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Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelienangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 343 Montag, den 10. Dezember 1928.
191. Jahrgang
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jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und Darme
ſtädier und Natzonalk
53. Ralskagung
und Minifkerbefprechungen.
Das Einkreffen der Delegalionen.
EP. Lugano, 9. Dezember.
Im Laufe des heutigen Sonntags ſind ſämtliche
Ratsmit=
tlieder nun in Lugano eingetroffen. Die fasciſtiſche
Kund=
ſebung zum Empfang des Unterſtaatsſekretärs
Dino Grandi und des italieniſchen
Ratsdelegier=
en Scialoja, zu welcher der italieniſche Konſul von Lugano
uufgefordert hatte, verlief ruhig. Die verſammelte fasciſtiſche
kolonie, ungefähr 300 Perſonen, begrüßte Grandi mit
wieder=
olten Eja Eja=Rufen. Es kam jedoch zu keinen antifasciſtiſchen
Zwiſchenfällen, da die Stadtverwaltung von Lugano auf die
ntifasciſtiſchen Vereinigungen eingewirkt hatte, ihre Mitglieder
om Bahnhof fernzuhalten. Auffallend war, daß Grandi und
Scialoja, obwohl im gleichen Zuge, ſo doch in getrennten Wagen
eiſten. Man führt dieſes etwas eigenartige Verhalten darauf
urück, daß die Beziehungen zwiſchen den beiden italieniſchen
taatsmännern nicht beſonders intim ſind. Dieſes Verhältnis
t auch der Grund dafür, daß in Lugano Italien im
Völker=
undsrat durch Scialoja vertreten wird, während ſich die Rolle
lino Grandis in der Hauptfache auf die Befprechungen über die
ſenfer Septemberbeſchlüſſe beſchränken wird. Man vermutet
uch, daß er die Nachbarſchaft zu Briand, mit dem er im gleichen
otel wohnt, benutzen wird, um über die Verbeſſerung
er italieniſch=franzöſiſchen Beziehungen zu
erhandeln, und zwar in dem Sinne, wie Briand dies in
iner letzten Kammerrede angedeutet hat. — Ein Teſſiner
Lokal=
latt bringt heute das Gerücht, daß nach Schluß der
Rats=
igung Muſſolini, ſich mit dem deutſchen Außenminiſter Dr.
ſtreſemann wahrſcheinlich in der berühmten Villa DEſte am
omer=See treffen werde, doch wird dieſes Gerücht, das ja ſchon
nehrfach aufgetaucht iſt, überall ſtark bezweifelt.
Einige Zeit nach Ankunft der italieniſchen Delegierten traf die
ſolniſche Delegation unter Führung von Zaleſki in
ugano ein. Kurz darauf brachte der Mailand=Expreß auch den
ngliſchen Außenminiſter Chamberlain.
Cham=
irlain ſah außerordentlich friſch und gut erholt aus. Sein
Ge=
ht trägt noch die Bräune des kaliforniſchen Sommers. Wie
ts, begleitet ihn auch diesmal Lady Chamberlain, und unter
nem Stab befindet ſich Sir Cecil Hurſt. — Die Anweſenheit
r drei ſogenannten Kronjuriſten, Gaus, Hurſt und Fromageot,
rd in Lugano lebhaft kommentiert. Man bringt ſie in
Zu=
mmenhang mit projektierten Abmachungen über die
Repara=
ms= und Räumungsfrage, doch ſind alle dieſe Gerüchte, wie
ts beim Beginn der Ratstagung, nur mit größter
Zurückhal=
ng aufzunehmen.
Der Sonntag ſelbſt iſt bis in die Abendſtunden ſehr ruhig
rlaufen. In den Nachmittagsſtunden herrſchte in den großen
illen des Zentralpunktes Grand=Hotel=Palace ein bewegtes
eiben. Die engliſche Delegation hielt ihre obligate Teeſtunde.
ſt ſämtliche Ratsmitglieder, darunter auch der rumäniſche
ißenminiſter Titulescu, ſowie die leitenden Beamten des
Völ=
bundsſekretariats, Sir Erie Drummond, Dufour=Feronce,
foluzzi und Sugimura tauchten auf.
Die Haltung der Delegationen und ihr ſichtliches
gern, miteinander in Kontakt zu kommen, haben im Laufe
5 Tages eine Stimmung aufkommen laſſen, die ſehr ſtark
der=
igen der erſten Septembertage während der Vollverſammlung
3 Völkerbundes ähnelt. Auch jetzt ſieht es ſo aus, als ob es
ige Zeit dauern ſollte, bis die Beratungen recht in Fluß
kom=
n. Man betont deshalb auch bei allen Delegationen ſehr
ge=
ſentlich, daß man in erſter Linie zur Ratstagung nach Lugano
ommen ſei, und daß von Verhandlungen im eigentlichen Sinn
9t die Rede ſein könne. Selbſtverſtändlich würden ſich die
ßenminiſter außerhalb der Ratstagung über die ſchwebenden
itiſchen Probleme beſprechen. Der Gegenſtand dieſer künftigen
ſprechungen, die wahrſcheinlich, ebenſo wie im September,
B des anſänglichen Zögerns recht bald in Gang kommen
wer=
iſt in der Hauptſache durch die letzten beiden Reden Briands
9 Chamberlains gegeben. Die Unterhaltung mit Briand dürfte
außer auf die Reparationsfrage, auch auf die Frage des
ſchluſſes erſtrecken. Vorderhand beſteht offenbar weder auf
tſcher, noch auf franzöſiſcher Seite ſehr ſtarke Neizung, an
kerhaltungen über die Rheinlandräumung heranzugehen, da
e Frage mit der ungünſtigen Septemberentſcheidung bereits
einem gewiſſen Abſchluß gelangt iſt. Bei Chamberlain wird
ſich vor allem darum handeln, feſtzuſtellen, ob der enzliſche
Benminiſter bereit iſt, irgendwelche Konſequenzen aus der bis
nur platoniſch bekundeten engliſchen Bereitſchaft zur
Räu=
n9 zu ziehen. — Die Beſprechungen mit Tituleseu werden
Sgenheit geben, über die zwiſchen Deutſchland und Rumänien
Lebenden Wirtſchaftsfragen zu verhandeln, und diejenigen
Zaleſki werden ſich ebenfalls auf Wirtſchaftsfragen und evtl.
2 auf die Regelung eines Verſahrens zur Erledigung der
ober=
ſchen Minderheitenbeſchwerden erſtrecken.
Im großen und ganzen ſteht die ganze Lage außerordentlich
* unter dem Eindruck der letzten ſcharfen Eiklärungen im
tiſchen Unterhaus und in der franzöſiſchen Kammer. Da dieſe
Lation keine weittragenden und ſenſationellen Reſulate der
Aaneſer Beſprechungen erwarten läßt, wendet ſich jetzt das
Ir=
e etwas mehr der eigentlichen Tagung des Völkerbunds=
* zu, die in ihrer Art wichtige Beſchlüſſe über den inneten
rau des Völkerbundsorganismus und ſeine künftige Cntwick=
* ſowie hinſichtlich der Durchführung der Septemberbeſchlüſſe
Bundesverſammlung bringt.
Vom Tage.
Geſtern abend ſtürzte plötzlich die im Neubau
be=
findliche Siegbrücke bei Troisdorf, die zur neuen
Auto=
ſtraße Köln—Frankfurt a. M. gehört, aus bisher unbekannter
Urſache zuſammen. Es handelt ſich um eine Betonbrücke aus
zwei größeren Bogen. Der eine Bogen überbrückt die Sieg, der
zweite ein Vorflutgelände.
Der ehemalige franzöſiſche Finanzminiſter
Klotz iſt in ein Sanatorium in Malmaiſon gebracht worden. Es
zeigte ſich ſchon ſeit längerer Zeit bei ihm eine ſtarke „geiſtige
Er=
müdung”, die ſich in letzter Zeit, wie verlautet, unter dem
Ein=
fluß ſtarker Spielverluſte zu einer Geiſtesſtörung auswuchs.
Präſident Coolidge kündigte geſtern abend an, daß er
perſönlich die Kampagne für die Ratifizierung des
Kellogg=Paktes leiten werde. Er betrachte dieſe
Ratifi=
zierung als von höchſter Wichtigkeit für die letzten Monate ſeiner
Amtszeit. — Der ehemalige Unterſtaatsſekretär im
Marinemini=
ſterium. Daniels, erklärte, daß nach ſeiner Anſicht die
Ratifizie=
rung des Kellogg=Paktes den erſten Schritt zum Eintritt der
Vereinigten Staaten in den Ständigen Internationalen
Gerichts=
hof und in den Völkerbund bedeute.
Wie aus La Paz gemeldet wird hat der bolivianiſche
Außenminiſter nach Eintreffen der Nachricht, daß 300
Para=
quayer eine 25köpfige bolivianiſche Grenzfort=Beſatzung
angegrif=
fen und mehrere bolivianiſche Soldaten getötet haben, dem
paraguayniſchen Geſchäftsträger Elias Ayala die
Päſſe zugeſtellt und ihn unter Bedeckung über die Grenze
geleiten laſſen.
AAA8
Zer Beſarz Brinkos der gr. Mefeikänn.
EP. Luganv, 9. Dezember.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand ſtattete heute abend
im Grand Hotel dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann
bis um 8 Uhr einen Beſuch von 1½ſtündiger Dauer ab. Briand
hatte ſich um 7.15 Uhr bei dem engliſchen Außenminiſter
Cham=
berlain angemeldet, verpaßte jedoch dieſen Zeitpunkt, da ſich die
Beſprechungen mit Dr. Streſemann länger hinzogen. Als Briand
die in der Halle des Hotels wartenden Journaliſten paſſierte,
hüllte er ſich ganz gegen ſeine ſonſtige Gewohnheit in eiſiges
Schweigen.
Nach einer kurzen Rückkehr von 15 Minuten in ſein Quartier
im Hotel Splendide erſchien er um 8.15 Uhr wieder im Grand
Hotel, um auch Sir Auſten Chamberlain ſeinen Höflichkeitsbeſuch
zu machen.
Streſemann und Briand beſprachen in ihrer Unterhaltung,
die ſich in den liebenswürdigſten Formen bewegte, verſchiedene
Punkte der Tagesordnung des Rates und verſchiedene andere
politiſche Probleme.
Mit dieſem Beſuch iſt die erſte Fühlungnahme aufgenommen,
und die Beſprechungen werden in den nächſten Tagen fortgeſetzt
werden.
Wie wir von franzöſiſcher Seite hören, war Briand über
den allgemeinen Verlauf der heutigen Unterredung mit
Streſe=
mann etwas mißgeſtimmt. Man nimmt an, daß
Streſe=
mann bei der Unterhaltung in ſehr offener Form gewiſſe
deli=
kate Fragen berührt hat, die mit der jüngſten ungünſtigen
Ent=
wicklung der Locarno=Politik im Zuſammenhang ſtehen.
Ueber das Reparationsproblem, beſonders über die Frage der
Sachverſtändigen=Ernennung, ſoll nicht geſprochen worden ſein,
da man über dieſe Frage angeblich bereits einig ſei. Es iſt auch
anzunehmen, daß die politiſchen Rückwirkungen des
franzöſiſch=
engliſchen Flottenabkommens und der franzöſiſch=engliſchen
Zu=
ſammenarbeit in der letzten Zeit auf Deutſchland zur Sprache
gekommen ſind.
Das Programe der Rakstagung.
Der Rat wird ſich am Montag vormittag um 11 Uhr zu ſeiner
Eröffnungsſitzung verſammeln, die wahrſcheinlich von Briand mit
einigen Worten an die wieder teilnehmenden Ratsmitglieder
Chamberlain, Streſemann und Titulescu eingeleitet wird. Auf
der Tagesordnung dieſer erſten Sitzung, die den Beratungsſtoff
für die kommende Woche verteilt, ſteht die ungariſch=rumäniſche
Optantenangelegenheit, die durch die am 15. Dezember in Wien
beginnenden direkten Verhandlungen zwiſchen den beiden
Part=
nern formal erledigt wird.
Ferner ſteht auf der Tagesordnung der Bericht der
Man=
datskommuiſſion, der Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit und
die Frage der Einſtimmigkeit oder Mehrſtimmigkeit des Rates
bei der Einholung von Rechtsgutachten des Internationalen
Ge=
richtshofes im Haag. Dieſe Frage dürfte, ebenſo wie die
profer=
tierte Reviſion des Statuts des Internationalen Gerichtshofes,
an je ein Dreierkomitee zur weiteren Bearbeitung überwieſen
werden. In dieſen Dreierkomitees werden auch deutſche
Rechts=
gelehrte Sitz und Stimme haben. — Ueber die Frage der
Ver=
minderung der Zahl der Ratstagungen, die ſür die Jahre 1928—
1929 praktiſch nicht mehr in Frage kommt, wird der Rat
wahr=
ſcheinlich ebenfalls einen Vertagungsbeſchluß faſſen.
Die polniſch—litauiſche Affäre, der politiſch ſwichtigſte Punkt
des Programms, wird erſt Mitte der Woche verhandelt werden,
da der litauiſche Außenminiſter Woldemaras erſt am Dienstag
in Lugano eintrifft. — Für Freitag iſt die Wiederernennung
der Mitglieder der Regierungskommiſſion des Saargebietes zu
erwarten. Aus dieſem Anlaß wird auch eine parlamentariſche
Delegation aus dem Saargebiet nach Lugano kommen.
Mobiliſierung in Bolivien und Paraguau?
EP. London, 9. Dezember.
Nach Meldungen aus Buenos=Aires ſoll die bolivianiſche
Armee angeblich mobiliſieren, und man erwartet das gleiche
Vorgehen bei der Armee von Paraguay.
Angeblich ſollen in Bolivien auswärtige Einflüſſe
weſent=
lich dazu beigetragen haben, die Kriſe zwiſchen Bolivien und
Paraguay auf die Spitze zu treiben. Die Gefühle in beiden
Ländern ſeien ſehr erbittert.
Herbert Hooder
i. Fa. Onkel Sam & Cie.
Der neugewählte Präſident der Vereinigten Staaten auf
Geſchäftsreiſen nach Süd= und Mittelamerika.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
A. G.A. New York, Ende November 1928.
Herbert Hoovers Entſchluß, ſeine Viſitenkarte bei den
latein=
amerikaniſchen Nationen im Süden abzugeben, wird von der
ge=
ſamten Preſſe Nordamerikas als ein „brillanter Schachzug”
per=
ſönlicher wie internationaler Strategie angeſprochen und
ent=
ſprechend gelobt. Zwei Seereiſen von langer Dauer entrücken
ihn auf geraume Zeit dem Anſturm der Horde von
Aemterjägern und „Freiwilligen Ratgebern”, die ſonſt
einem neugewählten Präſidenten vom Tage der Wahl an bis
zu ſeinem Amtsantritt das Leben ſauer zu machen pflegen. Das
allein ſchon wäre eine zweimonatige Abſentierung von der
Hei=
mat wert. Wenn ſich damit auch nur flüchtiges Bekanntwerden
mit dem einzigen Erdteil, den der kommende Lenker der
Ge=
ſchicke der Vereinigten Staaten noch nicht beſucht hat, verbinden
läßt, umſo beſſer.
Ueberall iſt er geweſen, aller. Welt iſt er bekannt. Zum
erſtenmal in der Geſchichte der Vereinigten Staaten hat man zum
Präſidenten einen Mann erkoren, der ſchon vor ſeiner
Nomi=
nierung zum Kandidaten einen gewiſſen Weltruf und Weltruhm
beſaß. Man erinnerte ſich ſeiner in Tientſin, wo er ſich während
der Boxer=Wirren zum erſten Male als Helfer der
Not=
leidenden bewährt hatte. Als jun er amerikaniſcher Ingenieur
war er anderen Teilen Chinas, dem Fernen Oſten, Rußland,
Mexiko bekannt. Die Tauſende, denen ſein Name geläufig war,
wurden zu Millionen und Abermillionen, als er ſeine
Hilfstätig=
keit in Belgien, Oeſterreich, Deutſchland, der Tſchechei, Polen,
Jugoſlawien, den Staaten am Baltik, in Sowjetrußland begann.
Ein Reiſender erinnert in einer amerikaniſchen Zeitung daran,
daß er im Jahre 1923, als die amerikaniſche Hilfs=Expedition
ſich von Rußland verabſchiedete, in Odeſſa an einem ruſſiſchen
Krankenhauſe ein ungeheures Schild ſah, das in ruſſiſchen
Let=
tern die Auſſchrift „Herbert Hoover” aufwies, nichts weiter —
„ein Symbol der Dankbarkeit ganz Europas, von der Nordſee bis
zum Schwarzen Meere und darüber hinaus”.
Nun ſoll er auch in Mittel= und Südamerika als Bringer des
„Wohlwollens” des großen nordamerikaniſchen Bruders ſeine
Aufwartung machen. Das nicht ſo idealiſtiſch veranlagte große
Publikum hat natürlich das Hauptgewicht auf die geſchäftliche
Seite der Reiſe gelegt, was angeſichts der bisherigen Tätigkeit
Hoobers durchaus begreiflich iſt. Und wenn gewiſſe
erzrepublika=
niſche Zeitungen ſich jetzt bemühen, der Welt klarzumachen, daß
ſich in Herbert Hoovers Muſterkoffer nichts anderes befindet als
eine wohlaſſortierte, nach Feingehalt und Preislage abgeſtufte
Auswahl der Mittel= und Südamerika nicht ganz unbekannten
Zuneigung Onkel Sams, daß man ſich bald darüber klar
werden werde, daß man Hoovers Staatskunſt nicht an dem
Maß=
ſtab des Commis Voyageur meſſen dürfe, und daß es Hoover
weit weniger um die unmittelbare Förderung der
Handelsbe=
ziehungen als vielmehr um „gegenſeitiges Bekanntwerden und
das aus freundnachbarlichem Sichverſtehen erwachſende gute
Ein=
vernehmen” zu tun ſei, ſo braucht man darüber doch keinen
Augenblick zu vergeſſen, daß eine Feſtigung der
Freund=
ſchaft mit Mittel= und Südamerika Onkel Sam auch
aus Geſchäftsgründen gerade jetzt ſehr gelegen
kom=
men muß.
Herr Hoover iſt lang genug Handelsminiſter geweſen, um
zu wiſſen, daß die Vereinigten Staaten ſich ſchon jetzt, und in
der nächſten Zukunft mehr und mehr, die größte Muhe geben
müſſen, um ſich auf gewiſſen Gebieten des früher von
Deutſch=
land und England beherrſchten, im Kriege Onkel Sam in den
Schoß gefallenen Ausfuhrhandels mit Südamerika zu behaupten.
Solchem Bemühen kann freundnachbarliches gegenſeitiges
Wohl=
wollen nur nützlich ſein. Wenn auch die Vereinigten Staaten im
Jahre 1926 29,1 v. H. der geſamten ſüdamerikaniſchen Einfuhr
lieferten, gegen nur 16,2 v. H. im Jahre 1913, und an
Süd=
amerikas Ausfuhr mit 27,5 gegen 17,1 v. H. beteiligt waren, ſo
haben Deutſchland und England ſich doch nicht
uner=
hebliche, ihnen vorübergehend verlorene Märkte
zurücker=
obert, und ein gut Teil des Emporſchnellens der Aus= und
Ein=
fuhrziffern im Verkehr Nord= Mittel= und Südamerikas iſt darauf
zurückzuführen, daß Onkel Sam in Lateinamerika, einſchließlich
Kuba und Mexiko, heute über 5 Milliarden Dollar inveſtiert hat,
gegen weniger als 1,5 Milliarden im Jahre 1913.
Man erinnert ſich an die gereizte Stimmung gewiſſer
Ver=
treter Lateinamerikas, die letzten Januar auf der VI. Pan=
Amerika=Konferenz in Havanna zum Durchbruch gekommen iſt.
Sie hat deutlich gezeigt, daß in der großen Völkerfamilie der
weſtlichen Erdhälfte nicht alles eitel Harmonie und brüderliche
Liebe iſt, wie ja auch auf dem Gebiete der auswärtigen Politik
nichts der Regierung Coolidges ſolche Schwierigkeiten gemacht
hat wie die ſogenannten lateinamerikaniſchen Probleme. Herbert
Hoover weiß, daß ſein Staatsſchiff von allem Anfang an in weit
ruhigeres Fahrwaſſer einlaufen wird, wenn ihm Mittel= und
Südamerika mehr Vertrauen entgegenbringen. Ja, vielleicht
wird ſein Beſuch noch während der letzten Monate des
Amts=
termins ſeines Vorgängers im Weißen Hauſe zum Vorteil der
Vereinigten Staaten ausſchlagen.
In Waſhington macht man ſich nämlich erhebliche Sorgen
wvegen der Natifizierung des Kellogg=Briand=
Paktes. Abgeſehen von Columbia, das den Vertrag vor ein
paar Tagen ratifizierte, haben die bedeutenderen Länder
Latein=
amerikas bisher verdächtig wenig Enthuſiasmus an den Tag
gelegt, ſeiner Segnungen teilhaft zu werden. Weder Argentinien
noch Braſilien, noch Chile hat ſich bisher ſür Kriegsverfemung
er=
klärt. Man hört auch aus jenen Ländern immer lauter und
deut=
licher den Wunſch nach Klarheit über die Bedeutung der Monroe=
Doktrin, ewaige Neuauslegung oder Zuſätze a la Coolidge, und
man will ſich nicht eher binden, als bis man des Waſhingtoner
Oberhauſes vorbehaltloſe Zuſtimmung ſchwarz auf weiß vor
Augen hat. Ein beträchtlicher Teil der lateinamerikaniſchen
Re=
publiken iſt mit der Monroe=Doktrin ſchon lange nicht mehr
ein=
verſtanden und erblickt darin eine benaltete, geſährliche Be=
Seite 2
Montag den 10. Dezember 1928
Nummer 343
vormundung der geſamten Neuen Welt durch
die Vereinigten Staaten. Hat doch erſt kürzlich das
kleine Coſta Rica ſich „erdreiſtet”, ſeine ablehnende Haltung dem
Völkerbundsrate in Genf in einem ziemlich kurz angebundenen
Briefe deutlich zu verſtehen zu geben. Vielleicht wird es Herrn
Hoober gelingen, die Lateinamerikaner beſſer von den
wohl=
wollenden Abſichten der Vereinigten Staaten zu überzeugen, als
es den Herren Coolidge und Kellogg gelungen iſt, und damit
den ſchwach glimmenden Funken der Pakt=Begeiſterung zur
lo=
dernden Flamme anzufachen. Vielleicht.. .?
Daß Hoover es mit ſeiner Reiſe ſo eilig hatte, iſt nicht
aus=
ſchließlich auf den Wunſch zurückzuführen, dem Geſchmeiß der
Aemterjäger und der ganzen politiſchen Clique zu entrinnen. Am
10. Dezember tritt in Waſhington die „Pan=
Amerikaniſche Konferenz für Ausſöhnung und
Schiedsſpruch” zuſammen, ein Ableger der letztwinterlichen
Havanna=Konferenz, die von vielleicht ebenſo großer wenn nicht
größerer Bedeutung für die künftige Geſtaltung der
internatio=
nalen Beziehungen in der neuen Welt werden mag. Trotz Herrn
Kelloggs Aufzählung der Errungenſchaften der Vereinigten
Staa=
ten auf dem Gebiete ſchiedsgerichtlicher Schlichtung
internatio=
naler Differenzen in ſeiner New Yorker Rede am
Waffenſtill=
ſtandstage, bleibt die Tatſache beſtehen, daß die Vereinigten
Staaten ſich niemals für Zwangsſchiedsſpruch
er=
klärt haben und ſich auch zurzeit nichts anmerken laſſen, daß ſie
dafür zu haben wären. Die Entſchließung, mit der die neue
Konferenz anberaumt wurde, beſagt, daß „die amerikaniſchen
Republiken zuſammentreten werden zu einer Konferenz der
Ausſöhnung und des Schiedsſpruches, um der Verwirklichung
dieſes Prinzips konventionelle Form zu geben, unter
Berück=
ſichtigung eines Minimums von Ausnahmen, die ſie als
uner=
läßlich zur Wahrung der Unabhängigkeit und Souveränität
ihrer Staaten anſehen mögen . .
Hier iſt der Haken, an dem die Politik des
Wohlwol=
lens Onkel Sams hängen bleiben mag. Welche „Ausnahmen”
wird Waſhington als „unerläßlich” anſehen? Werden ſie ſo
zahlreich, ſo weitgehend ſein, daß jede erdenkliche
Meinungs=
verſchiedenheit zwiſchen den Vereinigten Staaten und einem
an=
deren Konferenzlande von ſchiedsgerichtlicher Beilegung
ausge=
ſchaltet werden kann, wenn es Waſhington ſo beliebt? Manche
Lateinamerikaner ſcheinen dies anzunehmen, und wenn es darob
in Waſhington zu Auseinanderſetzungen kommen ſollte, ſo mag
Herrn Hoovers gleichzeitiger Beſuch viel dazu beitragen, den
peinlichen Eindruck wenigſtens in dem Lande zu verwiſchen, in
dem er ſich gerade befindet.
Das große Publikum läßt ſich ſeine Heldenverehrung nicht
durch politiſche oder wirtſchaftliche Bedenken verkümmern. Herrn
Hoober wird man in Argentinien genau ſo laut zujubeln, wie
in Braſilien, Guatemala, Columbia, Venezuela, Chile, Bolivia
und in Mittelamerika, trotzdem gerade Argentinien alle Urſache
hat, der von Hoover als dem neuen Führer der republikaniſchen
Partei ſo entſchieden verfochtenen Schutzzollpolitik zu
opponie=
ren. Hoovers Beſuch in Buenos Aires wird
Nordamerikas Zollſchranke gegen Argentiniens
Feldfrüchte und Rindfleiſch nicht um einen
Zoll herabſetzen. In Chile und Peru dürfte es auch
ſeiner Liebenswürdigkeit ſchwer fallen, die Erinnerung an den
ſchlechten Eindruck zu verwiſchen, den Waſhingtons ungeſchickter
Verſuch der Beilegung der Tacna=Arica=Kontroverſe gemacht
hat. Aber die Maſſen laſſen ſich nicht von Logik leiten;
Hoo=
ver mag bei den Behörden eines freundlichen, bei der
Bevölke=
rung eines begeiſterten Empfanges ſicher ſein, obwohl ſeine
während der Präſidentſchafts=Kampagne getanenen Aeußerungen
über latein=amerikaniſche Politik mit beſonderer Unterſtreichung
der Rechte „unſerer” Indeſtoren nicht gerade von brüderlicher
Liebe überfloſſen, und trotzdem nach ſeiner Anſicht „die
Er=
höhung des Zolls auf landwirtſchaftliche Erzeugniſſe der einzig
richtige Weg zur Abſtellung der Nöte des amerikaniſchen
Far=
mers iſt.”
Beroſchilew ankwortet Peincaré.
Moskau, 9. Dezember.
Auf dem Kongreß der Arbeiter= Bauern= und
Militärkorre=
ſpondenten erklärte der Volkskommiſſar für Heeresweſen,
Woro=
ſchilow, zu der Aeußerung Poincares, daß er ſich feierlich
ver=
pflichte, an dem Tage, wo es ſich erweiſe, daß die Sowjetunion
zur allgemeinen Abrüſtung bereit ſei, dieſem Beiſpiele zu folgen:
Die Ausführungen Poincarés ſind überaus bezeichnend.
Poincaré weiß, daß die Sowjetregierung aufrichtig den Frieden
erſtrebt und eine Friedenspolitik verfolgt. Er kennt ſämtliche
von der Solvjetunion in Genf gemachten Vorſchläge und weiß,
daß Paul=Boncour, als erſter nicht allein gegen den von
Lit=
winow vorgelegten Plan einer vollen Abrüſtung, ſondern auch
gegen deſſen Vorſchläge für eine teilweiſe Abrüſtung auftrat.
Poincaré beſchuldigt die Sowjetunion eines Mangels an
Frie=
densliebe, um die Streitkräfte des franzöſiſchen Imperialismus
vermehren zu können. Frankreichs Kriegsbudget nimmt maßlos zu.
Großes Haus. — Sonntag, den 9. Dezember.
Die Walküre.
Von Richard Wagner.
Die Aufführung hatte zweifellos großen Stil. Wenn der
heutige außergewöhnliche Erfolg zu betrachtlichem Teil dem
über=
ragenden Woran des berühmten Münchener Gaſtes Wilhelm
Rode verdankt wurde, ſo war mit Stolz feſtzustellen, daß unſere
eigenen Kräfte neben ihm nicht zurückzuſtehen hatten.
Hingeben=
der Einſatz geſpannter Kraft vom Anfang bis zur letzten Note,
Mitgehen mit der großgearteten muſikaliſchen Leitung waren die
Kennzeichen des Abends. Es wird immer klarer, daß wir in Dr.
Böhm einen Wagner=Dirigenten beſitzen, der, reifend und
wach=
ſend, die Anwartſchaft auf ein ganz großes Format in ſich trägt,
Und er iſt jung! Frei von anderwärts vielfach verknöcherten
Ge=
wohnheiten. geſtaltet er im Geiſt guter Ueberlieferung, im Sinne
Wagners, ſelbſtſchöpferiſch aus ſtarkſter Muſikalitat. Selbſt
be=
geiſtert, mitten im und über dem Werke ſtehend, hat er die Gabe,
alle zu begeiſtern. Mit unſerem virtuos ſpielenden Orcheſter
führte er den Inhalt der grandioſen Partitur zu mächtigen
Wir=
kungen.
Wilhelm Rode iſt wohl einer der beſten Wotan=Darſteller.
Aber wie er die Rolle ſingt, das ſcheint mir das Bedeutendſte zu
ſein. Er iſt begnadet mit einer der ſchönſten größten Stimmen,
— Erinnerung an van Roy taucht auf —, die neben ſchärfſten
dramatiſchen Akzenten einer fülligen Weichheit fähig iſt, die jedem
Ausdruck gehorcht, jung und blühend in wunderbarer
Ausge=
glichenheit ſtrömt. Sein Auftreten, verbunden mit imponierender
Erſcheinung, hat größtes Ausmaß, ſeine Geſtaltung ſtärkſte
Über=
zeugungskraft. Ein Meiſterſtück von Phraſierung und Steigerung
war die große Erzählung im zweiten Akt. Die Leiſtung im
Ein=
zelnen zu beſchreiben, iſt unmöglich, ſo mannigfaltig und
perſön=
lich war ſie angelegt und durchgeführt. — Elſa Varenas
Brünhilde, wundervoll in äußerer Erſcheinung und geiſtiger
Durchdringung, durch den Mezzoklang ihrer ſchönen Stimme
be=
ſonders gut ausgeſtattet, ſtand mit höchſter Anerkennung neben
dem überragenden Gaſt. Es darf nicht vergeſſen werden, daß ſie
trotz Krankſein und ohne Probe eingeſprungen war. Die
groß=
angelegte muſikaliſch glänzend beherrſchte Leiſtung wird alſo
noch wachſen.
Der Siegmund iſt vielleicht Hans Grahls beſte Rolle. Er
iſt ein Wagner=Sänger, wie ein jeder ſich ihn nur wünſchen mag.
Die blendende, heldiſche Erſcheinung, ſtarke dramatiſche Begabung
bei großer Sparſamkeit der Ausdrucksmittel, die helle Stimme
von ausgiebiger Tragkraft und zündender Wärme; das ſind die
Vorausſetzungen verdienten großen Erfolgs. Trotzdem ihre
Be=
gabung und Singweiſe einer ganz anderen Sphäre angehört, war
Roſe Landwehr eine ausgezeichnete Sieglinde, die von Szene
zu Szene wuchs und ihren hinreißenden Höhepunkt im dritten
Darmſtadt, 10. Dezember.
Die Gründung des „Darmſtädter Aukomobil=Glubs”
(Ortsgruppe des Allgemeinen Deutſchen Automobil=Clubs E. V.) fand
in den oberen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt. Eine ſtattliche
Zahl Darmſtädter Mitglieder hatte ſich eingefunden, um in dem mit
zahlreichen Wimpeln und den deutſchen Reichsfarben feſtlich geſchmückten
Saale der denkwürdigen Gründungsverſammlung beizuwohnen. Herr
Schubkegel, der zunächſt den Vorſitz führte und dieſen ſpäter nach
ſeiner Wahl zum 1. geſchäftsführenden Vorſitzenden des Darmſtädter
Automobil=Clubs auch beibehielt, begrüßte in herzlichen Worten die
Verſammlung. Er gab ſeiner beſonderen Freude Ausdruck, daß für die
neue Ortsgruppe des A.D.A.C. in Darmſtadt bereits viele
Mit=
gliederanmeldungen vorliegen. Er ſtreifte dann in kurzen Worten die
Ziele des Clubs,, der in ſeinem Programm neben geſelligen
Zuſammen=
künften, Monatsverſammlungen, einem Stammtiſch (zunächſt im
Rats=
keller), zwangloſe Zielfahrten in unſere herrliche Umgebung,
Filmvor=
führungen von Rennen, Auslandsfahrten uſw., ferner die Teilnahme
an den Veranſtaltungen des A. D.A. C. und gegenſeitige weiteſte
Unter=
ſtützung der Clubmitglieder vorſieht.
Herr Jakobi ſprach anſchließend über den Aufbau des Geues und
über den A. D.A. C. als ſolchen, der zurzeit ſchon über 110 000 Mitglieder
habe, und, da er ſtändig im Wachſen begriffen ſei, die 200%0 wohl im
Laufe des nächſten Jahres erreichen werde. Der Clud, der drllſtändig
unpolitiſch ſei, wolle lediglich die Intereſſen ſeiner Mitglieder wahren.
Der Vorſitzende des Gaues 3a, Herr Kleinböhl begrüßte die
Ortsgruppe Darmſtadt herzlichſt namens des Gauvorſtandes und
erläu=
terte eingehend die Einteilung des Gaues Heſſen=Heſſen=Naſſau. Der
Club mache ſich namentlich auch durch Einführung ſeines
Kataſtrophen=
hilfsdienſtes ſehr verdient. Eine Reihe namhafter Veranſtaltungen ſei.
für das kommende Jahr, u. a. eine Fünftagetour in den Harz, die
ſäch=
ſiſche Schweiz und zurück, in Ausſicht genommen.
Die Wahl des Vorſtandes ergab nach einſtimmigem Beſchluß
fol=
gendes Bild: Repräſentatives Vorſtandsmitglied, 1. Präſident
Ober=
regierungsrat Dr. Bernheim; ſtellvertretender Präſident, 1.
geſchäfts=
führender Vorſitzender Schubkegel; ſtellvertretender Vorſitzender und
Fahrleiter Jakobi (einer der älteſten Fahrer in Darmſtadt);
Schrift=
führer und Geſchäftsführer Generalmajor a. D. von Rettberg;
Schatz=
meiſter Studienrat Stief; Juriſtiſcher Beirat Rechtsanwalt Rohde; als
Beiſitzer die Herren Gündner=Lang und Netz. Es wurde einſtimmig
beſchloſſen, den Club in das Vereinsregiſter eintragen zu laſſen.
Es wurde weiterhin eine Clubfahre gewählt, die auf weißem Grund
ein liegendes blaues Viereck aufweiſt, in deſſen Mitte das Darmſtädter
Wappen eingefügt iſt. Der Entwurf wurde von Herrn Jakobi
aus=
geführt. Nach einigen herzlichen Schlußworten des Gauvorſitzenden und
geſchäftsführenden Vorſitzenden, die beide dem Darmſtädter Automobil=
(lub das beſte Gedeihen für die Zukunft wünſchten, wurden in ſehr
guten A. D.A. C.=Filmen der Verſammlung prachtvolle Naturaufnahmen
der Autotourenfahrt Tirol—Ober=Italien—Engadin, Oberjochſennen,
Rennen auf dem Nürburgring gezeigt. In gemütlichem Zuſammenſein
feierte man nach Erledigung des Programms die Gründung des
Darm=
ſtädter Automobil=Clubs.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Zum
Kammertanz=
abend am Montag, den 10. Dezember. Wie wir I reits
mitteilten, ſoll der Kammertanzabend des Heſſiſchen Landestheaters den
Mitgliedern der Tanzgruppe Gelegenheit geben, einzeln mit ihren
per=
ſönlichen Leiſtungen hervorzutreten. Die neue Tanzgruppe wurde in
beſonderer Auswahl aus Mitgliedern verſchiedener bedeutender Schulen
und jungen Tänzern führender Bühnen zuſammengeſetzt. — Carletto
Thieben war Solotänzer an der Städtiſchen Oper Berlin und iſt durch
Tanztourneen in Italien und Tanzabenden in Berlin bekannt. Hans
Macke kommt als Schüler des Ballettmeiſters Terpis von der Berliner
Staatsoper. Kurt Naue war Schüler und Mitglied der bekannten
Tanzgruppe von Joos. Irene Scheinpflug iſt als Solotänzerin des
Landestheaters dem Darmſtädter Publikum gut bekannt. Certie Tenger
kommt vom Stadttheater Duisburg und gehörte vorher der namhaften
Gruppe des Städte=Theaters Oberhauſen/Gladbeck an. Crika Brünauer
war Meiſterſchülerin der Wigman=Tanzgruppe. Die Geſchwiſter Reiß
ſind aus der Labanſchule hervorgegangen. Hannelöre Kern iſt eine
Schulerin der bedeutenden Berliner Tanzgruppe von Wern Skoronell,
die kurze Zeit in Darmſtadt Ballettmeiſterin war, und Ilſe Meyer
wurde in der Schule der Palucca ausgebildet.
Akt fand. Die ganz vortrefflichen Darbietungen von Anna
Jacobs als Fricka und Theo Herrmann als Hunding ſind
zu bekannt, um beſonderen Lobes zu bedürfen. Das Walküren=
Enſemble war mit unſeren beſten Stimmen beſetzt. Die Damen
Harre von Stoſch. Jacobs Rieder Walter
Kienzl Toubartz, Liebel, gaben ihm eine
überwälti=
gende Tonfülle.
Das Publikum dankte den Künſtlern mit größter Wärme.
v. H.
* Am. Am 8. und 9. Dezember, vergangenen Samstag und Sot
tag, fand nun auch in Darmſtadt, veranſtaltet von der Rundfunk=Orga
ſations=G. m. b. H. in Frankfurt a. M., in den Räumen des Sag
baues eine Rundfunk=Ausſtellung ſtatt, die, von einheimiſchen 7
men in reichem Maße beſchickt, eine große Anzahl von Beſuchern anz
Mit der Funkausſtellung verbunden war eine Reihe von
Sonderver=
ſtaltungen, wte ein Kinderfeſt, ein Lichtbilder=Vortrag und ein „Wint
Nachmittag” mit Aufführungen.
Schauen wir zunächſt einmal die Funk=Ausſtellung ſelbſt
Sollte ich eine unſerer vielen Darmſtädter Firmen überſehen haben,
bitte ich, mir nicht böſe zu ſein, es war ſo voll! Alſo es hatten a
geſtellt: Jacob Nohl, Sallwey u. Co., R. Gedeck, J. Rühl, Radio=Lo
Radio=Erbes, Radio=Roth, Hans Schmidt, C. Boßler u. Co. und Rhe
Elektra. Es fehlte leider eine Radio=Baſtelſtube. Die Fülle des von
Firmen ausgeſtellten Materials gab jedem Radiofreund Gelegenheit,
von dem neueſten Stand der Radio=Technik zu überzeugen. Es wa
im übrigen Apparate für jeden Geldbeutel zu finden, beſonders ern
nenswert die große Zahl der Lautſprecher, unter denen die deutſe
Fabrikate ihren hervorragenden Platz bewahren konnten. Tietz zei
eine Art Modenſchau, die Möbel hierbei ſtammten von Trier. Im 2
ſaal hatte der Deutſche Rundfunk allerlei Intereſſantes aufgebaut, Die
men von Opern= und Schauſpielübertragungen und viele Bilder aus
Tätigkeit der Deutſchen Sender. Vor allem feſſeite die Beſucher das Mo
eines Fultographen, eines Bildfunk=Senders und =Empfängers, der
nau dem ſeit 20. November 1928 in Königswuſterhauſen aufgeſtell
Modell gleicht. Der Empfänger koſtet zurzeit 400 RM., mit weite
Verbilligung iſt zu rechnen. Die Uebertragung eines Bildes
ſahen z. B. den Stephansdom in Wien — in der Größe von 9 mal
Zentimeter dauert etwa 4 Minuten. Der Fultograph kann alfo jel
Rundfunkhörer Bilder, zu den Vorträgen paſſende Skizzen uſw., di
ins Haus funfen.
Am Samstag nachmittag fand im Saalbau ein Kinderfeſt
das ſehr gut beſucht war, leckere Ueberraſchungen brachte und de
Höhepunkt eine Vorführung von Liesl Simons Kaſperltheater bild
Am Samstag abend hielt, ebenfalls im Saalbau, Herr Dr. P. Le
einen Lichtbildervortrag über Fernſehen und erläuterte
verſchiedenen, bislang erfundenen Methoden. Auch der Fernſeher n
einmal kommen, wenn die ihm anhaftenden Kinderkrankheiten auch 1
arg ſind, der Rundfunk iſt ja noch ſo jung!
Am Sonntag nachmittag erheiterte, wiederum im Saalbau,
Bunter Nachmittag mit dem Sketch „Die Welt o
Wände” oder „Rundfunk im Fernſeher” von C. Matern (Regie=
Stüber, Bühnenbild: W. Epſtein). Die flotte Begleitmuſik ſtellten 9
glieder des Frankfurter Rundfunkorcheſters, in dem 13 Bilder umfaſ
den Sketch wirkten mehrere bekannte Kräfte des Frankfurter Sen!
mit, wie O. W. Studtmann, Staudemeyer, Ly Otmer, Dr. P. Lat
Lene Obermeher, Alois Großmann, Hans Nerking und Norbert F
Der ſehr luſtige und launge Sketch, auch techniſch recht nett aufgeme
zeigte die drolligen und fürchterlichen Situationen, die entſtehen wert
wenn der Fernſeher einmal wirklich Tatſache geworden iſt und man
den Sender bei ſeiner Sendetätigkeit ungeniert beobachten kann.
Die vielen Zuhörer, die gekommen waren, hatten ſo die ſicher
erwünſchte Gelegenheit, die Rundfunk=Künſtler nun auch mal richtig
der Bühne vor ſich zu ſehen.
— Herr Jean Trautmann, eines der älteſten Mitglieder des E
wirteverbandes, konnte dieſer Tage nach einem arbeitsreichen Leben
voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 75. Geburtstag feie
Herr Trautmann, ein alter Darmſtädter, 1853 geboren, erlernte zun
die Kunſtſteindruckerei, wandte ſich aber bald dem Gaſtwirteſtand zu
übernahm 1887 die „Turnhalle”, die er bis 1896 innehatte. Dann
er bis 1914 Wirt der „Schloßbierhalle” am Markt. Von 1914 an war
nur für ſeine Organiſation tätig, deſſen Vorſtandsmitglied er ber
ſeit 1888 war. Mit nie ermüdendem Eifer, vorbildlicher Pflichttr
und Gewiſſenhaftigkeit erledigte er die ihm übertragenen ſchweren
umfangreichen Arbeiten und Verpflichtungen. 1910 wurde er in
Vorſtand des Rhein=Main=Gaſtwirte=Verbandes gewählt. Als
Aner=
nung ſeiner Verdienſte wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.
Söhne und eine Tochter ſind ihm die Freude des Alters und konn
den Ehrentag des Vaters mitfeiern. Die allgemeine Achtung und
L=
wurde dem Jubilar durch zahlreiche Glückwunſche aller Art aus we
ſten Kreiſen Darmſtadts bekundet. Schon am Vormittage ſeines
burtstages fand ſich eine Gratulations=Deputation, beſtehend aus
Verbandsvorſitzenden und einigen Verbandsvorſtandsmitgliedern ſot
dem Innungsvorſitzenden und einigen Innungsvorſtandsmitgliede
bei dem Jubilar ein, um dem treuen Vorkämpfer die herzlichſten Gl.
wvünſche zu überbringen. Jeder Vorſitzende brachte ſeinem Chrenn
glied namens der Korporation paſſende Geſchenke, worüber der Jubi
ſichtlich erfreut war. Dieſe Freude wurde geſteigert, als vom Re
verband des Deutſchen Gaſtwirte=Verbandes Berlin ein herzliches Gl.
wunſchtelegramm und die höchſte Auszeichnung des Verbandes, die
dene Verbandsnadel, eintraf. Ueber 60 Gratulationstelegramme
auswärtigen Verbandsvereinen hatten bereits am Vormittag den Ji
lar erreicht. Noch eine ſehr große Zahl von Glückwünſchen traf im La
des Tages und an den folgenden Tagen ein. Alle, die Herrn Trautme
kennen, wünſchen ihm von Herzen „ad multos annos”.
Tageskalender für Montag, den 10. Dezember 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr: Drittes Sinfo=
Konzert. — Kleines Haus, Anfang 20 Uhr: Kamertanzabend
Tanzgruppe. — Orpheum, abends 20,15 Uhr, Gaſtſpiel Millowit
„Der Stolz der 3. Kompagnie‟. — Konzerte: Schloß=Kaf
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Spaniſche
dega, Zur Stadt Malaga. — Kinovorſtellungen: Uni
Theater, Helia.
Chor bringt die Begleitung und den unterlegten Choral in z
teſter Regiſtrierung. Auch dies Stück war von Noack glänze
abgetönt, und da das Sopranſolo von einer lieblich=klaren Stim
(wir wiſſen nicht, wem ſie gehört) geſungen wurde, ſo wirkte a.
dieſer Chor ſchön und feierlich. Konzertmeiſter Drumm ſp
dete eine höchſt anſpruchsvolle Ciacona von Vitali und ein
A=
gio von Prgetorius in gewohnter Meiſterſchaft und wurde
der Orgel begleitet von dem Alleskönner Prof. Dr. Noack. O
Der Verein der Freundinnen junger Mädchen
veranſtaltete geſtern nachmittag um 4 Uhr eine muſikaliſche
Weih=
nachtsandacht, die durch die bekannte Madrigal=
Vereini=
gung des Herrn Prof. Dr. Noack beſtritten wurde. Wir haben
die Madrigal=Vereinigung noch ſelten in ſo guter künſtleriſcher
Verfaſſung gehört wie geſtern; ſchöne, wohlgebildete Stimmen,
bei den Damen wie bei den Herren, reſtloſes
Sichgegenſeitig=
verſtehen, Leitung und jahrelange künſtleriſche Erziehung durch
eine berufene Kraft, haben dieſe Chorleiſtungen auf eine Höhe
gebracht, wie ſie auch in anderen Städten wohl ſelten anzutreffen
ſind. In ihren Darbietungen iſt Klangſchönheit, Klangreinheit
und Stilreinheit in ſeltener Weiſe vereinigt, und unter den
Lie=
dern, die geſtern geſungen wurden, waren einige, deren
Wieder=
gabe im Hinblick auf Abtönung und Weihe des Vortrags die
Vollendung erreichten. Wir meinen damit in erſter Linie den
Doppelchor von Heinrich Schütz „Herr, wenn ich nur dich habe‟,
deſſen eminente techniſche Schwierigkeiten mit ſpielender
Leichtig=
keit überwunden wurden und der mit einer Größe des
Aus=
drucks gebracht wurde, daß ſich ganz tiefe Wirkung einſtellte. In
gleicher Weiſe gelang ein kurzes Chorlied von Ernſt Schäfer
„Selig ſind die Toten‟ Elf Lieder ſang geſtern die Vereinigung:
„Gebet in Todesnot” von Jakob Handl, „Welt ade, ich bin dein
müde” von Johann Roſenmüller, dann kamen Volkslieder an die
Reihe, darunter das längſt populär gewordene „In dulei jubilo‟
und den Schluß machten Weihnachtslieder: „Weihnachtsfreude‟
von Johann Eccard und das viel geſungene „Es iſt ein Reis
entſprungen” von Praetorius, den Schluß machte eines der
ſchönſten und freudigſten Weihnachtslieder, die wir kennen „Hodig
Christus natus est” von J. P. Sweelinck, deſſen Vortrag ſo ſchön
geſteigert erklang, daß der Klang die Kirche füllte wie bei einem
großen Chor. Und noch ein Lied wurde geſungen, das mir als
horlied unbekannt war, von Peter Cornelius aus den
Weih=
nachtsliedern „Die Könige”, und die Bearbeitung iſt gelungen;
das Lied wird von einem Sopran geſungen, und der gemiſchte
fand am Samstag ein geſelliger Abend mit Tanz ſtatt, der ein
fehr animierten und harmoniſchen Verlauf nahm. Der Abe
war gut beſucht, wvenn auch mancher fehlte. Das iſt das ein
Bedauerliche an dieſem Abend und an der gut gemeinten u.
ſchönen Veranſtaltung. Die Künſtlerſchaft hat es heute nicht lei
Alle an Kunſt und Künſtlern und damit an der Kultur int
eſſierten Kreiſe ſchließen ſich zuſammen, um „Künſtlerhilfe” pr.
tiſch zu tätigen. Die Künſtlerſchaft kann nicht zu pompo
Feſten einladen, die große materielle Opfer fordern. Aber ſie
ein Recht darauf, auch geſellſchaftlich ernſt genommen 1.
geachtet zu werden, denn ihre Not iſt nicht ſelbſtverſchulder,
iſt ein Teil der Not der Zeit. Darum können die Künſtler
warten, daß auch zu einer beſcheidenen geſellſchaftlichen Veke
ſtaltung die Kreiſe kommen, deren geſellſchaftliche Stellung b*
pflichtet! Es fehlten viele, die dieſe Verpflichtung hab
ſollten. —
Trotzdem nochmals: das Feſt war ſchön. Man tanzte un.
dem Kerzenſchimmer des Weihnachtsbaumes inmitten der Rut
und Kunſtgewerbe=Erzeugniſſe an den Wänden, zu den Rland
eines — Grammophons, deſſen Schall durch Anodenbatterie"
Lautſprecher aus allen vier Ecken des Oberlichtſaales en.
Gewiß wäre eine Jazzband beſſer geweſen, aber auch — tenk
Die animierte Stimmung erlitt aber keine Beeinträchtigung."
— was das Wertvollſte war — die Beſucher kamen in
Fühln=
mit den Künſtlern, in Gedankenaustauſch über die Kunſt, ur
man konnte vielfach beobachten, daß dieſer Gedankenaustaule.
dem einen oder anderen Kunſtwerk zu einer Art Kunſtunkerk”
ſich ausdehnte und ſicher für beide Teile von Vorteil ward. —**
könnte ein gegenſeitiges Verſtehen ſo viel beitragen zur Bell
rung unſeres Daſeins in rein menſchlicher Beziehung. —
Und die Künſtler ſelbſt feierten ein paar ſchöne, ſorgt!
weun auch beſcheidene Feſtſtunden, die ihnen ſicher zu goſa
ſind. —
Nummer 343
Montag, den 10 Dezember 1928
Seite 3
Jungen in Not.
Fürſorgeerzichung — welche Fülle von Gedanken ſind mit dieſem
Worte verknüdft! Wilde, tolle Bilder, Bilder von menſchlicher
Schwach=
beit und herrſchſüchtigem Zwang beginnen ihren Reigen, und dem
Un=
efugeweihten formt ſich ein Bild, das ihm vermittelt worden iſt. Jedoch)
trifft er damit nicht das Nichtige. Iſt duch das Urteil über die
Für=
ſorgeerziehung und ihre Anſtalten in der Oeffentlichkeit beſtimmt durch
hier und da in der Preſſe auftauchende Behan lungsberichte, die mit
hom Beiwort „Fürſorgezögling” das Häuflein Elend vor dem
Nichter=
tiſch ſchen von vornherein zum Verbrecher beſtimmt anſehen. Oder es
fauchen für die Senſationsluſt beſtinmnte Bücher auf, die ungeprüft über
Zuſtände in Fürſorgeanſtalten berichſten, und in Lichtſpielhäuſern dunch
Aufführungen von amerikaniſchen Zuſtänden in Anſmlten das Urteil
der Oeffentlichkeit vergiften wollen. Das ſo mühſam gewonnene
Veu=
rauen der Oeffentlichkeit zu der heutigen Handhabung der Fürſorge=
„rziehung wird durch ſolche einſeitige, nicht nachgewieſene Wiedergabe
n unverantwortlicher Weiſe erſchüttert. Die meiſten Leiter unſerer
Er=
iehungsheime würden ſich bedanken, in dieſem Sinne Erziehungsarbeit
u leiſten an Jungen und Mädchen, die wirklich in Not ivaren und ſind.
Dagegen empört ſih jedes Menſchenherz, das weiß, was Fürſorgezöglinge
ind und wie ſie behanbelt ſein wollen, das weiß, wie warm das Herz
gei dieſer Arbeit wird. Fürſorgezöglinge ſind lebendige Jungens, die
gerade durch ihr leidenſchaftlich=junges, ungetrübtes Denken Opfer
un=
erer ungeklärten Zeit= und Wirtſchaftsverhältniſſe geworden ſind. Dank
hrer Jugend haben ſie aber das Anrecht auf beſondere Beurteilung
und müſſen und können vor Strafe bewahrt werden nur durch eins —
urch Lebensſchulung. Fürſorgcerziehung als Strafe iſt ein ſchon ſeit
Jahrzehnten überholter Standpunkt, Fürſorgcerziehung iſt
Lebens=
chulung, iſt Lebensgeſtaltung des eigentlichen jugendlichen Ichs unter
ielbewußter, ſtändiger Mithilfe pädagogiſch intereſſierter Menſchen.
Jadem iſt in den heutigen Erziehungsheimen, Gott ſei Dank, die
Nöglichkeit geboten, ſich ſeinen Platz an der Sonne, ſein Stückchen
Hei=
nat in eigener Lebensgemeinſchaft zu ſichern. Wenn die Tagesarbeit
eleiſtet, da findet jeder ſein warmes Zimmer, ſeine Ruhe und ſeine
rdnung, um einmal ganz ausſpannen zu können. Wirklich frei von
Sorgen kann er Fraizeit halten. An Abwechſelung fehlt es nicht. Bücher
ind Zeitſchriften ſino ihm zugänglich, Spiele im regelmäßigen Turnus
m die Monatsmeiſterſchaft des Heimes regen an, Lichtbilderreihen,
heaterproben und Geſang bieten reichlich Zerſtreuung. Welcher arme
funge draußen im Loben hat dieſe reichhaltige Abwechſelung und
Er=
olung noch ſtrarimem Arbeitstag? Welchem Jungen iſt draußen im
Virtſchaftskampf noch ſo viel Gelegenheit geboten, in vielſeitiger
Hin=
iht ſeine geiſtigen und körperlichen Kräfte zu meſſen und zur vollen
Entfaltung zu bringen: Alles Leben in unſerem heutigen
Erziehungs=
eime ſpricht gegen die Verdächtigungen und iſt viel zu geſund und jung,
1s daß es mittelalterlicher Methoden ledürfte. Man komme nur in
je Heime und ſehe ſich um, komme nicht nur einmal zum flüchtigen
Zeſchauen in der äußeren Strurtur, ſondern werde zum ſtändigen Gaſt.
Lan ſehe nur das ſommerliche Treiben auf dem Sportplatz oder die
egelmäßigen Jahreszeitſpiele, die durch ihre Oeffentlichkeit und
Ge=
altung in den Rahmen der Volksbildungsarbeit und Jugendpflege
ein=
ureihen ſind. Man erlebe nur einnral regelmäßig einen langen Winter
nit in einem Heime. „Was iſt da ein Leben! Nichts ſchöneres kann es für
inen Leiter geben, als die von den „Jungens in Not” ausgehenden
An=
egungen in die Tat umſetzen zu helfen. Ein regelmäßiger Spielplan
bickelt ſich von Ad ent bis Oſtern ab und gibt jedem Feld zur eigenen
Zetätigung und Geſtaltung. Vom jüngſten Schreinergeſellen, der
Ku=
iſſenrahmen zimmert, „bis zum Weſißbinderlehrling, der mit kühnen
Strichen und Stilbühne ſchafft, vom Elektuiker, der nur die Sicherungen
— Darmſtädter Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom
Dezember. 1. Gemüſe: Kohlrabi (Stück) 6—10, Erdkohlraben
Pfund) 12—15, Gelbe Rüben 10—12, Rote Rüben 15, Weiße Rüben
2—15, Schwarzwurzeln 40—60, Spinat 15—20, Rotkraut 15—20,
Weiß=
raut 10—12, Wirſing 12—15 Grünkohl 15—20, Roſenkohl 30—35,
Zwie=
deln 15—18, Knoblauch 80, Tomaten 30—80, Feldſalat, Lattig 60—100,
Endivienſalat (Stück) 10—20, Kopfſalat 35—40, Salatgurken 70—80,
Blumenkohl 20—120, Rettich 5—20, Merrettich (Pfund) 80—100 Pfg.
2. Kartoffeln: Spätkartoffeln (Pfund) 6—7 Pfg. 3. Obſt:
Tafel=
äpfel (Pfund) 30—45, Wirtſchaftsäpfel 20—30, Tafelbirnen 20—35,
Wirt=
chaftsbirnen 15—20, Nüſſe 45—55, Apfelſinen (Stück) 10—30, Zitronen
9—20, Bananen (Pfund) 40—55 Pfg. 4. Eßwaren:
Süßrahm=
uutter (Pfund) 230—250, Landbutter 200—220, Weichkäſe 35—40,
Hand=
äſe 5—15, friſche Eier 12—18 Pfg. 5. Wild und Geflügel;
hänſe (Pfund) 120—160, Hühner 120—130, Tauben (Stück) 70—90,
ſaſen 120—160. 6. Fleiſch= und Wurſtwaren: friſches
Nind=
eiſch (Pfund) 80—120, Kalbfleiſch 100, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch
2—140, Dörrfleiſch 150, Wurſt 70—140, Wurſtfett 60, Schmalz (
aus=
elaſſen) 110 Pfg.
— Aufdrucke auf der Außenſeite der Briefſendungen. Für den
Auf=
ruck auf der Außenſeite der Briefſendungen iſt folgendes zu beachten:
ſei gewöhnlichen und eingeſchriebenen Briefſendungen ſollen
Abſender=
ngaben ſowie Werbeanzeigen auf die Rückſeite und das linke
brittel der Vorderſeite der Briefumſchläge beſchränkt bleiben. Zu den
Friefſendungen zählen hierbei Briefe, Druckſachen, Warenproben,
Ge=
häftspapiere, Miſchſendungen, Briefpäckchen ſowie ſonſtige Päckchen.
die Beſtimmungen beziehen ſich nicht nur auf Briefumſchläge, ſondern
uch auf Streifbänder. Umſchläge können auf der Rückſeite bis auf
inen 2,5 Zentimeter freien Raum am oberen Rande bedruckt werden.
der freie Raum an dieſer Stelle wird poſtſeitig nicht in Anſpruch
ge=
rmmen, wenn ſich auf der Rückſeite nur Aenderungen befinden oder
n anderer Stelle der Rückſeite ein entſprechend großer Raum
freige=
iſſen iſt. Damit die Deutlichkeit des Stempels bei den Stempelmaſchinen
tit über die ganze Breite des Umſchlags laufendem Stempel nicht
be=
inträchtigt wird, iſt zweckmäßig, auch auf der Vorderſeite den ganzen
beren Rand in einer Breite von etwa 3,5 Zentimeter von allen Angaben
ei zu laſſen. Für Fenſterbriefe beſteht folgende Ausnahme: Umſchläge
tit einem Fenſter, das in das linke Drittel der Vorderſeite hineinragt,
önnen bis auf weiteres in dem Raum vberhalb des Fenſters bis zur
jälfte des Umſchlags und in dem Raum unterhalb des Fenſters bis
um linken Drittel des Umſchlags mit Abſenderangaben und mit
Werbe=
nzeigen bedruckt werden. Die Anſchrift kann in der ganzen Breite des
fenſters erſcheinen. Beſtände an Briefumſchlägen mit unzuläſſigem
Auf=
ruck müſſen bis zum 31. Dezember 1929 aufgebraucht ſein.
— Lernt Stenographie. Die Stenographen=Vereinigung „
Gabels=
erger”, hier, Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädterſtraße,
jacht hiermit auf die am Dienstag, den 11. Dezember ds. Js., abends
Uhr, in ihren vorgenannten Unterrichtsräumen beginnenden nenen
urſe in Reichskurzſchrift unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer der
2tenographie aufmerkſam. Wer dieſe Kunſt gründlich erlernen will,
erſäume nicht die Gelegenheit, an einem ſolchen Kurſus teilzunehmen.
Jei der durch ihre individuelle Unterrichtserteilung bekannten
Vereini=
ung und durch die in der Praxis ſtehenden Unterrichtsleiter iſt die
dewähr für eine gute Ausbildung gegeben.
d. Erbach i. D., 8. Dez. Gemeinderatsbericht. Die
ver=
hedenen Mahnungen an die Gemeinderäte zur Pünktlichkeit ſcheinen
kwas gefruchtet zu haben, die Sitzung konnte anſtatt mit ½= mit
¼=
undiger Verſpätung beginnen. Ueber den Verkauf des
Fuhrwerks=
eriebes, für den jetzt nennenswerte Arbeiten nicht vorliegen, entſpinnt
ch eine längere Ausſprache. Reſultat: Der Fuhrpark wird mit lebendem
nd totem Inventar ſofort zum Verkauf ausgeſchrieben. Zuſchlag
be=
alt ſich der Gemeinderat nach Prüfung der eingelegren Gebote vor.
der Badebetrieb in der ſtädtiſchen Feſthalle „Unter den Linden” hat ſich
n Samstagen zufriedenſtellend entwickelt, während er am Mittwoch noch
icht genügend iſt. Es wird erwogen, evtl. den Freitag nachmittag hin=
Azunehmen. Den Gemeinderäten wird intenſive Werbung in den
Betrie=
en zur Pflicht gemacht. Das Kulturkartell ſoll tunlichſt den Vertrieb von
kartem in die Wege leiten. — Die Holzſubmiſſion vom A. November in
)öchſt, hat ſehr ſchlechte Gebote gebracht, die eine Genehmigung nicht
Mlaſſen. Der Verkauf wird daher ausgeſetzt, bis einigermaßen annehm=
durchſchlagen laſſen kann, bis zunr Radiobaſtler, der geſchickt die
ſelbſt=
gebauten Widerſtände ſeiner Rampenbeleuchtung bebient. Alle wollen
mitwirken, alle ſchaffen etwns für die Heimgemeinſchaft, für ſich und die
anderen. Und reichllich Gelegenheit bieten da die vielen Sonntage, wo
Kräfte ſind, da iſt auch das beifallsfreudige Publikum. Die Sonntage
unterm Adbeutskranz ſind die ſchönſien, es wächſt die
Weihnachtsſtim=
mung im Heim, und St. Nikolaus bringt jedem mit liſtigem Lächeln
ein ſinniges Knödelgeſchenk, das die Gemeinſchaft ſelbſt dem Leben des
Einzelnen abgelauſcht hat. Weihnachten, Sylveſter uſw., bis hin zuu
luſtigen Elferſitzung, die, wo junges, ſprühendes Leben iſt, nicht fehlen
kann.
Und warum führe ich alle dieſe Einzelheiten, Bruchſtlicke nur aus
dem Leben einer ſobehen Erziehung und zwangsläufigen
Lebensgemein=
ſchaft an? Weil darüber viel zu wenig bekannt iſt und weil dieſe
Licht=
partien die ſchvarzen Schatten der Verleumdung zu bannen wiſſen,
ſo=
tvohl im Kreiſe der Heimgemeinſchaft als auch im großen
Freundes=
kreiſe, den ſich die Heimgemeinſchaft aus ſich ſelbſt heraus in allen
Be=
völkerungsſchichten geworben hat. Denn unſer Arbeiten und Ringen
um die Nöte und die Seele der allzu bewegten Jugend unſerer
Für=
ſorgezöglinge braucht Hilfe, braucht die Mithilfe der breiten Maſſe und
darf nich, unterminiert werden durch ſenſationelle einſeitige Berichte.
Damit iſt den „Jungens in Not” wirklich ein verdammt ſchlechter Dienſt
geſeiſtet. Es greift ſie perſönlich an ihrer Ehre an und droht ihnen
einen Makeſ und ein Brandmal aufzudrücken. Nicht wollen ſie als eine
beſondere Gattung Menſchen bemitleidet werden, nicht wollen ſie als
un=
menſchli;, behandelte im Leben ſtehen, nein, dafür iſt ihr Empfinden zu
jung, unverbraucht und lebensroh. Und wenn es alle auch nicht merken
laſſen wollen, ſie wiſſen und fühlen es alle, daß, was für ſie getan, ein
Ziel und einen Zweck hat: die Ertüchtigung zum Leben. Aus finſteren
Lebensbedingungen hat ſie die Fürſorge herausgeriſſen, und nichts
wollen ſie gemein haben in ihrem Lebenskreis, mit Arbeitshäufern,
Strafanſtalten und Zuchtſchulen. Mit hellen Augen und jungen Fänſten
packen ſie ihr Leben an, und ein Wille wird über ſie Herr, nämlich mit
dem Leben fertig zu werden und ihre durch Fürſorge geſicherte Zukunft
nicht in das Clend zurückſinken zu laſſen, aus dem ſie gekommen.
Die Arbeit der Anſtaltsleiter fragt nicht nach Lohn und
Anerken=
nung. Sie iſt von uns zu leiſten ob Regen, ob Sonnenſchein, nicht
drängen wir uns an die Oeffentlichkeit, weil unſere Jungen uns die
Welt bebeuten. Aber eins müſſen wir im Intereſſe unſerer Jungen,
im Intereſſe unſeres jahrelangen Mühens fordern, gerade heute, wo
Wandlungen Tatſache ſind: Bringt das Ringen um die Seele der Jugend
und das Ringen um die Jigend unſerer Seele, unſerer Arbeit, nicht
leichtfertig in Verruf. Aus Nichts iſt ſchnell ein Gebärde aufgebaut,
das Eei näherem Beſehen ſelbſt für den Nichtfahmann durch ſeine
Fehl=
konſtruktion und Plumpheit in ſich zuſammenſtürzen muß. Was aber
in jahrelanger Arbeit, im Kampf mit Bürokraten und im Ringen mit
Weltanſchan ngen und Parkeien durch die heutige Fürſorgejugend, durch
die „Jungens in Not” ſelbſt aufgebaut iſr, braucſt wicht vor einſeitig
gegebenen Bericnten zu zittern, ſondern will von der Oeffentlichkeit
auch gehört werden, bevor ihr Urteil ell=s verdammt und der Schrei
nack, Wandlung erhoben wird. Wandlungen ſind naturbedingt, ſie gehen
kategoriſch mit ihrer Zeit und laſſen ſich weder aufhalten noch
voraus=
greifen. Fürwahr, Wandlungen ſind notwendig, aber nicht in der
heu=
tigen Arbeit der Erziehungsheime, ſie iſt heute eine geſchichtliche
Tat=
ſache. Jedoch gründliche Wandlung iſt notwentig im eigenen Denken
üiber die Fürſorgeerziehung von einſt und jetzt.
Hans Hoffmann
Direktor des Kreiserziehungsheimes zu Mühlheim a. M.
bare Bedingungen erzielt werden. — Ueber den baulichen Zuſtand des
neuen Schulhauſes, in dem ſich in letzter Zeit einige Riſſe gezeigt haben,
hat die Bürgermeiſterei verſchiedene Gutachten eingeholt, aus dtenen
her=
vorgeht, daß zurzeit eine Gefahr für das Gebäude nicht beſteht. Die
weitere Entwicklung muß eingehender Beobachtung unterliegen. Eine
Be=
hebung der Schäden ſoll im Laufe des Frühjahres, und zwar unter
Leitung eines erſtklaſſigen, erfahrenen Unternehmers erfolgen. Dem
Stadtbaumeiſter Glenz wird dauernde Beaufſichtigung und eventueller
Bericht über Verſchlimmerungen zur Pflicht gemacht. — Um den
Bau=
platz Flur 1 Nr. 905‟ 0 (799 Quadratmeter), in der neuen Brühlſtraße,
in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes gelegen, haben ſich verſchiedene
Liebhaber beworben. Der Verkauf ſoll öffentlich erfolgen. Der
Bau=
plan muß durch den Gemeinderar genehmigt werden. Das zu errichtende
Gebäude darf vor allem das Straßenbild nicht beeinträchtigen.
Ange=
botsformulare werden ſeinerzeit von der Bürgermeiſterei an
Intereſſen=
ten abgegeben. — Für den Diamantſchleifereibetrieb, den die Stadt
ſeinerzeit übernahm, um eine Forderung an den damaligen Beſitzer
her=
einzubringen und um eine Abwanderung des Betriebes zu vermeiden,
hat ſich nunmehr ein Liebhaber gefunden, ein Zeichen dafür, daß die
Maßnahme der Stadt, die ſeinerzeit vielfach kritiſiert wurde, die einzig
richtige war. Der Betrieb ſoll mit Wirkung vom 1. Januar n. J.
ver=
äußert werden. Als Kaufpreis werden die Selbſtkoſten der Stadt
ange=
ſetzt. Zahlung erfolgt ſofort in bar. — Der Gemeinderat ſetzt ſeine
Be=
ratungen in nichtöffentlicher Sitzung fort.
Es gibt für Geſunde und Kranke keinen
deſſeren Haustrunk als das herbe,
vollwürzige
Köſtritzer Schwarzbier
* über 4ooo Arzte=Gutachten und
Ver=
ordnungen —
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Das altberühmte Röſtritzer Schwarzbier iſt erhältlich in allen
Flaſchenbſer=
handlungen und den durch Schilder nnd Plakate kenntlichen Geſchäften.
Welkerbericht.
Gießen, 9. Dez.
In faſt ganz Deutſchland ſind die Temperaturen weiter geſunken,
ſo daß ſie heute morgen noch um Null und vielfach auch darunter lagen
(Berlin —2, Gießen —2, München —5 Grad Celſius). Das
Tiefdruck=
gebiet über Island hat den hohen Luftdruck mehr ſüdwärts verdrängt
und der Einfluß ſeiner Nandſtörungen gewinnt ebenfalls mehr ſüdwärts
an Ausbreitung.
Ausſichten für Montag, ben 10. Dezember: Neblig=wolkig,
Tempera=
turen nachts noch vielfach unter Null, jedoch ſpäter etwas milder,
Niederſchlagsneigung.
Ausſichten für Dienstag, den 11. Dezember: Vorwiegend wolkiges
Wetter, Temperaturen etwas anſteigend, vereinzelte Niederſchläge.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Geſchäftiches.
Winke für den Fahrer.
Der Beginn der kalten Jahreszeit ſtellt an den Kraftfahrer bezüglich
der Pflege ſeines Fahrzeuges beſondere Anforderungen, deren
Nicht=
beachtung leicht zu unangenehmen Störungen führen kann. Vor allen
Dingen verdient die Schmierung eine beſondere Aufmerkſamkeit, da
cin infolge niedriger Temperaturen zähflüfſig gewordewes Oel nur
mangelhaft gefördert wird. Ein kalter Motor iſt vorſichtig anzulaſſen,
die Drehzahl nur langſam zu ſteigern und erſt wenn der ganze
Motor=
block, die Oelleitungen und das Oel genügend durchgewärmt ſind,
kön=
nen größere Beanſpruchungen vom Motor verlangt werden.
Auch die im Winter bei kaltem Motor häufig auftretende
Oelver=
dünnung durch Eindringen von Kraftſtoff macht es erforderlich, mit der
Leiſtungsſteigerung zu warken, bis der ganze Motorblock eine genügende
hohe Betriebstemperatur erreicht hat, da andernfalls der vom Vergaſer
angefaugte Kraftſtoff ſich an din kalten Wandungen niederſchlägt und
uwverbrannt zwiſchen Kolben und Zylinderwandung ins Kurbelgehäuſe
läuft. Durch Kraftſtoff zu ſtark verdünntes Oel kann ſchwere Störungen
verurſachen.
Wem daran gelegen iſt, weitere Hinweiſe für die richtige Behandlung
ſeines Kraftfahrzeuges zu erhalten, und die Rarſchläge berufener
Sach=
verſtändiger nicht unſbeachtet zu laſſen, dem empfehlen wir, ſich an eine
der Zweigniederlaſſungen der Rhenania=Oſſag Mineralölwerke A.=G. zu
wenden zwecks koſtenloſer Zuſtellung des Sh=Ul=Führers für die
Schmie=
rung der Kraftfahrzeuge‟. Dies im Selbſtverlag der Firma erſchienene
80 Seiten ſtarke. Heft enthält außre zahlreichen Abbildungen alles
Wiſſenswerte übe: die einwandfreio Schmierung der Kraftfahrzeuge.
Wir verweiſen in dieſem Zuſammenhang auf die Anzeige in der
heu=
tigen Ausgabe.
Den Höhepunkt meines großen Weihnachtsberkaufes bietet unbedingt
weine heute beginnende Weihnachtsmeſſe. In allen Abteilungen ſind
be=
deutende Poſten unter Preis ausgelegt. Jeder einzelwe ſtellt die Frage:
Was ſoll ich ſchenken— womit kann ich wirklich Freude machen? Machen
Sie ſich das Leben nicht unnötig ſchwer, kommen Sie in mein Geſchäf
ſehen Sie ſich bitte die eorm billigen Auslagen an und Sio werden dabei
unbedingt die Ueberzeugung gewinnen: Bei J. Rehfeld,
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ſtraße 15, kauft man ſtets gut und preiswert. Im übrigen verweiſe ich
auf das Inſerat der Firma.
Stankfurk.
Montag, 10. Dez. 6.30: Gymnaſtik. O 12.30: Schallplatten.
Wiener Muſik. O 15.05: Jugendſtunde. Lehrer Fr. Voigt: Bilder
von den Fahrten
er deutſchen Afrikaforſcher Nachtigall und
Schweinfurth. S 16.35: Funjorch.: Alte Tanzmuſik. O 18.10: Aus
dem Roman. „Ipanhoe” von Walter Soctt. 18.30: Kaſſel:
Rat=
ſchläge für Mutter und Kind. 18.45: Hermann Stehr lieſt aus
eigenen Werken. 6 19.15: Engliſche Literatur. O 19.30: Engliſch.
O 20: Bern: Sinfonie=Konzert. Tſchaifowsky: Sechſte Sinfonie,
— Mahler: Lieder mit Orcheſter. — Mendelsſohn: Violinkonzert.
— Schoeck: Lieder am Klavier. — Ravel: La Valſe. O. Anſchl.:
Neue Schallplatten.
Skukkgark.
Montag 10. Dez. 10.30: Schallplatten. 12.30:
Schall=
platten. S 13.30: Schallplatten. 16.35: Frankfurt: Alte
Tanz=
muſik. O 18: Arbeitslage in Südweſtdeutſchland. S 18.15:
Frei=
burg: Prof. Dr. Günther: Die Wiedererweckung deutſchen
Natur=
empfindens 18.45: Baſtelſtunde. Rolf Formis. e 19.15: Aus
Wirtſchaft, Finanz und Börſe. O 19.45: Zeitangabe, Wetterbericht,
O 20: Bern: Sinfoniekonzert. Dirigent: Dr. Brun. Soliſten=
Ilona Durigo (Alt), Alphonſe Brun (Violine). Tſchaikowsky:
Sechſte Sinfonie (Pathetique). — Mahler: Lieder mit Orcheſter.
— Mendelsſohn: Violinkonzert. — Schoeck: Lieder am Klavier.
— Ravel: La Valſe. O. Anſchl.: Stuttgart: Nachrichten. O Anſchl.:
Freiburg: Juana. Ein Ait von G. Kaiſer. Perſ.: Juana, Juan,
Jorge, der alte Diener.
Berlin.
Montag, 10. Dez. 15.30: Prof. Dr. Lewandowſki: Der Arzt
als Erzieher in Schule und Haus. S 16: Ing. Boehmer: Techniſche
Wochenplauderei. 6 16.30: Karl Friedrich Zelter zu ſeinem 170.
Geburtstag. Ausf.: Hilde Weyer (Sopran), Edgar Lißner=Badrian
(Tenor) Fr. Lechner (Baß) Berliner Funkchor, Leitung: Max.
Albrecht. o 17.30: „Straßenmann.” Eine Novelle von Herm. Keſſer.
Geleſen vom Autor. O 18.30: Engliſch für Anfänger. O 19: Dr.
Wolfg. Pohl: Sozialpolitiſche Umſchau. O 19.30: Dr. phil. et med.
Deſſoir: Einführung in die moderne Pſychologie. (Die ſeeliſchen
Ge=
bilde.) O 20: „Wiener Plaudereien.” Geſprochen von Dr. Fortner.
O 20.30: Internationaler Programmaustauſch. (Uebertragung von
der Oeſterreichiſchen Radio=Verkehrs=A.=G., Wien.) Konzert. Wiener
Sinfonie=Orcheſter, Dirig.: Prof. Heger. Wagenſeil: Sintonie D=dur.
— Wolf: Italieniſche Serenade. — Mahler: Adagietto aus der
5. Sinfonie. — Mozart: Sinſonie D=dur. — Korngold: Arie aus
„Das Wunder der Heliane‟ — Schmidt: Zwiſchenſpiel. zu „Notre
Dame”. Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Bernard Ette. O 0.30: Nachtmuſik. Orcheſter Ferdy Kauffmann.
Alexandrine Alexandrowa (Sopran).
Deutſche Welle. Montag, 10. Dez. 10.15: Berlin: Nachrichten.
12: Engliſch für Schüler. S 13.30: Berlin: Nachrichten. 6 13.45:
Bildfunkverſuche. S 14.30: Kinderſtunde. Märchen und Geſchichten.
„Helle Fenſter bei Nacht”. O 15: Spaniſch (kulturkundlich=literariſche
Stunde). O 15.30: Wetter und Börſe. 6 15.40: Dr. Hajek: Die
Frau als Gefährtin. (Die Kameradin.) o 16: Franzöſiſch (
kultur=
kundlich=literariſche Stunde), O 16.30: Berlin: Zum 170.
Geburts=
tag von K. F. Zelten. O 17.30: Prof. Krebs: Deutſch=Oeſterreich.
o 18: Dr. Braun: Aktuelle Romanſtoffe. (Der Weg nach der
Heimat., O 18.30: Engliſch für Anfänger. o 18.55: Prof. Dr.
Ritter: Das neuere agrarpolitiſche Schrifttum. o 19.20:
Werk=
meiſterlehrgang. Stud.=Rat Dr „Ing. Wettſtädt: Dampfmaſchinen
und Brennkraftmaſchien. o 20: Leo Klamant: Was bedeutet uns
die Lebenslehre der großen Weiſen? O 20.30: Berlin:
Inter=
nationaler Programmaustauſch. (Uebertragung von der
Oeſterreichi=
ſchen Radio=Verkehrs A.=G., Wien.) Orcheſterkonzert. Dirigent:
Prof. Heger Wiener Sinfonie=Orcheſter. Mitw.: Friedl Boehm
(Geſang). Wagenſeil: Sinfonie D=dur. — Wolf: Italieniſche
Serenade. — Mahler: Adagietto. — Mozart: Sinfonie D=dur. —
Korngold: Arie aus „Das Wunder der Heliane‟ — Schmidt:
Zwiſchenſpiel zu „Notre Dame‟ O Anſchl.: Preſſenachrichten. O
Da=
nach: Tanzmuſik. Kapelle Bernard Ette. O 0.30: Nachtmuſik.
Mitw.: Alexandrine Alexandowa (Sopran) und Ferdy Kauffmann
mit ſeinem Orcheſter.
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Seite 4
Montag den 10. Dezember 1928
Nummer 343
Ab heute:
Mattt der Träume
A
or
Au
1A
Gigant New Vork — Die Tretmühle von Millionen und die Kata-
verlängern, leider ist es wegen der anschließend
festgelegten Aufführungen nicht möglich sodaß
wir ihn
Aer Roch Reute
bringen können.
Nutzen Sie also den letzten Tag.
Die Stadt
strophe des Ozeanriesen, die s Zeit 1520 Opfer forderte.
Emil und Schlemiht
unter Menschenfressern
Sammy Oohen und Ted Me. Namara, bekannt aus „Rivalen” in
den Hauptrollen. Der Film spielt unter Löwen. Kannibalen u.
Krokodilen, ist sonst aber ganz lustig, sehr lustig sogar.
1V 19989
oHLUM
Nur noch wenige Tage!
Der grandiose Lacherfolg:
Millewitsch
nebst erstkl. Ensemble
Der S1or4
der II. Kompagnie
Ein lustiges Spiel aus vergangenen
Tagen. Vorher:
Der schine Wilhelm
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IV 18973
II. Bekanntmachung
Auf Grund der 2./5. und 7. Berordnung zur Durchführnng
lder Verordnung über Goldbilanzen fordern wir die
Inhabe=
unſerer Aktien zu Rmk. 140.— auf, ihre Stücke zum Umtauſd
in neue Aktien über Rmk. 1000.— und Rmk. 100.— einzureichen
Der Umtauſch vorſtehender Aktien erfolgt bis ſpäteſt.ns
25. Februar 1929 bei der
Darmſtädter und Nationalbank, Haupiniederlaſſung
Darmſtadi,
Darmſtädter und Nationalbank, Filiale FrankfurtM
unter Beifügung eines arithmetiſch geordneten Nummern
verzeichniſſes in doppelter Ausfertigung während der übliche:
Geſchäftsſtunden.
Die Aktien ſind mit den dazugehörigen Gewinnanteil
ſcheinbogen mit laufenden Gewinnanieilſcheinen und Er
neuerungsſchein einzureichen.
Für einen eingereichten Aktienbetrag von Rmk. 1000.—
wird eine neue Aktie im Nennwerte von Rmk. 1000.— mit Ge
winnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſcheit
ausgereicht. Soweit Aktionäre Betuäge beſitzen, die Rmk. 1000.—
nicht erreichen oder nicht durch Rmk. 1000.— teilbar ſind
werden für einen nicht in Rmk. 1000.— Abſchnitten, aber 1.
Rmk. 100.— Abſchnitten darſtellbaren Teilbetrag Stücke 3
nom. Rmk. 100.— mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. neb)
Erneuerungsſchein ausgegeben. Beſondere Stückelungswünich
werden von den Umtauſchſtellen nach Möglichkeit berückſichtig!
Die nicht durch Rmk. 100.— teilbaren Beträge ſind dure
entſprechende Spitzen=An= und=Verkäufe bei den obengenannte!
Stellen abzurunden oder uns zur Verwertung zur Verfuguf
zu ſtellen.
Der Umtauſch iſt proviſionsfrei, falls die Einreichung 9e
Aktien an den Schaltern erfolgt. In anderen Fällen wie
die übliche Proviſion in Anrechnung gebracht.
Von den Umtauſchſtellen werden zunächſt Empfangs
beſcheinigungen ausgegeben, die nach Fertigſtellung der neue
Aktien gegen dieſe umzutauſchen ſind, und zwar bei denjehih”.
Stellen, von denen die Empfangsbeſcheinigung ausgeſtellr !!
Der Umtauſch dieſer Beſcheinigungen, die nicht übertragbar ſie
erfolgt baldmöglichſt. Die Umtau chſtellen ſind berechtigt, Gbe
nicht verpflichtet, die Legitimation des Einreichers der Be
ſcheinigung zu prüfen.
Diejenigen Aktien über Rmk. 140.—, die nicht
ſpäteſen=
bis zum 25. Februar 1929 bei den vorgenannten Stellen zun
Umtauſch eingereicht ſind, werden nach Maßgabe der geſebllche.
Beſtimmungen für kraftlos erklärt. Das gleiche gilt von. elt
gereichten Aktien über Rmk. 140.—, welche die zum Erltt
durch Aktien über Rmk. 1000.— bezw. Nmk. 100— erfordert.
Zahl nicht erreichen und uns nicht zur Verwertung ſa.
Rechnung der Beteiligten zur Verfügung geſtellt werdei..
Die auf die für kraftlos erklärten Aktien entfallenden Neue!
Aktien werden für Rechnung der Beteiligten verkauft. Dei
Erlös wird nach Abzug der Koſten zur Verſtgung de. S
ieiligten gehalten werden.
(18210a
Darmſtadt, den 1. November 1928.
Motorenfabrik Darmſtadt A. 8., Darmitadt
Der Vorſtand:
Der Aufſichtsrat:
Friedrich May
R. Zinkann
Rummer 343
Montag, den 10 Dezember 1928
Seite 5
Die ſüddeutſchen Verbandsſpiele ſind jetzt ſo weit, daß ein,
hſtens zwei Spielſonntage genügen, um die Meiſterſchaften zu
digen. In Nordbayern wird es zu einem Entſcheidungs=
I Nürnberg—Fürth kommen, während der dritte Platz dem
S. V. Nürnberg ſicher ſein dürfte. In Südbayern braucht
hern noch einen Punkt zur Meiſterſchaft, Wacker einen Punkt
i zweiten Platz während der dritte Platz zwiſchen Schwaben
gsburg und 1860 München offen iſt. Die Schwaben müſſen
ausſtehenden Spiele gewinnen um mit 1860 gleichzuziehen.
In Baden iſt der Karlsruher F. V. dank der Hilfe von
iburger F. C. und Phönix Meiſter
önix
den die Plätze belegen, allerdings iſt Phönix noch bedroht.
Württemberg genügt Germania Brötzingen ein Punkt
Meiſterſchaft vor den Stuttgarter Kickers. Der dritte Platz
ſt zwiſchen Union Böckingen und V. f. B. Stuttgart. — Am
ein iſt V. f. L. Neckarau nicht zu überholen, wohl aber
theo=
ſch noch einzuholen. Das Spiel gegen Sandhofen bringt die
ſcheidung. Ein Punkt genügt für Neckarau zur Meiſterſchaft
Waldhof und V. f. R. Die Gruppe Saar hat noch keine
irung. Saar 05 Boruſſia Neunkirchen, F. C. Idar, F. C.
Pir=
ſens und F. V. Saarbrücken können noch eingreifen. Ein
er Ueberblick iſt noch nicht möglich. — In Heſſen ſind
theo=
ſch noch Aenderungen möglich, aber die Reihenfolge
Wor=
tia, Mainz, Neu=Iſenburg wird ſich wohl nicht mehr ändern.
Am Main ſteht Eintracht nur noch mit zwei Punkten vor
F. S. V. und hat noch drei Spiele. Um Meiſter zu werden
f Eintracht höchſtens noch einen Punkt verlieren, ſofern nicht
F. S. V. auch noch Einbuße erleidet. Der dritte Platz liegt
ſchen Union Niederrad, Rot=Weiß Frankfurt, Offenbacher
kers und F. C. 93 Hanau. Hier ſind überall auch noch drei
iele auszutragen, ſo daß wahrſcheinlich erſt der letzte
Spiel=
ntag eine Klärung bringen wird.
Verbandsſpiele.
uppe Nordbayern: V. f. R. Fürth—Sp. Vg. Fürth.
F. C. Nürnberg—F. C. Bayreuth
F. V. Würzburg 04—A. S. V. Nürnberg
uppe Südbayern: Teutonia München—S. V. 1860 Münch.
Schwaben Augsburg-Bayern München
Jahn Regensburg—D. S. V. München
ſppe Württemberg: VfR. Heilbronn—Stuttgarter Kickers
Stuttgarter S. C.—Germania Brötzingen . .
Sportfreunde Stuttgart—Union Böckingen
ppe Baden: Freiburger S. C.—Phönix Karlsruhe .
F. V. Raſtatt 04—F. C. Freiburg
ppe Rhein: Pfalz Ludwigshafen-Ludwigshafen 03 .
Mannheim 08—Sp. Vg. Sandhofen
V. f. R. Mannheim-Phönix Ludwigshafen
ppe Saar: Boruſſia Neunkirchen—F. C. Virmaſens
S. V. 05 Saarbrücken—F. V. Saarbrücken".
Kreuznach 02—1. F. C. Idar
V. f. R. Virmaſens—Saar 05 Saarbrücken
ppe Main: Offenbacher Kickers—Eintracht Frankfurt .
F.
. * *
V. Frankfurt—Germania Bieber
Rot=Weiß Frankfurt—Fechenheim 03 . ..
* z *
Hanau 93—Vikroria Aſchaffenburg .
Hanau 60/94—Union Niederrad
Heſſen: F. S. V. Mainz 05—S. V. Wiesbaden ..
„F. C. Langen 03—Wormatia Worms . ..
Sp. Vg. Arheilgen-V. f. L. Neu=Iſenburg .
Haſſia Bingen—S. Gem Höchſt 01 . .
Geſellſchaftsſpiele.
Karlsruher F. V.—F. C. Birkenfeld . . . z
f. V. Offenburg—F. C. Mühlburg .. . .
V. f. B. Stuttgart—T. u. Sp. V. Münſter . ..
Die Verbandsſpiele in der Gruppe Heſſen.
Der Heſſenmeiſter, Wormatia Worms, konnte zwar am
Sonn=
durch einen 3:0 Sieg über den FC. Langen ſeinen
Sieges=
fortſetzen, da aber bei dieſem Spiel ſein ſehr guter
Tor=
r Gisbert vom Platz geſtellt werden mußte, nahm der Kampf
einen auch für den Meiſter wenig erfreulichen Ausgang.
rmatia hat noch die ſchweren Spiele in Mainz und Arheilgen
ſich. Mainz 05 ſicherte ſich wohl endgültig den zweiten Platz
c einen überraſchend hohen 5:0 (3:0)=Sieg gegen den SV.
Sbaden. Iſenburg konnte in Arheilgen nur 0:0 ſpielen,
trotz=
wird aber den Iſenburgern der dritte Platz kaum mehr zu
men ſein. Mit dem gleichen Ergebnis blieb Haſſia Bingen
hauſe über Höchſt ſiegreich.
Orivgg. 04 Arheilgen-B. f.2. Neu=Ifenburg 0:9.
Von der Sportvereinigung 04 Arheilgen geht uns der
fol=
de Bericht zu, für deſſen Ruchtigkeit wir in vollem Umfang
SP Vgg. die Verantwortung überlaſſen müſſen: Wenn je
Füßballmannſchaft offenſichtlich von unerhörtem Pech
ver=
war und dazu unter ſtarker Benachteiligung des
Schieds=
lers zu leiden hatte, ſo waren das in dem geſtrigen Spiel
Arheilger Weingärtner=Offenbah ſtellte Mitte der erſten
Bzeit den Arheilger Läufer Krug ohne jeden Grund vone
* gab allerdings ſvöler ſelbſt zu, ſich im Irrtum befunden
Yaben und eigentlich einen anderen Spieler vom Platz ſtellen
tke. (!!) Daß die Platzherren trotz dieſes Handicaps, das
E Mit 10 Spielern jederzeit offen hielten und in der zweiten
te ſogar eine deutliche Ueberlegenheit gegen die komplette
leriſche Maunſchaft herausarbeiten konnten, zeugt von einen:
tennenswverten Kampfgeiſt und Siegeswillen der Arheilger,
hait ihrem Spiel bewieſen, daß ſie immer noch
Fuß=
bielen konnen. Neu=Iſenburg kann von Glüct
daß ihnen der liebe Herr Weingärtner durch die Hinaus=
218 bon Krug zu einem nicht unweſentlichen Vorteil verhalſ,
Verade dieſer Spieler zeigte in der kurzen Zeit ſeiner
Geit eine Prax leiſtung in der Abwehr ſowie im
Zuſpiel=
der Gaſtmannſchaft Neu=Iſenburg war man allgemein
Enttäuſcht, die Mannſchaft iſt unbedingt ſtark unter Form.
Siaus war die Zahl der Torgelegenheiten mindeſtens zu
lzent auf ſeiten der Sportvereinigung, aber mit dieſen
Den Stürmern ſind gegen eine Verteidigung, wie ſie
Neu=
urg (dazu noch weſentlich verſtärkt) entgegenſtellt, keine
Sen zu holen. So brachte es z. B. der Pechvogel Mur=
mann fertig, kurz vor Schluß eine Flanke von rechts vollkommen
freiſtehend und nur noch den Torwächter vor ſich, daneben zu
ſchießen. Eine ſolch glatte Torchance ſieht man ſelten.
Nichtsdeſtoweniger haben die Arheilger nach dieſem
aber=
maligen Mißerfolg keinen Grund zur Reſignation, denn ſie
wer=
den bei einem eventuellen Abſtieg nach dem heute gezeigten
Spiel in der Kreisliga unbedingt eine gute Figur abgeben.
FC. Langen — Wormatia Worms 0:3 (0:3).
Vor 1500 Zuſchauern erzielte Wormatia Worms mit 3:0
Treffern zwar einen klaren Sieg, aber es war ein Pyrrhusſieg,
denn die Wormſer verloren in dieſem Kampf ihren bewährten
Torhüter Gisbert, der einer Tätlichkeit wegen den Platz verlaſſen
mußte. Gisbert ſchlug, ohne im Beſitz des Balles zu ſein, den
Gegenſpieler Dietzel in der zehnten Minute der zweiten Halbzeit
k. o. Das Publikum drang daraufhin in das Spielfeld ein, und
es entſtand eine brenzliche Situation, die aber zum Glück ſchnell
wieder beigelegt werden konnte. Wormatia kam in der 34.
Mi=
nute durch Winkler zum erſten Tor. Eine feine Leiſtung
des=
ſelben Stürmers erbrachte drei Minuten ſpäter den zweiten
Treffer und kurz vor der Pauſe ſtellte Langens Mittelläufer durch
ein Selbſttor das Ergebnis auf 3:0. Die zweite Halbzeit verlief
torlos. Liſt=Stuttgart leitete den harten, bis auf den erwähnten
Vorfall hin aber doch nicht unfairen Kampf gut.
FSV. 05 Mainz — SV. Wiesbaden 5:0 (3:0).
Mainz erreichte in dieſem Spiele ſeine Hochform. Der
Geg=
ner wurde förmlich überrannt. Allerdings muß bemerkt werden,
daß bei Wiesbaden im Sturm zum erſten Male wieder O. Beſt
mitwirkte, dieſer ſeine eigentliche Form aber nicht entfernt
er=
reichte und dadurch der ganze Sturm ſeine Einheitlichkeit
ein=
büßte. Hinzu kam, daß in der zweiten Halbzeit die Läuferreihe
der Wiesbadener völlig abfiel. Durch Verwandlung eines
Elf=
meters eröffnete Lipponer in der 30. Minute den Torreigen.
Kurz vor Halbzeit konnten dann Bickerle und Lipponer noch zwei
weitere Treffer anreihen und damit ſchon den Sieg ſicherſtellen.
In der 25. und 35. Minute der zweiten Halbzeit wurde das
Er=
gebnis durch Treffer von Lipponer und Bickerle noch auf 5:0
er=
höht. Beutel=Ludwigshafen leitete den von faſt 7000 Zuſchauern
beſuchten Kampf gut.
Haſſia Bingen — SG. Höchft 5:0 (3:0).
Haſſia kam in dieſem Spiel, obwohl die eigene Mannſchaft
nicht die beſte Leiſtung zeigte, zu einem hohen und verdienten
Sieg, weil der Gegner zu ſchwach war. Höchſt mußte ſich faſt
ſtets darauf beſchränken, mit allen Kräften zu verteidigen.
Da=
bei hatten es die Gäſte nur ihrem ausgezeichneten Torhüter
Scholz zu verdanken, daß die Niederlage nicht noch höher
aus=
fiel. Die faſt ſtändig mit der ganzen Mannſchaft ſtürmende
Haſſia hatte ſchon bis zur Pauſe drei Treffer erzielt und erhöhte
dann ſpäter das Ergebnis noch auf 5:0.
Gruppe Heſſen:
1. Wormatia Worms . .
V. Mainz 05
L. Neu=Iſenburg
3. W
S. V. Wiesbaden
5. Alemannia Worms .
F. C. 03 Langen".
7. Haſſia Bingen
8. S. Gem. Höchſt 01
9. Sp. Vg. Arheilgen
Germania Pfungſtadt — Sportverein 98 Darmſtadt 1:6.
Sportverein Münſter — Pol.=Spv. Darmſtadt 2:6.
Sportverein Mörfelden — Germania Oberroden 3:1.
Germania Pfungſtadt — Sporkverein Darmſtadk 98
1:6 (1:4).
Vom Sportverein 98 erhalten wir folgende Darſtellung: Wer
auf Grund des Ergebniſſes des Vorſpiels, das der Sportverein
Darmſtadt 98 mit Mühe und Not 2:1 in den letzten fünf
Spiel=
minuten gewann, geglaubt hatte, es würde den Darmſtädtern
nicht gelingen, die Pfungſtädter Germanen auf deren eigenem
gefürchteten Platz zu ſchlagen, der wurde geſtern gründlich eines
Beſſeren belehrt. Der Sportverein Darmſtadt hatte aus dem
Vorſpiel ſeine Lehre gezogen und nicht nur ſeine Mannſchaft
vorteilhaft umgeſtellt, ſondern ihr auch Inſtruktionen mit auf
den Weg gegeben, wie dem Gegner, vielmehr ſeiner harten
Ver=
teidigung, beizukommen ſei. Die Sportvereinsmannſchaft
ent=
täuſchte auch die in ſie geſetzten Erwartungen in keiner Weiſe.
Sie lieferte geſtern wohl das beſte ihrer diesjährigen
Verbands=
ſpiele. Ungemein ſchnelles und durchſchlagskräftiges
Stürmer=
ſpiel, bei dem aus allen Lagen ſcharf und präzis geſchoſſen
wurde, gutes Zerſtörungs= und Aufbauſpiel der Läuferreihe und
verſtändnisvolle, ſchnelle und wuchtige Abwehrarbeit des
Hinter=
trios verhalfen zu dem ſchönen Erfolge. Pfungſtadts Mannſchaft
machte dagegen einen zerriſſenen Eindruck und war dem Gegner
in keiner Weiſe gewachſen. Die Hinternzannſchaft wurde durch
die ſchnellen Spielaltionen der Darmſtädter Stürmer aus dem
Konzept gebracht, die Läuferreihe ſchwamm und im Sturm fehlte
es, abgeſehen von einigen wenigen lichten Momenten, an allem.
Das Spiel begann nach Beendigung des unter einem
voll=
ſtändig unfähigen Schiedsrichter von Darmſtadt mit 4:1
ge=
wonnenen Spiels der Ligareſerven unter der Leitung des gut
amtierenden Karlsruher Schiedsrichters Gottmann gleich
ver=
heißungsvoll für Darmſtadt. Bereits nach einer Viertelſtunde
Spielzeit ſtand das Spiel nach feinem Zuſammenſpiel des rechten
Sturmflügels und der Mitte auf 2:0. Dann konnte Pfungſtadts
Halbrechter nach verſpätetem Eingreifen der Darmſtädter
Ver=
teidigung mit ſchönem Schuß ein Tor aufholen. Etwa zehn
Mi=
nuten vor Schluß der erſten Spielhälfte mußte Müllmerſtadt
ver=
letzt ausſcheiden. Aber gerade dieſe zehn Minuten entſchieden das
Spiel. Ein Prachtſchuß Guſtav Wenners und ein enerziſcher
Alleingang Gehers beſiegelten mit zwei Toren die Niederlage
des Platzbeſitzers. In der zweiten Spielhälfte erhöhte dann
Guſtav Wenner durch eine aus der Luft verwandelte Ecke und
Hebeiſen durch einen Elfmeter auf 6:1. Etwa 400 Darmſtädter
Schlachtenbumler bejubelten den in ſo prächtiger Manier
er=
rungenen Sieg ihrer Mannſchaft.
Germania Pfungſtadt ſchickte uns folgenden Bericht: Durch)
dieſen glatten, in der Höhe ſenſationellen Sieg, konnte der
Sport=
verein 98 Darmſtadt ſeine Spitzenſtellung weiterhin befeſtigen
und dürſte, wenn die in Pfungſtadt gezeigten Leiſtungen
anhal=
ten, die Tabellenführung kaum abgeben. Die geſamte Elf wies
trotz des Fehlens von Frey keinen ſchwachen Punkt auf.
Be=
ſonders gut arbeitete die geſamte Läuferreihe, in der Rayk ein
überragendes Spiel lieferte. Während Bärenz wenig beſchäftigr
war, erledigte die Verteidigung ihr Penſum mit gewohnter
Sicherheit. Die Stürmerreihe ſpielte hübſch zuſammen und
legte eine große Schußfreudigkeit an den Tag. Germania
Pfung=
ſtadt mußte neben Petry und Nickel 2. auch noch den erkrankten
Flicker erſetzen. Die Läuferreihe bot eine ſchwache Leiſtung,
be=
ſonders der Mittelläufer wurde von dem gegneriſchen
Innen=
ſturm fortgeſetzt überſpielt. Der erſatzgeſchwächte und
um=
geſtellte Sturm konnte wenig ausrichten. Seine beſten Leute
hatte Pfungſtadt in der Hintermannſchaft. Darmftädter im Tor
ließ Peiry nicht vermiſſen.
Das Spiel war bereits bei Halbzeit entſchieden. Geher (21,
Müllmerſtadt und Wenner 1. ſcorten für die Gäſte, K.
Hillgärt=
ner verwandelte eine gute Vorlage von Nickel 1. zu Pfungſtadts
einzigem Treffer. Nah; der Pauſe ſchoß Wenner 1. einen Eckball
direit ein, und Hebeiſen ſtellte durch Verwandlung eines völlig
unmotivierten Elfmeters das Endergebnis her. Der
Schieds=
riher leit=te vor über Gin) Zuſchauern nicht überzengend.
Sportverein Darmſtadt, Jugendabteilung.
Junioren — Junioren Heppenheim, hier, 1:0.
1. Jgd. — 1. Jgd. Union, dort, 3:1.
2. Jgd. — 1. Jgd. Ballſpielklub 99, Offenbach, hier, 2:1.
3. Jgd. — 2. Jgd. Eberſtadt, dort, 4:0.
4. Jgd. — 2. Jſgd. Weiß=Blau, Darmſtadt, hier 0:1.
5. Jgd. — 2. Jgd. und Schüler komb. V. f. R., dort, 1:0.
1. Schüler — 1. Schüler Meſſel, hier, 2:0.
2. Schüler u. Jgd. komb. — 1. Schüler Union, dort, 3:3.
Unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Eiſenhauer als
Schiedsrichter entwickelte ſich ein lebhaftes Spiel. Sehr angenehm
enttäuſchte die Mannſchaft der Akademiker durch ihr gutes
Zu=
ſammenſpiel, verbunden mit dem Rieſeneifer. Bei der neu
zu=
ſammengeſtellten Elf des Rot=Weiß, V. f. R., will es vorerſt nicht
klappen. Wohl ſind die Leiſtungen aller Spieler als gut
anzu=
ſprechen, aber das Sichverſtehen fehlt. Dieſem Umſtand verdankt
der Gegner das Halbzeitergebnis 1:1. Nach der Pauſe kommen
die Hochſchüler nicht mehr allzu ſtark auf, da ſich die Umſtellung
bei Rot=Weiß, V. f. R., bewährte. Rot=Weiß, V. f. R., erzielt in
gleichen Abſtänden vier wunderbar geſchoſſene Tore, welchen die
Mkademker nur ein Tor entgegenſetzen konnten. Das Ergebnis
entſpricht dem Spielverlauf.
Sp.=Vg. 1921 Darmſtadt — Egelsbach 3:2 (1:0).
Die unangenehme Ueberraſchung für den
Meiſterſchafts=
anwärter Egelsbach haben die 2er vollbracht, obwohl Egelsbach
ſchließlich die erſte Niederlage in der diesjährigen Verbandsſerie
nicht vertragen kann. Die 21er dürften jetzt mit zehn Punkten
die Tabellenmitte wieder erreicht haben, und dem Abſtieg ſomit
entronnen ſein. Das Spiel nahm von Anfang die Note des
Punktkampfes an. Darmſtadt iſt überlegen und arbeitet
vorzüg=
lich. Die Gäſte haben ihre Laſt, einigermaßen aufzukommen. Bis
Halbzeit führen die 21er 1:0. In der zweiten Halbzeit wird das
Spiel von ſeiten Egelsbachs ſchärfer durchgeführt, und konnte
es nach einem ſchon getretenen Eckball den Tormann mit dem
Ball ins Tor drücken (1:1). Beide Mannſchaften gehen jetzt ganz aus
ſich heraus, und gelingt es den 21ern, bis zum Schluß noch zwei
Tore zu erzielen, nachdem jede Partei einen Elfer wegen Foul
zugeſprochen bekam. Der Schiedsrichter konnte nicht immer
be=
friedigen.
Ein nicht alltägliches Reſultat gab es bei den Fußballſpielen
des Sonntags in Hamburg. Der H.S.V. fertigte die
Eimsbütte=
ler mit nicht weniger als 13:0 ab und ſtellte damit den Rekord
des Tages auf, der noch zwei ſehr hohe Reſultate brachte.
Ar=
minia Hannover ſchlug Boruſſia mit 10:0 und in Hamburg war
Alemannia mit 10:2 über Holſatia erfolgreich. In Altona gab
es ein Lokalderby zwiſchen Union und F.C. 93. Man trennte
ſich unentſchieden 4:4. Einen ſchönen Erfolg errang Viktoria
Hamburg in Kiel. Die Hamburger konnten Holſtein Kiel
ein=
wandfrei mit 2:0 ſchlagen und damit die Vormachtſtellung dir
Hanſeſtadt in Norddeutſchland behaupten. Eine rückgängige
Form zeigt A.BT S. Bremen. Die Hanſeſtädter fuhren nach
Hannover zur Eintricht und ließen ſich mit 4:1 nach. Hauſe
ſchicken.
Die Ergebniſſe:
Hamburg: Eimsbüttel—Sportverein 0:13. Altona—Union
4:4. St. Georg—Polizei 4:3. Sperber—Bergedorf 3:1. St. Pauli
F.C.—Vineta 4:1. Nothenburgsort—Concordia 3:3. Teutonia—
Blankeneſe —, Alemannia—Holſatia 10:2.
Nordhannover: Victoria Harburg-Boruſſia 0:3. Viktoria
Wilhelmsburg—Sportv. Harburg 1:2. Normannia Harburg—=
Blankeneſe Hamburg —
Nordbezirk: Holſtein Kiel—Viktoria Hamburg 0:2. Kilia—
Boruſſia=
Lübeck: Schwerin 03—Phönix Lübeck 2:1. V.f.R. Lubeck—
Polizei 0:7.
Bremen: Werder—Bremer Sportverein 2:8. Eintracht—
Union 0:5. Polizei-Wolmertshauſen 2:2.
Hann.=Braunſchweig: Eintracht Hannover—A.B. T. S.
Bre=
men 4:1. Hannover 96—Hannover 97 4:2. Leu Braunſchweig—
Werder Hannover 5:2. Eintracht Braunſchweig—St. Paufi
Sport Hamburg 3:2. Spielvgg. Hildesheim—Eintracht
Braun=
ſchweig —. V.f.B. Peine—Boslax 08 3:2, Arminia Hannover.
Boruſſia 10:0
Seite 6
Montag, den 10 Dezember 1928
Berlin hatte am Sonntag eine kleine Senſation. Der bisher
noch ohne Verluſtpunkte am günſtigſten in der Tabelle ſtehende
deutſche Finaliſt Hertha/B.S.C. wurde von Alemannia Berlin,
einer Mannſchaft, die an zweitletzter Stelle ſteht, mit 2:1
ge=
ſchlagen. Gleichzeitig wurde aber auch Wacker 04 Tegel von
Tag=
mania Neukölln 2:0 geſchlagen, ſo daß Hertha einen
Relatidvor=
ſprung von vier Punkten behält. Norden Nordweſt ſchaffte ſich
mit 3:2 über die Schöneberger Kickers auf den dritten Platz.
In der Abteilung B ſiegten Tennis Boruſſia (4:1 über
Ale=
mannia Haſelhorſt) und Spandauer S. V. (2:1 über Luckenwalde)
teiter, dagegen fiel B.S.V. 92 durch ein 1:2 gegen Preußen
etwas zurück.
Alemannia—Hertha/B.S. C. 2:1. Minerva—Adlershofer
P.C. :2. Norden Nordweſt—Rickers 3:2. Tasmania—Wacker
2:0. Südſtern—1. F.C. Neukölln 6:1. Tennis Boruſſia—
Ale=
mannia Haſelhorſt 4:1. Spandauer S. V.—B. V. Luckenwalde 2:1.
Viktoria—Union Oberſchöneweide 3:1, Sportverein 92—Preußen
1:2. Weißenſe—S.C. Charlottenburg 3:1.
Meiſterſchaftsſpiele in Mikieldeukſchland.
Mitteldeutſchland ſetzte am Sonntag die Meiſterſchaftsſpiele
fort, deren bemerkenswerteſtes Ergebnis in Chemnitz die 2:1=
Niederlage des C.H.BC. durch Sturm war. Plauen hatte ein
Lokalderby, das der Voctl. F.C. mit 3:2 gegen S. B.C. gewann.
In Leipzig war Altmeiſter V.f.B. 3:2 über Tu.B. erfolgreich),
Fortuna ſiegte hoch 5:0 über Markranſtädt, und Wacker konnie
der Sp.Vgg ſogar mit 10:0 das Nachſehen geben. Dresden
ver=
ſchaffte ſiei: Abwechſelung durch ein, ſchönes Privatſpiel Curs
Muths gegen Oresdener S.C., das letzterer mit 2:0 für ſich
entſchied.
Die Ergebniſſe:
Nordweſtſachſen: Tu.B. Leipzig—V.f.B. 2:3. Fortung —
Markranſtadt 5:0. Sportfreunde-Viktoria 3:2. Olympia
Ger=
mania—Arminia 2:2. Wacker—Spielvereinigung 10:0.
Oſtſachſen: Brandenburg—Dresdenſia 4:2. Fußballring—
Spielvereinigung 0:1. Sportverein 06—Sportgeſ. 93 2:1. Guts
Muts—Dresdeuer S.C. (Geſ.=Spiel) 0:2.
Mittelſachſen: Sturm—Chemnitzer B.C. 2:1. Wacker—
Preußen 5:3. Teutonia—V.f.L. Hohenſtein 4:1. Harthau-
Natio=
ncl 3:3.
Weſtſachſen: Planitzer S.C.—Zwickauer S.C. 5:2. Zwickau
02—V.f. L. Zwickau 1:2. V.f.L. Schneeberg—Meerane 07 2:3.
Har=
tenſtein—V. f.B. Glauchau 8:1. Tu. B. Werdau—Crimmitſchau 5:1.
Bogtland: Plnuener Sport= u. B.C.—Vogtl. F. C. 2:3.
Po=
lizei Plauen—V.f. B. 2:
Nordihüringen: Sportring Erfurt—Arnſtadt 07 2:4. V.f. .
Erfurt—Sportclub 3:0.
Oſtthüringen: S. C. Apolda—V.f.B. Apolda 1:0 abgebr.
Vi=
maria Weimaz—V.fL. Saalfeld 3:0. Spielvg.—1. Sportv. Jena
0:4. Sportv. Kahla—S. C. Weimar 0:1.
Mittelelbgau: Fortung—S. C. 1900 Magdeburg 8:3. Preußen
—Vf. B. Siaßfurt —, Cricket Viktoria—Viktoria 96 2:3.
Feuer=
wehr —Germinnig 2:2. Sport u. Spiel—Preußen Burg 5:3.
Saalegau: Boruſſia Halle—Eintracht 6:1. Sportfreinde—
Halle 98 1.3. Wacker—Favorit 3:3.
Südoſtideuiſcher Fußball.
Beſondere Veränderungen ergaben ſich im ſüdoſtdeutſchen
Meiſterſchafisbetrieb nicht. Der Gruppenmeiſter S.C. 08 Breslau
konnte einen an ſich belangloſen 6:0=Sieg über den V.f.R.
er=
ringen, in der Niederlauſitz zeigten ſich die beiden Forſter
Ver=
eine denen aus Kottbus uberlegen..
Ergebniſſe:
Mittelſchkeſien: Breslau 08—V.f.R. 6.0. 1ihion Wacker=
V.fB. 2:4. Schleſien Rapid—Spoxtverein 05 3:1.
Oberſchlefien: Preußen Zabyrze—Delbrücksſchächte 2:1. V.f.B
Gleiwit—2e”ſel Hindenburg 4:2. Sportfreunde Oppeln-
Naſenſpert Eleirit C:6. Preußen Ratibor-Beuthen 09 1:1.
Nieverlauſi½: Viltoria Forſt-Brandenburg Kottbus 5:2.
Union Kottbus—A8kania Forſt 1:4.
Baltenverband: Preußen Stettin—Titania (Geſ.=Spiel! 1:2.
Kein Zuſammenſchluß Berlin-Baltenverband. Der
außer=
ordentliche Verbandstag des Verbandes Brandenburgiſcher
Ball=
ſpielvereine nahm bei ſehr ſtarkem Beſuch einen glatten und
ver=
hältnismäßig raſchen Verlauf. Die Frage des Zuſammenſchluſſes
mit dem baltiſchen Sportverband wurde vorläufig zurückgeſtellt.
Der Vorſtand erhielt jedenfalls Vollmacht, ſpäter einmal die
Ver=
handlungen evtl. wieder aufzunehmen.
Kein Uebungsſpiel in Magdeburg. Der Deutſche Schwimm=
Verband hatte die Abſicht, am Sonntag in Magdeburg ein
Uebungsſpiel der deutſchen Olympia=Waſſerballmannſchaft
ab=
halten zu laſſen, um damit die Vorbereitungen für das Turnier
in Budapeſt 1929 aufzunehmen. Es war ſchon vorher mit
Schwie=
rigkeiten in der Durchführung zu rechnen, und tatſächlich konnte
das Uebungsſpiel am Sonntag nicht zuſtande kommen.
Der Schluß des 25=Stunden=Rennens in Berlin (
Buſchen=
hagen/Frankenſtein ſiegreich), im Berliner Sportpalaſt, wickelte
ſich vor nur halbgefülltem Hauſe ab. Bei der 8=Uhr=Wertung
gingen Suter/Skupinſki davon, erreichten auch bald die
Spitzen=
gruppe, erfreuten ſich aber ihres Vorſprungs nicht lange und
fie=
len wieder zurück. Preuß/Reſiger mußten eine weitere Bahnlänge
abtreten und Wette/Beinert ſchieden ganz aus. Zwiſchen 9 und
10 Uhr verlief das Rennen ſehr langweilig. Das Endergebnis:
I. Frankenſtein/Buſchenhagen 175 Punkte, 825,140 Kilometer;
2. Gooſſens/Tietz 140 Punkte. — Eine Runde zurück: 3.
Beh=
rendt/Manthey 68; 4. Wambſt/Lacquehay 55. — Acht Runden
zu=
rück: 5. Preuß/Reſiger 86 Punkte.
Ein=100=Kilometer=Mannſchaftsrennen in Stuttgart jah
Aerts/Hgeſendonck mit 15 P. in 2:21,08 Std. ſiegreich vor
Krü=
ger/Funda (1 Runde zur.) 24 P. Bei den Amateuren gewann
Kuhn=Augsburg das Punktefahren.
Ein Zwei=Stunden=Mannſchaftsrennen in Münſter gewannen
Duvivier/Goris.
Die New Yorker Sechstage endeten mit einem Sieg der
ita=
lieniſch=amerikaniſchen Mannſchaft Giorgetti/F. Spencer mit einer
Runde vor Letourneur/Broccardo, zwei Runden vor Mac
Na=
waraſvan Nek und Dülberg=Deutſchland/Walthour=U. S. A.
Ein Stundenrennen in Paris gewann Graſſin mit 70,780
Ki=
lometer vor Bréau und den Amerikanern Hopkins und Jaegher.
Ein Tenniskampf Bremen—Rheinland in Bremen wurde
von Bremen mit 14:7 Siegen gewonnen.
Ein neues Spielſyſtem einzuführen beſchloß der Weſtdeutſche
Sportverband, und zwar ſollen acht Vereine, nach dem jetzigen
Tabellenſtand ermittelt, die Bezirksliga bilden.
Im Kunſtturnen trafen ſich Rheinland und Weſtfalen in
Dortmund. Rheinland ſiegte mit 1685:1681 Punkten knapp.
Neuer deutſcher Rekord im Gewichtheben. Bei einer
Abend=
veranſtaltung in München gelang es dem Olympiaſieger Joſef
Straßberger=München im beidarmigen Stoßen, unfrei umgeſetzt,
355 Pfund zur Hochſtrecke zu bringen. Den bisherigen Nekord
von 331 Pfund hielt der Münchener Seelos ſeit dem Jahre 1912.
Ein Hockey=Länderkampf England—Holland in Nottingham
endete überraſchend mit 1:1 unentſchieden. Bei Halbzeit führte
Holland mit 1:0.
Die deutſchen Hochſchulmeifterſchaften im Waldlauf wurden
bei Dresden ausgetragen. Es ſiegte Füſſel=Dresden in 33,5 Min.
vor Hellpap=Berlin und Stellges=Köln, im Mannſchaftslaufen
Unwerſität Berlin vor T.H. Dresden.
Nummer 343
11(4:1).
Der Geſamteindruck des Spieles war keineswegs
befrie=
digend. Das Zuſammentreffen mehrerer Faktoren bewirkte, daß
dieſes Verbandstreffen jeden ſportlichen Reizes entbehrte und
nahezu jede gute Leiſtung vermiſſen ließ. Da war alſo in erſter
Linie eine Gäſtemannſchaft, die von vornherein die
Ausſichts=
loſigkeit eines Punktgewinnes einſah und deshalb nur darauf
bedacht war, den Geguer an einer größeren Torausbeute zu
hin=
dern. Dazu mußte, da die eigene Technik vollkommen
unzurei=
chend war, alle Härte aufgeboten werden; mit verſtärkter
Ver=
teidigung ſuchte man durch planvolles Abdecken, aber auch durch
unerlaubtes Halten und ſonſtige Mätzchen die gegneriſche
Stür=
merlinie in Schach zu halten. Dies gelang teilweiſe, zumal den
Darmſtädtern die Spiellaune bald genommnen war. Da war
dann auch weiterhin ein Schiedsrichter, der kleine und kleinſte
Vergehen pfiff — größere jedoch mitunter ungeſühnt ließ — und
deſſen dauernde, mitunter völlig unangebrachte
Spielunter=
brechungen das Publikum zur Raſerei brachte. Faſt ſämtliche
Spielhandlungen erſtarben in dem Pfeifkonzert des
Schiedsrich=
ters, der die Unnötigkeit ſeiner Tätigkeit durch zahlloſe
Nieder=
würfe nach außen dokumentierte. Und da war letzten Endes eine
einheimiſche Mannſchaft, die weit unter Form ſpielte. Glatter
Boden, glatter Ball und kalte Finger wirkten zuſammen mit der
Undisponiertheit einiger Spieler, um die Nüchternheit des
Spie=
les noch zu verſtärken. Zum erſtenmal wirkte bei den 98ern deren
Sportlehrer Wehr mit, und zwar als Halbſtürmer. Seine
Voll=
wertigkeit auf dieſem Poſten wurde nicht ganz bewieſen, die
ganze Spielweiſe zeigte jedoch die Veranlagung zu einem großen
Läuferſpiel.
Im übrigen braucht nur noch bemerkt zu werden, daß der
Sieg der Einheimiſchen ſchou nach kurzer Zeit feſtſtand. Die
98er führten nach 15 Minuten Spieldauer mit 3 Toren. Die
maſſive Spielweiſe der Gäſte, die übrigens von einem der
Darm=
ſtädter Spieler ebenſo erwidert wurde, bewirkte dann, daß das
Spiel unintereſſant und in mancher Beziehung abſtoßend wirkte.
Sämtliche Tore fielen in mittelbarem oder unmittelbarem
An=
ſchluß an Strafwürfe.
ziß, V. f. H. —
Es iſt anſcheinend in Butzbach ſo Sitte, daß dort die
Schieds=
richter ausbleiben. Zum zweiten Male wurde geſterm Rot=Weiß
vor die Tatſache geſtellt, entweder einen ortsanſäſſigen
Schieds=
richter anzuerkennen oder das Treffen als Privatſpiel
auszu=
tragen. Da der wegen ſeiner Korrektheit bekannte Oberleutnant
Herrmann von Butzbach ſich bereit erklärte, das Spiel als
Verbandsſpiel zu leiten, gaben die Darmſtädter ihre
Zuſtim=
mung. Herr Oberleutnant Herrmann rechtfertigte ſeinen Ruf
und brachte das faire Spiel mit bewährter Geſchicklichkeit zu
Ende.
Rot=Weiß, V. f. R., zeigte geſtern eines ſeiner beſten Spiele.
Man merkte der Mannſchaft die vierzehntägige Ruhe an. Die
Hintermannſchaft und Läuferreihe bewies wieder ihre alte
Sicher=
heit. Am erfreulichſten war jedoch, daß der Sturm zum erſten
Male ein gewiſſes Eyſtem erkennen ließ, das die ausgearbeiteten
Erfolgsmöglichkeiten zu tatſächlichen Erfolgen brachte. Wenn nur
drei Tore erzielt wurden, ſo lag das an der noch immer
beſtehen=
den Schußunſicherheit.
Die Butzbacher konnten ſich nicht, wie ſo mancher Vorbericht
der Sportzeitungen annahm, für die 3:4=Niederlage des
Vor=
ſpiels revanchieren. Fiel damals der Sieg der Darmſtädter ſehr
knapp aus, ſo hatten diesmal die Butzbacher ſelbſt auf dem
eigenen Platze wenig zu beſtellen. Ihr Ehrentor errangen ſie
durch ein unglückliches Selbſttor des ſonſt guten Darmſtädter
Hüters. Bei den Butzbachern fehlte allerdings Becker im Sturm,
der jedoch durch ſein eigenſinniges Spiel vielleicht mehr
verdor=
ben als senützt hatte.
Süddeutſchland.
Verbandsſpiele.
Gruppe 4 — Main/Heſſen:
Sportv. Darmſtadt 98—Offenbacher Kickers
H. S. V. Frankfurt-Pol.
V. Darmſtadt
Pol. S. V. Butzbach-Rot=Weiß Darmſtadt
Poſt S. V. Frankfurt—F. S. V. Frankfurt
V. f. B. Friedberg—Sp. Vg. Arheilgen".
Gruppe B — Main/Heſſen:
Mainz=Kaſtel 06—Pol.
Worms
Alemannia Worms—F. S. V. Mainz 05
Germania Wiesbaden—Wiesbadener S. C.
Wormatia Worms-Hakoah Wiesbaden
Pol. S. V. Wiesbaden—S. V. Wiesbaden",
Gruppe Württemberg:
V. f. B. Stuttgart—Stuttgarter Kickers
Sportfreunde Eßlingen—Sp. V. Gablenberg
Gruppe Rhein:
Ludwigshafen 03—Pfalz Ludwigshafen . .
Mannheim 07—Mannheim 08
S. V. Waldhof-Phönix Mannheim . . ."
Mannheimer T. G.—V. f. R. Mannheim
Pol. S. V. Mannheim-Neulußheim . . .
Gruppe Saar, Abteilung 1:
Sportfreunde Roden—S. V. 05 Trier
4:2
2:5
:5
5:3
2:0
ſich im Sturme gar nicht entwickeln. Daraus erklärt ſich auch das
faſt torloſe Spiel. Zudem bewachte Bickenbach den Bensheimer
Kreutzer ſcharf, ſo daß ſich der Sturm Bensheims gar nicht
zu=
ſammenfinden konnte. Bickenbach war in der Abwehr ſehr ſicher.
Etwas zu lebhaft nahm das Publikum Anteil am Spielverlaufe.
Beſſungen — Walldorf 2:4 (2:1). Keine Ueberraſchung bedeutet
dieſes Ergebnis, denn es entſprach dem Stärkeverhältnis. Beide
Parteien kämpften ziemlich hart; ein regelrechter Punktekampf.
A=Klaſſe: Seeheim — Ober=Ramſtadt 15:2 (4:1). Die Gäſte
klappten kataſtrophal zuſammen, da ſie Seeheim nicht in ſo
vor=
züglicher Verfaſſung anzutreffen glaubten.
B=Klaſſe: Walldorf 2. — Gernsheim 1. 2:1. Die Gäſte waren
zu dieſem wichtigen Spiele nur mit 9 Mann erſchienen.
Wall=
dorf war meiſt überlegen.
C=Klaſſe: Auerbach — Eſchollbrücken 9:0. — Worfelden 2.—
Stockſtadt 1. 13:1! — Auerbach Jgd.— Bickenbach Jgd. 1:3.
Hähnlein erzielte im Freundſchaftsſpiele gegen Erfelden
einen Achtungserfolg, da es nur 1:3 verlor, und hätte es im
Sturme von Anfang ſo geklappt wie gegen den Sehluß, ſo wäre
das Endergebnis vielleicht anders geworden.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Arheilgem — Pfungſtadt 4:4 (1:3) (privat).
Das erſtmalige Zufammentreffen dieſer Mannſchaſten wurde
mit Spannung erwartet, die auch erfüllt wurde. Mit beſter
Be=
ſetzung begann das Spiel vielverſprechend. Pfungſtadt zeigte in
der erſten Halbzeit wenigſtens die größere Routine. Es ſtellte ſich
auf die Verteidigung ein. Arheilgen drückte deshalb leicht, kam
aber durch die ſichere Abwehr zu keinen Erfolgen. Dagegen hatte
der Pfungſtädter Sturm ein leichteres Spiel und kam auch zu
Toren. Gleich von Anſang an, Pfungſtadt hatte Anwurf, zog er
los, ſpielte durch und ſchoß das erſte Tor. Das war eine
Ueber=
raſchung. Bald darauf hieß es ſogar 2:0. Dann holten beide
Parteien je ein Tor auf. Um dem Spiele nach außen ein
gefälli=
geres Anſehen zu geben, ſpielte Pfungſtadt nach der Pauſe offen
und in raſchen Abſtänden kam Arheilgen zu drei Toren. 4:3 für
Arheilgen. Pfungſtadt zog dann durch gut abgeſpielten
Frei=
wurf gleich und die letzte Viertelſtunde verlief torlos. Taktiſch
iſt das Spiel ſehr hoch auszuwerten, denn es zeigte ganz klar,
daß vor allem eine gute Abwehr bei gleichſtarken Gegnern die
Punkte bringen kann. Arheilgen drückte leicht und Pfungſtadt
ſchoß Tore.
In der Mannſchaftskritik muß das beſtechende Spiel des
Ar=
heilger Sturmes beſonders hervorgehoben werden. Er zählt mit
zu den ſtärkſten unſeres Gaues und hat gegen Pfungſtadt ſeine
Feuertaufe beſtanden. Die vielen Tore, die er in den
Pflicht=
ſpielen ſchoß, finden hierdurch ihre Berechtigung. Pfungſtadt ging
nicht ganz aus ſich heraus, da es am kommenden Sonntog gegen
Griesheim um den Aufſtieg zur Kreisklaſſe entſcheidend zu
ſpie=
len hat. Seine beiden Außenläufer fielen etwas ab; denn ſie
wurden ein paarmal gefährlich überlaufen, wodurch Arheilgen
zu Toren kam, wovon eins haltbar war. In der Aufregung
wurden noch manche ſichere Sachen verſchoſſen, beſonders bei
Pfungſtadt, das ſich dadurch einen Sieg entgehen ließ. Doch iſt
das Unentſchieden gerechter, da Arheilgen einen
bewunderungs=
würdigen Eifer an den Tag legte.
Meiſter=Klaſſe: Bensheim — Bickenbach 1:0 (0:0). Infolge
des naſſen Grasplatzes konnte ſich bein gutes Spiel entwickeln.
Die Spieler rutſchten ſtets aus, hatten keinen Stand und konnten
Sportwoche.
Mit einem vollen Erfolg endete die im Anſchluß an die
(außer Konkurrenz geſtartet). Die übrige Reihenfolge geſtalteie
tpoche. Zahlreich waren die Meldungen von den Verbänden des
Süiddeutſchen Gaues zu den Städte= und Klubwettkämpfen
ein=
gegangen. Zu den 1der=Mannſchaftskämpfen ſtarteten die Ver
hände Beusheim, Griesheim, Höchſt a. M., Frankfurt,
Offen=
bach, Aſchaffenburg, Hanau, Fechenheim, Worms, Mainz,
Wies=
baden, Neu=Iſenburg. Die Städtemannſchaft von Darmſtade
hiat auſer Kenkurrenz an den Zehnermannſchaftskämpfen, ſich
beteiligt, um die auswärtigen Kampfmannſchaften nicht zu
be=
nachteiligen. Die Klubwettkämpfe waren in Abteilung I vor
25 Riegen und in Abteilung II von 18 Riegen umſtritten.
Dan=
einer guten Organiſation und der Mithilfe der Mitglieder des
Sportausſchuſſes und einiger anderer Kegelbrüder, die ſich bereit
willigſt in den Dienſt der Sache ſtellten, nahm die Sportwoch
einen guten, reibungsloſen Verlauf. Die allſeitige ſportlicke
Diſziplin erleichterte dem Sportausſchuß ſeine vielſeitige, une
fangreiche Tätigkeit. Es wurden ſehr gute, zum Teil ausge
zeichnete Reſultate erzielt.
Alsbald nach Beendigung der Kämpfe auf den Mannſchafts
und Einzelbahnen konnte die Siegerverkündigung und Preis
verteilung vorgenommen werden.
Ergebniſſe:
1. 10er=Mannſchaftskämpfe (500 Kugeln). 1 Pokal, 3 Pla
keiten. An der Spitze ſteht Darmſtadt mit 2625 Geſamthol
(außer Konkurrenz geſtartet). Die übrige Reihenſolge geſtaltet
ſich wie folgt: 1. Sieg Mainz 2610 Holz, 2. Frankfurt a. M. 2577
3. Wiesbaden 2553, 4. Höchſt a. M. 2525.
2. 5er=Klubkämpfe (250 Kugeln), Abteilung I, 1 Pokal, 4 Pla
ketten. 1. Klub „Bergſtraße” Bensheim 1335 Holz, 2. Klu
„Zlvölfer‟ Darmſtadt 1331, 3. Klub „Harmonie” Frankfurt a. 2
1330, 4. Klub „Gut Holz” Bensheim 1316, 5. Klub „Kalte Neun
Frankfurt 1312 — Abteilung II. 1 Pokal, 4 Plakettei
1. Klub „Stolz vorbei” Griesheim 1313 Holz, 2. Klub „Fidelio
Aſchaffenburg 1304, 3. Klub „Haſſia 1918‟ Darmſtadt 120
4. Klub „L.L. 08‟ Darmſtadt 1259, 5. Klub „D.K.K. 23‟ Darm
ſtadt 1258.
Ehrenbahn (10 Kugeln). 1. Klotz=Wiesbaden 70 Holz
2. Pfeiffer=Fechenheim 68, 3. Hofmann=Eberſtadt 65, 4. Henſel
Groß=Rohrheim 63, 5. Friedrich=Groß=Rohrheim 62, 6. Weber=
Wiesbaden 62, 7. Rottenbach=Offenbach 61, 8. Kienzle=Offenbad
61, 9. Kötter=Frankfurt a. M. 60, 10. Bracht=Darmſtadt 60
11. Drexel=Wiesbaden 60, 12. Kindinger=Darmſtadt 60.
Induſtriebahn (6 Kugeln). 1. Roth=Dieburg 46 Hol;
2. Baumbach=Griesheim 43, 3. Rößler=Darmſtadt 43, 4. Webe=
Neu=Iſenburg 43, 5. Wilbert=Darmſtadt 42, 6. Thümmel=Darm
ſtadt 42, 7. Erbes=Darmſtadt 42, 8. Kiſſinger=Mainz 42. 9. Heller
Aſchaffenburg 42, 10. Maurer=Fraukfurt 42, 11. Müller=Offer
Each 41, 12. Müller=Darmſtadt 41, 13. Grün=Darmſtadt 4
14. Schaumburger=Mainz 41, 15. Deuchert=Darmſtadt 41, 16. Gel
hardt=Darmſtadt 41, 17. Kachel=Griesheim 40, 18. Becker=Nei
Iſenburg 40.
Damenbahn (5 Kugeln). 1. Frau Reinhardt=Darmſtadt
Holz, 2. Frau Coenen=Darmſtadt 33, 3. Frau Weiß=Frankfu
am Main 33,
Rückvergütung (6 Kugeln). 1. Mees=Darmſtadt 1. Präm'
2. Rößler=Darmſtadt 2. Prämie, 3. Baumbach=Griesheim 3. Pr.
mie, 4. Mehlad=Darmſtadt 4. Prämie, 5. Joſt=Darmſta
5. Prämje, 6. Reinhardt=Darmſtadt 6. Prämie, 7. Erbes=Dari
ſtadt 7. Prämie, 8. Schaumburger=Mainz 8. Prämie, 9. Wol
Mainz 9. Prämie, 10. Becker=Neu=Iſenburg 10. Prämie.
Nedo Nadis zweiter Start in Deutſchland.
Stürmiſch begrüßt, ſtellte ſich am Sonntag Nedo Nadi, 2
Weltmeiſter der Berufsfechter, von Hannover kommend, dem
Offenbach ſehr zahlreichen Publikmm vor. Kaum ein Platz w.
frei, als Erckrath de Bary, der Ehrenvorſitzende des Deutſch
Fechterbundes, die an der Akademie des Offenbacher FC. 1e
nehmenden Fechter vorſtellte, an ihrer Spitze Nedo Nadi, den
Schnelligkeit und ſcharfes Auge Bewunderung erweckten.
Parade iſt bei ihm ſo ſelbſtverſtändlich, ſeine Bewegung ſo kort
und ungemein ſchnell, daß der Gegner überraſcht iſt, wie ſchM
feine Abſichten von dem Weltmeiſter erraten werdem. 90
Thomſon lieferte dem Italiener einen feinen Säbelgang, die L
den Berufsfechter A. Gazerra und 1I. Accomando fochten FloT
und Säbel gegen Nadi. Nadi zeigte fechteriſche Feinheiten 9.
noch nie geſehener Technik und Schönheit und wurde immer 14.
der ſtürmiſch gefeiert. Die übrigen Aſſauts des Abends wa
von Mitgliedern des FC. Hermannia Frankfurt (E. Schon,
Jack und F. A. Müller) und der Fechtriege des Offenka.
Turnvereins (Frau Oelkers, Meiſterin der D.T., Julius Thk
ſon, A. Heim) ſowie Fechtern des FC. 1863 Offenbach bele
Unter dieſen wurde die Weltmeiſterin Helene Mayer bei !9"
Gefecht mit Frau Oelkers beſonders gefeiert.
Der von einigen Hörern der Deutſchen Hochſchule fur.
besübungen inſzenierte Kampf gegen Dr. Karl Diem, den i
der Hochſchule, iſt bei ſeiner letzten Phaſe angelangt. Die Iu*
der Bewegung, die ihre Ziele ſchon zurückgeſtedlt haben Un.."
mehr die Ausſchaltung Diems, ſondern nur noch eine Sinle”
kung ſeiner Machtbefugniſſe als Leiter und Prüfungskomt.
verlangen, haben eine Denkſchrift verfaßt, und dieſe durch 19
Vorſtand drei Vertretern, des Hochſchulſenats, Staakslet.”
Dr. Lewald, Direktor P. Neuendorff und F. Lin7
mann, überreicht. Die drei Herren nahmen die DenkſchrI.
die von den Studenten dazu gegebenen Erläuterunge‟
Kenntnis und werden dieſe der nächſten Seuatsſitzung i.
ten, die einzig dazu berechtigt iſt, darüber Beſchluß di.
Der Vorſtand der Studentenſchaft wird noch einmal von Oede
rat Bier, der erſt von einer Reiſe zurückkehrt, empfangen we."
Wahrſcheinlich wird die Studentenſchaft den von Geheimta.
am Donnerstag erteilten Ratſchlag, vor allem die Vorielt.
wieder zu beſuchen und die Beſchwerden auf dem urdnunck it
gen Wege vorzubringen, befolgen.
Rummer 343
Boren.
Kampfabend des Sporivereins Darmftadt 98.
Suglitativ und quantitativ hielt der Abend nicht das, was er
prochen. Das lag einesteils an der ſchlecht diſziplinierten
ſenzer Mannſchaft, zum anderen an dem wider Erwarten
ichen Beſuch, der um faſt ein Drittel gegenüber demjenigen
(etzten Veranſtaltung zurückblieb.
Hervorragende Kämpfe lieferten der Süddeutſche
Mittel=
chtsmeiſter Bernlöhr=Stuttgart und Heß vom veranſtalten=
Verein, deren Wirken dem Abend das Gepräge gaben.
Die Ergebniſſe:
zenwicht: Rügner 98 holt ſich als techniſch beſſerer Fighter.
einen klaren Punktſieg nach drei lebhaften Runden gegen
Kilbinger=Koblenz.
tamgewicht: Hechler 98— Kallmes=Koblenz. Dieſe Paarung
eutſcheidet der gut aufgelegte Hechler durch genauere
Links=
arbeit zu ſeinen Gunſten, da der angeſchlagene (Leberhaken)
Gaſt in der 8. Kampfminute aufgibt.
rgewicht: Weimer 98 — Fiegener=Koblenz. Die erſte Runde
ſt dem Gaſt, die letzte fällt deutlich an Weimer. Remis bleibt
die zweite: Unentſchieden lautet die Punktwertung des
har=
ten Treffens. Fiegener iſt Ende der 2. Runde etwas groggy,
vas aber der Darmſtädter nicht ausnutzt, und ſo die
Sieg=
hance vergibt.
hgewicht: Heß 98 — Fauſt=Koblenz. Der Darmſtädter kämpft
einen glänzenden Fight. Er bearbeitet ſein um faſt 20 Pfund
chwereres Viſavis von Anfang an derart gehörig mit
Appereuts und linken Geraden ſowie rechten Haken, daß der
chwer getroffene Koblenzer in der 7. Minute kampfunfähig
rufgibt.
elgewicht: Bernlöhr=Stuttgart — Zimmer=Rüſſelsheim.
Tech=
tiſch das Beſte, was Darmſtadt bis dato im Boxen geſehen,
). h. was der Stuttgarter zeigte. Bernlöhr treibt den
Rüſ=
elsheimer nach allen Regeln hochklaſſiger Boxkunſt. Zimmer
verſucht im Clinch wiederholt letzte Rettung. Indes der
Stuttgarter ich taktiſch genau ſo groß wie in punkto Technik.
So kommt es, daß Bernlöhr ſeinen Gegner nach
wiederhol=
em Niederſchlag in der vorletzten Kampfminute zum
Auf=
jeben zwingt. Entſprechender Beifall würdigte die
glän=
ende Leiſtung des ſüddeutſchen Meiſters, der ſeinen Ru
jeſtens rechtfertigte.
ergewicht: Zickwolf=Offenbach — Schwarz=Stuttgart.
Eben=
alls eine techniſch ſehr anſprechende Partie. Schade, daß der
Offenbacher während des vielen Nahkampfes zu unrein
ämpfte, denn das trug Zicklwolf bis zur 9. Minute drei
Ver=
parnungen ein, womit der Ningrichter den Kampf nach den
ſtegeln des Amateur=Boxverbands zugunſten von Schwarz
bbrach.
ſergewicht: Trumpfheller 98 — Höppner=Koblenz. Ein
ſchnel=
er techniſcher Knockout, denn Trumpfheller trifft den
Koblen=
er in der zweiten Minute ſo genau mit rechtem trockenen
öaken, daß Höppner aufgibt.
Tag der deukſchen Meiſter in Frankfurk.
Daß der Boxſport in Frankfurt guten Boden hat, bewies der
ch am Sonntag bei dem Tag der deutſchen Boxmeiſter im
kfurter Sportpalaſt. Nach dem Sechstagerennen hatte man
der Möglichkeit eines ſchwachen Beſuchs gerechnet, aber
r Erwarten bewies die Frankfurter Bevölkerung ein ſehr
3 Intereſſe. So erſchienen 5000 bis 6000 Zuſchauer im
Sport=
ſt, denen auch ſehr guter Sport geboten wurde, wie ja bei
Quglität der Beſetzung mit fünf deutſchen und einem bel=
Montag, den 10. Dezember 1928
giſchen Meiſter nicht anders zu erwarten war. Die Einleitung
machten Hans Fauſt=Frankfurt (172 Pfund) und Willi Simon=
Berlin (164 Pfund). Fauſt lag in den beiden erſten Runden gur
im Angriff, dann aber ging ihm die Luft aus und der
routinier=
tere Simon connten den Vorſprung aufholen. Das Reſultat war
unentſchieden. Der deutſche Leichtgewichtsmeiſter Paul Czirſon=
Berlin (125) trat gegen den Belgier Joſef Leukemans (124) an.
Leukemans begann ziemlich heftig, während Czirſon ruhig und
trocken blieb. Allmählich verſchaffte ſich der deutſche Meiſter ein
Uebergewicht, hatte den Belgier in der 3. Runde mit einem Haken
bis 7, mit einem Schwinger bis 3 zu Boden. Der Belgier hielt
ſich ſehr gut, deckte vorzüglich und war ſehr hart, ſo daß er über
die Runden kam. Czirſon ſiegte überlegen nach Punkten. Der
deutſche Bantamgewichtsmeiſter Otto Ziemdorf=Berlin (110)
machte gegen den Belgier Franz Maachtens (112) keine gute
Figur. Der Belgier, ein ſtämmiger, unterſetzter Fighter, lag
mei=
ſtens vorn, geſtaltete den Kampf ziemlich überlegen und beſiegte
den deutſchen Meiſter klar nach Punkten. Sehr wenig Umſtände
machte der deutſche Federgewichtsmeiſter Paul Noack mit dem
Belgier de Lievens, einem Anwärter auf die Landesmeiſterſchaft
ſeiner Klaſſe. Nach kurzer Kampfhandlung riß Noack in der
erſten Minute einen linken Aufwärtshaken durch. Der Belgier
ging ſofort zu Boden und erhob ſich nicht mehr vor dem „Aus.
Der Berliner Egon Stief (186 Pfund) ſtudierte in den erſten
Runden ſeinen Gegner Léon Sebillo=Frankreich (180), bearbeitete
ihn mit Körperhaken und nahm ihm die Luft weg. Sebillo hielt
ſich tapfer, war aber viel zu ungenau. In der vierten Runde ging
er auf einen linken Haken bis zu acht zu Boden, war kaum oben,
als ihn ein neuer linker Haken, diesmal für die Zeit, niederſtreckte.
Den ſchönſten Kampf lieferten ſich der deutſche
Fliegengewichts=
meiſter Erich Kohler=Berlin (99) und der belgiſche Meiſter Emile
Degand (101). Der Belgier war an Größe und Reichweite
über=
legen, und Kohler hatte einen ſchweren Stand, um auf die
Halb=
diſtanz zu kommen, die für ihn allein möglich war. Da es ihm
nicht gelang, verlegte er ſich zum Schluß auf kurze, wilde
An=
griffe. Der Belgier war immer etwas überlegen und gewann
ſicher nach Punkten, immerhin aber lieferte Kohler einen ſehr
ſchönen Kampf, beſonders in den letzten Runden. — An Stelle
des erkrankten Belgiers Joe Geraerts trat deſſen Landsmann
Dubus (144) gegen den deutſchen Mittelgewichtsmeiſter Hein
Domgörgen=Köln (142) an. Domgörgen diktierte den Kampf, wie
er wollte, er war der ſtändig überlegene Boxkünſtler. Von der
dritten Runde an war Dubus meiſt auf dem Rückzug, verſuchte
ſich mit Doppeldeckung und Clinchen zu retten. In der fünften
Runde hatte Domgörgen ſeinen Gegner genügend zermürbt. Mit
einem linken, ſowie ſofort nachfolgenden rechten Schwinger ſchlug
er den Belgier aus den Seilen heraus. Dubus wurde ausgezählt.
Schweizer Amakeurboxer in Mainz.
Der rührige Mainzer BC. hatte die gute Mannſchaft des
BC. Baſel zu einem Kampfabend verpflichtet. Die Schweizer
hinterließen einen ausgezeichneten Eindruck und gefielen vor
allem durch ihre ſchöne, gefällige Technik. Trotzdem mußten ſich
die Gäſte den routinierteren Mainzern mit 6:4 Punkten beugen.
Die Ergebniſſe:
Leichtgewicht: Weinert=Mainz und Bandle=Baſel unentſchieden.
Bantamgewicht: Imhoff=Mainz ſchlägt Adam=Baſel nach Punkten.
Weltergewicht: Grether=Baſel gibt gegen Eckert=Mainz in zweiter
Runde auf.
Mittelgewicht: K. Eckert=Mainz — Gehring=Baſel unentſchieden.
Rahmenkämpfe: Halbſchwergewicht: Rodemich=Mainz ſchlägt
Beier=Nürnberg nach Punkten; Papiergewicht: Bloß=Mainz
ſchlägt Dolfen=Wiesbaden nach Punkten; Weltergewicht:
Bauſch=Wiesbaden unterliegt Fayh=Mainz nach Punkten.
Seite 7
Krafiſpork.
Arb.=Athl.=Sportverein 1891 Darmſtadt — Offenbach 14:0.
Im weiteren Verlauf der Serienkämpfe weilte die 1.
Mann=
ſchaft obigen Vereins am 9. 12. in Offenbach a. M. und konnte
mit einem 14:0=Sieg nach Hauſe ziehen. Offenbach trat in
ſtärk=
ſter Aufſtellung an, konnte aber an dem Siegeswillen der
Darm=
ſtädter Mannſchaft nichts ausrichten. Die einzelnen Kämpfe
ver=
liefen folgendermaßen: Fliegengewicht: Sieger Darmſtadt in
2,30 Min. — Bantam: Sieger Darmſtadt in 7,30 Min. —
Feder=
gewicht: Sieger Darmſtadt in 5,17 Min. — Leichtgewicht: Sieger
Darmſtadt in 2,00 Min. — Leichtmittel: Sieger Darmſtadt in 6.0
Min. — Schwermittel: Sieger Darmſtadt in 1,00 Min. —
Schwer=
gewicht: Sieger Darmſtadt in 1,00 Min. — Geſamtzeit 25,17 Min=
A. S. V. 03 Kreuznach zum zweiten Male Deutſcher Meiſter
im Mannſchaftsringen.
A.=C. Pirmaſens unterliegt 24:14.
Kreuznach, der große Ringerplatz des Nahetales, hatte am
Sonntag wieder einmal ſein Ereignis. Nahezu 2000 Zuſchauer
füllten den, für dieſe Verhältniſſe viel zu kleinen Saal, und
Tau=
ſende von Intereſſenten mußten das Endergebnis draußen
ab=
warten. Der Kampf ſelbſt wurde mit großer Härte geführt, da die
Pirmaſenſer die Partie noch nicht aufgaben. Kreuznach gewann
den erſten Gang mit 13:6 Punkten. Allerdings waren die
Ent=
ſcheidungen in den leichteſten Klaſſen ungemein knapp. Mit dem
Geſamtreſultat von 24:14 Punkten fiel der Titel eines deutſchen
Meiſters im Mannſchaftsringen zum zweiten Male den
Kreuz=
nachern zu, die ſich zu ihrem in Kürze ſtattſindenden 25jährigen
Jubiläum ſicher nichts beſſeres wünſchen konnten.
Die Kämpfe.
Fliegengewicht: Gg. Zehmer=Kreuznach kam verſchiedentlich in
Not, ſiegte aber ſchließlich als der beſſere Angreifer übes
Gaubatz.
Bantamgewicht: Hier erhielt Schütz=Kreuznach nach einem
aus=
geglichenen Ringen die Entſcheidung über Alt=Pirmaſens.
Federgewicht: Hier bewies der deutſche Meiſter Heinrich Zehmer
ſeine große Klaſſe, als er Haber in 15 Minuten beim
Boden=
kampf auf beide Schultern legte.
Leichtgewicht: Zickel=Pirmaſens warf Frey=Kreuznach
überra=
ſchend in fünf Minuten.
Halbſchwergewicht: Ponganiatz=Pirmaſens wirft Julius Baruch=
Kreuznach in der dritten Minute durch Armſchlüſſel.
Schwergewicht: Böhmer=Pirmaſens trat hier gegen den deutſchen
Meiſter Müller nicht an.
Schivimmen.
Schwimmklubkampf Sparta — Poſeidon Köln. — Sparta
ſiegt überlegen.
Der im Kölner Hohenſtaufenbad durchgeführte
Schwimm=
klubwettkampf zwiſchen den beiden alten Rivalen Poſeidon und
Sparta Köln hatte einen ausgezeichneten Beſuch aufzuweiſen.
Es gab auch in der Tat die erwarteten ſcharfen Kämpfe.
Poſei=
don hat ſeit der Rückkehr von Treis zweifellos wieder an
Kampf=
kraft gewonnen. Trotzdem konnte Sparta alle vier
Staffelwett=
bewerbe gewinnen. In der großen 20X100=Meter=Freiſtilſtaffel
allerdings erſt durch den Schlußmann Skamper, der mit
Hand=
breite noch den Sieg herausholte, nachdem Poſeidon bis zum
Schluß in Führung lag, bis zum 13. Wechſel (Budig) war der
Vorſprung ſogar beträchtlich. In der 3X100=Meter=Freiſtilſtaffel
ſchwamm Derichs als Schlußmann der Sparta die 100 Meter
in 1,00,4 Minuten. Im Waſſerball holte ſich Poſeidon die Punkte.
Die erſte Mannſchaft ſiegte 5:4.
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Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Alfred Klinger.
Darmſtadt, Mannheim, den 10. Dez. 1928.
Die
e Beiſetzung findet am 11. Dezember 1928,
vor=
mittags 41½, Uhr, auf dem alten Friedhof ſiatt.
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Aten die traurige Mitteilung, daß
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Eliſe Dilienannt
geb. Glock
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ſanft entſchlafen iſt.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabech Glaſer
Darmſtadt, den 10. Dezbr. 1928,
Die Beerdigung findet am
Dienz=
tag, vorm. 412 Uhr, v. d. Kapelle
des Darmſt. Friedhofs aus ſtatt.
Hefſ. Landesverein
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Einladung zur
Mikgliederverſammlung
am Mittwoch, 12. Dez., 6½ Uhr nachm.,
im „Kaiſerſaal”.
Tagesordnung: „Bericht des
Vorſitzen=
den, Kaſſenbericht, Mitteilungen.
Der Vorſitzende:
San.=Rat. Dr. Heil.
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iſt in die Ferientage gelegt und ſpez.
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2 bis 5 Uhr im Gebäude der Die
ſtelle, Altſtadt. Tel. 286:
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