Kinzelnummer 10 Pfennige
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Nummer 210
Montag, den 30. Juli 1928.
191. Jahrgang
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Rabatt weg. Banſkonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Zu Bismarcks 30. Todestag.
Phr kanntet ihn, wie er mit Rieſenſchritte
ſoen Kreis des Wollens, des Vollbringens maß,
fourch Zeit und Land, der Völker Sinn und Sitte,
ſoas dunkle Buch mit heiterm Blicke las;
Wluch manche Geiſter, die mit ihm gerungen,
Sein groß Verdienſt unwillig anerkannt,
Sie fühlen ſich von ſeiner Kraft durchdrungen,
In ſeinem Kreiſe willig feſtgebannt.
Bum Höchſten hat er ſich emporgeſchwungen,
Mit allem, was wir ſchätzen, eng verwandt.
So feiert ihn! Denn was dem Mann das Leben
Mur halb erteilt, ſoll ihm die Nachwelt geben. —
So bleibt er uns, der vor ſo manchen Jahren —
Schon dreißig ſind’s! — von uns ſich weggekehrt!
Wir haben alle ſegenreich erfahren,
Die Welt verdank ihm, was er ſie gelehrt;
Schon längſt verbreitet ſich’s in ganze Scharen,
Das Eigenſte, was ihm allein gehört.
Er glänzt uns vor, wie ein Komet entſchwindend,
Unendlich Licht mit ſeinem Licht verbindend.
Goethe.
2reißig Jahre ſind es her, daß die Flaggen auf Halbmaſt
hmi in allen deutſchen Gauen, überall, wo die deutſche Zunge
. Der Schöpfer des Deutſchen Reiches war dahingegangen.
MMythos iſt uns Epigonen die Gigantengeſtalt Bismarcks
herſsen. Sein Werk aber lebt fort, es zu erhalten mahnt uns
heyännerung an den, der unter den rauſchenden Eichen des
FSehiwaldes ruht.
luns aber und unſeren Nachfolgern wolle Gott verleihen,
alli, Mehrer des Deutſchen Reiches zu ſein, nicht an
kriege=
rüſfn/ Eroberungen, ſondern an den Gütern und Gaben des
Fſuas auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und
Gßatu.ng.” Mit bleichem, unerſchütterlichem Geſicht ſteht er im
SEylſaal zu Verſailles, der Welt verkündend, daß das große
WE wollbracht. Der Traum von Jahrhunderten war erfüllt,
uſſndſtiche Kämpfe waren ſiegreich beſtanden. Aus nationaler
OEmacht hatte er ſein Volk empor geführt gegen eine Welt von
Ahoom. Jetzt ſtand er auf dem Gipfelpunkt des Erfolges,
wäh=
rdw ſch die Fahnen, aller deutſchen Stämme vor dem erſten
diſechen Kaiſer ſenkten.
lurd dann einige Jahre ſpäter. Das neu geſchaffene
auf=
blMtnche Deutſche Reich galt es zu erhalten, zu verteidigen gegen
diſtnc id, die Mißgunſt der anderen. Nur einem genialen
Staats=
mmarwie ihm konnte das Werk gelingen. Unter dem Vorſitz des
Fſien Bismarck wurde auf dem Berliner Kongreß über das
SEcſtal Europas entſchieden, wurde Europa der Frieden für
Ißzuhnte erhalten.
Ilss Heros ſteht er vor dem Gedächtnis des deutſchen Volkes,
d/kRuecke im blitzenden Küraß, deſſen gewaltige Augen in alle
Gßeei: dringen. Kennen wir auch den großen Menſchen
Bis=
miſt no, wie wir ihn kennen ſollten? Ein Menſchenalter iſt es her,
diſper von uns gegangen, und nur noch wenige leben, die er im
pſſenſt ichen Verkehr bezaubern konnte. Wir ſollten neben den
„/ſeaiken und Erinnerungen”, ſeinem politiſchen Vermächtnis,
almſnine Briefe an Braut und Gattin immer wieder leſen, um
u wein Bild machen zu können von dieſer einzigartigen Geſtalt.
BBig=nnen den eiſernen Kanzler, wir ſehen ihn vor uns auf
die ä=chlachtfeld von Königgrätz und im Spiegelſaal zu
Ver=
ſo/s wir kennen zu wenig den Menſchen, der 80jährig am
Dänſett ſeiner Lebensgefährtin ſchluchzend zuſammenbrach.
Ror der Unterzeichnung des
Kriegsächtungspaktes.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 29. Juli.
2ae Nachricht, daß der Kriegsächtungspakt in Paris
unter=
z Riett wird, wurde einſtimmig in ganz Frankreich als ein
Er=
f Rriands und ein Erfolg der franzöſiſchen Diplomatie be=
2 Mt. Dieſer Erfolg iſt in erſter Linie ein Preſtigeerfolg, das
*mrllgemein anerkannt. Aber dieſer Preſtigeerfolg iſt geeignet,
E fruanzöſiſche Oeffentlichkeit über die Enttäuſchungen während
7 Aserhandlungen hinwegzutröſten.
Hlellogg hat ſich ſchwer entſchließen können, nach Paris zu
* engen. Die feierliche Unterzeichnung des Paktes in Waſhing=
1 uwhäre ihm lieber geweſen. Aber es erwies ſich als eine
Un=
glitchkeit, die Außenminiſter in Waſhington zu vereinigen. Die
Eem=nung iſt eben zu groß. Wenn man aber von Waſhington
h, war Paris der einzige Ort, welcher für die Unterzeichnung
1 Fntage kommen konnte. Die Verhandlungen gingen ja von der
Eines der größten Männer aller Zeiten gedenken wir heute.
In allen deutſchen Landen feiern wir den gewaltigen Toten.
„Denn er war unſer”. Wir wollen ihn nicht nur mit Worten
Fürſt Otto von Bismarck.
Kapelle in Friedrichsruh.
feiern. Wir wollen handeln in ſeinem Sinne, wir wollen als
deutſche Menſchen das Werk, das er geſchaffen, erhalten und
aus=
bauen allen Nöten der Zeit zum Trotze.
M.
Initiative Briands aus. Und Genf und Haag ſind wenig beliebt
bei der amerikaniſchen Diplomatie . . .
Man hat hier eine Zeitlang oft erwähnt, daß für Kellogg
und für die republikaniſche Partei in Amerika der
Kriegs=
ächtungspakt eine Preſtigefrage, eine Frage des
innenpoli=
tiſchen Preſtiges vor der Präſidentenwahl ſei. Wenn das
wahr iſt, hat Kellogg ſeinen Zweck kaum erreicht; denn in Amerika
behaupten gewiſſe Kreiſe, daß er ſich in jedem Punkt der
fran=
zöſiſchen und engliſchen Diplomatie gegenüber zu ſchwach erwies.
Jetzt, da er nach Paris kommt, wird die Unzufriedenheit in
dieſen Kreiſen noch größer ſein. Denn in Amerika neigt man zu
dem Wberglauben, daß Paris für die amerikaniſchen
Staats=
männer ein allzuglatter und gefährlicher Boden ſei.
Der Tatſache, daß die Außenminiſter faſt aller Großmächte
in Paris ſich treffen, kommt, objektiv geſehen, eine ebenſo große
Bedeutung zu wie dem Kriegsächtungspakt. In den politiſchen
Kreiſen Frankreichs legt man der angekündigten Reiſe des
deut=
ſchen Außenminiſters die größte Bedeutung bei. Die Pariſer
Reiſe Streſemanns kann nach der Auffaſſung der hieſigen
poli=
tiſchen Kreiſe eine ſehr weitgehende Bedeutung für die europäiſche
Politik haben. Schon die Ankündigung dieſer Reiſe hat auf die
Gemüter hier ſehr ſtark gewirkt
Kombinationen um Karlsbad.
1908 und 1928, Streſemann, Beneſch und Titulescu, die
Anſchluß=
frage und anderes.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, Ende Juli.
Die Aufmerkſamkeit der politiſch intereſſierten Welt gilt in
dieſen Tagen in beſonderem Maße dem bekannten weſtböhmiſchen
Weltkurorte Karlsbad, in dem zu gleichzeitigem Aufenthalte
der Präſident der tſchechoſlowakiſchen Republik, Thomas G.
Maſaryk, der Außenminiſter des Deutſchen Reiches, Dr. Guſtav
Streſemann, der rumäniſche Miniſter Titulescu, der
tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch und der
öſter=
reichiſche Geſandte Dr. Marek eingetroffen ſind. Was wäre
naheliegender, als daß zwiſchen dieſem zeitlich zuſammenfallenden
Beſuche des Sprudelbades durch die Repräſentanten von vier
Staaten und den Ereigniſſen in der Weltpolitik während der
letzten Monate Zuſammenhänge geſucht würden, ungeachtet aller
Dementis, mit denen die offiziellen Ausſprachen zwiſchen den
Staatsmännern wohl energiſch in Abrede geſtellt werden, ohne
daß indeſſen die Möglichkeit einer inoffiziellen Fühlungnahme
beſtritten würde? Schon vor dem Weltkriege waren die
weſt=
böhmiſchen Bäder Marienbad und Karlsbad Orte, an denen ſich
die europäiſchen Diplomaten möglichſt unauffällig über Dinge
unterhalten konnten, die ſie viel ſtärker noch intereſſierten als der
Erfolg ihrer Kur. In Marienbad gehörte König Eduard zu
den alljährlich wiederkehrenden Gäſten. 1908 erhielt er während
ſeines Kuraufenthaltes häufigen Beſuch aus dem nahegelegenen
Karlsbad; Iſwolſki, der ruſſiſche Außenminiſter,
Clemen=
ceau, der Miniſterpräſident Frankreichs, und
Milowano=
witſch, der ſerbiſche Diplomat, benützten ihre Karlsbader Kur
weniger dazu, um den warmen — übrigens ſcheußlich
ſchmecken=
den — Sprudel zu krinken, als vielmehr eine diplomatiſche Aktion
fortzuführen, an der ſie ein gemeinſames Intereſſe verband und
für die auch Eduard leicht zu gewinnen war, nachdem die
fran=
zöſſich=ruſſiſche und die engliſch=franzöſiſche Allianz durch ſeinen
Beſuch bei dem ruſſiſchen Zaren in Reval eine Erweiterung
inſofern erfahren hatte, als dieſes Zuſammentreffen auch
äußer=
lich die Konvention zwiſchen England und Rußland vom Jahre
1907 bekräftigt hatte. Solcherart iſt in den Marienbader Tagen
in den Sommermonaten des Jahres 1908 der Same zu jenem
furchtbaren Geſchehen gelegt worden, das ſechs Jahre ſpäter die
Welt zu erſchüttern begann. —
Zwanzig Jahre liegen zwiſchen damals und heute. Die Welt
hat in dieſer Zeit ein anderes Geſicht bekommen, aber ihre
Sor=
gen ſind — wenn ſie auch einen anderen Rahmen erhalten haben
— die gleichen geblieben. Wie damals beherrſcht Mißtrauen
gegeneinander die Völker, wie damals ſchauen die Länder
ein=
ander ſchärfer als nötig über die Grenzen, und wie damals ſind
imperialiſtiſche Wünſche rege und von entſcheidendem Einfluß auf
alle politiſchen Aktionen. Freilich iſt der Kreis, für den die
Karls=
bader Beratungen diesmal von ſtärkerem Intereſſe ſind,
weſent=
lich eingeſchrumpft.
In der Tſchechoſlowakei widmet die Preſſe dem Karlsbader
Rendezvous vorſichtigerweiſe mehr Aufmerkſamkeit als Raum.
Sie bezeichnet als nächſtliegendes Thema das Verhältnis
Deutſch=
lands und Oeſterreichs zur Kleinen Entente, das „durch die letzte
Erklärung des öſterreichiſchen Bundeskanzlers und durch die
Be=
tonung des Anſchlußgedankens auf dem Sängerfeſt in Wien in
ein neues Licht gerückt” worden ſei, ſie erinnert daran, daß Dr.
Beneſch, als er ſich nach zehn Jahren zur Reiſe nach Berlin
auf=
machte, wegen Erkrankung Streſemanns unverrichteter Dinge
nach Prag zurückkehren mußte, und ſie glaubt feſtſtellen zu können,
daß folgenſchwere Abmachungen in Karlsbad diesmal kaum
ge=
troffen werden dürften.
Aber in der Politik iſt man vor Ueberraſchungen nicht ſicher.
Wenn auch angenommen werden kann, daß die Karlsbader
Zu=
ſammenkunft, an deren betont inoffiziellem Charakter feſtgehalten
wird, jene freundliche Note tragen dürfte, die bei ſolchen Anläſſen
immer wieder betont wird, ſo darf doch nicht vergeſſen werden,
daß Beneſch, der tſchechoflowakiſche Außenminiſter, nicht der Mann
iſt, der von geſtern auf heute ſein Programm umſtellt. Er iſt
frei=
lich klug genug, um zu wiſſen, wie wertvoll für ſeinen Staat
Deutſchland als Stütze gegen die Machtbeſtrebungen Italiens iſt,
durch die insbeſondere der ſerbiſche Bundesgenoſſe der
Tſchecho=
ſlowakei bedroht erſcheint, aber er wird trotzdem nichts von den
Hauptpunkten ſeines Programms aufgeben, von denen wieder an
erſter Stelle jene zu nennen ſind, die der Einkreiſung
Deutſch=
lands und Ungarns, und der wirtſchaftlichen Hegemonie der
Tſchechoſlowakei gelten. Es ſei daran erinnert, daß die nicht
zu=
ſtande gekommene Ausſprache mit Streſemann in Berlin einigen
Blättern Gelegenheit gegeben hatte, einen Verſuchsballon
auf=
ſteigen zu laſſen. Beneſch bringe, ſo ſchrieben ſie, als ſeine neueſte
Konzeption eine durch die Mitgliedſchaft Deutſchlands erweiterte
mitteleuropäiſche Föderation nach Berlin mit. Dieſe
Kombina=
tion wurde von tſchechiſcher Seite eiligſt widerrufen, woraus
hervorgeht, daß ſich in der urſprünglichen Konzeption Beneſchs
ſoviel wie nichts geändert hat.
Da es zudem für den tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter eine
Anſchlußfrage nicht gibt, ſo wird wahrſcheinlich Herr Titulescu
in Karlsbad Gelegenheit nehmen, über die Wiener
Demonſtra=
tion zugunſten des Anſchluſſes eine Auseinanderſetzung
herbei=
zuführen. Daß die Tſchechoſlowakei freilich nicht gar ſo ſehr
des=
intereſſiert an dem Anſchlußproblem iſt, geht aus der tſchechiſchen
Preſſe hervor, die bei der Kommentierung der Wiener
Sänger=
tage drohend von einer „Muſik der Kanonen” ſchreibt, mit
wel=
cher die Muſik der Kehlen und der Herzen zum Schweigen
ge=
bracht würde . . Herr Streſemann wird Titulescu und damit
auch Beneſch mit dem Hinweis darauf heimſchicken können, daß
ſowohl die deutſche als auch die öſterreichiſche Regierung an der
Wiener Kundgebung unbeteiligt ſind. Obwohl dieſe Erklärung.
— ſagen wir es ruhig heraus — auf ein Nichts
zuſammen=
ſchrumpft vor dem Willen eines Volkes, der ſo gigantiſch
Aus=
druck gefunden hat in den rauſchenden Tagen Wiens, wird ſie
doch vielleicht das einzig greifbare Ergebnis der Karlsbader
Be=
ſPrechungen bleiben. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß nicht auch
andere Angelegenheiten, die gemeinſame Intereſſen der Länder
Geite 2
Montag den 30. Juſi 1928
Nummer 210
Deutſchland, Oeſterreich. Tſchechoſlowakei und Rumänien
berüh=
ren, zur Sprache kommen könnten, wirtſchaftspolitiſche Fragen,
die aber kaum Senſationen bringen dürften. Und dies iſt gut ſo,
denn ſchließlich hat auch der Diplomat ein Anrecht darauf, ſich
ſeinen Kuraufenthalt ſo einrichten zu können, daß er keinen
Schaden an ſeiner Galle erleidet . . .
Zur Unterhaltung Soeſch—Berthelot.
Die Unterhaltung Hoeſch’ mit Berthelot über das
Ausliefe=
rungsbegehren hat diesſeits wie jenſeits der deutſch=franzöſiſchen
Grenze zu einer merklichen Beruhigung beigetragen. Allein die
Tatſache, daß ſich die Diplomaten dieſer unerquicklichen
Angelegen=
heit angenommen haben, genügte, um die Hoffnung auf eine
raſche und allſeitig befriedigende Löſung des Konflikts
aufkom=
men zu laſſen. Soviel kann heute ſchon mit aller Beſtimmtheit
geſagt werden, daß nach den ſowohl von unſerem Botſchafter als
auch dem Generalſekretär des franzöſiſchen Außenminiſteriums
ausgewechſelten Erklärungen Frankreich auf der Auslieferung
nicht mehr beſtehen wird. Formal juriſtiſch hat es — und das
muß immer wieder unterſtrichen werden, weil die wenigſten den
tatſächlichen Inhalt des Rheinlandabkommens, kennen — das
Recht, zu verlangen, daß die geflüchteten Pfälzer dem
Kriegs=
gericht in Landau zugeführt werden. Der Sturm der Entrüſtung
in Deutſchland, wie auch der ſchlechte Eindruck, den ein
Fern=
bleiben des Außenminiſters Dr. Streſemann von den
Unterzeich=
nungsfeierlichkeiten Ende Auguſt hervorrufen müßte, hat jedoch
dem franzöſiſchen Außenminiſterium zu denken gegeben.
Bedeut=
ſam iſt nun aber, daß ſelbſt Herr Berthelot, deſſen Sympathien
den franzöſiſchen Beſatzungsbehörden und dem Oberkommiſſar
Tirard gehören, es für ratſamer hielt, auf der Durchführung einer
von Deutſchland abgepreßten Verpflichtung nicht zu beſtehen.
Durch die Pariſer Samstag=Beſprechung iſt natürlich der
Fragenkomplex noch keineswegs endgültig bereinigt. Selbſt wenn
Frankreich ſich bereitgefunden hat, auf das Auslieferungsbegehren
nicht mehr zurückkommen zu wollen, muß doch auch Klarheit
ge=
ſchaffen werden, was mit den geflüchteten Pfälzern geſchieht,
wenn ſie ihre Heimat wieder betreten. Wir müſſen nach wie vor
damit rechnen, daß in dieſem Falle die Kriegsgerichte ſich ihrer
bemächtigen werden. Vielleicht kommt es dann zu einer neuen
Aufrollung des Prozeſſes und zu einer milderen Verurteilung.
Die Tatſache bleibt aber vorläufig beſtehen, daß die Geflüchteten
noch nicht zurückkehren können. Herr v. Hoeſch wird ſehr
wahr=
ſcheinlich noch mehr als einmal wegen dieſer Angelegenheit am
Quai d’Orſay vorſprechen müſſen. Wir können uns nicht
vor=
ſtellen, daß die Reichsregierung ſich mit der Zuſage begnügen
ſollte, daß Frankreich lediglich das Auslieferungsbegehren fallen
läßt. Solange fremde Truppen am Rhein ſtehen, muß mit
Zwi=
ſchenfällen gerechnet werden. Mergen kann ſehr leicht ein neues
Ereignis eintreten, auf das hin die ſranzöſiſchen
Beſatzungsbehör=
den wieder mit verſchiedenen Paragraphen des
Rheinlandabkom=
mens zu operieren beginnen, und wieder wäre das deutſch=
fran=
zöſiſche Verhältnis einer ſtarken Belaſtung unterworfen.
Infolge=
deſſen erſcheint es uns angebracht, daß die Reichsregierung den
Zweibrücker Zwiſchenfall zum Anlaß nimmt, um eine
Unterhal=
tung über das geſamte Beſatzungsregime in die Wege zu leiten,
das täglich zu neuen Klagen Anlaß gibt. Nachdem uns
Frank=
reich durch das Auslieferungsbegehren geradezu herausgefordert
hat, wird es ſich jetzt bequemen müſſen, daß das Thema „
Be=
ſatzungsnot” aus der öffentlichen Diskuſſion nicht mehr
verſchwin=
det, bis endlich das Rheinlandabkommen und die Ordonnanzen
gefallen ſind und ein deutlicher Wechſel in dem Auftreten der
Franzoſen am Rhein eingetreten iſt. Viel lieber wäre es uns
natürlich, wenn die fremden Truppen möglichſt raſch deutſchen
Boden verlaſſen würden, zumal kein erſichtlicher Grund für ein
längeres Verweilen in deutſchen Städten vorhanden iſt. Aber
das Thema „Rheinlandbeſatzung” ſteht noch auf einem anderen
Blatt und befindet ſich noch im Anfangsſtadium der
internatio=
nalen Diskuſſion. Da wir nicht wiſſen, wann mit ihr zu rechnen
iſt und ob nicht doch die Räumungstermine abgewartet werden
müſſen, ſollte man die jetzt eingeleiteten diplomatiſchen
Verhand=
lungen nicht mehr abreißen laſſen und energiſch darauf drängen,
daß die franzöſiſchen Beſatzungsbehörden am Rhein ſich eine
peinlichſte Zurückhaltung auferlegen. Einen Prüfſtein für die
generelle Einſtellung der franzöſiſchen Regierung bildet jetzt die
Ausräumung des durch das Auslieferungsbegehren entſtandenen
Konflikts. Greift Frankreich den Beſatzungsbehörden gegenüber
durch, wie wir es wünſchen und verlangen müſſen, dann darf
man ſich auch einigermaßen hoffnungsvoll zeigen, daß es gelingt,
das Beſatzungsregime auf das kleinſte Maß zurückzuführen.
Vom Tage.
In einem Uebungslager bei Beſangon explodierte
während der Inſtruktionsſtunde eine 75=Millimeter=Granate
in der Hand des unterrichtenden Unteroffiziers. Dieſer wurde voll=
Uldaten verletzt, davon zwei ſchwer.
Wie aus Nimes gemeldet wird, ſtürzte im Dorf Vézénobres
die Front eines Neubaues ein und begrub 10 Arbeiter
unter ſich, von denen vier getötet und die übrigen ſechs ſchwer verletzt
wurden.
Seit Samstag früh ſteht ein ganzes Stadtviertel von
Konſtantinopel in Flammen. Hunderte von Holzhäuſern
ſind bereits niedergebrannt. Es iſt dies die größte Brandkataſtrophe
in der Stadt ſeit 1911.
Banditen verübten bei Tulua (Columbien) ein
Dyna=
mitattentat auf einen Perſonenzug. Fünf Perſonen
wurden getötet und 20 verletzt. In der allgemeinen Verwirrung
be=
mächtigten ſich die Banditen der Poſtſäcke mit Wertſachen.
Wie die „Chicago Tribune” aus Mexiko meldet, wird ſich
Präſi=
dent Calles nach Ablauf ſeiner Amtszeit am 1. Dezember vom
öffentlichen Leben zurückziehen. Sein Nachfolger werde
höchſtwahrſcheinlich der gegenwärtige Gouverneur des Staates Nueda
Leon Aaron Saens, ein Freund des ermordeten Generals Obregon,
ſein, der entweder vom Mexikaniſchen Kongreß in einer auf den 30. 7.
einberufenen außerordentlichen Sitzung zum vorläufigen
Prä=
ſidenten ernannt oder in beſonders ausgeſchriebenen Wahlen
als Kandidat präſentiert werden würde.
Senator Molinar, einer der bekannteſten Politiker Argentiniens,
teilte im Senat mit, daß der neugewählte Präſident Irigoyen beinahe
einem Attentat zum Opfer gefallen wäre. Dieſe Mitteilung rief
allge=
meines Aufſehen hervor. Mit Fragen beſtürmt, teilte Molinar die
Namen der Urheber des Anſchlages mit. Man rechnet mit
der Verhaftung des Gouverneurs der Provinz San Juan, Dr. Cantoni.
Die Hungergefahr in Rußland.
* Kowno, 29. Juli. (Priv.=Tel.)
Im Getreidelande Rußland, das einſt einen Teil Europas mit Korn
verſorgte, droht eine Hungersgefahr. In vielen Städten gibt es ſchon
heute Brot nur auf Karten. In Odeſſa z. B. ſtehen ſchon um 2 Uhr
nachts lange Polonaiſen vor den Lebensmittelgeſchäften. Weißes Brot
wird überhaupt nicht verkauft, an ſeiner Stelle gibt es nur ein
einheit=
liches, recht wohlſchmeckendes Schwarzbrot. Es fällt beſonders auf, daß
in dieſen Schlangen auch viele Bauern vom Lande anſtehen, um Brot
zu kaufen. Fährt man aber weiter aufs Land hinaus, ſo muß man
gefaßt ſein, in den Dörfern überhaupt kein Brot zu bekommen. An
Fleiſch hingegen und an allerlei Fleiſchwaren, wie z. B. Wurſt uſw.,
kennt man bisher keinen Mangel, nur muß man eben ſein Frühſtück
ohne Brot verzehren. Da aber Fleiſch teurer iſt und der ärmere Teil
der Bevölkerung ſich nur ausnahmsweiſe ein Fleiſchgericht leiſten kann,
ſo begegnet man überall ausgehungerten und abgemagerten Geſichern.
Dieſer Brotmangel iſt um ſo auffallender, als gemäß offiziellen
An=
gaben die Ernte im Jahre 1927 nicht ſchlecht gewefen iſt, und auch die
Getreideausfuhr, auf die die Sowjetregierung ein ſo großes Gewicht
legte, kommt keineswegs der Vorkriegsausfuhr gleich. Sie betrug
ge=
mäß Angaben von Stalin 450 000 Tonnen, während vor dem Kriege
durchſchnittlich über eine Million Tonnen exportiert wurden. Nach
den Aeußerungen der ſowjetruſſiſchen Preſſe zu urteilen, liegt die
Ur=
ſache der Getreideknappheit hauptſächlich in den kleinen Wirtſchaften,
die pro Hektar nur wenig ernten und deshalb auch kein
Verkaufsge=
treide liefern. Die Großbetriebe in der Landwirtſchaft ſind aber
ab=
geſchafft, und die landwirtſchaftlichen Kommunen auf kommuniſtiſcher
Grundlage haben bisher faſt überall mit einem Minus gearbeitet. Die
privaten Großbeſitzer aber waren es, die die größten Mengen an Korn
zum Verkauf des In= und Auslandes ſtellten. Man lieſt in der
offi=
ziöſen „Ekonomitſcheſkaja Shiſn”, daß in mehreren Ortſchaften 75
Pro=
zent der Bauern auf Brotkauf angewieſen ſind. Im Schleichhandel
werden für ein Pud (16 Kilogramm) Kartoffel 5 Mark bezahlt, für
Wei=
zen 13—14 Mark, für Mais oder Maismehl 16 Mark. Das ſind Preiſe,
die die offiziell angeſetzten bei weitem überſteigen. Die
Getreide=
ſchleichhändler unterliegen den ſchwerſten Strafen, laſſen ſich aber
trotz=
dem, angelockt durch den großen Gewinn, nicht abſchrecken. Ferner
mangelt den kleinen Landwirten das Futter für das Vieh und für das
geſamte Geflügel, ſo daß man überall abgemagerte Kühe und Pferde
ſieht. Letztere ſind kaum mehr fähig, als Arbeitstiere benutzt zu werden.
Da es in verſchiedenen Gegenden bereits auf den Märkten zu
Hunger=
revolten gekommen iſt, ſo mußten die Polizei verſtärkt und die
Partei=
mitglieder bewaffnet werden, um dieſe kleinen Putſche zu unterdrücken.
Auch die Ernteausſichten für dieſes Jahr ſind nicht die beſten. In
den Schwarzerde=Gebieten haben Staubſtürme und Dürre alle
Hoff=
nungen auf eine gute Ernte zunichte gemacht. Es iſt bereits
verſchie=
dentlich gemeldet worden, daß die Sowjetregierung ſich gezwungen ſieht,
Getreideeinkäufe im Auslande zu machen. So iſt z. B. ſchon feſtgeſtellt,
daß allein das Gouvernement Odeſſa eine Einfuhr von einer Million
Pud Saatweizen zum Herbſt bedarf. Man hatte große Hoffnungen auf
eine gute Maisernte geſetzt, aber wenn nicht noch im letzten Augenblick
Regengüſſe eintreten, ſo werden auch ſie zu Schanden werden. Dann
aber droht in Rußland eine furchtbare Hungerkataſtrophe, die etwa der
vom Jahre 19291/22 entſprechen würde, wo der Hungertod Tauſende
dahinraffte. Die Sowjetregierung wird ſich ſelbſtverſtändlich Mühe
geben, es nicht zu einer ähnlichen Kataſtrophe kommen zu laſſen. Iſt ſie
aber gezwungen, Getreide zu importieren, anſtatt zu exportieren, ſo
wwird dadurch die ganze Sowjetwirtſchaft in Frage geſtellt, und der
Wert des Tſcherwonetz wird noch mehr gedrückt werden, als er es ſchon
heute iſt. So kommt denn zu den vielen Gefahren, die dem Kreml
drohen, jetzt noch die Gefahr einer Hungersnot.
Aus der Landeshauptſtadi.
Darmſtadt, 30. Juli.
— Ernannt wurden: Am 9. Juli: der Kanzleiaſſiſtent bei dem
Amtsgericht Mainz Peter Koch zum Oberaſſiſtenten, mit Wirkung
vom 1. Juli 1928; am 10. Juli: die Kanzleigehilfm bei dem
Miniſte=
rium der Juſtiz Katharina Appel zur Kanzliſun mit Wirkung vom
1. Auguſt; am 14. Juli: der Bauinſpektor Philipp Meſſinger zu
Mainz zum Bauoberinſpektor, vom 1. Juli ab; am 27. Juli 1928 mis
Wirkung vom 1. Auguſt 1928 an: der Vorſtand des Landwirkſchaftsamts
zu Sprendlingen (Rheinh.), Direktor Dr. Ludwig Spahr, zum
Vyr=
haftsamts zu Reichelsheim i. O. unter Belaſſung
amts. zu Reichelsheim i. O., Direktor Dr. Johannes Keil, zum
Vor=
ſtand des Landwirtſchaftsamts zu Groß=Umſtadt unter Belaſſung
ſei=
ner ſeitherigen Amsbezeichnung; der Vorſtand des
Landwirtſchafts=
amts zu Michelſtadt, Direktor Friedrich Schönheit zu Michelſtadt.
zum Vorſtand des Landwirtſchaftsamts zu Lauterbach under Belaſſung
ſeiner bisherigen Amtsbezeichmung; der Landwirtſchaftsrat an dem
Landwirtſchaftsamt zu Groß=Umſtadt, Friedrich Strack, zum
Vor=
ſrand des Landwirtſchaftsamts Michelſtadt i. O. mit der
Amtsbezeich=
nung „Direkdor”; der Landwirtſchaftsrat an dem Landwirtſchaftsamt
zu Mainz, Dr. Philipp Nupp, zum Vorſtand des Landwirtſchafts,
amts zu Sprendlingen (Rheinheſſen) mit der Amtsbezeichnung
„Direktor”.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 13. Juli: der
Gerichts=
vollzieher bei dem Amtsgericht Bingen Adolf Bues auf Nachſuchen,
mit Wirkung vom 1. November 1923.
— Entlaſſen wurde auf Grund des Artikel 14 der Perſonalabban
verordnung die Lehrerin Marie Zipp, verehelichte Saling, zu
Fehlheim, Kreis Bensheim, aus dem heſſiſchen Schuldienſt mit Wirkunk
vom 1. Juli 1928 ab.
* Gßeheimer Baurat Ludwig Frey †. In dem kürzlich hier verſtos
benen Geheimen Baurat Ludwig Frey hat man einen alten
Darm=
ſtädter, der mit großer Liebe an ſeiner Vaterſidt hing, zu Grabe ge
tragen. Als Sohn des Hauptmanns Frey am 21. Juni 1844 geboren
beſuchte er in ſemer Kindheit Cſe Völſingſche und ſpäter die Schmitzſack
Schule, ſiedelte 1855 mit ſeinen Eltern nach Worms über, wohm ſein
Vater als Major verſetzt worden war. 1858 nach Offenbach verſetzt,
gab ihn ſein Vater zur Großmutter Schleiermacher nach Darmſtadt,
wo Ludwig das Gymnaſium bezog und 1860 zur Gewerbeſchule
über=
ging, um hier ſein Maturum zu machen. Sodann beſuchte er die
tech=
niſche Abteilung der Gewerbeſchule, ſiedelte 1863 nach Zürich über, um
hier das Polytechnikum zu beſuchen, das er 1864 mit dem in
Karls=
ruhe vertauſchte, wo er 1866 ſeine Abgangsprüfung machte. Nun
be=
gann ſeine praktiſche Laufbahn, zunächſt bis 1869 bei Bahnbauten in
Württemberg und dann bei der ehemaligen Heſſiſchen Ludwigsbahn.
Hier wa: er bei der Odenwalbbahn, der Bahn Wiesbaden-
Niedern=
hauſen, Höchſt-Limburg und bei dem Mainzer Tunnelbau beſchäftigt.
Auf einzelnen Teilſtrecken vorgenannter Bahnen war er mit der
Bau=
leitung betraut. 1879 verheiratete er ſich mit der Tochter des
Landes=
geologen Dr. Koch aus Wiesbaden. 1883 ging Ludwig Frey in den
Betriebs= und Verkehrsdienſt der Heſſiſchen Ludwigsbahn über. Am
1. April 1897 wurde er in den preußiſch=heſſiſchen Gemeinſchaftsdienſt
übernommen, und zwar als Vorſtand des Betriebsamts Worms, mit
dem Ditel Eiſenbahndirektor. Das Amt Worms vertauſchte er 1900
mit dem zu Bingen, und auf ſeinen Wunſch dieſes mit denn
Betriebs=
amt 3 zu Darmſtadt im Jahre 1905. Nachdem ihm noch am 12. Juni
150S de: Titel Geheimer Baurat verliehen worden war, ging er am
1. Oktober 1914 wach Vollendung des 70. Lebensjahres in den
Ruhe=
ſtand. Unermüdlicher Fleiß, große dienſtliche Erfahrung, wohlwollende
und verſtäudnisvolle Behandlung ſeiner Untergebenen, treue
Anhäng=
lichkeit an Familie und Freunde zeichneien den Entſchlafenen aus.
Zahlreiche Leidtragende gaben ihm das letzte Gelgite. U. a. ließ auch
der Mittelrheiniſche Architekten= und Ingenieurverein, deſſen
Ehren=
mitglied Frey war, dunch ſeinen Vorſitzenden, Herrn Miniſterialrat
Wagner, eine Kranzſpende niederlegen.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Darmſtadt. Leitung: Direktor Aldalbem Steffter. Heute Montag
und täglich abends 8 Uhr finden Wiederholungen der Operette „Die
gold’ne Meiſterin” von Edmund Ehsler ſtatt — In Vorbereitung
be=
findet ſich als nächſte Operette „Katja, di= Tänzerm” von Jean Gilbert.
An die Einlöſung der 2. Abonnementsrate ſei hiermit nochmals
er=
innert.
— Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 28. Juli 1928
für ein Pfund bziv. Stiick in Reichspf.: 1. Gemüſe: Kohlrabi 4—6,
Karotten 5—6, gelbe Rüben 12, rote Rüben 15, Spinat 30,
Römiſch=
kohl 15, Rotkraut 30, Weißkraut 20, Wirſing 20, Stangenbohnen 40.
Buſchbohnen 30—35, Wachsbohnen 30—35, Erbſem 40, Zwiebeln 15,
Knoblauch 80, Rhabarber 20, Tomaten 30—50, Kopfſalat 10—20,
Salat=
gurken 15—60, Einmachgurken 2—1, Blumenkohl 10—100, Rettich 10
bis 2, Meerrettich 100. 2. Kartoffeln; Fruhkartoffeln 10—12,
Spätkartoffeln 8. 3. Obſt: Erdbeeren 80, Pfirſiche 60—80, Aprikoſen
75—8, Kirſchen 60, Johanwisbeeren 35, Stachelbeeren 25—35,
Him=
beeren 70, Heidelbeeren 60, Mirabellen 50, Wirtſchaftsipfel. 25—20,
Taſelbirnen 25—40, Pflaumen 50, Apfelſinen 5—15, Zitronen 20—30,
Bananen 60—:0. 4. Eßwaren: Süßrahmbutter 220—230,
Land=
butter 190—20, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 5—14, Eier, friſche 14
und 15. 5. Wild und Geflügel: Hühner 140—160, Tauben 80
bis 90. 6. Fleiſch= und Wurſtwaren: Nindfleiſch, friſch 80
bis 120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, Schweineflgiſch 116—140.
Dörrfleiſch 140, Wurſt 70—140, Wurſtfstt 50, Schmalz, ausgelaſſen 110.
*
führt ab, es wirkt sehr
milde, versuch es, und 8
Poie Du bist im Bilde
Das Spiel mit dem Tode.
33)
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Und ihre Lippen fanden ſich im erſten ſehnſüchtigen Kuß und
ſie löſten ſich und traſen von neuem zuſammen, als ob ſie nie
wieder voneinander laſſen wollten.
„Ich liebe dich!"
Wie ein ſeliger Rauſch war es über ſie gekommen; immer
wieder tranken ſie ſich die Worte vom Munde.
Sie waren auf einem Baumſtamm niedergeſunken, der, vom
letzten Sturm gefällt, halb über dem Wege lag.
Eng aneinandergeſchmiegt ſaßen ſie hier lange Zeit.
Lore hatte den Kopf an die Bruſt von Klaus gelegt, ſie wollte
heute nicht denken, nur träumen, das Glück dieſer erſten
Liebes=
ſtunde bis zur Neige auskoſten.
Da klang auf einmal ein helles Lachen.
Ein paar Dorfkinder kamen zum Waſſer hinabgetollt und
fahen ſcheu und doch neugierig zugleich auf das einſame Paar.
Lore ſchreckte empor.
Der Zauber war verflogen und die Welt nun wieder wie
überall.
Auch Klaus hatte ſich erhoben.
„Wir müſſen heim!” ſagte er. „Man wird uns ſchon lange
vermiſſen!“
Arm in Arm gingen ſie beide ganz ſtill und langſam, kaum
daß zuweilen ein leiſes Wort zwiſchen ihnen gewechſelt wurde.
Nur ihre Hände lagen in ſtummem Druck ineinander, und
aus dieſer innigen Berührung floß es wie eine heimliche Glut
von Körper zu Körper.
Eine ſeltſam weiche Stimmung war über ſie gekommen, die
gleichſam alles verſinken machte, was je in ihrem Leben
ge=
wpeſen war.
Und Lore fühlte nur das eine, daß ſie geliebt wurde, und
ihre Seele dünkte ihr ſo weit, ſo unendlich und erfüllt von einem
neuen, ungekannten Leben. —
Als ſie aus dem Birkenwäldchen traten, blinkten unten im
Dorfe ſchon die erſten Lichter.
Dann ſtanden ſie noch einmal im Dunkel der
Kirchhofs=
mauern, und ihre Herzen ſchlugen ſchwer und drängend, daß ſie
nun wieder voneinander laſſen ſollten.
Verſchlafenes Inſeltengezirp hing in den dichten
Holunder=
büſchen.
Sonſt kein Laut weit und breit,
Und doch erſchien ihnen die Welt wie erfüllt von Harfenklang
und hallendem Geſang. —
Da ſtieß Klaus endlich mit gewaltſamem Entſchluß die
Gartentüre auf.
„Komm, Lore, wir müſſen wieder unter die Menſchen zurück!”
Einen Augenblick lang ſtand das Mädchen zögernd, noch
ganz überwältigt von dem großen Geheimnis, das ſie im
Her=
zen trug.
Dann legte ſie die Arme zum letztenmal um den Hals des
Mannes, und ihre blauen, ſehnſüchtigen Augen liebkoſten ſein
ſchönes, erregtes Geſicht.
„Haſt du mich wirklich lieb?”
Er antwortete nicht, er umſallang ſie nur feſter, faſt
gewalt=
ſam und ſchmerzhaft.
Und mit zuckenden Lippen wiederholte er immer wieder ganz
nahe und leiſe an ihrem Ohr:
„Ich liebe dich, ich werde dich immer lieben!“
Der Abend hatte unterdeſſen das lange erwartete große
Er=
eignis gebracht.
Der „Kugelblitz” hatte endlich die erlöſende Formel
gefun=
den, und Fräulein Helene war in der ſiebenten Stunde glückliche
Braut geworden, umwogt von der allgemeinen Aufregung des
Verlobungstrubels, ſo daß die lange Abweſenheit von Lore und
Klaus eigentlich nur von Sibylle bemerkt worden war.
Frau Paſtor Gürtler hatte aus den Gründen ihrer
anſchei=
nend unerſchöpflichen Speiſekammer allerlei gewaltige Schüſſeln
hervorgezaubert, mit kaltem Braten und Geflügel, die in ihrer
buntfarbigen Aufwachung mit leckeren Kompotts und Gelees
nur zu deutlich verrieten, daß ſie in weitſchquender Vorausſicht
eines höheren Zwecks ſo kunſtvoll hergerichtet worden waren.
Walter Ralff war von den beiden Pfarrherren in der Frage
der Getränke mit weitgehenden Vollmachten ausgeſtaltet worden
und hatte unter der ſachverſtändigen Beihilfe der beiden
Studen=
ten, die mit den Warkentinſchen Zwillingen in den dunkleren
Laubengängen des Gartens ſchon recht untergefaßt promenierten,
eine umfängliche Erdbeerbowle angeſetzt.
Dann hatte er mit allerlei Windkerzen und
Seidenpapier=
lampions unter den Blutbuchen eine ſtimmungsvolle Italieniſche
Nacht improviſiert und den Kaffeetiſch des Nachmittags mit
er=
ſtaunlicher Schnelligkeit zu einer feſtlichen Verlobungstafel
um=
geſchaffen.
Und als die erſte offizielle Anſprache an das noch immer
faſſungslos gerührte Brautpaar verklungen war und Herr Paſtor
Warkentin ſeinen beliebten Königsberger Klatſchſalamander
auf die Neuverlobten zelebriert hatte, da hatte auch der
unver=
wüſtliche Walter an ſein Glas geklopft und um Erlaubnis ge=
beten, im Namen der Jugend dem Brautpaar ſeine Glückwünſche
darbringen zu dürfen.
Die ſternenklare Feierlichkeit der blauen Sommernacht, der
Duft von Wein und Roſenblüten hatten ſeinen Worten Glanz
und Tiefe verliehen, als er die Allgewalt der Liebe und Eros,
den neckiſchen Gott, gefeiert hatte, der den Menſchen Himmel und
Erde in den leuchtendſten Farben male, unbekümmert, ob die
Schlacht des Lebens ringsum Opfer um Opfer häufe.
Mit einem geſchickten Saltomortale hatte er ſich dann,
an=
knüpfend an den alten Satz von den Ehen, die im Himmel
ge=
ſchloſſen werden, wieder auf den Boden des chriſtlichen
Pfarr=
hauſes gerettet und der Zukunft gerade dieſes jungen Paares ein
beſonders günſtiges Horoſkop geſtellt, weil die Tochter eines
Pfarrers ja unbedingt ein Engel ſein müſſe.
Und während im Hintergrund der „Pfeifenkrautlaube ein
paar Fruchtſektflaſchen mit Piſtolenſchüſſen in die Bowle
ſchäum=
ten, hat4 er zum allgemeinen Entſetzen der älteren Weiblichkeit
der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß der Stellungskrieg dieſer
Brautzeit recht bald in die offene Feldſchlacht der Ehe übergehen
möchte.
Der neugebackene Bräutigam hatte mit bewegter Stimme,
wenn auch ſchon ein wenig unſicher und ſeinen eigenen Sätzen
zu=
weilen auf die Schleppe tretend, auf die ehrenden Ovationen
ge=
antwortet und ſeine etwas zuſammengeſtotterte Rede erſt mit
einer jähen Wendung zu Ende gebracht, als ihm aus dem zu
ſei=
nen Häupten hängenden Rieſenlampion ein umfangreicher
Stearinklecks auf ſein ſchon ſtark gelichtetes, nach einem ſinne
reichen Defizitſyſtem geordnetes Scheitelhaar herabgetropft war=
Aber ſonſt war es allgemein ſehr hübſch und gemütlich
ge=
weſen.
Annchen Warkentin hatte unter der Wirkung der reichlich
genoſſenen Bowle allerlei erſtaunliche Intimitäten aus ihrer
Liegnitzer Kochſchulzeit ausgeplaudert und der begierig auſ9
or=
chenden Eva ausführlich vorgerechnet, an wieviel Freunde alls
der Welt der Studenten und angehenden Referendare ſie bereits
ein Heiratsverſprechen, gleichſam als ein allgemeines Ehrene
zeichen, vergeben habe.
Allmählich war die Stimmung immer lebhafter und
ange=
regter geworden.
Man hatte ſchließlich ohne erſichtlichen Grund ein Hoch nach
dem anderen herausgejubelt, bis es Frau Paſtor Warkentin am
Ende doch für angezeigt gehalten hatte, bei der übermütigen
Jugend ein wenig nach dem Rechten zu ſehen und langſam zum
Aufbruch zu blaſen. —
Mitternacht war nahe herangekommen, als die letzten Lichter
ſinter den Blutbuchen erloſchen und der Siebenlinder Wagen
wvieder zum Pfarrhof hinausraſſelte.
(Fortſetzung folgt.)
Nummer 210
Seite 3
Im Sommerauto der Deutſchen Reichspoſt
durch den Odenwald.
Am Donnerstag nachmittag war e3 25 Perſonen vergönnt, im
woffenen Auto der Reichspoſt eine ſchöne und wohlgelungene Fahrt durch
üden ſchönſten Teil des Odenwaldes zu unternehmen. Vom Luiſenplatz
gging es in vernünftigem Tempo am Böllenfalltor vorüber in das ſchöne
SModautal. An Nieder=Modau, Ober=Modau, Ernſthofen, Hoxhohl
vor=
ſäiber nach Brandau, und dann auf ſtetig anſteigendem Weg nach Neun=
Birchen. Hinter dieſem Ort bot ſich ein herrlicher Ausblick auf den Otz=
Werg und Schloß Lichtenberg. An der Eleonorenheilſtätte bei Winter=
Taſten vorüber gelangten wir nach der Perle des Odenwaldes: Linden=
Fels. Hier war eine einſtündige Erfriſchungspauſe eingelegt. Um 3.45
Uhr wurde die Fahrt über das Gumpener Kreuz, durch Fürth, Rim=
Wach nach Stallenkandel und auf einer ſchönen Waldchauſſee nach der
reidacher Höhe fortgeſetzt. Zur Linken grüßte die Tromm mit
Irene=
urm, zur Rechten das Tal bei Weiher mit der kunſtvoll angelegten
WBahnlinie Mörlenbach-Waldmichelbach.
Weiter ging es nunmehr nach Siedelsbrunn, Ober= und Unter=
Abſteinach, Tröſel und durch das Gorxheimer Tal, an der Ruine
SWindeck und an der Wachenburg vorüber nach Weinheim.
In der Fuchsſchen Mühle im Birkenauer Tal wurde eine kurze
Maſt gehalten und ſich für die Heimfahrt an der Bergſtraße entlang
ggeſtärkt. Wie auf der Hinfahrt wurde auch auf der Heimfahrt das 30=Tempo nicht überſchritten, und war den Fahrgäſten hierdurch
Gelegenheit geboten, die Burgen, Ruinen und die vielen neu erbauten
Willen an der Bergſtraße in Augenſchein zu nehmen. Pünktlich und
ochbefriedigt von der wundervollen zirka 140 Kilometer langen Fahrt
4traf das Auto ohne jeden Zwiſchenfall um halb 8 Uhr in Darmſtadt
wieder ein.
Für dieſe wohldurchdachte ſchöne Fahrt gebührt der
Oberpoſtdirek=
tion herzlicher Dank, und es wäre zu wünſchen, wenn von dieſer ſchönen
Einrichtung recht fleißig Gebrauch gemacht würde, um ſo mehr, da ſich
der Fahrpreis im Verhältnis zu dem Gebotenen in mäßigen Grenzen
bewegt. — Aber auch dem Fahrer ſei gedankt für die ſichere Steuerung
des Wagens und das vernünftige Fahren, was viel dazu beitrug, ſelbſt
für die Nervöſen und Aengſtlichen die ganze Autotour genußreich zu
geſtalten.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyb, Bremen. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: „Columbus” am 28. 7., „
Mün=
chen” am 2. 8., „Seydlitz” am 4. 8., „Georg Waſhington” am 8. 8.,
„Stuttgart” am 9. 8., „Berlin” am 11. 8., „America” am 15. 8., „
Dres=
den” am 16. 8., „Präſ. Harding” am 22. 8., „Lützow” am 22. 8., „
Karl=
ruhe” am 23. 8., „Sierra Cordoba” am 25. 8., Columbus” am 25. 8.,
„Republic” am 28. 8., „München” am 30. 8., „York” am 1. 9., „Georg
Waſhington” am 5. 9., „Stuttgart” am 6. 9. — Nach New York
via Halifax ab Bremen=Bremerhaven: „Seydlitz” am 4. 8., „
Mün=
ſchen” am 1. 12. — Nach Kanada ab Bremen: „Köln” am 30. 7.
„Cairngowan” am 6. 8., „Krefeld” am 27. 8., „Köln” am 10. 9. — Nach
2Philadelphia-Baltimore-Norfolk: ab Bremen: „
Tur=
pin” am 8. 8., „Weſtfalen” am 22. 8., „Gerwin” am 8. 9. — Nach
Nordamerika=Weſtküſte ab Bremen: „Saale” am 28. 7.,
„Witell” am 18. 8., „Witram” am 8. 9., „Juſtin” am 29. 9., „Spree‟
am 20. 10. — Nach Havanna=Galveſton ab Bremen=
Bremer=
haven: „Seydlitz” am 15. 9., „York” am 15. 10., „Sehdlitz” am 15. 11.
— Nach Kuba=New Orleans ab Bremen: „Riol” am 14. 8.,
* *” am 14. 9. — Nach Mittelbraſilien und dem La
Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremerhaven: „Madrid” am 4. 8.,
„Sierra Ventana” am 14. 8., „Werra” am 25. 8., „Sierra Morena” am
8. 9., „Weſer” am 15. 9., „Sierra Cordoba” am 29. 9.; Frachtdampfer
ab Bremen: „Haimon” am 11. 8., „Nürnberg” am 25. 8., „Eiſenach” am
15. 9. — Nach Mittelbraſilien ab Bremen: „Arta” am 18. 8.,
„Aegina” am 15. 9. — Nach Nordbraſilien ab Bremen: „
Ana=
tolia” am 23. 8., „Orotava” am 9. 10. — Nach Südamerika (
Weſt=
küſte) durch den Panamakanal ab Bremen: „Rapot” am 4. 8., * "
am 25. 8.und 8. F.; durch die Magellan=Straße ab Bremen: „Germar”
am 7. 8., „” am 18. 9. — Nach Weſtküſte, Zentral= und
Mittelamerika und Mexiko ab Bremen: Erfurt” am 11. 8.
Fruchtfahrt: Kanar. Inſeln ab Bremen: „Arucas” am 4. 8.,
„Orotava” am 18. 8., „Arucas” am 11. 9., „Orotava” am 15. 9., „Arucas”
am 29. 9., „Orotava” am 13. 10. Nach Oſtaſien ab Bremen=Hamburg:
„Gießen” ab Bremen am 28. 7., ab Hamburg am 1. 8., „Derfflinger”
ab Bremen am 4. 8., ab Hamburg am 8. 8., „Deſſau” ab Bremen am
11. 8., ab Hamburg am 15. 8., „Trave” ab Bremen am 18. 8., ab
Ham=
burg am 22. 8., „Franken” ab Bremen am 25. 8., ab Hamburg am 29. 8.,
„Saarbrücken” ab Brenen am 1. 9., ab Hamburg am 5. 9., „Aachen”
ab Bremen am 8. 9., ab Hamburg am 12. 9. — Nach Auſtralien
ab Bremen: „Neckar” am 4. 8., „Alſter” am 3. 9., „Aller” am 3. 10. —
Nach der Levante ab Bremen: zirka 8 Abfahrten im Monat. —
Nach Finnland ab Bremen: 8tägiger Dienſt nach allen
Haupt=
häfen. — Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle 8—10 Tage. —
Nach Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf. — Nach England
ab Bremen-London 3 bis 4 Abfahrten in der Woche. — Bremen—
Hull zwei Abfahrten in der Woche. — Bremen-
Middlesbo=
pough-Newcaſtle 10tägig. — Nach Afrika (Weſtküſte): „Ingo‟
ab Hamburg am 20. 8., ab Bremen am 22. 8. — Geſellſchaftsreiſen:
Skandinavien—Oſtſeefahrt: „Lützow” ab Bremerhaven am 3. 8.,
Nord=
kapfahrten: Sierra Cordoba” ab Bremerhaven am 4. 8.,
Nordland=
fahrt: „York” ab Bremerhaven am 14. 8.
Tageskalender für Montag, den 30. Juli 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus, abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Die goldene Meiſterin”,
Orpheum: Geſchloſſen — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. —
Kinovorſtel=
lungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Nontag, den 30. Juft 1928
Die Staatsangehörigkeit von früheren Elſaß=L=”ingern. Nach
der bisherigen Reihrsa: faſſung haben Elſaß=Lortzr.
n
Reichs=
ungehörigkeit nur durc den Beſitz der elſaß=lothringe
Landes=
angehörigkeit vermittelt wurde, und die nicht auf Grund des Verſailler
Vertrages ipso jure franzöſiſche Staatsangehörige geworden ſind,
in=
folge des Unterganges des elſaß=lothringiſchen Staatsweſens und des
Aufhörens der elſaß=lothringiſchen Landesangehörigkeit die deutſche
Neichsangehörigkeit verloren; ſie ſind ſtaatenlos geworden, und zwar
mit Wirkung vom 11. November 1918, da nach Art. 51 Abſ. 1 des
Ver=
trages von Verſailles Elſaß=Lothringen von dieſem Zeitpunkt ab unter
die franzöſiſche Souveränität zurückgefallen iſt. Wie ein Runderlaß
des preußiſhen Miniſters des Innern mitteilt, hat ſich die Auffaſſung,
daß ſolche Elſaß=Lothringer die deutſche Staatsangehörigkeit verloren
haben und ſtaatlos geworden ſind, jetzt auch das Reichsgericht (5.
Zivil=
ſenat) in ſeiner Entſcheidung vom 7. Januar 1928 zu eigen gemacht.
E Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten
wird der Rhönring zwiſchen Pankratius= und Frankfurterſtraße
vom 30. Juli 1928 ab bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und
Nadfahrverkehr geſperrt.
— In Wiener=Kronenbräu=Keller, konzertiert nur heute Montag
abend um 8 Uhr das weithin bekannte Neger=Jazz=Band=
Orcheſter unter der ſicheren Stabführung ihres ſchwarzen Meiſters
Sam Wooding. Es wird darauf hingewieſen, daß in einem
be=
ſonderen Muſikprogramm die muſikaliſchen Darbietungen auf
künſtle=
riſch reſpektabler Höhe ſtehen. Die ſchwarzen Künſtler werden mit
verblüffender Sicherheit tolle muſikaliſche Scherze ſowie klaſſiſche Muſik,
darunter auch reine deutſche Heimat= und Volksieder, aus ihren
In=
ſtrumenten zaubern. Es ſingen auch wunderſchöne Melodien im Chor
verſchiedener Vertreter der „ſchwarzen Kunſt” bei außerordentlich
fein=
ſinniger Begleitung. Herr Direktor Frank E. Ford hat keine Mühe
geſcheut, dem Darmſtädter Publikum einen genußreichen Abend zu
bieten. Der Eintrittspreis iſt äußerſt gering gehalten, Bei
ungünſti=
ger Witterung findet die Veranſtaltung im Orpheum ſtatt. (Siehe die
heutige Anzeige.)
f. Roßdorf, 28. Juli. Gemeinderatsbericht. 1. Auf
An=
regung des Kreisveterinäramts und des Kreisgeſundheitsamts
Darm=
ſtadt ſollen in einigen Landgemeinden des Kreiſes Anordnungen nach
§ 1 des Geſetzes zur Regelung des Verkehrs mit Milch vom 23.
Dezem=
ber 1926 getroffen werden. Zur Frage der Einführung des
Erlaubnis=
zwanges für den Handel mit Milch ſoll der Gemeinderat Stellung
nehmen. Dieſe verfällt der Ablehnung. — 2. Im Schulhaus
Darm=
ſtädter Straße ſind eine Reihe Reparaturen notwendig. Bei der
Sub=
miſſion der Arbeiten blieben Mindeſtfordernde: Maurermeiſter Felger
mit 105 Mk., Zimmermeiſter Poth, Schenkel und Roos mit 120 Mk.,
Schreinermeiſter Häuſer mit 36,05 Mk. und Weißbindermeiſter Günther
und Feigk mit 253,50 Mk. Den Vorgenannten wird der Zuſchlag
er=
teilt. — 3. Die Legung der Waſſerleitung nach der Waſchküche im
Schulhaus, Schulgaſſe, findet Genehmigung, ebenſo das Anbringen von
Dachkandeln an Gemeindehäuſern in der Müllerſtraße. — 4. Der
Be=
ſoldungsplan für die Gemeindebeamten findet in der vom Kreisamt
vorgeſchlagenen Weiſe Annahme. — 5. Den Hebammen wird anläßlich
einer Reiſe zum Verbandstag nach Oppenheim ein entſprechendes
Tage=
geld feſtgeſetzt. — 6. Der Preis für Sandabgabe aus der
Geineinde=
ſandgrube ſoll eine andere Feſtſetzung erfahren, da ſich die ſeitherige
Feſtſetzung nach Kubikmeter als nicht gut durchführbar erwieſen hat.
Man will daher Preiſe für Ein= und Zweiſpännerfuhren feſtſetzen. Der
Gemeinderat will jedoch vor der Feſtſetzung nochmals den Förſter
ge=
hört haben und iſt der Anſicht, daß wegen Unrentabilität nach auswärts
kein Sand mehr abgegeben werden ſoll. — 7. Von Johann Wilhelm
Schenkel und Gg. Haas X. Witwe iſt in der Wingertſtraße zu
Straßen=
zwecken ein Geländeſtreifen von zuſammen 28 Quadratmetern zu
er=
werben, was Genehmigung findet. — Zum Schluß wurden noch eine
Reihe Rechnungen zur Auszahlung genehmigt.
Le. Groß=Umſtadt, 28. Juli. Aus dem Gemeinderat. Der
Gemeinderat beſchloß in ſeiner Sitzung vom 26. d. M. folgendes: Die
Lieferung von Brennſtoff wird wie folgt vergeben: 1. Auguſt Brücher
und Heinrich Joſt 300 Zentner Ia Ruhrbrechkoks II, pro Ztr. 2,28 Mk.;
180 Ztr. Hall.=Briketts, pro Ztr. 1,95 Mk., 200 Ztr. Fettnußkohlen II,
pro Ztr. 1,35 Mk.; 2. Georg Balde III: 240 Ztr. Ia Ruhrbrechkoks II,
pro Ztr. 2,28 Mk., 60 Ztr. Anthrazitkohlen, pro Ztr. 3,20 Mk. — Die
Lieferung von 250 Kilo Fußbodenöl wird dem Heinr. Münch II.
über=
tragen, pro 100 Kilo 34,25 Mk. — Das Waldhäuschen in den
Hetzgrä=
ben, Flur 64 Nr. 7, wird dem Gedächtnis des verſtorbenen Geheimen
Forſtrats Preuſchen geweiht und führt fortan den Namen „
Preuſchen=
hütte‟. — Die Schlagtauben ſind in der Zeit vom 27. Juli bis 15.
Sep=
tember einzuſperren. — Abrentung des Grundzinſes wird zurückgeſtellt.
Das Baugeſuch des Johann Hoffmann nird genehmigt. — Das Geſuch
der Druckerei Rückziegel u. Ketzler zu Aſchaffenburg (Groß=Umſtädter
Zeitung) wird abgeleh it. — Der Gemeinderat iſt damit einverſtanden,
daß Konrad Seil=Offenbach a. M. in das Jagdverpachtungsprotokoll
des Hermann Pirazzi zu Offenbach als Teilhaber eingetragen wird. —
Bei Vergebung der Arbeiten zur Renovierung zweier Lehrſäle und des
mittleren und oberen Hausflurs der Oberrealſchule erhält der
Weiß=
binder Johannes Landzettel 3. die Arbeiten zum Preiſe von 373 Mark.
Die Schreinerarbeiten werden dem Johannes Neff und Adam Zimmer
für 2208 Mark zugeteilt. Die Klempnerarbeiten fertigt Karl Moor für
195 Mark an. — Die Arbeiten in der neuen Volksſchule erhalten:
Mau=
rerarbeit Jakob May 5. zu 42 Mark, van der Warthorſt die
Tüncher=
arbeit zu 22 und 25 Mark und die Inſtallationsarbeiten erhält
Johan=
nes Ohl 5. zu 117 Mark. Die Weißbinderarbeit im alten Schulhaus
erhält Heinrich Landzettel 3. zu 195 Mark. Die Arbeiten im
Gewerbe=
haus erhält Karl Daniel May 4. zu 262 Mark. Die Anlage einer
2borteinrichtung im Rathaus wird dem Jakob May 5. zu 662 Mark
und dem Inſtallateur Auguſt Emmerich zu 297 Mark übertragen. Die
Lieferung des ausgeſchriebenen Waſſerleitungsmaterials wird dem
Karl Moor zu ſeinem Angebot in Höhe von 230 Mark übertrayen. —
Der Ankauf eines Faſelochſen wird genehmigt, desgleichen auch die
Be=
ſchaffung eines Ziegenbockes. — Mit dem diesjährigen Pferdemarkt ſoll
wiederum eine Lotterie verbunden werden. Der vorgelegte
Gewinn=
plan wird genehmigt.
Hergershaufen, 28. Juli. Letzten Sonntag nachmittag fand die
ralverſammlung der
landwirt=
ordentliche
ſchaftlichen Beys= und A genoſſenſchaft
Her=
gershauſen ſtatr, die außerordenr: c gut beſucht wa:. Der
Präſi=
dent des Aufſichtsrates, Herr Johannes Glimm 2., leitete die
Verſamm=
lung. Den Geſchäftsbericht und die Vermögensbilanz für das
Geſchäfts=
jahr 1927 verlas Rechner Winter. Der Geſchäftsbericht gab ein
erfreu=
liches Bild der in ſtändiger uunterbrochener Auſwärtsentwicklung
be=
findlichen Genoſſenſchaft. Der Warenbezug hat ſich im letzten Jahre faſt
verdoppelt. Auch das Abſatzgeſchäft wurde im letzten Jahre erſtmalig
aufgenommen. Die Petkus=Saatgut=Reinigungsmaſchine, die im letzten
Jahre angeſchafft wurde, hat ſich glänzend bewährt. Nach entſprechenden
Abſchreibungen weiſt die Bilanz noch einen Reingewinn von RM. 747.—
aus, der zur Hälfte dem Reſervefonds und der Betriebsrücklage
über=
wieſen wurde. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der
Vor=
ende den beiden verſtorbenen Mitgliedern Georg Grimm und
Fried=
rich Bopp einen ehrenden Nachruf. Das ausſcheidende
Vorſtandsmit=
glied Johann Seibert 3. wurde wiedergewählt. An Stelle des
verſtor=
benen Georg Grimm wurde Nick. Groß gewählt. Das ausſcheidende
Auf=
ſichtsratsmitglied. Adam Winter wunde ebenfalls wiedergewählt. Der
Vorſitzende gab noch den Bericht über die letzte geſetzliche
Verwaltungs=
rebiſion bekannt und berichtete, daß die angeführten Mängel bereits
alle erledigt ſeien. In der anſchließenden Diskuſſion, die ſehr lebhaft
war, wurde beſonders der Ausbau des Abſatzgeſchäfts eingehend
be=
ſprochen. Die Diskuſſion zeigte, daß ein außerordentlich lebhaftes
Inter=
eſſe bei den Mitgliedern vorhanden iſt. Gegen 4 Uhr ſchloß der
Vor=
ſitzende die ſo überaus anregend verlaufene Verſammlung.
— Richen, 27. Juli. Zum 24. Kreisfeuerwehrtag des
Kreisverbandes Dieburg, verbunden mit 25jährigem
Stif=
tungsfeſt und Bannerweihe der Freiwilligen Feuerwehr zu Nichen.
Eine Delegiertenverſammlung, die am Samstag nachmittag im Saale
des Gaſtwirts und Kameraden Gunkel ſtattfand, eröffnete den
Kreis=
feuerwehrtag. Zahlreiche Vertreter der Gemeinden und Wehren hatten
ſich eingefunden, um über wichtige Angelegenheiten auf dem Gebiet des
Feuerlöſchweſens zu beraten. Von ſeiten der Kreisbehörde waren Herr
Regierungsrat Walter und Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Rödler
erſchie=
nen. Nachdem der Erſtgenannte, Herr Regierungsrat Walter, als
Ver=
treter des Kreisamts die Verſammlung eröffnet hatte, erfolgte die
Be=
grüßung durch den Herrn Gemeindevertreter der Gemeinde Nichen.
Hierauf wurde in die reichhaltige Tagesordnung eingetreten, die eine
lebhafte Diskuſſion zur Folge hatte. Ein Vortrag des Herrn
Brandirek=
tors Herborn=Darmſtadt über die Gefahren des Films bei
Kinovorſtel=
lungen, ſowie ein Vortrag von Förſter Jakob=Richen über Tätigkeit der
Feuerwehr bei Waldbränden verdienen erwähnt zu werden. Nach
Ab=
ſchluß all dieſer Angelegenheiten fand um 8½ Uhr ein Fackelzug ſtatt,
dem ſich ein Kommers unter Mitwirkung der hieſigen Vereine anſchloß.
Die reichhaltigen Darbietungen der hieſigen Freiw. Wehr dürften als
Ausdruck echt kameradſchaftlichen Sinnes bezeichnet werden. Auch die
Darbietungen des Männergeſangvereins und Turvereins ſowie das
Ab=
brennen eines Brillantfeuerwerks bedürfen der Ewwähnung. All dieſe
Begebenheiten ſowie der prächtige Stvaßenſchmuck und die Ausſchmückung
der Wohnhäuſer durch die hieſige Einwohnerſchaft fanden die
Anerken=
nung der bereits zahlreich anweſenden auswärtigen Gäſte. Ein Weckruf
der Feuerwehrkapelle verkündete den Anbruch des nächſten Feſttages.
Um 9 Uhr fand eine Beſichtigung und Schulübung der hieſigen Wehr
ſtatt. Hierauf erfolgte die Verleihung der Ehrenzeichen vor der Front
durch den Herrn Regierungsvertreter. Ein Stoßtruppangriff mit
kom=
bimiertem Brandangriff der Wehren von Richen, Groß=Umſtadt,
Klee=
ſtadt, Klein=Umſtadt und Semd, ſowie die Mitwirkung der
Sanitäts=
kolonnen von Dieburg und Groß=Umſtadt, unter Führung des
Kolonnen=
arztes Dr. Jones, mit anſchließender Kritik ſchloß den offiziellen Teil des
Kreisfeuerwehrtages. Die Leiſtungen der vorgemannten Verbände
fan=
den auf ſeiten der Kreisbehörde damkbare Anerkemug. Am Nachmittag
bewegte ſich ein endloſer Feſtzug mit nicht weniger als 12 Muſikkapellem
durch die reichgeſchmückten Ortsſtraßen nach dem ſchattig gelegenen
Feſt=
platz. Hierfelbſt fand die Weihe des Banners, Anſprachen und Tanz
ſtatt. Angewehme Witterumg und heitere Feſtſtimmung hielt die
zahl=
reichen auswärtigen Gäſte bis in die ſpäten Abendſtunden feſt. Es ſchien,
als hätte alle das Bewußtſein ergriffen, daß all dem Gegebenen hohe
und odle Ziele zugrunde liegen. Der dritte und letzte Feſttag galt in
der Hauptſache der hieſigen Einwohnerſchaft. Hierſelbſt fanden die
Dar=
bietungen der hieſigen Schule unter Leitung des Herrn Lehrers Lorz
reichen Beifall. Raſcher als ma glaubte, ging dieſes ſchöne Feſt ſeinem
Ende entgegen.
* Fränkiſch=Crumbach, 28. Juli. In den oberen Räumen des
Gaſt=
hauſes „Zur Krone” verſammelte ſich vorgeſtern abend der Geſangverein
Eintracht, um ven ſeinem Dirigenten, Herrn Lehrer Merz, Abſchied
zu nehmen. Nach dem Chor „Die Himmel rühmen des ewigen Ehre‟
hieß der 1. Vorſitzende Bangert die zahlreich erſchienenen aktiven und
inaktiven Sangesbruder willkommen. Er gedachte der Verdienſte, die
ſich Herr Merz um den Verein während ſeiner Tätigkeit als Dirigent
erworben hat, und überreichte im Namen des Vereins als äußeres
Zeichen der Anerkennung ein ſchönes Bild. Dann ſprach Herr Bürgere
meiſter Hotz im Namen der Gemeinde und gab der Hoffnung
Aus=
druck, daß der ſcheidende Dirigent in ſeinem neuen Wirkungskreis
die=
ſelben Freunde finden möge, wie hier bei uns. Beſonders die
Selbſt=
loſigkeit des Dirigenten Merz iſt hervorzuheben, war es ihm doch nicht
um äußere Ehre zu kun, ſondern einzig und allein aus Liebe zum
Ge=
ſang und aus Idealismus übernahm er die Leitung des Vereins. Viel
Glück dem Srheidenden im ſangesfreudigen Roßdorf, wo noch der
Wahlſpruch gilt: Jugendfriſch, harmoniſch rein, ſollen Lied und Leben
ſein!
Bm. Hofheim (Ried), 27. Juli. Gurkenzeit. Vorausſichtlich
wird hier im Laufe der nächſten Woche die Gurkenernte allmählich
be=
ginnen und ſomit die Getreideernte ihr Ende nehmen. Wie der
Er=
trag der Gurkenernte ausfällt, muß abgewartet werden. Der hieſige
Gurkenhändler ließ durch die Ortsſchelle bekanntgeben, daß die erſten
Anlieferungen am Dienstag und Freitag nächſter Woche ſtattfinden. —
Hier bildete ſich wieder ein Freier Arbeiter=Sportverein,
der ſchon einmal kurze Zeit beſtanden hat. Das Vereinslokal befindet
ſich im „Schwarzen Adler” (Gebr. Lameli), wo die Trainingsſtunden
Sonntags vormittags und an zwei Werktagen ſtattfinden.
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TV.10819
[ ← ][ ][ → ]Deutſchlands erſte goldene Medaillen.
Die Kämpfe im Gewichtheben.
Helbig=plauen wird Klaſſenſieger, Welpert=
München ſichert eine bronzene Medaille.
Amſterdam, 29. Juli. (Eig. Drachtber.)
Anfang gut — Ende hoffentlich noch beſſer. Der erſte
ſpär=
liche Anfang der olympiſchen Hauptſpiele hat uns bereits mehr
eingebracht, als Winterſpiele, Hockeyturnier und Fußballturnier
zuſammen. Die erſte goldene Medaille iſt fällig geworden und
eine bronzene als Zugabe macht den Eindruck noch beſſer.
Am Samstagabend, nach den Eröffnungsfeierlichkeiten, ſetzten
die Schwerathleten mit ihren erſten Kämpfen ein. Während die
ganze Anlage in Dunkel gehüllt war, erglänzte der
Marathon=
turm in hellem Licht und das Gebäude der Schwerathleten,
Ringer und Boxer ſtrahlte noch ſtärker, hob ſich ganz klar und
ſcharfumriſſen aus dem Dunkel heraus. In der Mitte des
großen Saales befanden ſich zwei Podien aus Holz, auf denen
die Gewichtheber mit den Kämpfen des Olympiſchen
Drei=
kampfs, beſtehend aus beidarmigem Reißen, Drücken und Stoßen,
begannen. Die Zahl der Zuſchauer war nicht groß, denn die
Schwerathletik erfreut ſich keiner beſonderen Popularität und es
gibt nur wenige, die ſich über die gebotenen Kraftleiſtungen ein
wirklich ſachverſtändiges Urteil bilden können. Immerhin war
die Anteilnahme der Erſchienenen ſehr lebhaft, als die Vertreter
von 14 Nationen mit der leichteſten Klaſſe, dem
Federge=
wicht, den Anfang machten. 24 Athleten traten hier in
Wett=
bewerb und produzierten ihre Kraftübungen. Als die Kämpfe
dieſer Klaſſe ſich dem Ende näherten, waren noch ein Deutſcher
(Welpert=München), ein Oeſterreicher (Andriſek) und ein
Ita=
liener (Gabetti) übrig geblieben. Die Entſcheibung fiel erſt im
Stoßen. Sehr knapp, aber doch ſicher, blieb der Oeſterreicher
Andriſel Sieger und errang damit die erſte goldene Medaille der
Hauptſpiele. Welpert büßte ſeinen Vorſprung von fünf Pfund
gegen den Italiener Gabetti im Stoßen ein, ſo daß beide auf
gleiche Höhe kamen. Der Beſtimmung entſprechend, entſchied hier
das leichtere Körpergewicht. Der Italiener, der übrigens 1924 in
Paris bereits einen Olympiſchen Sieg errungen hatte, war ewvas
leichter als Welpert und gelangte damit auf den zweiten Platz,
während Welpert ſich mit dem dritten zufrieden geben mußte. Im
Leichtgewicht waren von 21 Teilnehmern zum Schluß
wie=
der je ein Oeſterreicher und ein Deutſcher (Helbig=Plauen und
Haas=Wien) ſowie ein Franzoſe (Arnout) übrig geblieben. Nach
dem Reißen lagen Haas und Helbig noch gleich und im Stoßen
brachten beide das gleiche Gewicht zur Hochſtrecke. Alſo mußte
wieder das Körpergewicht entſcheiden. Hier ergab es ſich nun,
daß beide auch das gleiche Körpergewicht hatten. Da eine
Be=
ſtimmung für dieſen Fall nicht exiſtiert, wird man den
Olym=
piſchen Sieg wohl oder übel teilen müſſen, denn eine andere
Löſung iſt nicht möglich. Die endgültige Entſcheidung des nicht
immer gut funktionierenden Kampfgerichts wird noch
bekannt=
gegeben.
Federgewicht:. 1. Andriſel=Oeſterreich 287,5 Kg. (Drücken
77,5 Kg., Reißen 90 Kg. Stoßen 120 Kg.). 2. Gabetti=Italien
285,5 Kg. (Drücken 80, Reißen 90, Stoßen 112,5 Kg.). 3. Hans
Welpert=Deutſchland 285,5 Kg. (Drücken 92,5, Reißen 82,5,
Stoßen 107,5 Kg.).
Leichtgewicht: 1. Kurt Helbig=Deutſchland 322 Kg.
(Drücken 90 Kg., Reißen 97,5 Kg., Stoßen 135 Kg.) und 1. Haas=
Oeſterreich 322 Kg. (Drücken 8, Reißen 102,5 Stoßen 135 Kg.).
8. Arnout=Frankreich 302,5 Kg.
Hirſchfeid Oritter im Kugelſtoßen.
Jonny Kuck=USA. ſiegt mit Weltrekordwurf von
15,87 Meter. — Deutſche Siege in den 100=
Meter=Vorläufen. — Man beachte Or. Peltzer!
Das leichtathletiſche Eröffnungsprogramm, das am Sonntag
im Amſterdamer Stadion abzuwickeln war, ließ ſich an Umfang
laum übertreffen. Da ein wundervolles Wetter die Durchführung
der Kämpfe begünſtigte, war der Anſturm der Maſſen ſehr ſtark
und mit 35 000 dürfte die Zahl der das Stadion ſüllenden
Zu=
ſchauer kaum zu hoch gegriffen ſein. Die Stimmung war
denk=
bar gut, beſonders bei den Amerikanern, die ihre
Stimmwerk=
zeuge ausgiebigſt in Tätigkeit ſetzten, wo ſich nur Gelegenheit bot.
Die deutſchen Schlachtenbummler, auf zwei Blocks verteilt,
ſtan=
den in der Anfeuevung ihrer Landsleute jedoch kaum zurück. So
war überall eine lebhafte Anteilnahme zu erkennen, die das
Geſamtbild ſehr freundlich geſtaltete. Der Beginn der Kämpfe
erlitt eine viertelſüündige Verzögerung, obwohl er auf 14 Uhr
angeſetzt war und zu dieſer Zeit das Aufgebot der Kämpfer ſchon
erſchien. Es war aber ſehr ſchwierig, Ordnung in das Feld zu
bringen, denn 28 Hürdenläufer, 40 Hochſpringer, 38 Kugelſtößer
und beinahe 100 Sprinter füllten den Innenraum der
Haupt=
kampfbahn aus. Man mußte ſchließlich eine Teilung vornehmen,
das Hochſpringen und Kugelſtoßen in zwei Gruppen ſtarten
laſſen. So war denn ſchließlich etwas Ruhe ins Feld gebracht.
Die Kugelſtößer traten zuerſt in Aktion. Unter den Erſten,
die auftraten, war der deutſche Weltrekordmann Hirſchfeld=
Allen=
ſtein, der mit ſeinem erſten Wurf über 15 Meter hellen Beifall in
der deutſchen Kolonie auslöſte. Aber als der Amerikaner Brix
noch weiter kam, wurde man ſich davüber klar, wie ſtark die
Kon=
kurrenz ſein würde. Jonny Kuck=US.A. war bis dahin noch
nicht ſo ſehr in Erſcheinung getreten, er hatte ſich nicht ganz
ver=
ausgabt, wwar aber doch unter den erſten Favoriten. In die
Entſcheidung kamen Brix mit 15,75 Meter, Hirſchfeld mit 15,72,
Kuck mit 15,43, Krenz=U.S.A. mit 14,99 und der Finne
Wahl=
ſtedt ſowie der Fürther Uebler mit je 14,69. Von allen war keiner
mehr in der Lage, ſeine Vorkampfleiſtung zu vewbeſſern, man
hatte ſich ſchon ſtark verausgabt. Die Ausnahme machte Jonny
Kuck, der noch ſehr friſch war und als einziger in der
Entſchei=
dung weſentlich über ſeine Vorkampfleiſtung kam. Kuck warf
15.87 Meter, wurde Olympia=Sieger und erreichte gleichzeitig
einen neuen Weltrekord. Der bisherige
Weltrekord=
mann Hirſchfeld blieb mit ſeinen 15,72 Metern Dritter hinter
Brix, ſicherte ſich alſo wenigſtens die bronzene Medaille. Seine
Leiſtung twar ausgezeichnet, er hatte eben das Pech, daß Kuck
noch beſſer war. Uebler kam mit ſeinen 14,69 Metern noch auf
den fünften Platz zuſammen mit Wahlſtedt, der der einzige
„Außenſeiter” neben den Amerikanern und Deutſchen war, die
unter ſich geblieben waren. Das Enbergebnis ſtellte ſich alſo
wie folgt:
Kugelſtoßen (Entſcheidung): 1. Jonny Kuck=U.SA. 15,87
Meter (Weltrekord). 2. Brix=U. S.A. 15,75 Meter. 3.
Hirſch=
feld=Deutſchland 15,72 Meter. 4. Krenz=U.S.A. 14,99 Meter.
5. Uebler=Deutſchland 14,69 Meter. 5. Wahlſtedt=Finnland
14,69 Meter.
Während alſo der erſte Wettkampf bereits beendet war und
an den drei Siegesmaſten zweimal das Sternenbanner und
ein=
mal die Reichsflagge hochgegangen war, hatten die übrigen
Kon=
kurrenzen ſchon mit ihren Vorkämpfen eingeſetzt. Die 400 Meter
Hürden gingen ohne Deutſche vor ſich. Die beſte Zeit erzielte
hier der Amerikaner Cuhel mit 54,6 Sek. Für die Zwiſchenläufe
qualifizierten ſich die Amerikaner Gibſon, Taylor, Cuhel,
Max=
well, die Engländer Lord Burghley, Chauncey, Livingſtone, der
Franzoſe Viel, der Finne Wilen, der Schſwede Sten Petterſſon,
der Pole Koſtyziewſki und der Italiener Facelli.
Für die 100 Meter waren 16 Vorläufe notwendig. Da Dr.
Wichmann wegen ſeiner Verletzung nicht antreten konnte,
blie=
ben drei Deutſche übrig, die ſich auch ſämtlich ſür die
Zwiſchen=
läufe qualifizierten. Corts war im erſten Vorlauf ſehr gut im
Rennen, lief dann aber wohl etwas zu nachläſſig und mußte es
geſchehen laſſen, daß der Canadier Fitzpatrick ihn im Ziel noch
erreichte. Hubert Houben gewann ſeinen 8. Vorlauf ſehr
über=
legen gegen den Südafrikaner Viljoen und auch der
Turner=
meiſter Georg Lammers fertigte im 9. Vorlauf ſeinen Gegner,
den Neger Théard, überlegen ab. Die meiſten Vorläufe wurden
in 11 Sek. gewonnen, die beſten Zeiten hatten der Ungar Gerö,
der Engländer London, Lammers und der Amerikaner mit je
10,8 Sek. Da jeweils die zwei Erſten eines Vorlaufs in die
Zwiſchenvunde gelangen, ſind ſomit noch 32 Läufer im Rennen,
Engelhardt kommt in den Zwiſchenlauf.
Die Vorläuſe zu den 800 Metern ſahen von Deutſchen Dr.
Peltzer, Engelhardt, Tarnogrocki und Fred Müller im
Wett=
bewerb. Tarnogrocki vermochte ſich im dritten Vorlauf gegen
Keller=Frankreich, Martin=Schweiz (Paul) und Watſon=England
nicht durchſetzen. Müller=Berlin wurde im 7. Vorlauf hinter
Séra Martin=Frankreich und Barſi=Ungarn Dritter, was aber
genügte, um den Zwiſchenlauf zu erreichen. Eine ſehr gute Figur
machten Dr. Peltzer und Engelhardt. Der lange Doktor iſt wieder
da, in dem Augenblick, wo es darauf ankommt. Er gewann den
zweiten Vorlauf in der guten Zeit von 1:57,4 Min. gegen Little=
Canada und Tatham=England. Zuerſt hatte der bekannte
Hol=
länder Adrian Paulen vor Little und Peltzer die Führung.
Peltzer ging dann vor und nahm die Führung, ließ ſich wieder
überholen und ſchien bereits zurückzufallen. Da zeigte ſich mit
einem Male wieder ſein großer Endſpurt, er zog unwiderſtehlich
vorbei und wurde Sieger. Engelhardt ſtand gegen Lloyd Hahn
auf verlorenem Poſten. Er verzichtete, auf Sieg zu laufen und
begnügte ſich mit dem zweiten Platz hinter dem Amerikaner. So
brauchte er ſich wenigſtens auch nicht ganz auszugeben. Hahn
lief auch die beſte Zeit in den Vorläufen mit 1:56,8. Aus den
acht Vorläufen qualifizierten ſich folgende 24 Läufer für die
Zwiſchenläufe: „Wilſon=Canada; Bylehn=Schweden; Sittig=
U. S. A.; Little=Canada; Tatham=England; Keller=Frankreich; Dr.
Paul Martin=Schweiz; „Watſon=England; Baraton=Frankreich;
Fuller=U. S. A.; Strand=Norwegen; Lloyd Hahn=U. S.A.; Sindlar=
Tſchechoſlowakei; Dengra=Argentinien; Lowe=England;
Cami=
notti=Italien; Séra Martin=Frankreich; Barſi=Ungarn; Edwards=
Canada; Star=England; Ledeſam=Argentinien und die drei
Deutſchem: Dr. Peltzer; Engelhardt und Fred Müller.
Weiter ging es über 100 Meter. Das Viertelfinal ſtieg, ſechs
Läufe, die je zwei in die Vorentſcheidung bringen ſollten. Und
wieder ſetzten ſich die drei Deutſchen Lammers, Houben, Corts
durch, aber jeweils nur als Zweite. Corts endete im zweiten
Vorlauf hinter dem in 10,8 ſiegenden Me Alliſter, Houben wurde
von Ruſſel, der ebenfalls 10,8 lief, abgefangen und Lammers
mußte Bracey vor ſich laſſem. Auch hier war die Zeit des
Ameri=
kaners 10,8. Die beſte Zeit erreichte hier Williams mit 10,6 Sek.
Atkinſon=Südafrika, der Ungar Gerö, die Engländer Gill und
Rangeley ſind ausgeſchieden, auch der Auſtralier Carlton iſt nicht
mehr dabei. Den Endkampf werden alſo jetzt aufnehmen:
Lam=
mers, Houben, Corts (Deutſchland); Mc. Alliſter, Ruſſel,
Bracey, Wykoff (U. S.A.); Legg=Südafrika; Fitzpatrick, Williams
(Canada); Pinah=Argentinien und London=England. Die
deut=
ſchen Sprinter haben ſich bisher alſo ſehr gut gehalten. Da ſie
ſich bisher durchgeſetzt haben, iſt zu hoffen, daß ſie auch in der
Vorentſcheidung vorn bleiben.
Neue Lauf=Einteilungen.
Die 100 Meter Vorentſcheidung.
1. Vorentſcheidung: Es ſtarten: Houben=Deutſchland,
Legg=Südafrika, Mac Alliſter=U. S.A.; Williams=Canada; Pinah=
Argentinien, Bracey=U.S.A. — 2. Vorentſcheidung: Corts=
Deutſchland, Lammers=Deutſchland, Fitzpatrick=Canada, London=
England, Wykoff=U. S. A.; Ruſſel=U. S.A.
300 Meter Zwiſchenlauf.
1. Zwiſchenlauf: Es ſtarten: Dr. Peltzer=Deutſchland,
Wilſon=Canada, Keller=Frankreich, Fuller=England, Sindlar=
Tſchechoſlowakei, Lowe=England, Barſi=Ungarn. — 2.
Zwiſchen=
lauf: Engelhardt=Deutſchland, Bylehn=Schweden, Little=
Eng=
land, Watſon=England, Baraton=Frankreich, Dengra=Argentinien,
Staar=England, Caminotti=Italien. — 3. Zwiſchenlauf:
1. Müller=Deutſchland, Lloyd Hahn=U. S. A., Sera Martin=
Frank=
reich, Paul Martin=Schweiz= Sittig=U.S. A., Tatham=England,
Strand=Norwegen, Edwards=England.
Die erſie Ehrung der Sieger.
Deutſchland feiert den erſten Sieg.
Während der leichtgthletiſchen Kämpfe des Sonntags erfolgte
im Stadion die erſte Ehrung der Sieger, die am Samstag abend
im Gewichtsheben ermittelt worden waren. Beim Federgewicht
ſtieg am Siegesmaſt die Flagge Oeſterreichs hoch, Italien und
Deutſchland erſcheinen auf den beiden anderen Maſten. Die
öſterreichiſche Nationalhymne wurde ſtehend geſungen. Als dann
die Feier für das Leichtgewicht folgte, erlebten die Deutſchen die
große Freude und Genugtuung, Deutſchlands Flagge am Olym=
piſchen Siegesmaſt zu ſehen, zuſammen mit der Oefterreichs, do
Helbig=Plauen und der Oeſterreicher Haas zuſammen den erſtem
Preis errungen hatten. Neben der öſterreichiſchen Nationaly
hymne ertönte nun auch das Deutſchlandlied als Ehrung für dem
deutſchen Sieg. Das Deutſchlandlied wurde zuerſt geſungen uns
löſte bei der deutſchen Kolonie großen Jubel aus. Wira.
sequentes!
Nurmi iſt noch da: Sieg über 10000 Meter.
Kings=USA. ſpringt 1,94 m hoch und gewinnn
In der Zeit, da die Sprinter und Mittelſtreckler ihre Vo=;
kämpſe austrugen, erledigte ſich auch das Hochſpringem
Die deutſchen Vertreter kamen alle in die Entſcheidung, da ſii
1,83 Meter überſprangen. Zu einer Placierung in der Entſchefi
dung reichte es dann allerdings doch nicht. Die Amerikaner bliee
ben hier unter ſich. Daß die Sprünge über 2 Meter aufgehöm
haben, weiß man ſeit der Zeit, da die neuen Beſtimmungen erä
ſtieren, die die berühmte Osborne=Taktik unmöglich machen. Os
borne ſelbſt kam daher auch nicht ſehr weit. Es reichte wur bi.
1.90 Meter bei dem Weltrekordmann und daher nur zum viertern
Platz. Der Sieg fiel an den Amerikaner Kings mit 1,94 Metem
ihm folgten ſein Landsmann Hedgas und der Franzoſe
Menar-
mit je 1,91 Meter, während Osborne mit 1,90 den vierten Plan,
vor dem Italiener Toribio belegte. Von den deutſchen Teilnehs
mern kam Köppke mit 1,87 Meter am beſten davon, wenn es auch
nicht zur Placierung reichte. Bonneder und Huhn kamen jede
auf 1,84 Meter. Das Endergebwis, das wieder zwei
Sternen=
banner an den Maſten ſah, ſtellte ſich wie folgt:
Hochſprung: 1. Kings=U. S. A. 1,94 Meter; 2. Hedgass
U. S. A. 1,91 Meter; 2. Menard=Frankreich 191 Meter; 4. Haral.)
Osborme=U. S. A. 1,90 Meter; 5. Toribio=Italien.
Nurmi ſchlug Ritola und Wide! Der 10000 Meter
Lauf, mit dem die Leichtathletik=Wettbewerbe des Sonntagsi
abſchloſſen, war eine denkbar eindrucksvolle Demonſtration ſü
menſchliche Leiſtungsfähigkeit. Der beinahe totgeſagte Paava=
Nurmi war wieder da, er zeigte ſich kräftiger als ſonſt am Lebem
24 Läufer machten ſich auf die beſchwerliche Reiſe, vorerſt unter
Führung des Engländers Beaves, dem in der zweiten Rund=
Nurmi und ſein Landsmann Ritola folgten. Beaves konnte die
Führung nicht lange behaupten, er hatte ſich verausgabt und kanu
ins Hintertreffen. Nurmi, Ritola und Wide lagen nun vorr
und nach ſechs Runden waren ſie ſo gut wie allein, da auch der
Amerikaner Joy Ray ſich nicht behaupten konnte. Nach zwöl
Runden erlahmte Wide und mußte Nurmi und Ritola ziehern
laſſen. Die beiden Finnen lieferten ſich jetzt einen Endkampf au
Tod und Leben, in einem Tempo, das erſtaunlich war. Ritols
lag in der letzten Runde knapp in Front. Nurmi wollte an ihm
vorbei, aber Ritola gab ſeinen Vorſprung nicht preis. Noch
ein=
mal, auf der letzten Strecke, zog Nurmi davon und diesmal zaußtes
Ritola ihn paſſieren laſſen. Als Nurmi in olympiſcher
Rekord=
zeit das Ziel erreichte, jubelte die Menge ihm immer wieder
Bei=
fall zu, ehrlich hingeriſſen von der großartigen Leiſtung des uns
verwüſtlichen Finnen, der in der Welt immer noch einzig daſteht.
Das Ergebnis war:
10000 Meter Lauf: 1. Paovo Nurmi=Finmland 30:15,A
Min.; 2. Ritola=Finnland 30:19,2 Min.; 3. Edvin Wide=Schwedenn
31:04 Min.; 4. Lundgreen=Schweden; 5. Muggridge=England-”
6. Magnuſſen=Schweden; 7. Luokula=Finnland; 8. Evans=
Eng=
land; 9. Smith=England; 10. Marchall=Frankreich.
*
Das Mannſchaftsfechten im Florett war inzwiſchen auch ſchom
in Angriff genommen worden. Deutſchland hatte es zuerſt min
Rumänien zu tun und traf hier bereits auf einen ſchwveren
Geg=
ner. Erwin Caswir ſchlug Caranfil 5:1, Savu ebenfalls 5:1 und
auch Löffler, Thomſon und Gazerra waren zuerſt ſiegreich,
muß=
ten dann aber Niederlagen einſtecken, ſo daß Rumänien mit 8:S
Gleichſtand mit Deutſchland erreichte. Gegen Dänemark und)
Frankreich unterlagen die deutſchen Fechter dann und
ſchieden ſomit aus dem engeren Wettbewerb aus. Die
Ent=
ſcheidung dürfte jetzt nur noch zwiſchen Frankreich, Argentiniem
und Italien liegen. Die einzelnen Ergebniſſe bisher waren:
Deutſchland—Rumänien 8:8: Deutſchland-Dänemark 7:9—
Deutſchland — Frankreich 6:10: Oeſterreich — Finnland 13:3—
Frankreich-Dänemark 12:4; Belgien—Spanien 10:6;
Argen=
tinien-Norwegen 13:3; Italien—England 16:0; Argentinien—
Aegypten 12:4; Argentinien—Spanien 11:3: Schweiz—Aegypten
9:7: Belgien—Norwegen 13:3; Frankreich—Rumänien 15:1.
In der Halle neben dem Stadion wurden, während die
Maſ=
ſen draußen den Läufen beiwohnten, die Kämpfe der Schwer=
Athleten vor einer geringen Intereſſentenſchar fortgeſetzt. Nachh)
Erledigung der Kämpfe im Feder= und Leichtgewicht kam jetzt
das Gewichtheben der Mittelgewichtsklaſſe zun
Erledigung. Die Leiſtungen waren hier nur wenig beſſer als
im Leichtgewicht. Eine Enttäuſchung war der Würzburger Zine
ner, der einen nervöſen Eindruck machte und ſpeziell im Drüdem
weit unter ſeiner ſonſtigen Form blieb. So mußte er ſich mic
dem vierten Platz begnügen. Ueberraſchend war die gute Forma
des Franzoſen Noger, der mit ſicherem Vorſprung den Italiener=
Galamberti ſowie den Holländer Scheffer auf die Plätze verwies—
Der Deutſche Hoffmann=Magdeburg kam auf den ſechſten P.gb.=
Das Ergebnis lautete:
Gewichtheben Mittelgewicht: 1. Roger=Frankreich”
335 Kg. (Drücken 102,5 Kg., Reißen 102,5 Kg., Stoßen 130 KB)i=
2. Galamberti=Italien 332,5 Kg.; 3. Scheffer=Holland; 4. Zinuer==
Deutſchland 322,5 Kg.; 6. Hoffmann=Deutſchland.
Ein neuer deutſcher Sieg.
Die Kämpfe im Gewichtheben abgeſchloſſen. — Straßberger=Mun””
chen ſiegt im Schwergewicht.
Der Abſchluß der Kämpfe im Olympiſchen Dreikampf der
Gewichtheber brachte am Sonntag abend den deutſchen Farhel
noch einen zweiten Sieg. Im Schwergewicht konnte der deutſche
Meiſter Straßberger=München den Eſten Luhaar und den Siche
chen Skobla überlegen abfertigen. Im Halbſchwergewicht bliede
der Aegypter Noſſeir ſiegreich.
Die letzten Ergebniſſe:
Halbſchwergewicht: 1. Noſſeir=Aegypten 355 Kg. (100 Kö=
Drücken, 112 Kg. Reißen, 142,5 Kg. Stoßen); 2. Hoskien=Frank
reich 352,5 Kg.; 3. Verheyen=Holland 337,5 Kg.; 4. Vogt=Deutſch
land 335 Kg. — Bierwirth=Deutſchland blieb mit 315 Kg.
un=
placiert.
Schwergewicht: 1. Straßberger=Deutſchland 372,5 Kg. (122,5,
1075, 142,5); 2. Luhaar=Eſtland 360 Kg.; 3. Skobla=
Tſcheche=
ſlowakei 357,5 Kg. — Volz=Deutſchland blieb mit 340 Ka. une
placiert.
ENummer 210
Montag, den 30. Juſi 1926
Seite 5
Ner Feſtzug der 200 000.— Cine gewaltige Kundgebung am deutſchen Rhein.— Freiübungen
von 30 000 Turnern. — Gutes Abſchneiden der Darmſtädter Schwimmer.
Meiſterſchafts=Kämpfe am Samstag.
Regen zwingt zu Verlegungen.
Die große Heerſchau der Deutſchen Turnerſchaft ſtand am
aumstag vollkommen im Zeichen der Meiſterſchaftskämpfe. Alle
no agen des weiten Stadions waren wieder von früh bis ſpät
ut kämpfenden Gruppen beſetzt. Auch der Beſuch war wieder
) ſtark. Leider war aber die Witterung ſehr ungünſtig, es
reg=
u= zeitweiſe ſo ſtark, daß zahlreiche Entſcheidungen, ſo auch die
/ Fußball und Handball, auf den Sonntag verlegt werden
uusten. Da ſich das Wetter auch bis zum Abend nicht beſſerte,
uußten ſchließlich die verſchiedenen Feſtlichkeiten, wie Fackelzug,
hieinbeleuchtung uſw., ganz abgeſagt werden. Prächtige
Leiſtun=
in gab es in den Mehrkämpfen, die jetzt abgeſchloſſen ſind. Der
mſölfkampf der Männer brachte eine ſehr knappes Ende. Reuter=
EBießen und Preiß=Chicago endeten mit gleicher Punktzahl auf
ſem erſten Platz. Mit nur einem Punkt Abſtand folgte Reh=
FFeuerbach, und auch die Nächſtplacierten hatten nur geringe
lAbſtände. Das Endergebnis im Zwölfkampf lautete: 1. Reu=
Ter=Gießen und Preiß=Chicago je 208 Punkte, 2.
Reh=
ſFFeuerbach 207 P., 3. Mock=Berlin 205 P.
eſlenkampf: 1. Betzler=Göttingen 182 P., 2. Platzek=Dortmund
1180 P., 3. Mangold=Göttingen 175 P.
üſnfkampf: 1. Henſe=Hagen 125 P., 2. Welzel=Tſchernitz 122 P.,
18. Süſe=Würzburg 120 P.
iabenkampf der Frauen: 1. Mieth=Hamburg und Sindheimer=
MWürzburg je 131 P., 2. Sautter=Göppingen 127 P.
ſarkampf der Frauen: 1. Saake=Hannover mit L. Lehmann=
WBiesdorf je 86 P., 2. L. Meyer=Siegen 85 P.
Arifkampf für Aeltere: Jahrgang 88 und früher: 1. Flatt=Kiel
H21 P., 2. Arlt=Bad Ems und Berger=Plankſtadt 115 P.;
Jahrgang 89 bis 93: 1. Wegener=Flensburg 126 P., 2.
Numme=
ſlink=Rheinhauſen 120 P.
eninkampf für Aeltere: Jahrgang 93 und früher: 1.
Henning=
ſcHamburg 176 P., 2. Schalles=Wiesbaden 170 P., 3.
Kunze=
ſSamburg 169 P.; Jahrgang 84 bis 88: 1. Back=Landshut 168
FPunkte, 2. Krießler=Gaisberg.
Die neuen Spielmeiſter.
Die ſchlechte Witterung des Samstags machte ſich
natur=
einnäß beſonders bei den Spielmeiſterſchaften unangenehm
be=
erkbar. Die Plätze waren ſehr aufgeweicht. Im
jahlagball für Damen gewann MTV. Kiel gegen Oldenburger
„STurnerbund das Endſpiel mit 42:34 (32:17).
autlagballmeiſter der Männer wurde der TV. 60 München durch
neinen 103:26 (29:19) Sieg über TV. Wittgenſtein.
mommelball der Frauen: Kaufm. TV. Wittenberg — Germania
EMannheim 79:69 38:39).
auiſtball für Frauen: Turnklub Hannover — KTV. Gera 52:32
M20:24).
aftſtball für Männer: Turngemeinſchaft Schweinfurt — TV.
Hamburg=Rothenburgsort 19:18 (8:14).
aduſtball für Aeltere: Turngemeinſchaft Schweinfurt — Licht=
und Luftbad Frankfurt a. M. 35:26 (16:17). In der
uFball=Zwiſchenrunde ſchlug der Harburger Turnerbund den
EMTV. Mannheim 1:0 (1:0). Harburg war vorher von Fürth
E860 4:2 geſchlagen worden, jedoch wurden die Fürther aus
nunbekannten Gründen disqualifiziert.
zei den Fechtern kamen jetzt auch die Kämpfe im Florett zur
MEntſcheidung. Das Florettfechten der Männer gewann Jacobs=
RFrankfurt a. M. im Stichkampf gegen Kolbinger=München und
MElbert=Frankfurt a. M. Alle hatten neun Siege. Im
Florett=
fechten der Damen war zuletzt Frau Oelkers=Offenbach über
Frau Sondheim=München erfolgreich.
Die Schwimm=Meiſterſchaften.
Bei den Schwimmkämpfen gab es eine Reihe von neuen
24T.=Höchſtleiſtungen. Die durchweg ſehr intereſſanten
Wett=
etwerbe brachten folgende Ergebniſſe:
Ehnrner. 100 Meter Seite: 1. Dabelſtein=Hamburg 1:19 Min.
02 Meter Rücken: 1. Wanner=Stuttgart 1:17,2 und Lohrer=
Darmſtadt gleiche Zeit.
0: Meter Freiſtil: Rinderſpacher=Friedrichshafen 5:51 Min.
0: Meter Lagen: 1. Spitz=Köln 3:01,4 Min.
0* Meter Freiſtil für Aeltere: 1. Brohmann 1:29 Min.
Mehrkampf für Aeltere: 1. van Lohn/Behr Kaſſel 55,2 Punkte.
35—40 Jahre: Crämer=Eſchweiler, 2. Bitſch=Frankfurt.
Em ringen für Aeltere: 1. Bitſch=Frankfurt a. M.
02 Meter Bruſt: 1. Teichmann=Saarburg 1:31,1.
mnal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. TG. Darmſtadt 5:25,2 Min.,
1 2. MTV. Stuttgart.
kiurnerinnen. 200 Meter Lagen: 1. Arndt=Gießen 3:42,2
Min., 2. Andersbach=Offenbach.
mal 50 Meter Bruſt: 1. MTV. Stuttgart 3:12 Min.
0* Meter Seite: Meinell=Breslau 1:30,2 Min., 2. Stoll=Mannh.
10 Meter Hand über Hand: 1. Gerhardt=Darmſtadt 1:34,2 Min.,
2. Teichmann=Stuttgart.
M Meter Tauchen: 1. Pietſch=Charlottenburg 39,2 Sek.
90 Meter Rücken: 1. Backoff=Offenbach 1:37,3 Min.
zuruptſpringen: 1. Kapp= Frankfurt a. M.
Mehrkampf: Pietſch=Charlottenburg.
mal 50 Meter Freiſtil: 1. Tgm. Darmſtadt 2:53 Min., 2. Tbd.
Stuttgart.
00 Meter Bruſt: 1. Weſtphal=Hamburg 1:33,1 Min., 2. Arndt=
Gießen.
Dimſſerball: Vorrunde: Tgſ. Mühlhauſen—SV. Uerdingen 10:2;
Frankfurt 60—Hamburger Tſch. 1816 9:1; TV. Nürnberg—
Berliner Tſch. 6:1; Zwiſchenrunde: Frankf. 60—Nürnberg 6:2.
Die volkstümlichen Turn=Meiſterſchaften.
Nachdem bereits am Freitag nachmittag einige Vorkämpfe
d Entſcheidungen abgewickelt worden waren, wurden am
Zcmstag die Kämpfe in den volkstümlichen Turn=Wettbewerben
wütf breiterer Baſis aufgenommen. Der Vormittag brachte die
Gwrkämpfe, der Nachmittag die Entſcheidungen. Trotz des
un=
ſcheren Wetters war die Hauptkampfbahn von 50 000 Zuſchauern
mſäumt. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bot Frl.
Hermans=
öln, die im Kugelſtoßen auf 12,26 Meter kam und damit die
zurzeit offiziell anerkannte Weltrekordleiſtung von Frl. Heublein
(11,96 Meter) überbot. Frl. Heublein hat inzwiſchen allerdings
ſagon einmal 12,51 Meter erzielt. Eine weitere D.T.=
Höchſt=
lemſtung gab es in der 4mal 100 Meter=Staffel. Der Hamburger
Abd. von 1862 verbeſſerte den D. T.=Rekord von 43,6 auf 43,4 Sek.
Die Entſcheidungen des Samstags:
M00 Meter: 1. Danz=Kaſſel 50,7 Sek.: 2. Singel=Eßlingen 52 Sek.
900 Meter: 1. Vach=Barmen 1:57,5 Min.; 2. Linden=Hannover.
110 Meter Hürden: Schlie Berlin 15,8 Sek.
Kugelſtoßen: 1. Lignau=Dortmund 13,38 Meter; 2. Baß=
Frank=
furt 13,24 Meter.
Diskus für Frauen: 1. Fnl. Bieſenthal=Berlin 33,36 Meter;
2. Haul=Breslau 31,70 Meter.
Kugelſtoßen für Frauen: 1. Frl. Hermans=Köln 12,26 Meter;
2. Schumann=Eſſen 10,50 Meter.
Vom Freitag ſind noch die folgenden neuen D. T.=
Beſtleiftun=
gen nachzutragen:
Hochſprung: Haag=Göppingen 1.86,7 Meter.
Steinſtoßen: Lignau=Dortmund 10,65 Meter.
110 Meter Hürden: Scholz=Frieſen 15,7 Sek.
Reuter=Gießen
Sieger im Zwölf=Kampf.
Das jetzt andauernde 14. Deutſche Turnfeſt hat vor aller
Oeffentlichkeit die Vielſeitigkeit der turneriſchen Betriebsformen
dargelegt und den Beweis erbracht, daß der Uebungsbetrieb
in den deutſchen Turnvereinen ſich wieder ganz der vielſeitigen
Begriffsbeſtimmung genähert hat, wie ſie Jahn einſtmals den
deutſchen Turnern ſchenkte: Turnen iſt Maſſenerziehungs= und
Volkserziehungsmittel, ebenſo ſehr aber auch Leiſtungsturnen.
das in den verſchiedenſten Formen von Wettkämpfen zur
Gei=
tung kam. Nach den Darbietungen vom letzten Sonntag bis
Samstag war eine Steigerung des Feſtes kaum noch denkbar,
und doch brachte der Schlußtag den Höhepunkt, wie er
eindrucks=
voller nicht ſein konnte. Der Feſtzug der Zweihunderttauſend
bot ein unvergeßliches Bild. Nach Feſtgottesdienſten
verſam=
melten ſich die Turner und Turnerinnen gegen 8 Uhr morgens
an vier verſchiedenen Punkten der Stadt, und in einer Stärke
von etwa 50 000 Perſonen zog jede Bruppe in einem wahren
Wald von Fahnen durch die feſtlich geſchmückten Straßen dem
Mittelpunkt der Stadt entgegen. Es war eine geſvaltige
Kundgebung am deutſchen Rhein. Am Rathauſe hatten ſich
inzwiſchen die Ehrengäſte verſammelt. Man ſah u. a. Dr.
Ade=
nauer, den Kölner Oberbürgermeiſter, General Hete,
Reichs=
miniſter Severing, in Begleitung des Regierungspräſidenten
Elfgen und Miniſterialrat Dr. Pellengakr, ferner den
Polizei=
präſidenten von Köln Vauknecht, und den Domkapitular Lenns
in Vertretung des Kardinal=Erzbiſcheis. Die Ehrentribüne
war bis auf den letzten Platz beſetzt. Mehr als 1½ Stunden
wvährte der Marſch der Turnrer durch Köln. Nach dem
wolken=
bruchartigen Regen vom Samstag hatte das Wetter zum Glück
ein Einſehen. Abgeſehen von einigen kleinen Spritzern blieb es
trocken, und am Nachmittag, als die Freiübungen der 30000
Turner und Turnerinnen vor ſich gingen, hatte ſich endlich die
Sonne ihren Weg durch das Gewölk gebahnt. Ein grandioſes
Bild war bei der Schlußveranſtaltung im Stadion zu ſchauen.
Ernſte und heitere Momente wechſelten einander ab. Nach
einem Schauturnen folgten die Kämpfe der Turnerinnen,
wäh=
rend die Turner in einer Staffel um die Bahn jagten. Dann
folgte der Fahnenaufmarſch mit den anſchließenden
Freiübun=
gen der 30 000. Mit der Kranzübergabe an die Sieger, einer
beſonderen Ehrung des Siegers im Zwölfkampf und der
er=
hebenden Schlußfeier fand das 14. Deutſche Turnfeſt offiziell
ſeinen Abſchluß.
Den ganzen Samstag und Sonntag vormittag gingen die
Wettkämpfe um die Turnermeiſterrſchaft weiter.
Das Endſpiel um die Fußballmeiſterſchaft gewann der
Harburger Turnerbund mit 1:0 (1:0) gegen den ATV. Leipzig=
Paunsdorf. Das Schlußſpiel der Handballmeiſterſchaft ſah den
TV. Chemnitz=Gablenz erſt nach zweimaliger Verlängerung
über den T. V. Fürth i B. mit 9:6 Toren erfolgreich. Nach
Ablauf der regulären Spielzeit und auch nach der erſten
Ver=
längerung ſtand der Kampf noch 6:6. Im Schwimmbecken
fanden die letzten Konkurrenzen ſtatt. Das Waſſerballendſpiel
gewann die Turngemeinde Mühlhauſen mit 9:4 (4:3) Treffern
gegen Fürth 1860. Die 4mal 100 Meter Freiſtilſtaffel ſab
Osnabrück in 5.00,4 Minuten über den MTV. Stuttgart mit
5.05,3 Minuten erfolgreich. In der 10mal 100 Meter
Freiſtil=
ſtaffel ſiegte der Kreis Unterweder/Ems vor dem Kreis
Schwa=
ben und in der 10mal 50 Meter Freiſtilſtaffel für Turnerinnen
kam der Kreis Mittelrhein in 7.39,4 Minuten vor dem Kreis
Schwaben ein. Beim Stromſchwimmen im Rhein ſiegte der
Turner Buſchhauſen=Sblettenhofen und die Turnerin Sieders=
Magdeburg. Im Tennisſpiel war der Deutſchböhme Gottlieb
aus Brünn eine Kloſſe für ſich Er gewann das Einzelſpiel.
mit Irem=Hamburg das Herrendoppel und mit Irmenbach=
Prag das Gemiſchte Doppel. Im Einzelſpiel der Klaſſe B
dominierte Bahrs=Stettin, das Dameneinzel ſah Fräulein
Fiſcher=Leverkuſen erfolgreich.
Die Wettkämpfe in den volkstümlichen Uebungen
ergaben folgende Reſultate:
100 Meter: 1. Lohmann=Barmen 10,9 Sek.; 2. Wix=Witten:
3. Birklbach=Kredenbach.
200 Meter: 1. Lohmann=Barmen 22,8 Sek.; 2. Becker=
Sten=
dal; 3. Schüßle=Stuttgart.
400 Meter: 1. Banz=Kaſſel 50,7 Sek.; 2. Single=Eßlingen:
3. Braun=Duisburg.
800 Meter: 1. Vach=Barmen 1.57,5: 2. Benecke=Hannover
159.
1500 Meter: 1. Thiede=Biesdorf 4.13,6; 2. Scherer=Ansbach
4,15 Min.; 3. Wülke=Köln.
5000 Meter: 1. Schaumburg=Häuxle 15.33,5; 2. Syring=
Reuden 15.44,1; 3. Bratze=Apolda 15,/48.
110 Meter Hürden: 1. Schlie=Berlin 15,8 Sek.; 2. Dinkler=
Nemſcheid.
(mal 100 Meter Staffel: 1. Hamburger Turnerbund 43,5
Sek; 2. Berliner Turnerſchaft 44; 3. Eintrackt=Braunſchweig
1mal 400 Meter Staffel; 1. Verliner Turnerſchaft 3.23,1:
2. Turner=Vg. Barmen 3,33: 3. Turngemeinde Berlin.
3mal 1000 Meter: 1. Jahn,Biesdorf 812,4: 2. Mainzer
T. V. 8.13,3; 3. Karlshorſter TV. 8.21,1.
Diskuswerfen: 1. Thöneſſen=Düſſeldorf 38,95 Meter: 2.
Lignau=Dortmund 38,8 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Lignau=Dortmund 13,38 Meter; 2. Baß=
Frankfurt am Main 13,24 Meter.
Speerwerfen: 1. Macke=Bockenem 59,40 Meter; 2. Dinkler=
Remſcheid 56,45 Meter.
Hochſprung: 1. Haag=Göppingen 1,865 Meter: 2. Koch=
Röh=
linghauſen 1,782 Meter.
Stabhochſprung: 1. Beuſch=Braunſchweig 3,60 Meter; 2
Jung=Lauchhammer 3,50 Meter.
Frauen:
100 Meter: 1. Freitag=Weimer 13,4 Sek. 4mal 100 Meter
Staffel: Turnklub Hannover 51,6. Kugelſtoßen: 1. Hermanns=
Köln 12,26 Meter. — Speer: 1. Schumann=Eſſen 38,4 Meter.
Diskus: 1. Bieſenthal=Berlin 32,56 Meter.
Leichtathletik.
Mainzer Stadtſiaffel.
Die auch in dieſem Jahre in 9 Klaſſen gelaufene Stadtſtaffel
„Rund durch Mainz” ſah zirka 400 Läufer am Start. Das
Wet=
ter war nicht allzu günſtig, denn zu Beginn wurden die Läufer
durch einen niedergehenden Regenſchauer behindert. In
ſport=
licher Hinſicht dominierte die Frankfurter Eintracht, ſie gewanm
die von ihr beſtrittenen Konkurrenzen überlegen. Democh
ge=
lang es dem mit 5 Mannſchaften ſtartenden Veranſtalter
Spord=
freunde Mainz die H. v. Opel=Gedächtnis=Plakette für die beſte
Geſamtleiſtung zu erringen. Die Ergebniſſe:
Klaſſe A der DSB.: 1. Eintracht=Frankfurt a. M. 8:34z
2. SV. Wiesbaden 8:41,8; Klaſſe B (B= u. C=Vereine): 1.
Sportfreunde Mainz 8:56,1; 2. Mainz 05 8:58,4; 3.
Kraftſportver=
ein Frankfurt 9:00,3; Klaſſe C (aktive Fußballer): 1. Mainz
05 9:19,4; 2. Sportfreunde, Mainz 9:31,3; 3. VfR. Weiſenau
9:41,1; Klaſſe D (Vereine, die nicht der DSB. angehören):
1. Schwimmklub Wiesbaden 1911 9:15,3: 2. Herold=Wiesbaden
9:45,1; 3. Mainzer Kanu=Verein 9:54,3; Klaſſe E (Jugendliche
der DSB.): 1. Eintracht=Frankfurt a. M. 9:15,9; 2. Sportfreunde
Mainz 10:21,4; 3. Polizei Darmſtadt 11:05; Klaſſe E (
Jugend=
liche Fußballer): 1. Mainz 05 9:21,3: 2. Germanig=Wiesbaden
9:55,2; 3. Koſtheim 10:33,6. — Klaſſe A Damen: 1.
Ein=
tracht=Frankfurt 1:43,2; 2. Olympia=Alzey 2:03,4; 3.
Sport=
freunde Mainz 2:03,6. — Klaſſe I, Einzelläufer: 1.
Roe=
ſing=Düſſeldorf 11:42: 2. Koch=Kreuznach G7 12:00; 3. Ries=SV.
Wiesboden 12:07,1. — Geſamtleiſtung: 1. Sportfreunde
Mainz 22 Punkte; 2. Mainz 05 18 Punkte; 3. Eintracht=Frankfurt
15 Punkte. — Die Laufſtrecke betrug für alle Klaſſen 3600 Meter,
verteilt auf 7 Läufer.
Schießſport.
Um die Meiſterſchaft von Darmſtadt im Zimmerſport.
Bei den am geſtrigen Sonntag auf dem Schießſtand des
S.S.C. „Kleeblatt” (Reſtauration „Reichskrone”) zum Austrag
gebrachten Meiſterſchaften von Darmſtadt konnte ſich der
Ver=
einigte Heſſiſche Schützenbund, Landeswverband Heſſen, eines
überaus guten Zuſpruchs erfreuen. Die Hauptbeteiligung hatte
allerdings das Tagespreisſchießen aufzuweiſen, da hierin den
Schützen werwolle Preiſe winkten. Mit ganz beſonderer Freude
konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich hier Schützen des Heſſiſchen
Schützenbundes beſonders rege beteiligten, was unſererſeits als
gutes Omen für die Zubunft betrachtet wird. Bei den
Meiſter=
ſchaften ſelbſt blieben die Reſultate gegen die des Vorjahres um
einiges zuvück, was jedoch auf Verhinderung einiger Schützen
zurückzurſühren iſt. Beſonders anzuerkennen iſt die Leiſtung des
Schützenbrudes Ritſcher, Wildſchütz, dem es als älteſten Schützen
des Bundes gelang, gegen ſcharfe Konkurrenz den Meiſtertitel zu
erringen. Wir wünſchen noch allen nach allen nachfolgend
auf=
geführten Siegern ein „Gut Schuß”.
Refultate.
Meiſterſchaft im Mannſchaftsſchießen: 1. S.S.C. „Kleeblatt” 194
Ringe mit den Schützen Lich, Willke, Nicolaus, Grimm.
2. Weidmannsheil 179 Ringe: Hafner, Nomig, Netz, Adam),
Wagner (Fr.). 3. Eiſenbahn=Sport=Verein 164 Ringe:
Schnatz, Schardt, Rau, Franz.
Einzelmeiſterſchaft: Meiſter von Darmſtadt: Ritſcher, Wildſchütz,
101 Ringe, 2. Lich, Kleeblatt, 100 Ringe, 3. Willke, Kleeblatt,
100 Ringe, 4. Hafner, Weidmannsheil, 97 Ringe.
Tagespreisſchießen: 1. Henkelmann, Tell, 2. Willke, Kleeblatt, 3.
Romig, Weidmannsheil, 34 Ringe, 4. Nicolaus, Kleeblatt, 5.
Rau, Arheilgen, 6. Schütze (Fr.), Kleeblatt, 7. Hermann
(Gg.), Kleeblatt, 33 Ringe, 8. Ritſcher, Wildſchütz, 9. Weiß,
Feurio, 10. Grimm, Kleeblatt, 11. Schäfer, Feurio, 12. Horn,
Kleeblatt, 13. Schnatz, Eiſenbahn=Sport=Verein, 32 Ringe.
Radfahren.
Darmſtädter Radſportklub 1919.
Der Darmſtädter Radſportklub 1919 weilte geſtern als Gaſt
bei dem Rodfahrer=Verein 1898 Pfungſtadt und beteiligte ſich
an dem Preiskorſo. Trotz ſtärkſter Konkurrenz gelang es dem
Darmſtädter Radſportklub, mit ſeiner Korſomannſchaft den
1. Preis zu erringen. Es iſt dies umſo beachtlicher, als der
Darmſtädter Radſportklub während 4 Wochen 3 erſte und
1 zweiten Ehrenpreis erringen konnte.
Straßenrennen „Rund um Hanau”.
Sieger Dehner=Wiesbaden.
Klaſſe A: 1. Dehner RV. Opel=Wiesbaden 5:48,2: 2.
Schmitz RV. Adler=Frankfurt 1 Lg.; 3. Franke
Veloci=
pedklub Darmſtadt ½ Lg.; 4. Lehrmann=Brema=Bremen
34 Lg.; 5. Endres 1889 Schweinfurt 1 Lg.; 6. Roth=Opel
Wies=
baden 5:55: 7. Hochbein Velociped=Cl. Frankfurt 5.58; 8. Schütz=
All Heil Schweinfurt 1 Lg: 9. Gleiſer Germania Frankfurt
1 Lg.; 10 Beck 1889 Schweinfurt 5:59.
Klaſſe B: 1. Rappold=Diamant Mannheim 5:45; 2. Tritſch=
Mainz dicht auf; 3. Gretzer Vel=Club Frankfurt ½ Lg.; 1. K.
Gleiſer=Germania Frkft. 5:48,2; 5. Heinrich=Rot=Weiß Frkft. 1 Lg.;
6. Grimm=Rothenbuch 5.1; 7. Hartgaſſer=Dixi Eiſenach 1 Lg.;
8. Exner=Edelweiß Niederrad 5:52: 9. Manke=Edelweiß
Nieder=
rad 5:55: 10. Schwarz Radſport=Cl. Vilbel 5:57:30.
Klaſſe O: 94 Km.: 1. Max Becht=Rot/Weiß Frankfurt
2:56; 2. Möſer jun. Wanderluſt Frankfurt 20 Lg.: 3. Aretz=
Mainz Handbreite; 4. Norh=Mainz 2:56 30; 5. Trapp=Einigkeit
Griesheim Handbreite; 6. Bartelmeß=Staubwolke Frankfurt
1 Lg.; 7. Poieß Mifa Mainz 2 2g.; 8. Frank Germania
Frank=
furt 2:57; 9. Huth. Mifa=Mainz 2:58: 10. Ruppel Adler=
Frank=
furt 3:02:1.
Altersfahre:: 94 Km.: 1. Lehrmann=Brema Bremen 2:54
(2 Min. Vorgabe); 2. Möſer Wanderluſt=Frankfurt 3:01 (3)=
3. Förſter Wanderluſt Frankfurt 3:01 (3); 4. Kreuzinger 3:11
(Malmann); 5. Thiem Einzelfahrer Frankfurt (3) 3:13; 6, Bopp
Germania Fechenheim 3:28 (7).
Jugendfahrer 30 Km.: 1. Zaun Vel.Cl. Frankfurt 46:03:
2. Maul=Offenbach Bicycle=Cl. 46:55; 3. Wiedlein=Rot=Weiß
Frankfurt 48:01; 4. Kienhold Vel. Cl. Frankfurt 48:32; 5. Klein
Soſſenheim 48:33; 6. Kreis Rot=Weiß Frankfurt 48:35; 7.
Rog=
ler=Staubwolke Frankfurt 48:55; 8. Schneider=Soſſenheim 49:02:
9. Hirth=Staubwolke Frankfurt 49:03; 10. Hupperts=Coblenz
419:04.
Bahnmeiſſerſchaften der BOR.Amateure.
Bernhadt=Hannover Deutſcher Meiſter über 1 und 25 Kilometer.
Vor nur eta 1000 Zuſchauern gelangten auf der Bahn in
Hannover die Meiſterſchaften der B.D.R.=Amateure mit den
Wettbewreben über 1 und 25 Kilometer zum Abſchluß. Beide
Meiſterſchaften fielen an den Hannoveraner Bernhardt.
Das Zweiſitzer=Punktefahren konnte nicht
be=
endet werden, da nach dem erſten Lauf Regen einſetzte.
Straßen=Meiſierſchaft der BOR.=Amateure.
Karl Koch=Frankfurt a. M. Deutſcher Meiſter.
Ergebniſſe: 1. Karl Koch=Frankfurt a. M. 7:45.7 Stunden
(Deutſcher Meiſter 1928). 2. Schmitz=Köln. 3. Scharf=Leipzig. 4.
Hahn=Leipzig. 5. Wreoziono=Berlin. 8. Deſchner=Hanpover. 9.
Altenburger=Kaſſel. 10. Meyer=Hannover. 11. Herms=
Mogde=
bung. 12. Rawita=Berlin.
Seite 6
Monkag den 30. Zufi 1928
Mmbülgel e.d, Venſcer Gapbaumelter.
Beriafsot. bird 9.240:1)
geſchlagen.
50 000 Zuſchauer in Altona. — Hamburgs
Durchſchlagskraft fiegt.
Altona, 29. Juli. (Eigener Drahtbericht.)
Die Deutſche Fußballmeiſterſchaft iſt entſchieden. Sie wurde
mit einer Ueberraſchung abgeſchloſſen, die man ſelbſt nach dem
hohen 8:2=Sieg des Hamburger S. V. über den ſüddeutſchen
Mei=
ſter Bayern München in der Vorſchlußrunde nicht für möglich
gehalten hätte. Wohl gab man dem in ſeinem alten Kampfgeiſt
wiedererwachten norddeutſchen Meiſter für das Endſpiel
Gewinn=
chancen, daß er aber den Berliner Meiſter Hertha/B. S. C. derart
überlegen abfertigen würde, hatte man doch nicht gedacht. Hertha
iſt doch ſchließlich nicht irgendeine, ſondern eine ſehr gute
Mann=
ſchaft, die in den letzten Monaten allgemein ſtark für die
Meiſter=
ſchaft favoriſiert wurde. Die Berliner waren auch im Endſpiel
den Hamburgern techniſch zumindeſt ebenbürtig. Der Angriff war
im Zuſammenſpiel und in der Ballbehandlung ſogar beſſer, dafür
brachten aber die Norddeutſchen die weſentlich größere
Durch=
ſchlagskraft mit. Das Schußvermögen der Hamburger Stürmer
war einfach verblüffend. Sehr verdient um den Sieg hat ſich aber
vor allem die Hamburger Läuferreihe gemacht, die ein
überragen=
des Spiel lieferte und ihren Angriff immer wieder vortrieb. Wenn
auch das Ergebnis die Spielſtärke der beiden Mannſchaften nicht
treffend wiedergibt, ſo kann man doch ſagen, daß der H. S.V.
ver=
dient gewann. In ſeiner gegenwärtigen Form dürfte er auch
kaum in einem Meiſterſchaftstreffen von einer anderen deutſchen
Mannſchaft zu ſchlagen ſein, und deshalb trägt er auch den Titel
eines Deutſchen Meiſters verdient.
Das Endſpiel fand im Volksparkſtadion zu Altona einen
wür=
digen Rahmen. Wetter und Platzverhältniſſe befriedigten. Der
Andrang der Sportbegeiſterten war natürlich ſehr ſtark. Von den
frühen Mittagsſtunden an wälzte ſich von Hamburg und Altona
her ein rieſiger Zuſtrom von Maſſen zu Fuß und in
Verkehrs=
mitteln aller Art zum Stadion. Als der Kampfleiter Maul=
Nürnberg das Spiel anpfiff, waren 50 000 Zuſchauer verſammelt.
Die ſtärkſten Sympathien hatte natürlich der norddeutſche Meiſter,
doch fand auch der Berliner Meiſter, dem in Sonderzügen
zahl=
reiche Anhänger gefolgt waren, ſtarke Unterſtützung.
Die Mannſchaften
traten pünktlich um 4 Uhr in den vorgeſehenen Aufſtellungen an.
Es ſpielten für den Hamburger S. V.: Blunk; Riſſe, Beier;
Carlſſon, Halvorſen, Lang; Kolzen, Ziegenſpeck, Harder, Horn,
Rabe; — für Hertha/B.S.C.: Geelhar; Domſcheid, Fiſcher;
Leuſchner, Müller, Völker; Ruch, Sobeck, Grenzel, Gülle, Kirſey.
Der Kampf beginnt.
Berlin hat Anſtoß, kommt aber nicht weit. Beide
Mannſchaf=
ten ſind außerordentlich aufgeregt, wozu auch die Maſſe mit ihren
„Ha=ho=he, Hertha/B. S.C.=” und „Ha=Eß=Vau”=Rufen
bei=
trägt. Trotzdem wird ſchon ſehr erbittert gekämpft. Der Ball
wandert von Tor zu Tor. Dann fällt plötzlich in der 5. Minute
bereits der erſte Treffer. Harder erwiſcht bei einem ſchnellen
Vor=
ſtoß der Norddeutſchen das Leder und ſchießt unhaltbar ein.
Hamburgführt 1:0! Ein Rieſenlärm ſetzt ein. Der Kampf
bleibt aufgeregt und im allgemeinen verteilt. Berlin kommt zur
erſten Ecke, aber Gülle verſchießt den Ball. Berlins Verteidiger
bringen ihre Abſeitstaktik zum Vorſchein und wenden ſie auch
einige Male mit Erfolg an, können aber nicht verhindern, daß
in der 12. Minute Ziegenſpeck eine prächtige Vorlage von Horn
zum zweiten Tor für Hamburg einſchießt. Hamburg
drängt jetzt, von ſeiner Läuferreihe ſehr gut unterſtützt, einige
Minuten lang beängſtigend. Schuß auf Schuß folgt. In der
17. Minute wehrt Geelhar einen etwas ſchwachen Schuß von
Ziegenſpeck zu kurz ab, der Hamburger ſpringt hinzu und
ver=
wandelt im Nachſchuß. 3:0 heißtdas Ergebnis. Man iſt
verblüfft und die Maſſen raſen vor Begeiſterung. Nun ſetzt ſich
aber auch Berlin mit erhöhtem Eifer zur Wehr. Der Ball
wan=
dert flüſſig, aber hinter dem Angriff ſitzt, nicht der Druck, wie
man ihn bei Hamburg ſieht. Hertha kommt zu einer zweiten Ecke,
die aber auch nichts einbringt. Eine weitere gute Chance bringt
ein Strafſtoß. Der freiſtehende Ruch erhält den Ball, ſchießt, aber
der Schuß wird abgewehrt. Endlich kann nach gutem
Zuſammen=
ſpiel Kirſey in der 20. Minute ein Tor aufholen. Der
Gegenangriff Hamburgs endet mit einem Abſeits von Harder.
Nach zwei Ecken für Hamburg endet ein Durchbruch Harders
wie=
derum in einer Abſeitsſtellung. Die Pauſe kommt. Nach dem
Wiederanſtoß ſieht man einige gute H. S.V.=Angriffe, die aber
meiſt im Abſeits enden. Das Spiel bleibt ziemlich ausgeglichen.
Beide Mannſchaften erzielen einige Ecken. 5:4 für Berlin ſteht
ſchließlich das Eckenverhältnis. Bei der vierten Ecke für
Ham=
burg ſchießt Harder knapp über den Pfoſten. In der 15. Minute
geht Rave mit dem Ball auf der Außenlinie entlang, nach
ſchnel=
lem Lauf flankt er zu Horn, und dieſer ſchießt zum vierten
Tore ein. Berlin iſt aber trotz dieſes deprimierenden 4:1 nicht
entmutigt, ſondern kämpft jetzt mit allen Energien. Blunk im
Hamburger Tor muß verſchiedene mehr oder weniger ſcharfe
Schüſſe halten. Bei einem Zuſammenſtoß mit Grenzel wird Beier
verletzt, Grenzel erhält eine Verwarnung. Dann wird Hamburg
wieder ſehr gefährlich. Geelhar rettet wiederholt gut, muß aber
in der 20. Minute einen ſcharfen Schuß von Kolzen paſſieren
laſſen. 5:1 für Hamburg ſteht die Partie, da wird Berlin kaum
noch was ausrichten können. Fünf Minuten ſpäter fällt zwar
durch Grenzel noch ein Gegentor, damit iſt dann aber auch die
Herrlichkeit zu Ende. Zwar haben die Berliner jetzt mehr vom
Spiel, aber die Hamburger Hintermannſchaft iſt nicht mehr zu
ſchlagen. Auf der anderen Seite finden allerdings die ſchwächer
werdenden Angriffe des H.S.V. auch den Erfolg nicht mehr. Die
Berliner Verteidigung arbeitet jetzt ſehr ſicher und wendet
wieder=
holt mit Erfolg ihre Abſeitstaktik an. Als der Schlußpfiff ertönt,
ſetzen rieſige Ovationen für den Sieger ein. Das Publikum
durchbricht die Barrieren und trägt die Mannen des H.S.V. im
Triumph vom Platz.
Zur Kritik.
Der H.S.V. kam nicht durch ſein Können zum Sieg. Woßl
leifteten die Läuferreihe und auch einige Stürmer techniſch ſehr
Gutes, aber im Zuſammenſpiel und in der Ballbehandlung
hat=
ten doch die Berliner ein unverkennbares Plus. Was die
Ham=
burger in erſter Linie zum Siege führte, war ihr unbeugſamer
Siegeswillen, ein ganz hervorragender Kampfgeiſt. Alle Leute
ſetzten ſich mit allen Kräften für den Erfolg ein, ohne dabei die
Grenzen des Erlaubten zu überſchreiten. Enorm war die
Durch=
ſchlagskraft des Angriffs, in dem der wiedererſtandene Harder
und der techniſch überragende Horn die beſten Leute waren. Der
beſte Mannſchaftsteil des H. S.V. war wiederum die Läuferreihe
mit ihrem Dirigenten Halvorſen. Dieſe Läuferreihe war von den
Berliner Stürmern nur ſehr ſchwer zu überwinden, und für den
Angriffsaufbau leiſtete ſie einfach Vorbildliches: Mit großer
Sicherheit, rein und ſchnell im Schlag, mit ſchnellem Start und
großer Körperbeherrſchung arbeitete die Verteidigung. Auch
Blunk im Tor war gut. — Hertha iſt wieder einmal nicht zum
Ziele gekommen. Das Pech der Mannſchaft wirkt faſt tragiſch.
Diesmal ſtanden ſie ganz dicht vor dem langerſtrebten Ziel, und
wieder war es nichts. Dabei lieferte die Mannſchaft nicht einmal
beck und Völker waren ganz ausgezeichnet. Die Läuferreihe war S.V. Königſtein. Die Kämpfe wurden unter der ſicheren Si
allerdings der des Gegners nicht gewachſen. Für den
Angriffs=
aufbau leiſtete ſie aber immerhin recht Gutes. Schwächer war ſie Bertſch=Frankfurt a. M. glatt abgewickelt.
in der Abwehr. Die Hintermannſchaft Herthas trifft keine Schuld.
Mit ihrer Abſeitstaktik hatte ſie oft Erfolg, manchmal rief ſie
allerdings dadurch auch brenzliche Situationen herauf. Geelhar
im Tor war ein wenig nervös, er hätte vielleicht zwei Bälle
hal=
ten können.
Das Spiel an ſich war mitreißend. Wenn es auch rein
durch ſeine intereſſante, ſtets lebhafte Durchführung.
Maul=Nürnberg war ein guter, nicht zu beirrender und in
ſeinen Entſcheidungen einwandfreier Kampfleiter.
Das Jubiläums=Pokalturnier
von Union=Darmſtadt.
Die Entſcheidungsſpiele um die Pokale haben bei
verhältnis=
mäßig ſehr gutem Beſuche folgenden Abſchluß genommen. Um
die erſte und zweite Stelle kämpften Polizeiſportverein und Union,
um die dritte und vierte Stelle Eintracht und Verein für
Raſen=
ſpiele. Das Spiel Eintracht — V. f. R. wurde um 4 Uhr
aus=
getragen, das Spiel Polizei — Union ging um 6 Uhr vonſtatten. 2. Freiſtilſchwimmen 200 Meter: 1. G. Maus Moenus=Offenb./
Nachſtehend bringen wir die Berichte:
Union — Polizeiſportverein 3:2 (0:2).
Herr Polizeihauptmann Kumpa überreichte vor dem Spiele
ein ſchönes Blumenarrangement mit Widmung in den
Vereins=
farben, und hob das Verdienſt der Vereinsleitung hervor, ein
gen der Vereine und ruft mit ſeiner Mannſchaft den Sportgruß
aus. Herr Blümel dankte namens des Vereins für die zugedachte
Ausdruck. Zum Spiele ſelbſt: Die Polizei iſt in allen Phaſen
anfänglich führend und ſpielt merklich auf Sieg. Die
Union=
ſturm läßt wunderbare Sachen aus, und verliert die Mannſchaft
bis Halbzeit 2:0. Nach der Halbzeit ſpiel Union mit der Sonne
gunſten Unions, nachdem Mühlbach und Bopp gut
zuſammen=
arbeiten und abwechſelnd, erfolgreich ſein können. Das Spiel
nahm unter der einwandfreien Leitung des Herrn Goldſchmidt=
Frankfurt a. M. einen würdigen Verlauf. Allerdings ſpielten
beide Mannſchaften ziemlich erregt. Die Mannſchaften ſind
bei=
derſeits gut, bei Union hätte vorzeitig produktives Abſpiel Platz
ſchönen, intereſſanten Fußball.
Eintracht — V. f. R. 1:4 (1:1).
Auch bei dieſem Spicle gefielen beide Mannſchaften. V. f. R.
gewann mit größerem Eifer. Eintracht ſpielte techniſch gut, war
aber in den Angriffen zu weich und zu unproduktiv. Ein
merk=
liches Plus muß deshalb auch dem V. f. R. zugeſprochen werden.
Bei etwas größerer Anſtrengung des unterlegenen Vereins dürfte
Sachlage verdient gewonnen. Schiedsrichter Herr Hamm=Bürſtadt
konnte nicht immer gefallen.
Die Reihenfolge der Pokalſieger geben wir anſchließend wieder:
1. Pokalſieger: FC. Union 1913, e. V.
Polizeiſportverein, e. V=
2.
Verein für Raſenſpiele=
3.
4.
FC. Eintracht.
Die Veranſtaltung war mit dem Abſchluſſe dieſer Spiele ein
voller Erfolg. Abends 8 Uhr fand zum Abſchluſſe ein gut
beſuch=
ter Jubiläumsball ſtatt, der einen ſchönen Verlauf genommen
hat. Um ½11 Uhr fand in zeremonieller Weiſe die Vergebung der
Pokale ſtatt. Lange noch blieben die Teilnehmer in guter
Stim=
mung vereint. Die Kapelle Weber ſorgte dafür, daß die
Trü=
bungen des Kampfgeiſtes in kameradſchaftlicher Freude unterging.
Damit iſt die Veranſtaltung abgeſchloſſen und hat der FC. Union
ſeinen 15. Geburtstag würdig begangen.
Liga B Union — Germania Leeheim 9:0 (3:0).
Leeheim trat zum fälligen Rückſpiel auf der Rennbahn an
und mußte ſich reichlich hoch gegen die einheimiſche Elf geſchlagen
bekennen. Unter der einwandfreien Leitung des Schiedsrichters
Fornoff entwickelt ſich ein flottes Spiel, bei dem eine techniſche
Ueberlegenheit der Union=Elf nicht zu verkennen war. Vereinzelte
Durchbrüche der Gäſte ließen an Gefährlichkeit nichts vermiſſen,
Siegers und nicht zuletzt die aufopfernde Arbeit der
Hintermann=
ſchaft. Auch Sturm= und Läuferreihe waren voll auf der Höhe,
ſehr gut gefiel Gimbel im Tor. Die Geſamtleiſtung der
Mann=
ſchaft rechtfertigt einen hohen Sieg, allerdings hätte Leeheim in
Anbetracht der aufopfernden Spielweiſe zwei bis drei Tore
ver=
dient. Das Spiel ſelbſt war intereſſant und ſpannend.
F.C. Union 1913 — V. f. R. 4:3 (3:0).
Das zweite Treffen des Union=Pohalturniers war — an der
erſchienenen Zuſcheuerzahl gemeſſen — von etwas größerem
In=
tereſſe begleitet. Vor Beginn des Spieles überreicht Herr
Eiſen=
hauer (V.f.R.) mit einer Anſprache ein ſchönes Blumen=
Arrange=
ment, ausgeſtattet mit einer Schärpe in dem Vereinsfarben des
V.f.R. und mit einer gedruckten Widmung verſehen. Der
Sport=
ausſchuß=Vorſitzende, Herr Dechert, nahm dieſe Ehrung entgegen
und ſtattete dem Vertreter des V.f.R. Dank ab. Dem
Schieds=
richter, Herrn Störmer von Hertha=Frankfurt a. M., ſtellten ſich
die Mannſchaften:
Union:
Flaigr
Weißmantel Rückert
Beck. Darmſtädter Seelbach
Friedrich Bopp Mühlbach Frey Arnocd
Engel Möſer Plößer Vogelwann Heißer
Drumpfheller Klein. Tiedemann
Finger Fiſcher
V. f. R.:
Friedmann
Mit dem Anſtoße der Umion liegt dieſe Elf ſofort im Angriff.
Bopp arbeitet eine wunderbare Chance heraus, die er im
näch=
ſten Moment verſiebt. Ihm nach eifern Mühlbach und Frey.
In überwiegender Mehrheit iſt Union im Spiele tonangebend,
ausgeglichene Spielweiſe, bei der eine leichte Ueberlegenheit der
Union bis kurz vor Schluß nicht zu verkennen war. Die Angriffe
der Union an ſich waren etwas ſyſtematiſcher aufgebaut, doch
ließen die Angriffe der V.f.R.=Stürmer an Gefährlichkeit nichts
vermiſſen. Bis zum Schluß erzielte Umon noch ein weiteres Eurova für Motorräder zum Austrag, der den Schweizer Hand/es
reigen ziert ein Eigentor des rechten Union=Verteidigers. In beſten Fahrer ſah. Zwei deutſche Fahrer, die an dem Rennen keid
Verkauf.
Nummer 210/
Schwimmen.
Kreisoffene Schwimmwettkämpfe in Königſiett
Erfolge Darmſtädter Schwimmer.
Ideales Wetter und eine recht große Zuſchauerzahl
bor=
ein ſchlechtes Spiel. Der Sturm kombinierte und ſchoß gut. So= einen guten Rahmen zu dem erſten kreisoffenen Schwimmfeſt w/
tung von Landrat Jacob=Königſtein und Kreisſchwimmwen
Junior=Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. S.V. Moenus=Offi.
bach 4.13,9 Min. 2. E.F.S.C. 4.25,7 Min.
2. Damen=Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. K. Schellhaas=Ri
Weiß Darmſtadt (Alleingang) 1.43 Min.
A. H. Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. W. Schmidt E.F.S.C. m)
Min. 2. R. Korbmacher=Niederrad.
ſpielkulturell nicht auf höchſtem Niveau ſtand, ſo gefiel es doch Junior=Freiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. G. Maus=Moenus 29/
fenbach 1.10,3 Min. 2. F. Kluh, E.F.S.C. 1.17 Min. 3.
Gimbel Rot=Weiß Darmſtadt 1.17,1 Min.
Jugend=Bruſtſchwimmen 100 Meter: E. Herrmann=Waſſerfreurn
Heilbronn 1.29 Min. 2. W. Gronmann S.C. Wiesbaden 19./
1.32,1 Min.
2. Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter. 1. E.F.S.C. 5.27 Min.
Moenus=Offenbach.
2. Damenfreiſtilſchwimmen 100 Meter: 1. A. Weinig=E.FS
1.25,6 Min.
Junior=Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. K. Kahn=E.FS.C. m
W. Naumann=Wetzlar totes Rennen 1,31,6 Min. Trotz zw‟
maliger Austragung wiederum totes Rennen.
Jugend=Freiſtil 100 Meter: 1. H. Kramer=Wiesbaden 19.
1.17,5 Min. 2. W. Hahn Niederrad 04 1.19,8 Min.
2.42,3 Min. 2. L. Langohr=Ludwigshafen 2.49 Min. 3.
Budecker Franbfurter S. V. 2.50 Min.
Damen=Jugend=Bruſtſchwimmen: 1. E. Hamel=Moenus=
Offri=
bach 1.44,2 Min. 2. A. Roßhacker=Offenb. S.V. 96 1.51 MAr
Junior=Bruftſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. E.F.S.C. 4.44,2 M1,
2. Mainz 01 4.52 Min.
derartig großzügiges Feſt zu veranſtalten. Er ſtreift die Beziehun= 2. Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. W. Frank E.FSC. 192)
Min. 2. Schwarz E.F.S.C. 1.28,1 Min.
2. Rückenſchwimmen 100 Meter: 1. H. Krützner=Moenus=Offoi
bach 1.20,5 Min. 2. Jünger=Offenbacher S. V. 96 1.28,4 Mir.
Ehre und bringt mit der Union=Elf ebenfalls den Sportgruß zum Junior=Seiteſchwimmen 100 Meter: 1. H. Petry=Darmſtadt R1
Weiß 1.21,9 Min. 2. K. Weigel Moenus=Oſfenbach 1.22,8 Mt.
(Langohr=Ludwigshafen als Erſter mit 1.21 Min. diſtanzier,)
Große Freiſtil=Staffel 10 mal 50 Meter: 1. E.F. S.C. 5.37 Mt.)
2. Frankſurter S.V. 5.55 Min.
und liegt ſtets im Angriff. Mit 3:2 Toren endet das Spiel zu= Waſſerball: E.F.S.C. — Franlf. Schwimmwverein 1:2 (0:2),
Süddeutſches Jugendſchwimmfeſi Titiſee.
Bei ſehr günſtiger Witterung hielt der S. V. Freiburg d0
diesjährige Jugendſchwimmfeſt des Kreiſes 5 (Süddeutſchlam
des D.S.V. ab. Dem hervorragenden Meldeergebnis entſprachch
greifen müſſen. Beide Mannſchaften ſpielten aufopfernd und einen zum Teil ganz ausgezeichnete Leiſtungen. Unter den 2 9e
meldeten Vereinen befanden ſich die beſten ſüddeutſchen Jugenn
ſchwimmer von Darmſtadt, Göppingen, Nürnberg, Offenbau
Karlsruhe, München und Nürnberg. Von den 25 ausgetrageny
Rennen war das intereſſanteſte und mit 30. Nennungen beſtEl
ſetzte 100 Meter Jugendfreiſtil=Schwimmen, das ſchließlich drn
dem glänzend talentierten Karlsruher Ueber in der hervorragey
den Zeit von 1.07,7 Min. gewonnen wurde. Die Zeit ſtest
einen neuen Bahnrekord dar. Von den Damen hielten Fſ
das Reſultat beſtimmt anders lauten. V. f. R. hat nach dieſer Bayern Mürnberg weitaus am beſten. Hier waren die Jugen
lichen Olga Jordan und Eva Feiſtkorn am erfolgreichſten. Fri
Jordan gewann das Springen in vorzüglicher Fom. Do
Herren=Springen fiel mit 50 Punkten an Mack=Stuttgart. Sel?
intereſſant waren die Jugendwaſſerballſpiele. In der 1. Run./
traf S.V. Freiburg auf die Mannſchaft des S.V. Lahr, die ſiſ
den Breisgauern mit 4:0 beugen mußte. Da Bayern Nürnbe:9
Freilos gezogen hatte, traf es im Endſpiel auf Freiburg. 90
kleinen Bayern zeigten ſich von ihrer allerbeſten Seite und kap
terten die Freiburger mit nicht weniger als 13:0 Toren nied
(Pauſe 8:0). Leider ließ der Beſuch ſehr zu wünſchen übrig.
Tennis.
Kreuznacher Tennisturnier.
Bei gutem Wetter begann in Kreuznach das internationa
Tennisturnier, das eine ſehr gute Beſchickung erhalten hat und
bereits eine Reihe ſehr intereſſanter Ergebniſſe brachte. Des
Turnier voraus ging ein Klubkampf zwiſchen einer Mannſcha)
der Univerſität Cambridge, die zurzeit in Süddeutſchland wei.!
und dem TC. Blau=Weiß Kreuznach. Die Engländer gewanno)
den Klubkampf mit 6:0 Siegen. Die wichtigſten bisherigen E5
gebniſſe des Turniers waren:
Herreneinzel: Froitzheim—Threß (Kreuznach) 6:2; 6:3: Moral=!
—v. Knoop 6:4; 6:1; Schmidt—Reinhardt 6:1; 6:1; Boyd-*
Hammacher 6:0; 6:2; Kreuzer—Max (Kreuznach) 6:1: 6: aber war der ſyſtemathiſche Spielaufbau des Froitzheim—Schmidt 6:1; 6:1; Morales—v. d. Kneſebeck 6i=
6:0; Boyd—Hehne 6:0; 6:0; Vorſchlußrunde: Boyd=
Morales 7:5; 6:3; 6:3.
Dameneinzel: Frl. Kuhlmann—Frau Morales 6:2: 6:1; Fr!
Auſſem—Frl. Hertel 6:0; 6:1; Frau v. Diergarth—Fro)
Ewald 6:1; 6:1; Kuhlmann—Frau Vormann 6:4; 5:7: 6.*
Frau Richter=Weihermann—Frc Zind 6:2; 6:1; Vor
ſchlußrunde: Frl. Auſſem—Frau v. Diergarth 6:2; 6:.3
Frau Richter—Frl. Kuhlmamn 6:2; 6:3. Im Endſpiel ſtehe)
alſo Frau Richter und Frl. Auſſem.
Herrendoppel: Kreuzer=Froitzheim-Hehne=v. d. Kneſebeck. 6.
6:1; Boyd=Magrane—Weigele=Pollack 6:1; 6:0; Vorſchluf!
runde: Kreuzer=Froitzheim—Max=Zimmer (Würzburg) 6i-
6:2.
Gemiſchtes Doppel: Frau Richter=Kreuzer—Frl. Hildeshein.
Breithardt 6:1; 6:1: Ehepgar Morales—Frl. Chriſtiane=
Knoop 6:1; 6:1: Richter=Kreuzer—Frl. Zweifel=Magrane 6:I.
6:4; Frl. Auſſem=Boyd—Frau Vormann=Schmidt 6:2: 6:*
Ehepaar Morales—Frau v. Diergärdt=Hammacher 6:2: 6‟*
Der Dabispokalkampf Frankreich—U.S.A. ſteht 2:1 für Frany
reich, nachdem die Franzoſen Cochet=Borotra gegen Tilden=Hunter da3
Doppelſpiel gewannen.
Goſewich=Frankfurt a. M. gewann beim Würzburgee Tennisturnſe
im Herren=Einzel die Meiſterſchaft von Würzburg.
Eilly Aufſem nahm in Bad Kreuznach an Frau Richter=Weihe= für die in Köln erlittene Niederlage Rebanche; ſie ſiegte 6:1 6.”
Die beutſche Olympia=Wafferball=Sieben trug gegen eine Berlie=
Vertretung ein Probeſpiel aus, das ſie mit 4:2 Treffern gewannen.
Im Straßenrennen „Nund um Hanau” blieb Dehner=Wiesbades
von Schmitz=Frankfurt und Franke=Darmſtadt Sieger.
Heſſelbachs Segelflugleiſtung in Amerika. Der deutſche Segelflieges
Heſſelbach=Darmſtadt, der ſich augenblicklich in Amerika befindet, konntt
im Staate Maſſachuſetts mit ſeinem Gleitflugzeug Darmſtadt” ein
und erzielt bis zur Halbzeit drei Tore. I der zweiten Halbzeit Rekordleiſtung vollbringen, da er 50 Minuten in der Luft blieb. Dieſt
Leiſtung verbeſſerte Heſſelbach noch, indem er bei einem zweiten Verſugd
58 Minuten erreichte und damit einen lokalen Rekord ſchuf.
Großer Preis von Europa für Motorräder. Handley=Schweiz 9e*
beſte Mann. In Genf gelangte am Sonntag der Große Preis vo‟
Tor, während V.f.R. zu drei Toren kommen kann. Dieſen Tor= auf Motoſaccoche ſowohl in der 350= wie 500 Kubikzentimeter=Klaſſe
al=
nahmen, konnten ſich nicht durchſetzen. Geiß=Pforzheim auf DKV. Ie
einer Bedrängnis gibt er den Ball ſcharf, aber für Flaigk erreich= legte in der 175er=Klaſſe den vierten Platz, der Stuttgarter
Geißle=
bar zurück. Das Spiel ſelbſt nahm einen ſchönen und würdigen auf Guzzi konnte in der 250 Kubikzentimeter=Kategorie auf den dritten
A
ſtisN en”
ſtein A38.)
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fahrer); bit
bannober (9
Motoräder mit
3u54, 2. 2
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farthaogen 5i
Gotha (Dixi.
ear 3:8,6
1 Nerſt
2. Frau M
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zm: 1. Ka
Nennpagen bis
Rapler=Hert
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Nummer 210
Montag, den 30. Zuli 1928
Seſte 7
Motorſport.
Das Gabelbachrennen des AOAC.
(aracciola=Verlin (Mercedes=Benz) Schnellſter des Tages.
Die bekannte motorſportliche Veranſtaltung, das Gabelbachrennen,
nam Sonntag auf der 4 Kilometer langen Rundſtrecke bei Ilmenau
ai neunten Male zum Austrag. Auch diesmal hatte die
Veranſtal=
eg, einen großen Publikumserfolg zu verzeichnen. Etwa 25 000
Zu=
ruger mögen die Rennſtrecke umſäumt haben. Das Wetter ſchien der
rarnſtaltung nicht beſonders gut geſinnt; nach und nach klärte es ſich
eri auf und die Rennen konnten glatt unter Dach und Fach gebracht
rien. Insgeſamt fanden ſich 87 Motorradfahrer und 25
Automo=
en am Start ein. Bei den Motorradfahrern gelang es dem
StFit=
er Gehrung nicht, an ſeinen Erfolg aus dem Vorjahre, wo er die
nüllſte Zeit des Tages fuhr, anzuknüpfen. Er wurde in der Klaſſe
9000 Kubikzentimeter nur Vierter. Die ſchnellſte Zeit fuhr Greifzu
Suhl (BMW.) und Niemeck aus Hamburg (BMW.) mit 2:32.4.
größte Intereſſe beanſpruchte das Nennen der Wagen. Hier
tra=
nanter anderem zwei ſo bekannte Kanonen wie R. Caracciola=Berlin
rcedes=Benz) und Heußer=Kleinſchmalkalden aufeinander.
Carac=
fuhr nicht nur die abſolut beſte Zeit des Tages, ſondern er
ver=
te auch den im Vorjahre von Heußer geſchaffenen Gabelbachrekord
BSekunden bei einem Stundendurchſchnitt von 109 Kilometern.
dier ereigneten ſich auch einige Unfälle. Der Motorradfahrer
Raebel=
ſoß da (Standard) zog ſich bei einem Sturz eine Rippenquetſchung zu.
Sennen der Sportwagen wurde der Bielefelder Moderſon (NAG.)
iner Kurve aus der Bahn getragen. Er fuhr einen Baum um
di riß drei Zuſchauer zu Boden, die, erheblich verletzt, ins
Kranken=
ui übergeführt werden mußten. Dem Fahrer ſelbſt paſſierte nichts,
ch der Wagen wurde nur unerheblich beſchädigt.
Die Ergebniſſe:
vobvrräder bis 175 ccm — 4 Klm.: — 1. Beher=Naumburg (DKW.)
B:16.3, 2. Pfaum=Schweinfurt 3:30.6; bis 250 ccm: 1. Gehrung=
SStuttgart (UT.) 2:54.2, 2. Niemeck=Hamburg (OK. Jap) 2:57.8;
ſis 350 ccm: 1. Seifferth=Triptis (AJS.) 2:49,6, 2. Wagner=Hohen=
(itein (AJS.) 2:50.2: bis 500 ccm: 1. Greifzu=Suhl (BMW.) 2:32.4,
und Niemeck=Hamburg (BMW.) 2:32.4 (beſte Zeit der Motorrad=
Fahrer); bis 1000 ccm: 1. Heck (Harlie=Davidſon) 2:32.6, 2. Wieſe=
SHannover (BMW.) 2:42.8.
ſoavrräder mit Seitenwagen bis 600 com: 1. Sonntag=Oelsnitz (AJS.)
B:15.4, 2. Moſchke=Plauen (AJS.) 3:26.2; über 600 ccm: 1.
Bock=
ſtenk=Dresden (OD.) 3:164, 2. Weiſer=Eiſenach (Wanderer) 3:25.6,
pratwagen bis 750 ccm: 1. Macher=Elberfeld (Dixi) 4:01.4, 2. Buſchel=
AGotha (Dixi) 4:53.8; bis 1100 ccm: 1. v. Morgen=Berlin (
Amil=
ar) 3:43.6, 2. Pis=Bayreuth (Amilcar) 3:44,6: bis 1500 ccm:
E. Kerſten=Bremen (Bugatti) 3:07.6, 2. Andreae=Frankfurt a. M.
KBugatti) 3:12.6; bis 2000 ccm: 1. Karſten=Elmshorn (OM.) 3:51.6,
E2. Frau Metz=Heſſen (Wanderer) 4:55.2; bis 3000 cem: 1. Heußer=
LKleinſchmalkalden (Bugatti) 2:19.8, 2. Fr. v. Kalnein (Bugatti)
R2:36; bis 5000 ccm: 1. Oeſtreich=Dresden (Elite) 3:30.8; über 5000
scm: 1. Karſten=Elmshorn (Mercedes=Benz) 2:27.8.
en nwagen bis 1500 ccm: 1. Scholl=Berlin (Amilcar) 2:33, 2.
Burg=
thaler=Berlin (Bugatti) 2:39.8; über 1500 ccm: 1. Caracciola=
Berlin (Mercedes=Benz) 2:11.8 — ſchnellſte Zeit des Tages.
Taubenſuhlrennen des ASAC.
ſalppler=Hernsbach auf Bugatti fährt die beſte Zeit des Tages
und gewinnt zum dritten Male das ſchwere Nennen.
Landau, den 29. Juli. (Drahtber.)
* Das vom Gau Rheinpfalz des A. D.A. C. zum fünften Male
imanſtaltete Taubenſuhlrennen auf der unweit von Landau gelegenen
F Kilometer langen Flach= und Bergſtrecke war glänzend organiſiert,
vn”, ſchönſtem Wetter begleitet und brachte vor zirka 20 000 Zuſchauern
füslaſſigen Sport. In allen Motorrad= und Wagenklaſſen wurden die
virjahrsbeſtzeiten verbeſſert, obwohl die Beſchaffenheit der Strecke viel
amwünſchen übrig ließ. So ereigneten ſich auch einige Stürze, die aber
im tlich für die Fahrer harmlos abliefen. Während im Wettbewerb
ei! Motorräder die Marke Standard mit den Fahrern Gerlach und
ang in den Klaſſen bis 250 und 350 Kubikzentimeter ſiegreich war,
w.de die Tagesbeſtzeit für Motorräder von dem alten Matadoren
rürſt Ißlinger=Mannheim auf einer „Horex” in neuer Nekordzeit mit
imem Stundendurchſchnitt von 79,8 Klm. erzielt. Die von den großen
ſchromaſchinen erreichten Zeiten waren wieder ſchlechter als die
Sieger=
einen in der 2500er Klaſſe. Die Beiwagenkategorien gewannen
Theo=
alS=Ludwigshafen auf Viktoria und Meiſter=Stuttgart auf Brough=
Zuwerior ganz überlegen. In der Sport= und Tourenwagenklaſſe war
er! Stuttgarter Roſenſtein mit 82,6 Stundenmittel knapp vor
Kimpel=
uowigshafen ſiegreich, wobei beide Fahrher die bisherigen
Rekord=
einen unterboten. In der Rennwagenkonkurrenz vermochte K.
Kappler=
dernsbach alle bisher erreichten Streckenrekorde über den „Haufen” zu
ihren, indem er als Beſter des Tages mit 86,8 Kilometer einen
glän=
euden Durchſchnitt erzielte und ſomit zum dritten Male Geſamtſieger
ei Taubenſuhlrennens wurde.
Ergebniſſe — Motorräder:
faisegorie A, nicht über 250 ccm: 1. E. Gerlach=Ludwigsburg auf
Stan=
dard 9:19.3 Min. (73,0 Klm.), 2. Karl Frentzen=Köln=Ehrenfeld auf
UT.=Japp 9:21.1 Min., 3. Ernſt Ißlinger=Mannheim auf NSU.
9.21.4 Min.
Eokegorie B, nicht über 850 ccm: 1. E. Lang=Cannſtatt auf Standard
8:55.2 Min. (76,3 Klm.), 2. Max Kiemel=Waldſee auf UT. 9:02.0
Min., 3. Artur Hiller=Feuerbach auf Montgomery 9:22.4 Min.
kettegorie C, nicht über 500 ccm: 1. Ernſt Ißlinger=Mannheim auf
Horex 8:33.1 Min. (79,8 Kilometer) — beſte Zeit der Motorräder,
2. Emil Meitzler=Saarbrücken auf Ardie 8:38.2 Min., 3. E.
Ger=
lach=Ludwigsburg auf Standard 8:42 Min.
ſettegorie D, nicht über 750 ccm: 1. Chriſtian Kling=Hauenſtein auf
RMW. 9:50.4 Min., 2. Erwin Brüderlein=Zweibrücken auf
Mat=
chles 10:01.2, 3. L. Beilmann=Landau auf Viktoria 10:11 Min.
kettegorie E, über 750 ccm: 1. Baumann=Stuttgart auf Harley=
Dabid=
ſon 9:28.1 Min. (71,9 Klm.), 2. E. Croneis=Nußdorf auf Hecker
9:34.1 Min., 3. Paul Mahlenbrei=Stuttgart auf Douglas 9:48.
Mrotorräder mit Seitenwagen, Kategorie F, nicht über 600 ccm: 1.
Theo=
bald=Ludwigshafen a. Rh. auf Viktoria 10:04.4 Min. (67,6 Klm.),
2. O. Hoefle=Schifferſtadt auf Viktoria 10:30 Min., 3. W. Schmidt=
Frankfurt a. M. auf Horex 11:33.1 Min.
kettegorie G, nicht über 1000 ccm: 1. G. Meiſter=Stuttgart auf Brough=
Superior 9:58.2 Min. (68,3 Klm.), 2. Buſch=Pirmaſens auf
Har=
ley=Davidſon 11:10.3, 3. F. Locher=Stuttgart auf Harley=Davidſon
13:09,2 Min.
Rennwagen.
Brertungsgruppe 3, Klafſe E, 1500—2000 ccm: 1. C. Kappler=
Gerns=
bach auf Bugatti 7:49.2 Min. (86,8 Klm.) — beſte Zeit des Tages.
Aertungsgruppe 4, Klaſſe F, 1100—1500 ccm: 1. Prinz zu Leiningen=
Amorbach auf Bugatti, 8:12 Min. (83,1 Klm.), 2. Birk=aMnnheim
auf Rabag=Stuttgart 8:35.3 Min.
Sport= unb Tourenwagen.
Gruppe 1, Klaſſe B: 1. Roſenſtein=Stuttgart auf Mercedes=Benz 8:15
Min. (82,6 Klm.) — beſte Zeit der Touren= und Sportwagen,
2. Gg. Kimpel=Ludwigshafen auf Mercedes=Benz 8:21.4 Min.
Klafſe C, über 3000 bis 5000 ccm: 1. Broſchek=Köln auf Horch 9:22.1
Min., 2. Davidſohn=Saarbrücken auf Buick 11:08.3 Minuten,
3. Schwarz=Mannheim auf Mercedes=Benz 11:11 Min.: über 1100
bis 1500 ccm: 1. Leiber=Ulm auf Bugatti 9:29.2 Min. (71,8 Klm.);
über 750 bis 11 h 500 bis 750, über 350 bis 500 ccm: 1.
Dör=
per=Neuſtadt a. d. Haardt auf Opel 12:00.1 2. Groß=Baden=Baden
auf Opel 12:00.3, 3. Dr. Schmitt=Lindenfels auf Grofri 12:17.1.
Kraftfport.
Athletenverein „Vorwärts” Groß=Zimmern gegen
Kraftſport=
verein Darmſtadt 1910 11:8.
Vor überfülltem Hauſe trafen ſich am Samstag, den 28. Juli.
abends 9 Uhr, obengenannte Mannſchaften zum
Freundſchafts=
kampf im Ringen. Der Wichtigkeit des Kampfes bewußt, trat
Groß=Zimmern in ſeiner ſtärkſten Aufſtellung an, dem leider
Darmſtadt eine erſatzgeſchwächte Mannſchaft gegenüber ſtellen
mußte. Sämtliche Kämpfe, die unter der Leitung des Herrn
Liller=Dieburg ſtanden, boten in jeder Hinſicht erſtklaſſigen
Sport. Die einzelnen Kämpfe nahmen folgenden Verlauf;
Fliegengewicht: Poth=Groß=Zimmern gegen Schwarz=
Darm=
ſtadt. In dieſem Kampf gegen den ſehr flinken Poth hatte der
techniſch beſſere Schwarz ſtets die Führung und ſiegte nach
Punkten.
Bantamgewicht: Ohl=Groß=Zimmern gegen Borowſki=
Darmſtadt. Hier ſtand der Darmſtädter von vornherein auſ
verlorenem Poſten, nach 2 Minuten mußte er dem Deutſchen
Meiſter den Sieg überlaſſen.
Federgewicht: Schonig=Groß=Zimmern gegen Sigriſt=
Darmſtadt. Der Schiedsrichter entſchied hier Punktſieg für
Schönig.
Leichtgewicht: Buxbaum=Groß=Zimmern gegen Heß=
Darm=
ſtadt. Der ſehr forſch angreifende Heß konnte ſchon nach
4 Minuten durch Schleudergriff Burbaum auf die Schultern
legen.
Leichtmittelgewicht: „Kraus=Groß=Zimmern gegen
Breu=
meier=Darmſtadt. In dieſer Klaſſe mußte Breumeier für den
erkrankten Keitel in die Breſche ſpringen. B., der für die
Zukunft viel verſpricht, konnte ſich jedoch gegen den alle
Re=
giſter ſeines Könnens ziehenden Kraus nicht durchſetzen und
mußte nach 2½ Minuten dem beſſeren Kraus den Sieg
über=
laſſen.
Schwermittelgewicht: Fröhlig=Groß=Zimmern gegen Veith=
Darmſtadt. Der ſehr ſtarke Fröhlig konnte ſich gegen den
tech=
niſch beſſeren Veith nur auf die Verteidigung beſchränken.
Durch die Unaufmerkſamkeit des Schiedsrichters wurde der
Kampf in die Länge gezogen und konnte erſt nach 18 Minuten
Beith den Sieg an ſich reißen.
Schwergewicht: Bernhardt=Groß=Zimmern gegen Göbel=
Darmſtadt. Der ſich tapfer verteidigende Göbel mußte ſich nach
1½ Minuten als beſiegt bekennen.
Dieſer Kampf, der als letzter Prüſſtein gedacht iſt für die
kommenden ſchweren Ligakämpfe, zeigte wieder einmal die
un=
gebrochene Kampfkraft der „10er”=Mannſchaft. Wir geben uns
der Hoffnung hin, daß Sie ihre Vaterſtadt auch fernerhin
rürdig und erfolgreich vertreten wird wie bisher, Kraſt Heil
Pferdeſport.
Rennen im Grunewald.
Zur rechten Zeit verſcheuchte der Wind die regendrohenden Wolken
im Grunewald, ſo daß der Beſuch des Sonntagsrennens ſtärker war,
als man am Vormittag noch erwarten durfte. Der Renntag wartete
mit einem guten Programm auf, wenn auch die Felder manchmal etwas
ſchwach waren. Mit dem Engelberg=Fürſtenberg=Rennen über 3000
Meter gab es eines der beliebten Langſtreckenrennen, zu dem die vier
erprobten Steher Impreſſioniſt, Serapis, Lampos und Gute Sitte
auf=
marſchierten. Serapis und Impreſſioniſt führten vor Lampos und
Gute Sitte bis Ende der gegenüberliegenden Seite, wo Otto Schmidt
mit Lampos vorbeizog und ſicher bis ins Ziel die Spitze hielt. Lampos
beſtätigte damit wieder ſeine ausgeſprochenen Steherqualitäten. Gute
Sitte kam vor Serapis in die Gerade und blieb überlegen Zweite,
wäh=
rend Impreſſioniſt ſchon frühzeitig geſchlagen war und nichts zu
be=
ſtellen hatte.
1. Matchbox=Rennen; für Dreijährige, Lehrlingsreiten. 2800 Mk.,
1400 Meter: 1. Frhr. S. A. v. Oppenheims Weſterwald (Böhlke),
2. Minna, 3. Attika. Ferner liefen: Florian, Lieblos, Turnei,
Con=
ferva. Tot. 12, Pl. 10, 11, 12:10. 1½—1½ Lg.
2. Heuchelei=Rennen. 3900 Mark, 1600 Meter: 1. O. Blumenfeld
und R. Samſons Caſanova (Jaekel), 2. Krönung, 3. Pers. Ferner:
Periander, Coneurrent, Semper idem, Teukros, Loblied, Sigelgayela,
Praxedis, Eiſenbraut. Tot. 47, Pl. 20, 17, 30:10. 1½—1 Lg.
3. Hyeres=Rennen; für Zweijährige. 6500 Mark. 1200 Meter:
1. A. und C. v. Weinbergs Avitus (O. Schmidt), 2. Rebell, 3. Fleiß.
Nur drei liefen. Tot. 40:10. 1½—2½ Lg.
4. Engelberg=Fürſtenberg=Rennen. 13 500 Mark, 3000 Meter: 1. A.
u. C. v. Weinbergs Lampos (O. Schmidt), 2. Gute Sitte, 3. Serapis.
Ferner: Impreſſioniſt. Tot. 25, Pl. 14, 14:10. 2½—4—10 Lg.
5. Preis von Puchhof; für Zweijährige. 2800 Mark. 1000 Meter:
1. Geſtüt Ravensbergs Brunftzeit (Pretzner), 2. Radames, 3. Mima.
Ferner: Dolores, Condja, Der Muck, Elias, Paraber, Bonifacius,
Burg=
graf, Altenhof, Surya. Tot. 53, Pl. 21, 28, 32:10. 1½—1½ Lg.
6. Hutſchachtel=Rennen; für Zweijährige. 3900 Mk., 1200 Meter:
1. A. u. C. v. Weinbergs Roſenlippe (O. Schmidt), 2. Wiesbaden,
3. Marchetta. Nur drei liefen. Tot. 18:10. 1½ Lg.—Weile.
7. Herrenmeiſter=Rennen. 2800 Mk., 2000 Meter: 1. L. und W.
Sklareks Waldrada (Haynes), 2. Siegeszug, 3. Türkenbund. Ferner:
Mydear, Paroid, Kataſtrophal, Opferſtein, Perſeverantia. Tot. 28,
Pl. 15, 32, 19:10. ¼ Lg.—Kopf.
Rennen zu Neuß.
1. Preis der Jugend; für Zweijährige. 3000 Mark, 1000 Meter:
1. E. von Bennigſens Kopja (Grabſch), 2. Traucher, 3. Schwerenöter,
Ferner liefen: Arletta, Lauſejunge, Polyhymnia, Lenz, Fatme. Tot.
16, Pl. 13, 26, 43:10. 2—2 Lg.
2. Quirinus=Jagdrennen; 3000 Mark, 3200 Meter: 1. E.
Strat=
manns Skat (Schiwy), 2. Prinz, 3. Moſelkern. Ferner: Hexenprinz,
Dulcinea, Agrippa, Kabalia. Tot. 30, Pl. 13, 13. 25:10. Hals bis
¼ Lg.
3. Preis von Hammfeld; 3000 Mark, 1600 Meter: 1. A. Schumanns
Iſlam (Grabſch), 2. Stahleck, 3. Aalborg. Ferner: Malvolio, Zwirns
Bruder, Gauner. Tot. 21, Pl. 14, 19:10. 2½—8 Lg.
4. Preis vom Wafſerfall; 4000 Mark, 1400 Meter: 1. Gebr.
Nös=
lers Wallia (Tauß), 2. Schneeball und Mohawk (tot. R.). Ferner;
Fafnir, Sonnenſchein III, Brotverdiener, Woher, Fiſchermädel. Tol.
43, Pl. 18, 12, 14:10. 1 Lg.—tot. R.
5. Preis von Neuß; Ehrenpreis und 8000 Mk., 2000 Meter: 1. A.
Schumanns Geranium (Grabſch), 2. Marcellus, 3. Rheinwein.
Fer=
ner: Jungmanne, Nobelmann, Herzdame. Tot. 39, Pl. 22, 64:10.
2 Lg.—Hals.
6. Verlofungsrennen; Ausgl. III, 4500 Mark, 1800 Meter: 1. H.
Kaſtrups Pipkin (Fabel), 2. Nina, 3. Carol. Ferner: Sündenbock,
Mira II, Eſens, Romney, Tönnisheide, Ruppſack, Le Printemps,
Bock=
ſteinerin, Aſra, Reveille, Markſtein, Nina, Romberg, Comteſſelſolg.
Tot. 384, Pl. 79, 42, 28:10. 1½—1 Lg.
7. Preis vom Stadtwald; 3000 Mark, 1600 Meter: 1. Frau Schunks
Golfſtrom (Tarras), 2. Ajax, 3. Mazeppa. Ferner: Francois I,
Per=
manenz. Meine Königin, Mucker, Noailles, Mohrenpeter,
Schnee=
ſchmelze. Tot. 29, Pl. 60, 23, 23:10, 1½ Lg.—Kopf.
1260 Pferde für Baden=Baden.
Die diesjährige Baden=Badener Nennwoche erfreut ſich einer ganz
hervorragenden Beſetzung. Für 30 Rennen ſind 1260 Pferde genannk
worden. Das Fürſtenberg=Rennen ſieht den Derbyſieger Lupus,
Con=
teſſa Maddalena, Askari, Aditja, Farn, Audax, Melkart, Skalde, Silo,
Poſtmeiſter, Piemont, Normanne, Farinelli und die Franzoſen Mondové
und Caſtel Sardo ſtartberechtigt. Im Zukunftsrennen der
Zweijähri=
gen ſtehen noch 30 deutſche Pferde ſowie drei Franzoſen. Vom Großen
Preis von Baden ſind nur Oleander, Conteſſa Maddalena, Eiſenkanze
ler, Mah Jong, Lupus, Fockenbach, Aurelius und Lampos, ferner die
Franzoſen Mondovi, Caſtel, Sardo, Leopardus herauszugreifen. In
der Badener Meile ſind noch 25 Pferde ſtartberechtigt. Das Alte
Ba=
dener Jagdrennen verzeichnet 27 Unterſchriften.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 30. Juli. 16.15: Aus dem Roman „Jvanhoe” ve
Walter. Scott. O 16.35: Funkorch.: Deutſche Spielopern. Mitw.:
K. Jaroſchek (Tenor). O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.
O 18.30: Stunde des Rhein=Mainiſchen Verbandes für
Volks=
bildung. S 19.30: Engliſche Literaturproben. o 19.45: Engliſcher
Sprachunterricht. O 20.15: Kaſſel: „X 9 3‟. Luſtſpiel in dref
Akten von Klabund. O. Anſchl.: Orcheſter=Konzert. Beethovenz
Ouv. „Die Ruinen von Athen” Konzert für Pianoforte, Violine
und Violoncello mit Begleitung des Orcheſters in C=dur. —
Schul=
hoff: Sinfonie, Soliſten: Dr. Rottenberg (Klavier), Licco Amar
(Violine) Maurits Frank (Cello). Muſikaliſche Leitung:
Kapell=
meiſter Merten.
Stuttgart.
Montag, 30. Juli. 12.30: Schallplatten. O 13.50:
Nachrichten=
dienſt. O 16.15: Funkorch. Einlagen: Maria Thereſia Deimann.
18.15: Aus Bismarcks Gedanken und Erinnerungen (zu ſeinem
30. Todestag). O 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15: Aus Wirtſchaft,
Finanz und Börſe. O 20: Der müde Theodor. Schwank in drei
Akten von Max Neal und Max Ferner. Perſ.: Theodor
Hage=
mann, Rentier; Roſa ſeine Frau; Jenny, beider Tochter; Albin
Kaiſer, Fabrikant; Wolfgang Amadeus, ſein Sohn, Komponiſt;
Felix Rieger, cand. jur., Hagemanns Neffe: Helma Le Lievre.
Sängerin; Euſebius Findeiſen, Lehrer der Mathematik; Baronin
Amalie von Ballio; Miniſterialrat von Gareis; Dr. Schramm, prakt.
Arzt; Noll, Direktor; Frieda, Dienſtmädchen bei Hagemann;
An=
geſtellte des Hotels z. „Grünen Krokodil‟. Der erſte und dritte Akt
ſpielen bei Hagemann, der zweite Akt ſpielt in einem Hotelzimmer
im „Grünen Krokodil”. Anſchl.: Nachrichten. Anſchl.:
Konzert=
übertr. Leitung: Konzertmeiſter Bage.
Berlin.
Montag, 30. Juli. 6: Gymnaſtik. 16: Dr. Anni Friedländer:
Eigenwirtſchaftlicher und verkehrswirtſchaftlicher Verbrauch. O 16.30:
Ing. Boehmer: Techn. Wochenplauderei. o 17:
Unterhaltungs=
muſik der Kapelle Emil Rooß. 19: Prof. Dr. Marcuſe: Der
Sternhmme: im Monat Auguſt. 19.30: Prof. Dr. Thiem:
Die Photographie im Dienſte der Volksbildung. O 20: Victor Schiff:
Arbeiterſchaft und Völkerfriede. (Die Probleme des Brüſſeler
Kongreſſes.) O 20.30: Vortrag. O 21: Bismarck (Zum 30. Todestag).
Aus Bismarcks Briefen. A. Kraußneck (Rezit.). O Anſchl.:
Klavier=
ſonate As=dur von Beethoven. o. Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 19.30: Bürgermeiſter Pick, Stettin: Geſundheitspflege
und Kommune. Aus Anlaß der Ausſtellung „Die
Geſundheits=
pflege‟.
Deutſche Welle. Montag, 30. Juli. 6: Berlin: Gymnaſtik.
12: Engliſch. Songs of Scotland. o 15: Tamilla Koch:
Land=
hausfrau und Wirtſchaftsberatung. O 15.55: Wetter und Börſe,
16: Franzöſiſch (kulturkundlich=literariſce Stunde). 16.30: Dr.
Conrad: Funktechniſche Fragen. 17: Berlin: Kapelle Emil Rooſz.
D 18: Dr. Pieper: Th. Däubler. O 18.30: Jonny —m: Mit
dem Faltboot im unbekannten Dalmatien. o 18.55: Dr. Schindler:
Weltagrarkonjunktur. O 19.20: Ober=Ing. Fladrich: Das Auto
der Zukunft. O 20.30: Berlin: Vortrag. 21: Berlin: Bismarck.
(Zum 30. Todestag.) Aus Bismarcks Briefen. Arthur Kraußneck
(Rezit.). O 21.30: Klavierſonate As=dur von Beethoven. R. Schmidt
(Flügel). O Anſchl.: Preſſenachrichten.
Wetterbericht.
Das ſkandinaviſche Tiefdruckgebiet hat ſich nur wenig verlagert.
Seine Ausläufer brachten in der vergangenen Nacht in faſt ganz
Deutſchland Regenfälle. Auf der Rückſeite des Tiefs wird unſerem
Ge=
biet immer noch organiſche Kaltluft zugeführt, die es vorerſt noch
zeit=
weiſe zur Bewölkung kommen läßt. Da jedoch im Südweſten der
Luft=
druck wieder anſteigt, iſt ſpäter mit einer Beſſerung der Wetterlage zu
rechnen.
Ausſichten für Montag, den 30. Juli: Zeitweiſe leicht wolkig,
Tem=
peraturen wenig verändert und meiſt trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 31. Juli: Meiſt heiter und trocken.
Dauptſchriftleitung: Rudolt Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Radelf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Audand und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druc
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Nachricht, daß heute abend 11 Uhr
unſer lieber Bruder und Onkel
Georg Maul
nach kurzem, ſchwerem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden im Alter
von 62 Jahren verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Barbara Keil, geb. Maul
Anna Manl
Heinrich Bauer u. Frau, geb. Manl
Georg Maul u. Frau.
Nieder=Ramſtadt und Staffel, den
28, Juli 1928.
(1229.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 31. Juli, nachm. 3 Uhr, ſtatt.
Heute entſchlief ſanft unſere liebe,
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vergeßliche Tochter, Schweſter, Schwägerin,
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Piktoria Hohmann
Handarbeitslehrerin.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Frau Viktoria Hohmann Wtw.
Darmſtadt, den 28. Juli 1928.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 31. Juli,
nach=
mittags 3½ Uhr, vom Portale des Waldfriedhofs
aus ſtatt.
Am 29. Juli d8. Js. entſchlief
ſanft nach langem ſchweren Leiden
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