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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentiiche iAuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 303
Mittwoch, den 31. Oftober 1928.
191. Jahrgang
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Darm=
ſtädier und Nationaibank.
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Geb. 17
20 3
Geb. 73
Die Hälfte der Fahrt zurückgeiegt.
Teilweiſe im Sturm.
Der Abflug des Luftſchiffes hat die amerikaniſche
Bevölke=
g einigermaßen in Erregung verſetzt, was ſich am
ſinnfäl=
ten darin ausdrückt, daß die Gerüchtemacherei blüht. Zunächſt
rde das Luftſchiff überall geſichtet, auch an den Orten, die es
z beſtimmt nicht überflogen hat. Ernſthafter ſind ſchon die
üchte über eine Sturmfahrt des „Graf Zeppelin”. Sie ſind
ürlich nicht ganz aus der Luft gegriffen. Tatſächlich haben
verſchiedenen Tiefs über dem Ozean das Luftſchiff wegen der
delbildung und Sturmgefahr veranlaßt, geringe
Kursabände=
gen vorzunehmen. Aber die Sachverſtändigen in Amerika, die
Luftſchiff beſichtigten, ſind durchweg überzeugt, daß das
tſchiff mühelos den Flug ſchaffen wird. Schlimmſtenfalls tritt
2 geringe Verzögerung in der Fahrtdauer ein. Im übrigen
int es, daß das Luftſchiff wieder in beſſere Wetterverhältniſſe
einkommen wird, die ihm geſtatten, die Motoren mit voller
aft laufen zu laſſen.
41
*Konkordat,
Kurie und Internationalisius.
geregelt werden. Der amerikaniſche Konſul in Stuttgart wird
morgen ſelbſt nach Friedrichshafen kommen und, wenn die
Füh=
rung des „Graf Zeppelin” günſtig über das Betragen des Jungen
ausſagt, die erforderlichen Papiere ausſtellen. Er hat bereits zu Vor faſt zwei Wochen, am 16. Oktober, wurde an dieſer Stelle
erkennen gegeben, daß er ſich des Jungen annehmen will.
hune beſchäftigen, der ſich, wie bekannt, als blinder Paſſagier an
Bord des „Graf Zeppelin” eingeſchmuggelt hat, zeigen mit einer
die ihn beſonders intereſſieren, Zugang zu verſchaffen. So be= ſcher Seite die Forderung erhoben werden, daß fernerhin der
ſchaffte er ſich u. a. im letzten Sommer, als der Boxkampf Heeney
—Tunney ſtattfand, eine Uniform als Platzanweiſer und wohnte
dem Kampf aus nächſter Nähe bei. Als von San Franzisko ein innerhalb der vatikaniſchen Hierarchie ergänzten, und die Zahl
neuer Luxusdampfer „Malolo” zum erſten Male nach Honolulu der deutſchen konklavefähigen Kardinäle im Verhältnis zu der
Bord. Nur einmal hatte Terhune, der als Golfjunge von
Tur=
nier zu Turnier ganz Amerika durchwandert hat, Pech, als er ſich kans unter dem jetzigen rein nationaliſtiſch=italieniſchen Regime
mußte den Winter in Alaska verbringen.
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Während des Tages ſind nur ſpärlich Nachrichten über die
48 ihrt des „Graf Zeppelin” in Friedrichshafen eingelaufen, aber
ch den Meldungen, die in den frühen Abendſtunden
einge=
rigen ſind, läßt ſich der Standort ungefähr berechnen. Dieſe
98 eldungen lauten recht günſtig. Danach befand ſich der „Graf
ppelin” zwiſchen 17 und 18 Uhr etwa auf dem 35. Grad
weſt=
her Länge und zwiſchen dem 45. und 40. Grad nördlicher Breite.
möhe s zu dieſem Zeitdunkt hatte er alſo bereits ungefähr die Hälfte
r geſamten Strecke hinter ſich. Die Marſchſtrecke dürfte bereits
er 4500 Kilometer ausmachen. Sie iſt länger als die kürzeſte
Sute, weil das Schiff einen großen, nach Südoſten offenen
Sgen ausgeführt hat. Jetzt ſteuert es etwa in ſüdöſtlicher
Rich=
rig. Es iſt auch anzunehmen, daß es die Hauptſchwierigkeiten
S Tiefs bereits überwunden hat und mit günſtigem Mitwind
trch ein großes Hoch fährt. Unter dem Eindruck dieſer
Berech=
rngen werden die Ausſichten hinſichtlich der Zeit der Ankunft
heblich günſtiger beurteilt, als heute mittag. In Kreiſen des
rftſchiffbaues rechnet man jetzt wieder mit der Möglichkeit, daß
s Schiff doch noch im Laufe des Mittwochabend ankommt. Es
ird dann vom Wetter abhängen, ob es noch in der Nacht oder
ſt am Donnerstag morgen landet. Daß das Schiff ſchon bis
8t ausgezeichnete Zeit gemacht hat, geht am beſten aus einem
ergleich mit der Europafahrt hervor, bei der es gut 34 Stunden
iterwegs war und etwa 3000 Kilometer zurückgelegt hat, alſo
derſelben Zeit, die es für die bisherige Strecke gebraucht hat.
An Bord alles wohl.
Inzwiſchen liegt hier ein weiterer Funkſpruch von Bord des
Braf Zeppelin” vor, wonach ſich um ½3 Uhr nachmittags
Ber=
ner Zeit das Luftſchiff rund 600 Meilen öſtlich von Kap Race
cfand. Damit würde es ſich alſo bereits annähernd auf der
Kitte zwiſchen beiden Kontinenten befinden. Der am
Vormit=
vg eingeſchlagene Südoſtkurs wird beibehalten. Dieſe Angabe
Ɨßt nunmehr erkennen, daß Dr. Eckener beabſichtigt, das
Tief=
ruckgebiet zwiſchen Island und Schottland zu umfliegen. Die
Lahrſcheinlichkeit ſpricht nun dafür, daß das Luftſchiff entweder
panien oder Südfrankreich anſteuert, um von dort aus direkt
ach Friedrichshafen zu fliegen. Die Stundengeſchwindigkeit
=hwankt weiter zwiſchen 110 und 130 Kilometer. Wie weiter
emeldet wurde, iſt an Bord alles wohl und der Flug bisher
hne Zwiſchenfälle verlaufen. Seit 3½ Uhr nachmittags ſteht die
Deutſche Verſuchsanſtalt in Berlin=Adlershof in ſtändiger Kurz=
Dellenverbindung mit dem anfliegendem Luftſchiff. Die Zeichen
es „Graf Zeppelin” werden in Berlin außerordentlich klar und
eutlich empfangen.
Das Schickſol des blinden Paſſagiers.
Nach Meldungen von Bord des „Graf Zeppelin” muß der
in Bord befindliche blinde Paſſagier Geſchirr waſchen. — Nach
einer Entdeckung erhielt er zuerſt etwas zu eſſen, da er völlig
rusgehungert war. Er iſt übrigens kein Neuling auf dem Gebiet
des Umſonſtfahrens, da er bereits als blinder Paſſagier die
Jungfernfahrt des größten amerikaniſchen Motorſchiffes „
Cali=
ornia” mitgemacht hat. Die Angelegenheit des blinden
Paſſa=
giers dürfte in der Tat in einer allſeitig befriedigenden Weiſe
Ueber das Schickſal des blinden Paſſagiers an Bord des
Luſtſchiffes, Clarence Terhune, erklärt das amerikaniſche
Ar=
beitsdepartement: Wenn der blinde Paſſagier mit dem
Luft=
ſchiff in den Vereinigten Staaten gelandet wäre, hätte er auf
Grund des amerikaniſchen Einwanderungsgeſetzes auch wieder
mit dem Luftſchiff zurückbefördert werden müſſen. Da er jedoch
nach Deutſchland fährt, ſo muß es Deutſchland überlaſſen
blei=
ben, über das Schickſal des blinden Paſſagiers zu entſcheiden.
Uebrigens hat in einem anderen Falle ſich die amerikaniſche
Ein=
wanderungsbehörde einem jungen Deutſchen gegenüber, der
ohne gültige Ausweiſe als blinder Paſſagier den Dampfer
„New York” zur Ueberfahrt benutzt hatte, ebenfalls nachſichtig
erwieſen, und der Betrefſende hat ſpäter in den Vereinigten
Staaten auch eine Stellung gefunden.
Von beſonderem Intereſſe iſt es, daß das amerikaniſche
Marineamt eine Anzahl von Marine=Radioſtationen bereit
ſtellte, um die Fahrt des Zeppelin für militäriſche Zwecke
aus=
zuwerten. Jede Nachricht, die von Bord des Luftſchiffes
ge=
ſendet wurde, wurde aufgefangen und daraus auf die jeweilige
Poſition geſchloſſen. Bereits zwei Minuten ſpäter wurde dann
die amerikaniſche Flottenleitung darüber unterrichtet. Ein
Marinebeamter erklärte dazu, daß der Flug des „Graf Zeppelin”
die beſte Gelegenheit ſei, um die cmerikaniſchen Radioſtationen
auf die Beobachtungen eines herannahenden „Feindes” zu
prüfen.
Die letzten Standortsmeldungen.
American Banker meldet den Standort des „Graf Zeppelin”
um 16,40 Uhr M.E.3. mit 52,30 Grad nördlicher Breite und
37,40 Grad weſtlicher Länge.
Dieſe Poſition erfährt durch einen zweiten Funkſpruch von
Bord des Luftſchiffes an die Werft in Friedrichshafen eine
Be=
ſtätigung, wonach das Luftſchiff um 13 Uhr M.E.3. 52,30 Grad
nördlicher Breite und 40,20 Grad weſtlicher Länge als Standort
angab.
Gegen 7 Uhr M.E.3. ſichtete der deutſche Dampfer „München”
das Luftſchiff auf 50,20 Grad nördlicher Breite und 31,29 Grad
weſtlicher Länge, auf halbem Wege zwiſchen Neufundland und
Irland.
Friedrichshafen in Erwartung
des „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen, 30. Oktober.
In Kreiſen des Luftſchiffbaues rechnet man jetzt damit, daß
der „Graf Zeppelin” doch erſt am Donnerstag vormittag hier
eintreffen wird. Es wäre zwar möglich, daß er ſchon am
Mitt=
woch im Deutſchland wäre, aber den Heimatshafen erſt nach
Eintritt der Dunkelheit erreichen könnte. In dieſem Falle wird
das Schiff wahrſcheinlich die Nacht über kreuzen oder einen
Um=
weg etwa über Berlin machen, um dann bei Tageslicht in
Fried=
richshafen landen zu können. Inzwiſchen ſind hier alle
Vorberei=
tungen für den Empfang im Gange. Die Hotels ſind bereits
überfüllt. Der Luftſchiffbau hat diesmal Gelegenheit geſchaffen,
daß möglichſt viele Leute die Landung des Luftſchiffes aus der
Nähe beobachten können. Er hat einen Teil des Platzes für die
zu erwartenden Zuſchauermengen zur Verfügung geſtellt.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, 29. Oktober.
in einem Artikel „Konkordat und Kurie” darauf hingewieſen, daß
Die Blätter, die ſich weiterhin intenſiv mit dem Fungen Ter= Preußen bei ſeinen Konkordatsverhandlungen als Gegenleiſtung
für ſeine pekunjären Opfer die Frage der Internationalität des
Zuſammenſtellung von Terhunes früheren Abenteuern, daß er Vatikans anſchneiden müſſe. Beim Abſchluß eines
ſtaatsrecht=
es mit großer Gewandtheit verſtanden hat, ſich zu Ereigniſſen, lichen Vertrags zwiſchen Preußen und der Kurie ſolle von
deut=
deutſche Nachwuchs, aus dem ſich die wichtigen und hohen Poſten
auslief, hatte er Terhune ebenfalls als blinden Paſſagier an Zahl der deutſchen Katholiken ſtehen müßte. Die Lage des
Vati=
auf einem nach Alaska beſtimmten Dampfer einſchmuggelte, des Fascismus verlange die „Entitalieniſierung” der höchſten
Das Schiff war das letzte des Sommers geweſen, und Terhune Behörde der katholiſchen Chriſtenheit in Rom. Wenn bisher der
Zuſtand aufrechterhalten worden ſei, den man im Jahre 1870
bei der Eroberung Roms und der Vernichtung des Kirchenſtaates
vorgefunden habe, und wenn deshalb faſt vorwiegend italieniſche
lirchliche Würdenträger den Geſchäftsgang und die Politik der
Kurie beſtimmt hätten, ſo ſei es heute an der Zeit, dieſen
Zu=
ſtand zu ändern. Der Vatikan müſſe zu Zeiten, in denen der
Nationalismus ein internationales Denken und Handeln im
italieniſch geborenen oder erzogenen Klerus zweifellos erſchweren
oder unmöglich mache, ſeine leitenden Männer aus der ganzen
Welt wählen, alſo wirklich international werden.
Es iſt bezeichnend, daß heute von treu katholiſcher Seite die
gleiche Forderung erhoben wird. Es war bereits geſagt worden,
daß die Amerikaner im vergangenen Jahre in Rom anregten,
dieſe Internationaliſierung in Angriff zu nehmen, jetzt druckt die
„Neue Züricher Zeitung” unter der Ueberſchrift „Die
amerika=
niſchen Katholiken und die Internationalität der Kirche” in ihrer
Nummer vom 27. Oktober nachfolgende Auslaſſung der Prager
„Katholiſchen Korreſpondenz” ab.
„Die Prager „Katholiſche Korreſpondenz” veröffentlicht den
Vortlaut einer „an den Hl. Vater, an alle Kardinäle, Erzbiſchöfe,
Apoſtoliſchen Vikare, Ordensgeneräle und Rektoren der
katho=
liſchen Univerſitäten” verſandten, von drei amerikaniſchen
Katho=
liken im Namen und Auftrage von vielen Glaubensgenoſſen
unterzeichneten Denkſchrift, die darauf hinweiſt, daß die Völker
an die Internationalität der katholiſchen Kirche nicht glauben,
ſolange die Regierung der Kirche tatſächlich einem Volke
anver=
traut ſei. Die Gegner der Kirche können immer wieder ſagen:
„Eure Lehre deckt ſich nicht mit dem wirklichen Tatbeſtand, denn
der Papſt, die Kardinäle, die päpſtlichen Legaten und Nunzien
ſind faſt alle Italiener.‟ Es werden daher einige Forderungen
erhoben, von denen folgende beachtenswert erſcheinen: Die
Kar=
dinäle ſollen aus allen Nationen, und zwar im Verhältnis zur
Zahl der Katholiken gewählt werden. In die päpſtliche
Diplo=
matenſchule ſollen die begabteſten Prieſter aus allen Nationen
im rechten Zahlenverhältnis aufgenommen werden. Die
Kardi=
näle ſollen die Biſchöfe ihrer Nation mindeſtens alle fünf Jahre
beſuchen. Die Verfaſſer der Eingabe meinen, über dieſe
Forde=
rungen könnte vielleicht „beim nächſten allgemeinen Konzil
ver=
handelt werden”. Im Anhang ſprechen ſie den Wunſch aus, daß
in der Kirche mehr der Geiſt der Einfachheit und
Beſcheiden=
heit nach der Art des Hl. Franziskus von Aſſiſſi herrſchen möge,
der vielleicht heutzutage die Herzen der Menſchen gewinnen
könnte.
Die Amerikaner ſind freimütig genug, den italieniſchen
Mon=
ſignori anzudeuten, daß auch zu den Verhandlungen über die
Einheit der Kirchen Nichtitaliener herangezogen werden müſſen,
ebenſo zu den Verhandlungen über die römiſche Frage. In Rom
möchte man über die ganze Angelegenheit am liebſten mit
über=
legenem Schweigen hinweggehen. Die Prager „Katholiſche
Korre=
ſpondenz” meint aber, daß „viele, viele Katholiken, auch
außer=
halb Nordamerikas, Prieſter und Laien, ſie der Hauptſache nach
mitunterzeichnen würden”. Mit dem Wegfall des Kirchenſtaates
müſſe der internationale Charakter der Kirche auch bei den
vati=
kaniſchen Behörden mehr zum Ausdruck kommen. Das ſei um
ſo notwendiger, als der neue Koder die Zentraliſierung der
Kirchenverwaltung noch vermehrt habe. Auch die Forderung
nach größter Einfachheit findet die Billigung der „Katholiſchen
Korreſpondenz‟. Sie ſieht eine Zeit kommen, „da der freie Papſt
ſchlicht und einfach durch die Straßen Roms und anderer Städte
ſchreiten wird. Und die Kirche wird darob nichts verloren haben.”
Das Blatt ſchließt: „Es erſcheint uns alſo nicht angezeigt, daß
die Denkſchrift der praktiſchen Amerikaner kurz abgetan werde.
Hinter den drei Namen ſtehen Millionen, denen das Wohl der
Kirche aufrichtig am Herzen liegt.‟ Der Aufſatz iſt gezeichnet
Dr. K. I., ſtammt alſo wohl vom Herausgeber,
Univerſitäts=
profeſſor Dr. Karl Hilgenreiner.”
Dieſe Ausführungen, die genau die gleiche Forderung
ver=
teidigen, die an dieſer Stelle für den Konkordatsabſchluß zwiſchen
Preußen und der Kurie verlangt wurde, waren bei Abfaſſung
des Artikels nicht bekannt. Sie beweiſen, daß dieſes Thema
be=
reits in den maßgebenden katholiſchen Kreiſen eindringlichſt
be=
handelt wird.
Seite 2
Mittwoch, den 31. Oktober 1928
Nummer 3
Die Reparationsfrage.
Die deutſche Anregung. — Hoeſch und Schacht
bei Streſemann. — Zurückweiſung
Poincard’ſcher Auffaſſung.
Der deutſche Botſchafter in Paris, Herr von Hoeſch, iſt vor
ſeiner Rückkehr nach Paris zuſammen mit dem
Reichsbankprä=
ſidenten Dr. Schacht in Wiesbaden bei Dr. Streſemann geweſen.
Er iſt inzwiſchen in Paris eingetroffen und hat Herrn Briand
bereits einen Beſuch abgeſtattet. Auch die übrigen deutſchen
Botſchafter in London, Brüſſel, Tokio und Rom ſind inzwiſchen
in den Beſitz ihrer Inſtruktionen gelangt. Soweit ſie nicht am
Dienstag bereits ihren Auftrag ausgeführt haben, wird das noch
am Mittwoch geſchehen. Gleiches wird auch in Waſhington
ge=
ſchehen, weil die Reichsregierung Wert darauf legt, von Anfang
an die Vereinigten Staaten über den Gang der Verhandlungen
auf dem Laufenden zu halten. Sinn und Zweck der deutſchen
Vorſtellungen haben wir bereits dargelegt. Es handelt ſich
nicht um eine Einladung, ſondern lediglich um eine
An=
regung, die zwiſchenſtaatlichen Beſprechungen über Zweck,
Zu=
ſammenſetzung und Aufgabenkreis der Kommiſſion, ſowie über
Ort und Zeitpunkt ihres Zuſammentreffens in Gang zu bringen,
wobei Deutſchland daran feſthält, daß eine
unab=
hängige Prüfung ſeiner Zahlungsfähigkeit
vorgenommen werden ſoll. Im übrigen wird alles
weitere dem Gang der üblichen diplomatiſchen Verhandlungen
überlaſſen. Gemäß dieſem Brauch werden die Botſchafter die
weſentlichen Ausführungen ihres Vortrages den Außenminiſtern
in Form eines aide mämoire überreichen und dazu noch
münd=
liche Ergänzungen geben. Es iſt kaum anzunehmen, daß ſie
ſo=
fort abſchließende Antwort erhalten, und dann werden die
wei=
terführenden Ausſprachen mit den Botſchaftern in Fluß kommen,
die Vorausſetzung der anſchließenden eigentlichen
Sachverſtän=
digendiskuſſion ſind.
Gerade des vegen halten wir es aber für notwendig, die
Auf=
faſſung zurückzuweiſen, die Herr Poincaré in ſeiner letzten
Sonn=
tagsrede zum Beſten gegeben hat, als er ſich bereit erklärte, alle
ihm vorgetragenen „Bitten” anzuhören. Eine Bitte kommt von
deutſcher Seite nicht. Der Wunſch auf Einberufung
der Kommiſſion iſt von Frankreich ausgegangen.
Deutſchland ſitzt als gleichberechtigter
Teil=
nehmer in der Kommiſſion. Es wird ehrlich
mit=
arbeiten und, ſoweit möglich, auch Vorſchläge machen; Bitten
werden von deutſcher Seite nicht kommen.
Unterredung des deutſchen Geſandten in Brüſſel
mit dem Miniſier des Auswärtigen Hymans.
Der deutſche Geſandte Horſtmann ſtattete heute mittag dem
Miniſter des Auswärtigen, Hymans, einen Beſuch ab und hatte
mit ihm eine Unterredung über die bevorſtehende Aufſtellung der
Sachverſtändigenkommiſſion. Die deutſche Regierung hat, wie
verlautet, den Wunſch, daß die Sachverſtändigen unabhängige
Perſönlichkeiten ſind, die auf Grund ihrer Sachkunde in
Finanz=
fragen berufen werden, was ermöglichen würde, daß auch die
amerikaniſchen Intereſſen in der Kommiſſion eine Vertretung
fin=
den. Miniſter des Auswärtigen Hymans behielt ſich vor, dem
deutſchen Geſandten in einigen Tagen von der Auffaſſung der
belgiſchen Regierung Mitteilung zu machen.
Der deutſche Schritt beim Foreign Office.
Der deutſche Geſchäftsträger, Botſchaftsrat Dr. Dieckhoff,
ſtattete heute nachmittag dem ſtellvertretenden Außenminiſter
Lord Cuſhendun im Auftrag der deutſchen Regierung einen
Be=
ſuch ab. Dr. Dieckhoff brachte hierbei den Standpunkt der
deut=
ſchen Regierung in der Reparationsfrage zum Ausdruck, wie er
in der Kabinettsſitzung vom 26. Oktober feſtgelegt worden iſt,
und übermittelte die Auffaſſung der deutſchen Regierung
hin=
ſichtlich des Zuſammentritts der Finanzkommiſſion, die auf
Grund der Genfer Beſchlüſſe der ſechs Mächte eingeſetzt werden
ſoll. Die Unterredung dauerte etwa eine Stunde.
Der deutſche Schritt in Paris.
Die deutſche Botſchaft veröffentlicht folgendes Communiqué:
„Der deutſche Botſchafter von Hoeſch hatte heute eine einſtündige
Unterredung mit Briand. Der kurz vorher nach Paris
zurück=
gekehrte Botſchafter benutzte dieſe Unterredung zunächſt zu einer
eingehenden Ausſprache allgemeiner Art. Im weiteren Verlauf
der Beſprechung wurde ein Meinungsaustauſch über die
Ein=
ſetzung des in Genf beſchloſſenen Sachverſtändigen=Ausſchuſſes
zur Regelung der Reparationsfrage angeregt. Botſchafter von
Hoeſch wird morgen mittag 12 Uhr von Poincaré in der gleichen
Angelegenheit empfangen werden.
Vom Tage.
Der kommandierende General der Befatzungstruppen hat in einer
Zuſchrift an das Zweibrücker Bürgermeiſteramt erklärt, die franzöſiſche
Gendarmerie werde um vier Mann verſtärkt werden, wenn bis zum
1. November keine Aufklärung des letzten Zweibrücker
Flaggenzwiſchen=
falles erfolge.
Eine Anleihe im Betrage von einer Million Pfund zu 6 Proz.,
zum Kurſe von 94 für die Stadt Saarbrücken iſt in London
mehrfach überzeichnet worden.
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen über
die Regelung des kleinen Grenzverkehrs, die während
des Sommers unterbrochen waren, werden laut amtlicher Mitteilung
in den erſten Tagen des November wieder
aufge=
nommen werden.
Die Nachwahl in Aſhton iſt zu Gunſten der
Arbei=
terpartei ausgefallen. Ihr Kandidat, Albert Belamy, erhielt 9567
(7451 be
der letzten Wahl), der Konſervative 7161 (8971), der Liberale
6874 (6
2) Stimmen. Mithin iſt der bisherige konſervative
Sitz an die Arbeiterpartei übergegangen.
Finanzminiſter Henrich *
Der frühere heſſiſche Finanzminiſter Konrad Henrich iſt
geſtern nachmittag 18.10 Uhr nach längerem Krankſein geſtorben.
*
Konrad Henrich wurde am 19. Mai 1864 zu Lang=Göns bei
Gießen geboren. Nach dem Beſuch des Realgymnaſiums beſtand
er im Jahre 1884 die Staatsprüfung für die mittleren
Juſtiz=
beamten und 1887 die für die mittleren Finanzbeamten. 1891
trat er als Kakkulator in das Finanzminiſterium ein, um dann
ſpäter zur Staatsſchuldenverwaltung überzugehen. Von 1898 bis
1917 verwaltete er das Amt des heſſiſchen
Staatsſchuldbuchfüh=
rers. Nachdem er ſchon von 1907 bis 1917 der Darmſtädter
Stadt=
verordnetenverſammlung angehört hatte, wurde er im Jahre 1917
beſoldeter Beigeordneter der Stadt Darmſtadt. In die Zweite
Kammer wurde er im Jahre 1911 gewählt. 1917 trat er auch in
den Provinzialausſchuß ein. Im Jahre 1919 entſandte ihn die
Demokratiſche Partei Heſſens als Abgeordneten zur National
verſammlung. Schon in den 90er Jahren war Henrich in
Bezie=
hungen zu Friedrich Naumann getreten, der damals Pfarrer in
Frankfurt a. M. war und deſſen politiſches Programm ihn ſtarl
beeinflußte. Er trat der Freiſinnigen Volkspartei bei und war
nach der Revolution einer der Begründer der Demokratiſchen
Partei in Heſſen. Bei der Bildung des erſten Kabinetts im Jahre
1919 übernahm er das Finanzminiſterium. Zu ſeinen
Fachkennt=
niſſen kam eine ſtarke politiſche Begabung, die durch eine
außer=
ordentliche Energie unterſtützt wurde. Die beſonders ſchwierige
wirtſchaftliche Lage unſeres Landes ſtellte ihn vor bedeutſame
Aufgaben. Während mehrerer Jahre ſtand er im Brennpunkt
der politiſchen Kämpfe in Heſſen. Aber auch die Gegner des
Verſtorbenen haben immer anerkannt, daß er ſtets ſeine ganze
Perſönlichkeit eingeſetzt hat, wenn es galt, für das Wohl des
Heſſenlandes einzutreten. Daran hinderte ihn auch nicht ein
ſchweres Darmleiden, das ſeine Geſundheit ſchon ſeit Jahren
untergrub. Erſt bei den heſſiſchen Landtagswahlen im
vergan=
genen Winter lehnte er eine abermalige Kandidatur für ſeine
Partei aus Geſundheitsrückſichten ab und trat dann nach den
Neuwahlen mit den übrigen Mitgliedern des Kabinetts Ulrich
von ſeinem Poſten zurück. Sein Leiden verſchlimmerte ſich in der
letzten Zeit, ſo daß er ſich am 22. d. M. einer abermaligen
Ope=
ration unterziehen mußte, deren Folgen er jetzt erlegen iſt.
Das beſſiſche Zigeunergeſetz
vor dem Geſetzgebungs=Ausſchuß.
*
Am Dienstag nachmittag ſetzte der 2. (Geſetzgebungs=) Ausſchuß
des Heſſiſchen Landtags die Beratungen über das Zigeunergeſetz fort.
Miniſterialdirektor Schwarz erſtattete das in der vorigen Sitzung
ge=
wünſchte juriſtiſche Gutachten. Er kam zu dem Schluß, daß
verfaſſungs=
rechtliche Bedenken gegen den Geſetzentwurf nicht beſtehen. Bezüiglich
der Definition Zigeuner bertrat er die Auffaſſung, daß auf den Lande
jeder wiſſe, was man darunter zu verſtehen habe. Ein Teil der
Aus=
ſchußmitglieder blieb bei gegenteiliger Anſicht. Der Innenminiſter ſchloß
ſich der Auffaſſung des Vertreters des Juſtizminiſteriums an und bat
um eine klare Entſcheidung. Der Ausſchuß nahm daraufhin einen
An=
trag Kaul an, der wünſchr, daß der Geſetzentwurf zurückgeſtellt wird,
um den Fraktionen Gelegenheit zu geben, dazu Stellung zu nehmen.
Die Regierung wird aufgefordert. Unterlagen über die behauptete
Zigeunerplag= vorzulegen. Cinſtimmige Annahme fand ein
Ergän=
zungsantrag Sturmfels, der die Regierung auffordert, dem Landtag
bal=
digſt die von den Kreiſen. Gemeinden und Städten erlaſſenen
Polizei=
vorſchriften gegen das Zigeunerunweſen zu unterbreiten. Annahme
fand ein Antrag Schreiber, wonach reichsgeſetzliche Regelung angeſtrebt
werden ſoll. Doch wird der Antrag nur den Fraktionen zugeleitet.
Die nächſte Sitzung des Ausſchuſſes findet am Dienstag, dem 6.
No=
bember, ſtatt. An dieſem Tage werden auch der 1. und 3. Ausſchuß
zu=
ſammentreten.
Die Lage des beſetzten Gebit.
Beſprechungen in Mainz. — Keinerlei Go Pr.
vorteile, ſondern Räumung als gutes .cht
verlangt.
Mainz, 30. Okt w.
Im Kurfürſtlichen Schloß zu Mainz fand heute unt vem
Vorſitz des Reichsminiſters v. Guérard eine Beſpre mo.
über die wirtſchaftliche und kulturelle Lag,
e=
beſetzten Gebietes ſtatt. Erſchienen waren u. a. de wf.
ſiſche Staatspräſident Dr. Adelung, Staats stär
Schmid, Reichskommiſſar Freiherr Langwerth v.
m=
mern, Vertreter des Verbandes der Stadt= und Landkre
He=
beſetzten Gebietes, des Wirtſchaftsausſchuſſes und des (
ſan=
ſchaftsausſchuſſes für die beſetzten Gebiete, ferner der Vi „
Sſi=
dent des Reichstages Eſſer, Vertreter des 19. Reichste „0.
ſchuſſes ſowie Vertreter der beteiligten Reichs= und Se
behörden.
Oberbürgermeiſter Dr. Külb, erſtattete al
Fm=
ſitzender des Verbandes der Stadt= und Landkreiſe des k zFen
Gebietes einen allgemeinen Bericht über die wirtſchaftlic
Fu=
turelle und ſoziale Lage im beſetzten Gebiet. Dieſe Ausfüh gen
wurden nach der wirtſchaftlichen Seite von Dr. Meesma ſud
Dr. Kalle namens des Wirtſchaftsausſchuſſes und nach de
si=
len Seite von Gewerkſchaftsſekretär Thomas namens des (
en=
ſchaftsausſchuſſes ergänzt. Von den Vortragenden wurd ür
das beſetzte Gebiet, keinerlei Sondervo ſil,
begehrt, ſondern lediglich die Räumung
dige=
ſetzten Gebietes als ihr gutes Recht verlgt,
Sie forderten Maßnahmen ſeitens des Reiches und der ver
auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet. Eine Wieder
üb=
rung eines Härtefonds wurde einmütig abgelehnt.
Reichsfürſorge für das beſetzte Gebie
Der Reichsminiſter für die beſetzten Ge
v. Guérard ging auf die Darlegungen und Wünſche 4 =in
zelnen Redner ausführlich ein. Er erwiderte, daß er es
ay=
gelegen ſein laſſe, im Rahmen der finanziellen Leiſtungsf Felt
des Reiches die vorgeſchlagenen Hilfsmaßnahmen zu prüf end
zu vertreten. Die Hauptfrage ſei die Erhaltunſn)
Feſtigung der Wirtſchaft im beſetzten Get
Bereits im Sommer ſei das Rheinminiſterium mit den L=rn
in Verbindung getreten, um auf Grund einer Denkſchri em
Reichstag die Unterlagen zur Ergreifung derartiger Maßt zei
zu verſchaffen. Die Fürſorgemaßnahmen für
be=
ſetzte Gebiet bewegten ſich darüber hinaus in verſchiedene
ch=
tungen: einmal in der Einwirkung auf die Beſchaffungs rtz
des Reiches, der Länder und der Kommunen zwecks Verm arg
der öffentlichen Ausgaben für die beſetzten Gebiete. (pin
komme in Betracht die Erhaltung des Kleinin)
Mittelſtandes, die Stärkung des kulturen
Lebens, die Förderung des freiwilligen
h=
nungsbaues ſowie die Erwägung von
Kreditmafh=
men, zum Teil vielleicht nach dem Vorbild des in der Zt
m=
zeit ſchon Geleiſteten. Der Miniſter wies beſonders auf d
et=
wendigkeit der Ueberweiſung von Mitteln der werteſcha
Erwerbsloſenfürſorge für Notſtandsarb
im beſetzten Gebiet hin, um dadurch der übergroßen 9
S=
loſigkeit zu ſteuern. Was die Penſionen und Fürſorgekof Uir
Beamte der Länder und Gemeinden, die in Beſatzungsang
F=
heiten tätig ſeien, betreffe, ſo ſei inzwiſchen erreicht worde aß
die bisher auf den 1. April 1924 beſchränkte Regelung a en
Zeitpunkt der Stabiliſierung der Währung, d. i. auf den AE.
1923, zurückdatiert worden ſei.
An die Ausführungen des Miniſters ſchloß ſich eine I Ste
Ausſprache an, an der ſich auch die anweſenden Mitglied ei
Reichstages ſtark beteiligten. Zum Schluß ſprach Oberl er
meiſter Dr. Külb namens der drei Verbände des beſetzte*e
bietes dem Miniſter den Dank aus für die Sachkunde ur a9
Verſtändnis, das den Wünſchen des beſetzten Gebietes ent r!.
gebracht wurde. Der Miniſter wies dann noch beſonders elſ
hin, daß er auf ſtändige Fühlungnahme mit den die WiſV
und Gemeinden des beſetzten Gebietes vertretenden Verl21
entſcheidenden Wert lege.
*Das Weltbild als Forſchungsproblem.
Von Proſ. Dr. Georg Anſchütz (Univerſität Hamburg.)
Weltbilder und Weltanſchauungen pflegen wir danach zu
unterſcheiden, ob ſie naiv oder kritiſch ſind. Die alten griechiſchen
Naturphiloſophen betrachteten als Urgrund alles Seins entweder
die Erde, das Feuer, die Luft oder das Waſſer. Obgleich uns
das heute kindlich anmutet, gibt es doch bei den Alten wie bei
den Naturvölkern Weltbilder, die noch weit unkritiſcher und
naiver erſcheinen. Bedeujete das Zurückführen auf ein
einheit=
liches Grundelement ſchon eine gewiſſe Abſtraktion, ſo beruht es
lediglich auf der Projektion von Seeliſchem in die Umwelt, wenn
dieſe als von über= und untermenſchlichen Weſenheiten belebt
oder beherrſcht gedacht wurde. Die Geſchichte der Philoſophie
zeigt uns, daß ſich die Begriffe von „naiv” und „kritiſch”
dauernd gewandelt haben. Ihre Entwicklung hat eine große
eindeutige Linie von der Naivität hinweg bis zum eigentlichen
Kritizismus, der im 18. Jahrhundert ſeinen bisher
bedeutend=
ſten Ausbau erfuhr und in Immanuel Kant ſeinen
Hauptver=
treter zeitigte. Die letzten beiden Jahrhunderte und vor allen
die jüngſte Vergangenheit beweiſen uns indeſſen, daß auch bei
Kant das letzte Wort über Naivität und Kritik noch nicht
ge=
ſprochen iſt, und daß vor allem bezüglich ihrer Bewertung die
Urteile gegenwärtig weit auseinandergehen. Während die einen
den Kritizismus und die kritiſche Methode des Denkens als die
einzige Grundlage zur Errichtung eines einwandfreien
Welt=
bildes hinſtellen, tvollen die anderen ihr Ziel nur auf dem Wege
über eine naive Verhaltungsweiſe erreichen. Sie meinen damit
allerdings nicht Naivität im altgriechiſchen Sinne. Sie denken
vielmehr an abſolute Freiheit vom Dogma, Unabhängigkeit von
Schulbegriffen und Unbefangenheit in bezug auf alle uns in der
Pelt entgegentretenden Erſcheinungen.
Wiſſenſchaft und Phtloſophie ſtanden zwar von jeher in
engem Zuſammenhang. Insbeſondere bildete im Altertum die
Naturforſchung einen ihr wichtigſten Teile, während ſie ſelbſt
die Natur und ihre Erkenninis als Hauptgrundlage betrachtete.
Aber grundſätzlich bildete ſich im Laufe der Jahrhunderte
zwi=
ſchen beiden ein immer ſtärkerer Gegenſatz heraus. Beſonders
im Gefolge des Kantiſchen Kritizismus ſtellten ſich die
ſogenann=
ten Natur= und Geiſteswiſſenſchaften immer ſchroffer einander
gegenüber. Man pflegt noch heute dieſen Unterſchied als etwas
Selbſtverſtändliches anzuſehen, und die Philoſophie unſerer
Tage ſetzt ihn entweder ſtillſchweigend voraus, oder ſie gelangt
nach langwierigen und umſtändlichen Gedankengängen zu ſeiner
Verkündung als Endergebnis:
Gerade die hiſtoriſche Betrachtung, wie ſie heute mindeſtens
in Anſätzen Gemeingut aller Gebildeten iſt, muß uns das
Rela=
tive und faſt Dogmatiſche jener Zweiteilung erkennen laſſen. Das
19. Jahrhundert weiſt an ſeinem Beginn beſonders deutlich das
Herauswachſen und die unendlich differenzierte Geſtaltung
natur=
wiſſenſchaftlicher Einzelforſchung auf. Das entſpricht der
ana=
lyſierenden und kritiſch=zerpflückenden Einſtellung des Kantiſchen
Geiſtes. Dieſer Werdegang läßt ſich in gerader Linie bis zur
Wende unſeres gegenwärtigen Jahrhunderts verfolgen.
Auf=
opfernde Kleinarbeit, die Sucht zu fortſchreitender Abſonderung
und wachſendes Spezialiſtentum ſind ſeine Merkmale. Abſeits
hiervon finden wir die großen ſynthetiſchen Einſtellungen von
Fichte, Schelling, Hegel bis auf Schopenhauer und Nietzſche.
Gegen das Ende dieſer Epoche gibt es zwar auch Verſuche, bie,
ähnlich den altgriechiſchen Naturphiloſophen, aus der
Einzelfor=
ſchung heraus das Weltganze erfaſſen. Aber der Blick bleibt
beſchränkt, das Ergebnis iſt mager. Mechanismus und
Materia=
lismus ſind das Ergebnis.
Wie das Wahrzeichen aus einer anderen Welt finden wir am
Anfang jener Epoche die Geſtalt Goethes. Wir werden ihm nicht
gerecht, wenn wir ihn nur als den großen Dichter betrachten, als
den ihn die Schulweisheit unſerer Tage noch hinzuſtellen pflegt.
Goethe ſelbſt war auf ſeine naturwiſſenſchaftlichen Schriften
be=
ſonders ſtolz, und er konnte es leichter verwinden, daß jemand
an ſeiner Dichtergröße zweifelte, als daß etwa ſeiner
Farben=
lehre die Anerkennung vorenthalten blieb. Die Naturwiſſenſchaft
des analytiſchen Zeitalters hat allerdings nichts unterlaſſen, an
ihr ſchärfſte Kritik zu üben und ſie ſchon als durch den älteren
Newton überholt hinzuſtellen.
Es charakteriſiert ebenſo die naturwiſſenſchaftliche wie die
weltanſchauliche Einſtellung unſerer Tage, wenn ſich neuerlich
die allgemeine Stellungnahme gegenüber den Goethe’ſchen
Ge=
dankengängen weſentlich gewandelt hat. Man mag immerhin
manches aus ſeinen Forſchungen ablehnen oder widerlegen. Das
Grundſätzliche in ihnen, jene überragende und umfaſſende
Be=
handlung aller Erſcheinungen beginnt ſich heute durch die ganze
Reihe der Naturwiſſenſchaften hindurch erneut Bahn zu brechen.
Das läßt ſich bei zahlreichen Einzelproblemen verfolgen. Was
Licht und Farbe betrifft, ſo arbeiten heute Phyſik. Chemie und
Aſtronomie an ihrer Erforſchung nicht minder als Biologie und
Medizin. Hat man doch inzwiſchen die ungeheure Bedeutung
jener Erſcheinungskomplexe ſowohl für unſer phyſikaliſch=
aſtro=
nomiſches Weltbild als auch für den Beſtand der pflanzlichen
und tieriſchen Welt wie des Menſchen erkannt. Daß die ſpezielle
Lichtforſchung und Strahlentherapie in der Medizin eine
wach=
ſende Bedeutung gewonnen haben, bedarf kaum der Erwähnung.
Selbſt in Krankenhäuſern fängt man an, die früher grau in grau
gehaltenen Wände durch farbige Bemalung zu beleben, u * auf den Patienten ebenſo pſychiſch wie phyſiſch ein.
ken. Endlich ſind in der Gegenwart Licht und Farbe w.*
Probleme der Pſychologie, der Ethnologie und der Aeſthe 2‟
worden. Es iſt heute für keinen an dieſem Problem irge
Beteiligten noch angängig, an den Forſchungsergebniſſer 2
Methoden des Nachbargebietes mit Stillſchweigen vorü Te
gehen. Zwiſchen den einzelnen Diſziplinen, gleichgültig, o.
ſie als natur= oder geiſteswiſſenſchaftlich im alten Sinne b.4
tet, iſt ſtändige Fühlungnahme geboten. Es wäre ein Rück 20
wollte der Einzelne ſich noch im Sinne des vorigem Jal k”
derts abſondern und ſeine Forſchungsarbeit gänzlich unabl i
betreiben.
Es kann nicht ausbleiben, daß das alte Dogma vol *
Natur= und Geiſteswiſſenſchaft immer mehr als ſolches e
wird und daß ſich neue Betrachtungsweiſen anbahnen, d—
auftauchenden Probleme wahrhaft unbefangen und unbeſ *
durch Schulweisheit, in dieſem Sinne alſo wieder „naiv *
folgen. Dadurch verändert ſich wie von ſelbſt auch die p. *
phiſche Einſtellung unſerer Tage. Man hat nicht zu Unre *
hauptet, daß ſeit rund 30 Jahren in das Gebiet der Wiſſer!“
wie vor allem in das der ſyſtematiſchen Weltanſchauung
ein gewiſſer Zug zum Irrationalen und zum Myſtiſchen
drungen ſei. Wenngleich in der Gegenwart gewiſſe Ueb
2.
bungen nicht ausblieben, ſo liegt doch eine richtige Erke. „.
zugrunde. Nicht nur die gegenſeitige Ablöſung der verſch.
artigſten Weltbilder in der Geſchichte, ſondern vor allem d
ſteten Erfolgen fortſchreitende Naturwiſſenſchaft haben
daß die Welt, auch wvenn ſie in ſich etwas Ueberzeitliches
T*
Abſolutes bedeutet, für uns doch immer nur als etwas 2
des und ſich Entwickelndes erſcheinen muß. Daraus verſteh."
m
den ſtillſchweigenden Verzicht vieler Forſcher, gewaltſam z1
=
Weltbildern vorzudringen, die ſchließlich nur menſchlichem
heitsbedürfnis und Syſtematiſierungsdrang, nicht aber der
lichkeit entſprachen. Andererſeits begreift man, daß in die 2
wiſſenſchaft von heute mancher Gedanke Einzug gehalten ha. *
man früher in das Gebiet der Geiſteswiſſenſchaſt oder 99"
Philoſophie im engeren Sinne verwvieſen hätte.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Der Bibliotheksrat an der Handſchriftenabteilune
Preußiſchen Staatsbibliothek Dr. phil. Joachim Kirchner hat
Nuf als. Direktor an die zu den Städtiſchen und Univerſitätsbiblie.
n Frankfurt a. M. gehörige Freiherrl. Carl von Rothſchildſche
liche Bibliothek als Nachfolger des in den Ruheſtand getretenen. ”
Berghöffer erhalten.
Nummer 303
Mittwoch, den 31. Oktober 1928
Geite 3
ſe d4
10Jahre Reichsarbeitsminiſterium
Die entſcheidende Errungenſchaft der Sozialpolitik: Der Menſch wieder im
Mittelpunkt der Wiriſchaft. — Die Brücke zur Produktionspolitik. — Ausgleich
der ſozialen Gegenſätze. — Noch Not und Elend genug.
Die Zehn=Jahr=Feier
im Feſtſaal des Miniſteriums.
Reichsarbeitsminiſter Wiſſell über Wege
deutſcher Sozialpolitik.
Berlin, 30. Oktober.
Anläßlich ſeines zehnjährigen Beſtehens fand heute vormittag
im geſchmückten Feſtſaal des Reichsarbeitsminiſteriums eine Feier
ſtatt, an der zahlreiche Gäſte teilnahmen, u. a. Staatsſekretär
Dr. Meißner, Reichstagspräſident Loebe, Reichskanzler Müller,
Die Reichsminiſter Dr. Curtius und Dr. Hilferding, die Vertreter
der Länder, der preußiſche Miniſter für Volkswohlfahrt Dr. Hirt=
Jiefer, die Staatsſekretäre der Reichsminiſterien, ſowie zahlreiche
Vertreter der Staatsbehörden, faſt alle Beamte des
Reichs=
arbeitsminiſteriums und eine große Anzahl von Vertretern
bei=
der Parlamente und der Wirtſchaft.
Nach einem Muſikvortrag ergriff Reichsarbeitsminiſter Wiſſell
das Wort zu ſeinem Feſtvortrag. Er bezeichnete das Werk des
Miniſteriums als Ausdruck von Ideen, die nicht heute kommen
und morgen verſchwinden, ſondern dauernd im geſchichtlichen
Werden unſeres Volkes wirken. Schon im einleitenden Teile
ſeiner Rede gedachte der Miniſter in herzlich warmen Worten
ſeines unmittelbaren Amtsvorgängers Dr. Brauns, der nicht nur
ein Amt, ſondern ein Werk hinterlaſſen habe. Mit dieſem Wort
des Gedenkens und des Dankes an Dr. Brauns verknüpfte der
Miniſter die Anerkennung der von den Beamten, Angeſtellten
und Arbeitern ſeines Miniſteriums geleiſteten Arbeit. Die
ent=
ſcheidende Errungenſchaft der Sozialpolitik der
Nachkriegsjahre liegt, ſo erklärte der Miniſter, in der Tatſache,
daß der Menſch wieder in den Mittelpunkt der
Wirtſchaft gerückt iſt. Die Verfaſſung der Deutſchen
Repu=
blik ſchuf die Grundlagen, worauf das neue Gebäude der
deutſchen Sozialpolitik errichtet werden konnte,
chuf die gleichberechtigte Mitwirkung des
Arbeit=
nehmers an der Regelung ſeiner
Arbeitsbedin=
gungen. Betriebsrätegeſetz, Schlichtungsordnung,
Arbeits=
gerichtsgeſetz ſeien Schöpfungen dieſes neuen Geiſtes, haben
Für=
ſorge in Recht verwandelt. Der Miniſter betonte, daß noch
allzu viel Not und Elend zu tilgen übrig
ge=
blieben ſei. Aber das Reichsarbeitsminiſterium hat ſich nicht
damit begnügt, dafür zu ſorgen, daß unverſchuldetes Elend
ge=
mildert werde, ſondern als ſeine nicht minder wichtige Aufgabe
erkannt, Not und Elend vorzubeugen. So wurde der
Betriebs=
ſchutz aufgebaut und wurden umfaſſende Unterſuchungen
einge=
leitet. Auch die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit gehört zu der
großen Aufgabe der vorbeugenden Sozialpolitik. Das
Reichs=
arbeitsminiſterium hat durch eine umfaſſende
Organiſation der Arbeitsvermittlung
die Reibungen und Stockungen auf dem Arbeitsmarkt zu
ver=
ringern verſucht. Neuaufbau der Berufsberatung, Regelung der
Berufsausbildung dienten dazu, die Bedürfniſſe des Arbeiters
und die der Arbeit einander zu nähern. Bei alledem hat das
Reichsarbeitsminiſterium wie die Tatſache unterſchätzt, daß es
Die Wirtſchaft iſt, die den Rechten des Arbeiters erſt die
Möglich=
keit praktiſcher Auswirkung gibt. Je mehr die Sozialpolitik ſich
von der reinen Fürſorge entfernte, um ſo enger wurden die
Beziehungen zur Wirtſchaftspolitik. Das
Reichs=
arbeitsminiſterium hat ſich bemüht, niemals zu vergeſſen,
daß der Anteil der Arbeiterſchaft am Ertrage
der Wirtſchaft nur dann ſteigen kann, wenn
die=
ſer Ertrag ſelbſt ſteigt, — daß jede gute
Sozial=
politik auch ein Stück Produktionspolitik
dar=
ſtellt. Zur Lohnpolitik übergehend, bemerkte der Miniſter:
Die Lohnpolitik verſucht die ſchwache Stellung des einzelnen
Ar=
beiters im Arbeitsvertrage zu ſtärken, indem ſie den Vertrag
zwiſchen Organiſationen zur Grundlage des Arbeitslebens macht.
Die Strecke Weges, die in dieſen zehn Jahren zurückgelegt wurde,
mag klein erſcheinen gemeſſen an unſeren Wünſchen, aber ſie iſt
unendlich ſchwer geweſen. In langjähriger Mitarbeit im Genfer
Internationalen Arbeitsamt habe das Miniſterium den Beweis
eines ebenſo guten wie energiſchen Willens zur internationalen
Sozialpolitik erbracht. Der Miniſter erklärte zum Schluß, ihm
ſei es vor allem heute darauf angekommen, noch einmal den Geiſt
lebendig werden zu laſſen, den die deutſche Sozialpolitik durch
die faſt übermenſchlichen Schwierigkeiten dieſer Jahre bis zu
dem Punkt geführt hat, an dem wir heute ſtehen. Der vor uns
liegende Weg werde gewiß nicht leichter ſein, aber die Opfer
werden ſich lohnen, wie ſie ſich in der Vergangenheit gelohnt
haben.
Reichskanzler Hermann Müller fordert
Mehr=
arbeit unter Anſpannung aller Kräfte.
Hierauf ſprach Reichskanzler Hermann Müller dem
Reichs=
arbeitsminiſter ſowohl im Namen der Reichsregierung wie auch
in ſeinem eigenen Namen die herzlichſten Glückwünſche anläßlich
des zehnjährigen Beſtehens des Reichsarbeitsminiſteriums aus.
Zehn Jahre ſeien, ſo führte er weiter aus, wohl nur eine kurze
Spanne Zeit. Sie ſeien aber für unſer Vaterland ein ſchwerer
Schickſalsabſchnitt ſeiner Geſchichte. Deutſchland habe das
Men=
ſchenmöglichſte geleiſtet und dürfe daraus auch das Recht für
eine ſolche Gedenkfeier entnehmen. Heute würde wohl niemand
mehr die Nützlichkeit der Zuſammenfaſſung all der Aufgaben, die
ſich aus den Problemen der Arbeit ergäben, in einer ſolchen
Be=
hörde beſtreiten. In allen Induſtrieſtaaten ſeien ähnliche
In=
ſtitutionen geſchaffen worden. Das
Reichsarbeitsmini=
ſterium habe einzig und allein den Intereſſen
der Allgemeinheit und dem Ausgleich der
ſozia=
len Gegenſätze zu dienen. Das ſei eine hohe und
ver=
antwortungsvolle Aufgabe. Der Reichskanzler erinnerte an jene
Jahre von 1918 bis 1920, in denen das Miniſterium, ſeine erſte
Entwicklung durchgemacht habe. Was auch immer das Ergebnis
der Reparationsverhandlungen ſein mag, auch in Zukunft
hätte Deutſchland große Laſten zu tragen. Und
aus dieſem Grunde würden natürlich auch
hin=
fort die Anſprüche an die Arbeiterſchaft des
deutſchen Volkes geſteigerte ſein, an die
Arbeits=
kraſt, die zu ſchützen eine der vornehmſten Aufgaben unſeres
Ar=
beitsminiſteriums iſt, das wohl mit Befriedigung auf ſeine
ge=
leiſtete Arbeit zurückblicken und das hoffentlich auch in der
Zu=
kunft im ſelben Maße zum Wohle des Volkes wirken kann.
Glückwünſche zum zehnjährigen Beſiehen
des Reichsarbeitsminiſteriums.
Im Namen des Reichstages ſprach ſodann
Reichstagspräſi=
dent Loebe dem Reichsarbeitsminiſter die Glückwünſche zur
heu=
tigen Feier aus. Er betonte, daß das Reichsarbeitsminiſterium
der freigebigſte und anſpruchsvollche Arbeitgeber Deutſchlands
ſei, kämen doch ein Drittel aller Vorlagen, die dem Reichstag
unterbreitet würden, aus dem Reichsarbeitsminiſterium, ſo daß
heute von den früheren Plänen einer Verſchmelzung oder einer
Aufhebung dieſer Behörde keine Rede mehr ſein könne.
Hierauf überbrachte der preußiſche Miniſter für
Volkswohl=
fahrt, Dr. Hirtſiefer, im Namen des Reichsrates dem
Reichs=
arbeitsminiſter die herzlichſten Glückwünſche für das zehnjährige
Beſtehen ſeines Miniſteriums. Er verwies in ſeiner Anſprache
auf die enge Zufammenaxbeit zwiſchen Reichsrat und
Reichs=
arbeitsminiſterium.
Sodann ſprach der Präſident des vorläufigen
Reichswirt=
ſchaftsrates, Dr. C. F. von Siemens, im Namen des vorläufigen
Reichswirtſchaftsrates die Glückwünſche zum zehnjährigen
Be=
ſtehen des Reichsarbeitsminiſteriums aus und ging in ſeinen
Ausführungen auf die engen Beziehungen zwiſchen Wirtſchaft
und Sozialpolitik ein.
Die Wünſche des Internationalen
Arbeits=
amtes in Genf.
H. B. Butler, ſtellvertretender Direktor des Internationalen
Arbeitsamtes in Genf, führte u. a. aus: Herr Direktor Albert
Thomas hatte die feſte Abſicht, heute hier anweſend zu ſein, und
nur der Umſtand, daß er in wenigen Tagen ſeine Reiſe nach dem
Fernen Oſten antritt, hat ihn daran gehindert. Ich fühle mich
in dieſem prächtigen Hauſe nicht mehr als Fremder. Sie haben
der deutſchen Zweigſtelle des Internationalen Arbeitsamtes ſeit
ihrer Errichtung im Jahre 1921 ein gaſtliches Dach geboten. So
eng und herzlich unſere perſönlichen Beziehungen auch ſind, ſie
ſind es nicht allein, die uns verbinden. Vor allem verbindet uns
die Tatſache, daß das Reichsarbeitsminiſterium und das
Inter=
nationale Arbeitsamt auf demſelben Gebiet tätig ſind, dieſelben
Zwecke verfolgen und die gleichen Methoden anwenden. Der
Krieg hat der Menſchheit klar zum Bewußtſein gebracht, wie ſehr
die verſchiedenen, unſere moderne wirtſchaftliche Geſellſchaft
be=
ſtimmenden Faktoren, ſowie die verſchiedenen nationalen
Ein=
heiten, die in ihrer Geſamtheit die heute beſtehende
Weltwirt=
ſchaft ausmachen, von einander abhängig ſind. In dieſer Aera
der intenſiven mechaniſchen Produktion iſt die Errichtung von
Arbeitsminiſterien zu dem beſonderen Zwecke des Arbeiterſchutzes
ein Beweis für den Geiſt unſerer Zeit, der einen geordneten und
demokratiſchen Fortſchritt zum Ziele hat. Ebenſo beweiſt die
Er=
richtung der internationalen Arbeitsorganiſation das
Vorhanden=
ſein dieſes Geiſtes auf internationalem Gebiete. Ich glaube, daß
die internationale Arbeitsorganiſation in den ſchwierigen neun
Jahren, die hinter uns liegen, nicht nur wertvolle und
weſent=
liche Dienſte geleiſtet, ſondern damit gleichzeitig die Grundlagen
des internationalen Friedens und der Sicherheit gefeſtigt hat.
Das Ergebnis der Schweizer Wahlen
Die politiſche Stabilität gewahrt.
EP. Baſel, 30. Oktober.
Nach den inzwiſchen eingelaufenen genauen Nachrichten
be=
ſtätigt ſich die von uns geſtern als wahrſcheinlich angenommene
Verteilung der Nationalratsmandate. Es erhielten: die
radikal=
demokratiſche Fraktion (Freiſinnig=Demokratiſche Partei der
Schweiz) 58 Sitze (59); katholiſch=konſervative Fraktion 46 (42);
Sozialdemokraten 50 (49); Bauern=, Gewerbe= und
Bürger=
gruppe 31 (31); liberale. Demokraten 6 (7); ſozialpolitiſche
Gruppe 3 (5); Kommuniſten 2(3); Parteiloſe 2 (0).
Daraus ergibt ſich, daß die politiſche Stabilität der Schweiz
gewahrt worden iſt, beſonders wenn man in Betracht zieht, daß
das Verhältnis zwiſchen der bürgerlichen und der ſozialiſtiſchen
Vertretung gleich geblieben iſt und daß die Verſchiebungen
innerhalb der bürgerlichen Parteien nur ſekundäre Bedeutung
haben. Der Mandatszuwachs der katholiſch=konſervativen
Frak=
tion um 4 Sitze iſt mehr einem Zufall als einem Anwachſen der
katholiſchen Wählerſchaft zuzuſchreiben. Man ſpricht denn auch
aus dieſem Grunde von der „Tücke des Proporzes”.
Charak=
teriſtiſch in dieſer Hinſicht ſind die Wahlergebniſſe vom Kanton
Baſel=Land. Dort erzielte die Freiſinnig=Demokratiſche Partei
15 813 Stimmen gegenüber 12880 Stimmen im Jahre 1925.
Dennoch mußte ſie eines ihre: beiden bisherigen Mandate an die
Katholiſch=Konſervative Partei abtreten, obſchon dieſe nur 7151
Stimmen erzielte, aber dafür mit einer kleinen Gruppe
Frei=
ſinniger, die ſich von der Mutterpartei abgeſplittert hat, eine
Liſtenverbindung eingegangen iſt. Dank ihrer vorzüglichen
Ox=
ganiſation konnte dieſe Partei auch in allen Orten, wo ſie
Man=
datszuwachs erhalten hat, ihre letzten Reſerven an die Urne
bringen. — In der Oſtſchweiz ertveiſt ſich die politiſche
Siabi=
lität etwas geringer als in der übrigen Schweiz, da dort die
Zerſerung dir den äußerſten Flügel des Bürgertums bildenden
Parteien noch ſezialiſtiſche Gewinne ermöglichte, während von
Zürich weg gegen Weſten der ſozialdemokratiſche Vormarſch zum
Steher kommt.
Die „Baſler Nachrichten” warnen in ihrer heutigen
Betrach=
tung ernſtlich vor der Illuſion, daß der der
verantwortungs=
bewußten Mitarbeit im Staate ſich entziehende Sozialismus, der
die Exiſtenzgrundlage des Landes bedrohe, zum Stillſtand
ge=
bracht worden ſei. Wenn man den feineren Strömungen im
Willensausdruck des Volkes nachgehe, ſo müſſe man ein leichtes
Anwachſen der ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Stimmen in
den größeren Städten gegenüber dem Jahre 1925 und 1922
feſt=
ſtellen, obwohl dies in der Verteilung der Mandate noch nicht
zum Ausdruck gekommen ſei. „Die Sozialiſten haben mit ihrer
Rieſenpropaganda Fortſchritte gemacht, die Bürgerlichen haben
mit ihren Anſtrengungen Reſerven in der Wählerſchaft mobil
gemacht. Das iſt nicht das nämliche! Die Anderen ſind in der
Offenſive, wir Bürgerlichen in der Defenſive.”
*Konzert.
Im vollbeſetzten Saale des Muſikvereins gab die
Geſangs=
lehrerin Frau Käthe Nowack mit ihren Schülerinnen einen
Vortragsabend. Wir halten es für durchaus begrüßenswert, daß
Singbefliſſenen Gelegenheit gegeben wird, ſich vor Zuhörern zu
produzieren. Dieſe Abende geben Rechenſchaft von den
Fort=
ſchritten der Lernenden und ſind deshalb auch daſeinsberechtigt,
ſelbſt wo die tatſächliche Leiſtung einer Beſprechung in der
Oef=
fentlichkeit nicht ſtandhält. So merkte man auch am geſtrigen
Abend allenthalben die Lehrfrendigkeit von Frau Nowack, die
Lernfreudigkeit der Schülerinnen; waren naturgemäß auch
An=
fängerleiſtungen zu verzeichnen, die zunächſt den Ausführenden
ſelbſt wohl mehr Vergnügen machten als den Zuhörern, ſo wird
dies wohl in kurzem bei den meiſten, geleitet von einer ſo
be=
währten Kraft wie Frau Nowack, anders werden. Und dann
bewieſen auch geſtern einzelne Damen (wir nennen die Namen
Engelter=Löſch, Minna Tramer, Herta Offenbächer, Gertrud
Ploch und Friedel Leichtweiß), daß ſie ſingen gelernt haben. Sie
zeigten durchweg Lobenswertes, ſoweit die Auswahl der Geſänge
die Kräfte der Ausführenden nicht überſchritt. Dies war der Fall
bei faſt allen Opernfragmenten, namentlich aber beim Duett aus
„Lohengrin”, deſſen Wirkung auch durch recht unnötiges
Schlep=
pen ſtark beeinträchtigt wurde. Aehnlich erging es der Arie aus
„Samſon”, die ſonſt, geſungen von der ſtimmbegabten Altiſtin
Minna Tramer, viel ſtärker hätte wirken müſſen; der begleitende
Vollblutmuſikant Hans Simon mußte ſeinem Temperament oft
Zugel anlegen. Es iſt bekannt, daß er ein ganz ausgezeichneter
Pianiſt iſt; die klangliche Reinheit, mit der er den „
Frühlings=
traum” ſpielte, die Grazie, mit der er Straußens „Ständchen”
brachte, zeigten es aufs neue. Außer den Obengenannten wirkten
noch mit Wilma Seriba, deren hübſche Stimme durch übergroße
Befangenheit ſich nicht recht entfalten wollte, Thea Köbrich und
Marlies Roth=Großmann, die, beide noch ſehr jung, im Beſitz
ausbildungswürdiger Mittel zu ſein ſcheinen.
O.
*Hanffigengldrucke.
Die zurzeit in den Räumen der Buchhandlung Müller & Rühle
ausgeſtellten Hanfſtaengldrucke zeigen vornehmſte Kunſt der
Repro=
duktion. Mit Abſicht wurde der Ausdruck „Kunſt” gewählt, der
zunächſt in Verbindung mit dem mehr Handwerksmäßigen der
Reproduktion nicht zu harmonieren ſcheint. Die Verbindung der
beiden Worte zeigt Entwicklungslinien auf, die von der Schwarz=
Weiß=Photographie mit ihrer faſt übertriebenen Regliſtik hinüber=
leiten zu den künſtleriſchen Vielfarbendrucken und ſchließlich
hin=
auf zu der Kunſt der Gemäldewiedergabe, wie wir ſie — in
ver=
ſchiedener Technik, aber auf durchaus gleichem künſtleriſchen
Niveau — in den Drucken haben, die unter den Namen Piper,
Medici und Hanfſtaengl bekannt ſind. Die leicht beklemmende
Vorſtellung, vor Wiedergaben zu ſtehen, weicht dem ſtarken
Ein=
druck, den die Betrachtung der Originale in uns auszulöſen
ver=
mag. Rein bildtechniſch ſtellen die Drucke in gewiſſer Beziehung
einen Fortſchritt ſchon gegenüber vorjährigen Erzeugniſſen dar.
So wirkt — um nur eins herauszugreifen — die Wiedergabe der
Farben nicht nur echt in der Abtönung, ſondern auch der Maſſe
der aufgetragenen Farbſchicht, die plaſtiſch herauszutreten ſcheint.
— Die Ausſtellung bringt in der Hauptſache Kunſt des 19. und
20. Jahrhunderts, als Einzelner hat ſich Caſpar David Friedrich
mit einem ſeiner romantiſchen Stimmungsbilder hinzugeſellt.
Durch eine gute Wiedergabe — außerdem in der günſtigſten
Be=
leuchtung hängend — zeichnet ſich Monets „Au tides” aus,
wäh=
rend die ſonnige Landſchaft „Brücke von Argenteuil” vom gleichen
Künſtler infolge ungünſtig fallenden Lichtes etwas unbeachtet
hängt. Von Franzoſen iſt weiterhin Auguſte Renoir mit zwei
venezianiſchen Motiven (Gondel; Mareusplatz) vertreten, deren
lichtfrohe Goldfarbigkeit durch einen (dem Original
nachgebil=
deten) breiten Goldrahmen — der keinen Kontraſt zum Bilde
ſelbſt darſtellt — nicht zu ſtärkſter Auswirkung kommen kann.
Den weitaus ſtärkſten Eindruck hinterläßt von Ausländern
Vin=
cent van Gogh mit zwei hervorragenden Blumenſtücken: Weiße
Roſen — deſſen Original er einſt für einige Hundert verkaufen
mußte, während heute 240900 Mark dafür geboten werden —
und Sonnenblumen. Ihm zur Seite ſteht bei den Deutſchen die
ſtarke verhaltene Malkraft Lovis Corinths, ebenfalls mit einem
Blumenſtück vertreten, daneben mit einem Alpenbild. Die hier
aufgeführten, wie auch die bei Müller & Rühle ausgeſtellten
Bil=
der können nur einen kleinen Ausſchnitt aus den Leiſtungen der
Hanfſtaengl’ſchen Drucke bieten.
Die Beſichtigung wird aus einer intereſſanten Angelegenheit
W. S.
für Kunftfreunde zu einem äſthetiſchen Genuß.
Ap. Tanz für Alle. Von der Gymuaſtik zum Gemeinſchaftstanz.
Von Martin Gleiſner. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag. (
Prome=
theus=Bücher.) Mit 42 Abbildungen. In Leinen gebunden 3,60 RM.
Der Verfaſſer, ein Schüler Rudolf von Lalans, dem das Buch gewidmet
iſt, wendet ſich in einem einleitenden Kapitel Gegenwartsfragen
zu=
der Volfsbildung, der Kunſterziehung und beſonders auch der
Freizeit=
geſtaltung. Seit geraumer Zeit vollzieht ſich in immer breiteren Maſſen
eine immer deutlicher werdende Wandlung in ber Ausfüllung der
Frei=
zeitz ein ſtarkes Bäldungsdrang ſucht Befriedigung, eine neue Art der
Kunſtbetrachtung und Kunſtausübung ſetzt ſich duvch und in immer
wei=
teren Kreiſen wird körperliche Bewegung ausgeübt. Da die
Mechaniſie=
rung der Arbeit den Menſchen nicht ausfüllt, ihm keine Lebenswerte
mehr gibt, ſuchen viele der ſo Arbeitenden notgedrungen beſonderes
Er=
leben in ihrer Freizeit, wouaus die Pflicht erwächſt, ſich um ihre
ſinn=
volle, fruchwbare Ausnutzung zu bemühen. Der Verfaſſer würdigt
zu=
nächſt das auf dem Gebiete des körperlichen Lebens bereits Beſtehende
und führt aus, daß auch) die Entwicklung der Leibesübungen über
Tur=
nen, Spork und Gymnaſtik hinaus zur allgemeinen Kunſtpflege drängt.
Es wird eine allgemeine Tanzübung gefordert und ihre Bebeutung
dar=
gelegt. Nach einer kurzen Geſchichte des Tanzes wird die Entwicklung
des modernen Tanzes geſchildert. Was da3 Sprechen für unſeren
Ver=
ſtandesausdruck, das Singen für unſeren Geſichtsausdruck, iſt für
un=
ſeren körperlichen Ausdruck das Tanzen. Rudolf von Laban hat den
Tanz auf eine ganz neue Grundlage geſtellt. Er ſieht die
Allgegenwärtig=
keit und Macht der Bewegung in neuer Art und Stärke. Der neue
Tanz, der ſich auf Labans Anſchauungen gründet, iſt kein eitles
Schön=
bewegen, ſondern der erſchöpfende Bewegungsausdruck für alles, das im
Menſchen vor ſich geht. Er fand neue Wege zu freier
Laientanz=
erziehung, die von ihm in vielfältigem Wirken erprobt worden und von
ſeinen Schülern weiter ausgebaut worden ſind. Aus dieſen
Grund=
auſchauungen heraus kam Laban zu einer völlig neuen Tanzerziehung
und zu neuen Tanzformen und ſchuf den abſoluten Tanz. So entſteht,
ähnlich wie auf anderen Kunſtgebieten der Geſangschor und Sprechchor,
der Bewegungschor, der beſtimmt iſt, der neue Volkstanz zu werden, der
Tanz für alle. Ueber ſeine Grundlagen und Bedingungen, ſeine
Pra=
gis und ſeine Auswirkungen wird ausführlicher gehandelt. Der
Be=
wegungschor mündet in der tünzeriſchen Feier und kann allen unſeren
Feſten ein neues Geſicht geben helfen. Ueberall ſpürt man die tiefe
Un=
zufriedenheit mit den hervorgebrachten Feſtformen, überall wird nach
neuen Formen geſucht. Man will eine neue Feier, die tieferen Sinn und
weitere Ziele hat. Diefe neue Feier ſoll die Vorwärtsſtrebenden gleichen
Sinnes zuſammenführen, ihrem Streben Ausdruck geben, ihre
Hoff=
nungen geſtalten. In der Gruppenkunſtübung fmdet der Einzelne ſeinen
Ausdruck, ordnet ihn gleich in die Geſamtheit und das Werk ein, und
das Ganze bleibt nicht Selbſtzweck für ſich, ſondern wirkt mit der Feier,
in die Allgemeinheit der Gleichſtrebenden. Es iſt in der Feier die
Laienkunſtürbung an die Geſamtheit geknüpft. Ein Schlußkapitel
behan=
delt die Fragen der Entwicklung und die Ausbildung des Bewegungschors
als des Tanzes für alle.
— Weidwerk aus beſſeren Zeiten. Von Ernſt Graf von Harrach.
136 Seiten. Verlag von J. Neumann=Aendamm. Preis in Leinen geb.
4 RM. Ein Buch liegt ver uns, herrlich und einzig in ſeiner Art,
echt und wahr, frei von Uebertreibung und Jägerlakein; ein Werk, wie
es auf dieſem Gebiete in Proſa nie geſchaffen wurde. Muß man ſchon
die formpollendete deutſiche Sprache bewundern, ſo wird man geradezu
mitgeriſſen von den lebenswahren Schilderungen auf jagdlichem
Ge=
biet. Was uns der Verfaſſer erzählt vom Minneſang des Auerhahns,
vom Schrei des Brunfthirſches, vom Treiben des Rehbockes und von
der Birſch auf Gams, das hält den wahren Jäger in Spannung bis zur
letzten Zeile. Und wer das große Glück hat, ſelber auf frohe weidmänniſche
Zeiten zurückzublicken, der weiß, daß ein Stück Lebenswahrheit über dag
grüne Weidserk aus dem Buche ſprig
Seite 4
Mittwoch den 31 Okrober 1928
Nummer 303
Der Kampf in der Eiſen Znduſtie.
Noch keine Einigung.
* Berlin, 30. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die im nordweſtdeutſchen Eiſenkonflikt für Dienstag
anbe=
caumten Nachverhandlungen im Reichswirtſchaftsminiſterium
haben ſich über den ganzen Tag bis in die tiefen Nachiſtunden
hinein erſtreckt. Sie geſtalteten ſich außerordentlich lebhaft. Da
man in gemeinſchaftlicher Sitzung zu keinem Ergebnis kommen
konnte, wurden die Beratungen in Einzelverhandlungen
auf=
gelöſt. Verſchiedene Berliner Blätter laſſen ſich aus dem
Ruhr=
gebiet berichten, daß die Eiſeninduſtrie auch im Falle einer
Ver=
bindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches nach dem 1. November
zu einer Ausſperrung ſchreiten würde. Wir halten dieſe
Be=
hauptung für falſch, weil die Induſtrie nicht den Kampf,
ſon=
dern eine gerechte Berückſichtigung ihrer wirtſchaftlichen Lage
wünſcht.
Der deutſch=litauiſche Handelsvertrag
unterzeichnet.
* Berlin, 30. Okt. (Priv.=Tel.)
Nach mehrjährigen, nicht immer glücklich verlaufenen
Ver=
handlungen iſt endlich der Handelsvertrag mit Litauen
unter=
zeichnet worden. Ebenſo wie die Polen und Ruſſen waren auch
die Litauer hartnäckige Verhandlungspartner, die es in der
Hauptſache darauf abſtellten, recht viele und hohe Forderungen
zu erheben, aber keinerlei annehmbare Gegenangebote zu machen.
Mehrmals waren die Verhandlungen auf dem toten Punkt,
wo=
zu nur zu oft die Verhältniſſe im Memelgebiet beitrugen. Es
bedurfte wiederholter und ſehr energiſcher Vorſtellungen in
Kowno, um die litauiſche Regierung zur Reſpektierung des
Memelſtatuts zu bringen, die allerdings auch heute noch nicht
hundertprozentig iſt. Die litauiſche Regierung ſcheint dann
ein=
geſehen zu haben, daß ſie nur zu verlieren hat, wenn ſie ſich uns
gegenüber unfreundlich verhält und gleichzeitig von Polen wegen
des Wilng=Konfliktes unter Druck genommen wird. So iſt Herr
Woldemaras ſchließlich umgeſchwenkt und auch die letzten
Schwie=
rigkeiten konnten dann ausgeräumt werden, ſo daß die
Unter=
zeichnung des Handelsvertrages perfekt wurde.
Wiederbeginn der deutſch =rufſiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen.
Die deutſch=ruſſiſchen Handelsvertragsverhandlungen
wer=
den im November in Moskau ihren Fortgang nehmen. Sie ſind
ſeinerzeit im Mai aus Anlaß der Donez=Affäre demonſtrativ
von deutſcher Seite abgebrochen worden, weil die
Reihsregie=
rung ſich mit Recht auf den Standpunkt ſtellte, es ſei unmöglich,
mit der Sowjetregierung einen Wirtſchaftsvertrag abzuſchließen,
wenn zu gleicher Zeit deutſche Wirtſchaftspioniere in Rußland
unter Verfolgung geſetzt werden. Der Donez=Prozeß iſt in=
zwiſchen abgerollt und hat die volle Haltloſigkeit der rufſiſche
Anklagen gegen die deutſchen Ingenieure und Monteure ergebe
Von rufſiſcher Seite iſt wiederholt öffentlich und auch hinter de
Kuliſſen verſucht worden, die Reichsregierung zür Foriſetzut
der Handelsvertragsverhandlungen zu bewegen. Ihr wurſ
ſtets erklärt, daß zuvor von Rußland beſtimmte Garantien b.
züglich des Niederlaſſungsrechtes deutſcher Staatsangehöriger
Rußland gegeben werden müßten. Anſcheinend hat die ruſſiſſe
Regierung entſprechende Sicherheiten zugeſagt, ſo daß ein
Wiederholung der Vorgänge vom Mal unmöglich wird.
Verhandlungen werden alſo im November auf der Grundla
des alten Handelsvertrages begonnen werden.
Heſſiſche Baupoltik. — Die 1924 bis 1926 bewilligten Baudarlehen.
Von der heſſiſchen amtlichen Preſſeſtelle wird mitgeteilt: Durch die Preſſe ging dieſer Tage eine Anfrage, wo eigentlich die
Zinſen und Amortiſationsgelder verblieben, die der Staat ſeit Jahren aus den Wohnungsbaudarlehen einziehe. Die Auskunf
darüber gibt die nachſolgende Aufſtellung:
Baudarlehen
RM. Die Darlehen ſind Es haben ſomit jährlich einzugehen Dies ergibt bis 31. März 192 Jahr ab zu ver=
zinſen
mit zu
tilgen
mit an Zinſen
RM. an Tilgung
RM. Zuſammen
Wß für Jahre RM. 1924 2268000 1. Oktob.
1925 220 3½0 45360 68040 113400 3½ 395000 1925 4147000 1. April
1927 22Io 320 82940 124410 207350 2 414000 1926 Erg. Darlehen
615880 1. April
1927 220 320 12317 18475 30792 2 60000 8482800 1. April
1928 227, 170 169656 84828 254 484 1 254000 Mifffe Sa. 1123000
Von 1927 an wurde das Sondergebäudeſteueraufkommen
nicht mehr in Form von Baudarlehen hingegeben, ſondern
zur Zinsverbilligung verwandt. Von den bis zum 31. März 1929
aufgelaufenen Zinſen und Amortiſationsgeldern in Höhe von
1 123 000 NM. geht ab gemäß Geſetz vom 21. Juni 1927 der
Bürgſchaftsblock in Höhe von 400 000 RM., ſo daß 723000 RM.
verbleiben. Dieſe werden gemäß Erklärung in der Begründun
zu dem Geſetz zur Ergänzung des Finanzgeſetzes für das Reck
nungsjahr 1927 (im Landtag am 5. Juni 1928 angenommen) zu
langfriſtigen Finanzierung des Wohnungsbaues des Rechnung
jahres 1927 und der folgenden Rechnungsjahre verwendet. Finan
ausſchuß und Landtag haben dieſer Erklärung zugeſtimmt.
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Nummer 303
Mttwoch den 31. Oftober 1928
Geite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 31. Oktober.
Zur Milchhoffrage.
Darmſtadt im beſten Licht.
Wie geſtern bereits ausführlich mitgeteilt wurde, hat der erſte Abend
er Veranſtaltung „Darmſtadt im beſten Licht” einen ganz ungeahnten
folg gezeitigt. Der Verkehr in den Straßen war auch geſtern vielfach
ſtark, daß wiederholt Verkehrsſtörungen nur ſchwer zu vermeiden
ſaren. Die Darmſtädter Geſchäftswelt hat immer mehr Schönheiten,
zwohl in der Außenbeleuchtung wie in der geſchmackvollen Auslage
irer Schaufenſter und Läden, aufgeboten. Es iſt uns leider nicht
mög=
ch, alle einzelnen Firmen zu nennen, die ſich der Veranſtaltung,
nament=
ch auch der lichttechniſchen Veranſtaltung, angeſchloſſen haben. Dazu
nd ihrer zu viele. Wenn wir die nachſtehenden Firmen noch nennen,
ie ganz beſondere Aufcendungen getroffen haben, ſo darf ſich keine
irma, kein Geſchäft zurückgeſetzt fühlen, oder gar eine Kritik an dem
Eliß nicht abſichtlichen Weglaſſen ſeines Namens erblicken. Wir nennen
och die Firmen: Phil. Heß G. m. b. H. Wronker Nachfolger,
ſebr. Neu, Speiers Schuhwarenhaus, Leonhard Tietz A.G. uſw.
Eine Bitte ſei allerdings bei dieſer Gelegenheit ausgeſprochen: Es
racht einen unſchönen Eindruck, wenn in der Lihtfülle ganzer
Straßen=
ige einzelne Geſchäftsläden ſich völlig in Dunkel hüllen. Das kann
elbſtverſtändlich aus der guten Abſicht heraus geſchehen ſein, die „
An=
rahlung” öffentli har Gebäude nicht zu beeinträchtigen, was ja tatſächlich
in und wieder der Fall iſt. Sehr erwünſcht wäre es, wenn mögli kſt
Ue G=ſthäftsinhaber während der Dauer der Lichtveranſtaltungen ihre
Schaufenſter offen und erleuckſtet hielten.
Um allen Mißverſtändniſſen vorzubeugen, ſei feſtgeſtellt, daß die
Anſtrahlung” der öffentlichen Gebäude, die übrigens nach allgemeinem
Erteil in ihrer Wirkung das in anderen Städten bisher Gezeigte weit in
en Schatten ſtellt, einem beſonderen Entgegenkommen der Heag zu
erdanken iſt, die die Geſamtkoſten ſowohl für die Anlage, wie die
Strom=
oſten ſelbſt trägt und damit einen dankenswerten Gemeinſinn beweiſt.
Die Lotterie mit der Freilosgewährung bei Einkäufen von 5 Mark
i ſteht im Vordergrund des Intereſſes beim kaufenden Publikum. Die
ur Verfügung ſtehenden Gewinne werden ſtändig vermehrt. Die Ziehung
indet beſtimmt am 8. November ſtatt. Es ſei beſonders darauf
hinge=
vieſen, daß auch die Gaſtſtätten, ſoweit ſie in den Hauptgeſchäftsſtraßen
jegen, Freiloſe zu dieſer Lotterie ausgeben, ſoweit es ſich um Beträge
von 5 Mark ausſchließlich Bedienung handelt.
Selbſtverſtändlich bedarf es nicht jeweils einer Einzelzeche. Auch
venn eine Familie oder eine Tiſchrunde gemeinſam bezahlt, werden die
Loſe ausgegeben.
In den nächſten Tagen der Lichtveranſtaltung winken noch
beſon=
dere Ueberraſchungen, wie Platzkonzerte, ein Fackellauf des Sportvereins
Darmſtadt uſw. Nähere Mitteilungen hierüber folgen noch.
*
Anläßlich der in der Woche vom 29. Oktober bis 4. November
ſtatt=
indenden Werbeveranſtaltung werden folgende weiteren
Sonderfahrten der Reichsbahn
durchgeführt: Am Sonntag, den 4. November, wird der
Zug, der 22.52 Uhr
von Darmſtadt nach Wiebelsbach
fährt und dort 23.47 Uhr ankommt,
durchgeführt bis Erbach.
Die Ankunftszeiten an den Zwiſchenſtationen ſind: Höchſt 23.58,
Mümling=Grumbach 0.04, König 0.11, Zell 0.16,
Michel=
ſtedt 0.23, Erbach 0.29 Uhr.
Die Omnibusverbindung
Darmſtadt—Meſſel
wird verlängert und berührt die Orte Urberach und Offenthal.
Die genauen Fahrzeiten dieſer Strecke ſind an den Halteſtellen zu
erfahren.
Sämtliche Autobuslinien, die entweder direkt Darmſtadt berühren,
oder aber Zubringerdienſte zu den Bahnſtationen leiſten, legen während
der Woche Sonderfahrten ein. —
Nähere Einzelheiten ſind von den
Kraftwagenführern zu erfahren.
Poſtperſonalien. Der ſeit 1. April mit der Leitung der
Ober=
boſtdirektion Darmſtadt beauftragte Abteilungsdirektor Leiſter iſt
zum Präſidenten ernannt worden.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Am
gleichen Tage, an dem vorausſichtlich das deutſche Luftſchiff „Graf
Zeppe=
lin” aus Amerika die Heimat wieder erreicht, veranſtalten wir, alſg
Heute abend, und zwar um 8 Uhr, im Fürſtenſaal bei Chriſt,
Grafen=
ſtraße unſeren Lichrbildervortrag über „Luftverkehr und Flugpoſt in
Deutſchland mit beſonderer Berückſichtigung von Darmſtadt‟. Dieſes
Zuſammentreffen geſtaltet ſomit unſere Verſammlung zu einer
Kund=
gebung anläßlich der zweimaligen Ueberquerung des Ozeans durch ein
Deutſches Luftſchiff. Bekanntlich werden in großer Zahl prächtige
Licht=
bilder vorgeführt, die zum Teil überhaupt zum erſten Male zur
Vor=
führung gelangen. Aus dem berufenen Munde des Freiballonführers
und eines Segelfliegers werden die Verſammlungsteilnehmer eine Fülle
des Intereſſanten und Senſationellen erfahren. Bei dem zu
erwarten=
ten ſtarken Andrang empfiehlt es ſich dringend, bereits einige Minnten
vor 8 Uhr zu erſcheinen. Neben unſeren Mitgliedern und deren
An=
gehörigen ſind auch Freunde von Handwerk und Gewerbe herzlichſt
will=
kommen. (Eintritt frei.)
— Dienſtjubiläum. Die Lokomotivführer der Deutſchen Reichsbahn
Nikolaus Bonacker in Arheilgen, Dieburger Straße 30, und Peter
Seehaus in Weinheim, Blücherſtraße 23, begehen am 1. November
Dieſes Jahres ihr 25jähriges Beamtenjubiläum. In treuer
Pflichterfül=
lung haben die Jubilare 25 Jahre als Beamte den ſchweren und
ver=
antwortungsvollen Dienſt auf der Lokomotive verſehen, zur
Zufrieden=
heit der Verwaltung und Ehre ihres Standes,
— Totengedenkfeier 1928. Von dem Gedanken ausgehend, daß im
Gedächtnis an unſere Toten alle uns ſonſt trennenden Gegenſätze
ſchwei=
gen ſollten, rufen die in der Anzeige unterzeichneten Vereinigungen zu
einer gemeinſamen Totengedenkfeier auf. Die Gedächtwisrede hat der
Referent im Heſſiſchen Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen,
Herr Schulrat Heinrich Haſſinger, ein bekannter Redner übernommen,
Die Muſik wird von der Stadtkapelle ausgeführt.
—Schulgeldmahnung. Nach der heutigen Veröffentlichung im
An=
zeigenteil iſt das Schulgeld für die hieſigen höheren, die Städtiſchen
Maſchinenbau=, Gewerbe=, Handels= und Haushaltungsſchulen für den
Monat Okotber 1928 bei Meidung der Beitreibung bis zum
10. November an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.
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A. V. In der gut beſuchten Sitzung des Aerztlichen
Kreisvereins Darmſtadt vom 24. Oktober wurde keine
Stimme laut, die ſich für die Errichtung eines Milchhofes
aus=
ſprach, alle Anweſenden waren gegen jede
Zwangsbewirtſchaftung bei der Milchlieferung.
Außer der hygieniſchen Frage, die den ärztlichen Kreisverein faſt
ausſchließlich intereſſiert, wurden auch praktiſche Fragen berührt.
Um dieſe vorweg zu nehmen, wurde die Bedürfnisfrage
für die Errichtung eines Milchhofes verneint.
Die Errichtung eines Milchhofes iſt gerechtfertigt in Städten, in
denen die Anfuhr der Milch eine mehrſtündige Bahnfahrt
erfor=
dert, wie z.=B. in Mannheim. In Darmſtadt wird die Milch aus
Orten geliefert, die in höchſtens 40 Kilometer Entfernung liegen.
Die Güte und hygieniſche Beſchaffenheit der Milch kann durch
die in Darmſtadt beſtehende Polizeivorſchrift für die
Milchverſor=
gung kontrolliert werden. Während des jahrzehntelangen
Be=
ſtehens unſerer gegenwärtigen Milchverſorgung haben ſich keine
weſentlichen geſundheitlichen Mißſtände herausgeſtellt. Durch
eine Belieferung durch den beabſichtigten Milchhof wird die Milch
ſicherlich ſchließlich verteuert. Es wurde auch darauf hingewieſen,
daß der Errichtung eines Milchhofes zum Teil ganz andere
Mo=
tive zugrunde liegen als das Intereſſe für das Allgemeinwohl.
In hygieniſcher Hinſicht wurde folgendes feſtgeſtellt: Durch
richtige Paſteuriſierung der Milch, d. h. halbſtündige Erhitzung
auf 62—68 Grad und nachträgliche Abkühlung ſollen die
krank=
heitserregenden Keime abgetötet werden. Die in der Milch
vor=
handenen ſäurebildenden Bakterien, die Schutz gegen die
fäulnis=
bildenden und auch manche pathogenen Keime gewähren, werden
durch die Paſteuriſierung ebenſo wie die wichtigen Vitamine
ge=
ſchädigt. Es kommt deshalb ſehr leicht zur Fäulnis der Milch,
wenn die paſteuriſierte Milch im Haushalt nicht kühl aufbewahrt
wird. Ueberhaupt wird das Publikum leicht verleitet werden,
ſich auf die in dem Milchhof ſeiner Anſicht nach „ſteriliſierte‟
Milch zu verlaſſen, glaubt es doch, daß die von dort bezogene
Milch vollkommen einwandfrei zum Gebrauch iſt, was unter
Um=
ſtänden recht ſchwere Folgen haben kann. Außerdem iſt bekannt,
daß die paſteuriſierte Milch ſchlecht gerinnt, ſo daß man aus ihr
nur ſchwer Dickmilch machen kann und ferner, daß die
paſtenri=
ſierte Milch einen faden, unangenehmen Geſchmack hat. Eine
be=
ſondere Gefahr liegt auch darin, daß eine geringe Menge infi=
zierter Milch durch Hinzufügen zu der im Milchhof verarbeiteten
Geſamtmilch ihre Bazillen der Geſamtmilchmenge mitteilt und
dadurch zur Quelle einer weitverbreiteten Infektion werden kann.
Aus den verſchiedenen Gründen kam daher der Aerztliche
Kreisverein Darmſtadt zu der Anſicht, daß die Errichtung
eines Milchhofes in Darmſtadt abzulehnen ſei.
*
Zu dem Artikel „Zur Milchhoffrage” in Nr. 300 des „Tagblatts”.
Von Ober=Vet.=Rat Nuß, Darmſtadt.
Mit dieſen Zeilen ſoll nicht die Frage für oder gegen den
Milchhof angeſchnitten, ſondern nur Stellung genommen werden
zu zwei Behauptungen des Herrn Dr. Bernet, der als beſonderen
Nachteil der zentraliſierten Milchbelieferung anführt, daß durch
einen bei der Abfüllung der Milch beſchäftigten
Bazillenausſchei=
der die ganze Stadt infiziert werden könne. Dies wäre ohne
weiteres richtig und ein großer Fehler, wenn eine diesbezügliche
Kontrolle der Bedienſteten unterbliebe, die aber ungleich leichter
und ſicherer durchgeführt werden kann, als eine ſolche bei
ſämt=
lichen Händlern und deren Familienangehörigen.
Weiter meint Herr Dr. Bernet, daß die hygieniſche Frage
hauptſächlich nur den Arzt angehe. Vom Standpunkt des
Kon=
ſumenten muß ich dies beſtreiten, denn dieſe Frage wird wohr
zuerſt und zu allermeiſt dieſen intereſſieren. Außer dieſem aber
wird ſich nicht bloß der Arzt, ſondern auch der Tierarzt und
Che=
miker mit dieſer Frage zu befaſſen haben, wenn ſie nicht
Stück=
lverk ſein und bleiben ſoll. Sämtliche drei Sparten haben in der
Milchkontrolle ihre Spezialabteilungen, die ſich in ihren
Grenz=
gebieten berühren, und deshalb kann nur vereinte Kraft hierbei
zum erwünſchten Ziele führen.
Die Milchhygiene muß ſchon im Stalle beginnen. Erſte
Vor=
bedingung zur Lieferung einwandfreier Milch ſind geſunde Kühe
und geſunde Melker, außerdem aber ſtrengſte Reinlichkeit beim
Melken und der weiteren Behandlung der Milch.
*
Die vorſtehende Zuſchrift wünſcht im weſentlichen eine
Ver=
ſtärkung bzw. Verſchärfung der tierärztlichen und ärztlichen
Kon=
trolle der Milch. Dem iſt unbedingt zuzuſtimmen. Das läßt ſich
aber auch auf erheblich billigerem Wege erreichen, als durch die
Errichtung eines Milchhofes.
Anser Pringip ist es, m
Qualität
Geschmack
und Preis
stets etwas Besonderes zu bieten.
Mäntel / oſtraſen=
Nachmittags- u. Abend=
Mleiden
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17621)
— Kirchliche Kunſt. Wegen Verhinderung des Vortragenden findet
der Vortrag von Profeſſor Haupt über die Paramente erſt
am Donnerstag, 8. November, ſtatt.
— Der Verein der ehemaligen Schüler und der Freunde des
Real=
gymnaſiums zu Darmſtadt hält am kommenden Freitag, den 2. Nov.,
abends 8 Uhr, in der Reſtauration Sitte ſeine
Hauptverſamm=
lung ab. Die Wichtigkeit der zur Beratung ſtehenden Gegenſtände
der Tagesordnung macht recht zahlreiches und pünktliches Erſcheinen
der Mitglieder erforderlich. (Näheres ſiehe Anzeige.)
A. H. V. W. S. C. K. S. C. Wie aus der heutigen Anzeige zu
er=
ſehen iſt, findet der nächſte Farbenabend am Donnerstag, den 1.
No=
vember, auf dem Obotritenhaus, Dieburgerſtraße 61, ſtatt.
Filialen: Wenckstraße 22
Wittmannstraße Nr. 2 Kurz.,
Putz-, Welß-,Woll-und Freilose bei Einkauf Mode-Waren / Hand- von je 5 Mark Arbeiten ingroßerAus- A17606) wahl / Herren-Artikel
Heſſiſches Landestheater. „Toboggan” Schauſpiel von
Ger=
hard Menzel, in der Inſzenierung Günther Haenels und Wilhelm
Rein=
kings, gelangt heute um 20 Uhr als Vorſtellung der Miete B im Großen
Haus zur Wiederholung. Die Beſetzung iſt die der Erſtaufführung.
Im Kleinen Haus findet heute die erſte Wiederholung der beiden
Singſpiele von Franz Schubert „Der treue Soldat” und „Die
Weiberverſchwörung” ſtatt, gleichfalls in der Beſetzung der
Erſtaufführung. Muſikaliſche Leirung; Kapellmeiſter Rudolf.
Inſzenie=
rung: Arthur Maria Raßenalt. Dieſe Vorſtellung (Zuſatzwiete VI)
beginnt um 20 Uhr.
Das Heſſiſche Landestheater hat zur Aufführung in nächſter Zeit
in Vorbereitung: „Der Prozeß Mary Dugan”, ein Stück in
drei Akten von Veiller, das in Berlin und einer Reihe anderer deutſcher
Großſtädte mit großem Erfolg zuu Aufführung gelangte. In der Oper
ſind die Proben zu einer Neuaufführung von Nicolais Oper „Die
luſtigen Weiber von Windſor” in vollem Gange. Die
muſi=
kaliſche Leitung des Werkes hat Kapellmeiſter Rudolf. Beide Stücke
wer=
den von Renato Mordo inſzeniert, die Bühnenbilder ſtammen von
Lothar Schenck von Trapp. Die Erſtaufführungen ſind bereits für die
erſte Hälfte des Monats November vorgeſehen.
George Baklanoff, der bei ſeinem vorjährigen Gaſtſpiel als
Boris Godunow einen ſenfationellen Erfolg erzielte, gaſtiert am
Mitt=
wrch, dem 7. November, in einer ſeiner ſtärkſten Partien als Searpia
in Puceinis „Tosca”. Zu dieſer Anfführung, die Kadellmeiſter
Bam=
berger leitet und in der Roſe Landwehr die Tosca, Hans Grahl den
Cabaradofſi ſingen werden, heginnt d* Vorperkauf für Mieter am
Frei=
tag, dem 2. November, der allgemeine Vorverkauf am Montag, dem
5. November.
Der Vorverkauf für die für Samstag nachmittag angekündigte
Heſſenland=Mietvorſtellung „Der Bettelſtudent” beginnt
aus=
nahmsweiſe erſt am Donnerstag, dem 1. November, der für die
Sonn=
tags=Vorſtellung „Zar und Zimmermann” ausnahmsweiſe erſt
am Freitag, dem 2. Nodember, da die Zuteilung der Mietplätze für die
Heſſenland=Mieter nicht früher beendet ſein kann. Die beiden Mieten
ſind ſchon jetzt ſtärker gezeichnet als im Voxjahre, obwohl eine Reihe
von Anmeldungen aus großen Orten noch ausſteht.
Morgen Donnerstag gelangt im Großen Haus erſtmalig in dieſer
Spielzeit „Fideliy” von Beethoven zur Aufführung. Es wirken mit
die Damen Harre, Varena und die Herren, Biſchoff, Grahl, Herrmann,
Overlack, Vogt. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
Die Vorſtellung (Miete E) beginnt um 19½ Uhr.
Im Kleinen Haus geht morgen das in der vorigen Spielzeit ſo
ütberaus erfolgreich aufgenommene Schauſpiel von Bernard. Shaw
Candida” in Szene. Die Hauptrollen ſind mit den Damen: Jaeke=
Joſt, Hoffart und den Herren: Carl Ebert, Baumeiſter, Finck, Minetti
beſetzt. Die Vorſtellung iſt der Zuſatzmiete VII zugeteilt und beginnt um
19½ Uhr.
„Wie es euch gefällt” Luſtſpiel von Shakeſpeare, in der
Ju=
ſzenierung Günther Haenels, gelangt als Vorſtellung der Miete R (
Darm=
ſtädter Volksbühne) Freitag, den 2. November, zur Wiederholung.
Am gleichen Tage findet im Kleinen Haus eine Wiederholung von
Flotows Oper „Fatme” ſtatt.
OARMSTABTIMBESTERLKC
Volkstumliche Vorstellungen im Landestheater Freilose beim Einkauf
von je 5 R10.-Derklauptgewinn ein Auto Anstrahlung öffentlicher
Cebäude durch die Heag- Flutlicht Schaufenster-
Beleuchtungswett-
bewerb. Sonderveranstaltungen aller Art, auch in den Uaststätten
29.OKI.—4.NOM 1928
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 31. Oftober 1928
Nummer 303
Polizeiruf= und Meldeanlage
in Darmſtadt.
Das Ueberfallkommando in 8 — 12 Sefunden
alarmiert.
Geſtern abend wurde ein ſehr intereſſanter Vortrag über eine in
anderen Städten bereits beſtehende Polizeiruf= und Meldeanlage
gehal=
ten, der heute abend um 18 (6) Uhr in der Steinſtraße 23 (früher
Loſſenſche Klinik) wiederholt wird. An Hand von Lichtbildern und durch,
praktiſche Vorführungen der Originalapparate, die die Firma Siemens
u. Halske zur Verfügung ſtellte, wurden von dem vortragenden
Ober=
ingenieur Voigt die Wirkungsweiſe und die Vorteile einer ſolchen
An=
lage dargelegt. Der Vortrag iſt für die Geſchäftswelt und private
Perſönlichkeiten deshalb von großer Bedeutung, weil perſönliche
Sicher=
heitsapparate vorgeführt werden, wie ſie allerdings in Städten wie
Beu=
lin, Braunſchweig, Stuttgart, Karlsruhe, auch Mannheim und Mainz
ſchon eingeführt ſind, aber noch nicht allgemein bekannt ſind.
Polizei=
direktor Dr. Uſinger verbreitete ſich zunächſt über dieſes wichtige
techniſche Hilfsmittel für die Polizei, indem er u. a. ausführte: Falls
die Polizei ihren täglich wachſenden Aufgabenkreis bewältigen will, ſo
muß ſie in ſteigendem Maße techniſche Hilfsmittel für ihre Zwecke
ver=
wenden. Die Polizeiruf= und Meldeanlage, welche Ihnen hier
vorge=
führt wird, iſt nun ein ſolches techniſches Hilfsmittel. Sie iſt dazu
be=
ſtimmt, den Ruf nach polizeilicher Hilfe und polizeilichem Schutze in
einer mit anderen Mitteln nicht erreichbar ſchnellen, ſicheren, gleichzeitig
aber auch für die ſich in Gefahr befindlichen Perſonen oder Sachen
be=
quemer und einfacher Weiſe an die Polizeibehörde gelangen zu laſſen.
Neben dem privaten Schutze dient die Notrufanlage auch gleichzeitig dem
Schutze der öffentlichen Sicherheit. In allen Straßen der Stadt werden
ſogenannte
Straßennotrufmelder
angelegt, und zwar kommen, auf je zehn private Meldeanlagen eine
Straßenmeldeanlage. Durch dieſe Melder können von der Zentrale
Straßenſtreifen und =poſten durch aufleuchtende Licht= oder
Klingel=
ſignale aufmerkſam gemacht werden, ſie können auch ihrerſeits durch dieſe
Melder mit der Polizeizentrale in Verbindung treten und im Notfalle
das Ueberfallkommando, die Feuervehr, die Sanitätskolonne oder auch
die Bereitſchaftspolizei zur Hilfe herbeirufen. Wir als Polizeibehörde,
die für den an uns ergehenden Alarmruf ein mit allen modernen
Hilfs=
mitteln ausgeſtattetes Ueberfallkommando zur Verfügung ſtellen werden,
legen alſo den größten Wert darauf, daß die Geſchäfts= und
Privat=
intereſſenten ſowie auch die Behörden ſich möglichſt zahlreich an dieſer
neuen Sicherungseinrichtung beteiligen, denn wir ſind dann in der Lage,
alle Angriffe auf Gut und Leben, vor allem natürlich bei den an die
Meldeanlagen angeſchloſſenen Stellen, ſo raſch und ſo
erfolg=
reich bekämpfen zu können, wie es heute erforderlich iſt. Die
derzeitigen ſchwierigen finanziellen Verhältniſſe ſchloſſen die Errichtung
einer eigenen Anlage, durch den Staat oder die Stadt von vornherein
aus. Aus dieſem Grunde hat der Staat mit der Süddeutſchen
Polizeiruf=Geſellſchaft, an welcher die Firwa Siemens
u. Halske als ausführende Firma beteiligt iſt, einen Vertrag
abge=
ſchloſſen, nach wvelchem diefer Firma die Konzeſſion für die Errichtung
dieſer Anlage in Darmſtadt erteilt wird. Das Miniſterium hat die in
Anſatz gebrachte Gebührenſätze geprüft und vertraglich feſtgelegt. Ich
darf noch ervähnen, daß die Geſchäftsräume der ausführenden
Geſell=
ſchaft, ſich in dem Polizeiamtsgebäude, Steinſtraße 23, befinden, und
durch den Fernſprecher des Polizeiamts erreichbar ſind; dort können
alle gewünſchten Auskünfte gerne und ſchnell gegeben werden.
Oberingenieur Voigthielt ſodann ſeinen Fachvortrag, in dem er
an den aufgeſtellten Apparaten die Wirkungsweiſe der Einſtellung
erklärte.
Die vollſtändige „Polizeirufanlage‟
iſt in bezug auf die Grundzüge ihres Aufbaues und ihrer
Wirkungs=
weiſe einer neuzeitlichem Feuermeldeanlage vergleichbar; den vielſeitigen
Sonderanforderungen, welche für Polizeizwecke an ſolche
Nachrichten=
mittel geſtellt werden müſſen, entſpricht jedoch eine beſondere techniſche
Durchbildung des geſamten Apparatematerials, die es möglich macht,
auch weitgehenden Anforderungen zu entſprechen.
In der Oeffentlichkeit dokumentiert ſich das Vorhandenſein einer
Polizeirufanlage durch die für den Straßendienſt beſtimmten „Polizei=
Straßenmelder”, welche es jedem Verkehrs= und Straßenpoſten möglich
machen, alle Wünſche des Publikums ohne Zeitveilüſr ſoforr an die
rich=
tige Stelle weiterzuleiten. Zu dieſem Zwecke ſind die Melder mit einem
Werk ausgerüſtet, das die Hilferuſe ſelbſttätig telegraphiſch weitergibt.
Es wird alſo kein Wort geſproch’n und keine Zeit verſäumt; nur 1—2
Handgriffe des Beamten zur Einſtellung oder Auslöſung des Melders
ſind nötig, und ſchon weiß die Zentrale, wo ſie helfen ſoll. Weder
Straßenlärm, noch ſonſtige Hemmungen können die Abgabe eines ſolchen
Hilferufes ſtören, ſelbſt eine Zerſchneidung des Leitungsnetzes an irgend
einer Stelle vermag nicht den ſicheren Eingang der Meldung zu
gefähr=
den. Umgekehrt wird dagegen jede Beſchädigung der Leitungen, ſelbſt
dann, wenn ſie nicht zur völligen Unterbrechung führt, im Augenblick
des Ereigniſſes ſelbſttätig auf der Zentrale gemeldet. Hat die Zentrale
dem Verkehrspoſten irgend welche Mitteilungen zu machen, ſo kann durch
optiſche und akuſtiſche Zeichen der betreffende Beamte an den
Straßen=
melder gerufen werden, um unter Benutzung eines eingebauten
Fern=
ſprechers Mitteilungen entgegenzunehmen. Der gleiche Fernſprecher
er=
möglicht auch etwa nötig werdende Ergänzungen zu den erwähnten
Hilferufen. Aehnlich ſind die Privatmelder ausgerüſtet. Ein
Privat=
polizeimelder präſentiert ſich als ein ſchlichtes Käſtchen, das etwa die
Größe eines Fernſprechgpparates aufweiſt. Soweit es ſich um die
Sicher=
heit, Schnelligkeit und Eindeutigkeit einer Meldung ſelbſt handelt,
ent=
ſpricht der Privatverkehr genau den gleichen hohen Anforderungen des
Straßenmelders. Zwiſchen der Auslöſung des Melders und der fertig
vorliegenden Meldung bei dem Ueberfallkommando liegt ein
Zwiſchen=
raum von nur 8—12 Sekunden. Ein beſonderer Vorzug der Melder
iſt es, daß ſie praktiſch lautlos arbeiten, den Meldenden alſo ſelbſt dann
in keiner Weiſe irgend welchen Gefahren ausſetzen, wenn ein Einbrecher
in unmittelbarer Nähe des Melders ſein ſollte.
Der Vortrag wurde ſehr beifällig aufgenommen. In der
anſchlie=
ßenden Diskuſſion ſchnitt Fabrikant Dr. h. c. Schenck einige Fragen
an, die die techniſche und menſchliche Betriebsſicherheit der
Polizeiruf=
anlage betrafen. — Es läge im Intereſſe der Allgemeinheit, wenn der
Vortrag heute recht zahlreich beſucht würde.
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaſt. Zu dem
Lichtbilder=
vortrag, den Profeſſor Albert Schweitzer heute, Mittwoch, 8 Uhr,
im großen Saal des Städtiſchen Saalbaus über ſein „Urwald=
Spital im Kongo” hält, iſt der Andrang ſo ſtark, daß der untere
Saal ausverkauft iſt. Durch Zuziehung der Empore konnte neuerdings
eine Anzahl weiterer Plätze zum Verkauf geſtellt werden. Der Vortrag
beginnt pünktlich 8 Uhr. (Siehe Anzeige.
Tageskalender für Mittwoch, den 31. Oktober 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
Uhr, B 5: „Toboggan” — Kleines Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
22 Uhr, Zuſatzmiete V (4): „Der treue Soldat” hierauf „Die
Weiber=
verſchwörung”. — Orpheum, abends 20.15 Uhr: „Die
himmel=
blaue Bettſtatt”, — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold,
Hotel Schmitz, Reſt. Bender, Rheingauer Weinſtube, Weinhaus
Maxim, Reichshof, Bockshaut, Zum Heſſiſchen Haus, Spaniſche
Bodega, Kaffee Haſſia, Sportplatzkaffee, Alte Poſt. —
Oberwald=
haus nachm. 15½ Uhr: Konzert. — Ludwigshöhe nachm.
16 Uhr: Konzert. — Verein ehem. Eleonoren= und
Frauenſchülerinnen, abends 20 Uhr, in der Eleonorenſchule:
„Gemütlicher Abend
— Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=
Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
— Orpheum. Mit einem Ehrenabend für den trefflichen Darſteller
und Komiler Direktor Xaver Terofal verabſchiedet ſich heute die „
Schlier=
ſeer Künſtlerſchar” nach ihrem hieſigen Gaſtſpiel, dem ein ſtarker,
ehr=
licher Erfolg beſchieden war; Grund genug, um den wackeren
Ober=
batern als Mittler echſter Volkskunſt ein herzliches Wiederſehen
nachzu=
rufen. — Von morgen Donnerstag, 1. November, an gaſtiert im
Or=
pheum die neue große Operetten=Revue „Freut euch des Lebens”, eine
der ſchönſten und reizendſten Schöpfungen auf dieſem Gebiete. (Siehe
Anzeige.)
Sind Sie auch
Babek!
Die Zahl der neuen Sparer betrug.
am 1. Januar 1924 —
163
9 809
„ 1925 —
„
„ „ 1926 — 14 484
„ „ 1927 — 18 576
„ „ 1928 — 24294
„ 1. Oktober 1928 — 28213
Ar
r0. 28 Cauſend Sparer
Städt. Sparkaſſe Darmſtadt
— Vogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt. Am
kom=
menden Sonntag, dem 4. November 1928, unternimmt der V.H.C. ſeine
15. Wanderung für 1928, welche vom Botaniſchen Garten aus in die
nähere Umgebung bzw. durch den Darmſtädter Wald führen ſoll. Wer
die Schönheit einer Herbſtwanderung zu ſchätzen weiß, wird dieſe
Ge=
legenheit nicht verſäumen und ſich rechtzeitig um 93 Uhr am Treff=
Lunkt einfinden. Unſer ſchöner Wald übt immer wieder, und beſonders
jetzt, in dem herrlichen, farbenſchillernden Herbſtkleide, ſeine
Anziehungs=
kraft auf jeden aus. Die Führer haben eine Ausleſe der ſchönſten Wege
ausfindig gemayt. Um zuhlreiche Beteiligung wird gebeten. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
la friſch gebrannter Kaffee
in bekann er Qualität
M. W. Praſſel
17562)
Darmſtadt Schulſtraße 10
— Johannesgemeinde. Die angekündigte Bibelſtunde findet
heute nicht ſtatt.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird
die Beckſtraße zwiſchen Soder= und Darmſtraße vom 31. Oktober ab
bis auf weiteres ficr den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr
ge=
perrt.
Aus der Parteien.
— Jugendgruxbe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitgli=der treffen ſich heute abend nicht im „Heime, wie vorgeſehen,
ſondern pünktlich um 20 Uhr im Fürſtenſaale, Grafenſtraße. Es ſoll
der Lichtbildervortrag des Ortsgewerbwvereins und
Handwerkervcreini=
gung beſucht werden. Das Them lautet: Lichtbildervortrag über
Luft=
verkehr und Flugſport in Deutſ.hland.
4)
Berſaſteiit!
Fau’s Sodener
Paſtillen helfen
Lokale Veranſtaltungen.
Dle hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Stählhelm, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Wir machen unſere Kameraden nochmals auf die am 1. Novbr.,
abends 8.30 Uhr, im Reſtaurant Sitte (Karlſtraße) ſtattfindende
Pflicht=
verſammlung aufmerkſam. Gäſte willkommen.
Baſtlerbund der Sendung. Zuſammenkunft mit den
Ober=Namſtädter Intereſſenten in Ober=Ramſtadt, „Heſſiſcher Ho
(Rodenhauſer) 8.30 Uhr. Abfahrt 19.58 ab Verkehrsbureau, ab 20.15
Böllenfalltor.
— R. K. Band. Die beliebte Kapelle, welche allabendlich mit
großem Erfolg im Café=Reſtaurant „Zum Sportolatz” (Mühlſtr. 36)
konzertierte, gibt heute ihren Ehren= und Abſchieds=Abend. Ihre
Freunde und Stammgäſte ſehen ſie ungern ſcheiden. (Siehe Anzeige.)
Kirchliche Nachrichten.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Donnerstag, den 1. November, Allerheiligen — Gebotener Feiertag.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. An
Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hi.
Beichte.. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der
hl. Kommunion. 9½ Uhr: Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung
der hl. Konmunion. Nachmittags 2½ Uhr: Feierliche Veſper. 3 Uhr:
Friedhofsfeier auf dem Beſſunger Friedhof. Darauf Beichtgelegenheit.
Abends 8 Uhr: Roſenkranz für die Seelen. — Freitag (Allerſeelen):
Ablaß. 1. hl. Meſſe 5½ Uhr, Seelenamt 6 Uhr, letzte hl. Meſſe 6¾ Uhr.
Abends 8 Uhr: Roſenkranz für die armen Seelen.
Martinskapelle (Herdveg). An allen Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe mit
Predigt. Vorher Beiehtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe
Austei=
lung der hl. Kommunion. Freitag, 747 Uhr: hl. Meſſe mit Austeilung
der hl. Kominunion.
*Schwurgericht.
p. Aus einer gegen Anhänger der Komuniſtiſchen Portei in Offen
bach erhobenen Anklage wegen Widerſtands gegen die
Staatsasſpal=
iſt ein Meineidsverfahren hervorgegangen, das ſich gegen die nad
verzeichneten Perſonen rühtet: 1. Arbeiterin Olga Haſenzahl, 2. Arbei
terin Ella Klara Schlütter, 3. Schuhmacher Karl Auguſt Dammer
4. Dreher Friedrich Reinwald, 5. Arbeiter Auguſt Nagel, ſämtlich ir
Offenbach und zurzeit in Unterſuchungshaft.
Es ſind nun angeklagt: 1. Haſenzahl und Schlütter am 7. Mär
1928 vor dem Amtsgericht Offenbach in der Strafſahe gegen Reinwal=
und Geneſſen den vor der Vernehmung geleiſteten Zeugeneid wiſſent
lich durch ein falſches Zeugnis verletzt zu haben, da ſie unter Eid der
Tatſachen widerſprehende Angaben machten, u. a. beſchworen, nicht ge
ſehen zu haben, daß ſich Dammer und Nagel ſchüitzend vor Reinwal
ſtellten, und nicht gewußt zu haben, weshalb der Polizeibeamte Reinwal
zur Angabe der Perſonalien veranlaſſen wollte, daß ſie vielmehr in
Hofe der Bauerſchen Wirtſchaff geeſen ſeien, als Reinwald heraus
gebracht wurde, die Schlütter auch, ſie habe nicht wahrgenommen, da
Reinwald und die Zeugin Zeitungsträgerin Ströhlein Auseinander
ſetzungen miteinander gehabt hatten und gleiches und ähnliches meſ
wobei die am 15. Mai 1910 zu Eiſenberg (Thüringen) geborene L. Haſen
zahl nach ihrer geiſtigen und ſittlichen Entwicklung fähig, war, das Un
geſetzliche ihrer Tat einzuſehen und ihren Willen dieſer Einſicht gemä
zu leſtimmen.
2. Dammer, Nagel und Reinwald im März 1928 oder um dieſe Zei
als mehrere gemeinſchaftlih in beirnßtem und gewolltem Zuſammen
wirken die Ella Schlutter, Dammer und Nagel nuch durch eine weiter
ſelbſtändige Handlung die Olga Haſenzahl durch Drohung, durch Mit
braneh der Gewalt, durehy abſichtliche Herbeiführung oder Beförderun
eines Jrrtums, durch Ueberredung oder andere Mittel vorfätzlich be
ſtimmt zu haben zu den von dieſen am 7. März 1928 geleiſteten Meinei?
3. Die Schlitter und Neinwald es unternommen zu haben, die
Haſenzahl zur Begehung eines Meineids zu verleiten, indem ſie ih
vor ihrer geriehtlichen Vernehmung nohmals auseinanderfetzten un
erklärten, was ſie unter Eid ausſagen ſollte.
Die bisherigen Ermittelungen ergaben:
Am 23. Auguſt 1927 befanden ſich ſämtliche Angeklagte, zunäch
ohne Dammer, mit noch anderen Perſonen zuſammen in einer Wire
ſchaft in der Kirchgaſſe zu Offenbach. Auch die Zeugin Ströhlein be
fand ſich dert mit zwei Herren, ſaß aber an einem anderen Tiſche. Rein
wald geriet mit der Ströhlein in Wortwechſel, der ſich auf der Stra
fortſetzte, da Reinwald der Ströhlein, als ſie mit den beiden Männer,
das Lokal verließ, nachfolgte. Bei dieſer Gelegenheit beleidigte Rein
wald die Ströhlein mehrfach, ſo daß dieſe den Entſchluß faßte, Rein
wvald wegen Beleidigung zu verklagen. Sie kannte jedoch deſſen Name
niht. Reinwald ging auch wieder in die Wiitſchaft zurück. Die Ströh
lein ging auf die Wache des 1. Polizeireviers und bat um Namensfeſt
ſtellung. Man gab ihr den Wachtmeiſter Vetter mit, der den Reinwe
nach ſeinem Namen ſragte, deſſen Angabe verweigert wurde. Da ſie
auch andere Perſonen hereinmiſchten, verließ Vetter die Wirtſchaft wie
der und ließ ſich durch die Ströhlein von der Wache Hilfe holer
Währenddeſſen kam auch Dammer in die Wirtſchaft. Die Wachtmeiſte
Vetter und Franke wollten den Namen des Reinwald feſtſtellen un
gaben ihm auch den Grund dafür hekanut. Reinwald blieb bei ſei
Weigerung, wurde ausfällig und ſollte nach vorheriger Warnung ſiſtier
werden. Er leiſtete Widerſtand, unterſtützt und geſchützt in erſter Lini
von Dammer und Nagel. So kam es zur Anklage wegen Widerſtands
Beihilfe dazu und Beleidigung
Als Zeugen wurden vom Anwalt der Angeklagten die zunächſt nid
geladenen Haſenzahl und Schlütter benannt. Beide gaben unumwunde
zu, bewußt und der Wahrheit zuwider die Vorgänge, für die ſie al
Zeugen benannt waren, zununſten der Angeklagten geſchildert, insbe
ſondere fahrläſſigerweiſe ſo ausgeſagt zu haben, wie es ihnen die An
klage vorwirft. Sie wollten damit die Angeklagten Reinwald, Dan
mer und Nagel entlaſten, insbeſondere Ztreifel an der Richtigkeit de
Ausſage anderer Zeugen aufkommen laſſen.
Die Schlütter und die Haſenzahl geben aber auch weiterhin glauk
würdig an, daß ſie nur durch das fortgeſetzte auf ſie Einreden der übr
gen Angeklagten zu dem Meineid gekommen ſind.
Der Vorſitzende macht darauf aufmerkſam, daß bezüglich Dammer
Nagel u. Reinwald auch Anſtiftung zum Meineid in Frage kommen könne
In der Beweisaufnahme bekundet der Vorſitzende des Offenbache
Gerichts, daß er mit peinlichſter Sorgfalt bei der damaligen Zeuge
abhör verfuhr, da ein umſangreicher Entlaftungsbeweis angetreten
we=
den ſollte. Dem Zeugen fiel beſonders auf, daß zwiſchen Perſonen u
Zuhörerraum und den draußen noch wartenden Zeugen ein Verkehr ſi
entwvickelte, was aus der Art der Antwort der letzteren hervorging.
Der Verteidiger der Schlütter ſtellt bezüglich dieſer einen Haf
entlaſſungsantrag, da dieſe vor vier Wochen geboren habe und ihr Kin
ſtillen müſſe. Ueber dieſen Antrag ſoll bei Urteilserlaß entſchiede
werden.
Der Staatsanwalt betont, die Angeklagten Dammer, Reinwald un
Nagel hätten ſich in zuvei unerfahrenen Mädchen (Schlütter und Haſei
zahl) die Werkzeuge geſucht, um einen Meineid zu leiſten. Welches J.
tereſſe ſollten die beiden Mädchen haben, ſüh eines Meineids zu bezit
tigen, wenn die Selbſtbelaſtung nicht wahr wäre. Noh in der Nac
der der Offenbacher Hauptderhandlung hätten Beeinfluſſungsverſu
ſtattgefunden Was die beiden Mädchen heute geſagt hätten, ſei di
Wahrheit. Glaube man ihnen, ſo ſei auch die Bearbcitung beider durd
aus glaubhaft. Die Einwirkung ſei ja auch in der Gerichtsſitzung e
folgt. Auch die Haſenzähl ſei in dieſer Weiſe hearbeitet worden. Di
Haſenzahl werde als Jugendliche vor dem Zuchthauſe bewahrt werdet
die Schlütter habe ſich einfach zum Meineid überreden laſſen. Be
ſen beiden lägen mildernde Umſtände vor, bei den Angeklagten Damme
Reinwald und Nagel ſeien ſolche ſchee= zu finden. Es wverden folgen:
Strafen beantragt gegen die Schlütter 1 Jahr 5 Monate Zuchthau
unter Anrechnung der Unterſuchungshaft, gegen die Haſenzahl 6
Mr=
nate Gefändnis unter Anrechnung der Unterſuhungshaft und Aufhebun
des Haftbefehls: gegen Dammer nerden 3 Jahre Zuchthaus, gegen Nag‟
2 Jahre 3 Monate Zuhthaus, gegen Reinwald 1 Jahr 6 Monate Zue
haus bcantragt.
Der Verteidiger der Schlütter vermißt deren Bewußtſein der Nechts
widrigkeit, ſie ſei ein trauriges Produkt der ſozialen Verhältniſſe. Nu
zu drüfen bleibe, ob vielleicht ein fahrläſſiger Falſcheid vorliege, au
dem Gefängnisſtrafe ſtehe. Die Schlütter ſei nur willenloſes Werkzeu
nicht handelnder Täter geweſen.
Auch der Verteidiger der Haſenzahl beſtreitet, daß objektiv ei
Meineid vorliege; nach dem Jugendgerichtsgeſetz ſei dieſe ſtraflos, ſie g
höre nicht zu den intelligenten Perſonen. Gegebenenfalls käme au
hier nur fahrläſſiger Falſcheid in Frage.
Der Verteidiger des Dammer bezweifelt die Glaubwürdigkeit de
beiden Mädehen; eine Anſtiftung zum Meineid ſei nicht erwieſen.
Kleine Urſachen, große Wirkungen, ſo möchte der Verteidiger bo
Nagel und Reinwald das Drama überſchreiben, das ſich hier abgerol
habe. Die Polizei hätte zur Namensfeſtſtellung gar nicht zu ſchreife
brauchen, da die Beleidigung der Frau Ströhlein deren Privatſad
geweſen ſei. Zu prüfen ſei, oß die beiden Mädchen wiſſentlich d
Unwahrheit beſchworen haben. Liege kein Meineid vor, ſo entfalle
Anſtiftung und ein Unternehmen zur Verleitung des Meineids.: Reit
wald erſcheine keineswegs überführt.
Das Urteil erkennt gegen die Schlütter auf 1 Jahr 3 Monate Zuch
haus, gegen die Haſenzahl auf 6 Monate Gefängnis unter Anrechnun
ven 4 Monaten Underſuchungshaft und Gewährung 5jähriger Probe
zeit. Die Haftbefehle gegen dieſe beiden derden aufgehoben. Damme
erhält 3 Jahre, Nagel 2 Jahre, Reinwald 1 Jahr 3 Monate Zuchthau=
Ein Teil der Unterſuchungshaft wird angerechnet.
f
— Polizeibericht. Freitod. Eine 39 Jahre alte Ehefrau au
Darmſtadt hat ſih am 30. Oktober 1928, gegen 10,45 Uhr, auf dem alte
Friedhof an der Nieder=Ramſtädt=: Straße erſhoſſen. — Unglüchs
all. Ein beim Landgericht beſchäftigter Referendar kam am 30. OrIe
ber 1925 gegen 5 Uhr auf dem Wege nach ſeiner Wohnung in der Saſ
bauſtraße ſo unglücklich zu Fall, daß er einen Schädelbruch davontrul
Er wurde in das Stadtkrankenhaus übergeführt.
Zwei ſchöne Frauen.
Sie war wirklich allerliebſt, die Kleine. Und ich bat ſie um
ein Wiederſehen.
Wie freute ich mich, als ich meine flotte Partnerin am
an=
dern Tag — wie verabredet — im Caféhaus ſitzen ſah. Sie war
am Tage ebenſo ſchön wie abends und ihre Geſichtshaut zeigte
einen weichen Schimmer, deſſen hauchſchöne Zartheit mich
un=
widerſtehlich anzog.
Ich ſogte im Laufe des Geſprächs zu meiner Schönen, daß
ich mir ein zweites weibliches Weſen wie ſie nicht vorſtellen könne.
Da lächelte ſie ſonderbar und ſah geradeaus an mir vorbei, als
blicke ſie jemand, der an einem anderen Tiſch ſaß, lächelnd an.
Ich folgte der Richtung des Blickes und ſah eine Dame dort ſitzen,
die eine auffallende Aehnlichkeit mit meiner Schönen hatte,
Nun wurde mir erklärt, das dies — die Mutter meiner Dame
ſei. Ich konnte es kaum glauben. Ich wurde vorgeſtellt und war
höchſt erſtaunt.
Nach einer Woche ſagte mir meine Auserwählte, daß ihre
Mutter ein Mittel anwende, auf deſſen Wirkung ſie ſchwvöre. Es
ſei Marylan=Creme. Die Wirkung ſei überraſchend gut. Falten,
welke Haut verſchwänden, graue Haut werde duftig und
durch=
ſichtigzart. Auch pickelige, lederne Haut werde wunderſchön weich
und jugendlich friſch, ſelbſt wenn die ſogenannten Blütejahre
längſt vorüber ſind.
„Aber Schatzi, dann kannſt du doch dieſe famoſe Marylan=
Creme ſchon jetzt anwenden, damit du immer ſo jugendlich ſchön
bleibſt, wie du jetzt biſt.”
Sie ſah mich mit überlegenem Lächeln an. Da wußte ich,
daß auch ſie Marylan=Creme nimmt. Eine ſolche Dame will ich
gern als Frau mein eigen nennen. Sie logt Wert darauf, ſich
ihrem Manne jung zu erhalten. Das iſt klug.
Ich ſelbſt habe auch ſchon Marylau=Creme angewandt. Hein
lich, verſteht ſich. lind wirklich: meine ſcharfen Züge um de
Mund ſind merklich verſchwunden und die Stirnfalten ſind au
beinah fort. Und meine Haut iſt ſo friſch und ſchön geworde:
daß es meinen Bekannten auffällt.
Wer auf ſein gutes Ausſehen etwas gibt, laſſe ſich koſtemb
und portofrei eine Probe der köſtlichen Marylan=Creme kommel
dazu auch das Büchlein über kluge Schönheitspflege. Beilde
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Nummer 203
Mittwoch, den 31. Oktober 1928
Seite 2
Aus Heſſen.
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beide!
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An. Arheilgen, 29. Okt. Kirchweihfeſt. Das kommende
Lokal=
wirft ſeine Schatten voraus. Das kann man auch von dem nächſten
intag hier ſtattfindenden Kirchweihfeſt ſagen. Ueberall im ganzen
= und in allen Bevölkerungsſchichten herrſcht lebhafte Tätigkeit. In
r Haushaltungen iſt „Kerweputz” zugleich Herbſtputz. In faſt jeder
tilie erwartet man von irgend einer Seite Beſuch, und will man
em das ganze Heim innen und außen im beſten Lichte zeigen. Denn
Arheilger und ſolche, die mit unſerem Orte irgendwie in Beziehung
en, wohnen, für die iſt es ſelbſtverſtändlich, daß auf die Kerb der
ach der alten Heimat gilt. Schneider und ganz beſonders die
Schnei=
nnen haben alle Hände voll zu tun, um der Jugend den nötigen
rtagsſtaat rechtzeitig fertigzuſtellen. Bäcker, Metzger, und in erſter
e unſere Wirte, ſpeziell die Saalbeſitzer, ſind in voller Tätigkeit.
wollen das Beſte vom Beſten bieten. Schaubuden, Karuſſells und
möglichen Beluſtigungen werden die Luſt und Freude auf die
er=
erliche Höhe bringen und dem größten Teil der Kirchweihbeſucher
Alltag auf einige Stunden vergeſſen laſſen. Verſchiedene
Tanz=
le werden der tanzluſtigen Jugend Gelegenheit zur Bewegung der
te geben. Alle möglichen Verkaufsſtände tragen jedem, auch dem
iſten Wunſche Rechnung. Alles in allem: die „Orhelier Kerb” iſt
bleibt ein Ereignis. Hoffentlich hat der Wettergott Einſicht und
jert das nötige „Kerwewetter”. — Hieran anknüpfend ſei der
Pro=
ialbehörde der Wunſch unterbreitet: Wäre es nicht möglich, den
Fuß=
von unſerem Ort bis zur Stadtgrenze in den gleichen Zuſtand zu
n wie auf ſtädtiſchem Gebiet? Die Kabelverlegungsarbeiten ſind ſo
wie beendet, und wäre es im Intereſſe der zu Fuß laufenden
Arbei=
haft nur zu wünſchen, wenn hier in Bälde eine Beſſerung einträte.
Dank der Benutzer dieſes Weges wäre der betreffenden Behörde
iß.
O. Erzhaufen, 30. Okt. Unfall. Geſtern wurde der hieſige Maurer
Poth, als er in Frankfurt von der Bahn nach ſeiner Arbeitsſtelle
von einem Auto angerannt und zu Boden geſchleudert. Mit
erer Gehirnerſchütterung wurde er ins Krankenhaus verbracht.
— Weiterſtadt, 30. Okt. Kirchenvorſtandswahl. Vorgeſtern
hier im Anſchluß an den Vormittagsgottesdienſt die Wahl des
Kir=
vorſtandes duuch die Kirchengemeindevertreter von Weiterſtadt und
Filiale Braunshardt ſtatt. Der Kinhenvorſtand ſetzt ſich aus 8
Her=
zuſammen, und zwar 6 von Weiterſtadt und 2 von Braunshardt. Die
unshardter haben ihre früheren Mitglieder Bender und Müller
dergewählt. Von den Weiterſtädtern wurden wiedergewählt: Phil.
gner 5., Ph. A. Hahn, Ph. L. Petri. Ad. Petri 5., neugewählt:
Bür=
neiſter Aug. Meinhardt und Mich. Petri 3.
Aa. Eberſtadt, 29. Okt. Kartoffelkirchweihe. An der am
ntag abgehaltenen Kartoffelkirchweihe herrſchte kein ſtarker Verkehr.
Wetter war ziemlich ungünſtig. Gut beſucht waren lediglich die
elnen Lokale und beſonders die Tanzſäle. Im äußeven
Straßen=
machte ſich die Kartoffelkirchweihe nur kaum bemerkbar. — Riol=
Seiten. Wie verlautet, werden in dieſen Tagen die Riolarbeiten
Walde aufgenommen. Zu den Arbeiten werden auch Erwerbsloſe
mgezogen. — Wertzuwachsſteuer. Der Beſchluß des
Ge=
nderates über eine Erhöhung der Wertzuwachsſteuer nebſt dem
Nach=
zur betreffendem Ortsſatzung liegt gegenwärtig auf der
Bürger=
ſterei, und zwar auf Zimmer 2, während der üblichen Bürozeit zur
ſichtnahme auf.
F. Eberſtadt, 29. Okt. Volksbücherei. Die Volksbücherei
ete am letzten Freitag für dem Winter 1928/29 ihre Pforten. Die
herausgabe findet — wie in den vorhergehendem Jahren — jeden
itag von 5—6½ Uhr im Saal 1 der Georgenſchule ſtatt. —
Ge=
inderatsſitzung. Am Donnerstag, den 1. November 1928,
et im Rathausſaal eine Geweinderatsſitzung ſtatt.
Aa. Eberſtadt, 30. Okt. Nähkurſus. Die katholiſchen Schweſtern
innen am Montag, den 5. November, im Schweſternhaus mit einem
kurs. Die Nähſtunden finden zweimal in der Woche, Montags und
ttwochs obends, ſtatt.
Aa. Pfungſtadt, 30. Okt. Wanderung. Die zweite Wanderung
Jung=Odenwaldklubs und die rege Teilnahme an ihr bewieſen, daß
die Beſtrebungen des Jungodenwaldklubs großes Intereſſe beſteht.
twockene Wetter war der Wanderung güinſtig. In den Waldungen
Marienhöhe und des Kinhberges — es ging am Walthersteich
vor=
ſpürte man den ſcharfen Oſtwind nicht. Durch das Mühltal ging
frohgemut nach Hauſe. — Rot=Kreuz=Sammlung. Am
nintag nahm der hieſige Frauenverein eino Sammlung zugunſten des
ten Kreuzes vor. Mädchen des Frauenvereins gingen mit Liſten von
18 zu Haus. Das Sammelergebnis iſt bei Berückſichtigung der heuti=
Verheltniſſe zufriedenſtellend.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 30. Okt. Wohltätigkeits=Feier der
Sgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinter=
=benen. Dieſe Feier erfreute ſich eines zahlreichen Beſuchs. In
an=
ennenswerter Weiſe haben ſich die beiden Geſangvereine „Harmonie‟
5 „Eintracht” ſowie die beiden hieſigen Turnvereine in den Dienſt
guten Sache geſtellt, indem ſie durch ihre Mitwirkung das
Pro=
imm verſchönern halfen. Die zur Aufführung gelangten
Theater=
rakter und Couplets wurden flott und teilweiſe auch recht eindrucks=
I geſpielt, doch hätten ſie textlich mehr der Würde des Tages angepaßt
r dürfen, wie dies bei der Anſprache des Gauvorſitzenden Seibert
tref=
d zum Ausdruck kam. — Der in weiten Kreiſen des ganzen
Heſſen=
des bekannt geweſene Juſtiz=Oberwachtmeiſter i. R. Ihs. Seehaus
* hier iſt am Samstag abend durch einen ſanften Tod von ſeinem
rgen und ſchweren Leiden erlöſt worden. Mit ihm iſt ein Mann
da=
rgegangen, der ſich allerwätrs großer Achtung und Wertſchätzung
er=
ute. Seine Beerdigung wird in allen Ehren vorgenommen, und
ar am Mittwoch, nachmittags 3 Uhr.
f. Roßdorf, 30. Okt. Nachbirchweihe. Die Nachkirchweihe
rde am Sonntag in unſerem Dorſe gefeiert. Früher ein Feſtſonntag
bei dem Hauptkirchweihfeſt, hat die „Nachkerb” von Jahr zu Jahr an
Deutung eingebüßt. Kein Wunder, da ja kein Sonntag ohne
Ver=
ſigungen vergeht. Mit Ausnahme einiger Buden und einem zur Freude
Kinder anweſenden Karuſſell trug die Nachlkerb ganz den
allſonntäg=
den Charakter. Von einem Fremdenzuſtrom war faſt nichts zu
mer=
r, was wohl auf das ungünſtige Wetter zurückzuführen war.
— Gundernhauſen, 30. Okt. Die Bezirksfparkaſſe
Rein=
im iſt einem längſt gehegten Wunſche nachgekommen und hat ab
tern bei Herrn Friedrich Schackert hier eine Annahmeſtelle errichtet,
ſelbſt täglich Wünſche geäußert und Geſchäfte erledigt werden können.
ffentlich wird hiervon recht rege Gebrauch gemacht. (Siehe geſtrige
rzeige.)
Bk. Groß=Zimmern, 30. Okt. Raiffeiſenverein e. G. m.
H. Die Kaſſe wurde dieſer Tage durch einen Reviſor des
Raiffeiſen=
bandes Ludwigshafen einer eingehenden Reviſion unterzogen. In
— Schlußſitzung, zu der die Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder faſt
Uzählig erſchienen waren, ſtellte der Reviſor feſt, daß die Kaſſe in
ter Ordnung befunden worden ſei, und daß der Rechnerin, Frau Lehrer
cmitt Wioe, für ihre geradezu muſterhafte Dienſtführung ein
beſon=
res Lob gebühre. Es wurde auch anerkannt, daß die
Verwaltungs=
gane der Kaſſe die Rechnerin tatkräftig in ihrer Arbeit unterſtützen und
6 die Kaſſengeſchäfte mit äußerſter Vorſiht gehandhabt werden. Die
rſſe hat ſich, trotzdem ſie ihren Mitgliederm (zurzeit 350) ſchon viel
holfen hat, ihre Liquidität erhalten. Der Vorſitzende des
Aufſichts=
tes ſprach der Rechnerin für das gute Reviſionsergebwis im Namen
* geſamten Verwaltung den Dank aus.
Einweihung des Müttererholungsheims
bei Nieder=Ramſtadt.
Der Verband evangeliſch=kinchlicher Frauenvereine in Heſſen hat in
Verbindung mit ſeiner Herbſttagung, derem Verhandlungen ſich um das
Thema „Mütterfürſorge” bewegten, am 24. Oktober ſein neuerſtelltes
Müttererholungsheim eingeweiht. Das Haus iſt am Fuß des
Linden=
bergs gelegen, am Waldesrand, gegenüber der Epileptiſchen Anſtalt,
und gehörte unter dem Namen „Odenwaldhaus” dem Frankfurter
Kur=
verein für kränkliche Kinder, der das Haus unter dem billigen Preis
von 10 000 Mark gern einem anderen Verein evangeliſcher
Liebestätig=
keit überlaſſen hat. Unter der ſachkundigen Leitung des Architekten
Lengfelder in Auerbach, der in ſelbſtloſer Wei, das Werk übernahm
und förderte, wurde das Haus für ſeine neue —ſtimmung zweckmäßig
umgeſtaltet, gründlich venoviert, mit Zentralheizung, elektriſchem Licht
uſw. ausgeſtattet. Dazu kam die Ausſtattung mit Mobiliar und allen
Eirichtungen für den Wirtſchaftsbetrieb, ſo daß zu dem Kaufpreis noch
eine Ausgabe von gleicher Höhe hinzukommt. Die im Verband
zu=
ſammengeſchloſſenen 20 Vereine haben zu dem vorhandenen kleinen
Kapital noch 6000 Mark hinzugezeichnet und vieles für die Ausſtattung
und ſinnigen Schmuck des Heimes geſchenkt. Auch Darmſtädter Firmen
haben das Heim freundlich bedacht durch Preiswachlaß und Schenkungen.
Die Firma Gebrüder Röder lieferte den großen Küchenherd zum halben
Preis. Weitere Zuwendungen machten die Firmen Th. Schwab, Th.
Kalbfuß, Haushaltungsgeſchäft Ernſt Crämer, Ernſt Olitzſch, Karl
Sund=
heimer, Phil. Schaaf, Hermann Stemmer, Joh. Waitz, Louis Noack,
Eduard Zetzſche, D. Faix u. Söhne, Metzgerei Zimmermann (Dieburger
Straße), Heinrich Grimm, Metzgerei Fr. Illert, Eigberg, Nachf. Heinr.
Eck, Otto Nietſchmann Nachf., Teppichhaus Heinrich Meher, Karl
Gieſel=
berg, Seifengeſchäft Schmidt (Kirchſtr.). Allen ſei auch hier öffentlich
und herzlich gedankt, ſowie allen, die ſich um die innere Einrichtung
verdient machten, beſonders Fräulein Wahrendorf und viele Mitglieder.
Am Nachmittag des 24. verſammeltem ſich unter dem Schein der warmen
Herbſtſonne über 100 Abgeordnete der Frauenvereine und geladene
Gäſte vor dem Haupteingang des Hauſes. Nach dem Geſang des Liedes
Sei Lob und Ehr dem höchſten Gut” begrüßte Ihre Durchlaucht die
Fürſtin zu Erbach=Schönberg als Vorſitzende des Landesverbandes die
Mitglieder und Gäſte, beſonders die Vertreter der Behörden und der
befreundeten Vereine und benachbarten Anſtalten, der Gvileptiſchen
An=
ſtalt, des Krüppelheims, der Heilanſtalt Burgwald, des Erholungsheims
Elim und des Verbandes der weiblichen Jugend, und gab einen
Ueber=
blick über die Entſtehung und Durchführung des Werks. Nach
Ueber=
windung vieler Bedenken und Schwierigkeiten ſtehe mam heute freudig
und dankbar vor dem vollendeten Werk, welches nun allen
Vereinsmit=
gliedern zur Verfügung ſtehen, beſonders aber den abgearbeiteten und
erholungsbedürftigen Müttern und Hausfrauen, auch ſolchen außerhalb
des Verbandes, ſoweit der Platz reicht. Das Heim, in ſchöner, ruhiger
Lage und geſunder Luft, bietet auch den von Krankheit oder Operation
Geneſenden eine Stätte der Nachkur, wo ſie ſich ausruhen und an Leib
und Seele ſtärken können. Auch habe man nun eine eigene Stätte zur
Abhaltung von mancherlei Freizeiten und Kurſen, für welche man ſeither
auf der Orbishöhe bei Zwingenberg zu Gaſt gkeweſen ſei. Zum Schluß
wurde im Namen des Verbandes allen freundlichen Gebern und Helfern
ſowie den Handwerkern für ihre gute und ſchnelle Arbeit der herzlichſte
Dank ausgeſprochen. Hierauf hielt Prälat D. Dr. Diehl die Weiherede,
ausgehend von dem Schriftwort 2. Kor. 5, 17: Das alte iſt vergangen,
ſiehe, es iſt alles neu geworden. In einer Zeitwende ſtehend, politiſch,
ſozial, wirtſchaftlich, auf dem Gebiet der Sitte und der Moral. Auch
das Verhältnis zwiſchen Staat und Kirche iſt neu geworden. Vorbei iſt
für die Kirche der Schutz, aber auch die Feſſeln des Staates. Die Kirche
iſt frei geworden in ihrem Handeln, aber beſchränkt in ihren Mitteln.
Sie iſt auf ſich ſelbſt angewieſen und betätigt ſich nun auch in neuer
Weiſe. Des iſt auch dieſes neue Haus ein Zeugnis, ein Heim nicht
nur im alten diakoniſchen Sinn, ſondern auch mit der neuen
Beſtim=
mung, die Mitglieder des Verbandes aus allen Schichten des Volkes
perſönlich näher zu bringen und innerlich zu fördern.
Hierauf zog man in das neue Haus ein und war voll Erſtaunen
und Freude über die zweckmäßigen und ſchönen Näume. Bei der nun
folgenden Kaffeetaſel brachte Pfarrer Wagner den Gruß der Inneren
Miſſion, Dekan Vogel, ein Nieder=Namſtädter Kind, wies auf die
pracht=
volle Landſchaft und Waldesſtille hin, in der das Haus gelegen iſt, und
machte intereſſante Mitteilungen über die Vorgeſchichte dieſer Gegenc,
die in die Römerzeit hineinreicht. Frau Schnabel übergab von dem
Frauenverein Boosheim eine anſehnliche Summe als Morgengabe. Geh.
Rat Kayſer aus Frankfurt=Buchſchlag berichtete von dem alten
Kinder=
heim, dem das erneuerte Haus gedient hatte. Pfarrer Beringer
ver=
band mit dem Dank für die erfahrene große Opferwilligkeit der
Ver=
bandsmitglieder und Freunde der Sache die Bitte, um Gäſte für das
neue Haus zu werben und ſeine Vorzüge möglichſt weit bekannt zu
machen. Es iſt ja wohl zu erwarten, daß bei dem billigen Tagespreis
von 3 Mark (bei fünf Mahlzeiten) und der geſunden, ſchönem Lage das
Haus ſich bald füllen wird. Als Hausmutter iſt Fräulein Luthardt
ge=
wonnen worden, eine Angehörige, des heſſiſchen Zweigs der Familio
Lueius. Anmeldungen und Anfragen ſind zurzeit an die
Geſchäfts=
führerin, Fräulein Wahrendorff in Alsbach (Bergſtraße) zu richten.
Pfarver Schneider hob die ſeither ſchon bewieſene gute Nachbarſchaft
mit der Epileptiſchen Anſtalt hervor und ſprach den Wunſch aus, es
möchten zu dem ſchon beſtehenden Kranz der Nieder=Ramſtädter
Anſtal=
tem: Epileptiſchen Anſtalt, Krüppelheim. Heim für „halbe Kräfte‟
Krüppellehrlingsheim, Burgwald (für Alkoholkranke) und
Mütter=
erholungsheim ſich noch manche andere geſellen.
Mit hoher Befriedigung über die ſchöne Feier ud das ſchöne Haus
tvaten die Gäſte durch die im Herbſtſchmuck prangende Landſchaft den
Heimweg an.
T. Falkengeſäß, 30. Okt. Vorgeſtern hielt der hieſige
Radfahrer=
verein „Fröhlichkeit” ein Preislangſamfahren ab, wobei ſechs
Preiſe zur Verteilung gelangten. Dieſelben erhielten: 1. P. Schwinn,
2. Otto Wagner, 3. Karl Schwinn, 4. Adam Seip, 5. Heinrich Schwinn,
6. Wilhelm Seip=Airlenbach. Infolge des etwas ungünſtigen Wetters
war die Beteiligung von auswärtigen Fahrern nicht ſehr zahlreich. Am
Abend fand in der Wirtſchaft „Zur Roſe” ein Vereinsball ſtatt.
W
bei der Erwägung moderner
Geschäftspraktiken ist und
bleibt die alljährliche
An-
schaffung und gründliche
Ausschöpfung des
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Berlin. Rudolf Mosse,
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Codes, Berlin SW 19/2
V 9888
t. Ernſthofen, 30. Okt. Die Turnvereine Ernſthofen, Wembach=Hahn
und Rohrbach haben untereinander vereinbart, jedes Jahr einen
Ver=
einskampf im Geräteturnen auszutragen. Der erſte Wettkampf fand
im Jahre 1927 in Rohrbach ſtatt, wobei Wembach=Hahn als Sieger
her=
torging. Ernſthofen war 2. und Rohrbach 3. Sieger. In dieſem Jahre
findet der Kampf am 4. November in Wembach ſtatt, an dem ſich nur
Ernſthofen und Wembach=Hahn beteiligt. Das Treffen iſt inſofern von
wichtiger Bedeutung, als beide Vereine ſich die größte Mühe geben, als
1. Sieger hervorzugehen, denn im Jahre 1927 mußte ſich Ernſthofen mit
kaum 1 Punkt dem Turnverein Wembach=Hahn beugen. Aus allen dieſen
Motiven dürfte am Sonntag, den 4. November, ein Kampf zu erwarten
fein, der unſerer deutſchen Turnſache Ehre machen wird.
Braunshardt, 30. Okt. Der hieſige Turn= und Sporwerein
ver=
anſtaltet Samstag, den 3. November, abends 8 Uhr, im ſeinem neuen,
behaglichen Lokale, einen Turn= und Werbeabend. Ein
abwechſlungs=
reiches Program, ſowie die ſchneidige Gauriege des Main=Rodgaues
bürgen für einige ſchöne Stunden. Anſchließend findet in dem gut
ge=
heizten Saal Tanz ſtatt.
Ai. Vielbrunn, 29. Okt. Erntedankfeſt. Zahlreich folgten
geſtern die Kinchengemeindeglieder dem feierlichen, harmoniſchem Ruf
der Kirchenglocken zum Gotteshaus, um das Erntedankfeſt zu feiern.
Nachdem die Glocken verſtummt, ſetzte die Orgel zum Vorſpiel ein, um
dann in das Eingangslied überzugehen,Sei Lob und Ehr dem höchſten
Gott”, welches von hunderten von Stimmen geſungen, die dichtbeſetzte
Kirche durchbrauſte. Die ergreifende Feſtpredigt ließ unſer geiſtiges Auge
Umſchau halten in der Welt, in den Gebieten der Unwetter, der Dürre,
der alles mit ſich reißendem verheevenden Stürme und ſonſtigen Unbilden,
wovon unſere Gegend und ſomit unſere Ernte verſchont blieb, was für
uns ein beſonderer Grund zum danken ſei und leitete unſere Gedanken
vom irdiſchen Brot zum Brot der Seele, zu Jeſus hin. Der
wohl=
geſchulte Kirchenchor unter ſeinem Dirigenten Herrn Lehrer Knop
ver=
herrlichte die Feier durch wunderbar vorgetragene Chöre.
b. Erbach i. D., 29. Okt. Ziegenzuchtverein Erbach. Zur
Förderung und Hebung der Ziegenzucht veranſtaltete der
Ziegenzucht=
verein Erbach im „Saalban” (W. Hübner) eine Werbeverſammlung.
Hierzu waren fämtliche Ziegenbeſitzer Erbachs geladen und auch der
weitaus größte Teil erſchienen. Der Vorſitzende Müller begrüßte die
Gäſte und dankte beſonders Herrn Direktor Strack, vom
Landwirtſchafts=
amt, ſowie dem Herrn Verbandsvorſitzenden des Mümlingtales, W.
Köl=
bel, für ihr Erſcheinen und eröffnete die gutbeſuchte Verſammlung mit
einem Rückblick auf die Tätigkeit des Ziegenzuchtvereins ſeit Beſtehei
desſelben. Er ſchilderte die Vorteile der Ziegenzucht nach den
Richt=
linien der in ganz Deutſchland beſtehenden Zuchtverbände mit dem
Zuchtziel der weißen hornloſen Starkenburger Edelziege und empfahl
den Ziegenzüchtern Erbachs die Mitgliedſchaft des Ziegenzuchtvereins.
Mit trefflichen Worten ſchilderte hierauf Verbandsvorſitzender, Herr W.
Köbel, wie notwendig es heute iſt, ſich den beſtehenden Vereinen
anzu=
ſchließen, um die Zucht nach einer Richtung hin zu fördern und
gleich=
zeitig rentabler zu geſtalten. Er pries das Anſehen der Starkenburger
Edelziege und deren Zuchtverbünde und gab Kenntnis von reger
Nach=
frage nach Tieren jeden Alters im Ausland. So hätte der Ziegenz.
cht=
verein Lauterbach (Oberheſſen) letzthin ein bis zwei Waggon Ziegen nach
Serbien zum dreifachen Vetrage als im Inland verkauft. Dieſer Kauf
war dem Ziegenzuchtverband im Mümlingtal vorerſt angetragen
wor=
den, und ſchon lägen wieder bei unſerem Verbande Nachfragen von
Po=
len uſw. vor. Es fehle aber immer an der Nachzucht guter, brauchbarer
Lämmer, und ganz beſonders in den Vereinen unſeres Verbandes
Müm=
lingtal. Zum Schluß bat er die auweſenden Ziegenzüchter abermals
um ihren Veitritt zum Ziegenzuchtverein. Hierauf ging man zur Ehrung
der Gründer über und ernannten die Herrn Fritz Egner, Louis
Rief=
ling, Fritz Breitwieſer, Karl Walther, Jakob Neff, Gg. Reimherr, Karl
Köhler, Jgkob Egner und Johann Adolf Müller zu Ehrenmitgliedern
und überreichte denſelben je eine Ehrenurkunde. Im Namen der
Grün=
der dankte Herr Fritz Egner für die erwieſene Ehrung. Im weiteren
Verlauf erfreute uns Herr Landwirtſchaftsdircktor Strack mit einem
Lichtbildervortrag. Wir ſahen die Entwicklung der Ziegenraſſe von der
Naturziege vom 16. Jahrhundert bis zur gut entwickelten Edelziege
unſerer Tage. Die entſprechenden Erklärungen des Vortragenden über
Fütterung, Pflege und Entwicklung der Ziege waren, ſehr intereſſant
und wurden von den Züchtern dankbar aufgenommen. In alle
Einzel=
heiten dieſes ſehr inereſſanten Vortrages näher einzugehen, iſt hier leider
nicht Raum genug, es ſei jedoch von dieſer Stelle aus Herrn Direktor
Strack nochmals beſtens gedankt. Anſchließend an den Lichtbildervortrag
ſprach Fräulein Mariechen Stock einen von Kleinhaus=Sonderhorſt (
Weſt=
falen) verfaßten wohlgelungenen Ppollog und erntete hierfür reichen
Beifall. Eiwige Dankesworte des Vorſitzenden Müller an alle
Mitwirken=
den mit dem Wunſche auf Blühen und Gedeihen der Ziegenzucht und
den Zuchtverein Erbach beſchloſſen die Verſammlung. —
Säuglings=
beratungsſtunden. Säuglingsberatungsſtunden finden im Monat
November ſtatt: Kreiskrankenhaus Erbach Dienstag, den 13. November
1928, und Dienstag, den 27. November 1928, jeweils nachmittags von
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Seite 8
Mittwoch, den 31. Oktober 1928
Nummer 303
Sympathiekundgebung für die weſideutſchen
Metallarbeiter.
Am letzten Sonntag fand in Groß=Auheim für das
Wirtſchafts=
gebiet Offenbach-Groß=Auheim—Seligenſtadt eine außerordentliche
Kon=
ferenz des chriſtlichen Metallarbeiterverbandes ſtatt. Der Vorſitzende
begrüßte den Referenten, Verbandsredakteur Georg Wieber
(Duisburg), der folgende Ausführungen machte:
Die Arbeiterſchaft muß von Opt imismus geleitet werden, wenn
ſie den Weg des Aufſtiegs weiter ſchreiten will. Die Wirtſchaftslage
kann zurzeit im allgemeinen noch als gut bezeichnet werden.
Verein=
zelte Anzeichen eines Rückgangs liegen zwar vor, die jedoch an ſich noch
keinen Gradmeſſer für die allgemeine Lage abgeben. Auf ſozialem
Ge=
biet haben wir in den letzten Jahren große Fortſchritte zu verzeichnen.
Der Vortragende erinnert an die Zeiten der großen Kriſe von 1875—83.
Während anfangs der ſiebziger Jahre Schichtlöhne bis zu 6,50 RM.
bezahlt wurden, ſanken dieſelben während der oben angegebenen
Kriſen=
zeit bis auf 1,70 herab. Hier erſieht man deutlich, wie durch das Fehlen
des Tarifvertrags die Wirtſchaftskriſe ſich gegen die Arbeiter auswirkte.
Auch im Jahre 1926 hatten wir eine ähnliche Kriſe. Jedoch konnte der
Tariflohn in ſeiner vollen Höhe gehalten werden. An Verſuchem ſeitens
der Arbeitgeber, denſelben abzubauen, hat es nicht gefehlt. Die
Gewerk=
ſchaften erwieſen ſich indeſſen ſtark genug, dieſen Beſtrebungen
ent=
gegenzutreten. Auch auf geſellſchaftlichem Gebiet iſt der Arbeiterſtand
vorwärts gekommen. In faſt allen Körperſchaften ſehen wir heute
die Arbeiterſchaft vertreten.
Nach einer kurzen Ausſprache ſprach der Bezirksleiter Weſp, M. d. L.
(Darmſtadt), das Schlußtvort.
In einer Entſchließung, die er am Schluſſe ſeiner Ausführungen
vorlegte, wird den Metallarbeitern der
Schwereiſen=
induſtrie die Sympathie zum Ausdruck gebracht und
im Falle des Kampfes die materielle Unterſtützung
zugeſagt. Einſtimmig wurde dieſe Entſchließung angenommen. Mit
einem Hoch auf den chriſtlichen Metallarbeiterverband und ſeine Führer
endete die Konferenz.
m. Vom Odenwald, 30. Okt. Unfall mit dem Motorrad.
Ein Motorradfahrer aus Affolterbach fuhr vorgeſtern abend die Strecke
Eberbach-Gammelsbach und erlitt unterhalb des letztgenannten Ortes
durch Sturz einen ſchweren Unfall. Glücklicherweiſe fuhr kurz nach dem
Ereignis das Auto des Gaſtwirts Helm=Güttersbach dieſelbe Strecke;
der Verunglückte wurde aufgehoben und zum Arzt nach Beerfelden
ge=
fahven. Dieſer ſtellte eine Gehirnerſchütterung feſt, an derem Folgen der
Verunglückte längere Zeit bewußtlos lag, doch iſt der Zuſtand derart,
daß keine Lebensgefahr beſteht. Wie man hört, hätten auf der Straße
liegende große Steine den Verunglücktem zu Fall gebracht.
— Hirſchhorn, 30. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
29. Oktober 0,59 Meter, am 30. Oktober 0,57 Meter.
H. Birkenau, 2. Okt. Verwaiſt. Nachdem am 1. September
der evangeliſche Ortspfarrer, Herr Müller, ſeinen neuen Wirkungskreis
in der Reſidenzſtadt Darmſtadt bezog, iſt es der evangeliſchen Gemeinde
noch nicht gelungen, wieder Erſatz zu bekommen. Nun wurde der
Ge=
meinde von der oberen Kirchenbehörde der Beſcheid, daß erſt bis nächſte.
Oſtern die Möglichkeit beſtände, die Pfarrei neu zu beſetzen, und zwar
aus dem Grunde, da ein großer Mangel am Pfarvamtskandidaten
vor=
handen ſei. Der Kinchendienſt muß während der langen Vakanz von
den ebangeliſchen Geiſtlichem der benachbarten Pfarrgemeinden abwechſelnd
verſehen werden. Bei dem ausgedehnten Kirchſpiel mit etwa ſieben
Filialen iſt dies doch eine ſchwierige Sache.
W. Heppenheim a. d. B., 29. Okt. Gaſtſpiel der
Horn=
bacher Spielſchar. Der bereits angekündigte Spielabend findet
nunmehr am Dienstag, den 6. November, ſtatt. Mit Unterſtützung des
Lehrerkollegiums werden die Eintrittskartem der hieſigen
Einwohner=
ſchaft in den nächſten Tagen durch Schulkinder ins Haus gebracht. Um
den weiteſten Kreiſen dem Beſuch der Veranſtaltung zu ermöglichen,
wurde der Vorverkaufspreis erheblich niedriger angeſetzt als der an
der Abendkaſſe geltende Preis. Die Spieler werden in Heppenheim
wohl mit einem vollen Haus rechnen können. — 20. Stiftungsfeſt
des kath. Arbeiterinnenvereins. Die Katholikem
Heppen=
heims begingen am Sonntag im kath. Vereinshaus das 20. Stiftungsfeſt
des kath. Arbeiterinnenvereins. Die Feſtrede hielt Herr Pfarrer Boos.
Außerdem war der Abend mit geſanglichen und theatraliſchen
Dar=
bietungen ausgefüllt.
Tagung des Verbandes der Rhein=Mainiſchen
Volkshochſchulen in Gießen.
Auf Einladung des Rhein=Mainiſchen Verbandes für Volksbildung
fand am 27. und 28. Oktober eine Tagung des Verbandes Rhein=
Mai=
niſcher Volkshochſchulen (zugleich Tagung des Landesverbands Heſſiſcher
Volkshochſchulen und Tagung für die „Stunde des Landes” im
Südweſt=
deutſchen Rundfunk) in Gießen ſtatt. Die Veranſtaltungen begannen
am Samstag, den 27. d. M., im großem Hörſaal der Univerſität mit
einem öffentlichen Abend, bei dem der Vorſitzende der Gießener
Volkshochſchule, Univerſitätsprofeſſor Dr. Meſſer, die Erſchienenen
begrüßte und weiter ein Vertreter des Oberbürgermeiſters von Gießen
die Grüße der Stadt und Schulrat Haſſinger=Darmſtadt die der
heſſiſchen Regierung überbrachte. Das Hauptreferat für den Abend hatte
der geſchäftsführende Vorſitzende des Rhein=Mainiſchen Verbands für
Volksbildung zu Frankfurt a. M., Dr. Gebhardt, übernommen, der
das heute beſonders aktuelle Thema behandelte: „Das Problem
der Maſſſe in der Volksbildung”, Redner ging davon aus,
daß der urſprüngliche Standpunkt der volksbildneriſchem Arbeit, ein
Maſſenbedürfnis zu befriedigen, der Vorvergangenheit und der
indivi=
dualiſtiſche Standpunkt der Vergangenheit angehöre. Heute erſcheine es
notwendig, nach Mitteln und Wegen zu ſuchen, durch die die Möglichkeit
eines Maſſenerlebniſſes geſchaffen werde. Dieſes Maſſenerlebnis liege
aber nicht im Intellektuellen, ſondern im Emotionalen. Die weiteren
Ausführungem Dr. Gebhardts, die von großer Sachkenntnis und tiefem
Eindringem in das im Rede ſtehende Problem zeugten, befaßten ſich mit
der Methodik der neuerem Bildungsarbeit und insbeſondere mit der
Frage, wvie namentlich im Theater, im Kino und Rundfunk ſowie im
Zeitſchriften= und Zeitungsweſem ein Maſſenerlebnis erreicht werden
könne.
Am Sonntag vormittag trafen ſich die Teilnehmer in der Aula des
Realgymnaſiums. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand hier der
Vortrag des Leiters der Volkshochſchule Thüringen, Regierungsrat Dr.
Buchwald=Jena über „Alte und neue Wege der
Volks=
bildung”, in dem zunächſt grundſätzliche Fragen erörtert und dann
Anregungen für die praktiſche Arbeit gegeben wurden. Redner warnte
davor, die eine Methode gegen die andere auszuſpielen. Das Ziel aller
Bildungsarbeit ſei es, zu ſelbſtändigem Denken hinzuführen. An den
Vortvag ſchloß ſich eine Debatte an, die Profeſſor Dr. Meſſer leitete
und in der das Thema von verſchiedenem Geſichtspunktem aus beleuchtet
wurde.
Am Nachmittag fand die Tagung für die Stunde des
Lan=
des im Südweſtdeutſchen Rundfunk ſtatt, die ſich
insbe=
ſondere mit den Fragen „Rundfunk und Volksbildung”
„Der Volksbildner als Mittler” beſchäftigte. Ein
muſi=
kaliſcher Volkskunſtabend in der neuen Univerſitätsaula
bil=
dete den Schluß der Tagung. Hierbei hielt Konzertmeiſter Guſtav
Lenzewſki=Frankfurt a. M. einen feſſelnden Vortrag über „
We=
ſen und Bedeutung der Violine mir Beiſpielen aus
ihrer Geſchichte”, Ausführende des muſikaliſchen Teils waren
Guſtav Lenzewſki (Violine) und Profeſſor Dr. K. Schmidt=Friedberg
(Klavier).
Voriragsfolge des „Landwirtſchaftsfunks
für November 1928.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle, die über den Sen
Königswuſterhauſen (Wele 1250) regelmäßig und zwar am Mond
und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 18,55 bis 1930
belehrende Vorträge mit praktiſchen Anregungen für den
Lande=
ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten geb
werden können, ſind für den Monat November folgende
Vort=
vorgeſehen:
1. Nov.: Rittergutsbeſ. Schurig, Zeeſtow bei Wuſtermark: g
wertungsmöglichkeiten der deutſchen Ernte‟
5. Nov.: Prof. Dr. A. Gabriel, Dir. der Landw. Verſuchsenſt
L. K. Hannover, Hildesheim: „Beurteilung und Bewert:
von Silofutter”.
8. Nov.: Prof. Dr. Lichtenberger, Inſtit. f. Maſchinenwe
d. Pr. Verſuchs= und Forſchungsanſt. für Milchwirtſch
Kiel: „Das Molkereibau= und Maſchinenweſen in ſein
Einfluß auf die wirtſchaftliche Geſtaltung des Molkere
triebes”.
12. Nov.: Dr. Neumann, Reichslandbund, Berlin SW., Deſſau
ſtraße: „Die Bedeutung der landw. Spirituserzeugung
den dt. Kraftfahrer.
15. Nov.: Verwaltungsdir. W. Beinzger, Jena: „Genoſſenſcha
Tierverſicherung.
19. Nov.: Oberforſtm. a. D. Pauſe, Forſtkammer, Dresden: „
mitteldeutſche Fichtenhochwaldwirtſchaft.”
22. Nov.: Dr. Wild Vereinigung der dt. Bauernvereine, Berl=
„Die Verwertung des Getreideſpiritus
22. Nov.: Domänenpächter Zickermann, Dom. Ferdinandsh
„Praktiſche Winke für Schweinezucht und =Maſt”.
29. Nov. Frl. Hartfiel, Stettin, Gartenbauberaterin d. V.
landw. Hausfrauenv. d. Prov. Pommern: „Nutzen praktiſc
Gartenbauberatung”.
Vortragsfolge des „Hausfrauenfunfs”
für November.
(Stunde der Hausfrau und Mutter) Mittwoch, 15,40—16 Uhr.
7. Nov.: Frau T. Kueßner, Halle: „Entwicklung der erzgebirgiſch
Spielzeugſchnitzerei”.
14. Nov.: Frau X. Kueßner, Halle: „Erzgebirgiſches Spielze
für den Advents= und Weihnachtstiſch.
H. Von der Bergſtraße, 30. Okt. Marktbrunnen. Der hi
riſche Marktbrunnen in Weinheim, der von der Firma Röſch u. Rei
mut aus rotem Sandſtein errichtet wird, ſoll in der erſten Hälfte
Monats November fertiggeſtellt werden. Anläßlich der feierlichen E
weihung wird die Stadt eine Burgenbeleuchtung veranſtalten.
— Gernsheim, 30. Okt., Waſſerſtand des Rheins
29. Oktober 0,27 Meter, am 30. Oktober 0,21 Meter.
Groß=Gerau, 29. Okt. Ferkelmarkt. Infolge Ausbru
der Maul= und Klauenſeuche in der Gemarkung Trebur bleibt
Groß=Gerauer Ferkelmarkt bis auf weiteres geſchloſſen. Die W
dereröffnung wird durch Zeitungsnotiz bekanntgegeben.
Ah. Bingen (Rhein). 30. Okt. Das Weinherbſtfeſt
Rhein= und Weinſtadt Bingen. Im Mittelpunkt echt
niſchen Lebens ſtand der große Winzerfeſtzug, der in den Weinſtädt
Dörfern und Gemeinden den Abſchluß eines guten Weinherbſtes bedeu=
Alles was dem Winzer nach einem guten Herbſt an Freuden harrt,
würdig vertreten. Schmucke Winzerſöhne und =Töchter in farbie
Trachten haben Hand angelegt, um gerade ihren Wagen als den ſch:
ſten zu geſtalten. Nach jahrelanger Mißernte iſt es zu verſtehen,
die Weingüter die Sorgen der Winzer bei dem Umzuge ausgeſch
haben. Nichts ſollte an die Mühen des Alltages erinnern. Auch
Sektinduſtrie hatte einen impoſanten Wogen dem Zuge angeſchloſſen, u
ſie auch aus den neuen Weinen ihre prickelnden Fabrikate erzeugt. N
Auflöſung des farbenprächtigen Zuges verſammelten ſich Winzer u
Winzerinnen in der Feſthalle, um auch dene Tanz, dem herrlichen W.
zerreigen zu huldigen. In den Straßen der Stadt und den einzeln
Lokalen war „Hochbetrieb” und durch Tanz und den neuen „Federweiße
kam ein jeder in die nötige Stimmung.
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auf dem Waldfriedhof auf. Es wird
ſtimmt erwartet, daß ſich auch die u.
unterzeichneten Vereinigungen daran beteilt
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einigungen, die ſich an obiger Veranſtalt.
beteiligen woilen, am Donnerstag, 8. N
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Nummer 303
Mittwoch, den 31. Oftober 1928
Seite 9
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Mittwoch den 31 Oktober 1928
Nummer 303
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17613
Nummer 303
Mittwoch den 31 Oktober 1928
Seite 11
Reich und Ausland.
Der Prozeß Müller=Wieland.
Zweiter Verhandlungstag.
Der Vormittag des zweiten Verhandlungstages,
ſem man in die Beweisaufnahme eintrat, war
der Vernehmung des Oberbürgermeiſters Dr.
idmann ausgefüllt. Dem Zeugen iſt weder von
* Flügelaffäre, noch von der Niederſchlagung einer
Sld der Zentrale für gemeinnützige Kunſtpflege
s bekannt. Der Zeuge äußert ſich allgemein über
—5 Stellung der Aufſichtsratsvorſitzenden und des
— iſtrats=Theaterdezernenten. Er war ſtellvertre=
—r Vorſitzender des Aufſichtsrats bis er
Oberbür=
eiſter wurde. Der ſtellv. Vorſitzende des
Auf=
rats iſt zugleich Dezernent des Magiſtrats. In
Berſten Zeit ſeiner Amtstätigkeit habe er ſich in
D irem Maße als ſein Amtsvorgänger mit den Ge=
* ien des Aufſichtsrates befaßt. Dies ging bis 1925,
konnte er den Sitzungen nicht mehr regelmäßig
Hohnen, und es wurden ihm von dem Juſtitiar
Seckel die nötigen Mitteilungen gemacht. Lagen
kte in einer Sitzung vor, die er für wichtig genug
ſtete, um in der Verſammlung anweſend zu ſein,
2 i er auch zu der Sitzung erſchienen. Es ſei natür=
* daß ihm ſo eine Reihe von inkriminierten
Vor=
en nicht bekannt geworden ſei.
Es wird feſtgeſtellt, daß der Angeklagte ſeit dem
—Oktober 1924 Rundfunkgebühren bezog, und daß
vom Januar 1926 an pauſchal bezahlt wurden.
Angeklagte betont, daß die Bezüge auf den
Gage=
n geſtanden hätten. Der Zeuge meint, es müſſe
feſtgeſtellt werden, wer dieſe Gagebogen zu
Ge=
bekam. Der Angeklagte habe eine Genehmigung
Aufſichtsrats zur Verrechnung ſolcher Gebühren
ſich nicht gehabt, hätte dieſe vorgelegen, ſo wäre
ur Annahme berechtigt geweſen.
Der Zeuge äußert ſich dann über die Zentrale
gemeinnützige Kunſtpflege. Die Gründung dieſes
ituts habe zweifelsohne im Intereſſe der ſtädti=
Theater gelegen. Sie fiel in die Zeit des
Ver=
ensverfalls und man mußte bemüht ſein,
Be=
er ins Theater zu bekommen. Der Angeklagte
ſich damals große Mühe um dieſe Zentrale ge=
9t. Daß der Angeklagte eine monatliche
Vergü=
von 500 Mark dafür bekam, war dem Zeugen
rals bekannt.
Es wird dann über die Sommergaſtſpiele
ge=
chen. Der Zeuge erklärt, ſich abſolut nicht
erin=
r zu können, daß der Angeklagte ihm gegenüber
on geſprochen habe, daß er von den überſchüſſigen
nahmen einen Teil für ſich haben wollte. „Ich
nie daran gedacht, daß Müller=Wieland dieſe
ge als ſelbſtändiges Unternehmen machen würde‟.
Einzelheiten kann ſich der Zeuge nicht mehr
innen, er hat aber nie ein Aufſichtsrats=Protokoll
hen, in dem ein Vermerk ſtand, daß von einem
erſchuß bei den Sommergaſtſpielen ein Teil an
Leitung der Sommergaſtſpiele gehen ſollte. Der
ge bekundet, daß ſich die Beſtimmungen bezüglich
Engagements von Bühnenmitgliedern durch den
geſtelltenausſchuß nicht auf die Sommergaſtſpiele
gen, ſondern nur auf die Bühnenangehörigen,
denen ein ein= oder mehrjähriger Vertrag
abzu=
ießen war. — An den Zeugen werden von der
teidigung und dem Vorſitzenden noch eine große
he Fragen gerichtet, die der Zeuge nicht poſitiv
ntworten kann, weil er an verſchiedenen Sitzungen
Aufſichtsrates nicht teilnahm oder ihm die
Vor=
ge nicht zur Kenntnis kamen.
Bundestag des Reichsbundes der mittleren
Poſt= und Telegraphenbeamten, e. V.
Die von Vertretern aus allen
Oberpoſtdirektions=
irken beſuchte Tagung, an der Vertreter des
chspoſtminiſteriums, der Oberpoſtdirektion Berlin,
Deutſchen Beamtenbundes ſowie Abgeordnete faſt
* Reichstagsfraktionen teilnahmen, beſchäftigte ſich
en innerorganiſatoriſchen Fragen (
Verabſchie=
ig einer neuen Satzung, Aenderung des Namens
Organiſation) in der Hauptſache mit der
Beſol=
rgsneuordnung. In einer Entſchließung wurde der
gehenden Verbitterung der mittleren Beamten
die beſoldungspolitiſche Behandlung der
Be=
bsaſſiſtenten und der Aſſiſtenten Ausdruck
gege=
r und die baldigſte Wiedergutmachung des beſon=
S dieſen Beamten zugefügten Unrechts, ferner die
feitigung der 8§ 40 bis 43 des Beſoldungsgeſetzes
ordert. Im beſonderen wurde die beſtimmte
Er=
rtung ausgeſprochen, daß die vom vorigen
Reichs=
r zugunſten dieſer Beamten angenommenen
Enk=
ließungen nunmehr reſtlos durchgeführt werden.
it einer begeiſterten Kundgebung der Treue zum
olksſtaat und für die baldigſte Befreiung der immer
ch beſetzten Gebiete fand die zweitägige Tagung
sen Abſchluß. Der nächſte Bundestag wird in Düſ=
„Dorf ſtattfinden.
er Ring deutſcher Flieger ehrt den verſtorbenen
Fliegerleutnant von Beaulieu.
Berlin. Der Ring deutſcher Flieger teilt mit:
n Sonntag, den 28. Oktober, jährte ſich zum zehn=
* Mal der Todestag des Leutnants Freiherr von
eaulieu, Ritter des Ordens Pour le mérite, der
anerkannte Luftſiege zu verzeichnen hatte. Der
orſtand des Ringes deutſcher Flieger hat aus
die=
m Anlaß an die Mutter des Herrn von Beaulieu
n Gedenkſchreiben gerichtet. Am Nachmittag legte
* Vorſitzende, v. Wilamowitz=Moellendorff, in
An=
eſenheit des Geſchäftsführers des Ringes deutſcher
lieger und einiger Herren am Grabe von Beaulieus
af dem Invalidenfriedhof einen Kranz nieder.
Berlin—Finnland im Freiballon.
Berlin. Wie Berliner Blätter aus
Helſing=
rs melden, iſt der Ballon „Leipziger Meſſe”, der
in Sonntag in Tempelhof mit drei anderen Ballons
um Endwettbewerb um den Wanderpreis des
Deut=
hen Luftfahrtverbandes ſtartete, am Montag in
Zromarf bei Helſingfors gelandet.
Ein neuer Mord im Norden Berlins.
Berlin. Nach einer Meldung Berliner Blätter
purde am Montag abend eine 83 Jahre alte Greiſin
r ihrer Wohnung im Norden Berlins erdroſſelt
auf=
efunden. Da die Greiſin ſeit dem vergangenen Frei=
Eg von ihren Nachbarn nicht geſehen worden iſt,
dird angenommen, daß der Mord ſchon vor einigen
Tagen begangen worden iſt.
Des Juwelendiebſtahls beſchuldigt.
Köthen. Vor einigen Tagen wurde der im
Hauſe einer Witwe wohnende Kaufmann Frank
un=
er der Beſchuldigung verhaftet, der Witwe
Brillan=
en im Werte von 100 000 Mark geſtohlen zu haben.
Der Kaufmann ſtritt dies bis jetzt ganz entſchieden
ab. Jetzt fand man im Garten ſeines Vaters in
Bam=
gerg ein Perlenhalsband im Werte von 30 000
Mar=
vergraben.
Hußmann freigeſprochen.
Der letzte Verhandlungstag.
* Nach wochenlangen Verhandlungen hat das
Gericht in Eſſen den Studenten Hußmann von der
Anklage des Mordes freigeſpkochen. Das war nach
dem Gang der Verhandlungen zu erwarten, da alle
von Staatsanwaltſchaft und Polizei
zuſammenge=
tragenen Indizien ihnen unter den Händen
zer=
bröckelten. Zum Schluß blieb eigentlich nicht mehr
als der Schatten eines Beweiſes übrig, der ſich nicht
nur gegen den Angeklagten Hußmann, ſondern gegen
viele andere Perſonen hätte vertreten laſſen. Um ſo
auffälliger iſt es, daß der Staatsanwalt zwar die
Anklage wegen Mordes nicht mehr aufrecht erhielt,
aber doch auf Totſchlag plädierte, weil er wohl mit
ſich ſelbſt ein Kompromiß geſchloſſen hatte. Das war
aber ein Mangel an Logik. Entweder war
Huß=
mann der Täter, dann war ſeine Tat ein Mord, oder
er war der Täter nicht. Die Staatsanwaltſchaft hätte
deshalb klüger gehandelt, aus dem negativen
Ergeb=
nis der Verhandlungen die Schlußfolgerung zu
ziehen und die Anklage fallen zu laſſen.
Der Prozeß hat weit über ſeinen
Verhandlungs=
ort hinaus Aufſehen erregt. Nicht nur um der
ſcheußlichen Tat willen, die zunächſt ungeſühnt bleibt,
ſondern wegen der pſychologiſchen
Begleiterſchei=
nungen, die nach den vorliegenden, allzu reichlichen
Andeutungen ein neues, aufſchlußreiches Kapitel
über die „Krankheit der Jugend” geben ſollten. Auch
da iſt nichts übrig geblieben. Die Belaſtungszeugen
haben ihre früheren Ausſagen nicht aufrecht erhalten.
Das Bild, das ſie entwickelten, war das einer
ſuchen=
den, grübelnden, gelegentlich auch irrenden Jugend,
aber es war doch ſo gut wie nichts Ungeſundes. Wo
einzelne krankhafte Triebe ſich zeigten, beſtanden ſie
mehr in der Phantaſie des Einzelnen, als in
Tat=
ſachen, und das iſt das Poſitive, das wir im
Gegen=
ſatz zu dem ſittlich troſtloſen Bild des Berliner Krantz=
Prozeſſes aus dem Eſſener Prozeß mitnehmen.
Dagegen wäre noch ein ſehr ernſtes Wort zu
ſagen über das Verſagen der Polizei, die ſich ihrer
Aufgabe in keiner Weiſe gewachſen gezeigt hat. Es
iſt einfach unbegreiflich, weshalb man die Spuren, die
unmittelbar nach der Tat vielleicht noch zu erkennen
waren, nicht verfolgte — offenbar, weil die Polizei
ſich auf die Schuld Hußmanns kaprizierte und dieſem
ſeine Tat nachweiſen wollte, anſtatt weiter zu
for=
ſchen. Das iſt aber einer der gefährlichſten Irrwege,
auf die ſich eine Polizeiverwaltung drängen laſſen
kann. Hußmann hat das ſchwer büßen müſſen, aber
vielleicht wird doch dafür geſorgt, daß daraus für
künftige Fälle auch die Polizei ihre Lehren zieht.
Der Staaisanwalt beantragt acht
JahreZuchthauswegenTotſchlags
Eſſen. Unter großem Andrang des
Publi=
kums begannen geſtern die Plädoyers im Hußmann=
Prozeß. Neue Beweisanträge wurden nicht geſtellt.
Der Staatsanwalt führt zunächſt aus, ſieben
Akten=
bände mit ungeheurem Material ſeien vorhanden;
die Beweisaufnahme habe aber ergeben, daß
außer=
ordentlich viele Indizien unbrauchbar ſeien. Das
Katzenſchlachten habe ſich als harmlos aufgeklärt, eine
ganze Menge anderer Indizien ſei von der Anklage
nicht aufrechterhalten worden. Angeklagt des
furcht=
baren Verbrechens des Mordes ſteht hier ein
zwan=
zigjähriger Mann, der, als die Tat begangen wurde,
noch nicht 20 Jahre alt war, ein Mann, der den
Ab=
ſchluß ſeiner wiſſenſchaftlichen Bildung ſich erworben
habe und vorzüglich erzogen worden ſei. Die Frage,
ob ein derartig gebildeter Menſch eine ſolche Tat
ver=
üben könne, ſei von den Sachverſtändigen als möglich
beurteilt worden. Es gelte nun, die evtl. Beziehungen
zur Tat herauszuſtellen. Der Staatsanwalt ging auf
die Veranlagung des Angeklagten ein. Aus der
Be=
weisaufnahme ſeien drei Punkte hervorzuheben, die
auf eine mögliche anormale Richtung in der
ſexuel=
len Endwicklung Hußmanns hinweiſen, die Fälle
Leh=
mann, Schöller und Daube.? Der Angeklagte beſtreite
alle drei Fälle, aber es müſſe als erwieſen
angenom=
men werden, daß er den Lehmann beim Tanzen mit
den Knien in ungebührlicher Weiſe berührte, ferner,
daß Schöller, der nachts plötzlich aus dem Schlafe
erwachte, von Hußmann in ungebührlicher Weiſe
be=
rührt worden ſei, und daß er Daube in der Nacht
vom 4. zum 5. Juli 1926 gleichfalls in unſittlicher
Weiſe berührt habe. Zuſammenfaſſend bewieſen dieſe
drei Fälle, daß die ſexuelle Entwicklung den Verdacht
aufkommen laſſe, daß ſich eine anormale Richtung in
dieſer Beziehung zeige. Dieſe Annahme beweiſe noch
nicht, daß der Angeklagte der Mörder Daubes ſein
müſſe. Es müſſe auch das Verhältwis Hußmanns
Daube gegenüber geklärt werden. Aus dem
Freund=
ſchaftsverhältnis zwiſchen Daube und Hußmann gehe
deutlich hervor, daß die Beziehungen zwiſchen
Huß=
mann und Daube oft unſittlicher Natur geweſen
ſeien. Nachdem aber Daube in normaler Richtung
ſich entwickelt habe, konnte es durchaus kommen, daß
Hußmann, genau wie bei Liebenden, von einem
Haß=
gefühl gegen ihn erfüllt worden ſei. Von großer
Bedeutung ſei geweſen, daß der Angeklagte mit dem
Ermordeten zuletzt zuſammen geweſen ſei und zwei
Stunden nach der Tat Blut an ſich hatte, nur ein
Tröpfchen, aber Blut von der Gruppe des
Ermor=
deten. Wenn man nun bedenkt, daß der Angeklagte
nach einer auf einem Kommers verbrachten Nacht und
nach einer längeren Wanderung nicht feſt geſchlafen,
ſondern ruhelos im Hauſe umhergegangen und dann
ins Studierzimmer getreten ſei, um Spuren zu
ver=
wiſchen, dann würde man zu dem Ergebnis kommen,
daß er der Täter ſei, denn man könnte ſonſt das
Verhalten des Angeklagten gar nicht verſtehen. Der
Staatsanwalt kam nach zweieinhalbſtündigen
Ausfüh=
rungen zu dem Schluß: Wenn man alles dies
zuſam=
menfaſſe, dann bleibe nichts anderes übrig, als zu
ſagen: Der Angeklagte iſt der Täter, er iſt ſchuldig!
Dann ſtellt Staatsanwalt Schneider den Antrag,
den Abiturienten Hußmann des Totſchlags für
ſchuldig, d. h. der Tötung mit Vorſätzlichkeit,
Wiſſen und Wollen, zu erklären. Die Anklage
wegen Mordes werde fallen gelaſſen. Er
bean=
trage gegen den Angeklagten acht Jahre
Zucht=
haus, Aberkennung der bürgerlichen
Ehren=
rechte auf die Dauer von zehn Jahren, unter
Anrechnung der erlittenen Unterſuchungshaft.
Nachmittags 14 Uhr folgte die Rede des Verteidigers.
„Unſchuldig!” ſagt der Verteidiger
Rechtsanwalt Ruſchen knüpfte daran an, daß
der Staatsanwalt den Hußmann=Prozeß als einen
Prozeß der Möglichkeiten bezeichnet habe und
chro=
nologiſch alle Vorfälle durchging, die ſich vom
Abi=
turientenexamen bis zum heutigen Tage ereigneten.
Er erklärte, daß in das gegenwärtige Verfahren
außerordentlich viel hineingeheimniſt iſt. Sehr viele
Zeugen hätten unter Eid anders ausgeſagt, als in
der Vorunterſuchung. Unter den Schülern habe nach
Feſtſtellung des Blutes an Hußmanns Kleidern und
nachdem die Schuld angeblich erwieſen war, eine
Pſychoſe geherrſcht, in der ſie hinterher alles
Mög=
liche entdeckten, was vorher nicht geweſen war. Er
kam weiter auf die Veranlagung Hußmanns und
auf die mögliche Veranlaſſung zum Mord zu ſprechen.
Der Angeklagte ſei durchaus nicht anormal, könne
nach dem Zeugnis der Sachverſtändigen auch nicht
als Homoſexueller oder als Sadiſt angeſprochen
wer=
den. Schließlich wies der Verteidiger auf die Spuren
hin, die auf einen anderen Täter ſchließen laſſen,
beſonders auf die Spur Oſtendorf, und ſchloß mit
den Worten: „Nicht ſchuldig, Herr Staatsanwalt,
ſondern unſchuldig!“
Der Staatsanwaltſchaftsrat Roſenbaum
wandte ſich in ſeiner Replik zunächſt dagegen, von
einem Prozeß der Möglichkeiten geſprochen zu haben,
und führte noch einmal aus, er ſei nach wie vor
der Ueberzeugung, daß der Angeklagte ſchuldig
ge=
ſprochen werden müßte.
Der Verteidiger nahm ſich mit warmen
Worten des Angeklägten an und wies noch einmal
nach, daß Hußmann unmöglich die Tat begangen
haben könne. Die Geſchworenen ſollten keinen Makel
auf ſeinem Leben laſſen und ihn nicht nur aus
Mangel an Beweiſen freiſprechen, ſondern weil er
tatſächlich unſchuldig ſei.
Auf die Frage des Vorſitzenden an Hußmann, ob
er noch dazu etwas zu ſagen habe, ſagte
Huß=
mann, der vollſtändig ruhig und ernſt ſprach:
„Ich bin an Helmuth Daubes Tod unſchuldig.”
Um 16¾ Uhr zog ſich der Gerichtshof zur
Bera=
tung zurück und verkündet um 19.45 Uhr den
Frei=
ſpruch des Angeklagten.
Schweres Unglück des Expreß=Zuges London=Aberdeen.
Die Trümmer der umgeſtürzten Expreß=Waggons bei Wamphray.
Der von London nach Aberdeen abgegangene Expreßzug ſtieß bei Wamphray mit einem Güterzug
zuſammen. Die Folgen waren kataſtrophal. Beide Lokomotiven wurden zertrümmert und eine
Anzahl Wagen arg beſchädigt. Vier Tote und viele Verletzte ſind gemeldet.
Der Mord=Prozeß Gioth.
Frankenthal. In der vorgeſtrigen
Nach=
mittagsſitzung wurde in die Beweisaufnahme
einge=
reten, nachdem am Vormittag die Vernehmung des
Gioth zu Ende geführt worden war. Zunächſt
er=
ſtattete Obermedizinalrat Dr. Franz, Frankenthal,
den Sektionsbefund. Der Sachverſtändige bekundete
weiter, daß Gioth bei der Sektion des Meiſters
Schneider dabei geweſen ſei und geweint habe. Gioth
habe die Leiche erkannt und habe erklärt, er könne
die Sektion nicht mitanſehen. Der Sachverſtändige
ſchloß daraus, daß Gioth damals genau gewußt hätte,
was er getan habe, während er ſich heute an nichts
mehr erinnern will. Der Vorſitzende hielt dies nun
Gioth vor, worauf Gioth mit weinerlicher Stimme
erwiderte, er habe damals niemand umbringen
wol=
len. Die im Laufe des Nachmittags weiter
vernom=
menen Zeugen, Meiſter und Vorgeſetzte Gioths, ſowie
Tatzeugen, können weſentlich Neues nicht bekunden.
Die Zeugen, die mit den getöteten Meiſtern im
treffen wolle.
Zu Beginn des geſtrigen zweiten
Verhandlungs=
tages ermahnte der Vorſitzende den Angeklagten
wie=
der zu einem offenen freimütigen Geſtändnis und
brachte ihm zum Bewußtſein, daß er die drei
uner=
zogenen Kinder des von ihm ermordeten Heiß, deſſen
Frau erſt vier Wochen zuvor geſtorben war, zu
Voll=
waiſen gemacht und ihnen den Ernährer genommen
habe. Es ſind 35 Zeugen geladen. Die
Beweisauf=
nahme beſtätigt im weſentlichen die in der
Anklage=
ſchrift gegebene Schilderung der Vorgänge bei
Ver=
übung der Mordtat. Zeuge Meiſter Gottlob Bauer
beſtreitet die in der Vorunterſuchung aufgezeichnete
Angabe, daß er an dem Mörder einen Ausdruck der
Genugtuung über ſeine Tat beobachtet und ihn als
Herrn der Situation erkannt habe. Der Betriebs=
Ingenieur Anton Müller gibt in ſachlicher Weiſe
ein günſtiges Urteil über ſeine Erfahrungen mit
Gioth ab und bezeichnet ihn als den Affekten leicht
unterworfen. Hilfsmeiſter Heinrich Disque aus
Og=
gersheim, der bekanntlich von Gioth einen Streifſchuß
erhielt, gibt eine Schilderung des Angriffs, bei dem
er ſofort auf Gioth zuſprang und deſſen beide Hände
mit den Schießwaffen herunterdrückte und längere Zeit
feſthielt, bis Gioth verſprach, nicht zu ſchießen,
wor=
auf Gioth unbehelligt weitergehen und ſeine
wei=
teren Untaten verrichten konnte. Der mit Disque
zugleich im Zimmer befindliche Elektroinſtallateur
Straßner=Ludwigshafen war ſofort bei
Anſichtigwer=
den der Mordwaffen hinter einen Schrank
ge=
ſprungem, ſtatt Disque zu Hilfe zu kommen. Bei der
Vernehmung Disques kommt es zu einem
Zuſammen=
ſtoß zwiſchen dem Verteidiger Juſtizrat Schulz und
dem Vorſitzenden. Schulz wendet ſich gegen die
er=
regten moraliſchen Pauken des Vorſitzenden und
be=
dauert die Erregung des Vorſitzenden gegenüber dem
Angeklagten.
Kinobrand in Roskow.
Berlin. Nach einer Meldung des Märkiſchen
Landesdienſtes aus Roskow (Kreis Weſt=Havelland)
nahm eine Kinovorſtellung ein tragiſches Ende. Der
Film fing während der Vorſtellung Feuer, das ſich
mit raſender Schnelligkeit ausbreitete. Die
Innen=
einrichtung und das Dach des Saales wurden ſtark
beſchädigt. Der Kinobeſucher bemächtigte ſich eine
Panik, im Augenblick waren die Saalausgänge
ver=
ſtopft. Einige Beſucher wurden von der ſtürmenden
Menge zu Boden geriſſen, andere eingekeilt und
mehrere Perſonen trugen Fuß=, Hand= und
Kopfver=
letzungen ſowie Quetſchungen davon.
Schweres Autvunglück.
Opladen. Zwiſchen Lennep und Bergiſch=
Born ereignete ſich ein ſchweres Autounglück, dem
zwei Perſonen zum Opfer fielen. Bei einem
Bahn=
übergang rutſchte das Auto die ſechs Meter hohe
Böſchung hinab und ſtürzte auf die Gleiſe. Die
bei=
den Inſaſſen, ein Bierverleger aus Düſſeldorf und
ſein Chauffeur, waren ſofort tot. Da die
Aufräu=
mungsarbeiten längere Zeit in Anſpruch nahmen,
erlitt der Zugverkehr eine mehr als halbſtündige
Ver=
ſpätung.
Ein Ozeandampfer nördlich von Kap Finiſterre
in ſchwerem Sturm.
London. Nach einem drahtloſen Funkſpruch
von Bord des Ozeandampfers „Arandora” der Blue
Star Line befindet ſich das Schiff 120 Meilen
nörd=
lich von Kap Finiſterre, auf der Fahrt nach Nord=
Amerika, in einem ſchweren Sturm. Das Schiff ſollte
bereits in Liſſabon eintreffen.
Automobilunglück des
Filmſchau=
ſpielers Werner Pittſchau.
„Großherzogin Eliſabeth” in Teneriffa.
Bremen. Das Schulſchiff des Deutſchen
Schulſchiff=Vereins „Großherzogin Eliſabeth” iſt am
B6. Oktober wohlbehalten in Teneriffa angekommen.
Das Schulſchiff wird am 1. November nach Bahia
weiterfahren.
Schulſchiff „Pommern” in Madeira eingetroffen.
Bremen. Das Schulſchiff des Deutſchen
Schulſchiff=Vereins „Pommern”, iſt am 98. Oktober
wohlbehalten in Madeira angekommen. Das
Schul=
ſchiff wird am 31. Oktober nach Las Palmas
weiter=
ſegeln.
Werner Pittſchau, der bekannte Filmdarſteller,
iſt bei einem Automobilunglück in der Nähe von
Pritzwalk mit ſeiner Begleiterin ums Leben
ge=
kommen. Unſer Bild ſtellt ihn in einer ſeiner
be=
liebten Offiziersrollen dar.
Mittwoch, den 31. Oktober 1928
Nummer 303
Während der
Werbetage:
Auf je Mk. 5.—
Einkauf
ein Freilos
Handſchuhe / Herren=Wäſche / Rotſiegel=Krawatten
L.B.O. Damen=Strümpfe und Herren=Socken
Am weißen Turm
Heinrich Ochmtvt. Darmſtaoh, Telefon 2221,
Seit 30 Jahren das bevorzugte Spezialgeſchäft
Waße
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Frau, unſere
herſensgute, treubeſorgte Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Angesichts des großen Andranges
in den Nachmittagsstunden bitten
wir das verehrliche Publikum, zum
Einkauf von Damen-Hüten
auch die Vormittagsstunden
be-
nutzen zu wollen.
Ihre Berlobung geben bekannt
Studienaſſeſſorin Dr. Luiſe Schork
Pfarraſſiſtent Arno Pickert
31. Oktober 1928
Darmſtadt x Bilbel:
(17632
K55055505555556
geb. Schneegaß
nach jahrelangem, mit großer
Ge=
duld ertragenem Leiden ihrem
un=
vergeßlichen Sohne nachfolgen zu
laſſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hans Modebach
Balter Kunltſch und Frau Elſe,
geb. Modeback
Frau Eliſabeth Modebach Bwe.,
geb. Kraft
und drei Enkelkinder.
Darmſtadt, den 29. Oktober 1928.
Landgraf=Georg Str. 68. ( 28578
Die Beerdigung findet Donnerstag
nachmittag 4 Uhr von der Kapelle
des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Stat Karten.
Paul Müller
Bankbeamter
Dr. Elſe Müller, geb. Lentz
Vermählte
Darmſiadt, 31. Oktober 1928.
(*28556
Aliceſtraße 23, II.
Hierdurch die traurige Nachricht,
daß Gott am Dienstag morgen
unſere liebe Mutter, Großmutter,
Urgroßmutter, Schwiegermutter,
Schwägenin und Tante
Dr. phil. Margret Bücking
Heibädagogm
dipl. Individualpsychologin
seelische Behandlung nervöser Leiden, Behandlung schuverersie,
barer Kinder (Stottern, Bettnässen, Lernhemmungen, Trot
Verwahrlosung)
(14108
Riegerplatr 12,1.
Sprechstunden: 45—½6, nach
im 82. Lebensjahr aus dieſem Leben
ſanft erlöſt hat.
Prof. Karl Rouge
Auguſt Rouge
Anton Rouge
Hugo Rouge
und Anverwandte.
Bielefelder
Wäsche
Leinen
Herren-,
Damen-
Gebrauchs-
Wäsche
Insbesondere:
Braut-
Ausstattungen
Wäsche nach Maß
Verkauf nur
an Brlnate
Seorg Heyl
Darmstadt
Wilhelminenstr. 311
Ruf 1074
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Hans Spitzl u. Frau
Anni, geb. Weſterweller
Darmſtadt, 31, Oktober 1928.
Krieger=Verein
Darmſtadt 1874
Die Beiſetzung findet Donnerstag.
den 1 „November 1928, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof
(*28606
ſtatt.
Geſtern verſchied, unſer leber
Kamerad und langjähriges, treues
Mitgl ed
Hliermit zeige ich an, daß jcehl die Praris
demichmehr als 9 Jahre zusammen arbeitete,
Major a. D.
Die Einäſcherung findet am
Donnerstag, den 1. Nov ds Js.,
nachmittags 2½ Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche
Be=
teiligung, Der Vorſtand.
176161.
Die kirchliche Trauung findet heute um
2 Uhr in der Stadtkapelle ſiatt.
(*28571)
mit dem heutigen übernommen habe
nach Vorſchrift der Berufsgenoſſenſchaft
Chriſtian Schwinn
Drogerie, Rheinſtraße 8 (17420a
Die Eheleute Jakob Dörr,
Schuh=
machermeiſter u. Frau Eliſe,
Wendel=
ſtadtſtraße 39, begehen am 1. November
das Feſi der
Silbernen Hochzeit.
Gleichzeitig
2.5jähr. Geſchäftsjubiläum.
(*28549)
Hoffmannstr. 23
Telefon 1269
Von der Reise
zurück
Dr. med.
Ohlystraße 33.
28516
Statt Karten.
Für die vielen Geſchenke,
Glück=
wünſche und Ehrungen, die uns
anläß=
lich unſerer „Silbernen Hochzeit”
zuteil wurden, danken wir recht herzlich
Heinrich Stier und Frau
Minna, geb. Siumpf.
Darmſtadi, den 30. Oktober 1928.
Zur ſorgfältigſten
empfiehlt ſich (14701a
Fr. Hartmann
appr. Heilgehilfe
uud Maſſeur,
Grafenſtr. 20, II , lks.
Telephon 1454.
Danksagung.
Für die uns in so reichem Maße anläßllch unserer
Silberhochzeit zugegangenen Glückwünsche,
Blumen-
spenden und Geschenke sagen wir auf diesem Wege
Allen recht herzlichen Dank, ganz besonders dem
Doppel-
guartett Rheingold für den erhebenden Gesang, dem
Bunde deutscher Kaninchenzüchter, der Hess.
Prels-
richtervereinigung, sowle dem I. Darmstädter
Kleintler-
zuchtverein.
Friedrich Löchel und Frau.
Darmstadt, den 30. Oktober 1928.
(*28547
Ottoman muß es sein! Für die
wirklich vornehme Dame gibts
eben keinen Stoff, der
kleid-
samer und eleganter wäre.
Ottoman-Mäntel sind unsere
Spe-
zialität und die Auswahl darin
ist — wie Sie sich denken
kön-
nen — entsprechend umfassend.
Probieren Sie bitte einen
Otto-
man-Mantel bei uns an (
vollkom-
men zwanglos — notürlich!).
Der Mantel wird Sie sicherlich
entzückend kleiden, und um
so freudiger werden Sie daher
seinen niedrigen Preis begrüßen.
Sonntag, den 4. 11.
von 12-6 geöffnct!
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief in Gott ſanft nach
mehr=
wöchiger, mit rührender Geduld ertragenem
Leiden im 39. Lebensjahre meine gute Frau,
unſere treuſorgende Mutter, liebe Tochter,
Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin und
Tante
Frau
Sehr fescher
Ottoman-
Mantel mit
Nutria-
Bu-
bikragen;ganz
Jauf
Kunstsei-
den-Serge
ele-
gant u. schick
verarbeitet
Der vornehme
Ottoman=
Mantel mit
Nutria-Ver-
brämung und
Blenden-Ein-
Isätzen. Ganz
auf
Kunstsei-
den-Sergeſ,
EleganterOttoman
Mantel, ganz auf
Damassce; die
a-
parteRückenpartie
diagonal gesteppt.
Großer Kragen und
Stuulpen: Biberette
geb. Riedel.
In tiefer Trauer:
Mathias Stein und Kinder.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 1. November
1928, nachmittags 3 Uhr, auf dem Wa dfriedhof ſtatt.
(*22528)
Nochdruck von Wort und Bild verboten!
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Mittwoch den 31. Oktober 1928
Seite 1 3
*N
tN
—
is den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Emſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizelamts Darmſtadt.
Gekunden: 1 Paar braune
Herren=
rdſchuhe 1 Zwillingsdrahtfelge, anſche.
ad von einem Auto. 1 gold. Zwicker
weirädriger Handwagen. 1 neuer Herren=
Fel. 1 Doublé=Armbandkette. 2
Nickel=
menuhren. 4 Por emonnaies mit In
*. 1 Sonnenbrille, 1 goldener Ring
Minſchetten nopf. 3 Handſchuhe. Drei
rdermützen 1 goldener Kinderring. Ein
rderhandtäſchchen. 1 Herren ahrrad. Ein
dicker. 2 Brillen. 1 Damenpelzk agen
Kipp=Winde für Laſtautos. 1
Herren=
irm. 1 Bademütze. 1 Brieftaſche. Ein
deanzug, 2 Gy nnaſtikanzüge. 1 An=
Xnadel. 1 Damenhandtaſche. 1 Bund
oile, 1 Gliederarmband. 2 Taſchen
ſſer. 1 Fahrſcheinheftchen für elektr.
raßenbahn — Zugelaufen: 1 Jagdhund
aſtard). 1 wei er Pudelhund, 1 gelber
ſtard. 1 gelber Wo fshund, 1 junger
gdhund: 1 ſchwarze Katze.
Zuge=
gen: 1 Kanarienvogel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
erkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
rhanden ſind, die in früheren Bekannt
achungen verzeichnet waren. Inter
enten können die Fundgegenſtände
wäh=
nd den Büroſtunden auf Zimmer 1
be=
tigen.
Straßenbenennung.
Durch Beſchluß der
Stadtverordneten=
erſammlung vom 18. ds. Mts, wurde
e Schießhausſtraße in ihrem ganzen
erlauf zum Gedächnis an den
Begrün=
ir des deutſchen Turnweſens „
Jahn=
raße”” benannt.
Darmſtadt, den 24. Okt. 1928. (st1758
Der Oberbürgermeiſter.
Vergebung von
Pflaſterarbeiten.
Die bei der Verbreiterung der
Fahr=
ahn auf der Provinzialſtraße Eberſtadt—
ickenbach km 7,3—13,85 vorkommenden
flaſterarbeiten ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen in den Dienſt=
Xumen der Provinzialſtraßenbauverwal
ung in Darmſtadt, Neckarſtr. 3, Zim. 34,
ffen, woſelbſt Angebotsformulare zum
Zelbſtkoſtenpreis abgegeben werden, die
erſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift
erſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, den
November 1928, vorm. 10 Uhr,
ierher einzureichen ſind.
17623
Darmſtadt, den 29. Okt. 1928.
Provinzialdirektion Starkenburg
(Tiefbau).
Verſteigerung.
Wegen Aufgabe einer hieſigen
Elektro=Großhandlung verſteigere
ich am Donnerstag, den 1. Novemb.
vormittags ½10 Uhr und
nachmit=
tags ½3 Uhr beginnend, in meinen
Lokale
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23 Karlſtraße 23
die unten angeführten Artikel freiwillig
gegen Barzahlung:
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ter, 125 geſchl. Schalenhalter (80 mm.
braun), 120 (60 mm, braun), 225
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25 cm), 2400 (10 und 15 cm), 130
Perl=
ketten mit Anhänger für Lampen, 50
Glasknaufen, 12 elektr. Tauchſieder, 29
Drahtgeſtelle, 9 elektr. Bügeleiſen (220
Volt), 16 Heizplatten für Bügeleiſen (220
Volt), 64 waſſerdichte Porzellanfaſſungen,
27 Zugkettfaſſungen, 100 emaill.
Bal=
dachine, 84 Schalenhalter, 50 lackierte
Baldachine, 50 lackierte Schalenhalter
45 Gummiringe, 29
Spielrohrverbindun=
gen, 29 eiſ. Wandarme für Hoflampen,
2 Schnurzüge (grau), 77 kl. Wandarme
25 Ampelkaſten für Stengelbehang, 35
Porzellangarnituren für Schnurzüge, 154
Reflektoren, 15 Pack Holzſchrauben, ein
Kaſten Sitzpuffer (Gummi), 20 elektr.
Zuglampen mit und ohne Schirme, 7
Gashaupthähne mit Verſchraubung, ſechs
Tageslicht=Amaturen, 240 elektr. Schalen,
260 Schirme, 20 geſchl. Schalen und 62
Rohrpendel.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1928.
Kunſt= und Auktionshaus
Philipp Kling
Telephon 4323
Telephon 4323.
Aufforderung.
Anſprüche an den Nachlaß der am
18. Aug. 1928 verſtorbenen Frau Helma
Ida Rößler, zuletzt wohnhaft in
Darm=
ſtadt, Wittmannſtr. 5, ſind bis ſpäteſtens
15. November ds. Js. bei dem
Unter=
zeichneten geltend zu machen. Bis zum
gleichen Tage ſind Forderungen der
Nach=
laßmaſſe an denſelben zu begleichen.
Darmſtadt, den 30. Okt. 1928. (*28582
Der gerichtlich beſtellte Nachlaßpfleger.
Dr. jur. W. Michel
Beorgenſtraße 9
Fernſprecher 2895.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
er Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
d er Firma Heinrich Arnold, offene Handelsgeſellſchaft
e Darmſtadt, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Freitag, den 30. November 1928, nachmittags 4 Uhr,
urch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
Tr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
treckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. September 1928
n das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
ungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Bericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
reilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
Higers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Werfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(15708a
Darmſtadt, den 25. September 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band VIII, Blatt 572.
Betrag der
O.Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
1 II 324 Hofreite Nr. 10 Die=
610 40 000 R.M
burgerſtraße
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
der Firma Heinrich Arnold, offene Handelsgeſellſchaft
in Darmſtadt, im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Donnerstag, den 29. November 1928, nachm. 31/, Uhr
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 219
verſteigert werden.
(15709a
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. September 1928
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 25. September 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band I, Blatt 16.
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Darmſtadt, den 31. Okt. 1928.
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schr viel Nichtstun!!!
Dann-der Leser hats
erfafen-
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Gewiß auch ein
Flasch-
chen guten alten Weins
Doch nicht zuletst die gutg
jund Airlaf9.
Ait
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Mittwoch, den 31. Oktober 1928
Nummer 303
Bis Donnerstag
Achtung: Ein neuer Tom Mix
Der Schrecken der Posträuber
Dazu: Die Weise vom Wedding
Berliner Sittentilm.
Bis Donnerstag noch:
Bechttose Praden
Seht Euch diesen Film an, schrieb der „Volkstreund‟
Erster Preis ein Rag?
Ein Lustspiel von Sport und Liebe.
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Mittwoch,
den
31. Oktober
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Stützet die Heimat, ohne nach auswärts zu laufen,
Besuchet die Gaststätten, kehret Heißig ein,
Doch lasset den Regiewein den Stadtvätern allein.
Im Ratskeller trinkt der Bürger jetzt nur noch Bier,
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Mittwoch, den 31. Oktober 1928
Nummer 303
Spott Shler and Tarnent.
Turnen.
Aus dem Main=Rhein=Gau der D. T.
Den Abſchluß der Sommerarbeit in den Gauvereinen bilden die
allenthalben von den Turnvereinen veranſtalteten Schau= und
Werbe=
turnen ſowie Werbeveranſtaltungen aller Art, die zum großen Teil in
die Monate Oktober oder November fallen. Den bereits
ſtattgefun=
denen turneriſchen Veranſtaltungen der Gaupereine wie: Darmſtadt
(Tgſ.); Tgde. Traiſa; Tv. Ober=Ramſtadt; Tv. Eberſtadt u. a.; folgen
Ende dieſes und im Laufe des nächſten Monats dieſem Beiſpiel einige
ſehr rührige Vereine, die mit größeren Schauturnen uſw. aufwarten
die beſondere Aufmerhſamkeit auf ſich lenken dürften. Zunächſt ſei hier
auf die Turngemeinde Egelsbach hingewieſen, die einen Einblick in
ihren geſamten Turnbetrieb im Rahmen einer „Jahn=Woche” vom
9. Oktober bis 4. November, als ſinnige Ehrung des Altmeiſters der
Turner, der Oeffentlichkeit gewähren will. Der umfangreiche
Turn=
betrieb genannten Vereins geſtattet es nicht, alle Abteilungen ſo
aus=
giebig wie bei einem üblichen Schauturnen zu beſchäftigen bzw. von den
Grundübungen an bis zum vollendeten Turnen zu zeigen. Die
tech=
niſche Leitung des Vereins zog es deshalb vor, die Fülle des
Arbeits=
ſtoffes auf fünf Abende zu verteilen, was aber auch nur einigermaßen
die Gewähr bietet, die Vielſeitigkeit des deutſchen Turnens und der
Leibesübungen zur Schau zu bringen. Schon der geſtrige Abend zeigte
mit dem „Turnabend der Schülerinnen” im Alter von 5—12 Jahren
den Fleiß und die Sorgfalt, welche die Leiter dieſer Abteilungen aufwenden,
und gerade die jüngſte Jugend im Turnen, Tanz und Spiel fördern, um
u ſolchem Leiſtungen zu gelangen, an denen man wahrhaft ſeine helle
Freude haben konnte. Am Dienstag folgte der „Turnabend der
Schüler” von 5—10 Jahren, dem ſich ein Turnen der Schülerinnen im
Lebensalter von 13—14 Jahren anſchließen wird, und mit dieſem
darge=
ſtellt werden ſoll, wie man allmählich die Anforderungen und Leiſtungen
der Jugend ſteigert. Der Mittwochabend iſt alleinig dem Frauenturnen
vorbehalten. Am Donnerstag folgt das Turnen der Schüler von 10 bis
14 Jahren und dasfenige der Turnerabteilungen. Samstag, den
3. November, ſchließt die Egelsbacher „Jahn=Woche” mit einem
Turn=
abend aller Abteilungen ab, der in ſeiner Zuſammenſtellung in kurzen
Folgen vollendetes Tarnen vor Augen führen ſoll. Der kommende
Sonntag wird für die Egelsbacher Turngemeinde von beſonderer
Bedeu=
tung werden, iſt es doch ihren Beſtrebungen gelungen, in den Beſitz
eines neuen Uebungs= und Spielplatzes zu kommen, der an dieſem Tage
ſeine Weihe erhalten ſoll. Ein Spielnachmittag — Handball, Völkerball
und Kinderſpiele — iſt für dieſen Weihetag feſtgelegt. — Die
Turn=
gemeinde Darmſtadt hat für ein beſonderes Schau= und Werbeturnen
unter der Bezeichnung „Ein Spiel, im Leben der Völker”
zur Aufführung am 4. November das Große Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters auserſehen. Leibesübung treibende Völker: wie Griechen,
Römer, Aſiaten, Germanen, zuletzt die Entwicklung des deutſchen
Tur=
nens bis zur Gegenwart, werden in bunter Fülle am Auge des
Be=
ſchauers vorüberziehen. Das Spiel iſt unmittelbar aus der Turngemeinde
ſelbſt hervorgegangen und wind alle Abteilungen der großen
Turn=
gemeinde beſchaftigen. — Der Turnverein Arheilgen nimmt aus
ſeinem Turnbetrieb eine Abteilung beſonders heraus, und zwar diefenige
der Turnerinnen, die am 18. November in einem Gymnaſtik= und
Tanz=
abend das Frauenturnen in ſeiner Vielſeitigkeit beſonders zeigem wird.
Beſonders beifällig dürfte der Film vom 14. Deutſchen Turnfeſt in
Köln, der am 24. November im Turnhauſe der Turngeſellſchaft
Darm=
ſtadt, Dieburgerſtraße 26, zur Vorführung gelangt, von allen
Köln=
fahrern, aber auch beſonders von denjenigen, welchen es nicht vergönnt
war, die große Turnerheerſchau ſelbſt zu ſehen, aufgenommen werden.
Kraftſport.
Oberliga=MannſchafiskampfGroß=Zimmern-
Mainz 17.:2.
Von Groß=Zimmern erhalten wir folgende Betrachtungen:
Der letzte Kampf der Vorrunde fand am Samstag abend zwiſchen
obengenannten Mannſchaften in Mainz ſeinen Abſchluß. Wiederum
waren es die „Vorwärtsler”, die dem Sieg für ſich in Anſpruch nehmen
konnten und ſſomit ungeſchlagen vor Fvankfurt, Mainz, Sachſenhauſen
und Neu=Iſenburg Tabellenerſter ſind. Der Name „Vorwärts”, ſoll
auch fernerhin das Symbol der Mannſchaft ſein, denn das Ziel, das ſie
ſich geſteckt haben, „vorwärts immer, rückwärts nimmer” haben ſie
ver=
wirklicht. Hat doch die „Athletik=Sportvereinigung 1888 Mainz”, die
Groß=Zimmerer Sportler weit in den Schatten geſtellt in ihren
Voran=
zeigen, und tippte ſie auf eine hohe Niederlage unſerer Mannſchafte da
ſie nur unſerem Deutſchen Meiſter Hans Ohl ein kleines Plus gaben.
Meiſter Ohl brachte aber 0,5 Kg. Uebergewicht auf die Waage und
konnte daher nicht ſtarrten. Jeßt mußte Groß=Zimmern mit Erſatz
kämpfen, indem es für Ohl, Weidner ſtellen mußte. Nach den Mainzer
Anſichten mußte jetzt Groß=Zimmern 20:0 verlieren. Aber das wirkliche
Reſultat mußten doch die Ringer erzielen und nicht die Kritiker und
Scharfmacher. Daher kam es gerade umgekehrt und mit gutem Recht;
denn die „Meenzer” hatten ja ſchon den Sieg vor dem Kampf in der
Taſche und haben ſomit das Publikum ſchwer enttäuſcht.
Volle Anerkennung iſt dem Herrn Unparteiiſchen (Schrauder=Polizei=
Darmſtadt) zu zollen, denn er leitete die ſchweren Kämpfe zur vollen
Zufriedenheit. — Das Ergebnis:
Im Fliegengewicht ſiegt Poth (Gr.=3.) über Eiſenmeeger
(Mz.) durch Hüftzug ſchon in 3 Min. 3:0. — Im Bantamgewicht
ging der Kampf Stenner (Gr.=Z.) gegen Fehr (Mz.) über die ganze
Diſtanz und endete nach 20 Minuten mit einem wohlverdienten
Punkt=
ſieg für Stenner. 5:0. — Im Federgewicht verliert Weidner (
Er=
ſatzmann (Gr.=Z.) gegen Schunk (Mz.) knapp nach Punkten. Hier konnte
der Mainzer Vertreter das Ehrentor für ſeinen Verein erzielen, was
ihm ſehr hoch zu werten iſt. 5:2. — Im Leichtgewicht ſiegt Heinr.
Ohl (Gr.=Z.) in glänzender Manier über Nehren (Mz.) durch einen gut
ausgeführten Schleuderer. Nehren iſt ohne Zweifel der beſte Mann der
Mainzer Mannſchaft; doch mußte er ſich ſchon in der 5. Minute der
Kraft und Technik eines Ohl beugen. 8:2. — Im Mittelgewicht A
entſpann ſich ein harter Kampf zwiſchen Karl Ohl (Gr.=Z.) und Kaſper
(Mz.); letzterer mußte den Sieg an Ohl überlaſſen, da er ſich in der
6. Minute eine kleine Verletzung zugezogen hatte. 11:2. — Im
Mittel=
gewicht B ſiegt Krauß (Gr.=Z.) über Quick (Mz.) in der 19. Minute
durch Kopfzug am Boden. 14:2. — Im Schwergewicht bekommt
Vernhard (Gr.=Z.) den Sieg von Eichblatt (Mz.) kampflos überlaſſen.
Eichblatt will ſeine Europaſchultern noch etwas ſchonen.
17:2 war am Schluß das Reſultat für Groß=Zimmern.
Gründungsverſammlung
des Koi=weiß, O. ſ. R.
Am letzten Samstag fand im Fürſtenſaal die
Gründungsverſamm=
lung des Rot=Weiß, V.f.R. ſtatt. Bekanntlich haben ſich vor kurzem der
ehemalige Verein für Leibesübungen „Rot=Weiß” 1922
und der Verein für Raſenſpiele vereinigt. Die gemeinſam
abgehaltene Gründungsverſammlung, die trotz der kurzen Einberufung
ſehr gut beſucht war, nahm einen außerordentlich ſchnellen Verlauf. In
der Begrüßungsanſprache brachte Herr Groh (ehem. V.f. R.) die Vorteile
der Vereinigung mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck. Seinen
Aus=
führungen ſchloß ſich ſpäter Herr Graßmann in Verhinderung des
lei=
der erkrankten Herrn Dr. Bruning (ehem. Not=Weiß) voll und ganz an.
Beide Nedner fanden den ungeteilten Beifall der
Gründungsverſamm=
lung. Die nun anſchließende Wahl des Hauptvorſtandes nahm in
An=
betracht der Einmütigkeit einen flotten Verlauf. Der von einer
Kom=
miſſion ausgearbeitete Vorſchlag fand einſtimmige Annahme. Hoffen wir,
daß die erwvählten Führer die Ziele erreichen, die ſich die Vereinigten
bei ihrem Zuſammenſchluſſe ſteckten. — Der neue Hauptvorſtond ſetzt
ſich folgendermaßen zuſammen: 1. Vorſitzender: Herr Dr. med. Walther
Brüning, ſtellv. Vorſitzende: Herr K. Graßmann, Herr P. Groh,
Schrift=
führer: Herr E. Bajus, Herr A. Brack, Herr W. Hanſt, Nechner: Herr
Karl Fiſcher, Beitragskaſſier: Herr G. Klump, Preſſewart: Herr E.
Drieß, Zeugwart: Herr J. Otto, Platzwart: Herr K. Michel, Beiſitzer:
Herr H. Herborn,, Herr G. Knopf, Herr E. Otto, juriſtiſcher Beirat:
Herr Dr. Lindeminn, Sportarzt: Herr Dr. Wegel,
Veranſtaltungsaus=
ſchuß: Herr A. Wenzel. Leiter für Fußabll: Herr F. Eiſenhauer, für
Handball: Herr A. Förſter, für Leichtathletik: Herr G. Michel, für
Shſüimmen: Herr W. Hergt, für Waſſerball: Herr A. Dohmer, für
Paddeln: Herr H. Freudel, für Boxen: Herr W. Weckbach, für
Schwer=
athletik: Herr J. Otto, Leiter der Zeitſchrift; Herr E. Drieß,
Fußball.
4 Fußball im Kreis Starkenburg.
Sportverein 98 Darmſtadt holt wieder auf. — Weitere Verſchiebungen
in der Tabelle.
Sportverein 98 Darmſtadt — Fußballverein Sprendlingen 2:0 (1:0).
Viktoria Urberach — Germania Oberroden 1:2 (0:2).
T.= u. SV. Mörfelden — Union Darmſtadt 3:1 (2:0)
Germania Pfungſtadt — Union Wixhauſen 3:0 (1:0).
Sportverein Münſter — Polizei Darmſtadt: verlegt.
*
Das an ſich nicht volle Programm des Sonntags hat noch eine
Ein=
ſchränkung erfahren, als das Spiel Münſter-Polizei wegen einer
ört=
lichen Feier in Münſter auf einen ſpäterem Termin verlegt wurde. Die
vier Treffen des Sonntags waren aber noch intereſſant genug, um
Entſchädigung zu bieten. Dem Sportverein 98 Darmſtadt gelang es,
durch einen Sieg über den bisher noch ungeſehlagenen Spitzenreiter
Sprendlingen ſich wieder näher an die beiden noch führenden Vereine zu
ſchaffen. Deren Vorſprung beträgt nur noch 2 Punkte und dürfte auch
nicht von Dauer ſein. Ungeſkhlagen iſt nun niemand mehr im Kreiſe.
Die Ueberraſchung des Tages iſt eigentlich der Sieg der Oberrodener in
Urberach, wo bisher noch kein Vercin gewonnen hatte. Beide
Mann=
ſchaften kämpften etwa ein gleiches Syſtem, inmerhin dürfte aber
nach=
bauliche Rivalität das Spiel beeinflußt haben. Die Niederlage der
Darmſtädter Union in Mörfelden kommt nach dem Sieg der Beſſunger
über den Sportverein 98 überraſchend, iſt aber bei der Unbeſtändigkeit
der Union verſtändlich. Mörfelden hat durch dieſen Sieg ſeine
Gefähr=
lichkeit auf eigenem Platz erneut unter Beweis geſtellt. Den glatteſten
Sieg holte Germania Pfungſtadt heraus, ohne aber ihre Leiſtung vom
Der neue Tabellenſtand:
Sb. gew. un. vl. Tore P. Fußballberein Sprendlingen . .. 6 1* 1 22:11 13 Viktoria Walldor .... T 5 11 Sportverein 98 Darmſtadt . . . .. 8 5 2 20:
5 11 T.= u. SV. Mörfelden . . . „ . 6 3 7:8 Viktoria Urberach
.. .. 8 4 20: Germania 03 Pfungſtadt . . .. 8 1 19:20 Sportverein Münſter . . .. . 6 D * 14:14 Polizei Darmſtadt . . ... 3 4 Union Wixhauſen . . . . .. 7 1 4 8‟
9 Germania Ober=Roden .. .. „ „ 6 2 6:9 2 Union Darmſtadt
„ .= 2 5 10:20 * Rot=Weiß VfR. Darmſtadt . . .. 7 1 1 5, 11:25
R. Sp. V. Germania Pfungſtadt 03 — Union
Wixhauſen 3:0 (1:0).
Germania Pfungſtadt, das in gleicher Beſetzung wie gegen Sp.V.
Münſter antvat, ging bald nach Beginn durch Nickel in Führung, der
ein Mißverſtändnis der gegneriſchen Verteidigung geſchickt ausnützte.
Weitere gute Chrncem wurdem von der einheimiſchen Stürmerreihe, die
insgeſamt die gute Leiſtung des Vorſonntags nicht erreichte, ausgelaſſen.
Da auh Union Wixhauſen zu keinem Erfolg kam, vornehmlich infolge
der ſicheren Abwehr der Pfungſtädter Hintermannſchaft, ſtand das
Tref=
fen bei Halbzeit noch 1:0. Erſt längere Zeit nach der Pauſe kam
Pfung=
ſtadt zu ſeinem zweiten Erfolg. Reinhardt ſchoß einen Eckball direkt
und unhaltbar ein. Kurz vor Schluß konnte Flicker nach
vorausgegange=
ner ſchöner Kombination auf 3:0 erhöhen. Den Gäſten blieb ihr
ver=
dientes Ehrentor verſagt. Germania Pfungſtadt zeigte die beſſere
Ge=
ſamtleiſtung und gewann verdient. Der Schiedsrichter gefiel ſehr gut.
Germania Pfungſtadt Ligaerſatz—Union Wixhauſen Liggerſatz 4:0.
Germania Pfungſtadt 1. Jad.—Rot=Weiß. V. f. R., Darmſtadt 2:
Germania Pfungſtadt 1. Handballelf-P. Sp.V. Darmſtadt 2. 3:3.
Geſchäftliches.
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dings beim Einkauf von Erdal Schuhereme und Kwak=Bohnerwachs
gratis. Zurzeit werden einige beſonders intereſſante Serien ausgegeben,
die den Beifall aller Sammler finden.
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Mittwoch, 31. Okt. 6.30: Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk
Michaer Plattner, München: Deutſches Land und deutſches Volk in
Südtirol. O 13.15: Schallplatten. O 15.05: Jugendſtunde. Rektor
Wehrhan: Bilder aus dem Schiffsverkehr. O 15.55:
Hausfrauen=
dienſt. o 16.35: Funkorch.: Konzert. Leitung: Kapellm. Merten
Mitw.: K. E. Jaroſchek (Tenor). o 18.10: Bücherſtunde. O 18.30.
Friedrich Wolf lieſt aus eigenen Dichtungen. O 19:
Senckenbera=
viertelſtunde. Dr. Mertens: Die wichtigſten Pelztiere. e 19.1h-
Franzöſiſche Literaturproben. O 19.30: Franzöſiſcher Sprachunterricht.
O 20: Frankfurter Opernhaus: Elektra. Muſikal. Tragödie in einen
Akt von Rich. Strauß. O Anſchl.: Kaſſel: Walter Haſenclever lieſt
aus eigenen Werken.
Stuttgart.
Mittwoch, 31. Okt. 10.30: Schallplatten. o 12.30:
Schall=
platten. O 13.15: Frankfurt: Mittagsſtändchen. O 15: Kinderſtunde
Tante Gretle, E. Stockinger, Funkorcheſter. O 16: Joſ. Ernſt,
Stutt=
gart: Briefmarkenkunde für die Jugend. O 16.35: Frankfurt:
Nachmittagskonzert. O 18.45: Pfarrer Schäfer: Land und Leute n.
Oberägypten. o 19.15: Engliſch. O 20: Opernhaus Frankfurt=
Elektra. Tragödie in einem Aufzug von H. v. Hofmannsthal.
Muſik von Rich. Strauß. Perſ.: Klytämneſtra: Elektra u.
Chry=
ſothemis: Töchter; Aegiſth; Oreſt; der Pfleger des Oreſt; die
Ver=
traute.
Berlin.
Mittwoch, 31. Oit. 15.30: Dr. Gertrud Haupt: Frau und
Rind in der Oeffentlichkeit. 6 16: Dr. Lange: Was der Themſter
bei der Schönheitspflege mitzureden hat. o 16.30: Jugendbühne.
Unterhaltungsſtunde. 17: Aus der Berſöhnungskirche:
Orgel=
konzert. Walter Drwenſky. 2 12.30: Dr. Blumenthal: Menſch und
Mitmenſch. (Menſchliche Schwächen., o 19: Beigeordneter Dr. Löſer:
Städte und Länder zur Reichsreformi, O 19.30: Einführun=
in Karthago”. Lyriſche Dichtunig in drei Teilen von Hector Berlioz.
Dirig.: Generalmuſikdir. Pref. Dr. v. Schillings. Perſ.: Dido.
Königi von Karthago; Anna, ihre Schweſter; Askanius, Aenegs
junger Sohn; Aeneas, trofaniſcher Held: Hylas, ein junger Matroſe;
Jopas; Narbal; Pantheus; 1. und 2. Soldat; Geiſt der Caſſandra=
Geiſt des Choroebus; Geiſt des Hektor; Geiſt des Priamus; Merkur=
Weber.
Deutſche Welle. Mittwoch, 31. Okt. 10.15: Berlin: Nachrichten.
O
13.30: Berlin: Nachrichten. G 14.15: Jugendtheater. „Till
Eulenſpiegel”. 15: Aus dem Zentralinſtitut. O 15.30: Wetter
und Börſe. S 15.40: Thereſe Wagner: Gegenwartsaufgaben der
Landfrauen. o 16: Rektor Spielhagen: Freie Kinderarbeit und
ihre Bedeutung für die Erziehung zur Klaſſengemeinſchaft. O 16.30:
Vizepräſ. Geh. Reg.=Rat Dr. Hausmann: Was muß jeder
Staats=
bürger von der Staatsverwaltung wiſſen? 6 17: Hamburg: Konzert,
0 18: Staatsſekr. a. D. Prof. Dr. Müller: Der
Volkswirtſchafts=
funk der Deutſchen Welle. 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchr.
18.55: Ob. Stud.=Dir. Dipl.=Ing. Volk: Werkmeiſterlehrgang
Die Werkſtoffe im Maſchinenbau. O 19.20: Prof. Dr. Baſchin
James Cook zum 200. Geburtstag. O 20: Berlin: Sendeſpiel.
„Die Trojaner in Karthago” Lyriſche Dichtung von Berlioz
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Die Randſtörungem der im Norden vorüberziehenden Druckfa
gebiete führen vzeaniſche Luftmaſſen nach dem Kontinent, die auße
vvölkung auch gelegentlich zu Niederſchlägen führen. Die Temperatur
die anfänglich anſteigen, dürften ſpäter mit dem Vordringen maritim
Luftmaſſen aus höheren Breiten wieder etwas zurückgehen.
Ausſichten für Mittwoch, den 31. Oktober: Wolkiges Wetter auch be
übergehend aufheiternd, vereinzelte Niederſchläge, zunächſt etw
milder, ſüdweſtliche bis weſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 1. November: Wechſelnde Bewvölkun
Temperaturen ſchwankend, weiterhin vereinzelte Niederſchläge.
in C‟ Wind: Nieder=
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Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reſch
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmal
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„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: 2
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Sp zialhaus
bittenSie unverbi
Vertreterbeſ. u.
an die Geſhſt. (I.1
Wir haben in unſerem Bankgebäude mehrere
Schöne beille Büroräume
(200 qm) ganz oder geteilt alsbald abzugeben.
Darmstädter & Hationalhank K.a,I.
Rheinſtraße 22
Walde
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Kummer 303
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Mittwoch, den 31. Oktober
Um die Kohlenfrachten.
In Mannheim fand eine Verſammlung des Schutzverbandes des
n Kohlenhandels ſtatt, um zu dem am 1. Dezember in Kraft
treten=
neuen Anwendungsbedingungen zum Ausnahmetarif 6 und für
nkohlen uſw. im Waſſerumſchlagsverkehr Stellung zu nehmen. Als
Diders ſchwerwiegend wurde die Beſtimmung bezeichnet, nach welcher
5 Ausnahmetarif ab 1. Dezember beim Ablauf von den Oberrhein=
* Main=Umſchlagsplätzen nur noch für die Kohlen uſw. in An=
)ung kommt, die mit der Eiſenbahn nach den Verladehäfen (
Duis=
v. Ruhrort uſw.) vorverfrachtet waren. Durch dieſe tariflichen
Maß=
unen würden alle Kohlen, Koks uſw., die von den vielen Häfen=
Kanalzechen des rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenreviers auf dem reinen
2 erweg nach den oberrheiniſchen und Main=Löſchplätzen gelangen,
er alle über Emmerich eingeführten holländiſchen, engliſchen und
„iſchen Kohlen vom Ausnahmetarif 6 ausgeſchaltet werden. Die für
Kohlen zu zahlende Mehrfracht nach vielen Gebieten im
Hinter=
e der Löſchplätze ſei ſehr erheblich. Mehrere Nedner hoben die
eren Schädigungen hervor, die ſie in der Verteuerung des
Kohlen=
gs für die ſüddeutſche Geſamtwirtſchaft, insbeſondere für die indü=
Uen Verbraucher erblicken. Erörtert wurde auch, wie die
Reichs=
r die beabſichtigte Kontrolle vornehmen will und wie die von den
enverfrachtern verlangten Nachweiſe den Tatſachen entſprechend
hrt werden ſollen. Anſchließend wurde von den Vertretern des
lenimports darauf hingewieſen, daß über die Bedeutung der
Kon=
enz der Auslandskohle auf dem deutſchen Kohlenmarkt in der
entlichkeit übertriebene Vorſtellungen beſtehen. Im Gegenſatz zu
e ſeien in der Vorkriegszeit der Kohleneinfuhr nach Deutſchland
kei=
ei Schranken geſetzt geweſen. In der deutſchen
Kohlenwirtſchafts=
tgebung ſei ausdrücklich feſtgelegt, daß die Regelung der
Kohlen=
ahr Aufgabe des gemiſcht=wirtſchaftlichen Reichskohlenrats ſei, und
überdies allgemeine Verfügungen des Reichskohlenrates zur
Ein=
inkung der Einfuhr von Brennſtoffen aus dem Ausland der
Geneh=
ung des Reichswirtſchaftsminiſters bedürfen, weil der Geſetzgeber
einem „etwaigen Betriebe der Selbſtverwaltungskörper, die Einfuhr
dem Auslande zugunſten höherer inländiſcher Kohlenpreiſe
zurück=
ilten, rechnen zu müſſen geglaubt habe. Ohne daß dieſe geſetzlichen
immungen eingehalten worden ſeien, ſei die Einfuhr ſehr ſtark
ein=
gränkt worden. Ein Vertrete des holländiſchen Imports machte
auf aufmerkſam, daß die Einfuhr holländiſcher Kohlen durch den
tſch=Niederländiſchen Staatskreditvertrag geregelt ſei. Die
hollän=
ſe Kohleneinfuhr nach Deutſchland bedeute nur etwa ein Sechſtel
deutſchen Kohleneinfuhr nach Holland. Ergänzend führte ein
Ver=
er des Kohlenhandels an, daß zur Förderung der
Inlandkohlenpro=
ion die Einfuhr von Saarkohlen auf etwa 115 000 To. im Monat
hränkt ſei. Der Verſandi aus den für Württemberg und Oberbaden
htgünſtig gelegenen lothringer Gruben ſei wahrſcheinlich noch ſtäcker
ückgegangen. Seit Jahr und Tag beſtehe Zollkrieg zwiſchen
Deutſch=
d und Polen, weil Deutſchland ſich gegen eine Ueberflutung durch
berſchleſiſche Kohle wehren wolle. Alles in allem, die deutſche
Kohlen=
ugung könne ſich wirklich nicht über mangelnden Schutz der
einhei=
cen Erzeugung beklagen. Auf alle Fälle müffe von den
verantwort=
en Stellen verlangt werden, daß bei allen Beſchränkungen und
Er=
verungen der Kohleneinfuhr die Vorteile und Nachteile der
Geſamt=
tſchaft genau abgewogen werden.
Es wurde einſtimmig beſchloſſen, alle in Frage kommenden
Wirt=
ftskreiſe, die Länderregierungen uſw. auf die drohende Gefahr
auf=
kſam zu machen und alles zu verſuchen, um dieſe Gefahr noch in
ter Minute abzuwenden.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kapitalerhöhung der Deutſchen Gold= und Silber=Scheideanſtalt,
zn. Roeßler, Frankfurt a. M. In der außerordentlichen
Generalver=
rmlung in der 23 Aktjonäre 15 887 620 RM. Stammaktienkapital mit
381 Stimmen und 600 000 RM. Vorzugsaktienkapital mit 140 000
anmen vertraten, wurde beſchloſſen, das Grundkapital der Geſell=
Ift von 23 000 000 RM. auf 29 000 000 RM. zu erhöhen durch Ausgabe
r 6600 000 RM. Stammaktien über 1000 RM. bzw. 100 RM. mit
winnberechtigung ab 1. Oktober 1928. Von den jungen Aktien
wur=
r 5600 000 RM. von einem Konſortium, beſtehend aus der
Darm=
ter und Nationalbank K. G. a. Aktien, Filiale Frankfurt a. M., den
eren Gebr. Bethmann und der Metallgeſellſchaft S. G. übernommnen
der Verpflichtung, dieſen Aktien den alten Stammaktionären zu
em Kurſe von 150 Prozent derart zum Bezuge anzubieten, daß auf
4000 RM. bzw. 400 RM. alte Stammaktien eine junge Stammaktie
2r 1000 RM. bzw. 100 RM. entfällt. Die reſtlichen 1000 000 RM.
ammaktien wurden von dem gleichen Konſortium zum Kurſe von
Prozent übernommen mit der Verpflichtung, ſie zur freien
Ver=
gung des Aufſichtsrates und Vorſtandes der Geſellſchaft zu halten.
Collet u. Engelhardt, Werkzeugmaſchinenfabrik, A.=G., Offenbach
M., dividendenlos. Der A.R. beſchloß, den 1927/28 ausgewieſenen
ingewinn von nur 11 708 RM. vorzutragen. Im Vorjahre wurde
* die Dividendenzahlung mit 6 Prozent aus 179 872 RM. Reingewinn
f das A.K. von 2,4 Mill. RM. wieder aufgenommen. (G.V. 18.
zember 1928
Rivera kündigt Maßnahmen zur Stützung der Peſeta an. Primo
Nivera, der in Madrid eine lange Beſprechung mit dem
Finanz=
niſter hatte, erklärte, daß er die Abrechnung des Staatsſchatzes über
Einnahmen und Ausgaben in den erſten drei Vierteljahren des
afenden Jahres und die Frage des gegenwärtigen Wechſelkurſes für
Sländiſche Deviſen geprüft habe. Die Baiſſe der Peſeta ſei nicht
rechtfertigt und müſſe auf Börſenmanöver zurückgeführt werden,
en die Regierung die nötigen Abwehrmaßregeln entgegenſetzen
arde. Es gübe keine Erklärung dafür, daß, trotzdem der
Staatshaus=
ilt einen Ueberſchuß aufweiſe und der Staatsſchatz ſich in günſtiger
rge befinde, die ſpaniſche Deviſe einen dauernden Kursrückgang auf=
Tiſe. Es gäbe höchſtens eine Erklärung, nämlich die, daß man die im
urslande von unſinnigen Unruheſtiftern in die Welt poſaunten
un=
rnigen Gerüchte über die Lage Spaniens naiverweiſe als erwieſene
atſache anſehe.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 30. Oktober ſtellten ſich für
lektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
rung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 151.45
M. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſen=
orſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutfchland für
rompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
inium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
Sgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinnickel, 98= bis
)proz. 350 RM., Antimon Regulus 85—88 RM., Feinſilber (1 Kilogr.
in) 79.25—80.75 9
Die Berliner Metallnotierungen vom 30. Oktober ſtellten ſich für
upfer: Januar 139.00 (139.50), Februar bis Juni 139.00 (139.25),
uli und Auguſt 138.75 (139.25), Sept. 139.00 (139.25), Oktober 139.00
T40.00), November 139.00 (139.75), Dezember 139.25 (139.75), Tendenz:
ſt. — Fütr Blei: Januar und Februar 43.50 (44.00), März bis Mai
3.50 (43.75), Juni 43.75 (43.75), Juli und Auguſt 43.50 (44.00), Sept.
3.75 (44.00), Oktober 44.25 (44.75), November 43.50 (44.00), Dezember
3.50 (43.75). Tendenz: ruhig. — Für Zink: Januar bis April 47.50
48.50), Mai und Juni 48.00 (49.00), Juli und Auguſt 48.25 (49.25),
Sep=
ember 48.25 (48,75), Oktober — (
), November 47.25 (47.75), Dezember
7.50 (48.00). Tendenz; ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
er Klammern Brief.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarktbericht vom 30. Oktober. Der heutige Auftrieb
rachte eine geringere Zufuhr an Großvieh und eine größere Zufuhr
r: Kleinvieh. Die Preife ſenkten ſich nur bei Schweinen unmerklich und
lieben ſonſt faſt unverändert. Auf dem Großviehmarkt wurden 168
Stück weniger angetrieben wie in der vorigen Woche. Das Geſchäft
lieb in ruhigen Bahnen und wurde bei unveränderten Preiſen nicht
ranz geräumt. Der Kälbermarkt war mit 39 Stück beſſer beſchickt als
er Vormarkt. Der Markt war bald geräumt. Die Preiſe erfuhren
eine Veränderung. Auf dem Schweinemarkt war der Antricch um 110
St.ck ſtärker als auf dem Vormarkt. Bei lebhaftem Geſchäft gingen
die Preiſe 1—2 Mark zurück, doch konnte nicht vollſtändig geräumt wer=
Oen. Angetrieben waren 35 Ochſen, 26 Bullen, 589 Kühe und Färſen,
326 Käller und 1344 Schweine. Im einzelnen wurden für 50 Kg.
Tebendgewicht je nach Qualität folgende Preiſe erzielt: Ochſen 49—54,
44—48, Bullen 32—43, Kühe 42—45, 35—41, 29—35, 18—24, Färſen s9 Preuß. Ctr.6—58, Kälber 62—70, 50—62, Schweine 77—79, 78—80, 79—81 Mark.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 30, Olt.
An der heutigen Börſe konnte ſich die Stimmung im allgemeinen
weiter etwas beſſern, und die Spekulation ſchritt auf den meiſten
Markt=
gebieten zu Deckungskäufen. Zum morgigen Zahltag, befürchtet man im
Hinblick auf den relativ flüſſigen Geldmarkt keine beſonderen
Schwierig=
keiten. Die Umſatztätigkeit blieb aber nach wie vor gering, da der
Ordereingang unverändert minimal war. Außerdem wollte man das
Ergebnis der heutigen Verhandlungen im Arbeitsminiſterium über den
Eiſen=Schiedsſpruch abwarten, doch hofft man in Börſenkreiſen immer
noch auf Beilegung des Konfliktes. Etwas regeres Intereſſe machte ſich
heute für Elektrowerte bemerkbar, von denen Siemens 4 Prozent,
Schuckert 3½ Prozent und AEG. 1½ Prozent anziehen konnten. Weiter
merklich erholt waren Adlerwerke mit plus 2½, während Daimler nur
gut behauptet blieben und NSU. erneut 1 Prozent nachgaben. Am
Schiffahrtsmarkt waren Hapag 1¾ Prozent und Nordd. Lloyd 1 Prozent
gebeſſert. Montanwerte lagen bei wieder recht ſtillem Geſchäft bis etwa
1 Prozent erhöht. Am Bankenmarkt beſtand nur nach Berl.
Handels=
geſellſchaft mit plus 2 Prozent einige Nachfrage. J.G. Farben zogen
bei kleinem Umſatz 1½ Prozent an. Auch Karſtadt konnten 1½ Proz.
gewinnen. Kali Aſchersleben und Weſteregeln blieben nach den geſtrigen
Steigerungen nur knapp behauptet, Salzdetfurth auf Realiſationen 3
Prozent gedrückt. Im Zuſammenhang mit den hohen Kupferpreiſen
waren dagegen Mansfelder und Otavi weiter etwas gefragt. — Deutſche
Anleihen waren leicht erhöht, von Auslandsrenten Türken weiter
ver=
langt und feſter, ferner Bosnier ſtärker anziehend. — Im Verlaufe
konzentrierte ſich das Intereſſe auf den Elektromarkt, an dem AEG.,
Gesfürel, Bergmann und Schuckert weitere 1 bis 1½Prozent anzogen.
Siemens waren auf dem erhöhten Kursſtand nur behauptet. Im
übrigen war das Geſchäft ſtill bei verſchiedentlich leicht abbröckelnden
Kurſen. — Der Geldmarkt war kaum verändert, Tagesgeld zu 5 Proz.
weiter flüſſig. — Deviſen waren weiter etwas befeſtigt. Mark gegen
Dollar 4.1985, gegen Pfunde 20.357, London=Kabel 4.8495, Paris 124.13,
Mailand 92.59 Madrid 30:10, Holland 12.094/8.
Die Abendbörſe verkehrte in recht ſtiller Haltung. Im Einklang
mit den feſten New Yorker Anfangskurſen war die Stimmung
jedoch=
freundlich. Einige Nachfrage erhielt ſich nach Elektrowerten, AEG.,
Licht u. Kraft, Schuckert und Siemens konnten gegen den Berliner
Schluß erneut bis 1½ Prozent anziehen. Im übrigen waren die Kurſe
meiſt nur behauptet. J. G. Farben blieben vernachläſſigt bei leicht
nachgebendem Kurs. Auf Realiſationen eher angeboten waren ferner
Mansfelder mit minus 1½ Prozent. Deutſche Anleihen waren gut
gehalten, von Auslandsrenten Türken weiter verlangt und feſter. Abl.
Schuld 14.55, Barmer Bank 141, Commerzbank 185½, Danatbank 292¾,
Dresdener Bank 169, Reichsbank 301½, Gelſenkirchen 126, Harpener
137½, Aſchersleben 282, Weſteregeln 282, Mannesmann 126¾, Rhein.
Braunkohlen 276½, Rheinſtahl 138, Stahlverein 94, Adlerwerke 107,
Berlin, 30. Okt.
Die Börſe eröffnete in freundlicher Haltung bei etwas regerem
Geſchäft als am Vortage. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe hielt die
Geſchäftsbelebung am Elektromarkt unter Führung von Schuckert und
Siemens an. Die übrigen Märkte lagen etwas ruhiger. Die Tendenz
blieb weiter freundlich. Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ruhig
und die Tendenz auf die Nachricht von der Vertagung der
Schlichtungs=
verhandlungen auf den heutigen Nachmittag, wenn auch nicht ſchwächer,
ſo doch ſehr zurückhaltend. Die Börſe ſchloß, wenn auch nicht ganz
einheitlich, ſo doch in überwiegend feſter Haltung. Nachbörslich trat
wiederum am Elektromarkt, am Farben= am Reichsbank= und am
Kalimarkt eine weitere Befeſtigung ein. Schwächer lagen nur
Glanz=
ſtoff und Polyphon.
130. 10
29. 10. 130 10
29. 1c
180.875 182.375/btrſch Kupfer ..... . /133.75
A. E. G........"
1.*
Höſch Eiſen ........"
75
29,625/1
ugsb.=Nürnb. Maſch. / 95.2
65.—
Hohenlohe Werke ...
66.2
85 25
gſalt . . . . . . . . . . . . 1 67.. . . . . . . . . 1206.125 207.
hla Porzellan .. . . 1125.5 11265
8e
Kali Aſchersleben ... 1284.—
Berl. Karlsruhe Ind
283.—
285.—
88
Salzdetfurth ..."
erl. Hand.=Geſ... . . /286.—
„5
176.—
raunkohl. Briketts
384.
Weſteregeln ...!"
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Zremer Wolle. . . . . .
Lindes Eismaſch. . ..
66.5
9. Loewe & Co. ... . ."
0.
3.—
Danatbank. . . . . . . . .
243.
25
33.
25 Lingel Schuh .."
Deutſche Bank. . . .. 116
Mannesmann Röhren
161.2
5 8751126.5
Diskontogeſ. . . . . . . . /161.2
Tresdner Bank. . . . . /168.5
167.5
Niederlauſitzer Kohle /160.— 1159.-
Deutſche Maſchinen . 1 49.
49.25 MNordd. Lloyd .. . . . . 1145.62511
134.1.
Deutſche Erdöl .. . .. 1134.25
renſtein. . . . . . . . . . 1103.125/103.75
Produktenberichte.
Deutſche Petroleum.
84.5
Lynamit Nobel ...."
18:
Elektr. Lieferung ..."
72.
J. G. Farben. . . . . . . /249.875
Gelſenk. Berg. ..... 1I
G. f. elektr. Untern. . /269.
Han. Maſch.=Egeſt. . .
44.
Hanſa Dampfſch. . . . /180 25
Sapag ............
46.75
39.—
Harpner. . . . . . . . . . ."
Hemoor Zement. . . . 1251. —
Ver. Stahlwerke. . . 270.— 28 45.— Volkſtedter Porzellan 3 25 Banderer Werke. . . . 127.— 148. Wiſſner Metall. . . . . 157.25 138.75
251.5 Wittener Gußſtahl". 53.—
Deviſenmarkt.
Helſingfors ..
Wien .......
Prag ......."
Budapeſt .. . .
Softa ......."
Holland ....."
2so .......
Kopenhagen
Stockholm .. .
London ...."
Buenos Aires
Neu=York ...
Belgien .....
143.25
561.—
93.25
63.7
124.—
59.—
53.—
30. 10.
Geld / Brie
21.96512 1.005
15.38
30,69
67.50
81.31
9.50 05
1.3 67
18. 90
5.425
2.1 21
1.1915
4.256
6.42
80.85
6 7.64
81.47
1.98
0.50 25
7.381
18.94
5.435
2.126
1.19
4.264
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Oktober. Der Frankfurter
Produktenmarkt verkehrte infolge der ſchwächeren Auslandsnotierungen
in ruhiger Haltung. Umſätze kamen kaum zuſtande, da die Händler
große Zurückhaltung zeigten. Die Preiſe blieben im allgemeinen gut
behauptet, nur Weizen lag vernachläſſigt und etwas ſchwächer.
Stär=
ker angeboten und bis zu einer halben Mark billiger war Sommergerſte
für Brauzwecke. Die Notierungen wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen
23.75, Roggen 22.60—22.75, Sommergerſte 25, Hafer inl. 23.25,—23.50,
Mais für Futterzwecke 21.75—22, Weizenmehl 34—34.50, Roggenmehl
30—30.75, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14.25—14.50.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 30. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt tendierte überwiegend ſchwach. Anfangs zogen
die Preiſe etwas an. Dann aber ſchlug die Stimmung um auf die
große Zufuhren und die private Schätzung des argentiniſchen und
auſtraliſchen Exportüberſchuſſes auf 288 Millionen Buſhels.
Mais: Der Markt lag gleichfalls überwiegend ſchach, nachdem
an=
angs Käufe in Dezemberware und einige Exportabſchlüſſe etwas angeregt
hatten. Gegen Schluß wurden die Realiſationen zahlreicher.
Roggen: Die Termine waren rückläufig, da ſich nur geringe
Export=
nachfrage bemerkbar machte, beſſeres Wetter herrſcht und die
Meldun=
gen der nordweſtlichen Märkte verſtimmten.
Hafer: Die Preiſe erlitten kleinere Abſchläge auf größere Zufuhren
und die Schwäche der nordweſtl. Märkte.
* New York, 30. Okt. (Priv.=Tel)
Baumwolle: Die Preiſe gaben heute weiter nach auf Verkäufe des
lokalen Handels und die Schwäche der Liverpooler Kabel.
Zucker: Sicherungsverkäufe kubaniſcher und europäiſcher Firmen
ließen den Markt abgeſchwächt eröffnen. Auf Liquidationen beſonders
in Dezemberware blieb die Schwäche weiterbeſtehen.
Kaffee: Anfangs erfolgten Deckungskäufe bei kleinerem Angebot.
In beträchtlichem Maße fand auch Austauſch entfernter Sichten mit
näheren Terminen ſtatt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 30. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 115½, März 120½, Mai 123½1
Mais: Dez. 81½, März 83½, Mai 86;, Hafer: Dez. 43½, März
44, Mai 44½4; Roggen: Dez. 101½, März 104½, Mai 106½.
Fette. Schmalz: Okt. und Nov. 11,40, Dez. 11,55, Januar
1929: 11,92½:
Fleiſch. Rippen: Okt. 12,40, Dez. 11,45: Speck, loko 13: leichte
Schweine 8,60—9,25, ſchwere Schweine 8,75—9,2;
Schweinezu=
fuhren: Chicago 36 000, im Weſten 115 000.
Baumwolle: Dezember 18,81, Januar 18,83.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 30. Okt.;
Getreide. Weizen: Rotwinter 154½, Hartwinter 129½; Mais,
neu angek. Ernte 95½; Mehl, ſpring wheat clears 5,85—6,25;
Fracht: nach dem Kontinent 15 bis 16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,10; Talg, extra, loſe 9½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 88; Loko: 10,50;
November 10/43, Dezember 10,57, Januar 1929 10,72, Februar
10,75, März 10,83, April 10,88. Mai 10,95, Juni —, Juli 10,99,
Auguſt —, September 11,09.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Transportarbeiter im Berliner Kartoffel=Großhandel haben am
Montag geſchloſſen die Arbeit niedergelegt, ſo daß die Abfuhr dar auf.
den Berliner Güterbahnhöfen ankommenden Kartoffelfendungen vollkoms
men ins Stocken geraten iſt.
Während die Abſatzverhältniſſe für weſtoberſchleſiſche Zinkbleche in
den letzten Monaten ſich günſtiger geſtaltet hatten, brachte der Oktober
trotz der für das Bauhandwerk im allgemeinen noch günſtigen
Herbſt=
witterung einen Rückgang des Abſatzes von Zinkblechen im Inlande.
Zwiſchen der däniſchen Arbeitgeberorganiſation einerſeits und den
vereinigten Gewerkſchaften und dem Arbeiterverband andererſeits iſt
ein vorläufiger Arbeitsfriede abgeſchloſſen worden, der ſich auf eine
ein=
jährige Verlängerung der im Frühjahr 1929 ablaufenden
Arbeitsabkom=
men bezieht.
Im Hamburger Hafen ſind alle Hafenbetriebe wieder voll in
Be=
trieb. Die Hafenbetriebs=Geſellſchaften hatten für die beſchränkte
Sonn=
tagsarbeit ſogar ein Ueberangebot von Arbeitern.
Anfang November ſoll unter Führung ber Société Genérale in
Belgien die Gründung von zwei neuen Kohlenverwertungsgeſellſchaften
erfolgen. Die erſte dieſer beiden Geſellſchaften ſoll mit 75 Mill. Frs.
Kapital unter dem Namen Carbone arbeiten; die andere wird 150 Mill.
Franes Kazital haben und den Namen Société Carbo=Chimique führen.
Wie von gut unterrichteter Seite verlautet, entbehren im Auslande
verbreitete Gerüchte, wonach die Koninglifke Petroleum=Mij im Januar
eine Zwiſchendividende von 14 bis 15 Prozent ausſchütten werde, der
Grundlage. Eine höhere Dividende als 10 Prozent iſt nicht zu erwarten.
Nach einer vorbereitenden Konferenz in Kattowitz fand jetzt in
War=
ſchau eine neue Zuſammenkunft der polniſchen Dachpappenfabrikanten
zum Zweike einer Syndikatsbildung ſtatt. Beſprochen wurde u. a. die
Quotenfeſtſetzung für Rohpappe.
Wie das Pilſudsſki=Blatt „Glos Pradi” erfährt, iſt eine
Verord=
nung der polnäſchen Regierung, für den Meterzentner Roggen einen
Einfuhrzoll in Höhe von 11 Zloty zu erheben, vorgeſehen.
Frankfurter Kursbericht vom 30. Oktober 1928.
620 Dtſche
Reichs=
anleihe von 1927
% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......"
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ngsſch. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . ."
80 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
8‟ Darmſtadt v. 26
70 Frkf. a. M. v. 26
25 Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnberg v. 26
80 Berl. Hyp.;Bk.
yp. Bk.
Frkf.
Pfbr. ,
„
Heff. Landesbk.
.
60
8% Kom. Landes,
bank Darmſtadt.
Mein. Hyp. Bk
Pfälz. Hyp. Bk.
Stadtſchaft. . .
83.75
6.1
Re
94.5
93
R
375
97.:
89
88
97
8% Rhein. Bhp.=Br
O Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ....
80 Südd. Bob.
Cred.=Bank ....
8% Württ. Hhp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
* „ Ser, II
20. Daimler Benz
von 27....."
82
Klöckner=Werke
ferlin v. 26....
Mainkrw. v. 26
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
Voigté Häffner
von 26 ........
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......
4/.% Oſt. Schatz=
„e.
Oſt. Goldrente
41/,% Rum. Gold
von 1913 ......
Türk. Admin.
1.Badgad
Zollanl.
4*
41/,% 1913 Ungarn
4,% 1914
420 Ung. Goldr
Aktien.
Ig. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.,
Berl. Handelsgeſ
Comm. u. Privatb.
Refe
MK
98
94.5
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Mittwoch, den 31. Oktober 1928
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Tummer 303
Mittwoch den 31. Oktober 1928
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2berrechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau (Sa.).
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Nachdruck verboten.
Schönchen, wie du willſt, mein Junge, aber eine Henry
D. kannſt du dir getroſt noch anſtecken, ſo — und nun ſag mal,
Ezu mit deinem Zimmer zufrieden?”
Raſſow lehnte ſich behaglich in den weichen, rindslederbezo=
SrKlubſeſſel zurück und ſtreifte die Aſche ſeiner Importe ab.
„Nur zufrieden? Ich bin einfach überwältigt, entzückt!“
Freut mich, freut mich”, der Hausherr blies ein paar kunſt=
E Rauchringe. „Tja und — weißt du denn auch, daß ich dich
E:i iſerem Spukzimmer einlogiert habe?!"
Mit einem Ruck richtete ſich Hanns=Martin kerzengerade auf.
„Iſt das dein Ernſt oder —?!"
„Mein vollkommener Ernſt,” Graf Tarouka ſchmunzelte, „ich
—. ja, daß du dich gar zu gern einmal als Geiſterſeher betätigen
—i teſt, nur fürchte oder — hoffe ich, daß auch Czillary=
Hart=
ta deine Sehnſucht nicht zu ſtillen vermag, denn die — hm —
DErſcheinung hat ſich bisher noch niemals einem Fremden,
Eier nur Angehörigen unſerer Familie gezeigt.”
Raſſow hatte ſich weit vorgebeugt.
„Alſo liegt der — Sage doch irgend eine Tatſache zugrunde?
I her Art iſt denn — um die von dir gewählte Bezeichnung
ibehalten — die Erſcheinung?"
„Das wird nicht verraten,” fiel Gräfin Sylvia lächelnd ein,
—ſt ſpielt Ihnen Ihre Phantaſie womöglich einen Streich, und
glauben Dinge zu ſehen, die in Wirklichkeit gar nicht
vor=
den ſind. Uebrigens
— wollen Sie nicht lieber doch ein
res Zimmer haben?"
„Nicht um alle Schätze der Welt! Aber, Gräfin, es iſt
grau=
mich ſo in Ungewißheit zu laſſen! Verraten Sie mir nur
eine: Iſt das Geſpenſt ein Herr oder eine Dame? Ein guter
böſer Geiſt?”
„Wir wollen mit dieſen Dingen lieber keinen Scherz treiben,”
e Graf Tarouka merkwürdig ernſt, „vielleicht gibt es doch
mehr Rätſel zwiſchen Himmel und Erde, als unſere
Schulweis=
heit ſich träumen läßt,” und dann fragte er unvermittelt: „Na,
Sylvia, wie iſt denn das Vergnügungsprogramm für morgen?”
Das junge Mädchen zerdrückte den Reſt der Zigarette im
Aſchenbecher.
„Alſo, Herr von Raſſow, von früh ſieben Uhr an gibt es zu
jeder Stunde Kaffee, Kakao, Schokolade oder Tee nach Wunſch,
Umſtände werden nicht gemacht, und Sie ſollen ſich hier ganz wie
zu Hauſe fühlen. Mani und ich frühſtücken gewöhnlich ſo gegen
einhalb acht Uhr, aber Sie können ruhig ausſchlafen, ſo lange
Sie wollen.”
Abeſeitigt üblen Mundgeruch u.
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„J, das wäre ja noch ſchöner! In Hoheneichen bin ich ſchon
um fünf Uhr, im Sommer um drei Uhr auf den Beinen.”
„Ja, und dann,” fuhr Sylvia fort, „zeige ich Ihnen erſt mal
das Schloß; meinen Bruder müſſen Sie, bitte, entſchuldigen, er
hat vormittags ſtets eine Menge eiliger Poſtſachen zu erledigen.
Für den Nachmittag wollen wir dann einmal ſehen, ich fürchte,
wir bekommen einen Wetterumſchlag und Regen.”
Graf Koloman gähnte.
„Kinder, ich bin müde — Hanns=Martin, nimm es mir, bitte,
nicht übel, wenn ich zum Aufbruch blaſe, aber ſo ein Jagdtag
fährt einem doch in die Knochen, und dann habe ich auch die
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Raſſow lachte. „Menſchenkind, nun hör” bloß auf, —
gnä=
digſte Gräfin, ich werde pünktlich einhalb acht Uhr zur Stelle
ſein, — gute Nacht, Koloman —”
„Schlaf ſchön, mein Junge, und paß gut auf, was du träumſt,
du weißt doch, der erſte Traum in einem fremden Hauſe geht in
Erfüllung, und in der vergangenen Nacht haſt du doch nicht
ge=
ſchlafen!“
Seite 1.9
„Aber träumen Sie nicht von Geiſtern und Geſpenſtern!”
Sylvia nickte dem Hoheneichener Gutsherrn lächelnd zu und
reichte ihm mit feſtem Druck die kleine roſige Hand, dann ſtieg
Hanns=Martin, geleitet von dem Diener, der ein Windlicht trug,
die breite, ſteinerne, nach dem erſten Stock führende Treppe
empor. —
Von dem Schloßturm klangen elf dröhnende, lang
nach=
hallende Schläge.
3. Kapitel.
„Wünſche untertänigſt eine geruhſame Nacht, Herr Baron!”
Mit einer Verbeugung zog ſich der Diener zurück, und Raſſow
ſchaltete das elektriſche Licht ein.
Grell, gleichſam ſezierend, leuchtete der kalte, blendende Schein
bis in alle Winkel und Ecken.
Unwillkürlich mußte Hanns=Martin lächeln, —
Geiſtererſchei=
nungen und elektriſches Licht, das paßte zuſammen wie die Fauſt
aufs Auge. Aber ſonſt, — ja ſonſt hatte der hohe Raum mit dem
bis zur halben Höhe reichenden Holzpaneel und der ſchweren,
goldgepreßten Ledertapete wirklich etwas Düſteres, faſt
Unheim=
liches. An den Wänden hingen ein paar meiſterhafte Kupferſtiche,
Jagdſzenen darſtellend, und in dem Kamin aus gelblich=rotem
Marmor kniſterten ſprühend klobige Buchenſcheite.
„Faſt wie in einem Palazzo,” dachte Raſſow, der einmal ein
Vierteljahr in Venedig und mehrere Wochen in Florenz
zuge=
bracht hatte, dann ſchritt er über den koſtbaren, mit eingewebten
Tiergeſtalten und Wolkenbändern gezierten Perſerteppich, in dem
der Fuß lautlos verſank, und öffnete das hohe, ſpitzbogige Fenſter.
Ein erfriſchender, kühler Luftzug ſtrich herein. Hanns=Martin
brannte ſich eine Zigarette an und blickte hinaus in die
ſchwei=
gende, traumesſchwere Herbſtnacht. Blauſilbernes Mondlicht
gei=
ſterte durch den halbentlaubten Park, aus dem die Kronen der
alten Bäume wie dunkle Inſeln in das Dämmern emporragten,
und drüben dehnte ſich, unüberſehbar weit, die Ebene, die Pußta,
das ungariſche Steppenland.
Irgendwo rief ein Käuzchen ſein ſchrilles „Ku—u-witt!
Komm—mit!” Geräuſchlos, auf weichen, federnden Pranten, mit
phosphoreſzierend blitzenden Sehern, ſchnürte im Schatten des
Burgfrieds eine Katze vorbei, und für den Bruchteil einer
Sekunde wurde vor der runden, gleich poliertem Meſſing
glänzen=
den Scheibe des Vollmondes das unregelmäßige Dreieck
ziehen=
der Graugänſe ſichtbar.
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