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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſäße und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet
Nummer 239
Dienstag, den 28. Auguſt 1928.
191. Jahrgang
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ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw. erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchiſcher Beſtreibung fänft ſeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Die Amergelanatid des Neio
RNutes.
Däe Aechtung des Krieges. — Den Toten des großen Krieges zum Gedächtnis. — Das Erwachen einer großen Hoffnung.
Ein neues Datum in der Weltgeſchichte. — Der Frieden muß organiſiert werden. — Das Werk der Zukunft.
Paris im Flaggenſchmuck.
Das Zeremoniell im Uhrenſaal.
EP. Paris, 27. Auguſt.
Die heute nachmittag im Uhrenſaal des Quai d’Orſay
er=
ate feierliche Unterzeichnung des Kriegsächtungsvertrages durch
Wertreter von 15 Mächten bildete einen Höhepunkt im Leben
ir lan politiſchen Geſchehniſſen an ſich nicht armen franzöſiſchen
ſupptſtadt. Die großen Boulevards, die öffentlichen Gebäude,
hmeiche Warenhäuſer, Ban=
i. Geſchäfts= und
Privat=
käude prangten im
Flaggen=
muck. Auf der Faſſade des
ſuri dOrſay, vor dem ſchon
ne halbe Stunde vor dem zur
tterzeichnung angeſetzten
Zeit=
mert Automobil auf Automobil
tic die Volksmenge heran=
Ue, flatterten etwa 60
Fah=
n aller Nationen der Erde
thrich im Wind. Im
prächti=
ni Uhrenſaal iſt vor dem
mo=
mentalen Kamin, der von
e: fackeltragenden Republik
grünt wird, der
hufeiſenför=
g rot gedeckte Tiſch
aufge=
ku. in deſſen Mitte der den
vis ſitz bei der Feier
füh=
tds Außenminiſter Briand
4u, genommen hat.
Zuſei=
hr. Rechten ſitzt
Stre=
ſiy ann, auf der Linken
Alogg. Daran ſchließen ſich
hawhabetiſcher Reihenfolge die
lereter der übrigen Mächte
t Auf der Rechten Hymans=
Aaxen, Graf Manzoni=Italien,
1 Iſhida=Japan, Zalefki=Po=
Beneſch=Tſchechoflowakei;
wer Linken Lord
Cuſhen=
ihr Großbritannien und In=
. Mackenzie King=Kanada,
Te Lachlan=Auſtralien, Parr=
Auseland, Smith=Südafrika
Wosgrave=Frland. An der
pnen Seite des Hufeiſens
git auf einem kleinen Tiſch der
Ayrag, daneben das hiſtoriſche
en, durch Franklin unterzeich=
9 Habre Kellogg geſchenkte
deme Federhalter. Weiter
ſten haben in acht
Stuhl=
ueir die Mitglieder der Regierung, das diplomatiſche Korps,
Moffiziellen Perſönlichkeiten, darunter die Präſidenten der bei=
1 9 Kammern und die Vorſitzenden der großen Parlamentskom=
Finnen Platz genommen. Man bemerkt unter ihnen auch Frau
Nogg. Rings herum an den Wänden und in den angrenzenden
Ruren verteilt befinden ſich die übrigen Gäſte und die
Ver=
der der Preſſe. Acht gewaltige Scheinwerfer, von denen drei
der außerhalb des Saales gelegenen Terraſſe aufgebaut ſind,
Nuchten mit ihrem grellen Licht von Zeit zu Zeit die Szene.
Riſlich um 3 Uhr beginnt die offizielle Feierlichkeit.
Ner Führung Briands, der von Streſemann auf der Linken
10 Rellogg auf der Rechten begleitet wird, begeben, ſich die
Lgierten der Signatarmächte aus dem Arbeitszimmer Briands
79 Uhrenſaal. Nachdem die Delegierten ihre Plätze eingenom=
1n ſaben, ergreift Briand das Wort.
Die Rede Briands.
Briand erklärte eingangs, daß eine Feierlichkeit, wie die
heutige, nach ſeinem Empfinden zwar mehr Gewicht gehabt hätte,
wenn ſie ſich ſchweigend vollzogen hätte und wenn jeder
Dele=
gierte ſich darauf beſchränken würde, ſeine Unterſchrift im Namen
ſeines Landes unter den Kriegsächtungspakt zu ſetzen. Er würde
ſich aber ſeiner Verpflichtung gegenüber ſeinem Lande ſchlecht
entledigen, wenn er nicht die Gelegenheit wahrnehmen würde zu
ſagen, wie ſehr er die Ehre empfinde, die erſten Unterzeichner des
Paktes zu empfangen, der den Verzicht auf den Krieg beſiegeln
Kelloggs goldene Friedensfeder.—
zeichnet welthiſtoriſche Unterſchriften im Uhrenſaale.
Lunfaß von Vergennes, das Der Antikriegspakt wurde im Uhrenſaale des franzöſiſchen Außerminiſteriums mit jener goldenen
ſterzeit beim Abſchluß des Feder unterzeichnet, die von der franzöſiſchen Hafenſtadt Le Hapre dem amerikaniſchen
Staatsſekre=
tär Kellogg verehrt wurde. Die maſſiv goldene Feder iſt mit einem Ornament von Olivenblättern
nn franzöſiſch=amerikaniſchen und den dreizehn Sternen des Wappens der Vereinigten Staaten geſchmückt. Sie trägt nebſt
Atuages Verwendung gefun= einer Widmung an Kellogg die Inſchrift: „Wenn du den Frieden willſt, bereite ihn vor.” — Unſer
hat, und der von der Stadt. Bild zeigt den zum Empfang der Unterzeichner bereitgeſtellten Uhrenſaal und Kelloggs
Welt=
friedensfeder.
werde. Wenn man in dieſem Sinne die unaufhörlichen
Anſtrengungen Frankreichs im Dienſte des
Frie=
dens anerkennen wolle, ſo nehme er dieſe Erklärung im
Namen der franzöſiſchen Republik gerne an und drücke die
Be=
friedigung des ganzen franzöſiſchen Volkes darüber aus, endlich
in den pſychologiſchen Tiefen ſeiner nationalen Seele begriffen
worden zu ſein. Indem er die Delegierten willkommen heiße,
wolle er ſie gleichzeitig beglüchwünſchen, an der Ausarbeitung des
Paktes einen ſo tätigen Anteil genommen zu haben. Er wolle vor
allem denjenigen danken, die eine lange Reiſe nicht geſcheut
hätten, um an der heutigen Kundgebung teilzunehmen. Herr
Kellogg kann mit Stolz den Weg ermeſſen, der in ſo kurzer Zeit
durchlaufen wurde. Niemand iſt mehr berufen dazu, an den
Unterhandlungen, die zu einem ſo guten Ende geführt haben,
den hervorragenden Anteil zu nehmen, den er tatſächlich daran
hatte. Sein Optimismus und ſeine Ausdauer haben den
menſch=
lichen Skeptizismus überwunden. Seine Loyalität und ſein guter
Glaube, ſein guter Wille, den er aufgewandt hat, um durch Ulare
Erläuterungen berechtigte Sorgen zu zerſtreuen, haben ihm das
Vertrauen aller ſeiner Mitarbeiter gebracht. Seine Einſicht hat
ihm gezeigt, was man von Regierungen erwarten kann, die die
beſten Regungen ihrer Völker zum Führer nehmen wollen.
Kann außerdem eine größere Lehre der
zivili=
ſierten Welt gegeben werden, als das
Schau=
ſpieldieſer Verſammlung, wofür die Unterzeichnung
des Paktes gegen den Krieg Deutſchland freiwillig ſich
den anderen Unterzeichnern, d. h. ſeinen früheren
Gegnern, anſchlie ßt?. Dies wird noch mehr durch die
Tat=
ſache unterſtrichen, daß
zum erſien Mal ſeit mehr als einem
Jahr=
hundert ein deutſcher Außenminiſiter auf
franzöſiſchem Boden
empfangen worden iſt und daß ihm der gleiche Empfang zuteil
wurde wie ſeinen ausländiſchen Kollegen. Das iſt um ſo wahrer,
als dieſer Vertreter Deutſchlands Streſemann heißt, deſſen Geiſt
und deſſen Mut ich anerkenne und der ſeit mehr als drei
Jahren nicht gezögert hat, die Verantwortlichkeit für das Werk
der europäiſchen Zuſammenarbeit und der Aufrechterhaltung des
Friedens zu übernehmen. Nachdem ich mich dazu habe verführen
laſſen, Namen zu nennen, werden Sie mir nicht zürnen, wenn ich
pevſönlich an Sir Auſten Chamberlain erinnere, dem wir alle eine
baldige Geneſung wünſchen.
Ich glaube nicht zuviel zu ſagen, wenn ich verſichere, daß
das heutige Greignis ein neues Datum in der
Weltgeſchichte darſtellt. Zum erſten Mal hat ein allen
Na=
tionen der Welt offener Friedenskongreß etwas anderes getan,
als politiſch die unmittelbaren Friedensbedingungen zu regeln,
wie ſie ſich aus einem Kriege ergeben würden. Zum erſtenmal
hat ein allgemeiner Vertrag, der ein neues Recht begründet,
Prämiſſe geſetzt, anſtatt Schlußfolgerungen zu ziehen.
Eshan=
delt ſich hier nicht mehr um die Liquidierung
eines Krieges.
Der Pakt von Paris,
(dieſe Benennung, die offiziell werden dürfte, iſt hier von Briand
erſtmals gewählt worden) iſt aus dem Frieden geboren. Er iſt
von eimer freien juriſtiſchen Auffaſſung und muß deshalb ein
wahrer Eintrachtsvertrag werden. Die
Locarno=
verträge hätten nach dem Dawesabkommen ſchon Zeugnis für
dieſen neuen Geiſt abgelegt, der heute ſeinen vollen Ausdruck
ſinde. Denn wie ich in einer Botſchaft vom 6. April 1927 an das
amerikaniſche Volk erklärte, iſt der Gedanke des Verzichts auf den
Krieg den Unterzeichnern der beiden genannten Verträge bereits
geläufig geweſen. Aber dieſe Verträge, die beſtimmt waren, den
Frieden politiſch in einem beſtimmten Teile Europas zu ſichern,
konnten nicht Anſpruch auf die Univerſalität
er=
heben, die das Intereſſe des heutigen Kriegsächtungspaktes
ausmacht. Der Völkerbund, der vom gleichen Geiſte beſeelt iſt,
hatte ebenfalls eine Formel ausgearbeitet, die auf das gleiche
Reſultat hinzielte wie der heutige Pakt. Aber abgeſehen davon,
daß dieſe Formel die Mitarbeit der Vereinigten Staaten nicht
einſchloß, konnten die Auffaſſung und die Methode des
Völler=
bundes nicht die gleiche ſein, wie diejenige, die den Abſchluß eines
ſo allgemeinen und abſoluten Paktes möglich gemacht haben, wie
des vorliegenden.
Der Völkerbund iſt ein umfaſſendes politiſches
Verſicherungs=Unternehmen gegen den Krieg.
Er iſt eine mächtige Juſtitution des organiſierten Friedens und
ſtelle den natürlichen Rahmen für alle
Neue=
rungen auf dieſem Gebiete dar. Der Völkerbund kann
ſich darum über die Unterzeichnung eines internationalen Paktes
nur freuen, von dem er nur Gewinn haben kann, da dieſer nicht
nur zu keiner ſeiner Verpflichtungen im Widerſpruch ſteht,
ſon=
dern im Gegenteil eine Art allgemeiner Rückverſiche=
Staatsſekretär
Ftrank B. Kellogg
(Amerika).
Außenminiſter
Ariſtide Briand
(Frankreich).
Außenminiſter
Guſtav Streſemann
(Deutſchland).
Stellv. Außenminiſter
Lord Cufhendun
(England).
Außenminiſter
Edw. Beneſch
(Tſchechoflowakei).
Botſchafter
Graf Manzoni
(Italien),
Dienstag, den 28. Auguſt 1928
ORté2
rung bringt. Darum werden diejenigen Mitglieder, die den
heutigen Pakt bald dem Völkerbund zur
Re=
giſtrierung zu unterbreiten haben werden, die
Gewiß=
heit haben, dem Völkerbund ein neues koſtbares Pfand ihrer
An=
hänglichkeit und ihrer Treue zu bringen.
Welches iſt im Grunde genommen die neue Auffaſſung, die
den weſentlichen Charakter des Kriegsächtungspaktes ausmacht?
Bum erſten Male iſt angeſichts der Welt durch einen feierlichen
Art, der die Ehre der großen Nationen verpflichtet, der Krieg
ohne Vorbehalt als Inſtrument nationaler
Politik verurteilt wordea, d. h. in der ſpezifizierten
und gefürchteten Form des egoiſtiſchen und gewollten Krieges
(Guerre volontatre). Während ein ſolcher Krieg früher als von
Gottes Gnaden angeſehen wurde und in der internationalem
Ethik als ein Attribut der Souveräne galt, wird er heute
juri=
ſtiſch deſſen entkleidet, was ſeine größte Gefahr darſtellte, nämlich
ſeiner Legitimität.
Der Krieg wird heute als illegal bezeichnet.
Gr wird einem Regime der Aechtung
unterwor=
fen, das dem Uebertreter der gewiſſen Mißbilligung und der
wahrſcheinlichen Feindſchaft aller Mitunterzeichner ausſetzt. Die
ganze Kriegsinſtitution wird damit direkt in ihrem innerſten
Weſen getroffen. Es handelt ſich nicht mehr um eine definitive
Orgawiſation gegen dieſe Geißel, ſondern um einem Angriff auf
die tiefſten Wurzeln des Uebels. Die Legitimität des Krieges
wird darum aufhören, als Drohung auf dem wirtſchaftlichen,
politiſchen und ſozialen Leben der Völker zu laſten und die
währe Unabhängigkeit der kleinen Nationen in den
internationa=
len Diskuſſionen illuſoriſch zu machen. Von dieſer Knechtſchaft
befreit, werden ſich die Unterzeichner des neuen Paktes nach und
nach daran gewöhnen, nicht mehr die Begriffe des nationalen
Preſtiges und des nationalen Intereſſes mit der brutalen
Ge=
walt auf die gleiche Stufe zu ſetzen. Iſt der Pakt vielleicht nicht
realiſtiſch, weil es, ihm an Sanktionen gebricht? Aber iſt es
vielleicht Realismus, wenn man die moraliſchen Gewalten, vor
allem die öffentliche Meinung, überſehen will.
Der Staat, der die Mißbilligung ſämtlicher
Mitunterzeichner des Paktes auf ſich laden
würde,
würde ſich dem poſitiven Riſiko ausſetzen, nach und nach eine
allgemeine Solidarität gegen ſich entſtehen zu ſehen, deren
ver=
heerende Folgem er bald zu ſpüren bekäme. Gibt es eine
Regie=
rung, die die Verantwortung auf ſich nehmen würde, ihr Land
einer ſolchen Gefahr auszuſetzen? Das moderne Geſetz der
gegen=
ſeitigen Abhängigkeit der Nationen zwingt jeden Staatsmann,
das denhwürdige Wort des Präſidenten Coolidge zu beherzigen:
„Ein Krieg in irgendeinem Teile der Welt iſt
eine Tat, die den Intereſſen meines Landes
Schaden zufügt.‟ Das unterſtreicht genügend die
Bedeu=
tung des heutigen Paktes. Briand erinnerte daran, daß er
da=
mals, als er den Abſchluß eines Kriegsächtungspaktes erſtals
am 20. Januar 1927 der amerikaniſchem Regierung vorſchlug,
nicht etwa an einen bloßen franzöſiſcheamerikaniſchen Pakt gedacht
habe. In ſeinen Gedankem ſei der Pakt dazu beſtimmt geweſen,
ſich nach und nach auf die anderem Nationen auszudehnen. Dieſe
Univerſalität des Vertrages beſtehe heute tatſächlich ſchon, denn
zahlreiche heute nicht beteiligte Regierungen ermächtigten ihn zu
der Erklärung, daß heute die meiſten Staaten der Welt moraliſch
dieſer Kundgebung beiwohnten. Diejenigen, die heute nicht
ein=
geladen werden konnten, müßten verſtehen, daß lediglich
prak=
tiſche Notwendigkeiten eine größere Ausdehnung des Vertrages
von Anfang an unmöglich gemacht hätten. Ueber die Wände
des Saales hinauts,
über alle Grenzen ſei die weite menſchliche
Eintracht fühlbar,
ſo daß man das Recht habe, heute mehr als nur 14 Delegierte
am Tiſche zu zählen. Aus dieſem Grunde ſei es der franzöſiſchen
Regierung auch daran gelegen geweſen, auf dem Quai dOrſay
die Fahnen ſämtlicher Nationen der Welt zu hiſſen. Zum
Schluß erklärte Briand: Meine Herren! In einem Augenblick
wird der Telegraph der ganzen Welt das Erwachen einer
großen Hoffnung verkünden. Es wird für uns eine
heilige Pflicht ſein, alles Mögliche und Notwendige zu tun,
da=
mit dieſe Hoffnung nicht enttäuſcht werde. Wenn der Friede
proklamiert wird, ſo iſt das ſchön, das iſt viel, aber er muß
auch organiſiert werden. Die Löſungen durch
Ge=
walt müſſen durch juriſtiſche Löſungen erſetzt
werden. Das wird das Werk der Zukunft ſein. In
dieſer Stunde bemüht ſich das von allem nationalen Egoismus
befreite Gewiſſen der Völker aufrichtig, zur hiſtoriſchen Höhe zu
gelangen, wo die menſchliche Brüderlichkeit im einem einzigen
Herzſchlag ſich äußern kann. Laßt uns deshalb einen gemein=
Salzburger Feſtfpiele 1928.
Die Dreihundertjahrfeier des Domes. — Muſikausſtellung im
Dom. — Aufführungen geiſtlicher Muſik.
Das Uebergewicht, das die Muſik ſchon ſeit mehreren Jahren
bei den Salzburger Feſtſpielen hat, kommt in dieſem Sommer
noch deutlicher zum Ausdruck durch die großen muſikaliſchen
Feierlichkeiten, mit denen man des dreihundertjährigen
Beſtehens des herrlichen Barockdomes gedenkt. Dieſes
Jubi=
läum iſt in beſonderem Maße geeignet, die Aufmerkſamkeit der
aus aller Welt herbeigeeilten Feſtgäſte auf die Tatſache zu lenken,
daß Salzburgs Muſikgeſchichte weit älter iſt, als dem
Feſtſpielbeſucher gemeinhin bekannt ſein dürfte.
Der Erhellung dieſer Tatſache dient eine von den oberſten
kirchlichen Behörden Salzburgs in dieſem Sommer veranſtaltete
Muſikausſtellung in den Gobelinkapellen des
Domes. Mit ungewöhnlicher Sorgfalt ſind hier, größtenteils in
Originalen, die Dokumente zuſammengetragen, die für das
muſi=
kaliſche Leben in Salzburg von den Tagen des früheſten
Mittel=
alters an zu zeugen wiſſen. Man findet hier koſtbare Pergament=
Codices aus den erſten Jahrhunderten des Beſtehens des
Bene=
diktinerſtifts St. Peter, die Salzburgs enge Verbindung mit der
Muſikkultur St. Gallens dartun. Man findet weiterhin älteſte
muſiktheoretiſche Werke mit wertvollen Abbildungen
frühmittel=
alterlicher Muſikinſtrumente und philoſophiſche Schriften mit der
bekannten muſikaliſchen Ausdeutung der Sphären=Harmonie. Von
früheſten weltlichen Komponiſten Salzburgs enthält die
Ausſtel=
lung weiterhin Dokumente des ſog. „Mönchs von Salzburg” der
in der berühmten Lambacher Lieder=Handſchrift mit
Kompoſitio=
nen vertreten iſt.
Ein rieſiger Foliant, in der Mitte eines der
Ausſtellungs=
räume aufgeſtellt, feſſelt die Beſucher der Ausſtellung in
beſon=
derem Maße. Es iſt die Originalpartitur jener in ihren
Ausmaßen rieſenhaft gedachten Meſſe, die Orazio
Bene=
voli zu der feierlichen Weihe des neuen Domes im Jahre 1628
komponierte. Nach den Abſichten des damaligen Erzbiſchofs
Paris Graf von Lodron ſollte dieſe Meſſe alles in den
Schatten ſtellen, was die damalige kirchliche Tonkunſt an choriſchen
Effekten kannte. Und ſo genießt denn dieſes Werk ſeit den Zeiten
von Ambros eine faſt ſagenhafte Berühmtheit in der
Muſik=
geſchichte. Man erzählt Wunderdinge von dieſer
dreiundfünfzig=
ſtimmigen Meſſe, von ihren polyphonen Künſten, von ihrem
über=
wältigenden Klang. Man muß es dem Salzburger Domkapell=
ſamen Gedanken ſuchen, der es möglich machen wird, unſere
In=
brunſt und unſere Hingabe zu ſammeln. Es gibt unter den hier
vertretenen Nationen keine, die nicht ihr Blut auf den
Schlacht=
feldern des letzten Krieges vergoſſen hat. Ich ſchlage Ihnen
deshalb vor, allen Toten des großen Krieges das Ereignis zu
widmen, das wir durch unſere Unterſchrift beſiegeln werden.”
Dr. Streſemann unterzeichnet.
In ehrfürchtigem Schweigen hörte die Verſammlung den von
Außenminiſter Briand meiſterhaft vorgetragenen Worten zu. Als
er bewegt ſeine Ausführungen ſchloß, um den Pakt allen Toten
des Weltkrieges zu weihen, erhob ſich lauter Beifall, der jedoch
plötzlich verſtummte, als die Scheinwerfer aufflammten und die
Photographen und Kurbelkaſtenmänner ihre Tätigkeit begannen.
Nachdem die Rede des franzöſiſchen Außenminiſters ins Engliſche
übertragen, verlas Briand den Wortlaut des
Kriegsächtungspak=
tes. Einige höfliche Worte der Einladung, und
Reichsaußen=
miniſter Streſemann erhob ſich als Erſter, um ſeine Unterſchrift
unter den Vertrag zu ſetzen. Als Dr. Streſemann ſich erhob, um
ſich zu dem Tiſch, auf dem der Vertrag niedergelegt war, zu
be=
geben, wurde er von den Anweſenden mit außerordentlich ſtarkem,
herzlichem Beifall begrüßt. Während er mit der goldenen Feder
die Unterzeichnung vollzog und auch bei ſeiner Rückkehr an ſeinen
Platz, an der rechten Seite Briands, wiederholten ſich dieſe
Kund=
gebungen in verſtärktem Maße. Noch eindrucksvoller geſtalteten
ſich die Ovationen, die die vor dem Quai d’Orſay wartende
Menge dem Reichsaußenminiſter darbrachte, als er nach Schluß
der Zeremonie zur deutſchen Botſchaft zurückfuhr. Ein Teil der
vor dem Quai d’Orſay verſammelten Menge klatſchte in die
Hände, andere riefen Bravo! Die Sympathiekundgebungen
wirk=
ten noch ſtärker als die bei der Ankunft Dr. Streſemanns, am
Nordbahnhofe.
Nach Dr. Streſemann unterzeichneten ferner: Kellogg=Amerika,
Hymans=Belgien, Briand=Frankreich, Cuſhendun=England,
Mak=
kenzie, King=Kanada, Marchlan=Auſtralien, Parr=Neuſeeland,
Smith=Südafrika, Cosgrave=Irland, Manzoni=Italien, Uchida=
Japan, Zaleſki=Polen, Beneſch=Tſchechoſlowakei. Bei jeder neuen
Unterzeichnung wurde von den im Saale Anweſenden Beifall
geklatſcht. Alsdann begaben ſich die Bevollmächtigten in den
Salon de la Rotonde, wo ihnen ein Tee ſerviert wurde.
Die Einladung zur weiteren Unterzeichnung
des Kellogg=Paktes.
Paris, 27. Auguſt.
Havas verbreitet folgende Mitteilung: Heute haben
Ver=
treter von nur 15 Mächten den Kriegsächtungspakt unterzeichnet.
Um dieſem Vertrag den univerſellen Charakter zu geben, den
ſeine Erſtunterzeichner wünſchen, iſt die amerikaniſche Regierung
beauftragt worden, den Text allen Mächten der Welt ohne
Aus=
nahme mitzuteilen. Die amerikaniſche Regierung hat alſo ihre
Vertreter in den intereſſierten Staaten angewieſen, noch heute den
Regierungen der Mächte, die den Pakt nicht unterzeichnet haben,
die Texte der Unterzeichnungen und den Text des Vertvages mit
den Beitrittsbedingungen mitzuteilen. Um jedoch Zeitverluſte zu
vermeiden, werden die Vertreter der Vereinigten Staaten den
intereſſierten Regierungen zur Kenntnis bringen, daß ſie ſchon
jetzt dem Vertrage beitreten können, ohne ſein Inkrafttreten
ab=
zuwarten, das ſtattfinden wird, ſobald die Ratifikationsurkunden
von den Erſtunterzeichnern niedergelegt ſein werden. Die
ameri=
kaniſche Regierung ſah ſich jedoch bei zwei Mächten nicht in der
Lage, dieſe Mitteilung zu machen, erſtens bei Sowjetrußland, mit
dem es keine diplomatiſchen Beziehungen unterhält, und zweitens
bei Afghaniſtan, das ſie anerkannt hat, wo ſie aber noch keinen
offiziellen Vertreter beſitzt. Die amerikaniſche Regierung hat alſo
die Vermittlung der franzöſiſchen Regierung in Anſpruch
ge=
nommen, die die Mitteilung an dieſe beiden Mächte
übernom=
men hat.
Begrüßungs=Telegramm der
Inierparla=
inentariſchen Union.
Berlin, 27. Auguſt.
In der heutigen Vormittagsſitzung der
Interparlamentari=
ſchen Union ſchlug Prof. Schücking anläßlich der Unterzeichnung
des Kriegsächtungs=Paktes die Abſendung folgenden
Tele=
grams nach Paris vor:
„Die 25. Interparlamentariſche Konferenz, die die
gewähl=
ten Vertreter von 38 Nationen vereiwigt, begrüßt aufs herzlichſte
im Namen der Interparlamentariſchen Union die Verfaſſer des
Paktes zur Verdammung des Krieges, die Herren Briand und
Kellogg ſowie die Vertreter der Staaten, die heute feierlich dn
Vertrag unterzeichnen werden. Sie ſpricht den Wunſch aus, daß
alle anderen Staaten ihn ebenfalls unterzeichnen werden. Seit
ihrer Konferenz in Bern vom Jahre 1924 hat die
Interparlamen=
tariſche Union die Aechtung des Krieges vorklamiert. Sie wird
meiſter Joſef Meßner beſonders danken, daß er dieſes rieſige
Werk in den Mittelpunkt der muſikaliſchen Jubiläumsfeiern dieſes
Sommers ſtellte. Denn auf dieſe Weiſe hatte man Gelegenheit,
einmal durch die eigene Erfahrung nachzuprüfen, wie weit der
Ruf des Werkes gerechtfertigt iſt. Ich kann nur ſagen, daß der
Geſamteindruck der Aufführung der iſt, daß der damals noch ſehr
jugendliche Komponiſt ſeine Kräfte weſentlich überſchätzte, als er
ein Werk von dieſen Ausmaßen in Angriff nahm. Man muß es
einmal mit aller Deutlichkeit ausſprechen, daß die hier auf dem
Papier geleiſtete kontrapunktiſche Arbeit dem Ohr beim Erklingen
des Werkes auch nicht annähernd zum Bewußtſein kommt.
Ungleich ſtärkere Wirkung löſten die übrigen
Aufführun=
gen alter Salzburger Meiſter aus, die zum Teil im
gleichen Konzert zu hören waren, zum Teil in beſonderen
Jubi=
läumskonzerten erklangen. Es ſind das Motetten der alten
Dom=
kapellmeiſter Pedro Bonamico, Steffano Bernardio,
An=
tonio Caldara, weiterhin kirchliche Kompoſitionen von Biber,
Leopold Mozart und Michael Haydn, die dem
ausgezeich=
neten Salzburger Domchor unter Leitung ſeines
temperamentvol=
len Führers Joſef Meßner Gelegenheit gaben, ihr Können vor
einem großen internationalen Publikum zu beweiſen.
Mozarts „Zauberflöte” im großen Feſtſpielhaus. — Ausſtellung
„Die Zauberflöte” des Mozarteums.
Schon ſeit mehreren Jahren hörte man während der
Salz=
burger Feſtſpiele davon ſprechen, daß man einmal den Verſuch
machen wollte, Mozartaufführungen, die mehr und mehr zum
Mittelpunkte der geſamten Feſtſpiele wurden, in das große
Feſt=
ſpielhaus zu verpflanzen. Daß die Wiener Oper und
ins=
beſondere ihr Bühnenbildner Oskar Strnad und ihr Regiſſeur
Lothar Wallerſtein den Verſuch machten, ehrt ihren
Wage=
mut. Das Geſamtergebnis iſt aber doch ſo ausgefallen, daß man
vor weiteren Experimenten in dieſer Richtung nur warnen kann.
Eine in unſerer Zeit lebensfähige Zauberflötenaufführung ſteht
und fällt mit der Schnelligkeit der Verwandlungen.
Aufführun=
gen, bei denen die Länge der zu den Verwandlungen nötigen
Pauſen beinahe der Länge der Muſikſtücke gleichkommt, ſind heute
nicht mehr möglich.
Die Entſchuldigung eines unzulänglichen Bühnenapparates,
die das geringe Gelingen der Inſzenierung für ſich in Anſpruch
nehmen kann, hat der muſikaliſche Teil der Aufführung nicht. Ich
kann in dieſer Beziehung nur wiederholen, was ich ſchon von den
Pariſer Gaſtſpielen der Wiener Oper im Frühling dieſes
Jah=
res berichten mußte: die Wiener Oper macht ſich dieſe Gaſtſpiel=
Nummer 239
es in Zukunft als eine ihrer wichtigſten Aufgaben betrachtin
ſich für die uneingeſchränkte Annahme dieſes hohen Prinzips
allen Staaten einzuſetzen. gez. Schücking. Lange.”
Die ſofortige Abſendung dieſes Telegramms wurde
unn=
lebhaftem Beifall beſchloſſen.
Chamberlains Glückwünſche.
Paris, 27. Auguftt
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain hat an den ern
liſchen Delegierten für die Paktunterzeichnung, Lord Cuſhendrem
ein Telegramm grichtet, in dem er ihn bittet, Herrn Brand, den
Präſidenten der bedeutſamen Verſammlung vom Montag, ſotru
Staatsſekretär Kellogg, Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann uu
den übrigen Bevollmächtigten ſein Bedauern darüber aus:
ſprechen, daß es ihm nicht vergönnt iſt, in dem bedeutungsvolu,
Augenblick der Weltgeſchichte unter ihnen zu weilen. Er bitt,
Lord Cuſhendun ferner, ſeine aufrichtigen Glückwünſche für Ku
Erfolg des von ihnen vollbrachten Werkes zu übermitteln.
Dr. Streſemann bei Poincare
Das Thema der Rheinland=Räumung.
Paris, 27. Auguſtü
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſtattete heute vormitri
gegen 11 Uhr dem franzöſiſchem Miniſterpräſidenten Poincor/
im Finanzminiſterium einen Beſuch ab. Die Unterredung B.
der Staatsmänner dauerte 1½ Stunde. Dr. Streſemann, der iſth
in Begleitung des Dolmetſchers Dr. Schmidt befand, wunde
ſeiner Ankunft und Abfahrt von einer beträchtlichen
Menſchen=
wenge, die die Einfahrt zum Finanzminiſterium umlagemn
reſpektvoll begrüßt.
Reichsaußenminiſter Streſemann verließ um 12.15 Uhr do3
Finanzminiſterium, um in die deutſche Botſchaft zurückzukehr.n
Beim Einſteigen in ſein Auto wurde er von zahlreichen Pho de
graphen aufgenowmen. Den erſchienenen Preſſevertreter,
drückte er in einer kurzen Erklärung ſeine Befriedigung über din
bisherigen Verlauf ſeines Aufenthaltes in Paris aus. Bei Sr/
Abfahrt brach die Menge erneut in Beifallskundgebungen aun
Eine zweite Unierredung Sireſemann—
Poincaré.
Poincaré hatte heute nachmittag anläßlich des Teempfangg!
im Quai d’Orſay eine neue Unterredung mit Dr. Streſemamn
die etwa 20 Minuten dauerte. Auf Befragen der Journaliſt
erklärte Poincaré, daß ſeine Unterredungen mit dem deutſchen
Reichsaußenminiſter einen ausgezeichneten Eindruck bei ihc
hinterlaſſen hätten.
* Ueber die Unterredung, die der Reichsaußenminiſter am
Sonntag mit Briand und am Montag mit Poincaré gehabt ho4
liegt an amtlicher Stelle ein Bericht noch nicht vor. Man wein
alſo nicht, welchen Gang die Beſprechungen gewommen habeiy
Die Franzoſen haben ihre Preſſe dahin orientiert, daß ſie offenn
bar beabſichtigen, das peinliche Thema der Rheinlandräumumn
abzubiegen, und zum mindeſten auf Genf zu verſchieben. Day
Herrn Poincaré das gelungem iſt, glauben wir nicht. In ingentz
einer Form muß er Farbe bekannt haben, da der Reichsaußeny
miniſter ihn darauf aufmerkſam gemacht hat — ebenſo wie vorn
her Herrw Briand —, daß der deutſche Reichskanzlein
am 3. September nach Genf kommen und dort die ent)
ſcheidende Frage ſtellen wird, wie Frankreichd
über die Räumung des Rheinlandes denkt Dien
Beurteilung der ganzen Lage iſt natürlich abhängig, von dem
Bericht, den der Reichsaußenminiſter nach Berlin ſchickt und des
vermutlich die Unterlage einer neuen Kabinettsberatung bildenn
wird. Der Reichskanzler will auf der Reiſe nach Genf in Baden
Baden Station machen und Dr. Streſewann beſuchen, um ſich
mit ihm über die Taktik des deutſchen Vorgehens in Genf noon
zu verſtändigen.
Diner und Empfang im Quai d'Orſat.
Heute abend gab Briand im Quai d’Orſay im Namen daß
franzöſiſchen Regierung ein Diner, zu dem u. a. die bevollmäck)
tigten Unterzeichner des Paktes, das diplomatiſche Korps, di
Präſidenten von Kammer und Senat, alle Mitglieder der franzu
ſiſchen Regierung, eine Reihe von Parlamentariern und höhe:!
Beamte des Miniſteriums erſchienen waren. Im Anſchluß an de
Eſſen fand in den Räumen des Außenamtes ein Empfang ſtaty
zu dem ſich außer den Teilnehmern des Eſſens zahlreiche
Ve=
treter der Politik, der Preſſe, Kunſt und Wiſſenſchaft, ſowie d70
Pariſer Geſellſchaft eingefunden hatten.
reiſen etwas gar zu leicht. Insbeſondere geht ſie mit einer Bo.
ſetzung der zu ſpielenden Werke auf die Reiſen, die nun doc
die Urteilskraft des zu dieſen Feſtſpielen kommenden Publikunm
allzu gering einſchätzt. Man darf es getroſt ausſprechen, daß jeden
mittlere deutſche Stadttheater heute dieſe „Zauberflöte” eben!
oder gar beſſer beſetzen kann, als es die Wiener Oper hier
Salzburg tat. Möglich, daß der Direktor der Wiener Oper Frann
Schalk der Meinung iſt, das ausgezeichnete Orcheſter d0
Wiener Philharmoniker genüge, um der Aufführun)
ein feſtſpielmäßiges Niveau zu ſichern, möglich auch, daß
glaubt, der Nimbus der Tradition, die ſich um die Wiener LpA
webt, könnte genügen, um rechte Feſtſpielſtimmung zu erzeuge?
Wie dem aber auch ſei: Man muß es ausſprechen, daß beide Mé!
nungen irrig ſind und daß die Beſucher an dieſem Abend 90
Feſtſpielhaus mit einem Gefühle der Enttäuſchung verließen, on
ſich eigentlich noch mehr auf den muſikaliſchen Teil als auf M.
Inſzenierung gründete.
Die Enttäuſchung dieſer Zauberflötenaufführung im große?
Feſtſpielhaus wurde um ſo peinlicher empfunden, als die um An
Mozartpflege Salzburgs bemühten Kreiſe alles getan hatten, Ie
gerade dieſem Werk im gegenwärtigen Feſtſpielſommer den Booe
wohl zu bereiten. Es geſchah dies in einer in den Räumen De
Mozarteums veranſtalteten Ausſtellung „Die 34,.
berflöte”, die es ſich zur Aufgabe geſetzt hatte, „das geſanel.
Material der Vorgeſchichte der Oper, ihrer Entſtehung und D
Einfluſſes, den ſie muſikhiſtoriſch, literariſch und ſzeniſch auf — Zeit bis in die Gegenwart ausgeübt hat, möglichſt
lucel=
los aufzuzeigen”. Man darf ſagen, daß dieſes Ziel von der An
ſtellungsleitung, insbeſondere von dem mit größter Umſicht. 9."
Werk gehenden Leiter des Arbeitsausſchuſſes Dr. Otto Kun,
vollkommen erreicht wurde.
Eine große Abteilung der Ausſtellung iſt auch dem Textdicht!
der „Zauberflöte‟ Emanuel Schikaneder gewidmet, und 4
Verfolg dieſer Abteilung wird offenbar, daß der Einfluß diele
Textes nicht geringer auf Mit= und Nachwelt geweſen iſt als "
Einfluß der Muſik. Eine große Abteilung „Das Fortlebe”
der Zauberflöte” bekundet, wie ſich die Beſten der Be0
genoſſen und Nachfolger immer wieder mit den Problemen 9e
Werkes auseinandergeſetzt haben.
Imponierend groß iſt weiterhin die Abteilung, in der leich
Literatur zuſammengeſtellt iſt, die ſich mit der Ausdeutung 9e
Zauberflötentextes befaßt.
Den Bühnenfachmann, der die Ausſtellung beſucht, wir)
naturgemäß die Geſchichte der Inſzenierung des We2
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Verla=
[ ← ][ ][ → ]Sie Tarif=Erhöhung bei der Reichsbahn.
Das Reichsbahngericht hat entſchieden
Fmrif=Erhöhung für den Güter= und
Perſonen=
er Fehr. /Einführung desZweiklaſſen=Syſiems
Berlin, 27. Auguſt.
Das Reichsbahngericht hat auf den Antrag der Reichsbahn
egen Tariferhöhung entſchieden:
„Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft iſt berechtigt, zu einem
won dem Reichsverkehrsminiſter zu beſtimmenden möglichſt
mahen Zeitpunkt eine Tariferhöhungfürden
Güter=
werkehr und den Perſonenverkehr in einem
Ver=
chältnis von etwa 4: 1 zueinander und in einem Ausmaß vor=
Bunehmen, daß ſie eine Mehreinnahme von 250 Millionen
EReichsmark jährlich erzielen kann.”
iſſſer Entſcheidung iſt eine umfangreiche Begründung
bei=
geben, die inhaltlich unter anderem folgendes enthält: Das
ei icht habe eine Gewinn= und Verluſtrechnung der
e ichsbahn auf den 31. Dezember 1927 aufgeſtellt, die darin
welte, daß der Bruttoüberſchuß von 1269,7 Millionen mit 100,8
ilionen auf die geſetzliche Ausgleichsrücklage entfällt, mit 61,6
ilionen auf die Dividende für Vorzugsaktien, mit 173,2
Mil=
on en auf den Gewinnvortrag und mit 934,1 Millionen auf
Ab=
ribung. Das Gericht ſtellte feſt, daß dieſe von ihm errechneten
Ar1 Millionen für Abſchreibung für ein Jahr unzulänglich ſeien.
ſie ergaben nur eine Abſchreibung von 3,6 Prozent der
Anlage=
eite, wodurch die Finanzlage der Reichsbahn beengt und knapp
eide. Die disponiblen Mittel der Reichsbahn betrügen nach
bwuig der gefundenen Reſerven (geſetzliche Ausgleichsrücklage)
ur 241 Millionen Reichsmark, d. ſ. 4,6 Prozent des Umſatzes,
äbrend das Gericht nach dem guten Grundſatz des deutſchen
nü delsrechtes es für nötig halte, jährlich eine Reſerveſtellung
us dem Reingewinn ſolange vorzunehmen, bis ein der Größe
s Unternehmens entſprechender Reſervefonds vorhanden iſt. —
aldem zweiten Teil der Begründung wird
Einnahme=Entwicklung des Jahres 1928
raufhin geprüft, ob ſich eine Tariferhöhung vermeiden ließe.
enn auch die erſten ſieben Monate erhöhte Bruttoeinnahmen
brracht hätten, die nach gemeinſamer Auffaſſung zwiſchen
Reichs=
geerung und Reichsbahn eine Geſamteinnahme von 5110
Millio=
n. Reichsmark im Jahre 1928 gegenüber 5039 Millionen im
zu re 1927 erwarten ließen, ſo ſtünden dieſer aufſteigenden
we in den Einnahmen auch weſentlich erhöhte Ausgaben
gegen=
he.—. Die perſönlichen Ausgaben ließen ein Mehr von 236
Mil=
ungen Reichsmark 1928 gegenüber 1927 erwarten, während die
hirichen Ausgaben aus Mangel an Mitteln ſtark hätten
ein=
ſcgränkt werden müſſen. Bei 5110 Millionen Reichsmark
Ein=
ihnnen und 4417 Millionen Reichsmark Ausgaben bliebe ein
etriebsüberſchuß von 693 Millionen Reichsmark. Die Summe
üulde durch die geſetzlichen Verpflichtungen nicht nur voll
auf=
zuhrt, ſondern es würde noch ein Fehlbetrag von 74 Millionen
eiſfhsmark für 1928 entſtehen. Zur Deckung der
Dividenden=
huungen und der Abſchreibungen auf Anlagezuwachs würde die
ſockliche Rücklage aufgezehrt werden. Mit der vom Gericht als
ſeickmäßig erachteten Abſchreibung würde ſich für das Jahr 1928
nuingedeckter Bedarf von 489 Millionen Reichsmark ergeben.
die Einwirkung der Tarif=Erhöhung auf die
deutſche Volkswirtichaft
nuch vom Gericht erörtert worden. Das Gericht glaube, daß
ſte. Unrentabilität der Deutſchen Reichsbahn für die deutſche
eimmtwirtſchaft ſich entſchieden ungünſtiger auswirken würde,
8 geine Tariferhöhung. Die Verluſtwirtſchaft bilde das größte
mmmis für einen künftigen Tarifabbau. Die Entſcheidung
s/Gerichts ſei ſo zu verſtehen, daß zur Erreichung der
Mehr=
umahmen von 250 Millionen Reichsmark nur eine einmalige
rf ferhöhung zuläſſig ſein ſolle. Bei deren Durchführung ſolle
tſorechend dem Vorſchlage der Reichsbahn eine beſonders
ſorende Regelung für Brennſtoffe und für Heu und Stroh
vor=
mmmmen werden. Außerdem empfiehlt das Gericht die
indi=
digelle Behandlung einzelner Güter, die dem Intereſſe der
Wirt=
min dienen, und die Prüfung, ob nicht Tarifermäßigungen in
ſturnmten Relationen eine ſolche Verkehrsſteigerung bringen,
ſie zu Mehreinmahmen führen. Auch die Schonung des
Be=
üswerkehrs bei der Erhöhung der verhältnismäßig niedrigen
Perſonentarife begrüße das Gericht, das auch die
Einfüh=
rung des Zweirlaſſenſyſtems befürworte, da
hier=
bei lediglich die praktiſchen Folgen aus der Benutzung der
Wagenklaſſen gezogen würden. Zum Schluß beſchäftigt ſich das
Gericht in ſeiner Begründung noch mit der
Beſchaffung von neuen Mitteln für Neuanlagen
Dieſe Mittelbeſchaffung iſt nach der Feſtſtellung des Gerichts
be=
ſonders dringlich und wichtig, weil manche wichtigen techniſchen
und organiſatoriſchen Verbeſſerungen und Fortſchritte bei der
Reichsbahn erſt voll wirkſam werden können, wenn das Syſtem,
auf dem ſie aufgebaut ſind, ganz durchgeführt iſt. Bei
Betvach=
tung der geſamtem finanziellen Entwicklung und derzeitigen Lage
der Reichsbahw habe das Gericht die Ueberzeugung gewonnen,
daß bei der Reichsbahn zu keiner Zeit ſeit ihrer Begründung
diejenige finanzielle Bewegungsfähigkeit und Freiheit vorhanden
geweſen ſei, die ein Unternehmen von dieſer Größe und dieſer
Bedeutung für die deutſche Geſamtwirtſchaft beſitzen müßte. Die
finanzielle Lage der Reichsbahn bürde aber der Reichsregierung
die dringliche Aufgabe auf, den für die Reichsbahn
unumgäng=
lich notwendigen liquiden Betriebsmittelſtand zu ſchaffen.
* Das Reichsbahngericht hat alſo tatſächlich dem Antrag der
Reichsbahn auf Erhöhung der Tarife im Betrage von 250
Millio=
nen Mark ſtattgegeben. Da ein Vertreter der Wirtſchaft dem
Gericht angehört und offenbar die Gründe der Reichsbahn
aner=
kannt hat, iſt gegen eine Kriitk vom der Seite her vorgebaut
worden. Wir halten trotzdem die Entſcheidung für falſch. Die
Reichsbahn hat in dem erſten halbem Jahre einen Ueberſchuß von
rund 80 Millionen. Der Beweis, daß das zweite Halbjahr
ſchlechter ausfallen wind, iſt nicht erbracht, ſo daß ſie alſo mit
einer erheblichen Mehreinnahme rechnen lann und wenigſtens
einem Teil ihrer Anforderungen decken kanm. Gewiß iſt
anzu=
erkennen, daß die Reichsbahn durch die Dawesfeſſeln in einer
finanzpolitiſch ſchwierigen Lage iſt, die noch durch die Einſtellung
des Reparationsagenten gegenüber Anleihen vermehrt wird.
Wir fürchten nur, daß die wirtſchaftspolitiſchem Folgem der
Tarif=
erhöhung ſich ſehr ungünſtig bemerkbar machen müſſen. Der
Spruch ſieht zwar eine ſchonende Behandlung der Kohle vor, da
aber die Kohle beinahe ein Drittel des Frachtverkehrs ausmacht,
läßt ſich dieſe Schonung nur ſehr ſchwer durchführen. Die Kohle
wird alſo erheblich ſchärfer angefaßt werden müſſen, und das in
dem Augenblick, wo England ſeine Kohle ſubventioniert und
dieſe immer weiter in das deutſche Abſatzgebiet eindringt. Es iſt
unvermeidbar, daß von dieſer Dariferhöhung der Reichsbahn
eine allgemeine Preiswelle einſetzt, in dem Zeitpunkt, wo das
Abſinken der Konjunktur ſich bemerkbar macht. Natürlich wird
auch die Reichsbahn dann ihren Bedarf nur zu erhöhten Preiſen
eindecken können, ſo daß ſie einen bedeutenden Teil ihrer
Mehr=
einnahmen verlieren wird. Das Rechenexempel hat alſo nach
mehr als einer Richtung hin ein Loch, zumal da die Reichsbahn
aus der Einführung des Zweiklaſſenſyſtems offenbar auch noch
ein Geſchäft machen will, indem ſie zwar die 3. und 4. Klaſſe
zu=
ſammenwirft, aber den Tarif der 4. Klaſſe verteuert und ſo auch
aus dem Maſſenverkehr höhere Einwahmen erzielen will.
Frankreich erwariet deutſche Vorſchläge.
Paris, 27. Auguſt.
In einer Beſprechung über die Möglichkeiten, die ſich
augen=
blicklich für Verhandlungen in der Rheinlandfrage, bieten, meint
Jules Sauerwein im „Matin”, daß eine Räumung nach Anſicht
der Beſatzungsmächte nicht m Angriff genommen werden könnte,
bevor die Reparationsfrage nicht endgültig geregelt ſei. Sollte
Deutſchland eine frühere Räumung wünſchen, ſo müſſe die
Reichs=
vegierung Vorſchläge unterbreiten, die ſich ungefähr auf der in
Thoiry beſprochenen Baſis bewegten, das heißt, die eine raſchere
Mobiliſierung der Dawesannuitäten vorſähen. Natürlich ſpiele
hier aber eine Hauptrolle Amerika, und Deutſchland könne keine
Vorſchläge machen, die die Machtvollkommenheit der Vereinigten
Staaten nicht berührten. Sauerwein meint aber, daß die
Be=
ſtrebungen Deutſchlands, auf Grund ſeines wiederhergeſtellten
Kredites die genügenden techniſchen Bedingungen zu ſchaffen, bei
der öffentlichen Meinung der Beſatzungsmächte günſtig
aufge=
nommen würden.
Von Zabern nach Chateaulin.
Frankreichs Unduldſamkeit gegen ſeine
nationalen Minderheiten.
Die diesjährige Tagung der bretoniſchen
Auto=
nomiſten in Chateaulin hat die franzöſiſchen
Behörden zu ſchikanöſen Maßnahmen gegen die
Tagungsteilnehmer veranlaßt. Die große Pariſer
Preſſe hat dieſem Vorgehen, das mit politiſcher
Meinungsfreiheit ſchlecht zu vereinbaren iſt,
Bei=
fall geklatſcht. Sie hat zu einer umfaſſenden Hetze
gegen die bretoniſche Heimatbewegung geführt,
wobei ſich die gleichen Gehäſſigkeiten und die
gleiche Unduldſamkeit zeigen, die auch den Kampf
Elſaß=Lothringens um ſeine kulturelle Freiheit
ſo ſehr verſchärft haben.
Frankreich wehrt ſich verzweifelt gegen die Erkenntnis, daß
ſeinem Staatsverband eine Reihe von fremdnationalen
Volks=
gebieten angehören. Es glaubt noch heute, daß es der Idee des
„Rechts der nationalen Minderheiten” den Zutritt verſperren
könnte. Der mächtige Aufſchwung der elſaß=lothringiſchen
Be=
wegung, der Frankreich mit allen ſauberen und unſauberen
Mit=
teln hatte beikommen wollen, hat offenbar noch nicht zu der
Er=
kenntnis geführt, daß geiſtige Bewegungen weder mit
chauvini=
ſtiſchen Leitartikeln und einem wohlangefüllten Propagandafonds,
noch durch polizeiliche Unterdrückung niedergehalten werden
kön=
nen. Die neueſten Ereigniſſe in der Bretagne beweiſen, daß
Frankreich auch dort mit Gewaltpolitik zum Ziele zu kommen hofft.
In Chateaulin, im Departement Finiſtere, im Herzen der
Bretagne, tagten in dieſen Tagen die um die kämpferiſche
Wochenſchrift „Breiz Atao” geſcharten bretoniſchen
Autono=
miſten. Die ſeit Jahren beſtehenden Beziehungen zur elſäſſiſchen
Heimatbewegung kamen durch die Teilnahme zweier namhafter
Elſäſſer zum Ausdruck: des aus dem Kolmarer Prozeß bekannten
Chefredakteurs Paul Schall und des Zaberner Abgeordneten
Camille Dahlet, der bei einer öffentlichen Kundgebung die
Hauptrede übernommen hatte. Vertreter der mit der Bretagne
ſtammverwandten Iren und Walliſer, Flamenführer und Korſen
waren anweſend. Mit der Tagung verbunden war eine Sitzung
des im vergangenen Jahre gegründeten „Zentralkomitees
der nationalen Minderheiten Frankreichs”.
Die franzöſiſche Preſſe hat bisher ebenſo wie ſeinerzeit
gegen=
über Elſaß=Lothringen die dorpelte Taktik verfolgt: die
Bewe=
gung der Bretonen zugleich als Kinderei und als erſte
ſepara=
tiſtiſche Bedrohung der Staatseinheit darzuſtellen. Gewiſſe
An=
zeichen deuten ſeit längerer Zeit dahin, daß die Pariſer
Regie=
rung entſchloſſen iſt, auch in der Bretagne und den anderen
Ge=
bieten fremder Naticnalitäten (Franzöſiſch=Flandern, Korſika)
eine Unterdrückung der Volksbewegung durch die Gewalt zu
verſuchen.
In Chateaulin hat die Polizei dem Bürgermeiſter die
zuge=
ſagte Ueberlaſſung eines öffentlichen Saales für die bretoniſchen
Autonomiſten verboten. Sie hat die merkwürdige Maßnahme
einer „Requirierung” von Quartieren der Kongreßteilnehmer
verfügt und die bretoniſchen Fahnen durch Gendarmen entfernen
laſſen. Auf einheitliche Pariſer Regie deutet aber vor allem hin,
daß die als anti=elſäſſiſch bekannten Blätter — vom „Temps” und
„Figaro” zur „Oeuvre” — auch jetzt gleichzeitig über die „
breto=
niſchen Separatiſten” zetern. Und ſelbſtverſtändlich beeilen ſich
die in Elſaß=Lothringen beſtehenden franzöſiſchen
Propaganda=
blätter, die Hetze mitzumachen.
In der „Oeuvre”, dem im Ausland vielfach noch immer als
freiheitlich angeſehenen Pariſer Linksblatt, ſchreibt zum Beiſpiel
Victor Snell: „Man möchte ſich gern damit begnügen, über dieſe
Komödie des bretoniſchen Autonomismus zu lachen. Aber ihre
Autoren ſelbſt wollen ſie nicht mehr ſo aufgefaßt wiſſen. Es gibt
aber Worte, die uns ſchlecht in den Ohren klingen, wie etwa
Separatismus . . . Schließlich ſehen wir es gar nicht gern, wenn
elſäſſiſche Autonomiſten wie der Abgeordnete Dahlet ſich in dieſe
Kundgebung miſchen. Sie wollen hier keine pro=elſäſſiſche,
ſon=
dern eine anti=franzöſiſche Aktion betreiben, und da könnte der
Spaß ſchließlich aufhören.”
Im „Figaro” wird gleichfalls die Anweſenheit Dahlets
übel aufgenommen. Das Blatt widmet ihm einen Aufſatz („Von
Zabern nach Chateaulin”), der die übliche Unkenntnis der Pariſer
Preſſe verrät und Dahlet zu einem wütenden Franzoſenfeind
ſtempelt, wo doch gerade er (wie etwa auch Brogly und andere
führende elſäſſiſche Autonomiſten) aus dem Lager derer kommt,
die in deutſcher Zeit eifrig und überzeugte Anhänger des
fran=
zöſiſchen Gedankens waren. Der „Figaro” verhöhnt die
Forde=
rungen der Bretonen, die eine föderaliſtiſche Umgeſtaltung Frank=
amn meiſten feſſeln, die er hier an einer außerordentlich
reichhal=
ten Sammlung von Entwürfen und Dioramen ſtudieren kann.
Mwzartfeſt des Mozarteums. — „Coſi fan tutte” unter Bruno
Amlter. — „Fidelio” im Feſtſpielhaus. — Orcheſterkonzerte
und Serenaden.
Unmitten des unſteten Auf und Ab des allzu bunten Wech=
Em Verlauf der Feſtſpiele gab es auch in dieſem Jahre einen
hemiden Pol: das vom Mozarteum veranſtaltete Mozartfeſt.
Imn mag in Salzburg noch ſo viele, ſicherlich gut gemeinte
Ver=
ſhe machen, den Stofftreis der Feſtſpiele zu erweitern, mag
teir den beſten Regiſſeuren Schillers „Räuber” und Goethes
zoſi igenie” ſpielen, mag den wundervollen Domplatz mit dem
ſiar von „Jedermann” märchenhaft beleben, — zu wirklicher
ſüwielſtimmung kommt es in Salzburg doch immer erſt, wenn
za rtiſche Klänge ertönen, wenn das Mozarteum ſeine Pforten
dien Veranſtaltungen des eigentlichen Mozartfeſtes öffnet, das
idieſer Stadt den ſtärkſten Widerhall findet. So gab es auch in
ſſenn Jahre den erſten großen Höhepunkt im Verlauf der
künſt=
ſochen Veranſtaltungen, als im großen Saal des Mozarteums
Wiener Philharmoniker unter Bruno Walters Leitung ihr
Yuartfeſtkonzert veranſtalteten. Walter hatte ein Programm
wüchlt, das von ganz leicht gewogenen, edelſter Unterhaltung
Siſometen Stücken bis zu den Tiefen der G=Moll=
Sinfo=
fführte. Das B=Dur=Divertimento eröffnete den Abend,
Dfſchon im Verlauf dieſes erſten Stückes wußte man, daß
ee Feierſtunde zu erleben ſein würde. Man mag den
Febcherklang der Wiener Philharmoniker noch ſo gut in der
Iymnerung tragen, man iſt doch jedesmal von neuem überraſcht
Düberwältigt von ſeiner Reine und Schönheit. Dem
Diver=
terrto folgte eine Auswahl aus der vielgeſpielten Ballettmuſik
Pantomime „Les petits riens”. Hier hätte ſich vielleicht eine
täf ichere Wahl der einzelnen Stücke treffen laſſen, aber Bruno
Alteer vollte wohl gerade weniger Bekannten einmal Geltung
ſchaffen. Mit der den Abend beſchließenden G=Moll=Sinfonie
Ii ſich ſodann die ganze Größe von Walters Mozart=
Inter=
ſtattion. Mag ſein, daß für manchen Geſchmack der erſte Satz
G=Moll=Sinfonie etwas zu ſentimental herauskam, aber die
chaus kammermuſikaliſche Art, in der Walter ſeinen Mozart
Iſäiert, und die auch bei voller Orcheſterbeſetzung den kleinſten
Fſchhlag, das kleinſte Diminuendo und das diskreteſte
Ritar=
aow noch deutlich werden läßt, wird heute kaum noch von einem
deucen Mozartdirigenten erreicht. Das Publikum ſparte denn
Annicht mit Beifallskundgebungen ſtürmiſchſter Art, die ebenſo
m=Lirigenten wie dem unvergleichlichen Orcheſter galten. Nicht
minder auch dem Soliſten des Abends, dem ausgezeichneten
Pia=
niſten Rudolf Serkin, der Mozarts C=Dur=Konzert mit
einer Zartheit der Klanggebung ſpielte, die faſt völlig das ſpröde
Klavierinſtrument vergeſſen ließ.
War nach dieſem künſtleriſchen Ereignis überhaupt noch eine
Steigerung möglich, ſo wurde dieſe von dem zweiten Abend des
Mozartfeſtes gebracht, der das Buſch=Quartett auf das
Podium des Mozarteums führte. Dieſe vier herrlichen
Stradi=
varius=Inſtrumente an dieſer Stelle ihren Mozart, man kann nur
ſagen: ſingen zu hören, war ein Erlebnis von unauslöſchlicher
Eindruckskraft. Beſonders bemerkenswert dabei erſchien die
Leich=
tigkeit und faſt italieniſch anmutende Eleganz, mit der das Buſch=
Quartett in einer ſolchen Aufgabe zu muſizieren wußte. So
fühl=
ten ſich denn auch gar bald die Hörer von allem gelöſt, was ſie
irgendwie mit dem Alltag verbinden konnte, und ihr zu
macht=
vollen Kundgebungen anſchwellender Dank war nur ein
Ab=
glanz der künſtleriſchen Großtat, deren ſie an dieſem Abend Zeuge
ſein durften. Auch in dieſem Konzert nahm der mit dem Buſch=
Quartett aufs engſte verbundene Rudolf Serkin an den Ehren
des Abends teil. Er ſpielte mit Adolf Buſch die Sonate für
Klavier und Violine in B=Dur mit einer Paarung von äußerſter
muſikaliſcher Genauigkeit und ſtärkſtem inneren Miterleben, wie
man ſie heute nur zu ſelten im Konzertſaal antrifft.
Als letzte Veranſtaltung dieſes Mozartfeſtes iſt eine erneute
Aufführung der C=Moll=Meſſe in der Stiftskirche zu St. Peter
hervorzuheben. Man wird ſich erinnern, daß dieſes Werk in der
hier dargebotenen Bearbeitung von Bernhard Paumgartner
erſtmalig bei den vorjährigen Feſtſpielen an der gleichen Stelle
erklang. Es iſt Paumgartner gelungen, unter Verwendung der
verdienſtlichen Vorarbeit des Dresdener Mozartforſchers Ernſt
Lewicki eine Faſſung des ungemein muſizierfreudigen und
eigent=
lich recht wenig kirchlich anmutenden Werkes herzuſtellen, der man
nur weitere Verbreitung wünſchen kann.
Leider gab es in dieſem Jahre in dem für
Mozartaufführun=
gen wie geſchaffenen kleinen Salzburger Stadttheater nur
eine einzige Mozartvorſtellung: „Coſi fan tutte” unter
Lei=
tung Bruno Walters. Man muß es bedauern, daß nicht die
Inſzenierung Alfred Rollers von der Wiener Staatsoper benutzt
wurde. Ernſt Lert hatte mit zufällig vorhandenen, ziemlich
primi=
tiven Mitteln eine beſondere Inſzenierung zuſammengeſtellt, die
ein wenig würdiger Rahmen für das im übrigen angenehm
belebte Spiel der Soliſten war. Das Schwergewicht der
Auffüh=
rung beruhte in der wiederum über jedes Lob erhabenen Leiſtung
der Wiener Philharmoniker, die in ihrer faſt improviſierend wir=
kenden Leichtigkeit auch die kleinſten Winke des Dirigenten
aufzu=
faſſen und in ſubtilſte Klangwirkungen umzuſetzen wußten.
Im Feſtſpielhaus wiederholte ſich in dieſem Jahre die
Auf=
führung des „Fidelio” durch die Wiener Staatsoper.
Es iſt noch immer jene auf ſehr hohem Niveau ſtehende
Wieder=
gabe des Werkes, die zur Feier des Gedächtniſſes von Beethovens
hundertſtem Todestag herausgebracht wurde und die vielleicht
das Beſte darſtellt, was heute die Wiener Oper überhaupt zu
Dr. Alfred Aber.
zeigen vermag.
Paul Gerharb Zeidler: Polarfahrten. Die wichtigſten
Entdeckungs=
reiſen in den Eismeeren mit Berichten der Teilnehmer.
Heraus=
gegeben von Paul Gerhard Zeidler. Mit 45 Porträts und
Abbil=
dungen ſowie 2 Polarkarten. Verlag: Deutſche Buch=Gemeinſchaft,
Berlin SW 68.
In populärer Darſtellung hat der Herausgeber die Taten der
be=
rühmteſten Polarfahrdem nach der Arktis und Andarktis in dieſem Buche
gewürdigt. Die Schilderungen legen beredtes Zeugnis dafür ab, was
Tatkraft und Mut, Ausdauer und Beharrung im Kampfe mit den
Ele=
menten vermocht haben. Was anfangs gleich einer Traumſehnſucht nur
wenige Gemüter bewegte, ward im Laufe der Jahrhunderte allmählich
in gielſichere Bahnen gelenkt. Die einſtigen Märchen von rätſelhaftem
Schätzen, die im höchſtem Nordem und im fernſten Süden wie in einem
kriſtallenen Zauberſchloß verborgen liegen ſollten, wichen langſam klaren,
auf eigener Wahrnehmung gegründeten Zeugniſſen aus dem Munde der
Polfahrer. — Das Buch zerfällt in drei Hauptabteilungen: 1. Die
Er=
forſchung der Arktis; 2. Die Erforſchung der Antarktis und die
Erobe=
rung des Südpols; 3. Luftſchiff und Flugzeug im Dienſte der
Polar=
forſchung: „Roald Amundſens Nordpolflüge‟. — Der Anhang dieſes
inhaltreichen Buches enthält einen tiefgründigen Aufſatz über die „
Be=
deutung und Notwendigkeit der Polarforſchung” aus der Feder des
be=
kannten ruſſiſchen Polarforſchers Dr. L. Breitfuß, Berlin. Das
Bilder=
material hat Kurt W. Röchen mach Originalen gezeichnet. — Der
Alt=
meiſter der Polarforſchung und berühmte Polfahrer Profeſſor Dr.
Fridtiof Nanſen hat die Widmung dieſes Buches angenommen.
München. Von Peter Scher und Hermann Sinsheimer. Wer
könnte wohl ein luſtigeres Buch über München ſchreiben als die beiden
Redakteure des Simpliziſſims?. Bei dieſer Kunſt= und Bierſtadt gibt es
natürlich eine Unmenge von Dingen, die „nicht im Baedecker ſtehen”.
und ob hier nun von der beruhigenden Kellnenin oder von der
organi=
ſierten Ausgelaſſenheit des Faſchings, von Karl Valentin oder Joachim
Ringelnatz, vom Oktoberfeſt oder vom Umgang mit den Eingeborenen
die Rede iſt, ob Anekdoten aus Schwabing erzählt werden, oder ob man
die richtige Art des Weißwurſt=Eſſens hier lernt, kurzum, aus jedem der
abwechſlungsreichen Kapitel wird ein Stück München bebannt, das einem
ſonſt nur nach jahrelangem Wohnen in dieſer Stadt nach und nach
zu=
gänglich wird. Nun kommt noch dazu, daß das Buch eine Reihe luſtiger
Illuſtrationen der beſten Simpliciſimus=Zeichner wie Karl Amold,
Olaf Gulbranſſon, Max Unold u. a. aufweiſt, die verſtändnisvoll die
luſtigen Sachen, die hier erzählt werden, im Bild feſthalten.
reichs und im Rahmen eines ſo dezentraliſierten franzöſiſchen
Staats für ſich Verwaltungsfreiheit, wirtſchaftliche, legislative,
finanzielle Autonomie für nötig halten.
Auch der „Temps” macht ſich über dieſe Forderungen luſtig,
die durchaus den modernen Grundſätzen des Minderheitenrechts
entſprechen. Er meint allerdings, die Sache ſei „nicht tragiſch,
nicht einmal ernſt”, aber er iſt ſo ungeſchickt, gleichzeitig auf eine
weitere Bewegung föderaliſtiſchen Charakters hinzuweiſen, auf
die der franzöſiſchen Flamen. Und dieſe Bewegung ſei ſogar
„noch ernſter”.
Die elſaß=lothringiſche katholiſche Preſſe, die ſich heute der
Bedeutung des Kampfes der anderen nationalen Minderheiten
durchaus bewußt iſt, hat in ausführlichen Aufſätzen gegen die
Pariſer Unduldſamkeit Stellung genommen. Die „Lothringer
Volkszeitung” (Metz, Nr. 194, Dienstag, 21. Auguſt) erklärt:
Eine Volksbewegung läßt ſich nicht durch derartige kindiſche
Poli=
zeiſchikanen aus der Welt ſchaffen. Man erreicht vielmehr das
Gegenteil von dem, was man bezweckt. Man ſollte meinen, die
Pariſer Herren hätten wenigſtens dieſe eine Erfahrung in den
zehn Jahren gemacht, ſeit ſie Elſaß=Lothringen nach der alten
zentraliſtiſchen Schablone zu regieren ſuchen. Man ſcheint aber
offenbar Luſt zu haben, die Dinge in der Bretagne allmählich ſo
weit kommen zu laſſen, daß es auch dort eines ſchönen Tages
einen „Jour de Gloire” nach Kolmarer Art gibt. Gegenüber dem
törichten Vorſchlag des „Temps” an die Bretonen, Flamen,
Kor=
ſen und Elſäſſer, ihre Anſichten nicht politiſch, ſondern durch
„platoniſche Diſſertationen” zu verfechten, repliziert das Metzer
Blatt: „Man muß ſchon die ganze naive Einfalt eines „Temps”=
Redakteurs haben, um anzunehmen, daß die Lebensprobleme der
Völker mit platoniſchen Diſſertationen gelöſt werden. Und wenn
die franzöſiſche Einheit ſo feſt gekittet iſt, wie der „Temps” meint
und auch wir meinen, warum will er dann die
ver=
ſchiedenen Provinzen hindern, ſich für ihr
Volkstum, für ihre Freiheiten und
Heimat=
rechte etwas mehr Anerkennung zu verſchaffen ?
Der „Elſäſſer Kurier” (Kolmar, Nr. 194, 21. Auguſt)
findet, daß die Verwaltungsbehörden „auf eine ganz ſeltſame
Weiſe die auch im Kolmarer Prozeß bekannt gewordene
Bewe=
gung des „Breiz Atao” zu unterdrücken oder bekannt zu machen”
verſuchen. „Wir bezweifeln, und die Lehren der Vergangenheit
ſind da, daß die behördlichen Maßnahmen bei der Unterdrückung
einer geiſtigen Bewegung, wie ſie in den ausgeprägteren
Be=
ſtrebungen des „Breiz Atao” in der Bretagne ſich zeigt, Glück hat.
Sämtliche Meldungen beſagen, daß es ſich bei den
Kongreßteil=
nehmern um jüngere, äußerſt tätige Kräfte der unteren und
obe=
ren Bretagne handelt.”
Der Kongreß von Chateaulin endete mit der Veröffentlichung
eines Manifeſtes, das dem franzöſiſchen Zentralismus und
Uni=
tarismus Kampf anſagt und die Gründung eines föderaliſtiſcher
Frankreichs nach Schweizer Vorbild fordert, das die
Eigenarten der verſchiedenen franzöſiſchen Provinzen achtet.
Eine peinliche Unfreundlichkeit.
* Berlin, 27. Aug. (Priv.=Tel.)
Schom vor der Kabinettsberatung über die Leitung der
deut=
ſchen Delegatiom für Genf wieſen wir darauf hin, daß ſich hinter
den Kuliſſen ſchon die erſten Anzeichen eines
Kamp=
fes um die Nachfolgeſchaft Dr. Streſemanns
be=
merkbar machten, die ihren Ausgangspunkt vom Zentrum
mehmem. Beſtimmte Kreiſe des Zentrums hätten es ſehr gerne
geſehen, wen der Miniſter der beſetzten Gebiete, Herr v.
Gué=
rard, zum Leiter der deutſchen Delegation beſtimmt wonden
wäre, weil damit eine ſtillſchweigende Vertretung für Dr.
Streſemann geſchaffen wurde, die ſpäter in einer
Ueberlaſ=
ſung des Auswärtigem Amtes an das Zentrum ihrem Ausdruck
finden ſollte. Das Kabinett hat mit Recht allen dieſen
Kombing=
tionen ein Ende gemacht, indem es auch aus außenpolitiſchem
Vom Tage.
Der Aelteſtenrat des Reichstags hat am Montag vormittag über
den kommuniſtiſchen Antrag auf ſofortige
Einbern=
fung des Reichstags zur Erörterung des Panzerkreuzerbaues
beraten. Der Antrag iſt, wie zu erwarten war, unter den Diſch
gefallen, da er von keiner Seite unterſtützt worden iſt.
Der preußiſche Kultusminiſter Profeſſor Dr. Becker
iſt als Vertreter der Reichsregierung geſtern vormittag
zur Teilnahme am 17. Internationalen Orientaliſten=
Kongreß in Oxford eingetroffen.
Anläßlich der Unterzeichnung des Kelloggpaktes haben der
Prä=
ſident Coolidge und Präſident Doumergue
Glück=
wunſchtelegramme ausgetauſcht.
In der engliſchen Staatskirche und einer Anzahl von Freikirchen
in London wurde geſtern der Unterzeichnung des Kelloggpaktes durch
Dankgottesdienſte und Gebete beſonders godacht. Die
deut=
ſche Botſchaft war bei den Gottesdienſten in der Weſtminſter=Abtei
und in der St. Martin=Kirche in The Field vertreten. Die deuiſchen
evangeliſchen Pfarrer nahmen in der St. Martinskirche im Ornat teil.
In Lima wird offiziell bekanntgegeben, daß Peru dem
Kel=
logg=Pakt beitreten werde.
Der engliſche Premiermimiſter Baldwin, der ſich z. Z. in Ais
les Bains befindet, beabſichtigt, um den 20. September herum
vier bis fünf Tage in Paris zuzubrigen.
Der Große Fasciſtiſche Rat iſt von Muſſolini zum
17. September einberufen worden.
Marſchall Fayolle iſt in Paris geſtorben. Faholle
hat 1916 in der Sommeſchlacht, als Führer der 6. Avmee, 1917 als
Kommandant der italieniſchen Armee und 1918 im Lauf der
franzöſi=
ſchen Offenſive eine gewiſſe Rolle geſpielt. Er war Mitglied des
Ober=
ſten Kriegsrats.
Geſtern nachmittag entſtand im Palais der Kroatiſchen
Bauernpartei in Agram ein Brand, der erſt nach
mehr=
ſtündigem Benühen der Feuerwehr lokaliſiert werden konnte. Der
Brand entſtand in dem Zimmer Raditſchs, in dem ſich eine brennende
Kerze gebogen und die trockenen Kränze in Flammen geſetzt haben ſoll.
Gründen den Reichskanzler ſelbſt an die Spitze der deutſchen
Delegation ſtellte. Das Zentrum hat aber trotzdem auf ſeinen
Ehrgeiz nicht verzichtet. Wir finden in der „Germania” einen
Artikel, der ſehr qufmerkſam geleſem ſein will, weil er eigentlich
nur um des einen Satzes willen geſchrieben wurde, auf die „
Not=
wendigkeit” eines Wechſels im Auswärtigen
Amt hinzuweiſen. Natürlich iſt dieſe Giftſpitze gegen
Dr. Streſemann in Watte gewichelt und mit perſönlichen
Komplimenden gegen dem Reichsaußenmimiſter umkleidet. Aber
die Tendenz iſt unverkennbar. Wewm der Leitung der
deutſchen Außenpolitik in den letzten Wochen Mangel an
politi=
ſcher Initiative unterſchoben wird, mit dem kaum mehr
mißver=
ſtändlichen Zuſatz der Frage, ob es möglich ſein wird, das
Außenamt erneut verwaiſen zu laſſen, in einem Augenblick, wo
es für Deutſchland größter Zähigkeit und nachhaltigſter
außen=
politiſcher Arbeit bedarf — das iſt gelinde geſogt, eine
Geſchmack=
loſigkeit. Wir verſtehen es durchaus, wenn im vertraulichem
Kreiſe die Möglichkeit erörtert wird, die entſtehen könnte, falls
Dr. Streſemann in dem nächſten Monaten nicht ſoweit
wieder=
hergeſtellt wird, daß er in das Auswärtige Amt zurückkehren
kann. Aber ſoweit ſind wir erſtens noch nicht. Die Aerzte haben
feſtgeſtellt, das heutige Krankheitsbild, das von den Nieren
ausging, habe ſich weſentlich gebeſſert und daß es ſich jetzt in der
Hauptſache darum handelt, die Abſpannung des Körpers zu
be=
ſeitigen, die eine Folge der Kur in Karlsbad iſt. Dazu iſt die
Erholung in Baden=Baden vorgeſehen, und die Aerzte ſelbſt
rech=
nen damit, daß in einigen Wochen der Außenminiſter ſo
gekräf=
tigt nach Berlin zurückkehren kann. Daß iſt auch dem Zentrum
bekonnt. Um ſo peinlicher muß es wirben, wemn trotzdem in
aller Oeffentlichkeit bereits das Fell des Löwen verteilt werden
ſoll und ein vollkommen überflüſſiger Erbſchaftsſtreit einſetzt, der
nur aus dem perſönlichen Ehrgeiz oder um parteipolitiſcher
Ziele willen geführt wird.
Ein engliſch=franzöſiſches
Geheim=Abkommen?
Einangeblicher BriefChamberlains an Briand
EP. London, 27. Auguſt-
Die „New York World” und dann auch die „Toronto Mich
and Empire” veröffentlichen im ſenſationeller Weiſe einem angacz
lichen Brief Chamberlains an Briand teils im
Aun=
zug, teils vollſtändig, der aber vom Foreign Offie als eine F0
ſchung bezeichnet wird. Der Brief bezieht ſich auf ein geheimn=
Marineabkommen zwiſchen England und Frankreich. Dangch
eine Zuſammenarbeit der beiden Flotten für die Verteidigur
der Küſtengebiete von China bis zum Roten Meere vorgeſehun
Ein gleiches Prinzip gelte für den Atlantiſchen Ozean. Dez
Mittelmeer ſoll, den obigen Blättern zufolge, in zwei Zonen eiſ
geteilt werden: eine weſtliche, für die Frankreich zuſtändig wäi.
und eine öſtliche, in der England die Herrſchaft zur See
gru=
recht zu erhalten hätte. Ferner ſpreche der Brief von der N.-)
wendigkeit der Zuſammenarbeit der beiderſeitigen
Marineſan=
verſtändigem.
Der Waſhingtoner Korreſpondent der „Times” glaubt, do
Coolidge das engliſche Dementi unbedingt ſo wie es
annehwen wird. Der Korreſpondent meldet aber gleichzeiti.
daß die amerikaniſchem Marinebehörden dem Meinungsaustauu
der engliſchen und der franzöſiſchen Admiralität große Bede= beilegen, der dem Kompromiß vorausgegangen ſei. „Dgju
News” und „Daily Herald” nehmen zwar das Dementi der ern
liſchen Regierung an, ſchieben aber dem Foreigm Office inſofesn
eine gewiſſe Schuld zu, als es bisher die Abkommen in eimn
ganz unzweckmäßigem Weiſe geheim gehalten habe. Es
wäh=
dringend notwendig, daß nunmehr eine Veröffentlichung erfolgg.
Chamberlains Brief eine Fälſchung.
Wie Reuter erfährt, iſt der angebliche Brief
Char=
berlains an Briand in Sachen des engliſch=franzöſiſchc
Flottenkompromiſſes, der in den „Vereinigten Staaten urm
Kanada weite Verbreitung gefunden hat, eine
handgrei=
liche Fälſchung. Es handelt ſich um eim Schreiben, in den
der Anſchein erweckt wurde, als ob ſich Chamberlain im Namu
Großbritanniens verpflichtet habe, weitreichende Zugeſtändnit!
von höchſter Bedeutung zu machen. Die Veröffentlichung wirnt
in maßgebenden britiſchen Kreiſen dief bedauert, da man
dieſen Kreiſew den Eindruck hat, daß eine ſolche Veröffentlichunn
nur dazu dienen kann, gegen den Erfolg des völlig geradſinnn
gen engliſch=franzöſiſchen Flottenkompromiſſes zu Felde zu ziehes
Eine Erklärung des Foreign Office
zu Chamberlains Brief.
Das Foreign Office läßt ſeinem Dement von heute vov
mittag, worin der angebliche Brief Chamberlains an Briann
wegen eines geheimen Marine=Abkommens als Fälſchung hiß
zeichnet wird, eine weitere Verlautbarung folgen. Es bezeichneu
die Fälſchung als unmoraliſch und höchſt ſchädlich. Der Briefjeſ
eine Fälſchung ſowohl in der Form als auch nach dem Inhalt:
er ſei lächerlich. Es ſei gut, daß die Veröffentlichung erfolgt
ſei=
da der Brief ſonſt ernſte politiſche Folgen hätte haben können. —
Weiter wird die Auffaſſung ausgeſprochen, daß das Wort dean
britiſchen Foreign Office allen aufrecht denkenden Menſchen ges
nügen ſolle, ſo daß der Zwiſchenfall hiermit erledigt ſei und ſichd
weitere Veröffentlichungen in der Preſſe erübrigen. Angeſichts 7
der Veröffentlichung in der amerikaniſchen Preſſe ſei es ſchwieng, 4
irgendwelche Schritte zu unternehmen, um den Fälſcher durch den n
Staatsanwalt zu belangen. — Die engliſche Preſſe iſt indeſſen mittz
den amtlichen Verlautbarungen nicht zufrieden.
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gebiet des Pfälzer; Tagblatt, BOF
wiegend in den Städten
Kaiſers=
lgutern, Ludwigshafen am Rhein,
Landſtuhl, Pirmäſens und
zwei=
brücken und verbürgt durch einen
aus kaufkräftigen
Bevölkerungs=
ſchichten beſtehenden Leſerkreis
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Sämtliche für das Pfälzer Tagblatt aufgegebenen
Anzeigen erſcheinen gleichzeitig, ohne Mehrberechnung
in der vom ſelben Verlage herausgegebenen
Zwweibrücker Volkszeitung
Die große Plage der Menschheit
Mücken und Schnaken!
Mäcken und Schnaken
sind nicht nur lästig —
sie schleppen Krankheit
in Dein Haus.
Sie kommen aus
mode-
rigen Sumpflöchern und
Morasten, saugen von
Deinem Blut und
hinter-
lassen die vielen
gefähr-
lichen Krankheitskeime.
Schätze Dich gegen diesen
Feindl Zerstäube Flit!
In wenigen Minuten
tötet Elit mit absoluter
Sicherheit alle
wider-
lichen und gefährlichen
Insekten, wie Fliegen,
Mücken, Wanzen, Flöhe,
Schaben.
Flit tötet nicht allein
dieses Ungeziefer,
son-
dern zerstört auch dessen
Eier, weil es in die Ritzen
und unzugänglichen
Ver=
stecke dringt, in denen
sich das Ungeziefer
ver-
borgen hält.
Flit tötet Motten und
ihre Larven, ohne die
Stoffe anzugreifen oder
einen üblen Geruch zu
verbreiten.
Flit ist unschädlich für
den Menschen und wegen
seiner 100bigen
Wirk-
samkeit sparsam im
Gebrauch. Anwendung
mittels des Flit-
Zer-
stäubers. Erhältlich
in allen
einschlä-
gigen Geschäften.
Die gelbe
2 Ut)
Flit-Packung
mit dem schwarzen Band.
VERNICHTBT, Fliegen, Mücken, Schnaken,
Hotten, Schaben, Bettwanzen, Flöhe, Ameisen
Deutsch-Hmerikanische Petroleum-Gesellschaft
Abteilung Spezialprodukte / Hamburg 36
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—Der ſiegreich
Herrn W. R.
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der hieſigen Mer”
Zuſammen
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Darmſtadt am 2.
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Liedern, Spie
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Verfurth. Re
Unmarſchwege
In. Strömt he
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Riczeidung
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Ensig
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Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. Auguſt.
—— Ernannt wurden: am 11. Auguſt 1928: der Gerichtsaſſeſſor Dr.
tniut Funk aus Mainz zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
deirenbach mit Wirkung vom 11. Auguſt 1928 ab, der Gerichtsaſſeſſor
Ui Konrad Boeninger aus Worms zum Staatsanwalt bei dem
p=gericht in Worms mit Wirkung vom 12. Auguſt 1928 ab, der
getsaſſeſſor Heinrich Hahn aus Darmſtadt zum Amtsgerichtsrat
ldu m Amtsgericht in Nidda mit Wirkung vom 13. Auguſt 1928 ab,
iG erichtsaſſeſſor Erich Holzinger aus Beerfelden zum
Amtsgerichts=
hei dem Amtsgericht in Ortenberg mit Wirkung vom 14. Auguſt
b, der Oberjuſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Ortenberg Chriſt.
SSchäfer zum Oberjuſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Büdin=
der Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Offenbach Jakob Beckerle
geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Herbſtein
Birkung vom 16. September 1928 ab, der Juſtizinſpektor bei dem
½srericht Bensheim Wilhelm Balthaſar Groll zum geſchäftsleiten=
Zriſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Lampertheim mit Wirkung vom
Ssptember 1928 ab, der Oberjuſtizſekretär bei dem Amtsgericht
Vel Hans Hoos zum Oberjuſtizſekretär beim Amtsgericht
Reichels=
anit Wirkung vom 16. September 1928 ab, der Juſtizinſpektor bei
Amtsgericht Herbſtein Adam Petermann zum Juſtizinſpektor
0d un Amtsgericht Offenbach mit Wirkung vom 16. September 1928
dm Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Bensheim Johann Thom.
)ing zum geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Diserg mit Wirkung vom 16. September 1928 ab, der
Juſtizinſpek=
ubti dem Am=sgericht Gernsheim Johann Speth zum
geſchäfts=
lend en Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Nieder=Olm mit Wirkung
u 16. September 1928 ab, der Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Giem Ludwig Steller zum geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor bei
1 0 A—mtsgericht Vilbel mit Wirkung vom 16. September 1928 ab, der
Rz=nſpektor bei dem Amtsgericht Offenbach Auguſt Streb zum
göttsleitenden Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Hungen mit
Runig vom 16. September 1928 ab; am 14. Auguſt 1928: der
Kanzlei=
nf. bei dem Amtsgericht Darmſtadt I Heinrich Scharmann zum
9zü ſten mit Wirkung vom 1. September 1928 ab.
— Ehrung eines 75jährigen Sängers. Am 26. Auguſt brachte der
Grsverein „Harmonie” ſeinem Ehrenvorſitzenden, Herrn Friedrich
Af. Gründer d’s Vereins, zu ſeinem 75. Geburtstag ein Ständchen.
99orſitzende, Herr Schwarz, hob in ſeinem Glückwunſche die nahezu
ſchnige Sängerſchaft bervor mit dem Wunſche, es möge demſelben
=lrnge Jahre beſchieden ſein, dem Verein ſeine Tätigkeit zu widmen.
— Der ſiegreiche Wagen in der internationalen Alpenfahrt 1928
Yhcherrn W. R. Wittich=Darmſtadt, der gleichzeitig den Golde=
1h Alpenpokal gewann, iſt zurzeit in den Ausſtellungsräumen
peheſigen Mercedes=Benz=Vertretung, Eliſabethenſtr. 34, aus=
Apltkt.
Bo. Zuſammenſchluß der heſſiſchen Berufsſchullehrer. Im
Volks=
bungsheim in Frankfurt a. M. kamen am Sonntag die heſſiſchen
Guisſchullehrer, die ſeit ſechs Jahren zu einer loſen
Arbeitsgemein=
fütrvereinigt waren, zuſammen, um Stellung zu nehmen zu einem
erun Zuſammenſchluß. In ſeltener Einmütigkeit wurde der „Heſſi=
9erufsſchulverein” gegründet. Mit dieſer Gründung iſt Heſſen
1 eneiſten deutſchen Ländern gefolgt. Die Verbindung mit dem
Neichs=
bein, hauxtamtlicher Lehrkräfte an Berufsſchulen, der zwei Vertreter
eurüdt hatte, und damit mit dem Deutſchen Beamtenbund, wurde
ſo=
ft aufgerommen. Zum Führer wurde einmütig Berufsſchullehrer
Ga m Ziegler=Darmſtadt gewählt.
Flugtechniſcher Verein Darmſtadt (gegründet 1913). Wir weiſen
bintt nochmals auf den Modellflugwettbewerb auf dem Flugplatz
Hmktadt am 2. September, 13 Uhr, hin. Der Eintritt iſt frei, und
bgett es ſich hier um einen Wettbewerb mit den Nachbarvereinen
ſarcheim, Frankfurt, Mainz und den Heſſenfliegern. Dank der tat=
1 sisen Unterſtützung durch Geldſpenden von der Heſſiſchen
Staats=
eemung, der Stadt Darmſtadt und der Heag und durch Ehrenpreiſe
1befma Hans Borné, der Südweſtdeutſchen Buchhandlung Lange und
1hcaffees Henn ſind wir in der Lage, hübſche Preiſe für den
Wett=
beno auszuſetzen. Außerdem treten wir mit der Bitte an die
Zu=
ſae heran, im Falle ein Modellflugzeug über die Abſperrung
hin=
bilyegen ſollte, dasſelbe ruhig liegen zu laſſen wegen der Abmeſſung,
1w htten, die Kinder demgemäß anzuweiſen.
Odenwaldgau D.T. Die Schmuck=
Gedächtniswande=
e7/, des Gaues führt die Teilnehmer am kommenden Sonntag,
1) . September, nach der ſo herrlich gelegenen Ruine No=
1½ſ ein am Oſtabhang der Neunkircher Höhe. Dort treffen ſich die
Lanälder Turner und Turnerinnen ab 10 Uhr. Der
Gaujugend=
uwl ſoll dann ausgetragen werden im Ruinenhof. Bei gemeinſamen
Eieni, Spiel, Volkstanz und Scherz wird die Zeit gar ſchnell, aber
ſ. wergehen. In den frühen Nachmittagsſtunden werden die Herbſt=
1 läufe des Gaues ausgetragen. Sie führen in den verſchie=
1 een Gruppen über 6000, 2000 und 1000 Meter. Daß dieſe Läufe in
ſsſooaftlich ſehr reizvollem Gelände ſehr geeignet,
Turnerhochſtim=
ngszu ſchaffen, verſteht ſich. So darf wohl erwartet werden, daß ſich
uſ ſiele Turner und Turnerinnen einfinden werden. Am bequemſten
ſitvahl der Weg von Reichelsheim nach dem Rodenſtein. Freunde
nezer Wanderungen finden ebenfalls dankbare Wege: Reinheim—
ſa—Lichtenberg, Niedernhauſen—Nonrod—Rodenſtein iſt ſehr ab=
1bſlungsreich und ſchön. Von Groß=Bieberau und Werſau geht ein
ſire Weg dorthin über die Nonroder Höhe. Aus dem Mümlingtal
Et der gelbe Strich über Böllſteiner Höhe, Schnellerts, Fränkiſch=
Amdach, das gelbe Viereck von Michelſtadt über Spreng, Vierſtöck,
ſüfurtb, Reichelsheim. So laſſen ſich auch noch eine Menge hübſcher
Era—ſchwege zu obengenannten Hauptlinien des Odenwaldklubs fin=
R SStrömt herbei!
— Aus der Petrusgemeinde wird uns geſchrieben: Dem
dankens=
bei— Bericht über die Aufführung des Legendenſpieles
Ariſtofferus” durch die Jugendbünde der Petrusgemeinde in
bMontagsnummer des „Tagblatt” darf noch hinzugefügt werden,
cene Wiederholung des Spiels in der Adventszeit (ſein Inhalt
att ja Adventsſtimmung) geplant iſt, um den zahlreichen Karten=
Bfuagen, die nicht mehr berückſichtigt werden konnten, nachkommen
u lradurch auch den übrigen Gemeindegliedern Gelegenheit geben zu
len, an der inneren Erhebung, die durch das Spiel bewirkt wird,
kurehmen. Die Aufführung des „Chriſtofferus” bildete wohl den
Ergreichen Abſchluß der durch den unermüdlichen Eifer des Herrn
Fruſſiſtenten Lie. zur Nieden wohlvorbereiteten Feier des
Ju=
geſanntags durch die Jugendbünde der Petrusgemeinde, nicht aber
in Höhepunkt. Will man dieſen bezeichnen, ſo fällt es ſchwer, die
Ecidung zu treffen zwiſchen dem Jugendabendmahl am Samstag=
An) und dem Feſtgottesdienſt am Sonntag=Morgen. Nachdem der
Siscag=Nachmittag durch ſeine Wettkämpfe auf der Spielwieſe am
Beifalltor gezeigt hatte, daß auch die körperliche Ertüchtigung von
Ai itung der Jugendbünde nicht außer Acht gelaſſen wird, vereinigte
ABendmahlsgottesdienſt um 8.30 Uhr rund 200 Jugendliche in der
uskirche. Daß die Jugend in ſo großer Zahl der Einladung zu
en nſten Abendmahlsfeier gefolgt iſt (es waren nicht nur die
Zu=
ſerggen der Jugendbünde geladen), darf als ein gutes Zeichen dafür
ſeſchen werden, daß in der Jugend noch Bedürfnis vorhanden iſt
idee tiefſten Belange religiöſen Lebens. — Der Feſtgottesdienſt am
Em ag hatte lange vor Beginn die Räume der Kirche bis auf den
gen. Platz gefüllt. Er wurde belebt und verſchönt durch die
Mit=
nung eines jugendlichen Sprechchors und des Singekreiſes, der ſchon
de: Frühe ducch Kurrendeſingen religiöſe Andacht durch die Straßen
Geemeinde getragen hatte. Die für den Tag zuſammengeſtellte
martige Liturgie bereitete aufs wirkungsvollſte die Aufnahme der
ſpredigt des Landesjugendpfarrers Lie von der Au vor über das
ſia mis von den zwei ungleichen Söhnen. In packender Weiſe wurde
Jurgend durch die Predigt zu edlem Tatchriſtentum aufgefordert. —
2ſiit Jahren gewohnte Anteilnahme der Gemeinde am
Jugendſonn=
zu igte ſich auch noch bei dem „Fröhlichen Treiben” am Nachmittag
dem Herrgottsberg. Bei herrlichem Wetter gab ſich die Jugend
ucherlei heiteren Spielen, luſtigem Singen und Muſizieren hin,
be=
ſich— von den Alten, die ihre Freude hatten an einer Jugend, die
uos fröhlich zu ſein und ihre freie Zeit in ſo edler Weiſe zunutze
—II.
ſörper und Geiſt zu verbringen weiß.
Orpheum. Gaſtſpiel des Berliner
Metropol=
lemters: Heute, morgen und übermorgen ſind die letzten drei
Lſl llungen der mit außerordentlichem Erfolg aufgenommenen
lrte „Die blonde Ratte”. Kurt von Möllendorff, der von
Sſt. Lubitſch aufgefordert wurde, in dem nächſten Film „Träume des
Lenss” mitzuwirken und der demnächſt zu dieſem Zweck Deutſchland
käßzt und nach Hollywood überſiedelt, ſpielt auch in dieſen drei letz=
ASorſtellungen noch die Rolle des Bureauvorſtehers Blume. In
ibbrigen Rollen: die charmante Heidi Eisler, Vivian Kenyon, Max
eh Georg Oertz, Laha Rolwe, Dodi Baberath, Paul Hildebrand.
nten im Vorverkauf nur bei de Waal, Rheinſtraße 14; daſelbſt auch
limuſch der Berechtigungsſcheine.)
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die
Kies=
aBe zuiſchen Gervinus= und Inſelſtraße und die Inſelſtraße
ſchen Roßdörfer und Soderſtraße bis auf weiteres für den Auto=,
hruverks= und Radfahrverkehr geſperrt.
Tagung des Verbandes
deutſcher Auslandslehrer und ehrerinnen.
Der Name Darmſtadts hat bei den Tauſenden der deutſchen
Aus=
landslehrer in den letzten Jahren einen guten Klang bekommen. Gehen
doch gerade von unſerer Stadt, von Herrn Staatsrat Block, in hohem
Maße die Beſtrebungen aus, die deutſche Auslandslehrerſchaft zu
ſam=
meln in einem gemeinſamen Verbande zur Förderung deutſcher
Kultur=
arbeit fenſeits der Reichsgrenzen, vor allem der deutſchen Schule im
Ausland und ihrer Lehrer. Im vorigen Jahre tagten zum erſten Male
zahlreiche deutſche Auslandslehrer, die ſich während ihrer Ferien gerade
in Deutſchland aufhielten, in Darmſtadt, und als wichtigſtes Ergebnis
beſchloß man damals, für dieſes Jahr die Gründung eines
Welt=
verbandes deutſcher Auslandslehrer und =
lehrerin=
nen vorzubereiten. Die diesjährige Tagung hat dieſe Gründung
ge=
bracht, und es iſt anzunehmen, daß im kommenden Jahre nun der erſte,
große offizielle deutſche Auslandslehrertag unter Beteiligung der Spitzen
von Stadt und Staat in unſeren Mauern ſtattfinden wird. Ueber die
diesjährige Tagung ſelbſt iſt folgendes zu berichten:
Bereits am Donnerstag trafen die erſten Teilnehmer in
Darm=
ſtadt ein, und ſchon am Abend begannen im Bahnhofshotel die
Vor=
beratungen über die „Organiſation der deutſchen Auslandslehrerſchaft
und Vertretung ihrer Belange‟. Nach einem Referat von Direktor
Dr. Gaſter=Antwerpen wurden hier im engeren Kreiſe in
mehr=
ſtündiger Ausſprache die einzelnen Punkte der Tagesordnung der
Haupt=
verſammlung durchgeſprochen und die dort zu faſſenden Beſchlüſſe
vor=
bereitet.
Der Freitag war zunächſt der Weiterbildung der Auslandskollegen
gewidmet. Alle Höheren und Volksſchulen, einſchl. aller Sonderſchulen
wie Hilfsſchulen, hatten gewetteifert, ihren Amtsgenoſſen die Möglichkeit
der Teilnahme an Unterrichtsſtunden der verſchiedenſten Art zu geben,
und dieſe Gelegenheit iſt gut benutzt worden: Während des ganzen
Vormittags war in den verſchiedenſten Schulen ein Kommen und
Gehen, und es dürfte manche Anregung mit hinausgenommen werden.
Gleichzeitig konnten bereits die Sammlungen und Inſtitute der
höheren Schulen beſichtigt werden. Im Realgymnaſium war
Gelegen=
heit, die naturwiſſenſchaftlichen Inſtitute und eine Ausſtellung beſonders
lehrreicher Inſtrumente und Apparate aus den Gebieten der Phyſik,
Chemie und Biologie zu ſehen. Gerade dieſe Anſtalt iſt ja infolge ihrer
Größe und der Tätigkeit des verſtorbenen Geheimrats Münch in
beſon=
derem Maße geeignet, Anregung zu geben. Die phyſikaliſche Sammlung
und Ausſtellung, von Oberſtudienrat Profeſſor Kalbfleiſch und den
Studienräten Colin, Profeſſor Kabel und Klump
zuſammenge=
ſtellt und erläutert, brachte neben einer Ausſtellung der neueſten
phyſi=
kaliſchen Literatur u. a. folgende Apparate zur Vorführung:
Glocken=
magnet, Demonſtrationsapparate zur Schwingungslehre, einen
moder=
nen Drehſchemel mit Zubehör, Grimſehl’ſche Apparate (u. a. das
Energierad), kleine Projektionslampen für optiſche Verſuche, die
Selen=
zelle, wie ſie für die moderne Bildübertragung benützt wird. Die
Firma Ehrhardt u Metzger hatte eine Sammlung neueſter
Appa=
rate der Phywe (phyſikaliſche Werkſtätten, Göttingen) ausgeſtellt, die
allgemeinen Beifall fanden, vor allem ein Leitzſches Epidiaſkop. Im
Parterreſtock befand ſich eine Ausſtellung von Apparaten für
Schüler=
übungen. — Im chemiſchen Inſtitut (Studienrat Dr. Scheuring)
feſſelte zunächſt die reichhaltige Lehrmittelſammlung, überſichtlich in
Schränken aufgebaut, daneben eine Sonderausſtellung von Apparaten
der Firma Ehrhardt u. Metzger, u. a. die geſamte Apparatuur zu dem
neuen chemiſchen Lehrbuch von Mannheimer. Auch hier wurde die
Aus=
ſtellung von Apparaten durch eine ſolche der neueſten Literatur
wir=
kungsvoll ergänzt. — Die biologiſche Sammlung (Studienräte Profeſſor
Dr. Schilling und Dr. Maſer) zeigte das Bemühen, die moderne
Arbeitspädagogik möglichſt zu unterſtützen durch Förderung des
moder=
nen Verſuchsweſens, durch Ausgeſtaltung des Unterrichts mit
phyſiolo=
giſchen Apparaten und chemiſchen Methoden. Daneben behalten
ſelbſt=
redend die zahlreichen Modelle und Wandtafeln ihre Bedeutung. Das
von älterer Zeit vorhandene, umfangreiche Anſchauungsmaterial wird
zweckentſprechend ausgebaut. Ein Dutzend Mikroſkope dient den
Schüler=
übungen; beſondere Aufmerkſamkeit fand ein Ueberſchlagsmodell über
die Bildung der Rheinebene.
In der Viktoriaſchule befand ſich die ſprachliche Abteilung der
Ausſtellung. Unter Leitung von Studienrat Textor war hier eine
erdrückende, faſt umfaſſende Sammlung der neueſten Literatur der
ver=
ſchiedenſten Zweige des nicht mathematiſch=naturwiſſenſchaftlichen
Un=
terrichts zuſammengetragen: Franzöſiſch, Engliſch, Deutſch mit den
ver=
ſchiedenſten Zweiggebieten (Sprache, Literatur Volkskunde, Kulturkunde,
Volkslied), Geſchichte (Quellenbücher, neuere Geſchichte, Kriegsgeſchichte),
Staatsbürgerkunde, Philoſophie, Geographie (Atlanten,
Wirtſchafts=
geogvaphie), Kunſtgeſchichte und Stenographie. Auch hier fanden die
Auslandskollegen manche wertvolle Anregung. — Am Abend des Freitag
tagte die
Hauptverſammlung der Auslandslehrer
im Fürſtenſaale. Der Saal war dicht beſetzt; auch die mit dem
Aus=
landsſchulweſen in erſter Linie in Verbindung ſtehenden
Reichsbehör=
den hatten ebenſo wie die großen Lehrerverbände und der V. D. A.,
ihrer Vertreter entſandt. Daß dies geſchah, trotzdem die diesjährige
Tagung erſt inoffiziell war, zeugt von der Bedeutung, die man in
maß=
gebenden Kreifen dem neuen Verbande beilegt. Wir bemerkten den
Staatsminiſter a. D. Dr. Boelitz, den früheren und den jetzigen
Leiter der Schulabteilung des Auswärtigen Amtes Dr. Südhof und
Dr. Boehme, vom Gutachterausſchuß für Auslandsſchulfragen die
Miniſterialräte Löffler, Menke=Glückert, Schellberg,
Direktor Dr. Gaſter und Staatsrat Block, vom deutſchen
Philolo=
genverband Studienrat von Blohn, vom deutſchen Lehrerverein
Rek=
tor Boehne, vom allgemeinen deutſchen Lehrerinnenverein Frau
Oberin Walther, vom V. D. A. Direktor Weber u a. Staatsrat
Block hielt die Begrüßungsanſprache. Er gab zunächſt ſeiner
herz=
lichen Freude Ausdruck über die einmütige Geſinnung in der
Auslands=
ſchularbeit die gewährleiſtet ſei durch die Größe der Verſammlung,
durch die Teilnahme von jung und alt, Männern und Frauen,
Akade=
mikern und Seminarikern, Angehörigen aller Konfeſſionen. Beſonderen
Gruß entbiete man den anweſenden Vertretern der Behörden, auch wenn
ſie in erſter Linie heute als frühere Auslandslehrer hier ſeien, den
Vertreter der Verbände, Miniſter Dr. Boelitz und dem Verleger der
Verbandszeitſchrift, Stadtrat Weſſel=Wolfenbüttel. In den
zahl=
reich verſammelten Lehrern und Lehrerinnen aller Art ſieht der Redner
die Vorkämpfer des geiſtigen Großdeutſchland, des dritten Reiches, das
jetzt aus den Trümmern des zweiten erwachſen müſſe. Der zu gründende
Weltverband wolle den amtlichen Stellen ein gern geſehener, gern
ge=
rufener Helfer werden, und das Ziel der Arbeit ſei ein tüchtiger Lehrer=
— Hein.atkunde und Naturſchutz. Auf die Veranſtaltu igsfolge des
Deutſchen Lehrervereins für Naturkunde in Verbindung mit der
amt=
lichen heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaft der Stadt Darmſtadt ſei
hiermit hingewieſen (ſiehe Anzeige!). Der erſte Vortrag —
Naturkund=
liche Wanderungen um Darmſtadt — erhält inſofern beſondere
Bedeu=
tung, als in aller Stille begonnen wurde, eine unſerer ſchönſten
Dünen bei Eberſtadt abzutragen. Der abzubauende Sand ſoll
zum Kraftſtraßenbau verwandt werden. Eine ſolche Ausbeutung muß
aufs tiefſte bedauert werden, zumal in einer Zeit, wo faſt die geſamte
Natur Gefahr läuft, von der Kultur überrannt zu werden. Geologiſch
und floriſtiſch iſt die Eberſtädter Düne bei der Provinzialpflegeanſtalt
eine unſerer prächtigſten; jahrzehntelang hat dorthin das Botaniſche
Inſtitut der Techniſchen Hochſchule unter Füihrung des verſtorbenen
Ge=
heimrat Prof. Dr. Schenck ſeine Sandexkurſionen gemacht; auch
land=
ſchaftlich verleiht die von Kiefern und Pappeln bewachſene
Dünen=
kuppe dem ſüdweſtlichen Teile des flach liegenden Eberſtadt einen ganz
beſonderen Reiz. Es bleibt daher unverſtändlich, wie gegen eine ſolche
Kulturmaßnahme nicht eingeſchritten werden konnte, wie überhaupt ein
ſolches Naturdenkmal zur Sandverwertung freigegeben werden konnte,
wo doch gerade die hieſige Umgebung mehr wie überreich an Sand iſt.
— Ein tapferes Mädchen. Man ſchreibt uns:Vier junge Leute von
Pfungſtadt, drei Herren und ein Mädchen, fuhren am Sonntag mit
den Rädern an den Rhein. Zwiſchen Gernsheim und Groß=Nohrheim
lagerten ſie auf dem Sande zwiſchen den in den Rhein gebauten
Stein=
kribken und gingen von Zeit zu Zeit auch ins Waſſer. Einer dieſer
jungen Leute, der nicht richtig ſchwimmen konnte, geriet in eine
ge=
fährliche Stelle und war ſchon dem Ertrinken nahe. Da ſprang kurz
entſchloſſen das Mädchen, Fräulein Käthe Gräf aus Pfungſtadt, in die
Fluten und konnte den Freund auch glücklich ans Ufer bringen.
K
* führt ab, es wirkt
sehr-
milde , versuch es, und 2
Delb Du bist im Bilde
ſtand in gemeinſamer Arbeit mit einer weitſichtigen Reichs=
Kulturbe=
hörde. Anſchließend wurden eine Reihe von eingelaufenen
Begrüßungs=
telegrammen und =ſchreiben verleſen, vom deutſchen Lehververein in Rio,
von den deutſchen Lehrern aus dem Staate Parana, Direktor Dr.
Treut=Nordamerika, aus Chile, Budapeſt, von der in letzter Minute am
der Teilnahme verhinderten Frau Abgeordneten Dr. Matz und von
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing=Darmſtadt, der im Namen der
Stadt Darmſtadt die Teilnehmer begrüßte und ihnen das ſchöne
Pracht=
werk „Kunſt und Leben im Darmſtadt von heute” überreichen ließ.
Danach trat man in die Tagesordnung ein. Direktor Dr. Gaſter
erläuterte zunächſt einen Satzungsentwurf, zu dem dank der
eingehenden Vorberatung nur noch geringfügige Aenderungen aus
der Verſammlung heraus gewünſcht wurden. Einen breiteren Raum
nahmen die Verhandlungen über die Verbandszeitſchrift „Die
deutſche Schule im Ausland” ein, die von Hans Amrhein gegründet, vom
Verlag Heckner=Wolfenbüttel herausgegeben und finanziert wurde. In
neuerer Zeit iſt eine weſentliche Hilfe durch ſtarke Beſtellungen durch
das Auswärtige Amt und das Reichsminiſterium des Innern erfolgt,
auch die Zahl eigentlicher Abonnenten hat in erfreulicher Weiſe
zu=
genommen. Die Satzungen wurden ſodann einſtimmig angenommen.
Teilweiſe Wiederholungen brachte das nächſte Refevat von Direktor
Dr. Hettich=Mailand über: Die Zeitſchrift „Deutſche
Schule im Ausland” im Dienſte der
Auslandslehrer=
ſchaft. Nachdem er der 25jährigen verdienſtvollen Mitarbeit von
Direktor Gaſter und Stadtrat Weſſel gebührend gedacht hatte,
verbrei=
tete ſich der Redner über die Aufgaben der Zeitſchrift. Er erblickte ſie
in folgendem: Weite Kreiſe, ſollen Kenntnis erhalten vom
Auslands=
ſchulweſen, den Auslandslehrern ſoll ſie Anvegung, Belehrung und
Förderung in ihrer Arbeit gewähren, ein Eindringen in die Seele des
Gaſtvolkes und Veerſtehen ſeiner Art und Beſonderheiten ermöglichen,
Gewinnung von Angehörigen des Gaſtvolkes und der Eltern zur
Mit=
arbeit an der deutſchen Auslandsſchule und ſchließlich eine Beſſerung
der wirtſchaftlichen Lage der Auslandslehrer anſtreben. Eine Reihe
von Beſſerungsvorſchlägen an die Herausgeber beweiſen, daß draußen
großes Intereſſe für die Zeitſchrift herrſcht, ſie wurden vom Redner in
ſachgemäßer Weiſe beſprochen, ebenſo wie die Preisfrage, die eine rege
Werbetätigkeit nötig mache. — Anſchließend fand die
Vorſtands=
wahl ſtatt, in der 15 Herren als Spitze des ſich in Landesverbände
gliedernden Weltverbandes gewählt wurden. Unter großem Beifall
wurde der hochverdiente Gründer des Verbandes, der „Vater des
Aus=
landslehrers”, wie ihn Direktor Gaſter nannte, Staatsrat Block=
Darm=
ſtadt erneut zum erſten Vorſitzenden beſtellt. Miniſter Dr. Boelitz
bat, zunächſt von einer Wahl zum ſtellv. Vorſitzenden Abſtand zu
neh=
men. Schriftführer wurde Lehrer Weber=Berlin und Schatzmeiſter
Direk=
tor Dr. Gaſter=Berlin. Staatsrat Block dankte für die Anerkennung,
die ſeiner Tätigkeit gezollt wurde, und verſprach weiterhin treue Arbeit
im Intereſſe der Sache. Gerade der Schulmann müſſe als Kulturbeamter
neben ſeiner Berufsarbeit freiwillige Arbeit im Dienſte der
Allgemein=
heit leiſten. Lehrer Weber=Berlin gab anſchließend einen Bericht über
„Die zur geſetzlichen Regelung der Auslandslehrerfrage unternommenen
Schritte‟. Seine von umfaſſender Sachkenntnis zeugenden
Ausführun=
gen gaben einen lehrreichen Einblick in die Schwierigkeiten der auf
deſem Gebiete zu leiſtenden Arbeit und die Zähigkeit, mit der man hier
in Verbindung mit führenden, der Auslandsarbeit wohlgeſinnten
Per=
ſönlichkeiten, den großen Lehrerorganiſationen und nicht zuletzt dem
V. D.A für die wirtſchaftliche Sicher= und Beſſerſtellung der
Auslands=
lehrer arbeitet. Sie klangen aus in die erfreuliche Ausſicht, daß in
Zu=
kunft auf dieſem Gebiete durch Erhöhung der Mittel für das
Auslands=
ſchulweſen Erfolge heranreifen dürften. Der Redner brachte eine große
Reihe von Richtlinien für die reichseinheitliche Regelung des
Auslands=
ſchulweſens zur Verleſung und ſtellte als Ziel die Erzielung einer
reichs=
geſetzlichen Regelung auf. In der Ausſprache verſprach Miniſterialrat
Dr. Südhof eine aktenmäßige Darſtellung der Tätigkeit der
Regie=
rung zur Sicherſtellung der Auslandslehrer und gab intereſſante
Einzel=
heiten über die erfolgten Maßnahmen. Auch die Ausführungen von
Miniſter Dr. Boelitz zeigten die erfreulichen Fortſchritte, die in den
letzten 20 Jahren in der Sicherung der Auslandslehrerſchaft gemacht
wur=
den. — Naturgemäß fanden die Ausführungen von Studienrat
Schulz=Madrid über „Die wirtſchaftliche Lage der
Aus=
landslehrer” größtes Intereſſe und gaben Anlaß zu regſter
Aus=
ſprache. Er forderte, daß kein Auslandslehrer ſchlechter geſtellt ſein
dürfe, als ſein Amtsgenoſſe im Inland. Eine ausreichende Bezahlung
ſeitens der Schulgemeinden ſei oft aus Mangel an ausreichenden Mitteln
nicht möglich, da die Schulen ſelbſt nur unter großen Opfern aufrecht
erhalten werden könnten. Zu fordern ſei vor allem reſtloſe Aufklärung
der hinausgehenden Lehrer und Lehrerinnen über die wirtſchaftlichen
Verhältniſſe, die ſie draußen erwarteten. Aus den ernſten Ausführungen
ergab ſich ein charakteriſtiſches Bild von dem hohen Maße von
Idealis=
mus den die Auslandslehrerſchaft unter oft großen materiellen Opfern
im Intereſſe des deutſchen Kulturgedankens aufbringt. Die
Notwendig=
keit dieſes Idealismus wurde von Dr. Gaſter betont, der ebenfalls
feſt=
ſtellte, daß für die wirtſchaftliche Lage der Auslandslehrer noch viel zu
tun ſei. Miniſter Dr. Boglitz hob die Freiwilligkeit der
Auslands=
tätigkeit hervor, die doch einen reichen Lohn in dem reichen inneren
Ge=
winn habe, den jeder Auslandslehrer von draußen mitbringe. Direktor
Dr. Boehme vom Auswärtigen Amt unterſtrich die Bereitwilligteit
der Reichsbehörden, für die zurückkehrenden Auslandslehrer alle nur
mögliche Hilfe ſicherzuſtellen. Aus dem Kulturfonds des Reichsbudgets
werde der größte Betrag für das Auslandsſchulweſen ausgeworfen.
Rektor Boehne vom deutſchen Lehrerverein trat warm für die
wirt=
ſchaftliche Sicherſtellung der Auslandslehrer ein. Staatsrat Block ſtellte
abſchließend feſt, daß alle dieſe berechtigten Klagen verſtummen würden,
wenn der Kulturfonds erhöht würde, eine Maßnahme, die trotz aller
Not der Zeit im Hinblick auf die überragende Bedeutung der zu
erfüllen=
den Aufgaben eine zwingende Notwendigkeit ſei. Einſtimmig wurde
ſo=
dann die breits mitgeteilte Entſchließung gefaßt.
Infolge der vorgerückten Stunde konnte das noch vorgeſehene
Re=
ferat von Lektor Dr. Göttling=Budapeſt über die Vorbildung
der Auslandslehrer nicht mehr gehalten werden. Es ſoll vom
Vorſtand eine Entſchließung zu dieſer wichtigen Frage ausgearbeitet und
den zuſtändigen Stellen übermittelt werden. Wenn auch wegen der
ver=
ſchiedenartigen Verhältniſſe der Auslandsſchulen die Aufſtellung
ein=
heitlicher Ausbildungsgrundſätze nicht möglich ſein dürfte, müſſen
gleich=
wohl Mittel zur beſonderen Ausbildung der hinausgehenden Lehrkräfte
bereitgeſtellt werden. — Mit Worten des Dankes ſchloß Staatsvat Block
die nahezu fünfſtündigen Beratungen.
— Spar= und Vorſchußverein der kathol. Gemeinde Darmſtadt.
In der am 16. d. M. ſtattgehabten Generalverſammlung des Spar= und
Vorſchußvereins der kathol. Gemeinde Darmſtadt e. G. m. b. H. i. L.
wurde die 25prozentige Aufwertung des Goldwertes der
Spareialagen und Geſchäftsguthaben beſchloſſen. Die
Einleger können jetzt ihre Einlagebücher bei dem Nechner des Vereins,
Herrn Kaufmann P. Meſſerſchmitt, Ludwigſtraße 18, zwecks
Eintrags der Aufwertungsbeträge vorlegen.
— Waldecks Frauenvortrag „Hygiene der Wechſeljahre” wird
wie=
derholt. Wie in Mainz, Wiesbaden, Mannheim uſw. macht ſich auch
in Darmſtadt eine Wiederholung des großen Lichtbildervortrags „
Hy=
giene der Wechſeljahre” notwendig. Hans Waldeck wird am
Montag, 3. Sept., 8.15 Uhr, im großen Konkordiaſaal ſeinen
Vor=
trag nochmals geben. Am Nachmittag des gleichen Tages findet für die
Vortragsbeſucherinnen die unentgeltliche Uebungsſtunde im gleichen
Saale von 3—5 Uhr ſtatt. Dortſelbſt auch Karten=Vorverkauf. Der
1. Waldeck=Vortrag hier war ausverkauft und fand ſtürmiſchen Beifall.
Der zweite Waldeck=Vortrag in Mainz war ſchon im Vorverkauf
voll=
ſtändig ausverkauft.
— Voranzeige! Demnächſt veranſtaltet der beliebte Darmſtädter
Bariton Peter Schäfer mit Profeſſor Dr. Friedrich Noack am
Flügel im Kleinen Haus einen Schubert=Abend. (Näheres folgt.)
— Fernſprechverkehr Darmſtadt—Frankfurt. Mit der jetzt erfolgten
Genehmigung des neuen Kabels von Frankfurt über
Neu=Iſenburg, Sprendlingen, Langen nach
Darm=
ſtadt erfährt der Fernſprechverkehr im Bereich der Oberpoſtdirektion
Frankfurt eine neue Verbeſſerung. Die Poſt pflegt laufend ſtatiſtiſche
Feſtſtell ungen über die Verkehrsintenſität gewiſſer Verbindungen zu
machen, ſo z. B. auch über die Einrichtung von Schnellverkehr zwiſchen
Frankfurc und wichtigen Wirtſchaftszentren des rhein=mainiſchen
Ge=
biets. Vorausſetzung der Zulaſſung zum Schnellverkehr iſt die
Ver=
kehrsintenſität von mindeſtens 180 Geſprächen in einer Nichtung. Dieſe
Vorausſetzung trifft in der Richtung vorgenannten Kabels
Frank=
furt-Darmſtadt auf Neu=Iſenburg zu: die Verwirklichung wird
jedoch wegen der erforderlichen Neubauten noch einige Zeit auf ſich
warten laſſen.
*Die Fahrt des Hiſtoriſchen Vereins
nach Mainz.
Während die Ausflüge in dieſem Sommer nur nach Orten in
Star=
kenburg, Lorſch, Beerfelden, Rüſſelsheim gegangen, war diesmal Mainz.
ein Kulturmittelpunkt erſten Ranges, das Ziel. Es hatten ſich auch
dementſorechend eine zahlreiche Teilnehmerzahl eingefunden. Auf der
Fahrt wurde mit Recht geſagt, der Verein müßte öfter, womöglich jedes
Jahr, dorthin gehen. Unſer Ziel war diesmal das Kurfürſtliche
Schloß, jener herrliche, 1627 begonnene Renaiſſancebau mit ſeinen
bedeutenden Sammlungen. In der Treppenhalle empfing uns der
jetzige Direktor des römiſch=germaniſchen Zentralmuſeums, Profeſſor
Dr. Behrens, und ſprach einleitend über die Bedeutung dieſer von
Ludwig Lindenſchmit begründeten Anſtalt. Dieſer ein geborener (1809)
Mainzer, urſprünglich, wie ſein Bruder Wilhelm, Maler, Schüler
Cornelius betrachtete es als ſeine Lebensaufgabe, die römiſche
geſamte Kultur und ihre Einwirkung auf Germanien zu erforſchen und
die Denkmäler, insbeſondere in Heſſen, zu erhalten und in oem
Muſeum zu ſammeln. Die Anſtalt erſtreckt ihre Beziehungen über die
ganze römiſche Kulturwelt, ſammelt vortreffliche Modelle,
Nachbildun=
gen, Photographien u. a. und wird ſo wohl die bedeutendſte Anſtalt in
dieſer Richtung von Weltruf ſein. Hierauf führte uns der Altmeiſter der
Mainzer Altertumsforſchung, Profeſſor Dr. Neeb, in den prächtigen,
775/76 in das Schloß eingebauten Akademieſaal. Statt des üblichen
prunkvollen Kronleuchters hat er ein ſchönes Deckengemälde von
Januarius Zick. Da hier gewöhnlich die großen Konzerte
abge=
halten wurden, ſtellt dieſes Gemälde als Gegenſtück dazu ein Konzert
im Olymp dar. Apollo, Jupiter und Juno lauſchen dem Engelkonzert.
Der ganze Saal mit den prächtigen Stuckarbeiten, wahrſcheinlich von
Jäger, atmet die heitere Schönheit des ſpäteren Rokoko. Der Saal
var neberbei der Schauplatz hervorragender geſchichtlicher Ereigniſſe,
ſo diente er den Verſammlungen der Klubiſten (vergl. den
hiſto=
riſchen Roman von H. König, Die Clubiſten von Mainz) und zur
Abhaltung der Aſſiſen, der berüchtigte Schinderhannes wurde
1803 darin abgeurteilt. Nun beſichtigten wir die Sammlungen in zwei
Abteilungen. Die einen beſichtigten unter Direktor Behrens die
allgemeinen Abteilungen des römiſch=germaniſchen Muſeums, wir
ſchloſſen uns Profeſſor Neeb an, der aus der Fülle ſeiner Erkenntnis
die hervorragendſten Mainzer römiſchen Denkmäler in der Steinhalle
im Hofe rechts erläuterte. So gleich am Eingang die berühmte
Ju=
piterſäule, die ſo hoch war, daß ſie nur in mehreren Teilen in der
Halle aufgeſtellt werden konnte. Sie wurde, vollſtändig zertrümmert,
Anfang 1905 im Gartenfeld gefunden. Sie trug ein ehernes, reich
ver=
goldetes Jupiterſtandbild, wovon jedoch nur geringe Ueberreſte ſich an
der Stelle fanden. Der Stein iſt weit hergeholter Muſchelkalk aus der
begend von Verdun. Selbſt wenn man annimmt, daß die
Beförde=
rung meiſt auf dem Waſſerweg geſchah, iſt die Herbeiſchaffung doch eine
gewaltige Leiſtung. Geweiht war ſie dem Kaiſer Claudius Nero
(54—68). Errichtet iſt ſie von den Vorſtänden der
cannabarii=
ewerbetreibenden. Im Anſchluß an das Militärlager hatten
Militärlieferer ſich angeſiedelt, die, um ſich bei der Regierung
beliebt zu machen, zum Heile (in salutem) des Kaiſers dieſe Säule
er=
richteten. Daneben ſtand ein kleiner Altar, an der Seite war ein
Ge=
fäß mit Weihrauch, den entnahm man und opferte ihn auf dem Altar.
Nach dem Tode Neros kam der Senat wieder zur Macht, und man ließ
auf allen Denkmälern den Namen des Kaiſers wegmeiſeln, ſo auch hier.
Warum und von wem wurde die Säule nun zerſtört? Daß die
Van=
dalen es nicht getan haben, hat ſchon Gregorovius bewieſen. Nach einer
Stelle bei Gregor von Tours ſind es wohl die Chriſten
ge=
weſen. Der Zeus war in Deutſchland mit dem Donnergott vermengt
worden, deshalb findet man ſo vielfach dieſe Jupiterſäulen oder
Gigan=
tenſäulen (Jupiter=Zio mit dem Erddämon). Die Viergötterſteine, die
uuch zahlreich im Odenwald gefunden wurden, ſind der Sockel dieſer.
Dann kommen Kindergrabſteine mit oft rührenden Inſchriften. Sehr
beachtenswert iſt das Grabdenkmal des Schiffers Bluſſus und
ſeiner Frau, die ſehr modiſch gekleidet iſt, und Sohn, auf der Rückſeite
iſt ſein Schiff abgebildet. Sehr wichtig ſind auch die durch chriſtliche
Abzeichen und Sinnbilder als ſolche gekennzeichneten Grabſteine von
Chriſten. Das ganze Leben und Treiben ſpiegelt ſich auf dieſen
Grab=
ſteinen ab. Im vorigen Jahre hatten wir im Mannheimer Schloß
einen ganzen Kramladen abgebildet geſehen.
Nachdem wir von dem Sehen ſo vieles Schönen und geſchichtlich
Wichtigen ermüdet und hungrig waren, kehrten wir ein und erfriſchten
uns. Hierbei ſprach der zweite Vorſitzende den herzlichen Dank des
Vereins aus und brachte auf den älteſten Mainzer Altertumsforſcher,
den liebenswürdigen, unermüdlichen und ewig jungen Profeſſor Dr.
Neeb, ein lebhaften Beifall findendes Hoch aus. Dann beſichtigten
wir unter Führung des genauen Kenners von Mainz, um das er ſich
ſchon große Verdienſte erworben, des Profeſſors Bronner, die
künſtleriſch ganz hervorragende Kreuzigungsgruppe der Jg
ia=
tiuskirche gegenüber. Neben der Wimpfener, die ſchon teilweiſe
zer=
ſtört iſt, und der in Frankfurt hinter dem Dom iſt dieſe die noch am
beſten erhaltene. Sie iſt von dem berühmten Bildhauer Hans
Back=
ofen und ſeiner Frau, einer geborenen Fuſt, geſtiftet und von einem
ſeiner Schüler ausgeführt, und auch das Kruzifix iſt aus Stein. Früt ſer
ſtand die Gruppe im Gras, jetzt aber führt die Straße unmittelbar
vor=
bei, und ſie iſt durch das Ballſpiel der Jugend ſehr gefährdet und ſind
ſchon Beſchädigungen daran. Die ſchönſte Figur, der Johannes, iſt
ſchon durch die Witterung angegriffen und muß wohl in das
Diözeſan=
muſeum gebracht und durch eine Nachbildung erſetzt werden. Profeſſor
Bronner hat der Stadt ſchon vor einem Jahr vorgeſchlagen, die Struße
zu verlegen, was leicht gemacht werden könnte, aber — kaum glaublich
— bis jetzt noch ohne Erfolg. In der St. Jgnazkirche ſind Fresken
von dem obengenannten Januarius Zick beachtenswert.
K. Noack.
Ausflugsfahrten mit Poſtkraftwagen. In der neuen Woche ſind
vorgeſehen am Mittwoch, den 29. Auguſt, eine Nachmittagsfahrt
über Ober=Ramſtadt, Lichtenberg, Reichelsheim nach Lindenfels
und dann durch das Modautal nach Darmſtadt zurück, — am
Sonn=
tag, den 2. September, eine Tagesfahrt über Oppenheim, quer durch
Rheinheſſen nach den Solbädern Kreuznach und Münſter am
Stein, dann heimwärts durch das Nahetal über Bingen—Mainz.
In Kreuznach und Münſter am Stein iſt längerer Aufenthalt, der in
Münſter am Stein reicht aus, um die benachbarte Ebernburg mit dem
Hutten=Sickingen=Denkmal zu beſuchen. Von der Höhe ein herrlicher
Blick in die Täler der Alſenz und der Nahe. Vergegenwärtigt man
ſich dann noch die ſchönen Poſtautos mit den bequemen Polſterſitzen und
die ſichere, umſichtige Wagenführung, ſo ſind alle Vorausſetzungen für
eine genußreiche Fahrt erfüllt. Wir können die Fahrten beſtens
emp=
fehlen. Der Kartenverkauf liegt in den Händen des Mitteleuropäiſchen
Reiſebureaus, Rheinſtraße 17 (Fernſprecher 776). Näheres geht aus
der Anzeige hervor.
p. Kleine Straſkammer. 1. Wegen Unterſchlagung hat ſich Hirſch
Mäzydlower von Offenbach zu verantworten. Es handelt ſich um den
bekannten Trick: Weiterveräußerung einer mit Eigentumsvorbehalt
be=
hafteten Maſchine (Motorrad). Der Angeklagte ſtellt die Sache ſo dar,
als ob ihm der Verkäufer nachträglich auf Drohung mit einem Prozeſſe
den Weiterverkauf geſtattet habe. Der Verteidiger ſucht den guten
Glauben des Angeklagten nachzuweiſen, beide Teile hätten ſich in
un=
ſicherer Rechtslage einander gegenübergeſtanden; Angeklagter habe nicht
im Bewußtſein der Rechtswidrigkeit gehandelt. Es wird die
Frei=
ſprechung beantragt, gegebenenfalls ſei eine mäßige Geldſtrafe am
Platze. Der Staatsanwalt erachtet, daß an der Schuld des Angeklagten
kein Zweifel ſei. (In erſter Inſtanz wurden 3 Monate Gefängnis
aus=
geſprochen.) Das Urteil erkennt auf 100 Mark Geldſtrafe. 2. Beim
Betteln in Mühlheim am Main hat ein Schuhmacher von Frankfurt
am Main einen kleinen Betrag aus einer Ladenkaſſe geſtohlen. Dafür
hat er 6 Monate Gefängnis und 2 Wochen Haft neben Ueberweiſung
an die Landespolizeibehörde erhalten. Letztere will er durch ſeine
Be=
rufung beſeitigt ſehen. Er ſchildert auf Aufforderung des
Gerichtsvor=
ſitzenden in beweglichen Worten ſeine wirtſchaftliche Not. Dem ſteht
entgegen, daß er ſchon im Arbeitshauſe geweſen iſt. Sechs Kinder ſind
zu ernähren. Das Urteil verwirft die Berufung. 3. Wegen
Zuwider=
handlung gegen die Reichsverſicherungsordnung hat ſich ein Fabrikant
von Klein=Krotzenburg zu verantworten; es handelt ſich um
Nicht=
ablieferung von Verſicherungsbeiträgen. In erſter Inſtanz wurde eine
Woche Gefängnis ausgeſprochen. Auf entſprechenden Vorhalt zieht er
ſeine ausſichtsloſe Berufung zurück
— Steuerberechnungs=Tafel. Berichtigung. In der Notiz über die
von der Firma Herbert Joſt, Frankfurt a. M., herausgegebene
Steuerberechnungs=Tafel iſt inſofern ein Fehler unterlaufen, als der
Preis, nicht, wie angegeben, 1,20 Mk., ſondern 2,40 Mk. einſchl. Porto
beträgt. Die Firma bittet uns, mitzuteilen, daß die Tafel zum Preiſe
von 2,40 Mk. zu beziehen iſt durch Herrn Emil Weisheit, Darmſtadt,
Inſelſtraße 43, Poſtſcheckkonto Frankfurt a. M. Nr. 37 025.
Tageskalender für Dienstag, den 28. Auguſt 1928.
Vandestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines Haus:
Ge=
ſchloſſen. — Orpheum abends 20 Uhr, Gaſtſpiel des Berliner
Metropoltheaters: „Die blonde Ratte”, — Konzerte: Schloß=
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz. — Herrngarten=
Kaffee abends 20 Uhr: Konzert — Kinovorſtellungen:
Hekig, Pakaſt=Lichtſpiele, Reſidenztkeater.
Im Zeichen der Konzentration.
Man ſchreibt uns: Nach längeren Verhandlungen haben ſich
be=
kanntlich der Geſamtverband der evangeliſchen Arbeitervereine
Deutſch=
lands, der Geſamtverband der evangeliſchen Arbeiterinnenvereine
Deutſchlands, der Verband der evangeliſchen Geſellenvereine und die
Arbeitsgemeinſchaft der evangeliſchen Arbeiterjungend ſoeben zu einem
„Reichsverband evangeliſcher Arbeitnehmerverbände”
zuſammengeſchloſ=
ſen. Nachdem in der Vergangenheit nur loſe Verbindungen zwiſchen
dieſen innerlich Verwandten Organiſationen beſtanden, ſoll nun der
neu begründete Spitzenverband bei möglichſter Konzentration der Kräfte
eine geordnete Vertretung der gemeinſamen Intereſſen in Staat,
Geſell=
ſchaft und Kirche ermöglichen.
Der Geſamtverband der evangeliſchen Arbeitervereine, 1890 unter
D. Weber in München=Gladbach begründet, zählt heute in 15
Landes=
verbände 800 Vereine mit 120 000 Mitgliedern. Seit 1925 unterhält er
in Berlin ein Generalſekretariat. Er ſtellt in der Perſon ſeines
Vor=
ſitzenden, Pfarrer Werbeck=Elberfeld, auch den Vorſitzenden des neuen
Reichsverbandes. Der Geſamtverband der evangeliſchen
Arbeiterinnen=
vereine, ſeit 1908 beſtehend, zählt 140 Vereine mit 10 000 Mitgliedern.
Der Verband der evangeliſchen Geſellenvereine mit dem Sitz in
Dort=
mund beſteht ſeit 1894. Das jüngſte Glied des Reichsverbandes iſt die
evangeliſche Arbeiterjungend mit 218 Gruppen, die ſich vor allem nach
dem Kriege mit ſtarkem eigenen Wollen zuſammengefunden hat. Im
Frühjahr dieſes Jahres haben ſich die deutſchen Verbände mit den
gleichen Organiſationen des Auslandes (Schweiz, Holland, Dänemark
u. a.) zu einer „Internationalen Arbeitsgemeinſchaft evangeliſcher
Ar=
beitnehmerverbände”, zuſammengeſchloſſen. Vorſitzender derſelben iſt
Reichsverkehrsminiſter a. D. Dr. Koch. Die Arbeitsgemeinſchaft hat ſich
die Aufgabe geſtellt, in Zukunft planmäßiger und energiſcher als bisher
auf dem europäiſchen Feſtland die Ideen einer chriſtlichen Arbeiter=
Standesbewegung zu verwirklichen.
Bei Unfall und Krankerttransporken-
Verleihen von Krankenbedarfserrtikeln
(80516a)
ist Telefonruf Janikäts-Mache Rotes Kreuz.
Telefon:4oo Darrnskadt.
Lokale Veranſialtungen.
Die hierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Herrngarten=Kaffee. Heute abend 8 Uhr findet bei
günſtiger Witterung wieder ein Künſtler=Konzert ſtatt. Morgen
Mitt=
woch, den 29. Auguſt, großes Konzert des Städtiſchen Orcheſters unter
Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp. (Siehe Anzeige.)
Pus den Parieien.
F. Eberſtadt, N7. Ang. Demokratiſches Sommerfeſt.
Das am Sonntag von den Darmſtädter, Eberſtädter und Pfungſtädter
demokratiſchen Ortsvereinen veranſtaltete Sommerfeſt hat einen
allge=
mein befriedigenden Verlauf genommen. Von 4 Uhr ab füllte ſich der
Garten des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Laun), daß bald kein
einziger leerer Platz mehr vorhanden war. Es mögen einſchließlich
der Kinder 400 Perſonen anweſend gaweſen ſein. Reizvolle
Kinder=
ſpiele, umſichtig von Fräulein Ketſch geleitet, büldeten den erſten Teil
des Pvogramms, wobei die Kleinen und Großen unter der Kinderſchar
mit Andenken mancherlei Art bedacht wurden. Eine beſondere
An=
ziehungskraft übte eine hohe Kletterſtange aus, an der Würſtchen als
Preiſe für die geſchickten Kletterer hingen und von ihnen unter viel
Heiterkeit und Beifall heruntergeholt wurden. Dazwiſchen lockte ein
„Nattenfänger” mit wohllautenden Tönen zu frohem Umzug.
Mit=
glieder der Kapelle „Edelweiß” ſpielten Märſche und andere
Muſik=
ſtüicke zur Unterhaltung. Der Darmſtädter Vorſitzende, Herr Wenck
ſprah kurze Begrüßungsworte mit Dank an die Veranſtalter des Feſtes
uind die Parteifreunde aus Eberſtadt. Ju Verlauf des Feſtes ergriff
Miniſter Korell das Wort. Anknüpfend an ſeine Teilnahme an dem
Feſt des hundertjährigen Beſtehens der Tuchfabrik Philipp Ludwig
Arzt in Michelſtadt hob er zwei charakteriſtiſche Momente hervor.
Einmal, daß bei dieſer Firma während ihres langen Beſtehens niemals
Arbeiterausſperrungen und niemals Streiks vorgekommen ſind, ein
ſeltener Boweis für ein ungetrübtes Verhältnis zwiſchen Arbeitgeber
und Arbeitnehmer. Dann aber, daß einer der Teilhaber der Firma
in ſeiner Rede hervorgehoben" habe, wie die raſche Umſtellung der
Fabrikation nach dem Kriege begleitet geweſen ſei von einem
rückhalt=
loſen Bekenntnis zur Republik und damit eine Abwendung von der
vergangenen Zeit. Miniſter Korell wandte dies auf die dewokratiſche
Partei an, in der das Bekenntnis zur Republik ohne Nebenabſichten
auf materielle und berufliche Vorteile erfolgen müſſe aus eigener
Ueber=
zeugung heraus. Und wie andererſeits der „Streik” bei den Wahlen,
uuter dem die Demokraten zu leiden gehabt haben, nur überwunden
werden könne durch eine wahrhaft volksfreundliche Politik. Er
be=
rührte dann den Streit um den Bau des Panzerkreuzers. Er bekannte
ſich, dabei ſelbſt als ein Gegner des Baues, weil dieſer eine Kreuzer
keinen entſprechenden Gefechtswert zu der Größe der Ausgaben beſitze.
Die Summe von 80 bis 100 Millionen Mark, die der Kreuzer koſte, ſei
bei unſerer wirtſchaftlichen Notlage beſſer für ſoziale Betätigung
anzu=
wenden, namentlich gegenüber der Wohnungsnot und angeſichts des
Unvermögens des Staates, ſo viele Hilfsbedürftige aus ihrer Nor zu
retten. Er habe wohl volles Verſtändnis für die Schwierigkeit, in der
ſich das Reichskabinett befand, und die Einigkeit müſſe in der Partei
gewahrt bleiben, aber die Art und Weiſe, wie man von Berlin aus das
Verhalten der demokratiſchen Miniſter von oben herab zu rechtfertigen
verſucht habe, fordere ſcharfe Kritik heraus. Die Rede ſchloß mit einem
Hoch auf die Republik, die Partei und das Vaterland. Sie fand
ſtür=
miſchen Beifall. Ehe man ſich vom Garten in den Saal begab, erfreute
der Leiter der deutſchen Schule in Saloniki, Herr Direktor Huff, die
iufmerkſam lauſchenden Zuhörer mit einer überaus intereſſanten
Schil=
derung dieſer Stadt, des Lebens und Treibens in ihr und namentlich
auch der Schulverhältniſſe, in denen die deutſche Schule ihre beſondere
ulturelle Aufgabe für das Deutſchtum beſitzt. Oberfinanzrat Lucius,
der die wohlgelungene Feſtlichkeit im Verem mit Herrn Dörr und
anderen Parteifreunden vorbereitet und geleitet hatte, dankte den
Rednern und allen Mitwirkenden für ihre Hilfe. Im Saal boten Herr
Fey mit Geſang und Herr Münch auf der Zither dankenswerte
Gaben. Dann ſchloß ein fröhlicher Tanz dia Feier zu ſpäter Stunde.
*31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
16. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung bes
25. Auguſt fielen: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 137 315; 6
Ge=
winne zu je 3000 Mark auf Nr. 85 085, 164 B4, 216 601; 22 Gewinne
zu je 2000 Mark auf Nr. 2988, 9441, 40 484, 50 813, 94 569, 109 639,
166 315, 233 534, 246 305, 246 976, 306 022; 20 Gewinne zu je 1000 Mark
auf Nr. 69 958, 107 206, 147 997, 170 534, 172 292, 176 751, 222 336,
293 839, 298 110, 362 249; ferner 48 Gewinne zu je 500 Mark und 162
Gewinne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung fielen:
2. Gewinne zu je 75 000 Mark auf Nr. 251 346: 2 Gewinne zu je 10 000
Mark auf Nr. 283 831; 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 19 864,
358 215: 8 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 101 126, 146 603, 152 599,
154 805; 14 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 30835, 79 586, 277 558,
307 981, 318 167, 332 612, 350 274; 28 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr.
37 502, 49 137, 49 498, 83 206, 88 057, 145 179, 166 748, 175 937, 196 998,
231 730, 239 399, 265 416, 267 827, 343 315; ferner 68 Gewinne zu je
500 Mark und 176 Gewinne zu je 300 Mark. — Im
Gewinn=
rade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark. 2 Gewinne zu
je 300 000 Mark, 2 Gewinne zu je 100 000 Mark, 2 Gewinne zu je
75 000 Mark, 4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 6 Gewinne zu je 25 000
Mark, 32 Gewinne zu je 10000 Mark, 62 Gewinne zu je 5000 Mark,
198 Gewinne zu je 3000 Mark, 316 Gewinne zu je 2000 Mark, 742
Ge=
winne zu je 1000 Mark, 2052 Gewinne zu je 500 Mark, 5324 Gewinne
en * 300 Mark.
Starkenburg.
An. Arheilgen, N. Aug. In einer vorgeſtern abend im Golkban
„Zum goldenen Löwen” abgehaltenen Verſammlung ſprach Reichstooru
abgeordneter Dr. Queſſel über die Panzerkreuzerfvage. Ferner wurddn
einige Angelegenheiten interner Natur verhandelt. — Am 15. Septemſllu
ds. Js. wird die Damenvereinigung des Männergeſangvereins „Es,
tracht” im Gaſthaus „Zum weißen Schwanen” wieder ihren alljährlickß,
Kaffegabend abhalten und wird ſich derſelbe entſprechend den Vorberau
tungen wieder in der altherkömmlichen Weiſe abſpielen. — Entſprechen
einer Polizeivevordnung vom 3. November v. J., betrefſend
Bekämpfun=
des Kartoffelkrebſes, muß das Auftreten desſelben inmerhalb 24 Stumtön
bei der zuſtändigen Bürgermeiſterei angezeigt werden. — Die Err=
Pflaſter= und Chauſſierungsarbeiten fowie die Fuhrleiſtngen für
Herſtellung verſchiedewer Ortsſtraßen ſind durch öffentlichen
Wettbewa=
zu vergeben und müſſen Angebote bis zum 6. September ds. Js. ori
der hieſigen Bürgermeiſterei eingereicht werden, woſelbſt Vordrucke zum
Selbſtkoſtenpreis erhältlich ſind. — Wie aus der Tagesordnung der
Gern=
ralverſammlung der hieſigen Dreſchgenoſſenſchaft hervorgeht, iſt die V8 der Dreſchhalle an der Bahnhofſtraße geplant. Wie man hä5t
ſoll dieſelbe in die Nähe des Faſelſtalles kommen. Dieſe Verlegung
wür=
das Straßenbild der Bahnhofſtraße ganz bedeutend verſchönern; desn
die Ruine des jetzigen Gebäudes iſt alles andere als ſchön, beſonders in
einer ſo verkehrsreichen Straße am Eingang des Ortes vom Bakll,
hof aus.
— Dieburg, 26. Aug. Am Samstag abend ſprumg die B5jährige
M. in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in die Gerſprenz. Nervenzerrüttun,
ſoll der Grund ſein.
Le. Groß=Umſtadt, 2. Aug. Aus dem Gemeinderat. gaf
Beſchluß ſoll eine Scheume für den Faſelſtall erbaut werden. Bei Kül
nun ſtattgehabten Vergebung der hierzu erforderlichem Arbeiten erhuf
Heinrich Amend die Maurerarbeitem zum Preiſe von 1796 Mark m.
die Steinhauerarbeiten für 104 Mark. Die eingereichten Angebote
fii=
die Zimmevarbeiten werden nicht gewehmigt, da die Einheitspreiſe o
zu hoch erſcheinen. — Wilhelm Metzger 2. übermimmt die Dachdeck?,
arbeiten für 257 Mark. Die Grobſchloſſerarbeiten und Trägerlieferungny
werden dem Georg Reichwein übertragen, und zwar zum Preiſe vm
24 Mark. Die Klempnevarbeiten fertigt Karl Ludwig Biener zum
Preiſe von 147 Mark an. Fritz Winheim, Jakob Böhm und Augm
Brücher übernehmen die Lieferung von Ringofenſteinem zum AngeEſt
von 441 Mark. — Der neue Voranſchlag ſoll nochmals durchberaten wei
den, und zwar in der Hauptkommiſſion. — Stadtrechwer Holzapfel wiin
ſwährend ſeiner Abweſencheit durch dem Stadtkaſſengehilfen vertreten.
Der Gemeinderat iſt mit der Hevausgabe eines gedruckten Jahresbericky
der Oberreal= und Höherem Landwirtſchaftsſchule für das Jahr 192800
einverſtandem. — Reichsjugendwettkämpfe. Die diesjährigr=
Neichsjugendwettkämpfe an der hieſigen Oberreal= umd Höherem Lanw
wirtſchaftsſchule fanden in der letztem Woche ſtatt. Es beteiligten fin
83 Schüler. Die beſte Geſamtleiſtung zeigte in der Oberſtufe Wilhel=
Schott mit 127 Punkten, in der Mittelſtufe Otto Magſcom mit 10
Punkten, in der Unterſtufe Wilhelm Leinert mit 97 Punkten und in dcr
Vorſtufe Georg Bingele mit 62 Punkten. Als recht gute Einzelleiſtungg
ſeien erwähnt im Hochſprung Franz Keller 1,65 Meter, Karl Müllo.,
Wilhelm Weidmann und Walter Götz mit je 1,60 Meter; im Kugelſtoßeß
(10 Pfund) Wilhelm Schott — 15 Meter. — Aus dem Gemeinde
voranſchlag für das Ri. 1928: Die Ausgabem betragen danach:
468 000 Mark, wovon etwa 353 000 Mark durch feſte Einnahmen gedeis
ſind. Der Reſt mit 115 000 Mark iſt durch Gemeindeſteuer aufzubringes
Die endgültige Feſtſetzung der geplanten Steueranſätze erfolgt in da
nächſten Gemeinderatsſitzung. — Die Einſchätzug des neuerbauwt
Gruppenwohmhauſes mit 25 800 Mark wird genehmigt. — Als Hilfsfel!0
ſchütze wurden Wilhelm Frieß 5. und Martin Welner, und zwar vord
1. September d. J. ab ewannt.
— Groß=Bieberau, 27. Aug. Geſtern abend um halb 11 Uhr ereion
nete ſich auf der Straße von Groß=Bieberau nach Reinheim ein Motorn
vadunfall. Beim Ueberholen eines Fuhrwerks verlor der
Motormä=
fahrer die Herrſchaft über die mit zwei Perſonen beſetzte Maſchine um
pamte in den Straßengraben. Beide Fahrer waren leicht verletzt.
Aw. Heubach i. O., 26. Aug. Motorradunfall. Auf deu
Kreischanſſee Höchſt—Groß=Umſtadt ſtieß der Muſiker Heinrich dehrm
wann von hier mit ſeinem Movorrad auf ein unbeleuchtetes Holzfuhry
werk auf, wobei ſein Vater, der bekannte Kapellmeiſter Georg Kehrmam,n
vom Soziusſitz flog und bewußtlos liegem blieb. Er erlitt nicht mens
hebliche Verletzungen, während ſein Sohn mit ſolchen leichterer Am n
davonkam.
m. Beerfelden, 27. Aug. Von unferer Kirche. Wer uſern
Städtchen beſucht, ſtaunt über die außergewöhnlich geräumige Rirche:
doch ihre Maße wurden ſeinerzeit, als nach dem großen Brnde dasn
Gotteshaus neu erſtand, beſtimt durch die zahlreichen, der hieſigen Kirchd
angegliederten Filialen. Das Innere der Kirche, ausgenommen das durm
den Kirchenſtreit bekannte ſchöne Kirchenfenſter, findet weniger Anerleng
nung, denm hier iſt leider nicht viel des Schmüchenden: die Kirchenr
gemeinde hat eben gewöhnlich damit zu tun, den baulichen Zuſtand z7
erhalten. Die Zeitläufte aber bringen trotz alledem doch wieder Vry
beſſerungen. Vor Jahren erhielt die Kirche neue Fenſter und in letztel
Zeit erſtand ihr ein Schmck, der allevdings von außen micht in die AugeP
fällt, auch im Innern dem Unkundigen nicht: es iſt ein Betſaa
wundernett hergerichtet. Schon vor dem Krieg waven Gelder vorhandenn
die für einen ähnlichen Zweck beſtimmt waren, es war aber damals
ein=
größerer Saal geplant, der auch das Imere der Kirche etwas umgeſtalten
hätte, und dara ſcheiterte der Plan, viele Kirchengemeindeglieder wollg
ten keinerlei Veränderungen der inneren Räume. So wurde gezöget!
und gezögert, und das Geld verſchlang die Inflation. Nun iſt der an
nannte Betſaal erſtanden, allerdings in beſcheideneren Ausmaßen, abe
doch durchaus zwechentſprechend: die Decke iſt gehalten in Weiß und Gol
die elektriſchen Beleuchtungskörper ſind in die Decke eingebaut und helio
dieſelbe ſchmüchen, das Oberteil der Wände iſt in lebhaftem Hellbrcn.
gehalten, das Unterteil iſt entſprechend dunkler, wo das Betpult ſteh)
ſind an der Deche die Allegorien der vier Gvangeliſten, die Hinterwanu
geigt den geſtirnten Himmel, an dieſen angelehnt ſtcht ein Kruziſic, 0on
Altertumswert beanſpruchen darf. So wirkt der ganze Raum vornehrt
andachtsvoll und anheimelnd. Anerbennung gebührt den beiden Gen?
lichen, Herrn Oberpfarrer Colin und Herrn Pfarrer Grießmer, und de.3
Kirchenvorſtand, die vereint dahin wirkten, daß dieſer für die Wintes
monate nötige und nützliche Raum erſtand, ebenſo Herrn Malermeiſhin
Horn, der die Maleveien ausführte. So wäre alſo einmal ein Teil 9i0
Innern zeitgemäß geſchmückt, vielleicht öffnet ſich einwal eine jetzt ndch
ungeahnte Geldquelle, die es ermöglicht, das ganze Gotteshaus maleriſ
ähnlich auszugeſtalten.
Ag. Lindenfels, 27. Aug. Gedenkfeier. Beſonderes Intereif?
lenkte die „Schlaraffia” (Tarimundis Darmſtadt) auf ſich. Dieſe Ve2
einigung kam zuſammen, um im Walde des Schenkenbergs, an dem 00
denkſtein des Herrn Sanitätsrats Dr. Weißmann eine Trauerkundgebmi
zu vollziehen. Beim Niederlegen eines Staticekranzes, mit den Fmrue‟
der Allſchlaraffia geziert, wurden der großen Verdienſte und der uneſn
wegten Treue des Verſtorbenen ehrenvoll gedacht. Zu ſeinem
Andenia=
ſollen künftighin — die von ihm ins Leben gerufenen „Lindenfell”k
ſchlar. Sommerfeſte” — alljährlich wieder ſtattfinden. Der Altbürge?
meiſter wurde zum „Ehrenpilger” für die künftigen Sommerfeſte ernahmiat
Er hat auch früher ſchon dieſen Veranſtaltungen beigewohnt. — All.
verkehr. Unſere Straßen und Plätze konnten kaum die Autos falle.
die geſtern zu teils langem Auſenthalt hier eintrafen. Ganz beſondere.
Augenmerk wurde einem neuen Perſonen=Omnibus aus Worms zutel
Der Beſitzer iſt ein Odenwälder (Philipp Bormuth von der Kuralpe)
Es iſt ein Hanſa=Lloyd=Expreß, mit allen Neuerungen ausgeſtattet. Pe
Luftzirkulation, die bequemen Sitzplätze für 20 Perſonen und die Fnn 8
ſicherheit ſollen das Reiſen in dieſem Ommibus zum Vergnügen machele
Ueberhaupt ſah man ſo manches Neues auf dem Gebiet der Automol”
branche. Nicht jeder kann ſich einen „Maibach” oder „Meredes=Bel”
Wagen” leiſten; es gibt auch Wagen, die mit allen Schikanen aush!
ſtattet ſind und kaum 4 Mille koſten. So ſtellte ſich erſtmals ein —”
ſitzer „4 P8 Opel” hier vor. Die Kruck=Karoſſerie iſt nicht lackiert, ſoe
dern mit Zaponſtoff beſpamt. Die Polſterung in Leder, Autoklupſelle
form, die Sitzflächen tiefliegend. Das Auto hat ein über den Rüie
Wagen reichendes Verdeck aus Duck und iſt zurückſchlagbar. Geſchloſſe
hat das Auto ſogar Innenbeleuchtung. Hinter den Sitzplätzen hat
wſl=
einen räumlichen Reiſekoffer angebracht. Der elektriſche Richtungschie.
ger und das Stoppzeichen entſprechen den neueſten Verkehrsbeſtmmſmit.
gen. Auf beiden Seiten ſind Türen. und die Seitenfenſter ſind dund
Kurbeldrehung zu öffnen und zu ſchließen. Als Liefevantin laſen w.
die Bensheimer Firwa A. Sauver u. Co.
A. Fürth i. Odw., 2. Aug. Unglücksfälle. Zwei Unglücksfal!
die jedesmal einen tödlichen Ausgang nahmen, trugen ſich hier zu. Je
inem Falle kam der 16jährige Kolb ums Leben, der an der Deſt.
maſchine beſchäftigt war. Er wollte anſcheinend an der Strohpreſſe
etwa=
erſtellen, kam in das Getriebe und wurde ſo ſtark gequetſcht, daß er No
an demſelben Tag ſeinen Verletzungen erlag. Kurz vorher war er.""
hieſiger Einwohner verunglückt, der gegen abend mit ſeinem Fahr..
von Hammelbach über Weſchnitz hierher zurückfuhr und auf der Straſt”
bei Weſchnitz liegend aefunden wurde, aus Mund, Ohren und Naſe Lie”
end. Wie ſich der Unfall zutrug, iſt nicht geklärt. Man brachte den Pe.
letzten nach Hauſe, wo er bald danach verſtarb.
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[ ← ][ ][ → ] NNummer 239
H. Birlenau, 7. Aug. Schwerer unfall. Der Einleger einer
ri ſchwaſchine, ein verheirateter, noch junger Mam, wollte, da an der
taFſchine etwas nicht richtig funktionierte, nachſehen; dabei brachte er
ue Hand in das Getriebe, wobei ihm einige Finger ausgeriſſen und
Hand ſchwer beſchädigt wurde. Der bedauernswerte junge Mann
utzte ſofort ins akad. Krankenhaus nach Heidelberg verbracht werden.
ſihz er beſteht die Befürchtung, daß die Hand amputiert werden muß.
TH. Aus dem Gorxheimer Tal, N. Aug. Radfahrerunfall.
in Motorradfahrer wollte vorgeſtern bei Gorxheim einen Madfahrer
el holen. Der Motorradfahrer vannte dabei den Radfahrer um, der
alller ſtürzte vom Rade und erlitt einen Beinbruch. Er wurde per
tüitätsauto in das Weinheimer Krankenhaus verbracht; das Fahrrad
aube zertrümmert. Wen die Schuld trifft, wird die Unterſuchung
nEen.
— Gadernheim, 26. Aug. Bei der Bürgermeiſterwahl am 12. Auguſt
„en folgende Stimmen abgegeben: für Gg. Pet. Wolf 25; für
ſei=
n2Bruder Phil. Wolf 3. 132; für Karl Arras 113, und für Ad. Schnei=
H02. Die Zahlen der heutigen Stichwahl lauten: Gg. P. Wolf 775
äiummen; Phil. Wolf 3. 268 Stimmen.
AAy. Bensheim, 27. Aug. Am Samstag, 25. Auguſt, und noch mehr
Sonntag, 26. Auguſt, ſtand unſere Bergſtraßenſtadt Bensheim im
ſiohen des Wiederſehenstages früherer Schüler des
Bens=
wer Gymnaſiums. Die Stadt Bensheim hatte zu ihrer Gäſte Ehre
Feſtliches Getvand angelegt, ihre Bewohnerſchaft nahm lebhaften
An=
an der Reihe der Veranſtaltungen, auf dieſe Weiſe das innige
Ver=
morenſein von Schülern und Schule mit der Schulſtadt ſinnfällig
doku=
uf=ierend. — Die Reihe der offiiellem Veranſtaltungen wurde bereits
Samstag abend mit einem Fackelzug der derzeitigen Schüler des
ſmrmaſiums eröffnet, der als eine Ovation der Aktivitas für die Alten
awen gedacht war. Amtsgerichtsrat Schül=Offenbach war es der
mns des Feſtausſchuſſes vom Balkon des „Deutſchen Hauſes” herab
üden Fackelzug darbringendem Jugend herzlich dankte und zugleich
bereits überas zahlreich erſchienenen Feſtgäſten in einer kurzen
ſterache herzlichen Willkomm entbot. An dem
Begrüßungs=
nd im „Deutſchem Haus” konnte bereits zur Konſtituierung einer
ereinigung ehemaliger Schüller des Bensheimer Gymnaſiums”
geſchrit=
urverden. In den Vorſtand dieſer Veveinigung wurden die folgenden
rnen gewählt: Amtsgerichtsdirektor a. D. Geheimer Juſtizrat Dr.
ſoser=Damſtadt; Oberamtsrichter Tvautwein=Worms;
Oberſtudien=
ſentor Hellwig=Offenbach: Amtsgerichtsrat Schül=Offenbach; Profeſſor
ſtrer=Gießen; Bürgermeiſter Dr. Angermeier, Fabrikant Karl Euler,
mrmaler Joſef Stoll, Studienrat Zwißler und Notar Blechner, die
ſtam ſämtlich aus Bensheim. In angeregteſter Stimmung — die
baen der Wiederſehensfreude ſchlugen überaus hoch — verblieb man
ſch lange beiſammen. — Am Sonntag vormittag verſammelte man
mm Gefallenendenkmal im Schulhof der Anſtalt, um den bereits
ge=
ſrbenen und gefallenem Mitgliedern des Lehrkörpers und der
Schüler=
ic zu gedenken. Studienrat Prof. Hattemer aus Worms hielt dabei
ne gehaltvolle Gedenkrede. Den Höhepumkt der Tagumg bildete der dann
unmende akademiſche Feſtakt im „Deutſchen Haus”. Nach
muſi=
liEher Einleitung brachte der Primaner Greff einem ſelber verfaßten
lutpruch zu Gehör, der eine außergewöhnliche Reife des Verfaſſers
kennen gab. Der derzeitige Direktor der Anſtalt, Oberſtudiendirektor
ſarmer, konnte alsdann in einer großangelegten Feſtvede eine Vielzahl
m Gäſtem und Ehrengäſten, die der Anſtalt früher, ſei es als Lehrer,
68 als Schüiler angehört hatten, begrüßen. Alsdann kommt Geh.
ſeln zinalvat Dr. Reißinger=Mainz, als Vertreter der früheren
chülergeneration, Profeſſor Dr. Biel, als Repräſentant der ehemaligen
hverſchaft, mit warmen und herzlichen Ausführungen zu Wort.
Kreis=
ſettor Reinhart und Bürgermeiſter Dr. Angermeier
über=
tieln die Grüße von Kreis und Stadt, Rektor Mergler, der Präfekt
biſchöflichen Gymnaſialkonwikts, reder einem einträchtigem,
erzieh=
zem Zuſammenarbeiten von Schule und Schülerbonvikt das Wort. Als
zur Begrüßungsredner ſpricht Prof. Dr. Schuchmann, der Direk=
Ges deutſchem Realgymnaſiums im Haag, der neugeſchaffenen
Ver=
nin ung früherer Bensheimer Gymaſigſten ſeine beſonderen
Glück=
unſche aus. Ein Lied des Schülerchores beſchloß die eindrucksvolle und
Sende Feier. Der am Sonntag abend ſtattgefundene Feſtkom=
*s, der dem „Deutſchen Haus”=Saal wiederum dichtgefüllt werden
nahm einen fröhlich=bewegtem Verlauf. Aus Anloß des
Wieder=
einstages war eine kleine Feſtzeitung erſchienen, aus derem In=
I” ein kurzer Abriß „Aus der Geſchichte des Bensheimer Gyma=
„SS”, eine gediegene Arbeit aus der Feder von Prof. Dr. Ruhl, an
ſar Stelle beſondere Erwähnung verdient.
W. Heppenheim a. b. B., 27. Aug. Unfall. Auf der Kreisſtraße
pwenheim—Hambach, vor der Villa Neumeher, eveignete ſich dieſer
g= ein ſchwerer Unfall. Ein Laſtwagen mit zwei Anhängern, die mit
hatterſteinen beladen waren, mußte, um die ſtarke Wegſteigung nehmen
hönnen, einem Anhänger gbhängem. Letzterer geriet, trotzdem er
ſt Beſprießt war, durch das Vorbeifahren eines Fuhrwerks ins Rollen
ſdibrachte dem Fuhrmann, einem 65 Jahre alten Mann, eine
Bruſt=
eiſchung bei, welcher er erlag. — Fenſterſtiftung für das
eſſige Rathaus. Wie bereits bekannt wird das hieſige Rathaus
rneuem Fenſtern und Oberlichtern ausgeſtattet werden, daß es ſich
inem Stile als ein Baudenkmal vergangener Zeitem zeigen kann.
Den bereits geſtifteten Fenſtern kamn num eine neue Stiftung
ver=
ſchnnet werden. Die im Ofſenbach a. M. und Umgebung anſäſſigen
ge=
ſr.gen Heppenheimer haben aus alter Anhänglichkeit an ihre
Vater=
d ein Fenſter geſtiftet. — Holzverſteigerung. Am B. Auguſt
awen aus dem Heppenheimer Stadtwald Eichenſtämme und =ſcheiter
we Buchenknüppel meiſtbietend verſteigert. Die Verſteigerung iſt im
gal bau Kärchner.
Bm. Bürſtadt, 27. Aug. Baſar. Zum Beſten der
Imenausſtat=
ng unſerer katholiſchen Kirche, zu deren Vollendung noch große Mittel
nittigt werden, veranſtaltete die kath. Gemeinde geſtern auf dem Markt=
„t. einen Baſar, der ſich infolge des guten Wetters eines ſehr guten
zſuches erfreuen durfte. Die zum größten Teil von der hieſigen Be=
Aiuerung geſtifteten Bedarfs= und Luxusartikel fanden reichem Abſatz,
en ſſo wurde an einer Verloſung zahlreich teilgenommen. Auch den
rgebotenen Lebens= und Erfriſchungsmitteln wurde lebhaft
zugeſpro=
m. und iſt durch dieſe Veranſtaltung dem Kirchenfonds ein nettes
ürrmchen zugefloſſen.
Dienstag, den 28. Augüſf 1928
Seiten
Weltbad und Kleinſtadt in Oberheſſen.
W.8. Wer, von weither kommend, auf flüchtiger Durchreiſe das
Land zwiſchen Frankfurt und Gießen vor den Fenſtern dahineilen ſieht,
der mag wohl hie und da einen Blick hinauswerfen auf die Türme
Friedbergs, auf die Salinen Bad=Nauheims oder hinüber zu den Reſten
der Münzenburg bis hin zu den blauen Linien des Vogelsbergs. Es
bietet ſich ihm nichts „Intereſſantes”, gelangweilt mag er wieder in
ſeine Lektüre ſich vertiefen, in der Hoffnung, bald dahin zu kommen,
wo ihm der oder jener Reiſeführer „Sehenswertes” in Ausſicht ſtellt.
Und doch hat er wohl eine jener Gegenden überſehen und nicht „
mit=
genommen”, an denen unſer Land ſo reich iſt. Eine jener Strecken,
die — vielleicht nicht ohne eigenes Verſchulden — allzu lange unbekannt
blieben, trotzdem ſich unter ſchlichterem Gewande manche Schönheit
ver=
birgt. Ihm — dem Landfremden — iſt es nachzuſehen, daß er nicht
Station und hier und da einen kleinen Abſtecher macht nach rechts oder
links in Taunus oder Vogelsberg. Anders jedoch diejenigen, denen
Weitgelegenes begehrenswerter erſcheint, oft aus keinem anderen Grund
als dem des Weiterentferntſeins. Warum in die Ferne ſchweifen . . .
Gewiß, es iſt nicht ſchön, alltägliche Worte zu wiederholen, ſo dazu
beitragend, ihnen einen faden Geſchmack zu geben. Steckt aber in ihnen
tiefe Wahrheit, warum ſollte man ſich davor ſcheuen? Und es liegt
wirklich des Guten ſo viel in der Nähe. Auch auf jener Strecke
zwi=
ſchen Frankfurt und Gießen. Wir ſprachen vom eigenen Verſchulden
und ſagten „vielleicht”. Wir kennen die Vergangenheit nicht. Doch
wir ſtellen zu unſerer großen Freude feſt, daß es ſich heute zu regen
beginnt, mit aller Kraft. Daß man verſucht, die landſchaftlichen und
ſtädtebaulichen Reize Oberheſſens einer weiteren Umgebung bekannt zu
machen. Zu dieſem Zweck veranſtaltet von Zeit zu Zeit — wie im
vorigen ſo auch in dieſem Jahre — der Verkehrsbund Oberheſſen unter
Leitung ſeines erſten Vorſitzenden Baurat Dr. Hamm=Gießen Preſſe=
Rundfahrten in der richtigen Erkenntnis, daß gerade von hier
aus das Streben all der großen und kleinen, bekannten und
unbekann=
ten Städte und Gemeinden tatkräftigſte Unterſtützung finden werde.
In dieſem Jahre war zur Beſichtigung Bad=Nauheims und zu einer
anſchließenden Rundfahrt über Büdingen, Schotten, Nidda nach
Butz=
bach eingeladen worden. Trotz ungünſtiger Prognoſen hellte ſich das
Wetter am Samstag nachmittag auf und hielt im Laufe des Sonntags
an, ſo daß die Fahrt auch von dieſer Seite begünſtigt war. War es
doch dadurch möglich, im offenen Geſellſchaftswagen zu fahren und ſo
die landſchaftlichen Eindrücke in noch breiterer Fülle auf ſich wirken
zu laſſen.
Schon zu irgend einer vorgeſchichtlichen Zeit mußte der Menſch
ſein Bedürfnis nach Salz entdeckt und nun verſucht haben, dieſem ſich
immer ſteigerndem Bedarf irgendwie gerecht zu werden. Außer manchen
Methoden, die zeitraubend und umſtändlich waren, boten ſich ihm von
der Natur ſelbſt Quellen dar, die, ſalzhaltig, mit nur geringer Mühe
ausgewertet werden konnten. Solche Quellen fand er in der Nauheimer
Gegend, und zu dem primitiven Zweck dienten ſie bis weit in die
ge=
ſchichtliche Zeit, ja bis in die Neuzeit hinein. Erſt nach und nach
wurde die Heilkraft in ihnen entdeckt, und man begann ſie
auszuwer=
ten. Verſchiedenartigſte Zuſammenſetzung bot Möglichkeiten zu
groß=
zügiger Entwicklung, die von Staat und Gemeinde angeſtrebt und bis
um die Wende des jetzigen Jahrhunderts erreicht wurde. Zweckbeſtimmte
Bautechnik und ſtilvolle Bildnerkunſt ſchufen das, was wir heute in
Bad=Nauheim bewundern: eine einheitliche Kuranlage, die doch jedem
Teil ſein Eigengepräge wahrte und das Ganze glücklich in die
Land=
ſchaft hineinkomponierte. Vornehmheit, die nicht bis zur Exkluſivität
ausartete, und die Wahrung der urſprünglichen Beſtimmung als der
eines Heilbades, dabei aber doch Möglichkeiten auch denen bietend, die
mehr zur Erholung als zur Kur eines beſtimmten Leidens halber
hier=
herkamen: das ſind die Kennzeichen dieſes Weltbades. Der Erbauung
jener Anlagen, die dem Kunſtbedürfnis in Muſik und Schauſpiel
Rech=
nung tragen, folgte in neuerer und neueſter Zeit — deren ſportlicher
Neigung gerecht werdend — die Ausgeſtaltung ſchöngelegener Tennis=
und Golfplätze, eines Schwimmbades und einer Rennbahn. Wer aber,
alter Sitte getreu, im langſamen Dahinſchlendern und Spazierenlaufen
gute Erholung zu haben glaubt, dem bieten ſchattige Waldanhöhen
da=
bei reizende Blicke auf das Bad und ſeine Umgebung. Und vor ſeinem
— innern und äußern — Auge rundet ſich das Bild eines in ſich har=
moniſchen Kurortes, wie er wohl in dieſer einheitlichen
Mannigfaltig=
keit ſeinesgleichen ſuchen dürfte.
Irgendwie wird ſich ihm die Gelegenheit bieten, von hier aus
Aus=
flüge in die Umgebung zu machen, und er wird nicht verſäumen, ſich
etwa Büdingen als Zielpunkt zu wählen. Zeigt ſich doch hier —
ähnlich wie im berüchmten Rothenburg, und eben weil es nicht ſo
be=
rühmt iſt, mit größerer Bedachtſamkeit zu genießen — ein Bild
altdeut=
ſcher Kleinſtädte, wie es ſich nur ſelten in dieſer Reinheit erhalten hat.
Findet der Kunſthiſtoriker mannigfache Anregung zu Studien, der
Natur=
freund Gelegenheit zu ausgedehnten Märſchen durch die Wälder — die
von drei Seiten bis dicht an die Grenzem der Stadt heranwachſen — ſo
bietet ſich jedem, der von einer der angrenzenden Höhen oder von dem
Wehrgang im Nordoſten herabſchaut, ein entzückendes Bild. An das im
Oſten liegende Iſenburg=Büdingenſche Schloß ſchließt ſich, noch heute von
Mauern und trutzigen Türmen aus einheimiſchem Sandſtein errichtet,
die im Laufe der Zeit zu einem dunklen Braunrot verwittert ſind, der
alte Stadtteil an, über den hinaus ſich Büdingem (die neuem Bezirke
ſind zum großen Teil durch die alten Waſſergräben von der Altſtadt
ge=
tvennt) nur wenig ausgedehnt hat. Und innerhalb des Schloſſes, wie
inerhalb des alten Stadtteils findet er Baudenkmäler, größtenteils
der Spätgotik, wie das Rathaus, das Steinerne Haus, den Oberhof,
die Stadtkirche (Liebfrauenkirche), die ihn zu längerer Schau und
gründlichem Sichhineinverſenken einladen. Dinge wie das alte
reich=
geſchnitzte Chorgeſtühl in der Schloßkapelle, die Front des altem
Mat=
hauſes und noch manches andere zeugen von ſtarker Kunſt alter
ein=
heimiſcher Meiſter. Die Reiſe, durch nicht immer allzu reizvolle Gegend
führend, hat ſich gelohnt, wemn man zum Abſchied noch einmal einem
letzten Blick auf jenen Ort wirft, der aus Jahrhunderte langem Schlaf
uter tatkräftiger Leitung zu friſchem Leben erwacht, der aber durch
eben dieſes Verſunben= und Vergeſſenſein ſich das in unſere Zeit
hin=
übergerettet hat, was ihn berechtigt, den Namen Perle des
Oberheſſen=
landes zu führen.
Eine längere Autsfahrt führt durch das Tal der Nidder über
Ortenberg und Gebern nach Schotten. Weiſt es auch weniger
Bauſchätze auf wie Büdingen, ſo iſt doch vor allem das alte Rathaus —
ein Fachwerkbau — aus architektoniſchen Gründen (Vertikal=und
Horizon=
tal=Fachwerk, verbunden durch gebogene Balben, die ſich mit den beiden
andern in einem Punkte überſchweiden) bemerkenswert. Auch ließe ſich
mancherlei altes Fachwerk unter häßlichem, teilweiſe abfallendem Verputz
herausholen und ſo das Bild freundlicher geſtalten. Die etwas herbe
Luft ſteht in angenehmem Gegenſatz zu dem weicheren Klima Büdingens.
Die weiten, ſanft abfallenden, faſt nur von Wieſen mit Buſchſtreifen
be=
ſtandenen Hänge des Vogelsberges machen die Gegend zu einem idealem
Skigelände.
Es waren faſt zu viel Eindrücke, die ſich den Vertretern der Preſſe
boten, ſo daß ſie nach ihrer Nundfahrt reichlich erſchöpft in Butzbach
ankamen. Um ſo angenehmer war es, auch hier unter liebenswürdiger
Führung einen raſchen Einblick in die dortigen Sehenswürdigkeiten zu
gewinnen. Der Marktplatz, umrahmt von vielem alten Fachwerkbauten,
unter denen das Rathaus ſich beſonders hervorhebt, die Kirche mit einem
Teil des alten Wehrgangs, das Solmſer Schloß, in der einen oder
an=
derem engen Gaſſe teilweiſe ganz wunderſchöne Exemplare der altem
Holz=
bau= und Schnitzkunſt, all das konnte zwar nur raſch beſichtigt werden.
Doch war hier der Eindruck ſtark, daß umter tatkräftiger Leitung ſich das
äußere Ausſehen Butzbachs innerhalb der letzten Jahre weſentlich
ver=
ſchönt hat, daß auch weiterhin noch wanches getan werden kann und
ſicher auch getan wird, um auch hier ein einbeitliches Bild zu ſchaffen.
Mit was ſoll man die Betrachtung über die Fahrt der Preſſe im
Jahre 1928 abſchließen? Der Dank an die, die ſie veranſtaltet haben,
wurde oft zum Ausdruck gebraht. Und eine Zuſammenfaſſung des
Ge=
ſehenen zu geben, fällt deshalb ſchwer, weil in den vorhergehenden
Zeilen ſchon das Weſentlichſte herausgeſtellt wurde, das als „extrait
Soncentré” bleibend haftet. So möchten wir zum Schluß wünſchen, daß
das Vatzerland, das im Vaterland bis heute ſo wenig gilt wie der
Pro=
phet darinnen, Ziel vieler Wanderer ſein möge, denn . . . . das Gute
liegt ſo nah.
* Hirſchhorn, 27. Aug. Wafferſtand des Neckars am
25. Auguſt: 0,53 Mtr.; am 26. Auguſt: 0,51 Mtr.; am M. Auguſt: 0,47
Meter.
* Gernsheim, N. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
25. Auguſt: —0,20 Meter; am 26. Auguſt: —0,33 Meter; am T. Augurſt:
—0,N Meter.
Rheinheſſen.
U. Nieder=Ingelheim, 27. Aug. Ein franzöſiſches
Flug=
zeug, das, von einem Offizier geführt, ſich auf der Fahrt vom
Frank=
reich auf den Mainzer Flugplatz befand, wollte hier eime Notlandung
vornehmen. Dabei überſchlug ſich das Flugzeug, bohrte ſich in den
Bo=
den ein und geriet in Bvand. Obwohl alsbald Hilfe ſeitens hieſiger
Bürger vorhanden war, gelang es erſt nach großen Anſtrengungen, die
beidem Fahrer aus dem brennendem Trümmern herauszuholen. Der
Beobachter konnte nur als Leiche geborgen werden. Der Führer lebte
noch, hatte aber ſo ſchwere Brandwunden davongetragen, daß er auf
dem Tuansport in dem herbeigerufenem franzöſiſchen Sanitätsauto
verſtarb.
Ad. Eich, 27. Aug. Das Ehrendenkmal für die
Kriegsteilneh=
mer ſoll im Einvernehmen mit dem Soldaten= und Kriegerverein auf
dem Friedhof errichtet werden — Der Lohn für die Weinbevgsſchützen
iſt vom Gemeinderat auf 5 Mk. pro Tog feſtgeſetzt worden.
Oberheſſen.
* Nidda, N. Aug. Durch elektriſchen Strom getötet.
Der 16 Jahre alte Dienſtknecht Hermann Stock in Ober=Lais kam geſtern
vormittag auf noch unaufgeklärte Weiſe mit der elektriſchen Lichtleitung
auf dem Amweſen ſeines Arbeitgebers in Berührung. Der junge Manm
wurde dabei vom Strom getroffem und auf der Stelle getötet. Nach der
gerichtlichen Iwaugenſcheinnahme wurde die Leiche zur Beerdigung
frei=
gegeben.
Bad=Nauheim, 26. Aug. Wenn nach der Ferienzeit der Beſuch
des Bades noch nicht abflaut, ſo liegt der Grund hierfür darin, daß
viele Gäſte die Spätſommer= und Herbſtkurzeit vorziehen.
Dieſen Beſuchern bietet ſich hier, wo ſich der Abſchied von Sommer und
Sonne verhältnismäßig lange hinzieht, noch eine reiche Zahl herrlicher
Tage, die ihre ganze Schönheit über die Landſchaft ausgießen. Dazu
kommt, daß die Kurabgabe vom 1. September ab ermäßigt wird. Sie
beträgt für die ab 1. September eintreffenden Gäſte 30 RM., ab 15.
Sept. 20 RM. und ab 1. Oktober 15 RM. Unter den zahlreich hier
weilenden ausländiſchen Gäſten befinden ſich der Geſandte der Schweiz
in London, Exzellenz Paravicini, der ſchwediſche Geſandte in Tokio
Ewerlöf und der rumäniſche Miniſter Univerſitätsprofeſſor Mrazae
nebſt Gemahlin aus Bukareſt.
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Seite 8
Dienstag den 28. Auguff 1928
Nummer 239
Reich und Ausland.
Soederblom auf der Preſſa in Köln.
Den Höhepunkt des evangeliſchen Preſſekongreſſes,
der in dieſer Woche zum erſten Male
zuſammenge=
treten war, bildete gewiſſermaßen die große
Kund=
gebung in dem großen Saal der Preſſa am Abend
desſelben Tages. 4500 Karten waren ausgegeben und
bereits am Samstag war keine Karte mehr zu
er=
halven. Der deutſche Führer der ökumeniſchen
Be=
wegung, Profeſſor D. Deißmann, begrüßte unter
vauſchendem Beifall den Vater der Stockholmer
Kon=
ferenz, Erzbiſchof Soederblom und weiſt auf den
apoſtoliſchen Beruf der Preſſe, eine ſtets neue und
doch ſchon zwei Jahrtauſende alte Botſchaft der Welt
zu bringen, hin. „Evangelium und Preſſe”, das hat
heute der Proteſtantismus als klare Forderung
er=
kannt. Unter tiefem Schweigen der
vieltauſend=
köpfigen Verſammlung erſcheint auf der
Rednertri=
büne die ehrfurchtgebietende Geſtalt des ſchwediſchen
Erzbiſchofs. Und was er ſagt, zeigt den weltweiten
klaren Blick des Mannes, der aus tiefſtem chriſtlichen
Ethos heraus gewohnt iſt, die Probleme zu ſehen,
und ihnen tatkräftig zu Leibe zu gehen. Die Preſſe
hat die Aufgabe, als Spiegel und als Licht die Zeit
zu erfüllen! Sie ſpiegelt den Geſchmack des
Publi=
kums wieder und muß im Rahmen dieſes Geſchmackes
ſihr Erziehungswerk ausführen. Mißtrauen trennt,
Vertrauen verbindet. Vertrauen iſt nur möglich auf
Wahrheit; bein Kampf iſt ſo ſcharf, wenn er ſich gegen
die Unwahrheit, oft bösartige Berichterſtattung
richtet. Das chriſtliche Ethos hat auch hier der Preſſe,
micht nur der chriſtlichen, die Geſetze des Handelns
vorzuſchreiben. So wird die Preſſe zur Dienerinedeßt
Allgemeinheit, Licht, Wahrheit, Freiheit bringend So
liegt für die Preſſe geradezu eine ſich aus ihrem
Weſen ergebende Nötigung, mit der Kirche zum Heil
der Völker zuſammenzuarbeiten. Die von tiefem
Ernſt zeugenden, mit prophetiſcher Wucht
vorgetrage=
nen Gedanken, waren für jeden Zuhörer ein Erlebnis.
Das Schlußwort hatte der holländiſche Arbeitsminiſter
Profeſſor Dr. Slotemaker de Bruine, welcher die
un=
geheure Macht der Preſſe als der öffentlichen
Mei=
nung klar herausſtellte. Darum hat die Preſſe die
ungeheure Verantwortung, Dolmetſcherin der
Gwig=
keit zu ſein. Eine ſchönere Weihe konnte ſich dieſe
Erſte Internationale Chriſtliche Preſſekonferenz
wirk=
lich nicht wünſchen, als dieſe aus der Tiefe
ge=
ſchöpften, mit Muſik geſchmückte öffentliche
Abend=
kundgebung in der Kölner Preſſehalle!
Große Blumenſchau im Kurpark Bad Kreuznach
vom 1. bis 9. September 1928.
Die Kreuznacher Gärtnerſchaft (Gruppe „Nahe” im
R.V. Deutſcher Gartenbaubetriebe), bekannt durch
ihre Erfolge auf dem Gebiet der Blumenzucht,
be=
reitet gemeinſam mit der Kurverwaltung für die
Zeit vom 1. bis 9. September eine Blumenſchau vor,
die gerade hier, in der „Stadt der Roſen”, der
Stadt hochentwickelter Gartenkultur, dem
Blumen=
liebhaber, dem Künſtler einen erleſenen Genuß bietet.
Alles, was der Herbſt an farbenfroher Blütenpracht
als ſchönſtes Wunder eines reifen Jahres ſpendet,
wird in ſeiner. Fülle im herrlichen Kreuznacher
Kur=
park zu ſehen ſein. Ein reizvolles geſellſchaftliches
Programm, das im Rahmen der Veranſtaltungen den
Beſuchern Abwechſlung bietet, iſt vorgeſehen. Am
8. September findet großer Blumenball in den
vornehmen Geſellſchaftsräumen des Kurhaus=Palaſt=
Hotels ſtatt.
Kleine Frankfurter Rundſchau.
Frankfurt a. M. Der penſionierte
Poſt=
beamte Karl Hermann wurde am Volksbildungsheim
von einem radfahrenden Schüler angefahren und
ver=
letzt. Er wurde dem Krankenhaus zugeführt, wo er
an einer Gehirnerſchütterung geſtorben iſt — In der
Nacht zum Samstag brachte ſich ein Techniker in
einer Kraftdroſchke zwiſchen Hauſen und Praunheim
einen Kopfſchuß bei. Er wurde in bewußtloſem
Zu=
ſtand durch den Führer der Droſchke nach dem
Kran=
kenhaus verbracht, wo er verſtorben iſt. Die Motive
der Tat ſind unbekannt. — Am Garküchenplatz
ent=
ſtand eine Schlägerei zwiſchen mehreren Arbeitern,
wobei der eine einen Stich in den Unterleib erhielt.
In ſchwerberletztem Zuſtand mußte er ins
Kranken=
haus gebracht werden. Die Täter wurden
feſtgenom=
men. — Durch zu ſchnelles Fahren eines
Perſonen=
kraftwagens kam es zu einem Zuſammenſtoß mit
einem Radfahrer am Mainkai, wobei der Radfahrer
eine klaffende Kopfwunde davontvug. Nach dieſem
Zuſammenſtoß fuhr der Kraftwagen noch in eime
Fußgängergruppe. Ein Berliner erhielt ſtarbe
Quet=
ſchungen am Bein, ein Magdeburger Verletzungen am
Fuß. Die drei Verletzten wurden dem Krankenhaus
zugeführt.
20000 Kino=Theater in Amerika.
Werhet die meisten Kinos?
Amerika(U.SA.
20800 kinos
Frankreich
UItalien
Rußland 450 K.
Das mächtigſte Land der Filmproduktion iſt zu
gleicher Zeit auch das fleißigſte — im Filmgenuß.
Amerika allein hat mehr Kinos, als die großen
euro=
päiſchen Nationen zuſammen. Immerhin ſteht
Deutſch=
land mit nahezu 4300 Kinos an erſter Stelle der
europäiſchen Kino=Statiſtik, während England (3760)
und Frankreich (3345) ſich mit dem zweiten bzw.
dritten Platz begnügen.
Im Zeichen des Kreuzes
Die Parade der „Tempel=Ritter” in Detroit
ſot einen großartigen Anblick. Den Kern des 5 Kilometer langen Feſtzuges hat die in
Kreuz=
form marſchierende Abteilung der Hauptritter gebildet. Die Straßen der berühmten amerikaniſchen
Induſtrieſtadt waren mit den Zeichen der „Tempel=Ritter” reich geſchmückt.
Alles für den Film!
Künſtliches Eiſenbahnunglück für eine engliſche Filmaufnahme.
Auf „Beſtellung” einer engliſchen Filmgeſellſchaft wurde bei Baſingſtoke in England eine
Eiſen=
bahnkataſtrophe mit einem richtigen Leerzuge veranſtaltet. Die Entgleiſung des „verunglückten”
Zuges iſt mit großem Glück und Gelingen gefilmt worden. Bisher wurden Eiſenbahnunfälle mit
Hilfe von kleinen Modellen gefilmt (Trickaufnahmen). Die engliſche Filmneuerung wird nicht
überall Gegenliebe finden.
Der amerikaniſche Konſul in Franrfurt
geſtorben.
Frankfurt a. M. Am Samstag nachmittag iſt
der hieſige amerikaniſche Generalkonſul Hamilton C.
Clairborne beim Angeln in der Nähe von
Aſchaffen=
burg vom Herzſchlag betroffen worden, der ſeinen
ſofortigen Tod herbeiführte. Generalkonſul
Clair=
borne, der im Oktober 1888 in Richmond im Staate
Virginia geboren iſt und ſomit ein Alter von noch
nicht 40 Jahren erreicht hat, befand ſich ſeit 1915 im
Konſulardienſt. Bevor er 1926 nach Frankfurt
be=
rufen wurde, war er einige Jahre in England, dann
in Frankreich und als erſter diplomatiſcher Sekretär
in Bukareſt tätig. Seine Leiche wurde nach Frankfurt
übergeführt und wird ſpäter nach Amerika verſchifft
werden.
Angeſtellte der Reichsdruckerei erkrankt.
In der Reichsdruckerei ſind zahlreiche Angeſtellte
nach dem Genuß von Fleiſch und Gemüſe, die in der
Kantine der Reichsdruckerei verabreicht worden waren,
an Vergiftungserſcheinungen erkrankt. Sämtliche
Er=
krankte befinden ſich außer Lebensgefahr. — Das
Geſundheitsamt der Stadt Berlin hat eine
Unter=
ſuchung des Fleiſches angeordnet, das am
vergan=
genen Samstag zu Maſſenerkrankungen unter der
Belegſchaft der Reichsdruckerei geführt haben ſoll.
Der Zuſtand der Erkrankten hat ſich bereits ſoweit
gebeſſert, daß faſt alle der Arbeiter wieder ihren
Dienſt aufnehmen konnten. Einem Gerücht zufolge
ſollen den Lebensmitteln, die die Erkrankten in der
Kantine der Reichsdruckerei zu ſich genommen hatten,
aus noch unbekannten Gründen große Mengen
Ab=
führmittel beigefügt worden ſein. Die Aerzte ſind der
Anſicht, daß die Erkrankungen auf den Genuß von
verdorbenem Sauerkraut zurückzuführen ſeien.
Wieder ein Großfeuer im Hamburger Hafen.
Hamburg. Am Sonntag morgen entſtand in
einem am Brandenburger Ufer nach der Weſtſeite zu
gelegenen Lagerſchuppen der Firma von der Heyde,
in dem Baumwolle, Jute und Salpeter lagerten, ein
Großfeuer. Die Feuerwehr bekämpfte den Brand mit
ſechs Löſchzügen. Auch ſechs Feuerlöſchboote griffen
vom Waſſer her ein. Es gelang den Anſtrengungen
der Feuerwehr, das Feuer zu lokaliſieren, ſo daß
jeg=
liche Gefahr für die in der Nähe liegenden Holzlager
abgewendet werden konnte. Ueber die
Entſtehungs=
urſache ſowie über die Höhe des angerichteten
Scha=
dens läßt ſich noch nichts ſagen.
Bluttat auf einem oſtpreußiſchen
Bahnhof.
Königsberg. Nach einer Mitteilung der
Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion wurden in der
Nacht vom Samstag zum Sonntag auf dem
Reichs=
bahnhof Tapiau der Reichsbahnaſſiſtent Nerg von
einem unbekannten Täter durch einen Revolverſchuß
getötet und der Arbeiter Barbace ſchwer verletzt.
Nerg wurde nach der Abfahrt des letzten Zuges von
zwei Zivilperſonen auf einen im Vorraum des
Bahn=
hofes befindlichen, verdächtig ausſehenden Menſchen
aufmerkſam gemacht, da am Tage vorher in der Nähe
des Bahnhofes Tapiau ein Raubüberfall auf einen
Poſtſchaffner verübt worden war. Nerg forderte den
Verdächtigen im Beiſein des Bahnhofsarbeiters
Bar=
bace auf, den Bahnhof zu verlaſſen oder ſich
auszu=
weiſen. Der Aufgeforderte zog mit den Worten, er
werde ſich ſogleich ausweiſen, einen Revolver aus der
Taſche und begann auf die Anweſenden zu feuern.
Hierbei erhielt Nerg einen Bauchſchuß, an dem er
alsbald verblutete, und Barbace einen Lungenſchuß.
Darauf lief der Täter davon und entkam unerkannt.
Der Getötete hinterläßt Frau und Kind. Barbace
wurde in das Krankenhaus übergeführt. Die
Reichs=
bahnverwaltung hat auf die Ermittlung des Täters
eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt. — Zu der
Erſchießung des Reichsbahnaſſiſtenten Nerg auf dem
Bahnhof in Tapiau wird mitgeteilt, daß es ſich
an=
ſcheinend um denſelben Täter handelt, der vor einigen
Tagen mehrfach Raubüberfälle in der Gegend von
Krantz verübt hat, und dem, wie gemeldet, auch der
Raubüberfall auf den Oberpoſtſchaffner Neumann auf
dem Tapiauer Kleinbahnhof in der Nacht zum
Sams=
tag zugeſchrieben wird. Am Samstag abend
zwi=
ſchen 20 und 21 Uhr wurde ferner ein von Tapiau in
Richtung Wehlau radelnder Arbeiter angefallen, um
B Uhr am gleichen Abend auf der Landſtraße
Wehlau-Tapiau ein Königsberger Auto durch
Licht=
ſignale angehalten und die Infaſſen von einem
Un=
bekannten mit der Piſtole in der Hand gezwungen,
ihm Geld zu geben. Anſcheinend handelt es ſich um
den gleichen Verbrecher, der kurz danach die Bluttat
auf dem Tapiauer Bahnhof verübte. Im Laufe des
Sonntags wurde in einer Gaſtwirtſchaft in Gauleden
ein Mann beobachtet, der verdächtig ſchien. Der
Land=
jäger ſtellte ihn, der Unbekannte antwortete jedoch
auf den Anruf des Beamten aus etwa 150 Meter
Entfernung mit mehreren Schüſſen und entkam in
einem Haferfeld.
Oscar v. Miller — Ehrenpräſident
der Weltkraftkonferenz.
Geheimrat Dr. h. c. Oscar v. Miller,
der berühmte Gründer des deutſchen Muſeums m
München, wurde zum Ehrenprckſidenten der 1980 m
Berlin ſtattfindenden Weltkraftkonferenz gewählt. Er
war 1883—1889 mit Emil Rathenau und Felir
Deutſch Direktor der Deutſchen Ediſon=, ſpäter
Aul=
gemeinen Elektrizitäts=Geſellſchaft und hat noch als
71jähriger vor zwei Jahren das Forſchungsinſtitut für
Waſſerkraft in Walchenſee ins Leben gerufen
Vier Perſonen bei einem Autvunfall verletzt.
Hamburg. Am Sonntag vormittag
verum=
glückte auf der Hamburg-Berliner Chauſſee hinter
Boitzenburg (Uchermark) ein Hamburger Kraftwagen.
Der Wagen war ins Schleudern geraden und
rannt=
gegen einen Chauſſeebaum. Die Inſaſſen, ein
Ham=
burger Ehepaar Samuel mit ihrem Sohn und dem
Führer, wurden aus dem Wagen geſchleudert. Das
Ehepaar erlitt ſehr ſchwere Verletzungen, während
der Sohn und der Führer mit leichteren Verletzungen
davonkamen. Der Zuſtand Samuels iſt ſehr emſt.
Ein Maltzan=Denkmal auf Helgoland.
Hamburg. Die Bevölkerung der Inſel
Helgo=
land hat zuſammen mit dem „Klub der Freunde
Helgolands”, einer Vereinigung bekannter Politiker,
Wiſſenſchaftler und Wirtſchaftler, den ehemaligen
deutſchen Botſchafter in Waſhington, Freiherrn Ago
v. Maltzan ein Denkmal errichtet, das am kommenden
Samstag enthüllt werden ſoll.
* Der Apfel fällt nicht weit vom Stame.
(k) London. Der Londoner Verſicherungsbeamte
George Jacobs hat mit ſeiner beſſeren Hälfte an
einem vorzüglich gelungenen Unterhaltungsabend
teil=
genommen. In etwas vorgerückter Stunde und nicht
minder vorgerückter Stimmung ſchlenderte das
Pär=
chen ſeiner Wohnung entgegen und nahm den kün
zeſten Weg durch den Regent’s Park. Die
Be=
gegnung mit drei maskierten Gentlemen riß jedoch
die gemütliche Stimmung jäh ab; die Herrſchaften
waren unverſchämt genug, um das Ehepaar Jacobs
vor die Wahl zu ſtellen: „Geld oder Leben!”, Herr
Jacobs liebte nun einmal das Leben, auch war er
nicht gerade der Tapferſte, und ſo griff er ohne zu
zögern nach der zuſtändigen Taſche, um den Banditen
ſeine Brieftaſche zu überreichen. Es kam aber nicht
dazu, denn zum größten Erſtaunen der drei
Gent=
lemen ſowie des eigenen Gatten nahm die kleine
Frau Jacobs im Nu die vorſchriftsmäßige
Boxſtel=
lung ein, und „bearbeitete” die Störenfriede ſo
aus=
gezeichnet, daß ſie nach wenigen Minuten einwandfrei
„knock out” geſchlagen waren. Zwiſchendurch gelang
es Jacobs, einen Schutzmann ausfindig zu machen,
und die drei Wegelagerer konnten nach dem
Polizei=
präſidium gebracht werden. Umſo leichter, als ſie
vollkommen „erledigt”, in bewußtloſem Zuſtande
waren. Der Oberinſpektor Clayton, welcher den
Transport in Empfang nahm, ließ es ſich nicht
nehmen, die zarte kleine Frau zu befragen, wo ſie
denn eigentlich dieſes männliche Handwerk erlernt
habe. „Ich bin die Tochter des Boxmeiſters John
Lambet”, lautete die Antwort. „Sie wiſſen ja, Herr
Oberinſpektor, „der Apfel fälld nicht weit vom
Stamme!
Die Untergrundbahn=Kataſirophe
in New York.
Times Square, die Unglücksſtätte.
ſer Bild zeigt das „Times”=Square, unter dem
* Unglückstunnel der New Yorker
Untergrung=
bahn läuft.
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Dienstag, den 28. Auguſt 1928
Nummer 23:
Md and ssan
goat.
Nachklänge zum Handballſpiel
Bol.=Op.ss —Op.:s. 1ese.
Ein Beſchluß des Sp.=V. 98.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 faßte in ſeiner geſtrigen
außerordentlichen Verwaltungsausſchußſitzung folgenden
Be=
ſchluß: „Die Vorgänge anläßlich des Handballſpiels am Sonntag,
den 26. Auguſt, erfordern eine Stellungnahme, die für die
Zu=
kunft die aus der derzeitigen Handlungsweiſe des örtlichen
Poli=
zeiſports ſich ergebenden Mißhelligkeiten verhindert. Der
Sport=
verein Darmſtadt 1898 wird daher in keiner Sportart Spiele
gegen den Heſſiſchen Polizeiſportverein zum Austrag bringen,
falls er nicht durch Maßregeln der Sportbehörde dazu gezwungen
werden ſollte.”
Leichtathletik.
Neuer Turner=Staffelrekord.
Bei den Jubiläums=Wettkämpfen des V.f. L. Charlottenburg ſtellte
die Staffel des Karlshorſter Turnvereins, beſtehend aus Born, Winkler
und Krauſe, mit 7:58.6 über 3 X1000 Meter eine neue D.T.=
Höchſtleiſtung auf. Becker=Stendal gewann das Hundertmeterlaufen in
11,2 Sek. gegen Nobel=Hamburg; über 4X100 Meter ſiegte der
Ham=
burger Turnerbund in 44.2 gegen die Berliner Turnerſchaft;
die 4X100 Meter=Frauenſtaffel brachte der T. S.V. Schöneberg in
5:34 an ſich. Das 1500 Meter=Laufen holte ſich Wichmann=Karlshorſt
in 4:14.9. Einen ganz überlegenen Sieg trug Syring=Reuden im 5000=
Meterlauf davon, das er in 15:54,6 mit 25 Sekunden Vorſprung an
ſich brachte. Mit einer beachtlichen Leiſtung wartete Frl.
Witt=
kowſki=Lichterfelde im Frauenſpeerwurf mit 34,20 Meter auf. Sie
endete auch im Hochſprung mit 1,44 Meter in Front. Der Hochſprung
der Männer fiel erſt im Stichkampf an Schenk=Neukölln mit 1,70 Meter
vor Kunze=Schöneberg.
Leichtathletik in Wold.
Siege von Körnig, Hirſchfeld und Dr. Peltzer.
Das in dem kleinen bergiſchen Städtchen Wald (bei
Solingen) veranſtaltete Leichtathletik=Meeting war bei
einer Zuſchauerzahl von 4000 ein hervorragender Epfolg, zumal
auch die ſportliche Ausbeute durchaus befriedigend war. Das
Meeting fand einen, ſehr gelungenen Verlauf und eine Reihe der
deutſchen Elite=Athleten ſorgte durch ihre Anweſenheit für gute
Ergebniſſe. In beſonders guter Form waren Hirſchfeld und
Körnig, während Peltzer ſich erſtmalig wieder als 400=Meter=
Läufer erprobte, und zwar mit gutem Erfolg. Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Körnig=Charlottenburg 10,6 Sek. 2. Fiſcher=
Düſſel=
dorf 10,9 Sek. 3. Nathan=Charlottenburg 11 Sek.
400 Meter: 1. Dr. Peltzer=Stettin 50,1 Sek. 2. Cornelius=Bochum
51 Sek. 3. Böcher=Berlin 51,2 Sek.
800 Meter: 1. Krauſe=Berlin 1.58,3 Min. 2. Sawahn=Stettin
1.59,2 Min.
2000 Meter: 1. Kapp=Stettin 5.43 Min. 2. Schillgen=
Darm=
ſtadt 5.43 Min.
4 mal 100 Meter Staffel: 1. S. C. Charlottenburg 44,3 Sek. 2.
Eſſener S.V. 99 45,1 Sek. 3. Solingen 98.
Schwedenſtaffel: 1. Teutonia Berlin (ohne Zeit). 2. Preußen
Stettin.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein 15,20 Meter. 2. Weber=
So=
lingen 10,59 Mever. 3. Meier=Charlottenburg 10,48 Meter.
Diskuswerfen: 1. Hirſchfeld 40,92 Meter. 2. Weber 30,8 Meter.
3. Otto=Solingen 30,3 Meter.
Hochſprung: 1. Meier=Charlottenburg 1,65 Meter. 2. Otto=
Solin=
gen 1,60 Meter. 3. Böcher=Berlin 1,50 Meter.
Weiſprung: 1. Meier=Charlottenburg 6,89 Meter. 2. Berg=
Solin=
gen 6,39 Meter. 3. Otto=Solingen.
Schwedens Leichtathletikmeiſter.
Im Stadion zu Stockholm gelangten am Samstag und Sonntag
die ſchwediſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften zur Entſcheidung. Das
Wetter ließ alles zu wünſchen übrig, ſodaß es nur ſelten zu beſonders
guten Leiſtungen kam. Die beſte Vorſtellung gab der bekannte
Stab=
hochſpringer Lindblad, der mit 4,00 Meter einen neuen
Landesrekord aufſtellte. Auch der Weltrebordmann im Speerwerfen,
Lundguiſt, zeigte mit 67,39 Meter einen ſehr beachtlichen Wurf.
Dreifacher Meiſter wurde Sten Petterſon, der die 400 Meter=
Hürden ſowie die Laufwettbewerbe über 200 und 400 Meter gewann.
Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Sjöſtröm 11 Sekunden. 200 Meter:
1. Sten Petterſon 21,9. 400 Meter: 1. Sten Petterſon 49,7 Sek.;
2. Hammergren 49,9 Sek. 800 Meter: 1. Byléhn 1:56,8 Min. 1500
Meter: 1. Wide 4:00,2. 5000 Meter: 1. Oern 15:26,2. 10 000 Meter:
1. Lindgren 32:30,1. 110 Meter=Hürden: 1. Anderſſon 15,7 Sekunden.
400 Meter=Hürden: 1. Sten Petterſon 56,1 Sek.; 2. Lundgren 56,7
Sekunden. Kugelſtoßen: 1. B. Janſſon 13,83 Meter. Gewichtswerfen:
1. Sköld 11,03 Meter. Hammerwerfen: derſelbe 51,85 Meter.
Diskus=
werfen: 1. A. Carlſſon 43,66 Meter. Speerwerfen: 1. Lundquiſt 67,39
Meter; 2. Lundgren 66,46 Meter. Stabhochſprung: 1. Lindblad 4,00
Meter (Rekord). Dreiſprung: 1. Svenſſon 14,13 Meter. Hochſprung:
1. Hultkamp 1.90 Meter; 2. E. Nilſſon 1,85 Meter. Weitſprung:
Hall=
berg 7.19 Meter.
Schwimmen.
Polizeimeiſterſchaften im Schwimmen.
Bei den Deutſchen Polizei=Meiſterſchaften im Schwimmen, die in
München=Gladbach begonnen und im Düſſeldorfer Rheinſtadion zu Ende
geführt wurden, zeichneten ſich bei den Titelkämpfen aus:
Kunſtſpringen: Krim.=Wachtmeiſter Mädler=Leipzig 60,34 Punkte.
1500 Meter Freiſtil: Anwärter Behnke (Preußen) 24:40.6.
7X50 Meter Freiſtil=Staffel: Preußen II 3:51.1.
300 Meter Freiſtil (über 32 J.): Oberwm. Perſchel=Preußen 5:04,6.
100 Meter Freiſtil: Wachtm. Böttner=Burg b. Magdeburg 1:09.4.
4X200 Meter Freiſtilſtaffel: Preußen II (Oſtkreis) 12:13.8.
100 Meter=Rücken: Wachtm. Wiedemann=Berlin 1:20.9.
200 Meter Bruſt: Anwärter Marcallak=Brandenburg 3:08.6.
400 Meter Freiſtil: Anwärter Behnke=Brandenburg 6:00.
Turmſpringen: Krim.=Wachtmeiſter Mädler=Leipzig 61,08 Punkte.
50 Meter Freiſtil: (über 32 J.): Hptm. Balke=Berlin 32.9 Sekunden.
Schweizeriſche Schwimm=Meiſterſchaften.
Die in Fribourg ausgetragenen Schwimm=Meiſterſchaften der
Schweiz ſtanden in dieſem Jahre im Zeichen von neuen
Landesrekor=
den. Beinahe in jeder Diſziplin gab es neue Höchſtleiſtungen. Die
Ergebniſſe waren:
1500 Meter Freiſtil: 1. Rogger Zirilli=Lauſanne 24:39 (Rekord.
40 Meter Tauchen: 1. Frey=Zürich 29 Sek. (Rekord egaliſiert).
4X50 Meter=Staffel: 1. S. C. Zürich 2:28.6 Minuten.
400 Meter Freiſtil: 1. Zirilli=Lauſanne 5:58.4 (Rekord).
Schwellſtaffel (50, 100, 200, 100, 50 Meter): 1. S.C. St. Gallen 6:34,6
Minuten (Rekord).
5X50 Meter=Staffel: 1. C.N. Lauſanne 2:45 (Rekord).
100 Meter Rücken: 1. Niederhauſer=Biel 1:27.2 Minuten.
100 Meter Freiſtil: 1. Toffel=Lauſanne 1:12.4 Minuten.
200 Meter Bruſt: 1. Wyß=Baſel 3:05.2 Minuten.
Turmſpringen: 1. Biſchoff=St. Gallen 127,87 Punkte.
Waſſerball: Kl. Genevois de Natation (Genf)—Romanshorn 3:2 (2:0)
3X100 Meter Damenſtaffel: 1. Damen=S. C. Schaffhauſen 5:28.1 Min.
100 Meter Damen=Freiſtil: 1. Mg. Müller=Schaffhauſen 1.30.4 (Rek.)
100. Meter Damen=Rücken: 1. Joh. Simonett=Bern 1:47 Min. (Rek.).
4X50 Meter Demenſtaffel: 1. Damen=S.C. Schaffhauſen 3:01 Min.
Alleingang (Rekord),
Damen=Turmſpringen: 1. Frl. Eipper=Schaffhauſen 54,32 Punkte.
Schlagball.
Neubelebung des Schlagbalſ=Spieles.
Vorſchläge des Sachverſtändigen=Ausſchufſes der DT. für Verbeſſerung
der Schlagballregeln.
In Leipzig fand am 18./19, Auguſt 1928 eine Sitzung des
Sachver=
ſtändigen=Ausſchuſſes für Verbeſſerung der Schlagballregeln ſtatt. Unter
der Leitung von Braungardt (Oldenburg) wurden von Güling (
Rem=
ſcheid) und Haaſo (Leipzig) folgende Vorſchläge beſchloſſen:
1. Laufzwang.
A. Es dürfen nicht mehr als 4 laufpflichtige Schläger im
Schlag=
mal ſein. Gelangt der Ball ins Mal, wenn mehr als 4 laufpflichtige
Schläger dort anweſend ſind, iſt die Mannſchaft ausgehungert.
B. Bei ungültigem Schlag des fünften Schlägers wird der Ball
bzw. der Erſatzball auf die Mitte der Schlagmallimie gelegt, die Fänger
müſſen dabei mindeſtens 6 Meter vom Ball entfernt ſein. Auf Pfiff des
Schiedsrichters muß gelaufen werden und der Ball iſt im Spiel. Er
kann wur dann zum Aushungern ins Schlagmal geſchafft werden, wenn
ihn außer dem den Ball aufhebenden Fänger noch ein anderer Fänger
berührt hatte.
2. Wertung.
Es werden nur die Läufe gewertet.
3. Verkürzung der Halte.
A. Im Spiel werden 2 Bälle verwendet, von denen der eine als
Erſatzball gilt, der dann vom Schiedsrichter ins Spiel gegeben wird,
wenn der Spielball tot iſt und nicht ſofort ins Schlagmal zurückbefördert
wurde. Jede Mannſchaft hat 2 Bälle zu ſtellen. An der erſten
Spiel=
hälfte ſind die Bälle der einen, in der zweiten Spielhälfte die Bälle der
anderen Mannſchaft zu benutzen.
B. Läuft ein Fänger mit dem Ball, ſo wird dieſer nicht totgepfiffen,
aber ein etwaiger Treffer iſt ungültig und das Spiel geht weiter. Bei
wiederholtem Laufen mit dem Ball kann der Schiedsrichter den Ball für
tor erklären und ins Mal werfen laſſen.
4. Größe und Bau des Spielfeldes.
A. Länge des Feldes für Frauen und Kinder 50 Meter (das iſt
5 Meter länger als bisher).
B. Der Zwiſchenrqum zwiſchen den Laufmalen beträgt 4 Meter
bisher 6 Meter).
C. Im Schlagmal wird 3 Meter von der Schlagmallinie entfernt
und mit dieſer gleichlaufend eine Sperrgrenze gezogen. Zwiſchen dieſer
und der Schlagmallinie dürfen ſich nur die laufpflichtigen Schläger und
der jeweiligen Schläger aufhalten. Im Uebertvetungsfalle tritt nach
Verwarnung Strafwechſel ein.
5. Zahl der Spieler.
Die Zahl der Spieler beträgt 11, von denen bei Wettſpielen
min=
deſtens 8 anzutreten haben, die ſich bis zum Schluß der Spielzeit auf 11
ergänzen dürfen.
6. Die Spielzeit.
Die Spielzeit beträgt 2X 30 Minuten, mit einer Pauſe von 5
Minu=
en. Die Pauſe kann verkürzt werden. Es wird mit Halbzeit geſpielt
und mit Wechſel des Schlagrechtes bei Beginn der Halbzeit.
7. Vereinfachung der Leitung.
1 Schiedsrichter, 2 Linienrichter beim Laufmal.
2 Anſchreiber für Wertung und Schlägerreihenfolge, die von den
ſpielenden Vereinen geſtellt werden müſſen.
Fußball.
Deutſchlands Elf gegen Dänemark.
Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball=Bundes hat für
das am 16. September in Nürnberg gegen Dänemark ſtattfindende
Fußball=Länderſpiel die folgende Mannſchaft nominiert:
Stuhlfauth
(1. F.C. Nürnberg)
Beier
Weber
(Hamburger S.V.) (Kurheſſen Kaſſel)
Leinberger
Gruber
Knöpfle
(F.S.V. Frankf. a. M.) (Duisburger Sp.V.) (Sp.Vg. Fürth)
Reinmann . Horn: Schmid 2 Pöttinger Hoffmann
(1. F.C.N.) (Hamb. S.V.) (1. F. C.N.) (beide Bayern München).
Für Stuhlfauth wird wahrſcheinlich auch Wentorf (Altona 93)
ſpielen.
Abſchluß der Deutſchen Kraftſport=
Meiſierſchaſten.
Die letzten Ergebnifſe im Ringen.
Der Abſchluß der Entſcheidungskämpfe im griechiſch=römiſchen
Rin=
gen, die ſich am Sonntag abend bis nach Mitternacht hinauszögerten,
brachte noch die folgenden Ergebniſſe:
Bantamgewicht: 1. Wahl, Zella=Mehlis, 2. Gaubatz=Pirmaſens, 3. Reul=
Pirmaſens, 4. Wertner=Schonungen, 5. Faber=Kirchlinde, 6.
Rei=
ter=Mainz.
Leichtgewicht: 1. Muſchall=Hörde, 2. Heßler=Tuttlingen, 3. Schwinth=
Hornberg, 4. Hamper=Fürth, 5. Kornmaier=Göppingen, 6.
Gluk=
kert=Nürnberg.
Federgewicht: 1. Zehmer=Kreuznach, 2. Wendemuth=Kirchlinde, 3.
Men=
tigel=Tuttlingen, 4. Wohlrab=Nürnberg, 5. Krehl=Untertürkheim,
6. Mail=Dortmund.
In faſt allen Gewichtsklaſſen trat eine Reihe der bekannteſten
Rin=
ger, darunter Titelverteidiger und Olympiakämpfer, nicht an.
Tennis=Abſchluß in Bad Homburg.
Am Montag ſollte in Bad Homburg das noch ausſtehende Gemiſchte
Doppel zu Ende geführt werden. Da die Kombination Frl. Valerio=
Dr. Buß durch die Abreiſe von Frl. Valerio geſprengt war, waren
noch Ehepaar Schomburgk und die Engländer Mrs. Satterthwaite=
Hil=
lyard übrig. Die Engländer traten nicht mehr an, ſodaß das Leipziger
Ehepaar zu einem kampfloſen Sieg kam.
DeutſcheFaltboot=Meiſierſchaften.
Ueber 90 Faltboote fanden ſich bei ausgezeichnetem Wetter zu den
Deutſchen Faltboot=Meiſterſchaften ein, die auf einer 22 Kilometer
lan=
gen Donauſtrecke bei Regensburg zum Austrag kamen. Die ſehr
zahl=
reichen Zuſchauer erlebten ſchönen Sport. Die Meiſterſchaft im Herren=
Einer fiel in 1:21.09 Std. an Becher=München; im Herren=Zweier
ſieg=
ten Thielke=Weber (Germania Hamburg) in 1:17.55 Stunden. — Die
vichtigſten offenen Konkurrenzen erbrachten folgende Ergebniſſe:
Gemiſchter Zweier: Schulze=Charlotte Gieſel=Roßlau 1:23.07 Std.
Herren=Zweier: Gebr. Langkamm=Regensburg 1:20.16 Std.
Damen=Einer: Hammermüller=München 1:27.15 Std
Herren=Einer: Eiſchler=Berlin 1:22.52 Std.
Herren=Einer Altersklaſſe: Kunſtwadl=München 1:28.52 Std.
Taubſiummenſpiele 1932 in Deutſchland.
Mit dem Kongreß des Internationalen Taubſtummen=
Sportver=
jandes fanden die Olympiſchen Spiele der Taubſtummen ihren
Ab=
ſchluß. Zum Kongreß erſchienen Vertreter von Holland, Belgien,
Frankreich, England, Tſchechoſlowakei, Schweiz, Deutſchland, Polen,
Oeſterreich und Ungarn. Eine Anregung der deutſchen Vertreter, daß
in Zukunft die Taubſtummenſpiele, die alle vier Jahre ſtattfinden, nicht
mehr in dem Lande ausgetragen werden ſollen, das die Olympiſchen
Spiel gehabt hat, wurde befolgt. Die nächſten Taubſtummenſpiele 1932
wurden in Verfolg dieſes Beſchluß an Deutſchland vergeben.
Jockei W. Kurzawa iſt am Montag ſeinen in Bremen erlittenen
Verletzungen erlegen.
Paolino tritt am Mittwoch
„Ile de France” die
Reiße nach Amerika an.
Gene Tunney hat von dem engliſchen Dichter Bernard Shotn
Telegramm erhalten, wonach der Dichter ſich mit ihm am 12. Sebtscyu
in London treffen will. Der größte Wunſch des Weltboxmeiſters
alſo damit erfüllt werden.
Das Arlbergrennen bei Innsbruck wurde von H. v. Stuck (ATy
Daimler) geſvonnen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 28. Auguſt. 12.30: Kaſſel: Funkorcheſter. O 15ax
Aus dem Roman „Maler Nolten” von Eduard Mörike. o 16.38
Funkorcheſter: Neue T nzſchl.ger. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mx.
teilungen. O 18.30: fons Paquet: Der Frankfurter Goethepre=
19.15: Funkhochſchule (Abtlg. Geſundheitswiſſenſchaft). o 19.45
Wirtſchaftsmeldungen. O 19.50: Pfarrer Taesler: Der Koran un
Mohammeds Nachfeiger. & 20.15: Zur Feier von Goethes EF,
burtstag: Der Königsleutnant. Luſtſpiel in vier Aufzügen vun
Junker, Trautmann: Frankfurter Maler; Mack, Sergeantmaim=
Gretel, Dienſtmagd im Goetheſchen Hauſe; franzöſiſche Offfziere un
Ordonnanzen. Ort der Handlung: Frankfurt a. M. Zeit: D
Siebenjähr ge Krieg. o Anſchl.: Spätkonzert des Funkorch. Muſifei=
Leitung: Kapellm. Merten. Mitw.: Agnes Braunfels (Alt), Gottt.
Groß (Bariton), R. Merten (Orgel).
Stuttgart.
Dienstag, 28. Auguſt. 12.30: Schallplatten. 15.45: S6
Krimmel: Erlebniſſe einer Wanderlehrerin. O 16.15: Funkoo=
Einlagen: Julie Heinrich. O 18.15: M. Gerſter: Seeraub und
rühmte Seeräuber. O 18.45: Dr. Luther: Schlaf, Traum und 2a.
O 19.15: M. Vollmberg, Berlin: Erlebniſſe des deutſchen Malu;
Max Vollmberg in den tropiſchen Vulkanländern Zentralan,riki,
2 19.45: Nachrichten ſüddeutſcher Funkvereine. O 20.05: Goet:
Gedenkfeier. Stuttgart: Beethoven: Egmont=Ouvertüre, (Geſpau
vom Philharm. Orcheſter Stuttgart, Dirig.: E. Kahn.) — Anſoi;
Deutſche Welle: Moncy Jacobs: Zu Goethes Geburtstag. — Anſci=
Köln: Erwin und Elmire. Ein Singſpiel m zwei Aufzügen un
Goethe. Muſik von Johann Friedr. Reichardt. Muſikal. Leiturh=
Dr. Buſchkötter. Perſ.: Erwin, Elmire, Roſa, Valerio. — Anſcha
Leipzig: Satyros. O Anſchl.: Freiburg: Heinrich=Zöllner=Abe=,
Mitw.: Prof. Heinr. Zöllner (Flügel), Oberbadiſches Streichquartn=
Eugen Fuchs (Bariton). Abſchied von der Heimat. — Frau Muſäſt
bam B. Zuguft
Bmk in Wechſeln
9B3 Mill. RA
u 33,8 Mill. au
Mil. auf N.1 M=
— Lettiſches Volkslied. — Streichquartett in D=moll. — Lieder 1
Bariton.
Berlin.
Dienstag, 28. Auguſt. 12.30: Für den Landwirt. O 16: D.
Mauermann: Goethe auf Reiſen. O 16.30: Stunde mit Bücher=
17: Friedr. Burſchell: Jroniſche und andere Merkwürdigkeiteit
o 17.30: Kurmuſik aus dem Oſtſeebad Ahlbeck. Dirig.: Obei
muſikmeiſter a. D. Goeriſch aus Berlin. O 19: Elſe Wittke: EMh
Tag im Schreibmaſchinenzimmer. O 19.30: Dr. Marcus: Entdeckungeer
in Deutſchland — allerhand Merk= und Sehenswürdigkeiten. 20.
Dr. Riſtow: Fernſteuerung von Empfängern zur Ausſchaltung von
Empfangsſtörungen. O 20.30: Goethe (Zu ſeinem Geburtstgey
An Reichsba
Tma, imn die Kaſſ
ſich der Umlauf
RM. und der
RM.
Dementſtp=
woche Rentenba.
find, hat ſich der
Mä. RM. erhö
T eine Zumahme 1
Die Beſtän
mit 74833 Mil
RM. ud der
ausgewieſen
542 Prozent
T und deäku
ithel (Rezitat.), Seidler=Winkler (Flügells
Beethoven: Ouvertüre zu „Egmont”. — Frühzeitiger Frühlingn
Mit einem gemalten Band; Nähe des Geliebten; Drei WercheX
Briefe; Aus „Dichtung und Wahrheit”: Geſang der Geiſter über denu
Waſſern. — Liſzt: Mignon. — Wolf: Anacreons Grab; Blumenen
gruß; Die Bekehrte. — Prometheus: Mahomet; Harzreiſt immi
Winter: Wiederfinden; Es iſt gut; „Aus Wahlverwandtſchaften”
Schickſalslied aus „Iphigenie auf Tauris”. — Beethoven: Melodranm=
und Siegesſymphonie aus der Muſik zu „Egmont”. — Anſchl.4
Tagesnachrichten.
Stettin. 20.30: Schlager — Tanz — Humor. Tanzſportkapell
Hennig. Mitw.: Gretel Bielert=Syberg (Sopran), Albert Görn
(Rezitat.), Karl=Heinz Graumann (Tenor). Am Flügel: Hermm
Scheibenhofer. O. Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Dienstag, 28. Auguſt. 12: Franzöſiſch ſt
Schüler. O 12.25: Rektor Karſelt: Reichsverfaſſung und Reches
unterricht. O 15.35: Wetter und Börſe. o 16: Reg.=Rat Hyllile
Die Schülerbücherei in der Volksſchule. O 16.30: H. Lichtentharn
Das Orcheſter und ſeine Inſtrumente. O 17: Leipzig: Sinfonie=Orck,
Alte und neue Suiten. O 18: Dr. Michaelis: Das Volkstheatt.
einſt und jetzt. O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. o 18.55: Dr. Lu
Lange: Deutſches Land und deutſches Schickſal. O 20.05: Stuttganr
Beethoven: Egmont=Ouvertüre. O 20.15: Dr. Jacobs: Zu Goethch
Geburtstag. O 20.30: Köln: Goethe: „Erwin und Elmire‟ Simm
ſpiel. Muſik von Reichardt. Spielleitung: Ulmann. O 22: Berliſſ
Preſſenachrichten. O 22.15: Leipzig: Goethe: „Satyros”. Muſik via
Wilh. Rettich. Spielleitung: H. P. Schmiedel. Muſikal. Leitunm
Der Komponiſt. O Anſchl.: Nacht=Muſik. Leipziger Funkorch.
Ate
band chriftliche
1 der Gerenkonf
* lin md Hembu
* der Arbeiter die
* Löhne, die in B
Nbs zu 55 Pfß.
bände bemn
zwiſchen den Pa
ung des terifli
Echiedsſpruch, der
vom Arbeitgeber
erklärmg Lehnt,
uganiſation der
9er Vorwurf,
Kimmung und oh
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Wie der Arb
knten Deutſchle
Nr Konfektior
hnchgeführt wo
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neinſemer Beſp
derſchlage des na
den Stellen die
Enommen word
Wetterbericht.
In der Furche tiefen Druckes, die ſich vom Atlantiſchen Ozemnd
nordöſtlicher Richtung über Sbandinavien und Finnland erſtreckt, brtn
ſich das weue britiſche Fallgebiet oſtwärts aus. Seine Ausläufer haß
ereits Deutſchland überquert und zu verbreiteten Niederſchlägen geſüch
Da bei der Weiterbewegung des Tiefs ozeaniſche Luftmaſſen nach e
Kontinent gelangen, ſo nimmt dadurch die Wetterlage vorläufig Eoe
veränderlichen Charakter an. Unter wechſelnder Bewölkung, verbum
nit zeitweiſem Aufklaren kommt es zu Niederſchlägen, die mehun
Schquern übergehen. Außerdem werden die Temperaturen eine fau/0
Tendenz zeigen.
Ausſichten für Dienstag, den 28. Auguſt: Wechſelnde Bewölkung
Aufheiterung, Regenſchauer, allmählich etwas kühler, aus Aeec
kommende Winde.
Ausſichten für Mittwoch, den 29. Auguſt: Teils wolkig, teils aufheitn
mäßig warm, noch ſtrichweiſe Regenſchauer.
in C‟ Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schne=
des des=
in o Gießen: bedeckt Aachen: Regen WSW. 2,0 Hamburg: wolkig SSW. 1,0 Berlin: wolkig 17 AG. 0,4 München: wolkig 19 NNW. Königsberg: wolkig 15 Breslau: Regen 18 80. gef. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtatior Feldberg: Taunus
Waſſerkuppe Nebel 14 SW, 2,0 Feldberg: — (Schwarzw.)
Zugſpitze: Kahler Aſten: Nebel 13 WSW. 1,0 Fichtelberg: wolkig 14 SW. Schneekoppe: wolkig 10 SSW. 0,2
Hauptſchriftleitunig. Rudolf Maupe
Veranzworitich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleien, Mi
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Bunilee
für den Handel: Dr. C. 6. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bel”
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nettei für den Inſeratentell: Wiltp Kuhlfit
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht Abememiie- *
—
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Mummer 239
M und der Beſtand an deckungsfähigem Deviſen mit 211,4 Mill. RM.
Srwieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von
122 Prozent in der Vorwoche auf 56,5 Prozent, diefenige durch Gold
düdechungsfähige Deviſen von 59,5 Prozent auf 61,8 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Gum Lohnkampf in der Herrenkonfektion wird uns vom
Reichsver=
ſiii chriftlicher Arbeitnehmer des Bekleidungsgewerbes geſchrieben: „In
(Serrenkonſektion beträgt der bisherige Spitzenlohn 92 Pfg. für
Ber=
m.nd Hamburg. Und auch in dieſen Orten erhält nur eim kleiner Teil
Urbeiter dieſen Lohnſatz. Alle anderen erhalten weſentlich niedrigere
ha=e, die in Berlim und Hambung bis zu 80,5 Pfg., im der Provinz
zu 59,5 Pfg. ſinken. — Eine Lohnforderung der
Arbeitnehmerver=
hde beantwortete der Arbeitgeberverband mit der Weigerung, darüber
vſahen dem Parteien zu verhandeln. Vielmehr rief er ohne
Einhal=
ta, des tariflichen Verhandlungsweges das R. A.M. an. Der gefällte
biß dsſpruch, der in der Spitze einem Lohm von 102 Pfg. vorſieht, wurde
in Arbeitgeberverband abgelehnt. Die beantragte Verbindlichkeits=
(ärung behnte das R.A.M. ab. Damit war für die
Arbeitnehmer=
aniſation der Weg für weitere Verhandlungsmöglichbeiten erſchöpft.
=Vorwurf, die Gewerkſchaften hätten ohne Vornahme einer
Urab=
ſirrung und ohne nochmaliges Erſuchen um Verhandlung, den Streik
m: Zeun gebrochen, entfällt damit von ſelbſt.”
Wie der Arbeitgeberverband der Herren= und
Knabenkleiderſabri=
ttmr Deutſchlands in Berlim mitteilt, iſt die beſchloſſene Ausſperrung
Konfektionsarbeiter in ganz Deutſchland Montag vormittag überall
bangeführt worden.
Endgültige Beilegung des Metallinduſtrie=Arbeitskampfes an der
Arund der oberem Lahn. Nachdem der Metallarbeiterverband in
ge=
awamer Beſprechung mit dem Arbeitgeberverband dem Einigungs=
Fſcwlage des naſſauiſchem Schlichters beigetreten iſt, iſt am Montag an
en) Stellen die Arbeit im Rahmen des techniſch Möglichen wieder
auf=
torunem worden.
Arbeiter=Entlaſſung bei ben NSUl=Werken. Bei den NSU=Werken
hrgen in nüchſter Zeit 1000 Arbeiter zur Entlaſſung. Es handelt ſich)
ſ ine Allgemeinerſcheinung, die dieſes Jahr im Herbſt zutage tritt
Dmuf den Abſatzmangel an Kraftwagen im Winter zurückzuführen iſt.
tgogen iſt feſtzuſtellen, daß der Abſatz in Motorrädern im Verhältnis
dien früheren Jahren rechr gut iſt und daß auch die Umſätze
gegen=
ir dem Vorjahr geſtiegen ſind. Im September findet eine
Bilanz=
ſurng ſtatt, doch ſteht der nähere Termin noch nicht feſt.
Merloſung von Ausloſungsſcheinen zur Deutſchen Anleihe=
Ablöſungs=
hll. . Am 3. September werdem Ausloſungsſcheine zur Deutſchen
An=
beAlblöſungsſchuld verloſt. Daher fällt am 31. Auguſt, 1. und 3.
(ptmber 1928 die Kursfeſtſetzung der Deutſchen
Anleiheausloſungs=
hinze einſchließlich ein Fünftel Ablöſungsſchuld Nr. 60 001 bis 90000
. Gemäß § 25, Abſ. 1, der Bedingungen für die Geſchäfte an der
ſmEfurter Wertpapierbörſe müſſen alle bis einſchl. 30. Auguſt 1928
ihwſſenen Geſchäfte in Deutſchew Anleiheausloſungsſcheinen einſchl.
fsünftel Ablöſungsſchuld Nr. 60 001 bis 90000 am 1. September
Ich. Lieferung erfüllt ſein.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 27. Auguſt ſtellten ſich für
ſt) fer: Januar, Februar 125,75 (126), März, April, Mai 125,75
G5:5), Juni 126 (126,50), Juli 126,25 (126,25), Auguſt, September
„56 (126,25), Oktober, November 125,50 (126), Dezember 125,75 (126).
hdenz: ſtetig. Für Blei: Januar, Februar 43,75 (43,75), März,
tri 43,50 (43,75), Mai, Juni, Juli 43,75 (44), Auguſt 43,25 (44,25),
birember 43,50 (44), Oktober, November, Dezember 43,50 (43,75).
Ten=
ſtetig. Für Zink: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni,
„1 47,50 (48,50), Auguſt 47,50 (49,50), September 47,25 (48,75),
Ok=
ter 47,B (48,50), November, Dezember 47,50 (48,50). Tendenz:
be=
ühret. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
ſüntten Brief.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 27. Auguſt
Unn ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
ſtt=rdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
MM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
eſmvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
umppte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
mmänium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190
N.. desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM.,
imickel, 98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 86—91 RM.,
inffilber (1 Kg. fein) 80—81,50 RM.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 27. Auguſt. Trotz erhöhter
randsforderungen verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung; die
öfluſt iſt ſehr gering. Man verlangte für die 100 Kg. waggonfrei
hmmheim in Reichsmark: Weizen inl. 24,50, ausl. 26—28,75, Roggen
23,50 bis 23,75, Hafer inl 22—22,75, Braugerſte, badiſche, heſſiſche
wurttembergiſche, 26,50.—27,50, pfälziſche 27—28,25, Futtergerſte
B3, Mais mit Sack 21.25, ſüddeutſches Weizenmehl, Speziak Null,
uddeutſches Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 32—34,
Weizen=
ſe: 14.
Die Arbeitsgemeinſchaft der
Heſſiſchen Kreditgenoſſenſchaften.
Die 28 berichtendem Genoſſenſchaften weiſen nach den
Rohbilanz=
an per 30. Jumi 1928 ein Geſamtbetriebsbapital von 63 Mill. RM.
.: was gegenütber Ende 1927 eine Zumahme um 6,7 Mill. RM. oder
w 12 Prozent bedeutet. Es entfallen von dieſer Steigerung bei den
ſtiwa 41 Progent auf flüſſige Mittel und 59 Prozent auf Debitoren.
uf der Paſſivſeite ſind es 16 Prozent beim Eigenvermögen und 84
ſroent bei den fremden Geldern. War bei den großen Kreditbanken
A8anken) ſſchon Ende April d. J. eine Zurückhaltung im Kreditgeſchäft
bemerken, ſo tritt dieſe Tendenz auch bei den Kreditgeſchäften
nun=
chis bilanzmäßig in Erſcheinung. Gegenüber Ende April iſt erſtmalig
ſe leichte Verminderung der Debitoren zugunſten der flüſſigen Mittel
ge treten. Bei den Spareinlagem der heſſiſchem Kreditgenoſſenſchaftem
ſrit Ende 1927 eine Zunahme um 16,5 Prozent zu verzeichnen
gegen=
er. 25 Prozent im gleichen Zeitabſchnitt des Jahres 1927. Die geſam=
Bankverbindlichkeiten inkl. weiterbegebenem Wechſeln erhöhten ſich um
PPrrozent. Es betragen in Prozent der Bilanzſumme: flüſſige Mittel
0 Prozent, Debitorem 72,8 Prozent, Eigenvermögen 15,1 Prozent,
areinlagen 48,0 Progent, kurzfriſtige Gelder N,6 Prozent, Banken
TAkzepte 7,0 Prozent. Die kurzfriſtigen Verbindlichkeiten waren zu
Prozent durch ſofort greifbare Mittel gedeckt, als weitere
Liquiditäts=
ſerve ſtehen zugeſagte Kredite erſter Banken zur Verfügung. Unter
niamahme der angebauften, zum Teil bereits ſchon weiterbegebenen
ſtellfel waren am 30. Juni 1928 der heſſiſchen Wirtſchaft von
Kredit=
me7ſenſchaftem der Arbeitsgemeinſchaft rund 60 Mill. RM. im Wege
Rredits zur Verfügung geſtellt wovden.
Der Ausweis der Reichsbank
m. B. Auguft zeigt einen Rückgang der geſamtem Kapitalanlage der
ſat 2 in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effektem um 68,3 Mill. auf
823 Mill. RM., und zwar hat der Beſtand am Wechſeln und Schecks
3,8 Mill. auf 1972,3 Mill. RM. und der Lombardbeſtand um 34,6
ill auf N.1 Mill. RM. abgenowmen. Die Anlage in Effekdem iſt mit
82Mill. RMM. weiterhin umerändert geblieben.
Un Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinem zuſammen ſind 175,9
AA in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen. Im einzelnen verringerte
Oer Umlauf an Reichsbanknoten um 164,8 Mill. auf 3969,6 Mill.
M und der an Rentenbankſcheinen um 11,1 Mill. auf 518,3 Mill.
M. Dementſprechend und unter Berückſichtigung, daß in der
Berichts=
ſche Rentenbankſcheine in Höhe vom 2,4 Mill. RM. getilgt worden
d. hat ſich der Beſtand der Reichsbonk an ſolchen Scheinen auf 60,4
Iü. RMM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 632,0 Mill. RM.
ge: Zumahme um 91,3 Mill. RM.
Oeviſenmarkt.
24. 8. 27 Geld Brie 10.547 10.56 10.546 59.08 19.20 59.05 12.42 12.44 12.414 73.08 73. 27 73.07 3.027 3.03 3.029 168.00 168.34 167.9. Hit.so 12.0. 11.79 111.82 112.04 11.81 Hure.17 112.391 12.18 120.339 20.379 20.332 1.765 1.769 1.76 4.191 4 19 4.180 1 58.28 58.40 58.26 Geld /Brief
0.566
59.17
12.439
73.21
3.031
168.24
12.0
112.0:
12 40
20.372
1.770
4.1985
Italien ..
Paris...
Schweiz.
Spanien.
Danzig.
Japan.
Rio de Janeiro
Jugoſlavien
Portugal".
Athen ..
Konſtantinope
Kanada. .
58.38 Iüruguay..
Dienstag, den 28. Auguſt
eFfNeueſte Nachnichten
Frankfurter Produktenbericht vom 27. Auguſt. Die Tendenz an
der Frankfurter Getreidebörſe war ſtetig, die Preiſe waren faſt
durch=
weg gedrückt. Sommergerſte gab um 50 Pfg., Hafer neuer Ernte,
Roggenmehl und Roggenkleie gaben um je 25 Pfg. nach. Es notierte
je 100 Kilo: Weizen 24,15—24,25, Roggen 23, Sommergerſte 25,50—26:
Hafer neuer Ernte 21,75—22,50, Mais 20,75, Weizenmehl 33,50—34,
Roggenmehl 32—32,50, Weizenkleie 13,75, Roggenkleie 15—15,25, Erbſen
32—55, Linſen 50—95 Heu 9,50—10, Weizen= und Roggenſtroh
draht=
gepreßt 4,00, desgleichen gebündelt 3—3,25, Treber 18,50—18,75.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., N7. Auguſt.
Nachdem noch vorbörslich eine ziemlich ſtarke Zurückhaltung
ge=
herrſcht hatte, da die drohende Erhöhuag der Reichsbahntarife
ver=
ſtimmte, konnte ſich die Tendenz zu Beginn des offiziellen Verkehrs
allgemein befeſtigen, veranlaßt durch die wieder lebhafter einſetzende
Nachfrage nach Spezialwerten. Anregend wirkten auch die feſte Nelv
Yorker Börſe vom Samstag und die weitere Reichsbankentlaſtung. Im
großen und ganzen war das Geſchäft wieder niht umfangreich, nur in
den bevorzugten Werten entwickelte ſich zeitweiſe etwas regere
Umſatz=
tätigkeit. Im Vordergrunde ſtanden die Elektronerte; angeblich machte
ſich hier weiter einiges Auslandsintereſſe bemerkbar. Auch die
Neben=
werte dieſes Marktes wurden heute lebhafter gehandelt, ſo Felten, die
5½ Prozent anziehen bonnten, ferner Licht und Kraft und Elektr.
Lieferungen mit je plus 2 Prozent. Siemens gewannen 1½ Prozent,
AEG. 134 Prozent und Gesfürel 2 Prozent. Am Chemiemarkt waren
JG. Farben nur geringfügig erhöht, Scheideanſtalt jedoch lebhaft
ver=
langt und ſchließlich 3½ Prozent feſter; offenbar, ſetzten ſich die hier
ſchon einige Zeit beobachteten Serienkäufe fort. Lebhafteres Intereſſe
beſtand ferner für Kaliaktien, von denen Aſchersleben 3 Prozent und
Weſteregeln 2 Prozent anzogen. Montanwerte blieben weiter
vernach=
läſſigt und etwa behauptet, Rheinſtahl plus 1½ Prozent. Später waren
Phönix etwas gefragt und 1 Prozent höher. Banken und
Schiffahrts=
werte waren eher angeboten und bis zu 2 Prozent abgeſchwächt, nur
Reichsbank weiter beachiet. Autoaktien lagen geſchäftslos. — Am
An=
leihemarkt gaben Ablöſung für Neubeſitz etwas nach. Von
Auslands=
renten Rumänen eher ſchwächer. Anatolier und Ungar. Goldrente
weiter verlangt. Im Verlaufe konnten die Kurſe meiſt etwas anziehen.
Auch Montanwerte lagen feſter. Gelſenkirchen gewannen 1½ Prozent,
Mannesmann 1 Prozent. Das Geſchäft wurde allgemein merklich
ſtiller. Am Geldmarkt war Tagesgeld zum bevorſtehenden Ultimo zu
5½ Prozent etwas gefragter, Monatsgeld weiter knapp. Am
Deviſen=
markt war der Markkurs weiter etwas erhöht. Mark gegen Dollar
4,1935, gegen Pfunde 20,358. London=Kabel 4,8527, Paris 124,98,
Mailand 92,67, Madrid 29,20, Holland 12,10%s.
Die Abendbörſe lag ſehr wuhig, doch befeſtigt. Intereſſe beſtand
von der Schweiz für einige Elektrowerte, ſo Chade, Licht und Kraft
und Gesfürel. Felten auf Gerüchte einer völligen Uebernahme durch
die „Arbed” befeſtigt. Farbeninduſtrie vollkommen geſchäftslos.
Leb=
haft lag der Nentenmarkt.
Berlin, 27. Auguſt.
Zum Wochenbeginn eröffnete die Börſe zwar bei größter
Zurück=
haltung, doch in feſter Grundſtimmung. Die anregenden Momente,
die Nachrichten von einem erhöhten Kohlenexport und Heraufſetzung
der Eiſenexportpreiſe wurden durch die Entſcheidung des
Reichsbahn=
gerichts zugunſten der Reichsbahn in der Frage der Tariferhöhung
etwas zurückgedrängt. Andererſeits erwartet man gerade hierdurch
Aufträge der Reichsbahn für die Induſtrie. Zu dieſer ruhigen
Beur=
teilung trugen auch Meldungen von der feſten Haltung der übrigen
internationalen Börſenplätze bei.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch.,/ 102.5
Baſalt ... . . ."
Bergmann.
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.....
Braunkohl. • Briketts/ 179.-
Bremer Wolle.... ..
Danatbank. . . . . . . . .
Deutſche Bank. .. . .
Diskontogeſ. . . . .
Dresdner Bank. ..
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel ...."
Elektr. Lieferung ..
F. G. Farben ...
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. . .
Han. Maſch.=Egeft. .
Hanſa Dampfſch. . .
dapag ..
Harpner. . . . . . . . . .
Hemoor Zement. . . .!
Selſingfors ..
Wien ...."
Prag ......."
Budapeſt .. . ."
Sofia .....
Solland ...
Cslo ......."
Kopenhagen".
Stockholm .. .
London".
Buenos Aires
Neu=York .
Belgien ....."
257.— 153.—
255.— Wittener Gußſtahl .. 62.— 62.—
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 27 Auguſt. Dem Großviehmarkt
waren zugeführt 305 Ochſen, 258 Bullen, 349 Kühe, 460 Färſen, 667
Kälber, 34 Schafe, 3475 Schweine, 130 Arbeitspferde, 86 Schlachtpferds
und 14 Ziegen. Die Preiſe für Ochſen 28—50, für Bullen 30—48, Kühe
14—46, für Färſen 34—56. für Kälber 46—75, für Schafe 42—44, für
Schweine 65—78, Arbeitspferde 850—1700, Schlachtpferde 50—150, für
Ziegen 10—20. Marktverlauf: mit Großvieh ſchleppend, Ueberſtand,
mit Kälbern mittelmäßig, langſam geräumt, Schweinen langſam,
Ueber=
ſtand, Arbeitspferden langſam, Schlachtpferden mittelmäßig.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 27. Auguſt. Der Auftrieb des
heutigen Hauptmarktes beſtand aus 1528 Rindern, darunter 367 Ochſen,
114 Bullen, 698 Kühen und 443 Färſen, ferner aus 598 Kälbern, 168
Schafen und 6390 Schweinen. Im Vergleich zum Auftrieb des
Hauwt=
marktes der vergangenen Woche waren 46 Kälber, 40 Schafe und 670
Schweine mehr angetrieben; während 205 Rinder weniger zum Verkauſ
ſtanden. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu ausverkauft, bei
Schweinen gedrücktes Geſchäft, Ueberſtand. Kälber und Schafe ruhig
geräumt. Schafe wegen des geringen Auftriebs nicht notiert. Bezahlt
wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: a1) 55—59, a2) 51—54,
b1) 45—49, Bullen a) 49—52, b) 44—48, Kühe a) 45—49, b) 39—44,
c) 33—38, d) 25—32, Färſen a) 56—59, b) 52—55, c) 45—51, Kälber
b) 72—75, c) 65—71, d) 55—64, Schweine a) 75—78, b) 76—79, c) 76—79,
d) 74—78, e) 70—75; Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch T 90—98, II 80
bis 90, Bullenfleiſch 89—85, Kuhfleiſch I 65—75, III 55—60, Kalbfleiſch
I 105—112, II 90—100, Schaffleiſch 100—105, Schweinefleiſch I 95—100,
Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel unverzollt 54, verzollt 70,
Hinterviertel unverzollt 64, verzollt 80. Vesglichen mit den
Notierun=
gen des letzten Marktes der vergangenen Woche waren Rinder eing
Mark teurer, Hälber gaben dagegen 3 bis 8 Mark und Schweine bis
zu 4 Mark nach.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 27. Aug. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auf Grund der umfangreichen Zufuhren an den
Binnen=
plätzen und der günſtigen Wetterberichte überwog zunächſt das Angebot
und die Preiſe bröckelten leicht ab. Im Verlaufe trat eine
Befeſti=
gung ein.
Mais: Die Preiſe konnten heut= eine Beſſerung erzielen auf
Mel=
dungen über Sturmſchäden. Die Lokofivmen waren als Käufer in
Sep=
temberware im Markt.
Roggen: Zunächſt waren Abgaben per Dezember öſtlicher Firmen
zu beobachten. Später aben trat eine Erholung ein auf die
Wetterprog=
noſem.
Hafer: Die Termine waren heute nur geringfügigen
Schwankun=
gen unterworfen. Die Feſtigkeit des Maismarktes ſtimulierte.
New York, 27. Aug. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Am heutigen Markte gingen die Preiſe erneut
zu=
rück, da die niedrigeren ausländiſchen Kabel verſtimmten. Die
Nach=
frage blieb ruhig, da der Handel eine abwartende Haltung einnahm.
Südliche Firmen und die Kommiſſionshäuſer nahmen verſchiedentlich
Abgaben vor.
Kaffee: Das Geſchäft bewegte ſich in ruhigen Bahnen, doch war
die Tendenz im allgemeinen ſtetig, da europäiſche Firmen zu Käufen
ſchritten auf die ſtetigen braſilianiſchen Kabel.
Zucker: Am Lokomarkt gaben die Preiſe etwas nach auf erneute
Liquidationen. Verſtimmend wirkten beſonders die enttäuſchenden
Londoner Kabel, ſodaß die Kurſe ebwas nachgaben.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Aug.3
Getreide: Weizen, Sept. 111½, Dez. 116%, März 121½; Mais,
Sept. 93½, Dez. 73½, März 76½; Hafer, Sept. 38, Dez. 40¾,
März 43; Roggen, Sept. 96½, Dez. 97½, März 99½.
Schmalz: Sept. 12,425, Okt. 12,55, Dez. 12,675, Jan. 29 13.
Fleiſch: Rippen, Sept. 14,25, Okt. 13,95, Dez. 13,75; Speck
loco 14,625: leichte Schweine 11,60—12,90, ſchwere Schweine 11,85
bis 12,65; Schweinezufuhr Chicago 33 000, im Weſten 60 000.
Chicagoer Baumwolle: Okt. 18,20—18,21, Dez. 18,29—18,30.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 27. Aug.?
Getreide: Weizen, Rodwinter 124½, Hartwinter 159½; Mais
neu angek. Ernte 1188; Mehl ſpr. wheat clears 5,75—5,99; Fracht
nach England 1,3—2, nach dem Kontinent 10—12.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,85; Talg extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz: flau, Umſatz in lots: 490 loco 11, Sept=
10,37, Okt. 10,62, Nov. 10,80, Dez. 10,94, Jan., Febr. 1929 10,94,
März 1929 10,95, April 1929 11,05, Mai 1929 11,15.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Dänemark hat im Laufe des Juli einen Imporwüberſchuß von
11 Mill. Kr. zu verzeichnen gehabt. Die Geſamteinfuhr erreichte eins
Höhe von 143 Mill. Kr. gegen 138 Mill. Kr. im Vormonat.
Glleich=
zeitig betrug der Export 123 Mill. Kr. und der Reexport 9 Mill. Kr.
Die Zettlitzer Kaolinwerke A. G., Prag, ſchreiten nunmehr zu der
Ende 1927 beſchloſſenen Kapitalerhöhung von 10 auf 17 Mill. Kc., durch
Ausgabe von 17 500 Stück neuen Aktien zu je 400 Kc. nominell.
Im Juli d. Js. wurden in der Tſchechoſlowakei Steinkohle 1,19
Mill. Ton. gegen 1,15 Mill. Ton. im Juni, demnach um 4 Prozent
mehr, gefördert. In Braunkohle betrug die Juliförderung 1,62 Mill.
Tonnen gegen 1,56 Mill. Tonnen im Juni, was einer Erhöhung um
4,3 Prozent gleichkommt. Die Kokserzeugung iſt im Juli um 6390 Ton,
auf 232 517 Tonnen geſtiegen. Die Ausfuhr von Kohle, Koks und
Bri=
ke:ts iſt jedoch zurückgegangen.
Gnalbane, Koumanontgefeafchaft
Frankfurter Kursbericht vom 27. Auguſt 1928.
Die
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
5% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1ſ,
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
8% Bad.=Bad. v. 2
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
38Mainz v. 26
8½Mannh. v. 26
3½Nürnberg v. 26
8% Berl. Hhp.=Bk.
8% Frkf. Hhp. Bk.
8% „ Pfbr.
8% Heſſ. Landeso
7%
6%
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
7%0
6Olo
80 Mein. Hyp. Bk.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . . .
87.25
77.5
84
51.15
16.75
6.5
94.5
86.25
98
97.5
97.5
97.5
93:
97.5
Dan H
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. . ..
18% Südd. Bob.=
Cred.=Bank ..."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
„ „ Ser. II
6% Daimler Benz
von 27 . ..
80 Klöckn=Werke
Berlin v. 26...
O Mainkrw. v. 26.
% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8½ Voigt & Häffner
v. 26 .........
m
5% Bosn. L. E. B.v.
1914.........
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ......
40 Türk. Admin.
1. Bagd
48
Zollanl.
4½%
4½% 1913 Ungarn
1914
4% ung. Goldr.
Ahtien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb.
Re
97.75
9s
50.5
67.75
A
32
86.7
Rr
39.5
30.75
25‟1,
12.55
26
277
26.35
137
185
184
Darmſt. u. Nt.=Bk. 268
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank .. . .. . ...
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch..
Dresdner Bank ...
Frankf. Bank
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk.
Gotha, Grundl
Mein. Hyp.=Bankl
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=An
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank.
Südd. Bod.=Cr. Bk.)
Wiener Bankverein
A.=G.f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ...
70 Dt. Reichsbahn=
Vorzge.
Hapag
Nordd. Ol
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
„EG. Stamm.
Baſt Nürnberg ..
Bergm. El. Werke
T ownBoverickCie
Brüning & Sohn.
164
125
102
159
165
111
150
153
140.25
135
140/.
198
160
161
303.25
26. 25
194
167
1521,
166
941/.
163
151.5
128
128
74.n5
180.75
53.5
126.5
Mfe
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Them. WerkeAlbert.
Fabrik Milch
Daimler=Benz...!
Dr. Atl.=Zelegr...
Eiſenh. Berlin
Erdöl ......."
Gold= u. Stlb.=Anſtalt
„ Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk ./213
Eßlinger Maſchiner
Ettlinger Spinnerei
Faber, Foh., Bleiſt.
J. G. Farbenindſtr. 263.5
Felt. & Guilleaum
Feinmech. (Fetter))/ 80
Frkft. Gas ...
Hof..."
Beiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen ..
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen,
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Hen inger, Kempf,
Hilpert Armaturfb.
Hindcichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...."
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil. ..
83,
Ad
165
07
145
79.9
140
215
364.5
219.5
48
225
38
150.75
145
98.5
Uz
270.5
104.5
75
140
187
79
108.5
138
82
Ma He
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R....."
Klein, Schanz. ..
Klöcknerwerke .. ..
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeyer & Co...
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr ..W. Höchſ.
Main;. Akt.=Br.
Manne3m. Röhren
Mansfeld. Bergb.
Mars=Werke .
Metallgeſ. Frankft
Miag, Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt
Neckar), Fahrzeug.
Nicolay Hofbr . .
Gverbedar
Oſterr. Alpine Mon.
Otavi Minen
Peter? Iaion Frkf. /108.5
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb. /106
Rh. Braunkollen.
EElektr. Stamm I.
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ....!"
92
113.75
85.25
454
263
240
105
119
90
179
112
326.5
90
120
270
112.75
110
192
137
56
60
135
50.25
93.5
51
124.5
109-1.
Schachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfrb
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.,.
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff, Ver. ..
Tellus Bergbau ..
Thür. Lief.=Geſ....
Tucher, Brauerei".
Unterfr. Kr s.=
Elek=
tr.=Berſ. ......"
Veithwerie
Ver. f. Chem. Ind
Gummifabrik
Berlin=Frankf
Laurahütte. . .
Stahlwerke"
Ultramarin . . .
Zellſt., Berlin
Vgtländ. Maſchinen
Voig & Haeffner. 1207
Wayß & Frehtag
Wegelin Rußfabrik
Werger Brauerei. 1196
Zellſt. Aſchaffenbg. /217.75
Memel .. . . 142
Waldhof ...
10
351
124.5
203.25
179.5
144.25
279.5
119
105
104.5
32.25
85
85
98.5
162
144
82
144
153.5
189
Allianz u. Stuttg
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.=G
frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . .
Mannh. Verſich.
183.5
222
Seite 12
Dienstag, den 28 Auguſf 1928
Nummer 239
Familiennachrichten
Uhre Vermählung geben bekannt
Hermann Tuppeck
Warie Luppeck, geb. Hartmann
Auerbach a. d. B.
Darmstadt, Wienerstr. 62
Kirchliche Trauung: Mittwoch, den 29. August, vormittags 10½,
in der Stadtkapelle.
Ihr.
*22132
Herr
Mitte 60er, geſund u.
räft, ſ. Haushälterin
ohneAnhang, b.ebenf.
ohne Anh., v.40-50 J.,
Fräulein od. Witwe,
evtl ſpätere Heirat.
Habe 400 ℳ Eink. mon.
Angebote, möglichſt
mit Bild, unter
B. 500 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (13626a
Ihre Verlobung geben bekannt
Ellen Sack
Heinrich Schelbert
Offenbach (Main)
Darmſtadt, Grüner Weg 41
Auguſi 1928
Frankfurt (Main)
22134
Todes=Anzeige.
Heute früh 3 Uhr verſchied ſanft nach
langem, ſchwerem, mit großer Geduld
er=
tragenem Teiden meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Tochter, Schweſter,
Schtvieger=
mutter, Schwägerin, Tante und Nichte
Dankſagung.
Für alle Beweiſe
wohl=
tuender „Teilnahme beim
Heimgange unſerer lieben
Mutter Frau
Agnes Seibert Wwe.
geb. Steuer
ſagen wir herzlichen Dank.
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſiadt, 27. Auguſt 1928.
(*22210)
Todes=Anzeige.
Mein lieber Mann, unſer guter Vater, Schwiegervater, Bruder
und Schwager
Herr
Jiee Kiieasaun
geb. Seubert
im 47. Lebensjahre.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Netz und Kinder.
Darmſiadt, Kaupſtr. 40, Remlingen, Würzburg
und Winterhauſen, den 27. Auguſt 1928.
Die Beerdigung ſindet Mittwoch, den 29. Auguff,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an
der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (*22168
Auf dem Wege in die Heimat verſchied
am 11. Auguſt nach kurzem Krankſein
uner=
wartet vor Genua meine geliebte Gattin,
meine liebe, treubeſorgte Tochter, unſere gute
Schweſter, Schwiegertochter, Schwägerin
und Tante
Leng Sietier
geb. Aumüller
im blühenden Alter von 32 Jahren.
ImNamen der in tiefer Trauer Hinterbliebenen:
Konſulatsſekretär Alfred Dietzler
Lina Aumüller, geb. Groll.
Darmſiadt, den 28. Auguſi 1928.
Beckſiraße 67.
Die Beiſetzung findet am Mittwoch, den 29. Auguff,
nachmittags 31/, Uhr, vom Portal des Friedhofes an der
Nieder=Ramſtädterſiraße aus ſtatt. (22149
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſerer lieben
Entſchlafenen ſagen wir Allen auf dieſem
Wege innigſien Dank. Ebenſo herzlichen
Dank für die tröſienden Worte des Herrn
Pfarrers Storck und für die Ehrung des
Kriegervereins.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Schuchmann.
Ueberau, den 25. Auguſi 1928. (V. 13687
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme ſagen wir hiermit allen Freunden,
Be=
kannten und insbeſondere den Berufskollegen unſeres
lieben Entſchlafenen aufrichtigen Dank.
Eberſtadt, den 27. Auguſt 1928.
13694
Frau Lehrer Chriſtian Roth Ww.
und Angebörige.
Poſiaſſiſient
iſt heute an ſeinem 59. Geburtstage plötzlich und unerwartet ſanft
ent=
ſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabethe Kriechbaum
Karl Kriechbaum und Frau.
Darmſiadt, den 27. Auguſt 1928.
Die Beerdigung findei Mittwoch, den 29. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
(*22221
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige.
Mein geliebter, herzensguter Mann, unſer
treu=
ſorgender Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder
Herr Karl Hofmann 2
Frau Jabette det
Schloſſermeiſter
iſt am 27. Auguſt ds. Js., vormittags 4 Uhr, nach langem
Leiden und arbeitsreichem Leben in faſt vollendetem
73. Lebensjahre ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Frau Margarete Hofmann
geb. Koch
Familie Ferdinand Kirſtein
Familie Georg Hettinger
Familie Robert Braun
Griesheim bei Darmſiadt, Neu=Iſenburg,
Darm=
ſtadt, den 27. Auguſt 1928.
(18693
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 29. Auguſt 1928, nachm.
3 Uhr, vom Trauerhaule Neue Darmſtädterſtraße 12 aus ſtatt.
Gott dem Allmächtigen hatl es gefallen,
heute Nacht um ½/1 Uhr unſere liebe Mutter,
Großmutter und Urgroßmutter
Frau MargaretaBert
geb. Karg
nach kurzen Leiden im vollendeten 80.
Lebens=
jahre zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ph. Beri, Rohrbach
Familie Joh. Bert, Darmſiadt
Familie Karl Bert, Darmſiadt
Familie Adam Bert, Mannheim (Waldhof)
Familie Otto Fiſcher, Vilbel.
Rohrbach, den 27. Auguſi 1928.
Die Beerdigung ſindet Mittwoch nachmittag 2 Uhr vom
Trauerhauſe aus ſtatt.
(*22189
Arbeiter, Witwer, 52
J., m. 1 Kind, ſucht
älteres Dienſtmädch.,
wenn auch arm, oder
Witwe m. Kind
ange=
nehm, in Briefwechſ
zu tret. zw. baldiger
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Gott der Allmächtige hat heute nacht
meine liebe, treuſorgende Frau und gute
Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin
und Tante, Frau
Margarete Muth.
geb. Mahr
von ihrem langen, ſchweren TLeiden erlöſi.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Gg. Muth.
Hof Breitenloh=Traiſa, den 27. Auguſt 1928.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 29. Auguſi,
nachm. ½3 Uhr vom Sterbehauſe aus ſtatt. (*22209
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute
morgen 1, Uhr meine innigſtgeliebte Gattin,
Mutter, unvergeßlich treubeſorgte Großmutter,
Schwiegermutter, Schwägerin, Tante u. Großtante
Frau Marie Prunner
geb. Koch
nach 8jährigem, mit großer Gedald ertragenem
Leiden zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefem Schmerz:
Joſeph Brunner, Oberamtsgehilfe i. R.
Marie Harth.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1928.
Neckarſtraße 7.
Die Beiſetzung findet Mittwoch, den 29. Auguſt 1928,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des alteu Friedhofs
13692
aus ſtatt.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
und reichen Blumenſpenden bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben, unvergeßlichen Gatten und Vaters
Herrn
Friedrich Balß
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Marx für
ſeine troſtreichen Worte, dem Fahrbeamten=Verein
Darmſiadt=Kranichſitein für die Kranzniederlegung
und ſeinem treuen Freunde für die aufopfernde
Pflege bei ſeiner ſchweren Krankheit.
Frau Margarete Balß Wwe.
Mariechen Balß.
Aaf
Dankſagung.
Für die liebevolleTeilnahme,
ſowie für die zahlreichen
Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Mutter, Großmutter
und Tanie ſagen innigſien
Dank
Familie Karl Wagner
Toni Volkmann.
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Mummer 239
Dienstag, den 28. Auguſt 4928
e Brau dwlſchen zwei Beiten.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
S hwer atmend ſtand Mabel vor ihr.
„Wenn ich das noch einmal höre”, ſtieß ſie zwiſchen den
men hervor.
2Myca ſchluckte.
„„Du wirſt es nicht mehr hören, Baby”, ſagte ſie weinerlich.
Golly — du wirſt es nicht mehr hören. Ich habs dir
ver=
ſahen, ich verſprech dir’s wieder. Und es hat’s ja auch
ynand ſonſt gehört, Baby.”
—Das fehlte noch!”
—Ich war ja nur ſo entſetzt, weil du plötzlich dieſe furchtbare
mmheit —‟
—Myra!”
„— weil du plötzlich ſo unvorſichtig ſein willſt. Du weißt
daß du alles bekommſt, was Ted in den letzten zwei
Jah=
remacht hat, wenn er ſchuldig geſprochen wird! Und das iſt
ſch der Hauptteil ſeines Vermögens —‟
—Ich kann ſchließlich nicht von ihm verlangen, daß er
des=
wen mit einer anderen Frau Ehebruch begeht”, höhnte Mabel.
DDie Mulattin wiegte den Kopf.
„Es war jedenfalls ganz vernünfrig von dir, daß du das
ſusde Girl mitgebracht haſt — ſie iſt hübſch —"
mJa — und?‟
„Und ſie wohnt bei uns. Man könnte da — — laß mich
ſchen — es wird ſchon werden."
„Hier?” fragte Mabel unbehaglich.
—Natürlich.”
„IIch glaube kaum, daß die Princeß — warum lachſt du!?”
„Das iſt doch ganz gleichgültig, Baby! Es muß aber ſo
Riehen! Und man darf es nicht widerlegen können! Was
Bein Mann telegraphiert?”
„El kommt mit der „Reliance‟. In drei Tagen kann er hier
—Dann laß mich nur machen.”
„Mach’ was du willſt”, ſagte Mabel und hatte einen
ange=
ten Mund. „Aber ich will nichts znehr davon hören.”
Die Mulattin trat an ſie heran. Aber Mabel wandte ihr
Enücken.
„So geht es nicht, Baby”, ſagte Myra leiſe. „Du mußt mir
pr. helfen. Du mußt deiner — du mußt der alten Myra
ifm. Es wird nicht leicht ſein. Aber du biſt jung und ich —
ſhalt was aus. Das hab ich bewieſen.”
Mabel rührte ſich nicht.
„Ich will mein Baby wieder haben”, fuhr Myra fort und
Uhrem Geſicht lag ein Lächeln, das ſie ſchön machte. „Und
heill die Menſchen ſehen, Arme, Reiche, Niedrige, Vornehme,
zr deinem Bild aufſehen und flüſtern: wie ſchön iſt ſie —
entzückend ſieht ſie aus. Das Theater iſt dunkel und
nie=
io ſieht, wenn man weint, und niemand hört, wenn man
ſagt: mein Babh. und man iſt auf dich ſtolz, weil du ſchön
biſt, und all die weißen Leute in dich verliebt ſind und ſich mit
abem, was ſie haben und ſind, verkaufen würden für dich! Ich
will ſtolz ſein dürfen auf dich, Baby — es iſt das Einzige, was
mir von dir bleibt!“
Mabel atmete ſchwer. Aber ſie ſchvieg noch immer.
Die Mulattin ſenkte den Kopf.
„So oft träumte ich von Tenneſſee”, ſagte ſie ſinnend. Das
Häuschen am Ritzer — und du warſt ein kleines braunes Baby,
und ich wiegte dich, und ſang die alten Lieder."
„Das iſt lange her.”
„Es war geſtern. Heute morgen war es Und dann wurde
— ganz plötzlich eigentlich — aus dem braunen Baby ein
ſchnee=
treißes Mädchen — weißer noch als dein Vater geweſen war —‟
Mabel ſchluckte.
Ihre Nägel bohrten ſich in die Hundballen, daß es ſchmerzte.
„Du mußt deiner alten Mutter helfen”, ſagte Myra in
demütiger Kühnheit, und hielt, die Arme vor die Bruſt, als
wiege ſie ein Kind.
Mabel war herumgeſchnellt.
„Ich will nicht, daß du’s ſagſt! Kannſt du dich denn nie
daran gewöhnen, nein?
Zwiſchen geſchloſſenen Lippen ſtieß ſie es hervor.
Die Mulattin trat noch näher an ſie heran.
„Werd’s wohl nie können”, flüſterte ſie mit zuckendem Mund.
Ihre Arme umſchlangen ſehnſüchtig den ſchlanken Körper — das
braune Ohr preßte ſie an die Bruſt der jungen Frau.
„Herz”, ſagte ſie heiſer. „Herz — — wie es ſchlägt —.”
Mit ſcheuen Händen ſtreichelte Mabel ihr Haar. Näherte
ihre Lippen —
Es klopfte. Mit einer wilden Bewegung fuhr die Mulattin
um ein paar Schritte zurück.
Das Stubenmädchen trat ein.
„Alſo, du beſorgſt den Stoff, Myra. Am beſten bei Williams
u. Lawſon. Was iſt Cate?"
Schweren Schrittes ging die Mulattin hinaus.
Am Vormittag des nächſten Tages wurde Giſela Herr
Js=
kander Girgis aus Kairo gemeldet.
Sie zuckte erſchrocken zuſammen.
„Was ſoll ich nun tun Mrs. Moran?” rief ſie entſetzt. „Er
kat mich ſchon in Kairo förmlich verfolgt!“
„Oh — er iſt Ihnen ſicherlich nachgereiſt, Princeß”, ſagte
Mabel voll Intereſſe. „Warum wallen Sie ihn nicht ſprechen?
It is a long way — —vom Nil bis an den Huronſee. Finden
Ste nicht, daß er ein paar Worte verdient hat?”
Giſela rang die Hände.
„Wirklich — ich kann nicht. Mrs. Moran — er — war zum
Schluß — — er iſt kein Gentleman, Mrs. Moran.”
„O — iſt er häßlich? Bucklig? — Alt?”
Giſela mußte gegen ihren Willen lächeln.
„Gar nicht — im Gegenteil. Aber —‟
„Sie wollen ihn alſo unter keinen Umſtänden ſprechen?”
„Nein — — nein —
„Well, dann werde ich ſo git ſein und ihm das ſagen. Es
iſt höflicher, als wenn ich es durch Cate ſagen laſſe — und
außerdem möchte ich Ihren Anbeter kennen lernen. Hätte nie
geglaubt, daß es noch Männer gibt, die einer Frau über den
Atlantic nachreiſen. Er muß ein Ungeheuer ſein — aus der
Vor=
tJelt. Ich hab’ mal ſolche Tiere im Criterion geſehen.”
Lachend ging Mrs. Moran in den Salon.
„Mr. Girgis? — Im verv glad. Ich bin Mrs. Moran.”
Der Grieche verbeugte ſich, ſeine Enttäuſchung geſchickt
ver=
bergend
„Madame, ich erfuhr, daß eine dute Bekannte von mir,
Ma=
dame Giſela Brouwer, mit Ihnen hierher gereiſt iſt. Würden Sie
mir geſtatten, ſie zu begrüßen?"
„Nehmen Sie bitte Platz.”
Die Prinzeß iſt ein Schaf, dachte Mabel, während ſie Girgis
in der Haltung einer großen Dame kalt und ſelbſtbewußt
be=
trachtete.
So etwas mußte man doch empfangen!
„Ich bedauere, Ihnen ſagen zu müſſen, daß die Prinzefſin,
meine Freundin, nicht in der Lage iſt, Sie ſelbſt zu begrüßen”,
erklärte ſie laut.
Girgis machte ein beſorgtes Geſicht.
„Madame iſt hoffentlich nicht krank?”
„Das nicht. Aber — ſagen Sie mal —
Mabel fiel aus der Rolle.
„Sind Sie der Prinzeſſin tatſächlich von Kairo her
nach=
gereiſt, ja?‟
Der Grieche verlor die Faſſung.
Amerikaniſche Ungeniertheit? Formloſes „auf den Buſch
klop=
fen:? Er riß ſich zuſammen. Man mußte vorſichtig ſein.
„Ich verſtehe durchaus nicht, Madame?”
„So. — Na ja — das macht nichts.”
Zum Teufel — man mußte ſich ein bißchen in acht nehmen.
Sie nahm die Miene an, mit der ſie in „White hands” Sir
Archi=
bald Rogers, der ſie heiraten wollte, mitteilte, daß ſie in ein
Kloſter gehen würde.
„Die Prinzeſſin hat mich gebeten, Sie an ihrer Stelle zu
empfangen. Darf ich alſo fragen, was Sie zu mir, oder beſſer zu
ihr führt?”
Das war gut geſagt. Sie rückte befriedigt mit ihrem Stuhl
etwas zurück und ſah den Griechen erwartungsvoll an.
Girgis wußte nun gar nicht mehr, was er aus der Sache
machen ſollte. Dieſe Amerikanerin war unmöglich.
„Es tut mir ſehr leid”, ſagte er ärgerlich. „Aber was ich
Madame Brouwer zu ſagen habe, kann ich ihr nur perſönlich
ſagen."
Mabel zuckte bedauernd die Achſeln.
„Wie ich ſchon bemerkte —
„Ich muß ſie ſprechen”, ſtieß der Grieche hervor. Er hatte
die Geduld verloren. „Man reiſt ſchließlich nicht von Aegypten
hierher, um dann einfach aus einer Laune heraus abgewieſen zu
werden.”
(Fortſetzung folgt.)
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