Darmstädter Tagblatt 1928


24. Oktober 1928

[  ][ ]


Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Einzelnummer 0 Pfer

ennige

Bel wöchentlſch 2 maligem Erſcheinen vom 1. Okiober
bis 34. Ofober 2.48 Reiſchsmark und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgebolt 2.25 Reichsmarkl, durch die
Agenluren 2.40 Reſchsmart freil Haus, Poſbezugspreis
im Oitober ohne Beſtellgeld monatlich 2,78 Reichsmark.
Verantwortlichlelt für Aufnahme von Anzelgen an
beſſmmten Tagen wird nſcht übernommen. Nichte
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtſgt den Bezſeher nicht zur Kürzung des
Beugspreſet. Beſelungen und Wbbeſelungen duch
Fermruf obne Verbindſichteſt für uns. Poſiſcheckonto
Franfurt a. M. 1304.

Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Pöchentiche iAluffrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelienangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 296
Mittwoch, den 24. Oftober 1928. 191. Johrgang

Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadi 25 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Reilamezelle (92 mm
breitlsReichsmarkAnzelgen von auswärts 40 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
zeie
300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reſchemark
(4 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strelk uſw., erſiſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auffräge
und Teſſung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banſkonto Deuiſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

*Acht Nunkie der Reichgregierung.
Berlin, 23. Oktober.
Die heutige Sitzung des Ausſchuſſes für Verfaſſungs= und
Verwaltungsreform dauerte bis gegen 2 Uhr. Der Ausſchuß ver=
tagte
ſich dann auf morgen vormittag 11 Uhr. Heute nachmittag
finden Einzelbeſprechungen der Ländervertreter ſtatt.
* Die Reichsregierung iſt, wie wir bereits ankündigen konnten,
in der Länderkonferenz mit präziſierten Vorſchlägen hervorgetre=
ten
, die erſt am Dienstag vormittag vom Kabinett beſchloſſen und
ſofort vom Kanzler in der Konferenz verleſen wurden. Sie ent=
halten
in acht Punkten ein Programm, das zwar noch ziemlich
verſchwommen und im einzelnen ſehr interpretationsfähig iſt, das
aber doch das erſtrebenswerte Ziel verfolgt, der Gefahr vorzu=
beugen
, daß unter der Fülle der Denkſchriften und Meinungen
die Diskuſſion ſich ins Unendliche verliert. Das Kabinett hat des=
halb
vorgeſchlagen, zwei Unterausſchüſſe einzuſetzen, von denen
der eine die neue Abgrenzung der Länder und der zweite über
die Zuſtändigkeiten der Länder und deren Organiſation zu be=
raten
hat. Dabei ſoll Vorausſetzung ſein, daß eine territoriale
Neugliederung größeren Umfanges notwendig iſt, daß als Glie=
der
des Reiches leiſtungsfähige Länder beſtehen ſollen, und daß
auch gemeinſame Grundlinien über die Verwaltung der Länder
feſtgelegt werden. Dahinein gehört auch die Beſeitigung des
Dualismus zwiſchen Reich und Preußen. Den Gedanken der
Auſtragsverwaltung greift das Kabinett auf, allerdings in ſtark
unitariſtiſchem Sinne, ſo daß die Länder im weſentlichen nur noch
Beauftragte des Reiches wären.
Die Vorſchläge ſelkſt haben in der Konferenz geteilte Auf=
nahme
gefunden, vor allen Dingen bei Bayern war die Verſtim=
mung
ſo groß, daß auf Vorſchlag des Miniſterpräſidenten Held
die Konferenz abgebrochen wurde, um zunächſt einmal den Län=
dern
Gelegenheit zu geben, unter ſich die Vorſchläge zu prüfen
und eventuell Gegenvorſchläge auszuarbeiten. Zu dem Zweck hat
am Dienstag nachmittag eine Sonderbeſprechung der Länder ſtatt=
gefunden
, bei der Preußen allerdings nicht beteiligt war. Sie
ſcheint darauf abgekommen zu ſein, dem Kabinett am Mittwoch
beſtimmte Fragen vorzulegen und beſonders eine ſchärfere Klar=
ſtellung
des Begriffes Auftragsverwaltung zu fordern, gleich=
zeitig
auch die Reichsregierung vor die Frage zu ſtellen, ob ſie
beabſichtigt, die eigenſtaatlichen Rechte auf dem Gebiete der inne=
ren
Verwaltung, vornehmlich der kulturellen und Juſtizverwal=
tung
, vollſtändig abzubauen. Bayern hat bereits zu erkennen
gegeben, daß es, falls befriedigende Antworten von der Reichs=
regierung
nicht gegeben würden, die Vorſchläge nicht als geeig=
nete
Diskuſſionsgrundlage anſieht und daraus vielleicht weitere ſein Staat iſt, für den er täglich 14 Stunden arbeitet. Er ſieht,
Folgerungen ziehen müßte, wobei dann die Stellung des Reichs=
poſtminiſters
Schätzel recht ſchwierig werden könnte, der ja der
Bayeriſchen Volkspartei angehört, trotzdem aber im Kabinett für
die Vorſchläge geſtimmt hat. Preußen hat ſich an den Sonder=
beſprechungen
nicht beteiligt, das preußiſche Kabinett hat aber
beraten und wird am Mittwoch vormittag eine Erklärung über
ſeine Stellung zu dem Programm der Reichsregierung abgeben.
Die Entſchließung.
Berlin, 23. Oktober.
In der heutigen Sitzung des Ausſchuſſes für Verfaſſungs=
und Verwaltungsreform gab Reichskanzler Müller eine Ent=
ſchließung
der Reichsregierung bekannt, welche in der vorherge=
gangenen
Kabinettsſitzung einſtimmig beſchloſſen worden wak. Bauerntum, vaterländiſche Bewegung und die großen politiſchen
Die Entſchließung hat folgenden Wortlaut:
Auf Grund der geſtrigen Verhandlungen des Ausſchuſſes
erklärt die Reichsregierung:
1 Die Reichsreform muß getragen ſein von der Erkenntnis
der Notwendigkeit einer ſtarken Reichsgewalt, der Be=
deutung
der vielgeſtaltigen Eigenarten des deutſchen Volks=
lebens
und des Erforderniſſes ſparſamſter Finanzgebarung der
öffentlichen Haushalte.
derlich und darf ſich nicht beſchränken auf ſolche Gebiete, die
infolge Gemengelage einzelner Gebietsteile eine beſonders er=
ſchwerte
und koſtſpielige Verwaltung haben.
3. Es iſt erforderlich, als Glieder des Reiches
leiſtungsfähige Länder beſtehen zu laſſen. Hier=
für
iſt zu prüfen, wie die Verwaltung der Länder zu geſtalten
iſt (Wahl der Landtage, Amtszeit der Regierungen, Landes=
ſpitze
)
Ferner ſoll geklärt werden, wie die Organiſation des Unter=
baues
in den Ländern nach einheitlichen Reichsgrundſätzen
Reichsrahmengeſetzen) eingerichtet werden kann.

4. Die Beſeitigung des Dualismus zwiſchen
Reich und Preußen erſcheint im Rahmen der Endlöfung
erforderlich. Deshalb iſt zu klären, wie in dieſem Falle das Ver=
hältnis
des Reiches zu den übrigen Ländern und die Zuſammen=
ſetzung
des Reichsrates geſtaltet werden ſoll.
6. Die Einrichtung der Auftragsverwaltung
iſt in dem Sinne auszuarbeiten, daß die Reichsregierung
die Länderegierungen mit der Ausführung von Angelegenheiten
alsdann nach näherer Anweiſung der Reichsregierung geführt
wird und für die Ausführung die Verantwortung nicht gegen=
iher
dem Landtage, ſondern gegenüber dem Reichstog beſteht.

7. Es iſt zu prüfen, inwieweit den Ländern zur Erledi=
vom
Reiche oder im Auftrage des Reiches zu erledigen ſind. Auf
können.
8. Die Reichsregierung empfiehlt dem Ausſchuß, zur Be=
arbeitung
dieſer Fragen zwei unterausſchüſſe einzu=
der
Länder und Reichsverwaltungsbezirke und deren zweiter
Vorſchläge für die Zuſtändigkeit der Länder und deren Organi=
ſationen
zu machen hat.
Magdeburg, 23. Oktober.
Auf der heutigen Verſammlung des Landbundes der Pro=
Reichsernährungsminiſter a. D. Schiele, in groß angelegter
Rede zu der Notloge der Landwirtſchaft Stellung. Seine Aus=
führungen
gipfelten in folgenden Grundgedanken:
Grundlagen, die ſeine Vergangenheit geformt hat. Daran än=
freies
Staatsleben muß einen geſunden, feſtgefügten organiſch
gewachſenen Boden unter ſich haben. Der Staat bedarf der
Ordnung ſein. Wenn es in Unordnung gergten iſt, wenn die auf ſeine künftige Sendung vorbereite und der angeblich von der
Fundamente des geſamten Staats= und Wirtſchaftsgebäudes ins
richtet geweſen. Je mehr wir wahrnehmen, daß der Weg un= Gott gegebenes Recht in Anſpruch zu nehmen.
ſerer Außenpolitik mit Enttäuſchungen und Mißerfolgen ge=
pflaſtert
iſt, um ſo ſtärker ſollten wir die Volkskräfte konzentrie=
ren
auf die Konfolidierung im eigenen Lande. Hier liegt auch
der Nückhalt für eine gewiſſe Erfolgsmöglichkeit auf dem außen=
politiſchen
Gebiet. Die wahre Befreiungspolitik beginnt mit
der Binnenpolitik, beginnt mit einer geſunden Bauernpolitik.
Bei ihr liegt der Kern und Keimbeſtandteil, die Erbmaſſe der
Nation. Es handelt ſich hier um phyſiſche und ſeeliſche Erb=
werte
. Wehe dem Staate, der dies vergißti der in Entfremdung
von ſeinem Bauerntum ſeine Geſchicke zu geſtalten verſucht. Es
iſt eine Tragik unſerer Zeit und unſeres Staates, daß ihm die
beſten, nämlich die bodenſtändigen, die bäuerlichen Kräfte heute
entfremdet ſind. Unter dem Landvolk will und kann auch bei
den gegebenen Verhältniſſen, ſo ſehr der Landmann der ge=
borene
Staatsbürger iſt, keine rechte Begeiſterung für dieſen
Staat, der ihn nicht verſteht, aufkommen. Er fühlt nicht, daß es
daß dieſer Staat die Erfolgswirtſchaft der Gewerkſchaften und
des modernen Kapitals widerſtandslos als gegebene Realitäten
hinnimmt, während Bauer und Bürger, die die beſten Bürgen
des Staates ſein ſollten, in Erfolglofigkeit zu verſinken drohen.
Hier iſt die elementarſte Staatsaufgabe gegeben, wenn die Er=
neuerung
, nach der das ganze Volk ruft, kommen ſoll. Sie iſt
ohne Vertrauen in die Führung nicht zu löſen. Wo immer red=
lich
verſucht worden iſt, ſich dieſes Vertrauen zu gewinnen, ob
es durch Friedrich den Großen, Stein oder Bismarck geſchah, da
iſt es auch gelungen, es zu erwerben. Die Bereitſchaft beim
Bauern iſt immer vorhanden: ſie liegt, möchte ich ſagen, in ſei=
ner
konſervativen Grundeinſtellung, die Staat und Staatsord=
nung
grundſätzlich bejaht. Nur ſehen wir dieſe Bereitſchaft
heute ſelten oder ſchlecht verſtanden. Die höchſte Aufgabe ſtaats=
männiſcher
Kunſt iſt es, die vielgeſtaltigen politiſchen Kräfte,
ſammenzufaſſen. Am Gelingen dieſer Aufgabe hängt die deutſche
Zukunft.
Der Redner ſchloß: An ihr gilt es zu arbeiten, wo immer
politiſches Handeln ſich vollzieht, in den Parlamenten, under den
großen, leider ſchwer zerſplitterten Parteien des Staatsbürger= hat nur immer gewiſſe Etappen feſtſtellen können, in denen die
tums, vor allem aber auch in den Organiſationen des Land=
2. Eine territoriale Neugliederung iſt erfor= dieſe Kreiſe gilt es zuſammenzufaſſen durch eine Politik der
politik ſein muß.
Baden und der Grenzlandfonds.
laut Badiſchem Beobachter u. a. geantwortet, daß der Staat
beſtehenden Mitteln anerkannt habe. Er ſei an die Regierungen
von Preußen und Bayern erneut herangetreten, mit der Frage,
ob ſie jetzt noch Bedenken zu erheben hätten. In der Antwort
Grenzfürſorgemitteln iſt möglich, da ich in Erwartung badiſcher
5. Die Verwaltungsbezirke des Reiches und die Schritte vorſorglich einen angemeſſenen Betrag zurückgeſtellt, nicht im das Sitzungsprotokoll aufzunehmen und damit auch deren
Ländergrenzen ſind nach Möglichkeit einander anzupaſſen. habe. Wie mir bereits fernmündlich mitgeteilt worden iſt, wer= Veröffentlichung in der Preſſe einfach zu verbieten.
den von ſeiten dieſer beiden Länder Bedenken gegen eine Ein=
beziehung
Badens in den Kreis der zu bedenkenden Länder nicht dritte monarchiſtiſche Gruppe aufgetaucht, deren Entſtehen keinem
der Reichsverwaltung beauftragen kann, ſo daß die Verwaltung Länderregierungen vorliggt, werde, ich die Reichsregierung muß. Einer der bedeutendſten ungariſchen Publiziſten, der auch
abermals mit der Angelegenheit befaſſen und die Abänderung im weiteren Auslande nicht unbekannte Eugen Nakoſi, iſt in
ſchlüſſe bewirken.

Die ungariſche Königsfrage.
Von unſerem ſtändigen Mitarbeiter.
Budapeſt, 20. Oktober.
Seit ein paar Tagen ſteht in Ungarn wieder die Königsfrage
gung im Wege der Eigenverwaltung Aufgaben über= im Mittelpunkt des politiſchen Lebens, und die Diskuſſion nimmt
tragen werden können, die nicht als Lebensfragen der Nation täglich an umfang und Schärfe zu. Gerüchte, deren Urſprung
nicht recht kontrollierbar iſt, ſprichen von einem Staatsſtreich, den
vielen Gebieten wird ſich das Reich mit einer Oberſchicht von die Regierung angeblich planen ſoll, und in der Tat laſſen ge=
Geſetzen und Anordnungen begnügen und die nähere Durchfüh= wiſſe Vorgänge im Parlament kaum eine andere Deutung zu als
rung den Ländern unter ſelbſtändiger Verantwortung überlaſſen, die, daß Graf Bethlen nun alle Vorbereitungen zur Löſung dieſes
Verfaſſungsproblems treffen will. Er war es ja auch ſelbſt, der
in einer Verſammlungsrede die Notwendigkeit einer Verfaſſungs=
reform
angekündigt und ſo dieſe Erörterung über die Königs=
ſetzen
, von denen der erſte Vorſchläge für die neue Abgrenzung frage eigentlich eröffnet hat, und wenn man das auffällige Her=
vortreten
des ungariſchen Miniſterpräſidenten mit ſeiner jahre=
lang
geübten Zurückhaltung vergleicht, ſo wird man die vorbe=
dachte
Abſichtlichkeit dieſer Erklärungen Bethlens, kaum noch
negieren können.
Daß man in Ungarn, dem Königreich ohne König, jetzt ſo
Schieienver die Motder Landwirtichant unerwartet und ſcheinbar ohne äußeren Anlaß die Debatte über
die Thronfrage begonnen hat, iſt übrigens ſchon aus anderen
Gründen nichts weniger als eine Zufälligkeit. In vier Wochen,
vinz Sachſen nahm der Präſident des Reichs=Landbundes, am 19. November, vollendet der älteſte Sohn des letzten unga=
riſchen
Königs, Kronprinz Otto, ſein ſechzehntes Lebensjahr, und
er erlangt damit nach dem habsburgiſchen Hausgeſetz auch ſeine
Großjährigkeit. Er hört auf, nur das unmündige Kind eines
Die Entwicklung eines Volkes wird beſtimmt von den unglücklichen Monarchen zu ſein, ſondern er wird gleichſam von
ſelbſt zu einem politiſchen Machtfaktor, der unter allen Umſtän=
dern
alle Zeiterſcheinungen nichts. Ein nach außen und innen den in der künftigen Geſchichte Ungarns eine Rolle ſpielen muß.
Graf Apponyi, der Führer der ungariſchen Legitimiſten, der vor
einigen Tagen aus Lequeitio nach Budapeſt zurückgekehrt iſt, ſchil=
ewig
tragenden und ewig erneuernden Kräfte. Das Staats= dert den Prinzen in begeiſterten Worten als einen weit über
und Wirtſchaftsleben muß in der Statik ſeines Aufbaues in ſeine Jahre hinaus gereiften Menſchen, der ſich mit tiefem Ernſt
Größe der Aufgabe, die ſeiner harre, durchdrungen ſei. Apponyi
Schwanken gekommen ſind, ſo iſt fremde Hilfe ſchlechter Troſt, nennt ihn ſchon jetzt nicht mehr den Erben der heiligen Stephans=
und auf die Dauer geſehen trügeriſch. Die deutſche Politir iſt krone, ſondern er ſpricht von ihm als dem König Ungarns, deſſen
ſeit den Tagen des Zuſammenbruches zu ſehr nach außen ge= Zeit nun gekommen wäre und der ſich bereithalte, ſein ihm von
Nun liegen die Dinge in Ungarn ſo, daß die Legitimität der
Thronanſprüche des älteſten Sohnes des Königs Karl zwar von
niemandem beſtritten werden kann, daß aber doch in weiten Krei=
ſen
die Meinung vorherrſcht, die Verfaſſung des Jahres 1920
habe der Nation das Necht gegeben, die Königsfrage nach ihrem
eigenen Willen zu löſen, das heißt, ſich jenen König zu wählen,
den ſie will. Zwiſchen den unbedingten Legitimiſten und den An=
hängern
der freien Königswahl zieht ſich alſo eine tiefe Kluft, und
die Frage, welche der beiden Parteien im gegebenen Falle über
die Mehrheit verfügen würde, iſt heute wohl kaum ſchon zu be=
antworten
. Im Lager der reinen Legitimiſten, die das Ent=
thronungsgeſetz
nicht anerkennen und der Meinung ſind, daß der
erbliche König, in dieſem Falle der frühere Kronprinz Otto, nur
durch äußere Gewalt gehindert werde, den Thron zu beſteigen,
ſteht die katholiſche Hochariſtokratie, die Kirche und ein namhafter
Teil der reichen jüdiſchen Bourgoiſie. Zu den freien Königswäh=
lern
wieder gehört der mittlere Adel und das proteſtantiſche Un=
garn
, und ihre politiſche Stärte liegt in der Unterſtützung aller
konterrevolutionären Verbände, vor allem des ſogenannten Ver=
bandes
der geſellſchaftlichen Vereinigungen, der auch, wie noch er=
innerlich
, einmal in der Franesfälſcheraffäre die tragende Rolle
geſpielt hat. Der Kandidat der freien Königswähler iſt der Erz=
herzog
Albrecht, der Sohn des früheren Generaliſſimus der öſter=
reichiſch
=ungariſchen Monarchie, des Erzherzogs Friedrich und der
von einem faſt krankhaften Ehrgeiz geleiteten Erzherzogin Iſa=
bella
. Bemerkenswert übrigens, daß die Anhänger Abrechts ſeit
langem bemüht ſind, zu beweiſen, daß ihr Prätendent eigentlich
gar kein echter Habsburger ſei, ſondern daß er in ſeinen Urahnen
teils von dem erſten ungariſchen Königsgeſchlecht der Arpad, teils
von der franzöſiſchen fürſtlichen Familie Croy abſtamme.
Der Kampf zwiſchen den Legitimiſten und den freien Königs=
wählern
dauert jetzt acht Jahre. Er begann eigentlich ſchon
damit, daß Gömbös, der Führer der Raſſenſchützler der vor
Parteien, die ſich zum geſunden Geiſte konſervativer Staatsauf= etlichen Monaten auch als Staatsſekretär für Heerweſen in die
faſſung bekennen, zum opferbereiten Einſatz für den Staat zu= Regierung eintrat, durch ſeine raſch zuſammengeſcharten irregu=
lären
Truppen den zweiten Putſch des Königs Karl zum Schei=
tern
brachte, wobei freilich Gömbös nur das willige Werkzeug des
Reichsverweſers Horthy geweſen iſt. Seit damals geht dieſer
Kampf, unſichtbar für die breite Oeffentlichkeit, weiter und man
eine oder die andere Gruppe im Vorteil war. Ein ausgeſproche=
volkes
, des gewerblichen Mittelſtandes und der Jugend. Alle ner Erfolg der Legitimiſten zum Beiſpiel war die Ernennung Se=
redys
zum Fürſtprimas von Ungarn, der angeblich erſt in den
Einigung in einen ſtarken und zukunftsfreudig erfaßten Staats= letzten Tagen wieder dem Grafen Bethlen erklärt haben ſoll, daß
gedanken, eine Politik, deren Ziel die Sammlung aller boden= er niemals einen anderen als den legitimen König krönen
ſtändigen Kräfte, deren Kern und Mittelpunkt echte Bauern= werde, ein Erfolg der freien Königswähler dagegen der Eintritt
Gömbös in die Regierung. Nun liegt die Annahme nahe,
daß die Regierung, auf die in der letzten Zeit der Reichs=
verweſer
Horthy und ſein intimſter Anhang immer ſtärkeren Ein=
fluß
gewinnen konnte, die Königsfrage einer Löſung zuführen
Karlsruhe, 23. Oktober, will, noch bevor der junge Kronprinz Otto ſeine Großjährigkeit
Auf Vorſtellung des Reichstagsabgeordneten Dr. Foehr (3.) erreicht, weil ſie offenbar mit einem neuen Putſchverſuch der Legi=
hat
der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, von Gusrard, timiſten rechnen muß. Nur aus dieſem Gedankengang heraus er=
klärt
ſich die auffällige Rede Bethlens von der Notwendigkeit, das
den Anſpruch Badens auf eine Berückſichtigung aus den bereits ganze Verhältnis zwiſchen Dynaſtie und Volk von neuem aus
freien Kräften der Nation zu ordnen, und den gleichen Beweg=
gründen
entſpringt wohl die eben jetzt durchgeführte Reform der
Geſchäftsordnung des ungariſchen Abgeordnetenhauſes, die es
fährt der Miniſter dann fort: Eine Berückſichtigung aus den dem Willen der Regierung anheimſtellen ſoll, ihr unbequeme
Reden und Aeußerungen oppoſitioneller Abgeordneter überhaupt
Nun iſt bezeichnenderweiſe gerade in dieſen Tagen noch eine
mehr erhoben. Sobald mir die ſchriftliche Antwort der beiden, geringeren Einfluß als dem Muſſolinis zugeſchrieben werden
der vorliegenden, der Berückſichtigung Badens ungünſtigen Be= Rom von Muſſolini empfangen worden und dann von dort
nach Paris gefahren, wo er mit Lord Rothermere zuſammenkam.

[ ][  ][ ]

Seite 2.
Rakoſi eröffentlicht jetzt den Inhalt ſeiner Geſpräche mit Muſſo=
lini
, und er teilt mit, daß der Duce Ungarn zur Fortfühpung der
rebiſiontſtiſchen Propaganda ermuntert, gleichzeitig aber vor einer
Stellungnahme für die Habsburger gewarnt habe. Rakoſi, der
bis vor kurzer Zeit der publiziſtiſche Wortführer der Legitimiſten
war, vertritt alſo jetzt völlig die Meinung Muſſolinis. Wir
müſſen, ſo ſagt er, Umſchau halten, damit wir einen mächtigen
König bekommen, und wir müſſen verhindern, daß man uns einen
gekrönten Schwächling auf den Nacken ſetzt, deſſen Mantel diejeni=
gen
unter ſich teilen, die ihn auf den Thron erhoben haben. Dabei
berlangt Rakoſi eine Regierung, die ſowohl in der Königsfrage
wie in der Reviſionsfrage endlich vom Abwarten zum Handeln
übergehe, und ſo ergibt ſich von ſelbſt der faſt logiſche Schluß, daß
ſich Muſſolini, deſſen Gedanken Rakoſi ja jetzt vertritt, mit dem
Plan trage, einen italieniſchen Prinzen dem befreundeten und
durch Verträge verbundenen Ungarn als Königskandidaten zu
präſentieren. Daß Muſſolini jede Rückkehr der Habsburger ab=
lehnt
, wußte man ſeit langem. Nach dem, was er jetzt Rakoſi er=
zählt
hat, kennt man auch die eigentlichen Beweggründe dieſer
Ablehnung. Er wünſcht in Budapeſt den italieniſchen Statthalter,
wie er ihn auf dem albaniſchen Königsthron bereits beſitzt.
Wie immer ſich die Dinge in Ungarn entwickeln mögen, eines
ſcheint heute kaum noch zweifelhaft: Die Ereigniſſe reifen heran,
und es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß die Königsfrage über
Nacht zur großen politiſchen Aktualität wird. Freilich nicht nur
für Ungarn, ſondern auch für ganz Europa.
Die Kampſpauſe im amerikaniſchen
Praſdentenwagnampf.
Für Europa, deſſen Intereſſen ſeit dem Friedensſchluß mit
der amerikaniſchen Politik in mannigfacher Weiſe verknüpft ſind,
iſt der Ausgang der Präſidentſchaftswahl ziemlich gleichgültig.
Die beiden Kandidaten vertreten in allen Problemen, die uns
beſonders intereſſieren können, die nämliche Politik. Eine
Schweizer Zeitung nennt den Wahlkampf einen Kampf um das
höchſte Amt auf Erden‟. Daß die Präſidentſchaft der Vereinig=
ten
Staaten ihrem Inhaber die höchſte Macht verleiht, die ein
Menſch unſerer Zeit ausüben kann, iſt eine unbeſtreitbare Tat=
ſache
. Der Kampf um dieſen gewaltigen Preis, der gegenwärtig
zwiſchen zwei Männern und ihrer Gefolgſchaft ausgefochten
wird, iſt daher ein Vorgang, der weit über die Grenzen der
großen Bundesrepublik hinaus mit lebhafter Spannung ver=
folgt
wird. Es ſcheint, in dieſem Augenblick etwas wie eine
Kampfpauſe eingetreten zu ſein. Die beiden Parteien haben
wenigſtens die politiſchen Probleme, die ſie trennen, ſo weit ge=
klärt
, daß auf dieſem Gebiete kaum mehr eine Ueberraſchung zu
erwarten iſt. Die amerikaniſchen Wähler wiſſen vielleicht noch
nicht genau, für welchen der beiden Kandidaten ſie am 6. No=
vember
ſtimmen werden, aber ſie kennen das Programm, das
jeder der beiden vertritt und erwarten keine weitere, ſachliche
Aufklärung mehr.
Wenn heute ſchon der Eindruck, daß der Sieg des republika=
niſchen
Kandidaten Hoover geſichert erſcheint, bei den beſten
Kennern der amerikaniſchen Verhältniſſe zur Ueberzeugung ge=
worden
iſt, ſo wird dennoch der Kampf, der die beiden nächſten
Wochen und die erſten Tage der übernächſten beanſprucht, des
Intereſſes nicht ermangeln. Seit Jahrzehnten haben ſich in
Amerika ſelbſt die Gemüter bei keiner Präſidentenwahl derart
erhitzt wie dieswal. Das liegt vor allem daran, daß weit mehr
als die politiſchem Probleme perſönliche Dinge im Vordergrunde
ſtehen, die das Publikum unmittelbarer bewegen, weil es ſie
beſſer zu verſtehen glaubt. Die Ausſichten Smiths werden auch
nicht etwa aus politiſchen Gründen geringer gewertet als die
des Repüblikaners, ſondern in der Hauptſache darum, weil er
der römiſch=katholiſchen Kirche angehört und weil die Anhänger
Hoovers dem Sinn und Wortlaut der amerikaniſchen Verfaſſung
zuwider dieſen Umſtand zielbewußt gegen ihn ausnützen. Herr
Hoover ſelber hat zwar feierlich erklärt, er ſei tief entrüſtet dar=
über
, daß man konfeſſionelle Fragen in dem Wahlkampf hinein=
zuziehen
verſuche aber dieſe Erklärung kam erſt in einem
Augenblicke, in dem ſie im Voraus nutzlos war, da ſeine eigenen
Anhänger das Land ſchon mit Angriffen auf den papiſtiſchen
Kandidaten überſchwemmt hatten, deren Wirkung, nicht mehr
rüchgängig gemacht werden kann. Herbert Hoover, der ſeine
Laufbahn als Ingenieur begann, iſt ein typiſcher Amerikaner
inſofern, als er den Glauben, der in ſeinem Volle weit tiefer
ſitzt, als das Chriſtentum, unbedingt teilt, den Glauben an den
mechaniſchen Fortſchritt, an die Maſchine. Mit Stolz verweiſt
er darauf, daß das Lebenswiveau des amerikaniſchen Bürgers
höher ſteht, als in anderen Ländern, die vom Herrgott weniger
begünſtigt ſind.

Mittwoch, den 24 Oktober 1928

Vom Tage.
Vom 25. bis 27. ds. Mts. werden Beſprechungen zwiſchen
dem Reichsjuſtizminiſterium und den Juſtizverwal=
tungen
der Länder abgehalten werden. Am 25. wird über die
Grundfragen des Strafprozeſſes und der Jugendgerichte geſprochen
werden, ſpäter über die Vereinheitlichung und Umgeſtaltung des juriſti=
ſchen
Vorbildungsweſens.
Die Nachverhandlungen über die beiden Schiedsſprüche
in der Dürener und M.=Gladbacher Textilinduſtrie vor dem Schlichter
für das Rheinland endeten abends mit der Verbindlichkeitserklärung
der beiden Schiedsſprüche. Für die Vierſener Seidenbetriebe wurde ein
Sonderabkommen vereinbart.
Bisher haben ſich 124 Perſonen gemeldet, die als Fahrgäſte des
Graf Zeppelin die Reiſe nach Europa machen wollen, doch ſind
nur 12 Plätze an Bord des Luftſchiffes frei. Der Fahrpreis beträgt
3000 Dollar.
In der geſtrigen Sitzung des öſterreichiſchen National=
rates
wurde die aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens der Republik
vom Miniſterrat genehmigte Amneſtievorlage überreicht, die
ohne Debatte dem zuſtändigen Ausſchuß zugewieſen wurde. Die
Amneſtie iſt in engen Grenzen gehalten und umfaßt nur kleine Ver=
gehen
.
Laut Etoile Belge ſind die belgiſch=holländiſchen Sach=
verſtändigenverhandlungen
über eine Kanalverbin=
dung
zwiſchen Antwerpen und dem Rhein erfolglos
geblieben. Vorausſichtlich werden keine neuen Verhandlungen ſtatt=
finden
.
Wie verlautet, wird an Stelle des kürzlich verſtorbenen Herzogs von
Tetuan der gegenwärtige Präſident des Oberſten Kriegsrates, General
Ardanaz, zum ſpaniſchen Kriegsminiſter ernannt worden. Der ſpaniſche
Oberkommiſſar in Marokko, General Sanjurio, wird vorausſichtſich
Generaldirektor der Gendarmerie werden, während General Jordana
das Oberkommiſſariat in Marokko überniymt. Dieſe Umbeſetzungen
dürften jedoch erſt nach der Rückkehr des Gemerals Primo de Rivera von
den Kanariſchen Inſeln offiziell bekannt gegeben werden.
Die Beratungen über die Todesſtrafe
im Strafrechtsausſchuß.
Das Gnadenrecht in Preußen.
Berlin, 23. Oktober.
Der Strafrechtsausſchuß des Reichstags ſetzte heute die Beratungen
über die Todesſtrafe und die damit zuſammenhängenden Beſtimmun=
gen
über die Freiheitsſtrafe fort. Neu eingetreten in den Ausſchuß iſt
als Hoſpitant der Demokraten der Senatspräſident a. D. am Reichs=
gericht
Dr. Lobe (Volksrechtpartei).
Im weiteren Verlauf der Ausſprache über die Todesſtrafe im
Strafrechtsausſchuß des Reichstags bekannte ſich Dr. Ehlermann (Dem.)
als Gegner der Todesſtrafe. Gerade weil es ſich um eine Frage der
geſchichtlichen Entwicklung handele, und es auch bei den Anhängern
der Todesſtrafe perfonell und ſachlich abbröckele, bitte er, jetzt bei Schaf=
fung
des neuen Strafrechtes die Todesſtrafe abzuſchaffen. Der volks=
parteiliche
Abgeordnete Dr. Zapf bezeichnete eine lebenslängliche Ver=
wahrung
als grauſam und bezweifelt, daß Oeſterreich auf dieſes Kom=
promiß
eingehen werde. Der Redner kam zu dem Ergebnis, daß die
Abſchaffung der Todesſtrafe abzulehnen ſei. Preußiſcher Miniſterial=
dirigent
Schäfer wies den Vorwurf zurück, als ob Preußen das Gna=
denrecht
jetzt überſpanne. Vom Reichsjuſtizminiſter ſei ein Schreiben
an die Länder ergangen, vorläufig mit Rückſicht auf dieſe Verhandlun=
gen
die Vollſtreckung von Todesurteilen auszuſetzen. Dieſes Schreiben
habe Preußen zur Kenntnis genommen. Eine grundſätzliche Stellung=
nahme
der preußiſchen Staatsregierung ſei aus dieſem Anlaß nicht
erfolgt und kein Erlaß an die Juſtizbehörden ergangen. Eine Antwort
ſei auf das Schreiben von dem Juſtizminiſter nicht verlangt und nicht
erteilt worden. Im Falle der Frau Reincke habe der Landtagsausſchuß
nicht die Unſchuld der Verurteilten feſtgeſtellt, ſondern nur den In=
dizienbeweis
als nicht vollſchlüſſig erachtet und deshalb Begnadigung
empfohlen. In der weiteren Ausſprache gab der ſozialdemokratiſche
Abgeordnete Landsberg dann nochmals eine eingehende Begründung
für die Beſeitigung der Todesſtrafe. Die Gegnerſchaft gegen die Todes=
ſtrafe
beruhe auf verſchiedenen Gründen. Der Redner wies auf die
Scheußlichkeit des Vorganges einer Hinrichtung hin und auf die un=
erhörte
Grauſamkeit, die die Todesſtrafe gegen den Verurteilten mit
ſich bringe. Es ſei auch geſchichtlich unwahr, daß die Todesſtrafe noch
niemals an Unſchuldigen vollſtreckt worden ſei. Mit dem Vorſchlag
einer dauernden Verwahrung des Mörders ohne die Möglichkeit einer
Begnadigung könne ſich ſeine Partei nicht befreunden. Die deutſch=
nationale
Abgeordnete Frau Müller=Otfried ſetzte ſich ſür die Beibehal=
tung
der Todesſtrafe ein. Höher als das Mitleid mit Verbrechern
müſſe das Mitgefühl mit den Opfern ſtehen. Die Rednerin lehnte auch
die Ausnahmebehandlung für verbrecheriſche Frauen ab. Es kam
dann zu einem kleinen Zwiſchenfall: Der ſozialdemokratiſche Abgeord=
nete
Dittmann griff die Vorrednerin heftig an und bezeichnete es als
unerhört, aus dem Munde einer Frau ſolche Worte zu hören. Er
warf der Rednerin Gefühlsloſigkeit und Hartherzigkeit vor und er=
klärte
, er habe für eine ſolche Frau nur ein kräftiges Pfui! Der Vor=
ſitzende
Dr Kahl rief den Redner deshalb zur Ordnung. Der Abge=
ordnete
Dittmann bezeichnete die Todesſtrafe als Kernfrage der ganzen
Strafrechtsreform und erklärte, er werde für ein Strafgeſetzbuch, das
die Todesſtrafe enthalte keinesfalls ſeine Stimme geben. Weiter ſpra=
chen
die Abgeordneten Frau Pfülf (Soz.) und Dr. Jöriſſen (Wirtſchp.).
Letzterer erklärte, daß gegenwärtig für Kapitalverbrechen die Todes=
ſtrafe
noch nicht zu entbehren ſei. Eine Volksabſtimmung würde für
die Beibehaltung ausſchlagen. Die Weiterberatung wurde auf Mitt=
woch
vertagt.

*T. Reichsſchulmuſikwoche in München
vom 15. bis 20. Oktober 1928.
Man mag die Ueberfülle von Tagungen auf allen Gebieten
noch ſo verurteilen, die Notwendigkeit des Gedankenaustauſches
auf dem Gebiet der Muſikerziehung in den Schulen iſt gegen=
wärtig
ſo unumgänglich nötig, daß die arbeitsreichen Reichs=
Schulmuſikwochen unbedingt als ſachfördernd angeſehen werden
müſſen. Geht doch die neue Pädagogik und mit ihr auch die
Muſikerziehung zahlreiche neue Wege, ſtehen doch viele Gedanken
noch offenſichtlich im Stadium des Erprobtwerdens. An der
Münchener Schulmuſikwoche, die zuſammen von dem Zentral=
inſtitut
für Erziehung und Unterricht in Berlin und von der
bayeriſchen Staatsregierung veranſtaltet wurde, hatte man die
negativen Erfahrungen der vorjährigen Tagung gut verwertet.
So wurden in dieſem Jahre weit weniger Referate gehalten, man
vermied es, in verſchiedenen Sektionen zugleich zu arbeiten, man
brachte mehr Praxis und gab auch dem geſellſchaftlichen Teil ſeine
Rechte, der bei ſolchen Tagungen nicht als unwichtig betrachtet
werden kann, da bei dem Zuſammenſtrömen von Fachvertretern
aus allen Teilen des Reiches perſönlicher Gedankenaustauſch faſt
ebenſo wichtig iſt wie die offiziellen Veranſtaltungen.
Die Referate gingen von allgemeinen Geſichtspunkten aus.
Geheimrat Dr. Kerſchenſteiner behandelte in ſeiner plaſtiſchen
Art das muſikaliſche Kulturgut im Bildungsprozeß, ſodann
wurde der Stand der Schulmuſik in Bayern und Oeſterreich be=
ſprochen
. Hieran knüpften ſich am zweiten Tage Vorträge über
Fragen der Methodik, die philoſophiſch, pädagogiſch und geſchicht=
lich
beleuchtet wurden. Pſychologiſche, äſthetiſche und ethiſche
Probleme wie auch ſoziologiſche Geſichtspunkte wurden dann an=
geſchnitten
in den Vorträgen Das Werden der muſikaliſchen
Ausdeucks= und Erlebnisfähigkeit Muſik in der Lehrerbildung,
Oeſterreichs Schulmuſik als Faktor ſeeliſchen und ſtaatlichen
Wiederaufbaues, zweimal wurde des weiteren das Gebiet des
Rundfunks und ſeiner erzieheriſchen Möglichkeiten berührt, dann
gab Prof. Dr. Schünemann neues Material über den Urſprung
und die Bedeutung der Solmiſationen, und ſchließlich beſchäftigten
ſich die Vorträge der letzten Tage mit verſchiedenen Fragen, wie
Schule und Kirchenmuſik (Prof. Joſ. Haas), Die muſikaliſche
Jugendbewegung (Prof. Dr. H. J. Moſer), Schule und Theater
(Akademiedirektor Baron v. Waltershauſen) und Unſere Zeit
im Spiegel der Interpretation von Kunſtwerken (Prof. Dr. H.

Pfitzner). Ueberblickt man die geſtellten Themen und die Art,
wie ſie ausnahmslos von den Nednern behandelt wurden, ſo
empfindet man, daß auf dieſer Tagung Wert darauf gelegt wurde,
in den Vorträgen von der Oberfläche weg tiefer in die Gegen=
ſtände
einzudringen und die Probleme als ſolche zu erörtern.
Demgegenüber trat dann die praktiſche Seite an den Nach=
mittagen
um ſo ſtärker hervor. Am erſten Tag leitete ein Vor=
trag
über Neuzeitlichen Violinunterricht in Schulen zu prak=
tiſchen
Vorführungen von Schülerorcheſtern mehrerer höherer
Lehranſtalten der Stadt München über, die ohne Ausnahme
Orcheſterwerke des 17. und 18. Jahrhunderts brachten, weil dieſe
techniſch den Schülern am leichteſten zugänglich ſind, das Ge=
botene
aber in anerkenneswerter Klarheit und Durchdringung
darboten. Am zweiten Nachmittag wurden an zwei verſchiedenen
Schulen Lehrproben über das Thema der erweiterten Kadenz
und der Liedeinſtudierung im Tonwortverfahren gehalten, die
zwar in ihrer Konzentration ſtark intereſſierten, die aber anderer=
ſeits
natürlich auch die Nachteile ſolcher Kongreßlehrproben
nicht vermeiden konnten, denn weder Lehrer noch Schüler ſind
ganz unbefangen, wenn zahlreiche Fachleute zuhören, und außer=
dem
werden ſolche Lektionen naturgemäß ſachlich viel genauer
und ſtärker vorbereitet, als es im normalen Schulbetrieb der Fal
wäre. An weiteren Nachmittagen hörte man das Chorſingen der
Münchener höheren Lehr= und Bildungsanſtalten, das zum Teil
ausgezeichnete Leiſtungen bot, und das Jugendſingen der Städti=
ſchen
Zentralſingſchule in München. Hier hatte man es ſchon
geradezu mit einer muſiakliſchen Fachſchule zu tun, und es war
überaus intereſſant, die ausgezeichneten Leiſtungen mit denen der
Städtiſchen Singſchule in Augsburg zu vergleichen, deren Beſuch
ein ganzer Kongreßtag mit Recht gewidmet wurde. Selten be=
kommt
der Außenſtehende ein ſo klares Bild von der Arbeitsweiſe
und den Erfolgen einer Anſtalt, wie dies den Tagungsteilneh=
mern
in Augsburg möglich war. Direktor A. Greiner hielt zuerſt
Vortrag über die Jugendſtimmbildung im allgemeinen und ein=
zelne
Sonderfragen dieſes Gebiets, und dann gab es reiche Bei=
ſpiele
aus dem Unterricht und Darbietungen des muſikaliſch Er=
reichten
. Kein Muſikpädagoge wird ohne ein Gefühl des Neides
die ausgezeichneten Organiſationen kennen gelernt haben, die
durch die großzügige Unterſtützung der Stadt die künſtleriſche
Volkserziehung in hervorragender Weiſe propagiert, keiner wird
nicht bewundert haben, wie zielbewußt und geradlinig auf
Stimmbildung, Gehörbildung, ſelbſtändiges Vomblattſingen und
feines Muſikverſtändnis hier hingearbeitet wird und wie über=
raſchend
groß die Erfolge einer ſolchen durch zwei Jahrzehnte

Nummer 296

Und Lambach.

* Berlin, 23. Okt. (Priv.=Tel.)
Wohl ſtark zu Unrecht iſt der innere Gegenſatz in der Deutſ
nationalen Volkspartei bis vor einigen Wochen unter dem Schle
wort Lambach gegen Hugenberg rubriziert worden, weil ange
lich Hugenberg die treibende Kraft bei dem Verfahren geg
Lambach geweſen ſein ſoll. Das hat man ſo ausgelegt, daß
hauptſächlich ſozialreaktionäre Ziele mit ſeinem Vorſtoß verfole
und es iſt begreiflich, wenn bei den chriſtlichnationalen Arbeite=
gegen
den neuen Parteivorſitzenden ſehr ſtarke Reſerven beſtehe
die auch in ihrer Erklärung zum Ausdruck gekommen ſind. Alle
dings nicht in der Form, daß ſie nun gleich aus der Partei a
ſchwenken, aber doch ſo, daß ſie weitere Erklärungen des neue
Vorſitzenden wünſchen. Was Herr Hugenberg in ſeiner Antritt
rede geſagt hat, genügt ihnen nicht. Die chriſtlichſoziale Grup)
meldet ſich in ihrem Zeitungsdienſt erneut zu Wort und beken:
ſich dazu, daß ſie weiter innerhalb der Partei bleiben werde, wen
die Aenderung im Vorſitz keine Aenderung der grundſätzliche
Politik der Partei bedeute, insbeſondere wenn die Gewähr eine
tatkräftigen Sozialpolitik gegeben ſei. Sollte das nicht mehr de
Fall ſein, dann wollen die Chriſtlichnationalen ſich von de
Deutſchnationalen Volkspartei löſen. Sie warten aber ab, ob de
neue Parteiführer Wert auf ihre Mitarbeit lege, und kündige
dann an, daß auf der Vertretertagung im Dezember von ihre
Seite eine Ausſprache herbeigeführt werde, die dann für da
Schickſal der Partei entſcheidend ſein müſſe. Die Germania
druckt dieſen Kommentar mit Behagen ab, weil ſie darin Oppo
ſition und Offenſive nach der ſozialpolitiſchen Seite hin ſieht un.
einen Gegenſatz zwiſchen den Finanzgewaltigen und den Finanz
vergewaltigten konſtruiert. Doch wohl etwas voreilig. Hugenber/
weiß, daß er von der Seite der Chriſtlichen Gewerkſchaften he=
die
ſtärkſten Widerſtände gegen ſeine neue Arbeit zu erwarten hat
Gerade weil er aber erklärt hat, daß er eine große und ſtarke Par=
tei
ſchaffen will, wird er wohl nicht erſt die Interpellation in
Dezember abwarten, ſondern von ſich aus die Erklärungen ab=
geben
, die auf die Chriſtlichnationalen beruhigend einwirken müß=
ten
. Wir haben vorläufig den Eindruck, als ob die Tätigkeit
Hugenbergs innerhalb der Deutſchnationalen Volkspartei man=
cherlei
Ueberraſchendes bringen kann, allerdings nicht nach der
Seite der Sozialreaktion hin.
Heſſiſche Politik.
Das Zigeuner=Geſetz vor dem Geſetzgebungs=
ausſchuß
.

Am Dienstag nachmittag war der Geſetzgebungsausſchuß des
Heſſiſchen Landtages zu einer Sitzung zuſammengekommen, in
deren Verlauf zunächſt der Antrag Roß (Soz.), die Regierung zu
erſuchen, die B=Straße Bürſtadt Lampertheim alsbald
in eine D=Straße (Durchgangsſtraße) umzuwandeln, zur Be=
handlung
kam. Von ſeiten der Regierung wurde dabei ein aus=
führlicher
Bericht über den Stand der Straßenunterhaltung, die
ausgeworfenen Mittel uſw. erſtattet. Da die Regierung erklärte,
daß ſie auch weiter dahin wirken werde, daß die Provinzen, dort
wo ſich Beſchwerden bei B=Straßen ergeben, dieſe abſtellen ſollen,
wurde der Antrag Roß vom Ausſchuß für erledigt erklärt.
Den Reſt der Beratungen füllte die Generalausſprache über das
vom Innenminiſter vorgelegte Zigeuner=Geſetz aus. Na=
mentlich
von den Juriſten des Ausſchuſſes wurden Bedenken ver=
faſſungsrechtlicher
Natur gegen einzelne Beſtimmungen des Ge=
ſetzentwurfes
erhoben (der Begriff Zigeuner ſei nicht genügend
abgegrenzt, die vorgeſehene Beſchlagnahmung von Tieren ſei
rechtlich nicht geklärt uſw.). Der Vertreter des Innenminiſters
ſuchte dieſe Bedenken, die auch im Kabinett beſprochen waren,
zu beſeitigen, doch wünſchte der Ausſchuß vom Juſtizminiſte=
rium
eine grundſätzliche Aeußerung zu den einzelnen
Fragen. Von allen Parteien wurde anerkannt, daß gegen das
überhandnehmende Zigeunerunweſen ſchärfer eingeſchritten wer=
den
müſſe. Es kam auch der Wunſch zum Ausdruck, daß das
Reich eine Regelung vornehmen möge, da die Maßnahmen doch
auf das ganze Reichsgebiet erſtreckt werden ſollen. Lediglich
Bayern hat bisher ein Zigeunergeſetz geſchaffen, während die
übrigen Länder noch an gleichen Geſetzentwürfen arbeiten. Der
Ausſchuß vertagte darauf ſeine Beratungen auf Dienstag kom=
mender
Woche, wo ihn namentlich Eingaben auf Straferlaß oder
Strafmilderung beſchäftigen werden.

konſequent durchgeführten Arbeiten ſind. Für viele wird dieſer
Tag in Augsburg wohl der ſtärkſte Eindruck der ganzen Reichs=
Schulmuſikwoche geweſen ſein.
An künſtleriſchen Darbietungen, die in weniger feſtem Zu=
ſammenhang
mit der Tagung ſtanden, erwähnen wir die Aus=
geſtaltung
des vorangehenden Sonntags zu einem Kirchenmuſik=
tag
erſten Ranges. Unter anderem war beim Hochamt in den
katholiſchen Kirchen zu hören: Meſſen von Hobrecht, Paleſtrina,
Beethoven, Liſzt, M. Koch, Joſ. Renner, H. Brem, O. Nikolai
und andere bedeutſame Werke, im proteſtantiſchen Gottesdienſt
u. a. eine Kantate von Bach, das zweichörige Magnificat von
H. Schütz. Es folgte am Montag ein hervorragendes Konzert des
Münchener Domchores unter Prof. L. Berberich mit Werken alter
und moderner bayeriſcher Meiſter, am Dienstag ein wundervolles
Kammermuſikkonzert des Tonkünſtlervereins mit Kompoſitionen
von Geierhaas, S. v. Hausegger, Courvoiſier und A. Reuß, dann
ein Orcheſterkonzert der Münchener Philharmoniker unter der
meiſterhaften Leitung von Sigmund von Hausegger und ſchließ=
lich
als Feſtvorſtellung Pfitzners Paleſtrina‟ Erwähnen wir
noch, daß ſowohl die Stadt München wie Augsburg es ſich nicht
nehmen ließen, die Teilnehmer des Kongreſſes in großzügiger
Weiſe zu bewirten, ſo wird man verſtehen, daß die ereignisreiche
Woche neben der reichlichen Arbeit den Schulmuſikern auch künſt=
leriſche
und geſellſchaftliche Eindrücke und Erinnerungen wert=
vollſter
Art übermittelte.
Friedrich Noack.

*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Dienstag, den 23. Oktober.
Toboggan.
Schauſpiel von Gerhard Menzel.
Ein Ausdruckder Zeit, der mit reinen Händen geſchaf=
fen
und in ehrlicher Darſtellung wiedergegeben wurde!
Gerhard Menzel, der junge Dramatiker, auf den im vori=
gen
Jahre die Verleihung des Kleiſtpreiſes hinwies, kommt von
den Ufern des Expreſſionismus. Der Expreſſionismus iſt
der Drang zum Sinn der Welt. Den Kern ſeines Weſens haf
ſeinerzeit Kaſimir Edſchmid charakteriſtiſch getroffen: Den jungen
Dichtern entfaltete das Gefühl ſich maßlos. Sie ſchufen ein neues
Weltbild, das an jenem nur erfahrungsmäßig zu erfaſſenden
Weltbilde der Naturaliſten nicht mehr teil hatte, das einfach,
eigentlich und ſchön war. Der Menſch iſt nicht mehr Individuum

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Mittwoch den 24. Oftober 1928

Seite 3

*Die endloſe Kette.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Franzoſen ſuchen den Eindruck zu erwecken, als ob in
den Beſprechungen zwiſchen Poincaré und Churchill nicht nur
die techniſche Seite des Reparationsproblems, ſondern auch be=
reits
eine endgültige Verſtändigung Englands und Frankreichs
über den Inhalt der deutſchen Schuldverpflichtungen erzielt ſei.
Pertinax glaubt mitteilen zu können, daß unſere Gläubiger=
ſtaaten
ſich dahin geeinigt hätten, uns auf die Dauer von 62
Jahren eine Jahresleiſtung von 22,2 Milliarden Mark aufzu=
erlegen
. Das würde heißen, daß uns nur ein neues Diktat
unterbreitet werden ſoll, das wir einfach unterſchreiben ſollen
eine politiſch und ſachlich unmögliche Konſtruktion. Wir wür=
den
dann zwar im Jahre 300 Millionen weniger bezahlen, da=
für
würden aber unſere Zahlungen auf die Zeit von zwei
Menſchengenerationen ausgebaut, während bisher der Grundſatz
anerkannt wurde, daß die Generation, die den Krieg verloren
hat, auch dieſe Erbſchaft vor ihrem Abſterben bezahlt haben
muß. Eine derartige falſche Einſtellung iſt aber nur möglich,
weil Poincaré ſich die Sache tunlichſt bequem machen möchte,
indem er ſeine Schuld an Amerika auf uns abwälzt, die uns
gar nichts angeht. Wir ſind nur zur Wiederherſtellung der
Kriegsſchäden verpflichtet, ganz abgeſehen davon, daß 2,2 Mil=
liarden
Mark auf die Dauer aus der deutſchen Volkswirtſchaft
gar nicht herauszuholen ſind. Der Zweck der neuen Kommiſſion
voll aber doch gerade der ſein, unſere Schuldzahlungen unſerer
Leiſtungsfähigkeit anzupaſſen. So wie die Franzoſen ſich die
Sache denken, kommen wir alſo nicht weiter. Wenn das ihre
wahre Abſicht iſt, braucht man die neue Kommiſſion gar nicht
erſt zu bemühen, ſondern könnte ſich auf einen ausſichtsloſen
Notenwechſel zurückziehen. Deshalb iſt es zunächſt einmal ge=
rade
das Wichtigſte, das Arbeitsprogramm und die Vollmachten
der neuen Kommiſſion feſtzuſtellen. Es ließe ſich ſehr wohl den=
ken
, daß man bei der Einſchätzung der deutſchen Schuld auf eine
beſtimmte Zahl abkommt und es dann uns überläßt, mit den
amerikaniſchen Bankiers die Mobiliſation der Summe möglichſt
beſchleunigt durchzuführen. Es läßt ſich aber auch ein anderer
Verhandlungsweg denken, der zum Erfolg führen könnte. Der
eine Weg aber iſt ungangbar, daß die Kommiſſionsmitglieder mit
gebundener Marſchroute kommen und lediglich nach den Inſtruk=
tionen
ihrer Regierungen zu entſcheiden haben, weil die Kluft
zwiſchen den franzöſiſchen Anſprüchen und dem höchſten deut=
ſchen
Gebot einfach nicht auszufüllen iſt. Schon aus dieſem
Grunde iſt die Mitwirkung der Neutralen notwendig. Ob das
mittelbar oder unmittelbar erfolgt, iſt dabei von untergeordneter
Bedeutung. Man könnte ſich vorſtellen, daß die Neutralen, vor=
nehmlich
die Amerikaner, von vornherein beratend zugezogen
würden. Man könnte ſich auch denken, daß die Kommiſſion nur
die Unterlagen ſchafft und dann eine Expertenkommiſſion, genau
wie der Dawesausſchuß, eine gutachtliche Aeußerung oder prak=
tiſche
Vorſchläge ausarbeiten läßt, aber die Zahlenſpielerei ſollte
man erſt einmal ruhig beiſeite laſſen, da Milchmädchenrechnun=
gen
in der praktiſchen Politik keine Daſeinsberechtigung haben.
Churchill über das Reparationsproblem.
EP. London, 23. Oktober.
Gelegentlich einer Rede in einer Wahlverſommlung in
Chingford ſprach ſich der engliſche Schatzkanzler Churchill über
die Reparationsprobleme aus. Er glaube, daß England einge=
laden
würde, an einer Konferenz teilzunehmen, die ſich mit den
deutſchen Reparationen beſchäftigen werde. Das Ziel dieſer
Konferenz ſei es, Deutſchland die Macht wieder zu geben, ſeine
eigenen finanziellen Verhältniſſe ohne ausländiſche Aufſicht
ſelbſt zu regeln und auch die Geſamtſumme feſtzuſtellen, die
Deutfchland an Reparationen zu zahlen hat. England habe ge=
ſogt
, daß es bereit ſei, eine ſolche (Enladung anzunehmen, und
es werde alles mögliche tun, um eine gute Löſung zu unter=
ſtützen
. Er müſſe aber darauf hinweiſen, daß Großbritannien
große Anſtrengungen zur Herabſetzung der Reparationen und
der Kriegsſchulden in Europa geleiſtet habe. In dieſem Jahre
erhalte England beinahe ebenſo viel, wie es an Amerika zu be=
zahlen
habe, nämlich 32 Millionen Pfund gegen 33 Millionen
Pfund. Vom Jahre 1932 ab aber erhöhten ſich die Zahlungen
Englands an Amerika auf 3738 Millionen Pfund, ſo daß hier=
durch
die Anſpannung größer würde und nEgland entſprechende
Vorſorge treffen müſſe. Churchill fügte endlich hinzu, daß er
gegenüber Deutſchland nur freundliche Gefühle hege.
Italien und die Reparationsfragen.
TU. Rom, 23. Oktober.
Während der Verhandlungen Parker Gilberts in Paris und
London kündigten die italieniſchen Blätter an, daß der Repara=
tionsagent
nach Rom kommen werde, um die italieniſche Re=
gierung
über den Stand der Reparationsfrage zu unterrichten.
Inzwiſchen hat ſich herausgeſtellt, daß Parker Gilbert nicht nach

Rom kommt. Er hat vielmehr Muſſolini brieflich über das Er=
gebnis
ſeiner bisherigen Beſprechungen unterrichtet und Italien
erſucht, an neuen Verhandlungen teilzunehmen. Einen Brief
ähnlichen Inhalts von Schatzkanzler Churchill hat der engliſche
Botſchafter in Rom Muſſolini überreicht. Giornale d’Italia er=
fährt
dazu, daß zum Vertreter Italiens in der nach der Genfer
Vereinbarung vorgeſehenen techniſchen Kommiſſion Dr. Pirelli
ernannt ſei. Die italieniſche Preſſe betont weiterhin, Italien
müſſe darauf bedacht ſein, daß die von Deutſchland zu zahlende
Endſumme mindeſtens ſo hoch bemeſſen werden müſſe, daß der
Anteil Italiens ausreiche, um die eigenen Kriegsſchulden zu be=
zahlen
. Man wolle nicht Opfer bringen, die elwva wieder Frank=
reich
zugute kämen. Die Tribuna äußert die Anſicht, daß eine
Reviſion des Davesplanes unmöglich ſei, wenn Amerika nicht in
eine Reviſion der Kriegsſchulden einwillige. Das Blatt beklagt
ſich, daß Amerika eine Verkoppelung der Kriegsſchulden mit der
Reparationsfrage ablehne.
Parker Gilbert in Brüſſel.
EP. Paris, 23. Oktober.
Wie der Temps aus Brüſſel meldet, iſt der General=
zahlungsagent
Gilbert in der vergangenen Nacht in Brüſſel
angekommen, um die Beſprechungen über die Reparationsfrage
mit der belgiſchen Regierung aufzunehmen. Heute vormittag
haben bereits private Unterredungen zwiſchen Parker Gilbert und
belgiſchen Finanzleuten, darunter Francqui und Theunis, ſtatt=
gefunden
. Gleichzeitig wurde ein Miniſterrat abgehalten, i dem
Außenminiſter Hymans Aufſchlüſſe über den Stand des Repa=
rationsproblems
nach den jüngſten Londoner und Pariſer Ver=
handlungen
gab. Der Temps=Korreſpondent glaubt die
Stellungnahme der belgiſchen Regierung dahin umſchreiben zu
können, daß ſie das Annuitäten=Syſtem, wenigſtens für den
Augenblick, jeder anderen Regelung vorziehe und die zurzeit in
Ausſicht genommene Kombination nicht für durchführbar halte.
Die belgiſche Regierung werde ſich jeder Abmachung widerſetzen,
durch die die Anſprüche und der Reparationsanteil Belgiens ge=
ſchmälert
würden. Dieſer Standpunkt ſei im heutigen Miniſterrat
beſtätigt worden. Ein Miniſter habe nach der Sitzung dem Korre=
fpondenten
erklärt: Wir werden den uns zuſtehenden Anteil um
keinen Pfennig reduzieren laſſen und außerdem eine Entſchädi=
gung
für die von der Beſatzung zurückgelaſſenen 6 Milliarden
Mark fordern. Wahrſcheinlich wird Belgien ſich auf der bevor=
ſtehenden
Konferenz durch den ehemaligen Miniſterpräſidenten
Theunis und Staatsminiſter Francqui vertreten laſſen. Doch iſt
darüber neh kein Beſchluß gefaßt worden. Die offiziellen Be=
ſprechungen
ſind heute nachmittag im Anſchluß an ein vom
Miniſterpräſidenten Jaſpar zu Ehren Gilberts gegebenes Früh=
ſtück
begonnen worden. Zu dem Frühſtück waren auch Außen=
miniſter
Hymans, Finanzminiſter Houtard und der Kabinettschef
im Außenminiſterium, van Langerhove, geladen. Später wird
Gilbert vom König Albert empfangen werden. Noch heute abend
wird er nach Berlin weiterreiſen. Es ſcheint ſich alſo die Mel=
dung
zu beſtätigen, wonach Parker Gilbert ſich nicht nach Rom
begibt, ſondern Muſſolini von dem Verlauf der Verhandlungen
ſchriftlich unterrichtet hat.
Tumult=Szenen
im ungariſchen Abgeordnetenhaus.
EP. Budapeſt, 23. Okt.
Das ungariſche Abgeordnetenhaus war heute der Schauplatz ſtür=
miſcher
Szenen. Mehrere ſozialdemokratiſche und demokratiſche Abge=
ordnete
richteten wegen de. ingſten antiſemitiſchen Studentenexzeſſe an
der Univerſität dringlihe 2.fragen an die Regierung. Hierbei machte
der Demokrat Fabian zu dem im Saale anweſenden Staatsſekuetär im
Miniſterium des Innern, Sztraniavszky, gewvendet, den Zwiſchenruf,
daß er, der Staatsſekretäu, am Allem ſchuld ſei und alle Verbrechen in
Ungarn vertuſche. Als der Staatsſekretär das Wort ergreifen wollte,
um die Beſchuldigungen Fabians zurückzuweiſen, unterbrach ihn Fabian
mit dem Zwiſchenruf, daß er noch) mehr ſogen, könne und wolle, daß
nämlich der Staatsſekretär gemeine Morde vertuſcht habe. Unter un=
geheurem
Tumult des gamzen Hauſes ſorderte der Staatsſekretär den
demokratiſchen Abgeordneten auf, ſeine Behauptungen außerhalb des
Parlaments zu wiederholen, damit er ihn vor Gericht ſtellen könne.
Fabian erhob ſich und erklärte, Staatsſek=etär Sztraniavszky wiſſe ſeit
April 1927, wer die Urheber des Cſongrader Bombenattentates vom
Jahre 1922 ſeien. Der Staatsſekretär ruft: Sie lügen‟. Der Präſident
unterbricht die Sitzung. Nach Wiederaufnahme der Sitzung ergriff
Fabian das Wort und teilte mit, daß im April 1927 eine Deputation
der Stadt Cſongrad beim Staatsſekretar, erſchienen ſei und ihm mit=
geteilt
habe, daß ſie volle Beueiſe beziiglich der Täter des Bombenatten=
tats
in Händen hätten. Der Staatsſekretär habe jedoch die Anzeige nicht
weiter berfolgt. Nach den Ausfihrungen Fabians ſtellte der Präſident
des Hauſes den Antrag, Fabian vor den Immunitätsausſchuß zu ver=
weiſen
, welcher Antrag von der Mehrheit des Hauſes zum Beſchluß er=
hoben
wurde. (Am zweiten Weihnacktsfeiertag des Jahres 1922 wurde
in den Feſtſaal eines Hotels der Stadt Cſoougrad, während gerade eine
Tanzunterhaltung des Iſraelitiſihen Frauenvereins im Gange war, eine
Bombe geſchleudert, durch die mehrere Perſonen, größtenteils Chriſten,
getötet oder ſchwer verletzt wurden. Die Red.)

Sie Seroffentichungen zu vem Ktan=
zöſiſch
=engliſchen Abkommen.
Das franzöſiſche Blaubuch.
Das Quai d’Orſay hat das angekündigte Blaubuch über
das engliſch=franzöſiſche Flottenkompromiß veröffentlicht. Die
bisher bekannt gegebenen Dokumente enthalten den Text des
Flottenkompromiſſes nicht, ſondern lediglich die zwiſchen der
Pariſer und Londoner Kanzlei ausgetauſchten Korreſpondenzen,
die ähnlich wie im engliſchen Weißbuch wiedergegeben ſind.
Nunmehr ſind die amtlichen Veröffentlichungen über das
engliſch=franzöſiſche Flotten=Kompromiß in Paris und London
erfolgt, und zwar in Großbritannien in Form eines Weißbuches
und in Frankreich in Form eines Blaubuches. Man kann feſt=
ſtellen
, daß man ſich beiderſeits bemüht hat, die Angelegenheit in
ein möglichſt harmloſes Mäntelchen zu kleiden. Die Pariſer Preſſe
bemüht ſich denn auch, die Kommentare in dieſem Sinne aufzu=
ziehen
und erklärt, daß die tendenziöſen Gerüchte über das Ab=
kommen
durch dieſe Veröffentlichungen zunichte gemacht ſeien.
Dieſe Schönfärberei kann einer objektiven Betrachtung nicht ſtand=
halten
, denn gerade die vertraulichen Verhandlungen, die zwi=
ſchen
den Sachverſtändigen beider Länder ſtattfanden, ſind in den
beiderſeitigen amtlichen Dokumenten nicht mitveröffentlicht wor=
den
. Das Londoner Weißbuch läßt erkennen, daß ein Ueberein=
kommen
zwiſchen den beiden Ländern für den Fall vorgeſehen
wurde, wenn einem Wunſche der beiden Länder durch die Ver=
einigten
Staaten die Zuſtimmung verſagt werde. Worin die
Beratungen der Sachverſtändigen gipfeln, läßt ſich nicht erkennen.
Dieſe Unklarheit wird von dem radikalen Quotidien auch er=
kannt
, der die Tatſahe herausſtellt, daß ſich zwiſchen den Zeilen
leſen laſſe, es habe ſich bei dem Abkommen nicht um ein See=
Abrüſtungsprogramm, ſondern um ein Militärbündnis gehan=
delt
. Das Blatt ſtellt weiter feſt, daß die Frage der Heeres=
reſerven
in dem Abkommen für Frankreich von entſcheidender
Bedeutung geweſen ſei. Die engliſche Oppoſitionspreſſe unter=
ſtreicht
gerade dieſe Seite ebenfalls ſcharf und verlangt, daß Eng=
land
ſich 4 eder zu ſeiner früheren Auffaſſung bekehre, der zu=
folge
die ausgebildeten Reſerven bei jeder Rüſtungsbeſchränkung
mit in Einſatz gebracht werden müßten.
Die Unklarheit über das Abkommen iſt durch die Veröffent=
lichungen
alſo nicht beſeitigt worden, da man ſich im weſentlichen
darauf beſchränkte, Bruchſtücke herauszugeiſ die bereits auf
inoffiziellem Wege in den Beſitz der Offentlia gelangt waren.
Nicht mehr abzuleugnen iſt aber, daß das ſogenannte Abrüſtungs=
kompromiß
einfach ein Aufrüſtungskompromiß bedeutet. Ganz
beſonders nitereſſant beleuchtet wird das Dokument weiter da=
durch
, daß Japan ſeine Zuſtimmung dazu erteilt hat und daß
England jetzt bei der Erneuerung des engliſch=amerikaniſchen
Schiedsvertrages neuerdings die Einfügung einer engliſchen
Monroe=Doktrin verlangt, die ſich auf gewiſſe Gebiete erſtrecken
ſoll. Die Waſhingtoner Regierung hat ſich vergebens bemüht,
über dieſe gewiſſen Gebiete von London Aufklärung zu er=
halten
. Im Zuſammenhang iſt es nicht ohne Abſicht geweſen,
daß der amerikaniſche Staatsſekretär Wilbur auf die Notwendig=
keit
einer Rüſtungsgleichheit mit der größten Seemacht der
Welt hingewieſen hat. Es handelt ſich, das beweiſt auch die ja=
paniſche
Zuſtimmung, um nichts anderes als eine Einkreiſung
der amerikaniſchen Flotte bzw. der Vereinigten Staaten über=
haupt
, was ſchon aus der Tatſache hervorgeht, daß die Flotten=
ſtärke
der Länder England, Frankreich und Japan doppelt ſo
groß ſein würde wie die der Vereinigten Staaten. Der Vertrag
bedeutet nichts anderes als eine Verſicherung auf Gegenſeitigkeit
zwiſchen London und Paris bezüglich ihrer beiderſeitigen Welt=
machtſtellung
.
Die engliſche Preſſe zum Flotten=Kompromiß.
London, 23. Oktober.
Die Preſſe widmet dem geſtern vom Foreign Office ausge=
gebenen
Weißbuch über das Flottenkompromiß durchweg Leitar=
tikel
. Während die Regierungsblätter ſelbſtverſtändlich die Hal=
tung
der Regierung billigen und das Abkommen mit Frankreich
als erwieſenermaßen harmlos und unbedenklich bezeichnen, fehlt
es im Lager der Oppoſition nicht an ſcharfer Kritik. Daily News
bezeichnen es als für jeden verſtändigen Menſchen unglaublich,
daß die beiden konſpirierenden Regierungen angenommen hätten,
Amerika werde dem Pakt zuſtimmen. Daily Expreß bezeichnet
das Weißbuch als Grabſchrift des Paktes. Folgende Erbſchaft
habe er hinterlaſſen: 1. Ein bezeichnendes Kapitel miniſterieller
Tölpelei ſei mit einem Schlage beendet, 2. habe der Locarnopakt
einiges von ſeinem Glanze verloren. Deutſchland glaube nicht
länger, daß zwiſchen ihm und Frankreich Großbritannien eine
zentrale unparteiiſche Stellung einnehme, 3. habe die Geheim=
diplomatie
einen Schlag erhalten, der hoffentlich entſcheidend
ein werde.

gebunden an Pflicht, Sitte, Geſellſchaft, Familie; er wird in die=
ſer
Kunſt nichts als das Erhebendſte und das Kläglichſte zugleich:
er wird Menſch.
Hauptmann Toboggan iſt Menſch, nur Menſch. Als
Menſch kämpft er den Kampf um ſein Leben. Von der Granate
getroffen, erfaßt ihn der Heißhunger nach Leben. Der Willkür
des Todes ſetzt er die Willkür ſeines Willens entgegen. In dem
Schickſal ſieht er nur den Zufall, dem er nicht Sklave ſein will.
Er lehnt ſich auf gegen die geleimte Weltordnung, gegen die von
ihm verſpottete Wiſſenſchaft von Tod und Leben. Geht es nicht
mit Gott, dann ſoll es gegen Gott gehen!
Toboggan führt einen ſchweren, einen ausſichtsloſen Kampf.
Er vereinſamt. Die Kameraden, die Soldaten, die Verwun=
deten
rücken von ihm ab. Wo er ſich aufhält, entſteht ein leerer
Raum. Auch die Geliebte, die letzte Zuflucht, verſagt ſich ihm.
Als er auch für ſie tot iſt, gibt Toboggan den Kampf der Aufleh=
nung
auf. Er fügt ſich in die Ordnung der Welt. Einſam
unter den Bäumen des Parkes und den fallenden Flocken des
Schnees ſchläft er ein: Die Welt iſt voll Angſt, aber hier iſt’s
ruhig und friedlich und ſchön ſtille. Die Zweige der Sträucher
wölben den Grabhügel über ihm . . .
In ſchöner Linie iſt die Entwicklung dramatiſch geſtaltet; am
ſtärkſten in dem Zuſammenhange mit den Soldaten, ſchwächer in
der Trennung von der Frau. Daß Menzel ſeine Idee in den
Rahmen des Krieges ſtellt, iſt aus ſeiner Verbundenheit mit der
Zeit erklärlich. Ebenſo verſtändlich iſt, daß dieſe Verbindung eine
ſchwere Belaſtung für den bühnenmäßigen Erfolg mit ſich bringt.
Die Iſzenierung von Günther Hänel zeigte eine eindring=
liche
und meiſt überzeugende Arbeit und ging der Abſicht des
Dichters mit Verſtändnis nach. Sie beſchränkte ſich nicht auf
dunkle, undeutbare Vorhänge, ſondern gab ausdrucksvolle
Bühnenbilder, die ſich an der rechten Stelle zu phantaſtiſcher
Geſpenſtigkeit ſteigerten. Wilhelm Reinking als Bühnen=
bildner
überraſchte angenehm. In den Uebergängen zwiſchen
den erſten Szenen wirkte der discatoriſche Schlachtenlärm allzu
äußerlich und nervenreißend. Dagegen blieb der ſchöne, muſi=
kaliſche
Ausklang des Schluſſes leider aus. Wenn Menzel den
Vorwurf muſikaliſcher Sentimentalität nicht fürchtet, ſollen wir
es auch nicht tun!
Fritz Valk wuchs im Laufe der Darſtellung immer ſtärker
und überzeugender in die Geſtalt des Toboggan hinein. Zu
Anfang noch ſpröde, herb, tatſächlich verſponn er ſich immer mehr
mit der Idee, wurde der Kampf, wurde die Auflehnung. Zu ge=
ſpenſtiſcher
Höhe ſteigerte er ſich in der winterlichen Nacht, als er

25. Todestag Guſtav v. Moſers
des Luſtſpieldichters unſerer Väter.

Das Guſtav v. Moſer=Denkmal in Görlitz.
Guſtav v. Moſer, einer der beliebteſten und erfolgreichſten Luſt=
ſpieldichter
in der Geſchichte des deutſchen Theaters, iſt vor
25 Jahren, am 23. Oktober 1903, in Görlitz geſtorben. Er wurde
1825 geboren, war von 1843 bis 1856 Offizier und hat um die
Jahrhundertwende mit ſeinen 100 Luſtſpielen faſt alle deutſchen
Bühnen beherrſcht. Sein Veilchenfreſſer und ſein Krieg im
Frieden erſcheinen noch heute vielfach auf den Spielplänen.

gegenüber. Es ſind aus der großen Zahl der Spieler die Her=
ren
Baumeiſter, Minetti, Jungbauer, Jürgas,
Weſtermann, ſowie die Damen Hoffart und Rüggold
hervorzuheben.
Z.

*Orpheum.

auf dem Bahnhof die verwundeten Soldaten zum Sturm auf den
Expreßzug um ſich ſcharte und aufhetzte; ein Höllenſabbath, der
auch von der Regie glänzend getroffen war!
Toboggan beherrſcht die Darſtellung. Die übrigen Geſtalten
ſtehen als die Reaktion ſeiner Entwicklung in einer Front ihm

Gaſtſpiel der Schlierſeer Künſtlerſchar.
Kuni laßt aus!
Die bekannte Künſtlerſchar aus Oberbayern gaſtiert zurzeit
im Orpheum. Sie bringt Stücke in heimatlicher Mundart und
heimatlichen Stoffen meiſt ein wenig derb und handfeſt, trotz=
dem
oder gerade deshalb zu herzhaftem Lachen reizend. Fen=
ſterln
iſt ein altbeliebter boariſcher Sport, der mit dem Schuh=
plattler
und dem Deand’l beginnt und mit der Ehe endet oder
auch nicht. Ein ſolcher Stoff, der anderweit haut göut wäre, hier
aber naturwüchſig wirkt Cocktail und Löwenbräu , ſpielt eine
hervorragende Rolle. Xaver, der alte Bauer, hat die Kuni an=
geſchafft
als Talisman gegen Weiterungen‟ Doch auch ſie
nützt nichts, denn der Sepp iſt halt doch ſtärker und erfahren im
Fenſterln. Und dazu hat der Herr Profeſſor eine erhebliche
Summe geſtiftet, um auf dieſem für die Wiſſenſchaft etwas
ungewöhnlichen Weg die Kuni zu erwerben, denn ſie iſt eine
wertvolle altrömiſche Statuette. Das fein eingefädelte Spiel kommt
aber heraus, und ſo gibt es allerlei Mißverſtändniſſe, bis ſich
nach mancherlei aufregenden tragikomiſchen Szenen alles findet.
Der Sepp bekommt die Leni und den Hof, der alte Baver bleibt
kein lediger Großvater und Profeſſor Minze wird Geheimrat,
wegen ſeiner unſterblichen Verdienſte um die Wiſſenſchaft . . .
und ſo weiter. Dem Inhalt, der in anderem Milieu leicht ſo
was Gewiſſes hätte, gab ein luſtig=derbes Spiel und ein kräfti=
ger
Dialekt eine harmloſe Wendung. Glänzend vor allem Xaver
Terofal als der alte Bauer und Mirzl Staller als Bäuerin. Der
ganz der Wiſſenſchaft lebende Profeſſor war durch E. Pleithner,
die Lenerl durch Marie Erhardt und der tüchtige Sepp durch
W. Soellner wirkungsvoll interpretiert. Aber auch die beiden
Nebenrollen waren mit M. Schwarz und F. Mittermayr gut be=
ſetzt
. Das Publikum die Vorſtellung bei offener Szene durch
Lachſalven unterbrechend ſpendete reichſten Beifall. Die
Pauſen waren ausgefüllt durch Muſikdarbietungen einiger
Schlierſeer Buam, die durch Beifall zu öfteren Zugaben ge=
nötigt
wurden.
M. A

[ ][  ][ ]

Paul und Gretel Seidel
geb. Erb
zeigen die Geburt eines Sohnes
an.

Pfungſtadt
z. Zi. Privatklinik Dr. Roſenthal
170 8

In dankbarer Freude zeigen wir die
Geburt eines geſunden Sonntags=
mädels
an.

Dr. phil. B. Lade und Frau
Wilhelmine, geb. v. Tecklenburg.

Büdingen, 21. Oktober 1928. 27833

Statt besonderer Anzeige.

Unsere beiden Töchter haben heute ein
gesundes Brüderchen erhalten.
Dies zeigen hocherfreut an
Hegierungsrat Klein und Prau
Elisabeih, geb. Bonin.
Beerfelden, den 22. Oktober 1928. (17025

Drenſce Tortrage

für Gläubige werden gehalten von
Herrn O. Kunze, Lehrer a. O.
vom Mittwoch, 24. bis Samstag, 27. Okt., abends 8½ Uhr
im Saale Zimmerſtraße 4, pt (Möbelgeſchäft Alter);
Thema: Esra und Nehemia
und ihre Anwendung auf die heutige Zeit 17023

Jedermann herzlich eingeladen!

Eintritt frei!

Keine Kollekte!

Statt beſonderer Anzeige.

Voll-a. Veilicht-Bade

Am 25. Oitober begehen die Eheleute
Hugo Jakob, Jahaber der Fa. Juluus
Wagner, Karlsſtraße 28½ und Frau,
geb. Elsbach, das Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit.
(17018

Nach kurzem ſchweren, mit rührender Ge=
duld
ertragenem Leiden nahm der Herr meine
einzige, innigſtgeliebte Schweſter

im Römerbad zimmerstr. 7 Tel. 3834
An allen Krankenkassen zugelassen. (16652

Elektrische

May Kremager

Todesanzeige.

Heute verſchied nach langen,
ſchweren, mit großer Ged ld er=
tragen
m Leiden unſere liebe, gute
Mutter Schwiegermutter, Schwe=

ſter und Tante

Frau Luiſe Horn

geb. Ziemer.

Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm paul
Frau Emilie Paul, geb. Horn
Felſingſtraße 2. (*27916

zu ſich in ſein himmliſches Reich.
In tiefſtem Schmerz:
Thekla Kretzmüller.

Darmſtadt, den 23. Oktober 1928. (27814
Heidelbergerſtr. 90, II,

Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmitiag
½3 Uhr von der Kapelle des alten Friedhofs aus ſiatt.

für
Schaufenster
Verkäufsräume
und Büros
Restaurationen
Wohnräume usw.

Die Beerdigung findet Freitag, den
26. Oktober 1928, nachm. 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhoſ ſtatt

Stiegenhaus-
Beleuchtungen

Todes=Anzeige.

Dankſagung.

Montag abend verſchied unerwartet an den Folgen
eines Schlaganfalles mein lieber Mann und Vater,
unſer lieber Sohn, Bruder und Schwiegerſohn

Unverbindliche Beratung und
Kosten-Anschläge für die
kommende Licht-Woche stets
durch

Für die außerordentlich große
Anteilnahme beidem Ableben meiner
unvergeßlichen Frau, meiner teuren
Mutter, unſerer lieben Schweſter,
Schwägerin und Tante

Naguſt Luft

AUdUST WILK

Frau Roſa Muhr

danken wir auf dieſem Wege herz=
lichſt
. Beſonders auch danken wir
Herrn Rabbiner Dr. Bienheim für
ſeine troſtvollen Worte am Grabe
und auch den Schweſtern der Klinik
Dr. Roſenthal, für ihre mühevolle
Pflege.
Im Namen der
tieftrauernden Hinterbliebenen:

im beſten Mannesalter von 30 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen
Katharine Luft, geb. Huppertz
mit 2 Kindern
Familie Herm. Luft nebſt Geſchwiſtern
Familie Franz Huppertz.

Die Beerdigung findet Donnerstag, den 25. Oktober,
nachmittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt,
(17044)

Abraham Muhr.

Ober=Ramſtadt, den 23. Oktober 1928.
117014

Dankſagung.

Für die überaus zahlreichen
Beweiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgang unſeres lieben
Entſchlafenen, ſowie für die
troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Heß und die reichen
Kranzſpenden ſage ich im Namen
der trauernden Hinterbliebenen
Allen herzlichen Dank.

Nachruf.
Am 22. ds. Mts. wurde unſer Hausdiener

Auguſt Luft

unerwartet durch den Tod hinweggerafft.
In dem Dahingeſchiedenen verlieren wir einen
äußerſt fleißigen, pflichttreuen und braven Angeſtellten,
dem wir ein treues Gedenken bewahren werden.

Württembergiſche Metallwarenfabrik
Geislingen=Steig
Niederlage Darmſtadt. 17045

Zuckerkrank? Insural

Margarete Seibert

geb. Staab.

Giafgsärfkater Mänt
Laden jetzt: 16596a
11 Hölgesstraße 11

feineMaßschneiderei, Hüte und Wäsche

Sssssssststostsnsssste

Zuschneide- und

Nähunterricht

gründl., gewissenhaft, preiswert.
Tages- und Abendkurse.

Adele Bachrach

Geprüfte Schneidermeisterin

Wendelstadtstr. 47. (16597a

AttSStSSstttstssts

Geſ. Junge, 2 Woch
alt ab 1. Nov in
liebevol le Pflege zu
geben geſ. Angeb. u.
O. 123 Gſchſt, ( 28317

Limpenſch rme,
ſow Kinderkleidchen
werdei pünktl. ge=
arbeitet
. Mathilden=
ſtr
. 43, pt, /*2779. mgg

dann nur
Für Diabetiker unentbehrl Kein
Diätz wang Verlg. Siesof. kostenlos
Probe u. Beweise v. geradezu ver-
blüff
. Erfolg bei Aerzt u. Laien. Al-
glein
. Herst.: Deutsche Vi-
tal
-Gesellschaft m. b. H.,
Berlin 75, Rathenower
Str. 73. Orig.-Pack 9.75 Mk.
In Apotn. z. haben (IV 13411

Zur ſorgfältigſten
Zußpflege

empfiehlt ſich (14701a

Fr. Hartmann
appr. Heilgehilfe
uud Maſſeur.
Grafenſtr. 20, II, lks
Telephon 1454.

Beachten Sie die große Auswahl in Tafel-.

Kaffee- und Teeservicen in meinem Spezial-
kenster
und lassen Sie sich Ihr Serpice bei

einer kleinen Anzahlung jetzt schon für

Weihnachten zurückstellen.

HagoNeurohr

Glas, Vorzellan, Steingul, Haus- und Küchengeräle
Ecke Wenck- und Pankratiusstr. Tel. 2950.
(17051)

Altestes elektr. Installations-
und Beleuchtungs-Haus ( 27888
Schützenstr. 7 Tel. 596

Bielefelder
Wäsche
Leinen

Herren-,
Damen-
Gebrauchs-
Wäsche
Insbesondere:
3rauf-
Ausstattungen
Wäsche nach Maß

Na
berufl. mehr. Wohen
hier tätig, wünſcht
Bekanntſch. m. Gerrn
oder Dame zwecks
Geſelligkeit, Theater=
beſuch
uſw. Nimmt
auch möbl. Zimmer.
Angeb. unter O. 133
Geſchäftsſt. *27850

Privat zu
Klavier vermiet

Näh Geſchſt. (16970

Laſchenlampen
und Batterien
ingroßer Au=wahl bei
Ph. Huck
Aiexanderſtr. 6.
Telepy 4116. (15931a

Billige
Photo-Apparate
ſowie ſämtl. Photo=
edarfsartikel
kaufen
Sie vorteilhaft bei
Thiele Nachf.
Darmſtadt, Bleichſtraße 9
und Alexanderſtr 19
Anleit, koftenl. 15871,

825 Opel=

Vierſiser, mit reichk
Ausſtattung,
ſehr billig. (16695g
Müller & Ober
Rheinſtr. 39.

vor. Woche großer
Schlüſſel nebſ klein.
flachen Patentſch üſ=
ſel
. Abzug. geg. 2
Belo n. bei Fr ſeur
Kiefer, Mathildenpl.
(*27905

Zumieten geſucht

12Zimm. u. Küche,
beſchiagnahmefrei
(a chManſardewoh.
von kinderloſ. Ehe=
paar
jetzt oder
ſpäter geſ. Angeb u.
O 114 Gſchſt (*27800

Verkauf nur
an Private

Seorg Heyt
Darmstadt
Wilhelminenstr. 311
Ruf 1074

6885a

Bubikopf=
Nachſchneiden 65 J
Ondulieren . . 65 J
A. Holler
Friſeur, Eliſabethen=
*27899
ſtraße 42.
Haus Nöſinger.)

Suche für meinen
Bruder, 36 Jahre alt,
große, vornehme Er=
ſch
in jed geſchied.)
paſſ. Lebensgefährtin
bis zu 30 Jahren m.
euter Allgemeinbil=
dung
und hausw it=
ſchaftl
. Eigenſchaften
Die Dame mi ßte ſich
edoch entſchließen
ſpäter mit nach
Amerika zu gehen, da
Süchender in U S A
be uflich tätig iſt. An=
gebote
mii Bild und
Lebenslauf. Anonym
zwedlos unt O. 142
an die Geſchäftsſtelle
d3. Blattes (27892

Welche perf Pianiſtin
übt m. Berufsſängerin
unentgeltl.? Ang u.
O 139 Gſchſt. 27877

Hepniche
ohne Anz. in 12
Monatsrat. lief.
ASp zialhaus. Er=
bittenSie
unverbindl
Vertreterbeſ. u. O. 95
e Geſchſt. (l. 16986

Selanntmachung,

betreffend Baulandumlegung Al=
fred
=Meſſel=Weg, Bezirk 1 der Ge=
markung
Darmſtadt, Grundbuch=
bezirk
VI.
Nachdem die Erinnerungen gegen den
Umlegungsplan rechtskräftig erledigt ſind
und der der Umlegung zugrunde liegende
Bebauungsplan genehmigt iſt, erkläre ich
den Umlegungsplan hiermit vollziehbar.
Als Tag der Ausführung gilt der 1. No=
vember
1928. Die Ueberweiſung der
Grundſtücke erfolgt an dieſem Tage vor=
mittags
9 Uhr an Ort und Stelle.
Die den Beteiligten überwieſenen
Grundſtücke und die an Stelle der ein=
geworfenen
Stücke tretenden Entſchädi=
gungsanſprüche
treten mit dieſem Zeit=
punkt
in Anſehung aller rechtlichen Be=
ziehungen
, insbeſondere hinſichtlich des
Eigentums aller übertragbaren ding=
lichen
Rechte und aller Verfügungs= und
ſonſtigen Eigentumsbeſchränkungen, an
die Stelle der durch ſie erſetzten Grund=
ſtücke
.
(st17037
Darmſtadt, den 23. Okt. 1928.
Der Vorſitzende des Umlegungs=
ausſchuſſes
.
Buxbgum, Bürgermeiſter.

Junges ſolides Ehe=
paar
ſucht 12 leere
Zimmer mit Koch=
elegenheit
, auch aus=
wärts
Uebernehme
evtl. Garten= oder
ſonſt. Nebenarbeit.
Angeb. u. O. 146 an
die Geichſt *27901

Geſucht
kleine 23 Zimm=
Wohnung, größere
Tauſchwohnung or=
handen
, oder unmö=
blierte
Zimmer mit
Küchenben tung v.
ruhigem,ä teren Ehe=
paar
, eventl. Nähe
Mathildenplatz. An=
geb
. u. O. 28 an d
Geſchäftsſt (16902

Alleinſtehende ältere
Dame ſucht
2 Zimmer
u Küche bzw. Küchen=
benutz
, mögl n der
Nähe der Bismarckſtr.
Ang. unt O. 141 an
die Geſchſt (*27886

Stadent
ſucht z. 1. 11. möbl.
Zim Ang m. 4reis
an R. Strohauer,
Frankfurt am Main,
Saalburg=Allee 12.
(17021

Unmöbl. Zimmer
für kunſtgewerbliche
Arbeiten in gu em
Hauſe geſucht r2785
Ohlyſtraße 31, part

Student
ſucht gut mbl. Zimm.
zum . Novb. Angeb
m Preis unt O. 12.
Ge chäftsſt, (*27842

Jg, kinderl Ehepaar
ſucht möbl. Zimmer
mit Küchenbenutzung
ab 15. 11.od.1. 12. 1528.
Frdl Ang.unt. O. 127
Geſchäftsſt. (*27839

Schwed ſcherStudent
ſucht möbl. Zimmer.
Angeb. u. O. 109 an
die Geſchſt. (*27797

Zenſionen

But bürg Mittagst.
g. mäß Preis. Ang.
10. 132Cſch /*27 47

Für Schü erin der
O.=Pr. der Viktoria=
ſchule
wird in gutem
Haufe in der Nähe
der Schule Penſion
geſucht. Angeb. mit
Preisangabe erbeten
unt. O. 150 an die
Geſchäftsſt. (17055

Alleinſtehende Dame
oder Herr finden ge=
müt
iches Heim und
liebevolle Verpfleg.
zu mäßigem Preiſe
in ſchöner ruhig. Lage
nahe der Be gſtraße.
Anfragen u M 158
an die Geſchäftsſtelle
os. Blatte: (16245a

Am Donnerstag, den 25. Oktober
1928, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokal Lu=
iſenſtraße
32 zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
(17050
1 Nähmaſchine, 1 Warenſchrank, eine
Ladentheke, 1 Klavier, 1 Fahrrad, ein
Aktenſchrank, verſchiedene Bilder, ein
Vervielfältigungsapparat ſowie Möbel
aller Art, 66 kg Seide auf Spulen,
155 kg Wolle verſchiedener Farben.
Daran anſchließend an Ort u. Stelle:
1 Eßzimmer, 1 Vitrine, ein Klavier,
1 Standuhr, 1 Teetiſch, 2 eiſerne Re=
gale
, 2 Werkbänke, 1 Bohrmaſchine,
1 Vitrine, 1 Präziſionsdrehbank.
Darmſtadt, den 24. Okt. 1928.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.

Verſteigerung.

Donnerstag, den 25. Okt. 1928,
vormittags 10 Uhr und nachmitt,
2 Uhr, verſteigere im gefl. Auftrage in
neinem Verſteigerungslokale

1 Bleichſtraße 1

nachſtehende Möbel meiſtbietend gegen
bare Zahlung:
(17038

hell eich., mod.,
1 ochlafzimmer, mit Marmor, u.

Gnt möbl. Zim. mit
el Licht, nahe d Hoch=
ſchule
, per ſofort geſ.
Angebote unt. O 118
an die Gſchſt. (*27822

Student
ſucht ſchönes möbl.
Zimmer in gut Lage
mit elektr. Licht.
Angebote an Fritz
Weber, Miltenberg
a M. 1V 17029

Alleinſt. ätt. Dame ſ.
2= oder 3 Zim.=
Wohnung
in Darmſtadt, be=
ſklagnahmefrei
oder
im Tauſch geg.3 Zim.=
Wohnung in Würz=
burg
. Ang u. F M.
18184 an Ala Haa=
ſenſtein
& Logler,
Frankfurt a. M. 11.17034

Student ſucht in der
Nähe der Hochſchule
in mbl. Zimmer
mit elektriſchem Licht.
Angeb. uinter O. 154
Geſchäftsſt, (*27221)

Spiegelſchrank, 3tür.,
Büfett, nußb., pol. Schränkchen, Glas=
ſchrank
, weiß, Tiſche, 12 nußb. Rohr=
ſtühle
, Kommode, Trumeau= Gold= u.
Wandſpiegel, Ziertiſche, Säulen, Pol=
ſterſeſſel
und Stühle.
Ferner: Büfett, eich., Friſeurtoilette,
Waſchkommode mit Marm. u. Spiegel,
weiß, Pfeilerſchränke, 1 Plüſchgarnitur,
1 Sofa u. 4 Seſſel, 1 Diwan u. zwei
Seſſel, Schaukelſeſſel, 2 Betten m. Roß=
haarmatratzen
, vollſt. Betten, eiſerne
u. hölzerne Bettſtellen, 1 pol. Damen=
ſchreibtiſch
, 1 einfach. Schreibtiſch, ein
Küchenſchrank, 1 weiße Anrichte, Bücher=
regale
, Regulatoruhr, 1 Eis= und ein
Weinſchrank, Schreibpult, Schülerpult,
Plüſchvorhänge, ſchöne Bilder, Glas=,
Porzellan= Aufſtellſachen, Gas= und
elektr. Beleuchtungskörper ſowie Haus=
und Küchengeräte uſw. ſowie
gute Marke,
Pland, kreuzſaitig.
Außtionat.
Zohannes Krummea, u. Taxator.
Telephon 4133.
Annahme von Verſteigerungen
und Taxgtiengi

eiegand Moöherte Boynang

beſtehend aus 2 Doppelſchlafzimmern,
Wohnzimmer,Küche, Badu. Mädchenzimm.
von Dauermieter geſucht.
Angebote unter O. 153 an die Ge=
ſchäftsſtelle
dieſes Blattes. (17062

ARCHITEKT
ſucht für länger 1 großes oder 2 kleine
Zimmer oder Räume
wenig möbl. od. leer, mögl. ſeparat, zum
Arbeiten und vorübergeh Wohnen. Angeb
unt. O. 117 an die Geſchäftsſt. (*27810

Aus den Amtsverründigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 Herrenfahrräder. 1 gold,
Armbandkettchen. 1 Damenportemonnaie
mit Inhalt. 1 Ruckſack mit 4 Päckchen
Streichhölzer. 1 Autoluftſchlauch. Eine
braune Lederjack. 1 wollener graugrüner
Schal mit grünen Franſen. 2 ſchwarze
Aermel. 1 Paar goldene Ohrringe. Zwei
Schlü ſel. 1 Füllfederhalter. 1 Damen=
handtaſche
. 2 Damenhandſchuhe. 1 Tube
Sardellen. 1 Herrenmütze. 1 Damen=
gürtel
. Autokennzeichen V S 8275.
Zugelaufen: 1 Schäferhund, ſchwarz=gelb.
1 Pinſcher, gelb. 1 Wolfshund, gelb. Ein
deutſcher Schäferhund, Farbe falbe).
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt=
mächungen
verzeichnet waren. Inter=
eſ
enten können die Fundgegen ände wäh=
rnd
den Büroſtunden auf Zimmer 1 be=
ſichtigen

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Mittwoch, den 24. Oktober 1928

Seite 3

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. Oktober.
Darmſtadt im beſten Licht.
Wer geſtern und vorgeſtern über den Paradeplatz ging, war
iberraſcht durch den Eindruck, den unſer wundervoller Muſeums=
ſau
in der Dunkelheit machte. Magiſch erhellt hob ſich die ganze
Faſſade, inſonderheit die Konturen des prachtvollen Baues von
ſem dunklen Abendhimmel ab. Das Landesmuſeum war probe=
veiſe
angeſtrahlt.
So zeigte ſich, zunächſt zur Probe, ein Teil Darmſtadts im
eſten Licht. In den Tagen vom 29. Oktober bis 4. Novem=
ſer
werden mehrere Baulichkeiten, die als Wahrzeichen Darm=
tadts
bekannt ſind, allabendlich angeſtrahlt werden. Das iſt die
echniſche Seite der Veranſtaltungen, die unter dem Stich=
vort
Darmſtadt im beſten Licht vom 29. Oktober bis 4. Novem=
ſer
die heſſiſche Landeshauptſtadt in einem Wettbewerb mit vielen
Städten der Umgebung zeigen wird. Dieſe techniſche Seite wird,
n richtiger Erkenntnis der Bedeutung der Elektrizität und ihrer
Reklamewirkung, durch die Heag ausgeführt werden. Intereſſant
ſt zu ſehen, welch umfangreiche Vorbereitungen und Appara=
uren
notwendig ſind, eine wirkſame Anſtrahlung von Gebäuden
der gar Stadtteilen herzuſtellen. Daneben werden Geſchäfte und
Lokalitäten in Darmſtadts Hauptſtraßen ſich dieſer Lichtpropa=
janda
anſchließen.
Dennoch iſt dieſe techniſche Seite der Veranſtaltungen nicht
die Hauptſache. Nicht nur abends wird in den Tagen der Darm=
tädter
Werbung viel geboten werden, ſondern in erſter Linie
agsüber. Wie ſchon bemerkt, wird das Landestheater eine Reihe
von Vorſtellungen herausbringen zu Zeiten, die den auswär=
tigen
Beſuchern genehm liegen. In der Hauptſache aber werden
die Geſchäfte Darmſtadts zeigen, daß ſie, was Auswahl und
Leiſtungsfähigkeit anbelangt, in keiner Weiſe hinter anderen
Städten zurückſtehen. Um dieſem Beweis Popularität zu geben
und das Decken der Einkäufe an den genannten Tagen beſonders
lukrativ zu geſtalten, wird mit den Einkäufen, wie mehrfach ſchon
mitgeteilt, eine intereſſante Lotterieveranſtaltung ſtattfinden. Koſt=
bare
Gewinne winken den Käufern, die zu dieſer Lotterie die Loſe
völlig umſonſt erhalten. Das iſt eine Art Rabattgabe, die für die
Käufer von beſonderem Intereſſe iſt, weil ihnen, wie geſagt, das
Glück in ſehr erheblichem Maße die Hand reicht. Auch unſere
Gaſtſtätten, deren Qualität und Leiſtungsfähigkeit, weithin be=
kannt
ſind, werden vom 29. Oktober bis 4. November Beſonderes
bieten. Nähere Mitteilungen darüber folgen noch. Konzerte an
öffentlichen Plätzen und ſonſtige Darbietungen ſollen den Aufent=
halt
in Darmſtadt ſo angenehm und vielſeitig wie möglich geſtal=
ten
. Man beachte die weiteren Veröffentlichungen in den nächſten
Tagen.
Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch findet im Großen
Haus eine Vorſtellung von Bizets großer Oper Carmen unter
muſikaliſcher Leitung von Kapellmeiſter Bamberger ſtatt. Die Titel=
rolle
wird infolge Erkrankung von Fräulein Landwehr von Frau
Käte Schwarz aus Berlin als Gaſt dargeſtellt. Den Don Joſé ſingt
Herr Grahl, den Escamillo Herr Biſchoff, die Micgela Frau Harre.
Die der Miete G (Darmſtädter Volksbühne) zugeteilte Vorſtellung
beginnt um 19 Uhr 30 Min. Heute Mittwoch geht im Kleinen Haus
Dame Kobold von Calderon=Hofmannsthal in Szene. Beginn
der Vorſtellung, die ausnahmsweiſe der Zuſatzmiete IV
zugeteilt iſt, 20 Uhr.
Morgen Donnerstag findet eine Wiederholung von Flotows komi=
ſcher
Oper Fatme in der Beſetzung der Erſtaufführung ſtatt. Dieſe
Verſtellung, die ausnahmsweiſe der Zuſatzmiete II zu=
geteilt
iſt, beginnt um 19 Uhr.
Die erſte Wiederholung des geſtern hier erſtaufgeführten Schau=
ſpieles
Toboggan von Gerhard Menzel in der Inſzenierung
Günther Haenels und Wilhelm Reinkings findet Samstag, 26. Oktober,
als Vorſtellung der Hauptmiete E um 20 Uhr ſtatt.
Die nächſte Wiederholung der beiden Singſpiele von Franz Schu=
Eert, deren Erſtaufführung in der Inſzenierung Arthur M. Rabenalts
und unter muſikaliſcher Leitung von Kapellmeiſter Rudolf ſtattgefunden
hat, kann infolge eines kurzen Urlaubs von Frau von Stoſch erſt am
Dienstag, den 30. Oktober, als Vorſtellung der Zuſatzmiete I in der
Beſetzung der Erſtaufführung ſtattfinden.
Das erſte Sinfoniekonzert des Landestheaterorcheſters
findet unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr Böhm Montag,
den 29. Oktober, ſtatt. Die Soliſtin des Abends iſt die Pianiſtin
Jeanne Jaſpare, die Saint Saens Klavierkonzert C=Moll zum Vor=
trag
bringt. Außerdem gelangt Mozarts Sinfonie in Es=Dur und
Reſpighis Roſſiniana=Suite zur Aufführung. Der Vorverkauf für dies
Konzert beginnt Freitag, den 26. Oktober.
Drumm=Quartett. Wie bereits in der vergangenen Spielzeit
angekündigt wurde, wird das Drumm=Quartett in dieſem
Winter das Andenken Schuberts in einem Zyklus von ſechs Kam=
mermuſikabenden
feiern. Zur Aufführung gelangen ſämtliche Kammer=
muſikwerke
des Meiſters. Der erſte Abend iſt auf Montag, den
5. November, im Kleinen Haus des Landestheaters angeſetzt. Es
bringt die Streichquartette Es=Dur, D=Dur und A=Moll. Da zu er=
warten
iſt, daß dieſen Abenden großes Intereſſe entgegengebracht
wird, iſt es ratſam, von den günſtigen Mietbedingungen für die ſechs
Abende Gebrauch zu machen. Alles Nähere wird im Laufe der nächſten
Tage bekanntgegeben.
Vorträge des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereini=
gung
Darmſtadt im Winterhalbjahr 1928/29. Die Reihe unſerer Vor=
träge
im bevorſtehenden Winterhalbjahr beginnt am Mittwoch, den
31. Oktober, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal bei Chriſt (Grafenſtraße).
Näheres über dieſen hochintereſſanten Lichtbildervortrag iſt aus den
Anzeigen des morgigen Tages zu entnehmen. Wir bitten, ſich den
genannten Tag für unſere Verſammlung freihalten zu wollen. Die
Vorträge unſeres Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung
erfreuen ſich ſo großer Beliebtheit unter den Mitgliedern und darüber
hinaus in den Kreiſen weiterer Freunde des Handwerks, daß wir
kaum noch beſonders darauf hinzuweiſen brauchen. Der Vortrags=
ausſchuß
hat auch in dieſem Jahre wieder eine Reihe von Vorträgen
feſtgelegt, die in ihrer Art zugleich belehrend und unterhaltend ſind
und die ſich, wie auch im vergangenen Jahre, zweifellos wiederum
größten Zuſpruchs erfreuen werden.
Hohes Alter. In voller Rüſtigkeit begeht am 26. Oktober Frl.
Eliſe Volz, Herrngartenſtraße 5, ihren 70. Geburtstag.
Eine achtzigjährige Radlerin. Geſtern feierte Frau Eliſe
Schmidt Wwe., Roßdörfer Straße 67, in bewundernswerter kör=
verlicher
und geiſtiger Friſche ihren 80. Geburtstag. Die alte Dame
unternimmt noch regelmäßig Spaziergänge in die nähere und weitere
Umgebung und, was wohl zu einer Seltenheit gehören dürfte, ſie fährt
trotz ihres hohen Alters täglich Rad, ſolange es die Witterung einiger=
maßen
erlaubt.
Für die Kyritz=Schule regte Frau Stadtv. Nick in der letzten
Stadtverordnetenſitzung die Verwendung von ſtaubbindendem Oel (nicht
Beſchaffung eines Staubſaugerapparates) an.

Staatsrat Dr. von Weber *
Am 21. b. M. iſt der ſeit einigem Jahren im Nuheſtand lebende
Staatsrat Dr. jur. Ernſt von Weber einem Herzleiden erlegem. Mit
ihm iſt ein vortrefflicher Menſch von wahrhaft vornehmer Geſinnung
und großer Herzensgüte dahingeſchieden. Herr von Weber war am
18. Juli 1865 zu Offenbach geboven als Sohn des Rechtsanwalts und
ſpäteren langjährigen Präſidenten der Zweitem Kammer der heſſiſchen
Landſtände Geh. Juſtizuat Dr. Hermann Weber. Er beſuchte die dama=
lige
Realſchule zu Offenbach und das Gymnaſium zu Büdingen,
ſtudierte dann an den Hochſchulem Tübingen, Leipzig und Gießen die
Rechtswiſſenſchaft, beſtand im Frühjahr 1888 die juriſtiſche Fakultäts=
prüfung
mit der Note ſehr gut und im Frühjahr 1892 die Staats=
prüfung
im Juſtiz= und Verwaltungsfach mit der Note gut als
Zweiter unter ſämtlichen Kandidaten. Zum Regierungsaſſeſſor ernannt
trat er in den Dienſt der heſſiſchen inneren Verwaltung ein und wurde
nach Verwendung an den Kreisämtern Offenbach, Friedberg und Worms
am 16. September 1896 als Miniſterialſekretär bei dem Großh. Mini=
ſterium
des Innern angeſtellt. Am 7. September 1898 wurde er in glei=
cher
Eigenſchaft in das Statsminiſterium übernommen und mit Wir=
kung
vom 16. Oktober 1902 unter Beförderung zum ſtändigen Hilfs=
arbeiter
in das Miniſterium des Innern zurückhverſetzt. Nach Verleihung
des laufenden Ranges eines Kreisrates am 18. Oktober 1905 wurde er
am 10. März 1906 zum Vortragenden Rat im Miniſterium des Innern
(Oberregierungsvat und vom 25. November 1911 ab. Geheimer Ober=
regierungsrat
) und zum 1. April 1912 zum Miniſterialrat im Mini=
ſterium
des Innern befördert und als ſolcher am 7. Juli 1917 zum
Staatsrat ernannt. Am 1. Mai 1919 wurde er auf ſein Nachſuchen
wegen ſeiner durch ein Herzleiden, das nun zu ſeinem Tode geführt
hat, geſchwächten Geſundheit unter Anerkennung ſeiner dem Staate ge=
leiſteten
Dienſte in den Ruheſtand verſetzt. Seim Ausſcheidem aus dem
Dienſt iſt damals von vielen Seitew ſehr bedauert worden, denn Herr
von Weber hat an der Stelle, an die er jeweils geſtellt war, ſtets Vor=
zügliches
geleiſtet. Es konnten ihm deshalb auch beſonders wichtige
Aemter anvertraut werden. So wurde er bereits im Jahre 1907 zum
Mitglied des oberſten beſſiſchen Verwaltungsgerichts ernannt, welches
Amt er bis zu ſeiner Beförderung zum Miniſterialrat bekleidete, und
am 4. Januar 1911 wurde er, noch als Oberregierungsrat, zum ſtellver=
tretenden
Bevollmächtigten Heſſens zum Bundesrat beſtellt und mit
Aushilfeleiſtung bei der heſſiſchen Geſandtſchaft in Berlin beauftragt.
In dieſer Eigenſchaft war er längere Zeit in Berlin tätig und hat
wiederholt in den Jahren 1911 bis 1918 den beurlaubten Geſandten ver=
treten
. Später wurde ihm das wichtige und verantwortliche Referat
für die heſſiſchen Hochſchulen anvertraut, welches Referat er mehrere
Jahre lang bis zu ſeinem Abgang in ausgezeichneter Weiſe verwaltete.
Neben ſeinem Amte hat Dr. von Weber, ſeiner Neigung entſprechend,
in gemeinmützigen Beſtrebungen mitgearbeitet. Beſonders dem Roten
Kreuz hatte er ſein Intereſſe zugewandt und ihm ſeit vielem Jahren
einen großen Teil ſeiner freien Zeit gewidmet. Seit 1897 war er Mit=
glied
des Vorſtandes des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz
und hat jahrelang das Ehrenamt des Schriftführers bekleidet. Bei den
Verhandlungen, die die Neuordnung der gegenſeitigen Beziehungen der
Deutſchen Landesvereine vom Roten Kreuz zum Ziele hatten, hat er
als Vertreter des Heſſiſchen Landesvereins mitgewirkt und als ſolcher
an der Bildung des Deutſchen Roten Kreuzes im Jahre 1922 teil=
genommen
, wurde dann auch als einer der Vertreter des Heſſiſchen
Noten Kreuzes im den Hauptvorſtand und 1926 auch in den Verwal=
tungs
=Ausſchuß des Deutſchen Roten Kreuzes berufen. Als ſolcher hat
er, ungeachtet der körperlichen Beſchwerden, die ihn ſein zunehmendes
Leiden verurſachte, regelmäßig an den Sitzungen in Berlin teilgenom=
men
. Auf der Rückreiſe von einer ſolchem Reiſe am letzten Samstag
hat ſein Leiden eine bedrohliche Wendung genommen und wenige
Stunden nach ſeiner Heimkehr zum Tode geführt.
Sein Hinſcheiden hat wohl bei allen, die den Verſtorbenen kannten,
aufrichtige Trauer hervorgerufen. Staatsrat Dr. von Weber war kein
Mann, der ſich in der Oeffentlichkeit vorzudrängen liebte. Der Grund=
zug
ſeines Weſſens war eine große Herzensgüte, die ihm raſch die Shm=
pathie
aller gewann, mit denen er im Lebem in nähere Beziehung trat.
Dieſe Herzensgüte in Verbindung mit anderen vortrefflichem Eigen=
ſchaften
des Geiſtes, des Charakters und der Geſinnung ergeben das
Bild eines wahrhaft edlen Menſchen. So wird er im Gedächtnis ſeiner
Freunde weiterleben.

AHypotheken
auf hieslgen Haus- und Grundbesitz zu günstigen Bedingungen
Städt. Sparkasse Darmstadt
St 16886
Ueber Neuere Kraftſtoffe ſprach geſtern vor einem ſehr großen
Kreis intereſſierter Zuhörer auf Veranlaſſung des Heſſiſchen Automobil=
Clubs E. V. der auf dieſem Gebiet ſehr erfahrene Fachmann Herr
Wa Oſtwald. Im Namen des Heſſiſchen Automobil=Clubs begrüßte
der ſtellvertretende Vorſitzende Herr Kahlert die Verſammlung und
erteilte ſodann dem Herrn Referenten das Wort. Ausgehend von der
Aktualität der Frage zweckmäßiger Brennſtoffbenutzung fahren doch
in Deutſchland eine Million Seelen Kraftfahrzeuge, alſo auf 68 Seelen
kommt ein Kraftfahrzeug (Auto oder Motorrad) und werden 300 Mil=
lionen
Mark jährlich für Kraftſtoffe ausgegeben kam der Referent
zunächſt auf die Herſtellung der Kraftſtoffe zu ſprechen. Auch bei uns
in Deutſchland wird bereits hervorragender Brennſtoff hergeſtellt, und
dieſe Herſtellung wird noch ausgedehnt. Redner erläuterte in ſeinem
ſehr eingehenden Vortrag, der durch anſchauliche Lichtbilder und ſeine
ſehr intereſſanten Verſuche allgemein leicht verſtändlich war, die Zu=
ſammenſetzung
und Auswirkung der für einen Motor vorteilhafteſten
Kraftſtoffe. Er wies dabei brauchbare Wege, wie die höchſtmögliche
Leiſtung eines Motors zu erzielen iſt. An Hand ſeiner Verſuche be=
wies
er auch die unbedingten Nachteile nicht einwandfreier Kraftſtoffe.
Seine Ausführungen feſſelten dank der umfaſſenden Kenntnis auf dem
Gebiete der Brennſtoffrage die zahlreichen Zuhörer annähernd, zwei
Stunden. An den Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache, bei der
der Redner Gelegenheit nahm, durch ausführliche Auskunft alle an ihn
geſtellten Fragen zu beantworten. Dem lebhaften Dank der Verſamm=
lung
für die lehrreichen Ausführungen gab Herr Kahlert beredten
Ausdruck.
Unfälle. In einem hieſigen Betrieb verletzte ſich ein Zimmer=
mann
, indem ihm das Stemmeiſen die linke Unterarmarterie auf=
ſchnitt
. Ein anderer Arbeiter erhielt beim Verſchrotten von Eiſen
durch die Maſchine einen Finger abgeklemmt. Beide Verletzte wur=
den
durch die Sanitätswache in das Städtiſche Krankenhaus über=
geführt
.

Für die
Gesundheit!

Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45

Ein Feſiſpiel bei der Turngemeinde 1846
Darmſtadt
am 4. November 1928.
Gar viele erinnern ſich noch gern der ſchönen Stunden, die ihnen
die Turngemeinde Darmſtadt im Anſchluß an das Mün=
chener
Turnfeſt durch das Weiheſpiel Friſch auf, mein Volk! be=
reitete
. Sechsmal mußte dieſes Feſtſpiel damals aufgeführt werden!
In dieſem Jahre nun, in einer Zeit, in der ſich immer mehr die
Erkenntnis Bahn bricht, daß neben dem Geiſt der Körper nicht ver=
nachläſſigt
werden darf, daß die körperliche Ausbildung auch ein Weg
zur geiſtig=ſittlichen Erziehung iſt, ſoll bei der Turngemeinde 1846
wieder ein Feſtſpiel im Mittelpunkt der Werbeveranſtaltung
am 4, November im Landestheater zu Darmſtadt ſtehen. Dieſes Spiel
iſt unmittelbar aus der Turngemeinde ſelbſt hervorgegangen und
nennt ſich Ein Spiel aus dem Leben der Völkex‟. Es
will Sinn und Zweck der Leibesübungen, die unerläßliche Notwendig=
keit
richtig betriebener Leibesübungen zeigen. Weil ja Seele und Leib
den Menſchen bilden, muß der Menſch auch beide ausbilden. Alle
müſſen ganze und freie Menſchen werden, alle müſſen zur Einheit und
zum Volksganzen ſtreben. Freiheit und Einheit, Perſönlichkeit und
Volksgemeinſchaft müſſen die Ziele ſein. Dazu helfen richtig betrie=
bene
Leibesübungen. Dann iſt Einzelmenſch und Volk den ſchweren
Aufgaben des Lebens gewachſen.
Wie anders iſt es, wenn zu Zeiten das allgemein verpflichtende
Bewußtſein, daß Seele und Leib in gleicher Weiſe auszubilden ſind,
ſchwand, wenn Ueppigkeit, Schlemmerei, lüſterne Schaugier und blut=
rünſtige
Senſationsluſt den Menſchen von ſeinem natürlichen Ziele
abdrängen? Dann ſteht es mit dem Einzelnen und mit dem Volke
ſchlecht. So will uns Ein Spiel aus dem Leben der Völker einen
Blick in das Leben der Völker tun laſſen.
Die Feſtfolge iſt außerordentlich abwechſlungsreich. Wir ſehen
Griechen, Römer, Aſiaten, Germanen und Deutſche zu den verſchie=
denſten
Zeiten. Wir ſehen Leibesübungen in bunter Fülle. Alle Ab=
teilungen
wirken mit. Geſang, Vortrag, verkörpernde Darſtellung
und Muſik, ſie alle ſollen zuſammenwirken, um die Veranſtaltung zu
einem Genuß zu machen. Die Preiſe, anſteigend von 0,502,00 Mk.,
ſind ſo geſtellt, daß ſich jedermann den Beſuch der Veranſtaltung
leiſten kann. Es empfiehlt ſich, nicht zu zögern, denn die Nachfrage
und Kartenbeſtellung hat außerordentlich ſtark eingeſetzt. (Siehe auch
die Anzeige im Anzeigenteil.)
Das 14. Deutſche Turnfeſt im Film in Darmſtadt. Die Deutſche
Turnerſchaft hat das Kölner Turnfeſt im Film feſtgehalten, um auch
den Anhängern und Freunden der Deutſchen Turnſache einen Ein=
blick
zu geben von den gewaltigen Ausmaßen des Kölner Turnerfeſtes.
Daß dieſer glückliche Gedanke dankbare Aufnahme gefunden hat, zeigt
die ſtarke Nachfrage nach dem Turnfeſt=Film. Bis heute ſteht feſt, daß
alle 8 Kopien dieſes großen Turnerfilms bis zum 25. November 1928
feſt beſtellt ſind. In Darmſtadt wird dieſer großartige Film, der eine
Fülle von Schönheiten des Kölner Feſtes wiedergibt, im Turnhauſe
der Turngeſellſchaft 1875 im Monat November laufen.
Schon heute laden wir Mitglieder und Freunde der Deutſchen Tur=
nerſchaft
freundlichſt ein.
Volkshochſchule. Der Franzöſiſche Kurſus Nr. 9
unſeres Arbeitsplanes kann wegen dienſtlicher Verhinderung des Herrn
Studienrat Henk erſt am Freitag, den 2. November, be=
ginnen
. Auch der Beginn des Kurſus Nr. 49: Automobil=
weſen
(Dipl.=Ing. Ganz) muß aus den gleichen Gründen auf Don=
nerstag
, den 1. Nov., verlegt werden. Der Kurſus des
Herrn Dr. med. Stern beginnt am Donnerstag, den 25. Oktober,
im Realgymnaſium (Kirchſtraße).
Vortragsgemeinſchaft techn, wiſſenſchaftlicher Vereine. Auf Ver=
anlaſſung
der Heſſ. Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft hält am Mittwoch,
den 24. Oktober, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18,
Herr Dipl.=Ing. H. Oelſchlägel, Frankfurt a. M., einen Vortrag über
Moderne Schaufenſterbeleuchtungen mit Lichtbilderdemonſtrationen
und Vorführung eines Muſterſchaufenſters. Die Mitglieder der an
die Vortragsgemeinſchaft angeſchloſſenen Vereine (Mittelrh. A. u. J.
Verein, Heſſ. El. Geſ., V. d. Dipl.=Ing. V. d. J.) werden aufgefordert,
zu dem lehrreichen und zeitgemäßen Vortrag zahlreich zu erſcheinen.
Hausfrauenbund. Als Auftakt zu der von der Heag im Rahmen
der Veranſtaltung Darmſtadt im beſten Licht vorgeſehenen Schau=
fenſterbeleuchtungsprämiierung
findet heute, Mittwoch, abends 8 Uhr,
im Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18, ein Vortrag des Herrn Dipl.=Ing.
Hugo Oehlſchlägel, Frankfurt, über Moderne Schaufenſterbeleuchtung
mit Lichtbilderdemonſtrationen und Vorführung eines Muſterſchau=
fenſters
ſtatt. Wir bitten unſere Mitglieder um recht zahlreiches
Erſcheinen.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des Deutſchen Seevereins
hatte am 16. 1s. Mts., abends 8 Uhr, im Reſtaurant Sitte, ihre
diesjährige Hauptverſammlung. Der 1. Vorſitzende, Herr Buchhändler
Roeder, begrüßte die erſchienenen Mitglieder und gab einen zu=
ſammenfaſſenden
Bericht über das verfloſſene Geſchäftsjahr, ſowie über
die Lage des Deutſchen Seevereins im Allgemeinen und die der Orts=
gruppe
Darmſtadt im beſonderen. An den geſchäftlichen Teil ſchloß ſich
eine lebhafte Ausſprache der anweſenden Herren über Fragen, die
z. Zt. den Einzelnen und die Allgemeinheit der Mitglieder berühren.
Den Abſchluß des Abends bildete ein intereſſanter Vortrag über die
Niederwerfung des Eingeborenen=Aufſtandes auf der Südſeeinſel
Ponape 1910/11 durch die Landungskorps der kleinen Kreuzer
Emden und Nürnberg vom oſtaſiatiſchen Kreuzergeſchwader und den
beiden in der Südſee ſtationierten Schiffe Cormoran und Planet.
Dem Vortragenden Herrn Zürtz, der zur damaligen Beſatzung S.M. S.
Cormoran gehörte, wurde lebhafter Dank zu Teil. Es iſt zu hoffen,
daß für die Folge die geplanten ähnlichen Abende ſich noch lebhaf=
teren
Beſuchs erfreuen werden und daß ſie den Auftakt bilden zu
einer immer reger werdenden Tätigkeit innerhalb des Deutſchen See=
vereins
, Ortsgruppe Darmſtadt, mit dem Ziele, die alten Mitglieder
einander näher zu bringen, neue Mitglieder und Freunde zu werben
und ſo den Beſtrebungen des Vereins zum Erfolg zu verhelfen:
Seefahrt iſt not!
v. Vertretung des Heſſiſchen Fiskus als Drittſchulöner im Zwangs=
vollſtreckungsverfahren
. Bei der Zwangsvollſtreckung in die Bezüge
von Beamten, Angeſtellten, Ruhegehaltsempfänger oder Hinterbliebenen,
die aus ſtaatlichen Mitteln zu zahlen ſind, wird der genannnte Fis=
kus
als Drittſchuldner ausſchließlich durch diejenige Kaſſe
vertreten, der die Auszahlung der Bezüge obliegt.
Schaufenſterbeleuchtung. Die Vereinigung des Einzelhandels
von Darmſtadt und Umgebung e. V., macht ihre Mitglieder darauf
aufmerkſam, daß am Mittwoch, den 24. Oktober, abends 8 Uhr im
Fürſtenſaal, Grafenſtraße 18, ein Vortrag des Herrn Dipl.=Ing. Hugo
Oehlſchlägel, Frankfurt a. M., über Moderne Schaufenſterbe=
leuchtung
mit Lichtdemonſtrationen und Vorführung eines Muſter=
ſchaufenſters
ſtattfindet, deſſen Beſuch angelegentlichſt empfohlen wird.
Vorträge über kirchliche Kunſt. Der nächſte Vortrag von Prof.
Haupt über kirchliche Kunſt, findet am 25. ds. Mts., abends 8 Uhr,
im Gewerbemuſeum ſtatt. Der Vortragende wird über die Altar=
geräte
ſprechen und dabei den Zuſammenhang kirchlicher Arbeit mit
den Aufgaben heutiger Werkkunſt behandeln. Der Eintritt iſt frei.
Der Wanderklub Falke 1916 Darmſtadt, hat ſeine diesjährige
Herbſt=Fuchsjagd auf Sonntag, den 28. ds. Mts., angeſetzt. Mit eine
der ſchönſten Wanderungen des Jahresprogramms findet dieſe ſtets
großen Anklang. Das große Rätſelraten nach dem Ziel hat bereits
eingeſetzt. Doch die Füchſe halten dicht! Wie man hört, ſoll Mittags=
raſt
in einem Gaſthaus Zur Sonne ſein. Treffpunkt Sonntag
früh 7.45 Uhr am Böllenfalltor. Fahrt mit Autobus bis Nieder=
Ramſtadt.

DMrWiesrWWrDLSTTe
Volkstumliche Vorstellungen im L-andestheater Freilose bein Einkauf
von je S R/W.- Derklauptgewinn ein Auto - Anstrahlung offentlicher
Gebäude durch die Heag- Flutlicht. SchaufensterBeleuchtungswett-
bewerb
. Sonderveranstaltungen aler Art auch in den Uaststätten
29.OKT. 4.NO/ 1928.

[ ][  ][ ]

Seite 6

*Amtsgericht I.

p. 1. Der Beſitzer eines Laſtkraftwagens, der in Lichtenberg Kir=
ſchen
gehot hatte, fuhr am 21. Juli d. Js., abends, durch die ziemlich
enge Große Kaplaneigaſſe; hier ſoll das Seitenteil des Planwagens
eine Paſſantin erfaßt und deren Körperverletzung verurſacht haben,
Der Lenker des Autos will wiederholt Warnungsſignale gegeben
haben; er erklärt, die Straße ſei an der Unfallſtelle 2,40 Meter breit.
Die Beweisaufnahme ergibt, daß die Verletzte auf dem engen
Trottoir ſtand und vom Seitenteil des Autos an der Bruſt erfaßt
wurde. Sie ſtand mit dem Rücken gegen ein Haus und mit der Bruſt
nach der Fahrbahn; Bruſt und Rücken wurden verletzt, ſo daß die
Frau zu Boden ſtürzte. Zwei Wochen war die Kranke bettlägerig;
ihre Arbeitsſtelle hat ſie auf den Fall hin verloren. § 16 der Kraft=
fahrzeugverordnung
verpflichtet den Halter des Wagens, dieſen in ord=
nungsmäßigem
Zuſtand zu erhalten, ſo daß die Wegebenutzer nicht
gefährdet werden. Die Nebenklägerin macht Bußanſprüche in Höhe
von etwa 300 Mk. geltend. Das Urteil erkennt auf 30 Mk. Geld=
ſtrafe
und verweiſt die Schadenerſatzanſprüche auf den Zivilrechts=
weg
.
2. Zwei junge Leute verließen ſpät in der Nacht vom 30./31. Jan.
in Begleitung zweier Damen eine Wirtſchaft am Mathildenplatz, wo
ihnen Studenten entgegenkamen. Hier kam es zum Handgemenge.
Die drei Leute ſtehen unter der Anklage, die Studenten mißhandelt
zu haben. Zwei der Studenten, die mit Stöcken geſchlagen waren,
begaben ſich blutend ins nahe Stadtkrankenhaus. Die Angeklagten
ſtellten die Sache ſo dar, als ob ſie von den Studenten umzingelt
worden wären. Als es zum Streit kam, flüchteten die beiden Damen
in die Zeughausſtraße. Ein Zeuge, der ſich am Streit nicht beteiligt
hat, bekundet, die Studenten ſeien in einer Kette auf ſie zugekommen,
ſo daß er vom Trottoir auf die Fahrbahn hätte treten müſſen, was
wiederum die Studenten beſtreiten. Der Amtsanwalt beantragt Geld=
ſtrafen
von 25, 20 und 10 Mark. Das Urteil erkennt gegen einen der
Angeklagten, der als Veranlaſſer des Streites bezeichnet wird, ohne
Zubilligung mildernder Umſtände, auf drei Monate Gefäng=
nis
, die beiden anderen, die ihm nur zu Hilfe kamen, kommen mit
Geldſtrafen von je 50 Mark davon.
3. In einem im Zentrum der Stadt gelegenen Kaffee wurde am
1. Februar 1928 Poker geſpielt. Einige der Mitſpielenden haben des=
halb
Strafbefehle erhalten. Einer der Angeklagten, der auch einen Straf=
befehl
erhalten hat, hat Einſpruch erhoben; er habe ſich ſeit geraumer
Zeit nicht mehr am Glücksſpiel beteiligt. Am 1. Februar 1928 wurden
Spieler von der Polizei abgefaßt. Der Angeklagte wird freige=
ſprochen
.

v.* Schwurgericht. Geſtern ſollte gegen den in Beringen ( Luxem=
burg
) geborenen Kaufmann Remy Oliva Peter Kauffmann, in
Offenbach wohnhaft, wegen Meineides verhandelt werden. Zu Beginn
der Sitzung wurde mitgeteilt, daß der gewählte Verteidiger die Ver=
tretung
niedergelegt habe. Der Angeklagte erklärte dazu, daß er nicht
damit einverſtanden ſei, daß der gewählte Verteidiger nun als Pflicht=
verteidiger
auftrete. Unter dieſen Umſtänden vertagte der Vorſitzende
die Verhandlung auf Freitag, den 2. November, vormittags 9.15 Uhr.
Dem Angeklagten wird nun ein Offizialverteidiger beigeordnet werden.
Manfardeneinbrüche. In der Nacht vom 21. auf 22. Oktober
wurden in einem Hauſe in der Rheinſtraße mehrere verſchloſſene Man=
ſardenzimmer
mittels Nachſchlüſſels von unbekanntem Täter geöffnet
und daraus ein Rohrplattenkoffer, ein brauner Lederkoffer, 8 wollene
Decken mit roten Streifen, ein Paar ſchwarze Herrenſchnürſchuhe, ein
kleiner viereckiger Wecker mit römiſchen Ziffern, eine Doſe mit Raſier=
ſeife
, eine Taſchenlampe und 10 Cervelatwürſte geſtohlen.
Diebſtähle im Städtiſchen Holzhof in der Pallaswieſenſtraße.
In letzter Zeit wurden vom Städtiſchen Holzplatz in der Pallaswieſen=
ſtraße
mehrfach Briketts geſtohlen. Am 10. Oktober, vormittags um
7 Uhr, wurde in der Nähe der Umfaſſungsmauer eine größere Blut=
lache
feſtgeſtellt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß der das Grundſtück
bewachende ſcharfe Hund den Täter geſtellt und gebiſſen hat. Angaben,
die zur Feſtſtellung des Täters führen können, werden bei der Krimi=
nalpolizei
(Zimmer 26) entgegengenommen.
Feſtnahmen. Ein 23 Jahre altes Dienſtmädchen aus Mümling=
Grumbach, das in Darmſtadt fortgeſetzt Betrügereien ſowie Diebſtähle
beging und ſich dann wieder verborgen hielt, wurde feſtgenommen und
dem Amtsgericht zugeführt.

Mittwoch den 24 Oktober 1928
Lokale Veranſialtungen.
Die hierunter erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
i keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
Baſtlerbund der Sendung: 20.15 Uhr Zuſammenkunft
im Deutſchen Haus (Alexanderſtraße 18): Vortrag des Herrn Dr.
Schulz über die Schaltung des in Ausſicht genommenen Vereinsgeräts.
Zahlreiches Erſcheinen dringend erwünſcht.
Die Vereinigung ehem. 97er Darmſtadt bittet
alle ihre Kameraden, der Einladung der hieſigen Vereinigung ehem.
Jäger zu Pferde 3 zu deren Herbſtfeſt mit Wiederſehensfeier am
Sonntag, den 28. Oktober, nachmittags 16 Uhr, im Bürgerhof ( Eliſa=
bethenſtraße
) geſchloſſen Folge zu leiſten. Eintritt pro Perſon 50 Pf.
Verein ehem. Jäger z. Pferd Nr. 3, Darmſtadt.
Wir machen auf das am 28. Oktober im Bürgerhof (Eliſabethenſtraße
Nr. 2) ſtattfindende Herbſtfeſt, verbunden mit Wiederſehensfeier, auf=
merkſam
. (Näheres durch Anzeige.)
Schloß=Kaffee. Hierdurch ſei beſonders auf die Konzert=
Veranſtaltungen dieſer Woche hingewieſen, die unter der Leitung von
Kapellmeiſter Curt Fiſcher größte Abwechſlung in ihrem Programm
bringen. (Siehe Anzeige.)
Im Perkeo. Mittwoch Familientanzkränzchen mit Preis=
verteilung
an die drei beſten Tänzerpaare. (Siehe Inſerat.)

Aus den Parteien.

Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend um 8 Uhr findet eine Mitgliederverſammlung ſtatt, und
zwar im Reſtaurant Gutenberg, Ecke Grafen= und Wieſenſtraße. Um
zahlreiche Beteiligung wird gebeten.

Briefkaſien.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
H. L. 1. Die Anſchrift lautet: Reichsverſicherungsanſtalt für
Angeſtellte in Berlin; 2. Bei der Induſtrie= und Handelskammer in
Darmſtadt.
Gutsübergabe‟. Darüber beſtimmt Art. 61 des heſſiſchen Aus=
führungsgeſetzes
zum BGB., wie folgt: Iſt ein Leibgeding für Ehe=
gatten
vereinbart, ſo kann, wenn der eine Ehegatte ſtirbt, der an: re
Ehegatte das volle Leibgeding mit Ausnahme der Leiſtungen verlan=
gen
, die ausſchließlich für den beſonderen Bedarf des verſtorbenen
Ehegatten beſtimmt waren. In anderen Fällen eines für mehrere
Berechtigten vereinbarten Leibgedings wird der Verpflichtete durch den
Tod eines der Berechtigten zu dem Kopfteile des Verſtorbenen von
ſeiner Verpflichtung frei, ſoweit die geſchuldeten Leiſtungen zum Zwecke
des Gebrauchs oder Verbrauchs eine Teilung zulaſſen, ohne daß das
Recht der überlebenden Berechtigten dadurch beeinträchtigt wird. Auch
für den Nießbrauch an einem Grundſtücksteil wird zu gelten haben,
daß mangels beſonderer Vereinbarungen das Nießbrauchsrecht unge=
ſchmälert
beſtehen bleibt, ka es nach 8 1061 BGB. erſt mit dem Tode
der berechtigten Perſonen erliſcht.
Klavierſpielen. Ja.
K. S. Der Hausbeſitzer.

Tageskalender für Mittwoch, den 24. Oktober 1928.
Landestheater Großes Haus, abends 19½ Uhr, Ende nach 2234
Uhr, G 2: Carmen Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, Ende gegen
22 Uhr, Zuſatzmiete V (4): Dame Kobold. Orpheum, abends
20,15 Uhr: Kuni laßt aus Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rheingold. Hotel Schmitz, Reichshof, Reſtaurant Bender, Weinhaus
Maxim, Kaffee Haſſia, Sportplatzkaffee, Rheingauer Weinſtube.
Kinovorſtellungen: Helig, Palaſtlichtſpiele, Reſidenztheater,

Aus Heſſen.
Starkenburg.
E. Wixhauſen, B. Okt. Wahl eines Beigeorbneten. Für
die am nächſſten Sonntag hier ſtattfindende Beigeordnetenwahl wurde
der ſeitherige Beigeordnete Heinrich Bauer von der Bürgerlichen Wahl=
vereinigung
in Vorſchlag gebracht. Seitens der Sozialdemokratiſchen
Partei ſtellte man Gemeinderat Ludwig Pohl und ſeitens der Kommu=
niſtiſchem
Partei Ludwig Petry auf. Geflügelausſtellung.
Im nächſten Monat iſt hier im Gaſthaus Zur Traube (Phil. Bitter)
die 1. Bezirksgeflügelausſtellung des Bezirks I geplant. Schon jetzt iſt
man in Geflügelzüchterkreiſen darauf geſpannt, was dieſe Ausſtellung
bringen werde, zumal den eingegamgenem Meldungen nach ſie eine
äußerſt reichhaltige und vielſeitige Ausſtellung zu werden verſpricht.
J. Griesheim, 23. Okt. Am Donnerstag, den 25. Oktober d. J.,
findet die offizielle Einweihung der Fvankfurter Großmarkthalle ſtatt.
10½ Uhr Eröffnungsfeier in der Großmarkthalle; 11¾4 Uhr Rundgang
durch die Halle; 12½ Uhr Filmvorführung: Die Halle im Bau. Nach
einem Mauktimbiß um 1 Uhr wird den Teilnehmern von den Brücken
der Halle aus Gelegenheit zur Beſichtigung der Marktbeſchickung ge=
geben
. Am Nachmittag findet von 5 bis 8½ Uhr eine Gemüüſe= und
Obſüſchau ſtatt. Die hieſigen Marktwereine werden ſich an der Ein=
weihungsſeier
ebenfalls beteiligen ud bei dem Umzug um die Halle
mit einem mit allem Gemüſeartem ausgeſtatteten Prumkwagem vertreten
ſein. In der vorletzten Nacht wurde der gußeiſerne Wegweiſer an
der Groß=Gerauer Straße am Eingange der Hintergaſſe vom einem
auswärtigen Autofahrer umgefahren. Ein Glück für den Autofahrer
war, daß er in einem ſehr gemäßigten Tempo fuhr, hätte er ein ſchärfe=
res
Tempo gehabt, ſo wäre das Auto an der Gartenmanuer des Herrn
Metzgermeiſter Fink zerſchellt und er ſelbſt jedenfalls nicht mit heiler
Haut davongekommen. So kam er mit dem Schrechen davon und konnte
mit ſeinem nur leicht beſchädigten Auto weiterfahren. Da ſeine Perſo=
naliem
feſtgeſtellt werdem konnten, kann er für den entſtandenem Schaden
haftbar gemaeht werden.
Aa. Eberſtadt, 23. Okt. Zur Geburtstagsfeier der 50 Jäh=
rigen
, die am Samstag abend abgehalten wurde, iſt nachzutragen, daß
nachz einem Prolog, geſprochen von Fräulein Wenz, Herr Rektor Becker
die eigentliche Anſprache des Abends hielt, die ſehr beifällig aufgenom=
men
wurde. An der Feier nahm auch Bürgermeiſter und Landtags=
präſident
Delp=Darmſtadt teil, der ein geboxener Eberſtädter iſt und der
Einladung ſeiner Alterskameraden gern geſolgt war.
F. Eberſtadt, B. Okt. Kirchenvorſtandswahl. Nach dem
vorgeſtrigen Vormittagsgottesdienſt fand in der ev. Kirche eine Sitzung
der neugewählten Kirchengemeindevertretung ſtatt, in der beſtimmungs=
gemäß
der Kirchenvorſtand neu zu wählen war. Nach dem Ergebnis
der Wahl ſind auf die Dauer von ſechs Jahren zu Kirchenvorſtehern
gewählt: 1. Mich. Tob. Bienmüller, Gaſtwirt, 2. Heinrich Dächert 4.,
Landwirt, 3. Peter Edelmam, Fabrikarbeiter, 4. Heinrich Eidemüller 1.,
Bäckermeiſter, 5. Georg Fiſcher 4., Landwirt, 6. Peter Flick, Beigeord=
neter
, 7. Leonhard Hags, Lehrer, 8. Peter Heißt, Oberſekretär, 9. Karl
Hoffmann, Forſtvat, 10. Georg Lautenſchläger, Fabrikarbeiter, 11.
Wilhelm Pfeiffer, Dirigent des Kirchenchors, 12. Karl Squer, Architekt,
13. Karl Schäfer, Altbürgermeiſter, 14. Georg Vogel, Rektor i. R.,
15. Wilhelm Wolf, Lehrer. Es ſind ſomit wiedergewählt die unter
Nr. 1, 3, 5, 6, 8, 9, 12, 13 und 15 genannten Perſonen, während alle
übrigen neugewählt ſind.
Aa. Eberſtadt, 23. Okt. Feuerwehrball. Der ſeit Jahren
in der Bevölkerung beliebte Feuerwehrball findet in dieſem Jahre am
Samstag, den 17. November, ſtatt. Die Vevanſtaltung wird im Saale
des Gaſthaufes Bergſträßer Hof abgehalten, Kartoffelkirch=
weihe
. Die diesjährige Kartoffelkirchweihe findet am kommenden
Sonntag, den 28. Oktober, ſtatt. Die Kirchweihe wird ſich größtenteils
in den Tanzſälen bemerkbar machen. Bei ſchönem Wetter iſt auch mit
jahlreichem Beſuch von auswärts zu rechnen. Die Kartoſfelkirchweihe
iſt das letzte Vergnügen der ſchon im Auguſt beginnenden Kirchweihzeit,
Aa. Pfungſtadt, 22. Okt. Theaterabend. Der Geſangverein
Sängerliſt Pfungſtadt hält am Samstag und Sonntag (27. und 28.
Oktober) im Saalbau Vögler einen Theate=abend mit Wiederholung ab.
Gegeben wird das Schauſpiel in ſechs Bildern Ein Frühlingstraum
Die Vorbereitungen verſprechen eine exakte Aufführung. Für=
ſorgeweſen
. Die nächſte Beratungsſtunde für Mutter= und Säug=
lingsfürſorge
findet am Dienstag, dem 23. Oktober, narhmittags 2½ Uhr
beginnend, in der Handwerkerſchule ſtatt.

Offene Stellen
Männlich

Jg. Kaufmann
perf in Stenogr. und
Schreibm., Kenntr
d. einſchläg. Buchh.,
mit ſich rem, gew.
Auftr., ſof. oder per
1. Nov. geſucht. Bei
entſpr. Leiſtung w.
ausſichtsr. Dauerſt
zuge iche t. Angeb. u
O. 108 Gſchſt (17000a

Für einen gloßen
Konſumartikel, den
wir in einer ganz
überragend Qualität
auf d. Markt bringen
ſuchen wir allerorts
beim Lebensmittel=
handel
ganz hervor
ragend gut
eingeführte
Vertretel
die ent prech. Refer.
aufzuweiſen haben
Angebote unt. Poſt=
ſchließfach
392, Mann=
heim
. (11 Mhm 17040

Junger, ſelbſtändiger
Bäcker u. Konditor
7883
jeſucht.
Näh. Geſchäftsſtelle.

Jung, tücht. (*27807
Friſeurgehilfe
zum 1. Nov geſ. Ph.
Jayme, Mauerſtr. 4.

Saubere, ehrlicher
Hausburſche v. 17-20
Jahren geſ. *27884
Eliſabethenſtr. 37.

Braver Junge
kann ſofort in die
Le re treten bei
Adam Schifer
Bäckerei, Eberſtadt
b Darmſt. 278 Imfg

Gärtner-
Lehrling
zu Oſtern geſucht.
Leonhard Mager
Gartenbanbetrieb
Darmſtadt
Lichtenbergſtraße 80.
(*27848)

Für das kaufmänniſche Büro eines
hieſigen Fabrikgeſchäftes
enhfunger Mai
mit hiherer
ls Lehrling
Schulbildung
zu Oſtern 1929 geſucht. Angebote unter
O. 26 an die Geſchſt. ds. Bl (16900a

Ameigsiehen scher
Wir beabſichtig., ein. Zweigſtell=Leit.
m. hoh. Jahreseinkommen (Fixum u.
Gewinnant) einzuſtell. Branchekennt=
ni
ſe nicht erforderl da Anleitg, vom
Stammhauſe erfolgt. Kapt, u. Alters=
angabe
erw. Genaue Bewerbung unt.
FM.18178 an ALA Haasenstein &
Vogler, Frankfurt a. M. (1117032

Herren u. Damen
kurz entſchloſſen, die nicht an Darmſtadt
gebunden ſind, für leichte Reiſetät gkeit
kein Hauſieren) gegen höchſte Bezah ung
geſucht. Auszahlung auf Wunſch täg ich.
Vorzuſtellen Mittwoch und Donnerstag
vormittag zwiſchen 10 und 1 Uhr bei
Hermann Buchhold
Zeitſchriften=Großvertrieb
Filiale Darmſtadt
Eliſabethenſtraße 34. 17049

Süddeutſches Werk ſucht zur ſofortigen Ueber=
nahme
ſelbſtändiger Geſchäftsſtellen
organisationsbefähigte
ULAAIN
(Wohnſitz beliebig) bei einem Speſenzuſchuß
ab Rmk. 300. und umſatzgewinn von
6 bis 800 Rmk. pro Monat. Nur raſch=
entſchlo
ſene, arbeitsfreudige Herren, welche
übe; ein nachweisbar ſofort greifbares Bar=
kapital
von 2000. Rmk für Lagerhaltung
verfü ſen, richten Angebote unter S. G. 6024
durch Rudolf Moſſe, Stuttgart. I. St 17030

Bei Bäckereien und Lebensmittelgeſchäften
beſtens eingef. Vertreter
ir
Bayer, Schmelzmargarine
Rinderfett
Backfett
gegen gute Bezüge geſucht.
Gefl. Angebote IV.17031
Fetthöfler, Nürnberg

Seheraoerlterer
für konkurrenzl. Staubſauger D R G.M.
geſucht. Der Apparat arbeitet geräuſch=
u
. motorlos. Verkaufspreis 36 Mk.
Für Lager ſind einige hundert Mark
in bar erforderlich.
(I. Mgd.16872
Näheres durch Herrn Vorreyer im
Hotel Darmſtädter Hof am
Donnerstag, den 25. Oktober, v. 1012.

d

SefTOseT
Herr
für größeren Elektro-Verband mit
besonderem Organisations-Talent,
gesucht, welcher in der Lage ist, die
Organisation weiter auszubauen.
Erfahrung im Umgang mit Be-
hörden
und Privaten Bedingung
Angebote unter O. 93 an die
Geschättsstelle ds. Blattes (1( 983a

Kolonialwaren.
Für unſere Filiale in Lorſch i.H.
ſuchen wir einen gut empfohlenen
branchekundigen
jüngeren Verkäufer (in
Angebote mit Zeugnisabſchriften
17024
an
Schade & Füllgrabe A.=G.
Frankfurt a. M., Oſthafen.

V4056

Sie werden
dasſelbe ſagen,

was Millionen erfahrener
Hausfrauen immer wieder be=
tonen
, wenn ſie vergilbte oder
graue Wäſche durch Sil,
Henkels beliebtesBleichmittel,
ſchneeweiß erhielten:

K
Ooki

Weiblich

Jüngere
Kontoriſtit
für Kartothek geſucht
Bewerberinnen mit
Kenntn der Einheits=
kurzſchrift
bevorzu t.
Angebote mit Zeug=
nisabſchriften
unter
O 145 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*2789:

Für Expedition jüng.,
tüchtige
Bauerrn
geſucht. Angebote
unter O. 144 an die
Geſchäftsſt. ( 2789

Hauberes, ehrl. zuverläſſ.
Mädchen
für 1. November von
lt. Ehepaar g ſucht.
Vorzuſt v. 103 Uhr
Hoch tr. 8, I. 27866

Saub, tücht. Mädch
ta süber geſ. Nur
ſolche m. gur Zeug
niſſen wollen ſit
melden Holzhof=
Allee 10 (*27823

Mege


Sienblsphiin
ſofort geſucht.
Schriftl. Bewerbungen mit Zeugniſſen an
Notar und Rechtsanwalt
Schollmayer
Groß=Gerau. 427825

Suche ein Kinderfräulein
oder kinderliebes Hausmädchen, mit guten
Zeugniſſen, zu ein m Jun en von 7 Jahr.,
zum Eintritt per 1 November, evtl ſpäter
in angenehme Dauer ellung. Mädchen iſt
vorhanden. Mög .perſönl. Vorſtellung bei
Rebfeld, Riedeſelſtraße 21, pt. 7061

Jüngere
Berräufer!
zum ſofortig. Eintritt
geſu ht.
Augo Neurohr
Haus= und Küchengeräte
Ecke Wenck= u. Pan=
kratius
traße. 17063

amenerwerb
Vertret. mit Komm
Waren. Keine Kaut.
Referen ien. (17027
Hächſ. Strumpfvertrieb
Berlin=Tempelhof I.

nicht unter 15 J.
fir ſofort in feine
Damenſchneiderei
geſucht.
2787
Jeck=Lautenſchlägex
Darmſtadt
Gervinusſtraße 23.

Mädchen, im Näher
bewand., k. ſich i
Schneidern ausbild.
Näh. Geſchſt 27863

Tüchtiges älteres
Fräulein
oder Frau
in Pflege erfahr.,
die auch Hausarb.
übern. : kl. Haus=
halt
zu ält. Dame
geſucht. Angebot.
u O 116 an die
Geſthſt *27812


Hausmädcher
mit gut, Zeugn. zum
1. Nov. bei hohem
Lohn geſ. Vorzuſtell.
von 9-12 u. 46 Uhr
H inrichſtr. 55 (*27883

Anfäng. in Stenogr
t. Schreibm., geſucht.
Angeb. m.Zeugniſſen
unter O. 130 an die
Geſchäftsſt (*27843

drdentlicheg Mädchen
oder Frau
bis nach dem Spülen
eſucht Vorſtell. nn
Nachmitt 34 Uhr
Frankfurterſtraße 74, I.
( 27864)

Braves, ehrliches
Mädchen
od. Frau wöchentl 2
mal 23 Sed. geſucht
Näh. Geſchäftsſt.
(*27887)

Tücht,
beſſ. Mädchen
od. einf. Stütze, nur
m. g. Z., d. ſelbſt
kocht u. Hausarbeit
verſt., b. h. L. ge
Vorzuſt. bi? 4 Uhr
Hrdweg 56½
(*27789

Lauffrau
zut empf, f: täglich
12 Std. geſucht.
Hochſtr. 49. (*27792

Suche per ſofort ein
ſlottes Mädchen
im Alter von 182/
Jahren zum Ser=
vieren
für Café und
Weinſtube auf dem
Lande, welches auchk
m Haushalt etwas
mithelfen kann.
Angeb. mit Angabe
jeit eriger Tätigkei
unter O. 151 un die
Geſchäftsſt (17057

Laufmädchen
3X2 St. geſ. (*2785
Nathildenſtraße 54, I.
Stellengeſuiche
Weiblich =

Perf. Klavierſpielerin u
Geig, ſuch in Darmſt
d. Umg. Beſchä t. in
Kino Ang unt O.1 1
Geſchäftsſt. ( 27846

Mädchen, 27 J., geht
ſtundenw und ha be
Tage arb it, (*2781
Angebote u O 11.
an die Gſchſt. ( 27818

Beſſeres, jg. Mädchen
ſucht Stelle in Haus
hlt als Stütze der
Hausfr u b nach d
Spülen. Ange . unt
O. 12: Gſchſt. (*2782

Mädchen
mit guter Empfehlg.
ſwafcheu od.ſonſtige
B ſchäft. Angeb. u.
O. 124 Gſchſt. (*27835

Alleinmädchen
gebildet, im Kocher
und allen Hausarb.
perfekt, ſucht ſofort
oder per 1 Novemb.
Stellg. Zuſchr. unt.
O 135 Gſchſt (*27865

Geprüfte
Zindergärtnerin
ſucht Stelle zum 1.
oder 15. November
auch halbe Tage, in
Darmſtadt u. Umgeb.
Angeb. unter O 147
Geſchäftsſt. (*27907

Männlich

Unterricht

Wittmann=
Matut ſtraße 30, I.

1020000 Mark
ſucht ein geſund., üb.
20 J. beſteh. Untern.
zwecks Vergrößerung,
* fache Sicherh. vorh,
Evtl. ſtille Beteiligung
wird erlaubt Ange",
unter O. 128 an die
Geſchäftsſt (27440

Suhe 1200 Mk.
darlehensweiſe kurz=
riſtig
bei höchſt. Ver=
zinſung
u. Provi von
in bar vd. Naturalien
aus erſtkl. Bauerngut.
Angebote u. O. 126
an die Gſchſt. *27837

Gut empf Frau
ucht Stundenarbet,
Waſchen. Kies=
ſtraße
25, I. (*27891

Landſchaftsgärtner
ü ernimnt Galten=
a
beit. Std.=Lv niK.
Ge 1. Ann. u. O. 115
an d. Geſchſt. 27802

(B1161)

Grdl. Klavierunterr.
Frau Nanny Kaiſer
Viktoriaſtr 42, 2. St.
an Muſi=
Hochſchulen geb.
Gediegene Ausbildg)
eichtfaßl Methobe f.
Anfänge u. Voran=
geſchrittene
u. Uebe=
gelegenh
. Hon. mäß,
11502421

Gründl. gewiſſ.
Klavier=Unterr w.b.
mäß. reiſe erteilt,
27845) Mühlſtr. 41, I.

Privatſtunden
in Laten u. Math.
Re nhardt, stud m=ih.
Rhönring 105./ 27780

2000 Mk.
auf 6 Monate von
gutgehend. Geſchäft
geucht Burück 2400,4
Ang unt O 82 an
die Geſchſt. *27731mm

Angei Firma ſucht
ſtillen Teilhaber
m. 24000., garan=
tierter
hoher Uewinn.
Vermittler verbeten,
Anfr. unt. O. 83 an
ie Geſchſt / 27730im

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Mittwoch, den 24 Oktober 1928

Geite 7

Der Neubau der Federhalter= und Galalith=
warenfabrik
Merz 8 Krell, Groß=Bieberau
ſt vor kurzem bezogen worden. Es iſt ein neuzeitlühes, architektoniſch
demerkenswertes Gebäude, das in ſeinen vier Stochwerken den geſamten
Betrieb, Lager= und Büroräume enthält. Die Fabrik liegt günſtig direkt
in der Landſtraße nach Darmſtadt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs.
Wichtige Neuerungen ſind die eigene Transformavorenſtation, die Einrich=
ung
der Fließarbeit und die reſtloſe Einſtellung auf Elektrizität. Der
Rohſtoff, dann das Halbfabrikat, durchläuft von unteit nach oben ſämt=
iche
Fabrikationsränue, ſo daß die Fertigtvare im 2. Obergeſchoß auf
Lager genommen und zum Verſand gebracht wird. Die Warenerzeugung
rſtreckt ſſch auf faſt ſämtliche Dreherei=Artikel aus Kunſthorn, Hart=
zummi
und Holz. Als Spezialitäten ſeien genannt: Drehbleiſtifte, be=
onders
für Reklamezwecke, Federhalter aus Holz und Galalith, Schreib=
jarnituren
und Einzelteile derſelben, Galanteriewaren, wie Nähzenge
iſw., Drehereiartikel für Elektrotechnik und Radioinduſtrie. = Beſon=
ders
darauf higewieſen ſei noch, daß die Firma auch eine vorzügliche
Anlage zur Herſtellung von Maſſenartikeln im Spritzgußvefahren beſitzt,
odaß auch in dieſer Hinſicht für Leiſtungsfähigkeit geſorgt iſt. Neben
inem großen Kundenſtanrm im Inland hat die Firma auch einen aus=
gedehnten
Export nach faſt allen Ländern. Die Beſchäftigung der Fabrik
iſt gut, und man erwartet, daß mit der jetzt bedeutend erhöhten Lei=
tungsfähigkeit
ein weiterer Aufſchwung einſetzt. Dr. Hans Urff.
4a. Pfungſtadt, B. Okt. Poſaunenchorkonzert. Der un=
gefähr
30 Mann ſtarke und gut geſchulte Poſaunenchor Pfifflig=
zeim
bei Worms ſtattete am Sonntag der hieſigen evangeliſchen Kirchen=
gemeinde
einen Beſuch ab. Er gab in Verbindung damit ei Konzert,
deſſen muſikaliſche Darbietungen auf hoher Stufe ſtandem und großen
Beifall fanden. Der Beſuch war gut. Der Turnverein Pfung=
tadt
unternahm am Sonntag einen kleinen Spaziergang. Es handelte
ſich dabei um die 11. Wanderung der Wanderabteilung des Vereins.
In kurzer Zeit war auf ſchönen Wegen das Ziel der Wanderung, Nie=
der
=Beerbach, erreicht, wo gevade Nachkirchweihe war. Zur Feuer=
wehrinſpektion
, iſt noch nachzutragen, daß im Auftrage des
Kreisamts Darmſtadt Dr. Gckſtein dem Uebungen beiwohnte. Auch Bür=
germeiſter
Schwinn und mehrere Mitglieder des Gemeinderats waren
zugegen. An den Uebungen beteiligte ſich auch die Arbeiter= Samariter=
kolonne
in pracktiſcher Weiſe. Als fingiertes Brandobjekt war übrigens
das große Anweſen der Brauerei Hildebrand auserſehen. Die Kritik
des Kreisfeuerwehrinſpektors Karpfinger war für die Wehr günſtig.
Samariterkurſus. Die Ortsgruppe Pfungſtadt der Arbeiter=
Samariterkolonne eröffnet in den nächſten Tagen einen neuen Kurſus
über praktiſche Anleitungem zur erſtem Hilfe bei Unglücksfällen. An=
meldungen
haben bis zum Mittwoch dieſer Woche in der Handwerker=
ſchule
zu erfolgen. Todesfall. Urgroßmutter Magdalene Seeger,
geb. Meid, iſt im Alter von 73 Jahrem geſtorben.
Nieder=Ramſtadt, 23. Okt. Nächſten Sonntag wird das Dekanats=
miſſionsfeſt
des Dekanats Gberſtadt hier gefeiert werden. Der Feſt=
gottesdienſt
, bei dem der Kirchenchor und der Poſaunenchor der hieſigen
evangeliſchem Gemeinſchaft mitwirken wird, wird um 2 Uhr beginnen.
Die Feſtpredigt hat Miſſionsinſpektor Pfarrer Schäfer=Wiesbaden von
der Sudan=Pioniermiſſion übernommen. Unmittelbar an den Gottes=
dienſt
wird ſich eine Nachverſammlung in der Kirche anſchließen. Zahl=
reicher
Beſuch aus den Nachbargemeinden wird erwartet.
(f) Roßdorf, 22. Okt. Kanaliſation. Die Gemeinde Gun=
dernhauſen
hat gegem die Anlage eines Ablaufgrabens Einſpruch er=
hoben
. Hierzu ſchreibt man uns: Bebamtlich wird zurzeit im der Er=
bacher
= und Dieburger Straße zu Roßdorf je ein Straßenkaval ange=
legt
der das Regen=, Küchen= und Wirtſchaftswaſſer aufnehmen ſoll.
Als Vorfluter für die beidem Kanäle kommt der Riedsbach oder der ſog.
Erbſenbach in Betracht. Das Kanalprojekt für Roßdorf wurde im
Jahre 1906 von Herrn Dr.=Ing. Heyd in Darmſtadt aufgeſtellt, das
für die geſamte Ortsentwäſſerung acht Ausmündungen in den Riedsbach
und eine weſtlich des Ortes in die Wieſen vorſieht. Als Abflußmenge
pro Hekdar und Sekunde ſind bei einem ſtarbem Gewitterregen 66 Liter
angenommen worden. Wenn in der Zukunft noch die Seitenſtraßen,
die in die Erbacher und Dieburger Straße entwäſſern, angeſchloſſen
ſind, werden dem Riedsbach duvch die beiden Straßenkanäle zuſammen
954 Liter pro Sekunde zugeführt werden. Dieſe Waſſermenge fließt
natürlich bei ſtarbem Niederſchlägen auch heute ſchon durch die Stvaßen=
rinnen
dem Bache zu. Da der kleine Graben, der weſtlich der Provin=
zialſtraße
nach Dieburg hinzieht, öfters das ankommende Regenwaſſer
nicht quefnehmen konnte, iſt ein neuer, etwa 600 Meter langer Graben
mit 60 Zentimeter Sohlenbreite und 1½maliger Böſchung angelegt
worden, der unterhalb der Neumühle in den Riedsbach einmündet. Die
Gemeinde Roßdorf wäre ſicher noch nicht zur Kanaliſation der beiden
Straßem gekommen, wenn die beiden Straßem als Prooinzialſtraßen
niht alsbald mit Kleinpflaſter verſehen werden ſollen. Außer dem
Regenwaſſer ſoll den Straßenkanälen auch das Abwaſſer der einzelnen
Haushaltungen zugeleitet werden. Beim Anſchluß von Schlachthäuſern
und größeren Wirtſchaftsküchen iſt in die Ableitung ein Fettfang ein=
zubauen
. Die Anzahl der in Erbacher= und Dieburger=Straße zum Ab=
ſchluß
kommenden Wohnhäuſer beträgt rund 80. Nimmt man pro
Haus ſiebem Einwohner und als Tageswaſſerbedarf pro Kopf 100 Liter
an, ſo würde dies bei einer Tagesabflußzeit von 13 Stunden einen Ab=
lauf
von rund 1,2 Litern pro Sekunde ergeben. An der Einmündungs=
ſtelle
des offenen Grabens in den Riedsbach führt der letztere in waſſer=
armer
Zeit immer noch etwa 50 Liter pro Sekunde, ſo daß das ein=
fließende
Kawalwaſſer eine über 30fache Verdünnung erfahren würde,
während wan ſonſt eine ſiebenfache Verdünnung des Schmutzwaſſers
ſchon für hinreichend hält. Hiernach dürfte feſtſtehen, daß eine Ver=
unreinigung
des Riedsbaches nicht zu befürchtem iſt, denn erſtens iſt die
Werdünnung des Schmutzwaſſers eine ſehr bedeutende und dann werden
fetthaltige Abwäſſer nicht zum Ablauf kommen, und was die Haupt=
fache
iſt, der Anſchluß von Aborten und Piſſoivem iſt verboten. Der
Kreisausſchuß wird vorausſichtlich demnächſt über den Einſpruch der
Gemeinde Gundernhauſen zu entſcheiden haben und iſt man auf den
Ausgang geſpannt.
f. Roßdorf, 23 Okt. Naffinierter Diebſtahl. Der am
12. September 1909 geborene, in Groß=Zimmern wohnhafte Johann
Ludwig H. befand ſich hier bei einer Tanzbeluſtigung. Da ihm der
letzte Zug zum Nachhauſefahren zu früh war, zog er es vor, im Gaſt=
haus
Zum Darmſtädter Hof ein Fahrrad, das dem Dentiſten Storck
aus Arheilgen gehörte, zu ſtehlen und mit dieſem unbekümmert die
Heimreiſe anzutreten. Unmittelbar vor Groß=Zimmern warf der Dieb
das Rad in einen mit Dickwurz bepflanzten Acker. Durch umſichtiges
Vorgehen der hieſigen Polizei gelang es am Tage nach dem Diebſtahl,
den Täter ausfindig zu machen. Es gelang auch ſogar, das Nad vor
der Vernehmung des H. ausfindig zu machen. Nach anfänglichem Leug=
uen
geſtand H. die Tat ein.

Le. Groß=Umſtadt, B Okü. Jubiläumsfeier. Am Samstag
abend verſammelten ſich etwa 30 Sechzigjährige aus Groß=Umſtadt, Heu=
bach
, Raibach und Semd in der Brauerei Brenner, um in gemütlichem
Zuſammenſein der Stunden zu gedenken, die man in der Schule und
im Konſirmandenunterricht gemeinſam verlebt hatte. Freilich war das
Häuflein ſchon recht klein geworden. Gar manchen lieben Altersgenoſſen
deckt die kühle Erde. Frau Lina Wamſer aus Darmſtadt verſtand es,
nachkdem Herr Joh. Frieß die Anweſenden herzlich begrüßt hatte, in
einem nach Inhalt und Form vollendeten Vorſpruch alte Erinnerungen
zu wecken und gemeinſame Freude und verlebtes Leid zu ſchildern. Bei
vorzüglicher Bewirtnng durch das Haus Brenner und den munteren
Weiſen einer Muſikkapelle derbrachten die Teilnehmer einige recht gemüit=
liche
Stunden. Man ſchied am frühen Morgen mit dem feſten Vorſatz:
Auf Wiederſehen in 10 Jahren! Am Sonntag worgen beteiligten ſich
die Feiernden gemeinſam am Gottesdienſt. Auch gedachten ſie ihrer
verſtorbenen Kameraden durch Niederlegung eines Kranzes auf dem
Friedhofe.
Le. Semd bei Groß=Umſtadt, 22. Okt. Naſch tritt der Tod
den Menſihen an. Am letzten Samstag waren die Mannſchaften
der hieſigen Feuerwehr zu einer Uebung angetreten. Kaum hatte der
Kommandant, Herr Vögler, die erſten Anweiſungen erteilt, als e=
plötzlich
tot niederſank. Ein Herzſchlag hatte dem pflichteifrigen und
allgemein geachſteten Manne, der im 58. Lebensjahre ſtand, ein jühes
Ende bereitet. Die ganze Gemeinde nimmt teil an dem herben Schmerz,
der die Familie betroffen hat.
r. Babenhauſen, 23. Okt. Am Sonntag nachmittag eröfnete die
1. Handballmannſchaft des Sportvereins Germania den
Reigen in der Rückrunde ihrer Verbandsſpiele. Ihr Gegner war die
1. Elf der Union Wixhauſen. Babenhauſens Mannſchaft war weitaus
die beſſere, taktiſch und techniſch, und zeigte mit dem glänzenden Er=
gebnis
11:1 ihre Ueberlegenheit. (Halbzeit 9:0). Das anſchließende
Spiel der Jugendmanſchaft gegen die 15 Jugend des Sp. V. 98= Darm=
ſtadt
, war eine leichte und ſichere Beute der körperlich ſtärkeren Gäſte,
die mit 9:1 ſiegten. Schiedsrichter Lerchenfelder von Rot=Weiß, Darm=
ſtadt
, war beiden Spielen ein gerechter Richter, mit deſſen Entſchei=
dungen
man zufrieden ſein konnte.
Falkengeſäß, 23. Okt. Bei der letztem Treibjagd wurden 7 Rehe,
5 Haſen und ein Fuchs enlegt. Der Fuchs iſt in unſerer Gegend ſonſt
ſeltem. In den nächſten Tagem wird auf der reihden Seite unſeres
Dorfes eine weitere große Treibjagd ſtattfinden. In dieſer Gegend
tritt beſonders Hochwild ſtark auf.

Zahnpasta

(V15906

erhält die Zähne weiß und gesund.

I.. Michelſtadt, 22. Okt. Gymnaſtik=Kurſe. Die Wiesbadener
Schule für Körperkultur hat mit der Abhaltung von regelmäßigen
Kurſen in Gymnaſtik und Körperſchulung begonnen. Der Unterricht
findet in der Turnhalle der Oberrealſchule und in den Räumen des
Schmerkers Garten ſtatt. Die Schule ſteht unter der Leitung des
Herrn Direktors Th. Scharmann=Wiesbaden, während die Kurſe, die für
Frauen, Männer, Mädchen und Kinder offen ſind, von der Gymnaſtik=
pädagogin
Frau M. M. Hugh durchgeführt werden. Von der
Gewerbeſchule Michelſtadt. Am 31. Oktober d8. Js. be=
ginnt
der Unterricht für Bauhandwerker und Metallarbeiter in der
unter ſtaatlicher Oberaufſicht ſtehenden Fachſchule, der Gewerbeſchule in
Michelſtadt. Entſprechende Anmeldungen ſind bald an die Leitung der
Schule vorzunehmen. Perfonenſtandsaufnahme. Durch
die Heſſiſche Bürgermeiſterei wird darauf hingewieſen, daß die Friſt zur
Ablieferung der Haushaltungsliſten, Hausliſten und Betriebsblätter
bereits am 15. Oktober abgelaufen war. Es iſt nunmehr eine letzte Friſt
bis zum Dienstag, den 23. Oktober, genehmigt worden und nach der
Friſt zur Ablieferung einlaufende Liſten werden durch das Finanzamt
mit einer Strafe belegt werden. Kontrollſtation Michel=
ſtadt
einer Vierländerfahrt. Der Motorradklub Worms
veranſtaltet am 24. November eine Vierländerfahrt. Die erſte Kon=
trolle
wird in Michelſtadt ausgeübt. Die Teilnehmer treffen in der
Zeit von 910 Uhr vormittags in Michelſtadt ein. Die Weiterfahrt
erfolgt um 10,30 Uhr.
L. Aus dem Kreiſe Erbach, 22. Okt. Die Finanzlage des
Kreiſes Erbach wird zurzeit viel beſſprochen. Der Voranſchlag für
1928 iſt noch nicht verabſchiedet. Er enthält ein Defizit von rund 100 000
Mark. Unter Hinweis auf andere Kreiſe verlangt das Miniſterium des
Innern eine Steuererhöhung, die jedoch auf Schvierigkeiten ſtößt. Wenn
in einer heſſiſchen Tageszeitung darauf hingewieſen wird, daß einzelne
Fraktionen bereit ſeien, eine Steuererhöhung zu genehmigen, ſo iſt dies
inſoweit richtig, als der Vorſchlag des Miniteriwms als zu weitgehend
abgelehnt, einer geringen Erhöhung jedoch zugeſtimmt wird. Man wird
nicht mit Unrecht wahltaktiſche Gründe hinter der Haltung der einzelnen
Parteien vermuten, wenn man hört, daß von ihnen Einſtimmigkeit im
Kreistag gefordert wird, wenn eine Steuererhöhung erfolgen ſolle. Der
Bauernbund weigert ſich bis jetzt, dieſe Steuererhöhung mitzunachen,
obwohl der Kreis Crbach mit ſeinen 99 leiſtungsſchwachen Gemeinden al3
ein Kreis bezeichnet werden muß, der in der Hauptſache landwirtſchaft=
lik
: eingeſtellt iſt. Die Lage enthält eine große Gefahr. Die angedrohte
Zwangsetatiſierung wird nicht nur zahlreiche Ausgaben mit neuer
Steuerbelaſtung den Gemeinden auferlegen, die ſeither der Kreis ge=
tragen
hat, ſie wird ver allen Dingen auch die Oberreaiſchule Michelſtadt
gefährden und, wa3 noch ſchlimmer iſt, die Aufrechterhaltung des Kreiſes
Erbach in Frage ſtellen. Die Ablehnung der Anerkennung gleicher
Stenerausſchlagsſätze, wie ſie in anderen Kreiſen durchgeführt ſind (der
Kreis Erbach hat die geringſten Steuerausſchlagsſätze) bedeutet, daß der
Kreistag als die verantwortlühe Inſtanz die Lebensfähigkeſit des Krei=
ſes
Erbach ſelbſt in Zweifel gieht. Dieſer Umſtand gibt zu denken. Der
Kreis Erbach muß unbedingt erhalten bleiben, denn die Folgen einer
Auſhebung des Kreiſes und einer Aufteilung nach Dieburg, Bensheim
und Heppenheim wären nicht abzuſehen.
Be. Ober=Kainsbach i. O., 21. Okt. Die diesjährige Ernte iſt im
allgemeinen gut ausgefallen und wurde auch trocken eingebracht. Die
Kartoffelernte iſt in feucht gelegenen Geländeſtrichen auch als gut zu
bezeichnen, nur auf höher gelegenen fandigen Böden blieben die Knollen
bei der anhaltenden Hitze ziemlich klein. Der Obſtertrag in unſerem
Ort war ziemlich mäßig, Aepfel gabs ſehr wenig, Birnen etwas mehr;
auch die Nußernte iſt gering ausgefallen, dies merkt man auch am Preis
und der regen Nahfrage. Es wäre zu hoffen, daß gerade bei den Kar=
toffeln
ein angemeſſener Preis zuſtande kommt, der beiden Teilen Rech=
nung
trägt, und daß dieſelben nicht durch den Zwiſchenhandel unnötig
verteuert werden, denn der Bauer als Erzeuger würde den wenigſten
Nutzen davon haben.
* Hirſchhorn, 23. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
22. Oktober: 0,74 Meter; am 23. Oktober: 0,87 Meter.
Gernsheim, 23. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
22. Oktober: 0,31 Meter; am B. Oktober: 0,20 Meter.

Seeheim a. d. B., 22. Okt. Gyündung einer Gruppe
Untere Bergſtraße i V. D.A. Auf Veranlaſſung von Frau
Miniſter von Buri=Seeheim fand unter Leitung von Geh. Regie=
rungsrat
Luthmer=Jugenheim am 18. Okdober im Bühnenſaale des Hotels
Sufnagel=Seeheim eine Werbeverſammlung für den Verein für das
Deutſchtum im Ausland ſtatt, die, trotz des ſchlechten Wetters, von den
Bewohnern der unteren Bergſtraße zahlreich beſucht war. Es mögen
wohl einige Hundert= geweſen ſein, die der Werberede von Frau von
Buri, in der ſie Geſchichte, Zweck und Ziele des Vereins in feſſelndſter
Weiſe auseinanderſetzre, lauſchten. Es traten über hundert Mitglieder
dem Verein bei. Anſchließend daran ſchritt der Verſammlungsleiter
zur Wahl des Vorſtandes. Derſelbe beſteht aus: Frau
von Buri=Seeheim, Vorſitzende; Frau General Dürr=Efenmühle, ſtellver=
tretende
Vorſitzende; Herr Divektor Boſſe, Schatzmeiſter; Frau Dr. Büige,
Schriftführerin Zum Obmann für Jugenheim wurden ernannt: Herr
Geh. Reg.=Rat Dr. Luthmer, Herr Oberinſpektor Traub als Rechner;
für Alsbach: Herr Bürgermeiſter Glock bzw. Herr Beigeordneter Bonin;
für Zwingenberg: Frau Bürgermeiſter Gerhard bzw. Herr Buchdruckerei=
beſitzer
Teichmann. Außerdem wurden für jeden dieſer Orte noch eine
Anzahl Beiräte gowählt. Die Namen der Vertreter von Bickenbach konn=
ten
noch nuht bekannt gegeben werden. Eine beſondere Anziehungskraft
auf die Zuhörer übte der Lichtbildervortrag des Herrn Pfarver Dr.
Wagner=Bensheim über Das Laben der Deutſchen
in der Dobrudſcha aus, in dem ſich Ernſt und Scherz
anregend miſchten. Mit der nachdrücklichen Mahnung des Ver=
ſammlungsleiters
, am Deutſchtum feſrzuhalten, ſchloß der offizielle
Teil des Abends, dem ein zwangloſes, geſelliges Beiſammenſein folgte.
W. Heppenheim, B. Okt. Autounfall. Geſtern abend gegen
zehn Uhr fuhr ein von Fürth kommender Perſonenwagen an der Ecke
Lehrſtraße und Darmſtädter Straße einem von Darmſtadt kommenden
Perſonenomnibus mit Anhänger in die Flayke. Durch den Anprall
überſchlug ſich der Wagem einige ale und mußte ſchwer beſchädigt
abgeſchleppt werden. Der Omnibus mit Anhänger blieb unbeſchädigt.
Auch Perſonem kamen nicht zu Schaden. Evangeliſche Ge=
meinde
. Am Sonntag abend fand eine ſehr gut beſuchte Verſamm=
lung
des evangeliſchen Männervereins ſtatt. Im Mittelpunkt des
Abends ſtand ein ſehr intereſſanter Vortrag des Herrn Profeſſors Wei=
mer
, der über das Thema ſprach: Das deutſch=ſpanzöſiſche Verſtän=
digungsproblem
. Bei dem geſtern abend ſtattgefundenen Teeabend
des Frauenwereins intereſſierte beſonders ein Lichtbildervortrag über
Das Kind in der Kunſt‟. Danach beſprach man noch verſchiedene wich=
tige
Dinge aus dem Vereinsleben Das Erte= und Dankfeſt feiert
die Gemeinde am 28. Oktober. Schützenverein Heppen=
heim
. An den letzten drei Sonndagen beging der hieſige Schützen=
verein
ſſein diesjähriges Schlußſchießem. Bei einer gemüttlichen Schluß=
feier
fand dann auch die Ehrung der Schützen und eine Preisverteilung
ſtatt. Als Schützenkönig für 1928/29 ging Herr Franz Giegerich hervor.
Arbeitsvergebung. Zum Neubau des ewmgeliſchen Ge=
meindehauſes
mit Kleinkinderſchule im Neckarſteinach werden die Erd=,
Maurer=, Beton=, Steinhauer= Zimmer=, Dachdecker=, Spengler= und
Schmiedearbeiten ſowie die Eiſenlieferung auf dem Submiſſionswege
vergeben. Angebote ſind bis zum 31. Oktober in Heppenheim oder
Bensheim, Rodenſteityſtraße 94, einzureichen. Weidew= und
Holzverſteigerung. Am 26. ds. Mts. werden die Weiden von
den ſtädtiſchem Grundſtüchen ſowie das Holz von mehreyen auf ſtädtiſchem
Gütern ſtehenden Obſtbäumen in mehreren Loſen meiſtbietend ver=
ſteigert
.
H. Von der Beraſtraße, 23. Okt. Höher gehtsnimmer! Am
Samstag wurde im Rathquſe zu Sulzbach eingebrochen und der Kaſſen=
ſchrank
mit 400 Mark Inhalt geſtohlen. Wie die Diebe den über fünf
Zenner wiegenden Geldſchrank unbemerkt fortſchaffen konnten, bleibt
doch ein Rätſel. Die alte Geſchichte. Ein ſiebenjähriger Knabe
in Schwetzingen Hetterte auf die Verbindungsgabel zweier Anhänge=
wagen
, ſtürzte ab, erlitt einem Schädelbruch und war ſofort tot.
j. Von der Bergſtraße, 22. Okt. In Leutershauſen ſchoß im Ver=
laufe
eines Wortſtreites der Wjährige Maurer Georg Kunkel mit einem
Revolver auf ſeinen Stieſbruder Heinrich Mack, Vater von 6 Kindern,
und traf ihn in die Lunge. Lebensgefährlich verletzt wurde Mack in
die Klinik nach Heidelberg übergeführt. Der Täter wurde von der Gen=
darmerie
feſtgenommen.
Br. Egelsbach, 22. Okt. Unfall. Beim geſtrigen Fußballſpiel des
F. C. Egelsbach 03 gegen Neu Iſenburg brach der Spieler Werner das
Bein und wurde ins Krankenhaus nach Langen verbracht. Kirch=
liches
Bei der Kirchenvorſtandswahl wurden wiedergewählt die
Herren Lehrer Koxp, Landwirt Fr. Oswald, Kaufmann Daniel Nies,
Bahnbeamter i. R. Johann Niedenhöfer, Juſtallateur Heinrich Pons 1.,
Landwirt Ph. Wurm. Schneidermeiſter Ph. Sulzmann, Förſter i. R.
Reiß und Landwirt Wilh. Zängerle, neugewählt wurde Pfarrer i. R.
Wehſarg. Fund. Schulkinder fanden unter einem Brückenbogen
der Bahn zwiſchen Erzhauſen und hier Gogenſtände aus dem vor Wochen
ſtattgefundenen Eiſenbahnpoſt aub. Die Poſt nahm die Sachen an ſich.
Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur.
Rheinheſſen.
U. Ober=Ingelheim, 22. Okt. Die vor zwei Jahren gegründete Ge=
meinnützige
Vaugenoſſenſchaft, deren Mitglieder ſich aus allen Kreiſen
der Bevölkerung zuſamenſetzen, hat nach ihrem jetzt herausgegebenen
Necbenſchaftsbericht im Jahre 1927 ſe h3 Wohnhäuſer wit zuſammen aeln
Wohnungen, und im Jahre 1828 bis jetzt ungeſähr dieſelbe Zahl von
Wohnungen erſtellt. Zwei Doppelhäufer ſind noch im Bau. Sämtliche
Häuſer ſind an Mitglieder käuflich abgegeben worden. Die Genoſſenſchaft
arbeitet ohne jeden Verdienſt. Für das kommende Jahr iſt die Auffüh=
rung
von Reihenhäuſern mit Etagentrohnungen vorgeſehen. Man will
hierdurch eine Verbilligung und Beſchleunigung des Wohnungsbaues
herbeiführen Bei den von Mitglieden der Winzergenoſſenſchaft auſ
dem Weſterberg geleſenen Trauben wurde ein Moſtgewiiht von 75 bis
82 Grad nach Oechsle bei einem Säuregehalt von 11 Grad feſrgeſtellt.
Für die Trauben vom Mainzerberg, deren Leſe für die Genoſſenſchaft
erſt jetzt beginnt, erwartet man ein noch beſſeres Ergebnis.
k. Wörſtadt, 22. Okt. Sängerfeſt. Der hieſige Geſangverein
Sängerbund beabſichtigt, anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens an
Pfingſten nächſten Jahres, ein Sängerfeſt zu veranſtalten.
Oberbeſſen.
WSN. Gedern, 23. Okt. EintreuerSohnſeiner Heimat.
Als ein treuer Sohn ſeiner Heimat erwies ſich Karl Phülipp Oberheim
in New York, der von hier ſtammt. Er hat ſeiner Vaterſtadt Gedern die
erſte Zahlung in Höhe von 25 000 Mark auf eine zugeſagte Anleihe zu
einer 6prozentigen Ver inſung überwieſen. Dank dieſes niedrigen Zins=
ſatzes
ſpart die Stadt Gedern jährlich allein an Zinſen 1500 Mark. In
Dankbarkeit für die erwieſene treue Unterſtützung hat der Gemeinderat
Oberheim zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.

eixwaren
V aller Art, aufen Sie gut, billig und
auf bequeme Teilzahlung im
Pelzetagengeschäft
Alte Niederſtraße 25, 1. St. (B16254

Du duperftoraig. Breifen.
Schwarzwäld. Kirſchwaſſer 50%0
Zwetſchgenwaſſer, Kirſchlikörufw.
in der bekannten hervorragenden Quali=
tät
, in Kiſten von 6 Flaſchen an, of en
ab 5 Liter. Preisliſte u. Geſchmacks=
probe
gratis. Kühner & Berges
Saßbach 4, b. Achern (Schwarzw.)
(1.12718

Gat und Billig
eingerahmt
werden Ihre Bilder bei
DaGHeR
Elisabethenstr. 7.

Backenſeſſel
Klubſeſſel
Leder= u. Stoffbezug
Chaiſelongue
Diwan
Matratzen
Federbeiten
k ſtenloſe Aufb. bis
Wei nach en. (16620a
K. Roth
Magdalenenſtr. 11

Email=
Schilder
liefert
ſchnell und billigſt
Einst Crämer
am Marktplat=
113713a

Feine
Maß Schneiderei
fertigt Anzüge zum
Preiſe von 35 Mk.,
Paletots 30 Mk. an.
Garantie für tadello
Sitz und Verarbeit.
2 Anproben. Ang. u.
N202 Geſchſt (14700a

Eiltransporte
mt Schnellaſtwagen werden blli ſt aus=
geführt
. Anfragen unter Telephonan ſchluß
4 30 7 Darmſtadt
*2 41ismm

Naßwäſche bis zu 90% getrocknet
Große Trommel (45 Pfd. trockene
Wäſche) 6.50 . Kleine Trommel
22 Pfd. trock ne Wäſche/ 4.00 ,
einſchl. Waſchmittel. Holen und
Bringen unent geltlich.
Jede Wäſche wird über Nacht
eingeweicht.
JedeWäſche bleibt vollſtänd. für ſich.
Sie können die Wäſche auch ganz
(17054
getrocknet beiommen.
Wäscherei,Hausfrau
Darmſtadt
Ernſt Wecks
Mathldenplatz 2 und Schleier
macherſtraße 6. Telephon 1755.

Wolle 1. Daunen
Reinigen u Aufar=
belten
, ſowie Neu=
Gtef
anfertigung. Beſte
Referenzen Bl IT 2/ Ballonplatz 6 (145302

Wilhelmſtr. 10, I. gut
möbl. Zim. an beruftst
Herrn zu verm. ( 27914

Viktor aſtr. 42, pt.,
kl. Wohn= u Schlafz.
1. L.. gut heizb., ar
ſol. Herrn ab 1. Nov
zu vermiet / 2771e

Heinrichſtraße 82,
gut möbl. Wo.n= u
Schlafz. m el. Licht
per 15.10 vd. ſpät. an
erufst. Herrnz verm.
(14556a)

Alieeſtraße 9, I.
12 groß., ſonn., gut
möbl Zim.für1. 11 od
ſpät a berufst Herrn
zu vermieſen. 27900

Mathi denſtr. 54,II
ſchön möbl. Zimmer
nit el. Licht preisw
zu verm 27832

Rückertſtr. 27. Ecke
ſochſtr. p., freundl
möbl. Z. an berufst
D. oder H. zu verm.
27838ms)

Hotel
Stadt Frankfurt
Bleichſtr. 22, Bimmer
mir u. ohne Penſion
preisw. zu vermiet.
*27917

Erbacherſtraße 65
d. Müller, frdl. möbl.
Zimmer m. el Lich
zu v rmiet. (* 2789

Eichbergſtr. 15, I.,
gut möbl. Wohn= u
Schlafz u. 1 Einzelz.,
evtl. zuſ., zu verm
27896

Kaſinoſtr. 10, II. zen=
trale
Lage, gut möbl
Zim. m. Schreibt., el
Liht und gut heizb.
Ofen zu vm. 27915
Bleichſtr. 35, II, mbl. Manſ.
ſof. zu verm. (*27906md

Heinrichſt., 134, II.
auch 2 gut mbbl.
Zimm zu verm eten
*27413mf

Heinrichſtr. 1 3, I.
(Ecke Hofmannſtr.),
ſchon möbl. Zimmer
of. oder 1. Nov. an
ſol. Herrn zu verm
(*27810)

Roßdörferſtr. 32, II.,
möbl Zimmer an
berufstät. Herrn zu
vermieten. (*27809

Hügelſtraße 19
möbl. Zimmr nur
an ruhigen Herrn zu
vermieten, (*2780:

Möbl. Wohn= und
Schlafzimm. an kin=
derl
. Ehepaar zum
1. Nov. im Herdweg
Nr. 93, pt., zu ver=
miet
. Sonntag, den
28 zwiſchen 11 und
1 Uhr anzuſ. ( 27695

Cſchollbrückerſtr. 12
eleg. möbl Zim. (1 od
2 B). Zentralheiza
fließ. Waſſer, Teleph
Bad (evtl. Penſion
(*27829)

Klappacherſtr. 11,
1 ſtön möbl., groß.
Zimm in aut., ruh.
Hiuſe, elektr. Licht,
zu vermieten. (17039

Heidelbergerſtraß: 1
iſt im 1. Stock ein
große?, ſchön möbl.
Zim. m. el. L. u. ſev.
Eing zu vm. (*2773 1d

Stiftſtraße 38, pt., g
möbl. Zim zu verm
(*273;1)

Mauerſtr. 12, I.,mbl.
Z. m. el. L. pf. z. vm.
27851)

Gervinusſtr. 34, I.,
gut möbl. Wohn= u
Schlafz., elektr Licht,
Schreibt., evtl. Klav.-
Ben. od. 1 gr. Z für
2.H. ſof. z. vm. 27854

Kahlertſtr. 1, I. St.
Ik., großes, helles
gut möbl Zimm. m.
elektr Licht ſof. zu
vermieten. ( 27825

N.=Namſtädterſt. 49,
1., gt. mbl Zim.z vm.
*27420

Saalbauſtraße 63, I.
gut möbl. Zimmer
zu verm eten An
zuſehen von 12 bis
½4 Uhr. (16931g

Frl oder Frau kann
bei alleinſt. Dame
billig. möbl Zimmer
haben. Angebote u.
O. 122 Gſchſt. 7830

WWohnungstauſch

Große 5Zim=Wohn.
m. Toreinf., Hof geg
komf 6 Zim=Wohn
zu tauſchen geſucht.
Ang. unt. O. 64 an
die Geſchſt. (*27701

3 Zimmer

Beſchlagnahmefreie
3Zim.-Wohnung
mit Zubeh. zu verm.
ſofort beziehb. (17048
Auerbach a. d. B.
Näh. Darmſtädter=
ſtraße
35.

AAuswärt. Wohn.

Villen=Kolonie
Eberſtadt, beſchlag=
nahmefr
., geräumige
3Zimmerwohn. m el,
Licht, Waſſer, Gas,
gr. Keller, an ruhig.
ilt. Ehepaar ſof. zu
verm Näh. Geſchſt.
(*27869

Läden

Schöner Laden
m. 2 ſep. Nebenzimm,
und anſchl. kl. Woh=
nung
in beſter Ge=
ſchäftsl
. einer Kreis=
ſtadt
Nähe Darmſt., f
Damen= und Herren=
Friſeur geeignet. o.
ort zu verm. Ange=
bote
unt. O, 111 an
die Geſchſt. (27799

Erzhauſen.
Eine ſchöne 3 Zim.=
Wohnung an ruhige
Familie zu vermiet.,
am 1. Nov. beziel bar,
Beamte bevorzugt,
Joh. Stroh,
Erzhauſen, Bahn=
ſtraße
144. 17017

Luiſenſtraße 32/38
Werkſtätten
Lagerräume.
Näheres Funk
Wilhelmſtr. 40. (16851a

Gutenbergſtraße 31
Werkſtatt (Lager
od. Büro) mit Kraft=
anſchluß
zu vermiet,
Näheres im 2. Stock,
(*27821)

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Die Jagd nach dem Mörder.

Verbrecherjagd in den Straßen Kölns. Vom
Kraftwagen auf eine führerlos dahinjagende
Straßenbahn geſprungen. Heinrich Heidger
erſchoſſen. Der zweite Verbrecher noch nicht
gefaßt.
Köln. Der Kriminalpolizei iſt es Montag aben)
gelungen, das Mörderpaar Heidger ausfindig zo
machen. Es kam zu einer Schießerei, in deren Vew
lauf der jüngere, Heinrich Heidger, erſchoſſen wurde.
während es dem älteren, Johann Heidger, gelang, ſich
der Verhaftung zu entziehen. Die Polizei iſt ihm
auf den Ferſen.
Wie bereits kurz berichtet, wurden die beiden
Brüder Heidger bei dem Verſuch, in ihre Wohnung
in der Riehlerſtraße zurückzukehren, von einem in der
Nähe aufgeſtellten Schutzpolizeibeamten erkannt. Der
Polizeibeamte nahm ſofort die Verfolgung der beiden
fliehenden Räuber auf. Die Räuber, die zunächſt
durch die Blumenthalſtraße flohen, verſuchten ſich
eines dort ſtehenden Kraftwagens zu bemächtigen.
Der ſie verfolgende Polizeibeamte zerſchoß jedoch die
Reifen des Wagens, worauf die Verbrecher ſofort
das Auto verließen und durch die Riehlerſtraße wei=
ter
flüchteten. Inzwiſchen hatte ſich eine größere
Menge angeſammelt, die ſich ebenfalls an der Ver=
folgung
der flüchtenden Verbrecher beteiligte. In
kurzer Zeit war auch das Ueberfallkommando der
Polizei zur Stelle, ſowie ein größeres Aufgebot von
Kriminalbeamten. In die Enge getrieben, hielten
die Verbrecher auf der Riehlerſtraße einen Straßen=
bahnwagen
der Linie 12 an und zwangen mit vor=
gehaltenem
Revolver Führer, Schaffner und Fahr=
gäſte
, den Wagen zu verlaſſen. Daraufhin fuhren
ſie im ſchnellſten Tempo in der Richtung des Zoolo=
giſchen
Gartens davon, verfolgt von Polizeibeamten
in Kraftwagen. In der Nähe des Wattler=Hauſes
ſprangen die beiden Verbrecher aus dem Wagen
und verſteckten ſich im Gebüſch. Es entſpann ſich ein
lebhaftes Feuergefecht zwiſchen ihnen und der Krimi=
nalpolizei
, wobei der jüngere der beiden Banditen
durch zwei Schüſſe ſchwer verletzt wurde und von der
Polizei in Haft genommen werden konnte. Er iſt in=
zwiſchen
ſeinen Verletzungen erlegen. Der andere
Räuber hatte ſich inzwiſchen in die Anlagen zwiſchen
dem ehemaligen Lunapark und dem Rheinufer zu=
rückgezogen
. Ein großes Aufgebot von Polizeibeam=
ten
ſperrte ſofort das geſamte Gelände ab und es
wurden mehrere Polizeihunde angeſetzt, um das Ver=
ſteck
aufzuſtöbern. Durch Scheinwerfer von Kraft=
wagen
wurde das ganze Gelände erleuchtet. Bis zur
Stunde war es noch nicht möglich, des Verbrechers
habhaft zu werden, jedoch glaubt man beſtimmt, daß
er ſich noch in dem umſtellten Block aufhält.
Bei dem Feuergefecht zwiſchen den Verbrechern
und der Polizei wurde auch ein Polizeibeamter ver=
letzt
. Leider wurde die ohnehin ſchon recht ſchwierige
Arbeit der Polizei durch die ſich in zahlreicher Menge
eingefundenen Neugierigen ſehr beeinträchtigt, da die
Polizei neben der Verfolgung der Banditen auch
noch für die Zurückdrängung des Publikums Sorge
tragen mußte, zudem bei der bekannten Rückſichts=
loſigkeit
der Banditen bei einem erneuten Zuſammen=
ſtock
auch das Leben der Paſſanten bedroht geweſen
wäre. Bei ihrer Verfolgung waren die Räuber von
dem fahrenden Straßenbahnwagen abgeſprungen, der
führerlos weiterraſte. Nur der Geiſtesgegenwart
eines Polizeibeamten, der aus einem Kraftwagen auf
die führerlos dahinjagende Straßenbahn ſprang und
dieſe zum Stillſtehen brachte, iſt es zu verdanken, daß
ein großes Unglück vermieden wurde; denn der Wa=
gen
wäre unweigerlich ſchon nach kurzer Zeit auf
einen ihm entgegenkommenden vollbeſetzten Straßen=
bahnwagen
der Linie 16 aufgefahren. Bei der Ver=
folgung
der Verbrecher wurde der Gärtner Willi
Peters aus Köln durch einen Unterſchenkelſchuß und
einen Bauchſchuß ſchwer verletzt und ſchwebt in
Lebensgefahr.
Bisher iſt es der Polizei noch nicht gelungen, des
flüchtigen Raubmörders Johann Heidger habhaft zu
werden. Zur gleichen Zeit, als ſein Bruder Heinrich
Heidger auf der Flucht tödlich getroffen zuſammen=
brach
, ſank auch Johann Heidger für einen Augen=
blick
in die Knie, raffte ſich aber wieder auf und raſte
weiter. Es iſt alſo anzunehmen, daß auch er ver=
wundet
worden iſt. Scitdem iſt Johann Heidger
verſchwunden. Ein gewaltiges Aufgebot von Krimi=
nal
= und Polizeibeamten iſt fieberhaft auf der Suche.
Der Häuſerblock in der Riehlerſtraße, wo der Ver=
brecher
, zuletzt auf ſeiner Flucht geſehen wurde, iſt
dicht umſtellt. Einzelne Häuſer werden abgeſucht. Ob
ſich Heidger überhaupt noch in dieſem Häuſerblock
oder in der Nähe befindet, iſt ganz ungewiß.

Wirbelſturm in London.

London. Ein Teil der Londoner City wurde
am Montag abend in der neunten Stunde plötzlich
von einem kurzen, noch nicht einmal eine halbe Mie=
nute
dauernden, aber überaus ſchweren Wirbelſturm
heimgeſucht. Hunderte von Fenſterſcheiben wurden
zerbrochen. Mehr als hundert Ladenzeichen und
Schilder wurden auf die Straße geworfen. Kamine
und Ziegelſteine wurden von den Dächern herabge=
ſchleudert
. Der Wind warf eine Anzahl Paſſanten
zu Boden, und die Luft war mit Ruß, Papierſtücken,
Hüten und anderen Gegenſtänden angefüllt. Das
Dach einer Arbeitsvermittlungsſtelle wurde abge=
deckt
. In einem bekannten Café riß der Wind die
Türen auf, warf die im Flur ſtehenden Angeſtellten
um und ſtürzte zwei große chineſiſche Schmuckvaſen
auf die Erde. In einem anderen Reſtauvant wurden
die Tiſchtücher mit den daraufſtehenden Schüſſeln her=
untergeweht
, und die Gäſte wurden wit Ruß über=
ſchüttet
. Die Ounibuſſe ſchaukelten während dieſer
Zeit hin und her wie Schiffe auf hoher See. Be=
merkenswert
iſt, daß während dieſer Zeit in den
übrigen Teilen Londons lediglich ſtarker Regen bei
normalem Wind zu ſpüren war. Nach den bisherigen
Meldungen wurden lediglich ein Mann und eine
Frau verletzt.

Große Ueberſchwemmungen in Indien.
Bombay. Durch im Gefolge großer Regengüſſe
auftretende Ueberſchwemmungen iſt auf der nordöſt=
lichen
Strecke der Madras=Eiſenbahn ein Teil des
Bahnkörpers weggeſpült worden. Im ganzen ſind
700 bis 800 Kilometer Geleiſe vorübergehend ge=
brauchsunfähig
. Im Diſtrikt Travancore iſt der
Fahrdienſtleiter des Bezirks verunglückt. Er fuhr mit
ſeinem Stellvertreter auf der Lokomotive eines Hilfs=
zuges
die Strecke ab. Die Lokomotive entgleiſte und
ſtürzte in den Fluß Trabancore. Während ſein Be=
gleiter
gerettet werden konnte, gelang es nicht, del
fahrdienſtleiter aufzufinden

Seite 8

Reich und Auskand.
GrafZeppelins Fahrt nach den
Weſiſiaaten.
Amerikaniſche Offiziere an Bord des
Graf Zeppelin
Waſhington. Wie das Kriegsamt mitteilt,
werden auf Einladung Dr. Eckeners ein Generalſtabs=
offizier
und zwei Fliegeroffiziere als Vertreter des
Kriegsamtes an der Fahrt des Luftſchiffes nach dem
mittleren Weſten teilnehmen. Der Abflug ſoll
am Donnerstag früh von Lakehurſt aus
erfolgen. Man glaubt jetzt nicht mehr, daß die Rück=
fahrt
des Luftſchiffes nach Deutſchland vor der zwei=
ten
Hälfte nächſter Woche angetreten werden kann.
An der geplanten Fahrt des Graf Zeppelin nach
dem mittleren Weſten werden außer drei Offizieren
der amerikaniſchen Armee die Unterſtaatsſekretäre
Warner vom Marineamt und Maccracken vom Han=
delsamt
teilnehmen. Im übrigen verlautet, daß Dr.
Eckener, um die Lufttüchtigkeit des Graf Zeppelin
zu erweiſen, feſt entſchloſſen iſt, die Fahrt nach den
Weſtſtaaten ſowohl wie die Rückfahrt nach Deutſch=
land
ohne Rückſicht auf die Wetterlage anzutreten.
Hauptausſchußſitzung des V. D.A. in Kaſſel.
Auf Einladung des Landesverbandes Heſſen=
Naſſau und Waldeck tritt am 27. und 28. Oktober der
Hauptausſchuß des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland zu ſeiner Herbſttagung zuſammen. Auch die
Vertreter der Regierungsbehörden in Kaſſel haben
ihr Erſcheinen zugeſagt. Zur Beratung ſteht die in
letzter Zeit ſehr bedrohlich werdende Kulturlage
des Deutſchtums in Weſtpolen, beſonders die Tatſache
der ſtändig anwachſenden Zahl deutſcher Kinder, die
keine deutſche Schule beſuchen können. Oberbürger=
meiſter
Dr. Lukaſchek=Hindenburg O.=S. wird über
Oberſchleſien diesſeits und jenſeits der Grenzen
ſprechen. Ferner iſt ein Bericht über die kulturpoli=
tiſchen
Verhältniſſe in Eupen=Malmedy vorgeſehen.
Im weiteren Verlauf der Tagung wird ſich der
Hauptausſchuß mit Fragen der Organiſation und
Unterſtützungsarbeit auf Grund eines Berichtes des
geſchäftsführenden Vorſitzenden beſchäftigen. Der Ort
der nächſten Hauptverſammlung war der Wahl des
Hauptvorſtandes überlaſſen. Die Wahl iſt auf Kiel
gefallen, wo Pfingſten 1929 die große V. D.A.=Tagung
ſtattfindet. Zur Einleitung der Kaſſeler Tagung wird
eine Volksdeutſche Schau, genannt Vogel Rock,
von Jörg Volkner zur Aufführung gelangen. Es iſt
bei dieſem Spiel, deſſen Uraufführung am 23. Ok=
tober
im Stadtparkſaal ſtattfindet, der Verſuch ge=
macht
, mit den Mitteln der Revue die Aufmerkſam=
keit
auf deutſches Volksſchickſal zu lenken. Die Muſik
iſt von Ludwig Maurick, Text Fritz Metz, Bühnen=
einrichtung
Wolfgang Ulrici, Koſtüme und Trachten
Friedel Gebhardt Tänze Hildegard Dunkel.
30 000 Mark Lohngelder geſtohlen.
Bochum. In der letzten Nacht ſind auf Zeche
Konſtantin der Große, Schacht 67, zur Aus=
zahlung
beſtimmte Lohngelder in Höhe von 30000
Mark mittels Nachſchlüſſels aus dem Geldſchrank ge=
ſtohlen
worden.
Verhaftung zum Magdeburger Raubmord.
In der Angelegenheit der ermordeten Kolonial=
warenhändlerin
Lühmann hat die Magdeburger
Kriminalpolizei mehrere Arbeiter verhaftet, gegen
die nach einer Meldung des Lokal=Anzeigers ſo
ſchwer belaſtendes Material vorliegt, daß mit einer
Ueberführung in kürzeſter Zeit zu rechnen iſt. Die
Namen der Verhafteten werden vorläufig noch ver=
ſchwiegen
. Nach den bisherigen Teilgeſtändmiſſen
handelt es ſich um eine ganze Reihe von Tätern, die
den Mord gemeinſam ausgeführt haben. Zu ihrer
Entdeckung führte eine große Kneipfahrt, die ſie am
Sonntag unternahmen. Bei einer Schlägerei, die
ſich an dieſe Fahrt anſchloß, wurde ein Mann ver=
haftet
, und bei ſeiner Vernehmung kam die Kriminal=
polizei
bald auf die Spur ſeiner Mitſchuld an dem
Mord.
Der Abiturienten=Mord=Prozeß
in Eſſen.
Eſſen. Am ſiebten Verhandlungstag im Huß=
mann
=Prozeß ſagte der Amtsgrichtsrat Dr. Meher,
der die Unterſuchung lcitete, aus, Dr. Lutter habe
ihm erzählt, Hußmann ſei vollkommen überraſcht ge=
weſen
, ſo, als ob er von der Tat nichts gewußt habe.
Er habe mehrfach gefragt, ob das wahr ſei, und Dr.
Lutter habe immer wieder beteuern müſſen: Ja, ja,
Helmut Daube! Dieſe Angaben, die ſich vollkommen
mit den Angaben des Angeklagten deckten, hätten den
Zeugen als Unterſuchungsrichter beſtimmt, Hußmann
nicht in Haft zu behalten.
Der von der Verteidigung genannte Chauffeur
gibt an, Hußmann habe zur Leiche gehen wollen, ſei
aber daran gehindert worden. Die Lehrer Hußmanns,
die ihn zum Teil ſeit Sexta kennen, geben ihm
durchweg das Zeugnis eines guten und liebenswür=
digen
Schülers, der eine gute Erziehung genoſſen
habe, der Tadel nicht nachtrage, ſondern in offener
Weiſe ſofort um Entſchuldigung bitte. Irgendwelche
beſonderen Beziehungen zu Mitſchülern, beſonders zu
den jüngeren, habe keiner von ihnen bemerkt.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen wird
der Bademeiſter vernommen, der bekundet, daß Huß=
mann
tatſächlich ſtarkes Naſenbluten gehabt habe.
Medizinalrat Dr. Marcks gibt an, daß Hußmann
nach ſeiner Beobachtung ſehr raſch und ſo ſtark blu=
tete
, daß in kurzer Zeit bereits Tropfen auf ſeine
Kleidung fielen. Er beſtätigt damit Hußmanns An=
gaben
.
Nach nebenſächlichen Zeugenausſagen ſpricht
Rektor Kleiböhmer über ſeinen Pflegeſohn und ſagt,
daß er von einer anormalen Veranlagung bei ihm
nichts bemerkt habe. Hierauf tritt eine Pauſe ein.
Nach der Pauſe wird Dr. Lutter nochmals wegen
des Telephongeſprächs mit Hußmann in der Mord=
nacht
vernommen. Er bleibt beſtimmt bei ſeiner
Darſtellung, die in direktem Widerſpruch zu den
Ausſagen des Amtsgerichtsrats Dr. Meher und der
Telephoniſtin ſteht. Hierauf erhebt ſich der Staats=
anwalt
und erklärt, die Polizei von Groß=Recken habe
den Oberſtaatsanwalt angeläutet und ihm mitgeteilt,
ein Onkel des Metzgergeſellen Oſtendorf aus Glad=
beck
, der ſich vor einiger Zeit erſchoß, habe mitgeteilt,
daß Oſtendorf in der Mordnacht zu Daube und Huß=
mann
geſtoßen ſei. Oſtendorf habe gäußert, Huß=
mann
werde ſich ſchon herausreden, er ſei ein ge=
riſſener
Junge. Es werden weitere Zeugen geladen.
Auch wird Frau Rektor Daube erneut vernommen
und ſoll ſich über den Charakter ihres Sohnes äußern.

Mitwoch den 24 Oktober 1928

Feierliche Ueberführung der Fahnen des IV. Armeekorps.

Die Abordnungen mit den alten Feldzeichen auf dem Magdeburger Domplatz.
Hunderttauſend Menſchen füllten die Straßen und Plätze Magdeburgs, als die 70 Fahnen und
3 Standarten des ehemaligen IV., preußiſchen Armeekorps in den Dom überführt wurden.
Die Beiſetzung der Zarin=Witwe Maria von Rußland.

Der Sarg der Kaiſerin Maria wird aus der Kirche getragen.
Mit der in Kopenhagen verſtorbenen Kaiſerin Maria Feodorowna von Rußland iſt die letzte
Frau aus dem Leben gegangen, die die Krone einer europäiſchen Kaiſerin trug. An der Trauer=
feier
nahmen zwei Könige teil: Chriſtian X. von Dänemark (1) und Haakon VII. (2) von Nor=
wegen
. Beide Könige ſind als Söhne Friedrichs /III. von Dänemark Neffen der verſtorbenen Zarin.
Das neue Land= und Waſſerflugzeug des Ozeanfliegers
Chamberlin.

Der Doppeldecker Amphibian,
den der Ozeanflieger Chamberlin konſtruiert hat, ſtellt einen neuartigen Flugzeugtyp dar, der
gleichzeitig Land= und Waſſerflugzeug iſt, Schwimmer und Fahrgeſtell beſitzt.

Eine Schweizer Ortſchaft wegen Hochwaſſergefahr
geräumt.
Baſel. Durch die ſtarken Regenfälle der letzten
Tage iſt am wandernden Berg im Kanton Teſſin,
dem Monte Arbino, der durch die Bergrutſche ge=
bildete
Stauſee übergelaufen. Am Montag ergoſſen
ſich bereits ſtark mit Erdreich vermiſchte Waſſer=
mengen
dem Talausgang zu. Die Eiſenbahnbrücke
wurde ſofort durch Doppelpoſten und Signalapparate
bewacht. Die Behörden haben wegen der Gefahr
die Räumung der Ortſchaft Arbede angeordnet.

Schwerer Sturm im Schwarzen Meer.
Moskau. Während eines Sturmes, der in
dieſen Tagen in der Meerenge von Kertſch ütete
und viele Fiſcherboote ins Meer abtrieb, ſind 16
Perſonen umgekommen. Viele Fiſcherboote wurden
vernichtet. Der Sachſchaden iſt groß.
Grubenunglück in Weſtvirginia.
Bockley (Weſtvirginia). In einem Kohlenberg=
werk
wurden durch eine Grubenexploſion ſechs Berg=
leute
getötet. Ihre Leichen wurden von Rettungs=
mannſchaften
geborgen

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Mittwoch den 24 Oktober 1928

Geite 9

Spoth Opien
Fußball.
KreisligaSüdheſſen.
Der letzte Spielſonntag brachte gewiſſermaßen die Vorentſcheidung
für die Meiſterſchaft und außerdem Olymtia Worms an die Spitze. Nor=
mannia
iſt durch ſein Unentſcieden auf den zweiten Platz gerutſcht, und
im übrigen iſt eigentlich nur noch Olympia Lampertheim mit Meiſter=
ſchaftsanwärter
. Die Tabelle hat ſich nach dieſem Sonntag nur an der
Spitze geändert, und iſt die Reihenfolge nunmahr:

Olympia Worms Spiele gew. unentſch. verl. Punkte
14 Normannia Pfiffligheim . . 1 13 Olympia Lampertheim . . . . 10 Olympia Lorſch . . . .. . 7 VfR. Bürſtadt . . . . . .. 6 FV. Biblis.
. 6 Sportverein Horchheim . . . Sportverein Pfeddersheim . 6 Starkenburgia Heppenhein . . 6 VfL. Lampertheim . . . . . 6 Sportverein Hochheim . . . . 7 6 2

Das bedeutſame Treffen der beiden Meiſterſchaftsanwärter Olympia
Worms Olympia Lampertheim ſah die Einheimiſchen als vardiente
Sieger und brachte ſie durch dieſen Punktezuſchuß an die Spitze der
Tabelle. Bei den Gäſren haperke es wieder vor allem im Sturm, wäh=
rend
der übrige Teil der Mannſchaft gefallen konnte. Die Platzmannſchaft
hatte diesmal überaus gut aufgedreht und hätte unter Umſtänden noch
weit höher als 2:0 gewinnen können. Der ſeitherige Erſte hat nun=
mehr
weichen müſſen, zählt aber immerhm noch zu den Anwärtern. In
unſerer Vorſchau haben wir noch darauf hingewieſen, daß es in Pfed=
dersheim
oft unerſtartet ſchief geht, und ſo war es auch hier. Mit einem
Unentſchieden teilte man ſich in die Punkte, doch hätte dieſes 1:1 auch
ebenſogut 3:1 für die Normannen ausgehen können. Das Treffen VfL.
Lampertheim VfNk. Bürſtadt war bis zum Schlußpfiff ſozuſagen eine
ungelöſte Sache, wennſchon auh die Gäſte die beſſere Leiſtung boten.
Die VfL.=Leute waren nicht ſonderlich auf der Höhe, ſchafften jedoch mit
Eifer und Löwenmnt. Mit einem reeht knappen Reſultat 2:1 holten ſich
die Gäſte mit Elück zwei weitere Punkte. Der Altmeiſter gewann in
Horihheim 4:1, wie vorausgeſagt, reiht ſicher. Ob Olympia Lorſch jedoch
für die Meiſterſchaftsfrage noch in Betracht kommt, iſt ſehr zweifelhaft.
R. Sp. V. Germania 03 Pfungſiadt
Sporiverein Münſter 3: 1 (2:0)
Nach der ſchwachen Leiſtung Pfungſtadts am Vorſonntag gegen
Union Darmſtadt mußte der Ausgang dieſes Kampfes als ungewiß be=
zeichnet
werden. Der Platzbeſitzer hatte ſeine Mannſchaft jedoch vorteil=
haft
umgeſtellt Voß ſpielte linker und Jans wieder rechter Läufer
und lieferte ein entſchieden beſſeres Spiel als erwartet. Hierbei iſt zu
berückſichtigen, daß der Sportverein Münſter keineswegs einen
leichten Gegner abgab. Pfungſtadts Sieg iſt wohl verdient, doch mußte
er hart erkämpft werden. In dem ſchnellen und packenden Kampf wur=
den
beſonders vor dem Wechſel gute Leiſtungen geboten. Bei Halbzeit
lag Pfungſtadt 2:0 in Führung durch einen Elfmeter von Nickel 2. und
einen weiteren Erfolg von Nickel 1. Nach Halbzeit flaute das Spiel
etwas ab. Nachdem die Gäſte auf 2:1 verbeſſert hatten, kam Pfungſtadt
durch Reinhard zu ſeinem dritten Tor. Kurz vor Schluß ließ Nickel 2.
die Chance eines Elfmeters wegen unfairer Behinderung von Steinmetz
aus. Der Schiedsrichter Lauer=Blankſtadt war dem fairen Spiel ein
ausgezeichneter Leiter.
Germania Pfungſtadt Ligaerſatz Sportv. Münſter Ligaerſatz 5:4;
Germania Pfungſtadt 1. Jugend Sportv. 98 Darmſtadt 1. Jgd. 0:2.
FC. Konkordia Gernsheim FV. 1911 Hofheim 1:2 (1:1).
Mit dieſem Torunterſchied, der nun einmal zum Siegen unbedingt
notwendig iſt, holte ſich der Tabellenführer Hofheim in Gernsheim,
allwo die Trauben bekanntlich ſehr hoch hängen, zwei weitere wertvolle
Punkte. Das Ergebnis entſpricht keineswegs dem Spielverlauf. Gut
Zweidrittel der Spielzeit lag der Gaſt mehr oder weniger ſtark im An=
griff
. Schußpech und die ausgezeichnete Abwehr des Platzbeſitzers ließen
weitere Erfolge nicht zu. Gleich nach Spielbeginn, als die Gernsheimer
leicht überlegen waren, gab es einige gefährliche Situationen vor dem
Gäſtetor. So konnte der Torhüter einen in die Ecke placierten Ball
durch feine Parade gerade noch zur Ecke ablenken. Aus war es jedoch
mit der Kunſt, als der gefährliche Mittelſtürmer Stab durchbrannte und
aus kürzeſter Entfernung für den Torhüter unhaltbar einſandte.
Die Gäſte gaben die Patie noch nicht verloren, zogen alle Regiſter ihres
Könnens und erzielten noch vor der Pquſe den wohlverdienten Aus=
gleich
. Darob großer Jubel in dem Lager ihrer zahlreich erſchienenen
Anhänger. Nach der Pauſe geht die Mannſchaft erneut zu gut aufge=
bauten
Angriffen über. Man ſah, ſie wollte mehr als ein Unentſchieden,
ſie ſpielte auf Sieg. Immer wieder wartete die Läuferreihe ihrem Sturm
mit brauchbaren Vorlagen auf, während Verteidigung und Torhüter ſich
der meiſt aus Einzelaktionen beſtehenden Angriffe des Gegners annah=
men
. Unter dieſen Umſtänden konnten Erfolge nicht ausbleiben. Der
Mittelſtürmer ging mit dem Ball durch, ſchüttelte die Verteidigung ab
und der Siegestreffer war fertig. Die Kampfbilder wechſelten im
Sturm blitzſchnell und manchmal waren die Torſtangen Retter in größ=
ter
Not. Fortung war den Gäſten eben nicht mehr hold. Noch einmal
flackerte der Kampfgeiſt der Gernsheimer für kurze Zeit auf, dann war
Schluß. Die Leitung des Spiels lag einem Herrn aus Sandhofen
ob, dem das Prädikat ganz ausgezeichnet gegeben werden bann. Er

und Tarnen.
ſtand weit über den Parteien. Seine Entſcheidungen waren korrekt und
beſtimmt. Kurz, er iſt ein Muſter eines Spielleiters. So kam es, daß
das Spiel, trotz des nahezu ſpielunfähigen Platzes, ſtets auf einer hohen
Stufe ſtand und Zwiſchenfälle vollkommen fehlten. Hätten wir nur
ſolche Spielleiter, es ſtünde um die Fußballſache beſſer. Nun zu den
Mannſchaften. Da wäre zunächſt der Sieger. Er war ſeinem Gegner
vechniſch und taktiſch überlegen. Es klappte in ſeinen Reihen vorzüg=
lich
. In ganz großer Form befanden ſich Mittelläufer und Mittel=
ſtürmer
. Der Unterlegene verfügt über eine ſolide Abwehr und einen
Sturmführer, der ein gutes Start= und Schußvermögen beſitzt. Aſſi=
ſtierten
ihm zwei gute Halbſtürmer, dann würde die Mamnſchaft um
vieles beſſer ſein.
Sportklub Viktoria 06 Griesheim b. D. e. V.
kam am 21.: Oktober 1928 zu folgenden Ergebniſſen:
Fußball:
1. Mannſchaft gegen Eintracht Darmſtadt, hier, 1:0.
2. Mannſchaft gegen Eintracht Darmſtadt, hier, 5:2.
1. Schülermannſchaft gegen Germania Pfungſtadt, dork, 1:0.
Handball:
1. Mannſchaft gegen Polizei Darmſtadt, dort, 3:5.
2. Mannſchaft gegen Germania Pfungſtadt 1. Mannſch., hier, 2:1.
Jgd.=Mannſchaft gegen SpV. 98 Darmſtadt 1a Jgd., dort, 0:15.
Handball.
Tv. Gundernhauſen Tv. Münſter 4:1 (3:0).
Am vergangenen Sonntag konnte die zweite Mannſchaft des Turn=
vereins
Gundernhauſen die zweite Mannſchaft des Turnvereins Mün=
ſter
4:1 ſchlagen. Obwohl gleich in der erſten Halbzeit Gundernhauſen
ſeinen Mittelſtürmer durch Verletzung verlor, ſo konnte es doch noch
dieſes Reſultat nach Hauſe bringen. Die zweite Jugend verlor gegen
die erſte des Turnwereins Münſter 0:2 (0:1). Wir wüinſchen der jungen
Handballmannſchaft viel Glück in ihren Verbandsſpielen.

Bei der Vorſtandsſitzung des Bundes Deutſcher Radfahrer wurde
beſchloſſen, die Hauptverſammlung des Jahres 1929 wieder nach Erfurt
zu verlegen.
Karl Sahm=Hamburg, deutſcher Exmeiſter im Weltergewicht, boxt
am 7. November in Lyon gegen den Neger Alf Roß.
Teddy Sandwina ſchlug in London den Engländer Bob Shields
in der dritten Runde k.o.

Teutonia und Heros, die führenden Berliner Amateur= Boxerver=
eine
, ſtehen ſich am 29. Oktober im Endkampf um die Brandenburgiſche
Meiſterſchaft im Mannſchaftsboxen gegenüber. Die Meiſterſchaft wird
von Teutonia verteidigt.
Deutſche Fechter, vorausſichtlich die erſte Mannſchaft der Frank=
furter
Hermannia, werden am Baſler Fechtturnier auf Degen am 3.
und 4. November teilnehmen.
England gewann in Liverpool den Fußball=Länderkampf der Pro=
feſſionals
gegen Irland mit 2:1 (1:1) Toren.

Geſchäftliches.
Gute Stoffe für Bekleidung
kauft man bei der Firma mit Weltruf Schwetaſch u. Seidel, G. m. b. H.,
Spremberg N.=L. Ein Proſpekt iſt der heutigen Auflage beigelegt.
(II Bln. 16905

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 24. Okt. 6.30: Gymnaſtik. 12.45: Schulfunk.
O 13.15: Schallplatten. O 15.05: Jugendſtunde. Rektor Wehrhan:
Abenteuer auf der Eiſenbahn. O 16.35: Funkorch.: Konzert. Cheru=
bini
: Ouv. Die Abencerragen Beethoven: Sinfonie in C=dur.
Lully: Ballettſuite für Orch. Beethoven: Militärmarſch in
D=dur. O 18.10: Bücherſtunde. 18.45: Schach. 19.15: Dr.
Mertens: Die wichtigſten Pelztiere. O 19.30: Franzöſiſche Literatur.
S 19.45: Franzöſiſcher Sprachunterricht. O 20.15: Funkausſtellung
des Arbeiter=Radioklubs Offenbach: Friedr. Silcher (17891860)
im Volkslied. Konzert des Frankfurter Union=Quartetts. o An=
ſchl
.: Dramatiſche Aufführung.

Stuttgart.
Mittwoch, 24. Okt. 10.30: Schallplatten. o 12.30: Schall=
platten
. 0 13.15: Frankfurt: Mittagsſtändchen. O 15: Kaſperltheater.
O 16.35: Frankfurt: Funkorch.: Nachmittagskonzert. 18.15:
Dichterſtunde. Hans Eſchelbach. O 19.15: Dr. Schmidt: Reiſe nach
Südamerika. O 20: Schwäbiſches Hörſpiel: Die Hardthofbäuerin.
Bauerndrama in fünf Aufzügen von Guſt. Weißhardt. Perſ.: Hans=
jörg
, Hardthofbauer; Marie, Hardthofbäuerin; Gengenbach, Klein=
bauer
, Schwager des Hardthofbauern; Rösle, junge Magd; Jakob,
alter Knecht; Babette, Kleinbäuerin; Hirſchwirt; Hirſchwirtin; Karle,
Totengräber; Hans=Adam u. Küfer=Marke: Schulkameraden des
Hardthofbauern; Bläſe, Dorfmuſikant; Kathrine, Weib; Heinerle,
ihr Bua; Baſe, Verwandte der Hardthofbäuerin; Winde, Rösles
Mutter: Doktor, alter Landarzt: Daniel Stundenhalter; Betzner.
Zeit: Vor dem Kriege. O Anſchl.: Nachrichten.

Berlin.

Mittwoch, 24. Okt. 15.30: O. Baum, Prag: Der Blinde und
die Frauen. o 16: Dr. med. Sachs: Die Luftwege als Urſprung
ſchwerer Erkrankungen. o 16.30: Jugendbühne. Szenen aus Grabbes
Werken. O 18.30: Dr. Martin: Aufgaben und Ziele des deutſchen
Fußballſports. (Zum bevorſtehenden Bundestag des Deutſchen Fuß=
ballbundes
.) o 19: Prof. von Le Cog: Turfan=Malereien. O 19.30;
Prof. Dr. Reichenbach: Die Prinzipien der modernen Phyſik. (Prinzip
der Kauſalität.) 20: Abendunterhaltung. Elſe Kochhann (Sopran),
C. Jöken (Tenor), Berliner Funkchor und =orcheſter. Dirig.: Eugen
Donath. Lehar: Aus Friederike‟. Kalman: Die Herzogin von
von Chicago‟ 21: Der Londoner verlorene Sohn, ein un=
bekanntes
Werk Shakeſpeares. Vortrag: Dr. Kamnitzer. Szenen
aus dem Werk. O 21.30: Oberſchulleiter Dr. Andreeſen: Das Land=
erziehungsheim
, der Verſuch einer neuen Gemeinſchaftserziehung.
O Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Marek
Weber.
Stettin. 20: Arien=Abend. Mitw.: Elfriede Bautz=Gehrmann
(Sopran), Hans Wrana (Bariton), Konzert=Orcheſter. Leitung:
Kapellmeiſter Scheibenhofer. O 21: Komponiſten=Stunde. Martin
Friedrich (geb. 1907 zu Wolgaſt). Einf.: Rich. Schmidt. Flügel:
Der Komponiſt. Konzert=Orcheſter. Kapellm. Scheibenhofer.
Deutſche Welle. Mittwoch, 24. Okt. 10.15: Berlin: Nach=
richten
. O 12.30: Mitteil. d. Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitteil.
d. Verb. d. Preuß. Landgemeinden. o 13.30: Berlin: Nachrichten.
S 14.15: Kindertheater: Rotkäppchen o 15: Dr. Lange: Werk=
ſtoffkunde
für die Schule. o 15.30: Wetter und Börſe. 15.40:
Frauenſtunde. Bericht über die Hausfrauenarbeit in der Schweizer
Au=

Veränderungen im Konſum von Genußmitteln. o 18.30: Franzö=
ſiſch
für Fortgeſchrittene. o 18.55: Werkmeiſterlehrgang: Die Werk=
ſtoffe
im Maſchinenbau. o 19.20: Prof. Dr. Mersmann: Ein=
führung
in das Verſtehen von Muſik. o 20: Berlin: Abendunter=
haltung
. Mitw.: Elſe Kochhann (Sopran), C. Jöken (Tenor),
Berliner Funkorch. Dirig.: Eugen Donath. o 21: Dr. Kamnitzer:
Ein unbekanntes Werk Shakeſpeares: Der Londoner verlorene
Sohn. O 21.30: Oberſchulleiter Dr. Andreeſen, Spiekeroog: Das

Landerziehungsheim, der Verſuch einer neuen Gemeinſchaftserziehung.
O. Anſchl.: Preſſenachrichten. O. Danach: Tanzmuſik. Kapelle Marek

Weber

AAbla

Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co G. m. b. H
Ernst-Ludwigstiaße 14
Telephon 2140. (16308=

Wetterbericht.
Gießen, 23. Oktober.
Die Wetterlage nimmt durch die herrſchende Druckverteilung noch
keine Beſtändigkeit an, denn erneute Störungsgebilde beſtimmen wei=
terhin
den Witterungscharakter. Wenn auch die kühleren Luftmaſſen
über England Barometeranſtieg verurſachten und in unſerem Gebiet
vorübergehend Temperaturrückgang und zeitweiſe Bewölkungsabnahme
einſetzen wird, ſo wird alsbald eine erneute Warmluftwelle wieder
Bewölkung und Erwärmung bringen. Das Auftreten zeitweiſer Nie=
derſchläge
beſteht dabei fort.
Ausſichten für Mittwoch, den 24. Oktober: Meiſt bewölkt, aber auch
vorübergehend aufheiternd, nach etwas friſcherem Wetter wieder
milder, zeitweiſe einzelne Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 25. Oktober: Veränderlich, wechſelnd
wolkig mit Aufheiterung, noch vereinzelt Niederſchläge.

Ort: Wetter: Temp.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag

in mm Schnee=
decke

in cm Gießen: wolkig 6,4 Aachen: Regen 10 Sel. Hamburg: Nebel SSO, Berlin: wolkig 12 SSW München: wolkig ſtill. Königsberg: wolkig 13 SO gef. Breslau: Nebel 12 ſtill gef.

Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen.

Feldberg:
Taunus Nebel 0,4 Waſſerkuppe Nebel 0,1 Feldberg:
Schwarzw.) Zugſpitze: Nebel SO, kahler Aſten: Nebel SSW. Fichtelberg: wolkig WSV. 9,6 Schneekoppe: wolkig WSW.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Immobilien!

Uinfan.sSan
7 Zimmer, alle neu
zeitl. Bequemlichk. in
ſchönſter Wohnlage
Darmſtadts, ſonder=
ſteuerfrei
, Anzahlung
10-15 000 , be ugs=
frei
, zu verkaufen
Angebote u. N 160
Geſchſt. (*27344gm

Zu verkaufen
Gut geh. Detailgeſch.
in Ludwi shafen m
ein Jahresreingew
von RM. 3040000,
umſtändeh. gür ſt. zu
verk. Ang. u. O 121
(17026
Geichſt

Suche
gut eingefü ries
Jabak= und
Kleines Lanohausm zu übernehmen. Ge=
6 Zim., Küche, 1 Lad., ſchäft mit 2= oder 3=
* 27836mC

bei
Landhaus sarmſt. Zigarr engeſchäft
600 qm Obſtgart.,, ſof. Zimmerwohng. wird
für 14 000, verkäufl. bevorzugt. Angebo e
Anz 3-4000ℳ/ Sonder= unr. O. 125 an de
ſteuerfr ſof. beziehb. Geſchſt
Ang. erb. unt. O. 140
an die Geſchſt. (*278
Einfamilienhaus
im Herdwegviertel, enth. 7 Zimm. 2 Mäd=
chenzimmer
, Veranda, Bad, Dampfheizung
und großer Garten, mit Feinobſt, Iofor
zu verkaufen und bald beziehbar. Preis
40000 , Anz ca. 15 000 Angeb. unter
O. 119 an die Geſchäftsſtelle. *27824

Haus mit freiwerd
Wohn. zu kaufen ge=
ſucht
. Anz. 810000,0
Ang unt. O. 138 an
die Gechſt. (*27872

Geſucht 1 gebraucht.
Zeichenti ſch.
Angeboe u. O 134
an die Gſchſt. (*27860

Nadio u Zub z kf
geſ. Heidelbergerſtr.
Nr 28, II. (*27806

Kaufe
getragene Kleider.
Schuhe ſow. Boden=
und Kellerkram
M. Winwizki
Rleine Bachgaſſe 6
Laden, Poſtkarte ge
*27808
nügt.

Einſpänner=
Federrolle
gut erhalten, mit 50
bis 70 Ztr. Tragkraft
zu kaufen geſucht.
Angeb. u. O. 71. an
die Eeſchäftsſt erb.
(16973a)

Kleiderſchrank, gut
erhalt., zu kauf. ge
Angebote u. O 13
an die Gſchſt. / 2786

Feinkoſt= und Lebensmittel=
Geſchäft mit Haus
neu eingerichtet, 2 große Schaufenſter, in
einer Kreisſtadt zu verkaufen. Wohnung
kann evtl, ſofort bezogen werden. Angebote
unter O. 152 an die Geſchäftsſtelle. (17056
2½ſtöchkiges 4 Zimmer=Haus
nähe Tintenviertel
1 Wohnung beziehbar
ſehr preiswert bei 810000 Anzahlung
*27911
zu verkaufen durch
Waldſtraße 3
Conrad & He
Telefon 3084

Altmetall,
oden= u. Kellerkram
kauft zu den höchſten
Preiſen. (17042b
Hermaun Eckſtein,
Große Och engaſie 1.
Poſtkarte genügt.
2 gebrauchte Zchreib=
tiſche
bis 70 cm tief
u. 3 Stühle zu kauf.
geſ. Angeb n. O. 145
an. d. Geſchſt. 27898

Gut=
erhalt
. Motorrad
mit all. Zubehör zu
kau en geſ. Ang. u.
O. 148 Gſchſt. ( 27912

Prima Zug= und
Reitpferd
zu verkf. (*7855mdt
Jakob Trinkaus III.
rensbach i. O.
Kanarienvögel
zu verkauf, Truffel,
B smarckſt. 28 17043a
1,2 go dhalſ. Zwerg=
hühner
zu vk. /*.7902
Ruthsſtr. 20, II. St.
in ſehr wachſamer
Rottweiler Rüde)
nit ff. Stammbaum
billig zu verkaufen.
Pfungſtadt, Linden=
ſtraße
11. (*27796mg

Fahrrad=Decken
und Luftſchläuche
extra prima,
kiufen Sie billig
B. Orio
Tarlſtraße 14, (12417a

Gen, Vertr.: O. Brückn
Darmstadt, Rheinstraße 12½

beschützt
Die
durch die Kraft seiner wirksamen Bestandteile
vor allen unangenehmen Folgen kühlen und
nassen Wetters. Wer auf Ariosan vertraut,
braucht sich vor Husten nicht zu fürchten.
Dr. Hlllers Arlosan
Pastillen Rolle 5 u. 10 Pf., Bonbons Schachtel 30Pf.

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Mittwoch, den 24. Oktober

Wert= und Mengenergebniſſe der Reparations=Sachlieferungen.

Warengruppen

1. Lebende Tiere ......"
2. Lebensmittel und Getränke ....
3. Rohſtoffe und halbfertige Waren
4. Fertige Waren .. . . . . . . .......

September Auguſt Jan.=Sept. September
in 1000 RM. nach Gegenwartswerten
141
1 2151)
423
256
22 329
36 171
39 384
320 093
24 692
14 019
137 6222)

Ausfuhr 1928

141:)
43 457
12 257 096
346 571:)

Auguſt
Jan.=Sept.
Mengen in dz
2 697
706 513
47 267
12470 574 113 061 793
282 3773) 2 160 961

Zuſammen .. . . . . . . . . . . .."
Außerdem Pferde (Stück)........."
Waſſerfahrzeuge (Stück)......."

61427

53 659

481 259

12647 265
77
8

12800 218

115 931 964
447
54

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.

Die wichtigſten Reparationsſachlieferungen im Auguſt 1928 ſind:
aus der Gruppe Rohſtoffe uund halbfertige Waven Steinkohlen mit 16,9
Mill. RMM., Koks mit 8,3 Mill. NMM., ſchwefelſaures Ammoniak mit 5,6
Mill. RMM.; aus der Gruppe Fertigwaren chemiſche Erzeugniſſe mit 4,3

Mill. RM., Maſchinen (ohne elektriſche Maſchinen) mit 4,3 Mill. RM.
elektriſche Maſchinen und elektro=techmiſche Erzeugniſſe mit 3,9 Mill.
RM., Walzwerkserzeugniſſe und ſonſtige Eiſenwarem mit 3,6 Mill.
RM., Papier und Papierwaren mit 2,1 Mill. RM.

) nicht bearbeitet, Gold= und Silbermünzen. 2) Ohne Pferde. D Ohne Waſſerfahrzeuge)

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Amtliche Großhandelsindexziffer vom 17. Oktober. Die auf den
Stichtag des 17. Oktober berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſt.
Reichsamtes iſt mit 140,4 gegenüber der Vorwoche (140,5) leicht zu=
rückgegangen
. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für
die Agrarſtoffe auf 135,2 (135,3) und die Indexziffer für die
Kolonialwaren auf 132,6 (133,1) nachgegeben. Die Indexziffer für
induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren ſtellte ſich auf 133,4 (133,5), wäh=
rend
die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren unverändert auf
160,0 lag
Der Poſtſcheckverkehr im September. Die Zahl der Poſtſcheckkonten
betrug Ende September 943 174 gegen 940 811 Ende Auguſt. Der
monatliche Zugang hat ſich damit abermals erhöht und beträgt 2363
gegenüber einem Zugang im Auguſt von 2248 und im Juli von 1682.
Der Umſatz iſt etwas zurückgegangen und belief ſich auf 53 767 000
(56 982 000) Buchungen über 11,44 (12,21) Milliarden Reichsmark. Von
dem Geſamtumſatz wurden bargeldlos beglichen 9143 Milliarden RM.
Auch die Guthaben auf den Poſtſcheckkonten ſind im Berichtsmonat zu=
rückgegangen
.
Die heſſiſchen Kreditgenoffenſchaften Anfana September. Die
Arbeitsgemeinſchaft der Heſſiſchen Kreditgenoſſenſchaften (Richtung
Schulze=Delitzſch) in Darmſtadt gibt die Zweimonatsbilanzen der ihn an=
gehörenden
Gewoſſenſchaften bekannt. Die Bilanzſumme ſtieg bis An=
fang
September 1928 auf 65,8 Mill. RMM. gegen 62,9 Mill. Anfang
Auguſt 1928. Die Spaveinlagem zeigen wieder eine ſtarke Zunahme
(rund 1,75 Mill. RM.); Anfang September 1928 waren etwa 32 Mill.
RM. auf Sparkonto eingezahlt. Auch die Einlagen in laufender Rech=
nug
erhöhten ſich um etwa 0,5 Mill. RM. Die überwiegend an Mit=
glieder
ausgeliehenen Gelder erfuhren eine Steigerung um etwa 2,25
Mill. RM., nämlich von 45,8 RM. auf 48 Mill. RM. Dazu kommen
10 Millionen RM. Wechſelbeſtand, während für rund 4 Mill. RMM.
Wechſel weiterbegebem waren.
Schultz Grünlack A.G., Rüdesheim a. Rh. Die Geſellſchaft ( Sekt=
kellerei
) beruft auf den 15. November eine außerordentliche Hauptver=
ſammlung
, die unter anderem über die Erweiterung des Geſellſchafts=
zweckes
zu beſchließen haben wird, und zwar dahingehend, daß die Ge=
ſellſchaft
Intereſſengemeinſchaftsverträge abſchließen kann, wobei der
Aufſichtsrat die Ermächtigung zu ſolchen Vertragsabſchlüſſen erhalten
ſoll.
Die Sektkellerei Ewald u. Co., A.G., Rübesheim a. Rh. beruft
auf den 15. November eine außerordentliche Hauptverſammlung, die
ebenfalls über die Ermächtigung des Aufſichtsrats zum Abſchluß von
Intereſſengemeinſchaftsverträgen Beſchluß faſſen ſoll. Die Aktienmehr=
heit
des 720 000 RM. betragenden Aktienkapitals ging bekanntlich 1927
an ein Konſortium unter Führung von Hugo Asbach in Rüdesheim
über.

Metallnotierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 23. Oktober ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam ( No=
tierung
der Vereinigung für die D. Elektrolytkupfernotiz) 147 MMM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Liefe=
rung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 9899
Pvozent, in Blöcken. Walz= oder Drahtbarren 190 MM., desgleichen in
Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel, 9899
Prozent, 350 MM. Antimon Regulus 8388 RM., Feinſilber (1 Kg.
fein) 78,7580,25 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 134,75 (135), Februar 134,75 (135,25), März, April,
Mai 134,75 (135), Juni 135 (135), Juli, Auguſt, September 135 (135,25),
Oktober 134,50 (136), November 134,50 (135,50), Dezember 135 (135,25).
Tendenz: feſter. Für Blei: Januar 43,50 (43,50), Februar, März,
April, Mai, Juni, Juli, Auguſt, September 43,50 (43,75), Oktober, No=
vember
43,50 (44), Dezember 43,50 (43,50). Tendenz; ruhig. Für Zink:
Januar, Februar 47 (48), März 47,75 (48), April 47,75 (48,25), Mai 48
(48,25), Juni, Juli 48 (48,75), Auguſt 48 (48,50), September 48 (48,75),
Ottober 47 (48), November 47 (47,75), Dezember 47 (48). Tendenz ruhig.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 23. Oktober
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz; unregelmäßig); Standard p. Kaſſe
66½, 3 Monate 66½/u, Settl. Preis 66, Elekkrolyt 72½3, beſt
ſelected 69½3, Elektrowirebars 72¾; Zinn (Tendenz: willig): Stan=
dard
p. Kaſſe 222½½ 3 Monate 220½½, Settl. Preis 222½,
Banka (inoff. Not.) 223½, Straits (inoff. Not) 2221: Blei (Tendenz:
unregelmäßig): ausländ, prompt 222/ao, entft. Sichten 211/,, Settl.
Preis ; Zink (Tendenz: ſtetig): gewöhnl. prompt 241/e, entft.
Sichten 242/, Settl. Preis 24, Quechſilber (inoff. Not.) 23½, Wolfram=
erz
(inoff. Not.) 16¼.

Produktenberichte.

Frankfurter Probuktenbericht vom 23. Oktober. Auch heute war die
Haltung cm Franbfurter Produktenmarkt ruhig. Das Geſchäft blieb
ſehr klein, da die Händler infolge der ſchwächeren Auslandsnotierungen
große Zurückhaltung übtem und ſich nur ſelten zu kleinem Abſchlüſſen
bereit fanden. Das weiter knappe Inlandsangebot ließ auf der anderen
Seite jedoch kein Nachgoben der Preiſe zu. Es notierten: Weizen 23,50
bis 23,65; Noggen 22,50 bis 22,75; Sommergerſte B bis 25,50; Hafer,
inländiſcher 23,25 bis 23,50; Mais 21,50 bis 21,75; Weizenmehl 33,75
bis 34,25; Roggenmehl 30,25 bis 31; Weizenkleie 14 bis 14,10 und
Noggenkleie 14,50.

Viehmärkte.

* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 23. Oktober. Auf dem heuti=
gen
Viehmarkt war bei Großvieh erhöhter Auftrieb und ein geringes
Nachlaſſen der Preiſe zu konſtatieren. Der Großviehmarkt brachte 29
Stück mehr wie in der Vorwoche. Das Geſchäft bewegte ſich äußerſt
langſam und gabem die Preiſe bei Ochſen und Kühen 2 und 1 Mark
nach. Es verblieb ein geringer Ueberſtand. Auf dem Kälbermarkt
war das Geſchäft etwas bebhafter. Der Antrieb war um 83 Stück ge=
ringer
wie auf dem Vormarkte und blieben die Preiſe bei gutem Ge=
ſchäft
und ausverkauftem Markt unverändert. Der Schweinemarkt
war um 60 Stück minder beſchickt wie der Vormarkt. Es wurde nur
langſam gehandelt und gingen die Preiſe um 1 Mark zurück. Der
Markt konnte nicht vollſtändig geräumt werden. Amgetrieben waren
51 Ochſen, 20 Bullen, 747 Kühe und Färſen, 287 Kälber und 1234
Schweine. Im einzelnen wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht je nach
Qualität folgende Preiſe erzielt: Ochſen 4854; 4448; Bullen 3243;
Kühe 4245; 3541; 2935; 1824; Färſen 4658; Kälber 6270;
5062; Schweine 7980; 8081 und 8082 Mark.
Mindermarkt in Gießen am 23. Oktober. Auf dem heutigen Ain=
dermarkt
ſtanden 967 Stück Großvieh und 192 Kälber zum Verkauf. Bei
flauem Handel derblieb etwas Ueberſtand. Es wurden bezahlt: Kühe
1. Qual. 500600 Mk., 2. Qual. 300400 Mk., 3. Qual. 150250
Mark; Rinder ein= bis zweijährig 100200 Mk., Kälber je Pfd. Lebend=
gewicht
5565 Pfg.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.

* Chikago, 23. Oktober. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach der mehrtägigen Abſchwächung machte ſich heute eine

leichte Erholung geltend auf die geringeren Zufuhren an den nord=
weſtlichen
Märkten und die Ankündigung kühleren Wetters für den
Südweſten.
Mais: Die Wetterprognoſen bewirkten ſtärkeres Angebot und Ab=
gaben
größerer Kommiſſionshäuſer, ſo daß die Preiſe etwas verloren.
Der Schluß war auf Käufe ſüdweſtlicher Häuſer erholt.
Roggen litt anfangs unter der geringeren Lokonachfrage und Zu=
nahme
der kontraktlichen Vorräte. Auf Käufe öſtlicher Firmen trat
ſpäter eine leichte Erholung ein.
Hafer: Der Markt verlief in ſtetiger Haltung auf die kleineren
Ablieferingen der Farmer.
*New York, 23. Oktober. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Unter dem Eindruck der ermäßigten Notierungen in Bra=
ſilien
kam es zu Preisrückgängen, da Liquidationen und Abgaben für
ausländiſche Firmen, namentlich in Santos, erfolgten.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt ging es ziemlich ruhig zu. Käufe
der Kommiſſionäre wurden durch Abgaben für europäiſche Rechnung
paralyſiert. Später wurden Deckungskäufe für kubaniſche Firmen ge=
tätigt
.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 23. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 113½8, März 118½, Mai 121½: Mais,
Dez. 81½, März 83½, Mai 86; Hafer, Dez. 43½, März 44½, Mai
45; Roggen, Dez. 101½, März 103½, Mai 106½.
Fette: Schmalz, Okt. 11,40, Nov. 11,40, Dez. 11,55, Jan. 1929
11,95; Rippen, Okt. 12,75, Dez. 12.15 Speck loco 14: leichte
Schweine 8,909,55, ſchwere Schweine 9,309,60; Schweinezu=
fuhr
Chicago 33 000, im Weſten 90 000.*
Baumwolle: Okt. 19,01, Dez. 19,0319,04.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 23. Okt.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 158½, Hartwinter 127½: Mais
neu angek. Ernte 94½; Mehl ſpr. wheat clears 5,856,25; Fracht
nach England 22,6, nach dem Kontinent 1214.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,10; Talg extra loſe 9½.
Kakav: Tendenz: willig, Umſatz in lots 180, loco 10½; Oktober
10,25, November 10,37, Dezember 10,55, Januar 1929 10,66, Fe=
bruar
10,76, März 10,80, April 10,85, Mai 10,92, Juli 11,,

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.

Die Wirtſchaftliche Vereinigung deutſcher Meſſingwerke erhöhte mit
ſofortiger Wirkung die Preiſe für Meſſingbloche um 2 RM. und für
Meſſingſtangen um 1 RMN. je 100 Ky.
Der Arbeitgeberverband hat den Schiedsſpruch für die Angeſtellten
der oberſchleſiſchen Schwerinduſtrie, der ihnen ab 1. September 1928 eine
6½prozentige Lohnerhöhung zuſprach, abgelehnt. Der Demobilmachungs=
kommiſſar
verweigert die Verbindlihkeitserklärung auf Grund eines
Formfehlers.
In unterrichteten Kreiſen wird verſichert, daß die Verhandlungen
über die rumäniſche Stabiliſierungsanleihe als abgeſchloſſen angeſehen
werden können. Die Anleihe ſoll in den erſten Novembertagen abge=
ſchloſſen
und die Geſetzgebung über die Währungsſtabiliſierung bis zum
15. November verabſchiedet werden.
Die Zahl der däniſchen Arbeitsloſen iſt im Laufe der letzten Woche
von 36 273 auf 37 673 geſtiegen.
In Kreiſen der Ungariſchen Geldinſtitutszentrale wurde die Be=
obachtung
gemacht, daß verſchiedene ungariſche Geldinſtitute nach
Deutſchland für 8,59 Prozent Geld ausleihen, das ſie von der Unga=
riſchen
Nationalbank mit 7 Prozent erhalten haben. Auf dieſe Weiſe
ſei ungariſches Kapital mit einem Nutzen von 1,52 Prozent nach
Deutſchland gelegt worden. Die Geldinſtitutszentrale will dieſe Ge=
ſchäfte
verbieten.
Wie aus Nanking berichtet wird, hat die chineſiſche Regierung be=
ſchloſſen
, die Stabiliſierung der cnneſiſchen Währung am 1. November
durchzuführen. Zum Vizedirektor der chineſiſchen Staatsbank ſoll ein
Amerikaner ernannt werden, dem Verwaltungsrat der Staatsbank ſollen
weitere vier Amerikaner angehören.

Frankfurt a. M., B. Okvober.
Die Börſe eröffnete in ſchwächerer und unſichever Haltung. Die
Werſtimmung ging in der Hauptſoche vom Montanmarkt aus, da ſich
hier die Befürchtungen über vorausſichtlich ungünſtige Abſchlüſſe noch
verſtärkt hoben. In dieſem Zuſammenhang verwies man auf die im=
mer
noch in Gang befindlichen Arbeitskämpfe in der nordweſtdeutſchem
Eiſeninduſtrie, die zur Verſchlechterung der Jahresergebniſſe beitragen
müßten. Außerdem drückte die ſchwache Haltung der geſtrigem New
Yorker Börſe auf die Tendenz. Die Kuliſſe ſchritt auf den meiſten
Marktgebieten zu Abgaben, die den Markt bei dem unverändert anhal=
tenden
Ordermangel ſtark belaſteten, ſo daß teilweiſe empfindlichere
Kurseinbußen zu verzeichnen waren. Die Geſchäftstätigkeit wickelte ſich
wieder in engſtem Rahmen ab. Unter ſtärkerem Kursdruck ſtanden in
weiterem Engagementsabbau vor allem die Elektrowerte, von denen
AEG. 1,25 Prozent, Bergmann 3 Prozent, Licht und Kraft 2 Prozent,
Schuckert 2,5 Prozent, Geſfürel und Siemens je 4 Prozent verlonen,
Stärker angeboten waren ferner Kali Weſteregeln mit minus 4,75 Pro=
zent
und Deutſche Linoleum, die 4,5 Prozent nachgaben. Am Montan=
markt
betrugew die weuerlichen Kursrückgänge durchweg 1 bis 2 Pro=
zent
; Klöckner blieben auf dem ſtark ermäßigten Kursſtand der geſtrigen
Abendbörſe behauptet. Relativ gut gehalten eröffneten noch Schiff=
fahrtswerte
und Daimler. Banben gaben 1 bis 2 Prozent nach. Zell=
ſtoff
Waldhof und J. G. Farben büßten 2,5 Prozent ein. Deutſche An=
leihen
lagen etwas ſchwächer, von Auslandsrenten Angtolier wieder
etwas anziehend.
Im Verlaufe bröckelten die Kurſe zunächſt weiter etwas ob. Später
konnte von einer Umſatztätigkeit keum noch die Rede ſein. Tagesgeld
war zu 5,5 Prozent weiter recht flüſſig. Am Deviſenmarkt lag die
Mark etwas feſter. Mark gegen Dollar 4,1955; gegen Pfunde 20,350;
London-Kabel 4,8495; Paris 124,20; Mailand 92,57; Madrid 30,05;
Holland 12095/8.
Die Abendbörſe war wiederum faſt geſchäftslos. Ein freund=
licher
Anſatz zu etwas befeſtigten Kurſen wurde bald durch ein größeres
Angebot in Farbenaktien (minus 0,75 Prozent) erſtickt. Montanaktien
bröckelten leicht ab; auch die übrigen Märkte zeigten überwiegend
mäßige Kursrückgänge bis 0,5 Prozent; Sonderbewegungen wurden
niht beobachtet. Auch der Rentenmarkt lag außerordentlich ſtill. Der
mittags lebhafte Ruſſenmarkt wurde ſehr ruhig, da erneut ungünſtige
Meldungen bekannt wurden, die ſich gegen die internationale Schutz=
vereinigung
wenden. Im weiteren Verlauf ſetzte das Geſchäft faſt
vollkommen aus. Im einzelnen nannte man: Kommerzbank 184,25,
Danatbank 290,5, Deutſche Bank 167, Dresdener Bank 168,75, Metall=
bank
134, Reichsbank 298,5, Nordd. Lloyd 146,25, Adlerwerke Kleyer
104,25, AEG. 180,25, Farben 250,37, Metallgeſellſchaft 185.
Berlin, 23. Oktober.
Bei ausgeſprochener Geſchäftsunluſt eröffnete die Börſe in einheit=
lich
ſchwächerer Tendenz. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſchwächte
ſich die Tendenz auf einſetzende Baiſſevorſtöße namentlich in Schultheiß
weiter ab. Im Verlaufe hielt die ſchwache Tendenz, geſtärkt durch die
ſtark gedrückten Chiffrekurſe, zunächſt weiter an. Später trat auf In=
terventionen
der Großbanken in der rückläufigen Bewegung ein Still=
ſtand
und teilweiſe ſogar eine leichte Erholung ein. Da Nachrichten
von einem feſten Verlauf der Londoner Börſe eintrafen und die In=
terventionen
der Großbanken anhielten, ſchritt die Spekulation zu
Deckungen; auch Meinungskäufe von ſeiten der Provinz wurden be=
pbachtet
. Die Börſe ſchloß erholt. Die Schlußnotierungen konnten in
den meiſten Fällen die Anfangskurſe erreichen. Nachbörslich blieben
die Kurſe durchweg behauptet, bröckelten teilweiſe auch wieder ab.

A. E. G
Augsb.=Rürnb. Maſch.
Baſalt .
Beramann..
Berl. Karlsruhe In
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briket
Bremer Wolle.
Lanatbank. .
Deutſche Bank.
Distontogeſ.
Tresdner Bank.
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Tynamit Nobel ..
Elektr. Lieferung ...
J. G. Farben...
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt. . .
Hanſa Dampfſch.
Hapag..
Harpner.
Eemoor Zement. . . .

122. 10. 23 10. 22. 10 1181.875 180. Hirſch Kupfer ... 132. 99.5 99 5 Höſch Eiſen ..... 127.25 125. 68.25 67. Hohenlohe Werke... 65. 1205. 204. Kahla Porzellan, 129.25 73. Kali Aſchersleben 280. 291. 289. Salzdetfurth 1470 75 1467.5 1179. 177.75 Weſteregeln 283. 1277. 1221. 221. Lindes Eismaſch. 171.25 290. 288,5 L. Loewe & Cv. 167. 168. Lingel Schuh 34.875 162 25 162. MannesmannRöhr 124 5 1123. 168.76 168.25 Niederlauſitzer Ko 161.25 1160. 50.75 50.75 Nordd. Lloyd 1149. 136. 25 134.75 Orenſtein.. 111.5 84.5 84.5 Polyphon 120.25 118. Rütgerswerke 101.375 174. 174. Sachſenwerke 1139. 137.- 252.25
123. 250. Siemens Glas 143.25 121. Ver. Glanzſtol 551. 1545. 1273. 267.5 Stahlwerke 93.5 42. 42.5 Volkſtedter Porzell 64. 62.5 183 25 Wanderer Werke 131.5 153. 151. Wiſſner Metall. 157. 11 136. 131. Wittener Gußſtahl .. 54. 1251. 251.

54.

Deviſenmarkt.

Kelſingfors
Vien .....
Prag ......
Budapeſt. .
Sofia ....."
Kolland ..
Cslo .....
Kopenhagen
Stockholm".
London ...
Buenos Aires
Neu=York
Belgien.

22. 0. 23. 10.- 22. 10. 23. Geld /Brief Geld Brief Geld Brieſ geid 10.549 10.569 10.547 10.56 Italten ...... 121.97 22.01 21.27 58.945 59.065 58.94 59.06 Paris ..... 15.37 16.41 16.37 12.428 12.448 12.429 12.44 Schweis.. so.70 10.83 80 .665 73 08 13.22 73 03 73.17 Spanien.. 67.70 7 84 67.5 3.033 3.039 3.027 3.033 Lanzig. 81.31 81.4 81.32 168.0* 168.43 168.08 168.42 Japan.. . 1.94 1.944 1.9 60 111.76 111.98 111.7. Mrf.97 Rio de Janeiro", 1.501 0.503 0.50 1 111.82 112.04 11.79 1 12.01 Jugoſlavien.. 7.363 7.36. 7.3 73 112.061 12.28 12.041112 26 Portugal .. 18.88 19.92 18.8 8 20.336/20.376 20.334/20.3741 Athen .. 5.425/ 5.435 1.764 1.768 1.763 1.767 geonſtantinopel" 2.114 2.118 2.1 17 4 1940/4.2020 4.1930/4.2010 Ranada. . . 4. 1925 1.2005 1.1925 58.26 58.38 58.27 38.39 Uruguay.. 4.255 4.264 4.25 6

261

Frankfurter Kursbericht vom 23. Oktober 1928.

2 Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927..
7% ThüringerFrei=
ſtaat
von 1927..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +,
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. . ..

8% Bad.=Bad.v. 26
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
%0 Frkf. a. M. v. 26
70 Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26.
82 Nürnberg v. 26

8% Berl. Hhp.;Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk..
80 Pfbr.,
8% Heſſ. Landesbk.
8% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt.
00 Mein. Hyp. Bk.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .

87.2
7
79.25

94

50.7
15.1

87
93

98
97.5
97.5
97.25
89
88

93.8
85
81.5
98
98

97775

82 Nhein.Ghb.=Bk
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit... ..
8% Südd. Bob.=
Cred.=Bank ..."
8% Württ. Hyp.=B.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
+ Ser,II

6% Daimler Benz
von 27........
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26. .."
70 Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 .... ...

6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......."
41.% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
41/,% Rum. Gold
von 1913 ......
4% Türk. Admin.
1.Badgad
Zollanl.
26 1913 Ungarn
4/,% 1914
4% Ung. Goldr. .

Aktien.

Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.

97.75
7.5

98
94.5

Ka
69

75
92.5

84.75
92.1

42

23.5

12.3
11.75
25.75
27.75
26.45

135.25
168.5

183.25

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u. Wechſel=
bank
.... .. . ..
Vereinsbank
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . .
Hyp.=Bk. .... .
Pfdbr.=Bk.....
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbk. . .
Hyp.=Bank...""
Südd. Bob.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein

A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge. ..
Hapag .....
Nordd. Lloyzd ...
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Accum. Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher
82 AEG. Vorzug
59
AEG. Stamm....

Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
BrolnBroverickCie
Brüning & Sohn..

Nue

Buderus Eiſen .. .! 81

127
101
162
167.75
115
149.5
154
133
136
133.5
205
160
34.5
159.5
296.25
125
198.8

15:,

165

150),
146.25

122

104
88.25
85.5
180.25

236
203
152.75
126

Cement Heidelbergl=
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Fabrik Milch

Daimler=Benz...."
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk.

Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft!=
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwverk.
Eßlinger Maſchinen!
Ettlinger Spinnereil=

Faber, Joh., Bleiſt.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum
Feinmech. (Jetter).
Frkft. Gas ......
Hof.......

Geiling E Cie. ....
Gelſenk. Bergwerkl
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bülfinger.
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm./
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil. . .I.

135
178
DG

80
141

210
370

234
1574
210
40
225
38
250.75
146
80.5
145
91.5
265

269.75
96.9
122.25
169
138.5

133.1
183.5
92.5
106
132.75
76.5
132

Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzbetfurth.
Weſteregeln.!"
Kammgarnſpinn .
Karſtadt, R.. . . . ..
Klein Schanzl. . . .
Klöcknerwerke ...
Kraftw. Alt=Württ.

Mack

Lahmeher & Co...
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.

Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.
Mars=Werle ....."
Metallgeſ. Frankft.
Miag. Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt.

Neckarſ. Fahrzeug.
Nicolay, Hofbr. . ..

Oberbedarf
Oſterr. AlpineMon
Otavi Minen ...

Peters Union Frkf.
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb....
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke.
Niebeck Montan. . .
Noeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ....!

243
112.25
88
278
466
277
52
238.75

107.5

163.5
111
312
92
20

116.5
266
123,
112.75
105.5
186.5
136.25

30.25
161

106
14.5

107
90.5
110

155
134.5

Schachtleben A.G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.. .
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=AG
Strohſtoff. Ver.. ..
Tellus Bergbau..
Thür. Lief.=Geſ...
Tucher=Brauerei..

Interfr. Krs.= Elek=
tr
.=Verſ. ....."

Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind
Gummifabrik
Berlin=Frankf
Laurahütte..
Stahlwerke . .
Ultramarin ..
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.

Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Werger Brauerei..

Ja
328

112.5

176.5

389.75
95
149.5
278
118.5
106.2
164

107.75

89.5

Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel. . . . .
Waldhof ..."

Allianz u. Stuttg.

68.5
91.5
155
133
76
215.5
132.25
156
226

206
190.5:
280.5

125.5
98.6

Verſicherung .. . 251
Frkft. Allg. Verſ.=G/186
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . 124
Mannh. Verſich. .1147

23. 10.
131.
66
128
278.
170.
246.
33.
147.
109.
482.5 1475.
99.5
143.
92.125
131.

vo.
Brie
22.01
16.41
80 .925
67.72
81.48
1.964
0.503
7.307
18,92
5.425 5.435
2.174

[ ][  ][ ]

Nummer 296

Mittwoch den 24 Oktober 1928

Geite 11

Loun aad ihen Srninn.

Roman von Walter Weilshaeuſer.
Nachdruck verboten

Fräulein Meckler will Frankfurt verlaſſen?
Fehrenberg nickte und zog an ſeiner Zigarre.
Ja, morgen mittag.
Er ſtreifte Linkert dur; den blauen Rauch und ſah, daß ihm
je Botſchaft ſehr nahe ging.
Linkeris Abſicbten waren tatſächlich ernſt geweſen. Seinem
roßen Konfektionsgeſchäft fehlte längſt die Frau, und Lore ſollte
8 werden.
Vorläufig hatte er das für ihn bequeme und unterhaltende
Verhältnis ſo beſtehen laſſen, wie es war: freundſchaftlich und
in bißchen bemutternd.
Da er ſein Ziel vor Augen hatte, beeilte er ſich nicht, es zu
rreichen.
Dieſes Mädchen war ihm ein guter Kamerad, und er hätte
hon längſt mit ihm ſprecken ſellen. Jetzt ſtand er vor der Tai=
nche
der Abreiſe und wußte das erſte Mal in ſeinem Leben nicht,
die er ſich benehmen ſollte
Er verwünſchte es, ſich nicht rechtzeitig erklärt zu haben.
Zielleicht war noch nist alles vecloren. Wenn ſie auch reiſte,
onnte er doch irgendwie mit ihr in Verbindung bleiben.
So ſprach er ſich, aus, da er kald erkannr hatte, daß Fehren=
erg
ein Freund des Mecklerſchen Hauſes war, mit faſt väter=
ihen
Vollmachten ausgeſtattet, wenigſtens heute.
Sie konnten ungeſtört plaudern. Die Tiſche füllten ſich mit
aut ſprechenden und geſtikulierenden Gäſten. Alles war mit ſich
ſeſchäftigt, keiner achtete auf die beiden Herren, keiner ahuse, Taß
eiukert um ſein Glück würfelte und ſchon verloren hatte, ehe das
Spiel begann.
Fehrenberg mußte diplomatiſch vorgehen.
Es galt, den alternden Mann vorſichtig dayon zu überzeu=
gen
, daß er ſeine ſchwindenden Jahre nicht mit den aufblühenden
ines jungen Weibes verknüpfen dürfe.
Linkert wehrte ſich verzweifelt.
O, er verſtand ſehr gut, was dieſer, von jeder Leidenſchaft
ſefreite Alte von ihm forderte, der ſo ſachlich und faſt freund=
chaftlic
überredend mit ihm ſprach.
Das verletzte Gefühl des ſich noch rüſtig fühlenden, guther=
igen
Mannes, ſprang an gegen jeden uoch ſo vernünftigen
Eintuand.
Das eiferſüchtige Tier war in ihm aufgewacht.
Aber es half ihm nichts. Fehrenbery erklärte ganz offen,
daß Lore in dem harmloſen Verkehr, der bei den erſten Be=

gennungen vielleicht einen zu Mißverſtändniſſen verleitenden, zu
lebhaſten Ausdruck infolge der Verbitterung des jungen Mäd=
chens
gefunden haben mochte, nichts anderes geſehen hatte als
die Möglichkeit, in anſtändiger Geſellſchaft dieſe oder ſene freie
Stunde auf dem gefährlichen Großſtadrpſlaſter zu verbringen.
Dieſe Empfindung würde er wohl aueh gedacht haben?
Wenn er, Fehrenberg, ſich nicht täuſche, fühle ſich Lore ihrem
Lengfelder Freund Niesland mehr verbunden als ihm, dem mehr
ehrenwerten Kaufmann Linkert.
Dieſe Wahrheiten ſchmeckten gallebitter.
Die zweite Flaſche ging zur Neige, und da Linkert den
Löwenanteil des erſten Umtrunks für ſich beanſprucht hatte,
wurde ſein Herz weicher, ſein Sinn zugänglicher.
Wie oft liegt eine folgenſchwere Entſcheidung auf dem Boden
einer jener grünen Flaſchen!
Der aufänglich ſo kühne Mut wich einer betont vernünſtigen
Beurteilung des Falles, etwas Rührſeligkeit und Mitleid miſch=
ten
ſich mit dem Stolz des Verſchmähten.

Kinderwagen
Mit
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es 1st Inr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½

Yald hatte ihn der kluge Herr Fehrenbery dort, wo er ihn
haben wollte. Der dicke Linkert war ganz ins Hintertreffen
geraten.
Sehen Sie, Herr Linkert, wenn Sie ſechzig ſind, dann iſt
unſer Lorchen, erſt Mitte Dreißig, eine Frau, die immer noch
Anſprüche macht. Alſo proſt!
Und wieder war eine Stunde vergangen, und die dritte
Flaſche ſtand auf dem Tiſch: da gab Linkert ſchon gute Nat=
ſchläge
, wie das Schickſal ſeines Protektionskindes, ſo nannte
er Lore jetzt, während, in Fehrenbergs Augenwinkeln, ein zu=
friedenes
Lächeln lag, am beſten geſtaltet würde.
Auch er hielt die Heirat mit Riesland gutmütig und wein=
weich
für den beſten Ausweg und das heilſamſte Mittel, das
arme Mädcbenherz doch wieder mit Freude und Frieden zu er=
füllen

Er bat, ihm gelegentlich zu ſchreiben, welche hoffentlich
guten Folgen ihr Kriegsrar denn noch gehabr hätte, er war
zuletzt ganz vergnügt und kam ſich ſehr wichtig und mitbeſtimi=
mend
vor, und empfahl ſich etwas ſelig an Riesland wie
von einem guten Freunde.
Der alte Herr Fehrenberg zahlte und ging hochbefriedigt in
ſein Gaſtzimmer.
Nun war Gott ſei Dank auch das erledigt!
Mit einem Seufzer ſtreckte er ſich in die Kiſſen.

Linkert wwar am nächſten Tag in ſehr ſchlechter Laune, die
ſein Perſonal ſich nicht zu erklären wußte. Denn das Geſchäft
giug gläuzeud.
Da hat mich ker, alte Lengfelder Barbaroſſa ja gründlich
eingeſeift! grollte er im derbſten Frankfurteriſch.
Und er ärgerte ſich über ſeine Nachgiebigkeit und beſchloß bei
einer Flaſche Selters, nun endgültig ein Heiratsbureau in An=
ſpruch
zu nehmen.
Lengſeld, das gute, alte, liebe Lengfeld lag wieder einmal
im Sommerſonnenſchein, hingekuſchelt zwiſchen Wald und =
geln
, wie etwas unveränderlich Stetes, Treues und Schützendes.
Seine Dächer ſckauten behaglich aus dem Grün, der Kirchturm
ragte hech und feſt, und ſeine Glocke ſprach, wie immer, etwas
ſchulmeiſterlic zu den Einwohnern im Glück und im Leid.
Auf dem buckelſteinigen Marktplatz wehten die jungen
Blätter der Kaſtanien im Winde, und die Menſchen gingen ge=
ruhſam
ihrem Tagewerk nach. Niemand hatte Eile,
An Stelle des alten, weißen, balkendurchkreuzten Fachwerk=
baues
war das neue Goldene Kreuz aus der Erde gewachſen,
ſtattlich anzuſehen mit ſeiner aus gebrochenem Stein errichteten
Front und dem ſchwarzen, breiten Glasſchild mit den blinkenden
Goldbuchſtaben über dem Eingangstor.
Faſt ſah es großſtädtiſch aus, und die Lengfelder ſchauten
ſtolz auf den ſchönen Gaſthof.
Der große Wirtsgarten und das Hausgärtchen lagen unver=
ändert
hinter dem großen, behäbigen Haus. Sie grünten und
blühten und hatten das Feuer ſchon längſt vergeſſen.
Schickſale rühren die Natur nicht, wenn auch der Menſch
troſtſuchend zu ihr flüchtet. Allein ihre Schönheit iſt ſo groß,
daß ſchon ihr Anblick beruhigt und ſtark macht. Sie ſelbſt tut
nichts, um zu helfen.
In dem Gaſthof ſchaffte Anton Meckler mit ſeiner Tochter,
Die Mutter hatte die Krankheit nun doch nicht überſtanden und
war ſauft eingeſchlafen.
Lore war im Vaterhaus bei der geregelten, alle Kräfte be=
anſprichenden
Tätigkeit voll erblüht. Ihre Schönheit war aus=
gereift
, etwas Frauliches ging von ihr aus.
Sorgend bekümmerte ſie ſich um alles.
Viel hatte ſich im Städtchen nicht geändert.
Der Amtsrichter Frank war nach der Großſtadt verfetzt
worden, und damit war ihm ein lang gehegter Wunſch in Er=
füllung
gegangen.
Niesland war jetzt oft Gaſt im Goldenen Kreuz.
Sein Auftreten war freier geſporden, ſelbſtbewußter, da er
ſih enger an die Familie gebunden fühlte durch die gemeinſam
getragene Leidens;eil, in der er ihr mit faſt verwandtſchaftlicher
Tieue zur Seite geſtanden hatte.
Er fand den beſſen Lohn für das, was er getan hatte, in der
herzenswarmen Güte, mit der Meikler ihn behandelte,
(Schluß folgt.)

Buchhaltur

Zwei Drittel
Arbeitsersparnis.
Rut=Buchhaltung
z. m. b. H., Frank-
urt
a‟ M., Taunus-
itraße
35, Fernspr.
7ömer 3818 19.

Krankenwein
Malaga
½ Fl. 1.15
gr. Fl. 1.80.
Taragona
Fl. 160
Samos 1.80
Monte Chriſto
½ Fl. 1.75
Weinbrand
ſo lange Vorrat
3.50
J. Schellhaas
Karlſtr. 50. (170160

Verk. 2
von Ziegenſleiſt
pro Pfd. 70 J ſowie
friſch, Rindfl. 80 Z
Donnerſt. a. d. Marktplatz
Schloßgr., gegenüb. Steg=
müller
, Naffenberger.
(27418)

Achtung
Beſtellung, auf ſchöne
Tafel=Aepfel werden
noch angen. u. könn
daſelbſt beſicht, werd
Lief.rung frei Haus
Auch Fuhren werden
per Laſtwagen aus=
gefürt
, u. bill. ke
rechnet. Näh Soder=
ſtr
. 44, /Lebensmittel)
( 27779mig

Eine ganz

Winter-
Kartoffeln
(Induſtrie, gelbfl.) u.
Aepfel
(Tafelobſt) zum bil=
ligſten
Tagespreis
Beſtellungen n mmt
entgegen Ripper,
Darmſtadt,
Kaupſtr. 15. (278,6

Nchtung!
Lief. Winterkartoff.
z äußerſt billigſten
Preis. pflanz, Schloß=
gartenſtr
47. (27849

Keller=Gitter
in allen Größen
Karl Brüchner
Darmſtadt Holzſtraße
(27B7nIm.

Ein Posten
Fantasie-Socken
für Herren, Kunstseide platt.
habsche Muster ...

Elin Posten
Damen-Hemdhosen
solide, gewebte Oualität, in
weiß und farbig . . ..

Ein Posten
sDamen-Strümpfe
Kunstseide, fehlerfrei, hübsch
At
sortlerte Parben ...
Eln Posten
Damen-Schlupfhosen
S gefüttert, in schönem Farb-
u

sortiment . . ."

Ein Posten
Damen-Strümpfe
Waschseide, feines, künstli hes
s Gewebe, fehlerfreie Ware ..

Ein Posten
Herren-Normalhosen
ewährte, wollgemischte Oua
S Iät ...........

Eln Posten
Gummischürzen
für Damen, in hübsch. Farben
und Mustern .. . . . . .

Eln Posten
SServier-Schürzen
s aus soliden Stoffen, mit hübsch.
sStickerei garniert . . .

Ein Posten
Eleg. Damenhüte
s in aparten Farben und streng
* modernen Formen

Eln Posten
Croisé-Hemden!
für Damen, solide Qualität mit
Feston garniert . . . . . . ."

Ein Posten
s Croisé-Nachthemden
S für Damen, mit langem Arm
s und Umleg-Kragen .. . ..

Elm Posten
sDamen-Schlafanzüge
s moderne Crepe-Streifen, fesche
Macharten . . . . . .

Ein Posten
Herr. -Sporthemden
hübsch gemusterter Flanell,
mit 2 Kragen . ..

Ein Posten
S Zefir-Oberhemden
mit 2 Kragen, in modernen
s Karo-Mustern

Eln Posten
sSelbst-Binder
s aus reiner Seide, in schönen
* Dessins ..

So finden Sie in allen Abkeilungen außergewvöhnl. Extra-Angebote!

Darmnstadt

Markt

17046

Werk
Stoffk.eider, jowie
Weſte. Größe 44,
3 Fenſter grüne Por=
ieren
(a. f. Fenſter=
män
el), einige Jüng=
lings
= Ueberzieher.
verchied. Eut und
Weſte, einiges Ge=
ſchirr
, Lampenſchirme
u Klavierlampen bill.
zn verk. Herdweg 95
WGartenhaus). /.3910

Faut neue br. Kinder=
ſtief
. Gr 33 des I.
grau, Pelourmantel
u Pullov, Gr.11 z. vr
Rückertſtr. 26, part.
27834)

Kinderwagen
guterh., zu verkauf.
Martinſtr. 97, III.
* 27739im

Getr, ſch. Cutanzug
(Größe 1,70 m) bill.
zu verk. (eis2sms
Meineke,
Soderſtr. 9, 1. Stock

Gut erha tenes
t billigſt
Radiogerät zverh.
Heinrichſtr. 6, /23861

3 Contl-
Ballondecken
720X 120 (715X115)
fabrikneu, preiswert
zu verkaufen. Ange=
bote
unt. 0. 137 an
die Geichſt. (27871

Umz gshalber
zu verkaufen:
1 Nußbaum=Büfett
1 Meſſinglüſter
1 Marmortiſchchen
Lederkoffer
Liegeſtuhl. 27870
Anzuſehen 912 Uhr
B. Bmarckſtr. 55, part.

Holzbeitſtelle
mit Matratzen, für
30 zu verk. Näh
Geſchäftsſt. 27879

u verkaufen:
4 gepolſterte Stühle
1 Seſſel
1 Regu lator /27880
Sandſtraße 4.

Herb i=Maniel b. z.
verk. Heidelbergerſtr.
Nr. 28, II. (*278os

nit Aufſatz, billig abzugeben.
(*27868
K. Müller, Mühlſtraße 23, Hof, Iks.

Großer, weißemaill.
Dauerbrenner, für
Büro,W4irtſchaft uſw.,
feinerAökan a= Gas=
ofen
, Gr. 7, a zugeb.
Kranichſtei erſtr. 47,
parterre.
2782

ſehegut. Parabent,
1ſchw. Krimmerjacke
zu verkaufen, ( 27897
Kes raße 123, III.

KLAUIER
und verſchied. Möbel
*27841
verkauff.
Liebigſtraße 9, I.

Zu verk.: 1 Mehers
Lexikon (III. Aufl.
21 Bände), 6 nußb.
Rohrſtühle, 1 ovaler
Auszugti ch. 1 klein
Tſch, 1. Flurgarde=
robe
, 1 Küche, 1 gr.
Teppich, alle in ta=
delloſ
. Buſtand. Bitte
nachmitt. Gutenver: 52, II. 72770,
Ein f.
neues Fahrrad
zu verk. Kirchſtr. 21,
4. St., Winkel, / 27804

Motorräder!
B.M. W. Sport, Mod. 28
Blahburne m. L. u Horn
Harley m. Beitp tadell.
E. M. A. G. Kompr., ſehr
bil(., D K.W.. Mod 27
mit Licht und Sozius,
D. K. W., ſteuerfrei,
M. 5. 1.4PS,el. B. u. Soz.
Leicht. Belwag, m. el. 8
gün t. zu verk. (*27904
Fahrſchule Karl Zürtz
Beckerſtr. 23. Tel 3674

Dolf= Motorrad zu
verkauf 170,R T2783
Sch wanenſtraße 4.

Sehr g. erhalt, geſchl
Hanomag
zu verkaufen. Eckel,
Sandbergſtr. 34. ( 27862

Gelegenheitskauf
Damenkleider Gr. 42,
Brokatſchuhe Gr. 39,
Kinderkl., Handkoff.
dilv. Bilder, Sofaklſſ.
Schreibzeug preisw
abzug. Näh. Geſchſt.
(*27801

2 Wagen
zu verk, Tragkr. 100
u 50 Btr. Ad. Liebig,
pfungſtadt,Ber ſtr. 37.
277 Bim

Schloſſerwerkzeuge
aller Art, Kluppen,
Meiſel, Feuerzangen
uſw., zu vk. Kranich=
ſteinerſtr
. 41, (17015

1 Nachttiſtch, 1 Holz=
ettſtelle
, 1 Matratze
bill. zu verk. Hein=
heimerſtr
. 88, III., I.

BNIW- Motorrad
billig zu vk. Kahlert=
ſtr
. 18. Natenzallung
geſtattet. ( 27904

Kraut
wird eingeſchnitten.
Barkhausſtr. 15, ptr.
(16890a)

Kraut wird eingeſchn.
Frau Fink, Kiesſtr 12,
I. Stock. (183900

Matratzen und
Polster-Möbel
aller Art
Zahlungs-Erleichterung
Weiss & Co.
Wendelstadtstraße 38. Tel. 908
14266a
Kein Laden.

[ ][  ]

Geite 12

Mittwoch, den 24 Oktober 1928

Nummer 29 6

Orpheum
Die Schlierseer
Hünsterschar

(Nur noch wenige Tage)
Täglich abds. 8.15 Uhr
Mti Neu-Auffährung Itü

Die wahre Begebenheit der
18jähr. Leni Bimsiuber in
3 Akten von
Waldfried Burggraf
Im Zwischenakt spielen auf:
Die 3 Schlierseer Buam
Volkspreise von 0.80 an
Karten: Verkehrsbüro, de Waal,
Rheinstraße 14.
(17060

AlEK
Wanderklub
Falfe

1916
Darmſtadt.
Sonntag, 28. Tkt. 28

jemeinſam mit der
Zugend=Abteilung.
Abfahrt 7,50 Uhr
ab Böllenfalltor nach
Nd.=Ramſtadt. 17036

Zither=,
Gitarre= und Mando=
linſtunden
bei Gerbig,
Necka ſtr. 24, Hths. I.
Inſtrumente auf Teil=
zahlung
. (16179a

Restaurant Reichshef
Rheinstraße 3 5

Heute Mittwoch, 8 Uhr ad
Rheinischer Abend
Matthias Weber
Eintritttrei.

Im Ausschank das in letzter Zeit so
sehrbeliebte Hanauer Hotbräu, Pau-
Jauer Bock und süßer Traubenmost

(27782

Wettelnnahme

für in- und ausländische Pferde-Rennen.

Annnnnaanaagnnnnanzaanagannannagnnnan

Rbolustr.9

Schloß-Oafé

Rholnstr.2

Schloß-Café-Ensemble‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Mittwoch, den 24. Oktbr., nachm. 4 Uhr

Hachmittags-Sonder-Konzert
mit besonders gewähltem Programm
Abends 8½ Uhr: Gesellschafts-Abend
Jeden Freitag, abends 8/, Uhr: Große Sonder-Konzerte
Sonntags von 111 Uhr: Früh-Konzert
Eigene Konditorei Fürstenberg-Bräu (Donau-5
eschingen), Tucher-Bräu (Nürnberg)

HnnnnnpEnangannannggagannananargag

Turngemeinde Darmſtadt 1846.

Sonntag, den 4. November 1928,

im Großen Haus des Landestheaters

Ein Spiel aus dem
*
Leben der Völker
Anfang 14.30 Uhr.
Ende 17.30 Uhr.
Eintrittspreiſe: M. 0.50 bis 2.00

Kartenvorverkauf: Hausmeiſter, Turnhalle, Woogsplatz,
Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6.
(47052

Vereinigte desellschaft
Rheinstraße 36
(16562a

Wir bringen aus unserer Kellerei unser
reichhaltiges Lager
Bester deine
der bekanntesten Güter
in emptehlende Erinnerung
Maturweine
von Rheinhessen, Rheingau, Hosel, Pfalz
Bordeaux und Burgund
Dle Weinverwaltung

Perkeo

12 Alexanderstraße 12

Mittwoch
Familien-
Tanzkränzchen

mit Preistanzen nebst
kleiner Ueberraschung
3 Vereinszimmer mit Klavier frei.
Saal ist zu den kulantesten Be-
dingungen
an Vereine zu vermieten.
Höflichen Zuspruch erbittet (17019
Georg Hartl.

Kanee Hecker

Heute Mittwoch, 24. Oktober 1928,
Hnden große PFerde-Rennen
statt in Krefeld und Le Tremblay.
Annahme von Weiten in beliebiger Höhe.
Größte Gewinnmöglichkeiten Auszahlung der Gewinne
einen Tag nach dem Rennen Sportzéitungen und Nach-
sch
azwerke liegen zur unverbindlichen Einsichtnahme
zuf. Resultate werden abends von• Uhr ab in meinem
Buro, bakanntge eben.
(*278,8
Joseph Simeth, staatl. konz. Buchmacher
Lelter: Friedrich Lang
Darmstadt. Zeughausstr.
Telephon Nr. 3580.

am Kapellplatz

Wegen Renovierung

einige Tage
geschlossen!

Wieder-Eröffnung:
Anfang Nouember
(*27811)

Die moderne Schaufensterbeleuchtung
mit Lichtdemonstrationen und
Vorführung eines Musterschaufensters

ist der Inhalt eines Vortrages des Herrn

Dipl.-Ing. Oehlschlägel, Frankfurt
am Mittwoch, den 24. dieses Monats
im Fürstensaale, Grafenstraße 18
Beginn 20 Uhr

Wir laden zu diesem Vortrage alle interessierten Kreise
freundlichst ein, insbesondere die geschätzten Mitglieder
nachstehender Vereine:
Landesverband des Hess. Einzelhandels
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Beichsverband des Elektro-Installations-Gewerbes
Haus frauenbund Darmstadt
Gastwirte-Innung Darmstadt
Verband Deutscher Diplom-Ingenieure
Verein Deutscher Ingenieure
Mittelrhein. Architekten- und Ingenieur-Verein
Hessische Elektrotechnische Gesellschaft

Café Rheingeld
Mittwoch, 24. Oktober
Sonder-Kongert

mit verstärkter Kapelle (*27857
Wunsch-Abend

Reſtaurant Frankfurter Hof

Guten preiswerten Mittagstiſch
zu Mk. 0.80 1.20 160
Abendtiſch 1.00, 1.50 Reichhaltige Abendkarie

Samstag
Sonntag Unterhaltungs=Konzert

Inh.: Hch. Humberg, Küchenmeiſter (16594a

CaféReſtaurant
Zum Sportplatz

Am Schwimmbad Mühlſtraße 36
Tägl. abd3. 8 Uhr, Sonntags ab 4 Uhr
Stimmungsmusik

Mittwoch, Hamstag und Sonntag bis 3 Uhr
nachts geöffnet! (16435a

Donnerstag, 25. Oktober, ab 5 Uhr
Konkordiasaa:
27858
Waldſtraße 33

Im Ausſchank: Fah=Bier und Grohe=Bier

aus
Kaffée Nöſtere
60a.

empfie
Ludwigs=
Btsseg) Drog. Secker Kachl, höhſtr. 1

Gagfah-Sledlung
Eischtalgrund
Berlin-Zehlendori

Mletwohnungen
Heimstätten
Hausrat Möbel

Täglich: 107 Uhr
Eintritt 0.50 Rm.

TV 3787

169792

Hessische Eisenbahn A. G. Darmstadt

Großes Haus 19.3022.30 Uhr

Hessisches
Landestheater

Mittwoch,
24. Oktober

G 2

Zusatz. Miete
IV. 2

KleinesHaus 2022 Uhr

Carmen
Große Oper von G. Bizet.
Preise: 110 Mk.

Dame Kobold
Komödie von Calderon.
Preise: 1.206 Mk.

Gleichzeitig gebe ich bekannt, daß ich im
selben Hause ein

Sigarrenadeschäft

eröttnet habe und halte mieh dem geehrten Publikum
bestens empfohlen.
Friedrich Lang.

Sprechapparate
Schallplatten

in kleinen Naten.
R. Reeg
Lauteſchlägerſtraße 7
Ken Laden. (16409a

Bocben!st

uns. neuest. Sprech-
apparat
, Mod. 29, her-
ausgekommen
. Eine
Anz. Musterapp. dies
Modells geb. wir zur
Weiterempf gratis
ab. Schreiben Sie da-
her
sofort an Deutsche
Musik - Gemeinschaft,
Abt. 83, Berlin W. 57.
16681a)

Sprech-Apparate
auf bequeme Teilz bei
BAUMERT
Erbacherſt..1 Tel.437,
16706a

Muſih=
Inſtrumente auf Teil=
zahl
. bei Gerbig
Nekarſtr. 24, Hths, 1
Kein Laden. (16180=

Seit dem 1. Oktober d J. ertelle ich
Tanz.-Gymnastik Kurse
im Mathildenhöh-Saale
(Nebensanl), Dieburgerstraße 26
an jedem Montag und Donnerstag,
abends von 8 bis 10 Uhr, Einzel-
kurse
na h Uebereinkunft Neu-
anmeldungen
zu Kursen für Damen
und für Herren nimmt entgegen
Marka Schulz
Kranichsteinerstr. 5, III. 72781Img

handverleſene, keine Waggonware
empfiehlt
zum Preise ven M. 5.00 p. Zlre
frei Keller
Beſtellung, werden entgegengenommen bei

Wilhelm Zimmermann
227874
13 Ruthsſtraße 13.

Wir verkaufen Mittwoch, den 24. d8. Mts.
ab 9½ Uhr vormittags, auf den Güter=
bahnhof
Dirmſtadt=Hauptbahnh., Gleis 122

1 Waggon Tafeläpfel
Boskeop
feinste Qualttät.

Uhren, Gold=
U eilberwaren

Beſtecke in 800 u.
ſchwer verſilbert.
Taſchen=
Präziſionsuhren
Rrmbanduhren

roge Auswahl
Trauringe.

Fachmänniſche Be=
dienung
. 14528a

Gra fenſtraße 16 Telephon 2598 (17053

(1595%a)

kaufen Sie nirgends beſſr
a.8 bei A. Cable, Bleichſtr. 40
Rotw. Dürkh Feuerb Lir. 1,10
Weißw St. Martine, Ltr. 1,30

Zuckerrüben-SoAnitzeln

ſind wieder preiswert zu haben bei
Johannes Schäfer
Niedeſelſtraße 72 (170201 Telephon 782

Elegant und beſonders preiswert:
Waſchlederhandſchuhe
für Dam., m. Waſſ. u. Seife waſchb. v. 4,00 an

Ludwigsplatz 2 12734a

Aeußere und inner=
Weißbinderarbeiten
jeder Art werden prompt und gut ausge=
führt
. Billige Berechnung. (*27815mg.1
Verlangen Sie Voranſchlag koſtenlos.
Georg Kern
Maler=, Lackierer= u. Weißbindermeiſter
Darmſtadt, Lichtenbergſtraße 74.

Aufo-Beiladung
Nach Gelnhauſen Schotten und zurück.
Herzog (*27885
Steinackerſtraße 18. : Telephon 4165

Achtung!
Was ist Vertrauenssache
Der Einkauf von Winterkartoffeln
WVenden Sie sich daher an

II. Preese, Kartoffel-Krobhandlung

Stiftstraße 101

Telefon 4380

Gelbfleischige Industrie per Ztr 5.
GelbFieis chige Industrie
Extra handverlesene Ware
Per Zentner 5.50 frei Keller
1278 2.

Parkettböden und reinigt

efer repariert
Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 (12697a elephon 1433

A. Baum

Uhrmacher
Roßdörferſtraße 5.
Kein Laden.

A

Fahrrad=
beleuchtungen

aufen Sie äuß. bill
und gut bei (5166a
Fr. Gütting
Schuchardſtraße. 10

Hullobers

mit Kragen, owie
Dempſeh=Jacke
billigſt
(16754a
Jugo Walkenhorst
heirchſtraße 8

Aeußerst günstiges Angebot
in Tee und Honig

Ia Tee.

Feinster indischer Hochland-Tee
(Darieeling Flowery Orange Pekoe)
feinstes Aroma und sehr ausgiebig"
Pfd.-Packung
RM 5.50 2.75 1.40

Garartiert echten naturreiner Bienen-

1Ia HONg. Blüten-Schleuder-Honig, hel, hoch-
aromatisch
und mild.
In Kannen von 9 oder 5 Pfund
O5 Pfennige per Pfund Nicht-
Passendes wird stet; zurückgenommen,
Ia Referenzen.

Honig- und Tee-Verzand
Karl Haaß, Darmstadt
Hathildenstr. 46, part. (17028

Bekanntmachung.
a Speiſekartoffeln

(Winterware)
gelbfleiſchige, geſunde, trockene gutkochende
Odenwälder Blaue werden ab ſtädt,
Lagerhaus am Hauptgüterbahnhof
in minderbemittelte Sozialrentner und
Kleinrentner zum Preiſe von

Mk. 3.80per Zentner

abgegeben. Für Anfuhr frei Keller werden
per Zentner Mk. 0.20 berechnet. (17022
Abgabezeit nachmittags von 2 5 Uhr.

Brauchstn
Peifen
geß zu
Horick

eügFaEiFun8 autee 4RT
NEuGUMMIERÜNG VUTKANISIERANSTAUk
DOSEF HORICK
DARMSTADT
Waldstrasse 32 Telefon 842.

Abgabe erfolgt auch zentnerweiſe, Behälter
mitbringen.
17035

Landw. Warenzentraleg. G.
Fernruf 66.
Sandſtraße 36.

gelbf eiſchige Induſtrie, be e Qualität,
iefert zu billigſten Tagespreiſen frei Keller
Kartoffel-Grössrann

Winter-Kartoffeln