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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 238
Montag, den 22. Auguſt 1928.
191. Jahrgang
2 mm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
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auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreiſbung fäll jeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Dr. Streſemnann in Paris.
Erklärungen Streſemanns
an die Journaliſten.
EP. Paris, 26. Auguſt.
Reichsaußenminiſter Streſemann iſt heute nachmittag 3 Uhr
uBegleitung des Legationsrates Redlhammer, ſeines Arztes
w Feines Privatſekretärs mit dem Nordexpreß auf dem
Nord=
hnSof eingetroffen. Botſchafter Hoeſch war ihm bis zur
Grenz=
ſtiom Jeumont entgegengefahren. Beim Verlaſſen des Zuges
mde Streſemann, der, obwohl er ziemlich angegriffen ausſah,
9reiſe ziemlich gut überſtanden zu haben ſcheint, vom geſam=
* Perſonal der deutſchen Botſchaft unter Führung des
Bot=
ſtfBrates Dr. Rieth, vom Protokollchef des Quai dOrſay de
Ftauiéres, dem Polizeipräfekten Chiappe und zahlreichen
deut=
ſin und ausländiſchen Journaliſten erwartet. Bereitwillig hielt
eyen auf ihn gerichteten Photographenapparaten ſtand und
be=
ſäch dann durch einen Seitenausgang nach dem bereitſtehen=
6 Auto. Auf dem Bahnſteig und vor dem Bahnhof hatte ſich
zahlreiche Menſchenmenge eingefunden, darunter viele
Lru che, die Streſemann mit Hochrufen und Hüteſchwenken
emp=
ſi. Einige Pfiffe gingen in verdoppelten Begrüßungsrufen
wei, als ſich die Autos in Bewegung ſetzten, um die deutſchen
Atreter zur Botſchaft zu bringen, wo Streſemann Wohnung
mmrt. Unterwegs fuhr er beim Palais des zurzeit in
Ram=
bihglet weilenden Präſidenten der Republik, Doumergue, und
bn amerikaniſchen Staatsſekretär Kellogg vor, um ſeine Karte
ugeben.
Nach ſeiner Ankunft in der deutſchen Botſchaft ließ
Streſe=
mu den Journaliſten eine ſchriftliche Erklärung überreichen,
ſir er eingangs bedauert, nicht perſönlich mit ihnen Fühlung
himgen zu können, da ihm dies leider von ſeinen Aerzten
ver=
ben worden ſei. Er würdigt ſodann die Bedeutung des
Kellogg=
ſtes. Wenn es heute noch ſkeptiſche Stimmen gebe, ſo ſei dies
ſnſ cheinlich deshalb, weil der Krieg noch nicht ſoweit
zurück=
ſie. Er ſei gleichwohl überzeugt, daß die Geſchichte die große
Aeuttung des Kelloggpaktes anerkennen werde. Darüber ſeien
ſ ſchon alle klar, daß der Weltfriede noch nicht endgültig und
Efur allemal als geſichert angeſehen werden könne. Er,
Streſe=
mi,, ſei aber überzeugt, daß mit dem Pakt eine neue Grund=
’ ſür die Schaffung einer Welt gegeben ſei, in der der Krieg,
die ſchrecklichſte Geißel der Menſchheit, nicht mehr exiſtieren
d.=. Das deutſche Volk ſei feſt entſchloſſen, an der
Verwirk=
ſun g dieſes Ideals tatkräftig mitzuarbeiten. Zahlreiche
fran=
ſiche Journaliſten, die in den letzten Jahren Deutſchland beſucht
ſien, hätten ſich davon überzeugen können, daß dieſer Wunſch
wd=utſchen Volke tiefe Wurzeln gefaßt habe. Er habe aber
Ahrvohl den Wunſch, wiederum eindringlich zu proklamieren,
b ſiie Politik der deutſchen Regierung ihre feſte Stütze in dieſer
Einmung des deutſchen Volkes beſitze. Man habe zwar oft er=
Aut, daß der Schlüſſel für den europäiſchen Frieden in den
Be=
ſungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich liege. Jedermann
we, daß ſogar nach Locarno gewiſſe Schwierigkeiten der
An=
nenung im Wege ſtanden, jedermann wiſſe aber ebenſo genau,
dieſe Schwierigkeiten nicht ſo bedeutend ſeien, als daß ſie der
Piurk der verantwortlichen Staatsmänner ſich entgegenſetzen
lingen. Es ſei möglich, dieſe Hinderniſſe zu beſeitigen. Er ſei
Aklrch, wenn die Unterzeichnung des neuen Friedenspaktes in
Aiz die Verwirklichung neuer Schritte nach dieſer Richtung hin
uigetern würde.
Die Unterredung Briand — Streſemann.
BP. Paris, 26. Aug.
Als der Reichsaußenminiſter Streſemann um 18 Uhr im
no vor dem Quai d’Orſay vorfuhr, wurde er von zahlreichen
weſenden mit Zuruſen begrüßt. Die Unterhaltung mit
kand, die 45 Minuten dauerte, fand im Arbeitszimmer des
ſiöſiſchen Außenminiſters ſtatt. Ueber ihren Inhalt wird
ſir franzöſiſche Verhältniſſe ganz außergewöhnliches
Still=
ſwenigen beobachtet.
„Sm übrigen verlautet, daß die Unterhaltung ſich in äußerſt
ſundſchaftlichen Formen ahgeſpielt habe, daß insbeſondere die
dem Miniſter ihrer lebhaften Freude über das Wiederſehen
Saruck gaben und daß Priand Streſemann in wärmſter
En— ſeine Wünſche für eine baldige Wiederherſtellung
ausge=
fchr habe. Beim Verlaſſen des Gebäudes erklärte Streſemann
rpartenden Journaliſten in deutſcher Sprache, er könne
geni ſeines Geſundheitszuſtandes keine Angaben, über das
byxamm ſeines Pariſer Aufenthaltes machen, ſein Arzt ſei
2rhrann, der ihn zur Befolgung ſtrenger Vorſchriften zwinge
wer ihm außerdem verboten habe, zu lange zu ſprechen.
in- beſtieg er wieder das Auto, um in die deutſche Botſchaft
ſuckzukehren. Nach der morgen auf 3 Uhr nachmittags
ange=
eir Unterzeichnung des Kriegsächtungspaktes wird
Streſe=
ſhur zuſammen mit den Vevollmächtigten der übrigen
Sig=
an mächte als Gaſt Vriands im Quai d’Orſay ſpeiſen und an
aanſchließenden diplomatiſchen Empfang teilnehmen.
Das deutſche Communigug.
Die deutſche B)iſchaſt gab gegen 9 Uhr abends folgendes
mnnuniqué aus: „Neichsaußenminiſter Dr. Streſemann
lete heute nachmittag 6 Uhr dem franzöſiſchen Außenminiſter
eel Beſuch ab. Die Ueiterhaltung galt u. a. der bevorſtehen=
Tagung des Völkerbundes und den damit
zuſammenhän=
ſigen Fragen. Um 6 Uhr 40 kehrte Streſemann in die deutſche
Ltickhaft zurück.”
Beneſch über den Kellogg=Pakt.
TU. Paris, 26. Auguſt.
Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch, der am
Samstag abend in Paris eintraf, ließ ſich Preſſevertretern
gegen=
maßen aus: Er ſei optimiſtiſch gegenüber Verträgen von der Art
des Kellogg=Paktes. In der aufſteigenden Linie, der die
Frie=
densidee gefolgt ſei, müſſe man mehrere Etappen unterſcheiden.
Zuerſt den Kampf in Genf, um die Sicherheit Europas
herbei=
zuführen, ein Kampf, der ſeinen Höhepunkt im Jahre 1924 bei
der Ausarbeitung des Genfer Protokolls geſehen habe. Aus
dieſem Protokoll ſei die zweite Etappe, die von Locarno
hervor=
gegangen. Die dritte Etappe ſei die gegenwärtige, die Etappe
Briand=Kellogg. Der Kellogg=Pakt habe eine große materielle und
eine noch größere moraliſche Bedeutung. Was den beſonderen
Standpunkt der Tſchechoſlowakei anlange, ſo habe ſein Land, das
wegen ſeiner geographiſchen Lage in Europa von allen großen,
die vier europäiſchen Großmächte angehenden Ereigniſſen
be=
troffen werde, an den Verhandlungen und den vorbereitenden
Arbeiten für den Briand=Kellogg=Pakt teilnehmen müſſen. Auf
die Frage, ob der Beitritt zum Pakt ohne Schwierigkeiten ſelbſt
von ſeiten der Sowjets erfolgen könne, erklärte Dr. Beneſch, er
glaube nicht an Schwierigkeiten, ſelbſt bei den Sowjets nicht.
Kein Beitritt Spaniens zum Kellogg=Pakt?
TU. Paris, 26. Auguſt.
In gut unterrichteten diplomatiſchen franzöſiſchen Kreiſen
hält ma es für ſicher, daß Spanien dem Kelloggpakt nicht
bei=
treten wird, nachdem es entgegen ſeinem Wunſch und demjenigen
Frankreichs nicht zu dem vorhergehenben Verhandlungen und
als Erſtunterzeichner zugelaſſen wurde.
Was die Haltung der Sowjetregierung anlange, ſo herrſcht
die Auffaſſung vor, daß Moskau ſeine Bereitwilligkeit zur
Unter=
zeichnung des Paktes erklären dürfte, unter der Vorausſetzung
allerdings, daß neue Verhandlungen gepflogen werden. Auf
dieſe Bedingungen werden aber, was jetzt ſchon feſtſteht, die an= ſchließlich zukommen, ſeine eigenen Anſchauungen zu haben. Er
deren Mächte nicht eingehen. Sicher dagegen dürfte der ſpätere
lands zu dem Kelloggpakt ſein.
Der ungariſch=rumäniſche Optantenſtreit.
EP. Genf, 26. Auguſt.
Wie verlautet, wünſcht Ungarn, daß ſich der Völkerbundsrat
in ſeiner am 30. Auguſt beginnenden Tagung nochmals mit dem
ungariſch=rumäniſchem Optantenſtreit beſchäftige. Da über die
Wiederaufnahme des Streitfalles vor dem Rat jedoch noch einige
Unklarheiten beſtehen, hat Ungarn vorerſt keinen formellen
An=
trag geſtellt, ſondern verſucht, in einer Fühlungmahme mit dem
Generalſekretär zu erreichen, daß der Rat unter Hinzuziehung
Ungarns den Optantenſtreit auf ſeine Tagesordnung ſetzt und
ihn gleich in den erſten Tagen zur Erörterung bringt. Ungarn
begründet ſeinen Wunſch damit, daß die vom Rat im Juni
empfohlene direkte Verhandlung zwiſchen Ungarn und
Rumä=
nien bislang noch nicht zuſtande gekommen iſt, weil Rumänien
nach wie vor auf der Anrechnung der Entſchädigungsſumme auf
das ungariſche Reparationskonto beſteht. Wie aus dem
gleich=
zeitig überreichten diplomatiſchen Briefwechſel zwiſchen den
bei=
den Staaten hervorgeht, lehnt jedoch Ungarn dieſe Verrechnung
mit dem Hinweis ab, daß die Entſchädigung ſpäteren Datums
als die ungariſchen Reparationsverpflichtungen ſei, und deshalb
nicht in dieſer Weiſe aufgerechnet werden könnte. Ungarn
er=
hebt weiter ſeine bekannte Forderung, der Rat ſolle auf Grund
von Artikel 239 des Trianonvertrages das gemiſchte
ungariſch=
rumäniſche Schiedsgericht zur Entſcheidung des Optanten=
Kon=
fliktes wieder herſtellen und gemäß Artikel 13 Abſatz 4 des
Völkerbundspaktes ein Gutachten des Haager Gerichtshofes
ein=
holen. Außerdem aber — und das deutet auf die Bereitſchaft
Ungarns zu direkten Verhandlungen hin — ſchlägt Ungarn vor,
len Seite der Optantenentſchädigung befaſſen ſoll.
Die Feierlichkeiten in Tirana.
EP. Mailand, 26. Aug.
Ueber die Eröffnungsſitzung der albaniſchen Konſtituante
berichtet der „Corriere della Zera” u. a.: Die Vorbereitungen
ſeitens der Bevolkerung dauerten die gauze Nacht, und als am Spitze ein Mann ſteht, der ungefähr das Gegenteil von einer
Morgen die 21 Kanonenſchüſſe den großen Tag ankündigten, Kampfngtur iſt,
zeigte ſich Tirana in prächtigem Blumen= und Flaggenſchmuck.
Der Zuſtrom der Bevölferung aus der Umgebung war ſehr
zahlreich. Die Geſchäfte blieben geſchloſſen und aller Verkehr
Zogu nahm entgegen den Erwartungen an der Sitzung nicht
teil. Seine kurze, rein formelle Begrüßungsbotſchaft ſchließt:
Ihr ſeid hier zuſammengekommen, um uber das Schickſal
Al=
baniens zu entſcheiden. Euer Wille ſei ſouverän und
unab=
änderlich. Der frühere Finanzminiſter Fethi führte aus, daß
cierungsform des Staates zu entſcheiven. Es wurde ihm aber
ſofort bedeutet, daß die Kammer erſt nach Beſtätigung der
Man=
rate darüber beraten könne. Man rechnet damit, daß die zu
dieſem Zweck auf Montag vertagte Kammer am Dienstag
Ackmed Zogu zum König proklamieren werde.
Unterjochtes Deutſchtum.
Eine vergeſſene Stadt.
Von
René Kraus.
Memel, Ende Auguſt 1928.
Im Anfang war das Autonomie=Statut. Die hohen
vertragſchließenden Teile: Frankreich, Großbritannien, Italien
und ihr ganzer Anhang einerſeits, die Republik Litauen
anderer=
über über die Bedeutung des Kriegsverzichtspaktes folgender= ſeits kamen aus Gründen der „Humanität und der
Menſchen=
rechte” überein, dem deutſchen Memelland ſeine kulturelle,
natio=
nale und wirtſchaftliche „Autonomie” im Rahmen des litauiſchen
Staates zu gewährleiſten. Heute, ein Jahrzehnt ſpäter, nachdem
der vielzitierte „Geiſt von Locarno” den „Geiſt von Verſailles”
abgelöſt hat, haben die deutſchen Memelländer ihre Autonomie
noch immer. Nur, daß ein litauiſcher Gouverneur dieſe
Auto=
nomie „interpretiert” und mit einer Kompagnie Soldaten diskret
nachhilft, wenn ſogar die juridiſche Rabuliſterei verſagt. Herr
Antanas Merkys „Klaipedos Kraſto
Güber=
natorius”, was ſoviel bedeutet wie: Generalgouverneur von
Memel, iſt früher Kriegsminiſter geweſen. Was man ſeinen
Methoden heute noch anmerkt.
Sprechen wir es einmal offen aus: In weiten Kreiſen
der deutſchen Oeffentlichkeit kümmert man ſich
ſehr wenig um den Druck, dem die Memelländer
von ſeiten des ſympathiſchen Herrn Antanas
Merkys ausgeſetzt ſind. Memel iſt nicht „intereſſant”
wie manches andere Stück verlorenen deutſchen Landes. Nicht
„lebenswichtig” wie Oberſchleſien, nicht „romantiſch” wie Laurins
Roſengarten in den Dolomiten. Und namenlos
unter=
drückt iſt die rein deutſche Stadt Memel — natürlich im
Rah=
men eines höchſt menſchenfreundlichen Autonomie=Statuts.
Wo=
von wir doch etwas mehr wiſſen ſollten.
Da ſind z. B. die Richter. Durchweg Beamte aus der
deut=
ſchen Zeit, da die Gerichtsbarkeit, mit Ausnahme der
Juris=
diktion über Kapitalverbrechen, die vor das höchſte Gericht in
Kowno kommen, in die Autonomie=Rechte fällt. Die Richter
fprachen ihre Urteilsſprüche „im Namen des Volkeg” Herr
Gouverneur Merkys forderte eines Tages, ſie mögen „im Namen
der litaniſchen Republik” judizieren. Was die Richter mit dem
Hinweis darauf, daß ſie autonome memelländiſche Beamte ſeien
und nicht litauiſche, natürlich ablehnten. Um den drohenden
Sanktionen zu entgehen, verwendeten ſie von da an die gewiß
unverdächtige Formel „im Namen des Rechtes‟. Der
Gou=
verneur aber ſcheint von der Bedeutung, die Volk und Recht
zeigte, vor kurzem erſt, ſämtliche Richter Memels bei der Zentral=
Beitritt Rumäniens, Jugoſkawiens, Bulgariens und Griechen= behörde in Kowno „wegen Widerſetzlichkeit” an, ſo daß ſie jetzt
alle eine Diſziplinierung zu gewärtigen haben.
Die kulturelle Verbindung iſt natürlich nicht
abge=
riſſen. Eben erſt fand eine Univerſitätswoche ſtatt, auf der
Pro=
feſſoren der bedeutendſten deutſchen Hochſchulen Vorträge hielten.
Wo es irgend möglich iſt, wird wieder aufgebaut. In München
hat ſich eine „Geſellſchaft der Freunde des Deutſchen
Schauſpiel=
hauſes in Memel” gebildet, die ſich die Rettung und Erhaltung
der am weiteſten vorgeſchobenen deutſchen Bühne zum Ziel
macht. Eine Stadtbücherei wurde in Memel gegründet, die heute
ſchon 36 000 Bände deutſcher Bücher verleiht. Freilich iſt dieſe
große und den recht beſchränkten Verhältniſſen entſprechend
vor=
bildliche Bibliothek ſeit längerer Zeit ohne Leitung. Der
frühere Bibliothekar folgte einem Ruf ins Reich — und einen
Nachfolger aus Deutſchland ließen die litauiſchen Machthaber
nicht an ſeinen verwaiſten Platz. Weil im Autonomie=Statut kein
Wort von Einreiſebewilligung ſteht. Und weil die Herren von
Kowno jede Gelegenheit, den Machtſtandpunkt hervorzuheben,
gierig ergreifen.
Oh, ſie wiſſen ihre Macht ſehr gut zu gebrauchen. Der
freigewählte memelländiſche Landtag darf nur zuſammentreten,
wenn der Gouverneur es geſtattet, und hat auseinander zu gehen,
ſobald es dieſem Herrn beliebt. Alſo jedesmal, wenn er ein
„illohales”. Geſetz beſchließen will. Es gibt übrigens ein ſehr
probates Mittel, ſich ſolcher Geſetze zu erwehren: die Ablehnung
ihrer Unterzeichnung. Im Autonomie=Statut ſteht zwar: der
Gouverneur unterzeichnet die vom memelländiſchen Landtag
be=
ſchloſſenen Geſetze. Wodurch klar zum Ausdruck kommt, daß
dieſe Unterzeichnung eine bloße Formalität, höchſtens noch eine
Angelegenheit des litauiſchen Preſtiges ſein ſoll. Da aber nicht
daß ſich das Finanzkomitee des Völkerbundes mit der finanziel= ſteht: er muß ſie unterzeichnen, leitet Herr Antanas Merkys ſich
aus dem Fehlen des Wörtchens: muß — ohne weiteres das Recht
ab, die Geſetze des Landtages zu zenſurieren und nur ſolche
paſſieren zu laſſen, die ihm genehm ſind. Ebenſo hält er es mit
der Beſtätigung des vom Landtag zu wählenden Direktoriums,
das die autonome Regierung des Memellandes darſtellt. Auch
hier lehnt er die Beſtätigung eines Direktoriums ab, deſſen
Mit=
glieder ihm ſuſpekt erſcheinen — und hat ſo tatſächlich ein
Direk=
torium ungefähr nach ſeinem Geſchmack durchgedrückt, an deſſen
Lokale Konflikte? Nein, die bis zur Unterdrückung
war eingeſtellt. Um 9 Uhr beggben ſich die Abgeordneten von geſteigerte ſyſtematiſche Schikauierung Memels und ſeiner
deut=
der Villa des Präſidenten na=h dem Parlamentsgebäude. Achmed ſchen Bewohner iſt viel mehr. Iſt ein planmäßiger und bisher
geglückter Verſuch Litauens, die Tatſache, daß wir an ſeiner
terri=
torialen Integrität und ſtaatlichen Unabhängigkeit gegenüber
Polen intereſſiert ſind, auszunutzen, um unſere Volksgenoſſen
ungeſtraft zu mißhandeln, die ihm durch das Verſailler Diktat
angegliedert, nicht eingegliedert wurden. Natürlich handelt und
die Abgeordneten zuſammengekummen ſeien, um über die Re= mißhandelt der Gouverneur von Memel nicht aus eigener
Machtvollkommenheit, ſondern in ſtändigem, engſtem
Einver=
nehmen mit Woldemaras, mit dem er übrigens perſönlich eng
befreundet iſt. Und dann wäre es hoch an der Zeit, mit
dem Diltator Litauens ſelber ein ſehr ernſtes und ſehr deutliches
Wort über das Schickſal Memels zu ſprechen.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 27. Auguſt.
* Jungmeiſierinnen= und Jungmeiſiertag.
„Ehre deutſches Volk und hüte
Treulich deinen Handwerksſtand,
Als das deutſche Handwerk blühte,
Blühte auch das deutſche Land.”
Dieſer ſinnfällige, zum Nachdenken zwingende wahre deutſche Spruch
leuchtete über der Bühne der mit Fahnen, Blumen und Grün feſtlich
geſchmückten großen Turnhalle am Woogsplatz den Eintretenden
ent=
gegen, die in höchſt ſtattlicher Zahl vom Rhein, vom Main und Neckar
gekommen waren, um den traditionellen Jungmeiſterinnen= und
Jung=
meiſtertag für die Provinz Starkenburg zu feiern und vor allen Dingen
aus den Händen ihrer Meiſter die Meiſterbriefe in Empfang zu nehmen.
Es iſt ein erfreuliches Zeichen für den Geiſt der Zeit in unſerer
engeren Heimat, daß die Zahl derjenigen, die ſich in einem Handwerk
mit Erfolg der Meiſterprüfung unterziehen, im Steigen begriffen iſt, daß
es im Zeitalter der Maſchinen, der Technik und der Großbetriebe noch
ideal denkende Frauen und Männer gibt, die wenn auch das alte gute
Sprichwort vom goldenen Boden des Handwerks nicht mehr ſo ſeine
Berechtigung hat wie früher einmal, ein Handwerk ergreifen und den
Wert der individuellen Arbeitsleiſtung in kleinen und kleinſten
Be=
trieben den Verbraucherkreiſen vor Augen führen.
454 Prüflingen konnte an ihrem Ehrentage der Meiſterbrief
über=
reicht werden, darunter über 20 Damen. Von den Handwerksarten, die
am meiſten von den diesjährigen Prüflingen gewählt worden ſind,
wären in erſter Linie die Friſeure, Bäcker, Elektroinſtallateure Metzger,
Schreiner und Weißbinder zu nennen. Dann aber auch die Mechaniker
und Schloſſer in ihren einzelnen Abarten, darunter ſogar ein
Flug=
zeugſchloſſer.
Ein ſehr würdiger, glänzender Rahmen war um die in allen Teilen
ſehr harmoniſch verlaufene Feier geſtellt, die den Teilnehmern ſicherlich
in ſchönſter Erinnerung an den wichtigſten Lebensabſchnitt, den Eintritt
in das Leben als Meiſter mit allen ſeinen Anforderungen bleiben wird.
Das unter der Leitung von Herrn Karl Kuſter ſehr gut ſpielende
Konzert=Orcheſter Darmſtadt leitete, die morgendliche
Ver=
anſtaltung mit der Feſtouvertüre von Leuther ein, dann folgten ganz
ausgezeichnete Geſangsvorträge des Männergeſangvereins „
Con=
cordig”=Darmſtadt, die unter der Leitung des Muſikdirektors
A. Simmermacher erfolgreiches Zeugnis von der guten Schulung
der „Concordia” ablegten. Beſonders erwähnenswert „der Feuerreiter”,
deſſen dechniſche Schwierigkeiten ſehr gut bewältigt wurden. Weitere
Muſikſtücke und Chorgeſänge folgten, dann ſprach Herr Georg Jöckel
eindringlich einen von Herrn Karl H. Göbel gedichteten Vorſpruch,
der in beſchwingten Worten ſich an die jungen deutſchen
Handwerks=
meiſter wendet. Der erſte Vorſitzende des Prüfungsausſchuſſes. Herr
Malermeiſter Georg Kraus, begrüßte die Vertreter der Behörden,
des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft, des Kreisamtes, der Stadt
Darmſtadt, des Arbeitsamtes der Darmſtädter Induſtriellen=Vereinigung,
Abgeordnete des Heſſiſchen Landtags, Vertreter des Ortsgewerbevereins
und der Handwerkervereinigung Darmſtadt der Landesverbände, der
Innungen und der Handwerkskammer. Der Redner ermahnte mit
kurzen, von Herzen kommenden Worten die Jungmeiſterinnen und
Jung=
meiſter, ſich an die kernigen Worte des Vorſpruchs, von dem allen
Prüflingen ein Abdruck überreicht wurde, zu halten und ſchloß mit
einem Glück=auf und einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das
deutſche Handwerk und das deutſche Vaterland. Stehend ſangen die
Verſammelten die 3. Strophe des Deutſchlandliedes, hierauf ſetzte der
Reigen der Anſprachen der Vertreter der verſchiedenen Behörden und
Orgoniſationen ein, die alle den jungen Meiſterinnen und Meiſtern
unter herzlichen Segenswünſchen gute Ratſchläge auf ihren fernenen
Lebensweg mitgaben. Ein Vertreter der Prüflinge, Herr Bäckermeiſter
Weyrauch aus Darmſtadt, dankte in friſcher, lebendiger Weiſe den
Herven der Prüfungskommiſſion, den Lehrern und Meiſtern.
Während die einzelnen Meiſter ihren Prüflingen die Meiſterbriefe
überreichten, konnte Herr Kraus verkünden, daß 5 Herren, die ſeit
nun=
mehr 25 Jahren ununterbrochen Mitglieder der
Meiſterprüfungskom=
miſſion ſind und alle den mit einem ſolchen Ehrenamt verbundenen
Laſten und Mühen dieſe lange Zeit hindurch ſich unterzogen haben, zum
Zeichen beſonderer Anerkennung und Ehrung Urkunden von der
Hand=
werkslammer ausgefertigt ſeien. Es handelt ſich um die Herren: Hugo
Franz, Friſeurmeiſter, Georg Hein, Küfermeiſter Gortlieb
Stork, Goldſchmiedmeiſter, Wilhelm Bender, Pfläſterermeiſter
und Ludwig Graßmann, Konditormeiſter. Außer Herrn
Graß=
mann, der dienſtlich verhindert war, konnten die Genannten die
Ehren=
urkunden aus der Hand des Herrn Kraus entgegennehmen. Nach einem
Schlußwort des Vorſitzenden fand mit dem „Hohenfriedberger” die
feier=
liche Vevanſtaltung einen feſtlichen Ausklang.
Ein zwangloſer Frühſchoppen mit Konzert im kleinen Turnſaal der
Turngemeinde 1846 füllte die Pauſe zum Mittageſſen aus, das infolge
der zahlreichen Beteiligung an zwei Stellen, in den Räumen der
Ver=
einigten Geſellſchaft und im Rummelbräu, eingenommen wurde und
Gelegenheit zu regem Meinungsaustauſch gab. Im Anſchluß an das
Eſſen fand im Rummelbräu unter ſehr ſtarker Teilnahme eine
gemüt=
liche Unterhaltung mit zwangloſem Programm ſtatt, das mancherlei
Ueberraſchungen brachte und auch den obligaten Tanz für alt und
jung zu ſeinem Recht kommen ließ.
An den Schluß des Berichtes über den überaus wohlgelungenen
Jungmeiſterinnen= und Jungmeiſtertag möchten wir die Worte ſetzen,
mit denen der meiſterliche Vorſpruch ſchließt:
„So rankt an hehrem Beiſpiel euch empor
Und ſtählt die Kraft zu eigenem Vollbringen!
Euch jungen Meiſtern tut ſich auf das Tor
Zur Meiſter=Tat! — Nun leuchtet andern vor!
Mög Gottes Segen euer Tun beſchwingen!”
H. W. W.
ws. Preſſerundfahrt durch Oberhefſen. Auf Veranlaſſung des
Ver=
kehrsbundes Oberheſſen fand auch in dieſem Jahre eine Preſſerundfahrt
ſtatt, die von Nauheim nach Büdingen und von da über Schotten und
Nidda nach Butzbach führte. Wir kommen darauf zurück.
— Gaſtſpiel Celly de Rheydt. Die weltbekannte Tänzerin Celly
de Rheydt gaſtert den nächſt mit eigenem großen Ballett=Enſemble
für wenige Tage im Orpheum. Weitere Mitteilungen folgen.
— Bühnenvolksbund. Wie in den letzten Jahren legen wir unſere
Mieten K und H wieder auf, und zwar ohne Preiszuſchlag gegen
frü=
her, vielmehr durch Erhöhung der Vorſtellungszahl um zwei (
Wahl=
vorſtellungen) bedeutend verbilligt. Wir bringen aus dem Spielplan
des Landestheaters ausgewählte Stücke unſerer Weltanſchauung mit
dem Ziele der Förderung chriſtlich=deutſcher Kultur auf der Bühne.
Organiſationen, Vereine, ſowie Minderbemittelte erhalten bedeutende
Preisermäßigung. Grundſätzlich haben wir nur feſte Mietplätze. Alles
Nähere ergibt die heutige Anzeige.
*Operetten=Spielzeit Sommer 1928.
leines Haus.)
Die gold’ne Meiſterin.
Operette von E. Eysler.
Der letzte Abend brachte noch einmal die beliebteſte Operette
dieſer Sommerſpielzeit, der auch heute die große Wirkung treu
blieb. Es iſt das beſte Stück, das heuer geſpielt wurde, und
nahm ſich in teilweiſer Neubeſetzung beſonders vorteilhaft aus.
Die Titelrolle gab Ida Bauer als Gaſt, ein ſprühendes
Künſt=
lertemperament von echteſtem Wiener Geiſt, und Edith
Steff=
ter ſpielte einen ganz allerliebſten Lehrbuben Friedl. Mit dem
brillanten Kurt Schütt als Geſelle Chriſtian erhielt die äußerſt
flotte Aufführung etwas unmittelbar Mitreißendes. Ein volles
Haus, viel Beifall und Blumen, ein letzter ſtarker Erfolg.
Direktor Adalbert Steffter darf auf die diesmal nur allzu
kurze Spielzeit mit großer Befriedigung zurückblicken. Er hat von
neuem ſeine Fähigkeit bewieſen, ein brauchbares, zum Teil
hoch=
wertiges Enſemble zuſammenzubringen und einen vielſeitigen
Operettenſpielplan in raſcher Folge ſchlagkräftig ablaufen zu
laſſen. Auch die eingeſtreuten bunten Abende als
Nachtvorſtellun=
gen erfreuten ſich großer Beliebtheit. Wir müſſen der Direktion
A. Steffter mit ihren ſehr gewandten Hilfskräften dankbar ſein,
daß wir ein Sommertheater beſitzen, das ſich ſehen laſſen kann.
Wer die Schwierigkeiten kennt, die gerade ein ſo kurz laufendes
Unternehmen mannigfach erſchweren, und die Konkurrenz, die
immer ſtärker einſetzt, wird die bewieſenen guten Leiſtungen gern
anerkennen und dankbar rufen: Auf Wiederſehen im nächſten
*
Jahr!
100jähriges Geſchäftsjubiläum
dei Tauffadlnt BMnt. Tuow. Arnemtichferſtäst
Die Inhaber Ehrenbürger von Michelſiadt.
L. Zu einer großen und erhebenden Feier vereinigten ſich am
Samstag, den 25. Auguſt 1928, die Inhaber der Firma Tuchfabrik
Phil. Ludw. Arzt in Michelſtadt, deren Angeſtellte, Werkmeiſter und
Belegſchaft in Anweſenheit der Vertreter von Reichs=, Staats= und
Kommunalbehörden in der Tuchhalle des Unternehmens. Aus der
Zahl der anweſenden Gäſte ſind beſonders hervorzuheben die Herren
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell Kreisdirektor von
Werner=Erbach, Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadt, Erl. Graf
Adalbert von Erbach=Fürſtenau, Erl. Graf Konrad zu
Er=
bach=Erbach ſowie eine große Zahl anderer Vertreter der
öffent=
lichen Behörden und privaten Wirtſchaft. Die Feier wurde eröffnet
durch den Poſaunenchor Michelſtadt, der unter der Leitung ſeines
Diri=
genten Schmidt ein der Bedeutung des Tages angepaßtes Muſikſtück
zum Vortrag brachte. Ihm folgte der Geſangverein Stockheim, deſſen
Mitglieder großenteils zu der Belegſchaft des Betriebes Arzt zählen.
Die Feſtrede hielt Herr Direktor John von der Tuchfabrik Arzt, der
in ſeiuem intereſſanten geſchichtlichen Rückblick die von uns bereits
ver=
öffentlichten bemerkenswerten Entwicklungsdaten der Firma hervorhob
und es in ausgezeichneter Weiſe verſtand, ein plaſtiſches Bild der
Ar=
beit und des Ringens um Anerkennung und Geltung der Fabrik und
ihrer Erzeugniſſe zu entwickeln. In einem von Frl Emmy
Hart=
nann geſprochenen, von Herrn Landtagsabgeordneten Direktor Dr.
Keller verfaßten Prolog, der von den Anweſenden mit ſtärkſtem
Beifall aufgenommen wurde, wurden die Ereigniſſe des hundertjährigen
Beſtehens einer ſo namhaften Firma wie der Tuchtfabrik Arzt
gebüh=
rend gefeiert. Es folgten die Glückwunſchanſprachen der Inlands= und
Auslandsvertreter der Tuchfabrik, und anſchließend überbrachte der Herr
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell
die Glückwünſche der heſſiſchen Regierung und ſeines Miniſteriums.
Der Miniſter führte aus, daß er gerne aus Anlaß des Jubiläums der
Tuchfabrik Arzt in den Odenwald gekommen ſei, um der hohen
Wert=
ſchätzung, die die Tuchfabrik mit Recht in Anſpruch nehme, Ausdruck
zu verleihen. Er habe mit Freuden konſtatiert, daß zwiſchen den
Unter=
nehmern und der Arbeiterſchaft ein gutes Verhältnis beſtehe, das ſich
auf die Vergangenheit gründe und das zu guten Hoffnungen auch für
die Zukunft berechtige. Der Miniſter benutzte die Gelegenheit zu
be=
deutenden wirtſchaftspolitiſchen Auslaſſungen und nahm ſchließlich eine
Ehrung von 4 langjährigen Mitarbeitern aus dem Kreiſe der
Beleg=
ſchaft wahr. Herr Kreisdirektor v. Werner=Erbach übermittelte die
Gückwünſche des Kreisamtes und des Kreiſes Erbach mit dem Wunſche
auf fernere gute Entwicklung des Unternehmens. Hierauf ergriff Herr
Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadt namens der Stadt Michelſtadt das
Wort, um in Vollzug einer Entſchließung des Gemeinderats die
Glück=
wünſche der Stadt Michelſtadt zu überbringen, wobei er des guten
Einvernehmens zwiſchen der Stadtverwaltung und dem Unternehmen
gedachte. Der Redner hob die großen Verdienſte der jetzigen
Firmen=
inhaber Ludwig und Heinrich Arzt um die allgemeine Entwicklung der
Stadt hervor und teilte unter freudiger Bewegung der
Feſtverſamm=
lung mit, daß der Stadtrat von Michelſtadt beſchloſſen habe, die
Her=
ren Ludwig und Heinrich Arzt mit Rückſicht auf ihre
wirt=
ſchaftlichen Verdienſte und in Anerkennung bewieſener ſozialer
Ge=
ſinnung zu Ehrenbürgern der Stadt zu ernennen. Erl. Graf
Adalbert von Fürſtenau ſowie Erl. Graf Konrad zu Erbach=Erbach
überbrachten die Glückwünſche ihrer Häuſer, die in langjährigen guten
Beziehungen mit dem Hauſe Arzt verbunden ſind. Namens der
Han=
delskammer Darmſtadt ſprach der Präſident, Dr. Schenck, die
Glück=
wünſche der Handelskammer aus und wies insbeſondere auf die
her=
vorragende Mitarbeit des Herrn Ludwig Arzt als Odenwälder
Ver=
treter in der Handelskammer Darmſtadt hin. Herr Tuchfabrikant
Kumpf=Erbach ſprach für die Induſtriellenvereinigung des Kreiſes
Erbach warme Worte der Anerkennung, denen ſich namens der
Darm=
ſtädter und Nationalbank Darmſtadt Herr Bankdirektor Kredel=
Darmſtadt anſchloß, der in launiger Weiſe hevvorhob, daß in dem
Be=
trieb Arzt ſtets eine gute Vorwärtsentwicklung dadurch ermöglicht ge=
weſen ſei, da zur Vermeidung von Unheil ſtets der richtige Arzt 7
der Stelle geſtanden habe. Nach Herrn Bankdirektor Oppenheiin
von der Deutſchen Vereinshank in Frankfurt a. M., der die Gli”
wünſche ſeines Inſtitutes überbrachte, ſprach Herr Oberamtsrichter 99
Münch namens der Reichs= und Staatsbehörden Michelſtadts. Herr
Bürgermeiſter Dengler=Erbach rühmte die guten Beziehungen der
Tun=
fabrik zu Erbach, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Michg,
ſtadt, Herr Conſtantin Burger=Michelſtadt, überbrachte die Gratulatiin
der Freiwilligen Feuerwehr Michelſtadt. Für den Geſangverein „L3,
derkranz” und den Poſaunenchor ſprach Herr Oberbahnſekretär Schmü=,
wobei er nach einſtimmigem Beſchluß des Geſangvereins „Liederkram
ehrend hervorhob, daß die beiden Firmeninhaber Ludwig und Heinr:5
Arzt zu Ehrenmitgliedern des Geſangvereins „Liederkranz” ernannt
wurden. Auch ſeitens der Reichsbahndrrektion und der Oberpoſtdiree!
tion Darmſtadt wurden Glückwünſche überbracht, ebenſo ſeitens d5
Werkmeiſterverbanles und verſchiedener anderer Vereine. Herr
Oboſ=
pfarrer Herber=Michelſtadt lenkte die Aufmerkſamkeit auf die groß zn
Verdienſte, die ſich die Familie Arzt zu allen Zeiten um die
evanges=
ſchen Intereſſen des Odenwaldes erworben habe, und hob hervor, diu
Gottes Segen ſichtbar auf dem Werke Arzt ruhe. In bewegten Wortia
dankte zugleich namens ſeines Bruders Herr Ludwig Arzt 55
die überaus zahlreiken Ehrungen, die der Firma Arzt und ihrem
Inhabern aus Anlaß des hundertjährigen Geſchäftsjubiläums zutan
wurden. Seiner beſonderen Freude gab Herr Ludwig Arzt über 8.
ihm und ſeinem Bruder ſeitens der Stadt Michelſtadt widerfahre
Ehrung Ausdruck. Herr Lutwig Arzt teilte hierauf
eine Reihe von ſozialen Stiftungen
mit. Unter anderem wurden dem Wohlfahrtsfonds der Arbeiterſchou
des Betriebes Arzt 25 000 Mark zur Verfügung geſtellt; außerden
wurde eine ſoziale Stiftung unter der Bezeichnung „Ludwig= un
Heinrich Arzt=Stiftung” für die Hilfsbedürftigen der Stadt Michelſtag
in Höhe von 10 000 Mark bereitgeſtellt. Weitere namhafte Beträge,
für ein Wannen= und Brauſebad in der Stadtſchule in Höhe von 300
Mark, für die Freiwillige Feuerwehr 1000 Mark, für die Errichturm
eines Ehrenmals für die Gefallenen 2000 Mark, wurden von der Jurh
larin ausgeworfen. — Nach einem Weihegeſang des Geſangvereinn
„Liederkranz” und einem Choral der Kapelle der Freiwilligen Feues
wehr Michelſtadt fand die offizielle Feier ihren Abſchluß. Es ſchlan
ſich ein gemeinſames Mittageſſen geladener Gäſte an, bei dem Hern
Heinrich Arzt zunächſt die Anweſenden namens ſeines Bruders und i.ü
eigenen Namen aufs herzlichſte begrüßte. Herr Azt wies darauf hinu
daß die Ehrung für ihn und ſeinen Bruder eine unverdiente ſei, wenm
ſie nicht die Gewißheit hätten, das ihrige getan zu haben, um die deuu
ſche Volkswirtſchaft vorwärts zu entwickeln. In ſeinen intereſſonten
und gehaltvollen Ausführungen betonte der Redner, daß es Pflickh
aller Deutſchen ſei, nach dem furchtbaren Zuſammenbruch des Jahres
1918 ſich auf den Boden der Wirklichkeit zu ſtellen und denen höchin
Anerkennung zu zollen, die das Staatsſchiff in den wilden Jahren um
1918 vor dem Untergang bewahrt hätten. Redner ſtellte die Perſorn
unſeres Reichspräſidenten von Hindenburg in den Vordergrund unin
forderte alle auf, am Wohle kes Volkes und Vaterlandes tatkräftig mitt
zuarbeiten. — Herr Miniſter Korell erwiderte in geiſtvollen Aus”
führungen; ihm ſchloß ſich eine Reihe von Rednern an, die in ihrem
Ausführungen der Bedeutung des Tages nochmals in entſprechendern
Form gedachten.
Die Tuchfabrik Phil. Ludw. Arzt iſt der größte Betrieb des hinsd
teren Odenwaldes. Die Tatſache, daß ſie ſeit ihrer Gründung reimern
Familienbeſitz iſt, die Tatſache, daß in 100 Jahren noch keine ernſthaſtes
Differenz zwiſchen Unternehmer und Arbeiterſchaft entſtand, lieſet*
den Beweis dafür, in welch gutem Sinne die Tuchfabrik Arzt mit der
Bevölkerung Michelſtadts Erbachs und des Odenwaldes verwurzelt ſt. !
Hoffentlich geſtatten die Verhältniſſe der nächſten und ferneren Zuunſt 1
eine ebenſo gute Entwicklung, wie ſie auf Grund der Geſchichte dr
Tuchfabrik Arzt nachzuweiſen iſt.
Die Straßen
heim und Flörsl
Namen Opel=B
erheblichen Te
Bauſumme bet
beſtand heſiſe
Dr. Knapp
desoberbaurat
1 Bauleiter war R
ſeitig
*Evangeliſcher Jugendſonntag.
Chriſtofferus.
Am. Die Geſtalt des Chriſtofferus, des Heiligen aus der alten
Legende, der einer der vierzehn Nothelfer iſt und Patron der Schiffer,
hat Otto Bruder zu einem — bei einem Preisausſchreiben des
Evangeliſchen Preſſeverbandes mit dem erſten Preis ausgezeichneten —
Legendenſpiel angeregt, das anläßlich des Evangeliſchen
Ju=
gundſonntags von den evangel. Jugendverbänden
der Petrusgemeinde im Gemeindehaus der Petruskirche in der
Eichwieſenſtraße zur Aufführung gebracht wurde. Das Legendenſpiel,
deſſen Mitwirkende — mit Recht — nicht genannt werden, führt uns
die Perſonen des Fährmanns, des Offerus, ſeiner Mutter, des
Schmiedes, des reichen Mannes, des Richters, des Büttels und anderer
vor und veranſchaulicht in ſchlichter, ergreifender Weiſe die
Perſönlich=
keit des Offerus (der zu tragen hat), der bereits in jungen Jahren
den Mächtigen ſucht, dem er dienen will und, irre geworden an den
Menſchen, von dem Teufel betrogen, endlich in Chriſtus, den er in
Kindergeſtalt durch die wilden Waſſer hindurch an unſer Ufer rettet,
den mächtigſten Herrn findet. So wird aus dem Offerus der
Chriſt=
offerus. Die Aufführung des ſprachſchönen, formvollendeten Spieles
war in jeder Hinſicht gelungen. Wie wir ſchon in der Beſprechung des
„Ackermanns aus Böhmen”, der im November in der Petrusgemeinde
aufgeführt wurde, erwähnten, haben an der Entwicklung und Vertiefung
des Laienſpiels auf religiöſer Grundlage die evangeliſchen
Jugendver=
einigungen einen regen Anteil. In dieſem Sinne iſt auch die
Auffüh=
rung des Chriſtefferus zu begrüßen, die von den überaus zahlreichen
Zuhörern mit innerer, andächtiger Anteilnahme aufgenommen wurde.
Die Geſtalt des Offerus bedeutet ein Symbol für die neue Jugend, die
bereit iſt, alle ihre Kräfte einzuſetzen für die letzten Dinge. Bei der
Würdigung der wirkungsvollen Wiedergabe des Legendenſpieles iſt zu
beachten, daß die Darſteller für jedes Spiel von neuem beſtimmt
wer=
den. Vor Beginn des Spieles ſprach Herr Pfarraſſiſtent zur Nieden
einleitende und begrüßende Worte und kennzeichnete die Darſtellung
der Legende als ein Geſchenk der Jugend an die Gemeinde aus
Dank=
barkeit.
H. W. W.
F. Eberſtadt, 25. Aug. Lehrer Rorhs letzte Fahrt. Das
Leichenbegängnis des Lehrers Chriſtian Roth, dem eine ſehr große
Trauergemeſnide anwohnte, geſtaltete ſich zu einer letzten großen Ehrung
für den Verſtorbenen. Ernſt und traurig waren die Mienen aller, die
Gedanken galten dom Manne, dem ſo viele der Gemeinde etwas zu
ver=
danken haben und deſſen irdiſche Hüille nun nach der feierlichen
Ein=
ſegnung durch den Ortsgeiſtlichen, Pfarrer Paul, zur letzten
fried=
lichen Ruheſtätte geleitet wurde. Voran drei Geſangvereine, die
Turn=
geſellſchaft und dee Verein „Soldatenkameradſchaft”, der die Trauermuſik
ſtellte, ſämtlich mit trauerumflorten Fahnen, dann die nächſtem
Ange=
hörigen, die Verufskollegen des Verblichenen in großer Zahl und
un=
zählige Trauernde von hier und auswärts. Die überaus große
Teil=
nahme bezeugte, daß mit Roth ein Mann dahingegangen iſt, der ſich
durch ſeine unermüdliche, dem Wohle der Allgemeinheit gewidmete
viel=
ſeitige Arbei= große Verdienſte erworben und ein unverlöſchliches
Ge=
denken in den Herzen ſo vieler Mitmenſchen geſetzt hat. Am Grabe
fand Pfarrer Paul dafir die vichtigen Worte, rühmte die
perſön=
lichen Eigenſchaften Roths, ſprach Gebete und warme Worte des Troſtes.
Die Geſangvereine „Sängerluſt” „Germania” und „Frohſinn” ſangen
dem lieben Sangesfreund ihr Lied zum letzten Gruß und Abſchied.
Eine groß: Anzahl Kränze wurde mit etſprechenden Nachrufen
nieder=
gelegt. Als erſter legte der Rektor der hieſigen Volksſchule, Storck,
namens des hieſigen Lehrerkollegiums einen prächtigen Kranz und für
den Bezirksverein Eberſtadt—Pfugſtadt einen weiteren Kranz nieder,
würdigte die Eigenſchaften und das Weſen des Verſtorbenen und rief
ihm für ſeine Arbeit im Beruf und für die Opganiſation Dank und ein
ſanftes Ruhen zu. Weitere Kränze legten nieder: Herr Oſt für den
Verein „Soldatenkameradſchaf:” „Herr Georg Fiſcher für den
Ge=
ſangberein „Sängerluſt‟ Herr Altbürgermeiſter Schäfer für den
Kirchenvorſtand, Herr Schneider für den Vorſtand und
Aufſichnts=
rat der Landw. Abſatz= und Bezugsgenoſſenſchaft, Herr Brückner
für den Geſanoverein „Frohſinn”. „Herr Golzer für den
Geſang=
rerem „Germania”, Herr Lehrer Pörtner für den Obſt= und
Garten=
bauverein, Herr Weizenmüller für die Turngeſellſchaft (e. V.)
und Herr Draißbach=Kelſterbah für den Main=Rodgau, dem die.
Turngeſellſchaft als Mitglied angehört. Weicere drei Kränze wurden
von ehemaligen Schülern und der Schulklaſſe, die der Verſtorbene
zu=
letzt leitete, niedergelegt.
Gaufeſi des Gaues Darmſiadt im Heſſiſchen!
Sängerbund.
ion
nungen
Der Gau Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund hatte für Sonntagg
nachmittag zu einem Gaufeſt im Orangeriegarten eingeladen. Beih
herrlichem Spätſommerwetter hatten ſich in dem ſchön gepflegten Gar=)
ten Tauſende eingefunden. Das Feſt, das als Auftakt zum 2. Heſſiſchem
Sängerbundesfeſt, das bekanntlich im Jahre 1929 in Darmſtadt ſtatt=5
findet, gedacht war, hat den beabſichtigten Zweck ſicherlich erfüllt. Galtl
es doch, den Kontakt mit der Bevölkerung aufzunehmen und die Alge= für die Sängerbundesſache zu intereſſieren. Es darf ohnau
Uebertreibung geſagt werden: die Verbindung zwiſchen Beböllerungl
und Sängern hätte in keiner Weiſe beſſer aufgenommen werden köns
nen, als durch dieſes Sommerfeſt im Freien. Schon zu Beginn des
Feſtes waren die vorhandenen Tiſche dicht beſetzt, und ohne Unterlaßt
mußten Tiſche und Stühle herbeigeſchleppt werden, um die weiter ein=y
treffenden Beſucher von Darmſtadt und der Umgebung unterzubringenn
Von auswärts waren Sänger erſchienen aus Bad=Nauheim, Pfungſtadt4
Bergſtraße, Ried, Mainz=Koſtheim u. a. Vom Bundesvorſtand wann
das erſte Ehrenvorſtandsmitglied Schulrat H. Haſſinger, der 1. Bundesd
vorſitzende Miniſterialrat Dr. Siegert, Bundesſchatzmeiſter Bitter ud!
Prov.=Vorſitzender Mitze erſchienen.
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Die Darbietungen wurden durch Muſikvorträge des Harmoniees
Orcheſters unter Leitung von Kammermuſiker Kümmel eröffnet.”
Dann riefen Fanfaren die Sänger zum Maſſenchor an die Freitreppel
des Gartens, und in harmoniſchem Zuſammenklang erſchallte auc
Hunderten von Sängerkehlen der Deutſche Sängerbundesgruß unter=
Leitung von Gauchormeiſter Etzold, dem das „Deutſche Lied” vom
Kalliwoda folgte. Dann ſetzte, vorbildlich organiſiert von Gauvorſitzenn
den Roth, ein regelrechter friedlicher Geſangswettſtreit ein. An dem
verſchiedenſten Plätzen wurden Gruppen= und Einzelchöre unter Leisiſ
tung der einzelnen Chormeiſter zu Gehör gebracht. Ernſte und heiterer
Chöre wechſelten in raſcher Folge und wurden ſtets mit dankbarem Beit
fall aufgenommen. — Die Veranſtaltung darf in allen ihren Teilen alsl
voll und ganz gelungen bezeichnet werden. Dafür gebührt in erſten=
Lime dem rührigen Gauvorſitzenden Roth Dank für ſeine umſichtigen
Leitung. Das Feſt war gleichzeitig ein Beweis für das erfolgreichel
Fortſchreiten der Organiſation des Heſſiſchen Sängerbundes. — An0
Abend ſchloß ſich ein volkstümliches Konzert an. Es wäre zu wünſchen.
wenn der Gau Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund öfter mit derartie!
gen Veranſtaltungen an die Oeffentlichkeit treten würde.
Wie wir erfahren, fanden gelegentlich des Gaufeſtes Beſprechungen
ſtatt, die darin gipfelten, bei dem nächſtjährigen Sängerbundesfeſt im
z.
Orangeriegarten eine größere Kundgebung zu veranſtalten.
Bn. Hirſchhorn, 26. Aug. Von der Schutzpolizei. Die hier
zu einem Pionier=Uebungskurſus ſtationierte Schutzpolizei wurde vore
geſtern durch den Beſuch einer größeren Anzahl norddeutſcher Polizeis!
und Kriminalbeamten (Hamburg=Altona) beehrt und einer Beſichtigung
unterzogen. Auch von ſeiten der heſſiſchen Regierung wohnten einige!
Herren der Fahrt bei. Nach einem Mittageſſen in dem Gaſthaus „Zumu
Naturaliſten” fuhren die Herren mit 5 großen Verkehrsautos nach der
Uebungs= und Bauſtelle oberhalb Ersheims, wo ſie ſich das intereſſante
Leben und Treiben beim Brückenbau und die herrliche Umgebungh
gründlich und eingehend anſahen.
Bg. Vilbel, 24. Aug. Eine ſchöne Ehrung wurde Hermn Lehrern
Deim in Dortelweil zu teil. Da er jetzt 25 Jahre im Dortelweil tätge
iſt, wurden ihm aus nahezu allen Häuſern ehrende Dankesbeweiſe dare
gebracht. Die von der Gemeinde und den einzelnen Vereinen geplantenn
öffemtlichen Feiern unterblieben auf den perſönlichen Wunſch des Herr”
Keim. Deſto herzlicher gratulierten Schülergruppen und Schülerſchr.
gänge. An dieſem Tage zeigte ſich das hohe Anſehen, das dieſe Lehre
pevſönlichkeit in ſeiner Gemeinde genießt.
Tageskalender für Montag, den 27. Auguſt 1928.
Heſſiſches Landestheater. Großes Haus: Geſchloſſen. *
Kleines Haus: Geſchloſſen. — Orpheum: abends 20 Uhr, Gaſtſwie.”
des Berliner Metropol=Theaters: „Die blonde Ratte‟. — Konzer!‟
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz. — Kinovorſte."
lungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Nummer 238
Montag, den 27. Auguff 1928
Seite 3
Dte Tiderhand der Tpeblade.
Rüſſelsheim und Flörsheim—Heſſen und Preußen durch eine feſte Brücke verbunden.
Erfüllung langerſehnter Wünſche.
Die Straßenbrücke, die Heſſen und Preußen zwiſchen
Rüſſels=
hu. und Flörsheim verbindet, liegt oberhalb Rüſſelsheim. Den
Angen Opel=Brücke hat ſie erhalten, weil die Herren Opel einen
eſelichen Teil der Bauſumme beigeſteuert haben. Die geſamte
Lu umme betrug etwa 34 Millionen Mark. Die Baukommiſſion
ſamd heſſiſcherſeits aus den Herren Miniſterialrat Profeſſor
4 Rnapp und Oberbaurat Balz, preußiſcherſeits aus
Lan=
toßerbaurat Engel und Oberregierungsbaurat Rogge,
zud eiter war Regierungsbaurat Leißler. Die Brücke iſt etwa
8 Meter lang. Die Länge der Rampen beträgt auf dem
links=
ſäggen Ufer 300 Meter, auf dem rechtsſeitigen 400 Meter
ein=
ſeießlich der Zufahrtsſtraßen. Die Eiſenbetonkonſtruktion zeigt
8lntöffnungen von je 16 Meter Spannweite, die
Eiſenkonſtruk=
inr äſt eine 165 Meter lange Fachwerkkonſtruktion mit drei
Oeff=
mgen. Die Brücke iſt insgeſamt 9 Meter breit, davon entfallen
blirter auf die Fahrbahn, zu beiden Seiten ſind Fußwege von
N50 Meter Breite. Am Bau der Brücke waren folgende Firmen
beil igt: Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg A.G. und
Gut=
hinungshütte: Eiſenkonſtruktion; Fa. Schlüter, Eiſenbetonbau,
Armnund: Beton= und Eiſenbetonbauten; Fa. Miethe,
Bau=
te nehmung, Mainz: Strompfeilerbauten; Rhein. Betonbau=
B. Mainz: Eiſenbetonbauten; Fa. Fornoff, Roßdorf, und
9Kurth, Flörsheim: Erdarbeiten. — Der Bau der Brücke wurde
bomnen im Mai 1927 mit den Eiſenbetonbauten an den Ufern,
a Strompfeilern und der Anſchüttung der Rampen. Dieſe
Meit war bis Ende des Jahres fertiggeſtellt. Anfang 1928
be=
mn die Montage der Eiſenkonſtruktion und die Herſtellung der
ihübahn und Fußwege.
Doie feierliche Schlußſteinlegung und Einweihung der neuen
Main=
ack,, die mit den Gemeinden Rüſſelsheim und Flörsheim
ſſer und Preußen neuerdings verbindet, war ein Feſtag für die ganze
gend. Diesſeits und jenſeits des Mains gab ein Meer von Fahnen
Flaggen in allem Farben und Girlanden das äußere Bild eines
be=
ſtrwen Feſtes, und die geſamte Einwohnerſchaft nahm Anteil daran.
B äſt wohl nicht auf die Freude am Feſtefeiern allein, ſonderm mehr
y eauf die endliche Erfüllung lange Jahrzehnte, vielleicht
Jahrhun=
ce hindurch gehegter Wünſche zurückzuführen, die in erſter Linie wohl
ch Intereſſen von Tauſendem von Arbeitern entſprechen, die endlich
ge iVerkehrsmöglichkeiten zur Arbeitsſtätte haben, die hier in erſter
Lie die Firma Opel iſt.
Waß in dem Feſtſchmuck der beteiligten Gemeinden der der neuen
licse ſelbſt den Mittelpunkt einnahm, bedarf keiner Erwähnung.
Eben=
ber=ig die Tatſache, daß unter 10 Fahnen neun die Farben der Firma
ſlttrugen, die denn auch im Mittelpunkt der ganzem Feier ſtand. Ihr
in Weſentlichen die Schaffung des Werkes zu danken. Nicht nur
Freriell, ſonder auch durch Aufgabe der urſprünglichen Idee, einen
enen Steg, für die Aubeiter und Angeſtellten der Firma zu erbauen.
GSegen halb 3 Uhr marſchiertem die Geſangvereine von Rüſſelsheim
9 bie Kapelle der Opelſchen Belegſchaft zur Brücke, die nach den
Nam=
beiderſeits durch je ein Band in den heſſiſchen und preußiſchen
Far=
abgeſperrt war. Am diesſeitigen Zugang, wo der Schlußſtein
ſmp. Einfügung harrte, foden ſich denn bald darauf die
Ehren=
iſige ein.
Folgende prominente Herren nahmen an der Brückeneinweihung
: Staatspräſidemt Adelung; Ober=Präſident Dr. Schwander;
ſ. Finanzminiſter Kirnberger; Heſſ. Landtagspräſident Delp;
buinziallandtagspräſident Hopf, Wiesbaden; Landeshauptmann
iſſch, Wiesbaden; die Oberbürgermeiſter von Frankfurt a. M.:
amſtadt; Mainz; Offenbach; Handelskammerpräſident Schenck,
amſtadt; Landwirtſchaftskammerpräſident Henſel, Darmſtadt.
Prä=
in. der Handwerkskammer Wiesbaden; Präſident der Handelskammer
dschaden.
Den ſeierlichen Akt der Schlußſteinlegung leitete der Feſtmauſch aus
Noper. „Die Folkunger”, geſpielt von der Opelkapelle, ein. Dann hielt
Begrüßungsanſprache Herr.
Bürgermeiſter Müller, Rüſſeleheim:
Herr Staatspräſident, Herr Mimiſter, Herr Oberpräſident!
Hochanſehnliche Feſtverſammlung!
Gm Namen der Gemeinde Rüſſelsheim entbiete ich Ihnen auf heſſi=
* Uferſeite einen herzlichen Willkommensgruß.
Ich habe die Ehre, die Vertreter der heſſiſchen Regierung und der
tofeinz HeſſenNaſſau, und an ihrer Spitze Herrn Staatspräſident
lelung, Herrn Mimiſter Kirnberger und Herin Oberpräſident Dr.
zueander begrüßen zu dürfen.
h begrüße ferner den Herrn Präſidenten des Heſſiſchen Landtags,
ſHerren Abgeordneten des Heſiſchen Landtags, die Vertriter der
kooinz Starkenburg und des Negierungsbezirks Wiesbaden, des Krei=
Kryßzberau und des Main=Taunus=Kreiſes, die Herren Oberbürger=
Mer bzw. die Herren Vertreter der Städte Frankfurt, Mainz, Darm=
ſtadt, die Herren Bürgermeiſter der benachbarten heſſiſchen und
preußi=
die Herren Vertreter der Preſſe.
Sie alle ſind hierher gekommen, um heute mit uns die Einweihung
der Straßenbrücke Rüſſelsheim—Flörsheim zu feiern. Ich danke Ihnen
im Namen der Gemeinde Rüſſelsheim für Ihr Erſchainen zu unſerem
heutigen Feſte. Wir Rüſſelsheimer und Flörsheimer haben allen
Girund, den 26. Auauſt 1928 als einen beſonders denbwürdigen Tag
zu begehen und von ihm mehr Aufhebens zu machen, als die Vollendung
emes neuen Verkehrsweges im allgemeinen geſtattet. Ein
jahrzehnte=
lang von den beiden Nachbargemeinden gehegter Wunſch iſt endlich in
Erfüllung gegangen: die Ufer des Mains zwiſchen Rüſſelsheim und
Flärsheim ſind überbrückt.
Es dürfte ſich für mich erübrigen, hier längere Ausführungen über
die Notwendigkeit der nunmehr fertiggeſtellten Brücke zu machen. Ich
mishte nur kurz erwähnen, daß ſchon ſeit mehr als 30 Jahren man
ſich in Rüſſelsheim und Flörsheim mit dem Plane der Errichtung einer
feſten Brücke beſchäftigte. Die bereits geleiſteten Vorarbeiten ſind durch
Krieg und Inflation zum Stillſtand gekommen. Als dann nach der
Inflation der Aufſchwung unſerer Weltfivma Opel einſetzte, erwies
ſich die Errichtung einer feſtſtehenden Brücke als ein dringendes
Be=
dürfnis. Wir haben deshalb mit Endg des Jahres 1925 dem Plan
er=
neut aufgegriffen und im Frühjahr des Jahres 1926 eine Denkſchrift
herausgegeben, in der die Notwendigkeit der Brücke nach allen
Rich=
tungen hin begründet wurde. Damals haben wiv allerdings nicht zu
glauben gewagt, daß dies Projekt in der verhältnismäßig kurzen Zeit
von etwas mehr als zwei Jahren durchgeführt wäre und wir heute dieſe
Brücke einweihen würden. Und ſo ſteht heute die Brücke. Deshalb
herzlichen Dank im Namen der Gemeinde Rüſſelsheim allen, die die
Dunchführung des Projekts tatkräftig unterſtützt haben. Ich danke in
eiſter Linie der Firma Adam Opel, an ihren Spitze Herrn Geh. Rat
Dr. Wilhelm von Opel, und beſonders auch Herrn Dr. Fritz Opel
für ihre hervorragende finanzielle Unterſtützung, ohne die wohl die
Errichtung der Brücke nicht ſo raſch und ſo leicht möglich geweſen wäre.
Ferner danke ich Heren Kreisdirektor Dr. Merck=Groß=Gerau, der m
Würdigung der Belange der größten und wirtſchaftlich bedeutendſten
Gemeinde des Kreiſes Groß=Gerau ſich mit Energie für die
Durch=
führung des Projektes von Anfang an eingeſetzt hat. Weiter gilt mein
Dank all den preußiſchen und heſſiſchen Behörden, die an der
Errich=
tung unſerer Brücke Anteil und Verdienſt haben.
Wenn nun von morgen ab die große Zahl der Arbeiter aus den
preußiſchen Nachbarg=bieten die neue Brücke als Weg zu ihrer
Arbeits=
ſtätte auf heſſiſchem Gebiete benutzt, ſo iſt uns dieſe Brücke ein Symbol
deutſcher Arbeit, deutſchen Lebens, deutſcher Einheit — Nord und Süd
verbindend —. Sie ſoll uns damit auch ein Symbol der politiſchen
und wirtſchaftlichen Verbundenheit von Nord= und Süddeutſchland ſein.
Wir ſind überzeugt: die neue Brücke zwiſchen Rüſſelsheim und
Flörs=
heim wird ein außerordentlich wichtiger und durchaus unentbehrlicher
Faktor im Verkehr und Wirtſchaftsleben unſeres engeren
Wirtſchafts=
gebiets am Untermain ſelöſt, wie auch in deſſen wechſelſeitigen
Be=
ziehungen zu teils angrenzenden, teils weiter entfernt liegenden
Wirt=
ſchaftsgebieten ſein.
Unſer Wunſch geht dahin: Möge die neue Brücke auch ein wichtiges
Glied in der Reihe derjenigen Mittel werden, welche geeignet ſind, die
zur Erhaltung der politiſchen und kulturellen Einheit des Reiches ſo
uberaus notwendige innige Verbindung zwiſchen dem Norden und
Süden unſere3 deutſchen Vaterlandes herzuſtellen und zu erhalten. Möge
die Brüicke durch Jahrbeinderte hindurch dem friedlichen Verkehr von
Ufer zu Uſer dienen, und möge ſie dazu beitragen, daß die
freundnach=
barlichea Beziehungen der Gemeinden Flörsheim und Rüſſelsheim ſich
immer enger geſtalten.
Der Geſangsvortrag „Das iſt der Tag des Herrn”, geſungen von
den vereinigten Geſangvereinen von Rüſſelsheim leitete üben zu dem
Akt der Brückenübergabe von der Baukommiſſion in die Obhut des
Kreiſes Groß=Gerau. Hierzu führte
Herr Miniſkerialrat Prof. Dr. Knapp
aus:
Herr Staatspräſident! Herr Oberpräſident! Hochanfehnliche
Feſt=
verſammlung!
Zum zweiten Male binnen Jahresfriſt habe ich die Ehre ein
Brückenbauwerk nach ſeiner Vollendung ſeinem Bauherrn und dämit
dem Verkehr übergeben zu dürfen. Am 2. Oktober vorigen Jahres
konnten wir unter Beteiligung weiteſter Kreiſe die Fertigſtellung der
Hindenburgbrücke über den Neckar bei Wimpfen feſtlich begehen, und
heute haben wir uns feierlich zuſammengefunden, um eine neue
Ver=
bindung unſeres Heſſenlandes mit dem Nachbarſtaat Preußen zu weihen.
deutſche Wirtſchaftsgebiet in eine nördliche und eine ſüdliche Hälſte.
Die nächſten feſten Verbindungen der beiden Mainufer liegen bei
Koſt=
heim und bei Schwanheim, 26 Kilometer voneinander entfernt. Die
zurzeit noch vorhandenen Fähren bei Flörsheim und Kelſterbach können
bei dem außerordentlich ſtark zunehmenden Verkehr die Verbindung
der beiden Ufer nur unvollkommen bewerkſtelligen, zumal ſie bei
Hoch=
waſſer und Eisgang ihren Betrieb einſtellen müſſen. Schon bei
nor=
malen Verkehrsverhältniſſen iſt das Ueberſetzen mit der Fähre mit
Zeit=
verluſt und mancherlei Unannehmlichkeiten verbunden; in Zeiten der
Unterbrechung des Fährbetriebs können Tauſende von Arbeitern ihre
Arbeitsſtelle und nach getaner Arbeit den heimatlichen Herd nur auf
großen und zeitraubenden Umwegen erreichen. Deshalb hatte die Firma
Adam Opel bereits im Jahre 1925 die Errichtung eines Ste ges über
den Main bei Rüſſelsheim geplant. Wenn auch ungünſtige wirtſchift=
liche Verhältniſſe dieſen Plan damals nicht zur Ausführung gelangen
ſchen Gemeinden, ferner Herrn Geh. Rat Dr. Wilh, von Opel, ſowie ließen, ſo ſchlummerte doch der Gedanke an die Errichtung einer feſten
Verbindung nicht, und bereits im folgenden Jahr 1926 wurde der Plan
von neuem von der Bürgermeiſterei Rüſſelsheim und faſt gleichzeitig
von dem Kommunalen Landtag in Wiesbaden aufgegriffen. Auf beiden
Seiten, Heſſen und Preußen, war der Wille zur Tat vorhanden; aber
zu einem Brückenbau von immerhin ſo bedeutenden Abmeſſungen genügt
g der Wille allein nicht, ſondern es gehört bekanntlich zu ſeiner
Durch=
führung auch Geld. Neben den Verhandlungen über die Möglichkeit
der Aufbringung der erforderlichen Mittel liefen gleichzeitig, um
keiner=
lei Zeit zu verlieren, die techniſchen Vorarbeiten. Man war ſich von
vornherein klar darüber, daß bei der derzeitigen Finanzlage aller in
Betracht kommenken Kreiſe das Bauwerk als reiner Nützlichkeitsbau
ohne Rückſickt auf äußeres Anſehen und Konſtruktionsmaterial ſo billig
wie nur möglich erſtellt werden müſſe. Ein Ausſchreiben im Auguſt
1996 unter 11 größeren Firmen hatte das Ergebnis, daß nach dieſer
Nichtung hin bei den Haupttragkonſtruktionen das Eiſen dem
Eiſen=
beton und dem Stein überlegen iſt, auch wenn man die höheren
Unter=
haltungskoſten der Eiſenkonſtruktionen mit in Rückſicht zieht.
Inzwi=
ſchen hatte auch die Finanzierung des Bauwerks eine äußerſt günſtige
Wendung genommen dadurch, daß die Firma Adam Opel und Herr
Dr. Fritz Opel in hochherziger Weiſe den Betrag von insgeſamt 200 000
Mark für den Brückenbau zur Verfügung ſtellten. Nun erſt war der
Bau geſichert, und zuverſichtlich und mit friſchen Kräften gingen alle
Beteiligten an die Ausführung. Mancherlei Schwierigkeiten galt es
zwar noch zu überwinden: aber gegenſeitiges Vertrauen und
freund=
ſchaftliche Beziehungen halfen, hüben wie drüben, alle
Unannehmlich=
keiten aus dem Wege zu räumen.
Nachdem man ſich grundſätzlich unter den beteiligten Kreiſen über
die Aufbringung der erforderlichen reſtlichen Mittel geinigt hatte,
wurde ein engeres Ausſchreiben zwiſchen den Eiſenkonſtruktionsfirmen
Maſchinenfabrit Augsburg=Nürnberg. Werk Guſtavsburg, Gute=
Hoff=
nungshütte, Klönne und Krupp erlaſſen und ihnen anheimgeſtellt, ſich
geeignete Firmen für die Tiefbauarbeiten nach freier Wahl auszuſuchen.
Auf Grund dieſes Ausſchreibens wurde am B. Februar 1927 der
Zu=
ſchlag erteilt:
für die Eiſenkonſtruktionen: der Maſchinenfabrik Augsburg=
Nürnberg, Werk Guſtavsburg, in Zuſammenarbeit mit der Gute=
Hoffnuagshütte in Oberhauſen; die in Eiſenbeton hergeſtellte
Fahr=
bahn wurde von der Rhein. Betonbau=A. G. in Mainz ausgeführt:
die Herſtellung der Strompfeiler: der Firma Minthe
in Mainz;
die Herſtellung der Landpfeiler und der
Eiſen=
betonkonſtruktionen der Flutöffnungen: der Firma
Schlüter A.G. in Dortmund.
Gleichzeitig, war auch das Uebereinkommen zwiſchen dem Kreis
Groß=Gerau und dem Bezirksverband Wiesbaden wegen der
Aufbrin=
gung der Mittel zum Abſchluß gelangt; hiernach werden die Koſten des
Neubaues von den beiden Genannten je zur Hälfte getragen, während
die Koſten der Nampen mit Zufahrtswegen und Anſchluß an beſtehende
Wegverbindungen auf der beſſiſchen Seite der Kreis Groß=Gerau und
auf der preußiſchen Seite der Bezirksverband Wiesbaden allein zu
tra=
gen hat. Vorher bereits hatte ſich die Gemeinde Rüſſelsheim
ver=
pflichtet, im Hinblick auf ihr ganz beſonderes Intereſſe an dem
Brücken=
bau einen Zuſchuß von 100 000 Mk. zu leiſten und das erforderliche
Gelände auf heſſiſcher Seite koſten= und laſtenfrei zu ſtellen. Im
übri=
gen wurde die Regelung der Koſten innerhalb der Länder jeder
Ver=
waltung für ihr Land überlaſſen.
Nachdem ſo alle Vorbereitungen getroffen und die Verhandlungen
mit den in Betracht kommenden Behörden zum Abſchluß gekommen
waren, konnte bereits Anfangs Mai mit dem Bau begonnen werden.
Es war beabſichtigt, die Tiefbauarbeiten derart zu beſchleunigen, daß die
Montage der Eiſenkonſtruktion noch vor Eintritt des Winters beendet
werden konnte, da wegen Eisgefahr das Montagegerüſt vorher aus dem
Strom entfernt werden muß. Bei günſtiger Witterung wäre es dann
möglich geweſen, die Brücke bereits in den erſten Monaten dieſes
Jah=
res dem Verkehr zu übergeben.
Ein ſchwerer Bauunfall, der — Gott ſei es gedankt — ohne Verluſt
von Menſchenleben und ohne Schaden an menſchlicher Geſundheit
ab=
lief, hat dieſe Hoffnung zunichte gemacht: Am 26. Juli 1927, kurz nach
12 Uhr, waren die ſehr ſchwierigen Gründungsarbeiten am linken
Strompfeiler ſo weit vorgeſchritten, daß der Fundamentaushub zwiſchen
den eiſernen Spundwänden vollendet war, ſodaß nach der Mittagspauſe
mit dem Betonieren des Fundaments hätte begonnen werden können.
Da ſtürzte plötzlich, als die dort beſchäftigten 14 Arbeiter kaum die
Bau=
grube verlaſſen hatten, während des Vorbeifahrens eines Schiffes mit
In induſtriereichſter Gegend trennt hier der Main das ſüdweſt= Anhängern mit lautem Krachen die Spundwand ein und machte ſo die
mühſame Arbeit vieler Wochen zunichte. Die Urſache dieſes Unfalles
iſt noch nicht vollſtändig geklärt und ſoll erſt durch gerichtliche
Unter=
ſuchung feſtgeſtellt werden. Die nächſten Wochen vergingen durch die
Unterſuchungen der Gerichte und mit Ueberlegungen, was nun weiter
geſchehen ſolle. Es mußten außerhalb der vorhandenen eiſernen
Spund=
wände neue größere und ſtärkere eiſerne Spundwände geſchlagen und ſo
das Fundauent wieder neu geſchaffen werden. Durch dieſen Zeitverluſt
wurde die an ſich ſchon ſehr knapp bemeſſene Bauzeit derart beeinflußt,
daß erſt anfangs Oktober hätte mit dem Schlagen des Montagegerüſtes
begonnen werden können. Da aber dieſes wegen der Gefahr des
Eis=
ganges bereits im November wieder aus dem Strom entfernt werden
muß, ſo konnte man ein ſolches Riſiko nicht übernehmen; es mußte eben
die Montage der Eiſenkonſtruktion auf das kommende Frühjahr 1928
verſchoben werden. Von da ab ging die Arbeit flott und ohne Unfall
fort, und heute iſt nun die Brücke in Abmeſſungen fertggeſtellt, die dem
Verkehr auf abſehbare Zeit genügen dürften:
Die Brücke ſelbſt hat eine Fahrbahnbreite von 6 Metern mit
beider=
ſeitigen Fußwegen von je 1,50 Meter; ihre Länge beträgt 295 Meter,
wovon 165 Meter auf die Eiſenkonſtruktion und 130 Meter auf die
Vorflutöffnung entfallen. An das eigentliche Bauwerk ſchließen ſich
Rampen vor 300 Metern auf der heſſiſchen und 470 Metern auf der
preu=
ßiſchen Uferſeite. — An Bauarbeiten wurden u. a. geleiſtet:
2000 Kubikmeter Ausſchachtung für die Fundamente der Pfeiler und
Widerlager;
3 650 Kubikmeter Beton;
850 Kubikmeter Eiſenbeton für die Flutöffnungen;
360 000 Kilogramm Eiſenkonſtruktion;
17 000 Kubikmeter Erdanſchüttung für die heſſiſche Rampe;
9 400 Kubikmeter Erdanſchüttung für die preußiſche Rampe.
Als Vorſitzenker ier für den Bau eingeſetzten Baukommiſſion darf
ich mit beſonderer Genugtuung feſtſtellen, daß alle Beteiligten,
Behör=
den wie Unternehmer, ſtets in engſter und freundſchaftlichſter Weiſe
unter oft ſchvierigen Verhältniſſen zuſammengewirkt und beigetragen
haben zur Vollerdung des Bauwerks. Ihnen allen an dieſer Stelle
mein beſonderer Dank!
Und ſo übergebe ich nunmehr auch dieſe Brücke ihrem Bauherrn,
dem Kreis Groß=Gerau, mit dem Wunſche, daß ſie nur friedlichen
Men=
ſchen, die froh und zufrieden zur Arbeit gehen und von der Arbeit
heimkehren, dienen möge.
Nach einem Muſikvortwag erfolgte die Uebernahme der Brücke durch
Kreisdirektor Dr. Merck:
Herr Staatspräſident, Herr Miniſter, Herr
Oberpräſident, meine Damen und Herren!
Mit Freude und Dankbarkeit übernehme ich im Einvernehmen mit
dem Herrn Landeshauptwam die neue Brücke aus den Händen der
Brüchenbaukommiſſion in unſere Obhut. Meine Freude iſt doppelt, ſie
gilt nicht nur der glücklichen Vollendung der Brücke, ſondern auch der
Raſchheit, mit der der vor zwei Jahren aufgeſtellte Plan, über den
Main bei Rüſſelsheim=Flörsheim eine Brücke zu erbauen, verwirklicht
worden iſt. Den Ausgangspunkt für dieſen Gedanken bildete die im
Anfang des Jahres 1946 verlautbarte Abſicht der Automobil= und
Fahrradfabrik Adam Opel in Rüfſelsheim, für den
Verkehr ihrer auf der rechtsmainiſchem Seite anſäſſigen Arbeiterſchaft
nach ihrem Rüſſelsheimer großen Werk, einen Steg über den Main zu
erbauen. Auf dieſe Abſicht verzichtete in ſehr dankenswerter Weiſe die
Firma Opel, als ihr der Vorſchlag gemacht wurde, daß anſtelle des
Stegs eine dem öffentlichen Verkehr dienende Fahrbrücke über dem Main
errichtet werden ſollte. Da die Firma Opel ſich außerdem bereit
er=
klärte, an den Baukoſten dieſer Brücke ſich zu beteiligen, war zunächſt
eine finanzielle Grundlage für das Bauproiekt geſchaffen, die es
ge=
ſtattete, die Ausführung mit Ausſicht auf Erfolg bei dem beteiligten
heſſiſchen und preußiſchen Regierungsſtellen und den öffentlichem
Selbſt=
verwaltungsverbänden zu betreiben. Wenn dieſen Bemühungen ein
Er=
folg zuteil geworden iſt, ſo iſt er auf das einmütige, entſchloſſene
Zu=
ſammenwirben aller beteiligtem öffentlichen Körperſchaften
zurückzufüh=
ren. Die heſſiſchen und preußiſchen Regierungsſtellen brachten von
An=
fang an dem Brüchkenbau ein reges Intereſſe entgegen. Es iſt mir eine
angenehme Pflicht, der heſſiſchen Staatsregierung und der
preußiſchen Regierung, ſowie allem ihren nachgeordneten
Be=
hörden und Mitarbeitern, die den Brückenbau in ſo erfreulicher Weiſe
gefördert haben, unſeren Dank auszuſprechen. In dieſen Dank ſchließe
ich auch die Reichsbehörden ein, auf deren Unterſtützung wir bei der
Ueberbrückung des Mains, als einer Reichswaſſerſtraße und
unter dem Geſichtspunkt der fimanziellen Unterſtützung des
Unterneh=
wens dunch die Reichsarbeitsverwaltung angewieſen waren.
Auch dieſe Unterſtützung iſt uns im wirkſamer Weiſe gewährt worden.
Die neue Brücke, die heſſiſches und preußiſches Ländergebiet über
den Main als der Landesgwenze verbindet, iſt ein Werk der
kom=
munalen Selbſtverwaltung. Während vor 43 Jahren, als
die letzte, heſſiſches und preußiſches Staatsgebiet verbindende Mainbrücke
bei Offenbach erbaut wurde, ein Staatsvertrag, der in die
feier=
lichem Formen ſtaatlicher Hoheitsakte gekleidet war, erſt die
Voraus=
ſetzung für dem Brückenbau bilden mußte, iſt die Brücke, die heute ihrer
Beſtimmung übergeben werden ſoll, mach freier Vereinbarung
aller beteiligten Selbſtverwaltungskörper auf
heſſi=
ſcher und preußiſcher Seite gebaut. In dieſer Tatſache prägt ſich die
Entwicklung aus, die die kommunale Selbſtverwaltung im Deutſchen
Reich in den letzten Jahrzehnten genommen hat. Sechs heſſiſche und
preußiſche kommunale Körperſchaften haben ſich zum Brückenbau
ver=
einigt, die Gemeinden Rüſſelsheim und Flörsheim, der Kreis Groß=
Gerau und der Landkreis Wiesbaden, an deſſem Stelle jetzt der Main=
Tauuskreis getretem iſt, die heſſiſche Provinz Starbenburg und der
Be=
zirksverband des preußiſchen Regierungsbezirkes Wiesbaden. Die
man=
gelnde ſtaatsrechtliche Form eines zwiſchenſtaatlichen Zweckverbandes, die
alle dieſe Verbände zur Ausführung des Brückenbaues zuſammenſaßte,
konnte unten Zuſtimmung aller Beteiligtem dunch die vertragsmäßige
Begründung eines loſen, zeitlich begrenzten Verbandes zwiſchen
dem Kreis Groß=Gerau und dem Bezirksverband
Wiesbaden erſetzt werden. Die einfache und freie Geſtaltung dieſer
heſſiſch=preußiſchen Arbeitsgemeinſchaft hat ſich
trefflich bewährt. Allen, die in dieſer Arbeitsgemeinſchaft tätig geweſen
ſind, ſei es im Arbeitsausſchuß oder in der techniſchen Baukommiſſion,
ſei für ihne Mitarbeit beſonderer Dank ausgeſprochen. Dieſer Dank ſoll
aber auch den Vertretungen der beteiligten
Selbſtverwaltungskörper=
ſchaften gelten, die ſich bereit finden ließen, Mittel fün den Brückenbau
in einer Zeit bereit zu ſtellen, die ſchwere Laſten unſerem Volke
auf=
erlegt und im beſetzten Gebiet, dem die neue Brücke, angehört, vor
allem drüchend empfunden wird. Es muß aber auch von uns bekannt
werden, daß alle die Opfer, die von den Selbſtverwaltungsverbänden
unter den heutigen ernſten wirtſchaftlichem Verhältniſſen für den
Brückenbau gebvacht werden konnten, ihn nicht ermöglicht hätten, wenn
nicht die Firma Adam Opel in Rüſſelsheim und der
be=
ſondere Förderer des Brückenbauunternehmens, Dr. Fritz Opel,
durch reiche Beitvagsleiſtungen dem Brückenbau uterſtützt hätten. Der
Verband bringt ihnen dafür, aber auch für die wertvolle Mitarbeit und
Hilfsbereitſchaft, die Herr Geheimrat Dr. Wilhelm von
Opel, und ſein Bruder, Herr Dr. Fritz Opel, für das
Brückenbau=
unternehmen ſtets betätigt haben, tiefgefühlten Dank dar. Dieſer Dank
findet ſeinen äußenen Ausdruck in dem einmüttigen Beſchluß des
Brücken=
bauverbands, der neuem Mainbrücke bei, Nüſſelsheim=Flörsheim den
Namen „Opelbrücke” zu geben. Dieſer Name ſoll gleichzeitig jetzt
und für alle Zukunſt Kunde geben von der hochangeſehenen
und beherrſchenden Stellung, die die Weltfirma
Adam Opel in Rüſſelsheim als bedeutſames Glied unſeres
deutſchen Wirtſchaftslebens für die Entwicklung des wirtſchaftlichen und
ſozialen Fortſchrittes im Rhein=Mginiſchen Wirtſchaftsgebiet ſeit
Jahr=
gehnten einmimmt.
Die neue Brücke iſt in einfachen Formen gehalten, die in ihrer
reinen Sachlichkeit dem Empfinden unſeres Zeitalters der Technik
ent=
ſpricht. Alle, die an ihrem Bau mitgearbeitet haben, ſeien für das
ſchöne Werk, das ſie haben ſchaffen helfen, unſeres Dankes verſichert.
Die Brücke iſt aus wirtſchaftlichen Gründem gebaut. Der
Verkehr, der über ſie geht, ſoll dem Bedürfnis der Induſtrie dienen und
vor allem der Arbeiterſchaft der großen Betriebe auf beiden Seiten
des Maines die Sicherheit geben, jederzeit ohne Rückſicht auf die
Jahres=
zeit ihre Arbeitsſtelle ohne beſondere Erſchwerungen und Zeitverluſte zu
erreichen. Die Brücke ſoll aber gleichzeitig dem Handel und Gewerbe,
die mit der heimiſchen Induſtrie ſo eng verwachſen ſind, Belebungs= und
Entwicklungsmöglichkeit geben und nicht zuletzt der Landwirtſchaft eine
erleichterte Gelegenheit bieten, ihre Erzeugniſſe in vorteilhafter Weiſe
in den nahen Großſtädten zu verwerten.
Das Volk unſeres Heimatbeziuks, das auf beiden Seiten des Maines
wohnt, war von jeher nach Stammes= und Sinnesart, nach
wirtſchaft=
licher und kultureller Entwicklung, nach ſozialer Gliederung und nach
vielem gemeinſamem geſchichtlichen Erleben, ungeachtet der durch den
Mainſtrom gebildeten innerdeutſchen Landesgrenze, aufs engſte in ſich
verbunden. So möge die neue Brücke, friedlicher Arbeit und
fried=
lichem Verkehr gewidmet, für alle Zeiten ſein und bleiben ein Band
unauflöslicher Zuſammengehörigkeit uſeres deutſchen Volkes und ſeines
deutſchen Vaterlandes.
Zur Erinnerung an den heutigen denkwürdigen Tag der
Brücken=
einweihung ſoll dem Brückenbau bei der Schlußſteinlegung eine Urkunde
eingefügt werden, die, auf Pergament geſchrieben, künſtigen
Geſchlech=
tern Kunde gibt von der heutigen Feier und den Zeitverhältniſſen, unter
denen ſie ſtattfand.
Nach dem Geſang „Die Himmel rühmen” durch die vereinigten
Männergeſangvereine Flörsheim folgte die
feierliche Schlußſte n egung.
Die Urlunde, die von dem Herrn Staatspräſidenden Adelung
KI Merſichriehen wurde, hat folgenden Wortlaut:
Während der Präſidentſchaft des deutſchen Reichspräſidenten von Hindenbun
wurde heute in Anweſenheit heſſiſcher und preußiſcher Staats=, Provinz=, Kreis= und Gemeindebehörden und Volksvertreter der Schlußkku
dieſer Brücke über den Main gelegt.
der Brückenbau wurde im Mai 1927 begonnen. Die Grücke hat eine Tänge von 293 m, woran ſich auf dem heſſiſchen Ufer eine 300 m und auf dem preußiſchen Ufer eim
170 m lange Kampe anſchließt. Das geſamte Brückenbauwerk beſikt eine Breite von 2 m. die Brücke überſpannt den Strom mittels einer Schiffahrtsöffnung von 86 mmgl
zwei Seitenöffaungen von je 42,50 m, an die ſich beiderſeits flutöffnungen anſchließen. das Gauwere wurde von der Maſchinenfabrie Augsburg=ſürnberg R.6., Merrt
Guſtavsburg, als Generalunternehmerin in Gemeinſchaft mit den firmen Gute Hoffnungshütte 2. 6., Oberhauſen; fr. Schlüter A. 6., dortmund; F. Minthe und Kheſniſchr
Getonbaugeſellſchaft A. 6., Mainz; f. Fornoff, Koßdorf; A. Hardt, Flöcsheim, hergeſtellt. die Gauleitung hatte eine beſondere Brückenbausommiſſion, der unter dem Vornn
des Miniſterialrats Profeſſor Knapp, darmſtadt: Landesoberbaurat Engel, Wiesbaden; Provinzialoberbaurat Balz, darmſtadt; Oderregierungs= und Gaurat Pfannmälle=
und Oberregierungs= und Gaurat Kogge, Wiesbaden angehörten. die örtliche Bauleitung lag in den Händen des Kegierungsbaurats Leißler. die Grücke wurde nach freigr
Vereinbarung gemeinſchaftlich von dem heſſiſchen Kreiſe Groß=Gerau und den Geziresverband des preußiſchen Kegierungsbezires Wiesbaden unler Mitbeteiligung des Lande=
Heſſen, der heſſiſchen Provinz Starkenburg, des preußiſchen Landereiſes Wiesbaden und ſeines Kechtsnachfolgers, des Main=kaunustreiſes und der Gemeinden Küſſelsheim nntgt
Flörsheim erbaut. die Verwaltungsgeſchäfte des Brückenbauunternehmens wurden von einem aus Vertretern der betelligten Körperſchaften gebildeten Arbeitsausſchuſſe.
unter dem Vorſikz des Kreisdirektors des Kreiſes Groß=Gerau, dr. Merck, geführt. die Brückenbaukoſten betrugen 700 000 Kſ., die von den beteiligten heſſiſchen und preußiſchern
Körperſchaften je zur Hälfte getragen wurden. Zur deckung des Baucoſienaufwands leiſteten die firma Ndam Opel und Dr. ing. e. h. Fritz Opel zu Küſſelsheim einen Beitrauu
von 200 000 KM. und die Gemeinde Küſſelsheim einen ſolchen in Höhe von 100 000 am.
In Anerkennung der Förderung, die durch Geheimen Kommerzienrat Dr. ing. e. h. Wilhelm von Opel und ſeinen Brudar
Dr. ing. e. h. Frit Opel dem Brückenbau zuteil geworden iſt, ſoll die Brücke den Namen „ ONEL=BRÜTKE /7 trages
Die Brücke, gebaut während der ſeit Ende des Krieges 1914—-1918 andauernden Beſetzung des deutſchen Landes am Khein und Main durch fremde Truppenmächte und frogt
der deutſchland auferlegten ſchweren Kriegslaſten, möge für alle Zeiten Zeugnis ablegen von dem ernſten Willen unſeres Volkes zur frledſichen Arbeit für den Wiederaufbqun
unſeres ſchwergeprüften Vaterlandes, für die Wohlfahrt der Nation und für die Erhaltung und Feſtigung unſeres in Einheit verbundenen Keichs. / Zum Gedächtnis an denm
heutigen Tag, an dem die Brücke dem öffentlichen Verkehr übergeben wird, wurde dieſe Urkunde von den unterzeichneten Vertretern der heſſiſchen und preußiſchen Kegierunge
und dem Kreisdirektor des Kreiſes Groß=Gerau als dem Vertreter des Brückenbauunkernehmens unterzeichnet und in den Schlußſtein eingelegt.
Geſchehen zu Küſſelsheim am 26. Ruguſt 1928.
Der Heſſiſche Staatspräſident:
Der Oberpräſident der Provinz Heſſen=ſlaſſau:
Der Kreisdirektor des Kreiſes GroſteGeran==
Das Pergament wurde in eine Kupferbüchſe getan, dieſe luftdicht
verlötet und in die Schlußſteinöffnung verſenkt. Dann wurde der
Schlußſtein einzementiert. Herr Staatspräſident Adelung begleitete
ſeine drei Hammerſchläge mit folgendem Wunſch:
„Möge die Brücke Wirtſchaft und Wohlfahrt
fördern im freien deutſchen Vaterland!”
Oberpräſident Dr. Schwander=Wiesbaden ſprach zu ſeinen
Hammerſchlägen:
„Mit dem Wunſche, daß die jedem Brückenbau
innewohnende Idee der Verbindung von
Menſch zu Menſch auch dieſer neuen Mainbrücke
ihre höchſte Weihe geben möge, begleite ich
meine Hammerſchläge!“
Dann wurde die Brücke eröffnet und dem Verkehr zugänglich
ge=
macht: drei kleine Mädchen mit langem wundervollen Blondhaar —
die einzigen in Rüſſelsheim aufzutreibenden Nicht=Bubiköpfe — unter
Führung des „Heſſenmädchens” in Volkstracht, bildete hierzu
die Ehrenkommiſſion. Auf blauem Kiſſen eine vergoldete Schere, die
Staatspräſident Adelung überreicht wurde, der damit das rot=weiße
Band durchſchnitt. Dieſe Schere wird nach dem einmaligen Gebrauch
dem Rüſſelsheimer Heimatmuſeum überwieſen,
Dann begab ſich die Feſtverſammlung über die Brücke zum
jenſeiti=
gen Ufer, wo auch das preußiſche Band durchſchnitten wurde. Hier
hielt dann der Bürgermeiſter von Flörsheim die Begrüßungs=
und Eröffnungsanſprache, in der er den Dank auch ſeiner Gemeinde für
die Brücke ausſprach, deren Erſtellung Jahrhunderte altes Sehnen
er=
fülle. Er ſprach die Hoffnung aus, daß über dieſe Brücke niemals mehr,
wie über ihre proviſoriſchen Vorgängerinnen, fremde Kriegstruppen
marſchieren, ſondern nur friedliche Menſchen zu friedlichen Zwecken
geken mögen.
Poetiſehe Begrüßungen vom Heſſenmädchen und der Preußin,
eben=
falls in Tracht, ſymboliſierten die Verbindung der Stämme und der
Gemeinden, dann folgte nach weiteren Geſangs= und Muſikvorträgen
der Marſch der Ehrengäſte unter Vorantritt der Muſik nach
Rüſſels=
heim, wo im „Rüſſelsheimer Hof” einer Einladung der Firma Opel
zum
Feſteſſen
Folge geleiſtet wurde. Das Feſtmahl nahm einen höchſt animierten,
harmoniſchen Verlauf. Den Reigen der ſehr zahlreichen Tiſchreden
eröffnete Geheimrat von Opel, der im Namen der Familt=
und der Firma Opel die Feſtgäſte herzlich begrüßte und willkommen
hieß. Er ſprach ſodann herzlichſten Dank aus allen Stellen und
Be=
hörden, die an dee Brücke mitgearbeitet und ſie vollendet haben, und
vor allem dafür, daß man dem Bauwerk den Namen „Opel=Brücke‟
gegeben habe; ein Beweis dafür, wie innig das Opelwerk mit der
Be=
völkerung verbunden iſt. Der Wunſch und die Hoffnung des Redners
gingen dahin, daß die neue Brücke ein Werk des Friedens, der
Einig=
keit und der Freiheit des Volkes bleiben möge, als Vorläufer eines
ein=
heitlichen Reiches und als Beweis für den unerſchütterlichen Glauben
an den Wiederaufſtieg des deutſchen Vaterlandes. Sein Hoch galt dem
Vaterland. Die Feſtverſammlung ſang das Deutſchlandlied.
Von den übrigen zahlreichen Tiſchreden geben wir wegen ihrer
politiſchen Bedeutung noch die des Herrn
Staatspräſident Adelung
wieder. Er führte aus:
Zunächſt darf ich dem Herrn Geheimrat von Opel in Ihrer aller
Namen herzlich danken für die liebenswürdigen Worte der Begrüßung,
die er ſoeben an uns gerichtet hat. Ich danke der Firma Opel weiter
für die freundliche Einladung, die uns heute hier vereinigt.
Ein freudiges Ereignis hat uns heute zuſammengeführt. Es iſt
eine neue Brücke über den Main entſtanden, geſchlagen vom Süden
nach Nord. Nicht um die ſogenannte Mainlinie zu überbrücken, wurde
die neue Straße über den Fluß geführt, denn eine ſolche Abgrenzung
des Temperamentes und der Gemütsart im deutſchen Volke iſt längſt
keine Trennungslinie mehr und wird ſie in Zukunft noch weniger ſein.
Wirtſchaftliche Bedürfniſſe, die Intereſſen der Induſtrie, des
Hon=
dels und des Verkehrs haben den Brückenſchlag notwendig gemacht.
Das Werk iſt gelungen und wird — ſo hoffen wir — ſeine Meiſter
loben. Namens der Heſſiſchen Staatsregierung habe ich dieſen Meiſtern
Dank zu ſagen und ihnen die herzlichſten Glückwünſche zu überbringen.
Dank den Konſtrukteuren, Bauleitern und Arbeitern, deren Ideen und
techniſches Können die Brücke zum Erſtehen brachten. Dank und
An=
erkennung vor allem aber denen, deren Initiatwe, Tatkraft und
Ge=
ſchick die Idee zum Gelingen führten. Federführende Behörde war das
Kreisamt Groß=Gerau, an ſeiner Spitze Herr Kreisdivektor Dr. Merck,
der in unermüdlicher Arbeit gemeinſam mit den preußiſchen und
hefſiſchen Behörden und Körperſchaften das Unternehmen betrieb. auf
das tatkräftigſte unterſtützt durch die Firma Opel, die der neuen Brücke
mit Recht ihren Namen lieh.
Alle hasen mit Einmütigkeit und Energie die mannigfachen
Wider=
ſtände überwunden und ſind zum Ziele gelangt. Möge ihnen das ſtolze
Bewußtſein des Wegebereiters ſchönſter Lohn ſein.
Ein Werk, das friedlicher Entwicklung und dem Wiedevaufbau
un=
ſerer Wirtſchaft dienen ſoll, iſt ſo glücklich vollendet. Einem anderen
gleichgerichteten Untemehmen in Rüſſelsheim aber, das für die
Ent=
faltung der Induſtrie von unabweisbarer Notwendigkeit iſt, dem
Verladebahnhof der Opelwerke, ſind von der fremden
Beſatzungsbehörde die bekannten Schwierigkeiten bereitet worden. Zwar
verlautet, daß die maßgebenden Pariſer Stellen den Widerſpruch fallen
gelaſſen haben und den Bau nicht mehr behindern wollen, ſo daß der
Anſchluß des Verladebahnhofs an die Hauptgleiſe der Reichsbahn
ge=
ſichert erſcheint.
Jedenfalls zeigt dieſer Vorfall abermals deutlich, mit welchen
beſonderen Nöten die Wirtſchaft des beſetzten
Ge=
biets zu kämpfen hat. Neben den Auswirkungen auf die
un=
mittelbar Betroffenen dürfen aber auch die weitergehenden
Begleiter=
ſcheinungen nicht vergeſſen werden. Es iſt das Moment der Bedrückung
und der Unſicherheit, das das Erwerbsleben belaſtet, und das erſt
ſicht ſogar abſolut am größten. Mit guten Gründen kann de
halb Heſſen beim Reich einen Ausgleich, für die
Schädigungen fordern, die von ganz Deutſchlam
und nicht von dem kleinen Lande allein zu tragen ſim
Meine verehrten Herren, gegenwärtig ſind in Paris die führendö,
Staatsmänner der Nationen verſammelt, um morgen feierlich ihrn
Namen unter den Kellogg=Palt zu ſetzen, der die Aechtung des Kriegol
enthält. Es handelt ſich um einen Schritt von weltgeſchichtlicher
Bedes=
tung, der dem Ziele der endgültigen Befriedung der Völker der Ern
näher führen wird.
Möge ſich der Weltwille bald dahin auswirken, unſeren beſetzti=
Gebieten die Freiheit zu bringen, ein Haupterfordernis eines dauerndrn
Friedens. Die Bevölkerung des beſetzten Gebiets, die unter dem Dnn
der Beſatzung ſchwer zu leiden hat, lehnt es aber, das wiſſen wir aun
ab, die Räumung durch beſondere Gegenleiſtung zu erkaufen.
Möge bald die Stunde kommen, in der wir Brücken der Verſtärc
digung für alle Völker der Erde geſchlagen haben werden.
Meine verehrten Herren, die Gefühle, die uns in dieſer Stunin
bewegen, bitte ich zuſammenzufaſſen in den Ruf: Unſer deutſches Vater
land (s lebe hoch. (Lebh. Bravo!)
Im weiteren Verlauf des Abends ſprachen noch Oberpräſident 2:0
Schwander auf die Firma Opel, Fabrikant Schenck=Darmſtadt fün
Handel und Induſtrie, Präſident Henſel für die Landwirtſchaftst
kammer, Vertreter der Städte Mainz und Frankfurt, der Direltor des
Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg, Herr Th. Stemmer für deiu
Heſſiſchen Verkehrsverband, Redakteur M. Streeſe für die Prſſel
Vertreter der Arbeiter und der Angeſtellten der Firma Opel.
Zur gleichen Zeit fand auf dem heſſiſchen Mainufer Volkzfeſl
ſtatt, an dem viele Tauſende teilnahmen. Nach Eintritt der Dunkelſeity
wurde an der Brücke ein gigantiſches Feuerwerk abgebrannt, duct
U.8.
den Abſchluß der Feſtlichkeit bildete.
J. Griesheim, 26. Aug. In der laufenden Woche finden auf dem hie
ſigen Truppenübungsplatz keine Schießübungen ſtatt. — Am Dienstag,
den 28. Auguſt d8. Js., vormittags von 7½ Uhr bis gegen 12 Uhr, ſt4
der elektriſche Strom im nordöſtlichen Ortsteil (Grenze Rathenauſtraße,)
Neue Darmſtädter Straße) wegen Ortsnetzarbeiten abgeſtellt. — Geſtemo
vormittag iſt in der Kreuzung Rathenauſtraße—Neue Darmſäcdtern
Straße Herr Fahrradhändler Groh von hier mit ſeinem Auto mit einemm
von Darmſtadt kommenden Motorradfahrer zuſammengeſtoßen. 27K4
Auto ſowohl wie auch das Motorrad wurden nur leicht beſchädigt undd
Herr Groh ſowohl wie der Motorradfahrer und ſein Beiſaſſe kamen mitt
dem bloßen Schrechen davon. Nach den übereinſtimmenden Bekundun)
gen von Augenzeugemw trifft die Schuld an dem Zuſammenſtoß einzialt
und allein den Motorradfahrer, der mit übermäßiger Geſchwindigkeily
dahergejagt kam und, als er des Autos des Herrn Groh, der in diol
Neue Darmſtädter Straße einbiegen wollte, anſichtig wurde, die GeiſtesA
gegenwart verlor und ſtatt nach rechts, nach links ausbog und ſo direlte
wider das Auto fuhr. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß die Gemeindet
eine Ortsſatzung erlaſſen würde, die das Fahren mit einer höheren Ge9
ſchwindigkeit als 20—25 Klm. innerhalb des Ortes verbietzen würde?
denn die Rückſichtsloſigkeit mancher Motorrad= und Autofahrer übern
ſchreitet alle Gvenzen. — Einem Landwirt in der Pfungſtädter Strahd
hat vorgeſtern ein Marder zwei Hühner am hellen Tage im Hof totge?
biſſen und weggeſchleppt. — Herr Oberförſter Ernſt Burk wurde zuum
Forſtmeiſter des Forſtamtes Birkenau ernannt. Herr Burk iſt bekanntt
lich ein Sohn des verſtorbenen Lehrers Burk von hier. — Der hier inn
weiten Kreiſen beſtens bekannte Juſtizoberwachtmeiſter Paul Guckert beinm
Amtsgericht Mainz tritt mit Wirkung vom 1. September ds. Js. allu
in den Ruheſtand. Herr Guckert war früher längeve Zeit Dirigent den=
Singmannſchaft des hieſigen Bürgervereins, als dieſer noch in ſeinen=
Blüte ſtand. — Die vom Miniſterium des Innern vorgeſchlagenemn
Aenderungen der Waſſerbezugsbedingungen wurden vom Gemeinderau
genehmigt. Die abgeänderten Bedingungen liegen bis zum 29. Auguſil
d3. J3. auf der Bürgermeiſterei (Zimmer 2) offen. Während dieſer Zeit
können Einwendungen gegen dieſe Aenderung der Bedingungen ſchriſtt
lich oder durch Erklärung zu Protokoll daſelbſt vorgebracht werden.
W. Heppenheim a. d. B., 25. Aug. Evangeliſche Gemein?e?
Anläßlich des kirchlichen Jugendſonntags, der ja am 26. Anguſt in ſämtt
lichen Gemeinden des Heſſenlandes gefeiert wird, hat die hieſige 9e2
wis folgt angeſagt. Vormittags findet eill!
und Dir a1s lrele Bürger in deutſcher gzyym köllen
müſſen, dürfen wir wohl erwarten, daß das Reich uns unſere
be=
ſonderen finanziellen Laſten tragen hilft. Verſtändnisvoll hat die
„Frankfurter Zeitung” vor einigen Tagen darauf hingewieſen, daß ſich
die Einbuße der Wirtſchaft des beſetzten Gebiets in den Finanzen der
beteilig en Länder, die die Steuerausfälle zu beklagen haben, au swirk
Daß hierbei Heſſen in beſonderem Maße betroffen wird,
allgemein bekannt. Der Umfang und die Dauer der Beſetzung, die Zahl
der Beſatzungstruppen, die Zahl der beſchlagnahmten Wohn= und
Wirt=
ſchaſtsbaulichkeiten ſind in Heſſen verhältmnismäßig und in mancher Hin=
Nachmittag finden bei gutem Wetter aaf dem Wilhelmsblatz, bei ſ
tem im Gemeindehaus Spiele und anderes ſtatt, ſodaß für angenehnen
Unterhaltung geſorgt iſt — Für den 2. September iſt für die Gemeindeg
eine in dieſer Ar= ganz neue Verauſtaltung geplant. Der durch ſeinen
hervorragenden Leiſtungen bekannte Bensheimer Poſaunenchor wird im0
Giarten des Hotelg „Zum Halben Mond” ein Konzert veranſtalten dus
uns wohl einen wertvollen kunſtleriſchen Genuß verſpricht. Der Reiuey
gewinn der Veranſtaltung kommt dem ebang. Kindergarten zugute. —
Jugendherberge. Durch den Gau Südheſſen des Verhandes=
Leutſcher Jugendherbergen wurde nun auch in unſerer Stadt in dem
früher von der Kieinkinderſchule benutzten Näumen eine Jugendherberge!
errſchtet. Zunüchſt ſind 40 Betten mit Zubehör aufgeſtellt. Die Tageb=”
gebühr beträgt für Wanderer unter 20 Jahren 30 Pfg. und für älteren
Wanderer 50 Pfo. Beherbergt werden all diejenigen, die mit einemn
Ausweis, vom Verband für deutſche Jugendherbergen oder einer ſeinen=
Lr.saruppen ausfeſtellt, verſehen ſind. Die Leitung liegt in den Häle)
den der hieſigen Ortsaruppe des Verbandes Deutſcher Jugendherbergen.!
Vorſitzender: „Herr Vüvgermeiſter Schiffers. Herbergsvater: Hause”
meiſter J. Hamm. Die Leitung der Herberge iſt Dvogiſt Müller unter
ſiellt.
II. Ober=Ingelheim, 25. Aug. In der gemeinſchaftlichen Sitzunch
der Gemeinderäte von Ober= und Nieder=Ingelheim wurde die Jagchl
im Ingelhaimer Wald auf dem Hunsrück, der den beiden Gemeindemd
gehört, wiederum Herrn Kommerzienrat Böhringer, Nieder=Ingelheim.
und Hamburg, zugeſprochen. Der Pächter zahlt einen jährlichen
Pachte=
preis von 8000 Mark. Außerdem hat er ſich verpflichtet, zur Zilgungh
die Verbeſſerung der Wegsd”
auf
Vor einigen
Mhen Slandal,
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zu. Der Polizeil!
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Sornfried und des Forſthauſes Tieſenbach mit jährlich 500 Mk. zu
übera=
nehmen. Die Pacht läuſt ſechs Jahre. Der freihändige Zuſchlag ee
folgte einſtimmig. — Der Pachtvertrag mit der Firma Schröder undd
Stadelmann betr. Benutzung der Okergruben wird genehmigt. Die
Päche=
terin let für jede geförderte und abtransportierte Tonne 2 Mark, mt
Jalre mindeſtens 1500 Mark zu zahlen. Der Vertrag läuft bis Märzc
945. — Ebenfalls genehmigt wurde der Vertrag mit dem Rheiniſhe
Weſifiliſchen Elektrigitätswerk Eſſen. Dieſes erhält die Genehmigund.”
eine Starkſromanlage durch den Wald zu führen. Für jeden Heltu‟?
ſcanſpruchter Waldflä he ſind jährlich 50 Mk. zu zahlen.
Abermals „die Schlacht
auf dem Exerzierplatz”
Vor einigen Jahren hatten wir bereits einmal einen
ähn=
hen Skandal, den wir damals in ſchärfſter Form zu geißeln
zrwungen waren. Dann ging es eine Zeitlang gut und friedlich
7. Der Polizeiſportverein Darmſtadt ſpielte nicht mehr in der
ſca, dafür Babenhauſen. Die ſportlichen Kämpfe mit der
dorti=
en. Mannſchaft waren zwar ſehr ſchwer, aber ſie wurden immer
iit dem notwendigen ſportlichen Anſtand zu Ende geführt und
e wechſelnden Niederlagen bald des Sportvereins 98, bald der
ſosizeimannſchaft Babenhauſen mit Würde ertragen. Dieſes
gor tritt nun die Polizei mit einer aus Darmſtädter und
Baben=
nit ſener Spielern zuſammengeſetzten Mannſchaft auf den Plan
ſoer ſtillen Hoffnung, Meiſter Süddeutſchlands zu werden. Man
mmit in Darmſtadt und darüber hinaus dieſe Hoffnungen, und
an weiß, von wem ſie beſonders genährt und gehegt werden.
amals noch war die Loſung: Polizeimannſchaft gegen die
ab=
ürinigen Poliziſten in einem Zivilverein. Diesmal war man
nieer ſich und war noch härter, kämpfte bis zum Aeußerſten um
dan Preks, ſelbſt um den der Geſundheit, gegen den ſpieleriſch
ſeeren Gegner. Der Ausgang dieſes rauhen Kampfes unter
büfſtem Einſatz der geſamten Körperkräfte und Ausdauer iſt in
onen ausgedrückt völlig belanglos; denn er beſagt ſportlich gar
atts. Die Polizei hat zahlenmäßig geſiegt, moraliſch aber ſchwer
Unſtet und geſchlagen das Spielfeld verlaſſen. Je mehr Abſtand
mn von dieſer tieftraurigen Begebenheit gewinnt, deſto mehr
irc man zu dieſer Ueberzeugung kommen müſſen. Wir bedanken
ni beſtens für dieſe Auslegung der Härte.
Das war geſtern kein Spiel, das war eine Schlacht, die ihre
pöer forderte. Feſthalten und Niederreißen des Gegners,
An=
rmgen, Herumſchleudern und Treten des Gegenſpielers,
aus=
heloſes Anrennen mit allen kriegeriſchen Mitteln arbeitender
et teidigungsmauern, das waren die Kennzeichen dieſes
un=
ſcttblichen Kampfes. Das iſt kein Sport und erſt recht kein Spiel
eher, das iſt eine Sinnloſigkeit, wie ſie ſchlimmer nicht mehr
ge=
tesen werden kann. Auf beiden Seiten wurde ſchließlich
geſün=
g:— Wer von den beiden Parteien mehr geſündigt hat, dürfte
redem klar ſein. Die Sportvereinsmannſchaft, die durch ihr
ſies Spiel bekannt iſt und die ſich bei den größten, ſchönſten
n), ſchwerſten Spielen nie vergeſſen hat, war auch geſtern
ernſt=
h bemüht, allem Nahkampf möglichſt aus dem Wege zu gehen.
a”: beweiſen die zahlloſen bei einem ſo guten Torwächter wie
ſolldt natürlich ausſichtsloſen Fernſchüſſe. Und dann: Wie es in
in Wald ſchallt, hallt es immer noch heraus. Aber einer der
au ptſünder iſt doch zweifellos der Schiedsrichter Zimmermann,
ſrinicht rechtzeitig durchgriff und rückſichtslos einſchritt. In der
ſſtrn Halbzeit ging es noch einigermaßen an, was er ſich dann
ſer in der zweiten Halbzeit leiſtete, das war denn doch nicht zu
rantworten. Soviel Fehlentſcheidungen ſieht man ſelten. Man
eikte, die Nerven hatten den armen Mann verlaſſen. Ein gerüt=
11 Maß Schuld daran mag auch das Publikum treffen, das
zu=
iaft ſich mit Recht vielfach über den Herrn Zimmermann, einen
bläziſten, oder wenigſtens, wenn wir recht unterrichtet ſind, einen
ſenialigen Poliziſten, aus Karlsruhe — jetzt ſoll er in Freiburg
m — aufregte und ihn dann umgekehrt durch zum Teil törichtes
ſewehmen aus der Faſſung brachte. Wir hatten eigentlich
an=
mmmmen, das Publikum beſäße eine ſportlichere Geſinnung.
mmn fehlt noch ſehr viel. Wäre es nach dem Spiel über dieſen
fandal nachſinnend ſtillſchweigend nach Hauſe gegangen, hätte
inen beſſeren Eindruck hinterlaſſen und der Sache mehr
ge=
entt. So wird man ihm notgedrungen einen Teil der Schuld
die Schuhe ſchieben. Dadurch, daß man dem Schiedsrichter den
foctk auf den Kopf ſchlägt, ändert man an dem Verlauf der
gan=
nSache nichts mehr. Weder das geſtrige „Spiel” noch alle ſeine
tgleiterſcheinungen haben auch nur das Geringſte mit Sport zu
m, aber ſie werden vielleicht zum Anlaß einer Generalreinigung
Haupt und Gliedern. Daß das Publikum aber von Anbeginn
ſahon vor dem Spiel erregt war und daß eine ſchwüle
Atmo=
härre über der ganzen Veranſtaltung lag, hatte nicht zuletzt auch
mien Grund in der Feſtſtellung, daß Hauptmann Jans, einſt der
ſiyr Darmſtädter Sportpublikum beliebte Mittelſtürmer des
burtvereins 98, es fertig brachte, gegen ſeinen alten Verein zu
jehen. Und wenn er denn ſchon ſpielte, dann hätte er unſeres
fachtens alle Urſache gehabt, vorbildlich fair zu ſpielen. Dann
itie er nicht, wie es in der erſten Halbzeit geſchah, nach ſeinem
karier mit dem Fuße treten dürfen, was der Schiedsrichter
ei würdigerweiſe nicht ſah. Aus dem Verhalten des Publikums,
*8 zweifellos hier das richtige Empfinden hatte, wird er wohl
wir gemerkt haben, daß man ihm das ſchwer verübelt hat.
Wir billigen die Haltung des Publikums während und nach
im „Spiel” keineswegs. Aber man muß doch ſagen, daß die
ſemen nach dem Spiel ſchließlich nur die Quittung für das Ver=
Uten der Polizeiſpieler waren. Und wenn man ſah, wie ſich die
fhatterung einer mehrtauſendköpfigen Menge gegen die Polizei
mi allgemein entlud, ſo halten wir dieſe Tatſache doch für ſo
demklich, daß wir darauf noch an anderer Stelle zurückkommen
inſgen.
Der Verlauf der Begebenheit.
Trotz der vom erſten Augenblick einſetzenden ,Härte” der
hltzzeimannſchaft demonſtrierten die 98er in den erſten 20
Mi=
dt” eine glatte Feldüberlegenheit, ausgelöſt durch die beſſere
ſarnik der einzelnen Spieler. Es langte jedoch mit dem beſten
ſilbzen nicht zu einer größeren Torausbeute, da im gegneriſchen
rfraum fünf Leute poſtiert waren, die wie befehlsmäßig jeden
laufenden Stürmer mit den Händen feſthielten, ihn umriſſen
w. Wohl gab es Strafſtöße, jedoch bei weitem nicht in der
rethtfertigten Anzahl. Durch Strafſtoß ging ſo auch der
Sport=
rgin dunch Heunemann in Führung. Das unfaire Spiel der
bureriſchen Hintermannſchaft brachte die Stürmer der 98er
hmn Ende der 1. Hälfte ſtark aus dem Konzept — man ließ
ſchon lieber gar nicht mehr darauf ankommen, mit der Deckung
Berührung zu kommen. In den letzten Minuten der 1. Hälfte
m.ſo die Polizei ſtark auf. Die 29. Minute brachte durch Hed=
däus den Ausgleich, deſſen wunderbarer Wurf für Trauuwem nie
haltbar war. In der Vevwirrung über dieſen Erfolg gelang es
Jans, die gegneriſche Deckung zu überlaufen und ſo ſeinem
Ver=
ein — jetzt dem Polizeiverein — die Führung zu verſchaffen.
War die 1. Hälfte noch beinahe erträglich, ſo war die 2. Hälfte
an Unerfreulichkeiten nicht wehr zu überbieten. Schuld daran
trug auch der Schiedsrichter — Zimmermann=Karlsruhe —, der
wohl die geſamten Leute in der Polizeihintermannſchaft und auch
Delp von den 98ern verwarnte, im übrigen aber den
Ausſchrei=
tungen der Spieler freien Lauf ließ. Durch Strafſtoß heißt es
3:1 für die Polizei. Im Gegenangriff wird Hennemann von drei
Gegnern kurz vor dem Torwurf zuſammengeriſſen und evhält
dabei noch einige Rippenſtöße eines Polizeiverteidigers. Der
Schiedsrichter brigt es wirklich über ſich, dieſen Polizeiſpieler
herauszuſtellen — mit ihm muß jedoch auch Hennemann den
Platz verlaſſen. Der Grund war von den Zuſchauerrängen mit
dem beſten Willen nicht zu erſehen — daher Pfeifkonzert des
Publikums. Freund holt im übrigen durch 13=Meterwurf 1 Tor
auf. Doch ſofort heißt es wieder 4:2 für die Polizei, als
Traut=
wein einen Moment nicht ganz auf dem Poſten war. Doch in
einer kurzen Drangperiode der Polizei machte Trauwwein ſeinen
Fehler reichlich gut. Der Sporwerein kommt immer mehr auf.
Werner ſchießt das 3. Tor für die 98er. Die Polizei gleicht
wiederum dieſen Erfolg durch gelungenen Durchbruch (5:3) aus.
Die reſtlichen fünf Minuten gehören dann dem Sporwerein, der
noch durch Freund ein Tor aufholen konnte. So endete das
Spiel 5:4 für die Polizei, die im übrigen eine gute
Durchſchnitts=
leiſtung bot, jedoch keineswegs ein Können zeigte, wie es die
Sportvereinler ſchon in unzähligen Fällen dorumentiert haben.
Daß es trotzdem zu einem Sieg langte, dürfte nur darauf
zurück=
zuführen ſein, daß die körperlich weit ſchwächere Elf der 98er
durch das harte Spiel des Gegners reichlich ſich verwirren ließ.
Noch mehr derartige Lokalſpiele werden den Handballſport
gewaltig in ſeiner Entwicklung hemmen. Ob wan wohl demnächſt
zur Einſicht kommt?. Wer wird Ordnung ſchaffen? Es wäre eine
ſportliche Tat, wenn es eine Sportbehörde fertig brächte, derartige
Kämpfe dadurch zu verhindern, daß man in einer ſolchen
At=
moſphäre das Spiel zweier Mannſchaften verbietet. Denn mehr
Wert als die Meiſterſchaft iſt die Pflege der ſportlichen Idee.
Wer ſich gegen dieſe verſündigt, iſt micht wert, Sportswann
ge=
nannt zu werden.
Sportvereinigung 04 Arheilgen-Rot=Weiß
Darmſtadt 5:4.
Verbandsſpiel am „Mühlchen” in folgender Aufſtellung:
Breuer
Not=Weiß:
Hanſen
Fö=ſter
Unmacht
Fiſcher
Michel
Hörr
Benz
Bärthel
Bitſch
Rettig
Anthes
Arheilgen:
Mahr
Frey
Lindenlaub
Schmitt
Ruf
Helm
Gieles
Sturmfels Weſp.
Fornoff
Schiedsrichter: Luſtig, Spp. Wiesbaden.
Zu Beginn macht ſich beiberſeits eine große Nervoſität
be=
merkbar. Es dauert eine Viertelſtunde, bis ſich die
Mannſchaf=
ten einigermaßen beruhigt haben. Bei keinem guten Angriff
des Arheilger Sturmes erzielt Helm das erſte Tor für
Arheil=
gen. Doch ſchon 3 Minuten ſpäter hat Rot=Weiß durch Rettig
ausgeglichen. Kam begonnen iſt wieder Arheilgen im Angriff
und ſtellt durch Helm das Reſultat mit 2:1 für Arheilgen. Ein
S rafſtoß von Fornoff geht wuchtig an die Latte, ein ebenſolcher
von Rettig, ſchwach geſ=koſſen, daneben. Arheilgens
Hinter=
mannſchaft ſchafft bei gefährlichen Angriffen von Rot=Weiß wie
die Löwen. Frey ſpielt unfair. Der 13=Meter von Rettig ſtellt
des Reſultat 2:2. Halbzeit. Der Wiederbeginn ſieht Arheilgen
ſrfort mit Elan vorm Rot=Weiß=Tor. Die Rot=Weiß=
Verteidi=
gung verurſacht Strafſtoß. Fornoff verwandelt 3:2 für
Arheil=
gen. Einen weiteren Strafſtoß von Fornoff wehrt Breuer gut
ab. Bei einem Vorſtoß von Rot=Weiß zögert die Arheilger
Ver=
teidigung mit dem Eingreifen, den nicht ſonderlich ſcharfen
Schuß von Hörr läßt Anthes ins Tor (3:3). Rot=Weiß liegt
etwäs im Angriff. Anthes zeigt einige wunderbare Paraden.
Plötzlich bricht der Arheilger Atechtsaußen durch, umſpielt die
Geſamtverteidigung von Rot=Weiß und ſendet zum 4:3 für Ar= Schumburg das Ergebnis auf 2:1 für Hellas. In der zweiten
heilgen ein. Das Spiel iſt jetzt äußerſt ſpannend und intereſſant.
Einen Strafſtoß Rot=Weiß’ hält Anthes glänzend. Weſp
ver=
liert in ausſichtsreicher Stellung den Ball. Gleich darauf wird
Helm in guter Stellung gehalten. Der Strafſtoß, von Fornoff
ziut placiert, wird von Breuer blendend gehalten. Auf der gebnis auf 4:1. Obwohl die Hannoveraner immer mehr
zurück=
anderen Seite geht Rettig durck und erzielt mit hohem Schuß
ven Ausgleich 4:4. Wieder gibts vorm Rot=Weiß=Tor Strafſtoß.
Kornoff verwandelt. Der Schiedsrichter läßt jedoch wiederbolen.
tvo dann durch Fornoff veiſchoſſen wird. Bei dem ſtarken Druck
der Arheilger aufs Ret=Weiß=Tor klärt die Darmſtädter
Ver=
teidigung nicht immer einwandfrei und verurſacht zahlreiche
Strafſtöße. Einen ſolchen gibt Helm fein zu dem freiſtehenden
Srurmfels, der durch placierten Vollſchuß das Endreſultat
her=
ſtellt. Es folgen nich einige recht gefährliche Angriffe der Rot=
Weißen und Arheilgen hat ſein 2. Verbandsſpiel auf eigenem dem S.V. Eßlingen endete mit einer großen Ueberraſchung. Man
Platz verdient gewonnen.
Rot=Weiß hielt, was man ſich von der körperlich ſehr
gut entwickelten Mannſchaft verſprach. Breuer konnte im
allge=
meinen ſehr gut gefallen, war jedoch bei dem entſcheidenden
letzten Tor nicht ganz auf dem Poſten. Der beſte
Mannſchafts=
teil war der Sturm, der im Zuſammenſpiel Arheilgen überlegen Sturm unter Führung des internationalen Schürger ſpielte
be=
war. Hier wird zuviel mit eignen Fauls geſpielt. Helm
be=
teutet eine weſentliche Verſtärkung, glänzend ſeine beiden Tore.
Der Geſamthintermannſckaft gebührt ein Geſamtlob. Jeder
ein=
zelne war mit Eiſer und Elan bei der Sache und hat gleichen
Anteil am Erfolg. Der Schiedsrichter amtierte zur vollen
Zu=
friedenheit beider Parteien und gab wenig Anlaß zur Kritik.
Süddeutſchland.
Verbandsſpiele.
Gruppe A Main:
Polizeiſportverein Butzbach — HSV. Frankfurt 7:2.
FSV. Frankf. — Offenbacher Kickers (Kickers nicht angetr.).
Sp. Vg. Arheilgen — Rot=Weiß Darmſtadt 6:5.
Poſtſportverein Frankfurt — VfR. Schwanheim 3:9.
Polizeiſportverein Darmſtadt — SV. Darmſtadt 98 5:4.
Gruppe B Heſſen:
Polizeiſportverein Worms — Wormatia Worms 3:4.
FSV. Mainz 05 — T.= u. SV. Oberſaulheim 15:3.
Alemannia Worms — Polizeiſportverein Wiesbaden 3:5.
Mainz=Kaſtel 06 — SV. Wiesbaden 1:4.
Germania Wiesbaden — Hakoah Wiesbaden 1:4.
Gruppe Südbayern:
DSV. München — ASV. München 4:0.
Jahn Mnüchen — SV. München 1860 3:3.
Ulm 94 — VfR. Heidenheim 6:2.
Schwaben Augsburg — Schwaben Ulm 1:2.
Südbaden:
Polizeiſportverein Freiburg — Freiburger SC. 15:0.
Waſſerball.
Rot=Weiß wird A=Meiſter.
Die 1. Waſſerballmannſchaft des V. f. L. Rot=Weiß konnte
geſtern ihr letztes Verbandsſpiel zu einem glänzenden Abſchluß
bringen. Sie gewann gegen „Hellas” Hanau 3:0 und ſicherte ſich
hiermit mit einem Punkt Vorſprung die A=Meiſterſchaft im Gau
Frankfurt. Das Spiel war inſofern wichtig, da es entſcheidend
war. Verlor Rot=Weiß, ſo wäre Jungdeutſchland Meiſter
gewor=
den, bei einem unentſchiedenen Ausgang wäre ein
Entſcheidungs=
ſpiel notwendig geweſen. Die Darmſtädter hatten denn auch
allen Grund, das Spiel gegen Hanau ernſt zu nehmen.
Rot=Weiß ſtand in folgender Aufſtellung: Tor: Dahmer II;
Verteidigung: Drieß, Dahmer I; Verbindung: Merz;
Sturm: Gimbel, E. Hanſt, Rottmann.
Die Hanauer, angefeuert durch ein ſehr zahlreiches Publikum,
ſtrengten ſich mächtig an, ein günſtiges Reſultat zu erzielen. Die
Hintermannſchaft von Rot=Weiß war jedoch auf der Hut und ließ
keine Torerfolge zu. Mehrere Male drängte Rot=Weiß ſtark; der
Torerfolg ſcheiterte jedoch an dem guten Hanauer Torhüter.
Schließlich gelang es jedoch Rottmann, ſich freizuſchwimmen und
Bei mäßigem Beſuck trafen ſich obige Gegner zum fälligen nach guter Vorlage einzuſenden. Mit 1:0 ging es in die Halbzeit.
Nach Wiederanpfiff zeigte ſich Rot=Weiß ziemlich überlegen und
kam durch Rottmann zu zwei Torerfolgen.
Hiermit hat ſich Rot=Weiß verdient die A=Meiſterſchaft
ge=
ſichert. Es iſt das beſonders erfreulich, da die Mannſchaft voriges
Jahr faſt in derſelben Aufſtellung die Gaujugendmeiſterſchaft
errang. Hoffen wir, daß die junge Sieben, die noch ſehr
verbeſſe=
rungsfähig iſt, ſich auch im nächſten Jahre in der Ligaklaſſe mit
Erfolg durchſetzen kann. — Die Jugendmannſchaft von Rot=Weiß
verlor, ſtark erſatzgeſchwächt, gegen die Hanauer Jugend 2:1.
Zwei der beſten Spieler hatten den Zug verſäumt, und der
ein=
geſtellte Erſatz konnte ſich gegen die kräftigen Hanauer, die
außer=
dem gar nicht ſchlecht ſpielten, nicht durchſetzen.
Hellas=Magdeburg Deutſcher Waſſerball meiſter
Waſſerfreunde Hannover unterliegen im Endſpiel mit 5:2 (2:1).
Im Rahmen der Brandenburgiſchen Schwimm=Meiſterſchaften
in Luckenwalde kam das Entſcheidungsſpiel um die deutſche
Waſſerballmeiſterſchaft zwiſchen Waſſerfreunde Hannober und
Hellas Magdeburg zum Austrag. Die Magdeburger Hellenen
ge=
wannen verdient mit 5:2 (2:1) Toren und entriſſen den
Hannove=
ranern den Meiſtertitel.
Unter Leitung von Nußbaum=München ſtellten ſich die
Par=
teien in ſtärkſter Aufſtellung zum Kampf. Die Waſſerfreunde
gingen gleich zum Angriff über und konnten durch K. Bähre in
Führung gehen. Durch dieſen Erfolg des Gegners angeſpornt,
drückte auch Hellas auf das Tempo. Zunächſt zerſchellten aber alle
Angriffe an der vorzüglichen Apbeit des Torhüters W. Bähre.
Schließlich gelang Joachim Rademacher aber doch nach
Zuſam=
menarbeit mit Schumbung der Ausgleich und wenig ſpäter ſtellte
Halbzeit wurde hart um den Sieg gekämpft, ohne daß das Spiel
ausartete. Hellas hatte jetzt faſt durchweg mehr vom Kampf.
Das dritte Tor fiel nach einer Kombination Joachim Rademacher
—Amann. Im Anſchluß an eine Ecke ſtellte „Joachim” das
Er=
gdrängt wurden, konnten ſie durch Gunſt zu einem zweiten
Tref=
fer kommen. Faſt mit dem Schlußpfiff kamen die Hellenen durch
Cordes zum fünften Tor.
Um die Süddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft.
In der Vorſchlußrunde ſiegt Bayern 07 mit 9:0.
Das Spiel der Vorſchlußrunde um die ſüddeutſche
Waſſer=
ballmeiſterſchaft in Eßlingen zwiſchen Bayern 07 Nürnberg und
hatte dem ſüddeutſchen Meiſter zwar im Voraus die beſſeren
Ausſichten eingeräumt, daß aber der württemberg=badiſche
Be=
zirksmeiſter mit 9:0 geſchlagen werden würde, hätte niemand
ge=
glaubt. Die Bayern präſentierten ſich in einer Form, wie man ſie
in Württemberg bisher noch ſelten geſehen hat. Beſonders der
ſtechend. Bei Eßlingen verſagte der Erſatztorwart, der für ſchwere
Spiele noch nicht die nötige Praxis beſitzt. Die Tore fielen in der
erſten Halbzeit durch Schürger (4) und Schulz, ſo daß der Stand
hier 5:0 war. Von den Treffern der zweiten Hälfte buchte
Schürger wiederum zwei, die beiden anderen kamen durch Meier
zuſtande. Schiedsnichter Blank=Mannheim leitete ausgezeichnet.
Fußball.
Die Verbandsſpiele in der Gruppe Heſſen.
Der S. V. Wiesbaden hat einen ſchlechten Start. Nach ſeiner
Niederlage im erſten Spiel gegen Wormatia Worms büßte er
nun am Sonntag wieder einen Punkt ein, er konnte in Langen
nur 1:1 ſpielen. Wormatia Werms ſtellte ſeine dominierende
Stellung mit einem 5:1=Sieg über den gewiß nicht ſchlechten
VſL. Neu=Iſenburg unter Beweis. Alemannia Worms ſchlug
in Bingen die ſtark enttäuſchende Haſſia mit 3:0 (2:0) Treffern.
Daß Arheilgen ſich gegenüber dem Vorjahre tatſächlich ſtark
ver=
beſſert hat, bewies ſeine gute Haltung im Spiele gegen den
FSV. 05 Mainz, wenn auch die Mainzer ſchließlich 2:0
gewannen.
Wormatia Worms—VfL. Neu=Iſenburg 5:1 (1:0).
Ueber 4000 Zuſchauer begeiſterten ſich an einem
grundan=
ſtändigen Spiel, das auch ſpielkulturell auf einem erfreulich
hohen Niveau ſtand und bei weitem ausgeglichener verlief, als
das Ergebnis es vermuten läßt. Beſonders in der erſten
Halb=
zeit hatte der ſo hoch geſchlagene Gaſt ausgezeichnete Momente,
ſein Zuſammenſpiel war flüſſig, aber der Sturm ſcheiterte ſtets
an der ſoliden Wormſer Hintermannſchaft. Wormatia verſtand
es dagegen beſſer, ſeine Torchancen auszuwerten. Drei Toce
von Ludwig Müller und zwei Treffen von Winkler (darunter
ein Elfmeter) verſchafften ihm einen 5:0=Vorſprung. Erſt zehn
Minuten vor Schluß kam Iſenburg durch ſeinen Linksaußen
zum Ehrentor. Speidl=Stuttgart leitete das Treffen recht gut.
FSV. 05 Mainz—Sp. Vg. Arheilgen 2:0 (0:0).
Mainz enttäuſchte trotz ſeines Sieges ſeine Anhänger ſtark.
Die zwei mitſpielenden Erſatzleute konnten allein auch nicht als
Eutſchuldigung dienen. Beſenders ſchwach war der Sturm.
dem jede Durchſchlagskraft abging. Dagegen überraſchte
Arheil=
gen angenehm. Sein Spiel hat gegenüber dem Vorjahr ſowohl
an Technik wie auch an Syſtem gewonnen. Im Felde waren
die Gäſte den Mainzern durchaus ebenbürtig, nur waren die
Stürmer körperlich etwas zu ſchwach, ſodaß ſie ſich vor den
Toren nicht durchſetzen konnten. Das Spiel ſtand bei der Pauſe
nach durchweg verteiltem Kampf noch 0:0. In der 15. Minute
der zweiten Halbzeit erzielte, der Erſatz=Halblinke Weilbächer
aus einem Gedränge heraus das Führungstor. Eine
Viertel=
ſtunde ſpäter gelang es dem Mittelſtürmer Schneider, das
Reſul=
tat auf 2:0 zu erhöhen. Schiedsrichter Beutel=Ludwigshafen
leitete das von 2500 Zuſchauern beſuchte Spiel einwandfrei.
Haſſia Bingen—Alemannia Worms 0:3.
Der Start der Haſſia Bingen bereitete, ihren Anhängern
eine ſtarke Enttäuſchung. Die Mannſchaft führte ein recht
ſchwaches Spiel vor. Alemannia Worms war körperlich
über=
legen, ſpielte eifrig, hart und war auch techniſch beſſer. Die erſte
Halbzeit verlief torlos. Nach dem Wechſel, kamen dann die
Göſte innerhalb von zehn Minnten durch Talmeier und Karjus
zu zwei Treffern. Die Anſtrengungen der Platzherren, den
Ausgleich zu holen, blieben vergeblich, da die Hintermannſchaft
der Gäſte ausgezeichnet arbeitete. In der letzten Minute kam
dann Worms durch einen Trefſer von Karjus noch ein drittes
Mal zum Erfolg, Schiedsrichter Schmidt aus Würzburg war gut.
FC. Langen—SV. Wiesbaden 1:1 (1:1).
Wie ſchon am Vorſenntag im Spiel gegen Alemannia
Worms, ſo bewies Langen auch diesmal im Kampf gegen den
EV. Wiesbaden, daß es ein würdiges Mitglied der Bezirksliga
iſt. Was den Platzherren an Technik und Routine abging,
er=
ſetzten ſie durch größere Schnelligkeit und größeren Eifer. So
verdienten ſie ſich das unentſchiedene Ergebnis redlich. Der
Kampf war in der erſter Halbzeit ausgeglichen. Beide
Mann=
ſchaften kamen, zu je einem Treffer. Nach der Pauſe zeigte
Wiesbaden das beſſere Feldſpiel, der Sturm war aber zu
un=
entſchloſſen, um die ſich bietenden Torchancen auszuwerten.
Vohn=Mannheim war als Schiedsrichrer ausgezeichnet.
Wormatia Worms
2 Spiele 7:2 Tore 4:0 Punkte
Alemannia Worms
4:0
4:0
Sportvereinigg. Arheilgen
6:3
2:2
V. f. L. Neu=Iſenburg
5:7
2:2
Mainz 05
4:2
2:2
S. V. Wiesbaden
2:3
1:3
F. C. 03 Langen
1:3
1:2
Sportgemeinde Höchſt
1:6
0:2
Haſſia Bingen
0:3
0:2
Der Oeutſche Zußballmeiſter in Frankfurt a. M.
H. S. V und F. S. V. ſpielen 2:2.
Die Erwartungen, die von 15 000 Zuſchauern an dieſes Spiel
geknüpft wurden, konnten kaum befriedigt werden, denn die
Mannſchaften waren nicht in ihrer beſten Form. Eine beſondere
Enttäuſchung bot der Hamburger S.V., der bis auf den
ver=
letzten Torhüter Blunk, der durch einen Mann aus der vierten
Garnitur erſetzt wurde, mit ſeiner erſten Mannſchaft antrat. Ganz
ausgezeichnet war beim Deutſchen Meiſter die Verteidigung und
auch die Läuferreihe ging an. Der Sturm war ſchwach. Er zeigte
nur in wenigen Spielphaſen wirklich Zuſammenhang und
ein=
heitliche Mktion. Meiſt beſchränkte er ſich auf Einzelaktionen. Der
Angriff des F. S.V. Frankfurt war im Zuſammenſpiel und im
Felde beſſer, er war aber auch zu wenig durchſchlagskräftig und
ſchoß zu ungenau. Der Kampf war in der erſten Halbzeit
ziem=
lich verteilt, wenn auch hier ſchon die Frankfurter ein leichtes
Plus hatten. Nach dem Wechſel aber hatte der Hamburger S. V.
Mühe, ein unentſchiedenes Ergebnis zu halten. Franbfurt lag
meiſt ſtark in Front. Armbruſter ſchoß in der 22. Minute auf
Vorlage von Brück das Führungstor für Frankfurt. Zehn
Minuten ſpäter konnte Harder den Ausgleich erzielen. Der
vor=
her ziemlich aufgeregte und doch wenig begeiſternde Kampf nahm
dann an Tempo zu. Aus einem Gedränge heraus konnte Harder
in der 17. Minute der zweiten Halbzeit Hamburg in Führung
bringen, bald darauf ſtellte aber Brück für Frankfurt das
Re=
ſultat auf 2:2. — Weingärtner=Offenbach leitete das Spiel gut.
„Kleeblatt” ſchlägt „Club”
Die Fürther ſiegen mit 5:2 Treffern.
Mit einem überzeugenden 5:2=Sieg über den alten Rivalen
1. F. C. Nürnberg konnte die Sp.Vg. Fürth die Sportwoche
an=
läßlich ihres 25jährigen Beſtehens abſchließen. 10 000 Zuſchauer
fanden ſich zu dieſem Treffen am Ronhof ein. Leider war der
Kampf nur eine Halbzeit lang intereſſant, denn als der Jubilar
bei der Pauſe mit 4:1 im Vorteil lag, ließ ſein Kampfgeiſt nach.
Da aber die Nürnberger außerſtande waren, den Elan
aufzu=
bringen, den die Fürther in der erſten Halbzeit gezeigt hatten.
blieb der Sieg bei den Kleeblätilern. So bot die zweite
Halb=
zeit nur ein flaues Treffen, der ein Wolkenbruch kurz vor
Schluß ein vorzeitiges Ende bereitete. Der Sieg der Gaſtgeber
toar verdient denn die Mannſchaft ſpielte ausgezeichnet, und
beſonders der Sturm ließ alte Hochburg=Klaſſe erkennen.
Rupp=
reiht gab den Fürthern in der achten Minute durch einen
Kopf=
ball die Führung. Schon drei Minuten ſpäter ſtellte Kießling im
Alleingang das 2:0 her und nach weiteren drei Minuten ſchoßz
Rupprecht das dritte Tor. Als dann in der 20. Minute der Klub
ſeine erſte gute Chance hatte, wurde dieſe auch von Schmid 2.
zum erſten Gegentor wahrgenommen. Fürth war dauernd
über=
legen und kam auch noch durch Aſcherl zum vierten Tor. Nach
der Pauſe war Kießling für Fürth und Schmid 2. nach
Aufkom=
uien der Nürnberger für den Club erfolgreich. Zimmermann=
Leipzig leitete gut.
B e Lorſch 2:1 R:D.
Das Spiel der 98er gegen den Kreismeiſter von Südheſſen
konnte in ſeinen Leiſtungen nur in der 1. Hälfte befriedigen.
Während dieſer Zeitſpanne" bekam man ein flottes Spiel zu
ſehen, in dem die beiderſeitigen Stürmerlinien es verſtanden,
die gegneriſche Deckung zu durchbrechen. Auf der Seite der
Darmſtädter glückte dies durch ganz verſtändige
Kombinations=
züge, während die Riedleute ſich mehr auf die
Durchbruchs=
taktik verlegten und dabei auch durch ihren gewandten
Rechts=
außen manche Torchance herausarbeiieten. So fielen auch in
dieſer Spielhälfte Tore. Bald nach Beginn flankte Bärenz, der
Linksaußen ſtürmte gut vor’s Tor, ſodaß Ruppel 2. gut
auf=
men und glatt einſchießen konnte. Lorſch glückte durch ſeinen
Rechtsaußen der Ausgleich. Ein hoch hereingegebener Ball
ſenkte ſich hinter dem falſch, ſtehenden Darmſtädter Hüter ins
Tcr. Kurz vor Abpfiff der erſten Hälfte ging jedoch der
Sport=
rerein wieder in Führung. Abermals flankte Bärenz; nur war
jetzt Müllmerſtadt zur Stelle, um leicht einzuſchieben.
In der zweiten Hälfte hatten iedoch die Stürmerreihen auf
beiden Seiten nichts mehr zu beſtellen. Die Hintermannſchaften
hielten das wohl auch unier der Einwirkung der Hitze matt
ge=
tsordene Stürmerſpiel ziemlich mühelos. Wohl kam Lorſch gegen
Spielende etwas in Vorteil; zum Ausgleich langten die Kräfte
jedoch keineswegs. Herr Kratzenberg=Sprendlingen leitete korrekt
rud ſicher. Es ſei jedoch feſtgeſtellt, daß er manches ſcharfe, aber
korrekte Rempeln abpfiff, während einige verſteckte Fouls
un=
geſühnt blieben.
Sp. V. 1898 (Jugend).
1. Jgd. (Neuaufſtellung)—1. Jgd. Union (alte Aufſtellung) 2:2.
2. Jgd. (Neuaufftellung)—2. Jgd. Union (alte Aufſtellung) 2:2.
3. Jugend—2. Jugend Eberſtadt, dort 6:3.
1. Schuler—1. Schüler Pfungſtadt, dort 5:0.
2. Schüler—Schüler Arheilgen, dort 1:2.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt — Bickenbach, 1.
Jugend=
mannſchaften, 0:1 (0:1).
Trotz techniſcher Ueberlegenheit verlor Darmſtadt das zweite
Serienſpiel durch allzu großen Siegeseifer. Was Darmſtadt an
Technik über hatte, beſaß Bickenbach an Taktik.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Verbandsſpiele.
Gruppe Nordbayern: VfR. Fürth — ASV. Nürnberg (Sa.)
1:2. Bayern Hof — 1. FC. Bayreuth 1:1. FV. Würzburg 04 —
Franken Nürnberg 6:0. Gruppe Südbayern: Wacker München
— DSV. München (Sa.) 1:2. Bayern München — Schwaben
Ulm 10:0. SV. 1860 München — Teutonia München 1:2. Jahn
Regensburg — Schwaben Augsburg 1:3. Gruppe Württemberg:
Stuttgarter Kickers — Union Böckingen 3:1. VfR. Heilbronn —
Sportfr. Stuttgart 5:2. Germania Brötzingen — VfB.
Stutt=
gart 3:1. Stuttgarter SC. — FC. Birkenfeld 4:3. Gruppe Baden:
Sp. Vg. Freiburg — FV. Raſtatt 04 1:0. FV. Offenburg —
Frei=
burger FC. 2:4. Phönix Karlsruhe — Freiburg. SC. 5:2. Gruppe
Rhein: VfR. Mannheim — Mannheim 08 1:0. SV. Waldhof —
Pfalz Ludwigshafen 5:0. Sp.Vg. Sandhofen — Sp.Vg.
Mun=
denheim 3:4. Phönix Ludwigshafen — Ludwigshafen 03 2:2.
Gruppe Saar: VfR. Pirmaſens — Kreuznach 02 6:3. 1. FC. Idar
— Sportfr. Saarbrücken 3:0. SV. 05 Saarbrücken — FC.
Pir=
maſens 1:2. Gruppe Main: Sp.Vg. 60/94 Hanau — Viktoria
Aſchaffenburg 2:0. 1. FC. Hanau 93 — Offenbacher Kickers 3:3.
Germania Bieber — F. Vg. Fechenheim 03 1:3. FSV. Frankfurt
— SC. Rot=Weiß Frankfurt (Sa.) 0:1. Union Niederrad —
Ein=
tracht Frankfurt 4:2. Gruppe Heſſen: 1. FC. 03 Langen — SV.
Wiesbaden 1:1. FSV. Mainz 05 — Sp.Vg. Arheilgen 2:0.
Wor=
matia Worms — VfL. Neu=Iſenburg 5:1. Haſſia Bingen —
Alemannia Worms 0:3.
Geſellſchaftsſpiele.
FSV. Frankfurt — Hamburger SV. 2:2. Sp.Vg. Fürth
1. FC. Nürnberg 5:2.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
SV. Mörs — FV. Kaiſerslautern (Sa.) 5:2. Union Krefeld
— FV. Kaiſerslautern 9:4. Red Stars Straßburg — FV.
Saar=
brücken (Sa.) 3:4. CA. Meſſina Metz — FV. Saarbrücken 4:6.
Old Boys Baſel — Saar 05 Saarbrücken 3:1.
Die Fußball=Tagung in München.
Einmütigkeit in faſt allen Fragen.
Der erweiterte Vorſtand des Deutſchen Fußballbundes trat
am Samstag und Sonntag in München zu einer Sitzung
zu=
ſammen, um zu verſchiedenen aktuellen Fragen Stellung zu
neh=
men. Da in faſt allen Fragen Einmütigkeit beſtand, nahm die
Tagung einen reibungsloſen Verlauf. Mit Ausnahme von
Mittel=
deutſchland, deſſen Verband gleichzeitig in Meißen ſeine
Jahres=
ſitzung abhielt, waren alle Verbände des DFB. auf der
Münche=
ner Tagung vertreten.
In der Frage der Firmen= und Behörden=
Sport=
vereine waren die Meinungen im DFB. bislang geteilt. Nun
aber iſt beſchloſſen worden, dieſe Vereine genau ſo wie die
ande=
ren Verbandsvereine zu behandeln. Das iſt ein vernünftiger
Be=
ſchluß, der allerdings auch bei der gegenwärtigen Situation nicht
mehr zu umgehen war.
Einladungen zu Länderſpielen lagen aus
Portu=
gal, Holland, Peru und Nordamerika vor. Die Einladungen aus
Portugal und Holland ſind wegen Terminſchwierigkeiten, die aus
Peru und Nordamerika der großen Entfernung wegen abgelehnt
worden. Es bleibt alſo bei dem bisherigen Terminkalender für
die Länderſpiele: 16. September gegen Dänemark in Nürnberg,
23. September gegen Norwegen in Oslo, 30. September gegen
Schweden in Stockholm, 17. Februar 1929 gegen die Schweiz an
einem noch nicht näher beſtimmten deutſchen Ort (wahrſcheinlich
Düſſeldorf).
Um den Anforderungen der Vereine nach
Fuß=
ball=Lehrern mehr als bislang gerecht werden zu können,
ollen in Zukunft alte Fußballſpieler in beſonderen
Ausbildungs=
kurſen unter der Leitung des Verbandes Deutſcher Sportlehrer
zuſammengezogen werden. Die vierwöchigen Kurſe ſtehen unter
der Leitung von Bundestrainer Nerz.
In der Frage des Spielverkehrs mit den
Berufs=
ſpielermannſchaften der Donauſtaaten iſt noch
keine endgültige Entſcheidung gefallen. Dieſe bleibt vielmehr dem
im Oktober zuſammentretenden ordentlichen Bundestag
überlaſ=
ſen. Berlins Vertreter Stenzel erklärte jedoch, daß ſein Verband
den Weg gehen würde, den er für richtig hält, wenn der
Bundes=
tag gegen die Aufhebung der Sperre ſtimmen würde. Ein Antrag
Berlins, den Bundestag in Weimar vom 21. auf den 27. Oktober
zu verlegen, ſoll nach Möglichkeit berückſichtigt werden.
Eine längere Debatte löſte der Punkt der Tagesordnung
„Beteiligung an den Fußball=
Weltmeiſterſchaf=
ten” aus. Der Deutſche Fußballbund wird es ablehnen,
Welt=
meiſterſchaften zu beſchicken, an denen Berufsſpieler und
Ama=
teure teilnehmen; er wird höchſtens an Weltmeiſterſchaften für
reine Amateurmeiſterſchaften Intereſſe haben. Aber auch hier iſt
die endgültige Stellungnahme des Bundes noch nicht feſtgelegt.
Demrächſt tritt die Kommiſſion für die Fußball=
Weltmeiſterſchaf=
ten zuſammen, und ihr Ergebnis will man abwarten, ehe man
ſich feſtlegt.
Es kamen dann auch die Beſtrafungen von Kalb
und Hofmann=Meerane zur Sprache. Beide Spieler hatten
Berufung eingelegt, Kalb wandelte jedoch die Berufung in ein
Grodengeſuch um. In beiden Fällen beſchloß man, die Strafen
für Inlandsſpiele bebingt außuheben, für den Auslandsvertes
bleiben ſie dagegen beſtehen.
Die Beſtimmungen über den Austrag der Endſpieleu
die Deutſche Meiſterſchaft ſollen im Einvernehmen mru
dem Bundes=Spielausſchuß einer Reviſion unterzogen werdes,
Das gilt beſonders für die Fragen der neutralen Plätze und 6ie
Duichführung der Spiele.
Die Zuſammenſetzung der Vertretung für den
Bum=
destag bleibt ſatzungsgemäß den Verbänden überlaſſen. m.
einer Anregung von Notar Keyl, den Bundestag auszubauen um
nur alle zwei Jahre ſtattfinden zu laſſen, wird ſich der
Bundes=
vorſtand weiter beſchäftigen. Notar Keyl, der ſein Amt anz
Spielausſchußvorſitzender zur Verfügung geſtellt hatte, verwaltt
ſeinen Poſten bis zum Bundestag im Oktober. — Die Bunde
Geſchäftsſtelle wird am 17. September von Kiel nach
Ber=
lin verlegt. — Dem Baltenverband wurde ein Zuſchuß fiv
Jugendzwecke von 1000 Mark bewilligt. — Die Verſammlum,
nahm dann noch zur Kenntnis, daß die Fifa demnächſt mit
Enu=
land verhandeln wird, und daß der Fußball=Weltverband dan
Spielverkehr mit England wahrſcheinlich geſtatten wird. — Voo=
DRA. wurde dann noch bekannt gegeben, daß der Reichsausſchaa
eine Steuerberatungsſtelle eingerichtet hat und Steues,
prozeſſe der Vereine auf ſeine, d. h. des Reichsausſchuſſes Koſteg
führen wird.
Schwimmen.
Bezirks=Schwimmfeſt des OSP. im Stadion
zu Michelftadt.
Von herrlichſtem Sommevwetter begünſtigt, traſen ſich die Vereim
des Bezivks in 27 Wettkämpſen, die zum großen Teil guten Sport brach
ten, ſtarteten doch dank des Entgegenkommens der Stadt Michelſtaß
und insbeſondere ihres Bürgermeiſters, die beidem Darmſtädter Vereim
mit je etwa 50 Leuten. Auch die jungem Odenwaldvereine, in erſten
Linie die rührige Schwimmabteilung des VfL. Michelſtadt und der Er5
bacher Schwimmklub, zeigten recht anſprechendes Können. Die in allen
Wettkämpfen erzielten knappen Ergebniſſe deutetem auf die Ausgeglicheru
heit der ſtartenden Vereine. Bei den Herrenwettkämpfen teilten ſion
Rot=Weiß und Jungdeutſchland erwartungsgemäß in die Zahl der
Siege, bei den Damen dominierte Jungdeutſchland. Aſchaffenburg üben
raſchte mit 5 Siegen ſehr angenehm. — Machſtehend die Ergebniſſſ
(50 Meter=Bahn):
Sonntag, vormittags 10 Uhr:
1. Knabenbruſtſchwimmen 50 Meter (B=Klafſe): 1. Bruno Wolf, Eus
bach, 49:2; 2. Ludwig. Arras, Erbach, 54:4; 3. Ernſt Erhardt, Erbacht
56,5. — A=Klaſſe: 1. Joſef Hermes, Jungdeutſchland, 43:4; 2. Walte*
Schüßler, Jungdeutſchland, 44:5; 2. Oligſchläger=Aſchaffenburg 44:5; 9.
Süß, Aſchaffenburg, 44:6.
2. Juniorrücken 100 Meter (B=Klaffe): 1. Phil. Friedrich,
Michel=
ſtadt, 2:05,9. — A=Klaſſe: 1. Fritz Fromman, Rot=Weiß, 1:35,1; 2. Ernſy
Vogel, Rot=Weiß, 1:40, 2. Reiſenweber, Aſchaffenburg, 1:40, tot. Rennemn
8. Knabenſeite 50 Meter (4=Klaffe): 1. Spengler, Aſchaffenburg)
46:6; 2. Heinz Schellhaas, Rot=Weiß, 48:1.
4. Jugendjuniorbruſt 100 Meter (B=Klafſe): 1. Kurt Schmitt, Michelk
ſtadt, 1:42,1; 2. Georg Dingeldein, Michelſtadt, 1:49,9; 3. Phil. Much,A
Michelſtadt, 1:53. — A=Klafſe: 1. Gerhardt Moll, Jungdeutſchlandd
1:32,6; 2. Karlfritz Fitting, Jugdeutſchland, 1:33,7; 3. Karlheinzy
Schuchmann, Jungdeutſchland, 1:36,4.
5. Knabenrückenſchwimmen 50 Meter (4=Klaſſe): 1. Joſef Roßkopf,
Rot=Weiß, 51:6.
6. Jugendjuniorrücken 100 Meter (4=Klaſſe): 1. Fritz Hanſt, Mi=)
Weiß, 1:34,8; 2. Gerhardt Beine, Jungdeutſchland, 1:43,4.
7. Juniorbruſt 100 Meter (B=Klafſe): 1. Haverkamp, Erbach, 1:405;
2. Muhn, Erbach, 1:44,2; 3. Nieratzky, Erbach, 1:53,4. — A=Klaſſe: 1.1
Ernſt Weichſel, Rot=Weiß, 1:35,5; 2. E. Dörſam, Jungdeutſchland, 1:38;
3. Willy, Hirſchauer, Jungdeutſchland, 1:37.
8. Jugendtellertauchen (B=Klaffe): 1. Kurt Schmitt=Michelſtadt, 1 0
Teller; 2. Sulzbach, Erbach, 9 Teller; 3. Georg Dingeldein, Michelſiadt,
8 Deller.
9. Jugendjuniorfreiſtil 200 Meter (4=Klaffe): 1. Heiko Schwnz,
Jungdeutſchland, 2:42,2; 2. Hans Vogel, Rot=Weiß, 3:01,8; z Heim
Trinkaus, Rot=Weiß, 3:04,8.
10. Mädchenbruſtſtaffel 3mal 50 Meter (A=Klafſe): 1.
Jungdeutſch=
land 2:26,3: 2. Rot=Weiß 2:40,4.
11. Knabenfreiſtil 50 Meter (A=Klaffe): 1. Walter Reſch, Rot=Weiß,
37:2: 2. Fritz Kaiſer, Jungdeutſchland, 38; 3. Rob. Haus,
Jungdeutſch=
land, 39; 3. Walter Schüßler, Jungdeutſchland, 39; 4. Erwin Baumer,
Rot=Weiß, 40:2; 4. Süß, Aſchaffenburg, 40:2.
12. Juniorfreiſtil 100 Meter (4=Klafſe): 1. Alfred Müller, Jung=†
deutſchland, 1:12; 2. Hans Gimbel, Rot=Weiß, 1:15; 3. Heinz
Bran=
dis, Jungdeutſchland, 1:18,2.
Nachmittags 2½ Uhr:
13. Knabenfreiſtilſtaffel 3mal 50 Meter (4=Klaffe): 1. Rot=Weiß 1.
2:00,2; 2. Jungdeutſchland 1. 2:03,2; 3. SV. Poſeidon 2:04,6.
14. Mädchenbruſtſchwimmen (4=Klaffe): 1. Alix Gebauer,
Jung=
deutſchland, 45:6; 2. Ilſe=Lore Woebke, Jungdeutſchland, 50:7; 3. Anna9
lieſe Dickow, Rot=Weiß, 52:5; 3. Leni Zwicknagel, Rot=Weiß, 52,5.
15. Damenjuniorrücken 100 Meter (4=Klafſe): 1. Alix Müller,
Jungdeutſchland, 1:46,9; 2. Tr. Landauer, Aſchaffenburg, 1:58,6.
16. Damenjuniorbruſtſchwimmen 100 Meter (4=Klafſe): 1. Irmgard”
Weicker, Jungdeutſchland, 1:44.
17. Jugendſpringen, 3 Pflicht= und 2 Kürſprünge (A=Klafſe): 1. Fk.1
Hanſt, Rot=Weiß, 39,48 Punkte; 2. Walt. Heyne, Jungdeutſchland, 38/4.I
18. Damenjunior=Streckentauchen 40 Meter (4=Klafſe): 1. Eliſabech 4
Stepp, Jungdeutſchland, 29.5.
19. Juniorſtreckentauchen, (B=Klaffe): 1. Volk, Erbach, 19,40 Meterz7
2. Vogel, Michelſtadt, 17 Meter. — Außer Konkurrenz: Altenkirch, Ror=
Weiß, 32,50 Meter.
20. Juniorfeite 100 Meter (4=Klaffe): 1. Röſer, Aſchaffenburch 0
1:22,9; 2. Hans Gimbel, Rot=Weiß, 1:23,4.
21. Damenjugendfuniorbruſt (4=Klaffe): 1. Elſe Löw, Jungdeutſch 7
land, 1:46,5; 2. Elfriede Frickel, Rot=Weiß, 1:47,9; 3. Elſe Weber, Ror9
Weiß, 2:01,6.
22. Knabenlagenſtaffel 3mal 50 Meter (4=Klaffe): 1. Jungdeutſch 7
land 1. 2:13,8; 2. Rot=Weiß 2:17,7; 3. SV. Poſeidon 2:B3.
23. Jugendjuniorbruſtſtaffel 3mal 100 Meter (4=Klaffe): 1. Jmgen
deutſchland 4:47,2; 2. SV. Poſeidon 5:28,8.
24. Juniorbruſtſtaffel Zmal 100 Meter (B=Klaffe): 1. Erbachern
Schwimmklub 5:17,7; 2. VfL. „Michelſtadt 1911, 5:21,/4 (außer Konkmr)ſ
25. Damenjuniorfreiſtil 100 Meter (A=Klaffe): 1. Wallhäuſer, Jung.
deutſchland, 1:29; 2. Eliſabeth Stepp, Jungdeutſchland, 1:39.
26. Knabenbruſtſtaffel 3mal 50 Meter (4=Klaffe): 1. Jungdeutig.
land 2:17,6; 2. Poſeidon 2:24.
27. Juniorfreiſtilſtaffel 3mal 100 Meter (4=Klaffe): 1. Jungdemich 7
land 4:05,2; 2. Poſeidon.
28. Jugendfreiſtilſtaffel 10mal 50 Meter (4=Klaffe): 1. Jungdeutſch.
and 6:07,2: 2. Rot=Weiß 6:30.
Jugend=Wafferballſpiel um den Wanderpreis der Stadt Mche”.)
ſtadt i. O.: Jungdeutſchland=Darmſtadt — SC. Niederrad 04 Franeſan,
am Main: 6:0 Tore.
Auf Wiederſehen im Stadion!
A
ud in d
de
Neut
Die ſportliche
Eäverafhleten na
beben ihren Anfar
bewerber zur Rh.
Kämpfe ein. Trotz
ſchnuer eingefunde
A Leiſtungen beobac
Olympiſchen Dreit
N nicht weniger als d
Rein=Göppingen in
deutſchen Rekord
Beſtleiſtungen im
Reißen auf 220
beſienenden Reke
Neſen W St
Pfund (150, 130,
Bantamgewi
12. Koch Dortmun
74465 130, 20).
Federgewicht:
2 beſimanr Kän,
600 Pfund (149, 1
4 Leichtgewicht:
Eun Magdeburg,
Pfund (160, 170,
W.
Mittelgewich
2 Mang=Han
60 Pfund.
Halbſchwerge
2 Bierwirth=
1 M Pfund (175,
Schwergewicht
Pützmann=Berl
1.M Pfund (0d,
Febergewicht:
LergenAachen.
T 06 Punkte.
Turngemeinde 1846 in Lindenfels.
Die Schwimmabteilung der Turngemeinde 1846 Darmſtadt!,
führte geſtern im herrlich gelegenen Schwimmbade von Lmol..
fels ein Werbeſchwimmfeſt durch. Neben dem rein ſtilmäßige.
und ſportlichen Schwimmen wurde auch das Kunſtſchwimme.
und ganz beſonders auch das Rettungsſchwimmen vorgefuhlln
Durch einige gutgelungene Vorführungen wurde den demn
Schwimmen Fernſtehenden gezeigt, wie das Schwimmen nicht,
allein als Spiel und Sport getrieben werden kann, ſondern d0b 6
auch höhere Ideale damit eng verbunden ſind. Gilt es doch, De *
ungeheuere Zahl der in Deutſchland jährlich durch den Tod de28
Ertrinkens aus unſeren Reihen geriſſenen Mitmenſchen aul...
Minimum herabzudrücken. Die Vorführungen ſelbſt fanden lebe
haften Beifall von ſeiten der recht zahlreich erſchienenen Bewon”
ner und Kurgäſte. Möge die Veranſtaltung dazu beitragen, d0bé
das Schwimmen in Lindenfels ſich weiter prächtig entwickelt 1i
daß die Gemeinde zur Förderung des Schwimmens die nonge‟”
Ausbauarbeiten am Bad ſelbſt baldigſt vornimmt. Ein prächnd.."
Blumenſtrauß und eine ſchön gerahmte Originalradierung .
Gerling — Geſamtanſicht von Lindenfels — werden die Lel
nehmer immer an dieſe ſchön verlaufene Schwimmfahrt erinneeh
Eunnge Kraffkerrsheierſchäften.
Der Auſtakt. — Feierliche Einholung des Banmers.
drs Verbandsfeſt des Deutſchen Athletik=Sport=Verbandes von 1891
m Donnerstag abend in Koblenz mit der feierlichen Einholung
9 —rbandsbanners ſeinen Beginn. Die Einholung des Banners
ge=
ſ at” ſich zu einer impoſantem Kundgebung für den Sportgedanken.
Zeude und Abertauſende erwarteten an der Rheinwerft die Ankunft
Merbandsvorſtandes mit dem Banner. In einem Fachelzug mit
1 zuhſend Teilnehmern wurde dann das Bamner durch die Stadt ge=
D½ Im Union=Reſtqurant fand dann anſchließend ein
Begrüßungs=
a-Mſſtatt.
Der Freitag brachte Tagungen.
Gfim Verbandsfeſt des DASV. in Koblenz wurde der Freitag durch
9 Badlungen am grünen Tiſch ausgefüllt. Schon um 8 Uhr
vormit=
bwat der Sporttechniſche Ausſchuß zu einer Sitzung zuſammen.
g wurden die Uebungsarten für das nächſte Jahr feſtgelegt. Zu
Arangen konnte man ſich nicht entſchließen. Gleichzeitig dagten die
9=Seſchäftsführer, die ſich in der Hauptſache mit Satzungsarbeiten
Bbi igten. Einige umweſentliche Aenderungen kamen zur Anmahme.
ſSchmittags nahm dann der wichtigſte Teil der Tagungen, der
gP reß des Verbands=Ausſchuſſes in der Stadthalle
ſen=Beginn. In eingehenden Beſprechungen befaßte wan ſich mit der
ABege der Leichtathletik in den Kraftſporwereinem.
Ein=
ſug wurde der Beſchluß gefaßt, allen Vereinen die Einführung der
9ht hletik als Ergänzungsſport zur Pflicht zu wachen. Fermer ſollen
zmir=unft bei allem Veranſtaltungen der Gaue und Kreiſe und bei den
gM igen Deutſchen Kraftſport=Meiſterſchaften Uebungen der
Leicht=
agt’S aller Art in das Sportpvogramm ufgenommem werdem. Einer
Höbepunkte der Tagung war die Vergebung der
Europa=
erſchaften 1929 im Ringen, die bebanntlich in
Deutſch=
auisgetragen werden ſollen. Nach längeven Beratungen einig?e man
a—f Dortmund als Austragsort. Die Boxmeiſterſchaften des
058. kommen im nächſtem Jahre in Hagen i. W. zur Durchführung.
Erwe Worte der Amerkenung und des Lobes fand der Verbands=
Amtunde Kampmann für die Olympia=Vertretung der
Ehathleten, die nicht nur ſportlich Großes geleiſtet habe, ſondern
guunn ihrem ganzem Auftreten eine würdige Vertretung des deutſchen
Sictes geweſen ſei. Im weiteven Verlauf der Dagung erſtattetem die
hiamrte ihre Tätgkeitsberichte. Aus allem Berichten ging hervor, daß
vdrutſche Kraftſport im letzten Jahre eine erfreuliche
Auſwärts=
mil’lung genommen hat. Er ſteht heute organiſatoriſch und auch in
hi. Leiſtungsvermögen an der Spitze der europäiſchen Verbände. —
Aus fand in der Stadthalle ein Feſtkommers aus Anlaß des 25jäh=
EnEBeſtehens des ASV. Siegfvied Koblenz, der die Meiſterſchaften
mitzſtet, ſtatt.
Neue Rekorde im Gewichtheben.
2iie ſportlichen Wettbewerbe des Verbandsfeſtes der deutſchen
Eprrathleten nahmen am Samstag in Koblenz mit dem
Gewicht=
hen ihren Anfang. Schon um 7 Uhr morgens begaben ſich die Titel=
EeSer zur Rheinallee zum Wiegen, und wenig ſpäter ſetzten die
Matfe ein. Trotz der frühen Morgenſtunde hatten ſich zahlreiche
Zu=
ſtu eingefunden, die eine glatte Abwicklung der Kämpfe und gute
Biungen beobachten konnten. Gekämpft wurde nach den Regeln des
Dmwiſchen Dreikampfs (Drücken, Reißen, Stoßen). Es gab dabei
nierveniger als drei neue deutſche Rekorde. Im Fliegengewicht ſtellte
MXBöppingen in der Geſamtleiſtung mit 470 Pfund einen neuen
biſien Rekord auf, Walter=Saarbrücken verbeſſerte die deutſchen
Ehnſtungen im beſtarmigen Reißen auf 170 und im beidarmigen
ſöm auf 220 Pfund. Auch in einigen anderen Klaſſen kam man den
begenden Rekorden ſehr nehe.
Die Ergebnifſe im Gewichtheben.
Aktivität.
Müliegengewicht: 1. Rein=Göppingen, 470 Pfund (130 Drücken, 170
Azum, 205 Stoßen, neuer deutſcher Rekord); 2. Burt=Pirmaſens, 470
Auo (150, 130, 190); 3. Schuſter=München, 470 Pfund ( 150, 135, 185).
csantamgewicht: 1. Walter=Saarbrücken, 540 Pfund (170, 150, 210):
Makh=Dortmund, 475 Pfund (150, 125, 200); 3. Ruppel=Sangershauſen
1130, 200).
Gedergewicht: 1. Wölpert=München, 565 Pfund (175, 170, 220);
23 Ifmann=Köln, 535 Pfund (160, 165, 210); 3. Friedrich=Nürnberg,
51 4sfund (140, 160, 220).
4eichtgewicht: 1. Helbig=Plauen, 660 Pfund (190, 210, 260); 2.
Ste=
hinkMagdeburg, 640 Pfund (150, 160, 230); 3. Jordan=Cannſtatt, 570
An0 (160, 170, 240); 4. Mühlberger=Mannheim, 570 Pfund (160, 170,
N=
Mittelgewicht: 1. Zinner=Würzburg, 645 Pfund (180, 200, 265);
ANrng=Hamburg, 635 Pfund (190, 195, 250); 3. Hofmann=Magdeburg,
6 =fund.
m albſchwergewicht: 1. Vogt=Ochtendung, 670 Pfund (210, 200, 260);
2Bzerwirth=Eſſen, 640 Pfund (190, 200, 250); 3. Wagner=Würzburg,
„Sfund (175, 185, 240).
Gschwergewicht: 1. Straßberger=München, 740 Pfund (240, 213, 285);
„Piitzmann=Berlin, 690 Pfund (200, 200, 290); 3. Voltz=Cannſtatt,
Bfund (200, 215, 275).
Altersklaſſe.
Febergewicht: 1. Retmann=Schwabach, 82 Punkte. Leichtgewicht:
14ritzen=Aachen, 115 Punkte. Mittelgewicht: 1. Abraham=Nürnberg,
9Sunkte. Schwergewicht: 1. Hapke=Berlin, 168 Punkte.
Aelteſtenklaſſe.
Ais 145 Pfund Körpergewicht: 1. Schlegelmilch=Koblenz, 68 Punkte.
he: 145 Pfund Körpergewicht: 1. Rondi=Düſſeldorf, 165 Punkte.
Die neuen Deutſchen Meiſter im Ringen.
2oie Entſcheidungskämpfe im Griechiſch=römiſchen Ringkampf der
Abi tät wurden am Sonntag abend in der Koblenzer Stadthalle bei
ſem Andrang des Publikums ausgetragen. Da die Mehrzahl der
Hnnf fe über die volle Diſtanz ging, zog ſich die Veranſtaltung ſehr in
Finge. Es wurde Mitternacht, ehe die letzte Entſcheidung gefallen
ſtr. Die Kämpfe ſelbſt brachten manche Ueberraſchungen, wie aus den
Fenniſſen erſichtlich iſt. — Die Endergebniſſe:
liegengewicht: 1. Zehmer=Bad Kreuznach; 2. Schütz=Bad
ſur mach; 3. E. Winkes=Ludwigshafen; 4. K. Winkes=Ludwigshafen;
Imrpertre=Ludwigshafen; 6. Langner=Zweibrücken.
Mittel=
ſvächt: 1. Krämer=Duisburg; 2. Foeldak=Hamburg; 3. Bräun=
Kreuz=
w: 4. Albert=Weiden=Sieg; 5. Simon=Koblenz; 6. Scharſe=Hörde. —
lSſchwergewicht: 1. Müller=Bad Kreuznach; 2. Maier=
Pir=
ſer=s; 3. Pejaniatz=Pirmaſens; 4. Rupp=Mayheim; 5. Vogedes=
Etrumd: 6. Wöllhöfer=Göppingen. — Schwergewicht: 1. Geh=
F=udwigshafen; 2. Kurbjohn=Eſſen; 3. Schütz=Dortmund; 4. Roſtock=
Eliwuhe; 5. Welp=Kirchlinde.
Rundgewichtsmeiſterſchaften und Ringen der Altersklaſſe.
Sechon in aller Frühe wurden am Sonntag die Ausſcheidungskämpfe
Nängen fortgeſetzt. Der Beſuch war in beiden Hallen fehr guut. Auch
Brehörden waren ſtark vertreten, man bemerkte u. a. den
Oberpräſi=
ſtex der Rheinlande Dr. Fuchs, und den Oberbürgermeiſter von Kob=
. Bei den Kämpfen ſelbſt gab es manche Ueberraſchungen. Nach=
Itns traten donn bei prächtigem Sommerwetter und rieſigem
An=
en des Publikums am Deutſchen Ech die Rundgewichtsriegem in
lioi. Auch hier ſah man wieder prächtige Leiſtungen. Die Ergeb=
Ve:
Meiſterſchaften der Rundgewichtsriegen.
l—nterſtufe: 1. Germania Schramberg 379,5 Punkte; 2. Sparta=
Stuttgart 362,5 P.; 3. AC. 1906 Biſchofsheim 331 P.; 4. St.= u.
ſml lub Vergen 330 P.; 5. SV. Flözlingen 321 P.; 6. SV. 06
Mann=
in 320,5 P. Mittelſtufe: 1. ASV. 98 Feuerbach 427 P.;
barmanig Harlsruhe 405 P.; 3. SC. 98 Eſſen=Rüttenſcheid 389,5 P.;
19.==Vg. Oberſtein 348,5 P.; 5. Athletia Wiesbaden 339 P. —
Ober=
e: :1. Spartania Eislingen 465 P.; 2. ASV. Botnang 432,5 P.
Altersklaſſe: 1. VFK. 1886 Mannheim 346 Punkte.
Ringen der Altersklaſſe:
FSedergewicht: 1. Haan=Fürth: 2. Pongratz=München; 3.
Fricke=
khen. — Leichtgewicht: 1. Rients=München; 2. Beumel=
Mün=
n: 3. Bechker=Oberſtein. — Mittelgewicht: 1. Heliert=Nürnberg;
Mföpfle=Heilbronn; 3. Schubert=Leipzig. — Schwergewicht:
muf=Sachſenhauſen; 2. Kühne=Erfurt; 3. Hubert=Bingen. Die
heidungskämpfe in den Hauptklaſſen nahmen erſt am Sonntag
Me6 Uhr ihren Beginn. Die Ergebniſſe folgen noch.
IIn Frankfurt gab es zwiſchen Krewer=Köln und Snock=
Hol=
ſ eine werkwürdige Kombination gegen Chriſtmann=
Frank=
a die leider nicht geahndet wurde. Sieger blieb infolgedeſſen
EFeſamtklaſſement. Krewer var Chriſtann und Snock=Holland=
Internationales Sportfeſt in Bochum.
Weltrekord von Hirſchfeld im Kugelſtoßen mit 16,045 Meter.
Glänzende ſportliche Ausbeute.
Eine ſelten ſportliche Ausbeute brachte das internationale
Sport=
feſt vom T. S.V. Bochum. Bei prächtigem Sommerwetter ſahen 7000
Zuſchquer ſpannende Kämpfe und hervorragende Leiſtungen. Den
Vogel ſchoß wieder der Reichswehrſoldat Hirſchfeld ab, der mit 16,045
Meter ſeinen eigenen deutſchen Rekord und die Weltbeſtleiſtung des
Olympiaſiegers Kuck=U. S. A. erheblich verbeſſerte. Hirſchfeld kam ſchon
mit ſeinem erſten Wurf auf 16 Meter. Im Hochſprung erreichte Köpke=
Stettin mit 1,92 Metern eine Höhe, die ſeit Jahren in Deutſchland nicht
mehr erzielt worden iſt und die nur um Millimeter unter dem
deut=
ſchen Rekord bleibt. Olympiaſieger Hamm=U. S.A. konnte im
Weit=
ſprung mit 7,30 Meter nur Dritter werden. Sieger blieb hier Meier=
Charlottenburg mit 7,54 Meter. In ganz ausgezeichneter Form befand
ſich Meiſter Körnig. Er gewann nicht nur die 2000 Meter auf
Außen=
bahn in der hervorragenden Zeit von 21 Sekunden, er lief auch in der
4X100 Meter ein glänzendes Rennen. Mit 6 Meter Abſtand hinter
dem Amerikaner Tahlor erhielt er als Schlußmann den Stab und
er=
rang für ſeinen Verein doch noch den Sieg. Altmeiſter Honben legte
in 10,7 Sek. auf die 100 Meter Beſchlag.
Die Ergebniſſe:
100 Meter: 1. Houben=Bochum 10,7 Sek., 2. Schüller=Krefeld,
Hand=
breite zurück, 3. Hamm=U. S.A., Handbreite zurück.
200 Meter: 1. Körnig=Charlottenburg 21 Sek., 2. Houben 21,1 Sek.,
3. Schüller=Krefeld, Handbreite zurück.
400 Meter=Einladung: 1. Spencer=USA. 47,8 Sek., 2. Tahlor=USA.
48,2 Sek., 3. Stortz=Halle 49,1 Sek.
400 Meter offen: 1. Krebs=Hamburg 49,9 Sek., 2. Roßkamp=
Duis=
burg 50,1 Sek.
800 Meter: 1. Böcher=Berlin 2:00 Min., 2. Müller=Zehlendorf 2:01
Min., 3. Sahm=Köln 2:02 Min.
1500 Meter: 1. Krauſe=Berlin 4:01.8 Min., 2. Boltze=Hamburg 4:04
Min., 3. Henſel=Hagen 05.
5000 Meter: 1. Kilp=Düſſelderf 15:30,6 Min., 2. Kohn=Berlin 15:35
Min., 3. Capp=Stettin 15:35.1 Min.
110 Meter=Hürden: 1. Leiſtner=USA. 14.8 Sek., 2. Maxwell=USA.
15 Sek., 3. Steinhardt=Karlsruhe 15.1 Sek.
400 Meter=Hürden: 1. Leiſtner=USA. 55.5 Sek., 2. Neumann=Berlin
56 Sek.
4X100 Meter: 1. S.C. Charlottenburg 42.2 Sek., 2. HSA, 42.2 Sek.,
3. Dortmunder S. C. 95 2 Meter zurück.
Olympiſche Staffel: 1. TSV. Bochum 3:41.2 Min., 2. Münſter 08
3:42.7 Min., 3. Preußen=Duisburg 3:48,8 Min.
8X1000 Meter: 1. Preußen=Stettin 7:58 Min., 2. DSC. Güterslob
8:11.4 Min., 3. Hammer Sp.Vgg.
Hochſprung: 1. Köppke=Stettin 1,92 Meter, 2. Ladewig=Berlin 1,88
Meter, 3. Wegener=Halle 1,77 Meter.
Weitſprung: 1. Meier=Charlottenburg 7,54 Meter, 2. Mölle=Köln 7,37
Meter, 3. Hamm=USA. (Olympiaſieger) 7.,30 Meter.
Stabhochfprung: 1. Wegener=Halle 3,70 Meter, 2. Stechemeſſer=
Mün=
ſter 3,60 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein 16,045 Meter (neuer Weltrekord),
2. Schröder=Dortmund 13,44 Meter, 3. Stechemeſſer=Münſter 12,15
Meter.
Diskuswerfen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein 42,62 Meter, 2. Stechemeſſer
34,33 Meter.
Speerwerfen: 1. Schnackertz=Köln 59,11 Meter, 2. Stechemeſſer 55,10.
Preis der Stadt Baden=Baden.
Sergpis vor Ferro.
Der zweite Tag des Iffezheimer Rennmeetings ging etwas ruhiger
vonſtatten als ſein Vorgänger, dabei kamen aber die Zuſchauer, die ſich
bei dem herrlichen Wetter in großer Zahl eingefunden hatten, ſportlich
durchaus auf ihre Koſten. Die beiden Handicaps waren ſehr gut beſetzt
und im Preis der Stadt Baden” gab es ein Rennen von nicht
alltäg=
lichem Wert. Das 15 000 Mark=Rennen über die Derbydiſtanz war,
wie erwartet, ein Duell zwiſchen Serapis und Ferro. Die im
Schwarz=
wald ſo populären Farben des Herrn R. Haniel kamen aber auch hier
nicht zum Erfolg, nachdem ſchon Conteſſa Maddalena im Fürſtenberg=
Rennen ihre Anhänger enttäuſcht hatte. Wie im Fürſtenberg=Rennen
war es auch hier Jockei E. Grabſch, der frühere Hanielſche Stalljockei,
der den Hanielſchen Farben den Sieg wegſchnappte. Nach gutem Start
führte der Altefelder Melkart ruhig vor dem Oeſterreicher Delijany,
Serapis, Tintoretto und Ferro. In dieſer Reihenfolge ging es an den
Tribünen vorbei. In der Gegenſeite änderte ſich wenig. Ferro
ver=
beſſert ſeine Poſition, während Jack London zurückfiel. Im Einlauf
war das Feld bis auf Jack London dicht geſchloſſen. Melkart kam ſchlecht
um den kleinen Bogen und war gleich geſchlagen. Ferro ging nun in
Front, wurde aber in der Diſtanz von Serapis gefaßt und nach Kampf
mit einer Länge zurückgelaſſen. In achtbarem Abſtand folgte an
drit=
ter Stelle Tintoretto vor Delijany und Melkart.
1. Jugend=Rennen; für Zweijährige. 4500 Mark. 1000 Meter:
1. Hauptgeſtüt Altefelds Scipio (Janek), 2. Eiſenhagel, 3. Patgulli.
Ferner liefen: Fleiß, Ulſter, Prinz, Honeska, Polyhymnia, Lagina.
Tot. 41, Pl. 15, 13, 22:10. Hals—2 Lg.
2. Preis vom Rhein; 6000 Mark, 1600 Meter: 1. M. Böhms
Mei=
ſterpolier (Grabſch), 2. Gero, 3. Pour le merité. Ferner: Saturn.
Tot. 19, Pl. 10, 10:10. Hals—2 Lg.
3. Ulrich von Dertzen=Ausgleich; 4500 Mark, 1800 Meter: 1. L. H.
W. Sklareks Sigelgayela (E. Haynes), 2. Julfeſt, 3. Dollar. Ferner:
Semper idem, Amarant, Goldlack, Irrlicht, Kasbeck, Miſſion, Deluſion.
Tot. 25, Pl. 15, 27, 32:10. 1 Lg.—Kopf.
4. Preis der Stadt Baden=Baden; Ehrenpreis und 15 000 Mark,
2400 Meter: 1. M. J. Oppenheimers Serapis (Grabſch), 2. Ferro,
3. Tintoretto. Ferner: Jack London, Delijany, Melkart. Tot. 28, Pl.
15, 15:10. 1—2½ Lg.
5. Eberſtein=Ausgleich; 6000 Mark, 1400 Meter: 1. Hauptgeſtüt
Altefelds Atlantis (Huguenin), 2. Bonheur, 3. Reichstag. Ferner:
Nador, Exzellenz, Ohio, Amenophis, Ralo, Eisbraut. Countryſtde,
A’Dalk, Sorel.
6. Badener Ausgleich=Rennen; Ehrenpreis und 7000 Mark, 4500
Meter: 1. M. Burgers Bayard (A. Eichhorn), 2. Chronos, 3. Otavi.
Ferner: Lord Val, Sans pareil, Trapper, Le Gerfaut. Tot. 79, Pl. 22,
26, 16:10. Hals—3 Lg.
Rennen zu Karlshorſt.
1. Lauſcherin=Hürbenrennen; für Dreijährige. 8700 Mark, 2800
Meter: 1. G. Hackebeils Gawan (Hauſer), 2. Immortelle, 3. Prünas.
Ferner liefen: Verſuch, Lilienfee, Sentis. Tot. 18, Pl. 12, 13:10. 1½
bis 1 Lg.
2. Ekliptik=Jagdrennen: Ehrenpreis und 6000 Mark, 4400 Meter:
1. Frau K. Perskes Daim II (Lt. von Götz), 2. Pommer, 3.
Dauben=
ton. Ferner: Alleluia, Le Challenge, Hochſtapler. Tot. 32, Pl. 13,
12:10. 1—5 Lg.
3. Fritz=Fromm=Jagdrennen; Herrenreiten. 3700 Mark, 3400
Meter: 1. Major F. Wolffs Enzian (Lt. v. Götz), 2. Spanahild,
3. Raute. Ferner: Dame, Mataja. Tot. 17, Pl. 11. 13:10. 5—4 Lg.
4. Haupt=Jagdrennen; für Vierjährige. Ehrenpreis und 24000 Mk.,
4000 Meter: 1. Freifrau E. von Wertherns Malkaſten (Hauſer),
2. Taunus, 3. Greif. Ferner: Kikeriki II, Intrigant, Hobenfels,
Gol=
dener Frieden. Tot. 21, Pl. 12, 18, 19:10. 3—5 Lg.
5. Indus=Flachreynen: Herrenreiten. 4500 Mark, 3000 Meter:
1. L. E. Liebrechts Theokrit (Herr von Borcke), 2. Paroid, 3. La
Piave. Ferner: Rheinland, Einſpruch, Szeged, Mohrenglück, Falter,
Quo vadis. Tot. 80, Pl. 27, 20, 19:10. 4 Lg.—Kopf.
6. Lockhähnchen=Jagdrennen; für Dreijährige. 3700 Mk., 3200
Meter: 1. Lt. von Moreaus Statius (Beſ.), 2. Narrengold, 3.
Pali=
ſander. Ferner: Gilde, Rotenſtein, Bergmeiſter, Duwiſip, Cascara,
Armbruſter. Tot. 263, Pl. 32, 16, 15:10. 5 Lg.—Kopf.
7. Erla=Hürden=Ausgleich; 3000 Mark, 3000 Meter: 1. L. Janſens
Lieſerer (W. Hauſer), 2. Palladio, 3. Hazard. Ferner Atlantic, Grand
Mouſſeux, Ritornell, Lebensmut. Tot. 23, Pl. 13, 17. 41:10. 3—2 Lg.
In Bad Homburg wurden Mrs. Satterthwaite=Frl.
Krah=
winkel kampflos ſüdd. Meiſter im Damendoppel. Im Goldpokal
behielt Axel Peterſen mit 2:6; 6:1; 6:3 zurückgezogen, die
Ober=
hand über Dr. Buß=Mannheim. Frau Schomburgk gewann Sa
Dameneinzel mit 4:6: 6:2: 6:4 gegen Frau Dr. Friedleben. Das
Herrendoppel fiel on die Franzoſen Bonte=Joba.
Kegeln.
Pettkampf um den Hans=Borne=Wanderpokal.
Der geſtern auf der Krichbaumbahn beendete Kampf um den
Hans=Borne=Wanderpokal brachte recht intereſſante, ſponmende
Momente. Es war noch völlig offen, wer als Sieger aus dem
Kegeln hervorgehen würde. Die Führung am erſten Kampftage
hatte der Klub „Chattia” mit 662 Punkten. Geſtern wurde dieſe
Zahl zunächſt von den „Zwölfern” überholt, die es auf 698
Punkte brachten. Anſchließend trat der „Klub L.L.” zum Start
an. Durchweg gute Leiſtungen erzielte dieſer Klub und ſchien
es, als ob die „Zwölfer” überholt würden. Ein Fehlſtart jedoch
brachte es mit ſich, daß der Klub mit drei Punkten Unterſchied
zurückblieb. Ma neigte zu der Meinung, daß es den „
Zwöl=
fern” gelingen könnte, die Führung zu behalten. Zu rechnen war
noch mit „Keglerluſt” und „D.K. 1911 B.=V.‟. Die „Keglerluſt”
hatte mit ihren drei erſten Startern guten Vorſprung erzielt;
jedoch die übrigen Starter fielen ab und blieb der Klub zurück.
Nach ihm trat „Gut Holz Eberſtadt” auf den Plon. Gute Kegler
ſind in ſeinen Reihen. Die erſten 5 hatten einen guten Start,
der zu Hoffnungen auf den Sieg berechtigte. Die beiden letzten
fielen ab und vereitelten den Sieg. Geſpannt war man nun noch
auf den Start der Klubs „D. K. 1911 B.=V.” der in ſeiner
der=
zeitigen Zuſammenſetzung als ein zu fürchtender Gegner gilt.
Der Anfang war wenig ausſichtsreich. Aber das Blättchen
wen=
dete ſich bald. Die folgenden Kegler erzielten ſo gute Reſultate,
daß mit „27‟ Punkdem Vorſprung die „Zwölfer” überholt
wur=
dem. Die übrigen Starte konnten nicht mehr gefährlich werden,
Mit einer Geſamtpunktzahl von 725 ging „D. K. 1911 B.=V.” als
Sieger durchs Ziel.
Die Geſamtergebniſſe des reibungslos verlaufenen Kampfes
ſind folgende:
1. D. K. 1911 B.=V. 725 Punkte; 2. Zwölfer 698: 8. L.L. 6955
4. Chattia 662; 5. Keglerluſt 660; 6. Kranz 659; 7. Gut Holz
Eberſtadt 653: 8. Haſſia 1919 619: 9. Sportkegler 586: 10. Schufter
572: 11. K.K. 23 519: 12. Raſſelbande 421. —
Die beſte Einzelleiſtung durfte Kegelbruder Frank vom Klub
Chattia mit 143 Punkten buchen.
Kegelſport=Werbewoche in Eberſtadt.
Der dem Darmſtädter Keglerverbande angeſchloſſene
Kegel=
klub „Gut Holz Eberſtadt” veranſtaltet in der Zeit vom 15. bich
3. September 1928 ein Werbekegeln. Es gilt darum, den
Kegel=
ſport auch in Eberſtadt auszubreiten und neue Anhänger zu
ge=
winnen. Das Programm umfaßt Klubwett= und
Kurzſtrecken=
kämpfe. Es können ſich Verbands= und Nichtverbamdsmitglieder
beteiligen. Für Höchſtleiſtungen ſind Prämien ausgeſetzt. Eine
gute Beteiligung der Darmſtädter Kegelbrüder bürfte wohl zu
erwarten ſein. — Das Kegeln findet auf der neu hergerichteten
Bahn in der „Trqube” ſtatt.
Rund um Hannover, eine Straßenfernfahrt über 246,2 Km.,
wurde eine Beute von Stübbecke=Weſtig vor Elpel=Breslau.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 27. Auguſt. 15.40: Aus dem Roman „Jvanhoe‟
von W. Scott. 16.35: Funkorch.: Opern=Muſik. Mitw.:
Brandt (Tenor). O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.303
Engliſche Literaturproben. o 18.45: Engliſcher Sprachunterricht,
0 19.10: Wirtſchaftsmeldungen. 19.15: Einführung in die folg,
Opernübertragung. 0 19.30: Frankfurter Opernhaus: Tosca.
Muſik=
drama in drei Akten von G. Puccini. Perſ.: Floria Tosca,
be=
rühmte Sängerm: Elſe Gentner=Fiſcher; Mario Cavaradoſſi, Malers
John Gläſer; Baron Scarpia, Chef der Polizei: J. Stern; Ceſare
Angelotti, B. Ziegler; der Meßner: J. Gareis; Spoletta, Agent
der Polizei: H. Schramm; Sciaronne, Gendarm: O. Weindel; ein
Schließer: E. Staudenmeyer; ein Hirt: Erna Recka. Ort: Rom im
Jult 1800. Muſikal. Leitung: Wolfg. Martin. O Anſchl.:
Schall=
platten.
Stuttgart.
Montag, 27. Auguſt. 12.30: Schallplatten. O 13.50: Nachrichten.
O 16.15: Funkorch. Einlagen: H. Hofele. O 18.15: v. Marchtaler:
Vom Laufrad zum Motorrad. o 18.45: Baſtelſtunde. o 19.15:
Aus Wirtſchaft, Finanz und Börſe. o 20: Handwerker. Mitw.;
K. Junker, Th. Brandt, H. Hanus, von Wiſtinghauſen, Funkorch,
Lortzing: Ouv. „Der Waffenſchmied‟ — Uhland: Zimmerſpruch,
— Lenau: Lied des Schmieds. — Chamiſſo: Der rechte Barbier. —
Kopiſch: Die Heinzelmännchen. — Hagedorn: Johann, der
Seifen=
ſieder. — Hobellied. — Der fidele Kupferſchmied. — Eyth:
Auf=
nahme der Geſellen in die Zunft. — Wagner: Schuſterlied des
Hans Sachs, aus „Die Meiſterſinger”. — Volkslieder: Schneider
Franz; Das zarte Weſen — Der Fuhrmann; Es wollt’ ein Schneider
wandern. — Baumbach: Ahaſver — Lied vom Bürſtenbinder. —
Die Leineweber”. — Anzengruber: Die Gſchicht von dö alten
Himmeln (Aus den Märchen des Steinklopferhanns”). o Anſchl.t
Nachrichten. O Anſchl.: Tanzmuſik Kapelle Willi Wende.
Berlin.
Montag, 27. Auguſt. 16: G. Michels: Wenn die Hausfrau
von der Reiſe zurückkommt. 16.30: Oberingenieur Hartmann:
Tech=
niſche Wochenplauderei. O 17: Konzert. Ausf.: O. Urack (Cello) und
Egbert Grape (Flügel), Maria Seret van Eyken (Alt). Am Flügelg
Th. Mackeben. o 19: Herm. Kaſack: Kulturfragen in der Literatur,
Entwicklung des Geſellſchaftsbildes.) O 19.30: Syndikus Dr. Michelz
Die große deutſche Funkausſtellung Berlin 1928 — die größte
Funk=
ausſtellung der Welt. O 20: Min.=Rat Dr. Beyer: Denkträgheit,
O 20.30: Vortrag. 6 21: Zur Unterhaltung. Kapelle Gebrüden
Steiner. Edith Herrnſtadt=Oettingen (Rezitat.). O Anſchl.: Tages4
nachrichten.
Deutſche Welle. Montag, 27. Auguſt. 12: Engliſch für Schüler.
O 15: Adele Lüderitz=Ramelow: Rückblick über die Ausſtellung „Die
Ernährung”, ihre Licht= und Schattenſeiten. 15.35: Wetter und
Börſe. o 16: Franzöſiſch (Kulturkundlich=literariſche Stunde). o 16.304
H. Lichtenthal: Das Orcheſter und ſeine Inſtrumente. o 17: Berlin:
Streichkonzert. 18: Dr. Braun: Aktuelle Romanſtoffe:
Auf=
erſtehung des Weltkrieges. 6 18.30: Engliſch für Anfänger. O 18.553
Dir. Dr. Scharr: Die Euterkrankheiten des Rindes und ihre
Be=
kämpfung. O 19.20: Dr. Kirberger: Die Vervollkommnung der
Kunſtſeide. O 20.30: Berlin: Vortrag. O 21: Zur Unterhaltung.
Mitw.: Edith Hernſtadt=Oettingen (Rezitat.), Kapelle Gebrüder
Steiner. O. Anſchl.: Preſſenachrichte:
Wetterbericht.
Gießen, 26. Auguſt.
Ueber Mitteleuropa hat ſich höherer Luftdruck aufgewölbt, der
wie=
der vorübergehend zu ruhigerem Wetter führte. Allenthalben ſetzte
Bewölkungsabnahme ein und ſtellenweiſe zeigte ſich wolkenloſer
Him=
mel. Der Einfluß des nordweſteuropäiſchen Tiefs wird ſich im Laufe
der kommenden Woche bemerkbar machen und dürfte zunächſt zu
Ge=
witterſtörungen ſühren.
Ausſichten für Montag, den 27. Auguſt: Außer ſtellenweiſen
Gewitter=
ſtörungen vielfach heiteres bis wolkiges Wetter bei wenig
veränder=
ten Temperaturen.
Ausſichten für Dienstag, den 28. Auguſt: Keine weſentliche Aenderung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortiſch für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. cugen
Buhlmann=
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; füe
Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
nate Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die beutige Nummer hat 8 Seiten.
Geite 8
Montag, den 27. Auguſt 1928
Nummer 238
Heute neues Programm:
Mauptmann Sorrell und sein Sohn
10 Akte nach dem gleichnamigen Roman von Warwick Deeping. — Ein Kapitel von Vater- und Sohnesliebe.
Amundsen im ewigen El8 — ein heute sehr aktueller Film von Amundsens vorletzter Pol-Ezpedition
mit Malmgreen, dem Opfer der Italia-Expedition.
(TF 13660
Dau gezamte Programm ist künstleriseh wertroll. Mitglieder der Kulturkilmgemeinde mit Bahnenvollsbund, der Volksbahne usn, haben Platzvergdnstigung.
Lekzte Vorstellung 8½ Uhr.
Erste Vorstellung 3½ Uhr.
Bühnenvolksbund.
Unſere Theatergemeinde
legt zum Beſuch des Landestheaters
2 Mieten auf.
K mit 20 ſſeither 18) Vorſtellungen
H, 14 ſſeither 12, Vorſtellungen
zu den ſeitherigen Preiſen, alſo durch
Er=
höhung der Vorſtellungszahl verbilligt.
Minderbemittelte erhalten Ermäßigung,
ebenſo Organiſationen und Verbände.
Feſte Plätze.
Unſere Mitglieder ſind zugleich
Mit=
glieder der Kulturfilmgemeinde.
Einzeichnung und Auskunft in der
Ge=
ſchäftsſtelle bei Chriſtian Arnold,
Muſi=
kalienhandlung am weißen Turm. (13673a
Empfehle:
Rotwein .
.. . Mk. 1.10
1.40
Weißwein (Mettenheimer).
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Tarragona
1.50
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