Hatis-Eempia
Einzelnummer 10 Pfep
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeskauptſtadt
Wöchentiche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattei.
Nummer 291
Freitag, den 19. Oktober 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Strel uſw. erlſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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auftähge und Teſſung von Schadenerſat. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fäll ſeder
Nabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Der Stand der Regarationsverhandlungen
*Parker Gilbert auf Reiſen.
Von unſerer Berliner Redacktion.
Es iſt wohl kein Zufall, daß im Zuſammenhang mit der
Rundreiſe Parker Gilberts jetzt von engliſcher Seite die Verſion
lanciert wird. England habe zurzeit an der Behandlung der
Reparationsfrage kein Intereſſe und würde gerne die
Unterhal=
tung darüber verſchieben, weil Deutſchland doch vorläufig die
ihm aufgebürdete Summe habe bezahlen können. Soweit wir
ſehen, richtet ſich die Spitze dieſer Bemerkung nicht gegen
Deutſchland, ſondern gegen Frankreich. Auch die Engländer
haben das Gefühl, daß Frankreich das ſtärkſte Intereſſe an
be=
ſchleunigten Reparationsverhandlungen hat, möchten daher den
Franzoſen die Initiative zuſchieben, würden es aber gerne ſehen,
wenn ſie ſchon bei Beginn der Verhandlungen von Frankreich
beſtimmte Zuſagen erhielten. Hier zu vermitteln, iſt zweifellos
die Aufgabe von Parker Gilbert geweſen, deſſen Auffaſſung über
die Notwendigkeit einer möglichſt raſchen Feſtſetzung der
deut=
ſchen Geſamtſchuld ja bekannt iſt. Die Intereſſengegenſätze
zwi=
ſchen Frankreich und England ſind aber noch ſo groß, daß es
nicht ganz leicht iſt, eine Brücke zu ſchlagen, zumal die
amerika=
niſchen Präſidentſchaftswahlen ihre Schatten vorauswerfen.
Darauf iſt es wohl auch zurückzuführen, daß die diplomatiſchen
Verhandlungen über die Einberufung der Konferenz nicht recht
vom Fleck kommen. Sie bewegen ſich immer noch im Vorfelde
bei der Aufſtellung des techniſchen Programms alſo der
Ver=
ſtändigung über die Zuſammenſetzung, den Aufgabenkreis und
die Vollmachten der Konferenz. Man hatte darüber in Genf
zu=
nächſt angenommen, daß ſehr leicht eine Einigung zu erzielen
ſein würde. Die Schwierigkeit des Problems hat ſich aber immer
weiter herausgeſchält. Nach Auffaſſung deutſcher amtlicher Kreiſe
werden vermutlich auch noch einige Wochen vergehen, bis durch
die diplomatiſchen Geſpräche zwiſchen Berlin, Paris und London
der Boden ſoweit vorbereitet iſt, daß die Arbeitsvorausſetzungen
für die Konferenz überhaupt gegeben ſind.
Das britiſche Schatzamt für Abſchaffung
der Transferklauſel.
EP. London, 18. Oktober.
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”
be=
ſtätigt, daß Parker Gilbert während ſeines Aufenthaltes in
Lon=
don mit dem Schatzkanzler und führenden Beamten des
Schatz=
amtes eine Reihe von Beſprechungen gehabt hat, deren
Haupt=
zweck es geweſen ſei, die hieſigen Stellen mit den Gilbertſchen
Vorſchlägen zur Revſion des Dawesplanes im einzelnen
be=
kannt zu machen, die auf eine Herabſetzung der
Geſamtrepara=
tionsſumme auf ca. 2½ bis 3½ Milliarden Pfund, auf die Abgabe
eines deutſchen Verſprechens, dieſe herabgeſetzte Summe zu
be=
zahlen und endlich auf die Abſchaffung des Transfer=Komitees
hinauslaufen. Hierzu gibt der diplomatiſche Korreſpondent den
engliſchen Standpunkt wie folgt wieder: Man betrachte in
eng=
liſchen Kreiſen die Reviſion des Dawesplanes, die einer
Herab=
ſetzung der Reparationen gleichkomme, nicht als ſo dringend.
Deutſchland habe verhältnismäßig leicht ſeine
Dawesverpflich=
tungen erfüllt, und es beſtehe kein Grund zu der Befürchtung,
daß es die vollen Daweslaſten im gegenwärtigen Dawesjahr
ſamtſumme am meiſten in England verſpürt würde, wenn nicht verbeſſern, daß die zweite Rheinlandzone ſchon im Januar 1929,
gleichzeitig damit eine Herabſetzung der alliierten Schulden an
die Vereinigten Staaten verknüpſt ſei. Parker Gilbert habe
ſelbſt zugegeben, daß zurzeit keine Ausſichten auf eine Reviſion
der interallierten Schulden durch Amerika beſtünden. Er gibt
ferner zu, daß nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der gegen= Licht beſah, war die Bedingung daran geknüpft, daß Deutſchland
gebracht werden könnten. Auf der anderen Seite ſtimmt das
britiſche Schatzamt mit Gilbert darin überein,
daß die Transferklauſel des Dawesplanes der Räumung der zweiten Zone nichts mehr zu hören. Wir
abgeſchafft werden könnte, vorausgeſetzt, daß
Deutſch=
land hinreichende Garantien geben könne. Aber die Art dieſer
Garantien ſei bisher noch nicht entdeckt worden. Es ſei
wahr=
ſcheinlich, daß dieſe Angelegenheit zwiſchen Gilbert, der britiſchen
und den anderen allierten Regierungen beſprochen werde,
ſo=
bald die amerikaniſchen Präſidentſchaftswahlen vorüber ſeien.
Zurzeit müſſe daher die ganze Frage in der Schwebe bleiben.
Amerika und die Regelung der
Reparations=
ſtage.
TU. London, 18. Oktober.
Nach Meldungen aus New York wird in dem Jahresbericht
des Komitees für ausländiſche Anleiheſicherheiten, der ſoeben der
Vereinigung der amerikaniſchen Inveſtierungsbanken auf einer
Tagung in Atlantie City unterbreitet wurde, dringend
empfoh=
len, daß die Vereinigten Staaten die Verſuche zur Herbeiführung
einer befriedigenden Regelung der Reparations= und
Schulden=
frage in jeder möglichen Weiſe unterſtützen ſollten. Der Bericht
ſpricht ſich für eine endgültige und großzügige Regelung der
Re=
parations= und Schuldenfrage aus, „unter angemeſſener
Berück=
ſichtigung der Wohlfahrt der Nationen”, da im anderen Falle die
wirtſchaftliche Cntwicklung der Welt behindert würde. Die
Mit=
glieder der Vereinigung der Inveſtierungsbanken werden
auf=
gefordert, in ihrem eigenen Intereſſe und dem des Landes eine
gemäßigte Haltung in beiden Fragen einzunehmen.
In unterrichteten Waſhingtoner Kreiſen verlautet, daß der
gegenwärtige amerikaniſche Geſandte in Mexio, Morrow, als
amerikaniſcher Vertreter nach Europa entſandt werden ſolle,
wenn die Verhandlungen über die Reparations= und
Schulden=
frage in einigen Monaten akut werden ſollten.
Aus einer Veröffentlichung des amerikaniſchen Schatzamtes
geht hervor, daß die im Beſitz der Vereinigten Staaten
befind=
lichen Sicherheiten ausländiſcher Regierungen ſich am 31. Juli
auf rund 7,2 Milliarden Dollar belaufen.
Frankreich und die amerikaniſche
Präſidentenwahl.
momente für die Regierung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 18. Oktober.
Die Spannung um die zwei ſtrittigen Paragraphen des
Finanzgeſetzes ſcheint nachzulaſſen. Die Regierung gibt nach und Die Konkordatsverhandlungen ſind nun ſchon ſeit recht langer
tung reduziert werden. Der Regierung ſteht es frei, den
Miſ=
ſionsgeſellſchaften außer dem Rahmen des Budgets eine
Unter=
ſtützung zu gewähren. Und die Doktrin der Radikalen bleibt
unverletzt; Herriot und Queuille können ſich ihren
Parteige=
noſſen gegenüber darauf berufen, daß ſie den Forderungen der
Partei Genugtuung verſchafften.
gewiſſe Gefahrmomente für die Regierung bringen. Es gibt eine
Reihe von Fragen, über welche die Regierung läſtige
Interpel=
lationen unbedingt vermeiden möchte, und ſchließlich bleibt die
franzöſiſche Kammer, bei aller Sachlichkeit der gegenwärtigen
Politik, doch ein glatter Boden..
unangenehme Note gebracht. Es geht aus dieſer Rede hervor,
daß Hoover einen unnachgiebigen Standpunkt in der Frage der
interallierten Schulden einnimmt, und daß von ſeiner Wahl
zum Präſidenten nicht die Beſſerung des franzöſiſch=
amerikani=
ſchen Verhältniſſes erwartet werden kann. Das hat man
eigent=
lich ſchon früher gewußt, aber man hielt Hoovers Sieg
für=
ungewiß. Noch vor kurzer Zeit waren in Paris die Meinungen
rechnet man mit einer ziemlichen Sicherheit auf einen Sieg der
Rebublikaner, auf den Sieg Hoovers. Und Hoover ſoll ein viel
prononcierterer Republikaner ſein als Coolidge. Sowohl in der
Außen=, wie in der Finanzpolitik wird er die Methoden
Kel=
loggs und Coolidges noch ſchärfer zum Ausdruck bringen. Das
bedeutet das Sinken der franzöſiſchen Hoffnungen in der
Schul=
denfrage und die weitere Zuſpitzung der Frage der
See=
abrüſtung.
Die Bewegung am Balkan iſt jetzt für die franzöſiſche Politik
beſonders zufriedenſtellend. Die griechiſch=jugoſlawiſche
Annähe=
rung gelang über alle Erwartung gut, es ſcheint, daß die
Salo=
nit frage jetzt wirklich eine Löſung erfährt und der politiſchen
ſoricht den franzöſiſchen Wünſchen durchaus, aber man weiß.
ſiſches Fahrwaſſer gerät, Muſſolini wieder ſtärker an ſeine
kolonialpolitiſchen Forderungen zu erinnern pflegt.. ..
* Die zweite Zone.
Der „Temps” läßt ſich wieder einmal aus Brüſſel melden,
nicht zahlen könne. hinzu käme, daß eine Herabſetzung der Ge= dort beabſichtige man, die Geſamtſituation Europas dadurch zu obfer merkt oder nicht. (Die Fahrt des „Graf Zeppelin” gehört
alſo ein Jahr früher als nach dem Verſailler Vertrag, geräumt
werden ſolle. Das klingt ſehr ſchön, aber wir glauben nicht recht
daran. Aehnliche Pläne haben in Paris ſchon vor den letzten
Genfer Beſprechungen beſtanden. Als man ſich den Schaden bei wird. Es iſt ganz zweifellos, daß die feine und kluge Diplomatie
wärtigen Daweszahlungen mobiliſiert werden könnte, und daß für ewige Zeiten die Feſtſtellungskommiſſion nicht nur im
Rhein=
eventuelle Anleihen nur mit einem hohen Diskont auf den Markt land, ſondern im ganzen entmilitariſierten Gebiet zugeſtehen, ſeine Inſtitution; die Herren in Berlin aber für ihre
Miniſter=
ſollte, was von dem Reichskanzler mit aller Entſchiedenheit ab= ſeſſel und beſtenfalls für ihre Partei. Außerdem verſtehen die
delt, mit ſolchen Andeutungen die taktiſche Stellung Deutſch=
Berlin, 18. Okt.
Von einem Teil der Preſſe ſind Meldungen verbreitet worden,
wo=
nach die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden einen Teil der Truppen aus
Militärbehörden iſt mitgeteilt worden, daß franzöſiſcherſeits nicht be= Zunge in erhöhterem Maße im Vatikan Eingang finden als
bis=
legen.
Franzöſiſche Unkenrufe.
bevorſtehenden Beſprechungen in anderen europäiſchen
Haupt=
ſtädten große Bedeutung bei. Zur Frage der Mobiliſierung eines unter dem fasciſtiſchen Beil färbt. Sie färbt nationaliſtiſch. So=
Teiles der deutſchen Reparationsſchuld fragt „Paris midi” u. a., lange noch der ganze unverſöhnliche Gegenſatz zwiſchen Vatikan
ob mam an die Rückwirkungen gedacht habe, die ein etwaiges und Königreich Italien beſtand, und ſolange noch kein ertrem
vorſtehenden Verhandlungen, die darauf hinzielten, das zu ord= ein Staat wie Preußen ſich durch ein Konkordat an die Kurie
nen, was der Dawesplan ungeregelt gelaſſen habe, könnte das bindet. Hohe Prälaten an wichtigen Poſten der vatikaniſchen
ſeit 1924 unternommene internationale Werk gefährden.
* Konkordat und Kurie.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, Mitte Oktober.
Ehe das beabſichtigte Konkordat zwiſchen Kurie und Preußen
nicht zum endgültigen Abſchluß gekommen iſt, ſchweigt ſich der
Vatikan natürlich zu dieſem Thema nach Möglichkeit aus. Es
war nie der Gebrauch der vatikaniſchen Diplomatie, über Dinge
zu reden, die erſt im Werden ſind. An keinem Ort, an dem
welt=
umſpannende Politik getrieben wird, verſteht man es ſo gut zu
Erſolge in der Balkanpolitik. — Gefahr= warten und zu ſchweigen, wie eben bei Sankt Peter. Aber es
iſt doch das eine feſtzuſtellen, daß offenbar das Intereſſe, das die
vatikaniſchen Diplomaten an den Verhandlungen in Deutſchland
nehmen, weſentlich reger iſt, als ſonſt bei derartigen Vorarbeiten
für Staatsverträge zwiſchen der Kurie und anderen Staaten ſich
zu zeigen pflegt.
erweiſt damit der Oppoſition einen ſchlechten Dienſt. Denn auf Zeit und mit wiederholten Unterbrechungen im Gange. Als in
dieſe Weiſe kann die ganze Sache leicht auf ihre wahre Bedeu= Deutſchland nur wenigs Eingeweihte mit dieſer Materie ſich
be=
faßten, hatte der Vatikan ſchon bei verſchiedenen politiſchen
Maß=
nahmen ſich nach einer Richtung eingeſtellt, die bei den
Verhand=
lungen mit Preußen — nach dem Abſchluß des Konkordats mit
Bahern müſſen ſie eigentlich Verhandlungen mit Deutſchland
gleichgeſtellt werden — zugunſten der Kurie wirken mußten. Bis
in die Zeit des Kampfes um Oberſchleſien reicht dieſe voraus=
Der Zuſammentritt der Kammer wird nichtsdeſtoweniger ſchauende Politit zurück, und die Stellungnahme des Vatikans
in der Südtiroler Kirchenfrage, die den deutſchen
Religionsunter=
richt wenigſtens für Kirche und Pfarrhaus rettete, iſt auch nicht
ganz ohne Hinblick auf das Konkordat mit Preußen erfolgt.
Der Vatikan hat ſich alſo eine günſtige Stellung gegenüber
ſeinem preußiſchen Partner geſchaffen und zugleich auch nicht ver=
In die Außenpolitik hat die Boſtoner Rede Hoovers eine ſäumt, ſeine gewichtige Stimme durch den Mund verſchiedener
hoher katholiſcher Geiſtlicher, die in der deutſchen Politik eine
bedeutende Rolle ſpielen, zur Geltung zu bringen. Vor allem
aber iſt die Kurie von vornherein in der beſſeren Lage beim
Ab=
ſchluß des Konkordats. Denn ſie hat nichts zu geben, ſondern
nur zu nehmen. Ihre Berechtigungen ſind vor einem Konkordat
ſo, daß ſie damit ganz gut ſchon auskommen kann. Durch das
Konkordat werden dann dieſe Berechtigungen und
Vergünſti=
über den Ausgang der Präſidentenwahl in Amerika geteilt. Jetzt gungen zu einem völkerrechtlichen Zuſtand, der dem Staate
Preußen gewiſſe Verpflichtungen auferlegt, die er erfüllen muß,
während er ſie bisher nur erfüllen wollte. Nur der
vertrag=
ſchließende Staat Preußen übernimmt Bürden und Geldlaſten,
während der Vatikan ſich ſeine bisherige Lage zugleich mit
ver=
ſchiedenen Verbeſſerungen und Vergrößerungen ſtaatsrechtlich
garantieren läßt.
Ein Konkordat iſt deshalb ſchon aus pekunjären Gründen für
die Kurie von größter Wichtigkeit, ganz abgeſehen von den
mora=
liſchen Wirkungen, die ein Konkordat in ſich birgt. Dieſe
peku=
niären Laſten könnten nun vom Staate Preußen unbedenklich
getragen werden, wenn dafür gewiſſe Sicherheiten und Vorteile
Iſolierung Jugoſlawiens ein Ende bereitet wird. Das ent= eingeheimſt würden, die auf dem Wege über das väpſtliche Rom
zu erreichen wären. Hierbei handelt es ſich um eine recht
empfind=
ſchon aus Erfahrung, daß, wenn die Balkanpolitik in franzö= liche Seite der vatikaniſchen Politik, nämlich um die wirkliche
und innerlich wahrhaftige Unparteilichkeit der vatikaniſchen
Stim=
mungsbeeinfluſſung und moraliſchen Stellungnahme in der
gan=
zen Welt. Jeder Staat darf ſich eine wohlwollende oder
wenig=
ſtens wirklich neutrale „öffentliche Meinung” in der ganzen Welt
etwas koſten laſſen. Und die öffentliche Meinung koſtet überall
Geld, ganz gleich, ob dieſe „Meinung” etwas von dieſem
Geld=
auch in dieſes Kapitel, das alles andere als unmoraliſch iſt, trotz
der Geldopfer.)
Man muß in Deutſchland beim Abſchluß eines Konkordats
alſo unbedingt darauf achten, daß die Gegenleiſtung geſichert
der Kurie den Herren in Berlin turmhoch überlegen ſein wird.
Denn Rom kämpft für die Sache der katholiſchen Kirche und für
gelehnt wurde. Da war ſofort von dem großzügigen Angebot Kontraktgegner nichts von der Kurie. Sie haben ja nicht in der
Zucht des Vatikans geſtanden. Wenn man alſo nun einmal der
möchten daher auch jetzt annehmen, daß es ſich nur darig han= Gebende auf dem Gebiet des Tatſächlichen ſein muß, ſo ſoll man
ſich wenigſtens geiſtige Güter vom geiſtigen Haupt der
Chriſten=
lands bei den beginnenden Reparationsverhandlungen und den heit dafür eintauſchen. Und dieſe beſtehen in einer vollen und
Beratungen über jene Feſtſtellungskommiſſion zu erſchweren, ehrlichen Freundſchaft zu Deutſchland und zu deutſchem Weſen.
Wir wollen nicht mehr, als man im päpſtlichen Rom anderen
Keine Verlegung franzöſiſcher Beſatzungs= Freunden der Kurie gewährt, aber wir wollen dieſelbe moraliſche
Unterſtützung in der ganzen Welt, wo das Wort eines Prälaten
truppen aus der zweiten iſt die dritte Zone, oder Miſſionars aus Rom gilt, wie ſie einem Italiener, einem
Landsmanne des Papſtes und der meiſten Kardinäle, zuteil
wer=
den würde.
Hier aber liegt der weſentliche Punkt bei den
Konkordats=
der zweiten in die dritte Beſatzungszone verlegten. Auf Erkundigung verhandlungen. Man muß in Preußen beim Abſchluß des
Ver=
des Reichsminiſteriums für die beſetzten Gebiete bei den franzöſiſchen trages ſich dahin ſichern, daß in Zukunft Kardinäle deutſcher
abſichtigt ſei, Truppen aus der zweiten in die dritte Zone zu ver= her. Man darf nicht vergeſſen, daß trotz aller Zurückhaltung des
Vatikans gegenüber dem fasciſtiſchen Regime und der noch immer
ungelöſten „römiſchen Frage” die Männer der Kurie faſt
vor=
wiegend Italiener ſind. Sie ſind es der Geburt nach, oder —
II. Paris, 18. Oktober, wenn ſie nicht unter der italieniſchen Sonne geboren wurden —
In Pariſer finanzpolitiſchen Kreiſen mißt man der Lon= der Erziehung und Schulung nach. Dieſe Leute mögen den Willen
doner Reiſe Parker Gilberts und ſeiner — wie man annimmt — haben, noch ſo gerecht und unparteiſch zu ſein, über ihre
Abſtam=
mung und Erziehung können ſie nicht hinaus. Sie werden immer
„Italiener”, oft ſogar, Römlinge” ſein. Und die Sonne Roms
nationaliſtiſches Italien ſich als Muſter der Welt hingeſtellt hatte,
Scheitern der kommenden Beſprechungen, auf alle Weltmärkte durſte man annehmen, daß die Kardinäle und maßgebenden
haben würde. Der Dawesplan habe zwiſchen Amerika und Prälaten international dachten. Aber ſeit Erwachen des Natio=
Europa, zwiſchen Gläubigern und Schuldnern, einen Zuſtand nalismus in der ganzen Welt fühlen auch dieſe einſt neutralen
des ſinanziellen Vertrmens geſchaffn. Ein Mißerfolg der bes Leute mehr als früher ſich als Ainder eines beſtimmten Landes.
Dieſem „Veritalieniſieren” muß ein Paroli geboten werden, wenn
Politik und Verwaltung müſſen in Zukunft aus deutſchſprachigem
Freitag, den 19 Oktober 1928
Nummer 294
Geite 2=
Nachwuchs in erhöhter Zahl gewählt werden. Je mehr das
Königshaus von Savoyen zur Ohnmacht verurteilt wird, je mehr
alſo der eigentliche Gegner des Paxſttums verſchwindet und
da=
mit der Ausgleich mit dem Lande Italien für die Kurie möglich
wird, und je mehr Italien als Nation italieniſiert wird, deſto
mehr muß man außerhalb Italiens darauf beſtehen, daß die
Kurie nicht vorwiegend italieniſch bleibt. International im
wah=
ren Sinne des Wortes, ſo wie die Kirche ſelbſt, muß auch die
Leitung dieſer kirchlichen Macht ſein. Man kann in Deutſchland
ſich wahrlich nicht geiſtig und religiös von einem italieniſchen
Gremium abhängig machen, das der erwachte Nationalismus
der Italiener am weiten Ausblick und natürlicher Gerechtigkeit
hindert.
Die Amerikaner haben dieſe Gefahr ſchon benannt, als ſie im
bergangenen Frühjahr ihre Stimme von drüben ertönen ließen
und verlangten, daß die Zahl der nichtitalieniſchen Kardinäle
erhöht werden müßte. Dieſe amerikaniſche Forderung erklärte
ausdrücklich, es genüge nicht, den guten Willen nur zu zeigen,
ſondern man wolle draußen auch ſehen, daß die Kurie wirklich
unabhängig ſei und nicht im Fahrwaſſer der Regierung ſegle, in
deren Land ſie infolge geſchichtlicher Entwicklung wohne. Der
Aufbau des neuen Italien hat eben auch Veränderungen in der
Lage des Vatikans zum Auslande mit ſich gebracht, die zwingend
eine Neuorientierung innerhalb der Kurie fordern. Es wird ſich
nicht umgehen laſſen, die Entitalieniſierung energiſch
vorzuneh=
men, wenn der Vatikan ſeine Macht wahren will. Solange der
Weltverkehr noch im Schneckentempo vor ſich ging, und vor allem
ſolange es noch kein nationaliſiertes Königreich Italien und
keinen fasciſtiſchen Staat gab, war es natürlich, daß man die
Zuſammenſetzung der Kurie ſo ließ, wie man ſie aus der Zeit
des italieniſchen Kirchenſtaates übernommen hatte. Seit aber
Luftverkehr und drahtloſe Telegraphie ſogar einem Papſt „in der
Gefangenſchaft” mindeſtens geiſtige Bewegungsfreiheit
garantie=
ren, wird es Zeit, aus den Aemtern und der Macht der Kurie
eine internationale Angelegenheit ſtatt eines italieniſchen
Privi=
legs zu machen. Dies in die Gegenforderungen des Konkordats
mit einzubeziehen, wäre die Pflicht Preußens. Rom vom Begriff
des Ultramontanen befreien, heißt der Kirche Roms nützen.
Perhandlungskrieg mit Polen.
Von unſerer Berliner Redaktion,
Auch an amtlicher Berliner Stelle wird jetzt zugegeben, daß
die deutſchepolniſchem Handelsvertragsverhandlungen neuerdings
in eine kritiſche Lage hineingekommen ſind, nur wird in Berlin
die Schutld mit Recht den Polen im die Schuhe geſchoben. Da auf
beiden Seitem Angebot und Gegenangebot noch vertraulich
be=
handelt werden, läßt ſich der genaue Gang der Entwicklung im
Augenblick nicht nachprüfen. Im Augenblick ſehen wir die Dinge
ſo an, daß die Polem in der vorigen Woche ganz plötzlich ihre
Taktik gewechſelt haben und mit Vorſchlägem herausgetreten ſind,
die auf Grund der Ergebniſſe der Weltwirtſchaftskonferenz alle
Kontingente beſeitigt wiſſen wollten, alſo Polen auch die völlig
freie Einfuhr von lebendem Vieh, Friſchfleiſch und Kohlen
zuge=
ſtehen ſollte. Die deutſche Delegation hat offenbar geglaubt, daß
dieſer Vorſchlag mehr verhandlungstechniſcher Natur ſei, daß er
eine Maximalforderung bedeute, über die Polen mit ſich reden
laſſem wolle, und Herr Dr. Hermes hat ſich deshalb vom
Kabi=
nett Gegenporſchläge geben laſſen, die er nach Warſchau
über=
mittelte. Erſt jetzt drängt ſich in Berlin die Erkenntnis auf, daß
die Polen dieſe ihre Gewaltforderungen durchaus ernſthaft
be=
treiben und keine Neigung haben, viel davon abzugehen in der
vollen Ueberzeugung, daß die Verhandlungen dadurch zum
Schei=
tern kommen, eben weil ihnem die Politik wichtiger iſt als die
Wirtſchaft. Sie fürchten, daß, wenn ſie jetzt mit Deutſchland zu
einer Verſtändigung kommen, ihr politiſcher Einfluß, vor allem
dann im Paris, erheblich ſinken wird, und läßt ſie dann bei den
Verhandlungen über die Räumung und die Reparationen keine
ausſchlaggebende Rolle mehr ſpielen können, und wollen deshalb
lieber den Zollkrieg fortſetzen, obwohl er für ſie finanziell
gerade=
zu bataſtrophal iſt, und alle Schäden in Kauf nehmen, um im
nächſten halben Jahre politiſche Vorteile von Frankreich in der
Richtung auf ein Oſtlocarno einzuhandeln. Das iſt eine Taktik,
gegen die wir uns nicht wehren können. Wir können Polen nicht
zu einem Handelsvertrag zwingen, wehren könnem wir uns nur
dagegen, daß uns Warſchau den Vorwurf der Sabotage macht.
Auf polniſchen Wunſch ſind vor einem halben Jahr die
Verhand=
lungsführer gewechſelt worden, weil angeblich der deutſche
Ver=
handlungsführer nicht ernſthaft genug auf den Vertragsabſchluß
hingearbeitet habe. Wenn Polen jetzt auch gegen Dr. Hermes
den gleichen Vorwurf macht, dann zeigt ſich eben ſchon auf Grund
der Wahrſcheinlichkeitsberechnung, daß der Mangel an gutem
Willen auf ihrer Seite liegt und — wie wir machzuweiſen
ver=
ſuchten — auf rein politiſchem Gebiet zu ſuchen iſt.
Vom Tage.
Im Zuſammenhang, mit der für Ende Oktober geplanten
Länder=
konferenz wird auch der Finanzminiſterausſchuß
zuſam=
mentreten, der aus dem Reichsfinanzminiſter und 4
Länderfinanzmini=
ſtern beſteht, um die Ergebniſſe ſeiner bisherigen Arbeiten endgültig zu
formulieren.
Der Papſt empfing den Kardinal v. Faulhaber, Erzbiſchof
ron München, zu einer längeren Unterredung über die Lage ſeines
Erz=
bistums und über politiſche Fragen.
Aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens der Republik Oeſterreich foll
eine außerordentliche Amneſtie für rechtskräftig verhängte
und noch nicht reſtlos vollzogene Steuerſtrafen erlaſſen werden, und
zwar in ſolchen Fällen, in denen glaubwürdig nachgewieſen werden kann,
daß der Vollzug der Strafe eine beſondere Gefährdung der
wirtſchaft=
lichen Exiſtenz des Abgabebflichtigen zur Folge hätte.
Am Donnerstag ſtarb in Innsbruck ganz unerwartet der
mili=
täriſche Führer der geſamten öſterreichiſchen Heimwehren,
Feldmarſchall=
leutnant Cletus von Pichler. v. Pichler war im Jahre 1915 nach
der Kriegserklärung Italiens zum Generalſtabschef des
Landesverteidi=
gungskommandos in Tirol ernannt worden und befehligte ſpäter einige
Armeekorps an der Oſtfvont ſowie an der italieniſchen Front.
Zu den zahlreiken ausländiſchen Mächten, die für ihre diplomatiſchen
Vertreter in Waſhington geeignete Häuſer bauen, gehört auch
Oeſter=
reich
Nach Meldungen aus Pe ing maht ſich in der Provinz Schantung
eine allgemeine Mißſtimmung der Bevölkerung gegen den
neuen Kriegsminiſter Fang geltend. In der Gegend von Tſchefu ſeien
43 von Feng ernannte Beamte ermordet worden. Die dort
lie=
genden Kanonenboote der verſchiedenen Mähte hielten ſich zur
Verteidi=
gung der Ausländer bereit.
Die ſerbiſche Skupſchtina ſetzte am Mittwoch ihre Beratungen fort.
In politiſchen Kreiſen zweifelt man immer mehr an der Möglichkeit
einer ſerbiſch=kroatiſchen Verſtändigung.
Die deutſch=rumäniſchen
Perhandlungen.
* Berlin, 18. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die deutſch=rumäniſchen Verhandlungen über die
Ausräu=
mung der Schwierigkeiten, die zwiſchen beiden Ländern wegen
der von Rumänien geforderten Einlöſung der ſogenannten
Banca=Generala=Noten aus der Okkupationszeit noch beſtehen,
ſind in ein entſcheidendes Stadium getreten. Von ſeiten der
deutſchen Regierung iſt dem Beauftragten der Bukareſter
Re=
gierung ein neuer und letzter, feſtumriſſener Vorſchlag zur
Be=
hebung der finanziellen Streitigkeiten gemacht worden, der die
rumäniſche Regierung nunmehr vor die Wahl ſtellt, eine
Ver=
ſtändigung anzunehmen oder abzulehnen. Verhält ſich Rumänien
weiterhin ablehnend, ſo iſt für Deutſchland die ganze
Angelegen=
heit erledigt, und es wird ſich auf die rechtlich klare Lage
zurück=
ziehen, daß es nach der Annahme des Dawesplanes daneben gar
keine Verpflichtungen zu erfüllen braucht, wenn Rumänien das
durch Einſchaltung deutſcher Bankgrupen ſehr weitgehende
Ent=
gegenkommen der Berliner Regierung auch jetzt wieder abſchlägt.
Einzelheiten über den Vorſchlag ſind noch nicht bekannt
gewor=
den, da dieſer dem rumäniſchen Vertreter erſt 48 Stunden
aus=
gehändigt iſt und der Bukareſter Regierung noch nicht vorliegt.
Man darf aber annehmen, daß ſich Rumänien jetzt nach den
jahrelangen Verhandlungen eines Beſſeren beſinnt.
Hindenburg=Ehrung des Präſidenten Plate
Hannover, 18. Ottober.
Dem Ehrenmeiſter des deutſchen Handwerks, Karl Plate, der
jetzt 28 Jahre Präſident des Deutſchen Handwerks= und
Ge=
werbekammertages iſt, ſandte Reichspräſident von Hindenburg
zu ſeinem 75. Geburtstage folgendes Schreiben:
„Sehr geehrter Herr Plate! Da ich leider wegen
Trauer=
falles in meiner Familie meine Gratulation zu Ihrem 75.
Ge=
burtstage gelegentlich meiner Anweſenheit in Hannover nicht
perſönlich überbringen kann, bitte ich, ſtatt deſſen ſchriftlich don
Herzen treue Wünſche zu ſenden und beifolgendes Bild
zu=
kommen laſſen zu dürfen. Mit vielen Grüßen in Verehrung Ihr
ergebener
v. Hindenburg,
Ehrenmeiſter des deutſchen Handwerks.”
Zugleich ſandte von Hindenburg an Plate das in einem
Sil=
berahmen gefaßte Bild Hindenburgs mit eigenhändiger
Unter=
ſchrift und Widmung: „Dem Ehrenmeiſter des deutſchen
Hand=
werks Karl Plate. v. Hindenburg.”
Desgleichen ließen die Reichsregierung und die preußiſche
Staatsregierung dem Präſidenten Plate ihre Glückwünſche
aus=
ſprechen und Ehrengaben überreichen.
Oeſterreichiſcher Nationalrat.
Siegesfeier deutſchen Geiſies und deutſcher
Arbeit. — Bundeskanzler Dr. Seipel zur
burgenländiſchen Frage.
EP. Wien, 18. Oktober.
Zu Beginn der heutigen Sitzung des öſterreichiſchen
Natio=
nalrats ſprach Präſident Miklas namens des ganzen
öſterreichi=
ſchen Volkes die herzliche und freudige Anteilnahme Oeſterreichs
am Triumph des „Graf Zeppelin” aus. Er beglückwüinſchte das
deutſche Brudervolk im Reich zu dieſem neuerlichen Sieg
deut=
ſchen Geiſtes und deutſcher Arbeit, der die Ehre des deutſchen
Namens in die Welt getragen hat. (Großer Beifall und
Hände=
klatſchen im ganzen Hauſe; Heilrufe.) Die Kundgebung wurde
dem Protokoll einverleibt.
Sodann überreichten namens der Oppoſition der
burgenlän=
diſche Sozialdemokrat Sailer und Genoſſen, und namens der
Mehrheitsparteien die Abgeordneten Fink (Chriſtl.=Soz.), Dr.
Votava (Großd.) und Schönbauer (Landbund) eine dringliche
Anfrage an den Bundeskanzler, betr. die letzten Aeußerungen des
ungariſchen Miniſterpräſidenten Bethlen über das Burgenland.
In der dringlichen Anfrage wird, an den Bundeskanzler die
Frage geſtellt, ob er bereit ſei, in Beantwortung der Erklärungen
des ungariſchen Miniſterpräſidenten, den Inhalt der formalen
Verſicherungen zu veröffentlichen, die die öſterreichiſche Regierung
1926 oder 1927 von der ungariſchen Regierung über die Frage der
burgenländiſchen Grenze erhalten hat. Wie erinnerlich, hat Dr.
Seipel vor einem Jahr im Finanzausſchuß des Nationalrats
er=
klärt, daß die öſterreichiſche Regierung von der ungariſchen
Re=
gierung die formale Verſicherung erhalten habe, daß ſie die
Gren=
zen zwiſchen Ungarn und Oeſterreich als definitiv bereinigt
anſehe.
In Beantwortung der beiden Interpellationen ſtellte
Bundes=
kanzler Dr. Seipel feſt, daß die öſterreichiſche Regierung die
An=
fragen der Abgeordneten nicht abgewartet habe, um bei der
unga=
riſchen Regierung über die Oedenburger Rede des Grafen
Beth=
len Erkundigungen einzuziehen. Die ungariſche Regierung habe
dem öſterreichiſchen Geſandten in Budapeſt erklärt, daß Graf
Bethlen in Oedenburg keineswegs die burgenländiſche Frage
an=
zuſchneiden beabſichtigte, ſondern nur einen hiſtoriſchen Rückblick
der Frage an ſich geben wollte. Die ungariſche Regierung ſei
der Anſicht, daß im Protokoll von Venedig kein ausdrücklicher
Verzicht auf das Burgenland enthalten ſei. Damit habe Graf
Bethlen nur den bekannten Standpunkt der ungariſchen
Regie=
rung vertreten, daß Ungarn auf Gebiete, die es abtreten mußte,
nicht Verzicht geleiſtet habe, doch habe es ihm fern gelegen, die
weſtungariſche Frage als eine aktuelle aufwerfen zu wollen.
Dieſe Erklärung der ungariſchen Regierung, ſagte Bundeskanzler
Seipel, müſſe auf öſterreichiſcher Seite nicht beruhigen. Die Rede
des Grafen Bethlen, führte Dr. Seipel weiter aus, ſei eine
aus=
geſprochen reviſioniſtiſche. Die ganze Außenpolitik Ungarns ſei
auf eine künftige Reviſion der Friedensverträge eingeſtellt. „Wir,
die wir ein ähnliches Los wie Ungarn erlitten haben, haben
keinen Grund, uns gegen eine Politik, die auf Reviſion der
Frie=
densverträge abzielt, zu wehren. Wenn wir auch im
gegenwär=
tigen Zeitpunkt keine ſolche Politik betreiben, iſt es gewiß, daß,
wenn es einmal zu einer Reviſion der Friedensverträge kommen
ſollte, nicht allein die burgenländiſche Frage, ſondern auch ſolche
Fragen zur Reviſion kommen werden, deren Reviſion die
Protek=
toren Ungarns nicht wünſchen.‟ Dieſe Anſpielung des
Bundes=
kanzlers auf Italien und Südtirol wurde vom ganzen
National=
rat einſchließlich der Oppoſition mit demonſtrativ lang
anhalten=
dem Beifall aufgenommen.
Bundeskanzler Seipel betonte zum Schluß, daß für das
Bur=
genland nach der Rede des ungariſchen Miniſterpräſidenten kein
Grund zur Beunruhigung vorhanden ſei. Mit erhobener Stimme
erklärte Dr. Seipel, der ungariſche Miniſterpräſident irre, wenn
er glaube, daß eine neuerliche Abſtimmung im Burgenland
zu=
gunſten Ungarns ausfallen würde. (Stürmiſcher Beifall im
ganzen Haus.) Die burgenländiſche Bevölkerung ſei feſt
ent=
ſchloſſen, bei Oeſterreich zu bleiben. (Neuer ſtürmiſcher Beifall.)
Dr. Seipel bat zum Schluß das Haus, ſeine Antwort zur
Kenntnis zu nehmen.
An die Erklärungen des Bundeskanzlers ſchloß ſich die
De=
batte, in der mehrere Abgeordnete der Oppoſition und der
Mehr=
heitsparteien das Wort ergriffen.
Mit dem „Meteor”
nach Jsland und Grönland.
Am 26. Juli verließ das durch ſeine zweieinhalbjährige
atlan=
tiſche Expedition bekannte Vermeſſungsſchiff „Meteor” ſeinen
Heimatshaſen Kiel, um eine Fahrt in die Gewäſſer Islands
zum Schutze der deutſchen Hochſeefiſcherei und anſchließend eine
meteorologiſche Erkundungsfahrt nach der Oſt= und
Weſt=
küſte Grönlands anzutreten.
Nach dreitägiger ruhiger Fahrt durch die Nordſee wurde der
Nordatlantik erreicht. Am 30. Juli tauchten in der Ferne, in
Nebel= und Regenſchleier gehüllt, die trotzigen, ſteil aus dem Meer
aufſteigenden Felswände der Fär=Or auf. Auf dieſer im
Golf=
ſtrom gelegenen Inſelgruppe herrſchen meiſt Stürme, und
regen=
freie Tage gibt es im Jahr nur wenige. Trotzdem geben die für
unſeren Begriff unwirtlichen Inſeln einigen Tauſeud Menſchen
Wohnung und Nahrung; in den tief eingeſchnittenen Fjorden
haben die Bewohner, Nachkommen von norwegiſchen Anſiedlern
aus der Wikingerzeit, an den ſteilen Abhängen ihre Wohnſtätten
aufgeſchlagen, und erwerben ſich ihren Lebensunterhalt durch
Schafzucht, Fiſcherei und Fang von Seevögeln, die an den
ſenk=
recht ins Meer abfallenden Felſen zu Tauſenden niſten.
Nach zweitägigem Aufenthalt auf dieſer intereſſanten
Inſel=
gruppe, der uns Gelegenheit gegeben hatte, unſere durch die
See=
fahrt etwas ſteif gewordenen Beine zu vertreten, ſteuerte der
„Meteor” Island an, die ſagenumwobene und zum Teil noch
unerſchloſſene Inſel mit ihren zahlreichen Vulkanen, heißen
Quel=
len und Gletſchern von beiſpielloſer Größe, die alle Gletſcher der
Alpen, des Kaukaſus und Norwegens zuſammen an
Ausdeh=
nung faſt um das Doppelte übertreffen. Der gewaltigſte Gletſcher
an Islands Südküſte, der Vatna=Jökull, war leider in Wolken
gehüllt, dafür lag der Eyjafjalla=Jökull glatt und wohlgerundet,
ohne die charakteriſtiſchen Zacken und Hörner der Schweizer und
Tiroler Gletſcher, in hellem Sonnenſchein vor uns.
Hier in den reichen Fiſchgründen an der Südküſte Islands
üben die deutſchen Hochſeefiſcher ihren ſchweren und
aufoperungs=
vollen Beruf wochenlang Tag und Nacht aus, um den deutſchen
Fiſchmarkt hauptſächlich mit Kabeljau, Schellfiſch und Heilbutt zu
verſorgen. Unſere Aufgabe war es, der Fiſchdampferbeſatzung
durch etwaige Proviantabgabe, Feſtſtellung der Fangergebniſſe,
ärztlicher Hilfeleiſtung uſw. beizuſtehen.
Groß war jedesmal die Freude auf den Dampfern, fern von
der Heimat die deutſche Kriegsflotte zu ſehen, und manch friſcher
Seemannsgruß wurde gewechſelt. Der Schiffsarzt wurde zur Be
handlung einiger erkrankter Fiſcher mehrere Male auf die
Damp=
fer übergeſetzt, er konnte als Belohnung mehrere Körbe der
ſchön=
ſten Fiſche mit an Bord bringen und zur Freude der ganzen
Be=
ſatzung den Speiſezettel etwas abwechſlungsreicher geſtalten. Sehr
intereſſant und lehrreich war es, dabei zuzuſehen, wenn nach dem
Einhieven des Netzes die mächtigen Fiſche an Deck geſchüttet
und ſofort kunſtgerecht verarbeitet wurden. Die Eingeweide
wur=
den mit ſchnellem Griff entfernt, mit Ausnahme der Leber über
Bord geworfen und von den Möven, die in großen Scharen mit
lautem Kreiſchen auf die müheloſe Beute lauerten, gierig
ver=
ſchlungen. Die ausgenommenen Fiſche wurden ſofort ſorgfältig
auf Eis gelegt.
Weiter ging die Fahrt an den Weſtmanns=Inſeln vorbei nach
Islands Hauptſtadt Reykjavik zur Ergänzung des Kohlen= und
Waſſervorrats. Reykjavik zählt ungefähr 20 000 Einwohner und
beherbergt ſomit ein Viertel der Geſamtbevölkerung Islands.
Weite Lavaflächen, heiße Quellen und Geyſire kennzeichnen
Js=
land als vulkaniſches Land, es gehört mit zu den intereſſanteſten
Ländern des Nordens.
Mit Autos fuhren wir über rieſige Lavafelder, an Bergen
von zyklopenhafter Maſſigkeit mit ſteil aufragenden Gipfeln
vor=
bei nach Tingvellir, der alten Reichstagungsſtätte der Isländer,
ferner nach Reykir, dem Tal der heißen Quellen. Hier tritt aus
zahlreichen Erdſpalten das kochende Waſſer zutage, das ganze Tal
mit weißem Dampf und Schſvefelgeruch erfüllend. Weiter ging
es zu herrlichen Waſſerfällen durch Schluchten und mitten durch
Bäche auf halsbrecheriſchen Wegen, die einem deutſchen
Auto=
fahrer ſicher manchen Seufzer entlockt hätten. Eine ſeltſame
ſchwermütige Stimmung liegt über der isländiſchen Landſchaft,
wenn ſich die Berge in ihrer bizarren Geſtalt blauſchwarz gegen
den Abendhimmel abheben, in ihrer Oede und Nacktheit an eine
Mondlandſchaft erinnernd.
Bei ſtrahlendem Sonnenſchein verließen wir am 13. Auguſt
Reykjavik, um den intereſſanteſten Teil unſerer Reiſe nach
Grön=
lands Oſt= und Weſtküſte anzutreten. Nachdem am nächſten
Mit=
tag der nördliche Polarkreis überſchritten war, machte ſich der
Uebertritt in die arktiſche Zone durch ſtarkes Sinken der
Tempe=
ratur unangenehm bemerkbar, ſo daß ſchleunigſt die
Winter=
kleidung hervorgeholt wurde. Die Luft wurde plötzlich dieſig,
ver=
einzelte Eisſchollen trieben geſpenſtiſch vorbei und verdichteten
ſich von Minute zu Minute, die Treibeisgrenze war erreicht.
Nach Fahrt auf ſüdlichem Kurs kam am nächſten Morgen in
weiter Ferne die Oſtküſte Grönlands in Sicht, es ging ihr
ent=
gegen, vorbei an gewaltigen Eisbergen, die im Sonnenſchein in
ihrer wechſelvollen Geſtalt einen unbeſchreiblich ſchönen Anblick
boten. Für die mitgenommenen Photoapparate gab es jetzt
wir=
kungsvolle Objekte. Gegen Abend lagen endlich die ſteil aus dem
Meer emporſteigenden Berge der Oſtküſte mit ihren unzähligen
Zacken und gewaltigen, bis zum Meer herunterreichenden
Glet=
ſchern in wunderbarer Klarheit vor uns, ein Eindruck, den der
Beſchauer ſein ganzes Leben lang nicht vergeſſen wird. Nach
reicher photographiſcher Ausbeute ſteuerte das Schiff der
Süd=
ſpitze Grönlands, dem Kap Farwell, zu und erreichte nach
drei=
tägigem ſtarken Sturm und dichtem Nebel am 20. Auguſt
Julian=
dehaab an der Weſtküſte Grönlands.
Hier hat die däniſche Regierung zur Erſchließung des im
Innern noch unerforſchten und unter ewigem Eis begrabenen
Kontinents eine Anſiedlung mit Schule, Kirche und Krankenhaus
für die in dieſem Bezirk wohnenden Eskimos errichtet. Als das
Schiff kaum vor Anker gegangen war, umſchwärmten die Eskimos
mit ihren ſchlanken und wendigen Kajaks in großer Menge das
Schiff und führten uns unaufgefordert ihre Kunſtſtücke vor. Die
Eskimos haben hier ihre in der Erde liegenden dunklen und
dumpfen Hütten aufgegeben und ſind in luftigen Holzhäuſern
an=
geſiedelt worden. Ihre alte Tracht mit Wams, Hoſen und Stiefeln
aus Seehundsfell haben ſie beibehalten; bei den Frauen, die zum
Unterſchied von den Männern weiße Fellſtreifen auf den Hoſen
tragen, iſt das Wams mit kunſtvoller Perlenſtickerei in
verſchie=
denſten Muſtern verziert.
Als wir mit dem Boot an Land fuhren, war das ganze Dorſ
zuſammengelaufen. Die Ankunft eines Schiffes bildet hier ein
großes Ereignis, da der Oſtdampfer aus Dänemark wegen der
ſchwierigen Eisverhältniſſe nur höchſtens dreimal im Jahr Grön
land anlaufen kann. Die in ihrer bunten Tracht ſteckenden Eske
mos mit ihren dunkelbraunen Mongolengeſichtern und dem
ſtraß=
fen, pechſchwarzen Haar boten maleriſche Bilder. Die Dorfſchönen
wurden unzählige Male auf der Platte verewigt und bekamen zul
Belohnung ein Stück Schokolade in den Mund geſchoben. Im Nu
war unter der Dorfjugend um jedes Stück Schokolade eine große
Balgerei im Gange. Den Höhepunkt des Tages bildete aber ganz
entſchieden der am Abend zu Ehren unſerer Anweſenheit
ber=
anſtaltete Eskimoball.
Der Dachboden des Proviantſchuppens, ein großer
vier=
eckiger Raum, war ausgeräumt und durch einige Kerzen ſpärlich
erleuchtet. In der Mitte ſaß die Kapelle, beſtehend aus einen
Ziehharmonikaſpieler. Rings an den Wänden ſtanden die Eske
mos mit Weibern und Kindern in drangvoller Fülle. Nach einel
monotonen Melodie wurde eine Art Rundtanz getanzt, bei den
nach einigen Schritten vor= und rückwärts ähnlich wie beile
Rheinländer die Tanzenden ſich einige Male im Kreiſe drehten
dabei im Takt aufſtampften und in die Hände klatſchten. Unſele
allen Lebenslagen gewachſenen Blaujacken und Offiziere tanzre‟,
unermüdlich, die fehlende Verſtändigung wurde durch freung=
Er
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1
Todesſtrafe oder
lebensläng=
liche Sicherungsverwahrung?
Die Ausſprache im Reichstagsausſchuß
für die Strafrechtsreform.
Berlin, 18. Oktober.
Am Donnerstag begann im Reichstagsausſchuß für die
Straf=
rechtsreform die Beratung des Abſchnittes „Strafen” im neuen
Strafgeſetzbuch mit einer Ausſprache über die Todes= und
Zucht=
hausſtrafe. Einleitend ſprach
der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Abg. Kahl (D. V. P.),
der zum Ausdruck brachte, daß bei den Beratungen im früheren
Reichstag die Reichsregierung betont habe, daß ſie die Zeit für
die Abſchaffung der Todesſtrafe noch nicht für gekommen erachte.
Anträge auf Beſeitigung der Todesſtrafe ſeien damals im
Aus=
ſchuß mit 17 gegen 11 Stimmen abgelehnt worden.
Vor Eintritt in die Ausſprache gab dann
Reichsjuſiizminiſter Koch=Weſer
eine Erklärung ab, in der er ausführte, daß er ſich als einen
Freund der Abſchaffung der Todesſtrafe bekenne.
Er wolle auf die Anführung der Gründe verzichten, die bei den
früheren Beratungen für die Abſchaffung der Todesſtrafe geltend
gemacht worden ſeien. Er wolle aber darauf hinweiſen, daß auch
die Gegner der Abſchaffung das letzte Ziel jeder
Volksgeſetz=
gebung in dem Verzicht auf die Todesſtrafe ſehen müßten. Die
Entwicklung gehe dahin, alle Körperſtrafen abzuſchaffen. In der
heutigen Geſetzgebung ſtehe die Todesſtrafe verbindungslos und
unvergleichbar neben den auf Freiheitsentziehung und Geld
lau=
tenden Strafen. Die Verhängung der Todesſtrafe gegen
Schuld=
loſe, die ſelbſt bei dem beſten Prozeßverfahren und den
gewiſſen=
hafteſten Richtern nicht auszuſchließen ſei, müſſe als furchtbares
Unglück angeſehen werden, da es auf keine Weiſe wieder
gut=
gemacht werden könne. Ein ſolcher Fehlſpruch ſtelle immer
wie=
der einen ſchweren und faſt unausgleichbaren Schlag gegen das
Vertrauen des Volkes in die Rechtſprechung dar. Bei der
Beur=
teilung der Frage, ob der Zeitpunkt für die Abſchaffung der
Todesſtrafe gekommen ſei, dürfe man den Blick nicht haften laſſen
auf einzelnen abſcheulichen Verbrechen, wie ſie
immer vorgekommen ſeien und auch immer wieder
vor=
kommen würden, ſelbſt wenn die Todesſtrafe
bei=
behalten werde.
Der Grund, daß die Todesſtrafe abſchreckend
wirke, ſei nicht ſtichhaltig. Um die Geſellſchaft gegen
ſolche Verbrecher zu ſichern, habe der neue Entwurf beſſere und
humanere Mittel als die Verhängung der Todesſtrafe. Einen
Vorbehalt müſſe er allerdings machen, damit man ihn nicht der
Unaufrichtigkeit beſchuldigen könne. In Fällen
außer=
ordentlicher Gefahr, könne der Staat auf die
Todesſtrafe nicht verzichten. Kein Staat der
Welt habe für dieſe Fälle ſtaatlicher Notwehr
auf die Todesſtrafe gänzlich verzichtet. In
ſol=
chen Fällen ſeien Freiheitsſtrafen wirkungslos, weil ungewiß ſei,
ob der angegriffene Staat die Kraft behalten werde, die
Frei=
heitsſtrafe zu vollſtrecken. Die Bevölkerung Deutſchlands ſei
nicht verbrecheriſcher und nicht unmoraliſcher als die jedes
an=
deren Staates.
Zum Schluß wies der Miniſter darauf hin, daß auch
Oeſterreich die Todesſtrafe abgeſchafft habe. Schon
aus dieſem Grunde ſeien alle Verhandlungen über die
Abſchaf=
fung der Todesſtrafe mehr oder minder theoretiſch, weil
aus=
geſchloſſen ſei, daß Oeſterreich die durch ſeine Verfaſſung
abge=
ſchaffte Todesſtrafe wieder einführen werde. Niemand hier
im Ausſchuß werde aber wollen, daß die
Eini=
gung mit Oefterreich über die Schaffung eines
einheitlichen Strafgeſetzes an der Behandlung
dieſer Frage ſcheitere. Man müſſe weiter feſtſtellen, daß
die Art unvergleichlich ſei, in der ſich unſer Volk nach den
Schrecken des Krieges, den Wirrniſſen der Revolution und den
Nöten der Inflation raſcher und beſſer zu Sittlichkeitsprinzipien
und Staatsbewußtſein zurückgefunden habe, als man habe hoffen
dürfen.
Den Antrag der Sozialdemokratiſchen Partei auf Abſchaffung
der Todesſtrafe begründete
liches Lächeln auf beiden Seiten erſetzt. Allmählich gewöhnte man
ſich auch an den leichten Trangeruch, den die Eskimos um ſich
verbreiteten.
Am nächſten Morgen in aller Frühe wurde der Anker
gelich=
tet, zurück ging es an der in hellem Sonnenſchein liegenden
Weſt=
küſte mit ihren wilden Zacken, ſchroffen Graten und
Rieſen=
gletſchern um das Kap Farwell herum. Das Schickſal war uns
dieſesmal gnädig, wir konnten ganz nahe das Kap runden und
ſeine Schönheit genießen, deren Anblick ſelbſt vielen Forſchern
wegen des häufigen Nebels und der Stürme, die hier meiſt toben,
nicht vergönnt geweſen iſt.
Nach nochmaligem kurzen Aufenthalt in Reykjavik und im
Fiſchereigebiet an der Südküſte Islands ging es der Heimat zu.
Am 4. September kehrte der brabe, ſturmerprobte „Meteor” nach
Kiel zurück. Nur zu ſchnell war die ſchöne Reiſe, die allen
Teil=
nehmern wohl immer in Erinnerung bleiben wird, beendet.
Als beim Durchfahren des Nordoſtſeekanals die im vollſten
Sommerſchmuck prangende ſchleswig=holſteinſche Landſchaft mit
ihren lieblichen Feldern und Wäldern an uns vorüberzog, waren
wir alle der Anſicht, daß es in unſerer deutſchen Heimat doch am
ſchönſten iſt.
*150 Jahre bayeriſches Staatstheater.
Es waren am 6. Oktober 150 Jahre, daß der Kurfürſt Karl
Theodor mit einer neuen. aus Mannheim ſtammenden
Schau=
ſpielertruppe im alten Münchener Opernhaus am Salvatorplatz
eine National=Schaubühne begründete. Damals ſpielte die Truppe
„Eduard Montroſe” von O. F. v. Diericke und eröffnete damit
in dem jungen Kunſtinſtitut eine Tätigkeit, die in der ſtattlichen
Reihe von Jahren reiche Früchte tragen ſollte. — Im Jahre
1818 erhielt München ein neues großes Theatergebäude, das
be=
reits 1823 einem Brande zum Opfer fiel. 1825 wurde dann nach
den Plänen Klenzes das jetzige Hof= und Nationaltheater
erbaut, das, im Bühnenhaus und Zuſchauerraum völlig
moder=
niſiert, noch lange ſeinem Zwecke dienen wird. — Aus der langen
Reihe von Intendanten, die im Laufe der Jahre in München
wirkten, ſeien Graf v. Seeau (1778), Franz v.
Dingel=
ſtedt (1851), Karl v. Perfall (1867) und Ernſt v.
Poſ=
ſart (1893) beſonders hervergehoben. — Internationalen Ruf
erhielt die Münchener Opernbühne während der Regierung
Lud=
wigs II., als unter der Stabführung Levis und Fiſchers
die Uranfführungen von „Meiſterſinger”, „Triſtan und Jſolde‟
„Rheingoid” und „Walküre” ſtattfanden. — Es war daher
ver=
ſtändlich, daß am 7. September eine Aufführung der „
Meiſter=
ſinger” mit nachfolgendem Empfang in den Räumen des Thea=
Freitag, den 19.Oftober 1928
Abg. Dr. Roſenfeld,
wobei er ſich auf ſeine Begründungen ſtützte, die er in der
vori=
gen Seſſion zur Kenntnis des Hauſes gebracht habe. Seine
Freunde legten den größten Wert auf die Abſchaffung dieſer
Strafe, und zwar nicht allein mit Rückſicht auf Oeſterreich. Seine
politiſchen Freunde wollten keine antiſozialen Elemente ſchützen.
Das Rechtsempfinden bäume ſich aber gegen dieſe Strafe auf
Die Todesſtrafe werde von ſeinen Freunden als ein Ueberbleibſel
des mittelalterlichen Barbarentums angeſehen, als eine
Aufrecht=
erhaltung von Rachegedanken.
In der weiteren Ausſprache über die Frage der Todesſtrafe
im Strafrechtsausſchuß des Reichstages ſetzte ſich
Abgeordneter Emminger (Bayer. Vp.)
für die Beibehaltung der Todesſtrafe ein, wobei
er hinzuſügte, daß er allerdings nicht für ſeine Partei ſprechen
könne. Wenn 24 Staaten für und 23 gegen die Todesſtrafe ſeien,
ſo vergeſſe man die Einwohnerzahl dieſer Staaten. Tatſächlich
ſtänden heute noch 95 v. H. der ganzen Bevölkerung der Erde
unter der Herrſchaft der Todesſtrafe. Der Redner betonte, daß
im letzten Jahrhundert kein einziger beweisbarer Fall
vorgekom=
men ſei, wo ein angeblich unſchuldig Verurteilter hingerichtet
wurde. Der Hauptzweck der Strafe ſei nicht Erziehung und
Beſſerung, ſondern Aufrechterhaltung der ſtaatlichem Autorität
und Schutz der Geſellſchaft. Der Redner ſetzte ſich aber für
ge=
wiſſe Abſtufungen im Strafgeſetzbuch ein und beantragte weiter,
daß an Perſonen unter 21 Jahren die Todesſtrafe nicht vollſtreckt
werden darf. — Auch
der volksparteiliche Abgeordnete Dr. Kahl
ſprach nur für ſeine Perſon. Er bezeichnete gleichfalls als
ein=
zigen Geſichtspunkt bei der Beurteilung dieſer
Frage die Sicherungvon Staat und Geſellſchaft.
Der juriſtiſch vollwertige Grund gegen die Todesſtrafe ſei ihre
Unteilbarkeit und deshalb Unmöglichkeit, die unendliche Skala
der Motive zu berückſichtigen. Aber gegenüber dem Entwurf ſei
dieſer Einwand nicht ſtichhaltig, und zwar wegen der Einfügung
der Vorſchriften über die mildernden Umſtände. Ein
Beden=
ken gegen die Aufhebungder Todesſtrafe ſei
nie=
mals aus der Welt zu ſchaffen. Gleichſohl, ſo erklärte
der Redner weiter, halte er es für ſeine Pflicht, angeſichts der
unverkennbaren Bewegung gegen die Todesſtrafe die Frage
ihrer Aufhebung, auf das gewiſſenhafteſte zu
prüfen. In Oeſterreich ſei ſie aufgehoben. Ein deutſcher
Dualismus ſei auf die Dauer ſchwer erträglich. Ferner hätten
Richter und Anwälte in ſteigendem Maße ſich für die Abſchaffung
der Todesſtrafe eingeſetzt. Schließlich neige der Strafvollzug
mehr und mehr dazu, die Todesſtrafe nicht zu vollſtrechen. Die
Sicherheit könne er aber nur darin ſehen, daß der Mörder, der
mit dem Tode beſtraft wurde und beſtraft werden mußte, unter
keinen Umſtänden in die menſchliche Geſellſchaft zurückkehren
darf. Er verlange deshalb eine Vorſchrift, daß ein wegen
Mor=
des zu lebenslänglichem Zuchthaus Verurteilter, im Falle der
Begnadigung einſchließlich der Amneſtie in die lebenslange
Siche=
rungsverwahrung überzuführen iſt.
Der Zentrumsabgeordnete Dr. Bell
erklärte, er habe alle Argumente gegen die Todesſtrafe ernſt und
ſorgſam gewürdigt, ſei aber nicht in der Lage, ſeinen bisherigen
Standpunkt aufzugeben. Der Staat der jedem Bürger
das Recht der Notwehr zuerkenne würde ſich
mit der Abſchaffung der Todesſtrafe ſelbſt
dieſes Rechts begeben. Die Zentrumsfraktion lehne das
Prinzip der Rache und der rückſichtsloſen Vergeltung ebenſo ab,
wie die einſeitige Rückſichtnahme auf die Straße und
Bevölke=
rungsſtimmung. Sie laſſe ſich in dieſer Frage lediglich von ihrer
innerſten Ueberzeugung und von dem edlen Grundgedanken der
Gerechtigkeit leiten. Die dauernde Entfernung aus der
menſch=
lichen Geſellſchaft, wie ſie der Abgeordnete Dr. Kahl
vorge=
ſchlagen habe, ſei ſchlimmer als der Tod. Der Redner behielt
ſich die endgültige Stellungnahme ſeiner Fraktion zu dieſem
Vorſchlage vor. Für die Deutſchnationalen ſprach
Abgeordneter Dr. Hanemann,
der betonte, daß in der Praxis die Staaten auf die
Todesſtrafe nicht verzichten könnten. Allerdings
brauche der Mord nicht unter allen Umſtänden der Todesſtrafe
zu unterliegen. Eine lebenslängliche Verwahrung
lege der Geſellſchaft Koſten auf, die für andere
Zwecke beſſer anzuwenden wären. Die
Weiterbera=
tung vertagte der Ausſchuß auf Dienstag.
Seite 3
*Der Kampf um Weſtaxp.
* Berlin, 18. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Dinge innerhalb der Deutſchnationalen Volkspartei ſind
in den letzten Tagen offenſichtlich einer Kriſe zugetrieben, die —
ſoweit im Augenblick zu überſehen iſt — ſich kaum mehr
ver=
meiden läßt. Merkwürdig genug iſt die Entwicklung gegangen.
Die Partei hatte das Gefühl, daß ſie nach der organiſatoriſchen
wie nach der programmatiſchen Seite einer Erneuerung bedürfe.
Dieſes Empfinden herrſchte bei der Parteileitung wie auch in
den Kreiſen, die zu der Art der Regierungstätigkeit innerhalb des
letzten Kabinetts Marx in Oppoſition geſtanden hatten. Alſo
machte man ſich daran, ein neues Programm aufzuſtellen und
das Parteiſtatut durchzuarbeiten. In den grundſätzlichen Fragen
war eine Annäherung verhältnismäßig raſch erzielt, was um ſo
leichter war, als die Partei heute in der Oppoſition ſteht und
infolgedeſſen die Gedankengänge Hugenbergs ſich ſehr leicht
durch=
ſetzen konnten. Dagegen haben die Geiſter ſich um ſo feſter in
den organiſatoriſchen Fragen feſtgebiſſen. Auf Wunſch der
Partei=
leitung, alſo des Grafen Weſtarp, iſt eine Kommiſſion aus den
Abgeordneten Quaatz und Steinhoff eingeſetzt worden, um das
Parteiſtatut durchzuarbeiten und mit Reformvorſchlägen
heraus=
zukommen, die ſich der Abg. Hugenberg reſtlos zu eigen machte,
die Graf Weſtarp ablehnte, da er in dem Vorſchlag eines
Triumphirats an der Spitze der Partei ein Mißtrauensvotum
gegen ſich erblickt. Die Hoffnung, daß es gelingen werde, ihn
von dieſer Auffaſſung abzubringen, hat ſich nicht erfüllt. Graf
Weſtarp hat ſich darauf feſtgelegt, daß er in ein ſolches
Direk=
torium unter keinen Umſtänden hineingeht. Er wird alſo am
Samstag bei der Sitzung der Parteivertretung, die ſatzungsgemäß
die Entſcheidung bringen muß, den Vorſitz niederlegen und dann
der Parteivertretung überlaſſen, wie ſie entſcheidet. Am
Donners=
tag hat die Reichstagsfraktion getagt, von der man beſtimmte
Einwirkungen auf die Entſchließung der Parteivertretung
kom=
men ſah. Die Fraktion iſt aber zu klug geweſen, ſich offiziell
ein=
zumiſchen, weil ſie von früheren Gelegenheiten her weiß, daß
ein ſolcher Beeinfluſſungsverſuch leicht gegenteilige Folgen hat.
Immerhin iſt das Ergebnis dahin feſtzuſtellen, daß in der
Frak=
tion Graf Weſtarp einen ſehr ſtarken Rückhalt hat und daß die
Fraktion wenigſtens mittelbar ihren Einfluß auf eine
Wieder=
wahl des Grafen Weſtarp geltend machen wird. Inwieweit ſie
ſich durchſetzen wird, läßt ſich aber gar nicht überſehen. Im
Augenblick gehen innerhalb der Partei die Fäden vollkommen
durcheinander. Die Gruppe Hugenberg beruft ſich darauf, daß ſie
die Mehrheit hinter ſich hat und will ein Parteiſtatut, das
gleich=
zeitig auch die Beſeitigung des bisherigen politiſchen
Beauſtrag=
ten Treviranus vorſieht, durchbiegen. Die faſt ebenſo große
neu=
trale Gruppe unter Führung von Dryander möchte an der Ein=
Mann=Spitze feſthalten. Der Ausgang wird alſo leicht bei der
parlamentariſchen Behandlung und in der Verhandlung liegen,
und es iſt daher ſehr gut möglich, daß ſchließlich, nachdem alle
anderen Möglichkeiten erſchöpft ſind, Graf Weſtarp an der Spitze
der Partei bleibt, es iſt aber ebenſo leicht möglich, daß Graf
Weſtarp in der Verſenkung verſchwindet und das Direktorium in
anderer perſoneller Zuſammenſetzung in die Erſcheinung tritt.
Es iſt ſogar wahrſcheinlich, daß als Reſt auf dieſer oder jener
Seite Verſtimmungen bleiben, die ſehr leicht zu Abſplitterungen
führen können.
Vollſitzung des Reichsrats.
Berlin, 18. Oktober.
Der Reichsrat erledigte in ſeiner öffentlichen Vollſitzung vom
Donnerstag die Ruhrdenkſchrift durch Kenntnisnahme und
ſprach die Erwartung aus, daß die Regierung der Frage, wie
weit Entſchädigungen aus dem Ruhrkampf zurückgezahlt werden
könnten, nachgehen und darüber dem Reichsrat Bericht erſtatten
möge. Angenommen wurde eine Verordnung, wonach vom
1. November d. J. ab zu den Renten der Invalidenverſicherung
nach ausländiſchen Grenzgebieten auch der Reichszuſchuß gezahlt
wird. — Das Braurecht für das Rechnungsjahr 1928 wurde
gleichmäßig auf 100 Prozent feſtgeſetzt. Der Reichsrat
geneh=
migte, daß landwirtſchaftliche Brennereien, die nach dem 1.
Sep=
tember d. J. betriebsfähig hergerichtet worden ſind, auch
Roh=
ſtoffe verarbeiten dürfen, die die Eigentümer oder Beſitzer der
Brennereien nicht ſelbſt gewonnen haben. Den
Schatzanwei=
ſungen der Städte München, Nürnberg, Augsburg, Frankfurt
am Main, Berlin, Dortmund, des Bezirksverbandes Kaſſel und
des Bezirksverbandes Wiesbaden wurde die Mündelſicherheit
verliehen.
ters die Feſtwoche einleitete. — Als eigentliches Feſtgeſchenk war
jedoch die heutige Erſtaufführung von R. Straußens
„Aegyptiſche Helena” anzuſehen, die, von den
Hauptdar=
ſtellern Ranczak (Aithra) und Ohms (Helena) vorzüglich
interpretiert, zum vollen Erfolg des melodiöſen Werkes beitrug.
Allerdings iſt zu befürchten, daß das ſchwulſtige und ſchwer
ver=
ſtändliche Textbuch Hoffmannsthals die Lebensdauer der Oper
beeinträchtigt. — Das Schauſpiel der bayeriſchen
Staats=
bühne wurde ſchon immer etwas ſtiefmütterlich behandelt. Es
wäre daher zum 150. Geburtstage des National=Theaters zu
wünſchen, daß auch der Sprechbühne durch Neubau eines eigenen
Hauſes Gelegenheit zu erſprießlichem Aufſchwung gegeben
würde.
A. G.
*Aachener Stadttheater.
Der Intendant Heinrich K. Strohm, der im vergangenen
Jahre das Erbe von Otto Maurenbrecher antrat und über die
Durchführung vorgefundener Verpflichtungen hinaus wenig
Ent=
ſcheidendes tun konnte, hat die Aachener Bühne durch gründliche
Aufbauarbeit zu Beginn der neuen Spielzeit auf völlig neue
Baſis geſtellt. Etwa dreißig Künſtler in Oper und Schauſpiel
haben gewechſelt. Nunmehr iſt das Enſemble leiſtungsfähiger
als je vorher.
Nach einer hochwertigen „Meiſterſinger”=Aufführung unter
Paul Pella mit der ausgezeichneten Tiana Gerſtung=
Lemnitz als Evchen und dem hoffnungsvollen jungen Tenor
Ludwig Suthaus als Stolzing, mit ſtiliſtiſch nicht ganz
ein=
heitlichen Bühnenbildern von Helmut Jürgens, mit Reinhold
Ockel als Spielleiter, folgte eine recht ſtilvolle Aufführung der
„Entführung” unter Kurt Rooſchüz. Eine Vorſtellung von
wun=
derſamer Geſchloſſenheit wurde die im Spiel von Gerd
d'Hauſſen=
ville geleitete Neueinſtudierung von Händels „Julius Cäſar”,
wobei Marta Fuchs (Cornelia), Alice Bruhn (Kleopatra)
und Richard Bitterauf (Cäſar) einen ſauberen Händel=Stil
ſangen.
Der bisherige Höhepunkt der Spielzeit wurde mit „Fidelio”
erreicht. Die Aufführung war eine Feſtvorſtellung aus
Anlaß der Aachener Erſtaufführung des Werkes
bor 100 Jahren, wo die Aachener Bühne über ſo
hervor=
ragende Kräfte verfügte, daß ſie den „Fidelio” in Paris zu
erfolgreicher Erſtaufführung bringen konnte. In dieſer
Jubi=
läumsvorſtellung riß Paul Pella alle Mitwirkenden zu einer
hier nie geahnten Leiſtung auf. Vom zweiten Akt an war die
Aufführung von ſtärkſter Eindruckskraft, nicht zum wenigſten
durch den aus beſtem Stimmaterial zuſammengeſetzten Chor, der
an einer Provinzbühne ſeinesgleichen ſuchen mag. Der
Inten=
dant H. K. Strohm führte das Spiel in ausdrucksſchweren Linien,
ließ einen ſauberen Dialog ſprechen, hob namentlich den Auftritt
der Gefangenen aus dem üblichen Schema heraus. Alice Bruhn
(Fidelio), Tiana Gerſtung (Marzelline) und Anton Ludwig
(Floreſtan) überragten durch Stimmklang und Kunſt des
Ge=
ſanges. Die Aufführung läßt keinen Zweifel, daß die Aachener
Oper von nun an in der erſten Linie der weſtlichen Bühnen
ſtehen wird.
Dr. K.
Ernſt Didring.
Wenn Dichter ſechzig Jahre alt werden, dann gibt es entweder
großartige Feiern mit Bürgermeiſtern, Feſtſpielen und Empfängen,
oder irgendwo in ein verſchwiegenes Landhaus kommen Kinder und
Kindeskinder des Jubilars zum Geburtstagskaffee. So iſt es hier;
Ernſt Didring, der große ſchwediſche Erzähler, feiert ſeinen ſechzigſten
Geburtstag. Beſcheiden und ſelbſtlos, wie ſein ganzes Leben ſich
ab=
rollte, feiert er und hütet ſich, die Welt an ſeiner Feier teilnehmen zu
laſſen.
Ernſt Didring iſt Stockholmer. — Sein berufliches Daſein begann
er als Bahnſekretär. Aus dieſem Milieu wuchs eine gewaltige
Tri=
logie „Erz”: Bau einer Eiſenbahn in Lappland im erſten Teil („Hölle
im Schnee‟) Das eherne Geſetz der Arbeit im zweiten Teil („Der
Krater”), Und Kampf des Menſchen gegen den Menſchen im dritten
Teil („Spekulanten‟). Das ſind Zeitbilder von ungeheurer Plaſtik. —
Nach den erſten Erfolgen dichteriſchen Schaffens konnte Didring ſich
ganz dem Schriftſtellertum widmen. Sein Roman „Inſeln des Sturms”
gehört zum Beſten und Reifſten, was über das Leben in den
Schären geſchrieben worden iſt. Das ſind Prachtgeſtalten, die wir da
ſehen. Blutwarme Menſchen mit ihren kleinen Tugenden und
Sün=
den. Man muß ſogleich an ſie glauben, wie man an den Sonnenſchein
und an den Sturm glaubt. Und dieſe Menſchen ſtellt Didring in die
große Natur — die Macht der Oſtſee entrollt ſich in großartigen
Bil=
dern. Wird in den „Inſeln des Sturms” das primitive Leben der
Schärenbewohner geſchildert, ſo erleben wir im „Mann auf Poſten”
wie die Großſtadt ihre Krallen nach den Inſeln und ihren Menſchen
ausſtreckt. Die einen erliegen ihr, die anderen bleiben wie Felſen in
der Brandung ſtehen. —
Es iſt das Verdienſt des Verlags Georg Weſtermann in
Braun=
ſchweig, daß er uns das Lebenswerk dieſes großen Schilderers
über=
mittelte.
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des Herrn Dr. Wetterer=Mannheim über moderne
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fung finden in der Kunſthalle in Mannheim ſowie auch in Neckargemünd
ſtatt. (Siehe Inſerat in dieſer Nummer d. Bl.) Der Redner wird
einen Ueberblick über die neueſten Forſchungen und die neuzeitlichen
intereſſanten Reſultate der Krebsbehandlung geben. Die Vorträge ſind
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Darmſtadt, 19. Oktober.
— Heſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Kleinen Haus für
Buſatzmiete II. das Luſtſpiel „Dr. Knock oder der Triumph der Medizin”
von Jules Romains in der Beſetzung der Erſtaufführung gegeben.
Die für Morgen, Samstag, in Ausſicht genommene Epſtaufführung
der beiden Schubert=Singſpiele. Der treue Soldat” und „Die
Weiber=
verſchwörung” muß infolge Erkrankung im Perſonal auf Montag, den
22. Oktober, verſchoben werden. Statt deſſen wird am Samstag für die
Miete I. Lortzings „Zar und Zimmermann” gegeben. Die Aufführung
beginnt um 1930 Uhr.
Am Sonntag, den 21. Oktober, wird im Kleinen Haus Nieberaalls
derons „Dame Kobold” in Worms.
Sommer 1927 Mitglied des Heſſiſchen Landestheaters.
— 1. Akademie=Konzert. Es iſt der Leitung der Städtiſchen
Aka=
bemie für Tonkunſt gelungen, für das erſte Akademie=Konzert eine der
bedeutendſten — weun nilt die bedeutendſte Geigerin überhaupt — zu
allen Stadten wahre Trinmphe. Erſt vor einigen Tagen löſte ſie die Prüfung überwieſen worden iſt.
größten Veifallsſtürme in Verlin (Philhaumoniſches Konzert unter
Furt=
ſpäthler) und Stuttnart aus. Die „Allgemeine Muſikzeitung”, Berlin,
ſchreibt über die Künſtlerin: „.. . etwas, was zu dem Auserleſenſten
gehört, was man im Verlaufe der letzten 20 Jahre gehört hat. Mehr
und mehr nahm einem dies ſeltſame Wunder Eriea Morini gefangen. de Frage der
Es iſt ſchver zu ſagen, worin das Faſzinierende dieſer jungen Geigerin
jegt, man iſt aber ſofort in Bann geſchlagen von dem künſtleriſchen
Crnſt, von der merkwürdigen, harmoniſch wirkenden Miſchung zweier
körpert ſind. Und Tecknik und Ton ſind derart, daß man nur
rufen=
ann: Geht ſelbſt hin, ſtaunet und lernet.” Am Flügel wird die
Künſt=
erin begleitet von Otto Schulhof, demm bedeutendſten Begleiter
demie, Eliſabethenſtraße 36, zum Verkauf.
— Konzert. Die von der Firma K. Jäger, Georgenſtraße 11. im
„Kleinen Haus” veranſtalteten Konzerte ſind allen Beſuchern noch in
zeſter Grinnerung und ſind durch die Güte der Darbietungen für weite
Kreiſe unſerer Bevölkerung zu einem Bedürfnis geworden. Das
un=
jemein reichhaltige, auf höckſter künſtieriſeher Stufe ſtehende Programm
zietet ſelbſt dem verwöhnteſten Ohr einen vollen Genuß. Der Beſuch
des am 23. Oktober im „Kleinen Haus” ſtattfindenden Konzerts iſt allen
Muſikfreunden beſtens zu empfehlen (Näh. ſ. Anz.)
— Orpheum. Volks= und Fremdenvorſtellung. Am
lälſten Sonntag, 21. Oktober, iſt um 14 Uhr wieder
Nachmittagsvor=
tellung bei beſonders ermäßigten Preiſen, insbeſondere, um auch der
Mauerite 20. Landbevölkerung Gelegenheit zu geben, die Darhietungen der „
Schliet=
cer Kuuſtlerſchar” mit ihrem herzerfriſchenden Humor kennen zu lernen.
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Wir
nachen auf die heutige Veranſtaltung aufmerkſam. Direktor Dr. anſchlagt zu 60 000 Mark, der mit 40 00 Mark zu Laſten der Werk=
H. Weinſtock=Frankfurt a. M. ſpricht über „Die Antike und
die Aufgabe unſerer Erziehung‟. Es iſt zu wünſchen, daß
den hohen Gedankengängen des bekannten Pädagogen eine recht große
Zuhörerſchaft folgt, und daß der Vortrag auch aus den
nichthumaniſti=
chen Kreiſen zahlreich beſucht wird. Der Eintritt iſt frei: am
Saal=
ingang werden freiwillige Spenden zur. Beſtreitung der ſachlichen
Roſten entgegengenommen. Die Veranſtaltung findet heute abend um
3 Uhr im Feſtſaal des Gymnaſiums (Karlſtraße 2) ſtatt.
— Das Ortskartell Darmſtadt des Deutſchen Beamtenbundes hat
üir heute abend 8 Uhr zu einer öffentlichen
Beamtenver=
ammlung im Konkordiaſaal — Waldſtraße 33 eingeladen. (Siehe
zeſondere Anzeige in der heutigen Nummer.) Die beiden Referate des
Abends ſind für die Beamtenſchaft von beſonderer Bedeutung, ſodaß
S ſich für jeden Beamten empefhlen dürfte, die Verſammlung zu
be=
uchen.
Beſtalt einer Schubertfeier, welches im neuen Union=Theater, Rhein= niſſen, wie ſie ſtets wechſelnd bei allen draußen aufgeſtellten
Gasver=
raße 6, abgehalten werden ſollte, findet am 4. November, vormittags brauchsapparaten gegeben ſind. Der Einfluß der Inſtallation und der
k Uhr, im Helia=Theater, Wilhelminenſtraße, ſtatt, da bis zu dem
ge=
ein wird. Die Proben finden ſchon im Helia=Theater ſtatt und haben
rgehen, daß ſich das Theater mit ſeiner ſehr guten Akuſtik vorzüglich / Direktion der Betriehe ſeinerzeit veranlaßke, die Gas=Propaganda=
Abtei=
ür Konzerte eignet. Den Höhepunkt des Konzerts dürfte der W.
Mol=
ſenhauerſche Zyklus: Fünf Lieder und Geſänge von Franz Schubert,
ſer geſamten Preſſe als wertvollſter Ausſchnitt aus dem Erbreichtum richt der eigenen und auch der Privatinſtallgreuze verwertet. Es iſt
da=
eine helle Freude an dieſer Bearbeitung haben würde. Das Werk ent= ten, in denen die Weiterbildung der geſamten Inſtallateure vorgenom=
Kädchen” und „Dem Unendlichen‟. Der Liederzweig bringt mit dieſer
ereſſe entgegenbringt. Die Sopranpartie het Frau Elſa Varena, kerung geſchaffen werden kaun. Außerden werden dahei die etwa un=
Lünſtlerin einmal im Konzertſagl zu hören, erweckt auch in den weite= bracht und nachreguliert, was nach wiederholten Feſtſtellungen ſehr
eines kunſtſinnigen Dirigenten Herr Wilhelm Etzold wird mit die= zu verwonden, die vermöge ihres Alters oder ihrer perſönlichen
Ver=
immt. Alles Nähere über das Konzert wolle man aus den Plakaten ſichtsdienſt durchzuführen
nd demnächſtigen Anzeigen erſehen.
orſtehers Auerbach=Frankfurt a. M. und der Kapelle Weber, der Handwerkskammer und den Vorſitzenden der derſchiedenen Inſtalla=
530 RM. für Mitglieder und 1 RM. für Angehörige und Lehrlinge, ſtanden erklärt.
fern die Karten im Vorverkauf auf der Geſchäftsſtelle, Grafenſtr. 43,
löſt werden. An der Abendkaſſe koſtet der Eintritt 2 RM.
Saal=
ffnung um 188 Uhr. Es ſei noch beſonders darauf hingewieſen, daß
in Weinzwang beſteht. (Siehe heutige Anzeige.)
m.8. Vortrag Dr. Wauer. Wie im vorigen Jahre, hält auch im
lau=
nden Winter Herr Dr. Wauer in den Näumen der Buchhandlung
Cüller u. Rühle eine Reihe literariſcher Vorträge, die er geſtern mit Es komme vorerſt nur eine Bewilligung von 5000 Mark in Frage,
ritives mit Franzöſiſch=Mondänen miſcht, bis zum klaren Ausklang der monatlich garantiert und ſomit das Weiterbeſtehen des Orcheſters
ge=
ingen Jahre leidenſhaftlichen Wirkens für Wahrheit und Nächſten= ſichert ſei.
ebe auf Jasnaja Poljana — dieſer Werdegang wurde in klar=
über=
ei Borodino). Aus allem entſtand — Bruchſtücke einer gnoßen Kon= erfüllt werden könnten.
iſion — das Bild des Weiſen und Bauern, deſſen 100. Geburtstag wir
ierten.
intrag des Kreisamts Mainz bezüglich des Johann Dominik Wohn dere auch, ob und inwieſeit die Städtiſche Akademie und das
Landes=
r Gonſenheim.
Die Stadtverordnetenſitzung.
Die Milchhof=Frage zurückgeſteltt. — Die Förderung des Stadtore
Kritik an der Heag.— Nochmals die Wohnungsbaufrage.
Der Sitzungsverlauf.
Lokalpoſſe „Der tolle Hund” zum zweiten Male in dieſer Spielzeit bei Stadtverwaltung und Stadtverordnete waren faſt vollzählig erſchienen, weis ſeiner Leiſtungsfähigkeit arbraht; auch ſei es notwendig, daß eine
ermäßigten Preiſen von 50 Pfg. bis 2 Mk. gegeben, deren Erſtauffüh= In der Angelegenheit betreffend die Erricktung eines Müchhofs eu= Stad” wie Darmſtadt ein ſtädtiſches Ducheſter beſitze.
rung vor drei Vochen vor ausveikauftem Haus ſtattfand. Das Schau= klätt der Oberbürgermeiſter, daß der Finanzausſchuß mit Zuſtmmung
ſpiel=Enſemble des Landesthegters, gaſtiert an dieſem Abend mit Cal= der Verwaltung auf Antrag des Herrn Berickterſtatters beſchloſſen hat,
daß zunächſt eine weitere Aufklärung vor der eniſcheidenden Sitzung der die Subhention tragbar ſei oder nichſt, andererſeits müſſe man aber zu=
— Gotthelf Piſtor, iſt ab Herbſt 1929 als erſter Heldentenor an Stadtverordneten=Verſammlung erfolgen müſſe. Es ſollen u. a. durch ſtimmen, daß je 30 Mark Zuſchuß für einen Mann nicht genügend
das Stadttheater Hamburg engagiert. Der Künſtler war bis zum Sachberſtändige zwei Vorträg: in öffemtlicher Sitzung der
Stadwerord=
neten=Verſammlung erfolgen. Die Stimmen, die für und wider die Er= nugt habe und eine Negelung auf weitere Sickt erforderlich ſei, ſtimme
rihtung des Milchhufes ſind, ſollen feſtgeſtellt wverden. Mit Rückſicht er im Namen ſeiner Fraktion dem Antrag zu.
hie auf muß die Vorlage von der Tagesordnung der Stadtverordneten=
Verſammlung abgeſetzt werden. Ferner iſt von der Heſſiſchen Induſtrie= Mark zu bezilligen, im Frühjahu bereits geſtellt worden iſt. Herr
einem Violinabend zu gewinnen. Erica Morini aus Wien feiert in uud Handelskammer eige Eiugabe eingegangen, die dem Ausſchuß zur Schlupp, der Dirigent, könne z. V. die Bläſer nicht feſt engagieren, wenn
Die Anträge, den Gebhrentarif für die ſtädtiſche Rettungswache,
die Bäderpreiſe im Hallenſchwrmmhad für die Mitglieder der Kranken= uochmals zur Beratung; e; beantrage aber, dem Vorſchlag zuzuſtimmen.
kaſſen und die Erweiterung der Brunnenanlage auf dem
Hauprpump=
wverk des Waſſerwerks betreffend, wurden debattelos angenommen. Bei mehrheit angenommen.
Erweiterung der Brunnenanlage
handelt es ſich um folgendes: Durch Beſchluß der
Stadtverordneten=
entgegengeſetzter Weſensarten, wie ſie etwa in Kraisler und Fleſch der= Verſammlung vom 28. April 1927 wurde für die Erweiterung der
Brunnenanlage des Hauptpumpwerks des Städtiſchen Waſſerwerks durch
Bohrung von 6 weiteren Brunngn ein Kredit von 90 000 Mark zur
Ver=
fügung geſtellt und die Ausführung dieſer Arbeiten mit Zuſtimmung
Wiens. Die reſtlichen Karten ſtehen im Sekretarigt der Städtiſchen Aka= der Betriebsdeputz tion der Firma Jakob Nohl hier auf Grund des von der Neuanſchaffung von elektriſchen
Trieb=
ihr abgegebenen Angebots übertragen. Inzwiſchen hat ſich die
Notwen=
digkeit ergeben, die Brunnenanlage um weitere 4 Brunnen mit den
gleichen Ausmaßen wie die früher fertiggeſtellten 6 Brunnen zu
erwei=
tern, da die Höchſttagesanforderung in den heißen Sommertagen weſent= betreffend. Wir beantragen: Die Verwaluing wird erſucht, über
fol=
lich zugenommen hat. In den vorausgegangenen Jahren betrug die
Tageshöchſtleiſtung rund 20 000 Kubikmeter, während ſie in dieſem
Som=
mer bereits 26000 Kubikmeter erreichte. Um die geſteigerte
Hüchſt=
leiſtung ausführen zu können, ließ die Direktion der ſtädtiſchen
Be=
triebe die Firma Nohl nach Fertigſtellung der genehmigten 6 Brunnen
ohne Unterbrechung weiterarheiten, ſo daß es möglich war, ſchon in
dieſem Sommer 2 weitere Beunnen zur Waſſerverſorgung an den
heißen Tagen heranzuziehen. Die unmittelbare Weit rarbeit war ſitlon
deshalb empfehlenswert, weil dadunch bedeutende Transportkoſten fir
Material und umfangreiche Geräte erſpart blieben. Die Ausführung
der erwähnten 4 weiteren Brunnen erfordert einen Koſtenaufwand vers angeſchaöf= würden. Der Herr Oberbürgermeiſter möge als Vorſitzender
nögens verrechmet werden ſoll. Der BetriebsAusſchuß hat ſich mit den habe er die Angelegenheit noch nicht verfolgen können, werde aber im
Vorgehen der Verwaltung einverſtanden erklärt.
Ueber dies
Organiſation der Gaswerbe=Abteilung und
Einführung der Anmeldepflicht für
Gasver=
brauchsapparate
berichtet Stadtv, Dr. Berndt: Die Propagierung von „Gasver= handlungen ſehr ſcwierig ſeien.
brauchsapparaten iſt wegen der dazu erforderlichen techniſchen
Erfahrun=
gen beit ſchwieriger wie eine gewöhnliche kaufmänniſche Propagands. verlältniſſe ſehr ungüuſtig ſeien, aber im Mai hätte man noch Mittel
Die techniſchen Erfahrungen müſſen ſich nuht nur auf die
Wirtſchaftlich=
keit einzelner Apparate an ſich erſtrecken, fondern auch auf deren beſon=
— Lieberzweig=Schubertfeier. Das Herbſtkonzert in der dere Vor= und Nachteile unter den verſchiedenartigen Betriebsverhält=
Kaminverhältniſſe auf die Wirtſchaftlichkeit und Betriebsſicherheit der
rannten Zeitpunkt der Orgeleinbau im Union=heater noch nicht fertig Apparate iſt von größter Bedeutung. So werden von einem
Gasver=
käufer ganz beſondere telmniſche Erfahrungen vorausgeſagt, was die durchgeführt werde, was im Intereſſe des Verkehrs liege. Auch in der
lung mit der Einrichtung eines techniſchen Laboratoriums zu beginnen.
uir Männerchor, eine Sopranſtimme, Orgel= und Klavierbegleitung, gangenen Jahre ſehr merklich zu verſpüren, ſo daß man nunmehr die
zilden. Dieſes Werk erlebte am 31. Januar d. Js. durch den Kaſſeler. Gewähr hat, daß ſich dieſe Cinrichtung auch lohnt und ihr Ausbau zweck= führung ſeiner Beſchluſſe dringen. Man habe im übrigen an der Heag
Lehrergeſangvereine ſeine Uraufführung und wurde von der Kritik mäßig iſt. Die gejammelten Erfahrungen werden zukünftig im Unter= oft Kritik zu üben, er erinnere nur an die Preisbildung uſw.
inſeres unvergeßlichen Meiſters Franz Schubert gewertet, der ſelbſt heu beabſichtigt, regelmäßige Ausbildungskurſe und Vorträge
abzuhal=
ält fünf der herrlichſten Schubert=Kompoſitionen: „Im Abendrot”, men wird, ſoweit dieſe freiwillig an derſelben Intereſſe haben. Es hat
Nacht und Träume”, Romanze aus „Roſamunde‟, „Der Tod und das ſich aber auch als erforderlich erwieſen, daß jede auch von
Privatinſtalla=
teuren dunkgefihrte Aufſtellung von Gasabparaten nachträglich von dem ſei aber in Wirklichkeit von der Heag ſtark enttäuſcht worden.
Traufführung für Darmſtadt eine Neuigkeit, der man in den muſikali= Städtiſchen Gaswerk geprüft und abgenommen wird, wodurch ein großes
hen Kreiſen unſerer Stadt und weit darüber hinaus das größte In= Sicherheitsmoment gegenüber Unfällen dunch Gas für die hieſige Bevöl= neueinſtellung den Herrn Oberbüugermeiſter keine Schuld treffe, ſeine
pernſängerin am Heſſiſchen Landestheater, übernommen. Dieſe richtig eingeſtellten und falſch montierten Apparate in Ordnung ge= beſchluſſe ſabotiert habe.
en Kreiſen großes Intereſſe. Die Klavierbegleitung liegt in den be= uötig iſt. Die Cinrichtung dieſer auch in anderen Städten ſchon be= Heag dahin zu wirken, daß das Stadtviertel, genannt „Waldkolonie”,
jährten Händen des Herrn Karl Dietrich, für die Orgelbegleitung ſtehenden Gasſchau wird dem Stedtiſchen Baswerk weiteres Lehrmate= auch die elektriſche Straßenbahn bekommt oder mindeſtens eine
Autober=
at ſich Herr H. P. Huber=Salzburg zur Verfügung geſtellt. Die rial für die Fortbildung der Inſtallateure an Hand geben und es gleit½ bindung mit dem Stadtzentrum erhält, antwortet Oberbürgermeiſter Dr.
Sortragsfolge des Konzerts enthält u. a. noch die große Hymne für zeitig in den Stand ſetzen, durch die beauftragten Kontrolleure die wei= Gläſſing, daß in der am Samstag mit Divektor Bohnenberger ſtatt=
Kännerchor mit Klavierbegleitung, Lieder für Sopran, und Klavier= teren Propagandamöglichkeiten zu erfaſſen. Cs iſt vorgeſehen, als Kon= findenden Sitzung auch dieſe Frage behandelt werde.
ompoſitionen von Franz Schubert. Der „Liederzweig” unter Leitung trolleure ältere, erfahrene Vorarbeiter der Gasinſtallationsabteilung
m Konzert wiederum den Beweis erbringen, daß er es mit der Pflege anlagung nicht mehr in der Lage ſiund, den aus wirtſchaftlichen Gründen Richtlinien des Bundes für die Erneuerung
23 deutſchen Liedes und Männergeſangs ſowie der Volksbildung ernſt / in der Inſtallations=Abteilung mit größerer Strenge erforderlichen Auf=
Mit Zuſtimmung des Betriebs=Ausſchuſſes wird, daher beantragt,
—Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verbanb, Ortsgruppe Darm, eine zwangsmäßige Gasſchau, d. h. die Anmeldepflicht für alle Gas= gab Oberhürgermeiſter Dr. Gläſſing folgende Erklärung ab: Auf
adt. Am Samstag, dem 20. Oktober, findet abends 8 Uhr im Kon= inſtallationen einſchließlich Gasapparate durch die zugelaſſenen Inſtallg. Befragen habe, ich zu den veröffentlichten Nichtlinien des Bundes fir
urdiaſaal. Waldſtraße 33, die diesjührige Gründungsfeier ſtatt, teure einzuführen und die Beſtimmungm für die Abgabe von Gas aus, linien ſelbſtverſtändlich nur ſo gedacht ſein können, daß das Land Heſſen,
in gutes Programm ſorgt iu Verein mit der Feſtanſprache des Gau= dem Städtiſchen Gaswerk eutſprechend zu ändern bzw. zu ergänzen. Mit d. h. ſeine Staatszegierung und die Bevölkerung, im Wege eigenet
ir einige angenehme Stunden, worauf anſchließend auch die tanzluſtigen teur=Vereinigungen wurde bereits wegen der Einrichtung dieſer Gas= Stellungnahme (Landtag, Vollksentſcheid) in dieſer Frage zu entſcheiden
ollegen zu ihrem Nechte kommen werden. Der Eintritt beträgt ſchau Rückſprache genommen. Sie haben ſich grundſätzlich damit einver= pffen, wie die Dezentraliſation ereicht werden ſoll. Nach meiner Am
Nach kurzer Debatte wird dem Antrag zugeſtimmt.
Stadtv. Friedrich begründet die Notwendigkeit der
Erhöhung der Subvention für das Stadt= teilungen zu geeigneter Zeit zu machen.
orcheſier.
nem Gedenkabend für Leo Tolſtoi eröffnete. Des großen Einſamen während man im nächſten Jahre ſchom im Buöget einen Betrag von
Zerdegang — Aeußerliches nur ſoweit ernähnend, als es zum Ver= 20 000 Mark (ſtatt 10 000 Mark in dieſem Jahre) einſetzen müſſe. Heute früher vornehmen, erklärt Bürgermeiſter Delp, es werde demnächſt ein
(indnis unbedimgt erforderlich —, vom reformerſtrebenden jungen Gra= könne in guten Monaten kein Ueberſchuß erzielt werden zum Ausgleich Antmag auf Bewilligung hon 80000 Maup vorgelegt; von dieſer Summe
u, deſſen Venuüchungen von den eigenen Bauern mit ſtumpfer Scheut in ſchlechten Mouaten. Da die Leiſtungen des Stadtorcheſters alge= können evtl. arf Beſchluß des Landtags die Hälfte (40 000) vom Stagt
strachtet werden, durch tolle Zeiten taumelnder Lebensvergender in meine Anerkennung gefunden hätten, müſſe man jedem Muſiker einen getragen werdem.
en Kreiſen Petersburger höchſter Geſellſchaft, in ker ſich Ruſſiſch=Pri= monatlichen Zuſchuß von 60 Mark gewähren, ſo, daß ihm 200 Mark
Stadtv. Schneider (Dntl.) kann ſich mit ſeiner Partei mit der
Inlicher Art vorgetragen, ergänit durch drei geſchickt ausgewählte Bewilligung der geforderten Summe nicht einverſtanden erklären, Außeu= reits Vorſorge getwoffen habe, Notzſtandsarbeiten weitgehendſt
anzuord=
tellen aus Tolſtois Werken: ein Brief an Mahatma Gandhi, den in= dem wäre die Bevorzugung der Mitglieder des Stadtonheſters dann nen, heute beſchäftige man ſchon 238 Notſtandsarbeiter, eine hohe Zahl
iſchen Propheten Tolſtoiſcher vourliclenge, eine Szene aus „Lebender zu einſeitig. Man habe bei Bewilligung der 10000 Mark ſeinerzeit ge= gegenüber anderen Städten mit mehr Einwohnern und dementſprechend
eichnam” und Teile eines Kapitels aus „Krieg und Frieden” SSchlacht glaubt, daß mit dieſer Summe die Aufgaben des Städtiſchen Oncheſters mehr Erwerbsloſen.
Stadtv. Dr. Nöllner (DV.P.) erklärt für ſeine Partei, man Darmſtädter Kriminalpolizei für unvollkommen: die Polizei habe nicht
habe ſich die Frage einer wochmaligen Bewilligung reſchlich überlegr, einmal einen Polizeihund, trotzdem für einen ſolchen Mittel ausgeſetzt
Verwaltungsgerichtshof (Zeughausſtraße 2). Oeffentliche Sitzung Man wolle einer Erhöhung um 5000 Mark für dieſes Jahr zuſtimmen, worden ſeien.
m Samstag, den 2. Oktober: vorm. 9 Uhr: Antrag des Kreis= aber ſich die Entſcheidung für die Bewilligung von 20 000 Mark im
näch=
mts Offenbach auf Entziehung des dem Hch., Franz Birkenmeyzer in ſten Jahre noch vorbehalten. Man möge Ende Februar vor dev Be= Polizeiweſens ſeiner Landtagsfrakzion, daß die Darmſtädter Polizei
Ffenbach ausgeſtellten Kraftfahrzeugführerſcheins 10.15 Uhr gleicher ratung über den Voranſchlag dieſe Frage nochmals beraten, insbeſon= durchaus auf der Höhe ſei.
theater intereſſiert ſeien.
Stadtv. Geißner (Ztr.) ſtimmt für ſeine Fraktion der Vorlage
zu. Man könne eine Regelung nicht immer nur für ein paar Wohen
vornehmen. In ſolcher Ungsküßheit könne ein Katzellmeiſter die not=
Oberhürgermeiſter De. Gläſſing eröfſnet die Sitzung um 6 uhr. wendige Organiſation kaum vorgehmen. Das Orcheſter habe den Be=
Stadtv. Goſenheimer (Dem) erklärte, daß man die
Bedürf=
nisfrage ſchon b=jaht habe. Man müſſe allerdings ſchwer überlegen, ob
ſeien. Da die Kapelle allen Anforderungen, die man an ſie ſtellte, ge=
Bürgermeiſter Mueller wies darauf hin, daß der Antrag, 20 000
er nicht Gewißheit über die im nächſten Jahre bewilligten Zulagen habe.
Bei deu Budgetberatung im nächſten Jahre käme der Poſten ja dochz
Bei der folgenden Abſtimmung wurde ber Antrag mit Stimmen=
Die Umbenennung der Schießhausſtraße in Jahnſtroße in ihrem
ganzen Verlauf, die Anbringung von Reklame an der Einfriedigung
des Sportplatzes an der Heidelberger Straße und die Bewvilligung eines
Protzagaudazuſhuſſes zu: Darmſtädter Werbewoche 1923 wurden
debatte=
los beſchloſſen.
Damit waren die Punkte der Tagesordnung erledigt.
Oberbürger=
meiſter Dr. Gläſſing verlas nun zunächſt folgenden von Stadto. Weſp.
(Str.) und Genoſſen eingereichten Antrag,
wagen und Omgtbuſſen.
gende Punkte der Stadtverordneten,Verſanmlung Aufklärung zu geben:
1. Wann wird die vom Aufſichtsrat der Heng unter dem 24. Mai d. J.
beſchloſſene Neuanſchafung von 12 Triebwagen verwirklicht, bzw.
dieſe in Betrieb geſetzt?
2. Wann werden die vom Aufſichtsrat der Heag unter dem 24. Mai
dieſes Jahres im Prinzip genehmigten 6 Perſonenautos beſchafft,
bzwy, in Betrieb geſetzt?
Stadtv. Weſp (Ztr.) begründet dieſen Antrag und fragt an,
warum die in einer Sitzung des Aufſichtsrats der Heag im Mai
be=
ſchloſſenen Wagen und Omnibuſſe trotz des Beſchluſſes des A.N. nicht
des Aufſichtsrats vor allee Oeffentlichkeit klare Auskunft geben.
etveiterungsrücklage und mit 20000 Mark zu Laſten des Anlageber= bbeuikürgermeiſte Dr. Gläffing erklärte, durch ſeinen urlaub
einer noch in dieſer Woche ſtattfindenden Sitzung mit der Heag die
Sache klären.
Stadtr. Aßmuth (Soz.) unterſtützt den Antrag und wünſcht
Auf=
klärung, warum die geblanten 6 Beamtenwohnungen nicht gebaut
wer=
den ſollten, und warum die geplante Amerika=Anleiche der Heag, auf die
auch die Stadt gehofft habe, untepbleiben ſell.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſüng erklärt, daß Auslaudsmittel
für Wohnungsban abgeſchlagen würden, daß im übrigen Anleihever=
Stadtv. Schne der (Dntl.) unterſtrich, daß heute die
Anleihe=
zu 6 Prozent erhalten können.
Stadtv Metzler (Soz) glaubt, daß bei Nichterfüllung der
ein=
ſtimmigen Beſchlüſſe des A.. Einflüſſe gewiſſer Perſönlichkeiten ſchuld
ſeien, die kein Intereſſe daran hätten, dieſe Sache zu fördern. Gerade
bei einem Unte nehmen, das unbeſchränkte Freiheit im Verkehr beſitzt
und das keine Konkurrenz habe, müſſe man mindeſtens verlangen, daß
„Kleinen Kommiſſion” ſollen, wie man höre, die Widerſtände gegen die
A.R.=Beſchluſſe ſtark ſein. Was im verkehrspolitiſchen Intereſſe der
Stadt liege, müſſe aber mit aller Energie vertreten werden. Der A.R.
Der Erfolg der ProbagandaAbteilung iſt insbeſondere in dem ver= und ſein Vorſitzender müſſen mit alles Entſchiedenheit auf die Durch=
Oberbürgermeiſter Dr. Gläffing verſprach nochmals, der
An=
gelegenheit nachzugehen und ſie zu fördern.
Stadtv. Dr. Nöllner (D.V.P.) wies ſeinerſeits darauf hin, daß
von Burgermeiſter Aitzert ſeinerzeit zwar genau die Pläne über den
Verkehr und die Fahrzeit der Autobuſſe vorgelegt worden ſeien, man
Stadtv. Weſp (Ztr.) erklärt, daß in der Verzögerung der Wagen=
Partei verlange aber energiſche Aufküärung, wer die Aufſichtsrats=
Auf einen weiteren Antrag Weſp und Gen., bei der Direktion der
Zu den
des Reiches
die Erneuerung des Reichs (Lutherbund) zu erklären, daß dieſe
Nicht=
haben. Der Vorſchlag verſchärft die Mainlinie und läßt die Frage
ſichzt muß vorher u. a. auch die Vorentſcheidung bezüglich der
Organiſa=
tion des Sitzes der Reichs= und Landesbehörden in Heſſen geklärt ſein.
Ich behalte mir vor, der Stadtverordneten=Verſammlung, als dem
ent=
ſcheidenden Organ unſerer Landeshauptſtadt, demnächſt weitere Mit=
Auf eine Anvegung des Stadtv. Dr. Noellner (D.V.P.) man
möge die Beratung über das Zurverfügungſtellen von Mitteln für
Holz= und Kohlenlieferung an die ärmere Bevölkerung
Stadtv. Wieſenegger wünſcht Notſtandsarbeiten für den
Win=
ter, um den 2228 Erwerbsloſen Gelegenheit zur Arbeit zu geben.
Bürgermeiſter Delp beantwortet dieſen Wunſch dahin, daß man be=
Stadtv. Schneider (D.N.) hält die techniſchen Einrichtungen der
Stadtv. Weſp erklärt nach kurzer Debatte als Mitreferent des
Stadtv. Tempel (Soz.) ſtellte mit Befriedigung feſt, daß mit dem
Bauen begonnen worden ſei.
Binnenschiffahsts-Kongreß in Konstanz.
Graf Zeppelin als
Ehren-
gast: „Burgeſſ" hat Rasse, gute Rasse, fürsorglicher Anreger, wie
ein guter Preund. Der französische Champagner hat mic zu
auf-
dringliche Reize, erschlafft und betäubt geradezu. Burgeff erhält
mir die geistige Beweslichkeit, errest nicht, sondern regt an,
ermun-
tert, erhöht die schöpferische Kraft und Freude!"
Seite 6
Weikgzden 9 DTioberHDZ8
R
Sitzung nochmals eingehend auf, zu der dann
Bürgermeiſter Buxbaum Stellung nimmt. Gr betonte, daß das
Bauen nur berſchoben worden ſei, weil keine Mittel vorhanden waren;
man könne micht jeden Samstag 20 000 Mark hinlegen, wenn keine da
ſeien. Jetzt habe man mit dem Bauen begonnen. Es lägen noch ſo viele
Bauprojekte vor: Krankenhausneubau, Umbau für den Fuhrpark, die
Feuerwehr uſw., die man gar nicht ausführen könne, ohne die Steuerlaſt
jedes Einzelnen ins unerträgliche zu ſteigern. 194 Häuſer ſeien
projek=
tiert geweſen, 6 ſeien jetzt angefangen. Nächſtens werde ein Antrag auf
Bewilligung von 194 Notwohnungen vorgelegt. Aus der Sonderſteuer
ſtänden 1850 000 Mark zuv Verfügung. Weiter wies Bürgermeiſter
Buxbaum nochmals eingehend auf die ſchwierige Kapitalbeſchaffung hin.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing fordert eine ſichere Unterlage
üben den tatſächlichen Bedauf an Wohnurngen.
Nachdem Stadw. Ziegs (Soz.) und Stadw. Hütſch (Soz.) noch
zur Baufrage Stellung genommen hatten, wird nach Kenntnisnahme
einer Anregung der Stadtv. Frau Nick (O.N.), die Beſchaffung eines
Staubſaugers in der Kyritzſchule betreffend, und des Stadtv. Tempel
(Soz.), die Schaffung einer Rodelbahn betreffend, die öffentliche Sitzung
um 18 Uhr geſchloſſen.
Neun Jahre Techniſche Nothilfe.
Am 30. September 1928 konnte die Techniſche Nothilfe auf 9 Jahre
erfolgreicher Tätigkeit zurückblicken. In dieſen 9 Jahren d. h.
in der Zeit vom 1. 10. 1919 bis 30. 11. 1928, hat die Techniſche
Nothilfe in 5383 Einſatzſtellen mit 103 695
Not=
helfern6 031 709Arbeitsſtunden oder rund 750 000
Arbeits=
tage geleiſtet. Davon entfallen 3998 Einſatzſtellen auf lebenswichtige
Betriebe und 1385 auf Elementarereigniſſe, wie Hochwaſſer und
Unwet=
terkataſtrophen, Wald= und Moorbrände u. ä.
Die Cinfätze in lebenswichtigen Betrieben laſſen deutlich erkennen,
wie oft Staat und Wirtſchaft von ſchweren Kriſen heimgeſucht worden
ſind und wie wichtig das Vorhandenſein der Techniſchen
Nothilfe für dieſe geweſen iſt. Erinnert ſei an den
allge=
meinen Generalſureik 1920, wo 13 000 Nothelfer gleichzeitig in 196
Betrie=
ben der verſchiedenſten Art eingeſetzt waren, an den politiſchen Steuer=
Ceneralſtreik in Württemberg 1920, bei dem die Techniſche Nothilfe 27
Gas=, Waſſer= und Elektrizitätswerke aufrechterhalten mußte, und an den
Eiſenbahnerſtreik 1922, duvch den über Nacht der geſamte
Eiſenbahnver=
kehr ſtillgelegt worden war und wobei 15 000 Nothelfer zur Durchführung
eines Notbetriebs zum Einſatz gelangten. Von ebenſo großer
ſtaats=
tolitiſcher Bedeutung war der Einſatz in der Reichsdruckerei im
Novem=
ber 1923 mit 700 Nothelfern, die den Druck der aus ſchlimmſter Inflation
crlöſenden Rentenmark bewerkſtelligten. In dieſem Zuſammenhang ſind
ſerner die Einſätze der Techniſchen Nothilfe während der Generalſtreiks
in Bremen, Oldenburg und Inſterbung/Oſtpreußen und während des
mitteldeniſchen Kommunglarbeiterſtreiks im Herbſt 1924 noch beſonders
zu nennen.
Der Erhaltung der Grundlagen der im Wiederaufbau ſich
befind=
lichen Volksſuirtſchaft bzw. der Sicherung der Ernährungsgrundlage des
Volkes dienten eine Reihe weiterer bedeutender Ginſätze, wie die in der
Landwirtſchaft mit 296 Einſatzſtellen, in der Binnenſchiffahrt, in
Hafen=
betrieben, in 79 Zechen und Hüttenbetrieben, in 828 Einſatzſtellen im
Transport= und Verkehrsweſen und in 496 Betrieben, des
Nahrungs=
mittelgewerbes. Wenn man beiſpielsweiſe darauf hinweiſt, daß allein
die Werterettung an Nahrungsmitteln die Ziffer von
100 Millionen Reichsmark überſteigt, ſo bekommt man
un=
gefähr ein Bild der von der Techniſchen Nothilfe in ſchweren Notzeiten
geleiſteten wertvollen Erhaltungsarbeit.
Für den Einzelnen am ſichtbarſten und auch am empfindſamſten, für
die Allgemeinheit am unentbehrlichſten waren zweifellos die 365 Einſätze
in Elektrizitäts=, Gas= und Waſſerwerken; iſt doch die Fortführung dieſer
Werke in ihrer neuzeitlichen Entwichlung und bei der immer mehr
fort=
ſchreitenden Konzentration der Kraftquellen für das Wohl und Wehe
immer größerer Gebiete und Maſſen von Menſchen eine unerläßliche
Lebensnotoendigkeit. Noch im Herhſt 1927, während des mitteldeutſchen
Braunkohlenarbeiterſtreiks mußte die Techniſche Nothilfe Gruben und
Großkraftwerke aufrechterhalten, von denen die Verſorgung eines dicht
bevölkerten und wirtſchaftlich bedeutſamen Gebietes abhing.
Was von der Techniſchen Nothilfe auf dem Gebiet der
Kataſtrophen=
hilfe geleiſtet worden iſt, zeigen am beſten die umfangreichen
Hilfeleiſtun=
gen in den an Ueberſchwemmungen, Wald= und Moorbränden und
Un=
glücksfällen leider allzu reichen letzten Jahren. In dem Tätigkeitsjahr
1925 allein mußten beinahe in 100 Einſatzſtellen 2350 Nothelfer zur
Hilfe=
leiſtung eingeſetzt werden. Das markanteſte Beiſpiel für die große
Be=
deutung der Techniſchen Nothilfe zur Abwehr von Elementarereigniſſen
iſt der achttägige Einſatz don 2700 Nothelfern anläßlich der
Unwetter=
kataſtrophe im ſächſiſchen Erzgebirge im Juli 1927.
So hat ſich die Techniſche Nothilfe während ihres
neun=
jährigen Beſtehens immer als ein unentbehrliches,
überpar=
teiliches Inſtrument in der Hand desStaates erwieſen,
mit deſſen Hilfe Staat, Wirtſchaft und Volksgemeinſchaft in ihren
ele=
mentaren Lebensbedingungen geſichert wurden.
Kunſinotizen.
Ueber Werle, Käuſtier oder künſileriſche Vtranſtaltungen, deren im Nachſiehrntan Erwähnung
geſchießt, behält ſch die Rdaktion ſör Artell vor
Heiterer Abend Karlchen. Karl Ettlinger ſagt, daß
24. Hauptverſammlung
des Deuſchen Eſenbau=Verbandes.
Am 18. und 19. Oktober findet die 24. Hauptverſammlung des
Deut=
ſchen Eiſenbau=Verbandes, Berlin in Darmſtadt ſtatt. Beim
Ver=
bande iſt es Tradition, die jährlichen Hauptverſammlungen in
regel=
mäßigem Wechſel am Sitze der Techniſchen Hochſchulen abzuhalten. Ein
glücklicher Gedanke; bringt dieſe Regelung doch ſo auch äußerlich die
enge Verbundenheit zwiſchen Wiſſenſchaft und Praxis zum Ausdruck.
Mit ein Programmpunkt iſt beim Deutſchen Eiſenbau=Verband die
Pflege der techniſch=wiſſenſchaftlichen Grundlagen des Eiſenbaues,
wo=
bei eine fruchtbringende Arbeitsgemeinſchaft mit der Deutſchen
Reicks=
bahn hergeſtellt iſt. Neben der Durchführung von Verſuchem im
ſtaalt=
lichen Materialprufungsamt Berlin=Dahlem auf der dem Verbande
ge=
hörenden größten Verſuchsanſtalt der Welt werden Sonderaufgaben noch
auf den Verſuchsanſtalten der einzelnen Techniſchen Hochſchulen
durch=
geführt.
So hatten ſich unter den Gäſten denn auch wieder viele Profeſſoren
von faſt ſämtlichen deutſchen und einer Reihe von befreundeten
auslän=
diſchen Hochſchulen eingefunden. Weitere Vertreter hatten entſandt
die in Frage kommenden Reilsbehörden, viele weitere ſtaatliche und
kom=
munale Verwaltungen — insbeſondere waren die ſtaatlichen und
ſtädti=
ſchen Behörden Darmſtadts zahlreich vertreten — und die Deutſche
Reichsbahn. In großen Zahl waren die privaten Baukreiſe jeglicher
Richtung neben den weiteren Freunden des Verbandes und Vertretern
der dem Verbande naheſtehenden wirtſchaftlichen Fachverbände und
wiſſenſhaftlichen Vereinigungen erſchienen.
Geſtern fanden zunächſt die auf den Kreis der Mitglieder
beſchränk=
ten geſchäftlichen Verhandlungen ſtatt. In eingehenden Beratungen
befaßte man ſich nach dem vom Geſchäftsführer des Verbandes,
Direk=
tor Dr. Oelert=Verlin, erſtatteten ausführlichen Jahresbericht mit
der gegenwärtigen Lage der Eiſenbaumduſtrie. Den Stillſtand der
ſogenannten Konjunktur, ſo wurde ausgeführt, ſpürt auch dieſe
In=
duſtrie, nachdem ſie kaum angefangen hatte, die Schäden der hinter ihr
liegenden Depreſſionsjahre zu übevwinden. So iſt auch das
geſchäft=
liche Ergebnis des abgelaufenen Jahres wewig befriedigend. Ein
Rück=
gang der Geſamtbeſchäftigung iſt zwar noch nicht wieder eingetreten,
aber die Preisbildung zeigt eine ungünſtige Entwickelung.
Selbſtver=
ſtändlich iſt auch die Eiſenbauinduſtrie bemüht, durch Moderniſierung
der Betriebe und Rationaliſierungsmaßnahmen — ſchon zur Förderung
der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Auslandsmarkt — ihre Selbſtkoſten
zu ſenken. Die Auswirkungen der heutigen Sozial= und
Wirtſchafts=
politik machen aber jeden Erfolg nach dieſer Richtung wieder zunichte.
Eo ſind auch im abgelaufenen Jahre bei einer Reihe von Firmen
wviederum große Verluſte entſtanden, die in nehreren Fällen ſogar zum
Konkurs geführt haben. Auch die Eiſenbauinduſtrie hat dann ſchließlich
in ihrer Beſchäftigung unter der Auftragsſperre der Reichsbahn
erheb=
lich zu leiden.
Der Abend des Tages vereinte Mitglieder und Gäſte zu kurzer
Be=
grüßung.
— Preisausſchreiben der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. In der
vorgeſtrigen Notiz muß es heißen: Frau 2. Jechow=Wachsmuth
und nicht Frau Fechow.
— Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, den 21.
Oktober, iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium während des
ganzen Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags um
4 Uhr und abends 8 Uhr finden Konzerte unter Leitung des
Kapell=
meiſters Limpert ſtatt. Reit= und Fahrbetrieb im Wäldchen.
Sie können die Haltbarkeit Ihrer Wäſche verlängern!
Vermeiden Sie alle ſcharfen Waſchmittel und benutzen Sie nur
Naumann’s weiße Kernſeife „Ertrafeine Qualität‟. Die vielen
Millionen kleiner Seifenbläschen ſind Heinzelmännchen, die den
Schmutz löſen. Leichtes Nachwaſchen macht die Wäſche ſchneeweiß.
(TV.15862)
Aus den Parieien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Da Herr Reichs agZnbgeordneter Dingeldeh in Berlin weilt, muß die
füir heute vorgeſehene Mitgliederverſammlung ausfallen. Sie findet
nunmehr am Mittwoh, deur 24. Oktober, abends 8½ Uhr, im Gelben
Saal bei Sitte, Kaulſtraße, ſtatt. Herr Reichstagsabgeordneter Dingeldeh
ſpricht über politiſche Gegenoartsfragen.
Stinnnen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Versffentlchungen unter dieſer Ueberſchrifft übermimmt die Redalkion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem
Untfang=
zurüickgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Mangelnde Inſtandhaltung der Soderſtraße.
Keine Straße mit ſo ſtarkem Durchgangsverkehr iſt in einem ſo
Daß unzählige Zugaben ſtürmiſch gefordert und liebenswürdig ge= entſetzlich ſchlechten Zuſtand wie dieſe. Während alle anliegenden
Stra=
den anderen, eine luſtige Bosheit und Zeitſatire die andere. — Duis= reichſtraße vorzunehmen. Die Folge der Vernachläſſigung dieſer Straße
getrübter Luſtigkeit im beſten Sinne . . . Kein Plätzchen war im Saale Löcher in der Straße, die im Somuner bei Regenwetter kleine
Woogs=
hindurchraſenden Autos, beſonders Laſtkraftwagen, erzeugen Erſchitte=
Eitel Jubel und Freude im Haus. Wir haben nur einen Wunſch: rungen, die die Häuſer erbeben machen und Sprünge in den Wänden
Katlchen, komm bald wieder! — Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtell= verurſachen, zumal natürlich die meiſten Laſtkraftwagen noch ſtolz auf
Jede ſeiner Humoresken zündet. — Hannoverſche Zeitung: Er kennt der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
keine Mätzchen und Aeußerlichkeiten. Hatte vom erſten Augenblick an
die Zuhörer gefangen. Das Publikum hätte noch ſtundenlang zuhören
können. — Breslau, Schleſiſche Zeitung: Ein mehr als ausverkaufter
Saal. Köſtlich die Miſchung von goldenem Humor und feinſter Jronie.
geben wurden, iſt ſelbſtverſtändlich. — Dresdener Anzeiger: Wie im= ßen, ſelbſt die kleinſten Nebenſtraßen, in Ordnung gebracht und geteert
mer, des Lachens und Beifalls kein Ende. — Frankfurter Generalanz.: werden, hält es die Stadtverwaltung nicht für nötig, auch nur die gering=
In allen ſeinen Darbietungen jagt ein Witz den anderen, ein Schlager, ſten Ausbeſſerungen an der Soderſtraße von der Beckſtraße bis
Heiden=
burger Generalanzeiger: Ein köſtlicher Abend heiteren Genießens, un= wirkt ſich zum Schaden der anliegenden Hausbeſitzer aus. Durch die
mehr aufzutreiben. — Oberhauſen; Oberhauſener Zeitung: War das teiche vortäuſchen, entſtehen die ſchönſten Berg= und Talbahnen, und die
ein frohes Lachen im vollbeſetzten Stadttheater! . . . Wundervoll
ten hatte mit ſeinem Vortrag des bekannten Afrikaforſchers H. Schom= Hartgummi fahren.
burgk einen großen Erfolg zu verzeichnen. Auch Karl Ettlinger wird
Bezahlen die Hausbeſitzer der Soderſtraße nicht ebenfalls die enorm
ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen, weshalb es ſich empfehlen dürfte, hohen Sondergebäudeſteuern, und müſſen ſich denn die Hausbeſitzer alles
ſich rechtzeitig mit Karten zu verſehen. — Der gleiche Verband hat gefallen laſſen?. Dringende Hilfe iſt ſchnelſtens enforderlich.
am Mittwoch, 24. Oktober, einen Vortrag für Frauen von Frau
Dr. Herta Kalcher in ſeinem eigenen Heim über „Der weibliche Körper
und ſeine Geſundheitspflege‟. Der Eintritt iſt frei; Karten werden
A beſeitigt üblen Mundgeruch u.
auf der Geſchäftsſtelle des G. D. A. abgegeben.
SMtOTodoR8häßlich gefärbten Zahnbelag
— Jagbſchloß Kranichſtein. Wer dieſes iödylliſch gelegene Wald=
V. 11861
ſchlößchen zurzeit beſucht, dürfte nicht wenig entzückt ſein über
den Zauber, den die waldreiche Umgebung in ihrem bunten, prächt=
Geſchäfzliches.
vollen herbſtlichen Blätterſchmuck bietet. So herrlich und ſchön es
draußen die Natur jetzt geſtaltet hat, ſo behaglich und gemütlich iſt es
Beachten Sie bitte heute unter allen Umſtänden das Inſerat des
auch im Innern des Schlößchens, woſelbſt ſeit 1. Oktober d. Js. der Schuhhauſes Baar. Dasſelbe iſt infolge günſtigen Einkaufes in
Reſtaurationsbetrieb bedeutend erweitert worden iſt.
der Lage, mit ganz hervorragenden Angeboten aufzuwarten.
—Neue Volieren für deutſche Vögel im Zoo Frankfurt a. M. An
zwei ganz beſonders geeigneten Stellen des Zoo, am Straußenhaus und
Lux Seifenflocken. Die Schönheit einer modernen
Wäſche=
am großen Weiher, haben die beiden großen Volieren, die im vergange= ausſtattung mit all ihren zarten Farben und feinen Geweben erfordert
nen Jahr mit ihrer mannigfaltigen Beſetzung im Vergnügungspark der liebevollſte Pflege und behutſames Waſchen. Je empfindlicher die
Muſikausſtellung einen beſonderen Anziehungspunkt bildeten, ihre end= Wäſcheſtücke ſind, je mehr es auf die Erhaltung der urſprünglichen
gültige Aufſtellung gefunden. Mit ihrer natürlichen Bepflanzung, noch Friſche und Farbe ankommt, um ſo ſorgſamer ſollte man alles Scharfe
jungen Egemplanen deutſcher Waldbäume und der den Boden bedecken= ausſchalten. Nur ganz neutrale, milde Seife, und zwar in Flockenform,
den Grasnarbe ſtellen ſie einen kleinen Naturausſchnitt von geſchloſſener iſt abſolut unſchädlich, wie z. B. die als mildeſtes Waſchmittel bekann=
Wirkung dar. Während die eine der Volieren mit winterharten Körner= ten reinen Lux Seienflocken. Die Sunlicht=Geſellſchaft bürgt dafür,
freſſern der verſchiedenſten Arten, wie Erlenzeiſig, Stieglitz, Kernbeißer, daß auch die delikateſten Schöpfungen der Textilinduſtrie in der Pflege
und vielen andern beſetzt iſt, enthält die andere zwei Exemplare der der weißen, ſchimmernden Lux=Seifenflocken böllig ſicher und geborgen
in manchen Gegenden ihres Verbreitungsgebietes jetzt recht ſeltenen ſind. Wer ſeine Feinwäſche ſchonend reinigen will, tut dies am beſten
Blaurake, einem der farbenprächtigſten europäiſchen Vögel.
mit Lux=Seifenflocken.
Mumket. 7941
*Große Strafkammer.
p. Der Prozeß, über den wir in Nr. 183 vom 3. Juli d. J.
ausführ=
lich berihtet haben, wurde geſtern auf Berufung der
Staatsanwali=
ſchaft, des Oberbürgermeiſters als Nebenkläger und der Angeklagten
erneut verhandelk.
Nachdem am geſtrigen Vormittag die vervollſtändigte
Beweisauf=
nahme einen breiten Raum im der Verhandlung eingenommen hatte,
wurde am Nachmittag in die Plädoyers eingetreten.
Der Verteidiger beanſprucht für die zur Anklage verſtellte ſativiſche
Beſprechung den Schutz des 8 193 St. G.B. An eine ſolche dürfe nicht der
Maßſtab eines Zeitungsartikels gelegt werden. Außerdem erſcheine der
Wahrheitsbeweis in vollem Umfange erbracht.
Der Staatsanwalt betont, daß die grundſätzliche Auffaſſung des erſten
Ur eils zutrifft, der Vorwurf der Beſtechlichkeit der Beamten des
Woh=
nungsamts ſei an ſich beleidigend. Aber hier handele es ſich um keinen
Normalfall. Und dies ſei für die Frage des Strafmaßes von
Bedeu=
tung. Die Beamten ſeien Beſtechungsverſuchen ausgeſetzt geweſen. Aber
dies gäbe kein Recht, dieſen Vorwurf der Beſtechlichkeit in der
Oeffent=
lichkeit zu erheben. Es liege deshalb eine ſtrafbare Handlung bei
bei=
den Angeklagten vor. Der Redakteur ſei über die Grenze einer
berech=
tigten Kritik hinausgegangen. Der Vertreter des Nebenklägers hebt
her=
vor, daß der Angeklagte Hufnagel die ganze Aklion auf dem Gewiſſen
habe, er habe den Beſtechungsverſuch mindeſtens in einem Falle
inſze=
niert. Der Schriftleiter habe das ihm übergebene Material verarbeitei,
aber da etwas ganz Neues geſchaffen und den Leſern aufgetiſcht. In
dem weiteren Artikel ſei der Vorwurf der Urkundenbeſeitigung gemacht.
Man habe die Geſchichte ſo dargeſtellt, als ob ſie ſich geſtern ereignet habe.
Der Wahrheitsbeweis ſei wader erbraht wegen der Beſtechung, noch
bezüglich der Urkundenbeſeitigung. Das Ganze ſei eine aus der Luſt
gegriffene Sache. Wie hätten durch ſolche Artikel berechtigte Intereſſen
gewahrt werden können? Mit Artikeln, die Dinge aus dem Jahre 1922
hervorzogen?. Die Herabſetzung de: Behörde habe man im Auge
ge=
habt. Angefangen habe man mit der Stadtverwaltung und fortgefahren
mit der Polizei. Dieſe Art der Herabſetzung könne ſich einmal bitter
rächen. Zu welchen Zuſtänden könne dies führen? Man habe ſich
be=
miht, alle Sünden des Wohnungsamts aufzuſpüren und Paradefälle
vorzuführen. Man habe der Seuſarionsluſt dienen ſollen, hier habe
keine Satire geſchrieben werden ſollen. Die vom angefochtenen Urteil
ausgeſprochene Strafe ſei zu milde ausgefallen. Das Gericht werde
wohl zu einer entſprahenden Strafe kommen. Das Urteil
ver=
wirft die ſämtlichen eingelegten Berufungen. Der
Wahrheitsbeweis ſei angeſichts wis ſprechender Zeugenausſagen nicht
geführt. Wahrung berechtigter Intereſſen liege für keinen der
Ange=
klagten vor. Ueber die gezogenen Greuzen dürſe der Schriftleiter nicht
hinausgehen. Der Arrikel ſtelle die Sache ſo dar, als ob ſie jetzt paſſiett
ſei. Durch Uebertreibungen ſei er über die geſteckten Grenzen
hinaus=
gegangen. Der Vowwurf der Urkundenunterdrückung oder
Urkunden=
vernichtung hätte nicht ſo, wie geſchehen, gemacht werden dürfen. Aus
Senſationsluſt ſei gehandelt worden. Die Satire dürfe übertreiben,
aber das gebe nicht das Recht, über den urſprünglihen Zweck der
Sa=
tire hinauszugehen.
Die „Menſur” mit tödlichem Ausgang.
Das bekannte Studentenduell Kruſchke. Behr vor dem Reichsgericht.
(achdruck verboten.)
js. Im Juli 1926 ſtanden ſich in Berlin der Stud. jur. Gerhard
Kruſchke und ein gewiſſer Behr auf einer unter den üblichen
Be=
dingungen und Schutzmaßnahmen vorgenommenem Beſtimmungsmenſur
gegenüber, die bekanntlich eine ſogenannte Freundſchaftsmenſur iſt und
nicht auf Grund eines Ehrenhandels ausgetragen wird. Im 42. Gang
— das iſt der gerichtliche Tatbeſtand — verfingen ſich die Schläger der
Paukanten, worauf die Sekundanten ſofort einfielen. Bei dem Verſuch,
ſeinen Schläger zu löſen, fiel Behr nach vorüber in den Schläger
Kruſchkes hinein, wobei ihm die Spitze der Waffe durch die in
Unord=
nung geratenen Bandagen ſo unglücklich in die Bruſt drang, daß er nach
einiger Zeit im Krankenhauſe an der erlittenen Verletzung ſtarb. Der
Stud. jur. Kruſchke wurde am 1. März 1927 vom Landgericht Berlin
wegen Zweikampfes gemäß 8 205 St G. B. zu 5 Monaten
Feſtungs=
haft verurteilt. Gegen dieſes Urteil legten fowohl der Angeklagte
als auch die Staatsanwaltſchaft Reviſion beim Reichsgericht
ein. Die des Angeklagten rügt die Annahme des Zweikampfes, deſſen
Vorausſetzung ein in dieſem Falle gar nicht exiſtievender Ehrenhandel
ſei. In der Reviſion der Staatsanwaltſchaft wird geltend gemacht, dß
der Angeklagte nach dem ſtraſverſchärfenden 8 206 St.G. B. (Zweikampf
mit tödlichem Ausgang) zu verurteilen ſei. Der 2. Strafſenat
verwarf nun beide Reviſionen mit folgender Begründung:
Die Anwendung des von der Staatsanwaltſchaft gerügten 8 206 St. G.B.
wäre nur dann gegeben, wenn der Tod durch eine vorſätzlich auf
Ver=
letzung des Gegners gerichtete Handlung eingetreten wäre. Hier waren
beide Gegner aber gerade dabei, ſich voneinander zu löſen, und der
Ge=
ſtorbene iſt durch eine eigene Bewegung in die Waffe des Gegners
geraten. Der Tod iſt ſomit auf ein Geſchehnis zurückzuführen, das vom
Gegner als verletzende Handlung nicht gewollt: war. Die Reviſion des
Angeklagten iſt in jeder Hinſicht unbegründet, da Beſtimmungsmenſuren
nach ſtändiger Rechtſprechung des Reichsgerichts. Zweikampf im Sinne
des deutſchen Strafgeſetzbuches ſind. (Aus den „Reichsgerichtsbriefen”.
Herausgeber: K. Mißlack, Leipzig 8 3.) (2 D 383/9. — 4. Oktober 1928)
(Nachdruck verboten.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunier erſchelnenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu beirachten,
imn keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriſk.
— Deutſcher Offizierbund. Theater für
Offizierkriegs=
witwen uſw. Auf Miete I., 4 kommenden Samstag, den 20., wird
hin=
gewvieſen. (Kleines Haus.)
— Verein ehemaliger Angehöriger des Großh.
Artilleriekorps. Unſere Monatsverſammlung findet nächſten
Samstag, den 20. Oktober, abends 8.30 Uhr, in der „Kanone” ſtatt,
Wir machen hierdurch unſere Mitglieder nochmals beſonders darauf
aufmerkſam und bitten um zahlreiche Beteiligung.
—Bund Königin Luiſe. Zu der am Sonntag, den 21. Okt,
nachmittags 5 Uhr, in der Vereinigten Geſellſchaft (Rheinſtraße)
ſtatt=
findenden Gedächtnisfeier unſerer hochſeligen Kaiſerin iſt es Pflicht
der Kameradinnen, vollzählig zu erſcheinen.
— Am Montag, 22. Oktober, abends 8 Uhr, hält Herr Heilmann
einen Sprechabend über „Zinsloſes Bau= und Wirtſchaft34
weſen” im Konkordiaſaale. (S. Anz.)
Tageskalender für Freitag, den 19. Oktober 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. —
Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 2134 Uhr, Zuſatzmiete IN (4):
„Dr. Knock”. — Orpheum, abends 20.15 Uhr: „Die drei
Dorfhei=
ligen”. — Konzerte; Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Reſt. Bender, Weinhaus Maxim, Kaffee Haſſia, Sportplatz
kaffee. — Eintracht, Eliſabethenſtr. 12, abends 20 Uhr: Dreſſole
Konzert. — Städt. Akademie für Tonkunſt, abends
20½ Uhr: Vortrag „Spiritismus und chriſtl. Erkenntnis.” — Heag”
haus, Luiſenſtraße, abends 20 Uhr: Vortrag „Die elektriſche
Heiß=
waſſerbereitung”. — Kinovorſtellungen: Helig=, Palaſte
Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
e
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 19. Oktober: Vorabend jottesdienſt 5 Uhr 15 Min,
Samstag, den 20. Okt.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Mint=
Schrifterklärung — Sabbatausgang 6 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr 00 Minuten
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 20. Okt.: Vorabend 4 Uhr 55 Min. — Morgen”
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabb tausgang 6 Uhr 10 Min
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Abends 4 1h
45 Minuten,
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SorgedegendesHerzens?
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Feſtun
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Nummer 4,91
Aus Heſſen.
Starkenburg.
E. Wixhauſen, 18. Okt. Abturnen des Turnvereins.
Am letzten Sonntag veranſtaltete der hieſige Turnverein in ſeiner
Turnhalle ein Abturnen. Die verſchiedenen Turnübungen, wie
Geräte=
turnen und volkstümliches Turnen (Laufen, Weitſprung uſw.) wurden
von den Riegen der Schüler und Schülerinnen, Turner und
Turne=
rinnen ſehr ſicher und ſauber ausgeführt. Man ſah, daß hier der
ge=
ſunde und körperſtählende Sport, das Jahnſche Turnen, gepflegt wird.
Aa. Eberſtadt, 15. Okt. Ortsbauplan. Wie die Bürgermeiſterei
bekannt gibt, iſt der Ortsbauplan zwiſchen der Alten Darmſtädter= und
Neuen Darmſtädterſtraße der Villenkolonie „Ludwigshöhe” und dem
eigentlichen Ort jetzt fertiggeſtellt. Der Bauplan liegt auf der
Bürger=
meiſterei zur Einſichtnahme auf. — Schützt die
Waſſerleitun=
gen vor Froſtgefahr! Die Bürgermeiſterei macht zu Beginn
der kalten Jahreszeit die Einwohnerſchaft auf die ſachgemäße
Behand=
lung der Waſſerleitungen in den Häuſern und auf den Grundſtücken
aufmerkſam. Die diesbezügliche Bekanntmachung orientiert über alle
Einzelheiten der Waſſerabſtellung in den Kellern uſw. —
Beſichti=
gung der Feuerſtätten. Im kommenden Monat werden nach
Aingaben der Gemeindeverwaltung ſämtliche Feuerſtätten in den
Häu=
ſern einer Beſichtigung unterzogen. Die Hauseigentümer bzw. deren
Stellvertreter werden daher ſchon jetzt aufgefordert, ſämtliche in ihrem
Beſitz befindliche Feuerſtätten zu prüfen und evtl. Schäden ſofort
aus=
beſfern zu laſſen. Im Unterlaſſungsfall ſind Strafen zu gewärtigen.
Aote Kreuzkolonne. Die Freiwillige Sanitätskolonne Eberſtadt
vom Roten Kreuz eröffnet am Dienstag, den 23. Oktober, in der
Georg=
ſchule einen neuen Aus= und Fortbildungskurs in der erſten
Hilfe=
leiſtung uſw. Die Leitung hat Dr. med. Ludwig Blum aus Eberſtadt
übernommen.
F. Eberſtadt, 17. Okt. Freiwillige Sanitätskolonne.
Die hieſige Freiwillige Sanitatskolonne vom Roten Kreuz eröffnet am
Dienstag den B. Oktober, abends 8,15 Uhr, in der Georgenſchule unter
der Leitung des Kolonnenarztes Dr. med. Blum einen neuen Kurſus,
in dem die Teilnehmer für die erſte Hilfeleiſtung bei Erkrankungen und
Unfällen ausgebildet werden. Die Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz iſt eine ſtaatlich anerkannte Organiſation, politiſch und
religiös neutral. Sie greift helfend und unterſtützend ein bei Unfällen
aller Art, ohne nach Stand und Partei des Verletzten zu fragen. Die
Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolonne werden in der Unfall=
und Haftpflichtverſicherung aufgenommen; die Koſten der Verſicherung
trägt der Landesverein vom Roten Kreuz. Aufgenommen werden
un=
beſcholtene Männer, welche das 18. Lebensjahr zurückgelegt haben, ohne
Rüchſicht auf Beruf und Partei. Anmeldungen werden im
Unterrichts=
lokal entgegengenommen. — Ortsbauplan. Der Ortsbauplan
für das Gebiet zwiſchen der Alten und Neuen Darmſtädter Straße und
der Villenkolonie und dem Ort iſt feſtgeſtellt. Die Einſicht ſteht
jeder=
mann auf der Bürgermeiſterei frei.
Aa. Eberſtadt, 18. Okt. Diebſtahl. In einer der letzten Nächte
wurde aus der Waſchküche einer Villa in der Mühltalſtraße ein Sack
Nüſſe geſtohlen. In der Nacht fiel der Polizei ein Mann mit einem
Sack Nüſſe auf, über deren Herkunft er keine beſtimmten Angaben machen
konnte. Die Polizei nahm ihm deshalb die Nüſſe ab und konnte ſie dem
Eigentümer am anderen Tage nach Einlaufen der Diebſtahlsmeldung
wieder zuſtellen.
Aa. Pfungſtadt, 18. Okt. Vortrag Auf Veranlaſſung des
hieſigen Krieger= und Militärvereins hielt Kapitän a. D. v. Senden
(Darmſtadt) im Vereinslokal des genannten Vereins einen
Lichtbilder=
vortrag über eine Seefahrt nach Japan. Der Vortrag erfreute ſich
eines guten Beſuches. Die Anweſenden folgten mit großem Intereſſe
den Ausführungen des Redners, der ſeine Worte durch gute
Licht=
bilder beleben konnte. Am Schluſſe wurde dem Redner reicher Beifall
zuteil.
42. Pfungſtadt, 16. Okt. Odenwaldklubtour. Die hieſige
Ortsgruppe des Odemwaldes unternahm am Sonntag eine ſchöne Tour
in den Odenwald. Von Zwingenberg aus ging es über das
Auer=
bacher Schloß nach dem Felſenmeer.
— Malchen, 17. OFt. Fünfzig Jahre Freiw. Feuerwehr
und 11. Kreisfeuerwehrtag. Die Freiw. Feuerwehr Malchen
kann im nächſten Jahre auf ein 50jähriges Beſtehem zurückblichen. Sie
gedenkt dieſes Ereigwis in würdiger Weiſe feſtlich zu begehen und hat
bereits den Termin ihres Jubilaums auf den 29. und 30. Juni und
1. Juli 1929 feſtgeſetzt. Gleichzeitig damit verbunden iſt der 11.
Kreis=
feuerwehrtag des Kreiſes Darmſtadt.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Okt. Gemeinderatsbericht. Für die
Erweiterung der Waſſerleitung „Am Büche” war zum
Submiſſions=
termin nur ein Angebot und zwar von Schloſſermeiſter Franz Stuckert=
Ober=Ramſtadt eingegangen. Die Arbeiten werden daher dieſem zum
Angebotspreiſe übertragen. — Ein Geſuch des Chriſtian Schulz I,
Weiß=
bindergeſchäft, um käufliche Ueberlaſſung eines Gemeindegrundſtücks am
Langbeuneweg zur Verwendung als Lagerplatz gegen Eintauſch eines
Ackers in der Reifelbach wird abgelehnt, da letzterer für Gemeindezwecke
nicht geeignet. Ebenſo wird ein Geſuch des Wilhelm Krebs III=Ober=
Ramſtadt um tauſchweiſe Ueberlaſſung eines Gemeindegrundſtücks
ab=
ſchlägig beſchieden. Es ſoll aber verſucht werden, den Genannten nach
Möglichkeit anderweit Lagergelände nachzuweiſen. — Ein weiteres
Ge=
ländegeſuch des Wilhelm Klein wird gleichfalls abgelehnt. Die An= und
Verkaufskommiſſion wird beauftragt, zunächſt ein geeignetes Objekt für
Klein zu ermitteln. — Von einem Schreiben des Kulturbauamts
Darm=
ſtadt an den Verband zur Räumung der unteren Modau, nimmt der
Gemeinderat Kenatnis. — Vergebung der Bauarbeiten für
den Rathausneubau. Zur Auskunfterteilung iſt hierzu noch auf
Einladung Herr Architekt Herdt, hier, erſchienen. Auf Grund der
öffent=
lichen Ausſchreibung werden die Arbeiten wie folgt vergeben: Erd= und
Maurerarbeiten an Firma H. W. Dittmann u. Co., ebenſo die
Eiſen=
betonarbeiten zum Angebotspreiſe unter der Bedingung, daß ſämtliche
hier arbeitſuchenden Maurer und Bauhilfsarbeiter in erſter Linie
be=
ſchäftigt werden müſſen. Die Zimmerarbeiten erhält die Fa. Ludwig
Kehr III=Ober=Ramſtadt, die Grobſchloſſerarbeiten Schloſſermeiſter Franz
Stuckert, hier, die Lieferung der erforderlichen Träger Schloſſermeiſter
Wilhelm Rückert I., hier, die Schieferdeckung Dachdeckermeiſter Müller=
Ober=Ramſtadt und Kirchner=Roßdorf gemeinſam die Spenglerarbeiten
Wilhelm Ehrhardt=Ober=Ramſtadt zu den jeweiligen Angebotspreiſen
laut Submiſſionsprotokoll. Hierauf werden in nichtöffentlicher Sitzung
Stundungsgeſuche uſw. beraten.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Okt. Beigeordnetenwahl am 21
Ok=
tober. Die Bürgermeiſterei ſieht ſich veranlaßt, darauf hinzuweiſen, daß
die Stimmzettel ohne irgendwelche Vermerke (wie z. B.
Kennzeichnung durch ein Kreuz wie bei Liſtenwahlen uſw.) in den
Um=
ſchlag zu legen ſind, da auf den Stimmzetteln angebrachte Vermerke,
Ankreuzungen oder Vorbehalte die Stimmzettel ungültig machen.
r. Babenhanſen, 17. Okt. Die hieſige Turngemeinde hielt
am vergangenen Sonntag in ihrem Vereinslokal (Gaſthaus zum Adler)
eine außerordentliche Generalverſammlung ab.
Turner P. Willand wurde zum Leiter der Verſammlung gewählt.
Er wird bis zur Jahreshauptverſammlung die Vereinsgeſchäfte führen,
da ber ſeitherige erſte Vorſitzende ſein Amt niedergelegt hat. An die
Stelle des zurückgetretenen Schülerturnwarts P. Rock tritt Turner
W. Willand. Es wurde u. a. beſchloſſen, am erſten Weihnachtsfeiertag
eine Weihnachtsfeier und am 19. Januar 1929 einen Turnerball
abzu=
halten. Mehrere Mitglieder wurden neu aufgenommen. Mit einem
friſch geſungenen Turnerlied wurde die Verſammlung geſchloſſen. —
Kommenden Sonntag ſpielt hier das Frankfurter
Volksthe=
ater unter Leitung des Herrn Direktors Würtenberger im Gaſthaus
Zum Löwen” Zur Aufführung gelangt die dreiaktige melodiöſe
Operette „O ſchöne Jugendzeit”, die in den Nachbarſtädten ſchon mit
großem Erfolg gegeben wurde.
Freitag, den 19 Oktober 1928
— Zeilhard, 18. Okt. Feuer. Geſtern nachmittag brach bei Herrn
Wilhelm Sauerwein hier in ſeinem Nebengebäude ein Brand
aus. Durch das ſchnelle Eingreifen unſerer Feuerwehr konnte das
Feuer ſofort wieder gelöſcht werden! Die Urſache des Brandes iſt noch
unbekannt.
a. Lengfeld, 18. Okt. Man ſchreibt uns: Die
Kraftpoſtver=
bindung vom Bahnhof Lengfeld über Nieder= und Ober=Klingen
nach Haſſenroth erweiſt ſich immer mehr als angenehmes
Verkehrsmit=
tel, und wird mit Eintrit winterlichen Wetters zweifellos noch
mehr=
geſchätzt werden. Die Gemeinden Ober=Klingen und Haſſenroth
nach letzterem Orte kommt vorzugsweiſe Arbeiterverkehr in Frage
haben auch dem Unternehmen bereits einen jährlichen Zuſchuß von je
300 Mark bewilligt. Dieſe Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln
ge=
nügt aber für das dauernde Aufrechterhalten der Verbindung des
Klin=
ger Tälchens mit der Bahn nicht, und es wird nötig werden, daß auch
Nieder=Klingen und vielleicht auch Lengfeld das Unternehmen
unter=
ſtützen. Wie man hört, hat Nieder=Klingen allerdings die Gewährung
eines Zuſchuſſes bereits abgelehnt. Da bleibt nichts, als die Erhöhung
des Fahrpreiſes nach Nieder=Klingen übrig, und die Förderung eines
Unternehmens, das letzten Endes auch auf den guten Willen und das
verſtändnisvolle Zuſammenarbeiten aller Beteiligten angewieſen iſt,
iſt mit einer derartigen Maßnahme meiſt nicht verbunden.
I.. Michelſtadt, 13. Okt. Sommerwende. Im Gegenſatz zu den
früheren Jahren haben die Sommermonate für Michelſtadt ſeit dem
Vor=
jahre wirtſchaftliche Bedeutung, da nach der Errühtung des Stadions
der Fremdenverkehr, Dank der Maßnahmen des Verkehrsvereins und
der Verwaltung der Stadt, eine ſehr gute Entwicklung erfahren hat=
Günſtige Vorausſetzungen, ſn insbeſonbere das Vorhandenſein guter
Hotels und Gaſthäufer, ferner das ſteigende Intereſſe, das ſich in der
großen Zahl der zur Verfügung geſtellten Privatquartiere zeigt, hat
einen Kurbetrieb zur Folge, an den noch vor wenigen Jahren niemand
gedacht hätte. Bon April bis in den Herbſt hinein erlebte man zahlreiche
Veranſtaltungen im Stadion unter Mitwirkueig hervorragender
Vertre=
ter der verſchiedenſten Sportarten. Der Badebetrieb wurde zeitweiliy
zum Maſſenbetrieb. Hotels, Gaſthäuſer und Pridatquartiere waren
lange Zeit hindurch reſtlos beſetzt und es wurde durch die Steigerung des
Fremdenverkehrs viel Geld in Michelſtadt umgeſetzt und ſo einer
Ent=
wicklung der Weg gebahnt, die im Hinblick auf den wirtſchaftlichen
Rück=
gang mancher Induſtriezweige einen gewiſſen Ausgleich zu bieten
ver=
mag. Die natürlichen Vorausſetzungen für einen Kurbetrieb ſind in
Mihelſtadt in hohem Maße gegeben. Die waldreihe Umgebung, die
geſunde, ozonhaltige Luft, die herrliche Lage des Stadions im
Mümling=
tal, alle dieſe Momente tragen dazu bei, Michelſtadt zu einem
angeneh=
men Kuraufenthalt zu machen. Es ſteht zu erwarten, daß auch der
Win=
terſport, ſofern uns der Winter Schnee und Eis bringt, durch die von der
Stadtverwaltung geſchaffenen Winterſportmöglichkeiten zu einer
Be=
lebung des Fremdenverkehrs führen wird. Im übrigen beginnen nun
die Vereine mit ihren Veranſtaltungen, die in mihevoller Avbeit für den
Winter vorbereitet werden. Das Leben pulſiert in den Vereinen
be=
merkenswert ſtark. In Freude und Frohſinn ſucht man über den grauen
Alltag hinweg zu kommen. Wiriſchaftlich ſteht hier die Situation nuhr
zum Beſren. Die Zahl der Erwerbsloſen iſt immer noch
unverhältnis=
mäßig groß. Zwei große Fabrikbrande, die ſich leider in dieſen
Mona=
ten ereigneten, haben ihr übriges gekan, um die Erwerbsloſigkeit zu
ver=
größern. Das Handwerk erwartet durch die Errichtung einer neuen
großen Siedlung eine Belebung ſeines Arbeitsmarktes und auch in den
übrigen Wirtſchaftskreiſen rüſtet man ſih nicht zum Winterſchlaf,
ſon=
dem zu neuer Arbeit. So möge denn auf die Erfolge des Sommers
1928 in guter Vorbereitung der Saiſon 1929 im nächſten Jahre ein neuer,
geſteigerter Kurbetrieb ſeinen Einzug in Michelſtadt halten, um das
Herz des Odenwaldes zu der Geltung zu bringen, die dieſes heſſiſche
Nothenburg mit Recht füir ſich in Anſpruh nehmen darf.
L. Michelſtadt, 17. Okt. Badiſcher Beſuch. Dieſer Tage
weil=
ten Oberbürgermeiſter Dr. Huegel von Weinheim und der
Bürger=
meiſter ſowie Stadtrat von Ettlingen zu einer Beſichtigung des
Sta=
dions in Michelſtadt. Das Werk fand den einmütigen Beifall ſämtlicher
Herven, deren Empfindungem durch den Bürgermeiſter der Stadr
Ett=
lingen in Dankesworten am den Bürgermeiſter der Stadt Michelſtadt
zum Ausdruck gebracht wurden. Die Zahl der Beſichtigungen des
Sta=
dions durch Vertreter von Behörden überſteigt einige Dutzend.
* Momart, 17. Okt. Turn=Werbetag. Der vom hieſigen
Turnberein am Sonntag veranſtaltete Turn=Werbetag erfreute ſich
eines zahlreichen Beſuches. Die Veranſtaltung bor Gelegenheit, die
verſchiedenſten Arten turneriſcher und ſportlicher Tätigkeit kennen zu
lernen. Ganz reizend waren die alten Volkstänze, ſehr anſprechend die
Freiübungen und das Keulenſchwingen der dankenswerter Weiſe
mit=
wirkendem Turnvereine Zell, Kirchbrombach und König. Große
Be=
wunderung erregten die ſtaunenswervem Leiſtungen der Muſterriege aus
Hetzbach, während das Handballſpiel Momart-König nicht ganz
be=
friedigt. Die Gäſte zeigten ſich in der Flinkheit ihrer Bewegungen dem
Platzberein überlegen. Die ganze Veranſtaltung hat dem Turwverein
ſicherlich wieder manche neue Zuneigung eingebracht.
— Hirſchhorn, 18. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
17. Oktober 0,58 Meter, am 18. Oktober 0,56 Meter.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 17. Okt. Die Kartoffelernte iſt nun
in der Hauptſache beendet; der Regen der letzten Nacht brachte noch
eimige Verzögerung, doch ſoweit es möglich war, wurde wacker
weiter=
gearbeitet. Heuer wurde der Pflug weit mehr benützt als in früheren
Jahren, der harte Boden veranlaßte dieſe Neuerung; daß ſie nicht noch
heutiger geübt wird, liegt darin, daß man hierbei eine größere
An=
zahl Leute benötigt, die natürlich nicht jedem zur Verfügung ſtehen.
Nun haben ſich auch die Preiſe etwas geklärt, pro Zentner werden 4
Mark bezahlt. Auf naſſen Böden war der Ertvag geradezu
ausge=
zeichnet, während Sandboden ärmlich ausgab. — Wer die Kartoffeln
im Keller hat, erntet nun die übrigen Hackfrüchte. Auch hier erlebt man
angenehme Ergebniſſe, trotz der Dürre zeigen die Dichwurzeln in naſſen
Lagen meiſt ganz annehmbare Größen, Weißkraut dagegen gibt ſchlechten
Ertrag, ſolches wird aus anderen Gegenden durch Händler
herbei=
geſchafft und pro Zentner zu 7 Mk. verkauft. Obſt wurde in kaum
nennenswerter Menge weiterverkauft. Wenn man ſo die Ergebniſſe
des nun zu Ende gehendem Ertefahres im ganzen überblickt, ſo bann
man ſagen, daß das Jahr 1928 einen meiſt befriediegenden ja guten
Abſchluß zeigt, und den verſchiedenem Erntezeiten war auch faſt
aus=
nahmslos günſtiges Erntewetter beſchieden.
H. Von der Bergſtraße, 17. Okt. Autounfälle. Dieſer Tage
wurde zwiſchen Weinheim und Viernheim ein Perſonenkraftwagen in
ſtark beſchädigtem Zuſtande ohne Führer vorgefunden. Ein in der Nähe
ſtehender Telephonmaſt war ebenfalls ſtark beſchädigt. Man nimmt
des=
wegen an, daß der Wagen an denſelben anrannte. Ob auch Perſonen
beſchädigt wurden, konnte bis heute noch nicht feſtgeſtellt werden. — In
der Heidelbergerſtraße in Weinheim wurde ein Reiſender aus Oeſterreich
von einem Bierwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er in das
Krankenhaus überführt werden mußte. Gerichtliche Unterſuchung wurde
bereits eingeleitet.
Seite 7
Ap. Bensheim (Bergſtraße), 16. Okt. Ausder Bensheimer
Stadtverordnetenberſammlung. Der erſte
Beratungs=
gegenſtand, mitz welchem ſ4h die Bensheimer
Stadtverordnedenver=
ſammlung in ihrer letzten Sitzung zu befaſſen hatte, betraf die Prüfung
der ſtädtiſchen Rechnung durch das Stadvverordnetenkollegium, ſo wie
dies durch Art. 181 unſerer heſſ. Städte=Ordnung vorgeſſehen iſt. Den
Beſtimmungen der St.=O. (Städteordnung) entſprechend, übernimmt
Stadtv. Fleck unter dem Beiſtand von Stadtv. Kraemer, dem Vorſitz
der Verſammlung. Seiner (Flecks) Meinung nach, handelt es ſich bei
dieſer Rechnungsprüfung, die die St.=O. mit beſonderen Garantien
aus=
ſtattet, nur um eine „bloße Formalität‟. Eine gründliche Unterſuchung
ſei Sache der Oberrechnungskammer. Um der Form zu genügen, wolle
man ſich auf die Vornahme einiger Stichproben beſchränken. Er bittet
den anweſenden Stadt=Oberinſpektor, ihm Einblick in einige
Rechnungs=
abſchnitte zu geben. Nach etwa einer Dauer von fünf Minuten
be=
trachtet man den ganzen Haushalt, der um zwei Millionen bilanziert,
für genügend nachgeprüft und kommt zu der Feſtſtellung, daß die
Rechnung den bewilligten Etat um etwas mehr als 90000 RM.
über=
ſchritten hat, ein Ergebnis, welches ohne irgendwelche Aeußerung von
dem Plenum zur Kenntis genommen wird. — Das Kreisamt
Bens=
heim hatte der Stadt gegenüber den Wunſch zu erkennen gegeben, die
von der Landesverſicherungsanſtalt protegierte Wanderausſtellung für
Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge auch in Bensheim ſtattfinden
zu laſſen, ein Wunſch, dem ſich die Stadtverwaltung ihrerſeits
an=
ſchließt. Als Termin der Eröffnung der Ausſtellung wird Sonntag, den
28. Oktober, in Ausſicht genommen. — Die Rechnungslegung über die
Anlegung neuer Fußſteige, Kanäle, Waſſerleitungen uſw. ergibt, daß
die früher dafür bewilligten Kredite teilweiſe nicht unweſentlich
über=
ſchritten wurden. In dieſem Zuſammenhang regt der Stadtv. Heyder
an, im Hinblick auf die bevorſtehenden kirchlichen Feiertage Allerheiligen
und Allerſeelen die noch beſtehende, unäſthetiſch wirkende Mauerlücke au
der Friedhofsmauer zuzumauern, was verwaltungsſeitig zugeſagt wird.
Die für Samstag, den 27. Oktober, nachmittags, angeſetzte
Jahres=
hauptübung des Bensheimer Feuerwehrkorps, mit anſchließender
Deko=
rierung, muß berſchoben werden, weil an dieſem Nachmittag die
dies=
jährige Jahresgenerabverſammlung des Gruppengas= und
Elektrizitäts=
werks Bergſtraße A.=G. ſtattfindet, an der Dr. Angermeier und
ber=
ſchiedene Mitglieder des Kollegiums teilnehmen. — Gegen die
neube=
ſchloſſenen Stadtfarben wendet ſich in einem an die Stadt gerichteten
Schreiben Kunſtmaler Joſef Stoll. Die neuen Farben ſeien, weil
un=
geſchichtlich und weil zugleich die Flaggen mehrerer Nationen,
abzu=
lehnen. Dem Schreiben liegen einige Flaggenentwürfe bei, die unter
Verwertung der alten Stadtfarben Rot=WZeiß dennoch eine von der
Lan=
desflagge ſich abhebende, übrigens ſehr künſtleriſche Geſtaltung erkennen
laſſen. — Zum Bahnbau Bensheim—Lindenfels teilt Dr.
Angermeier mit, daß der heſſiſche Finanzminiſter bei der Divektion der
Oberrheiniſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft in Mannheim ein
Obergut=
gchten über die aufgemachte Rentabilitätsberechnung eingefordert habe.
Dem Vernehmen nach mache das Obergutachten dem Bahnausſchuß die
Fortſetzung ſeines ſchweren Kampfes um die Verwirklichung des
Pro=
jektes zur Notwendigkeit. — Die Tatſache, daß in letzter Zeit eine
Mehr=
zahl Darmſtädter Firmen in Bensheim Filialen errichtet haben, gibt
dem Stadtv. Kaufmann Fleck Anlaß, zu deren Nachteil die Einführung
einer beſonderen Filialſteuer (mit W0prozentigen Zuſchlägen zur
Ortsgewerbeſteuer) zu beantragen, ein Antrag, der an den
Finanzaus=
ſchuß überwieſen wird. — Die Anfrage des Stadvo. Beger, ob die
Ge=
ſchäftswelt in der „Unterſtadt” noch in dieſem Jahre auf die bereits
be=
ſchloſſene Neuanlegung der unteren Hauptſtraße rechnen dürfe, wird
ver=
waltungsſeitig pptimiſtiſch beantwortet. Ihren Höhepunkt findet die
Sitzung zum Schluß in einer erneuten Familienbaddebatte,
in der es zu ſchweren Zuſammenſtößen kommt. Stadtv. Kraemer
wünſcht, in Ausführung des Beſchluſſes vom 10. September, eine
be=
ſchleunigte Aufnahme offizieller Verhandlungen mit Auerbach, während
Bürgermeiſter Dr. Angermeier erſt die Beantwortung eines an die
Bür=
germeiſtereien Iſenburg und Michelſtadt gerichteten Fragebogens
ab=
warten will. Der Dringlichkeitsantrag des Herrn Roß, der 1. den
früherem Beſchluß, ein Familienbad zu ſchaffen, genau formuliert, und
2., auf die eilige Aufnahme der Verhandlungen mit Auerbach drängt,
wird von Bürgermeiſter Dr. Angermeier bekämpft, mit der Begründung,
man könne nicht die Schaffung eines Familienbades beſchließen, ohne
zugleich die Mittel dafür zu bewilligen. Ein auf die Vertagung der
Beſchlußfaſſung gerichteter Gegenantrag des Beigeordneten Notar
Hemmes findet dann, überraſchenderweiſe, eine Zufallsmehrheit, wodurch
die Sache an den Finanzausſchuß überwieſen wird.
W. Heppenheim a. d. B., 18. Okt. Unfall. An der hieſigen
Lendes=Heil= und Pflegeanſtalt, gegenüber der Wohnung des Herrn
Dr. Weuner, wurde eine Wärterin, die im Begriff war, mit ihrem Rad
die Straße zu überqueren, von einem in Richtung Darmſtadt
fahren=
den Auto angefahren. Die Wärterin trug erhebliche Verletzungen
da=
von; das Rad wurde vollſtändig demoliert. — Meiſterbriefe. Bei
der letzthin in Darmſtadt ſtattgefundenen feierlichen Ueberreichung der
Meiſterbriefe erhielten auch 12 Jungmeiſter aus Heppenheim ihre
Diplome. Die Meiſterprüfung beſtanden: 1 Schloſſer=, 1 Spengler=,
1 Schmiede=, 3 Tüncher= 3 Bäcker=, 1 Metzger=, 1 Schneider= 1
Friſeur=
jungmeiſter. — Deutſche Jugendkraft Heppenheim. Am
Sonntag, 21. Oktober, hält die D.J.K. Heppenheim einen öffentlichen
Jugendkrafttag ab, verbunden mit dem diesjährigen Abturnen. Zu
der Abendveranſtaltung iſt eine führende Perſönlichkeit der
Jugend=
kraftbewegung gewonnen.
— Gernsheim, 18. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
17. Oktober —0,07 Meter, am 18. Oktober —0,2 Meter.
z. Mörfelden, 16. Okt. Einweihung des
Gemeinde=
hauſes. Am Sonntag feierte in würdiger Weiſe die evangeliſche
Gemeinde die Einweihung ihres künſtleriſch ausgeſtatteten
Gemeinde=
hauſes. Nach dem Feſtgottesdienſt am Vormittag, der durch Vorträge
des Bläſerchors Guſtavsburg, des Kirchenchors und des Mädchenchors
verſchönt wurde, zog die Gemeinde in ihr ſchönes Heim. Den
Höhe=
punkt erreichte das Feſt am Nachmittag mit der Gemeindeverſammlung
unter Anweſenheit von Prälat D. Dr. Diehl, Präſident Dr. Dahlem,
Dekan Allmohn=Nauheim, Kreisdirektor Dr. Merck=Groß=Gerau,
Ver=
tretern des Ortsvorſtandes, des Schulvorſtandes, für die Bauleitung
Regierungsbaumeiſter Diefenbach und dem Vertreter des Landesvereins
für innere Miſſion in Heſſen. Beſonderes Intereſſe brachte man dem
Vörtrag des Prälaten D. Dr. Diehl „Bilder aus der Kirchengeſchichte
Mörfeldens” entgegen.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 17. Okt. Meſſungen im Rhein. Das
Waſſer=
bauamt Worms läßt zur Zeit Meſſungen auf der Strecke Worms—
Oppenheim vornehmen, um feſtzuſtellen, ob ſich die Fahrwaſſerrinne nicht
im Laufe der letzten Jahre verlegt hat. Dieſe Meſſungen finden alle 50
Meter ſtatt. Beſchlagnahme. Die als „Fauſt” verbotene und
dann als „Stirn” wieder weiter herausgegebene nationalſozialiſtiſche
Zeitung wurde mit der geſamten Auflage der letzten Nummer
polizei=
lich beſchlagnachmt, weil ſie den preſſegeſetzlichen Vorſchriften nicht
ent=
ſprach. — Kleinfeuer. Am Sonntag mittag gegen 5 Uhr
ent=
ſtand in einem dem Reich gehörigen und von Beſatzungsangehörigen
bewohnten Haus in der Hochheimer Straße ein Manſardenbrand, der
durch die Feuerwehr aber bald gelöſcht werden konnte. — Reit=,
Spring= und Fahrturnier. Der Wormſer Reitevverein
ver=
anſtaltet im Wormatia=Stadion am 18. November ein Turnier, zu dem
zahlreiche Preiſe geſtftet ſind und für das auch bereits eine große
Zahl von Anmeldungen vorliegen. Verſchiedene Reitprüfungen, zwei
Jagdſpringew, ein Fahren von Ein= und Zweiſpännern und ein
Trab=
reiten verſprechen ein abwechſlungsreiches Programm. Für Stallungen
für die Pferde iſt durch das Entgegenkommen der Werger=Brquerei
ge=
ſorgt.
Seite 8
Freitag, den 19. Oktober 1928
Numer 294
16763
Tmgtte
Darmstadt
Schillerplatz
Familiennachrichten
Unsere Tochter Edelgard ist heute
ange-
kommen.
In dankbarer Freude
Dipl.-Ing. A. Hönig d Orville und Frau
Erika, geb. Schmidt.
Kiel, Bülonstraße 12, den 15. Oktober 1928.
(16731)
Käthe Plößer
Georg Göckel
Verlobte
Darmſtadt, 19. Oftober 1928.
Arheilgerſtraße 57.
(*27388
Uhre Vermählung
geben bekannt:
Hans Knos
Käthe Knos, geb. Westram
Oktober 1928
Darmstadt
Frankfurterstr. 40
Frankfurt a. M.
Rat-Beil-Str. 47
Die kirchliche Trauung findet am Sonntag, den 21. Oktober
1928, nachmittags 3 Uhr, in der Peterskirche zu Frankfurt a. M.
statt.
(16758
Zu meinem 80. Geburtstage sind mir so
viele Slückwünsche, Blumenspenden und
Ehrungen zugegangen, daß es mir unmöglich
ist, jedem Einzelnen zu danken, lch bitte
des-
halb, auf diesem Wege allen mir
Wohlge-
sinnten meinen herzlichsten, tiefgefühltsten
und innigsten Dank entgegennehmen zu
wollen.
Adolf Kugler
16765)
Kammermusiker in Ruhe.
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nach mit großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 68 Jahren
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
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Paul Reuß, Mediziner.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt. (27437
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
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Pfarrer Weiß für die troſtreichen Worte
am Grabe ſagen wir auf dieſem Wege
herzlichen Dank.
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Nummer 294
Freitag, den 19. Oktober 1928
Seite 9
19
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wollgemischt, gute Verarbeitung
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bewährte wollgemischte Qualitäten
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wollgemischte Qualitäten, mit modernen
waschechten Einsätzen . . . 460, 380,
Herren-Plüschhosen
A
gute Winter-Qualitäten
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Oktober hat die
ge=
ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effekten um 241,2 Mill. auf 2270,8 Mill. RM. abgenommen, und zwar
hat ſich der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 283,5 Mill. auf 2062,3
Mill. RM. und der Beſtand an Reichsſchatzwechſeln um 13,5 Mill. auf
0 Mill. RM. vermindert, während derjenige an Lombards um 55,7 Mill.
auf 114,9 Mill. RM. angewachſen iſt. Die Anlage in Effekten iſt mit
93,5 Mill. RM. weiterhin unverändert geblieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 318,8
Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; im einzelnen hat
ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 298,2 Mill. RM. auf 4293,8
Mill. RM. und der an Rentenbankſcheinen um 20,5 Mill. auf 521,5
Mill. RM. verringert. Dementſprechend und unter Berückſichtigung,
daß in der Berichtswoche 7,6 Mill. RM. an Rentenbankſcheinen getilgt
worden ſind, hat ſich der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen
auf 40,0 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 606,1 Mill.
RM. eine Zunahme um 94,9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt haben
um 19,3 Mill. RM. auf 2658,3 Mill. RM. zugenommen. Im einzelnen
ſind die Goldbeſtände mit 2508,7 Mill. RM., die Beſtände an
deckungs=
fähigen Deviſen mit 149,6 Mill. RM. ausgewieſen. Die Deckung der
Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 54,2 Prozent in der Vorwoche
auf 58,4 Prozent, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von
57,5 Prozent auf 61,9 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verluſtabſchluß und Sanierung der Veithwerke A. G., Sandbach bei
Höchſt. Die Situation der Geſeilſchaft ſtellt ſich nach Informationen wie
folgt dar: Die Geſchäftslage ſelbſt iſt befriedigend, wird aber im Rahmen
der allgemeinen Konjunktur naturgemäß ungünſtig beeinflußt. Für das
Geſchäftsjahr 1927/28 iſt zu beriickſichtigen, daß der Beginn des Jahres
in eine Zeit fiel, in der der Lagerbeſtand der Händler ſehr groß und
dadurch der Abſatz erſchtvert war. Das finanzielle Ergebnis iſt
außer=
dem durch die mehrmaligen Preisermäßigungen für Fahrradreiſen
be=
einträchtigt Trotzdem iſt für 1927/28 (Abſchlußtermin 30. September)
ein tatſächlicher, wenn auch geringer, Ueberſchuiß vorhanden, der aber
niht für die ſatungsgemäßen und evtl. Sonderabſchreibungen ausreicht,
ſo daß ein bilanzmäßiger Verluſtabſchluß zu erwarten iſt. Da die
Pro=
duktionsanlagen der Geſellſchaft ſich auf dem flachen Lande befinden,
find zwar die Geſrehungskoſten niedriger, andererſeits auch erhöhte
Ab=
fchreibungen auf die Buchwerte des Hauptaktivismus Gebäude und
An=
lage notwendig, ſo daß die Verwaltung um eine Rekorſtruktion der
Goldbilanz nicht herumkommen wird. Dieſe Frage dürfte aber erſt in
einigen Wochen zur Diskuſſion und Entſcheidung ſtehen, da hierfür auch
ein Ueberblick über den vorausſi’tlichen Verlauf des neuen
Geſchäfts=
jahres erforderlich iſt.
Eine Intereſſengemeinſchaft engliſcher Petroleumgeſellſchaften. Die
Anglo Perſian und die Aſiatic Petroleum Geſellſchaften haben eine
neue Handelsgeſellſchaft ins Leben gerufen, die den Namen „
Conſoli=
dated Petroleum Company” (Vereinigte Petroleum=Geſellſchaft) führt.
Die Gründungsgeſellſchaften ſind an dem Aktienbeſitz des neuen
Unter=
nehmens zu gleichen Teilen beteiligt und im Aufſichtsrat gleich ſtark
vertreten. Die neue Geſellſchaft wird die Verkaufsorganiſationen und
alle ſonſtigen Einrichtungen übernehmen, die die
Gründungsgeſellſchaf=
ten in Süd= und Oſtafrika, Aegypten, dem Sudan, in Paläſtina und
Shrien, am Roten Meer und in Ceylon beſitzen. Das gewonnene
Pe=
troleum und ſeine Nebenprodukte werden von der neuen Geſellſchaft auf
Rechnung der Gründungsgeſellſchaften in den Handel gebracht. Die
Intereſſengemeinſchaft iſt für die beiden Petroleum=Geſellſchaften
inſo=
fern von großem Vorteile, als ſie die Verkaufsorganiſation vereinfacht
und die Geſtehungskoſten um ein Beträchtliches vermindert.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 18. Oktober ſtellten ſich für
Elektrolhtkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 144,75
RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſen=
vorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
minium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 194 RM.; Reinickel, 98 99proz. 350 RM. Antimon Regulus 85—90 RM., Feinſilber (1 Kg.
fein) 79,00—80,50 Rch.
Die Berliner Metallnotierungen vom 18. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Januar bis März 132.50 (132.75), April und Mai 132.50
(132.50), Juni bis September 132.50 (132,75), Oktober 132 (133), Nov.
und Dez. 132.50 (132.75). Tendenz: ſtill. — Für Blei: Januar bis Gelſenk. Berg.
Juli 43,75 (43.75), Auguſt und Sept. 43,75. (44), Oktober 44.25 (44.75),
November 43.50 (44.00), Dezember 43.50 (43.75). Tendenz: ruhig.
Für Zink: Januar 47.50 (48.00), Februar und März 47.50 (48.50),
April 48.00 (48.75), Mai 48.00 (48.50), Juni bis Auguſt 48.00 (48.75),
September 48.00 (49.00), Oktober 47.00 (48,75), November 47.25 (47.75),
Dezember 47.50 (48.00). Tendenz: uſtlos. — Die erſten Zahlen
be=
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 18. Oktober
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 651/46
bis 65½, drei Monate 652/46—65) Settl. Preis 65½, Elektrolyt 71½ Kelſingfors
bis 7134, beſt ſelected 68—691 Elektrowirebars 7134; für Zinn:
(Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 2221 —22238, drei Monate 21934 Budopeſt
bis 220, Settl. Preis 222½, Straits (inoff.) 222½; für Blei: (Ten= Soſia".
denz: ruhig) ausländ, prompt und Settl. Preis 22½, entf. Sichten Kolland.
211/1e; für Zink: (Tendenz: ſtetig) gewöhnl. prompt und Settl. Tslo ...
Preis 24½, entf. Sichten 24½; Queckſilber (inoff.) 23—23½,
Wolf=
ramerz (inoff.) 16½=
Protzktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 18. Oktober. Bei faſt unver= Belgien".
änderten Preiſen für inländiſches und ausländiſches Brotgetreide und
mäßig erhöhten Haferpreiſen ging der Markt nicht aus ſeiner
Zurück=
haltung heraus. Man verlangte für die 100 Kilogramm, ohne Sack,
waggonfrei Mannheim, in Reichsmark: Weizen, inl. 24.00—24.25,
aus=
länd. 26.25—28.50, Roggen, inl. 23.00—23.50 Hafer, inl. B.00—23.75,
ausl. 23.00—23,75, Braugerſte, badiſche, heſſiſche und württembergiſche
26.00—27.00, pfälziſche 27.00—28.00, Futtergerſte 20.00—21.00, Mais, mit
Sack 22.00—22.25, ſüdd. Weizenmehl 34.50, ſüdd. Roggenwehl, je nach
Ausmahlung 31.00—33.00, Weizenkleie 14.25.
Frankfurter Produktenbericht vom 18. Oktober. Am Frankfurter
Produktenmarkt war die Haltung ſehr ruhig. Das Geſchäft blieb blein, 69 Baden
Frei=
da die wieder ſchwächeren Auslandsnotierungen Zurückhaltung
hervor=
riefen. Die Preisgeſtaltung wurde jedoch davon nicht berührt. Weizen 6% Bay. Freiſtaat
war etwas geſucht infolge des geringen Angebots. Die Preiſe wurden
wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 23.60—23.75, Roggen 22.75—23.00,
Som=
mergerſte 25.50—25.75, Hafer, inl. B3.25—23.50, Mais für Futterzwecke
21.50—21.75, Weizenkleie 14.25, Roggenkleie 14.75.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 18. Oktober. Aufgetrieben waren 134
Kälber, 5 Schafe, 0 Ziegen, 7 Ochſen. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber
a) 66—70, b) 58—65, c) 52—57z für Schafe 38—42 Pfg.; pro Pfund.
Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 18. Oktober. Zum heutigen
Klein=
viehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilogr. Lebendgewicht
je nach Klaſſe in Reichsmark gehandelt: 159 Kälber 50—75, 371 Schweine
71—80; 417 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 9—14, über vier
Wochen 15—22, Läufer 25—30. Markwerlauf: Mit Kälbern
mittel=
mäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtandz mit Ferkeln und
Läufern mittelmäßig, bei etwas befeſtigten Preiſen.
Frankfurter Viehmarkt vom 18. Oktober. Der Auftrieb des heuti= 8% Mannh. v. 26
gen Nebenmarktes beſtand aus 64 Rindern, 859 Kälbern, 614 Schafen 8%6 Nürnberg v. 26
und 473 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
der Vorwoche waren 170 Kälber und 50 Schweine weniger angetrieben, 8% Berl. Hyp.;B!
während 15 Schafe mehr zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wurde pro Ztr. Le= 8% Frkf. Hyp.Bk.
bendgewicht: Kälber b 72—76, c 66—71, d 57—65; Schafe a 44—49,
b 38—43, c 30—37: Schweine & 77—80, c 77—80, d 75—79, e 70—75,
Die Preiſe für Kälber und Schafe blieben etwa behauptet. Schweine 6‟
mußten 1 RM. nachgeben. Marktverlauf: Schweine langſam, geringer 80 Kom. Landes=
Ueberſtand. Kälber und Schafe ruhig, ausverkauft. Fleiſchgroßhan= bank Darmſtadt: 93.8
delsmarkt: Ochſen= und Rindfleiſch I 90—95, II 75—90, Bullenfleiſch
78—83, Kuhfleiſch II 50—60, III 30—50, Kalbfleiſch I 100—110, II 85
bis 100, Hanmelfleiſch 90—100, Schaffleiſch 70—85, Schweinefleiſch
90—100; Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel zollfrei 54, verzollt 70,
Hinterviertel 60 bzw. 80.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankſurt a. M., 18. Okt.
Auch heute konnte ſich die allgemeine Börſenlage nur wenig beſſern.
Die Stimmung war wieder luſtlos, und die Spekulation ließ ſich infolge
der anhaltenden Intereſſeloſigkeit des Publikums weiterhin nicht von
der unverändert feſten Haltung der New Yorker Börſe und der dort
fortſchreitenden Geldmarkterleichterung zu neuen Käufen anregen. Auch
die weitere, recht befriedigende Reichsbankentlaſtung vermochte zunächſt
nicht die Stimmung anzuregen, während der Markt andererſeits durch
die Fortdauer der Arbeitskämpfe im Rheinland ungünſtig beeinflußt
wurde. Die Umſatztätigkeit war wieder denkbar gering. Vereinzelt
wurden kleine Deckungen vorgenommen, die Abgabeneigung überwog
jedoch wieder, ſodaß bei uneinheitlicher Kursentwicklung für die
Mehr=
zahl der Papiere Rückgänge bis etwa 2 Prozent zu verzeichnen ſparen.
Wieder einiges Intereſſe beſtand für Karſtadt und Südd. Zucker, die
je 1½ Prozent anziehen konnten. Ferner waren Reichsbank auf
Deckungen 2 Prozent erholt. J. G. Farben eröffneten gut behauptet,
Scheideanſtalt leicht gedrückt. Am Elektromarkt gaben A. E.G. ¼
Pro=
zent, Bergmann ½ Prozent und Licht und Kraft 2½ Prozent nach,
während Gesfürel, Schuckert und Siemens ſich behaupten konnten.
1—2 Prozent abgeſchwächt waren anfangs Nordd. Lloyd, Gelſenkirchen,
Rhein. Braunkohle und Kali Aſchersleben. Adlerwerke waren mit
minus 3½ Prozent ſtärker gedrückt. Deutſche Anleihen eröffneten
un=
verändert, am Markte der Auslandsrenten Anatolier gefragt und
feſter.
Im Verlaufe wurde die Haltung eher etwas freundlicher, da der
Reichsbankausweis mehr beachtet wurde und die Kuliſſe daraufhin
weiter Deckungen vornahm. Das Geſchäft blieb jedoch minimal. J.
G. Farben, A.E.G., Bergmann und Siemens lagen je ca.: 1 Prozent
höher. Kaliaktien waren ſtärker erholt, Südd. Zucker weiter etwas
ge=
fragt. — Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 7 Prozent leichter.
Am Deviſenmarkt machte die Beſſerung des Markkurſes Fortſchritte.
Mark gegen Dollar 4.1967, gegen Pfunde 20.353, London=Kabel 4.8502,
Paris 124.20, Mailand 92.57, Madrid 30.10, Holland 12.09¾.
Elektrowerte feſt. Die Abendbörſe war gegenüber den erhöhten
Berliner Schlußkurſen weiterhin freundlicher, wobei die Belebung am
Elektromarkte anregend wirkte. Chadeaktien zogen 11 RM., Licht u.
Kraft 1½, Bergmann 1½ an. Auch Geſ. für El. höher. Daneben Dt.
Linoleum 4 Proz., Kaliwerte bis 1 Proz. befeſtigt. Schiffahrts= ſowie
Zellſtoffaktien in gleichem Ausmaß gebeſſert. Im weiteren Verlauf
blieb das lebhafte Geſchäft nur auf den Elektromarkt konzentriert.
Süd=
deutſche Zucker zogen auf die ſchon erwähnte Dividendenſteigerung um
vorausſichtlich ½ bis 2 Proz. bis 154 Proz. an. Renten ziemlich
um=
ſatzlos. Im einzelnen nannte man: Kommerzbank 187. Metallbank 134,5,
Deutſche Bank 169, Reichsbank 303, Buderus 85,5, Hapag 153, Nordd.
Lloyd 147.87, Adlerwerke Kleyer 110,5, A.E.G. 184.
Berlin, 18. Okt.
Die Börſe eröffnete in nicht einheitlicher, aber doch etwas
freund=
licherer Haltung. Die Stimmung war heute allgemein etwas ruhiger.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde die Tendenz allgemein
ſchwä=
cher. Im Verlaufe konnte ſich die Tendenz unter Führung von
Spe=
zialwerten auf Interventionen einiger Großbanken und auf allerdings
bisher unbeſtätigte Verlautbarungen über eine weitere Beſſerung der
Außenhandelsbilanz im September allgemein befeſtigen. Der
Privat=
diskont blieb mit 6’/s für beide Sichten unverändert. Da man ein
Anhalten der Großbankkäufe beobachtet haben wollte und zudem
Nach=
richten über den feſten Verlauf der Londoner und Brüſſeler Börſe
ein=
trafen, konnte die Befeſtigung gegen Schluß des offiziellen Verkehrs
eitere Fortſchritte machen. Die Spekulation nahm verſchiedentlich
nicht unerhebliche Deckungskäufe vor. Die Börſe ſchloß in feſter
Hal=
tung. Auch nachbörslich blieben die Kurſe behauptet.
117. 10.
H183.125
A. E. G
Augsb.=Rürnb. Maſch. / 98.—
/70.—
Baſalt ...
1201.—
Bergmann.
75.5
Berl. Karlsruhe 3
f294.5
Berl. Kand.=Geſ.
178.,75
Braunkohl. = Brik
282.—
Bremer Wolle.
288.—
Danatbank.
f167.25
Teutſche Bank
H162 25
Disfontoge
1168.—
Tresdner Bank.
49.5
Deutſche Maſchiner
135.75
Deutſche Erdöl".
Deutſche Petroleum . 1 85.—
Tynamit Nobel .... (120.—
Elektr. Lieferung .. . 1174.75
/251.875
J. G. Farben.
1123 —
G. f. elektr. Untern. 1268.5
42.—
Han. Maſch.=Egeſt.
Sanſa Lampfſch. . . /185.5
/152.—
Hapag.
Sarpner.
139.—
Semoor 3
1252.5
18 10
182.125
97 75
70.—
203.
75.—
280.5
178.75
221.—
288.
167.-
162,25
168.—
50.—
136.5
85.—
120.25
173.—
251.875
122.125
269.,75
42.—
1835
151.25
128.5
250.25
Hirſch Kupfer.
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan . ..
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth
Weſteregeln
Lindes Eismaſch.
L. Loewe & Co.
Lingel Schuh
MannesmannRöhren
Niederlauſitzer Kohl
Nordd. Lloyd
Orenſtein..
Polyphon
Rütgerswerke
Sachſenwerte
Siemens Glas
Ver. Glanzſtoff
Ver. Stahiwerke
Volkſtedter Porzellan
Wanderer Werke.
Wiſſner Metall. .
Wittener Gußſtahl
17. 10
129.5
64.—
1127.5
f231.—
1270 5
233.5
171.
h254.—
32.—
1245
243.—
111.5
474.875
101.—
137.75
1142.25
551.—
93.125
65.—
133.—
153.5
57.5
118. 10.
131.—
129.5
63
z275
281.—
14470 5
233.
1172.25
230.25
32.—
124.—
159.125
147.5
110.—
485.—
100.,5
1.38.—
142.—
550.5
93.—
65.—
130.—
59.—
Deviſenmarkt.
2ien".
Prag".
Aopenhagen
Stocholm
London.
Buenos Aires
Neu=York
111.87
112.19
20.347
1.762 112,06
12.0c
112.41
20.387
1.766 11.78
12.13
20.337
1.762 112.00
111.82/1 12.04/
112 3!
20.377
1.76‟ 4 1955 4.2035 4.1935 4.2015 58.31558. 435 8.28 8.40
Italien
Paris.
Schweiz
Spanien
Danzig.
Zugoflavien
Portugal
Athen ..."
Konſtantinopet
Kanada..
Uruguah . .
17. 1o.
18. 10.
Geld Briei/ Geld /Brief
21.975/22.015/2 1.965/22.005
6.38
80.73
67.-70
81.3.
1.926
0.5015
7.371
18.88
5.425
2.133
4.195
4.266
16.425f
80.89
367 90
81.4c
1.930
0.503510.50 2
7.385
18.92
5.43
2.137
4.20
4:274
16.-37
80.71
67.6
81.31
1.924
7.3 72
18.83
5.425
2.128
4.192
4.256
16.41
80.875
67.74
81.47
1.928
0.504
7.386
18.87
5.435
2.132
4.200
4.264
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 18. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Preisſchwankungen während des heutigen Markte
waren nur gering. Die Tendenz war überwiegend nach unten g
richtet auf geringe Exportnachfrage und günſtige Wetter= und Felde
ſtandsberichte.
Mais: Hier konnten ſich auf beſſere Exportabſchlüſſe in Loko= ur
Terminware die Preiſe etwas erholen.
Roggen: Die Preiſe unterlagen mehrfachen Schwankungen, in de
Hauptſache war die Tendenz nach unten gerichtet auf die andauern
ſtarken Zufuhren bei nächlaſſender Exportnachfrage und Abgaben de
Handels.
Hafer: In Dezember= und März=Ware wurden Käufe getätigt,
daß die Kurſe ſich behaupten konnten.
* New Vork, 18. Okt. (Priv.=Tel.)
Bgumſolle: Anfangs herrſchte eine ſchwächere Haltung am Mark
vor auf die verſtimmenden Kabel. Dann konnte ſich eine Erholun
durchſetzen, weil Handel und Publikum Käufe vornahmen. Gege
Schluß überwogen die Liquidationen und Glattſtellungen.
Kaffee: Der Handel ſchritt zu Deckungskäufen bei nur gering
Angebot. Später erfolgten Glattſtellungen auf die niedrigeren Co
frachtofferten Braſiliens.
Zucker: Der Markt nahm einen ruhigen Verlauf. Gegen Abgal
von Lokoware neuer Ernte fanden Deckungskäufe in Ware alter Ern
ſtatt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. Okt
Getreide. Weizen: Dez. 115½, März 120½, Mai 122:
Mais: Dez. 81½, März 83½, Mai 86½:, Hafer: Dez. 43)
März 44½, Mai 45½; Roggen: Dez. 101½, März 104½4, M
106½.
Fette. Schmalz: Okt. und Nov. 11,55, Dez. 11,70; Jan. 2
12,00.
Fleiſch. Rippen: Okt. 12,75, Dez. 12,00; Spcck, loto 14,0
leichte Schweine 9,00 bis 10,00, ſchwere Schweine 9,30 bis 10,0
Schweinezufuhren: Chicago 35 000, im Weſten 100 000.
Baumwolle: Oktober 19,15, Dezember 19,20—19,21.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 18. Ok=
Getreide. Weizen: Rotwinter 160½, Hartwinter 129
Mais, neu angek. Ernte 9434: Mehl, ſpring wheat clears 5,0
bis 6,25; Fracht: nach England 2,0—2,6 Schilling, nach de
Kontinent 1,2—1/4 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,25: Talg, extra, loſe 9
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 252: Loko: 101
Oktober 10,26, Nov. 10,36, Dez. 10,56. Januar 1929: 10,6
Februar 10,72, März 10,76, Aprik 10,81, Mai 10,87, Jnni —
Juli 10,99.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wvir von gut unterrichteter Seite hören, beabſichtigt der Vo
ſtand der Süddeutſchen Zucker=A. G., Mannhein, den Verwaltungsorg
nen auf Grund der bis jetzt überſehbaren Bilanzergebniſſe für das a
31. Auguſt abgelaufene Geſchiftsjahr eine Dividende von 10 (im Vo
jahre 8) Prozent in Vorſchlag zu bringen.
In einer Mitgliederverſammilung der vereinigten Arbeitgeberve
bände der Textilinduſtrie von M.=Gladbach und Umgebung wurde ei
ſtimmig beſchloſſen, den Schiedsſpruh abzulehnen, den der ſtaatlie
Schlichtungsausſchuß am Dienstag gefällt hat.
Nach Wiener Blättermeldungen beabſichtigt die Leitung der öſte
reihiſchen Bundesbahn eine Ta=iferhöhung, die die Perſonentarife u
14 Prozent und die Güiterrarife um rund 10 Prozent ſteigern ſoll. Ma
will damit eine Mehremnahme von etwa 50 Millionen Schilling jährlie
erreichen.
Die holländiſche Handelsbilanz im Septemher zeigt eine Zunahn
der Einfuhr von 224 Millionen Hfl. im Auguſt auf 240 Millionen H
im September. Die Ausfuhr ſtieg von 188 Millionen Hfl. im Aug:
auf 190 Millionen Hfl. im September.
Am 1. Nodember beginnen in Paris die neuen Handelsbertragsve
handlungen zwiſchen Frankreich und Polen. Der gegenwärtig in Kre
befindliche Vertrag wurde im Dezember 1924 geſchloſſen und ſoll völl
revidiert werden.
In England wurde mit einem Kapital von 1 200 900 Ordinary Sh
res zu Is die Photo=Matik (Foreign) Corporation gegründet 2
Geſellſchaft eriarb von der Photo=Marik Portraits Ltd. das ausſchlie
liche Recht der Verwertung der Apparate, Patente uſw. im Auslande.
Der Londoner Golöpreis gemäß Verordnung des Geſetzes über wei
beſtändige Hypotheken beträgt vom 17. Oktober ab für eine Unze Fei
gold 84 sh 11½ , für ein Gramm Feingold demnach 32,7656 Pence.
Die bulgariſche Regierung hat die Nationalbank beauftragt, eine
Geſetzentwurf über die Stabiliſierung der bulgariſchen Valuta dur
Rlickkehr zum Goldkurs vorzubereiten. Die Fertigſtellung des Geſe
entwurfe? dürfte aber nicht ſo raſch vor ſich gehen, da in Bulgarie
die Meinungen über die Art, wie die Umſtellung auf Goldwährung
erfolgen habe, ſehr auseinandergehen.
Die Tagesproduktion in der rumäniſehen Erdölinduſtrie beträ
zurzeit 13 000 To. Davon entfällt der größte Teil auf die großen
Geſe=
ſckaften mit der Steaua Nomana an der Spitze. Es erzeugen: Steat
Romana 2250 To., Auſtra Romana 1900 To., Credit Minier 1500 Z
Concordia 1500 To., J. N. D. P. 650 To. uſw.
Seit Anfang dieſer Woche weilen 30 führende Perſönlichkeiten d
italieniſchen Wirtſchaftslebens zu Studienzwecken im Ruhrgebiet, unt
denen ſich der bekannte Finanzmann Garbagni aus dem Konzern de
Banca Commerciale und der Vorſitzende des Zentralverbandes der it
lieniſchen Induſtrie, Jarach, befinden.
Frankfurter Kursbericht vom 18. Oktober 1928.
2o Dtſche. Reichs=)
% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7%
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927.. 83.75
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih. 50.75
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)/ 14.55
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe.
30 Bad.=Bad.v.26
6% Berlin v. 24..
Darmſtadt v. 26
o Frkf. a. M. v. 26
70 Mainz v. 26..
Pfbr.,
88 Geſſ. Landesbk.
8% Mein. Kud. B
B
20 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .!
Mef
anleihe von 19271 87.25 180 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. . . . 97.5
ſtaat von 1927. 77.6 1se Südd. Bob.,
Cred.=Bank
98
von 1927 ...... 79.25 18% Württ. Hyp.=B./ 94.5
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
+Ausl. Ser.
Ser. II
20 Daimler Benz
von 27... . .. .."
70 Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
% Mainkrw. v. 26.
% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
3% VoigtcHäffner
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133.5
134.5
1341/,
204
160
34.5
159.5
304
125.5
198.5
15.25
1777
164
91.7
151.5
147.5
122.5
175
169
88.25
85
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80
141
74
137.75
211.75
381
235
174.75
216
38.5
253
80
45
75
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282
471
285
252
105
315
89.5
20
117
67
123.1
112.75
106
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95.5
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zu Jahr mehr Margarine speisen!
Die Margarine ist der Brotaufstrich und das Speisefett der Zukunft;
denn die Butterproduktion hält nicht mit dem steigenden
Fett-
bedarf der Menschen Schritt! Unter diesen Umständen ist es
vielleicht gut, dass am Beispiel der Alma-Margarine einmal
erklärt wird, woraus Margarine besteht und was sie wert ist.
Feinste Speisefette und Pflanzenöle werden in grossen Gefässen,
den Kirnen, mit Milch und Eigelb verbuttert. Nach dem Abkühlen
wird das Gemisch maschinell geknetet, mit dem notwendigen
Kochsalz versehen, von der überschüssigen Feuchtigkeit befreit,
maschinell verpackt und — die Alma-Margarine ist fertig.
„Alma‟ hat z. B. den doppelten Nährwert von Wurst und steht
mit Butter an Nährwert und Verdaulichkeit gleich.
Wenn Sie „Alma‟ aufs Brot streichen, so wird Ihnen immer der
frische, reine Geschmack Freude machen.
„Alma” wird grundsätzlich ohne
Geschenk-
bons und ohne Wertreklame verkauft und
kostet deshalb nur 85 Pfennig das Pfund.
„Alma, die Margarine für Alle‟
wird hergestellt in den
be-
rühmten Blauband-Werken.
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 19. Oktober 1928
Sport, Spiel und Turnen.
Stand der Handball=Verbandsſpiele in der Gruppe Heſſen
nach dem 14. Oftober 1928.
Sp.=V. 98 Pol.Darmſtad F. Sp.V.
Frankfurt V.f.R.
Schwanh. H. S. V.
Frankfurt Pol.
Butzbach Rot=Weiß
Darmſtadt Kickers
Offenbach Arheilgen w
Frankfurt V.f.R.
Friedberg ice
gew.) u. berl, Tore Punkte Sport=Verein
98 Darmſtadt 18:2 (4:2)
16. Sept. 2” 22:1 (9.
14. Okt. 28 911:4 (6:2)
. Sept. 28. 13:3 (6:1)
19. Aug. 28. 22:3 (9:3).
9. Sept. 28 0. 92:26 14:2 Polizei
Darmſtadt 5:4 6:1)
26. Aug.28. k0:1
14. Oft. 28 10:0 (
t6. Sept.28 16:10
e. Sept. 28 93:25 19:1 F.=Sp.=V.
Frankfurt a. M. 9:96:5)
9. Sept. 28 — 16.:6(
119.Aug. 28 eicknang.
86 Aug. 28, 5:20
14. Okt. 28 2:0(
30. Sept.28 5 2 41:30 12:4 V.f. R.
Schwanheim ſe:0(
19 Aug. 28 3:30
12. Ang. 28 7:10 42:24 13:3 III. H.=S.,V
Frankfurt 3:4(
e. Sept. 28 — 5:2 2:0
23. Sept. 28 6 n.s 3: 13 I. Polizei.
Butzbach 4:7 (1:3
7. Oft. 28 4:8
23. Sept. 28 2:6(
16. Sept. 28 1:2(
26 Aug. 28 m 9:2 6:21
9. Sept. 28. 5:2
12 Aug. 28 0 43:72 6:14 uu. Rot=Weiß
Darmſtadt 1.5(
12. Aug. 28 7.2 (1:0
16. Sept. 28 3:4 (2:4)
7. Okt. 28 4:3
Bo. Sept.28 m 3:10
19. Aug. 28 38:42 10:10 Kickers
Offenbach 2.6
7. Okt. 28 0:4(
23, Sept.28 1:10)
19.Aug. 28. 3:2(
2Sept. 28 2:4 (2:1)
. Sept. 28 — 1 2 10:19 4:10 . Arheilgen ſe. 2:7 6.3)
2. Sept. 28. 11 6:
12 Aug. 28 6:5
K6. Aug. 28 2:2(
0, Sept. 28 2:2(
23. Sept. 28 3:0(
7. Okt. 28 28:55 8:12 VI. Poſt
Frankfurt 3:9(
26 Aug. 28 12:40
16. Sept. 28 6 24:63 3:13 V.f.R.
Friedberg 4:7 (1:3)
3. Sept. 28 1:4(
0. Sept.29 14. Okt. 28 12:31 0:8 X.
Handbalk.
„Rot=Weiß”, V. f. L. — Polizeiſporiverein
Darmſtadt.
Rot=Weiß hat am letzten Sonntag mit ſeinem 5:3=Sieg die
Vor=
runde der diesjährigen Verbandsſpiele beendet. Am kommenden
Sonn=
tag trifft Rot=Weiß bei dem erſten Spiel der Rückrunde gleich auf den
Tabellenerſten, den Polizeiſportverein Darmſtadt.
Die=
ſes Spiel hat nicht nur für die beteiligten Kontrahenten
ausſchlag=
gebenke Bedeutung, ſondern auch für die beiden anderen
Meiſterſchafts=
anwärter, nämlich Sportverein 98 und VfR. Schwanheim. Beide haben
in der Vorrunde noch einige Spiele zu abſolvieren. Selbſt bei einem
ſiegreichen Ausgang derſelben können ſie den Polizeiſportverein
Darm=
ſtadt vorerſt nicht von der Spitze verdrängen, ſondern werden ſich ſogar
noch gegenſeitig Punkte abnehmen. Nur durch die Hilfe anderer
Ver=
eine ſind die Darmſtädter Poliziſten von der Anwartſchaft auf den
Meiſtertitel auszuſchalten, das heißt, wenn ſie ſich Punkte abnehmen
laſſen. Wird dies nun am kommenden Sonntag den Rot=Weißen
ge=
lingen?. Optimiſten halten es für nicht ganz unmöglich. Der 7:2=Sieg
über den Fußballſportverein, die knappe 4:3=Niederlage gegen
Schwan=
heim und nicht zuletzt das 5:3=Ergebnis gegen Friedberg auf deren
ge=
fürchteten Platz, laſſen einen Sieg über die Polizei abſolut nicht vom
Standpunkt des Unmöglichen betrachten. Rot=Weiß iſt halt einmal
eine Stimmungsmannſchaft, ſodaß eine Niederlage der Poliziſten für
den Beobachter nicht als Senſation gelten kann. Wenn wir jedoch die
beiden Mannſchaften nach ihrem tatſächlichen Können beurteilen, ſo
müſſen wir bei Ausſchaltung gewiſſer Stimmungsmomente doch einen
Sieg des Polizeiſportvereins als näherliegend bezeichnen. Die
Polizei=
mannſchaft iſt in allen Teilen, mit Ausnahme der Verteidigung,
weſent=
lich beſſer beſetzt. Unſeres Erachtens wird deren Sturm und Bordt im
Tor für die Poliziſten das Spiel entſcheiden.
Das Treffen in der Vorrunde verlor Rot=Weiß, damals noch in der
alten Aufſtellung ſpielend, 5:1. Beide Mannſchaften haben in der
letz=
ten Zeit ihre Spielſtärke weſentlich gehoben, und wenn ſie in ſtärkſter
Aufſtellung antreten, dürfte ein ſpannender Kampf zu erwarten ſein.
Beim Polizeiſportverein iſt der rechte Verteidiger Walter noch geſperrt,
aber Kadel, ehemals SV. 98, wird ihn vollwertig erſetzen. Rot=Weiß
tritt vorausſichtlich wieder in ſtärkſter Aufſtellung an, da die
Ver=
letzungen der beſten Spieler Bitſch und Förſter ſich nicht als gefährlich
erwieſen. Eine weitere Verſtärkung würde das Mitwirken des
ehemali=
gen Mittelläufers Schulz bedeuten, der längere Zeit ſtudienhalber in
Hamburg war und dort bei dem Polizeiſportverein Hamburg gaſtierte.
Er wird vorausſichtlich vor Sonntag wieder in Darmſtadt eintreffen.
Ueber die endgültige Aufſtellung der Rot=Weiß=Mannſchaft werden wir
noch berichten. Hoffentlich ſtellt der Verband einen ſeiner beſten
Schiedsrichter, ſodaß das Spiel mit einem guten Ausklang endet. Rot=
Weiß wird durch eine verſtärkte Platzordnung für die Aufrechterhaltung
der Ordnung ſorgen. Das Spiel beginnt um 3 Uhr, kurz nach dem
Eintreffen der Waldläufer. Bekanntlich veranſtaltet die
Leichtathletik=
abteilung des VfL. Rot=Weiß am gleichen Tage ihren diesjährigen
Herbſtwaldlauf, an dem ſich zahlreiche und bedeutende Vereine
beteili=
gen. Er nimmt ſeinen Anfang eine Stunde vor Beginn des
Hand=
ballſpieles um 2 Uhr.
Handballin der Deutſchen Turnerſchaft
Odenwaldgau.
Lengfeld 1. — Groß=Umſtadt 1. 1:5.
In der Gaugruppenklaſſe kam es in Lengfeld zu einem
ſcharfen, zum Teil unnötig harten Kampf zwiſchen dem Platzverein und
Groß=Umſtadt. Die Gäſte zeigten im ganzen genommen beſſeres
Zu=
ſpiel und ſiegten nach leichter Feldüberlegenheit mit 5:1. Von beiden
Gegnern hat man ſchon ſchönere und auch beſſere Spiele geſehen. Der
gut leitende Schiedsrichter hatte gegenüber den Zuſchauern einen
ſchwe=
ren Stand.
Meiſter=Klaſſe: Groß=Umaſtdt 2.—— Erbach 1. 0:2. In
Groß=Umſtadt hatte man Erbach zu Gaſt. Es kam auf dem
aufgeweich=
ten Platz zu einem ſchnellen und ſcharfen Kampf. Die Gäſte zeigten vor
allem im Sturm ein ſchönes Spiel. Die Erfolge aus dem Spiel blieben
allerdings auf Grund der ſicheren Abwehr der Groß=Umſtädter
Hinter=
mannſchaft aus. Der erſatzgeſchwächte Sturm ſpielte zerfahren und
ohne Schwung. Die wenigen gefährlichen Schüſſe meiſterte der
vor=
zügliche Torwart Erbachs. Die Gäſte blieben ſchließlich durch zwei
ver=
wandelte Strafwürfe glücklicher, aber verdienter Sieger. Die
Mann=
ſchaft gibt für die Zukunft ein gefährlicher Gegner.
A=Klaſſe: Höchſt — Lützel=Wiebelsbach 4:0. Ein ſehr ſcharfes,
weniger ſchönes Spiel, das Höchſt verdient gewann.
B=Klaſſe: Hergershauſen 1. — Erbach 2. 0:2. Richen
Kirch=Brombach 3:6. Kirch=Brombach gewinnt durch beſſeres
Zuſam=
menſpiel. Momart .1— König 2. 1:4. Die Gäſte ſpielen unnötig hart
und eifrig.
Fußball.
F. C Union 1913 — Sportverein 1898.
In Fortſetzung der Verbandsſpiele empfängt Union am
kommen=
den Sonntag auf eigenem Platze den hieſigen Sportverein. 98 beſitzt
zurzeit eine anſehnliche Spielſtärke und hat ſich dank dieſer bis jetzt mit
in der Spitzengruppe einen Platz ſichern können. Erſt an den letzten
Sonntagen mußten die hieſigen Vereine Polizeiſportverein und
Ver=
ein für Raſenſpiele die beſſere Spielerfahrung durch eine Niederlage
hinnehmen. Union kämpfte ſeither unter einem ungünſtigen Stern.
Trotz reichlichen Erſatzes konnte die Elf ſich ihren Gegnern ebenbürtig
zeigen, aber zum Siegen kam die Mannſchaft leider nicht. Am
ver=
gangenen Sonntag konnte Union erſtmals verſtärkt antreten.
Wenn=
gleich die Beſſunger auch noch nicht vollzählig auf dem Plane ſind, ſo
gaben ſie in Pfungſtadt doch einen Gegner ab, der den Platzverein zur
Herausgabe ſeines ganzen Könnens veranlaßte. Legt man die
nun=
mehrige Spielſtärke der beiden Gegner vom kommenden Sonntag
zu=
grunde, ſo dürfte ſich der Beſuch für jedermann empfehlen.
Sportverein Weiterſtadt—Sp.V. „Viktoria”=Griesheim 0:3 (0:1).
Am vergangenen Sonntag weilte die 1. und 2. Mannſchaft des
Sp.V. „Viktoria”=Griesheim zum fälligen Verbandsſpiel in
Weiter=
ſtadt. Die zweite Mannſchaft Weiterſtadts konnte gegen die zweite
Griesheims einen verdienten 6:1=Sieg herausholen. Griesheim zeigte
nicht das Können eines vorjährigen Kreisligavereins. Die 2.
Mann=
ſchaft Weiterſtadts war durchweg eine Klaſſe beſſer als ihr Gegner.
Eine ſtattliche Zuſchauerzahl erwartete mit großer Spannung den
Be=
ginn des Spieles der erſten Mannſchaften, das Griesheim mit ſehr
viel Glück gewonnen hat. Weiterſtadt dagegen mußte ſich mit der
Tat=
ſache abfinden, daß es unverdient in dieſer Höhe verloren hat und eine
weitaus ſchönere Spielweiſe zeigte. Ein Unentſchieden wäre, dem
Spielverlauf nach, gerechter geweſen. Die Schiedsrichter beider
Mann=
ſchaften, wenn ſie auch manchmal ſtrenger hätten durchgreifen müſſen,
konnten gefallen. Auch hätten ſich einige Zuſchauer ſportlicher benehmen
dürfen.
R. Sp.V. Germania 03 Pfungſtadt—Sp.V. Münſter.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele trifft Germania Pfungſtadt
am kommenden Sonntag auf den Sp.V. Münſter. Die beiden letzten
Erfolge dieſes Vereins, der 1:0=Sieg über Urberach und der 7:3=Erfolg
gegen Union Wixhauſen, beweiſen, daß in den Gäſten dem Platzverein
ein ernſthaſter Gegner gegenüberſteht. Münſter hat es durch das
kampf=
los gewonnene Spiel in Oberroden bereits auf 6 Punkte gebracht und
wird am Sonntag alles verſuchen, um ſeinen Tabellenſtand zu verbeſſern.
Für Germania Pfungſtadt, das auf eigenem Platz bereits fünf Punkte
eingebüßt hat, iſt ein Erfolg ſehr vonnöten, um vom Tabellenende
weg=
zukommen. Es iſt zu hoffen, daß die Mannſchaft nach der ſchwachem
Lei=
ſtung des Vorſonntags gegen Union Darmſtadt ſich zuſammenreißt, und
daß vor allem der Sturm, der vorausſichtlich in veränderter Beſetzung
antreten wird, ſich bemüht, ſyſtemvoller und uneigennützigere zu ſpielen.
Vor dem um 3 Uhr beginnenden Haupttreffen ſtehen ſich die
Reſerve=
mannſchaften beider Vereine, ebenfalls im Verbandsſpiel gegenüber.
Flugſport.
Segelflüge der Jungfliegergruppe der Heffenflieger.
Am Sonntag, den 21. ds. Mts., führt die Jungfliegergruppe der
Heſſenflieger G. V. Darmſtadt bei gutem Wetter auf dem Roßberggelände
bei Roßdorf ihre Segelflüge aus. Es iſt jedem Intereſſent Gelegenheit
gegeben zu ſehen, wie man auch mit motorloſen Flugzeugen Flüge
aus=
führen kann. Montage und Starts erfolgen auf dem Roßberggelände.
Die Gruppe läßt ihre Mitglieder bitten, um ½7 Uhr im Arbeitshaus
zu ſein.
Pferdeſport.
Rennen im Grunewald.
1. Kinder=Troſtrennen. Für Zweijährige, 3000 Mark, 1200 Meter:
1. Dr. E. Thomſens Held (A. Ebert), 2. Anskar, 3. Rohrpoſt. Ferner
Mynheer, Neuer Ulſter, Stilicho, Elias, Falſtaff. Tot.: 251, Pl. 67,
21, 30:10. 2—¾ Lg.
2. Studenten=Rennen. Für Dreijährige, 3000 Mark, 1800 Meter:
1. R. Nunbergs Oreſtes (D. Schmidt), 2. Gerald, 3. Leichte Iſabel.
Ferner Parmenides, Meton, Edler von Lorch, Königskerze. Tot.: 21,
Pl. 12, 14, 15:10. 2—3 Lg.
3. Ginſter=Rennen. Für Zweijährige, 5500 Mark, 1400 Meter:
1. L. u. W. Sklareks Wilfried (E. Haynes), 2. Agitator, 3. Arabella.
Ferner Roſenlippe, Friderun, Oruk. Tot.: 21, Pl. 16, 21:10. ½ bis
½ Lg.
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Thom=
ſens Impreſſioniſt (K. Narr), 2. Löwenherz II, 3. Patrizier. Ferner
Audax, Herzdame, Oldwiga, Fehrbellin, Linz. Tot: 24, Pl. 13, 25,
17:10. ½—1 Lg.
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2200 Meter: 1. Geſtüt Mydlinghovens Poſtenkette (E. Grabſch)
2. Hauptgeſtüt Altefelds Aditja (E. Huquenin), 3. O. Blumenfeld/
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Tot.: 33, Pl. 14, 10:10. 2—4 Lg.
6. Heide=Rennen. Für Zweijährige, 4100 Mark, 1000 Meter: 1. 9
und C. v. Weinbergs Mantegna (O. Schmidt), 2. Tarquinia, 3. Moebe
Ferner Gunhilda. Tot.: 18, Pl. 11, 14:10. Kopf—2 Lg.
7. Preis der Rotröcke. 3000 Mark, 2400 Meter: 1. G. Maſon
Heidier (J. Göbl), 2. Morgenſtern, 3. Veleda. Ferner Lindwurm
Weltwanderer, Andovera, Laß ſein, Nutria, Lederſtrumpf, Sonnechilde
Möros, Arndt, Boruſſia. Tot.: 94, Pl. 33, 93, 70:10. ½—¾ Lg.
Rundfunf=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 19. Okt. 6.30: Gymnaſtik. e 13: Schallplatten.
6 15.05: Jugendſtunde. H. Rößler: Vom Eiſenerz zum Küchenmeſſer.
16.35: Hausfrauen=Nachmittag. O 17.35: Stuttgart: Konzert des
Funkorch. 6 18.10: Leſeſtunde. Aus den Briefen Napoleons.
6 18.30: Südweſtdeutſcher Radioklub. 19: Studienrat Liebmann:
Die Frankfurter Verwaltungsakademie. 6 19.30: Fortſchritte in
Wiſenſchaft und Technik. O 19.50: Film=Wochenſchau. 20:
Stuttgarter Liederhalle: Sinfoni==Konzert. Soliſt: Maurits Melchior
(Tenor), 0 Anſchl.: Kaſſel: Alte Kammermuſik. Ausf.: Lotte Köhler
Dela Reuffurth (Violine), Aug. Keim (Violoncello), Eugen Bodart
(Klavier).
Stuttgart.
Freitag, 19. Okt. 10.30: Schallplatten. O 12.30: Schallplatten.
13: Mittagsſtändchen. 16: Nachmittagskonzert. Eintagen:
Emma Eichenbrenner=Teſter. 18: Die Hauptveranſtaltungen der
kommenden Woche in Eſperanto. 6 18.15: Dr. Steinhäuſer: Heimat
und Freunde in Frenſſens Dichtung. 6 18.45: Artur Georg Richter
lieſt aus eigenen Schriften. 6 19.15: Eſperanto. O 20: Liederhalle
Stuttgart: Sinfoniekonzert des Philharm. Orcheſters. Dirigent:
Generalmuſikdir. Prof. Dr. Raabe. Soliſt: Laurits, Melchior
(Tenor). Reger: Variationen über ein Thema von Beethoven. —
Borreſen: Arie aus der Oper „Kaddara‟.. — Enna: Arie aus der
Oper „Komedianter”. — Beethoven: Sinſonie. — Lieder und
Arien für Klavier und Geſang. 0 Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Freitag, 19. Okt. 15.30: Dr. Roſenfeld: Komödien und
Tra=
gödien der Ehe. — Flauvert: Die Zerſetzung der Ehe. 6 16: Dr.
Uebertr. 6 19.30: Städt. Oper Charlottenburg: „Don Carlos”,
Oper in vier Akten von Guiſeppe Verdi. Dirig.: G. Sebaſtian.
Philipp der Zweite, König von Spanien: L. Hofmann; Eliſabeth
von Valois, ſeine Gemahlin: Beata Malkin; Don Carlos, Infant
von Spanien: C. M. Oeimann; Prinzelſin Eboli: Sigrid Onegin;
Gräfin von Aremberg: Margarete Roeber; Marquis von Poſa,
ein Malteferritter: W. Guttmann: Graf von Lerma: P. Feher;
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andern ſpan. Provinzen; Herren und Damen vom ſpan. Hofe, Volk,
Pagen; Leibwachen des Königs; Mönche; Diener der Inquiſition;
Soldaten; „Magiſtratsperſonen uſw. Handlung: Spanien um das
Jahr 1560. Während einer Pauſe: Tagesnachrichten.
Steitin. 16: Prof. Dr. Paul: Wallenſtein in Pommern vor
300 Jahren.
Deutſche Welle. Freitag, 19. Okt. 10.15: Berlin: Nachrichten.
e 12: Schriftſteller Eipper: Von dem Wunder der Flüſſe und der
Meere. O 13.30: Berlin: Nachrichten. O 14.30: Kinderlieder: Von
bunten Blättern und reifen Früchten. 6 15: Stadt=Med.=Rat Prof.
Dr. v. Drigalſki: Diphterie=Schutz. 6 15.35: Wetter und Börſe.
O 15.40: Urſula Scherz u. W. Wauer: Künſtleriſche Handarbeit für
Frauen und Mädchen: Ein Lampenſchirm. 0. 16: Rektor Spielhagen:
Freie Kinderarbeit und ihre Bedeutung für die Erziehung zur
Klaſſengemeinſchaft. 16.30: Dr. Günther: Einführung in das
Ver=
ſtändnis des Dramas: Arbeitsgemeinſchaft 8 17: Leipzig: Bunter
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keitslehre. 6 19.30: Städt. Oper, Charlottenburg: „Don Carlos”.
Oper in vier Akten von Guiſeppe Verdi. — Während einer Pauſe:
Preſſenachrichten
Wetterbericht.
Die milden ozeaniſchen Luftmaſſen, die das Islandtief mit ſich führ
und die bereits ganz Deutſchland überflutet haben, ließen die Tampera
turen in den heutigen Morgenſtunden bis 12 Grad C. anſreigen. Di
gegenwärtige Druckverteilung läßt noch kein beſtändiges Wetter auf
kommen. Unter weiterer maritimer Luftzufuhr dürfte im weſentlichen
der gegenwärtige Witterungscharakter fortbeſtehen.
Ausſichten für Freitag, den 13. Oktober: Wechſelnd wolkiges Wetter
noch, zeitweiſe Niederſchläge, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Samstag, den 20. Oktober: Zeitweiſe bewölkt, etwas
friſcher, keine oder nur vereinzelte Niederſchläge.
in Ce Wind: Miee
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in mm Rte
decke
in em Gießen: Regen 11. SV. 2,8 Aachen: wolkig 12 Sw. Hamburg: wolkig 10 WNW. Berlin: wolkig 12 W. München: wolkig 11 WSW. Königsberg: Regen SSO, Breslau: bedecktt 10 SW. 05 Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen. Feldberg:
Taunus Nebel 8 W. 8 Waſſerkuppe Regen WSW. 3 Fild derg:
(Schwarzw.) wolkig SW. 0,1 Zugſpitze: Nebel NNW. Kahler Aſten: Nebel W. Fichtelberg: Nebel WSV. Schneekoppe: Nebel
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Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton Reich und
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Abſchluß der Heidelberger
Herbſi=
tagung der Deutſchen
Landwirt=
ſchafts=Geſellſchaft.
Heidelberg. Im Rahmen der Heidelberger
Herbſttagung der Deutſchen Landwirtſchafts=
Geſell=
ſchaft hielt die Arbeitsgemeinſchaft für
Verſuchs=
ringweſen am Dienstag eine Verſammlung ab, in der
Der Präſident der badiſchen Landwirtſchaftskammer,
Gutsbeſitzer Dr. e. h. Graf. Douglas=Langenſtein,
über das badiſche Verſuchs=Ringweſen ſprach. Sodann
ſprach Diplom=Landwirt L. Heller=Königsberg über
den techniſchen Aufbau der deutſchen Verſuchsarbeit.
Er wies darauf hin, daß die Entwicklung des
Ver=
ſuchs=Ringweſens unter dem Einfluß der ſchwerſten
Jahre ſtand, die die deutſche Landwirtſchaft ſeit
langer Zeit habe durchmachen müſſen. Weiterhin
hielt die Kolonialabteilung eine Verſammlung ab, in
der Regierungsrat Dr. Schwonder=Berlin über die
Landwirtſchaft in Angola ſprach, die er auf einer
zweimonatigen Reiſe ſtudiert habe.
„Die Landwirtſchaft in China” ſchilderte
Land=
wirtſchaftsrat Dr. Wagner=Wiesbaden, indem er die
beſonderen Verhältniſſe der 4000 Jahre alten
chine=
ſiſchen Landwirtſchaft im einzelnen darlegte.
Den Abſchluß der Heidelberger Herbſttagung der
Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft bildete die
110. Hauptverſammlung der Deutſchen
Landwirt=
ſchafts=Geſellſchaft am Mittwoch vormittag, unter
Leitung von Graf Douglas, der im Namen der
Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft alle Erſchienenen
und beſonders des badiſchen Staatspräſidenten Dr.
Remmele begrüßte. Die diesjährige
Hauptverſamm=
lung, ſo führte er in ſeiner Begrüßungsanſprache
aus, ſtehe ganz beſonders im Zeichen der Erinnerung
an Albrecht Thger, deſſen arbeitsreiches Leben vor
100 Jahren abſchloß. Nach einleitendem Orgelſpiel
hielt ſodann Reg.=Rat Prof. Dr. Hanſen, Berlin, die
Gedenkrede auf Albrecht Thaer, den er als den
Be=
gründer der Landwirtſchaftswiſſenſchaft und
Refor=
mator der Landwirtſchaft feierte. — Dann berichtete
der Hauptgeſchäftsführer der Deutſchen
Landwirt=
ſchafts=Geſellſchaft, Oekonomierat Dr. Wieſe, über die
in dieſem Jahre in Leipzig abgehaltene
Wanderaus=
ſtellung, die mit einer Beſucherzahl von mehr als
350 000 an dritter Stelle aller bisherigen
Landesaus=
ſtellungen ſtehe. Wie der Vorſitzende des Vorſtandes,
Landesälteſter Dr. e. h. von Webſky, mitteilte, ſind
die Vorbereitungen für die 35. Wander=Ausſtellung
der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft in München
1929 mit der Stadtverwaltung München in beſter
Weiſe in die Wege geleitet. Bei dieſer Gelegenheit
lud Herr von Hake im Namen der Stadt Berlin die
Deutſche Landwirtſchafts=Geſellſchaft für das Jahr
1931 zur Wanderausſtellung nach Berlin ein. Die
Herbſttagung des Jahres 1929 wird in Dresden
ſtatk=
finden.
Unglück in einem Kalibergwerk.
Freiburg. Im Kalibergwerk Buggingen
ſtürzte eine mehrere Quadratmeter große und etwa
15 Zentimeter dicke Salzſchale in einem Abbau ab
und begrub ſechs Arbeiter unter ſich. Ein Arbeiter
wurde getötet, die fünf anderen, darunter zwei
Stei=
ger, wurden erheblich verletzt.
Eine fünfköpfige Familie durch Gas vergiftet.
Stuttgart. Auf tragiſche Weiſe kam in der
Nacht zum Donnerstag im Hauſe Schützenſtraße 33
eine fünfköpfige Familie ums Leben. Dort war eine
Familie neu eingezogen, auf deren Bitte der
Küchen=
gasherd an die dortige Leitung angeſchloſſen wurde.
Dieſe Inſtallation erfolgte anſtatt mit einem
vor=
ſchriftsmäßigen Verbindungsſtück, mit einem
gewöhn=
lichen Stutzen, über den der Gasſchlauch gezogen
wurde. Das Gummiende des Schlauches wurde
da=
bei eingeriſſen, ſo daß durch den ſtarken Gasdruck
ſchließlich der ganze Schlauch weggedrückt wurde und
das Gas ungehindert ausſtrömen konnte. Durch das
Gas wurden die im darüberliegenden Stockwerk
ſchla=
fenden fünf Perſonen getötet. Die lange Zeit unter
ärztlicher Leitung vorgenommenen
Wiederbelebungs=
verſuche blieben bei allen ohne Erfolg.
Schweres Autvunglück.
Dortmund. Auf einer Vergnügungstour nach
Hagen paſſierte ein Auto in raſender Fahrt auf der
linken Straßenſeite und auf dem Sommerweg
fah=
rend die Ortſchaft Brüninghauſen. Mehrere
Straßen=
paſſanten wurden vom Wagen, deſſen 21jähriger
Len=
ker die Gewalt über ſein Fahrzeug verloren hatte,
im Vorbeifahren angerannt. Ein zwölfjähriger
Junge wurde dabei ſofort getötet. Einem
Feuerwehr=
mann wurde ein Bein abgeriſſen, zwei weitere
Paſſanten wurden leichter verletzt. Der Wagen
rannte ſchließlich gegen einen Baum und wurde
ſchwer beſchädigt. Der Wagenführer, der nur leicht
verwundet iſt, wurde verhaftet.
Großfeuer beim Dresdener Sportklub.
Dresden. Im Heim des Dresdener
Sport=
klubs entſtand am Mittwoch abend, vermutlich durch
Kurzſchluß, ein Brand, der ſich ſchnell auf das
um=
fangreiche Gebäude und die große Zuſchauertribüne
ausdehnte. Die in den Klubräumen anweſenden
Perſonen mußten ſich zum Teil durch die Fenſter in
Sicherheit bringen. Die Zuſchauertribüne und das
Klubhaus ſind vollſtändig niedergebrannt.
Hermann Sudermann ſchwer erkrankt.
Fürſtenberg. Hermann Sudermann, einer
der bekannteſten deutſchen Dichter der Gegenwar:
liegt im Alter von 71 Jahren ſchwer erkrankt im
Sanatorium Schloß Fürſtenberg. Von einem der
Aerzte, die den Dichter behandeln, wurde am
Mitt=
woch abend das Befinden des Kranken als
durch=
aus zufriedenſtellend bezeichnet. Sudermann befindet
ſich zurzeit im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte.
Vor=
läufig gibt die Erkrankung, ſo wird von ärztlicher
Seite erklärt, zu ernſten Beſorgniſſen kaum Anlaß,
vorausgeſetzt, daß keine unerwartete Wendung
ein=
tritt. Als günſtiger Umſtand macht ſich die ſtarke
Konſtitution Sudermanns geltend. Die Art der
Er=
krankung wird von den Aerzten nicht bekanntgegeben.
„Inſtitut für blinde Paſſagiere.”
Bremen. Der Kriminalpolizei von
Bremer=
haven gelang es, ein in einem kleinen Hotel
betrie=
benes „Inſtitut für blinde Paſſagiere” auszuheben.
Gegen ſtattliche Honorare verſchafften dort drei
ita=
lieniſche Agenten Auswandernden, namentlich
Ita=
lienern, Gelegenheit, als blinde Paſſagiere nach den
Vercinigten Staaten zu kommen. An Bord eines
Schiffes konnte die Polizei noch 13 bereits
einge=
ſchmuggelte blinde Paſſagiere feſtnehmen.
Feierliche Einweihung des wiederhergeſtellten Mainzer Oomes.
Links: Nuntius Pacelli, rechts: der Mainzer Dom.
Das Auto des kleinen Mannes!
Ein durch die Körperkraft des Fahrers angetriebenes Land=Skiff
dürfte bald viele Freunde haben. Es iſt ungleich bequemer als ein Fahrrad und koſtet nicht
viel mehr. Die Betriebskoſten dieſes motorloſen „Zwerg=Autos” ſind minimal. Das „Chauffieren”
— kinderleicht.
Aktuelles Theater. — U=Bootstragödie auf der Bühne.
Szene aus dem Drama „U=Boot § 4.” in der Berliner Volksbühne.
Der Untergang des amerikaniſchen Unterſeebootes „S. 4” hat den deutſchen Dichter Günther
Weiſenborn zu einem Drama angeregt. Die Aufführung hat beſonderes aktuelles Intereſſe geweckt,
da inzwiſchen nicht nur ein italieniſches Unterſeeboot, ſondern vor wenigen Tagen auch das
fran=
zöſiſche U=Boot „Ondine” geſunken iſt.
Schweres Steinbruchunglück.
Gladenbach. Im Steinbruch Rachelhauſen
ereignete ſich am Mittwoch ein ſchweres Unglück.
Zwvei Arbeiter waren damit beſchäftigt, einen ſchweren
Stein loszulöſen, als plötzlich ein ungefähr
zwei=
hundert Zentner ſchwerer Stein herabſtürzte. Beide
Arbeiter wurden ſchwer verletzt und mußten in die
Marburger Klinik überführt werden, wo ſie ihren
ſchweren Verletzungen erlegen ſind.
Die Aufräumungsarbeiten in Prag.
Prag. Die Bergungsarbeiten auf dem
Trüm=
merfelde der Baukataſtrophe am Porit gehen
nun=
mehr, da man mit Sicherheit damit rechnen kann,
keinen Menſchen mehr lebend zu bergen, in Ruhe vor
ſich. Die Militärmannſchaften ſind abberufen worden.
Nur noch die Arbeiter der Baufirma und
Feuerwehr=
leute räumen die Trümmerſtätte auf. Im Laufe des
Dienstag und Mittwoch wurden vier weitere Leichen
geborgen, ſo daß ſich die Zahl der Toten nunmehr
auf 44 erhöht.
26 Häuſer ein Raub der Flammen.
Prag. Am Dienstag brach in einem Dorf bei
Silein in der Slowakei ein Feuer aus, das ſehr
raſch um ſich griff. In kurzer Zeit ſtanden 26 Häuſer
in Flammen, die faſt alle niederbrannten,
Ein Benzinbehälter der „Latham” gefunden.
OSlo. Am Mittwoch abend iſt in Valderſund
der norwegiſche Motorſchooner „Leif” mit einem
Benzintank der „Latham” an Bord eingetroffen. Der
Behälter wurde am Samstag etwa auf der Höhe von
Drontheim gefunden, Der Tank, auf dem der Name
des Flugzeuges angegeben iſt und der 600 Liter
Ben=
zin faßt, enthielt noch etwa 30 Liter Benzin, wies
jedoch kleine Beulen und Schrammen auf. Auf der
Aluminiumwand des Behälters fand man einige
Blei=
ſtiftaufzeichnungen, die jedoch ſo ſtark verwiſcht ſind,
daß man ſie bisher noch nicht entziffern konnte.
Kapi=
tän Riſſer Larſen erblärte, daß dieſer Fund die
Theorie beſtätige, daß die „Latham” nicht weit von
der norwegiſchen Küſte ins Meer geſtürzt ſein müſſe.
Auf das Eis könne die Maſchine nicht aufgeſchlagen
ſein, da der Tank ſonſt zweifellos zertrümmert
wor=
den wäre. — Die norwegiſche Regierung hat den
14. Dezember, den Tag, an dem Amundſen ſeinerzeit
den Südpol erreichte, zum Gedenktag für den
Polar=
forſcher auserſehen.
Ein japaniſcher Dampfer gekentert.
42 Mann ertrunken.
Tokio. Das japaniſche Schiff „Noru” iſt in
einem Sturm bei Kamtſchatka gekentert. Die geſamte
Beſatzung von 42 Matroſen iſt ertrunken.
Der Abiturienten=Mord=Prozeß
in Eſſen.
TU. Eſſen, 18. Okt. Der 3. Verhandlungstag
im Mordprozeß Hußmann bringt zunächſt die
Fort=
ſetzung der Beweisaufnahme. Als erſter Zeuge
ſchil=
dert Kriminalkommiſſar Klingelhöller die von ihm
angeſtellten Ermittlungen. Bei der Leiche
angekom=
men, ſei er von Dr. Luther darauf hingewieſen
wor=
den, daß ſich bei der Leiche eine größere Blutlache
befinde. Der Zeuge erwähnt weiter, die erſten
Ver=
nehmungen der Perſonen, die mit Daube zuletzt in
Buer bei dem Kommers beiſammen waren,
darun=
ter die Vernehmung des Oberprimaners Labs.
Da=
mals ſeien genaue Zeitangaben gemacht worden.
Ur=
ſprünglich habe man Selbſtmord angenommen, zumal
Daube wegen eines Zerwürfniſſes mit der
Pflege=
ſchweſter Hußmanns ſolche Gedanken geäußert habe.
Hußmann weiſt demgegenüber darauf hin, daß er
ſo=
fort einen Selbſtmord Daubes für ausgeſchloſſen
ge=
halten habe. Kriminalkommiſſar Klingelhöller bleibt
jedoch dabei, daß Hußmann von Selbſtmordgedanken
Daubes geſprochen habe. Der Zeuge erzählt dann
weiter, wie er die Blutflecken an Hußmann erkannt
und ihn danach gefragt habe. Hußmann habe ſchnelle
Antworten gegeben. Der Zeuge ſchildert weiter, wie
er Hußmann die Schuhe mit den Blutflecken
ausge=
zogen habe. Hußmann ſei dabei ruhig geblieben und
habe geſagt, er werde nun ſchuldig geſprochen, denn
er habe Daube allein nach Hauſe gehen laſſen. Der
Zeuge ſei dann zur Wohnung Kleinböhmers
ge=
fahren, Hußmann habe übernächtigt ausgeſehen. An
ſeinen Händen ſei nichts feſtzuſtellen geweſen.
Da=
gegen ſei ihm, dem Zeugen, der Mantel durch
Blut=
flecken aufgefallen. In der Aktentaſche des Hußmann
habe ſich weiter ein großes Meſſerfutteral gefunden.
Auf die Frage nach dem Verbleib des Meſſers ſelbſt
habe Hußmann erklärt, er habe es bei einer
Dieſes=
jagd verloren, als einmal plötzlich die Diebesala
m=
glocke im Hauſe ertönt ſei. Der Zeuge machte
wei=
tere Angaben über das weitere Verhör Hußmanns.
Einen Schwindelanfall habe der Zeuge bei Hußmann
nicht beobachtet. Auch ſchien er nicht beſonders
ge=
rührt über den Tod des Daube zu ſein. Nach den
Blutflecken auf dem Mantel befragt, habe Hußmann
keine Angaben machen können. Bei der Vernehmung
ſei er durchaus lohal behandelt worden. Der
ver=
ſtärkte Verdacht habe die zweite Feſtnahme des
Huß=
mann gerechtfertigt. Der Eindruck, den Hußmann
bei der zweiten Vernehmung gemacht habe, ſei
grund=
verſchieden von dem bei dem erſten Verhör geweſen.
Er habe ſich kaum aufrechthalten können, ſich am
Schrank feſtgehalten und beim Antworten mit der
Zunge angeſtoßen. Während dieſer Ausſagen macht
der Angeklagte Hußmann andauernd Notizen. Der
Zeuge Klingelhöller fügt noch hinzu, daß das
Ver=
halten Hußmanns arrogant geweſen ſei, trotzdem er
ruhig behandelt worden ſei. Er ſei zornig und
wütend geweſen. Der Zeuge ſei entſetzt geweſen, daß
ſich Hußmann als junger Menſch ſo habe gehen
laſſen. Er, Zeuge, habe ihm nur vorgehalten, daß die
Blutflecken von Menſchenblut herrührten.
Große Sturmſchäden in Südweſtrußland.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird,
wütete in Kertſch und Anapa ein orkanartiger
Sturm, der ungeheuren Schaden anrichtete. Die
Menſchen wurden vom Sturm einfach zu Boden
ge=
worfen. Viele Häuſer wurden abgedeckt und ſonſtige
Verheerungen angerichtet. Die Fiſcherboote wurden
auf offenem Meer überraſcht und ſanken. Von den
zu Hilfe eilenden Dampfern iſt ebenfalls einer
un=
tergegangen. Sechs Barkaſſen ſind geſtrandet.
Der Ozeanflug Macdonalds ein verwegenes
Unternehmen.
London. Der Verſuch des engliſchen
Flieger=
offiziers Macdonald, der vorgeſtern von Harbour
Grace aus die Ueberquerung des Atlantiſchen Ozeans
unternommen hat, erſcheint äußerſt verwegen. Seim
Apparat iſt nur mit einem Motor von 85 PS
ausge=
ſtattet und beſitzt weder eine Funkeinrichtung, noch
Schwimmer. Die Höchſtgeſchwindigkeit des Apparates
iſt 175 Kilometer; der Aktionsradius beträgt 5000
Kilometer. Macdonald hat lediglich 450 Liter
Ben=
zin mitgenommen. Er erklärte, dies würde für
35 Flugſtunden bei einer mittleren
Stundengeſchwin=
digkeit von 165 Kilometern ausreichen Im übrigen
beſitzt Macdonald keinerlei Erfahrungen als Flieger,
da er bisher im Ganzen nur 85 Flugſtunden hinter
ſich hat. Jedoch wird erklärt, daß er in ſeiner
Eigen=
ſchaft als Marineoffizier ein ausgezeichneter Aviatiker
ſei. Auf dieſen Umſtand iſt es zurückzuführen, daß
man in London zunächſt annahm, Macdonald werde
lediglich einen längeren Probeflug unternehmen. —
v. Hünefelds Notlandung bei Tokio.
Tokio. Frhr. v. Hünefeld und Lindner mußten
geſtern um 14.30 Uhr japaniſcher Zeit eine Notlanz
dung in einem ſüdlichen Vorort von Tokio vors
nehmen. Hünefelds Flugzeug, das ſich ſeit Schanghai
in ununterbrochenem Flug befand, war durch ein
Gewitter ſchwer beſchädigt worden. Die Flieget
ſind unverletzt.
Geite 16
Freitag den 19 Oktober 1928
Nummer 291
Dr. Eckeners Pläne.
Kreuzfahrt nach dem mittleren Weſten
der Vereinigten Staaten.
Rückfahrt des Zeppelins am 28. oder 29. Oft.
Wie aus New York gemeldet wird, hat Dr. Eckener die
Ab=
ſicht, bei dem geplanten Flug über die Staaten des mittleren
Weſtens ſo viel Paſſagiere wie möglich mitzunehmen. Man wird
zwei Tage über dem Gebiet zwiſchen New York und Detroit
kreuzen. Dr. Eckener beabſichtige, dieſe Luftreiſe in der erſten
Hälfte der nächſten Woche zu unternehmen und hoffe,
unmittel=
bar darauf nach Deutſchland zurückfahren zu können. Während
ſeines Aufenthaltes werde Dr. Eckener Beſprechungen mit einer
Anzahl amerikaniſcher Kapitaliſten haben. Es handle ſich um
die Gewährung von Krediten. Von den 14 Millionen Dollar,
die als wünſchenswerte Summe genannt worden ſeien, ſeien
8 Millionen für den Bau von vier neuen, noch größeren
Luft=
ſchiffen und die übrigen 6 Millionen für den Bau von
Landungs=
plätzen in Amerika und Europa beſtimmt. Man glaube, daß bei
Einrichtung eines regelmäßigen transatlantiſchen Luftdienſtes
die Zahl der Paſſagiere verhältnismäßig gering ſein werde, da
ausgerechnet worden ſei, daß es viel vorteilhafter wäre, Briefe
zu 50 Cents (2 Mark) das Stück zu befördern, als Paſſagiere zu
einem Fahrpreis von je 3000 Dollar.
Dr. Eckener bezeichnete Baltimore oder Waſhington
als geeigneter für die Einrichtung des Endpunktes der
Luftſchiff=
linie, da in der Nachbarſchaft von Lakehurſt dauernd mit dem
Auftreten gefährlicher Windſtrömungen gerechnet werden müſſe.
Der deutſche Ausgangsflugplatz würde im
Rhein=
tal irgendwo in der Nähe von Baſel ſtatt in
Friedrichs=
hafen einzurichten ſein. Wieviel Paſſagiere er auf die Kreuzfahrt
nach dem mittleren Weſten der Vereinigten Staaten mitnehmen
werde, wiſſe er noch nicht. Auch die Frage, wie hoch das
Fahr=
geld zu bemeſſen ſei, ſei noch nicht geregelt. Der Start zur
Rückfahrt nach Deutſchland werde etwa am 28. oder
29. dieſes Monats erfolgen. Wenn die Wetterbedingungen
ebenſo ungünſtig ſein ſollten wie zur Zeit, werde ein mehr
ſüd=
licher Kurs gewählt werden.
feiert Dr. Eckener.
ſtaltete im Hotel Aſtor zu Ehren der Zeppelinbeſatzung einen
Der Präſident der Handelskammer Hermann Metz brachte einen drei Gedanken: der Gedanke an die Zeit, wo Dr. Eckener mit
Trinkſpruch auf Präſident Coolidge und Reichspräſident v. Hin= dem Klingelbeutel herumziehen mußte, der Gedanke an die
Inge=
es werde immer geſagt, Leiſtungen wie der Zeppelinflug förder= deren Kopfarbeit der Anlaß zu der jetzigen Begeiſterung zu ver=
Freundſchaft, und zwiſchen Amerika und Deutſchland follte ſtets Männer der Art, wie ſie in Deutſchland durch Dr. Eckener würdig
Freundſchaft beſtehen. Der Präſident der Columbia=Univerſität,
Butler, bezeichnete es als Amerikas Aufgabe, dem Wiederaufbau
Deutſchlands nicht nur mit Intereſſe und Sympathie
gegenüber=
zuſtehen, ſondern zu fragen, wie es dabei mithelfen könne.
Mini=
ſterialdirigent Brandenburg führte aus, angeſichts der Begeiſte=
Vater und Sohn Eckener.
Während Vater Eckener das ſchwer havarierte Luftſchiff mit ge=
Die deutſch=amerikaniſche Handelskamier wohnter Meiſterſchaft lenkte und aus dem Bereiche der Gefahr
brachte, ſtand Knut Eckener, der Sohn, in 600 Fuß Höhe über
dem Meeresſpiegel auf freier Tragfläche, um den Schaden aus=
Die deutſch=amerikaniſche Handelskammer New York veran= zubeſſern. Dr. Eckener kann mit Stolz auf ſeinen Sohn blicken.
Empfang und ein Feſteſſen, dem über 1000 Perſonen beiwohnten. rung, die die Fahrt des Zeppelins ausgelöſt habe, bewegten ihn
denburg aus. Der Bürgermeiſter von New York, Walker, erklärte, nieure und Arbeiter der Zeppelinwerft, deren Händearbeit und
ten die Verſtändigung. Wir aber wollen die deutſch=amerikaniſche danken ſei, und ſchließlich der Gedanke daran, daß der jetzige
Freundſchaft, denn das iſt mehr als Verſtändigung. General / Generalkonſul v. Lewinſki in einer noch ganz vom Kriegsgreuel
Allen, der frühere Kommandeur der amerikaniſchen Truppen im erfüllten Zeit ſich zum Hauptträger des Gedankens machte, ein
Rheinlande, erklärte, er habe es als Vertreter Amerikas im Luftſchiff auf Reparationskonto nach Amerika zu liefern. Er er=
Rheinlande als ſeine Hauptaufgabe betrachtet, ſein Möglichſtes kannte, daß das Luftſchiff weniger das Signum „Reparation”
zu tun, um wieder gute Beziehungen zwiſchen Amerika und als das Signum „Verſtändigung” tragen würde. Aber nicht Luft=
Deutſchland herzuſtellen. Die Kriegsſtimmung wandele ſich zur ſchiff und Flugzeuge förderten die Verſtändigung, ſondern ſtarke
vertreten ſeien, und Perſönlichkeiten wie Commander Roſendal
bildeten die richtige Legierung. — Profeſſor Hoetzſch erklärte, z
Dr. Eckener gewandt: Als Deutſcher von Stolz auf die Leiſtur
des Zeppelins erfüllt, danke ich, dankt der Deutſche Reichsta
dankt das ganze deutſche Volk der Beſatzung für dieſe gewaltie
Leiſtung, die die beiden Völker enger verbunden hat. Ich ve
ſichere Ihnen, daß die Unterſtützung und Hilfe des deutſche
Volkes und des Deutſchen Reichstages, als deſſen Mitglied i
hier zu Ihnen ſpreche, feſt und geſchloſſen hinter allen Ihre
weiteren Plänen ſtehen wird.
Das Nachrichtenmonopol für die Zeppelinflüge
Im Zuſammenhang mit der von einem Teil der deutſch=
Preſſe an dem Nachrichtenmonopol für die Zeppelinflüge geübt
Kritik wird von zuſtändiger Berliner Seite mitgeteilt, daß ſeiter
der Reichspreſſeſtelle bereits Anfang Oktober Veranlaſſung 4
nommen worden ſei, das Reichsverkehrsminiſterium auf die mö
licherweiſe zu befürchtenden Mißhelligkeiten hinzuweiſen. Berei
damals ſei auf die Unzweckmäßigkeit der Vergebung eines Nag
richtenmonopols an lediglich zwei deutſche Verlage aufmerkſa
gemacht worden. Aus propagandiſtiſchen Gründen ſei gebet
worden, Schritte zu tun, um eine Regelung herbeizuführen, 4
als für einen weiteren Teil der deutſchen Preſſe finanziell tra
bar ſein würde. Dieſer Vorſchlag ſei damals abgelehnt word
mit der Begründung, daß es ſchon zu ſpät ſei, um noch ei
Aenderung vorzunehmen. Nach Bekanntwerden von Mißſtänd
auf der letzten Zeppelinfahrt ſei dem Reichsverkehrsminiſteriu
erneut ein dahingehender Vorſchlag unterbreitet worden, der zu
zeit noch geprüft würde. In der Frage der Unterzeichnung v.
Reverſen wurde mitgeteilt, daß Miniſterialrat Brandenburg ein
derartigen Revers nicht unterzeichnet habe.
Ueber die Vorgeſchichte des Nachrichtenmonopols wird v.
zuſtändiger Seite darauf hingewieſen, daß bei der Beurteilut
der Angelegenheit die Vergebung des Monopols an die Hear
preſſe und die Vergebung des Monopols an die Scherl= uu
Ullſteinpreſſe auseinandergehalten werden müßten. Schon v
geraumer Zeit ſei der inzwiſchen verſtorbene Chefkorreſponde
der „New York Times”, Lincoln Eyre, an das Reichsverkehr
miniſterium herangetreten mit der Frage, ob die „New Ye
Times” für die Atlantikfahrt das Monopol erhalten könne. Die
Bitte ſei damals abgelehnt worden, nachdem die Verhandlunge
die die „New York Times” mit der Hearſtpreſſe auf Veranlaſſur
des Reichsverkehrsminiſteriums geführt habe, kein Ergebnis g.
zeitigt hätten.
Schweres Einſturz=Anglück
auch in Paris.
30 Arbeiter verſchüttet.
In dem Pariſer Vorort Vincennes ereignete ſich am Donner
tag eine ſchwere Kataſtrophe, der anſcheinend mehr als zwanz
Menſchen zum Opfer fielen. Ein ſiebenſtöckiger Neubau, der v.
der Vollendung ſtand, ſtürzte mit erſchreckender Schnelligkeit z
ſammen, ohne daß ſich die etwa dreißig Bauarbeiter noch
rett=
konnten. Sie wurden unter dem über ſieben Meter hohen
Schu=
haufen begraben. Bisher konnte noch niemand gerettet werde
Da aus dem Schutthaufen unbeſtimmte Hilferufe zu hören ſin
iſt anzunehmen, daß nicht alle Arbeiter getötet wurden, ſonder
noch einige unter den Trümmern am Leben ſind. Die Feuerwe
von Paris und das in Vincennes liegende 6. Dragoner=Regime
ſind mit Aufräumungsarbeiten beſchäftigt, um die noch Lebe
den ſo ſchnell wie möglich aus ihrer entſetzlichen Lage zu befreie
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(16761
[ ← ][ ][ → ] Teil der
Pbelinſſt
erium auf
gebung eines
Beriage gufne
bründen fei
Lerbeiufühe
Agelehit b.
Nummer 291
Freitag, den 19.Oktober 1928
Seite 12
Taan und iten Srting.
3)
Roman von Walier Weilshaeuſer.
Nachtruck verboten
Beinhug
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Deronlaſl)
Rzübeiſen. 9
ie Jinaniel trud
ſei, um nock
din Mifſid
tet worden, de
Drandenburge
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wolz un die Henft
müßten. Schon
Cheſtorreſpondel *
das Reichzvertehnt
die „New
die Verhandlungn
kein Ergebnis g
R1
Sie hoben die Gläſer mit dem topaſenen Randesackerer.
„Nun ſchieß mal los, mein Alter,” ermunterte Engelbert
ind drehte ſich abwartend eine Zigarette.
Sie waren zu einer Ausſprache hier heraufgekommen, um
die Fritz den Freund gebeten hatte.
Das Thema war Lore Meäler. Er hatte ſie faſt ein Jahr
richſt mehr geſehen, wußte aber, daß ſie in Frankfurt im April
ein Kind geboren hatte, deſſen Vater er war.
Sie hatte ihn zwar nicht genannt. Aber durch Zufall hatte
er von einem bekannten Mediziner das ihn bedrückende Ereignis
erfahren.
Nun wollte er gut machen, was gut zu machen war; er
wußte nur nicht, wie er es anfangen ſollte.
Er erzählte faſt pedantiſch ausführlich. Auch das Letzte
ver=
ſchwieg er nicht.
Engelbert ſollte ihm raten und helfen.
„Tja, mein Lieber,” ſagte der, nachdem er ihm, ohne zu
Unterbrechen, zugehört hatte, „tja, da lann ich eigentlich ſchlecht
ilehrsminiſterun entſcheiden. Es lommt darauf an, wie eng dein Verhältnis zu
„ dem Mädchen war und jetzt noch iſt. Haſt du es auch heute noch
Interzeichnung hy recht lieb, — warum ſollt ihr euch nicht heiraten?”
Er ſchnippte die Zigarettenaſche hinter ſich.
„Anſtändig gehandelt wäre, das jedenfalls, und Fräulein
Meckler iſt doch aus einer ganz annehmbaren Familie.”
„Ja, lieb hätte er ſie noch. Es war ja nicht mehr die
ren=
nende Liebe der erſten Zeit ihres Zuſammenſeins. Aber er war
en die Scherſ= öhr doch noch gut, und dann — tat ſie ihm auch leid.
Die Widerſtände, die ſich anfangs häßlich bei ihm bemerkbar
gemacht hatten, waren überwunden. Er hatte oft und ernſt über
die Lage nachgedacht und war zu dem Entſchluß gekommen, ſeine
Pflicht zu tun. Der Kampf mit dem ſtrengen Vater würde hart
tverden, vielleicht kam es ſogar vorübergehend zum Bruch. Doch
Sitien tohmne. Diel das konnte ihn in ſeiner guten Abſicht nicht mehr hindern.
„Im übrigen, biſt du erſt verheiratet, Fritz, wird dich kein
La1 Deranlgſun Menſch nach den Papieren deiner Frau fragen. Du als
Philo=
loge biſt da ja faſt ganz unabhängig. Hauptſache, das Mädel iſt
erzogen und ordentlich. Man denkt heute freier als früher. Haſt
du es nicht nötig, eine Verſtandesehe einzugehen, alſo dich von
deiner Frau kaufen zu laſſen, ſo nimm das Mädel!”
Fritz freute es, daß Engelbert, auf den er viel gab, zu ihm
hielt. Nun waren ſeine letztem Bedenken beſeitigt.
Er dankte dem Freund. In den Sommerferien würde er
mit Lore ſprechen.
Seitdem Würzburg ſein gut geleitetes Variets, verloren
hatte, waren die Lichtſpielhäuſer und andere ganze und halbe
Vergnügungsſtättem an ſeinen Platz getreten.
Die leichte, bunte Kunſt fand man nur noch in einem alten,
weitläufigen Lolal, das in einer der hundert Würzburger Gaſſen
mit viel Lärm und Reklame jenes Daſein friſtete, von dem die
ewig klagenden Wirte behaupten, daß es zum leben zu wenig,
zum ſterben zu viel einbrächte.
Trotzdem ſahen ſie alle wohlgenährt aus und trugen am
Zeigefinger und Daumen dicke Ringe.
Ein langes Programm verkündete auf ſchreienden Plakaten
mit der Uebertreibung in der Anpreiſung, die ſtets mißtrauiſch
gegen die verſprochenen Leiſtungen macht, allerhand Genüſſe des
Vortrags und jener Kunſtfertigkeit der Hände und Beine, die
ſo gut bezahlt wird und beweiſt, daß der Kopf ſehr oft nicht als
der wertvollere Körperteil angeſehen wird.
Der Saal war für die ſchon warme Jahreszeit gut beſetzt.
An den Tiſchen ſaßen beim Licht der buntbehängten
Steh=
lampen Studenten mit ihren Schätzen, Konfektion und ein paar
durchreiſende Fremde, vereinzelt wohl auch ein biederer Bürger,
der hier den Stoff für ſeine Erzählungen am Stammtiſch
ſam=
melte und unbeholfen den Lebemann ſpielte. Das Ende vom
Liede war dann ſtets, daß der Kavalier von der Bibra= oder
Domerpfarrgaſſe ſchwer bezahlen mußte.
Die Jazzband rumorte wie toll auf ihren Inſtrumenten, die
wie eine verkörperte Verhöhnung der Frau Muſika ausſahen und
auch tönten.
Verrückt rhythmiſierte Weiſen, taumelten aus dieſem
Or=
cheſter über das Publikum, das ſich nicht einmal dagegen wehrte,
ſondern den Lärm noch ſchön fand. Es war muſilaliſch viel zu
ſtumpf und dumm.
Ein lauter Paukenſchlag und Beckengeklirr erſchreckte das
Publikum, das auf ein ſo plötzliches Fortiſſimo nicht gefaßt war.
Die Soubrette kreiſchte auf, die Burſchen im Orcheſter lachten
gröhlend, einer ſchlug mit Holzſtöcken einen trockenen Wirbel auf
der Stuhllehne. Dann folgte einer jener ſchlüpfrigen, modernen
Gaſſenhauer, die man ohne körperliches Uebelbefinden beſtenfalls
nur einmal anhören kann.
Der Billetteur hielt am Eingang die Portiere beiſeite.
Frank trat mit vier Kommilitonen ein, alle in ſehr
ange=
regter Stimmung.
Der dicke Wirt buckelte. Mit den Herren Studenten durfte
er es nicht verderben. Sie waren ein glänzendes Geſchäft.
Wenn ſie auch manchmal etwas laut waren: ſein Programm
war es ja auch.
Die neu angekommene Geſellſchaft ſetzte ſich ganz hinten in
eine Ecke. Frank war wüde, war nur ſeinen Corpsbrüdern
zu=
liebe hergekommen.
Aber das merkten ſie nicht. Die Jazzband tobte.
Fritz ſah zerſtreut durch den Tabalsqualm, in dem die
bun=
ten Flecke der Lichtſchirme ſchwammen. Weiße Frauennacken
ſchimmerten. Die Herren ſaßen immer noch korrert hinter dem
Glaſe.
War — das — nicht.. . ..
Er ſtrengte den Blick an. Dieſen Kopf, dieſe Haltung, dieſe
Figur kannte er doch?
Das war Lore Meckler. Er täuſchte ſich nicht.
Sie hier?
Er ſtand auf und durchquerte unauffällig den Raum.
Auf dem Rückweg ſah er ihr mitten ins Geſicht. Auch ſie fah
ihn voll an.
Er grüßte, aber Lore ſah durch ihn hindurch, als ob er Glas
wäre. Sie dankte nicht.
Alſo ſo ſtand es? Ein würgendes Gefühl zerpreßte alle guten
Abſichten, Wut ſtieg in ihm auf.
Da ſaß ſie mit einem „älteren Herrn”, der ſchon ſtark
ver=
heiratet ausſah, übrigens wie eine rechte kleine. Dame in ihrem
gut geſchneiderten Kleid.
Lengfeld ſah man ihr jedenfalls nicht mehr an, ſagte er ſich
bitter.
Nun war alles vorbei. Tief verletzt über die Ablehnung
ſeines Grußes ſetzte er ſich an ſeinen Tiſch und begann ſchnell zu
trinlen.
Hätte er gewußt, daß Lore mit ihrem ehrlichen alten Freund
Linkert im Auto nach Würzburg gekommen war, weil ſie gerade
frei hatte, und ſie ihm bei einem größeren Einkauf ſür ſein
Frankfurter Geſchäft behilflich ſein ſollte; daß ſie eine Stunde
ſpäter wieder zurückgefahren, von ihrem Begleiter wie ein
Tanz=
ſtundenmädchen nach Hauſe gebracht worden war, — es wäre
vielleicht manches anders gekommen.
Lore wollte von Fritz Frank nach jenem Abend beim
Schützenfeſt nichts mehr wiſſen. Aber junge Herzen ſind weich,
junge Gemüter biegſam. Ein gutes offenes Wort vermag bei
ihnem viel.
Doch beide wollten es nicht, und ſo gingen ſie aneinander
vorbei, für immer.
Er hatte ſie in ihrer Not allein gelaſſen, ſich „der Leute‟
wegen, „ſeiner Familie” zuliebe verkrochen.
Das konnte ſie ihm nicht vergeſſen.
Die harten Stunden in Frankfurt, das Großſtadtleben hatten
alle hingebende Weichheit von ihr genommen, aus dem Mädchen
war eine reiſe, voll erblühte Frau geworden, wohlbewußt ihres
Reizes, ihrer Macht über die Männer, aber trotz allen Erlebens
war ihr Herz gütig geblieben.
Fritz Frank betrank ſich an dieſem Abend ſinnlos. Auf dem
Sofa ſeines Leibburſchen ſchlief er den Rauſch aus.
(Fortſetzung folgt.)
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Freitag, den 19, Oklober 1928
Nummer 294
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.. . Olga Limburg
Charlott . . . . . . . . . . . Lya de Putti / Cornelia.
„. . . Lotte Lorring
Justus . . . . . . . . . . „ Livio Pavanelli / Camilla . . .
Holk . . . . . . . . . . . . Alfons Fryland Hertha . . . . . . . . Hertha v. Walther
Cecil . . . . . . . . . . . Anton Pointner / Die Freundin . . . . . . . . . Lilian Weiß
Stanley . . . . . . . . . . . André Mattoni
Für Jugendliche verboten!
„BerChinesehrpapagef
7 Akte aus dem Tagebuch eines chinesischen Detektiys
Perlen bedeuten Tränen. Dieser alte Volksglaube
gibt den Stoff für einen äußerst spannenden
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Apenteder Ia Paris‟
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Erlebnisse einer sprachunkundigen Amerikanerin in Paris. Beginn 3½ Uhr
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Doroty Thurneisen, seine Frau . Margi Barnay
Wilhelm Thurneisen sein Vater . Leo Peukert
Bankdirektor Stroband . . . . . Jaro Fürih
Isabella Stroband seine Frau Trude Hesterberg
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Helmuth, sein Soin . . . . . Otto Reinwald
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Blanche seine Freundin u Kollegin . . Ita Rina
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