Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentiche illufkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 304 Donnerstag, den 1. November 1928. 191. Jahrgang
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ſädter und Nationalbank.
TOtar
eppelin” vor der Landung.
O
Graf Zeppelin”” kommt ausgezeichnet vorwärts. — Dauernd guter Schiebewind. — Starke Hagel= und Regenſchauer
e ſehr bölger Luſthewegung. — Eunropa ereicht.— Neber Fronkreich. — Empfang im Friedrichehafen heute Morgen.
Der Flugverlauf.
Kurs auf Irland bei gutem Wetter.
EP. London, 31. Oktober.
Ueber den Standort des Luftſchiffes „Graf Zeppelin” ſind
Laufe der Nacht noch folgende Telegramme eingegangen: Die
rimes” hat ein Telegramm des Kabellegers „Dominia”
er=
ilten. Danach hat das Luftſchiff um 20 Uhr 15 M.G.3. am
ienstag auf 52 Grad 5 Minuten Nord und 31 Grad 9 Minuten
eſt das Kabelſchiff überflogen. Der Zeppelin hatte Oſtkurs, das
jetter war gut. Die angegebene Poſition iſt etwa 900
Mei=
n von der iriſchen Küſte entfernt. — Nach einem
eiteren, von der Daily News” wiedergegebenen Telegramm
htete der Dampfer „Weſterdyk” um 1 Uhr 15 M.E.3.
tittwoch nacht das Luftſchiff auf 48 Grad 47 Minuten Nord
„d 22 Grad 3 Minuten Weſt, wobei der Zeppelin ſüdöſtlichen
urs ſteuerte. Es herrſchte Nordwind, Stärke 3. Das Wetter
ar gut. Dieſe Poſition iſt ungefähr 560 Meilen von der äußer= Die über England getommenen letzten Nachrichten haben in
en Südweſt=Ecke der iriſchen Küſte entfernt. Die
Durchſchnitts=
ſchwindigkeit des Luftſchiffes wird hier allgemein auf 60
See=
eilen in der Stunde berechnet.
Direkter Kurs
an Irland vorbei auf Friedrichshafen.
Nach einer kurz nach 2 Uhr nachts von der Funkſtation der
Ferft aufgefangenen Meldung von Bord befand ſich „Graf
eppelin” geſtern abend 10 Uhr Greenwicher Zeit auf 26 Grad
5 Minuten Weſt und 50 Grad 20 Minuten Nord. Das bedeutet
lſo, daß Dr. Eckener tatſächlich auf der letzten Hälfte der Fahrt
ie kürzeſte Strecke gewonnen hat und jetzt wahrſcheinlich ſüdlich
n Irland vorbei den direkten Kurs auf Friedrichshafen hat.
obwohl dieſe Route dem widerſpricht, was geſtern nachmittag
on der Werft als wahrſcheinlich angeſehen wurde, iſt doch
an=
unehmen, daß das Eintreffen des Luftſchiffes in Friedrichshafen
chon im Laufe der Mittwoch=Nacht erfolgt, wenn der ſtarke Mit=
Hind weiter ſo anhält.
Geſpannte Erwariungen.
Friedrichshafen, 31. Oktober.
Nachdem „Graf Zeppelin” ſich nach den letzten bei der Werſt
„ekannt gewordenen Nachrichten auf dem 10. Längengrad
be=
indet, rechnet die Leitung des Luftſchiffbaues jetzt beſtimmt da=
Schiff hat dauernd guten Schiebewind und kommt des= vielmehr die Meldung eines Dampfers, daß er das Luftſchiff
alb ausgezeichnet vorwärts. Es wird hier
angenom=
rien, daß es nun den Kurs ſüdlich nehmen wird. Es gibt zwei
Möglichkeiten für den letzten Teil der Strecke. Die über die
Nor=
niandie und eine Linie etwa Patis—Köln und dann den Rhein
entlang. Je nach den örtlichen Wetterverhältniſſen iſt es aber
auch möglich, daß der ganz ſüdliche Kurs über Baſel
eingeſchla=
gen wird. Dagegen wird es als unwahrſcheinlich angeſehen, daß
Dr. Eckener ſich entſchließt, einen mittleren Kurs, etwa über das
Saartal und die Nordpfalz, zu nehmen, weil er in dieſem Falle
Das franzöſiſche Feſtungsgebiet nur ſchwer umgehen könnte. Die
Verſtleitung hat alle Vorbereitungen getroffen,
baß der, „Graf Zeppelin”, auch bei Dunkelheit
Canden kann. Wenn die Sicht bei Mondlicht klar iſt, macht
vie Landung keine Schwierigkeiten. Für den Fall, daß der
Him=
enel bewölkt iſt, ſind Scheinwerſer und Sonnenbrenner
bereit=
geſtellt worden. Inzwiſchen hat die große Halle reichen Girlan=
Den= und Flaggenſchmuck erhalten, und die letzten
Vorbereitungs=
arbeiten für den Empfang ſind im Gange. Wenn das Schiff
rechtzeitig eintrifſt, wird heute abend noch ein Empfangseſſen
für die Beſatzung und die Paſſagiere ſtattfinden, bei dem ſie offi=
Siell begrüßt werden.
Heute mittag trafen zum Empfang des Luftſchiffes in
Fried=
richshafen ein: Reichsverkehrsminiſter von Gusrard und
Geheim=
rat Fiſch von der Luftabteilung des Reichsverkehrsminiſteriums,
Dr. von Stauß, der Aufſichtsratsvorſitzende des Luftſchiffbau
Zeppelin und Direktor Milch von der Deutſchen Lufthanſa. Der einer Stundengeſchwindigkeit von 60 bis 100 Kilometer. Die
württembergiſche Staatspräſident Bolz wird heute abend hier
erwartet.
Das Wetter über dem Ozean.
Hamburg, 31. Oktober.
Das Seeflugreferat der Deutſchen Seewarte in Hamburg gab
heute vormittag um 11 Uhr über die Wetterlage auf dem letzten
Streckenteil der Fahrt des „Graf Zeppelin” folgende Ueberſicht:
Der letzte Streckenabſchnitt der Zeppelinfahrt ſteht vollſtändig
unter dem Einfluß des Tiefdruckgebietes über den britiſchen
Inſeln, deſſen Kern heute vormittag mit dem Barometerſtand 745
weit in die Bucht von Biscaya hinein herrſcht eine geſchloſſene / Paris vorbeiführen.
Nord= bis Nordweſtſtrömung. Dieſe weiſt eine Geſchwindigkeit
von 50 bis 70 Kilometerſtunden auf und bringt vielfach ſtarke
Hagel= und Regenſchauer bei einer ſehr böigen Luftbewegung
über dem Kanal. Zwiſchen Ergland und Nordweſtfrankreich wird
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Ueber
Mittelfrankreich flauen die Winde ſchnell weiter ab, aber dafür
tritt dort vielfach eine tiefgeſchloſſene Wolkendecke auf, die durch
Staulregen die Sicht beſchränkt. Dieſes dieſige, vielfach
regne=
riſche Wetter wird auf der ganzen Fahrtſtrecke angetroffen werden.
„Graf Zeppelin” geſichtet.
London, 31. Oktober.
Wie der engliſche Dampfer „Boulderpool” funkt, ſichtete er
um 10.50 Uhr das Luftſchiff „Graf Zeppelin” auf 45 Grad
51 Minuten nördlicher Breite und 11 Grad 1 Minute öſtlicher
engliſche Küſtenfunkſtelle Devizes Radio teilte um 12 Uhr MEZ
mit, daß ſich das Luftſchiff in der Nähe Irlands befindet. Die
Station ſteht mit dem Luftſchiff in dauernder Verbindung. Die
Verſtändigung iſt gut.
Kreiſen des Luftſchiffbaues einige Ueberraſchung hervorgerufen,
weil man eigentlich geglaubt hatte, daß das Schiff doch ſchon
weiter ſein müßte. Vorläufig ſind die letzten Meldungen
wohl widerſpruchsvoll; aber gleichgültig, ob „Graf
Zeppelin” ſich in der Nähe der iriſchen oder vor der franzöſiſchen
Küſte befindet, hat er heute gegen mittag immerhin noch eine
Friedrichshafen, 31. Oktober. Strecke von 2000 Kilometern vor ſich. Auch wenn er bei gutem
Wind die Höchſtgeſchwindigkeit von 150 Kilometern weiter
ent=
wickeln ſollte, ſo würde er doch nicht vor Mitternacht in
Friedrichshafen ſein können. Unter dieſen Umſtänden
hat die Leitung des Luftſchiffbaues die für heute abend
angeſetzten Empfangsfeierlichkeiten auf
mor=
gen verſchoben. Es wird auch nicht angenommen, daß das
Schiff, wenn es erſt nach Mitternacht hier eintrifft, vor morgen
früh landet.
Starke Kursänderung nach Südoſien.
London, 31. Oktober, 3,30 nachm.
Die Schiffsleitung hat ihre Abſicht, Irland und England
zu überfliegen, ſcheinbar ändern müſſen. Die zuletzt gemeldeten
Poſitionsangaben in der Nähe Irlands ſcheinen nicht zuzutreffen,
denn nach ihnen hätte das Luftſchiff längſt über Irland geſichtet
rit, daß das Schiff heute abend in Friedrichshafen eintrifft. Das werden müſſen. Das iſt indeſſen nicht der Fall. Zutreffen dürſte, möglich machen werde. Das Luftſchiff fahre deshalb auch in der
gegen 12 Uhr mittags auf 45 Grad 51 Minuten nördlicher Breite
und 11 Grad weſtlicher Länge geſichtet habe. Dieſe Poſition wäre
alſo ungefähr die Höhe von St. Martin du Ré und 350
Kilo=
meter nord=nord=weſtlich von Cap Corung entfernt. Die jetzt
eingeſchlagene Route beſtätigt alſo die Annahme, daß das
Luft=
ſchiff das europäiſche Feſtland an der Gironde=Mündung zu
er=
reichen ſucht. Wenn das Luftſchiff den geraden Luftweg
beibe=
halten würde, hätte es bis zur Küſte noch eine Strecke von rund
1000 Kilometer zurückzulegen.
Kurs auf Frankreich.
EP. Paris, 31. Oktober.
Die Funkſtation von Queſſant an der Weſtküſte Frankreichs
hat um 16,30 Uhr ein Funktelegramm des rumäniſchen Dampfers
licher Breite und 6 Grad 3 Min, weſtlicher Länge geſichtet habe,
d. h. etwa 600 Kilometer weſtlich von St. Nazaire.
Die Agentur Fournier meldet: „Graf Zeppelin” erreichte
franzöſiſchen Boden ſüdlich der Loire=Mündung bei Rochet für
Brevon um 1928 Uhr. Um 19,43 Uhr. M.G.3. überflog das
Luft=
ſchiff Nantes in öſtlicher Richtung in etwa 300 Meter Höhe bei
Poſitionslichter und die erleuchteten Kabinen, waren deutlich
um 2.30 Uhr Tours in Richtung Orleans.
Um 23 Uhr 105 Kilometer ſüdweſilich
von Le Bourget.
Uim 23 Uhr ME3 hat das Luftſchiff etwa 105 Kilometer
den und wurde auch in der Gegend von Orleans geſichtet. Ob
über der iriſchen See liegt. Ueber Schottland und Irland bis direkte Weg von Orleans nach Friedrichshafen würde ſüdlich an auskamen, zeigt aber andererſeits, daß die Konſtruktion in ihrer
Um 1 Uhr vormittags hat das Luftſchiff Dijon überflogen.
nach Le Bourget, das es wegen ſchlechten Weters direkten Kurs möglich bewieſen. Die nächſte Frage iſt nur die der
Finanzie=
eine ſüdweſtliche bis ſüdliche Strömung beobachtet, von einer nach Baſel nimmt und heute früh 7 Uhr in Friedrichshafen Der Techniker hat ſeinen Teil dazu beigetragen. Es iſt jetzt
zu landen gedenkt.
Friedrichshafen nicht wiederzuerkennen.
Friedrichshafen, 31. Oktober.
In den frühen Abendſtunden herrſchte bei der Werftleitung
vollkommene Unklarheit über den augenblicklichen Standort des
Schiffes. Man hält aber die Meldungen für richtig, die einen
ziemlich ſüdlichen Kurs vor der franzöſiſchen Küſte angegeben
haben. Offenbar hat der „Graf Zeppelin” ſich in der Bucht von
Biscaya noch durch heftige Winde durchkämpfen müſſen, und man
glaubt, daß hierauf auch die Verlangſamung des letzten Teiles
der Fahrt zurückzuführen iſt. Dementſprechend herrſcht auch in
den Abendſtunden bei der Werftleitung die von uns bereits ge=
Länge. Das Luftſchiff ſtand oſtſüdöſtlich von dem Dampfer. Die meldete Anſicht vor, daß die Ankunft nicht vor Mitternacht zu
erwarten iſt. Das Wetter wäre nach Anſicht der
Sachverſtän=
digen einer Landung auch bei Nacht günſtig; denn man erwartet
eine wolkenloſe Mondnacht. Dazu kommt, daß der Bodenwind
ganz ſchwach iſt. Die Landungsmannſchaften werden
vorſichts=
halber doch bereit gehalten, bis vom Luftſchiff eine
Dispoſitions=
meldung eingetroffen iſt.
Inzwiſchen bietet Friedrichshafen ein Bild, daß man das
ſonſt ſo ruhige Städtchen gar nicht wieder erkennt. Vor den
Türen der Werft ſtauen ſich die Menſchen. Nicht nur die hieſigen
Hotels, ſondern alle Orte der Umgebung ſind überfüllt mit
Frem=
den. Im Laufe des Nachmittaas ſind zahlreiche Mitglieder des
Baheriſchen und des Württembergiſchen Automobilklubs
einge=
troffen. Beide Klubs haben bekanntlich eine Sternfahrt zur
Be=
grüßung des Luftſchiffes nach Friedrichshafen veranſtaltet. Bis
gegen Abend waren bereits über hundert bayeriſche und fünfzig
württembergiſche Wagen gezählt. Der Bayeriſche Automobilklub
beabſichtigt eine beſondere Ehrung für Dr. Eckener.
Landung erſt am Donnerstag früh.
Friedrichshafen, 31. Oktober.
Die Funkſtation des Luftſchiffbaues erhielt von Bord des
„Graf Zeppelin” einen Funkſpruch, in dem die Schiffsleitung
mitteilte, daß die Landung in Friedrichshafen erſt Donnerstag
früh bei Tagesanbruch erfolgen werde. Das Luftſchiff mache
in=
folge eines ſtarken Nordwindes, der mit einer Geſchwindigkeit
von 22 Sekundenmetern weht, nur langſame Fahrt.
In einer Unterredung erklärte Dr. Dürr, ſoeben, daß die
Landung des Luftſchiffes aller Vorausſicht nach nicht vor halb
acht Uhr erfolgen werde, da ſtarker Nebel in den Morgenſtunden
des Donnerstag jede Sicht, ſelbſt auf kürzeſte Entfernung, un=
Nacht mit ſtark abgedroſſelten Motoren, um nicht zu früh in
Friedrichshafen einzutreffen und dann gezwungen zu ſein, einige
Stunden über dem Bodenſee zu kreuzen.
Wie mitgeteilt wird, wird die
Landung durch alle Rundfunkſender,
ebenſo wie durch den Deutſchland=Sender übertragen werden.
Die Sicherheit des Zeppelins. — Die Zukunft
des Ozean=Lufiverkehrs.
Der Hearſt=Korreſpondent hat ſeinem Blatt eine längere
Darſtellung von Bord gegeben, in der er ſich äußerſt lobend über
die Sicherheit des „Graf Zeppelin” ausſpricht. Das Schiff habe
Optemia” aufgefangen, worin mitgeteilt wird, daß die Mann= die Stürme wie ein Adler durchflogen. Niemand ſei ſeekrank
ge=
ſchaft das Luftſchiff „Graf Zeppelin” auf 45 Grad 53 Min, nörd= worden und eine Beſorgnis bezüglich der perſönlichen Sicherhet
ſei unter den Paſſagieren überhaupt nicht aufgekommen. Gerühmt
wird die widerſtandsfähige Beſchaffenheit des Luſtſchiffes und
die maſchinenhafte Pünktlichkeit, mit der die Beſatzung ihre
Tä=
tigkeit abwickele. Schließlich hat der Korreſpondent ſehr
bemer=
kenswerte Ausführungen Dr. Eckeners nach New York gefunkt,
die nach dem „B. L.=A.” folgendermaßen lauten: „Unſere
Ame=
rikafahrt, beſonders aber der Rückflug, hat demonſtriert, daß die
Luftſchiffe inſtandgeſetzt werden müſſen, noch größere
Schnellig=
keit zu entwickeln. Unſere Reiſe würde auf beiden Wegen
be=
ſichtbar. Nach einer weiteren Meldung überflog das Luftſchiſf friedigender geweſen ſein, wenn wir nicht in ſo ſtarkem Maße
von feindlichen Winden abhängig geweſen wären. In der letzten
Nacht wurden wir auf der Höhe der großen Bänke von einem
85=Meilen=Wind gefaßt und trotz alleräußerſter Verſuche unſerer
Motoren, den Orlan niederzukämpfen, ſtark aus dem Kurs
ge=
tragen. Wir gerieten in Nebelbänke und wußten verſchiedene
Stunden lang nicht, ob wir uns über Land oder See befinden.
Wir wurden faſt 150 Seemeilen (330 Kilometer) weit nördlich
ſüdweſtlich von dem Pariſer Flughafen Le Bourget ſich befun= abgetrieben. Deshalb müſſen die Zeppeline ſtärkere Motoren
haben, dann werden ſie auch ſolche Lagen bekämpfen können. Die
das Luftſchiff Paris ſelbſt anſteuert, ſteht noch nicht feſt. Der Tatſache, daß wir aus einem Sturm von derartiger Gewalt her=
Hauptſache richtig iſt. Es iſt eben nur eine größere Kraftanlage
nötig, d. h. entweder mehr oder ſtärkere Motoren. Das Luſtſchiff
Am Donnerstag morgen um 11 Uhr funkte das Luftſchiff kann jetzt den Ozean bereiſen, das iſt als mechaniſch korrekt und
rung, um den Luſtſchiffverkehr zur alltäglichen Sache zu machen.
Sache der Bankiers, das Geld zu beſchaffen.”
Seite 2
Nummer 304
Donnerstag, den 1. November 1928
* Das Reparationsproblem.
Vorläufige Antworten.
Vom Tage.
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch bei Poincaré.
England den deutſchen Vorſchlägen nicht
ab=
geneigt. — Die Repko will ſich einſchalten.
Ueber die Ergebniſſe der Vorſtellungen der deutſchen
Bot=
ſchafter bei den fünf Mächten liegen an amtlicher Stelle zunächſt
nur kurze telegraphiſche Berichte vor, aus denen ſich Einzelheiten
noch nicht ergeben. Vermutlich wird ja zunächſt auch mehr als
eine unverbindliche Zuſtimmung zu den von Deutſchland
vor=
geſchlagenen Grundlinien der Kommiſſion auf Anhieb nicht zu
erwarten ſein. Der Schwerpunkt der Verhandlungen liegt dabei
in Paris, wo am Mittwoch Herr v. Hoeſch mit
Poin=
caré geſprochen hat. An amtlicher Stelle beſteht der
Ein=
druck, daß England ohne weiteres bereit iſt, auf den
Boden der deutſchen Vorſchläge zu treten. Es
handelt ſich aber darum, inwieweit Poincaré
an dem Gedanken einer abhängigen
Sachver=
ſtändigenkommiſſion feſthält. Ehe alſo eine offizielle
Antwort erfolgt, werden noch einige Tage vergehen und, da die
fünf Mächte wahrſcheinlich auch noch einmal unter ſich Fühlung
aufnehmen werden, wird vor Anfang der kommenden Woche kaum
zu überſehen ſein, welche Aufnahme die deutſche Anregung
ge=
funden hat. Dann wird auch das Kabinett ſich mit der Frage
wieder beſchäftigen. Bis dahin wird auch der
Reichsaußen=
miniſter ſich wieder in ſeinem Amte befinden.
Eine beſondere Rolle ſpielt bei der Abwicklung des
Reparationsproblems auch die
Reparationskom=
miſſion, die ja an ſich die einzige zuſtändige Stelle zum
Ab=
ſchluß eines Vertrages mit Deutſchland iſt. Bekanntlich hat ſie
ſich bei den Londoner Verhandlungen und den Dawesverhand= meiſt die Anſicht geäußert, daß Deutſchland in erſter Linie
des=
lungen bei den Mächten ſehr energiſch in Erinnerung gerufen, halb den Regierungen unabhängige Sachverſtändige vorſchlage,
worauf das Londoner Abkommen zwiſchen der Repko und
Deutſchland geſchloſſen wurde, während die Vereinbarungen
zwiſchen Deutſchland, England und Frankreich zu den Dawes= wie ſeinerzeit bei den Verhandlungen über den Dawesplan,
abmachungen nur als Anlage beigefügt wurden. Es beſteht da= einen für Deutſchland günſtigen Einfluß geltend machen werde
her wohl auf allen Seiten der Wunſch, die Repko diesmal etwas in dem Sinne, daß die Feſtſetzung der Reparationsſchuld
ledig=
pfleglicher zu behandeln. Sie wird alſo in irgendeinem Stadium lich vom Geſichtspunkt der deutſchen Zahlungsfähigkeit erfolgen
der Verhandlungen, wenn die ſechs Mächte unter ſich einig
ge=
worden ſind über die materielle Neuordnung der
Reparations=
zahlungen, von beiden Seiten eingeſchaltet werden, was an ſich pflücken. So wird der auf den 8 233 des Verſailler Vertrages
ja nur mehr eine formale Bedeutung hat.
Die Beſprechungen in Paris.
EP. Paris, 31. Oktober.
Die deutſche Botſchaft hat mit Bezug auf die heutige
Unter=
redung zwiſchen Poincaré und dem deutſchen Botſchafter folgen= Morgenblätter von Meinungsverſchiedenheiten
des Communiqué ausgegeben: „Botſchafter v. Hoeſch hatte heute
mit Poincaré die geſtern in Ausſicht genommene Unterredung, tionsfrage wiſſen wollen, die im geſtrigen Miniſterrat
zu=
die dreiviertel Stunden dauerte. In dieſer Unterredung wurde
der bereits geſtern mit Außenminiſter Briand eingeleitete
Mei=
nungsaustauſch über die Einſetzung des Sachverſtändigenaus= wird das Problem im heutigen Kabinettsrat oder im morgigen
ſchuſſes für die Regelung der Reparationsfrage fortgeſetzt.” — Miniſterrat erneut zur Sprache kommen, nachdem Miniſterprä=
Das von franzöſiſcher Seite ausgegebene Communigus teilt über ſident Poincaré mit dem deutſchen Botſchafter
zuſammenge=
den Inhalt der Unterredung ebenfalls nichts mit.
Im heutigen Miniſterrat wurde, dem amtlichen Communigus
zufolge, zunächſt die Reparationsfrage behandelt, ohne daß es
aber, wie es ſcheint, zu irgendwelchen Beſchlüſſen gekommen
wäre. Sodann wurde der Meinungsaustauſch über die Frage
der Kongregationen fortgeſetzt. Eine Einigung iſt aber heute unabhängige Sachverſtändigenkommiſſion zur Regelung der
vorläufig noch nicht erzielt worden. Ein neuer Miniſterrat iſt
nachmittags zuſammengetreten, doch hat es den Anſchein, als ob
unter dem Einfluß der Angriffe Herriots die Rechte bereits
zu=
rückgewichen iſt. Nach dem Communigus wird an Stelle des darin für ſich ſelbſt einen poltiſchen Vorteil erblickt, nämlich die
Artikels 71 eine andere Löſung vorgeſchlagen, wonach es nur Anweſenheit eines amerikaniſchen Beobachters in dieſer
Kom=
noch fünf Miſſionsgeſellſchaften erlaubt werden ſoll, ihre frühere
Tätigkeit im gewiſſem Umfange wieder aufzunehmen.
EP. Paris, 31. Oktober.
von Hoeſch keine zuverläſſigen Angaben zu machen. Es iſt nicht gierungen werden auf jeden Fall die zu treffenden Beſchlüſſe
er=
einmal mit Beſtimmtheit bekannt geworden, ob der deutſche Bot= warten und alleinige Richter für die Konzeſſionen bleiben, die
ſchafter ein Memorandum überreicht hat. Die Zeitungen nehmen ſie zu gewähren im der Lage ſein werden, ohne ihre Intereſſen
als naheliegend an, daß es ſich zunächſt um eine bloße Fühlung= und Rechte zu verletzen.
nahme gehandelt habe, und daß die deutſche Regierung die
An=
ſicht der Alliierten über die Zuſammenſetzung der Kommiſſion
zur Feſtſetzung der Reparationen eingeholt habe. Dabei wird eine Beſchlußfaſſungsfähigkeit gegeben werden.
Der Reichstag iſt jetzt endgültig auf Dienstag, den
13. November, 15 Uhr, einberufen.
Im Geſchäftszimmer des „Memeler Dampfbootes” erſchien
ein Beamter der litauiſchen Grenzpolizei und teilte Direktor
Rümmler mit, daß er und ſeine Gattin das
Memel=
gebiet innerhalb dreier Tage zu verlaſſen haben.
Die Zehnjahrfeier der Unabhängigkeit Polens,
die am 11. November in ganz Polen feſtlich begangen wird, wird
zu einer großen militäriſchen Kundgebung geſtaltet.
Der Direktor des Internationalen
Arbeits=
amtes, Albert Thomas, hat Genf verlaſſen, um ſich
aufdie Neiſe nach dem Fernen Oſten zu begeben.
Pariſer Blätter melden von einem Zwiſchenfall in
Citta=
vecchia, wo ein italieniſcher Zollbeamter mit 4 betrunkenen
Matro=
ſen des Deutſchen Dampfers „Genua” einen Streit bekommen und einen
Matrofen erſchoſſen habe.
Wie in Brüſſel verlautet, wird die Räumung der zweiten
Rheinlandzone aller Vorausſicht nach mit dem Beginn der
Sitzungen des Sachverſtändigen=Ausſchuſſes über die Neparationsfrage
zuſammenfallen. Vorausſichtlich wird dieſe Sitzung in der zweiten
Hälfte des November ſtattfinden.
Nach Meldungen der „Times” aus Lahore hat der afghaniſche
Außenminiſter Verträge mit Großbritannien, Perſien,
Japan, der Türkei, Aegypten, Finnland, Polen, Schweiz und Bolivien
unterzeichnet. Die afghaniſchen Geſandtſchaften in
Per=
ſien und der Türkei ſollen zum Range einer
Bot=
ſchaft erhoben werden.
Nach Meldungen aus Afghaniſtan hat König Aman Ullah
beſchloſſen, den Bau einer Eiſenbahn, die in
nordſüd=
licher Richtung durch das Land errichtet werden ſoll, franzöſiſchen
und deutſchen Firmen zu übertragen.
Der frühere amerikaniſche Staatsſekretär, Robert
Lanſing, der von 1915 bis 1920 an der Spitze des
Staatsdeparte=
ments ſtand, iſt geſtorben.
weil es hoffe, daß ein amerikaniſcher Sachverſtändiger ſozuſagen
als Vertreter der amerikaniſchen Anleihegläubiger Deutſchlands,
müſſe. Im übrigen ſuchen die Blätter die franzöſtſhe
Verhand=
lungspoſition zu ſtärken, indem ſie die deutſchen Argumente
zer=
begründete Standpunkt zurückgewieſen, daß die deutſche Schuld
in 30 Jahren getilgt werden müſſe, daß alſo die Alliierten kein
Recht hätten, die deutſchen Zahlungen in Zuſammenhang mit
der Regelung ihrer eigenen Kriegsſchulden zu bringen und ihre
Ausdehnung auf 62 Jahre zu fordern.
Intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, daß zahlreiche
zwiſchen Briand und Poincaré in der
Repara=
tage getreten ſeien. Die beiden Miniſter ſeien ſich über das den
Sachverſtändigen zu erteilende Mandat uneinig. Vorausſichtlich
kommen iſt.
Die Pariſer Abendpreſſe lehnt eine
unab=
hängige Sachverſtänd gen=Kommiſſion ab.
Auch die Abendpreſſe lehnt, ſoweit ſie Stellung nimmt, eine
Sachverſtändigenfragen ab. So ſchreibt der „Temps”: Wenn
Deutſchland bereits jetzt darauf dringt, daß die Kommiſſion von
unabhängigen Perſönlichkeiten gebildet wird, ſo deshalb, weil es
miſſion und die Sicherheit einer Chance, den Grundſatz zu
ſchaf=
fen, daß die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands nicht viel höher
eingeſchätzt wird, als die durch den Krieg entſtandenen Schäden.
Die Auffaſſung der Pariſer Preſſe /Meinungg= Dieſe Rechnung iſt übrigens ziemlich mißlich. Denn man kann
ſich keine Sachverſtändigen vorſtellen, die von ihren Regierungen
verſchiedenheitenzwiſchen Briand und Poincaré völlig unabhängig ſind, die ſie zur Vertretung ihrer Intereſſen
in freier Wahl beſtimmt haben. Außerdem gibt es kleine
Or=
ganiſationseinzelheiten, die fühlbar die Rolle der Experten=Kom=
Die Morgenblätter vermögen über den Inhalt der geſtrigen miſſion ändern könnten, welches auch die techniſchen Schlußfol=
Unterredung zwiſchen Briand und dem deutſchen Botſchafter gerungen ſein mögen, zu denen dieſe gelangen mögen. Die Re=
Das „Journal des Débats” ſchreibt, Sachverſtändige ſeien
keine Schiedsrichter. Dem vorgeſehenen Ausſchuß dürfe nicht
Theodor Mommſen.
Zu ſeinem 25. Todestag am 1. November.
Von Dr. Fritz Eichengrün.
inf. Die Geſchichtswiſſenſchaft hat genau betrachtet keine
eigene Forſchungsmethode. Was man als ſolche bezeichnen
könnte, erweiſt ſich, genau betrachtet, als eine Verbindung der
Forſchungsverfahren, wie ſie einerſeits die Philologie,
anderer=
ſeits die hiſtoriſche Rechtswiſſenſchaft früher und genauer
aus=
gebildet hat. Theodor Mommſen, der am 1. November vor
25 Jahren aus dem Leben ſchied, war von vornherein dazu
be=
ſtimmt, auf dem Gebiete der Geſchichtswiſſenſchaft Weſentliches
zu leiſten, da er in ſeltener Verknüpfung in ſich einen
vollkomme=
nen Altphilologen und ebenſo einen ausgezeichneten Gelehrten
des römiſchen Rechts vereinigte. Schon ſein Bildungsgang weiſt
dieſe doppelte Linie auf. Auf der Univerſität in Kiel betrieb er
zugleich dieſe beiden Studien, die obenhin betrachtet nichts
Ge=
meinſames haben und erſt in der perſönlichen Arbeit eines
ſelb=
ſtändigen Gelehrten zu einem organiſchen Ganzen
zuſammen=
zuwachſen vermögen. In dieſer Leiſtung liegt eigentlich das
Ge=
heimnis des ganzen Schaffens, der ungeheuren Wirkſamkeit und
des außerordentlichen Erfolges von Theodor Mommſen. Er hat
nie aufgehört Philologe zu ſein, noch weniger vergaß er die
Wiſſenſchaft des römiſchen Rechts, und über alledem baute er das
große Werk der Geſchichte des Römertums auf. Sicher war
Mommſen nicht der erſte, der die ungeheure Bedeutung der
Rechtsquellen für die Geſchichte erkannte. Die hiſtoriſche
Rechts=
ſchule, und hier vor allem Savigny, wieſen ihm den Weg, doch
noch keiner hatte mit ſo viel Geſchick und ſo viel verſtändnisvoller
Einfühlung aus den nüchternen Paragraphen der Geſetze die
Zu=
ſtände leſen können, die zur Zeit ihrer Abfaſſung walteten. Darum
kam Theodor Mommſen auch immer wieder auf die Geſchichte des
römiſchen Rechts zurück, und wenn er auch nicht als Hiſtoriker
hervorgetreten wäre, ſo hätte ihm doch ſchon allein ſein Abriß
des römiſchen Strafrechts, ſein römiſches Staatsrecht und ſeine
Neuausgabe des „Corpus juris eivilis”, die im Jahre 1919 in
der 13. Auflage erſchien, im Rahmen der Jurisprudenz einen
geachteten Namen verſchafft. Auch ſeine Leiſtungen auf dem
Ge=
biete der Archäologie dürfen keineswegs unterſchätzt werden, und
das Werk, das er hier eingeleitet hat, wurde weltberühmt und
gilt noch heute als Vorbild ähnlicher Sammlungen. Im Auftrage
der Liex::er iadeniie der Wiſſenſchaften gab Theodor Mommſen
ſeit bem Jayre 1863 die großangelegte Sammlung lateiniſcher
Inſchriften („Corpus inseriptionum latinarum”) heraus, ein
monumentales Werk, das von der Zeit der römiſchen Republik
an nach Landſchaften geſondert alles das ſammelt, was uns an
Inſchriften und Aufzeichnungen auf Stein und Erz über die
Jahrhunderte weg erhalten geblieben iſt. Auf dem Gebiete der
Theodor Mommſen.
reinen Geſchichtsſchreibung hat ſich Theodor Mommſen mit einer
Reihe feinſinnigſter Monographien hervorgetan, unter denen vor
allen Dingen die Schrift über Caſſiodor zu erwähnen iſt. Er hat
ſich auch an dem Großunternehmen der Monumenta Germaniae
historica beteiligt und hat hier durch die Herausgabe bis dahin
nahezu noch unbekannter Werke aus den Jahrhunderten des
Uebergangs von klaſſiſchem Altertum zum Mittelalter der
For=
ſchung unabſehbares Material geliefert und die hiſtoriſche Methode
in außerordentlichem Maße bereichert. Doch alles dies iſt es nicht,
woran man denkt beim Erklingen des Namens Mommſen. Wirk=
Der Panzerkreuzer.
Die zweite Rate.
* Berlin, 31. Oktober. (Priv.=Tel.)
Der Vorſtand der ſozialdemokratiſchen
Reichs=
tagsfraktion hat ſoeben im Reichstag den Antrag
ein=
gebracht, wonach der Bau des Panzerkreutcus
eingeſtellt werden ſoll. Trotz aller Verſuche d.3
Zen=
trums haben alſo die Sozialdemokraten ſich von dieſem Pan
nicht abbringen laſſen. Sie hatten ſich agitatorif: ſchen meit
vorgewagt, als daß ſie noch den Rückzug antreten kokuten. Naon
allem, was wir ſchon früher über die politiſche Bedeutung dieſes
Antrags geſagt haben, dürfen wir uns heute auf eine kurze
Bemerkung beſchränken. Die Sozialdemokraten rechnen damit.
daß ſich eine Mehrheit gegen ihren Antrag ergibt, die ihnen
einen ſolchen Seitenſprung ermöglicht. Sie überſehen aber
da=
bei, daß die Bereitwilligkeit zu Koalitionsverhanblungen eben
durch ſolche Extratouren nicht geſtärkt wird, ſowohl beim
Zen=
trum, wie bei der Deutſchen Vollspartei. Sollte dagegen
der Antrag angenommen werden, dann iſt eine
Kabinettskriſe mit nachfolgender Auflöſung
des Reichstags ſo gut wie unvermeidlich. In
beiden Fällen alſo werden durch den Antrag zahlreiche
Konfiktsmöglichkeiten geſchaffen, die bei der
bevor=
ſtehenden Wintertagung des Reichstags gerade
keine beſonders erfreulichen Ausſichten für
die Weiterentwicklung eröffnen.
* Wie wir hören, hat Reichswehrminiſter Groenei
ſich entſchloſſen, die zweite Rate für den
Pan=
zerkreuzer A in ſeinen Etat einzuſtellen. Daß
war eigentlich eine Selbſwerſtändlichkeit. Immerhin hat es nicht
an Verſuchen gefehlt, dieſe Konſequenz zu umgehen. Gerade
von ſozialdemkoratiſcher Seite iſt die Anregung ausgegangen,
entweder ſpäter einen eigenen Nachtragsetat herauszugeben
oder aber den angeforderten Betrag an anderen Poſitionen des
Etats einzuſparen, alſo gewiſſermaßen zu verſtecken. Herr
Groener hat das abgelehnt. Es iſt ziemlich wahrſcheinlich, daß
man im Kabinett verſuchen wird, den Ausweg zu beſchreiten,
Sie können aber dabei auf keine Mehrheit rechnen. Sie können
ſich höchſtens im Kabinett der Stimme enthalten, um die
Ent=
ſcheidung ihres Parteitages abzuwarten. Aber auch das iſt ſchon
eine Verlegenheitslöſung, die kaum tragbar iſt.
Englands vorläufige Antwort.
EP. London, 31. Oktober.
Das Foreign Office hat über den Schritt der deutſchen
Regierung hinſichtlich der Reparationsfrage und der Einſetzung
eines Finanzkomitees ein kurzes Communiqué veröffentlicht, das
jedoch nichts Neues beſagt. Die amtlichen Kreiſe laſſen
verlau=
ten, daß nunmehr zunächſt die von Deutſchland zum Ausdrud
gebrachten Auffaſſungen im einzelnen innerhalb des Foreign
Office errötert werden würden. Es ſei wahrſcheinlich, daß die
engliſche Regierung mit den anderen Regierungen in
Verbin=
dung treten werde. Es ſtünde ferner zu erwarten, daß Lord
Cuſhendun in einer der nächſten Kabinettsſitzungen einen
Be=
richt über dieſe Angelegenheit vorlegen werde. In engliſchen
Kreiſen iſt man der Auffaſſung, daß durch dieſen Schritt die ſo
vielfach in der Preſſe erwähnte Initiative Deutſchlands, die von
England erwartet wurde, erfolgt iſt.
Mißglücktes Attentat auf den polniſchen
Geſandten in Prag.
RP. Prag, 31. Oktober.
Der ukrainiſche Emigrank Azink verübte heut im polniſcher
Generalkonſulat ein Revolverattentat gegen den polniſchen
Gene=
ralkonſul Lubaczewſki, den er für den Geſandten Grzybowſt
hielt. Der Anſchlag mißglückte.
Azink erſchien vormittags im Gebäude des Generalkonſulats
warf eine Flaſche mit brennendem Benzin zu Boden und floh
Am Tore traf er mit dem Generalkonſul Lubaczewſki zuſammen
auf den er einen Schuß abgab, der jedoch fehl ging. Auf de
Straße wurd er angehalten und verhaftet. Durch das brennend
Benzin fing das Treppenhaus Feuer, das jedoch von dem Kon
ſulatsperſonal gelöſcht werden konnte. Der Attentäter ſtamm
aus Oſtgalizien, iſt abſolvierter Gymnaſiaſt und lebte bisher in
Joſefſtadt an der Mettau. Beim Verhör geſtand er, daß er di
Abſicht gehabt habe, den polniſchen Geſandten gerade heute an
Gedenktag des polniſchen Verrats aus der Welt zu ſchaffen. E
ſei im Korridor auf einen elegant gekleideten Herrn, der im
Aut=
gekommen war, geſtoßen, habe ihn für den Geſandten gehalter
und auf ihn geſchoſſen, ihn aber nicht getroffen. Die Unter
ſuchung geht dahin, feſtzuſtellen, ob Azink aus eigenem Antriebode
im Auftrag einer ukrainiſchen Emigrantengruppe gehandelt hat
lich bekannt in allen Kreiſen, ja man kann ſagen weltberühmt
machte ihn erſt die große römiſche Geſchichte, die in ihren vie
Bänden ein Standardwerk aller Geſchichtsſchreibung geworden iſt
Mögen auch im einzelnen heute die Auffaſſungen bereits übe
Mommſen hinweggeſchritten ſein, ſo iſt doch ſein Werk imme
noch die großzügigſte, eindringlichſte und lebendigſte Schilderun
von Staat und Leben im alten Rom. Für dieſes Werk hat ihn
auch die Nobelſtiftung im Jahre 1902 den Ehrenpreis für Litera
tur zugeſprochen, eine Anerkennung vor aller Welt, die gerad
noch recht kam, ein Jahr vor ſeinem Tode. Denn am 1. Novembe
1903 iſt der große Gelehrte geſtorben, der mehr als ein halbe
Jahrhundert lehrend und forſchend auf dem weiten Gebiete de
Geſchichte des Altertums tätig geweſen war. In Garding
Schleswig=Holſtein war er am 30. November 1817 geboren, bezo
dann die Univerſität ſeiner Heimatprovinz in Kiel und wurd
bereits mit 27 Jahren zu archäologiſchen Forſchungen nach Fran.
reich und Italien geſchickt. 1848 trat Mommſen für die Freihe
der Holſteiner ein, aber ſeine liberale Geſinnung machte ihn vei
dächtig, und ſo wurde er 1850 wieder der Leipziger Profeſſu
entſetzt, die er zwei Jahre lang innegehabt hatte. Doch acht Jahl
ſpäter iſt er wieder Profeſſor für alte Geſchichte in Berlin, nad
dem er inzwiſchen vorübergehend in Zürich und Breslau geleh”
hatte. Berlin wurde das eigentliche Feld ſeiner Tätigkeit, un
Mommſen war Jahrzehnte hindurch einer der führenden Geiſte
in der Akademie der Wiſſenſchaften und im ganzen geiſtige
Leben der Hauptſtadt. So iſt es nicht mehr als recht, daß ihm d
Berliner Univerſität zu ſeinem 80. Geburtstag eine Plaket
ſchlug, daß ihn die Stadt Charlottenburg, wo er viele Jahrzehn
wohnte, zum Ehrenbürger ernannte, und daß die Berliner Un
verſität ihm, der Jahrzehnte hindurch eines ihrer größten Mi
glieder geweſen war, auf dem Platze vor dem Haupteingang e!
überlebensgroßes Denkmal errichtete.
Von Oeutſchlands Hohen Schulen.
Heidelberg: Der hieſige Profeſſor Erich Frank hat den Ruf a1
n Lehrſtuhl der Philoſophie an der Univerſität Marburg als=Nac
ger Heideggers angenommen.
Marburg: Zur Wiederbeſetzung des durch den Weggang des Prd
. Heidegger nach Freiburg erledigten Lehrſtuhls der Philoſophie C.
Dr. Erie
Frank in Heidelberg ergangen.
Münſter: Der durch die Emeritierung des Geh. Bergrats K., Büſ
erledigte Lehrſtuhl der Mineralogie iſt dem Privatdozenten Dr. Emn
Ernſt in Heidelberg angeboten worden.
Nummer 304
Donnerstag, den 1. November 1928
Seite 3
Zeileidskundgebungen zum Tode Henrichs
Die beſſiſche Staatsregierung
zum Tode Henrichs.
Staatspräſident Adelung hat an Frau Miniſter Henrich
fol=
endes Beileidsſchreiben gerichtet:
Sehr verehrte gnädige Frau!
Die Heſſiſche Staatsregierung hat mit den Gefühlen tiefſter
„rauer die Kunde von dem Ableben Ihres hochverehrten Gatten
rhalten. Im Namen des Heſſiſchen Geſamtminiſteriums
über=
tittle ich Ihnen und den Ihren den Ausdruck unſerer wärmſten
nd aufrichtigſten Teilnahme.
Herr Finanzminiſter Henrich hat während langer Jahre ſeine
anze Kraft und ſein großes Können in den Dienſt des Volkes
cſtellt; ohne Rückſicht auf Geſundheit und Wohlergehen hat er
em Lande ſein Beſtes gegeben, hat mit unbeirrbarer Energie
as, was er als richtig erkannte, verfolgt, um in ſchwerſter Zeit
ie hart bedrängte Heimat vorwärts und aufwärts zu führen.
Das Wohl des Landes und ſeiner Bevölkerung in allen ihren
Schichten war ihm Ziel und Richtſchnur.
Mit den Gefühlen herzlichſten Dankes und ſchmerzlicher
Trauer ſtehen wir an der Bahre eines vortrefflichen Menſchen,
ines treuen Führers und ſicheren Wegbereiters. Das Geſchick
jat es Ihrem Gatten verſagt, nach wohlgetaner Arbeit
auszu=
uhen im Kreiſe der Seinen, eine tückiſche Krankheit hat ſeinem
Leben allzufrüh ein Ziel geſetzt. Unvergeſſen wird er allen
blei=
den, die ſeine Liebe zu Volk und Vaterland, ſeine unermüdliche
Arbeit, ſein heißes Streben für eine beſſere Zukunft des
Heſſen=
andes und des ganzen deutſchen Vaterlandes kannten. In
anſeren Herzen hat ſich der Verſtorbene ein unvergängliches
Denkmal geſetzt.
Die uneingeſchränkte Anerkennung, die das Wirken Ihres
Herrn Gemahls in allen Schichten unſeres Volkes gefunden hat,
möge Ihnen und den Ihren ein Troſt im ſchweren Leide ſein.
Mit dem Ausdruck aufrichtiger Ergebenheit!
gez.: Adelung.
Nachruf des Oberbürgermeiſters Gläſſing.
Darmſtadt, 31. Oktober.
IIn der geſtrigen öffentlichen Sitzung im Stadthauſe gedachte
vor Eintritt in die Tagesordnung der Oberbürgermeiſter der
Stadt Darmſtadt, Gläſſing, des Ablebens des Herrn
Finanz=
miniſters Henrich und des ſchweren, ſchmerzlichen Verluſtes, den
ſein Tod für das Land Heſſen bedeutet. In den Jahren 1908
bis 1918 hat Herr Heurich eine intenſive Tätigkeit auch in der
Darmſtädter Gemeindeverwaltung entfaltet und im letzten
Kriegsjahr als beſoldeter Beigeordneter. Aus ſeiner Tätigkeit
als Stadtverordneter darf ich hervorheben die Gründlichkeit und
Die hervorragende Sachkenntnis, die ihn insbeſondere auch in
ſeiner Eigenſchaft als Berichterſtatter des Voranſchlags der
Ver=
waltung auszeichnete. Herr Henrich iſt von der mittleren
Be=
amtenlaufbahn zum Finanzminiſter emporgeſtiegen. Seine
Kenntniſſe, die er ſich gerade im Kleinen und Einzelnen
erwor=
ben hatte, auch ſeine Arbeiten in der Literatur auf finanziellem
Gebiet kamen ſeiner Stellung als Finanzminiſter zuſtatten. In
neun für unfer Vaterland beſonders ſchweren Jahren hat dieſer
Mann der Arbeit und der Pflicht ſich um unſer Vaterland
ver=
dient gemacht. Es war für ihn beſonders ſchwer, den Poſten des
Finanzminiſters zu belleiden; hat doch das Unvermögen der
Staatsmittel und das Hemmnis unzureichender Finanzmittel
ſehr oft in ſtärkſtem Gegenſatz geſtanden zu dem Willen Hilfe
zu leiſtem in einer Zeit der Not.
Stadtverwaltung und Stadtverordnetenverſammlung und
unſer Heſſenland werden dem Verſtorbenen für alle Zeiten ein
ehrenvolles Angedenken bewahren.
Beileids=Kundgebung der Stadt Mainz.
Mainz, 31. Oktober.
Oberbürgermeiſter Dr. Külb richtete an die Gattin des
ver=
ſtorbenen Finanzminiſters a. D. Henrich folgendes Telegramm:
„Mein aufrichtiges Beileid zu dem Hinſcheiden Ihres um
das Land Heſſen hochverdienten Herrn Gemahls.”
*
Wie die Deutſche Demokratiſche Partei, Landesverband
Heſſen, mitteilt, wird auf Wunſch des verſtorbenen Miniſters
Henrich die Beiſetzung in aller Stille und im allerengſten Kreiſe
erfolgen. Die Partei werde jedoch in Darmſtadt in der nächſten
Zeit eine öffentliche Trauerkundgebung für den Verſtorbenen
veranſtalten.
D
*Neue Romane.
Ap. Gunnar Gunnarſon: Sieben Tage
Finſter=
nis. Aus dem Däniſchen überſetzt von Elſe von Hollgender.
Uni=
verſitas, Deutſche Verlagsanſtalt, Berlin W. 50. Während ſieben Tagen
ſieht man in Reykjavik die Feuerſäule des fernen Vulkans, deſſen
Aſchenregen den Himmel verfinſtert; während ſieben Tagen herrſcht in
Reykjavik eine ſeuchenartige Grippe, die ein großes Sterben verurſacht,
während dieſer ſieben Tage bereitet ſich die Tragödie des im
Mittel=
punkt des Romans ſtehenden Aylos Grimur Ellidagrimur vor, der am
letzten Tage dem Irrſinn verfällt. Wie in ſeinem Roman „Der
Ge=
ächtete” hat der Verfaſſer hier pſychologiſche Probleme behandelt, hinter
denen die Handlung als ſolche zurücktritt. Der vielbeſchäftigte,
ange=
ſehene Arzt, der mit ſeiner Frau in glücklicher Ehe lebte, wird infolge
ihrer Freundſchaft zu einem Jugendfreunde von dem Dämon des
Miß=
trauens erfaßt; aber beide ſchweigen, obwohl ſie ſich keine Untreue hat
zu ſchulden kommen laſſen, aus Furcht, Trotz und Stolz, und
entfrem=
den ſich ſo. Seine ſeeliſche Depreſſion führt, als er eines Abends den
Freund bei ſeiner Frau antrifft, zu einem völligen Zuſammenbruch,
und er läßt ſich, ſeinen Zuſtand erkennend, in einer Irrenanſtalt
auf=
nehmen. Der Fall hat aber kein rein pſychologiſches Intereſſe, da ein
weſentliches pathologiſches Moment dabei mitſpielt, indem der Arzt
in=
folge der Ueberanſtrengung bei der Ausübung ſeines Berufes während
der Epidemie, die ihm keine Zeit zum Schlafen und Eſſen läßt, auch
körperlich zuſammenbricht. Aus dieſem Lebensſchickſal eines Einzelnen
leitet indeſſen der Verfaſſer die allgemeine Weisheit, die uns frommt,
die Summe der teuer erkauften Erfahrungen der Menſchheit ab: „Seid
gut miteinander!" Wir werden mit allerlei Menſchen und geſcheiterten
Exiſtenzen und ihren Schickſalen bekannt gemacht. Aus dem finſteren
Milieu des Peſſimismus und des Todesgrauens erhebt ſich, Wärme und
Licht verbreitend, die rührende Geſtalt der ſterbenden 17jährigen Anna
Halldorsdottir mit dem kindlich reinen Herzen und dem ſtarken
Gott=
vertrauen, deren Geſpräche mit ihrem Freund, Jon Oddsſohn, dem
Erzähler des Buches, die ſchönſten Kapitel des Buches bilden. Einen
großen Teil des Romans füllen die langen Geſpräche über überſinnliche
Dinge, das Leben und ſeine Aufgaben, den Zweck des Daſeins, die
Liebe und Ehe, die ſeeliſchen Vorgänge, das Sterben, das Leben nach
dem Tode und den Spiritismus, aus.
Ein Geiſtesverwandter Gunnarſons, der ihm in der pſychologiſchen
Einſtellung gleicht, und dieſelben Ziele verfolgt wie er, iſt der Tiroler
Albert Trentini, deſſen Roman „Der große Frühling”
den erſten Band der im Verlage von Georg D. W. Callwetz in München
erſcheinenden geſammelten Werke Trentinis bildet. Er handelt von
der Liebe des Konſtantin Malbrano zu der ſchönen Marcheſe Maria
dAgeni, die zu einer Ehe mit einem ungeliebten Manne gezwungen
worden iſt und unbefriedigt und freudelos dahinlebt. Konſtantin, der
ihr in ihrem ſeeliſchen Leid helfen will, gewinnt ihre Freundſchaft und
ihre Liebe und entbrennt in beftiger Leidenſchaft zu der ſchönen Frau.
Ihr Gatte „erkennt ihre Liebe an”, nachdem Konſtantin verſprochen
heat, ſein Gattenrecht zu wahren. Mit pſychologiſcher Feinheit wird
Finanzminiſter a. D. Henrich +
Für oder gegen die Todesſtrafe.
Ablehnung der Todesſirafe im
Strafrechts=
ausſchuß.
* Berlin, 31. Oktober. (Priv.=Tel.)
Im Strafrechtsausſchuß des Reichstages iſt es am Mittwoch
zu einer Abſtimmungüber die Todesſtrafe gekommen.
Das Ergebnis ſtand ſchon ſeit Tagen feſt. Es hat ſich gezeigt,
daß von den 28 Mitgliedern des Ausſchuſſes 14
Gegnerder Todesſtrafe ſind, die übrigen 14haben
ſich formell der Stimme enthalten, weil ſie
Be=
denken gegen die Reihenfolge der Abſtimmungen äußerten. Auch
das würde aber nicht den Ausgang geändert haben.
Kommu=
niſten und Sozialdemokraten ſtimmten geſchloſſen für Beſeitigung
der Todesſtrafe, von den Demokraten Frau Dr. Lüders, während
der zweite Demokrat ſich ebenfalls der Abſtimmung enthielt,
ob=
wohl er an ſich Gegner der Todesſtrafe iſt. Auch der
Vor=
ſitzende, Prof. Kahl von der Deutſchen
Volks=
partei, ſtimmte dafür, unter der Vorausſetzung
allerdings, daß ſein Antrag auf
Sicherungs=
verwahrung aller wegen Mordes, zu
lebens=
länglichem Zuchthaus Verurteilten, mit der
Möglichkeit einer ſpäteren Entlaſſung unter
beſonderen Aufenthaltsbeſchränkungen,
ange=
nommen würde. Dieſer Antrag iſt nachträglich
abgelehnt worden, ſo daß zum Schluß der ganze
Para=
graph mit der Aufzählung der Strafarten der Ablehnung
ver=
fiel und eine Lücke im Geſetz entſtand, die noch ausgefüllt werden
muß und wird. Die entſcheidende Abſtimmung wird
aber erſt bei der dritten Leſung des Geſetzes im
Reichstagsplenum fallen, da ſich alle Fraktionen nicht
einheitlich verhalten. Man rechnet damit, daß einſtweilen noch
eine Mehrheit für die Beibehaltung der Todesſtrafe im
Reichs=
tag vorhanden iſt.
dieſes „Leben zu Dreien” begründet. Aber dieſer Verzicht wird für
Konſtantin eine Quelle unſäglich ſeeliſcher Qualen. „Sie beide wiſſen
nicht mehr, wo ſie ſind, ihre Herzen ſuchen einander, finden einander,
aber trennen ſich immer wieder. Sie hat ſeine Seele, und iſt ſeine
Seele, iſt ſein Blut und ſein Fleiſch geworden und das Werk ſeiner
Liebe‟. Aber er verſpielt. Maria reiſt angeblich zu ihrer Erholung in
ein Bad, wo ſie mit ihrem Jugendgeliebten zuſammentrifft und, des
Verzichts müde, ihm das gewährt, worauf jener verzichtet hat.
Kon=
ſtantins Opfer war umſonſt gebracht. In wilder Verzweiflung ſturmt
er in die Nacht hinaus. Als es Morgen wird, ſo ſchließt die
Liebes=
tragödie, „traf der erſte flehentlich bettenlnde Blick den Himmel . . . und
kicherte: „Siehſt du? So geſchah es. Ganz gemütlich, ohne lange
Ge=
wiſſensforſchung, nahm ſie dir dein ſogenanntes Wunder. Nur eine
Nacht brauchten ſie, die zwei inder ſie niemand ſtörte. Die konnten ſie
haben. Ich habe ſie ihnen geſchenkt. Du natürlich wirſt dir trotzdem
monate=
lang das Hirn mit der Frage zermartern, wie es denn möglich war.
Und doch braucht es nur ein Jota Pſychologie, nur ein Jota Phyſik,
zu kapieren. Für die Ehre einer Frau kämpfen! Für die ſogenannte
Reinheir einer Frau ſtreiten, die im Verſchenken ihre größte Reinheit
findet! Nur ein Tor tut es! Tauſendmal hat ſie dein ſein wollen!
Du aber haſt ihr Gedichte und Träume und weiß Gott was nach für
Unſinn gegeben, und gemeint, damit könne man ein junges Weib
er=
löſen! Dilettant du! Nur die Starken, Rückſichtsloſen, Wiſſenden
liebe ich! Ueber Knaben wie dich aber kann ich nur lachen!“ —
Tren=
tini iſt kein Romanſchriftſteller gewöhnlichen Schlages, der ſpannende
Handlungen ſchafft. Seine Stärke liegt in der ſeeliſchen Vertiefung.
Die Leidenſchaft zweier entbrannter Herzen, die ſeeliſchen Kämpfe und
die ſchließliche Verzweiflung des Betrogenen werden mit glühenden
Farben geſchildert. Hier iſt er ebenſo unerſchöpflich wie in den
wunder=
vollen Schilderungen der Natur und der landſchaftlichen Schönheiten
des italieniſchen Himmels, die einen großen Teil des Romans ausfüllen,
und in denen er förmlich ſchwelgt. Der Roman gehört zu denen, die
man mehrmals leſen kann, da die Tiefe und Schönheit ſeines Gehalts
ſich dem Leſer erſt bei ernſtem Suchen erſchließt.
Artur, Landsberger: Bankhaus Reichenbach.
(Verlag Georg Müller, München. Preis kart. 4,80 Mk.) Nach dem
drohenden finanziellen Ruin des altangeſehenen Bankhauſes Reichenbach
übernimmt es der Großſpekulant Heinrich Morener und rettet es vor
dem völligen Zuſammenbruch und verhilft ihm dank ſeiner oft recht
ſtrupelloſen Finanzeclitit zu einer außerordentlichen Machtſtellu ig. Die
vornehme geiſtige Sphäre des angeſehenen Reichenbacher
Patrizier=
geſchlechts zieht ihn in ihren Bann und das in ihm zur fixen Idee
wer=
dende ehrgeizige Streben, ein Reichenbach nach Art und Charakter zu
werden, verurſacht ſeinen geiſtigen Defekt, der eine Verbringung in eine
Nervenheilanſtalt zur Folge hat. In einem unbewachten Augenblick,
der ihm die Klarheit brachte, ſein Ziel nie erreichen zu können,
ent=
weicht er aus der Anſtalt und verübt einen Aufſehen erregenden
Ein=
bruchsdiebſtahl im Bankhaus Reichenbach. Der Verdacht fällt auf den
Prokuriſten Heinz Reichenbach, der, da er ſein Alibi nicht nachweiſen
kann, auf Grund eines Indizienbeweiſes zu einem Jahr Zuchthaus
ver=
urteilt wird. Den Nachforſchungen Dritter und glücklichen Umſtänden
Der Kampf in der Eiſen=Induſtrie.
Der Schiedsſpruch für verbindlich erklärt. —
Die Ausſperrung beginnt. — 220000
Ar=
beiter arbeitslos.
Berlin, 31. Oktober.
Im Reichsarbeitsminiſterium haben geſtern die
Verhand=
lungen über die Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches
für die Eiſeninduſtrie für die nordweſtliche Gruppe ſtattgefunden.
Sie zogen ſich unter perſönlichem Vorſitz des
Reichsarbeitsmini=
ſters bis in die Morgenſtunden des heutigen Tages hin. Es
ge=
lang jedoch nicht, zu einer Verſtändigung der Parteien zu
kom=
men. Der Reichsarbeitsminiſter hat daher heute vormittag ſeine
Entſcheidung treffen müſſen und hat den Schiedsſpruch für
ver=
bindlich erklärt. Die Parteien ſind telegraphiſch benachrichtigt.
Wie wir erfahren, wird der ſchriftlichen Ausfertigung eine
Be=
gründung beigefügt ſein. Vor der Verbindlichkeitserklärung des
Schiedsſpruches hatte der Reichsarbeitsminiſter in einer
Miniſter=
beſprechung vom heutigen Vormittag über den Konflikt in der
Eiſeninduſtrie der nordweſtlichen Gruppe Bericht erſtattet und
mitgeteilt, daß er entſprechend den ihm durch die
Schlichtungs=
ordnung übertragenen Befugniſſen den Schiedsſpruch für
ver=
bindlich erklären werde. Nach eingehender Ausſprache nahm der
Miniſterrat hiervon Kenntnis.
Auf Grund der heutigen Beſprechungen des
Reichsarbeits=
miniſters mit den Parteien, die die Verbindlichkeitserklärung des
Schiedsſpruches vom 26. Oktober 1928 im Gefolge hatten, hat die
Arbeitgeber=Vereinigung der nordweſtlichen Gruppe des Vereins
deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller ſich heute mittag mit der
Lage befaßt. Sie hat ſich dabei auf den Standpunkt geſtellt, daß
die Verhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium keine neuen
Ge=
ſichtspunkte vorgebrocht haben, die an der Auffaſſung der
Arbeit=
geber etwas ändern könnten. In der Ausſprache kam erneut zum
Ausdruck, daß eine Lohnerhöhung ſich ſo ungünſtig auf die
Preis=
geſtaltung auswirken müßte, daß die Konkurrenzfähigkeit der
deutſchen Schwerinduſtrie auf dem Weltmarkt in Frage geſtellt
werde. Sie hat daher beſchloſſen, den Dingen ihren Lauf zu
laſſen, um ſich darüber klar werden zu können, in welchem
Um=
fange etwa eine Betriebsſtillegung vorgenommen werden muß.
Somit tritt am 1. November die Kündigung von über 200 000
Arbeitern in Kraft.
* Am Mittwoch nachmittag hat die geſamte
eiſen=
erzeugende und eiſenverarbeitende Induſtrie
in Weſtdeutſchland ihre Betriebe geſchloſſen.
Nicht weniger als 220 000 Arbeiter werden dadurch
arbeitslos. Ein Rieſenlohnkampf von unüberſehbaren
Aus=
maßen iſt ausgebrochen, der für unſere geſamte Wirtſchaftslage
zu einer Kataſtrophe werden kann. Mußte das ſo kommen? Die
Verhandlungen über den neuen Tarif ſind ſeit Monaten geführt
worden. Sie wurden durch einen Schiedsſpruch zu einem
vor=
läufigen Abſchluß gebracht, und dieſer Schiedsſpruch iſt nach
neuen Vermittlungsverſuchen am Mittwoch mittag vom
Reichsarbeitsminiſter Wiſſell für verbindlich
erklärt worden, worauf die Arbeitgeber ihre
aus=
geſprochene Kündigung der Belegſchaften in
Kraft treten ließen.
Wenn man vom Rathaus kommt, iſt man immer klüger. Es
iſt alſo billig, jetzt Vorwürfe zu erheben, daß Fehler
vorgekom=
men ſind, deren Vermeidung einen anderen Ausgang
wahrſchein=
lich gemacht hätte. Trotzdem aber läßt ſich der Vorwurf nicht
vermeiden, daß der Mangel an taktiſcher Geſchicklichkeit in dieſem
Falle ſich ſehr unheilvoll ausgewirkt hat. Die Arbeitnehmer ſind
von Anfang an mit viel zu hohen Lohnforderungen
hervor=
getreten. Sie haben ſich darauf feſtgebiſſen, obwohl zum
min=
deſten ihre Führer aus dem letzten Schiedsſpruch vom Dezember
her wiſſen mußten, daß die Lage in der Eiſeninduſtrie eine
wei=
tere Belaſtung wirtſchaftlich unmöglich machte. Die
finan=
ziellen Auswirkungen des Schiedsſpruches ſind
umſtritten. Die Arbeitnehmer ſprechen von 2 Prozent, die
Arbeitgeber von 3 bis 4 Prozent. Der Widerſpruch erklärt ſich
daraus, daß bei den einzelnen Kategorien die vom Schlichter
zu=
gebilligte Lohnerhöhung um 6 Pfennig die Stunde ſich
verſchie=
den auswirkt. In jedem Falle aber kommt eine
Millionen=
ſumme dabei heraus, die in die Kalkulationen der
Eiſenindu=
ſtrie nicht mehr hineinzuarbeiten iſt. Die Arbeitnehmer
verwei=
ſen zwar darauf, daß das Exportgeſchäft geſtiegen iſt bei
gleich=
zeitig anziehenden Preiſen. Sie überſehen indes, daß der Export
mehr bei im Preiſe ungünſtig ſtehenden Waren geſtiegen iſt, daß
aber auch die augenblicklichen Exportpreiſe die Selbſtkoſten noch
gelingt es, ſeine Unſchuld nachzuweiſen. Der Verdacht richtex ſich nun
gegen Moreners Neffen, der ſich zur Zeit auf der Flucht mit Hanni
Reichenbach befindet, wird aber im letzten Augenblick auf den irren
Morener gelenkt, aus deſſen Aufzeichnungen im Sanatorium völlige
Klarheit über den ſenſationellen Einbruchsdiebſtahl geſchaffen wird. Der
Roman iſt bis zum Schluſſe äußerſt ſpannend und lebendig in ſeiner
Handlung. Mit feinſinniger Begabung zeichnet der Verfaſſer plaſtiſch
Geſtalten und Umwelt. Die pſychologiſchen und juriſtiſchen
Beobach=
tungen zeugen von einer reifen und tief gehenden Forſcherarbeit. —
Der kriminaliſtiſchen und juriſtiſchen Seite des Romans hat der
Ver=
faſſer des Geleitwortes, Geh. Oberjuſtizrat Dr. Finkelburg, Präſident
des Strafvollzugs, eine Würdigung zuteil werden laſſen, die, von
be=
rufener Seite kommend, das beſte Urteil über den Wert des Buches iſt,
Ins Leben hinaus. Ein Maidenroman von Charlotte
Kühl=
v. Kalkſtein. (Verlag von Schmidt u. Thelow, Gotha.) Der Roman
iſt das, als was er von der Verfaſſerin bezeichnet wird, ein
Jungmäd=
chenroman, deſſen Lektüre unſern reifen Töchtern Freude und
Befriedi=
gung gewähren wird. In lebendiger, von einem geſunden Optimismus
der Lebensauffaſſung getragenen Erzählung wird das Schickſal zweier
junger Mädchen geſchildert, die in der Wirtſchaftlichen Frauenſchule
Freundſchaft für das Leben geſchloſſen haben und ins Leben hinaus
müſſen, um ſich ihren Unterhalt zu erwerben. Durch Energie und
Fleiß überwinden ſie alle ihnen in den Weg tretenden Hinderniſſe und
ſchlagen ſich ehrlich durch bis ihnen beiden das Glück einer reinen und
großen Liebe zuteil wird. Anheimelnde Szenen aus dem
Familien=
leben, das Leben auf dem Lande mit ſeinen Leiden und Freuden bilden
den Rahmen, in dem ſich das Schickſal der braven, ſich durchs Leben
ſchlagenden Maiden abſpielt.
Laurids Bruun: Eine ſeltſame Nacht. Roman in
vier Stunden. Ueberſetzt aus dem Däniſchen von Julius Koppel (
Ver=
lag von J. Engelhorns Nachf, Stuttgart.) Das Nora=Thema in
an=
derer Aufmachung! Die Frau eines Arztes, die ihn heiratete, als ſie
die Liebe zu ihrem Jugendfreunde im Herzen trug, kommt nach deſſen
Rückkehr und der Zuſammenkunft mit ihm zu der Erkenntnis, daß ſie
nur ihn liebt und nicht ihren Gatten, ſo wenig, wie er ſie. Bei der
entſcheidenden Ausſprache fragt ſie ihn: „Bin ich deinem Leben jemals
ſo notwendig geweſen, daß du meinetwegen Stellung, Namen und Ehre
vergeſſen hätteſt? Es gibt einen, der mich liebt, einen, der alles
meinet=
wegen vergaß — Stellung, Namen und Ehre, der ins Zuchthaus wollte,
wenn es mein Glück gegolten hätte.‟ Sie verläßt nach vierjähriger Ehe
Gatten und Kind, um „Hand in Hand mit ihrem Geliebten für Liebe
und Glück zu kämpfen‟. Der Verfaſſer hat ſich redlich bemüht, den
Ab=
fall der Frau pſychologiſch zu begründen und ihr edle Motive zu
unter=
legen. Ueberzeugend iſt die Begründung aber nicht. Was dem Roman
ſeine Spannung verleiht, iſt ein ſehr geſchickt behandelter Kriminalfall,
der Mord eines alten Geizhalſes, als deſſen Täter auch der Geliebte der
Frau verdächtig wird. Die Spannung wird dadurch erhöht, daß ſich
die Geſchichte in einer allerdings nicht gerade wahrſcheinlichen
Konzen=
tration der Handlung von vier Nachtſtunden abſpielt. Die Schilderung
iſt fließend, klar und lebendig.
Seite 4
nicht decken. Auch der Schlichter hat den erforderlichen Einblick
in die tieferen wirtſchaftlichen Zuſammenhänge nicht gehabt, ſonſt
hätte er zu dieſem Spruch nicht kommen können. Sein Spruch
aber legte die Führer der Gewerkſchaften auf eine Mindeſtgrenze
feſt, die ſie aus pſychologiſchen Gründen ihren Kameraden
gegen=
über nicht unterſchreiten konnten.
Auf der anderen Seite iſt es fraglich, ob die Unternehmer
gut daran taten, die Lage durch die Kündigung zu komplizieren.
Wäre das nicht geſchehen, dann hätte die Möglichkeit beſtanden,
daß vom 1. November ab zunächſt unter einem tarifloſen Zuſtand
weiter gearbeitet wurde, bis neue Verhandlungsmöglichkeiten
unter den beiden Parteien ſich ergaben. Der Reichsarbeitsminiſter
hat auch zu verſtehen gegeben, daß er ohne dieſe Kündigung
wahrſcheinlich darauf verzichtet hätte, den Schiedsſpruch für
ver=
bindlich zu erklären. Es bleibt aber auch dann rätſelhaft,
wes=
halb er ſich trotzdem zur Verbindlichkeitserklärung entſchloß, da
er wußte, daß die Folgen nur rein negative waren. Die
Schlie=
ßung der Betriebe ſtand dann feſt, und der einzige Erfolg iſt, daß
nun auch der Reichsarbeitsminiſter auf dem Schiedsſpruch
feſt=
liegt, ſich alſo künftighin für irgendwelche Vermittlungsverſuche
ſelbſt ausgeſchaltet hat. Gerade hier zeigen ſich die Mängel der
Schlichtungsordnung, die dem Arbeitsminiſter allein das Recht
der Entſcheidung gibt. In einem Fall, der aber derart tief in
die Geſamtwirtſchaft eingreift, iſt es unbedingt notwendig, daß
die Entſcheidung bei dem Geſamtkabinett liegt, das ſich nach der
augenblicklichen Rechtslage darauf beſchränken mußte, einen
Be=
richt des Arbeitsminiſters entgegenzunehmen, ohne auf ſeinen
Entſchluß irgendwelchen Einfluß ausüben zu können.
Weiter kompliziert wird aber die Lage dadurch, daß der
Schiedsſpruch unklar gehalten iſt und auch formell zu
Einwen=
dungen Anlaß gegeben hat, ſo daß eine Fülle von Prozeſſen die
nächſte Folge ſein wird. Die Arbeitgeber haben ſofort eine
Feſt=
ſtellungsklage bei dem zuſtändigen Arbeitsgericht eingeleitet,
um den Schiedsſpruch für ungültig erklären zu laſſen.
Haupr=
ſächlich deshalb, weil der Schlichter ihn allein ohne Zuziehung
der Spruchkammer gefällt habe. Die juriſtiſche Lage iſt aber auch
nach der Richtung hin vollkommen ungeklärt. Es iſt weiterhin
zweifelhaft, ob die Arbeitnehmer das Recht der
Arbeitsloſen=
unterſtützung haben, was von den Arbeitgebern beſtritten wird.
Die Arbeitsämter werden hier vor eine — eben weil es ſich um
Hunderttauſende von Unterſtützungsforderungen handelt —
finanziell unüberſehbare Zwangslage geſtellt, der ſie ſich
vermut=
lich ohne den Spruch eines Gerichtes nicht beugen können. Die
Arbeitnehmer behaupten darüber hinaus, daß die Stillegung der
Betriebe zum 1. November unmöglich ſei, weil vorher auf Grund
der Stillegungsverordnung eine, ſechswöchige Friſt zu laufen
habe. Demgegenüber machen die Arbeitgeber geltend, daß es ſich
ja nicht um eine endgültige Stillegung ihrer Betriebe handelt,
ſondern lediglich um eine vorübergehende Einſtellung der Arbeit,
und daß ſie deshalb auf Grund des bürgerlichen Rechtes nur an
die ausgefprochene Kündigungsfriſt gebunden ſeien. Die
Arbeit=
geber halten daran feſt, daß ſie ebenſo wie im früheren Stadien
der Verhandlungen zu Konzeſſionen im Rahmen des
wirtſchaft=
lich Möglichen bereit ſeien. Es wäre wünſchenswert, wenn von
den Gewerkſchaften dieſe Anregung aufgegriffen würde, nachdem
durch das Verfahren des Arbeitsminiſters die ſtaatliche
Schlich=
terinſtanz ſich tot manövriert hat. Es bleibt auch in der Tat
kein anderer Weg, als daß die Parteien unmittelbar verſuchen,
zu einer zunächſt loſen Vereinbarung zu kommen, wodurch die
Aufnahme der Arbeit ermöglicht wird. Wir haben zu der
wirt=
ſchaftlichen Einſicht beider Teile das Vertrauen, daß ſchon in
kürzeſter Friſt derartige Verhandlungen eingeleitet werden, um
zu vermeiden, daß durch ein Durchkämpfen des Lohnſtreites
Wunden geſchlogen werden, die ſich zunächſt gegen die
Beteilig=
ten, in letzter Beziehung aber gegen den geſamten
Wirtſchafts=
körper richten.
Donnerstag, den 1. November 1928
Immer wieder Räumungsgerüchte.
Von
Richard Poſſelt.
In den letzten Tagen hat ſich die deutſche und ausländiſche
Preſſe mit verſchiedenen Nachrichten beſchäftigt, die ſich auf
an=
gebliche Räumungsvorbereitungen der Beſatzungsmächte in der
zweiten Zone, auf eine angebliche Verlegung des Amtsſitzes der
Rheinlandkommiſſion und ſelbſt auf Räumungsabſichten in der
dritten Zone beziehen. Es iſt darin von Kündigungen von
Ge=
bäuden und Büroräumen ſeitens der Rheinlandkommiſſion die
Rede, von Orders an Offiziere und Truppenteile der franzöſiſchen
Beſatzungsarmee der zweiten Zone zum Dienſt in der Heimat
oder in den Kolonien, von Vereinbarungen zwiſchen England
und Frankreich über die Räumung der dritten Zone im Laufe
des kommenden Sommers aus wahltaktiſchen Gründen der
eng=
liſchen konſervativen Regierung uſw. Zur Stützung ſolcher
Nach=
richten bezieht man ſich auf frühere Aeußerungen maßgeblicher
Staatsmänner, auf Beſprechungen, die zwiſchen dem
Ober=
kommandierenden der Rheinarmee, General Guillaumat, und
Briand ſtattgefunden haben, u. a. m. Der Erfolg ſolcher
Nach=
richten iſt, daß man ſich im deutſchen Volk und beſonders in den
beſetzten Gebieten optimiſtiſchen Auffaſſungen über die
Verſtän=
digungsbereitſchaft der Beſatzungsmächte hingibt, um ſpäter durch
neue getäuſchte Hoffnungen ernüchtert zu werden.
Wenn man einigermaßen die außenpolitiſche Entwicklung der
letzten Wochen verfolgt hat, ſo kann ſich auch der Laie ſagen, daß
für einen derartigen räumungsfreundlichen Umſchwung der
Auf=
faſſungen bei den Beſatzungsmächten keinerlei greifbare
Tat=
ſachen vorliegen. Man braucht ſich nur an die wenig
ergebnis=
reichen Beſprechungen des deutſchen Reichskanzlers Hermann
Müller während der letzten Genfer Völkerbundstagung und der
ſehr langſamen Entwicklung der damals feſtgelegten
diploma=
tiſchen Verhandlungen zu halten, um ſich ſelbſt zu ſagen, daß
nichts eingetreten iſt, was die Hoffnung zuließe, die
Beſatzungs=
mächte wären heute geneigter als vor vier Wochen, dem deutſchen
Rechtsanſpruch auf bedingungsloſe Geſamträumung
nachzu=
kommen.
Der Erfolg der oben angedeuteten optimiſtiſchen Meldungen
über die bevorſtehende Räumung der zweiten und gar der dritten
Zone iſt die Erklärung des offenbar offiziös inſpirierten Petit
Pariſien”, „daß die Räumung des Rheinlandes erſt als
Konſe=
quenz einer Einigung in der Sachverſtändigenkommiſſion über
die Reviſion des Dawes=Planes und nach der endgültigen
Kon=
ſtituierung der Schlichtungskommiſſion im Rheinland gewährt
werden könne‟. Es wäre wahrlich beſſer geweſen, wenn man
eine ſolche franzöſiſche Erklärung deutſcherſeits nicht durch derart
optimiſtiſch aufgezogene Meldungen herausgefordert hätte. Es iſt
den deutſchen Unterhändlern in Genf wahrlich nicht leicht
ge=
weſen, eine Verquickung des Reparations= und
Räumungspro=
blems abzuſchütteln. Man ſollte auch in politiſchen deutſchen
Kreiſen erkennen, daß man franzöſiſcherſeits die erſte Gelegenheit
benutzen würde, um dieſe Verbindung zweier nicht
zuſammen=
gehörender Probleme erneut herzuſtellen: Wenn ſich Deutſchland
auf zuſammenhängende Verhandlungen dieſer beiden Probleme
hätte einlaſſen wollen, dann hätte man nicht erſt bis zum jetzigen
Zeitpunkt warten brauchen. Gewiß hat Frankreich ſein Ziel, die
Räumungsverhandlungen abhängig zu machen von dem Verlauf
der Reparationsverhandlungen, nicht aufgegeben; um ſo weniger
war es notwendig, daß man deutſcherſeits durch die Lancierung
ſolcher Nachrichten den Eindruck bei den Beſatzungsmächten her=
Nummer 304
vorrufen mußte, als könnten wir die Näumungsberhandlungen
nicht mehr erwarten. Die Stimmen aus dem Rheinland von den
verſchiedenſten politiſchen und wirtſchaftlichen Vertretungen haben
doch zur Genüge gezeigt, daß man dort zwar keinen ſehnlicheren
Wunſch als den der baldigſten endgültigen Befreiung von frem.
der Beſatzung hat, aber nicht gewillt iſt, für dieſen deutſchen
Rechtsanſpruch einen beſonderen Preis zu zahlen, wie er von
Frankreich durch die Verbindung von Reparations= und Räu.
mungsproblem angeſtrebt wird.
Was die verſchiedenen Anzeichen von Amtsſitzverlegung de=
Rheinlandkommiſſion und der angeblich ſeit Wochen im Gang
befindlichen Vorbereitung zur Räumung betrifft, ſo erklären ſioh
dieſe auf einfachſte Weiſe. Die von der Rheinlandkommiſſion ju
Koblenz benutzten Gebäude und Räume ſind zum Teil mit lang
jähriger Vertragsfriſt gemietet. Da im Jahre 1930 die Räumung
der zweiten Zone ſpäteſtens erfolgen muß, ſo iſt es ſelbſtverſtänd
lich, daß dieſe langfriſtigen Mietverträge gekündigt werden. Eben
ſo ſelbſtverſtändlich erſcheint, daß die Rheinlandkommiſſion ſig
rechtzeitig nach einem neuen Amtsſitz umſieht. Auch die verſchie
denen Orders an Offiziere und Truppenteile der Beſatzung z
anderweitiger dienſtlicher Verwendung können nicht als auffällig
Erſcheinung gelten. Nach dem Abſchluß der Herbſtmanöver pfle
gen in der Regel Dienſtverſetzungen vor ſich zu gehen. Für der
Beſatzungsdienſt werden neue Truppenteile beſtimmt, ſo daß au
mählich in den Beſatzungsgarniſonen Truppenverſchiebungen vo
ſich gehen. Dabei ſoll nicht überſehen werden, daß Deutſchlan
offiziell den Räumungsantrag geſtellt hat, ſo daß man deutſcher
ſeits natürlich erwarten darf, daß dieſem Verlangen von de
Gegenſeite Rechnung getragen wird. Nur ſoll man ſich hüter
der Gegenſeite ſoviel Verſöhnungs= und Verſtändigungswille
zuzutrauen, daß ſie ohne die in Genf vereinbarten Verhand
lungen von ſich aus bereits Vorbereitungen für die Geſaomt
räumung trifft.
In deutſchen zuſtändigen Kreiſen ſieht man in all dieſe
Meldungen entweder ganz unangebrachte Stimmungsmache ode
Senſationsmacherei, die aber, wie die Auslaſſung des „Pet
Pariſien” zeigt, geeignet iſt, die in Vorbereitung befindliche
Verhandlungen über das Räumungsproblem zu erſchwerer
Wenn auch deutſcherſeits ſcheinbar in der Räumungsfrage ſe
Genf nichts mehr geſchehen iſt, ſo darf daraus nicht geſchloſſe
werden, daß ſich die deutſchen zuſtändigen Stellen Wege, Chara
ter und Zeitpunkt ihrer diplomatiſchen Räumungsaktion vo
ihren Verhandlungsgegnern vorſchreiben laſſen werden.
Der kaligeſiellie Nobile.
* Rom, 31. Oktober. (Priv.=Tel.)
Nach der verunglückten Nordpol=Expedition des italieniſche
Luftſchiffes unter Führung General Nobiles hat Muſſolir
Nobile zu einem mündlichen Bericht aufgefordert. Faſt ſchien e
ſo, als wenn das neue Italien dieſen Mann, der mit ſo
ſel=
ſamen ſoldatiſchen Eigenſchaften ſich bei der Kataſtrophe erwieſe
hat, weiter behalten wollte. In aller Stille iſt Nobile aber do
kaltgeſtellt worden. Wie erſt jetzt bekannt wird, mußte er au
dem aktiven Dienſt ausſcheiden. Darüber hinaus iſt ihm zur Be
dingung gemacht worden, daß er Rom nicht ohne beſondere Ei
laubnis verlaſſen, keine Journaliſten empfangen und vor allei
keine Artikel ſchreiben darf. Schärfere Maßnahmen konnte ma
gegen den Mann, der einſt dazu berufen war, neuen Ruhm fü
Italien in die Welt hinauszutragen, kaum zur Anwendun
bringen.
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Am Sonntag, den 4. November, sind unsere Geschäftsräume von 12-6 Uhr geöffnet.
[ ← ][ ][ → ]Rummer 304
Donnerstag den 1. November 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſfadt.
Darmſtadt, 1. November.
ber die Bewertung der
Schaufenſter=
beleuchtung.
EHllan. aule Dumarche Denltere. Si fer Dilt
tion gelungen, die große Operetten=Revue „Freut Euch des Lebens”,
eine der ſchönſten Schöpfungen auf dieſem Gebiete, für ein Gaſtſpiel zu
gewinnen. Dieſes Gaſtſpiel dürfte zweifellos eine Senſation für
Darm=
ſtadt bedeuten. Vierzig Mitwirkende laſſen in raſcher Folge 24
farben=
frohe, prächtige Bilder vor dem Auge des Zuſchauers erſtehen;
ſtrahlen=
der Humor, phantaſtiſche Koſtümpracht und unvergleichliche
Tanzattrak=
tionen feſſeln das Auge. Dazu die originelle Schlagermuſik von Emil
L tiß, Rr. De in wieler Tagen, erfolgende Bewertung der des Lebens”, berfſaßt von Walter Nené ud inſzniert, von Fritz Nan= liche Erziehung ſt immer auch Geiſtserziehung, denn Körtzer und Geiſt
rufenſterbeleuchtung einige Nichtlinien zu geben, ſei folgendes dow, erzielte bisher in den deutſchen Großtädten ſtarke Erfolge und gehören doch untrennbar eng zuſanmen. Die Volker und Zeiten, die
aushertauſte häuſer. Das Wenk wird hier in der Berliner Driginal= auch immer volle Geſundheit, Glückt oder doch wenigſtens geſunden
Hinreichende Beleuchtungsſtärke — iſt das beſetzung geſpielt. Trotz enormer Unkoſten billige Preiſe, von 1 Mk. Aufſtieg. Darum ſind die Leibesübungen Sache jedes einzelnen, Sache
Darmſtadt im beſten Licht.
Palm, welche den bunten Reigen umrahmt. Die Netue „Freut Euch auch die körperliche Erziehung zu ihrem Nechte kommen läßt.
Körper=
erkt:
Erfordernis, denn ohne genügendes Licht an und für ſich an. (Siehe Anzeige.)
die Auslage nicht ſo
be=
gtet werden, wie es Verkäu=
und Käufer letzten Endes
iſchen.
Völlige
Blendungs=
iheit der Leuchten. Die Darmſtädter Anſtrahlungen erregen ſteigendes Intereſſe auch bei auswärtigen Beſucher. Die Zahl der von auswärts Luſt und Freude ſind. Alle
Ab=
v. Entfernung dieſer Kommenden iſt bisher jeden Abend geſtiegen. Wir geben heute zwei Abbildungen der Anſtrahlungen, Originglaufnahmen der teilungen werden miteinander wet=
S dem Blickfelde — iſt. Firma Perabo, die beweiſen, wie ungemein effektvoll die Anſtrahlungen beſonders ſchöner architektoniſcher Gebäude wirken, eifern, um möglichſt alle Leibes=
Forderung für ein ruhiges,
enehmes, ausgiebiges
An=
uen der Waren. Wo eine
kte Lampe grell im Fenſter
gt, kann das Auge nicht an
Auslage=Gegenſtänden
haf=
bleiben, es ſchmerzt, und
Blick wird ſchnell
vorüber=
chen. Selbſt eine
blendungs=
e Lampe beeinträchtigt, wenn
ſichtbar im Schaufenſter
an=
racht iſt, die ſonſt vielleicht
e Wirkung.
. Anpaſſung des
Lich=
s an den Charakter
r ausgeſtellten
Ge=
nſtände — wird vielfach
h überſehen. Gänzlich falſch
re es, z. B. Lebensmittel, in
ter Linie Fleiſchwaren, mit
ſen. Tageslicht zu beleuchten.
enn auch im allgemeinen die
leuchtung ſchräg von oben
er=
gen ſoll, entſprechend dem
nfall des Tageslichtes, ſo iſt
ch mitunter eine Aufhellung
Gegenſtände, auch von der
ite und von unten aus
er=
ederlich. Mit farbigen Lampen
ſen ſich vielfach gute
Wirkun=
n erzielen, die zwar bei
Stof=
r die echte Farbe, nicht
er=
inen laſſen, jedoch in
geſchick=
r Wahl und Anordnung nicht
rfehlt ſind.
4. Techniſch
einwand=
eie und
vorſchrifts=
äßige Ausführung der
euchten und
elektri=
hen Leitungen — ſollte
Ubſtverſtändlich ſein, iſt es aber
ider nicht überall. Der Laie
Das Landesmuſeum und das Heſſiſche Landestheater.
inn dieſes ja von außen nicht
imer erkennen, doch gibt es auch
dieſer Beziehung offenſichtliche Fehler, deren Beſeitigung
un=
dingt erfolgen muß.
Dieſer kurze Ueberblick ſoll eine Handhabe ſein für alle
die=
nigen, welche ſich an der Bewertung der
Schaufenſterbeleuch=
tige Anzeige.)
ing noch beteiligen wollen. Die wertvollen Gewinne, welche die
eag zur Erweckung des Intereſſes des Publikums ausgeſetzt
rt, laſſen es gerechtfertigt erſcheinen, die Schaufenſterbeleuchtung
dieſen Tagen. Darmſtadt im beſten Licht” einmal einer
ſchär=
ren als ſonſt üblichen Kritik zu unterziehen. Die gut
beleuch=
ten Schaufenſter ſind ebenſo ſehr ein Maßſtab für die
wirt=
haftliche Bedeutung einer Stadt, wie für den künſtleriſchen und
raltiſchen Sinn des kaufenden Publikums.
Ernannt wurden: Durch Entſchließung des Miniſteriums für
Lultus und Bildungsweſen die Stndienreſerendare Ottilie Weber und
llie Ackermann zu Gießen zu Studienaſſeſſoren.
— In den Nuheſtand verſetzt wurde: Am 23. Oktober: der Lehrer
„n der Volksſchule zu Bingen Karl Jung, auf ſein Nachſuchen vom
November an.
— Achtzigſter Geburtstag. Herr L. Saeng ſenior feiert am
0. November ſeinen 80. Geburtstag.
— Dienſtiubiläum. Der Sekretär Wilhelm Röddiger,
wohn=
aft zu Groß=Zimmern, der während des Krieges in der Stelle eines
zberen Lazarettbeamten tätig war, ſteht am 1. November 1928 30 Jahre
m Dienſte des Heſſiſchen Kulturbauamts Darmſtadt. Durch längere
Erkrankung bzw. Kurgebrauch iſt es dem pflichteifrigen Beamten nicht
vergönnt, ſeinen Jubiläumstag im Ante zu begehen. Er hat ſich
wäh=
end ſeiner 30jährigen Tätigkeit in Darmſtadt einen großen
Bekannten=
nd Freundeskreis erworben und ſt dort eine ſtets geachtete und
ge=
ſchätzte Perſönlichkeit.
— Geſchäftsjubiläum. Die Firma Heinrich Schmidt, Ernſt=
Lud=
wigs=Platz 2 (Weißer Turg), feiert heute, am 1. November, ihr 30
jäh=
riges Geſchiftsjubiläum. Die Firma wurde am 1. November 1898
ge=
gründet und war zunächſt in der Kinchſtraße 10. Vom Jahre 1899 bis
1900 befand ſich die Firma Hch. Schmidt in der Schulſtraße und wurde
1906 in das Haus Ernſt=Ludwigs=Platz 2 verlegt.
— Heſſiſches Landestheater. Beethovens „Fidelio”, gelangt
Heute in dieſer Spielzeit zum erſten Male zur Aufführung. Die
Vor=
ſtellumg findet unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm um
19½9 Uhr (iete E) im Großen Haus ſtatt. Mit wirken die Damen
Harre Varena und die Herren Biſchoff, Grahl, Grohm, Herrmann, Over=
Tack, Tibaldi, Vogt.
Im Kleinen Haus gelangt gleichfalls zum erſten Male in dieſer
Spielzeit „Candida”, ein Myſterium in drei Akten von Bernard
Schaw, zur Aufführung. Die Mitwirkenden dieſer Vorſtellung ſind die
Damen Hoffart, Iaeke=Joſt und die Herren Baumeiſter, Ebert, Finck,
Minetti. Die der Zuſatzmiete III zugeteilte Vorſtellung beginnt um
19 Uhr 30.
Morgen Freitag findet eine Wiederholung von Shakeſpeares
Luſt=
ſpiel „Wie es euch gefällt” in der Inſzenierung Günther Haenels
ſtatt. Die Beſetzung iſt die der Erſtaufführung.
„Fatme” von Flotow, in der Inſzenierung Renato Mordos und
Lothar Schenck von Trapps, gelangt morgen Freitag als Vorſtellung
der Zuſatzmiete II um 20 Uhr im Aleinen Haus zur Wiederholung.
Die Titelvolle ſingt Käthe Walter. Die übrigen Partien ſind mit Frau
Jacohs und den Herren Cbert=Beyer, Kuhn, Oberlack, Vogt beſetzt.
Muſikaliſche Leitung: Kapellmeiſter Rudolf.
George Baklanoff gaſtiert auch in dieſer Spielzeit einmal in
Darmſtadt, und zwar am Aitwoch, dem 7. November, als Scarpia in
„ToZca‟. Die beiden anderen Hauptrollen ſind mit Roſe Landwehr
und Hans Grahl beſetzt. Dirigent der Vorſtellung, iſt Kapellmeiſter
„Bamberger. Der Vorverkauf für die Mieter beginnt morgen Freitag.
„Der Prozeß MaryDugan”, ein Stück von Veiller, gelangt
in der Inſzenierung Nenato Mordos (Bühnenbilder. Lothar Schenck
von Trapp) Dienstag, den 6. Novamber, im Broßen Haus zur
Erſtauf=
führung. In dieſem Stück ſt faſt das geſamte Schauſpielperſonal bes
Landestheaters beſchäftigt.
Der Vorverkauf für die am Samstag nachmittag ſtattſindende
Heſſen=
landmiet Vorſtellung „Der Bertelſtudent” beginnt, wie bereits
mitgeteilt, heute, der für die Sonntagsvorſtellung „Zar und
Zimmermann” morgen Freitag.
— Das Drumm=Quartett gibt ſeinen erſten Schubert=Abend
am Montag, dem 5. November, 20 Uhr, im Kleinen Haus.
Das Monument auf dem Luiſenplatz.
Heute Donnerstag findet von 19 bis 20 Uhr Platzkonzert auf
dem Paradeplatz ſtatt. Das Konzert wird ausgeführt von der
Vereinigung ehemaliger Militärmuſiker, die ein ausgewähltes
Programm zu Gehör bringen wird.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Für ihren dritten Abend in
dieſem Winter hat die Bücherſtube den Anchitekten Erich
Mendel=
ſohn=Berlin gewonnen. Auf dem Gebiete der Literatur hat
Mendel=
ſohn ſich einen Namen gemacht mit ſeinem ausgezeichnet illuſtrierten
Werk „Amerika, Bilderbuch eines Architekten”. Völlig neuartige
archi=
tektoniſche Möglichkeiten hat Mendelſohn mit der konſequenten
Durch=
bildung des Geſchäftshauſes unter Ausnutzung der konſtruktiven
Mög=
lichkeiten des Eiſens und Eiſenbetons erſchloſſen. Er iſt u. a. der
Er=
bauer des Moſſe=Hauſes in Berlin. Auf vielſeitigen Wunſch
werden für die Studenten der Hochſchule und die Mitglieder der
Volks=
hochſchule Karten zu ermäßigtem Preis abgegeben.
— Evangeliſche Stadtgemeinde. Die Bibelſtunden nehmen am
Mittwoch, den 7. November, ihren Anfang und werden in der geheizten
Stadtkapelle abends 8 Uhr gehalten. Pfarrer Vogel wird die
Religivn der Propheten von Amos an behandeln. Die
Gemeindeglieder werden zu reger Teilnahme an dieſen Bibelſtunden
herzlich eingeladen. Es wird empfohlen, Geſangbücher mitzubringen,
Licht ins menſchliche Leben!
— Im hellſten und beſten Licht wird am 4. November 1928
im Großen Haus des Landestheaters die Turngemeinde 1848
Darmſtadt den Stand der Darmſtädter
Leibes=
übungen zeigen. Sie will in neuartiger und ungemein
unterhal=
tender Form jedem zur Freude und Genugtuung dartun, daß das Leben
der Völker der lichtvollſte, einleuchtendſte Beweis dafür iſt, wie richtig
es iſt, daß man neben der geiſtigen Erziehung immer mehr und mehr
von dieſer Erkenntnis durchdrungen und erfüllt waren, zeigen darum
des ganzen Volkes. Daß jeder Leibesübungen treiben kann und treiben
muß, ſoll allen hell und klar in die
Herzen und Köpfe geſchrieben
wer=
den. Dabei ſoll es jedem
einleuch=
ten, daß richtig betriebene
Leibes=
übungen Licht ins menſchliche
Leben bringen, daß dieſe
Leibes=
übungen ihren Anhängern eitel
übungen im ſchönſten und beſten
Lichte zu zeigen. Und alle ſollen
ihre Freude an dem, was ihnen
mit innerer Freudigkeit Kinder,
Jünglinge und Mädchen, Männer
und Frauen vorführen wollen. Die
Feſtfolge iſt außerordentlich
ab=
wechſlungsreich, ſo daß jedem „Ein
Spiel aus dem Leben der Völker”
ein voller Genuß werden wird. Die
Preiſe ſind auch ſo billig ange etzt,
daß ſich jeder dieſen Genuß bereiten
kann. Drum kommt alle, ſeht
prüft und freut Euch mit uns. Um
Irrtümern vorzubeugen, ſei noch
einmal darauf hingewieſen, daß am
4. November 1998 um 14 Uhr
Kaſſenöffnung, um 1430 Uhr
Spielbeginn und um 17 Uhr
Spiel=
ſchluß iſt. Alſo kommt, ſeht und
freut Euch) — Näheres iſt auch im
heutigen Anzeigenteil zu erſehen.
— „Der Haushalt im beſten Lichte‟
zeigt ſich erſt bei einer ausgiebigen
Verwendung der Elektrizität! Die
Technik lehrt den Menſchen,
ſach=
licher, nüchterner zu denken, das
Zweckmäßige und Brauchbare zu
betonen und auf wirkliche
Ge=
braugsgegenſtände größten Wert
zu legen. Man begreift heute, daß
elektriſches Licht und elektriſche
Hausgeräte, helle, luftige Räume
und Küchen zweckmäßiger und
wich=
tiger ſind, als der zweckloſe
Zier=
rat „der guten alten Zeit‟. Die
Elektrizität gibt die Mcoglichkeit,
hygieniſcher und viel einfacher als
hisher zu wirtſchaften und zu leben.
Man ſieht ein, daß neuzeitliche
elektriſche Lampen, daß die moderne
elektriſche Küche, daß praktiſche
elektriſche Geräte bei all ihrer
Zweckmäßigkeit auch gleichzeitig
außerordentlich ſchön ſind. Die
praktiſche Anwendung elektriſcher
Geräte, deren Anſchaffung bei den
heutigen Zahlungserleichterungen
auch einem einfachen Haushalt
möglich iſt, trägt viel dazu bei,
unſere Wohnungen wohnlicher und
unſere Arbeit einfacher zu machen. Im Ausſtellungsraum der Heag wird.
Frau Dr. Jakob am 2. November 1928, abends 8 Uhr, einen Vortrag
mit praktiſcher Vorführung der elektriſchen Koch=, Brat= und Backgeräte
halten. Der Beſuch ſei jeder Hausfrau warm empfohlen. (Siehe heu=
— Das Kölner Turnfeſt der Deutſchen Turnerſchaft im Film. Die
Deutſche Turnerſchaft hat die ſchönen Tage des Kölner Turnfeſtes im
Film feſtgehalten, um auch den Turnvereinsangehörigen und Freunden
der D.T. einen Einblick zu geben in die gewaltigen Beſucherzahlen des
Turnfeſtes. Wir ſehen in dem Film. der eine Länge von 3300 Metern
hat, viele Auszüge aus dem Feſt, ſo die turneriſchen, die ſportlichen und
die Schwimm=Wettkämpfe, daneben ſind wunderbare Aufnahmen von den
Maſſenvorführungen der einzelnen Turnkreiſe, den allgemeinen
Frei=
übungen der Turner, Turnerinnen uſw. Nicht zuletzt iſt der Feſtzug
mit einer großen Länge im Film vorhanden, und ſieht man hier die
ein=
zelnen Gruppen der vielen Turnkreiſe der D.T., die Feſtwagen des
Kölner Handwerks. Der Film, der ſchon in vielen Städten gelaufen iſt,
hat überall eine gute Aufnahme gefunden, überall war man erſtaunt
über die ſchöne Ausſtattung dieſes Turnerfilms. In Darmſtadt läuft
dieſer Turnerfilm im Monat November, und zwar im Vereinshaus der
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Schon heute laden wir hierzu alle
Turnfreunde freundlich ein. Der Zeitpunkt folgt in den nächſten Tagen.
— Die Volkshochſchule Darmſtadt veranſtaltet auch in dieſem
Se=
meſter eine Vortragsreihe über Automobilweſen. Es iſt ihr
gelungen, abermals Herrn Dipl.=Ing. Ganz als Kursleiter zu
ge=
winnen, der als Herausgeber eines der führenden Fachblätter und
För=
derer fortſchrittlichen Kraftfahrzeugbaues Einblick in die Verhältniſſe
zu gewinnen und ſeinen Hörern zu vermitteln vermag, die bei uns ſonſt
als ſtrengſtes Induſtriegeheimnis gewahrt werden. Die Vorträge
dürf=
ten für Herrenfahrer wie Fachleute von gleichem großen Intereſſe ſein.
Beginn des Kurſus Donnerstag, 1. November, 20 Uhr, im Saal 137 der
Techniſchen Hochſchule. Anmeldungen in der Geſchäftsſtelle der
Volks=
hochſchule, Mathildenplatz 17.
—Buchhandlung Müller u. Rühle. Auf vielſeitigen Wunſch ſpricht
Dr. Mar Wauer an Stelle des im Program als 2. Abend
vorge=
ſehenen Dürer=Vortrags nächſten Donnerstag, den 8. November, über
Franz Schuberts Leben, Lieben und Schaffen
anläß=
lich ſeines 100. Todestages um 19. November. Dr. Wauer behält ſich
vor, über Dürer zu einem ſpäteren Termin zu ſprechen. Karten für
den Schubert=Vortrag ſind jetzt ſchon zum Preiſe von 2 Mark erhältlich.
— Der Gau Darmſtadt des Heſſiſchen Philologenvereins
veuan=
ſtaltete am 26. Oktober aus Anlaß des neuſprachlichen Lehrgangs einen
geſellig=gemütlichen Abend in dem neuhergerichteten ſchönen Fürſtenſaal.
Die Veranſtaltung war gut beſucht. Jedenfalls konnte der Gauvorſtand
Herrn Miniſterialdirektor Urſtadt vom Heſſiſchen Miniſterium für
Kul=
tus und Bildungsweſen, einige Mitglieder des Hauptvorſtandes und
viele lieben Freunde und Amtsgenoſſen aus dem ganzen Heſſenlande
begrüßen. — Mit der Kleinen Nachtmuſik von Mozart eröffneten die
Herren Dr. Kaffenberger, Dr. Grebert, Dr. Schäfer und Schildgen in
glücklich=ſtimmungsvoller Weiſe den Abend. Dann erfreute Dr. A. Vetter
durch einen anregungsvollen Vortrag über das Deutſchtum in
Sieben=
bürgen. Wundervolle Lichtbilder vertieften den Eindruck. Mit
Weh=
mut und mit Stolz hörte die Verſammlung von den Schickſalen und
gewaltigen Leiſtungen dieſer braben, treuen deutſchen Siedler. Und jeder
war ſich wohl darüber klar, daß wir alles daranſetzen müſſen, um das
Deutſchtum in der ganzen Welt zuſammenzufaſſen und zu bewahren.
Mit einer Reihe herrlicher Lieder — beſonders von Meiſter Nichard
Wagner — ſang Dr. Stiefenhofer ſich raſch in die Herzen der Zuhörer,
Frau Profeſſor Kleinen begleitete meiſterhaft. Man unterhielt ſich dann
untereinander aufs allerbeſte. Es war ſichtlich eine Freude, ſich mit
all den lieben Bekannten von nah und fern nach längerer oder kürzerer
Zwiſchenpauſe wieder einmal ſo recht gemütlich ausſprechen zu können.
Das bewieſen die friſchen gemeinſamen Lieder. Die Amtsgenoſſen Dr.
Roloff, Dr. Stiefenhofer und Studienrat Wamſer ſorgten dafür, daß
auch die Lachmuskeln nicht zu kurz kamen. Wer follte ſolch fröhlicher
Naturwiſſenſchaft, dem ewig=friſchen Schüler= und Schulhumor und ſo
netten Geſchichten wie von der Hottentottenſtottertrodeltante”,
wider=
ſtehen können. So ſchwanden die ſchönen Stunden des Abends nur zu
raſch dahin. Und wenn Oberſtudiendirektor Dr. Binzel für die Gäſte
verſicherte, es habe ihnen in Darmſtadt gefallen, und ſie kämen mit
Freuden bald wieder, ſo wäre auch uns ein ſolch baldiges Wiederſehen
nur angenehm und recht. Hier muß aber nochmals all den lieben
Künſtlern und Freunden beſtens gedankt werden, die uns den Abend
ſo ſchön machten. — Herzlichen Dank auch dem Photo= und Kinohaus
Cartharius für die Ueberlaſſung des ausgezeichneten Lichtbildapparates,
dem jungen Herrn Cartharius für ſeine treffliche Mithilfe und der
Firma Karl Arnold für das tadelloſe Klavier, das ſich überall hören
und ſehen laſſen kann.
Seite 6
Donnerstag, den 1. November 1928
Mutterſchatz und Hebammen in Darmſtadt.
Die Beſtrebungen, ausreichenden Schutz und befriedigende Fürſorge
für die Mutter und den werdenden Menſchen einzuführen, ſind auf
kul=
turelle und volkswirtſchaftliche Gründe zurückzuführen. Die erſten
An=
fänge dieſer Art und unſerer Zeit reichen zurück bis in das Jahr 1877,
wo im Reichstage enüſprechende Anträge eingebracht wurden, die für
Schwvangere eine Schonzeit von 3 Wochen und für Wöchnerinnen 6 Wochen
verlangten. Das Arſeiterſchutzgeſetz vom 1. 6. 1891 brachte weitere
Ver=
beſſerungen, ſo für Frauen das allgemeine Verbot der Nachtarbeit und
die elfſtündige Arbeitszeit dieſer, wie auch Wöchnerinnen nur beſchäftigt
werden durften zwiſchen der 4. und 6. Woche nach der Niederkunſt,
wenn ein ärztliches Zeugnis dies für zuläſſig erklärte. Die Novelle zur
Gelverbe=Ordnung vom 28. 12. 1908 begrenzte die Beſchäftigung auf
8 Wochen vor und nach der Niederkunft und die Wiederaufnahme der
Arbeit war an den Ausweis geknüpft, daß wenigſtens 6 Wochen nach der
Niederkunft verfloſſen ſein mußten. Nach dem Kriege, am 29. 10. 1919,
fand auf Veranlaſſung der Vereinigten Staaten eine allgemeine
Konfe=
renz der internationalen Arbeitsorganiſation des Völkerbundes in
Waſhington ſtatt, die ſich u. a. auch) mit der „Beſchäfligung der Frau
tor und nach der Niederkunft” befaßte. Das hier gefaßte
Uebereinkom=
men legte die Grundzüge eines Schuangeren= und Wöchmerinnenſchutzes
feſt. die ſür Deutſchland im Geſetz vom 16. Juli 1927 ihren Niederſchlag
finden. Im übrigen würde es zu weit führen, wollte man alle die
ande=
ren Geſetze und Verordnungen hier aufführen, die wohl deshalb erlaſſen
ſind. Beſondere Erwähnung verdient die Wochenhilfe, und zwar der
verſicherten Wöchnerinnen, wie auch die der Familienangehörigen
Ver=
ſicherter, ro ein beſtimmtes Mindeſtmaß zu gewähren iſt, ſofern die
for=
malen Vorausſetzungen erfüllt ſind. Die ſo geſchaffene Einrichtung bei
den Krankenkaſſen ſtützt ſich auf das Geſetz vom 9. Juli 1926, das mit
dem 1. Oktoder 1926 in Kraft getriten iſt. Dieſes Geſetz ſichert neben
an=
deren Anſprüchen auch) „freie Hebammenhilfe” zu. Alle nicht durch die
Krankenkaſſen erfaßten Geburtsſälle, ſoweit dieſe Minderbemittelte
be=
trefſen, werden durch die Fürſorgepflichtverordnung erfaßt, nachdem
auch die Reichsverfaſſung in Art. 119 Abſ. 3 zum Ausdruck bringt: „Die
Mutterſchaft hat Anſpruch auf den Schutz und Fürſorge des Staates”.
Bedenkt man nun, daß Reichsverfaſſung und Reichsgeſetze den
Mutter=
ſchutz garantieren, ſo hat aubh die Oeffentlichkeit daran ein Imereſſe,
in=
wiewveit dieſer Mutterſchutz gewährleiſter iſt. In obigem ſind hierzu
kurze Erläuterungen gegeben.
Was aber die Hebammenhilfe anbelangt, ſo haben ſich hier
die Verhältniſſe aus älteſter Zeit nicht geändert. Soweit Heſſen in
Frage kommt, wird das Hebamnenveſen auf Grund einer Verordnung
ohne Geſetzeskraft aus deut Jahre 1861 durchgeführt, die den Nacſteil hat,
daß der Mutterſchutz, und dies ganz beſonders in Daruſſtadt bezüglich
der Hebammen nicht gerährleiſtet iſt. Das aus folgenden Gründen.
Frauen, die den Hebammenberuf ansüben wollen, bedürfen eines
Prüfungszeugniſſes ihrer zuſtindigen Landesbehörde. Hiernach wird
und wurde bisher die Hebamme zu den „freien Berufen”
ge=
rechnet, dem ſtand aber bis zum 1. April 1927 das Einkommenſteuergeſetz
entgegen, als nach dieſem das Einkommen einer Hebamme mit dem des
Ehemannes zuſammen veranlagt wurde. Dem ſteht weiter entgegen, die
Dienſtanweiſung für Hebammen in Heſſen vom 15. Juli 1905 als die
Hebamme „verpflichtet” iſt, „allen Frauen, die ihrer Hilfe bedürfen, ohne
Unterſchied des Standes und Vernögens, bei Tag und bei Nacht ohne
Aufſchub Beiſtand” zu leiſten. Dem ſteht weiter entgegen, als durch das
voraufgeführte Geſetz vonr 9. Juli 1926 jeder Schwangeren und
Wöch=
nerin Anſpruch auf Hebammenhilfe zuerkannt iſt. Dem ſteht weiter
ent=
gegen, daß ſelbſt die Reichsverfaſſung der Mutterſchaft Anſpruch auf
Scutz des Staates zuerkennt. Ein „freier Beruf”, der in keinem
Ver=
hältnis zun Staat ſteht, noch von den kommunalen Verwaltungen
über=
nommen iſt, kann nach geltender Rechtsauffaſſung weder durch die
Reichs=
verfaſſung, noch dunch Reichsgeſetze oder gar dunch überaltete
Verord=
nung aus dem Jahre 1861 turzerhand „verpflichtet” werden. Geſchieht
es dennoch, wie dies bei den Hebammen der Fall iſt, ſo iſt der Begriff
„freier Beruf” hinfällig. Ein ſolcher Beruf kann verlangen, daß ihm
ueben ſeinen Pflichten auh gewiſſe Rechte zugeſtanden werden, zumal
unter Berückſichtigung der einſchlägigen Geſetzgebung den Hebammen
duuch die heſſſſtye Dienſranweiſung vorgeſchrieben wird, daß ſie „keine
Arbeiten verrichten dürfen, die etva Mutter und Kind ſchädigen können,
weiter niht mit Kranken mit eitrigen Wunden uſw. in Berührung
kom=
men dürfen, nie ihr auc) das Waſchen von Wöchnerinnenwäſche uſw.
„ſtreng verboten” iſt. Des weiteren, daß ſie ihren Bezirk ſo ſelten als
mög=
lich und über Nacht nur mit Erlaubnis des Kreisarztes oder Bürgermeiſters
verlaſſen darf und Vorkehrungen zu treffen hat, daß ſie „jederzeit
gefunden werden kann‟. Ein ſo eingeengter Beruf, der im
Intereſſe Les Volkswohles tätig iſt, hat Anſpruch darauf, daß er als
ganzer anerkannt und eniſſhädigt wird. Dieſe Beſtimmungen gelten für
alle Hebammen, gleich vo ſie wohnen, ob ledig oder verhoiratet, ob mit
oder ohne Vertragzverhältnis, einerlei, wie die Geburtenbelwegung auch
geartet iſt. Die Verordnung aus dem Jahre 1861 ſchreibt vor, daß die
Medizinalbehörder, gehalten ſind, darüber zu wachen, daß ſtets die
er=
forderliche Zahl ausgebilleter Hebammen in ihrem Bezirk vorhanden iſt.
In einem großen Teil der Landgemeinden Heſſens ſind deshalb
zwiſchen Gemeinden und Hebammen Verträge abgeſchloſſen, die je nach
Größe der Gemeinden und ſozialem Verſtändnis in den
Gemeinderats=
ſtuben Wartegelder gewähren, Beiträge zur Kranken= und Invaliden=
Verſicherung anteilig übernehmen und für ſolche Hebammen, die bei
mehr als 25 Geburten zm Jahre Hilfe leiſten, tritt deren
Pflichwerſiche=
rung zur Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamte hinzu, um ſo das
nach Art. 161 der Neichsverfaſſung „gegen die wirtſchaftlichen Folgen von
Alter, Schnväche und Wechſelfällen” umfaſſende Verſicherungsweſen in
Anſpruch nehmen zu können.
Bei uns in der Landeshauptſtadt Darmſtadt haben ſich trotz
Geſetz=
gebung die Verhältniſſe der Hebammen, aus dem vor. Jah=hundert
ſtam=
mend, leider nicht geändert, und es muß mit Bedauern feſtgeſtellt werden,
daß in maßgebenden Kreiſen der Landeshauptſtadt Darmſtadt die
Heb=
amme niht die Beachtung genießt, die die Dienſtanweiſung „im
beſonde=
ren in Erfüllung ihres für Menſchenleben und Familienglück ſo
beden=
tungsvollen Berufe3” an die Spitze ſtellr. Denn eine an die
Landeshaupt=
ſtadt gerichnete Eingabe, die it Darmſtadt tätigen Hebammen nicht hinter
denen der Dörfer ſtehen zu laſſen, ſtieß auf Widerſtand. Sie hatte nur
zur Folge, daß die Stadlverwaltung einen Fragebogen ſertigſtellte, der
in keiner Weiſe befriedigte, ja man wich von dem Grundgedanken, wie
dieſe in Reichsverfaſſung und =geſetzen feſtgelegt ſind, ab und ertundigte
ſiuh dafür nach deu Einkommen des Ehemannes, deſſen Alter, Beruf und
Arbeitsſtelle, ferner nach Penſionen, Rente, Hausmiete und dergleichen.
Daß dieſer Fragebogen in den Kreiſen der Hebammen Kopfſchitteln
ver=
urſachte und die Ausfüllung unterblieb, wird jedem einſichtigen Leſer
verſtändlich. Ließ doch der ſo ausgefertigte Fragebogen nur zu deutlich
erkennen, daß der geſetzlich garantierte Muterſchutz — und als erſte
Trägerin dieſes Mutterſchutzes iſt doch wohl die Hebamme anzuſprechen
— auf Koſten der Hebamme oder deren Familienangehörigen in der
Landeshauptſtadt Darmſtaot weiterhin durchgeführt werden ſoll.
Da=
gegen erhielten die Hebammen den ſchriftlichen Beſcheid, bevor die
Frage=
logen nicht „ordnungsgemäß ausgefüllt” ſeien, müißte die
Augelegenheit „ſo lange ruhen”.
Es wird in Kreiſen der Stadtverwaltung ganz überſehen, daß die
Hebamme ein wichtiges Glied unſerer Volkswirtſchaft iſt, und daß die
Schaffung geordneter Verhältniſſe „nicht nur im Intereſſe der Hebamme,
ſondern weit mehr noch im Intereſſe unſerer gebärenden Mütter und
der neugeborenen Kinder” liegt. Kein Geringerer als Ober=
Medizinal=
rat Dr. Krohne im preußiſchen Wohlfahrts=Miniſterium ſagt
ergän=
zend in ſeiner Einleitung zum „Preußiſchen Hebammengeſetz”, daß die
Hebammen ſelbſi von der Regierung, von kommunalen Verwaltungen.
ron Aerzten und auch ſonſt von der Oeffentlichkeit recht ſtiefmütterlich
behandelt worden ſind‟. Was hier von berufenem Munde geſagt wird,
trifft ohne neitenes für Darmſtadt zu, wie aus vorſtehendem zu erſehen
iſt. — Die heſſiſche Regierung nimmt für ſich in Anſpruch, alle
Heb=
ammen (einſchließlich der „Privathebammen”, zu welchen ſie die
Heb=
ammen in Darmſtad= rechnet) „diſziplinariſch” zu beſtrafen, ſie zwingt
ſie ferner, Fortbildungkurſe in Hebammenlehranſtalton zu beſuchen,
ent=
fernt ſo die Frau ihrer Famrilie und ihrem häuslichen Wirkungskreis,
ohne andererſeits eine angemeſſene Entſchädigung zu gewähren. Auch
muß die Hebamme ihre Berufstaſche mit in die Lehranſtalt nehmen, wo
feſtgeſtellt wird, daß Erſatzteile „benötigt” werden. Von deren
Bezah=
lung ſpricht man jedoch nicht. Ein ſo überwachter Beruf hat längſt
auf=
gehört, ein „freier Veruf” zu ſein, trotzdem garantiert wan in
Ver=
faſſung und Geſetz mit dieſen „Privathebammen”, den Müttern den
Mutterſchutz. Es iſt deshalb ein Akt ausgleichender Gerechtigkeit, wenn
die berufenen Inſtanzen und Volksvertreter in den Parlamenten und
im beſonderen im Stadtverordneten=Kolledium Darmſtadt dieſe aus dem
vorigen Jahrhundert noch beſtehenden Mängel abſtellen und der
Reichs=
verfaſſung wie =geſetzgebung auch auf dieſemm Gebiet die Achtung
ent=
gegengebracht wird, auf welche dieſe Auſpruh erheben. So ſteht in
Art. 157 der Reichsverfaſſung: „Die Arbeitskraft ſteht unter dem
be=
ſonderen Schutz des Reiches”, weiter in Art. 164, daß die Berufe „vor
Aufſaugung zu ſchützen” ſind, wie i Art. 153: „Das Eigentum wird
von der Verfaſſung gewährleiſtet‟. Wenn die verehrten Leſer und
Leſerinnen unſerer Zeilen die geſchilderten Verhältmiſſe aufmerkſam
verfolgen, webei wir ganz beſonders Darmſtadt im Auge haben, wird
man uns beipflichten, daß die Löſung nicht davon abhängig gemacht
wer=
den kann und darf, wie alt der Ehemann, wo derſelbe in Arbeit ſteht
und vieles andere mehr.
Die Mutterſchaftsfürſorge beruht auf anderen Grundlagen, als
dieſe im Fragebogen der Landeshauptſtadt Darmſtadt zum Ausdruck
konmen, und die Hehammen Darmſtadts erwarten, daß im
Stadtver=
ordneten=Kollegium hierfür das Verſtändnis — ohne Unterſchied der
Parteien — vorhanden iſt, daß die Forderungen der Hebammen nur
zu berechtigt ſind, getreu dem Grundſatz wie in Art. 109 der
Reichs=
verfaſſung: Männer und Frauen haben grundſätzlich dieſelben
ſtaats=
bürgerlichen Rechte und Pflichten. Was Dörfer im Odenwald und
Vogelsberg vermögen, darf in der Landeshauptſtadt Darmſtadt nicht
unmöglich ſein, unter Berückſichtigung der Einführungsworte zur
Reichs=
verfaſſung: Gerechtigkeit zu erneuern und zu feſtigen.
— Zweites Akademie=Konzert. Ueber die Soliſtin des zweiten
Aka=
demie=Konzerts am Donnerstag, den 1. November, im Städt. Saalbau,
ſchreibt das „Aachener Politiſche Tageblatt” gelegentlich eines Städt.
Konzertes unter Generalmuſikdirektor Prof. Peter Raabe: „Heida
Her=
manns gibt nach Muſikalität, Technik und Temperament zu den
höchſten Hoffnungen Anlaß. Sie ſpielte Bach (Konzert D=Moll für
Kla=
vier mit Streichorcheſter) mit vollendeter Beherrſchung des Stiles und
in jener ſeltenen Miſchung von Temperament und Vornehmheit, die
ich in ſolch jugendlichem Alter noch nicht angetroffen habe. Ihr Ton
iſt von ſatter Schönheit, Größe und vornehmer Rundung. Was das
ungemein ſchwere uraufgeführte Klavierkonzert von Paul Höffer nur
an techniſcher Brillanz, Kraft und Konzentration erforderte, gab ihm
dieſes muſikaliſche Phänomen”. — Das Konzert findet als erſtes
Orcheſter=
konzert ſtatt, und zwar nachmittags 16.30 und abends 20 Uhr. Die
Mietkarten gelten nur für das Konzert um 20 Uhr. Die Soliſtin bringt
hier, Werke von Schubert und Liſzt, während an Orcheſterwerken
Ouvertüre von Bwckner und die Tragiſche Sinfonie C=Moll von
Schu=
bert zu Gehör kommen. — Für das Abendkonzert ſtehen nur noch
wenige Karten zur Verfügung, während zu dem Konzert um 16.30 Uhr
noch genügend Plätze für Schüler und Wohlfahrtsorganiſationen
vor=
handen ſind.
— Märchen=Nachmittag für kleine und große Kinder. Wieder
ein=
mal wird unſerer Jugend beiderlei Geſchlechts eine Freude bereitet. Der
Märchenonkel kommt am nächſten Sonntag, 4. Nov., in das Beſſunger
Gemeindehaus, Eichwieſenſtraße 8, um ihnen von 4 Uhr ab die alten
ſchönen Geſchichten, einen Strauß ſinniger Märchen, zu bieten. Da auch
ein leiblicher Genuß in Geſtalt von Schokolade und Brezeln in Ausſicht
ſteht, iſt zahlreicher Kinderbeſuch an dieſem Nachmittag zu erwarten,
der vom Verein Freundinnen junger Mädchen veranſtaltet wird. (S.
Anzeige.)
— Tanzunterhaltung. Die Abteilung Geſelligkeit der
Kaufmän=
niſchen Stenographen=Geſellſchaft E. V. veranſtaltet am
kommenden Samstag, 3. Nov., von abends 8 Uhr ab, im Konkordiaſaal
(Waldſtraße) eine Tanzunterhaltung, wozu die Mitglieder mit ihren
Angehörigen ſowie Freunde und Gönner der Geſellſchaft freundlichſt
eingeladen ſind. Die Diplome und Ehrenpreiſe des letzten
Vereinswett=
ſchreibens ſowie die Auszeichnungen an die fleißigen Werber und
Unter=
richtsbeſucher werden bei dieſer Gelegenheit ebenfalls zur Verteilung
gebracht.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846, Wanderabteilung. Am Sonntag,
den 28 d. M., unternahm die Wanderabteilung der Turngemeinde
Darmſtadt 1846 ihre Oktoberwanderung. Die Eiſenbahn brachte eine
ſtattliche Schar Wanderluſtiger bis Langen, von wo aus diesmal der
Weg ausnahmslos durch flaches Gelände führte. Nach mehrſtündiger
Wanderung gelangten wir zu dem inmitten herrlicher Wälder und
Wieſen gelegenen Forſthaus Mönchbruch. Hier wurde Mittagsraſt
ge=
halten, und alsdann ging es weiter durch den herbſtlichen Wald. Wenn
wir auch diesmal auf die landſchaftlichen Reize unſeres
vieldurchwan=
derten Odenwaldes verzichten mußten, ſo wurden wir aber doch durch
die Pracht der herbſtlichen Wälder reichlich entſchädigt. Alsbald
erreich=
ten wir unſer Endziel Groß=Gerau, und nur allzufrüh brachte uns die
Bahn nach Darmſtadt zurück. Unſerem Führer, Turnbruder Krickſer ſei
an dieſer Stelle nochmals für ſeine vorzügliche Führung der Dank aller
Beteiligten ausgeſprochen.
— Der Elternabend der Schillerſchule, der dem G=dächtnis Franz
Schuberts gewidmet war, nahm bei vollbeſetztem Hauſe einen
wür=
digen Verlauf. Während der ganzen Veranſtaltung herrſchte eine
feier=
liche Andacht. Fräulein Aßmuths herrlicher Sopran erfreute die
Zuhörer durch 6 meiſterhaft vorgetragene Lieder unter ſicherer
Be=
gleitung des Herrn Volz. Wohl verdienter Beifall veranlaßte
Fräu=
lein Aßmuth zu einer Zugabe („Seligkeit” von Schubert). Die
muſi=
kaliſchen Darbietnugen der Herren Schildge (Violine), Andrä
(Cello) und Volz (Klavier) bewegten ſich durchweg auf künſtleriſcher
Höhe. Auch des Schülerchors unter Leitung des Herrn Volz ſei lobend
Erwähnung getan. — Der Konzertflügel war von der Firma
Kla=
vier=Arn
indlichſt zur Verfügung geſtellt,
— Liederkranz=Konzert am Montag, dem 5. November, im
Städti=
ſchen Saalbau. Nach dem Kartenverkauf zu ſchließen, hat die
Veran=
ſtaltung ganz beſondere Beachtung der muſikaliſchen Kreiſe gefunden,
ſo daß nur noch eine beſchränkte Anzahl Eintpittskarten zur Verfügung
ſteht. Freunden edlen Männergeſangs bietet die wertvolle
Vortrags=
folge Gelegenheit, mit R. Buck und W. Moldenhauer
Erſtauf=
führungen für Darmſtadt zu hören. Die „Balladen und volkstümlichen
Geſänge in Form von Variationen” von Moldenhauer ſind in der
Chor=
muſik ganz neuartig; das mit prächtigen Klangfarben ſinfoniſch
gear=
beitete Werk erweckt bei dem Hörer einen faſt inſtrumentalen Eindruck,
der oft an ein großes Orcheſter erinnert. Trotzdem ſind die Grenzen
des Singbaren nicht überſchritten. Schuberts hundertſtem
Todes=
tage wird mit Darbietung einer Auswahl der ſchönſten Chöre („Hymne‟
für Chor, Solis und Klavierbegleitung, „Ruhe ſchönſtes Glück”, „
Wider=
ſpruh” und „Trinklied”) gedaht. Die Leitung von Kapellmeiſter Friedel
Fiſcher dürfte eine liebevolle Einſtudierung gewährleiſten. Hans
Hoefflin ber=ichert das Programm durch Lieder von H. Wolf und
Schubert.
(V. 12126
Zur
Gesund
haltung!
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
— Hausfrauenbund. Auf den hervorvagenden Vortrag Dr.
Kauf=
mann=München, Thema: „Helfer des täglichem Lebens”, Freitag, 2½
Uhr, Logenſaal, Sandſtraße 10, ſei heute nochmals aufmerkſam gemacht.
Nach Berichten aus anderen Städten bietet er eine Fülle von
Natſchlä=
gen und Rezepten für den Haushalt. Eintritt iſt frei, Gäſte ſind
will=
kommen.
Der Bierverbrauch in Darmſtadt. In der Zeit vom 1. Januar
bis 1. Juli 1998 wurden in Darmſtadt 39 314,79 Hektoliter Bier
konſu=
miert. Das entſpricht einem Tagesdurchſchnittverbrauch von 216,01
Hek=
toliter und einem Tagesdurchſchnittverbrauch von 0,24 Liter pro Kopf
der Bevölkerung. Im April wurd= am meiſten umgeſetzt, nämlich=
7729,09 Geſamtverbrauch, 257,56 Hektoliter Tagesverbrauch; auf den
ein=
zelnen entfielen 0,29 Liter Tagesverbrauch.
geg
In T Matsstan
führen wir Ihnen unverbindlich Qualikäts-Rop vor!
Seifenhaus am Schillerglatz, Inhaber Hans Knos
Während ber Lichtwoche bei 5.— Mark Einkauf 1 Freilos
— Zwei Biebelvorträge am 2. und 9. Nob.; Freitag, 2. November,
2013 Uhr, in der Städtiſchen Akadomie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße,
öffentlicher Vortrag über „Der Koloſſerbrief und das Urchriſtentum”,
Johannes Thielemann, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft. Es wird
geſprochen über: Die Wortgewalt der vorchriſtlichen Mhſterien —
Re=
ligion — Weisſagen — Zungenreden — Die „Euchariſtie der Heiden
und Chriſten — Morgenländiſches Chriſtentum. Freitag, 9.
Novem=
ber, wird Dr. Heidenreich über „Die Timotheus=Briefe und die
Wieder=
kunft Chriſti” ſprechen (Veral, au=h d. Anzeige.)
Nummer 304
Das Wetter im November.
— Nach dem ſchönen Sommer und Herbſt dürfte nun bald
fühlbar der Uebergang zum Winter kommen, zu einem, allen Er
tungen nach, recht ausgeſprochenen, kalten Winter mit allen ſe
finanziellen Nachteilen, aber auch mit ſeinen vielen Möglichkeiten
Winterſport und Vergnügen. — Und ſo dürfte nach den Einzeichnu
im Blauen Wetterkalender bereits der November ziemlich ſtürmi
(2.—4. und 10.—12.), und anſonſt im allgemeinen recht unfreund!
Wetter bringen. — Dichtere und länger dauernde Bewölkung al=
Oktober läßt in der überſichtlichen Darſtellung des handlichen We
kalenders nur einzelne Tage als blaue (ſchöne) Tage erſcheinen.
Temperaturkurve (ſchwarz) verläuft recht unſtet und gibt in ;
Verlauf ein recht anſchauliches Bild von dem Kampfe in der 9
wie ſich die erſterbende Natur mit Hilfe der Sonne aufbäumt, au
kert, wie ein im Verlöſchen begriffenes Licht, matt und kraftlos.
nach dem Erſterben dann in die eiſige, kriſtalliniſche weiße Schö
des Winters überzugehen. — Einſchlägige Auskünfte erteilt h.
willig der Verlag der Blauen (früher Grimmſchen) Wetterkale
Salzburg, Poſtfach 3.
— Neuerwerbungen der Stadtbücherei. (Außer Romanen und
zählungen.) W. Hentze, Volldampf unter Palmen. Erinneru
eines Ingenieurs aus Abeſſinien. Mit Abbildungen. 1928. 30 Cf
Erland Nordenſkiöld, Forſchungen und Abenteuer in
amerika. Mit Abbildungen und Karten. 1924. 165 Cz 270; Lu
Kohl, Zur großen Eismauer des Südpols. Eine Fahrt mit
wvegiſchen Walfiſchfängern. 1926. 15 Cp 113; Wilhelm Volz,
hilf mir —! Von Tier= und Menſchenſeelen. 1925. 1. Dz;
Verger, Der alte Harkort. Weſtfäliſches Lebens= und Zeitbild.
Abbildungen. 1926. 5 L 3190; Detlev von Lilieneron 9
in neuer Auswahl. Herausgegeben und eingeleitet von Hei
Spiero. 1927. 5 L 5023; Leo Slezak, Der Wortbruch. Er
rungen. 1927. 5 L;. Jeanne Berta Sennig, Ich träum' als
mich zurücke. Erinnerungen. 1927. 5 L 6835; Friedrich Lippma
Der Kupferſtich. Mit Abbildungen. 1926. 10 Kg; Richard Sch
kal, Vom Geſchmack. Eſſahs. 30 A; Agnes Miegel, S
10 Ad; Theodor Friedrich und Waldemar Voigt, Berufswü
und Zukunftspläne der Jugend an höheren Schulen. 1928.
Albert Hellwig, Pſychologie und Vernehmungstechnik bei 2
ſtandsermittlungen. 1927. 1 Ps; Artur Fürſt, Das Welter
der Technik. Entwicklung und Gegenwart. Band 4: Laſtenförde
Kraftmaſchinen, Der elektriſche Starkſtrom. 10 E; E. Opitz, e
flugzeug. Anleitung zum Bau eines motorloſen Schul=Flugzeuges.
Modellbogen. Ef 490; W. v. Langsdorff, Das Leichtflug
für Sport und Reiſe. Mit 195 Abbildungen. 1925. Ef 372.
— Die Petrusgemeinde hat am Sonntag wieder einen großen,
geweihten Tag gehabt. Bei überfülltem Gotteshauſe fand im Vo
tagsgottesdienſt die feierliche Einführung des Gemeindediakons &
der Hoch durch Herrn Direktor Pfarrer Happich vom Bruder
Hephata=Treyſa bei Kaſſel ſtatt. Die Feſtpredigt hielt Herr Pfr. A
über Eph. 6. 10, 11, 16 und 17. In packender, tief zu Herzen geh
Weiſe führte er etwa folgendes aus: Das Chriſtentum ſei wohl
ſeinem Herrn und Meiſter eine große Friedenspredigt, doch auch K
müſſe ſein, wenn es gelte, ſich zu rüſten gegen die giftigen Pfeile
Zweifels, der Verſuchung, der Verleumdung und alle die böſen G
der Finſternis. So ſei der Aufruf des Apoſtels Paulus mit
kriegeriſchen Bildern, die er den römiſchen Legionen entlehnt, zu
ſtehen. Jeder Chriſt muß Kampf führen nach innen und außen,
angetan ſein mit dem Schild des Glaubens, mit dem Helm des
und dem Schwverte des Geiſtes, dem Worte Gottes. Menſch ſein
Kämpfer ſein, Chriſt ſein heißt Sieger bleiben. Vorbilder ſeien
hierin die beiden großen Männer Paulus und Luther, die den
Kampf durchgekämpft und Siege errungen, wie die Weltgeſchichte
größeren kennt. Sodann führte Herr Direttor Pfarrer Happich B.
Hoch in ſein neues Amt in feierlicher, würdevoller Weiſe ein.
Freudentag ſei es für ihn und die ganze Gemeinde, heute den
Gemeindehelfer am Werke Gottes zu bekommen, der in ſeelſorger
und ſozialer Tätigkeit zum Segen der Gemeinde und im Dienſte.
Gottes wirken ſolle. Schwer ſei das Werk und verantwortungsvo
Aufgabe, aber mit Gottes Hilfe gelingen auch groß Werke. Die
den der Ohnmacht und der Verzagtheit werden zu Segensſtunden,
man ſich zur eigenen unzureichenden Kraft Hilfe und Kraft von
erbetet, dann dürfen wir Gottes Herrlichkeit wie Moſe ſehen und
ren. „Es iſt dir geſagt Menſch, was gut iſt und was dein Gott
dir fordert.‟ Drum, wer recht bittet, bittet nie vergebens. Die P
gemeinde aber kann ſtolz und dankbar zugleich ſein, als zweite Gem
von den ſieben evangeliſchen Pfarrgemeinden einen
Gemeindediak=
beſitzen. Möge ſeine Tätigkeit am Werke der Menſchen ſowie an
Neiche Gottes eine reich geſegnete ſein! — Unabhängig von dieſer
fand abends im Gemeindehaus anläßlich der Kindergottesdi
Verbandstagung ein Eltern= und Werbeabend
den Kindergottesdienſt ſtart, der ſich außerordentlich zahlreichen Bef
erfreute; ein Beweis für das Intereſſe dieſes ſo wichtigen Zu
religiös=kirchlichen Lebens. Im Mittelpunkt des Abends, der umr
war von Geſängen des Kirchenchors und mit einem allerliebſt
Ausdruck gebrachten Feſtſpiel endete, ſtand ein Vortrag von Pf.
Glock=Maiuz, dem Vorſitzenden des Kindergottesdienſtverbandes,
„Vom Segenswege des Kindergottesdienſtes”
— Gymnaſtik= und Trockenſkikurſe des Skiklub Darmſtadt Oden
Zur körperlichen Vorbereitung für den kommenden Winterſport
der obige Klub für ſeine Mitglieder (Damen und Herren), in der 2
halle, Soderſtraße, einen achtſtündigen Gymnaſtikkurſus durch,
Leitung Sportlehrer Bargmann=Mannheim übernimmt. Die
Ueb=
ſtunden werden jeden Freitag abend 8,45—10 Uhr durehgeführt.
Stunde am Freitag, den 2. November. Kurſusbeitrag für Mitg
5 RM. Gäſte als Teilnehmer ſind willkommen. Ferner wird wie
jährlich ein öffentlicher Trockenſkikurſus durchgeführt, welcher
dienen ſoll, Anfängern im Skilauf durch entſprechende ſkitechniſche
übungen die Erlernung des Schneelaufs möglichſt weitgehend z.
leichtern. In Verbindung mit gymnaſtiſchen Uebungen wird gleich
für nötige körperliche Vorbereitung geſorgt. Die Erfahrungen bei
bildungskurſen auf dem Schnee beweiſen ſeit Jahren den großen
ſolcher vorbereitender Trockenübungen, welche dem Anfänger ein
wviſſe Vertrautheit mit dem Schneeſchuh und ſeiner Technik geben.
geplante Trockenfkikurſus umfaßt 6 Stunden und wird ebenfalls i1
Turnhalle, Soderſtraße 30, jeden Freitag abend von 7,30—8,45
durchgeführt. Beginn am Freitag, den 16. November. Kurſusbe
5 RM. Der Leiter dieſes Kurſes. Herr Gießmann, erteilt am Fr.
den 9. November, abends 8,15 Uhr, in der Turnhalle, Soderſt
nähere Auskunft. Anmeldungen zu beiden Kurſen ſind im Spor
Adelmann, Rheinſtraße, durch Eintrag in Anmeldeliſten abzugeben
— Die Karnevalsgeſellſchaft Narrhalla e. V. hielt am Mittwoch
Generalverſammlung ab. Der 1. Vorſitzende Jakoby gab in ſe
Rechenſchaftsbericht einen Ueberblick über die Tätigkeit des Vorſte
während des abgelaufenen Jahres. Es konnten anerkennenswerte
folge verzeichnet werden, insbeſondere muß der glanzvolle Verlau
Karneval=Saiſon 1927/28 als voller Erfolg gebucht werden. Auc
Mitgliederwerbung zeitigte erfreuliche Reſultate. Eine große
A=
von Neuanmeldungen beweiſen, daß man in Darmſtadt dem Kar.
wieder erhöhtes Intereſſe en gegenbringt. Auch die erheblichen
günſtigungen, die in der kommenden Saiſon der Mitgliedſchaft wi
ſcheinen an der Aufwärtsbewegung der Mitgliederzahl mitzuwirker
Der Bericht des Schatzmeiſters Max Wolf brachte ein weniger er
liches Ergebnis, da die Nechnung trotz der aufopfernden und ſelbſt
Tätigkeit des Elferrats bei allen Veranſtaltungen mit einem Defizi
ſchloß. Als bemerkenswert iſt hierbei zu verzeichnen, daß von den
anſtaltungen allein an Vergnügungsſteuer der horrende Betrag
3251,53 Mark an die Stadt abzuliefern war. Beiden Berichterſta
wurde unter dem Danke für die geleiſtete Arbeit Entlaſtung erteilt.
Neuwahl des Vorſtandes ergab folgendes Reſultat: 1. Vorſitzender
Jakoby, 2. Vorſitzender Albert Schmitt, 1. Schatzmeiſter Max 2
2. Schatzmeiſter Ernſt Silz, Schriftführer Willy Hermes und He
Matzelt, Beiſitzer Ludlvig Schmitt (Rechnungsprüfung), P. Han
(Rechnungsprufung und Preſſe), Hartmuth Pfeil (Reklame), juriſti
Beirat Rechtsanwalt Al. Kern. Nun konnte das reichhaltige Proar
für die bevorſtehende „Saiſon” beraten werden. Es ſind in Au
genommen: Am 11. November 1928 großes karnovaliſtiſches Kon
am 20. Januar 1922 erſte Damen= und Herrenſitzung, am 3. Feb.
1929 zweite Sitzung, am 9. Februar (Faſtnachlk=Samstag), nachmit
Kindermaskenball und am Abend der traditionelle Galamaskenball,
11. Februar Roſenmontagsfeier und am 12. Februar Faſchingsſo
feier.
— Ein Kraftwagen für 92 Einwohner. Darmſtadts Motoriſie.
ſchreitet ſchnell vorwärts. Den ſtatiſtiſchen Monatsberichten der S
Darmſtadt entnehmen wir darüber folgende Zahlen: Am 1. Juli
warer an Kraftfahrzeugen in Darmſtadt zugelaſſen: Kleinkrafträder
Krafträder 650, Perſonenkraftwagen 968, Laſtkraftwagen 298. Die
gleichszahlen vom 1. Januar 1928 beſagen: Kleinkrafträder 113, K
räder 499, Perſonenkraftwagen 753, Laſtkraftwagen 294. Das iſ.
Prozenten in den einzelnen Kategorien eine Zunahme von 323 P
23,2 Proz, 22,3 Proz. und 13 Proz. Somit weiſen die ſteuerfr
Kleinkrafträder die größte Steigerung auf, die auch weiterhin anhe
wird.
Nummer 304
Donnerstag, den 1. November 1928
ür und Wider die Errichtung eines
Miſch=
hofes in Darmſtadt.
Die geſtrige öffentliche Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung
S kathaus, in der die Frage der Cprichtung eines Milchhofes behan=
S purde, wurde von Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing um 5 Uhr
tet. Er gedachte zunächſt des verſtorbenen Miniſters Henrich (ſiehe
— Seite 3). Die Anweſenden erhoben ſich von ihren Plätzen.
Zunächſt referierte dann über „Die Bedeutung der Milihzentralen
die Milchverſorgung der Städte”, der Sachverſtändige Profeſſou
Vaubel. Er vertrat ſeinen Standpunkt, den wir im
weſent=
bereits vor einigen Tagen veröffentlichten. Er unterſtrich, daß
als ſeine Pflicht erachtet habe, ſeine warnende Stimme zu er=
„ ta er als wiſſenſchaftlich tätiger Forſcher für eine Paſteuriſierung
Nilch nicht eintreten könne. Er halte die Frage der Einführung
*Nilchzentrale als ein beſonders von Herrn Bürgermeiſter Mueller
vſtütztes Projekt, dem er nicht zuſtimme. Anknüpfend an die Bee
5ungen verſchiedener Milchhöfe, u. a. desjenigen in Nürnberg,
wi er ſchon aus rein wiſſenſchaftlichen Gründen eine Errichtung ab=
Un. Durck die Paſteuriſierung, durch die Dauererhitzung der Milch
—an vor allem ſehr wervvolle Vitamine vernichtet, dagegen würden
Sllen, wie der Tuberkelbazillus, nicht abgetötet, Nedner kommt nun
— lie verſchiedenen Möglichkeiten einer Verbreitung von Krankheits=
En zu ſprechen, die duuch das Verfahren der Paſteuriſierung nicht
wändia vernihtet werden. Insbeſondere liege die Gefahr nahe, daß
Sus=, Paratyphus= und Ruhrbazillen, da auch dieſe nicht vollkommen
m ötet ſeien, ſich weiter verbreiten könnten. Ferner beſtehe die ſchwere
w yr, daß die Ausſtreuung einer Infektion infolge der zentraliſierten
Sübelieferung erfolgen könne. Verſciedene Verſuche hätten einwand=
Mergeben, daß die Dauererhitzung, wie ſie in Milchhöfen
vorgenom=
werde, keine genügende, hygieniſche Sicherheit
*
Iſo eine weit größere als ſeither. Es ſei weiter einwandfrei
er=
n, daß eine keimfreie Milch erſt durch das Abkochen zu Hauſe er=
Die Infektionsgefahr
werde, daß alſo eine Paſteuriſierung eine Keimfreiheit nicht
un=
gt zur Folge habe. Auch in Amerika, wo man bekanntlich die
Pa=
iſierung eingeführt habe, habe mun in dieſem Verfahren kein Heil
„den. Zuſammenfaſſend müſſe man ſih ſagen, daß lebenswichtige
nine durch dies Verfahren zerſtört werden, daß die Bazillen nicht
gend abgetötet, die Infektionsgeſahr vergrößert werde, und ſolche
ariſierte Milch zu Dickmilch nicht geeignet ſei. Auch von wirtſchaft=
Seite durfe man die Bedeutung der Ginfihrung eines Milckhofes
unterſchätzen. Es blieben bei einer Stadt wie Darmſtadt etwa
74000 Liter zu paſteuriſieren. Die Unk=ſten betrügen etwa 3 Pf.
Liter, die zu einem Deittel auf die Verbraucher, einem Drittel auf
Landwirtſchaft und einem Drittel auf die Händler umgeſchlagen
gen. Man müſſe einen gut bezahlten Geſchäftsführer und mehrere
ſtellte neu eiuſtellen. Man möge das Beiſpiel von Mannheim
an=
r, wo die Milchhändler ausgeſchaltet ſeien. Eine Abhängigkeit von
Milchhofzentrale ſei unvermeidbar. Gerade in Darmſtadt, wo die
hbelieferung ohne zueite Transporte vorgenommen werde (aus einem
reiſe von 30 Km.) und daher eine Bakterienvermehrung in
ſchäd=
m Ausmaße nicht ſtatfinde, ſei kein hygieniſcher Vorteil in der
zuriſierung der Milch in einer Zentrale zu erblicken. Aus den ſchon
Senige bekannten Gründen (die zum Teil nochmals wiederholt
wur=
könne man dalſer der Errichtung eines Milchhofes nicht zuſtimmen.
Als zweiter Sachverſtändiger ſprach über die Frage des Milchhofes
ktor Pickel von der Gemeinnützigen Milchwerſorgungsgeſellſchaft
Stadt Nürnberg. E= ging zunächſt im einzelnen auf die von ſeinem
jedner angeſchnittenen Fragen ein, wobei er es ausdrücklich ablehnte,
viſſenſchaftlichen Fragen (alſo z. B. die Vitaminfrage) zu erörtern,
jeſe auch wiſſenſchaftlich noch nicht reſtlos geklärt ſei. In Amerika
ße man 99 Prozent paſteuriſierte Milch und fahre babei ſehr gut;
itaminarmer Milch könne man nicht ſterben. Auch die Bakterien=
„* dürfe man nicht übertreiben. Auch paſteuriſierte Milch eigne ſich
Dickmilch. Auf die Unkoſtenfrage eingehend, äußerte der Referent:
Daumſtadt ſteht mit 34—36 Pf. p.o Liter Milch an der Spitze
in Deutſchland”.
In allen anderen Städten fei der Preis weit geringer. In
Nürn=
betrage die Verdienſtſpanne nur ſehr wenig. In ſeiner 30jährigen
gkeit in der Milchwirtſchaft habe er mit den Milchhöfen die beſten
hrungen gemaht. Daß der Milhhof in Nürnberg vollen Erfolg in
Beziehung habe, erhelle auch daraus, daß Fürth ſeinen Anſchluß
die Gemeinnützige Millverſorgungsgeſellſchaft beantragt habe. Die
Nannheim angeführte Cinrichtung, die dort beſtehende „Diktatur”,
durch den Milchhofzwang erreicht ſei, ſei zu begreifen und liege nur
Intereſſe der Verbraucher. In Nürnberg, wo der Milchhof ſeit 1915
be, ſchätze man die Einrichtung ſehr hoch. Daß man die
Miſchklein=
oler ausſchälte, ſei richtig, man müſſe Milckſpezialgeſchäfte einrichten.
ter kam der Redner auf die Milchverhältniſſe in München zu
ſpre=
wo man bemüht ſei, eine Zentraiſtelle zu ſchaffen.
Auf ſein eigentliches Referat kommend, betonte der Referent, ſei=
Anſicht nach ſei die Errichtung eines Milchhofs ebenſo notwendig
eine Stadt, wvie der Scla inthof, das Krankenhaus uſw. Es genüge
ygieniſcher Beziehung nicht, polizeiliche Vorſchriften für hygieniſch
Handfrie Milchbelieferung herauszugeben, die Stadtverwaltung müſſe
Xu geeignete Beaufſichtigung ſich für gute Milchbelieferung einſetzen,
dings nicht durch Schaffung eines rein kommunglen Betriebs,
ſon=
r die Leitung eines Betriels müſſe in Händen eines tüchtigen Kauf=
manns liegen, Sachverſtändige müßten im Milchhof tätig ſein, die
Konc=
trolle müſſe burich Aerzte, Tierärzte und Chemiker in Gemeinſchaft
aus=
geübt werden, die Intereſſen der Erzeuger, der Händler und der
Ver=
braucher müßten gewahrt werden. Durch Einführung des Milchhofes ſei
die Säuglingsſterblichkeit in Nürnberg von 25 Prozent auf 8 Prozent
nachgewieſenermaßen zurückgegangen. Es liege eine Gefahr darin, wenn
man, wie die Milch in Darmſtadt, dieſe von etwa 2000—2100
verſchiede=
nen Stallungen beziehe. Von richtiger Milchverſorgung hätten kaum
60—70 Prozent kleiner Landwirte ein Verſtändnis, während die Milch
in den Milchhöfen ſachgemäß behandelt werde. In Nürnberg habe man
durch geeignete Kontrollmaßnahmen, die von der Zentrale ausgingen, die
Gewähr, einwandfreie Milch zu erhalten. Man habe in manchen
Häus=
chen, in denen die Milch geſammelt werde,
Ehren=, Fleiß= und Schautafeln
angebracht, auf denen die Namen der Milchbelieferer ſtänden, die gute
oder ſchlechte Milch ablieferten. Drdurch ſei ein edler Wettbewerb
ent=
ſtanden. Daß ſich der Handel gegen die Einführung einer
Milch=
zentrale ſträube, könne er nicht einſehen, da gerade durch dieſe
Ginrich=
tung der Milchhändlerſtand gehoben werde. Der Redner kommt dann
auf die Zuſammenſetzung des Aufſichtsrats über den Milchhof in
Nürn=
berg zu ſprechen, erläuterr die Kontvollmaßnahmen, durch die tadelloſe
Sauberkeit der Milch gewährleiſtet ſei, und erörtert ſchließlich die
Milch=
preisfrage, die ſich ganz von ſelbſt regele nach dem Grundſatz: Augebor
und Nachfrage regelt den Preis! Der Erzeuger könne den Milchpreis
ebenſo wenig hochtreiben wie der Händler, ſo daß der Konſument nicht
überporteilt werde. Zum Schluß kam der Referent auf die
Milchver=
ſorgung im allgemeinen, auf die Verſorgung der Jugend mit Milch und
die Milchv=rteilung in Milchkiosken uſw. in Nürnberg zu ſprechen.
An den Vortrag ſchloß ſich ein: dreiteilige Filmvorführung an, in
dem die Milchverſorgung in der Großſtadt durch den
Milchhof, insbeſondere die hygieniſche und maſchinelle
Innenein=
richtung einer ſolchen Zentrale gezeigt wurde.
Nach dieſen Film ſprach Milthhändler Schmitt=Nürnberg vom
Standpunkte des Miſchhändlers zur Milchhoffrage. Er wandte ſich
be=
ſonders an die Milchhändler und betonte, daß nach ſeiner Anſicht 90
Prozent der heutigen, namentlich kleinen freien Milchhändler, nicht
genü=
gend Fachkenntniſſe hätten. In Nürnberg, wo ſich die Milchhändler
zu=
ſammengeſchloſſen hätten, ſei man ſtolz, daß man jetzt von einem
ge=
ſunden Gewerbe ſprechen könne. Man dürfe die Zeit des Anſchluſſes,
d. h. die gebotene Gelegenheit der Errichtung eines Milchhofes nicht
verſäumen.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing gibt bekannt, daß man von
einer Diskuſſion abſehe, mau wolle ledialich durch die Herren
Sachver=
ſtändigen etwaige Fragen beautworten laſſen.
Sanitätsrat Dr. Heil wunfcht eine Begründung, warum man
gerade jetzt in Darmſtadt die Erricheung eines Milchhofes verlangt.
Während des jahrzehutelangen Beſtehens der gegenwärtigen
Milchver=
ſorgung hätten ſich keine weſentlichen geſundheitlichen Mißſtände
heraus=
geſtellt.
Dr. Weidemann erklärt, man habe gelegentlich einer
Beſich=
tigung auf dem Lande in der Milchwirtſchaft mancher Betriebe Mängel
feſtgeſtellt, die dringend eine Umanderung erfordern.
Regierungsrat Morneueg, der Neferent für Ernährung und
Londwirtſchaft im Miniſterium, wies darauf hin, daß der Anſtoß zur
Crörterung der Frage der Errihtung eines Milchhofes mit dem Beginn
der Arbeiten des Reichsmillausſchuſſes gegeben wurde. Die zur
Veu=
fügung geſtellten Mittel läger für Darmſtadt noch ungenutzt. Man habe
in der Milchverſergung äußerſt bedauerliche Zuſtände feſtgeſtellt und
daher ſchon die Konzeiſionierung eingeführt, durch die aber die
Miß=
ſtände nicht alle hätten beſeitigt werden können.
Bürgermeiſter Mueller erklärt, daß in dem entſtandenen „
Miſch=
krieg” Behauptungen aufgeſtellt worden ſeien, die jeder Grundlage
ent=
behren. Ledialich ſein Gewiſſen habe ihn veranlaßt, für die Errichtung
eines Miſchhofes einzutreten. Die Milch komme ans 2100 Ställen im
Lande, eine Kontrolle ſei nötig. Da es imuner Gegner und Beſirworter
gebe, müſſe man die Ppaxis ſprechen laſſen und die Erfahrungen in
Amerikg. Die Erfahrungen in Worus und Offenbach, uo die
Paſteu=
riſierung, durchgeführt ſei, ſeien durchaus zufriedenſtellend. Die
Finan=
zierung ſei durch das Neich ſichergeſtellt,
die Stadt übernehme nur die Bürgſchaft.
Man müſſe alſo dieſe Frage zum Wohle der Darmſtädter Bürgerſchaft
ernſt erwigen.
Direktor Berg regt an, die Ergebniſſe der Unterſuchungen auf
dem Lande den Stadtverordneten und der Oeffentlichkeit bekannt zu
geben. Er fragt an, ob die Möglichkeit boſtehe, daß bei 30—35 000 Litern
Milch ſich eine Milchofzentrale rentiere.
Direktor Pickel beantwortet die geſtellten Fragen und hält einen
Milſhof für rentabel.
Stadtv. Metzler als Berichterſtatter über die Milchhoffrage wünſcht
keine weitere Exregung der Oeffentlichkeit durch Bekanntgabe der
Unter=
ſuchungsergebniſſe. Ueber die Frage der Crrichtung hätten letzten Endes
lediglich die Stadtverordneten zu entſcheiden.
Medizinalrat Dr. Fiſcher unterſtreicht nochmals die Frage ſeines
Kollegen San.=Nat Dr. Heil, ob die Errichtung eines Miſchhofes in der
jetzigen Zeit, obwohl keine ungünſtigen Reſultate von der ſeitherigen
Deſornung dorlegen, näig ſt. Man Line einwmfrie Smmeck.
ſtellen auf dem Lande errichten.
Direktor Berg weiſt darauf hin, daß die Händler von den
Sammel=
ſtellen nicht gerne Milch nehmen, daß man ſich geradezu dagegen ſträube.
Auch in der Stadt ſeien traurige Verhältniſſe in der Milchverſorgung
angetroffen worden.
Stadtv. Stemmer regt an, die Milchhoffrage zurückzuſtellen.
Veterinärrat Dr. Nuß fragt an, ob auch rohe Milch bei der jetzigen
Belieferung genoſſen werde, und ob die Prüfung des Stalles durch den
Milchhof gefördert werde
Die Fragen werden bejaht.
Nach einer unweſentlichen Ausſprache wind die Sitzung von
Ober=
bürgermeiſter Dr. Gläſſing gegen 9 Uhr geſchloſſen.
Auch auf der Galerie, die ſtark beſetzt war, folgte man mit regem
Jutereſſe den Ausfuhrungen der verſchiedenen Redner.
Wie äußert ſich der Ortsgeſundheitsrat
der Sladt Darmſſadt zur Michoſ=Frge?.
Der bekanntlich im Jahre 1885 mit Genehmigung des Miniſteriums
des Innern und der Juſtiz gebildete Ortsgeſundheitsrat, deſſen dritte
Kommiſſion ſpeziell zur Beratung der Nahrungsmittelfragen beſtimmt
iſt, dürfte nach ſeiner Zuſammenſetzung ſo recht die berufene Stelle ſein,
ein Urteil über dieſe brennende Frage abzugeben. Der
Ortsgeſund=
heitsrat der Stadt Darmſtadt wird nämlich gebildet aus 1. dem
Vor=
ſtand des Polizeiamts als Vorſitzenden, 2. dem Oberbürgermeiſter,
3. dem Kreisarzt, 4. dem Kreisveterinärarzt, 5. dem Vorſteher des
Stadtbauamts, 6. dem Vorſteher des ſtädtiſchen Tiefbauamts, 7. dem
Baupolizeiinſpektor, 8. dem Vorſteher des chemiſchen
Unterſuchungs=
amts. 9. dem Schlachthofdirektor, 10.—13. vier Delegierten der
Stadt=
verordneten=Verſammlung, 14.—15. zwei Delegierten des Aerztlichen
Kreisvereins Darmſtadt. Außerdem iſt das Polizeiamt nach dem
Re=
gulativ befugt, im gegebenen Fall auch andere Beamte und
Sachver=
ſtändige zu den Sitzungen einzuladen. Dem Vorſtand des Polizeiamts
liegt es ob, die Sitzungen anzuberaumen; ſtändiger Schriftführer iſt
der Polizeinſpektor. Nach dem Regulativ iſt der Ortsgeſundheitsrat
berufen, über alle im Reſſort der Geſundheitspolizei vorkommenden
Angelegenheiten zu beraten, Gutachten zu erſtatten und Vorſchläge zu
machen. Wie äußert er ſich zur brennenden Milchhof=Frage?
Lokale Veranſtaltungen.
— Wie ſich Darmſtadt im beſten Licht zeigt, ſo will es auch der
Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen, der am kommenden
Sonntag in der Beſſunger Turnhalle eing Abendunterhaltung
veran=
ſtaltet. An ſeiner Tradition feſtzuhalten, dem werten Publikum nur
Erſtklaſſiges zu bieten, galt als Nichtſchnur, und wurde deshalb ein
ab=
wechſelungsreiches und künſtleriſches Programm zuſammengeſtellt, das
neben Zithervorträgen, Geſang, gutem Humor, Solotänzen auch
wie=
der ein Theaterſtück enthält. Der Klub glaubt, mit dieſem Programm
ſeinen Güſten einen ſchönen Abend zu bieten. Auf das in einer der
nächſten Ausgaben dieſes Blattes erſcheinende Inſerat wird hingewieſen.
—Vergin ehem Angehöriger des Großh.
Ar=
tilleriekorps. Wir machen hierdurch unſere Mitglieder nockmals
auf unſeren Herrenabend am nächſten Samstag, dem 3. November,
abends 8 Uhr, in der „Loge‟, Sandſträße 10, aufmerkfam.
BundKönigin Luiſe. Montag, den 5. November, abends
8 Uhr, findet im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ein Feſtabend ſtatt. Unſere
hochgeſchäitzte Rednerin, Freifrau von Hadeln, Verbandsführerin von
Brandenburg, wird die Feſtrede Wandlung” halten. Eintrittskarten
zu 50 Pf. ſind bei D. Göbel, Wilhelminenſtraße 7, und abends an der
Kaſſe zu haben.
—Deutſchorden. Kommende Darmſtadt. Der
Kom=
mendeabend am 2. November bei Sitte fällt aus. Wann der nächſte
Kommendeabend ſtattfindet, wird bekannt gegeben werden.
Kunſtnotizen.
iſeber Werke, Künſtiler oder künſtleriſche Veranſfaliungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urtel vor.
— Karlchen, der unter dieſem Namen überall bekannte Meiſter
künſtleriſchen Humors, Karl Ettlinger, wird bei ſeinem heiteren Abend
am 5. November im Konkordiaſaal auch ſeine neueſten Werke vortragen.
Karl Ettlingers Name wird auch hier ein vollbeſetztes Haus bringen,
wveshalb es ſich empfiehlt, ſich rechtzeitig mit Eintrittskarten zu
ver=
ſorgen, da die Nachfrage nach Karten, insbeſondere reſervierten Plätzen,
ſehr rege iſt. Karten für Mitglieder des G. D.A. und Nichtmitglieder
ſind bei den in der Anzeige genannten Stellen zu erhalten.
Aus den Parteien.
—Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtadt.
Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß morgen Freitag abend von 8 Uhr
ab im Saalbaureſtaurant wieder ein Stammtiſchabend ſtattfindet. Die
Parteifreunde werden un zahlreiches Erſcheinen gebeten.
Tageskalender für Donnerstag, den 1. November 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
22.15 Uhr, E. 7: „Fidelio”. — Kleines Haus, Anfang 19.30 Uhr Ende
22 Uhr, Zuſatzmiete III (4): „Candida‟. — Orpheum, abends
20.15 Uhr: „Freut auch des Lebens” — Konzerte: Schloßkaffe,
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Reſt. Bender,
Bockshaut, Rheingauer Weinſtube Sportplatzkaffe Kaffee Haſſia,
Zum Heſſiſchen Haus, Spaniſche Bodega, Rummelbräu. —
Kino=
vorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Mlljähnlich wenden ausgesuchte Sagen der Chanente besondens den
Drande Mannagne tiin uns gekeltent die dann nach songsamen Otege
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eht am 5. November ſeinen 80. Geburtstag. Der Jubilar war
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1892 die Poſthilfsſtelle übernommen und verwaltete ſeit 1897 die
tagentur. In treuer Pflichterfüllung verwaltet der Jubilar ſeine
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9t” ſind auch zwei hieſige Firmen (Adolf und Julius Gernsheimer)
eiligt. — Naturfreundetagung. Der Südbezirk des Gaues
ttelrhein=Main im Touriſtenverein „Naturfreunde” hält am kommen=
Sonntag, 4. November, in Eberſtadt eine Tagung ab. Die Konfe=
3 wird in dem Naturfreundeheim auf dem Riedberg (Mühltal), das
der hieſigen Ortsgruppe errichtet wurde, abgehalten. — Die
Ge=
tgelausſtellung, die Mitte November vom hieſigen Geflügel=
) Kaninchenzuchtverein veranſtaltet wird, verſpricht eine ſehr gute
ſchickung. Es ſind über 500 Ausſtellungsnummern gemeldet.
Aa. Pfungſtadt, 31. Okt. Theaterabend. Mit den beiden
daterabenden vom Samstag und Sonntag hat der Geſangverein
ängerluſt” einen großen Wurf getan. Es iſt weniger das Stück —
eben wurde das ſechsaktige Schauſpiel „Ein Frühlingstraum”
Beachtung verdient, als die Güte der Aufführung. Die Träger der
ptrollen übertragen ſich ſelbſt. Die Titelheldin wurde von Fräulein
beth Zacheiß geſpielt. Sie gab die „Mary Sinter” mit großer ſeliger
rgabe. Würdig ſtand ihr ihr Partner A. Geſell zur Seite. Den
trackwitz” gab Heinrich Schaffner. „Gabriele” wurde von Fräulein
tilie Ritter geſpielt. Auch die anderen Rollen waren durchweg gut
etzt. So kam ein Geſamtſpiel zuſtande, das nur wenig Dilettantiſches
ſich hatte und mit Recht großen Beifall erntete. Beide Vorſtellungen
ren ſehr ſtark beſucht.
Eſchollbrücken, 31. Okt. Bekanntlich findet am Sonntag und
ontag, den 4. und 5. Nob., die Kirchweihe ſtatt. Als 200jähriges
ſtehen gilt dieſe als ein beſonderes Ereignis. Zu dieſer 200=Jahrfeier
in der Ortskirche eine Feier geplant, bei der ſich ſämtliche örtlichen
ſangvereine gemeinſam an dem Chor „Die Himmel rühmen des Ewi=
Ehre” beteiligen. Am Sonntag nachmittag 2 Uhr findet ein
inter=
anter Feſtzug der Trachten aus der Zeit vor 200 Jahren ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 30. Okt. Für 20jährige ununterbrochene
Mitglied=
aft bei der Freiwilligen Feuerwehr Ober=Ramſtadt überreichte Herr
irgermeiſter Rüchert dieſer Tage im Namen der Gemeinde den
Wehr=
nnern Franz Fiſcher 10., Georg Rau und Georg Roth mit Worten
Anerkennung und des Dankes die Verdienſtſchnalle. — Am
Rathaus=
ubau wurde anfangs dieſer Woche mit den Bauarbeiten begonnen. —
er hat ſich ein Verein der Württemberger gegründet, die beſonders
rch Beſchäftigung bei der Automobilfabrik „Röhr=Auto A.=G.” jetzt
* in größerer Zahl bertreten ſind. Man will durch allmonatliches
rrütliches Zuſammenkommen im Gaſthaus Diehl die Erinnerung an
Heimat wachhalten und die Geſelligkeit pflegen. Die
Verſammlungs=
ende wurden auf den 1. Samstag im Monat feſtgelegt. —
Theater=
end. Am Sonntag, den 4. Nobember hält die Turngeſellſchaft E. V.
rer=Ramſtadt im Soale „Zum Schützenhof” einen Theaterabend ab.
tr Aufführung kommt der Operettenſchlager „Der Goldfiſch vom
nigsſee‟. Den Beſuchern werden einige genußreiche Stunden geboten.
— Roßdorf, 31. Okt. Der Geſangverein Konkordia veranſtaltet am
onntag, den 4. November, abends 8 Uhr, im Saale zum „Darmſtädter
of” einen Konzertabend, verbunden mit einer Schubertehrung. Es
rken dabei mit die Herren Kammermuſiker Volke, Klammer und
rleve vom Landestheater Darmſtadt, ſowie unſer Mitglied Koop, das
* Anfang dieſes Jahres Schüler der ſtädtiſchen Akademie Darmſtadt iſt.
— Dorndiel, 31. Okt. Vergangene Woche verließ unſer Förſter,
err Konradi, unſere Gemeinde, um nach ſeinem neuen
Wirkungs=
eis Neu=Iſenburg überzuſiedeln. Herr Förſter Konradi galt bei ſeinen
orgeſetzten als pflichttreuer Beamter, in der Gemeinde als ſtrenger
rd gewiſſenhafter Förſter, aber als Menſch freundlich und hilfsbereit.
— Ober=Roden, 30. Okt. Das Konzert, das die evangeliſche Kire
engemeinde am Sonntag abend im Saale des Gaſthauſes Zum
wen” veranſtaltete, iſt gelungen. Alle Mitwirkenden gaben ihr Beſtes.
re Konzertbeſucher gingen befriedigt nach Hauſe und — nach Abzug der
nkoſten können dem Kirchbaufonds 200 Mark überwieſen werden.
in nächſten Samstag abend veranſtaltet der Muſikverein im Saale des
aſthauſes „Zur Sonne” einen Bunten Abend, verbunden mit
anz. Nichtmitglieder haben keinen Zutritt.
r. Babenhauſen, 31. Okt. Hubertusjagd des Heſſiſchen
eitervereins. Kommenden Samstag, den 3. November, hält
* Heſſiſche Reiterverein (Sitz Darmſtadt), der ſeit drei Jahren wieder
tie ſieben Koppel ſtarke Meute in Babenhauſen unter der Obhur des
baſters Karl Loeſch unterhält und ſeit Anfang September auch in
die=
in Jahre regelmäßig wöchentlich Schleppiagden hinter der Meute
itet, ſeine diesjährige Hubertusjagd in Babenhauſen ab. Treffpunkt
die Schupokaſerne und Halali auf dem Exerzierplatz. Fünf Rennen
riden ſtatt, zu denen wertvolle Ehrenſreiſe, zum größten Teil von
önnern des Vereins geſtiftet, zur Verfügung ſtehen. Nach Schluß der
ennen findet im „Deutſchen Hof” in Babenhauſen das Hubertuseſſen
it Preisverteilung und nachfolgendem Tanze ſtatt.
Al. Höchſt i. Odw., 30. Okk. Der Kriegerverein Höchſt i. O.
veran=
altete am vergangenen Sonntag im Saale des Gaſthauſes „Zur Burg
Treuberg” einen ſehr beſuchten Vortragsabend mit Lichibildern. Herr
B. von Senden, Kapitän des Norddeutſchen Lloyd, ſchilderte in äußerſt
riſchaulichen, mit Humor gewürzten Worten, zum Teil ſeine eigenen
Srlebniſſe unter dem Thema „Vom Schiſfsjungen zum Kapitän”.
Leb=
after Beifall dankte am Schluß dem Redner für ſeine lehrreichen Aus=
Tihrungen. — Ein Kammermuſikabend findet am konmenden Sonntag,
November, abends 8 Uhr, im Saale der Burg Breuberg mit klaſſiſ hen
Verken von Haydn, Becthoven, Mozart, Härddel, Schubert u. a. m. auf
Seranlaſſung der neuerſtandenen „Allegro=Vereinigung” ſtatt.
Az. Neuſtadt mit Burg Breuberg, 30. Okt. Am Sonntag fand die
Sauptübung der Freiw. Feuerwehr ſtatt. — Die
Kreis=
obſtbauverwaltung hat von Höchſt bis zur Grenze nach Bayern die Obſt=
Häume, die alle zwei Jahre gekalkt werden, mit Klebgürteln, zum
Schutze gegen die ſchädlichen Froſtſpanner verſehen. — Turnverein
D. T. Hier hat ſich eine Jugendabteilung für Handball gebildet. Nach
inigen Uebungsſpielen wird ſie ſich zum Wettkampf ſtellen. — Am
letz=
ren Sonntag wurde in der evangeliſchen Kirche das Erntedankfeſt
mit anſchließendem Abendmahl gefeiert. — Der Guſtav=Adolf=Verein
ließ am heutigen Dienstag in der ev. Kirche den Film „Glaube und
Heimat” nach dem gleichnamigen Drama von K. Schönherr laufen.
L. Michelſtadt, 30. Okt. Haupt= und Schlußübung der
Freiw. Feuerwehr. Under ſtarker Beteiligung der Bevölkerung
gielt die Freiw. Feuerwehr, in Verbindung mit Mannſchaften der
Pflichtfeuerwchr, am Sonntag ihre diesjährige Schlußübung ab. Die
Durchführung der geſamten Uebung, bei der auch eine Motorſpritze mit
einer Minutenleiſtung von 400/600 Liter Waſſer den Beweis ihrer
prak=
riſchen Verendbarkeit erbringen ſollte, unterſtand dem Kommandantei
Der Freiw. Feuerwehr, Herrn Konſt. Burger. Für die Pflichtfeuerwehr
war die Führung dem ſtellvertretenden Kommandanten der
Pflichtfeuer=
wwehr, Herrn Hermann Struve, übertragen. Der Uebung wohnten
fer=
ier der Chef der Wehr, Herr Bürgermeiſter Ritzel, ſowie der 1.
Vor=
ſitzende der Freiw. Feuerwehr, Herr Beigeordneter Künzel, und eine
Slnzahl Gemeinderäte bei. Ueber alles Erwarten raſch war es der
Wehr gelungen, ſich der ihr geſtellten ſchwierigem Aufgabe mit Geſchick
ind Sachkenntnis zu entledigen, und konnten die Beſucher der Uebung
ein richtiges Bild von der Schlagfertigkeit der Wehr bekommen. Auch
Die Bergung der angeblich Verunglückten und Verletzten, durch die
Freiw. Sanitätskolonne legte Zeugnis ab von der vorzüglichem Leitung
Dieſer Abteilung. In Gegenwart des Herſtellers wurde eine
Motor=
fpritze vorgeführt, derem Leiſtung Erſtaunen hervorrief und dem
Be=
ſchauer klar machte, welche Vorteile eine ſolche Waffe bei der Bekämpfung
rößerer Brände gegenüber den immer noch in Gebrauch befindlichen
Handpumpen aufzuweiſen hat. Im Vereinslokal „Grüner Baum”
ver=
fammelte ſich nach Beendigung der Uebung die Wehr zu einer kleinen
Nachfeier, bei der die Kapelle derſelben zur Verſchönerung der Stundem
aveſentlich beitrug.
Ab. Aus dem Moſſautal, 31. Okt. Von der Jagd. Betrachtet
„nan die hieſigen Jagdverhältniſſe, ſo kann man von einem guten
Be=
ſtand an Rehwild ſprechen. Beiſpielsweiſe wurden bei einer vor kurzem
bier abgehaltenen Treibjagd 22 Rehe geſchoſſen, wobei zu beückſichtigen
iſt, daß es ſich hier um eine verhältnismäßig kleine Jagd handelt. —
Die wenigen Hühnerketten ſetzen ſich meiſt aus alten Tieren zuſammen.
Dagegen wurden in letzter Zeit öfters junge Faſanen beobachtet. Will
man dieſen edlen Vogel in unſerer Gegend wieder einbürgern, ſo müßte
er noch unbedingt geſchont werden. — Der Fuchs hat ſich in den letzten
Jahren bedeutend vermehrt. Wie kerſchiedene Jagdpächter verſichern,
wollen ſie dieſem Rotpelz dieſen Winter größere Aufmerkamkeit
zu=
wender
A.
PVon deutſchen Weinernten.
Die letzten Jahre, etwa ſeit 1921, laſſen — beim Vergleich der
dertſchen Weinernten miteinander — eine durch ihr Ausmaß
über=
raſchende Erſcheinung ſichtbar werden: das ſtarke Schwanken der
Wein=
meſterträge. Wie ſtark dieſes Schwanken in Erſcheinung tritt und wie
heftig infolgedeſſen auch die oft bedrohlichen Folgen für die Winzer
ſind, zeigt kraß eine Gegenüberſtellung der Ziffern von 1922 und 1923;
in dem erſten Jah= wurden im Deutſchen Reich 3,2 Millionen Hektoliter
geerntet, in dem darauffolgenden Jahre 1923 faſt nur der fünfte Teil
hiervon, nämlich 750 000 Hektoliter. Dieſe beiden Ziffern ſtellen auch
gleichzeitig die größte Differenz dar, die überhaupt in den letzten
Jah=
ren zu beobachten geweſen iſt. Im Durchſchnitt bewegten ſich die
deut=
ſche: Ernten um etwa 1,5 Millionen Hektoliter jährlich. Häufig bleiben
ſie darunter, ſehr ſelten überſteigen ſie dieſen Durchſchnitt um ein
Be=
trächtliches. Volkswirtſchaftlich intereſſant iſt es, feſtzuſtellen, welchen
Wert dieſe Mengen repräſentieren. So hätte man z. B. den ganzen
deutſchen 27er Jahrgang von etwa 1,3 Millionen Hektoliter für 143
Millionen Reichsmars kaufen können, während der 24er, der der Menge
nach den 27er um faſt 0,5 Millionen Hektoliter übertraf, für nur 91
Millionen Reichsmark zu haben geweſen iſt. Dieſe beiden
Gegenüber=
ſtellungen zeigen ſchon deutlich, wieviel mehr das Schickſal der
Wein=
bauern von der Qualität wie von der Qnantität des Weins abhängig
iſt. Selbſtverſtändlich ſpielen bei der Preisbildung nicht nur der gerade
zum Verkauf gelangende, ſondern auch die Menge der früheren
Jahr=
gänge eine ſehr weſentliche Rolle, da die Nachfrage von dieſen
grund=
legend beeinflußt wird.
Die Anbaufläche, die im Deutſchen Reich um etwa 70 000 Hektar ſich
beivegt, weiſt zwar auch Schwankungen auf, die aber gegenüber den
Schwankungen der Erntemengen gar nichts beſagen, ſie können alſo
auch auf dieſe kaum von Einfluß ſein.
Die Weinausfuhr Deutſchlands iſt ihrem Umfange nach unerheblich
im Verhältnis zu den deutſchen Weinernten. Sie iſt verſchwindend
gegenüber den Exportziffern anderer Länder. Immerhin iſt es
inter=
eſſant, den heutigen Stand der Entwicklung auch bei der Ausfuhr
gegen=
über der Vorkriegszeit zu betrachten. Der Wert der Weinausfuhr
be=
trägt heute mit 9—10 Millionen Reichsmark etwa die Hälfte des
Wer=
tes der Vorkriegsausfuhr. Quantitativ iſt ſie noch weiter zurückgegan=
gen; noch ſchärfer iſt der Rückgang bei der deutſchen
Schaumweinaus=
fuhr, die heute noch nicht einmal ein Sechſtel der Vorkriegsausfuhr er=
Deutſcher Wein wurde vor dem Kriege am meiſten in England
und den Vereinigten Staaten getrunken. Heute iſt es Amerika, das
damals rund 18 000 Doppelzentner von Deutſchland bezog, als Kunde
vollkommen ausgefallen, und der deutſche Weinexport nach England iſt
über 10 Prozent ſeines früheren Umfanges noch nicht wieder
hinaus=
gekommen, wenn auch heute dort ſchon wieder erheblich mehr deutſcher
Wein getrunken wird wie etwa vor 3—4 Jahren.
Vor dem Kriege wurde der deutſche Wein in Fäſſern wie auch in
Flaſchen in die ganze Welt hinaus geſandt und die Zahl unſerer
wich=
tigeren Stammkunden betrug 33. Von dieſen haben wir bis heute nicht
weniger als 23 verloren, unter denen ſich auch die allerbeſten Kunden
bſefinden. Geblieben ſind lediglich England, geblieben ſind auch die
Niederlande und einige wenige andere, aber alle nur mit erheblich
ge=
ringeren Quantitäten. Ein paar „neue” Kunden zeigt die Statiſtik
aller=
dings nach dem Kriege auch. Es ſind dies Danzig, die Tſchechſlowakei
und das Saargebiet.
Der Quantität nach iſt der deutſche Wein auf dem Weltmarkt
dem=
nach kaum zu ſehen, aber der Qualität nach verdient er wohl ſeine
Be=
achtung. Er ſteht nämlich, und das iſt wert, oft und einprägſam geſagt
zu werden, unter ſämtlichen wichtigen Weinexportländern der Welt an
allererſter Stelle, und zwar weitaus an erſter. Auch darüber gibt die
Statiſtik einen ſehr hübſchen Aufſchluß. Sie ſagt, daß der aus
Deutſch=
land exportierte Wein zweimal ſo viel wert iſt wie der franzöſiſche —
der Durchſchnittswert eines Hektoliters betrug nämlich in den Jahren
1908—13 für ihn 164 Goldmark, für den franzöſiſchen Wein nur 87 Mk.
Abſtände zu den anderen exportierenden Weinländern ſind noch weit
größer, denn als Dritter folgt Portugal mit nur 47 Goldmark, Italien
mit 31 und ſchließlich Spanien, das übrigens der Menge nach den
größ=
ten Anteil an der Weineinfuhr hat, mit nur 27 Goldmark. Man darf
alſo mit Recht hinter den ſchönen Imperativ „Trinkt deutſchen Wein”
die Begründung ſetzen: „denn er iſt der allerbeſte auf der ganzen
Erde‟.
40jähriges Beſtehen
des Turn=Vereins Reinheim D. T.
Der Tv. Reinheim beging am Sonntag, 28, Oktober, in einfacher
und würdiger Weiſe den Tag ſeines 40jährigen Beſtehens, verbunden
mit Jahnehrung. Dem gemeinſamen Kirchgang folgte eine ſchlichte Feier
am Ehrenmal auf dem Friedhofe unter Mitwirkung des Poſaunenchors.
Nach der zu Herzen gehenden Gedenkrede des Pfarrers Dr. Meiſinger
legte der erſte Sprecher des Vereins, Buchbindermeiſter Meyr, einen
prachtvollen Kranz mit dem Gelöbnis nieder, den gefallenen und
ver=
ſtorbenen Turnbrüdern allzeit ein treues Gedenken zu bewahren. Tiefe
Ergriffenheit erfaßte die Verſammelten bei den wehmütigen Klängen:
„Ich hatt’ einen Kameraden‟. Der Nachmittag begann mit dem
Pflan=
zen einer Jahneiche auf dem ſchönen Turnplatz des Vereins durch den
Gaujugendwart des Odenwaldgaues, Lehrer Steinbach=Werſau, der die
rechten Worte über die Eiche als Sinnbild deutſcher Kraft und ihre
Be=
deutung im deutſchen Volksleben fand. Dann folgte das Abturnen der
Turner, Zöglinge und Schüler, das eine ſtarke Beteiligung aufzuweiſen
hatte. Der Abend vereinigte die Mitglieder und viele Gäſte im Saalbau
Georg Dörr zur Jubiläumsfeier, der zweite Sprecher Schloſſermeiſter
Leinert begrüßte insbeſondere die drei noch lebenden Gründer des
Ver=
eins, Ehrenturnwart Treber aus Dieburg, Georg Bernius und H.
Sei=
bold, ferner den erſten Gauvertreter des Odenwaldgaues, Dr. Spalt=
Spachbrücken, und den Gaujugendwart. Ein wirkungsvoller Vorſpruch,
geſprochen von Georg Meher jun., und das Jahnlied: „Ein Ruf iſt
er=
klungen” leitete zu der Jahngedenkrede des Lehrers Krapp über, die ein
klares Bild von Jahns Leben und Leiden, und ſeiner Bedeutung für das
Deutſchland ſeiner Zeit und der Gegenwart gab. In ſeiner Feſtrede
legte der Gauvertreter die Hochziele der D.T. dar und beglückwünſchte
den Verein zu ſeiner erfolgreichen Tätigkeit. Noch einmal herrſchte tiefe
Ergriffenheit, als unter den weichen Klängen des Harmoniums: „
Brü=
der, reicht die Hand zum Bunde”, in dem Weiheakt, Vertreter aller
Ab=
teilungen des Vereins ſich über die Fahne hin die Hand reichten und
Mitarbeit und Treue an Jahns Werk gelobten. Unter brauſendem
Jubel überreichte der Gauvertreter dem erſten Sprecher in Anerkennung
ſeiner Verdienſte um Gau und Verein den Ehrenbrief des
Mittelrhein=
kreiſes, den drei Gründern den Ehrenbrief des Odenwaldgaues. Für
25jährige treue Mitgliedſchaft wurden W. Leinert, K. Leinert, Georg
Kaiſer, Fr. Weber und Hch. Katzenmeier ausgezeichnet. Den vier
Tur=
nern: Georg Schuchmann, Anton Ulte, Ph. Weidmann und Ph.
Ber=
nius, die ſeinerzeit auf dem Gauturnfeſte in Reinheim durch ihr Turnen
am Horizontalring allgemeines Erſtaunen und Aufmerkſamkeit erregten,
und damit dem Verein zu ſeinem ſchönen Turnplatz verhalfen, wurden
ebenfalls Ehrenurkunden überreicht. Nun wechſelten in bunter Folge
die Vorführungen der einzelnen Abteilungen, vom Spiele der Kleinſten
bis zu dem Turnen der Alten und löſten allgemeinen Beifall aus. Sie
gaben Zeugnis von der eifrigen und treuen Arbeit des Jahres und
durften ihren Zweck, werbend zu wirken, nicht verfehlt haben.
Ueber=
reichung der Siegerurkunden und das Deutſchlandlied bildeten den
Ab=
ſchluß der glänzend verlauſenen Veranſtaltung.
OHeasenmcns
gib
eine
t dem Haan
Tockere Fütl
b. Erbach, 30. Okt. Rundfunk=Werbeabend. Zahlreich
waren die Freunde des Rundfunks der Einladung des „Vereins der
Funkfreunde” zu dem Werbeabend, der am Samstag im großen Saale
des „Schützenhof” ſtattfand, gefolgt. Die Veranſtaltung wurde durch eine
vorzüglich gelungene Uebertragung des „Bunten Abends” ans dem
Ausſtellungsgebäude des Arbeiter=Radioklubs Offenbach eingeleitet. Der
Vorſitzende des Vereins, Herr Regierungsrat Schwan, begrüßte mit
herzlichen Worten die Erſchienenen, beſonders die Herren Kreisdirektor
von Werner, Kreisſchulrat Gerbig, Poſtmeiſter Becht und Bürgermeiſter
Dengler. In ſeinen Ausführungen wies er beſonders auf die
Bedeu=
tung des Radios in kultureller und wirtſchaftlicher Hinſicht hin. Die
Vertreter des Frankfurter Senders, die ſich dem Verein in
liebenswür=
diger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatten, demonſtrierten, durch Film,
und Lichtbildvorführungen unterſtützt, ebenfalls die Entwicklung und den
Werdegang der genialen Erfindung. Eine Ausſtellung, veranſtaltet von
Erbacher Geſchäftsleuten, zeigte Apparate vom einfachſten Detektor bis
zum vollendekſten Induſtriegerät. Mit beſonderer Spannung wurde die
vom Verein ermöglichte koſtenloſe Verloſung von zwei kompletten
Apparaten und einer Reihe Rundfunkbedarfsartikel verfolgt. Die
Ver=
anſtaltung, für die dem Verein Dank und Anerkennung gebührt, war
vorzüglich gelungen und hat ihren Zweck, dem Rundfunk neue Freunde
zuzuführen, beſtimmt erreicht. — Vierländerfahrt. Wie bereits
mitgeteilt, veranſtaltet der Motorradklub e. V. Worms am 4. Nov. d. J.
ſeine Vierländerfahrt, die durch Heſſen, Baden, Bayern und Preußen
führt. Die erſte Kontrolle findet beſtimmt hier in Erbach — nicht,
wie von dort gemeldet, in Michelſtadt — ſtatt. Die Fahrer treffen
vor=
mittags 9.30 Uhr hier ein. Der Kontrollplatz befindet ſich im
Städti=
ſchen Sport= und Erholungspark. Im Feſtſaal werden die Teilnehmer
der Fahrt durch Vertreter der Stadt und des Verkehrsvereins begrüßt.
Start zur Weiterfahrt iſt für 11 Uhr angeſetzt. Die Fahrt geht von hier
über Höchſt, Aſchaffenburg, Frankfurt a. M. nach Worms zurück. Der
Klub rechnet mit einer Beteiligung von über 100 Fahrzeugen.
Die=
ſelben können reſtlos in der großen Sporthalle im Städtiſchen Sport=
und Erholungspark untergebracht werden.
m. Beerfelden, 22. Okt. Geſellenprüfung. Der Geſellen=
Prüfungsausſchuß des hieſigen Ortsgewerbevereins fordert zur
Anmel=
dung auf betr. Beteiligung an der am 18. Nov. ds. Js. ſtattfindenden
Geſellenprüfung bei dem Vorſitzenden des Gewerbevereins, Herrn H.
Weber. In Frage kommen Lehrlinge, für deren Beruf keine Innung
beſteht. Die ſich Meldenden haben vorzulegen: Lehrvertrag,
Lehrzeug=
nis, Abgangszeugnis der Fortbildungsſchule oder der betr. höheren
Lehranſtalr und Lebenslauf. Die Meldefriſt läuft mit dem 4. November
ab. — Der hieſige Gewerbeverein bleibt damit ſeiner Gepflogenheit treil,
den Lehrlingen, die ihre Lehrzeit beendet haben, Gelegenheit zur
Ab=
legung der Geſellenprüfung zu geben und leiſtet damit dem werdenden
Handwerksmeiſter einen gueen Dienſt; denn wenn die Ablegung der Ge=
Betreffende in der Regel
ſeine Ehefrau Anna Mavie, geb. Schäfer, das Feſt der goldenen Hochzeit
feiern, beide noch in körperlicher und geiſtiger Friſche; an demſelben Tag
begeht Herr Reimherr, Gammelsbacherſtraße, ſeinen 81.
Geburts=
tag, gleichfalls noch in beſter körperlicher und geiſtiger Verfaſſung.
Allen wunſcht man alles Gute für die kommenden Jahre.
— Hirſchhorn, 31. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
30. Oktober 0,57 Meter, am 31. Oktober 0,54 Meter.
—e— Neckarſteinach, 29. Okt. Sängerbund und Damenchor hatten
für Sonntag abend zu einer Franz Schubert=Gedenkſtunde
eingeladen. Der Damenchor eröffnete ſie mit dem dreiſtimmigen Satz
„Wohin ſoll ich mich wenden” aus der Deutſchen Meſſe. Der erſte
Vor=
ſitzende des Sängerbundes, Herr Hans Mahn, gab in Kürze einen
Ueberblick über des Meiſters Leben, Dichten und Sterben. Herr
Chor=
meiſter Ziegler, deſſen wohlgeſchulte Baritonſtimme man hier ſchon
öfters hören durfte, hatte ſich den Liederzyklus, nach Gedichten von
Wilhelm Müller „Winterreiſe” zum Thema gewählt. Sein Vortrag
wurde geſchickt von Fräulein Toni Seelig=Heidelberg auf dem
Kla=
vier begleitet. Der Dank der Hörer war reich und kam von Herzen.
„Der Lindenbaum” vom Männerchor zum beſten geſungen, beſchloß die
Gedächtnisſtunde. Am Ernſte des Abends lag es, daß nach etlichen
Schlußgeſängen beider Chöre ſich der Saal in aller Stille leerte.
4. Unter=Schönmattenwag, 31. Okt. Diebſtahl. In der
Jo=
hannismühle wurde eingebrochen. Es wurden bei dem Einbruch ein
Gewehr, Bücher und Kleidungsſtücke geſtohlen. Da die Täter jedoch
er=
kannt worden waren, ließen ſie es auf eine polizeiliche Unterſuchung
nicht ankommen und lieferten die geſtohlenen Sachen wieder ab, was
ihnen bei der zu gewärtigenden Strafe ſicher ſtrafmildernd angeregmet
werden wird.
Bb. Bensheim, 30. Okt. Nun konnte vorgeſtern auch in Bensheim die
reichhaltige und belehrende Wanderausſtellung für
Geſund=
heitspflege und ſoziale Fürſorge Dank einer umſchtigen
Ausſtellungsleitung, Dank der Stadtverwaltung und Dank des Beſitzeus
des Hotels „Deutſches Haus”, Herrn Müller, der unter perſönlichen
Opfern den großen Saai ſeines Hauſes für die Dauer der Ausſtellung
zur Verfügung geſtellt hat, in beſonders eindrucksvoller Weiſe durch den
Herrn Bürgermeiſter Dr. Angermeier und den Herrn Präſidenten des
Landesverſicherungsamtes Dr. Neumann, der über das Thema „
Volks=
geſundheit, die Grundlage jeglicher Kultur” ſprach, eröffnet werden. Es
ſind 5 Tage für den öffentlichen Beſuch der Ausſtellung vorgeſehen, die
von 3 Uhr nachmittags bis 10 Uhr abends geöffnet iſt. Herr
Bürger=
meiſter Dr. Angermeier begrüßte, nachdem die katholiſche Kirchenkavelle
die Wagnerſhe „Feſtmuſik” und die Geſangsabteilung des Katholiſchen
Geſellenverins den Chor „Heimkehr” von Burkhardt geſungen, die
gahl=
reichſt Erſchienenen und dankte der Ausſtellungsleitung für das Gebotene,
ken mitwirkenden Kräften und Vereinen für ihre Hilfsbereitwilligkeit
und Herrn Hotelbeſitzer Müller für die Hingabe des Saales. Des
weiteren gipfelten ſeine Worte in dem Gedanken, daß die Geſundheit des
Volkes das koſtbarſte Gut iſt, und daß ſie einen harten Kampf,
insbeſon=
dere gegen die Volksſeuchen mit ihren drei Bundesgenoſſen: die
Uner=
fahrenheit, die Leichtfertigkeit und die falſche Scham zu beſtehen habe.
Für die Stärkung der Volksgeſundheit und der Arbeitskraft ſei keine
Ausgabe als Mißwirtſchaft anzuſehen und müſſe jeder Einzelne durch
Selbſtzucht, Selbſterziehung und Selbſtunterrichtung ſich die notwendige
Kenntnis zur Erhaltung der Geſundheit derſchaffen, wenn er am
Wiedce=
aufbau Deutſchlands an ſeinem Teil mithelfen wolle. Herr Dr.
Neu=
mann nahm ſodann das Wort zu ſeinem Vortrag, dem er Dankesworte
über die freundliche Aufnahme der Ausſtellung vorausſchickte. Sein
Vortrag behandelte in Sonderheit die drei zur Zeit größten und
ver=
breitetſten Volkskrankheiten: die Tuberkuloſe, die Geſchlechtskrankheiten
und die Folgen übermäßigen Alkoholgenuſſes, füir die es bei rechttzeitigem
Erkennen und ihre ſofort folgende richtige Behandlung faſt immer
Heilung gibt, Krankheiten, die es aber beſſer noh zu verhüten gelte.
Ein Velk müſſe geiſtig und körperlich geſund ſein, aber ſchon ein alter
lateiniſcher Spruch ſage wahrheitsgemäß: „mens sana in corpore sano”,
zu Deutſch: Nur im geſunden Körper könne ein geſunder Geiſt herrſchen.
Nur ein geſundes Volk könne Kulturgüter hervorbringen, die Geſundheit
aber werde von allen Seiten bedroht. Nicht wilde Tiere, nicht
Hungers=
not, wie ehedem ſeien die heutigen Feinde der Geſundheit, ſondern
un=
ſichtbare, kleinſte Lebeweſen, und nur das Kennenlernen derſelben
er=
mögliche es, im Kampfe gegen dieſe Zerſtörer der Geſundheit die richtigen
Waffen zu ſchmieden, die Infektionskrankheiten zu bekämpfen. Das ſei
der Zweck der Ausſtellung, hier Aufklärung zu ſchaffen, vorzubeugen!
Der Redner verbreitet ſich ſodann über Umfang und Bekämpfungsweiſe
der drei genannten hauphächlichſten Infektionskrankheiten und ihre
Ver=
hütungsmittel, er ſprach über die Säuglingspflege und die
Krüppelfür=
ſorge mit ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeutung und die Pflege geſunden
Sports. Nochmalige mruſikaliſche Vorträge beſchloſſen die Eröffnung,
worauf die zahlreichen und recht überſichtlichen Ausſtellungsobjekte von
den Anweſenden beſichſtigt wurden. An jedem Tag der Ausſtellung
wer=
den abends belehrende Vorträge gehalten. Der Beſuch iſt gänzlich
ein=
trittsfrei und wird ton dieſem Vorzug mit Beſtimmtheit weitgehendſter
Gebrauch gemacht werden. — Wiederum ereigneten ſich innerhalb eines
Tages hierſelbſt bzw. in allernäahſter Nähe zwei Automobilunfälle. Am
ſüdlichen Ausgang der Stadt ſtießen am Freitag vormittag zwei
aus=
wärtige Kraftwagen, von denen der eine ein drittes Fuhrwerk überholen
wollte, mit ſol her Kcaft zuſammen, daß der eine der Wagen gegen einen
Baum geſchleudert und völlig zuſammengekwickt wurde, während auch
der andere Wagen ſehr ſIhnere Beſchädigungen erlitt. Es iſt als ein
Wunder zu betrachten, daß die Inſaſſen des Wagens — es handelt ſich
um je 2 derſelben — nur leicht verletzt wurden. Die zertrünumerten
Wagen mußten abgeſchleppt werden. Ein zweiter Unfall ereignete ſich
am gleichen Tage an der gefährlichen Brücke auf deu Straße nach
Schwan=
heim, dem ein Autobus zum Opfer fiel, ohne daß ſich weitere
Verletzun=
gen der Reiſenden ergaben.
Bm. Hofheim (Ried), 30. Okt. Verkehrsverbeſſerung.
Unſere Ortsſtraßen, Linden=, Backhaus= und Bahnhofſtraße, die durch
den paſſiven Widerſtand von dem damals ſtarken Autoverkehr übel
mitgenommen wurden, mußten notgedrungen einer Ausbeſſerung
unter=
zogen werden, die zur Zeit vorgenommen wird. Gefährliche Stellen
für den ſtändig wachſenden Durchgangsverkehr war die Gaſſe am
Fried=
hof, ſowie der Durchlaß am Ortseingang von Worms, wo ſehr leicht
Achsbrüche uſw. vorkommen konnten. Nun wird dieſem Uebelſtand
abgeholfen. Die Ausbeſſerung der Straßen iſt voll im Gange und iſt
die tiefe Goſſe am Friedhof bereits hergeſtellt. Heute wurde nun
auch die Kanaliſierung des Durchlaſſes in der Lindenſtraße in Angriff
genommen und wird auch dieſes Verkehrshindernis in einigen Tagen
beſeitigt ſein, was beſonders von den Kraftfahrern freudig begrüßt
werden wird. Auch finden dabei verſchiedene Erwerbsloſe Verdienſt. —
Goldene Plakette. Der hier wohnhafte Telegraphenaſſiſtent
Georg Ries, Mitglied des Tauben= und Zwergtaubenzüchtervereins 1910
Worms, errang bei der am 20. und 21. Oktober in Frankfurt a. M.
ſtattgefundenen Junggeflügelſchau auf „Indiſche Zwergkämpfer” die
goldene Plgkette. Ein achtenswerter Erfolg des ſtrebſamen Züchters.
Geite 12
Donnerstag, den 1 November 1928
Nummer 304
Genoſſenſchaftskurſus in Frankfurt a. M.
Wie wir vom Verband der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften
im Volksſtaat Heſſen e. V. Darmſtadt erfahren, wird in der Woche vom
25.—30. November 1928 von dem Verband der Erwerbs= und
Wirtſchafts=
genoſſenſchaften im Volksſtaat Heſſen e. V. Darmſtadt und dem Verbande
der Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften am Mittelrhein,
Wies=
baden, unter Mitwirkung der wirtſchaftlichen und ſozialwiſſenſchaftlichen
Fakultät der Univerſität Frankfurt a. M. ein Genoſſenſchaftskurſus
ver=
anſtaltet. Er wird durch eine beſondere Feier eingeleitet am
Sonn=
tag, den 25. November 1928, in der Aula der Univerſität
Frankfurt a. M. Nach der Begrüßung wird zunächſt Herr Anwalt Prof.
Dr. Stein=Berlin über „Genoſſenſchaftliche Erziehungsarbeit” ſprechen.
Anſchließend folgt ein Vortrag von Herrn Univerſitätsprofeſſor Dr.
Gerloff über das Thema: „Der Aufbau der deutſchen
Finanzwirt=
ſchaft”
Die Lehrkräfte ſetzen ſich aus Puofeſſoren der Univerſität und
Prak=
tikern aus dem Genoſſenſchaftsweſen zuſammen. Der Beſuch des
Lehr=
kurſus ſelbſt iſt unentgeltlich. Auf weitere Einzelheiten, insbeſondere
hinſichtlich der Vorträge, kommen wir noch zurück.
— Gernsheim, 31. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
30. Oktober 0,21 Meter, am 31. Oktober 0,20 Meter.
Lpd. Rüffelsheim, 30. Okt. Opel bautdenhöchſten
Schorn=
ſtein Europas. Der höchſte Kamin der Höchſter Farbwerke mit 120
Meter wird dunh den noch im Bau befindlichen neuen Schornſtein der
Lpelwerke übertroffen werden. Er wird 135 Meter hoch und damit der
höchſte Schornſteir Europas. Die Wände haben eine Stärke von etwa
60 Zentimeter, der Durchmeſſer am Fuß beträgt 6 Meter, und die obere
Weite 3 Meter.
a. Offenbach, 29. Okt. Die Deutſche (liberale) Volkspartei
veran=
ſtaltete am Samstag einen Bunten Abend, der von der
Frauen=
gruppe gut vorbereitet und recht gut beſucht war. Die
Begrüßungs=
anſprache hielt der Ortsvorſitzende, Stadtv. Heyne. Mit einem flott
ge=
ſpielten Marſch der Hauskapelle der Rudergeſellſchaft „Undine”,
ſämt=
lich Muſiker aus Liebhaberei wurde der Abend eingeleitet. Die Kapelle
hielt auch zwiſchendurch die Stimmung der Beſucher auf der Höhe. Die
in hieſigen Vereinen rühmlichſt bekannte Sopraniſtin Frau Avemarie ſang
eine Anzahl Schubertlieder. Immer wieder muß man ihr hohes
muſi=
kaliſches Empfinden und Einfühlen, ihren zarten und innigen Vortrag
bewundern. Fräulein Erna Neuter, eine Verwandte unſeres
Stadt=
verordneten Reuter, ſpielte mit Kunſtfertigkeit ein paar
Xylophonnum=
mern. Sehr dankbar wurde von unſeren Mitgliedern anerkannt, daß
Frau Hildegard Dingeldey, die Gattin unſeres Reichstagsabgeordneten,
aus Darmſtadt zu uns herübergekommen war und uns durch ihr
Violin=
ſpiel erfreute. Neben zwei kleineren, aber dankbaren Stücken, hatte ſie
ſich zwei recht ſchwierige und für verwöhnten Geſchmack berechnete
aus=
gewählt und in flottem, ſicheren Spiel durchgeführt. Starker Beifall
dankte ihr. Die Begleitung auf dem Klavier lag bei allen Nummern
in den bewährten Händen Muſikdirektor Döberts, eines feinſinnigen
Pianiſten. Eine Abteilung Turnerinnen des Turnvereins erfreute durch
Frei= und Geräteübungen und die Vorführung von neuzeitlichen
Tanz=
formen. In der Pauſe fanden „Grapſchſäcke”, als Ueberraſchungen
großen Anklang. Koſtete auch jeder Griff hinein eine Mark, jeder Griff
förderte dafür aber auch einen wertvollen Gebrauchsgegenſtand zu Tage,
der in ſeiner Umhüllung allerdings nicht ſofort zu eikennen war. Die
auf dieſe Weiſe verkauften Gegenſtände waren Stiftungen der
Partei=
mitglieder. Den Schluß des Bunten Abends bildete der gemeinſame
Ge=
ſang des Deutſchlandliedes, das in einem Potpourri der „Undinekapelle‟
eingeflochten war. Ein flottes Tänzchen, das nicht nur die allerjüngſte
Jugend beſchäftigte, hielt die Teilnehmer noch lange beiſammen.
Um den evangeliſchen Rektor! Man ſchreibt uns: Im
Schulvorſtand, der nun auch geſprochen hat, iſt man dem Beſchluſſe des
Lehrerausſchuſſes, bei der Beſetzung zweier Rektorſtellen auf das
Be=
kenntnis der Bewerber keine Nückſicht zu nehmen, nicht beigetreten. Der
ſozialdemokratiſche Vorſitzende des Lehrerausſchuſſes, zugleich
freireli=
giöſer Anwärter auf die evangeliſche Nektorſtelle, iſt zurückgetreten, und
die Sozialdemokratie ſtimmt nun für einen ſozialiſtiſchen
Berufsſchul=
lehrer, der noch der evangeliſchen Kirche angehört. Sie unterſtützt
gleichzeitig für die katholiſche Stelle den Vorſitzenden des Katholiſchen
Lehrervereins, der ſich im Lehrerausſchuß bei der Abſtimmung über das
Bekenntnis der Rektoren untätig verhielt. Das Zentrum dagegen tritt
für den jüngſten katholiſchen Bewerber ein, der aus dem Stadtteil
Bürgel ſtammt. — Im Lehrerverein blieb der Vorſitzende des
Lehrer=
ausſchuſſes mit ſeiner Meinung; es ſei geſetzlich, nach dem Bekenntnis
der Rektoren nicht zu fragen, ganz allein. Es herrſchte dort, wie man
hört, im Gegenteil über die Geſamthaltung des Lehrerausſchuſſes ein
lebhafter Unwille. Bezeichnend iſt auch die allgemeine Auffaſſung in
katholiſchen Fachkreiſen, ein weiterer freireligiöſer Rektor könne nur dem
evangeliſchen Volksteil eine Stelle ſtreitig machen.
T. BadNauheim, 29. Dkt. Hauptverſammlung des
R=
bandes heſſiſcher Schulgeographen. Ein Zweig des
ßen Verbandes deutſcher Schulgeographen iſt der Verband be
Schulgeographen, der die beſonderen Intereſſen der am geograbf
Unterricht intereſſierten Lehrer aller Schularten vertritt. Die
Landesgruppe, die ſich im Rahmen des Möglichen der anerkennens=
Unterſtützung durch das heſſiſche Kultusminiſterium erfreuen darf
zurzeit 120 Mitglieder, deren Weiterſtudium durch Vortragsve,
tungen und Lehrwanderungen gefördert wird. Geſtern hielt der
Landesverband hier ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab.
gut beſucht war, ſelbſt aus entlegenen Teilen Rheinheſſens.
richte des Vorſitzenden, Studienrats Dr. Knieriem (Bad=Nauhei,
der Sonderausſchüſſe für Studienfahrten und Lehrplanfvagen
Anlaß zu reger Ausſprache, an der ſich außer dem Vorſitzenden bef
Kreisſchulrat Dieterich (Darmſtadt) und Studienrat Weiß (Worms
teiligten. Beſchloſſen wurde, im nächſten Jahre eine dreitägie
wanderung nach Rheinheſſen durchzuführen, ferner einem beſon,
Lehrplanausſchuß der Auftrag gegeben, mit dem Kultusminiſteriun
Lehrpläne der einzelnen Schularten zu bergten und dabei beſonders
rauf zu achten, daß der Lehrplan der Sexta unter Vermeidung gr”
Wiederholungen ſich möglichſt auf dem Lehrplan der vierten Grundf
klaſſe aufbaut. Auch das Verhältnis der höheren Schule zur Hochſa
und deren Forderungen an den geographiſchen Unterricht fand eingeh
Beſprechung. Normallehrmittelverzeichniſſe für die einzelnen
Schulg=
ſollen aufgeſtellt und die Forderung, daß der monatliche Schulſpazie
wie für die höheren Schulen auch für die Volksſchulen obliggtor
werde, mit Nachdruck erhoben werden. Unterſtützung wurde auch den
Naturſchutz gerichteten Beſtrebungen zugeſagt, vor allem der Erhalt
typiſcher geographiſcher und geologiſcher Landſchaftsformen das A
geredet. Der ſeitherige Vorſtand wurde wiedergewählt, nur durch g
wahl treten Dipl.=Handelslehrer Barthel (Bad=Nauheim) als Vertr
der Fortbildungsſchule und Studienrat Stellwagen (Darmſtadt) als 9
treter der Aufbauſchulen in die Verbandsleitung ein. Die nächſtjäh=
Hauptverſammlung findet in Rheinheſſen ſtatt, und zwar vorausſich
in Alzeh. Eine Führung durch die techniſchen Betriebe des Bades
ſchloß die ſehr anregend verlaufene Geographentagung.
Ihr Fettanſatz wird vermindert
bei Gebrauch der echten Toluba=Kerne. Zu haben (ſchon in Packg
30 Gramm in den Apothelen.
1V.
Die zwei zusammenhängenden
Krebsbekämpfungs-
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I. Samstag, den 3. November, abends 8 Uhr Kunsthalle
Mannheim resp. Sonntag, den 4 Nov., nachm. 5 Uhr
Turnhalle Neckargemund.
Thema: Die Notwendigkeit der Krebsbekämpfung
Wesen de Krebses und insbes, seine Verbütung
II. Samstag, den 10. November abends 8 Uhr
Kunst-
halle Mannheim resp. Sonntag, den 11. Nov nachm.
5 Uhr Turnhalle Neckargemund I. 16613
Thema:Neue ermutigende Erfolge i. d. Krebsbekämpfung.
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1.9
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 304
Donnetstag den 1. November 1928
Geite 13
Reich und Ausland.
Prozeß Müller=Wieland.
Lpd. Am dritten Verhandlungstage wurde die
Enehmung Alois Resnis fortleſetzt, der ſich über
Sommergaſtſpiele äußerte, die 1926 veranſtaltet
irden. Die Stadt ſetzte den Zuſchuß auf 1200 Mark
sab, der Zeuge hat pro Abend nur 100 Mark
be=
mmen, und es hieß, daß man für Soliſten nicht
hr ausgeben dürfe. Tatſächlich ſollen aber eine
ingerin und ein Tenor 50 Mark mehr als er
be=
umen haben. Nach einer Zuſammenſtellung ſind an
r Zeugen insgeſamt 4800 Mark gezahlt worden,
c erklärt der Oberregiſſeur, daß das nicht ſtimme,
habe nur 3350 Mark erhalten. Der Angeklagte
rd aufgefordert, ſich dazu zu äußern und erklärt, es
vorgekommen, daß eine Ausgabe auf einen
an=
cen Namen gebucht worden ſei. Der Vorſitzende
rſweiſt auf das Merkwürdige dieſes Verfahrens und
kundigt ſich, ob außer der Aufſtellung auch noch ein
ſſenbuch beſtehe. Der Angeklagte bejaht das, aber
äußert, daß es nicht mehr vorhanden ſei und
be=
chnet die Falſchbuchung als ein Verſehen. — Der
uge hat eine ihm von Müller=Wieland vorgelegte
ſittung über 520 Mark unterſchrieben, als er von
m Angeklagten dazu aufgefordert worden war. Es
ehte ſich um kleine Ausgaben für Sekt, Blumen
w. Der Angeſchuldigte hat Resni damals geſagt,
werde eine Reviſion ſtattfinden und er müſſe dann
e Quittung haben. Müller=Wieland behauptet, die
0 Mark ſeien mit in den Ausgaben verzeichnet, die
iter dem Namen Resni verbucht wurden.
Dann wird der Magiſtratsrat a. D. Dr. Seckel,
* Juſtitiar der Bühnengeſellſchaft, im Kreuzverhör
rnommen. Der Zeuge gibt eine ausführliche Dar=
Uung über ſeine Tätigkeit als Juſtitiar und betont
bei, daß er eine Art Rechtskonſulent für die
ühnengeſellſchaft war und zu irgendwelchen
Kon=
ollrechten nicht befugt geweſen iſt. Es wurden ihm
Te rechtlich zweifelhaften Dinge vorgelegt. Ueber
n Flügelverkauf hat er den Klavierhändler Nold
Fragt, dem die Sache unangenehm war. Der
taatsanwalt erkundigte ſich, ob es ſonſt mal vorkam,
iß eine beim Theater tätige Perſon dem Theater
was verkauft habe. Daß ſonſt Flügel von
Theater=
uten dem Theater verkauft wurden, iſt dem Zeugen
cht bekannt, es kam aber vor, daß man abgehen=
Künſtlern aus ſozialen Gründen Garderobe
ab=
fte. Der Zeuge iſt der Auffaſſung, daß, wenn
e Intereſſen der Geſellſchaft gewahrt geweſen
ären, wäre der Flügel mit 1500 Mark bezahlt
ge=
eſen. Es handle ſich nur um einen ſehr kleinen
lügel, etwas größer wie ein Tafelklavier. Dem
eugen war nicht unbekannt, daß der Angeklagte bei
er Zentrale für gemeinnützige Kunſtpflege die Stelle
on Baum antrat, und er hörte auch von der
beabſich=
gten Niederſchlagung der 20000 Mark. Er habe in
er Stellenbeſetzung nichts Unrechtes erblickt und die
Schuldniederſchlagung als Sache des Vorſtandes und
ufſichtsrates angeſehen.
Ein Gleis=Kraftwagen verunglückt.
Frankfurt a. M. Am Dienstag abend fuhr
er Gleiskraftwagen des Betriebsamtes Wetzlar, von
Elthauſen kommend, kurz vor dem Bahnhof Wetzlar
urf eine dort haltende Lokomotive auf. Bei dem
zuſammenſtoß wurde der Vorſtand des Betriebsamtes
Betzlar, Reichsbahnrat Hoffmann, ſchwer verletzt, der
Vagenführer und zwei weitere Inſaſſen kamen mit
eichteren Verletzungen davon. Der Gleiskraftwagen
* ſchwer beſchädigt. Die Urſache des Unglücks iſt
och nicht geklärt.
Ein ſtädtiſcher Autobus vollſtändig ausgebrannt.
Ba. Wiesbaden=Frauenſtein. Als der
on hier nach Schierſtein verkehrende ſtädtiſche
Auto=
u8 am Dienstag früh, kurz nach 6 Uhr, beim
Bahn=
ibergang an der Landſtraße nach Schierſtein
ange=
angt war, geriet der Wagen durch Selbſtentzündung
flötzlich in Brand. Die 30 bis 40 Inſaſſen, meiſtens
Trbeiter, die nach Schierſtein zur Arbeit wollten,
nußten ausſteigen und den Reſt des Weges zu Fuß
urücklegen. Die Wiesbadener Berufsfeuerwehr, die
raſch zur Stelle war, löſchte den Wagen zwar ab,
Toch blieb nicht mehr viel zu retten, da der Autobus,
der älteſte Dreiachſer, der ſich noch im Betrieb
be=
and, bereits vollſtändig ausgebrannt war.
Glücklicher=
weiſe ſind Perſonen nicht zu Schaden gekommen, doch
It der Sachſchaden bedeutend, da der Autobus bis
auf das Chaſſis abbrannte.
Ueberſchwemmung durch Waſſerrohrbruch
in Berlin.
Berlin. Das Hauptleitungsrohr der
Städti=
ſchen Waſſerwerke iſt am Mittwoch nacht gegen
Uhr aus noch unbekannter Urſache in der
Köpe=
trickerſtraße, im Südoſten Berlins, unter dem
Bür=
gerſteig geplatzt. Gewaltige Waſſermengen
über=
ſchwemmten in kurzer Zeit mehrere Straßen. Trotz
baldigen Eingreifens dauerte es recht lange, bis die
Waſſermengen abgelaufen waren. Der Verkehr mußte
rimgeleitet werden. Zwei Straßen wurden geſperrt.
Die Arbeiten an der Untergrundbahn mußten wegen
Ueberſchwemmung der Baugrube eingeſtellt werden.
Gegen 3.30 Uhr war das Waſſer zum größten Teil
Burückgetreten. Durch die Unterſpülung ſind erhebliche
Schäden an den betroffenen Straßen entſtanden.
Tagung der Wirtſchaftshilfe der Deutſchen
Studentenſchaft, e. V., in Berlin.
Am 25. und 26. Oktober fand die diesjährige
Tagung der Wirtſchaftshilfe und Darlehnskaſſe der
Deutſchen Studentenſchaft, e. V., in Berlin ſtatt. Zu
Dieſer Veranſtaltung waren Vertreter ſämtlicher
Wirt=
ſchaftskörper der deutſchen Hochſchulen in Berlin
an=
weſend. In der öffentlichen Verwaltungsratsſitzung
am 26. Oktober vormittags, in der der
Hauptgeſchäfts=
führer der Wirtſchaftshilfe der Deutſchen
Studen=
tenſchaft, e. V., Dr. R. Schairer, ein eingehendes
Referat über die Aufgaben der Studentiſchen
Wirt=
ſchaftshilfe in Deutſchland erſtattete, nahmen außer=
Hem zahlreiche führende Perſönlichkeiten des
öffent=
lichen und Wirtſchaftslebens teil. Die Ausführungen
von Dr. Schairer wurden mit großem Beifall
aufge=
nommen. In der anſchließenden Ausſprache wurde
von ſämtlichen Rednern zum Ausdruck gebracht, daß
dieſe bedeutungsvolle Arbeit im Intereſſe des
Volks=
ganzen aufs lebhafteſte zu begrüßen ſei, und daß es
dringend zu wünſchen wäre, daß dem ſtudentiſchen
Selbſthilfewerk auch in Zukunft nicht nur vom Reich
und den Ländern, ſondern auch von privaten Kreiſen
ausreichende Wittel zufließen. Bei den anſchließend
vorgenommenen Wahlen wurde Herr Prof. Dr.
Wil=
helm Schlink, Darmſtadt, deſſen dreijährige
Amts=
periode abgelaufen war, einſtimmig wiedergewählt.
Außerdem wurde Herr Prof. Dr. Tillmann, Bonn,
guſtimmig in den Vorſtand gewöſlt
Neue Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen in Berlin.
Sportliches Tontaubenſchießen in der nenen Anlage zu Berlin=Wannſee.
Die Eröffnungsveranſtaltung auf der neuen Anlage der Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen hat
ein zahlreiches Publikum nach Wannſee gelockt. Unſer Bild zeigt das Tontaubenſchießen. In der
Mitte ſind die erhöht ſitzenden Schiedsrichter zu ſehen.
Zur Kataſtrophe des Simplon=Expreßzuges in Rumänien.
Die ineinandergeſchobenen Gepäck= und Schlafwagen des Expreßzuges.
Der aus Bukareſt nach dem Weſten abgegangene Simplon=Expreß war im Begriff, die Station
Rescea bei Slatina mit höchſter Geſchwindigkeit zu durchfahren, als er infolge falſcher
Weichen=
ſtellung mit dem aus Hermannſtadt (Siebenbürgen) kommenden Schnellzug zuſammenſtieß. Nebſt
den beiden Lokomotiven wurden vier D=Zug=Wagen und ein Schlafwagen zertrümmert. Die Zahl
der Toten hat 40 überſchritten. Unter den Verletzten befinden ſich noch einige in
beſorgnis=
erregendem Zuſtand.
Jedermann ſeine eigene Stromquelle,
Eine Patientin heilt ſich von Kopfſchmerzen durch die eigene Elektrizität.
Rechts: der Erfinder Ingenieur Zacher.
er neue Apparat des Berliner Ingenieurs Zacher kann die für die Heilung erkrankter
Körper=
ile benötigte elektriſche Kraft aus dem Körper ſelbſt erzeugen. Die Elektrotherapie käme mit
dilfe dieſer aufſehenerregenden Erfindung ohne äußere Stromquelle aus. Rheumatiſche
Beſchwer=
en, Nervenſchmerzen und dergleichen ſollen durch den vom Körper ſelbſt erzeugten Zacherſchen
ktriſchen Strom weſentlich gelindert werden. Der Erfinder hofft, ſeinen Apparat bald in den
indel zu bringen. Unſer Bild zeigt die Patientin, wie ſie die eine Elektrode um den Kopf legt.
Die zweite Elektrode taucht ſie in eine Schüſſel und legte beide Hände darauf.
Weitere Zeugenvernehmung
im Gioth=Prozeß.
Frankenthal. Am Mittwoch wurde in der
Zeugenvernehmung im Mordprozeß Gioth
fortge=
fahren, doch kamen irgendwelche beſonderen Tatſachen
nicht zu Gehör. Unterſuchungsrichter Lehmann hat
G. zur Niederſchrift eines Lebenslaufes veranlaßt.
Hierin hat G. auf 37 Seiten ſich bis zu den
Beweg=
gründen der Tat und den Bemerkungen über
Engel=
mann ausgelaſſen, ohne aber auf die Tat ſelbſt
ein=
zugehen. Dieſen Lebenslauf nahm der
Unterſuchungs=
richter als Teil der Vernehmung zu den Akten. Als
G. zur Vornahme von Korrekturen die Niederſchrift
vorübergehend ausgehändigt wurde, zerriß er ſie in
tauſend Fetzen. Der Zeuge Haß=Mannheim, der G.
die Schußwaffe angeblich für einen Landsmann
ver=
kaufte, kennt G. nur als ſtrebſamen Schulkameraden
und hat auch ſpäter nichts Auffälliges an G. bemerkt.
Aehnlich ſagt die Näherin Steigelmann=Ludwigshafem
aus, die einige Tage vor den Mordtaten mit G.
ober=
flächlich bekannt geworden war. Auch die Zeugim
Frau Bellmuth, die ihm lange Zeit in einer
Wirt=
ſchaft das Eſſen ſervierte, bezeichnet ihn als ruhigen,
allezeit anſtändigen Menſchen, an dem ihr auch nach
ſeiner Entlaſſung aus der Fabrik nichts aufgefallem
iſt. Elektriker Röther nennt den Angeklagten
freund=
lich und zuvorkommend, hat ihn aber am 16. April
wegen ſeiner Entlaſſung bedrückt gefunden und vom
dem Streit mit Engelmann erfahren. Bürovorſteher
des Lohnbüros Schmitt=Ludwigshafen gibt Aufſchluß
über die ſpäter als berechtigt anerkannten
Lohnrekla=
mationen Gioths.
Wieder ein Eiſenbahnattentat im Harz.
Ouedlinburg. In der Nacht zum Mittwoch
ſind in Quedlinburg, an einer Stelle, wo die
Halber=
ſtadt=Blankenburger Eiſenbahn unmittelbar neben
dem etwas tiefer gelegenen Bodebett vorbeiführt,
zwei ſchwere Teerfäſſer auf die Schienen gerollt
wor=
den. Die Lokomotive des erſten die Strecke
befahren=
den Perſonenzuges ſchob die Fäſſer glücklicherweiſe
beiſeite, ſo daß ein Unglück verhindert wurde. Die
Lokomotie wurde dabei beſchädigt. Die ſofort
auf=
genommenen Underſuchungen haben bisher noch zu
keinem Ergebnis geführt.
Zugunfall in Schaumburg=Lippe.
Hannover. Die Preſſeſtelle der
Reichsbahn=
direktion Hannover teilt mit: Dienstag früh 7.55
Uhr ſtieß auf Bahnhof Kirchhorſten (Bückeburg) der
Strecke Hannover—Minden, beim Umſetzen der
Ar=
beitszuglokomotive von Gleis 1 auf Gleis 3, dieſe
Lokomotive infolge unrichtiger Weichenlage auf zwei
leere Wagen, die durch Weichenwärter und
Privat=
perſonen geſchoben wurden. Hierbei wurden zwei
Perſonen ſchwer verletzt und drei leicht verletzt. Die
Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.
Zwei Zuchthäusler entflohen.
Bei Beginn der Dämmerung kletterten die auf
dem Anſtaltshof der Stafanſtalt Gollnow befindlichen
Strafgefangenen Straß und Boſener in einem
unbe=
wachten Augenblick über die Anſtaltsmauer und
ent=
kamen trotz ſofortiger Verfolgung in den Wäldern
der Umgegend. Es wurde ein Kommando der
Schutzpolizei aus Stettin nach Gollnow beordert, das
die Wälder bis Hammer (Kreis Cammin) vorläufig
ergebnislos durchſtreifte.
Schweres Bauunglück bei Bozen.
Bozen. Im Vorort Rentſch ſtürzte das
Fun=
dament eines Villenneubaues an einem Abhang auf
eine darunter liegende Villa. Eine Frau mit zwei
Kindern, die die Villa betreten wollten, wurden
ver=
ſchüttet und getötet. Die Unterſuchung des Unglücks
ergab belaſtendes Material gegen den Bauherrn.
Schwerer Straßenbahnunfall in Warſchau.
Warſchau. Am Dienstag ſtieß in Warſchau
ein Straßenbahnwagen mit einem Autobus
zuſam=
men. Sämtliche Teile beider Fahrzeuge wurden
zer=
trümmert. Vier Perſonen wurden lebensgefährlich
verletzt, mehrere andere trugen leichtere Verletzungen
davon.
Ausdehnung der Peſt in Kirgiſien.
Bisher 65 Tote.
Kowno. Wie aus Moskau berichtet wird, ſind
in Kirgiſien 65 Menſchen der Peſt zum Opfer
ge=
fallen. Bisher ſind die Maßnahmen der Behörden
ſoweit durchgeführt worden, daß ein Teil der
Peſt=
bezirke iſoliert werden konnte. Doch iſt die Peſt
weiter in der Verbreitung begriffen.
55 Menſchen verhungern auf der
Wrangelinſel.
Die Wrangelinſel in Oſtſibirien
iſt der Schauplatz einer erſchütternden Tragödie.
Fünf Ruſſen und fünfzig Eskimos, die dort als
Pelz=
jäger leben, ſind infolge einer ſeit zwei Jahren
anhal=
tenden außergewöhnlich kalten Witterung von der
Außenwelt wie abgeſchloſſen. Die Expeditionen, die
Nahrungsmittel und Bekleidungsſtücke den
Pelz=
jägern bringer ſollten, konnten bis zur Inſel nicht
vordringen. Selbſt die Verſuche, den Verhungernden
mittels Flugzeugen Hilfe zu bringen, ſcheiterten. Die
Piloten mußten auf dem halben Wege umkehren,
Man befürchtet, daß die 55 Menſchen bereits einen
gualvollen Tod erlitten haber
Seite 14
Donnerstag, den 1. November 1928
Nummer 304
Die Geburt eines
geſunden Mädels zeigen
in dankbarer Freude an
Sch. Baumann und Frau
Mathilde, geb. Krämer.
Darmſtadt, 31. Oktober 1928.
Pankratiusſtr. 6
z. Zt. Alice=Hoſpital. ( 28636
Von der Reiſe
zurück
Or. A. Lorenz
Ohren=, Naſen=,
Halsarzt.
Wilhelminenſtraße 29
C Be3idsm
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für 1½4 Jahr altes
Mädchen geſ. A g
u. P 189Gſchſt. 2870
Hans Knos und Frau
Käthe, geb. Westram
danken herzlich für die ihnen
anläß-
lich ihrer Vermählung erwiesenen
Aufmerksamkeiten. (17685
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern abend iſt mein geliebter Mann,
unſer teurer Vater, Großvater und Bruder,
. unſer Schwager und Onkel
Herr
Dr. h. 2. Konrad Henrich
Finanzminiſter i. R.
nach langem Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der Familie:
Frau Amalie Henrich, geb. Wagner
Wilhelm Henrich, Oberregierungsrat.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1928. (28648
Die Beſtattung ſindet auf Wunſch des Verſtorbenen
in der Sille ſtatt.
Es wird gebeten, von Beileidsbeſuchen abſehen zu
wollen.
Statt jeder besonderen Anzeige.
Gottes unerforschlichem Ratschluß hat es gefallen, meinen lieben
Mann, unseren treusorgenden Vater, Bruder, Schwager, Onkel und
Großonkel
den I. Vorsitzenden der Hessischen Aerztekammer
Geheimen Sanitätsrat
Dr. med. Karl Habicht
Inhaber des Eisernen Kreuzes am weißschwarzen Bande
Ritter hoher Orden
heute früh gegen 5 Uhr nach kurzer, schwerer Krankheit im nahezu
vollendeten 72. Lebensjahr durch einen sanften Tod von uns zu
nehmen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Luise Habicht, geb. Merck
Marie Habicht
Viktor Habicht
Darmstadt, 31. Oktober 1928.
Dr. med. Karl Habicht.
Kasinostraße 2.
Die Beisetzung findet Samstag, den 3. November, 3 Uhr nachmittags, von der
Kapelle des alten Friedhofes an der Meder-Ranstädterstraße aus statt.
(17683
Beileidsbesuche dankend verbeten.
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Todes=Anzeige.
Meine liebe Schwägerin, unſere gute Tante.
Fräulein Emilie Keller
iſt geſtern im 86. Lebensjahre ſanft verſchieden.
Im Namen der Hinterbliebenen:
M. Keller.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1928.
Erbacherſtraße 10.
(17639
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Am 30. Oktober verſchied unſer Aufſichtsratsmitglied
Herr Finanzminiſter a. O.
Dr. med. e, h.
Konrad Henrich
Der Entſchlafene hat als Heſſiſcher Finanzminiſier bei der
Errichtung unſerer Geſellſchaft in hervorragender Weiſe
mitgewirkt und unſerem Aufſichtsrat ſeit der Gründung
angehört.
Sein Heimgang iſt für uns ein ſchwerer Verluſit. Wir
betrauern in dem Entſchlafenen einen Mann von ſeltenen
Eigenſchaften des Geiſtes und des Charakters und werden
ſein Andenken in hohen Ehren halten.
Frankfurt a. M., den 31. Oktober 1928.
Der Aufſichtsrat und Vorftand der 17710
Braunkohlen=Schwel=Kraftwerk Heſſen=
Frankfurt A. G. GHefrag) Frankfurt a. M.
Dankſagung.
Für die bei dem ſchmerzlichen
Ver uſt meiner innigſtgeliebten
Frau, unſerer unvergeflichen
Mut=
ter erwieſenen Teilnahme, ſowie
Kranzſpenden, unſeren innigſten
Dank, beionderen Dank. Herrn
Pfarrer Lebrecht für die
troſt=
reichen Worte am Grabe. (17640
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Heinrich Baſel
Groß=Zimmern, den 1. Novbr. 1928,
Dankſagung.
Für die bei dem
ſchmerz=
lichen Verluſt unſerer
unver=
geßlichen Mutter erwieſene
Teilnahme ſprechen wir allen
Beteiligten unſeren innigſten
Dank aus.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
M. Mann
*28716) Liebigſtraße 15.
Gundernhausen.
Der Milchhändler Heinr. Seipel II.
und seine Ehefrau Marg rete geb.
Hanstein teiern heute den 1. Nov.
das Fest der
Sllbernen Hochzelt.
Glückauf zur Galdenen!
Sſe
Heute vormittag verſchied nach kurzem Leiden
Herr Geheimer Sanitätsrat
Dr. medl. Karl Habicht
Ehrenmitglied des ärztlichen Kreisvereins
Darmſtadt.
In dem Verſtorbenen verliert der ärztliche
Kreisverein Darmſtadt einen immer hilfsbereiten
Arzt und ſeinen jahrzehntelangen Vorſitzenden. In
ſchweren Zeiten war der Verſtorbene den Aerzten
ein ſtets bereitwilliger und zielbewußter Führer,
der ſich durch ſeine vornehme und perſönliche Art
und ſein vielſeitiges Wiſſen die Sympathien der
Kollegen und der mit ihm zuſammenarbeitenden
Behörden erwarb. Der Heimgang des Verſtorbenen
reißt eine tiefe Lücke in unſere Vereinigung. Wir
werden dem Verſtorbenen ein dauerndes, ehrendes
Andenken bewahren.
Der ärztliche Kreisverein Darmſtadt.
Dr. K. Schlippe.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1928.
128685
Wir kommen hiermit der ſchmerzlichen Pflicht nach, unſeren Parteifreunden in Stadt und Land, ſowie der geſamten
heſſiſchen Bevölkerung die traurige Mitteilung zu machen, daß unſer Ehrenvorſitzender
dert Dr. h. c. Konrad Henrich
Finanzminiſter a. O.
am Dienstag, den 30. Oktober 1928, abends 6 Uhr, nach ſchwerem Leiden im Alter von 64 Jahren verſchieden iſt.
Mit ſeinem Heimgang erleidet die Deutſche Demokratiſche Partei Heſſens einen ſchweren Verluſt. In
jahrzehnte=
langer politiſcher Tätigkeit hat er für die Idee einer freiheitlichen und ſozialen Oemokratie gewirkt und nach der
Staats=
umwälzung die Deutſche Demokratiſche Partei an führender Stelle mitbegründen helfen. Als Mitglied der Darmſtädter
Stadtverordneten= Verſammlung und des Heſſiſchen Landtages entfaltete er eine fruchtbringende Tätigkeit, die ihn betähigte,
nach dem Umſturz das Amt des Finanzminiſters zu übernehmen. An dieſem verantwortungsvollen Poſien ſtand er taſt
10 Jahre, unbeirrt durch die Angriffe ſeiner Gegner, ſiets das Wohl der Geſamtheit auch in den ſchwierigſien Zeiten im
Auge behaltend. Mit Energie, Tatkraft und Gewiſſenhaftigkeit führte er trotz zunehmenden Leidens ſein ſchweres Amt, bis
ihn die Krankheit aufs Tager zwang.
Die Oemokratiſche Partei Heſſens ſieht trauernd an der Bahre dieſes vortrefflichen Mannes, ihres Vorkämpfers
und Führers. Wir danken ihm für ſein vorbildliches Wirken für Volk und Republik, für ſeinen Kampf um Freiheit
und Gerechtigkeit. Wir werden die Erinnerung an ihn in einem dankbaren Herzen bewahren.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1928.
Die Deutſche Oemokratiſche Partei in Heſſen.
Die Landtagsfraktion
Reiber
Der Landesverband
Schreiber
Die Ortsgruppe Darmſtadt Die Darmſtädter Stadiverordneten=Fraktion
Goſenheimer
Wenck
Die Beiſetzung wird auf ausdrücklichen Wunſch des Verſtorbenen in aller Stille ſiattfinden.
(17700
[ ← ][ ][ → ]Nummer 304
Donnerstag, den 1. November 1928
Mint aiu
17206a
Heute früh verſchied plötzlich im Alter von nahezu
72 Jahren unſer verehrter Kollege
Herr Geheime Sanitätsrat
Georg Wilhelm
Bankprokuriſt i. R.
Artillerieſtr. 4.
228637dgm
Seit 45 Jahren hier in ſeiner Vaterſiadt als viel
beſchäftigter, angeſehener Arzt tätig, hat ſich der
Ver=
ſtorbene immer in allen Standesangelegenheiten als
er=
fahrener Berater ſeiner Kollegen eifrig betätigt und
bewährt.
Lange Jahre war er durch das Vertrauen ſeiner
Kollegen Vorſitzender des Aerztlichen Kreisvereins
Darm=
ſtadt, der ihn zu ſeinem Ehrenmitglied ernannte.
Seit über 20 Jahren iſt er Vorſitzender des
Heſ=
ſiſchen Aerztlichen Landesvereins, den er ſeitdem auf
den Deutſchen Aerztetagen immer mit vertreten hat.
Mit Eröffnung der Heſſ. Aerztekammer am 9. Juli
1924 wurde der verdiente Kollege auch zu deren
Vor=
ſitzenden gewählt.
Die unterzeichneten Standesvertretungen werden
dem verehrten Kollegen ein dankbares treues Gedenken
bewahren.
Der Aerztliche Kreisverein Darmſtadt
Der Heſſiſche Aerztliche Landesverein
Die Hefſiſche Aerztekammer.
(17657
Rheinheſſ. Induſtrie,
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Seite 16
Donnerstag, den 1. November 1928
Nummer 304
Ohotn Shiet und Tatnen.
Fußball.
Kreisliga — Südheſſen.
Wieder iſt ein ſenſationsreicher Fußballſonntag vorüber und
all=
mählich geht die Vorrunde ihrem Ende zu. Obwohl Olympia Worms
ſpielfrei war, konnten die Normannen nicht wieder an die Spitze der
Tabelle kommen. Man iſt allſeits ſehr geſpannt, wie dieſes Jahr wohl
der Meiſter heißen wird. Noch immer iſt auch jetzt hierfür keine
Mann=
ſchaft mit ſicheren Ausſichten zu nennen. Im übrigen ſieht nunmehr die
Tabelle folgendermaßen aus:
Sp. gew. un. verl. P.
0 V. f. R. Bürſtadt . . .. - FV. Biblis
Spb. Horchheim . . . . Spv. Pfeddersheim
„ Starkenburgia Heppenheim „ Spv. Hochheim
. V. f. L. Lampertheim . . 0 6 Das Treffen Bürſtadt gegen Olympia Lampertheim endete 3:0 vohl die wenigſten im Voraus daran glaubten, haben wir in unſerer
Vorſchau einen Sieg der Einheimiſchen getippt und damit recht behalten.
Leider war der Sieg mit Umſtänden verknüpft, die keineswegs erfreulich
ſind und gottlob in unſerem Kreiſe nicht mehr in dem Maße der
Nach=
giebigkeit gemeſſen werden. Die Gäſte befriedigten bis auf den Sturm
und wäre es für Lampertheim wirklich unbedingt notwendig, hier
Ab=
hilfe zu ſchaffen, da mit dieſer Stürmerreihe die meiſten Punkte gcholt
ſind. Gut ließen ſich die Riedleute in Horchheim an und brachten es
durch einen 4:0 Sieg zu zwvei weiteren Pünktchen. Die Einheimiſchen
waren durchaus nicht ſchlecht, jedoch dem guten Können der Gäſte nicht
gewachſen. Mit dieſem Elan werden die Bibliſer es noch zu etwas
brin=
gen, Kaum ſind die Leute vom vielgenannten „Galgen” etwas aus dem
Dreck, ſchon ſind ſie wieder hochmütig. Das hat ſie am Sonntag einen
Punkt gekoſtet, wollten ſie doch nur ſo im Vorbeigehen Pfeddersheim
zwei Pünktchen abnehmen. Die Gäſte waren aber eifrig und holten ſich
durch ein Unentſchieden (2:2) einen Punkt. Obwohl Hochheim wegen
Platzſperre zu den VfL.=Leuten mußte, langte es überrgſchender Weiſe
zu einem 4:2 Sieg. Dadurch iſt nun Hochheim vom Ende der Tabelle
weggekommen und VfL. Lampertheim nimmt nunmehr dieſen wenig
er=
freulichen Platz ein. Normannia Pfiffligheim konnte auf eigenem Platz
nicht den Altmeiſter bezwingen und bleibt ſomit an zweiter Stelle der
Tabelle. Olympia Lorſch hat nunmehr wieder recht guten Anſchluß zu
den „Erſten” und wird evtl. noch ein gewichtiges Wörtchen bei der
Ver=
gebung der Meiſterſchaft mitreden.
F. C. Union — Sportverein Münſier.
Am Sonntag, den 4. November, empfängt Union den Sportverein
Münſter. Urſprünglich war der Spielbeginn auf 3 Uhr nachmittags
feſt=
geſetzt, jedoch findet nunmehr das Spiel vormittags 11 Uhr auf dem
Sportplatze an der Heidelberger Straße ſtatt, da für den Nachmittag für
Groß=Darmſtadt Spielverbot herrſcht. Münſter ſteht zurzeit in der
Mittelgruppe und hat den Beweis erbracht, daß in der Mannſchaft ein
gutes Können vorhanden iſt. Union hat ſeine Vorſpiele größtenteils
außerhalb Darmſtadts auszutragen. Dieſem Umſtande iſt es z T.
zuzu=
rechnen, daß die Mannſchaft am Ende der Tabelle, zu finden iſt. Daß
auch bei den Beſſungern eine anſehnliche Spielſtärke vorhanden iſt, das
hat ihre Mannſchaft im Spiel gegen Sportverein 1898 auf eigenem
Platze bewieſen. Am kommenden Sonntag hat Union die Gelegenheit,
ſich zur Mittelgruppe emporzuarbeiten. Wir hofſen daher, daß der zu
erwartende ſpannende Kampf in fairer Weiſe durchgeführt wird und
der Beſſere den Platz als Sieger verläßt. Vor dem Spiele treffen ſich
die beiderſeitigen Ligareſewen. In dieſem Spiele treten die
Einheimi=
ſchen in etwas veränderter Aufſtellung an, ſo daß man auch hier auf
den Ausgang des Spieles geſpannt ſein darf. Bei beiden Spielen iſt
der Sieger im voraus nicht zu beſtimmen. Spielbeginn für
Ligamann=
ſchaften um 11 Uhr und für Reſervemannſchaften um 9.30 Uhr.
Ringen.
P. Sp.V. Darmſtadt=Babenhauſen-Kraftſportklub Arheilgen.
Am Sonntag, den 4. November, nachmittags 3 Uhr, findet in der
Polizeiturnhalle (Eſchollbrüchker Straße 24) der Rückkampf der beiden
ge=
nannten Vereine ſtatt. Der Ausgang dieſes Treffens iſt ſowohl für
Arheilgen wie auch für P. Sp.V. von ausſchlaggebender Bedeutung wegen
des Aufſtiegs in die Ligaklaſſe. Arheilgen tritt zu dieſer wichtigen
Be=
gegnung in beſonders ſtarker Aufſtellung hier an. Es ſind daher
ſpan=
nende Kämpfe zu erwarten. Um jedem Intereſſenten des Kraftſports
den Beſuch zu ermöglichen, ſind die Eintrittspreiſe äußerſt niedrig
ge=
halten.
Der Box=Länderkampf Deutſchland-Norwegen der Amateure wird
bereits am 2. November in Stettin ausgetvagen.
Handball.
Süddeutſchland — Darmſtädter
Städte=
mannſchaft.
Im Unterſchied zum vergangenen Jahre, in welchem die Süddeutſche
Repräſentativmannſchaft in den Pokalſpielen immer im eigenen
Landes=
gebiet — nämlich in Darmſtadt — ihre Kämpfe zu beſtreiten hatte, muß
in dieſem Jahre Süddeutſchland ſchon in der Pokalvorrunde reiſen. Wir
Darmſtädter haben ein erhöhtes Intereſſe daran, daß die Vorrunde in
Hannoder gegen Norddeutſchland von der Süddeutſchen Verbandself
ſiegreich beſtanden wird, weil zweifellos dann in der Zwiſchenrunde
Süddeutſchland im eigenen Landesgebiet antreten darf. Und da nun
einmal in Süddeutſchland Darmſtadt bei Handballſpielen die größten
Zuſchauermaſſen aufbringt, haben wir — immer unter der
Voraus=
ſetzung des für Süddeutſchland ſiegreichen Ausgangs des Spieles in
Hannover — begründete Hoffnung, wieder einmal ein ganz großes
Spiel zweier Landesverbände nach Darmſtadt zu bekommen.
Das Probeſpiel für Hannover, das die ſüddeutſchen Repräſentatiben
am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Platze des
Sport=
vereins 1898 gegen eine Darmſtädter Städtemannſchaft beſtreiten, wird
daher unter dem Geſichtspunkt, daß wir in ſtarkem Maße daran
inter=
eſſiert ſind, daß es durch dieſes Spiel gelingen möge, die Mannſchaft,
die die ſüddeutſchen Farben in Hannover zu vertreten hat, zu einer
tech=
niſchen und ſpieleriſchen Einheit zu bringen, bedeutungsvoll. In dem
ewigen Einerlei der Verbandsſpiele, die oft weniger die techmniſchen
Schönheiten des Handballſpiels als die taktiſche Klugheit einer
Mann=
ſchaft demonſtrieren, wiud ein Spiel, das gerade ausſchließlich auf die
techniſche Seite eingeſtellt iſt, Anteilnahme bei der Maſſe finden. Um
den Sieg geht es ja auch hi ſo daß auch ein Kampf um den Sieg
erſtehen wird. Es iſt keineswegs ſo, daß die Süddeutſche Mannſchaft
ſchon von vornherein den Sieg in der Taſche haben wird. Dazu iſt nun
doch die Darmſtädter Städtemannſchaft ſelbſt unter Berückſichtigung des
Um=
ſtandes, daß beſonders bewährte Kräfte der 98er in der Süddeutſchen
Verbandself Berückſichtigung gefunden haben, zu ſtark, um nicht auch
einen Kampf gegen eine Repräſentativelf aufnehmen zu können. Wir
glauben daher, daß dieſes Spiel, obwohl nur ein Probekampf, einen
Maſſenbeſuch verdient.
Wetterbericht.
Gießen, 31. Oktober.
An der Rückſeite des ſich von den britiſchen Inſeln in nordöſtlicher
Riehtung bis nach Skandinavien erſtreckenden Tiefdruckgebietes kommt
es in Verbindung mit dem im Raume von Island lagernden Hochs zum
Vordringen polarer Luftmaſſen. Sie werden Anlaß zu unbeſtändigem
Wetter geben und zu ſtrichweiſen Regenſchauern führen. Die
Tempe=
ratutren ſinken dabei weiter und bei nächtlichem Aufklaren beſteht
ſtellen=
weiſe die Gefahr leiclten Froſtes.
Ausſichten für Donnerstag, den 1. November: Wechſelnd ſvolbiges
Wetter mit Aufheiterung, einzelne Regenſchauer, weiterer
Temperatur=
rückgang.
Ausſichten für Freitag, den 2. November: Ruhigeres, mehr
aufhei=
terndes Wetter und ſtellenweiſe leichte Nachtfroſtgefahr wahrſcheinlich.
in Ce Wind:
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: Nebel 80, Aachen: bedeckt 10 SSW. Hamburg: wolkig 10 WSW. 10 Berlin: wolkig 8 SO, München: Nebel ONO, 0,2 Königsberg: wolkig Breslau: Nebel ſtill Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen. Feldberg:
Taunus wolkig Waſſerkuppe wolkenlos Feldberg:
(Schwarzw.) wolkig O, Zugſpitze: wolkig A SSO, Kahler Aſten: heiter SW. Fichtelberg: heiter SSW. Schneekoppe: heiter SN,
Geſchäftliches.
Zeppelin und Amerikafahrt. Das heute erſchienene
Heft 44 der „Woche” bringt auf 16 Seiten Originalberichte, Zeichnungen
und Photos ihrer Mitarbeiter, die an der großen Ozeanfahrt
teil=
nahmen, die Bilder vom Empfang in Amerika ſowie einen hiſtoriſchen
Ueberblick über die Entwicklung des deutſchen Zeppelinbaues unter dem
Titel „Das Werk von 29 Jahren”. Noch ein intereſſantes Ereigmis in
dieſem Heft der „Woche” iſt der Beginn des neuen Romans von Thea
v. Harbou. Er heißt „Frau im Mond‟. Nach dieſem Roman wird=
Lang ſeinen neuen Großfilm bei der Ufa herſtellen. — „Die
W=
iſt überall zu haben.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 1. Nov. 6.30: Gymnaſtik. e 13: Stuttag;
Mittagskonzert. O 15.05: Jugendſtunde. Berufsberaterm Stei
häuſer: Das junge Mädchen im Verkauf. 6 15.55: Hausfrauendien
O 16.35: Konzert des Funkorch. Mitw. Hugo Kander (Klanie
S 18.10: Leſeſtunde. „Zwiſchen Himmel und Erde” von O. Ludm
0 18.30: Kaſſel: Vortrag. O 19: Stenographiſcher Fortbildung
kurſus. 6 20: Konzert der Frankfurter Sing=Akademie. Hand
Requiem. — Schubert: Meſſe in G=dur. Muſikal. Leitung: B
Gambke. Mitw.: Anny Quiſtorp (Sopran), Henriette Keiper Grf
E. Rapolt (Tenor), Prof. Fiſcher (Baß). Frankfurter Sinfonie=Or
Stuttgart.
Donnerstag, 1. Nov. 11.30: Freiburg: Muſikaliſche Morge
feier. Oberbadiſches Streichquartett, Leitung: Generalmuſikdir, Lind
mann. Mitw.: Fr. Neumeyer (Lieder), Flügel: M. Schlager, 8 12.
Schallplatten. O 13: Mittagsſtändchen. O 14: Schallplatten. 16.3
Frankfurt: Nachmittagskonzert. o 18.15: Freiburg: Dr. Rüd
Friedhöfe in alter und neuer Zeit. 0 18.45: Aerztevortrag; (
ſundheitsſtörungen und Betriebsunfall. Betrachtungen im Rahm
der Reichsverſicherungsordnung. S 19.15: Der Müller und
Kind. Volksdrama in fünf Aufzügen von E. Raupach. Ver
Reinhold, der Müller; Marie, ſeine Tochter; die Schulzin, ſei
Schweſter; der Pfarrer; die Witwe Brünig; Konrad, ihr Sohn, e
Müllerburſche; Reimann, der Gaſtwirt; Margarete, deſſen Fra=
Jakob, ein Bauer; John, der Totengräber. Das Stück ſpielt
Anfang des vorigen Jahrhunderts auf einem Dorfe unweit
Grödizberges in Schleſien. O 20.15: Totenfeier. Chriſtus und un
Toten. Chor des kathol. Geſellenvereins. Anſprache: Präſes Hinde
berger. O 21.15: Eiſenbahn. Mitw.: Th. Brandt, Fred. Höge
E. Stockinger, C. Struve. Aus der Geſchichte der Eiſenbahn.
Meiſel: Bahnhof. — Liliencron: Der Blitzzug. — Brecht: Das 9
von der Eiſenbahntruppe von Fort Donald. — Morand: Sourher
Pacific. — Honegger: Paciſic 243. — London: Blinde Paſſag
— Meiſel: Fahrender Eiſenbahnzug. — Hegemann: Schlafwag
Bahnhof, Friedrichſtraße. — Die Hochzeitsreiſe. Hörſpiel nach ein
Norelle von Tſchechow von K. Köſtiin.
Berlin.
Deutſche Welle. Donnerstag, 1. Nov. 10.15: Berlin: Nag
O 12.30: Mitteil, des Reichs=Städtebundes. 13.30: Berl
Nachrichten. 14.30: Dr. Breyne: Reiſen und Abenteuer: Ochſe
wagentreck durch die Steppe Oſt=Afrikas. o 15.30: Wetter u=
Börſe. O 15.40: Dr. med. Ilſe Szagunn: Der internatione
Akademikerinnen=Kongreß in Spanien. S 16: Frau Ob.=Reg.=R
Dr. Gaebel: Berufsberatung. Die an= und ungelernte Arbeiter;
S 16.30: Berlin: Streichkonzert. 6 17.30: Landgerichtsdir.
Lehmann: Brennende Rechtsfragen: Die Laienrichter. o 18: D
Joh. Günther: Einf. in das Verſtändnis des Dramas. Arbeit
gemeinſchaft. o 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: Ritte
gutsbeſitzer Schurig: Verwendungsmöglichkeiten der deutſchen Ernt
O 19.20: Dipl.=Hdl. Dr. Wieg: Kartothek und Statiſtik im Dier
der kaufmänniſchen Unternehmung. O 20: Unterhaltungsmuſit d
Kapelle Geza Komor. 6 20.30: „Das Lied von der Erde‟ Ein
Sinfonie von Guſtav Mahler. Mitw.: Urlus (Tenor), Maria vr
Baſilides (Alt). Berliner Funkorch. Dir.: Saſcha Horenſtein. O 21.3
Der Journaliſt ſpricht. Am Mikrophon: Fred Hildenbrandt. Anſchl
Nachrichten. O Danach: Tanzmuſik der Kapelle Kermbach,
Donnerstag, 1. Nov. 12.30: Für den Landwirt. o 15.3
Wulf Bley: Auslandsflüge. 16: Lothar Brieger:
Meiſterwe=
als Spiegel der Volkskultur „(Rembrandt und Holland.) o 16.3
Konzert. Ewel Stegmann (Cello) und B. Seidler=Winkler (Klavie
O 17.30: „Die Sage von St. Julian, dem Gaſtfreien” von Guſta
Flaubert. Geleſen von Alex, Granach. O 18.30: Wirtſchaftsgeopra
Hofſer=Reichenau, Athen: Wirtſchaftsgeographie als Volkswiſſenſcha
O 19: Prof. Dr. Ing. Hanemann: Metalle im Dienſt der meni
lichen Kultur. (Eiſen und Stahl in alter und neuer Zeit. o 19.3
Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Delbrück: Bilder aus der deutſchen 9
gangenheit. O. 20: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Geza Kon
O 20.30: „Das Lied von der Erde.” Eine Sinfonie von G. Mahl
Das Trinklied vom Jammer der Erde —— Der Einſame im Herb
— Der Trunkene im Frühling. — Der Abſchied. Mitw.: Jagu
Urlus (Tenor), Maria v. Baſilides (Alt), Berliner Funkorch., Dirie
Jaſcha Horenſtein. O 21.30: Der Journaliſt ſpricht. Am Mikropho
Fred. Hildenbrandt. O Anſchl.: Preſſe=Umſchau des Drahtloſ
Dienſtes. O. Danach: Tagesnachrichten. Tanzmuſik (Kapelle Ken
bach).
Stettin. 16.30: Großer Saal des Konzerthauſes: Tanzmuſ
Kapelle Dajos Bela.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reſch
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlma
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue!;
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wllip Kuhle; k
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen,
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
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Gartenbau=Literatur vom Berlag
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Donnerslag, den 1. November
Wirtſchaftliche Rundſchau.
ſe Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Oktober 1928.
D/ =eichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Woh=
nru Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger Bedarf”) iſt nach
de ſtſtellungen des Statiſtiſchew Reichsamtes für den Durchſchnitt des
Wäts Oktober mit 152,1 gegen 152,3 im Vormonat nahezu
unver=
ärn geblieben. Die Indexziffern für die einzelnen Gruppen betragen
(12 14 — 100): für Ernährung 151,8, für Wohnung 125,9, für
Hei=
zuu und Beleuchtung 149,7, für Bekleidung 171,5, für den „ſonſtigen
Bf” einſchließlich Verkehr 190,7.
Abſchlüfſe im Klöcknerkonzern. Bei der Motorenfabrik Deutz, A.=G.,
er ſich für 1927/28 (30. 6.) nach der Int.=Gem.=Verrechnung mit
Si oldt bzw. Oberurſel nach 979 803 (i. V. 822 383) RM.
Abſchreibun=
ge in Rückgang des Verluſtvortrages von 223 224 auf 204 566. — Bei
de kaſchinenbauanſtalt Humboldt nach 1105 757 (im V. 1032 223) RM.
92 ceibungen eine Verminderung des Verluſtvortrages von 334 836
au )6849. Beide Geſellſchaften bleiben wieder dividendenlos. — Die
TArenfabrik Oberurſel, A.=G. verzeichnet nach 410 905 (458000) RM.
2 reibungen einen Reingewinn von 626 849 (432 943) RM. Sie
ver=
tut 250 000 als Sonderreſerve (i. V. 50 000 zur Auffüllung der
Re=
ſes auf 20 Prozent des Aktienkapitals, außerdem 95 000 Sonderreſerve).
2N Dividende werden entſprechend der Ankündigung 8 (6) Prozent
Tende verteilt, während 16 984 (12 149) für neue Rechnung bleiben.
SAuftragseingang bei den drei Unternehmungen iſt in den erſten
d.(Nonaten des neuen Jahres zufriedenſtellend. (G. V. 14. Dezember.)
Vom Holzmarkt ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Die Stimmung
i5, den am Holzmarkt intereſſierten Kreiſen nicht mehr ſo feſt wie
ar Jahresbeginn, die Kaufluſt iſt geringer geworden, der
Unterneh=
m Sgeiſt etwas erlahmt. Vor allem hat ſich ſeit kurzem die Anſicht
— eitet, daß die Rohholzpreiſe in den Inlandsforſten leicht
zurüick=
c. werden. Der große Verkaufstermin in Neuſtrelitz, der Jahr
Fahr den Auftakt zu den ſonſtigen größeren Rohholzverkäufen zu
Erpflegt, ſtand im Zeichen dieſer Depreſſion, die auch in nennens=
— billigeren Angeboten der beteiligten Sägewerksbeſitzer ihren Aus=
E fand. Ein vollkommener Vergleich der vorjährigen mit den
dies=
gen Angeboten iſt ſchwierig, weil die Qualitäten des Holzes
wech=
f. man konnte aber bei einigen bedeutungsvolleren Loſen Rückgänge
—10—15 v. H. beobachten. Im Schnittholzhandel fehlen die Herbſt=
—Be. Die Fabriken der Möbelinduſtrie nehmen ſonſt regelmäßig um
2 Jahreszeit erhebliche Einkäufe von Schnittholz vor. Dieſe Ab=
Eſe fehlen. Der Geldmangel veranlaßt eine bemerkenswerte Zurück=
—ng, man ſucht den Einkaufsetat einzuſchränken und möglichſt wenig
m geldliche Verpflichtungen einzugehen. Trotzdem iſt feſtzuſtellen,
am Schnittholzmarkt erhebliche Preisrückgänge nicht eingetreten
m Die Läger ſind doch wohl nicht ſo groß, daß die Angebote beſon=
— dringend ſein könnten. Unangenehm wird es empfunden, daß
— he Sägewerke, die ſich bisher von einer unmittelbaren Belieferung
— Konſums fernhielten, Vertreter einſtellten, um die Kundſchaft im
— lereigewerbe zu beſuchen. In guter, unbeſäumter Stammware
m ſen Abſchlüſſe nach dem Rheinland und aus Oſtdeutſchland bekannt.
2 zſtdeutſchen Stationen zahlte men bei 65 Proz. 1. Klaſſe 115—117
T k je Kubikmeter. Etwas lebhafter wurde das Geſchäft in aſtreinen
enbrettern, ohne daß ſich indeſſen hierfür die Preiſe befeſtigen
ten. In Schleſien wurden größere Mengen Rohholz und
Schnitt=
aus den Hohenloheſchen Forſten, die dem Windwurf zum Opfer
n, zu Preiſen verkauft, die nicht weſentlich unter den vorjährigen
T.
Von der Frankfurter Börſe. Nachdem die Zulaſſungsſtelle ihren
rſſungsbeſchluß zurückgezogen hat, wird die Notiz für die Aktien der
niſchen Fabrik „Milch”, A.=G.=Berlin, mit Wirkung vom 1. Novem=
1928 ab eingeſtellt. — Auf Grund des § 39 des Börſengeſetzes ſind
Börſenhandel RM. 80 Mill. Gproz. auslosbare Preußiſche
Staats=
ihe von 1928 — auf Feingoldbaſis — tilgbar durch Ausloſung zu
Proz. vom Jahre 1934 ab mit jährlich 10 Proz. des Anleihebetrages
zum Jahre 1943 — zugelaſſen. Die Schuldverſchreibungen ſind in
ken zu 200, 500, 1000, 5000 und 10 000 RM. ausgegeben. Die
3ſcheine ſind halbjährlich, und zwar am 1. Februar und 1. Auguſt
3 Jahres fällig. Der erſte Zinsſchein iſt am 1. Februar 1929 fällig
umfaßt die Zinſen für die Zeit vom 1. Auguſt 1928 bis 31. Januar
Die Schuldverſchreibungen ſind bis zum Jahre 1933 unkündbar,
Jahre 1934 ab bis zum Jahre 1943 erfolgt die Tilgung durch
Aus=
ug in zehn gleichen Raten von je 10 Prozent des Anleihebetrages
Kurſe von 110 Prozent. Die Rückzahlung der ausgeloſten Beträge
Igt jeweils am 1. Auguſt. Die Schuldverſchreibungen werden vom
kovember 1928 ab notiert.
Eine Schweizer Verkaufsſtelle für Offenbacher Oederwaren. Aus
ich wird gemeldet: Die vor etwa vier Wochen beſchloſſene Gründung
* ſchweizeriſchen Verkaufsſtelle der Erzeugniſſe der Offenbacher
Leder=
enfirma Eduard Poſen u. Co. iſt nunmehr ſormell erfolgt. Das
ital b=läuft ſich auf 100 000 Fr. Die Anteile wurden von einem
ſertium, dem außer der Offenbacher Firma mehrere Schweitzer Indu=
Ue angehören, übernommen. Außer dem Vertrieb von Ledererzeug=
—n ſoll ſich das neue Unternehmen mit dem Erwerb und der
Ver=
tung von Patenten aller Art befaſſen.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 31. Oktober ſtellten ſich für
Etrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
Notie=
g der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 151,75 RM.
Die Notievungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., desgl.
Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinnickel, 98= bis 99proz=
RM., Antimon Regulus 85—88 RM., Feinſilber (1 Kilogr. fein,
50—81.00 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 31. Oktober ſtellten ſich für
pfer: Januar und Februar 137.50 (138.00), März 137.25 (137.75),
ril und Mai 137.25 (137.50), Juni bis Oktober 137.25 (137.75), No=
„ber 136.75 (138.00), Dezember 137.50 (138.25). Tendenz: ſchwach. —
* Blei: Januar bis Auguſt 43.50 (43.50), September und Oktober
50 (43.75), November 43.25 (44.00), Dezember 43.25 (43.50). Ten=
13: ruhig. — Für Zink: Januar und Februar 47.00 (47.75), März
25 (47.75), April 47.25 (48.00), Mai 47.75 (48.25), Juni 47.50 (48.50),
li 47.75 (48.50), Auguſt 48.00 (48.75), September und Oktober 48.50
75), November 46.50 (47.00), Dezember 47.00 (47.50). Tendenz:
Zig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 31. Oktober
Iten ſich für Kupfer: (Tendenz: flau) Standard per Kaſſe 67½
677ſus, drei Monate 677 bis 671/u, Settl. Preis 67¾, Elektrolyt
7—75½4, beſt ſelected 72—73½, Elektrowirebars 75½; für Zinn:
endenz: unregelmäßig) Standard per Kaſſe 227½—227½, drei
Mo=
ke 2213—222, Settl. Preis 2271 Banka (inoff.) 228½, Straits
7½; für Blei:; (Tendenz: willig) ausländ, prompt und Settl.
eis 22, entf. Sichten 213; für Zink: (Tendenz: ſtetig) gewöhnl.
ompt 24:/us, entf. Sichten 24½8, Settl. Preis 24.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 31. Oktober. Am Fvankfurter
coduktenmarkt erfuhren die Preiſe durchweg Abſchwächungen bis zu
Pfg., da die ſchwächerem Auslandswotierungen auf das Preisniveau
Tickten. Auch wurde die Stimmng von den enttäuſchenden Nachrichten
3 Auslandes ungünſtig beeinflußt, ſo daß die Händler äußerſt zurück=
Itend waren und Umſätze aus dieſem Grunde kaum zuſtande kamen.
ach das wieder größer gewordene Angebot von Inlandsgetreide hatte
re allgemeine Verſtimmung zur Folge, was ſich beſonders bei
Roggen=
ehl und Sommergerſte auswirkte. Auch Futterartikel lagen durchweg
ſtwvächer; nur Mais für Futterzwecke blieb behauptet. Die Preiſe
arden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen B,65—B,75, Roggen 22,50—22.,60,
ommergerſte 24,50—25, Hafer inl. B,2—3,50, Mais für Futter=
Fecke 21,75—22, Weizenmehl 33,75—34,50, Roggenmehl 30—30,50, Wei=
„kleie 13,75, Roggenkleie 14,25.
Berliner Produktenbericht vom 31. Oktober. Die letzten überſeeiſchen
erichte und auch die Ciffofferten lauteten niedriger, ſo daß auch der
Erliner Getreidemarkt bei anhaltend geringer Unternehmungsluſt in
Ywächerer Haltung eröffnete. Das Weizenangebot hat ſich aus der
rovinz etwas gemehrt, iſt aber nur zu entgegenkommenderen
For=
rungen unterzubringen. Auf den Roggenpreis drückten willigere
Fferten, Zeitware ermäßigte ſich vorn um über 2, ſonſt etwas übee
Mark niedriger Das Geſchäft nach Polen hat nach der nunmehr
folgten Bekanntgabe der Einfuhrzölle für Roggen aufgehört. Hafer
ngt eher ruhiger.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Oktober.
Die Tatſache, daß die Verhandlungen im Reichsarbeitsminiſterium
über den Ruhrſchiedsſpruch ergebnislos abgebrochen worden ſind, trug
eine merkliche Unſicherheit in den heutigen Börſenverkehr. Das Geſchäft
war infolgedeſſen wieder ſehr ſtill. Verſtimmend wirkte auch der auf
Glattſtellungen ſchwächere Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe. Von
einer Anteilnahme außenſtehender Kreiſe am Geſchäft war auch nach
wie vor kaum etwas zu merken. Die Spekulation bekundete
Abgabe=
neigung, ſo daß bei uneinheitlicher Kursgeſtaltung überwiegend
Ab=
ſchwächungen eintraten. Das Angebot war im allgemeinen nicht groß, die
Aufnahmefähigkeit des Marktes aber andererſeits wieder gering. Vor
allem am Chemiemarkt wurden Abgaben vorgenommen, J. G. Farben
eröffneten 2½/8 und Scheideanſtalt 4½ Prozent ſchwächer. Auch am
Elektromarkt herrſchte auf Glattſtellungen der Spekulation Angebot.
A. E. G., Bergmann, Licht und Kraft, Gesfürel, Schuckert und Siemens
verloren 1—2½ Prozent. Schiffahrtswerte lagen 1—2 Prozent
ge=
drückt, Aſchaffenburger Zellſtoff minus 2 Prozent. Montanwerte waren
vernachläſſigt, Gelſentirchen minus 1 Prozent, Mansfelder dagegen
1 Prozent feſter. Einiges Intereſſe beſtand für Reichsbankanteile, die
3 Prozent gewannen. Von den Kaljaktien konnten Salzdetfurth 2½
Prozent anziehen. Leicht erhöht waren ferner Autoaktien. — Deutſche
Anleihen gaben leicht nach, am Auslandsrentenmarkt Türken weiter
be=
achtet, Zolltürken aber auf Realiſationem etwas gedrückt.
Im Verlaufe konnte ſich die Haltung nicht beſſern, und bei
unver=
ändert ſtillem Geſchäft bröckelten die Kurſe meiſt weiter etvas ab. Zum
heutigen Zahltag, der im übrigen, wie erwartet, keine Schwierigkeiten
bereitete, war der Geldwarkt ſtärker angeſpannt. Tägl. Geld 7½ Proz.
Deviſen waren wenig verändert. Mark gegem Dollar 4,1981, gegen
Pfunde 20,359, London=Kabel 4,8490, Paris 124,15, Mailand 92,60,
Madrid 30,08, Holland 12,09½.
Tendenz: unſicher und abgeſchwächt. Die Abendbörſe eröffnete heute
außerordentlich unſicher, da man die Auswirkungen der beſchloſſenen
Ausſperrung in der nordweſtdeutſchen Eiſeninduſtrie nicht zu
über=
blickeri vermochte. Zunächſt glaubte die Börſe, daß eine Ausſperrung
letzten Endes doch vermieden werden kann, wider Erwarten beſtätigten
aber einlaufende Meldungen dieſe Anſicht nicht. Zu den
Anfangsver=
luſten gegenüber den Berliner Schlußkurſen um durchweg 1—1½ Proz.
traten dann weitere Rückgänge von nochmals ½—½ Prozent. Farben
waren beſonders gedrückt, da bekannt wurde, daß vorläufig ſeitens der
Verwaltung kein Antrag auf Einführung an der New Yorker Börſe
beabſichtigt ſei.
Berlin, 31. Oktober.
Die Börſe ſtand bei Beginn zunächſſt noch vollkommen unter dem
Eindruck des ergebnisloſen Abbruches der Schlichtungsverhandlungen
zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Arbeitsminiſterium.
Man ſprach von einem Zuſammentritt des Reichskabinetts, da der
Neichs=
arbeitsminiſtar die alleinige Verantwortung für eine Entſcheidung über
die Verbindlichkeitserklärung nicht übernehmen wollte. Die Tendenz
war daher uneinheitlih und unſicher bei größter Zurückhaltung.
Durch=
weg leicht abgeſchwächt. Eine Verſtärkung erfuhr dieſe Zurüichhaltung
weiterhin durch Meldungen von der erfolgten Kündigung auch in der
Münſteriſchen Textilinduſtrie, ſowie durch Nachrichten von einer recht
fühlbaren Verſteifung am Londoner und auch am holländiſchen
Geld=
warkt. Lebhafter und feſt lagen nur Elektroaktien unter Führung von
Siemens und Schuckert. Man ſprach von größeren bevorſtehenden
Trans=
aktionen bei den beiden Geſellſchaften ſowie Reichsbankanteilen. Für
Elektrowerte ſoll wieder das Ausland, in erſter Linie die Schweiz und
auch England, Intereſſe zeigen, während Reichsbankanteile dem
Ver=
nehmen nach auf holländiſche Nechnung aus dem Markt genommen wur=
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt
Bergmann
Berl. Karls=
Berl. Har
Braunkohl. B=
Bremer Wolle
Danatbank.
Deutſche Banl
Distontoge
Dresdner Banl
Deutſche Maſchinet
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleut
Tynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung
J. G. Farben. . .
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt. . .
Hanſa Dampfſch.
Hapag
Harpner.
Hemoor Zement. . . .
Helſingfors ..
Wien ....."
Prag ...."
Budapeſt ...
Sofia ....."
Solland ..
4Slo ....
Kopenhagen
Stockholm ..
London ...."
Buenys Aires
Neu=York .
Belgien ..."
130 10.
182.375
975
65.25
1207.,5
70.—
285.—
177.5
224.—
290.—
166.25
161.25
167.5
43.25
134.125
84.5
118.—
173.—
250.126
125.5
1270.—
45.—
148.—
138.75
1251.5
251.5 Wittener Gußſtahl 53.—
130. 10 31. 10
128.25
125.25
274.5
480 —
274.75
/166 5 168.5
144.25
109.—
467.—
134.25
143.5
561. — 1550.—
93.—
62.5
120.—
1.59.— 1159.—
53.—
Deviſenmarkt.
30. ). 31. 10. Gelt Brief Geld Brief 1o.548 0.568 0.547 0.567) 58.27 9.09 58.98 59.10 V 112428 12.448 2.429 12.4494 73.07 73.21 73 0e 3.027 3.035 3.027 3.033) 168.15 68.49 68.16 68.50f u11-77 111.99 111.74 111.961 Hu1.82 112.04 111.7 112.01 12.10 112 32 172.10 112.32/ 120.336 20.376 20.335 20.37514 1.768 1.774 1.767 1.7711= 1.1940 4.2020 4 1935 4.20151; 18.28 58.40 58.28 56.40 Paris".
Schweiz.
73.20 Spanien.
anzig.
Fapan.
Rio de Janei=
30. 10.
Geld /=Brie
21.965/21.005
18.38
80 .69
67.50
81.31
1.98
.50 050
7.367
18. 90
5.425
2.1 21
4.1917
4.256
81.47
1.99
5025
7.381
18.94
5.435
2.126
1.1995
4.264
1. 10.
Geld /Brief
21.96 (22.00
6 7.64/67.57 67.71
81.31/ 81.47
1.961/ 1.965
0.500510.50 25
7.367/ 7.381
18.90/18.94
5.425/ 5.435
2.118/ 2.122
6.42 /16.38 16.42
80.85 80.69 180.85
R
1.1915/4.1995
4. 264
den. Bemerkenswert ſchwach lagen Käliwverte, indem man auf,
aller=
dings noch unbeſtätigte, bevorſtehende Ermäßigung der Kalipreiſe
hin=
wies. Stärker gedrückt lagen noch Kunſtſeidewerte und Svenska. Die
Kursrückgänge der übrigen Werte betrugen ſelten über 1 Prozent. Am
Geldmarkt erhöhte ſich der Satz für Tagesgeld angeſichts des heutigen
Zahltages auf 8—9½ Prozent, doch ſoll Tagesgeld ausreichend
vorhan=
den ſein. Der Satz für Monatsgeld blieb mit 8—9 und der Satz für
Warenwechſel mit zirka 7 Prozent unverändert. Am internationalen
De=
viſenmarkt lag die Mark eine Kleinigkeit befeſtigt, Kabel—Mark ſtellte
ſich auf 4,1978—80, Kabel-London auf 4,8490—91 und London-Mark
auf 20,3558. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe engte ſich das ohnehin
ſchon kleine Geſchäft weiter ein, und die Tendenz wurde durchweg
ſchwach.
Im weiteren Verlauf mußten auch Reichsbankanteile von ihrem
Anfangsgewinn 2½ Prozent hergeben. Der Privatdiskont wurde
um ½ Prozent für beibe Sichten auf 61 Prozent ermäßigt.
Da man infolge der Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruchs
in der Eiſeninduſtrie mit einer Ablehnung ſeitens der Arbeitgeber und
einer Ausſperrung rechnet, konnte die Emäßigung des
Privatdiskont=
ſatzes an der S=hluß= und Nachbörſe keine Anregung geben. Die Börſe
ſchloß vielmehr luſtlos und ſchwach. Auch geringfügige, vor offiziellem
Börfenſchluß eingetretene Erholungen gingen wieder verloren. Die
Spekulation nahm teilweiſe recht umfangreiche Glattſtellungen vor.
Stark gedrückt waren Glanzſtoff und Polyphon, ſowie hauptſächlich
nach=
börslich Salzdetfurth An der Nachbörſe kamen Umſätze nur vereinzelt
zuſtande. Man hörte meiſt etwas ſchwähere Kurſe: Danatbank 289,
Reichsbank 303, AEG. 181, Schuckert 216, Siemens 392, Bergmann
206 25, Salzdetfurth 430, Polyphon 465, Ver. Glanzſtoff 548. Stöhr
242,5, Farben 248,5, Karſtadt 236, Mansfeld 116,5, Rheinſtahl 133,5=
Altbeſitz 50,9, Neubeſitz 14,55.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 31. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt eröffnete auf Grund der billigeren
argenti=
niſchen Offerten im Ausland und der baiſſegünſtigen privaten
Ernte=
ſchätzungen ſchwächer. Später konnte ſich aber eine Erholung durchſetzen
auf Meldungen über Schwarzroſtſchäden.
Mais: Die Vorausſagen ungünſtigen Wetters und die Stetigkeit
der ausländiſchen Märkte waren von befeſtigendem Einfluß.
Roggen: Anfangs wirkte das größere inländiſche Angebot
ver=
ſtimmend. Auf ermäßigtem Preisniveau folgten dann Anſchaffungen
und die Exportnachfrage beſſerte ſich, ſo daß die Tendenz feſter wurde.
Hafer: Die Preiſe konnten ſich nur knapp behaupten auf die hinter
den Erwartungen zurückbleibende Lokonachfrage. Später konnte ſich
eine Erholung durchſetzen.
* New York, 31. Okt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die Preiſe zogen heute etwas an auf Anſchaffungen für
europäiſche Rechnung. Später löſten die ſchwächeren Schlußkurſe aus
Rio Liquidationen aus.
Zucker: Deckungen und Anſchaffungen des Handels und kubaniſcher
Häuſer wirkten befeſtigend. Auf erhöhtem Preisniveau kam dann
ver=
mehrtes Material heraus, was Abgabeneigung auslöſte.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 31. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 116½, März 121. Mai 123½; Mais:
Dez. 82½, März 84½, Mai 86½; Hafer: Dez. 43½, März 44½,
Mai 44½; Roggen: Dez. 102½, März 104½, Mai 107½.
Fette. Schmalz: Oktober und November 11,40. Dezember
11,57½; Januar 1929: 12.00.
Fleiſch. Rippen: Okt. 12,40, Dez. 11,50; Speck, loko 12,25;
leichte Schweine 8,60—9,25; ſchwere Schweine 8,75—9,25:
Schweinezufuhren: Chicago 20000, im Weſten 120000.
Baumwolle: Dezember 18,84—18,85: Januar 18,85.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 31. Okt.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 155½, Hartwinter 130½;
Mais, neu angek. Ernte 96½; Mehl, ſpring wheat clears 5,85
bis 6,25; Fracht: näch England 2,9—3,3 Schilling, nach dem
Kontinent 15—16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,10; Talg, extra, loſe 9½.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 91: Loko: 107;
Nobember 10,45, Dezember 10,62, Januar 1929: 10,76, Februar
10,80, März 10,86, April 10,91, Mai 10,99, Juni —, Juli 11,05.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Von Arbeitnehmerſeite wurde Verbindlichkeitserklärung des
Schieds=
ſpruchs für die deutſche Schiffahrt beantragt.
Die geſtrige a.o. GV. der Chemiſchen Fabrik Sandog, Baſel, hat
die Erhöhung des Kapitals um 2,5 auf 10 Mill. Fr. gutgeheißen.
Am Montag nachmittag gegen 4 Uhr verſtarb plötzlich der Vorſtand
der Rheiniſchen Bahngeſellſ haft, Generaldirektor Max Schwab, im
Alter von 55 Jahren.
In der vorgeſtrigen a.o. G.V. der Faber u. Schleicher A.G. zu
Offenbach a. M. wurde einſtimmig beſchloſſem, das Aktienkapital um
408 000 RM. auf 1,4 Mill. RM. zu erhöhen. Die neuen Aktien werden
unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre von einem
Konſortium zu 108 Prozent übernommen und den Aktionären im
Ver=
hältnis 5:2 zu 107 Prozent plus Vörſenumſatzſtempel zum Bezuge
an=
geboten werden. Die Kapitalserhöhung erfolgt lediglich zur Schaffung
von Betriebsmitteln entſprechend dem erweiterten Geſchäftsumfang.
In der Woche vom 14. bis zum 20. Oktober (ſechs Arbeitstage) ſind
bei der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchuft (Angaben in 1000 Stück) 985,5
Güiterwagen geſtellt worden gegen 998,5 in der entſprechenden Woche
1927 und 961,2 in der Vorwoche 1928. Für den Arbeitstag im
Durch=
ſchnitt berechnet, lauten die entſprechenden Ziffern: 164,3; 166,4; 160,2.
Frankfurter Kursbericht vom 31. Oktober 1928.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ....."
60 Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7%
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . .
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
0 Frkf. a. M. v. 26
70 Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26
82 Nürnberg v. 26
80 Berl. Hyp.;B:
82 Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.,
88
8% Heſſ.Landesbk.
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
Mein. Hyp. Bk.
322 Pfälz.Hyp.Bk
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
83.75
6.1
35.5
97.5
Fl.25
89
88
97
G
94.5
R.a
83
% Rhein.Hhp.=Bk
% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .....
80 Südd. Bob.=
Cred.=Bank.
8% Württ. Hyp.=B
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
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6% Daimler Benz
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2o Klöckner=Werke
Berlin v. 26.. .
O Mainkrw.v. 26
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 .... . .."
6% Bosn. L. E. B.
b. 1914 ..
4/.%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 .../ 35.25
420 Oſt. Goldrentel
4/.% Rum. Gold
von 1913 ...
9l.
4% Türk. Admin.
1.Badgad
48
Zollanl. 12.9
4/, % 1913 Ungarnl 26
281
4½-% 1914
4% Ung. Goldr ..! 26.5
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Berl. Handelsgeſ.
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Darmſt. u. Nt.=B
Deutſche Bank ...
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Vereinsbank ..
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Hyp.=Bk. .. . . .
Pfdbr.=Bk. . . . .
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank=
Metallbank . . . . . . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk.
Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.=Cr. Bk
Wiener Bankverein
A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
7O Dt. Reichsbahn
Borzge. ......."
Hapag........."
Nordd. Lloyd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
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6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm....
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werk=
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Brüning & Sohn..I
1288
165.75
126.5
101
161.25
167.25
116
147.5
153
133.5
138.5
135
203
160
34.5
159.5
302.5
124.75
200
15:I=
Ze.
167.75
ien
143.5
120
107.5
84.25
U9.5
236
152.5
25.5
Buderus Eiſen".
Cemen : Heidelberg
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Chem. Werke Alber
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„ Eiſenh. Berlin.
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205.5
308.5
236
37.5
246.75
148
80
90
69
122.5
122.25
138
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162.25
111. 25
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97
20
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Rac
318
125
Rrra
176
389.5
95.25
148.5
278
118.5
108
27.5
87
159.5
79
132.25
157.25
220.5
138.5
Mi
Seite 18
Urheberrechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau (Sa.).
Nachdruck verboten.
6)
Kein Laut, nur drüben in den Stallungen klirrte das Vieh
mit den Ketten, eine Kuh brüllte, und von der Hofſeite herüber
klang das Quietſchen eines Pumpenſchwengels. — Gerade wie
in Hoheneichen, daheim in der Altmark, — das waren liebe,
ver=
traute Geräuſche!
Ein leiſer Windhauch ſtrich durch die Zweige, vom Froſt
geknickt, fielen taumelnd welke Blätter — fröſtelnd ſchloß Raſſow
das Fenſter.
Sollte er wirklich ſchon zu Bett gehen? Eigentlich war er
noch gar nicht müde, trotz des anſtrengenden Jagdtages und der
etwas unruhig verbrachten vergangenen Nacht, denn da war er
erſt kurz nach Mitternacht in Czillary=Hart=Pußta eingetroffen,
hatte doch ein Stündchen mit Koloman zuſammengeſeſſen und
dann — der Einfachheit halber — gleich in einem der
Fremden=
zimmer des Erdgeſchoſſes kampiert.
Hanns=Martin brannte die Kerzen des ſechsarmigen, auf dem
Schreibtiſch ſtehenden Leuchters an, knipſte das elektriſche Licht
aus und ſteckte ſich eine neue Zigarette an. — Aber in den
duſ=
tigen, graublauen, zu der mit Putten und Amoretten bemalten
Decke emporſteigenden Rauchringen ſah er ein liebliches
Mädchen=
antlitz mit ſchweren goldenen Flechten, großen, tiefdunkelblauen
Augen und einem kleinen, lächelnden, kirſchroten Mund.
Raſſow ſchloß die Augen und träumte — träumte mit wachen
Sinnen. Bisher hatte die Liebe noch keine Rolle in ſeinem Leben
geſpielt, denn er war ein ernſter, faſt etwas ſchwerfällig
veran=
lagter Menſch, der neben dem Herzen auch den Verſtand ſprechen
ließ. Und dann hatte es ihm an geeigneten
Damenbekanntſchaf=
ten gefehlt. Von dem Gymnaſium in Schulpforta war er — erſt
nach der Provinz Sachſen, ſpäter nach der Neumark — in die
praktiſche landwirtſchaftliche, Lehre gekommen, hatte bei den
Gardehuſaren ſein Jahr abgedient, in Halle und Berlin an der
Univerſität ſtudiert, und als im vierten Semeſter kurz
nachein=
ander ſeine beiden Eltern ſtarben, mußte er als kaum
Sechsund=
zwanzigjähriger Hoheneichen übernehmen. Da gab es Arbeit
von früh bis ſpät abends, die nur durch eine zweimalige kurze
Reſerveübung unterbrochen wurde. Und der Verkehr in der
Nach=
barſchaft beſchränkte ſich auf gelegentliche Beſuche bei einem
älte=
ren, kinderloſen Ehepaar, Amtsrat Richter und Frau in Wülfnitz,
ſowie dem Forſtmeiſter Hartung, einem etwas menſchenſcheuen
und als Original bekannten Junggeſellen. — Dazu kamen dann
noch ein halbes Dutzend Treibjagdeinladungen und gelegentlich
Donnerstag, den 1 November 1928
ein kleiner Abſtecher nach der Reſidenz. Bis vor mehr als ſechs
Jahren der Krieg ausbrach. — Hanns=Martin hatte den Feldzug
von Anfang an mitgemacht, zunächſt im Oſten, ſpäter in der
Champagne, hierauf in Ruſſiſch=Polen und ſchließlich in
Rumä=
nien, war zweimal verwundet und zuletzt, ehe die Revolution
und der Zuſammenbruch kamen, im Kriegswirtſchaftsamt
beſchäf=
tigt worden. — Dann aber ſtürmte ſoviel auf ihn ein, daß es
volle zwei Jahre dauerte, bis er der wiederholten und
dringen=
den Einladung ſeines Freundes und Kriegskameraden, des
Grafen Tarouka, der ihn im Vorjahre einmal für acht Tage in
Hoheneichen beſucht hatte, Folge leiſten konnte.
Früher hatte Raſſow immer ungläubig gelächelt, wenn
ein=
mal von „Liebe auf den erſten Blick” die Rede geweſen war. Und
jetzt?! — Eigentlich war es ja Wahnſinn! Die Taroukas zählten
zu den begütertſten Magnaten Ungarns, nahmen hier ungefähr
dieſelbe Stellung ein wie in Deutſchland die Geſchlechter der
Pleß, Arenberg, Fürſtenberg und Iſenburg=Büdingen, waren
reichsunmittelbar mit allen möglichen Erzherzögen und
Fürſtlich=
keiten verſchwägert, und er — er war ein mäßig begüterter
ſchlich=
ter Landjunker, — ſaß auf einer Klitſche, die in der Größe einem
Vorwerk von Czillary=Hart=Pußta gleichkam.
Trotzdem: durch Koloman wußte Hanns=Martin, daß Gräfin
Sylvia, die bisher unter der Vormundſchaft des Grafen Johann
Erdödy geſtanden hatte, im Oktober mündig geworden war, und
— er hatte ja volle drei Wochen Zeit.
Unwillkürlich mußte Raſſow lachen, — lieber Himmel, da
baute er, der ſonſt ſo nüchtern und praktiſch dachte, die kühnſten
Luftſchlüſſer, rechnete mit Dingen und Möglichkeiten, die nur in
ſeiner Phantaſie exiſtierten, und vergaß darüber völlig, daß
drau=
ßen auf dem Gang üchzend und ſtöhnend die altersſchwache
Kaſtenuhr aushob, um die Mitternachtsſtunde zu ſchlagen.
Hanns=Martin ſtand auf, gähnte, öffnete das Fenſter und
warf den Reſt der Zigarette in das Dunkel des Parks, wo das
dürſterrot glimmende Feuer ſekundenlang wie ein winziges
Glüh=
würmchen leuchtete und dann kniſternd erlöſch. —
Eine dichte Wolkenwand hatte ſich vor die nach Weſten
wan=
dernde Mondſcheibe geſchoben, leiſe raunte und flüſterte der
Nachtwind in dem Efeu, der das Gemäuer umrankte. — Und nun
fielen klatſchend die erſten ſchweren Tropfen, trommelten hart auf
das vorſpringende Dach, — gleichmäßig, in ermüdendem Tonfall
rauſchte der Landregen hernieder.
Raſſow ſchloß den Fenſterflügel und drehte ſich herum. Aber
im nächſten Augenblick blieb er wie angewurzelt ſtehen:
„Nein, da hört doch alles auf!“
Ganz laut und deutlich ſagte er es, daß ſeine Stimme
ſelt=
ſam widerklang. — Mit der Hand rieb er ſich die Augen, griff
unwillkürlich nach dem Leuchter, aber ſein Arm ſank ſchlaff und
willenlos nieder.
Drüben, neben dem Kamin, ſtand eine hohe, ſchlanke
Frauen=
geftalt mit gelöſtem, goldrotem Haar, das in ſchweren Wellen
über das meergrüne Gewand herabflutete, bis zu den winzigen,
in vergoldeten Sandalen ſteckenden Füßchen.
Wafft uns
geſundheit
beuch Ralk
Kalkmangel im
Kör=
per ist die Ursache
vieler
Schwäche=
zustände. Kalzan,
hergestellt nach
Vorschrift der
Uni=
versitätsprofessoren
Emmerich und Locw,
sichert dem
Organis=
mus auf dem Wege der Ernährung alle Vorteile
kalkreicher Körpersäfte, Es ernährt Knochen und
Zähne, kräftigt den Herzmuskel, erhöht die
Aus=
dauer und steigert die Widerstandskraft gegendber
Krankheiten. /Dehmen Sie
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„Gräfin Sylvia!” Flüſternd hatte Hanns=Martin den 9
genannt, doch gleich darauf erkannte er ſeinen Irrtum.
Frau oder das Mädchen hatte ſchärfere Züge, der ſchmall
Mund war feſtgeſchloſſen und in den ſonderbar hellen
ſtand ein iriſierendes Leuchten. — Schwere goldene Sp
mit tafelförmig geſchliffenen Smaragden hielten das Ha
beiden Seiten der Schläfen feſt, ein koſtbarer Schmuck
vo=
ſelben altertümlichen Arbeit zierte den ſchlanken, ſchneeigt
Hals, und an der Bruſt funkelte wie geronnenes Blut
ei=
roter Rubin.
War es eine Halluzination, eine Täuſchung der err
überreizten Sinne?
Und plötzlich packte Raſſow ein namenloſes Grauen
Gefühl, etwas Unerhörtem, Unbegreiflichen gegenüberzuf
und jäh kam ihm die Erkenntnis: dies Weſen da iſt nich
Fleiſch und Blut wie ich.
(Fortſetzung folgt.)
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Donnerstag den 1. November 1928
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AONTAG
en 5. Nouember 1928, abends um 8 Uhr im
TADT. SAALBAU
LEDERKRANZ
KONZERT
Leitung: Kapellmstr. Friedel Fischer
Solist: Hans Hoeftlin
Werke von Buck, Moldenhauer, Hugo
Wolf und Franz Schubert
Carten bei Chr. Arnold, Musikalienhandl. am weißen
urm. Tapetenhaus Bell u. Rück, Waldstr. 1 und an
1er Abendkasse
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Atag, den 5. November, abends 8 Uhr, im Konkordiaſaal
Karl Ettlinger lieſt
aus eigenen Werken.
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Klavier-Abend
Reiman
de Radum
Dienstag, 6. November, 20 Uhr,
Turnhalle am Woogsplatz
Werke von
Beethoven, Cesar Frank, Chopin
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Christian Arnold
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Heute Donnerstag, 1. November, 81/, Uhr
erstmals, sowie folgende Tage
Oastspiel der großen Operetten-Revue:
Sannt ku us Labans
22 tarbenprächtige Bilder des Humors von
Walter René. — Musik: Emil Palm
SOLISTEN:
Hertha Loewe
Fritz Randow
Astrid Nissen
Heinz Evelt
Liese Pickard
Walter René
Lotte Reinecken
Franz Stick
Tamara
Akimowa und Kasinski
vom Petersburger Bailett
Die Prinzipal-Girls!
Eine der schönsten und reizendsten Schöptungen aut diesem
Gebiete. — S.rien-Erfolge in allen deutschen Großstädten.
erkennt man, daß 75 Prozent
aller Menschen fußleidend
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Im Lichke
der
Wissen-
schaft erkennt
man, daß das
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Abteilung: Geselligkeit
mstag, 3. Movember, ab 8 Uhr
aal‟, Waldstraße 33
nds, „Konkorc
and-Unterhaltung
ere Mitglieder mit ihren Angehörigen
je Freunde und Gönner sind freundl
(17676b
eingeladen.
Freitag, 2. Novbr, 20½ Uhr, in der
tädt. Akad. f. Tonkunſt, Eliſabethenſtr.
Vortrag über: „Der Koloſſerbrief und das
Ur=
chriſtentum”. — Johannes Thi. lemann,
Pfarrer in der Chriſtengemei ſchaft
Freiw. Unkoſtenbeiträge.
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Bei Einkaut von je 5 R.-Mark
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halten Sie ein Los gratls!
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Sonntag, den 4. November 1928, im Großen Haus des Landestheaters
„Ein Spiel aus dem Teben der Völker”
Kaſſenöffnung 14 Uhr — Spielanfang 14,30 Uhr — Ende 17 Uhr.
Eintrittspreiſe: Mk. 0.50 bis 2.00 — Kartenvorverkauf: Hausmeiſter,
Turn=
halle, Woogsplatz, Parfümerie Müller, Rheinſiraße 6.
(17636
Großes Haus 19.30—22.15 Uhr
Hessisches
Landestheater
Donnerstag,
1. November
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Große Oper von L. v. Beethoven
Preise: 1—10 Mk.
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T4, 5 (151-250)
KleinesHaus 1930—22 Uhr
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Ein Mysterium von Bernard Shaw
Preise: 1.20—6 Mk.
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Moosbergſtr. 49
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Taunusſtraße 15
Tel. 1190 L. Jung Diekenbach
Grüner Weg 86
Tel. 476 Konsumhaus Kröhl.
Kaupſtraße 44
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Liebtfrauenſtr. 115
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Schuſtergaſſe 8
Tel. 1230 Wae
Schillereck
Markt 1: Tel. 2517 Dammler & Walther
Arheilgerſtraße 58
Kiesſtraße 80
Tel. 4112
Tel. 3776 Meite KMeſſeee
Kaxlſtraße 102
Viktoriaſtraße 52
Tel, 2199
Tel. 3591
Geschäfts-Uebergabe U. Empfehlung
Ab 1. Novbr. wird die seither vo mir geführte
Restaurallon „Num Deulschen Hol”.
von Herrn Ludwig Roth übernommen. Meine
Apfelweinkeltierei führe ich weiter. Der
Kelterei-
ausschank erfolgt na h wie vor im Lokal.-Der
werten Kundschaft danke ich für das mir
ent-
gegengebrachte Vertrauen herzlichst und bitte,
dieses auch auf meinen Nachfolger- übertragen
zu wollen. Hochachtungsvoll
Adam Wolf und Frau
Bezugnehmend auf Obiges gestatte ich mir, der
werten Kundschaft. Nachbarschaft, Freunden,
Bekannten und Sangesbrüdern die von mir
über-
nommene Restaura ion bestens zu empfehlen
Ausschank „Rummel-Spezialbier‟
Gute Weine — f. Apfelweig — hürgerl chen Millagstich
Hochachtungsvoll
Ludwig Roth und Frau
Waldstraße 23, Nähe Saa baustraße
(früher Inh. der Rest. Michael Roth, Roßdörferstr.)
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stattfindenden
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empfehle ich meinen neuerbauten Saal. Die
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Vortrag von Frau Dr. Jakob, am 2. November 1928, abends 8 Uhr, im Heaghaus, Luisenstr. 16.
über die Elektrizität im Dienste der Hausfrau, insbesondere:
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Seite 20
Donnerstag den 1. November 1928
Nummer 30
auEuenauerai
DER ERSTF EUROPAISCHE WACEH,DERINGROS:
WGEB
Die CITROEN-Werke
haben ihr Fabrikations=Pro,
gramm, unter Beibehaltung
des bekannten und bewährten
Werzylinders, nunmehr auch
auf einen Sechssvlinder
aus=
gedehnt, der intolge seiner
technischen Durchbildung
und seiner vorbildlichen
Aus=
führung das preiswerteste
Fahrzeug aut dem
europä=
ischen Markt darstellt, und
dessen auftallende Vorzüge
bisher nur Fahrzeugen weit
höherer Preisklasse
vorbe=
halten waren.
Auf Grund jahrelanger Er=
(ahrung ist also der
Sechs=
z inder 9/45 P8 Type C 6
entstanden.
Abweichend von der Norm
bilden bei unsern neuen
Mo=
dellen Chassis und Karosserie
ein sorgfältig durchgebildetes
einheitliches Ganzes mit dem
Ergebnis erhöhter Festigkeit
und wesentlich vermindertem
Gewicht.
Breitere Spir in Verbindung
mit obigen Eigenschaften
ver=
leihen den neuen
Konstruk=
tionen eine unvergleichlich
sichere Lage auf schlechter
Straße bei großer
Geschwin=
digkeit und in engen Kurven.
Die Aufbauten mit ihrer
mo-
dernen Linienführung
ent-
sprechen dem Bedürfnis nach
Platz und Bequemlichkeit. Die
auffallend lange Haube mit
hohem Kühler gibt dem
Wagen eine besonders
ele=
gante Linie.
Statischer und dynamischer
Massenausgleich der sich
drehenden Teile, 4-
Punktauf=
hängungdes Motors in großen
Gummilagern, schalten jede
Wibration aus und lassen den
Insassen vergessen, daß es
sich um ein mechanisch
fort=
bewegtes Fahrzeug handelt.
Technische Einzelheiten, TTüſleF P
Bohrung und kub 723100.
Spannungsregulierende
Bosch=Zünd- und
Anlaßan=
lage. Luft=, Oel= und
Brenn-
stoff=Eilter. Einscheiben=
Kupplung, 5=Ganggetriebe,
Wasserpumpe, Servo=
Vier=
rad,Bremse (Saugluftbremse
Lizenz Westinghouse), Schräg
liegende Vorder= und
Hinter=
federn. Sehr weiche und
stoß=
freie Lenkung.
BESONDERE KENN=
ZEICHEN DES WIER-
ZYLINDERMODELIS.
Brennstofkbehälter unter der
Haube,40 Lt. Inhalt. Spezial-
Reservetank.
Geschwindis=
keit des Fahrzeugs ca 85km
pro Stunde.
BESONDERE EINZEL
HEITEN DES SECHS=
ZHLINDER-MODELL.S:
Nockenwellen=Antrieb durch
geräuschlose Kette.
Hinten=
liegender Brennstoffbehälter
mit großem
Passungsvermö=
gen (ca. 60 Lt. Reservetank
von 10 Lt. unter der Haube
mit eingebautem Unterdruck-
Förderer. Geschwindigkeit
ca. 105 km.
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(7 Fabr. Knäpper-Brot in Rheinland u. Westf
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Fſt. Nordſ=Bra ſchellfiſch Pfd.0.
Fſt. Nordſ.=Goldbarſch, v. K. , 0.
Fſt. blutfriſche grüne Heringe „0
Allerfeinſter Seelachs,
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Nordſee=Kabeljau,
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gep. im Schn Pfd. 0.
Edel=Filet, ohne Hautu. Grät.,
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„lußf ſche, Breſem
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aus d. Pfanne, Pfd. 0.60), nur d. fein
Tägl. friſch aus dem Nauch, füße u.
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Fliſch eingetroffen garantiert neue
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10 P
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Stck. 7 Pfg., 10 Sick. 60 Pfg.
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Geksufte Apparate werden auf Wunsch bis Weihnachiell
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zurückgestellt.