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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landesbauptſtadt
Wöchentliche illpſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 337
Dienstag, den 4. Dezember 1928.
191. Jahrgang
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ſtädter und Natſonalbank.
Die Perſchuldung der Landwirtſchaft.
Die Nok der Landwirkſchaft vor dem Die Koglitionsverhandlungen verkagl.
Reichskag.
neginff nef 10 Mfanken Nafkein.
* Nicht weniger als 150 Anträge lagen dem Reichstag am
Montag vor, als er die auf zwei Tage berechnete Ausſprache über
die Not der Landwirtſchaft begann. Ein Beweis, wie ernſt
un=
ſere agrariſche Lage beurteilt werden muß. Das trat auch aus
den Reden der Interpellanten, ſowohl vom Zentrum wie von den
Deutſchnationalen hervor, die einſtimmig von der verzweifelten
Stimmung innerhalb der deutſchen Landwirtſchaft berichteten
und auf die Gefahren hindeuteten, die daraus der
Produktions=
ſähigkeit erwachſen. Auch die Reichsregierung ſcheint der
Meinung zu ſein, — trotz der ſozialdemokratiſchen Beteiligung
un der Regierung, die ja an ſich konſumentenfreundlich eingeſtellt
ſt —, daß die außerordentliche Notlage
außer=
ordentliche Maßnahmen verlangt. Das von dem
zemokratiſchen Reichsernährungsminiſter Dietrich entwickelte
Programm unterſcheidet ſich nicht all zu ſehr von dem, was im ſehr heſtig. Stegerwald findet als einſeitiger
Gewerkſchaftspoli=
ſorigen Kabinett der Deutſchnationale Schiele geſagt hatte.
Es will immerhin ſchon etwas ſagen, wenn bei der
Geld=
nappheit die Regierung entſchloſſen iſt, 5 Jahre lang 20 Millio= Feinde als Freunde. Herr v. Gusrard, der einmal der kommende
Abſatzförderung durchführen zu können. Aber die Zahlen, die
iber die Verſchuldung der Landwirtſchaft genannt. Prälat Ulitzka ſind als Geiſtliche nicht allen willkommen, ſo daß
vorden ſind, ſind ſo erſchütternd, daß keine Zeit mehr ver= kein Menſch ſehen kann, wie die Entſcheidung eigentlich fallen
oren gehen darf, wenn es nicht zu einer Kataſtrophe kommen ſoll.
Im Dienstag will der Reichstag die Ausſprache über dieſe Er= man Dr. Marx bitten wird, die Partei weiterzuführen, nur
lärung beenden und ſich dann auf eine Woche vertagen.
Der Reichstag beſchäftigte ſich heute mit der Notlage der Land= handlungen keinen Sinn hat. Dazu kommt, daß der
eien vorliegen.,
Zunächſt ſprach Abg. Dr. Hermes (Ztr.), der die Interpellation wird. Vor dem 15. Dezember wird er ſchwerlich zurück ſein und
einer Fraktion begründete und an die Regierung die Frage ribtete,
vas geſchehen werde, um der deutſchen Landwirtſchaft aus ihrer gefahr= litionsverhandlungen verzichten wollen. Man wird alſo wieder
rohenden Lage zu helfen. Der Redner wies darauf hin, daß im letz= eine Woche warten müſſen.
en Wirtſchaftsjahr 42 Prozent aller landwirtſchaftlichen Betriebe völlig
inrentabel geweſen ſeien, und daß die Verſchuldung der Landwirtſchaft
birtſchaft vor der übermächtigen Auslandskonkurrenz beſtehen.
einer Partei. Er verlangte zoll= und handelspolitiſche Maßnahmen au jeder Regierungskoalition aufgeſtellt worden ſind.
lun Schutz der Landwirtſchaft, gerechtere Verteilung der öffentlichen Sie gehen nach der Richtung der Aufrechterhaltung der
aſten, Vereinfachung und Verbeſſerung der Sozial= und
Erwerbsloſen=
erſicherung. Beſonders ſcharf wandte ſich der Redner gegen die evtl. Rechtsanſprüche Bayerns, die Ablehnung einer
Zenachteiligung der Landwirtſchaft beim deutſch=polniſchen Handels= Verſchlechterung des Finanzausgleiches und ſehr
ertrag. — Dann ergriff
Reichsernährungsminiſter Diekrich
as Wort. Er gab zu, daß trotz des Notprogramms die Lage der deut= wird. Das iſt eigentlich ein Programm, das Punkt für Punkt den
hen Landwirtſchaft ſchlecht ſei. Beſonders kataſtrophal ſeien die Preiſe ſozialdemokratiſchen Wünſchen widerſtreitet. Da die Bayern aber
ür Weizen, Ochſen und Kühe. Goradezu gefährlich werde die Lage
ugenommen. Die Geſamtverſchuldung der Landwirtſchaft werde auf
ſarde. Noch immer ſei das Hauptſtück der Agrarfrage die Löſung die= durchzuſetzen, was ohne Mehrbelgſtung des Vieres kaum ab=
Leizenzolls nicht für möglich, da die Sätze durch die Beſtimmungen des eine Koglition ſind alſo wie ſchon dieſer kurze Ueberblick zeigt,
eutſchfranzöſiſchen Handelsvertrages nicht heraufgeſetzt werden könn= heute noch größer als vor einigen Wochen. Es ſpricht alles dafür,
reiſe ſeien aber vom Weltmarkt beſtimmt. Eine Prüfung der Zölle beginnen werden. Während.
ür Vieh ſagte der Miniſter zu. Bezüglich des polniſchen
Handelsver=
rages betonte der Miniſter, daß er, die notwendigen Zugeſtändniſſe
Zolens vorausgeſetzt, poſitiv an dem Zuſtandekommen mitarbeiten wolle.
Scwierigkeiten mit zöllneriſchen Maßnahmen begegnen wolle.
Die ſtagtliche Hilfe.
en und die vollkommenere Ausgeſtaltung des Verteilungsweſens ſtehe.
Venn die Durchführung dieſes Programms möglich werde, werde der und auch gegen Herrn Severing. Die Fraktion hatte ſchon am
Beſtand des größten Teiles der Landwirtſchaft geſichert ſein. Dieſes Freitag die Abſicht. Herrn Müller die Meinung zu ſagen. Er hat
Programm werde ſich über fünf Jahre erſtrecken. Mit einem Betrag ſich aber dieſer Kopſwäſche entzogen, wodurch die Stimmung
00 Millionen Mark für dieſen Zweck aus. Auch die Winzergenoſſen= nerhalb der Revierkonferenz der Vorſchlag eines Schiedsſpruches
Sauern zu ſagen, daß nur die Regierung ſeine Lage ändern könne, in den eigenen Reihen dadurch nur noch angewachſen ſind. Die
Damit ruiniere man den Bauern und den Staat. Wohl kann der
Staat helfend eingreifen, aber die Agrarkriſe könne nur der deutſche Sozialdemokraten halten vorläufig zu viel Diſziplin, um in der
Schle, die ihn Zwejahrtauſende getragen hat, zu erhalten.
Vein, aber das Geſetz geſtatte bis zu 49 Prozent Zuſatz fremden Wei=
1es. (Hört, hört!) Das ſei eine Täuſchung des Publikums. Redner
ordert Unterſtützung der Winzergenoſſenſchaften.
Abg. Hamkens (D V.P.) wies darauf hin, daß ſich die
Rückwir=
ungen der Not der Landwirtſchaft in allen anderen Wirtſchaftsgebieten
Kriege ſei, daß Deutſchland jetzt aber trotzdem vier= bis fünfmal ſo viel
Dirtſcheftskreiſe von verhängnisvoller Wirkung ſein.
TK, 138 Uhr, vertagt. — Schluß 19 Uhr 15 Min.
ſpriſche
Die Regierung kündigk ein langjähriges Kof- BAtteitag in köln. — Richilinten der Bayeriſchen det. Das heißt, der Handet, der jahrelang darniedergelegen
Volksparkei zur Bekeiligung an jeder
Regierungs-
lanſie.
lungen, die der Reichskanzler eigentlich ſchon am Freitag fort= den Nationaliſten gemäßigter Richtung und den
Mandatsbehör=
ſetzen wollte, gegeben. Praktiſch wird es aber kaum ſo weit kom= den herbeizuführen. Herr Ponſot, der Hohe Kommiſſar, hielt es
geht. Herr Marx hat den Vorſitz niedergelegt. Wer aber ſein
Nachfolger werden ſoll, darüber ſtreiten ſich die Gemüter noch
tiker ſtarken Widerſtand. Die Namen Eſſer, Joos und Braun er einen eingehenden Meinungsaustauſch mit grabiſchen
Nota=
werden genannt. Jeder von ihnen hat aber eigentlich mehr
en zur Verfügung zu ſtellen, um eine laufende Produktions= und Mann war, hat durch die Art, wie er die Fraktion im letzten Jahr, der die Engländer in Meſopotamien und in dem Syrien
benach=
wird. Es wird ſogar ſchon ganz ernſthaft davon geſprochen, daß
das Zentrum im Augenblick ſo ſtark mit ſich ſich Ponſot inzwiſchen Tajedin, einen Syrer, der als Führer der
ſelbſt beſchäftigt, daß es für
Koalitionsver=
birtſchaft, zu welchem Thema allein 150 Anträge der verſchiedenen Par= Neichsaußenminiſter in den nächſten Tagen nach würde. Um ihm die nötige Popularität zu verſchaffen, erhielt
der Kanzler wird ungern auf ſeine Unterſtützung bei den Kog= gebende Nationalverſammlung Syriens” gewählt
Inzwiſchen wachſen aber auch die ſachlichen
Schwierig=
inen vernichtenden Stand erreicht habe. Die erforderliche ſtaatliche keiten. Die Bayeriſche Volkspartei hat am Sonntaß Vertreter der ausgeſprochenen Nadikalen gewählt wurden. Das
fe müſſe in einem ſtarken Schutze der Erzeugniſſe der deutſchen Land= in München getagt und hat dabei allerlei geſagt, was auf dem Land hatte entgegen den Erwartungen Ponſots den größten
Zentrumstag in Köln Echo finden wird und ſoll. Da ſind vor
Dann begründete Abg. Bachmann (Dnatl.) die Interpellation allem die Richtlinien beachtenswert, die zur Beteiligung nicht aber den Parteigängern des Hohen Kommiſſars und den
weitgehender Forderungen gegen die Reichsreform,
wozu noch Einſpruch gegen die Bierſteuererhöhung
und das Steuervereinheitlichungsgeſetz erhoben
für eine Mehrheitsbildung im Reichstag nicht zu endbehren ſind,
urch die Entwicklung der Verſchuldung. Vom 1. Oktober 1927 bis zum wird Herr Müller und vor allem der ſozialdemokratiſche Reichs= nalen Syrern den Wind aus den Segeln nehmen zu können, ſo
Oitober 1928 habe der Verſchuldungsbetrag um 800 Millionen Mark finanzminiſter Hilferding es nicht leicht haben, gegen die hier hatte er ſich wieder getäuſcht. Die Nationalverſammlung, weit
15 Milliarden geſchätzt, und deren Verzinſung auf über eine Mil= vertretenen Anſchauungen ſeine Mehrforderungen an Steuern von irgendwelchem Sinn für reale Möglichkeiten entfernt, hielt
*r Frage. Er, der Miniſter, halte die Heraufſetzung des Roggen= und gehen wird. Die politiſchen und ſachlichen Schwierigkeiten gegen tungen der nationalen Syrer bei weitem übertraf. Es wurde
en. Eine Stützung des Roggenpreiſes ſei wohl möglich. Die Weizen= daß überhaupt ernſthaſte Verhandlungen erſt im neuen Jahr. Paläſtina, Moſſul, Cilizien und Transjordanien — ſondern auch,
die Einigung über den Eiſenſchiedsſpruch
im ührigen müſſe es krankhaft genannt werden, wenn man allen von der ſozialdemokratiſchen Preſſe offenbar als ein großer Er= ſowie im Innern das Recht, den Belagerungszuſtand zu ver=
Auguren offenbar keinerlei Zweiſel darüber, daß die Sozialdemo= auch, daß in den Schulen künftig nur noch eine einheitliche
Er=
kratie bei dem ganzen Kampf recht ungünſtig abſchnitt. Ihr
Aerger richtet ſich aber merbwürdigerweiſe nicht ſo ſehr gegen den
Der Miniſter kündigte nun ein langjähriges Notprogramm an, in Neichsarbeitsminiſter, der doch eigentlich die Verantwortung an
eſen Kernpunkt die Verbeſſerung des Abſatzes von Vieh und Schlvei= der ganzen Entwicklung trägt, ſondern gegen den Reichskanzler jedoch abermals nicht verdrießen, forderte daher nunmehr die
on jährlich 20 Millionen Mark werfe die Regierung alſo insgeſamt gerade nicht viel beſſer geworden iſt. Die Mehrheit, mit der in= mandats verſtieß, zu ſtreichen bzw. abzuändern, was aber von der
Haſten müßten in Zukunft größere Berückſichtigung finden. Zum angenommen wurde, enthält mit 25:14 Stimmen ſchon an ſich hin der Nationalverſammlung eine Friſt von ſechs Wochen, um
Schluß me nte der Miniſter, daß die Methoden aufhören müßten, dem eine ſtarke Kritik an dem Reichskanzler, deſſen Schwierigkeiten den Entwurf für die endgültige Verfaſſung Syriens abzuändern,
Bauer ſellſt überwinden, wenn er einen klaren Koyf habe, eine unvor= Oeffentlichkeit etwas über die Mißhelligkeiten in den eigenen
ingenommene Meinung zu den Dingen und den Willen, ſich auf der Reihen laut werden zu laſſen, werden aber genau wie beim
Panzerkreuzer dafür ſorgen, daß die Bewegungsfreiheit ihrer
Abg. Kerp (Ztr.) begründete dann eine Interpellation wegen. Miniſter nur noch weiter enigeengt wird. Sie werden, auf gut
er Froſtſchäden des Weinbaues. Durch die gute Ernte ſeien die Froſt= deutſch geſagt, ihre Miniſter noch ſchärfer an die Kandare neh= Denn die Politit der Verſöhnung, die Ponſot zu treiben verſucht
cäiden nicht ausgeglichen, da hauptſächlich die kleinen Winzer betroffen men, was natürlich für den Ausgang ſpäterer Verhandlungen hat, kann als endgültig geſcheitert gelten. Die Shrer fordern
eien. Mit Reichsmitteln würde Propaganda gemacht für den deutſchen über die Befeſtigung der Koglition eine neue Erſchwerung iſt, nach wie vor die röllige nationale Freiheit, Ponſot iſt daher
Severing nach Düſſeldorf abgereiſt.
Reichsinnenminiſter Sebering iſt Montag früh nach Düſſeldorf bleiben, da ihm kaum etwas anderes übrig bleiben wird, als die
demerkbar machten. Bei den Abwehrmaßnahmen müſſe es ſich zunächſt abgereiſt, wo er im Laufe der frühen Nachmittagsſtunden ein= bisherige Politilk fortzuſetzen und zu verſuchen, durch Ermüdung
larun handeln, den Preis der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zu heben, treffen wird. Severing, der vom Reichskanzler mit allen Voll= die Syrer doch noch zur Annahme eines Verfaſſungsprogramms
der Redner ſtellte feſt, daß der Viehbeſtand heute derſelbe wie vor dem machten ausgeſtattet wurde, hat die Abſicht, noch in dieſer Woche zu bewegen, das den franzöſiſchen Wünſchen entſpricht. Die
Aus=
linführe. Wenn nicht bald etnas Wirkſames für die Landwirtſchaft, nach eingehenden Vorſtudien über die Lage der Eiſeninduſtrie ſichten hierfür müſſen jedoch als gering bezeichnet werden, da für
geſchele, dann wirden weite Teile eriſtenzunfähig. Das miſſe für alle ſeinen Schiedsſpruch zu fülln. Morgen ſollen die erſten Be= die Syrer kein Anlaß beſteht, ſich ohne Zwang Frankraich zu
ſprechungen mit den Vertretern der beiden Parteien ſtattfinden, unterwerfen. Im Gegenteil, die Nachgiebigkeit der Franzoſen
Darauf wurden die Verhandlungen abgebrochen und auf Diens= Ende der Woche wird Miniſter Severing wieder in Berlin zurück= muß ſie zur neuen Forderungen ermuntern. Verſchiedene
Un=
erwartet.
Von unſerem Berichterſtatter.
ss. Beirut, Ende November 1928.
Als die Franzoſen in Syrien den Druſenaufſtand
nieder=
geſchlagen, an Stelle des bisherigen Hohen Kommiſſars — de
Jouvenel — Herrn Ponſot ernannt und der von ihnen eingeſetz=
Lechuiſche und ſachliche Schwierigkeiken. — Zenkrams= ten Regierung Damad Ahmed Nami Bey die nötige Autorität im
Lande verſchafft hatten, war Syrien äußerlich
befrie=
hatte, kam wieder in Gang, die Schießereien auf die Reiſenden
auf den Karawanenſtraßen hörten auf, und die franzöſiſchen
Be=
hörden zeigten ſich etwas weniger beſorgt als bisher. Das war
praktiſch aber auch alles, was erreicht worden war, denn die
* Nach der Wiederaufnahme der Arbeit in der Haupturſache der allgemeinen Unſicherheit, die Unzufriedenheit
Eiſeninduſtrie im Weſten wäre eigentlich theoretiſch die der Shyrer mit den Franzoſen, hatten ſie nicht zu beſeitigen ver=
Vorausſetzung für den Wiederbeginn der Koglitionsverhand= mocht; trotz aller Verſuche, wenigſtens eine Verſöhnung zwiſchen
men, ſchon aus techniſchen Gründen. Am Ende der Woche daher für richtig, erſt etwas Gras über die Ereigniſſe des
will das Zentrum in Köln ſeinen Parteitag abhalten. Aufſtandes wachſen zu laſſen, ehe er weiteres unternahm, um
Es wird vorher kaum Neigung zeigen, ſo kurz vor einer Entſchei= die franzöſiſche Stellung in Shrien zu befeſtigen. Infolgedeſſen
dung, die für die weitere Haltung ſeiner Politik richtunggebend unterblieb zunächſt einmal die Einrichtung der Selbſtverwaltung
ſein kann, auch nur unverbindliche Verhandlungen zu führen, zu= in Shrien, um die der Aufſtand 1994,/36 gegangen war, bis auf
mal da im Zentrum vorderhand noch aller drüber und runter den Libanon, der ſich bekanntlich im Gegenſatz zum übrigen
Lande bereits ſeit 1920 einer gewiſſen Autonomie erfreut.
Erſt im Januar dieſes Jahres hielt Herr Ponſot, nachdem
beln verſchiedenſter Richtung gepflogen hatte, die Zeit für
gekom=
men, Syrien jede Art der Selbſtverwaltung zu gewähren, mit
führte, ſo gut wie alle Sympathien eingebüßt. Dr. Kaas und barten Paläſting ſo geſchickt gearbeitet haben. Er ließ daher den
von ſeinem Vorgänger ernannten Ahmeb Nami Bey kommen und
erklärte ihm, daß die Zeit für ſeinen Rücktritt gekommen ſei, da ſich
nunmehr Syrien ſelbſt eine Verfaſſung geben müſſe, und daß
die=
ſes Reformwerk nicht durch ihn, den offenen Franzoſenfeind,
be=
weil ein anderer Vorſitzender nicht zu finden iſt. Jedenfalls iſt laſtet werden dürfe. Als Nachfolger Ahmed Nami Beys hatte
gemäßigten nationaliſtiſchen Nichtung gelten konnte, ausgeſucht,
von dem er hoffte, daß er den Shrern annehmbar erſcheinen
Lugano fährt und dort mindeſtens eine Woche feſtgehalten Syrien im März d. J. eine proviſoriſche Verfaſſung und ein
Wahlrecht, auf Grund deſſen im April d. J. die „
Geſetz=
wurde. Dieſe Wahlen waren jedoch für die Franzoſen eine
bittere Enttäuſchung, da die Kandidaten der Regierung faſt ohne
Ausnahme geſchlagen wurden und ſtatt deſſen in der Hauptſache
Franzoſenfeinden das Vertrauen geſchenkt,
gemäßigten Nationaliſten. Ja, Tajedin ſelbſt, der Staatspräſident
Syriens, war nur deshalb gewählt worden, weil er gleichzeitig
Integrität der Länder, die Anerkennung der als Gemäßigter und auf der Liſte der ſchärfſten Oppoſition
kan=
didiert hatte, ein allerdings auch für ſyriſche Verhältniſſe recht
ungewöhnlicher Vorgang.
Ponſot hielt es aber nunmehr, nachdem die
Nationalver=
ſammlung einmal gewählt war, für klug, gute Miene zum böſen
Spiel zu machen, und beauftragte die Nationalverſammlung mit
der Ausarbeitung einer endgültigen Verfaſſung für
Syrien. Wenn er aber gehofft hatte, auf dieſe Weiſe den
natio=
es für ihre Pflicht, eine Verfaſſung zu entwerfen, die alle
Erwar=
nicht nur beſtimmt, daß zum einigen und ungeteilten Syrien alle
jemals zu Syrien gehörigen Gebiete hinzukämen — alſo auch
daß das Mandat abzuſchaffen ſei. In Verfolg deſſen
nahm die Nationalverſammlung für den ſyriſchen Staat
natur=
gemäß auch die Vertretung Syriens im Auslande in Anſpruch,
folg der Arbeitnehmer hingeſtellt werden ſoll, beſteht unter den hängen. Nicht genug damit, die Nationalverſammlung verlangte
ziehung nach den Grundſätzen des Koran erfolgen
ſollte — die ſchärfſte Kampfanſage an die franzöſiſchen Schulen in
Syrien, die man ſich denken konnte. Ponſot ließ ſich hierdurch
Nationalverſammlung auf, die Artikel, die allzu offenkundig in
Widerſpruch mit den beſtehenden Verhältniſſen ſtanden, alſo
ins=
beſöndere alles, was gegen die Beſtimmungen des Völkerbunds=
Nationalverſammlung verweigert wurde. Ponſot ſetzte
darauf=
war aber, als dieſe Friſt erfolglos verſtrichen war, gezwungen,
die Nationalverſammlung erneut, und zwar auf drei Monate bis
Anfang nächſten Jahres, zu vertagen.
Damit iſt in Syrien eine Situation entſtanden, die für
Frankreich als äußerſt ernſt bezeichnet werden muß.
nichts anderes übrig geblieben, als ſich wieder einmal nach
Frankreich zu begeben, um ſich dort neue Inſtruktionen zu holen.
Was für einen Erfolg ſeine Reiſe haben wird, muß dahingeſtellt
ruheſtifter, wie Sultan el Atraſch, zeigen ſich denn auch bereits
Seite 2
wieder im Lande, und wenn nicht vieles täuſcht, ſo bedarf es
nur noch eines Funkens, um die Flamme der Empörung erneut
emporſchlagen zu laſſen.
Allerdings haben die Franzoſen auch noch eine andere
Mög=
lichkeit; die Umwandlung Syriens in ein
König=
reich. Bisher haben die Franzoſen es bekanntlich auf das
ſtrik=
teſte abgelehnt, Syrien einen König zu geben, weil ſie
befürchte=
ten, daß damit der nationalen Bewegung erſt recht ein Auftrieb
gegeben würde, und daß der König über kurz oder lang doch
ge=
zwungen ſein würde, gegen Frankreich Stellung zu nehmen.
Dieſe Bedenken ſcheint man neuerlich, wie das die Gerüchte über
Kandidaturen verſchiedener Perſönlichkeiten für den ſyriſchen
Königsthron zeigen, fallen laſſen zu wollen, falls man einen
ge=
eigneten Kandidaten für den ſyriſchen Königsthron findet. Das
iſt aber vorläufig wohl noch ſehr die Frage, da die Wahl eines
Königs in Syrien naturgemäß die geſamte arabiſche Welt
berüh=
ren, alſo einen ganzen Wirrwarr von Intrigen entfeſſeln,
wahr=
ſcheinlich auch die Einmiſchung Englands bedingen
würde. Aus dieſem Grunde ſcheint es zweifelhaft, daß Ponſot
in Paris für derartige Wünſche der Syrer ein geneigtes Ohr
finden wird — wenn nicht überraſchende neue Momente
hinzu=
ommen.
Mitgen.
Poincgré beſtehk auf Mikwirkung der Repko. — Die
engliſche Polikik nach wie vor zweideukig.
* Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hat in den letzten Tagen
wiederholt mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincaré
verhandelt, ſcheint aber dabei kaum an Boden gewonnen zu
haben. Frankreich hält mit einer geradezu halsſtarrigen
Bruta=
lität daran feſt, daß trotz des klaren Wortlautes der Genfer
Ab=
machungen die Repko eine ausſchlaggebende Rolle bei der
formel=
len Einberufung der Sachwerſtändigen und auch bei den ſachlichen
Ergebniſſen derer Arbeiten ſpielen ſoll. Es denkt ſich die Sache
offenbar ſo, daß die Sachverſtändigen der Gläubigerſtaaten von
der Repko ernannt werden, während die deutſche Regierung ihre
Sachverſtändigen unmittelbar ernennt, daß dann die deutſche
Regierung und die Repko ſich über die
Ein=
ladung an die Amerikaner unterhalten. Es will
auch die ſpätere Mitwirkungder Repko entgegen dem
deutſchen Vorſchlag nicht darauf beſchränken, daß ſie eine
for=
melle Zuſtimmung zu dem Gutachten abzugeben hat, ſondern es
will ihr das Recht zugeſtehen, daß ſie unmittelbar auf die
Geſtal=
tung des Gutachtens einwirkt. Darauf will ſich die deutſche
Re=
gierung nicht einlaſſen. Die engliſche Politik iſt nach
wie vor zweideutig. Die engliſche Preſſe hat erklärt, daß
die engliſche Regierung durch Poincarés Verlangen nach
Ein=
ſchaltung der Repko überraſcht worden ſei. Auch auf
diplomati=
ſchem Wege hat England in Berlin zu verſtehen gegeben, daß es
ſich noch keineswegs auf Poincarés Forderung feſtgelegt habe;
hintenherum ſcheint aber die engliſche Politik Poincaré wieder
zu unterſtützen, ſo daß alſo in den letzten acht Tagen die
diplo=
matiſchen Verhandlungen ſich faſt vollkommen feſtgefahren haben.
Bolles Einvernehmen zwiſchen Paris und Brüffel.
Die Differenzen mit England dauern forl.
EP. Paris, 3. Dezember.
Im Anſchluß an ſeine Beſprechung mit dem deutſchen
Bot=
ſchafter von Hoeſch empfing Außenminiſter Briand heute den
bel=
giſchen Botſchafter DHeſtroy zu einer Beſprechung, die ſich
eben=
falls auf die Einſetzung des Sachverſtändigen=Komitees für die
Reparationen und auf die an Deutſchland zu erteilende Antwort
der Alliierten bezog. — Der engliſche Botſchafter Sir William
Tyrrell iſt heute nachmittag aus London auf ſeinen Pariſer
Poſten zurückgekehrt. Von franzöſiſcher Seite wird nochmals
be=
ſtätigt, daß zwiſchen Paris und Brüſſel volles
Ein=
vernehmen herrſche, daß aber die Meinungsverſchiedenheiten
zwiſchen Paris und London fortbeſtehen. Es bleibe noch zu
be=
ſtimmen: 1. durch welches Verfahren die deutſchen
Sachverſtändi=
gen, die nicht von der Reparationskommiſſion ernannt werden,
bei den kommenden Verhandlungen als gleichberechtigt zugelaſſen
werden ſollen; 2. auf welche Weife Deutſchland, falls die
Repara=
tionskommiſſion die Vereinigten Staaten zur Entſendung von
zwei Sachverſtändigen auffordert, an dieſem Schritt beteiligt
wer=
den ſoll, da es in der Reparationskommiſſion ja nicht vertreten iſt.
Dienstag den 4. Dezember 1928
Bom Tage.
Die dem Arbeitgeberverband Nordweſt angeſchloſſenen Werke
geben durch Anſchlag folgende Bedingungen für Wiederaufnahme
der Arbeit bekannt: 1. Durch Beſchluß des Arbeitgeberverbandes
iſt die Ausſperrung aufgehoben; 2. die Wiedereinſtellung der
Arbeiter erfolgt zu den alten Bedingungen unter Wahrung ihrer
Rechte aus den früheren Arbeitsverträgen nach Maßgabe der
be=
trieblichen Möglichkeiten; 3. Entlaſſungen auf Grund von
Be=
triebsſtillegungsanzeigen werden nicht berührt; 4. die Mitglieder
des Arbeiterrates und Betriebsrates treten in ihre Aemter
wie=
der ein; 5. nähere Beſtimmungen über Art der Meldungen und
Einſtellungen in den Betrieben werden von den Werken ſelbſt
getroffen.
Am Sonntag abend fand in München der Iſengau=Heimattag ſtatt.
Das bedeutſame dieſer Tagung war, daß Forſtrat Dr. Eſcherich
die Gründung eines bayeriſchen Heimatſchutzes
an=
kündigte Bayern" haße wieder einen ſchweren Kampf um ſeine
Selbſtändigkeit zu führen.
Wie an rumäniſcher amtlicher Stelle verlautet, iſt es dem
Arbeitsminiſter, in Berlin gelungen, Deutſchland
zur ſofortigen Zahlung von 75 Millionen Mark zu
bewegen, die der Rumäniſchen Nationalbank zur Verfügung geſtellt
werden. In Berlin war eine Beſtätigung noch nicht zu erhalten.
Rechtsanwalt Dr. Joſeph Noldin in Salurn wurde aus
der Verbannung auf den Libariſchen Inſeln
entlaſ=
ſen. Er iſt bereits in die Heimat zurückgekehrt. Die Verbannung
war urſprünglich für fünf Jahre ausgeſprochen worden, wurde aber
vor einem Jahre auf zwei Jahre herabgeſetzt.
Am Sonntag fanden in der Tſchechoſlowakei die
Land=
tags= und Gemeindewahlen ſtatt, die ohne ernſte
Ruhsſtörun=
gen verliefen. Das genaue Ergebnis ſteht noch aus. Die deutſche
Regierungspartei hat eine ſtarke Einbuße erlitten.
Von den Tſchechen erlitten Nationalſozialiſten und Klerikale Einbußen,
während die Nationalſozialiſten und Nationaldemokraten einen
Zu=
wachs zu verzeichnen haben.
Am Sonntag fand in Asnieres bei Paris die Stichwahl für
die Erſetzung des früheren Handelsminiſters
Bo=
kanowſki ſtatt. Gewählt wurde der gemeinſame Kandidat der
anti=
kommuniſtiſchen Parteien Blacque=Belair mit 8827 Stimmen.
Afghaniſche Bergſtämme, die ſich gegen die
Refor=
men Amanullahs auflehnen, haben in der vergangenen Nacht
eines der ſchönſten Schlöſſer des Königs bei Jellabad.
angezündet und eingeäſchert. In dem Schloß hatte der König
die modernen, in Europa angeſchafften Möbel untergebracht.
Chamberlain über die Rheinlandräumung. — Eine
zweideukige Ankwork.
EP. London, 3. Dezember.
Im Unterhaus fragte der Abg. Rennie Smith, ob die
Re=
gierung der Anſicht ſei, daß Deutſchland die Bedingungen des
Artikels 431 des Verſailler Vertrages erfüllt habe. Chamberlain
erwiderte, daß es in dieſer Frage zwei Geſichtspunkte gebe, einen
juriſtiſchen und einen politiſchen. Vom juriſtiſchen Standpunkt
aus ſei die britiſche Regierung dahin beraten, daß nach den
beſtehenden Verträgen keine juriſtiſche Grundlage für die
Be=
hauptung beſtände, daß Deutſchland allen durch den Verſailler
Vertrag auferlegten Verpflichtungen nachgekommen ſei, ſo daß
es nunmehr nach Artikel 431 oder auf Grund anderer
Abwachun=
gen berechtigt ſei, die Zurückziehung der Beſatzungstruppen vor
dem im Vertrag feſtgeſetzten Termin zu verlangen. Die
Haupt=
verpflichtung, die Deutſchland noch nicht völlig erfüllt habe, ſei
die der Reparationen. Nach der Auffaſſung der
eng=
liſchen Regierung könnten die in Artikel 431
ge=
machten Zugeſtändniſſe nur dann in Kraft
tre=
ten, wenn Deutſchland ſeine geſamten
Repara=
tionsverpflichtungen vollkommen erfüllt habe.
Es genüge nicht, wenn Deutſchland ſeinen
lau=
fenden Reparationsverpflichtungennachkomme.
— Vom politiſchen Geſichtspunkt aus würde die engliſche
Re=
gierung eine vorzeitige Rheinlandräumung willkommen heißen.
unbeſchadet des vertraglichen Rechtes der früheren Alliierten, die
Beſatzung bis zu dem im Verſailler Vertrag feſtgeſetzten Termin
aufrecht zu erhalten.
Der Abg. Kenworthy fragte darauf, indem er auf den
juriſti=
ſchen Standpunkt Bezug nahm, ob die Ausführungen des
briti=
ſchen Außenminiſters demnach bedeuteten, daß die engliſche
Re=
gierung die Reparations= und Räumungsfrage nunmehr als
mit=
einander verbunden erachte, Chamberlain erwiderte hierauf:
„Ich habe eine gut überlegte Antwort gegeben, in der ich die
vorgebrachte Antwort beantwortet habe. Ich habe ſie in der Tat
noch ergänzt, weil ich es für notwendig hielt, zwiſchen der rein
juriſtiſchen Frage und der Politik einen Unterſchied zu machen,
die ich verfolgen möchte. Ich bin nicht bereit, meiner Antwort
noch irgend etwas hinzuzufügen.”
Nummer 337
(4
„Foineare 1a guerre".
Die Erregung in Ikalien hälk an. — Neue Straßt
kundgebungen gegen Frankreich.
EP. Rom, 3. Dezembe=
Der mißliche Eindruck, den die Anſpielung Poincarés in
Kammer auf eine Macht mit imperialiſtiſchen Tendenzen hert
gerufen hat, kann in Italien auch durch alle Beſchwichtigun
verſuche der amtlichen Stellen von Paris nicht behoben wer)
weil niemand daran zweifelt, daß dieſe unbedachte
Aeußer=
auf Italien gemünzt war. Es fällt jedoch auf, daß
Blatt Muſſolinis, der „Popolo d’Italia”, offenbar auf höhe
Wink ſich jeden Kommentars über dieſe Aeußerungen Poinca
enthält. Im allgemeinen aber ſind die Italiener erzürnt darü
daß Italien auf dieſe unſympathiſche Art ohne jeden Grund
taktiſches Ablenkungsmittel ſür den parlamentariſchen Erfolg
Spiel gezogen wurde. Aus ganz Italien werden heute
Pro=
kundgebungen von Studenten gegen das Urteil im Prozeß 9
dugno gemeldet. Außerdem haben zahlreiche Offiziere ihre
Kriege von der franzöſiſchen Regierung erhaltenen Auszeichn
gen und Orden zurückgeſchickt. Unter den Offzieren befinden
auch Graf Ottolenghi aus Aleſſandria und Graf Sabini
Florenz. Bei den neuen Studentenkundgebungen gegen Fre
reich in Rom hatte das große Aufgebot an Polizei und Trup
in der Nähe der franzöſiſchen Botſchaft die größte Mühe, um
Demonſtranten zurückzuhalten, die um jeden Preis die Abſt
rung durchbrechen wollten.
Heffige Ausfälle der italieniſchen Preſſe gegen
Poincaré, „der die halbe Welk gegen das kaiſerli=
Deutſchland mobiliſierke‟
Der fasciſtiſche „Secolo=Sera” veröffentlicht unter d
Titel „Der Mann, der ſich Milliarden für die franzöſiſchen
Rüſt=
gen bewilligen läßt, ſpricht in der Kammer von italieniſchem 7
perialismus” einen ſehr erbitterten Leitartikel gegen Frankre
worin er unter anderem die Frage aufſtellt, ob dieſer ſonſt ke
blütige Staatsmann es zwiſchen Italien und Frankreich z.
Bruch der diplomatiſchen Beziehungen oder zum Krieg komn
laſſen wolle. Der Krieg ſei trotz ſeinen Hunder
tauſenden von Opfern und den Schäden der J
daſion für den franzöſiſchen Imperialism
ein zu fettes Geſchäft geweſen, als daß Poi
caré, der keine Söhne im Kriege zu verlier
habe, von einem etwaigen neuen Krieg keine
abſchreckende Meinung habe. Poincaré grei
jetzt zu einer Beſchuldigung, die ihm ſchon ei
mal nützlich geweſen ſei, um die halbe We
gegen das kaiſerliche Deutſchland zu mobil
ſieren. Man müſſe ſich fragen, ob er es ſo weit kommen laſt
wolle, daß durch die Straßen Italiens der Ruf „Poinca
Ta guerre” erſchalle.
Das „Giornale d’Italia” verlangt vom franzöſiſch
Miniſterpräſidenten dringend genaue Aufklärungen über die 2
deutung und Adreſſe ſeines merkwürdigen Ausſpruchs über
Land mit imperialiſtiſchen Beſtrebungen, das in Syrien an
Stelle Frankreichs treten würde, wenn Frankreich ſein Mank
aufgeben ſollte. „Wir erklären laut, daß der Name Italiens ni
von einer fremden Regierung für ihre parlamentariſchen Mar
ver mißbraucht werden darf. Die Geſte Poincarés iſt ein geſchi
ter Verſuch, um den wahren franzöſiſchen Imperialismus
verdecken.”
Die offiziöſe „Tribuna” ſchreibt: „Italien hat keine Schri
unternommen, um das Mandat über Syrien an Stelle Frau
reichs zu erlangen. Es beſteht nicht einmal eine aktuelle Preſ
polemik über dieſe Frage, die eine ſolche Anſpielung rechtfertig
würde. Dieſe Anſpielung aus dem Munde eines
verantwo=
lichen Miniſterpräſidenten iſt unzuläſſig. Der Schritt des franz
ſiſchen Miniſterpräſidenten widerſpricht jeder guten internati
nalen Gepflogenheit und jeder loyalen Abſicht zur Erhaltu:
guter Beziehungen zwiſchen Italien und Frankreich.”
Der „Corriere della Sera” ſchreibt: „Die Diskuſſion über de
franzöſiſche Militärbudget hat bereits das Programm vermehrt
Rüſtungen der franzöſiſchen Regierung verraten. Der hartnäckig
konſervative und unbedingt militariſtiſche franzöſiſche
Regierung=
chef hat im Kampf mit der Oppoſition noch einmal zu verzweife
ten Mitteln gegriffen, indem er eine Ablenkung ſuchte und ſeit
Freunde und Feinde auf einen gemeinſamen Feind verwie
Dieſer Feind kann nur Italien ſein.”
Geiſtliche Abendmufik in der Johanneskirche.
* Die Vortragsfolge, die der Organiſt der Johanneskirche,
Herr Niebergall, für die geiſtliche Abendmuſik am Sonntag abend
zuſammengeſtellt hatte, war glücklich gewählt und glücklich
durch=
geführt. Präludium und Fuge in H=Moll von Bach, zwei
lieblich=
geiſtreiche Choralvorſpiele von Arnold Mendelsſohn und
Varia=
tionen über ein geiftliches Volkslied von Karl Hoyer (Leipzig),
ein recht intereſſantes, lyriſche Stimmung atmendes und gut
ge=
ſetztes Werk. Das alles paßte vorzüglich zuſammen und löſte
Wirkung aus, zumal die Wiedergabe durch Herrn Niebergall in
jeder Hinſicht vollwertig genannt zu werden verdient. Als feiner
Begleiter erwies er ſich bei Gefangs= und Violinvorträgen. Frl.
Klara Herber (Alt) ſang zunächſt zwei geiſtliche Gefänge von
Bach, zuerſt: „Liebſter Herr Jeſu” dann „Hochgelobter
Gottes=
ſohn” (mit obligater Bratſche). Ihre ſchöne und ausgeglichene,
paſtoſe Stimme, ihre Intelligenz, die Natürlichkeit ihres
muſi=
kaliſchen Empfindens weiſen ſie beſonders zum Oratorium und
zur kirchlichen Muſik. Ihre Stimme, tragend, ſchwebend und den
Raum füllend, brachte die Bach’ſchen Geſänge, insbeſondere das
herzinnige „Liebſter Herr Jeſu” zu ſchönſter Wirkung; mit
künſt=
leriſchem Ernſte nahm ſie ſich dann zweier geiſtlicher Lieder und
einer größeren Kompoſition „Wo iſt Gott”, aus der Feder der
Darmſtädter Komponiſtin C. Wooge an. Die beiden erſten Lieder:
„Troſt” und „Selig ſind, die reinen Herzens ſind” haben in ihrer
Ehrlichkeit und ſchlichten Frömmigkeit ſehr günſtig gewirkt. Text
und Muſik ergänzen ſich da auf glückliche Weiſe, daher einheitliche
und ſtarke Wirkung. Bei dem anſpruchsvolleren, tiefer ſchürfenden
„Wo iſt Gott” ſcheint die Muſik nicht ſo mühelos den Worten ſich
anzuſchmiegen: hier vermißte ich Größe und Steigerung. Ein
junger begabter Violin= und Violaſpieler, Herr Karl Cauer, ſpielte
ein Adagio aus dem E=Dur=Konzert von Bach und ein „Sanktus”
von S. Karg=Elert (Leipzig), ein recht gefälliges, aber eigentlich
mehr romanzenartiges, als kirchliches Stück, mit geſundem
Stil=
gefühl und ſchönem Ton und bewährte ſich auch als gewandter
Violaſpieler in der Bachſchen Altarie. Die Kirche war voll
O.
beſetzt.
Beltliche Abendmuſik der Muſikankengilde
in der Otto=Berndt=Halle.
Die Muſikantengilde Darmſtadt, die erſt vor kurzem anläßlich
des Totenſonntags ſo ſchöne Proben ihres Könnens gegeben hat,
veranſtaltete am Sonntag abend wieder einen muſikaliſchen
Abend, um, wie ihr Leiter zu Beginn der Darbietungen
aus=
führte, einen Einblick zu geben in die Arbeit, die die Gilde
ge=
leiſtet hat ſeit den zwei Jahren ihres nunmehrigen Beſtehens.
Auch dieſem zweiten Abend blühte voller Erfolg. Ernſte und
heitere Lieder wechſelten in bunter Folge und erklangen in
wohl=
tuendſter Friſche und Sangesfreudigkeit. Abtönung und
Rein=
heit waren überall in erfreulichem Maße vorhanden, und ebenſo
lobenswert dünkt uns zu ſein, daß nur Wertvolles zum Vortrag
gelangte. Große und kleine Chöre, Madrigale und Volkslieder,
meiſt alter Meiſter (Henry Purcell, Johann Staden, Melchior
Frank, Ludwig Senfl. Michael Praetorius, Kaſpar, Othmayr,
Johann Schein, Heinrich Albert und H. L. Hasler) teils a
Cap=
pella, dann wieder von einer Spielmuſik begleitet (Geige, Flöte,
Klarinette, Cello und Laute), das alles bedeutete zwei Stunden
angenehmſter Muſikpflege für die Ausführenden und die
Zu=
hörer. Als beſonders gelungen erwähnen wir das muſikaliſch ſehr
ſchwere „Der Kuckuck und die Nachtigall” von Joh. Staden, das
heiterbewegte „Das Herz tut mir aufſpringen” von Hasler und
den Volksliedſatz von Fritz Jöde, das wehmütige „Geſegn dich,
Laub‟. Die animierten Zuhörer folgten ſchließlich der
Aufforde=
rung des Dirigenten, ein von ihm angegebenes Thema
nachzu=
ſingen, ſogar kanoniſch; hoffentlich ſangen ſie es ihm zu Dank. O.
Frankfurker Schauſpielhaus.
„Krankheit der Jugend”, Drama von Ferdinand Bruckner.
Es iſt nicht die Jugend als Typus, nicht die Jugend, die im
Wandervogel unbekümmert durch die Natur zieht, nicht die
Jugend, die die Grundlage des Sportes abgibt. Es iſt ein
Aus=
ſchnitt aus der intellektuellen Jugend, die mit den Problemen
einer erſchütterten Zeit kämpft, die ſich in die Maßloſigkeit ihrer
Lebensforderungen verſtrickt und in ihr untergeht.
Man beſeitigt die ſchwere innere Not dieſer Jugend nicht,
indem man ſie leugnet. Die heutige Jugend von 17 bis 27
Jah=
ren ſteht — anders als die vorhergehende Generation — in
zer=
ſtörten Verhältniſſen: vor zerſchlagenen Idealen, in verarmter
Familie, in einem Staat, der nach außen verſklavt und im
Inneren unbeherrſcht iſt. Sie iſt weltanſchaulich und
wirtſchaft=
lich losgelöſt von den Eltern. In ihrer Freiheit kämpft ſie einen
harten, oft bewundernswerten Kampf nicht nur um ihre
wirt=
ſchaftliche Exiſtenz, ſondern vor allem um die Grundfragen der
Ethik.
Opfer fallen in dieſem Kampf, Opfer fallen in dem
aufwüh=
lenden Schauſpiel des unbekannten Autors Ferdinand Bruckner
„Krankheit der Jugend”
Bruckner ſchränkt die Bedeutſamkeit ſeines Dramas ein
indem er die weltanſchaulichen Kämpfe vor den erotiſchen
Kon=
flikten zurücktreten läßt. Eine Studentenpenſion: drei
Studen=
tinnen, zwei Mediziner und ein junger Schriftſteller. Zwiſchen
den Studien, zwiſchen dem Kampf gegen den Hunger und dem
Kampf um die Prüfung verwirren ſie ſich in erotiſche Nöte;
opfer=
willige Liebe und ſexuelle Gier verwickeln ſich ineinander. Ein
ſchmerzhaftes Chaos: „Entweder man verbürgerlicht oder ma
begeht Selbſtmord. Einen anderen Ausweg gibt es nicht.” Ei
peſſimiſtiſcher Grundton, der keinen Weg in die Freiheit, in d
maßvolle und entſagungsvolle Anerkennung der Grenzen de
Lebens und hiermit in ſeine Erfüllung weiſt! Aber ein erſchu
terndes Dokument der Zeit!
Die Inſzenierung von Fritz Peter Buch gab eine Darſte
lung von bezwingender Intenſität. Die Schauſpieler ſpielten m
letzter Kraft.
Konſtanze Menz: das friſche, beim erſten Sturm 9
brochene Mädchen, geſpielt in ſtarker und beherrſchter drame
tiſcher Kraft.
Ellen Daub: ein ununterbrochener Strom des Gefühls de
durch alle Höhen und Tiefen des Lebens geſtoßenen Weibes.
Erika Mann: die einſame, ſtarre Irene in verhaltener Kraſ
Unter den Männern Leopold Biberti als zyniſcher
Ta=
ſachenmenſch brutal und wuchtig, die beiden anderen, Ulrich Anf
und Lothar Rewalt, merkwürdig farblos. Claire Winter,
el=
ſcharf gezeichnetes Opfer ſeiner Umwelt, ſchon in der ſchmale.
Dürftigkeit der Geſtalt Mitleid erregend.
Die Zuſchauer konnten ſich dem Ernſt des künſtleriſchen Vol
wurfes nicht entziehen, wenn auch zu bedauern bleibt, daß Brug.
ner eine geiſtige Ueberwindung des Stoffes und einen Weg. d4
Löſung der zugrunde liegenden Probleme nicht gibt.
Aus den Darmftädker Lichtſpieltheatern.
Helia.
Der Ruſſenfilm „Das Kind des Anderen” reicht.
der Durchführung der Handlung nicht an die ſonſtigen runſne
Großfilme heran, iſt aber wiederum techniſch bewundernsche.
Ebenſo in der Darſtellung, in deren Mittelpunkt Genut
Mitſchurin. Anna Sten und Peter Bereſow ſtehen.
Regie von E. Tſcherwiakow iſt ausgezeichnet, auch die Le
ſche Bearbeitung von Dr. Herbert Noſſen. Das Prohlen.
Geſchehens iſt ein rein menſchliches. Eine junge Frau Oel”
nach der Geburt des erſten Kindes dem Gatten, daß dieles L
das Reſultat einer Verführung iſt. Darauf baut die Lraß.
auf, die damit endet, daß im Augenblick der höchſten Geſah
betrogene Gatte das Kind des Anderen aus dem Feue..
und liebend verzeiht. Die ganze Tragödie ſpielt ſich in T.
einer Berufsfeuerwehr ab. Die ſoziale und Milieuſchitder..
wie immer bei den Ruſſen glänzend.
Neben, mehreren Reklame= und kleineren Zwiſchelt.
läuft ein amerikaniſches Luſtſpiel „Die kleine Annen.
ſehr flott und bewegt abrollt
mit Mary Pickford in der Hauptrolle. Eine Kinderto.
die wie immer bei den Amerikanern oft ſentimental mirh.
Sieverfafammemiivessefſſchensanktäge
Eine Kundgebung für das beſetzke Gebiet
nachrufe für Finanzminiſter a. 2. Henrich und Abg.
Kindk. — Annahme des Skellenplanes.
Vor der Sitzung der Landtags nahm geſtern Landtagspräſident Delp
die Gelegenheit des Zuſammentritts des Landtags wahr, der Preſſe das
mit ſo viel Aufmerkſamkeit ausgebaute und eingerichtete Preſſezimmer
zu übergeben. Damit hat der Herr Präſident einem lange gehegten
Wunſche Rechnung getragen. Er hat das jahrelang „Unmögliche”
mög=
ſich gemacht. Die Preſſe weiß ihm dafür aufrichtigen Dank.
Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 25 Minuten.
Am Regierungstiſche haben die Miniſter Platz genommen. Es fehlt
ver heſſiſche Innenminiſter. Das Haus gedenkt zunächſt der
verſtor=
zenen Mitglieder des Landtags, Finanzminiſter a. D. Henrich und Abg.
nindt. Der Präſident widmet den Verſtorbenen folgende
Nachrufe:
Am 30. Oktober erhielt ich die ſchmerzliche Trauerkunde, daß der
rühere Abgeordnete des Heſſiſchen Landtags und Finanzminiſter des
öeſſiſchen Staates
Konrad Henrich
ſeſtorben ſei.
Der Verſtorbene gehörte dem Heſſiſchen Parlament ununterbrochen
vom 17. November 1911 bis 6. Oktober 1925 an. Von 1911 bis 1918, bis
u ſeiner Berufung als Finanzminiſter, war er Mitglied des Erſten
lusſchuſſes. Von 1911 bis 1914 Mitglied der Kommiſſion zur
Bera=
ung über die Vereinfachung der Staatsverwaltung und von Februar
919 bis zu ſeiner Beſtellung als Finanzminiſter Mitglied des
Verfaſ=
ungsausſchuſſes. In den Jahren 1914 bis 1918 war er außer in dem
rſten Ausſchuß noch im Kriegsausſchuß und Ausſchuß für Wahlgeſetze
ätig. Am 21. Februar 1919 wurde der Abgeordnete Henrich, der ſchon
eit November 1913 der proviſoriſchen Regierung als Direktor des
Mini=
eriums der Finanzen angehört hatte, zum heſſiſchen Finanzminiſter
eſtellt und hat dieſes Amt bis zum 14. Februar 1928 verſehen. —
Lonrad Henrich war ein aufrichtiger, ehrlicher Charakter. Seine
ein=
ache, ſchlichte Art, ſein vornehmes Weſen, ſeine großen
parlamentari=
hen Erfahrungen auf den verſchiedenſten Gebieten der Geſetzgebung,
nd vor allem ſein unermüdlicher Arbeitseifer mußten auch dem
poli=
iſchen Gegner Achtung und Anerkennung abringen.
Sein parlamentariſches Wirken und ſeine großen Verdienſte als
inanzminiſter, die dem Wohlergehen aller Stände gewidnet waren,
zerden dem heſſiſchen Volke unvergeßlich bleiben.
Wiederum hat der Allbezwinger Tod eine Lücke in unſere Reihen
eriſſen. Am 4. November iſt der Abgeordnete
Rudolf Kindt
on ſeiner ſchweren Krankheit erlöſt worden. Mit tiefem Schmerz und
roßer Anteilnahme hat der Heſſiſche Landtag von dem Verluſt
Kennt=
is genommen.
Der Verſtorbene war Mitglied des Landtags vom 15. Dezember 1921
is zu ſeinem Todestage. Er war Mitglied des Zweiten Ausſchuſſes
es dritten Landtags von 1924 bis 1927 und gehörte während dieſer
eit als Schriftführer dem Vorſtand des Landtags an. Der
Abgeord=
ete Kindt war eine willensſtarke Perſönlichkeit, ein leidenſchaftlicher,
mperamentvoller Kämpfer für ſeine politiſche Ueberzeugung. Sein
ſtreben und Wirken galt dem Wohle des Volkes und beſonders den
otleidenden, die durch den Krieg und die Inflation ſchwer geſchädigt
orden ſind.
Ich habe im Namen des Landtages den Angehörigen des
ver=
orbenen Herrn Finanzminiſters Henrich und des Abgeordneten Kindt
ein Beileid ausgeſprochen. Sie haben ſich zu Ehren der Verſtorbenen
m Ihren Sitzen erhoben. Ich danke Ihnen.”
Nach Beantwortung zahlreicher Anfragen durch die Regierung
erden 12 Regierungsvorlagen, die während der Landtagsferien
er=
digt wurden, dem Landtag zur Kenntnis gebracht. Es ſind dies:
Regierungsvorlage, die Heſſiſche Heilſtätte für Nervenkranke bei
jeßen; hier: Herſtellung eines Speiſeraums für Kranke auf der
Män=
erabteilung und Neuanſchaffung von 12 Betten und weiterer
Aus=
ttungsgegenſtände; 2. Regierungsvorlage, Bürgſchaft des Staates
ir Darlehen zur Durchführung des landwirtſchaftlichen Notprogramms:
Regierungsvorlage, Förderung von Maßnahmen der wertſchaffenden
rbeitsloſenfürſorge (öffentliche Notſtandsarbeiten. Hierzu ein Antrag
r Kommuniſten, der gegen die Stimmen der Kommuniſten
angenom=
en wird. — 4. Regierungsvorlege, Bodenverbeſſerungen im Bereiche
r ſtaatlichen Bergverwaltung; 5. Regierungsvorlage,
Elektrizitäts=
erk Bad=Nauheim; 6. Regierungsvorlage, Errichtung von
Unter=
inftsräumen für Arbeiter nebſt einer Wagenhalle zu Bad=Nauheim;
Regierungsvorlage, Herſtellung fiskaliſcher Straßen in Bad=
Nau=
im; 8. Regierungsvorlage, Heizung und Lüftung im ſtaatlichen
Kur=
ruſe Bad=Nauheim; 9. Regierungsvorlage, das mediziniſch=
wiſſen=
haftliche Inſtitut zu Bad=Nauheim; 10. Regierungsvorlage, Fliegende
rücke zu Oppenheimer Fahrt; 11. Regierungsvorlage, das Schloß
ichtenberg; hier: die Sicherung gegen Brandgefahr; 12.
Regierungs=
rlage, Erweiterung der Dienſträume des Hochbauamts und des
Forſt=
nts in Friedberg.
In der nun folgenden Pauſe tritt der Aelteſtenrat zuſammen. Nach
Wiedereröffnung der Sitzung verlieſt Abg. Hoffmann für alle
Par=
teien des Hauſes mit Ausnahme der Kommuniſten folgende
Enkſchließung:
Nachdem 10 Jahre der Beſetzung deutſchen und heſſiſchen
Ge=
bietes verfloſſen ſind, ſpricht der Landtag den heimgeſuchten
Brüdern und Schweſtern ſeinen innigſten Dank aus für die
Treue, die ſie dem Deutſchtum und dem Heſſenlande gewahrt
haben. Die Kraft, mit der ſie jeden Anſchlag auf ihr Deutſchtum
abgewieſen, der Starkmut, mit dem ſie ſo viel Leid ertrugen in
einer Zeit des Hungerns nach Kriegsende, in der Zeit des
Ruhr=
kampfes und der Ausweiſungen, in der Zeit der
Separatiſten=
herrſchaft bedeuten eine gewaltige geſchichtliche Tat.
Der Landtag wird auch weiterhin für das beſetzte Gebiet
ſeine ganze Kraft einſetzen in dem Bewußtſein gegenſeitiger
Ver=
bundenheit.
Die Entſchließung wird angenommen.
der Stellenplan zur Beſoldungsordnung
ſteht ſodann zur Beratung.
Nach einer agitatoriſchen Rede des kommuniſtiſchen Abgeordneten
Hammann erklärt Abg ,Glaſer (Lbd.), daß ſeine Fraktion den
Stel=
lenplan ablehne.
Abg. Keller (D.V.P.) befürchtet, daß die Beſoldungsnovelle erſt
zehn Meilen hinter dem Gutachten des Sparkommiſſars kommen werde,
das hoffentlich auch die älteren Abgeordneten noch erlebten. Die
ſchwer=
ſten Härten, namentlich bei den Ueberleitungsbeſtimmungen, hätten
wenigſtens bei den Ausſchußberatungen beſeitigt werden können.
Ab=
änderungen ſeien durch den Beſchluß der Mehrheit der
Regierungs=
parteien, an dem Beſoldungsgeſetz jetzt keine Aenderungen
vorzuneh=
men, faſt unmöglich geworden, dagegen hätten Umſtufungen
vorgenom=
men werden können. Wegen der Einſtufung des Kanzleiperſonals
werde auch den Regierungsparteien, katzenjämmerlich zu Mute ſein.
Einer Beamtengruppe ſei mehr gedient, wenn alle ihre Mitglieder die
Möglichkeit des Höherrückens hätten, als wenn Einzelne gleich ein
gan=
zes Stockwerk hinauffielen. Namentlich bei den Zentralſtellen ſeien die
Beamten gut weggekommen. Redner zieht einen Vergleich zwiſchen den
früheren und jetzigen Verhältniſſen. Das Dienſtalter müſſe gerade im
republikaniſchen Staat bei der Beförderung unbedingt Berückſichtigung
finden, weil ſonſt der Eindruck entſtehen könnte, daß derjenige, der ſich
den gerade beſtehenden Verhältniſſen am glatteſten anpaſſe, auf dieſe
Art raſcher befördert oder beſſer eingeſtuft werde als der, der vielleicht
„Charakrer” zeige. Durch ſchematiſche Einſtufung ſeien vor allem bei
den Forſtbeamten, den Muſikern des Landestheaters und den
Vermeſ=
ſungsbeamten Härten entſtanden. Redner ſtellt mit Genugtuung feſt,
daß diesmal die Beratungen des Finanzausſchuſſes auffallend ſachlich
geleitet wurden. Ruhe werde erſt bei den Beamten eintreten, wenn
die Beſoldungsnovelle vorliege. Das Spargutachten werde die Arbeit
daran nicht erleichtern. Man dürfe ſich aber dieſer Arbeit nicht
ent=
ziehen. Ein Berufsbeamtenſtand, der nicht nur ausreichend ſondern
auch nach gerechten Grundſätzen beſoldet ſei, ſei für unſer Vaterland
eine unentbehrliche Grundlage. Das bewährte deutſche Beamtentum
ſei der ſtärkſte Pfeiler auch des neuen Staates. Der Erhaltung des
Berufsbeamtentums ſolle auch der vorliegende Stellenplan dienen.
Des=
halb habe die D.V.P. trotz ihrer Oppoſitionsſtellung nach Kräften an
ihm mitgearbeitet und werde trotz mancher Schönheitsfehler ihm auch
hier im Plenum zuſtimmen.
Finanzminiſter Kirnberger führt dann nach
Wider=
legung einer Behauptung des Abg. Hammann u. a. aus: Es ſei
dar=
über geklagt worden, daß die Regierung und mit ihr die Mehrheit des
Finanzausſchuſſes es ſtrikte abgelehnt hätten, in dieſem Rahmen eine
Reviſion der Beſoldungsordnung und des Beſoldungsgeſetzes
vorzu=
nehmen. Wäre das aber nicht geſchehen, dann wäre eine
Verabſchie=
dung des Stellenplanes heute nicht möglich geweſen. Außerdem ſei die
Geltungsdauer des Beſoldungsgeſetzes und der Beſoldungsordnung noch
zu kurz, um erkennen zu können, wo und ob Härten vorliegen.
Bezüg=
lich der unteren Beamtenſchaft bitte ich unſere Beſoldungsordnung und
Stellenplan mit denjenigen vergleichbarer Länder zu betrachten; den
Vergleich könnten ſie aushalten. Man wird dann finden, daß die
unte=
ren Beamten, denen wir gerne noch mehr geholfen hätten, zum
minde=
ſten nicht ſchlechter geſtellt ſind wie in anderen Ländern. Es iſt auch
geklagt worden, daß das Ausmaß der Aufbeſſerung bei den
Miniſterial=
beamten ein höheres ſei als bei den Lokalbeamten. Das ſei nicht
rich=
tig. Die durchſchnittliche Aufbeſſerung mache bei den Beamten 25
Pro=
zent, bei den Miniſterialbeamten nur 20 Prozent aus, und die
Mini=
ſterialbeamten ſeien an der Geſamtaufbeſſerung nur mit 4 Prozent
be=
teiligt. Außerdem ſei daran zu erinnern, daß die heſſiſchen
Miniſterial=
beamten im Gegenſatz zu anderen Ländern die Miniſterialzulagen nicht
erhalten. Wenn reiter geklagt worden ſei, daß eine ſcharfe Scheidung
einzelner Berufsgruppen untereinander erfolgt ſei, ſo ſei es doch
ſelbſt=
verſtändlich, daß in einer Beſoldungsordnung alle Gruppen von der
unterſten bis zu der oberſten erſcheinen müßten. Damit ſei aber über
die Beförderungsmöglichkeit der Beamten nichts geſagt. Wer es
ver=
diene, in die Höhe zu kommen, werde auch gerade unter den neuen
Verhältniſſen in die Höhe kommen. Jeden Einzelnen zufricdenzuſtel=
len, ſei menſchenunmöglich. Er glaube aber, daß der Heſſiſche Staat
und die Volksvertetung im Rahmen des Möglichen und im Rahmen
der finanziellen Kraft Heſſens das getan hätten, was verantwortet
wer=
den könne.
Abg. Böhm (Dnatl.) erklärt, der Stellenplan ſei undurchſichtig
und unüberſichtlich.
Abg. Beſt (V.R.P.) gibt für ſeine Partei die Erklärung ab, daß
ſie dem Stellenplan zuſtimme in der Vorausſetzung der baldigen
Vor=
lage der Beſoldungsnovelle.
Abg „Heinſtadt (Ztr.) gibt die Erklärung ab: Die Fraktionen
der Sozialdemokratiſchen Partei, der Demokratiſchen Partei und des
Zentrums ſtimmten dem Stellenplan zu, wenn er auch nicht die
reſt=
loſe Zrſtimmung dieſer Parteien gefunden habe.
Der Stellenplan wird in erſter und zweiter Leſung angenommen
gegen Kommuniſten, Deutſchnationale und Landbund.
Präſident Delp ſchließt gegen 1 Uhr die Sitzung. — Nächſte
Sitzung Dienstag, vorm. 10 Uhr.
Die Verpflichkung der Länder und Gemeinden
zur Senkung der Realſteuern.
Von Herrn Rechtsanwalt Dr. Mattern wird uns für die Heſſiſchen
Wirtſchaftsverbände, deren Reſolution über die Verpflichtung der
Län=
der und Gemeinden zur Senkung der Realſteuern wir am 29. Novbr.
1928 veröffentlicht haben, folgendes mitgeteilt:
Der heſſiſche Finanzminiſter hat am 29. November 1928 im
Finanz=
ausſchuß des Landtags erklärt, die Behauptung, daß Länder und
Ge=
meinden die Realſteuern nicht nur nicht geſenkt, ſondern im Gegenteil
noch erhöht hätten, ſei, ſoweit das Land Heſſen in Betracht komme,
unzutreffend. Die Behauptung muß jedoch aufrecht erhalten werden.
Nach § 4a des Geſetzes zur Uebergangsregelung des
Finanzaus=
gleichs vom 9. April 1927 ſind die Länder und Gemeinden verpflichtet,
die Mehrerträge der Ueberweiſungen aus der Einkommenſteuer
Körper=
ſchaftsſteuer und Umſatzſteuer, die über den Betrag von 2,4 Milliarden
Reichsmark hinausgehen, zur Senkung der Realſteuern unter das am
31. März 1927 gegebene Maß zu verwenden.
Der 31. März 1927 war der letzte Tag des Rechnungsjahres 1926=
1927. Für die Sonderſteuer, galt im Jahre 1926/27 ein Satz von
127,5 Reichspfennig von je vollen hundert Mark des feſtgeſetzten
Steuer=
werts. Dieſer Satz hätte nach 8 42 des Finanzausgleichsgeſetzes geſenkt
werden müſſen. Stattdeſſen iſt er auf Grund des
Steuervorauszah=
lungsgeſetzes für 1927 um 26 Prozent erhöht worden, und
dieſer Satz wird auch für das Jahr 1928 erhoben.
Wie angeſichts dieſer Tatſache das Finanzminiſterium jede
Er=
höhung der Realſteuern beſtreiten kann, bleibt unverſtändlich.
Das Finanzminiſterium gibt weiter zu, daß die Steuerſätze der
Grundſteuer und der Gewerbeſteuer unter das am 31. März 1927
ge=
gebene Maß nicht geſenkt worden ſind, iſt aber der Auffaſſung, eine
Senkung liege darin, daß tatſächlich alljihrlich nur dieſelben Summen
wie im Vorjahr gefordert würden, obwohl die Wirtſchaft im Aufſchwung
begriffen ſei, und ſich hiernach ſteigende Erträgniſſe ergeben müßten.
Für die Grundſteuer trifft dieſe Erwägung überhaupt nicht zu,
weil dieſe Steuer nach feſiſtehenden Werten des Grundvermögens
er=
huben wird und deshalb von der wirtſchaftlichen Konjunktur gänzlich
unabhängig iſt. Die Höhr der Gewerbeſteuer hängt zwar von der
Höh=
des Gewerbekapitals und des Gewerbeertrages und damit auch der
wirtſchaftlichen Konjunktur ab. Wenn aber Geverbekapital und
Ge=
werbeertrag ſteigen, dann muß bei gleichbleibenden Steuerſätzen das
Aufkommen aus der Gewerbeſteuer höher werden. Wie aber eine
derartige Erhöhung als Senkung und ſogar noch als Verzicht des
Staa=
tes auf den natürlichen Steuerzuwachs bezeichnet werden kann, iſt
un=
verſtändlich.
Verſchlimmerung im Befinden des engliſchen Königs.
London, 3. Dezember.
Der Zuſtand des engliſchen Königs hatte ſich im Laufe des
geſtrigen Abends ſo verſchlimmert, daß außer den beiden ſtändig
am Krankenlager weilenden Aerzten noch zwei weitere
hinzuge=
zogen werden mußten. Die Aerzte blieben bis gegen 3,30 Uhr
beim König. In dem heute nacht kurz nach zwölf Uhr
heraus=
gegebenen Bericht wird geſagt, daß der König etwa drei Stunden
habe ſchlafen können, daß aber trotz der Beſſerung der
Lungenentzündung die Herzſchwäche weiter
be=
ſtehen bleibe. Im Buckingham=Palaſt herrſcht weiterhin
größte Beſorgnis. Mit großer Beſorgnis wurden am Montag auf
der Londoner Effektenbörſe die Krankheitsberichte des Königs
verfolgt, die ein weiteres Fallen der Kurſe der Induſtriepapiere
bewirkten. Das königliche Schloß iſt ſtändig von einer großen
Menſchenmenge umlagert. In dem ärztlichen Bericht von 20 Uhr
abends erklären die Aerzte, daß die leichte Beſſerung im Befinden
des engliſchen Königs angehalten habe. Die Temperatur habe
ſich dem normalen Stand genähert. „Aber es iſt notwendig, zu
betonen, daß die Beſorgniſſe betreffend der Herztätigkeit noch
beſtehen.‟ Die Aerzte blieben die Nacht im Buckinghampalaſt.
Kulluren der Erde.
* Unter dieſem Titel beſteht ſeit Jahren ein großes Sammelwerk
der die verſchiedenſten exotiſchen Völker, das, trotzdem hier
Außer=
dentliches geboten wird, noch nicht annähernd die gebührende
Be=
htung gefunden hat. Die 30 Bände der Sammlung ſind heute wieder
Uſtändig zu haben und in einem Verlag*) vereinigt. Wir möchten
ruptſächlich darauf hinweiſen, daß hier ein Bildermaterial
ge=
igt wird, das völkerkundlich, kunſthiſtoriſch, künſtleriſch, geiſtes= und
ligionsgeſchichtlich für den Laien wie für den Fachmann einzigartig
Zu dieſer Vollſtändigkeit kommt die muſtergültige Wiedergabe dieſer
elen Hundert ganzſeitiger Abbildungen in großem Format. Wir
grei=
n im folgenden einige der Bände zu kurzer Beſprechung heraus.
aba Buddhiſtiſche und Brahmaniſche Architektur und Plaſtik auf
Java. Von Karl With. 112 Tafeln, 44 Seiten Text.
Dieſes Werk von Dr. Karl With, dem jetzigen Muſeumsleiter in
öln, war ſeinerzeit faſt das erſte, in dem ein Kunſtgelehrter unbedingt
nd ſelbſt begeiſtert eintrat für indo=javaniſche Plaſtik, die der
euro=
iiſche Geſchmack gegenüber der griechiſchen Kunſt ſo vollkommen
ab=
lehnt hatte und nur als ein ethnologiſches Kurioſum behandelte.
Lenn wir heute, nachdem viel Eingeborenenkunſt einem größeren
Publi=
im bekaant geworden iſt, zu dieſer javaniſchen Kunſt zurückkehren, ſo
üren wir, um wieviel menſchlicher vertraut ſie uns ſeit dem Erſcheinen
r erſten Ausgabe geworden iſt und wieviel unmittelbarer ſie jetzt zu
1s ſpricht. Java hat in ſeiner Blüteperiode ſowohl in der
Geſamt=
tlage wie auch im Detail Kunſtwerke geſchaffen, die jeder indiſchen
rbeit vollwertig zur Seite ſtehen, ſowie auch manches aus der alten
diſchen Tradition auf tieſen Inſeln beſſer als in der Heimat erhalten
blieben iſt. — Während der Text die weſentlichen Phaſen der
java=
ſchen Baukunſt und Plaſtik aufzeigt, haben wir in den Bildern ein
ißergewöhnlich ſchönes Material, das unſere Auffaſſungen von den
eſtaltungsmöglichkeiten ſehr erweitert hat. Für jeden Kunſthiſtoriker
lden dieſe Darſtellungen zudem eine wichtige Quelle der ſymboliſchen
edeutungen indiſcher Plaſtik.
unſtwerke von Java, Borneo, Bali, Sumba, Timor, Alor, Leti u. a.
aus der Sammlung von W. O. J. Nieuwenkamp. 211 Abb.
Der Künſtler Nieuwenkamp, der wohl recht eigentlich als Entdecker
en Bali anzuſehen war und viele Jahre hindurch dieſe Inſel
auf=
ſchte, um dort die Schönheit des Lebens, der ein baldiges Ende
bevor=
and, feſtzuhalten, hat während ſeiner Reiſen eine herrliche Sammlung
In Kunſtwerken des Malahen=Archipels zuſammengebracht, deren
hönſte Stücke in dieſem Band in beſter Reproduktion vereinigt ſind.
Euwenkamp ſelbſt hat die Stücke nach ihrer Herkunft und Art genau
Zeichnet; auch die Größen ſind ſorgfältig vermerkt. Ob es ſich da nun
m Holzſchnittwerke von Bali oder Bambusornamente von Timor oder
m die Griffe der Kriſe handelt, es ſind immer Stücke, an denen wir
e ganze Liebe jener Völker zum Ding und zum eigenen Handwerk
kennen. Dabei ſind viele Objekte zur guten Darſtellung gebracht, die
Drher kaum bekannt geworden ſind. Dahin gehören beſonders die alten
Eſſeltrommeln der Inſel Leti, die bronzenen Mokkos der Inſel Alor,
e Dachbekrönungen aus Ton von Bali, und manches andere. Sehr
* Folknang Auriga=Verlag, Friedrichsſegen, Lahn.
reich iſt dieſe Sammlung auch an Webemuſtern von Bali, Sumba uſw.
Es iſt eines der ſchönſten Bücher ausländiſcher Kunſt, die in
Deutſch=
land erſchienen ſind.
Mudras auf Bali. Zeichnungen von Thyra de Kleen. Text von
P. de Kat Angelino. 70 Abb.
Was für ein ungeheurer Schritt von den Berihten erſter Chriſten
über den abſcheulichen Götzendienſt der Heiden in Indien bis zu dieſem
um vier Jahrhunderte zu ſpät kommenden Werk, in dem Europäer
ver=
ſucht haben, einmal zu ſehen, was es bei den Heiden im Gottesdienſt
eigentlich zu ſehen gab. „Ich war viele Jahre in Rom und habe die
Kultfeiern geſehen, aber als ich nach Bali kam, ſtand ich vollkommen
unter dem Eindruck eines hohen chriſtlichen Zeremoniells.” So äußerte
ſich die Zeichnerin Thyra de Kleen bald nach ihrer Rückkehr mündlich.
Sie hat mit unendlicher Geduld und großer Bereitwilligkeit der Prieſter
die einzelnen Vorgänge ihrer Kulthandlungen kennen gelernt und in
jeder Einzelheit durch die Zeichnung feſtgehalten. De Kat Angelino hat
zugleich verſucht, von den Prieſtern über Vorſchriften und Bedeutungen
dieſer Kulthandlungen erfahren, was nur irgend möglich war. Die
Darſtellungen geben zunächſt einmal die Kulthandlungen in ihrem
Ge=
ſamtzeremoniell, alſo mit Weihrauch, Trinkſchale, Weihrauchswedel,
Gebetsglocke wieder, ulsdann die Stellungen und Haltungen der Prieſter
während des Zelebrierens, und ſchließlich die Handhaltungen, die in
einer unendlich fein entwickelten Symbolik dieſe ganzen Vorgänge
ſtumm begleiten. Der Band iſt ein Zeugnis von einer jetzt ſterbenden
außerordentlichen geiſtigen und körperlichen Diſziplin, wie ja dieſe
bei=
den Elemente auch in der indiſchen Yoga=Praxis eng ineinandergreifen.
Neu=Guinea. Von Ernſt Fuhrmann. 114 Bildertafeln, ferner
16 Tafeln Ornamente.
Man muß ſich vergegenwärtigen, daß vor etwa 30 Jahren über
eine Inſel wie Neu=Guinea kaum mehr geſagt werden konnte, als daß
dort die wildeſten und niederſten Eingeborenen leben; plötzlich erſcheint
dann ein Werk, in dem uns aus der Geſamtheit der dinglichen Kultur
eines ſolchen Inſelvolkes eine ſolche Fülle von Geſchaffenem vorgelegt
wird, wie es hier der Fall iſt. Gewiß, man hat ſich beeilt, dieſen
Völ=
kern ſogleich eine hohe Kunſtfertigkeit zuzuſchreiben, und ſchnell begann
auch die Wirkung dieſer unerhörten ſtiliſtiſchen und ornamentalen
Lei=
ſtungen auf unſere eigene Kultur. Man vergaß aber, für dieſe
Erſchei=
nungen die ſeeliſchen Traditionen zu ſuchen, und wenn der Autor für
dieſe an allererſter Stelle die notwendigen und möglichen Fäden zu
knüpfen verſuchte, ſo fanden ſolche Arbeiten entweder die Ablehnung
der Fachwelt wegen unſtimmiger Einzelheiten, oder ſie blieben völlig
unbeachtet. Und doch ſollten wir dieſen Rätſeln ein wenig weiter
nach=
gehen, denn wir finden auf dieſen Inſeln Gedankenwelten wirkſam, um
deren Eroberung wir noch heute alle Mühe haben. — Da auf große
klare Bilder der größte Wert gelegt wurde, iſt auch hier ein
unver=
gleichliches Anſchauungsmaterial gegeben.
*
Celebes. Ethnologiſche Streifzüge in Südoſt= und Zentral=Celebes.
Von Albert Grubauer. 200 Abb.
Eine vollkommene Arbeit über Celebes und ſeine Völker ſowie ihre
Geſchichte beſteht noch nicht, und ſo muß man ſich mit dem Ergebnis
von Streifzügen begnügen, die der Forſcher Profeſſor Grubauer mit
ſeiner Expedition angeſtellt hat. Schon dieſe Streifzüge lieferten ein
ſehr reiches Bild ſowohl der materiellen Kultur wie auch der Sitten
und Gewohnheiten dieſer Völker. Mächtige Hausbauten, ſorgſam
ge=
deckte Brücken, ungemein komplizierte Schwebebrücken aus Rotang, mit
unendlicher Sorgfalt geſchnitztes Eßgeſchirr und herrliche Ornamentik
auf den Bambusrohren zeigen uns eine große Ueberlieferung und ein
hohes Können. Es iſt llar, daß jeder, der ſich für die indiſch=malayiſche
Welt und ihre Ausläufer intereſſiert, die Zeugniſſe dieſer Kulturen,
be=
ſonders die der Toradja=Leute jennen lernen muß, und ſie verdienen,
auch unabhängig von unmittelbarer Forſchung, ein hohes äſthetiſches
Intereſſe. — In dem begleitenden Text iſt auch die Natur dieſer Inſel,
ihr Tierleben, ihre Geologie nicht vergeſſen.
Reich der Inka. Sprache und Kultur im älteſten Peru. Keramik,
Weberei und Monumentalbau. Von Ernſt Fuhrmann. 96
Tafel=
bilder. 60 Seiten Text.
Gewiß gibt es eine große Zahl von Werken, die von den Inka
ſprechen und von jener hohen Kultur, die vor der Ankunft der Spanier
in Peru vorhanden war. Trotzdem iſt dieſe Aufgabe ligitimiert durch
die große Zahl von Bildern, aus denen die ſchaffende Volksſeele ſelbſt
ſpricht. Es iſt eine ſeltſame Erſcheinung, daß in Peru gerade die
Kera=
mik das ausdruckvollſte Werkzeug des ſchaffenden Geiſtes geweſen iſt
und es iſt vielleicht bekannt, daß dieſe Keramik eine freie Plaſtik iſt,
die ohne Drehſcheibe entſtand. Die Gefäße ſtellen daher das anregendſte
Bildermaterial einer untergegangenen Welt dar, das man überhaupt
aus der Vergangenheit kennt.
Der Herausgeber hat in ſeinem Text nicht nur auf die bekannten
Grundzüge dieſer Kultur ausführlich hingewieſen, ſondern in einigen
beſonderen Unterſuchungen auch ihren Zuſammenhang mit der Alten
Welt geprüft, und man kann über dieſen Teil der Arbeit nur ſagen, daß
ſich langſam mehr und mehr Stimmen finden, die ſeine zuerſt gewagt
erſcheinenden Folgerungen beſtätigen.
Peru II. Von Ernſt Fuhrmann. 100 Tafelbilder. 24 Seiten Text,
Dieſer Band enthält vor allem eine Fülle von Gefäßen der
Tier=
plaſtik, aber es ſind auch beſonders ſeltene Stücke aufgenommen worden,
die uns über Hausbau, Weberei und kultiſche Dinge weitere Auskunft
geben können. In einer kurzen Sppachbetrachtung wird noch weiter auf
die Verwandtſchaften der beiden Welten hingewieſen, die in keiner Weiſe
zu umgehen und zu beſtreiten iſt. Außerordentlich beachtenswert iſt in
dieſem Zuſammenhang eine Bronzeplakette, auf der man eine große
gottheitliche Geſtalt wie Wotan mit zwei Raben auf den Schultern ſieht.
Fügt man hinzu, daß auch Yucatan eine Wotans=Ueberlieferung gehabt
hat, ſo iſt zuzugeben, daß man die Wahrſcheinlichkeit einſtiger großer
Schiffahrt nicht mehr einſach gblehnen darf, ſondern die Fäden der
Zu=
ſammenhänge ordentlich verfolgen muß.
Außer den erwähnten Büchern enthält die Reihe der Bilderbände z.
B. Bücher über Perſien, China, Mexiko, die nordamerikaniſchen
In=
dianer, Afrika und manche Spezialthemen, die etwa den Grabbau der
Völker oder das Tier in der Religion behandeln.
Dr. Herbert Nette.
von Deukſchlands Hohen Schulen.
Halle a. S.: Die Ernennung des außerordentlichen Profeſſors Dr.
Adolf Smekal von der Univerſität Wien zum ordentlichen Prof ſſor
der theoretiſchen Phyſik an der bieſigen Univerſität als Nachfolger vun
Prof. K. Schmidt iſt erfolgt,
Seite 4
Dienstag, den 4 Dezember 1928
Numme: 337
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Nummer 337
Dienstag, den 4 Dezember 1928
Seite B
Darmſtadt, 4. Dezember.
— Ernennung. Gerichtaſſeſſor Norbert Hilger von hier wurde zum
Amts= und Landrichter zu Frankfurt a. M. ernannt
— Heſſiſches Landestheater. Heute gelangt im Kleinen Haus
„Candida” von Beruard Shaw mit den Namen Joſt=Jaeke und
wHoffart, ſowie den Herren Baumeiſter, Ebert, Finck, Minetti zur
Wie=
derholung. Die Vorſtellung iſt den Mieten I. und T (Gruppe 6, 7, 8)
zugeteilt und beginnt um 20 Uhr.
Morgen Mittwoch findet im Großen Haus die 10. Aufführung des
Senſationsſtückes „Der Prozeß Mary Dugan” in der
Inſzenie=
rung Nenato Mordos ſtatt. ie Beſetzung iſt die der Erſtaufführung.
Das Opernenſemble des Landestheaters abſolviert morgen
Mitt=
woch ein Gaſtſpiel mit der Neueinſtudierung und =Inſzenierung der
„Luſtigen Weiber” im Feſtſpielhaus Worms.
Der „Varbier von Sevilla” gelangt Donnerstag, 6. Dez.,
im Kleinen Haus zur Aufführung. Als Almaviva gaſtiert Leo Husler
vom Stadttheater Eſſen. In den übrigen Hauptrollen ſind die Damen
Walter und Liebel und die Herren Ebert=Beher, Hermann Kuhn, und
Tibaldi beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt.
Im Großen Haus geht Donnerstag, 6. Dezember, „Toboggan” von
Gerbard Menzel mit Fritz Valk in der Hauptrolle zur Wiederholung.
In der Neueinſtudierung und =Inſzenierung von Lortzings Oper
Der Waffenſchmied” ſingt Regina Harre die Marie, Marta
Diebel die Irmintraut, Carl Ebert=Beyer den Grafen, Heinrich Kuhn
den Adelhof. Theo Herrmann den Stadinger, Eugen Vogt den Georg,
Hans Debus den Brenner. Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt,
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp, muſikaliſche Leitung: Carl
Bamberger. Die Erſtaufführung findet Freitag, 7. Dezember, als
Vor=
ſtellung der Zuſatzmiete II im Kleinen Haus ſtatt.
Heute beginnt der Vorverkauf für die Mieter des Landestheaters
zu dem Gaſtſpiel der Kammerſängerin Nanny Larſen=Todſen,
die Sonntag, den 9. Dezember, die Brünhilde in „Walküre” ſingt. Das
zweite Gaſtſpiel der Sängerin findet Dienstag, den 11. Dezember, als
Leonore in Beethoveus „Fidelio” ſtatt. Beide Vorſtellungen leitet
Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. — Ueber den „Fidelio” der
Kammer=
ſängerin Larſen=Todſen ſchreibt die Dresdener und Hamburger Preſſe
unter anderem: Dresdener Anzeiger: ... Sie bot eine ganz
einzige, hohe Darſtellung der Leonore. . . . Dresdener Neueſte
Nachrichten: . . . eine Leonore, wie ſie auf deutſchen Opernbühnen
heite ſelten geworden iſt. Dieſe heldiſche helle Stimme klingt
ſamt=
reich, faſt wie ein voller Alt. Die Größe der Perſönlichkeit triumphierte.
— Hamburger Nachrichten: Sie hat jenen Hochglanz äußerſter
Höhe, den man als das koſtbarſte Geſchenk begnadeter Stimmen nur
ſelten findet. . . . Hamburger Echo: .. „Eine Stimmführung
von vorbildlicher Vollkommenheit, geiſtvoll belebte Darſtellung, ſo ſchuf
die Künſtlerin Szenen von höchſter Poeſie. . . . — Bei den Darmſtädter
Gaſtſpielen, der berühmten Sängerin werden in der „Walküre” die
Hauptrollen mit Roſe Landwehr, Hans Grahl, Theo Herrmann, Johs.
Biſchpff, in „Fidelio” mit Hans Grahl, Theo Herrmann, Regina Harre,
Eugen Vogt, Johannes Biſchoff, Ernſt Overlack beſetzt ſein.
Die Erſtauffuhrung des Weihnachtsmärchens „Die
Himmels=
reiſe” findet Samstag, den 2. Dezember, 15 Uhr, ſtatt. Die
Juſze=
nierung des reizvollen Kindermärchens in ſechs Bildern I
Haenel; die einzelnen Bilder ſind: Auf der Erde — im Märchenwald
— im Schlaraffenland — im Traumland auf dem Mond — im — — wieder auf der Erde. Die Bühnenbilder entwirft Lorhar
Schenck von Trapp. Der größte Teil des Schanſpielenſembles iſt in
dem Weihnachtsmäuchen beſchäftigt.
* Erſtes Konzert zum Beſten der Barmherzigen Schweſtern von
Darmſtadt=Beffungen. Letztvergangenen Sonntag nachmittag hat im
Saale des Chauſſecehauſes eiſtmalig ein Konzert zu Gunſten der ſeit 25
Jahren in der St. Martinspfarrei in Beſſungen wirkenden
Barmherzi=
ze Schveſtern ſtattgefunden. Der erſte Teil der wohlgelungenen und
zut befuchten Veranſtaltung ſtand im Zeichen Schuberts. Eingeleitet
urch deſſen bekannte „Deutſche Meſſe”, vom Kathol Kirchenchor
St. Martin und St. Marien ſtimmungsvoll zu Gehör gebrech
ang Dr. Stiefenhofer mit ſympathiſchem Tenor „Ganymed”
Wegweiſer”, „Lindenbaum”, „Mufenſohn” und in meiſterhaft warmer
Interpretierung die Solopautien in „Allmacht”, ſowie in „Ave Maria”
von Hegemann, die den Glanzpunkt des Konzertes darſtellten.
Sticfen=
ofer verfügt über eine Stimme von gleichbleibendem Cdelt ang, die
ge=
zaart mit ausgiebiger Geſtaltungskraft und klarer Ausſprache, im
ſihythmus muſikaliſcher Vollendung feſſelt. Auf dem Pianoforte
be=
kleitete ihn in ausdrucksvoller Friſche und Anſchmiegſamkeit Waltraut
Biſchoff. Im zweiten Teil bot in reinem, reifen Sopran Erna
Brunnenträger „Drei Könige” von Cornelius, „Frühlingsglaube‟
von Schubert, die Freiſchütz=Arie „Leiſe, leiſe, fromme Weiſe” und
„Zwiegeſang” von Reinecke. Den ſonnigſprudelnden Sopran der
an=
uutigem Künſtlerin begleitete ſehr korrekt Rudolf Staudigl. Mit
en Chorgeſängen von Breu „Sonn ag iſts” und „Früchling am Rhein”
and das ſchöne Konzert ſeinen Abſchluß, das dem fleißigen Cher und
einem Dirigenten Karl Lindner und allen Mitwirkenden überreichen
vohlverdientem Beifall brachte. Das Konzertinſtrument hatte die Firma
Nikolaus Berg gütigſt zur Ver ügung geſtellt. Die ganze
Ver=
inſtaltung und ihr ſtarker Beſuch legte erneut dafür Zeugnis ab, welcher
Vertſchätzung die Barmherzigen Sckuveſtern in Beſſungen bei allen
Schichten der Bevölkerung ſich erfreuen.
— Ortsgewerbeverein und Handwerlervereinigung Darmſtadt. In
Vervollſtändigung les kurzen Vorberichts über unſere 2.
Winterverſamm=
ung am 28. v. M., folgt nachſtehend ein ausführlicher Bericht über den
Inhalt des auch für die Darmſtädter Verhältniſſe intereſſanten Vortrags
des Herrn Syndikus Dr. Kollbach über die deutſchen Waſſerſtraßen
ind ihren weiteren Ausbau. In der Einleitung gob der Redner einen
leberblick über die ſchiffbaren deutſchen Ströme und die bereits
beſtehen=
den Kanäle. An Hand der prächtigen Lichtbilder verfolgte man unſere
großen natürlichen Schiffahrtsſtraßen von ihrem Urſprung bis zur
Mün=
ſung. Gebirgsdurchbrüche, Mündungen von Nebenflüſſen, Hafenbilder,
Städte= und Strombilder von Rhein, Ems Weſer, Elbe, Habel, Oder,
Veickſel, Pregel, Mimel, Moſel, Saar, Lahn, Main, Neckar und Donau
vechſelten in ſyſtematiſcher Reihenfolge. Dann wurden die Verſuche
jeſprochen, die bezweckten, die beſtehenden Fluß= und Kanalſyſteme durch
ünſtliche Waſſerſtraßen miteinander zu verbinden. Von der Rhein—
Sms=Verbindung, ſowie von dem noch im Bau befindlichen
Mittelland=
anal konnten zahlreiche fehr charakteriſtiſche Lichtbilder gezeigt
wer=
den. Desgleichen wurden die Kanalſyſteme im Nordoſten unſeres
Vater=
andes beſprochen und mit Bildern belegt. Im Mittelpunkt der
Dar=
tellung ſtanden die großartigen Bemühungen zur Schiffbarmachung des
ſheines bis zum Bodenſee und des Neckars bis Plochingen. Hieran
chloß ſich eine Beſprechung der Rhein—Main—Donau=Verbindung an.
Die von dieſen ſüddeutſchen Waſſerſtraßen gezeigten zahlreichen
Lichtbil=
der waren von ganz beſonderem Intereſſe. Schließlich erwähnte Herr
dr. Nollbach ausführlich die mannigfachen Verſuche. Darmſtadt durch
inen Stichkanal mit dem Rhein zu verbinden, Verſuche, welche
aller=
eings bis jetzt noch nicht erfolgreich geweſen ſind. Den Schluß des
Vor=
rags bildete eine Schilderung der großartigen Kanalprojekte, den
kana=
liſierten Neckar mit der Donau bei Ulm zu verbinden und einen weiteren
Nanal von der Donaut bis zum Bodenſee zu bauen. Wenn dieſe Bauten,
deren Ausführung ſxäteren Generationen vorbehalten bleibt, ihre
Voll=
endung gefunden haben werden, ſo wäre damit der große Kreis der
innerdeutſchen bzw. europäiſchen Waſſerſtraßen, die zugleich dann die
Europa umgebenden Meere mit einander verbänden, geſchloſſen.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Auf Veranlaſſung
der Sektion Darmſtadt hielt am Freitag abend Herr Profeſſor Amann
aus München ſeinen Vortvag mit Film und Lichtbildern über das
Natur=
chutzgebiet am Königſee. Herr Amann iſt Vorſtand der
Naturſchutz=
dewegung. Aus ſeinen Schilderungen ſprach eine große Liebe und
Chr=
urcht vor allen lebenden Geſchöpfen. Seine meiſterhaft aufgenommenen
Harbenphoiographien zeigten das Wachstum und die Farbenpracht der
leblichen Aplenblumen: der Chriſtroſe, des Gamsblümleins, der
Alpen=
roſe, des Edelweis und vieler andern Pflanzen. Leider ſind diele
der=
ſelben durch ſinnloſes und rohes Ausreißen und Abpflücken in Gefahr,
Zanzlich auszuſterben. Verbote helfen leider wenig, ſo will die
Natur=
chutzbewegung beim Volk das Intereſſe und die Liebe zur Natur neu
erwecken zum Schutze ihrer Kinder. Das Leben der Ticre in den Aben
wurde durch eine Reihe vorzüglicher Filme vorgeführt, die Herr Amann
ſelbſt mit großer Geduld und fabelhaftem Geſchick aufgenommen hat,
Wir ſehen Hirſch und Reh bei der Fütterung, den Adler im Horſt, die
Gemſen an der Feldwand, die Kohlraben bei der Fütterung ihrer
Jungen und das Spiel der Murmeltiere. Mögten die beherzigenswerten
Ausführungen der Naturſchutzbewegung recht viele neue Freunde
zu=
führen, guch in unſerer engeren Heimat bleibt da noch viel zu wünſchen
übrig.
Dr tſcher Schalldämpfer=Wettbewerb. Der Wettbewerb. welcher
vom Automobilelub von Deutſchland und vom Allgemeinen Deutſchen
Aükompbilelub gemeinſam veranſtaltet wird, hat im In= und Ausland
9rößtes Intereſſe gefunden. Aus allen Teilen der Erde laufen täglich
Zahlreiche Anfragen ein. Da de: Wettbewerb auf breiteſter Grundlage
Dor ſich gehen ſoll, un wirklich brauchbare Ergebniſſe zu erzielen, ande=
* elt5 aber ein großer Teil der Konkurrenten mit der Herſtellung
ſei=
der Modelle nicht rechtzeitig fertig geworden iſt, ſo haben ſich die
Ver=
anſtalter entſchloſſen, den Nennungsbeſchluß bis zum 31. Januar 1929
hinauszuſchieben.
Perkehrsſorgen der Darmſtädter Polizei.
Mißſtände im Skraßenverkehr. — Eine beängſligende Anfallffakiftik. — Abhilſe kuf nok. — Mehr
Sitaßen=
diſziplis. — Maßnahmen zur planmäßigen Verkehrsbewälkigung in Sichl. — Neue Aukohalleſtellen.
Eine Ausſprache mit der Polizei.
Der Verkehr in Darmſt,dt hat ſich zweifellos gehoben, er iſt aber bei
weitem nichſt ſo groß, daß er nicht durch entſpriehende Einſicht auf der
cinen und durehgreifende Maßnahmen auf der anderen Seite ſo, geregelt
werden könnte, daß die zahlreihen Unfille, über die wir immer wieder
berichten müſſen, doch zu vermeiden wären. Die Schuld einer
beſtimm=
ten Kategorie, etwa den Füßgängern oder den Automobiliſten, geben
zu. lvollen, wäre nurecht. Gerade in Darmſtadt ſind die Schuldigen auf
allen Seiten zu ſuchen. Das muß objektiv ſeſtgeſtellt werden, und darauf
wurde don uns ſchon des öfteren hingewieſen. Jeden Tag können wir
immer wieder beobacten, daß Fußgänger plan= und kopflos die Straße
überqueren, ohne ſich zu vergewiſſern, ob die Fahrbahn frei iſt. Auch
Fuhrwerke alle: Art fahren oft — namentlich auf der Landſtraße —
ſo gegen alle Verkehrsvorſchuiften, daß Zuſawmenſtöße in vielen Füllen
undermeidbnr ſind. Nadfahrer und Motorradfahrer bilden ein
Ka=
pitel für ſich. Letzteren ſollten die Polizeiorgane öfters beweiſen, daß
ihre Nummernſchllder, wenn auch ſchwer, doch zu leſen ſind! Der ſtets
wachſende Autoverkehr erfordert von jedem Kraftfahrzeuglenker hüchſte
Vorſicht und nicht nur genaue Kenntnis ſeiner Vorſchriften, ſondern auch
Haudeln nnch dieſen Vorſchriften. Wie geſagt, es gibt ſo viele
Mög=
lichkeiten, dem geſteigerte Verkehr entſprechend die hohe Unfallziffer
zu mindern, daß man ſich wundern muß, daß nicht jeder Einzelne das
ſeine dazu beiträgt. Die erſchreckende Zahl der Verkehrsopfer von
8,8 auf 1000 Perſonen in Deutſchland gegen 1.25 Todesfällen in den
Vereinigten Staaten, 1,15 in England und 0,4 in Frankreich müßte
Loch zu denken geben. Die Polizei kann allein nicht alle „Sünden” des
Publikums verhiten, mehr denn an jeder anderen Stelle bedarf es im
Verkehr der Mithilfe, der Selbſtdiſziplin jedes Einzelnen, ſei es des
Fußgängers oder des Fahrers.
Die Darmſtädter Polizeiverwaltung iſt bemüht, mit Hilſe ihrer
Organe die Unfallsquote für unſere Stadt auf ein Mimimum
herab=
zudrücken. Zu dieſem Zweck fand eine Ausſprohe über die
Verkchrs=
probleme und Verkehrszuſtände ſtatt, an der Regierungsrat Dr.
Kay=
ſer, Polizeioberſtleutnant Schröder, Regierungsrat Dr. Krebs als
Ver=
treter des Miniſteriums, Bürgermeniſter Buxbaum, Dr ,Röſener von
der Induſtrice und Handelskammer, Dr. Mößner für den
Verkehrs=
verein, Obergewerbernt Sandoz von der Dampfkeſſelinſpektion,
Ver=
treter des Automobilklubs, der Droſchkenbeſitzer und aller zur Kritik
lerufenen Stellen in Darmſtadt teifnahmen. Regierungsrat Dr.
Kah=
ſer führte in ſeiner Begruſungsanſprache aus, derartige Beſprechungen
ſollten wie ein Ventil wirken. Wenu alle helfen, könne man
einwand=
freie Verhältuiſſe ſ.hnffen. Eine allmähliche Veruhigung des
Puhli=
kums, das Verſtändnis für die Schvierigkeiten der Probleme und das
Zutrauen zu den Behörden müſſe vor allem erreicht werden. Zufrie=
Lenheit, niht dauernde Beſchſverden, offene und ehrliche Ausſpraben
könnten fördernd wirken. Zunächſt ſei das Straßenſyſtem in
Darmſtadt zu betrachter und zu berückſihnägen. Der ſtändig wachſende
Verkehr ſei hier in ein Straßenſyſtem gepreßt, welches für dieſen
Ver=
kehr nicht rorgeſehen war, die Polizei könne dem Verkehr keine
ande=
reit Formen geben, ſondern lediglich durch Anorknungen für die
Ver=
lehrsſicherheit eine vorſorgende Wirkung erzielen. Stetigkeit, Rule,
Sicherheit tue dem Verkehr vor allem not. Eine zuſammenfaſſende
Polizeiverordnung, die demnächſt erſcheine, bringe Klarheit m die
Ver=
wirrung der Boſtimmungen. In Anbetracht der Gefahr, die in den
alten Straßen für alte Häuſer durch die Gehäudeerſchütterung,
insbe=
ſondere der Laſtaukomobile, beſtehe, habe man Abhilfemaßnahmen
vor=
geſehen. Das fihnelle Fahren der ſchwer beladenen Laſikraftwagen
bilde die größte Gefahr. Daher werde erwogen, die Geſchwindigkeit
er=
heblich herabzuſctzen. Auf dis Naſen der Fahrzeuge, insbeſondere bei
Nacht, werde man in Zukunft achten. Die Arbeit der
Verkehrskomman=
dos (Poſten, Verkehrskontrolle, Rebiſionen) ſei ſehr ſchwer, man be=
Lürfe dringend der Mitarbeir des Publikums, as Verſtändnis
gegen=
über polizeilichen Maßnahmen zeigen müſſe. Man habe, da
Beſchwer=
den über rückſichtsloſes Fuhren der Radfahrer einlieſen, die Cinſührung
der Nadfahrerkarten erwogen, deren Einführung aber nur dann
mög=
lich wäre, wenn ſie im ganzen Reich geſchehe. Auf Vergehen der
Nad=
fahrer werde man aber achten. Daß lie Bcamten dem Publikum
höflich zu begegnen hätten, ſei ſchon des öfteren unterſtrichen worden,
Beſthwerden in dieſem Sinne würden genan unterſucht. Man möge
aber nicht vergeſſen, daß die Beamten einen ſchweren Dienſt zu verſehen
hätten. Es ſei eine bekaunte Tatſache, daß ein ſtarker Verkehr, wie in
Großſtädten, leichter zu leiten ſei als ein ſchwacher, da bei letzterem auf
einzelne Fahrer beſonders zu achten ſei und die Fahrbahn nicht, wie
bei „fließendem” Verkehr, jeweils geſperrt oder freigegeben werden
könne. Weiter wurden die Aufgaben der Verkehrspoſten geſtreift und
das Verhalten undiſziplinierter Autofahrer ſcharf gerügt. Der
Ver=
kehrsgefährdung am Ernſi=Ludwigsplatz, ferner an der Griesheimer
Straße und der Fabrik Merck hoffe man durch geeignete Maßmahmen
begegnen zu können. Das unnötige Hupen, inſonderheit bei Nacht, wo
Leuchtzeichen genügten, war Gegenſtand eingehender Beſprechung.
Wei=
ter erſtreckte ſich die Ausſprache auf den Autodroſchkenverkehr in
Darm=
ſtadt. Es ſollen in abſehbarer Zeit mehrere neue
Autodroſchkenhalte=
plätze eingerichtet werden. Die Standplätze am Luiſenplatz
ſollen in die Ecken, alſo vor Mercks Apotheke, die Poſt uſw., verlegt
werden, ſo daß die Wilhelminenſtraße an der Poſt frei für den Verkehr
wird. Der gegenwärtige Tarif wird als angemeſſen, eine Erhöhung
wird für den Autodroſchkenverkehr als nachteilig bezeichnet. Im
Ver=
laufe der Ausſprache wunden die Lärmzuſtände in Darmſtadt bei Nadſt
und ihre Abſtellung erörtert. Auf die Umgeſtaltungsnotwendigkeit
ein=
zelner Straßen und Plätze wurde hingewieſen. Insbeſondere miiſſe
der Pauadeplatz nach dem erheßlich gewachſenen Verkehr unbedingt eine
Aenderung erfahren. An der Ausſprache beteiligten ſich alle
Anweſen=
den durch Anregungen und Wünſche ſehr lebhaft. Jede einzelne der
aufgeworfenen Fragen ſtellt ein Problem für ſich dar, das einer
ein=
gebenden Erörterung und Löſung bedarf.
— Rentnerbund. Auf die für heute Dienstag im „Fürſtenſaal”
ein=
berufene Verſammlung, in der Frl. Schrader=Kaſſel, über das
Nentnerverſorgungsgeſetz ſpricht, wird hiermit nochmals
hingewieſen. Die Notlage der Rentner iſt ein Teil der allgemeinen
Notlage des Mittelſtandes und dürfte auch Nichtmitglieder unſerer
Ver=
einigung ſtark intereſſieren. Niemand, der ſich der Gefahren, die der
Untergang des Mittelſtandes für unſere Staatsgemeinſchaft in ſich birgt,
beivußt iſt, ſollte es verſäumen, die Verſammlung zu beſuchen. (Siehe
Anzeige im Montag
TAA4
Dder eh-kadelschtats
am
Heiligenabend
wird vom gesamten deutschen Einzelhandel
Tabgelehnt.
Die Geschäfte in Darmstadt bleiben am 24 Dezember
im Interesse des kaufenden Publik ums
Bis 7 Uhr geöffnet.
(19575
— Einen äußerſt reizvollen Nachmittag bot die Jugendgruppe
des Vereins für naturgemäße Lebens= und
Heil=
weiſe E. V. Darmſtadt den Mitgliedern und Freunden ihrer
Beſtrebungen. Nach Schluß des Luftbades kamen die kleinſten und die
größeren Kinder zu fröhlichem Spiele zuſammen, und was ſie in dieſen
Wochen lernten, zeigten ſie, am erſten Adventsſonntag im Feierabend=
Saale. Ohne große Aeußerlichkeiten und darum um ſo eindrucksvoller
ſang die kleine Schar ihre lieben Weiſen zu fröhlichem Reigen, unter
welchen. Der Schneemann” beſonderen Jubel auslöſte. Allerliebſt
tanz=
ten auch 10 größere Mädchen zwei Volkstänze. Kinder= und
Weih=
nachtslieder von Reineke, Schumann und Brahms ſang in
liebenswür=
diger Weiſe Fräulein Stumpf mit ihrer glockenhellen Stimme zur
größten Freude von jung und alt. Am Klavier wurde ſie von Frl.
Nau vollendet begleitet. Als letztes boten die größten Kinder mit
ihrer Aufführung von einem Geſpräch von vier Kindern und dem
Ein=
akter „Ainderfreude” ein entzückendes Bild. Man hätte es beſſer „
Vor=
bereitung zur deutſchen Weihnacht” genannt, denn wie in einer rechten
deutſchen Kinderſtube ſaßen ſie alle um einen großen, mit dem
Advents=
kranz gezierten Tiſch bei fröhlichem Sang und Weihnachtsarbeiten, bis
ſie Knecht Rupprecht überraſchte und für ihre Mühe belohnte. Ueber
100 Kinder wurden von ihm bedacht, und der Jubel nahm kein Ende.
Das Feſt zeigte ſo recht die innige Verbundenheit von Groß und Klein
im Naturheilverein. Mögen alle die im Sinne unſerer Beſtrebungen
erzogenen Kinder heranwachſen zu fröhlichen Licht und Sonne
verbrei=
tenden Menſchen, dann hat die Jugendgruppe ihre Aufgabe herrlich
erfüllt. — Im Laufe der nächſten Woche hält Herr Dr. Malech aus
Gießen einen Frauenvortrag, und bitten wir um Beachtung der
Anzeige in dieſer Zeitung.
Münchner Bier 10TTE8
bei
Hugustinerbräg
Schlaßgasse 1.
— Vortrag. Herr Dr. Waas, der frühere Direktor der
Stadtbiblio=
ek, wird heute Dienstag, den 4. Dezember, abends 8 Uhr im Hörſaal
der Techniſchen Hochſchule einen Vortrag mit Lichtbildern über „Das
gargebiet” halten. Die Ausführungen des bekaunten und geſchätzten
edners über dieſes wichtige Grenzgebiet beruhen auf perſönlichen
Ein=
licken und dürften allgemeines Intereſſe beanſpruchen. Eintritt frei.
— Kleinrentner, Kriegsbeſchädigte ſowie Mitglieder ſämtlicher
ohlfahutsorganiſationen erhalten zum 5. Akademie=Konzert
Donnerstag, den 6. Dezember, um 17 Uhr im Städtiſchen Scalbau,
egen Vorzeigen des Auswveiſes Karten zu 50 Pfg. auf dem Sekretariat
er Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36. Soliſtin:
ſe Popp=Baſel (Violine). Werke von Cherubini, Tartini, Händel
d Mozart.
— Petrusgemeinde. Zwei beſondere Ereigniſſe zeichneten den
Feſt=
tag des erſten Advent, den Anfang eines neuen Kirchenjahres, in
unſerer Gemeinde aus: Die Einführung und Verpflichtung der
neu=
gewählten Kirchenvorſteher in ihr Amt im Vormittagsgottesdienſt und
der Gemeindeabend im Gemeindehaus. Die Einführung erfolgte nach
der Predigt durch Herrn Pfarrer Weiß im Anſchluß an ein
Paulus=
wort aus dem Römerbrief in feierlicher Weiſe. Vier neugewählte
Kir=
chenvorſteher wurden verpflichtet. Der Abend verſammelte dann die
Glieder der Gemeinde zu dem ſeit Jahren üblichen Gemeindeabend.
Den Rahmen desſelben gab der Kirchengeſangverein ab durch zwei
ſtimmungsvolle Adventsgeſänge. In der Begrüßungsanſprache des
Herrn Pfarrers Weiß wurde in ſinniger Weiſe hingewieſen auf den
oft verborgenen, aber immer wieder hervorleuchtenden Schatz
evange=
liſchen Glaubens= und Liebeslebens. Damit waren, die Herzen aufs
beſte vorbereitet auf den Vortrag des Brüderälteſten Menz, aus dem
Brüderhauſe „Hephata” bei Treyſa über die männliche Diakonie.
Bru=
der Menz zeigte — unterſtützt von zahlreichen wohlgelungenen klaren
Lichtbildern — durch ſeine von warmer Liebe zu den Elenden
getra=
genen Ausführungen, welch eine Summe von Not, körperlicher und
ſee=
liſcher Art, in den weitverzweigten Anſtalten von Hephata bei Treyſa
angeſammelt iſt, aber auch, welch ein Reichtum von helfender,
dienen=
der Liebe ſich in der Pflege, Wartung und Heranbildung der
bedau=
ernswerten Geſchöpfe fort und fort offenbart. Ein tiefer Ernſt hatte
ſich durch den Vortrag über die Verſammelten gelagert, ſo daß die
nachfolgenden Darbietungen der Künſtler nicht ſofort den nötigen
Auf=
nahmeboden in den Herzen der Zuhörer fanden. Um ſo nachhaltiger
geſchah dies nach kurzer Zeit. Und das iſt nicht zu verwundern. Es
hätte merkwürdig zugehen müſſen, wenn nicht der Geigenvirtuoſe Hans
Vender aus Worms mit ſeinen ihm unterſtützenden Freunden im
Sturm die Herzen der Anweſenden ſich erobert hätte. Hans Bender,
frü=
her Schüler von Konzertmeiſter Drumm, darauf Schüler von Profeſſor
Albert Jaroſy und Andree Alvin (Paris), iſt trotz ſeiner Jugend ein
Künſtler ganz großen Ausmaßes. Erfüllt von dem Geiſte echten
Künſt=
lertums, ſucht er nicht ſeinen Ehrgeiz darin, zu brillieren und um den
rauſchenden Beifall des Publikums zu buhlen, obwohl es techniſche
Schwierigkeiten für dieſen Künſtler nicht mehr zu geben ſcheint. Im
Verein mit ſeinem früheren Schüler (jetzt bei Herrn Drumm) Rettig,
der gleichfalls ſchon eine beachtenswerte Künſtlerſchaft aufweiſt, brachte
Herr Hans Bender das Duett für zwei Geigen von Bériot zu einer
ausgezeichneten, oft ein ganzes Orcheſter vortäuſchenden Wiedergabe.
„Abe Maria” von Schubert=Wilhelmy und „Moment=muſical” von
Schnbert=Kreisler gaben dem Künſtler Gelegenheit, prachtvolle
Ton=
entfaltung, edelſte Auffaſſung und feſſelnde Vortragskunſt zu offenbaren.
Die durch ſtürmiſche Beifallskundgebungen veranlaßte Zugabe:
Varia=
tionen über ein Thema von Corelli von Tartini=Kreisler, in raſendem
Tempo geſpielt, die ſilberklären Läufe wie ſchillerndes Filigran
hinge=
worfen, bewirkte bei den Zuhörern die Ueberzeugung, daß der Künſtler
alle Schwierigkeiten ſpielend überwindet. Sagt man noch, daß die drei
Solovorträge, ſo verſchieden in ihrem Charakter, ohne Pauſe
hinteu=
einander auswendig vorgetragen wurden, ſo muß man den aufrichtigen
Wunſch ausſprechen, daß ſich der Weg Hans Benders zu den lichten
Höhen der Kunſt freundlich geſtalten möge. — Die wirkſamſte
Unter=
ſtützung und Ergänzung fand der Geiger durch die meiſterhafte
Klavier=
begleitung von Frau Mathilde Weſtphal=Trinkaus, die ſich
ebenſo der Geige anzuſchmiegen als durch ihr ausdrucksvolles Spiel
den Klavierpart zu etwas Selbſtändigem zu geſtalten wußte.
— Der Ortsausſchuß Darmſtadt der Vertrauensleute für die
Reichs=
geſtelltenverſicherung, dem die Wahlbezirke Darmſtadt=Stadt, Darm=
„dt=Land und Dieburg angehören, hielt am Sonntag unter dem
Vor=
z von Direktor Dr. Gauß=Darmſtadt eine Sitzung ab, an welcher
Mehrzahl der Vertrauensleute teilnahm. Der Schriftführer des
rtsausſchuſſes, A. Helmſtädter=Darmſtadt, erſtattete Bericht über
e Tätigkeit der Geſchäftsſtelle, worauf der Ueberwachungsbeamte der
f.A., Verwaltungsoberinſpektor Fibranz, über die ſeit dem
März d. J3. eingetretenen Aenderungen des Geſetzes berichtete. Die
ränderungen betreffen insbeſondere die Erhöhung der
Zuſatzſteige=
ungsbeträge, Neueinführung von Zuſatzſteigerungsbeträgen für die
aſſen A.—E., Erhöhung des Kinderzuſchuſſes von 90 auf 120 Mark,
iuführung von Heilverfahren für nichtverſicherungspflichtige
Ehegat=
n und Aufrechterhaltung aller Antwartſchaften bis zum 31. Dezember
25. Die Verſicherungspflichtgrenze iſt von 6000 auf 8400 Mark
her=
fgeſetzt worden. Weiterhin iſt für die freiwillige Weiterverſicherung
timmt worden, daß ab 1. April d. Js. nur noch Beiträge in der
aſſe entrichtet werden können, die der Höhe des Einkommens
ent=
richt. Die genannten Geſetzesänderungen bildeten den Gegenſtand
ger eingehenden Ausſprache, insbeſondere die Frage der freiwilligen
eiterverſicherung. Weiterhin wurde die Frage der Vermögensanlage
rch die Reichsverſicherungsanſtalt angeſchnitten, hauptſächlich die
Her=
be von Geldern für den Wohnungsbau für Angeſtellte, für welchen
Direktorium im Jahre 1927 den Betrag von 75 Millionen Mark
r Verfügung geſtellt hat. Da dieſe Mittel zu einem großen Teil der
dagfah”, der gemeinnützigen Aktiengeſellſchaft für
Angeſtelltenheim=
tten, zugeteilt worden ſind, wurde die Frage erörtert, weshalb die
der „Gagfah” für Darmſtadt geplanten Wohnungsbauten bisher
zuſtande gekommen ſeien. Weiter ging man auf die im
Zuſam=
nhange mit der Reichsverwaltungsreform aufgeworfene Frage der
ſammenlegung der geſamten Sozialverſicherung, insbeſondere der
validen= und Angeſtelltenverſicherung, ein. Auch die Frage der
Be=
inung der Beiſitzer zu den Ausſchüſſen bzw. Kammern für
Angeſtell=
vverſicherung beim Verſicherungsamt und Oberverſicherungsamt wurde
andelt. Schließlich wurde beſchloſſen, einem Erſuchen des allgemeinen
zuenvereins ſtattzugeben und bei der R.f.A. die Ernennung eines
iblichen Vertrau nsarztes für Darmſtadt zu beantragen.
Seite 6
Dienstag, den 4 Dezember 1928
Nummer 337
Weißnachken in Bekhel.
Seit das Kind in der Grippe von Bethlehem lag, gehört die frohe
Botſchaft von der Liebe Gottes allen armen Leuten. Wo dieſer
Bot=
ſchaft Herzen ſich öffnen, da wandelt ſich Trauer in Freude; da fährt ein
Leuchten aus der Ewigkeit in alle Dunkelheit der Welt hinein.
Von Dunkelheit und Leid weiß die Bethel=Gemeinde genug zu
fagen. Mehr als 500 Epileptiſche Gemütskranke und Arbeitsloſe
wer=
den zu Weihnachten an unſeren Tiſchen ſitzen. Viele haben niemand
außer uns, der ihnen eine Freude machen kann. Dieſe Freude an
irdi=
ſchen Gaben ſoll für die Kranken und Kleinen Wegweiſer werden für
die Botſchaft von der ewigen Liebe.
Darum erinnere ich an unſer „Weihnachtshaus‟. Es iſt die
Woh=
nung aller Geheimniſſe und die Rüſtkammer aller Freuden. Dankbar
nimmt es jede Gabe an. Beſonders willkommen ſind ihm Lebenmittel,
Kleidungsſtücke für Männer, Geſellſchaftsſpiele für Erwachſene,
Spiel=
fachen für Kinder, Bücher und Bilder. Seine Arbeit wird ihm ſehr
erleichtert, wenn die Gaben ſo früh wie irgend möglich
abge=
ſandt werden. Wer uns aber lieber das Einkaufen überlaſſen will,
kann mir auch durch das Poſtſcheckkonto Hannover 1904 eine
Geldgabe=
ſchicken.
Mit herzlichen, dankbaren Weihnachtsgrüßen
F. v. Bodelſchwingh, P.
— Schubert=Gedächtnisfeier der Befſunger Mädchenſchule. Wenn
man mit Chren bei der Veranſtaltung einer Beethoven=Feier beſtand
(im vergangenen Jahre), wie dies bei der Beſſunger Mädchenſchule der
Fall iſt, ſo konnte man es doch wagen, mit eigenen Kräften dem großen
Toten Schubert durch Vorführung vom Perlen ſeiner Kunſt zu huldigen.
Jaſvohl, der Schubert=Abend der B=ſſunger Mädchenſchule am Samstag
im ſtimmungsvollen Saale des Gemeindehauſes der Petrusgemeinde iſt
wvohl gelungen; darüber ſind ſich alle Beſucher einig. Fräulein Betty
Aßmuth, wiederum die Seele des Ganzen, durfte große Anerkennung
und warmen Beifall ernten und des Eindrucks ſich erfreuen, daß die
zahl=
reiche Zuhörerſchaft, die ſich aus Elternkreiſen und Freunden der Schule
zuſammenſetzte, ihre Verdienſte um die Veranſtaltung ſolcher
muſika=
liſcher, auf künſtleriſcher Höhe ſtehender Abende vollauf zu würdigen
weiß. Die Chöre Gervorgehoben ſei „Die Nacht”) zeugten durch ihre
Klangreinheit, ihre tadelloſe Ausſprache und ihren den Worten
ange=
paßten Ausdruck von dem Geſchick der anerkannten Geſangspädagogin.
Der Vortrag der drei Schubertlieder für Sopran (Du biſt die Ruh —
Das Bächlein — Sah ein Knab) dunch Fräulein Aßmuth bewies aufs
neue die eindringliche Wirkung der beherrſchten, ſeelenvollen, lieblichen
Stimme. Daß die Sängerin es auch verſteht, Schubertſche Muſik auf
augenſcheinliche Weiſe auszudrücken, davon zeugte die nach eigener
Erfin=
dung erfolgte Einſtudierung eines deutſchen Tanzes, der ganz reizend
bon Schülerinnen des 10. Schuljahres ausgeführt wurde und ſolchen
An=
klang fand, daß er wiederholt werden mußte. Die Inſtrumental=
Dar=
bietungen durch Schülerinnen des 9. und 10. Schuljahres (Sonatine für
Klavier und Violine und Marſch zu 4 Händen) waren anerkennenswerte
Leiſtungen. Als feinfühliger, zurückhaltender Begleiter auf dem Flügel
zeigte ſich Herr Thöt, als Vermittler des Gegenſatzes zwiſchen
Pedan=
terie und Genie durch ergötzliche ſchauſpieleriſche Darſtellung in einer
„Szene aus des Künſtlers Jugend”, Herr Peter. — Aufs neue hat die
Beſſunger Mädchenſchule durch dieſe Schubert=Gedächtnisfeier gezeigt, daß
ſie es berſteht, mit ihren eigenen Kräften und auf eigenartige Weiſe
große Erinnerungen zu pflegen und auch hierdurch das Band zwiſchen
Schule und Elternhaus zu feſtigen.
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Die nächſte
Veranſtal=
tung der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft iſt dem Gedächtnis
Klabunds, des jüngſt verſtorbenen Dichters, gewidmet. Ein Geſamt=
Gaſtſpiel des Frankfurter Schauſpielhauſes wird die
amüſante Komödie von Klabund=Woikow „Die Liebe auf dem
Lande”, die die Eheverhältniſſe des heutigen ländlichen Rußlands in
höchſt heiterer Form beleuchtet, zur erſten Aufführung in Darmſtadt
bringen. Zuvor wird Erika Mann, die junge, begabte Tochter von
Thomas Mann, die als Schauſpielerin wie Rezitatorin in letzter Zeit
ausgezeichnete Erfolge erzielt hat, ausgewählte Stücke aus Klabunds
geichem Werk leſen. Die Vevanſtaltung, die am nächſten Samstag,
8 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters ſtattfindet, dürfte ein
künſt=
leriſcher Höhepunkt des Winters werden. Der Kartenverkauf an der
Kaſſe des Kleinen Hauſes iſt eröffnet. — Die Mitglieder werden gebeten,
ihre Karten an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes bis ſpäteſtens
Don=
nerstag vormittag gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte unentgeltlich in
Empfang zu nehmen. (S. Anzeige.)
Die Geſchäfte am Heiligen Abend bis 7 Uhr geöffnet
Die Vereinigung des Einzelhandels ſchreibt uns:
Auf die zum Teil irreführenden Zeitungsnotizen und
Plakatan=
ſchläge hin ſehen wir uns veranlaßt, nochmals mit aller Beſtimmtheit
darauf hinzuweiſen, daß die Einzelhandelsgeſchäfte am Heiligen Abend
mit Rückſicht auf die Intereſſen des kaufenden Publikums nicht um
5 Uhr, ſondern um 7 Uhr geſchloſſen werden. Der geſamte
deutſche Einzelhandel, der in der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen
Ein=
zelhandels, Sitz Darmſtadt, zuſammengeſchloſſen iſt, lehnt einen
frü=
heren Ladenſchluß als 7 Uhr entſchieden ab. Die Erfahrung lehrt, daß
die Zeit von 5—7 Uhr in vielen Geſchäften von der Kundſchaft
beſon=
ders ſtark in Anſpruch genommen wird und ſomit für den Einzelhandel
eine wichtige Einnahmequelle darſtellt, auf die unter den heutigen
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſen, ganz beſonders in Darmſtadt nicht verzichtet
werden kann. Es geht auch nicht an, einerſeits das ſoziale Moment
in den Vordergrund zu ſchieben. Es gibt im Laufe des Jahres ſehr viele
ſtille Zeiten im Einzelhandelsgeſchäft, ſo daß eine ſtärkere
Inanſpruch=
nahme in der Hauptgeſchäftszeit des Jahres, zu Weihnachten,
keines=
falls als unbillige Härte ausgelegt werden kann und auch von dem
Perſonal im Einzelhandel nicht als ſolche empfunden wird. Für viele
erwerbstätige Kreiſe bietet ſich aber infolge ſpäter Auszahlung von
Gehältern, Löhnen und Gratifikationen erſt in den Abendſtunden des
24. Dezember Gelegenheit und Möglichkeit, noch Weihnachtseinkäufe
vorzunehmen. Es wäre eine Rückſichtsloſigkeit gerade dieſen Kreiſen
gegenüber, die Geſchäfte ſtatt wie gewöhnlich um 7 Uhr ſchon um 5 Uhr
zu ſchließen.
— Hausfrauenbund. Zu unſerer diesjährigen Adventsfeier
im „Fürſtenſaal” (Grafenſtraße) am Dienstag, 11. Dezember, 4 Uhr,
möchten wir unſere Mitglieder freundlichſt bitten, ſich bis Freitag, den
7. Dezember ſchriftlich in der Geſchäftsſtelle anmelden zu wollen,
damit es bei der Bewirtung und Platzregelung keine Schwierigkeiten
gibt.
— Genialität und Geiſteskrankheit, öffentlicher Vortrag von Dr.
Alfred Heidenreich=Frankfurt a. M., Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft,
am Mittwoch, den 5. Dezember, 20½ Uhr, in der Städtiſchen Akademie
für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße. Aus dem Inhalt des Vortrages= „Leib,
Seele, Geiſt — „Hyſterie‟ — Der Umnachtete — Der Heilige — Das
Genie — Der Eingeweihte‟. (Vergl. auch die Anzeige.)
— Der Geſangverein Olympia feiert am 9. Dezember ſeine
Weih=
nachtsfeier im Feierabend, Stiftsſtraße. Das Programm iſt inhaltsreich
und verfpricht einige genußreiche Stunden. Außer drei Theaterſtücken,
Tombola, wird der Frauenchor, ſowie gemiſchter Chor, einige
Weih=
nachtschöre zu Gehör bringen.
— Stenographie. Wir verweiſen hiermit auf die heute abend um
8 Uhr und Freitag, den 7. Dezember, abends 8 Uhr, im Unterrichtslokal
der Stenographenvereinigung „Gabelsberger‟. —
Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße —
begin=
nenden neuen Kurſe in Reichskurzſchrift. Jedem
Vorwärtsſtre=
benden ſei der Beſuch dieſer Kurſe dringend empfohlen, da die
Aennt=
nis der Kurzſchrift im heutigen Erwerbsleben eine unbedingte
Notwen=
digkeit iſt „Das Unterrichtsgeld für dieſe Kurſe iſt äußerſt niedrig
ge=
halten und kann in Raten bezahlt werden.
—Nichtigſtellung. Zu der Notiz in Nummer 332 unſeres Blat
vom 29. November 1928, in der wir unter der Ueberſchrift „Ueberfah=
und liegen gelaſſen” einen Bericht über einen Autounfall bracht
ſchreibt uns der Führer des Laſtkraftwagens, Herr Heinrich Kau
folgendes: „Ich fuhr am fraglichen Tage mit meinem Laſtkraftwa
die Heidelberger Straße hinaus nach meiner Kiesgrube. Vor dem (
biegen gab ich ſowohl mit dem Fahrtrichtungsanzeiger als auch zu g
Vorſicht mit dem Arm das Zeichen, daß ich nach links abbiegen w=
Das Zeichen wurde auch von einem hinter mir fahrenden Auto o
weiteres wahrgenommen und befolgt. Während ich nun nach 1:
abdrehte, fuhr mir ein Motorradfahrer, der offenbar die Richtungszeie
nicht geſehen hatte oder zu ſehr in Fahrt war, in die Seite mei
Wagens. Ich hielt ſofort an, und als ich abſtieg, ſah ich den Motorr
fahrer hinter dem Wagen aufſtehen. Das Rad lag am Trittbrett
Seite meines Wagens. Der Motorradfahrer wollte ſein Rad nehr
und weiterfahren, wurde aber durch die Perſonen, die in dem hir
mir fahrenden Wagen ſaßen, daran gehindert, damit es der Polizei
möglich ſei, den Tatbeſtand aufzunehmen. Die Polizei war auch for
zur Stelle. Während der Verhandlung mit der Polizei fuhren eir
Autos vorbei, einige hielten auch und eines der letzteren nahm
Motorradfahrer, der nicht ſehr ſchwer verletzt geweſen ſein dürfte,
er weiterfahren wollte, auf. Wie ich vom Polizeiamt gehört
h=
iſt der Motorradfahrer am gleichen Abend noch mit ſeinem Nad
Offenbach zurückgefahren.”
Sp. Bezirksſchöffengericht. Wegen Zuwiderhandlung gegen
Weinſteuergeſetz hat ſich ein früherer Wirt, der hier ein Kaffee n
Diele betrieb, zu verantworten. Das Hauptzollamt hat ihm einen
29. Juni 1927 datierten Steuerſtrafbeſcheid zuſtellen laſſen, der
Geldſtrafe von 7014 Mark und eine Erſatzſtrafe von 10 736 Mark a
ſpricht, weil Angeklagter Wein und Schaumwein an Verbraucher af
geben habe, ohne dieſe Mengen im Weinſteuerbuch abzuſchreiben,
weil er andererſeits Weine und Schaumweine bezogen habe, ohne ſo
in dem Steuerbuch aufzuführen. Gegen dieſen Strafbeſcheid iſt friſt
tig Antrag auf gerichtliche Entſcheidung geſtellt worden. Bei der a
lichen Beſtandsaufnahme wurden Weinvorräte verheimlicht, die ſpe
veräußert wurden. Angeklagter hat vor dem Hauptzollamt erkle
dieſe Veräußerung habe erſt nach dem 1. April 1926 — dem Tage
Aufhebung des Weinſteuergeſetzes — ſtattgefunden. Der Staatsann
beantragt die Aufrechterhaltung des Steuerſtrafbeſcheides, der Vertre
des nebenklägeriſchen Hauptzollamtes ſchließt ſich dieſem Antrage
Der Verteidiger beantragt, geſtützt auf 8 2 Abſ. 2 des Strafgeſetzbu
in erſter Linie die Einſtellung des Verfahrens, in zweiter Linie
Einholung eines Sachverſtändigen=Gutachtens und einer Auskunft
Finanzamtes. Schließlich bittet er, die Entſcheidung des Reichsfing
hofes gemäß § 433 der Reichsabgabenordnung einzuholen.
Urteil erkennt auf 2000 Mark Geldſtrafe, im Unvermöge
falle mit zwei Monat Gefängnis zu verbüßen, und auf eine Er)
ſtrafe von 2000 Mark.
Fahrplanänderung. Durch Kürzung des Aufenthaltes des Zu=
3313 in Rimbach wird dieſer Zug ab 10. Dezember ds „Js. von Rimb
bis Fürth (Odw.) 4 Minuten früher gelegt: Rimbach ab 17.16
17.20) Uhr, Lörzenbach=Fahrenbach ab 17.21 (jetzt 17.25) Uhr, Fu
(Odw.) ab 17.25 (jetzt 17.29) Uhr.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſchelnenden Notiyen ſind autſchließlich als Sinweiſe auf Anzelgen zu belroch
in kelnem Falle irgendwie alt Beſprechung oder Krik.
— DeutſcherOffizierbund. An den Damen= und
Herr=
abend am 8. Dezember wird erinnert. Eingeführte Gäſte, be
Jugend, willkommen.
— Der Lichibildervortrag über Thereſe Neum
Konnersreuth, heute abend pünktlich um 8 Uhr beginnend, ernegt
ſeitiges Intereſſe. Etwa 25 Lichtbilder werden uns Einblick
gewäh=
in die mhſteriöſen Vorgänge in Konnersreuth.
Tageskalender für Dienstag, den 4. Dezember 1928.
Landestheater Großes Haus, Anfang 20 Uhr: Konzeit
Muſikvereins: „Die Schöpfung”. — Kleines Haus, Anfang 20 U
Ende nach 22 Uhr, I. 9: „Candida”. — Orpheum, abends 20
Uhr, Gaſtſpiel Millowitſch: „Der Stolz der 3. Kompagnie‟. — Ko.
zerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reſtaure
Bender, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Zur Stadt Malaga.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 5. Dezember 1928.
Städt. Leihamt, Kirchſtraße 9, vormittags 9 Uhr: Verſteigerüt
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Nummet 332
Diensiag den 4. Dezember 1928
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 3. Dez. Geſellenprüfung. Die feierliche
Heberreichung der Geſellenbriefe an die geprüften Handwerkslehrlinge
fand letzten Samstag in der Turnhalle ſtatt. 28 Lehrlinge hatten ſch
der Prüfung mit Erfolg unterzogen. Die Ausſtellung der Geſellenſtücke
konnte ſchon am Nachmittag von 4 bis 6 Uhr beſucht werden und bot
die=
ſelbe dem Fachmann einen Einblick in die gründliche Ausbildung und den
Wetteifer der angehenden Geſellen. Zur Verſchönerung der Feier hatte
die Feuerwehrkapelle durch anſprechende muſikaliſche Darbietungen und
ger Geſangverein „Liederzweig” durch Vort=
Seite 7
neiſter Fritz Werner, eröffnete die Feier und hieß die zahlreich
Erſchiene=
jen herzlich willkommen. Den jungen Handwerkern gab er treffliche
Mahnworte mit auf den Weg und legte ihnen beſonders ans Herz, auch
indere Betriebe kennen zu lernen und raſtlos die Vervollkommnung im
Berufe ſtets im Auge zu behalten, damit ſie tüchtige Geſellen werden und
ſermaleinſt ſich trotz des ſchweren Konkurrenzkampfes mit gutem Erfolg
elbſtändig machen könnten. Herr Rektor Haſſenzahl ermahnte die
Jung=
feſellen, ſich immer in guter Geſellſchaft zu bewegen und ihren Meiſtern
ind Lehrern zeitlebens mit Ehrerbietung und Achtung zu begegnen. Herr
Bürgermeiſter Jung gebot den Geſellen, immer Dankbarkeit zu
bewah=
en und ſtets auf ihre Ehre bedacht zu ſein. An die offizielle Feier ſchloß
ſch ein gemütlicher Teil an und verlief die Veranſtalrung in
denhwürdi=
er Weiſe. Möge es den neuen Geſellen vergönnt ſein, an der
Wieder=
ufrichtung unſeres geknechteten Vaterlandes nach Kräften mitzuwirken.
O. Erzhauſen, 3. Dez. Gemeinderatsbericht. Die
Er=
teuerung der Ortsnetzleitung für die Straßenbeleuchtung von Eiſen in
Lupfer. Die Heag nimmt zurzeit Erneuerungsarbeiten an der
Ortsnetz=
eitung vor, der Gemeinderat beſchließt, auch die Straßenbeleuchtung in
Zupfer umarbeiten zu laſſen. Koſtenvoranſchlag liegt noch nicht vor. —
feſtſetzung der Hundeſteuer für 1929. Die Steuerſätze von 1928 werden
ſeibehalten. — Der Badebetrieb im Volksbad im Winter. Derſelbe
vird durch Gemeinderatsbeſchluß für die Monate Dezember, Januar
ind Februar Sonntags eingeſtellt. — Der Beginn der Holzhauerei im
Hemeindewald wird auf den 2. Januar 1929 feſtgeſetzt. — Der Antrag
er Arbeiter=Samariter betr. Befreiung von Billettſteuer wird durch
ſen Gemeinderat befürwortet, da der Lichtbildervortrag „Bekämpfung
er Lungentuberkuloſe” im Intereſſe der Volksgeſundheit ſei. —
Un=
allverſicherung für die Schulkinder; eine Vorlage: Verſicherung der
Schulkinder wird zur Prüfung an die Finanz= und Betriebskommiſſion
berwieſen. — Dem Antrag von Herrn Lehrer Schäfer betr. Einrichtung
iner elektriſchen Lampe wird ſtattgegeben und die Finanz= und
Be=
riebskommiſſion zur Beſichtigung ermächtigt. — Errichtung eines
Dop=
ſelwohnhauſes. Zum Profekt eines Doppelwohnhauſes in der
Haupt=
traße 17 wird die betr Kommiſſion beauftragt, das Projekt
auszu=
rbeiten und dem Gemeinderat vorzulegen. — Die Turn= und
Sport=
emeinde erſucht den Gemeinderat um Herſtellung einer Lampe am
Ortsausgang Wixhäuſerſtraße. — Ausbeſſerung des Weges an der
Turnhalle und Umzäunung. Beim nächſten Rundgang des Gemeinderats
oll an Ort und Stelle eine Beſichtigung ſtattfinden, um gehegtem
Vunſche näherzutreten.
J. Griesheim, 3. Dez. Am Montag, 3., Dienstag, 4., Freitag, 7.,
ind Samstag, 8. Dezember, finden auf dem hieſigen
Truppenübungs=
latz jeweils nachmittags von 1 bis 5 Uhr Scharfſchießübungen
latt.
F. Eberſtadt, 3. Dez. Schachklub 1924. Das ſeit 3 Monaten
m Gang befindliche Gruppenturnier wurde am letzten Donnerstag
be=
ndet. In der erſten Gruppe gewann G. Seeh den 1. Platz mit 9
Punk=
e. Es folgen Fr. Münch mit 7, H. Meidinger mit 6, H. Geiß und
V. Seeh mit je 5½ und W. Kwiatkowſki mit 5 Punkten. In der
zwei=
en Gruppe belegte H. Hofmann den erſten Platz mit 5½ Punkten.
5. Seeh, der auch das im Mai beendete Klubmeiſterturnier gewonnen
atte, errang ſomit einen weiteren glänzenden Sieg.
Aa. Pfungſtadt, 3. Dez. Adventsfeier. Der 1. Advent wurde
ier durch einen Adventsgottesdienſt mit Abendmahl gefeiert. Zur
Ver=
hönerung des Gottesdienſtes wirkte der Kirchenchor mit. Die Kollekte
dar der Verbeſſerung der Kirchenbeleuchtung gewidmet. Außerdem fand
ine Liturgiſche Abendfeier ſtatt. — Auch im Nachbarorte Hahn ſurde
er Adbentsſonntag durch eine Abendmahlfeier begangen. — Der
Ein=
elhandel Pfungſtadts wendet ſich in einem Aufruf an das kaufende
Zublikum, in dim es u. a. heißt: „Auch die hieſigen Geſchäfte ſind
erüſtet und eingedeckt, um allen Wünſchen des kaufenden Publikums
on hier und Umgegend gerecht zu werden. Unſere Reklame verpflichtet
ns, Sie bei einem Einkauf in jeder Beziehung zufriedenzuſtellen, denn
ihr Nutzen iſt auch unſer Nutzen und Ihr Schaden wäre auch unſer
Schaden!” Am Schluß des Aufrufs wird um Berückſichtigung der
orts=
ngoſeſſenen Geſchäfte bei den Weihnachtskäufen gebeten. —
Kriegs=
eſchädigten=Verſammlung. Die Ortsgruppe Pfungſtadt im
keichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und =
Hinterblie=
enen hielt am Samstag abend im Gaſthaus „Zum goldenen Anker”
ine Mitgliederverſammlung ab, in der über den Gautag in Offenbach
nd über die 6. Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz referiert wurde.
Aa. Eich bei Pfungſtadt, 3. Dez. Friedhofsordnung. Der
demeinderat hat den Erlaß einer Friedhofsordnung für die Gemeinde
ich befchloſſen. Die Verordnung iſt bereits vom Hcſſiſchen
Innenmini=
erfum genehmigt worden. Der Wortlaut der Friedhofsordnung liegt
eit Montag (bis einſchließlich 10. Dezember) auf der Bürgermeiſterei zur
iinſicht auf.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt, 3. Dez. Hohes Alter. Am
kommen=
en Mittwoch wird die Witwe D. Schmidt 80 Jahr alt.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Dez. Arbeitsloſenſprechſtelle. Das
lrbeitsamt Darmſtadt hat vom 29. November ab für Ober=Ramſtadt,
Lieder=Ramſtadt, Roßdorf, Nieder=Modau, Ober=Modau, Rohrbach,
Lembach, Hahn in Ober=Ramſtadt eine Sprech= und Kontrollſtelle
er=
ichtet. Di: Kontrolle findet bis auf weiteres Dienstags, Donnerstags
ind Samstags ſtatt, und zwar Dienstags im unteren Rathausſaal,
Don=
erstags und Samstags in der Gewerbeſchule. Neuanträge auf
Ar=
eitsloſen= und Kriſenunterſtützung ſind nicht mehr bei der
Bürger=
neiſterei, ſondern ebenfalls bei der Sprechſtelle vorzubringen, woſelbſt
uch Samstags während der Kontrollzeit die Auszahlung der
Unter=
ützung erfolgt.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Dez. Gemeinderatsbericht. Zu
Beginn der letzten Gemeinderatsſitzung wurde Herr Michael
Stein=
nann, Schmied, als Nachfolger des zum Beigeordneten gewählten
Ge=
ſeinderats Braband vom Bürgermeiſter durch Handſchlag verpflichtet
iud in ſein Amt eingeführt. — Frau M. Amend beabſichtigt, im Hauſe
dohlgaſſe 4 eine Speiſewirtſchaft und Kaffee zu errichten. Der
Ge=
neinderat bejaht die Bedürfnisfrage. — Herr Fr. A. Hahn, Konditorei
ind Café, Aliceſtraße, ſucht um die Erlaubnis zur Anbringung eines
ſteklameſchildes Ecke Darmſtädter= und Ernſt=Ludwigſtraße nach. Die
Erlaubnis wird erteilt. Wie in anderen Fällen, wird auch hier mit
ſem Geſuchſteller ein entſprechender Vertrag abgeſchloſſen. — Dem Phi=
1Pp Seeger, hier, wird in den Flachbauten der Gemeinde ein Keller
ſegen Jahresmiete von 6.— RM. pachtweiſe überlaſſen. — Zum
Bau=
ſeſuch des Auguſt Emich 4., Siebenhäuſergaſſe 12, wird unter
Auf=
ſebung des Beſchluſſes vom 14. November ds. Js. auf Grund der
Ver=
ugung des Heſſ. Hochbauamtes Darmſtadt vom 23. November ds. Js.
ſeſchloſſen, die Erlaubnis zur Erbauung des neuen Wohnhauſes auf
er gegenwärtigen Baufluchtlinie zu erteilen. — Für die Prüfung der
demeinderechnung 1927 werden die Gemeinderatsmitglieder Keller und
Nüller gewählt. — Das Geſuch eines Mainzer Intereſſenten um
pacht=
beiſe Ueberlaſſung von Baugelände zur Errichtung einer Speiſewirt=
Gaft wird einſtimmig abgelehnt.
r. Babenhauſen, 3. Dez. In der öffentlichen
Gemeinde=
atsſitzung am Freitag abend teilte der Vorſitzende, Herr
Bürger=
ſieiſter Rühl, dem Gemeinderat mit, daß der größte Teil der hieſigen
Sereitſchaftspolizei nach verſchiedenen Standorten verlegt worden ſei.
er bezeichnet dieſe betrübende Tatſache als ein einſchneidendes Ereignis
n das Wirtſchaftsleben der Stadt und berichtet über den Verlauf der
Anterredungen über die Zukunft der Kaſernen mit Herrn Miniſter
des Innern Leuſchner und Miniſterialrat Dr. Siegert. Zu welchem
Sbecke die große, faſt leerſtehende Kaſerne nun dienen ſoll, war noch
licht zu erfahren. Infolge des Baues einer Waſſerleitung mit etwa 11
ſtilometer Rohrleitung beabſichtigt die Gemeinde die Anſtellung eines
Nohrmeiſters. Bevor die Stelle zur öffentlichen Ausſchreibung gelangt,
du die Waſſerleitungskommiſſion gemeinſam mit dem Kulturbauamt
die näheren Vorbedingungen zur Beſtellung prüfen und nach
Ausarbei=
ung dem Gemeinderat vorlegen. Dieſe betreffen die Obliegenheiten des
Nohrmeiſters, den Beſchäftigungsgrad und die Einſtufungsverhältniſſe.
Son der Anſchaffung einer Alarmſirene wird, wegen der zu hohen
Keſten (2500—3000 Mark) zunächſt Abſtand genommen. Die Hunde=
„Eler wird auf die gleichen Sätze wie im Vorjahre feſtgeſetzt. Zur
Alsbildung einer Hebamme durch die Gemeinde hatten ſich 14 Be=
Dederinnen gemeldet. Nach ſchriftlicher Abſtimmung werden dem
Kreis=
ür folgende geeignete Bewerberinnen in Vorſchlag gebracht: Joh.
Letid, led., Kath. Held, verh., und Marg. Müller, verh. Ein Geſuch des
Loltschors um Erlaß der Vergnügungsſteuer für die Schubertfeier wird
Süſtimmig genehmigt, desgleichen wird dem durch die Kommiſſion abge=
Aoſſenen Holzverkauf von 3900 Feſtmeter an die Impreva (Holz=
Imprägnierungs= und Holzverarbeitungs=Akt.=Geſ.) zugeſtimmt. Schluß
r Sitzung gegen Mitternacht.
ofreite, wobei er einen Armbruch ſowie innere
Vei=
letzungen davontrug. — Der hieſige Obſtbauverein beſchloß von
den durch den Landwirtſchaftskammerausſchuß neu angeſchafften
Motor=
ſpritzen zur Schädlingsbekämpfung an Obſtbäumen Gebrauch zu machen.
Die Gemarkung wurde in verſchiedene Felder eingeteilt, und ſoll
dem=
nächſt ein Feld (rote Wingerte) mit Obſtbaumbarbolineum geſpritzt
wer=
den. — Gendarmericſvachtmeiſter Wagner ſcheidet mit ſeiner Verſetzung
nach Fürth i. O. aus unſerem Bezirke aus. Nur ungern ſehen wir den
beliebten Beamten, der längere Jahre in unſerem Bezirke wirkte, von
hier ſcheiden.
Bo. Michelſtadt, 3. Dez. Die Werbewochen unter der Deviſe
„Weihnachtswochen, Licht und Freude”, veranſtaltet von den vereinigten
Gewerbe= und Handelstreibenden, haben geſtern ihren Anfang genommen.
Es iſt wirklich erſtaunlich, zu ſehen, welche Veränderung eine ſolche
Ver=
anſtaltung in einer Stadt hervorrufen kann. Wenn auch in früheren
Jahren die Kaufläden für die Weihnachtszeit ein feſtlicheres Gewand
be=
kommen hatten, ſo iſt man doch nicht — wenigſtens zum Teil — über das
gewöhnliche Maß der Schaufenſterdekorationen hinausgekommen. Es
bedurfte dieſer Anregung, um die Ladenbeſitzer zu veranlaſſen, mit dem
Althergebrachten zu brechen. Mit ein wenig mehr Licht und
geſchmack=
voller Gruppierung der feilgebotenen Warn, ſind Wirkungen erzielt
worden, die geradezu die Kaufluſt anreizen müſſen. Jetzt kann man
wenigſtens auch fehen, was die hieſigen Kaufleute zu bieten vermögen.
Der Maßſtab iſt zwar kleiner, aber ſo manches Geſchäft hat gezeigt, daß
es ſowohl in bezug auf gefälliges Arrangement der Auslagen als auch
in Qualität und Preiſen der Waren in beiner Weiſe dem
Großſtadt=
geſchäft nachſteht. Wenn dann noch die Stadtverwaltung durch beſſere
Beleuchtung der Straßen mithilft und auf dem Marktplatz ein mächtiger
Weihnachtsbaum vor dem alten, ehrwürdigen Rathaus in hellem
Lichter=
kranz erſtrahlt, dann kann der Erfolg nicht ausbleiben. So war es denn
auch geſtern. Die Straßen waren von Schauluſtigen dicht gedrängt.
Darunter befanden ſich auch, wie die Geſchäftsleute beſtätigen, eine
ſtatt=
liche Anzähl Käufer, ſo daß man mit dem Erfolg, des erſten Tages in
Licht und Freude allerſeits voll zufrielen iſt. — Die
Oberreal=
ſchule in Michelſtadt veranſtaltete geſtern im „Anker” in Stockheim
eine Elternverſammlung, verbunden mit einer Schubertfeier. Der
voll=
beſetzte große Saal bewies, daß die Veranſtaltung allerſeits guten
An=
klang gefunden hat. Die dargebotenen Vorträge von Liedern Schuberts,
vorgetragen von einem kleinen und einem großen Chor der Schüler und
Schülerinnen der Anſtalt, auch das Liedchen „Das Heideröslein”
geſun=
gen von den Kleinſten, einige Muſikſtücke und Rezitationen zeugten
da=
von, mit wieviel Liebe und Hingebung die Lehrerſchaft bemüht iſt, die
ihr anvertraute Jugend auch in das Schöne unſerer deutſchen
Kultur=
ſchätze einzuführen. Der würdige Ernſt und gemütvolle Vortrag
be=
wieſen, daß es den Lehrern gelungen iſt, volles Verſtändnis für die
un=
ſterbliche Kunſt Schuberts bei ihren Schülern zu wecken. Der Leiter der
Anſtalt, Herr Ober=Studiendirektor Dr. Weiner, begrüßte die
erſchiene=
nen Eltern und Gäſte und feierte in einer kurzen ober gehaltvollen
Ge=
denkrede das Andenken Schuberts. Beſonders wies der Redner darauf
hin, in welch hohem Maße gerade Schuberts Kunſt dazu geeignet iſt,
in dem Haſten und Jagen unſerer Zeir das Gemüt zu erfriſchen, den
Charakter zu bilden und von den Alltagsſorgen abzulenken. Zum Schluß
gab Herr Dr. Weiner noch die Sieger bekannt, die ſich im verfloſſenen
Sommer das Diplom des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen erworben
haben. Die ſtattliche Anzahl der Sieger bewies, wie auch die ſportliche
Ertüchtigung der Schüler in der Anſtalt gepflegt wird. Alles in allem,
die Veranſtaltung iſt als eine durchaus wohl gelungene zu bezeichmen,
die Eltern können mit den Erfolgen ihrer Kinder und die Lehrerſchaft
mit denen ihrer Mühen wohl zufrieden ſein.
* Hirſchhorn, 3. Dez. Waſſerſtand des Neckars dam
2. Dezember: 1,37 Meter; am 3. Dezember: 1,90 Mete
— Gras=Ellenbach, 3. Dez. Geſtern abend um 6 Uhr wurde der
Gemeinde=Rechner Adam Steinmann von einem Auto vor ſeinem
Hauſe angefahren, an deſſen Folgen er heute nacht um 1 Uhr ſtarb.
Wen die Schuld trifſt, wird die gerichtliche Unterſuchung ergeben. Herr
Steinmann war ein allſeits fehr tüchtiger Beamter und ſehr beliebter
Geſellſchafter, deſſen Tod allſeits bedauert wird.
A. Ellenbach, 29. Nov. Ein Wahrzeichen aus alter Zeit
geht verloren, die ſogenannte Wettersmühle. Wie oft wurde ſie
photographiert und gemalt, die Mühle im Tale! Der letzte Beſitzer hatte
alles ſo verwahrloſen laſſen, daß ſie baufällig wurde. Das ganze
Ge=
lände um dieſe Mühle ſamt der Hofreite erwarb ein Fabrikant aus
Mannheim für 16000 Mark. Dieſer läßt zurzeit die Mühle abreißen.
Wie man hört, ſoll daſelbſt eine Villa errichtet und auf dem Gelände
dabei eine Hühnerfarm angelegt werden.
Bb. Bensheim, 1. Dez. Auf die Initiative des Bürgermeiſters Dr.
Angermeier hin wird die Kreisſtadt Bensheim unter dem Motto „
Weih=
nachtsſtimmung” während der Adventszeit hervorragend fördernd auf
das Verkehrsleben einwirken. Mit Unterſtützung eines großen hieſigen
Werkes ſind allerlei Anſtalten getroffen worden, die geeignet ſind, eine
frohe Weihnachtsſtimmung auch im öffentlichen Verkehrsleben der Stadt
aufkommen zu laſſen. Schon werden in den Hauptzugangsſtraßen der
Stadt, auf dem Marktplatz, dem Ritterplatz und dem Hoſpitalplatz
reihenweiſe große Chriſtbäume eingeſetzt, die abends durch elektriſche
Lichtkörper beleuchtet werden ſollen. Die hervorragenden
Gebäulich=
keiten und Geſchäftshäuſer werden mittels Scheinwerfer beſtrahlt
wer=
den, Siemens=Lautſprecher treten an dem 2. und 3. Adventsſonntag in
Tätigkeit und werden Konzerte, Anſprachen und Geſchäftsreklamen durch
ſie zu Gehör gebracht werden. Für den 4. Adventsſonntag ſind auf dem
Marktplatz öffentliche muſikaliſche Darbietungen geplant, die als
weih=
nachtliche Stimmungsmuſik in Betracht kommen. Unſere Handels= und
Geſchäftswelt hat ſich bereits in großzügigſter Weiſe auf den
Weihnachts=
verkehr eingeſtellt und gewährt die zentral gelegene Hauptſtraße mit
ihren Zugängen durch ihre verſchwenderiſche Lichtfülle und ihre
elegan=
ten Schaufenſter=Dekorationen einen äußerſt gewinnenden Anblick.
In der Rodenſteinſtraße nahe dem Ritterplatz iſt ein Neubau entſtanden,
deſſen Erdgeſchoßräume ein ganz modern eingerichtetes, dabei recht
ge=
mütliches Kaffee=Reſtaurant enthalten, auch ſtehen im 1. Obergeſchoß
noch zwei Geſchäftsräume zur Verfügung. Der Inhaber, Elektromeiſter
Hoehling, hat es verſtanden, eine wirklich anſprechende Gaſtſtätte zu
ſchaffen, die bereits lebhafteſten Zuſpruch gefunden hat. — Unſere
evangeliſche Kirche iſt jüngſt mit Zentralheizung anſtelle der
bisheri=
gen Ofenheizung verſehen worden, die geſtern in Gebrauch genommen
wurde und dem ſchönen Gotteshauſe auch zu Zeiten ſtrengſter Kälte
eine angenehme Durchwärmung verſchaffen wird. Auf Veranlaſſung
der Ortsgruppe Heppenheim des G. D.A. hielt der Geſchäftsführer der
Darmſtädter Ortsgruppe, Hugo Weinberg, einen durch gute Lichtbilder
unterſtützten Vortrag über das Thema: „Vom Handwerk zum
Truſt”, in dem er die logiſche und naturnotwendige Entwicklung der
mechaniſierten Arbeit vom einfachen Handwerk bis zur Induſtrie und
ihrer Truſtbildung erläuterte. Der Vortrag wurde im Saale des
Bahnhofshotels gehalten und wohnte demſelben der Bezirksvorſteher
der Provinz Starkenburg des G. D.A., Jayme=Darmſtadt, bei. Der
Vor=
ſitzende der Ortsgruppe, Herr Jung, leitete den Abend und begrüßte
die zahlreich Erſchienenen.
II. Von der Bergſtraße, 30. Nov. Den beſten Wein in den
deutſchen Weinbaugebieten in 1928 dürfte die badiſche Bergſtraße erzeugt
haben. Das Ergebnis, der Weinernte in Baden überhaupt wird auf
300 000 Hektoliter geſchätzt gegen 180 000 Hektoliter im Vorjahre. — Ein
prächtiges Schneeganspaau erlegten dieſer Tage auf freiem
Felde die Gebrüder Dehus in Frieſenheim. — Die alte Geſchichte.
Ein dreijähriges Mädchen in Ladenburg fiel in einen Topf kochenden
Waſſers und zoa ſich ſo ſchwere Brandwunden zu, daß das arme
Würm=
chen unter ſchrecklichen Quaſen bald darauf ſtarb. — Eine ſtattliche
Wildkatze erlegte der Forſtwart Merkel in der Gemarkung
Lützel=
ſachſen.
* Gernsheim, 3. Dez. Waſſerſtand des Nheins am
2. Dezember: 1,87 Meter; am 3. Dezember: 1,72 Meter.
Berbrennungen
erfordern ſchnellſte Hilfe. Heilungsbeſchleunigend und ſchmerz=
Wund- u.
lindernd wirkt die ärztlich
immer wieder anerkannte U QSGHIOI-Brandbinde
Ein Binger Arzk unker Moxt
verzuſter.
Bingen, 3. Dezember.
Wie aus Bonn gemeldet wird, wurde dort der Arzt Dr. med. Peter
Richter aus Bingen unter dem Verdacht verhaftet, die geſchiedene
Frau Käthe Mertens in Bonn ermordet zu haben. Frau Mertens,
zu der Dr. Richter Beziehungen unterhielt, iſt am Samstag plötzlich
ge=
ſtorben und es beſteht die Vermutung, daß Dr. Richter, der an dieſem
Tage von Bingen nach Bonn gekommen war, die Frau beſeitigt hat.
Hierzu erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Verhaftung des
Arztes Dr. Peter Richter aus Bonn iſt nunmehr beſtätigt worden. Dr.
Richter iſt in Bingen Spezialarzt und war bis vor einigen Jahren
Aſſiſtenzarzt am der Haut= und Naſenklinik in Bonn. Dort lernte er die
Privatpflegerin Frau Mertens, geb. Schmitz, kennen. Dr. Richter hatte
mit Frau Mertens ein Liebesverhältnis, das von dieſer gelöſt werden
ſollte. Am Samstag beſuchte Dr. Nichter Frau Mertens, es kam zu
einer Szene, in deren Verlauf Richter die Frau würgte. Er gab ihr
dann ein vergiftetes Praline zu eſſen. Die Frau fühlte ſich krank und
begab ſich in ſeiner Begleitung in die Klinik. Dort erklärte Dr. Richter,
der Frau fehle nichts, ſie ſei nur hyſteriſch, darauf wurde ſie in die
Nervenklinik geſchickt, wo ſie an der Vergiftung kurz darauf ſtarb.
Dr. Richter erſtattete ſelbſt die Todesanzeige bei der Polizei. Die Leiche
der Frau wurde beſchlagnahmt und ſoll heute obduziert werden. Der
Arzt wurde vorläufig in Haft genommen, bis das Ergebnis der
Unter=
ſuchung vorliegt.
— Viernheim, 1. Dez. Böſe Geſichter machen zurzeit in
unſerer Gegend die Tabaksbauern, denn der dachreife Tabak müßte jetzt
abgehängt, gebündelt und verkauft werden, was jedoch infolge der
feuch=
ten Witterung nicht möglich iſt. Der Vorſtand des hieſigen
Tabakbauern=
vereins warnt öffentlich vor dem Abhängen, da die Gefahr beſteht, daß
der feucht abgehängte Tabak nach dem Bündeln ſchimmelt. In früheren
Jahren war der Tabak um dieſe Zeit ſchon verkauft und der Landwirt
hatte bereits ſein ſauer verdientes Geld. Um der beſtehenden Gefahr
für die Zukunft vorzubeugen, wird auch hier die Erbauung einer
Röhrentrocknungsanlage erwogen.
— Stockſtadt, 3. Dez. Die hieſige Turngemeinde e. V. hat den
Groß=Film der Deutſchen Turnerſchaft von dem gewaltigen 14.
Deut=
ſchen Turnfeſt in Köln zur Aufführung in dem hieſigem Lichtſpieltheater
für Samstag, den 8. Dezember, abends, und Sonntag den 9. Dezember,
nachmittags, abgeſchlofſen. Dieſer Film ſtellt als Ganzes genommen,
eine ausgezeichnete Wiedergabe dieſes gewaltigen Feſtes dar und wird
ſeinem eigentlichen Zweck gerecht, die Erinnernugen an die Kölner Tage
in denen wach zu halten, die ſie miterleben durften, ein lebendiges Bild
von der Größe der Geſchehniſſe und der Eindrücke eines deutſchen
Turn=
feſtes all denen zu vermitteln, die nicht dabei ſein konnten. Wenn es
überhaupt möglich iſt, durch Bilder einem Eindruck von dem gewaltigem
Erlebnis eines Deutſchen Turnfeſtes zu vermitteln, beſſer, eindringlicher,
ja erſchüitternder, als dieſer Groß=Film der D.T. kann es kein techniſches
Mittel fertig bringen.
z. Trebur, 2. Dez. Die Gemeinde errichtet eine Halle von 144
Quadratmetern zur Unterſtellung von drei Omnibuſſen. Die Arbeiten
ſind auf dem Submiſſionswege ausgeſchrieben. Trotzdem die
Verhand=
lungen mit der Oberpoſtdirektion über Finanzierungs= und
Bezahlungs=
weiſe noch nicht abgeſchloſſen ſind, arbeitet die Gemeinde an dem
Pro=
jekt weiter.
z. Königſtädten, 1. Dez. Der Gemeinderat genehmigte die
Aufnahme eines Darlehens für den Straßenbau Königſtädten—
Rüſſels=
heim im Betrage von 40 000 Mark bei der Bezirksſparkaſſe Broß=Gerau
zu 9,5 Prozent bei einem Tilgungsſatz von 2 Prozent.
Br. Langen, 3. Dez. Geflügelausſtellung. Geſtern fand
hier, im Saalneubau „Zum Lindenfels”, eine große Geflügelausſtellung
des Bezirks Dreieich ſtatt, zu der 558 Nummern, dabei 16 Stämme,
ge=
meldet waren. Sie überragte alle ſeither ſtattgefundenen Ausſtellungen,
Die Gemeinde Langen hatte auch einen Preis geſtiftet. —
Obſtbaum=
ſchädlingsbekämpfung. Der hieſige Ortsverein und Landbund
proteſtierte in einer im Saale Zum Adler” ſtattgefundenen
Verſamm=
lung gegen die zwangsweiſe Einführung der Schädlingsbekämpfung ganz
energiſch, das eine weitere Belaſtung der Landwirtſchaft bedeute, doch
waren die Erſchienenen mit einer freiwilligen Bekämpfung einverſtanden.
a. Offenbach, 3. Dez. Das hieſige Gaswerk iſt ſeit einigen
Mo=
naten in den Beſitz der Frankfurter Gasgeſellſchaft übergegangen und
wird bereits am Dienstag, den 4. Dezember, ſtillgelegt. Wir beziehen
dann unſer Gas aus einem Frankfurter Gasbehälter, der unſerem
Gas=
werk faſt unmittelbar gegenüberliegt. Seit Wochen wurde an einer
Dükerleitung gearbeitet, die das Frankfurter Gas quer durch den Main
nach unſerer Stadt leiten ſoll. Es liegen zwei Rohrſtränge
unmittel=
har nebeneinander. Sie beſtehen aus gezogenen Stahlröhren von
ver=
ſchiedener Länge, die von der „Bamag” zuſammengeſchweißt wurden.
Die Nöhren haben 20 Zentimeter lichte Weite und 1 Zentimeter Wand.
Die Leitung iſt 240 Meter lang. Damit die Stahlröhren vom Waſſes
nicht angefreſſen werden, ſind ſie mit Teer uſw. ſorgfältig iſoliert. Zur
Aufnahme der Leitung iſt quer durch den Main eine Rinne von 2 Meter
Tiefe ausgebaggert worden, die nach der Verſenkung der Röhren mit
feinem Mainkies wieder zugefüllt wird. Die Verſenkung der
Düker=
leitung fand geſtern Sonntag vormittag 11 Uhr ſtatt. Der
Schiffsver=
kehr an der Bauſtelle iſt ſeit Samstag geſchloſſen. Bei der Verſenkung
hing die Leitung an Flaſchenzügen, die von 11 Böcken getragen wurden.
Da durch den Rhein eine ſolche Leitung nicht geht, dürfte die hieſige
Lei=
tung die längſte Gasleitung durch einen deutſchen Fluß ſein.
Bemer=
kenswert iſt das Legen eines zweiten Rohrſtranges, der vorerſt nicht
ge=
braucht wird. Er iſt für den Fall vorgeſehen, daß ſich das Darmſtädter
Gebiet dem Frankfurter anſchließt.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 3. Dez. Miniſterbeſuch. Der Herr Miniſter des
Innern, Leuſchner, ſtattete am Freitag Worms einen Beſuch ab. In
Begleitung der Herren Kreisdirektor Wolf, Oberbürgermeiſter Rahn,
Bürgermeiſter Metzler und Beigeordneter Winkler begab er ſich in den
Sitzungsſaal der Stadtverordneten, wo ſich ein Teil der ſtädtiſchen
Be=
amten, Abordnungen des Beamtenausſchuſſes und des Betriebsrates
ſowie die dienſtfreien Polizeibeamten eingefunden hatten. Der
Mini=
ſter hielt eine Anſprache über die Aufgaben des deutſchen Volkes, die
eine gemeinſame Arbeit von Reich, Staat und Gemeinden erfordere.
Dann dankte er der Wormſer Bevölkerung für ihre treue Haltung in
der Separatiſtenzeit. Nach Dankesworten des Oberbürgermeiſters, bei
denen er auch auf die Notwendigkeit einer Eingemeindung von
Herrns=
heim hinwies, erfolgte eine Beſichtigung der Urkundenausſtellung im
Cornelianum, des Nibelungenſaales, der Arbeiten an der St.
Andreas=
kirche, der Stadtbibliothek, des Domes und des Kunſthauſes Heylshof.
H. Heßloch, 3. Dez. Beſitzwechſel. Das an der Weſthofener
Straße gelegene Wohngebiet der Gebr. Kellermann ging zum Preis von
23 000 Mark an den Weinhändler Anton Madler über.
Ad. Oppenheim, 3. Dez. Fehlbetrag. Der bei der hieſigen
Sta=
tionskaſſe feſtgeſtellte Fehlbetrag wurde, wie beſtimmt verlautet, erſetzt.
Ad. Nackenheim, 3. Dez. Als ein harmloſer Scherz ſtellte
ſich die Meldung heraus, daß dem neugewählten Bürgermeiſter Sans die
eine Scheibe eingeſtoßen wurde.
Ad. Wallertheim, 3. Dez. Um die Stelle des
Bärgermeiſter=
amts kandidieren der ſeitherige Bürgermeiſter Heinrich Kern und der
Beigeordnete Emil Schick.
Oberhefſen.
r. Bab=Nauheim, 1. Dez. Vom Heimatverein. In der
erſten Winterſitzung unſeres ſehr rührigen Heimatvereins hielt Profeſſor
Dr. Blecher (Friedberg) einen intereſſanten Vortrag über die
Beſied=
lung der alten Salzſtätte Nauheim in vorgeſchichtlicher Zeit, beſonders
zum Teil im Darmſtädter
macht haben. In der Ausſprache mußte leider von verſchiedenen Red
nern beſtätigt werden, daß durch private Sammler die nech
verhältnis=
mäßig häufigen Funde immer noch ſtark zerſtreut werden und dadurch
der wiſſenſchaftlichen Forſchung verloren gehen. Die geſetzlichen
Hand=
haben gegen das Verſchleppen der Bodenurkunden genügten nicht; es
müßten dazu noch erziehliche Maßnahmen kommen mit dem
Ziele, daß jeder Finder Anzeige und Ablieferung eines Fundes bei den
Behörden als innere Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit betrachte.
Bürgrmeiſter Dr. Ahl, der ſich auch in dieſem Sinne ausſprach, machte
dazu den beachtlichen Vorſchlag, in den Berufsſchulen die zukünftigen
Bauarbeiter durch Muſeumsbeſichtigungen und Aufklärung als ſpätere
Mitarbeiter für die Wiſſenſchaft des Spatens zu gewinnen. — Die
Ne=
geſten der Nauheimer Kirchenurkunde ſind von Fr.
Knöpp, Hilfsarbeiter im Darmſtädter Staatsarchib, mit großem Fleiß
bearbeitet worden und erſcheinen demnächſt im Druck. Dr. Martin, der
Vorſitzende des Heimatvereins, zeigte an einigen Beiſpielen, wie ſie für
die Ortsgeſchichte auszuwerten ſind. Es ergeben ſich ganz neue
Geſichts=
punkte für die Siedlungsgeſchichte des mittelalterlichen Mauheim.
Seite 8
Dienstag, den 4 Dezember 1928
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Heute morgen verſchied nach kurzem
ſchweren Leiden unſre treue Schweſter
und Tante
Fräulein
Marie Hauſer
Lehrerin i. R.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadi, den 3. Dezember 1928.
Die Einäſcherung findet Mittwoch, den 5.
De=
zember um 3 Uhr nachmittags auf dem
Wald=
friedhof ſiatt.
(19545
Todes=Anzeige.
Unerwariet wurde durch einen Unfall mein
herzens=
guter Gatte, unſer innigſigeliebter, treuſorgender Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Herr Gemeinderechner
Steinmann
aus unſerer Mitte geriſſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Steinmann.
Gras=Ellenbach, den 3. Dezember 1928.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 5. Dezember,
nachmittags 2 Uhr ſtatt,
(19555
Todes=Unzeige.
Sonntag früh iſt nach langem,
ſchwerem Leiden meine liebe
Schweſter, Schwägerin, Tante und
Großtante
Fräulein
Anna Decher
ſanft entſchlafen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Theodor Decher
Wenckſtraße 47.
Die Beerdigung, findet am
Mitt=
woch nachmittag ½4 Uhr von der
Kapelle des alten Friedhofs an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus
ſtat.
Für die freundlichen Beweiſe
der Teilnahme bei dem Verluſie
unſerer lieben
Frau Magdalene Egner Bwe.
geb. Frank
ſagen herzlichen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 3. Dez. 1928.
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Ludwig debel
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Die Beerdigung findet
Diens=
tag, den 4. Dezember 1928,
nach=
mittags 2 Uhr, von der Kapelle
des alten Friedhofs aus ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teillgung. Der Vorſtand.
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Halte vorläufig keine Sprechstuange.
Bitte Anfragen, Schriftproben zwecks
Gutachten-Abgabe (Charakter-
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glänzend begutachten, wenn die tatächlichen Erfolge und
großen Linderungen für ihu zeugen, warum ſoll konn gerade
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Nummer 337
Dienstag, den 4. Dezember 1928
Seite 9
Albaniſche Blukrache in Prag.
utiger Aktſchluß eines politiſchen Dramas. — Geſandtenmorde
in der Tſchechoſlowakei; eine Reminiſzenz.
Von unſerem Prager E=Mitarbeiter.
* Prag, Anfang Dezember.
In Prag wurde der vor den Volksrichtern ſtehende
23jährige Mörder des ehemaligen albaniſchen
Ge=
ſandten in Prag, Algiviad Bebi, von einem
ehemali=
gen Diener des Ermordeten, dem 36jährigen Zia
Vicuterna, durch vier Schüſſe aus einem Revolver
getötet, bevor noch das Verhör mit ihm zu Ende
geführt worden war.
„Auge um Auge, Zahn um Zahn!‟ Das unmenſchliche
Ge=
das in den Ländern der die Blutrache als das geheiligte
ht des Einzelnen wahrenden Völker trotz der vordringenden
tlichen Kultur immer wieder zu blutigen Tragödien führt, hat
er Tage in Prag neue Opfer gefordert: der Jüngling, der vor
zresfriſt die Waffe gegen den albaniſchen Geſandten in Prag
ia Beg, erhoben hatte, brach im Gerichtsſaal unter den
Schüſ=
eines ehemaligen Dieners des Geſandten mit zerſchmettertem
I zuſammen, und ein italieniſcher Journaliſt, der in Ausübung
es Berufes im Saale anweſend war, trug eine ſchwere
Ver=
ndung davon. Damit hat die im Jahre 1923 in der
Tſchecho=
vakei begonnene Serie politiſcher Morde an Ausländern eine
urige Fortſetzung und zugleich ein Prozeß mit intereſſanten
ſtiſchen Hintergründen ein dramatiſches Ende gefunden.
Blättern wir in der Geſchichte der Attentate auf ausländiſche
andte in der Tſchechoſlowakei ein wenig zurück! 1923: in den
zuſttagen dieſes Jahres krachten in der Nähe des
Kinſky=
iens in Prag vier Schüſſe aus einem Revolver, den ein junger
nn auf einen der zahlreichen Paſſanten angeſchlagen hatte.
brach ein Menſch zuſammen, und ſein Blut überſickerte die
ine des Gehſteiges. Daſkalow, der bulgariſche Geſandte, ſchwer zu erraten: Beg ſtrebte als Autonomiſt ſeit dem Abſchluſſe
Stambulinſki=Regierung, den, fern von der Heimat, an dieſer des Vertrages von Tirana die Selbſtändigkeit Albaniens an,
Ue die Kugel ſeines Mörders erreichte, erlag dem Attentat jenes Landes, nach dem Italien immer begehrlicher werdende
iſo wie Cena Beg, der Geſandte Albaniens, der am 14. Okto=
1927 den Schüſſen jenes albaniſchen Studenten zum Opfer
ilen iſt, der jetzt, vor ſeiner Aburteilung durch die Prager
chworenen ſtehend, ſelbſt als Opfer der Blutrache den Tod
Ach die Piſtole gefunden hat . . . Weit weniger tragiſch iſt der
gang des Prozeſſes gegen den Mörder Daſkalows, den
Stu=
ten Atanas Cicenkow, geweſen, der ſich, entſprechend dem
ritorialprinzip der Tſchechoſlowakei, für ſeine Tat als erſter
ländiſcher politiſcher Attentäter vor dem Prager
Geſchwore=
gericht zu verantworten hatte: er war, wie noch erinnerlich,
geſprochen worden. Damals hatten ſich zahlreiche warnende
umen erhoben; es wurde behauptet, die Prager Geſchworenen
in politiſcher Hinſicht zu einem Teil ſelbſt fanatiſiert ſeien, hät=
Prag mehr oder weniger unbewußt durch ihr freiſprechendes
eil zu einem idealen Mordplatz für balkaniſche Rächer erklärt,
tatſächlich ſprach für die Stichhaltigkeit dieſer Argumentation
Umſtand, daß der jetzt von ſeinem Schickſal ereilte Student
iviad Bebi, der Mörder Cena Begs, ſein Opfer nicht dort
ſtet hat, wo er es hätte leicht erreichen können, in Belgrad.
iſt ihm nach Prag nachgereiſt und hat dort im Café „Paſſage‟
A dem Wenzelsplatz die Schüſſe auf den Mann abgefeuert,
en Politik nicht ſeine und ſeiner Auftraggeber Billigung
ge=
den hatte.
Damit war Prag in kurzem Zeitabſchnitt ein zweites Mal
Schauplatz politiſcher Morde an balkaniſchen Diplomaten
ge=
den. Es war klar, daß, wenn auch diesmal wieder die Prager
chworenen zu einem freiſprechenden Urteil wie im Falle des
entates an Daſkalow gelangt wären, die Wahrſcheinlichkeit
and, daß ſich der Balkan im Bedarfsfalle jeweils, der Gaſt= Blicke wirft und das infolge der Zerſplitterung ſeiner Politit faſt
ndſchafts Prags für alle die erinnert, die politiſche Meinungs= ſchutzlos den Okkupationsabfichten der Nachbarländer ausgeliefert
chiedenheiten mit Dolch und Revolver aus der Welt zu ſchaf= iſt. Das italieniſche Beſtreben, auf dem Balkan feſter Fuß zu
D
die Tſchechoſlowakei zu einem Tummelplatz balkaniſcher Atten= weder von einer Anlehnung an Südſlawien, noch von einer
Selb=
täter zu machen geeignet geweſen wäre.
Der ermordete Gefandte Cena Beg.
Die Beweggründe des Attentats auf Cena Beg waren nicht
fen pflegen. Diesmal haben ein paar Schüſſe aus dem Zuſchauer= faſſen, ſtößt in der Hauptſache auf den Widerſtand Südſlawiens,
raum die Prager Volksrichter davor bewahrt, ein Urteil zu kon= das die ſtärkſte Balkanmacht darſtellt, aber in Albanien ſelbſt
ſtruieren, das dieſe Wahrſcheinlichkeit vielleicht zu erhärten und beſteht eine durchaus italienfreundlich eingeſtellte Gruppe, die
ſtändigkeit Albaniens etwas wiſſen will. So ſtehen einander in
Albanien nicht weniger als drei Richtungen gegenüber: eine
auto=
nomiſtiſche, eine für die Vereinigung mit Südſlawien und eine
für das Zuſammengehen mit Italien agitierende. Dieſer
letzte=
ren gehörte Bebi, der jetzt ermordete Attentäter, an. Cena Beg,
der Autonomiſt, fiel als Opfer der maßloſen italieniſchen
Macht=
beſtrebungen, die Muſſolini damit plauſibel zu machen verſucht,
daß er behauptet, der Nachwuchs der italieniſchen Bevölkerung
ſei ſo gewaltig im Anſteigen begriffen, daß der Boden der Heimat
zu eng, zu klein werde . . . Beg iſt aufrichtig genug geweſen,
ſei=
ner Politik eine klare Linie zu geben: weil ſie ſich mit der
Ita=
liens kreuzte, mußte er ſein Leben laſſen, aber das ungeſchriebene
Geſetz ſeiner Heimat ließ ihn nicht ungerächt: ſein Mörder wird
ihm, faſt genau um Jahresfriſt ſpäter, in den Tod nachgeſchickt.
Dieſe Aneinanderkettung von Verbrechen ſchwerſter Art
illu=
ſtriert in erſchreckender Weiſe die Zwangsläufigkeit, in der in den
Ländern der Blutrache Märtyrer und Mörder gezüchtet werden.
Cena Beg mußte ſeine politiſche Ueberzeugung mit dem Tode
büßen, weil ein beſtimmter Kreis ſeiner Landsleute damit nicht
einverſtanden war; ſein Mörder wieder fiel unter der Kugel eines
Menſchen, der Rache nahm, und an ihm wird wahrſcheinlich früher
oder ſpäter Vergeltung geübt werden von denen, die den jungen
Bebi auserſehen hatten zu dem Anſchlag auf den Geſandten; oder
aber ſtehen dieſe Auftraggeber ſelbſt hinter dem Attentat im
Ge=
richtsſaal, weil ſie fürchteten, Bebi könnte Verrat üben? Wer
vermag dieſe Fragen heute zu beantworten? Die Unheimlichkeit
der geheimen Mächte, die in dieſem wie in jenem Falle am Werke
ſind, kommt dem Europäer dann erſt völlig zum Bewußtſein,
wenn eine Blutſchuld zu neuem Blutvergießen führt, wenn in
die Amtshandlung eines ordentliches Gerichtes plötzlich eine
Salve von ſcharfen Schüſſen hineinkracht und ein neues Opfer
politiſch fanatiſierter Menſchen ſtöhnend zuſammenſinkt vor dem
Richtertiſch, auf dem in einem Bündel Akten der wichtigfte
Ab=
ſchnitt ſeines Lebens eingefangen iſt ..
Die ungeheuere Erregung, die das blutige Drama im Prager
Schwurgericht in der Oeffentlichkeit ausgelöſt hat, wird zu
ſchar=
fen Maßnahmen der tſchechoſlowakiſchen Regierung gegen die
Gefahren führen, die, wie oben angedeutet, durch Möglichkeiten
geſchaffen werden, die von den politiſchen Attentätern von
vorn=
herein in Rechnung gezogen werden können. Wenn ſich die
ge=
ſamte Preſſe gegen die Beläſtigung der Tſchechoſlowakei durch
fremde Bürgerkriege und ausländiſche Revolverhelden wendet, ſo
ſpricht ſie damit zweifellos im Sinne weiter Kreiſe; ſie ſollte aber
nicht vergeſſen, daß die Geſchworenen, die vor nicht langer Zeit
dem politiſchen Mord, ſofern er Ausländer betrifft, Sanktion
er=
teilt haben, nicht ganz unſchuldig an den Tragödien ſind, die, ob
ſie in Belgrad oder Sofia begannen, in Prag ihren blutigen
Aus=
gang genommen haben, beziehungsweiſe nehmen mußten!
Wekkerbericht.
Der ermordete Mörder Algiviad Bebi.
* Gießen, 3. Dezember.
Von dem im Südlveſten lagernden hohen Druck erſtreckt ſich eine
Hochdruckbrücke nach dem finniſchen Hoch hin. Ueber den britiſchen
In=
ſeln hat die Staffel feucht=milder ozeaniſcher Luftmaſſen unter geringer
Erwärmung Niederſchläge gebracht, die Nordfrankreich und
Weſtdeutſch=
land mit in ihr Bereich zieht. Sie dürfte auch in unſerem Bezirk zum
Auftreten ſtellenweiſer Niederſchläge führen.
Ausſichten für Dienstag, den 4. Dezember: Nach wolkigem Wetter mit
vereinzelten Niederſchlägen wechſelnd bewölkt mit ſtellenweiſer
Auf=
heiterung, ohne ſtärkere Temperaturänderung.
Ausſichten für Mittwoch, den 5. Dezember: Neblig=wolrig mit vielfacher
Aufheiterung, in der Hauptſache trocken.
rdienſtſtelle.
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Dienstay der 4 De emser 1928
Verband mitteldeutſcher Induſtrieller.
Die heutige Mitgliederverſammlung in Frankfurt
a. M., bei der Herr Reichskanzler a. D. Dr. Luther
über die Reichsreform ſprechen wird, findet nicht, wie
urſpünglich angekündigt, um 5,30 Uhr, ſondern bereits
um 5 Uhr nachmittags ſtatt.
Raubüberfall auf eine Stationskaſſe.
Bamberg. In der Sonntagnacht drangen drei
Räuber in den Dienſtraum der Bahnſtation Obephaid,
hielten den dienſthabenden Beamten mit Revolvern in
Schach und verſuchten den ſchweren Geldſchrank
aus=
zurauben. Da dies nicht gelang, weil der Beamte
den Schlüſſel zum Geldſchrank nicht beſaß, mußten die
Räuber mit einer Beute von nur 30 Mark abziehen.
Im Raketenwagen auf der Avus.
Die erſte öffentliche Vorführung des von dem
Düſſeldorfer Ingenieur Kurt C. Volkhardt
konſtru=
ierten Raketen=Autos fand am Sonntag nachmittag
auf der Nordſchleife der Avus ſtatt. Bei dem
ungün=
ſtigen Wetter waren jedoch nur wemige hundert
Menſchen Zeuge dieſer Vorführung. Konſtruktiv
zeigte dieſer Wagen einige Aenderungen der bisher
bekannten Ausführungen. Als Hauptmerkmale ſind
die terraſſenförmige Lagerung der Raketen, die
Zünd=
anlage ſowie die Verlegung des Führerſitzes nach
vorne und die Regulierarbeit der einzelnen
Raketen=
ſtößel innerhalb gewiſſer Grenzen angeführt. Es
wurden zwei kurze Fahrten abſolbiert, die zeigen
ſollten, daß ein Raketenwagen in den verſchiedenſten
Geſchwindigkeiten gefahren werden kann. Die erſte
Fahrt wurde in ſehr mäßigem Tempo durchgeführt,
die zweite etwas ſchneller, hervorgerufen durch die
ſchnellere Zündfolge der Raketen. Man hatte bei der
Vorführung durchaus die Ueberzeugung, daß das
Fahrzeug ganz und gar von einem Fahrer beherrſcht
wird.
Die Exploſionskataſtrophe in der Landsberger
Allee vor Gericht.
Berlin. Am Montag begann die Verhandlung
wegen der Gasexploſion, die ſich in der Nacht vom
4. und 5. Januar 1928 in einem Hauſe der
Lands=
berger Allee ereignete und bei der 17 Perſonen ums
Leben kamen. Angeklagt ſind zwei Arbeiter und cin
Werkmeiſter der ſtädtiſchen Gasanſtalt, die durch
Fahrläſſigkeit bei ihren Arbeiten an der neuen
Gas=
leitung das Unglück verurſacht haben ſollen. Zu der
Verhandlung ſind 36 Zeugen und zahlreiche
Sach=
verſtändige geladen, die ſich darüber äußern ſollen,
ob das Unglück durch die Gasexploſion verurſacht
wurde oder durch eine Ammoniakexploſion, die in der
Anlage der in dem Hauſe befindlichen
Fleiſchwaren=
fabrik entſtand.
Reich und Ausland.
Ein geheimnisvolles Verbrechen.
Köln, 3. Dezember.
Die „Kölniſche Zeitung” meldet aus Ohligs: Ein
Mann und zwei Frauen in Düſſeldorf veranlaßten
Samstag abend einen Kraftwagenführer zu einer
Fahrt nach Barmen. In einem wenig begangenen
Bezirk zwiſchen Ohligs und Wald angekommen,
mußte der Führer des Wagens halten. Er hatte
mehrfach Stöhnen im Wagen gehört. Die drei
In=
faſſen gingen in einen Garten hinein und kamen
nach kurzer Zeit ohne die eine Frau zurück. Sie
ber=
anlaßten dann den Wagenführer, wieder nach
Düſſel=
dorf zurückzukehren. Dieſem kam die Sache
ver=
dächtig vor, weshalb er in Trotzhilden zwei
Land=
jäger, die des Weges kamen, erſuchte, eine
Unter=
ſuchung einzuleiten. Als die Inſaſſen des Wagens
ſich in Widerſprüche verwickelten, wurden ſie in Haft
genommen. Der Mann legitimierte ſich als ein
Zahnarzt Dr. Mohr aus Düſſeldorf, die Frau als
eine gewiſſe Hildenbrand aus Barmen. Sie
verwei=
gerten über die Vorgänge zunächyſt jede Auskunft. In
der Zwiſchenzeit fuhren die Beamten in dem Auto
nach Ohligs weiter, holten ſich dort einen
Kriminal=
beamten, worauf der Ort aufgeſucht wurde, an dem
die drei Perſonen ausgeſtiegen waren. Unter einem
Strauch fand man, nur wenig bekleidet und faſt ſtarr,
das Geſicht mit einem Kohlblatt zugedeckt, die
ver=
mißte Frau. Dieſe wurde ſofort in das Ohligſer
Krankenhaus gebracht, wo ſie bis jetzt noch
beſin=
nungslos darniederliegt. Wie die „Köln. Ztg.”
er=
fährt, handelt es ſich bei der Erkrankten um eine
Stütze Elly Weickert aus Barmen. Anſcheinend liegt
ein geſetzwidriger Eingriff vor.
*
Bei den Feſtgenommenen handelt es ſich um einen
Zahnarzt Dr. Rohr aus Barmen und um eine
Frau Hildebrandt aus Barmen. Dr. Mohr, der in
einer Barmer Zahnklinik tätig war, unterhielt
neben=
her in Düſſeldorf in der Bismarckſtraße eine eigene
Praxis. Am Samstag nachmittag will er mit Frau
Hildebrandt nach Düſſeldorf gefahren ſein. Als ſie
das erſte Zimmer ſeiner Praxis betraten, ſei ihnen
ein ſtarker Gasgeruch entgegengeſtrömt. Sie hätten
ſofort die Tür zum zweiten Zimmer gewaltſam
ge=
öffnet. Hier habe man die Stütze Elly Weickert aus
Barmen beſinnungslos aufgefunden. Dr. Mohr will
ſofort Wiederbelebungsverſuche angeſtellt haben. Er
habe den Entſchluß gefaßt, die Weickert, zu der er,
wie er ſelbſt angibt, ſeit längerer Zeit
freundſchaft=
liche Beziehungen unterhalten habe, in die
mütter=
liche Wohnung zu bringen. Ueber das, was dann
ge=
ſchehen iſt, machen Dr. Mohr und ſeine Begleiterin
bisher ſehr unklare und widerſpruchsvolle Ausſagen.
Auf dem Schreibtiſch des Zimmers, in dem die
Be=
wußtloſe aufgefunden wurde, fand man einen
Ab=
ſchiedsbrief, aus dem hervorgeht, daß die Weickert
freiwillig aus dem Leben ſcheiden wollte. Auch in
einem Brief an die Mutter und in einem weiteren
Brief, der einem Paketchen für ihr ſiebenjähriges,
uneheliches Töchterchen beilag, wird dies beſtätigt.
Demgegenüber ſtellt der Bericht der Ohligſer Polizei
feſt, der gerichtliche Befund habe ergeben, daß der
Weickert eine ſtark ätzende Flüſſigkeit in den Mund
gegoſſen worden ſei. Die Aerzte nehmen an, daß bei
der Weickert ein verbotener Eingriff vorgenommen
werden ſollte.
Ein Frankfurter Poſtbeamter im Badiſchen
tot aufgefunden.
Frankfurt a. M. Aus Zell am Harmersbach
wird gemeldet: Am Sonntag nachmittag wurde von
einem Jäger am äußerſten Ausläufer des
Sommer=
berges in der Gemarkung Unterentersbach eine
männ=
liche Leiche, im dichten Gebüiſch verſteckt gefunden. Es
handelt ſich um einen Poſtbeamten aus Frankfurt
a. M. Der Tote muß ſchon mehrere Wochen an der
betreffenden Stelle gelegen haben. Auf welche Weiſe
er ums Leben gekommen iſt, ſteht noch nicht feſt. Ein
Verbrechen ſcheint jedoch ausgeſchloſſen zu ſein; man
fand bei dem Toten die goldene Uhr ſowie deutſches
und ſchweizeriſches Geld.
Großer Bilderfälſcher=Skandal
in Berlin.
Ein angeblich gefälſchtes Selbſtporträt
des Malers van Gogh.
Die Werke des 1853 geborenen und 1890 durch
Selbſt=
mord geendeten großen holländiſchen Malers Vincent
van Gogh ſteigen dauernd im Werte. Der holländiſche
Kunſthiſtoriker de la Faille ſtellt nun die
aufſehen=
erregende Behauptung auf, daß etwa dreißig Bilder,
die ein Berliner Kunſthändler für teures Geld als
echte van Goghs verkauft hat, Fälſchungen ſeien. Eine
gerichtliche Klarſtellung des verwickelten und
undurch=
ſichtigen Sachverhalts dürfte erſt in einigen Wochen
erfolgen.
Die lehte Fahrt des Siegers vom Skagerrak.
Marineoffiziere tragen den Sarg des Admirals Scheer aus der Weimarer Herder=Kirche,
Von zahlreichen Abordnungen der neuen und der alten Reichsmarine begleitet, wurden die
ſterb=
lichen Ueberreſte des großen deutſchen Flottenchefs aus dem Weltkriege zur letzten Ruhe gebettet.
Keine Gasmaske, ſondern Aſthma=Heilmaske.
Die neue Aſthma=Heilmaske
hat die Fähigkeit, die krankheitserregenden Stoffe, ſelbſt wenn ſie von der Größenordnung unter
einem Millionſtel Kubikzentimeter ſind, zurückzuhalten und den Kranken keimfreie Luft atmen zu
laſſen. Die neue ſegensreiche Erfindung wurde von den Berliner Aerzten Privatdozent Dr.
Frän=
kel und Dr. Elſe Levy gemeinſam mit den Ingenieuren der Deutſchen Gasglühlichtgeſellſchaft
konſtruiert.
Sechs Opfer eines Magnetopathenpulvers.
Köln. Wie die „B. Z.” berichtet, ſind ſechs
Per=
ſonen, die das Pulver eines Hombopathen und
Mag=
netopathen genommen hatten, unter ſchweren
Ver=
giftungs= und Verbrennungserſcheinungen erkrankt
und ins Krankenhaus gebracht worden. Nach einem
Vortrage hatte ein Magnetopath und Homöopath dem
Filmregiſſeur Jacoby ein Pulver zur Nervenſtärkung
gegeben. Die ſechs Teilnehmer an dem Vortrag
blie=
ben noch längere Zeit in einem Reſtaurant
zuſam=
men, unterhielten ſich über Homöopathie und nahmen
alle eine kleine Probe von dem Pulver. Wenige
Mi=
nuten ſpäter traten Schmerzen im Munde, auf der
Zunge und in der Speiſeröhre ein, und die
Ge=
ſchmacksnerven verſagten. Sämtliche Exkrankten
be=
gaben ſich ins Krankenhaus, wo ſchwvere
Verbrennun=
gen der Schleimhäute feſtgeſtellt wurden. Den
ärzt=
lichen Bemühungen gelang es, mit Gegenmitteln eine
Weiterverbreitung der Verletzungen zu verhüten.
Der Reſt des Pulvers iſt ſichergeſtellt worden und
wird einer genauen Unterſuchung unterzogen werden.
Zwei Raubüberfälle auf Frauen.
Berlin. Zwei räuberiſche Ueberfälle wurden am
Samstag abend von jungen Burſchen verübt. In
der Kölniſchen Allee wurde in einem Kaufladen die
Ladeninhaberin und die Reinemachefrau von zwei
Maskierten mit Revolvern bewaffneten Männern
überfallen. Beide Frauen flüchteten, um Hilfe zu
holen. Inzwiſchen nahmen die Räuber eine
Zigarren=
kiſte mit 180 Mark an ſich und entkamen. — Der
zweite Ueberfall wurde auf eine 74 Jahre alte
Pro=
duktenhändlerin in der Fruchtſtraße verübt. In ihrem
Laden erſchienen zwei Burſchen, die etwas beſtellten.
Als die Frau ſich bückte, um die Ware in einen Sack
zu tun, packte der eine Burſche ſie plötzlich, drückte ſie
zu Boden und ſchlug ihr mit den Fäuſten ins Geſicht.
Der andere ergriff inzwiſchen einen Kaſten, den er
wohl für eine Geldkaſſette hielt, und dann eilten beide
mit dem Raube davon. In Wirklichkeit hat der
Räuber kein Geld, ſondern den Nähkäſten der alten
Frau erwiſcht.
Zwei Pelzeinbrüche in Berlin.
Berlin. Ein großer Pelzeinbruch wurde in der
vergangenen Nacht in einem Hauſe in der Leipziger
Straße verübt. Die Einbrecher öffneten mit Gewalt
eine gut geſicherte Tür und ſtahlen einem
Rauchwaren=
geſchäft im zweiten Stock für etwa 25 000 Mark
Per=
ſianer=, Feh= und Murmelmäntel und verſchiedene
Felle. Etwa den gleichen Wert hat die Beute an
Pelzwaren aller Art, die unbekannte Vevbrecher in
einem Geſchäft am Nollendorf=Platz machten. Auch
hier wurde eine Tür mit Gewalt erbrochen. Es iſt
das zweits Mal, daß dieſes Geſchäft von Einbrechern
heimgeſucht wurde.
Numme=
331
Die Feſtſtellung der Geſamkzahl 4
Opfer unmöglich.
Santiago de Chile, 3. Dez
Die nur bruchſtückweiſe eintreffenden Berichte
der Erdbebenzone machen vorläufig die Feſtſte
der Geſamtzahl der Opfer unmöglich. Doch wird
Sachſchaden der Stadt Talca allein auf über
Millionen Dollar geſchätzt. Die Einwohner, die
Wiederkehr der Erdſtöße befürchten, wagen nack
Schreckensnacht, in der ganze Familien unter
Haustrümmern begraben wurden, nicht, zuri
kehren. Das Krankenhaus in Talca geriet wäh
des Erdbebens in Brand. Das Gefängnis ſtürzte
Andere Städte in der Erdbebenzone litten wen
Doch werden aus mehreren Städten etwa 20 Tot
meldet. In den Gegenden, die in der Nacht
Sonntag vom Erdbeben heimgeſucht wurden,
neue Erdſtöße von geringerer Stärke verſpürt
den. Privaten Berichten zufolge beläuft ſich die
der Toten in Talca auf 108, die der Verletzten
300. In Chillau ſollen 30 Perſonen getötet
ebenſoviele verletzt worden ſein. In Teniente,
infolge des Erdbebens in einer der Branden Co
Company gehörenden Grube ein Waſſerreſervoin
borſten iſt, wurden bisher 17 Tote geborgen,
iſt anzunehmen, daß noch zahlreiche unter den Ty
mern begraben ſind. Auch aus anderen Orten we
zahlreiche Todesfälle gemeldet, ſo 30 Tote aus S
Cruz und aus Pelequen. Der normale Zugver
iſt geſtern abend wieder hergeſtellt worden.
wurden einige Telegraphen= und Telephonverbin
gen mit dem Erdbebengebiet wieder in Betrieb
nommen. Der Botſchafter von Argentinien und
Gefandten von Uruguay und Paraguay haben
angeboten.
Meſſerſtecherei beim Leichentrunk.
Nürnberg. In Lohberg bei Fürth im B
riſchen Wald ſaßen dier Brüder, ſämtlich Holzhe
beim Leichentrunk, der in eine wüſte Schlägerei
klang. Der Wirt und anweſende Gäſte wollten
Streit ſchlichten, wurden aber ſelbſt von den §
hauern mit Meſſern ſchwer beavbeitet. Der Wirt
vier am Raufhandel unbeteiligte Gäſte trugen
hebliche Verletzungen durch Meſſerſtiche im Geſicht
am Oberkörper davon. Ein Holzhauer erhielt 1
einen Stich in die Herzgegend.
Schwerer Autounfall.
Löbau (Sachſen). Das Auto eines Bautz
Fleiſchermeiſters überfuhr am Sonntag gegen 11
in Hochkirch bei Löbau im Schneegeſtöber zwei
der Kirche kommende alte Frauen und verletzte
ſchwer. Eine der Verunglückten, die etwa zwa
Meter weit mitgeſchleift worden war, verſtarb
nach dem Unfall. Die andere wurde mit ſehr ſchw.
Verletzungen ins Bautzener Krankenhaus eingelie
Die Schuldfrage iſt noch nicht geklätr.
3 Todesopfer einer Kohlenvxydgasvergiftu
Breslau. In der Parterrewohnung eines 9
baues in der Glogauer=Straße wurden Sont
abend der 42 Jahre alte Bauarbeiter Wodars ſt
deſſen 42jährige Ehefrau und ihr zehnjähriges Pfl.
kind in ihren Betten liegend töt aufgefunden.
Ehebaar hatte die kaum fertiggeſtellte Wohnung
am Freitag nachmittag b zogen. Alle drei Perſo
ſind anſcheinend einer Kohlenoxydgasvergiftung
Opfer gefallen.
Ein deutſcher Fünfmaſter geſtrandet.
Amſterdam. Der deutſche 1050=Regiſtertont
Fünfmaſtſchoner „Chrisler Vinnen” aus Brei
ſtrandete in der Nähe der Ortſchaft Breskens in
Nähe der belgiſch=holländiſchen Grenze. Der Scho
konnte bei Hochwaſſer von Schleppdampfern al
ſchleppt werden. Er hat jedoch ernſte Beſchädigun
erlitten.
Ein deutſcher Dampfer überfällig.
Amſterdam. In hieſigen Schiffahrtskrei
herrſcht große Beſorgnis über das Schickſal
deutſchen 894=Tonnen=Dampfers „Renate”, der ſich
einer Ladung Holzwvolle auf der Fahrt von Orr
joldnik (Schweden) nach Velſen (am Amſterdan
Nordſeekanal) befand und dort am 24. Novem.
hätte eintreffen müſſen. Da an den holländiſdl
Nordſeeinſeln zahlreiche Ballen mit Holzwolle an
ſpült wurden, befürchtet man, daß das Schiff unt
gegangen iſt.
Die 650 Jahre alte Windmühle in Maupinage
i belgiſchen Hennegau gerät immer mehr in
Ver=
fall, da ſie an einer Sandgrube ſteht. In Brüſſel hau
ſich nunmehr ein Komitee gebildet, um den weuter”
Abbau der Sandgrube zu verhindern, und ſo dis
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[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Dienstag, den 4. Dezember 1928
Nummer 331
Kraftſpork.
Athletenverein Vorwärts Groß=Zimmern — Kraftſportverein E. V.
Neu=Iſenburg 20:0.
Am letzten Samstag abend fand in Groß=Zimmern der fällige
Nück=
kampf in der Oberliga mit dem Kraftſportverein E. V. Neu=Iſenburg
ſtatt. Der Kaiſerſaal war vollbeſetzt und einige hundert Zuſchauer
waren Zeugen der techniſch hochſtehenden Kämpfe. Beide Mannſchaften
mußten mit Erſatz kämpfen und es gab große Ueberraſchungen und
Ent=
käuſchungen. Den Ausſchlag gab es allerdings im Leichtmittelgewicht;
hier kämpfte Karl Ohl=Groß=Zimmern gegen Hirſchmann=Neu=Iſenburg.
In der 10. Minute überließ Hirſchmann Ohl den Sieg, was allerſeits
an=
erkannt wurde. Die Niederlage der Iſenburger fiel zahlenmäßig zu
hoch aus; denn ein Reſultat wie 20:0 wurde im 2. Kreis des DASV.
von 1891 noch nicht erzielt, zumal Neu=Iſenburg der Groß=Zimmerner
Mannſchaft an Technik und Kraft gleichſteht und Groß=Zimmern den
Vorkampf gegen Neu=Jſenburg nur ganz knapp mit 11:9 Punkten
ge=
ſuinnen konnte. Der Unparteiiſche, Herr Schrauder=Darmſtadt, war den
Kämpfen voll und ganz gewahſen und entſchied einwandfrei und korrekt.
Die Kämpfe nahmen ſolgenden Verlauf: Im Fliegengewicht ſiegt
Poth=Groß=Zimmern gegen Wagner=Neu=Iſenburg in glänzender Manier
ſchon nach 3 Minuten durch Halbſtützer. 3:0. Im Bantamgewicht
ge=
winnt Stenner=Groß=Zimmern gegen Seib=Neu=Iſenburg in 20
Minu=
ten nach Punkten. 5:0. — Im Febergewicht macht Weidner=Groß=
Zim=
mern gegen Fiſcher=Neu=Iſenburg den ſchnellſten Sieg des Abends, indem
er ſeinen Gegner ſichon nach 1 Minute abfertigen konnte. 8:0. — Im
Leichtgewicht konnte Heinrich Ohl=Groß=Zimmern gegen Kuhn=Neu=
Iſen=
burg gut gefallen, indem er alle Chancen für ſich ausnutzen konnte, und
ſiegt nach ſchönem Kampf dureh einen gut ausgeführten Schleuderer in
der elften Minute. 11:0. — Im Leichtmittelgewicht fiel, wie ſchon
er=
wähnt, Hirſchmann=Neu=Iſenburg dem Verhängnis zum Opfer. 14:0. —
Im Schwermittelgewicht ſiegt Juſtus Krauß=Groß=Zimmern gegen
Bütt=
ner=Neu=Iſenburg in 1,35 Minuten durch Kopfzug am Boden. 17:0.
Im Schwergewieht ſiegt Bernhard=Groß=Zimmein über Schnabel=Neu=
Iſenburg durch verdrehtew Hüftzug ſchon in zwei Minuten. Hier mußte
ſich die Kraft Schnabels der Technik Vernhards beugen. — W:0 für Gr.=
Zimmern lautet am Schluſſe das Reſultat.
Geſchäftliches.
R
Boten.
Groß=Kampfabend des Sportvereins Darmſtadt 1898 e. V.
am 8. Dezember in der Woogsplatz=Turnhalle.
Die Box=Abteilung vom Sportverein Darmſtadt 98 veranſtaltet
kommenden Samstag, den 8. Dezember, abends 8 Uhr, im Feſtſaal der
Woogsplatz=Turnhalle ihren zweiten diesjährigen Winter=Kampfabend.
Qualitativ vermitteln die Box=Arrangements der 98er von jeher
ausge=
zeichneten Sport, und die bevorſtehende Veraſtaltung wird darin ihren
Vorgängern nichts nachgeben. Diesmal ſtartet im Hauptkampf der
Süd=
deutſche Meiſter im Mittelgeſicht, Bernlöhr=Stuttgart, welcher durch)
ſeine füngſten, aufſehenerregenden Erfolge mit Recht vorzügliches Anſehen
genießt. — Außer dem Stuttgarter iſt vom Veranſtalter die geſamte
erſte Kampfmannſchaft vom 1. Koblenzer Boxklub verpflichtet. Die
Kob=
lenzer haben unter zielbewußter Leitung amerikaniſcher Armee=Trainer
der USA.=Befatzungstruppen einen bemerkenswerten Aufſchwung
ge=
nommen. Wegen ihrer reſpektablen Erfolgsſerie ſeit letzter Saiſon
ſpie=
len ſie heute im Weſtdeutſchen Amateur=Box=Verband mit eine führende
Rolle und nicht zuletzt deshalb gehört Koblenz zu dem Boxſport=Zentren
der Rheinprovinz. Ihr erſtmaliges Debut im Kampfring des
Darmſtäd=
ter Sportvereins dürfte alſo in hieſigen Sportkreiſen ſtarkem Intereſſe
begegnen. — Vervollſtändigt wird das ſorgfältig zuſammengeſtellte
Pro=
gramm durch die Teilnahme weiterer erſtklaſſiger Kämpfer aus
Offen=
bach, Rüſſelsheim und Stuttgart. Unſere einheimiſchen Boxer, welche
mit die Hauptkämpfe beſtreiten, ſtehen demnach dar ſchwierigen
Auf=
gaben, derem Löſung mangels jeglichen Vergleichs nicht vorauszuſehen iſt.
Auf die Paarungen ſelbſt kommen wir noch in einigen Tagen zurück.
Beim Frankfurter Sechstagerennen führten nach 67 Stunden
un=
veränderk Rieger/Richli vor Chmer/Kroſchel, Rauſch/Hüirtgen, Chourd)/
Fahre und Charlier/Duray in einer Runde.
W. Spencer hat ſeinen neugegründeten, bisher wilden amerikaniſchen
Radſportverband bei der UCJ. angemeldet.
Jonny Risco, einer der Amwärter auf die Weltmeiſterſchaft im
Schwergewicht, wurde von Jim Maloney nach Punkten geſchlagen.
Die Geſcheuktage der Firma J. Rehfeld ſollen den Zweck
ver=
folgen, die Kundſchaft zu veranlaſſen, jetzt ſchon Weihnachts=Einkäufe
zu machen, da der Andrang vor dem Feſt gewöhnlich ein ganz koloſſaler
iſt. Die Kundſchaft erhält trotz der ſtadtbekannten billigen Preiſe
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volle Geſchenke, und zwar bei Einkäufen von 5 Mark an 2
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Tiſchtuch oder 1 Tiſchdecke, 150 Zentimeter groß, in wunderbaren
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danthrenfarben. Nützen Sie bitte dieſe Gelegenheit und machen Sie
jetzt Ihre Einkäufe.
Ein ſihönes und praktiſches Buch wird für jeden jetzt, da Weihnachten,
das Feſt der Freude und des Schenkens vor der Dür ſteht, in Frage
kommen. Eine gute Auswahl von unterhaltenden und belehrenden
Büchern finden unſere Leſer und Leſerinnen in dem der heutigem
Nummer unſeres Blattes beigeſügten Proſpekt der Buchhandlung
Bial u. Freund, Berlin § 42, Alexandrinenſtraße 97.
Die Lieſerung erfolgt zu den feſtgeſetzten Verkaufspreiſen gegen
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queme Monatszahlungen ohne Erhebung eines
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lungszuſchlages.
(TV 19296
Eine der älteſten und beſuchteſten höheren Lehranſtalten zur
Aus=
bildung künftiger Techniker und Ingenieure iſt das Technikum Ilmenau
in Thurkfen. Gegründet im Jahr 1894 hat es ſowohl an Zahl der
geſtatteten Nenbau, der 300 weiteren Beſuchern Platz bietet und die
Einrichrung neuer Laboratorien für Phyſik, für Schwachſſtromtechnit und
gutomatiſche Telephonie, für Werkzeugmaſchinenbau und wviſſenſchaftliche
Betriebsführung ermöglichſte, ſo daß in Verbindung mit den bereits
vorhandenen Luboratorien für allgemeinen Maſchinenbau, für
Stark=
ſtromtechnik, für Nadiotechnik, für Zählerprüfung, alle Zweige des
Ma=
ſchinenbaus und der Elektrotechnik eine reiche Ausſtattung finden. Ganz
beſonders wvertvoll iſt die Verbindung der Lehranſtalt mit einer aufs
beſte eingerichtete Maſchinenfabvik mittlerer Größe, ſo daß der Unterricht
in unmittelbavem frucnbarem Zuſammenhang mit der Praxis bleibt.
Dadurch iſt es möglich, das Weſen der rationaliſierten Betriebsführung
und die Konſtruknon nach ſachgemäßen Geſichtspunkten den Stuldierenden
durch die Praxis vor Augen zu führen, vas natürlich von ganz anderer
Wirkung ift als vorgetragene Erfahrungen.
Wer an Hämorrhoiden leidet, tur gut, ſich an die Humidon=
Geſell=
ſchaft, Berlin W 8, Block 233, zu wenden. Dieſe Geſellſchaft ſendet
gratis und franko jedem eine Probe ihrer ausgezeichneten und bowährten
„HumidonSalbe” mebſt mediziniſcher Aufklärungsſchrift über
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Katarrh= und Aſthmaleidenden,
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Nebelſporn” ohne Kaufzwang, ohne Vorausbezahlung und ohne
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nahme mit bedingungsloſem Nückſenderecht 5 Tage koſtenfrei zur Probe
geſandt, damit ſich jeder perſönlich von der hervorragenden Wirkung
dieſer ſegensreichen Erfindung überzeugen kann. Aſthma, Bronchial
katarrh, Bruſt=, Kehlkopf=, Nachen= Naſenkatarrh, Stirnhöhlenkatarrh
und ſonſtige Katarrhe und Krankheiten der Atmungsorgane werden,
wie viele tauſend Anerkennungen einwandfrei beweiſen, wit Hilfe des
Karfort=Inhalators erfolgreich bekämpft. Oft genügen ſogar ſchon die
Probeinhalationen zur Erzielung des gewünſchten Erfolges.
Verlangen Sie nähere Auskunft ſowie Broſchüre: „Katarrh fort!
Ein Troſtwort für Katarrh= und Aſthmaleidende!” nebſt vielen
beglau=
bigten Erfolgscberichten und Dankſchreiben von der Firma Carl
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guſt Tancré, Naumburg (Saale).
Hauptſchriftleitung. Rupoll Maupe
Verantwortlich für Poitiſk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Drug
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Abernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 4. Dez. 6.30: Gymnaſtik. o 13: Schallplatt
O 15.05: Jugendſtunde. Lehrer: K. Stricker: Ein Fiſch, der Ne
baut. o 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorcheſters. o 18.
Aus dem Roman „Maler Nolten” von Ed. Mörike. o 18.30:
Baberadt: Zeitung und Oeffentlichkeit. 19: Hans Philipp A
lieſt aus eigenen Werken. o 19.30: Engliſche Literatur. o 19.
Engliſch. O 20.15: Stuttgart: Konzert des Philharmoniſchen O
Stuttgart. Mitw.: Edith Lorand (Violine). o Anſchl.: Kaſ
„Der Flieger”. Poſſe von H. Brennert.
Stuttgart.
Dienstag 4. Dez. 19.30: Schallplatten. O 11: Nachricht
O 12.30: Schallplatten. S 13.30: Schallplatten. O 15.45: Mechtl
Gfrörer: Weihnachten und Kind. O 16.15: Nachmittagskonz
Mitw.: Gerda Hanſi. Funkorcheſter. o 18: Nachrichten ſüdd.
F=
vereine. O 18.15: Prof. Beutel: Was uns das Sternlicht erzä
O 18.45: Freiburg: Walter Gutkelch lieſt aus eigenen Schrift
O 19.15: Dr. Draſcher: Skizzen aus dem überſeeiſchen deutſe
Leben. (Erinnerungen an Tſingtau.) o 19.45: H. Bühler:
Sternenhimmel im Dezember. O 20.15: Symphoniekonzert.
harmon. Orch. Stuttgart. Dirig.: E. Kurtz. Edith Lorand (Violi
Schumann: Zweite Symphonie. — Mendelsſohn: Violinkonzert.
Dvorak: Symphonie „Aus der neuen Welt‟ Kleine Stücke
Violine und Klavier. W. Hahn (Klavier). Anſchl.: Von Kind
und Tieren. Ausf.: Elſe Dobler (Rezitat.), W. Hahn (Klavi
1. Von Kindern: Eidens: Kleine Suite. — Timmermanns: E
kommunion. — Altenberg: Ein ſchweres Herz. — Anderſen: Aus 4
„Bilderbuch ohne Bilder” — Schumann: Aus den „Kinderſzene
— 2. Von Tieren. Altenberg: Theaterabend. — Timmerman
Das Schweinchen. — Storm: Von Katzen. — Buſch: Von Aff
— Debuſſy: Schlaflied des Eieſanten: Puppenſerenade; (Holliwo
Cake=walk. O.Anſchl.: Nachrichten. O. Anſchl.: Unterhaltungsion
Leitung: Konzertm. Bage.
Berlin.
Dienstag, 4. Drz. 12.39: Für den Landwirt. 15.30;
Blumenthal: Menſch und Mitmenſch. (Menſchliche Hilfsbereitſch
O 16: Bücherſtunde. O 16.30: „London, Liebe zu einer Stadt”
W. Zucker. Geleſen vom Autor. 6 17: Unterhaltungsm
Orcheſter Schmidt=Boelcke. O 19: Rechtsanwalt Dr. Dr. Fren: R
iſt Kampf. (Alte und neue Prozeſſe.) 6 19.30: Prof. Dr. Wegen
Die Polarforſchung. (Die Franklinſuche.) 20: Abendunterhaltu
Mitw.: Dolly Lorenz, Dr. Erich Fortner, M. Kuttner. O 21: Flöt
Konzert. Bach: Sonate Es=dur. — Aree „Betörte Welt” —
ried: Suite für Flöte und Klavier. Prof. Prill (Flöte) und
v. Vultee (Klavier), Alice Weiß (Alt), R. Hernried (Flügel). 2 21.
Der Journaliſt ſpricht. Am Mikrophon: H. Kubſch. O. Anſa
Preſſeumſchau des Drahtloſen Dienſtes. O. Anſchl.: Nachrichten.
Stettin. 19: Intendant Ocert: Die Kulturaufgabe des Stetti
Stadttheaters für Stadt und Provinz.
Deutſche Welle. Dienstag, 4. Dez. 10.15: Berlin: Nachricht
O 12: Franzöſiſch für Schüler. O 13.30: Berlin: Nachrichten. 9
Jugendbaſtelſtunde. E. Drechſler: Wir bauen einen Verſtär
O 15.30: Wetter und Börſe. O 15.40: Tony Jaeckel: Weihnachtl
Hausmuſik. (Advent.) 16: Dr. Prwvat: Die pädagogiſche Pror
in der deutſchen Dichtung von Herder bis Lienhard. o 16.
Leipzig: Unterhaltungskonzert des Funkorch. 6 17.30: G. Förſt
Philoſophiſch=geiſteswiſſenſchaftliche Bücherſtunde. o 18: Dichterſtun
Max Brodt. 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. o 18.55:
Hurwicz: Die ruſſiſche Welt. O 19.20: Priv.=Dozent Dr. Günth
Gay Luſſac zum 150. Todestag. 6 2245: Bildfunkverſug
2: Berlin: Abendunterhaltung. Mitw.: Dolly Lorenz, Dr. Er
Fortner, M. Kuttner. O 21: Flötenkonzert. Mitw.: Alice W.
(Alt), Prof. Prill (Flöte), Rob. Hernried und W. von Vul
(Klavier). e 21.30: Der Journaliſt ſpricht. Am Mikrophon:
Kubſch. O Anſchl.: Preſſeumſchau des Drahtloſen Dienſtes. O 9
ſchl.: Preſſenachrichten. O 22.45: Bildſunkverſuche des Send
Königswuſterhauſen.
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Nummer 337
Dienstag, den 4. Dezbr.
Adam Opel, A.-G.
Die Umgründung der Opelwerke in eine A.=G. iſt am 3. Dezember=
B in das Handelsregiſter eingetragen worden. Die neue Opel=A.=G.
iſt ein A.=K. von 60 Millionen RM. und Rücklagen von 10,34 Mill.
N. aus. Das Kapital iſt in 6000 Aktien zu je 10 000 RM, eingeſtellt.
ünder der Geſellſchaft ſind: 1. Gebrüder Opel G. m. b. H., deren
ein=
brachtes Vermögen mit 59,78 Mill. RM. bewertet wird; 2. die
Opel=
ttomobil=Zentrale G. m. b. H. in Magdeburg, die ein Vermögen in
ihe von 160 000 RM. einbringt; 3. die Fr. Engelhardt G. m. b. H. in
iſſelsheim, die 40000 RM. Aktien erhält; 4. Herr Geh. Kommerzienrat
Wilhelm von Opel; 5. Herr Dr. Fritz Opel. Auch die genannten
ſellſchaften befanden ſich bereits im Beſitz von Opel. Zugunſten der
tgenannten Gründer iſt als Gründer=Vorrecht ein Anſpruch auf
Prozent des in der Bilanz ausgewieſenen, nach der Zuweiſung an die
etzliche Reſerve verbleibenden Reingewinns, mindeſtens 150 000 RM.
jungen. Es erliſcht mit dem Tode des bevorrechtigten Gründers.
neraldirektor der neuen Geſellſchaft wird Herr Fritz von Opel ſein.
r A.=R. beſteht aus den Herren: Geh. Kommerzienrat Dr. Wilhelm
7Opel; Dr. Fritz Opel; Hans von Opel; Fritz Jay, Berlin. In einem
lanzauszug ſind die Kreditoren, Anzahlungen und Familienguthaben
36,07, das Anlagekapital mit 37,54 und das Betriebskapital mit
87 Mill. RM. angegeben.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Vom Holzmarkt ſchreibt uns unſer Mitavbeiter: Dem Drängen der
tereſſenten folgend, iſt einſtweilen zugeſtanden worden, daß die Friſt
das 1927 geſchloſſene Holzproviſorium bis zum 18. Dezember mit
Maßgabe läuft, daß die Sendungen aus Polen bis zum 4. Dezember
den Verſandſtationen abgefertigt ſein müſſen. In Fachkreiſen hofft
n noch immer, daß es zu einer weitergehenden Verſtändigung und
einer Prolongation auf die Dauer von einem Jahr, kommen wird.
mühungen um die Erreichung dieſes Zieles ſind im Gange. Die
Ge=
iftslage am Holzmarkt iſt nach wie vor undurchſichtig, und es fehlt
yt an Stimmen, die an die Möglichkeit einer weiteren Abſchwächung
uben. Die Umſätze in Schnittholz aller Arten ſind unbefriedigend,
fehlt an Unternehmungsluſt, nachdem der Konſum nur die
allernot=
ndigſten Einkäufe vornimmt. Fiskaliſche Bauten liegen nur in
ge=
gem Umfange vor, die Siedlungsbautätigkeit hat ſtark nachgelaſſen,
chäftige ſind n" die Großunternehmungen der Bauinduſtrie, die ſich
Bauholz, un neuerdings auch das Tiſchlerholz vielfach ſelbſt
ein=
ieiden. In den Eroßſtädten geht der Beſchäftigungsgrad in den
utiſchlereien zurück, da die Unternehmungen in den Kleinſtädten
iger arbeiten und vielfach die Bauten auswärts beliefern. Geſucht
ren, da in Polen Waggonſderre verfügt wurde und der Import
nach=
aſſen hat, geflößte Erlenbohlen von 50 Millimeter aufwärts. Einige
irken, wie 55 und 8) Millimeter, woaren am deutſchen Markt kaum
h aufzutreiben. Das Eichengefchäft lag flau. Erwähnenswert iſt
der Kauf von 30000 Feſtmetern Eichen aller Arten zur Herſtellung
Schwellen, Furnierklötzen und Dickteneichen in den Zamoyski’ſchen
rſten (Polen) ſeitens einer Danzig=Berliner Großhandlung, die dieſes
ſchäft gemeinſam mit der Verwaltung der gräflichen Forſten verwerten
d. Angeblaute aſtreine Seiten waren leicht zu verkaufen. Dagegen
der Umſatz in blanken aſtreinen Seiten weiter beträchtlich
zurlick=
angen.
Metallnokierangen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. Dezember ſtellten ſich für
Etrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
ung der Vereinigung für die D. Elektrolytkupfernotiz) 151,50 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berlimer
Metallbörſenvor=
ides (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
ſerung und Bezahlung) ſt=Ulten ſich für Original Hüttenaluminium,
bis 99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., des
ichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM. Reinnickel,
bis 99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 84—87 RM.,
Fein=
er (1 Kg. fein) 78,75—80,25 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. Dezember ſtellten ſich für
pfer: Januar 139 (139,25), Februar, März, April, Mai 139
250), Juni 139,25 (139,50), Juli, Auguſt, September, Oktober 139,50
3,25), November 139,50 (140), Dezember 138,75 (139,50). Tendenz:
ſig. Für Blei: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli,
guſt 143,25 (143,50), September 144,25 (145), Oktober 143,75 (144,50)
vember 143,50 (143,75), Dezember 143,75 (143,75). Tendenz: feſter.
Zink: Januar Februar, März, April 53,50 (53,75), Mai 53
25), Juni, Juli, Auguſt, September 53 (53,50), Oktober 53 (53,75),
vember, Dezember 53 (54). Tendenz: abgeſchwächt. — Die erſten
Aen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 3. Dezember
ten ſich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 684/1
683 3 Monate 69½—2/e, Settl. Preis 68¾, Elektrolyt 7434—75½,
ſelected 73—741) ſtrong ſheets 98, Elektrowirebars 75½; Zinn
ndenz: unregelmäßig): Standard p. Kaſſe 241½—3, 3 Monate 239½
239¾4, Settl. Preis 241½, Banka, Straits (inoff. Not.) 941½4; Blei
ndenz: ſtetig): ausländ, prompt 21¾, entft. Sichten 22‟/zs, Settl.
eis 213/: Zink (Tendenz: willig): gewöhnl. prompt 26½/½=, entft.
hten 26‟ us, Settl. Preis 26½, Aluminium für Inland (inoff. Not.) 95.
Ausland (inoff. Not.) 100, Antimon Reg. engl. Erzeug.=Preis (inoff
t.) 59½—60, chineſ. per (inoff. Not.) 36½—37, Queckſilber (inoff,
½—3, Platin (inoff, Not.) 16, Wolframerz (inoff. Not.) 19,
kel für Inland, für Ausland (inoff. Nor.) 175, Weißblech (inoff. Not.)
8, Kupferſulphat (inoff. Not.) 26½—3, Cleveland Gußeiſen Nr. 3
f. Not.) 66.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chieago, 3. Dez. (Priv.=Tel.)
Beizen: Die Preisveränderungen hielten ſich heute in engen Gren=
Anfangs zogen die Teumine etwas an auf geringe Andienungen
ungünſtige Wetterberichte. Dann trat eine teilweiſe Reaktion ein
die Zunahme der ſichtbaren Vorräte.
Mais: Nach unregelmäßiger Eröffnung konnten ſich die Preiſe
be=
igen auf die ſtetigen Liverpoolar Kabel, Käufe des Handels und
nes inländiſches Angebor und bis zu ³ Cts. über der letzten
Feſt=
lung ſchließen
Roggen: Käufe auf die ſtetige Haltung Winnipegs ließen die Preiſe
angs anziehen. Die höclſſten Kurſe konnten ſich aber nicht halten auf
geringere Exportnachfrage.
Hafer: Die Preiſe lagen heute vorwiegend über dem letzten Stand
Häufe in Märzware und die Fyſtigkeit des Export= und Lokomarktes.
* New York, 3. Dez. (Priv.=Tel.)
Zucker: Die Preife waren heute mehrfachen Schwankungen
unter=
ſen. Nach gut behauptelem Beginn wurden Liquidationen
vorge=
minen, auc erfolgten Hedgingsverkäufe. Später regten kubaniſche
Utungskäufe in Dezemberware an.
Bqumwolle: Auch hier ſchhwankten heute die Preiſe mehrfach. An=
(9s waren Liquidationen und Abgaben für ſüdliche Rechnung zu
be=
ichten auf die verſtimmenben Liverpooler Kabel. Im Verlaufe
nah=
n Handel und Publikum Käufe vor. Doch hielt die freundliche
Stim=
ing nicht lange an.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Dez.:
Getreide: Weizen, Dez. 1165, März 120¾, Mai 125½; Mais,
3. 8½, März 88½8, Mai 91½; Hafer, Dez. 4734, März 48,
a: 48½; Roggen, Dez. 1001 März 105½, Mai 108½.
Fette: Schmalz, Dez. 11,175, Jan. 1929 11,75, März 12, Mai
25: Rippen Dez. 10,65, Jan. 1929 10,90; Speck loco 10,75;
Gte Schweine 8,50—9, ſchwere Schweine 8,75—9; Schweinezu=
9r Chicago 52 000, im Weſten 170 000.
Saumwolle: Dez. 19,55, Jan. 1929 19,62.
Es niotierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Dez.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 1575s, Hartwinter 134½: Mais
* angek. Ernte 99½: Mehl ſpr. wheat clears 5,75—6; Fracht
19 England 3—4, nach dem Kontinent 16.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,90; Talg extra loſe 9½.
Nofav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 111, loco 10½, Dezember
2. Januar 1929 9,84, Februar 9,94, März 10,11, April 10,21,
Tar 10,37, Juni 10/44, Juli 10,60, Sept. 10,85.
Frgätfärter und Beriiner Effettengarfe.
Frankfurt a. M., 3. Dezember.
Zu Beginn der neuen Woche eröffnete die Börſe wieder in feſter
Haltung. Die Stimmung war zuverſichtlich, da die Ausſperrung im
nordweſtdeutſchen Eiſenkonflikt und die damit bedingte baldige
Weder=
aufnahme der Arbeit und der weiter flüſſige Geldmarkt ſtark anregten,
ſo daß gegenüber den ermäßigten Samstags=Schlußkurſen zumeiſt
Beſ=
ſerungen bis zu 2,5 eintraten. Die unſichere Haltung der New Yorker
Börſe vom Samstag wurde dagegen nicht beachtet. Das Geſchäft war
in Spezialwerten wieder ziemlich lebhaft, da weiter größere Käufe des
Auslandes und der Bankkundſchaft ermutigten. Auch ſchritt die
Speku=
lation daraufhin zu Deckungen, ſo daß das an den Markt kommende
Material glatt aufgenommen wurde. Verſchiedentlich wurden noch
Rea=
liſationen vorgenommen, die Kursrückgänge blieben hier aber klein.
Bevorzugt und lebhaft gehandelt waren Zellſtoffwerte. Aſchaffenburg
gewannen 3 Prozent und Waldhof 2,5 Prozent. Von Elektrowerten
waren Siemens mit plus 4,5 Prozent ſtark geſucht, Rhein. Elektriſche
konnten 2,75 Prozent, und Schuckert 2 Prozent gewinnen. Geffürel
da=
gegen auf Realiſationen angeboten und 1 Prozent niedriger. Im
Vor=
dergrunde ſtanden noch am Chemiemarkt J. G. Farben mit plus 2,5
Prozent, Scheideanſtalt plus 1,5 Prozent. Am Montanmarkt waren
Laurahütte ſtark geſucht und bis 6,5 Prozent erhöht. Von Bankwerten
waren Reichsbank bei lebhaften Umſätzen bis 4 Prozent gebeſſert.
Dresd=
ner Bank, Metallbank, Barmer Bank und Deutſche Bank bis 1,5 Proz.
höher. Commerzbank und Danatbank dagegen vernachläſſigt und eher
etwas ſchwächer, Kleyer behauptet, Daimler etwas niedriger. Von
Bnu=
unternehmungen waren Hoch= und Tiefbau auf die Nachricht der
Ge=
ſellſchaft, daß ſich die Verhandlungen zwecks Intereſſengemeinſchaft mit
der Julius Berger A.=G. in einem ſolchen Stadium befinden, wonach
noch nicht geſagt werden kann, unter welchen Bedingungen ſie
verwirk=
licht werden können, ſtark angeboten und bis 6 Prozent niedriger,
Schiffahrtswerte vernachläſſigt. Renten ſtill, Ausländer behauptet. Im
Verlaufe war vom Elektromatkt ausgehend, das Geſchäft weiter lebhaft
und es traten erneut Kurserhöhungen bis zu 2 Prozent ein. Die
Kuliſſe ſchritt zu weiter größerem Deckungen. Am Geldmarkt machte ſich
für Tagesgeld zu 6 Prozent eine erneute Erleichterung bemerkbar. Am
Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1955; gegen Pfunde
20,354; London=Kabel 4,85,12; Paris 124,11; Mailand 92,60; Madrid
30,03 und Holland 12075
An der Abendbörſe blieb die Srimung freundlich, und auf einigen
bevorzugten Märkten wvaren neue Käufe zu beachten, ſodaß gegen den
Berliner Schluß verſchiedentlich weitere Kursbeſſerungen eintraten.
Gegen Schluß ſetzten auf vage Gerlichte Nealiſationm ein, von denen
beſonders J. G. Fapben und die Elektrowerte betroffen wurden.
Berlin, 3. Dezember.
Die bevorſtehende Wiederaufnahme der Arbeit in der weſtdeutſchen
Eiſeninduſtrie war an der heutigen Berliner Börſe naturgemäß das
Tagesgeſpriich. Die Einwirkung dieſer Tatſache auf das Kursniveau blieb
aber erheblich geringer, als man noch vormittags erwarten zu können
glaubte, weil zunächſt die börſentechniſche Lage einer allgemeinen
Kurs=
ſteigerung entgegenſtand. Auf Grund der ſtarken Befeſtigung am
ber=
gangenen Samstag kam bei Beginn des Verkehrs einiges Material an
den Markt, das allerdings ſchon deswegen Unterkunft fand, weil
anderer=
ſeits die Baiſſe=Spekulation beſtrebt war, ihre Engagements einzudecken.
Außerdem kam am Montanmarkt der Dividendenausfall bei Hoeſch und
Köln=Neueſſen in Betracht, der jetzt mit Sicherheit angekündigt iſt. Im
ganzen war die Tendenz der Börſe jedoch freundlich. Einzelne
Spezial=
werte erzielten größere Kursſteigerungen, während im allgemeinen die
Schwankungen in engeren Erenzen blieben. Das Kaufintereſſe des
Aus=
landes hat gegenüber den letzten Tagen etwas nachgelaſſen. Am
Geld=
markt nannte man für Tagesgeld einen leicht ermäßigten Satz von 7,5
bis 9,5 Prozent, Monatsgeld 8—9 Prozent. Warenwcchſel mit Bankgiro
zirka 67/8 Prozent. Das Deviſengeſchäft ſetzte außerordentlich ſtill ein.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe traten Siemens (plus 6) und
Schuckert (plus 3) in den Vordergrund. Man ſprach von einer
bebor=
ſtehenden wichtigen Aufſichtsratsſitzung, ohne zunächſt eine Beſtätigung zu
haben. Auch Banken und J. G. Farbei begegneten ſpäter einigem
Intereſſe. Im Gegenſatz zu der feſten Haltung der Elektrowerte,
ein=
zelner Bank= und Kaliaktien, war der Börſenſchluß etwas abgeſchwächt.
Vielſach wurden Tauſchoperationen vorgenommen. Die ſchwache Haltung
aller internationalen Papiere wie Sbenſka, Chade, Glanzſtoff und
Poly=
phon war bemerkenswert, da man bei einem Ableben des engliſhen
Königs mit matten Auslandsbörſen rechnet.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 3. Dezember. Trotz einer heute
dorliegenden kleinen Erhöhung der Auslandsſorderungen liegen dieſe
noih unter den Preiſen vom Donnerstag. Hier war Weisen etwas feſter,
Roogen und Futtergetreide unverändert, Weizenmehl eine Viertelmark
ermäßigt. Verlangt wurden ſür die 100 Kilogramm ohne Sack
waggon=
frei Mannheim in RM.: Weizen inl. 23,75, ausl. 26,75—28,25, Noggen
22,50—2.75, Hafer inl. 22—23,25, ausl. 23,50—24, Braugerſte, badiſche,
heſſiſche und württembergiſche 25—25,50, pfälziſche 26—26,50,
Futter=
geiſte 20—22, Mais mit Sack 22,75, Weizenmehl Spezial Nall 33,5G,
ſüdd. Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 29,50—32, Kleie 13,50—13,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Dezember. Die Frankfurder
Getreidebörſe war geſchäftslos, die Preiſe gaben zum Teil eine
Kleinig=
keit nach. Es notierten je 100 Kg.: Weizeir 22,75; Roggen 21,75;
Sommergerſte 23,75—24; Hafer 22,75—23,25; Mais 22,25; Weizenmehl.
33—33,50; Roggenmehl 29,25—30; Weizenkleie 13,75—13,85; Roggenkleie
14,25; Erbſen 35—62; Linſen 65—105; Heu 13—13,50; Weizen= und
Roggenſtroh drahtgepr. 4,40—4,50; dito gebindelt 3,50; Treber 20,25
bis 20,50.
1. 12
f19275
98.5
64.—
241.25
1228.—
N. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſſ
Baſalt
Bergmann.
Berl. Karlsruhe Ind. / 75.5
Berl. Kand.=Geſ.... . f294.—
Braunkohl. Briketts /165.—
Bremer Wolle.
1300.5
Danatbank. .
173,75
Deutſche Bank.
1163,5
Disfontogeſ
Tresdner Bank. . . . . 1172.75
Teutſche Maſchinen . 50.—
Teutſche Erdöl .... . f141.25
Deutſche Petroleum. / 83.—
Tynamit Nobel .. . . 1127
Clektr. Lieferung ... /182.5
J. G. Farben..
1276.—
Gelſenk. Berg. .. . . . 1126 5
G. f. elektr. Untern. . . 1280.—
40.5
Kan. Maſch.=Fgeſt.
Kanſa Dampfſch. . . . 1185.25
1147.25
Kapag ....."
1139.5
Karpner. . . . . .
Semoor Zement. . . . 1288.—
3 12
194.—
99.—
62.
246 25
75.25
293.—
165.75
223.—
301.—
174.1254
164.75
174.
49.75
142.75
83.5
129.75
184.75
273.75
125.375
283.
41.25
186.5
145.3754
143.5
285.5
Hirſch Kupfer
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke .. / 82.5
Kahla Porzellan
Kali Aſchersleben .. 1231.—
Salzdetfurth ..
Weſteregeln
Lindes Eismaſch.
V. Loewe & Cv.
Lingel Schuß
Mannesmann Röhren
Niederlanſitzer Kohle
Nordd. Llohd
Orenſtein
Polyphoir
Rütgerswerke
Sachſenwerke
Siemens Glas
er. Glanzſtof
zer
erke
Volkſtedter Porzellan
Wanderer Werke
Wiſſner Metall.
Wittener Gußſtahl .. / 435
12
132.—
1133.5
122,5
f517
1294.75
(171.—
1230.—
44.75
134—
181.—
144.5
1103.75
48 7.75
103.—
1135.75
/432.—
1534.5
93.5
65.—
1123.—
1.59.25
131.35
134.75
82.5
125—
294.—
524.5
297.75
175.—
260.—
134.75
182 75
144 25
107.5
433.—
103.875
135.5
143.—
565.—
94.875
69.5
121.—
162.5
43.5
deviſenmarkk.
Selſingfors
Aien ......"
Prag ...."
Budapeſt .. .
Sofia ...
Solland.
Lelo..
Aopenhagen
Stockholm .."
London ...."
Euenos Airet
Neu=York ...
Belgien ...."
Geld Brie
0.54 10.56
8.92559.045
12.417
73.05
168.31
111.72
111.77
1198
20.327
1.767
4.190!
158.26
12.43
73.19
3.0271 3.033
68.65
11.
1 11.991
12 20
20.367
1.77
4.198
58.385
3. 12.
Geld /Brief
10.543 10.563
58.93
12.42
73 07
3.027
168.3.
19.05
12.44
3.21
3.03:
168.6
111.72/111.94
111.78 112.00
111.99 112.219
20.329 20.3694
1.767 1.771
4 1915 4. 19954
58.265.50.385
Italien.
Paris ..
Schweiz
Tpanien
Lanzig.
Japan.
io de Janeiro
Jugoſlavien..
Portugal ..
Athen
Konſtantinopel
Fanada . . . . . . ."
ruguag.
Mannheimer Großviehmarkt vom 3. Dezember. Zum heutigen
Vieh=
narkt waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebengewiiht je nach
Klaſſe gehandelt: 257 Ochfen 30—35, 202 Bullen 30—49, 387 Kühe 16
is 48, 385 Färſen 34—56, 798 Kälber 42—72, 56 Schafe 44—46, 24
Zie=
gen 10—22, 3251 Scweine 70—80. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig,
Ueberſtand: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schlveinen
mittel=
mäßig, geräumt. Der Montagsmarkt zu Weihnachten wird verlegt auf
Donnerstag, den 27. Dezember, für alle Gattungen. Der Ferkelmaukt
am 27. Dezember fällt aus. In der Neujahrswoche keine Marktverlegung.
Frankfurter Schlachtviehmarktbericht vom 3. Dezember. Der
Auf=
trieb des heutigen Hauptmarktes beſtand aus 1654 Rindern, darunter
342 Ochſen, 75 Bullen, 606 Kühen und 410 Färſen, ferner aus 547
Käl=
bern, 286 Schafen und 5528 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb
des letzten Hauptmarktes waren heute 193 Rinder und 37 Kälber
weni=
ger angetrieben, während 165 Schofe und 630 Schweine mehr zum
Ver=
kauf ſtanden. Marktverlauf: Rinder mäßig, rege, ſpäter abflauend,
ge=
räumt, Schweine gedrückt, Ueberſtanb, Kälber und Schafe ruhig,
aus=
verkauft. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: al) 53
bis 57; 42) 48—52; b1) 42—48; Bullen: a) 47—50; b) 42—46; Kühe:
a) 42—46; b) 35—41: c) 30—34; d) 22—33; Färſen: a) 54—58; b) 48
bis 53; c) 42—47; Kälber: b) 64—69; c) 57—63; d) 48—56; Schafe:
nicht notiert; Schweine: a) 73—76; b) 74—77; c) 74—77z d) 72—77;
e) 68—72; g) 60—66. — Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1. 85—95; 2. 80
bis 85; Bullenfleiſch 78—84; Kuhfleiſch 2. 50—60; 2. 30—50; Kalbfleiſch
2. 75—90; Hammelfleiſch 90—95; Schweinefleiſch 1. 90—96. —
Gefrier=
fleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel verzollt 65 und Hinterviertel Eerzollt 76.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Nachfrage auf dem Stickfroffmarkt im Monat Nohember war
unter Berückſichtigung der Jahreszeit im Juland rege. Erzeugung und
Verſand verliefen ohne Störung. Der Abſatz im Ausland ar
be=
friedigend
Nach einer Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchrift „Die Bank”
wur=
den im November 695 Konkurſe eröffnet (gegen 697 im Oktober) und 298
Vergleichsverfahren eingeleitet (gegen 279 im Oktober). Mangels Maſſe
ſind 120 Konkurſe abgewieſen worden (122)
Am 4. Dezember vollender Direktor Julius Roſenberger,
Vorſtands=
mitglied der Commerz= und Privat=Bank A.=G., ſein 70. Lebensjahr.
Die ſüdafrikaniſche Eiſenbahnverwaltung in Johannesbuug hat die
Lokomotivfabrik Henſchel u. Sohn G. m. b. H. in Kaſſel mit der
Liefe=
rung von 30 Lokomotiverſatzkeſſeln benuftragt. Der Auftrag ſtellt einen
Wert von 600 300 RM. dar.
Während des Monats Nobember betrug die ſhvediſche
Eiſenerzaus=
fuhr 516 00 Tonnen gegen 707 90 Tonnen im Oktober. Inſolge des
Grubenarbeiterſtreiks ſtellt ſih die geſamte Ausfuhr bis Ende Novamber
auf 3800 000 Tonnen gegen 9 164000 Tonnen in der entſprechenden
Zeit 1927.
Die Bank von Griechenland hat ihre Diskontrate von 10 auf 9
Pro=
zent herabgeſetzt.
Die italieniſihe Eiſenproduktion zeigt in den erſten 8 Monaten des
Jahres 1928 mit nur geringen Schwankungen einen allgemeinen
Auf=
ſtieg. So erfuhr die Gußeifenerzeugung eine Erhöhung von 25 795 im
Januar auf 46 547 Tonnen im Auguſt. Die Stahlgewinnung erreichte
im Mai einen Höehſtſtand mit 174 004 Tonnen gegen 121 875 Tonnen im
Januar und 170 335 Tonnen im Anguſt. Für Walzwerksprodukie iſt die
Höchſtziffer im Juni mit 158 786 Tonnen angegeben.
„1
Frankfurter Kursbericht vom 3. Dezember 1928.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay, Freiſtaat
von 1927 ...."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% ThüringerFrei
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
Ablöſungsanleil
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe.
6% Bad.=Bab.v. 26
6% Berlin v. 24.
80 Darmſtadt v. 26
72 Frkf. a. M. v. 26
7% Mainz v. 26..
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberc v. 26
8% Berl. Hyp.:B!
6% Frkf. Hyp.Bk.
„ Pfbr. ,
8% Heſt. Landesb!
8
7%6 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
8% Mein.Hhv. Bk
8½ Pfälz. Hhp. Bl
3% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .
Aa
14.9
6.5
79
93
87
90.5
92.25
97.5
97.5
97.5
97.25
89
93.8
85
81.5
98
97.5
o7
O Rhein. Hyp.=Bk
8% Rhein.=Weſtf
Bd.=Credit .. . .
8% Südd. Bob.,
Cred.=Bank ...
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
* Ser,II
6% Daimler Benz
von 27..
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26..
70 Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ......"
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......"
4:/,% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914.
4%0 Oſt. Goldrente
4:/,% Num. Gold
von 1913
401 Türt. Admin.
1.Badgad
4So
Zollanl
42
4½/.2 1913 Ungarn
4:/,91914
4% Ung. Goldr
511
66
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
93
37
20
271
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank
Eff.=u.
Wechſel=
bank .. . . . . . . .
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
frankf. Bank.. .. .
„ Hyp.=Bk. .....!
„ Pfdbr.=Bk.....
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank . . . . . ..
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . .
„ Hyp.=Bank..."
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Wiener Banwerein
300
174.75
126
161
165
174
117.25
149
153.75
139
143
216
160
34.5
159.5
343
124.75
215
14:
A.-G. ſ. Verkehrsn
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge. .......
Hapag ..........!"
Nordd. Lloyd ...."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
185
Rccum. Berlin.
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26.15 16% AEG. Vorzug
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Bergm. El. Werke
133
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90.75
147
144.5
115.5
90.5
Rie
193
236.5
243
155
124.25
Buderus Eiſen
Cemen Heidelberg
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz....
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Holzmann, Phil. . .
139
175
85.75
156
142.7:
195
336
315
265
184
200
62.25
38.2
271
158
90
142.25
92
Nr
280
101.5
141.5
183.5
88
113
119
139
Holzverk.=Induſtrie/ 96
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Rütgerswerke ... .1109.5
184.75
134.5
117
1103.5
40
22.1
62
119.25
63.5
108
93‟,
113
290
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Waldho
118.5
107.5
151
108.5
79.5
155.5
131
138.25
214
1a0
289.5
Alltanz u. Stuttg.
Verſicherung
Frkft. Allg. Verſ.=C
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 1237
Mannh. Verſich. ..1155
1025
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Dienstag, den 4 Dezember 1928
Nummer 337
A9
Das gettlese Mädchen
A b beute
RAEinsrRASSE TOFFERNSPRECHER TT2
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Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 by Verlag Oskar Meiſter, Werdau.
(Nachdruck verboten.)
Hanni lachte ſpöttiſch. Es war nicht das erſte Mal, daß
er ihr einen gemeinſamen Ausflug vorſchlug.
„Nun, wie ſollte es ausſehen? Sehr fein. Ich glaube nicht,
Ihr Freund, der Sie immer ſo brav abholt,
zahlungskräf=
er iſt, als ich. Mit einem Spaziergang im Tiergarten würde
Sie ſicher nicht abſpeiſen.”
Da war wieder die dreiſte Ironie in ſeinem Geſicht. Das
ſehrliche Flackern in den Augen.
Hanni wurde ernſt. Er war ihr alſo geſtern gefolgt, als
mit Hugo noch ſpazieren ging. Das ſah ihm ähnlich. Es
ßfiel ihm ja ſchon lange, daß ſie bereits — „abgeholt” wurde.
Sie zuckte verächtlich die Schultern.
„Werter Herr Lieblich — Sie verſchwenden Ihre koſtbare
it an eine nutzloſe Spionage. Wirklich. Geben Sie es doch
llich auf, mir — läſtig zu fallen!“
Sie drehte ihm kurz den Rücken zu und beſchäftigte ſich
wie=
mit der Maſchine.
Lieblich zog den Kopf ein, als hätte er eben eine kalte Duſche
ommen.
„Katze —”, murmelte er und ging mit den ihm eigenen,
enartig=lautloſen Schritten wieder zur Tür hinaus.
Hanni atmete auf. Gott ſei Dank — den war ſie wieder los.
n mußte ihm gegenüber ſchon deutlich ſein.
Eine Weile arbeitete ſie nun gleichmäßig hintereinander. Faſt
in Erbitterung. Manchmal traf ihr Blick mit Befriedigung
großen Stoß der Korreſpondenzen, den ſie noch zu erledigen
te. Und der Gedanke ſaß in ihr: Gut ſo! Es kann nicht
auf=
en, wenn ich um die Mittagszeit nicht in die Kantine gehe.
Ein harter Zug feſter Entſchloſſenheit lag um ihren Mund.
Ja — um die Mittagszeit — wollte ſie es tun! Da war
itegaſt für zwei Stunden fort. Und Lieblich in der Kantine
: Eſſen. Dann war ſie allein im ganzen Büro. Sie beſaß
Duplikatſchlüſſel zum Kaſſenſchrank — Wittegaſt ſelber
küm=
tte ſich nie um den Kaſſenbeſtand. In einer Minute konnte ſie
Geld — in der Handtaſche haben! Und nachher wollte ſie
n Wittegaſt um Urlaub für den nächſten Tag bitten, damit ſie
Mutter in das ſchleſiſche Waldſanatorium bringen konnte,
das ſie ſich bereits entſchieden hatte.
Sie ſah nach der Uhr auf dem Schreibtiſch. Fühlte, wie eine
e Spannung der Nerven ſie in Erregung hielt.
Noch eine halbe Stunde!
Da klingelte das Telephon aus dem Nebenzimmer.
Wittegaſt rief. Ein Privatdiktat!
Sie ſtand auf und ging hinüber.
„Fünf Minuten, Fräulein Bergmann. Nanu — fühlen
Sie ſich nicht wohl?”
Er blickte ſie überraſcht an. Sie zwang ſich zu einem Lächeln.
Spürte deutlich das Zittern ihrer Knie.
„Doch — doch —
Aber ihr war, als müßte die Scham ihr das Herz zerreißen.
Stand ſie nicht im Begriff, das Vertrauen dieſes Mannes
furcht=
bar zu enttäuſchen? Seine ſtete Freundlichkeit — ſchlecht zu
be=
lohnen? In ihrer Verwirrung ſtieß ſie hervor:
„Meiner Mutter geht es — ſehr ſchlecht.”
„Ach — ja, warum kommen Sie dann? Sie brauchten mir
das doch nur zu ſagen — und Sie ſind für einige Tage
dispen=
ſiert. Das iſt doch ſelbſtverſtändlich, Fräulein Bergmann.”
Hanni atmete tief.
Aaen krarmpelken
Aaranfnn
„Ja — gewiß, Herr Wittegaſt — aber es iſt doch hier ſo viel
zu tun —‟.
„Ach — Unſinn! Ihre Frau Mutter hat natürlich ſtärkere
Anrechte an Sie. Wenn es ſo ſchlimm mit ihr ſteht, bleiben Sie
eben zu Hauſe. Baſta!”
Er nickte ihr herzlich zu und in ſeinem Blick leuchtete
unver=
kennbar die tiefe Freude, ihr gefällig ſein zu können. Er war
nicht der Chef, der zu ihr ſprach, ſondern der Mann, der in ſeiner
Liebe ganz mit ihr empfand und teil haben wollte an der
Für=
ſorge um die Kranke.
Hanni faltete die Hände feſt ineinander, um ihre Erregung
zu bezwingen.
„Es — es wird nun nicht mehr nötig ſein, Herr Wittegaſt.
Meine Mutter fährt morgen nach Schleſien zur Kur. Ich möchte
ſie hinbringen. Eigentlich wollte ich Sie erſt am Nachmittag
bitten, mir für morgen frei zu geben — nun —
Er unterbrach ſie herzlich.
„Aber ja — natürlich. Wieviel Tage wollen Sie wegbleiben?
Drei — vier? Eine Woche?”
„Nein — nein — das geht ja nicht. Schon der Koſten wegen.
Mama iſt doch in guter Hut. Nur hinbringen will ich ſie.”
„Alſo ſchön — kommen Sie wieder, wann Sie wollen. Aber
bitte — nur nicht übereilen. Erledigen Sie alles in Ruhe. Sie
können ſelbſtverſtändlich ſofort gehen —
Hanni wehrte haſtig ab.
„Nein — das iſt nicht nötig. Es iſt noch ſoviel Arbeit auf
meinem Tiſch —
Wittegaſt lächelte.
„Die kann Lieblich erledigen. Er hat ja genug Damen zur
Verfügung.”
Eeite 15
„Aber ich möchte das nicht”, ſagte Hanni faſt zornig. „Nein,
bitte, Herr Wittegaſt — das muß ich noch beſorgen. Nachher
kommt nur Unordnung hinein und ich habe doch keine
Ent=
laſtung
„Nun, wie Sie wünſchen. Schön. Aber nur das alte
auf=
arbeiten — nichts neues anfangen. Wenn ich nachher vom Eſſen
zurückkomme, hoffe ich, Sie nicht mehr hier vorzufinden. Wenn
Sie morgen fahren wollen, haben Sie die Nacmittagsſtunden
reichlich nötig. Und nun wollen wir ſchnell das Diktat
auf=
nehmen.”
Mit äußerſter Anſtrengung zwang ſich Hanni zur Ruhe, aber
ihr Innerſtes war voll Aufruhr. Sie wagte nicht von ihrer Arbeit
aufzublicken und war froh, als das Diktat zu Ende war. Als
ſie ſich vom Stuhl erhob und in ihr Zimmer zurückgehen wollte,
hielt Wittegaſt ſie mit einer Handbewegung noch zurück.
„Ich gehe jetzt zum Eſſen, Fräulein Bergmann. Alſo
glückliche Fahrt und geſundes Wiederſehen —
Er reichte ihr die Hand.
„Und Ihrer Frau Mutter wünſche ich einen guten
Heil=
erfolg.”
Seine Blick ruhte ernſt in ihrem Geſicht. Leiſer ſetzte er hinzu:
„Das größte Glück des Menſchen iſt ja wohl, eine Mutter zu
haben. Man weiß das oft erſt zu ſpät. Und nur die Liebe eines
anderen Menſchen kann über den Verluſt hinweghelfen.”
Es war, als wollte er noch mehr ſagen, aber da verwirrte
ſich ſein Blick. Seine Hand, die ihre Finger umſpannt hielt, ſank
zurück. Hanni ging langſam durch die Tür.
Noch immer fühlte ſie dieſen feſten, hellen Blick Wittegaſts
auf ſich, als ſie ſchon lange wieder allein war, und ſpürte, was
dieſer Blick in ſeiner Verwirrung noch ſcheu ſagen wollte. Eine
Mutter haben! Er war — das wußte ſie — ſchon ſehr lange
allein. Hatte frühzeitig auf eigenen Füßen ſtehen müſſen. Nur
hatte er da plötzlich vor ihr etwas von ſeiner tiefſten Einſamkeit,
ſeinem tiefſten Fühlen enthüllt und beinahe war da etwas wie
Mitleid, das ſie nun für ihn empfand. Das tiefſte Glück eines
Menſchenherzens, — es fehlte ihm bei all ſeinem Reichtum, ſeiner
großattigen induſtriellen Stellung. Es dürſtete kein Frauenmund
in Sehnſucht nach ihm. Kein Herz ſchlug ihm entgegen, wenn er
abends nach Hauſe kam in ſeine elegante Villa in Wannſee.
Sie fuhr aus ihren Gedanken auf.
War es nicht — ſo weit?
Wittegaſt war bereits weg. Und Lieblich ſaß gewiß ſchon
in der Kantine. Plötzlich ſchlug ihr Herz wild. Die Tat drängte!
Ihr war, als ſie mitten im Zimmer ſtand, als ſchwanke der
Boden unter ihren Füßen. Und gleichzeitig — als hielte eine
fremde, geheimnisvolle Macht ſie feſt und ließ ſie nicht in die
Nähe des Geldſchrankes gelangen.
Sie riß ſich zuſammen. Schritt auf die Tür zu, die zu
Lieblichs Büro führte. Oeffnete ſie. Niemand war im Zimmer.
Der Sekretär war alſo, wie ſie vermutet hatte, ſchon zum Eſſen
gegangen.
(Fortſetzung folgt.)
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bevorzugt sind . . 4.50, 3.95, 2.95.
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gute Qualitäten
75 D50
Geite 16
Dienstag, den 4 Dezember 1928
Nummer 337
Aelläde!
NALLSoSTOtTA
Ein Heilapparat wird Aerzten und Leidenden kostenlos zur Probe gesandt!
Katarrh fort! Asthma fort!
Aſthma, Bronchial=Katarrh, Bruſt=,
Kehlkopf=, Rachen=. Naſen=Katarrh,
Stirnhöhlen=Katarrh und ſonſtige
Ka=
tarrhe und Krankheiten der
Atmungs=
vrgane werden auch in veralteten Fällen
erfolgreich bekämpft durch den
viel=
tauſendfach bewährten „Karfort=
Inha=
lator mit dem Nebelſporn”.
In Fällen, in denen eine Heilung nicht
möglich iſt (wenn z. B., wie oft bei
Aſth=
ma, organiſche Veränderungen vorliegen),
ſchafft der Apparat doch Linderung und
hilft manche Huſtenqual erleichtern, ſo
daß das Leben wieder lebenswert wird.
Haben Sie solshe Beschwerden?
Wer an einem der vorgenannten Ubel
leidet, wer häufig geplagt wird von
quä=
lendem Huſten, Luftmangel mit
pfeifen=
den, raſſelnden, röchelnden, giemenden
Atemgeräuſchen, Trockenheit, Brennen,
Kitzelgefühl im Halſe, Bruſtſchmerzen,
Heiſerkeit, Huſten, Schnupfen, Grppe,
Verſchleimerung, durch Katarrhe bedingte
Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen, Kopf= und
Geſichtsſchmerzen, Schlafloſigkeit oder
ähnlichen nervöſen Erſcheinungen, ſofern
ſie mit Katarrhen und Aſthma im
Zu=
ſammenhang ſtehen, der verſäume nicht,
von meinem nachſtehenden, völlig
riſiko=
freien Angebot Gebrauch zu machen.
5 Tage kostenfrei zur Probe!
Ich mute niemanden zu, den „Karfort=
Inhalator mit dem Nebelſporn” auf bloße
Empfehlung hin unter Nachnahme zu
be=
ziehen, ſondern ſchicke dieſen Apparat
Lei=
denden genannter Art ohne Nachnahme,
ohne Vorausbezahlung, ohne Kaufzwang,
ſofort gebrauchsfertig, mit Probefüllung
und genauer Anweiſung fünf Tage
koſten=
los zur Probe. Die Verſandtage werden
hierbei nicht mitgerechnet. Sie können
alſo ohne jedes Riſiko in aller Ruhe den
Apparat volle fünf Tage lang an ſich ſelbſt
ausprobieren und ſich ſo perſönlich vonder
Wirkſamkeit dieſer ſegensreichen
Erfin=
dung überzeugen oder ihn von Ihrem
Arzt begutachten laſſen. Jeder, der den
Apparat nur einmal benutzt hat, iſt
ver=
blüfft, erſtaunt und begeiſtert, und wird
ihn als treuen, ſtets hilfsbereiten
Fami=
lienfreund gern behalten. Oft genügen
ſo=
gar ſchon die Probe=Inhalationen zur
Er=
zielung des gewünſchten Erfolges.
Vor=
benutzte Apparate, durch die eine
Uber=
tragung von Krankheitskeimen möglich
wäre, gelangen ſelbſtverſtändlich nicht
zum Verſand, wofür volle Garantie
ge=
leiſtet wird. Garantieſchein liegt jeder
Sendung bei, desgleichen Broſchüre:
„Katarrh fort! Ein Troſtwort für Katarrh=
und Aſthmaleidende” nebſt vielen
beglau=
bigtenErfolgsberichten und Dankſchreiben.
Ein billiger Hausfreund!
Der Apparat koſtet 9.50 Mark. Nur ein
Apparat iſt für die ganze Familie
erfor=
derlich, daher für die Dauer ſehr billig.
Wer mit dem Apparat zufrieden iſt,
wird nach Ablauf der Probezeit gern den
Gegenwert von 9.,50 Mark einſenden und
die Sache weiterempfehlen, womit
ge=
rechnet wird. Nach Eingang des Betrages
bzw. der erſten Nate laſſe ich Ihnen dann
noch eine Flaſche Inhalationsflüſſigkeit,
für viele Wochen ausreichend, ſowie einen
beſonderen Anſatz für die Naſe
voll=
kommen koſtenfrei zugehen. Irgendwelche
weiteren Koſten entſtehen nicht.
Unver=
langte Nachnahmeſendungen werdennicht
gemacht.
Auf Wunsch auch Ratenzahlang!
Wem der Betrag von 9.50 Mark mit
einem Male zu hoch iſt, kann in mehreren
Raten bezahlen (auf Wunſch auch 1 Mark
wöchentlich).
Wer hingegen nach gewiſſenhafter
Prü=
fung oder nach Rückſprache mit ſeinem
Arzt der Anſicht iſt, daß dieſe Kur ſich für
ſeinen beſonderen Fakl nicht eignet, ſchicke
den Apparat ohne Angabe von Gründen
zurück, und die Sache iſt erledigt.
iche
in der Brust und zwischen den
Schul-
terblättern sind — neben anderen
hier angeführten Symptomen —
An-
zeichen, daß die Atmungsorgane nicht
in Ordnung sind. — Man lasse sich in
solchem Falle von seinem Haus- oder
Kassenarzt gründlich untersuchen ehe
es zu spät ist. Schon mancher
Schwind-
suchtspatient hat sich sein schweres
Leiden dadurch geholt, daß er einen
anfänglich nur leichten Katarrh nicht
genügend beachtete.
Naturheilkundige, Biochemiker
Mag-
netopathen. Hypnotiseure,
Augendiag=
nostiker, Astro Bio ogen u. dgl. sind
keine Aerzte.
Die beiden Modelle!
Vom „Karfort=Inhalator mit dem
Nebelſporn” gibt es zwei Ausführungen:
1. den größeren aufſtellbaren
Hausappa=
rat; 2. den ganz kleinen, flachen
Taſchen=
apparat. Letzterer iſt hauptſächlich für
Leute beſtimmt, die ihn auf der Reiſe oder
zur Arbeitsſtätte mitnehmen wollen.
Leiſtung, Wirkſamkeit und Preis (9.50
Mark) iſt bei beiden Apparaten gleich.
Die Probeſendung wird jedem
Leiden=
den gemacht, der darum ſchreibt, ohne
Unterſchied der Perſon und des Standes,
ganz gleich, ob Arbeitsmann oder
Kom=
merzienrat. Genaue und deutliche Adreſſe
mit Angabe von Stand oder Beruf jedoch
unbedingt erforderlich. An unvollſtändige
Adreſſen kann nur unter Nachnahme
ge=
liefert werden.
Es mögen ſich aber nur ſolche
Intereſ=
ſenten melden, die den Apparat wirklich
ſelbſtbzw. bei einem Familienangehörigen
verwenden wollen.
Die täglich eingehenden Anfragen von
Privatperſonen wegen Ubernahme von
„Vertretungen” oder
Generalvertretun=
gen” ſind völlig zwecklos und bleiben
un=
beantwortet.
Zum Wiederverkauf liefere ich nur an
Apotheken, Drogerien und
Sanitäts=
häuſer.
derzlen!
wird der Apparat ſelbſtverſtändlich
eben=
falls gern zur Anſicht und Probe
über=
ſandt, nicht aber Privatperſonen, die ſich
gewerbsmäßig mit Krankenbehandlung
befaſſen.
Viele Arzte verordnen den „Karfort=
Inhalator” ſtändig, bei vielen
Kranken=
kaſſen iſt er zugelaſſen.
Vorsicht!
Nachahmungen des „Karfort=
Inhala=
tor” gibt es nicht. Jedoch wird verſucht,
andere Inhalationsapparate an ſeiner
Stelle zu verkaufen. Laſſen Sie ſich ni
irrreführen! Nur ich allein bin berechti
den vieltauſendfach bewährten „Karf=
Inhalator mit dem Nebelſporn” her
ſtellen, ſonſt niemand! Insbeſondere
darauf hingewieſen, daß die von b
ſchiedenen Seiten unter Bezeichnung
wie „Tancré=Inhalator” oder „Inhala
nach Taneré” oder ähnlich angeboter
Apparate nicht mit meinem „Karft
Inhalator” identiſch ſind. — Das frü
von mir in einem anderen Ort betriebe
ähnliche Unternehmen iſt ſchon vor !/
gerer Zeit in andere Hände übergegang
unterſteht alſo nicht mehr meiner Leitu=
Achten Sie genau auf meine Firmau
Wohnort:
Carl August Tancré
Maumburg (Saale) 654
damit Sie auch den echten Original=K
fort=Inhalator mit dem Nebelſporn
kommen. — Am beſten iſtes, Sie ſchreil
gleich heute noch und benutzen den un
angefügten Beſtellſchein. Poſtkarte.
nügt jedoch auch. — Wenn Sie Na /
nahmeſendung wünſchen, bitte ich an.
geben, ob Sie den größeren Hausappa
oder den kleinen Taſchenapparat wi
ſchen: der Preis iſt der gleiche (9.50 M.
Porto, Nachnahme= und Verpackun
ſpeſen trage ich, auch werden Nachnahn
ſendungen nicht nur mit
Probefüllu=
ſondern gleich komplett mit einer für vi
Wochen ausreichenden Menge Inha
tionsflüſſigkeit geliefert. Für den Taſch
apparat liefere ich auf Wunſch auch
feſtes Etui zum Mehrpreiſe von 1.50 9.
(zuſammen alſo 11.— Mk.). — Erf
lungsort für Lieferung; Zahlung u
Rückſendung: Naumburg (Saaleſ. Te
grammadreſſe: Tancré. Naumburgſag
Poſtſcheckkonto Leipzig Nr. 84 631.
Wenn Sie zurzeit für den
Appa=
keine Verwendung haben, heben Sie
dieſes Angebot gut auf, Sie können
vielleicht ſpäter einmal brauchen.
Aoparat
gebrauchs-
fert g 5 Tage
kostenlos zun Proße
Ist ein besserer
Be-
weis für die Güte des
Apparates
wohl denkbar?
Katarrhe im Herbst!
Wenn der bedeckte Himmel blind und grau
herniedersieht, der Wind unwirsch und mit
heimtückischem Pkeifen um die Ecken fährt
und der Staub der Straßen, gemischt mit welken
Blättern und Papierketzen, durch die kühlere
Lukt gewirbelt wird: das sind die Tage der
herbstlichen Katarrhe! Ungezählte Bazillen,
von keiner heilsamen Sonne abgetötet, dringen
in unsere Atmungsorgane ein, und von der
Widerstandsfähigkeit unserer Körvers hängt
es dann ab, ob er Sie alle Vernichten kann.
Noch ist auch unsere Haut von der
Sommer-
wärme verwöhnt, und selbst mit der Kleidung
vermögen wir nicht in jedem Falle den Starken
herbstlichen Temperaturschwankungen
aus-
gleichend zu folgen. Was kann man gegen diese
Gekahren der Witterung tun? Vor allem
natür-
lich sich möglichst gegen Erkältungen schützen
damit die Bazillen keinen vorbereitenden Boden
für ihre Tätigkeit finden. Dann aber: Keine
Erkältung, die einmal entstanden ist, leicht
nehmen, sondern bei jedem Katarrh, der sich
festgesetzt hat und nicht weichen will,
un-
verzüglich den Haus- oder Kassenarzt zu
Rate ziehen! Auch aus wirtschaftlichen
Grun-
den ist dies dringend zu empfehlen, da
hundert-
tausende von Arbeitswochen aljährlich
in-
folge Vernachlässigung einer einfachen
Er-
kältung verloren gehen.
* Aoparat gebrauchs-
Luparat gebrauebs.
* kostenlos zun Probs
s Ist ein besserer Be-
S weis für die Güfe des
Apparates
wohl denkbar?
Viele kausend Anerkennangen
bestätigen die hervorragende Wirksamkeit des „Karfort-Inhalator mit dem Nebelsporn
Man lese z. B. die nachtolgenden hier wörtlich und mit vollen Adressen wiedergegebenen Zuschriften.
(Mg4184
Seit langen Jahren schwere
Alemaot!
Seit langenJahren leideich an ſchwerer
Atemnot und beſonders in letzter Zeit an
zunehmender ſtarker Verſchleimung. Alle
möglichen angewandten Mittel zeigten
keine oder eine kaum merkliche
Erleichte=
rung. Der von Ihnen probeweiſe erhaltene
undnun 2 ½Tage benutzte „Karfort=
Inha=
lator” hat mir in dieſer kurzen Zeit eine
über alles Erwarten große Beſſerung
ge=
bracht, ſo daß ich dieſe ſegensreiche
Er=
findung jedem Leidenden nur wärmſtens
empfehlen kann.
Selbſtverſtändlich behalte ich dieſen
Ap=
parat und überweiſe Ihnen mit gleicher
Poſt auf Ihr Konto „Leipzig 84 631” den
Gegenwert in Höhe von 9.— Mk.
Darmſtadt, Heinrich=Fuhrſtr. 11.
Emil Birnbaum.
chronischer Luftröhren- und
Bronchialkatarrh!
Der Wahrheit entſprechend berichte ich
Ihnen. — Als 72jähriger habe ich Ihren
Karfort=Inhalator ſeit 6 Wochen benutzt
und fühle mich infolgedeſſen trotz des
höchſt ungünſtigen Wetters ſehr wohl.
Chroniſcher Luftröhren= und
Bronchial=
katarrh mit Ausſicht auf Aſthma plagten
mich früher, beim Treppenſteigen
Atem=
not, nachts Huſten bis zum Erſticken, eine
Plage für die Umgebung und für mich
ſelbſt. Heute nehme ich ohne Beſchwerde
zwei ſehr ſteile Treppen zu meiner
Woh=
nung und in der Nacht habe ich nahezu
vollkommene Ruhe. Ihr Karfort müßte
in jeder Familie vorrätig ſein, dann
blie=
ben viele Unannehmlichkeiten und
Schmer=
zen erſpart. Tatſächlich haben Sie mit
Ihrer Erfindung der Menſchheit einen
unſchätzbaren Dienſt erwieſen. Ich habe
früher auch andere Apparate ausprobiert;
der Ihrige überragt dieſe turmhoch.
Mei=
ner Empfehlungen in Bekanntenkreiſen
dürfen Sie ſtets ſicher ſein.
Darmſtadt, Lichtenbergſtr. 37.
Frz. Joſ. Bernd, Lehrer i. R.
25 Jahre Bronchlalleiden!
Vor allem vielen Dank für die
Zuſen=
dung des ſo nützlichen Apparates. Ich bin
71 Jahre alt und habe in den 25 Jahren,
wo ich dieſes Bronchialleiden habe, ſchon
wer weiß, was alles probiert aber immer
ervgeblich, bis ich jetzt durch einen
Be=
kannten auf Ihren Karfort=Inhalator
auf=
merkſam gemacht wurde und mir
denſel=
ben, halb mißtrauiſch, ſchicken ließ. Ich
habe aber nach achttägigem Gebrauch eine
zwar nicht völlige Beſeitigung, aber
ko=
loſſale Linderung erfahren und glaube,
daß ich dadurch noch weitere Fortſchritte
machen kann. Was ich bis dahin aushielt,
war nicht zu beſchreiben. Alſo darum
beſten Dank, ich werde gern jedermann
den Inhalator empfehlen.
Laubenheim bei Mainz.
Adam Schneider.
Arzt hat ihn für sehr gut
be-
kunden!
Bin mit Ihrem Apparat ſehr zufrieden.
Mein Katarrh iſt faſt ganz verſchwunden.
Unſer Arzt hat ihn für ſehr gut befunden.
Ich werde Sie ſehr empfehlen bei meinen
Bekannten.
Rüſſelsheim (Heſſ.), Frdr.=Ebert=Str. 37.
Philipp Hüter, Schloſſer.
Uebertrikft die Erwartungen!
Mit dem mir zugeſandten Karfort=
In=
halator bin ich ſehr zufrieden und
über=
trifft derſelbe in jeder Beziehung meine
Erwartungen. Ich hatte ſeit beinahe zwei
Jahren einen Rachenkartarh und auch
neuerdings einen ſtarken
Bronchial=
katarrh. Nach 3—4maliger Inhalation
verſpürte ich ſchon große Erleichterung,
und nach einigen Tagen hörte der Huſten
gänzlich auf, ſo daß ich jetzt nach 14tägigem
Gebrauch trotz meines hohen Alters
(74 Jahre) gänzlich befreit bin. Ich werde
nicht verfehlen, Ihren Karfort=Inhalator
zu empfehlen, wo ich nur kann.
Klingenberg am Main.
Rud, Schilling.
Hais wieder in Ordnung!
„Ich möchte nicht verſäumen, Ihnen für
Ihren vor Jahresfriſt gelieferten
Inhala=
tionsapparat meinen herzlichſten. Dank
auszuſprechen. Durch übermäßiges
Rau=
chen und ſchwere Erkältungen hatte ich mir
die Atmungsorgane ſo verdorben, daßkein
Mittel dauernd half. Nur IhremApparat
allein danke ich es, daß mein Hals wieder
in Ordnung iſt und ich im Geſangverein
meinen Platz als Tenor wieder einnehmen
kann.
Offenbach a. M., Bismarckſtr. 7, p., bei
Schleicher. Heinrich Langlitz.
Bronchlalkafarrh!
Der Karfort=Inhalator iſt unverſehrt
angekommen. Nachdem ich denſelbenjetzt
5Tage benutzt habe, kann ich es nicht
unter=
laſſen, Ihnen über den überraſchend
günſtigen Erfolg Mitteilung zu machen.
Eine ſchwere Grippeerkrankung hatte
ei=
nen ſo ſtarken Bronchialkatarrh zur Folge,
daß ich wegen heftigen Huſtenanfällen
keine Nachtruhe mehr hatte und wegen
ſtarker Verſchleimung oft in
Erſtickungs=
gefahr kam und deshalb aus Angſt häufig
aus dem Bette ſprang. Nach fünftägiger
Inhalation bin ich, Gott ſei dank,
voll=
ſtändig von dieſem Leiden befreit. Ich
kann Ihnen nur meine volle Anerkennung
zollen und danke Ihnen von Herzen für
die Hilfe in großer Not. Ich werde den
Apparat wegen ſeiner ausgezeichneten
Wirkung und bequemen Handlichkeit
überall empfehlen. Auch bei meinem
mehr als zehnjährigen Naſen= und
Rachenkatarrh ſpüre ich ſchon große
Beſſerung.
Lämmerſpiel, Kreis Offenbach a. M.
Keller, Rektor,
Der beste von sämtlichen
In-
halatoren der Gegenwart!
Den von Ihnen vor etwa einem
Viertel=
jahr bezogenen Inhalationsapparat kann
ich nur jeder Familie empfehlen. Alle
Bonbons, Tabletten und ſonſtige Sachen
helfen nicht, aber der Karfort=Inhälator
mit dem Nebelſporn iſt der beſte von
ſämt=
lichen Inhalatoren der Gegenwart. Mein
jedes Jahr wiederkehrender Katarrh
(Bronchial iſt ſpielend leicht zu beſeitigen.
Ein wieder beginnender
Naſenneben=
höhlenkatarrh war ebenfalls bald
be=
ſeitigt. Vier bis fünf meiner Bekannten
haben auf meine Empfehlung den
Appa=
rat angeſchafft und haben mein Urteil
beſtä igt. Ich habe das Gefühl, daß ihr
Inhalator ein Vorbeugungsmittel gegen
Grippe war, wvelche zur Zeit in Mainz
herrſcht, denn in meiner Familie wird der
Inhalator fleißig gebraucht und iſt bis
jetzt noch keine Grippe eingetroffen,
ob=
wohl ich beruflich tätig mit dem Publikum
ſehr nahe in Berührung komme.
Dieſe meine Begutachtung können Sie
nach Belieben als Aufklärung verwenden.
Mainz, Mombacher Str. 217,,=
Philipp Weilbächer.
20 Jahre Bronchlalkatarrh und
Asthma!
Ihr Karfort=Inhalator mit dem
Nebel=
ſporn, welchen ich ſchon ſeit Februar d. J.
im Gebrauch habe, hat mir ausgezeichnete
Dienſte geleiſtet. Mein hartnäckiger
Bron=
chialkatarrh und Aſthmaleiden, die mir
ſchon über 20 Jahre ſchwer zu ſchaffen
machten, ſind wie verſchwunden. Ich
ſpreche Ihnen nochmals meinen
herz=
lichſten Dank aus und werde Ihren
In=
haliſator, in meinen Bekanntenkreiſen
beſtens empfehlen.
Mainz, Boppſtr. 17, III.
Jo, Bohland, Oberkellner.
Bei Asthma Wunder gewirkt!
Ihren „Karfort=Inhalator” mit dem
Nebelſporn” habe ich mit gutem Erfolge
bei hartnäckigem Aſthma angewandt. Ich
kann ruyig ſagen, der Apparat hat
Wun=
der gewirkt. Nach 14tägigem Gebrauch
des „Karfort=Inhalators” iſt das alte
Leiden wie weggeblaſen.
„Ich werde Ihren Apparat überall
empfehlen, wo ähnliche Leiden zu finden
ſind.
Mainz, Wallauſtr. 4. Philipp Schenk.
Bronchlalkatarrh und Alemno
Meine Tpchter, jetzt 13 Jahre alt, li
ſeit drei Jahren an Bronchialkatarrh uu
Atemnvt. Wir haben viele Mittel ang
wandt aber nichts hat geholfen. Selbſt!
Sommer iſt das Kind den Katarrh nie
losgeworden. Daher waren wir erſtaun
als ſich nach zweimaligem Gebrauch Ihr
Karfort=Inhalators der Schleim zu löſe
begann (dies haben wir vorher nur dur
wochenlange Bettruhe und viele naſ
Umſchläge erreicht). Heute nach vierzehl
tägigem Gebrauch kann ich Ihnen mi
teilen, daß der Katarrh ſowie die Kur
atmigkeit behoben iſt. Ich ſage Ihne
hiermit meinen beſten Dank.
Mainz=Mombach.
Peter Leinweber, Schneidermſtr.
Luftröhrenkatarrh!
Am 20.I. 27 bezog ich von Ihne
einen Karfort=Inhalator. Seit etwa 14
Jahren litt ich an ſtarker Verſchleimun
der Bronchien und bekam noch im Mä1
d. J3, einen mich furchtbar quälende
Luftröhrenkatarrh, der trotz allen ang
wandten Mitteln nicht beſſer wurde
Nachdem ich Ihren Inhalator etwa 6 bi
7 Tage in Benutzung hatte, war mei
Leiden ſchon viel beſſer und iſt jetzt voll
ſtändig verſchwunden. Ich bin ſehr frok
daß ich Ihren Inhalator mir ſchicken lief
Ich werde Ihren Inhalator in meinel
Bekanntenkreiſen aufs wärmſte empfehlei
Frankfurt a. M.=Süd, Paradiesgaſſe 45
Auguſt Fröſchle.
infach Jabelhaft! Hausarzt wel
ntsüekk!
Ihr Inhalierapparat iſt einfach fabel
aft. Auch mein Hausarzt, war ent
ckt über die wunderbare Vernebelund
nd deren Wirkung. Ich. wendete
ih=
gen ſehr ſtarken Huſten, der mick
onatelang gequält hatte, an. Schon in
en erſten Tagen der Benutzung Ihres
hakators ſpürte ich große Erleichterung
er Dank der Menſchheit gehört Ihnen.
Frankfurt a. M., Frieſengaſſe 24.
Bronchialasthma!
Ich fühle mich berufen, Ihnen für den
überſandten Apparat beſtens zu danken.
Da ich ſchon mehrere Mittel erfolglos
ge=
nommen hatte, war ich auch erſt im
Zweifel mit Ihrem Apparat, aber jetzt
nach achtwöchentlicher Benutzung Ihres
Karfort kann ich Ihnen mitteilen, daß ich
ein wahres Wunder erlebt habe. Nicht
nur gebeſſert hat ſich mein Leiden, ſondern
es iſt bald völlig geheilt. Ich kann nur
jedem, der mit einem ſolchen Leiden
(Bronchialaſthma) behaftet iſt, dazu raten,
ſich einen Karfort=Inhalator anzuſchaffen,
denn dann hat er das Richtige gewählt.
Ich werde ſtets beſtrebt ſein, Sie weiter
zu empfehlen.
bel (Heſſen), Frankfurter Str. 81.
Andreas Siehl,
chronischer Katarrh!
Ich halte es für meine Pflicht, Ihnen
meinen wärmſten Dank für den mir
ge=
lieferten Apparat auszuſprechen. Wider
alles Erwarten hat er uns in
Erſtaunenge=
ſetzt. Meine Frau leidet ſeit 3 Jahren an
einem chroniſchen Katarrh nebſt Huſten,
an dem ſie oft bald erſtickt iſt. Da las ich
von Ihrem Inhalator, den ich mir gleich
kommen ließ. Er wirkte wie ein Wunder,
nach 14tägigem Gebrauch war der Huſten
verſchwunden und ſie iſtwieder
ganzglück=
lich. Mein Schwiegerſohn und deſſen
Schwager beſtellten daraufhin jeder einen
Apparat. Ich werde bemüht, ſein, den
Apparat in meinem Bekanntenkreiſe zu
empfehlen und ſage Ihnen nochmals
meinen beſten Dank.
Bergen, Kr. Hanau, Friedrich Still.
5 Tage Lostenfrei zur Prohe
schicke ich den „Karfort-Inhalator” mit dem
Nebel-
sporn Aerzten, sowie alten Katarrh- u.
Asthma-
leidenden ohne Unterschied der Person und des
Standes. Genaue und deutliche Adresse mit
An-
gabe von Stand oder Beruf ertorderlich. Wenn
Nachnahmesendung gewünscht wird, bitte ich dies
anzugeben. Porto, Nachnahme- und
Verpackungs-
spesen trage ich in diesem Falle.
Carl Hupast Tanere, Haumkurg Caale) 654
3.
S
6
55
VS
S'
BSSS5
SSSo8
SöKS=
äs
KSS
(Im offenen umſchlag als Druckſache 5 Pf. Parto, wene
außer Name und Adreſſe keine weiteren Zuſätze),
Probe-Bestellschein
(Probeſendungen werden nicht gemacht, wenn Angabe byt
Stand oder Beruf fehlt.)
Firma Garl August Taueré, Naumburg (Caale/ 604
Senden Sie mir, wie im „Darmſtädter Tagblatt” ange‟
boten, unverbindlich koſtenfrei zur Probe:
„) den Hausapparat 1 (Nichtgewünſchtes
b) den Taſchenapparat ) durchſtreichen.)
Vorname, Name, Stand (Beruf), genaue Abreſſe”,