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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiſche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 262 Donnerstag, den20. September 1928. 191. Jahrgang
Ginzelnummer 10 Pfennige
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Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfällung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
*
Zwiſchenat.
Soeſch und Reichsbankpräſident Dr. Schacht
beim Reichskanzler.
Die nächſten vierzehn Tage, ſo rechnet man im unterrichteten
teſrſen, werden mit den Vorbereitungen für weitere
diploma=
age Aktionen ausgefüllt ſein. In Genf, wo kluge Leute das
r68 wachſen hören, werden günſtige Erfolge bereits exkomptiert.
olwird u. a. berichtet, daß für den Dezember bereits eine
eie Zuſammenkunft der ſechs Mächte in Ausſicht
momen iſt, während die Zwiſchenzeit durch eifrigen
No=
b.austauſch ausgefüllt wird, der bis zum Dezember ſoweit
ſtitieben werden ſoll, daß vielleicht dann ſchon endgültige
Be=
uſſäſſe gefaßt werden könnten. Das ſind
Milchmädchenrechnun=
m: jedenfalls beſteht aufdeutſcher Seite, wie der
Reichs=
mizler bereits erklärte, kein ſolcher Optimismus.
Ver=
ul lich wird auch vor Anfang Oktober der Start der weiteren
enf handlungen gar nicht beginnen können. Die Rückkehrdes
eiſtes der deutſchen Delegation iſt vor Anfang
äühſter Woche nicht in Ausſicht genommen. Dann ſoll
zu=
jöreſt der Auswärtige Ausſchuß einberufen werden
n. die Unterhaltung mit den Parteien wird erſt die Unterlagen
rl die weiteren Beſchlüſſe bilden.
Das hindert natürlich nicht, daß in und zwiſchen den
einzel=
eu. Reſſorts das politiſche, wirtſchaftliche und finanzielle
Ma=
rial, das den Tatſachenboden" für die komenden
Verhand=
wagen bilden muß, geprüft wird, und daß die Möglichkeiten
nuchkalkuliert werden, die ſich für uns ergeben. Der
Reichs=
uin zler hat am Mittwoch den deutſchen Botſchafter in Paris,
errn v. Hoeſch, empfangen, der ſich zurzeit auf Urlaub
fandet. Amtlich wird als Zweck dieſer Reiſe der Wunſch des
o ſchafters angegeben, ſich über die Genfer Verhandlungen zu
nnerrichten. Es iſt aber ein öffentliches Geheimnis, daß Herr
ſöoeſch gegen die Genfer Verhandlungen ſtarke
e denken geäußert hat, und daß jetzt der Verſuch gemacht
ſiuch, die Einheitlichkeit der Auffaſſungen wiederherzuſtellen. Im
udchluß daran iſt dann der Reichsbankpräſident Dr.
äracht beim Kanzler geweſen. Hier iſt es ja faſt
ſelbſt=
inftändlich, daß der Gegenſtand der Unterhaltung die
Repa=
ationsbeſprechungen, geweſen ſind. In Genf iſt es
ſolal mit Abſicht vermieden worden, den ſachlichen Problemen
ährer auf den Leib zu gehen, eben weil nur der Rahmen
geſchaf=
n werden ſollte, in dem die Verhandlungen ſich ſpäter
abzu=
iül len haben. Herr Schacht wird wohl die Gelegenheit benutzt
ahen, um dem Kanzler zu entwickeln, wie er ſich den
Weiter=
ang der Dinge denkt. Dabei iſt natürlich von ausſchlaggebender
eſoeutung die perſönliche Seite der Angelegenheit. Es wird
h: genau zu prüfen ſein, wen Deutſchland mit der Führung der
ſeſrhandlungen betraut, weil geſchickte Technik und gründliche
jarhkenntnis der deutſchen Unterhändler, nicht nur mancherlei
chwierigkeiten beheben, ſondern auch weſentlich günſtigere
Er=
ehmiſſe bewirken können. Vorläufig aber iſt, wie wir ſchon
ſag=
m. noch kein Wort darüber gefallen, wie hoch die deutſche
Ge=
mrtentſchädigung bemeſſen werden ſoll, und in welchen Raten
e gezahlt wird. Die Franzoſen ſchicken jetzt Herrn Seydoux
w um ein Rechenexempel aufzuſtellen, das für uns
außer=
rhentlich günſtig klingt. Er rechnet damit, daß von der
aſtro=
wmiſchen Ziffer von 132 Milliarden, die uns in London
aufge=
rmmmt wurde, etwa 34 in Wegfall kommen, und daß der Reſt
gurn für Frankreich ausreiche, um nicht nur ſeine Schulden zu
enahlen, ſondern auch noch ſeinen Anleihedienſt für wenigſtens
fe! Hälfte der Ausgaben für die zerſtörten Gebiete zu verzinſen.
das klingt ſehr entgegenkommend für uns. Es ſtellt ſich aber die
kahnung ganz anders angeſichts der Milliarden, die wir ſchon
ewahlt haben, denn dann iſt die Zahl von 40 Milliarden eine
namtsdenkbare Summe für uns, die unſere Leiſtungsfähigkeit
purt überſteigen dürfte. Es würde eine Verewigung der Rente
ur 2½ Milliarden jährlich darſtellen, die aus der deutſchen
Sallkswirtſchaft nicht herauszupreſſen iſt. Wir ſehen aber in
die=
enn einen Beiſpiel ſchon einen Beweis dafür, wie ſchwer es ſein
vird, Forderung und Angebot gegeneinander abzuſtimmen, und
ſais kaum etwas anderes übrig bleiben wird, als ausländiſche
5achverſtändige nach Art der Daweskommiſſion zu Rate zu
jiechen. Damit rechnet man wohl auch in Amerika. Jedenfalls iſt
sf kaum ein Zufall, wenn jetzt eine Reihe führender
amerikani=
cher Finanzleute ſich in Deutſchland aufhalten, um ſelbſt einen
Eimblick in unſere Wirtſchaftskraft zu gewinnen.
Länder=Konferenz wegen Genf?
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Staats= und Miniſterpräſidenten der Länder wegen der
Hanfer Verhandlungen nach Berlin zu berufen, hat allerlei
Shaub aufgewirbelt. Die Demokraten ſind raſch damit bei der
burnd, daß der bayeriſche Miniſterpräſident ſich mehr oder
maniger bewußt vor den Parteiwagen der Deutſchnationalen
ſabe ſpannen laſſen. Dieſer Vorwurf ſcheint jedoch unberechtigt
zu. ſein. An amtlicher Stelle Berlins weiß man zwar noch nicht
gemtau, welche Zwecke Dr. Held verfolgt. Es iſt aber doch auch
n) früheren Fällen üblich geweſen, daß der Auswärtige Ausſchuß
deis Reichstages nach wichtigen Genfer Beſprechungen einberufen
wrurde, und daß daran die Miniſterpräſidenten der Länder
teil=
nhmen. In dieſem Falle kann das beſonders wünſchenswert
erſ cheinen. Wir denken nicht einmal ſo ſehr an die
Reparations=
wrhandlungen, an denen die Länder doch auch ſehr erheblich
imllereſſiert ſind; wir denken beſonders an die „
Feſtſtellungskom=
uſtſſion‟. Daß Bayern, Heſſen und Preußen, die im beſetzten
Gebiet Polizeigewalt ausüben, ein Recht darauf haben, zu
er=
fuchren, welche Möglichkeiten ſich aus einer dauernden
Beſchrän=
lunng ihrer Hoheitsrechte durch die Arbeiten der
Feſtſtellungs=
kommmiſſion ergeben könnten, iſt ſelbſtverſtändlich. Aber auch
Ba=
dan, das zum großen Teil in die entmilitgriſierte Zone fällt,
kann durch evtl. Abmachungen erheblich berührt werden. Wir
möchten deshalb annehmen, daß auch ohne das bayeriſche
Er=
ſuchen der Reichskanzler die Ländervertreter zuſammenberufen
hätte. Allerdings legt er wohl Wert darauf, zunächſt im
Aus=
wärtigen Ausſchuß des Reichstages die politiſche Bilanz von
Genf zu ziehen.
Sendoux über die Regelung der
Reparations=
frage.
Paris, 19. September.
Im „Petit Pariſien” beſchäftigt ſich der frühere Miniſterial=
Direktor im Handelsminiſterium, Seydoux, mit der Regelung der
Schulden= und Reparationsfragen. Er iſt der Meinung, daß die
endgültige Regelung der Reparationsfrage ſo ſtattfinden könne,
daß die von der Reparationskommiſſion feſtgeſetzte Summe von
132 Milliarden auf etwa 33 Milliarden Goldmark reduziert
wür=
den bei einer Jahreszahlung von 2,5 Milliarden. Durch dieſe
Regelung hätte Frankreich trotz der Kriegs=Schulden=Tilgung an
Amerika noch immer eine Summe von 500 Millionen Goldmark
jährlich zur Verfügung. Dieſe Summe müſſe aber Frankreich
unbedingt zugeſtanden werden. Würden die Vereinigten
Staa=
ten die franzöſiſchen Schulden vermindern, dann könnte auch
Frankreich ſeine Forderungen an Deutſchland zurückſchrauben.
Zur Räumungsfrage erklärt Seydoux, daß die Arbeiten
der einzuſetzenden Kommiſſion wohl längere Zeit in Anſpruch
nehmen würden.
Amerika in der Schuldenfrage unnachgiebig.
Paris, 19. September.
Wie der „New York Herald” aus Waſhington berichtet, hält
die amerikaniſche Regierung an ihrem Standpunkt
feſt, daß das interalliierte Schuldenproblem
und die Reparationsfrage getrennt zu
behan=
deln ſeien. Seitens der amerikaniſchen Regierung würde zu
jeder Konferenz über dieſe Fragen ein Beobachter entſandt
wer=
den, der, ſolange die Verhandlungen keine „gefährliche Wendung”
annähmen, eine abwartende Haltung einnehmen werde.
Die „Waſhington Poſt” iſt der Anſicht, daß der künftige
amerikaniſche Präſident infolge des franzöſiſchen Drängens nach
gleichzeitiger Regelung der Schulden= und Reparationsfrage zu
einer Stellungnahme zu dieſen Fragen gezwungen ſein wird.
Frankreich ſelbſt wolle nicht zahlen, dagegen
aber aus Deutſchland den letzten Pfennig
von dem ausgeſaugten Deutſchland das Geld verzichtven will, denn ſie beſchloß, ungeachtet der vorher
beton=
eintreiben könne. Hoover wie auch Smiths müßten nun
zur Beruhigung der amerikaniſchen Steuerzahler erklären, ob ſie
mit dem Plan der Alliierten auf Abwälzung der Schulden auf
Deutſchland einverſtanden ſeien.
rations=Problems folgendes vor: Die bisherige Zahlungsmethode
bleibt beſtehen. Deutſchland zahlt an ſeine früheren Kriegsgegner
die Reparationsforderungen, wogegen die Alliierten an Amerika
ihre Kriegsſchulden abgleichen. Deutſchland dürfte aber in
Zu=
kunft nur den Betrag zahlen, den die anderen Mächte an Amerika
ſchuldeten oder, in Zahlen geſprochen, Deutſchland müſſe
inner=
halb von 62 Jahren eine Summe von 400 Millionen Dollar
zahlen. Deutſchland habe bewieſen, daß es dieſe Summe ohne
Gefährdung ſeines Wirtſchaftslebens aufbringen könne.
In New Yorker Börſenkreiſen iſt man der Anſicht, daß es
Bonds und Induſtrie=Obligationen in Höhe von 400 Millionen
Pfund als Teilſumme der allgemeinen Kriegsſchulden=Regelung
kaniſchen Geldmarktes zu dieſem Zeitpunkt günſtig ſind.
Aller=
dings würden die Bonds um eine Kleinigkeit unter ihrem
Nenn=
dem Weltmarlt 16 Milliarden 5=prozentiger Dawes=Plan=Bonds
ausgeben ſolle, deren Erlös den Alliierten zufließen ſolle.
Syſiematiſche Zerſchlagung des deutſchen
Schulweſens in Polen.
(Kreis Wirſitz) gibt es eine evangeliſche deutſchſprachige Schule
mit 93 Kindern. Durch Verfügung des Kreisſchulinſpektors vom und da auch die ( zahlenmäßig nicht bedeutende) alldeutſche Volks=
23. Auguſt 1928 ſind dieſe beiden Klaſſen der ſiebenklaſſigen
katholiſchen polniſchſprachigen Mädchenſchule in Nakel, als
Parallelkaſſe einverleibt worden. Für dieſe Maßnahme iſt kein machen müſſen glaubt, ſo wird ſehr wahrſcheinlich auch in
geſetzlicher Grund vorhanden. Aehnlich liegt der Fall in
Ritſchers=
heim. Dort iſt die evangeliſche Sammelſchule, die von 54 Kindern
gehoben und mit dem katholiſchen Unterrichtsbetrieb in Mionza
zu einem zweiklaſſigen Syſtem mit polniſcher Unterrichtsſprache
mit polniſcher Unterrichtsſprache aufgemacht. Das Unglaublichſte
aber iſt, daß der deutſche erfahrene Lehrer der bisherigen
evan=
niſchen Lehrer des neuen zweiklaſſigen Syſtems unterſtellt werden
ſoll, der noch kein zweites Examen gemacht hat.
Deutſches Chaos
in der Tſchechoſlowakei.
Zwei neue Verſuche zur Zuſammenfaſſung der deutſchen
Oppo=
ſition. — Das Parteiprogramm triumphiert. — Vierzehn politiſche
Gruppen, die nicht zueinander finden!
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 17. September
Das Sudetendeutſchtum, das (nicht nur in der
Tſchechoſlowa=
kei) die bedeutendſte nationale Minderheit verkörpert, zählt nicht
weniger als dreizehn politiſche Parteien, von denen allerdings nur
ſieben im Prager Parlament vertreten ſind; die
nichtparlamen=
tariſchen Gruppen umfaſſen die Anhänger der Deutſchdemokraten
(frühere liberale Partci), der Deutſchſozialen, der freiſozialen
Partei, der alldeutſchen Volkspartei, des jungen ſudetendeutſchen
Landbundes und — an letzter Stelle — der ſogenannten
Realiſten=
partei, während über Abgeordnete und Senatoren die
Deutſch=
nationalen, die Agrarier, die Chriſtlichſozialen, die
Gewerbe=
treibenden, die Sozialdemokraten, die Nationalſozialiſten und
die Kommuniſten verfügen. Dieſe Vielheit politiſcher Gruppen,
die es unmöglich machte, in lebenswichtigen nationalen und
kul=
turellen Fragen des Deutſchtums im tſchechiſchen Staate in den
entſcheidenden Augenblicken die unterſchiedlichen Parteien, bzw.
ihre Anhänger auf eine Plattform gemeinſamer Intereſſen zu
bringen, hat nicht ohne ſchädlichen Einfluß auf die Geſtaltung
des politiſchen Lebens des Sudetendeutſchtums bleiben können,
und ſie iſt es geweſen, durch die tſchechiſche Herrſchſucht faſt
un=
gehemmt ſich ein Jahrzehnt hindurch hat auswirken können. Es
hat in dieſen zehn Jahren wohl nicht an Verſuchen gefehlt,
zwiſchen den deutſchen Gruppen und Grüppchen ein
Ueberein=
kommen wenigſtens dahin herbeizuführen, daß ſie, ähnlich, wie
dies die Tſchechen tun, in nationalen Fragen gemeinſame Arbeit
leiſten ſollten — aber es hat ſich leider ſehr oft gezeigt, daß die
Paragraphen des Parteiprogramms den meiſten dieſer Gruppen
höher ſtanden als das Wohl des in ſeinen Rechten geradezu bis
zu einem europäiſchen Skandal beinträchtigten Volkes.
In der Niedergeſchlagenheit, die ſich der deutſchen
Bevölke=
rung der Tſchechoſlowakei ob der parteimäßig gezüchteten
Zer=
ſplitterung und der daraus hervorgegangenen Ohnmacht
bemäch=
tigt hatte, war es begreiflich, daß der vor kurzem unternommene
Schritt zur Zuſammenfaſſung wenigſtens einiger bürgerlichen
Gruppen zu einem gemeinſamen Arbeitsblock mit lebhafteſter
Genugtuung begrüßt wurde; es hatten die deutſchdemokratiſche
Freiheitspartei, die deutſche Gewerbepartei und die aus dem
wirtſchaftlich orientierten Flügel der deutſchen Nationalpartei
ge=
bildete Gruppe des Abgeordneten Roſche die Bildung einer
Ar=
beits= und Wirtſchaftsgemeinſchaft beſchloſſen, die ein
Gegenge=
wicht zu den ſogenannten deutſchen Regierungsparteien (Bund
der Landwirte und chriſtlichſoziale Volkspartei) bilden ſollte.
In=
deſſen zeigte es ſich ſchon bei der folgenden Landestagung der
herausholen undes Amerika überlaſſen, wie es deutſchen Gewerbepartei, daß ſie auf ihre Selbſtändigkeit nicht
ten Bereitwilligkeit, mit den beiden anderen Gruppen eine
Ein=
heit auf Gedeih und Verderb zu bilden, bei den bevorſtehenden
Wahlen in die Bezirksvertretungen mit ſelbſtändigen Liſten
auf=
zutreten. Auf die Genugtuung eines großen Teils der
Sudeten=
deutſchen über den erſten erfolgverſprechenden Schritt zur Eini=
Der „Philadelphia Ledger” ſchlägt zur Löſung des Repa= gung und Einheit wirkte dieſe plötzliche Abſchwenkung der
Ge=
werbepartei wie ein kalter Guß. Daran konnten auch die
Ver=
ſicherungen der anderen zwei Gruppen, der Deutſchdemokraten
und der Roſchegemeinſchaft, ſie würden deſſen ungeachtet die
Zu=
ſammenfaſſung zu erzielen verſuchen, nicht viel ändern, und ſo
hat ſich trotz vieler Leitartikel und Verſammlungsreden in der
bisherigen Struktur der deutſchen Parteien im tſchechiſchen
Staate bis heute nichts geändert: Triumph blieben die
Eigen=
brötelei, der Parteiegoismus und der unſelige deutſche Splitter.
geiſt.
Auch die kurz nach dieſem vorbei gelungen erſcheinenden
Ver=
ſuch unternommenen Bemühungen dreier anderen Gruppen, einen
wohl möglich ſei, in den Vereinigten Staaten deutſche Eiſenbahn= gemeinſamen Block zu ſchaffen, geben zu vorzeitigem Optimismus
keinen Anlaß, ſolang es nicht möglich iſt, die inzwiſchen
aufge=
tauchten (vorwiegend in der Verſchiedenheit der Parteiprogramme
gelegenen) Schwierigkeiten aus der Welt zu ſchaffen oder
wenig=
unterzubringen, vorausgeſetzt, daß die Bedingungen des ameri= ſtens ſoweit zu überbrücken, daß ſie kein unüberwindliches
Hin=
dernis für ein Zuſammengehen zumindeſt in den wichtigſten
nationalen Fragen bleiben. Es handelt ſich hier um die deutſche
wert angeboten werden müſſen. Die Liquidierung der alliierten Nationalpartei, um die deutſchen Nationalſozialiſten und um den
Kriegsſchulden an Amerika ſei ſo gedacht, daß Deutſchland auf ſudetendeutſchen Landbund (letzterer ſetzt ſich zuſammen aus
ehe=
maligen Mitgliedern des aktiviſtiſchen Bundes der deutſchen
Land=
wirte, die der Regierungspolitik ihrer Partei keinen Geſchmack
abgewinnen konnten), die um die Bildung eines nationalen
Blockes bemüht ſind; dieſem, der als wichtiges Ziel die
Stär=
kung der nationalen Oppoſition auf parlamentariſchem Boden
anſtrebt, iſt gewiß ein großer Teil der ſudetendeutſchen
Bevöl=
kerung Gefolgſchaft zu leiſten willens, aber auch ihm begegnen
Bromberg, 19. September. heute ſchon erhebliche Schwierigkeiten: ſo macht ſich bei den in
Die „Deutſche Rundſchau” veröffentlicht eine Reihe weiterer der nationalſozialiſtiſchen Partei organiſierten Gewerkſchaften ein
polniſcher Schläge gegen das deutſche Schulweſen. In Nakel Widerſpruch gegen das enge Bündnis mit der ihrer Anſicht nach
von der Großinduſtrie nicht unabhängigen Nationalpartei geltend,
partei, die immerhin in den Rahmen der nationalen Gemeinſchaft
gehört hätte, zur gleichen Zeit gegen die Nationalparteiler Front
dieſem Falle der Anſatz zu einer Beſſerung der unleidlichen
ſude=
tendeutſchen Verhältniſſe im Keime erſtickt werden. Dazu kommt,
aus Ritſchersheim, Hornbrunn und Elſenau beſucht wird, auf= daß ſich auch unter den Feſtbeſoldeten, die ſowohl in der
National=
partei wie auch bei den Nationalſozialiſten organiſiert ſind,
Be=
ſtrebungen zur Bildung einer neuen politiſchen Gruppe geltend
verbunden worden. Zugleich wird in Hornbrunn unter Zuhilfe= machen, ſo daß, falls dieſe Abſicht in der Tat verwirklicht werden
nahme der 27 evangeliſchen Kinder aus Hornbrunn eine Schule / ſollte, das deutſche Dreieinhalbmillionenvolk in der tſchechiſchen
Republik nicht weniger als vierzehn Parteien aufweiſen wird —
gewiß mehr als zu viel des. . Schlechten. Von einer
Verein=
geliſchen Schule in Ritſchersheim, der 38 Dienſtjahre hat, dem pol= fachung der politiſchen Arbeit durch Dreiteilung des
ſudeten=
deutſchen Lagers (Regierungsblock, nationale und marxiſtiſche
Oppoſitionsgemeinſchaft), die man ſich von dem Verſuch zur Bil=
Seite 4
Donnerstag den 20 September 1928
Nummer 262
Famitiennachrichten
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben, herzensguten Mann, uniren
treuſorgenden Vater, Sohn, Bruder,
Schwie=
gerſohn, Schwiegervater, Schwager u. Onkel
Serrn Onheim Dugnel
Metzgermeiſter
im 54. Tebensjahr nach längerem, mit
Ge=
duld ertragenem Teiden plötzlich und
un=
erwartet am 16. ds. Mts. zu ſich zu rufen.
In tiefem Schmerz:
Für die trauernd Hinterbliebenen:
Kath. Wagner, geb. Koch
Emmy Wagner
Friedel Wagner
Alfred Junge.
Darmſtadt, den 20. September 1928.
Mathildenplatz 3.
Die Beerdigung fand im Sinne des Entſchlafenen in
aller Stille ſtatt.
Gleichzeitig ſprechen wir Allen für die herzlſche
Anteil=
nahme und ſchönen Blumenſpenden unſeren innigſten
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Die trauernden Hinterbliebenen:
Willy Schreiber und Frau
Anna, geb. Weſp.
Robert Schreiber und Frau
Mimi, geb. Dreyer
und 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 19. Sept. 1928.
Die Beerdigung findet am Freitag,
den 21. September, nach n. 3 Uhr,
vom Portale des Waldfriedhofs
aus ſtatt. (*24535
Bis 4. Oktober werde ich gütigst
ver-
treten von den Herren /24434
Dr. Berger, Wilhelminenstr. 5, San.-
Rat Dr. Bodenheimer,
Heidelberger-
str. 6. Dr. Buchhold, II., Alicestr.
19‟/,, Dr. Hof, Gervinusstr. 46½½, auch
Sonntagsdienst am 23. 9., Dr.
Hof-
mann, Lauteschlägefstr. 16, S-R. Dr.
Langsdorf, Hügelstr. 11, Dr. Maver,
Elisabethenstr. 70, Dr. Stern,
Wen-
delstadtstr. 5, Dr. Wagner, Annastr. 3
Dr. BertholdStern
Ernst-Ludwigstr. 19
Vergebung von Bauarveiken.
Für den Neubau der
Landesverſiche=
rungsanſtalt Heſſen, Darmſtadt, Ecke
Wilhelminen= und Annaſtraße, ſollen die
Platten= und Terrazzoarbeiten
ſo=
vie der Linoleumbelag vergeben
wer=
den. Die Bedingungen liegen von
Frei=
tag, den 21. ds. Mts., bei dem
unter=
zeichneten Architekten offen und werden
Angebotsformulare gegen Erſtattung de
Selbſtkoſten abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit
der entſprechenden Aufſchrift verſehen,
bis Donnerstag, den 27
Septem=
ber ds. Js., vormittags 11 Uhr,
bei genanntem Architekt einzureichen,
woſelbſt die Offerten im Beiſein der Be=
(14973
werber geöffnet werden.
Darmſtadt, den 20. Sept. 1928.
P. Müller, Architekt, B. D.A.
Mathildenſtr. 15
Telephon 54
Mahnung.
Bis ſpäteſtens 1. Oktober 1928 ſind an
die Finanzkaſſe Darmſtadt=Stadt,
Alexan=
derſtraße 22 dahier, bei Meidung der
Beitreibung zu zahlen:
1. Das 2. Ziel Kirchen= und
Kultus=
ſteuer 1928, fällig geweſen 15. 8. 1928.
2. Die Vorauszahlungen auf
Landes=
ſteuern 1928, 3. Ziel, fällig geweſen
am 25. 8. 1928.
3. Die II. Rate Hundeſteuer 1928, fällig
geweſen am 15. 8. 1928.
4. Die Vorauszahlungen auf
Vermö=
gensſteuer für III. V.=J. 1928, fällig
geweſen am 15. 8. 1928. (1498
Darmſtadt, den 18. September 1928.
Finanzamt Darmſtadt=Stadt.
Freitag, den 21. September,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich im
Lokale Hügelſtr. 27 öffentlich zwangs=
(1487
weiſe gegen Barzahlung:
einen Lſitzer Perſonenwagen
5/20 PS.
Darmſtadt, den 20. Sept. 1928.
Metzger
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt
Am Freitag, den 21. Sept. 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale, hier, Kügelſtr. 27,
verſchiedene gepfändete Gegenſtände
öffent=
lich zwangsweiſe gegen Barzahlung.
Darmſtadt, den 20. 9. 28.
Portner
Gerichtsvollzieher.
15001
10 Ludwigstraße 10
Im Hause Nietschmann
Frau Marie-Anne Kohlheler
Heldelbergerstr. 6, p.
Graphologin (Schriftsachverständige,
übernimmt Aufträge, aibt Gutachten über Charakter, berät
i Ftlist, Beruis- und Erziehungetagen. (i3478e
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
Eheleute Ludwig Mitteldorf und Eliſabetha, geb. Bürner,
beide in Darmſtadt (Geſamtgut der
Errungenſchaftsgemein=
ſchaft), in das Grundbuch eingetragen waren, ſollen (11955=
Dienstag,den 25. September 1928, nachmittags 3:/, Uhr
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt in Anſehung der Grundſtücke
Ordn.=Nr. 1 bis 6 im Wege der Zwangsvollſtreckung und
zur Aufhebung der Gemeinſchaft, in Anſehung der
Grund=
ſtücke Ord.=Nr. 7 bis 19 zur Aufhebung der Gemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Juni 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rung svermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 11. Juli 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk VI, Band XVII, Blatt 82
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
KVI 228‟,, Grasgarten (Vor=
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeutu
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namemn
der Friederike, geb. Ortwein, Witwe des Gärtners J0=ch
hann Rußler in Darmſtadt, im Grundbuch eingetragem
war, ſoll
Dienstag, den 20. November 1928, nachm. 3/, Uhr,‟
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 27. April 1998 inn
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſtei=
gerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich wareng
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Aufſ
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneteng
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſprichtt
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellunm
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt, und bei der Verr
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläuy
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehende9
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung de9
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung der
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht den
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenn
(1498561
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 10. September 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band X, Blatt 749
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
1 II 1441 Hofreite Nr. 1
Pan=
kratiusſtraße
162
Schätzumn
25000 Rmm
Verſteigerungs=Anzeige.
Am Freitag, den 21. September,
vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Ver=
ſteigerungslokal, Bleichſtr. 40, folgende
Pfänder zwangsweiſe gegen Barzahlung
verſteigert werden insbeſondere:
1 Kaſſenſchrank, 1 Schreibtiſch, 4
Kon=
ſoltiſche, 2. Nähtiſche, 2 Klubſeſſel, 21 7 Exwur 4
Kommoden, 1 Sofa, 1 Gläſerſchrank,
1 Theke mit Glasaufſatz, 1
Waren=
ſchrank, 1 Büfett. 1 Fahrrad, 8 große
Bilder, 4 kleine Bilder, 2 Staubſauger,
1 Kredenz, 1 Waſchtiſch mit Marmor
1 Theke mit Zinkfächer, 2 Badeöfen
1 Bohner, 2 Waſchtiſche, 1 Waſchtiſch
mit Spiegel, 1 Kohlen=Badeofen, 1 el.
Heizofen, 1 Hängelampe, 1 Ampel,
Möbel aller Art u. a. m. 14997
Ferner im Anſchluß hieran an Ort
und Stelle im Lokal Heidelbergerſtr. 59
1 Fahrſchulwagen
Darmſtadt, den 19. September 1928.
Saß
ſtellvertr. Gerſchtsvollzieher in Darmſtadt.
Feldbergſtraße KVI Af Grasgarten Feld=
bergſtraße 66 KyI 230 Grabgarten Feld=
bergſtraße 242 RVI 231 Hofreite Nr. 32
Feldbergſtraße 1847 KVI 231½, Grasgarten (Vor=
300 RM
LXXXwI
XXXI
XXXI
LXXX
36
35
49
12
2023
12 KXXI 33
13 KXXII 117
KXXII
KXXII
LXXXI
LXXXI
LXXXyI
LXXXy1
124
140
4
garten)
Feld=
bergſtraße
Acker an den wüſten
Hügeln
Wieſe zu Scheftheim 6584
Acker rechts dem
Judenbrunnen 2191
Acker auf der Haard 4049
Wieſe, die
Opper=
mannswieſen 6913 1600 RM
Acker rechts dem
Judenbrunnen 1822 3500 RM.
Acker hinter dem
Rabenberg
Ng
Acker daſelbſt
3216
Acker im
Schnep=
penzahl
1059
Wieſe, die Langwieſe 850
Wieſe daſelbſt
2488
Wieſe zn Scheftheim 1368
Wieſe daſelbſt
2493
190 21 300 RM
400 RM
1700 RM.
44 300 RM.
2000 RM
1500 RM.)
4000 RM
4000 RM
1200 RM.
2300 RM.
1000 RM.
200 RM
600 RM.
300 RM.
500 RM.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit 0e"
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Name?
der Eheleute Friedrich Wilhelm Wenz und Margareihch
geb: Bruſt, beide in Darmſtadt, zu je 1, im Grundbug!
eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 16. Oktober 1928, nachmittags 31, Uhr
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimme!
Nr. 219, in Anſehung der Grundſtücksbruchteile, die in den
Anteil des Miteigentümers Friedrich Wilhelm Wenz
beſtehen=
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvolll
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 10. Juli 1928 in bab
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich wareln.
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Aufſorh
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneles
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſprichle
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellun, n
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt, und bei der Berc
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gian.
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehei.
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung 9e=
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung 9e=*
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht de*
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegein
ſtandes tritt.
(12666.,5
Darmſtadt, den 20. Juli 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bez. V, Band XXXI), Blatt 2204
Betrag der=
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung?
1 V 1060%, Hofreite Nr. 35 Beſſun=
359 5000 RMT
gerſtraße
V 1061 Grabgarten daſelbſt 706 4000 NM*
3 V 1062 Grasgarten daſelbſt 187 1000 RM—
Neummet 262
Donnerstag, den 20. Geptember 1923
Geite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 20. September.
Heſſiſches Landestheater. Heuts Donnerstag wird als 1.
Vor=
dung der Miete C Honeggers „Judith” zum erſten Male wieder=
— Die Oper bereitet für 2. Oktober anläßlich der
Jubiläums=
n des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer die
kiführung d
Eimn del Eetaſfcrin ft.l. eulie Lafc aumen i.
um der nächſten Woche werden von den Inſzenierungen der letzten
elg=eit Strindbergs „Traumſpiel” und Kreneks Oper „Jonny ſpielt
un den Spielplan wieder aufgenommen.
Jahresverſammlung der Darmſtädter Volksbühne. Im
Kaiſer=
uut Darmſtadt hielt am 11. September die Darmſtädter Volksbühne
urdentliche Jahresverſammlung ab. In Vertretung des 1.
Vor=
lrn, Herrn Rechnungstat Roth, begrüßte Herr Grötzner
Grrſchienenen. Er gab ſeinem Bedauern darüber Ausdruck, daß
Vorſitzende durch familiäre Gründe und mit Rückſi.ht auf ſeine
ſus dheit gezwungen war, das Amt niederzulegen. Er dankte im
un des Vorſtandes für die ſegensreiche Arbeit, die Herr Roth
fdre Volksbühne geleiſtet hat. Den Geſchäftsbericht über das
ab=
sene Jahr erſtattete der Geſchäftsführer, Herr Lange. Er teilte
roaß im letzten Jahre die Volksbühne in Darmſtadt einen
ver=
hungsvollen Aufſchwung genonmen habe. Das ſogenannte
Roll=
ſn uach dem die Mitglieder auch die beſten Plätze erhalten können,
ſth gut bewährt. Die beſten Vorſtellungen des heſſiſchen Landes=
Ka18 wurden ausgewvählt und haben den Beifall der Mitglieder
ge=
an. Für das beginnende Spieljahr ſind für Darmſtadt drei Mieten
gev egt worden. Anßeidem wurde eine Fremdenmiete für die neue
anseit eingerihtet. So ſt auh der außerhalb Darmſtadts wohnen=
Bevölkerung die Möglickeit gegeben, zu billigem Preiſe
Theater=
mtüllungen Samstags und Sonntags zu ſehen. Da die Einzeichuungs=
Ini nocs nicht abgeſhloſſen ſind, können im Laufe dieſes Monats noch
hullldungen auf der Geſhäftsſtelle, Eliſebethenſtraße 34 (Haus Alter)
rerengenommen werden. An den mit Beifall aufgenommenen
Ge=
ü:bericht ſhloß ſich eine Ausſprache an, in der die Tätigkeit der
zu ſtädter Volksbühne rückhaltlos anerkannt wurde. Zu Punkt 2 der
ze5 ordnung, Vo=ſtandsiuahl, teiſte der Geſchäftsführer mit, daß
ſangsgemäß die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder Grötzner und
1t auszuſcheiden hätten. Außerdem iſt ein neuer Vorſitzender zu
plmn. Nach einer kurzen Ausſprache wurde als Vorſitzender einſtiu=
Kreisſchulrat Storck gewählt. Ferner wurde beſchloſſen, daß
ſoie beiden ausſcheidenden Mitglieder wieder im kommenden Jahre
Worſtande augehören ſollen. Bei Punkt 3, Satzungsänderungen,
dren einige Beſtimmungen der Satzung den Wünſchen der
Mitglied=
entſprechend geändert. Die Beſchlüſſe wurden einſtimmig gefaſt.
Shluß dankte der neugewählte Vorſitzende für das ihm erwieſene
tuen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch im kommenden
die Darmſtädter Volksb ihne neuen Zuwahs erfahren möge. Wer
Juunſt auch den breiteſten Schichten des Volkes, zugänglich machen
mnuß Mitglied der Darmſtädter Volksbuhne werden. Die ſehr gut
hö te Verſammlung nahm in allen Teilen, einen harmoniſchen
Fluuf.
—— Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Ueben den
der Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt (
Geſangs=
anlehrer Profeſſor Carl Beines) hervorgegangenen Baritoniſten
ſef Herrmann, der für die kommende Spielzeit an das
Kdurtheater Kaiſerslautern verpflichtet wurde, ſchreibt die Pfälzer
mü ſchau gelegentlich eines Gaſtſpiels (Rigoletto) im Stadttheater
jeubrüicken folgendes: „Mehr in den Vordergrund ſchob ſich die
er=
gfunde Geſtalt des Hofnarren, von Joſef Hermann (
Landes=
uger Darmſtadt) verkörpert. Dieſer Poſſenreißer, der äußerlich den
am macher ſpielen muß und innerlich aus Angſt um die Tochter
ver=
ſter, iſt die Hauptfigur, die in Geſang, Muſik und Geſte höchſte
Aus=
tlskraft verlangt. Der erſt 24jährige Künſtler, der am Donnerstag
WSartie zum zweiten Male auf der Bühne ſang, hat in jeder
Be=
humg das Zeug zu einem führenden Bariton. Leicht quillendes,
wei=
nund doch tragfähiges Material iſt in guter Schule gebildet
u den, ſo daß jeder Muſikfreund der Entwicklung der
Geſangs=
far mit ihrer natürlichen Tongebung aufhorſchend lauſcht. Dazu eine
Ffürſſung, ein Spiel, ein Vortrag, der alle Akzente der weitgeſpannten
ſnſakteranlage geradezu erſchütternd traf. Von dem Künſtler, der für
wmmende Spielzeit für Kaiſerslautern verpflichtet iſt, wird noch
bises zu erwarten ſein.
—— Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Nach Bad
mwburg und zur Saalburg lautete der Nuf des Wanderausſchuſſes der
B.D. 1846 für die Septemberwanderung. Und ſo war
chzeine ſtattliche Anzahl Wanderluſtiger dieſem Ruf gefolgt, um mit
ie Saalburg zu wandern. Das Dampfroß brachte uns nach Bad
mburg. Hier beſichtigten wir zunächſt die Kuranlagen und ſtatteten
n Kriegerdenkmal an der Straße nach Bad Nauheim einen Beſuch
Mun ging es auf einem ſchönen ſchattigen Waldweg, dem „
Weber=
d, der Saalburg entgegen. Zwiſchen Gärten, Wieſen und Wald
ſätrgelt ſich der Pfad an einem kleinen plätſchernden Bächlein
ent=
lal den Berg hinan. Gegen 12 Uhr erreichten wir die Saalburg, das
tel haltene und bekannteſte Römerkaſtell. Nach Beſichtigung der alten
nüichen Niederlaſſung marſchierten wir nach dem Herzberg. Nach
enn Nundblick von dem Turm, deſſen Fernſicht leider ſehr beſchränkt
E,) gingen wir friſch geſtärkt nach Bad Homburg zurück. Auf einem
dies war uns hier vergönnt, alte ſowie junge Hirſche zu ſehen. Durch
ſtig=rung konnten wie ſie bis dicht an die Umzäunung heranlocken und
hllernächſter Nähe betrachten. Im Schloßgarten bewunderten wir
oem ehemaligen Schloß die Buxlöwen, naturgetreue Nachbildungen
„lliegenden Löwen aus Bux und einem Nadelgewächs. Als letztes
ſicht tigten wir noch die in den Jahren 1903 bis 1908 erbaute
Erlöſer=
h.:. Schon beim Eingang in die Kirche fällt dem Beſucher die
wun=
herre Steinhauerarbeit ins Auge, während die Decke und die Wände
Firche aus feiner Moſaikarbeit beſtehen. Bis zum Abgang unſeres
g s blieben wir noch einige Stunden bei Liedern und Vorträgen
mütlich beiſammen.
— 4. Bezirk, Main=Rheingau Deutſche Turuerſchaft. Am Samstag,
D2. September ds. Js., ſieht Nieder=Modau die Turner des 4.
Ve=
k” in ſeinen Mauern. Des diesjährige Bezirksmannſchaftsturnen,
ihrer Bezirks=Meiſterſchaftsturnen, iſt dem Turn= und Sportverein
eſter=Modau zur Durchführung übertragen worden und findet an
numntem Tage, abends 8½ Uhr, im Saale „Zur Krone” ſtatt. In
nwergangenen Jahren wurde dieſer Gerätekampf jeweils am Vor= in der Stadtmiſſion eingeleitet. Um 10 Uhr ſchließt ſich dann der
Feſt=
enſcd des Jugendwetturnens ausgetragen und galt als beſondere
enseveranſtaltung des Bezirks. Nicht minder ſoll er auch in dieſem
11. fehlen laſſen, der Veranſtaltung den entſprechenden äußeren
Rah=
mi zu geben. In rein turneriſcher Hinſicht dürfte der Wettkampf recht aus Frankfurt übernommen haben. An die Referate ſchließen ſich
Be=
temeſſant und ſpannend werden, zumal der Bezirk über eine Zahl recht
er den jeweiligen Stand des Wetlampfes unterrichtet und können Prediger Spörel von Auerbach das Feſtprogramm. Das ausführliche
Weiſtungen der einzelnen Mannſchaften bzw. deren Punktzahl von
girrng bis Ende verfolgt werden, was jedenfalls den ganzen Kampf
ammend geſtalten dürfte, insbeſondere auh für den weuiger Kun= konferenz herzlich willkommen geheißen.
geri. Der Wettkampf wird in zwei Klaſſen ausgetragen — 1= und
(Alaſſe —, und es gilt für die vorjährigen Sieger ſich zu behaupten,
m: die Zuſammenſetzung der einen oder anderen Mannſchaft kann
ſch* Ueberraſchungen bringen. — Allen Freunden der Turnſache ſei
n!Beſuch der Veranſtaltung aus den Kreiſen des Begirks ſowie der
hneren Umgebung Nieder=Modaus nur empfohlen.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird
FFeldbergſtraße zwiſchen Bismarck= und Landwehrſtraße vom
SSeptember bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und
Rad=
hnwerkehr geſperrt. — Wegen Vornahme von
Gleiserneuerungsarbei=
nſin der Kapellſtraße zwiſchen Karl= und Mühlſtraße wird die Ramſtadt handelt es ſich nicht um eine vollſtändige Durchſchneidung von
Twger Oſtſeite des Realgymnaſiums gelegene Verbindungsſtraße
bit chen Kapell= und Soderſtraße vom 24. Sept. ab bis auf weite=
Sffür den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.
Der Deutſch=evangeliſche Frauenbund,
ſein Ziel und ſeine Aufgaben.
Auf dem erſten evangeliſchen Frauentag in Kaſſel 1899 wurde der
Deutſch=evangeliſche Frauenbund gegründet. Er hatte die Aufgabe, die
bewußt evangeliſchen Frauen außurufen zur Mitarbeit an einer neuen
Lebensgeſtaltung der Frau, wie ſie durch die wirſchaftlichen
Umwäl=
zungen des ausklingenden Jahrhunderts bedingt war. Gab es aud
ſchon lange die organiſierte Liebestätigkeit der evangeliſchen Frauen als
Diakoniſſen und in den kirchlichen Gemeinde=Frauenvereinen, ſo fehlte
es doch noch weithin an der Erkenntnis, daß auch die Frau in
ſelbſt=
verantwortlicher Mitarbeit die Kultur und die Entwicklung ihres Volkes
beeinfluſſen müſſe. Dieſe Erkenntnis ſuhte der Deutſch=evangeliſche
Frauenbund in der evangeliſchen Frauenwelt zu wecken. Dabei ging er
von der Ueberzeugung aus, daß die von der Frau geforderte Mitarbeit im
öffentlichen Leben ſich gründen müſſe auf das in Gottes Wort
geoffen=
barte Evangelium. Den Mitgliedern des Deutſch=evangeliſchen
Frauen=
bundes ſoll ihre perſönliche Glaubensſtellung die Richtung geben für
ihre Arbeit in der Oeffentli hkeit.
Ebenſo richtunggebend ſoll die Deutſche Geſinnungsgemeinſchaft
ſeiner Mitglieder in ihrem Wirkungs=reiſe ſein. Pflege deutſcher Art
und Sitte, Stärkung deutſchen Volkstums auch außerhalb der heutigen
Staatsgrenzen gehören zu ſeinen vornehmſten Aufgaben.
Auf dieſem Fundament: evangeliſch, deutſch, ſteht der
Deutſch=
evangeliſche Frauenbund mit ſeiner Vertretung der Intereſſen der
Frauenvelt innerhalb der Frauenbewegung. Von hier aus erhebt er
ſeine Forderungen für Staat, Kirche und Schule, für Ehe und Familie,
für die Vorbildung der Fran als Hausfrau und Mutter, für vollwertige
Berufsausbildung, für die Beſſerung der rachtlichen Lage der Frau und
des Kindes u. a. m.
Von jeher hat der Deutſch=ebangeliſche Frauenbund aber neben
ſeiner Mitarbeit in der Frauenbewegung die Aufgabe geſehen: ſich
ein=
zuſetzen für die religiös=ſittliche Erneuerung des Volkslehens. Erfüllt
von einer tiefen Verantwortung für des Volkes Not kämpft er an der
Seite der Inneren Miſſion gegen die Unſittlichkeit in jeder Erſcheinungs=
Deutſche Jugendherbergen, Gau Südheſſen.
Die Grundſteinlegung der Jugenöherberge Zwingenberg und die
Weihe der neuen Jugendherbergen im Fürſtenlager bei Auerbach am
nälſten Sonntag ſcheinen eine rieſice Kundgebung für das
Jugend=
herbergsuerk zu werden. Von der Reichsbahn werden Vor= und
Nach=
zuge eingelegt. Auch wollen die Einwohner der beiden ſo lieblich
gele=
genen Städtchen die Beſucher, beſonders die Jugend, mit guten
Quar=
tieren uſw. erfreuen. Am Samstag abend wird zunächſt in
Zwingen=
berg auf der Bauſtelle, den Neſton der ehemaligen Burg, am Fuße des
Malchen, ein großes Feuer entzündet. Dann bewegt ſich von der Höhe
ein Fackelzug an der Kirche vorbei zum Marktplatz und von dort nach
Auerbach, wo er von den Auerbacher Vereinen uſtv. empfangen und zum
Fürſtenlager geleitet wird. Gleichzeitzig wird das Auerbacher Schloß
feſtlich beleuchtet. Zum Abſchluß tanzen etwa 60 Jugendliche einen
wunderbaren Fackelreigen.
Sonntag vormittag 9,30 Uhr in Zwingenberg eine
überkonfeſſio=
nelle Morgenfeier, geleitet vom Vorſitzenden des Landesausſchuſſes
Heſſen der deutſchen Jugendverbände, Herrn Lie. v. d. Au. Um 10.30
Uhr Grundſteinlegung. Außer vielen Vertretern von
Behör=
den, Körperſchaften uſw. hat auch Herr Staatspräſident Adelung ſein
Erſcheinen zugeſagt. Das Mittageſſen wird in freundlicher Weiſe
un=
entgeltlich von der Magni=Geſellſchaft geſtiſtet und aus den bekannten
ſchmackhaften gelb=roten Maga=Suppenwürfeln zubereitet.
Um 1 Uhr gemeinſamer Feſtzug zum Fürſtenlager bei Auerbach.
Hier Weihe der neuen Jugendherbergen „Hexehaisje” und „Zur
Brunnen=Nixe”, Spiele, Tänze, Theateraufführungen und
fröh=
liches Treiben. Nachmittags verabreichen die Kathreiner
Malzkaffee=
fabriken ebenfalls zur Freude alle= uentgeltlich einen guten Kaffee.
Auch ſollen uns beſonders im „Hexehaisje” noch beſondere
Ueberraſchun=
gen erwarten. Und wenn nun am Sonntag der Himmeltz lacht, werden
wir gemiß viel Freude haben!
Gegen Staub---ein Mittel nur
O-Cedar Mop und Politar.
Sdapldop
SCpolitur 1 A 1.
SPART ZEIT UND MÜHE IM
— Verein zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte in der
Schloß=
nas ſteinigen Waldweg gelangten wir zunächſt zu dem Hirſchgarten, kirche. Der Vorſtand des Vereins macht ſeine Mitglieder darauf
auf=
merkſam, daß amr 30. September d. J. Herr Profeſſor D. Frick den
Gottesdienſt in Vertretung des Herrn Pfarrers Lautenſchläger
hal=
ten wird.
Der Gemeinſchaftsbund „Rhein=Maingau” umfaßt drei
Gemein=
ſchaftsverbände: Den Frankfurter und Starkenburgiſchen
Gemein=
ſchaftsverband und den Gemeinſchaftsverband Rheinheſſen=Ried=
Berg=
ſtraße. Der Gemeinſchaftsbund ſelbſt iſt an den Spitzenverband
ange=
ſchloſſen, den Deutſchen Verband für Evangeliſation und
Gemeinſchafts=
pflege (Gnadauer Verband) Bethel bei Bielefeld. Alljährlich
veranſtal=
tet der Gemeinſchaftsbund eine Bundeskonferenz, die in dieſem Jahre
vom 22. bis 24. September in Worms in der Stadtmiſſion,
Wieland=
ſtraße 12, ſtattfindet. Am Samstag, nachm. um 4 Uhr, finden ſich
Ver=
treter der Gemeinſchaften der drei Verbände zu einer
Vertrauens=
männerverſammlung zuſammen. Am Abend dieſes Tages findet um
8.15 Uhr die Eröffnungsverſammlung ſtatt, bei der Herr Inſpektor
Stöckle aus Mannheim ſprechen wird. Der Hauptkonferenztag,
Sonn=
tag, den 23. September, wird durch eine ſtille Stunde vorm. 8.30 Uhr
gottesdienſt in der Friedrichskirche (nnht in der Dreifaltigkeitskirche)
an, den Herr Pfarrer Haas aus Frankfurt halten wird. Nachm. 3 Uhr
ihre eine Werbeveranſtalt ung ſein und wird es ſicher Nieder=Modau und abends 815 Uhr folgen dann weitere Referate in der Stadtmiſſion,
die Herr Paſtor Simſa aus Frankfurt und Herr Pfarrer Grünewald
ſprechungen an. Am Montag, dem 24. September, beendet dann eine
ter Kräfte verfügt. Auf einer Anzeigstafel werden die Zuſchauer, Morgenandacht vorm. 9 Uhr und ein Referat um 10 Uhr von Herrn
Programm mit Themenangaben uſw. iſt bitte aus den kirchlichen
An=
zeigen zu erſehen. Jedermann wird zu den Tagungen der Bundes=
— Der Schlußtermin der Preffa. Die Leitung der Preſſa teilt
mit: Den vielen an die Leitung der Internationalen Preſſeausſtellung
Köln 1928 gerichteten Wünſchen nach Verlängerung der
Ausſtellungs=
zeit kann aus verſchiedenen Gründen nicht entſprochen werden. Es bleibt
daher bei dem von Anfang an vorgeſehenen Schlußtermin, wonach der
14. Oktober der letzte Tag der Ausſtellung iſt. Die Preſſa wird mit
einer beſonderen Feier abgeſchloſſen werden. Weiter hat die Kölner
Preſſe für den Schlußtag einen großen Preſſeball vorgeſehen.
* Aerztliche Berichtigung. Bei dem am Sonntag geſchehenen
Selbſt=
mordverſuch des kranken Karl Wörner, der Epileptiſchen Anſtalt Nieder=
Luft= und Speiſeröhre, ſondern lediglich um eine etwa 1 Zentimeter
lango Verletzung der Luftröhre. Die Speiſeröhre iſt unverſehrt. Der
Zuſtand des Kranken iſt zurzeit nicht beſorgniserregend.
form, gegen Alkoholismus und Wohnungsnor; ſeine Mitglieder ſtehen in
der freien und behördlichen Wohlfahrtspflege. Im Hannover ſchuf er
eine der erſten Ausbildungsſtitten für die Sozialarbeit in ſeinem
Chriſtlich=Sozialen Frauenſeminar. Aus ſeiner Arbeit unter der
ge=
bildeten weiblichen Jugend iſt die evangeliſche weibliche
Jugendbewe=
gung im Deutſch=evangeliſchen Verband ſozialer Jugendaruppen
hervor=
gewachſen (gegründet 1912, Geſchäftsſtelle Bremen, Schönhauſenſtr. 9).
Auch der Geſamtverband Goangoliſcher Arbeiterinnenvereine
Deutſch=
lands (Geſchäftsſtelle Verlin N 58, Danzigerſtraße 4) iſt aus den
Vor=
arbeiten des Deutſch=ebangeliſchen Frauenbundes entſtanden, der durch
ſein Studzum der Arbeiterinnenfrage zu der Schaffung von
Arbeiter=
innenvereinen angeregt worden war.
Alle theoretiſche und praktiſche Arbeit, die aus der Glaubens= und
Geſinnungsgemeinſchaft des Deutſch=evangeliſchen Frauenbundes
er=
wächſt, geſchieht einmal durch den Bundesvorſtand (Hannover,
Wede=
kindſtraße 26), zum anderen durch die 180 Ortsgrupben und 138
An=
ſchlußvereine, die in 16 Landesverbänden zuſammengefaßt ſind, während
dem Bund ſelbſt noch 21 Vereine unmittelbar angeſchloſſen ſind. Im
ganzen umfaßt der Deutſch=edangeliſche Frauenbund rund 225 000
Mit=
glieder. In der Epangeliſchen Frauenzeitung, Herausgeberin Paula
Mueller=Otfvied und Adelheid von Bennigſen, hat er ſich ein Organ
für die Verbreitung ſeiner Gedanken geſchaffen.
Der Reichtum und die Vielſeitigkeit aller Arbeit des Deuutſch=
evai=
geliſchen Frauenbundes iſt bedingt durch die Größe der Not, unter der
das deutſche Volk leidet, ſie wird getragen von der Liebe zum Nächſten,
von dem Verantwortungsgefühl für Lirche und Vaterland.
Es ſei hiermit nochmals auf die Tagung des Mitteldeutſchen
Ver=
bandes des Deutſch=evangeliſchen Frauenbundes hingewieſen, die vom
21. bis 23. S=ptember in Darmſtadt ſtattfindet. Der Vorſtand hofft auf
lebhafte Beteiligung von ſeiten der Miglieder, vor allem an dem
öffentlichen Vortrag am Samstag, abends 8 Uhr, im Saale des
Muſik=
vereins. Theina: Unſer Dienſt am Gemeinſchaftsleben der Gegenwart,
Rednerin Frl. v. Werihern, Hannover.
Tagung des Vogelſchutzvereins Heſſen
in Schotten.
Der Vogelſthutzverein für dem Volksſtaat Heſſen ruft ſeine
Mit=
glieder zur diesjährigen Hauptverſammlung für Montag, den 1.
Okto=
ber 1923, vormittags 11,30 Uhr, nach der Turnhalle zu Schotten in
Oberheſſen.
Von der Erkenntnis getragen, daß praktiſcher Vogelſchutz nicht nur
aus Liebhaberei und Idealisnus, ſondern auch aus rein wirtſchaftlichen
Crwägungen eine unbedingte Nowendigkeit für unſexe Land= und
Forſt=
wirtſchaft, ſowie für unſeren Obſt= und Weinbau iſt, haben es Freunde
der Vogelwelt, insbeſondere die Vertrauensleute des Vereins,
verſtan=
den, die Mitgliederzahl weit über den Friedens= und den vorjährigen
Stand zu bringen, ſo daß heute der praktiſihe Vogelſchuitz im
Heſſen=
lande von mehr denn 3000 Mitgliedern gefürdert wird. Auch der
wiſſenſchaftlichen Erforſchung des Vogelſchutzes hat der Verein im
letz=
ten Jahre ſeine Aufmerbſamkeit gewidmet. Hierüber bzw. über das
Thema „Vogelberingung” wird der in ornithologiſchen Kreiſen beſtens
bekannte Profeſſor Dr. Balſer zu Friedberg nachmittags 1 Uhr einen
Lichtbildervortrag in der Turnhalle zu Schotten halten. Im Intereſſe
des praktiſchen Vogelſchutzes, der Allgemeingut unſeres Volkes werden
ſollte, wird keinerlei Eintrittsgeld erhoben.
Möge der Verſammlung, zu der Beſucher aus allen Teilen des
Landes erwartet werden, ein voller Erfolg beſchieden ſein.
— Petrusgemeinde. Es iſt in weiten Kreiſen unſerer Gemeinde
wohl noch bekannt, daß im April 1922 im Hauſe Forſtmeiſterplatz 9 ein
evangeliſches Männerheim aufgemacht wurde, das erſte Unternehmen
dieſer Art in unſerer Stadt. Bald erwies eß ſich, daß der Verband
evangeliſcher Männervereine hierdurch einem dringenden Bedürfnis
entgegengekommen war. Die Meldungen um Auſnahme wuchſen immer
mehr, und fünf Jahre ſpäter mußte bereits ein größeres Haus
erwor=
ben werden in der Heidelberger Straße, in das im März dieſes Jahres
die letzten Heimbewohner überſiedelten. Nun iſt beabſichtigt, von=
1. Oktober ab im Hauſe Forſtmeiſtenplatz 9 das Gegenſtück einzurichten,
ein evangeliſches Frauenheim. Es gibt gewiß viele alleinſtehende
Frauen, die ſich freuen, der Sorge für ihre alten Tage enthoben zu
werden und eine liebevolle Aufnahme ſowie geſicherte Verpflegung,
in Fällen der Krankheit durch die Hauseltern oder die Gemeindeſcweſter,
finden zu können. Der Penſionspreis iſt verſchieden nach Anſprüchen
und Ziunmer, das Heim ſelber hat eine ruhige und ſchöne Lage.
Ins=
geſamt können vorderhand 6 Frauen Aufnahme finden. Die
Entſchei=
dung über die Aufnahme liegt in den Händen eines Verwaltungsrats.
Amneldungen ſind zu richten an das evangeliſche Pfarramt der
Petrus=
gemeinde, Beſſunger Straße 65, oder an den Gemeindediakon Bruder
Hoch, Forſtmeiſterplatz 9.
— Geſchäftsſtenographen=Prüfung. Der Termin für die
Geſchäfts=
ſtenographen=Prüfung des Geſchäftsſtenographen=Prüfungs=Ausſchuſſes
Starkenburg iſt auf Sonntag, den 4. November 1928
vor=
mittags 9 Uhr, in der Mittelſchule II zu Darmſtadt, Hermannſtraße,
feſtgeſetzt worden. Anmeldungen haben unter Angabe von Name,
Wohnovt, Straße und Hausmuumnter, Geburtstag und sort, Beruf,
Sil=
benzahl und Einſendung von 2 RM. Prüfungsgebühr an die Heſſiſche
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt, Rheinſtraße 14 I (Eingang
Grafenſtraße) bis ſpäteſtens Mittwoch, den 31. Oktober 1928, zu
er=
folgen. Die Prüfung kann nur noch in Einheitsſtenographie, und zwar
in der Geſchwindigkeitsſtufe von 150 Silben an, abgelegt werden.
— Ein originelles Preisausſchreiben. In einem der Schaufenſter
des Seidenhauſes Volz ſind eine große Menge Hüte ausgeſtellt. 40 von
ihnen ſind fortlaufend nume iert. Unter dieſen vierzig befinden ſich
zwei Hüte, die zum doppelten Preis ausgezeichnet ſind. Aufgabe des
Publikums iſt es nun, aus den 40 Hüten die beiden in Betracht
kom=
menden zu erkennen. Die Löſungen ſind auf einer Poſtkarte
einzu=
ſenden, auf der neben ihr noch Name und Abſender anzugeben ſind.
Für die richtige Löfung ſind 13 Preiſe von insgeſamt 300 RM.
aus=
geſetzt: ein Preis im Werte von 75, einer von 40, zwei von je 30, vier
von je 25 und 5 von je 5 RM. Die Gewinne werden i Gutſcheinen
ausgeſtellt, die jederzeit in der Spezialabteilung für Damenhüte im
Zahlung genommen wverden. Unter Aufſicht eines hieſigen Notars
ent=
ſcheidet das Los unter den einlaufenden richtigen Löſungen. — Dieſer
neue und originelle Gedanke ſucht das Publikum zur „richtigen
Ein=
ſchätzung der Warenqualität zu erziehen und iſt deshalb als „Dienſt
am Kunden” begrüßenswert.
Briefkaſien.
R. in W. Der Anteil, den Sie als Miterbe erworben haben, fällt
nicht unter die Wertzuwachsſteuer. Letztere richtet ſich nach dem
Ver=
äußerungspreiſe. Die Steuer beträgt bei einer Eigentumsdauer von
mehr als 4 bis zu 5 Jahren 15 Prozent des Wertzuwachſes. Bei
län=
gerer Eigentumsdauer vermindert ſich der Steuerſatz für jedes
ange=
fangene weitere Jahr der Beſitzeit um 1 v. H.; er beträgt jedoch
min=
deſtens 10 v.6. Der Reichsſatz für Grunderwerbſteuer iſt 3 Prozent
des vereinbarten Erwerbspreiſes (gemeiner Wert). Dazu tritt der
heſſi=
ſche Landeszuſchlag mit 1 v. H. des ſteuerpflichtigen Wertes. Wir müſſen
Ihnen im übrigen empfehlen, ſich Nr. 12 des Heſſiſchen
Regierungs=
blattes vom 19. Juli 1927 vom hieſigen Staatsverlag zu beſchaffen,
die=
ſelbe enthält die Muſterſatzung über die Erhebung einer allgemeinen
Wertzuwachsſteuer, aus der Sie alles erſehen können.
Wichtig für Haushalt, Werkstatt, Sport (Radfahrer, Radio-Bastler, Kanufahrer usw.)
D Achten Sie auf den Namen Leukoplast, da Nachahmungen im Handel sind.
Erhältlich in Apotheken, Drogerien, Bandagengeschäften in Rollen von 30 Pf. an.
Summischlauch
Leukoplast ist immer gut,
Wenn man sich verwunden Hr.
Aber nicht nur zu Verbänden
Kann man Leukoplast verwendens
Pappe, Porzellan und Glas,
Alles, Alles kittet das.
Ansteckdosen, Bilderrahmen,
Schachteln, Schirme, Puppendaman=
Summischläuche, Badekappen.
Regenmäntel, Aktenmappen,
Noten, Bilder, Thermometer,
Goethes Faust und Struwwelpeter,
Alles kiebt das LEUKOPLAST.
Sorg, daß Du’s im Hauge hast!
Seite 6
Donnerstag, den 20. September 1928
Nummer 262
Ausflug=Sonderzug nach München.
In der Zeit vom 28. September bis einſchließlich 1. Oktober wird
in dieſem Jahre der letzte der ſo beliebten Ausflugsſonderzüge von der
Reichsbahndirektion Mainz gefahren werden. Das Ziel iſt diesmal das
ſchöne Bayernland, und zwar München, das Herz des deutſchen Südens.
München, die Stadt des Oktoberfeſtes, wo am 29. und 30. September
auf der Thereſienwieſe die Wogen der Feſtesfreude am höchſten gehen,
wo ſich der echte Volkshumor ſo friſch und kraftvoll auswirkt, wo aber
auf der anderen Seite Kunſt und Wiſſenſchaft in höchſtem Anſehen
ſtehen. Das Bayeriſche Nationalmuſeum gibt ein großangelegtes Bild
ſüddeutſchen Kunſtſchaffens von mehr als 1000 Jahren. Das große
Reſidenzmuſeum umfaßt die reichſten Porzellanſchätze aller Erdteile und
die wertvollſten Zeugen des Rokoko und der Renaiſſance. Gern wird
ſicher auch mancher die Räume des neuerbauten Deutſchen Muſeums
beſuchen oder die der Alten und Neuen Pinakothek mit ihren
Meiſter=
werken der Malerei. Wer ſich nicht gern in geſchloſſenen Räumen
auf=
hält, dem gewähren die weiten Straßen Münchens oder ein
Spazier=
gang entlang den blauen Alpenwaſſern der rauſchenden Jſar
Ausſpan=
nung und Erholung. Von München aus können ſowohl mit der
Reichs=
bahn als auch in großen Geſellſchaftsautos Ausflüge in die nähere und
weitere Umgebung unternommen werden. Münchens Umgebung iſt
einzigartig. Wer hätte nicht das Verlangen, einmal den Starnberger
See, die Nymphenburg, das Jſartal, den Herrenchiemſee, die
verſchie=
denen Königsſchlöſſer zu ſehen, oder den Wendelſtein, Kreuzeck oder die
Zugſpitze mit der Zugſpitzbahn zu beſichtigen und hier die Majeſtät des
Hochgebirges kennen zu lernen? Die Rückfahrt von München erfolgt
am 1. Oktober über Ulm an der Donau, der ehemaligen Reichsſtadt, die
am Zuſammenfluß von Donau, Iller und Blau, am Fuße der
Schwä=
biſchen Alb, gelegen iſt. Der für Ulm vorgeſehene Aufenthalt genügt,
um die Sehenswürdigkeiten der Stadt mit ihrem vielgerühmten
Mün=
ſter unter ſachkundiger Führung kennen zu lernen.
Während der Fahrt werden ausführliche Reiſepläne, Führer mit
Stadtplänen uſw. ausgegeben. Heute ſchon darf geſagt werden, daß
jeder Teilnehmer ſchöne und genußreiche Tage erleben wird. Zu dieſer
Abſchlußfahrt möge ſich die ganze Sonderzuggemeinde einfinden. —
Nähere Auskunft über die Fahrt, Fahrzeiten, Fahrpreis uſw. erteilen
alle Fahrkartenausgaben ſowie die Reiſe= und Verkehrsbureaus.
*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Ein junger Mann, der von Beruf Elektromonteur iſt, iſt der
Urkundenfälſchung und des Betcugs angeklagt. Er reiſte zunächſt für
das Geſchäft ſeiner Frau und ſoll in einem Falle einen Beſtellſchein
uber Zigarren gefälſcht, in einem anderen Falle einen ſolchen fälſchlich
geändert haben, nachdem er das Geſchäft ſelbſt übernommen hatte, in der
Abſicht, ſih die Proviſion von der Lieferfiema zu verſchaffen.
Ueber das Reſultat der vorgenommenen Schriftvergleichung
ver=
breitet ſich als Sachverſtändiger Kriminalkommiſſar Riesling vom
hieſi=
gen Polizeiamt; er erklärt die Unterſchrift unter dem Beſtellſchein im
erſteren Falle als nicht von dem als Zeugen vernommenen Wirte
her=
rührend. Mit hoher Wahrſcheinlichkeit könne geſagt werden, daß der
Angeklagte di= Unterſchrift vollzogen habe.
Der Staatsanwalt beantragt eie Geſamtſtrafe von 6 Wochen
Ge=
fängnis. Der Verteidiger bezweifelt das Vorliegen eines vollendeten
Betrugs; mildernde Umſtände lägen in weiteſtem Maße vor.
Ange=
klagter habe darauf ſpekuliert, daß die Sendungen doch angenommen
würden. Die geſetzliche Mindeſtſtrafe ſei hier wohl am Platze.
Das Urteil erkennt auf 5 Wochen Gefängnis. In einem Falle liegt
nur Betrugsverſuch vor. Proviſionsſchwindel wird gerade zum
Nay=
teil kleiner Leute betrieben. Die erkannte Strafe hat der Angeklagte
mit Fug und Recht verdient.
2. Vetrügeriſche Manipulationen zum Nachteile einer i Griesheim
wohnhaften Familie werden einem hier wohnenden Schloſſer, der früher
bei der Eiſenbahn beſchäftigt war, zur Laſt gelegt. Die weitere
Ange=
klagte, die in Eſſen wohut und die vom Erſcheinen in der
Hauptver=
handlung entbunden iſt, ſteht unter der Anklage des Siegel= und
Arreſt=
bruchs; ſie iſt die Tochter des Schloſſers. Es war davon die Rede, daß
cine Penſion von der Bahn zu erwarten ſei und noch großes
Ver=
mögen für die Frau des Schloſſers im Odenwald liege. Die Dinge
lie=
gen weiter, 1925 zurück. Der Fall zeigt, daß die geſchädigte Familie
in eine große Vertrauensſeligkeit durch die Vorſpiegelungen verſetzt
wurde. Die Frau des angeklagten Schloſſers, die inzwiſchen verſtorben
iſt, war allem Anſchein nach die Haupttriebfeder in der ganzen
Ange=
legenheit, bei der es ſich um einen Geſchäftskauf gehandelt hat.
Der Statsanwalt hält dafür, daß der Angeklagte nur als Gehilfe
ſeiner Frau beim Betruge tätig geweſen iſt, gegen die Tochter könne
wohl eine Verurteilung nicht eintreten.
Das Urteil ſpricht beide Angeklagte frei. Das
Ge=
richt hat ſich nicht voll von der Schuld des angeklagten Schloſſers
über=
zeugen können.
Tageskalender für Donnerstag, den 20. September 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
21½ Uhr, C 1: „Judith”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum, abends 20.15 Uhr: Revue „Große Kleinigkeiten”. —
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz. —
Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Weſidenz=
Theater.
*Bundesſtaaten als Verkehrshindernis.
Under dieſer Uebevſchrift geht uns eine längere Zuſchrift zu, in der
der Heſſiſchen Regierung Vorwürrfe gemacht werden, daß ſie durch „
Klein=
ſtaaterei” verkehrshindernd wirke. Es handelt ſich im weſentlichen um
folgendes:
Von Bad=veuznach führt eine Kraftwagenverbindung über
Hachen=
heim, Freilaubersheim nach Neu=Bamberg ins Heſſenland. Eine weitere
Kraftpoſtverbindung geht durch die Pfalz von Rochenhauſen nach
Nie=
derhauſen a. d. Appel. Verſchiedene Gemeinden haben ſich an die Stadt
Kreuznach gewandt mit dem Erſuchen, die beidem Endpunkte, Neu=
Bam=
berg und Niederhauſen, miteinander zu verbinden. Hierzu müßte eine
7 Km. lange Strecke heſſiſchen Gebiets durchfahren werden. Das Heſſiſche
Miniſterium des Innern habe ſich zur Konzeſſionierung dieſer Strecke
nur bereit erklärt, wenn die bayeriſche Regierung, ihrerſeits einem
drin=
genden Wunſch der Stadt Alzey auf eine Kraftpoſtverbindung mit
Nie=
derwieſen-Kriegsfeld entſpreche. Das hat aber die bayeriſche Regierung
abgelehnt. In der Zuſchrift wird der heſſiſchen Regierung der Vorwurf
gemacht, daß ſie durch ihren Standpunkt verkehrshindernd wirke.
In Wirklichkeit liegen die Dinge doch etwas anders: Die Stadt
Kreuznach wünſcht die Genehmigung zur Verlängerung der
Kraftfahrt=
linie Kreuznach-Neu=Bamberg nach Niederhauſen. An dieſer Strecke
liegt auf heſſiſchem Gebiet nur das kleine Tiefenthal. Gegen die Linie
liegen eine ganze Anzahl Einſprüche vor. Die Stadt und der Kreis
Alzey wehren ſich dagegen, weil die Verbindung der Kreisſtadt nur
Nach=
teile bringen und den Verkehr noch mehr wie die ſchon beſtehenden
Ver=
bindungen an der Peripherie des Kreiſes ſyſtematiſch ohne Rückſicht auf
alte, über die Landesgrenzen hinausgehende Wirtſchaftsbeziehungen von
Alzey ablenken würde. Das wäre erträglich, wenn nicht gleichzeitig
Al=
zeher Verkehrswünſche von den baheriſchen Behörden durchkreuzt und
ihre Erfüllung unmöglich gemacht würde. Gegen die Genehmigung der
Linie hat ſich aber außerdem die Provinz Rheinheſſen gewandt, weil die
Linie über eine Bezirksſtraße 2. Ordnung führen ſoll, die dem bisherigen
mäßigen Verkehr entſprechend nur ſchwach ausgebaut iſt und eine
ge=
ringe Fahrbahnbreite beſitzt. Für einen Ommibusbetrieb wäre der
Stra=
ßenzug in ſeinem jetzigen Zuſtand völlig ung eignet, der Oberbau wäre
in kurzem zerſtört, ganz abgeſehen davon, daß die Sicherheit des übrigen
Verkehrs gefährdet wäre. Die Prooinz hat aber vorerſt in Rheinheſſen
noch wichtigere Aufgaben zu erfüllen, als eine Straße auszubauew, die
zunächſt unmittelbar Vorteile nur für eine kaum mehr als 100
Einwoh=
ner zählende Gemeinde bringen würde. Endlich haben ſowohl die
Pri=
vatbahn Fürfeld—Sprendlingen als uch die Reichsbahn als
Privatbahn=
aufſichtsſtelle der Genehmigung widerſprochen, weil ſie davon eine
un=
wirtſchaftliche, verkehrszerſplitternde Konkurrenz befürchten.
Bei dieſer Sache von heſſiſcher Kleinſtaaterei zu
ſprechen, iſt völlig unveranlaßt. Die Einſprüche müßten
ebenſo geprüft und die widerſtreitenden Intereſſen benachbarter
Wirt=
ſchaftsgebiete gegeneinander abgewogen werden, wem keine Grenzpfähle
vorhanden wären. Wenm überhaupt der Vowwurf
vartikulariſti=
ſcher Politik erhoben werdem könnte, ſo bätte er ſich an die
bayeriſche Adreſſe zu richten, denn während eine baveriſche
Kraftvoſtlinie in der gleichen Gegend ungehindert von
Kirchheim=
bolanden über hefſiſches Gebiet nach dem baveriſchen
Kriegs=
feld fährt und heſſiſche Straßen ſtark ahnutzt, verweigern baheriſche
Inſtanzen die Durchführung einer Kraftfahrlinie von Alzen über Nieder=
Wieſen nach Kriegsfeld entgegen dem Wunſch beider Städte, die von
feher in wirtſchaftlichen und Verkehrsbeziehungen zueinander ſtanden,
ſo daß dieſe Linie an der heſſiſchen Landesgrenze aufhören muß. Wenn
auch ſelbſtverſtändlich zwiſchen dieſer Linie und einer Linie Kreuznach—
Neu=Bamberg-Niederhauſen kein unmittelbaver Zuſammenhang
be=
ſteht, ſo iſt es doch naheliegend, daß man umwillkürlich bei einer
Er=
örterung der Niederhauſener und Kreuznacher Verkehrswiinſche, der
heſſiſche Inſtanzen bedinwmgslos zuſtimmen ſollem, an die
Wider=
ſtände erinnert wird, die einer anderen, viel wichtigeren
Verkehrsverbindung im gleichem Wirtſchaftsgebiet bon
den=
ſelben bayeriſchen Behörden entgegengeſetzt werden.
Lokale Veranſtaltungen.
Die Hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Der Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe Darmſtadt,
hält heute abend 8.30 Uhr im neuen Vereinslokal, Reſtaurant Sitte
(Karlſtraße), ſeine Pflichtverſammlung ab. Gäſte ſind willkommen.
— Verein ehem. Angehöriger des Großh.
Ar=
tilleriekorps. Wir machen hierdurch unſere Mitglieder
noch=
mals auf unſere Monatsverſammlung am nächſten Samstag in der „
Ka=
none” aufmerkſam und bitten um zahlreichen Beſuch. An dieſem Abend
wird auch näheres über das Kleinkaliberſchießen uſerer Jugend
be=
kannt gegeben.
— Club Fröhlichkeit. Des großen Erfolges wegen, den
un=
ſere diesjährige Herbſtfeier mit der Aufführung des dreiaktigen
Schwan=
kes „Hollandmädel”, gezeitigt hat, wollen wir, vielen Wünſchen
ent=
ſprechend, einer Wiederholung ſtattgeben. Dieſelbe findet am
Sams=
tag, dem 29. Septembse, abends 8 Uhr, i Mathildenhöhſaal ſtatt.
Der Kartenverkauf findet bei unſerem Mitglied Skurnik, Ecke Grafen=
und Marſtallſtraße, ſtatt.
— Wiener Kronenbräu=Keller. Morgen Freitag, den
21. September, abends 3 Uhr, findet im Wiener Kronenbräu=Keller
wieder ein Streichkonzert unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp
ſtatt. Die vorhergegangenen Streichkonzerte haben guten Anklang
ge=
funden, ſo daß in der Folge dieſe Konzerte in den inzwiſchen ſchön
renvvierten Lokalitäten bei freiem Eintritt wiederholt werden.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 19. Sept. Das am Sonntag abend im neuen Saw” „Darmſtädter Hofes” vom evangel, Frauenverein har
anſtaltete Konzert zum Beſten der Kirchenherſtellung erfreute Fi
eines ſehr guten Beſuches; der Saal war vollbeſetzt. Das gut aun
gewählte Programm brachte uns in ſeinem erſten Teil Lieder von Schl.
bert und anderen Komponiſten, geſungen von Herrn Heinrich Lan;
zettel= Darmſtadt und Fräulein Betty Aßmuth= Darmſtadt uu
Fräulein Elſe Gerhard, von hier. Im zweiten Teil des Programnu
ſang uns Frl. Aßmuth und Herr Landzettel das Duett aus den
Jahrer=
zeiten „Lukas und Hannchen” von Haydn, ſowie „Liebesgarten” urn
„Tanzlied” von Schumann. Herr Willi Jackelen, begleitet huhr
Herrn Chormeiſter Auguſt Merker, brachte uns zwei Violinſolg=
„Ave Maria” von Schubert und „Träumerei” von Schumann zu Geböu=
Der muſikaliſche Teil wurde vom Poſaunenchor ausgeführt, wobei Ki=
Bruder unſeres ſeitherigen Pfarraſſiſtenten, Herr Kalbhenn, mm.
wirkte, der uns vom letzten Kirchenkonzert her noch in guter Erinne
rung iſt. Alle Mitwirkende, welche ſich bereitwilligſt in den Dienſt Zi
guten Sache geſtellt hatten, ernteten reichen Beifall, und Herr Pfarrm
Mangold überreichte ihnen als äußeres Zeichen der Dankbarfel,
hübſche Blumenbukette. Bemerken möchten wir noh, daß Frl. Aßmun;
vor dem Kriege als Lehrerin an der hieſigen Schule tätig war. Ae,
Schluſſe des Konzerts dankte Herr Pfarrer Mangold allen
Mitwirkeu=
den für die gütige Unterſtützung und das gute Gelingen des Abenn
und gab gleichzeitig bekannt, daß mit dem Reinerlös dieſes Konzenn
auch das fünfte gemalte Kirchenfenſter erſtanden ſei, und ein weitergn
das ſechſte Fenſter, von den Handwerkern geſtiftet iſt. Eine am
Aup=
gang des Saales veranſtaltete Tellerſammlung brachte auch noch einm
recht anſehnlichen Betrag, ſo daß man hofft, daß auch das letzte
Fenſtü=
unſerer Kirche aus freiwilligen Gaben erſtanden werden kann.
4u. Eberftadt, 19. Sept. Straßenſperre in der Villen
kolonie. Die Alte Darmſtädter Straße iſt von der Schillerſtraw
b:8 zur Schirmſchneiſe wegen Herſtellung von Waſſerleitungsarbeitec
bis auf weiteres geſperrt. — Wie verlautet, trifft der ZirkusHauue
in den nächſten Tagen in Eberſtadt ein; er wird auf dem Marktplaoll
Vorſtellungen geben.
Aa. Pfungſtadt, 19. Sept. Kirchweihergebnis. Nun
die diesjährige Pfungſtädter Kirchweihe vorbei. Die beiden Haupttai
vor acht Tagen erfreuten ſich bei ſchönem Wetter eines äußerſt gutet=
Beſuches; am letzten Sonntag fand die ſogen. Nachkirchweihe ſtatt, d0
l=
zwar infolge Begünſtigung durch das Wetter auch einen guten
Beſu=
aufwies, im einzelnen aber doch nicht an die Vorkirchweihe heranreidel
konnte. Die Zahl der Fremden und Kirchweihgäſte, beſonders aus dac
Nachbarſchaft des Riedes, war äußerſt gut. Wie ſtark der Konſum ae
der eigentlichen Kirchweihe war, ergibt ſich aus einer Zuſammenſtellurm
veterinärpolizeilicher Art, nach der für die Kirchweihe 93 Schweinm
19 Stück Rindvieh (Großvieh) und 16 Kälber geſchlachtet wurden, gaun
abgeſehen von dem geſchlachteten Geflügel aller Art. — Milchprei/
erhöhung. Wie der Heſſiſche Landbund Pfungſtadt und die Veg
einigung der Milchhändler mitteilen läßt, iſt ſeit Dienstag dieſer
Woch=
der Milchpreis auf 34 Pfg. pro Liter in die Höhe geſetzt worden.
Notwohnungen. Zur Behebung der Wohnungsnot errichtet dch
Gemeinde Pfungſtadt demnächſt zwei weitere Flachbauten. Die Bautem
ſollen in der Verlängerung der Ringſtraße aufgeſtellt werden. Die
Arbeiten hierfür ſind bereits ausgeſchrieben worden.
G. Ober=Ramſtadt 18. Sept. Bei Ausbruch eines Brandes, z
Uebungszwechen oder bei anderen Ausnahmefällen wird die hieſige Feueru
wehr ſeit langen Jahren durch Hornſignale alarmiert. Daneben wirſt
die Alarmierung durch abgeſetztes Läuten der Kirchenglochen, das ſogey
nannte „Stürmen” ergänzt. Beide Einrichtungen ſind aber mit Mäm
geln behaftet, die ihre Verwendung für die Zukunft nicht mehr geeimnan
erſcheinen laſſen. Zieht man zunächſt einmal den Alarm durch Hornm
ſignale in Betracht, dann gibt in erſter Linie die geringe Zahl der asu
Horniſten ausgebildeten Feuerwehrleute zu Bedenken Anlaß. Weiterr
aber auch die Tatſache, daß bei der heutigen Größe unſeres Ortes dsn
Durcheilen desſelben ſelbſt durch mehrene Signaliſten viel koſtbore Zeilin
beanſprucht. Bei Alarmierungen am Tage beſteht aber auch die Gefahr,7
daß ſolche Signale zu gewiſſen Verkehrszeiten und an manchen Ortse6
ſtellen durch den Straßen= bzw. Verkehrslärm weſentlich beeinträchtigt:
werden können. Aber auch das „Sturmläuten” iſt nicht immer und an 7
allem Ortsteilen hörbar. Die jeweilige Windrichtung ſpielt dam eme
weſentliche Rolle, ſchließlich aber auch der Umſtand, daß es zuweilen z
(z. B. auch bei der letzten Nachtübung) einem regelrechtem Läuten wiede
bei anderen Gelegenheiten ſehr ähnelte und dadurch an Wirkung weſent=n
lich verlor. Dieſem Uebelſtand bald und gründlich abzuhelfen, ſollte ſichu
unſere Gemeindeverwaltung zur Aufgabe machen. Eine günſtige Ge
legenheit, eine für Tages= und Nachtalarm gleich zweckmäßige Feuer
Alarm=Sireme an geeigneter Stelle zu errichten, bietet ſich zweifellos bes
dem nun zur Durchführung kommendem Rathausneubau. Hier in znm
traler Lage dürfte ſich eine ſolche Anlage gewiß, ohne beſonders hoh0
Koſten und an geeigneter Stelle ſchaffen laſſen. Sie wird ſich beſtimmn
durch vaſcheres Zuſammenkommen der Wehrleute, ſchnellſtes. Ausrück4
zur Brandſtelle und die Möglichkeit der Erhaltung koſtbarer Werte air.
Leben und Gut in kurzer Zeit bezahlt machen. Vielleicht fände ſich arc
die Brandverſicherungs= bzw. Feuerlöſchkaſſe zu einem Koſtenbeitrag 0o
reit? Kommt aber eine ſolche Einrichtung dann zuſtande, dann muß ſi
auf alle Fälle ſo geſtaltet werden, daß ſie auch bei Gewitter oder ſorm
ſtigen Einflüſſen nicht verſagt.
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ſo wenig beſitz.
n9
Mummer 262
Donnerstag, den 20. September 1928
Geite 7
Treffen der ebangeliſchen Jugendvereine.
Mümling=Grumbach, 19. Sept. Am Sonntag wurde der
Landes=
gendſonntag in Mümling=Grumbach feſtlich begangen. Am Vormittag
no in der Kapelle ein Feſtgottesdienſt ſtatt, an welchem ſich die beiden
gkeigeliſchen Jugendverbände der Gemeinde geſchloſſen beteiligten. Für
m. Nachmittag war eine gemeinſame Feier der Jugendverbände der
geven und weiteven Umgebung vevabredet, an welcher die
Jugend=
minigungen von König, Vielbrunn, Kirch=Brombach, Michelſtadt,
whſt, Wald=Amorbach, Lengfeld und Pfaffen=Beerfurth teilnahmen.
unch die evangeliſchen Jugendvereinigungen von Darmſtadt waven ſehr
ihlreich vertreten. Die Poſaunenchöre von König und Lengfeld hatten
hi in den Dienſt der Jugendſache geſtellt und trugen ſehr zum Gelingen
Feſtes bei. Schon in den Vormittagsſtnden hervſchte in den
Stra=
des Dorfes ein buntes Treiben. Scharen von Jugendlichen zogen
i ihren Wimpeln, unter Geſang und Lauten= und Mandolinenklängen,
unch die Stvaßen; mit fröhlichem Heilruf begrüßten ſich die einzelnen
mupem. Am Ufer der Mümling wurde abgekocht, und um die
Feuer=
hgen ſammelte ſich die Jugend des Dorfes.
Am Nachmittag zogen die Scharen hinauf zu dem auf ſteiler Höhe
genen Kirchlein, das für die Menge, unter der ſich auch viele Leute
Mümling=Grumbach, Etzen=Geſäß, Hummetroth und Forſtel
befan=
zu klein war, ſo daß man den Gottesdienſt im Freien neben der
abhalten mußte. Der eingeladene Feſtprediger, Herr Pfarrer
mrſel aus Kirch=Brombach, verſtand es vortvefflich, feine jungen und
n Zuhörer in die Ziele und Aufgaben, der evangeliſchen
Jugend=
wegung einzuführen. Nach dem Gottesdienſt ordneten ſich die
Grup=
zu einem Feſtzug durch die Ortsſtraßen. Unter Führung der
Po=
tumenchöre zogen die jugendlichen Schaven hinter ihren flatternden
Wim=
eun mit Muſik und Geſang zu dem an den „Acht Buchen” gelegenen
ſecktplatz. Hier trugen die einzelnen Gruppen dunch ernſte und heitere
derrbietungen ihr Beſtes zum Gelingen des Jugendtreffens bei.
Ge=
iy ge Reigen und Volkstänze, Luſtiges und Ernſtes wechſelten in bun=
Reihe. Die beiden Poſaunenchöre ſpielten dazwiſchen; eine
Wirt=
hurft ſorgte für alkoholfreie Getränke und für die nötigen Speiſen. So
en gingen die Stunden wie im Fluge, und nur zu bald mußten die
aus=
virrtigen Gruppen wieder abmarſchieren, um mit den Abendzügen, nach
dmuſe zu kommen. Das Feſt der Jugendvereinigungen aber wird allen
eggen, die daran teilnehmen durſten, in dankbarer Erinnerung bleiben,
enun es war ein Beweis für das Leben und Streben in den ewangeliſchen
fogendverbänden, für den Geiſt der Jungen. Wemn wir ſchreiten Seit”
m Seit und die alten Lieder ſingen, fühlen wir, es muß gelingen; mit
uB zieht die neue Zeit.”
— Groß=Umſtadt, 19. Sept. Der ſeit langer Zeit in den alten
Surngesbrüdern des G=ſangvereins Li=derkranz lebendig geweſene
Ge=
ſake, mal wieder eine gemeiuſame „Sängerfahrt” zu unternehmen, iſt
mr vergangenen Sonntag zur Tatſache geworden. Als. Ziel war
Adchaffenburg, der jetzige Wohnort des alten, treuen Sangesbruders
Bruckner, gewählt. Die Beteiligung war wider Erwarten ſehr gut;
rlge Stimmen waren gut beſetzt, beſonders der erſte Tenor glänzte mit
ſennen ſießen kräftigen Organen. Herr Brückner, dem in evſter Linie
dr Beſuch galt, war voller Freude bei Ankunft und Begrüßung der
ibsen Liederkränzler in ſollher Vollzähligkeit. Nach einem Rundgang
durch die herrlichen Anlagen Aſchaffenburgs und einer gewiſſenhaften
un d fachmänniſchen Gruppenaufnahme im Schöntal durch Sangesbruder
Aehzer aus Michelſtadt begab, man ſih nach den neuhergerichteten
Näumen der Vrauerei Heyland=Schwmn, wo die wenigen Stunden bei
un gemitlicher Stimmung nur zu raſch verfloſſen. Die hierbei gebotenen
gellanglichen Leiſtungen waren noch annehmbar und es wäre zu
begrü=
ßom, wenn der in früheren Zeiten ſo beliebte Männerchor ſich wieder
Geltung verſchaffen wurde. Nicht unerwähnt ſoll die vorzügliche Küche
gmannten Gaſthauſes bleiben. Die für billiges Geld erſtandenen erſt=
Uinſſig zubereiteten Kalbshaxen waren derartig umfangreich, daß ein
Ysuſuch eines im allnemeinen noch leiſtmasfähigen Sangesbruders,
zwei ſolcher Leckerbiſſen ſih zu Genüüte z= führen, gänzlich
ſcheiterte=
nur war man im Zweifel, ob die Gründe hierfür in falſcher Scham,
ollzu geoßer Beſcheidenheit oder der Unmöglichkeit zu ſuchen waren.
Zuvei mitfühlende, beherzte Sangesbrüder veiteten noch rechtzeitig die
ſttlich peinliche Lage und teilten ſich in die ſchwere Arbeit. So verlief
dar Nachmittag in uberaus harmoniſcher Weiſe und man ſprach den
Aeuinſch aus, recht bald eine ähnliche Sängerfahrt nah Michelſtadt zu
En angesbruder Meyer zu unternehmen.
— Henbach i. Odw., 19. Sept. Die 1878 geborenen Heubacher rüſten
zur Feier ihres 50jährigen Geburtstages. Dieſe findet am Samstag, den
2 September, im Kurhaus Waldesruh ſtatt. Von den 1892 aus der
Enrchule entlaſſenen 33 Kmaben und Mädchen ſind noch 25 am Leben,
wo=
vnen allerdings eine Anzahl ihren Wohnſitz anderswo aufg’ſchlagen haben.
Swollten dieſe Zeilen einen dieſer bewegen, wieder einmal einige frohe
Enunden im Kreiſe einſtiger Schulkameraden in der tpauten Heimat zu
vurleben, wende er ſich an Schneidermeiſter Georg Gruber 3, der ihm
gnrne alles Nähere ſchriftlich mitteilt.
L. Michelſtadt, 19. Sept. Stadtratsſitzung. Nach den Ferien
femd geſtern die erſte öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt, die infolge der
G=krankung des Bürgermeiſters von dem erſten Beigeordneten geleitet
wrrde. Die zu Ehrenbürgern der Stadt Michelſtadt ernannten Herren
Trichfabrikanten Ludwig und Heinrich Arzt bedankten ſich in einem an
die Stadtverwaltung gerichteten Schreiben, das der Gemeinderat zur
Kenmtnis nahm. Für die von den genannten Herren gemachte Stiftung
wen 3000 Mark für ein Wannen= und Brauſebad in der Stadtſchule
inricht der Gemeinderat ſeinerſeits ſeinen Dank aus. Der Hauptpunkt
der Tagesordnung befaßte ſich mit dem Verkauf ſtädtiſcher
Siedlungs=
bruten, die nunmehr von einer öffentlichen Bank mit Hypotheken an
eitſter und zweiter Stelle beliehen werden. Für die Hypothek an zweiter
Sttelle übernimmt die Stadt die Bürgſchaft, außerdem leiſtet ſie aus
Akitteln der Sonderſteuer einen beträchtlichen Zinszuſchuß. Auf Antrag
des Gemeinderats Arzt ſoll demnächſt endgültige Abrechnung über die
R eihenhäuſer erfolgen. — Es hat ſich als notwendig erwieſen, eine
Orts=
ſt tzung über die Lagerung von Häuten, tieriſchen Abfällen, Lumpen und
grnochen zu erlaſſen. Dem Enwurf der Ortsſatzung ſtimmt der
Ge=
m einderat zu. — Die Bedürfnisfrage für das frühere Kaffee Beller wird
arläßlich des Beſitzwechſels bejaht. Der neue Inhaber iſt Herr Konrad
Hörl aus Frankfurt a. M. — Mehrere Beſchlüſſe wegen Verrechmungen
zur Vorbereitung der Rechnungsabloge für Gas=, Waſſer= und
Elektri=
mtätswerk für das Jahr 1927 wurden durch Beſchluß gebilligt. — Die
Miete in einer ſtädtiſchen Wohnung wurde nach Beſchluß des
Bauaus=
ſcbuuſſes ermäßigt. — Durch den Austauſch eines ſtädtiſchen Pfeides
ent=
ſand ein Mehraufwand von 500 Mk., der von dem Gemeindevat
ge=
nehmigt wurde. — Gemeinderat Mühlhäuſer erhob Beſchwerde über die
Bagerung von Hausabfällen in der Frankfurter Straße. Ebenſo
Ge=
preinderat Wolf über die Lagerung von Kehricht und anderem Unrat
un der d’Opvilleſtraße. Seitens der Verwaltung wurde zugeſichert, daß
ten erhobenen Beſchwerden nachgegangen werden ſoll. — Im Anſchluß
am die öffentliche Sitzung fand eine nichtöffentliche Sitzung ſtatt.
— Hirſchhorn, 19. Sept. Wafſerſtand des Neckars am
1B. September 0,54 Meter, am 19. September 0,46 Meter.
A. Schlierbach, 19. Sept. Kirchweihfeſt. Kommenden
Sonn=
taig findet hier das Kirchweihfeſt ſtatt, das immer guten Beſuch
aufzu=
weiſen hat, da Schlierbach als Mittelpunkt des Kirchſpiels und ſeiner
Mähe zu Lindenfels (15 Minuten) beſondees günſtige Lage hat. Da die
(Saſtwirte immer mit guten Speiſen und Getränken aufwarten, dürften
eie Kirckweihgäſte au”) dieſes Jahr auf zute Aufnahme rechnen.
Perbandstag Mittelrheiniſcher ebang. Arbeitervereine.
Am Samstag, den 15., und Sonntag, den 16. September, fand in
Gießen die Vertretertagung des Mittelrheiniſchen Verbandes
evangeli=
ſcher Arbeitervereine ſtatt, die unter zahlreicher Beteiligung einen
glänzenden Verlauf nahm. Am Abend des 15. September fand im
dichtbeſetzten Saal des Vereinshauſe3 eine geſchloſſene Vertretertagung
ſtatt. Der Verbandsvorſitzende, Pfarrer Heß=Darmſtadt, wies in
ſeiner Begrüßungsanſprache auf die Bedeutung der Tagung und des
Tagungsortes hin. Der Gedanke der evangeliſchen Arbeiterbewegung
habe in vielen Orten Heſſens eine günſtige Aufnahme gefunden. Namens
des Gießener Vereins begrüßte der Vorſitzende, Herr Kirchner, die
Vertreter mit herzlichen Worten. Zur Verhandlung kamen zunächſt
zwei Anträge des Ortsvereins Worms: 1. Die Einführung eines
Ver=
bandsabzeichens wurde beſchloſſen. 2. Der Antrag auf Errichtung einer
Hilfskaſſe für Notfälle wurde einem ſiebengliederigen Ausſchuß
über=
wieſen. Anſchließend ſprach Verbandsſekretär, Laufer=Darmſtadt
über das Thema: „Zielklare Arbeit in der evangeliſchen
Apbeiterbewe=
gung”. Der Vortragende beſprach zunächſt die hohen und wichtigen
Aufgaben der ebangeliſchen Arbeiterbewegung, zeigte Mittel und Wege
für die praktiſche Arbeit. Er fordert in ſeinem Vortrag, daß immer
mehr Perſönlichkeiten ausgebildet werden müßten, die im gründlicher
Werbearbeit die Gedanken der evangeliſchen Arbeiterbewegung in
immer weitere Kreiſe der Bevölkerung hineintragen und neue
evange=
liſche Arbeiterv=reine in Stadt und Land gründen helfen. Zugleich
gab der Redner Rihtlinien fur die Arbeit in den Ortsvereinen. Dem
Vortrag folgte eine lebhafte Ausſprache.
Die Sonntagsveranſtaltungen wurden eröffnet durch Choralblaſen
vom Turm der Johanneskir.he. Um 9.30 Uhr fand ein ſehr gut
beſuch=
ter Feſtgottesdienſt in der Johanneskinhe ſtatt. Der Poſaunenchor der
Luthergemeinde und die Geſangsabteilung des evangeliſchen
Arbeiter=
vereins Gießen wirkten dabei mit. Pfarrer Schreiber=Mainz hielt
die tief zu Herzen gehende Feſtpredigt über das Bibelwort: „Prüfet
alles und das Gute behaltet”.
Prälat D. Dr. Diehl=Darmſtadt überbrachte die Grüße und
Wünſche der Kinhenregierung und ſchilderte in zündender Anſprache
die Bedeutung der evangeliſchen Arbeiterbewegung für den
Arbeiten=
ſtand Kirche, Volk und Vaterland.
Die Mittagspauſe war ausgefüllt durch eine Beſprechung der
Rech=
ner der Ortsvereine und eine Beſichtigung der Stadt.
Die öffentliche Vertretertagung begann um 3 Uhr im Café Leib bei
ſehr ſtarkem Beſuch. Der Poſaunenchor trug zur Einleitung das
Muſik=
ſtück vor: „Alles, was Odem hat, lobe den Hern”,
Verbandsvorſitzen=
der Pfarrer Heß begrüßte die Vertreter der Stadt Gießen der Inneren
Miſſion und der Verbandsvereine. Scheiftliche Grüße entboten
Landes=
biſchof D. Kortheuer=Wiesbaden, Präſident D. Schmitt=Höchſt und der
Evangeliſche Bund. Den Gruß der Stadtverwaltung Gießen
über=
brachte Stadtverordneter Winn. Für die Innere Miſſion ſprach
Pro=
feſſor D. Weimar=Gießen. Die Grüße des Kurheſſiſchen
Bruderverban=
des überbrachte Verbaudsſekretär Poepke=Kaſſel. Profeſſor D. Heuſer
gab ſeiner Freude Ausdruck über die günſtige Entwicklung der
evangeli=
ſchen Arbeiterbewegung in unſerem Verbandsgebiet.
Den Hauptvoetrag hielt Pfarrer Groenhoff=Frankfurt a. M.
über das Thema: „Der Dienſt unſerer evangeliſchen Arbeitervereine am
ſozialen Fortſhritt unſeres Volkes”. In einem ausgezeichneten Vortrag
fuhrt er aus, daß die evangeliſche Arb=ſterbewegung dienen will. Dieſer
Dienſt gilt dem ſozialen Fortſchritt des deutſchen Volkes und dem
Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Nicht Klaſſenkompf, Haß und
Neid ſoll die Loſung ſein, ſondern dienende Liebe an der Volks= und
Schickſalsgemeinſchaft nach dem Grundſatz: „Du ſollſt dein Volk mehr
lieben als dih ſelbſt”. Redner ermahnte zu treuer, opferfreudiger
Veiterarbeit und forderte die Gebildeten auf, mitzuwirken im Sinne
der evangeliſchen Arbeitervereine.
Dee Vorſitzende dankte dem Nedner für den ausgezeichneten
Vor=
trag. Um den vorziglicheu Eindruck nicht abzuſchwächen, wurde von
einer Ausſprache abgeſehen. Der Poſzunenchor erfreute, noch durch
mehrere Chöre. Als man ſich trennte, war man der feſten
Ueberzeu=
gung, der ebang=liſchen Arbeiterbewegung neue Anzegung und Kräfte
gegeben und neue Wege gewieſen zu haben, die ſich in Segen auswirken
mögen.
H. Birkenau, 18. Sept. Preisabſchlag. Die hieſigen Bäcker
ſahen ſich veranlaßt, den Preis des Brotes für den Vierpfünder von
90 Pfg. auf 85 Pfg. herabzuſetzen. Im benachbarten Weinheim koſtet
dasſelbe Quantum Schwarzbrot nur 80 Pfg.; alſo lebt man in der
Stadt billiger als auf dem Lande!
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 19. Sept. Biſchofsbeſuch. Samstag
nachmittag traf der Biſchof von Mainz, Herr Dr. Hugo, zur Firmung
in Bensheim ein. Von einer Radfahrereskorte abgeholt, wurde der
Gaſt auf dem Bensheimer Marktplatz von dem katholiſchen
Kirchenvor=
ſtand und der katholiſchen Geiſtlichkeit feierlich empfangen.
Bürger=
meiſter Dr. Angermeier hielt dabei eine kurze Begrüßungsanſprache.
Alsdann wurde der Biſchof inmitten einer Prozeſſion zurStadtkirche
geleitet an deren Hauptportal Stadtpfarrer Möller dem Oberhirten
bei deſſen Eintritt in die Kirche, katholiſchem Ritus entſprechend, ſeine
Stola, das Abzeichen der geiſtlichen Gewalt, übergab. Am Montag
vor=
mittag beſuchte Dr. Hugo die hieſige katholiſche Volksſchule, am
Diens=
tag vormittag das Gymnaſium und die Aufbauſchule, um dem
katholi=
ſchen Religionsunterricht beizuwohnen. — Geiſtlicher Proteſt
gegen das projektierte Familienbad. Bekantnlich hat ſich
die Bensheimer Stadtverordnetenverſammlung in ihrer letzten Sitzung
durch Mehrheitsbeſchluß grundſätzlich für das Projekt der Errichtung
eines Familienbades entſchieden. Im Bensheimer Zentrumsblatt war
gegen dieſen Beſchluß eine Erklärung des katholiſchen Pfarramtes und
der geſamten Ortsgeiſtlichkeit von Bensheim, die unmittelbar an die
Stadtverordnetenverſammlung gerichtet iſt, zum Abdruck gebracht.
W. Heppenheim a. d. B., 18. Sept. Autvunglück. Heute
nach=
mittag gegen 4 Uhr ereignete ſich zwiſchen Heppenheim und Laudenbach
an der gefährlichen Kurve am geſalzenen Waſſer ein ſchweres
Auto=
unglück. Ein ſchwerer Daimlerwagen wollte einem endgegenkommenden
Auto ausweichen. Durrch die ſchadhafte Straße geriet der hintere Toil
des Wagens ins Schleudern und fuhr mit aller Wucht gegen einen
Bauum. Zwei Inſaſſen des Autos, ſowie der Chauffeur wurden ſchwer
verletzt in die naheliegende Heil= und Pflegeanſtalt vevbracht. Der
Wagen wurde mittels Pferdefuhrwerk in eine Reparaturwerkſtätte
ge=
bracht. — Motorradunfall. Gin in Viernheim ſtationierter
Lehrer, der zeitweilig ſein Motorvad benutzte, um zu ſeiner elketlichen
Wohmng in Hambach zu gelangen, geviet beim Ausweichen zu nahe an
einen Wagen und verletzte ſich ſchwer. Der Verunglückte mußte ins
Krankenhaus nach Weinheim verbracht werden.
Faus
Daltddd. Sodenen
H. Von der Bergſtraße, 18. Sept. Schmerzliches
Wieder=
ſehen. Wir teilten vor einigen Wochen mit, daß der Spenglergehilfe
Karl Wittermann von Weinheim in Apgentinien unter die elektriſche
Straßenbahn geriet, als er einer anderen ausweichen wollte. Dabei
wurden dem Aermſten beide Beine vollſtändig abgedrückt. Der junge
Mann iſt nun bei ſeinen Eltern, die jetzt in Mannheim wohnen,
einge=
troffen; er hat alſo die weite Reiſe gut überſtanden.
D. Biblis, 19. Sept. Brand einer Scheune. Der
Be=
ſitzer mitverbrannt. Am Montag früh, kurz vor 6 Uhr,
er=
tönte Feueralarm in unſerem Ort und brachte im Nu die geſamte
Ein=
wohnerſchaft auf die Beine. Die Schenne des Fabrikarbeiters. Jakob
Stumpf ſtand in hellen Flammen und auch die Nachbarſcheunen
waren ſehr bedroht. Durch das tatkräftige Zuſammenarbeiten der
hieſigen Feuerwehr mit den ſo jäh um ihren Schlaf gekommenen
Kirch=
weihgäſten gelang es mit vieler Mühe, das Feuer auf ſeinen Herd zu
beſchränken. Der Beſitzer Jak. Stumpf war nirgends anzutreffen. Bei
den Aufräumungsarbeiten ſtieß ein Feuewwehrmann plötzlich auf eine
verkohlte Leiche und wurde feſtgeſtellt, daß der Geſuchte mitverbrannt
war. Er hatte ſeine geſamten Kleidungs= und Wäſcheſtücke in die
Scheune getragen, ſodaß dies alles mitverbrannte, und nimmt man an,
daß der Verſtorbene ſchwer berauſcht war. Eine Nachbarsfrau hörte
ihn in der Brandnacht gegen Morgen ſchwer ſtöhnen und ſprechen alle
Anzeichen dafür, daß er dunch den Rauh bawußtlos wurde und ſo
ver=
brannte. Gegen Mittag ſtürzte die Giebelwand der ſtark in
Mitleiden=
ſchaft gezogenen Nachbarſcheuns plötzlich ein und hätte um ein Haar
weit größeres Unglück als der Brand ſelbſt angerichtet, konnten ſich
doch etliche Anweſende nur mit knapper Not vor der niederſtürzenden
Wand retten. Zum großen Glück war die niedergebrannte Scheune faſt
vollkommen leer, nur wenig Heu und Stroh gab dem Feuer Nahrung,
ſonſt wäre unter Umſtänden das vollſtändig zuſammengebaute
Scheunen=
diertel der oberen Pfadſtraße ein Naub der Flammen geworden.
g. Gernsheim, 17. Sept. Möbelausſtellung. Die Eröffnung
der Möbelausſtellung des Möbelhauſes Weimar, Juhaber Willi
Schnitt=
ſpahn, im Saalbau Darmſtädter Hof erfolgte am letzten Soyntag,
vor=
mittags 11 Uhr, unter Mitwirkung des Salonorcheſters „Rheingold”.
Herr Schnittſpahn, der es in vorzüglicher Weiſe verſtand, den Saalraum
zu dieſem Bwecke auszunutzen, bot wirklich Hervorvagendes. Herren=,
Speiſe= und Schlafzimmer, von der einfachſten bis zur eleganteſten
Aus=
führung, ſowie Küchen= und ſonſtige diverſe Möbel, Kinderſpielſachen
und dergleichen mehr boten reichliche Abwechſlung dem Auge des
Be=
ſuchers. Beſonderes Intereſſe erweckte auch die Ausſtellung des
Weiß=
warengeſchäfts Roſel Kiſſel dahier. Auf den erſten Blick ſah man, daß
Fräulein Kiſſel eine Meiſterin ihres Faches iſt. Daß auch die
Gerns=
heimer Geſchäftswelt in bezug auf Haushaltungsgegenſtände, Uhren
und Konditoreiwaven leiſtungs= und konkurvengzfähig iſt, verrieten die
weiteven Ausſteller, die Herren Schloſſermeiſter Hermann Maul,
Uhr=
macher Franz Müller und Konditoreimeiſter Friedrich Canz. Einen
be=
ſonderen Geſchmack verlieh der Ausſtellung auch die gärtneriſche
Aus=
geſtaltung des Saales. Dieſelbe wurde von der hieſigen Gärtnerei
Geovg Hägele Witwe getätigt. Es iſt zu wünſchen, daß während der
achttägigen Dauer der Ausſtellung der Beſuch ein ebenſo guter iſt wie
am erſten Ausſtellungstage. — Zwiſchem 9 und 10 Uhr am letzten
Sonn=
tag veranſtaltete die hieſige Freiwillige Sanitätskolonne
unter der Leitung ihres Kolonnenführers Johannes Draut eine
unver=
hofſte Alarmübung. Zu Grunde gelegt war ein Exploſionsunglück,
ge=
ſchehen in einem Dampfkran der Gernsheimer Hafenbetriebsgeſellſchaft
im hieſigen Hafengebiet. In Mitleidenſchaft gezogen war auch durch die
Winkung der Exploſion der elektriſch betriebene Hochkvan. Es gab
Ver=
letzte leichter und ſchwerer Natur. In erſtaunlicher Schnelligkeit war die
Kolonne am Unfallorte zur Stelle. Geübte Hände gingen raſch ans
Werk, um die Verwundeten zu bergen und die erſten Notverbände
an=
zulegen. Mittelſt des bereitwilligſt von Herrn Ludwig Köhl 3., hier,
zur Verfügung geſtellten Laſtautos wurden die verunglückten Perſonen
ſofort zum Alarmplatz (Schöfferplatz) abtransportiert. Auch dieſe Uebung
zeigte wieder, daß die Sanitätskolonne Gernsheim im Ernſtfalle
ge=
wappnet iſt. — Zum erſten Vorſitzenden der vorgenannten Kolonne
wurde in der letzten Monatsverſammlung der geſchäftsleitende
Juſtiz=
inſpektor am hieſigen Amtsgericht, Herr Lang, einſtimmig gewählt. Herr.
Juſtizinſpektor Lang iſt eine im Sanitätsweſen durch jahrelange
Mit=
gliedſchaft erprobte Perſon. — Kommenden Donnerstag findet im
Saal=
bau Georg Hags eine außerordentliche Generalberſammlung
der Volksbank G. m. b. H. ſtatt. Im Mittelpunkt der
Verſamm=
lung dürfte wohl die Frage der Erwerbung eines Hauſes, das als
Bank=
gebäude Verwendung finden ſoll, ſtehen. Es wäre zu begrüßen,
wenn man endlich einwal der Bank ein eigenes Gebäude verſchafft, deſſen
Notwendigkeit nicht mehr beſtritten werden kann.
— Gernsheim, 19. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
18. September 0,31 Meter, am 19. September 0,35 Meter.
Rheinheſſen.
4d. Oppenheim, 19. Sept. Beſuch der Pfälzer Winzer.
Der Winzerverein von St. Martin, in der Rheinpfalz traf
kürzlich zur Beſichtigung der Lehranſtalt für Wein= und Obſtbau hier
ein. Um die alten Anpflanzungen von Amerikareben zu zeigen, war
Oberſtudiendirektor Oekonomierat Fuhr den Gäſten bis Ludwigshöhe
entgegengefahren. Da die Reblaus ſchon bis nahe St. Martin
vorge=
drungen iſt, intereſſierten ſich die Beſucher ganz beſonders für einen
Vortrag über die heſſiſchen Methoden im Kampf gegen dieſes Inſekt.
Nach Beſichtigung der Lehranſtalt und ihrer Einvichtungen, die große
Befriedigung auslöſte, fuhren die Pfälger weiter nach Wiesbaden. —
Gartenbautechniker Zehnbauer iſt 25 Jahre bei der Obſt= und
Weinbauſchule tätig.
4d. Oppenheim, 19. Sept. Notzuchtsverſuch. Unter
fal=
ſchen Vorſpiegelungen wurde ein Mädchen aus Horchheim, das zu
Be=
ſuch auf der Laubenheimer Kirchweihe war, von einem Motorradfahrer
zu einer Spazierfahrt eingeladen und in das Oppenheimer Wäldchen
gebracht, wo der Wüſtling einen Notzuchtsverſuch machte, der ihm aber
nicht gelang. Die Spazierfahrt wird ihn noch obendrein vor das
Ge=
richt bringen.
Oberbeſſen.
v Bad=Nauheim, 18. Sept. Einem jahrelangen Wunſche der hieſigen
iſraelitiſchen Gemeinde und der zur Kur hierher kommenden Iſpaeliten
wird nun Erfüllung. Mit dem Bau einer neuen Synagoge, die den
Anforderungen während der Saiſon gewachſen iſt, wurde heute
be=
gonnen. Die Koſten des Gotteshauſes ſind auf 150 000 RM.
veran=
ſchlagt. Der Bau wird bis zum Frühjahr fertiggeſtellt. — Für die Wahl
zur evangeliſchen Kirchengemeindevertretung ſind zwei
Wahlvorſchläge eingegangen. Beſtrebungen, eine Einigung auf eine
Liſte herbeizuführen, ſind geſcheitert.
v. Bad=Nauheim, 18. Sept. Die hieſige Volksbühne, die ihre
Organiſation im Laufe des Winters feſter fügen will, hat für die Zeit
von Oktober bis März das heſſiſche Künſtlerthegter zu ſechs
Thegtervor=
ſtellungen verpflichtet.
Bas Ihitft sich Guf, Ommemanle
daß Sie heute Oetker-Pudding servieren, denn die Kinder
meiner Freundin kommen mit zu Besuch und
Schoko-
ladenpudding essen sie so gern. — Ja, Oetker-Pudding
Uieben alle Kinder und auch die Erwachsenen. Dr. Octker’s
Puddingpulver weiden durch Zusatz von
feinstem Reispuder jetzt in noch besserer
Qua-
litdt hergestellt und enthalten außerdem die
für die Blutbildung und den Körperaufbau
notwendigen mineralischen Salze. 1 Pückchen
kostet 10 Pfennig. — Viele
An-
regungen zur Bereitung von
Nachspeisen und zum Backen
von Kuchen, Torten und
Klein-
gebäck aller Art bietet Ihnen das
neue Ociker-Rezeptbuch,
Ausgabe F, das Sie für 15 Pfennig in allen
einschlä-
gigen Geschäften erhalten. Sie erfahren aus dem Buch
auch Näheres über den vorzüglichen Backapparat
„Küchenwunder”, mit dem Sie auf kleiner
Gaskocher-
flamme backen, braten und kochen können. — in vöklig
neuer Bearbeitung ist Dr. Oetker’s Schulkochbuch,
Ausgabe C wieder erschienen. Es will für jede
Haus-
frau und besonders für die angehenden ein guter
Rat-
geber in der Haushaltführung sein. Zahlreiche farbige
Tafeln vervollständigen die Sammlung von fast 500
Koch-, Back- und Einmache-Rezepten. Das 150 Seiten
starke Buch ist, wo nicht vorrätig, gegen Einsendung
von 30 Pfennig in Marken von mir direkt zu beziehen!
Dr. August Oetker, Bielefeld.?
Nummer 262
Donnerstag, den 20. September 1928
Seite 8
Reich und Austand.
Ueberraſchungen in der Stinnes=
Affäre.
* Berlin, 19. Sept. (Priv.=Tel.)
Im Verlaufe der bisherigen Ermittlungen wegen
der Kriegsanleiheſchiebungen hat man ſich bisher an
allerlei Ueberraſchungen gewöhnen können. Eine
Kor=
reſpondenz wartet nunmehr mit einer neuen
Sen=
ſation auf: die Unterſuchung erſtrecke ſich auch auf die
Halvug von Beamten, die in der mit der Abwicklung
von Kriegsanloiheanmeldungen betrauten Behörde
tätig ſind. Gegen zwei höhere Beamte
dieſer Behörde iſt ein
Diſziplinarver=
fahren eingeleitet worden, das ſich in erſter
Linie in der Richtung bewegt, einmal feſtzuſtellen,
wie es mit den „Vergleichen” beſchaffen iſt, die in den
Kriegsanleihebedingungen abgeſchloſſen wurden.
Be=
kanntlich ſind in der verfloſſenen Zeit mehrere
Ver=
ſuche von Privatperſonen feſtgeſtellt
wor=
den, Neubeſitz von Kriegsanleihe als
Altbeſitz anzumelden. In den meiſten Fällen iſt
von der Einleitung eines Strafverfahrens abgeſehen
worden, das juriſtiſch möglich war. Es wurde
viel=
mehr mit dieſen Leuten ein Vergleich abgeſchloſſen,
wonach ſie auf ihre Anſprüche verzichteten. Jetzt iſt
der Verdacht entſtanden, daß auch Vergleiche in
Fäl=
len geſchloſſo wurden, die ein ganz energiſches
Ein=
ſchreiten verdient härten. In dieſer Richtung werden
nun die beiden Beamten beſchuldigt. Dem
Unter=
ſuchungsrichter ſind die angedeuteten Dinge bereits in
Einzelheiten bekannt, doch dürfte er wohl aus
tak=
tiſchen Gründen noch das Ergebnis der
Diſziplinar=
unterſuchung abwarten wollen, ehe er ſeinerſeits
wei=
tere Schritte ergreift. Zuſammenfaſſend kann
jeden=
falls geſagt werden, daß der Kreis der
Ermitt=
lungen ſich immer weiter ausdehnt und noch ſehr
große Uebervaſchungen bringen wird.
Überfall auf einen mecklenburgiſchen Miniſterial=
Direktor.
Schwerin (Mecklenburg). Dienstag vormittag
hat ſich hier vor dem Regierungsgebäude ein
uner=
hörter Vorfall abgeſpielt. Der Miniſterialdirektor
im mecklenburgiſchen Juſtizminiſterium und frühere
mecklenburgiſchs Juſtizminiſter Dr. Brückner wurde
gegen 9 Uhr vormittags plötzlich von einem
Unbe=
kannten überfallen. Bei dem Ueberfall wurde Dr.
Brückner die Brille zerſchlagen und durch
Peitſchen=
hiebe am Kopf ſchwer verletzt. Wie ſich nunmehr
herausſtellt, iſt Dr. Brückner von ſeinem eigenen
Neffen überfallen worden. Dieſer ſtellte ſich gleich
nach der Tat bei der Staatsanwaltſchaft. Der Neffe
hatte einen großen Haß auf Dr. Brückner, und zwar
ſoll ſich Dr. Brückner nach Angabe des Rechtsanwalts
Dr. Uhlhorn an ſeiner Nichte, der Schweſter des
Tä=
ters, auf einer Alpenreiſe vergangen haben. Darauf
habe die Nichte nach einem zunächſt erfolglos
geblie=
benen Selbſtmordverſuch ſich im Juli d. J. mit einer
giftigen Säure vergiftet. Angeſichts dieſer
Vorkomm=
niſſe ſei Dr. Brückner bereits Anfang Auguſt dieſes
Jahres aus dem Brücknerſchen Familienkranz
aus=
geſchloſſen worden. Die genaueren Umſtände des
Ueberfalles wird nunmehr die gerichtliche
Unter=
ſuchung aufzuklären haben. Am Mittwoch abend
wird nun gemeldet, daß Miniſterialdirektor Dr.
Brückner am Dienstag abend ſeine Wohnung
verlaſ=
ſen hat und bis Mittwoch noch nicht zurückgekehrt iſt.
Sein Verſchwinden wird mit der Tatſache in
Verbin=
dung gebracht, daß ſein Neffe, der ſich gleich nach dem
Ueberfall der Staatsanwaltſchaft ſelbſt geſtellt hatte,
zugleich gegen Dr. Brückner Anzeige auf Grund
der 88 176, Abſatz 2, und 177 des Strafgeſetzbuches
erſtattet hatte.
Spritbrennerei in der Schokoladenfabvik.
Berlin. Den Beamten der Zollfahndungsſtelle
des Landesfinanzamts und der Kriminalpolizei iſt
es gelungen, im Zetnrum Berlins eine großangelegte
geheime Spritbrennerei auszuheben, die in einer
ehe=
maligen Schoboladefabrik eingerichtet war.
Einſturz eines Neubaues.
Koſel. In Koſel ſtürzte ein Neubau ein und
begrub mehrere Maurer unter den Geſteinsmaſſen.
Vier der verletzten Arbeiter mußten ins Krankenhaus
geſchafft werden.
Hünefeld in Sofia gelandet.
Sofia. Der Flieger v. Hünefeld hat die
erſte Etappe ſeines Oſtaſienfluges beendet.
Nach 9½ſtündigem Flug iſt er am Dienstag, um 11.30
Uhr, in Sofia gelandet. Die „Europa” erreichte
da=
bei eine durchſchnittliche Stundengeſchwindigkeit von
etwa 150 Kilometerm
Neuer Deutſcher Höhen=
Weltrekord.
8830 Meter hoch mit 500 Kilogramm Nutzlaſt.
Ingenieur Schinzinger,
der deutſche Höhenrekordflieger mit 1000 Kilogramm
Nutzlaſt, hat jetzt auch den Höhenweltrekord mit
500 Kilogramm Nutzlaſt grobert, indem er 8830
Me=
ter erreicht hat. Mount Evereſt, der höchſte Berg
der Erde, iſt bekanntlich nur um 10 Meter höher.
Der Tornado wütet weiter.
Von der Außenwelt abgeſchnitten. — Immer mehr Verluſie an
Menſchenleben. — Die Zahl der Verwundeten geht in die Tauſende.
Der Tornado nähert ſich New Jork. — Hungersnot und Typhus
im Sturmgebiet.
New York. Der furchtbare Tornado, der
bis=
her ſchon ſo große Verhe ungen angerichtet hat, hat
nunmehr Charleſton im Staate Südkarolina erreicht.
Das betroffene Gebiet iſt von der Außenwelt ſo gut
wie abgeſchnitten, da der Telegraphenverkehr
voll=
kommen unterbrochen iſt. Nach den letzten Meldungen
ſind in Palmbeach und deſſen Umgebung 250
Per=
ſonen ums Leben gekommen. Dieſe Zahl dürfte ſich
jedoch noch bedeutend erhöhen, da mit Verluſten an
Menſchenleben auch in den Gebieten Floridas, in
Georgia und ganz Carolina gerechnet werden muß.
Der Sachſchaden wird bisher auf 250 Millionen
Dol=
lar geſchätzt. Die Zahl der Verwundeten geht in
die Tauſende. Ueber Palmbeach und Miami mußte
man an, daß ſich die Zahl der Toten in den vom
Wirbelſturm verheerten Gebieten Floridas auf
min=
deſtens 400 beläuft. In einer kleinen Ortſchaft
wur=
den allein 68 Tote feſtgeſtellt. In einigen Orten
wurde faſt jedes Haus zerſtört. Der Wirbelſturm
richtete in der vergangenen Nacht weitere Schäden an
der Küſte bis hinauf zu Annapolis an. Er hinterließ
eine 2000 engliſche Meilen lange Spur von
Trüm=
mern und Verheerungen und ſchlug dann einen
Nord=
oſtkurs auf den Atlantiſchen Ozean zu ein. Der
Sturm hat, von Portorico ausgehend, einen
vollkom=
menen Kreisbogen beſchrieben.
Die britiſche Admiralität kündigt an,
daß der Kreuzer „Durban” nach Colon im weſtindi=
Unſer Bild zeigt die entſetzliche Zerſtörung, die ein Tornado vor wenigen Monaten angerichtet
hat. Automobile werden wie Kinderſpielzeug, Gebäude wie Kartenhäuſer, von der Wucht des
Sturmes zerdrückt.
wegen Plünderungen das Standrecht verhängt
wer=
den. Der Ort Kelſey iſt infolge Dammbruchs
im Okeeſchobee=See vollkommen zerſtört worden.
Der Tornado hat am Dienstag auch den Staat
Georgia erreicht. Die Stadt Savannah iſt
vollkommen abgeſchnitten. Ueber den Umfang der
Verwüſtungen, die der Sturm in Georgia angerichtet
hat, ſowie über die Zahl der Toten und Verletzten
läßt ſich noch kein genaueres Bild gewinnen, da
ſämt=
liche Drahtleitungen zerſtört ſind. Der Tomado hat
danach ſeine Richtung geändert und wandert
küſten=
aufwärts New York zu. Die Sturmſtärke iſt aber
bedeutend vermindert, ſo daß es zweifelhaft iſt, ob er
New York noch erreichen wird. In Dayrona war der
Orkan von einer Srurzflut begleitet, die bis in das
Innere der Stadt vordrang. — Das amerikaniſche
Rote Kreuz iſt mobil gemacht worden, um nicht nur
die Sturmgeſchädigten in Florida, ſondern auch die in
den Antillen zu unterſtützen.
Nach einer aus Weſt=Palmbeach
ein=
getroffenen Schätzung des Roten Kreuzes mimmt
ſchen Inſelgebiet entſandt wurde, um an der
Hilfs=
aktion im Sturmgebiet teilzunehmen. Ein vom
Kom=
miſſar der Leeward=Inſeln in London eingegangenes
Telegramm ſpricht von 50 Toten in dem Inſelgebiet
und 8000 Obdachloſen. Nach Berichten aus San Juan
ſind. Tauſende von Perſonen ohne Nahrungsmitvel,
und eing große Anzahl hat bereits Selbſtword
be=
gangen. In Aquadilla iſt Typhus ausgebrochen. Nach
gurhentiſchen Berichten aus Tampico und Jackſonville
bewegt ſich der Tornado nun in nordöſtlicher
Rich=
tung fort. Seine Gewalt iſt jedoch, wie das
Wet=
terbüro in Waſhingron ankündigt, bedeutend
vermin=
dert. Die Zahl der Toten an der Oſtküſte von
Flo=
rida wird nunmehr mit 40 angegeben. Die Rote=
Kreuz=Behörden haben einen Bericht erhalten,
wo=
nach in Bearbeach 35 Perſonen als tot oder vermißt
bezeichnet werden. Im Fort Lauderdale ſind acht, in
Delray ſechs Perſonen ums Leben gekommen. Der
Okeechobee=See, der größte Binnenſee im ſüdlichen
Teil Ameribas, iſt über die Ufer getreten. 15
Per=
ſonen ſind ertrunken.
Ozeanflug Amerika—Rom.
Die Piloten Sabelli, Berelli und Williams
ſind im Flugzeug „Roma” auf dem Flugplatz Hartford im Staate Connecticut zu einem
Non=
ſtop=Flug nach Italien aufgeſtiegen. Unſer Bild zeigt die Flieger mit dem Kranz, den ſie zum
Andenken an die im Atlantik verſchollenen Ozeanflieger ins Meer werfen wollen, vor dem Start.
Eine Köpenickiade.
Hambarg. Am Montag abend, gegen 10½
Uhr, erſchien an der Sperre des Untergrundbahnhofs
Hellkamp ein Mann in Hochbahmuniform, der eine
Reſerveausrüſtungskiſte und eine kleine
Bügelhand=
taſche trug, und bat den Hochbahnbeamten um den
Schlüſſel zum Fahrkartenraum, da er für einen
erkrankten Kollegen einzuſpringen habe und ſeine
Ausrüſtungskiſte abſtellen wolle. Der Mann erhielt
die Schlüſſel, ſuchte den Fahrkartenraum auf und
verließ ihn mit ſeiner Handtaſche unter Zurücklaſſung
der Reſerveausrüſtungskiſte. Ordnungsmäßig liefente
der Mann dem an der Sperre ſtehenden Beamten
die Schlüſſel wieder ab. Später wurde dann
feſtge=
ſtellt, daß dieſer Mann aus einer Geldkaſſette drei
Geldbeutel mit 2464 Mark entwendet hatte, und daß
es ſich bei der von ihm getragenen
Reſerveaus=
rüſtungskiſte um eine Atrappe gehandelt hatte.
16 Arbeiter unter einer Spiegelſcheibe begraben.
Prag. Beim Neubgu des Meſſepalaſtes ſtürzte
ein Gerüſt gevade in dem Augenblick ein, als ſämtliche
Arbeiter mit der Hebung einer Scheibe beſchäftigt
waren. Die Glasſcheibe, zweimal 4 Meter groß und
4 Zentner ſchwer, begrub 16 Arbeiter unter ſich. Zwei
wurden ſchwer, die übrigen leicht verletzt.
Schwerer Straßenbahnunfall in London.
London. Mittwoch morgen fuhr am Bahnhof
Chaſing=Groß ein Straßenbahnwagen gegen eine
Mauer. 20 Perſonen wurden verletzt.
Mit 7 Millionen Franken flüchtig.
Paris. Nach einem Telegramm des Brüſſoler
„Soir” aus Antwerpen, hat der Hauptkaſſier einer
dortigen Getreidefirma, ein Argentinier, bei einer
Bank in Brüſſel einen Scheck über 7 Millionen
ein=
gelöſt und iſt ſeitdem verſchwunden.
Por der
Süddeutſchland=
fahrt von „I. 1. 127
Ein Beſuch Darmſiadts nicht
unmöglich.
Der Mittwoch iſt von der Werftleitung in Fpich.
richshafen dazu benutzt worden, eine Reihe von Ay=.
ſtänden zu beſeitigen, die ſich auf der erſten Werkſtatd. herausgeſtellt haben. Es handelt ſich dabei no=r
türlich nur um Kleinigkeiten, die ſehr ſchnell behohenn
ſein werden. Zum Donnerstag werden bereits aſe=
Vorbereitungen zu einer größeren Fahrt getroffen.
Dabei iſt noch kein beſtimmtes Ziel inn
Ausſicht genommen, weil es ſich nur umn
eine Feſtſtellungsfahrt handelt. In erſterr
Linie wird der Flug der Erprobung des Funkgerädss
dienen, ſodann ſollen Funkpeilverſuche vorgenommenn
werden. Dr. Eckener gedenkt bereits um 7 Uhr früh5
aufzuſteigen, um erſt gegen 6 Uhr abends in Fried=r
richshafen zu landen. Bei der Fahrt werden vor gl.
lem die größeren Städte Süddeutſchlands angeſtenent 1
werden, ſo daß alſo auch ein Beſuch Darmer
ſtadts nicht unmöglich iſt. Dr. Eckener hat den 7
Wunſch, möglichſt die Städte zu berühren, die ihn :
beſonders eingeladen haben. Die Fahrt dürſte bie z
zum Nachmittag dauem.
Zur vorgeſtrigen Werkſtättenfahrt beionte Dr.
Eckener noch, daß ſich bei den Wibrationsfeſtſtellungen:
eine außerordentliche Stabilität gezeigt habe. Das 7
Schiff liege noch ruhiger in der Luuſt als der „3.R.3
Dr. Eckener hob erneut hervor, daß die
Ventilations=
anlage ſich als außerordentlich ſtark bewieſen habe
Im Laufgang habe ein Luftſtrom von 1½
Sekunden=
metern geherrſcht. Trotz dieſes ſtarken Zuges hat ſich i
aber gezeigt, daß die Brenngaszellen durchaus nicht 1
gegeneinander ſchlagen, ſondern vollkommen feſtliegen.
Die ſtarke Durchlüftung iſt überhaupt nicht wegen !
der Bremgefahr, ſondern wur zum Schutze der
Mann=
ſchaft gegen Vergiftungen angelegt worden. Das
Feſt=
liegen der Brenngaszellen iſt deshalb wichtig, weil
von der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt auch
befürchtet worden war, daß durch Aneinanderreiben
der Zellenflächen Vermiſchungen der beiden Gasſorten
eintreten könnten. Auch die Verſuche mit Rüchſchlägen
bei künftigen Fehlzündungen haben die
Ungefährlich=
keit des neuen Gaſes bewieſen.
Inder nächſten Woche wird die erſte große
Fahrt angetreten, die zur Deutſchlandfahrt
ausgeſtaltet werden ſoll. Hievan werden etwa 20 Gäſte
teilnehmen. Da die Triebgasgeſellſchaft jetzt
beſſe=
funktioniert, ſieht es noch ſo aus, als ob alle beiden
Amerikafahrten noch in dieſem Herbſt vorgenommen
werden können.
deu
rdieſ
ung!
ſoool
),
jor=
„düſte
ſchet,
1 P
Stahll
erkenn
HelS
zetodck
modernt
was weite
M Speiechodge.
berteſhunfße d
ie weit
zuiſterhalte.
nu
uwort ſchlägt
ma=
der Kaffee=H
Perche Hiche
P Man ſcheuß.
Die Beſatzung des „Graf Beppelin” iſüt für
Don=
nerstag früh 7 Uhr beſtellt worden, ſo daß
anzu=
nehmen iſt, daß das Schiff bis 8 Uhr die Halle ver
laſſen hat. Die genaue Reiſeroute wird erſt am
Donnerstag früh feſtgeſetzt werden; feſt ſteht bisher
nur, daß die Fahrt durch Süddeutſchland,
nament=
lich Württemberg und Bayem geht. An Bord be
finden ſich außer der Beſatzung 25 Gäſte, darunter
eine Anzahl Preſſevertreter, ferner ein Vertreter /ᛋ
Reichsverbehrsminiſteriums und Konſul Kehl vom
ameribaniſchen Konſulat in Stuttgart.
Ma
mir doch druf
Mit den
Der Revaler Zirkus in Flamen aufgegangen.
Der Beſitzer und das Perſonal verhaftet.
Reval. Am Dienstag nachmittag ging der
Revaler Zirkus in Flammen auf. Es beſteht der
dringende Verdacht, daß eine Brandſtiftung zwechz
Erlangung einer größeren Verſicherungsſumme
vor=
liegt. Der Beſitzer des Zirkus Bredford und das
Zirkusperſonal wurden verhaftet. Unter den Bänken
des Zirkus entdeckte die Polizei Konſervenbüchſen mit
Petroleum und anderem leicht brennbaren Material.
Der Zirkus war mit 80 000 Eſtikronen verſichert. Auch
der Vertveter des Eſtmiſchen Lloyds Kanemetz wurde
verhaftet. Zwei Tage vor dem Brand wurden ſämp
liche Tiere des Zirkus nach Sowjetrußland
abgeſcho=
ben. Am ſchwerſten haben die Artiſten des Zirkus
unter dem Brande zu leiden, da ihr ganzes Hab und
Gut mitverbrannt iſt.
Schwerer Eiſenbahnunfall in Mittelitalien.
Rom. Beim Mangieren eines Güterzuges im
Bahnhof von Seſſano, Provinz Abruzzen=Moliſe,
raſte ein abgehängter Güterwagen die ſtark abſchüſſige
Strecke nach dem Bahnhof Carpinone hinab und ſtieß
mit großer Heftigkeit auf einen im Bahnhof von
Carpione haltenden Materialzug, auf dem ſich
mehrere Giſenbahnarbeiter befanden. Hierbei wurden
neun von ihnen getötet und zwei verwundet.
Der deutſche Ozeanfaltbootfahrer
Romer vermißt.
Karlsruh
1 68 an die
Heute
um Verfägu
Beſtellungen f
Der kühne deutſche Seemann hat den Atlantiſchen
Ozean in wochenlangem Kampfe mit den Elememen
erfolgreich durchquert. Auf der Fahrt von den
An=
tillen nach dem Feſtland wurde er vom Sturm
über=
raſcht und wird ſeitdem vermißt. Man befürchter,
daß auch er ein Opfer der Kataſtrophe geworden iſb.
tumer 262
Donnerstag, den 20. September 1928
Seite 9
Preſſa=Impreſſionen.
1. Es wird gefrozzelt.
igendwo ſchrieb irgendwer, es ſchicke ſich nicht, auf einer
fort=
ſch ßricen deutſchen Ausſtellung von 1928 das reaktionäre
Zeit=
altzſſEismarcks und ſeine Beziehungen zur Preſſe darzuſtellen.
Beuamnder dieſes ſchreit: „Meine Herren, die Harmonie der
Gſſemnung!“
ſaxum ſoooo unduldſam? — Als Maxim Gorki, der ruſſiſche
DiſſFHeros, die Preſſa beſuchte, wohnte er firſt claß im
Eyſlſſior=Hotel; ſeinen Weltruhm verdankt er nicht zuletzt
deymagiſch=düſteren Bekenntnis zum „Nachtaſyl”.
ſe ſuchet, der findet! —
2. Stühle.
= der kulturhiſtoriſchen Halle fteht ein Dutzend
weiß=
ladſther Stahlgebilde, die ſich bei genauerer Unterſuchung als
Stiſü gu erkennen geben. Warum ſtehen dieſe Sitzapparate nicht
imſtngnügungspark? Oder iſt es kein „Vergnügen”, auf ihnen
achmnf zu parken? — Ungewohnte tranieren vorher auf einem
KdbBh eet oder einem Ameiſenhaufen. Jeder ſein eigener Fakir.
Esß) moderne Miniſterſeſſel, keiner hält lange drauf aus!
3. Mitropa.
as weiter ſtellt die Mitropa ihre komfortabelſten
Schlaf=
umnitzeiſewagen in Lebensgröße aus. Ich frage einen Beamten:
Voſuhlaung, iſt das alles noch „Preſſe”=Ausſtellung? — Seine
Anſppntt ſchlägt mich lakoniſch: Redakteure wollen doch bequem
reifft-—
sie weit man doch ausholt! — Ich hätte nunmehr gegen
Bikrhalter, (ſür Journaliſtinnen), Puddingpulver,
Induſtrie=
kauffe—n und Kunſtdünger als Ausſtellungsobjekte nichts mehr
einpwuenden!
4. Kaffee Hag!
e Kaffee=Hag=Turm iſt hoch, ſehr hoch. Iſt man die
Wen=
beſſſihee mühſam bis zur oberſten Plattform hinaufgeklettert,
haman ſcheußliches Herzklopfen. — Das nennt ſich koffeinfrei?
5. Diana rutſcht!
mrveit des Muſiktempels ſteht ein eigentümliches. Denkmal
eir format: Diana mit einer Ricke! — Sieht ſo
zeit=
luſſpatis. So windſchief. Gewiß, der Wind kam aus einer
Rich=
ſn däe man gern die „moderne” nennt, aber das Geſichtel der
bymenten Mamſell klagt jeden Betrachter an: „Menſch, nu hilf
mndaah druff!“ — Umſonſt! Diana hängt immer noch backbord
ülfa MMit den Backen mehr als mit dem Bord. —
6. Die Fiſch=Idee.
zrrt Vergnügungspark gibt es ein Gaſthaus, in dem nur
aſſt gebacken, gebraten, geſotten und geſelcht wird. Hundert
Schmauſereien auf der Speiſekarte, die man am liebſten zur
Dauerkarte machen möchte. Nur mit den verſchiedenen Inſchriften
an der Wand hapert es. Man kennt ähnliche Verſe von der
Lit=
faß=Säule her; wie „Friß froh — dann wirſte roh!‟ Das leuchtet
ein, hier im Cuxhavener Fiſchhaus ſtehen aber Widerſprüche:
1. Wer den Backfiſch hat erfunden,
Half der Menſchheit zu geſunden! —
(Ein Lyzeumsdirektor klagte mir, die Backfiſche machten ihn krank!)
2. Es ſieht der kluge Mann ſogleich
Im Fiſch ein Stück vom Himmelreich!
(Warum ließ ſich aber Jonas wieder ans Land ſpucken??).
3. Der große und der ſtarke Mann
Packt gerne einen Hering an!—
(Jetzt verſteh’ ich Bismarcken erſt!).
7. Das Sargmagazin.
In der Kulturhiſtoriſchen Abteilung ſtemmt ſich ein Raum
gegen die Auswüchſe der Zenſur aus alter und jüngſter Zeit. Da
die Zenſur der Tod der Preſſe und freien Meinungsäußerung iſt,
gab man dieſer Koje die Form eines großen Sarges.
Sinnreicher Einfall! — Ich ſchlage für andere Kojen
fol=
gende harmoniſche Formen vor:
Schule und Preſſe: Trichter (Nürnberger Format!).
Politik und Preſſe: Kochtopf (mit „vielen Köchen”).
Zeitalter der Reſtauration: Bierfaß.
Völkerbund: Arche Noah (Friedenstaube mit Blatt vor dem
Schnabel!).
8. Vorſicht!
Faſt alle Zeitungen Deutſchlands (von rechts bis links) ſind
auf der Preſſa vertreten. Am Auenweg, wo die Liliputbahn die
verkehrsreiche Autoſtraße quert, ſchwingt ein Preſſa=Huſar
ſogar die „Rote Fahne‟!
9. Drüſen=Wahn!
Im Vergnügungspark nennt ſich eine Schauſtellung:
Affen=
paradies! — Ueberzeugte Darwiniſten beantragten hierfür
eine affenmenſchenwürdige Koje in der Kulturhiſtoriſchen
Ab=
teilung. Dieſe Zumutung wurde entrüſtet abgelehnt. Von den
Affen!
10. Werbekunſt.
In dieſem Raum paſſierte etwas Seltſames, etwas
verzwei=
felt Geräuſchvolles. Inmitten einer Fülle von Plakaten und
anderen Errungenſchaften modernſter „Werbekunſt” krähte,
ſchrie und zeterte eine Dame. Aber alles war in Ordnung. Dieſe
Werbekünſtlerin iſt beim Wilden Eſel im Vergnügungspark
enga=
giert. Zieht wie Baldrian!
11. Der Rieſe am Weindorf.
Er wächft zuſehends. Bei dem Wetter. Und regelt praktiſch
den Verkehr. Vor ſeinen Schenkeln ſtauen ſich die Autos. Iſt
die Fahrt wieder frei, macht er die Beine breit. Es geht!
12. Alpendorf.
Berge her, damit ich jodeln kann! Hier landet man meiſtens
zuletzt und gurgelt mit Braunbier und Klamauk. Nicht alle
die Zenzis, Reſis, Staſis und Seppls ſind aus Berlin. Einige
ſagen richtig „gſuffa” und denken heimlich „knorke” — Staſi aber,
die mit dem gewaltigen Hut auf dem Kopf und dem Enzian im
Eimer, ſtammt feſte aus Minka; ihr Geſicht iſt ſchwer zu ſehen,
denn der Hut, der gewaltige, breite Hut, dieſe Radrennbahn. . . . .
beſtimmt keine „Frau ohne Schatten”, ganz beſtimmt nicht; —
und dann der dicke Mann mit der Klarinette und der
Adlerflaum=
feder! Doppelte Portion Menſch. Bizeps von oben bis unten,
Kropf und Schmalz — Gott erhalt’s! Und ein Künſtler auf ſeiner
Gellflöte (bei dem Reſonanzboden!). Wer ihn umarmen will,
löſe ein Rundreiſebillet.
13. Patent angemeldet:
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[ ← ][ ][ → ] Mannſchafts=Geräte=Wettkämpfe
im Main=Rheinturngau — Deutfche Turnerſchaft.
Auf allen Gebieten der Leibesübungen, welche heute in der Deutſchen
Turnerſchaft betrieben werden, hat das Geräteturnen, der eigentliche
Kern des Jahnſchen Turnens, als wertvollſte Erbſchaft des Altmeiſters
ſtets eine beſondere Stellung eingenommen. Nur zähe, jahrelange
Uebung, außerordentliche Willenskraft und nie erlahmender Eifer,
ver=
bunden mit guter Veranlagung, führen zu der oberſten Stufe der
Geräte=
turnkunft, die umendlich viel fordert, ehe ſie ſparſam gibt. So iſt bis
heute das deutſche Geräteturnen eine unverſiegbare Quelle von
Be=
wegungsfreude geblieben, die in dem bunten Wechſel ſeiner reizvollen
Hebungsformen die Jugend ſtetig zu froher Tatkraft begeiſtert. Unter
dieſem Zeichen ſtehen auch die Mannſchafts=Gerätewettkämpfe der
ein=
zelnen Turnbezirke des Main=Rheingaues, von denen als erſter derjenige
des vierten Turnbezirks Samstag, den 22. September, in Nieder=
Modau zum Austrag gelangt. Dieſer Gerätewettkampf, an welchem
in einer A= und B=Klaſſe die Vereine: Darmſtadt (Turngeſellſchaft),
Ober=Ramſtadt (Tv. und Tgſ.), Roßdorf, Nieder=Ramſtadt,
Franken=
hauſen, Waſchenbach, Nieder=Beerbach, Nieder=Modau und Traiſa
betei=
ligt ſind, hat ſich ſeit 1925 als eine der anzüglichſten Turnveranſtaltung
eingeführt, der man ſtets mit regem Intereſſe begegnet iſt, zumal hier
die Beſten innerhalb des Bezirks feſtgeſtellt wurden. In der A=Klaſſe
ſtellte im Jahre 1925 den Mannſchaftsſieger mit 409 Punkten die
Turn=
geſellſchaft Darmſtadt in der Beſetzung: Kunz, Schärtl, Schneider und
Lindenlaub. Die beſten Einzelſieger waren mit je 108 Punkten: Kunz
und Schärtl. 1926 war es dieſelbe Mannſchaft, welche den
Mannſchafts=
ſieg erringen konnte, und außerdem war es wiederum Kunz, der als
beſter Einzelturner mit 134 Punkten aus dem Wettkampfe hervorging.
Auch im verfloſſenen Jahre ſicherte ſich die Mannſchaft, die diesmal den
älteſten ſowie jüngſten Wetturner ſtellte Phil. und Hch. Schneider (Vater
und Sohn), den erſten Platz mit 261 Punkten, darunder W. Kunz, der
als erſter Einzelſieger 73 Punkte erreichen konnte. Wechſelvoller
geſtal=
tete ſich ſeit 1925 der Kampf in der B=Klaſſe, in welcher bisher die
Vereine: Roßdorf, Nieder=Ramſtadt und Traiſa die Spitzenleiſtungen
er=
reichten. Abweichend von den bisherigen Beſtimmungen iſt, daß nicht,
wie in den Vorjahren, vier, ſondern fünf Turner eines Vereins eine
Mannſchaft bilden, die an Reck, Barren und Pferd je eine freigewählte
Uebung (Kürübung) zu turnen haben, von denen die vier beſten gewertet
werden und aus deren Geſamtpunktzahl ſich der neue Bezirksmeiſter
er=
gibt. In Fortfall kommt außerdem das Turnen der Freiübung eines
jeden einzelnen, an deſſen Stelle von jeder Mannſchaft eine Gruppe
Frei=
übungen als Gemeinübung gefordert wird, die die Durchbildung der
Geſamtturnmannſchaft zur Schau bringen ſoll. Einzelne Beziriksvereine
ſtellen zu dieſem Wettkampfe ihre ſeitherigen erprobten Kämpfer,
wäh=
rend einige zu neuen Kräften greifen mußten. Hier iſt beſonders die
Darmſtädter Turngeſellſchaft zu erwähnen, die mit völlig neuer und
ver=
jüngter Mannſchaft, von der nur Schneider fun, am vorjährigen Kampfe
teilnahm, antreten wird. Wer am 22. September die Meiſterehren im
Bezirks=Mannſchaftsgeräteturnen des vierten Turnbezirks davontragen
wird, iſt nach Lage der Dinge mehr als zweifelhaft, und eine
Beſtim=
mung des evtl. Siegers gelte als den Tatſachen vovausgeeilt und bleibt
dem Verlaufe des immerhin nicht ſehr leichten Kampfes vorbehalten.
Handball.
Turn= u. Spp. Meſſel I—Chattia Wolfskehlen T 2:2 (1:1).
Im erſten Verbandsſpiel konnte Meſſel nach ausgeglichenem Spiel
ein „Unentſchieden” herausholen, das ganz dem Spielverlauf entſprach.
Die Gäſte aus Wolfskehlen zeigten jederzeit ein ſehr gefälliges Spiel.
Beſonders iſt zu erwähnen, daß dieſe mit großem Schneid ſpielten und
den Sieg an ſich reißen wollten, was denſelben aber durch die gut
auf=
gelegte Hintermannſchaft des Gaſtgebers nicht gelang. Bereits in den
erſten 20 Minuten gelang es Wolfskehlen durch einen Bombenſchuß von
der 16 Meter=Linie aus, an dem verdutzten von Berg vorbei, das erſte
Tor zu erzielen. Durch dieſen unerhofften Erfolg kam mehr Leben in
das Spiel. Galinski kann zehn Minuten ſpäter ſeinem Verein den
Ausgleich verſchaffen. Wolfskehlen greift jetzt mächtig an, doch
ſchei=
terten die beſtgemeinten Angriffe an der guten Hintermannſchaft von
Meſſel. Bis zur Halbzeit änderte ſich nichts mehr an dem Reſultat.
Nach Wiederbeginn drängte der Gaſt mächtig. Es iſt ihm vergönnt,
durch einen Fehler der einheimiſchen Verteidigung wieder in Führung
zu gehen. Meſſel ſetzte jetzt alles daran und konnte 11 Minuten vor
Schluß, unter großem Beifall, den Ausgleich durch Marx erzwingen.
So trennten ſich die Mannſchaften mit einem „Unentſchieden”.
Länderkampf Deutſchland—Oeſterreich.
In dem jüngſten Sportzweig, dem Handballſpiel, das von
Deutſch=
land aus propagiert wird, wird es demnächſt zu einer Begegnung mit
Oeſterreich, der dritten dieſer Art, kommen. Der erſte deutſch=
öſter=
reichiſche Handball=Länderkampf fand vor zwei Jahren in Halle ſtatt
und wurde überraſchend von den Oeſterreichern mit 6:3 gewonnen,
wäh=
rend Deutſchland, im Rückkampf in Wien ſich mit 8:4 revanchieren
konnte. Die dritte Begegnung iſt für den 30. September nach der
Hand=
ballhochburg Halle angeſetzt worden. Die Auswahl der deutſchen
Mann=
ſchaft wird ſehr ſorgfältig erwogen werden. Am 22. September wird
in Berlin eine vorausſichtlich deutſche Vertretung gegen eine andere
Auswahlelf ein Uebungsſpiel austragen.
Langſtreckenwettfahrt des Darmſtädter Kanu=Klubs
am Erfelder Altrhein.
Die diesjährige Langſtreckenwettfahrt des Darmſtädter Kanuklubs
am vergangenen Sonntag war von herrlichſtem Sonnenſchein eingeleitet,
wenngleich ein kühler Gegenwind den Rennfahrern etwas hit derlich
war. Am Start waren die Rennmannſchaften der Ruderabteilung
Schwimmklub Jungdeutſchland, Paddelabteilung Sportverein 98,
Padd=
lergilde V.f.L. Rot=Weiß, Einzelpaddler des Deutſchen Kanuverbandes
und Kanuklubs Darmſtadt. Insgeſamt wurden, dank der ſehr regen
Beteiligung, fünf Rennen über die ſieben Kilometer lange Strecke
Nord=
ſpitze Klm. 0—Bootshaus Kanuklub vom Start gelaſſen. Der
Haupt=
kampf um den Wanderpreis des Kanuklubs Darmſtadt im Zweier=
Falt=
boot war über den größten Teil der Strecke ein harter Bord=an Bord=
Kampf zwiſchen Jungdeutſchland (P. Fasler=O. Schäfer) und Kanuklub
Darmſtadt (W. Kröner=L. Müller). Erſt auf dem letzten Teil der
Strecke löſte ſich Jungdeutſchland vom Gegner und gewann das
Rennen ſicher. In den übrigen Rennen waren ſiegreich: Paddlergilde
Rot=Weiß (1mal), Jungdeutſchland (2mal), Kanuklub (1mal). Beſondere
Erwähnung verdienen Max Thomas von der Ruderabteilung
Jung=
deutſchland im Einer=Kajak, der ein glänzendes Rennen fuhr und
ge=
wann, wie er wollte, ebenſo im gemiſchten Zweier Frl. Wittmann=
Wiß=
mann von der Ruderabteilung Jungdeutſchland, und als zweites Boot
Frl. Fitzer=C. Moritz ((Kanuklub Darmſtadt), die beide in ſchönem
Stil ihr Rennen in ſehr guter Zeit fuhren. Im Zweier=Kajak waren
Rot=Weiß die beiden erſten Plätze nicht zu nehmen.
Die Regatta fand ihren Abſchluß durch die Preisverteilung in dem
Bootshaus des Darmſtädter Kanuklubs, die vom erſten Vorſitzenden
Herrn Laue durchgeführt wurde. Ein gemütliches Beiſammenſein
vereinigte die Teilnehmer und ihre Gäſte. Der Darmſtädter Kanuklub
hat ſich durch die gute Durchführung der Langſtreckenwettfahrt den
Dank und die volle Anerkennung der beteiligten Vereine erworben, die
hier ausgeſprochen ſei; Herr Dr. Berger hatte ſich als Regattaarzt
in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt.
Nachſtehend die Ergebniſſe der Regatta:
Rennen 1, Zweier=Faltboot, Wanderpreis Kanuklub Darmſtadt (Sieger
1927 Kanuklub Darmſtadt): 1. Ruderabteilung Schwimmklub
Jung=
deutſchland (P. Fasler=O. Schäfer) 43 Min.; 2. Kanuklub
Darm=
ſtadt (W. Kröner=L. Müller) 43.51 Min.
Rennen 2, Zweier=Kajak: 1. Paddlergilde Rot=Weiß (Rothmann=E.
Hanſt) 47.42 Min.; 2. Paddlergilde Rot=Weiß (Dahmer=Emrich)
48.52 Min.
Rennen 8, Einer=Faltboot: 1. Kanuklub Darmſtadt (L. Kreiter) 51.43
Min.; 2. Einzelpaddler des Deutſchen Kanuverbandes (Schröck)
57.49 Min.
Nennen 4, Einer=Kajak, Wanderpreis: 1. Ruderabteilung Schwimmklub
Jungdeutſchland (M. Thomas) 45 Min.; 2. Paddelabteilung
Sport=
verein 98 (F. Held) 48 Min.
Nennen 5, Gemiſchte Zweier: 1. Ruderabteilung Schwimmklub
Jung=
deutſchland (Frl. Wittmann=Wißmann) 45 Min.: 2. Kanuklub
Darmſtadt (Frl. Fitzer=C. Moritz) 46.48 Min.; 3. Kanuklub
Darm=
ſtadt (Frl. Horſt=Dorn) 51 Min.; 4. Rot=Weiß (Frl. Gerrmann=
Fritz Knauff).
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910—Athl. Sp. Vg. 86 Frankfurt.
In Fortſetzung der Verbandskampfſaiſon 1928/2 empfängt die
Kreisliga=Ningermannſchaft obengenannten Vereins die gleiche der
Ath=
letik=Sportvereinigung 1886 Frankfurt a. M. zum fälligen Kampf der
Vorrunde. Es wird zu ſpannenden Kämpfen kommen, denn das
Ringer=
material, das der Athl.=Sppgg. 1886 zur Verfügung ſteht, bürgt für
einen erſtklaſſigen Gegner. Die Kraftſportvereins=Mannſchaft wird in
der gleichen Aufſtellung wie gegen Damm antreten und verſuchen, ihrem
Erfolg vom Sonntag einen weiteren anzureihen. Der Kampf findet
Samstag, den 22. September, abends 8 Uhr, in der Beſſunger
Turnhalle, Heidelberger Straße, ſtatt. Da die Eintrittspreiſe
volkstüm=
lich gehalten ſind, iſt es jedem Sportfreund ermöglicht, dem Treffen
bei=
zuwohnen.
Athletenverein „Vorwärts” Groß=Zimmern gewinnt gegen
Sachſen=
hauſen 14:6.
Vor ausverkauftem Hauſe fand am Samstag abend in Groß=
Zim=
mern der Kampf Groß=Zimmern—Sachſenhauſen ſtatt. Der
unerſchüt=
terliche Siegeswille der „Vorwärts’leute bewies, daß ſie gegen die
kampferprobten Oberliga=Mannſchaften ein ernſtes Wort mitreden.
Allen Peſſimiſten zum Trotz, die auf eine knappe Niederlage tipten,
landeten ſie einen überlegenen Sieg und dokumentierten hiermit ihre
ungebrochene Kampfkraft. Sämtliche Kämpfe unter der objektiven
Lei=
tung des Unparteiiſchen, Herrn Heckmann=Dieburg ſtehend, boten in
jeder Hinſicht auf hohem Niveau ſtehenden Kraftſport. Dieſelben
wur=
den nach dem neuen Syſtem (Punktſieg 2 Punkte, Schulterſieg 3 Punkte)
gewertet und nahmen folgenden Verlauf:
Fliegengewicht: Holzhäuſer=Sachſenhauſen-Poth=Groß=Zimmern.
Poth führte ſchon in der erſten Minute einen brillanten Hüftzug aus,
der jedoch Holzhäuſer ſo unglücklich zu Fall brachte, daß er eine leichte
Armverrenkung zu beklagen hat; hierauf wird Poth Sieger in 1 Min.
0:3. — Bantamgewicht: Buchberger=Sa.—Stenner=Gr.=Z. Beide
gleich=
ſtarke Gegner, jedoch etwas mangelhaft in Technik; ſchließlich wird
Stenner nach 20 Min. als beſſerer Angreifer Sieger 0:5. —
Feder=
gewicht: Gemmerich=Sa.—Ohl, Hans, Gr.=Z. Der Deutſche Meiſter Ohl
bewies wiederum ſein großes Können. Denn dieſer Kampf war die
ſportliche Delikateſſe des Abends für alle Zuſchauer. Hannes mußte
eben ſiegen, weil es das Publikum nicht anders gewöhnt iſt; er legte
ſeinen Gegner in der 16. Minute auf beide Schultern. 0:8. —
Leicht=
gewicht: Kuhn=Sa.—Ohl, Heinr., Gr.=Z. Kuhn trat mit 0,5 Kilo
Ueber=
gewicht an, kämpfte jedoch außer Konkurrenz und erhielt in der achten
Minute durch Hammerlok eine Niederlage 0:11. — Mittelgewicht A:
Steidle=Sa.—Ohl, Karl, Gr.=3. Beide Ringer zeigten mehr einen
Standkampf, welchen Steidle für ſich ausnützte und Ohl in der zwölften
Minute auf beide Schultern legte. 3: 11. — Mittelgewicht B: Vehel=
Sa.—Krauß=Gr.=Z. Krauß iſt Vehel überlegen und ſiegt nach zwölf
Minuten durch Kopfzug am Boden. 3: 14. — Schwergewicht: Hauff=
Sa.—Fröhlich=Groß=Z3. Da Fröhlich durch das leichte Körpergewicht
Hauff nicht gewachſen iſt, erhält er in der 12. Minute eine Niederlage.
Reſultat 14:6 für Groß=Zimmern.
Leichtflugzeug=Wettbewerb in Orly.
Von einem Mißgeſchick wurde beim Leichtflugzeug=Meeting in
Orly der in Führung liegende deutſche Pilot Luſſer (40 PS Klemm=
Salmſon) betroffen. Auf der 4. Etappe des Zuverläſſigkeitsfluges durch
Frankreich waren morgens ſechs Teilnehmer in Marignane nach dem
313 Kilometer entfernten Toulouſe geſtartet. Bei der Ankunft am
Nach=
mittag vermißte man Luſſer, und man hegte ſchon Beſorgniſſe, als bis
zum Abend keine Nachricht eintraf. Erfreulicherweiſe war aber dem
deutſchen Piloten nichts paſſiert. Er hatte an einer entlegenen Stelle
wegen Brennſtoffmangel notlanden müſſen und dadurch den größten
Teil ſeines Vorſprungs eingebüßt. Allerdings bieten ihm die reſtlichen
Etappen noch Gelegenheit, dieſen Verluſt wettzumachen.
Deutſches Turn= und Sportabzeichen.
Die Prüfung zur Erlangung des Deutſchen Turn= und
Sportabzei=
chens in Gruppe 5, Radfahren, 20 Km., auf der Landſtraße haben
er=
folgreich beſtanden: Erwachſene, weiblich: Frl. Cläre Hunſinger=
Darm=
ſtadt, Kärha Benz=Arheilgen. Jugend, männlich: Werner Stähle und
Heinz Bauer, Daumſtadt. Erwachſene, männlich: die Herren Friedr.
Schupp und Philipp Schrickel, Griesheim, Heinrich Röder=Wixhauſen,
Max Vikari, Heinr. Caſtritius, Arheilgen, Ernſt Burgmeier, Fritz
Hartmann, Friedr. Samuel, Bensheim, Georg Vollhardt, Ang.
Ge=
duldig, Adolf Kalbhenn, Ph. Döß, Herm. Roth, Walther Hunſinger,
Helmut Chriſtiani, Curt Hauck, Lud. Rühl, Ernſt Saggau, Walther
Hohlwein, Dr. Acker, Dr. Baumann, Erich Filker, Walther Volz, Gerd.
Hagonow, Helmut Hutter, ſämtlich aus Darmſtadt.
Die endgültige letzte diesjährige Aonahmeprüfung für Gruppe 5
im Radfahren findet am Sonntag, dem 30. d. M., vormittags 9,30 Uhr,
ſtatt. Anmoldungen ſind zu richten an den amtlich Bevollmächtigten
Georg Hahn (Fahrradhaus Georg Hahn u. Co., Große Ochſengaſſe 12).
Schwimmen.
Reichsbahn=Turn= und Sportverein Darmſtadt.
Der vor einem Jahr neu gegründete Reichsbahn=Turn= und
Sport=
verein Darmſtadt veranſtaltet am kommenden Samstag, abends 8 Uhr,
im Städtiſchen Hallenſchwimmbad ein Vereinswettſchwimmen und
=ſpringen. Das Programm ſieht Wettkämpfe über alle Arten von
Schwimmen, Springen und Tauchen vor. Dew Abſchluß bildet ein
Waſ=
ſerballſpiel zwiſchen den Mannſchaften der Reichsbahn=Tur= und
Sport=
vereine Wiesbaden und Darmſtadt. Mit dieſer Vevanſtaltung tritt das
erſtemal der dem über 40 000 Mitglieder zählenden Deutſchen Reichsbahn=
Turn= und Sportverband angeſchloſſene, Darmſtädter Verein mit ſeiner
Schwimmabteilung vor die Oeffentlichkeit.
Pferdeſport.
Rennen zu Horſt=Emſcher vom Mittwoch.
1. Eckert=Jagdrennen. 3000 Mark, 3000 Meter: 1. O. Weinbergs
Sonnenkäfer (Dinter), 2. Hausvoot, 3. Opalka. Ferner: Neck
Brot=
verdiener, Gauner, Fafnirs Bruder, Trumbe, Sankta Marie, Kean.
Tot.: 47, Pl. 18, 15, 63:10. 8 Lg.—Weile.
2. Teutonen=Preis. 3000 Mark, 1800 Meter: H. Goffs Peloria
(Klarmann), 2. Sennejagd, 3. Schutzherr. Ferner: Nina, Agrippa,
Kreuzfahrt, Heliodora, Grafſchaft, Ahnburg, Türerin, Brutto,
Clauſe=
witz, Maltheſerkrenz, Flinta, Hofgräfin, Niederland. Tot.: 114, Pl. 29,
125, 23:10. 1½—1½ Lg.
3. Haus=Randebrock=Rennen. 3000 Mark, 2400 Meter: 1.+ J.
Schwandts Laride (Narr), 1.+ H. Wiehes Malange (Schiwy), 3.+
Rhe=
nania, 3.— Eſens. Ferner: Leiſtung, La Chlochette, Blümlisalp,
Romney, Arkadia. Tot.: 29/49. Pl. B, 2, 8:10. Tot—½ Lg.
4. Kartellrennen der Zweijährigen. A 000 Mark, 1400 Meter:
1. M. J. Oppenheimer3 Atalante (Grabſch), 2. Feuerprobe (H. Schmidt),
3. Junker (Varga). Ferner: Marionette, Teufelsjunge, Tantris,
Eiſen=
hagel. Tot.: 15, Pl. 13, 26, B:10. 2—3½ Lg.
5. Preis der Schwarzen Diamanten. Ehrenpreis und 5000 Mark,
2000 Mete: 1. Geſtüt Mydlinghovens Botafogo (Haynes), 2.
Nobel=
mann, 3. Polfino. Ferner: Coriolan 3., Cluaswalde, Salzig. Tot.: 14,
Pl. 13. 2:10. Kopf—3 La.
6. Rudolf=Ehlers=Rennen. 4000 Mark, 1000 Meter: 1. Geſtüt Weils
Friedrichshafen (Tarras), 2. Reichstag, 3. Nix. Ferner: Stahleck,
Sturmnixe, Diedem, Maraviglia, Miles, Eſeline. Tot.: 63, Pl. 21, 17,
30:10. ½—½ Lg
7. Märkerding=Ausgleich. 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Abtlg.: 1. S.
Mayers Sonnenſchein 3. (Varga), 2. Lichtelfe, 3. Roſenrot. Ferner:
Phönix, Sturmbock, Revallo. E=batana. Tot.: 23, Pl. 13, 14, 19:10.
1½—2 Lg. — 2. Abtlg.: 1. A. Morawez” Impatiens (Haanes), 2.
Gold=
rente, 3. Azax. Ferner: Nari, Golfſtrom, Loiſach, Miami, Dürer. Tot.:
26, Pl. 13, 14, 23:10. 2—1½, Lg.
Italiens St. Leger, auf der Bahn von San Siro bei Mailand
ge=
laufen, wurde von dem von Sardanavale aus der Altippe gezogenen
Drei=
jährigen Akenaton unter Jockeh Sumter gewonnen. Die Favoritin
Erba, Siegerin in den Odds, endete in dem mit 100 000 Lire dotierten
Rennen vier Längen hinter dem Sieger auf dem zweiten Platz vor
Moliaſio.
Ein Handballkampf Württemberg — Baden der D.T. findet am 21
September in Göppingen ſtatt.
Henri Cochet gewann in Foreſt=Hill die amerikaniſche Tennto
meiſterſchaft gegen den Amerikaner Francis Hunter.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 20. Sept. 13.30: Kaſſel: Mittagskonzert. Fund-u
orch. O 15.05: Ad. Hering: Das Gold. O 15.55: Hausfrauendienſt./1
6 16.35: Funkorch.: Neue Tanzmuſik. Mitw.: Alois Resni. — Imu
der Pauſe: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.10: „Zwiſchem
Himmel und Erde” von Otto Ludwig. O 18.30: Kaſſel: Gartenn
ingenieur Hinze: Die Anlage von Erdbeerbeeten. O 18.45: Kaſſel=
Prof. Dr. Schumann: Johann Sebaſtian Bach’s Leben und Werk.!
O 19.15: Schachſtunde. 20.15: Sinfonie=Konzert. Beethovensn
Zweite Sinfonie in D=dur. — Haydn: Sinfonie in B=dur. Muſikal.
Leitung: Dr. Rottenberg. O 21.15: Theodor Fontane. Zum Gedächt=)
nis der 30. Wiederkehr ſeines Todestages (geſt. 20. Sept. 1898.
Sprecher: Alex. Engels. S Anſchl.: Kaſſel: Spätkonzert des Funk=)
orch. Muſikal. Leitung: Kapellm. E. Bodart.
Stuttgart.
Donnerstag, 20. Sept. 10.30: Schallplatten. O 15.45: Plaudereſg
über Blumenpflege. 0 16.15: Nachmittagskonzert. Mitw.: H. Engſtler.n
Funkorch. O 18: Freiburg: Dr. Ortmann: An der ſchönen blauemm
Donau. Eine Fahrt von Linz nach Wien. O 18.30: Stuttgart:1
Aerztevortrag. 19: Friedr. Wolf: Zum 50. Geburtstag Uptom
Sinclairs. O 19.50: Redakteur Lange: Trinkt ſchwäbiſchen Weint.n
Weinbau und Weinleſe in Württenberg. S 20.15: Schwäb. Luſt=)
ſpielabend. Der Jubilar (Milchpantſcher). Luſtſpiel in drei Aktenw
von M. Dürr. Perſ.: Lindelesbauer; Eva, ſein Weib: Kätterle.
Hans, Reſerviſt; Bauern in Friedlingen: Sebaſtian, Veigelesbauer,7
Grieshaber, Birkenmüller, Kreutle; Krattenmacher; Chriſtian, ſeinm
Sohn; ein Photograph; ein Notar; der Schäfer; der Schmied,7
Bauern. Die Handlung ſpielt in dem kleinen Dorf Friedlingen,
Bauernkapelle. O Anſchl.: Freiburg: Fontane=Gedenkſtunde. Einl.I
Vortrag von Prof. Dr. Witkop. Rezitationen. O Anſchl.: „Vomn
Wein”, Mitw.: Das Volksliederquartett: Maria Fiechtl, Marſau
Thereſia Deimann, A. Harlacher, H. Hofele (Leitung: O. Kühn), 4
C. Elwenſpoek, E. Stockinger, Funkorch. O Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Donnerstag, 20. Sept. 12.30: Für den Landwirt. O 16: Kom
merzienrat Straſſer: Wie lieſt man einen Kurszettel? — 16.3.
Spaniſcher Vortrag. o 17: Tee=Muſik. Kapelle Heinz Lagoſch
0 18: „Fonkane” (zum 30. Todestag). Th. Loos (Rezitat.). o 19:
Dr. Schaedle: Wohnung, Nahrung, Kleidung und Technik. 193.
Dr. Kaul: Wie bilde ich mich neben meinem Beruf weiter? (Bildung
und Volkshochſchulen.) O 20: Herm. Kaſack: Kulturfragen in de
Literatur. (Sport und Amerikanismus.) O 20.30: Amerikaniſche
Kom=
poniſten. Dirigent: Seidler=Winkler. Mitw.; Funkorch., Edw. Weiß
Rein
(Flügel). Mac Dowell: Konzert No. 2 für Klavier mit Orcheſter,
— Arthur Bird: Eine Carneval=Szene. O 21.15: „Sinclair” zum
50. Geburtstag). Einleitung: Gerh. Pohl. Leſeproben: Rob. Marll
S Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Maid
Weber.
Stettin. 15: Sonderkonzert. Kapelle Jaro Michalek. M
Oeffentl. Sendeveranſtaltung der Funk=Stunde aus dem Stettme
Konzerthaus: Konzert. Ausf.: Yella Hochreiter (Alt), Maigit
Philipſky (Sopran), Valeska Dahn (Harfe), Dr. Franz Kuhlo
(Klavier), Konzert=Orch. Leitung: H. Scheibenhofer. O Anſchli
Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Donnerstag, 20. Sept. 10.15: Berlin:
Nach=
richten. O 12: Dr. Berger: Naturkundliche Zwiegeſpräche: Afrikaniſche A
Affen. O 12.25: Studienräte Thiel und Scheiffler: Kräfte der
Natur im Lichte der Phyſik. 6 13.30: Berlin: Nachrichten. o 1430:*
Kinderſtunde. Fred Kieling: Schnurren und Schwänke. o 15: Em*
kauf und Aufbewahrung der Kartoffeln für die Stadt. o 15.3:7
Wetter und Börſe. 6 16: Dr. Müller=Freienfels: Grundfragen der*
Sozialpſychologie. O 16.30: P. Matzdorf: Fontane=Feier (Mitw.
Märkiſche Singſchar. o 17: Berlin: Teemuſik. Kapelle Heiz Lagoſch-4
o 18: Ilſe Stapff: Verlorene Heimat: Danzig und Straßburg.”
0 18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene. o 18.55: Oek.=Rat Keiſers!
Das deutſche Friſch=Ei. O 19.20: Dipl. Hdl. Dr. Hans Wieg: Den=
Kaufmann und die Banken. O 20.15: Leipzig: Mathäikirche: Händel=!
Orgelkonzert. — Bach: Wir rufen dich, du Gott der Klagen, Arie
für eine Altſtimme mit obligater Flöte. — Veracini: Kammerſonale!
für Orgel. — Bach: Gelobet ſei der Herr, Arie für eine Altſtimme!
mit obligater Oboe. — Rico Boſſi: Kantate A=moll. Mitw.: Trud/
Feeck (Alt), M. Feſt (Orgel). Leipz. Funkorch. Dirig.: Szendrerz
O 21.15: Berlin: „Sinclair” (zum 50. Geburtstag). Einleitung
Gerhart Pohl. Leſeproben: Rob. Marlitz. O Anſchl.: Preſſenage
richten. O 22.30: Tanz=Muſik. Kapelle Marek Weber.
Wetterbericht.
Im öſtlichen Deutſchland iſt es zur Bildung einer ſlachen Arpp
ſtörung gekommen, die dort ſtellenweiſe Niederſchläge und Erwarmunn
brahte. Im weſtlichen Deutſchland dagegen zeigte die Wetterlage weind
Aenderung und die abziehende nörbliche Störung gewann keinen Eeb
fluß auf ſie. Vom Atlantiſchen Ozean breitet ſich erneut hoher Lufwonſ
nach dem Kontinent aus, der Mittelenropa eine abermalige Hochdr 2
weiterlage bringen dürfte. Im Bereich der Vorderſeite des Hochs i
den die Temperaturen wieder etwas zurückgehen und zunächſt zeitwie.
etwas Bewölkung auftreten.
Ausſichten für Donnerstag, den 20. September: Teils heiter, nd
wolkig, Temperaturen etwas ſinkend, trocken.
Ausſichten für Freitag, den 21. September: Meiſt heiteres
War=
trocken, Temperaturen tagsüber wieder langſam etwas anſteigend.
Wer gi
Tabend Unterrick
Buck
1Mn
100
in C Wind: Mie
ſchlag
in mm Bießen. wolkig 10 WN. Aachen: heiter 10 Wst, Hamburg: Nebel 11 Wst. Berlin: wolkig 17 Wst. München: wolkig 12 SW. Königsberg: wolkig 13 SO. Breslau: wolkig 16 SO.
Schms
decbs
in cs
Taunus wolkig 14 Wst. Waſſerkuppe wolkig 12 N Feldberg:
(Schwarzw.) wolkig 6 NO. Zugſpitze: heiter —0 OSO, Kahler Aſten: heiter 13 NNO. Fichtelberg: Nebel 11 Wst. Schneekoppe: Nebel 8 SSWg
Sauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranzwortlich für Polltik und Wirtſchaſt: Rudell Manpe; für Feullelen, Nil *
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhine."
für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreat Bell!"
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentel: Wllls A1blei.9
und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht üdememme.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]uunmer 262
Donnerstag, den 20. Geptember 1928
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[ ← ][ ][ → ] Zur Tagung des Deutſchen Sparkaſſen= und
Giroverbandes.
Im Anſchluß an die auf der Vorſtandstagung des Deutſchen
Spar=
kaſſen= und Giroverbandes und ſeiner Mitgliederverbände in Kaſſel
ge=
haltenen Referate ſetzte eine lebhafte Diskuſſion ein, die ſich mit den
Maßnahmen im Spar= und Giroverkehr der Sparkaſſen beſchäftigte, die
gegenüber dem neuen privaten Spar= und Giroſyſtem zu ergreifen
ſeien. Dabei wurde die Norwendigkeit der Errichtung neuer
Spar=
nebenſtellen und die Förderung des lokalen Giroverkehrs
übereinſtim=
mend anerkannt. Alle Diskufſionsredner traten entſchieden für eine
Stärkung der Dozentraliſation der Kreditwirtſchaft gegenüber den
auſ=
tauchenden Zentraliſationsplänen ein. Auf eine Anfrage erklärte
Prä=
ſident Dr. Kleiner, daß die Deutſche Girozentrale ſich nicht an der
Zentralbank für die deutſche Induſtrie beteilige, neben anderen
Grün=
den auch deshalb, weil der Girozentrale ſo langfriſtige
Induſtrie=
geſchäfte ſatzungsgemäß nicht geſtattet ſeien. Am Schluſſe der
Aus=
ſprache wurde folgende Entſchließung einſtimig angenommen: „Die in
Kaſſel verſammelten Vorſtände des Deutſchen Sparkaſſen= und Giro=
Verbandes und ſeines Mitgliederverbände beobachten mit ernſter Sorge
die Entwickelung im pritaten Sparweſem. Es entſtehen allerorten
pri=
vate Sparinſtitüte, die teils mit neuartigen Sparſyſtemen, teils in
Ver=
bindung mit Verſicherungen vermöge einer aufdringlichen, im
Sparkaſſen=
verkehr nicht üblichen Propaganda teilweiſe mit Erfolg bemüht ſind,
Einlagen kleinerer Sparer heranzuziehen. Die finanzielle Grundlage
die=
ſer Unternehmungen, ſowie die Art ihrer Geſchäftsführung bieten in
ſehr vielen Fällen keine ausreichende Gewähr für die unbedingte
Sicher=
heit des Spargeſchäfts. Die als Folge von Zuſammenbrüchen bzw.
Zahlungseinſtellungen ſolcher privater Sparinſtitute unausbleiblichen
und in einer Reihe von Fällen bereiss eingetretenen Rückſchläge müſſen
zu einer Störung des allgemeinen Spargedankens führen. Als
Spitzen=
verband der öffentlichen Sparkaſſen in Deutſchland, die ſeit über einem
Jahrhundert die Pflege des Spargedankens als ihre Hauptaufgabe
an=
ſehen, ſieht ſich der Deutſche Sparkaſſen= und Giroberband gegenüber
dieſer Endwickelung dazu veranlaßt, bei den zuſtändigen Stellen die
Prüfung der Frage anzuregen, ob nicht von Geſetzes wegen zum Schutze
des Kleinſparers die notwendigen Sicherungen bezüglich Organiſation
und Kontrolle der privaten Spareinrichtungen getroffen werden müſſen.
Das beſtehende Depot= und Depoſitengeſetz bietet auf dieſem Gebiete
keinen ausreichenden Schutz Der in früheren Zeiten vielleicht
erträg=
liche Zuſtand fehlenden Firmenſchutzes für die Bezeichnung Sparkaſſe
birgt bei den heutigen Verhältniſſen Gefahren für breitoſte Schichten
des ſparenden Volkes und ſollte deshalb durch entſprechende Maßnahmen
des Geſetzgebers ſchleunigſt abgeſtellt werden.”
Der Ausweis der Reichsbank
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. September hat die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards
und Effekten um 254,0 Mill. auf 2279,4 Mill. RM. abgenommen, und
zwar hat ſich der Beſtand an Wechſeln und Schecks um 273,3 Mill. RM.
auf 2116,4 Mill. RM. und der an Reichsſchatzwechſeln um 4,5 Mill. RM.
auf 0 Mill. RM. vermindert, während der Lombardbeſtand um 23,8
Mill. RM. auf 69,2 Mill. RM. angewachſen iſt. Die Anlage in
Effek=
ten iſt mit 93,8 Mill. RM. weiterhin unverändert geblieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 193,2
Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Im einzelnen hat
ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 197,4 Mill. auf 4256,4 Mill.
NM. verringert, derjenige an Rentenbankſcheinen um 4,2 Mill. auf
550,5 Mill. RM. erhöht. Dementſprechend betragen die Beſtände der
Reichsbank an Rentenbankſcheinen 28,2 Mill. RM. Die fremden Gelder
zeigen mit 498,2 Mill. RM. eine Abnahme um 6,9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen ſind
mit 2501,4 Mill. RM., im einzelnen die Goldbeſtände mit 2310,1
Mill. RM., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 191,2
Mill. RM. ausgewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein
beſſerte ſich von 51,0 Prozent in der Vorwoche auf 54,3 Prozent,
die=
jenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 55,0 Prozent auf
58,8 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Schiebsſpruch in der deutſchen Herrenkonfektion. Nach dreitägigen
ſchweren Verhandlungen fällte der Schlichter für Oberſchleſien,
Regie=
rungsrat Dr. Brahn=Berlin, in dem Tarifſtreit der deutſchen Herren=
und Knabenbekleidungsinduſtrie einen Schiedsſpruch. Danach werden
die Stundenlöhne, die nach fünf Ortsgruppen geſtaffelt ſind, um 10—12
Pfg. erhöht. Es ergibt ſich hieraus folgendes Bild: Gruppe 1 (zu der
u. a. Berlin und Hamburg gehören): früherer Stundenlohn 92, jetzt
102 Pfg., Gru
35 Pfg., Gruppe 4 (Aſchaffenburg, Liegnitz, Würzburg):
früher 71,5, jetzt 81 Pfg., Gruppe 5 (alle kleineren Ortſchaften): früher
5,5 jetzt 77 Pfg. Das Abkommen wurde bis 30. September 1929
ab=
geſchloſſen. Die Erklärungsfriſt läuft am 21. September 1928 um 2 Uhr
nachmittags ab. In der Herrenbekleidungsinduſtrie nimmt die Zahl
er Maſchinen ſtändig zu. Es wurde aus dieſem Grunde eine Reihe
der an den Maſchinen beſchäftigten Arbeiterinnen höher eingruppiert.
Ferner wurde ein Abkommen getroffen, daß bei Annahme des
Schieds=
ſpruches alle Strafmaßnahmen unterbleiben und die Arbeiter zu den
alten Bedingungen wieder eingeſtellt werden. Sollte der Schiedsſpruch
bis zum Freitag nicht angenommen werden, ſo müßte der
Reichs=
arbeitsminiſter entſcheiden, ob er den Schiedsſpruch, für allgemein
verbind=
lich erklären will oder ob die Verhandlungen weitergeführt werden ſollen.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebiets im Monat Auguſt 1928. Im
Monat Auguſt 1928 wurden insgeſamt an 9 Arbeitstagen 9 817 489 To.
Kohle gefördert gegen 9 418 920 To. in 26 Arbeitstagen im Juli 1928
und 9926 411 To. in 27 Arbeitstagen im Auguſt 1927. Arbeitstäglich
betrug die Kohlenförderung im Auguſt 1928 363 611 To. gegen 362 266
Tonnen im Juli 1928 und 367 645 To. im Auguſt 1927. Die
Kokserzeu=
gung des Ruhrgebiets ſtellte ſich im Auguſt 1928 auf 2 493 931 To. (
täg=
lich 80 449 To.), im Juli 19B8 auf 2485 485 To. (täglich 80 177 To.),
im Auguſt 1927 auf 2320 136 To. (täglich 74 843 To.). Auf den
Koke=
reien wird auh Sonntags gearbeitet. Die Brikeusherſtellung hat im
Auguſt 1928 insgeſamt 27 989 To. betragen (arbeitstäglich 10 666 To.)
gegen 273 318 To. (10 512 To.) im Juli 1928 und 230 706 Do. (10 767
Tonnen) im Auguſt 1927. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter
ſtellte ſich Ende Auguſt 1928 auf 373 660 gegen 377 260 Ende Juli 1928
und 404 056 Ende Auguſt 1927. Die Zahl der wegen Abſatzmangels
eingelegten Feierſchichten betrug im Monat Auguſt 1928 — nach
vor=
läufiger Berechnung — insgeſamt 249 504 (arbeitstäglich 9241) gegen
309 519 (arbeitstäglich 11904) im Juli 1928. Die Beſtände an Kohlen,
Hoks und Preßkohle (Koks und Preßkohle in Kohle umgerechnet) ſtellten
ſich Ende Auguſt 1928 auf rund 2,72 Mill. To. gegen 2,50 Mill. To.
Ende Juli 1928. In dieſen Zahlen ſind die in den Syndikatslägern
vorhandenen verhältnismäßig geringen Beſtände einbegriffen.
Süddeutſche Lederwerke A.=G., St. Ingbert. In der
Generalver=
ſammlung wurde der Abſchluß für 1927 genehmigt, demzufolge 152 711
Franken Reingewinn zur Minderung des Verluſtvortrages in Höhe von
725 514 Franken auf 572 803 Franken auf neue Rechnung vorgetragen
werden. Der derzeitige Geſchäftsgang wurde als ruhig bezeichnet.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 19. September ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tievung der Vereinigung f. d. d. Elektrolytkupfernotiz) 142.25 RM. —
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompto
Liefe=
wung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98= bis
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190.— RM., desgl. in
Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194.— RM.; Reinnickel, 98= bis 99proz.
350.— RM., Antimon Regulus 85.00—92.00 RM.; Feinſilber, 1 Kilogr.
fem 78,00—79.50 RMM.
Die Verliner Metallnotierungen vom 19. September ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 129.25 (129.50), Februar bis Auguſt 129.50 (129.75),
September und Oktober 129.75 (129.75), November und Dezember
1B.25 (129.50). Tendenz: feſt. — Für Blei: Januar bis Auguſt
44.00 (44.25), September 43.75 (44.50), Oktober 43.50 (43.75), November
44.00 (44.2), Dezember 44.00 (44.00) Tendenz: feſter. — Für Zink:
Januar und Februar 48.00 (48.75), März bis Mai 48.50 (49.00), Juni
48.25 (49.25), Juli und Auguſt 48.50 (49.50), September 48.25 (49.75),
Oktober 48.00 (49.50), November 48.25 (48.50), Dezember 48.00 (49.00).
Tendenz: unregelmäßig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Ammmern Brief.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 19. September.
Bereits vorbörslich machte ſich an der Vörſe eine merkliche
Unſicher=
heit bemerkbar, und zu Beginn des offiziellen Verkehrs war die
Hal=
tung überwiegend etwas ſchwä her. Die Kuliſſe bekundete im Hinblick
auf die Ungewißheit über den herannahenden Ultimo weiter
Ent=
laſtungsneigung. Andererſeits wurden in einigen Spezialwerten neue
Käufe vorgenommen, ſo daß die Kursentwickelung wieder nicht ganz
einheitlich war. Meiſt traten jedoch gegen die geſtrige Abendbörfe
Kurs=
rückgänge von etwa 1 bis 2½ Prozent ein. Die Börſe litt wieder ſtark
unter dem unverändert herrſchenden Ordermangel. Die Umfatztätigkeit
war daher im allgemeinen ſehr eingeſchränkt. Der Reichsbankausweis,
der eine weitere normale Entlaſtung zeigt, wurde wenig beachtet, und
der nicht einheitliche Schluß der geſteigen New Yorker Börſe konnte
ebenfalls keine Stütze bieten. Merklicher erholt waren am
Banken=
markt Reichsbank, die auf Deckungskäufe 4½ Prozent gewannen. Auch
Berliner Handelsgeſellſchaft waren 2½ Prozent gebeſſert. Lebhaftes
Geſchäft entwickelts ſich wieder in A. E.G. bei jedoch leicht rückgängigem
Kurs. Gesfürel gaben 2½ Prozent nach, während ſich Lahmeher und
Schuckert gut behaupten konnten. J. G. Farben eröffneten 1½ Prozent
abgeſchwächt. Zellſtoff Waldhof gaben 214 Prozent nach. Montanwerte
lagen ſtill und meiſt behauptet, nur Gelſenkirchen 1½ Prozent
ſchwä=
cher. Am Markt der Autoaktien verloren Kleyer erneut 1½ Prozent. —
Deutſche Anleihen lagen etwas gedrückt, ausländiſche Renten ruhig,
Goldrumanen zu 24½ Prozent angeboten.
Im Verlaufe hörte faſt jede Geſchäfstätigkeit auf. Die Kurſe, die
noch genannt wurden, waren meiſt wenig verändert. Für A. E.G.
er=
hielt ſich einiges Invereſſe.
Tagesgeld war zu 6 Prozent weiter etwas leichter.
Deviſen waren etwas abgeſchwächt. Mark gegen Dollar 4,1955,
gegen Pfunde 20,356, London-Kabel 4,8510, Paris 124,23, Mailand
92,80, Madrid 29,35, Holland 12,09¾.
Die Abendbörſe lag wieder faſt ohne Umſatz. Unter dem Druck
des dauernden Auftragsmangels bekundete die Kuliſſe weiterhin wenig
Neigung zu lebhafterer Betätigung. Die wenigen, durch Mindeſtumſätze
beſtimmten Kurſe waren gegen den Berliner Schluß meiſt wenig
ver=
ändert. Einiges Intereſſe machte ſich für Felten bemerkbar, die 1
Pro=
zent anzogen. Etwas ſchwächer lagen dagegen Berliner
Handelsgeſell=
ſchaft mit minus 1½ Prozent. Deutſche Anleihen geſchäftslos. Von
Auslandsrenten waren Goldrumänen mit 24½ Prozent und
Schröder=
rumänen mit 37½—38 Prozent eher geſucht. Macedonier zu 13½
Pro=
zent, Geld etwas feſter. Späterhin blieb die Stimmung allgemein ſtill.
Ablöſung v. O. 16.90, Berliner Handelsgeſellſchaft 300½, Commerzbank
1881 Danatbank 281, Diskontogeſellſchaft 164¾, Dresdener Bank 171¾,
Reichsbank 308, Gelſenkirchen 125, Aſchersleben 279½, Weſteregeln 283½,
Mannesmann 135½, Rhein. Braunkohlen 278, A. E.G. 184½,
Scheide=
anſtalt 219½, Licht und Kraft 220, J. G. Farben 263, Felten 156,
Gesfürel 271½, Rüttgerswerke 103½, Siemens 381.
Berlin, 19. Sept.
Die heutige Börſe eröffnete bei größter Geſchäftsloſigkeit und
aus=
geſprochener Geſchäftsunluſt in nicht einheitlicher, aber überwiegend
ſchwächerer Haltung. Angeſichts des bevorſtehenden Ultimos und der
anhaltend hohen Geldſätze hielt das Glattſtellungsbedürfnis der
Speku=
lation an, und auch die Provinz war mit Verkäufen am Markt. Nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde die Tendenz, ausgehend vom
Elektro=
markt, wo größere Käufe in Siemens und A.E.G. ſowie in Felten auf
anſcheinend Schweizer Rechnung getätigt wurden, allgemein etwas
freundlicher. Im Verlaufe blieb die Tendenz weiterhin freundlich, und
die regere Umſatztätigkeit in Danatbank, Berlin, Handel und
Farben=
induſtrie hielt an. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs ſtagnierte das
Geſchäft vollkommen. Umſätze fanden nur noch vereinzelt ſtatt.
A. E. G.......
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Deutſche Bank. . . . .
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111.81
9.18
73 06/ 73.2C
3.03:
68.42
112.03
112.2011 12.42
20.336/20.376
1.763/ 1.767
4 1925 4.2005
0.557
9.005
12.446/12.42
73.04
3.027
168.05
11.77
11.78
Brief
0.577
39.125
2.44
73.16
3.033
168.39
111.99
12.000
12.15/112.37
20.33 20.37
1.7631 1.767
1.1915/4.1995
58.27 58.39 158.24 158.36
Italien ..
Paris ...
Schweiz .. ..
Spanien. . . . .
Danzig ..
Japon. . .
Ria de Janeiro",
Zugoſlavien.
Portugal ..
Athen ...
Lonſtantinopel
Kanada. .
Uruguay .. .
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 19. September. Am heutio
Narkte war die Stimmung luſtlos und ſchwächer. Das Angebot
Weizen hat ſich verſtärkt, ſo daß hier ein Preisrückgang um 25 R7
eintrat. Roggen blieb dagegen gut gehalten. Das Geſchäft am
Me=
markt liegt weiter darnieder, Roggenmehl gab 25 Pfg. im Preiſe no
Sonſt blieben die Notierungen unverändert. Weizen 22.25, Roggen
Sommergerſte 26, Hafer 21.75—22.25, Mais 20, Weizenmehl 33—33 z
Roggenmehl 30.50—31, Weizenkleie 12.90, Roggenkleie 13.25.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 19. Sept. (Prw.=Tel.
Weizen: Nach ſtetiger Eröffnung nahm der heutige Markt eis,
feſte Haltung an auf Käufe des Auslandes und die hauſſegünſtice,
Wetterprognoſen. Die höchſten Tageskurſe konnten ſich jedoch nicht hc.
ten, da ſpäter öſtliche Firmen Abgaben vornahmen.
Mais: Nach anfänglichem Pceisrückgang trat auch eine feſte Haltm.
durch auf Deckungen in September=Ware. Später wurde auch hier ene
leichte Abſchwächung beobachtet, als bekannt wurde, daß in Liverbop
amerikaniſcher Mais billiger offeriert wurde.
Roggen: Veſſere europäiſche Nachfrage und ungünſtige Wettoz
berichte bewirkten ein feſteres Ausſehen des Marktes.
Hafer tendierte ebenfalls überwiegend feſt auf Deckungen in Sos,
tember=Ware und Käufe in Dezember=Terminen.
* New York, 19. Sept. (Priv.=Tel.),
Baumwolle: Bei lebhafter Geſchäftstätigkeit kam es zunächſt
Preisrückgängen auf umfangreiche Hedgingsverkäufe und ſchlepvenm
Exportnachfrage. Als ſpäter Deckungen getätigt wurden, war 4
Vorausſetzung auf eine Preiserhöhung gegeben.
Kaffee: Anfang3 erfuhren die Preiſe bei ruhigem Geſchäft eine ag.
ſchwächung auf Liquidationen und europäiſche Abgaben. Später kom
ten jedoch, die Kurſe etwas anziehen auf Deckungen des Handels.
Zucker: Vei neroöſer Stimmung gaben die Notierungen anfanm
nach auf Liquidationen. Außerdem waren die heutigen Meldungm
über die Schäden in Portorico weniger hauſſegünſtig als vor Tagom
Deckugen bewirkten gegen Schluß eine teilweiſe Erholung.
arunl
en halteht
WP eiiele jah
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Menſ.
He e
zu webt.
piy fanh.
iſtus Maſ.
elie wieder.
Hus ne
Das 2u he4t
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Ande.
fus mit 1
ufle Doſle Set
Auf Giſelas.
gu haft lein
opfys Finget
Ihe Augel.
Miſſus einne
eRft lieſch Set
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Sebrm,
Getreide. Weizen: Sept. 109½, Dez. 114½, März 119: Man
Sept. 103½, Dez. 76½, März 78½; Hafer: September 42, 99
zember 42½, März 43½: Roggen: Sept. 97, Dez. 96½, Mäü
9934.
Schmalz: Sept. 12,55, Okt. 12,66, Dez. 12,8, Jan. 1929 u1
Fleiſch. Rippen: Sept. 14,15, Okt. 14,00, Dez. 13,75: Spen
loko 14,55; leichte Schweine 11,25—13,10, ſchwere Schweim
12,10—13,00; Schweinezufuhren: Chicago 16 000, im Weſtent=
60 000.
Baumwolle: Oktober 17,01, Dezember 17,11—17,12.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 19. Septim
Getreide. Weizen: Rotinter 159¾, Harwwinter 12i90
Mais, neu angek. Ernte 91½; Mehl, ſpring wheat clears 569
bis 6,00; Fracht: nach England 1,3—2,0 Schilling, nach denm
Kontinent 8—13 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,30; Talg, extra loſe 31,
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 210; Loko: 109;/
September 10,33, Oktober 10,35, November 10,55, Dezembeis
10,72, Januar 1929 10,91, Februar 10,94, März 11,05, Anin
11,00, Mai 11,22.
ſichlich heite Dal
pifus lieben 90l
Giſela ſah zur
„Nein, Topſh.
guter Verkäufer, ſuch
tellg. Ang. unt 19
79449
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Vereinigung der Geſchäftsführer deutſcher Induſtrie= und Gmar
delskammern hielt ihre diesjährige Zuſammenkunft in Allenſtein ime
Oſtpreußen ab. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtanden die beien
den Berichte von Dr. Moſt (Duisburg) über die Zuſammenarbeit zwieß
ſchen dem Deutſchen Induſtrie= und Handelstag und den Handelslanm
mern und Dr. Lohmann (Elberfeld) zu dem Thema: Staat und Hmm
delskammern.
Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, wird die J. G. Far,
beninduſtrie durch die Uebernahme einer Minderheitsbeteiligung au
der in Gründung befindlichen Britiſh Breda Silk Ltd. in London Intery
eſſe nehmen.
Wie wir erfahren, richtet die Disconto=Geſellſchaft im Weſten dau
Stadt, und zwar zunächſt in ihrer Depoſitenkaſſe, Kurfürſtendamm Au.
(Ecke Faſanenſtraße) einen Nachttreſor ein, der den Geſchäftsleuten dich
Möglichkeit bietet, Gelder, die ſie in ſpäten Nachmittags= und Abend:
ſtunden einnehmen, noch nach offiziellem Kaſſenſchluß der Bank — r
während der Nachtſtunden — abzuliefern.
Der Berliner Magiſtrat ſtimmte in ſeiner letzten Sitzung der Voro
lage über die Zuſammenlegung der Berliner Verkehrsunternehmunn
gen zu.
Der bayeriſche Miniſterrat hat ſich eingehend mit der Lage deu
Landwirtſchaft und insbeſondere der Preisbildung fur Getreide bc
faßt. Die batzeriſche Regierung wird von der Reichsregierung eirw
Reviſion der Agrarzollpolitik, vor allem aber verlangen, daß die GG
treidezollſätze auf die Höhe des deutſch=ſchwediſchen Handelsabkommen
gebracht und außerdem die Einfuhrſcheine für Braugerſte höher bewe:n
tet werden.
Wie aus Paris gedrahtet wird, haben die franzöſiſchen Drahtfabrn
kanten die Verhandlungen zwecks Gründung eines innerfranzöſiſche
Drahtſyndikats aufgenommen. Dieſer Gründung iſt deshalb eime
größere Bedeutung beizulegen, weil ſie ohne das Zuſtandekommen einen
internationalen Syndikats unmöglich iſt.
Junge
ame
Kir
ranzöſiſe
M1t
Gſchſt. / 24264
Frau, ſchon in beſ
Häuſ. tätig gew ſuch
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lichkeit. Intereſſe
meid ſich u. KM7
19 Geſchſt. (*245
Frankfurter Kursbericht vom 19. September 1928.
6% Diſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......"
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + *,
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub. )
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
8% Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8½ Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
8½Mainz v. 26.
8%Mannh. v. 26
8½Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frrf. Hyp. Bk.
8% „ Pfbr. .
8% Heſſ. Landeso1
6
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
728
6?
8% Mein. Hyp.Bk
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . . .
87.25
79.5
Pe
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .....
8% Südd. Bod.,
Cred.=Bank ....
8% Württ. Hyp.=B.
52.55
16.825
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Ser. II
6.8
93
88.5
99
97.5
97.5
97.5
93‟,
—
97.5
97
6% Daimler Benz
von 27 . . .."
2 Klöckn=Werke
Berlin v. 26..
Mainkrw. v. 26.
% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
18% Voigt & Häffner
v 26 ........"
5% Bosn. L. E. B.v.
1914........."
4½%o Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4½ Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ......
4% Türk. Admin.
4%
1. Bagd.
4% „ Zollanl.
½% 1913 Ungarn
„ 1914
4% Ung. Godr.
Altien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb.
Rak
97.75
98
52
68.75
76
93
85.25
86
92.75
39.25
331/,
24:1.
11
DA
26.7
82.5
301
183
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u.
Wechſel=
bank .. . . . . . . . 127
Vereinsbank .. 101
Diskonto=Geſellſch../164.75
Dresdner Bank .. . /170.5
Frankf. Bank..
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk. 152.5
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank/138.25
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbl
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbank
„ Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
Ra
167.75
113
148.5
130
138
198
160
34:1,
159.5
308
Dn
15.25
A.-G.ſ. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ..
Hapag ........."
Nordd. Lloyd. . . . .
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ
Accum. Berlin ..
Adlerw. (v. Kleyer)
6% AEG. Vorzug
59
AEG. Stamm. . .
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
183
166.5
92. 4
A6
124.5
133
85
82
183.75
243
58
126.5
Mie Rie
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Chem. WerkeAlbert.
Fabrik Milch
Daimler=Benz.."
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin
Erdöl ......."
Gold- u. Stib.=Anſtalt
„ Zinoleumwerk.
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.-Ge
Eſchw. Bergwerk
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
Faber, Foh., Bleiſt
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum
Feinmech. (Fetter)
Frkft. Gas ......."
Hof .....
Geiling & Cie. ..
Gelſenk. Bergwerh125.75
Geſ. elektr.
Un=
ternehmungen ..
Goldſchmidt Th..
Gritzner Maſchinen,
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frrft
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
Hilpert Armaturfb
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ...
Holzmann, Phil. . .
218.5
181
222
47
225
135.5
171
85
103.5
143
139
Air
360.5
3ar/.
261.25
154
82
145
99.5
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128
170.5
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137.25
187.25
90
107
137
73.75
139
Ma He
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Funghans Stamm.
Krü Aſchersleben.
Salzdetfurth.
„ Weſteregeln
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R. . . . . .
Klein, Schan/. ..
Klöcknerwerke .. ."
Kraftw. Alt=Württ
Lahmeye:& Co. ..
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr ..W. Höchſ
Main;. Akt.=Br.. .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke ....."
Metallgeſ. Franift=
Miag, Mühlenbau.
Motorenfb. Darmſt.
Neckar/, Fahrzeug.
Nicolay. Hofbr
Overbedar".
Oſterr. Alpine Mon
Otavi Minen ..
Peter3 Inton Frrf.
Phönix Bergbau
Reiniger . Gebb...
Rh Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan ..
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke .. .."
ℳ
254
114.5
90
280
457
283.5
240
105
90
176.5
114
325
118
136
109
91
55.25
15.25
91.5
105.25
143.5
153
127
104
Schachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfrb.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleltr.,.
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff, Ver...
Tellus Bergbau.
Thür. Lief.=Geſ....
Tucher, Brauerei,
Unterfr. Kr 4.-
Elei=
tr.=Ver).
Ve ſthwern
Ver. f. Chem. Ind
Gummifabrik
Berlin=Frank”
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Ultramarin. . .
Zellſt., Berlin
Vgtländ. Maſchinen
Voig & Haeffner.
Wayß & Freytag.
Wege lin Rußfabriil
Werger Brauerei.
Bellſt. Aſchaffenbe.
Memel ....!"
Waldho
205.22
340.55
128.55
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Aane
181
148.1
119
Dekor
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108.212
34.55
84.55
87
142.223
64R*
Allian; u. Stutig.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.-0
Frankona Rück= u.
Mite.
ſich
185
[ ← ][ ][ → ]Mamer 262
Donnerstag, den 20. September 1928
Seite 13
WWrau zwtſchen zwei Beiten.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
ſehr leicht zu denken”, ſagte ſie nach einer Weile. „Sehr
u ſagen. Miſſus erſte Frau — erſte weiße Frau, die
1t — Miſſus mir einen Kuß gegeben, als Markus,
euſal, mich ſchlagen. Letzten Kuß hat mir Mutter
ge=
ſie ſtarb. Und Miſſus gut innen — nicht
aufge=
pumr nnnen wie weißé Frauen hier ſonſt immer — Miſſus
vermſ
ae verſtehe”, lächelte Giſela und ſtrich ihr ſanft über das
ebetzerlſ ſchwarze Näslein.
ü ſy blinzelte.
Rſſus mir jetzt auch eine Frage beantworten”, ſagte ſie
lamisn.
Las willſt du denn wiſſen?”
Varum ſich Miſſus laſſen einſperren? Warum ſich laſſen
geftſen halten? Miſſus nichts verbrochen!”
ſiela fah in den Himmel.
die Menſchen ſagen, ich hätte — —
In e Menſchen Verbrecker — Miſſus am letzten — warum
eimpoarrt ſein?” wiederholte die kleine Negerin beharrlich.
dia weißt es ſelbſt, Topſy.”
oſeſy ſann eine Weile nach.
Näſſus Maſſa Girgis heiraten?” fragte ſie ſchließlich und
bliäilte wieder.
ſtikwla lachte etwas nervös.
Aaas du heute alles für Fragen ſtellſt, Topſy —
a ſtürzte die kleine Negerin, auf ſie zu und faßte ihre
SAR.
tſſſus mir um Gottes willen eine Antwort geben — lieben
Mifts Maſſa Girgis?”
uf Giſelas Stirn erſchien eine Falte.
2rt haſt kein Recht, danach zu fragen, Topſy.”
ſoefys Finger umklammerten Giſelas Kleid.
hre Augen waren weit geöffnet.
M iſſus einmal ſagen, ich Miſſus das Leben gerettet”, ſagte
ſieeit tiefem Ernſt. „Ich — ich heute Dank fordern, ich
tat=
fäſſth heute Dank fordern. Das ſchäbig ſein — aber nötig.
Muis lieben Maſſa Girgis?”
Füſſela ſah zur Seite.
Aein, Topſy. Aber ich glaube nicht an die Liebe.”
Mit geſenktem Kopf ging Topſy in eine Ecke und kauerte
ſich zuſammen. Lange ſchwiegen ſie beide. Von fern her tönte
der leiſe Lärm vorüberrollender Automobile.
Topſys Hirn arbeitete fieberhaft.
Die Miſſus glaubte nicht an die Liebe —
Aber ſie — Topſy — glaubte nicht an Maſſa Girgis. Maſſa
Girgis war wie Mr. Duncan bei Hawkins, Cheſter u. Co.
ge=
weſen duar — bevor ſie ihn verhafteten, weil er unterſchlagen
hatte. Maſſa Girgis hatte kein reines Gewiſſen, er konnte einem
Negermädchen nicht voll ins Auge ſehen, ein Weißer!
Uind warum paßte der lange Hummons ſo auf, ſie auf?
Warum durfte ſie nie aus dem Haus? Maſſa Girgis hatte
etwas mit ihnen vor — und es war nichts Gutes! Das ſtand
feſt! Das ſtand ſo feſt, daß Topſy ſich entſchloß, etwas dagegen
zu tun.
Die Miſſus glaubte nicht an die Liebe. —
Das mußte eine ſchwere Krankheit ſein. Aber man wurde
krank, wenn man eingeſperrt war —
Mit leiſem, metalliſchem Klang fiel unten das Parkgitter
zu. Girgis, in Hut und Handſchuhen, ging aus.
Ganz klein und ſchmal wurden Topſys Augen. Unbefangen
mit den Armen ſchlenkernd lief ſie aus dem Zimmer.
„Wo willſt du hin?” rief ihr Giſela nach.
Sie erhielt keine Antwort.
Topſy war ſchon die Treppe hinunter.
Aber da ſtand Hummons, der Diener.
„Halloh, wohin, ſchwarzes Viehzeug?”
„Ich nicht Viehzeug”, ſagte Topſy wurdevoll, als wäre ſie
nicht eben das Treppengeländer heruntergerutſcht. „Miſſus
mich ſchicken, Maſſa Girgis zurückholen — ſie ihm etwas ſagen
laſſen durch mich — ich eilig.”
„Sooo”, dehnte Hummons und wußte nicht, was er davon
halten ſollte.
Sie wollte zur Tür heraus — aber das durfte ſie ja nicht.
„Ich werde ſelbſt gehen”, ſagte er. „Was iſt Mr. Girgis
zu beſtellen?”
Topſy muſterte ihn hoheitsvoll von oben bis unten.
„Das Sie gar nichts angeht — nur ich ſelber Maſſa Girgis
ſagen.”
Hummons überlegte.
„Well — dann werde ich mit dir gehen.”
Topſy ſchrak plötzlich zuſammen.
„Mr. Hummons — Mr. Hummons —”
„Na, was iſt denn?”
„Ein Mann — ein Mann eben in das Zimmer eingeſtiegen
durch das Fenſter —
Hummons hob verblüfft den Kopf.
„Wo denn — —?"
„Da — — da — —
Topſy deutete mit zitternden Fingern nach dem Fenſter.
Der lange Hummons zog einen Revolder, riß die Tür auf
und trat ein. Prompt warf Topſy die Tür hinter ihm zu und
ſchloß ab. Mit ein paar ſchnellen Schritten und einem Ausdruck
unſäglicher Ueberlegtheit war ſie an der Tür, kletterte über
das Parkgitter und jagte die Straße entlang, hinter deren
Bie=
gung Girgis eben verſchwunden war.
Im Parterrezimmer ſchlug ſich Hummons wütend die Fauſt
gegen die Stirn. Verdammtes Bieſt von einer Niggerin!
Und er war ein Idiot! Wie hatte er nur darauf
hinein=
fallen können, daß ein Mann in das Fenſter eingeſtiegen ſein
ſollte, das doch mit fingerdicken Eiſenſtäben geſchützt war!
Eiſenſtäbe, die ihn ebenſo verhinderten, herauszukommen, wie
ſie den Einbrecher verhindert hatten, hineinzuklettern.
Er war ein Vollidiot!!
Girgis ging aus.
Das Meer war ſpiegelglatt und glänzte in der Sonne.
Der Strand war voller Menſchen.
Die Luft roch nach Geld.
Das war ſelbſtverſtändlich.
Das Vermögen der paar hundert Menſchen, die da am
Strand flirteten, ſchliefen oder ſpielten, ergab
zuſammengerech=
net ſicherlich ein Viertel des Vermögens der ganzen Welt!
Drüben ſtieg ein Panorama weißleuchtender Mammuthotels
auf. Da warteten die Väter und Mütter der jungen
Milliardärs=
generationen. Da warteten die vielen hundert eleganten Frauen
aus allen Weltteilen auf die Broſamen, die von der Reichen
Tiſche fielen.
Hier war das Zentrum der nonchalanten Rieſengeſchäfte, hier
bahnten ſich Unternehmungen zwanglos an, die in New York oder
Chikago erſt auf tauſend geheimen Pfaden hätten eingeleitet
wer=
den müſſen.
Von hier aus raſte der Draht mit Depeſchen, die über das
Wohl ganzer Länder entſchieden — — die Welt wurde von hier
aus regiert — — um dieſe Jahreszeit wenigſtens. —
Die Vanderbilt, Gould, Aſtor, Ford, Rockefeller, Carnegie,
Grouman, die Baker, Swift, Armour und Bennet hatten hier ihre
Reſidenzen.
Girgis fühlte ſich elend und klein vor dem Goldgebirge dieſer
Macht. Das empörte ihn, ſtachelte ihn auf, kränkte ihn. Warum
blieb man hier! Warum war man überhaupt hierher gekommen!
(Fortſetzung folgt.)
ſhengeſucheß
Weiblich
S
an
aumenfriſeur
giymVerkäufer, ſucht
ſte . Ung. unt J51
AGeſchſt. 1 24494
Aunge
daame
wie mit
Kin=
w franzöſiſch
hänen
nachmit=
öei Spiel u.
azu ergang.
An=
eis u. H 171
d ASſchſt. / 24282
R uchon in beſ
* hätig gew. ſucht
—nII d. W. einige
Etdan Beſchäftig.
B5) unt. U 49 an
Tücht., beſſere Frau
ſucht Stellung als
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J 62 an die Geſchſt.
(14988)
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ut. Mittw. z. Waſch.
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empfiehlt ſich in und
außer dem Hauſe.
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Karten ſind ab Freitag zu haben in der
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Gäſte können durch Mitglieder eingeführt!
werden.
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G ladet hierzu ein.
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Der Vorstand.
Der Reinertrag wird zur Anſchaffung
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auch bei ungünſt. Witterung leicht erreichbar.
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Am Freitag, den 28. September d. J8.
derkehrt ein Sonderzug 4. Klaſſe mi=
33½), v. H. Fahrpreisermäßigung mit
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ſicherten Sitzplätzen von Darmſtadt nach
München über Würzburg und zurück am
1. D.tober über Ulm— Stuttgart. Hinfahrt
am 28. 9. 1928, Darmſtadt ab 8,40 Uhr,
München an 17.13 Uhr. Rückfahrt am 1
10. 1928, München ab 9,25 Uhr, Darmſtadt
an 21,24 Uhr. Auf der Rückfahrt iſt zur
Beſichtigung von Ulm ein Aufenthalt von
12,08 bis 15,30 Uhr vorgeſehen. Fahrpreis
ab Darmſtadt für Hin= und Rück ahrt
18,20 RM. Näheres iſt aus den Aushängen
auf den Bahnhöfen zu erſellen oder durch
die Fahrkartenausgaben und Reiſebüros
zu erfragen. S a. Abhandlung im
allge=
meinen Teil dieſer Nummer.
(14961
Mainz, 17. September 1928.
Reichsbahndirektion Mainz.
Am 1. Oktober d. J. wird eröffnet ein
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Forſtmeiſterplatz 9.
Anfragen, am beſten perſönlich, bei dem
Pfarramt der Petrusgemeinde,
Beſſunger=
ſtraße 65, oder im Heim.
(14966
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zum Beſien des Adolf Buſch=Fonds.
5 Kammermuſik= und Soliſtenabende; 5 Orcheſierkonzerte
mit Soliſten im neuen großen Saal des Städt. Saalbaues.
Leitung; Städt. Muſikdirektor Wilhelm Schmitt.
Als Soliſten wurden verpflſchtet: 1. Erica Morini=Wien, Violine;
am Flügel: Michael Raucheiſen=Berlin (Montog, 22. 10. 28). —
2. Heida Hermanns=Wiesbaden, Klavier (Orcheſierkonzert;
Don=
nerstag, 1. 11. 28). — 3. AdolfBuſch=Quartett (Montag, 12. 11. 28)
— 4. Kammerſänger Paul Bender=München. am Flügel: Profeſſor
Ruoff=München, Schubert=Lieder=Abend (Montag, 26. 11. 28). —
5. Elſe popp=Baſel, Violine (Orcheſterkonzert; Donnerstag, 6. 12.
28). — 6. Roſe Landwehr=Darmſtadt, am Flügel:
Generalmuſik=
direktor Dr. Karl Böhm=Darmſtadt, Liederabend (Donnerstag,
10. 1. 29). — 2. Alfred Hoehn=Frankfurta. M., Klavier (
Orcheſter=
konzert; Donnerstag, 31. 1. 29). — 8. Minna Ebel=Wilde=Berlin,
Geſang(Orcheſterkonzert; Donnerstag, 7. 3. 29).— 9. Mia peltenburg=
Haarlem, Liederabend (Montag, 18. 3. 29). — 10. Emmerich Albert
Weill=Frankf. a. M., Geſang (Orcheſterkonzert Donnerstag, 25.4 29).
Orcheſter: Der Inſtrumental=Verein (Orcheſter der Städt. Akademie
für Tonkunfl.
Mieten: RM. 35. —, RM. 32.50, RM. 15.—, RM. 10.— einſchl.
Programm, zahlbar in 10 Raten. Die vorjährigen Mieter erhalten
Mietvorrecht bis zum 20. September. Ab 24. September liegen
die reſtlichen Plätze für neue Mieter offen. Wegen Zuteilung von
Plätzen wende man ſich perſönlich an das Sekretariat der Städt.
Akademie für Tonkunft, Eliſabethenſtraße 36, in der Zeit von
10—12.30 und 15—18 Uhr.
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