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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiiche iAuſfrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 278
Samstag, den 6. Oktober 1928.
191. Jahrgang
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(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streſt uſp, eriſcht
ſede Vergſchtung auf Erſtlung der
Anzelgen=
auſtreäge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonio Deuiſche Bank und Darme
ffädter und Nailonalbank.
Die enthüllte Gebeim=Diplomatie.
*Oas engliſch=franzöſiſche
Flottenabkommen.
Gegen Amerika und Deutſchland.
Von unſerer Berliner Redaktion.
ten, ob und in welcher Form ſie ihre Abmachungen über das
Flottenabkommen veröffentlichen wollen, hat die franzöſiſche
Regierung dafür geſorgt, daß wieder ein Teil der Abmachungen
von England ausgegangen iſt und daß ſich hieran ein Noten=
Baues hat garantieren laſſen, wofür England ſich verpflichtet, Rechtsgültigkeit der von Admiral Violette getroffenen
Unter=
bei der Berechnung der Stärke des Landheeres nichts gegen die
Nichtanrechnung der ausgebildeten franzöſiſchen Reſerven
einzu=
wenden. Bei Licht beſehen, iſt das eine ausgeſprochene
Geheim=
diplomatie, die, ohne auf andere Mächte Rückſicht zu nehmen, in
der Abrüſtung oder beſſer Aufrüſtung eine Rückverſicherung
ſchließt. England kommt dabei auf ſeine Koſten, indem es kleine
Kreuzer bauen kann, ſoviel es will, Frankreich behält ſeine
Mili=
tärvorherrſchaft in Europa. Die Spitze des Abkommens richtet
ſich alſo auf der einen Seite gegen Amerika, auf der anderen
Seite gegen Deutſchland. Unbeachtet bleibt zunächſt noch, ob die
Abmachungen ſich auf dieſen einen Abrüſtungsvertrag
beſchrän=
ken, vor allem, um ſchriftliche Bindungen zu vermeiden.
Tatſäch=
lich iſt jedoch ein ſolches Abkommen nur denkbar, wenn England
die Sicherheit hat, daß die Freiheit des Handelns, die es auch
Frankreich zugeſteht, ſich nicht eines Tages plötzlich gegen
Eng=
land richtet, und da die franzöſiſche Antwortnote ausdrücklich
feſtſtellt, daß an dem Kompromiß feſtgehalten werden ſoll, auch
wenn die Japaner und Italiener nicht mitmachen, liegt die
Ver=
mutung nahe, daß darüber hinaus noch weitere, nicht
vertrags=
mäßig gebundene Abmachungen vorliegen, ähnlich wie ſie 1914
etwa Grey hatte, die praktiſch doch auf ein Militärbündnis
hinauslaufen.
Der engliſch=franzöſiſche Notenwechſel.
TU. Paris, 5. Oktober.
In halbamtlichen Pariſer Kreifen wird ertlärt, daß die
Ver=
öffentlichung des Wortlautes des engliſch=franzöſiſchen
Flotten=
abkommens nicht vor dem 10. Oktober erfolgen werde. In dem
Abkommen ſei lediglich die gemeinſame Auffaſſung der engliſchen
und der franzöſiſchen Regierung in der Frage der
Rüſtungs=
beſchränkungen zur See niedergelegt. Dieſe Gemeinſamkeit der
Anſchauungen laſſe aber die Möglichkeit von ſpäteren
Trans=
aktionen offen. Es liege auf der Hand, daß ein allgemeines
Ab=
kommen nicht durch die Auffaſſung einer einzelnen Macht oder
tige Abkommen nur um den Preis von gegenſeitigen
Zugeſtänd=
öffentlicht das „Echo de Paris”, wie es ſchreibt, „ſo getreu wie
möglich” den Inhalt der drei Noten, die über das Abkommen
zwiſchen Frankreich und England gewechſelt worden ſind. Es
handele ſich
1. um eine Note, die dem Quai d Orſay am 28. 6. 1928 von habe. Dies ergebe ſich aus der Art, wie die Genſer Verhand=
2. um die Antwort des franzöſiſchen Außenminiſteriums vom Ausgleichskommiſſion ſei in Genf verabredet worden, daß Frank=
20. 7. 1998 und
miſſion durch ſeinen franzöſiſchen Kollegen unterbreiteten
An=
ſein ſollten. Wenn dieſe Anregung angenommen würde, ſo heißt zieht. Er weiſt im übrigen darauf hin, daß die diesbezüglichen
es in der Note u. u. weiter, ſo würden vier Schiffsklaſſen reiner Aeußerungen Poincares in Chambery nicht etwa eine Eintags=
Beſchränkung unterworfen ſein:
1. Kreuzer erſter Ordnung,
2 Flugzeugmutterſchiffe,
3. Kreuzer von 10 000 Tonnen,
4. Tauchboote.
Das Waſhingtoner Abkommen von 1922 finde auf die Klaſſen
1 und 2 Anwendung. Aufgabe der vorbereitenden Kommiſſion ſei
gebildeten Reſerven des franzöſiſchen Heeres zurückzuziehen.
daß Briand vom engliſchen Vorſchlag, der beſonders, ſoweit er t
England ſich dem franzöſiſchen Uebergangsvorſchlag anſchlöſſe, land 0,151; Polen 0012.
der im März 1927 der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion
Admiral Celly von dem Generalſtabschef der franzöſiſchen Ma= anderſetzung feſtgeſtellt und der ſtaatliche und wirtſchaftliche Neu=
Hilfstonnage allen Mächten zugeteilt werden. Jede Macht ſoll
Zwiſchen Paris und London wird mit vergifteten Kugeln Unterſeeboote anzuwenden. Nur die Unterſeeboote über 600 To. das ihm gewohnte Zeittempo verzichten und fragt: Was iſt
ſeit=
geſchoſſen. Während die Kabinette ſich noch untereinander ſtrei= ſollten beſchränkt werden. Briand ſchlage weiter vor, Amerika, her an aufbauender Arbeit in China geſchehen und wie ſind die
Italien und Japan eutſprechende Vorſchläge zu unterbreiten.
Er ſei der Anſicht, daß die Mächte die Vorſchläge annehmen.
Sollte dies aber nicht der Fall ſein, ſo würde es ein gebieteriſches
Bedürfnis ſein, daß die Zuſammenarbeit der beiden Regierungen
bekannt wird. Aus dieſen bruchſtückweiſen Veröffentlichungen fortdauere, um entweder ein Abkommen auf anderem Wege zu Die erſte Vorbedingung der ſtaatlichen Konſolidierung Chinas
erfährt man weiter, daß die Auregung zu den Verhandlungen ſichern oder den aus einem Mißerfolg entſtehenden Schwierig= iſt die Einigkeit innerhalb ſeiner führenden Partei — der
Kuo=
keiten zu begegnen.
In der britiſchen Note vom 28. 7. 1928 endlich werde erklärt,
austauſch angeſchloſſen hat mit dem Ergebnis, daß England ſich daß die britiſche Regierung es vorgezogen hätte, wenn man ſich Stillen noch immer fortlebenden Rivalitäit der militäriſchen
von Frankreich marinepolitiſche Freiheit des Handelns und des an die erſte Anregung gehalten hätte. Trotz Zweifel an der Führer, beſtehen in der Kuomirtang auch rivaliſierende
poli=
ſcheidung zwiſchen Offenſiv= und Defenſivtauchbooten trete ſie
dem Standbunkte der franzöſiſchen Negierung bei und ſei der
Anſicht, daß Italien und Japan eine Mitteilung gemacht werden
ſolle. In ihrem vierten und letzten Paragraphen zähle die
eng=
verſtändigt hätten.
Wie „Echo de Paris” weiter berichtet, wurde nur der vierte
das vom „New York American” vor einigen Wochen
veröffent=
licht wurde.
Zur Veröffentlichung der Dokumente.
EP. London, 5. Ottober.
Zu der Veröffentlichung der Dokumente, betreffend das
eng=
liſch=franzöſiſche Marinekompromiß durch die franzöſiſche Preſſe,
ſtellt ſich das Foreign: Office auf den Standpunkt, daß hierdurch
an ſeiner Anſicht über den richtigen Zeitpunkt und die korrekte
Art der Veröffentlichung des ganzen Schriftwechſels gemäß den „Politiſche Rat” Neu=Chinas iſt.
internationalen Gepflogenheiten nichts geändert werde. In den
politiſchen Kreiſen Londons hatte man nach den eigenartigen
Auslaſſungen der „Times” ein derartiges Vorgehen Frankreichs
wohl erwartet, und im allgemeinen herrſcht in den Kreiſen
außerhalb des Foreign Office eine gewiſſe Befriedigung, obwohl der erwähnte Parteitag eine Sonderkommiſſion mit der
Aus=
in Paris erfolgte Veröffentlichung in erſter Linie den Zielen der außerdem die Einberufung der chineſiſchen
Nationalver=
franzöſiſchen Politik dienen ſoll, die England auf ſeine früheren
Abmachungen feſtlegen möchte.
und Ausgleichs=Kommiſſion.
EP. London, 5. Oktober.
Ein franzöſiſcher Korreſpondent des „Daily Telegraph”, bei
dem man Pertinax vermutet, läßt im „Daily Telegraph” einen
Nächtegruppe beſtimmt werden könne, ſondern daß das endgül= handlungen ins Leben gerufen wurden. Der Korreſpondent ſagt auch dringendſten Wirtſchaftsmaßnahmen (z. B. auf dem ſo
wich=
zunächſt etwas ſarkaſtiſch, daß Herriots Beſuch in Berlin, wo er
niſen verwirlicht werden könne. In dieſem Zuſammenhang ver= Studien über Bethoven mache, keine offzielle oder halbofftzielle wird die ganze Bedeutung, der hier in Ausſicht genommenen
Es ſei Sache der deutſchen Regierung, den erſten Schritt hinſicht= tang=Kongreß hat ausdrücklich die Einſchränkung der
lich der Ernennung der Sachverſtändigenkommiſſion zu
unter=
nehmen, die ſich mit dem Reparationsproblem zu beſchäftigen
dem engliſchen Botſchaſter Lord Crewe überreicht worden ſei, lungen geführt worden ſeien. Hinſichtlich der Feſtſtellungs= und
reich und Deutſchland zunächſt zu einem Abkommen über die
3. um die Antwort der britiſchen Regierung vom 28. 7. 1928. Lebensdauer der Kommiſſion gelangen ſollten. Paris habe mit, der Teilung der Gewalten, teils von dem Vorbild amerikaniſcher
Die engliſche Note vom 28. 6. 1928 beſchäftige ſich mit der Bezug auf beide Kommiſſionen noch keine Mitteilung von Einrichtungen leiten laſſen und ſo fünf Ausſchüſſe eingeſetzt:
dem Vertreter Englands in der vorbereitenden Abrüſtungskom= Deutſchland erhalten. — Demgegenüber meldet der Pariſer einen legislativen, einen rechtſprechenden, einen adminiſtrativen
Korreſpondent der „Times”, daß zwiſchen Deutſchland und
an=
regung, nach der allein die mit über ſechszölligen Geſchützen be= deren in Betracht kommenden Mächten ein nichtformeller Mei= Kultus= oder Bildungsminiſterien, und einen allgemeinen
Kon=
ſpickten Oberwaſſerſchiffe Rüſtungsbeſchränkungen unterworfen nungsaustauſch ſtattfindet, der ſich auf beide Kommiſſionen be= trollausſchuß entſprechend dem amerikaniſchen Oberſten Staatshof.
fliege, ſondern ein Teil eines wohlüberlegtem Planes geweſen die Demobiliſierung des Heeres. Zur Zeit der
Bendi=
ſeien.
es, dieſes Abkommen auf die kleinen Flottenmächte auszudehnen vorgenommenen Transfers im Monat September 1928. Danach an, das Militärbudget auf die Hälfte aller Staatseinkünſte herab=
und ſich mit den Klaſſen 3 und 4 zu beſchäftigen. Die britiſche betrug die Summe der verfügbaren Gelder (Beträge immer in zuſetzen. Allein, ſeither iſt in der Sache — mit Ausnahme ganz
Negierung habe die obige Anregung geprüft und würde, voraus= Millionen Mark) 373063. Davon betrug der Saldo für 31. Auguſt ſtoradiſcher Teildemobiliſierung einzelner Truppenteile — nichts
geſetzt, daß der franzöſiſche Flottendelegierte zu ihrer Unterbrei= 189488, Transſers wurden insgeſamt vorgenommen in einer Entſcheidendes unternommen worden. Man darf ſich aber auch
tung ermächtigt worden ſei, bereit ſein, ſie anzunehmen. Wenn Höhe von 197920. Davon entfielen auf Zahlungen in auslän= über die Schwierigkeiten einer ſolchen Aufgabe nicht hinweg=
Die Janzsſiche Vesierung ihren Vertretern in der vorbereitens diſcher Währung 8509, und auf Zahlungen, in Neichsmark täuſchen. Wohin mit dieſer Naſſe demobiliſierter Kriegers Sie
DEr, Folkeniſien die Lreiſung gegeben habe, dieſe Auffaſung zu 10281. Beſonders zu erwähnen iſt dabei für die interallierten ihrem Schickfal überlaſſen, hieße doch nichts anderes, als das
vertreten, ſo würde das der britiſchen Regierung ermöglichen, Kommiſſionen 0,854, für Sachlieferungen 107007, für Beſatzungs= immer noch auch im neuen China graſſierende Näuberweſen
ihren Widerſtand gegen die franzöſiſche Theſe bezüglich der aus= truppen 5236. Barübertveiſungen 42943 und Reparationen zu vermehren. Melden doch auch jüngſte Nachrichten aus dem
In der franzöſiſchen Antwort vom 20. 7. 1928 heiße es u. a., genommenen Transfers verteilten ſich auf die einzelnen Mächte Erde und Piraterei zu Waſſer; und bleibt doch die berüchtigte
wvie folgt: Frankreich 116,548: britiſches Reich 40,027; Italien Bias=Bay ſüdlich Kantons, dieſe „Marinehaſis” der
chine=
ſich auf die Reſerven der franzöſiſchen Armee bezieht, zitiert wird, 11,000; Belgien 8375: Jugoflawien 5.452; Vereinigte Staaten ſichen Seeräuber, auch unter dem neuen Regime weiter beſtehen.
Kenntnis genommen habe. Briand hätte jedoch vorgezogen, wenn 5583: Rumänien 1,707: Japan 0,419; Portugal 0877; Griechen= Die Nanking=Regierung erklärte freilich ihre Abſicht, die Demo=
* Der Neu=Aufbau in China.
Von
E. Murden.
Am 15. Juni dieſes Jahres, kaum einige Tage nach der
Er=
unterbreitet worden ſei. Er ſei jedoch bereit, dem Abkommen oberung Pekings, erließen die Führer der ſiegreichen
National=
beizutreten, verlange aber, daß die britiſche Regierung drei dem partei ein Manifeſt, in dem das Ende der militäriſchen
Ausein=
rine, Admiral Violette, unterbreitete Forderungen in Erwägung aufbau Chinas als Programm für die nächſte Zukunft proklamiert
ziehe, und zwar für die 10 000=Tonnen=Kreuzer ſolle eine gleiche wurde. Nun, die ſeither vergangenen wenigen Monate ſind erſt
recht eine verſchwindend geringe Zeitſpanne im Vergleich mit den
ſich verpflichten, nur bis zu der durch ihre Bebürfniſſe beſtimmten Zeitmaßen, mit denen die Geſchichtsentwicklung Chinas ſeit jeher
Tonnagehöhe Schiffe zu bauen. Die gleiche Regel wäre auf arbeitet. Dennoch mag auch der weſteuropäiſche Leſer nicht auf
nächſten Zukunftsausſichten dieſer Arbeit? Hängt doch von dieſen
Faktoren ja auch die Politik und noch mehr die Wirtſchaftslage
der Weſtmächte ab.
nintang — ſelbſt. Diefe Einigkeit iſt aber in Wirklichkeit
durch=
aus nicht etwas Selbſtverſtändliches. Ganz abgeſehen von der im
tiſche Strömungen, unter denen man eine radikale, oder, um
mit weſteuropäiſchen Ausdrücken ſtrechen zu dürfen,
demokratiſch=
ſozialiſtiſche, eine gemäßigte, die das eigentliche Zement der
aus=
einanderſtrebenden Kräfte darſtellt, und eine konſervative (die
nach ihrem Kampfſitz in der Provinz Kuang=Si ſogen. Kuang=
Si=
liſche Note Punkt. für Punkt des Programms der Rüſtungs= Partei) unterſcheiden kann. Daß dieſe verſchiedenen Strömungen
beſchränkungen zur See auf, über das ſich die beiden Regierungen nicht leicht unter einen Gut zu bringen ſind oder wenigſtens zu
bringen waren, zeigte deutlich der im Auguſt dieſes Jahres
ab=
gehaltene Kongreß der Kuomintang. Aber dieſem Kongreß, der
als grundlegend für die ganze Neuaufbauarbeit in China ange=
und letzte Paragrabh der engliſchen Note vom 28. Juli 1928 ſehen werden kann, iſt das Werk ſchließlich doch gelungen, und
Waſhington, Rom und Tokio mitgeteilt. Dieſer Paragraph bilde zwar durch eine Kompromißlöſung, die Bildung eines „
Pali=
den Inhalt des Rundſchreibens an die Botſchafter Frankreichs, tiſchen Rates” aus 45 Mitgliedern der verſchiedenſten
Nich=
tungen. Was die eigentlichen Funktionen dieſes „Nates” ſind,
iſt undurchſichtig. Vielleicht kann man ihn aber — zumal ſeit
Sünjatſens Zeiten die Organiſation des Sowjetſtaates zum
Vor=
bild genommen wurde, wenn auch zuletzt die leibhaftigen
Ver=
treter Sowjetrußlands ausgeſchaltet worden ſind — mit dem
ruſſiſchen „Politbüro” vergleichen, das ſozuſagen die Regierung
hinter den Kuliſſen, aber die Regierung de kasto darſtellt; nur
mit dem Unterſchied, daß das Politbüro — beſonders nach der
Ausmerzung der Oppoſition — weitaus einheitlicher als der
Trotz dieſes Einigungswerkes oder Einigungskompromiſſes
kommt aber offenbar gerade in der gegenwärtigen neuen Lage
der Kuomintang ihr Charakter als Partei zu Bewußtſein, und
ſie drängt danach, ihre Baſis zu verbreitern. Darum hatte ſchon
man ſich auf engliſcher Seite natürlich darüber klar iſt daß die arbeitung eines Verfaſſungsentwurfs betraut und
ſammlung zum Januar 1929 beſchloſſen. Wie die Wahlen
zu dieſer Verſammlung angeſichts des erdrückenden
Ueber=
gewichts der Analphabeten im chineſiſchen Volke ausſehen wer=
Die Frage der Reparations=, Feſiſiellungs= den, iſt eine andere Frage. Die Kuomintang hat ſich offenbar
darum nicht ſonderlich gekümmert, und vielleicht mit Recht; denn
wollte man erſt warten, bis der Analphabetismus in China
über=
wunden oder auch nur gemildert iſt, ſo würde es ein wenig
lange dauern.
Inzwiſchen ſchreitet die Aufbauarbeit in einer anderen
Rich=
tung fort: in der Richtung der Staats zentraliſierung.
Verſuchsballon ſteigen hinſichtlich der Verhandlungen über die Wer weiß, wie das Regime der Gouverneure und die Macht der
Einſetzung der beiden Kommiſſionen, die durch die Genfer Ver= Provinzen bisher China nicht nur ſtaatlich zerſplitterte, ſondern
tigen Gebiete der Flußeindämmung) hindernd im Wege lag, der
Miſſion „zur Feſtſtellung und zum Ausgleich”, zu ſein ſcheine. Reformen wohl zu ſchätzen wiſſen. Schon der erwähnte Kuomin=
Provinzgouverneure und ihre Unterſtellung der neu zu
ſchaffenden Zentralbehörden beſchloſſen. Dieſe neuen
Zentral=
behörden, oder, gemäß eben der erſt in den Anfängen ſteckenden
ſtaatlichen Organiſation, Zentralausſchüſſe ſind jetzt, den letzten
Nachrichten zufolge, im Werden begriffen. Die Nanking=
Regie=
rung hat ſich dabei teils von der alten Lehre Montesquieus von
oder vollziehenden, einen erziehlichen, entſprechend unſeren
Indeſſen: die wirtſchaftlich dringendſte Aufgabe iſt und bleibt
gung des Bürgerkrieges ſtanden in China insgeſamt etwa drei
Millionen Mann unter Waffen. Gewiß, es iſt nur ein ſehr ge=
Der Reparationsbericht für September 1928 ringer Bruchteil der Geſamtbevölkerung Chinas. Allein, dieſe
drei Millionen Krieger verſchlangen das geſamte Staatsbudget.
Berlin, 5. Oktober. Ihre Demobiliſierung ſtellt daher nicht nur eine politiſche, ſon=
Das Büro des Generglagenten für Reparationszahlungen, dern auch eine eminente wirtſchaftliche Notwendigkeit dar. Die
veröffentlicht eine Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und Führer der Nationalpartei kündeten ſchon damals ihre Abſicht
33,094. Der Saldo für 30. September betrug 175,142. Die vor= Reiche der Mitte von zahlreichen Fällen von Banditismus zu
biliſierten in wirtſchaftlichen Unternehmungen unterzubringen.
Seite 2
Allein es iſt ihr wvohl ſelbſt klar, wie ſchtvierig, angeſichts der
noch mangelhaft entwickelten chineſiſchen Wirtſchaft, eine ſolche
Unterbringung iſt — und ſo behält ſie, trotz aller damit
verbun=
denen Schwierigkeiten, die Leute unter Gewehr.
Wir kommen damit unwillkürlich zu der Frage des
wirt=
ſchaftlichen Wiederaufbaues in China. Uinzweifelhaft iſt es, daß
das Chineſentum heute kräftig an der Induſtrialiſierung des
eigenen Landes mitarbeitet, und daß hier eine induſtrielle
Führerſchaft im Werden begriffen iſt, die ſich teils aus in
ihre Heimat wieder einwandernden Auslandschineſen, teils aus
im Ausland ausgebildeten Chineſen, teils endlich aus den
bis=
herigen chineſiſchen Vermittlern zwiſchen der fremden und der
einheimiſchen Wirtſchaft (ſogen. Compradore) rekrutiert. Allein
dies alles genügt noch lange nicht, angeſichts der rieſigen
Auf=
gaben, die des neuen China gerade auf wirtſchaftlichem Gebiete
(allein ſchon auf dem Gebiete des Waſſer= und Eiſenbahnbaues!)
harren. Iſt es doch kennzeichnend, daß Sunjatſen bei all
ſeinem Streben, China von den Fremden zu befreien, dieſen
wirtſchaftlichen Wiederaufbau, wenigſtens in der Uebergangszeit,
ſich in ſeinem politiſchen Teſtament als mit Hilfe von Ausländern
vor ſich gehend denkt. Nun, dieſe Uebergangszeit iſt heute
ge=
kommen. Der Schritt der Vereinigten Staaten, die als erſte
Macht die Nanking=Negierung auerkannte, erklärt ſich nicht zuletzt
aus dem Streben heraus, die lockende wirtſchaftliche Konjunktur
auszunutzen und anderen Mächten zuvorzukommen. Es liegen
der Nanking=Regierung auch bereits konkrete Angebote der
Eng=
länder und Amerikaner vor auf dem Gebiete des (auch politiſch
ſehr wichtigen) Wege= und Eiſenbahnbaues. E8 iſt dringend zu
wvünſchen, daß auch Deutſchland bei dieſer Aufbauarbeit in China
beteiligt iſt. Wie neuerdings aber ein berufener Kenner der
Dinge, Profeſſor Alfred Berrer von der Tungchi Techniſchen
Hochſchule in Wooſung (China) in einem Vortrag in der
Deut=
ſchen Geſellſchaft für Bauingenieurweſen erklärte, beſitzen die
Engländer und Amerikaner faſt doppelt ſo viel Konſulate in
China als Deutſchland. Profeſſor Berrer betrachtet die
Vermeh=
rung der Zahl der deutſchen Konſulate in China und vor allem
die Beſetzung dieſer Konſulate auch mit techniſch und
wirtſchaft=
lich ausgebildeten Kräften als ein dringendes Erfordernis der Nanmen in BBiener=neuſtadt.
Stunde. Dieſer Forderung werden ſich wohl alle anſchließen, die
den Wunſch hegen, daß der deutſch=chineſiſche Vertrag vom 15.
Auguſt dieſes Jahres nicht nur ein platoniſcher Staatsakt bleibt,
ſondern auch praktiſche Früchte im Intereſſe der beiden beteilig= das vorwiegend militäriſchen Chorakter trägt. Im Laufe des
ten Länder trägt.
Verſtändigung
zwiſchen Japan und der Nanking=Regierung.
TU. London, 5. Oktober.
Die Bemühungen der chineſiſchen Nationaliſten, zu einer
Verſtändigung mit Japan zu gebangen, ſcheinen nach Berichten
aus Tokio gute Fortſchrilte zu machen. General Tſchaug, der
zur Teilnahme an den japaniſchen Manövern aus Nanking in
Tokio eintraf, überreichte der japaniſchen Regierung ein
Memo=
randum. Er erklärte, daß er beauftragt ſei, Verhandlungen über
den Abſchluß eines chineſiſch japaniſchen Vertrages einzuleiten.
Baron Tanaka ſoll im Laufe des Geſpräches eine
entgegenkom=
mende Haltung eingenommen haben. Wenn China in der
Tarif=
frage Entgegenkommen zeige, ſo erwartet man, daß der Tſinanfu=
Zwiſchenfall keine Schwierigkeiten bereiten wird.
Iniernationale Wirtſchafts=Konferenz
der Völkerbundsligen.
w. Prag, 5. Oktober.
Die von der Juternationalen Union der Völkerbundsligen
einberufene internativnale Wirtſchaftskonſerenz wurde heute
vor=
mittag in Prag eröffnet. ie findet unter dem Protektorat des
PPräſidenten der Republik, Maſaryk, ſtatt. Auf der Konferenz
ſind 20 Staaten und 30 internationale Organiſationen vertreten.
Die Konferenz wurde, mit einer Anſprache des Vorſitzenden,
Prof. Dr. Dembinſki=Polen, eröfſnet. Der Vorſitzende der
tſchechoſlowakiſchen Völkerbundsliga, Zenator Dr. Brabetſch,
wurde zum Präſidenten der Konferenz gewählt. Dr. Brabetſch
entwickelte in einer Anſprache das Programm. Der Zweck der
Konferenz ſei, vor der eurppäiſchen Oeffentlichkeit Zeugnis für
die Wichtigkeit des wirtſchaftlichen Werkes des Völkerbundes
ab=
zulegen und Jutereſſe ſür die wirtſchaftliche Zuſayenarbeit
und für die Umgeſtaltung des wirtſchaftlichen Lebens zu wecken,
und zuar nach den Grundſätzen, die von der vorigen
Wirtſchafts=
konferenz in Genf aufgeſtellt wurden. Unter allgemeiner
Zuſtim=
mung wurde ein neungliedriger engerer Exekutivausſchuß
er=
nannt, im dem Deutſchland durch Dr. Robert Kaufmann
ver=
treten iſt.
Samstag, den 6 Oktober 1926
Vom Tage.
die Einberufung des Reichstages wird, wie das
B. T.” berichtet, vorausſichtlich erſt Mitte November erfolgen
Dieſer ſtäte Termin gehe zweifellos auf einen Wunſch von
Zeutrums=
ſeite zurück, da dis Zentrum ſeinen Parteitag zwiſchen dem 5. und 7.
vember als Tag des Wiederzuſammentritts in Ausſicht genommen.
der nächſten Woche den erſten Abſchnitt ſeiner Arbeit in einer
Denk=
ſchriſt „Reich und Länder” der Oeffentlichkeit vorlegen. Aus die= die Löſung der letzten großen Probleme der europäiſchen
Nach=
hobenen Leitſätze des Bundes laut geworden ſind.
Amerikafahrt wegen Arbeitsüberlaſtung abgelehnt hat. Der preußiſche
Innenminiſter Grzeſinski hat ſich noch nicht entſchieden.
daß die Vizepräſidentſchaft der Partei einer Frau übertragen wurde.
ſchloſſen, ſich in dem vom Völkerbund eingeſetzten Ständigen eines großen Streites iſt und noch ſein wird.
Zeutralrat für die Bekämpfung des Opiumhandels nicht vertreten
zu laſſen. Der Beſchluß wird damit begründet, taß die Tätigkeit dieſes
Organismus die erwünſchte Wirkſamkeit nicht verbürgt.
Nach dem Beitritt Perſiens zum Kellvggpakt ſteht
Ungarn, Braſilien, Argentinien, Columbien, Chile, Uruguay und
Feuador.
Militäriſche Sicherheitsmaß=
Wiener=Neuſtadt, 5. Oktober,
Die Stadt zeigt ſeit geſtern ein vollſtändig verändertes Bild,
geſtrigen Tages ſind, bereits einige Tauſend Mann Militär und
Gendarmerie in die Stadt eingezogen. Sie erregten um ſo mehr
Aufſehen, als ſie in feldmarſchmäßiger Ausrüſtung, mit
Stahl=
helm und aufgepflanztem Bajonett, durch die Stadt marſchierten.
Für heute wird das Eintreffen von weiteren Militär= und
Gen=
darmerieabteilungen erwartet. Der größte Teil des Militärs iſt
in der ehemaligem Militärakademie der Bundeserziehungsanſtalt
untergebracht, weshalb ſämtliche Schüler, dieſer Anſtalt ſchou
geſtern dieſe räumen und in ihre Heimatorte zurückkehren
muß=
ten. Die hieſige ſtädtiſche Sicherheitswache hat in den letzten
Tagen Schießübungen abgehalten und wird für den 6. und 7.
Oktober mit Geſvehren ausgerüſtet ſein. Großes Aufſehen
er=
regen die vielen Militärordonnanzen, die auf Motorrädern durch
die Stadt raſen. Die Stadt wimmelt von Uniformen. Für den
Fall eventueller Zuſammenſtöße wurden im hieſigen Allgemeinen
Krankenhaus 300 Notbetten und 22 Tragbahren bereitgeſtellt.
Der ärztliche Dienſt in Wiener=Neuſtadt wird durch eine Reihe
Wiener Aerzte verſtärkt. Viele Geſchäftsleute haben für ihre
Auslagen Holzverſchalungen machen laſſen, ſo daß die hieſigen
Tiſchler mit Arbeit überhäuft ſind. Der ſonſt am Samstag
ab=
gehaltene Wochenmarkt wurde bereits heute früh abgehalten, da
morgen früh ſämtliche Betriebe der Stadt ſtillſtehen und aller
Vorausſicht uach auch die Geſchäftsleute vom Wiener=Neuſtadt
ihre Lolale bereits am Samstag mittag ſchließen werden. In
Anbetracht des bereits morgen einſetzenden Alkoholverbots
wer=
den auch die hieſigen Gaſtwirte ab morgen bis Sonntag abend
geſchloſſen halten. Viele Neuſtädter Einwohner haben bereits
die Stadt verlaſſen, un an dem beiden kritiſchen Tagen außerhalb
von Wiener=Neuſtadt die Ereigniſſe abzuwarten. Man hofft
je=
doch mit aller Beſtimmtheit, daß es zu keinem Zuſammenſtößen
konmen wird.
Die Vorbereitungen der öſterreichiſchen
Sozialdemokraten.
Die ſozialdemokratiſche Obmännerkonferenz fordert die
Wie=
ner Arbeiterſchaft auf, am 7. Oktober nicht nach Wiener Neuſtadt
zu fahren, um der Arbeiterſchaft des dortigen Induſtriegebietes
auf den Bahnen keinen Platz wegzunehmen, dagegen ſollen ſich
die Führer der Wiener Parteiorganiſationen am Sonntag hier
in genau beſtimmten Lokalen aufhalten. Der Vorſtand des
Bundes der freien Gewerkſchaften beſchloß, am Sonntag
nach=
mittag in Wien zuſammenzutreten. Wie die „Neue Freie Preſſe”
meldet, werden ſich die burgenländiſchen Sozialdemokraten
ge=
mäß der Weiſung der Parteileitung ebenfalls nicht nach Wiener
Neuſtadt begeben.
Nummer 228
Dr. Beneſchüber die Abrüſtung.
Prag, 5. Oktober.
Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch hielt
November abhält. Präſident Loebe hat, wvie das Blatt hört, den 12. Ro= heutte im Außenausſchuß des Abgeordnetenhauſes eine große
Rede, in der er hinſichtlich der Abrüſtungsfrage zu
optimiſti=
ſchen Schlüſſen kam. Beneſch ging von den Ergebniſſen der letz=
Der Bund zur Erneuerung des Reiches wird im Laufe ten Sechs=Mächte=Konferenz aus und ſagte, es handle ſich um
ſer umfangreichen Denkſichrift werden ſich auch die Antworten auf die kriegspolitik, oder, beſſer geſagt, um die Einhaltung jener poli=
Einwendungen und Kritiken ergeben, die vor kurzem anläßlich der vor= tiſchen Linie, die mit Locarno begonnen hat und ſich jetzt in der
zeitigen Veröffentlichung der aus dem Geſamtzuſammenhang herausge= Reviſion des Dawesplanes durch Feſtſtellung der endgültigen
Summe der Neparationen und Beſtimmung der endgültigen
Entgegen anderslautenden Meldungen können wir foſtſtellen, daß Aunuitäten fortſetzen ſoll. Die Löſung der Reparationsfrage
Neichsverkehréminiſter d. Gugrard die Einladung Dr. Eckeners zur hätte die Räumung des linken Rheinufers zur Folge: Dieſe
poli=
tiſche Periode ſoll in der Rüſtungsbeſchränkungskonferenz ihren
Abſchluß finden, die, wenn ſie Erfolg haben ſoll, in der Unter=
Der neue Vollzugsausſchuß der Labour=Partei wählte, vorgeſtern ſchrift einer nationalen Konvention gipfeln wwird, in der auf eine
Herbert Moyriſon zum Präſidenten und das Unterhausmitglieb Reihe von Jahren für jeden Staat der höchſte Grad der für ihn
Suzanne Lawrence zur Vizepräſidentin. Es iſt das erſte Mal, möglichen Rüſtungen feſtgeſetzt wird. Mit der Durchführung der
Rüſtungseinſchränkungskonferenz wäre wenigſtens für eine Zeit
Die Negierung der Vereinigten Staaten hat be= eine große prinzipielle politiſche Frage erledigt, die Gegenſtand
Die Rüſtungseinſchränkung würde ſtets nach einer
beſtimm=
ten Periode revidiert und erneuert werden. Vom Standpunlt
der europäiſchen und internationalen Politik wäre es wichtig,
die Rüſtungseinſchränkungskonferenz ſofort nach der Erledigung
noch die Antvort von neua Ländern aus, nämlich Afghaniſtan, Jslano, der Neparationsfrage und der Räumung des linken Rheinufers
einzuberufen. Die Vorausſetzungen für den Zuſammentritt der
Konferenz ſeien bereits gegeben. Die Staaten würden im Wege
einer internationalen allgemeinen Konvention übereinkommen,
auf welchen Stand ſie ihre Rüſtungen im Verhältnis zur
bis=
herigen Sicherheit herabſetzen könnten. Dieſer Stand wäre dann
vertraglich auf eine beſtimmte Reihe von Jahren zu ſtabiliſieren.
Nach Ablauf der feſtgeſetzten Periode käme die zweite
Ab=
rüſtungsetappe an die Reihe. Das geſamte Abrüſtungsproblem
wäre, etappenweiſe gelöſt, mit einer fortſchreitenden
Pazifizie=
rung Nachkriegseuropas und der ganzen Welt verbunden. Die
Vorausſetzung hierfür ſei vor allem, daß die drei Großmächte:
England, Frankreich und die Vereinigten Staaten ſich durch
direkte Verhandlungen in der Frage der Seeabrüſtung einigen.
Im Außenausſchuß des Abgeordnetenhauſes antwortete am
Schluß der Beratungen über das Kapitel „Außenminiſterium”
Dr. Beneſch noch auf die in der Debatte geübte Kritik und
be=
tonte, daß die tſchechoſlowakiſche Außenpolitik immer vom
euro=
päiſchen Geſichtspunkt aus geleitet war. Die ganze Arbeit der
Außenpolitik ſeit zehn Jahren erſtrebe die Feſtigung des
Frie=
dens. Dr. Beneſch führte dann weiter aus: Zu Deutſchland
haben wir ein gutes, ſogar freundſchaftliches Verhältnis.
Durch die ganzen zehn Jahre gab es zwiſchen uns und
Deutſch=
land leinen einzigen Konflikt. Es ſei nicht angebracht, vom
An=
ſchluß zu ſprechen, da die Frage in dieſem Zuſammenhang
über=
haupt nicht aktuell ſei. Die Anſchlußfrage ſei nicht ein
Problem Oeſterreichs, Deutſchlands oder der Tſchechoſlowakei, ſie
ſei vielmehr eine europäiſche Frage. Zur Frage der
Ab=
rüſtung erklärte der Miniſter: Das Abrüſtungsproblem
be=
trifft nicht nur die Soldaten, die Gewehre und die Geſchütze, es
iſt hier die geſamte große ſoziale und wirtſchaftliche Struktur zu
berückſichtigen, die ſich durch die Entwicklung der Jahrhunderte
gebildet hat und mit dem Problem eng zuſammenhängt. Wer
die Sache ernſt betrachtet, kann die Zuſtände nicht mit einenn
Schlage veränderm. Dr. Beneſch erklärte, daß die
Abrüſtungs=
frage ſich heute ſchon in einem ſehr konkreten Stadium befinde,
deſſen ſich die öffentliche Meinung nicht bewußt ſei. Die damit
zuſammenhängende Frage der Sicherheit ſei deshalb ſehr heikel,
weil der Sicherheitsbegriff bis zu einem gewiſſen Grade eine
ſubjektive Vorſtellung ſei. Beinn Vergleich der heutigen Lage mit
dem Stande vor zehn Jahren ſei zweifellos ein großer
Fort=
ſchritt in der Sache des Friedens zu verzeichnen. Zur Frage der
Anerkennung Sowjetrußlands ſagte Dr. Beueſch, er habe
nie=
manden gegenüber Verpflichtungen übernommen, ſondern nur
erklärt, daß er ſelbſt für die Anerkennung ſei.
Widerſtände gegen Aman Allahs
Europäi=
ſierungspolitik.
London, 5. Oktober.
Nach einer Meldung des „Daily Telegraph” werde, den
Europäiſierungsplänen des Königs Aman Ullah namentlich von
ſeiten der Mullahs, der mohammedaniſchen Prieſter, großer
Widerſtand entgegengeſetzt. Dieſe haben namentlich gegen die
Abſchaffung der Verſchleierung der Frauen proteſtiert, worauf
die königliche Verordnung über die Aufhebung der
Verſchleie=
rung nicht ergangen ſei. Auch die Einführung der europäiſchen
Kleidung ſei nur widerwillig zugegeben worden.
4Jubiläums=Tagung des Reichsverbandes
Deutſcher Tonkünftler und Muſiklehrer.
Zweites Kammermuſik=Konzert im Städtiſchen
Saalbau.
Freitag, den 5. Oktober, vormittags.
Das Kammermuſikkonzert ſtellte inſofern an die
Aufnahme=
fähigkeit der Zuhörer ſtarke Anforderungen, als die Hangliche
Gleichmäßigleit der den gau zen Vormittag faſt alleinherrſchenden
Violinen ſehr ermüdete. Es begann mit einem Konzert für vier
Violinen, Opus 4, von Stefan Freukel, das ſeine Uraufführung
erlebte. Uns ſcheint die Bezeichnung Konzert von dem, wwas
all=
gemein unter dieſem Begriff verſtanden wird, abzuweichen, da es
ſich um ein dreiſätziges Streichquartett von außergewöhnlicher
Beſetzung handelt. Das Problem, vier Geigen in
abwvechſlungs=
reicher Farbengebung miteinander muſizieren zu laſſen, iſt äußerſt
geſchickt gelöſt, und auch künſtleriſch intereſſieren die Sätze, deren
erſter in ſeinem Wohlklang noch ſehr ruhig wirkt, während der
iun ſeinem Hauptteil herbe, in ſeinen Zwiſchenſätzen
tempera=
nentvoll dahintanzende zweite Satz, und vor allem der
rhyth=
niſch intereſſante, dritte den ſlawiſchen Einfluß, auf den der
Komponiſt ſelbſt aufmerlſam macht, in hohem Maße zeigen. Den
Zuſtrumenten ſind ſchwere, aber auch danlbare Aufgaben geſtellt,
uan merkt, daß eine geigeriſch beſonders ausgeprägte Vegabung
im Werke war. Die Ausführung durch die Konzertmeiſter
Drumm und Schnurrbuſch, durch Heinz Herbert Scholz=Berlin
und den Komponiſten war ausgezeichnet. Später kam Hermann
iundigraber mit einem Kammerduo für Violine und Viola,
Opus 16, zu Wort. In ſechs Sätzen entwickeln ſich hier
inter=
ſſante Gedauken; auch hier iſt an Klangkombinationen viel
ge=
an, jedoch wirkten die erſten Sätze weniger als die beiden letzten,
a bei einer ſolchen Askeſe in bezug auf die Klangmittel eine
rägnante Abrundung der Formen notwendig iſt und ſich
allzu=
veites Ausſpinnen der Gedanken nicht empfiehlt. Auch hier
ſetz=
en ſich Frenkel (Violine) und H. H. Scholz für die Kompoſition
nit beſtem Erfolg ein. Sicher aber würden alle Zätze in einem
lleineren Raum weit unmittelbarer gewirlt haben, denn ein
roßer Saal iſt ſo fein gearteter Kammermuſik ſtets ſeindlich.
Fanden beide Werke verdientermaßen lebhaften Beifall, ſo
bertraf ſie das Streichquartett von Siegfried Scheffler noch an
Virkung durch die Klarheit ſeines Aufbaues, den Wert ſeiner
muſikaliſchen Gedankengänge und den prachtvollen Klang. Hier
ebt im erſten Satz eine ausgezeichnete Durchführungskunſt bei
er Verarbeitung des kurzen, aber prägnanten chromatiſchen
Hauptihemas. Das Scherzo mit zwei bedentſamen Trios be=
rührt durch feine Filigrauarbeit und reizvolle thematiſche
Erfin=
dung überaus ſympathiſch, und auch der klar gegliederte,
ſtim=
mungsvolle langſame Satz und das intereſſaut variierende.
Fi=
nale bleiben auf gleicher Höhe. Das Drumm=Quartett hatte ſich
des liebenswürdigen, unproblematiſchen Quartetts mit größter
Liebe und hervorragendem Gelingen angenommen.
Vier neue Geſänge von Max Gneis vervollſtändigten das
Programm. Leider waren ihre Texte dem Feſtbuch nicht
beigege=
ben, ſo daß es unmöglich war, ſich ſo in die Kompoſitionen zu
verſenken, wie es wünſchenswert geweſen wäre. So kam
es, daß die drei erſten, auf Dichtungen von Nainer Maria
Rilte komponierten Geſänge gerade durch die Schärfe der
muſi=
kaliſchen Ausprägung dem Hörer ſchwer verſtändlich blieben, da
er den Bindungen gedanklicher Art zwiſchen Muſik und
Dich=
tung nicht folgen konnte. Das Pathos des zweiten Liedes, die
Unruhe des drittti ermangelten der Ausdeutungsmöglichkeit.
Ihnen gegenüber wwaren die rein muſikaliſchen Werte des letzten
der Geſänge, „Schwalbenlied”, ſo klar verſtändlich in ihrer
herbſt=
lichen Herbheit, daß hier der ſtärkſte Eindruck erzielt wurde.
Paula Lindberg, die hervorragende Berliner Altiſtin, erfreute
ſo=
ſvohl durch ihre herrliche Stimme, als auch durch den
feinſin=
nigen Vortrag, ſie wwar aber andererſeits doch nicht imſtande, den
fehlenden gedruckten Text zu erſetzen und damit den Geſängen
zu vollſtem Verſtändnis zu verhelfen. Der Komponiſt, der die
Begleitung ſelbſt verſah, konnte für reichen Beiſall danken.
Konzert in der Stadtkirche.
Freitag, den 5. Oktober, abends.
Der Umſtand, daß die Pauluskirche zu wenig Hörer zu
faſſen vermag, hatte dazu gezſpungen, daß das urſprünglich dort
geplante Konzert in die Stadtlirche verlegt werden mußte.
Da=
durch mußten die zahlreichen akuſtiſchen Mäugel dieſes Naumes
in Kauf genommen werben, die hauptſächlich darin ſich
aus=
wirken, daß die einzelnen Chorſtimmen klanglich ſozuſagen nichts
voneinander hören und dadurch die Reinheit des
Zuſammen=
klangs oft gemindert wird. Der Abend begann mit drei
kirch=
lichen Kompoſitionen von Arnold Mendelsſohn. Sie ſind nicht
für ein Konzert gedacht, ſondern für den Gottesdienſt, und
müſſen darum völlig anders beurteilt werden, wvie das
regulem=
artige In memorian von Emil Nikolaus von Rezuicek, das an
ſich ſchon abendfüllend geweſen wäre. Die Entſtehung der
Men=
delsſohnſchen Werke liegt zum Teil ſchon ſveit zurück, und ſie ſind
muſikaliſch und liturgiſch von ſo hohem Wert, daß ſie längſt zum
eiſernen Beſtand vieler Kirchengeſangvereine gehören. Der
69. Pſalm bearbeitet eine hiſtoriſche Melodie für einſtimmigen
Chor mit Orgelbegleitung und einem kontrapunktiſch ſelbſtändigen
Violinſolo, das Paſſionslied „Ach, wir armen Menſchen” iſt ein
Duett für zwei Frau=nſtimmen mit Chorſchlüſſen der einzelnen
Strophei, und das „Leiden des Herrn” iſt ein überaus ſchlichtes
und klangſchönes Variationenwerk, in dem mit kleinen Mitteln
Großes erreicht wird. Leider herrſchte bei der Aufführung der
beiden erſten Geſänge der Eindruck, als habe die Schwierigkeit
des ausgedehnten Werkes von Reznicek nicht mehr genügend Zeit
gelaſſen, daß der Chor mit gleicher Sorgfalt ſich in Mendelsſohns
Kompoſitionen hatte verſenken können. Das Detonieren bei dem
Pſalm ſwar qualvoll. Auch die führende Soloſtimme im
Paſſions=
lied war deshalb fehl am Ort, weil die Unruhe der Tongebung
der Schlichtheit der Kompoſition nicht entſprach und durch
ge=
ſtviſſe Unſicherheiten der Zuſammenklang mit der Altſtimme nicht
immer befriedigte. Am beſten gelang das „Leiden des Herrn”,
wo Chor und Soliſten ihre Aufgaben erfreulich löſten. Und doch
wwirken alle drei Kompoſitionen im Gottesdienſt oder bei einer
liturgiſchen Feier weit ſtärker als im Konzert. Wir bedauerten,
daß unſer Darmſtädter Meiſter nicht ſo ſorgfältig und
wohlvor=
bereitet in ſeinen Werken zu Gehör kam, wvie alle anderen
Kom=
poniſten während der Tagung.
Bei Rezuiceks „In memoriom” war die Leiſtung des Chores,
der aus Mitgliedern des Muſikvereins, der Madrigalvereinigung
Darmſtadt, der Vereinigung Darmſtädter Soliſtinnen und
Mit=
gliedern der Städtiſchen Akademie beſtand, weſentlich beſſer, die
ſorgfältige Einſtudierung durch Erich Palm bewährte ſich
beſtens. Das dem Gedächtnis der im Weltkrieg Gefallenen
ge=
widmete Werk iſt im weſentlichen aus bibliſchen Worten
zu=
ſammengeſtellt, denen ſich der Choral „Aus tiefſter Not”
zuge=
ſellt. Der Gedankengang iſt klar und geiſtvoll, die Vertonung
wirkungsſicher und tief. Trotzdem kann nicht geleugnet werden,
daß einzelne Sätze reichlich weit ausgeſponnen ſind und daß die
Fülle des Textes manche Formen faſt ſprengt. Dies ſchien uns
beſonders bei den nachkomponierten Soloſätzen der Fall zu fein,
ſeltener bei den Chören, die in akuſtiſch günſtigerem Raum meiſt
ergreifende Wirkungen auslöſen müßten. Sowohl die
Gedanken=
tiefe der getragenen Sätze wvie die Charakteriſierungsſchärfe der
dramatiſchen, z. B. des einem „Dies jrae” ähnlichen „Wie lange
ſtellt ihr Alle Einem nach?” oder des sauctug=artigen „Setze dich
zu meiner Rechten” ſind genial konzipiert. Dem gegenüber
zer=
flattert der breite Hallelujah=Satz am Ende des erſten Teiles
etwas durch die rhythmiſche Kompliziertheit. Die vielen kleinen
Einſätze hindern monumentale Wirkungen und ſtimmliche
Kraft=
entfaltung des Chores. Durch die ſchlichte Beſetzung des
Or=
cheſters, Streichinſtrumente, vereinzelte Bläſer, Harfe und Orgel,
dominiert der Chorklang, daneben am ſtärkſten die Orgel, die
Wilhelm Borngäſſer in gewohnter Meiſterſchaft ſpielte. Die
Soloſtimmen haben in der neuen Faſſung des Werkes bedeutenbe
Aufgaben zuerteilt bekomien und ſurden von Hilde Elger
und Prof. Albert Fiſcher, deren hohe Künſtlerſchaft wir ſchon
Gamstag, den 6 Oktober 1928
Ka. 2
Nummer 278
Das preußiſche Konkordat.
Der Enzwurf bereits paraphiert.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen hören, iſt die
Dar=
ftellung, die von der Freußiſchen Regierung über den Stand der
Konkordatsverhandlungen gegeben wurde, dem Buchſtaben nach
richtig, nicht aber dem Sinn nach. Tatſächlich ſind die
Verhand=
lungen zwiſchen Nuntius Pacelli und dem Kultusminiſter Becker
zu einem vorläufigen Abſchluß gebracht, ſo daß der
Vertrags=
entwurf von beiden Seiten paraphiert worden iſt. Dem
preußi=
ſchen Kabinett hat der Entwurf aber noch nicht vorgelegen. Es
wird uns weiter beſtätigt, daß der Kultusminiſter ſich hat bereit
finden laſſen, die Abmachungen über das rein kirchliche Gebiet
hinaus zu erweitern. Die Abmachungen beſchränken ſich alſo nicht
auf die neue Diözeſaneinteilung, die Errichtung
neuer Bistümer und die Regelung finanzieller
verwaltungstechniſcher Fragen, ſondern greifen in
das
Gebiet der Schulpolitik
hinein, als Dr. Becker die Errichtung konfeſſioneller Schulen und
die Erteilung konfeſſionellen Religionsunterrichtes zugeſtanden
haben ſoll. Die Erregung, die darüber in demokratiſchen Kreiſen
herrſcht, iſt alſo verſtändlich, zumal da der Kultusminiſter ſelbſt
Demokrat iſt und ſich ſeine Partei desavouiert fühlt. Das
Zen=
trum richtet ſeine Politik darauf ein, den Widerſtand der
Sozial=
demokraten auszuſchalten, indem es wahrſcheinlich für das Reich
die Errichtung weltlicher Schulen im Reichsſchulgeſetz als
Kon=
zeſſion bietet und dadurch die Sozialdemokratie wenigſtens zu
einer Stimmenthaltung veranlaſſen will, um dann mit Hilfe der
Deutſchnationalen gegen die beiden Parteien ſich eine Mehrheit
zu ſichern. Vorläufig aber ſcheinen die Sozialdemokraten noch
keine Neigung zu haben, ſich auf dieſes gefährliche Geſchäft
ein=
zulaſſen, wenn nicht ihr taktiſcher Widerſpruch darauf berechnet
iſt, aus dem Zentrum noch größere Zugeſtändniſſe
herauszu=
ſchlagen.
Der Dank des Reichspräſidenten.
Berlin, 5. Oktober.
Das Büro des Reichspräſidenten gibt folgenden Erlaß des
Reichspräſidenten bekannt:
„Auch in dieſem Jahre ſind mir zu meinem Geburtstage aus
allen Teilen des Reiches und von vielen Deutſchen aus dem
Aus=
lande Glückwünſche in großer Zahl zugegangen. Ihre
Einzel=
beantwortung iſt mir leider nicht möglich. Allen, die freundlichſt
meiner gedacht haben, ſpreche ich daher auf dieſem Wege meinen
herzlichem Dank aus und bitte ſie zugleich, die mir gezeigte
Zu=
neigung und Treue dadurch zu beſtätigen, daß ſie ein jeder an
ſeiner Stelle mithelfen, unſerem Volke inneren Frieden und
Einig=
keit zu geben.”
Eine Abfuhr der Interalliierten Rheinland=
Kommiſſion.
TU. London, 5. Oktober.
Der „Daily Expreß” wendet ſich in einem Leitartikel
nach=
drücklich gegen den Einſpruch der Interalliierten
Rheinlandkom=
miſſion gegen die Ueberfliegung beſetzten Gebietes durch „Graf
Zeppelin”. Während die Interalliierte Rheinlandkommiſſion, ſo
führt das Blatt u. a. aus, zehn Jahre nach Abſchluß des Krieges
wegen der Ueberfliegung deutſchen, nur zu Unrecht weiter beſetzt
gehaltenen Gebietes durch ein deutſches Luftſchiff proteſtiere, habe
England den Beſuch desſelben Luftſchiffes an der gleichen Stelle,
an der während des Krieges Bomben abgeworfem ſeien,
ge=
duldet und mit Intereſſe verfolgt. Es ſei kein Zweifel, daß das
britiſche Empfinden in dieſem Falle das Richtige ſei, und das
die Rheinlandkommiſſion beſſer getan hätte, ſich mit den
Vor=
bereitungen für ihre Abreiſe anſtatt mit der Ausarbeitung eines
Proteſtes gegen ein techniſch unwillkommenes Ereignis zu
be=
ſchäftigen.
Die Berechnung der Koſien des
Beſatzungs=
beeres.
Haag, 5. Oktober.
Am 8. Oktober wird im Friedenspalaſt die internationale
Kommiſſion für die Auslegung der finanziellen Regelung der
Leiſtungen aus Artikel 8/12 des Rheinlandabkommens
zuſam=
mentreten. Die Kommiſſion beſteht aus je einem Vertreter der
belgiſchen, britiſchen und franzöſiſchem Regierung und drei
Ver=
tretern der deutſchen Regierung. Sie hat den Auftrag, in letzter
Inſtanz über die Meinungsverſchiedenheiten zu entſcheiden, die
über die Berechnung der Koſten der Beſatzungsheere entſtanden
find. Die Preſſe iſt zu den Verhandlungen nicht zugelaſſen.
bei einem der früheren Konzerte hervorhoben, ausgezeichnet
ge=
ſungen. Der Komponiſt leitete ſelbſt ſein Werk mit größter
Hin=
gabe und ſpornte alle Mitwirkenden zu innerſter Anteilnahme
an. Wäre für die Pauluskirche und ihre Akuſtik die Klangſtärke
des Chores durchaus entſprechend geweſen, ſo ließ uns die
Auf=
führung in der Stadtkirche wieder bedauern, daß wir keinen
Oratorienchor von 200 bis 300 Stimmen in Darmſtadt beſitzen.
Um ſo mehr ſei immer wieder darauf hingewieſen, wie wichtig
es für unſer Muſikleben iſt, daß der Zudrang in den aktiven
Chor des Muſikvereins weit größer ſein müßte, und daß die
Aufgabe, Meiſterwerke oratoriſcher Kunſt zur Aufführung zu
bringen, noch weit mehr ſtimmbegabte und muſikaliſche Damen
und Herren (die Tenöre klangen manchmal dünn und ſcharf) dem
Verein zuführen müßte, als das bis jetzt der Fall iſt. F.N.
* Darmſtädter Muſikantennot
und Muſikantentrotzin 30jährigen Krieg
Von Dr. Adolf Müller.
1635 war hier große Not. Einquartierung über
Einquartie=
rung — Franzoſen, Schweden, Kaiferliche, zuchtloſes Volk! Dazu
die Peſt. Es war eine harte Zeit.
Damals lebte in Darmſtadt der landgräfliche Kapellmeiſter
Chriſtian Theodor Völkel. Von dem Tonſetzer Völkel
weiß man nicht viel — das Staalsarchiv und die
Landesbiblio=
thek beſitzen nur vier Werke Völkels, Kirchengeſänge und ein
Konzert, das der Meiſter für eine fürſtliche Kindtaufe geſchrieben
hat — aber er war jedenfalls ein Mann, der auf ſeine Würde
hielt. Dafür ein Beleg aus alten Akten:
Am 18. März 1635 ſchrieb der Muſikus an ſeinen Herrn,
Landgraf Georg II., nach Gießen, hinter deſſen feſte Mauern ſich
der Fürſt geflüchtet hatte: „... vor zwen tagen tut der
ſtadt=
ſchultheiß allhier mir dieſe ſchand an, da ich doch den mann
nie=
malen beleidiget, und ſchickt mir erſülich .... den henker vom
regiment zu logieren ins haus, hernacher bricht er die gemachte
ordnung wegen der befreiung der armen hofdiener (von der
Pflicht Soldaten ins Quartier zu nehmen) und ſchickt mir ein
ungezeichnetes Quartierbillett ins haus ... . als nun ich ſolches
billett . . . . nicht annehmen wollen, tritt ſobald ein ſoldat die tür
in ſtücken, begunt uff mich zu ſchmeißen, mein weib und kinder
zu ſchelten und ſchmähen, da ich dann nicht anderſt in ſolchen
ſchrecken und not gekunnt, als mich zur gegenwehr zu ſtellen, ja
wo der fähnderich, ſo in meiner hausfrauen loſament logieret,
und den ich bis dahero erhalten helfen müſſen, nicht zu bilf kom=
* Die vertagten Wahlen.
* Berlin, 5. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Sozialdemokraten haben ſich alſo mit ihrem Beſtreben
auf beſchleunigte Herbeiführung der Wahlen zu den Kommunen
und den Provinziallandtagen nicht durchſetzen können, obwohl
die Regierung eine entſprechende Vorlage eingebracht hatte. Das
Zentrum wvill noch Zeit gewinnen, um die Maiwahlen zu
ver=
winden und hat deshalb mit den Oppoſitionsparteien
durchge=
ſetzt, daß alle Wahlen um ein Jahr verſchoben werden. Sie
müſſen dann aber bis zum 31. Dezember 1929 angeſetzt werden.
Der Preußiſche Landtag hat dieſe Vorlage, ebenſo wie der
Aus=
ſchuß, in zweiter Leſung angenommen. Am Samstag wird
wahr=
ſcheinlich die 3. Leſung folgen, die wohl ein gleiches Ergebnis
bringen wird. Für die Spannung in Preußen iſt es bezeichnend,
daß Kultusminiſter Becker ſich einer Ausſprache über die Lage
der Schulen verſagte. Von den Deutſchnationalen war eine
In=
terpellation wegen einiger merbwürdiger Vorgänge an Berliner
Schulen eingebracht worden. Noch vor wenigen Tagen erklärte
der Miniſter, er lege Wert auf möglichſt beſchleunigte
Behand=
lung. Nachdem aber Einzelheiten über den Stand der
Konkor=
datsverhandlungen bekannt geworden ſind, zieht er es vor, eine
Auseinanderſetzung mit den Oppoſitionsparteien zu vermeiden.
Die Beſprechung wurde deshalb auf unbeſtimmre Zeit vertagt.
Bis dahin werden vielleicht auch die Verhandlungen über die
Regierungsumbildung weiter gefördert ſein. Miniſterpräſident
Braun hat jetzt doch die Initiative ergriffen, nachdem er ſich
da=
von überzeugt hat, daß die Volkspartei weitere Schritte nicht
unternehmen würde. Er hat am Freitag mit den
Koalitionspar=
teien die Fühlung aufgenommen, die ſich zunächſt darüber
ver=
ſtändigen wollen, welches Angebot ſie der Volkspartei in der
Be=
ſetzung der Miniſterien machen wollen. Das iſt keine ganz
ein=
fache Aufgabe, weil vorderhand die Fraktionen gegen den
Ver=
zicht auf die bisher von ihnen verwalteten Miniſterien ſich
ſträuben.
Die Forderungen des Stahlhelms.
Der Stahlhelm hat ſich entſchloſſen, jetzt endlich die
Ziel=
ſetzung anzugeben, die er ſich für das Volksbegehren geſetzt hat.
Er wird mit zwei Forderungen kommen. In erſter Linie ſteht
die Verſtärkung der Macht des Reichspräſidenten, der künftig
allein die Miniſter ernennen und entlaſſen ſoll, der Einfluß des
Parlamentes alſo beſchnitten werden ſoll. Zweitens wird
gefor=
dert, daß die Immunität der Abgeordneten begrenzt wird,
ſo=
weit es ſich um Landesverrat, Meineid, ſittliche und
Eigentums=
delikte handelt. Die erſte Frage iſt grundſätzlicher Art und könnte
ſchon ein Schlagwort für eine Entſcheidung unmittelbar durch
das Volk abgeben. Die zweite Immunitätsfrage iſt aber nur
Ballaſt, mit dem man keine Volksmaſſen begeiſtern kann. Von
ſeiten des Parlaments kann mit Recht behauptet werden, daß in
ſolchen Fragen bisher ſchon immer alles Erforderliche getan
worden iſt. Ob es bei der Frage der Vollmachtserweiterung des
Reichspräſidenten gelingt, die erforderlichen 20 Millionen Wähler
auf die Beine zu bringen, die bei der Verfaſſungsänderung
not=
wendig ſind, ſcheint uns zweifelhaft. Wir ſehen hier den einzig
gangbaren Weg in der Reform des Wahlrechtes durch die
Ein=
führung der Einzelwahlkreiſe, wodurch ſtarke Perſönlichkeiten in
das parlamentariſche Leben geſchickt werden können. Hier würde
dann auch keine Verfaſſungsänderung vorliegen, ſo daß eine
Beteiligung von 20 Millionen Wählern nicht notwendig iſt.
Sozialdemokraten und Wehrproblem.
* Berlin, 5. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Sozialdemokraten tragen ſich mit der Abſicht, endlich
ein=
mal ihre Stellung zum Wehrproblem klar zu faſſen. Sie haben
zu dieſem Zweck eine Kommiſſion beauftragt, Gutachten
einzu=
ſammeln und Richtlinien auszuarbeiten, die dann von der Partei
zu einem Wehrprogramm zuſammengeſtellt werden ſollen. Wie
man ſich innerhalb der Partei die künftige Einſtellung zum
Wehr=
problem denkt, iſt noch einigermaßen unklar, zumal ſich ſchon
während des Panzerkreuzerbaues gezeigt hat, wie ſehr die
An=
ſchauungen des rechten und linken Flügels auseinandergehen.
Der Abg. Künſtler hat jetzt in einer Berliner Parteiverſammlung
zu der Frage Stellung genommen. Er erkennt die Qualitäten
der Reichswehr an, beklagt ſich aber über die hohen Ausgaben
und nimmt Anſtoß daran, daß noch immer Adelige ins
Offizier=
korps eingereiht werden. Er wehrt ſich aber gegen das
Miliz=
ſyſtem, wie es in Rußland in Anwendung kommt, weil er
offen=
bar fürchtet, daß durch die Ausbildung der Staatsbürger im
Waffenhandwerk dem Staat von rechts= oder linksradikaler Seite
her einmal ernſte Schwierigkeiten entſtehen könnten, denen unter
Umſtänden die ſtaatlichen Sicherheitsorgane nicht gewachſen ſind.
Im übrigen verſteckt er ſich hinter dem Programm der Zweiten
Internationale, das aber abſolut keinen Wert beſitzt, weil die
Siegerſtaaten für Abrüſtung nicht zu haben ſind.
Der Reichsverkehrsminiſter
über de Bedeutung Oſtpreußens.
Königsberg, 5. Oktober.
Aus Anlaß der Anweſenheit des Reichsverkehrsminiſters
von Guérard, der gegenwärtig eine Informations= und
Beſich=
tigungsreiſe durch Oſtpreußen unternimmt, fand am
Donners=
tag abend im Königsberger Oberpräſidium ein Eſſen ſtatt.
Ober=
präſident Dr. Siehr begrüßte den Miniſter und wies nochmals
auf die beſondere Lage der Provinz Oſtpreußen hin. Er bat den
Miniſter, bei der Behandlung der von Oſtpreußen in
verkehrs=
politiſcher Hinſicht geſtellten Anträge — es handelt ſich in erſter
Linie um den maſuriſchen Kanal — auch die ſtaatspolitiſchen
Ge=
ſichtspunkte entſcheidend zu berückſichtigen.
Reichsverkehrsminiſter von Guérard, führte in ſeiner
Er=
widerung aus, er erkenne an, daß die Provinz Oſtpreußen das
am meiſten gefährdete Gebiet des Reiches ſei. Er verkenne nicht
die beſonderen Schwierigkeiten, in denen ſich die Provinz
be=
finde. Er könne verſichern, daß er wit wärmſtem Herzen hierher
gekommen ſei. Gerade als Weſtdeutſcher, der in der Zeit des
Ruhrkampfes in vorderſter Linie geſtanden habe, nehme er Anteil
an dem Los Oſtpreußens; denn die Weſtdeutſchen würden es nie
vergeſſen, daß Oſtpreußen in ſchwerſter Zeit ſeine eigenen
Wünſche zurückgeſtellt habe zugunſten des Rheinlandes. Mit
er=
hobener Stimme erklärte der Miniſter: Pflicht jeder deutſchen
Frau und jedes deutſchen Mannes ſei es, nicht nur mit den
Augen auf Oſtpreußen zu blicken, ſondern auch durch Rat und
Tat mitzuhelfen. Das Endziel der Politik jeder Regierung müſſe
und werde es ſein, die durch die räumliche Trennung zwiſchen
Oſtpreußen und dem Reich geſchaffene Lage, ſolange dieſe beſtehe,
zu wildern. Ein Oſtlocarno, gebe es nie und nimmer. Zum
Schluß verſicherte der Miniſter, alles für Oſtpreußen auf
ver=
kehrspolitiſchem Gebiete zu tun, was im Rahmen der ihm zur
Verfügung ſtehenden Mittel möglich ſei.
Mitgliederverſammlung der
Haupi=
gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels.
Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels veranſtaltet in
der Zeit vom 11. bis 15. Oktober ds. Js. ihre diesjährige
Mitglieder=
verſammlung. Am 11. Oktober findet eine Sondertagung der Verbände
des Nahrungsmitteleinzelhandels ſtatt, in der über die bisherigen
Er=
gebniſſe auf dem Gebiete der Statiſtik des Nahrungsmitteleinzelhandels
berichtet werden wird. Der Referent des Deutſchen
Landwirtſchafts=
rates, Herr Dr. Schindler, wird über das Thema „Landwirtſchaft und
Einzelhandel” ſprechen, wozu dann die Vertreter der einzelnen Gruppen
des Lebensmitteleinzelhandels Stellung nehmen werden. Am Freitag,
den 12. Oktober, findet vormittags die geſchloſſene
Mitgliederverſamm=
lung ſtatt, in deren Mittelpunkt neben Organiſationsfragen ein Vortrag
des Herrn Reichsgerichtsrats Dr. Sontag über „Beſtimmungen zum
Schutze der Ladenmieter gegen Kündigungen durch Ergänzung des
ordentlichen Rechts” ſtehen wird. Am gleichen Tage, abends 7¾ Uhr,
wird in einer öffentlichen Einzelhandelskundgebung im Weinhaus
Rhein=
gold der Vorſitzende der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels,
Herr Heinrich Grünfeld, über „Einzelhandel und Konjunktur”, Herr
Senator Wieſinger=Hamburg über „Oeffentliche Laſten und Rentabilität
im Einzelhandel” ſprechen. Herr Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding
hat ſich bereit erklärt, hierbei einige Ausführungen zu machen. Am
Samstag, den 13. Oktober, ſpricht Herr Reichsminiſter für Ernährung
und Landwirtſchaft, Dietrich=Baden, über den Lebensmitteleinzelhandel
und ſeine Aufgaben bei dem Abſatz landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe.
Daran ſchließen ſich Ausführungen über die Lage einzelner Branchen,
wie über die Lage des Einzelhandels mit Haus= und Küchengeräten —
Herr Dir. Dr. Hering (Nord und Süd), des Möbeleinzelhandels Herr
Lewent, des Einzelhandels in der Form des Warenhauſes Herr Alfred
Tietz=Köln. Das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied der
Hauptgemein=
ſchaft des Deutſchen Einzelhandels, Herr Oberregierungsrat Dr.
Tibur=
tius, wird über: „Der Einzelhandel in der Volkswirtſchaft und
Wirt=
ſchaftspolitik” ſprechen. Die Tagung beſchließen Verhandlungen über
wiſſenſchaftliche Forſchung des Einzelhandels und über praktiſche
Ver=
kaufsberatung. Neben den Profeſſoren Dr. Julius Hirſch=Berlin und
Dr. Sehffert=Köln, die über Arbeiten der Betriebswirtſchaftslehre auf
dem Gebiete der Einzelhandelsforſchung ſprechen, werden Vertreter der
Praxis zu Wort kommen. Mit einer gemeinſamen Sitzung der
Steuer=
ausſchüſſe am Montag, den 15. Oktober, nimmt die Tagung ihr Ende.
Freiſpruch im italieniſchen
Bombenattentats=
prozeß.
EP. Rom, 5. Oktober.
Nach dem Bombenattentat auf den König von Italien
an=
läßlich der Eröffnung der Internationalen Muſtermeſſe im
Frühjahr dieſes Jahres, waren bekanntlich in Mailand Hunderte
von Verhaftungen vorgenommen und zum Teil aufrecht erhalten
worden. Dieſe Angeklagten hatten ſich nun vor dem
Außeror=
dentlichen Staatsſchutzgericht in Rom zu verantworten. Da ſich
keinerlei Beweiſe für die Schuld der Angeklagten ergaben,
wur=
den ſie alle mit der Begründung freigeſprochen, die Tat nicht
begangen zu haben.
men wäre, es gewißlich ohne totſchlag nicht abgangen wäre .. . ."
als ich nun uff den andern morgen frühe kaum uffgeſtanden,
konunt wiederumb derjenige ſoldat mit etlichen offizieren und
drohten mir .... mit baſtonate (Prügel)‟ Der Fähnerich habe
das abgeivendet. Völkel beklagt ſich bitter, daß er von einem
ſolchen „böſen baurenſtolzen mann” an den „Bettelſtab” gebracht
werde. Er fleht den Fürſten an, nach Gießen kommen zu dürfen.
Ich werde”, ſo ſchreibt er vorwufsvoll, „nur von gemeinen
ſchlechten kerlen herumb geſchleppt uff zu ſpielen, wie’s ſie’s
uen=
nen, dahero, wvo es länger währen ſollte, die knaben in
grunds=
boden verderbt, und ich gänzlich ausgeſogen würde ..
Auch der Herr Stadtſchultheiß meldete den Vorfall nach
Gie=
ßen. Der Beamte, eine Darmſtädter Reſpektsperſon, war durch
den zornmütigen unerſchrockenen Muſikus ſo eingeſchüchtert, daß
er Georg II. bat, Völkel feſtſetzen zu laſſen, weil er — Angſt vor
ihm hatte. Georg II. tat das nicht, im Gegenteil, er bemühte ſich,
den Künſtler zu halten, als er 1640 unr ſeine Entlaſſung
nach=
ſuchte. 1644 ſtarb Chriſtian Theodor Völkel in Frankfurt am
Main, ein Opfer des großen Krieges.
Im Kampf gegen den Krebs./ Or. Petteret
und die Internationale Radiotherepie.
Wie erinnerlich, hat die Krebskommiſſion des Völkerbundes
durch die Verhandlungen des Ausſchuſſes zum Studium der
Strahlenbehandlung des Uteruskrebſes (Juni 1928) die
Initia=
tive zur internationalen Zuſammenarbeit auf dem Gebiete
der Krebsbekämpfung ergriffen. Es ſollen alle Fälle, die durch
Radium=oder Röntgenſtrahlentherapie oder
kom=
biniert chirurgiſch=radiotherapeutiſche Behanblung nach drei
Jah=
ren geheilt wurden, unter Verwendung von Fragebogen
ver=
arbeitet werden. Dabei ſpielt auch die Frage hinein, die ſchon
bei den erſten Vorkriegsbemühungen Bergonié (f)=Vordeaux
(Centre adticaucérenx) Mißgunſt und Widerſpruch von Neidern
hervorrief: wieweit das große Publikum über korrekte
Frühbehandlung unterrichtet werden ſolle? Unter den
Vorkämp=
fern gegen den Krebs in Deutſchland verdient Dr. Joſ.
Wetterer=Mannheim (geb. 1868 in Gengenbach i. Baden)
anläßlich ſeines 60. Geburtstages beſonders genannt zu werden.
Nach mediziniſchem Studium in Freiburg i. B. und in
Ber=
lin pro=noLierte er 1894 zum Dr. med., war Aſſiſtent an der
Chi=
rurgiſchen, ſpäter an der Dermatologiſchen Univerſitätsklinik in
Freiburg, arbeitete in Paris unter Fournier und Hallopeau im
Hahital Saint=”s, unter (Kunon im Höhital Necker, wurde
dann durch Profeſſor Laſſar als Oberarzt an deſſen Klinik in
Berlin berufen. 1900 ließ ſich Wetterer in Mannheim nieder. Nach
vorbereitenden Studien bei Finſen in Kopenhagen führte er wohl
als erſter die Lichtbehandlung in Deutſchland ein. An der
Ent=
wicklung der Röntgentherapie kommt ihm ein großer Anteil zu.
1908 entſtand das erſte Lehrbuch der Röntgen= und
Nadiumtherapie (jetzt 4. Auflage). Es folgen Arbeiten
auf dem Gebiet der Strahlenbehandlung der Tuberkuloſe, der
entzündlichen Gelenkerkrankungen und des Krebſes, deſſen
Bekämpfung ſeine Lebensarbeit gilt. Wetterer iſt
Ehrenmitglied mehrerer ausländiſchen wiſſenſchaftlichen
Geſell=
ſchaften. 1925 begründete W. in Zuſammenarbeit mit einem
Komitee erſter deutſcher und ausländiſcher Autoren das Jahrbuch
für Strahlenbehandlung und phyſ. Medizin, die „
Inter=
nationale Radiotherapie” (Verlag Wittich, Darmſtadt).
Dieſes Werk umfaßt die geſamte Weltliteratur auf
dieſem Gebiete in Form von Referaten und Original=(
über=
ſichts=)Arbeiten und dient insbeſondere den
internationa=
len Beſtrebungen der Krebsbekämpfung.
Auch hier liegt wieder ein Gebiet der Belehrung,
aber auch des eminenten wiſſenſchaftlichen
Fort=
ſchrittes vor, da durch dieſe Art der internationalen
Verſtän=
digung die Grundlagen gebaut werden zu einer neuen
Sach=
lichkeit, die in ihrem Endziel eine umfaſſende Wohltat für
die leidende Menſchheit bedeutet. Es iſt erfreulich, daß ein
Deut=
ſcher dieſes Werk geſchaffen hat und daß — trotz vielen
auslän=
diſchen Namen — deutſche Röntgenologen ein gutes
Dr. B.
Anſehen in der ganzen Welt genießen.
Adolf Buſch hat einen Ruf an die neugegründete
Akademie für Ausländer in Berlin abgelehnt.
* Der Fremdenführer der Hofburg. Man beruhige ſich in
Paris, man beruhige ſich in Rom, in Prag, Belgrad und auch in
Bukareſt. Ebenſo mögen die Brüder im Reiche nichts Böſes
den=
ken, wenn ſie die immerhin etwas ungewöhnliche Nachricht
vernehmen, daß — ein Habsburger in die Hofburg
eingezogen iſt. Wahrhaftig, Erzherzog Leopold Ferdinand, der
— ach, wie lang iſt es her — als Leopold Wölfling im
ürgerkleid, ein Abenteuerer, in die Welt hinausgezogen, kehrt an
den Sitz ſeiner Väter zurück. Haltlos wie er ſtets geweſen,
wech=
ſelte er in ewiger Unbeſtändigkeit Geliebte und Beruf, wechſelte
ſchließlich auf einem Wiener Bahnhof Dollars und Pfunde in
Papierkronen und Schillinge um. Und nun iſt er als
Fremden=
führer in die Hofburg gekommen — ohne Eignungsprüfung, denn
erweiß Beſcheid, und man glaubt es ihm.
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Nummer 278
Samstag, den 6. Oktober 1928
Seite 3
Fen
187 an
len
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 6. Oktober.
Rotkreuztag 1928.
Veranſtaltungen zum Beſten des Roten Kreuzes.
Samstag, den 6. Oktober, nachmittags ½17
bis ½18 Uhr, am Paradeplatz (Reiterſtandbild)
Konzert des Stadtorcheſters unter Leitung des Kapellmeiſters
Willy Schlupp mit folgendem Programm:
1. König=Karl=Marſch
Unrath
2. Ouvertüre z. Operette „Dichter u. Bauer”, Suppé
3. Dorfſchwalben aus Oeſterreich, Walzer. Strauß
4. Der Roſe Hochzeitszug, Charakterſtück Jeſſel
5. Große Fantaſie a. d. Oper Lohengrin. Wagner
Carl
6. Muſſinan=Marſch
Sonntag, den 7. Oktober, nachmittags 14 bis
18 Uhr, vom Klubheim des H. A. C., Hotel zur Traube, ab,
von Mitgliedern des H. A. C. ausgeführte Autofahrten für
jedermann in die nähere und weitere Umgebung Darmſtadts.
Als nähere Umgebung gelten Ludwigshöhe, Einſiedel,
Ober=
waldhaus, Kranichſtein, Eberſtadt. Einzelpreis für Hinfahrt 1,50
Mark, für Hin= und Rückfahrt 2,50 Mark, bei ½=ſtündiger
Warte=
zeit 1,50 Mk. mehr pro Perſon. Als weitere Umgebung kommen
nur Fahrten von jeweils mindeſtens 4 Perſonen in die Berg=
Kraße, oder in den Odenwald (etwa Lindenfels oder Neunkirchen
gſw.) in Betracht. Pro Perſon Hinfahrt 6.— Mark, Hin= und
Rückfahrt 10.— Mark, wobei ½=ſtündige Raſt einbegriffen iſt.
Das Heſſiſche Rote Kreuz benützt gerne dieſe Gelegenheit, um
dem H. A. C. ſowohl wie dem Stadtorcheſter ſeinen herzlichen
Dank für die ſelbſtloſe Bereitwilligkeit auch an dieſer Stelle
aus=
zuſprechen. Das Heſſiſche Rote Kreuz, (Landesverein und Alice=
Frauen=Verein) hofft, daß beide Veranſtaltungen recht
zahl=
reiche Teilnehmer finden, um dem Roten Kreuz ihr Scherflein
zuzuwenden.
— Ernannt wurden: Am 17. September: der
Polizeihauptwacht=
meiſter Friedrich Stetter zu Offenbach zum
Kriminalhauptwacht=
meiſter mit Wirkung vom 1. Oktober 1928; am 25. September: der
Hilfslehrer an der Höheren Landesbauſchule in Darmſtadt
Regierungs=
baumeiſter a. D. Bernhard Engroff zum Studienrat an dieſer
Sthule mit Wirkung vom 1. Oktober 1928 ab; am 28. September: der
Lehrer Paul Grundke zu Gunzenau, Kreis Lauterbach, zum Lehrer
an der Volksſchule zu Crainfeld, Kreis Lauterbach, mit Wirkung vom
Tage des Dienſtantritts ab; der Lehrer Wilhelm Reuhl zu Sellnrod,
Gießen, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
Pfarrſtelle zu Alzeh. Dekanzt Alzeh, übertragen.
— 60. Geburtstag. Am 1. Oktober feierte der bekannte und in
weiten Gelehrtenkreifen hochgeſchätzte Theologe Profeſſor Dr. Heinrich)
Matthes den 60. Geburtstag. Ad vermultos annos!
— Goldene Hochzeit. Am 11. Oktober feiern die Eheleute Adam
und Katharine Kappes geborene Schröder in geiſtiger und
kör=
perlicher Friſche das Feſt der Goldenen Hochzeit. Die Trauung findet
am Donnerstag, 11. Oktober, 10.30 Uhr, in der Schloßkirche ſtatt.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
11 Uhr und 11.30 Uhr, nachmittags 3.30 Uhr und 4 Uhr ſtatt. Samstag
und Sonntag nachmittag geſchloſſen.
— Heſſiſches Landestheater. In der morgigen Aufführung von
Bizets „Carmen”, die von Kapellmeiſter Carl Bamberger muſikaliſch
geleitet wird, ſingt Roſe Landwehr die Carwen, Adolf Jaeger den Joſ”,
Hans Komregg den Escamllo, Anny von Stoſch die Micaela, Regina
Karre die Frasquita, Martha Liebel. die Mercedes, Carl Eberi=Beyer
Len Morales, Ernſt Overlack den Zuniga, Hans Ney den Dancairo,
Cugen Vogt den Nemendado. Die Aufführung fällt der Miete P zu
und beginnt um 19 Uhr. — Im Kleinen Haus wird zum erſten Male
Calderons Luſtſpiel „Dame Kobold” in der Bearbeitung von Hugo
von Hoſmannsthal gegeben.
In dert heute Somstag, 20 Uhr, im Großen Haus ſtattfindenden
2. Feſtkonzert des Landestheaters anläßlich des Tonkünſtlerfeſtes
ſpielt Profeſſor Kurt Schubert (Berlin) das Klavierkonzert C.Cis im
Zwölftonſyſtem des Darmſtädter Pianiſten Hermann Heiß. Die Leitung
des Orcheſters hat für dieſes Werk Kapellmeiſter Max Rudolf
über=
nommen. Zu Beginn des Konzerts gelangt Sicgfried Burgſtallers
Rokoko”, eine Folge von Stücken für großes Orcheſter mit obligatem
Pianoforte concertato (Profeſſer Kurt Schubert) zur Uraufführung. Es
folgt ein Doppelkonzert für 2 Violinen von Karl Marx, das von den
Herren Profeſſor Jani Szanto und Anton Huber, München, aus dem
Manuſkript geſpielt wird, und Orcheſtergeſänge von H. W. von
Walters=
hauſen unter Leitung des Komponiſten und ſoliſtiſcher Mitwirkung von
Marie Müller (Chemnitz), Sopran. Den Schluß des Konzertes bildet
die Uraufführung zweier ſinfoniſcher Sätze von Profeſſor Robert Heger
(Staatsoter Wien): Nocturno und Perpetuum mobile. Dieſes Werk
ſo=
wie Burgſtallers „Rokoko” und das Doppelquartett für 2 Violinen von
Marx wird von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm muſikaliſch geleitet.
— Vortrag von Profeſſor Mendelsſohn. In der Reihe der Vorträge
über Kirchliche Kunſt, die das Heſſiſche Gewerbemuſeum in den
nächſten Wochen veranſtaltet, ſpricht Herr Prof. Arnold
Mendels=
ſohn an Donnerstag, dem 11. d. M., über das Thema: „Wie
ge=
langen wir, zu einer neuen Kirchenmuſik großen
Stils?‟ Der Vortrag findet abends um 8 Uhr in dem Hörſaal des
Gewerbemuſeums ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
— Vortrag. Clemens Taesler, der Pfarrer der Freireligiöſen
Gemeinde Frankfurt, ſprach, wie man uns ſchreibt, in der vollbeſetzten
Aula des Realgymmaſiums über „Religion und Philoſophie”.
Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt eröffnete mit dieſem Vortrag
ihr Winterprogramm. Es zeugt von der Boliebtheit des Redners der
auch in Darmſtadt gut bekannt iſt, daß er demmächſt ſeinen 100.
Rund=
funkvortrag halten wird. Für die Definition des Begriffs Religion
ging Taesler aus von dem zweiten Teil von Goethes Wilhelm Meiſter
und bezeichnete da3 Weſen der Neligion als Ehrfurcht. Philoſophie
fängt mit dem „ſich wundern” an; der philoſophiſche Menſch hat ein
Gefühl für die Geſchehniſſe des Lebens. Die Philoſophie verſuht
ver=
ſchiedene Löſungen des Lebensgeheimniſſes aus dem Denken zu geben,
Die wirkliche Philoſophie gibt Weitherzigkeit und befreit von
Vor=
urteilen. Auch in der Naturwiſſenſchaft hat man nicht mehr den naiven
Glauben, alles Geſchehen erklären zu können. Die Annahme einer
Ziel=
ſtrebigkeit in den Dingen kann uns keine Erklärung geben. Die
Frei=
religiöſen ſind der Meinung, daß es doch einen Grund und Sinn haben
muß, daß die Menſchen auf die Idce Gott gekommen ſind. Auch die
Gottesleugner ſehen einen Sinn im Leben. — Taesler zitierte außer
Goethe vielfach Schopenhauer und Nietzſche, auch Fr. Theodor Viſcher,
und fand mit ſeinen Ausführungen lebhaften Beifall. Es wurde noch
bekannt gegeben, daß demnächſt in der Volkshochſchule ein Kurſus von
Tgesler beginnt über die vier Fragen der Menſchheit: Woher, Warum,
Wozu, Wohin?
Die Amänderungen im ſtädtiſchen Saalbau.
Am 1. Oktober 1928 iſt der ſtädtiſche Saalbau nach fünfmonatiger
Unterbrechung wieder in vollem Umfange in Betrieb genommen worden.
Bekanntlich war der Saalbau ſchon feit vielen Jahrem in einem faſt
un=
brauchbaren Zuſtand. Während des ganzen Krieges iſt keine Reparatur
gemacht worden, vielmehr diente der Saalbau als Lazarett und er hat
dunch dieſe Benutzung nicht gewonnen. Die Stadtverwaltung trug ſich
ſchon ſeit langem mit der Abſicht, das ganze Gebäude einer gründlichen
Neparatur zu unterziehen. Dazu waren mehrere Wege möglich. Der
billigſte Weg war der, den baulichen Zuſtand zu belaſſen und den
An=
ſtrich in allen Räumen zu erneuern. Ein zweiter Weg war der, auch
einige bauliche Umänderungen vorzunehmen zur Abſtellung
offenſicht=
licher Mängel, die ſchon ſeit Jahren zutage getreten waren. Der dritte
Weg war der, den Saalbau umzubauen und vor allem die notwendigen
Aborte und Waſchräume in geigneter Lage zu ſchaffen und die ſo
not=
wendigen Vorräume am Haupteingang zu gewinnen. Nach vielen
Be=
ratungen entſchloß ſich die Stadtverordnetenverſammlung in ihrer
Sitzung vom 22. März 19B8 zu dem zweiten Weg und bewilligte für die
Umänderungen die Summe von 120000 RM.
Der Saalbau war von jeher
ein Sorgenkind der Stadt.
Es iſt gewiß lehrreich, einen Rückblick zu tun und einige Daten aus der
Geſchichte des Saalbaues zuſammenzuſtellen. Nachdem die Main=Neckar=
Bahn im Jahre 1846, die Heſſiſche Ludwigsbahn im Jahre 1868 und die
Odenwaldbahn im Jahre 1869 gebaut war, nahm Darmſtadt einen
außerordentlich ſchnellen Aufſchwung. Handel und Induſtrie begannen ſich
mächtig zu regen und das geſellſchaftliche Leben blühte wie nie zuvor.
Schon 1860 gab es ein proviſoriſches Komitee zur Erbauung einer
Feſthalle. Ihm gehörten u. a. an: Oberbaudirektor Arnold,
Kauf=
mann Berbenich, Profeſſor Felſing, Handelskammerpräſident Hemmerle,
Stadtbaumeiſter Louis, Hofmuſikdirektor Mangold, Hofmaler Noack,
Hoftheaterdirektor Teſcher, Oberſteuerrat Welcker, Hofbaurat Dr.
Wegland.
Die Stadt Darmſtadt erklärte ſich bereit, das Saalbauunternehmen
durch verkäufliche Ueberlaſſung von Gelände an der Fuchsſtraße zu
för=
dern. Muſikverein und Mozarwerein, ebenſo der Handelsverein
unter=
ſtützten dringend den Bau eines Saalbaues, und ſo bildete ſich eine
Ge=
ſellſchaft. In ihr waren Aktionäre u. a.: Hofmaler Backofen,
Buch=
händler Arnold Bergſträßer, Fabrikant Blumenthal, Kaufmann Herz
Bodenheimer, Dr. med. L. Büchner, Kaufmanm David Faix, Hoffärber
Flöring, Gaſtwirt Gaulé, Exzellenz Goldmann, Seifenfabrikant
Grod=
haus, Miniſterialrat Hallwachs, Architekt Eduard Harres,
Stadtbau=
meiſter Hechler, Gemeinderat G. Hickler, Hofgerichtsrat Kleinſchmidt,
Hofrat Dr. Künzel, Beigeordneter Lauteſchläger, Hofmuſikdirektor C.
A. Mangold, Luiſe Liebig Witwe, Kaufmann Emil Kahlert, Kaufmann
Karl Kahlert, Kaufmann Phil. Kahlert, Emanuel Merck Witwe, Kauf=
Kreis Schotten, zum Lehrer an der Volksſchule zu Eberſtadt, Kreis mann Karl Merck, Dr. Georg Merck, Chemiker Wilh. Merdk, W. F.
Nöllner Witwe, Hofgerichtsadvokat Dr. Oſann, Dr. Max Rieger,
Bau=
unternehmer Rückert, Hauptmann Selzam, Exzellenz von Wachter,
Hof=
gerich Sadvokat Dr. W. von Wedekind, Oberleutnant von Wedekind,
Gutsbeſitzer W. von Wedekind, Geh. Oberſteuerrat H. Welcker,
Oberpoſt=
commiſſarius Ferd. Welcker, Geh. Kommerzienrat Wendelſtadt,
Hofbau=
rat Dr. Weyland, Ferd. Wittich, Rudolph Wittich, Wilhelmine Wittich,
Bankier E. Wolfskehl, Bankier Ferd. Wolfskehl, Bankier Otto
Wolfs=
kehl, Hofjuwelier Wondra, Zernin, Rentner Chriſt, Zöppritz, Fabrikant
Karl Zöppritz, Rentner Ludwig Zöppritz.
Die Geſellſchaft erwarb 1870 das notwendige Gelände Ecke Saalbau=
und Riedeſelſtraße von dem Bankier Simon Meſſel und ſchrieb einen
Wettbewerb aus, aus dem der Architekt Eduard Harres als Sieger
her=
vorging. Die Geſellſchaft baute den Sgalbau, wie er noch heute vor
uns ſteht, in den Jahren 1871—72.
Das neue Unternehmen war aber nicht rentabel. Deshalb wandte
ſich die Geſellſchaft im Januar 1881 an die Stadt um Hilfe. Ein Antrag
der Finanzkommiſſion, der Saalbaugeſellſchaft ein hypothekariſches
Dar=
lehen von 190 000 Mark aus Mitteln der Sparkaſſe zu bewilligen, wurde
von der Stadtverordnetenverſammlung angenommen. 1883 wurde ein
Antrag Gaulé, den Saalbau zu kaufen, abgelehnt, 1888 ſchlug der
Vor=
ſtand der Saalbaugeſellſchaft der Stadt vor, den Saalbau zu übernehmen,
da die Geſellſchaft nicht mehr in der Lage war, ihre Zinſer zu bezahlen.
Am 6. März 1890 beſchloß dann die Stadtverordnetenverſammlung, den
Saalbau zu übernehmen. Die Uebernahme erfolgte am 1. Juli 1890
zum Preis von 217 167 Mark. Seitdem iſt der Saalbau von der Stadt
wiederholt neu ausgeſtattet worden, der Grundriß blieb aber derſelbe.
Er hatte ſich im großen und ganzen auch bewährt. Die weſentlichſten
Mängel des Gebäudes waren die mangelhafte Akuſtik im großen Saal,
die unzureichende Größe und Ausſtattung der Bühne, die unzureichende
elektriſche Einrichtung und Heizung, die gänzlich unzureichende Lage und
Zahl der Aborte, das Fehlen jedes Waſchraumes, das Fehlen geeigneter
Räume für die Mitwirkenden und das Fehlen eines Veſtibüls. Wer
zurzeit in den Saalbau will, muß über die Terraſſe oder durch das
Treppenhaus den Eingang zur Garderobe finden. Räume, die während
einer Pauſe zum Aufenthalt dienen könnten, ſind nicht vorhanden es
ſei denn, daß der Gartenſaal und die Garderobe dazu benutzt werden.
Die jetzt vorgenommenen Umänderungen können nur
als erſter Abſchnitt einer Geſamtumgeſtaltung
Geltung haben und müſſen auch als Anfang größerer Arbeiten gewertet
werden, denn viele der obengenannten Mängel ſind auch jetzt noch
vor=
handen.
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Zu dem
Tanz=
abend von Urſula Falke, der nähſten Montag, 8 Uhr, im
Klei=
nen Haus des Landestheaters ſtattfindet, erhalten die Mitglieder
uneut=
geltlich Eintrittskarten heute, ſpäteſtens Montag vormittag, gegen
Vor=
zeigen der Mitgliedskarten an der Kaſſe des Kleinen Haufes; daſelbſt
erfolgt auch der Verkauf der Tageskarten für Nichtmitglieder.
Spendet
morgen dem
Der große Saal iſt der einzige Raum, der nahezu fertig iſt.
Er hat eine ganz weſentliche Umgeſtaltung erfahren. Die Höhe des
Raumes iſt durch das Einziehen einer neuen Kaſſettendecke um 4,25 m
gemindert worden, und zwar ſowohl aus akuſtiſchen Gründen als aus
Gründen der Raumgeſtaltung. Die Galerie iſt um eine Sitzreihe
rund=
um vorgezogen worden und durchbricht noch einmal energiſch die Höhe.
Durch Hinzunahme des früheren Herrſchaftsſaales iſt eine Galerie
entſtanden mit weiteren 124 Sitzen, ſo daß die Geſamtzahl der Sitze
im Saale jetzt 1076 beträgt. Zur Not können auch 1200 Sitze
einge=
richtet werden. — Eine weſentliche Umgeſtaltung erfuhr die Bühne.
Die Bühnenöffnung iſt verkleinert, der Bühnenvorbau dagegen
weſent=
lich vergrößert worden. Der Boden der Bühne wurde höher gelegt, um
Naum zu erhalten zur Unterbringung des Geſtühls und der
Beleuch=
tungseinrichtung. Vollſtändig erneuert wurde weiter die elektriſche
An=
lage im ganzen Saalbau. Sie kann nun von einer zentralen Stelle aus
bedient werden. Die geſamte bühnentechniſche Beleuchtung geht durch
einen Bühnenregulator, und zwar ſo, daß ſie in jeder Lichtſtärke und
Farbe reguliert werden kann. Vorhanden ſind nun für die
Bühnen=
beleuchtung:
1. 3 Spielflächenbeleuchtungen, 5farbig, von je 1500 Watt;
2. 2 Vorbühnenſcheinwerfer, 5farbig, von je 3000 Watt;
3. 3 Oberlichter, 3farbig, mit je 96 Lampen zu 60 Watt;
4. 4 Anſchlüſſe in den Türmen links und rechts vom Vorhang zum
Aufſtellen von Scheinwerfern bis zu 200 Watt.
5. Verſatzanſchlüſſe auf der Bühne bis zu 200 Watt.
Die geſamte Saalbeleuchtung iſt in den Kaſſetten der vergoldeten
Holzdecke untergebracht. Saal, Eſtrade, Galerie und Empore können
direkt geſchaltet und bei Theateraufführungen durch einen
Bühnen=
regulator langſam erhellt und verdunkelt werden. Ebenſo ſind für — Feſtlichkeiten für Saal=Illumination eine größere Anzahl
An=
ſchlußmöglichkeiten geboten. Für Lichtbildervorträge ſind ebenfalls
Anſchlüſſe vorgeſehen. Zur Sicherheit iſt an allen Notausgängen ſowie
in den Treppenhäuſern eine beſondere Notbeleuchtung eingerichtet, die
bei etwaiger Stromunterbrechung ſich automatiſch einſchaltet. Auch
für Pauſenſignale iſt eine elektriſche Anlage errichtet, die überall
hör=
bar iſt.
Das von der Stadtverwaltung beantragte neue Geſtühl iſt nicht
genehmigt worden und konnte deshalb nur für die Galerie beſchafft
werden. Das Geſtühl erweiſt ſich bei allen Vorträgen und Konzerten
als eine wichtige Sache. Das fortwährende Rücken, Knarren beim
Aufſtehen und Durchlaſſen Zuſpätgekommener iſt läſtig und ſtörend.
Deshalb wollte die Stadtverwaltung die aus fünf verſchiedenen Muſtern
beſtehenden alten Stühle anderweitig verwenden und neue Klappſtühle
mit Polſterung beſorgen, bei denen der einzelne Beſucher auch mehr
Platz für ſich gehabt hätte. Zunächſt wird deshalb das alte, ſchon recht
verbrauchte Geſtühl benutzt werden müſſen.
In allen Räumen ſind zahlreiche Oeſen und Haken verteilt, um
etwaige Dekorationen anbringen zu können. Für die Folge dürfen
Dekorationen nur mit Zuſtimmung der Saalbauverwaltung angebracht
werden. Das Einſchlagen von Haken und Nägeln und jede
Umände=
rung der vorhandenen Einrichtung muß verboten werden.
Die Heizung iſt im großen Saal die gleiche geblieben. In den
übrigen Sälen iſt ſie erneuert worden. Leider ſtanden die Mittel nicht
zur Verfügung, im ganzen Saalbau eine neue Zentralheizung
anzu=
legen.
Gleichzeitig mit dieſen Erneuerungsarbeiten ging eine
Umgeſtaltung in künſtleriſcher Hinſicht,
die ſich bis in die kleinſten Einzelheiten erſtreckt. Im Saal ſelbſt ſind
ſämtliche Pilaſter, Geſimſe und dergleichen beſeitigt worden. Da der
Saal kein Tageslicht mehr hat, wurden für die Wandflächen helle
Far=
ben gewählt. Die Wand= und Deckenflächen der Galerien und Tribünen
dagegen ſind grün gehalten, die Decke vergoldet. Der Rahmen der
Bühne iſt in Gold und Schwarz gehalten, der Vorhang mausgrau, das
Holzwerk des Saales grau, des Gartenſaales rot. Der Vorſaal iſt nun
ganz zum Hauptſaal hinzugezogen und die früher ſo läſtigen Säulen
zum Teil entfernt.
Im übrigen ſind ſämtliche Räume neu geſtrichen und eine
Un=
menge kleinerer Verbeſſerungen allenthalben geſchaffen worden.
Auch äußerlich hat der Saalbau ein neues Gewand erhalten, und
auch hier ſind manche Unzuträglichkeiten jetzt in großzügiger Weiſe
beſeitigt worden. Die Umgeſtaltung lag in den Händen des Städtiſchen
Hochbauamtes und war der Neubauabteilung übertragen unter der
Lei=
tung des Stadtbaurates Hoffmann und des Oberſtadtbauinſpektors.
Graf.
Bei dem Umbau ſind folgende Firmen beſchäftigt worden:
Maurerarbeiten: L. Wagner, G. Hinkel, W. Hummel; —
Einſenkon=
ſtruktion und Bühneneinrichtung: Gg. Donges: — Zimmererarbeiten:
W. Göller Bühnenumbau), Gg. Schleidt (Decke); — Schreinerarbeiten:
Altermeiſter (Brüſtung und Fußböden), B. Stromberger, L. Riedlinger,
H Flamm, M. Geher, H. Kunz (Reparaturarbeiten), A. Schmidt (
Büh=
nenbrüſtung und Reparaturaxbeiten); — Schloſſerarbeiten: Wagner u.
Ruhl; — Glaſerarbeiten: Bauhütte und Glaſerinnung; —
Weißbinder=
arbeiten: W. Klein; — Malerarbeiten: Gebr. Nover: —
Tapezier=
arbeiten: J. Böttinger Nachf.; — Elektriſche Inſtallation: L. Lange,
A. Wilk, Fa. Keil; — Bühnenvorhang und Geſtühl: Joſef Trier; —
Vorhänge: Fratſchner; — Tapetenlieferung: W. Ehrhardt. Aeußere
Arbeiten: Weißbinderarbeiten: L. Hahn und 9. Henkel: —
Dach=
deckerarbeiten: Hch. Müller; — Gärtneriſche Anpflanzung: L. Kuhn;
Gerüſtſtellung: Ibel u. Lotz; — Spenglerarbeiten: Ruthmann; —
Be=
malung: Kunſtmaler Velte.
ROTKRRUZoTAg
demAtice- Mospital u. seiner Schwesternschaft
v. Verband Heſſiſcher Schulgevgraphen. Der Verband Heſſiſcher
Schulgeographen, dem Lehrer aller Schulgattungen in Heſſen angehören,
hält ſeine diesjährige Hauprverſammlung am 27. und 28. Oktober in
Bad=Nauheim ab. Auf der Tagesordnung ſtehen wichtige Vorträge und
Ausſprachen über methodiſche und Lehrplanfragen, ferner geſchäftliche
Angelegenheiten.
— Orpheum. Nur noch heute und morgen wird der Lachſchlager „Es
lebe der Reſervemann” gegeben. Wer dieſes unverwüſtliche Stück noch
nicht geſehen, möge ſich beeilen. Nochmals ſei bemerkt: Sonntag
nach=
mittag ½4 Uhr 1. Voltsvorſtellung. (S. Anz.)
— Liederzweig. Wir machen nochnals auf das heute abend in
ſämtlichen Räumen des Heilig Kreuz ſtattfindende Blütenfeſt aufmerkſam.
Eine Kapelle, 12 Mann ſtark, die Blütenfee, und nicht zuletzt die
rhei=
niſchen Sänger werden für die nötige Stimmung ſergen. Die
Dekora=
tion iſt ſehenswert und das Tanzbein kann kräftig geſchwungen werden.
Alſo die Parole für heute abend: „Aufs Heilig Kreuz zum Liederzweig”.
— Wanderklub „Falke 1916‟ Darmſtadt. Am kommenden Sonntag,
dem 7. d. M., feiert der Wanderklub Falke im Konkordiaſaal ſein
12. Stiftungsfeſt. Außer muſikaliſchen Darbietungen, insbeſondere des
bereits bekannten „Falke”=Klampforcheſters, werden geſangliche und
deklamatoriſche Vorträge durch ſich bereits früher ſtets bewährte Kräfte
geboten, um zum Schluſſe mit einem flotten Luſtſpiel zu enden.
Au=
ſchließend an die Feier wird der Feſtball folgen, welchew bei den Klängen
eines Teiles der Kapelle der ehemaligen Militärmuſiker unter
perſön=
licher Mitwirkung von Herrn Muſikmeiſter Rühlemann Gelegenheit
zum Tanzen gibt. Zwiſchendunch ſoll eine reichhaltige Verloſung
Ge=
legenheit geben, manchem etwas zu bringen, und hoffen wir, wie
ſeit=
her, viele unſerer Wanderfreunde begrüßen zu können.
E Zur Verhütung von Unglücksfällen ſehen wir uns wiederholt
veranlaßt, die Eigentümer und Führer von Fuhrwerken jeder Art,
Automobilen, Kraft= und Fahrrädern auf die geltenden Beſtimmungen
über die Beleuchtung der Fahrzeuge nach Eintritt der Dunkelheit ſowie
über Einhaltung der rechten Straßenſeite und das Fahren in
gemäßig=
ter Geſchwindigkeit hinzuweiſen. Die Polizeibeamten ſind zur ſtrengen
Ueberwachung und Anzeigeerhebung angewieſen.
Seite 6
Nummer 228
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom 7. bis 14. Oktober 1928.
Großes Haus.
Sonntag, den 7. Oktober, 19 Uhr, Ende 22½ Uhr. E 4. „
Car=
men”, Oper von Bizet. Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Montag, den 8. Oktober: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 9. Oktober, 17¾ Uhr, Ende 22 Uhr. Feſtvorſtellung
anläßlich der Jubiläumstagung des Heſſ. Lehrervereins,
„Lohengrin” Oper von Rich. Wagner. Kein
Karten=
verkauf.
Mittwoch, den 10. Oktober, 19½ Uhr, Ende nach 22½ Uhr. G 1
(Darmſtädter Volksbühne). „Don Carlos”, Schauſpiel
von Schiller. Preiſe: 1 bis 10 M.
Donnerstag, den 11. Oktober: Keine Vorſtellung.
Freitag, den 12. Oktober, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 4.
Die ſchwarze Kammer”, Oper von Ernſt Roters.
Preiſe: 1 bis 10 M.
Samstag, den 13. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr.
Volksvor=
ſtellung zu Einheitspreiſen. „Der Zigeunerbaron”,
Operette von Strauß. Preiſe: 1, 2, 3 und 4 M.
Sonntag, den 14. Oktober, 18 Uhr, Ende gegen 22½ Uhr. G 3.
„Lohengrin”, Oper von Rich. Wagner. Preiſe: 1.20
bis 12 M.
Kleines Haus.
Sonntag, den 7. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzm. T (1).
Zum erſten Male: „Dame Kobold”, Luſtſpiel von
Calderon, in der Bearbeitung von Hofmannsthal. Preiſe:
1.20 bis 6 M.
Montag, den 8 Oktober, 20 Uhr: Erſter Vereinsabend der Freien
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft. Tanzabend
Ur=
ſula Falke. Preiſe: 1 bis 5 M.
Dienstag, den 9. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VII (2). „Dame Kobold”. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Mittwoch, den 10. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr.
Volksvor=
ſtellung zu Einheitspreiſen. „Zar und
Zimmer=
mann”, Oper von Lortzing. Preiſe: 0.50, 1, 2 und 3 M.
Donnerstag, den 11. Oktober, 20 Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete III (2). „Fatme‟, Oper von Flotow. Preiſe: 1.20
bis 6 M.
Freitag, den 12. Oktober: Keine Vorſtellung.
Samstag, den 13. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VI (3). „Dame Kobold”, Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Sonntag, den 14. Oktober, 11½ Uhr: Tolſtoi=Feier.
19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete II (1). „Dr. Knock”
Luſtſpiel von Jules Romains. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
— Die Bockshaut, das altrenommierte und bekannte Weinhaus in.
der Kirchſtraße, iſt, den Zeitverhältniſſen Rechnung tragend, dazu
über=
gegangen, auch) Bier im Ausſchank zu verabfolgen. Daneben bleibt der
Ausſchank von Wein underündert beſtehen. (Siehe beſondere Anzeige.)
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie. Nach
New York Halifax: „Reliance” ab Hamburg 8. 10., ab
Cux=
haven am 9 10., „Deutſchland” ab Hamburg am 11. 10., ab Cuxhaven
am 12. 10., „Weſtphalia” ab Hamburg am 17. 10., direkt, „Clebeland” ab
Hamburg am 17. 10., ab Cuxhaven am 18. 10., „Hamburg” ab Hamburg
am 25. 10., ab Cuxhaven am 26. 10., „Albert Ballin” ab Hamburg
am 1. 11., ab Cuxhaven am 2. 11., „Thuringia” ab Hamburg am
7. 11., direkt, „New York” ab Hamburg am 8. 11., ab
Cux=
haven am 9. 11. — Nach Boſton, New York: „Ammon”
am 16. 10., „Hagen” am 30. 10., „Amaſis” am 13. 11. — Nach
Phila=
delphia, Baltimore, Norfolk: „Phrygia” am 19. 10., „
Har=
burg” am 2. 11., „Weſterwald” am 16. 11. — Nach Kanada: „Brant
County” am 11. 10., „Parana” am 18. 10., „Feodoſia” am 25. 10. —
Nach der Weſtküſte Nordamerikas: „Seattle” am 6. 10.,
Portland” am 27. 10., Los Angeles” am 24. 11., „Ramſes” am 8. 12.
Nach Weſtindien, Weſtküſte Zentralamerika: „Orinoco”
am 6. 10., „Palatia” am 13. 10., „Teutonia” am 20. 10., „Mimi Horn”
am 27. 10., „Patricia” am 3. 11., „Minden” am 10. 11. — Nach
Por=
toriev, San Domingo, Haiti, Santiago de Cuba und
Jamaica: „Waldtraut Horn” am 16. 10., „Konſul Horn” am 30. 10.
— Nach Kuba: „Antiochia” am 25. 10., „Kiel” am 24. 11., „Feodoſia”
am 28. 12. — Nach Mexiko: „Rio Bravo” am 9. 10., „
Nordſchles=
wig” am 20. 10., „Georgia” am 1. 11., „Rio Panuco” am 13. 11., „Nord=
Friesland” am 24. 11. — Nach der Oſtküſte Südamerikas:
„Fürſt Bülow” am 10. 10., „Altmark” am 13. 10., „Bayern” am 17. 10.,
„Olivia” am 24. 10., „Antiochia” am 27. 10., „Adalia” am 27. 10.
Nach der Weſtküſte Südamerikas: „Poſeidon” am 6. 10.,
„Murla” am 10. 10., „Iſis” am 17. 10., „Berengar” am 20. 10., „Heluan”
am 24. 10., „Ludwigshafen” am 31. 10. — Nach Niederländiſch=
Indien; „Peiſander” am 10. 10., „Dortmund” (ab Rotterdam) am
16. 10., „Höchſt” am 24. 10., „Eurymegon” am 7. 11., „Naumburg” ab
Notterdam am 13. 11. — Nach Auſtralien: „Menes” am 13. 10.,
ein Dampfer am 24. 10., „Moſel” am 3. 11., „Heidelberg” am 14. 11. —
Nach Südafrika: „Halle” am 20. 10., Sebara” am 17. 11., „
Elins=
horn” am 22. 12. — Nach Oſtaſien: „Vogtland” am 6. 10., „
Duis=
burg” am 13. 10., „Rhein” am 20. 10., „Oldenburg” am 27. 10., „
Hin=
denburg” am 3. 11. — Hamburg—Rhein=Linie: wöchentlich ein
Dampfer. — Hamburg-London=Linie: wöchentlich drei
Ab=
fahrten. — Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung, Bankgeſchäft Friedr.
Zaun, Luiſenplatz 1 (Tel. 1308/09).
p. Provinzialausſchuß. Di= für heute Samstag, 6.,
ange=
ſetzte Sitzung wurde mit der gleichen Tagesordnung auf den 1 3. d. M.
verlegt.
p. 1. Ein in Eberſtadt wohnhafter Schloſſer fuhr am 2. Juli d. J.,
abends, mit ſeinem Motorrad nebſt Beifahrer auf der Straße Eberſtadt
Rühtung Jugenheim; er iſt beſchuldigt, beim Ueberholen eines vor ihm
fahrenden Radfahrers dieſen angefahren zu haben. Die Unfallſtelle (kurz
tor Bickenbach) iſt 12 Meter von einer Kurbe entfernt. Der Angeklagte
will, weil er ins Rutſchen gekommen, rechts überholt haben und mit
20—25 Kilometern Geſchvindigkeit gefahren ſein. Der Verletzte fuhr
auf dem Rade bbn Darmſtadt im Dienſte einer
Lebensverſicherungs=
geſellſchaft nach Jugenheim zurück; er kam mit der rechten Hand in
das Motorrad. Den Angeklagten fragte er nach dem Namen, der
anzu=
geben verweigert wurde, da der Frager ja die Nummer des Motorrads
habe. Angeklagter iſt gegen Haftdflicht nicht
ver=
ſichert.
Der Staatsanwalt hält bafür, daß es fahrläſſig ſei, in einer Kurde
zu überholen, überdies ſei die Geſchivindigkeit zu hoch geweſen und habe
durch Bremſen nicht mehr verhinderr werden können; auch das rechts
Ueberholen verſtoße gegen die Vorſchriften. Es wird eine Geldſtrafe von
150 Mark beantragt. Der Verteidiger dermißt jeden Beweis für ein
Verſchulden des Angeklagten. Das rechts Ueberholen erſcheine im
Fragefalle entſchuldbar, da der Radler weiter nach links hätte ausbiegen
wollen. Der Radler hätte nach § 8 der Verordnung abſteigen ſollen.
Die in Antrag gebrachte Geldſtrafe ſei zu hoch. Urteil: 60 Mark
Geld=
ſtrafe.
Alls große Leichtfertigkeit ſicht das Gericht an, daß der Angeklagt.,
der erſt eine Woche den Führerſchein beſaß, einen
Fahzer auf den Soziusſitz aufnahm. Die Vorſchrift, daß
links zu überholen ſei, ſei zwingend.
2. Wegen ſchwerer Kuppelei hat ſich die Ehefrau eines hieſigen
Handwerkers zu verantworten. Ihre Tohter hatte ein Verhältnis, das
ſie auf dem Tauzboden kennen gelernt hatte. Der junge Mann kam
auch ins Haus. Die Angeklagte und ihr Eheuann ſind wegen Kuppelei
vor 10 Jahren beſtraft werden. Der Strafantrag ſtellt die Höhe der
Strafe in richterliches Ermeſſen. Der Staatsanwalt will dabei mildernde
Umſtände als vorliegend annehmen. Das Urteil erkennt auf 2 Wochen
Gefängnis.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Deröffentlſchungen unter dieſer l(eberſchrift Übernimmt die Nedalilon feinerſei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 3 das Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht
zuräckge andt, die Alblehnung nicht begründet werden.
— Der Bürgerſteig in der Liebigſtraße zwiſchen
Emil=
ſtraße und Blumenthalſtraße iſt ſchon lange in einem ſehr ſchlechten
Zuſtand. Er weiſt ein großes Loch neben dem anderen auf. Bei Nacht
iſt es direkt gefährlich, auf dem Bürgerſteig zu gehen, da man tatſächlich
in die ſchadhaften Stellen hineinfällt. Baldige Erneuerung iſt
drin=
gend erforderlich.
Eamstag den 6 Okzober 1928
Heſſicher Landes=Lehrerverein.
Der Heſſiſche Landes=Lehrerverein, die älteſte und größte
Vereini=
gung von Lehrerinnen und Lehrern in Heſſen, begeht vom 7.—10.
Okto=
ber in Darmſtadt die Feier ſeines 60jährigen Beſtehens.
Eingeleitet hat er bereits ſeine Jubelfeier, als er am vergangenen
Sonntag — in dankbarer Erinnerung an die Verdienſte ſeines
Vereins=
gründers (des 1893 verſtorbenen Lehrers Johann Schmitt) um die
Hebung der Volksſchule und ihrer Lehrerſchaft — an deſſen
Geburts=
hauſe zu Ensheim in Rheinheſſen eine Gedenktafel enthüllte.
Der Kreisvertreter, Lehrer Engel von Eichloch, hielt die
Begrüßungs=
anſprache, und der Obmann des Landes=Lehrervereins, Rektor und
Landtagsabgeordneter Reiber=Darmſtadt, die Weiherede. In
dan=
kenswerter Weiſe umrahmten zwei Ensheimer Geſangvereine die beiden
Anſprachen mit einigen hübſchen Chören. In ſeiner Schlußanſprache
dankte der Kreisvertreter dem Hausbeſitzer Herrn Valentin Lahm, den
erſchienenen Kollegen und ſonſtigen Teilnehmern und empfahl die
Ge=
denktafel dem Schutz der Gemeinde und ihrer Jugend. Möge das ſchlichte
Erinnerungszeichen auch ſpäteren Geſchlechtern künden, wie Heſſens
Lehrer an ihrem Ehrentag eines allezeit opferfreudigen und
jugend=
begeiſterten Kollegen in Treue gedachten.
Sonntag, den 7. Oktober, vormittags 10 Uhr, wird eine größere
Abordnung von Lehrern auf dem Friedhofe an der Nieder=Ramſtädter
Straße in Darmſtadt an den Gräbern von Johann Schmitt und
des langjährigen, noch in guter Erinnerung lebenden Obmanns des
Vereins, des 1909 verſtorbenen Rektors und Landtagsabgeordneten Karl
Backes, Kränze niederlegen.
Um 11 Uhr wird alsdann in der Mornewegſchule in
Darm=
ſtadt eine große Lehr= und Lernmittel=Ausſtellung
er=
öffnet. Die bedeutendſten Verlage und Lehrmittelfirmen Deutſchlands
werden eine reiche Auswahl von Lehr= und Unterrichtsmitteln ausſtellen.
Außerdem werden Proben aus dem Werk=, Zeichen= und Schreib=
Unterricht gezeigt werden. Der Schriftſteller May aus
Darm=
ſtadt wird an den vier Ausſtellungstagen vom 7.—10. Oktober, jeweils
von 3—6 Uhr, ſein Puppentheater vorführen, ſo daß die
Aus=
ſtellung nicht nur für Lehrer, ſondern auch für weitere
Bevölkerungs=
ſchichten Anzegungen bringen wird. Der Eintritt iſt frei.
Die eigentliche Tagung beginnt dann nachmittags 3 Uhr mit einer
Vorſtandsſitzung im neuhergerichteten Städtiſchen Saalbau, woſelbſt
auch die weiteren Veranſtaltungen, wie Feſtakt,
Begrüßungs=
abend, Haupt= und Vertreterverſammlung, ſtattfinden.
Ihren Abſchluß findet die Feier durch eine geſchloſſene Feſtvorſtellung
„„Lohengrin”) im Landestheater.
Wir wünſchen der Tagung einen angenehmen und fruchtbringenden
Verlauf, iſt doch den Lehrern unſer koſtbarſtes Gut, unſere Jugend,
an=
vertraut.
Lehrernachwuchs in Heſſen.
In Heſſen erfolgt ſeit 1925 die Ausbildung der Volksſchullehrer an
der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt, an der zu dieſem Zweck zwei
Pädagogiſche Inſtitute (eines zu Darmſtadt und eines zu Mainz)
ein=
gerichtet worden ſind. Die Studienzeit beträgt wenigſtens zwei Jahre.
Das Studium wird abgeſchloſſen durch die wiſſenſchaftliche Prüfung für
das Lehramt an heſſiſchen Volksſchulen. Bisher haben 95 Studierende
dieſe Prüfung beſtanden und ſind als Anwärter für den heſſiſchen
Volksſchuldienſt zugelaſſen worden, darunter 12 Anwärterinnen.
Im Sommerſemeſter 1928 beträgt die Zahl der
Lehrer=
ſtudenten insgeſamt 242, darunter 54 weibliche Studierende:
das Pädagogiſche Inſtitut zu Darmſtadt zählt 131 Studierende, das zu
Mainz 111 Studierende. Von den Studierenden ſind 201 Heſſen und
41 Nichtheſſen. Ihre Vorbildung erhielten auf dem Gymnaſium 47,
dem Realgymnaſium 19, der Oberrealſchule 105, der Aufbauſchule 34,
Studienanſtalten 37 Beſucher. Von den Vätern der
Studieren=
den ſind 26 Landwirte, 41 ſelbſtändige Gewerbetreibende und
Hand=
werker, 12 Kaufleute, 48 Angeſtellte und Arbeiter und 115 Beamte,
dar=
unter 40 Lehrer und Studienräte. Nach dem Heimatorte ſtammen
von den Studierenden
48 aus Gemeinden bis zu 1000 Einwohnern,
61 aus Gemeinden von 1000 bis 5000 Einwohnern,
47 aus Gemeinden von 5000 bis 10 009 Einwohnern, und
86 aus Gemeinden mit über 10 000 Einwohnern.
Naßwäsche bis zu 90‟ , g-trocknet, von 20 Pfd an das Pfd. 20 Pfg
Holen und Bringen unentgeltlich.
(12911a
Beachten Sie ferner meine „fast schrankfertige Wäsche‟ als
besonders vorteilhatt und verlangen Sie meine Preislisten
auch tür „schrankfertige Wäsche‟!
Freigabe von D=Zügen für Sonntagskarten. Bisher war es
übliech, daß im Sommer eine beſchränkte Anzahl nicht zu überlaſteter
und vom Fernverkehr beanſpruchter D=Züge, im Winter eine bisweilen
ſämtliche D=Züge eines Direktionsbegirkes umfaſſende Zahl von Zügen
frei gegeben werden. — Wie verlautet, ſoll im Zuſammenhang mit der
Verringerung des Klaſſenſyſtems die im Winter übliche, faſt allgemeine
Freigabe der D=Züge zur Benutzung für Inhaber von Sonntagskarten,
ebenſo auch die im Sommer beſtandene beſchränkte Freigabe aufhören.
Der Bund deutſcher Verkehrsvereine iſt bei der Reichsbahn=
Hauptwer=
waltung vorſtellig geworden und hat dringend gebeten, die Freigabe der
D=Züge nach Ermeſſen der Reichsbahn=Direktion beizubehalten.
Gleich=
zeitig wurde dargelegt, daß ſich in der Maßnahme die Wünſche des
Publikums mit den Beſtrebungen der Reichsbahn auf erhöhte
Ein=
nahme durchaus decken und ſomit die Freigabe nicht nur ein
Entgegen=
kommen gegenüber der Bevölkerung, ſondern auch eine Maßnahme
zu=
gunſtem der Reichsbahneinnahmen ſei.
Modewerkstütte Marie Babel
jetzt Schulstraße 8, II. Stocke (15557a
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hlnweſſe auf Anzeigen zu betrachten.
(n keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
Bund Heſſiſcher Leibgardiſten. Der für Sonntag,
dem 7. Oktober, geplante Familienausflug nach Lorſch findet beſtimmt
ſtatt. Abfahrt von Darmſtadt=Hauptbahnhof 8,02 Uhr vormittags. Es
wird gebeten, wenigſtens 15 Minuten vor 8 Uhr am Hauptbahnhof=
Hauptportal zu ſein, um dort die Fahrkarten für die Geſellſchaftsfahrt
rechtzeitig löſen zu können. Auch wird jedem anempfohlen, an dem
Aus=
flug teilzunehmen, weil die Gelegenheit, die Ausgrabungen in Lorſch zu
beſichtigen, nur einmal geboten werden kann. Das Ausgrabungsgelände
iſt nach und nach ſo groß wie die Hälfte unſeres Exerzierplatzes
gewor=
den, und es werden immer noch bedeutende Sehenswürdigkeiten aus der
Römerzeit, wie Kirchen, Bollwerke, weir ins Land hineinragende
unter=
irdiſche Gäinge und ſonſtige Kunſtbauten und Denkmäler freigelegt. Füir
die Führung bei der Beſichtigung iſt ein Wiſſenſchaftler gewonnen
worden. Der Sonntag=Nachmnittag iſt für das kameradſchaftliche
Zuſam=
menſein in dem Gebirgsdörfehen Zell i. O. — 20 Minuten von
Bens=
heim — vorgeſehen. Alle an der Bergſtraße liegenden Oetsgruppen,
einſchließlich Worms, haben ihre Teilnahme zugeſagt. Es iſt deshalb
manchem Gelegenheit gegeben, bei einem guten Trunk, bei Muſik und
Tanz und den alten Reſerveliedern ein frohes Wiederſehen mit alten
Kazeraden zu verleben.
— Bund Königin Luiſe. Unſer Erntedaukfeſt, verbunden
mit Großmütterchentag, findet Sonntag, 7. Oktober, nachmittags 3½
Uihr, im Fürſtenſaal, Reſtauration Chriſt (Grafenſtraße), ſtatt. Die
Mit=
glieder werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Gäſte willkommen.
Tageskalender für Samstag, den 6. Oktober 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr: Zweites
Feſtkonzert des Landestheater=Orcheſters. — Kleines Haus, Anfang
19½ Uhr, Ende 213 Uhr, Zuſatzmiete VT:: „Dr. Knock”.
Orpheum, 20.15 Uhr, Gaſtſpiel Peter Prang: „Es lebe der
Re=
ſervemann” — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Reſt. Bender, Weinhaus Maxim, Zum Roten Löwen, Reſt=
Rummel, Stadt Nürnberg, Reichshof, Reſt. Dintelmann, Reſt.
Knauer, Alte Poſt, Zur Kanone, Perkev, Spaniſche Bodega.
Durngemeinde 1846, abends 20.30 Uhr, in der Turnhalle am
Woogsplatz: Herbſtfeſt. — Liedertafel abends 20 Uhr, im
Städt. Saalbau: Herbſtball. — Liederzweig abends 20 Uhr,
Heiliges Kreuz: Rheiniſches Blütenfeſt. — Kinovorſtellungen:
Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
J. Griesheim, 3. Okt. In der vergangenen Woche beſichtigte die
hieſige Gewerbe= und Handwerker=Vereinigung unter ſehr zahlreicher
Beteiligung die Brauereianlagen der „Schöfferhof=Binding=
Bürger=
brauerei A.=G.” in Frankfurt am Main. Die Führung übernahmen in
liebenswürdiger Weiſe die Herren Oberbraumeiſter Albrecht und Bätz.
Zunächſt ging es zur Mälzerei. Dieſe iſt eingerichtet für die Aufnahme
einer Quantität Gerſte bis zu 200 000 Zentner. Letztere ſtammt
haupt=
ſächlich aus dem Nied und Rheinheſſen. Die Malzbereitung beginnt mit
dem Einweichen bzw. Einquellen der Gerſte, die vorher aufs ſorgfältigſte
gereinigt wird, in die aus Eiſen und Email eigens dazu hergekichteten
Bottiche. Nach einigen Tagen wird die geweichte Gerſte mittels
Druck=
luft durch eine Rohrleitung (ähnlich der Rohrpoſt) in andere Bottiche
mit fein durchlöchertem Boden gebracht, um die Keimung einzuleiten,
Hierbei beginnt der Prozeß der Dextrin= und Zuckerbildung. Nachdem
die Würzelchen an jedem Kern eine gewiſſe Länge erreicht haben,
hat auch der Kern die höchſte zuckerbildende Kraft und es muß Sorge
getragen werden, daß zu dieſem Zeitpunkt alle Körner gleichmäßig ſtark
entwickelt ſind. Während der Keimung in dieſen Behältern wird von
Zeit zu Zeit ein Strom friſcher kühlfeuchter Luft durch die hoch
aufge=
ſchichteten Körner geleitet, um den Prozeß zu fördern. Die Keimzeit
dauert ungefähr acht Tage. Das durch dieſen Prozeß erhältene Malz
kommt alsdann zur Darre. Während des Darrens, das wiederum eine
beſtimmte Zeit mit ganz beſtimmter Temperatur in Anſpruch nimmt,
wird durch Wendeapparat das Malz wiederholt gewendet. Die
Berüh=
rung durch Menſchenhand iſt vollkommen ausgeſchaltet. Die aus der
Mälzung gewonnenen Produkte: Malzkeime und =Treber, gehen als
wertvolles Futtermittel an die Landwirtſchaft zurück, während aus der
Hefe in den Chemiſchen Fabriben Nährpräparate hergeſtellt werden.
Der nun folgende Brauprozeß hängt ganz von der Art des Darrens ab.
Nun wurde die Siedhauseinrichtung mit den mächtigen Kochkeſſeln mit
automatiſchen Rührvorrichtungen beſichtigt. Von hier gings in die
Kühl=
räume, Gärkeller und Lagerkeller. In letzterem liegen in modernen
Lagertanks nicht weniger als 80 000 Hektoliter des edlen Getränks. Auch
die automatiſche Faßreinigung und =abfüllung ſowie die
Flaſchenreini=
gung und =Abfüllung wurde beſichtigt. Die Leiſtung der drei
Abfüll=
höcke für Faßabfüllung iſt 165 Hektoliter pro Stunde, und die der
Flaſchenabfüllung 90 000 Flaſchen pvo Tag. Den Abſatz befördern 28
Laſtautos mit Anhänger und 100 Pferde. Auch in den
kaſernement=
mäßigen Stallungen fällt die große Sauberkeit und Ordnung auf, der
man auf Schritt und Tritt in den geſamten Anlagen begegnet. Zuletzt
wurden Maſchinenhaus und Dampfkeſſelhaus beſichtigt. Nach dem
Rundgang, der gur drei Stundem währte, wundem die Teilnehmer zu
einem Imbiß und einem guten Trunk durch Herrn Binding ir., der
in=
zwiſchen eingetroffen ſwar, eingeladen. Hier hielt Herr Oberbraumeiſter
Albrecht eine Anſprache an die Verſammelten, in der er über den
Be=
triebsvorgang in den einzelnen Abteilungen einen Ueberblick gab, wobei
zu bemerken iſt, daß 400 Arbeiter und 55 Beamte darin tätig ſind, und
daß die Brauerei bezüglich ihres Umſatzes an zehnter Stelle im
Deut=
ſchen Reiche ſteht. Der erſte Vorſitzende der Gewerbe= und Handwerker=
Vereinigung, Herr Zimmermciſter Schick von hier, fand in ſeiner
Er=
widerung vortreffliche Worte des Dankes an Herrn Binding und die
Direktion, für das Entgegenkommen und das Gebotene und au die
Herren Albrecht und Bätz für die lehrreich= Führung. Eine
Teller=
ſammlung unter dem Teilnehmern eraab einen recht anſehnlichen Betrag,
der dem Unterſtützungsfonds der Arbeiter zugeführt wurde. Nur allzu
raſch eiltew die Stunden, die in der animierteſten Stimmung bis zur
Heimkehr von allen Teilnehmern verlebt wurden.
F. Eberſtadt, 5. Okt. Gemeinderatsſitzung. In der
geſt=
rigen Gemeinderatsſitzung wurden auf Grund der eingegangenen
An=
gebote folgende Arbeiten und Lieferungen an die wenigſtnehmenden
Submittenten vergeben: A. Für die Herſtellung einer neuen heizbaren
Kloſettanlage bei den Schulen: 1. Die Maurerarbeiten an Ludwig
Dächert 6.; 2. die Zimmerarbeiten, an Philipp Dächert 4.; 3, die
Speng=
lerarbeiten an Heinrich Hucke; 4. die Heizungsanlagen an die Firma
J. Nohl=Darmſtadt. B. Die Anbringung von Kandeln und Läden an
zwei gemeindeeigene Doppel=Wohnhäuſer in der Ringſtraße: 1. Die
Schloſſerarbeiten an Fritz Hofmann; 2. die Spenglerarbeiten an Heinrich
Hucke. C. Die Lieferung von Fußbodenöl für die Schulen an Philipp
Eyſenbach. D. Für die Heizung der Schulen und des Rathauſes: 1. Die
Lieferung von Koks an Guſtav Weiſe; 2. die Lieferung von Nußkohlen
und Eierbriketts an Georg Schneider; 3. die Lieferung von
Anthracit=
kohlen an Wilhelm Fiſcher. Die am 11. September ſtattgefundene
Grummetgrasverſteigerung wird genehmigt. Dem Geflügelzuchtverein,
der in der Zeit vom 9. bis 11. November ds. Js. hierorts wieder eine
Ausſtellung veranſtaltet, wird auf entſprechendes Anſuchen ein Beitrag
von 35 Mk. zur Beſchaffung von Ehrenpreiſen bewilligt. Im Schulbad
ſollen künftig auch Kohlenſäurebäder abgegeben werden, da nach Anſicht
der Verſvaltung hierfür offenbar ein Bedürfnis vorliegt. Der Preis
wird auf 3,50 Mk. pro Bad feſtgeſetzt. Um den Parteien beim Abſchluß
von Kaufverträgen und der Eintragung von Hypotheken das lange
Warten am Grundbuchamt und die Fahrkoſten zu erſparen, will der
Bürgermeiſter dem Verſuch machen, einen Darmſtädter Notar zur
Ab=
haltung von Sprechtagen zu gewinnen, an denen alsdann jene Geſchäfte
beſorgt werden können. Das Baugeſuch des Gg. Pfeiffer findet
Geneh=
migung unter der Vorausſetzung, daß das geplante Gewächshaus bei
der Erſtellung einen beſſeren Abſchluß erhält. Unter Erteilung der
er=
forderlichem Dispens findet auch das Baugeſuch des Karl OReilly
(Wohnhaus am Felſenkeller) Genehmigung; desgleichen das Baugeſuch
des Heinrich Müller (Wohnhaus au der Alten Darmſtädter Straße).
Ein Antvag der Reichsbahndirektion Mainz, ihr zur Inſtandſetzung der
Zufahrtſtraße nach dem hieſigen Güterbahnhof 500 Mk. zu den Koſten
zuzuſchießen, wird abgelehnt. Auf Anſuchen der Anwohner der
Kirch=
ſtraße wird beſchloſſen, die Kirchſtraße für den Verkehr mit
Kraftfahr=
zeugen jeglicher Art zu ſperren. Wegen Verſtärkung des Feldſchutzes iſt
der Bürgermeiſter bei der Schutzpolizei vorſtellig geworden. Es werden
Patrouillem geſtellt, ſo daß Klagen über Felddiebſtähle, wie ſie in letzter
Zeit zahlreich erhoben wurden, nunmehr verſtummen dürften. In
ge=
heimer Sitzung: Steuerſachen, Wohlfahrtsſachen und Grundſtücksankäufe.
Aa. Eberſtadt, 5. Okt. Durnwart Kern geſtorben. Der
an ſeiner Arbeitsſtätte in Darmſtadt plötzlich geſtorbene Ludſeig Kern
von hier war einer der bekannteſten Turner von Eberſtadt. In der
Turngeſellſchaft E.V. bekleidete er das Amt eines Turnwarts und
Turn=
leiters, woo er ſich in der letzten Zeit beſonders dem modernen
Frauen=
turnen gewidmet hatte. Als aktiver Turner war Kern bis dor kurzem
ſtets erfolgreich geweſen. Längere Zeit war er auch Bezirksturnwart
des Main=Rodgaues. Als begeiſterter Sportanhänger war er auch
eiſriges Mitglied des Fußballvereins Germania” — Die
Dorf=
älteſte geſtorben. Die älteſte Einwohnerin Eberſtadts, Witwe
Katharina Rund, iſt im Alter von faſt 92 Jahren geſtorben. Sie
wußte in ihren alten Tagen ſtets gern und viel von früher zu erzählen.
— Beerdigung. Der frühere Mitarbeiter der Firma G. C. Klebe=
Eberſtadt, Kaufmann Otto Jhrig, wurde Mitte dieſer Woche zu
Grabe getragen. Ihrig war Veteran von 1870/71. Die „
Soldaten=
kameradſchaft” gab ihm daher mit klingendem Spiel das letzte Geleite.
Am Grabe des Verſtorbenen wurden mehrere Kränze niedergelegt, in
erſter Linie von der genannten Firma und ihrem Perſonal ſowie vom
Militärverein. — Todesfall. Der frühere Betriebsleiter Gg.
Me=
ſchett iſt im Alter von 62 Jahren nach längerem Leiden geſtorben.
4a. Eberſtadt, 5. Okt. Heubſtſpaziergang. In
Verbin=
dung mit einer ſogen. Schnitzeljagd unternimmt die hieſige Freie
Tur=
nerſchaft am kommenden Sonntag, 7. d. M., einen Herbſtſpaziergang
nach Seeheim. — Liedervortrag in der Provinzial=
Pflegeanſtalt. Am letzten Sonntag ſtattete der Geſangverein
„Sängerluſt”=Pfungſtadt der Provinzial=Pflegeanſtalt, die übrigens am
1. November d. Js. auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken kann, einen
Beſuch ab und erfreute die Inſaſſen durch den Vortrag mehrerer
Lie=
der. Außerdem erſchien der Männergeſangverein Groß=Umſtadt und
ſang den Inſaſſen der Anſtalt zuliebe mehrere Lieder.
Aa. Eberſtadt, 4. Okt. Odenwaldklub. Die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs unternimmt am kommenden Sonntag, den
7. d. M., ihre 11. Wanderung nach Laudenbach-Juhöhe—Ober=
Hambach und Bensheim. Es handelt ſich um die Pflichtwanderung der
Jugendgruppe. Es wird ferner darauf aufmerkſam gemacht, daß
Vor=
ſchlägé für den Wanderplan 1929 bis Ende dieſes Monats bei dem
Ver=
einsvorſitzenden einzureichen ſind. — Waifenſchutz=
Wohltätig=
keitsabend. Der am Samstag dieſer Woche ſtattfindende
Wohl=
tätigkeitsabend des Zweigvereins Eberſtadt des Heſſiſchen Fechtvereins
Waiſenſchutz weiſt ein abwechſlungsreiches Programm auf. In erſter
Linie iſt hervorzuheben, daß der Turnverein 1876 und der
Geſang=
verein „Liederkranz” ſowie der Muſikverein „Edelſveiß” mitwirken. Jmr
Mittelpunkt des Abends ſteht jedoch eine Theateraufführung. Geſpielt
wird der Schwank „Die Ehefrau wider Willen”. Nach Shluß des
Pro=
gramms wird getanzt.
G. Ober=Ramſtadt, 5. Okt. Beim hieſigen Standesamt wurden
im Laufe des Monats September 9 Geburtsfälle, 6 Eheſchließungen und
2 Sterbefälle beurkundet. — In Arbeitsloſenfürſorge ſtanden
zu Monatsbeginn 19 Perſonen, daneben erhielten fünf Perſonen
Kriſen=
unterſtützung. — Die Kartoffelernte iſt hier in vollem Gange.
Je nach Lage der Grundſtücke iſt man mit dem Ertrag mehr oder
weni=
ger zufrieden.
Nummer 278
Samstag, den 6. Oktober 1928
Seite 7
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Zeit vom 7. bis 13. Oktober 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Heidelberg—Hirſchhorn-Eberbach (zw. Hirſchhorn u. Eberbach,
Klm. 23,180—30,142) vom 17. 9. bis 13. 10 geſperrt. Umleitung für
Per=
ſonenwagen: Moosbrunn — Schönbrunn — Pleutersbach—Eberbah.
Für Laſtwagen: Neckargemünd—Wieſenbach-Waldwimmersbach-Haag
—Unterſchönbrunn—Pleuterbach—Eberbach.
Gundernhauſen—Dieburg—Altheim (Ortsdurchfahrt Dieburg, Altſtadt
—Zuckergaſſe—Rheingau) vom 8.—18. 10. geſperrt. Umleitung: bis 11. 10.
über Groß= und Klein=Zimmern, vom 12. 10. über Markt—Steinſtraße—
Minnefeld—Frankfurter Straße.
Bingen—Gau=Bickelheim Klm. 8,6—10,6 vom 3. 10 bis auf weiteres
gefperrt. Umleitung: Planig—Boſenheim-Pfaffen=Schwabenheim.
Gießen—Fulda iſt an folgenden Stellen geſperrt:
1. Zwiſchen Lindenſtruth und Grünberg vom 1.—11. 10. Umleitung:
Hattenrod—Harbach.
2. Zwiſchen Hörgenau und Rebgesheim, vom Ulrichſteiner Abzweig bis
Hörgenau, vom 12. 9. bis auf weiteres. Umleitung: Ulrichſtein—
Helpershain—Meiches—Dirlammen. Für den Durchgangsverkehr
wird die Straße Ruppertenrod—Alsfeld empfohlen.
Gießen—Marburg (in Gießen, oberhalb des Wieſeneckerwegs bis
Friedhofsweg) vom 10. 9. auf etwa 4 Wochen geſperrt. Umleitung:
Wieſeck—Alten=Buſeck—Daubringen—Lollar.
Gießen—Frankfurt a. M. (zw. Gießen u. Klein=Linden) vom 24. 9.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung nach Frankfurt: Leihgeſtern.
Umleitung nach Wetzlar: Heuchelheim—Atzbach.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Seligenſtadt—Mainflingen-Zellhauſen (Ortsdurchfahrt
Mainflin=
gen) vom 1. 10. bis 2. 12. geſperrt.
Ober=Roßbach-Nieder=Roßbach einſchl Ortsdurchfahrt Nieder=
Noß=
bach vom 29. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Nieder=
Wöll=
ſtadt—Rodheim v. d. H.
Gießen—Steinbach (Km. 5,2—7,5) vom 13. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Garbenteich—Annerod.
Ober=Erlenbach-Nied.=Eſchbach vom 3. 10 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ober=Eſchbach.
Ober=Erlenbach-Kloppenheim vom 24. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Holzhauſen—Friedrichsdorf-Köppern.
Groß=Karben-Burggräfenrode—Ilbenſtadt (Ortsdurchfahrt Groß=
Karben bis zur Gehſpitze) vom 8. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Nieder=Wöllſtadt.
Langenhain—Fauerbach v. d. H., Klm. 7,1—8,5 vom 5. 10. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung nach Langenhain—Fauerbach v. d. H.:
Nieder=Mörlen reſp. Nieder=Weiſel—Oſtheim.
T. Groß=Zimmern, 5. Okt. Im Alter von 59 Jahren verſchied
infolge eines Herzleidens der Beſitzer des hieſigen Gaſthauſes „
Rhein=
gold”, Herr Karl Schultheiß. Er wurde vorgeſtern auf dem hieſigen
Friedhof zur elwigen Ruhe gebettet. Zu ſeinem Begräbnis hatte ſich ein
zahlreiches Trauergefolge eingefunden. Darunter befand ſich auch der
hieſige Turnverein, der Verein der Gaſtwirte, die Geſangvereine
„Liederkranz” und „Harmonie”, ſowie der Arbeitergeſangverein. Herr
Pſarrer Lebrecht hielt die Grabrede und gedachte des Entſchlafenen als
eines braven, fleißigen und ſtrebſamen Menſchen, der in ſeinem Leben
von ſchwaren Schickſalsſchlägen nicht verſchont geblieben iſt. Der
Geſangverein „Harmonie” und der Arbeitergeſangverein ſangen am
Grabe ihres abgeſchiedenen Sängers. Ferner wurden bei der
Kranz=
niederlegung der verſchiedenen Vereine Nachrufe gewidmer.
Az. Neuſtadt i. D., 3. Okt. Turnverein D. T. Hier hat ſich
eine neue Han)allmannſchaft gebildet, die bereits unter der Leitung
eines Wormſer Spielfreundes, K. Krauſe, einführende praktiſche
An=
weiſungen erhalten hat. In Kürze kann alſo mit Freundfchaftsſpielen
kegonnen werden. Der neue Handball wurde durch freiwillige Gaben
älterer und jüngerer Mitglieder und einzelner Gönner geſtiftet. Dafür
auch an dieſer Stelle herzlichen Dank. Es iſt zu wünſchen, daß die neue
Mannſchaft feſt und treu zuſammenhält, damit ſie ihre baldigſt
beginnen=
den Wettkämpfe in Ehren beſtehen kann.
b. Erbach i. O., 5. Okt. Schloßbeleuchtung. Vom
Verkehrs=
berei Erbach erhalten wir über die Schloßbeleuchtung, die am 7.
Ok=
tober ds. Js. hier ſtattfindet, folgende nähere Mitteilungen: Von 7.30
bis 8 Uhr abends wird durch eine Verſtärkeranlage ein Radiokonzert
des Frankfurter Senders übertragen. Pünktlich um 8 Uhr wird der
Be=
ginn der Beleuchtung durch Bombem und Raketen angezeigt. Es folgt
eine Lichterkaskade mit Ganierung römiſcher Lichter. Weiteren Raketen
folgem große elektriſche Waſſerfälle von Schloß= und Kirchturm. Ein
großes Bombardement, dem ſich die Beleuchtung der erwähnten Bauten
anſchließt, wird den Mittelpunkt der Veranſtaltung bilden und etwa
10—15 Minuten dauern. Nach einer italieniſchen Verwandlungsglorie
erſcheint auf dem Schloßdach eine große Feuerſchrift, wonach die
Be=
leuchtung mit Raketen und ſchweren Bomben mannigfacher Art beendet
wird. Die Radioanlage bringt dann noch Konzerte verſchiedener Sender
zu Gehör. Die Ausführung des Feuerwerks und der Beleuchtung iſt der
Firma Heſſiſche Kunſtfeuerwerkerei Otto Günter=Darmſtadt übertragen,
die für ſachgemäße Ausführung jede Gewähr bietet. — Beſuch des
Kreisausſchuſſes Groß=Gerau in Erbach. Eine Reihe
von Deputationen und Ausſchüſſen beſuchte in letzter Zeit unſere Stadt,
um die in den letzten Jahren geſchaffenem Anlagen zu beſichtigen. So
beſuchte auch geſtern der Kreisausfchuß von Groß=Gerau unſere Stadt
unter der Führung ſeines Vorſitzenden, des Herrn Kreisdirektors Dr.
Merck. Der erſte Gang galt den herrlichen Sammlungen im Gräfl. Schloſſe
zu Erbach. Von hier aus ging es zu der einzigartigen, auf dem
Schöllen=
berg wunderbar gelegenen Anlage der Kriegerehrung. Anſchließend wurde
das vorbildlich ausgeſtattete Kreiskrankenhaus beſichtigt, deſſen Einrich=
tung und anmutender Zuſtand bei ſämtlichem Herren größtes Erſtaunen
hervorrief. Auch der Sportpark Erbach mit ſeinem Stadion wurde
be=
ſichtigt. Hier fiel die vielſeitige Verwendungsfähigkeit der großen
ſchö=
nen Anlage auf. Alles in allem: der Kreisausſchuß von Groß=Gerau
berließ in guter Stimmung und hochbefriedigt über das Geſehene unſere
alte Kreisſtadt.
b. Erbach i. Odw., 5. Okt. Heſſiſcher Landbund. Am
Sonntag, den 7. d. M., finden im Kreis Erbach zwei große
Verſamm=
lungen des Heſſiſchen Landbundes ſtatt. Nachmittags 1.30 Uhr ſpricht
im Saale des Gaſthauſes „Zum Hirſch” Landtagsabgeordneter
Bürger=
meiſter Glaſer=Nordheim über „Die wirtſchaftliche und politiſche
Lage der deutſchen Landwirtſchaft” ſowie über Organiſationsfragen des
Reichslandbundes. Ueber „Die Landfrau unſerer Zeit” ſpricht
anſchlie=
ßend Johanna Bopp, Hailer bei Gelnhauſen. Zum Schluß
refe=
riert der Geſchäftsführer des Reichslandbundes, Kreisgruppe Erbach,
Herr Fürſt Erbach, über die Finanzverhältniſſe des Kreiſes Erbach.
Nachmittags 2 Uhr findet eine Verſammlung in Reichelsheim i. O.
ſtatt. Ueber die oben zuerſt genannten Fragen referiert dort
Landtags=
abgeordneter Gußmann=Eberſtadt. Außerdem ſpricht Landwirt Ad.
Friedrich=Obermoſſau über „Die Aufgaben der land= und
forſtwirt=
ſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft”. — Für die Teilnehmer an der
Er=
bacher Tagung ſei nochmals an die Schloßbeleuchtung erinnert,
die ſo rechtzeitig ſtattfindet, daß die abends um 9 Uhr in Erbach
kreu=
zenden Züge (Eilzüge) noch benutzt werden können.
Bn. Hirſchhorn, 5. Okt. Steuerſprechtag. Am kommenden
Mittwoch, den 10. Oktober I. Js., wird auf dem hieſigen Rathaus durch
das Finanzamt Beerfelden ein Steuerſprechtag abgehalten.
Anmel=
dungen hierzu ſind bis ſpüteſtens Samstag, den 6. Oktober, bei der
Bürgermeiſterei dahier vorzubringen. — Die Rechnung der Gemeinde
Hirſchhorn für das Rj. 1926 liegt vom 3. ds. Mts. ab eine Woche lang
zur Einſicht auf dem hieſigen Rathaus offen. — Rotkreuz=
Samm=
lung. In nächſter Zeit wird in Hirſchhorn wie an anderen Orten des
Deutſchen Reiches eine Haus= und Straßenſammlung zum Beſten des
Roten Kreuzes vorgenommen. Die Bürgermeiſterei richtet in einer
Bekanntmachung an die Einwohnerſchaft Hirſchhorns das dringende
Er=
ſuchen, dieſe Sammlung nach Kräften zu unterſtützen.
— Hirſchhorn, 5. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
4. Oktober 0,59 Meter, am 5. Oktober 0,53 Meter.
Sud
Moderne
phys.-diät.
Kuranstait
und Erhol-
Schwelt ungsheim.
Nähe Strandbad. Arzt. Deutsches Haus Frühlings-, Herbst- und
(IV.13842
Winterkur. Pension von ℳ 8— an. Prospekte.
A. Hammelbach, 5. Okt. Verſetzung. Herr Pfacrer Winkler,
der hier ſchon bereits 15 Jahre tätig war, hat die Pfarrſtelle zu Meſſel
bei Darmſtadt übertragen bekommen und wird nun bald unſere
Ge=
meinde verlaſſen. Die Gemeinde in der er ſich größter Achtung
er=
freute, ſieht ihren langjährigen Seelſorger nicht gerne ſcheiden.
Bb. Bensheim, 5. Okt. Ein bei einem hieſigen Friſeur in Stellung
befindliches 17jähriges Mädchen wählte den Freitod, indem es ſich
in der Nähe des Bahnhofes Auerbach abends gegem 9 Uhr vom
Schnell=
zug überfahren ließ. Bei der Auffindung der Leiche durch
Bahn=
bedienſtete der Station Auerbach fehlten an derſelben ein Bein und ein
Arm, ſo daß der Tod wohl durch Verbluten eingetreten ſein mag. —
Heute hat hier die allgemeine Weinleſe ihren Anfang genommen,
nur die Stadt läßt ihre in der Hauptſache aus Riesling beſtehenden,
daher ſpäter reifenden Kreſzenzen noch etwa 14 Tage hängen und
aus=
reifen. — Anläßlich der in Heidelberg demnächſt ſtattfindenden
Herbſt=
tagung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft, wobei am 16. Oktober
nach dem Weinbaugebiet der Bergſtraße ein Fachausflug unternommen
wird, ſollen neuzeitliche Weinbaugeräte in Tätigkeit vorgeführt werden,
wozu die Oppenheimer Weinbaulehranſtalt ihrem zwiſchen Bensheim und
Heppenheim gelegenen Rebſchnittgarten zur Verfügung geſtellt hat.
WV. Heppenhrim a. d. B, 5. Okt. Die Kanaliſierung des
Neckarsim Heſſiſchen. Die Unterlagen für die waſſerpolizeiliche
Genehmigung der Anlagen der Stauſtufen Neckarſteinach, in denen die
Einwirkungen des Bauvorhabens auf die Anlieger in den betroffenen
heſſiſchen Gemeinden und Gemarkungen dargeſtellt ſind, liegen, wie das
Kreisam: Keppenheim mitteilt, bis einſchließlich 8. Oktober zur Einſicht
offen. — Rotkreuztag. Die evangeliſche Gemeinde hat
die in Ausſicht genommene Sammlung zugunſten ihres Kirchenchors mit
Rückſicht auf den in dieſer Woche ſtattfindenden Vorverkauf der
Ein=
trittskarten zum Bunten Abend des Roten Kreuzes zurückgeſtellt. Die
Vor=
bereitungen zu den Aufführungen ſchreiten gut boran, und wird
beſon=
ders der Humor nicht zu kurz kommen. Die Beſucher des Abends werden
Gelegenheir haben, das überall bekannte und beliebte „Bienchen
Bimm=
bernell” mit ihrer Zwangsmieterin zu begrüßen, das in höchſt eigener
Perſon zum Bunten Abend eintreffen und ſich dem Publikum vorſtellen
wird. Anſchließend an die Darbietungen beginnt Tanz. Sehr zu
be=
grüßen iſt es, daß bei dieſer Gelegenheit offener Wein zum Ausſchank
kommt.
Gernsheim, 5. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
4. Oktober +0,10 Meter, am 5. Oktober —0,12 Meter.
— Biebesheim, 5. Okt. Aufſehen erregt in unſerer Gemeinde ein
bei einer Reviſion durch dem Verbandsreviſor feſtgeſtellter Fehlbetrag
von rund 11000 Mark bei der hieſigen Landw. Bezugs= und
Abſatz=
genoſſenſchaft. Rechner und Buchführer Otto Wedel beſtreitet jegliche
Schuld. Die eingeleitete Unterſuchung wird Klarheit in die Sache
bringen.
z. Rüffelsheim, 5. Okt. 150 Meter hoher Kamin. Mit den
Neubauten der Opelwerke wird auch ein neuer Kamin gebaut, der einen
Duuchmeſſer von 25 Metern unten hat und etwa 150 Meter hoch wird.
Dieſer Kamin dürfte der höchſte in Deutſchland werden.
Die Reichstagung
des Bundes „Haus und Schule‟
findet, wie bereits berichtet, vom 7. bis 9. Oktober in Gießen ſtatt.
Be=
deutſame Vorträge, die in der heutigen Zeit für weiteſte
Bevölkerungs=
kreiſe ernſter Beachtung wert ſind, werden die Tagung ausfüllen. Am
Sonntag abend ſpricht Paſtor Wottrich=Breslau über das Thema:
Warum hat das evangeliſche Haus heute die entſcheidende Bedeutung
für unſer Volk?‟ Der Redner berührt mit dieſem Thema eine Frage,
die für alle evangeliſchen Männer und Frauen heute und für die
Zu=
kunft von größter Wichtigkeit iſt. In der gleichen Linie wird der Vortrag
des Univerſitätsprofeſſors Dr. Hupfeld=Noſtock am Montag abend über
das Thema „Das evangeliſche Haus und die Bibel” liegen. Wer ſich die
zahlreichen Verfallserſcheinungen in der heutigen Sitte vergegenwärtigt
und mit ernſtem Streben auf eine Beſſerung der üblen Zeitverhältniſſe
bedacht iſt, wird in dem Thema dieſes Vortrages wertvolle
Ausgangs=
punkte für ſeine perſönliche Betätigung finden. Am dritten Tage der
Reichstagung wird der Gymnaſialdirektor Prof. Schmidt=
Brünninghau=
ſen über „Das Eigenraht des evangeliſchen Elternhauſes gegenüber der
ehſoluten Staatsgewalt” ſprechen, ferner wird der Geh. Oberkirchenrat
D. Hochſtaetter=Magdeburg am gleichen Tage das Thema „Dein Haus,
ein Staat, eine Kirche im Kleinen” behandeln. Auch von dieſen
Vor=
trägen wirl wertvoller Gewinn für die geiſtige und moraliſche
Wieder=
aufbauarbeit an unſerem Volke zu erwarten ſein. Die Tagung, die als
ein Markſtein des evangeliſchen Glaubenslebens und der bewußten
evangeliſchen Arbeit an unſerem Volke bezeichnet werden muß, wird
ſicherlich das Intereſſe weiter evangeliſcher Kreiſe im ganzen Reiche
finden.
z. Nauheim, 5. Okt. Sittlichkeitsverbrechen. In ſinnlos
betrunkenem Zuſtande und faſt völlig entkleidet aufgefunden wurde nächſt
dem Bahnhof eine 23jährige Arbeiterin aus Groß=Gerau. Sie wurde
in das Krankenhaus gebracht. Es wird ein Sittlichkeitsverbrechen
vermutet.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 6. Okt. 6.30: Gymnaſtik. e 13: Schallplatten.
O 14.35: Jugendſtunde. Suſanne Horn=Stoll ſingt Wiegen= und
Kinderlieder. 6 16.35: Klaſſiſche Operetten. Millöcker: Marſch aus
„Gaſparone‟,
Suppe: Ouv. „Ein Morgen, ein Mittag, ein
Abend in Wien. — Geſang. — Lecoco: Potp. „Girofle Girofla”,
— Offenbach: Ouv. „Orpheus in der Unterwelt”, — Offenbach:
Aus „Pariſer Leben”. — Geſang. — Offenbach: Fant. „Die
Prinzeſſin von Trapezunt”. O 18.10: Aus dem Roman „Auf zwei
Planeten” von Kurd Laßwitz. o 18.30: Briefkaſten. e 19:
Stenographie. O 19.30: Direktor Dr. Geiſow: Der Sport als
Erziehungsmittel. 6 20: Stuttgart: Hausmuſik auf alten
Inſtrumen=
ten. 21: Operetten=Abend. . Anichl.: Berlin; Tanzmuſik.
Stuttgari.
Samstag, 6. Okt. 10.30: Schallplatten. 13: Frankfurt:
Mittagsſtändchen. S 14: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin,
Funkorch. 15: Im Volkston. Mitw.: Lieſel Olmesdahl, Herm.
Lingor, Funkorch. o 16.35: Frankfurt: Funkorch.: Klaſſiſche
Operetten. O 18.15: Freiburg: Prof. Haſſinger: Eishöhlen. 0 18.45:
Dr. Wolff: Einführung in die Buchführung: Die Kontenarten.
O 19.15: Oscar Schmitz lieſt: Die Entſtehung der Dame. — Das
Gentlemanideal. — Der Hundemenſch. O 20.15: Alte Haus= und
Kammermuſik auf hiſtoriſchen Inſtrumenten. Ausgef, vom Harlan=
Lucas=Duis=Trio. Dufay: Chanſon. — Binchios: Chanſon. —
Lautenſolo — Schlick: Maria, zart. — d’Andrien: Suite. —
Dow=
land: Lied mit Laute und Viola — Bach: Präludium. —
Tele=
mann: Menuett. — Telemann: Aria. — Bellmann: Lied. O 21:
Frankfurt: Operettenmuſik. 22: Karlsruhe: Stimmungsbericht
über das Lichtfeſt in Kartsruhe, von Stadtbaudirektor Eglinger,
O Anſchl.: Nachrichten. O Anſchl.: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 6. Okt. 16: E. Nebermann: Reformen im
Schach=
ſpiel. S 16.30: Unterhaltungsmuſik. Orcheſter Schmidt=Gentner.
S 18.30: Leop Lehmann: Einrichtungen, die wir kennen müſſen.
(Wo werden Deutſchlands Staatsverträge aufbewahrt?) o 19:
Flugzeugführer Ing. Erich Offermann: Fliegen heißt landen.
6 19.30: W. Schwarz: Probleme der Friedensſicherung. (Iſt der
Friede überhaupt möglich? O 20: Sendeſpiel: „Liebe”, eine
Tra=
gödie von Anton Wildgans. Perſ.: Martin; ſeine Frau Anna;
Martins Mutter; Vitus Werdegaſt; Wera; Madame Charlotte;
ein greiſer Herr; ein Stubenmädchen. O. Anſchl.: Tagesnachrichten,
O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Arkadi Flatow.
Deutſche Welle. Sonnabend, 6. Okt. 10.15: Berlin:
Nachrich=
ten. O 12: Künſtleriſche Darbietungen für die Schule: Muſikaliſche
Zwiegeſpräche. 8 13.30: Berlin: Nachrichten. O 14.30: Baſtelſtunde.
Heute entſteht ein Drachen. 15: Sprechtechnik. O 15.35: Wetter
und Börſe. 6 15: Dr. Elſe Möbus: Auf den Spuren Anettes von
Droſte=Hülshoff. 6 16: Aus dem Zentralinſtitut. o 16.30: Dr.
Haneld: Zur volkswirtſchaftlichen Bewertung der Beamtentätigkeit.
17: Hamburg: Konzert. O 18: P. Lange: Zur Geſchichte des
Materialismus. O 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55:
Muſik=
dir. Ohrmann: Der Weg zu Bruckner. 19.20: Dr. Preußner:
Kunſtlied und moderne Dichtung. O 20: Berlin: Sendeſpiel: „Liebe‟.
Eine Tragödie von Anton Wildgans. o 22: Preſſenachrichten,
O. Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Arkadi Flatow,
SINDBAD
DER
GALEM-RAUCHER.
erzählt weiter:
Als Gefangene der Menschenfresser wurden wir scharf bewacht. Aber
als unser Wächter eines Tages in der Mittagssonne eingeschlafen war,
erstach ich ihn mit meinem Dolche und foh. Todmüde und hungrig
traf ich im Walde auf einen alten Said, der eben im Begriffe war, sich
aufzuhängen. Auf Befragen erzählte er: „O Fremdling, ich bin Ibasid,
der Obertabakmeister meines Königs Nabopolassar, und Hel in Ungnade,
weil meine Cigarettenmischungen meinem Herrn nicht mundeten.”
Dieses hörend, sagte ich: „O lbasid, bleibe am Leben! Wenn du
mich aus diesem Urwald führst, will ich dir ein herrliches Tabakrezept
geben — das Rezept der wunderbaren
(Fortsetzung folgt)
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Am 7. Oktober 1928 begehen
die Eheleute Adalbert Lammel
und Frau Eliſabeth, geb. Heberle,
Darmſiadt, Stiftſitraße 56, das
Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldnen!
Ihre Vermählung zeigen an:
Fritz Schachner
Margarete Schachner
geb. Lammel
Darmſiadt
Eckhardtſir. 19
Stifiſtir. 56
Kirchl. Trauung: Sonntag, 7. Oktober,
nachmittags 3 Uhr, in der Stadikapelle.
(*26126
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen:
Heinz Heuſohn und Frau
Käthe, geb. Trumpfheller
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 7. Oktober 1928,
nach=
mittags 1½ Uhr, in der Schloßkirche. 26102
Emil Schnell
Oretel Schnell, geb. Beig
(26141
Vermählte
Darmstadt
Im Wingert 5
Luisenstr. 38
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 7. Oktober 1928,
nach m. 3½ Uhr, in der Liebfrauenkirche, Klappacherstr.
Dankſagung.
Allen Beweiſen tiefgefühlter inniger Teilnahme,
Ehrungen und Blumenſpenden bei dem Heimgang
unſerer lieben Entſchlafenen
Fräulein Chriſtine Oßmann
ſagen wir hiermit innigſten Dank. Beſonderen Dank
den troſtbringenden Worten des Herrn Pfarrer Bergér
und dem wertſchätzenden Gedenken der
Provinzial=
direkt on und dem Provinzialausſchuß der Provinz
Starkenburg, der Pro inzialverwaltung, dem
Kreis=
wohlfahrtsamt und allen Beamten und Angeſtellten
des Kreisam s. Innigen Dank allen Kolleginnen,
ſo=
wie der Stenographenvereinigung Gabelsberger” und
denen in wahrer Kenntnis nachgerufenen Worten des
Herrn Seipel.
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen:
26155) Frau Chrifine Oßmann, geb. Deeg
Nach einem arbeitsreichen Leben erlöſte Gott der Herr meinen
lieben Mann, unſren treubeſorgren Vater, Shwiegervater,
Groß=
vater, Bruder, Schwager und Onkel
Herrn Martin Hock
von einem langen, ſchweren Leiden im 63. Lebensjahre, wohlverſehen
mit den Tröſtungen ſeiner Kirche.
In tiefer Trauer:
Margarete Hock, geb. Haun
Willy Hock und Frau Beiiy, geb. Miltenberger
Einil Krebs und Frau Aenne, geb. Hock
Joſef Hock
und 4 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1928.
Heidelbergerſtr. 42,
Die Beerdigung findet Montag, den 8. Oktober, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
Das feierliche Seelenamt iſt Dienstag früh 7 Uhr in der
Liebfrauen=
kirche.
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Statt Karten.
Am 4. Oktober entſchlief ſanft nach kurzer
Krankheit im 73. Lebensjahre unſer geliebter
Vater
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Oberreallehrer i. R.
Tieftrauernd
Sophie Guhot
Wilhelm Guyof, Apotheker
Erna Guyot, geb. Stolz.
Die Beerdigung findet am 8. Oktober, nachmittags
3½ Uhr, vom Portal des Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädterfiraße aus ſtatt.
(16004
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme, für die zahlreichen Kranzſpenden
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
luſie meiner lieben Frau und guten Mutter
ſagen wir unſeren herzlichſien Dank.
Franz Riehle
und Sohn.
15968)
Für die vielen Glückwünſche,
Blumen=
ſpenden und Geſchenke anläßlich unſrer
ſilbernen Hochzeit danken recht herzlichſt
Obermeiſter Guſtav Gieſelmann
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Samstag, den 6. Oftober 1928
Geite 11
Mittwoch vorausſichtlich Start
des Zeppelins zur Amerikafahrt.
Friedrichshafen. Wie wir erfahren, iſt
nach dem gegenwärtigen Stand der Arbeiten am
Schiff damit zu rechnen, daß die Fahrt nach Amerika
am Mittwoch angetreten werden kann, wobei
natür=
lich in erſter Linie die Wetterlage über dem Atlantik
maßgebend ſein ſoll, die zurzeit nicht günſtig iſt.
Die Nachfüllung der Traggaszellen und die
Einfül=
lung des Brenngaſes wird erſt beginnen, wenn die
ſonſtigen kleinen Arbeiten im Schiffsinnern erledigt
ſind. Vorausſichtlich wird am Mittwoch noch die
an=
gekündigte kurze Werkſtattfahrt ſtattfinden. Die
An=
nahme von Amerikapoſt für den „Graf Zeppelin”, die
urſpünglich am kommenden Montag, mittags 12 Uhr,
geſchloſſen werden ſollte, iſt wieder verlängert
wor=
den, und zwar iſt mit der Poſt eine Vereinbarung
getroffen worden, daß noch buchſtäblich bis zum
letz=
ten Augenblick Briefe und Karten für Amerika
an=
genommen werden können.
„Graf Zeppelin” hat Haus Doorn nicht
über=
flogen.
Stuttgart. Dr. Eckener hat dem
Sonder=
berichterſtatter des W. T.B. gegenüber die Meldung,
daß der „Graf Zeppelin” auch Haus Doorn beſucht
habe, entſchieden dementiert. Das Luftſchiff hat von
Nymwegen aus direkten Kurs auf Rotterdam
genom=
men. Schon lange vorher war beſchloſſen, daß die
Nordſeefahrt von Rotterdam aus angetreten werden
ſollte, weil Rotterdam mit ſeinen erleuchteten
Hafen=
anlagen der beſte Ausgangspunkt für eine ſolche
Navigationsfahrt über See iſt. Haus Doorn liegt
etwa 20 Kilometer nördlich von der Route des
Schif=
fes. In Doorn kann man von dem Schiff weder
etwas geſehen, noch gehört haben, und es iſt deshalb
eine reine Erfindung, wenn behauptet wird, daß die
Bewohner von Haus Doorn dem Schiffe zugewinkt
hätten. Die Anſteuerung von Haus Doorn hat keinen
Augenblick in der Abſicht Dr. Eckeners gelegen.
Der Mord=Prozeß Treiber.
Dresden. Zu einigen ſpannenden
Augen=
blicken kam es in der Nachmittagsverhandlung am
Donnerstag des Treiber=Prozeſſes, als der
Gendar=
merieinſpektor Teng die Ausſage wiederholt, daß er
an der Leiche der Frau Treiber zwiſchen Ohren und
Kinnbacken auf der unverletzten Haut blaue Flecke
feſtgeſtellt habe. An einer hervorragend nachgeformten
Büſte der Frau Treiber, die das Gericht hat
anfer=
tigen laſſen, zeichnete ſodann der Zeuge die blauen
Flecke und auch die Wunden am Hinterkopf der Leiche
auf. Der Zeuge betonte weiter, daß Treiber ihm
geſagt habe, der Abſturz ſei auf dem Wege zum
Gipfel des Goldzechkopfes erfolgt. Die nächſte Zeugin,
Schweſter Horack, die die Leiche der Frau Treiber
ge=
waſchen und eingekleidet hat, ſagte aus, daß die Leiche
zu beiden Seiten der Naſe blaue, unverletzte Flecke
gezeigt habe. Der Gerichtsvorſitzende verlieſt noch
einige Protokolle der kommiſſariſchen Vnernehmung
und bittet, einige Fragen an den an der
Ermitt=
lungsexpedition beteiligten Werkführer zu richten und
an ſonſtige Leute über den Befund und das Ausſehen
der Leiche. Auch in dieſen Zeugenausſagen kommt
der Widerſpruch über die Frage zum Ausdruck, wo
und wie der Abſturz erfolgte. Die
Zeugenverneh=
mung wandte ſich alsdann der
Verſicherungsangele=
genheit zu. Als Zeuge ſagt der Hausverwalter
Trei=
bers und gleichzeitige Verſicherungsagent als
weſent=
lichſtes aus, daß die Unfallklauſel von jeder Ve= vorgeſchlagen werde, und auch
er habe, wie es üblich ſei, dem Angeklagten den
Vorſchlag gemacht, gegen eine geringe und
leicht=
erſchwingliche Prämienerhöhung die
Ergänzungs=
beſtimmung für Tod durch Unfall hinzuzufügen.
Am dritten Verhandlungstage des
Treiberpro=
zeſſes ſagte Prokuriſt Saby als erſter Zeuge über die
finanziclle Lage der Firma Hoffmann u. Treiber und
über die Höhe der Bezüge und Entnahmen Treibers,
ſoweit ſie ihm aus den Büchern und dem Laufe der
Geſchäfte bekannt ſind, aus. Danach ſtand den
Teil=
habern vereinbarungsgemäß ein Gehalt von 750 RM.
monatlich, als 9000 Mark für das Jahr, zu.
Außer=
dem wurden nicht genau feſtſtellbare, über das
Un=
koſtenkonto verbuchte Entnahmen vorgenommen.
Ueber die Beivertungsgrundſätze erklärte der Zeuge,
daß das Warenlager angeſichts der Ungewißheit über
die zukünftige Marktentwicklung zu Einkaufspreiſen
oder darunter bewertet wurde.
Eiſenbahnbeamte als Fahrkartenſchwindler.
Danzig. Ein umfangreicher
Fahrkartenſchwin=
del, der in den Jahren 1924 bis 1928 von einigen
Danziger Eiſenbahnbeamten auf der Strecke Zoppot
—Danzig durchgeführt wurde, fand ſeinen
gericht=
lichen Abſchluß. Die Angeklagten haben in den vier
Jahren eine beträchtliche Zahl bereits benutzter
Fahr=
karten wieder in den Verkehr gebracht und den Erlös
des Verkaufs unterſchlagen. Der Schaden, den die
Eiſenbahndirektion dadurch erlitten hat, iſt nicht
ge=
nau feſtgeſtellt worden, da der von ihr genannte
Ve=
trag von 168 000 Gulden als viel zu hoch angeſehen
wird. Sechs Angeklagte wurden wegen
gewerbs=
mäßiger Hehlerei und ſchwerer Urkundenfälſchung zu
einem Jahr ein Monat, bzw. einem Jahr Zuchthaus
verurteilt, drei weitere Angeklagte erhielten
Gefäng=
nisſtrafen von drei Monaten bis zu einem Jahr drei
Monaten. Ein Angeklagter wurde freigeſprochen.
Unwetter in Rom.
Rom. In Rom hat am Donnerstag ein
furcht=
barer Sturm gewütet. Durch große Regenmengen
wurden zahlreiche Häuſer unter Waſſer geſetzt, ſo daß
ſie geräumt werden mußten. Die Feuerwehr wurde
innerhalb vier Stunden dreihundertmal alarmiert.
Hünefeld bei Madalay gelandet.
London. Nach einer Privatmeldung aus
Kal=
kutta, iſt der deutſche Flieger Baron von Hünefeld,
der am 1. Oktober Kalkutta verlaſſen hatte und über
deſſen Schickſal man ſich zu beunruhigen begann, in
der Nähe von Mandalay gelandet. Da das Gelände
durch ſtarke Regenfälle aufgeweicht ſei, werde es ihm
erſt in einigen Tagen möglich ſein, ſeine Reiſe
fort=
zuſetzen.
Siebzehn Perſonen bei einem Zugzuſammenſtoß
verletzt.
London. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen
einem Perſonen= und einem Güterzug in der Nähe
von Hamilton in Ontario ſind 17 Perſonen verletzt.
worden. Fünf von ihnen ſchweben in Lebensgefahr,
Die Hungersnot in der Provinz Schantung.
Peking. Nachrichten aus der Provinz
Schan=
tung beſagen, daß die Hungersnot ſich dort mehr
und mehr ausdehne. Die Zahl der Hungernden
könne auf rund 500 000 geſchätzt werden.
Reich und Vusland.
Unfall des D=Zuges 189 Köln-Leipzig.”
Kaſſel. Die Reichsbahndirektion Kaſſel teilt
mit: Freitag früh gegen 4.30 Uhr wurde der D=Zug 189
Köln-Leipzig vor dem Einfahrtsſignal des
Bahn=
hofs Guntershauſen aus betrieblichen Gründen zum
Halten gebracht. Bei der Weiterfahrt riß der Zug
auseinander und mußte in zwei Teilen in den
Bahn=
hof Guntershauſen hereingeholt werden. Die
Weiter=
fahrt des Zuges erfolgte mit einer Verſpätung von
141 Minuten. Perſonen ſind bei der Zugtrennung
nicht zu Schaden gekommen.
Ein Zug fährt in eine Gruppe Rottenarbeiter.
Betzdorf. Donnerstag morgen ereignete ſich
gegen ½8 Uhr auf der Eiſenbahnſtrecke Betzdorf—
Köln, unterhälb des Scheuerfelder Tunnels, ein
ſchwerer Unglücksfall. Der kurz nach 7 Uhr von
Betz=
dorf abfahrende Stückgüterzug 9209 fuhr bei der
Aus=
fahrt aus dem Tunnel in eine Schar Rottenarbeiter.
Im letzten Moment gelang es den meiſten beiſeite
zu ſpringen; nur einer, ein 38jähriger, als
Zeitarbei=
ter beſchäftigter Arbeiter konnte ſich nicht mehr retten.
Die Lokomotive erfaßte den Unglücklichen und ſchleifte
ihn etwa 400 Meter über den Bahnkörper, wo er tot
liegen blieb. Der Unglückliche war verheiratet und
hinterläßt eine Frau und vier unmündige Kinder.
Zwei Wohnhäuſer niedergebrannt.
Stadtlengsfeld (Rhön). Hier iſt das Haus
des Tiſchlermeiſter Donner und das angrenzende
Wohngebäude einer Porzellanfabrik durch Großfeuer
vollſtändig eingeäſchert worden. Die Löſcharbeiten
waren durch Waſſermangel außerordentlich erſchwert.
Zwei Fabrikbrände in Lippe.
Salzuflen. Am Donnerstag abend brannte
hier die Möbelfabrik Fr. Günther vollſtändig
nie=
der. Der Schaden beträgt etwa 200000 bis 300 000
Mark. Durch den Brand ſind über 100 Arbeiter
brot=
los geworden. — In dem benachbarten Schötmar
brannte am gleichen Tage die Zellulvidfabrik von
Lakenboſch und Schröder nieder. Das ganze
Fabrik=
grundſtück wurde ein Raub der Flammen. Der
Schaden iſt auch hier ſehr beträchtlich.
Ein Kreditſchwindler an der holländiſchen Grenze
verhaftet.
Dortmund. Der Kaufmann Fett aus
Dort=
mund begab ſich am Montag angeblich auf
Geſchäfts=
reiſen an die holländiſche Grenze. Von hier ſchickte
er ſeinen Chauffeur nach Dortmund zurück und kam
ſelbſt nicht wieder. Wie ſich inzwiſchen herausgeſtellt
hat, war Fett in Zahlungsſchwierigkeiten geraten,
die auf große Kreditſchwindeleien hinwieſen. In der
Nacht zum 5. Oktober wurde Fett an der holländiſchen
Grenze verhaftet. Der Verhaftete hat es verſtanden,
ſich im Laufe der Zeit Kredite zu beſchaffen, die in
keinem Verhältnis zu ſeinem Geſchäftsunternehmen
ſtehen. Soweit ſich bisher überſehen läßt, betragen
die Kreditſchwindeleien etwa 80 000 bis 90 000 Mark.
Fett ſtand bereits mit Hölländern in Verbindung, die
eine Flucht nach den Niederlanden zu ermöglichen
ver=
ſuchten. Der Verhaftete iſt in das Dortmunder
Ge=
richtsgefängnis eingeliefert worden und vollſtändig
zu=
ſammengebrochen.
Neuer Welthöhenrekord für Leichtflugzeuge.
Hamburg. Die beiden Hanburger Piloten
Peterſen und v. Langsdorff unternahmen am
Don=
nerstag mit dem Leichtflugzeu; „Bäumer=
Sauſe=
wind” einen Angriff auf den von dem Engländer
de Havilland mit 6054 Metern gehaltenen Weltrekord
und erreichten ungefähr 6400 Meter. Damit dürften
ſie eine neue Welthöchſtleiſtung für Leichtzweiſitzer
aufgeſtellt haben.
Bela Groß vor dem Berliner
Unterſuchungs=
richter.
Berlin. Der in Zuſammenhang mit der
Kriegsanleiheſchiebung in Wien verhaftete Kaufmann
Bela Groß wurde am Donnerstag nach ſeiner
Aus=
lieferung durch die öſterreichiſchen Behörden ins
Un=
terſuchungsgefängnis Moabit überführt. Bereits am
Freitag vormittag wurde er von dem
Unterſuchungs=
richter, Landgerichtsrat Dr. Brühl, in Gegenwart
von Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Berliner einer
ein=
gehenden Vernehmung unterzogen, bei der noch
ein=
mal die von Groß vor dem Wiener
Unterſuchungs=
richter gemachten Ausſagen erörtert und im
Zuſam=
menhang mit den Ausſagen der übrigen in Haft
be=
findlichen Schuldigen ſowie anderer Zeugen geprüft
wurden.
100000=Oollar=Preis
winkt einem deutſchen Erfinder.
Zweite Weltreiſe der „Emden”
Der Kreuzer „Emden”
rüſtet zu einer zweiten, auf 16 Monate geplanten, im Dezember beginnenden Weltreiſe, die der
Ausbildung der Offiziers=Ingenieure unſerer Reichsmarine dienen ſoll. Zum Kommandanten der
„Emden” wurde der Korvettenkapitän Arnauld de la Perriere, einer der berühmteſten U=
Boots=
führer aus dem Weltkriege und Ritter des Ordens Pour le Mérite, ernannt.
Gelungene Perſuchsfahrt des Raketenautos von Palier.
Der erſte Ganzmetall=Raketenwagen.
Im Ueberſchwemmungsgebiet von Nieuport.
50 000 Hektar Bodens ſtehen in Flandern unter Hochwaſſer. Trotz umfangreicher Hilfsmaßnahmen
iſt ein gewaltiger Schaden zu verzeichnen. Zahlreiche Bauten ſind unterwaſchen, ausgedehnte
Felder und Gärten verwüſtet.
In der Oſtſee über Bord geſprungen.
Lübeck. Nach Ankunft eines Paſſagierdampfers
aus Kopenhagen im Lübecker Hafen wurde im Schiff
das zurückgelaſſene Gepäck einer Dame deponiert. In
einem Koffer lag ein Brief an eine Lübecker
Adreſ=
ſatin, welcher dieſer zugeſtellt wurde. Die
Briefſchrei=
berin teilt darin mit, daß ſie auf der Fahrt
Kopen=
hagen-Lübeck freiwillig aus dem Leben ſcheiden
würde. Es muß angenommen werden, daß ſie
wäh=
rend der Nacht, von der Schiffswache unbemerkt,
über Bord geſprungen und ertrunken iſt. Es
han=
delt ſich um eine etwa 50jährige Büroangeſtellte aus
Flensburg. Die Veranlaſſung zu dem Freitod iſt
nicht bekannt.
Der Bergrutſch bei Bellinzona.
Bellinzona. Am Monte Arbino ſtürzten
im Laufe des vorgeſtrigen Tages und während der
Nacht hier und dort noch kleinere Felsmaſſen zu Tal.
Infolge des anhaltenden Regens bilden ſich neue
Spalten einige Meter vom Gipfel, und hundert
Me=
ter von der Stelle entfernt, an welcher der Erdrutſch
begann, bildete ſich eine breite Spalte, die ſich gegen
Norden ſehr ſtark verbreitert. Wenn dieſe Bewegung
anhält, beſteht Gefahr, daß ein weiterer Teil des
Berges ebenfalls in die Ticfe ſtürzt. Es handelt ſich
dabei um eine Geſteinsmaſſe, die dreimal ſo groß iſt,
wie die abgeſtürzte. Unmittelbare Gefahr beſteht
je=
doch nicht.
Max Kaeſtner,
der Apoldaer Luftſchiff=, Flugzeug= und Motoren=
Konſtrukteur, hat die beſte Ausſicht, den 100 000=
Dollar=Preis des amerikaniſchen Marineminiſteriums
für die Konſtruktion eines Rieſenluftſchiffes zu
ge=
winnen. Die Kaeſtnerſche Konſtruktion iſt vor vielen
hundert anderen Arbeiten in die engſte Wahl
gekom=
men. Die Entſcheidung ſoll in den nächſten Tagen
fallen. Kaeſtners Luftſchiff ſoll 236 Meter lang
wer=
den. Die Motoren ſind nicht, wie beim
Zeppelin=
luftſchiff, auf eigene Gondeln montiert, ſondern am
Ballon angebracht. Das für den Verkehr über den
Atlantik geplante Luftſchiff erreicht mit einem
Flug=
gewicht von rund 200000 Kilogramm bei nur
2400 PS eine Reiſegeſchwindigkeit von etwa 104
Kilo=
metern, mit 4800 PS etwa 131 Kilometer in der
Stunde.
Das Raketenauto fertig zum Start. (Rechts: in voller Fahrt.)
Ein von Max Valier konſtruiertes Ganzmetall=Raketenauto hat ſeine erſte Verſuchsfahrt auf der
Eiſenbahnſtrecke bei Blankenburg im Harz glücklich beendet. Valier hat ſich nach ſeiner Trennung
von Opel mit der Pyrotechniſchen Fabrik in Eisfeld verbündet und die neueſte Konſtruktion ſeines
Raketenautos aus Ganzmetall hergeſtellt.
Hochwaſſerkataſtrophe in Flandern.
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Samstag, den 6 Oktober 1928
Nummer 238
Rheiniſche Herbſttagung
des Perbandes Deutſcher Geſchichtslehrer.
Heppenheim, den 5. Oktober 1928.
Der Verband Deutſcher Geſchichtslehrer ſetzte ſeine Verhandlung am
Freitag vormittag fort mit einem Vortrag von Dr. Friedrich
Metz=Leipzig über
„Die Rheinlande
als Ein= und Auswanderungsgebiet”
Deutſchland hat die gewaltigſten Auswanderungsſtröme in die Welt
ge=
ſchickt und für kein Volk hat dieſe Auswanderung folgenſchwerere
Be=
deutung erlangt. Die Geſchichte der deutſchen Auswanderung iſt noch
nicht geſchrieben. Weſentliche Quellen dürften in den örtlichem
Unter=
ſuchungen der hauptſächlich in Frage kommenden Auswanderungsgebiete
zu finden ſein. Hier ergibt ſich eine dankbare und kaum auszuſchöpfende
Aufgabe auch der Geſchichtslehrer. Das Schwvergewicht der
Auswande=
rung liegt in den Gebietew am Mittel= und Oberrhein. Der=
Auswande=
rungsſtrom, der namentlich im vergangenen Jahrhundert über See ins
Dollarland, oder nach Südoſt=Europa ſich erſtreckte, ſtammt in der
Haupt=
fache aus Süddeutſchland, und hier vor allem aus Luxemburg,
Lothrin=
gen, dem Moſelland, der Pfalz, Naſſau, Heſſen und Baden, alſo aus dem
oberrheiniſchen und mittelrheiniſchen Gebiet. Am Niederrhein fehlt er
zwar nicht, aber er tritt doch mehr zurück. Das große
Auswanderungs=
gebiet war eben der Weſten Deutſchlands, das Rheingebiet von der
Schweiz bis ans Meer. Das Schickſal der Rheinlande, der Pfalz und
des Saargebiets, des Triererlands, Elſaß=Lothringens als Grenzlande
und Kriegsſchauplatz ſpiegelt ſich hier wieder. Nicht etwa nur die
Hoff=
nung auf eins beſſere Geſtaltung der wirtſchaftlichen Lebensverhältniſſe
veranlaßten die Auswanderer, den Boden ihrer Väter zu verlaſſen und
in der Fremde ihr Glück zu ſuchen, ſondern im weſentlichen ſind es
politiſche Momente, der ungeheuere Druck, der jahrhundertelang die
Grenzlande nicht zu Ruhe kommen und die Maſſen davor flüchten läßt.
Es muß mit der Theſe gebrochen werden, als ſeien es nur die armen
Landſchaften gewveſen, die das Hauptkontingent der Auswanderer ſtellten,
Es iſt national=politiſch wertvoll, daß es nicht Bettelvolk und nicht
über=
flüſſige und wertloſe Kräfte waren, die Deutſchland abgegeben hat,
ſon=
dern großenteils vermögende Leute, die infolge ihrer Organiſationskraft
und beſſerer Technik und ihres zähen Arbeitswillens im Kolonialgebiet
ſich durchſetzem und es zu Wohlſtand bringen konnten. Bei Behandlung
des Themas wird man auch zu unterſuchen haben, wo die Leute
hinge=
gegangen ſind. Iſt es überhaupt möglich, das im einzelnen zu unterſuchen?
Dieſe Frage iſt zu bejahen, und zwar iſt es möglich, auf Grund von
ſprachlichen, geſchichtlichem und volkskundlichem Unterſuchungen, die
aller=
dings noch ſehr in den Anfängen liegen. Eine große kulturpolitiſche
Aufgabe wird darin beſtehen, unter Auswertung dieſer Feſtſtellungen und
Unterſuchungen die Verbindung der Auswanderer mit den Rheingebieten,
aus denen ſie ſtammen, herzuſtellen. Dieſe Auswanderer ſind Träger
des Schickſals des rheiniſchen Landes. Sie ſind mehr oder weniger
poli=
tiſche Flüchtlinge. Andererſeits hält die Leute die Erkenntnis hoch, daß
ſie aus dem Herzen Deutſchlands, dem Rheinlande, ſtanmen. Dieſe
Er=
kenntnis hat bei ihnen bereits Wurzel gefaßt und verdient bewußte
Pflege. Für das rheiniſche Deutſchland, insbeſondere das beſetzte Gebiet
aber mag es Prüfung der Widerſtandskraft bedeuten, wenn erkannt wird,
wie Hunderttauſende von Rheinländern in den Gebieten des Grenz= und
Auslandsdeutſchtums unter ſchwerem Druck deutſche Menſchen mit
deut=
ſcher Geſinnung geblieben ſind.
Schriftleiter Jean Freh=Baſel eröffnete die Reihe der
wirtſchaftlichen Vorträge mit anſchaulichem Ausführungen über dem
„Rhein als Schiffahrtsſtraße‟,
wobei er einleitend das Thema geſchichtlich betrachtete und einen
Ueber=
blick über den Verkehr auf dem Rhein von der Zeit Cäſars bis zur
Gegenwart in kurzen Umriſſen gab. Das Rheinbett erfuhr ſorgſamen
Ausbau beſonders durch die Tullaſchen Korrektionen. Allein auf den
Ausbau der Oberrheinſtrecke ſind von den beteiligten Staateu von 1831
an 364 000 000 Mark verwandt worden. Dieſe verheißungsvolle
Ent=
wicklung unterbrach der Krieg, deſſem Abſchluß mit dem Verſailler
Ver=
ttag die Internationaliſierung des Rheins bringen, ſollte. Was iſt in
Wirklichkeit geſchehen? In den Artikeln 354—364 des Verſailler Vertrags
iſt die zielbewußte Abſicht vorhanden, die mächtige deutſche
Rheinſchiff=
fahrt direkt und indirekt zu ſchwächen, den Strom möglichſt zu
entnatio=
traliſierem und auch die bisherigen Rechte der neutralen Uferſtaaten
Schweiz und Holland zugunſten des franzöſiſchen Einfluſſes zu
ſchmä=
lern. Um dies zu erreichen, war es vor allem notwendig, die beſtehende
Rheinzentralkommiſſiow aus einer rein techniſchen Kommiſſion in ein
Werkzeug der vier beteiligten Ententeſtaatem zu berwandeln. Nunmehr
haben die ehemaligen Ententeſtaatem die Mehrzahl der Sitze inne, da
neun deutſche und neutrale Stimmen zehn Ententeſtimmen
gegenüber=
ſtehem und auch der Vorſitzende ein Franzoſe iſt. Frankreich, das am
lautsſtem nach der Internationaliſierung des Stromes gerufen hat,
ar=
beitet am eifrigſten daran, den Strom zu nationaliſieren. Mit
beſon=
derer Betonung wies der Redner darauf hin, daß die Schweiz bisher
von dem Recht, auf der ſchweizeriſch=badiſchen Rheinſtrecke zur Speiſung von
Schiffahrts= und Bewäſſerungskanälen oder andere Zwecke Waſſer aus dem
Rhein zu entnehmen, bis jetzt keinen Gebrauch gemacht hat und auch in
Zukunft nicht machen wolle, ſondern vorziehe in freundnachbarlicher
Weiſe die Frage des Kraftausbaues und der Schiffbarmachung auf
die=
ſem Teile des Srromes in gemeinſamen Beratungen zu löſen.
Ebenſo=
wenig wolle die Schweiz aber etwas wiſſem von der Unterſtellung der
Rheinſtrecke Baſel—Bodenſee unter die Kompetenzen der
Rheinzentral=
kommiſſion, weil dieſe in ihrer jetzigen, der anteilmäßigem Uferlänge
nicht entſprechenden Zuſammenſetzung Gewähr für eine neutrale
Behand=
lung der Rheinſchiffahrtsfragen biete und keine Garantie beſtehe, daß
techniſche Fragen losgelöſt von politiſchen Erwägungen und Forderungen
behandelt werden. Der Redner befaßt ſich dann ausführlich mit dem
von Frankreich geplanten Elſäſſiſchen Rheinſeitenkanal und äußert die
ſchon vielfach behandelten Bedenken techniſcher, wirtſchaftlicher und
poli=
tiſer Art, beſonders vom ſchweizer Standpunkt aus. Er ſchloß ſeine
intereſſanten Ausführungem mit der Hoffnung, daß es gelingen möge,
allem Widerſtänden zum Trotz durch die von der Schweiz und
Deutſch=
land gemeinſam durchgeführte Regulierung des Oberrheins die
Ausfüh=
rung des franzöſiſchen Plaus hintanzuhalten und illuſoriſch zu machen:
Dann wird der Rhein bis hinauf nach Baſel ſeine herrliche Rolle in
der Schöpfung weiter ſpielen können.
Am Freitag nachmittag ſetzte Profeſſor Dr. Bruno Kuske=
Köln die Reihe der wirtſchaftlichen Vorträge mit intereſſanten
Aus=
führungem über
„Die rheiniſcheWirtſchaftin ihrer Eigenart und
Bedeutung der rheiniſchen Volkswirtſchaft”
fork. Der rheiniſche Wirtſchaftsraum iſt nach Oſt und Weſt zum Teil
unbeſtimmt begrenzt, hebt ſich aber doch deutlich in allgemeinem Umriſſen
heraus. Unter dem Einfluß der Maſſengutbewirtſchaftung in neuerer
Zeit, die von Nord nach Süd gegliedert iſt, iſt die Entwicklung im
all=
gemeinen im der Richtung auf die Fertiginduſtrie gerichtet. Der
rhei=
niſche Menſch gibt der Wirtſchaft die ihr eigentümliche Richtung. Sie
iſt ausgeprägt durch einen zähen Konſervativismus. Der rheiniſche
Wirt=
ſchaftler iſt relatib mehr Organiſator und Händler als ſubtil arbeitender
Techniker. Ein ausgeprägter Sinn für Luxus zeichnet ihn aus, daher
die Vorliebe für das Leben in Städten. 41½ Prozent der Rheinländer
ſind Großſtädter. Die Eigenart des Bodens hat eine eigenartige
Ent=
feſſelung der einheimiſchen Produktionskräfte bewirkt. Sie gab der
Land=
wirtſchaft ihre beſondere Richtung, z. B. aus qualifizierteſtem Weinbau und
Weingewerbe, Lederinduſtrie, Oel= und Zuckerinduſtrie. Die Teilnahme
an dem leiſtungsfähigen nordweſteuropäiſchen Flachsgürtel und die Lage
am Rande der weſtlichen, bochwertigem Wollgewinmng gab der
Wirt=
ſchaft von vornherein die Richtung auf eines ihrer dauernd großen
Standardgewerbe: die Textilinduſtrie mit ihrem weiteven Ausbau mit
zur modernen Baumwoll= und chemiſchen Induſtrie, die am Rhein am
bedeutendſten von Europa aufgewölbt und neuerdings auch in der
Kunſt=
ſeideninduſtrie in eine zentrale Stellung führte. Neben dem Komplex
der Textilinduſtrie erſcheint als zweite große Standardgruppe der
Bo=
dengewinnung der Bergbau und die Metallgewinnung und =
verarbei=
tung. Als dritter Faktor kommt die hervorragende internationale Lage
in Betracht, die noch durch den Rhein in ihren Wirkungen geſteigert
wird. Dieſe Lage bewirkte einen ſtändigen Gedankeuaustauſch mit
Weſt=
europa, ein Auf und Nieder wechſelſeitigen Gebens und Nehmens, einen
Wettbewerb der verwandten Gruppeu, wirtſchaftspolitiſche Kämpfe. Sie
veranlaßte ſchon im Mittelalter ein bielſeitiges internationales
Waren=
ſyſtemr und dementſprechend ein weiter venarbeitendes Exportgewerbe.
Die beſonders durch Preußen angeregte Rheinregulierung ermöglichte
dann eine neuartige Maſſenbeförderung, zugleich namentlich auch von
weltwirtſchaftlicher Herkunſt. Der Rhein wurde eine neue
Induſtrie=
ſtraße und eine der wichtigſten Grundlagen des neuen großkapitaliſtiſchen
Syſtems. Im ganzem ergeben ſich ſo zwei weitere große Kennzeichen:
die Handhabung großer Betriebs= und Unternehmungsformen und große,
dem Durchſchmitt weit überragende Anteile des Rheinlands an den
mei=
ſten bedeutenderen Wirtſchaftszweigen Deutſchlands. Wenar ſich auch jetzt
unter dem Einfluß neuer ſtarker internationaler Vorgänge neue
Ten=
denzen andeuten, ſo wird die rheiniſche Volkswirtſchaft doch immer ein
übervagendes Schwergewicht in der geſamtdeutſchew Wirtſchaft behalten.
Als zweiter Redner des Nachmittags ſprach Prof. Dr. Carl
Schmitt=Berlin über
„Völkerrechtliche Probleme im Rheingebiet”.
ein Thema, das in feiner Kompliziertheit auf ſo knappen Raum, zu dem
wir naturgemäß genötigt ſind, nur ſchwer zu erfaſſen iſt. Die deutſchen
Gebiete am Rhein, führte der Vortragende u. a. aus, ſind heute das
Objekt einer völkerrechtlichem Ausnahmebehandlung, die ſowohl in der
Breite ihres Inhalts wie in dem Maße ihrer Dauer, wie endlich in der
Kompliziertheit und Vieldeutigkeit ihrer Regelung ganz beiſpiellos iſt.
Vier große Komplexe ſind zu unterſcheiden: Saargebiet,
Okkupations=
gebiet, entmilitariſiertes Gebiet und inveſtigiertes Gebiet. Aber ſie ſind
als vielteiliger Geſamtkomplex im Auge zu behalten. Bei dieſem
vier=
köpſigen Tier funktionieren bisher wur zuei: Saarregierungskommiſſion
und interallierte Rheinlandkommiſſion, während die beiden anderen erſt
noch im Wachſen begriffen ſind: Entmilitariſierungskommiſſion und
In=
veſtigationskommiſſion. Während die beiden erſten: Saarregierung und
Rheinlandbeſetzung, wenigſtens grundſätzlich als vorübergehende
Erſchei=
nung gekennzeichnet ſind, follen die beiden anderen von unbegrenzter
Zeitdauer ſein. Die letztgenannten erſcheinem vielleicht unbedeutend und
nebenſächlich, und dafür ſind ſie eben dauernd und nichts weniger als
harmlos. Das Inbeſtigationsrecht, durch welches die Entwaffnung
Deutſchlands kontrolliert wird, ſoll durch einen Mehrheitsbeſchluß des
Völkerbundes ausgeübt werden. Es beſteht für ganz Deutſchland. Seinen
eigentlichen Inhalt und ſeine politiſche Bedeutung dürfte es erſt durch
die Praxis des Völkerbundsrates erhalten. Die Entmilitariſierung
be=
deutet nach ihrem Inhalt, nach ihrem territorialem Umfang, nach ihrer
Dauer und vor allem auch wegen der Einſeitigkeit, mit der ſie nur dem
Deutſchem Reich auferlegt iſt, etwas völlig anderes als die bisher
be=
kannten Fälle. Bei der Entmilitariſierung des linken Rheinufers
han=
delt es ſich nicht etwa um eine Neutraliſierung des Gebietes, die zur
Folge hätte, daß das Gebiet nicht Kriegsſchauplatz werden darf. Im
Gegenteil, dieſe Art der Regelung hat den Sinn, alle Möglichkeiten der
Verteidigung zu beſeitigen und dadurch ein prädeſtiniertes Kriegsgebiet
zu ſchaffen, das in voller Wehrloſigkeit und Hilfloſigkeit dem Einmarſch
franzöſiſcher Truppen und ihren militäriſchen Aktionen für alle Zeit
offen liegt, eine Art Glacis zwiſchen Frankreich und Deutſchland,
aus=
ſchließlich auf Koſtem Deutſchlands eingerichtet und dazu beſtimmt, 14
Millionem Deutſche zu Opfern etwaiger Kriegsmaßnahmen und einer
ungeheuerlichen Art von Geiſeln zu machen. In dem Begriff des
Ver=
bots der materiellen Vorkehrung für eine Mobilmachung liegt eine
ungeheure Gefahr, da Deutſchland jederzeit wegen irgendeiner Bagatelle
als Angreifer fingiert werden kann und nun das ganze Shſtem der
völkerrechtlichen Scheinjurisprudenz, das echte und falſche
Kriegsver=
hütungs= und Kriegsächtungsrecht mit voller Wucht zuungunſten Deutſch=
lands funktioniert. Einen gewiſſen Schutz hat der Locarnovertrag
ge=
bracht. Auch in der Zuſammenſetzung des Völkerbundes liegt eine
ge=
wiſſe Sich rheit.
Im Anſchluß daran warf der Vortragende die gerade heute ſo
intereſſante Frage auf, was unter der im Genfer Schlußprotokoll vom
16. September 1928 vorgeſehenen Feſtſtellungs= und
Vergleichungskom=
miſſion zu verſtehen ſei, die für das entmilitariſierte Gebiet eingeſetzt
werden ſolle. Als internationale Inſtanz, die, dem Völkerbund
vorgrei=
fend, für einen abgegrenzten Teil des Deutſchen Reiches zuſtändig iſt,
bringt die Kommiſſion nach ſeiner Anſicht in die territoriale Einheit
und Geſchloſſenheit des Deutſchen Reiches eine gefährliche Erſcheinung
durch die Einbeziehung dieſes Gebietes in eine Sonderorganiſation, d.
h. geradezu in eine beſondere Verfaſſung. Das berühre die Frage der
Souveränität und gehe weit über den Verſailler Vertrag hinaus, indem
Geſetzgebung, Verwaltung und Regierung, damit auch die Frage des
Ausnahmezuſtandes, einer beſtändigen ausländiſchen Kontrolle
unter=
ſtellt werden. Vierzehn Millionen Deutſche haben dann an Stelle des
Deutſchen Reiches als höchſte Autorität eine internationale Kommiſſion
über ſich. Bei der Zuſammenſetzung des Völkerbundsrates iſt es nicht
gleichgültig, ob der Rat unmittelbar ſelbſt entſcheidet oder ob eine
ſpe=
zielle Entmilitariſierungskomiſſion vorbereitend fungiert. Ihre
Tätig=
keit würde den einzigen Fortſchritt von Loearno wieder beſeitigen. Das
deutſche Volk mit ſeiner Vertrauensſeligkeit und ſeinem rührenden
Lega=
litätsbedürfnis muß ſich davor hüten, zu überſehen, daß die angeblich
errungene Stabiliſierung und Verrechtlichung des zwiſchenſtaatlichen
Verhältniſſes etwas anderes iſt als eine Methode juſtigförmiger Politik,
die der Ausbeutung und Unterdrückung eine rechtliche Form leiht. Die
rechtliche Gleichheit zwiſchen einem wehrloſen, kontrollierten und
tribut=
pflichtigen Deutſchland und einem aufs äußerſte bewaffneten,
kontrollie=
renden und tributnehmenden Gegner wäre nichts anderes, als die
Gleich=
heit jenes Vertrages zwiſchen den Fröſchen und dem Storch, der beiden
Teilen das gleiche Recht der Nahrungsſuche gab. Ein territorialer
Ab=
ſchluß in verwaltungsrechtlicher Beziehung bringt auch die Gefahr einer
Internationaliſierung der Rheinlande mit ſich, durch welche die
Rhein=
lande aus einer ſtaatsrechtlichen in eine völkerrechtliche Situation
kom=
men. Das Problem der entmilitariſierten Rheinlande iſt aber auch da
man im heutigen Syſtem imperaliſtiſcher Unterwerfung und
Ausbeu=
tung an Stelle der Eroberung die Kontrolle und Intervention zur
Auf=
löſung ſchwacher Staaten benützt, der Angelpunkt, um den ſich die
Le=
bensfrage Deutſchlands bewegen wird, d. h. die Frage, ob und wie lange
Deutſchland noch zu den politiſch exiſtierenden Staaten gehört oder nur
zu völkerrechtlich exiſtierenden Kompromißſtaaten wie Oeſterreich. In
dem gewaltigen Umwandlungsprozeß der Gegenwart, wo ſchwache
Staa=
ten untergehen oder ſich an die überlebenden Rieſenſtaaten anſchließen,
kommt es darauf an, ob das deutſche Volk, das zu klein iſt, um ohne
weiteres eine der überlebenden Weltmächte zu ſein, und zu groß, um ſich
unterzuordnen, ſoviel politiſches Selbſtbewußtſein, Selbſtbeherrſchung
und Entſchloſſenheit aufbringt, ſeinen Willen zur politiſchen Exiſtenz zu
bewahren. Trotz dieſer furchtbaren Geſamtlage Deutſchlands brauchen
wir nicht zu berzweifeln, aber es wäre eine unverantwortliche
Selbſt=
täuſchung, anzunehmen, das Denken und Fühlen der Völker ſei ſchon
entpolitiſiert. Die Völker leben immer noch im „Naturzuſtand”. Man
denke an die Fabel vom Wolf und Lamm, dem Storch und den Fröſchen,
die Schuld an der Peſt, die natürlich den Eſel trifft. In dieſem
Natur=
zuſtand zwiſchen den Völkern geht jedes Volk erbarmungslos zugrunde,
das ſich ſeiner konkreten Lage nicht mehr gewachſen zeigt und ſich auch
nur einen Augenblick bereden läßt, ſein natürlichſtes,
ſelbſtverſtänd=
lichſtes und allererſtes Recht zu vergeſſen, nämlich das Recht auf eine
freie, unabhängige, einige und ungeteilte Exiſtenz.
Am Abend ſprach Herr Legationsrat Heinemann, Darmſtadt,
über die Beſatzungsnot Heſſens. Wir kommen darauf zurück.
Wir haben dann noch nachzuholen, am Abend des erſten Tages
ſprach Profeſſor Dr. Lüthgen=Bonn über.
„Die Rheiniſche Kunſt”
Zu dem Vortrag war die Einwohnerſchaft Heppenheims geladen.
Im rheiniſchen Land regt ſich am früheſten von allen deutſchen
Land=
ſchaften künſtleriſcher Geſtaltungswille. Auf lange Zeit hinaus bleibt
es in Führung. Von „rheiniſcher Kunſt” wird man ſprechen können vom
Einfall der Römer bis etwa zum zweiten Jahrzehnt des 16.
Jahrhun=
derts. Schwieriger iſt die öſtliche Umgrenzung. Was ſtiliſtiſch enger
zu=
ſammengefaßt werden kann, bildet ſich im Gebiet etwa der heutigen
Rheinprovinz aus. Schärfer ſetzt ſich dagegen die Kunſt des Oberrheins
ab. Außer der Stilverwandtſchaft der Kunſt dieſes Gebietes berechtigt
zur Abgrenzung einer „Rheiniſchen Kunſt” noch die Tatſache, daß hier die
weſentlichſten Schöpfungen der Kunſt entſtehen (Dome).
Was iſt das Weſen dieſer Kunſt? Das Land, in dem ſie erwächſt,
iſt geographiſch die Kreuzung der Nord—Süd= mit der Oſt—Weſt=
Straße. Fremde Einflüſſe ſtrömen dauernd hindurch: von Süden
italie=
niſche, und mit ihnen öſtliche und oberrheiniſche, vom Norden
nieder=
ländiſch=burgundiſche, vom Oſten mitteldeutſche und von Weſten
roma=
niſch=franzöſiſche. Eigenart der Rheiniſchen Kunſt iſt es nun, das beſte
Fremde anzuerkennen und es aus deutſcher Empfindung umzuſchaffen in
deutſche Kunſt. Hier im Rheinland, wo ſie am friſcheſten einſtrömen
laſſen ſich die fremden Kunſtelemente am deutlichſten nachweiſen, hier iſt
das große Schauſpiel der Durchdringung andersgeſinnter Schöpfungen
mit germaniſchem Geiſt am dramatiſchſten.
Allgemein umreißt dann der Redner das Weſen der fremden
Kunſt=
einflüſſe: Rom, Chriſtentum, damit Byzantiniſches; ſpäter das
Roma=
niſch=Franzöſiſche. Hier eine Darſtellungsfreude auf deutſchem Boden
Darſtellungsfeindlichkeit; hier Sinnenhaftigkeit, Klarheit, dort innerliche
Empfindung, leidenſchaftliche Spannung, (Linienornamentik, Witz,
Grü=
newald); hier leicht übertragbare Syſtematik, dort individuellſte Form.
An einer Reihe ausgezeichneter Lichtbilder, die auch ſeltener
Ge=
ſehenes beibrachten, erläuterte dann der Redner ſeine allgemeinen
Aus=
führungen. Vielleicht hätte er die rheiniſche Eigenart, den Reichtum
der Formen (Vieltürmigkeit der Dome),,die Zentrierung die
Lieblich=
keit und Weltmänniſchkeit in der Malerei (Meiſter des Marienlebens,
der Veronika, tSephan Cochnor) noch mehr durch Gegenbeiſpiele
gleich=
eeitiger deutſcher Kunſt abſetzen ſollen.
Dr. B.
Haupiſchriftleitung. Ruborf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleion, Relch und
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. cugen Buhlmann:
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; füe
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willv Kuble: Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſfadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
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der Schulleitung zu geſchehen.
Bensheim, den 5. September 1928.
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SinhorneAlpotheke, Kirchſtraße 10½.
Mittwoch, den 10. Oktober 1928,
vormittags 11 Uhr, ſollen auf dem
Hofe des Marſtallgebäudes,
Mathilden=
platz 17 dahier, ſechs ausgemuſterte
Landgeſtütsbeſchäler (5 Belgier und
1 Oldenburger) gegen gleich bare
Zah=
lung öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 1. Okt. 1928. (1V.15860
Heſſiſche Landgeſtüts=Direktion.
Im Auftrage: Hertel.
Seite 14
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Sterbefälle. Am 27. Sept.: Marie Margarete Keil, geb. Hohmeier,
50 J., Ehefrau des Schreiners in Arheilgen, hier, Grafenſtr. 9. Chriſtian
Weiß, Fadrikarbeiter, Zwingenberg (Bergſtr.), 29 J., hier, Grafenſtr. 9.
—B. Sept.: Karl Seibert, Maſchiniſt in Traiſa, Krois Darmſtadt, hier,
Grafenſtraße 9. Georg Scmitt, Rechnungsdirektor, 55 J., Soderſtr. 75.
Johannes Krall, Taglöhner, 48 J., Breitenbrunn, hier, Hermannſtr. 6.
9. Sept.: Otto Büinte, Fabrikant, 54 J., Roßdörferſtr. 60. Adam Flamm,
Werkſtättenarbeiter i. R., 79 J., Helfmannſtr. 28. Klara Mathilde
Schayer, geb. Schaher, 63 J., Ehefrau des Ober=Regierungsrat i. R.,
Noquetteweg 2. — 30. Sept.: Gertrud Bender, ohne Beruf, ledig, 35 J.,
Herderſtraße 6. — 29. Sept.: Margarete Karg, Schülerin, 6 J.,
Sand=
bach, hier Erbacherſtr. 25. — 30. Sept.: Eliſabeth Grenz, geb. Müller,
41 J., Ehefrau des Fabrikarbeiters, in Stockheim, Kr. Erbach, hier,
Erbacherſtr 25. — 1. Okr.: Henriette Suſanua Große, geb. Engel, 80 J.,
Witwe des Apothekers, Kiesſtraße 82. — 30. Sept.: Georg Schaffnitt,
Lehrer i. R. 71 J., Kiesſtraße 122. Peter Nold, 3 Tage, Crumſtadt,
hier, Grafenſtraße 9. Georg Bickelhaupt, Schuhmacher, 74 J.
Schleier=
macherſtraße 19. — 1. Okt.: Karoline Rinke, geb. Adam, 79 J., Witwe,
Taunusſtraße 14. Ludwig Burkholder, Polizeikommiſſar i. R., 77 J.,
Soderſtr. 89. Karl Otto Ernſt Eggert, Kaufmann, 26 J., Schützenſtr. 8.
Bima Hild, geb. Jacob, Ehefrau des Hilf3werkführers, Erbacherſtraße 46.
Chriſtine Nehrbaß. Diakoniſſin, ledig, Erbacherſtr. 25. Philippine
Fer=
kinghoff, geb Hall, 68 J., Ehef=au des Verwaltungsdirektors,
Liebig=
ſtraße 75. — 2. Okt.: Katharina Rieble, geb. Meiſter, 47 J., Ehefrau
des Kleidungsmeiſters der Bereitſchaftspolizei, Beſſungerſtraße 106. —
3. Okt.: Julius Joſeph Aloys Wrede, Rechnungsrat i. R., 84 Jahre,
Lucasweg 1. Ludwig Kern. Maurer, 37 J., von Eberſtadt bei
Darm=
ſtadt, hier, Rheinſtraße 4. Klara Hayn, Privatlehrerin, ledig, 50 Jahre,
Moosbergſtraße 84. Dr. Karl Beiling, Miniſterialrat, 51 J.,
Mathilden=
tlatz 17. — 4. Okt.: Margarete Happel, Lehrmädehen, 18 J.,
Barkhaus=
ſtraße 5. — 3. Okt.: Lorenz Pons, Maurer, 25 J., Walldorf, hier,
Eliſabethenſtraße 25.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
18. Sonntag nach Trinitatis (7. Oktober).
In allen Kirchen Kollekte für den Bau evangeliſcher Gemeindehäuſer.
Stadtkirche. Samstag, 6. Oktober, abends 8.30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 7. Oktober, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Freitag, 5. Oktober, abends 8 Uhr:
Mitgliederverſammlung der Sterbekaſſe. — Montag, 8. Oktober abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung),
Poſaunenchor. — Dienstag, 9. Oktober, abends 8 Uhr:
Mädchenpereini=
gung der Schloßgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 7. Oktober, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (B. d. J.). — Montag, 8. Okt.,
abends 8 Uhr: „Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung).
Gem.=Verein der Markusgemeinde: Vortrag über „Albrecht Düver” mit
Lichtbildern. Pfarrer Köhler. — Dienstag, 9. Oktober, abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadckirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
(jüngere Abteilung). — Mittwoch, 10. Oktober, nachm. 4 Uhr:
Frauen=
verein der Lukasgemeinde, Guſtav=Adolf=Kreis. — Abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloeßkirche. — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde (ält. Abteilung). — Mädchenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag, 11. Oktober, abends 8 Uhr:
Frauenverein der Lukasgemeinde, Nothilfe=Kreis. — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Lukas=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 12. Oktober, abends 8 Uhr:
Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Samstag, den 6. Oktober 1926
Nummer 228
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 10. Oktober, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenhein,
Heidelberger Straße 21. Fernſpracher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormttags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die
Martins=
gemeinde Oſt, 1. Abteilung, in der Kirche (Schluß). Pfarrer Beringer.
— Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. (Jahresfeſt des Jugendbundes
für E. C.) Kollekte. Pfarrer Schürmann=Woliersdorf. — Vormittags
11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
Beringer. — Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. —
Abends 6 Uhr: Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, 7. Oktober, nachm.
3 Uhr in der Mardinslirche: Nachfeier des Jahresfeſtes des
Jugend=
bunges für E. C. — Montag, 8. Oktober, abends 8 Uhr im
Gemeinde=
haus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift: „
Monatsverſamm=
lung des Frauenvereins. — Dienstag, 9. Oktober, abends 8 Uhr im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung; im Martinsſtift: Kirchenchor. —
Donnerstag, 11. Okkober, abends 8 Uhr i Gemeindehaus:
Mädchen=
vereinigung Weſt; im Martinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt;
Mauer=
ſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 12. Oktober, abends 8 Uhr im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung); Mütterabend Weſt;
im Martinsſtift: Mütterabend Oſt.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30 bis 5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Haudtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag über
„Albrecht Dürer”, von Herrn Pfarrer Köhler gehalten. Eintritt frei.
(Sammlung für das Paul=Gerhardt=Haus.) — Donnerstag, 11. Oktober,
abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinbe). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldungen von 9.30 Uhr
an in der Sakriſtei. Pfarraſſiſtent Lie zur Nieden. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lie. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. Oktober, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 8. Oktober, abends 8.15 Uhr:
Mädcken=
bereinigung. — Dienstag 9. Oktober, abends 8.15 Uhr:
Kirchengeſang=
verein. — Mittwoch, 10. Oktober, abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung
(Füngſten=Abteilung). — Donnerstag, 11. Oktober, abends 8.15 Uhr:
Frauenabend mit Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Zimmermann über
„Luther und Albrecht Dürer”. — Freitag, 12. Oktober, abends 8.15 Uhr:
Kirchengeſangverein.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller.
Veranſtaltungen: Sonntag, 7. Oktober, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 8. Oktober, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Mittwoch. 10. Oktober, abends 8 Uhr: Jüngerer Kreis (Buben).
— Samstag, 13. Oktober, abends 8 Uhr: Turnen (Buben).
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Evang. Sonntagsverein. Nachm.
4—7 Uhr: Vereinsſtunden — Donnerstag, 11 Oktober, abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag: 18. Verbandstag des
Rhein=Main=Verbandes vom Jugendbund, für E. C. Vorm. 8.45 Uhr:
Gebetsverſammlung. — Vorm. 10 Uhr: Jugendbundfeſtgottesdienſt in
der Martinskirche. — Nachm. 3 Uhr: Feſtverſammlung in der
Martins=
kinche. — Abends 8.15 Uhr: Dcklamatorium. — Montag fällt die
Miſſionsarbeitsſtunde aus. — Dienstag fällt die Frauenbibelſtunde aus.
Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Prediger Semmel. —
Mitt=
woch, abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Bibelſtunde. Stadtmiſſionar Anders.
Jugendbund für E. C. (ühlſtraße 24). Sonntag: 18. Verbandstag
des RheinMain=Verbandes. Vorm. 8.45 Uhr: Stille Stunde. Prediger
Kemmel. — Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in der Martinskirche. Dir.
Paſtor Schürmann=Woltersdorf. (Mitwvirkung: Großes
Verbands=
ouheſter und Geſangchor.) — Nachm. 2.30 Uhr: Abmarſch der E.=C.=
Jugend nach der Martinskinche. — Nachm. 3 Uhr: Feſtverſammlung in
der Martinskirche. Direktor Paſtor Schürmann=Woltersdorf. (
Mitwir=
kung: Geſangschöre, Poſaunenchor, Streichorcheſter) — Abends 8.15
Uhr: Deklamatorium: „Stern, auf den ich ſchaue‟.
Anſchlie=
ßend an die Tagung findet am 8. und 9. Oktober ein Muſikkurſus ſtatt,
geleitet von Herrn Lic. Pfarrer von der Au. — Mittwoch, abends 8.15
Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
Infanteriekaſerne, Hof links.) Sonntag, 7. Oktober, vorm. 8.30 Uhr:
T.M.=Verſammlung. — Abends 7.30 Uhr: Mitgliederverſammlung. —
Montag, 8. Oktober, abends 8.30 Uhr: Familienbibelſtunde. — Dienstag,
9. Oktober, abends 8.30 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, 10. Oktober,
abends 8.30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde. — Donnerstag, 11. Oktober,
abends 830 Uhr: Jung=C.=Bibelſtunde — Freitag, 12. Oktober, abends
8Uhr: Turnen.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akadewie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, den 7. Okt., vorm. 7.30 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriftlich wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Gemeinſchaft. Darmſtadt (ollerſtraße 40). Sonntag,
7. Okt., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugendbund.
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vormittags
11.15 Uhr: Sonntagsſchule; nachm 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wortbetrachtung. Jeder herzlich eingelagen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 8. Okt., abends 8.30 Uhr
im Feierabend, Stiftsſtraße 51, Bibelſtunde.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 7. Okt., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachmittags 4Uhr: Predigt. Abends 8 Uhr: Jugend.
ſtumde. — Mittwoch, 10. Oktober, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Wir
laden jedermann herzlichſt ein!
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. 18. Sonntag nach Trinitatis, den
7. Oktober. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Stadtpfarrer Heß=Darmſtadt.
— Mittwoch abend Frauenverein. — Freitag abend Evang.
Apbeiter=
ud Handwerkerverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 7. Oktober, vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Dienstag: E. J.G. Mädchenabend. —
Mittwoch; E.J.G. Jugendabend. — Donnerstag: Aelterenkreis.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 7. Okt., vormittags
10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Orth. (Kindergottesdienſt fällt aus.)—
Montag: Mädchenabend. — Mittwoch: Kinchengeſangverein. —
Don=
nerstag: Poſaunenhor — Freitag: Wartburg=Verein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſi.
Prediger Neubert.
Epangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 7. Oktober,
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre
(Schluß der diesjährigen Chriſtenlehre). — Montag: Jugendvereinigung.
— Dienstag Kirchenchor. — Mittwoch Jungmädchenverein. —
Donners=
tag: Frauenverein.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). 7. Oktober: Roſenkranzfeſt. Vor
Sonn= und Feiertagen nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an
Beichtgelegenheit. An Sonn= und Feiertagen vormittags von 6 Uhr an
Gelegenheit zur hl. Beichte. 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe
Austeilung der heil. Kommunion. Werktagsmeſſe 7 Uhr
Roſenkranz=
meſſe. Dienstag und Freitag, abends 8 Uhr: Reſenkranzandacht.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
heil. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
heil. Meſſe Austeilung der heil. Kommunton.
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Samstag, den 6 Oktober 1928
Nummer 278
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Schwimmen.
II. Kreis=Jugendſchwimmen des IX. Kreiſes
(Mittelthein) O. T.
Die am Sonutag nachmittag ſtattfindende ſchhvimmſportliche
Veran=
ſtaltung im ſtädtiſcheen Hallenbad wird inſofern bedeutungsvoll ſein, als
ſie eine ſehr große Beteiligung aufzuweiſen hat. Außerordentlich
zahl=
reich trifft ſich die Schvimmerjugend des Mittelrheinkreiſes in Darmſtadt
zu ihrem 2. Kreis Jugendſchvimmen. Das Intereſſe hierfür häuft ſich
in den letzten Tagen mehr und mehr. Tatſächlich verſprechen auch die
Wettkämpfe hochintereſſant zu werden, zumal man in dieſem Jahre die
Kräfteverhältniſſe der Jugend in den verſchiedenen Vereinen nicht kennt.
Bekanntlich wird das Schwimmen im Mittelrheinkreis und ſeinen
Ver=
einen ſehr eifrig betrieben. Namhafte Vereine des Kreiſes haben
bedeut=
ſame Erfolge im Schwimmen zu verzeichnen und ſeit Jahren iſt der
Mittlrheinkreis auf dem Gebiete des Schimmens führend in der D.T.
So hat der Kreis auch mit der Einführung ſeines Jugendtreffens im
Schwimmen einen Schritt vorwärts getan. Und der Verlauf dieſes
Jugendſchimmens wird zeigen, wieſveit die Kreisſchwvimmerjugend ſich
ſchvimmeriſch entwickelt hat. Es wird nun intereſſieren, aus welchen
Vereinen ſich die Teilnehmer zuſammenſetzen. Von den großen Vereinen
ſind zu nennen, der Frankfurter To, von 1860. Dieſer iſt bekannt durch
ſeine ausgezeichneten Springer und ſeine Waſſerballmannſchaft, die ſich
bis ins Endſpiel um die D.T. Meiſterſchaft in dieſem Jahre
empor=
arbeitete. In ſeinen Reihen befindet ſich der vorzügliche Jugendſpringer
Stork. Der Td, Offenbach a, M. der mit ſeinen ſtarken
Staffelmann=
ſchaften ſchon mehrmals D.T.=Meiſter wurde. Auf deſſen
Jugendmann=
ſchaft ſetzt man große Hoffnungen. Die Taſ. Offenbach und die Tade.
1837 Hanau kommen beide mit einer ſtattlichen Jugendmannſchaft. Der
To. Weßzlar hat von den auswärtigen Vereinen zahlenmäßig die beſte
Meldung abgegeben. Seine Jugendlichen ſind wohlvorbereitet. Der
Schwimmklub Homburg erſcheint ebenfalls mit einer ſehr beachtlichen
Maunſchaft. Weiter hat eine ganze Anzahl Vereine kleinere Meldungen
abgegeben. Auch kleine Vereine verſuchen es diesmal, ſich durchzuſeten
und den Kampf mit den Vertretern der Stadtvereine aufzunehmen. Es
ſind da noch zu nennen die Vereine aus Saaubrücken, Gießen, Eintracht
und Turn= und Fechſtklub Frankfurt a. M., Tv. Homburg d. d. H., Gr.=
Gerau, Arheilgen, Sprendlingen, Schierſtein, Neu=Iſeuburg, und noch
andere, insgeſamt nun 22 Vereine mit nahezu 300 Teilnehmern. Nicht
zu vergeſſen ſind natürlich die Schyvimmabteilungen der drei Darmſtädter
Turnvereine — der Tade, 1816, der Tgf. 1875 und der Tade, Beſſungen.
Alle drei werden ſich größte Mühe geben, den auswärtigen Gäſten ſich
ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen zu zeigen. Soſvohl die Tgde. 1816
als auch die Tgſ. 1875 haben es innerhalb der D.T. ſchon wiederholt zu
Meiſterehren gebracht und ſie werden auch hier bemüht ſein, mit ihren
Jugendlichen weitere Erfolge erzielen zu wollen. So dürfte das
Zu=
ſammentreffen all dieſer Jugendmannſchaften jedenfalls allgemein
beſon=
derem Jntereſſe begegnen,
Ueber den Verlauf der Wettkämpfe und die Ausſichten der einzelnen
Vereine wird ein beſondever Artikel noch Auskunft geben. Die
Wett=
kampffolge iſt, vie ſchon geſagt, eine reichhaltige und bedarf einer flotten
Abwicklung. Einzelkämpfe in allem Lagen, Bruſt=, Lagen= und
Freiſtil=
ſtaffeln, ſowie Springen wechſeln miteinander ab. Ein Schauſpringen
iſt eingelegt und ein Waſſerballſpiel wird die Veranſtaltung beſchließen,
Das 2. Kreis=Jugendſchuvimmen wird einen guten Ueberblick über die
im Mittelrheinkreis geleiſtete Arbeit im Schwvfmmen an der Jugend
geben. Der Beſuch des Schwimmens darf allen warm empfohlen
wer=
den. Die Nachfrage nach Karten hat bereits eingeſetzt. Die Eintritts= erkämofte ſich voriges Jahr ein ſehr rühmliches Andenken, durch
lauben kann.
Leichtathletik.
Herbſt=Waldlauf des Main=Rhein=Gaues D.T.
Alljährlich wenn es zu herbſten beginnt, der Wald ſich färbt und
die Blätter zur Erde fallen, ſo wird der ſchon ſtill gewordene Naum
von den Waldläufern durchſtrichen. Wie im Bade umſpülen die
Sauer=
ſtoffwellen der Waldluft den leichtbekleideten Körper, und bis in die
letzten Veräſtelungen der Lunge dringt die köſtliche Nahrung. Was durch
die jungen Leiber flutet, iſt die rotwangige Geſundheit ſelbſt, was durch
die Seelen rieſelt, iſt ſtolzes Siegerbeſpußtſein. So haben ſich in den und ihr robuſtes Draufgängertum durch Technik und wirkliches Können
Waldläufen eine große Anzahl der Volksturner des Main=Rhein=Gaues
vorbereitet zur Leiſtungsprüfung zu dem morgen Sonntag, den man betrachtet ſie nach wie vor als ernſthaften Anwärter auf die Be=
7. Oktober bei Langen ſtattfindenden Herbſtwaldlauf, in
wel=
chem die Beſten in dieſem Langlauf feſtgeſtellt werden ſollen. — Wenn
ein Rückblick auf die drei letzten Waldläufe des Gaues Nückſchlüſſe
zu=
laſſen ſollte, ſo läge es am nächſten, daß beſonders die Turngeſellſchaft
Darmſtadt in der Jugendklaſſe wiederum ſichere Ausſichten auf guten
Erfolg haben dürfte. Dreimal konnte ſie den Maunſchaftslauf an ſich
bringen, wie ſie auch ſtets den beſten Einzelläufer ſtellte.
Abwechſlungs=
reicher geſtaltete ſich ſchon der Kampf in der Stufe der Anfänger und in ihrem Streben nach der Meiſterſchaft aufzuhalten? Geſwvinnt Not=
Unterſtufe. Hier ſtellten die Einzelſieger abwechſelnd Darmſtadt (Tad. Weiß, daun ſteht Schlpanheim mit einem Punkt hinter dem Sportperein
und Taſ.), Seeheim, Erzhauſen und Beusheim. Der Mannſchaftsſieg
fiel an Darmſtadt (Tad.), Roßdorf und Ober=Namſtadt (Tgſ.). Wer. Weiß ſelbſt würde ſeinen Tabellenſtand außerordentlich befeſtigen.
diesmal mit von der Partie ſein wird, iſt ſehr ſchwver vorauszuſehen,
zumal dieſe beiden unteren Stufen einen Zuwachs aus der Jugendklaſſe
erhalten haben und auch ſonſt Kräfte in der Bewerberliſte nachgewieſen
werden, welche bisher weniger in Erſcheinung traten, die aber immerhin
Ueberraſchungen bringen dürften. In der Mittelſtufe konnten ſich
bis=
her abwechſelnd Jännecke=Langen, Ackermann=Nieder=Modau und
Schrö=
der=Groß=Gerau an der Spitze behaupten. In der Oberſtufe entſpann
ſich ſchon immer ein hartnäckiger Kampf um den erſten Platz im
Einzel=
lauf, den zweimal Becker=Sprendlingen und zuletzt Schäfer=Neu=Iſenburg
einnehmen konnte. Nacheinander waren es die Mannſchaften der Ver= ſie in unglaubliche Apathie. Hoffen wir aber, daß am kommenden
Sonn=
eine Neu=Iſenburg, Nieder=Modan und Darmſtadt (Tgſ.), die im
Mann=
ſchaftslauf ſich in die Siegeslorbeeren teilten. Auch diesmal
verzeich=
nen genannte Vereine über ſehr gute Läufer, die ſich einen ſpannenden
Nadfahren.
Die Gauvereinsſtafettenfahrt über zirka 100 Kilometer des Gaues 70
im Bund Deutſcher Madfahrer.
(Nund um Kranichſſtein) ſtatt. Der Start iſt vormittags 8 Uhr und
dürfte vorausſichtlich die Fahrt um 11 Uhr beendigt ſein. Nach den bis
jetzt ſehr zahlreich eingegangenen Meldungen der Gauvereine ſteht ein weit dieſe defenſiv arbeiten, vollſtes Vertrauen. Mögen ſie aber nicht
ſehr ſchöner Sport in Ausſicht, ſo daß die Nadſportintereſſenten auf ihre
Koſten konmen diirften.
wurde von Hauptgeſtit Alteſelds Melkart (G. Janek) vor Gero und wwird wieder Pahsdorf, der zuei Monate geſperrt zuar, am kommenden
Atlautis gewonnen.
und Turnen.
Turnen.
Eröffnung der deutſchen Turnſchule.
Am 6. Oktober wird ein ſeit langem gehegter Wunſch der Turner in
Erfüllung gehen. Die Deutſche Turnerſchaft weiht auf dem Gelände des
Berliner Sportforums ihre Turnſchule ein, deren Grundſtein
im Mai v. J. in Gegenwart des Reichspräſidenten gelegt worden iſt.
Damit wird ein Werk vollendet und ſeiner eigentlichen erzieheriſchen
Zwechbeſtimmung übergeben, das für die Ertüchtigung der Turner und
Turnerinnen von unſchätzbarem Werte werden dürfte; denn von ihm
ſollen Triebkräfte des Auf= und Ausbaues der turneriſchen Betriebs=
und Lebensformen ausſtrömen, die Turnſchule ſoll die Pflanzſtätte der
Turnerführer wverden, und durch ſie ſollen die eigentlichen Träger der
turneriſchen Arbeit, die Turnparte und Vorturner, die Turnwartinnen
und Vorturnerinnen, ausgebildet wverden. Das Gebäude iſt 73,50 Meter
laug und 26 Meter tief. Im Erdgeſchoß liegen folgende Näume:
1. Halle für das Männerturuen, 2. Halle für das Volks= und
Kunſt=
turnen, 3. Frauenturnſaal, zugleich Fechtſaal und Naum für
Feſtlich=
beiten und Veranſtaltungen, 4. mehrere Näume für Turnwarte, Geräte
und dal. Im erſten Obergeſchoß liegen Verwaltungs= und
Wirtſchafts=
räume, ſotvie ein Tagesraum, im zuueiten Obergeſchoß ſind vornehmlich
die Wohn= und Schlafräume, im übrigen Teil des zweiten Obergeſchoſſes
iſt der große Hörſaal mit feſtem Geſtühl für hundert Perſonen mit
da=
neben liegendem Lichtbildraum, im Heller ſind die Bäder untergebracht,
Handball.
V. f. L. Rot=Weiß-V. f. R. Schwanheim.
Am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, hat der V.f.L. Not=
Weiß den V.f.R. Schwvanheim auf ſeinem Platz an der Rheinallee als
Gaſt. Der V.f.R. Schwanheim iſt in Darmſtadt nicht unbekannt. Er
preiſe ſind für alle erſchwinglich, ſo daß ſich jeder einen Beſuch er= ſein glänzendes Abſchneiden in den Verbandsſpielen, ſowie durch ſeinen
hervorragenden Tormann Bender, der verſchiedentlich für
Süddeutſch=
land repräſentativ ſpielte. Andererſeits erlaugten aber auch die
Schwan=
heimer ein ſehr unrühmliches Anſehen durch die bekaunten
„Fälle Schwanheim”, die voriges Jahr längere Zeit gerade das
Darmſtädter Sportpublikum intereſſierten. Hervorgerufen wurden dieſe
Vorfälle durch das wiederholt unfaire Verhalten einzelner Schwwanheimer
Spieler, ſowie des dortigen Publikums.
Zu Ehren der Schwanheimer können wir jedoch feſtſtellen, daß keine
derartigen Vorkommniſſe in dieſer Veubandsrunde bis jetzt bekannt
wur=
den. Die Schwauheimer Mannſchaft hat vielmehr ihre ehemalige Härte
erſetzt. Ihre bisherigen Spielergebniſſe beweiſen dies zur Genüge, und
zirksmeiſterſchaft. Sie nehmen immer noch dem dritten Platz in der
Tabelle ein. Sonntag für Sonntag uartet man im Lager der
Darm=
ſtädter auf eine Niederlage der Schwanheimer. Aber erſt vor kurzem
zeigten ſie durch ihren glänzenden Sieg über den gewiß nicht ſchlechten
Polizeiſportverein Butzbach ihre zurzeit gute Verfaſſung.
Wird es nun dem V.f.L. Rot=Weiß gelingen, die Schwanheimer
98 und dieſer eine Punkt könnte alle Hoffnungen zertrümmern. Not=
Nach der unglaublichen Niederlage zu Beginn der Verbandsrunde
gegen Arheilgen räumte man dem Liganeuling keine ſechs Punkte in der
Vorrunde ein. Nun hat ſich Not=Weiß aber bis jetzt ſchon, entgegen
allen Erppartungen, bereits 8 Punkte erkämpft. Warum ſollte alſo am
Sonntag ein Sieg ſo ganz im Bereich des Unmöglichen liegen? Not=
Weiß iſt eine Stimmungsmannſchaft. Ihr iſt das Heunzeichen aller
Liganeulinge im beſonderen Maße eigen. Heute zeigt die Mannſchaft
Küchſtleiſtungen, um den ſtärkſten Geguer zu überfahren (ſiehe das 7:2
Ergebnis gegen den Fußballſportverein Frankfurt), und morgei verfällt
tag gegen Schvanheim das Erſtere der Fall iſt.
Rot=Weiß tlitt wieder mit Hörr an, deſſen Verletzung ſich nicht als
Kampf liefern wverden und daher der Ausgang noch ſehr offen ſteht. kauglvierig erwieſen hat. Er ſwird ſelbſt einem Bender zur Arbeit
ber=
helfen. In Bitſch hat er einen gutem Partner, der am vergangenen
Sonntag gegen Butzbach durch drei Tore den Sieg entſchied. Zwiſchen
dieſen beidenn Halbſtürmern die richtiger Verbindung und
Zuſammen=
arbeit herzuſtellem, iſt die Aufgabe des Mittelſtürmers Schäfer. Hier
krankt jedoch die Mannſchaft. Schäfer, ein hochveranlagter Spieler,
hat e3 leider oftmals nicht verſtanden, den Sturm zu führen. Iſt er ſich
findet am Sonntag, dem 7. Oktober, auf den Nuntſtrecke in Kranühſtein jeduch beſunßt, daß es abſolut nicht darauf ankommt, wwer die Tore
ſchießt, ſondern daß überhaupt Tore geſchoſſen werden, daun dülrfte die
Sache klappen. In die Hintermannſchaft und Läuferreihe haben wir,
ſo=
vergeſſen, daß manchmal die beſte Verteidigung der Angriff iſt. Mögen
ſie in erſter Linie an die Bedienung der Außenſtürmer denken.
Schvanheim hat ſeine Stärke in Bender, dem Torhüter. Er iſt der
Das Hertefeld=Nennen in Hoppegarten (13 000 Mark, 3000 Meter) Turm in der Schlacht. Vielleicht entſcheidet er ſogar das Spiel. Ferner
Sonntag mitwirken, was eine außerordentliche Verſtärkung bedeutet.
Sp=Vg 04 Arheilgen V.f B Friedberg.
Abermals iſt das Arheilger Mühlchen am kommenden Sonntag der
Schauplatz eines Handballverbandſpieles der Heſſen=Main=Bezirksliga,
Gruppe 4. Diesmal kommen die Gäſte aus Friedberg. Der V.f.B. iſt
gleich den Arheilgern Ligaueuling und hat es an den verfloſſenen
Spiel=
tagen verſtanden, den Beweis ſeiner Ligafähigkeit zur Genüge zu
er=
bringen. Davon können die Handballer des Sportvereins 98 und des
Polizeiſportvereins, die an den beiden letzten Sonntagen in Friedberg
auf einen äußerſt zähen Widerſtand ſtießen, ein Liedchen ſingen.
Ob=
trohl die Friedberger bis dato nur wenige Punkte einheimſen konnten
und heuer das Ende der Tabelſe zieren, iſt mit der Maunſchaft
unbe=
dingt zu rechnen. Die Handballer vom „Mühlchen” (die hoffentich
tuie=
der in beſter Beſetzung gutreten können) werden ſchon auf der Hut ſein
müſſen, um ihre Anhänger nicht unangenehm zu überraſchen.
Jeden=
falls werden ſich die beiden Neulinge ein hochintereſſantes Treffen liefern,
auf deſſen Ausgaug man in Fachkreiſen geſpannt ſein dürfte.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898—
Polizeiſport=
verein Darmſiadt.
Das für kommenden Sonntag anberaumte Fußballverbandsſpiel
Sportverein Darmſtadt 1898—Polizeiſportverein Darmſtadt auf dem
Sportplatz am Böllenfalltor wird zum Austrag gelangen. Die Leitung
des Sportvereins 1898 ſieht ſich genötigt, aus folgenden Gründen von
der Durchführung ſeines nach dem Handballſpiel auf dem
Schupoſport=
platz gefaßten Beſchluſſes vom 28. Auguſt 1928 für das bevorſtehende
Fußballſpiel abzuſehen.
Die Vezirksbehörde des Bezirkes Main=Heſſen des Süddeutſchen
Fußball= und Leichtathletikverbandes hat nach Keuntnisnahme des
er=
wähnten Beſchluſſes in anerkennensverter und tatkräftigſter Weiſe
ver=
ſucht, in einer Verhandlung unter Hinzuziehung ſämtlicher Beteiligten
den beſtehenden Konflikt aus der Welt zu ſchaffen. Dieſe Beſtrebungen
ſind in letzter Stunde geſcheitert. Auf die Urſachen, die zu dieſem aus
ſportlichen Gründen bedauerlichen Ergebnis geführt haben, wird im
einzelnen nicht eingegangen, um jede weitere Verſchärfung der
vorhan=
denen Differenzen zu vermeiden. Nach dieſem ergebnisloſen Ausgang
haben die Verbandsbehörden erklärt, von ſich aus nichts mehr zur
Be=
reinigung der Angelegenheit tun zu können, ſodaß unbeſchadet der
Motive, die den Sportverein 1898 zu ſeiner Stellungnahme veranlaßt
haben, bei Durchführung des Beſchluſſes eine Erledigung der
Angelegen=
heit gemäß den Verbandsbeſtimmungen Platz zu greifen habe. Danach
hätte alſo der Sportverein trotz zweifellos vorhandenen Notſtandes die
für einen unberechtigten Verzieht auf Punktſpiele vorgeſehenen Folgen
(u. a. Geldſtrafe bis zu 1000 Reichsuark) zu gewärtigen; die in dem
urſprünglichen Beſchluß vorgeſehene Zwangslage, die uns nötigt, trotz
aller Bebenken gegen den Polizeiſportverein zu ſpielen, iſt damit
ein=
getreten.
Um unheilvolle Begleiterſcheinungen in dem bevorſtehenden Spiel
zu vermeiden, wird die Leitung des Sportvereins mit allen zur
Ver=
fügung ſtehenden Mitteln beſtrebt ſein, die einwandfreie Durchführung
des Spieles ſicherzuſtellen, um im Falle bes Mißlingens ſich von jeder
moraliſchen Schuld frei zu wiſſen. Der Sportverein 1898 hofft, dabei
die Unterſtützung ſäntlicher Sportintereſſenten zu finden.
Fußballverein Sprendlingen—V.f.N. Darmſtadt.
Bum 5. Verbandsſpiel begibt ſich V.f.R. mit ſeiner Liga= und
Re=
ſervemannſchaft am kommenden Sonntag nach Sprendlingen.
Fußball=
verein Sprendlingen liegt zurzeit an der Spitze. Aus allen bisherigen
Spielen konnte man unſchwer feſtſtellen, daß dieſe Mannſchaft eine ſtets
reifere und beſſere Spiellveiſe an den Tag legte. Es iſt ſomit auch nicht
falſch, daß man Sprandlingen für den diesjährigen Meiſter große
Chan=
cen einräumt, ſchon allein dadurch, weil faſt ſämtlühe anderen
Mann=
ſchaften im Kreis Starkenburg mit einer zu ſehr wankenden Spielweiſe
behaftet ſind. Auch die Naſenſpieler gehören zu dieſen Mannſchaften
und werden daher wohl kaum eine Niederlage verhindern können. Zwar
könnte es die Mannſchaft in ſpieleriſcher Hinſicht bedeutend weiter
brin=
gen, wenn man mit mehr Eifer wie ſonſt bei der Sache wäro, und nicht
wie in Pfungſtadt, wo man die erſten 25 Minuten ein beſtechondes Spiel
vorführte und für den Reſt der Spielzeit mit ſehr laſchen Leiſtungen
aufvartete. Gs wird nun bald Zeit, daß ſich die Mannſchaft endlich mal
ihrer Aufgabe ſelbſt beſpußt wird und ſo ihren Fußball ſpielt, wie man
ihn in früheren Zeiten von den Leuten gewöhnt war. Vor dem Spiel
treten ſich die Erſatz=Mannſchaften beider Vereine gegenüber.
Kraftfport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910—Athletenklub Sachſenhauſen.
Zum nächſten Kampf um die Punkte empfängt die Ligamannſchaft
erſtgenannten Vereins die gleiche von Sachſenhauſen am Samstag, dem
6. Oktober 1928, abends 8 Uhr, in der Ludwvigshalle (Obergaſſe). Jnr
voraus geſagt, wird dieſes Treffen eine ſportliche Delikateſſe geben,
denn beide Mannſchaften werden alle Regiſter ihres Könnens ziehen,
um in den Beſitz der ſo heiß erſehnten Punkte zu gelangen. Bis jeßt
ſtehen bie Hieſigen noch ungeſchlagen da, am he itigen Samstag haben
ſie zu beiueiſen, ob die gute Form, in der ſie ſich ſeit Beginn der
Ver=
bandskämpfe befinden, „beſtändig” genannt werden kann. Ueber die Leute
aus der „Apfelweinmetropole” ein Urteil abzugeben, iſt uns leider nicht
tgöglich, dies überlaſſen wir dem Darmſtädter Sportpublikum. Möge
der kommende Kampf unter der Deviſe „Dem Beſſeren der Sieg” ſtehen,
und hoffen wir in Anbetrachu der niedrigen Eintrittspreiſe auf einen
guten Beſtuch.
Geſchäftliches.
— Buchführung. Am Mittwoch, den 10. Oktober 1928, abends 7½
Uhr, eröffnet Hans Schlöſſer, Schwanenſtraße 30, I. neue Kürſe
in einfacher, doppelter und amerikaniſcher Buchführung. Das Honorav
iſt außerordentlich niedrig und beträgt nur 20 Mark. Die Kurſe ſtehen
unter Leitung eines Diplom=Kaufmanns. Maſſenunterricht findet nicht
ſtatt. Rechtzeitige Anmeldung erbeten. (Siehe Anzeigen.)
Der Große Herbſtverkauf bei Firua J. Nehfeld, Ludwigsſtraße 15,
geht weiter. Kein Weg darf Ihnen zu weit ſein, um das von uns
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botene in Augenſchein zu nehmen. Die Vorteile im Einkauf ſind ganz
gewaltig. Trotz der überall bekannt billigen Preiſe gibt die Firma bei
gewiſſen Beträgen noch prachtvolle Geſchenke. Im übrigen bitten wir,
das heutige Inſerat genau zu leſen.
Wetterbericht.
Das öſtliche Hochdruckgeſbiet hat ſich neuerdings auch über
Skandi=
uatien ausgebreitet. Wir liegen an der Weſtſeite des Hochs und
trocke=
nes, in den Morgenſtunden vielfach nebliges Welter herrſcht vor. Auch
kam es während der vergangenen Nacht zu verbreiteten leichten
Boden=
fröſten.
Ausſichſen für Samstag, den 6. Oktober: Zunächſt wenig Aenderung
daun Bewvölkungszunahme, wärmer, Niederſchlagsneigung.
Ausſichten für Sonntag, den 7. Oktober: Wolkiges Wetter,
Tempe=
raturen weig verändert, vereinzelte Niederſchläge wahrſcheinlich.
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Börſe und Geldmarkt.
Die glatte Ueberwindung des September=Ultimos. — Weitere Beſſerung
der Börſenverhältniſſe. — Die Erleichterung am Geldmarkt.
Der Ultimo September, bekanntlich der ſchwerſte Zahlungstermi)
des Jahres, hatte, nachdem man ihm mit einer gewiſſen Beſorgnis
ent=
gegenſah und ſchon frühzeitig mit den Vorbereitungen begann, einen
leichteren Verlauf genommen, als man erwartete. Der ſcharfe
Engage=
mentsabbau der Spekulation hatte nicht zum wenigſten zu dieſer
rei=
bungsloſen Ueberwindung beigetragen. Die bereits vor der endgültigen
Regelung des Ultimo einſetzende Aufwärtsbewegung konnte auch in der
Berichtswoche weitere Fortſchritte machen. Die unregelmäßige
Tendenz=
geſtaltung der New Yorker Börſe, der Brankkrach in Kopenhagen und
die drohenden Lohndifferenzen in der Schwerinduſtrie vermochten die
pptimiſtiſche Stimmung der Börſe nur wenig zu erſchüttern. Bei der
freundlichen Beurteilung der Situation iſt in erſter Linie das Anzeichen
einer Geldmarkterleichterung mitbeſtimmend geweſen neben dem
Weg=
fall der Medioliquidation und der ſich daraus für die Dispoſitionen
er=
gebenden längeren Ruhepauſe. Ferner wurde dieſe günſtige Stimmung
unterſtützt durch eine merkbare, wenn auch ſich noch in engen Grenzen
haltenden Beteiligung der Bankenkundſchaft. Das Geſchäft konnte trotz
gelviſſer Schwankungen, die ſich aus der unregelmäßigen Haltung der
Londoner Börſe ergaben, im allgemeinen an Ausdehnung gewinnen,
und das Kursniveau erfuhr im Vergleich zur Vorwoche eine nicht
urbe=
trächtliche Erhöhung. Begründet iſt letztere in erſter Linie in den
an=
haltenden umfangreichen Käufen des Auslandes ſowie in den Rückläufen
der Spekulation, in den Intereſſenkäufen der Provinz und in den
der=
mehrt eingehenden Orders des Publikums. Im Mittelpunkt des
Ge=
ſchäftes ſtanden wiederum Elektrowerte, von Bankaktien Danatbank und
Reichsbank, Kaliaktien und vorübergehend einige Montanwerte.
Be=
ſonders auffallend war die verſchärfte Belebung am Elektromarkt. Für
die anhaltende Nachfrage am Kaliaktienmarkt ſind die ſchon wiederholt
angeführten Motive weiter maßgebend geweſen. Es mag noch erwähnt
werden, daß die bisher günſtige Abſatzentwicklung eine weiter nach oben
gerichtete Tendenz zeigt. Zur Kursſteigerung der Danatbankaktien
führ=
ten anhaltende Intereſſenkäufe, dem Vernehmen nach von amerikaniſcher
Seite, während für Berliner Handel weiter die zu erwartenden
Frei=
gabezahlen ſtimulierten. Am Montanmarkt machte die Befeſtigung
eben=
falls Fortſchritte. Die Beachtung für J. G. Farben, die im Vergleich
zur Vorwoche jedoch geringer war, war jetzt, nachdem die kürzlich fällige
Rate auf die Bonds eingezahlt iſt, auf die vermehrten
Kunſtſeideninter=
eſſen der Geſellſchaft zurückgeführt. Bekanntlich ſind in der letzten Zeit
auch umfangreiche Neueinſtellungen von Arbeitern für dieſen
Fabrika=
tionszweig erfolgt. Beſonders hervorzuheben iſt die Bewegung der
Deutſchen Erdöl=Aktien. Für dieſes Papier gaben neben den
ausgedehn=
ten Steinkohlen= und Braunkohlenintereſſen des Konzerns auch die
Preisſteigerungen am Benzinmarkt eine Anregung. Erneut in den
Vor=
dergrund traten Polyphon=Aktien, die ihren Kurs erheblich verbeſſern
konnten. Den Impuls hierfür gab die Einführung an der Londoner
Börſe. Am Schluß der Berichtswoche erfuhr die Tendenz durch größere
Abgaben an den Märkten der internationalen Papiere eine
Abſchwä=
ſchung. Man wollte in allen dieſen Papieren, in Vereinigte
Glanz=
ſtoff, Bemberg, Svenska, Chade und Polyphon, Verkäufe für engliſche
Rechnung erkennen. Man dürfte in der Annahme, daß dieſe Abgaben
im Zuſammenhang mit der Sanierung der Kopenhagener Privatbank
ſtehen, nicht fehlgehen, da an der Stützungsaktion bekanntlich auch ein
engliſches Konſortorium beteiligt iſt. Die Kursrückgänge hielten ſich
jedoch in verhältnismäßig engen Grenzen, und im allgemeinen weiſt
das Kursnibeau im Vergleich zur Vorwoche durchweg weitere
Kurs=
gewinne auf.
Die reibungsloſe Ultimoabwicklung wurde am Geldmarkt, abgeſehen
bon der Ueberverſorgung, die ſich aus der frühzeitig einſetzenden
Vor=
bereitungen ergab, erleichtert durch den geringen Geldbedarf der Börſe.
Auch die Anſprüche aus der Induſtrie und Landwirtſchaft ſcheinen nicht
ſo bedeutend geweſen zu ſein, wie man zunächſt angenommen hatte. Es
trat in den erſten Tagen des neuen Monats ſchon eine leichte
Ent=
ſpannung ein, auch die Sätze erfuhren eine Ermäßigung. Tägliches Geld
iſt ausreichend vorhanden, wenn auch der Rückgang der Zinsſätze noch
unerheblich iſt. Für Termingeld beſteht zurzeit wenig Nachfrage. Der
Satz für Tagesgeld ging auf 7½ bis 9 Prozent zurück, während der Satz
für Monatsgeld mit 8½ bis 9¼ Prozent unverändert blieb. Am
Dis=
kontenmarkt überwog in den letzten Tagen die Nachfrage. Doch trat
eine weitere Ermäßigung — am Schluß der Vorwoche war der Satz auf
698 Prozent für beide Sichten feſtgeſetzt worden — nicht ein. Der
Um=
ſatz betrug faſt täglich einige Millionen Mark. Der Satz für Waren=
und Induſtriewechſel blieb unverändert mit ca. 7 Prozent. Bezüglich
der weiteren Entwicklung des Geldmarktes iſt man in Börſenkreiſen
nicht ungünſtig geſtimmt, da man mit der baldigen Wiederaufnahme der
Emiſſion deutſcher Dollaranleihen ſowie mit dem Eingange der
Frei=
gabezahlungen in nächſter Zeit rechnet. Zur Zurückhaltung mahnt jedoch
die neuerliche Verteuerung des New Yorker Geldſatzes, da man dadurch
Rückwirkungen auf die übrigen internationalen Geldplätze befürchtet.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kein amtlicher amerikaniſcher Schritt zur Aufwertung
deut=
ſcher Vorkriegsbanknoten in amerikaniſchem Beſitz. „New York
Times” melden aus Waſhington, Staatsſekretär Kellogg habe es
abgelehnt, irgendwelche Schritte bei der deutſchen Regierung
zu=
gunſten der amerikaniſchen Beſitzer deutſcher
Vorkriegszahlungs=
mittel zu unternehmen, da die Entwertung der Mark eine innere
Angelegenheit Deutſchlands ſei. Die International Creditor
Aſſociation, die nach ihrer Behauptung die Intereſſen
amerikani=
ſcher Beſitzer von 200 Millionen Mark in Vorkriegswährung
vertritt, hatte an Kellogg das Erſuchen gerichtet, Schritte
zugun=
ſten der amerikaniſchen Beſitzer zu unternehmen.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Beendete Konkurſe. Firma Levy u. Marx, Darm= und
Gewürz=
handlung (perſönlich haftende Geſellſchafter: Ehefrau Hermann Levy,
Franziska, geb. Kahn, und Ehefrau Johann Marx, Maria, geb. Crauſer).
Worms: Firma Offenbacher Lederwarenhaus, Inh. Otto Günther,
Michelſtadt: Firma Sauer=Werke vorm. Carl Sauer G. m. b. H. in
Steinbach.
Gebrüder Maher A.=G., Mannheim. Für 1927 verbleibt nach 49 488
(47 525) RM. Abſchreibungen ein erheblicher Verluſt von 728 182 RM.
(im Vorjahre 7109 RM. Reingewinn), der ſich durch Auflöſung der
Reſerve von 60 000 RM. auf 668 182 RM. vermindert. In der Bilanz
erſcheinen bei 1,8 Mill. RM. Aktienkapital Kreditoren 3,3 Mill. (2,78),
andererſeits Debitoren 0,92 (1,12), Vorräte 2,23 (2,29) und Anlagen 1,10
(107) Mill. RM.
Anſchluß der Stadt Karlsruhe an die Südweſtdeutſche Gas=A. G. Die
Stadt Karlsruhe hat ſich laut Stadtratsbeſchluß der Südweſtdeutſchen
Gas=A. G. als Aktionär angeſchloſſen und iſt damit der
Intereſſen=
gemeinſchaft der Städte Frankfurt und Mannheim auf dem Gebiete der
Gasfernverſorgung Südweſtdeutſchlands beigetreten.
Viehmärkte.
Ferkelmarkt zu Groß=Gerau. Auftrieb: 787 Tiere. Ferkel koſteten
9—2) Mk. pro Stick, Springer 22—35 Mk., Einleger 60 Mk. Ein
Ueberſtand verblieb. — Der nächſte Ferkelmarkt findet am 17. Okty= 8%Rhein.Hyp.=Bk.
ber 1928, vormittags 9 Uhr, auf dem Marktplatz ſtatt.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 5. Oktober. Zum Wochenſchluß
geſtaltete ſich am hieſigen Produktenmarkt die Marktlage wieder
freund=
lich und feſr. Die weiter erhöhten Auslandsmeldungen regten die
Umſatztätigkeit an, ſo daß teilweiſe ein lebhaftes Geſchäft zu verzeichnen
war. Weizen und Roggen, die geſtern eher angeboten waren, konnten
ihre Aufwärtsbewegung der Woche weiter fortſetzen und wurden je
½ Mark höher notiert. Mais und Hafer ſchloſſen ſich dieſer
Preis=
bewegung in gleichem Ausmaße an. Nach Futtermitteln beſteht immer
noch rege Nachfrage Roggenkleie gewann heute ſogar ½ Mark. Es
notierten: Weizen 23,25—23,50, Roggen 22,75—23, Sommergerſte 25,50,
Hafer B,75—23,2, Mais 21,25—21,50, Wdizenmehl 33,75—34,
Roggen=
mehl 31—31,25, Weizenkleie 14,25—14,40 und Roggenkleie 14,25—14,50.
Friedberger Obſtmarkt. Am kommenden Sonntag und Montag findet
in der Schützenhalle der diesjährige Obſtmarkt, verbunden mit einer
Ausſtellung, ſtatt. Man rechnet mit einer ſtarken Obſtzufuhr.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Oktober.
Die Börſe eröffnete in ſtiller Haltung. Bei dem faſt vollkommenen
Fehlen der zweiten Hand war die Kuliſſe weiter zu Abgaben geneigt,
und die allgemeine Stimmung war luſrlos und ziemlich unſicher. Einige
güinſtige Momente konnten kaum eine anregende Wirkung auf die
Ten=
denz ausüben. So wurden die Zunahme der deutſchen Spareinlagen im
Auguſt, die günſtigen Abſatzziffern in der Kaliinduſtrie und der Bericht
des Stahlwerksverbandes, der eine Veſſerung des Auslandsgeſchäftes
feſtſtellt, nur wenig beachtet. Auch die Erholung der geſtrigen
Aus=
landsbörſen und die ſtarke Entſpannung des New Yorker Geldmarktes
konnten die Stimmung nicht weſentlich beſſern. Lediglich nach einigen
Spezialwerten beſtand einige Nachfrage, vor allem nach Karſtadt, die
5½ Prozent höher lagen. Weiter gefragt waren außerdem Deutſche
Linoleum wit plus 11 Prozent, Berliner Handelsgeſellſchaft mit plus
1½ Prozent, und am Elektromarkt Siemens, die 1½ Prozent anzogen.
Die übrigen Elektrowerte blieben gut behauttet. An den anderen
Märkten traten zu den erſten Kurſen meiſt Abſchwächungen bis 2
Pro=
zent ein.
Im Verlaufe wurde die Haltung allgemein ſchwächer, da die
Speku=
lotion weiter zu Verkäufen ſchritt. Bei kleinſten Umſätzen gaben J. G.
Farben, A. E. G., Daimler und Reichsbank je 1 Prozent nach Siemens
verloren 21 Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 6¾ Prozent
wieder knapper. Anp Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dolla=
4.1986, gegen Pfunde 20,361, London-Kabel 4,8482½, Paris 124,03,
Mailand 92,63, Madrid 29,80 und Helland 12,0920.
Die Abendbörſe lag ziemlich geſchäftslos. Lediglich an einzelnen
wenigen Märkten zeigte ſich etwas Intereſſe. Im Vordergrund ſtand
der Elektromarkt, wo Kursbeſſerungen von ½ bis 1 Prozent eintraten.
Banken lagen zwar ſtill, aber gut gehalten. Die übrigen Märkte
freund=
lich. Renten waren völlig umſatzlos. Auch im weiteren Verlaufe zeigte
ſich überwiegend nur Intereſſe für Elektrowerte, die nochmals ½—½
Prozent anzogen. Im einzelnen nannte man: Commerzbank 190,75,
Danat 293,75, Dresdener 171,5, Reichsbank —, A. E. G. 188,25, Daimler
92,50, J. G. Farben 266, Siemens 400, Zellſtoff Aſchaffenburg 216,
Hapag 158,5.
Berlin, 5. Okt.
Nach der freundlichen Tendenz des vorbörslichen Freigabeverkehrs
eröffnete die Börſe überwiegend, wenn auch nur leicht, abgeſchwächt.
Eine Ausnahme bildeten einige Spezialwerte, ſo Polyphon, Linoleum
und Karſtadt, in denen die Intereſſenkäufe anhielten. Die übrigen
A. E. G.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Baſalt".
Bergmann.
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikett
Bremer Wolle...
Danatbank. .
Deutſche Bank.
Distontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel ..."
Elektr. Lieferung
J. G. Farben. .
Gelſenk. Berg. .
G. f. elektr. Untern. . . 1272.5
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Hapag.
Harpner.
Hemoor Zement. . . . 1265.—
Salzdetfurth".
178.75
Weſteregeln 489.— 178.75 1299.5 236,5 231.— Lindes Eismaſch. 180.5 1295.75 292.5 L. Loewea Co.. 1257.— 1170.— 169.— Lingel Schuh .. 48.— 164.25 164.— Mannesmann Röhren 132.— 171.— 170.5 Niederlauſitzer Kohle 167.— 51.— 51.25 Nordd. Lloyd 152.— 142.75 141.875 Orenſtein. 1115.— 88.— 87.5 Polyphon 1499.— 124.75 122.75 Rütgerswerke 105.5 181.75 180.— Sachſenwerke 141.— 4263.5 260.5 Siemens Glas, 144.— H127.5 126 25
269.— Ver. Glanzſtof 553.—
95.5 Ver. Stahlwerke. 42.5 42.5 Volkſtedter Porzellan 66 25 193 — 190.25 Wanderer Werke. 135.5 1159.— 158.— Wiſſner Metall. 157.5
59.— 153.25 150.—
265.— Wittener Gußſtahl ..
5. 10.
135.—
133.75
64.—
128.—
289.—
481.5
295.—
180.—
258.—
46.875
131 25
1167.—
151.325
115.25
421.75
104.75
140.—
143.—
552.—
95.125
66.5
135.—
158.5
60.5
Oeviſenmarkt.
Selſingfors
Wien ...."
Prag ....."
Budapeſt.
Sofia ....
Solland".
Cslo ..
Kopenhagen
Stockholm".
London ...
Buenys Aires
Neu=York
Belgien ..
Ftalien.
Paris
Schweiz,
Spanien.
Danzig
Japan.
Rio de Janeir
Jugoſlavien,
Portugal".
Athen.
Konſtantinopel
Kanada. .
üruguay.
Märkte waren faſt durchweg um 1½ bis 1 Prozent rückgängig. Nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das Geſchäft teilweiſe etwas lebhafter,
doch blieb die Tendenz unſicher. Im weiteren Verlauf war die Tendenz
ſchwankend. Nach der anfänglichen Geſchäftsbelebung, verbunden mit
einigen geringfügigen Kursbeſſerungen, trat ſpäter auf ſpekulative
Ab=
gaben eine allgemeine Abſchwächung ein, die die Kurſe bis unter ihre
Anfangsnotierungen zurückgehen ließen. Gegen Schluß des offiziellen
Verkehrs nahm die Spekulation wieder größere Glattſtellungen vor, ſo
daß die in der zweiten Börſenſtunde eingetretenen Kurserholungen
durchweg verloren gingen. Die Börſe ſchloß in ſchwacher Haltung und
faſt durchweg zu den niedrigſten Tageskurſen. Nachbörslich konnten ſich
die Kurſe knapp behaupten.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 5. Oktober. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm einen rocht ſchwankenden Verlauf.
An=
fangs konnten die Preiſe etwas anziehen auf die beſſeren Kabel aus
Buenos=Aires. Dann wurden Hebgingsverkäufe vorgenommen, und die
beſſeren Wetterberichte verſtimmten ebenfalls. Auf die beſſere
Deckungs=
nachfrage war dann der Schluß wieder erholt.
Mais: Gute Nachfrage und die beſſeren Londoner Kabel regten
an=
fangs die Tendenz an. Dann trat eine Abſchwächung ein auf Meldungen,
daß die zweite Hand im Ausland Ware billiger als die Heimpreiſe
offeriere. Auf die nicht ſehr erhebliche Abſchwächung folgte dann eine
Erholung.
Roggen: Der Markt begann befeſtigt auf beſſere Loko= und
Export=
nachfrage. Einige Gewinnmitnahmen drückten zeitweiſe auf die Preiſe,
doch war der Schluß mit Weizen erneut befeſtigt.
Hafer: Der Markt nahm einen freundlichen Verlauf auf die ſtetige
Verfaſſung der Lokomärkte und die recht gute Exportnachfrage.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 118½, März 123½, Mai 122: Mais:
Dez. 83½, März 85½, Mai 88;, Hafer: Dez. 43½, März 45, Mai
46½; Roggen: Dez. 106½, März 108½, Mai 109½.
Schmalz: Okt. 12,25, Nov. 12,35, Dez. 12,40, Januar 1929
12,72½.
Fleiſch. Rippen: Okt. 13,10, Dez. 12,85: Speck, loko 14,25:
leichte Schweine 10,00—11,25, ſchwere Schweine 10,25—11,25;
Schweinezufuhren: Chicago 14000, im Weſten 76 000.
Baumwolle: Oktober 18,37, März 18,39.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 5. Okt.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 163½, Hartwinter 133½41
Mais, neu angek. Ernte 96½; Mehl, ſpring wheat clears 5,90
bis 6,25; Fracht: nach England 1,3 bis 2,0 Schilling, nach dem
Kontinent 9 bis 10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13: Talg, extra, loſe 9.
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 217; Loko: 10,56;
Oktober 10,17, November 10,27, Dezember 10/43, Januar 1929
10,53, Februar 10,60, März 10,65, April 10,74, Mai 10,79, Juli
10,93.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Zu einer Blätteymeldung, wonach „die ſeit längerer Zeit
ſchweben=
den Verhandlungen der Stadt München über eine amerikaniſche
An=
leihe von etwa 4 Millionen Dollar gut vorwärts gekommen ſeien”,
er=
fahren wir, daß die Verhandlungen durch die Stadt bisher noch nicht
eingeleitet worden ſind.
Die Ulmer Brauerei=Geſellſchaft und die Brauerei „Hecht” haben
ſich zuſammengeſchloſſen, ſo daß im Ulm künftig nur noch zwei
Brauerei=
großbetriebe, nämlich die Ulmer Brauerei=Geſellſchaft A.G. und der
Goldene Ochſe, neben einigen kleineren Brauereien beſtehen.
Die am 15. Oktober beginnende Kanpagne der Zuckerfabrik
Weißen=
fels a. d. Saale G. m. b. H. wird vorausſichtlich die letzte ſein. Es ſoll
die Abſicht beſtehen, die Weißenfelſer Fabrik ſtillzulegen und den Betrieb
mit der Zeitzer Zuckerfabrik zu vereinigen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, konnte auf der Erma=Tagung eine
Einigung über die bekannten Differenzen zwiſchen den engliſchen und
kontinentalen Schienenproduzenten, nicht erreicht werden. Es wurde
eine Vertagung der Angelegenheit auf die nächſte Zuſammenkunft der
Erma beſch.oſſen.
Aus Paris wird mitgeteilt, daß laut Beſchluß der Kohlengruben die
franzöſiſchen Kohlenpreiſe, mit Ausnahme der Hausbrandkohlen, für
die, wie bekannt, am 1. November eine Erhöhung von 3 Frs. pro Tonne
eintritt, bis auf weiteres unverändert bleiben werden.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 1927
5% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ....."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7%Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1=
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Diſche.
Schutzge=
bietsanleihe
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtdt. v. 26.
7% Frkf. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26..
8‟ Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
Pfbrbank,
8½ Heſſ. Landesbk.
7%0
6%
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
7%
6‟
8% Mein. Hyp. Bk.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
8% Rhein.=Weſtf.
Bd. Credit ..
8% Südd. Bod.,
Cred.=Bank ..."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam.
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
FAusloſ. Ser, II
6% Daimler Benz
von 27....."
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
2 Mainkrm. v. 26
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8% Voigt & Häffner
v. 26... . . ....
98
98 97.5 97.5 97.5 97.5 97.5 97.5 89.5 89 88 88 93‟1, 93‟. 87 86 81.75 81.5 97.5 97.5 98 98 9: 97.75 97.75 97.75 97.775 98 98 94.5 95 51½, 52.25 67.775 68 76.75 75 93 92.5 85.25 86 93
Rarianmtoane, Nammanongefeafcäft
Frankfurter Kursbericht vom 5. Oktober 1928.
5% Bosn. L. E. B.v.
1914......
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4%0 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1918.....
4% Türk. Admin..
4% „ 1. Bagd.
4% „ Bollanl.
4½½1913 Ungarn
„ 1914
42 Ungar. Göldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank.
Dt. Eff.= u.
Wechſel=
bank .. . . . . . ."
Vereinsbank. .
Diskont.=Geſellſch..
Dresdener Bank .."
Frankf. Bk. .. . . ..
Hhp.=Bk..
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr.B.
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. . .
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A=G. f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenbahn=Geſ.
7%Dt. Reichsbahn=
Vorzge. .... . ."
Hapag .........."
Nordd. Lloyd. . . . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin ..
Adlertv. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
50
AEG. Stamm. . .
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Cement Heidelberg
„ Karlſtadt.
188 182.5 166 164 91.9 163.25 155.25 10 127.5 123 126.25 126 85.5 88.5 83 85 8 184‟ 188.1 12 236 234 202,75 206 152 158 126.5 126.5
5 10 137 136.25 10 167 470
Chem. Werke Albert
„ Fabrik Milch
Daimler=Benz ...
Dt. Atl.=Telegr. . . .
„ Eiſenh, Berlin
„ Erdöl .......
„ Gold= u. Silb.=Anſtalt
„ Linolwerk. Berl.
7
15
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk.
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
10
10
10
14
12
Faber, Joh., Bleiſt.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas ......."
Hof... .. ..."
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen ..
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
HafenmühleFrukf.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf,
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil. .
Holzverk.=Induſtrie
IlſeBergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm.
10
1.
20
5
6
10
8
Kali Aſchersleben.:
Salzdetfurth.
„ Weſteregeln
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R. .. . . .
Klein, Schanzl.. . .
Klöcknermerke
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeyer & Co...
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Braur.
Mannesm. Röhren
Mansfelb, Bergb.,
10
15
10
14
12
10
3
5
*.
Mars=Werke. . . . .
Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau.
Motoren fb. Darmſt
Neckarſ. Fahrzeug
Nicolay, Hofbr. ..
Oberbedarf.
Oſterr. AlvineMon.
Otavi Minen ...."
Peters Union Frkf.
Phönix Bergbau".
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunkohlen. .
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerke ..
Sachtleben A.=G
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr., .
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens &. Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff, Ver.. .
Tellus Bergbau .."
Thür. Lief.=Geſ...
Tucher, Braueret.
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. ....."
Veithwerke.
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik.
Berlin=Frankf
Laurahütte . .:
„ Stahlwerke. . .
„ Ultramarin. .
Zellſt., Berlin.
Vogtländ. Maſch..
Voigt & Haeffner
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabri
Werger Brauerei.
Vellſt. Aſchaffenbg.
Memel .. .."
Waldhof ...
106 08 34 3 92.5 89 89 97.25 10 168 171 10 142 143 85.75 83.5 17 10 142 142 10 159.75 159 10 200 2 16 12 215.25 216 10 137 139 12 287 194.25
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich.
12
121,
10
15
260
183.5
Seite 18
Loanund ihen Srmnn.
Roman von Walter Weilshaeuſer.
Nachdruck verboten
Auf dem Bahnſteig ſtand der Stationschef Drexler und blickte
den Schienenweg hinunter, der weiß glänzend im nahen Wald
verſchwand. Die heiße Luft des Mittags zitterte dünn über den
Wieſen und Feldern, die in fruchtbarer Fülle neben dem
Bahn=
damm liefen. Die Signalglocke ſang gelangweilt ihr a—c—a,
c—a, doppelt laut mahnend, in der tiefen, nur von dem
Summen der Inſekten, dem ſchrillen Ruf der Grillen
unter=
brochenen Stille.
Mittag auf dem Land.
Wie eine ſegnende Hand lau es über allem. Die Wege waren
leer, denn Menſchen und Vieh bargen ſich unter dem ſchützenden
Dach vor der Sonne, die diesmal beſonders früh ihre Jacke von
Flanell ausgezogen hatte. Dünne Rauchfahnen zerflatterten über
den Schornſteinen der kleinen Häuſer. Nachdenklich blickte der
Kirchturm der alten Marienkirche auf ſeine Umgebung.
Und für den Einſamen, der dieſes Bild empfindſam
betrach=
tete, war es die Urſache einer wehen, melancholiſchen Stimmung
im Anblick des vergänglichen Irdiſchen, — wie es ſich in den
kleinen Häuſern und dem rührenden, täglich gegen allerhand
un=
erwartete Widrigkeiten kämpfenden Fleiß der Menſchen äußerte,
der ſich in den wohlabgegrenzten, ſorgfältig bebauten Gärten und
Aeckern hier deutlich ſichtbar machte, — und der unvergänglichen,
herzloſen und doch ſo ſchönen Natur, die unbeirrt ihren ewigen
Gang ging, ſpottend des Schickſals alles Lebendigen. Ein
un=
aufhörliches Auf und Ab, und wo war das Ende?
Solche Gedanken kommen einem Bahnhofsvorſtand nie.
Drexler fand es nur recht heiß und trat von einem Fuß auf den
anderen in ungeduldiger Erwartung. Aber — Dienſt war Dienſt,
auch in dieſem verlaſſenen Neſt.
Da ſchwebte über den Gipfeln des reglos ſtehenden Waldes
ein Dampfwölkchen. Das aufgeregte Läuten der
Kleinbahn=
maſchine kündete den fälligen Zug an.
Den Hut in der Hand, etwas erhitzt vom ſchnellen Gehen,
bog Amtsrichter Frank um die Ecke des roten Bahnhofsgebäudes.
„Da bin ich ja gerade noch zur rechten Zeit zur Stelle,”
be=
grüßte er den Vorſteher, der, die Hand an der Mütze, den
uner=
warteten Ankömmling etwas erſtaunt anſah. Die Fahrgäſte
be=
nutzten ſonſt nicht gern den gemiſchten Zug um 12,30 Uhr.
„Mein Sohn kommt jetzt.”
Er glaubte, dieſe Erklärung ſchuldig zu ſein. Die Freude
mochte ihm auch die Worte auf die Lippen getrieben haben.
Mit Gepolter und mühſeligem Geſchnauf lief die Bahn ein,
und aus dem einzigen Perſonenwagen, dem ein langer Schweif
von Güter= und Viehwagen folgte, ſprang ein junger Mann, der
ohne lange Umſtände dem alten Richter um den Hals fiel.
„Willkommen, Fritz, in der Heimat!”
Frank rief es in dem herzenswarmen Ton, aus dem die
Freude und der Stolz des Vaters klangen. Und er konnte ſtolz
ſein auf dieſen bisher von keiner ſchlechten Eigenſchaft berührten
Jungen, aus deſſen ſonnenbraunem Geſicht die ungeſchwächte
Kraft und unverdorbene Jugend blitzten.
Rank und ſehnig ſchritt er neben dem Vater dem
Amts=
hauſe zu.
Dort war der Willkommengruß in der kühlen, großen
Wohn=
ſtube nicht weniger herzlich. Die Mutter, die ihrem Eheliebſten
ſechs Kinder geboren hatte, eine feine, ſtille, ſtets regſame Frau,
Sametag, den 6. Oktober 1928
führte ihren Aelteſten zum feſtlich gedeckten Tiſch, und freundlich
prüfend ſuchten ihre Blicke immer wieder den Sohn, der viel zu
erzählen hatte und mit der Beredtſamkeit der Jugend alle kleinen
Freuden und Nöte vor den Eltern ausbreitete.
Gottlob, noch hatten ihm das Fernſein, die Verſuchungen
des freien Burſchenlebens nicht geſchadet. Er ſtudierte
Philo=
logie, und der alte Richter ſpürte einen leiſen Kummer, daß mit
dieſem Entſchluß die Tradition der Familie durchbrochen war
Urgroßvater, Großdater und Vater waren Juriſten geweſen, und
ſo hatte Frank gehofft, daß auch der Sohn die Robe tragen
würde. Er war aber viel zu erfahren, um ihm den ſelbſt
gewähl=
ten Beruf zu verleiden. Wer etwas Tüchtiges werden ſollte, der
mußte auch ſein Amt lieben. Wenn er nur einen Beruf ergriff,
mit dem er ſich nichts vergab!
Denn darin war Frank unerbittlich: aus ſeinen Kindern
ſollte etwas werden, damit er in Ruhe die Augen ſchließen konnte.
Dieſer nie ſchlummernde Wunſch kam auch zum Ausdruck,
als er am Ende der diesmal etwas geräuſchvollen Mittagstafel
das Glas hob und, faſt feierlich, ſagte:
„Nun, mein liebes Kind, wollen wir nochmals auf deine
Heimkehr anſtoßen! Mache deinem Vater und der lieben Mutter
Freude, damit wir ſtolz auf dich ſein können. Vergiß nicht, daß
du ein Frank biſt!“
Mit feinem Klingen ſtießen die goldfunkelnden Römer
zu=
ſammen, als wollten ſie mit ihren lieblichen Stimmen dieſe
Mah=
nung des Alten bekräftigen, deſſen Blick voll und warm auf dem
Jungen ruhte, als wollte er allen Segen des Himmels
herab=
flehen auf dieſen ſeinen Sohn.
Aber des Herren Wege ſind wunderbar. Niemand wußte es
beſſer als der Amtsrichter. Er griff, als das Schlußgebet
ge=
ſprochen war, nachdenklich zum Käppchen und ging langſam in
das Studierzimmer, um ſein gewohntes Nickerchen zu machen.
Durch das offene Fenſter rauſchten leiſe die Bäume herein,
hier und da unterbrach ein Vogelruf den tiefen Frieden der
Mittagsſtunde.
Die Welt ſchien eben aus der Hand des Schöpfers
hervor=
gegangen zu ſein, ſo träumte und ruhte alles im heißen
Sonnen=
ſchein ..
Man hörte ſchon von weitem die kräftige Muſik, welche die
Quakenbrücker Bürgerkapelle im Garten des Goldenen Kreuzes
verübte. Dieſe „Abendkonzerte im Geſellſchaftsgarten”, wie ſie
auf großen roten und gelben Zetteln an allen möglichen Ecken
und außerdem noch einmal im Wochenblättchen angekündigt
wvur=
den, waren ſtets ein Ereignis für den Ort, und niemand, der
etwas auf ſich hielt, durfte da fehlen. Langte es nicht zum
Ein=
trittsgeld, oder waren die nicht gerade billigen Einlaßkarten
aus=
verkauft, ſo genoß man das „unter der perſönlichen Leitung ſeines
Dirigenten” ſtehende Konzert vom Marktplatz aus, auf dem man
in der kühlen Abendluft rundwandelte und ſich keinen Ton
ent=
gehen ließ, was ſchließlich auch ſchwierig geweſen wäre. Denn
die Kapelle bevorzugte die Tonwerke in Forte und Fortiſſimo,
die dann aber auch mit ſtaunenswerter Kraft „zum Vortrag
ge=
langten”, wie die Zeitung anderntages ſtets hochbefriedigt
feſt=
ſtellte.
In dem großen Wirtsgarten verbreiteten altertümliche
Pe=
troleumlampen ein mildes, gemütliches Licht. An den Tiſchen
ſaß das Bürgervolk, ſonntäglich geputzt, hier und da mit einem
Kinderwagen neben dem Stuhl.
Die Mädchen hatten nicht Hände genug, alle Wünſche zu
er=
füllen, die oft ungeduldig ausgeſprochen wurden. Immer wieder
verſchwanden ſie raſch im Hauſe, um bald mit ſchweren Laſten
an Speiſe und Trank flink von Gaſt zu Gaſt zu eilen.
Nummer 278
Die Muſiker waren in einer Ecklaube untergebracht und hatten
gerade den „Doppeladler” geſchmettert. Jetzt ſtärkten ſie ſich aus
dem Fäßchen, das ſchräg auf der Holzbank untergebracht war,
oder fingerten an den Inſtrumenten herum.
Am Tiſch der Honoratioren war alles verſammelt: der
Bür=
germeiſter, der Apotheker, ein paar Krämer, die auch im
Ge=
meinderat ſaßen, und was ſich ſonſt noch beſſer als die anderen
vorkam. Amtsrichter Frank blieb dieſem Trubel ſtets fern; er
war nur ſelten einmal im Stübchen am Stammtiſch zu finden.
Aber ſein Sohn ſaß heute hinten neben dem Eingang zum
Hausgärtchen an einem kleinen Tiſch, faſt im Dunkeln. Denn einer
der alten Lindenbäume breitete ſeine Aeſte tief und ſchützend über
dieſen lauſchigen Platz, ſo daß der Schein der Laternen ſich nicht
durch ſeine wiſpernden Blätter zwängen konnte.
Ein rechtes Plätzchen für echte Zecher oder — Verliebte.
Fritz Frank war verliebt. Er liebte, wie ein unverdorbener,
junger Menſch liebt: zart, verſchämt und ein bißchen wehmütig
die Lore.
Er hatte das blanke Mädchen nach ſeiner Rückkehr eines
ſchönen Tages geſehen, als es am Amtshauſe vorüberging, den
Hut in der Hand, das ganze Sonnenglück eines ſchönen
Sommer=
tages in den Augen. Zuerſt hatte er ſie nicht gleich erkannt,
ob=
wohl er ſie ganz gut kannte. Denn Lore war in kurzer Zeit
auf=
geblüht wie ein Röschen am Buſch, hatte noch kurze Kleider
ge=
tragen, als er ſie zum letzten Male ſah, oder wohl beſſer, nicht
geſehen hatte. Denn für die Kurzröcke und die Langzöpfigen
hatte er als Student nicht viel übrig.
Nun aber war aus dem Kind ein junges Mädchen geworden,
das mit ſeiner vollen Schlankheit und dem reinen, lieblichen
Ge=
ſicht in einen Bilderrahmen gepaßt hätte.
Wie ein reißender Bach hatten die Gefühle ſein junges Herz
überflutet. Tiefe Traurigkeit wechſelte mit ſtolzem
Selbſtbewußt=
ſein und froher Hoffnung. Je feſter die Liebe ihn an Lore band,
um ſo weniger wagte er es, ſich ihr offen zu nähern.
Und ſie? In dem einſamen Städtchen war ſie wahrhaftig
Verſuchungen nicht ausgeſetzt. Die jungen Leute, die dort um
ſie herumſtrichen, waren unerzogen und Mode von Anno
dazu=
mal. In ihrer kleinſtädtiſchen Plumpheit, ihrem dreiſten
Drauf=
gängertum, das in der Wirtstochter Freiwild ſah, war ſie von
ihnen nur abgeſtoßen worden. Sie hatte „die Burſchen”, wie in
Lengfeld das männliche Jungvolk genannt wurde, bald gelehrt,
in achtungsvoller Entfernung zu bleiben. Ihre ungeſchickten
Huldigungen nahm ſie über den Tiſch weg lächelnd und ein wenig
mitleidig an, ohne gerade grob abzuwehren. Das war ſie ſchon
Vaters Geſchäft ſchuldig, der ihre Haltung beruhigt und
befrie=
digt billigte.
Mit einem unendlich ſentimentalen Akkord leitete die Kapelle
ein Volkslied ein.
Ein Kind quärrte dazwiſchen. Deckelgeklapper klirrte hier und
da, der Kies knirſchte unter den raſchen Schritten der Mägde.
Lore ſtand an einen Baum gelehnt und blickte zerſtreut über
die Gäſte hin, die, an den Tiſchen fortwährend in Bewegung,
nun wieder ſtiller wurden.
Fritz Frank ſah mit heißen Blicken nach ihr. Noch nie war
ihm das Mädchen ſo ſchön erſchienen wie jetzt, da es, leicht erhitzt
von der Arbeit, tief atmend und ruhend vor der rührend
ein=
fachen Laterne ſtand. Der volle Körper, feſt umſpannt von einem
ſchneeweißen Kleid, am Gürtel einen Strauß Gartenblumen:
er hätte hinſtürzen und ihre Knie umklammern und weinen
mögen.
So ſeltſam fühlt die Liebe junger Menſchenkinder.
(Fortſetzung folgt.)
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