*
Haus-Ekemplar.
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Franffurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geffattet.
Nummer 227
Donnerstag, den 16. Auguſt 1928. 191. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mim
breit)2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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(1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Beutſchrfrangenice Bermmangen.
Streſemanns Pariſer Reiſe.
Die Entſcheidung noch nicht gefallen.
Den diplomatiſchen Bemühungen des deutſchen Botſchafters
9Saris iſt es jetzt endlich gelungen, den
Zweibrücke=
ni Zwiſchenfall mit ſeinen Begleiterſcheinungen
befrie=
dgrend beizulegen. Die Franzoſen haben erklärt,
*z ſie auf ihr Auslieferungsbegehren nicht
zu=
vekommen werden, daß alſo die ganze Geſchichte im
ense verlaufen ſoll. Gleichzeitig wird der
Zwei=
bi ckener Kriminalkommiſſar Bauer von ihnen
fer gelaſſen, er wird allerdings nicht mehr amtieren können.
Bwäre ungerecht, beſtreiten zu wollen, daß die Franzoſen den
dui chen Wünſchen hier ſehr weit entgegengekommen ſind.
Ver=
ni ich haben ſie doch Angſt gehabt, daß Dr. Streſemann auf
. Reiſe nach Paris verzichten würde. Die Hinderniſſe, die
dſrr Reiſe im Wege ſtanden, ſind dadurch auch im weſentlichen
g3 dem Weg geräumt, zumal da auch Staatsſekretär v.
Schu=
bt, der am Mittwoch dem Reichsaußenminiſter in Oberhof zur
Aſ rechung von Reſſortangelegenheiten einen Beſuch abſtattete,
ſct ſſeiner Rückkunft erklärte, daß der Geſundheitszuſtand Dr.
erfſewanns ſich erheblich gebeſſert habe. Eine
Entſchei=
uirg über die Pariſer Reiſeiſt aber noch nicht
ge=
illen, wird vielmehr erſt, wie wir bereits vor einigen Tagen
ſiten, Ende der Woche getroffen. Die größere Wahrſcheinlich=
ᛋt ſſpricht dafür, daß Dr. Streſemann die Fahrt antreten wird.
ülzei würde mit ein ausſchlaggebender Geſichtspunkt ſein, daß
18 Abſage auch Herrn Kellogg ſehr verſtimmen würde; daneben
phl auch die Hoffnung, daß es in einer Beſprechung mit Poin=
Fe, und Briand gelingen wird, die Mißverſtändniſſe, die
nmum die Rheinlandräumung immer mehr auftürmen,
zwägſtens zu einem Teil auszuräumen. Daß die Ausſichten für
ie diplomatiſche Aktion in letzter Zeit weſentlich ungünſtiger
worden ſind, darüber kann kein Zweifel mehr beſtehen.
Frank=
ich, ſucht geradezu nach Material, um den deutſchen Forderun=
Gegengründe gegenüberzuſtellen. Daneben muß jetzt auch
ſever der Anſchluß herhalten. Die Radbruch=Rede wird in der
pelhafteſten Weiſe aufgebauſcht, um daraus die Forderung ab=
Ueäten, daß im Zuſammenhang mit der Räumung Deutſchland
ich einmal einen feierlichen Verzicht auf die Verbindung mit
eizerreich ausſprechen müßte. Iſt das wirklich die Abſicht, dann
ſiren die Verhandlungen geſcheitert, ehe ſie begonnen. Es wird
hikeine deutſche Regierung finden, die einen ſolchen Verzicht
sBuſprechen in der Lage iſt, der auch im Verſailler Vertrag
nerlei Unterlage findet. Im Artikel 80 hat Deutſchland die
ellſtändigkeit Deutſch=Oeſterreichs anerkannt und ſich
verpflich=
iohne Zuſtimmung des Völkerbundsrates in dieſer
Selbſtän=
geeit nicht zu rütteln. Das iſt aber auch alles. Die theoretiſche
ſößlichkeit, daß der Völkerbundsrat eines Tages ſeine
Zuſtim=
ung zu der Verbindung Deutſchlands mit Oeſterreich gibt, iſt
ſo durchaus vorhanden. Keine Macht der Welt, am wenigſten
e Staaten, die den Weltkrieg angeblich mit der Parole des
elbſtbeſtimmungsrechtes der Völker geführt haben, werden uns
üt zwingen, auf das moraliſche Recht der deutſchen
elbſtbeſtimmung Verzicht zu leiſten.
Die ſirittigen Punkte.
EP. London, 15. Auguſt.
Ein Bericht des Berliner Korreſpondenten der „Tiues”
nigerrichtet ſeine Landsleute nicht ohne einen gewiſſen Ausdruck
vr.Beſorgnis darüber, daß die Verhandlungen um die
Erweite=
ung des Bahnhofes in Rüſſelsheim mit der
Botſchafterkonfe=
ens, die engliſch=franzöſiſchen Kavalleriemanöver im Rheinland,
g” zweifelhafte Ergebnis der deutſchen Fühler in Paris über
te Rheinlandräumung, ſowie das Geheimnis, das das
ingliſch=
grizöſiſche Marineabkommen umgebe, die deutſchen Gefühle
egen die Locarnopartner mehr verbittert hätten, als es ſchon
langem der Fall geweſen wäre. Die deutſche Verärgerung
eigebenſo ſehr gegen England wie gegen Frankreich und Belgien
erächtet, was ungewöhnlich ſei.
Breilegung des Zweibrückener Zwiſchenfalles.
EP. Paris, 15. Auguſt.
Die deutſche Botſchaft veröffentlicht folgende Mitteilung:
die Beſprechungen des deutſchen Botſchafters in Paris zur
end=
üttigen Beilegung des Zweibrückener Flaggenzwiſchenfalls
bührend der letzten beiden Tage mit dem franzöſiſchen
Außen=
liriſter haben zu einer für beide Teile befriedigenden Einigung
efüührt, auf Grund welcher die urſprünglich ausgeſprochene
fonrderung auf Auslieferung der Beſchuldigten keine Rolle miehr
vielen wird.
Freilaſſung des Kommiſſars Bauer.
Wie wir erfahren, haben die Beſprechungen über die
Bei=
egrung des Zweibrücker Zwiſchenfalles auch dazu geführt, daß
ſie Franzoſen ſich bereit erklärt haben, den Polizeikommiſſar
Sa.uer, der im Mittelpunkt der Angelegenheit ſteht, aus der Haft
zu entlaſſen.
Meuer Zuſammenſchluß deutſcher Parteien
in der Tſchechoflowafei.
EP. Prag, 15. Auguſt.
Ein neuer Zuſammenſchluß deutſcher Parteien iſt im
Ent=
teſhen. Für den 17. d. Mts. iſt eine Zuſammenkunft der
Deutſch=
nchtionalen, der Deutſchen Nationalſozialiſten und des
Sudeten=
deuutſchen Landbundes einberufen, um ein gemeinſames Vorgehen
zu bereinbaren. Die Gruppe wird auch darüber zu beſchließen
holben, ob ſie ihre Taktik aktiviſtiſchen Methoden anpaſſen ſoll,
h.h. ob ſie an der Regierung teilnehmen wird.
Derengliſch=franzöſiſche Schritt
in Sofia.
Engliſcher Druck auf Bulgarien. — Keine
Stabiliſierungs=Anleihe ohne Ordnung auf
dem Balkan.
EP. London, 15. Auguſt.
Meldungen der „Times” aus Sofia zufolge war der
engliſch=
franzöſiſche diplomatiſche Schritt in Bulgarien weitergehend als
man zuerſt angenommen hatte. Die Geſandten haben zum
Aus=
druck gebracht, daß die gegenwärtige Spaltung in der
mazedoni=
ſchen revolutionären Organiſation die beſte Gelegenheit zum
Eingreifen biete. Es müßten daher ſofort alle erdenklichen
Maß=
nahmen getrofſen werden, wie die Feſtnahme der mazedoniſchen
Führer und das Verbot, Sonderſteuern in Bulgariſch=
Maze=
donien einzutreiben. Die Maßnahmen, die verlangt würden,
kämen einer Auflöſung der mazedoniſchen revolutionären
Orga=
niſation gleich. Ferner habe der engliſche Geſandte darauf
hin=
gewieſen, daß eine bulgariſche Stabiliſierungsanleihe unmöglich
wäre, ohne eine Stabiliſierung der Verhältniſſe auf dem Balkan.
Der Bericht betont, daß Italien ſich dieſer Aktion ferngehalten
habe, was in Sofia ſehr günſtig aufgenommen worden ſei. Man
habe anſcheinend der engliſchen Politik auf dem Balkan noch
nicht das genügende Verſtändnis entgegengebracht. — Ein
Agen=
tur=Bericht beſagt, daß der engliſch=franzöſiſche Schritt eine Kriſe
in der Regierung Liaptſchew hervorgerufen habe, da es
unmög=
lich ſei, die geforderten Verhaftungen durchzuführen.
*Oas ſpriſche Problem.
Frankreichs Schwierigkeiten in Sprien. /
Eng=
land und Frankreich wollen in Afrika Ordnung
ſchaffen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 15. Auguſt.
Lange Zeit hat man von Syrien nichts gehört; man hätte
beinahe glauben können, daß dort alles in Ordnung ſei. Das iſt
aber ganz und gar nicht der Fall. Syrien macht zurzeit eine
poli=
tiſche Kriſe durch, welche in ihren Ausmaßen die ägyptiſche
durch=
aus erreicht.
Bekanntlich haben die Franzoſen in Syrien Wahlen abhalten
laſſen, um dem Lande ein Parlament zu geben. Die Ergebniſſe
der Wahlen waren für Frankreich die denkbar ſchlechteſten. In
die „Aſſemblée conſtituante” wurden lauter ultra=nationaliſtiſche
und franzoſenfeindliche Elemente gewählt. Das
Verfaſſungs=
projekt, welches dieſe Nationalverſammlung ausarbeitete, war
für Frankreich vollkommen unannehmbar. Seine Annahme hätte
nicht nur mit einem Federſtrich die franzöſiſchen Rechte beſeitigt,
ſondern ſogar praktiſch die Annullierung der Rechte des
Völker=
bundes nach ſich gezogen. Der ſyriſche Gouverneur Ponſot hat
dieſe Nationalverſammlung vertagt. In Wirklichkeit kommt dieſe
Vertagung einer Auflöſung gleich.
In Paris gehen die Meinungen darüber ſtark auseinander,
wie das ſyriſche Problem gelöſt werden ſoll. Die Rechte ſcheint
mit dem gegenwärtigen Gouverneur nicht ganz zufrieden zu ſein,
wenigſtens nicht in dem Maße, wie mit ſeinem Vorgänger de
Jouvenel.
Ohne Zweifel ſtehen die ſyriſchen Ereigniſſe mit den
ägyp=
tiſchen in einem engen Zuſammenhang. Regelmäßig ſuchen die
politiſchen Flüchtlinge aus Aegypten in Syrien, und aus Syrien
in Aegypten Aſyl. In Paris wird vielfach behauptet, daß für die
Unruhen in Syrien die kommuniſtiſche Agitation verantwortlich
ſei. Das trifft aber nur in geringem Maße zu. Die Unruhen in
Syrien werden vielmehr mit ägyptiſchem Gelde und von
Trans=
jordanien aus geſchürt. Aber ſo viel Zündſtoff von außen her
braucht es nicht einmal; denn in Syrien ſtehen alle Religionen,
alle Raſſen, alle Parteien und all die ſtaatlichen Gebilde in einem
dauernden Kampf miteinander. Die meiſten ſind ſich aber darin
einig, daß ſie Frankreich haſſen. Frankreich muß dauernd eine
ſtarke Armee in Syrien unterhalten. Ohne ſie würde im Innern
des Landes ſofort Anarchie entſtehen. Außerdem würden die
ara=
biſchen Stämme nach Syrien einbrechen. Die Verwaltung Syriens
iſt alſo eine höchſt unangenehme Aufgabe, und es iſt durchaus zu
verſtehen, wenn die franzöſiſchen Sozialiſten der Meinung ſind,
daß Frankreich das Mandat zurückgeben und womöglich alle
Sor=
gen Muſſolini überlaſſen ſollte. Davon kann aber keine Rede ſein.
Vielmehr ſoll jetzt — und das geſchieht als Konſequenz der
An=
näherung Frankreichs an England — in Syrien Ruhe geſchaffen
werden. Denn die konſervatibe Regierung in England, iſt der
Meinung, daß in Afrika jetzt oder nie Ordnung geſchaffen
wer=
den muß. Solange aber in Syrien ein Unruheherd beſteht, iſt
das Wort „Frieden” eine Utopie.
Umbau des Schlichtungsweſens. —
Die wirtſchaftliche Gebundenheit
des Lohnes.
— Die Oeffentlichkeit hat im allgemeinen der Steigerung der
Löhne wohlwollend gegenübergeſtanden, ſolange dieſe Steigerung
als die natürliche Folge der guten Konjunktur betrachtet werden
konnte. Heute iſt die deutſche Wirtſchaft in eine Entwicklung
ge=
kommen, die man gemeinhin als ein Wettrennen zwiſchen Löhnen
und Preiſen charakteriſieren kann und bei der man ſich im
Be=
wußtſein der Verantwortlichkeit fragen muß, wohin ſie führen
ſoll. Dieſe Frage hat ſich wohl auch, weil ſie grundſätzlich iſt, der
Reichsarbeitsminiſter vorgelegt, als er die Spitzenverbände der
Arbeitgeber und Arbeitnehmer für Anfang Oktober zu einer
Be=
ſprechung über ihre Erfahrungen und Wünſche auf dem Gebiete
des Schlichtungsweſens geladen hat, auf einem Cebiete, welches
in ſeinen Auswirkungen und in ſeinen Maßnahmen für die
geſamte Struktur unſeres Wirtſchaftslebens und ihre
Entwick=
lungsrichtung und deswegen für die deutſche Wirtſchaftspolitik
ausſchlaggebende Bedeutung hat. Daß es zu dieſem Schritte des
Reichsarbeitsminiſters gekommen iſt, verdient um ſo mehr begrüßt
zu werden, als ſich nicht nur Arbeitgeber in Wahrung ihrer
be=
rechtigten wirtſchaftlichen Unternehmerintereſſen, ſondern auch
Arbeitnehmer in dem geſunden Wunſche nach möglichſt großem
Erfolg ihrer Arbeitsleiſtung für eine Reform des
Schlichtungs=
weſens einſetzen zu müſſen glauben. Der Zeitpunkt der
Be=
ſprechung iſt nur leider etwas ſpät, man hätte gewünſcht, daß
bereits vor dem Herbſt Gelegenheit genommen worden wäre, die
bisherige Kritik an dem Schlichtungsweſen klar zuſammenzufaſſen,
ſowie Vorſchläge zu ihrer Verbeſſerung zu machen, denn man
muß bedenken, daß alle ſeit dem Frühjahr für verbindlich
erklär=
ten Lohnſchlichtſprüche nach einer Friſt von Monaten bereits
wieder abgelaufen ſind, mit anderen Worten, daß durch den
Ab=
ſchluß kurzbefriſteter Tarifverträge die Grundlage für die
kom=
mende Herbſtlohnfrage bereits geſchaffen iſt, in die die
Gewerk=
ſchaften mit der gleichen ſorgfältigen Vorbereitung eintreten
werden, wie zu Beginn des laufenden Jahres.
Die Verordnungen über das Schlichtungsweſen beruhen auf
einem Ermächtigungsgeſetz der Nachkriegszeit, das aus der Not
des Augenblicks geboren und beſtimmt war, in der damaligen
Zeit drohenden wirtſchaftlichen Chaos einen begrenzten
Aufgaben=
kreis zu erfüllen, der ſich von ſelbſt zuſammenziehen mußte, je
mehr die zugrundeliegenden Bedingtheiten derartiger
Sonder=
beſtimmungen durch das Wachſen normaler wirtſchaftlicher
Ver=
hältniſſe und Erfolgsrechnungen in Fortfall kamen. Bei der
Erwerbsloſenfürſorge hat man den notwendigen Zeitpunkt einer
Umſtellung, die den veränderten wirtſchaftlichen und
ſtaatspoliti=
ſchen Verhältniſſen entſpricht, rechtzeitig erkannt und ſie in die
beſſere Form der Arbeitsloſenverſicherung übergeleitet.
Selbſt=
verſtändlich dürfen bei einer Umſtellung des Schlichtungsweſens,
zumal ſie nur von innen heraus möglich iſt, die wertvollen Ideen
und Erfahrungen, die man mit ihm in der Kriſenzeit gemacht hat,
nicht außer acht gelaſſen werden. Es wäre ein Unding, heute den
Zeitpunkt gekommen zu ſehen, wo man an die Stelle des
arbeits=
politiſchen Zwangsverfahrens die freie Vereinbarung zwiſchen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer ſetzen kann. Es muß nur darauf
geachtet werden, daß der von beiden Seiten erkannte und darum
günſtige Zeitpunkt für den Umbau des Schlichtungsweſens nicht
verpaßt wird und daß beide Parteien als die ſozialen
Gegen=
ſpieler poſitive Vorſchläge in Anlehnung an die gemachten guten
Erfahrungen und Ideen machen, damit tatſächlich die der
wirt=
ſchaftlichen Entwicklung und den aus ihr folgenden
Gebunden=
heiten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entſprechende
Reorgani=
ſation des Schlichtungsweſens durchgeführt wird.
Es iſt erfreulich, daß der beſonders von den chriſtlichen
Ge=
werkſchaften propagierte Begriff des Kulturlohns die Einſeitigkeit
der in ihm gegebenen Auffaſſung bei der praktiſchen Verfechtung
zu verlieren beginnt. Der Kulturlohn iſt im Grunde eine
Selbſt=
verſtändlichkeit; es dürfte heute in Deutſchland keine Partei
geben, die nicht von der ethiſchen und ſozialen Bedeutung eines
möglichſt hohen Lohnſtandards der geſamten Bevölkerung
ein=
mütig überzeugt iſt. Nur darf es ſich hierbei nicht um eine
abſo=
lute Forderung des Tages handeln, denn man kann den Lohn
unmöglich nach dem feſtſetzen, was in ſittlicher und kultureller
Hinſicht wünſchenswert iſt, ſondern nur nach dem, was
wirtſchaft=
lich möglich iſt. Es iſt leider ſo, daß ſich oft die Arbeiterſchaft den
Blick für die Realitäten des Lebens hat nehmen laſſen, vielleicht
auch von Perſonen, die das beſte wollten, aber nicht die genügende
wirtſchaftliche und geſellſchaftliche Sehſchärfe beſaßen. Das
gegen=
ſeitige Anerkenntnis wirtſchaftlichen Erfolgſtrebens, das allein die
feſte Grundlage für ein reibungsloſes Zuſammenarbeiten
zwi=
ſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bildet, iſt infolge der
politi=
ſchen und beſtehenden wirtſchaftlichen Meinungsverſchiedenheiten
etwas in Vergeſſenheit geraten. Eine Schranke iſt zwiſchen
Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgerichtet worden, und gerade
das riſikoloſe Schlichtungsweſen, das dem Schlichter allein die
Verantwortung aufbürdet, hat dazu beigetragen, daß dieſe
Schranke im Laufe der Entwicklung zu etwas Gegebenem und zu
einer Vorausſetzung, mit der man a priori rechnen muß,
gewor=
den iſt. Der Lohn iſt nicht in erſter Linie ein ethiſches Poſtulat,
er iſt, und das muß im Intereſſe der Herbeiführung
wirtſchaft=
licher Einzelerfolge und der Aufwärtsentwicklung der geſamten
Volkswirtſchaft immer wieder vorangeſtellt werden, wirtſchaftlich
gebunden, und ſobald er über die in der Selbſtkoſtengeſtehung
liegende Grenze erhöht wird, kann er auch ſeine ſoziale
Funk=
tion, die ja ſchließlich der ethiſchen Auffaſſung mit zugrunde liegt,
als vermehrte Kaufkraft nicht mehr ausüben. Die Wirtſchaft ſetzt
dem wohlverſtandenen ſittlichen Enthuſiasmus des Kulturlohns
ihre natürlichen Grenzen. Darüber hinaus kann aber erſt der
Leiſtungslohn ein wirtſchaftliches Programm darſtellen, das
ſich ſogar gegenüber dem Kulturlohn zu einer Weltanſchauung
erweitert, und das den Lohn zu dem macht, was er ſein ſoll, zum
Wirtſchaftsfaktor.
Dieſe wirtſchaftliche Gebundenheit des Lohnes, der als
Wirt=
ſchaftsfaktor auch von der Arbeitgeberſeite anerkannt und darum
Seite 2
pfleglich im eigenen Intereſſe behandelt werden muß, bildet die
ideelle Grundlage aller Beſtrebungen, die ſich auf eine Reform
des Schlichtungsweſens richten. Obwohl ſie eigentlich eine
Selbſt=
verſtändlichkeit iſt, muß die Gebundenheit immer wieder betont
werden, auch gegenüber dem Arbeitgeber, der wirtſchaftlich mit
dem Arbeitnehmer verbunden iſt.
Bei der Reform des Schlichtungsweſens kommt es vor allem
darauf an, dem Grundſatz eines wirklich gerechten Ausgleiches
der widerſtreitenden Intereſſen zu huldigen und die
wirtſchaft=
lichen Belange bei den Entſcheidungen in Lohnſtreitigkeiten in
den Vordergrund zu ſtellen. Die ſchlechten Erfahrungen des
Schlichtungsweſens haben gezeigt, daß Kompromiſſe an der
Tagesordnung ſind und daß bei der Entſcheidung die ſchlechten
Argumente in vielen Fällen zum Durchbruch gelangt ſind, in
denen man die beſſeren, von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten
dik=
tierten, zum Teil infolge mißverſtändlicher Auffaſſung des
Schlichters, unbeachtet gelaſſen hat. Dabei hat es ſich beſonders
als ein Fehler herausgeſtellt, den Schlichter aus
Intereſſenten=
reiſen zu nehmen, wo gerade die dem Schlichter aufgebürdete
alleinige Verantwortung höchſten Sinn für wirtſchaftliche
Zu=
ſammenhänge und größte Objektivität erfordert hätte. Der
Schlich=
ter darf nicht mehr politiſches Inſtrument in einem für die
Par=
teien riſikoloſen Schlichtungsverfahren bleiben, ſondern die
Ver=
antwortung muß den Parteien übertragen werden, und dem
ſtaat=
lichen Schlichtungsinſtrument nicht die Entſcheidung, ſondern nur
die reine Schlichtungsaufgabe. Dazu bedarf es aber auch vor
allen Dingen einer beſſeren Berückſichtigung und Heranziehung
der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge, deren Aufdeckung durch
eine offenere wirtſchaftliche Berichterſtattung ſeitens der
Arbeit=
geber bedingt iſt. Der von anderer Seite gemachte Vorſchlag,
Gutachter, die Reichsarbeitsminiſterium und
Reichswirtſchafts=
miniſterium gemeinſam berufen, mit der Prüfung der
Tatſachen=
frage zu betrauen, verdient weitgehendſte Beachtung, da ſolche
Gutachten als Grundlage der Lohnentſcheidungen die bisher
ver=
mißte Syntheſe von Sozialpolitik und Wirtſchaftspolitik, die die
Kriſe des Schlichtungsgedankens herbeigeführt hat, bringen.
*Die Belaſtungsprobe A.
Der Konflikt bei den Sozialdemokraten.
Der ſozialdemokratiſche Parteiapparat arbeitet gegenwärtig
mit einer großen Oelkanne, um die hochgehenden Wogen der
Er=
regung zu beſchwichtigen, die wegen der Zuſtimmung der
Mini=
ſter zum Bau des Panzerkreuzers entſtanden iſt. Wie gefährlich
die Bewegung anſchwillt, ergibt ſich eigentlich am
eindrucksvoll=
ſten aus der kommuniſtiſchen Preſſe, die mit liebevoller Bosheit
jede Entſchließung, jede Stimme der Entrüſtung abdruckt. Aber
auch der „Vorwärts” kann nicht wehr umhin, davon
Kennt=
nis zu nehmen, daß ein Teil der Partei dem Verhalten der
Mini=
ſter verſtändnislos gegenüberſtehe. Ueberraſchend ſind nur die
Entſchuldigungsgründe, die er ins Feld führt. Er geht dabei
ſo=
veit, zuzugeſtehen, daß die geſamte Sozialdemokratiſche Partei
angeblich über die Entſchließung des Reichsrates, die eine
noch=
malige Prüfung der finanziellen Vorausſetzungen des Baues im
September vorſah und die ja der ganze Ausgangspunkt des
Streites war, im Unklaren geweſen ſei. Er gibt alſo zu,
daß die Partei ihren ganzen Wahlkampf auf
einer falſchen Grundlage aufgebaut hat. Ein
immerhin nicht unbedenkliches Eingeſtändnis,
das auch ſachlich ſehr anfechtbar iſt, da die ſozialdemokratiſchen
Miniſter von ihrem Standpunkt aus ſehr gut daran hätten
feſt=
halten können, daß die angeſpannte Finanzlage des Reiches die
Ausgaben für den Panzerkreuzer nicht geſtatte und der Bau zum
mindeſten um ein Jahr verſchoben werden müßte, worauf dann
der Reichstag im Herbſt Gelegenheit gehabt hätte, ſeinen Beſchluß
wieder umzuſtoßen. Die Alternatibe, die der „Vorwärts” ziehen
will, iſt deshalb auch unrichtig, daß der Panzerkreuzer unter allen
Umſtänden gebaut worden wäre, es habe ſich nur gefragt, ob die
ozialdemokratiſchen Miniſter gehen oder bleiben ſollten. Wir
glauben nicht, daß dieſe Beweisführung ſehr geeignet iſt, die
Aufregung im eigenen Lager zu beſchwichtigen. Die
Aufforderun=
gen zur Einberufung der Reichstagsfraktion werden immer
drin=
gender. Der „Vorwärts” druckt bereits ein gemeinſames
Schrei=
ben der Abg. Aufhäuſer und Toni Sender ab, die von einer
un=
erhörten Belaſtungsprobe ſprechen und andeuten, daß die
Reichstagsfraktion vor die Notwendigkeit einer politiſchen
Ent=
ſcheidung geſtellt ſei, derem Herbeiführung im wohlverſtandenen
Intereſſe der Partei keinen Aufſchub verträgt. Das klingt wohl
bedrohlicher als es iſt. Es wird den ſozialdemokratiſchen
Füh=
reren gewiß gelingen, die Revoltierenden wieder zur Ordnung zu
rufen. Wir ſehen daher die eigentliche Bedeutung dieſes
Zwi=
ſchenfalles vielmehr in den Perſpektiven, die ſich daraus
eröff=
nen, wenn es ſich ſchon bei einem verhältnismäßig kleinen Anlaß
*Wie läuft Ihr Auto?
Lugano, 13. Auguſt 1928.
Schon gegen elf Uhr vormittags ſind, die erſten Autos in
Lugano angekommen, die am frühen Morgen zwiſchen vier und
fünf Uhr Mailand für die erſte Etappe der internationalen
Alpen=
fahrt verlaſſen hatten. Sie hatten in wilder Eile ihre faſt
vier=
hundert Kilometer hineingefreſſen und dabei die drei großen
Päſſe des Simplon, der Furka und des Gotthard verdaut,
neben=
bei noch die pikanten Zugaben der engen Gebirgsſtraße von Brig
nach Gletſch und den herzigen Schlußpaß des Monte Ceneri
zwi=
ſchen Bellinzona und Lugano mitgenommen. Leider konnte keiner
von den glücklichen Ueberwindern einige Pechvögel ſind auf
der Strecke liegen geblieben — dem Ausfrager erzählen, wie die
Gegend ausgeſehen hat, durch die das Auto geraſt war. Nur
daran, daß die Fahrer ein paarmal den dritten oder zweiten
Gang hatten einſchalten müſſen, hatten ſie gemerkt, daß ſie aus
der Mailänder Ebene ins Gebirge geraten waren. Außerdem war
ihnen aufgefallen, daß nicht unbedeutende Strecken des Weges
mehrfaches enges Kurven verlangten, weil die Straße wiederholt
und heftig ihre Richtung änderte. Zum Glück haben die meiſten
auf den Serpentinen der Bergpäſſe dieſe Richtungsänderung mit
ſobenswertem Inſtinkt noch rechtzeitig gemerkt, ſo daß ſie um die
Ecken heil herumkamen. Aber nur der Inſtinkt konnte ihnen
helfen. Denn geſehen hat keiner etwas von den Sträßen, die er
befuhr, geſchweige von den Bergen, die er hinaufkletterte oder
hinabſchliefte. Erſt in Lugano wurde ihnen aus den Fragen des
neugierigen Journaliſten klar, daß ſie durch die Alpen gefahren
waren. Geſehen hatten ſie nichts.
Nur Staub, nur Staub. Und der war in der Tiefe ebenſo
dicht und weißgrau wie in 2000 Metern Höhe. Das Wetter war
ſtrahlend und energiſch heiß, und der Wind hütete ſich
aufzu=
friſchen und den Staub in ſeiner Beharrlichkeit zu ſtören.
Vier=
hundert Kilometer lang lag er als dauerhafter Butterbrotbelag
über den Straßen, fünf bis zehn Meter hoch und ſo
undurchdring=
lich, daß weder Menſchenauge noch ſchärfſter Scheinwerfer ein
kleines Guckloch hineinbohren konnten. Man fragte: „Wie lief
Ihr Auto?” und hörte: „Durch Staub!”
Heiliges Waſchbecken! Wie ſahen die Autofahrer aus, als ſie
in Lugano ankamen! Weißgrau die Geſichter, weißgrau die
Jacken, weißgrau die Wagen. Nur zwei dunkle Flecken, dort, wo
man Augen vermutete, und wo die beſtaubte, aber immerhin ab
und zu abgewiſchte Brille aus dunklem Glas ſaß, bewieſen, daß
etwas anderes unter dem Weißgrau ſtecken mußte als nur Staub.
Die Waſſerwerke von Lugano mußten am Nachmittag die Leitung
Aonnerstag, den 16. Angtf
Vom Tage.
Der Herr Reichspräſident hat den Oberregierungsrat im
Bureau des Reichspräſidenten Dr. v. Erdmannsdorff zum
Bot=
ſchaftsrat bei der deutſchen Geſandtſchaft in Peking
und an ſeiner Stelle Legationsrat im Auswärtigen Amt Baron von
Hoyningen zum Oberregierungsrat im Bureau des
Reichspräſidenten ernannt.
Die Reichsregierung hat dem öſterreichiſchen
Bun=
despräſidenten Dr. Hainiſch durch den deurſchen Geſandten
in Wien die herzlichſten Glückwünſche zum 70. Geburtstage
ausſprechen laſſen.
Aus Moskau wird gemeldet, daß der Geſundheitszuſtand
Tſchitſcherins ſich trotz der von dem Kranken ſeit einiger Zeit
befolgten ärztlichen Vorſckriften verſchlimmert hat. Tſchitſcherin
ſoll an Zuckerkrankheit leiden.
Wie Primo de Rivera in einer Rede bei einer Veranſtaltung der
Patriotenvereinigung erklärte, denke die ſpaniſche
Regie=
rung nicht daran ihre Demiſſion zu geben, da ſie noch
eine Reihe von Aufgaben zu erfüllen habe. Sie werde erſt abtreten,
wenn das ſpaniſche Volk die abgeänderte Verfaſſung und die dazu
not=
wendigen Geſetze bewilligt habe.
Der franzöſiſche Kriegsminiſter Painlevé wird
dieſer Tage eine Vorlage dem Miniſterrat unterbreiten, wonach die
Bezeichnung „Kriegsminiſterium” in „
Armeemini=
ſterium” abgeändert werden ſoll. Dieſe Vorlage werde der
Kammer ſofort nach ihrem Zuſammentritt unterbreitet weden.
werden, wem die politiſche Tagesarbeit ihr Recht fordert? Kein
Wunder, wenn in politiſchen Kreiſen die Ausſichten eine s
Kabinetts Müller für den Herbſt recht ſkeptiſch
beurteilt werden.
Eine Eniſchließung des Sozialdemokratiſchen
Partei=Vorſiandes.
* Berlin, 15. Aug. (Priv.=Tel.)
Die Erregung innerhalb der Sozialdemokratiſchen Partei hat
den Parteivorſtand der SPD. veranlaßt, in aller Heimlichkeit
heute eine Sitzung anzuberaumen, in der auf Drängen mehrerer
Mitglieder beſchloſſen wurde, die Sozialdemokratiſche
Reichstags=
fraktion einzuberufen. Für dew kommenden Samstag ſind daher
Reichstagsfraktion und Reichsparteiausſchuß zu einer
gemein=
ſamen Sitzung nach Berlin geladen worden, auf deren
Tagesord=
nung neben der Frage des Panzerkreuzers auch noch der Punkt
Kriſenfürſorge ſteht.
In der heutigen Sitzung wurde außerdem ein Beſchluß
ge=
ſaßt, der die Stellungnahme des Parteivorſtandes
zum Ausdruck bringen ſoll und der lautet: Die Vorſtände der
Sozialdemokratiſchen Partei und der Reichstagsfraktion
be=
dauern lebhaft, daß die ſozialdemokratiſchen Miniſter nicht die
Möglichkeit gehabt haben, im der Kabinettsſitzung durch
Abſtim=
mung klar zum Ausdruck zu bringen, daß ſie in
Uebereinſtim=
mung mit der geſamten Partei entſchiedene Gegner des
Panzer=
kreuzers ſind, ſich vielmehr auf ein formal=juriſtiſches Argument
geſtützt haben.
Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieſer
Be=
ſchluß, wenngleich er tatſächlich eine Rüge für die
ſozialdemokra=
tiſchen Reichsminiſter darſtellt, in erfter Linie für die erregten
Gemüter der Partei beſtimmt iſt, die beruhigt werden müſſen,
doch ſieht es ſo aus, als wenn ſich auch die Reichstagsfraktion
und der Reichsparteiausſchuß dieſem Beſchluß des
Parteivorſtan=
des anſchließen werden. Dennoch braucht nicht damit gerechnet
zu werden, daß noch weitere Schritte erfolgen werden, vielmehr
darf man annehmen, und darauf weiſt auch die Tagesordnung
der für Samstag einberufenen Sitzung hin, daß die
Sozialdemo=
kraten erſt recht nachträglich Zugeſtändniſſe in der Frage der
Kriſenfürſorge verlangen werden.
Oer Fall Lambach. — Lambach legt
Berufung ein.
* Berlin, 15. Aug. (Priv.=Tel.)
Der Vorſitzende Fes deutſchnationalen Kreisverbandes
Pots=
dam 2, der Abg. Steinhoff, veröffentlicht einen offenen Brie
in Sachen Lambach. Er iſt der Wortführer der
Organiſa=
tion, die in erſter Inſtanz den Abg. Lambach ausgeſchloſſen hat.
Er teilt mit, daß Lambach Berufung beim
Partei=
gericht eingelegt habe. Von den deutſchnationalen
Partei=
inſtanzen iſt eine Beſtätigung nicht zu erhalten. Wir halten es
aber für ſelbſtverſtändlich, daß Herr Lambach von der
Möglich=
eit, die ihm das Statut der Partei gegeben hat, Gebrauch macht.
Ebenſo allgemein iſt die Annahme, daß das Parteigericht ſelbſt
einen letzten Verſuch machen wird, die politiſchen Folgen eines
Ausſchluſſes Lambachs in Rechnung zu ſtellen und zu einem
Ausgleich zu kommen, der die Gefahr eines Abſpringens des
linken Flügels der Deutſchnationalen verhindert.
ſperren, weil die Alpenfahrer zum Reinwaſchen zu viel Waſſer
brauchten. Der See allein hatte nicht genügt. Wen von den
Teil=
nehmern man auch fragte, was man auch fragte, wie man auch
fragte, immer nur eine Antwort: „Staub‟. Dieſer Staub war
ſo dicht, daß in den Kurven der Furka wiederholt die Wagen ganz
eng aufeinander aufliefen, nur weil der Hintermann auf zwei,
drei Meter nicht mehr den Vordermann ſah. Ein Freund
ſchil=
derte, wie er mit ſeinem ſehr ſtarken Scheinwerfer durch eine der
vielen Galerien auf einer Paßſtraße fuhr, und wie er nur gerade
noch um Handbreite vor einer Biegung der Galeriemauer halten
konnte, weil der Staub ſo dicht war, daß ſelbſt der äußerſt helle
Scheinwerfer nicht genügte, um die Wandbiegung rechtzeitig zu
erkennen. Bei der nächſten Alpenfahrt will der Freund einen
Staubſauger vor dem Kühler einbauen. D.R.P. angemeldet.
Aber auch abgeſehen von dieſer Staubbeigabe der Alpenfahrt
hat ſie noch einige Staubkörnchen anderer Art, die peinlich ins
Auge kommen können. Da war zuerſt der überlange
Zwangs=
aufenthalt in Mailand zur Abnahme der Wagen. Die
Fabrik=
teams, deren Unkoſten doch auf Fabrikkonto zugunſten der
Reklame geht, wurden nach den Privatwagen abgenommen. Die
Privatfahrer, die alle Koſten aus eigener Taſche tragen, mußten
deshalb zwei Tage länger im Glutofen Mailand verbringen. Und
die Mailänder Hitze in den dortigen Hotels iſt nicht billig. Dieſes
Staubkorn hat manchen gejuckt. Ferner hat die Organiſation der
Italiener etwas ſehr Umſtändliches an ſich gehabt. Sehr viel
Hinundherfahrerei und Warterei. Wer den Süden nicht kennt,
kann dabei ungeduldig werden. Er kann von Mängeln der
Orga=
niſation reden, weil er nicht weiß, daß bei den Leuten ſüdlich des
Brenners oder Gotthards die Zeit immer noch wenig Geld koſtet.
Mancher war auch nicht gerade ſehr erfreut, daß gewiſſe
Maß=
nahmen der Italiener den eigenen Landsleuten angenehmer als
den Nichtitalienern waren. Bei Berliner Trabrennen würde der
liebliche Ruf „Schiebung, Schiebung” von den Tribünen
erklun=
gen ſein, wobei aber gleich bemerkt ſei (um keine
Unannehmlich=
keiten mit Mailand zu haben), daß die Berliner in Mariendorf
ſchon dann „Schiebung” rufen, wenn andere nur von geringen
„Irrtümern” zu ſprechen ſich erlauben würden. Das nennt man
dann korrekt: Internationaler Sport.
Dieſe Alpenfahrt koſtet Geld. Der italieniſche Klub in
Mai=
land, der dort die Vorarbeiten gemacht hat, mußte natürlich
ver=
ſchiedene Beträge vorſchießen. Die Klubs der anderen Staaten
geben dann die ausgelegten Soldi im allgemeinen wieder. Anc
die Nobilefahrt hat viel Geld verſchlungen. Schon ehe ſie über
Stolp hinaus war. Man hat gar vieles für den Nordpol erſt in
Nummer 277
Die füdamerikaniſchen Staaten
und die Monroe=Doktrin.
Ein Schritt Coſtaricas beim Völkerbund. —
Coſierica verlangt eine Erklärung des
Völker=
bundes über Bedeutung und Auslegung der
Monroe=Doktrin.
EP. Genf, 15. Aug.
Die Monroe=Doktrin hat im Völkerbund ſchon verſchiedentlich zu
wichtigen und bedeutſamen Erklärungen der ſüdamerikaniſchen Staaten
geführt. Zuletzt iſt dies noch durch den überraſchenden Proteſt des
argentiwiſchen Delegierten Cantilo während der Februartagung des
Sicherheitskomitees gegen den Artikel 21 des Völkerbundspaktes geſchehen.
Jetzt nimmt die Republik Coſtarica, die im März 1928 gleichzeitig auch
an Braſilien und Spanien vom Völkerbundsrat ausgeſprochene
Auf=
forderung, Coſtarica möge wieder in den Völkerbund eintreten, zum
Anlaß, aufs neue die Frage der Monroe=Doktrin in grundlegender Form
aufzurollen. Die Regierung von Coſtarica dankt in einer vom
Staats=
ſekretär des Aeußern, Caſtro, unterzeichneten Note an den amtierenden
Ratspräſidenten, Urrutia, in äußerſt höflichen Worten für die Anregung
des Rates und gibt ihrer tiefen Genugtuung über dieſen Schritt und
ihrem ernſten Wunſch Ausdruck, wieder in der großen Völkerfamilig
offiziell mitzuarbeiten. Ehe ſich die Regierung jedoch in der Lage ſehe,
ſich endgültig zu der Einladung des Rates zu äußern, glaubt ſie ſich,
wie es in der Note heißt, verpflichtet, eine formelle Frage zu klären,
die ſeinerzeit ſchon zu lebhaften Debatten auf dem ganzen amerikaniſchen
Kontinent Anlaß gegeben habe und bittet deshalb den Völkerbund uns
Mitteilung, in welchem Sinne er die Monroe=Doktrin auslege und
welche Bedeutung er dieſer Doktrin gebe, die im Artikel 21 des
Völker=
bundspaktes als Regionalpakt bezeichnet iſt.
Der Artikel 21 des Paktes ſagt: „Internationale Abreden, wie
Schiedsverträge und Abmachungen über beſtimmte Gebiete wie die
Monroe=Doktrin, welche die Erhaltung des Friedens ſicherſtellen, gelten
nicht als mit einer der Beſtimmungen der gegenwärtigen Satzungen
unvereinbar."
Im einzelnen argumentiert die Note zu der Verbindung, die durch
den Artikel 21 zwiſchen Völkerbundspakt und Monroe=Doktrin nach
heftigen Kämpfen 1919 in Paris geſchaffen wurde, folgendermaßen;
„Der Artikel 21 verleiht der Monroe=Doktrin eine internationale
juriſtiſche Bedeutung und die Doktrin iſt ſeitdem für alle Unterzeichnen
ſtaaten des Verſailler Vertrages zu einem Grundgeſetz des öffentlichen
amerikaniſchen Rechtes geworden. Dieſe Lage enthält keine Gefahr für
die Unabhängigkeit der kleinen Staaten und könnte ſogar im Gegenteil
als das beſte Mittel zu ihrer Verteidigung angsſehen werden, wenn
in all den Fällen, wo der politiſche Horizont ſich durch Schatten
ver=
dunkelt, infolge einer Bedrohung durch eine andere Nation und wenn
ſich die Gelegenheit bietet, die Monroe=Doktrin anzuwenden, man von
einem internationalen Organismus von der Bedeutung des Völkerbundes
zu dieſem Zweck eine formelle und autoriſierte Erklärung über
wahr=
hafte Bedeutung und genaue Auslegung der Monrve=Doktrin erhalten
könnte. Einer Erklärung in dem angedeuteten Sinne kann nicht dadurch
ausgewichen werben, daß man ſich auf die Tatfache beruft, dieſe Doktrin
ftelle ein regionales Uebereinkommen dar, wie es der Artikel 21 tut,
denn die Gegenwart der verſchiedenen amerikaniſchen Staaten imr
Völker=
bund und die Tatſache, daß die Monroe=Doktrin im Grundſtatut des
Völkerbundes aufgeführt wird, bieten ausreichend Grund dafür, ihre
Auslegung durch den Völkerbund zu rechtfertigen. Es genügt auch hier
zu vermerken, daß die Monroe=Doktrin eine einſeitige Erklärung
Die Note betont, daß die Monroe=Doktrin in der Vergangenheit
im politiſchen Leben des amerikaniſchen Kontinents manche Vorkeile
gebracht habe, daß aber derſchiodene hiſtoriſche Ereigniſſe bewieſen
hätten, wie wenig einheitlich die Anſichten über die Bedeutung der
Monrge=Doktrin ſowohl in der öffentli hen Meinung wie auch unter
den führenden Staatsmännern der intereſſierten Länder ſei. Sie weiſt
in dieſem Zuſammenhang auf die Erklärungen des früherem
Unter=
ſtaatsſekretärs der Vereinigun Staaten, Root, hin, denen zufolge die
MMonroe=Doktrin nicht zu einem kollektiven Rechtsprinzip ſämtlicher
amerikaniſcher Völker umgebildet werden könne, und auf die Schritte
der Republik Salvador während der Friedensverhandlungen in
Ver=
ſailles, die den Zweck hatten, von den Vereinigten Staaten eine
authen=
tiſche Definition zur Monroe=Doktrin zu erhalten und die Doktrin
juris ex de jure zu einem Prinzip de3 allgemeinen öffentlichen Rechtes
umzuwandeln. Von dem Staatsſekretär der Vereinigten Staaten, Polk,
iſt damals die Erklärung Woodrow Wilſons auf dem zweiten
wiſſen=
ſchaftlichen Panamerikaniſchen Kongreß vom Dezember 1915 über die
Monrve=Dok rin als Anſicht der nordamerikaniſchen Regierung
bezeich=
net worden.
Der Schritt Coſtaricas dürfte auf der kommenden neunten
Voll=
verſammlung des Völkerbundes zu einer erneuten Diskuſſion über den
Artikel 21 des Paktes und der Frage der Monroe=Doktrin führen. Die
Haltung der ſühamerikaniſchen Stagten während des vergangenen
Jahres und die von England durch die Uebermittlung der Note
ange=
regte Diskufſion über den Kellogg=Pakt mahen es zudem ſehr
wahr=
ſcheinlich, daß das geſamte Verhältnis zwiſchen Völkerbund und den
Vereinigten Staaten, und beſonders zwiſchen den ſüdamerikaniſchen
Mitgliedern des Völkerbundes und Nordamerika zu lebhaften
Erörte=
ungen führen wird. Zunächſt wird die Note den Mitgliedſtaaten des
Rates und am 30. Auguſt dem Rat ſelbſt in ſeiner 51. Sitzung vorgelegt.
Stolp angeſchafft, und Herr Nobile war ſchließlich zum ewigen
Ruhm nach Norden aufgebrochen, ehe er alle „Unkoſten” beglichen
hatte. Siebentauſend Mark iſt er in Stolp noch ſchuldig
geblie=
ben. Jetzt „ſammeln” zwar die Mailänder Induſtriellen „
frei=
willig” neue Gelder, um auf einen Wink aus Rom hin das „
Pri=
vatunternehmen” weiter zu finanzieren. Vielleicht zahlen ſie
da=
von auch die Stolper Schulden. Da die Leute in Pommern aber
nicht ſo lange warten wollten, hat inzwiſchen einer der deutſchen
Autoklubs dieſe ſiebentauſend Mark „ausgelegt”, das heißt, er
hat das bezahlt, was die Italiener noch nicht Zeit hatten zu
be=
gleichen. Die Wiſſenſchaft mit ihren enormen Reſultaten hat
Herrn Nobile noch nicht die Muße gewährt, Rechnungen zu
bru=
fen und zu bezahlen. Wie aber werden die deutſchen
Automobi=
liſten die „ausgelegte‟ Summe zurückerhalten? Man hat ſich
fol=
gendes gedacht: Die Mailänder haben alſo für die Organifation
der Alpenfahrt Gelder ausgelegt. Ein Teil muß, repartiert, von
den Deutſchen zurückgezahlt werden. Auf dieſen Teil verrechner
man dann die ſiebentauſend Mark aus Stolp. Feiner Gedante.
Aber wie wird die Zahlung ausſehen, wenn abgerechnet wird?
Die Italiener werden den repartierten deutſchen Teil auf
Reba=
rationskonto nehmen! Und wenn die Sache ſo in die hohe Polin.
kommt, kann man dann erneut fragen: „Wie läuft Ihr Auto?”
Na, wie: „Ueber Reparationskonto!”
Friedrich Ludwig Jahn. Von Turnlehrer F. Dehmlow. Preis gehefter
0,60 RM., gebunden 0,20 RM. Velhagen u. Klaſings Jugendbücherel,
Bd. 36. (Verlag von Velhagen u. Klaſing in Bielefeld und Leipzig=)
Neben Männern wie Fichte, Ernſt Moritz Arndt, Schleiermachel
ſteht Friedrich Ludwig Jahn als ein Mitkämpfer für des deutſchen
Pol=
kes Freiheit und Zukunft. Sein Leben und ſein Werk ſind daher niche
nur für den Turner und Sportsmann bedeutungsvoll, vielmehr wird
das, was in unſerem Volke noch begeiſterungsſtarr geblieben iſt, ſich
gern dem deutſchen Turnvater und der Zeit deutſcher Not und
Be=
freiung zulenden.
Albrecht Dürer. Roman aus Nürnbergs Blütezeit. Von Herm. Li=
Koſel. Volksausgabe. 1020 Seiten mit 51 Wiedergaben der
häupl=
ſichlichſten Werke des Meiſters. 3 Bände in eien Leinenband ge‟
lunden. Preis 9 Mk. Auch in 3 Einzelbänden zum Preiſe von
3,50 Mk. pro Band Verlag von Rich. Bong, Berlin.
Zu dem vierhundertjährigen Dürerjubiläum erſchien die
dreiban=
dige Volksausgabe dieſes großangelegten und mit ſo ſtarkem Beiſan
aurgenommenen Albrecht=Dürer=Romans. Wie nur wenigen Auote.
iſt es Herm. Cl. Koſel in dieſem ſeinem Lebenswerk gelungen, die
Verzüg= eines handlungsrei hen, ergreifenden Romanes, ferner
eiue=
trefſenden, meiſterhaft aufgebauten Biozraplie ung ſchließlhch einer
a3 Kultilelens von Nürnbergs Blütezeit
PerſEnlichkeiten miteinander zu
eini
) feſſelndes, wie aufſchlußreiches Buch von
Nummer 227
Donnerstag, den 16. Anguft 1928
Seite 3
Die Mife in Sabftawlen.
Die Annahme der Nettuno=Perträge.
WBirtſchaftliche Durchdringung Dalmatiens
urch Italien. — Südſlawiens Rückzug vor
pem italieniſchen Einfluß. — Die Krogten
ſiehen abſeits.
* Berlin, 15. Auguſt. (Priv.=Tel.)
In Abweſenheit der Abgeordneten der Kroatiſchen
Bauern=
grtei hat das Belgrader Rumpfparlament, die Skupſchtina, die
jttuno=Verträge mit Italien mit 158 Stimmen der
Regierungs=
tihrheit ratifiziert. Für die Belgrader Außenpolitik wird dieſer
ziſchluß der Skupſchtina ohne Zweifel von außerordentlicher
Be=
emtung ſein. Denn das ſüdſlawiſche Außenminiſterium, dem
iü her gegenüber Italien durch die ausſtehende Ratifizierung
iſſer Verträge die Hände vollkommen gebunden waren, gewinnt
dieder etwas mehr Bewegungsfreiheit und wird nunmehr an die
hat und den es ſeither Schritt um Schritt gehen mußte, nämlich
den Rückzugsweg gegenüber dem immer
unauf=
haltſamer vordringenden italieniſchen Einfluß
an der Adria und auf dem Balkan. Es handelt ſich in
den Verträgen, die den Namen des italieniſchen Städtchens
tra=
gen, in dem ſie vor Jahren abgeſchloſſen wurden, in erſter Linie
um wirtſchaftliche Zugeſtändniſſe Südſlawiens
an Italien in der umſtrittenen Grenzprovinz
Dalmatien. Man muß weit in der Entwicklung der letzten
Jahre zurückgreifen, um eine Erklärung für den italieniſch=
ſüd=
ſlawiſchen Gegenſatz in Dalmatien zu finden. Als in Verſailles
die Siegesbeute nahezu verteilt war, fiel es Italien plötzlich auf,
daß es dabei gegenüber England und Frankreich zu kurz
gekom=
men war. Die italieniſchen Forderungen wurden in ſo
beſtimm=
tem Tone hervorgebracht, daß den übrigen Alliierten nichts
ande=
res übrig blieb, als ſich nach entſprechenden Kompenſationen für
Rom umzuſehen. Von der urſprünglich für Südſlawien
vor=
geſehenen Provinz Dalmatien, die von der öſterreichiſch=
ungari=
ſchen Monarchie abgetrennt wurde, wurden deshalb auf
italie=
niſches Verlangen hin die fetteſten Biſſen dem römiſchen Alli=
Der zrtderische Staut setzt sich
wit d Gedrten cs alten Kigreich
—
—ISerdien aes fohenden Gebreten urs
T
CaSSS ehemak ästerreichisch
T 75 etemele ungerisch
Fehemols krostisch u slevonisch
EHM esemels sbimofinicch
O ehemels bosnisch-herzegowinisch
S ehenels montenegrinisch
—— Grenze von Süd-Slävien
GRlE
Die Karte Südſlawiens,
Auifgabe herangehen können, die Beziehungen zu Rom
eid dgültig zu konſolidieren. Darüber hinaus iſt der Beſchluß aber
gurch in finanzpolitiſcher Hinſicht von um ſo größerer Bedeutung,
aS die Finanzleute in England und Amerika, mit denen
Süd=
linwien ſeit Monaten wegen einer Anleihe verhandelt, die
Aiederherſtellung der Sicherheit zur Vorbedingung für die
Ge=
wäihrung einer Anleihe gemacht haben. Die labile politiſche Lage
m. Südſlawien, die in dem ungeklärten Verhältnis zu Italien
hren Ausdruck fand, bot den angelſächſiſchen Finanzmännern
rne Gewähr dafür, daß ihr Geld nicht eines Tages durch
kriege=
eſſche Verwicklungen flöten geht. Eine Klärung der
Be=
z ehungen zu Italien war alſo das, was allſeits für
Süd=
ſlawien als die erſte politiſche Notwendigkeit erachtet wurde. Eine
ſollche Klärung war aber ohne die Ratifizierung der Nettuno=
Verträge nicht zu erreichen. Wenn alſo Außenminiſter
Marin=
kanwitſch in den ſauren Apfel gebiſſen und dem Parlament die
Ratifizierung der Abkommen empfohlen hat, ſo hat er gewiß
unter ſtärkſtem politiſchen und finanziellen Druck gehandelt.
Süd=
ſlawien ſah ſich aber letzten Endes in der Lage, ſich weiteren
Widerſtand nicht leiſten zu können, und ſo mußten die nicht nur
in Kroatien, ſondern auch in Altſerbien recht unpopulären
Ver=
tüäge angenommen werden.
Die Ratifizierung der Verträge wird einen Markſtein in den
ſiädſlawiſch=italieniſchen Beziehungen darſtellen. Sie bedeutet
Ser zugleich einen weiteren Schritt auf demjenigen Wege, den
eüdſlawien nach dem Abſchluß des Weltkrieges eingeſchlagen
Dr. Matie
wurde zum geſchäftsführenden Präſidenten
der kroatiſchen Bauernpartei gewählt.
ierten zugeteilt. Obwohl vom Rat der Weiſen in Verſailles der
Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker proklamiert
worden war, ging man über die Tatſache hinweg, daß in einigen
Italien zugefallenen Teilen Dalmatiens nicht mehr als nur etwa
2 v. H. Italiener anſäſſig waren. — Aehnlich wie ſpäter Albanien,
betrachtete Italien aber die ihm zugeteilten Städte in Dalmatien,
die nebenbei auch noch die angenehme Eigenſchaft beſaßen, Häfen
zu ſein, die die Adria beherrſchten, nur als Aufmarſch= und
Kolo=
niſationsgebiet für die ganze Provinz. Hieraus entwickelte ſich
zwangsläufig ein Gegenſatz zwiſchen Italien und Südſlawien,
der, durch die Albanien=Kriſe verſchärft, den Namen „
Wetter=
winkel” für die Südoſtecke Europas immer wieder rechtfertigt.
In den Nettuno=Verträgen hat ſich Italien weitgehende
wirtſchaftliche Durchdringung Dalmatiens
ge=
ſichert. Aus dieſem Grunde ſind ſie auch bisher insbeſondere von
Kroatien, der Nachbarprovinz Dalmatiens, ſo energiſch bekämpft
worden. Sie ſind ein Beweis für die politiſche, wirtſchaftliche und
auch militäriſche Unterlegenheit Südſlawiens gegenüber Italien,
wenn ſie auch, was gleichfalls nicht überſehen werden darf, auf
der anderen Seite Südſlawien gewiſſe Vorteile in
handelspoliti=
ſcher Beziehung bieten.
Von Intereſſe iſt das weitere Verhalten der
Kroatiſchen Bauernpartei in dieſer Frage. Ihre
Geg=
nerſchaft gegen dieſe Verträge iſt wohl immer auch teilweiſe auf
ihre grundſätzliche Ablehnung der Belgrader Politik zurückgeführt
worden. An der Tatſache der Ratifizierung werden die Kroaten
jetzt kaum noch etwas ändern können, wenn ſie ſich auch auf den
Standpunkt ſtellen, daß die Annahme ohne ihre Mitarbeit
durch=
geführt wurde. Auf der anderen Seite wird die Ratifizierung
ihnen ohne Zweifel neuen Stoff für ihre belgradfeindliche
Propa=
ganda und neuen Anlaß zu einer verſchärften Fortſetzung des
Kampfes gegen Serbien liefern. — Es iſt anzunehmen, daß die
Ratifizierung auch die Verlängerung des kürzlich abgelaufenen
italieniſch=ſüdſlawiſchen Freundſchaftsvertrages zur Folge haben
wird.
Pribitſchewitſch über die Forderungen
der Krogten.
EP. Agram, 15. Auguſt.
Der Präſident der bäuerlich=demokratiſchen Koalition,
Pri=
bitſchewitſch, der geſtern abend nach der Sitzung des
geſchäfts=
führenden Ausſchuſſes der bäuerlich=demokratiſchen Koalition die
Preſſevertreter empfing, wies in langen Erklärungen beſonders
darauf hin, daß die Koalition nicht nur eine Provinz oder einen
Teil des Volkes vertrete, ſondern daß in der Koalition alle
Ge=
biete jenſeits der Save vertreten ſeien. Die Koalition führt den
Kampf um Gleichheit und Gleichberechtigung aller Teile des
Staates. Die Regierungbemüht ſich, dieſen Kampf
als einen Kampf des Kroatentums gegen das
Serbentum hinzuſtellen. Auch die Serben aus den
verſchie=
denſten Teilen des Staates, beſonders aber die ſerbiſchen
Kroaten, ſtehen voll und ganz hinter der
bäuer=
lich=demokratiſchen Koalition, ſo daß alſo von
einem Kampfder Kroaten gegen die Serben nicht
geſprochen werden kann. Die Koalition kämpft
für innere Umgeſtaltung des Staates unter
Be=
rückſichtigung ihrer Forderungen nach
Gleich=
berechtigung.
Zur Ratifizierung der Nettunokonvention
ſagte Pribitſchewitſch, dieſe Ratifizierung wird ſtets eine traurige
Erinnerung für meine Volksgenoſſen ſein. Zuerſt haben die
Regierungskreiſe, die für eine Ratifizierung waren, die
Volksvertreter jener Gebiete, die von der Konvention am meiſten
betroffen waren, aus der Skupſchtina verjagt und dann
ſchrit=
ten ſie über die Leichen von Paul Raditſch,
Baſa=
ritſchek und ſchließlich Stephan Raditſch zur
An=
nahme der Nettunokonvention.
Die kroatiſche Preſſe verurteilt die
Unter=
zeichnung der Netiuno=Konvention.
EP. Agram, 15. Auguft.
Die geſamte Preſſe beſchäftigt ſich heute mit der Annahme
der Nettuno=Konvention durch die Skupſchtina und kommentiert
ſie als ein beſonderes Ereignis. Der „Obzor” ſchreibt: In
Ab=
weſenheit aller kroatiſchen Volksvertreter wurde geſtern in der
Skupſchtina die Konvention von Nettuno angenommen. Die
Regierung führt alſo rückſichtslos und
ſkrupel=
los ihre Pläne durch. Die Regierung hat nicht einmal
gewartet, bis ſich die Erde über Raditſchs Grab geſchloſſen hat,
ſondern noch über ſeinen warmen Körper hinweg die Konvention
durchgeſetzt. Die Spannung zwiſchen den
Regie=
rungsparteien und der Oppoſition hat ſich dadurch nur
noch bedeutend verſchärft. — „Rijec” ſchreibt: Die
Annahme der Konvention bedeutet Hochverrat=
Das Parlament hat damit eine ungeheuere Laſt auf ſich geladen;
ſie trifft das kroatiſche Volk ins Herz.
Kroatiſche Demonſtrationen gegen die Nettuno=
Verträge.
EP. Belgrad, 15. Auguſt.
Wie aus Spalato gemeldet wird, veranſtalteten jugendliche
Demonſtranten geſtern abend gegen 10 Uhr
Straßenkundgebun=
gen. Eine große Menge zog mit kroatiſchen Fahnen durch die
Straßen und proteſtierte ſtürmiſch gegen die Ratifizierung der
Nettuno=Konventionen. Es wurden auch Schmährufe gegen die
Belgrader Regierung ausgeſtoßen. Die Polizei erwies ſich als zu
ſchwach, um die Demonſtranten zu zerſtreuen, worauf
Gendarme=
rie und Militär zu Hilfe gerufen wurde. Das Militär zerſtreute
die Demonſtranten. Eine große Anzahl Verhaftungen wurde
vorgenommen.
Zum Jubiläum der Deutſchen
Schauſpiel=
beiriebs=Aktien=Geſellſchaft
Berlin, im Laufe und beſonders gegen Ende des vorigen
Jahr=
hunderts aus einer Stadt preußiſchen Beamten= und Offiziertums ſich
immer mehr und mehr zum Zentrum der deutſchen Bühnenkunſt
ent=
meickelnd, nicht zuletzt durch ſeine Aufgeſchloſſenheit neuen literariſchen
eströmungen gegenüber; Berlin war es auch, wo zunächſt eine
Verein=
eitlichung, wenn man ſo will, eine Vertruſtung des Theaterweſens
mröglich war. Alfred und Fritz Rotter gründeten den dann nach ihnen
hnannten Konzern, der nach und nach die wichtigſten Bühnen Berlins
umfaßte. Im Juli 1908, alſo vor nunmehr 20 Jahren, wandelte ſich
der Rotter=Konzern in die Deutſche Schauſpiel=Betriebs=Aktiengeſellſchaft
mm, die in der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Beſtehens ſowohl
qauantitativ wie auch qualitativ Hervorragendes geleiſtet hat. Eine
gerechte Würdigung wird auch nicht zu erwähnen vergeſſen, daß von
däeſen zwanzig Jahren faſt zehn in die Kriegs= und Nachkriegszeit
faallen. Zeiten, in denen einmal durch die Furchtbarkeit
weltgeſchicht=
lochen Erlebens (wobei vor dem „Theater”, dem Schauſpiel
kriegführen=
der Völker mit all dem Entſetzlichen, was es mit ſich brachte, die
„Scheinwirklichkeit” bühnenmäßiger Darſtellung des Lebens verblaſſen
naußte), zum anderen aber durch die materielle Not, insbeſondere der
Machkriegsjahre, gerade die Stände auf den Beſuch des Theaters
ver=
züchten mußten, aus denen ſich das Publikum ſonſt zuſammenſetzte.
Wenn wir das bedenken, ſo erſcheinen die Leiſtungen der Deutſchen
SSchauſpielgeſellſchaft noch wertvoller, denn es iſt gewiß notwendig und
efreulich, daß gerade in unſerer Zeit, die ſo ſehr im „Kampf um das
tägliche Brot” liegt, und darüber oft der geiſtigen Güter der Nation
und der Welt verluſtig zu gehen droht, daß ſich da ein Unternehmen
grufrecht erhalten konnte, dem durch die Breite der Baſis die
Möglich=
reit geboten iſt, das Publikum zu erreichen und zu beeinfluſſen. Denn
micht nur mehr in Berlin, ſondern auch an allen größeren Plätzen der
FProvinz” fanden und finden Gaſtſpiele ſtatt, ſo z. B. in Hamburg,
FFrankfurt, Köln, ſo auch augenblicklich hier in Darmſtadt, wo im
(Orpheum ein Teil der Geſellſchaft gaſtiert. Ueber 50 000
Vorſtel=
lungen fanden ſtatt, über 3000 Spieler traten auf, um mehr oder
weni=
ger lange dem Enſemble anzugehören. (Dies ſei berichtet, die
4 Pamericain geiſtige Werte mit Zahlen zu meſſen vermögen.) Eine
große Menge Berühmtheiten ſind aus dieſer Schar allmählich erwachſen.
Man braucht nur Namen wie Albert Baſſermann, Konrad Veidt, Paul
AVegener, Eliſabeth Bergner oder Käthe Dorſch zu nennen. Die
Deut=
ſrhe Schauſpielgefellſchaft ließ es ſich, dem oben erwähnten Zug
Ber=
läns entſprechend, angelegen ſein, von Anfang neben klaſſiſchen Stücken
moderne und modernſte Autoren zu Worte kommen zu laſſen. Um nur
giniges aus der Fülle der Geſchichte herauszugreifen: Hauptmanns
Weber” und den „Biberpelz”, Sudermanns „Johannisfeuer” oder
Schnitzlers „Anatol”. Auch fremde Schriftſteller haben in ihr den
boeſten Interpreten gefunden, vor allem die beiden großen Antipoden
oer grünen Inſel, Wilde und Shaw, dieſer in der „Heiligen Johanna”
pener in „Lady Windermeres Fächer‟. Es iſt zu wünſchen, daß auch
weiterhin der Einfluß auf Theater ud damit Kultur der Deutſchen
Schauſpielgeſellſchaft erhalten bleibe.
W. 8.
*Zu Klabunds Tod.
„Ich bin in der Mark geboren, aber früher lebte ich einmal
in China und ſchrieb, mit einer großen Hornbrille betan, kleine
Verſe auf große Seidenſtreifen.”
So ſchreibt er in ſeiner kleinen Selbſtbiographie. Und ſo war
er: Transfuſion fernöſtlicher Seele in höchſte europäiſche Kultur
und — decadence.
Chinas Händen entgleitet heute immer raſcher und raſcher
die Seele von ehedem. Kuomintang herrſcht über Konfutſe und
Laotſe, Eiſenbahnen durchqueren Ahnenfelder, ſchrille Dampfer=
Klabund (Dr. Alfred Henſchke).
ſirenen heulen auf Yangtſe und Hoangho, wo einſt Kulis Tag
für Tag die Dſchunken zu Berg getreidelt haben und der Uferweg
im Geſtein ausgetreten vom Gebrauch der Jahrtauſende.
Da war Klabund. Und er war Brennglas und Prisma
zu=
gleich. Brennglas: alle verſchiedenen Strahlen eines
vielgeſtal=
tigen Chinas ſammelnd, und Prisma: vom Sammelpunkt ſie
zerſtreuend und in ihrer Vielfarbigkeit vor den erſtaunten Augen
Europas ſie tanzen laſſend.
Klabund iſt uns bekannt aus vielen Dichtungen europäiſcher
Umwelt und Kultur. Wir leſen ſie immer wieder. Aber ſeine
Hauptſtärke war eben jener Ferne Oſten, war vor allem das Reich
der Mitte, das ihm im Brennpunkt ſeiner Betrachtung und ſeines
Schaffens ſtand.
Es ſind jetzt 23 Jahre her, da ſtarb einer, mit dem er viel
Aehnlichkeit hatte, in ſeiner Liebe zum Fernen Oſten, in ſeinem
Sichhineinverſenkenkönnen in die orientaliſche Seele: Lafcadio
Hearn.
Von dem ihn doch auch ſo vieles trennt. Denn während jener
allmählich ganz hineinwuchs in die Welt Japans, blieb Klabund
immer Europäer, Menſch unſerer Welt. Er iſt tot. Und wir denken
an ihn als an den, der uns tiefe Blicke tun ließ in die Welt
Chinas. Wir in Darmſtadt denken an die Aufführung des
„Kreidekreis”, und wir wiſſen, was Klabund war.
Nun er, 36jährig, geſtorben iſt, wird ſeine Seele zurückkehren
nach dem Land jenſeits der großen Mauer? Und wieder
hin=
ſitzen in einem der vielen Buddhaklöſter und weiter kleine
Ge=
dichte mit ſchwarzer Tuſche und dem feinen Haarpinſel in
mühe=
voller Arbeit ſchreiben, „mit großer Hornbrille betan . . . auf
große Seidenſtreifen?”
W. S
Was ſind drei Millionen Preſſa=Beſucher? In der vergangenen
Woche wurde der 3 000 000. Beſucher auf der Preſſa gezählt. Was
das heißt? Die wenigſten Menſchen, die dieſe Zahl leſen, können ſich
ein richtiges Bild machen. Drei Millionen Preſſa=Beſucher. Das
iſt keine Zahl von Inflationsbegriffen, das iſt eine Zahl von ſchlagender
Beweiskraft. Das ſind mehr als vier mal ſo viel Menſchen, als die
Stadt Köln alles in allem an Einwohnern hat. Will man ſich dieſe
Beſucherzahl an der gleichen Zahl etwa von Tagen veranſchaulichen,
ſo müßten ſchon mehr als 8 200 Jahre dazu herhalten, die notendige
Anzahl von Tagen zu liefern. — Drei Millionen mal haben die
Kontroll=
uhren an den Drehkreuzen der Preſſa=Eingänge getickt. Ein Glück nur,
daß die Preſſa dieſen Rieſenverkehr nicht durch einen einzigen Eingang
und zur gleichen Zeit zu bewältigen hat. Denn ſelbſt, wenn das eine
Drehkreuz alle zwei Sekunden einen Beſucher einließ — alſo 30 in jeder
Minute —, ſo brauchte man ununterbrochen Tag und Nacht eine Zeit
von 70 Tagen, um allen Einlaßbegehrenden durch dieſes eine Drehkreuz
einzulaſſen. Würden ſämtliche drei Millionen Beſucher dahinter „Reihe
ſtehen”, ſo ergäbe ſich — einen halben Meter pro Perſon gerechnet —
eine „Schlange” von 1500 Km., das wäre — der Bahnlinie entlang —
etwa von Köln bis Stockholm. — Welch’ impoſanten Feſtzug würden
dieſe 3 000 000 Beſucher aber abgeben! Man iſt gewiß von dem
Deut=
ſchen Turnfeſt in Köln und dem Sängerfeſt in Wien ſchon einen
ſtatt=
lichen Feſtzug gewöhnt aber dieſer Preſſa=Feſtzug der Dreimillionen
würde nicht Straßen, ſondern Städte ausfüllen. Ließe man 5 Beſucher
in jeder Reihe marſchieren und billigte ihnen einen Mindeſtabſtand von
einem Meter zu, ſo hätte man eine Zugformation von 600 000 Reihen
zu je fünf, die ſich hinzöge über eine Strecke von 600 Km. Zur gleichen
Zeit, wo die Spitze des Zuges in Köln einmarſchierte, kämen die Letzten
etwa noch in München zeitig genug, um ſich dem Zuge anzuſchließen.
Volle 5 Tage und Nächte! dauerte der Vorbeimarſch dieſes
Rieſenauß=
gebotes bei einem Marſchtempo von 5 Km. in der Stunde.
In dankbarer Freude zeigen wir
die Geburt eines geſunden
Jungen an
Or. K. Heinemann und Frau
Frieda, geb. Langsdorf.
Darmſtadi, den 15. Auguſt 1928.
Heidelbergerſtr. 134, (*21189
Für die zahlreichen Glückwünſche
und Geſchenke, anläßlich unſerer
Goldenen Hochzeit, ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank.
*21176
Michgel Hörr II und Frau
Eliſabethe, geb. Pfeifer
Reichelsheim i. Odenw., Beerfurtherſtr.
Statt Karteh.
Rechnungsrat Karl Koch
Eliſabeth Koch geb. Gärtner
Vermählte.
Frankfurt a. M.
Darmſiadt
Erbacherſir. 4
Lützowſir. 46
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 19. Auguſt 1928,
nach=
mittags /-2 Uhr, in der Matthaeuskircke in Frankfurt a.M.
(*20945
Am 13. Auguſt, nach vollendetem 3.
Lebens=
jahr, hat das kranke Herzchen unſeres einzigen
Töchterchens und Schweſterchens
Lieſelotte
aufgehört zu ſchlagen.
Wir haben das Körperchen unſeres lieben
Kindes heute in aller Stille zur letzten Ruhe
ge=
bettet. Wer das liebevolle, freundliche, geduldig
leidende Kindlein kannte, weiß um unſeren tiefen
Schmerz.
Im Namen der Hinterbliebenen
Heinrich Lautz
18103)
Gertrud Lautz, geb. Beher
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1928.
Statt beſonderer Anzeige.
Gottes unerforſchlichem Ratſchluß hat es
ge=
fallen, gelegentlich eines Beſuches in der alten
Deutſchen Heimat, nach längerem Krankenlager,
meinen Gatten, unſeren Sohn,Bruder und Schwager
Heiln Tauwig lang
zu ſich in die Ewigkeit zu nehmen.
Aew York, Darmſtadt, den 15. Auguſt 1928.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
13107)
Frau Chriſiine Lang Ww.
Die Beerdigung findet Donnerstag nachm. 3 Uhr,
vom Portale des Waldfriedhofes aus, ſtatt.
Damen
für leichte,
ange=
nehme Unterſtützung
bei Reiſetätigkeit
ſo=
fort geſucht.
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führliche Bewerbung
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Zeugniſſen geſucht.
Mayer
Eliſabethenſtr. 56, II.
(*21121
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine einzige,
innigſigeliebte Schweſter
Graulen Annn einewohl
Oberfürſorgerin am Städtiſchen Wohlfahrtsamt nach einem
opfervollen, arbeitsreichen Leben und langem, überaus
ſchmerz=
lichen Leiden heute morgen 31/, Uhr im Alter von 54 Jahren
in die Ewigkeit abzurufen. Sie ruhe in Frieden.
In tiefer Trauer:
M. Clementine Gradwohl
Inſtitut St. Mariä, Mainz
z. Zt. Darmſtadt, Waldſtr. 21
Darmſiadt, den 13. Auguſi 1928.
Die Beerdigung findet Freitag, den 17. Auguſt,
nach=
mittags 4 Uhr, von der Kapelle des Friedhofes Nieder=
Ram=
ſtädterſtr., aus ſtatt. Das Seelenamt iſt Samstag 6½/ Uhr
( 21206
in der Liebfrauenkirche.
Berichtigung.
Die am Mittwoch, den 15. d8. Mts.
ver=
öffentlichie Anzeige Dr. med. B. Günther
ſt irrtümlich erſchſenen.
(13108
Herr Dr. Günther
kehrt erſt am
20. August zurück.
Tierärztliche Tätigkeit
wleder aufgenommen
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Lübeck 98 Mk. Bremen 118 Mk.
München 138 Mk.
Gort dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter und Tante
Frau Henriette Seſor Bw.
geborene Geiſt
imAlter von 69Jahren, nachlangem,
ſchwerem, mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden, in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Ramen d. trauernden Hinterbliebenen:
Charlotte und Käthe Scior
Familie Philipp Seior
Karlſtr. 58.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1928.
Parkusſtr. 171...
DieBeerdigung findetDonnerstag,
den 16. Auguſt, nachmitt. 3½ Uhr
auf dem Waldfriedhof, ſtatt. /*21136
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme ſowie die
Kranz= und Blumenſpenden bei
dem Heimgang unſeres teuren
Entſchlafenen ſagen wir Allen
herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Suſanne Schneider
geb. Kreſſel. (131458
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kenntlichen Geſchäften. Man verlange ausdrücklich das
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Dmter 227
Donnerstag den 16. Auguſt 1923
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. Auguſt.
— Ernannt wurden: am 20. Juli der Amtsgerichtsrat bei dem
lmtsgericht Nidda Ferd. Kloſe zum Oberamtsrichter bei dem
Amts=
ei icht Schotten; am 11. Auguſt: der Gerichtsaſſeſſor Dr. Emil Weick den Geſchäftsbericht ſowie die Erledigung ſatzungsmäßiger Regularien.
7 Mainz zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Wöllſtein; der
lmatsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Offenbach a. M.; der
Gerichts=
ſſeſſor Dr. Hugo Wolf in Worms zum Staatsanwalt bei dem
Amts=
r in Groß=Gerau zum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Groß=
wau.
durdingen zum Pfleger bei der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt
Heppen=
erm mit Wirkung vom 1. Auguſt 1998.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 8. Auguſt der
Juſtizober=
nwbektor bei dem Landgericht Darmſtadt Alexander Paul auf Nach= Deſſau die Einſtellung des Handwerks zu den Kunſtgewerbeſchulen
be=
uhen mit Wirkung vom 1. Dezember 1928. — Auf Grund des 8 1 des handeln wird. Profeſſor Dr. Riebeſell=Hamburg wird ein Refe=
5fſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw.
Dezember 1923 in de: Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925
Ng.=Bl. S. 249) tritt am 1. September 1998 in den Ruheſtand: Lehrer
dänrich Karl Geißler an der Volksſchule zu Lampertheim (Kreis
ßrnsheim). — Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der
matsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 bzw. 8. Oktober
425 (Reg.=Bl. S. 509, 511 und 249) treten am 1. Oktober 1998 in den
ſirheſtand: der Bureaudirektor bei dem Landgericht der Provinz Star= Kriegerverein „Kampfgenoſſenſchaft”, Kriegerverein „Germania”,
Krie=
ei burg Johann Peter Langsdorf in Darmſtadt und der
Juſtiz=
ſerwachtmeiſter beim Amtsgericht Mainz Paul Guckert.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
warde übertragen dem Pfarrer Nichard Zimmer zu Breungeshain
ebangeliſche Pfarrſtelle zu Dauernheim (Dekanat Nidda), dem
Lparrer Dr. Hugo Heymann zu Rodheim a. d. Horloff die
evange=
i he Pfarrſtelle zu Langsdorf (Oekanat Hungen).
s. Primiz. Am Feſt Mariä Himmelfahrt, 15. Auguſt, hat Neu=
Feſter Walter Lewalter, von hier in der St. Ludwigskirche ſeine
ekte Meſſe geleſen. Ihm aſſiſtierten die ebenfalls in Darmſtadt
ge=
umenen Kapläne Hattemer und Straſſer. Die Feſtpredigt
ielt Geiſtl. Nat Prof Laufer, der frühere Lehrer des Neuprieſters
ſtrvie ſeiner Primizaſſiſtenten. Die ganze Gemeinde hatte ſich an der
Fiſtfeier beteiligt. Der Primiziant beſuchte das hieſige Realaymnaſium,
nmchte ſein Grgeeum am hieſigen Ludwig=Georgs=Gymnaſium und
ab=
ſa vierte das Prieſterſeminar in Mainz.
— Hohes Alter. Die im Damenheim Hölzelſtift wohnhafte Jeanette
Urüller, geb. Schiller, vollendet heute ihr 89. Lebensjahr und iſt dabei
noch rüſtig.
s. Anna Gradwohl F. Nach längerem ſchweren Leiden iſt im
hieſi=
am Städtiſchen Krankenhaus die weit über die Grenzen Darmſtadts
hmaus bekannte Oberfürſorgedame Anna Gradwohl verſtorben.
Aiie die vor wenigen Monaten verſchiedene Frau Staatsrat Karoline
Aralſer hat ſie ſich durch ihre große Hilfsbereitſchaft in den Herzen der
hseſigen durch die Zeitumſtände in Not geratenen Bevölkerung ein
etoiges Denkmal geſetzt. R. i. p.
— Heſiſches Landestheater. Als Eröffnungsvorſtellung geht „Don
Garlos” von Schiller in völlig neuer Inſzenierung und Ausſtattung
i. Szene. Die Regie des Werkes führt Generalintendant Profeſſor
Gbert. Bühnenbild: Wilhelm Reinking.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Hefſiſchen Landestheaters
Zmrmſtadt (Leitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Donnerstag
und morgen Freitag finden die zwei letzten Wiederholungen der
Ope=
ritte „Die Bajadere” von Emmerich Kalman ſtatt. — Wie bereits
bikanntgegeben, wird als letzte Novität der diesjährigen
Sommerſpiel=
zuit „Der Zarewitſch” ab Samstag, 18. Auguſt, gegeben. „Der
Zare=
zütſch” zählt zu den beſten Werken des Komponiſten Franz Lehar, deſſen
Lpperette „Paganini” ja auch im vorigen Jahre mit außerordentlich
großem Erfolg aufgeführt wurde. Die „Züricher Poſt” ſchreibt: Ein
meuer Lehar, und zwar eine Partitur, die den Meiſter bei vollen
Kräf=
tun zeigt. Dazu ein Libretto, das, in geſchickter Zuſammenarbeit von
Aela Janbach und Heinz Reichert, eine wirkliche Handlung zuwege
liringt. Der Erfolg dieſer Operette iſt garantiert. — Die Volkswacht”
u- Breslau ſchreibt: Wie im „Paganini” weicht auch hier Franz Lehar
von den ausgetretenen Operettenwegen ab. Jenbach und Reichert
grif=
fm nach einem als bühnenwirkſam erprobten Drama. In Lehars Mu=
: lebt ein melancholiſch=leidenſchaftlicher Ton, der die Vorgänge gut
ü=uſtriert. An die Stelle von Schlagern und Reißern ſind ſorgfältig
durchgearbeitete Duette getreten, die Tänze huldigen nur zum kleinen
Beil dem neuzeitlichen Moderhythmus, die meiſten ſind raſſig, was in
daeſem Falle von ſlawiſchem Temperament belebt heißt.
— Auf ſeiner Tournee durch Deutſchland, das es u. a. nach
Heidel=
herg, der Pfalz und die größeren Städte Süddeutſchlands führte, wird
das Quartett Tomaſchek hier in Darmſtadt Station machen, um im
Aratskeller ein Konzert zu geben. In ihm wird vor allem die 14jährige
Anny Tomaſchek auftreten, die als Geigenvirtuoſin auf, allen bisher
lerührten Reiſeſtationen lebhaftes Aufſehen erregt hat.
— Die Direktion des Darmſtädter Botnniſchen Gartens richtot an
die Inhaber von Schiſſeln zu den Eingängen des Gartens die
er=
gbene Bitte, ſolcbe möglichſt bald abzuliefern: Herrn Schloſſermeiſter
Aeſſelring (vohnhaft im Dienſtgebäude des Gartens). Infolge einen
4redaratur der Shlöſſer iſt eine neue Anpaſſung der Torſchliſſel im glied Neuldecker, Ernſt=Ludwigſtraße, erforderlich. Die Wanderung kann
Lentereſſe der Beſucher dringend erfordeplich.
— Geſellſchaft „Reichsadler‟. Das Mitglied Herr Gärtnereibeſitzer
Eunſt Rauer hieſt im großen Saale d2s Büngerhofs einen Vortrag
ber „Obſtverwertung vor 100 Jahren und jetzt” Beſonders
er=
lähnens ert waren die dabei gezeigren 50 Lichtbilder, zu denen Herr
Beuer die eingehendſten Erläuterungen gab, ſo z. B. Handhabung von
ſtiukochapparaten und Gläſern, Auftreten von den verſchiedenſten
Vilz=
arten durch ungeeignete Früchte, ſovie mangelhaftes Einkochen.
Fer=
er wurden wir durch Listbilder in die Nexglaswerke verſetzt, wo die
(Entſtehuax der Gläſer bis zum Verſand gezeigt wurde. Der Beifall
zugte von der Zufriedenheit der Anweſenden. Nicht unerwähnt zu
laſſen iſt, daß für die von den Firmen Roſenthal, Ludwigsplatz, ſowie
(öugo Neurohr Wencſtraße, zur Verfügung geſtellte ſinnreiche Aus= guten Hausmacher=Speiſen. Bei dem Spiel der originellen Muſikanten
ſrellung von Einkochapparaten und Gläſern, ſowvie ſonſtige zur
Obſt=
herwertung gebräuchlichen Artikel reges Intereſſe gezeigt wurde.
— Deutſcher Pfadfinder=Bund, Horſt Darmſtadt. Wie alle Jahre,
veranſtaltete der Pfadſinderhorſt auch in dieſen Sonmerferien eine
größere Wanderung, die an die Oſtſee führte. Von recht gutem Wetter
gegünſtigt, lernten die Buben zunüchſt Rügen mit ſeinen Kreidefelſen, künſtleriſche Muſik, ſondern einmal etwas aus der viel berufenen guten
gennen und fuhren dann über Stralſund und Roſtock nach Warns=nüzde,
m deſſen Nähe am Meeresſtrand ein gemeinſames Zeltlager mit dem 2. Vorſitzende des Motorboot=Clubs, Herr Ga. Schubkegel, hieß die
Wießener Horſt ſtattfand. Nach Schluß dieſes Lagers führte der Weg
der Darmſtädter nach Lübeck, an deſſen Beſichtigung ſich eine
Wande=
ung durch die Holſteiniſche Schweiz über Plön und Eutin anſchloß.
SDen Schluß der dreiwöchigen Wanderung bildete die Beſichtigung von
haben. Am 11. Auguſt kehrten alle 22 Pfadfinder wieder geſund und beneidte den Clnb um ſeine gute, ſtaub= und lochfreie Fahrſtraße, ſprach
wvoller Befriedigung nach Hauſe zurück.
— Das Eigenhaus der jungen Welt der neuen Zeit iſt heute ein
Wroblem, deſſen Löſung viele Tauſende beſchäftigt. Unzählige möchten Weg nach der Rheinſpitze vereinigte alle Teilnehmer bei den Booten
der Stadt entfliehen, aber ſelbſt die, die in der glücklichen Lage ſind,
uaß der Erwerb die Ausgaben noch etwas überſchreitet, ſcheuen ſich vor
woen Koſten eines Hausbaues, vor allem aber vor der unabſehbaren imtoſante Waſſerfläche. Viele tauchten bald in den kühlen Fluten und
Welaſtung durch den Beſitz. Hier will das 15 000 Mark=Preis=
Uusſchreiben eingreifen, mit dem Velhagen u. Klaſings 9
Monatshefte ihren neuen Jahrgang eröffnen (Septemberheft).
Das Preisausſchreiben, das ſich an alle deutſchen Architekten wendet zu bald war es Zeit zum Aufbruch und hatten die Bootseigner zum
mnd zum Preisrichter die Leſerſchaft der Zeitſchrift beruft, geht von der 2
ſrichtigen Vorausſetzung aus: wir brauchen Häuſer für geſchmackvolle 7
mnd kultivierte Menſchen mit wenig Geld; Häuſer, die die Hausfrau im
Motfall allein bewirtſchaften könnte und die ihr Zeit laſſen für ihre Motorboote wieder nach ihren Heimathafen Mainz zogen.
Minder, ihren Garten, ihre geiſtige Fortbildung. Es ſind Leitſätze für
die Baupläne aufgeſtellt, die kultivierte und vor allem praktiſche
Ein=
bachheit fordern. Ein Prüfungsausſchuß, dem außer der Schriftleitung
Wrofeſſor Adolf Nading=Breslau, Profeſſor P. L. Trooſt=München und
Wrofeſſor Dr. Heinrich Teſſenow=Berlin angehören, wählt die beſten
AArbeiten aus. Dieſe werden in den Heften veröffentlicht, und der Leſer
Erteilt den Preis. Kein Zweifel, daß dieſes nach Gehalt und Form
Göchſt originelle Preisausſchreiben Velhagen u. Klaſings Monatsheften
wiele neue Freunde zu den unzähligen alten gewinnen, vor allem aber
ur Klärung einer für die Zukunft unſeres Volkes entſcheidenden Frage
ſbeitragen wird.
— Ins Manöver. Die heſſiſche Garniſon, das erſte Bataillon des
Infanterieregiments 15 in Gießen, verließ geſtern abend ihren
Stand=
wort Gießen und begab ſich nach dem Truppenübungsplatz Alten=Grabow, 17. Auguſt, gibt Herr Matthias Weber einen Wiener Abend. Hierbei
wo bis zum 12. September die alljährlichen Herbſtübungen ſtattfinden, ſoll in erſter Linie Wieneriſche Meiſter, wie Joh. Strauß, Karl Mil=
Anſchließend finden dann in Nordthüringen Manöver im verſtärkten löcker, Franz von Suppe. Franz Lehar, Karl Zeller, Leo Fall u. a. m.
Begimentsverbande ſtatt. Die heſſiſche Garniſon und auch die übrigen mit ihren gemütvollen Melodien zu Worte kommen. Den Beſuchern
Abeteiligten Teile des 15. Infanterie=Regiments kehren erſt am 23. Sep= ſtehen einige genußreiche Stunden in Ausſicht. Nach dem Konzert
fah=
tember in ihre Garniſonorte zurück.
RA. Bertreterderſammlung bes Deutſchen Handwerks= und Gewerbe
kammertags. Der Deutſche Handwerks= und Gewerbekammertag, die
geſetzliche Spitzenvertretung der 67 deutſchen Handwerks= und
Gewerbe=
kammern, tritt Ende Auguſt in Köln zu ſeiner diesjährigen
Vertre=
terberſammlung zuſammen. Die Verhandlungen werden eingeleitet
mit einer Vorſtandsſitzung am 21. Auguſt im großen Sitzungsſaale der
Handwerkskammer zu Aachen. Am 22. Auguſt ſchließt ſich in Köln
die geſchloſſene Mitgliederverſammlung an. Die Tagesordnung umfaßt
Der Präſident der Handwerkskammer Köln, Welter, wird über die
zwichtsaſſeſſor Dr. Manfred Mardner in Offenbach a. M. zum Errichtung des Inſtituts für Handwerkswirtſchaft Bericht erſtatten. Die
öffentliche Vertreterverſammlung des Deutſchen Handwerks= und Ge= neten Schußwaffen und die dazu gehörige Munition: 1.
Vorderlader=
werbekammertags findet im Beiſein der Vertreter der Behörden, der waffen, insbeſondere Luntenſchloß= Radſchloß=, Steinſchloß=
Perkuſſions=
riicht in Mainz; der Gerichtsaſſeſſor Karl Chriſtian Lauteſchlä= wirtſchaftlichen Spitzenverbände und ſonſtiger Korvorationen am 23.8,
vormittags 9.30 Uhr, im Kongreßſaal der Meſſe ſtatt. Generalſekretär terladerwaffen: 2) Sämtliche Modelle bis zum Konſtruktionsjahre
Dr. Meuſch wird über das Thema ſprechen: Das Handwerk zur
— Ernannt wurde am 9. Auguſt der Albert Hirſch aus Ober= wirtſchafts=, finanz= und ſozialpolitiſchen Geſetzgebung Deutſchlands”.
Die Tagesordnung umfaßt weiter Vorträge zu Fragen des gewerblichen
lung des Handwerks zu den Berufsſchulen und Shndikus Dr.
Seiß=
rat über die gegenwärtig im Handwerk ſehr aktuelle Frage: „Soziale brauchsfähigen, dem Geſetze unterliegenden Schußwaffe mit größerem
Fürſorgeeinrichtungen für das ſelbſtändige Handwerk” erſtatten. Als
Abſchluß der Tagung iſt eine gemeinſchaftliche Beſichtigung der Preſſa
vorgeſehen.
— Vereinigte Krieger=, Militär= und Regimentsvereine Darmſtadt,
beſtehend aus Kriegerverein, kam. Kriegerverein 1874. Militärverein,
ger= und Militärverein „Graf von Haeſeler”, Trainvereinigung 18,
kam. Verband der Kri gsteilnehmer, begehen am Samstag, 18. Auguſt
das Gedächtnis der Gefallenen 1870/71 abends 6 Uhr auf dem Friedhof
an der Nieder=Ramſtädter Straße. Sammelpunkt 5.45 Uhr am
Tier=
brunnen. Die befreundeten Vereine ſind herzlichſt eingeladen. Ferner
nehmen die vereinigten Krieger= uſw. Vereine am Sonntag, 19. Auguſt,
am Feſtzug der Vereinigung früherer Leibgardiſten teil (Treffpunkt:
Meßplatz, am Finanzamt, 2 Uhr 15 Min. nachm), und laden die
Kame=
raden der angeſchloſſenen Vereine zu recht zahlreicher Beteiligung ein.
— Verein ehemaliger Angehöriger des Großherzogl. Artilleriekorps.
Wir machen unſere Vereinsmitglieder auf die Denkmalsweihe des
Leib=
garde=Regiments am nächſten Sonntag hierdurch nochmals aufmerkſam.
Treffpunkte: Zur Denkmalsweihe vormittags 9,50 Uhr am „Weißen
Turm”, zum Feſtzuge nachmittags 230 Uhr Ecke Mühl= und
Soder=
ſtraße (am Geſchäft Röth). Orden und Ehrenzeichen anlegen.
Zahl=
reiche Beteiligung iſt Ehrenpflicht.
— Odenwaldklub „Frankonia‟ Darmſtadt. Begüinſtigt von
herrlich=
ſtem Wanderwetter, unternahm der Odenwaldklub „Frankonia” am
Sonntag eine Wanderung in den Odenwald. Alle, die dieſer ſechſten
Pflichtwanderung gefolgt waren, hatten es nicht zu bereuen. Der Früh= ſachen im Handelsbuche zu vermerken.
zug brachte die hundertköpfige Wanderſchar nach kurzer Bahnfahrt bis
Zeilhard, wo unſere Wanderung begann, die uns zunächſt über
Wem=
bach an der Schuchmannsmühle vorbei nach Rodau führte. Langſam
auſteigende Feld= und Waldwege brachten uns auf die Höhen.
Herr=
liche Ausblicke nach allen Seiten machten die Wanderung zum Genuß.
In Nodau ſtärkten wir uns im Gaſthaus „Zur Poſt” (Herr Hofferberth).
Eine fröhliche Stimmung beherrſchte die Teilnehmer. Nach dieſer
Stär=
kung ging es wieder friſch bergan, bergab durch Wald und Feld. Oft
wird der Weg auf ſchmalen Ackerpfaden gekürzt, und ſo erreichte man
das herrlich gelegene Schloß Lichtenberg. Steil führt der Fußweg
wieder herunter ins Tal. Die abwechſlungsreichen Wege bei dieſer
Wanderung führten uns immer wieder durch Wald und Feld, durch
ſchmucke Dörfchen. Und gar oft löſte die reiche und gut gepflegte
Blu=
menpracht, mit denen faſt jedes Fenſterchen unſerer wackeren Landsleute
geſchmückt iſt, helle Freude aus. Trotzdem uns die Sonnenſtrahlen bei
jedem Tritt verfolgten, erreichten wir mit Geſang und froher Stimmung
die Ruine Rodenſtein. Nach kurzer Beſichtigung ging es nun dem Ziele
Reichelsheim entgegen. Endlich konnten wir die erſten Häuſer
wahr=
nehmen, und ſchon entdeckte die Jugend das neu errichtete, mit buntem
Anſtrich verſehene Schwimmbad. Nun hatte man es erreicht. Bei
Herrn Werner, Gaſthaus „Zum Engel”, traf man es vortrefflich. Alles
aufs beſte vorbereitet, konnten ſich die Wanderer der Erholung
hin=
geben. Herr Werner machte uns die Stunden ſehr angenehm, und ſei
ihm auch an dieſer Stelle herzlicher Dank geſagt. Um 17 Uhr zog die
Wanderſchar ab, teils zu Fuß, teils mit der Bahn ging es nach
Nie=
der=Kainsbach. Von hier aus wurde nach kurzem Aufenthalt die
Heim=
fahrt angetreten. Durch Singen und Scherzen wurde die Fahrt bis
Darmſtadt nicht lang, und in heiterer Stimmung verabſchiedete man
ſich mit dem Bewußtſein, einen herrlichen Wandertag verlebt zu haben.
— V. H.C. Am 25. und 26. Auguſt führt der hieſige Zweigverein
eine zweitägige Wanderung nach denn Schwarzwald aus. Die
Wande=
rung beginnt in Ottenhöfen und führt nach Allerheiligen durch das
Unterwaſſertal. Beſichtigung der Büttenſteiner Waſſerfälle daſelbſt und
Weitermarſch nach Nuheſtein, Wildſee nach der Darmſtädter Hütte, wo
übernachtet wird. Am nächſten Tag führt die Wanderung über
Leibelseckle nach dem Mummelſee, der Hornisgrinde, zur Mittagsraſt
nach Hundseck. Von hier aus erfolgt der Abſtieg durch die Gertelbach=
Waſſerfälle nach Oberbühlertal zur Valnſtation. Von dieſer
Wande=
rung verſpricht man ſich ſehr viel, und wird von umſichtigen
Füh=
rern, die die zu durchwandernde Gegend bereits kennen, geführt. Für
Gemündt (Ntoßdörfer Straſſe 30), oder Herrn Garteninſpektor W. die Sicherſtellung der Quartiore iſt eine alsbaldige Ammeldung bei
Mit=
aufs wärmſte empfohlen werden. Am 26. Auguſt findet die 9.
Wan=
derung nach Jugenheim, Kaiſerbuche, Not=Gottes, Alsbach ſtatt, die
auch viel Schönes bei gutem Wetter verſpricht. Vergl. die heutige
Anzeige.
— Der Motorboot=Club Rhein=Main=Neckar im A. D. A. C., dem auch
die Darmſtadter Gruppe angehört, veranſtaltete am Sonntag eine
Sternfahrt zu Waſſer und Land nac Erfelden am Altrhein, die
Mit=
glieder mit ihren Angehörigen aus allen Teilen des Gaues vereinigte, iſt Ausnahmebewiligung möglich. Schußwaffen mit Schein=
Herrlich war die Motorbootfahrt auf den ſtillen Waſſern des Altrheins
nach der Schwedenſäule. Eig Spaziergang nach dem Forſthaus
Knob=
lochsan hat, trotz bedecktem Himmel, manhem Teilnehmer warm
ge=
macht. Um ſo ſchöner war die Raſt bei Herrn Förſter Schifer, der nun
ſeit 35 Jahren die Knoblochsau verwalter, bei beſtem Apfelwein und
kam bald gute Stimmung auf, ſogar ein Tänzcen wurde gewagt. Die
Regimentskapelle wurde von einem (1) Manne dargeſtellt, der Pauke,
Becken, Trommel und Trompete zugleich bediente; em Bänkelſänger vorſätzlich oder fahrläſſig Schußwaffen, Munition
wartete mit alten Schlagern auf, ſang von Wald, Liebe und Näuhern
und erntete viel Beifall. Es war eine gute Idee der Veranſtalter,
kein=
alten Zeit zu bieten, das ſich dem Rahmen der Fahrt gut einfügte. Der
Sportfreunde willkommen und gab über Sclwedenſäule, Kühkopf,
Alt=
rhein und Rheindurchſtich intereſſante Aufklärungen. Sein Hoch galt
bem A.DA.C. und dem Gau 32. Der Gauvorſitzende, Herr
Klein=
böhl=Franffurt a. M., dankt= für die Begrüßung ſowie für die Fahrt
Bamburg mit einer Hafenrundfahrt und eine Dampferfahrt nach Cux= nach dam ſtillen Fleck Erde, der ſicher bielen unbekannt geblieben wäre, beſitzt hat die Genehmigung binnen 1 Monat nachzuſuchen,
den Bootseignern den Dank der Teilnehmer für die ſchöne Fahrt aus
und brachte ein Töff=Töfſ=Hrra dem Motorboot=Club. Ein kurzer
am Waſſer. Die Weinberg= von Guntersblum und Dienheim, rechts nach ſeiner endgültigen Ablehnung ein.
waren begeiſtert von dem ſchönen Familien=Freibad. Schleppſchiffe und daß eine zu ſeiner Hausgemeinſchaft gehörige und ſeiner
Auf=
große Rheindampfer mit Ausflüglern belebten den Strom, umkreiſt von
dem ſchnellen Rennrutſches des Heurn Grafen von Hagenburg. Nur
zu bringen. In dem kühlen Garten der Krone daſelbſt waren noch 1
eiele Adgciſten bis zum ſpäten Abend vereinigt, indeſſen die meiſten 8 25 beſtraft.
Kenner sehn’s von weitem
schon, lockres Haar durck
(e
OlStoosa
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Notigen ſind ansſchllcklich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in leinem Falle irgendwie alt Beſhrechung oder Krliſk.
— Wiener=Kronenbräu=Keller. Morgen Freitag, den
xen Esxtrawagen der Hegg. (Siehe Anzeige in morgiger Ausgabe.)
Ausführungsverordnung zum Reichs=
vom 12. April 1928.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
p. Den Vorſchriften des Geſetzes unterliegen nicht die
nachbezeich=
gewehre Perkuſſionsrevolver und Perkuſſionspiſtolen. 2. Von den Hin=
1870 einſchließlich; b) Waffen mit nicht gezogenen Läufen, ſofern die
Länge des Laufes, gemeſſen von der Mündung bis zum Stoßboden,
mehr als 25 Zentimeter, und ſofern das Kaliber nicht mehr als 9 Milli=
Schulweſens, wezu Syndikus Dr. Bollinger=Bremen die Einſtel= meter beträgt: e) Druckluftwaffen mit einem Kaliber von 7 Millimeter
und darunter: 4) Zimmerſtutzen, Kaliber 4 Millimeter und darunter,
für Zundbütchen mit Bleirundkugeln, ſofern nicht durch die
Heraus=
nahme eines etwaigen Einſtecklaufs der Zimmerſtutzen zu einer ge=
Kalibe= umgewandelt werden kann; e) Flobertwaffen (Teſchings) mit
gezogenem Laufe, ſoweit es ſich nicht um Mehrlader handelt, im
Gewicht bis zu 2 Kilogramm und mit einem Kaliber von 6 Millimeter
und darunter, 3. Leuchtpiſtelen. 3. Scheintod= und Schreckſchußwaffen,
ſofern ſie ihrer Konſtruktion nach lediglich zum Verfeuern von
Knall=
rder Gaspatronen, die keine Durchſchlagskraft beſitzen, benützt werden
können, 5. Selbſtſchußaprarate, 6. Viehbetäubungsapparate. Im
Ab=
ſchnitt 2 iſt die Herſtellung von Schußwaffen und Munition und der
Handel mit dieſen Gegenſtänden geregelt. Weſentlich iſt die behördliche
Genehmigung. Erteilung oder Nücknahme der Genehm aing zur
ge=
werbsmäßigen Herſtellung, Bearbeitung oder Inſtandſetzung von
Schuß=
waffen oder Munition liegt in den Händen der höheren
Verwaltungs=
behörde. Den Handel mit Schußwaffen und Munition genehmigt oder
widerruf: die Polizeibehörde, die vorher Induſtrie= und Handelskammer
und Handwerkskammer gutachtlich hört.
Wer gewerbsmäßig Schußwaffen herſtellt, bearbeitet oder
inſtand=
ſetzt, hat ein Waffenbuch nach vorgeſchriebenem Muſter zu führen,
aus dem der Verbleib der Schußwaffen hervorgeht. Der
Veräuße=
rer hat ſich davon zu überzeugen, daß der Erwerber.
zum Erwerb von Schußwaffen berechtigt iſt.
Wer mit Schußwaffen ein Gewerbe (8 5 des Geſetzes) betreibt, hat
ein Waffenhandelsbuch zu führen, aus dem die Herkunft und
der Verbleib der Schußwaffen hervorgeht. Auch hier hat ſich der
Ver=
äußerer davon zu überzeugen, daß der Erwerber zum Erwerb. von
Schußwaffen berechtigt iſt. Er hat ſich zu dieſem Zwecke
Waffenerwerb=
ſchein, Waffenſchein oder Jagdſchein vorlegen zu laſſen und dieſe Tat=
Waffen= und Waffenhandelsbuch hat der Gewerbetreibende bis zum
Ablaufe von 20 Jahren, vrm Tage der darin vorgenommenen letzten
Eintragung an gerechnet, aufzukewahren und bei Aufgabe des
Ge=
werbes die Bücher an die Polizeibehörde zur Aufbewahrung zu
über=
geben. Abdruck des Geſetzes vom 12. April 1928 und dieſer
Ausfüh=
rungsverordnung iſt in den Verkaufsräumen an gut ſichtbarer Stelle
auszuhängen.
Abſchnitt 3 handelt vom Erwerb, Führen, Einfuhr und Beſitz von
Schußwaffen und Munition.
Der Waffenerwerbſchein berechtigt nur zum Erwerb
einer Schußwaffe, ſofern nicht die Berechtigung zum Bezug einer
höheren Zahl auf ihm vermerkt iſt.
Der Munitionserwerbſchein berechtigt zum Erwerb von 50 Patronen
mit Mantelgeſchoß oder von 50 Kugelpatronen für Fauſtfeuerwaffen,
ſofern nicht die Verechtigung zum Bezug einer niedrigeren oder höheren
Lahl auf ihm vermerkt iſt. Zum Ueberlaſſen oder Erwerbe von anderer
Munition bedarf es eines Munitionserwerbſcheines nicht.
Wer Schußwaffen auf Grund eines Waffenerwerbſcheins, eines zum
Erwerb, berechtigenden Waffenſcheines oder auf Grund eines
Jahresjagdſcheines einem anderen überläßt, hat auf dem Scheine die
Waffen nach Zahl, Art, aufgedruckter Firma oder Warenzeichen und
Herſtellungsnummer ſowie das Datum der Ueberlaſſung mit Tinte oder
Tintenſtift zu vermerken.
Wer Munition auf Grund eines Munitionserwerbſcheines einem
anderen überläßt, hat auf dem Scheine die Munition nach Zahl, Art
und Kaliber, ferner das Fabrikat, ſoweit erſichtlich, ſowie das Datum
der Ueberlaſſung mit Tinte oder Tintenſtift zu vermerken.
Sehr wichtig ſind die Beſtimmungen hinſichtlich der
Ge=
bühren für die Ausſtellung von Waffenerwerbſcheinen und
Waffen=
ſcheinen: Die landesrechtlichen Gebühren dürfen hier folgende
Höchſt=
ſätze nicht überſteigen: 1. Erſte Ausſtellung beider Scheine zuſammen
5.— Mk. 2. Erſte Ausſtellung derſelben allein 3 Mk. 3. Jede
Er=
neuerung eines dieſer Scheine 2— Mk. 4. Für Schußwaffen von nicht
mehr als 6 Millimeter Kaliber: Erſte Austellung oder Erneuerung
eines dieſer Scheine 1— Mk. Für Doppel dürfen nur Schreibgebühren
erhoben werden.
Unter Jagdwaffen ſind Schußwaffen zu verſtehen, die zur
Verwen=
dung bei der Jagd beſtimmt ſind und hierbei üblicher Weiſe verwendet
werden.
Bei der Einfuhr von Schußwaffen oder Munition iſt der
Er=
werbſchein, der Waffenſchein oder der Jagdſchein der Zollbehörde
rorzulegen.
Zum Beſitz eines Waffen= oder Munitionslagers hat die höhere
Verwaltungsbehörde die Genehmigung zu erteilen. Zum Beſitz eines
Munitionslagers bedarfes der Genehmigung nicht bei
Schrot=
patronen und bei Teſchingpatronen mit Rundkugeln.
Verboten ſind: Herſtellung, Handel, Einfuhr ſowie Beſitz von
ſo=
genannten Wilddiebsgewehren, desgleichen ſolcher
Schuß=
waffen, die mit einer Vorrichtung zur Dämpfung des
Schußknalls oder mit Gewehrſcheinwerfern verſehen ſind.
Für die Herſtellung ſolcher Waffen oder Vorrichtungen zur Ausfuhr
werfern, die von Behörden des Reichs, der Länder oder
von Gemeindebehörden, denen der Erwerb ohne Erwerbſchein
geſtattet wurde, zu dienſtlichen Zwecken benötigt werden,
fal=
len nicht unter das geſetzliche Verbot.
Aus den Strafbeſtimmungen des Geſetzes, das, wie früher
bemerkt, am 1. Oktober 1938 in Kraft tritt, ſei ſchließlich noch das
Nach=
ſtehende hervorgehoben: 8 25 Abſ. 1 Nr. 1 bedroht mit Gefängnis bis
zu 3 Jahren und mit Geldſtrafe oder mit einer dieſer Strafen, wer
oder Vorrichtungen zur Dämpfung des Schußknalls oder mit
Gewehrſcheinwerfern herſtellt, bearbeitet, inſtandſetzt, beleiht
er=
wirbt, feilhält, anderen überläßt, den Erwerb oder das Ueberlaſſen
vermittelt, ſich zum Erwerb oder Ueberlaſſen erbietet, einführt oder
beſitzt. Bei Perſonen, die am 1. Oktober 1928
Schußwaf=
fenoder Munition beſitzen, ohne nach den Vorſchriften dieſes
Geſetzes hierzu berechtigt zu ſein, tritt die Strafbarkeit erſt
mit dem Ablaufe des 12. November 1928 ein.
Wer am 1. Oktober 1928 ein genehmigungspflichtiges
Gewerb=
betreibt oder ein genehmigungspflichtiges Waffen= oder Munitionslages
Die Strafbarkeit nach 8 25 Abſ. 1 Nr. 1 tritt in dieſem Falle erſt mit
Ablauf eines Monats (alſo am 1. November 1938) oder, falls
der Antrag innerhalb der Friſt geſtellt iſt, mit Ablauf eines Monats
Für Eltern und Erzieher iſt noch folgende Beſtimmung von
die charakterſtiſche Riuhe von Oppenheim, grüßten über die rieſig”t Intereſſe: „Wer es verſätzlich oder fahrläſſig unterläßt, zu verhindern,
ſicht oder Erziehung unterliegende Perſon unter 20
Jah=
ren Schußwaffen, Munition oder obengenannte Vorrichtungen
her=
ſtellt, bearbeitet, inſtandſetzt, beleiht, erwirbt, feilhält, anderen überläßt,
Teil mehrfache Fahrt nötig, um alle Teilnehmer wieder nach Erfelden den Erwerb oder das Ueberlaſſen vermittelt, ſich zum Erwerb oder
Ueberlaſſen erbietet, einführt, beſitzt oder Schußwaffen führt, wird nach
CK. Ein Deutſcher als buddhiſtiſcher Abt. Die höchſte Stellung,
die bisher ein Eurobäer in der buddhiſtiſchen Kirche Japans
eingenom=
men hat, iſt jetzt von einem Deutſchen erreicht worden. Wie engliſche
Blätter melden, wurde Bruno Petzold, ein Deutſcher, der früher Lehrer
in Tokio war, zum Abt einen großen Buddhiſtenkloſters gewählt.
Petzold war zum Buddhismus übergetreten und 1923 buddhiſtiſcher
Prieſter geworden.
Tageskalender für Donnerstag den 10. Augft 198.
Heſſiſches Landestheater. Großes Haus: Geſchloſſen. —
Kleines Haus: Sommerſpielzeit, abends 20 Uhr: „Die Bajadere‟. —
Orpheum: abends 20,15 Uhr: Gaſtſpiel des Berliner
Metropol=
theaters: „Die luſtige Sünderin”. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Waldſchlößchen, Kaffee Haſſia. —
Heſſi=
ſcher Hof: abends 20 Uhr: Großes Konzert. — Heaghaus,
Luiſenſtraße 12—16, abends 20 Uhr, Vortrag: „Elektrizität und
Haus=
halt” — Kinovorſtellungen: Helia, Pglaſt=Lichtſpiele,
Reſi=
denz=Thegter.
Aus Heſſen.
Zur Aufdeckung der Spritſchiebung
in Arheilgen.
Die Frankfurder Zollfahndungsſtelle hat, wie ſchon bekannt wurde,
in Arheilgen bei Darmſtadt eine Spritſchiebung aufgedeckt, die aber nicht
den Umfang bat, wie zunächſt berichtet wurde. Es handelt ſich nicht um
Hinterziehung von 150 000 Mark, ſondern nur um 24000 Mark. Wie
die Staatsanwaltſchaft mitteilt, ſitze der beſchuldigte Fabrikant auch
be=
reits ſeit Ende Juli in Unterſuchumgshaft; es könne aber auch noch nicht
unbedingt geſagt werden, ob er ſelbſt oder nur Angeſtellte die
Schuldi=
gen ſeien.
Der Straßenbahnbau nach Jugenheim.
Ag. Die Vorarbeiten für die Errichtung der ſchon lange geplanten
Straßenbahnlinie an die Bergſtraße ſind nunmehr ſoweit gediehen, daß
der Plan in ſeinen Einzelheiten bereits feſtſteht. In der letzten Zeit
iſt beſenders eifrig an dem Projekt gearbeitet worden, und die
Ver=
waltung der „Heag” hat vielfach eingehende Beſichtigungen der
geplan=
ten Strecke vorgenommen, die mit Meſſungen uſw. verbunden waren.
Der Plan zur Verlängerung der Straßenbahnlinie 8 der Heſſiſchen
Eiſenbahn A.=G. liegt nunmehr ſeit Mittwoch bis einſchließlich 22.
Auguſt auf der Bürgermeiſterei in Eberſtadt zur Einſichtnahme
offen. Im Anſchluß daran erfolgt die Offenlegung in der Zeit vom
24. Auguſt bis 31. Auguſt in Malchen auf der dortigen
Bürger=
meiſterei. Einwendungen können während der oben angegebenen Zeiten
bei den genannten Bürgermeiſtereien gemacht werden. Auch der
Ter=
min zur landespolizeilichen Prüfung des Entwurfs iſt bereits feſtgeſetzt.
Sie ſoll am Dienstag, den 4. September, vormittags 8 Uhr, in
Eber=
ſtadt ſtattfinden und an der jetzigen Endſtation am Friedhof zu
Eber=
ſtadt beginnen. Damit iſt man der Verwirklichung des
Bergſtraßen=
bahnprojektes wieder einen Schritt weiter gekommen.
ſangverein „Eintracht” im Gaſthaus. Zum weißen Schwanen” ſein
diesjähriges Sommerfeſt, während der Turnverein auf ſeinem
Turnplatze unter Mitwirkung ſämtlicher Abteilungen ein großes
Schnu=
turnen abhalten wird. — Die Orcheſtervereinigung plant für
den 8. Dezember ds. Js. eine „Schubertfeier”, die den ſchon jetzt in
An=
griff genommenen Vorbereitungen entſprechend einen würdigen Verlauf
verſpruht. — Die hieſige Bürgermeiſterei gibt den von dem Herrn
Mi=
niſter des Innern laut Verfügung vom 23. Juli d8. J8. genehmigten
Gebührentarif für das Anſchlagen von Bekanntmachungen und
Plakatem an den neuerrichteten Säulen bekannt. — Da das Dreſchen in
den Hallen ſeinem Ende zugeht, wird in Kürze mit dem Ausdruſch des
Getreides in den einzelnen Hofreiten begonnen werden. — Nach
Be=
endigung ſeiwes Urlaubs hat der Ortsgeiſtliche, Herr Pfgrrer Grein,
wieder ſeinem Dienſt angetreten.
E. Wixhauſen, 15. Aug. Bei der am Sonntag ſtattgefundenen
Bürgermeiſterwahl wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Jung
wiedergewählt. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich
am Dienstag gegen Abend auf der Frankfurter Chauſſee. Eine Frau
Benz von hier wollte mit ihrer Tochter mit einem Schubkarren Futter
holen. Beim Ueberqueren der Frankfurter Chauſſee an der Weg=Scheide
wurde die Frau von einem Motorradfahrer angefahren. Den
Ver=
letzungen, die ſie dabei erlitt, iſt ſie auf dem Wege zum Krankenhauſe
in Darmſtadt erlegen. Der Vorgang ſoll wie folgt vor ſich gegangen
ſein: Nachdem ein Laſtauto in der Richtung Darmſtadt an der Frau
vorbeifuhr, überquerten beide ſofort darauf die Chauſſee. In dieſem
Augenblick kam ein Motorradfahrer in der Richtung Frankfurt daher.
Infolgedeſſen ward man ſich in letzter Minute erſt einander gewahr.
Trotz Bremſens des Fahrers und Ausweichverſuchens beiderſeits geſchah
der Unfall, denn die Diſtanz betrug nur 19 Meter, als man ſich
gegen=
ſeitig gewahrte. An der Unfallſtelle ſammelte ſich alsbald eine große
Menſchenmenge an. Die Tochter kam bei dem Unfall mit dem Schrecken
davon, ebenſo paſſierte auch dem Motorradfahrer nichts, außer einigen
Schäden am Motcrrad.
O. Erzhauſen, 15. Aug. Gemeinderatsſitzung. Der
Ge=
meinderat beſchließt eine Umpflaſterung und Verlegung der
Floßrin=
nen an der Hofreite des H. Merz. — Der Inhaber des
Fahrrad=
geſchäfts Karl Dilfer hat bei der Gemeindeverwaltung einen Antrag
geſtellt um Ueberlaſſung von einem Stück Gemeindegelände an der
Bahnſtation. Es kann ihm zugeſprochen werden, aber erſt nach Ablauf
der jetzigen Pachtzeit am 1. April 1929. —
Bezirksfeuerwehr=
übung. Am 19. Auguſt findet eine Feuerwehrübung im Beiſein des
Kreisfeuerwehrinſpektors ſtatt. Nachmittags wird im „Erzhäuſer Hof”
eine Verſammlung abgehalten, in der der Herr Feuerwehrinſpektor die
Schaffung einer freiwilligen Feuerwehr beantragen wird. — Betreffend
Beſchaffung von Oefen und Herden in Gemeindewohnungen hat der
Gemeinderat beſchloſſen, daß dieſe von jetzt ab von den Mietern zu
ſtellen ſind.
Aa. Eberſtabt, 15. Aug. Veteran des Alters.
Schuh=
machevmeiſter Georg Plößer, wohnhaft Oberſtraße, kann Ende der
Woche ſeinen 80. Geburtstag begehen. Plößer iſt Mitkämpfer von
1870/71 geweſen. — Verkehrsunfall. Beim Einbiegen von der
Müllerſtraße in die Neue Darmſtädterſtraße ſtieß ein Radfahrer mit
einem Motorradfahrer zuſammen. Die Fahrzeuge wurden ſtark
beſchä=
digt. Die beiden Fahrer erlitten ſchwere Kopf= und Handverletzungen.
Beinahe wäre der eine von ihnen unter eine gerade des Wegs
daher=
kommende Straßenbahn geraten.
Aa. Pfungſtadt, 15. Aug. Geburtstagsfeier. Die
Fünfzig=
jährigen feierten am Samstag abend gemeinſam ihren diesjährigen
Ge=
burtstag. Es ging ſehr gemütlich her. —
Gewerbeausſtel=
lung. Die Vorbereitungen zu der anläßlich des Viehmarktes auch in
dieſem Jahre wieder ſtattfindenden Ausſtellung des einheimiſchen
Hand=
werks und Gewerbes ſind in vollem Gange. Zu Beginn dieſer Woche
fand wiederum eine vorbereitende Verſammlung ſtatt, in der in der
Hauptſache die Einteilung der Plätze und Stände erfolgen konnte. Die
Ausſtellung verſpricht eine ſehr gute Beſchickung. — Der hieſige
Dobermannpinſcherverein veranſtaltete in den Räumen des Gaſthauſes
Geißlinger am Sonntag eine Hundeſchau, die viel Intereſſe fand.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt, 14. Aug. Neue Ortsſatzung. Für
die Gemeinde Hahn iſt nach einem Beſchluß des Gemeinderats nach
Anhörung des Kreisausſchuſſes und Genehmigung des
Innenminiſte=
riums eine Ortsſatzung über den Allmendgenuß erlaſſen worden.
Prämiierungen. Bekanntlich war mit der Ziegenſchau des
Zie=
genzuchtvereins Hahn (über die bereits an dieſer Stelle berichtet
wor=
den iſt) eine Prämiierung verbunden. In der Abteilung „dreijährige
und ältere Ziegen” konnten, wie nunmehr feſtſteht, die Ziegenbeſitzer
Georg Pitzer und Ludwig Kraft V. mit erſten Preiſen
ausgezeich=
net werden. In der Abteilung „zweijährige Ziegen” errangen für ihre
Tiere erſte Preiſe Philipp Michel und Adam Freitag; in der
Abteilung „einjährige Ziegen” Georg Edelmann III. und Philipp
Tempel. Bei den Lämmern erzielte Heinrich Sinner I. den erſten
Ehrenpreis. Ferner errargen Ludwig Kraft V. und die Witwe Peter
Weicker erſte Preiſe.
G. Ober=Ramſtadt, 14. Aug. Beſtellung von
Feldge=
ſchworenen. Auf Vorſchlag des Gemeinderates wurden durch das
Kreisamt als Feldgeſchworene für die Gemeinde Ober=Ramſtadt eidlich
verpflichtet die Herven Landwirt und Sattlermeiſter Chriſtian Konrad
Ackermann, Hohlgaſſe 16, und Schloſſer Philipp Müller 5., Neugaſſe 13.
— Ergänzung des Gemeinderats. Nach Feſtſtellung der
Gemeindewahlkommiſſion hat anſtelle des aus dem Gemeinderat
ausge=
ſchiedenem Schloſſers Franz Radomicki, der Maurer Georg Göriſch 1.,
Friedhofſtraße 16, in den Gemeinderat einzutreten.
(f) Roßdorf, 15. Aug. Leibgardiſtenverſammlung. Einen
ſtarken Beſuch hatte unſer letzter Leibgardiſtenabend, der im Gaſthaus
„Zum goldenen Löwen” ſtattfand. Der Vorſitzende brgüßte die
erſchie=
nenen Kameraden und wies in kernigen Worten auf die Bedeutung
die=
ſes Abends hin, war es doch die letzte Zuſammenkunft vor unſerer
Denk=
malsweihe. Nach veger Ausſprache einigte man ſich dahin, daß zum
Be=
grüßungsabend am 18. Auguſt abends mit dem Zug um 6.30 Uhr und
am 19. Auguſt vormittags um 7.15 Uhr nach Darmſtadt abgefahren
wird. Nach der Anmeldeliſte iſt mit einer ſtarben Beteiligung der
Orts=
gruppe zu rechnen. Nur wenige Kameraden haben ſich für die
Teil=
nahme noch nicht entſchloſſen. Dieſen ſei an dieſer Stelle nochmals
fol=
gendes zugerufen: „Keine Parteizugehörigkeit ſoll uns an dieſem Tage
trennen”, nur das einſt zuſammen Erlebte, das zu unſerer Kameradſchaft
führte, ſoll uns zuſammenbringen, auf daß wir auch in einer fröhlichen
Stunde im alten Kameradſchaftsgeiſte unſere alte Freundſchaft erneuern.
Die Hauptfeſtleitung hat die Zuſage gemacht und auch die Gewähr
ge=
geben, daß der Tag politiſch vollkommen neutral iſt. So werden bei
den Einweihungsfeierlichkeiten die alten und die neuen Reichsfarben
ge=
hißt, die alten, unter denen unſere Kameraden gefallen ſind, und die
neuen als Anerkennung des heutigen Staates. Darum, Kameraden,
rüſtet Guch, macht Euch dieſe Tage frei und ſtellt Euch auch in letzter
Stunde in den Dienſt des heiligſten Werkes. Nur einmal erleben wir
dieſe Tage, nur einmal weihen wir Leibgardiſten ein Denkmal ein.
Auszeichnung für treue Dienſileiſtungen.
Die Landwirtſchaftskammer hat für treue Dienſte
Ehvenuvinn=
den an landwirtſchaftliche Dienſtboten berliehen:
dem Dienſtmädchen Karoline Hofmann, 13 Jahre bedienſtet bei
Hrch. Steuernagel 2., Nieder=Beſſingen; der Magd Anma Rathgeber,
20 Jaher bedienſtet bei Johann Hangen, Gundersheim: dem Knecht Karl
Joder, 2 Jahre bedienſtet bei Johann Hangen, Grndersheim; dem
Stallſchweizer Johann Mägert, 13 Jahre bedienſtet bei Ludwig
Weber 4., Groß=Umſtadt; dem Knecht Johannes Huber, 20 Jahre
be=
dienſtet bei Hch. Schuultheis, Steinfurth bei Bad=Nouheim; der
Dienſt=
magd Anna Gonter, 10 Jahre bedienſtet bei Johannes Heinmöller,
Wahlen (Oberheſſen); der Haushälterin Kath. Ritzheimer, 14 Jahre
bedienſtet bei Heinrich Müller 3., Kettenheim; der Taglöhnerin Kätchen
Jäger, 15 Jahre bedienſtet bei Balth. Karl Winter, Büdesheim (
Ober=
heſſen); dem Knecht Alexander Werſchba, 13 Jahre bedienſtet bei
Peter Blum, Gabsheim; dem Knecht Jakob Schweizer, 11 Jahre
bedienſtet bei Frdr. Karl Namge, Spachbrücken; der Taglöhnerin Eliſab.
Gerbag, 15 Jahre bedienſtet bei Frdr. Karl Wamge, Spachbrücken;
der Dienſtmagd Marie Bondes, 15 Jahre bedienſtet bei Wilh. Sepp,
Unter=Sensbach; dem Faſelwärter Louis Vielmetter, 20 Jahre
be=
dienſter bei der Gemeinde Großen=Linden; dem Weinbergsarbeiter Val.
Bott, 22 Jahre bedienſtet bei J. Köth Söhne, Pfaffen=Schwabenheim;
der Dienſtmagd Marie Weber, 10 Jahre bedienſtet bei Karl Pfeil,
Eh=
ringshauſen.
Tagung der deutſchen Landkreiſe.
Verkehrsfragen, Reichskreisordnung.
Vom 6. bis 8. September d. Js. tritt der Deutſche
Land=
kreistag zu ſeiner diesjährigen Tagung in Roſtock zuſammen. Er
beſchäftigt ſich in der Hauptſache mit Verkehrsfragen, beſonders, ſoweit
die großen Verkehrsfragen in Betracht kommen. Wegen der Wichtigkeit
des zur Erörterung ſtehenden Gegenſtandes werden der Herr
Reichs=
verkehrsminiſter von Guérard ſowie andere leitende Beamte des
Reichsverkehrsminiſteriums an der Tagung teilnehmen. Als Referenten
ſind gewonnen: Profeſſor Knipping von der Techniſchen Hochſchule
in Darmſtadt und Miniſterialrat Speck=Dresden. Ueber die
Stel=
lung der Landkreiſe zu den Straßenfragen wird Herr Präſident von
Stempel ſprechen.
Weiterhin ſtehen zur Debatte die Frage der Reichskreisordnung
ſo=
wie die Schaffung einer Kommunalabteilung im Reichsminiſterium des
Innern.
An die Beratung ſchließen ſich intereſſante Beſichtigungen und
Stu=
dienfahrten an.
Frankenhaufen, 18. Aug. Sängerehrung. Der
Geſang=
berein „Deutſcher Liederkranz” Frankenhauſen feierte am vergangenen
Mittwoch den 80. Geburtstag ſeines Seniors und Sängerveterans
Herrn Bernhard Kraft in einer würdigen und ſchönen Weiſe. Abends
bewegte ſich ein ſtattlicher Fackelzug nach der Wohnung des Sängers.
Der 1. Vorſitzende, Herr Gg. Schuchmann, feierte ihn als Menſch mit
einem goldenen Herzen und unverwüſtlichem Humor, der auch in
Schick=
ſalstagen nie dem Kopf verloren hab=, ſo daß die ganze Einwohnerſchaft
mit Liebe und Verehrung an ihm hänge. Dies beweiſe die große
An=
zahl der Gratnlationen, Blumenſträuße und Geſchenke, die ihm von
nah und fern, u. a. vom Hiſſiſchen Sängerbund, zugegangen ſeien.
Herr Kraft dankte in bevegten Worten für die Ehrung. Bei Gaſtwirt
Krämer haute ſich außer dem Turn= und Kriegerverein eine Muſiktapelle
vom benachbarten Nieder=Beerbach eingefunden. Eine Abordnung der
Raiffsiſen=Genoſſenſchaft hatte Glückwünſche und einen herrlichen
Blumenkorb überbracht. Die Muſikkapelle Fertig ließ ihre ſchönſten
Weiſen ertönen. Viele Angehörige des Inbilars, die ſich von nah und
fern eingefunden hatten, haben durch Witz nud Huwor zur
Verſthöne=
rung der Feier beigetragen. Die Ortsbehörde und Gemeindevertretung
nahm regen Anteil, und alle freuten ſich, dem Jubilar und ſeiner 81
jäh=
rigen Ehefrau huldigen zu können Man trennte ſich in vorgerückter
Stunde mitz dem Bewußtſein, einen ſchönen Abend in Eintracht und
Verehrung für den Jubilar verlebt zu habe, der jedem Teilnehmer
in bleibender Erinnerung ſein wird.
Le. Groß=Umſtadt, 15. Aug. Verfaſfungsfeier. Da der
Ver=
faſſungstag in die Sommerferien fiel, fo fand die Feier in den
Volks=
ſchulen ſowohl wie in den höheren Schulen (Oberreal= und höheren
Mäd=
chewſchurle) am erſten Schultage in entſprechender Weiſe ſtart. Die
allge=
meine Feier wurde auf Verankaſſung der Bürgermeiſterei unter
Betei=
ligung der hieſigen Geſang= und Sportvereine am Samstag abend auf
dem Brenerſchen Bierkeller abgehalten. Herr Dx. Gefe hatte die
Feſt=
rede übernommen. Unter Geſangsvorträgen, turneriſchen und ſportlichen
Vorführungen verfloſſen die Stunden ſehr vaſch. Ein Tänzchew
hielt=
die Tanzluſtigen bis zum Tagesgrauen feſt. — Nächſten Sonntag findet
in der hieſigen Stadtkirche ein Gottesdienſt als Eröffnugsfeier für den
Beginn des lutheriſchem Konfirmandenunterrichts ſtatt. Sonntag in acht
Tagen wird in gleicher Weiſe ein Gottesdienü für die peformierte
Ge=
meinde ſowie in den Filialen Semd und Reibach abgehalten.
r. Babenhauſen, 14. Aug. Die Schützengeſellſſchaft und
der Veteranen= und Militärverein Babenhauſen=
Harres=
hauſen hielten am Sonntag ihr diesjähriges großes Preisſchießen
ab. Mit einer Preisverteilung fand es bei trefflichen Konzertvorträoen
der Kapelle Lautz ſeinen Abſchluß. Im Auftrage des Deutſchen
Schüitzenbundes überreichte der Oberſchützenmeiſter, Herr Studienrat
Ullmann, die ſilberne Ehrennadel für 25jährige umunterbrochene
Mitzgliedſchaft folgenden Schützenbrüdern: dem Ehrenoberſchützenmeiſter
Lehrer Wendel San.=Rat Dn. Michel. Mühlenbeſitzer Georg
Grünewald. Waffenmeiſter i. R. Lobenſtein Sattlermeiſter
H. Jackel, Apotheker O. Krauß und dem Schützenwirt Th.
Scha=
backer. Weiterhin konnten Urkunden und Nadeln der KK.=
Schieß=
meiſterſchaft der BKlaſſe in Bronze den Schützenbrüdern
Haupt=
mann d. V. Kraft, Lehrer Schepr. Gaſtwirt O. Weiß und
Kaufmann K. Bender ausgehändigt werden. Der Oberſchützenmeiſter
dankte in ſeiner Anſprache noch Herrn Oberleutant Stock, der
weg=
zugshalber ſei Amt als Platzmeiſter niederlegen mußte, für ſein
treues, vorbildliches Wirken in der Schützengeſellſchaft. Bei einer
ſtar=
ken Beteiligung von Shützen wurde eine ganze Anzahl von Feſtſcheiben
ausgeſchloſſen. Auf die gemalte Ehrenſcheibe hatte der Jubilar,
Waffen=
meiſter Lobenſtein, den beſten Schuß.
— Reichelsheim i. Odw., 15. Aug. Die Vorbereitungen zu dem am
Samstag und Sonntag hier ſtattfindenden Gauſchwimmfeſt gehen
dem Ende entgegen. Die Meldungen ſind reichlich eingetroffen und wir
dürfen auf zahlreichen Beſuch hoffen. Wie von dem Turnverein D.T.
Reichelsheim mitgeteilt wird, foll das bereits am Samstag abend im
Anſchluß an das Schau= und Werbeſchwimmen ſtattfindende
Kunſtfeuer=
werk noch die vor einigen Jahren hier gebotene Schloßbeleuchtung
über=
treffen. Windmühlenimitation, Waſſerfeuerwerk in vielfacher
Ausfüh=
rung, Raketen, Bomben, Waſſerdelphinen, Sonnen und andere
Attrak=
tionen veihen ſich zu 5—6 Fronten zuſammen und bilden mit dem
Waſſer=
feuerwerk ein Ganzes, dem ſchließlich als Abſchluß eine prachtvolle
See=
beleuchtung folgt. Die Gauuvettkämpfe werden am Sonntag vormittag
ausgetragen. Am Nachmittag findet dann außer Kunſtſchwimmem uſw.
die Austragung von weiterem Wettkämpſen ſtatt, zu denen eine Reihe
von Preiſen zur Verfügung ſtehen.
L. Michelſtadt, 15. Aug. Verkehrsunfall. An einer
unüber=
ſichtlichen Stelle der Waldſtraße und Schulſtraße paſſierte ein
Verkehrs=
unfall, der leicht ernſtere Folgen hätte haben können. Ein von der
Bahnhofſtraße herkommendes Auto war auf dem Weg nach dem
Sta=
dion, als der hieſige Mauvermeiſter Johann Weber wit ſeinem Fahrrad
aus der Schulſtraße die Waldſtraße überqueren wollte. Aus nicht
feſt=
geſtellter Urſache fuhr Weber wider das Auto, kam zu Fall und zog ſich
eine ernſthafte Verletzung des Schlüſſelbeins zu. Der Vorfall, der ſich
umweit der Stelle ereignete, an der vor einiger Zeit der Zuſammenſtoß
zweier Autos anläßlich des Beſuches des Landtages erfolgt, iſt ein neuer
Beweis für die dringende Notwendigkeit einer polizeilichen
Verkehrs=
vegelung. — Die Flucht in das kühlende Naß.
Auguſt=
hitze. Das Wort beſagt für den aus den engen Steinmauern
flüchten=
den Stadtmenſchen alles. Die Darmſtädter, die einwal etwas anderes
als den Woog ſehen wollen, fahren nach Michelſtadt ins Stadion. Auch
die Bewohner der Bergſtraße ſowie Unterfrankens, nicht zu vergeſſen
die Frankfurter, ſind die Hauptbeſucher unſeres wundervollen
Schwimm=
bades. Einem ſtarken Beſuch konnte man wieder am vergangenen
Sonn=
tag feſtſtellen. Zwei Avbeiterwaſſerſportvereine aus Mannheim und
Offenbach a. M., denen ein vorzüglicher Ruf vorauseilt, zeigten im
Stadion ihre Künſte. Es galt, einen Städtewettkampf auszutragen, bei
dem Mannheim mit 21 Punkten gegenüber Offenbach a. M. mit 17
Punk=
ten die Oberhand behielt. Gezeigt wurden hochintereſſante
Darbietun=
gen, wie Reigen, Mannſchaftskämpfe, Staffelſchwimmen von Männern
und Frauen, zwei Waſſerballſpiele und manches andere.
ven, die von Mannheimer Springern gezeigt wurden. Auch die
Lieb=
haber des Ballſportes kamen auf ihre Koſten, denn die Ligareſerve des
Offenbacher Fußballvereins „Kickers” lieferte der 1. Mannſchaft des
V. f., L. 1911 Michelſtadt ein flottes Sviel, bei dem zu aller
Ueber=
vaſchung die hingebungsvoll ſpielenden Michelſtädter mit 3:1 die Sieger
blieben. Der letzte Sonntag im Stadion war wieder ein Genuß für alle,
die es beſuchten.
*Kreistag des Kreiſes Bensheim.
8. An hervorragender Stelle bringt die Tagespreſſe die Notiz, daß7
der Vorgnſchlag des Kreiſes Bensheim für 1928 nach 10ſtümdiger erregten
Debatte vom Kreistag abgelehnt worden ſei. Eine Tageszeitung fügt:
hinzu, daß Voranſchlagspoſten früherer Jahre nicht voranſchlagsmäßiar
verwandt und gur Beſtreitung allgemeiner Verwaltungsbedürfniſſe
vem=
ausgabt wonden ſeien. Durch dieſe Art der Berichterſtattung könnenr
beim Publikum leicht irrige Vorſtellungen erweckt werden, deven
mecht=
zeitige Beſeitigung erforderlich erſcheint.
Die eingehenden Verhandlungen des Kreistages am 8. d. M. nahmen:
einen normalen Verlauf und waren durchaus auf das Sachliche abge
ſtimmt. Der Voranſchlag wurde kapitelweiſe durchbevaten
ud=
mit wemigen Aenderungen in der vom Kreisausſchuß beſchloſſenem Formr
in Einnahme und Ausgabe angenommen. Zu bedeutungsvolleren
ſach=
lichen Gegenſätzen innerhalb der Kreistagsfraktionen kam es erſt bei der=
Beratung über die Höhe der Ausſchlagsſätze. Einem Teil, und zwar der
Mehrheit der Kreistagsvertreter erſchienen die vorgeſchlagenen Sätze z
hoch und fürr die Steuerzahler nicht tragbar. Die weſentliche
Urſage=
für die Erhöhung der Ausgabenſeite im Kreisvoranſchlag und die ſich
daraus zwangsläufig herleitende Erhöhung der Ausſchlagsſätze gegen= dem Vorjahre liegt in der Vorſehung für die Schuldentilgung, die
auf Amweiſung der oberen Verwaltungsbehörde vorgenommen wurde.
ſowie weiter in der Nachholung von Ausgabepoſten, die an ſich ſchon
in=
den Vovanſchlägen der vergangenen Jahre hätten eingeſtellt werden
müſ=
ſen, ſſeiner Zeit aber vom Kreistag zur Vermeidung von
Steuererhöhun=
gen abgeſetzt worden waren. Dies hatte gur Folge, daß die Kreisumlagen,
die im Rechnungsjahre 1925 mit 489 000 RM. eingeſetzt wurden, im
Rech=
nungsjahre 1926 388 000 RM und im Jahre 1927 auf 269 000 RM.
ge=
ſenkt werden konnten. Dieſe rapide Senkung der Kreisumlagen in den
beiden letzten Jahren, die durch zu weitgehende Abſtriche erzielt wurde,
bedingt nunmehr leider zwangsläufig eine Erhöhung der Ausgabenſeite,
die ſich letztlich in der Erhöhung der Steuerausſchläge auswirken muß.
Sie lag zwar zunächſt im Intereſſe der Steuerzahler, muß ſich aber, da
zu raſch vorgenommen, nunmehr wieder gegen dieſe wenden.
Daß es in der Hand des Kreisausſchuſſes gelegen hätte, durch
Ab=
ſtriche an den einzelnen Kapiteln eine Erhöhumg der Steuerausſchlagſätze
zu vermeiden, kann nicht ohne weiteres behauptet werden. Dafür ſind
die Ausgaben, die der Kreis zu erfüllen hat, im weſentlichem
zwangs=
läufige, das heißt, ſolche, die auf Geſetz beruhen und denen er ſich daher
beim beſten Willen nicht entziehen bann. Das koſtſpieligſte Kapitel im
Voranſchlag iſt dasjenige über Wohlfahrtspflege, in dem die Ausgaben
für die ſoziale Fürſorge enthalten ſind. Aber jeder Abſtrich würde hier
nur eine Verſchiebung der Zahlungspflicht von dem Kreis auf die
Ge=
meinden bedeuten. Damit wäre aber für den Steuerzahler im Grunde
nichts gewonnen. Auch ſind die Ausgaben dadurch nicht unerheblich
ge=
wachſen, daß die beiſpielsweiſe an die Klein= und Sozialrentmer zu
zah=
lenden Beträge durch Erhöhung der Richtſätze gegenüber den Vorjahren
höhere geworden ſind.
Der Voranſchlag wunde gegen die Stimmen der Linben von den
Rechtsparteien abgelehnt, die ſich glaubten, lediglich dazu verſtehen zu
können, Ausſchlagsſätze im Rahmen der vorjährigen zu genehmigen.
Man muß geſpannt darauf ſein, wie ſich die Angelegenheit weiter
entwickelt. Zunächſt wird ſich wohl der Kreisausſchuß nochmals mit
ſei=
nem Voranſchlag zu befaſſen haben. Ob es ihm gelingen wind, ſo
weit=
gehende Abſtriche zu machen, daß dem an ſich wohl berechtigten
Verlan=
gen der Rechtsparteien nach Beſtehenlaſſew der vorzährigen Steuerſätze
Rechnung getragen werden kann, möchden wir allerdings bezweifeln.
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udfanden Bich.
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gen roten Boh
Teufel noch
Beſinnung.
m. Vom Odenwald, 13. Aug. Unglücksfall durch
Elek=
trizität. In W. war ein Haus aufgeſchlagen worden, die Sparren
waren mit den Tragbalken für die Ziegel verſehen, auf den Latten ſtieg
ein Maurerlehrling empor und faßte dabei den über das Haus
hin=
führenden Leitungsdraht mit beiden Händen. Der Junge klappte
zu=
ſammen, rollte über das Dach hinunter und blieb glücklicherweiſe noch
zwiſchen zwei Latten hängen, ſonſt wäre er in die Tiefe geſtürzt. Von
den anweſenden Handwerksleuten wurde er heruntergeholt; er war
bewußtlos und zeigte Brandwunden an beiden Händen. Man muß
ſich wundern, daß die Berührung mit der Holſſpannleitung nicht
ſchlün=
mere Folgen hatte. Die Erklärung iſt wohl die: Der Junge ſtand auf
ſehr trochenen Latten mit ſehr geringem Leitungsvermögen; dadunch
wurde die Wirkung des elektriſchen Stromes erheblich abgeſchwächt, und
das rettete dem Unvorſichtigem das Leben.
j. Aus dem Birkenauer Tal, 13. Aug. Begünſtigt von ſonnigem
Wetter, unternahm am Sonntag nachmittag der Verein „Alt=Weinheim”,
der ſich die Pflege alter Odenwälder Heimatbräuche zur Aufgabe machl,
anläßlich des glücklichen Einbringens der Ernte einen hiſtoriſchen
Feſt=
zug. Dieſer bewegte ſich zuerſt in das Birkencer Tal, wo das Kerwe=
Brautpaar einen im Steinbrich verſteckten Kerwekranz aufſuchen mußte.
Das glücklühe Auffinden wurde durch einen Tuſch der Stadt= und
Feuer=
wehrkapelle verkündet. Hierauf begab ſich der Feſtzug, der mehrere
Erntewagen mit ſich führte, zurück nach Weinheim vor das dortige
Nat=
haus, wo der Kevwebräutigam dem Burgermeiſter und den
verſam=
melten Ratsherren den Ehrentrunk kredenzte, während die Kerwebrqut
jedem ein Stück Kerwekuchen verabreichte. Schließlich begab ſich der
Feſtzug vor die „Eintracht”, wo von der Kanzel herab ein Kerweredner
eine humoriſtiſche Anſprache hielt. Den Abſchluß bildete der Kerwetanz.
1. Von der Bergſtraße, 15. Aug. In Hemsbach a. d. B. hat ſich
nachts ein juger Arbeitsburſche, der in einer Fabrik beſchäftigt war,
in der Wohmung ſeiner Mutter, einer Kriegswite, am Fenſterkreuz
er=
hängt. Der junge Mann, namens Wilhelm Schmidt, der an epileptiſchen
Anfällen litt, hatte wiederholt Selbſtmordabſichten geäußert. — Der
älteſte Weinheimer Korpsſtudent iſt der Alte Herr Flüggen=Ciſarige,
ge=
boren am 27. Auguſt 1885. Er begeht alſo demnächſt ſeinen 93.
Ge=
burtstag.
* Hirſchhorn, 15. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
14. Auguſt: 0,56 Meter; am 15. Auguſt: 0,49 Meter.
Bm. Bobſtadt, 13. Aug. Bannerweihe. Der hieſige
Sport=
verein „Vorwärts” beging geſtern das Feſt ſeiner Bannerweihe, welches
mit einer Gefallenenehrung und einem Kommers am Somstag abend
ſeinen Anfang nahm. Der Kommers nahm durch die Mitwirkung der
Ortsvereine einen günſtigen Verlauf. Am Sonntag vormittag ſtanden
ſich die erſte Elf des Platzvereins und die zweite von 1919 Biblis im
Freundſchaftsſpiel gegenüber und konnte Biblis mit einem 3:2=Siege
den Platz verlaſſen. Der Nachmittag brachte Feſtzug, Weihe des
Ban=
ners und Werbeſpiele. Die 1. Jugendmannſchaften von 1911 Hofheim
und Olympia Lorſch trennten ſich mit 6:0 Toren zugunſten Lorſch. Der
Pokalkampf zwiſchen den Kreisligiſten Biblis-Bürſtadt endete 3:1 fur
Bürſtadt. Die Einwohnerſchaft Bobſtadts beteiligte ſich am Feſte gul.
Gernsheim, 15. Aug. Wafſerſtand des Rheins am
14. Auguſt: —0,21 Meter; am 15. Auguſt: —0,24 Meter.
. Rüfſelsheim, 13. Aug. Kommunalpolitiſches. Der im
Voranſchlag für das laufende Etatsjahr in Ausſicht genommene Neubau
eines monumentalen Leichenhauſes wird auf das nachſte Jahr verſchohel=
Der dafür vorgeſehene Betrag von 100 000 Mark, welcher durch Anleige
zu dechen iſt, ſoll zur raſcherem Durchführung des Kanalnetzes verwendel
werden. Im laufendem Jahre ſollen zur Ausfühwung kommen; oe
Erweiterung des Landungsplatzes am Main (1. Rate 12000 Mk.), die
Errichtung eines Volksbades mit Wannen= und Brauſebädern (5000
Mark); Aufbau von Schulſälen (60 000 Mark). Der Gemeindezuſchub
zur Realſchule beläuft ſich auf 13000 Mark. Dieſelbe Höhe hat auch
der Zuſchuß der Opelwerke für die Realſchule, deren Weiterbeſtehen
ſo=
mit finanziell geſichert iſt.
Ac. Worms, 15. Aug. Die Unwetterſchäden des ſchweren
Gewitters der vorletzten Nacht laſſen ſich erſt jetzt im ganzen Umfange
überſehen. In der Stadt ſelbſt iſt außer Kleinigkeiten nichts vorgeſce
len, dagegen die nähere Umgebung ſehr ſtark in Mitleidenſchaft gezogen.
Beſonders in der Gegend Herrnsheim, Abenheim, Leiſelheim hat da=
Wetter in einer Art und Weiſe gewütet, daß z. B. die Weinberge nahe‟
zu reſtlos zerſtört ſind, Bäume entwurzelt daliegen, Dächer abgedeckt ſid
uſw. Beladene Wagen, die in einer Feldſcheune ſtanden, wurden, naih
dem die Scheuer zerſplittert war, umgeworfen, das Turnhalledach in
Pfeddersheim wurde ſtark beſchädigt. In Leiſelheim, wo gerade Riic
weihe war, brach in verſchiedenen Tanzſälen eine Panik aus, als wee
Licht ausging und die Säle von dem Waſſer zum Teil überſchwemmſe
wurden. Eine Schätzung des Schadens wird erſt in einigen Tagen Mete
lich ſein, wobei zu bedenken iſt, daß in der betroffenen Gegend die Re
ſamte Wein= und Obſternte vollſtändig vernichtet wurde. Man höſſe
daß der Landtag Ageordnete hierher ſchichen wird, um den Schaden d"
beſichtigen. Ueberraſchend wirkt die Nachricht von der ſcharfen Gikſſe
des Unwetters, wenn man hört, baß in dem Weinorte Mettenheim de
von auch nicht das geringſte zu bemerken war.
h. Friedberg, 15. Aug. Umfangreiche Unterſchlagun!
gen und Veruntreuungen beim Kreisamt konnten burs
den neuen Kreisdirektor Rechthin feſtgeſtellt werden. Mehrere Beamte‟
wurden ſofort entlaſſen, zwei in Haft genommen. Die Unterſchlagunge‟
ſollen ſchon längere Zeit zurückliegen. Bis jetzt handelte es ſich un
rund 10 000 Mark.
h. Alsfeld, 15. Aug. Sein 40jähriges Beſtehen feierte der
Kriegerverein Lingelbach. Pfarrer Biskamp hielt die Feſtrede, bei
Vorſitzende des Kreiskriegerverbandes, Freiberr von Dörnberg, Ndr‟
reichte Ehrungen für 40= und 30jährige Mitgliedſchaft und Lehre‟
Höfeditz übergab eine geſtickte Fahnenſchleife. Eine beſondere Ehruns
wurde den Altveteranen von 1870/71 zuteil.
nach Hüfe
ftichte, ein hal
Eier, alles voh
ich ermanne M
minen Teller.
ſt unerreichbat.
Kunger. Beſtür
mimem Teller
Die acht Chit
und ſtarren mi
Mir ſcheint, ſit
iyren Mienen
Meine Nadk
ſam, ein wenig
Ihr Geſicht iſt
Vögel verdeckt.
Wo, um C
Gerichte auf me
ſuche ich, mich
Beziehung zuei
neue Schüſſel
blicke, ſehe ich
zukommen. De
* zaube
Perſönlie
verband de
Berlin, erſchei
liegender Ausſ
entnon
der bei lo)
zu
Mummer 227
Domerstag, den 16. Auguſt 4926
ilfe, man will mich vergiften!
Von Robert Genin.*)
Schon auf dem Dampfer hat man mir von der Reistafel
ſäßhlt. Ich bin ſehr neugierig und beeile mich, in den
Speiſe=
u. zu kommen. Ich habe tüchtigen Hunger und bin entſchloſſen,
ſimen Mann zu ſtehen. Der Saal iſt ſehr lang und ſehr breit,
zu, iſt mit dem Platz verſchwenderiſch. Ebenſo verſchwenderiſch
man mit dem Bedienungsperſonal. Acht Chineſen ſtürzen auf
net zu, alle zu gleicher Zeit: ein jeder trägt Schüſſeln in der
ſmid und hält ſie einem entgegen, als habe er nur auf einen
ſartet und als ſeien ſie für jeden einzelnen allein beſtimmt.
ſeim, ein gemütliches Eſſen iſt es nicht: im engen Kreiſe ſtehen
—m einen herum und paſſen auf. Kaum hat man einen Biſſen
ſwmmen, kaum glauben ſie an einer Bewegung erkennen zu
ſgen, daß man nicht mehr mag, ſchwupp, iſt der Teller weg
7d. man hat einen anderen vor ſich ſtehen. Dauernd muß man
f der Hut ſein, daß nicht der Teller mit den Speiſen
ver=
ſteindet. So halte ich ihn denn ängftlich mit der linken Hand feſt.
Einer nach dem andern ſind die acht Männer jetzt mit ihren
ſtäiſſeln an mich herangetreten. Ich erinnere mich meines Ent=
Almſſes und nehme mir von allem: weißen, gedämpften Reis,
ſ hkoteletten, kleine Beefſteaks, unbekannte Fiſche, lange,
blau=
ſt* Bohnen, die appetitlich ausſehen, mit denen ich aber nichts
nzerfangen weiß. Ich habe ſchon einen ziemlichen Haufen auf
ſemiem Teller, er ſieht bunt und luſtig aus, und ich fange an
Sſſen. Der Reis liegt zu unterſt. Alſo munter lo8 auf das,
ſas zu oberſt liegt. Ich nehme eine volle Gabel von den
appetit=
chen roten Bohnen in den Mund.
Teufel noch mal! Ein fürchterliches Brennen nimmt mir faſt
e Beſinnung. Ich ſtürze ein Glas Waſſer hinunter. Doch es
& mir nicht. Das Zeug brennt weiter. Verzweifelt ſehe ich
ſich nach Hilfe um. Da wird ſchon von neuem ſerviert:
Hülſen=
ſirhte, ein halbes Dutzend verſchiedener Salate, Fleiſch und
ſtem, alles von gefährlich roter Farbe. Das kann ja gut werden!
ſch ermanne mich, lege auch die neuen Gerichte gehorſam auf
ſernen Teller. Der Berg iſt noch größer geworden. Der Reis
unerreichbar. Wann kann ich endlich anfangen? Ich habe
uriger. Beſtürzt und ängſtlich betrachte ich die Pyramide auf
ernem Teller und weiß nicht, wo ich anfangen ſoll.
Die acht Chineſenmasken ſtehen rund um meinen Tiſch herum
np ſtarren mir auf den Mund. Ich wünſche ſie zum Teufel!
7m ſcheint, ſie lächeln; ich glaube ſogar, etwas wie Spott in
ren Mienen zu ſehen. Von neuem greife ich zur Gabel.
Meine Nachbarin, eine dicke Holländerin, ſieht mir
aufmerk=
um, ein wenig mitleidig, zu. Ich kann nur ihre Augen erkennen.
he Geſicht iſt durch Geflügelknochen und phantaſtiſche gebratene
fogel verdeckt.
Wo, um Gottes willen, fange ich nun an! Ich beginne, die
zewichte auf meinem Teller zu ſortieren. Ganz methodiſch
ver=
uwe ich, mich mit den einzelnen bekannt zu machen und ſie in
zBiehung zueinander zu bringen. Da ſtellt der Boy bereits eine
ente Schüſſel vor meine Naſe. Als ich erſchrocken zu ihm
auf=
lEke, ſehe ich fünf neue Boys mit neuen Schüſſeln auf mich
zommen. Der erſte trägt einen rieſigen Hahn, der zweite eine
*) Köſtlich geſchriebene, unerſchöpfliche Eindrücke von einer Reiſe
aFh der zanberhaften Inſel Bali hat Robert Genin, jene führende
8rmſönlichkeit der modernen Malerei, in ſeinem demnächſt im
Volks=
erband der Bücherfreude, Wegweiſer=Verlag G. m. b. H.,
Zarrlin, erſcheinenden Werk: „Die ferne Inſel” feſtgehalten.
Vor=
tegender Ausſchnitt iſt dieſem anregenden Buche mit Genehmigung des
8.4d. B. entnommen, jenes älteſten und leiſtungsfähigſten Buchverbands,
ſei= bei koſtenloſer Mitgliedſchaft vorbildlich ſchön ausgeſtattete Bücher
u außerordentlich geringen Preiſen herausgibt.
geFrutene Ente, die Ubrigen lleitne Tauben, eingekochten Mangd
unb allerhand Soßen und Gewürze, Erdnüſſe und kleine
Zu=
taten.
Ich ſtoße einen verzweifelten Hilfeſchrei aus. Der Mandur
eilt herbei.
„Sie haben noch keinen Reis, mein Herr”, ſagte er. „Nehmen
Sie hier!” Und er nimmt einem der Boys eine hochgefüllte
Reis=
ſchüſſel ab, über der eine weiße Dampfwolke ſchwebt.
„Aber mein Herr!” ſchreie ich, „wollen Sie mich vergiften?
Meine Zunge iſt bereits verbrannt!” Ich öffne meinen Mund,
um es ihm zu beweiſen.
„Nehmen Sie Reis, mei Herr. Die Reistafel iſt das beſte
Gericht der Tropen. Sie tötet im Magen alle Bazillen und
Tiere".
„Ich habe im Magen keine Tiere”, wende ich verzweifelt ein.
„Um ſo beſſer! Dann müſſen Sie vorbauen. Und Sie
wer=
den ſich daran gewöhnen! In Indien muß man indiſch leben.
Zum Schluß empfehle ich Ihnen Obſt und Kaffee und dann zwei
Stunden Ruhe!”
„Und abends wieder Reistafel?” frage ich.
„Schon heute abend werden Sie ſelbſt danach verlangen!“
Ich ſtrecke die Waffen und begnüge mich mit einer Anzahl
kleiner Bananen.
Seite
*31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
6. Tag 5. Klaſſe, 14. Aug. In der heutigen Vormittags=
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf die Nr. B5587, 4
Ge=
winne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 15312 354450, 4 Gewinne zu je
2006 Mk. auf die Nrn. 163809 252637, 32 Gewinne zu je 1000 Mk. auf die
Nrn. 8726 12588 31142 37478 40975 124961 165581 181041 198552 23303
224035 243091 251510 257522 32927 347308, ferner wurden gezogen
74 Gewinne zu je 500 Mk., 176 Gelvinne zu je 300 Mk. — In der
Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 5000 Mk. auf
Nr. 71605, 6 Gewinne zu fe 3000 Mk. auf die Nrn. 55567 98089 378982,
16 Gewinne zu je 206 Mk. auf die Nrn. 42426 87086 91790 B4384
261523 267194 267514 366036, 22 Gewinne zu je 1000 Mk. auf die Nrn.
2625 33112 85026 46219 77008 77686 110029 127756 145346 169414 941588,
ferner wurden gezogen 62 Gewinne zu je 500 Mk., 176 Gewinne zu je
300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämten zu je 500 000 Mk.,
2 Gewinne zu je 500 000 Mk., 2 G=winne zu je 300 000 Mk., 2 Gewinne
zu je 200 000 Mk., 2 Gewinne zu je 100 000 Mk., 4 Gewinne zu je
75 000 Mk., 4 Gewinne zu je 50 000 Mk., 10 Gewinne zu je B0o Mk.,
68 Gewinn= zu je 10000 Mk., 130 Gewinne zu je 5000 Mk., 944
Ge=
wime zu je 3000 Mk. 616 G=winne zu je 2000 k. 1298 Gewinne zu
je 1000 Mk., 3478 Gewinne zu je 500 Mk, 9004 Gewimne zu je 300 Mk.
(Ohne Gewähr.)
Geſchäftliches.
— Das bereits über 30 Jahre beſiehende Rheiniſche
Tech=
niknm Bingen erfreut ſich einer außerordentlichen Frequenz, die
für den Ruf der muſtergültig geleiteten Anſtalt ſpricht. Dem
Be=
ſtreben, der mit Rieſenſchritten fortſchreitenden Entwicklung der
Tech=
mik nicht allein zu folgen, ſondern mit ihr auf gleicher Höhe zu bleiben,
iſt es zu verdanken, daß auch auf dem Gebiete des Automobil= und
Flugzeugbaues und der Fernmeldetechnik dem jeweiligen Stand der
Tech=
nik entſprechender Unterricht erteilt wird. Als weiteres
Unterrichts=
fach iſt Kraftwerkanlagen neu hinzugekommen, worin die heute eine ſo
große Rolle ſpielenden Waſſerkraftanlagen beſondere Berüchſichtigung
gefunden haben. Eigene vorbildlich eingerichtete Labovatorien für
Maſchinenbau, Elektrotechnik, Werkſtoffkunde und eine Radio=
Sende=
ſtation, ſowie die neuzeitlich errichteten Werke der Stadt Bingen ſtehen
den Studierenden zu Verſuchszwechen zur Verfügung. Eine
wunder=
volle Gegend an einem der ſchönſten Punkte des Rheins kann das
Studium an der Anſtalt nur günſtig beeinfluſſen.
Trinkt Fachinger. Manche trinken mit Vorliebe abends vor dem
Schlafengehen ein Glas des natürlichen Fachinger Waſſers, ſowie auch
während und nach den Mahlzeiten, wodurch ihnen vortveffliche Dienſte
geleiſtet werden, da das Waſſer in hohem Maße blutreinigend und
m.
blutauffriſchend wirkt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 16. Auguſt. 13.30: Kaſſel: Mittagskonzert des
Funkorch. O 14.50: Ad. Hering: Der Blitzableiter. O 15.15: Bremen:
Stapellauf der „Bremen” im Beiſein des Reichspräſidenten, der die
Taufrede hält, und des Kreuzers „Emden”. o 16.35: Funkorch.:
Alte Operetten. Mitw.: Bertel Graebener (Sopran). o 18.15:
Ver=
einsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30: Kaſſel: Prof. Dr.
Stein=
hauſen: Die kulturelle Lage der Gegenwart. o 19: Frankfurter
Opernhaus: Der Troubadour. Oper von Verdi.
Stuttgart.
Donnerstag, 16. Auguſt. 12.30: Schallplatten. O 15.15: Bremen:
Uebertr. vom Stapellauf der „Bremen” im Beiſein des
Reichs=
präſidenten, der die Taufrede hält. o 16.15: Funkorch. Einlagen:
Eugen Thyſſen. O 18.15: Freiburg: Dr. Metzger: Eidrücke vom
Deutſchen Sängerbundesfeſt in Wien. o 18.45: Stuttgart:
Aerzte=
vortrag: Hahnemann im Lichte ſeiner Zeit. o 19.25: Ernſt Oſer
lieſt eigene Dichtungen. O 20.15: Dichtende Frauen. Ausf.: Elſe
Werth, Elſe Rüthel=Schaber, Peer Lhot, Paul Enderling, Funkorch.
Brahms: Sapphiſche Ode. — Madame de Stael: Von deutſchen
Dichtern und deutſchen Frauen. — Gedichte von Marcelline
Des=
bordes=Valmore. — Felicia Hemanns: Das beſſere Land. — Wagner:
Lieder nach Texten von Mathilde Weſendonck. — Bettina v.
Arni: Der Ball. — Droſte=Hülshoff: Durchwachte Nacht; Am
Turme. — Gaudy: Die Glocke von Dunbar. — Selma Lagerlöfz
Das Rotkehlchen, Legende. — Lotte Backes: Zwei Lieder.. — Ricarda
Huch: Aus dem dreißigj. Kriege; Hoffnung; Heimweh:
Mädchen=
träume. — Hilde Kocher=Klein: Aus der Suite für Violine und
Klavier. — Lulu v. Strauß u. Torney: Der Seefahrer. — Agnes
Miegel: Santa Cäcilia. — Elſe Lasier=Schüler: Frühling. — Hilde
Kocher=Klein: Aus der Suite für Violine und Klavier. o Anſchl.=
Nachrichten. Tanzmuſik, Kapelle Willi Wende.
Berlin.
Donnerstag, 16. Auguſt. 6: Gymnaſtik. O 12.30: Mitteilungen
und praktiſche Winke für den Landwirt. 0 16.30: Kriminalkommiſſar
a. D. Engelbrecht: Streifzüge durch dunkle Winkel am Mittelmeer,
(Ueber Marſeille nach Barcelona.) O 17: Muſikſtücke und Lieder von
Franz Schubert. W. Roſe, Fred Franke und Th. Mackeben (Flügel),
Fred Driſſen (Bariton). O 18.45: Eſperanto. o 19.10: H. Pander:
Aus der Technik des Films. (Die Aufnahme.) o 19.40: Leoni,
Mailand: Der italieniſche Film. O 20.10: Sende=Spiele. Die Roſe
von Stambul.” Operette in drei Teilen von Julius Brammer und
Alfred Grünwald. Muſik von Leo Fall. Leitung: C. Bronsgeeſt.
Dirigent: Seidler=Winkler. Perſ.: Exzellenz Kamek Paſcha; Kondia
Gül, ſeine Tochter; Midili, ihre Freundin; Achmed Bey; Müller
ſenior aus Hamburg; Fridolin, ſein Sohn. Geſellſchafterin Kondjas,
Kondjas Freundinnen, ein Liftboy, zirkaſſiſche Dienerinnen Kondias,
Herren und Damen der Geſellſchaft, Hotelgäſte uſw. Zeit:
Gegen=
wart. Der erſte Teil ſpielt im Harem Kamek Paſchas in Stambul,
der zweite wenige Tage nach dem erſten im Palais Achmed Beys in
Stambul, der dritte einige Tage nach dem zweiten im Hotel „Zu
den drei Flitterwochen” in einem Schweizer Badeort. O Anſchl.=
Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Dajos Bela,
Deutſche Welle. Donnerstag, 16. Auguſt. 6: Gymnaſtik. o 12:
Dr. Berger: Naturkundliche Zwiegeſpräche. O 12.25: Stud.=Rat Thiel
und Stud.=Rat Scheiffler: Kräfte der Natur im Lichte der Phyſik.
6 15: Die hauswirtſchaftliche Ausbildung der Kriegswaiſen. 0 15.35:
Wetter und Börſe. 6 16: Erziehungsberatung. 16.30: Dr. Privat:
Deutſches Volkstum. 17: Berlin: Konzertſtücke und Lieder von
Schubert. O 18: Dr. Lüdtke: Eintauſend Jahre deutſche Oſtmark.
O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Dr. Rother:
Kar=
toffelernte und =verwertung. O 19.20: Dipl. Hdl. Dr. Wieg: Die
Maſchine als Helferin im Laden und Büro. o 20.10: Berlin=
Sendeſpiele. „Die Roſe von Stambul.” Operette in drei Teilen von
Leo Fall. O Anſchl.: Preſſenachrichten. O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle
Dajos Bela,
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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Reich und Ausland.
Wildbad im Schwarzwald.
Die von den muſikliebenden Gäſten und Freunden
unſerer Badeſtadt mit Spannung erwartete Mozart=
Muſikwoche (8.—13 Juli) iſt verklungen. Sie
be=
gann mit einem Kirchenkonzert in der Stadtkirche,
deſſen Hauptſtück, die „Krönungsmeſſe” bei den
Zu=
hörern einen gewaltigen Eindruck hinterließ. Die
folgenden Tage brachten Mozarttänze und Geſänge,
eine „Nachtmuſik”, eine Vorſtellung der Stuttgarter
Kammeroper im Kurtheater mit einem kurzen, äußerſt
beifällig aufgenommenen Vortvag von
Muſikſchrift=
ſteller Oswald Kühn aus Stuttgart über „Mozart
und die Entwicklung der Komiſchen Oper”, einen
Kammermuſikabend und einen Klavierabend mit
Orcheſter. — Das Ganze nahm einen glänzenden
Verlauf, wie bei dem mit hohem künſtleriſchen
Ver=
ſtändnis zuſammengeſtellten Programm und der
Qualität der Mitwirkenden nicht anders zu
erwar=
den war. Unter letzteren ſind beſonders
hervorzu=
heben: Cida Lau, Berlin (Sopran), Grete Burkhard=
Rohr, München (Sopran), Hermann Conzelmann,
Stuttgart (Baß), Profeſſor Walter Rehberg,
Stutt=
gart (Pianiſt), Ballettmeiſterin Lina Gerzer vom
Württ, Landestheater in Stuttgart mit ihrer
Tanz=
gruppe, der 100 köpfige gemiſchte Chor des
Cäeilien=
vereins Heilbronn und nicht zuletzt das anerkannt
leiſtungsfähige ſtaatl. Kurorcheſter, voran ſein
aus=
gezeichnetes Soliſten=Streichquartett. Die Leitung
des Ganzen lag in den bewährten Händen des Leiters
des ſtaatl. Kurorcheſters Muſikdirektor Hermann
Eſchrich.
Raubüberfall auf eine Bahnhofskaſſe.
Düſſeldorf. Drei bewaffnete maskierte
Räuber überfielen in der Nacht vom Dienstag auf
Mittwoch die Stationskaſſe des Bahnhofs Calcum bei
Kaiſerswerth und zwangen die beiden anweſenden
Beamten, ihnen die Kaſſe herauszugeben. Der
Kaſſen=
beſtand betrug nur 32 Mark. Zwei Räuber wurden
bereits eine Stunde ſpäter in Unterrath nach einem
kurzen Feuergefecht von einem Streifkommando der
Reichsbahn feſtgenommen, während der dritte, ein
kürzlich aus dem Zuchthaus entlaſſener Verbrecher, in
der Dunkelheit entkam.
Typhus.
Hannover. Wie der Kreisarzt des Kreiſes
Norden (Oſkfriesland) mitteilte, iſt i einigen
Ort=
ſchaften des Kreiſes Typhus ausgebrochen. Die
Ge=
ſamtzahl aller an der Seuche erkrankten Perſonen
beträgt bisher 42. Bislang ſeien zwei Todesfälle zu
beklagen. Die Erkrankungen ſind aber meiſt leichterer
Art, ſo daß die Vorbeugungsmaßnahmen ein weiteres
Umſichgreifen verhindern dürften.
Potsdam. In der Umgebung von Potsdam,
in Caputh, Ferch und Fahrland, ſind in den letzten
Tagen mehrere Perſonen unter Typhuserſcheinungen
erkrankt. In den Iſolierbaracken des Potsdamer
Kvankenhauſes liegen zur Zeit neun Perſonen, bei
denen ſich ergeben hat, daß tatſächlich Typhus vorliegt.
Raubüberfall einer Achtzehnjährigen.
Im Flur des Hauſes Gabriel=Max=Straße N. 11,
in Lichtenberg wurde am Dienstag abend gegen
18,30 Uhr, die Frau des Maſſeurs Hirſchfeldt von
einem jungen Mädchen überfallen. Die Täterin warf
der Frau Pfeffer in die Augen, ſchleuderte ſie gegen
die Wand und entriß ihr die Handtaſche. Auf die
Hilferufe der Beraubten nahmen Paſſanten die
Ver=
folgung des Mädchens auf und erreichten es nach
kur=
zer Jagd. Die jugendliche Räuberin wurde der
Polizei übergeben. Auf der Wache ſtellte man feſt,
daß es ſich um ein 18 Jahre altes Mädchen handelt.
Das Mädchen verweigert jede Auskunft darüber, was
ſie zu dem Raubüberfall vevanlaßt hat.
Zum Großfeuer in Wilhelmsburg.
Hamburg. Zu dem Großfeuer in
Wilhelms=
burg wird den „Hamburger Nachrichten” zufolge von
Branddirektor Weſtphalen (Harburg) noch mitgeteilt,
daß der angerichtete Schaden ſich auf etwa 1½
Milli=
onen Mark belaufe. Es iſt allein für 700 000 Mark
tieriſche Wolle vernichtet worden. Nach dem Blatt iſt
Branddivektor Weſtphalen der Meinung, daß es ſich
um vorſätzliche Brandſtiftung handele. Dafür ſpreche
nicht nur das ſchnelle Auskommen des Brandes, das
bei fahrläſſiger Brandſtiftung unmöglich geweſen
wäre, ſondern auch die Tatſache, daß vor etwa drei
Tagen ſo wie auch ſchon vor etwa 14 Tagen kleinere
Brände dort entſtanden wären.
Die Verſicherungsgeſellſchaften verweigern die
Entſchädigung für die Hamburger Brandſchäden.
Wie verlautet, lehnen die großen Hamburger
Verſicherungsgeſellſchaften, bei denen die vernichtete
Getreide= und Lagerhausgeſellſchaft in Wilhelmsburg
verſichert war, die Zahlung der geſamten
Entſchä=
digungsſumme ab. Die Verſicherungsgeſellſchaften
ſollen ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß eine
recht=
zeitige Hilfe der Hamburger Feuerwehr den
Milli=
onenſchaden vermindert hätte.
Admiral von Strauch F
Der Vizepräſident der Deutſchen
Kolonial=
geſellſchaft geſtorben.
Konteradmiral z. D. Franz Hermann v. Strauch
ſſt in ſeinem 83. Lebensjahre geſtorben. Von 1864
bis 1891 gehörte er der Kriegsmarine an und machte
die Kämpfe in Samoa und Oſtafrika mit. Seit faſt
bier Jahrzehnten ſpielte er in der Kolonialgeſellſchaft,
deren Vizepräſident er war, eine große Rolle.
„Graf Zeppelin” vor der Vollendung.
Inneneinrichtung mit allem Komfort.
Der Geſellſchaftsraum für Fahrgäfte des Luftſchiffs „Graf Zeppelin”.
Das in Friedrichshafen im Bau befindliche Rieſen=Paſſagier=Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt mit
ſei=
ner Inneneinrichtung vollendet. Unſer Bild zeigt den Aufenthaltsraum für die Fahrgäſte, der die
Größe eines Zimmers von 5:5 Metern hat. Türen und Fenſterbrüſtungen ſind aus
Mahagoni=
holz, vier große Schiebefenſter geben dem Raum reichlich Licht. Die Wände haben geblümte rote
Seidenſtoffbeſpannung, die Decke iſt aus Holz. — Die erſten Probeflüge des neuen Zeppelin=
Luft=
ſchiffes werden vorausſichtlich am 25. Auguſt ſtattfinden.
Das erſte Metall=Luftſchiff der Welt.
Die im Bau befindliche Metallgondel.
In Amerika wird von Kapitän Slate das erſte lenkbare Metall=Luftſchiff gebaut. Die große
Gon=
del, die aus Duraluminium hergeſtellt iſt, faßt 45 Perſonen. Das neue Schiff ſoll während der
Fahrt in der Luft ſchwebend anhalten und die Paſſagiere und Fracht vermittelſt eines Elevators
herablaſſen können.
Zwei Todesopfer der Salzſäureexploſion
in Wolfen.
Deſſau. Das geſtern gemeldete ſchwere
Ex=
ploſionsunglück in der Farbenfabrik zu Wolfen hat
bereits zwei Todesopfer gefordert. Ein
ſchwevver=
letzter Arbeiter ſtarb auf dem Transport, ein zweiter
in der vergangenen Nacht im Deſſauer Krankenhaus.
Für zwei weitere Arbeiter beſteht Lebensgefahr.
Große Zollhinterziehungen bei der Einfuhr
däniſchen Schlachtviehs.
Altona. Die Altonaer Kriminalpolizei ſtellte
feſt, daß eine Hamburger Firma, die große Mengen
Lebendvieh aus Dänemark bezog, ſich umfangreiche
Zollhinterziehungen zuſchulden kommen ließ. Eine
Ueberwachung der Quarantäne=Anſtalt in
Bahren=
feld ergab, daß die Firma für das von ihr eingeführte
Vieh ſtets zu geringe Gewichtsmengen angegeben
hatte. Durch die Unterſchleife, die ſeit dem Jahre
1926 vorgenommen wurden, iſt das Reich erheblich
geſchädigt worden. Die Zollbehörde hat einige
Schiffs=
ladungen aus Dänemark, die für die Firma beſtimmt
waren, beſchlagnahmt. Der Inhaber der Firma ſowie
einige Angeſtellten wurden verhaftet.
Entdeckung eines Leonardo da Vinci.
Paris. Wie das „Journal” aus Madrid
berich=
tet, wurde in Salamanca ein Gemälde entdeckt, das
als Werk Leonardo da Vineis, die „Mona Liſa”
dar=
ſtellend erkannt wurde.
Begnadigung dreier zum Tode Verurteilter
12 Stunden vor der Hinrichtung.
London. Großes Aufſehen erregt in der Preſſe
ein Vorgang, der als einzigartig in der Geſchichte
der neueren engliſchen Rechtspflege bezeichnet wird.
Drei Männer waren unter der Beſchuldigung, in
Brighton einen 67jährigen Mann ermordet und
beraubt zu haben, zum Tode verurteilt worden. Am
Montag hatte der Innenminiſter eine Begnadigung
abgelehnt, und die Hinrichtung war auf Mittwoch
früh feſtgeſetzt worden. Am Dienstag abend aber,
d. h. 12 Stunden vor der Hinrichtung, wurde den
Verurteilten plötzlich mitgeteilt, daß ſie zu
lebens=
länglichem Gefängnis begnadigt ſeien. Eine nähere
Begründung dieſer Entſcheidung iſt nicht erfolgt.
Schwere Cholergepidemie in Madras.
London. In Madras ſind der Cholera
Hun=
derte von Perſonen zum Opfer gefallen.
Untergang des chineſiſchen.
Dampfers „Hſinhſutung”.
500 Tote.
Schanghai. Die britiſchen Marinebehörden
beſtätigen die Nachricht von dem Untergang des
chine=
ſiſchen Dampfers „Hſinhſutung”, der, wie gemeldet,
in den gefährlichen Stromſchnellen des oberen Yangtſe
ſcheiterte. Der Dampfer wurde vollſtändig zerſtört.
500 Paſſagiere ſind ertrunken.
Die Gerüchte um Löwenſteins Vergiftung.
Paris. Großes Aufſehen hatten die in der
franzöſiſchen Oeffentlichkeit aus Boulogne kommenden
Nachrichten erregt, daß der Bericht des Pariſer
Mediziniſchen Sachverſtändigen Dr. Paul über das
Ergebnis der Unterſuchung der Eingeweide des
Brüſſeler Bankiers Löwenſtein auf Giftmord
ſchlie=
ßen laſſe. Trotz der ſtrengen Verſchwiegenheit, die
geübt wurde, drangen Gerüchte, die von dem „
Vor=
handenſein ſehr charakteriſtiſcher Vergiftungsſpuren”
wiſſen wollten, an die Oeffentlichkeit. Dieſe Gerüchte
fanden naturgemäß umſomehr Glauben, als die
Hin=
terbliebenen des verunglückten Bankiers ſich der
Ein=
leitung der Unterſuchung gegen Unbekannt als
Zivil=
partei angeſchloſſen hatten. Es ſcheint aber bis jetzt
durchaus noch nicht feſtzuſtehen, daß der Tod
Löwen=
ſteins tatſächlich auf Vergiftung zurückzuführen iſt.
Allerdings wurden an der Leiche Giftſpuren
feſt=
geſtellt, die aber auch darauf zurückgeführt werden
können, daß Löwenſtein in der letzten Zeit reichlich
von Medikamenten, namentlich von Abführmitteln,
Gebrauch gemacht hat. Der Direktor des Pariſer
troxikologiſchen Laboratoriums, Kohnibreas, der die
Eingeweide der Leiche Löwenſteins zu unterſuchen
hatte, dementiert jedenfalls energiſch alle Gerüchte,
die über eine Vergiftung des belgiſchen
Finanz=
mannes im Umlauf ſind. Er weiſt darauf hin, daß
er lediglich den Auftrag hatte, die Eingeweide
Löwen=
ſteins zu analyſieren, ſo daß er beſonders befähigt
ſei, zu verſichern, daß der Sachverſtändigenbericht dem
Unterſuchungsrichter überhaupt nicht übermittelt
worden ſei. Er habe noch keine Schlüſſe aus ſeiner
Arbeit gezogen. Die Gerüchte ſeien lächerlich und
falſch.
Großfeuer in Prag.
Millionenſchaden.
Prag. Am Dienstag abend brach in dem Oc4
lager am Straſchnitzer Rangierbahnhof in Prag ei5
Brand aus, der raſch um ſich griff und Mimm
onenſchaden anrichtete. Kurz nach dem Ausbruch ded
Brandes in den Magazinen der Dombrowa=Geſem
ſchaft erfolgten wiederholt heftige Detonationen. Dw
Feuer breitete ſich raſch aus und in wenigen Minutes
ſtanden auch die Oellager der Vakuum=Oel=C.=
und der Trading=Oelgeſellſchaft zum Teil in Flanw
men. Viele Soldaten und Feuerwehrleute erlittes
Verletzungen, Brandwunden und Gasvergiftungew
Später kam in Autokolonnen faſt das ganze 28. Im
fanterie=Regiment an, um den Brandplatz abzun
ſperren. Auf dem Bergabhang gegenüber dem Brank)
herde hatte ſich eine dichte Menſchenmenge ange
ſammelt. Bei der Exploſion eines Oelwaggons braon
unter dem Publikum eine große Panik aus. Gege=
Mitternacht konnte der Brand gelöſcht werden, umm
es blieb nur eine Bereitſchaft zurück.
Der Brand auf dem Rangierbahnhof Nusſe
Wrſchovitz bei Prag dauerte um Mitternacht noc
an. Die Oellager der Dombrowa=Geſellſchaft uno
die Oellager und Spiritusbarrels der Vakuum=Oeſ=
Compagnie und der Trading=Oel=Gewerkſchaft wur.
den vom Feuer ergriffen. Nur mit größder Amw
ſtrengung und unter größter Gefahr gelang es, die zru
Tauſenden aufgeſtellten Benzinfäſſer außerhalb des
Brandbereiches in Sicherheit zu bringen. Hierher
wurden zahlreiche Feuerwehrleute und Soldaten verw
letzt, teilweiſe durch Brandwunden, teilweiſe durcht
Gasvergiftung. Der Schaden wird von
Fachleuten=
auf ſieben Millionen Kronen geſchätzt. Unter dem
Publikum, das ſich auf einer nahe gelegenen Anhöheg
gegenüber dem Brandplatze angeſammelt hatte, brachh
als ein Oeltank explodierte und die Feuergarbe din
Richtung auf den Berghang nahm, eine Panik ausä
Großfeuer bei Görz.
Rom. Wie die „Tribuna” berichtet, brach aufu
dem Berg St. Michael bei Görz, um den im Jahres
1915 und 1916 ſchwer gekämpft wurde, ein Groß=6
feuer aus. Die Löſcharbeiten wurden dadurch eren
ſchwert, daß viele herumliegende Granaten und
Geſchoſſe explodierten.
Großfeuer.
Paris. Wie der „Petit Pariſien” aus Aurillaau
meldet, wurden im Canton Murat 14 Häuſer einern
Ortſchaft durch Feuer vernichtet. Eine Frau vo
77 Jahren iſt in den Flammen umgekommen.
Probeverſuche mit dem Lotſenkabel in Spanien,!
Coruna. Im Beiſein des Miniſterpräſidentenn
und verſchiedener Miniſter wurden hier mit großenn
Erfolge Probeverſuche mit dem von dem franzöſiſchenn
Ingenieur Loth erfundenen „Lotſenkabel”
veran=
ſtaltet. Das Kanonenboot „Dato” wurde von dieſem1
Lotſenkabel „geführt” und fuhr mit abſoluter Ge
nauigkeit auf den Kanal. Es gehorchte ſtets den
Warnungen des Kabels, das vorher eine beſtimmte
Zone ſchützte. Der Marineminiſter und der Miniſter
für öffentliche Arbeiten wohnten den Probeverſuchen!
an Bord des Kanonenbootes „Dato” bei und
beglück=
wünſchten den Erfinder. Das Lotſenkabel wird auch
in anderern ſpaniſchen Häfen eingeführt, da nun
evwieſen iſt, daß es die Sicherheit der Schiffahrt iu
engen und ſchwierigen Päſſen gewährleiſtet.
12 Tote bei einer Exploſion in Amerika.
Hammond (Indiana). In einer Fabrik für
mediziniſche Präparate ereignete ſich ein
Exploſions=
unglück, bei dem bisher 12 Tote zu verzeichnen ſind.
Infolge der Exploſion entſtand ein Brand, der in
folge Waſſermangels nur ſchwer zu löſchen war.
Hungertod eines engliſchen Forſchers.
Ottawa. Das Schickſal des engliſchen Forſchers
John Hornby, einer der beſten Kenner des
kang=
diſchen Hinterlandes, und ſeiner beiden Neffen, die
vor zwei Jahren verſchwunden waren, hat ſich jetzt
aufgeklärt. Die drei Leichen wurden in einer
ein=
ſamen Hütte in dem unfruchtbaren Gebiet w.ſtlich
von der Hudſonbay aufgefunden. Die drei Forſcher
hatten eine Reiſe von 800 Meilen von Fort
Reſo=
lution nach der Hudſonbay unternommen. Da ſie
nicht zu der erwarteten Zeit eintrafen, hatte ſeik
Dezember vorigen Jahres die Polizei Nachforſchungen
angeſtellt. Nach dem vorliegenden Bericht, ſind die
drei Männer 300 Meilen vor dem Ziele am
Hunger=
tod zu Grunde gegangen.
Ueberſchwemmungen in Florida.
Jackſonville (Florida). Heftige Wollen
brüche verurſachten in Florida und Südgeorgien
Ueberſchwemmungen, die erheblichen Schaden,
beſon=
ders an der Ernte, anrichteten. Der Verkehr wurde
zum Teile lahmgelegt.
Die größte Ueberſchwemmung
der letzten Jahrhunderte.
Die Karte des Hochwaſſergebiets.
Die blühenden Täler Kaſchmirs, des großen britiſchen
Vaſallenſtaates im Himalaya=Gebiet, ſind Opfer dei
gewaltigſten Ueberſchwemmungskataſtrophe, die die
Welt in den letzten Jahrhunderten erlebt hat. Einel
der Hochgebirgsnebenflüſſe des Stromes Indus durg
brach eine 1200 Fuß hohe und 1000 Fuß dicke Eis”
wand und hat den Weg ins Tal für die Rieſene
waſſermengen eines mehrere Quadratkilometer große‟
und 145 Fuß tiefen Gebirgſees geöffnet. Die Bevol
kerung ſah die Gefahr kommen und flüchtete rechle
zeitig vor der Kataſtrophe.
Dermitet
ffenes Vil
Die großen
[ ← ][ ][ → ]Rummer 227
Donnerstag, den 16. Auguft 4928
Seite 9
Opotn Spler und Tarnen.
Schießſport.
Heſſ. Landesmeiſterſchaften
im Kleinkaliberſport.
Dandesverband „Heſſen” des Deutſchen Kartells für Jagd= und
Sportſchießen.
Ein ſchöner ſportlicher Tag war der letzte Sonntag für die
Heſſen=
ſitgen. Vom ſchönſten Weiter war die Veranſtaltung begünſtigt, von
gumſtigen Einflüſſen verſchont, konaten die Landesmeiſterſchaften
AStragen werden. Auch Vereine des Südweſtdeutſchen, ehem.
tdſchen Sportverbands beteiligten ſich an den ſportlichen
Wett=
ſffen ihrer Landsleute, obwohl ihnen, wie immer, die
Nichtbeteili=
uie, nahegelegt worden war. Als Urſache, daß ſie dennoch die
Heſſen=
füeen da oben an der Odenwaldbahn mit ihrem Beſuch beehrten, kann
fen zur Ehre die Liebe zum heimiſchen Namen angerechnet werden.
SHalb gerade Darmſtädter Herren ihre heſſiſchen Farben verlaſſen
y. die heſſ. Schützenvereine nach Baden hinüber organiſieren? Zu
ſtißen iſt es, daß das Amt für Leibesübungen der Stadt Darmſtadt
ſe— Schritt vorwärts tat zwecks Zuſammenfaſſung der kleinen
Ver=
ſige unter einem großen heſſ. Verband. Mögen die Vewbände den
f verſtehen, kleinverbandliches, kleinperſönliches Denken und Fühlen
—zuſtellen zugunſten eines Zuſammenſchluſſes unter heſſ. Namen.
mie den heſſ. Farben. Auch hierbsi ſind von vornherein die Vereine
3 reſchaltet, welche außerheſſ. Verbänden angeſchloſſen ſind.
Hoffent=
welingt dem Amt das Einigungswerk, wozu es an ſchriftlichen
Zu=
ſem nicht fehlt. Die Beteiligung war eine recht gute, beſonders am
rmittag.
DDie Reſultate ſind folgende:
Einzellampf:
LFffenes Viſier. A=Klaſſe. Den Titel Landesmeiſter evwarb ſich Herr
Grimm mit 262, es placierten ſich die Herren Willke 259, Lich 238
Mingen. — B=Klaſſe. Den Titel Landesmeiſter erwarb, ſich Herr
Schafſnuit mit 221, es placierten ſich die Herren Kunz 219, Herrmann
O07 Ringen. — C=Klaſſe. Den Titel Landesmeiſter erwarb ſich Herr
SWinter mit 215, es placierten ſich die Herren Ad. Peter 169, Rei=
Sold 168 Ringen.
A8eliebiges Viſier. A=Hlaſſe. Den Titel Landesmeiſter erwarb ſich
err Nicolaus mit B5, es placierten ſich die Herren Schütze 254,
SSchnatz 242 Ringen. — B=Klaſſe. Den Titel Landesmeiſter erwarb
ſich Herr Kunz mit 210, es placierten ſich die Herren Hafner 196,
„Metz 194 Ringen. — C=Klaſſe den Titel Landesmeiſter erwarb ſich
Herr K. Wagner mit 145, es placierte ſich Herr Schönberger mit
H33 Ringen.
SSchnellfeuer. Offenes Viſier. Den Titel Landesmeiſter erwarb ſich
Herr Schnatz mit 19 Tr. — 141 Ringen, es placierten ſich die
„Herren W. Schütze 19 Tr. — 112, Rittſcher 18 Tr. — 112 Ringen.
Schnellfeuer. Bel. Viſier. Den Titel Landesmeiſter erwarb ſich
Herr Nicolaus mit 20 Tr. — 114 Ringen, es placierten ſich die
Herren Rittſcher 18 Tr. — 136, Hafner 13 Tr. — 85 Ringen.
Sport= und Werbeſchießen. Bel. Viſier. Es placierten ſich die
Herren Fr. Schütze mit 44, Grimm 43, Frey 43, Knapp 43, Hafner
442, Willke 41, Horn 41, Stahl 41, Keller 40, Dietz 40 Ringen.
Mannſchaftskampf:
Offenes Viſier. A=Klaſſe. Den Titel Landesmeiſtermannſchaft
er=
ſtwarb ſich die Mannſchaft des Vereins Kleeblatt mit 471 Ringen, es
tplacierten ſich Pol. Sport. Darmſtadt mit 454, Wildſchütz mit 443
Ringen. — B=Klaſſe. Den Titel Landesmeiſtermannſchaft erwarb
ſich die Mannſchaft des Vereins Weidmannsheil mit 374 Ringen,
ges placierte ſich Pol. Sport Darmſtadt mit 292 Ringen. — C=Klaſſe.
2Den Titel Landesmeiſtermannſchaft erwarb ſich die Mannſchaft des
2WVereins Wildſchütz mit 374 Ringen, es placierte ſich Pol. Sport
2Darmſradt mit 292 Ringen.
Beliebiges Viſier. Den Ditel Landesmeiſtermannſchaft ewwarb ſich
die Mannſchaft des Vereins Kleeblatt mit 495 Ringen.
Als nächſte Veranſtaltung ſind die Deutſchen Meiſterſchaften zu
emmen, welche für die Bezirke Freiſtaat Heſſen, Heſſen=Naſſau, Bayern
Warmſtadt auf den Ständen hinter dem Karlshof ab 10 Uhr vorm.
21 2. Sept. 1928 ausgetragen werden.
Kartellvereine melden ſich bis zum 18. I. M. an den Landesverband
eſen, nicht angeſchloſſene Vereine melden an das Kartell bis zum
L.SAuguſt 1928. Anſchrift: Deutſches Kartell für Jagd= und
Sport=
yißen, Abt. K. K. S. E. V. Berlin=Wannſee, Schießſtände.
Mie großen Wurftaubenmeiſierſchaftsſchießen
des Heſſ. Jagdkiubs
amen auch in dieſem Jahre ihre außerordentliche Zugkraft bewährt.
Am vergangenen Sonntag hatten ſich wiederum zu den einzelnen
gäeßen zirka 100 Konkurventen eingefunden, die brotz der glühenden
ſine in erbittertem Kampfe um die Palme rangen.
Wenn man bedenkt, daß dabei Herren waren, die 150 Tauben in
ungen Abſtänden hintereinander ſchoſſen, ſo muß man in der Tat die
ter-venkraft dieſer Schüitzen bewundern.
Der veranſtaltende Klub hatte dem Schießplatz ein feſtliches
Ge=
ryge gegeben durch friſches Grün und Aufſtellung eines freundlichen
ſeittes, in dem die Petermannſche Konditorei ihre bewährten
Erzeug=
liß e darbot, währenddem die Kronenbrauerei in der großen Halle das
ſehäebte Kronenbier zum Ausſchank brachte.
Eine große Maſſe von Intereſſenten umlagerte die Schießſtätte
mo folgte mit lebhafter Anteilnahme den Vorgüngen auf den Ständen.
Unter der umſichtigen Schießleitung des Herrn
Büchſenmacher=
nürſters Hübner wickelten ſich die einzelnen Kämpfe in kürzeſter Zeit
inſo reibungslos ab.
Bewunderung erweckte die außerordentliche Feuerdiſziplin der
fyanbfurter und Darmſtädter Mannſchaften, die nicht nur
hervor=
ag ende Reſultate erzielten, ſondern auch in der denkbar kürzeſten Zeit
hre Serien ſchoſſen.
Mit dem Glockenſchlag 7 hatten die Kämpfe ihr Ende erreicht und
ſie Teilnehmer eilten zum Hotel „Zur Poſt”. Mit herzlichen Worten
ſen rüßte Profeſſox Zimmer die zahlreichen Teilnehmer mit ihren Damen
io wie3 in ſeiner Rede darauf hin, wie ſtolz alle Beteiligten auf die
ſeil laufenen Wettkämpfe ſein könnten, wie ſie in eiſerner Diſziplin auf
hoen heimiſchen Ständen ihre Kräfte geſtählt hätten zu den ernſten
kamnpfen des Tages, wie ferner die Mitglieder des Klubs durch ihre
ſtets bewährte Opferfreudigkeit den Vorſtaud in die Lage verſetzt
kätten, einen Gebentiſch zu decken, wie er ſelten bei derartigen
An=
läſſen zu ſehen ſei.
Der Redner wies darauf hin, daß dieſer Geiſt der Unterordnung
unter die gewählten Führer, der Opferwilligkeit und der Hingabe an
die großen Ziele des Heſſifchen Jagdklubs der Grund ſei für die ſteile
Kurve der Aufwärtsbewegung im Leben des Klubs.
Dieſen Geiſt zu erhalten und immer mehr zu feſtigen, ſei die
Auf=
gabe der Leitung und jeden einzelnen Mitgliedes. Dann würden auch
die Erfolge des Klubs in der ſeitherigen Weiſe dauernd ſein.
Namens der Teilnehmer dankte Herr Sanitätsrat Dr. Mogk,
Vor=
ſitzender der Ortsgruppe Offenbach des Heſſiſchen Jagöklubs, in
zünden=
den Worten für das, was den Mitgliedern geboten wurde, für die
glänzende Organiſation des Feſtes, und forderte die zahlreiche
Ver=
ſammlung auf, dem ſelbſtloſen, aufopfernden Wirken des Vorſtandes
Dankbarkeit entgegenzubringen durch Einigkeit und treue Gefolgſchaft.
Die Reſultate der einzelnen Konkurrenzen waren folgende:
A. Eröffnungsſchießen (10 Tauben): 1. Hübner=Darmſtadt mit 10
Treffern, dabei 9 mit dem erſten Schuß, 2. Pfeffer=Bad=Nauheim mit
9/9, 3. Robert Bloch=Urberach mit 9/8, 4. Chriſtoph Müller=
Sprend=
lingen 9/8, 5. Karl Henkell=Wiesbaden 9/7, 6. Dr.
VölkerMichel=
ſtadt 8/6.
B. Schießen um die Meiſterſchaft von Heſſen: a) Gruppe I (50
Tauben): 1. Chriſtoph Müller= Sprendlingen von der Ortsgruppe
Offenbach des Heſſ. Jagdklubs mit 42/38. Herr Müller errang damit
den Ditel. „Meiſterflugſchutze von Heſſen für 1928/29‟, 2. Phil. Pfeffer=
Bad=Nauheim mit 42/31, 3. Robert Hübner=Darmſtadt 41/33, 4. Karl
Henkell=Wiesbaden 41/33, 5. Robert Bloch=Urberach 38/33, 6. Franz
Beuer=Darmſtadt 37/32. In die Preiſe kamen noch weitere 19 Schützen.
b) Gruppe II (50 Tauben): 1. Theo Einhoff=Offenbach mit 37/31,
2. Reif=Haſelhecke bei Bad=Nauheim 34/27, 3. Finkenauer=Woyms 33/27,
4. Forrer=Ibersheim 33/23, 5. Albert Faulſtroh=Groß=Gerau 33/22,
6. Hch. Kraft=Darmſtadr 33/14. In die Preiſe kamen noch weitere
16 Schützen.
C. Gruppenſchießen um den Hickler=Gedächtnis=Wanberpreis: Jede
Ortsgruppe des Heſſ. Jagdklubs und der Hauptklub ſtellte 5 Schützen,
von denen jeder 30 Tauben zu ſchießem hatte, die Gruppe zuſammen
alſo 150 Tauben. Den Wanderpreis errang die Gruppe des
Haupt=
klubs mit 122/102 Treffern, die zweitbeſte Mamſchaft war die
Orts=
gruppe Weinheim mit 109/81, die drittbeſte Mannſchaft die Ortsgruppe
Frankfurt mit 103/86 Treffern. Herr Karl Heukell=Wiesbaden war wit
28/22 Treffern nicht nur der beſte Schütze in der Gruppe des
Haupt=
klubs, ſondern auch der beſte Einzelſchütze von ſämtlichen Teilnehmern
am Gruppenſchießen, und errang damit zugleich auch den Wanderpreis
der Südweſtdeutſchen Jägerzeitung. Der beſte Schütze von der Gruppe
Weinheim war Herr Thoma=Weinhefm mit 25/14 Treffern, beſter Schütze
der Gruppe Frankfurt Herr Richard Ehrlich=Frankfurt wit 24/23. Dieſe
drei Herren erhielten ſilberne Erinnerungsberher.
D. 30 Tauben — Sonderſchießen mit beliebigem Anſchlag: 1. Richard
Ehrlich=Frankfurk a. M. mit der hervorragenden Leiſtung von 30/23
Treffern, 2. Chriſtoph Müller=Sprendlingen mit 29/25, 3. Robert Bloch=
Urberach mit 28/27, 4. Karl Henkell=Wiesbaden mit 28/22, 5. Robert
Hübner=Darmſtadt mit 28/22, 6. Ph. Pfeffer=Bad=Nauheim mit 27/22.
Bei einem noch eingelegten Eintauben=Schießen blieb Sieger: Karl
Henkell=Wiesbaden, Zweitbeſter war Franz Beuer=Darmſtadt,
Dritt=
beſter Chriſtoph Müller=Sprendlingen.
Es ſei noch erwähnt, daß die an dem Hauptſchießen beteiligten
Schützen, die bei den einzelnen diesjährigen Meiſterſchaftsſchießen der
Ortsgruppen des Heſſ. Jagdklubs Sieger und damit Ortsgruppenmeiſter
für 1928/29 wurden, am Sonntag abend bei der Preisverteilung noch je
einen beſonderen Ehrenpreis vom Hauptklub in Empfang nehmen
konn=
ten. Es ſind dies die Herven:
Adolf Jäger, Frankfurt a. M. (Ortsgruppe Frankfurt); Chriſtoph
Müller, Sprendlingen (Ortsgruppe Offenbach); Phil. Pfeffer, Bad=
Nau=
heim (Ortsgruppe Bad=Nauheim); Helmuth Beſt, Niederwöllſtadt (
Orts=
gruppe Wetterau); Dr. Völker, Michelſtadt i. O., (Ortsgruppe
Oden=
wald); Fuchs, Heppenheim a. d. W. (Ortsgruppe Worms); Karl Schmitt,
Laudenbach (Ortsgruppe Weinheim).
Der von dem Darmſtädter Tagblatt dem Heſſ. Jagdklub in
liebens=
würdiger Weiſe zur Verfügung geſtellte Wanderpreis, ein prächtiger
ſilberner Pokal, konnte am letzten Sonntag, infolge der großen
Beteili=
gung nicht mehr herausgeſchoſſen werden.
Um ihn wird anläßlich des diesjährigen Schluß=Schießens am
Diens=
tag, 18. September, in einem Doublettenſchießen gerungen.
Kronfeld fliegt 8 Stunden.
WSN. Fliegerlager Waſſerkuppe, 15. Auguſt.
Nachdem vorgeſtern die Wetterlage ein Ausruhen der Segelflieger
ermöglicht hatte, war geſtern ein großer Kampftag. Gegen halb 12 Uhr
ſtartete der Segelflieger Kronfeld zu einem Dauerflug. Er ſtieg und
fiel abwechſelnd, konnte aber immer wieder größere Höhen erreichen und
wurde erſt nach nahezu acht Stunden durch abflauenden Wind zum
Landen gezwungen. Er hat mit dieſem Flug den ihm kürzlich entriſſenen
Dauervekord wieder an ſich bringen können und außerdem die bisher
beſte Höchſtleiſtung überboten. Wenn man bedenkt, daß die Flugſtrecke,
über welche der Flug führte, nicht länger als etwa 500 Meter war, ſo
kann man ſich ein Bild davon machen, welche Zähigkeit dazu gehört, acht
Stunden lang in der Luft auszuharren. Es war ein ſtändiger Kampf
mit der Atmoſphäre; jeder Meter Höhe mußte mühſam erkämpft
wer=
den. Teilweiſe Flauten Awangen Kronfeld dazu, unterhalb der Startſtelle
zu fliegen, aber immer wieder arbeitete er ſich empor. Nur durch ſeine
ſtarke Willenskraft und ſein überragendes fliegeriſches Können iſt es
Kronfeld gelungen, ſich nahezu einen drittel Tag in der Luft zu halten.
Kronfeld hat ſich mit dieſem Fluge an die Spitze der Bewerber um den
Preis im Dauerwettbewerb geſetzt und iſt außerdem Anwärter auf den
Preis für die Geſamtflugdquer. Kronfeld war bis jetzt während des
ganzen Wertbewerbs insgeſamt 25 Stunden in der Luft. Bachem führte
mehrere längere Flüge, darunter einen eineinhalb Stundenflug, Thoenes
einen ſchönen Segelflug von dreineinhalb Stunden aus, während Schulz
und Hirth je etwas über eine Stunde ſegelten. Der geſtrige Tag brachte
die größte Zahl der Starts, nämlich rund 200. Damit iſt die Zahl der
Geſamtſtarts während des Wettbewerbs auf 940 geſtiegen. Heute herrſcht
auf der Waſſerkuppe ziemlich Ruhe.
Internationale Alpenfahrt.
Die dritte Etappe: Von Meran nach Belluno.
Die dritte Etappe der Internationalen Alpenfahrt, die von Meran
über Bozen Mendel, Riva, Trient und Primolano nach dem 368 Klm.
entfernten Belluno führte, bot eine ungleich ſchwierigere Aufgabe, als
die beiden vorhergegangenen Tagesſtrecken. Am Start waren noch
68 Konkurrenten, die mit wenigen Ausnahmen die dritte Etappe hinter
ſich brachten und trotz der ſchwierigen Strecke größtenteils die
vorge=
ſchriebene Maximalzeit innehielten. Das Schweizer Martini=Team
wurde durch Verluſt eines weiteren Fahrers noch mehr
auseinander=
geriſſen; von den Einzelfahrern gab Graf Pototki=Italien (Auſtro=
Daimler) auf. — Die vierte Etappe von Belluno nach Villa iſt mit
ihren 434 Klm. die längſte der ganzen Alpenfahrt.
Bei der zweiten Etappe der Alpenfahrt, von Lugano nach Meran,
blieb Herr W. R. Wittich=Darmſtadt auf Mercedes=Benz nach
wie vor ohne Strafpunkte. Er legte in der Klaſſe B der Einzelfahrer
(6000—8000 ccm) die Strecke in der Minimalzeit von 6:04.00 Stunden
zurück. Gleich ihm erreichten nur noch v. Zſolnay (Gräf u. Stift),
ſowie Kralsheimer (La Salle) in dieſer Klaſſe die Minimalzeit. — Auch
die dritte Etappe hat Herr Wittich ſtrafpunktfrei zurückgelegt.
Weltwettkämpfe der Studenten.
Das Fußballturnier.
Bei der Fortſetzung des Pariſer Studenten=Fußballturniers ſpielten
Italien und die Tſchechoſlowakei unentſchieden 2:2, nachdem der Kampf
auch ſchon bei der Pauſe ein unentſchiedenes Reſultat von 1:1 gezeigt
hatte.
Mannſchaftskämpfe im Fechten.
An den Mannſchaftskämpfen der Studenten im Florettfechten
neh=
men nur drei Nationen teil. Ungarn unterlag gegen Frankreich 2:5
und gegen Italien mit 1:5 Punkten.
Aditjas großer Kanterſieg.
Der Große Preis von Köln im Werte von 30000 Mauk ſollte am
Mittwoch den Höhepunkt des dreitägigen Meetings in Köln ſein. Der
Kölner Rennverein fand aber diesmal im Gegenſatz zum Sonntag mit
dem Wetter kein Glück, denn nach dem zweiten Rennen ging ein
Land=
regen nieder, der das Geläuf ein wenig ſchwerer machte. Um den
Großen Preis von Köln bewarb ſich nur ein Quartett am 2200 Meter=
Start, Torero, der wieder beſſer geworden iſt, ohne an ſeine
Glanz=
form 1927 zu erinnern, der ebenfalls verbeſſerte vorjährige Derbyſieger
Mah Jong, der ſechsjährige Aurelius und als einzige Vertreterin des
Derbyjahrgangs Aditja. Mah Jong führte zunächſt ruhig vor Torero,
Aureliu3 und Aditja. Gegenüber arbeitete ſich Aditja ſchon allmählich
nach vorn, zu Beginn des letzten Bogens erſchien E. Huguenin in Front
vor Aurelius, Mah Jong und Torero und in der Geraden ſtand die
turmhohe Ueberlegenheit Aditjas feſt. Die Stute machte ſich ſpielend
frei und gewann mit klaren fünf Längen gegen Torero, der in einem
kräftigen Speed Mah Jong noch das zweite Geld entriß. Aurelius hatte
es in der Geraden ganz aufgeſte kt. Mit dem Siege Aditjas fand eine
beiſpielloſe Erfolgsſerie des Hauptgeſtüts Altefeld ihre Krönung, denn
Gemma, Drachenſchlucht und Lärche hatten die fiskaliſchen Farben
bereits vorher zum Siege getragen.
Rennen zu Köln am Rhein am Mittwoch.
1. Deſir=Rennen. 3000 Mark, 1000 Meter: 1. Hauptgeſt.
Alte=
feld’s Gemuna (Janek), 2. Churfürſt, 3. Freimaurer. Ferner Szegeda.
Ainata. Tot. 18, Pl. 12, 15:10. 2/.—1½
2. Fauſt=Rennen. 3009 Mark, 1200 Meter: 1. A. Steinrath’s
Finſternis (Varga), 2. Friedrihshafen, 3. * Sturmnixe, 3. * Concordia.
Ferner Goldwert, Aupa, Pythia. Tot. 45, Pl. 12, 15, 7. 16:10. 6 bis
2 Lg.
3. Namonna=Rennen. 3000 Mark, 1800 Meter: 1. Hauptgeſt.
Alte=
feld’s Drachenſchlucht (Janek), 2. Lux, 3. Paſtete. Ferner Salvator,
Roberta, Ahnburg, Mignoma. Tot. 35. Pl. 10, 10, 10:10. 1—1½ Lg.
4. Dorn=Rennen. 4500 Mark, 1200 Meter: 1. Hauptgeſt.
Alte=
feld’s Lärche (Huquenin), 2. Feuerprobe, 3. Maharadja. Ferner Strius,
Lebensretter. Tot. 60, Bl. 21, 15:10. 2—3.
5. Großer Preis zu Köln. Ehrenpreis und 30000 Mark, 2200
Meter: 1. Hauptgeſt. Altefeld’s Aditja (Huguenin), 2. Torero,
3. Mah Jong. Ferner Aurelius. Tot 27, Pl. 14, 17:10. 5 Längen
Eis Kopf.
6. Dolomit=Nennen. 4500 Mark, 1600 Meter: 1. Geſt. Weil’s
Lahneck (Tarras), 2. Fehrbellin, 3. Conſtant. Ferner Imperialiſt.
Helmzier, Baladera, Hannerich. Tot. 33, Pl. 13, 13. 20:10. 2—Kopf.
7. Wallenſtein=Rennen. 4500 Mark, 2900 Meter: 1. F. Stuäter’s
Mannesmut (Haynes), 2. Herzdame, 3. Jvy. Ferner Hans Güinther,
Eſens, La Clochette, Larche. Tot. 30, Pl. 12, 13, 13:10. ½—2½ Lg.
Der neue Deutſche Fußball=Meiſter, Hamburger S.V., trägt am
26. Auguſt in Frankfurt a. M. gegen den F. S.V. Frankfurt ein
Freundſchaftsſpiel aus.
Wetterbericht.
Gießen, 15. Auguſt.
Ueber Mitteleuropa iſt der Luftdruck etwas gefallen, während en im
Weſten kräftig anſteigt. Somit gleichen ſich die Luftdruckgegenſätze mehr
und mehr aus. Das engliſche Tief hat ſich erheblich abgeflacht und etwas
nordöſtlich verlagert. Wohl werden auf ſeiner Rüchſeite maritime
Kalt=
luftmaſſen unſerem Gebiet zugeführt, die ſtellenweiſe Bewölkung
veran=
laſſen. Sonſt wird es keinen weſentlichen Einfluß mehr auf unſere
Wit=
terung haben. Niederſchläge treten höchſtens noch in ganz geringem
Naße auf.
Vorherſage für Donnerstag, ben 16. Auguſt: Wolkig mit Aufheiterung,
etwas kühler, meiſt trocken, weſtliche bis norweſtliche Winde.
Ausſichten für Freitag, den 17. Auguſt: Keine weſentliche Aenderung.
Bauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuillefon, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas BaueF” für
Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: C. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garanſie der Rückſendung nicht Übernommen.
ab 20. Auguſt auf die Dauer von etwa
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für Gasheizung, komplett, je 150 Lit.
Inhalt faſſend, neu, ((V.13117
ſwangsweiſe gegen Barzahlung.
Zu=
ammenkunft der Steigerer am
Sams=
ag, den 18. Auguſt 1928, vormittags
10½ Uhr in Darmſtadt, Hügelſtr. 27.
Portner
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt
Am Freitag, den 17. Aug. 1928,
verm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Ver=
ſtüt igerungslokale, Bleichſtr. 40, folgende
Mänder zwangsweiſe gegen Barzahlung
varſteigert werden, insbeſondere:
I1 Klavier, 1 Schwein, 3 Kähne, eine
Korbgarnitur, 2 Schreibmaſchinen, ein
Sekretär, 8 große Bilder, 4 II. Bilder,
11Nähmaſchine, 4 Fahrräder, 1
Trumeau=
ſpiegel, 1 Kieswagen, Möbel aller Art
uſw.
Darmſtadt, den 15. Aug. 1928.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt,
Bleichſtraße 53. (13143
Enelenank Aanige.
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich öffentlick
zwangsweiſe gegen Barzahlung
ver=
ſchiedene Gegenſtände in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27.
Beſtimmt verſteigert wird
Vor=
ausſichtlich:
1 Bücherſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Bild,
1 Kleiderſchrank, 2 Bettſtellen, 1 Sofa,
1 Schreichmaſchine, 3 Warenſchränke,
1Eßzimmer, 1 Standuhr, 1 Glasaufſatz,
1 Regal, 1 Büfett, 1 Vertiko, 1 Spiegel,
1Eisſchrank, 4 Fahrräder, 3 Särge,
(13144
1 Peddigrohr=Garnitur.
Darmſtadt, den 14. Aug. 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher.
Billige
ſowie ſämtl.
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bedarfsartike, kaufen
Sie vorteilhaft bei
Thiele Nacht.
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Die Einnahmen des Reiches im Zuli 1928.
Die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und Abgaben im
Juli 1928 betrugem 1082 Millionen RM. Hiervon entfallen auf die
Be=
ſitz= und Verkehrsſteuern 787 Millionen RM. und auf die Zölle und
Verbrauchsabgaben 295 Millionen RM. Von den im
Reichshaushalts=
plan für das Rechnungsjahr 1928 insgeſamt auf 8862 Millionen RM.
veranſchlagten Einnahmen ſind in den vier Monaten April bis Juli,
alſo im erſten Drittel des Rechnungsjahres, 3170 Millionen RM.
aufge=
kommen. Das ſind 216 Millionen RM. mehr als ein Drittel des
Jahres=
ſolls. Bei dieſem Mehr iſt zu berückſichtigen, daß in die vier Monate
April bis Juli zwei Monate fallen, in denen Vorauszahlungen auf die
Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer ſowie ein Monat,
in dem Zahlungen auf die Lagerabrechnrngen bei den Zöllen zu leiſten
ſind. Die gleichen Zahlungen kehren in den folgenden acht Monaten
bezüglich der Einkommen= uſw. Steuer nur noch zweimal (Oktober und
Januar) und hinſichtlich der Lagerabrechnungen bei dem Zöllen nur noch
einmal (Januar 1929) wieder. Aus dem Verhältnis des Aufkommens
in den erſten vier Monaten des Rechnungsfahres zum Haushaltſoll
wer=
den deshalb Schlüſſe auf den Umfang einer etwaigen Ueberſchreitung
des Geſamtjahresſolls nicht gezogen werden können.
Befriedigendes Ergebnis der Königsberger
Meſſe.
Die 16. Deutſche Oſtmeſſe wurde am Dienstag abend, abgeſehen
von einigen Sonderausſtellungen, geſchloſſen. Ueber das Ergebnis
be=
richtet das Meſſeamt unter anderem folgendes: Die im vorigen Herbſt
vom Königsberger Meſſeamt beſchloſſene Zuſammenlegung der
Früh=
jahrs= und Herbſtmeſſe zu einer großen Jahresmeſſe der deutſchen
Oſt=
mark hat ſich bewährt. Das Meſſegelände war reſtlos ausgenutzt. Die
Zahl der Beſucher war größer als die der Frühjahrs= und Herbſtmeſſe
des Vorjahres zuſammen. Auch in der Inflationszeit ſind in dem
Auslandszimmer des Meſſeamtes nicht ſo viele Intereſſenten aus den
Oſtſtaaten regiſtriert worden wie bei der 16. Deutſchen Oſtmeſſe.
Ins=
beſondere hat auch die Sowjetunion ſehr viele Studienkommiſſionen
und Delegierte aus allen Teilen des ruſſiſchen Erdteils entſandt.
Ob=
wohl die Wirtſchaftslage der von dem Ernteausfall abhängigen
deut=
ſchen Oſtmark und der oſteuropäiſchen Staaten keineswegs ſehr roſig
iſt, wurde in der Sitzung des Ausſtellerverbandes feſtgeſtellt, „daß die
geſchäftlichen Ergebniſſe der Königsberger Jahresmeſſe durchaus
befrie=
digten.” Sie können in vielen Branchen als gut bezeichnet werden.
In der Bekleidungsmeſſe iſt das Bild erklärlicherweiſe uneinheitlich.
In Stoffen, Konfektions= und Wirkwaren wurden im weſentlichen
Er=
gänzungskäufe getätigt, wobei der Maſſenbeſuch die Zahl der Abſchlüſſe
günſtig beeinflußte. Auch für Herrenartikel, Pelze, Teppiche und
ähn=
liche hochwertige Textilwaren zeigte ſich ſtärkerer Bedarf. In der
Schuh= und Ledermeſſe ſpielten Stapelwaren eine weſentliche Rolle.
Großes Intereſſe beſtand nach wie vor für moderne Schaufenſter= und
Ladenausſtellungen. Alle Zweige der Abteilung Hauswirtſchaft waren
ſo ſtark beſchäftigt, daß dort eine Verlängerung der Meſſe gefordert
wurde. In der Nahrungs= und Genußmittelmeſſe ſtand einer größeren
Auswahl eine erheblich geſtiegene Nachfrage gegenüber. Auch in der
Papiermeſſe, bei kosmetiſchen und Toiletteartikeln, bei Spiel= und
Galanteriewaren ſowie bei Weihnachtsartikeln wirkte ſich der ſtarke
Beſuch günſtig aus. In der Techniſchen Meſſe übertraf der Erfolg die
Erwartungen weit. Auf dem Landmaſchinenmarkt war das
Kaufinter=
eſſe trotz der nicht ſonderlich günſtigen Ernteausſichten äußerſt rege.
Auch in Saaten und landwirtſchaftlichem Bedarf aller Art wurden
er=
freuliche Umſätze getätigt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Eine neue Mühlen=A.=G. Unter der Firma Siemens=Mühlen A.=G.
in Neuß wurde mit einem Kapital von 3,5 Millionen RM. eine neue
Aktiengeſellſchaft für Mühlenweſen gegründet. Die Gründer ſind die
Gruppe der Pſälziſchen Mühlenwerke in Mannheim, die die Führung
haben, und die Inhaber der Firma N. Siemens, Walzenmühlen, Kom.=
Geſ., zu Neuß.
Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 1 Mill. GM. 6proz.
Goldpfandbriefe Reihe 5, früheſtens zum 1. Sept. 1932 kündbar, der
4 Mill. GM. 7proz. Goldpfandbriefe Reihe 6, früheſtens zum 1. Sept=
1932 kündbar, und der 3. D. Mill. RM. 8proz. Gold=Kommunal=
Schuldverſchreibungen Reihe 1, früheſtens zum 1. Sept. 1931 kündbar,
der Landeskreditkaſſe zu Kaſſel zur Notierung im „Amtlichen Börſen=
Kursblatt der Maklerkammer Frankfurt a. M.” wurde genehmigt. —
Vom 16. Aug. 1928 ab werden Prag=Duxer Prioritätsaktien
ausſchließ=
lich Dividende (4 Prozent) bzw. Dividendenſchein Nr. 40, Prag=Duxer
Stammaktien ausſchließlich Dididende (6 Prozent) bzw.
Dividenden=
ſchein Nr. 57 gehandelt und notiert.
Die Kohlenproduktion in Heſſen. Die monatliche Statiſtik der
Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Juli
1928 folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden gefördert
36 322 Tonnen, verkauft wurden davon 13 621 Tonwen; der größte Teil
der Rohbohlen wurde weiter verarbeitet. Aus den verarbeiteten
Roh=
kohlen wurden neben Schwelereiprodukten erzengt: 132 Tonnen
Braun=
kohlenbriketts und 244 Tonnen Naßpreßſteine. Unter Berückſichtigung
der aus Vormonaten übernommenen Beſtände ſowie des Abſatzes und
Selbſtverbrauchs verblieben am Monatsſchluß abſatzfähig: 9177 Tonnen
Nohkohlen, 9322 Tonnen Briketts, 711 Tonnen Naßpreßſteine,
zuſam=
men 19 210 Tonnen Braunkohlen und Braunkohlenprodukte im
Geſamt=
werte von 59 531 Mark.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 15. Auguſt
ſtell=
ten ſich für Kupfer; (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 62¾ bis
62‟ uo, drei Monate 62½—6912/,s, Settl. Preis 62¾, Elektrolyt 68¾ bis
69½, beſt ſelected 65—66½, Elektrowirebars 69½; für Zinn: (
Ten=
denz: ſtetig) Standard per Kaſſe 213½—2133 drei Monate 210¼ bis
210¾, Settl Preis 913½, inoff.: Banka 219, Straits 216½; für Blei:
(Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 211/½, entft. Sichten 21:/, Settl.
Preis 21¾; für Zink: (Tendenz: feſt) gewöhnl prompt 24¾8, entft.
Sichten 241/, Settl. Preis 2458. — Inoffizielle
Notie=
rungen: Queckſilber B; Wolframerz 157.
Die Metallnotierungen in Berlin am 15. Auguft ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, promtt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
140 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
minium, 98= bis 99=proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 MM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99=proz. 194 RM.; Reinnickel, 90 99proz. 350 RMM., Antimon Regulus 86—91 RM.; Feinſilber (1 Kg.
fein) 80,75—82,25.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
15. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar 125,50 (126,00), Februar
und März 125,75 (126,00), April 125,75 (126,25), Mai bis Juli 125,75
(126,00), Auguſt 125,00 (126,00), September 125,50 (125,75), Oktober
125,50 (126,00), Dezember 125,75 (126,00). — Für Blei: Januar bis
April 43,25 (43,75), Mai 43,25 (43,25), Juni und Juli 43,25 (43,75,
Auguſt bis November 43,00 (43,25), Dezember 43,00 (43,50) — Für
Zink: Januar bis Juli 48,50 (49,50), Auguſt 48,25 (50,00), September
48,50 (49,50), Oktober bis Dezember 48,00 (49,50).
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Auguſt. Die Tendenz an der
Frankfurter Getreidebörſe war befeſtigt. Die Preiſe von Roggen,
Wei=
zen und Weizenmehl erhöhten ſich um je 25 Pfennig. Es notierten fe
100 Kg. Weizen 24,75; Roggen B,75; Sommergerſte 27,50—28; Hafer
inl. 26,75—27: Mais 23—23,25; Weizenmehl 34—34,25; Roggenmehl
33,50—34: Weizenkleie 14,15; Roggenkleie 15,50.
Berliner Produktenbericht vom 15. Auguſt. Die feſte Stimmung
in den Auslandsbörſen hielt an und übte auch hier namentlich für
Weizen einen befeſtigenden Einfluß aus. Am Weizenlieferungsmarkte
lagen alle Sichten 2 Mark höher, dagegen war Roggen ſtetig bei wenig
veränderten Preiſen. Die Cifofferten für Auslandsgetreide waren von
den Abladern beträchtlich erhöht worden, die zweite Hand aber iſt mit
billigeren Ofſerten am Markte. Die Forderungen für Inlandsweizen
und =roggen lauteten gleichfalls höher. Für Roggen für ſchnelle
Liefe=
rung wurden verſchiedentlich höhere Preiſe bewilligt. Am Mehlmarkt
hat ſich wenig verändert. In Roggenmehl waren keine Umſätze zu
verzeichnen. In Hafer wurde bahnſtehende Ware alter Ernte hier und
da verkauft.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Auguſt.
Die heutige Börſe eröffnete bei allgemein großer Geſchäftsſtille.
Neue Orders waren bei den Banken kaum eingetroffen, und auch die
Spekulation verhielt ſich meiſt zurückhaltend, zumal keine beſonderen
Anregungen vorlagen. So konnte auch der Verlauf der geſtrigen New
Yorker Börſe keinen ſtärkeren Anreiz bieten. Die Grundſtimmung blieb
jedoch freundlich, da einige Nachfrage, die ſich für verſchiedene
Spezial=
papiere erhielt, dem Markte eine Stütze bot. Vor allem blieben
Adler=
werke gefragt, die erneut 2,5 Prozent anziehen konnten. Ueber die Kreiſe,
die nun ſchon längere Zeit dieſe Käufe vornehmen, herrſcht an der Börſe
immer noch keine volle Klarheit. Für Montamwerte beſtand weiter
In=
tereſſe, und Mannesmann konnten 12s Prozent gewinnen. Gelſenkirchen
und Harpener waren gegen die eher etwas ſchwächeren Abendbörſenkurſe
leicht gebeſſert. Rheinſtahl eröffneten etwas niedriger. Verlangt waren
ferner Reichsbank mit zirka plus 1 Prozent. Im übrigen war die
Kurs=
entwicklung uneinheitlich, wobei die Veränderungen nach beiden Seiten
kcum über 2 Prozent hinausgingen. Am Elektromarkt lagen Felten
1,5 Prozent und Siemens 0,75 Prozent höher, während AGG. 0,5 Proz.,
Chadeaktien 3,75 Prozent und Licht u. Kraft 1,75 Prozent nachgaben.
Von Chemiewerten eröffneten J. G. Farben und Scheideanſtalt bei
ſtil=
lem Geſchäft faſt unverändert. Zellſtoff Waldhof verloren 1,5 Prozent.
Schiffahrtswerte lagen eher etwas ſchwächer. Banken meiſt unverändert
und geſchäftslos. Deutſche Anleihen waren ſtill, von Auslandsventen
Türken gefragt und höher, ebenſo erhielt ſich für Anatolier lebhafteres
Intereſſe. Rumänen blieben beachtet.
Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft in Spezialwerten beleben, und
die Tendenz wurde freundlicher. Gefragt waren beſonders Reichsbank
plus 1 Prozent, ferner J. G. Farben mit plus 1 Prozent und Siemens,
die 2,5 Prozent gewannen. Zum bevorſtehenden Zahltag war Tagesgeld
zu 7,5 Prozent weiter etwas geſuchter. Am Deviſenmarkt ließ das
Deviſenangebot nach. Mark gegen Dollar 4,1975; gegen Pfunde 20,361;
London-Kabel 4,8530; Paris 124,28; Mailand 92,82; Madrid 29,10;
Holland 12,10/g.
An der Abendbörſe herrſchte wieder Geſchäftsſtille. Unter
dem Druck des faſt vollkommenen Ordermangels konnten auch die aus
New York gemeldeten feſteren Anfangskurſe keine Belebung verurſachen.
Die wenigen Kurſe, die durch kleinſte Umſätze beſtimmt wurden, lagen
gegen den Berliner Schluß meiſt knapp behauptet. Regeres Intereſſe
beſtand nur weiterhin für Reichsbank, die zu dem erhöhten
Nachbörſen=
kurs umgingen. J.G. Farben blieben vollſtändig vernachläſſigt; bis
17.35 Uhr war ein Kurs nicht zuſtande gekommen. Im Gegenſatz dazu
waren am Rentenmarkt Anatolier weiter lebhaft gefragt und weſentlich
feſter. Für Rumänen und ferner für Salonique Monaſtir erhielt ſich
Intereſſe. Abl.=Schuld 17,25, Barmer Bank 142,5. Danatbank 271,
Deutſche Bank 166,25, Diskonto 160,25, Metallbank 140, Reichsbank 301,
Buderus 85,5, Gelſenkirchen 128,5, Harpener 128,5, Gelſenkirchen 158,5,
Aſchersleben 262, Weſteregeln 262, Mannesmann 138,90, Phönix 93,75,
Rhein. Braunkohlen 280,75, Stahlverein 97,75, Adlerwerke 143, A. E. G.
178,75, Bergmann 201,5, Daimler 110,25, Licht u. Kraft 216.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Berlin, 15. Auguſt.
Im Gegenſatz zum vorbörslichen Verkehr eröffnete die Börſe in
un=
ſicherer Haltung und leicht abgeſchwächt. Verſtimmend wirkte die etwas
angeſpannte Lage des Geldmarktes im Zuſammenhang mit dem morgigen
Zahltag. — Im weiteren Verlauf der Börſe blieb die Tendenz ſchwächer
und uneinheitlich. Das Geſchäft engte ſich weiter ein. Gegen Schluß
es offiziellen Verkehrs kam das Geſchäft faſt vollkommen zum Erliegen.
Umſätze wurden nur noch in Reichsbankanteilen, die bei lebhafter
Nach=
frage bis 301 anziehen konnten, und Gelſenkirchen, Rheinſtahl und Kali
Aſchersleben getätigt.
N. E. G
Boſalt.
Bergmann.
Berl. Hand.=G
Braunkohl. Br
Bremer Wolle
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ
Dresdner Be
Deutſche Maſchi
Deutſche Erdöl
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben.
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450.25 88.5 88.— Polyphon". 1128.— 127.— Rütgerswerke 107.— 1180 — 181.— Sachſenwerke 128.— 270.— 268. 25 Siemens Glas 149.25 1129.— 128.5 Ver. Glanzſtoff 568.— 1270.— 268.— Ver. Stahlwer 97.5 51.— 50.5 Volkſtedter Porzelle 68.5 195.5 197.5 Wanderer We 136.— 165 625 163.75
158.5
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61.— 159.—
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135.125
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48.75
139—
158.75
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119.25
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138.—
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59.25
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Rio de Janeiro
Jugoſlavien..
Portugal ...
Athen ...
Konſtantinopel
Kanada. .
Uruguay.
* Chikago, 15. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach der feſten Haltung des Marktes in den letzten Tagem
trat heute eine Reaktion ein. Verſtimmend wirkten namentlich die
Be=
richte, daß ſich die europäiſchen Intereſſenten weigern, die erhöhtem
Forderungen zuzugeſtehen. Die Preiſe ſchloſſen bis zu 22/s C. niedriger-
Mais: Die Eröffnung war ziemlich ſtetig. Später wurden aber
in Septemberware erhebliche Liquidationen vorgenommen, da die
Er=
portnachfrage nur gering war und aus Liverpool Rückverkäufe
berichte=
wurden.
Roggen: Auf die günſtigen Wetterverhältniſſe und die ſchwache Er. tendierte der Markt ebenfalls nach unten, was ſich auch im
den Schlußpreiſen ausdrückte, die bis 1,25 C. niedriger als geſtern ſind=
Hafer: Der baiſſegünſtige Wochenwetterbericht und die Berichte, daß
die kanadiſchen Vorräte am 1. Auguſt 15 Millionen Buſhels größen
waren als im Vorjahr, waren die Urſache für die heutige ſchwache Hal!
tung des Marktes.
New York, 15. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die Preiſe konnten ſich auf Deckungen und Käufe euro,d
päiſcher Häuſer befeſtigen. Später kam es zum Teil zu Realiſationenz
Zucker: Anfangs war der Markt befeſtigt auf europäiſche Käufe=
Vorübergehend drückte größeres Material aus Hedgingsverkäufen, das.
aber ſchließlich glatte Aufnahme fand.
Baumwolle: Der Markt unterlag heute mehrfachen nervöſem
Schwankungen. Nach feſter Eröffnung auf die Liverpooler Kabel und
Käufe kam es zu Liquidationen über den baiſſegünſtigen Wochenwetterr.
bericht und den entſprechenden Baumwollverbrauchsbericht. Dann ſchlug
die Stimmung erneut um und es wurden Deckungen vorgenommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Aug..
Getreide. Weizen: Sept. 111½, Dez. 116½, März 120¾; Mais;.
Sept. 86½, Dez. 73½, März 76½: Hafer: Sept. 36½, Dez. 3978
März 41½: Roggen: Sept. 95, Dez. 97½, März 100,
Schmalz: Sept. 12,25, Okt. 12,40, Dez. 12,55, Jan. 29: 12,756
Fleiſch. Rippen: Sept. 14,25, Okt. 13,85; Speck, loko, 14,62½:
leichte Schweine. 11,60—12,80; ſchwere Schweine 11,65—12,55:0
Schweinezufuhren: Chicago 12 000, im Weſten 50 000.
Baumwolle: Okt. 18,43: Dez. 18,54—18,55.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 15. Aug.:
Getreide. Weizen: Rovwinter 151½, Hartwinter 128½; Mais,”
neu angek. Ernte 86½: Mehl, ſpr. wheat olears 5,50—5,85; Fracht:
nach England 1,3—2 Schilling, nach dem Kontinent 7—10 Cents.6
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,00; Talg, extra, loſe 8½4,1
Kakao: Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 189; Loko: 123n
Auguſt 12,27, September 12,42, Oktober 12,64, November 12,62,9
Dezember 12,50, Jan. und Febr. 29: 12.47, März 29: 12,4,3
April 29: 12,53.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Internationale Handelskammer gibt das Erſcheinen der
Sommer=Ausgabe der „Liſte der Meſſen= und Ausſtellungen” ſoebenn
bekannt. Dieſe halbjährliche Veröffentlichung gibt Aufſchlüſſe über ders
artige Veranſtaltungen in 51 Ländern während der Zeit vom 1. Julii.
1928 bis 31. Mai 1929. Sie enthält u. a. auch eine nach Materenn
ſpezialiſierte Sonderliſte, Tabellen über die Preiſe der Stände, Angabeny
über die Vergünſtigungen uſw.
Die Compagnie Francaiſe pour UExploitation des Procédés Thom= zu
ſon=Houſton und die Sociéré Alſacienne de Conſtructions Mecaniques /
haben ſoeben einen Intereſſengemeinſchaftsvertrag abgeſchloſſen, der in
franzöſiſchen Wirtſchaftskreiſen als außerordentlich bedeutſam für die
weitere Entwickiung der franzöſiſchen Glektrizitätsinduſtrie angeſehen
wwird.
Der franzöſiſche Kleinhandelsindex iſt für die letzten drei Monate
mit 539 unverändert geblieben. Dagegen zeigt der Großhandelsider
mit 646 im Mai, 639 im Juni und 637 im Juli eine leicht ſinkende
Tendenz.
In den erſten 4 Monaten wurden von Italien 7461 Automobile?
(11 440 im entſprechenden Zeitraum 1927) mit einem Wert von 103 (234)/
Mill. Lire ausgeführt.
Die ſpaniſche Zeitung „El Debate” widerſetzt ſich der Schaffung?
eines Exportüberwachungsausſchuſſes. Die übertriebene Einmiſchungs= des Staates in die Wirtſchaft würde dem Lande nicht den erz
warketen Gewinn bringen. Der Staat müſſe ſich für das freie Spiel?
der Kräfte einſetzen, dürfe ſie aber nicht erſetzen wollen.
Der Vizewoiwode von Polniſch=Oberſchleſien, Zuraſki, begab ſich amu
Dienstag im Auftrage der Woiwodſchaft nach Boſton (U. S.A.) zur Unter=n
zeichnung des Anleihevertrages zwiſchen der Woiwodſchaft Schleſien und
den amerikaniſchen Banken.
Während des erſten halben Jahres 1928 wurden aus Bulgarien 625*
Tonnen Zucker im Werte von faſt 100 Millionen Lewa ausgeführt. Inu
er gleichen Vorjahrsperiode gelangte überhaupt kein Zucker zur
Aus=
fuhr. Abnehmerländer ſind: Türkei, Griechenland und die Inſeln ima
Aegäiſchen Meer.
Die ägyptiſchen Eiſenbahnen haben bei der italieniſchen Firman
Erneſto Breda 20. Lokomotiven zum Preiſe von je 4879 Lſtr. beſtellt.
Das niedrigſte engliſche Angebot war das der North Britiſh Locomotibe 3
A.=G. mit 5235 Lſtr.
Wie aus New York gemeldet wird, betrug die Erzeugung von Zink:
in den Vereinigten Staaten im Monat Juli 50 900 To. (im Juli v. J.
50 800 To.). Davon wurden 53 100 To. (Vormonat 51 600 To,) ausge
führt. Die Zinkvorräte des Landes beliefen ſich Ende Juli auf 42300
To., haben ſich alſo gegenüber dem Vormonat (44 500 To.) vermindert.
3% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
50 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927.
60 Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
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Frei=
ſtaat von 1927.
Frankfurter Kursbericht vom 15. Auguſt 1928.
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17.05
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87
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111.5
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193
160
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167
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104
90
54
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Beiten
ur, 1uge
[ ← ][ ][ → ]ſeaummer 227
Donnerstag, den 16. Auguff 1925
Seite 11
ſt dran dleifchen zieei Beiten.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
Mickey Speedy ſchickte ihm einen zwölfpfündigen Fluch nach
Taſte zum Tiſch zurück, wo ihn Miß Yane, vor Wut an allen
(eſoern zitternd, erwartete.
Sie war außer ſich.
Das iſt doch gar kein Mann”, ziſchte ſie, „das iſt ein Fiſch,
Sering, ein —
Sie ſchimpfte wie ein Waſſerfall und beſchuldigte Ted
Aan aller möglichen Laſter.
„Halt den Mund”, fuhr ſie der kleine Irländer endlich leiſe,
r ſehr gereizt an.
„Du haſt dich eben angeſtellt wie ein Kind von zehn Jahren!
ume Blamage. Zweitauſend Dollar" hätte ich daran
ver=
ien können."
Miß Yane riß die Augen auf.
Was? Zweitauſend? Und wir wollteſt du ganze
fünf=
h ert geben! Das werd’ ich mir merken, mein Lieber, verlaſſe
9 darauf!“
EMickey Speedy lachte kurz und ärgerlich auf.
Du denkſt doch nicht im Ernſt, daß ich dich nach meinen
ſtirgen Erfahrungen noch gebrauchen werde! Es gibt noch
drre Weiber in Kairo! Gott ſei Dank!”
Sie fuhr auf.
SAber da rauſchte Madame Mauprard heran und ſofort
ſionien ſie beide ein Herz und eine Seele.
—Hab ich’s nicht geſagt?” flüſterte die Dame des Hauſes
ffgeregt.
„Jetzt iſt es umgekehrt. Der Holländer hat achtzehntauſend
ſumd verloren! Sie ſpielen wie die Beſeſſenen! Um den Tiſch
ſum ſtehen fünfzig Menſchen und ſind außer ſich! Sie werden
ſteri, es gibt noch eine Kataſtrophe.”
Sie verſchwand beſorgt, und Speedy und Yane wurden
ſeiver Hund und Katze.
„Eine ſchöne Suppe haſt du mir da eingebrockt”, knurrte er,
Zge ſoll ich mich denn jetzt vor dem Weibſtück, der Talbot,
geen. Auslachen wird ſie mich, mich, Mickey Speedy, der nicht
nnial imſtande iſt, eine Frau ausfindig zu machen, die einen
ſanin dazu bringen kann, mit ihr —
„Idiot”, ziſchte die Yane und rauſchte zornfunkelnd hinaus
— eine beleidigte Königin.
Tancred C. Moran ſtand inzwiſchen ſchon auf der Straße
und ſchüttelte vergnügt den Kopf.
Er hatte ſchon immer gehört, daß Aegypten ein verrücktes
Land war — aber ſo was Blödſinniges
Da ringelte ſich doch das Minarett der kleinen Moſchee wie
ein Regenwurm in die Gegend — außerdem waren es
über=
haupt zwei — und die ganze Straße ſchaukelte, als wenn man
in Coney Island wäre.
Verrückt. Total verrückt.
Durch den plötzlichen Uebergang von der heißen,
rauch=
geſchwängerten Atmoſphäre in Madame Mauvrards Salon zu
der ſtets kühlen ägyptiſchen Nachtluft wurden Champagner,
Chäteau Lafitte und Chäteau Yqueme übermütig.
Sie bockten wie Pferde, ſpielten Fangen und machten
Turn=
kunſtſtücke. Der Champagner war unzweifelhaft Champion —
er ſchlug die Rieſenwelle und ähnliche gymnaſtiſche Scherze in
Tancred C. Morans Hirn.
Das hatte die Wirkung, daß ſich der Inhaber dieſes Hirns
in ſeltſamen hüpfenden Sprüngen vorwärts bewegte, weil die
Straße ihm voller Buckel und Auswüchſe zu ſein ſchien, die er
überwinden mußte. Es iſt eine ebenſo häufige wie bedauerliche
Tatſache, daß wir Menſchen Buckel und Auswüchſe bei anderen
bekämpfen, während ſie in unſerem Hirn vorhanden ſind.
Tancred C. Moran balancierte über die Straße wie ein
Seiltänzer von Profeſſion — voltigierte kühn über Hinderniſſe
aller Art und hielt ſich endlich mit aller Macht an einem
Eiſen=
gitter feſt, weil er die beſtimmte Empfindung hatte, daß die
Straße ihm mit raſender Geſchwindigkeit in öſtlicher Richtung
unter den Beinen weglief.
Als ſie endlich ſtillſtand, fragte eine Stimme hinter ihm auf
arabiſch:
„Ja, Allah — biſt du krank, Effendi?”
Tancred C. Moran, für den dieſe freundlichen Worte nur
ein unverſtändliches Kehlgegrunze waren, drehte ſich um.
Eine komiſche Erſcheinung ſtand vor ihm.
Ein langer weißer Kaftankerl mit zwei Köpfen.
Tancred C. Moran brach in ein luſtiges Lachen aus und
begann, den Zweiköpfigen zu umkreiſen, wobei er eine kritiſche
Miene machte. Verwirrt drehte ſich der Unglückliche mit ihm um.
„Biſt in guter Kerl”, ſagte der Amerikaner, der ſich plötzlich
von heftiger Zuneigung zu dem Zweiköpfigen ergriffen fühlte.
„K — keine — K — Kleinigkeit — zw — zivei Köpfe — — mir
iſt augenblicklich e — einer ſchon zu viel! Biſt in guter Kerl”,
ſchloß er ehrfurchtsvoll. „Good bye — grüß die liebe Frau!”
Er ſtapfte weiter. Die Straßen waren ziemlich
ausgeſtor=
ben — der Orientale iſt kein großer Freund des Nachtlebens.
Einmal hielt Tancred C. Moran inne und verabreichte
einem kleinen Eſel, der an einem Türbalken angebunden war,
eine feierliche Anſprache.
Dann rückte er energiſch gegen die Scharia Nubar Paſcha
vor. Hier ſah man noch Europäer, und das gab Moran die
Be=
herrſchung wieder.
In leidlich gerader Haltung, nur in erſchreckend ſchnellem
Tempo ſegelte er die Straße entlang.
Aha — hier war ja ſchon das Hotel — komiſch, wie kurz der
Weg war. Er ſtieg die Terraſſenſtufen hinauf und ſchoß dann
förmlich an den Leuten in der Halle vorbei und die Treppe
hinauf.
„Achtundſiebzig”, ſagte er vor ſich hin. Zimmer
achtund=
ſiebzig im erſten Stock. Aha, hier.”
Alles ringsherum ſchlief längſt.
Man mußte leiſe machen.
Vorſichtig trat er ein und riegelte ab.
Aber, als er Licht machen wollte, ſank ihm die Hand
herun=
ter. Er war zu müde.
Jetzt ſich auch noch ausziehen — er dachte gar nicht daran.
Nicht für viele Dollars.
Hut an den Nagel — ſo.
Und rein ins Bett.
Ahhh.
In ſchwerem Schlaf, ahnungslos, drehte ſich Giſela
Brou=
wer auf die andere Seite.
III.
Daniel Brouwers Atem ging ſtoßweiſe.
Auf ſeiner Stirn perlte kalter Schweiß. Die Karten
zitter=
ten in ſeinen Händen.
Die letzte Pokerpartie war wieder zu einem rieſigen Duell
zwiſchen ihm und Girgis geworden.
Der Spielrauſch hatte ſie gepackt und ließ ſie nicht mehr los.
Einundzwanzigtauſend Pfund habe ich verloren, dröhnte es
in Daniel Brouwers Hirn. Einundzwanzigtauſend Pfund —
das ſind Dreiviertel meines Vermögens — Dreiviertel meines.
Vermögens — einundzwanzigtauſend Pfund —
Die ungeheure Summe trübte ihm den Blick, machte ihn
krank.
„Dreihundert Pfund und noch dreihundert.”
Monſieur Pasdeloup ſchüttelte den Kopf.
Er war Staffage in dem großen Duell und hütete ſich, mehr
zu ſein.
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So urteilt dle Darmstädter Presse:
Tagblatt: . . sie ist wirklich entzückend diese
lustige Sünderin. In dem Ensemble hat sich
eine Reihe erstklassiger Künstler zusammen
gefunden, die uber ein Maß von Routine und
Spiellaune verfügen, das von vornherein den
Erfolg garantiert. —
Landezeitung: Darmstadt hat seine Berliner
Sensation. Es sind richt Berliner, schneidig,
fesch, niemals verlesen; sie können etwas
Das große Positivum dieser Berliner ist ein
glänzendes Spiel, eine frische Laune und
Temperament. —
Volksfreund: Man amüsierte sich aufs
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melden zu wollen.
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