Darmstädter Tagblatt 1928


03. Juli 1928

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 183
Dienstag, den 3. Juli 1928.
191. Jahrgang

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ede Verpſiſchung auf Erfilung der Anzelgen=
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Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſionto Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Natſonalbank.

Vor der Regierungserklärung.
er künftig die Partei nicht mehr allein bertreten kann, ſondern
z Müller und die Parteien.

.2,2.,

Oobel

arl Wachet

O as Kabinett Müller gibt ſich mit einem ab=
½ lehnten Mißtrauensvotum nicht zufrieden.
Das Reichskabinett hat auch am Montag abend noch an den
finrzelheiten der Regierungserklärung herumgefeilt. Das Schrift=
ü
k iſt zunächſt etwas umfangreich geweſen. Deshalb wurde ein
twdaktionskomitee eingeſetzt, um es zuſammenzuſtreichen. An
mtlicher Stelle wird verſichert,
aS über den ſachlichen
inhalt eine vollſtän=

iege Uebereinſtimmung
riz ielt wurde. Das wird um
zkleichter möglich geweſen ſein,
1., es ſich darum handelte, ein
Srogramm auf längere Sicht
ufzuſtellen, deſſen Ausführung
rck früheſtens im Herbſt in
fuge kommt.
Der Abſchnitt über die
trußenpolitik iſt, wie wir
kon ſagten, vom Reichsaußen=
nmiſter
Dr. Streſemann ver=
g
:t. Er wird die Wichtig=
efit
der beſchleunigten
zefreiung des beſetz=
emn
Gebietes und der =
ung
der Reparations=
nage
, wie auch den Kriegs=
iHhtungspakt
Kelloggs
erühren. Den größeren Raum
timmt aber die Innenpolitik
i.. Die Reform des
34rafrechts, der Steuer=
ſetzgebung
und das Ar=
itszeitgeſetz
ſind in den
Kordergrund geſtellt. Auch ein
ruverbindlicher Paſſus über das
=chulgeſetz findet ſich vor. In
Sachen der Amneſtie und des
Kerfaſſungstages iſt eine Feſt= Sitzend von links nach rechts: Reichsjuſtizminiſter Koch (Dem.), Reichskanzler Müller (Soz.),
nächſt einmal dem Reichstag, miniſter Curtius, Reichsinnenminiſter Severing (Soz.), Reichsverkehrsminiſter v. Guerard (Ztr.),
uweworfen werden.
Das Kabinett iſt inzwi=
ſchen
darüber einig geworden,
ouß es mit der Ableh=
tutng
eines Mißtrauensvotums nicht auskom= damit tatſächlich den Gang nach Canoſſa angetreten und die
nen kann, vor allem aus außenpolitiſchen Gründen. Der Fraktion hat ſich in einer Erklärung darauf feſtgelegt, daß der

gebende Stellung zu beſchneiden.

Das neue Reichskabinett.

erung des Kabinetts nicht er= Reichswehrminiſter Groener (parteilos), Reichsarbeitsminiſter Wiſſel (Soz.). Stehend von links gefahrenen Kahne Hermann Müllers den Stoß, der ihn wieder
ogt, ſondern hier ſoll der Ball, nach rechts: Reichsernährungsminiſter Dietrich, Reichsfinanzminiſter Hilferding, Reichswirtſchafts=
Reichspoſtminiſter Schätzel (Bayer. Vpt.) Der auf dem Bilde fehlende Reichsaußenminiſter Dr.
Streſemann verweilt noch aus geſundheitlichen Gründen im Schwarzwald.

Reichsaußenminiſter braucht, wenn er im September nach Genf
ſtmn Völkerbund geht und dort irgendwie aktionsfähig ſein ſoll,
nae ſtarke Rückendeckung durch den Reichstag, die in einem ab=
zTehnten
Mißtrauenspotum nicht beſteht. Auf der anderen Seite
ſt an die Annahme eines Vertrauenspotums von allen Parteien,
die in der Regierung ſtehen, nicht zu denken. Der Reichskanzler
verd ſich daher an die Parteien wenden und ihnen den Vorſchlag
nachen, daß ſie, wie das auch in früheren Fällen ſchon möglich
war, den Antrag einbringen, worin die Erklärungen der Regie=
eung
gebilligt werden. Auch dann ſind die Widerſtände, die
uementlich beim Zeutrum und bei der Deutſchen Volkspartei
noch beſtehen, recht groß und es iſt keineswegs ſicher, daß es dem
ganzler gelingt, mehr als eine Stimmenthaltung zu finden.
herr Müller rechnet aber darauf, daß gerade die außenpolitiſchen
Nwtwendigkeiten eines ſolchen Antrages den Parteien einleuchten
gerden. Viel wird natürlich von der Formulierung der Regie=
rungserklärung
abhängen und von dem, was die Miniſter am
M ittwoch und Donnerstag im Reichstag eventuell noch perſönlich
zu. ſagen haben.
Die Auseinanderſetzungen innerhalb
der Deutſchnationalen Partei.
* Berlin, 2. Juli. (Priv.=Tel.)

teweg

Die Deutſchnationalen, die ja die eigentlichem Leidtragenden
der letzten Wahlen ſind, haben ebenſo wie die anderen Parteien
Betrachtungen darüber angeſtellt, auf was der Mißerfolg bei den
2sahlen zurückzuführen iſt. Darüber iſt es in ihrer eigenen
argauiſationen zu recht erheblichen Auseinanderſetzungen ge=
kummen
, die nach außen hin bisher nicht ſo ſcharf in die Erſchei=
mung
getreten ſind. Sie fanden ihren ſichtbaren Ausdruck ledig=
lich
in einem Artikel des Gewerkſchaftlers Lambach, der einen
Arigriff auf das monarchiſtiſche Glaubensbekenntnis richtete, da=
mit
allerdings eine ſcharfe Entgegnung des rechten Flügels der
Partei provozierte, die ſogar zu der Forderung der Ausſchließung
Lambachs aus der Partei ſich verſtieg. Unter der Oberfläche aber
hut ſich auch eine Strömung herausgebildet, die den Grafen
1 4Seſtarp und ſeine Parteiführung für den Verluſt bei der Wahl
vrrautwortlich macht und deshalb auch den Rücktritt des Grafen
4Beſtarp verlangt. Dieſe beiden Dinge ſpielen ſtark ineinander
1Ser, weil naturgemäß die Perſönlichkeit des Führers für die
9 ichtlinien der Politik beſtimmend ſein kann.
Die Deutſchnationalen haben nun am Montag in ihrer
R eichstagsfraktion vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend
gstagt und eine Klärung herbeizuführen geſucht, die wie das
m eiſt ſo geht mit einem Kompromiß endigte, um zu vermeiden,
daß aus einer Perſonenkriſe eine Parteikriſe wurde. Graf
Beſtarp iſt als Fraktionsführer beſtätigt worden, man hat ihm
SSer zwei Stellvertreter beigegeben: vom rechten Flügel Herrn
Oberfohren und vom linken Flügel Herrn v. Lindeiner, ſo daß

Artikel für dieſen Zweck ungeeignet war‟. Damit iſt dieſer
Fall für die Fraktion erledigt; ob für die Parteiinſtanzen
auch, bleibt abzuwarten. Im Laufe der Woche tritt auch der
Parteivorſtand der Deutſchnationalen zuſammen. Es iſt aber
anzunehmen, daß auch er die Akten darüber ſchließt. Inner=
halb
der Deutſchnationalen Partei ſelbſt allerdings werden die
Auseinanderſetzungen wohl weitergehen.
Nach Wirth Siegerwald.
* Berlin, 2., Juli. (Priv.=Tel.)
Für die peinliche Lage, in die ſich das Zentrum in den letzten
Tagen der Regierungskriſe hineinmanöpriert hat, iſt es kenn=
zeichnend
, daß die Verhandlungsführer der Reihe nach aufmar=
ſchieren
müſſen, um ihr Verhalten zu rechtfertigen und zu be=
gründen
. Nach Herrn Dr. Wirth meldet ſich jetzt Herr Steger=
wald
zu Wort, der wenigſtens die Gabe hat, ſich deutlich aus=
drücken
zu können. Erklären kann er freilich die Zickzackpolitik
des Zentrums auch nicht. Er behauptet nur, daß die Rolle, die
ſeiner Partei zuletzt zugedacht war, unwürdig geweſen ſei und
daß lediglich außenpolitiſche Gründe das Zentrum veranlaßt
haben, den Vertrauensmann zwecks loſer Fühlungnahme in das
Kabinett zu entſenden. Im Herbſt ſoll dann entweder Herr von
Gusrard zurückgezogen, oder ein entſprechender umbau des
Kabinetts verlangt werden.

Ein Beſatzungs=Zwiſchenfall in Mainz.
Mainz, 2. Juli.
Am Sonntag ereignete ſich in Mainz wieder ein ſchwerer Be=
ſatzungszwiſchenfall
. Ein franzöſiſcher Kolonialſoldat bedrohte
am hellen Tage auf offener Straße mit dem Bajonett die Vor=
übergehenden
. Als er verhaftet werden ſollte, ſtieß er einem
älteren Mann das Bajonett in die Seite. Der Getroffene wurde
ſchwerverletzt in das Krankenhaus gebracht. Der Farbige wurde
verhaftet.

Berthelots London=Reiſe.
Paris, 2. Juli.
Paris erwartet die Rückkehr des Generalſekretärs im Außenmini=
ſterium
Berthelot aus London. Man weiſt zwar darauf hin, daß es
ſich bei der Reiſe Berthelots um einen Beſuch privaten Charakters
gehandelt habe, daß aber trotzdem bei den Beſprechungen mit Chamber=
lain
, dem neuen engliſchen Botſchafter in Paris Tyrrel und anderen
Politikern, Induſtriellen und Finanzleuten der Eindruck verſtärkt wor=
den
ſei, daß man ſich in England von der Notwendigkeit der Aufrecht=
erhaltung
und Stärkung der franzöſiſch=engliſchen Beziehungen Rech=
nung
ablege und dieſe Zuſammenarkeit die ſicherſte Garantie für einen

europäiſchen Frieden ſei.

Deutſche Reichsregierungen.
Von
Rechtsanwalt Eduard Dingeldey, M. d. R. u. d. L.

Es ſcheint faſt ſo, als ob der neudeutſche Parlamentarismus
die beiden Flügel mit heranziehen muß. Es heißt zwar, daß nicht mehr die Kraſt beſäße, ſich vor Entartungen zu ſchützen,
dieſe Neuregelung auf ſeinen eigenen Wunſch getroffen worden deren Zunahme mit dem völligen Zuſammenbruch des geltenden
iſt, um ihn zu entlaſten, aber das iſt mehr eine Formel. Tat= Verfaſſungsſyſtems enden müßte. Was wir jetzt als Vorgeſchichte
ſächlich hat die Neulöſung den Zweck, nicht den Grafen unmittel= der Regierungsbildung miterlebt haben, war von Anfang bis
bar unter Kuratel zu ſtellen, aber doch ſeine allein ausſchlag= zum Ende ein warnendes Beiſpiel dafür, wie man’s nicht machen
darf. Wenn der Sinn der Weimarer Verfaſſung die Ausſchaltung
Eine etwas überraſchende Wendung hat der Fall Lambach der freien Initiative ſtarker Perſönlichkeiten wäre, dann müßte
genommen. Herr Lambach hat die Erklärung abgegeben, daß man Hermann Müller als den wahren Volſtrecker des Weimarer
er ſeinen Artikel als überzeugter Monarchiſt geſchrieben hätte in. Willens preiſen! Denn von wirklicher Initiative, von einem kla=
der
Hoffnung, der Partei einen Dienſt zu erweiſen. Er hat alſo ren politiſchen Willen war bei dem Kanzlerkandidaten nichts zu
ſpüren. Er verzichtete von vornherein auf die zwar ſchwierige,
aber für den von der großen politiſchen Leidenſchaft beſeelten
Führer allein lockende Aufgabe, durch den Willen zur Führung
unter Einſatz der ganzen Perſönlichkeit das neue Regierungs=
ſyſtem
wahrhaft zu geſtalten. Er dankte vielmehr ab zugunſten
der Alleinherrſchaft der Fraktionen. Was das aber heißt, wird
ſchaudernd erleben, wer ſich etwa im Geiſte einmal in die Ver=
handlungen
der ſozialdemokratiſchen Fraktion verſetzt: ein kleines
Parlament von 150 Leuten, davon die überwiegende Mehrheit
Funktionäre mit ſiegesgeſchwellter Bruſt und einem Geſichtskreis,
der ſein Ende vor den rauchgeſchwängerten Sälen der ſouve=
ränen
Vollsverſammlungen findet . ..
Herr Hermann Müller hat alſo nicht etwa die Männer, mit
denen er die künftige politiſche Entwicklung Deutſchlands beſtim=
men
ſoll, zu ſich berufen und ſie ſolidariſch um einen klaren poli=
tiſchen
Willen geſchart, für den dann die Parteien zu gewinnen
waren. Er ließ ſich vielmehr von den oben genannten 150 Män=
nern
einen Katalog von Programmforderungen in die Hand
drücken und erſuchte dann die anderen Fraktionen, dieſen Strauß
anmutig zu bereichern. Es iſt wahrlich kein Wunder, daß dieſe
Art der Verhandlung ſchnell zur Feſtſtellung führte, daß pro=
grammatiſch
die Parteien ganz gewiß nicht unter einen Hut zu
bringen ſind. Nachdem die Fraktion der 150 die Geßlerhüte
des 11. Auguſt und des Panzerkreuzers aufgerichtet hatte, war es
ſelbſtverſtändlich, daß die Deutſche Volkspartei um ſo beſtimmter
die politiſchen und wirtſchaftlichen Vorausſetzungen einer partei=
mäßig
gebundenen Zuſammenarbeit ihrerſeits formulieren mußte.
So endete der erſte Akt mit der keineswegs neuen Feſtſtellung,
daß man programmatiſch ſich in unveränderten Gegenſätzen be=
findet
. Das aber feſtzuſtellen iſt ja wohl nicht die ſtaatspolitiſche
Aufgabe der Bildung einer Reichsregierung. Der Meiſter der
Taktik, Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, gab dann dem feſt=
hinaus
in die Wäſſer des parlamentariſchen Kräfteſpiels trieb.
Aber auch das konnte nach der programmatiſchen Entzweiung
nur noch zu halbem Erfolge führen.
Das Kabinett der Perſönlichkeiten führt dieſen Namen zu
Unrecht!. Nicht als ob ſeine Mitglieder keine Perſönlichkeiten
ſeien, ganz gewiß nicht! Aber ein wahres Kabinett von Perſön=
lichkeiten
bedeutet weſentlich die ſchöpferiſche Initiative und den
politiſchen Geſtaltungswillen, der aber gerade für dieſes Kabinett
durch ſeine Vorgeſchichte zerſchlagen worden iſt. Als drohender
Schatten liegt auf der Arbeit dieſer Regierung das Ergebnis der
bisherigen Verhandlungen unter den Parteien mit ſeinem läh=
menden
Mißtrauen. Die offiziell und feierlich erklärte Ungebun=
denheit
der Fraktionen entſtand nicht aus dem Verzicht auf die
fraktionelle Souveränität, ſondern bedeutet abwartendes Miß=
trauen
, Luſtloſigkeit um in der Börſenſprache zu reden. Die
höchſt ſonderbaren Vorführungen auf dem Gebiete der Fraktions=
politik
, die das Zentrum unter der Leitung des Herrn Or. Wirth
dem erſtaunten Volke zeigte, waren gewiß nicht dazu angetan,
das mißtrauende Abwarten zu beheben. Die Parteien ſtehen bis
zum Herbſt auf dem Anſtand ...
Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß auch im Herbſt die dringend
wünſchenswerte Stabiliſierung der Reichsregierung durch eine
feſt gebundene, ſtarke parlamentariſche Majorität nur erreichbar
iſt, wenn es gelingt, bis dahin auch in Preußen eine durch den
gleichen politiſchen Willen geeinigte Regierung zu bilden. Denn
darüber darf bei den beteiligten Perſönlichkeiten und Parteien
nicht der mindeſte Zweifel beſtehen: die Deutſche Volkspartei ver=
mag
ſich nur dann mit voller politiſcher Verantwortung einer
Regierung der Großen Koalition im Reiche zur Verfügung zu
ſtellen, wenn zugleich auch in Preußen die Regierung von den
gleichen politiſchen Kräften gebildet wird. Und das nicht etwa
um des Preſtiges willen, weil man nun einmal dieſe Forderung
erhoben hat; ſondern vielmehr aus der ſtaatspolitiſchen Er=
wägung
heraus, daß gerade die großen politiſchen Ziele, die viel=
leicht
nur mit der Regierung der Großen Koalition in Deutſch=
land
erreicht werden können, nämlich die wirklich wirkſame Durch=
führung
der großen Verwaltungs= und Verfaſſungsreform, der
harmoniſchen Zuſammenarbeit der geſetzgeberiſchen Gewalt im
Reich und der ſtärkſten ausführenden Gewalt in Preußen not=
wendig
bedarf. Die von der geſamten Wirtſchaft und allen Ken=
nern
der ungeheueren Schwierigkeiten der Erſtarkung unſeres
Wirtſchaftslebens erhobene Forderung der grundſätzlichen Ver=
einfachung
unſeres ganzen Verfaſſungs= und Verwaltungsſyſtems
muß das eine große politiſche Ziel ſein, das uns den Verſuch
einer großen Koalition des Einſatzes wert erſcheinen läßt. Das
andere und nicht minder wichtige hängt damit aufs innigſte zu=
ſammen
: die Herabminderung der ſteuerlichen und ſozialen
Laſten. Hier wird ſich erweiſen müſſen, ob die Führer der deut=
ſchen
Arbeiterſchaft das große Maß von volkswirtſchaftlichem und
ſtaatspolitiſchem Verantwortungsgefühl haben, das ſie zur Füh=
rung
des Neiches in einer Zeit ernſteſter Wirtſchaftsprobleme
berechtigt.
Denn das iſt doch die große Schickſalsfrage der deutſchen Zu=
kunft
; können die großen Probleme der endgültigen Liguidation
der Reparationslaſten und der Konſolidation der deutſchen Wirt=
ſchaft
gelöſt werden durch eine Zuſammenarbeit der politiſchen
Vertretung der Arbeiterſchaft mit derjenigen der anderen produk=
tiven
Kräfte? Eine Frage, die durch das Wahlergebnis der letz=
ten
Reichstagswahl erneut in aller Schärfe geſtellt ißt, eing

[ ][  ][ ]

Frage aber zugleich, von der unſere geſamte innerpolitiſche Zu=
kunft
beſtimmt werden wird!
Das ſoeben gebildete Kabinett Hermann Müller löſt, dieſe
Frage nicht. Und die Vorgänge, die dieſer Regierungsbildung
vorangegangen ſind, regen nicht zu übertriebenen Hoffnungen für
den Herbſt an. Aber es mag ja ſein, daß gerade die für alle Be=
teiligten
wenig ermutigenden Erfahrungen der letzten Wochen
den inneren Antrieb zu dem großen Wurfe ſchaffen, der im
Augenblick aus allen möglichen Gründen, nicht zuletzt aber wegen
der mangelnden Führerbereitſchaft Hermann Müllers völlig miß=
lungen
iſt. Schon die Regierungserklärung der nächſten Tage
wird darüber Auskunft geben!
Im übrigen: die Parteien ſind auf dem Anſtand . . .
*Poincarés wechſeinde
Kammermehrheiten.
Der Waffenſiillſiand verlängert.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 2. Juli.
Poinoaré hat am Schluſſe der Debatte über die Politik der
Regierung ein außerordentlich ſtarkes Vertrauensvotum erhalten.
Mit Ausnahme der Sozialiſten und der Kommuniſten nehmen
jetzt alle Gruppen an der Regierungsmehrheit teilt. Das iſt ein
beſſeres Ergebnis, als es die größten Optimiſten zu hoffen wag=
ten
. Zahlenmäßig iſt das Ergebnis vorzüglich. Bei einer Re=
gierungsmehrheit
entſcheidet aber nicht nur die Quantität, ſon=
dern
auch die Qualität.
Das Intereſſanteſte bei dem Vertrauensvotum war die Hal=
tung
der Radikalſozialiſten. Sie haben ſich um die Regierung
diesmal unableugbare Verdienſte erworben. Sie waren beſcheiden
und bis zu einem gewiſſen Grade aufopfernd. Allerdings, ſie
haben es doch nicht unterlaſſen können, der Regierung das Leben
ein bißchen zu vergällen, nicht ſo ſehr durch die Betonung ihrer
Reſerven, dewen ja nur eine theoretiſche Bedeutung beikommt,
ſondern durch ihre Haltung in den zwiſchenparteilichen Verhand=
lungen
der letzten Tage. Sie haben es auch nicht unterlaſſen
können, darauf hinzuweiſen, daß ſie nur für eine Zeitlang der
Regierung folgen können. Das hat ja jeder gewußt. Sie hätten
ebenſo ruhig ſagen können, daß ſie Poincaré folgen werden, ſo=
lange
ſie die innere Logik der Ereigniſſe und ihre eigene heikle
Situation dazu zwingt.
Die Haltung der Sozialiſten verdient auch die Aufmerbſam=
keit
. Sie haben abſichtlich jede Gelegenheit vorübergehen laſſen,
ſſich mit der Regierung in Einklang zu ſetzen. Sie ſind in der
Praxis heute die einzige Oppoſitionspartei, und ſie verſuchen, die
Konſequenzen daraus zu ziehen. Es iſt für ſie leicht, die Qualen
der bürgerlichen Linken, welche die Regierung unterſtützt, zu be=
lächeln
. Sie ſchweben in der unerreichbaren Höhe einer dog=
matiſchen
Oppoſition, und das hat ſeine Vorteile. Sowohl vor
den Wählern, da ſie die Verantwortung von ſich abwälzen, als
auch vielleicht vor einigen ihrer abgeklärt weiſen Parteiführer,
denen es ja bekannt iſt, daß die ſchönſten Lorbeeren für ihre
Partei auf den Oppoſitionsbänken blühen. Denn es iſt ein
offenes Geheimis, daß einige philoſophiſch veranlagte SSozialiſten
für das Schickſal der Partei eine Zuſammenarbeit mit den
Gürgerlichen Parteien gerade für ſo gefährlich halten als einen

entſcheidenden Wahlſieg ...
Die Mehrheit Poincarés iſt ſtark. Wäre ſie aber zahlen=
mäßig
ſchwächer, ſo könnte ſie politiſch ſtärker ſein. Das wollte
ober Poincaré anſcheinend gar nicht.

Die Haltung der übrigen Gruppen unterſcheidet ſich nur dem
Scheine nach von der der Radikalen. Denn auch ſie haben durch
ihr Vertvauensvotum nur die Wahrheit beſtätigt, daß man in
Fpankreich die Sanierung noch lange nicht für weit
genug fortgeſchritten hält, um ſich eine Regie=
rungskriſe
erlauben zu können. Poincaré hat auf
eine Umorganiſierung der innenpolitiſchen Gruppierung werzichtet.

Er will nichts, nur die Sanierung vollenden, und zwar ſtreng
auf der Baſis der Koalition. Und deshalb ſchwebt eine leiſe Me=
lancholie
über der Regierung.

Vom Tage.

In einem Telegramm an den Reichskanzler betont
Bundeskanzler Seipel, daß auch weiterhin innige und herzliche
Beziehungen zwiſchen den beiden Bruderſtaaten ungeſchwächt aufrecht
erhalten werden müßten.
Im Haag iſt am Montag der 12. Kongreß des Weltver=
bandes
der Völkerbundsvereinigungen eröffnet worden.
In Oslo iſt der Peſſimismus über das Schickſal
Amundſens allgemein im Steigen begriffen.
Die diplomatiſchen Vertreter Frankreichs, Japans
und Englands haben an das chineſiſche Außenminiſte=
rinm
in Nanking ein energiſche Proteſtnote gegen die
Beſchlagnahme der Salzſteuer durch einen Vertreter der Nationaliſten
gerichtet.
Die interalliierte Kontrollkommiſſion hat der bulgariſchen
Regierung mitgeiteilt, daß im Hinblick auf die Erdbebenkataſtrophe, die
im 1. Oktober fälligen Raparationszahlungen aufge=
ſchoben
werden. Die Kommiſſion behält ſich vor, von demſelben Ge=
ſichtspunkt
die Zahlungsfähigkeit Bulgariens auh hinſichtlich der nächſten
Halbjahresrate zu prüfen.
Der zum Unterſtaatsſekretär im Foreign Office ernannte bis=
herige
engliſche Botſchafter in Berlin, Sir Ronald C.
Lindſay, hat mit ſeiner Gattin Berlin verlaſſen.
Der oppoſitionelle Adeverul will von beſtinformierter Seite er=
fahren
haben, daß der rumäniſche Außenminiſter Titu=
legcu
ſpäteſtens am 15. Juli ſeinen Rücktritt über=
reichen
werde.

Pilſudſki über die Gründe ſeines Rücktritts.
Warſchau, 2. Juli.
Das ſeit einigen Tagen angekündigte Interview Pilſudſkis
über die Gründe ſeines Rücktritts als Miniſterpräſident iſt heute
in der Pilſudſki=Preſſe erſchienen.
Pilſudſki ſagte, es ſei nicht nur ſeine Krankheit geweſen, ſon=
dern
auch die Einſchränkung der verfaſſungsmäßigen Rechte des
Miniſterpräſidenten und des Staatspräſidenten, die ihn zu ſei=
nem
Rücktritt veranlaßt hätte. Die größte Schuld an den jetzi=
gen
Zuſtänden trage der Seim. Pilſudſki beſchwerte ſich darüber,
daß die polniſche Verfaſſung dem Staatspräſidenten zu wenig
Macht laſſe. Er dürfe ſich nicht einmal Diener und Dienſtäd=
chen
ſelbſt wählen. Man könne ſagen, daß die polniſche Verfaſ=
ſung
den Staatspräſidenten niederträchtig behandele, wie nie=
mand
in der Welt mit ſeiner Geliebten umgehe. Nachdem er den
Befreiungskrieg für Polen geführt habe, müſſe er Polen ſich
ſelbſt überlaſſen. Damals habe er ſich gefragt, ob er das Parla=
ment
nicht wie eine Schar von Dirnen auseinandertreiben und
mit ſeinem Fuß zertreten ſolle, oder ob er den anderen Weg
wähle und Polen ſich ſelbſt überlaſſen ſollte. Hätte er den erſten
Weg eingeſchlagen, ſo wäre Polen nicht genötigt geweſen, die
Vorgänge des Mai 1926 zu erleben.
Die Hauptarbeit der Miniſter beſtünde in der Erledigung
von formalen Kleinigkeiten. Die Allmacht des Miniſterpräſiden=
ten
gehe unter in einer Flut von Papieren. Beſonders ſchwierig
ſei es hier in Polen wegem der hier herrſchenden Leidenſchaft zur
Protektionswitſchaft, die aus dem Miniſterpräſidenten einen
Winkeladvokaten machen wolle. Deshalb ſei ihm auch ſein Amt
ſo verhaßt geworden. Wenn er ſich nicht ſo beherrſcht hätte, ſo
würde er nichts anderes getan haben, als die Herren Abgeordne=
ten
in einem fort zu ſchlagen und auf ihnen herumzutreten
wegen ihrer Arbeitsmethoden. Da die Herren Abgeordneten bei
ihren Arbeiten vollſtändig unbillige Methoden anwendeten, ſo
könne er dies weder anſehen noch anhören. Er ſelbſt, ſo ver=
ſicherte
der Marſchall, ſei auch ein Redner. Aber wenn er wochen=
lang
reden ſollte, ſo würde er ſich als gemeinen Fetzen betrachten.
Die Abgeordneten aber redeten Monate lang. Dabei be=
nähmen
ſie ſich, als ob der Sitzungsſaal ein
Wirtshaus wäre. Spreche einer, ſo gingen 50 im Saale
herum, 40 redeten miteinander, 100 erzählten ſich Anekdoten; nur
die Herren Miniſter müßten ſich anſtändig benehmen, während
die Herren Abegordneten brüllten, kurz, ſich wie Schweine beneh=
men
dürften. Dazu hätten die Miniſter noch die Pflicht, dem
Parlament gegenüber Ehrfurcht zu zeigen. Pilſudſki erklärte
ſodann, daß er perſönlich als Diktator Polens das Parlament
einberufen und es verfaſſungsmäßig behandelt habe, obwohl er
es wie einen Wurm hätte zertreten können. Als der dritte pol=
niſche
Landtag neuerdings ſeine Arbeiten begonnen hätte und
die Methoden fortgeſetzt habe, habe er vor der Möglichkeit ge=
ſtanden
, entweder in Polen ein neues Recht zu ſchaffen, oder zu
demiſſionieren. Er habe das letztere gewählt. Zum Schluſſe
ſagte der Marſchall, er habe dem Staatspräſidenten für den Fall
einer drohenden Staatskriſe ſeine Perſon zur Verfügung geſtellt,
wobei er dann als Regierungschef mutige Entſchlüſſe faſſen und
deren Konſequenzen tragen werde.
Das Interview hat in Warſchauer politiſchen Kreiſen Be=
ſtürzung
und ungeheures Aufſehen erregt, auch in den Pilſudſki

naheſtehenden Kreiſen ſelbſt.

Die Bremen=Flieger in London.
Sie kommen zum Frühſtück zu ſpät.
EP. London, 2. Juli.
Die Ankunft der Bremen=Flieger hatte ſich ſo verzögert, daß
ſie zu dem Frühſtück, das ihnen von dem Aeroklub und ver=
ſchiedenen
geronautiſchen und lufttechniſchen Geſellſchaften im
Savoy=Hotel gegeben wurde, erſt um 15 Uhr ſtatt um 13 Uhr 15
eintrafen. Die Gaſtgeber und Gäſte hatten inzwiſchen ihr Früh=
ſtück
ſchon beendet, empfingen aber mit um ſo größerem Jube!
die Flieger: Hauptmann Köhl, Baron von Hünefeld und Kom=
mandant
Fitzmaurice, die von dem Vorſitzenden der Geſellſchaft,
dem früheren Luftminiſter Lord Thomſon, dem deutſchen Bor=
ſchafter
Dr. Sthamer, dem Vizeluftmarſchall Sir Clifton Branker
und dem Vertreter der iriſchen Freiſtaat=Regierung, Dulanti, in
den Saal geführt wurden, nachdem ſie ſich zuvor von dem Staube
der Luftfahrt HamburgLondon geſäubert hatten.
Der Vorſitzende empfing ſie ſofort mit einer Rede, in der
er herzliche Worte für ihr erfolgreiches Unternehmen als ſolches
fand und dann im Einzelnen ſich an jeden Flieger wandte: am
Baron von Hünefeld als den echten Sportsmann, womit er
ſagen wollte, daß kaum ein höherer Ausdruck der Anerkennung
aus dem Munde eines Engländers kommen könne; an den Haupt=
mann
Köhl, deſſen Leiſtungen als Pilot und deſſen Ausdaues
über alle Bewunderung erhaben ſei und an den Major Fitz=
maurice
, der dem alten überlieferten Drang der Iren nach dem
beſten Erfolge gefolgt ſei.
Major Fitzmaurice gab einen kurzen Ueberblick über den
Flug ſelbſt. Er wandte ſich gegen die urſprüngliche Kritik der=
jenigen
, die auf dem trockenen Lande ſäßen und gut urteilen
könnten. Er wies darauf hin, daß die Expedition gut vorbereitek
geweſen ſei. Sie ſeien ſich ſelbſt bewußt geweſen, was ſie ris=
kierten
. Sie ſeien überzeugt geweſen, daß, wenn alles gut gehen
würde, ſie ihren Erfolg haben würden. Anderenfalls hätten ſie,
wie er witzig bemerkte, die Fiſche füttern müſſen‟. Er ſchilderte
die ängſtlichen Augenblicke etwa 400 Meilen von Irland ent=
fernt
, als die Umdrehungen des Motors geringer wurden, und
weiter die Schwierigkeiten des Fluges durch den Neufundland=
nebel
. Ozeanflieger müßten Ausdauer und Uebung im Blind=
fliegen
haben, um der Navigation, der Handhabung des Flug=
zeuges
uſw. gewachſen zu ſein. Er bemerkte, daß ſie am Tage
nur nach der Sonne geſteuert ſeien, ohne ein Beſteck zu nehmen.
Wichtig ſei die Mitteilung von drahtloſen Empfangsapparaten
zur Ortsfeſtſtellung. Hätten ſie ſolche gehabt, dann wäre ihnen
die Navigation von Neufundland nach New York ſicherlich ge=
glückt
. Fitzmaurice ſchloß mit der feſten Zuverſicht, daß inner=
halb
von zehn Jahren die Ueberfliegung des Ozeans ſicherlich im
Bereich der Möglichkeit als Verkehrsmittel liegen werde, voraus=
geſetzt
, daß man die beſten Motoren, die beſten Piloten und das
beſte Material verwende, und mit Geld nicht ſpare. Irland ſei
dazu berufen, ein wichtiger Stützpunkt zu werden.
Der deutſche Botſchafter Sthamer ſprach dann im Namen der
Gäſte zu den drei tapferen Männern, wie er ſie nannte. Sie
hätten den Vorzug, an einer Verſammlung teilzunehmen, wo die
meiſten anweſenden Fachleute ſeien, die die Schwierigkeiten der
Ozeanüberquerung weit beſſer beurteilen könnten und daher auch
die Erfolge und Leiſtungen weit mehr zu würdigen wüßten als
Nichtflieger. In der Geſchichte würden die drei Männer ſtets als
eine Einheit genannt werden; ihre Namen würden ewig mit=
einander
verbunden bleibe. Hauptmann Köhl und Baron
v. Hünefeld dankten in einigen Worten in der engliſchen Sprache,
wie ſie ſie von ihrem treuen Freunde Fitzmaurice gelernt haben.
Der Vertreter der iriſchen Regierung ſchloß mit einem kleinen
politiſchen Hinweis. Das Unternehmen, das von Mitgliedern
zweier Nationen durchgeführt worden ſei, erweiſe ſich als Ehr=
geiz
der Menſchen, nicht nur nach dem Ruhm der Soldaten zu
trachten, ſondern nach dem Heldentum, das auch in vielen an=
deren
Dingen zu ſinden ſei.
Nach einem Schlußwort des Vorſitzenden ſchloß die Verſamm=
lung
um 16 Uhr.
Die Bremen=Flieger Gäſie der deutſchen
Boiſchaft.
Zu Ehren der Bremen=Flieger hatte die deutſche Botſchaft
in London einen Tee=Empfang veranſtaltet, zu dem ſich eine
große Anzahl von Mitgliedern der deutſchen Kolonie in London
ſowie ſämtliche deutſchen amtlichen Vertreter der verſchiedenen
Dienſtſtellen eingefunden hatten. Die Flieger wurden mit herz=
lichem
Beifallsklatſchen empfangen. Sie waren bald in eine rege
Unterhaltung verwickelt. Der deutſche Botſchafter hatte die füh=
renden
Perſönlichkeiten der Zivil= und Militärluftſchiffahrt ge=
laden
, die auch erſchienen waren.

Das neue Denken.
Von Dr. Herbert Nette.
In einem Das neue Denken betitelten Buch*) ſtellt Hermann
Herrigel Aufſätze zuſammen, die durch ein gemeinſames Ver=
hältnis
zu der Zentralfrage Geiſt und Wirklichkeit zuſammenge=
hören
und ſich im einzelnen mit den Beziehungen von Geiſt und
Politik, von Wiſſenſchaft und Glauben, von Wirklichkeit und Den=
den
befaſſen. Unter dem neuen Denken wird hier nicht irgend
etwas Zukünftiges, ſondern etwas Gegenwärtiges verſtanden,
d. h. das Buch iſt nicht programmatiſch und eher rück= als vor=
wärtsſchauend
. Es ſtellt die Aenderungen feſt, die ſich mit uns
etwa ſeit Ende des Kriegs zugetragen haben, oder doch in dieſer
Zeit ſichtbar geworden ſind, denn die Gründe liegen weit zurück,
ſo weit wie eben jemand ſuchen mag, und Herrigel ſtellt nicht
nur feſt, ſondern begründet auch.
Bezeichnen wir zunächſt die Wendung als eine ſolche vom
philoſophiſchen zum wiſſenſchaftlichen Denken, ſo iſt dieſe Wen=
dung
erſtmalig und vepräſentativ in der europäiſchen Geiſtesge=
ſchichte
bereits von Galilei ausgeführt. In deſſen Briefen über
die Sonnenflecken heißt es: Entweder wir ſuchen auf dem
Wege der Spekulation in das wahre und innerliche Weſen der
Natur einzudringen, oder wir begnügen uns mit der Erkenntnis
einiger empiriſcher Merkmale. Den erſten Verſuch halte ich für
ein Bemühen, das vergeblich iſt. Damit iſt das entdeckt, was
wir die Wirklichkeit nennen, und das Neue an unſevem Denken
liegt eben in unſerer Einſtellung zur Wirklichkeit. Etwas anderes
nämlich als Erfahrung der Wirklichkeit iſt die Wahrheit im ab=
ſoluten
Sinn der Philoſophie, die Erkenntnis des Weſens der
Dinge oder desjenigen, was hinter den Dingen iſt. Hier aber
und heute bedeutet Wahrheit nur Wirklichkeit und das Ideal iſt
möglichſte Vollſtändigkeit der Wirklichteitserfaſſung.
Finden wir dieſe Wendung in der Geiſteshaltung eines Ein=
zelnen
ſchon vor Jahrhunderten verwirklicht und kennzeichnet ſie
ſeither in ſteigendem Maße die Wiſſenſchaft (die es in unſerem
Sinn erſt gibt, ſeit ſie durch die arbeitsteilende Methode aus dem
Geſamtverband der Philoſophie losgeriſſen), ſo war doch das
prinzipielle Denken bisher beſonders in der Philoſophie wirkſam
geblieben, während jetzt die Wendung allgemein wird.
Das bedarf beiner Erklärung für die idealiftiſche Philoſophie,
denn für ſie iſt die Welt ja erſt und allein im Denken gegeben,
und welch falſcher prinzipieller Anſpruch damit für das Denken

B Verlag Oamüest Schneder, Berkin.

erhoben iſt, erweiſt die Ueberlegung, daß die Welt, eben unſere
Umwelt doch erſt, mit anderen Organen aufgenommen wird und
vor dem Denken da iſt, ehe ſie für das Denken da und deſſen
Objekt iſt. Aber auch im ſogenannten Poſitivismus triumphierte
das prinzipielle Denken, in dem Glauben nämlich, mit der Fülle
der Einzelheiten auch die wahre Wirklichkeit in der Hand zu
haben, in der Natur ohne Beihilfe des Geiſtes die Wahrheit zu
finden, was gegenüber dem grandioſen Irrtum des Idealismus
nur eine ſchäbige und miſerable Inkonſequenz bedeutet. Herrigel
ſpricht hier von der Ausdehnung der methodiſchen zur abſoluten
Autonomie, d. h. die Wiſſenſchaft iſt zwar eigengeſetzlich innerhalb
ihrer Grenzen, aber es geht nicht an, daß ſie wie im 19. Jahr=
hundert
darüber hinaus eine abſolute Selbſtherrlichbeit bean=
ſprucht
und das Gebiet des Unbegreiflichen, die Metaphyſik von
ſich aus zu beſetzen und zu beherrſchen ſich anmaßt. Die Wiſſen=
ſchaft
kann, Teil des Ganzen wie ſie iſt, ſich nicht dem Ganzen
überordnen, und eine Weltanſchauung als etwas Ganzes wird
nicht innerhalb der Wiſſenſchaft, ſondern von einem außer und
über ihr liegenden Standpunkt gewonnen.
Es iſt alſo gegenüber dem prinzipiellen das neue Denken
derart gekennzeichnet, daß es für dasſelbe die Forderung und
Möglichkeit der Abſolutheit und Zeitloſigkeit nicht gibt. Dieſem
größten Herrſchafts= und Geltungsanſpruch des unbedingten
Denkens ſteht die Selbſtbeſcheidung des neuen entgegen, immer
ein Denken unter gegebenen Umſtänden und von beſtimmter Si=
tuation
aus zu ſein. Man lönnte dieſem Satz eine zweifache,
erkenntnistheoretiſche und pſpchologiſche Begründung geben, wenn
man ſagt, daß es einmal kein Denken ohne (vorangegangenes)
Sehen, zum anderen kein Denken an ſich, ſondern nur den den=
kenden
Menſchen, alſo in keinem Fall ein abſolutes Denken gibt.
Da hier das neue Denken ſo ausſchließlich von der Wirklich=
keit
und der Einſtellung zu ihr ſeine Kennzeichnung und Recht=
fertigung
erhält, mag ſich der Einwand erheben, ob denn das
alte Denken nicht auf die Wirklichkeit gerichtet geweſen ſei. Ge=
wiß
war es das, aber in höchſt verfänglicher Weiſe auf jenen
Punkt, wo die Eine, für alle Zeit gültige Wahrheit liegen ſollte.
Hinter der Vielheit der Dinge würde die eigentliche Wirklichkeit
geſucht. Franz Roſenzweig charakteriſiert dieſe Methode, der er
eine erfahrene Philoſophie entgegenſtellt, einmal ſo: Alle Philo=
ſophie
fragte nach dem Weſen. Es iſt dieſe Frage, mit der ſie ſich
vom unphiloſophiſchen Denken des geſunden Menſchenverſtandes
ſcheidet. Der fragt nämlich nicht, was ein Ding eigentlich ſei. Es
genügt ihm zu wiſſen, daß ein Stuhl ein Stuhl iſt. Er fragt
nicht, ob er eigentlich ganz ewas anderes wäre. Eben dies
fragt Philoſophie, wenn ſie nach dem Weſen ſpogt. Die Welt

darf beileibe nicht Welt ſein, Gott beileibe nicht Gott, der Menſch
beileibe kein Menſch, ſondern eigentlich müſſen alle etwas ganz
anderes ſein.
Die Einſicht nun, daß das Denken außerſtande iſt, von ſich
aus die Wahrheit und ein zureichendes Bild der Wirklichkeit zu
erzeugen, läßt dieſe Anſtrengungen des prinzipiellen Denkens zu
einem vergeblichen Unterfangen werden. Dem neuen Denken ent=
ſteht
eine neue Erkenntnisforderung, die Vielheit nicht in ihrem
eigentlichen Weſen, ſondern in ihrem Sein und So=Sein feſt=
zuſtellen
. Die Aufgabe des Denkens iſt dabei die eines Inſtru=
ments
. Als ſolches kann es ſich nicht weſentlich verändern (das
Neue liegt ja nur in dem Verzicht auf veraltete Anmaßungen),
es kann immer nur verfeinert werden. Es handelt ſich, wie
Herrigel ſagt, nicht um eine neue Wahrheit, mit der man über
den Dingen ſteht, ſondern es handelt ſich darum, möglichſt nahe
an die Dinge der Wirklichkeit heranzukommen.
An dieſer Aufgabe kann das Denken noch unvorſtellbar ſchär=
fer
, genauer, weitſichtiger, kombinationsreicher werden, aber
und das iſt das Bezeichnende die Aenderung liegt diesmal
nicht im Denken ſelber, ſondern kommt von außen her, und der
Satz beſagt nur, daß die Inhalte des Denkens, die geſehene Wirk=
lichkeit
noch unermeßlich größer und weiter werden können.
Daß mit alledem kein neues Denkprogramm und Syſtem auf=
geſtellt
werden ſoll, iſt beachtenswert. Es iſt nebenſächlich, daß
das Denken über ſich ſelbſt andrer Meinung geworden iſt, und es
wäre der alte Fehler, hieraus Prinzipielles abzuleiten. Das be=
tont
Herrigel, ohne doch alle greifbaren Folgen namhaft zu
machen. So geht z. B. dieſe geiſtesgeſchichtliche Wendung zweifel=
los
im Großen und Ganzen zuſammen mit einem Uebergang
von induktiver zur deduktiven Methode, nicht mehr vom Ganzen
und Allgemeinen, ſondern von den Teilen geht die Forſchung
aus. Das mag in Ordnung ſein, wo wir es mit meßbaren und
zählbaren Mengen und Größen zu tun haben und ſonſt mit
nichts. Die Methode verſagt überall und iſt unzulänglich, wo wir
es mit Qualitäten zu tun bekommen, mit Werten und mit Leben=
digem
. Da hat man nun bisher unter dem offiziellen, mit dem
großen Bann der Wiſſenſchaft verſehenen Zwang, rein induktiv
zu berfahren, ſo gehandelt, daß man an irgend einer Stelle die
verbotene Prämiſſe doch einſchmuggelte, alſo unmerkbar dem
Prinzip Abbruch tat, oder aber ſo, daß man die Wiſſenſchaft an
beſtimmtem Punkt, wo die Deduktion einzuſetzen hätte, aufhören
ließ. Ueber die Grenzen, die ſich aus derlei Rückſichten die
Chemie noch heute ſetzt, wenn ſie die Frage nach biologiſchen
Werten umgeht, über die Medizin, die in unſeren Tagen dieſe
Grenze hoffnungerweckend zu überſchreiten beginnt, wäre an die=

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[ ][  ][ ]

Nummer 183

Dienstag, den 3. Juſi 1928

Seite 3

Die Sicherhen Perhmnpittgen n Senf.

Die dreiModellverträge über friedliche
Hegelung von Sireitfauen.
Die Interventionsmöglichkeit dritter Staaten.
Burückſtellung polniſch=ſüdſlawiſcher Abände=
nungsvorſchläge
auf Erweiterung der gegen=
ſeitigen
Waffenhiiſe.
* Genf, 2. Juli. (Priv.=Tel.)
Das Sicherheitskomitee des Völkerbundes verhandelte in
iner Montag nachmittag 4½ Uhr eröffneten Sitzung die drei
Modellverträge über friedliche Regelung von
Streitfällen, die nach den Verbeſſerungsvorſchlägen im
edaktionskomitee verändert worden ſind. Wie Politis in ſeiner
lrzen Erklärung auseinanderſetzte, ſind die Medollverträge in
iHren Grundzügen unverändert geblieben, jedoch hinſichtlich der
Teilnahme von Nichtmitgliederſtaaten des Völkerbundes in Ein=
zelheiten
abgeändert worden. Die Interventionsmög=
lichkeit
dritter Staaten in Konfliktsfällen iſt elaſtiſcher
geſtaltet und die Handlungsfreiheit dieſer dritten Staaten in
jedem Falle ſichergeſtellt. Unter die Reſerven zu den Modellver=
wrägen
iſt die Einrichtung eines Spezial=Schiedsgerichts anſtelle
des als letzte Entſcheidungsinſtanz gedachten Haager Schieds=
gerichts
eingeſetzt worden. Die eigentlichen Sicherheitsverträge,
ie das Komitee morgen behandeln wird, ſind grundſätzlich intakt
eblieben. Zu beiden Arten der Modelltypen ſind im Redaktions=
lomitee
, beſonders von polniſcher Seitze, Abände=
ungsvorſchläge
für die Präambeln eingereicht wor=
en
, die darauf hinauslaufen, die Präambeln biegſamer zu ge=
alten
. Von polniſcher und ſüdſlawiſcher Seite ſind zu den
Sicherheitsverträgen Anregungen für eine Erweite=
ung der gegenſeitigen Waffenhilfe in flagran=
en
Angriffsfällen gegeben worden, die einen Eingriff
ſeritter Staaten vorſehen, ohne die in den Verträgen vorgefehene
Entſcheidung des Rats abzuwarten. Sowohl die Anträge zu den
Präambeln wie die zu der Erweiterung der Waffenhilfe wurden
edoch zurückgeſtellt und werden vorausſichtlich gelegentlich der
September=Vollverſammlung des Völkerbunds oder einer ſpä=
eren
Tagung des Sicherheitskomitees zur Erörterung kommen.
Aus der jetzigen Form der Verträge ergeben ſich keine grund=
egenden
Aenderungen, jedoch laſſen die Erklärungen von Politis
erwarten, daß es im September über verſchiedene Kernpunkte der
Modellverträge, die von weittragender Bedeutung ſind, zu ein=
gehenden
Debatten kommen wird.
Japans Stellungnahme zu den deutſchen
Anregungen.
Bei der dann folgenden Fortſetzung der Beratung
üüber die deutſchen Anregungen gab der japaniſche
Wertreter Sato eine Erklärung ab, in der er betonte, daß Ja=
wan
ſich vorläufig eine Stellungnahme zu den
weutſchen Anregungen noch vorbehalte, ſolange
niicht die Frage der Einfügung einer Kontrolle entſchieden ſei.
Seine Regierung erblicke in der Einfügung der Kontrolle ver=
ſchiedene
große Schwierigkeiten, da ſie der Anſicht ſei, daß die
Durch den Pakt feſtgelegten Befugniſſe des Völkerbundsrates in
ährem vollen Umfange erhalten und nicht durch vorzeitige ſtarre
Weſtimmungen eingeengt werden dürften. Aus dieſem Grunde
Chabe Japan im Dezember 1927 den Bericht über die vom Völker=
lbundsrat
in Konfliktsfällen evtl. zu ergreifenden Maßnahmen nur
zzugeſtimmt, weil es ſich dabei um eine reine Studie ohne bin=
dende
Verpflichtungen gehandelt habe. Daß im Sicherheitskomitee
tein Teil der Staaten die deutſchen Vorſchläge nur in Verbin=
Edung mit einer Kontrolle für durchführbar halten, ein anderer
Tdagegen in dieſer Kontrolle das größte Hindernis für ihre Ver=
ſwirklichung
ſehe, ſei für Japan ein Grund mehr, mit ſeiner Ent=
ſcheidung
vorläufig zurückzuhalten. Doch ſtimme es trotzdem einer
eingehenden Prüfung der deutſchen Vorſchläge zu. Der ſüd=
ſlawiſche
Delegierte Fotiſch erklärte, ſeine Regierung
erwarte ein praktiſches Ergebnis von den deut=
ſchen
Vorſchlägen nur, wenn in das künftige Ab=
kommen
gleichzeitig die Möglichkeit einer Kon=
trolle
und der Anwendung von Sanktionen hin=
eingearbeitet
und eine Verbindung mit den Verträgen
über die gegenſeitige Waffenhilfe geſchaffen würde.

England gegen den Kontrollgedanken.
Lord Cuſhendun brachte gegen den Kontroll=
gedanken
in einer Diskuſſion mit Rollin Jacquemin, Paul=
Boncour und anderen Mitgliedern des Komitees ſeine Beden=
ken
vor, doch wird das Redaktionskomitee in den Entwurf zu
einem Kollektivvertrag auch dieſe Möglichkeit hineinarbeiten. Zu
dem in den deutſchen Vorſchlägen enthaltenen Gedanken,
daß die Staaten im voraus ſich verpflichten, auf
Vorſchlag des Völkerbundsrates einen Waffen=
ſtillſtand
anzunehmen und ihre etwa eingedrun=
genen
Streitkräfte aus dem Gebiet des anderen
Staates zurückzuziehen, brachte die engliſche
Delegation einen Verbeſſerungsvorſchlag ein,
der anſtatt von Waffenſtillſtand von Einſtellung der Feindſelig=
keiten
ſpricht, und nach dem auch die entmilitariſierte Zone auf
Aufforderung des Rates von etwa einmarſchierten Streitkräften
geräumt werden ſoll. Dr. v. Simſon erklärte, daß er gegen dieſen
Vorſchlag im Augenblick keine Einwendungen erhebe, daß er ſich
jedoch vorbehalte, ſie noch näher zu prüfen.
Der ſchwediſche Vertreter Unden trat, für die Einfügung
einer Unterſuchung der Schuldfrage in Konfliktsfällen ein.
General Marinis, der keine Bedenken gegen, die praktiſche
Möglichkeit eines Waffenſtillſtandes vorbrachte, ſchloß ſich trotz=
dem
dem Vorſchlag Cuſhenduns an. Die in dem deutſchen Vor=
ſchlag
angeregte Prüfung, ob die Vorſchläge des Rates mit Ein=
ſtimmigkeit
oder nur mit Stimmenmehrheit beſchloſſen werden
ſollen, wurde mit Zuſtimmung des deutſchen Delegierten Dr.
v. Simſon dahin entſchieden, daß an dem Prinzip der Einſtim=
migkeit
feſtgehalten werden ſoll.
Die deutſchen Anregungen wurden alsdann an das Redak=
tionskomitee
verwieſen, das morgen vormittag und morgen nach=
mittag
darüber beraten wird.
Das Sicherheitskomitee ſelbſt wird ſich in einer Sitzung am
Dienstag vormittag 10 Uhr mit der zweiten Leſung der eigent=
lichen
Sicherheitsverträge zu befaſſen haben.

Die rumäniſche Siabiliſierungs=Anleihe.
EP. Bukareft, 2. Juli.
Wie hier verlautet, iſt die Stand der Anleiheverhandlungen
günſtig. Nachdem über die Stabiliſierung des Lei mit der Bank
von England bereits ein Uebereinkommen unterzeichnet worden
iſt, erwartet man für Samstag die Ankunſt der Delegierten der
fremden Notenbanken in Bukareſt, damit ſie die Konvention über
die Stabiliſierung des Lei endgültig unterzeichnen. Den Zei=
tungen
zufolge ſteht nunmehr feſt, daß die Bank von Frankreich
der Rumäniſchen Nationalbank einen Vorſchuß von 300 Mil=
lionen
Franken für die Zwecke der Stabiliſierung des Lei zur
Verfügung ſtellen werde, der ſodann aus der im Herbſt zu emit=
tierenden
Auslandsausleihe zurückzuzahlen wäre. Die heu=
tigen
Bukareſter Blätter verſichern ferner, daß die Verhand=
lungen
mit Deutſchland über die finanzielle Verſtändigung noch
nicht definitiv abgebrochen ſeien. Falls es noch gelingen würde,
mit Deutſchland zu einem Einvernehmen zu kommen, was in
rumäniſchen politiſchen Kreiſen allgemein erwartet wird, ſo
würde die Reichsbank ebenfalls mit einem Anteil von zehn bis
zwanzig Millionen Dollar an der rumäniſchen Stabiliſierungs=
anleihe
beteiligt werden.
Obregon zum Präſidenten von Mexiko gewählt
London, 2. Juli.
Am Sonntag haben nach Meldungen aus Mexiko=Stadt die mexi=
kaniſchen
Wahlen ſtattgefunden. Insgeſamt wurden 290 Abgeordnete
für den mexikaniſchen Kongreß für zwei Jahre und 29 Senatoren, d. h.
nur die Hälfte des Senats, für ſechs Jahre gewählt. General Obre=
gon
iſt in Ermangelung eines Gegenkandidaten für ſechs Jahre zum
Präſidenten gewählt worden. Er wird ſein Amt im Dezember an=
treten
. In mexikaniſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Gegen=
ſätze
zwiſchen Staat und Kirche nicht ausgeglichen werden können, bis
General Obregon die Präſidentſchaft übernommen hat. Präſident Cal=
les
war bekanntlich für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt wor=
den
, doch hat die Verfaſſung inzwiſchen eine Abänderung erfahren und
beſtimmt nun, daß die Präſidentſchaft ſechs Jahre dauern ſoll. Nach
dem Geſetz wird uun das Wahlzählungsbureau am Donnerstag im
Wahlausſchuß Bericht erſtatten, der wiederum im Auguſt dem Kongceß
berichten wird. Erſt dann dürfte das amtliche Ergebnis veröffentlicht
werden.

*Ein neues Opfer
des Italia=Abenteuers.
Der rufſiſche Flieger Babuſchkin ebenfalls
vermißt.
In den ſkandinaviſchen Ländern herrſcht über Nobile eine
von Tag zu Tag ſteigende Erbitterung. Die geſamte Preſſe hat
ſcharf gegen ihn Front gemacht, macht ihm die heftigſten Vor=
würfe
darüber, daß er lediglich aus Eitelkeit ſich in das Nordpol=
abenteuer
eingelaſſen habe, das zum Verhängnis eines der tüch=
tigſten
und erfolgreichſten Polarforſchers wurde. Die Erbitte=
rung
hat hoch und niedrig ergriffen, wohin man hört, ſtößt man
auf ablehnende Bemerkungen über das Verhalten Nobiles, da es
kein Norweger verſteht, wie er ſich als Erſter hat in Sicherheit
bringen laſſen. Ganz Norwegen will von den Italienern nichts
mehr wiſſen. Ein hauptſtädtiſches Blatt verbittet ſich ſehr ener=
giſch
die weitere Verſorgung mit Meldungen von der Citta di
Milano, auf der man bei allen möglichen Anläſſen Hurrah
rufe, ohne zu bedenken, daß man ſich in der Nähe eines Fried=
hofes
befinde. Die Ablehnung der italieniſchen Nachrichten iſt
eine Folge der tendenziöſen und unwahren Berichterſtattung der
Italiener. Ein bekannter norwegiſcher Rechtsanwalt, der ſeine
Erregung über das Verhalten Nobiles in der ſchärfſten Weiſe in
einer Osloer Zeitung kundgab, prägte den Satz, daß ſ7h Nobile,
weil er ſich zuerſt retten ließ, außerhalb aller Ehrbegriffe geſtellt
habe. Die Wut der Norweger hat ſogar ſchon dazu geführt, daß
man Nobile den guten Rat gab, bei ſeiner Rückkehr nach Italien
norwegiſchen Boden zu meiden. Amundſen und ſeine beiden
Begleiter Guilbaud und Dietrichſohn gelten in Skandinavien be=
reits
als tot. Trotzdem werden in allen norwegiſchen Kirchen
Gotesdienſte abgehalten, in denen um die Rettung der Verun=
glückten
gebetet wird.
Das Italia=Abenteuer hat inzwiſchen ein
neues Opfer gefordert. Der ruſſiſche Flieger Babuſchkin
iſt am 29. Juni von der König Karl=Inſel aufgeſtiegen, um
einen Flug nach der Foyn=Inſel zu unternehmen. Er wollte
auch die Eisbrecher über die Eisverhältniſſe unterrichten, da
dieſe nun mit aller Macht vorſtoßen müſſen, weil die Lage der
Verunglückten im Roten Zelt immer gefährlicher wird. Babuſch=
kin
blieb noch eine Weile mit dem Eisbrecher Malygin in
funkentelegraphiſcher Verbindung, plötzlich aber verſtummte der
Sender und bis heute hat man von ihm nichts mehr gehört, ſo
daß auch für ihn das Schlimmſte befürchtet werden muß. Die
Eisbrecher Malygin und Kraſſin ſcheinen übrigens jetzt in
beſſeres Fahrwaſſer gekommen zu ſein. Sie berichten, daß es
flott vorwärts geht und daß ſie ſchon ſehr bald die Scholle der
Italia=Leute erreichen werden.
Der nach der Kingsbay entſandte Berichterſtatter des Ber=
liner
Acht=Uhr=Abendblattes berichtet, daß es Nobile bisher
noch immer nicht gewagt habe, ſich der Preſſe und ihrer Kritik
zu ſtellen. Auch aus ſeinen Zeilen klingt die Empörung über
das Verhalten Nobiles heraus. Der Berichterſtatter gibt aber
noch ein Erlebnis des Skandinaviers Lars Hanſen wieder, der
ebenfalls in Kingsbay weilt. Was Lars Hanſen ſchildert, geben
wir nachſtehend im Wortlaut wieder: Vor dem Start zum
Nordpol ließ Nobile von dem Hangar ſich Champagner kommen,
und trank auf eine glückliche Fahrt. Er erblickte mich, ließ mich
heranrufen und ſagte in mäßigem Engliſch: Sie telegraphierten
ja neulich, daß wir zuviel Wein trinken, wenn wir ſtarten. Das
ſoll Ihnen vergeſſen ſein. Wollen Sie ein Glas mit mir trinken?
Ich erwiderte, daß ich zwar nichts Derartiges telegraphiert
hätte, aber gerne ein Glas auf ſein Wohl trinken würde. Schon
vorher hatte Nobile mich mit einem anderen Preſſevertreter ver=
wechſelt
, der wenig ſchmeichelhafte, aber zutreffende Einzelheiten
über den Nordpolflug an ſeine Zeitung gedrahtet hatte. Damals
verſuchte Nobile unter Hinweis auf jenes Telegramm, mich dazu
zu bringen, daß ich meine Telegramme von der
Citta di Milano zenſurieren ließe. Ich er=
widerte
damals, daß ich nicht daran dächte, mir
von ihm Vorſchriften machen zu laſſen. Nachdem ich alſo geant=
wortet
hatte, daß ich ein Glas auf ſein Wohl mittrinken würde,
winkte er eine Ordonnanz mit neuen Flaſchen heran, ließ die
Filmoperateure ſich vor uns aufbauen und bat die Offiziere, ein
wenig beiſeite zu treten. Doch er führte das Glas nicht zum
Munde, ſondern wandte ſich raſch durch die Reihe der Offiziere
und verſchwand. Ich glaubte zuerſt, daß er etwas Eiliges zu et=

ſer Stelle viel zu ſagen. Wird doch das Fortſchreiten des Wiſſen=
ſchaftsbetriebes
gerade dadurch ermöglicht, daß von Zeit zu Zeit
eine neue Frage geſtellt wird, von einem neuen, hypothetiſchen
Standpunkt die Einzelheiten unterſucht werden, aber eben durch
die Frage nicht minder als durch die exakteſte Beantwortung und
Unterſuchung.
Das neue Denken nun, da es eben nicht prinzipiell herrſchen,
ſondern in zweckmäßigem Dienſt ſich bewähren will, wird auch
hier eine Lockerung ſchaffen und hat ſie ſchon ſichtbar geſchaffen,
wie es ja überhaupt ein bereits Vorhandenes bezeichnen will.
Dabei iſt nicht nur an die Geiſtes= ſondern auch an die Natur=
wiſſenſchaften
zu denken, ja zu beachten, daß dieſe Trennung
eben ſelbſt unhaltbar geworden iſt. Neben aller die Kultur und
Geſchichte betreffenden Wiſſenſchaft ſei an das große neue Gebiet
der Charakterforſchung erinnert, das ſeine Fundierung erſt jetzt
erhalten wird, wo es auch von der Seite der Medizin in An=
griff
genommen und damit zur Konſtitutionsforſchung wird. Da=
durch
aber wird beſonders augenfällig, daß auch die Medizin
nicht zu den exakten Wiſſenſchaften gehört, denn bereits die Be=
zeichnung
und Ordnung der Eigenſchaften, mit denen ſie es hier
zu tun bekommt, iſt ohne Werturteile unmöglich. Wie vollſtändig
dieſe Wandlung bereits da iſt, erweiſt ein Satz, den wir in einem
wiſſenſchaftlichen Buch dieſes Jahres finden: Die induktive
Forſchungsmethode in Ehren, aber ohne Deduktion geht es nicht.
Sie iſt es, welcher der Fortſchritt der Wiſſenſchaften die größten
Antriebe verdankt.
Zugleich läßt dieſes Beiſpiel ahnen, welch neue Einſichten
gewonnen werden können, wenn die einzelnen Diſziplinen ihre
prinzipielle Starrheit aufgeben und ſich bewußt machen, daß jede
Teillöſung erſt an ihrem richtigen Ort ſteht, wenn ſie dem Gan=
zen
eingegliedert iſt. Hier eben, in dieſer Ganzheit liegen die
großen Aufgaben einer wiſſenſchaftlichen Philoſophie, die unend=
liche
Summe der Einzellöſungen zuſammenzufaſſen, an ihren
Platz im Ganzen eine jede zu ſtellen, die größte Weite im Wiſſen
der Zuſammenhänge zu ſchaffen.
Damit bleiben wir noch in der Wirklichkeit. Wer darüber
hinaus die eigentliche Wahrheit und das Weſen ergründen will,
halte ſich vor, daß das Denken zu deren Findung nicht mehr
legitimiert iſt. Aus ihm eine letzte Wahrheit ergründen zu wol=
len
, war die große Irrung des Idealismus. Demgegenüber man
klar halten mag, daß dies nur aus tieferen und lebendigeren
Ueberzeugtheiten geſchehen kann; ſei es, daß man dem Geiſt
romantiſch die Seele oder das Leben entgegenſtellt, ſei es, daß
man, wie im alten Indien, die wahre Wirklichkeit in der perſön=
lichen
Innenerfahrung des in Schau verſenkten Gläubigen ſieht.

Heinrich Hölzlin

hat in ſeiner letztjährigen Tätigkeit im Staatstheater in Wies=
baden
faſt ausnahmslos freundlichſte Anerkennung gefunden. Es
dürfte die Darmſtädter Freunde des Künſtlers intereſſieren, was
die Wiesbadener Kritiken ſchreiben:
.. Ein prächtiger Pogner war Herr Hölzlin, der ſich mit
ſeiner voll und weich ausſtrömenden, auch zu kräftigen Akzenten
bereiten, in allen Dingen vornehme Kultur aufweiſenden Stimme
einen ſtarken Erfolg erſang. . . In Die Hochzeit des
Figaro ſang am Freitag Herr Hölzlin den Figaro. Er gab darin
eine in jeder Beziehung fein ausgefüllte Leiſtung. In Geſang
und Spiel bot er dieſe Rolle in feinſinnigſter, ſchlagfertigſter
Charalteriſtik und betonte überall den durch nichts außer Faſſung
zu bringenden heiteren Gleichmut. In den Arien, wie er dem
Grafen den Krieg erklärte, wie er den zum Offizier ernannten,
aber weit mehr nach den Roſen der Liebe als nach Heldenlorbeer
begierigen Pagen neckte, wie er ſich ſelbſt verſpottete, erwies ſich
Herr Hölzlin ſtets als der vornehm empfindende und nachgeſtal=
tende
Künſtler, der bei allem Humor auch leiſe, trauliche Stimmen
des Gemüts durchſchimmern ließ. Durch den biegſamen, weichen
Glanz ſeiner Stimme und die auf hochachtbarer Stufe ſich be=
wegende
geſangliche Kultur bereitete, er dem Ohr noch einen
Extragenuß. Herr Hölzlin wurde im Verein mit den Vertretern
der anderen Hauptrollen, die die gleichen waren wie beim erſten=
mal
, durch reich bemeſſenen Beifall ausgezeichnet. .. Vor=
nehm
in der Darſtellung, alle Gefühlsſpannungen deutlich um=
grenzend
, ſo gab Herr Hölzlin den Silva. Im Geſanglichen
erwies er durch feinſinnige Linienführung und muſterhafte Dekla=
mation
von neuem ſeine Qualitäten als Sänger, .. . und der
voluminöſe weiche Baß von Heinrich Hölzlin (Silva) trugen
weſentlich zum Erfolg des Abends bei. .. In der Auffüh=
rung
der Oper Figaros Hochzeit war die Hauptpartie des
Figaro zum erſtenmal mit Herrn Hölzlin beſetzt. Seine Darſtel=
lung
war in Hinſicht des Munteren und Mutwilligen überaus
glücklich. Er entwickelte im Spiel eine Behendigkeit und Ge=
ſchmeidigkeit
, man kann ſagen eine Grazie, die ſofort für ſich ein=
nahm
. Ein überlegener Humor ließ auch an die geiſtige Ueber=
legenheit
dieſes Pfiffikus von Figaro glauben, der es verſteht,
im Stillen nach eigenem Willen Menſchen zu lenken eine
Kunſt, die freilich zuletzt vor Suſannes Liebeswerben kapitulieren
muß! Im Geſang entfaltete Herr Hölzlin dank ſeiner ſympathi=
ſchen
, wohlgeſchulten Stimme eine überraſchende Leichtigkeit und
Elaſtizität des Ausdrucks und blieb maßvoll und muſikaliſch bis
in die kleinſte Note. Alle wichtigen Szenen kamen zu lebendiger
Wirkung.

Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Dresden: Der ordentliche Proſeſſor an der Techniſchen Hochſchule
Dr. rer, pol. Theodor Beſte hat einen Ruf an die Handelshochſchule
Nürnberg zur Wiederbeſetzung des durch den Weggang des Prof. Rieger
erledigten Lehrſtuhls für Betriebswirtſchaft abgelehnt. Die juriſtiſche
Fakultät der Univerſität Berlin hat den Rektor der Techniſchen Hoch=
ſchule
, Prof. Dr. Nägel, zum Doktor der Staatswiſſenſchaften ehren=
halber
promoviert.
Leipzig: Der Landesbiſchof von Sachſen, ord. Honorarprofeſſov der
ſyſtematiſchen Theologie an der hieſigen Univerſität D. Ludwig
Ihmelsbeging am 293. Juni ſeinen 70. Geburtstag. Dem Aſſiſtenten
am Pharmakologiſchen Juſtitut der Univerſität, Dr. med. Lendle, iſt
die Lehrberehtigung für das Fach der Pharmakologie in der Medizi=
niſchen
Fakultät erteilt worden.
Jena: Der Pfarrer Lie. theol. Heinrich Schlier in Gelſenkirchen=
Schkölen iſt als Privatdozent für das Fach des Neuen Teſtameuts in
der theologiſchen Fakultät der hieſigen Univerſität zugelaſſen worden.
München: Für das Fach der Dogmatik habilitierte ſich in der theolo=
giſchen
Fakulktät der Univerſität Dr. theol. Michael Schmaus, Dozent
der Theologie am Klerikalſeminar in Freiſing.
Breslau: Hier iſt der Germaniſt, Univerſitätsprofeſſor Dr. Karl
Dreſcher, als er das Stadttheater verlaſſen wollte, von einem Herz=
ſchlage
getroffen, tot zuſammengeſunken. Kommerzienrat Dr. Hein=
rich
Krumbhaar, erſter Vorſitzender des Vereins deutſcher Zeitungs=
verleger
, wurde von der Techniſchen Hochſchule durch den preußiſchem
Kultusminiſter Dr. Becker zum Ehrenſenator ernannt. Oberbergamts=
direktor
, Oberbergrat Pieler iſt zum Honorarprofeſſor an der Tech=
niſchen
Hochſchule ernannt worden.
Breslau: Der Litezarhiſtoriker, ord. Prof. Geh. Regierungsrat
D. Dr. Carl Dreſcher iſt im Alter von 65 Jahren geſtorben.
Oberbergamtsdirektor Oberbergrat Pieler iſt zum Honorarprofeſſor
an der Techniſchen Hochſchule ernannt worden. Die Techniſche Hoch=
ſchule
hat den Präfidenten der Juduſtrie= und Handelskammer Oppeln,
Herrn Generaldirektor Carl Hoffmann von der Schleſiſchen Port=
land
=Zement=Induſtrie A.=G., Oppeln, zum Dr.=Ing. ehrenhalber
ernannt.
Wien: Am 7. Juli wird den Pſychiater an der Univerſität, Dr.
Wagner=Jauvegg, ſeine Abſchiedsvorleſung halten. Aus dem
Deutſchen Reich werden Profeſſor Hartmann vom Kaiſer=Wilhelm=
Inſtitut in Dahlem als Ordinarius für Zoologie und der Hamburger
Aſtronom Orif Graff an die Wiener Univerſität berufen. Die
Neugründung eines Lehrſtuhls für Journaliſtik ſteht für die nächſte
Zeit bevor.
Blumenliebhabern, die nicht nur Freude an der äußeren S hön=
heit
der Pflanzen haben, ſondern denen auch Sinn für innere Lebens=
vorgänge
gegeben iſt, bietet das neue, bei Oeſterheld u. Co. Berlin
W. 15, erſchienene Buch von Theodor Leſſing Blumen eine Fülle
von Anregungen, Erfahrungen und gleichzeitig eine unv=rgleichliche
Einführung in die Naturwiſſenſchaft. Das Blumenbuch gehört mit
dem im vorigen Jahre erſchienenen Tierbuch des gleichen Verfaſſers
zu den bleibenden Werken, die man lieben muß.

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 3 Zuſi 4928

ledigen hätte und wartete einige Augenblicke. Doch dann hörte
ich plötzlich lachen und ſah die Offiziere in das Lachen einſtim=
men
. Ich begriff und ſchleuderte der Gruppe mein Glas vor die
Füße. Mariano, der Führer des Luftſchiffes, war der Einzige,
den dieſer Auftritt empörte. Die Norweger, die zugeſehen hatten,
ſtanden einen Augenblick wie gelähmt. Beleidigt waren weder
ſie noch ich, da ſie damals Nobile ſchon für einen etwas über=
ſpannten
Mann hielten, der zuweilen nicht mehr weiß, was er
tut. Jedesmal, wenn es hieß, daß der Start erfolgen ſollte,
küßten und weinten die Italiener ſobiel ſie konnten, und das
nicht wenig. Die Vorbereitungen zum Polflug gingen in größter
Haſt und mit größter Ungenauigkeit vor ſich. Das Benzin mußte
zweimal wieder ausgepumpt werden. Die Segnung des vom
Papſt geſtifteten Kreuzes wurde mit beiſpielloſer Gründlichkeit
erledigt, ohne daß allerdings vergeſſen wurde, die Zeremonie und
das Kreuz von allen Seiten zu photographieren. Während dieſer
Zeremonie, bei der der Matroſe, der das Kreuz hielt, ſchrecklich
fror, ſuchte Malmgreen leiſe fluchend ſeine Inſtrumente, die die
Italiener achtlos vor ſich geſtellt hatten. Mit Mühe und Not
ſammelte er ſie zuſammen. Er, der ſonſt immer bei ſtrahlender
Laune war, und Mariano mit Ceſioni, die tüchtigſten und mit
Recht beliebteſten Leute der Beſatzung, haben bei dem letzten
Start dringend abgeraten. Sie waren unruhig und gedrückt und
erklärten, daß das Wetter keinesfalls für einen Start günſtig
wäre. Dieſe Schilderung Lars Hanſens deckt ſich mit den Tat=
ſachen
, die man bisher ſchon über Nobile und das Italia=
Abenteuer erfahren hatte.

Schönwetterſchiff

Von unſerem =Korreſpondenten.
Rom, 30. Juni.
Man hat über Rom die Italia oder ihre Schweſterſchiffe
oft fliegen ſehen. Es waren mehrere Luftſchiffe von gleichem oder
ganz ähnlichem Typ, die im Laufe der letzten Jahre bei ihren
Uebungen durch den ſtrahlend blauen Himmel über der ewigen
Stadt ihre Kreiſe und Schleifen zogen. Auch die ſchlanke, ehe=
malige
deutſche Bodenſee hatte auf dieſes Rom herabgeſchaut,
bis ſie eines Tages glücklich in Grund und Boden gefahren war.
Auch ſie reiſte nur bei ſchönem Wetter, obwohl ſie vorher manche
harte und dunkle Fahrt im nebeligen und regenreichen Deutſch=
land
zwiſchen Berlin und dem Bodenſee hinter ſich gebracht
hatte. Da nun einmal in Italien, beſonders zu Sommerzeiten,

das gute Wetter überwiegt, ſo lag es in der Natur d
daß die italieniſchen Luftfahrzeuge zu ihrem Glück uic auf
gut Wetter gebaut werden konnten als für wilde Sturmfahrten.
Wenn ſtatt des erhofften ſchönen Wetters einmal Sturm und
Regen über Rom hinwegfegten, dann wurden eben Paraden der
Luftſtreitkräfte verſchoben oder abgeſagt. Was ſehr ver=
nünftig
war.
Die Italia des Herrn Nobile war ein ſolches Schönwetter=
ſchiff
, wie ſie von deutſchen Technikern bei ihrer Atempauſe in
Stolp genannt wurde. Es iſt an dieſer Stelle bereits auf ver=
ſchiedene
Unſtimmigkciten bei der Nordpolfahrt hingewieſen wor=
den
, die wahrſcheinlich der Kritik noch reichlich Stoff bieten wer=
den
, wenn man erſt einmal an die Abrechnung über das ziemlich
leichtfertig unternommene Experiment der Polarfahrt gehen wird.
Man wird dann auch einiges über die Vorgeſchichte dieſer Fahr
und ihre Finanzierung erfahren, wobei auch die Verſchacherung
der Berichte an gewiſſe Publikationskonzerne eine Nolle ſpielen
dürfte. Vermutlich hätte Nobile es ohne die Rückſicht auf ſeine
Kontrakte mit ihrem Geldzufluß gewagt, der Oeffentlichkeit ge=
nauere
Angaben über verſchiedene Tatſachen nach der Strandung
des Schiffes zu machen, ſo über die Rauchwolke des abgetrie=
benen
Ballons, die vermutlich nicht ſo harmloſen Urſprungs war,
als man ſie von Spitzbergen aus hinzuſtellen wagt.
Es ſickert jetzt auch in Rom an ein paar Stellen durch, daß
in den Meldungen, die Nobile durch Biagi an die Citta di
Milano und von dieſer nach der römiſchen Funkſtation von San
Paolo fuori mura geben ließ, mehr ſtand, als man von Amts
wegen dann veröffentlichte. Man hat anſcheinend mit dem ge=
retteten
Code des Luftſchiffes mancherlei chiffriert, was Blind=
hörer
nicht mit abhören ſollten. Wenigſtens erzählt man dies in
Rom. Es iſt auch ſehr wahrſcheinlich, daß Nobile ſich nicht bis
nach ſeiner Rettung über die ominöſe Rauchwolke ausgeſchwiegen
hat. Denn er hätte dadurch eine ſchwere Schuld auf ſich geladen,
weil er durch Verſchweigen dieſer wichtigſten Tatſache während
er angeblich über den berühmten RufVira UItalia funkte
die Rettungsaktion auf eine falſche Bahn leiten konnte. Es iſt
doch ziemlich wahrſcheinlich, daß gerade Amundſen ſich direkt auf
die Suche nach dieſen abgetriebenen Balloninſaſſen hat begeben
wollen. Nie wäre er vermutlich nach dieſer Richtung vorgegan=
gen
, wenn er die Mitteilung von dieſer ominöſen Rauchwolke ſo=
fort
nach der Wiederherſtellung der Funkverbindung erhalten
hätte. Man darf hoffen, daß in dieſem Falle nicht Nobile, ſon=
dern
die Schiffsleitung der Citta di Milano bzw. die römiſche
Zentrale Schuld an dieſer Verheimlichung trägt.
Ueberhaupt wird bei einer Generalabrechnung ſehr darauf
zu achten ſein, daß man das Konto Nobiles nicht mit Dingen be=
laſtet
, für die er nicht die Verantwortung trägt. Es ſind offen=

bar in Rom Befehle ergangen, die ein höchſt me=
diges
Licht
auf den ganzen Sinn der Polarfahrt woerfen
1.5 von zu=
verläſſiger
Seite verſichert, daß Nobile den Befehl gehabt hat.
unbedingt am 24. Mai über den Nordpol zu fliegen und dort die
drei Leute der Polarpatrouille abzuſetzen, damit dieſe Ent=
deckung
und Beſetzung des Pols gerade am Feſttag des
24. Mai in Rom eintreffen konnte. Denn der 24. Mai iſt der
Tag des Eintritts Italiens in ſeinen ſiegreichen Krieg.
Der Pol ſollte erreicht werden, damit die Feſtregie in Rom einen.
neuen Trumpf erhalten würde. Dieſe Verquickung von fasciſti=
ſcher
politiſcher Regie und ſportlichen Ereigniſſen oder ſonſtigen.
ſenſationellen Vorgängen iſt bezeichnend für das heutige Italien.
Auch de Pinedo mußte bei der Rückkehr von ſeiner Weltreiſe im
Flugzeug an einem römiſchen Feſttage auf dem Tiber landen.
Man darf auf jeden Fall verlangen, daß einmal die Wahr=
heit
über die Vorgänge bei der Nobilefahrt geſagt wird, nachdem
jetzt eine Reihe von Nationen am Rettungswerk beteiligt iſt. Es
war zweifellos nicht nur die hochmütige Auffaſſung des Italia=
Farä da s8 (Italien wird’s von ſich aus machen), die zunächſt=
die
verſchiedenen Angebote für Hilfeleiſtung nicht gleich annahm,
ſondern wohl auch das Bewußtſein, daß man ſich durch Annahme
dieſer Hilfe moraliſch zu einer Rechenſchaftslegung verpflichtete,
der man gern aus dem Wege gehen wollte, nachdem der Flug
geſcheitert war.
So hat man ja in Rom auch zunächſt, auf die Anfrage von
deutſcher Seite nicht geantwortet, obgleich von uns aus ſofort
Hilfe angeboten wurde. Allerdings konnte man weiterhin, da die
Italiener zunächſt nicht reagierten, auch nicht hinter ihnen her=
laufen
und mußte die Entwicklung der Dinge abwarten. Es war
deshalb recht merkwürdig, wenn auf einmal das Berliner Tage=
blatt
den Gönner Italiens ſpielte und ſehr energiſch wiſſen
wollte, wo und wann man von deutſcher Seite nichts getan
habe. Es war amtlich alles getan worden, was möglich war,
Das B. T. hätte ſich in Rom nur zu erkundigen brauchen. Wie
reimt ſich nun aber dieſe innige Sorge um Nobiles Schickſal mit
der heute in Rom eingetroffenen Gloſſe des B. T. zuſammen:
Es iſt zu erwarten, daß nach dem Abſchluß der Nachfor=
ſchungen
, die gegenwärtig zur Auffindung und Bergung der
Italia=Mannſchaft und Amundſens, Guilbauds und Lund=
borgs
unternommen und von der ganzen Welt mit äußerſter
Spannung und Sorge verfolgt werden, überall eine ſcharfe
Kritik an dem Verhalten Nobiles und an der ganzen Expedition
einſetzen wird. An Stoff dazu wird es nicht fehlen.
Es ſcheint, daß das B. T. mit dieſer Erkenntnis ſo ſpät
ſommt, wie es annahm, daß die deutſche Regierung mit der Hilfe
ſich verſpätet habe.

Familiennachrichten

Statt beſonderer Anzeige.

Durch die Geburt eines kräftigen
Jungen wurden hoch erfreut

Dr. ing. KurtNiſchk u. Frau
Maria, geb. Wagner

Berlin=Friedrichshagen
Mühlweg 26

z. Zt. Gſeßen
Südanlage 13,1.

Sonntag, den 1. Juli 4928.
(10912

Am 30. Juni iſt meine liebe Frau, unſere
treuſorgende, innigſigeliebte Mutter, Schwie=
germutter
und Großmutter

Hcllen Freunden und Bekannten
A unſeren herzlichſten Dank für
ihre liebe Anfmerkſamkeit anläßlich
unſeres Hochzeitstages.
Willy Merkert und Frau
17477) Martha. geborene Weil.

Die glückliche Geburt eines Sohnes
zeigen hocherfreut an
Selmar Roſenſtock u. Fran
Ida, geb. Marx
Darmſtadt, Caſinoſtr. 19
z. Zt. Klinik Dr. Roſenthal.
Al.

Hrau una Neue
Dr. Rechel

geb. Zimmermann, verwitw. Anger
nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Teiden für immer von uns gegangen.
In tiefer Trauer:
Auguſt Rolle, Hofmuſiker i. R.
Käte Rolle
Oiga Joos, geb. Unger
Blanka Unger
Alfred Joos
Auguſt Joos.

Ohren-, Nasen., Hals-Facharzt
von der Reise zurück!

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Waldeck Inh E. Auch; Emil Oesterlin /Pens Klösterle),
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Geschwister Mutschler, Ernstmuhl.
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unterbricht ſeine

Hulte

Für die zahlreichen Glückwünſche

und Geſchenke anläßlich unſerer
Verlohung jagen auf dieſemWege
unſeren herzlichſten Dank.
Marie Walter
Friedrich Hörr
Darmſtadt
Traiſa b. D.
Heſſiſcher Hof Lauteſchlägerſtr. 11

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Darmſtadt, den 30. Juni 1928.
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Dankſagung.

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Fritz Krämer
Luise Krämer, geb. Schmucker
Vermählte
Darmstädter Hof
Roßdorf b. D.
3. Juli 1928.
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Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläßlich des Heimganges unſerer lieben, unvergeß=
lichen
Mutter und Schwiegermutter

Frau Katharina Zacheis Wwe.
geb. Scheuermann

Statt Karten.
Unſere innigſigeliebte Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Tante und Schwägerin
Frau

ſprechen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer Marx
in Darmſtadt, Herrn Pfarrer Kempf in Zwingenberg
für ihre tröſtenden Worte, der Schweſter Eliſabeth für
die liebevolle Pflege unſeren herzlichſten Dank aus.

Philipp Zacheis und Frau Johanna,
geb. Deicke, Gießen
Georg Zacheis und Frau Marie,
geb. Becker, Darmſtadt.
2. Juli 1928.
(10937

Marguleige Biehmn

geb. Dillmann
iſt am 30. Juni unerwartet ſanft entſchlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hedwig Diehm
Karl Baſel und Frau Lotte, geb. Diehm
Paul Blümmel und Frau Lina, geb. Diehm
Elſe Medicus Wwe, geb. Diehm
und 10 Enkel.

Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 3. Juli, 4 Uhr
nachmittags, vom Portal des alten Friedhofs
aus ſtatt.
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Mücken und Schnaken!

Mäcken und Schnaken
sind nicht nur lästig
sie schleppen Krankheit
in Dein Haus.

Sie kommen aus mode-
rigen
Sumpflöchern und
Morasten, saugen von
Deinem Blut und hinter-
lassen
die vielen gefähr-
lichen
Krankheitskeime.
Schätze Dich gegen diesen
Feind! Zerstäube Flit!

In wenigen Minuten
tötet Flit mit absoluter
Sicherheit alle wider-
lichen
und gefährlichen
Insekten, wie Fliegen,
Mücken, Wanzen, Plöhe,
Schaben.

Fllt tötet nicht allein
dieses Ungeziefer, son-
dern
zerstört auch dessen
Eier, weil es in die Ritzen
und unzugänglichen Ver-
stecke
dringt, in denen
sich das Ungeziefer ver=
borgen
hält.
Flit tötet Motten und
ihre Larven, ohne die
Stoffe anzugreifen oder
einen üblen Geruch zu
verbreiten.
Flit ist unschädlich für
den Menschen und wegen
seiner 100%igen Wirk-
samkeit
sparsam im
Gebrauch. Anwendung
mittels des Flit- Zer-
stäubers
. Erhältlich
In allen einschlä-
gigen
Geschäften.

VERNTCHTFT. Flicgen, Mücken, Schnaken,
Dotten, Schaben, Bettwanzen, Flöhe, Ameisen

Deutsch-Hmerikanische Petroleum-Gesellschaft
Abteilung Spezialprodukte / Hambug 36

hohen

Auf nach Küln
ka m Lunetidt.
Eaal am Woogsblch
gün ah. Her Kana.
monieurcheſter ein
ſchaft rägt ihre bei
zeigen die Wettla
eine hervorragende zu
mann ſtatt.

Mozarwerein.
bekreut und beher
getroffen. Sein Konz
halle am Woogspl
ten Chorgeſang der
dirſte an dieſem Aber
dem letzten Darm
ud entzückt h
bei D. Titze, Eli
Gartenba
lich, fündet am
wäſcherei He
eſſantes und Neue
wird die Beſichti
erſte Führung um
um pünktlich
Preißge
Wam

Noch einmal:

[ ][  ][ ]

Nummer 183

Dienstag, den 3. Juti 1926

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadi, 3. Juli.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
ter Volksſchule in Ober=Nauſes, Kreis Dieburg. Eine Dienſt=
mohnung
für einen verheirateten Lehrer iſt vorhanden und wird in
Sſehbarer Zeit frei.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Neue Vorteile für
ie Mieter des Landestheaters. Die Zahl der Vorſtel=
langen
wird in der kommenden Spielzeit für die Hauptmieten beträcht=
lih
erhöht; während in der vergangenen Spielzeit die Hauptmieten
bis D je 24, die Hauptmieten E und L je 26 Vorſtellungen erhalten
haben, werden in der Spielzeit 1928/29 den Hauptmieten noch je 4 Vor=
hallungen
zugelegt, ſodaß die Zahlen auf 28 bzw. 30 anwachſen. Da
der Mietpreis trotzdem der gleiche bleibt, bedeutet dieſe Neuerung eine
ehebliche Senkung des Preiſes für die einzelnen Abende. Ein Platz
ds erſten Sperrſitz, der bisher 5,20 Mk. gekoſtet hat, koſtet von jetzt an
trir noch 4,45 Mk. in den Hauptmieten A bis D und 4,15 Mk. in den
6 auptmieten E und L, ein Platz im zweiten Rang nur noch 2,15 Mk.
(*. Mk.) ſtatt wie bisher 2,50 Mk. Die neuen Mietbedingungen ſind
e=ſchienen und in der illuſtrierten Werbeſchrift des Landestheaters ent=
halten
, deren Zuſendung man bei der Mietabteilung verlangen wolle.
Den bisherigen Mietern werden ihre Mietplätze noch bis zum 15. Juli
f eigehalten.
Sommerbühne Harprecht Premiere. Mit der heutigen Erſt=
erifführung
der ausgezeichneten Krimiaalkomödie Mrs. Cheneys
Cnde! von Frederick Lonsdale erreicht die Sommerſpielzeit Harprecht
ſor offizielles Ende. Mrs, Cheneys Ende! bildete vor etwa Jah=
t
sfriſt die Senſarion von London, woſelbſt dieſes zugkräftige Stück
iber 500 Aufführungen erlebte, desgleichen in Berlin, wo 300 Auffüh=
uungen
erreicht wurden. Wenn jemand mit virtuoſer Meiſterſchaft
tre ganze Verlogenheit der engliſchen Geſellſchaftsklaſſe geißelte, ſo iſt
es Frederick Lonsdale, der Verfaſſer von Cheneys Ende! Ohne den
Rorn der Peers und Lords zu fürchten, reißt er, wie ſein großer
Landsmann Shaw, dieſen darin beinah übertreffend, der Londoner
(Seſellſchaft die Maske herunter; auch ein halbes Europr lacht Tränen
ber die von einer Spitzbübin in die Enge getriebenen Ladies und
ords, die, unter ſich Ohrfeigen austeilend und unangenehme Dinge
twrwerfend, ſich ſchließlich in ihrer Zermorſchtheit zu einem Vergleich
mit einem Gaunerpaar bequemen müſſen. Die hieſigen Aufführun=
en
, in welchen das geſamte Perſonal nochmals vollzählig beſchäftigt
uit, dürfte wohl die Senſation Darmſtadts und ſomit ein glanzvoller
Abſchluß des diesſommerlichen Harprecht=Gaſtſpieles bilden. Für die
letzte Woche ſind ſämtliche Vergünſtigungen aufge=
oben
, ausgenommen Vorzugskarten für Plakataushang. (Siehe
beutige Anzeige!)
Auf nach Köln! Die Turngemeinde Darmſtadt 1846
bält am Donnerstag, den 5. Juli, 20 Uhr 30 Min., in ihrem großen
Saal am Woogsplatz einen Werbeabend für das Deutſche Turnfeſt in
Köln ab. Herr Kammervirtuoſe Kümmel bringt mit ſeinem Har=
monieorcheſter
ein glänzendes Konzert zu Gehör, die Singmann=
chaft
trägt ihre beſten Chöre vor und die Turnabteilungen
eigen die Wettkampfübungen für Köln. Die Veranſtaltung verſpricht
Eine hervorragende zu werden und findet bei freiem Eintritt für jeder=
mann
ſtatt.
Mozartverein. Der Berliner Mozart=Jugendchor,
betreut und beherbergt vom Mozartverein, iſt bereits in Darmſtadt ein=
getroffen
. Sein Konzert ſollte alle die am Dienstag abend in die Turn=
halle
am Woogsplatz locken, die Freude an dem ſtimmfriſchen, begeiſter=
en
Chorgeſang der Jugend haben. Auch die Darmſtädter Jugend
ſürfte an dieſem Abend nicht fehlen. Es ſei daran erinnert, daß aus
dem letzten Darmſtädter Konzert dieſes Chores alt und jung beglückt
und entzückt heimgegangen iſt. Eimtrittskarten (50Pfg. bis 1,50 RM.)
bei O. Titze, Eliſabethenſtr. 4.
Gartenbauverein Darmſtadt. Wie aus dem Anzeigenteil erſicht=
fich
, findet am kommenden Donnerstag eine Beſichtigung der Groß=
wäſcherei
Hering ſtatt, die beſonders unſeren Hausfrauen viel Inter=
ſſantes
und Neues bieten wird. Um einer Ueberfüllung vorzubeugen,
wird die Beſichtigung in zwei Partien vorgenommen und beginnt die
ferſte Führung um 2 Uhr nachmittags, die zweite um 4 Uhr und wird
arm pünktliches Erſcheinen zu den angegebenen Zeiten gebeten.
Preisgekrönt. Der unter der Leitung des Kammermuſikers Guſtav
ldam ſtehende Geſangverein Liederkranz Hergershauſen errang beim
Seſangswettſtreit in Babenhauſen, unter ſtarker Konkurrenz fünf gleich=
wertiger
Vereine, in der 1. Landklaſſe den erſten Klaſſenpreis, den
Ehrenpreis und den Dirigentenpreis.

Noch einmal: Das Bier und ſein Geſund=
heitzwert
.
Von Sanitätsrat Dr. Bergmann=Berlin.
Mein obenbezeichneter Aufſatz veranlaßt einen Herrn Dr. meil.
Weorgi, an dieſer Stelle meine Angaben über den Nährwert des Bieres
gind über ſeinen guten Einfluß auf das Verdauungswerk richtige
Buſtellen.
Wollte ich nun mit den kritiſchen Bemerkungen meines Gegners
Sas gleiche tun, ſo könnte ſich leicht aus ſolcher Richtigſtellung von Nich=
Eigſtellungen eine Schnur ohne Ende entwickeln, die den Leſer bis auf
Das letzte Geduldreſtchen ermüden, aber nicht aufklären würde.
Der Bierkonſum iſt nicht eine Frage des bloßen Genußlebens, ſon=
Sern er iſt wegen ſeiner hygieniſchen und wirtſchaftlichen Tragweite eine
Angelegenheit des öfſentlichen Wohls. Darum iſt in der vorliegenden
Frage allgemeine Volksaufklärung dringend notwendig, aber dieſe iſt
raicht durch dialektiſche Redekünſte, ſondern allein durch die ſchlichte
Sprache der Tatſachen zu erlangen. Von ihnen ſeien hier nur drei
Hervorgehoben.
Zum erſten: Der Alkohol iſt für unſeren Organismus kein
wiftiger Fremdſtoff, ſondern er erzeugt ſich von ſelbſt in unſeren Körper=
Sellen. Er hat alſo biologiſche Aufgaben zur Erhaltung von Leben
und Geſundheit zu erfüllen.
Zum andern: Seit Cen Urzeiten der Menſchheit bis auf den
heutigen Tag waren alkoholiſche Getränke unter allen Himmelsſtrichen
mind unter allen Völkern verbreitet. Sie entſprechen alſo einem tief=
wurzelnden
Maſſenbedürfnis.
Zum dritten: Das Bier hat unter allen alkoholiſchen Genuß=
mnitteln
neben ſeinem Reichtum an Kohlehydraten bei weitem den ge=
ringſten
Alkoholgehalt. Bier iſt alſo das zuträglichſte Mittel zur Be=
Friedigung des alkoholiſchen Bedürfniſſes.
Wenn wir uns dieſe drei Tatſachen gegenwärtig halten, ſo erkennen
ir ſogleich, daß wir nicht den Biergenuß, ſondern ſeine Maßloſig=
Eeit zu bekämpfen haben. Selbſt die notwendigſten Nahrungs=
mittel
, wie Kochſalz, Brot und Waſſer, können nachweislich durch nichts
Anderes als ihren mißbräuchlichen Genuß zum tötlichen Gift werden.
Soll man ſie darum verbieten und unterdrüicken?
Das Bier iſt ganz abgeſehen von ſeiner weitgehenden Bedeutung
für die deutſche Volkswirtſchaft ein unſchätzbares Hilfsmittel für die
Volkshygiene. Die Unterdrückung oder auch nur der Rückgang ſeiner
Produktion würde und müßte zur Folge haben, daß an ſeine Stelle
minderwertige Mittel zur Befriedigung des Alkoholgenuſſes treten.
Freuen wir uns, daß wir im deutſchen Bier ein Volksgetränk be=
ſitzen
, um das uus die ganze Welt beneidet. Laſſen wir uns warnen
durch das amerikaniſche Beiſpiel, welches uns zeigt, daß das geſetzliche
Alkoholverbot den Genuß der giftigſten Nauſchmittel üppig empor=
wuchern
läßt, und ſejen wir des Dichterwortes eingedenk, wonach zum
Fenſter, durch das wir die Götter hinaustreiben, die Geſpenſter ihren
Einzug halten.
Wie ſchließen nunmehr die Auseinanderſetzung an dieſer Stelle.
Die Redaktion.

Fahrt des Vereins Alt=Darmſtadt, Verein
für Ortsgeſchichte und Heimatkunde‟,
nach Seligenſiadt.
Die diesjährige hiſtoriſche Fahrt des Vereins Alt=Darmſtadt
galt dem an Altertümern und Vergangenheit reichem Städtchen Seli=
genſtadt
. Das herrliche Sommerwetter hatte eine zahlreiche Teil=
nehmerſchar
angelockt, und unter lachendem Himmel konnte die Schar
in dem alten Städtchen ihrem Einzug halten. Einige Vertreter des
dortigen Geſchichtsvereins hatten ſich in liebenswürdiger Weiſe am Bahn=
hof
einfunden, und unter ſachkundiger Führung machte man ſich auf
den Rundgang. Zunächſt hielt im althiſtoriſchem Gaſthaus zum Rieſen
Herr Lehrer Spahn einen kurzen einleitenden Vortrag über Seligenſtadt
und ſeine Geſchichte. Wie aus vielen aufgefundenen römiſchen Denk=
ſteinen
und Münzen hervorgeht, war die Gegend zunächſt römiſcher
Schauplatz, wo die berühmte 22. Legion ihren Standort hatte. Hier
auf den Ruinen des ſpäter von der Beſatzung verlaſſenen Kaſtells ſiedel=
ten
ſich die urſprünglichen Bewohner an, und ſo entſtand der in der
Geſchichte unter dem Namen Obermühlinheim bekannte Ort zu Anfang
des 11. Jahrhunderts. Daß dieſes Dorf dort in der Mainniederung
größere Bedeutung erlangte, verdankt es dem Umſtand, daß der Sohn
und Nachfolger Karls des Großen. Ludwig der Fromme, den treuen
Diener ſeines Vaters Einhart mit dieſem kaiſerlichen Domanialgut
Obermühlinheim belehnte. Einhart war es, der den Grund zur Abtei
legte und der die Gebeine von Marzellinus und Petrus von Rom nach
Kloſter Steinbach bei Michelſtadt und dann ſpäter von da nach Ober=
mühlinheim
bringen ließ und damit den Grund zur Berühmtheit des
Ortes legte. Von da ab erfreute ſich der Ort und das Kloſter, das unter
dem Namen Saligſtadt, aus dem ſpäter Seligenſtadt wurde, eines be=
ſonderen
Anſehens. Wallfahrer aus allen Teilen des Reiches und aus
weiterer Ferne kamen hierher. 836 kam Ludwig der Fromme ſelbſt nach
Seligenſtadt, und Ludwig der Jüngere hielt 874 hier einen Hoftag ab.
Wechſelvoll war dann das Schickſal des Ortes und der Abtei im 9. und
10. Jahrhundert. Kaiſer Heinrich III. hatte ſchon 1044 der Abtei Markt=,
Münz= und Zollrecht verliehen, und damit war die Entwicklung zur
Stadt vollzogen. Kaiſer Barbaroſſa, Heinrich VI. und Friedrich II. be=
ſſaßen
den Ort vom Mainzer Biſchofsſtuhl als Lehen, und Friedrich II.
erbaute hier ſeine kaiſerliche Pfalz, deren Reſte noch heute erhalten ſind.
Unter der Herrſchaft der Kurfürſten erſtreute ſich Seligenſtadt ausge=
dehnter
Freiheiten. Mit einer Reihe Städte der Mainziſchen Lande bil=
dete
es den Bund der 9 oberen Städte‟. Stark litt der Ort unter den
Schrechken des 30jährigen Krieges, ſo daß 1648 nur noch ein Siebentel
der urſprünglichen Bewohner übrig war. Kunſtſinnige Aebte, wie
Franz I., Franz II. und Peter TV. ſtellten die arg zerſtörte Abtei wieder
her. Kaiſer Leopold I. (1658), Karl VI. (1711), Franz II. (1792) hielten
hier bei ihrem Zug zur Krönung nach Frankfurt Einkehr.
1802 kam der Ort an Heſſen, und aus der Blüte jener Zeit haben
ſich viele Sehenswürdigkeitem auf unſere Tage hindurchgerettet, die dem
Geſchichtsfreund vieles zu erzählen wiſſen. Unter ſachkundiger Führung
der Herren Lehrer Spahn, Münch und des Herrn Lewerth ging es in
drei Gruppen durch den Ort, wo die alten Gaſſen und Giebelhäuſer mit
ihrer Geſchichte zu den Beſuchern vedeten. Später traf man ſich gemein=
ſam
in der Abtei, wo Kloſter, das weitläufige Abteigebäude und all die
Sehenswürdigkeitem unter Führung von Herrn Velten beſichtigt werden
konnten. Unter ſachkundiger Führumg und einem fein angelegten hiſto=
riſchen
Vortrag von Herrn Kaplan Schubert wurde die alte Pfarrkirche
und die Einhartsbaſilika beſichtigt. Außerdem die alte Waſſerburg, Al=
tertumshalle
, Rathaus, Wendelinskapelle, Steinheimer Turm, der be=
rühmte
Seligenſtädter Löffel, aus dem mancher in alten Zeiten einen
Meiſtertrunk getan hatte, und auch die aufſtrebende Induſtrie des neuen
Seligenſtadt wurde den Beſuchern bei einer Führung durch das Emaille=
werk
von Herrn Lewerth gezeigt. In muſtergültiger Weiſe hatte das
alte Gaſthaus zum Rieſen für die leiblichen Bedürfniſſe geſorgt, und
in zwangloſer Weiſe fand ſich Alt=Darmſtadt mit den Seligenſtädter
Geſchichtsfreunden hier zuſammen. Es war ein reiches Blättern in dem
Buch der Geſchichte der alten Stadt Seligenſtadt, es war ein Stück prak=
tiſcher
Heimatkunde, und mit Dankesworten an die Seligenſtädter
Führer konnte der Vorſitzende, Herr Philipp Weber, den Freunden von
dem dortigen Geſchichtsverein zurufen: Auf gutes Wiederſehen im alten
Darmſtadt!
Ueberall Anerkennung!
Die Reise und Ferienzeit eignet sich besonders zur Vornahme
Fräderer Revaraluren an fügela Piangs u. Karmontung
Gediegenste Ausführung durch die Reparaturwerkstätte
des Pianoforte- und Harmoniumlagers
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Brieftauben. Der Brieftaubenklub Darmſtadt
Sport ſchreibt uns: Am 22. Juni ſchickte der Bund Heſſiſcher Reiſe=
vereinigungen
, Sitz Darmſtadt, 1458 Tauben nach Linz a. d. Donau,
denn es galt dem Bundesflug um die geldene Medaille. Die Tauben
wurden am 24. Juni, vormittags 7 Uhr 40 Min., in Linz aufgelaſſen.
Das Wetter am Auflaßort war leidlich gut, jedoch kamen die meiſten
Tauben in die am 24. Juni im Bayeriſchen Wald herrſchenden Gewit=
terſtürme
, ſo daß viele Tauben vollſtändig naß und erſchöpft im Hei=
matſchlag
anlangte . Tie Tauben erreichten eine durchſchnittliche Flug=
geſchwindigkeit
von zirka 900 Metern in der Minute. Die einzelnen
Reiſevereinigungen waren wie folgt am Flug und der Preisverteilung
beteiligt: 1. R.V. Bensheim und Umgegend, Einſatz 330 Tauben, 76
Preiſe: 2., R. V. Bürſtadt und Umgegend, Einſatz 428 Tauben, 88 Preiſe;
3. R.V. Darmſtadt, Einſatz 414 Tauben, 57 Preiſe; 4. R.V. Mainz,
Kreuznach und Umgegend, 286 Tauben, 71 Preiſe. Die goldene Bun=
desmedaille
hielt der in Züchter= und Liebhaberkreiſen beſtens bekannte
Herr Ph. Hoff, Kreuznach. Weitere Medaillen in Silber bzw. Bronze
erhielten die Herren Kielmann (Reiſevereinigung Bürſtadt) und M.
Keim (Darmſtädter Reiſevereinigung). Der Brieftaubenklub Darm=
ſtadt
Sport war mit zirka 50 Tauben am Einſatz beteiligt und errang
insgeſamt neun Preiſe, welche ſich die Herren L. Stoll (Heinheimerſtr.
Nr. 4) und F. Fiſcher (Heinheimerſtr. 12/14) teilten. Der nächſte Flug
findet am Sonntag, 8. Juli, ab St. Pölten ſtatt. Vereinsabend:
Donnerstags, 9 Uhr abends, im Lokal Heß (Kirchſtraße).

Saun=Cuf
Bauy=Hauban
in allen Größen
reizende Muster
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Seifezhaus am Schlllerplatz
p. Heſſiſche Kirchenſteuer. Die Leſer werden ſich erinnern, daß wir
wiederholt für eine Neuregelung der Kirchenſteuer in Heſſen eingetreten
ſind. Wie wir nun aus guter Quelle vernehmen, ſind geſetzgeberiſche
Vorarbeiten bei der zuſtändigen Stelle (Kultusamt) im Gange.
Preußiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie. In der am 12. und 13. Juni

50 000 RM. auf Nr. 200 960 in den beiden Abteilungen I und II.
Die Ziehrng der 4. Klaſſe, in der neben vielen anderen namhaften
Treffern wieder zwei Hauptgewinne von je 100 000 RM. zur Aus=
ſpielung
kommen, findet am 10. und 11. Juli ſtatt. Die Erneuerung
der Loſe zur 4. Klaſſe muß planmäßig ſpäteſtens bis Diens=
tag
, den 3. Juli, abends 6 Uhr bei Verluſt des Anrechts
in der zuſtändigen Lotterie=Einnahme erfolgen. Die Beachtung dieſer
Friſt wird namentlich in der jetzigen Reiſezeit dringend empfohlen, da
bei der großen Nachfrage über die nicht rechtzeitig erneuerten Loſe
anderweit verfügt werden muß.

Stenographen=Tagung in Mainz.
Der Heſſen=Naſſauiſche Kurzſchriftverband,
der außer Heſſen=Naſſau, Heſſen, Waldeck und Unterfranken umfaßt,
hielt am vergangenen Samstag und Sonntag in Mainz unter dem
Vorſitz des Verbandsverſitzenden Lehrer Schöpp ſeine 43. Verbands=
tagung
ab. Der Verband zählt gegenwärtig 12000 Mitglieder. Das
Verbandswettſchreiben ſoll am 23. September in Offenbach abgehalten
werden. Der Ort des nächſten Verbandstages iſt Wiesbaden. Den Feſt=
vortrag
hielt Bundesvorſtzender Regierungsrat Dr. Blauer=Dresden.
In der Feſtverſammlung überbrachte Schulrat Haſſinger=Darmſtadt die
Grüße des heſſiſchen Staatspräſidenten. Beim Wettſchreiben in der
Einheitsſtenographie war die Höchſtleiſtung 320 Silben.
Gabelsberger Stenographenverein (gegr. 1861), Darmſtadt
(Ballonſchule). An dem Verbandswettſchreiben am Sonntag, den 1. Juli,
in Mainz, das von 157 Verbandsvereinen wit insgeſamt 1022 Wett=
ſchreibern
beſchickt war, hatte der obenbezeichnete Verein ſich mit der
für einen Verein ſehr hohen Zahl von 74 Wettſchreibern beteiligt. Das
Ergebnis war für den Verein ein ganz hervorragendes und einzig da=
ſtehend
. Von den 74 Teilnehmern wurden errungen: 7 Ehrenpreiſe,
61 erſte Preiſe, 5 zweite Preiſe und 1 dritter Preis. Wegen Raum=
mangels
können hier nicht alle Preisträger aufgeführt werden. Die
Namen der Ehrenpreisträger ſind: Alexander Bernhard, Lina Rettig,
Nobert Neuhaus, Rudolf Ganß, Peter Köbel, Erwin Barth, Philipp
Speckhardt. Der Verein kann auf das ſchöne Ergebnis beſonders ſtolz
ſein, iſt es doch erneut ein Beweis dafür, daß er ſeinen Zweck, die
Heranbildung tüchtiger Stenographen, durch ſeine bewährten Methoden
voll und ganz erfüllt. Bei dieſer Gelegenheit ſei auf die am 10. und
13. d. M., in der Ballonſchule beginnenden neuen Anfängerkunſe,
worüber Näheres durch Anzeigem in dieſem Blatte in den nächſten
Tagen bekannt gegeben wird, hingewieſen.

Aus der beſſiſchen Sängerbund=Bewegung.
Gelegentlich des 100. Todestages Franz Schuberts veranſtaltet der
Gau Darmſtadt des Heſſiſchen Sängerbundes am 11. Juli, abends 9 Uhr,
an der Fronttreppe des Landesmuſeums eine öffentliche Kundgebung.
Neben Maſſenchören, ausgeführt von 1200 Sängern aus Darmſtadt,
wird Landesſchulrat Haſſinger die Gedächnitsrede halten. Umrahmt
wird die Feier von muſikaliſchen Darbietungen, für die der Reichsbund
ehem. Militärmuſiker, Ortsverein Darmſtadt, unter Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters Weber, ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung
geſtellt hat. Die Hauptprobe für die Maſſenchöre findet Montag, dem
9. Juli, im großen Saale der Turngemeinde am Woogsplatz ſtatt. Hier=
zu
hat die Turngemeinde den Saal ebenfalls koſtenlos zur Verfügung
geſtellt. Die Leitung der Maſſenchöre liegt in den Händen des Gau=
Chormeiſters Etzold=Darmſtadt. Inzwiſchen ſind die Vorbereitungen
für das 10. Deutſche Sängerbundesfeſt endgültig abgeſchloſſen. Der
Gau Darmſtadt hält noch einmal für ſeine Wienfahrer am Dienstag,
den 3. Juli, in der Mädchenſchule (Rundeturmſtraße) eine Maſſenchor=
probe
ab. Bei dieſer Maſſenchorprobe finden noch eingehende Beſpre=
chungen
über die Veranſtaltungen des Bundes und Gaues ſtatt.
Gemeinſam mit dem Mozartverein iſt dem Gau Darmſtadt Gelegen=
heit
gegeben, am Donnerstag, den 12. Juli, 20½ Uhr, im Feſtſaal des
Realgymnaſiums, einen Lichtbildervortrag, gehalten von Prof. Fr.
Köfer, über Die Feſtſtadt Wien zu hören, zu dem alle Mitglieder des
Gaues und des Mozartvereins freien Eintritt haben.

Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künftler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht. behält ſich die Redaltion ihr Artell vor.
Johann Straußkommt!
Während ſich Wien zum Empfang der vielen tauſend Sänger aus
allen Weltteilen, größtenteils aber aus deutſchen Gauen, für das dies=
jährige
große Sängerfeſt rüſtet, macht Wiens populärſter Orcheſter=
dirigent
aus der Strauß=Dynaſtie, Johann Strauß, mit
dem Wiener Konzertorcheſter eine Art Gegenbeſuch in
Deutſchland. Dieſer Gegenbeſuch in Geſtalt einer von Triumphen
begleiteten Konzertreiſe führt den beliebten Meiſter auch zu uns. Wie
ſehr das Erſcheinen dieſes ehemaligen K. u. K. Hofballmuſikdirektors,
dieſes liebenswürdigen, unverfälſchten Wieners aus der guten alten
Zeit und nicht minder die ewig jungbleibenden Wiener Melodien, die
er ſo meiſterhaft dirigiert, überall zum Ereignis werden, geht unter
unzähligen Beweiſen auch daraus hervor, daß er auf ſeiner letzten Aus=
landsreiſe
durch England, Schottland, Irland geradezu vergöttert
wurde! Tauſende von Zuhörern weiß er täglich zu begeiſtern, zu
Beifallsſtürmen hinzureißen. Ungeachtet aller Jazz= und Negermuſik
wirkt dieſe fröhliche, ſingende, herzenbezwingende herrliche Wiener
Muſik unter dem Taktſtock bzw. Violinbogen von Johann Strauß elek=
triſierend
. Es ſind Stunden ſeligen Erlebens; ein Zurück auf der
Drehſcheibe des brauſenden, haſtenden Lebens! Ein Ruhepunkt in
der Erſcheinungen Flucht! Welch eine erfriſchende Erholung nach
aller Tages Laſt und Mühe. Ein Abend froheſten Genießens in dem
Reiche der ewig jungbleibenden, unſterblich ſchönen Melodien. Wien
das frühere lachende, ſingende, tanzende Wien erſteht vor der Zuhörer=
ſchaft
, und gerade in dieſem Sommer, während viele Tauſende Reichs=
deutſche
vielleicht zum erſten Male die Stadt Wien durch Augenſchein
kennen lernen, empfangen wir hier den Beſuch von Johann Strauß,
der uns das Herrlichſte bringt, das Wien zu geben hat die Wiener
Muſik. Wir dürfen uns auf dieſes Gaſtſpiel nicht nur ſchon im voraus
freuen, ſondern wiſſen auch, daß uns dieſer Strauß=Abend noch lange
im Ohr nachklingen wird, nicht minder in unſeren Herzen. Die um=
fangreichen
Vorarbeiten für das Gaſtſpiel ſind bereits im Gange, und
ſo iſt nicht daran zu zweifeln, daß Joh. Strauß ſeine wackere Wiener
Schar auch hier zu triumphalen Erfolgen führen wird. Das Konzert
findet am 14. Juli, abends 8 Uhr, in der Feſthalle ſtatt. Kartenvor=
verkauf
bei Chriſtian Arnold, Ernſt Ludwigſtraße 5 (am Weißen
Turm).
Polizeibericht.
Einzelheiten zu dem von uns bereits gemeldeten Ueberfall.
In der Nacht vom Samstag auf Sonntag, zwiſchen 23 und 24 Uhr,
wurde der hier Heinheimerſtraße 31½ wohnhafte Metzgermeiſter Gott=
lob
Brodbeck durch bis jetzt noch unbekannte Täter (vermutlich drei) be=
wußtlos
geſchlagen und ſeinem Schickſal überlaſſen. Brodbeck wurde
durch einen Studenten in ſchwerverletztem Zuſtande aufgefunden und
dann durch die Rettungswache in das Kvankenhaus verbracht.
Brodbeck hatte in ſeinem, in der Nähe der Gichtmauer gelegenen
Garten Perſonen beim Entwenden von Johannisbeeren überraſcht. Er
wurde jedoch durch die Täter ſchwer verletzt und liegen gelaſſen. Im
Garten des Brodbeck wurden drei Weidenkkörbe ohne Deckel ( Einkaufs=
körbe
von verſchiedener Größe), ein Scheinwerfer von einer Fahrrad=
laterne
und eine graue, ältere Batſchkappe gefunden. Die Körbe waren
bereits zur Hälfte mit Johannisbeeren gefüllt. Noch in der gleichen
Nacht wurden verdächtige Perſonen in und vor dem Hauſe des Brodbeck
feſtgeſtellt, ſo daß die Vermutung naheliegt, als ob bei Brodbeck auch
ein Einbruchsdiebſtahl hätte verübt werden ſollen. Die durch die Krimi=
nalpolizei
eifrigſt angeſtellten Ermittlungen nach den Tätern führten
zu keinem Ergebnis. Vorläufig feſtgenomene Perſonen mußten nach
Feſtſtellung ihres Ailibis wieder auf freien Fuß geſetzt werden. Die er=
wähnten
Körbe, die Mütze und der Scheinwerfer von der Fahrradlaterne
ſind bei der Kriminalpolizei, Zimmer 12, ſichergeſtellt und können dort
beſichtigt werden. In der Mütze wurden blonde Haare vorgefunden,
woraus zu ſchließen iſt, daß der eine Täter langes, blondes Haar trägt.
Für die Ermittelung der Täter oder Angaben, die zur Ermittelung
der Täter geeignet ſind, iſt eine Belohnung von 100 RM. ausgeſetzt,
deren Verteilung gegebenenfalls unter Ausſchluß des Rechtsweges erfolgt.
Ein am 29. Juli 1925 aus der Erziehungsanſtalt Aumühle ent=
wichener
Zwangszögling wurde am 2. Juli 1928 in Lahr in Baden
aufgegriffen.

bieten Geupähn fün die Schtheit von
MABGN Flerschbrinkesüirfeln

Nr

[ ][  ][ ]

Seite 6

*Bezirksſchöffengericht.

Ein Preßprozeß.
p. Ein Preßprozeß iſt für die Landeshauptſtadt keine Alltäglichkeit.
Der gewiſſenhafte und objektive Berichterſtatter muß deßhalb, will er
ſeiner Pflicht genügen, ausführlicher auf den Tatbeſtand einer ſolchen
Strafſache eingehen:
In Nr. 40 des hier erſcheinenden Wochenblattes vom 26. Novbr.
1927, das als Kritiſche Wochenſchrift für Heſſen firmiert, findet ſich
unter der Ueberſchrift Es iſt eine alte Geſchichte eine Darſtellung,
die ſich mit den Gepflogenheiten des hieſigen Städtiſchen Wohnungs=
amtes
befaßt.
Es wird da eine Geſchichte erzählt, aus der hervorgeht, daß in
einem Hauſe eine Wohnung als frei geworden dem Amt gemeldet
wurde. Nun ſei eines Tages bei dem Hausverwalter (Makler) ein
Nuſſe erſchienen und habe erklärt, er wolle die Wohnung nehmen, das
mit dem Wohnungsamt werde er ſchon machen. Schon nach 24 Stun=
den
habe der Mietluſtige das amtliche Einverſtändnis mitgeteilt. Gleich=
zeitig
habe er dem Makler diverſe Geldſcheine gereicht, um die Summe
dem Amte zu bringen. Man ſei das dort ſchuldig. Der Hausverwal=
ter
habe den Auftrag abgelehnt, worauf der Ruſſe ſelbſt zum Amt
gegangen ſei, um dort das zu deponieren, was er ſchuldig ſei.
Der Makler ſei Wochen darauf zum Amt beſtellt worden behufs
peinlichen Verhörs. Anfangs habe man mit ihm ſehr behördlich getan,
aber als er aufgemuckt und kleine Andeutungen gemacht habe, ſei man
ſehr freundlich, faſt zu freundlich geworden!
Der Makler habe ſich jedrch nicht beirren laſſen, ſei nun ſeinerſeits
rabiat geworden und habe auf den Tiſch des Hauſes obenerwähnte
Ruſſengeſchichte zu Protokoll gegeben.
Die Erzählung ſchließt mit der Schlußfolgerung: Und von Stund
ab hatte er mit dem Wohnungsamt keinerlei Schwierigkeiten mehr.
Das Blatt, enthält ſich jeden Kommentars hierzu und überläßt
ſeinen intelligenten Leſern die Deutung der myſteriöſen Affäre. Unter=
zeichnet
iſt der Artikel mit H.
In Nr. 2 vom 14. Januar 1928 erſchien dann ein weiterer Artikel
mit der Ueberſchrift: Bitte vom Käfig zurücktreten: Der Löwe erwacht!
In dem Artikel wird ſich darüber luſtig gemacht, daß wegen einer
Reihe anderer Angriffe auf die Stadtverwaltung gerichtliche Schritte
nicht unternommen worden ſeien. Der Oberbürgermeiſter habe aber
erſt etwas veranlaßt, nachdem die Kriminalpolizei wegen eines Arti=
kels
beim Wohnungsamt recherchiert habe.
Alsdann folgt der wörtliche Abdruck des erſten Artikels.
Daran werden folgende Bemerkungen geknüpft: Pflichtgemäß und
intereſſiert las dies natürlich auch die brave Kriminalpolizei und ſagte
ſich: Wenn das wahr iſt, dann ſcheint uns hier ein kleiner Beſtechungs=
fall
vorzuliegen!
Allein wegen des Satzes: Von Stund ab hatte der Makler mit
dem Wohnungsämtchen keinerlei Schwierigkeiten mehr . . muß ſich
nun der überbürdete Staatsanwalt mit der Choſe befaſſen, während
der Vorwurf der effektiven Beſtechung Papa Gläſſing vollkommen kalt
läßt!! Bei uns, den Sündern, aber herrſcht Heulen und Zähne=
klappern
. Der Leu iſt erwacht; wegen eines Nebenſätzchens! Hundert
Deutlichkeiten haben ihn nicht ſchrecken können: Aber zehn arme Wört=
lein
machen ihn wild. Notgedrungen!
Die Kämpfer begeben ſich jetzt in den Ring, während das er=
wartungsvolle
p. t. Publikum die Luft anhält. Come on, Gläſſing!
Angeklagt ſind Redakteur Martin Rudolph und Agent Pius Huf=
nagel
, beide hier.
Den Beamten des Wohnungsamts wird, ſo behauptet die Anklage,
in beiden Artikeln Beſtechlichkeit vorgeworfen. Der Angeklagte Huf=
nagel
hat dem Mitangeklagten Rudolph das Material für den Artikel
geliefert. Für einen Ruſſen, der hier eine Wohnung ſuchte, war da=
mals
1922 noch eine miniſterielle Zuzugsgenehmigung nötig. Der
Ruſſe kam zu Hufnagel und teilt ihm mit, daß er ſowohl dieſe als
auch die Zuſtimmung des Wohnungsamts für eine Wohnung im Tinten=
viertel
erhalten habe. Der Ruſſe bezog die Wohnung.
Der Vorſtand des Städtiſchen Wohnungsamts bekundet, daß er erſt
durch den Zeitungsartikel auf die Angelegenheit mit dem Wohnungs=
amt
aufmerkſam geworden ſei. Da die Zeitung auf Erſuchen keine
Aufklärung gab, ſtellte der Vorſtand des Wohnungsamtes und der
Oberbürgermeiſter Strafantrag. Ueber Verhandlungen mit dem Ruſ=
ſen
enthielten die Akten des Wohnungsamtes nichts.
Der Ruſſe iſt in Perſon des Studenten Sauer von Berlin hier
als Zeuge erſchienen. Mit dem Wohnungsamt hat er ſelbſt nicht
mündlich verhandelt, iſt auch nicht mit Beamten des Wohnungs=
amtes
in Verbindung getreten, wenigſtens kann er ſich heute nicht mehr
daran erinnern.
Der Staatsanwalt findet, daß beide Artikel den Beamten des
Wohnungsamtes vorwerfen, daß ſie nicht ſauber und beſtechlich ſeien;
die Artikel ſeien deshalb ſtrafbarer und beleidigender Natur. Immer=
hin
ſei möglich, daß ein Geldangebot gemacht worden ſei. Direkter
Beweis ſei aber nicht erbracht.
In der Zeitung ſei aber die Sache anders aufgezogen und hier
ſeien nicht erweislich wahre Tatſachen behauptet und verbreitet worden.
Dem Angeklagten Rudolph komme zuſtatten, daß das Wohnungsamt
bei der Bevölkerung unbeliebt ſei und Mißtrauen genieße. Eine Geld=
ſtrafe
gegen den bisher unbeſcholtenen Angeklagten Rudolph dürfte
genügen.
Der Verteidiger des Redakteurs betont, das Wohnungsamt ſei da=
mals
rigoros vorgegangen; eine kritiſche Wochenſchrift wie die hier in
Betracht kommende könne an dieſen Dingen nicht vorbeigehen. Was
Hufnagel hier darſtelle, erſcheine durchaus glaubhaft. Bearbeiter der
Sache beim Wohnungsamt ſei ja doch der frühere ſtädtiſche Beamte Delp
geweſen, der hier ja vor Gericht geſtanden habe. Der Zeitſchrift komme
der Schutz des § 193 StGB. zugute. Unterſchiede in der Behandlung
Wohnungsſuchender ſeien ja doch gemacht worden. Der Artikel ſei
nichts weiter als eine Anprangerung; der Fall hätte zur Diskuſſion
geſtellt werden ſollen. Die Abſicht einer formellen Beleidigung ſei aus
dem Artikel nicht herauszuleſen. Der Antrag geht auf Freiſprechung.

Dienstag den 3. Jul 1928
Das Urteil erkennt gegen Hufnagel auf 25 Mark, gegen
Rudolph auf 100 Mark Geldſtrafe. Dem Wohnungsamt
wird Publikationsbefugnis in der Darmſtädter Zeitung zugeſprochen.
Dem Amt iſt der Vorwurf der Beſtechlichkeit gemacht worden, der nicht
erwieſen iſt. Der Schutz des § 193 StGB. wird verſagt, da der be=
ſprochene
Fall weit zurückliegt.
p. Ein Poſtſchaffner von Pfungſtadt ſteht wegen Verbrechens und
Vergehens im Amt vor Gericht. Er ſoll Briefe vernichtet, beiſeite ge=
ſchafft
, geöffnet oder unterdrückt haben; namentlich ſoll es auch auf
Briefe abgeſehen geweſen ſein, in denen Dollars vermutet wurden. Wie
ſein Vorgeſetzter als Zeuge mitteilt, war ſein außeramtliches Verhalten
nicht einwandfrei; er ſprach dem Alkohol zu und verkehrte viel mit Weib=
liehkeit
. Dagegen war bis zu den zutage getretenen Verluſden, insbe=
ſondere
von ſogenannten Dollarbriefen, ſein dienſtliches Verhalten nicht
zu beanſtanden. Es fiel aber in der Folge auf, daß Amerikabriefe nicht
mehr in die Hände der Adreſſaten gelangten. Da ſchöpfte man gegen
den Angeklagten Verdacht, und dieſer Verdaht verſtärkte ſich zuſehends.
Die Briefe wurden kontrolliert. Da war dann zeitweiſe Ruhe. Aber im
Februar 1928 hamen erneut Klagen, daß Briefe nicht an die Adreſſaten
gelangt ſeien. Mit einem mit Eoſin gefüllten Briefe wurde dem Ange=
klagten
eine Falle geſtellt. Der Brief mußte bei den unbeſtellbaren
Poſtſachen liegen. Die Finger des Angeklagten waren mit Eoſin ge=
färbt
er hatte ſich verraten. Jetzt bequemte ſich der Angeklagte zu
dem Geſtändnis, daß er dieſen Brief an ſich genommen habe. Zu=
letzt
waren hunderte von Briefen verloven gegangen. Der Angeklagte
Wilhelm Stumpf befindet ſich ſeit 22. April 1928 in Underſuchungshaft.
Seit dieſer Zeit hörten auch die Beſchwerden und Klagen bei der Poſt
auf. Angeklagter wurde einmal auf einer hieſigen Bank geſehen, man
vermutete, daß er zwecks Dollarwechſelns daſelbſt geweſen ſei. Der An=
geklagte
will damals einen Wechſel bei der Bank eingelöſt haben.
Der Staatsanwalt führt aus, daß der Angeklagte aus der Unter=
ſchlagung
von Briefen eine Erwerbsquelle gemacht und ſich gegen §5 348,
349, 354 StGB. vergangen habe. Es wird eine Zuchthausſtrafe von
1 Jahr und 300 Mark Geldſtrafe beantragt. Das Urteil erkennt auf
1 Jahr Zuchthaus und 100 Mark Geldſtrafe. Der Angeklagte erklärt,
daß er das Urteil nicht anerkenne.
Wanderungen und das
Wochenende unerläßlich
PA. ue alse Chlorodont= Zahn=
paſte
und die dazuge=
hörige
Chlorodont=
Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt zur Beſeitigung fauliger, übel=
riechender
Speiſereſte in den Zahnzwiſchenräumen und zum Weißputzen der

Zähne. Die geſ. geſch. Cklorodlont-Zahnbürste von beſter Quali=
tät
, für Erwachſene 1.25 Mk., für Kinder 70 Pf., iſt in blau=weiß=grüner
Original=Chlorodontpackung überall erhältlich.
(TV.485

Bund Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt e. V. Deutſch iſt
die Saar jetzt und immerdar! Wir machen auf unſere Monats=
Zuſammenkunft am Donnerstag, 5. Juli, abends pünktlich um
halb 9 Uhr, in unſerem Vereinslokal Sitte, Karlſtraße ( Alpenzim=
mer
) aufmerkſam und bitten unſere Mitglieder, Freunde und Gön=
ner
um zahlreiches Erſcheinen. Zum Schluß gemütliches Zuſammen=
ſein
mit muſikaliſchen Darbietungen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als SHinweiſe auf Anzeigen zu beirachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Bund Königin Luiſe. Am Mittwoch, den 4. d. M.,
findet bei Sitte ein Unterhaltungsabend, verbunden mit Geburtstags=
feier
, ſtatt. Die Kameradinnen werden gebeten, vollzählig zu er=
ſcheinen
.
Baſtlerbund der Sendung. Verſammlungsabend regel=
mäßig
Mittwochs, 8 Uhr abends, im Deutſchen Haus (Alexanderſtr.
Nr. 18). Am 7. Juli Vortrag des Herrn Holdenreuther: Schaltſym=
bole
. Baſtelgerät von Ardenne: der König der Empfänger.
Herrngarten=Kaffee. Heute Dienstag, 3. Juli, 4 Uhr
nachmittags und 8 Uhr abends finden wieder Künſtlerkonzerte des
Stadtorcheſters ſtatt.
Wiener Kronenbräukeller. Der vor kurzem neu
eröffnete Garten des Wiener Kronenbräu=Kellers iſt wohl das poßu=
lärſte
Konzertlokal Darmſtadts geworden. Die regelmäßig alle Diens=
tags
, Freitags und Sonntags ſtattfindenden Konzerte erfreuen ſich
ines recht regen Beſuchs. Heute Dienstag konzertiert das Stadtorcheſter
unter Leitung ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp nach einem volkstüm=
ichen
Programm, das auch frche Stimmung unter den Zuhörern aus=
öſen
wird, ohne die künſtleriſche Note zu verletzen.

Aus Heſſen.

Besucht
DorKattA
das Heilbad in der deutschen Nordsee
12. August: Pferderennen. 15. August: Heimatspiele. 16.-19. August.
Tennisturnier Prospekt durch die Badedirektion. (IV.7793
Tageskalender für Dienstag, den 3. Juli 1928.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines Haus:
Geſchloſſen. Orpheum, abends 8½ Uhr, Sommerbühne Harp=
recht
: Mrs. Cheneys Ende! Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim Mozarverein,
abends 8 Uhr im Feſtſaal der Turngemeinde: Konzert des Berliner
Mozart=Jugend=Chors Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=
Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.

An. Arheilgen, 2. Juli. Aus unſerer Gemeinde beteiligen ſich als
Vertreter des Main=Rheingaues D. T. an den Wettkämpfen in Köln:
am Zwölfkampf Fiedler, Mitglied der Turngemeinde Darmſtadt, Ludwig
Brücher, Mitglied des hieſigen Turnvereins; am Fünfkanppf ( Volks=
turnen
) der Männer: Wirthmüller, und an den Wettkämpfen der
Turnerinnen im Siebenkampf Käthe Benz, beide Mitglieder des hieſigen
Turnvereins. Letztere ging bekanntlich in den Ausſcheidungskämpfen mit
der höchſten Punktzahl als Siegerin hervor. Möge den wackeren Kämpen
das Glück hold ſein.
J. Griesheim, 2. Juli. In der laufenden Woche finden auf dem
hieſigen Truppenübungsplatz täglich vormittags von 5 bis 12 Uhr
Scharfſchießübungen ſtatt. Herr Peter Kunz Vl. hier
konnte am geſtrigen Tage auf ſeine 25jährige Tätigkeit als Gemeinde=
rechner
zurückblicken. Da das Amt vor ihm ſein Vater ebenfalls 20
Jahre inne hatte, iſt dasſelbe ſomit 45 Jahre im Beſitz der Familie.
Es iſt dies ein Fall, der in einer Gemeindeverwaltung nicht allzu
häufig vorkommt, der aber von dem Anſehen und dem Vertrauen, das
die Familie genießt, eine deutliche Sprache redet. Bis Ende April 1920
waren mit dem Gemeinderechneramt auch noch die Geſchäfte der Allge=
meinen
Ortskrankenkaſſe und der Invalidenverſicherung verbunden, und
von 1900 bis zum 15. März d. J. auch die ſtaatliche Untererhebeſtelle.
Die Arbeitslaſt, die in dieſen Jahren auf den Schultern des Gemeinde=
rechners
ruhte, war eine ſehr erhebliche, ganz beſonders, als auch noch
die vielſeitigen Geſchäfte des Kommunalverbandes während der Kriegs=
zeit
hinzu kamen, noch mehr aber in der Nachkriegs= und Inflations=
zeit
mit der ſich täglich ſteigernden Geldentwertung. Nur eiſerner
Fleiß und langjährige Erfahrung in der Geſchäftsführung im Verein
mit tüchtigen Hilfskräften konnte dieſe ſchwere Arbeitslaſt bewältigen,
Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, ſeine bewährten Kräfte noch eine
Reihe von Jahren zum Wohle der Allgemeinheit in den Dienſt der
Gemeinde zu ſtellen. Der hieſige Volksbildungsverein iſt
in einer internen Verſammlung im Darmſtädter Hof wieder zu
neuem Leben erweckt worden. Vorſitzender iſt Herr Bürgermeiſter
Schüler, Geſchäftsführer Herr Lehrer Matt und Rechner Herr Lehrer
Senzel. Mögen die Beſtrebungen des Vereins die Unterſtützung in
unſerer Gemeinde finden, die ihm die Erreichung ſeiner Ziele ermög=
lichen
.
Ober=Ramſtadt, 29. Juni. 50jähriges Jubiläum des
Turnvereins. Die Tage rücken näher, an welchen das 50jährige
Jubelfeſt des Turnvereins ſtattfindet. Am 7., 8. und 9. Juli, verbunden
mit dem Jugendwetturnen des 4. Bezirks des Main=Rheingaues, findet
es ſtatt. Die Vorbereitungen ſind in vollem Gange. Zahlrei he Gau=
vereine
haben ihren Beſuch zugeſagt. Turnhalle und gegenüberliegende
Wieſe bilden den Feſttlatz. Auch die Einwohnerſchaft rüſtet ſich der
friſch=fröhlichen Turnerſchaft einen herzlichen Empfang zu bereiten, wie
ſie dies von jeher gewohnt. Unſere lieben Gäſte werden daher ſicher=
lich
einige vergnügte Stunden bei uns verleben. Iſt doch unſer ſo
ſchön verlaufenes Gauturnfeſt noch bei vielen Turnern in angenehmer
Erinnerung. Alſo auf zum Jubelfeſt des Turnvereins Ober=Namſtadt
wird wohl bei vielen die Parole lauten. Gut Heil!
f. Roßdorf, 2. Juli. Straßenſperrung. Laut Bekannt=
machung
de= Provinzialdirektion Starkenburg iſt die Provinzialſtraße
von DarmſtadtRoßdorf-Gundernhauſen, Ortsdurchfahrt Roßdorf
(Kilometer 8,99,6) wegen Vornahme von Kanalarbeiten vom 28. Juni
bis 8. Auguſt 1928 für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art ge=
ſperrt
. Der Umweg für den Durchgangsverkehr geht über Einſiedel
Dieburg oder Noßdorf-TannenbaumGundernhauſen. Zuwiderhand=
lungen
werden zur Anzeige gebracht. Verſuchsbefichtigung.
Am 3. Juli, vormittags 8 Uhr, findet durch die Landwirtſchaftskammer
Darmſtadt eine Verſuchsbeſſchtigung in Roßdorf ſtatt. Treffpunkt bei
Georg Friedrich Zimmer, Ober=Ramſtädterſtraße. Beſichtigungsleiter:
Ackerbautechniker Schäfer. Säuglings=Bexatungsſtunde.
Die nächſte Beratungsſtunde findet am Donnerstag, den 5. Jult, nach=
mittags
von 35 Uhr, durch Schweſter Liſſy Beſt in Anwefenheit des
Dr. med. Heck in der Kleinkinderſchule ſtatt.
Le. Groß=Umſtadt, 2. Juli. Stellenbeſetzungen. Am
23. Juni wurde Herr Lehrer Schanz aus Schaafheim zum Lehrer an
der Stadtſchule zu Groß=Umſtadt ernannt. Der ſeitherige Verwalter
Lieſer Stelle, Schulverwalter Nagel, geht nach Schaafheim. Gleich=
zeitig
erhielt Herr Lehrer Friedrich Lindner die Beſtätigung als Rektor
der hieſigen evangeliſchen Velksſchule, nachdem dieſe Stelle über ein
Jahr infolge allerlei Hemmungen vertretungsweiſe verſehen wurde.
W.: Klein=Umſtadt, 2. Juli. Turnverein Jugendfeſt.
Um die Vorarbeiten zu dem am 11. und 12. Auguſt hier ſtattfindenden
Bezirks=Jugendfeſt beſchleunigen zu können, tagte der Gau=Ausſchuß
hier, ſetzte die einzelnen Uebungen feſt und veranſtaltete eine Vor=
turner
=Uebungsſtunde. In einer Verſammlung wurden die Mitglieder
des Feſtausſchuſſes beſtimmt und die einzelnen Arbeiten vergeben. Der
Feſtplatz iſt ausgeſucht, und es ſchweben Verhandlungen mit den Grund=
ſtückseigentümern
. Die Einladungen an die beteiligten Bezirksvereine
ſind ergangen. Die Meldungen der Karuſſellbeſitzer müſſen bis 10. 7.
eingelaufen ſein. Auch der wunde Punkt Sportplatz ſcheint
jetzt überwunden zu ſein. Die Gemeinde will dem Turnverein auf den
Ochſenwieſen das nötige Gelände zur Verfügung ſtellen.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 2. Juli. Die Heuernte iſt nun
in vollem Gange und liefert einen reht befriedigenden Ertrag. Das
vorige Woche gemähte Gras lag eine Zeitlang im Regen, konnte aber
dann ziemlich unbeſchädigt eingebracht werden, beſonders was auf Heu=
gerüſten
lag, litt nicht im geringſten not. Bei Pachtungen waren die
Preiſe pro Morgen etwas terſchieden; je nach Ausſehen und Entfer=
nung
wurden durchſchnittlich 7080 Mark erlöſt. Die Heidel=
beerernte
durfte heuer eine Woche ſpäter beginnen als üblich, da
die Reife bei dem vorwiegend naſſen und kühlen Wetter langſam fort=
ſchritt
. Der Ertrag dürfte mittel ſein, in gewiſſen Lagen hat die Kälte
doch recht zerſtörend gewirkt.

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NoE

[ ][  ][ ]

Nummer 183

Dienstag den 3. Zuli 1928

Seite 7

Das Jubiläum des 23jährigen Beſtehens
des Geſangvereins Liederkranz Eberſtadt.

Eberſtadt, 2. Juli.
P. Eberſtadt ſtand am Samstag und Sonntag im Zeichen des
d utſchen Liedes. Der Geſangverein Liederkranz feierte
dus Jubiläum ſeines 25jährigen Beſtehens. An den Vorbereitungen
ds Feſtes wurde in den letzten Monaten und ganz beſonders in den
lrtzten Wochen von den dazu berufenen Ausſchüſſen eifrig gearbeitet.
D ie Arbeit war gelungen. Die Eberſtädter haben voraus, daß ſie un=
reit
vom Orte, inmitten prächtigen Tannenwaldes, für das Abhalten
ſ lcher Feſte einen Feſtplatz haben, wie man ihn idealer ſich nicht denken
lrnn. Wie iſt unter dem grünen Dache der Aufenthalt in der friſchen,
frubfreien und ozonreichen Waldluft ſo angenehm, um wieviel ſchöner
unid feierlicher klingt hier das Lied, tief drinnen im Walde und drüben
im Tale ſanft und feierlich widerhallend. Wenn das Wetter auch zeit=
eiſe
drohenden Charakter annahm, ſo blieb es aber trocken und warm.
Damit war die für einen guten Verlauf beſonders in finanzieller Be=
ehung
erforderliche Vorausſetzung erfüllt. Der Feſtort ſelbſt hatte
im Zeichen ſeiner Anteilnahme an dem Feſte reichen Flaggenſchmuck
enigelegt.
Der Verlauf des Feſtes.
Eingeleitet wurde das Feſt durch einen am Samstag abend um
Uhr an der Kriegergedächtnisſtätte auf dem Friedhof veranſtalteten
feierlichen Akt
zuum Gedächtnis der im Weltkriege gefallenen neun Vereinsmitglieder.
achdem die Kapelle Edelweiß das Largo von Händel geſpielt
hatte, widmete der Vereinsverſitzende Kirſchner ihnen einen uX. Nachruf und legte einen großen Kranz mit Schleife am Denkmal
ieder. Hierauf ſpielte die Muſik eine Strophe des Liedes. Vom guten
Kameraden, wobei die andächtig Verſammelten das Haupt ent=
lößten
und die trauerumflerte Vereinsfahne zum treuen Gruß ſich
eenkte.
Vom Kriegerdenkmal 1870/71 aus begab ſich der Jubelverein als=
ann
mit den Feſtausſchüſſen, dem Ortsvorſtand, der Freiwilligen
Feuerwehr, den Ehrenjungfrauen und örtlichen Vereinen zu einem
Buge geordnet mit der Spielmannſchaft der Turngeſellſchaft und der
Kapelle Edelweiß an der Spitze, durch einige Ortsſtraßen nach dem
FFeſtplatz im Walde, wo der
Feſt=Kommers
Tattfand. Ihn leitete ein Muſikſtück, der Sängerſpruch und ein Be=
rüßungschor
des feſtgebenden Vereins ein. Fräulein Luiſe Becker
rug dann in ſchwungvoller Form einen von Peter Heißt verfaßten
rolog vor und ließ ihn in einem dreifachen Hoch auf den Jubelverein
ſusklingen. Hierauf begrüßte der Vereinsvorſitzende Kirſchner mit
verzlichen Worten eine unüberſehbare feſtlich geſtimmte Menſchenmenge,
eie ſich um die Feſtbühne herum angeſammelt hatte, dankte allen Hel=
vern
am Feſte, den örtlichen Vereinen für die Bereitwilligkeit ihrer
Mitwirkung und der Einwohnerſchaft für die dem Verein entgegen=
gebrachte
Sympathie und finanzielle Unterſtützung, um dann die
Shrung der dem Verein heute noch als Mitglied angehörenden ſechs
Bründer: Johannes Grünewald II., Heinrich Hillgärtner,
Ihriſtian Krämer, Jakob Reiß III., Philipp Reiß II. und Adam
Wiemer, vorzunehmen, denen künſtleriſch ausgeführte Ehrenurkun=
Den überreicht wurden. Letzterer dankte namens der Jubilare und ge=
obte
, daß ſie dem Verein auch fernerhin die Treue bewahren wollten.
Der Abend wurde bis gegen Mitternacht ausgefüllt durch Konzert und
Beſangliche Darbietungen.
Am Sonntag morgen von 57 Uhr fand ein großes Wecken
tatt. Nachmittags um 2 Uhr ſetzte ſich vom Mühltal aus ein von be=
rittenen
Jungbauern eröffneter ſtattlicher
Feſtzug
Durch die Ortsſtraßen in Bewegung, mit der Spielmannſchaft der Turn=
geſellſchaft
und der 24 Mann ſtarken, von dem Muſikverein Edelweiß
geſtellten Feſtmuſik an der Spitze und der Spielmannſchaft der Freien
Turnerſchaft und der neuen, in ſauberem blauen Dreß aufmarſchierten
=Kapelle des Turnvereins 1876 (e. V.) im Zuge. In den Straßen bil=
Hete die Einwohnerſchaft Spalier und jubelte dem Feſtzuge zu, der
auch einen Prunkwagen mit ſich führte, die Germania mit dem Shm=
Bol des deutſchen Liedes, der Lyra, darſtellend, und der mit vier ſchwe=
men
Pferden beſpannt war. Herrlichſtes Sommerwetter hatte ſich ein=
geſtellt
und lag ausgebreitet über dem Feſtorte, ſo daß der feſtgebende
Werein nichts mehr zu befürchten brauchte. So hat ſich auch heuer
wieder der Ruf von dem guten Eberſtädter Feſtwetter bewährt.
Nach Ankunft auf dem Feſtplatz eröffnete die Feſtmuſik die Feier.
Hierauf ſang der Jubelverein unter der Leitung ſeines Dirigenten

E Reichelsheim i. Odw., 2 JJuli. Heſſiſche Wanderaus=
fſtellung
für Geſundheitspflege und ſoziale Für=
ſorge
. Hier wird in der Zeit vom 3. bis einſchließlich 8. Juli d. J.
im Saale des Gaſthauſes Zur Eiſenbahn die große Heſſiſche Wander=
ausſtellung
für Geſundheitsrflege und ſoziale Fürſorge gezeigt. Am
Dienstag abend 8½ Uhr wird die Ausſtellung eröffnet in Anweſenheit
geladener Gäſte, die mittelbar und unmittelbar mit Geſundheit und
Fürſorge zu tun haben. Die Ausſtellung iſt täglich geöffnet von 3 bis
10 Uhr nachmittags. Am Sonntag, den 8. Juli, iſt ſie geöffnet von
11 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends. Im Rahmen der Ausſtellung,
idie überall größtem Intereſſe begegnet, finden folgende Veranſtaltungen
lbzw. Vorträge ſtatt: Dienstag, abends 8½ Uhr, Vortrag von Dr. Banz
über Eine gefährliche Volkskrankheit. Mittwoch, abends 8½ Uhr,
Dr. Kohlſckütter über Feinde unſerer Kinder. Freitag, nachmittags
4 Uhr, Fräulein Dr. med. Harlingshauſen über Das Kind, das wert=
bollſte
Gut der Familie und des Staates, Sonntag, abends 8 Uhr,
Schlußfeier mit Vortrag L. Avemarie über Im Kampfe um die
Volksgeſundheit‟ Der Eintritt zur Ausſtellung und den Vorträgen
iſt frei. Die Vorträge werden von Darbietungen der örtlichen Vereine
umrahmt. Bei dem Vortrag am Freitag nachmittag wirken die Schul=
kinder
mit.

Horan zur Begrüßung den Sängergruß und einen ſtimmungsvollen
Chor, worauf der Vereinsvorſitzende Kirſchner, die unüberſehbare
Menſchenmenge herzlich begrüßte. Namens der Gemeinde ſprach Bür=
germeiſter
Dr. Uecker, der die Feſtgäſte, insbeſondere die auswär=
tigen
Vereine, herzlich willkommen hieß, den Jubelverein ebenſo herz=
lich
beglückwünſchte und die Heffnung daran knüpfte, daß der Verein
auf dem eingeſchlagenen Wege fortfahren und uns noch viele Jahre
mit ſeinem Geſang erfreuen möge. Sodann ſprach Fräulein Amalie
Dehmer den Begrüßungsprolog und überreichte dem Vereinsvor=
ſitzenden
namens der Ehrenjungfrauen eine koſtbare, mit einer Wid=
mung
verſehene ſilbergeſtickte Fahnenſchleife, die dieſer mit Wor=
ten
des Dankes und einem Treue=Gelöbnis an die Vereinsfahne heftete.
Als Frl. Dehmer hierauf ihren Prolog vortrug, weckte die ſchwung=
volle
Form des Vortrags Begeiſterung in allen Herzen und toſender
Beifall folgte. Hierauf hielt der erſte Feſtpräſident, Rektor Becker,
die
Weiherede.
Redner geht zunächſt auf ſeine perſönlichen Beziehungen zum deut=
ſchen
Männergeſang ein und bezeichnete es als eine wunderliche Füg=
ung
, daß er die Ehre habe, gerade dem Geſangverein auf den er hier=
orts
im Jahre 1904 bei ſeinem Hierherkommen zuerſt aufmerkſam
geworden ſei, an ſeinem heutigen Jubeltage die Weiherede zu halten.
Wenn ich ſo führte der Redner weiter aus dem Verein und ſei=
ner
Tätigkeit im beſonderen ein Lob ſpende, und wenn ich dem Män=
nergeſang
und dem deutſchen Liede im allgemeinen ein Loblied ſinge,
ſo geſchieht dies aus vollem Herzen, aus ehrlicher tiefſter Ueberzeu=
gung
, aus reinſter Begeiſterung für den deutſchen Männergeſang, den
ich in meiner Tätigkeit in und mit den Geſangvereinen überaus ſchät=
zen
und lieben lernte. Redner bezeichnet einen Geſangverein als ein
organiſches Gebilde, das nicht aus dem Boden geſtampft werden könne,
ſondern zu ſeiner vollen Entfaltung jahrzehntelanger Entwicklung be=
dürfe
, vergleichbar mit einem Baum, der aus dem Boden ſeine Kraft
ſammele, durch Jahrzehnte wächſt, blüht und Früchte trägt, die ſich bei
richtiger Pflege immer mehr und mehr vervollkommnen. Der Boden
aus dem die Männergeſangvereine ihre Nahrung entnehmen, ſei das
Volk, die breite Maſſe des Volkes, dort hinein ſtrecke ihr Stamm ſeine
Wurzeln, um ſich ſtets zu erneuern und zu vervollkommnen. Wie bei
jedem lebenden Organismus würden verbrauchte, untaugliche Glieder
abgeſtoßen und durch neue erſetzt mit dem Ziele, den Organismus
(Verein) ſtets zu höheren Leiſtungen, zu edlerem Können zu führen.
Der Jubelverein hat ſo führte der Redner weiter aus in den
25 Jahren ſeines Beſtehens den Beweis erbracht, daß er einem ſolchen
geſunden Organismus gleicht und auf ein tragfähiges, geſundes Fun=
dament
aufgebaut iſt. Er hat bewieſen, daß er in zweieinhalb Jahr=
zehnten
in edlem Streben ſich ſtets vorwärts entwickelt und an ſeiner
Vervollkommnung unermüdlich gearbeitet hat und ſo heute an ſeinem
Jubeltage gefeſtigt daſtehe und einer weiteren Epoche hoffnungsvoll
entgegenſehen könne.
Auf die Frage eingehend, ob wir in unſerer ernſten Zeit, in der
wir immer noch leben, Feſte feiern dürfen, bemerkt Redner, indem er
auf die rieſige Arbeit, die das Zuſtandekommen eines ſolchen Feſtes
verurſache, auf die hohen Ausgaben und das Riſiko für den Veranſtal=
ter
hinweiſt, daß es ſicherlich kein Mutwillen wäre, der einen Verein
bei einem beſonderen Anlaſſe verleite, ein Feſt zu veranſtalten. Es
könne verſtanden und müſſe anerkannt werden, daß der Menſch nach
tage= und wochenlanger Arbeit, und gerade heute, wo er zur Maſchine
für ſeine Maſchine geworden ſei, das Recht habe, auszuſpannen, um
ſich mit ſeinesgleichen zu verſammeln, vergnügt und luſtig zu ſein,
ehne auszuſchweifen, und die Sorgen des Alltags einmal zu vergeſſen.
Dieſe Ausſpannung ſei heute, wo der Einzelne keine Schöpferfreude
am fertigen Werk mehr erleben könne, notwendiger denn je, wolle der
Menſch nicht den Blick für das friſche, pulſierende Leben verlieren. Und
gerade ein Sängerfeſt gebe den Menſchen Lebensfreude zurück und
rüttle ſie wieder auf zu neuem Schaffen. Er erinnert an das Wort
Goethes: Zufrieden jauchzet Groß und Klein, hier bin ich Menſch,
hier darf ichs ſein! Andere Kreiſe, darunter auch oft die Kritiker
über ſolche Feſte, feierten, bemerkte Redner weiter, ihre Auspannung
ſtiller, oft in kleinerem Kreiſe oder hinter verſchloſſenen Türen. Warum
ſollten die breiteren Volksklaſſen nicht auch das Recht haben, Feſte zu
feiern, wenn auch in anderer Form. Redner ſchließt mit den Worten:
Wir dienen in den Geſangvereinen dem edlen deutſchen Lied und da=
mit
dem deutſchen Volk und der Volkskunſt. Dieſem hohen Ideal, dem
edlen deutſchen Männergeſang, ſei darum ein dreifaches Hoch gebracht.
In das Hoch ſtimmte die Menge begeiſtert ein, und nicht endenwollen=
der
Beifall lohnte die tiefgründigen Ausführungen des Redners.
Bei Konzert, Geſang und Tanz herrſchte im Laufe des Nachmittags
auf dem Feſtplatz großer Betrieb, der ſich am Abend zu einem Höchſt=
maß
ſteigerte.

P. König, 30. Juni. Die Heſſ. Wanderausſtellung für
Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge zeigte vom 23.M. Juni in
König ihre volksaufklärende Schau. Vor geladenem Publikum fand
Samstags eine Eröffnungsfeier ſtatt. Der Poſaunenchor leitete die Ver=
auſtaltung
ein. Die Liedertafel brachte eindrucksvolle Chöre zu Gehör.
Herr Bürgermeiſter Hofferberth ſprach für die Gemeinde die Begrüßung.
Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es gelungen iſt, König die
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Ausſtellung zugänglich zu machen und dankte allen Mithelfenden und
Mitwirkenden. Möge der Zweck der Ausſtellung, recht aufklärend zu
wirken, erfüllt werden. Herr Dr. Neumann verbreitete ſich in längeren
Ausführungen über Tuberkuloſe, Geſchlechtskrankheiten. Alkoholismus
ud ſtreifte Krüppelfürſorge und Säuglingsfürſorge. Den Schluß des
Abends bildeten noch weitere muſikaliſche Genüſſe. Die zweite Sonder=
veranſtaltung
am Sonntag war ſehr gut beſucht. Herr Avemarſe ſprach
über die Seuchen unſerer Zeit. Möchten ſeine Worte doch recht beherzigt
werden! Die Umrahnung des Vortrags bildeten Darbietungen der
Volksſchule, des Jung=Odenwaldklubs und des B. D. J. Aus dem Ge=
botenen
ſeien erwähnt das glänzend geſpielte Theaterſtückchen, die
Reigen und das Schattenſpiel. Während an Dienstag vormittag hieſige
und auswärtige Schulen die Ausſtellung beſuchten, ſprach am Nachmittag
Herr Dr. Zimper für hier weilende Kurgäſte über das Thema: Das
beſte Gut! Die Schlußfeier ſtand unter dem Leitgedanken: Geſundheit
und Leibesübungen. Der große Ausſtellungsraum war überfüllt als
der Poſaunenchor den Abend eröffnete. Die trefflichen Chöre des
Liederkranzes fanden dankbare Zuhörer. Der Turnverein zeigte mit
zahlreichen Abteilungen, wie außerordentlich vielſeitig heute Leibes=
übungen
betrieben werden können und wie alle Muskeln zur Bewegung
herangeholt werden. Mögen die Eltern hieraus die Folgerung ziehen,
und das heranwachſende Geſchlecht anhalten, ſich recht in Luft und Sonne
zu tummeln. So wird es am eheſten vor Krankheit und Zimperlichkeit
bewahrt. Herr Avemarie gab dieſen Gedanken auch im Shlußwort Aus=
druck
. Beſucht war die Ausſtellung während der 4 Tage von 1200
Erwachſenen und 500 Jugendlichen unter Führung.
T. Michelſtadt, 30. Juni. Kriegsbeſchädigtenfahrt in
den Odenwald. Der Motorfahrerkluß Afchaffenburg, Mitglied des
D. A. C., hat eine Einrichtung in das Leben gerufen, die am 15. Juli
zum erſten Male in die Tat umgeſetzt wird und die zur Nachahmung
ſehr zu empfehlen iſt. In einer genügenden Anzahl von Automobilen
werden ſämtliche über 70 Prozent beſchädigte Kriegsteilnehmer in
gemütliher Fahrt nach Michelſtadt i. Odw. verbracht, woſelbſt ſie am
15. Juli das muntere Treiben im Stadion anläßlich der für dieſen Tag
zu erwartenden zahlreichen Veranſtaltungen beobachten können. Die
Bereitſtellung der Wagen iſt ein Akt dey freien Liebestätigkeit der Auto=
mobilbeſitzer
. Die Fahrt und der Aufenthalt in Michelſtadt wird durch
eine eigene Muſikkapelle in Stärke von 12 Mann verſchönt. Für Be=
friedigung
der leiblichen Notdurft iſt durch Stiftung genügend geſorgt.
Im Stadion Michelſtadt werden die Kriegsbeſchädigten ihren Kaffee
einnehmen. Es iſt ſehr erfreulich, daß diejenigen, die ihre Geſundheit
für ihr Volk gelaſſen haben, doch nicht ganz vergeſſen daſtehen, ſondern,
daß man ſich ihrer erinnert,
Hirſchhorn, 2. Juli. Waſſerſtand des Neckars am
1. d. M.: 0,68 Meter, am 2. d. M.: 0,63 Meter.
e Neckarſteinach, 28. Juni. Die Firmen Gebr. Boßler= Neckar=
ſteinach
und Fiſcher u. Zahnleiter=Heidelberg haben ſich zum Ver=
einigten
Motor=Schnellboot=Verkehr Heidelberg=
Neckarſteinach zuſammengeſchloſſen und vermitteln nach günſtig
liegendem Fahrplan den Stromperkehr zwiſchen Heidelberg und Neckar=
ſteinach
. Die neue Linie, die im Reichskursbuch leider keine Aufnahme
mehr finden konnte, befährt während den Saiſonmonaten die Strecke
HeidelbergNeckarſteinach mit ſieben Schiffen in 12 Fahrten. Für den
Nachbarort Hirſchhorn iſt fahrplanmäßig eine Hin= und Rückfahrt vor=
geſehen
, die zunächſt allerdings nur bei genügender Beteiligung aus=
geführt
wird. Der Verkehrsverein Hirſchhorn wird dieſer Möglichkeit
der Belebung des Nachmittagsverkehrs ſein beſonderes Intereſſe zu=
wenden
, ſo daß in Kürze mit der regelmäßigen Befuhr der Waſſer=
ſtrecke
Neckarſteinach-Hirſchhorn gerechnet werden kann. Die Schied
in Neckarſteinach, eine Abzweigung der Hauptſtraße vom Weſteingang
des Städtchens bis zum Bahnhof, den Neckar entlang, iſt an der Kai=
mauer
mit einem neuen ſchmucken Geländer verſehen worden.
A. Aus dem Schlierbachtal, 29. Juni. Heuernte. Nachdem ſich
nun das Wetter gebeſſert hat, kommt nun allmählich auch die Heuernte,
durch das viele Regenwetter ſchon verzögert, in Gang. Im Heuertrag
gibt es eine Mittelernte, da infolge der waßkalten Frühjahrswitterung
das Bodengras, ſehr litt. Man konnte aber beobachten, daß da, wo
man mit künſtlichem Dünger nachgeholfen hatte, der Graswuchs bedeu=
tend
beſſer war. Die Güte des Heues wäre wohl beſſer, wen man es
etwas früher hätte mähen können. Wenn es aber noch gut eingebracht
werden kann, dürften die Landwirte doch im allgemeinen mit der Heu=
ernte
zufrieden ſein.
H. Von der Bergſtraße, 30. Juni. Bürgermeiſterwahl.
Vorgeſtern fand in der Gemeinde Laudenbach der dritte und letzte Wahl=
gang
der Bürgermeiſterwahl ſtatt. Dabei erhielt Herr Schröder 30, der
ſeitherige Bürgermeiſter Ebele 14 und der Kandidat Bauſch 11 Stim=
men
. Fabrikant Schröder iſt demnach gewählt. Obſtgroßmarkt.
Beim letzten Weinheimer Obſtmarkt war keine Nachfrage nach halbreifen
Stachelbeeren, nach reifen dagegen war ſtarke Nachfrage; ebenſo nach
Johannisbeeren. Kirſchen koſtete n3450 Pfg., EErdbeeren 4347 Pfg.,
Johannisbeeren. Kirſchen koſteten 3450 Pfg., Erdbeeren 4347 Pfg.,
beeven 1012 Pfg. pro Pfund.
Bm. Bürſtadt, 28. Juni. Glück in der Lotterie hatte ein
hieſiger Familienvater, der mit zwei Loſen zu 1 Mk. ein Motorrad
gewann. Einem Reiſenden aus dem nahen Lampertheim wurde hier
ſein Fahrrad geſtohlen, das er vor einem Kolonialwarenhaus in der
Kaiſer=Wilhelmſtraße einige Zeit unbeaufſichtigt ſtehen ließ. Die Worm=
ſer
Kriminalpolizei wurde ſofort verſtändigt, und es gelang ihr auch,
den Dieb zu ſtellen.
Bm. Hofheim (Ried), B. Juni. Verbandzverſammlung.
Im Vahnhofsreſtaurant hielt der Kreisverband Heſſiſcher Geflügel=
und Kaninchenzüchter eine Verſammlung ab. Nach Erledigung ver=
ſchiedener
Angelegenheiten konnte gleich der Termin zur Bobſtädter
Schau feſtgelegt werken, da die Landesverbandsausſtellung in Vilbel
ausfällt. Die Bobſtädter Schau wurde für den 24. und 25. November
feſtgelegt. Alsdann wurden die verſchiedenen Preisrichter beſtimmt,
Standgeld Anmeldeſchluß und Einlieferungstermin feſtgelegt. Dem
hieſigen Verein wurde bewilligt, daß ſeine Jugendgruppe in Bobſtadt
ausſtellen darf, jedoch ohne jeden Verbandszuſchuß. Für die nächſte
Verbandsverſammlung wurde Bürſtadt beſtimmt, Zeitpunkt Ende Sep=
tember
.
Gernsheim, 2. Juli. Waſſerſtand des Rheins am
1. Juli 1,14 Meter; am 2. Juli 1,08 Meter.
Ah. Sprendlingen (Rheinheſſen), 2. Juli. Gemarkungsrund=
gänge
des Landwirtſchaftsamtes Sprendlingen finden ſtatt: Mittwoch,
den 4. Juli: Wolfsheim (Leiter Dr. Spahr); Donerstag, den 5. Juli:
Sprendlingen (Leiter Dr. Spahr).
Ah. Bingen a. Rh., 1. Juli. Gefunden. Das durch den Orts=
krankenkaſſenkontrolleur
erſchwindelte Geld in Höhe von mehr als
2000 Mark, das dieſer, wie er nach ſeiner Verhaftung angab, verloren
haben wollte, konnte faſt reſtlos ſichergeſtellt werden. Geländet
wurde hier die Leiche des bei Gau=Algesheim ertrunkenen 15 Jahre
alten Hans Heinrich.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 3 Juſi 1928

Nummer 183

Drei Tage, die den Krieg entſchieden.
Das aufregendſite Kapitel aus der Geſchichte des Weltkrieges.
Von L. Loucheut, Arbeitsminiſter der franzöſiſchen Republik.

Drei Tage die vom 23. bis 26. März 1918,
haben über den Kriegsausgang endgültig entſchieden.
Erſt in dieſen Stunden höchſter Gefahr faßten die fran=
zöſiſche
und engliſche Regierung den folgenſchweren
Entſchluß, dem ſie ihre Rettung verdankten: Die
Schaffung des Einheitskommandos. Lou=
cheur
, damals Rüſtungsminiſter und bei dieſer Aktion
die treibende Kraft, enthüllt hier ſelbſt zum erſten
Male die dramatiſchen Vorgänge, die ſich hinter den
Kuliſſen der wankenden Entente=Front abſpielten. Die
nachfolgende Schilderung ſt daher als ein Dokument
von hiſtoriſcher Bedeutung anzuſprechen.
Copyright 1928 by IIlluſtration Paris
und Ernſt Angel Verlag, Berlin.
Daß es der Entente gelang, den Weltkrieg erfolgreich zu be=
enden
, iſt vor allem dem erſt in Stunden höchſter Gefahr geſchaf=
fenen
Einheitskommando zu verdanken.
Man hat mich oft gefragt, ob dieſe rettende Maßnahme nicht
bereits vor dem 26. März 1918 erwogen worden ſei.
Sicherlich. Schon ſeit vielen Monaten hatten die wechſelnden
franzöſiſchen Regierungen ihre Notwendigkeit eingeſehen. Aber
unſere engliſchen Freunde widerſetzten ſich aus verſchiedenen
Gründen hartnäckig.
Gewiſſe beſchränkte Vollwachten über das Zuſammenarbeiten
der franzöſiſchen und britiſchen Truppen waren dem General
Joffre bereits im Jahre 1915 erteilt worden. Später wirkte der
Oberſte Kriegsrat in Verſailles als Mittler zwiſchen dem Mar=
ſchall
Haig und General Pétain. Alle Kenner der Kriegsge=
ſchichte
aber wiſſen, daß erſt in der Ausſprache von Doullens am
26. März 1918 der entſcheidende Entſchluß gefaßt wurde.
Was ſich am 24. März 1918 abſpielte.
Am 20. März hielten die Engländer den Frontteil zwiſchen
dem einen Ufer der Oiſe und den Befeſtigungen nördlich Yperns,
eine Strecke von 180 Kilometern, beſetzt, die Franzoſen die Front
zwiſchen dem anderen Ufer der Oiſe und der Schweizer Grenze
(420 Km.).
Am 21. März beganm die deutſche Offenſive mit dem
Hauptſtoß gegen die 5. britiſche Armee unter General Gough,
deren rechter Flügel ſich im Süden der Oiſe auf Baraſis=aux Bois
ſtützte, wo Anſchluß an die 4. franzöſiſche Armee beſtand.
Die 5. britiſche Armee vermag dem furchtbaren Anſturm der
Deutſchen nicht zu widerſtehen. Am 22. und 23. wird ſie bis zur
Somme zurückgeworfen. Am 24. muß ſie das Gelände bis zum
Oſtrand von Guisccard und Nesle preisgeben. Im beſchleunig=
ten
Rückzug nach Nordoſten begriffen, räumt ſie das Tal der Oiſe
völlig und verliert den Kontakt mit der 6. franzöſiſchen Armee.
Vor Beginn der Schlacht harte die franzöſiſche Heeresleitung,
hinter ihrem linken Flügel acht Infanterie= und drei Kavallerie=
Diviſionen placiert. Dieſe Diviſionen wurden am 22. ſchleunigſt
eingeſetzt und ſtützten die 5. britiſche Armee, die nach Nordoſten
ausbog.
Trotz dieſer Hilfe erfolgte am 24. März morgens, einem
Sonntag, der deutſche Durchbruch zwiſchen dem rechten Flügel
der 3. britiſchen Armee und den franzöſiſchen Truppen.
Die 5. britiſche Armee befand ſich um dieſe Zeit im Zuſtand
der Auflöſung. Ihre rückflutenden Truppenteile, die die Somme=
linie
aufgegeben hatten, kämpften zwar noch an einzelnen Stellen
hinter Pronne, gingen zeitweilig ſogar zu Gegenangriffen über,
aber wie Lord Milner ſich in ſeinem Bericht vom 27.
März an das britiſche Kabinett ausdrückt von einer organi=
ſchen
Widerſtandslinie gegen den deutſchen Anſturm war nicht
mehr die Rede.
Am 24. März vormittags fuhr ich in den Wald von Com=
piegne
, um die Tanks zu beſichtigen, die zum Einſatz bereit=
ſtanden
.
Miniſterpräſident Clemenceau bat mich, den Stab des Gene=
rals
Pétgin aufzuſuchen, um Erkundigungen über die Lage ein=
zuziehen
. Nach beendeter Inſepktion traf ich um 4 Uhr nach=
mittags
im Conwisgne ein.
Generalſtabes auf. Mehrere meiner Freunde waren ſeine Mit=
arbeiter
.
Ich ließ mich an Hand der neueſten Meldungen ins Bild
ſetzen und hatte dann eine lange Ausſprache mit General Pétain.
vollen Stunden ſtets Herr ſeiner ſelbſt und von einer beruhigen=
den
Zuverſicht. An dieſem Tag aber war er erregter als ſonſt.
Immer ſchon hatte ſeine Sorge der Lotſtelle zwiſchen der frau=
zöſiſchen
und engliſchen Armee gegolten. Er hatte ſich bemüht,
hinter dem linken franzöſiſchen Flügel mehrere Reſervediviſionen
Verteidigungsſtellung hatte er nicht vorauszuſehen vermocht. Da= zwiſchen den beiden eine Brücke zu ſchlagen.
bei erkannte er die todesmutige Haltung der Engländer durchaus
an. Er der in den letzten 24 Stunden ſeine eigenen Diviſio= Herr Präſident, war Fochs lebhaſte Antwort geweſen. Und
nen in den Kampf werfen mußte. hatte die unglaubliche
Wucht des deutſchen Angriffs ſelbſt kennengelernt.
Die Veröffentlichungen, die ſeit Kriegsende erfolgt ſind, zei=
ranſetzte
, einen Sieg zu erzwingen.
Vom Rückzug der 3. und 5. britiſchen Armee war General
Pétain in Kenntnis geſetzt worden. Die Engländer bepegten
ſich in nördlicher Richtung. Im Verlauf unſerer Unterredung ceau, daß ich ihm die ganze Nacht zur Verfügung ſtände und
erörterte er die Möglichkeit, daß der linke franzöſiſche Flügel, der
des Anſchluſſes an die Engländer völlig verluſtig gegangen war, würde.
leicht umfaßt werden könnte. Um dem zu entgehen, müßte er die
franzöſiſche Front bis ans Meer dehnen. Dies bedinge aber
einen erheblichen Rückzug und die Preisgabe von Amiens, Nationale Verteidigung, wohin mich der Kabinettschef telepho=
was
, wie er weiter folgerte, unter allen Umſtänden vermieden niſch beordert hatte.
werden müſſe. Denn Amiens ſei der wichtigſte Eiſenbahnknoten=
müſſe
alſo geſchehen, um dies zu verhindern.
In Anbetracht der geringen Anzahl von Reſervediviſionen, die Lage vor. Ich ergänzte ſeine Darlegungen.
die ihm zur Verfügung ſtünden, bliebe nichts übrig, als der
im Gange.
ſer Nacht Marſchall Haig aufſuchen wolle, um mit ihm zu be= liſchen Negierung erfolgen müßte.
raten, wie der Anſchluß der franzöſiſchen und engliſchen Truppen
wieder herzuſtellen ſei.
mir gezeigt, wie überaus gefahrvoll die Lage geworden war, gelte alſo, die Hauptſtadt mit aller Energie zu verteidigen.
die ich morgens, nach den mir gewordenen Mitteilungen, nur als
ernſt angeſehen hatte.
ſofort, Clemenceau zu ſprechen, erfuhr aber, daß nunmehr er ſo= lehne, die Hauptſtadt zu verlaſſen.
eben nach Compisgne gefahren war, um Pétain zu ſehen. Da
kam mir der Gedanre, ſogleich mit Foch zu ſprechen.
Seit langem woren wir befreundet. Ich war 1892 Fähnrich
Negierung angehörte, hatte ich mit ihm oft über Truppenver= ſprechung in Kenntnis zu ſetzen und von ihm die neueſten Nach=
pflegungsfragen
und über den Kriegsverlauf geſprochen. Ich richten entgegenzunehmen.
hatte, darüber hinaus, dem Miniſterrat angehört, der ihu am

rere Namen waren damals erwogen worden; ich hatte Painlevs Möglichkeit mehr beſaß, neue Diviſionen einzuſetzen. Wahr,
unterſtützt, der Foch vorſchlug.
Ich telephonierte ihm ſogleich: Ich komme aus Compiegne, kürzen.
muß Sie ſprechen! Fünf Minuten ſpäter ſaß er in meinem
wie ein Löwe im Käfig herum, den kleinen Stock unterm Arm. fang, wie er ſonſt für unmöglich gehalten worden wäre. Dies
lich. Sie iſt keineswegs verzweifelt.
Von der Möglichkeit eines Rückzuges will ich gar nicht reden, gewagt werden.
Er kommt nicht in Frage. Die Stunde iſt gekommen, in der dies
den beiden Armeen in energiſchſter Weiſe vor Augen gehalten, nigt, daß der vollſtändige Plan der Konferenz um 5 Uhr würde
werden muß. Haig und Pétain haben ſich ausgezeichnet ge= vorgelegt werden können.
ſchlagen. Am beften charakteriſieren wir die Lage, indem wir
ſind. Der Eingang iſt geſtürmt worden. Jeder der beiden Fochs.
Generale ſteht jetzt hinter ſeinem Torflügel und keiner weiß, wer
zuerſt beginnen ſoll, das Tor zu ſchließen.
nen Flügel in Gefahr, umklammert zu werden.
Ich unterbrach ihn:
Wie würden Sie die Deutſchen aufhalten, wenn Sie Haig
oder Pétain wären?

Die deutſche Marnevffenſive.
Die Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Deutſcher
Kronprinz rückten konzentriſch vor und drängten die
Allierten bis zur punktierten Linie zurück.

Hm , erwiderte er, Sie kennen meine Methode. Ich
klebe da eine Siegelmarke hin (er machte eine bezeichnende Be=
wegung
mit dem Daumen), da eine zweite, dort eine dritte.
Wer General Foch gut kennt, iſt mit ſeiner Art, in Gleichniſ=
ſen
zu ſprechen, vertraut. Mit den Siegelmarken meinte er die
Reſervediviſionen.
Er fügte hinzu: Die Deutſchen werden kcum nennenswert
Erſt ſuchte ich General Anthoine, Chef des fronzöſiſchen mehr vorrücken. Dann wird man noch eine Siegelmarke auf=
kleben
und der feindliche Vormarſch wird aufgehalten ſein.
Haben Sie Clemenceau geſprochen? fragte ich.
Ich habe ihn geſprochen, und ihm eine Denkſchrift
übergeben, in der ausgeführt wird, daß wir eine gemeinſame
Ich hatte ihn oft während des Krieges geſehen, in gefahr= Heeresleitung brauchen, da wir ſonſt einer Kataſtrophe
entgegengehen.
Wie Foch mir ſpäter erzählte, hatte ſich Clemenceau bei die=
ſer
Begegnung zu ihm folgendermaßen geäußert: Sie wiſſen,
mit Marſchall Haig den beſtmöglichen Kontakt aufrecht zu erhal= welche Schwierigkeiten uns die Engländer ſtets machſten, wenn
ten, hatte für den Fall eines ſtarken feindlichen Angriffs wir das Einheitskommando, ſchaffen wollten. Ich meinerſeits
tue alles, um zu dieſem Ziel zu gelangen. Ich ſtehe gut mit
aufgeſtellt. Aber eine derartige Zerſchmetterung der britiſchen Haig, habe Pétain ſehr gerne. Schon oft iſt es mir gelungen,
Das kann nicht genügen, darüber müſſen Sie ſich klar ſein,
Sie wiſſen ja ſelbſt, was geſchieht, wenn wir uns in dem Glau=
ben
wiegen, es könnte genügen!
Wohl ſind Sie einig mit Pétain und Haig, ebenſo wie die
gen, daß tatſächlich der deutſche Generalſtab in vollem Be= beiden mit Ihnen. Aber wenn Sie ſie verlaſſen, arbeitet jeder
wußtſein, daß es um die Entſcheidung ging damals alles da= für ſich los; ohne Zweifel ſehr gewiſſenhaft, aber eine Zuſam=
menarbeit
kann nicht beſtehen, wie die Dinge heute liegen. Den
Vorteil davon aber haben die Deutſchen.
Um 9½ Uhr trennte ich mich von Foch, hinterließ Clemen=
daß
ich am nächſten Morgen auf alle Fälle bei ihm vorſprechen
Der zweite Tag.
Am 25. März fuhr ich morgens zuerſt ins Miniſterium für
Er nahm mich mit ins Elyſée. Er war ſelbſt in Compiegne
punkt ihn preisgeben hieße Paris gefährden. Alles Denkbare geweſen und hatte die gleichen Eindrücke wie ich empfangen.
Im Elyſce trug Clemenceau dem Präſidenten der Republik
Die Verbindungsoffiziere hatten Poincaré bereits infor=
Front jenſeits Reims Truppen zu entziehen. Aber auch dort miert. Der Präſident der Republik hatte in der vorangegange=
ſeien
unzweifelhaft deutſche Vorbereitungen zu einer Offenſive nen Nacht, während eines deutſchen Fliegerangriffs, bereits an
Clemenceau geſchrieben. Er ſtimmte unſerer Auffaſſung ſogleich
General Pétain teilte mir ſchließlich mit, daß er noch in die= zu, daß eine ſofortige Rückſprache mit einem Vertreter der eng=
Die beiden Präſidenten waren ſich einig, daß eine Fort=
ſetzung
des Rückzuges, die zur Preisgabe von Paris führen
Die Ausſprache mit General Pétain und ſeinem Stab hatte könnte, verhängnisvolle Folgen für das Land haben müßte. Es
Präſident Poincars erläuterte die Wichtigkeit dieſer Vertei=
digung
aus militäriſchen und nationalen Gründen. Und er fügte
Ich eilte nach Paris zurück. Als ich um 8 Uhr abends, das hinzu: Den Gedanken, Paris preiszugeben, halte er für ſo un=
Miniſterium der Nationalen Verteidigung betrat, verſuchte ich möglich, daß er für ſeine Perſon es unter allen Umſtänden ab=
Nun galt es zunächſt, die Einbruchsſtelle zwiſchen der fran=
zöſiſchen
und engliſchen Armee zu ſtopfen.
Poincaré und Clemencequ baten mich, ſofort nach Com=
im
13. Artillerie=Regiment, er Eskadronschef. Seitdem ich der piegne zu fahren, Pétain von der ſoeben ſtattgefundenen Be=
Es wurde ferner bereinbart, daß ich eine Konferenz anbe=
10. Mai 1917 zum Generalſtabschef ernanm hatte. Meh= raumen ſollte, die in Compisgne u 5 Uhr abends ſtattfinden erſt viel ſpäter zugänglich wurden.

ſollte und bei der der Präſident der Republik gleichfalls erſchei=
nen
würde.
Ich erinnere mich der charakteriſtiſchen Bemerkung, die Cle=
menceau
machte, als uns der Wagen ins Miniſterium zurück=
brachte
: Heute hat mir Poincaré gefallen!
Ich fuhr, begleitet von Oberſtleutnant Merccier, ſofort nach
Compiegne, wo mir Pétain während eines gemeinſomen Früh=
ſtücks
die augenblickliche Lage ſchilderte. Aus den Mitteilungen,
die ihm Haig hatte zukommen laſſen, ergab ſich, daß dieſer keine
ſcheinlich würde er ſogar gezwungen ſein, ſeine Front zu ver=
General Pétain hatte nicht gezögert, einzugreifen: gerade im
Zimmer. Ich berichtete meine Eindrücke, meine Unterhaltung Augenblick, als ich eintraf, war er mit ſeinem Stab beſchäftigt,
mit Pétain. General Foch war mit Spannung geladen, rannte eine Verſchiebung der Truppenteile vorzunehmen, in einem Um=
Ja, gewiß, ſagte er, die Lage iſt bedrohlich, ſehr bedroh= führte dazu, daß die Front jenſeits Reims viel ſtärker entblößt
wurde, als die Vorſicht dies eigentlich zuließ. Aber es mußte
Sein Entſchluß war gefaßt. Sein Stab arbeitete ſo beſchleu=
Was hatte ſich in Paris ereignet, während ich in Compiegne
zum Vergleich ein Tor heranziehen, deſſen beide Flügel beweglich war?. Ich ſtütze mich hier auf die Mitteilungen Milners und
Lord Milner war in Verſailles angekommen, und zwar
auf ein Telegramm von Haig vom 24. abends, in dem die ſo=
Ich verſtehe dieſes Zögern. Wer zuerſt vorſtößt, bringt ſei= fortige Entſendung eines engliſchen Regierungsmitgliedes er=
beten
wurde, das bevollmächtigt ſei, an der Schaffung des Ein=
heitskommandos
mitzuwirken.
Kurz nach neun Uhr bat ihn Clemenceau telephoniſch, ihn
ſofort aufzuſuchen. Lord Milner ſagt darüber in ſeinem Bericht
folgendes:
Ich fuhr im Auto nach Paris, begleitet vom Oberſten
Amery, und traf Clemenceau im Miniſterium für Nationale Ver=
teidigung
an. Er war ſehr friſch, ſehr energiſch und zeigte
obwohl er ſich des Ernſtes der Lage durchaus bewußt war
keinerlei Entmutigung. Unſere Unterredung dauerte nicht lange,
weil ſehr vieles zu erledigen war. Er teilte mir mit, daß unver=
züglich
wichtige Beſchlüſſe gefaßt werden müſſen. Seine Anſicht
war, daß die Verbindung zwiſchen den franzöſiſchen und engli=
ſchen
Armeen um jeden Preis wieder herzuſtellen ſei und daß
Pötain und Haig ihre letzten Reſerven einſetzen müßten, um die
Durchbruchſtelle zu ſtopfen.
Herr Clemenceau ſchlug Milner vor, gleichfalls nach Com=
piegne
zu kommen. Da er erfahren hatte, daß General Wilſon,
ein guter Freund Fochs, nach Abbeville gefahren war, um Haig
zu ſehen, bat er beide engliſchen Militärs, gleichfalls in Com=
piegne
anweſend zu ſein.
Poincaré, Clemenceau und Lord Milner fuhren, begleitet
vom General Foch, nach Compiegne, wo ſie kurz vor 5 Uhr ein=
trafen
. Die Teilnahme der beiden engliſchen Militärs hatte ſich
nicht ermöglichen laſſen.
Die Konferenz fand in der Villa ſtatt, die General Pétain
bewohnte. Sie wurde um fünf begonnen und war erſt um 7 Uhr
beendet. Der Präſident der Nepublik leitete die Verhandlungen.
General Pétain erläuterte an Hand der Karte die Truppen=
bewegungen
und ſchilderte vor allem die Lage der 5. britiſchen
Armee. Sie war faſt völlig vernichtet. Die Ueberreſte mußten
neu organiſiert werden.
Inzwiſchen waren die acht Diviſionen, die er bis dahin in
Reſerve gehalten hatte, um im äußerſten Notfalle den rechten
engliſchen Flügel zu ſtützen, in Kämpfe bei Noyon, Roye und
Nesle verwickelt worden. Neun Diviſionen, die bis dahin im
Norden und Süden geſtanden hatten, hatten den Befehl erhalten,
ſofort den gefährdeten Frontteil aufzuſuchen. Sie ſollten den
deutſchen Truppen begegnen, die auf Montdidier und Moreuil
marſchierten.
Seit unſerem gemeinſamen Frühſtück hatte General Pétain
mit ſeinem Generalſtab gearbeitet und war daher in der Lage,
ſeinen Plan genau zu entwickeln. Er beſtand darin, einem deut=
ſchen
Angriff in der Gegend von Reims gewachſen zu bleiben
und dennoch ſehr erhebliche Truppenbeſtände dieſem Frontteil zu
entziehen. Deren Abtransport war teils per Eiſenbahu, teils
zu Fuß bereits im Gange.
General Foch äußerte ſich zu dem Vorgetragenen. Im gro=
ßen
und ganzen billigte er die getroffenen Maßnahmen. Ve=
tonte
, daß man nicht zögern dürfe, ſich an anderen Frontteilen
nenuenswert zu ſchwächen, und ſoviel Diviſionen als irgent
möglich in dieſe Schlacht zu werfen, ſoweit dies die Humanikät
nur zulaſſe. Aeußerſte Eile ſei geboten.
Clemenceau fragte Lord Milner, wie die Engländer über
eine völlige Vereinheitlichung des Oberkommandos dachten.
Lord Milner erklärte, daß er grundſätzlich den vorgetragenen
Anſichten zuſtimme, ſich aber nicht äußern könne, ehe er nicht Ge=
legenheit
gehabt habe, mit Marſchall Haig und General Wilſon
zu ſprechen, die leider nicht anweſend ſeien. Es ſei deshalb not=
wendig
, ſchnellſtens, alſo bereits für den folgenden Tag, eine neue
Beſprechung anzuberaumen, und zwar an einem Ort, der es auch
den engliſchen Generalen ermögliche, anweſend zu ſein.
Als Clemenceau und ich wieder in Paris eintrafen, erfuh=
ren
wir, daß als Konferenzort Doullens gewählt worden war.
Am Abend des 25. März fanden in Paris und Verſailles
mehrere Verhandlungen ſtatt, deren Verlauf ich erſt viel ſpäter
erfuhr, teils aus den Erinnerungen Fochs, teils aus dem Be=
richt
Lord Milners.
Wir erörterten die Perſonalſchwierigkeit, die ſich bei Schaf=
fung
eines Einheitskommandos ergeben würde. Da machte mir
General Wilſon einen Vorſchlag, der mir geeinget erſchien: Die
beiden Länder würden ſich darauf einigen, Clemenceau unbe=
grenzue
Vollmachten zu erteilen. Zu dieſem Manne beſäßen ſo=
wohl
die franzöſiſchen wie die engliſchen Generale das größte
Vertrauen. Er hätte alle Entſcheidungen über das Zuſammen=
arbeiten
der Armeen und über die beſte Verwendung der vor=
handenen
Reſerven zu treffen. Denn ſein Land ſei in höchſter
Gefahr; in militäriſcher Beziehung würde er von Foch beraten
werden, der wohl der geeignetſte ſei, um ſchnelle und kraftvolle
Eutſchlüſſe zu faſſen. Ein Mann wie dieſer würde auch mili=
täriſch
die gemeinſamen Intereſſen im Auge behalten und nicht
einſeitig dein franzöſiſchen Standpunkt Renchung tragen.
General Wilſon fuhr noch in der gleichen Nacht, um halb
11 Uhr etwa nach Paris, um mit Foch zu konferieren. Er traf
gegen 11 Uhr ein, und verhandelte mehr als eine Stunde. Dabei
ſchlug er Foch vor: Die Oberſte Heeresleitung ſolle Clemenceau
übertragen werden, und Foch ihm als Generalſtabschef zur Seite
ſtehen.
General Foch erwiderte daß er an die Durchführbarkeit eines
ſolchen Vorſchlages nicht glaube, daß es eines ganz klaren und
eindeutigen Oberkommandos bedürfe. Wenn Clemenceau dieſes
Amt übernehme, würde er gegebenenfalls von Pétain und ihm
vielleicht zu den entgegengeſetzten Maßnahmen gedrängt werden.
Wenn er aber bald dem, bald jenem zuſtimme, könne von einem
einheitlichen Oberkommando nicht mehr die Rede ſein.
Foch erklärte, daß eine einzige Perſönlichkeit von
den beiden Regierungen hinreichende Vollmachten erhalten müſſe,
um ein völliges Zuſammenarbeiten der beiden Armeen zu ge=
währleiſten
. Dabei erinnerte er daran, daß während der Schlacht
bei Apern, Marſchall Joffre ihn, Foch, delegiert habe, um ein ein=
heitliches
Zuſammenwirken der franzöſiſchen und engliſchen
Truppen herbeizuführen. Wenn man ihm heute das gleiche Amt
übertrüge, bedürfe es wefentlich größerer Vollmachten. Dieſe
könnten ihm nur von den beiden Regierungen ſelbſt erteilt
werden.
Ich betone, daß ich damals von dieſen Unterredungen keine
Kenntnis beſaß. Und ich glaube, daß auch Clemenceau von ihnen
erſt durch die Berichte Milners Kenntnis erhalten hat, die ihm

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[ ][  ][ ]

Nummer 183

Dienstag, den 3 Juſi 1928

Geite 9

Der Entſcheidungstag.
Am 26. März verließen Herr Poincars, Clemenceau, General
Foch und ich um 8 Uhr früh Paris.
General Weygand und General Deſtick begleiteten ihren
Chef, den General Foch, und ich hatte meinen Mitarbeiter und
reund de Crailly mitgenommen.
Während des ganzen Weges, bereits in 10 Kilometer Entfer=
nnung
von Paris, begegneten wir Scharen von Evakuier=
teen
, die aus dem Kampfgebiet geflüchtet waren.
Um ¼11 Uhr etwa trafen wir im Rathaus von Doullens
een. Ein nichtsſagendes Bauwerk, ein kleiner Platz davor. Wäh=
rend
wir die Vertreter der engliſchen Regierung erwarteten, gin=
teen
wir in den Anlagen auf und ab.
Gegen 11 Uhr vormittags ſchließt ſich Marſchall Haig uns
enr. Er hat ſeine Armeekommandanten zuſammengerufen, vor
(lem Byng und Plumer. Er bittet uns, ein wenig zu warten, da
er vor Beginn der Konferenz noch genaue Informationen einzu=
ziehen
wünſcht. Er verläßt uns und begibt ſich in das Rathaus.
Das Wetter iſt trüb und wir fröſteln. Auf der Straße, die
am dem kleinen Stückchen Grün vorbeiführt, auf dem wir uns
befinden, marſchiert endlos die im Rückzug befindliche engliſche
Armee. Die Mannſchaften ſind ermüdet, halten ſich aber in Reih
und Glied. Sollen ſie den Truppen beiſtehen, die bei Arras
mpfen? Ziehen Sie ſich, im Gegenteil, näher zur Küſte zurück?
Niemand weiß es.
General Pétain trifft ein.
Da der Wind eine weitere Abkühlung bringt, dringe ich dar=
auf
, daß Clemenceau einen geſchützteren Platz aufſucht. Doch er
lehnt dies ab und wir beginnen mit Pétain die Lage zu erörtern.
Der General ſchildert alle ſeine Bemühungen, die Verbindung
zwiſchen der Armee des Generals Gough und den franzöſiſchen
Truppen wieder herzuſtellen. Noyon hat am Abend vorher preis=
gegeben
werden müſſen, trotz Pellés zähem Widerſtand. Das
b=. franzöſiſche Korps hält jetzt ſichere Stellungen auf den Hügeln
ſsüidlich der Stadt.
Zwiſchen Roye und Laſſigny, vor Montdidier, beſteht eine
Front der Alliierten nicht mehr.
Die Flieger verſuchen, berichtet Pétain weiter, den feindlichen
Wormarſch aufzuhalten und den Anmarſch der neuherbeigezoge=
men
Diviſionen zu ſichern. General Humbert und General
Fayolle ſehen die Situation nicht als verzweifelt an, aber um
eden Preis müſſe verhindert werden, daß die
ſngliſche Niederlage zu einer Kataſtrophe aus=
urtet
.
Der Präſident der Republik unterhält ſich inzwiſchen mit
Foch. Der wechſelt von einer Gruppe zur anderen. Auf eine
Frage Clemenceaus bleibt er bei dieſem ſtehen und ruft ihm zu:
Die Stunde iſt gekommen, in der keine fünfzig Zentimeter
Selände mehr preisgegeben werden dürfen. Jetzt heißt es, ſich
an die Stellungen klammern und dort ſterben! Wie im Okto=
Her 1914.
Immer mehr gerät Foch in Eifer. Er ſetzt das Gleichnis
ſort, das er vorgeſtern abend mir gegenüber gebraucht hat:
Der Feind iſt gerade gegen die Stelle vorgeſtoßen, wo die
Seiden Torflügel ſich berühren Er hat ſie eingedrückt. Eine neue
Rraft muß das Tor wieder ſchließen.
Und er fügt hinzu:
Vor allem dürfen wir den Truppen keine neue Rückzugs=
Uinie andeuten, weil ſie ſonſt unverzüglich die Neigung zeigen,
ſich auf ſie zurückzuziehen.
Ungeachtet der zunehmenden Kälte iſt Foch jetzt in ſeinem
wrächtigſten Plan.
Clemencau, der ihm aufmerkſam zugehört hat, ſieht mich an,
wackt meinen Arm und raunt mir nur das eine Wort zu: Ein
Teufelskerl! (un bougre).

Ich habe Ihnen immer ſchon geſagt, Herr Präſident, er=
widerte
ich, daß er ein verdammter Teufelskerl (rude bougre) iſt!
Inzwiſchen iſt es Mittag geworden. Lord Milner erſcheint,
begleitet vom General Wilſon. Nachdem Milner und Haig ſich
zehn Minuten beſprochen haben, bitten ſie uns, heraufzukommen.
Nun ſind wir im großen Saal des Rathauſes von Doullens.
Einige Schultiſche, mit grauem Papier überzogen, bilden die ganze
Einrichtung. Herr Poincaré übernimmt den Vorſitz. Ihm zur
Rechten ſitzt Lord Milner, zu ſeiner Linken der Marſchall Haig
und deſſen Generalſtabschef General Lawrence. Wir ſitzen ihnen
gegenüber, General Pétain, Herr Clemenceau, General Foch und
ich. General Weygand hat hinter Foch Platz genommen.

Loucheur.
Marſchall Haig ſcheint ſehr müde, hat ſich aber durchaus in
der Gewalt. Sehr ruhig und ſchlicht erläutert er, was ſich ſeit
dem 21. März zugetragen hat, die Niederlage der 3. und 5. Armee.
Er erklärt, daß er ſüdlich der Somme nichts mehr auszurichten
vermag. Er hält das Nordufer der Somme. Und glaubt, dort
Widerſtand leiſten zu können. Allerdings, vor Arras wird er
vielleicht die Front zurücknehmen müſſen und ſie hinter die Stadt
verlegen. Foch deutet an, daß er dieſe Maßnahme nicht billige.
Was von der 5. Armee fährt der Marſchall fort, ſüdlich
der Somme übriggeblieben iſt, habe ich dem Oberbefehl des Gene=
rals
Pétain unterſtellt.
Leider, erklärt dieſer, iſt davon ſo gut wie nichts mehr
übrig, ſie iſt völlig zerkrümmelt . . .
Der Präſident der Republik greift ein. Er fordert den Gene=
ral
Pétain auf, zu berichten, was er veranlaßt habe.

Der franzöſiſche Oberbefehlshaber berichtet in wenigen Wor=
ten
. 24 Reſervediviſionen ſind teils bereits eingetroffen, teils
unterwegs. Die Zuziehung weiterer Diviſionen iſt veranlaßt.
General Pétain iſt nicht davor zurückgeſchreckt, das Zentrum der
Front und ihren rechten Flügel zu entblößen, um der akuteſten
Gefahr zu begegnen.
Marſchall Haig bemerkt, daß er über keinerlei Reſerven mehr
verfügt, und daß auch in England kein Nachſchub mehr vorhan=
den
iſt, oder nur ſo wenig
Entſchieden, fügt er hinzu, muß alles geſchehen, um
Amiens zu verteidigen.
Als dieſer Name fällt, ruft Foch laut aus:
Vor Amiens müſſen wir ſiegen! Wirmüſſen
ſiegen, wowir ſtehen. Da wir die Deutſchen nicht
zu hindern vermochten, die Somme zu über=
ſchreiten
, dürfen wir jetzt nicht mehr um Dau=
mesbreite
zurückweichen!
Unter lautloſer Stille ſagt der engliſche Marſchall:
Wenn General Foch mir ſeinen Plan entwickeln will, ſo will
ich mich ſeinen Anſichten gern unterwerfen.
Jeder iſt ſich bewußt, daß die entſcheidende
Minute da iſt. Clemenceau winkt Lord Milner herbei, zieht
mich und ihn in eine Ecke des Saales.
Sie haben gehört, ſagt Clemenceau, was Haig ſoeben
geſagt hat. Was halten Sie davon?
Ich meine, erwiderte der engliſche Regierungsvertreter,
daß dies die gegebene Stellungnahme iſt.
Er ſpricht leiſe mit Haig, kehrt zurück, und Clemenceau ruft
mit ſeinem Einverſtändnis den General Pétain herbei.
Lord Milner und ich ſind jetzt bereit, General Foch zu bitten,
ein Zuſammenwirken Ihrer Bemühungen mit denen Haigs her=
beizuführen
. Ich frage Sie, ob Sie mit dieſer Maßnahme ein=
verſtanden
ſind?
Herr Präſident, erwidert Pétain, ich werde mich mit allem
einverſtanden erklären, was nötig und dienlich ſein wird, um
mein Vaterland zu retten, und kenne kein anderes Ziel als dieſes.
Clemenceau ſetzt ſich und bringt den Text dieſer Vereinba=
rung
ſelbft zu Papier. Er ruft Foch dazu, mit ihm und Pétain
leſen wir den Entwurf: er beſtimmt den Oberbefehl Fochs
über die engliſchen und franzöſiſchen Armeen vor
Amiens.
Dies iſt aber offenſichtlich nicht umfaſſend genug, und Cle=
menceau
ändert auf den Einwurf des Marſchalls Haig, dem
General Pétain zuſtimmt, die Worte vor Amiens um in auf
dem weſtlichen Teil unſerer Front (sur le front
oceidental).
Lord Milner und Haig ſtimmen zu, und auch der Präſident
der Republik erklärt ſein Einverſtändnis. Ich werde gebeten, zwei
Kopien des Textes anzufertigen. Ich tue es, indem ich zugleich
das Wort oceiclental ausmerze und es auf Wunſch eines Kon=
ferenzteilnehmers
durch ouest erſetze.
Zur Belohnung, ſagt Clemenceau lachend zu mir, ſchenke
ich Ihnen das Konzept.
Lord Milner und Clemenceau unterzeichnen.
Ich glaube, meine Herren, meint Poincaré, daß wir dem
Sieg den Weg geebnet haben."
Dieſe Worte beenden die hiſtoriſche Sitzung.
Kurz darauf, gegen halb eins, nehmen wir eiligſt im Hotel Zu
den vier Haimanskindern unſer Mittageſſen ein. General Foch
fährt ſodann ſofort mit mir nach Dury, wo er mit General
Gough, Befehlshaber der im Rückzug befindlichen britiſchen Ar=
mee
, zuſammenkommen will, um die erſten Maßnahmen zu treffen.
Vom nächſten Tag ab gewinnt die Schlacht ein anderes Geſicht.
Acht Tage ſpäter war ſie zum Stillſtand gebracht das be=
deutet
: für uns gewonnen.

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kanntgegeben
, um allen
Fachleuten den zuverläs-
Sigsten Oualitätsbeweis
zu liefern, und um uns
Offentlich zur Erhaltung
dieser Oualität zu ver-
pflichten
.

Damit haben wir
eine Cigarettenkultür
begrunder,die das
oendland vorhet
nicht kannte, und
die die Grünatage
würde füir die

[ ][  ][ ]

Reich und Ausland.

Internationaler Zeitungswiſſenſchaftlicher
Kongreß in Köln.
In Verbindung mit der Internationalen Preſſe=
ausſtellung
wird in Köln vom 8. bis 10. Auguſt ein
Internationaler Zeitungswiſſenſchaftlicher Kongreß
ſtattfinden, zu dem ſich heute ſchon eine große An=
zahl
Zeitungswiſſenſchaftler, Publiziſten u. a., die
ſich mit dem Preſſeweſen wiſſenſchaftlich beſchäftigen,
angemeldet hat. Das Programm des Kongreſſes
ſieht neben einer allgemeinen Ausſprache über den
Stand der Zeitungswiſſenſchaft in den verſchiedenen
Ländern Fachberatungen über verſchiedene Sonder=
gebiete
der Zeitungswiſſenſchaft vor (hiſtoriſch= poli=
tiſcher
Stoffkreis, volks= und betriebswirtſchaftlicher
Stoffkreis, Preſſerecht, ſoziologiſcher Stoffkreis). Der
Kongreß bezweckt vor allem die Anbahnung inter=
nationaler
Zuſammenarbeit auf zeitungswiſſenſchaft=
lichem
Gebiet, wofür von deutſcher Seite (Prof. Dr.
d’Eſter) dem Kongreß Vorſchläge unterbreitet werden.
Die Geſchäftsſtelle des Kongreſſes befindet ſich bei
der Leitung der Internationalen Preſſeausſtellung
in Köln.

Der größte Raſſezuchtverein im Hundeſport,

der Verein für deutſche Schäferhunde (S.V.), Sitz
Berlin (früher München), hat für dieſes Jahr ſeine
Hauptveranſtaltungen wie folgt feſtgelegt: Die
Hauptzuchtſchau mit Vergebung der Zuchtſiegertitel
findet in Angliederung an die große Jahresaus=
ſtellung
des Deutſchen Kartells für Hundeweſen
(D.K. H.) am 1. und 2. September in München ſtatt.
Die Polizeihund=Hauptprüfung, die ſich auf mehrere
Tage erſtreckt und für die die Zahl der Prüflinge in
jedem Jahr begrenzt werden muß, findet am 15. und
16. September in Baden=Baden ſtatt, das Haupt=
preishüten
für norddeutſche Hüteweiſe am 26. Au=
guſt
in Genthin und das Hauptpreishüten für ſüd=
deutſche
Hüteweiſe am 23. September in Giengen
a. Brenz (Württemberg). Die Hauptveranſtaltungen
dieſes Vereins ſind in der Kynologie immer beſon=
dere
Ereigniſſe, ſie erfreuen ſich der Unterſtützung
von Behörden, die den deutſchen Schäferhund in den
verſchiedenen Dienſtzweigen in der Landwirtſchaft,
im Heeres=, Polizei=, Eiſenbahn=, Zoll= uſw. =Dienſt
ſehr, zu ſchätzen wiſſen. Liebhaber des deutſchen
Schäferhundes, die dieſem maßgebenden Zuchtverein
für die Raſſe noch nicht angehören, können ſich Auf=
klärung
über den Verein ſelbſt und die vorgenannten
Veranſtaltungen unmittelbar bei der Hauptgeſchäfts=
ſtelle
des S.V., Augsburg 3, einholen.

Deutſcher Angriff auf den Dauerflugweltrekord.
Leipzig. Die Junkerspiloten Riſticz und Zin=
mermann
ſind Montag früh um 3,36 Uhr mit dem
Flugzeug D 1231 auf dem Deſſauer Flugplatz auf=
geſtiegen
, um einen Angriff auf den Dauerflug= velt=
rekord
zu unternehmen, der zur Zeit mit 58 Stun=
den
36 Minuten von den Italienern gehalten wird.
Die Rekordſtrecke liegt zwiſchen Deſſau und Leipzig,
iſt hin und zurück 102 Kilometer lang und wird in
einer Zeit von etwa 4546 Minuten umrundet, was
einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 125 Stunden=
kilometern
gleichkommt. Das Flugzeug iſt ausgerüſtet
mit einem Serienmotor, wie er auch in das Amerika=
flugzeug
Bremen eingebaut geweſen iſt. Die Flie=
ger
fliegen die Strecke mit gedroſſelten Motoren. Das
Flugzeug iſt mit Brennſtoff bis zur äußerſten Mög=
lichkeit
belaſtet.

Die Stadt Roßlau vom Feuer bedroht.
Eine Million Brandſchaden.
Roßlau. Der Rieſenbrand, der am Samstag
die Holzlager der anhaltiſchen Salzwerke Leopolds=
hall
in der Nähe von Roßlau vernichtete, war für die
Stadt Roßlau ſelbſt eine Zeitlang eine große Gefahr.
Wenn der Wind umgeſchlagen wäre, wäre das Feuer
auch auf Roßlau übergeſprungen. Der Brand konnte
ſchließlich nur dadurch gelöſcht werden, daß 400 Me=
ter
weit Waſſer aus der Elbe herangepumpt wurde.
Der entſtandene Brandſchaden wird auf eine Million
Mark geſchätzt.
Todesſturz eines Fliegers.
München Auf dem Flugplatz Schleißheim
ſtürzte ein Kleinflugzeug bei einem Probeflug aus
30 Meter Höhe ab. Der Führer Weiß wurde ſofort
getötet. Das Flugzeug wurde völlig zertrümmert.

Der Meiſier der Oetektivromane
in Berlin.

Edgar Wallace,
der berühmte engliſche Schriftſteller, deſſen viele
Kriminalgeſchichten auch in Deutſchland lebhaften
Anklang gefunden haben, bei einem Interview mit
einem Berliner Schupo. Als Dramatiker hat Edgar
Wallace mit ſeinem Detektiv=Theater=Schlager Der
Hexer überaus großen Erfolg gehabt,

Eiſenbahnkataſtrophe in Darlington.
24 Tote und 47 Verletzte.

Das grauſige Bild der Eiſenbahnkataſtrophe mit der umgeſtürzten Lokomotive im Vordergrund.
Auf der älteſten Eiſenbahnſtrecke der Welt bei Darlington ereignete ſich ein kataſtrophaler Zu=
ſammenſtoß
eines Ferienzuges mit einer Lokalbahn. Aus den Trümmern der ineinandergeſchobe=
nen
Wagen und Lokomotive wurden 24 Tote und 47 Verletzte geborgen. Beim Anprall wurde
die Lokomotive des Sonderzuges völlig umgeworfen.

Fernſehen?

Der Fernſeher für Jedermann.
Dem in Berlin lebenden ungariſchen Elektrofachmann Denes von Mihaly (links) iſt es mit ſei=
nem
Mitarbeiter Nikolaus, Langer gelungen, einen überaus vereinfachten und verbilligten Fern=
ſehapparat
zu konſtruieren, der es bald jedem ermöglichen wird, fernzuſehen. Die Vorführung
des Fernſehers im Stockholmer Nobelinſtitut und vor dem Ingenieur=Verein in Budapeſt hat
durch die Betriebsſicherheit, Einfachheit und Vollkommenheit des Apparates die größte Bewun=
derung
hervorgerufen. Links auf dem Bilde der Sender mit ſeiner Photozelle, rechts ein Emp=
fänger
mit Superfrequenzlampe.

Schwere Autounfälle.

Nürnberg. Als am Sonntag abend der
Fleiſchermeiſter Kießling mit ſeinem Perſonenkraft=
wagen
zwiſchen Lauf und Reichenſchwand einem Mo=
torradfahrer
ausweichen wollte, geriet der Wagen
ins Schleudern, ſtürzte die Straßenböſchung hinab
und überſchlug ſich, wobei die vier Inſaſſen aus dem
Wagen geſchleudert wurden. Während die 18jährige
Tochter und die Schweſter des Fleiſchermeiſters ſofort
tot waren, wurden Kießling und ſeine Gattin ſchwer
verletzt. Die 10jährige Tochter kam mit leichteren
Verletzungen davon.
Elberfeld. Sonntag abend fuhr. ein mit 22
Perſonen (Turnern) aus Euskirchen beſetztes Auto,
die von einem Turnfeſt im Barmer Stadion kamen,
in Elberfeld gegen einen Baum. Das Auto wurde
vollkommen zertrümmert. Dabei wurden acht Per=
ſonen
ſchwer verletzt; die dem Elberfelder Kranken=
haus
zugeführt werden mußten. Zahlreiche andere
Perſonen, die leichter verletzt wurden, konnten in
einem Sonderwagen der Eiſenbahn nach Hauſe ge=
bracht
werden.
Paris. Ein ſchwerer Autounfall ereignete ſich
auf der Straßenkreuzung von MelunFontainebleau.
Mitten bei dem Kreuzungspunkt ſtießen zwei Kraft=
wagen
zuſammen und wurden völlig zertrümmert.
Die ſechs Inſaſſen wurden in bewußtloſem und
ſchwer verletzten Zuſtand in ein Krankenhaus gebracht.

Der Tod in den Bergen.
München. An der Südwand der Süßertalſpitze
im Wetterſteingebirge iſt am Sonntag ein Münchener
Student tödlich verunglückt.
40 Pilger erſtickt.
Den Haag. Bei der Ankunft eines Dampfers
in Padang, der aus Mekka kommende Pilger be=
förderte
, wurden 40 mohammedaniſche Prieſter er=
ſtickt
aufgefunden. Die Todesfälle ſind auf Ueber=
füllung
des Schiffes zurückzuführen.

Zugunglück im Berner Oberland.

Baſel. Am Samstag abend ſtürzte ein Zug der
Berner Oberlandbahn zwiſchen Wilderſwil und Zwei=
lütſchinen
in einen Waldbach, bei dem kurz vorher
die über dieſen führende kleine Brücke infolge eines
heftigen Gewitters vom Wildwaſſer weggeriſſen wor=
den
war. Der Zug wurde von zwei Lokomotiven
gezogen. Während die vordere Lokomotive bremſte,
fuhr die hintere in gleicher Geſchwindigkeit weiter.
Die erſte Lokomotive wurde ins Bachbett geſtoßen.
Der nachfolgende Gepäckwagen und die Perſonen=
wagen
türmten ſich auf dieſen auf. Ein Fräulein
wurde getötet, zehn in der Schweiz wohnhafte Rei=
ſende
zum Teil ſchwer, zum Teil leichter verletzt.
Ferner wurden auch noch einige Deutſche verletzt, ſo
Auguſt Merck aus Lörrach, der Quetſchungen erlitt,
während ſein Neffe Ludwig Merck aus München
Nippenbrüche davontrug. Quetſchungen erlitten auch
Fritz Fließ, ſowie Dr. Hirſch und Frau und ſein
10jähriger Sohn, alle aus Frankfurt a. M.

Familientragödie in Wien.
Wien. In ihrer Wohnung wurde die Frau
eines Maſchiniſten mit ihren beiden Kindern, einem
12jährigen Knaben und einem 7jährigen Mädchen,
durch Kohlenoxydgas vergiftet tot aufgefunden. Die
Erhebungen ergaben, daß es ſich um Doppelmord
und Selbſtmord wegen ehelicher Zwiſtigkeiten handelt.

Exploſion eines Minenlagers.
Paris. Am Freitag explodierte ein Minen=
depot
auf der Inſel Yeu auf der Höhe von Nantes
Es handelt ſich um Minen, die aus dem Meer ge=
fiſcht
worden waren. Durch die Erploſion ſind zwei
Arbeiter getötet und zahlreiche verletzt worden, da=
runter
vier ſchwer. Mehrere in der Nähe ſtehende
Häuſer, u. a. ein Schulgebäude, ſind teilweiſe zer=
ſtört
worden. Man befürchtet, daß weitere Ex=
ploſionen
erfolgen.

Wie das franzöſiſche
Grubenunglück entſtand.
Tardieu in St. Etienne.

Paris. Der am Sonntag vormittag in St.
Etienne eingetroffene Arbeitsminiſter Tardieu hatte
eine längere Konferenz mit der Grubenverwaltung
und den Bergarbeitervertretern über die Entwicklung
und Entſtehung des Unglücks. Er weilte ſelbſt län=
gere
Zeit unter Tage, um ſich von dem Zuſtand der
Grube ein Bild zu machen. Die Unglücksgrube unter=
hält
gegenwärtig eine einzige Förderſohle in 300 Me=
ter
Tiefe mit einer Zwiſchenſohle in 220 Meter Tiefe.
Hier arbeiteten auf dem eigentlichen Förderpoſten
ungefähr 60 Bergleute. Gegen 7 Uhr morgens
ſpürte der mit der Ueberwachung des Poſtens be=
traute
Steiger einen ſchlechten Geruch und Rauch.
Kurz darauf brachte ein Einſturz den Bruch des
Schachtes für komprimierte Luftzufuhr. Da die kom=
primierte
Luft auf das Feuer wehte und einen Luſt=
zug
in umgekehrtem Sinne hervorrief, waren von
Anfang an die Löſch= und Sicherheitsmaßnahmen
ſehr erſchwert. Um ½9 Uhr erfolgte ein zweiter
Einſturz, der auch die Rettungsmannſchaften geſähr=
dete
. Der Schrecken wurde noch durch ein plötzlich
einſetzendes Gewitter vermehrt. Zwei Geiſtliche zeich=
neten
ſich bei den Bergungsarbeiten aus. Unter Tage
nahmen ſie ſich der geborgenen Verwundeten und
Sterbenden an. Im Lichtſpielſaal der Grube, der
jetzt einer Leichenhalle gleicht, liegen 48 Bergleute
aufgebahrt. Am Montag werden alle Bergarbeiter
des Loirebeckens zum Zeichen der Trauer eine Feier=
ſchicht
einlegen und am Dienstag dürfte die Be=
erdigung
der Leichen erfolgen.

eind

Noch 20 Bergarbeiter unrettbar
verloren?

Paris. Wie zu dem Grubenunglück in Roches=
la
=Moliere noch weiter bekannt wird, ſoll die Grube,
in der ſich das Unglück ereignete, nach Ausſagen der
Ingenieure beſonders gefährdet ſein. Der letzte
Brand war im Jahre 1925 ausgebrochen, konnte aber
damals ohne Verluſt von Menſchenleben eingedämmt
werden. Nach der in der Humanité wiedergegebe=
nen
Auffaſſung eines ser geretteten Bergarbeiter ſoll
das Feuer ſeit drei Jahren nie gelöſcht worden ſein,
ſo daß ſich die Kohlengaſe in Stollen anſammelten.
Das gleiche Blatt will im Gegenſatz zu den amtlichen
Feſtſtellungen wiſſen, daß in der Grube noch 20 Ar=
beiter
eingeſchloſſen ſeien, für deren Rettung keine
Hoffnung mehr beſteht, was die Zahl der amtlich
mit 48 angegebenen Todesopfer auf gegen 70 er=
höhen
würde. Die Mehrzahl der Todesopfer fand
durch Erſtickung den Tod, ein namhafter Teil der
Bergleute auch dadurch, daß ſie ſich auf der Flucht
vor den Gaſen in der Dunkelheit und in der Angſt
an den Grubenhölzern und Wänden die Stirn ein=
rannten
. Nach einer Erklärung des Arbeitsminiſters
Tardieu waren alle notwendigen Sicherheitsmaß=
nahmen
in der Grube ergriffen, doch behält er ſein
Urteil einer ſpäteren Prüfung der Unterſuchungs=
ergebniſſe
vor. Kardinal Marrin von Lyon ver=
richtete
an den Särgen die letzten Gebete für die
Opfer. Die meiſten Verſtorbenen waken verheiratet
und hinterlaſſen insgeſamt 55 Kinder, von weniger
als 13 Jahren. Einige Bergleute hinterlaſſen eine
Frau mit ſieben bis neun Kindern. Montag vor=
mittag
werden die 48 Todesopfer auf dem Friedhof
beigeſetzt. Der internationale Bergarbeiterkongreß
von Clairmont=Ferrand beſchloß am Sonntag vor=
mittag
eine Unterſtützung für die Hinterbliebenen.
Von den Toten ſind 31 Franzoſen, elf Polen, vier
Marokkaner, ein Italiener und ein Tſchecho=ſlowake.
Außerdem ſind noch neun Schwerverletzte geborgen
worden. Die kommuniſtiſche Kammergruppe hat eine
Interpellation über die Schuldfrage bei dem Gru=
benunglück
eingebracht. In einem weiteren Antrag
fordert ſie ſofortige Unterſtützung der Hinterbliebenen.

Das Gordon=Bennet=Fliegen.

NewYork. Wie aus Vermont (Weſtvirginia)
gemeldet wird, mußte der am Samstag in Detroit
zur Teilnahme am Gordon=Bennett=Fliegen aufge=
ſtiegene
ſchweizeriſche Ballon Spezial 11 Meilen
ſüdlich der Stadt niedergehen, da das Gas erſchöpft
war. Der Pilot und ſein Begleiter wurden verletzt,
Ein amerikaniſcher Ballon landete bei Staunton
(Virginia).
Drei Ballone gelandet..

Detroit. Von den 12 am Gordon=Bennett=
Ballonwettflug beteiligten Freiballons ſind nunmehtz
drei niedergegangen. Von den übrigen neun liegt
noch keine Nachricht vor. Außer der Helvetia iſt
der Ballon American Buſineß Clubbei Stuartdraft
(Weſtvirginien), nachdem er ſich etwa 20 Stunden
in der Luft gehalten hatte, niedergegangen. Nach
einer Meldung aus Fairmont iſt der Ballon Ar=
gentinia
, bei Millboro Springs (Virginien) ge=
landet
.
Der Ballon Helvetia gelandet.

Fairmont (Weſtvirginia). Der Schweizer
Ballon Helvetia, der an dem Gordon=Bennett= Bal=
lonwettrennen
teilnahm, landete 11 Meilen ſüdlich
von hier kurz nach 12 Uhr mittags. Sein Gasvorrat
war erſchöpft.

Exploſion von Feuerwerkskörpern.
NewYork. Ein 17jähriger Junge hatte ſich für
den Unabhängigkeitstag zahlreiche Fem rwerkskörper
angefertigt, die er unter ſeinem Bett aufbewahrte.
Die Feuerwerkskörper explodierten jedoch und zer=
ſtörten
die Wohnung. Eine Anzahl von Perſonen,
darunter ein Feuerwehrmann und mehrere Poli=
ziſten
, wurden ſchwer verletzt. Der Junge ſelbſt er=
litt
einen Schädelbruch.

Vulkanausbruch auf einer Philippinen=Inſel.
Legaſpi (Luzon). Hier eingetroffene Flücht,
linge berichten Einzelheiten über die Zerſtörung der
Stadt Libog durch einen Ausbruch des Vulkans
Nayon. Die Stadt zählte etwa 7000 Einwohner
Nach dem Ausbruch des Vulkans wurde die Bevöl=
kerung
von einer Panik ergriffen. Der Zerſtörung
der Stadt folgten ſtarke Epidemien. Die Behörden
treffen Maßnahmen, um eine Ausbreitung der
Cholera zu verhindern.

unteriſcht
prach

N
von neue.
es wiel
rloſch.
und ſe
Nacht

Geit

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A. Dinkel

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Obnacker,
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Wüh. Baueh,
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Kräme
E. Kern Nact
Paule Vo
Hussde Waal.

Hindteridien
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vertreten
n 3

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 3. Juli 1928

Geite 14

Nummer 183

Das Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Mitternacht war längſt vorüber, und noch immer ſaß Klaus
dem weit offenen Fenſter ſeines Schlafzimmers und lauſchte
die klangloſen Stimmen des großen Sommerfriedens.
Das Mondlicht lag mit tiefſchwarzem Schlagſchatten auf
em einſamen Schloßhof.
Irgendwo rauſchte ein Brunnen, und die blaue Juninacht
nr ſchloß ihn weich und lind, daß langſam alle Unraſt des
arizen ſeltſamen Tages in ihm unterging, und er nur die große
hülle dieſer heimlichen Stunde genoß, deren ſehnſüchtige Traum=
eelorenheit
ihn noch nicht ſchlafen laſſen wollte.
Da drang auf einmal der Laut einer menſchlichen Stimme an
emm Ohr.
Ein deutlicher, unverkennbarer Ton wie das leiſe Weinen
iner Frau.
Unwillkürlich lehnte er ſich weiter aus dem Fenſter hinaus.
Die Tür zur Terraſſe wurde vorſichtig geöffnet.
Das ſcharfgeſchnittene Geſicht des Fliegers tauchte in dem
ſe nen Lichtkegel einer elektriſchen Lampe auf.
und jetzt unterſchied er ganz deutlich den dunklen Alt der
8aronin; ſie ſprach haſtig mit leidenſchaftlichem Flüſtern. bis
re Stimme von neuem in einem verhaltenen Schluchzen erſtarb.
Dann wird es wieder totenſtill.
Das Licht erloſch.
Und groß und ſchweigend ſah die uralte, ewig rätſelvolle
nſamkeit der Nacht mit ihren tauſend Sternenaugen wieder
anf die ſchlummernde Welt herab.
Kinder, wie iſt das heute wieder wunderſchön!

Die kleine Eba Knauff hatte das Fenſter der großen Sieben=
linder
Giebelſtube weit aufgeſtoßen und ſchwang ſich mit einem
kühnen Satz zum Fenſterbrett hinauf.
Der Morgenwind fang in den alten Lindenkronen ſein leiſe
klingendes Lied, und ein köſtlicher Lindenduft zog mit der luſtig
hereinbrechenden Sonnenhelle bis in den Hintergrund des weiten
Naumes, in dem drei ſchmale Mädchenbetten an den einfach
weißgekalkten Wänden ſtanden.
Du biſt ein richtiger Quälgeiſt! ſchalt die ältere Schweſter
Elſe, ein leiſes Gähnen unterdruckend. Tie ganze Penſionszeit
über hatte ich mich darauf gefreut, die erſten drei Tage zu Hauſe
einmal bis zum Mittag ausſchlafen zu können!
Damit legte ſie ihren hübſchen dunklen Kopf unmutig in die
Kiſſen zurück und zog die Decke bis zur Naſenſpitze herauf.

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aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Inr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
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Die kleine Eva war bei den letzten Worten der Schweſter in
der ganzen queckſilbernen Munterkeit ihrer vierzehn Jahre
bereits wieder vom Fenſter hinabgeglitten und patſichte jetzt auf
bloßen Füßen über die ausgetretenen Dielen. Darf ich noch ein
bißchen zu dir ins Bett kommen, Lore? bettelte ſie. Du haſt
ja ſchon ſo lange nicht bei uns geſchlafen!
Lore lächelte.
Meinetwegen, ſagte ſie, näher zur Wand rückend. Du
Unband gibſt ja ſonſt doch keine Ruhe!
Dann lagen ſie ein Weilchen ganz ſtill und laufchten auf die
leiſe Rätſelmuſik der Einſamkeit, in der zuweilen die Schlag=
fanfaren
eines Finkenpärchens wie ein helles Jauchzen empor=
ſchmetterten
.

Du Lore, nahm Eba nach einer Weile wieder das Wort,
iſt es nun wirklich ſchon ganz feſt ausgemacht, daß du Neu=
dietersdorf
für immer verläßt?
Ja, Kind, ſobald die Gräfin reiſt! Sie nimmt mich vor=
läufig
mit nach Wien. Dann will ich weiterſehen. Ich habe ja
keine Heimat mehr!, fügte ſie leiſe hinzu.
Lore!
In zärtlicher Aufwallung ſchmiegte ſich die Kleine enger an
die Freundin.
Du kannſt doch immer bei uns in Siebenlinden bleiben.
Großvater hat es erſt wieder geſagt.
Lore ſchüttelte den Kopf.
Nein, Evchen, das geht nicht! Ich mag niemand zur Laſt
fallen. Auch iſt mir Neudietersdorf ſeit Onkels Tode ver=
leidet
. Er war immer von Herzen gut zu mir, und ich werde
es ihm nie vergeſſen, wie er ſich meiner angenommen hat, als
meine Mutter geſtorben war und ich ganz allein in der Welt
ſkand. Aber bei Tante Sibylle das Gnadenbrot eſſen, dazu bin
ich zu ſtolz!
Ich wweiß nicht, was du eigentlich gegen deine Tante haſt,
ich finde ſie entzückend.
Ein bitteres Lächeln ſpielte um Lores Lippen.
Gewiß, ich kann mich nicht beklagen, ſie iſt ſtets gleichmäßig
liebenswürdig zu mir, und doch ſteht es wie eine trennende Wand
zwiſchen uns. Das habe ich vom erſten Tage an gefühlt, als mich
Onkel Leo ins Schloß nahm. Und ich glaube, auch ſie wird froh
ſein, wenn ich erſt das Haus verlaſſen habe!
Ein großer Schwalbenſchwanz, ſchwarzaelb und zu prächtigen
Arabesken ausgezackt, wehte in dieſem Augenblick mit dem Duft
des Lindenblühens herein, ſetzte ſich mit zierlich gefaltenen
Flügeln auf das Beit der beiden Mädchen und flüchtete dann
wieder zum Fenſter hinaus.
(Fortſetzung folgt.)

Well-Iatteris
zug. des
Hessen-Flleger-Verelns
in Darmstadt
Ziehung garandiert 6. Jull 1928
1928 Geldgen. u. 1Präm. zus, RM.
Oooc
Rt
K
Gce
Losn
Porto u. Liste 30 Pfg.
M. 1. extra, empfiehlt
A. Dinkelmann
worms
Postscheckk. Frankfurt a. M. 15 194
Hier bei
Staatl. Lotterie Einvehmer
Hilsdork, Kullmann,
Ohnacker Petrenz.
Außerdem beit
Wilh. Bauch, Friedr. Hart-
mann
, Konrad Koch, Louis
Krämer, Hen: Marguth
HE. Kern Nachl. A. Potthon.
Paula Volk und
Hugo de Waal. ( V 10676

Einträge in das Handelsregiſter Ab=
teilung
4: Am 22. Juni 1928 hinſichtlich
der Firma: Mitteldeutſche Drahl=
ſtiftenfabrik
Ernſt Schuff. Darm=
tradt
: Die Firma iſt geändert in: Mittel=
daeutſche
Drahtſtiftenfabrik Schuff
* Kreggemeier. Offene Handelsge=
fellſchaft
. Johann Kreggemeier, Kauf=
mann
in Worms, iſt in das Geſchäft
Els perſönlich haftender Geſellſchafter ein=
getreten
. Die Geſeulſchaft hat am 1. Ja=
nuar
1928 begonnen. Am 23. Juni 1928
hinſichtlich der Firma: Heſſiſche Kunſt=
neuerwerkerei
Otto Günther, Darm=
tadt
: Geſchäft ſamt Firma iſt auf Mar=
g
=arete, geborene Neuter, Ehefrau des
Kaufmannes Otto Günther in Darmſtadt
übergegangen. Die Prokura der Otto
Bünther Ehefrau Margarete, geborene
Seuter, iſt erloſchen. Kaufmann Otto
Sünther in Darmſtadt iſt zum Proku=
riſten
beſtellt. Am 26. Juni 1928 hin=
ſichtlich
der Firma: Wilhelm Ehr=
wardt
, Darmſtadt: Hans Ehrhardt iſt
am 17. Mai 1928 volljährig geworden!
und ſomit die Vertretungsbefugnis der
Wilhelm Ehrhardt Witwe Luiſe, ge=
worene
Liſtmann in Darmſtadt für ihn
erloſchen. Abteilung B: Am 23. Juni
1928 hinſichtlich der Firma: Heſſiſche
Handwerker=Zentral= Genoſſen=
ſchaft
, gemeinnützige Aktiengeſell=
ſchaft
, Darmſtadt: Die ſtellvertretenden
Worſtandsmitglieder Georg Hillgärtner
rund Ernſt Neuſel ſind zu ordentlichen
Worſtandsmitgliedern beſtellt. Sie können
mur gemeinſam, wie ſeither, die Geſell=
ſchaft
vertreten.
(10910
Darmſtadt, den 30. Juni 1928.
Amtsgericht I.
Ergänzug der Stadtverordne=
ten
=Verſammlung.
Die Stadtwahlkommiſſion hat feſtge=
ſtellt
, daß an Stelle des ausgeſchiedenen
Herrn Schulrat Goy
Berr Karl Blümlein, Weißbinder=
meiſter
,
En die Stadtverordneten=Verſammlung
einzutreten hat. Das Protokoll liegt am
B., 4. und 5. Juli ds. Js. im Stadthaus,
ZZimmer 33, während der Dienſtſtunden
Bur Einſicht der Beteiligten und Stimm=
Berechtigten offen. Einwendungen gegen
Die Wahl und den Gewählten ſind wäh=
end
dieſer Zeit ſchriftlich oder zu Pro=
ntokoll
bei dem Unterzeichneten bei Mei=
Dung des Ausſchluſſes vorzubringen.
Darmſtadt, den 29. Juni 1928. (st10936
Der Stadtwahlkommiſſar.
J. V.: Delp, Bürgermeiſter.

Frauen, die gern Sport treiben,
aber duch uunssen, aue teuer er ist, raten Ihnen:

Nehmen Sie Lux Seifenflocken zur Pflege
Ihrer Sportkleider, dann bleiben Sie
lünger frisch und schmiegsam.

Tinaus ins Freie! "rft der
Sommer wieder. Wie ger
1folgt jede Frau diesem Ruf,
aberdie neue Saison erfordert
neue Kleidung. Helle Sommer-
sachen
müssen gekauft werden,
ein neues Sportkostüm, dünne
Seidenstrümpfe, bunte Schals und
schmiegsame Wollsachen, die so
schwer zu waschen sind: der
Sommer kostet viel! Aber kluge
Frauen haben an rechter Stelle zu
sparen gelernt, um
sich diese Ausgaben
leichter zu machen.
Sie waschen ihre
zarte Unterwäsche
und feinen Kleider
mit Lux Seifenflok-

ken und schützen sie damit vor
der Beschädigung durch scharfe
Waschmittel. So halten auch die
empfindlichsten Sachen schr viel
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Millionen Frauen haben erkannt,
dass man auf diese Art auch bei
bescheidenen Mitteln stets gut
gekleidet sein kann. Eine Frau
wird immer entzückend ausschen,
solange sie allem, was sie trägt,
den Reiz der Frische und strah-
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T.860

[ ][  ][ ]

Seite 12

Dienstag, den 3. Juſi 1928

Turnen.

Geſchäftliches.

Darmſtädter Turnerſchaft.

Am Samstag, den 30. Jumf, und Sonntag, den 1. Juli, fand in
Crumſtadt das Gau=Frauenwetturnen des Main=Rheingaues ſtatt. Die
Darmſtädter Turnvereine nahmen mit ihren Turnerinnen=Abteilungen
daran teil, und konnten in der Oberſtufe folgende Siege erringen:

Oberſtufe: 8=Kampf (Geräte= und volkstümliche Uebungen).

2. Aßmuth, Paula, Turngeſellſchaft, 150 P.; 3. Schubkegel, Wilma,
Turngeſ., 149 P.; 5. Aßmuth, Marie, Turngeſ., 144 P.; 6. Wannemacher,
Dina, Turngeſ., 143 P.; 8. Neutzſch, Gretel, Turngeſ., 137 P.; 9. Ripper,
Marie, Turngeſ., 135 P.; 10. Steger, Lilly, Turngemeinde, 132 P.; 11.
Henn, Frieda, Turngem., 133 P.; 14. Hinzle, Klara, Turngem., 128 P.;
18. Jaick, Emmy, Turngem, 124 P.; 21. Stedtler, Emma, Turngem., 121
Punkte; 26. Engel, Kätha, Turngeſ., 110 P.

5=Kampf=Oberſtufe (Geräteübungen).

1. Aßmuth, Marie, Turngeſ., 96 P.; 3. Aßmuth, Paula, Turngeſ.
94 P.; 4. Wannemacher, Dina, Turngeſ., 92 P.; 6. Schubkegkel, Wilma,
Turngeſ., 90 P.; 6. Weißmantel, Marie, Turngem. Beſſungen, 90 P.;
8. Henſel, Liſi, Turngem. Beſſungen, 88 P.; 9. Neutzſch, Gretel, Turn=
geſellſchaft
, 87 P.; 9. Klöppinger, Gretel, Turngem. Beſſungen, 87 P.;
1C. Bachmann, Erna, Turngem. 85 P.; 10. Jaick, Emmy, Turngem.,
86 P.; 10. Steger, Lilly, Turngem., 86 P.; 11. Weinehl, Erna, Turngem.
Beſſungen, 85 P.; 12. Swiderski, Elſe, Turngem. Beſſungen, 84 P.;
12. Engel, Kätha, Turngeſ., 84 P.; 15. Becker, Erna, Turngem. Beſſ.,
81 P.; 15. Stedtler, Erna, Turngemeinde, 81 P.; 18. Henn, Frieda,
Turngem., 80 P.; 19. Kienzle, Klara, Turngem., 78 P.; 25. Knörzer,
Marta, Turngem., 67 P.; 25. Schneider, Annemarie, Turngem. Beſſ.,
66 Punkte.
Oberſtufe: 5=Kampf=Volksturnen.

3. Schubkegel, Turngeſ., 97 P.; 4. Aßmuth, Paula, Turngeſ., 94 P.
7. Klöppinger, Turngem. Beſſungen, 90 P.; 8. Wannemacher, Turngeſ.,
87 P.; 11. Kienzle, Turngem., 83 P.; 12. Neutzſch, Turngeſ., 82 P.; 14.
Steger, Turngemeinde, 80 P.; 14. Henn, Turngem., 80 P.; 15. Ripper
Turngeſ., 79 P.; 19. Aßmuth, Turngeſ., 74 P.; 19. Jaick, Turngem.,
74 P.; 22. Stedtler, Turngem., 71 P.

Handball.
DV. Groß=UmſtadtTV. Lengfeld 2:4 (2:2).

Samstag abend, 19,30 Uhr, ſtanden ſich die beiden 1. Mannſchaften
obengenannter Vereine zum Wettſpiel gegenüber.
Die ca. 200 herbeigeeilten Zuſchauer hätten ſich nicht im entfernteſten
träumen laſſen, an eine Niederlage Groß=Umſtadts zu denken, dazu noch
auf deſſen eigenem Platze. Beide Mannſchaften bemühten ſich ein an=
ſtändiges
ſchnelles Spiel zu liefern, was ihnem auch gelang. Lengfelds
Mannſchaft glänzte in einem ſchönen Zuſpiel und ſicherer Ballbehand=
I: g. Groß=Umſtadt etwas aufgeregt und zu laut. In der 1. Spiel=
hälfte
ausgeglichenes Spiel, mit 2:2 geht es in die Pauſe. In der
2. Hälfte drückt Lengfeld ſtark auf Groß=Umſtadts Tor, und iſt auch bis
zum Schluß überlegen. Es fielen noch zwei weitere Tore und ein 16,50,
der von Heckmann glatt verwandelt wurde, konnte aber wegen Ueber=
treten
nicht gewertet werden. Schiedsrichter, ein Turner aus Beſſungen,
war dem Spiel ein guter Leiter.

Radfahren.

Bahnrennen in Darmſtadt.
Die am 8. Juli ds. Js. auf dem Spertplatz Rot=Weiß ſtattfindende
Radſportliche Veranſtaltung, die nachmittags 3 Uhr beginnt, weiſt fol=
gendes
Programm auf: Austragung der Gaumeiſterſchaften über die
kurze und lange Strecke (1 und 25 Kilometer) für Fahrer des Gau 70
(Heſſen=Darmſtadt). Ferner 1000 Meter Rekordfahren, offen für den
ganzen Bund Deutſcher Radfahrer ohne Gau 70: ein 50 Kilometer=
Mannſchaftsfahren nach 6=Tageart mit Punktwertung bildet den Ab=
ſchluß
dieſer Rennen. In den Pauſen werden Voxkämpfe ſtattfinden,
deren Beſetzung heute noch nicht feſtſteht.

Die große Gefahr der warmen Jahreszeit.
Mit Eintritt der warmen Jahreszeit kommen aus ſumpfigen Be=
wäſſern
, Moraſten, fauligen Küchenabfällen und verborgenen Schmutz=
winbeln
die Milliardenheere der Stechmücken und Fliegen hervor um
durch Uebertragung von Giftſtoffen und Bazillen Kranbheit, Siechtum
und Tod unter Menſchen und Haustieren zu verbreiten.
Der Kampf gegen dieſe Inſektenplage ſoll er durchſchlagenden
Erfolg haben muß auf der ganzen Linie mit äußerſter Energie von
jedem Einzelnen geführt werden.
Der Kampf iſt einfach, mühelos und billig. Daher ſollte ſich jeder=
mann
ſeiner ſelbſt willen, ſowie im Intereſſe des Volkswohles und der
Volksgeſundtheit, daran beteiligen.
Die in dieſen Tagen ſtattfindende Flit=Woche iſt als ein Mahnruf
an Alle und als Aufklärung dafür gedacht, wie das Werk der Inſekten=
Vernichtung mit modernen, wiſſenſchaftlich erprobten und bewährten
Hilfsmitteln begonnen wird.
Wo ſich au chimmer Fliegen, Stechmücken, Schnaken, Wanzen, Flöhe,
Schaben, Kakerlaken zeigen mögen, müſſen Wahnräume, Stallungen und
die Verſtecke der läſtigen und gefährlichen Inſekten durch Zerſtäubung
des überall erhältlichen Flit=Präparates in einen Nebel gehüllt werden,
der in die kleinſten Ritzen eindringt und die Inſekten mit Brut auf
der Stelle reſtlos vernichtet.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Die erdfriſchen jungen Gemüſe, die uns der Sommer jetzt beſchert,
ſind an und für ſich etwas fade für unſeren Gaumen. Gibt man aber
kurz vor dem Anrichten nur ganz wenig Maggi’s Würze daran, ſo wird
man überraſcht ſein über den dadurch erzielten Wohlgeſchmack. Pro=
bieren
Sie, bitte!

Wetterbericht.

Der hohe Luftdruck, der von Weſten her vorgeſtoßen iſt, hat ſich
weiter oſtwärts ausgebreitet und unter ſeinem Einfluß herrſcht heute
in faſt ganz Deutſchland heiteres Wetter. Wärmere Luftmaſſen aus
Südweſten haben bereits die Temperaturen wieder gehoben und in Ver=
bindung
mit der Sonneneinſtrahlung werden ſie noch weiter anſteigen.
Die Ausläufer der neuen ozeaniſchen Störung, die im Raume zwiſchen
den britiſchen Inſeln an Ausdehnung gewonnen hat, werden unſerem
Gebiet Bewölkung zuführen und es auch ſpäter zu Gewitterſtörungen
kommen laſſen.
Ausſichten für Dienstag, den 3. Juli: Bei weiter anſteigenden Tempera=
turen
heiter bis wolkig, aufkommende Gewitterneigung.
Ausſichten für Mittwoch, den 4. Juli: Langſamer Temperaturrückgang,
zeitweiſe bewölkt und vereinzelt Gewitterregen.

Ort: Wetter: Temp.
in Ce Wind: Miee
ſchlag
in mm Gee
decke
in em Gießen: heiter 12 Aachen: heiter 16 SW. D Hamburg: heiter 16 WSW. gef. Berlin: heiter 19 SW. München: heiter 17 Windſtille Königsberg: wolkig 16 SW. Breslau: heiter 19 SSO. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
(Taunus) heiter 14 SW. Waſſerkuppe: heiter 13 NW. Feldberg:
(Schwarzw.) heiter 13 SW. Zugſpitze: heiter Z Kahler Aſten: Fichtelberg: heiter 2 Schneekoppe: heiter SW.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

Dienstag, 3. Juli. 12.30: Kaſſel: Mittagskonzert. O 16.30
Funkorch. Operetten. O 17.45: Aus dem Roman Maler Nolten
von Mörike. 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. 18.30;
Kaſſel: Dr. Haun: Welche Aufſchlüſſe gibt die chemiſche Analyſe
von Trink= und Nutzwaſſer. O 19: Mannheim: Vortrag. O 19.30;
Schachſtunde. O 20: Bad Soden i. T.: Sinfonie=Konzert. Mozart.
Ouv. Figaros Hochzeit. Konzert A=dur für Violine und Orch.
Sinf. Nr. 39 Es=dur. Ausf.: Kurchor. Bad Soden. Soliſtin: Anns
Steiger=Betzack (Violine).

Stuttgart.
Dienstag, 3. Juli. 12.30: Schallplattenkonzert. O 15.45: Hygien.
u. künſtleriſche Frauenkleidung. O 16.15: Funkorch. Einl.: Ellen Beck.

O 18.15: Anna Blos: Annette von Droſte=Hülshoff. O 18.45:

Reichsfreiherr von Loe, Eſſen: Die lange Leitung einſt und heute,
O 19.15: Dr. Fortner: Südtiroler Dichter. O 19.45: Nachrichten
ſüddeutſcher Funkvereine. O 20: Aus öſterreichiſcher Dichtung. Ernſtes
und Heiteres. Rezit.: Dr. Fortner. O 20.45: Sinfoniekonzert,
Mozart. Ausf.: Philh. Orch. Stuttgart. Dir.: Kahn. Soliſt=
Zanke (Flöte). Serenade D=dur. Flötenkonzert D=dur. Sinfonie
Es=dur. O 22: Blumen. Mitw.: Julie Heinrich, Elſe Rüthel=
Schaber, Donath. Mozart: Das Veilchen. Schubert: Trockens
Blumen. Des Müllers Blumen. Blumen im Volkslied.
Blumenballaden von Freiligrath, Storm, Meyer, Liliencron, Schu=
mann
. Novelle von Jacobſen: Hier müßten Roſen ſtehen!
Blumenlieder aus älterer Zeit. Mendelsſohn: Der Blumenſtrauß,
Cornelius: Das Veilchen. Wolf: An eine Chriſtblume.
Anderſen: Der Schmetterling, Märchen. Blumenlieder aus neueren
Zeit: Lenau: Primula veris. Die Blumenmalerin. Eichendorff;
Der alte Garten. Hebbel: Sommerbild. Dehmel: Vergiß=
meinnicht
. Anſchl.: Nachrichten.

Berlin.

Dienstag, 3. Juli. 12.30: Für den Landwirt. O 15.30: Prof,
Dr. Fries: Der gegenwärtige Stand der mythologiſchen Forſchung,
O 16: Forſchungsreiſender Dr. Baeßler: Auf den Spuren der Inkas.
O 16.30: Stunde mit Büchern. O 17: Uebertr. der Kurmuſik aus dem
Oſtſeebad Heringsdorf. O 19: Prof. Bartning: Die Aufgaben der
graphiſchen Künſte im geiſtigen Leben. O 19.25: Hofrat Rehbein
Atz vom Rhyn): Familie Rhein. O 19.55: Prof. Dr. Manes:
Streifzüge durch die Verſicherungslehre (See=Verſicherung). O 20.30:
Abenteuer im Roman. Einl. Worte: Freißler. Rezit.: Granach,
O 21.15: Abenteuer in der Muſik. Dir.: Selmar Meyrowitz,
Mozart: Ouv. Don Juan. Kienzl: Don Quixotes phantaſtiſcher
Ausritt und ſeine traurige Heimkehr. Boehe: Aus Odyſſeus
Fahrten. Pierne: Muſik zu Lotis Ramuntcho. Berliner Funk=
orch
. Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Dienstag, 3. Juli. 12: Franzöſiſch. O 12.25:
Min.=Rat Dr. Beyer: Lebenstüchtigkeit. o 14.50: Kindertheater:
Das große Ei oder Die Geburt des Kaſperle. 0 15: Luiſe Marelle:
Aus der Welt des Biedermeier. O 15.35: Wetter und Börſe. 6 16:
Prof. Heß: Behandlung der Kinderſtimmen während der Mutation,
O 16.50: Dr. Weiſe: Mechaniſiertes oder organiſiertes Berlin,
O 17: Leipzig: Sinfonie=Orch.: Wagner=Nachmittag. 6 18: Dr.
Günther: Bühnenkunſt im Wandel der Zeiten: Große und Gerne=
große
im 19. Jahrhundert. Szene aus Phaedra und Glasbrenner=
dialog
. Regie: S. Schaah. O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger,
O 18.55: Prof. Dr. Jolles: Literatur in der alten und neuen Dicht=
kunſt
. O 20.15: Leipzig: Sinfoniſche Walzer und geſungene Konzert=
walzer
. Sinfonie=Orch. Mitw.; Hedwig Didam=Borchers (Sopran),
Anſchl.: Berlin: Preſſenachrichten.

Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleton, Reich un.
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmanm
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Dru/
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
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2B.
auslän

bis

[ ][  ][ ]

Nummer 183

Dienstag, den 3. Juli

igen Bubina
veat Baneyi
iüv Rutie: On

1. Thär
schnik. Wisset

Wirtſchaftliche Nundſchau.
Die Konkurſe des erſten Halbjahrs 1928. Die vergleichende Kon=
ursſtatiſtik
zeigt für das jetzt zu Ende gegangene Halbjahr keine gün=
iimen
Ziffern. Nach einer Zuſammenſtellung der Finanzzeitſchrift
ie Bank ſind in den letzten ſechs Monaten 4416 Konkurſe eröffnet
oardens gegen nur 2899 in den vorjährigen Parallelmonaten. Die
z: hl der Vergleichsverfahren beträgt mit 1614 ſogar mehr als das
d.ppelte der in der entſprechenden Vorjahrszeit verhängten Geſchäfts=
lerſichten
(725). Demgegenüber iſt für den Monat Juni keine weſent=
iwe
Steigerung mehr zu verzeichnen. Die Ziffer der Konkurſe be=
1gt 728 (Mai 715), die der Vergleichsverfahren 301 (Mai 280). Man=
s
Maſſe abgewieſen wurden 125.
Werner u. Mertz A.G., Mainz. Die G.V. genehmigte den Ab=
SAuß für 1927 mit wieder 12 Prozent Dividende aus dem Reingewinn
umt 584 452 (580 760) RM. Die Geſellſchaft berichtet über einen zu=
(rrdenſtellenden Geſchäftsgang, der durch die ſtarke Konkurrenz auf
ſen Arbeitsgebiet der Geſellſchaft bekanntlich gehört zu den Her=
tElungsprodukten
u. a. die unter dem Namen Erdal bekannte Schuh=
me litt. Die Bilanz auf den 31. Dezember 1927 verzeichnet De=
z
.roren von 2 106 620 (1563 790) RM. Der Warenbeſtand iſt mit
1491807 (1 632 009) RM. bewertet. Andererſeits werden Kreditoren
Höhe von 1059 309 (1098 876) RM. ausgewieſen. Die flüſſigen
Dittel einſchließlich Wechſel und Schecks belaufen ſich auf 576 549.
Frankfurter Maſchinenbau A. G., vorm. Pokorny u. Wittekind, in
5rankfurt a. M. Nach einer Verwaltungsmitteilung erhielt die Geſell=
craft
vor einigen Tagen gegen erhebliche Konkurrenz einen größeren
Arislandsauftrag auf Spezial=Hochdruck=Kompreſſoren. Der Auftrags=
eiragang
iſt im allgemeinen gut, für das Inland zeigt er gegenüber
127 eine Steigerung von nahezu 30 Prozent, wozu in erſter Linie
dr ſteigende Abſatz der der Geſellſchaft patentierten fahrbaren Motor=
imnpreſſoren
für Straßenbau uſw. beiträgt. Der Beſchäftigungsgrad
d Werkſtätte iſt zufriedenſtellend; er hält ſich hinſichtlich der Arbei=
eſtunden
etwa auf der Höhe des Vorjahres und überſteigt diefenigen
ds Vorkriegsjahres 1913. Der Auftragsbeſtand bietet für einige Mo=
nrte
gute Beſchäftigung, ſo daß auch für das zweite Geſchäftshalbjahr
erie günſtige Entwicklung erwartet werden kann.
Ausdehnung des Lindemann=Konzerns in Frankfurt a. M. Wie wir
erFahren, wird die Lindemann u. Co. A.=G. in Frankfurt a. M. die
Arilagen der Firma Auguſt Oeſterrieth, Buch= und Steindwckerei, er=
rben
. Der Abſchluß der diesbezüglichen Verhandlungen iſt in dieſen
Tagen zu erwarten. Den Kaufpreis kann wan auf etwas über 1 Mill.
FIM. mit Sicherheit vermuten, während umgekehrt die Firma Auguſt
T'terrieth die Fabrikanlagen der Schuhfabrik Herz A.=G., Frankfurt
a. M., in der Frankenallee, zum Preiſe von 950 000 RM. erworben hat.
2re Frankfurter Filiale der Lindewann u. Co. A.=G. wird damit eine
ſtrke räumliche Ausdehnung erfahren, nachdem ſie bereits im Vorjahre
z. ihrem urſprünglichen Geſchäftshaufe einen Nebenbau erworbei hat,
oſſſen Um= und Anbau kurz vor der Vollendung ſteht.
Frankfurter Verkehrs= und Hotelbetriebs A.=G., Frankfurt a. M.
Te Generalverſammlung genehmigte 8 (7) Prozent Dividende für
1227/28. Auf Anfrage wurden verſchiedene Bilanzerläuterungen ge=
alben
. Das Beteiligungskonto hat ſich zunächſt durch Abſtoßung des
Bzeſitzes von Ewald u. Co.=Aktien (463 000 RM.) vermindert, wobei der
(lös zumeiſt in Goldpfandbriefen einfloß und wieder einen Zugang
darch den Erwerb des Breidenbacher Hofs, Düſſeldorf, und der
Exhwerthofbetriebe, Köln, erfahren. Sämtliche Beteiligungen vürden
ſch weiter gut und gewinnbringend entwickeln. Das nicht im Betei=
lpungskonto
enthaltene Hotel Exzelſior, Frankfurt a. M., ſei eines der
rintabelſten Betriebe und das in Frankfurt a. M. beſt beſuchte Hotel.
Da augenblicklich nach drei Seiten Verhandlungen wegen neuem Kapi=
tIlzufluß
ſchweben, wird laut Generalverſammlungsbeſchluß von der
im September 1327 beſchloſſenen Kapitalserhöhung vollſtändig abge=
Then. Würde eine ſolche dech notwendig werden, ſo müßte ſie bis
zrm 30. Juni 1929 durchgeführt ſein. Die Geſellfchaft glaubt, weiter
ſeigende Erträgniſſe in Ausſicht ſtellen zu können.
Bleiſtiftfabrik Joh. Faber A.=G., Nürnberg. Die Generalverſamm=
lung
genehmigte die Regularien. Dieſe ſehen eine Dividendeverteilung
von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien ver, während die Stammaktien
lr ausgehen. Auf neue Rechnung werden rund 123 000. Mark vor=
getragen
. Anſchließend demiſſionierte der Aufſichtsrat, weil die Hälfte
der Vorzugsaktien ſich in dem Beſitze eines Vorſtandsmitgliedes be=
f
nden, was der Aufſichtsrat auf die Dauer nicht für tragbar halte.
Siierauf wurde folgender Aufſichtsrat gewählt: Rechtsanwalt Dr.
Gehers=Berlin, Dr. Anton Sckifferer=Charlottenhof bei Kiel und Dr.
Rudolf Weydenhammer von der Deutſchen Bank in München.

Produktenberichte.

Mannheimer Produktenbericht vom 2. Juli. Die Produktenbörſe
rrahm regen Verlauf: Weizen blieb unverändert, Auslandsroggen be=
füſtigt
. Weizenmehl im Preiſe etwas erhöht. Man verlangte für die
100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne Sack in Reichsmark: Weizen
inländ. 27,5028, ausländ. 28,5028,75, Roggen inländ. 29, ausländ.
20,25, Hafer inländ. 27,7528,50, ausländ. 27,5028,75, Braugerſte
Aisländ. 3135, Futtergerſte 2435, Mais mit Sack 24,2524,50, ſüd=
deutſches
Weizenmehl Spezial Null 36,7537,25, ſüddeutſches Roggen=
nrehl
je nach Ausmahlung 2839,75 Kleie 13,7514.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. Juli. Die Getreidebörſe lag
ißerordentlich ſtill. Getreide war unverändert, dagegen zeigten Fut=
rmittel
bei größerem Angebot Preisabſchläge bis 25 Pfg. Es notier=
hen
je 100 Kilo: Weizen T 26,5026,75, Roggen 28,50, Hafer inländ.
7,7528,75, Mais 24,25, Weizenmehl 36,5037, Roggenmehl 3839,
BZeizenkleie 13,5013,75, Roggenkleie 16,25, Erbſen 3260, Linſen 50
bis 95, Hen ſüdüdeutſches geſ. trocken 99,50, Weizen= und Noggen=
ſrroh
drahtgepr. 5,00, desgl. gebündelt 4,50, Treber getrocknet 17,50
läs 17,75.
Berliner Produktenbericht vom 2. Juli. Von den Auslandsmärkten
wurden heute einige Anregungen geboten. Im Anſchluß an die feſteren
Terminnotierungen der überſeeiſchen Börſen lauteten die Cifofferten für
Weizen und Roggen höher, größere Umſätze kamen bisher aber noch
nicht zuſtande. Der kanadiſche Farmerpool war nach längerer Zeit
heute auch wieder mit Weizenofferten im Markte. Viel Beachtung
fnnden hier die Gerüchte über umfangreiche ruſſiſche Weizenkäufe, die
auch von Hamburg größere Partien Locoware von Auslandsweizen ab=
gezogen
haben ſollen. Die Feſtigkeit Liverpools wird mit den ruſſiſchen
Käufen in einen gewiſſen Zuſammenhang gebracht. Bisher kam die
fſtere Stimmung nur am Lieferungsmarkte zur Geltung, während das
Sffektivgeſchäft weiter in ziemlich ruhigen Bahnen verlief, da das Mehl=
geſchäft
immer noch keine Belebung aufweiſen kann. Obgleich die zu
beute angedienten 420 Tonnen Weizen und 120 Tonnen Roggen als
lntraktgemäß lieferbar erklärt wurden, zeigte ſich für Juliweizen regere
Nachfrage, die den Preis um 4½ Mark höher einſetzen ließ; Herbſt=
ſchten
und auch die Roggenpreiſe wurden von der Bewegung mitge=
rogen
. Hafer und Gerſte lagen ruhig bei wenig veränderten Preiſen.
Viehmärkte.
Mannheimer Großviehmarkt vom 2. Juli. Zum Viehmarkt waren
zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe gehan=
elt
: 196 Ochſen 3062, 209 Bullen 3053, 342 Kühe 2053, 324 Fär=
en
4063, 574 Kälber 5880, 33 Schafe 4652, 2547 Schweine 6076.
Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern mit=
elmäßig
, ausverkauft: mit Schweinen lebhaft, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 2. Juli. Der Auftrieb des heutigen
Sauptmarktes beſtand aus 1435 Rindern, darunter 21 Ochſen, 98 Bul=
gen
, 650 Kühen und 380 Färſen, ferner aus 506 Kälbern, 42 Schafen und
4358 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Hauptmarktes der
vergangenen Woche waren heute 50 Rinder, 72 Kälber und 1250 Schweine
weniger angetrieben. In Schafen blieb der Antrieb unverändert. Be=
ahlt
wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen al) 6063, II) 5559,
vl) 5054, Bullen a) 5155, b) 4850, c) 4647, Kühe a) 4953, b)
4343, c) 3842, d) 2837, Färſen a) 6164, b) 5760, c) 5156,
Fälber b) 7275, c) 6571, d) 5564, Schweine a) 6870, b) 6872,
)7174, d) 7275, e) 6770, g) 5962. Im Vergleich zu den Notie=
ungen
der vorigen Woche waren Rinder bis zu 1 Mark und Lälber bis
u 2 Mark billiger, während Schweine bis 3 Mark teurer waren. Markt=
Serlauf: Ninder bei mäßig regem Geſchäft nahezu ausverkauft. Schweine:
Sege, geräumt. Kälber und Schafe ruhig, ausverkauft. Schafe wurden
nfolge des geringen Antriebes nicht notiert. Fleiſchgroßmarkt: Odſſen=
Fleiſch I 95105, II 8095, Bullenfleiſch 8590, Kuhfleiſch I 7585,
II 6075, IIT 3050, Kalbfleiſch II 9010, Schweinefleiſch I 9095,
Sefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel zollfrei 54, verzollt 65, Hinter=
wientel
64 und 76.

Frankfurt a. M., 2. Juli.
Zu Beginn der neuen Woche konnte ſich das Geſchäft am Effekten=
markt
nur ſehr zögernd endwickeln, und die Umſätze blieben außer=
ordentlich
klein, da die Unſicherheit über die weitere Geſtaltung des
Geldmarktes Zurückhaltung veranlaßte. Die Stimmung war jedoch im
allgemeinen freundlich, und nach einigen Spezialwerten beſtand ſeitens
der Spekulation wieder regere Nachfrage. Von einer Beteiligung des
privaten Publikums war jedoch nach wie vor nur wenig zu merken. Günſtig
aufgenommen wurde der ziemlich opdimiſtiſche Wirtſchaftsbericht der
Commerzbank Privat=Bank; außerdem verwies man auf die wieder
erhöhte Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Vor allem regte jedoch der
reibungsloſe Verlauf des Halbjahrsultimo weiter an, wenn auch der
Geldmarkt weiter verſteift blieb. Bei der erſten Nodierung ergaben ſich
gegen die Schlußkurſe vom Samstag bei nicht einheitlicher Kursent=
wicklung
überwiegend Beſſerungen von etwa 1½ bis 2 Prozent. Etwas
lebhafter gefragt waren wieder die Zellſtoffwerte, von denen Aſchaffen=
burger
und Waldhof je 5 Prozent anzogen. Von den Bauunterneh=
mungen
waren Holzmann mit plus 4½ Prozent ſtärker verlangt. Am
Elektromarkt beſtand für Licht und Kraft und Elebtriſche Lieferungen,
die je 1½ Prozent anzogen, Intereſſe. Angeboten waren dagegen Cha=
deaktien
(minus 6 Prozent) und Gesfürel mit minus 2 Prozent. Für
die Oberſchleſiſchen Kohlenwerte erhielt ſich auf die Kohlenpreiſe einige
Nachfrage. Oberbedarf konnten erneut 2½ Prozent anziehen. Gelſen=
birchen
blieben auf dem erhöhten Kursſtand behauptet, während Rhein.
Braunkohlen 2½ Prozent nachgaben. Am Bankenmarkt waren Berliner
Handelsgeſellſchaft mit plus 3½ Prozent weiter beachtet. J. G. Farben
blieben ſtark vernachläſſigt bei unverändertem Kurſe.
Deutſche Anleihen waren bei ſtillſtem Geſchäft behauptet, Auslands=
renten
faſt geſchäftslos.
Im Verlaufe kamen Umſätze kaum noch zuſtande, die Grundſtimmung
blieb jedoch freundlich. Die Zellſtoffwerte waren weiter gefragt; Wald=
hof
gewannen erneut 1½ Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu
8 Prozent unverändert ſtark geſucht.
Am Deviſenmarkt lag die Mark etwas ſchwächer. Man nannte
Mark gegen Dollar 4,1858, gegen Pfunde 20,/413. London-Kabel
4,8765, Paris 124,18, Mailand 92,70, Madrid 29,53, Holland 12,09¾.
An der Abendbörſe fehlte jegliche Anregung. Das Geſchäft hielt
ſich in den engſten Grenzen. Hervorgerufen durch die große Geſchäfts=
ſtille
, lagen die meiſten Werte leicht gedrückt und beſonders Farben
im Verlaufe ein Prozent niedriger. Für Waldhof beſtand weiter In=
tereſſe
bei 318 (minus 3) Prozent. Auch Aſchaffenburger Zellſtoff 3
Prozent niedriger. Die übrigen notierten Werte etwa 0,5 Prozent
ſchwacher. Auch der Börſenverlauf brachte keinerlei Belebung. Man
ſchloß zu den erſten Kurſen gut gehalten. An der Nachbörſe hörte
man lediglich Farben= und Zellſtoffaktien. Im einzelnen nannte man:
Kommerzbank 190. Danat 280, Gelſenkirchen 141,5 Harpener 159,
Rheinbraun 301,5, Hapag 166, Adlerwerke 114, A. E.G. 180,5, Licht u.
Kraft 226,75, Farben 271,5, Geſ. f. El. 266,5, Holzmann 154, Schuckert
211,25, Siemens 367,5, Waldhof 318, Zellſtoff Aſchaffenburg 235.
Abendeviſen: London-Paris 124,30, Holland 10,097/, Madrid 29,54,
Mailand 92,75, New York 4,87,70, Zürich 25,30. PfundeMark
20,41/a DollarMark 4,18,60.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 2. Juli.
Die neue Börſenwoche ſetzte außerordentlich ruhig ein, ſo daß bei
einem größeren Teil der Papiere keine erſte Kursnotiz zuſtande kam.
Soweit Aufträge aus dem Ausland und der Provinz vorlagen, konzen=
trierten
ſie ſich auf Spezialwerte. Die Tendenz war nicht einheitlich,
aber bei freundlicher Grundſtimmung übevwiegend feſter. In Börſen=
kreiſen
wurde das Ergebnis der Preußenanleihe, von der ein Poſten
auch von engliſcher Bankſeite gezeichnet worden ſein ſoll, günſtig kom=
mentiert
. Außerdem machte die Herabſetzung des belgiſchem Diskont=
ſatzes
einen guten Eindruck und man hofft, daß nach Ueberwindung des
Ultimo nunmehr auch eine merkliche Entlaſtung des Geldmarktes ein=
treten
werde, und daß eine Senkung des Reichsbankdiskonts nicht mehr
in allzu großer Ferne liege. Am heutigen Geldmarkt beſtand allerdings
noch größere Nachfrage, doch konnte ſich der Satz für Tagesgeld eine
Kleinigkeit verringern (8,5 bis 10 Prozent), Monatsgeld 89 Prozent.
Am Deviſenmarkt lag der Dollar international feſter. Die Mark er=
mäßigte
ſich auf 4,1854, das Pfund auf 4,8763 gegen den Dollar und
außerdem Paris mit 124,175 gegen London. Mailand notierte 92,76
und Amſterdam 12,0975. Der Rentenmarkt ſtagnierte beinahe vollkom=
men
. Nur Mexikaner lagen etwas feſter. Nach der Feſtſetzung der
erſten Kunſe neigte die Tendenz infolge des geringen Geſchäfts eher
zum Nachgeben. Nur Zellſtoffwerte bliebem feſt.
Im weiteren Verlauf der Berliner Börſe trat zunächſt faſt auf der
ganzen Linie eine rückläufige Bewegung ein, durch die das Kursniveau
ſich im allgemeinen um 12 Prozent ſenkte. Darüber hinaus verlonem
Polyphon, nachdem ſie vorübergehend 2,5 Prozent gewinnem konnten,
7,5 Prozent. Salzdetfurth gingen um 5 Prozent, Weſteregeln um 3,
Aſchersleben um 2, Schultheiß um 2, Nordd. Wolle um 2,5 Prozent zu=
rück
. Feſt lagen nur Zellſtoffwerte, von denen Zellſtoff Waldhof 6,25
Prozent gewannen. Der Privatdiskont wurde für beide Sichten um
/s Prozent auf 6,75 Prozent herabgeſetzt, was für die Börſe anregend
wirkte. Infolgedeſſen trat gegen Ende der zweiten Börſenſtude wieder
eine kleine Beſſerung ein.
Auf Gerüchte über einen ſchwachen Verlauf der Panſer und Brüſſe=
ler
Börſe ſchloß Berlin, zuwal die Spekulation nach der vorübergehen=
den
Befeſtigung durch das Herabſetzen des Privatdiskontes Gewinn=
realiſationen
vornahm, in ſchwacher Haltung. Auch die Nachbörſe ver=
lief
abbröckelnd, wobei von einem Geſchäft kaum noch geſprochen werden
konnte. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Kali Aſchers=
leben
262; Weſteregeln 269,5; Salzdetfurth 453; Oſtwerke 326; Schult=
heiß
364,5; Polyphon 519; Zellſtoff Waldhof 317,5; Leonhard Tietz 283;
Rheinſtahl 156: Danatbank 279,62; Kommerzbank 190; Diskontogeſell=
ſchaft
164,25: AEG. 180,5; J. G. Farben 271,5; Siemens 367,5; Hapag
166,25; Nordd. Lloyd 157,5; Altboſitz 1 und 2 51,5; dito 3 54; Neu=
beſitz
18,12.
30. 6.
130 6.
2. 7.
2. 7.
182.25 181. oirſch Kupfer
A. E. G.
1144.875 1a0.5
Augsb.=Nürnb. Maſch 1105. 1104.5 Höſch Eiſen ...
139.755 137.25
77.
78. Hohenlohe Werke . . . 1 87 5
Baſalt".
88.5
Bergmann.
208.75 1207.5 Kahla Porzellan .. . . /166.87 165.
70.25 68.75 Kali Aſchersleben ... 1268.25 258.
Berl. Karlsruhe
275.5 1278.
Berl. Hand.=Geſ
Salzdefurth
463. 458.
Weſterregeln"
Braunkohl. Brikettsl 188.75 188.
273.875 1 273.
175.
248. 1255. 7 Lindes Eismaſch.
Bremer Wolle.
175.25
Danatbank.
280. 1279 9. Loewe& Co. .
1245. 1 245.
168. 1168.25 Lingel Schuh
Deutſche Bank.
48.75 1 48.75
141.
164.25 1163.75. MannesmannRö
Diskontogeſ.
139 75
Dresdner Bank.
163.
1167.5 168.75 Niederlauſitzer
163.
Nordd. Loyd".
1158.
Deutſche Maſchinen 56.5 H6.
157.
143.1251143.75 Orenſtein.
Deutſche Erdöl
124.
122.
Polyphon" .
528.
De itſche Petroleum / 78.5
525.
128. Rütgerswerke.
Dynamit Nobel".
103.
1103.5
174 25 173. 1 Sachſenwerke
Elektr. Lieferung
1137.5
137.5
1272.75 J272. Siemens Glas
(154.75 154.5
J. G. Farben.
1143.25 142. 25 1 Ver. Glanzſtoff
1697. 690.
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. 1269.25 1266.5 Ver. Stahlwerke.
98.125 97.
Han. Maſch.=Egeſt. 1 22.5 50 25 * Volkſtedter Porzellan / 58.75 61.
211. 1 WBanderer Werke.
150. 150.
Hanſa Dampfſch.
168 875/163.5 Wiſſner Metall.
165. 162.
Hapag.

Harpner.
Hemoor Zement. . . 1288. 1265.

Kelſingfors
Wien".
Prag".
Budapeſt
Sofia .."
Kolland
CAlo .....
Kopenhagen
Stockholm
London".
Buenos Aires
New=York .."
Belgien ..

181.25 157. ) Wittener Gußſtahl . 70.

Oeviſenmarkt.

30. 6. 2. 7. Gelb /Brief Geld Brief vo.51710.53 10.52 10.54 158.90 59.02 58.915 19.035 12.393/1 2.414 12.394 12.414 72.851 72 9 72 8 73.01 3.019 3.02. 3.019 3.025 168 48 168.84 68.56 168.90 Winsttie. 1s 111.92 112.74 Wu12.06112.28 112.08/112.30 12.12112.3 112.18 12 40 20.387/20.44 20.389 20.429 1.777 1.78 1.77 1.781 4.18054 1885 4.1820 1900 158.39 159.51 B8.32563.515

Italien ..
Paris..
Schweit..
Spanien.
Danzig".
Japan. . .
Rio de Janeiro
Jugoſlavien ..
Portugal ...."
Athen .......
Konſtantinopel
Kanada.. .
Aru nav. . .

30. 6.
Geld/ Brie
22.005 22.045
16.42 116.46
80.59 180.75
68.89 690
81.52/ 81.6
1.943/ 1.947
0.499 0.50
7.360/ 7.374
18.83/19.87
5.405 5.415
2.132/ 2. 1361 2 13.
4.169/ 4.171
4.2681 4.274

Geb Brief
1.985 22.025

18.42
80.81
68.96
31.53
1.943
1.429
7.365
18.8.
5.425

16.46
10.77
69.10
81.69
1.947
0.501
7.379
19.87
5.435
2.139

4.169/ 4.177
1.266 4.274

Metallnotierungen.

Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 2. Juli ſtellten
ſich für Elektrolytkkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
(Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 139,50 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbövſenvor=
ſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
9899 Prozent, in Blöcken, Walz oder Drahtbarren 190 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RMM., Reinnickel,
9899 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 8283 MM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 8384 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 2. Juli
ſtellten ſich für Kupfer: Januar 126,25 (126,25), Februar 126,2
(126,50), März 126,25 (126,75), April 126,25 (126,50), Ma 126,50 (126,75),
Juni 126,50 (127), Juli 125 (126), Auguſt 125,75 (126), September Ok=
tober
, November 126 (126,50), Dezember 126,25 (126,25). Tendenz: ſtetig.
Für Blei: Januar, Februar 42 (42,25), März 42 (42,50), April 42,X.
(42,50), Mai 42,25 (42,75), Juni 42,75 (43), Juli, Auguſt 41 (41,50), Sen=
tember
, Oktober 41,25 (41,75), November 41,50 (41,75), Dezember 41,5c
(42). Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar 49,75 (50,2), Februar,
März, April, Mai 49,50 (50), Juni 49,50 (50,50), Juli 50 (51), Auguſt
50 (50,75), September, Oktober, November, Dezember 49,75 (50,50). Ten=
denz
: ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 2. Juli ſtellten
ſich für Kupfer (Tendenz; ruhig): Standard p. Kaſſe, 3 Monate
63/e½, Settl. Preis 63½, Elektrolyt 68½69, beſt ſelected 6667¼,
ſtrong ſheets 94, Elektrowirebars 69; Zinn (Tendenz: willig): Stan=
dard
p. Kaſſe 21134212, 3 Monate 98½20858, Settl. Preis 212,
Banka (inoff. Not.) 215, Straits (inoff. Not.) 214; Blei (Tendenz:
ruhig): ausländ, prompt 20/us, entft. Sichten 20½, Settl. Preis 20½;
Zink (Tendenz: willig): gewöhnl. prompt 25¾, entft. Sichten BP/us
Settl. Preis 25¾, Aluminium für Inland (inoff. Not.) B, für Ausland
(inoff. Not.) 100, Antimon Reg. engl. Erzeug.=Preis (inoff. Not.) 59½
bis 60, chineſ, per (inoff Not.) 36½; Queckſilber (inoff. Not.) 21½;
Platin (inoff. Not.) 17; Wolframerz (inoff. Not.) 15¾; Nickel für In=
land
für Ausland (inoff. Not.) 175; Weißblech (inoff. Not.) 18½;
Kupferſulphat (inoff. Not.) 26½½; Cleveland Gußeiſen Nr. 3 (inoff.
Not.) 66.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 2. Juli. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Feſtigkeit Liverpools und Buenos Aires im Einklang
mit Kaufluſt des Handels bewirkte eine Anziehen der Preiſe. Gegen
Schluß ging ein Teil der Gewinne wieder verloren auf die Nachrichten,
daß die Winterernte bereits ſtark in Bewegung geraten ſei.
Mais: Ungünſtige Wetternachrichten bewirkten einen feſten Grund=
ton
des Marktes. Im Verlauf trat auch hier eine Abſchwächung ein.
Roggen: Weitere Exportverkäufe, hauſſelautende private Ernte=
ſtandsberichte
und die polniſche Schätzung auf 11,1 Prozent Auswin=
terungsſchäden
ließen die Preiſe anziehen.
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der aufſteigenden Tendenz der vor=
genannten
Märkte an. Namentlich in Juliware waren Käufe zu be=
obachten
.
* New York, 2. Juli. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der Markt eröffnete in dieſer Woche etwas ſchwächer
auf die ermäßigten Kabel und Abgaben. Nach vorübergehender Er=
holung
war der Schluß wieder ſchwächer auf Abgaben der Wallſtreet.
Kaffee: Anfangs waren in Rio=Ware Abgaben zu ſehen, dann trat
auf Deckungen eine Befeſtigung ein. In Santos wurden Abgaben
getätigt.
Zucker: In Juli=Terminen waren Abgaben zu beobachten. Auf
die infolge von ſchwächerem Londoner Kabel zurückgehenden übrigen
Terminen übten dann Deckungen und Stützungskäufe kubaniſcher Fir=
men
eine Erholung aus.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. Juli:
Getreide: Weizen, Juli 138½, Sept. 141½, Dez. 145½; Mais,
Juli 1015, Sept. 100, Dez. 84½; Hafer, Juli 54½, Sept. 45½,
Dez. 47: Roggen, Juli 121, Sept. 117, Dez. 118½.
Schmalz: Juli 12, Sept. 12,375, Okt. 12,56, Dez. 12,631.
Fleiſch: Rippen, Juli 12,375, Sept. 12,80, Okt. 12,90; Speck
loco 12,75; leichte Schweine 9,6011,15, ſchwere Schweine 10,25
bis 11,15; Schweinezufuhr Chioago 48 000, im Weſten 115 000.
Chicagoer Baumwolle: Okt. 21,9621,97.
Es notierten wach Meldungen aus NewYork am 2. Juli:
Getreide: Weizen, Rowinter 181½, Hartwinter 158½; Mais
neu ankom. Ernte 116½; Mehl ſpr. wheat clears 6,356,75;
Fracht nach England 1,32, nach dem Kontinent 89 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,75; Talg extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz: kaum ſtetig, Umſatz in lots: 72, loco 14,
Juli 13,81 Auguſt 14,01, September 14,23, Oktober 14,23, Novem=
ber
14,05, Dezember 13,64, Januar 1929 13,53, März 13,/49.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach dem Bericht des Landesarbeitsamtes Brandenburg weiſt der
Arbeitsmarkt in der Geſamtheit eine zahlenmäßige Zunahme der Ar=
beitſuchenden
und Unterſtützungsempfänger auf. Sie betrug rd. 120
Perſonen. Bemerkenswert iſt hierbei, daß die Steigerung der Erwerbs=
loſigkeit
lediglich auf das Konto der weiblichen Kräfte entfällt, während
bei den männlichen Perſonen eine recht erhebliche Abnahme der Erwerbs=
loſen
zu verzeichmen iſt.
Wie wir erfahren, läßt der Zeichnungseingang der bekanntlich am
30. Juni geſchloſſenen Emiſſion von 50 Mill. Reihsmark Gpwozentige
Preußiſche Staatsanleihe von 1928 mi Sicherheit den Schluß zu, daß
der volle Betrag von RM. 50 Mill. untergebracht worden iſt.
Die nach Ueberwindung des Halbjahresultimos eingetretene Erleich=
terung
des Geldmarktes kam bereits am Montag darin zum Ausdruck,
daß der Privatdiskont für beide Sichten von 67/7 auf 6¾ Prozent er=
mäßigt
werden konnte.
Nach Unterſuchungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung ſind auf
der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1928 unmittelbare Aufträge in Höhe von
über eine Milliarde Reichsmark erteilt worden; außerdem kann mit gleich
umfangreichen Nachbeſtellungen gerechnet werden.
Das Rohaluminiumgeſchäft hielt ſich in Deutſchland im Monat Juni
etwa auf gleicher Höhe wie im Vormonat. Wie alljährlich um dieſe
Zeit war die Nachfrage nicht ſehr ſtark; imerhin gingen die Abrufe der
Aluminium vecarbeitenden Induſtrie in befriedigendem Umfange ein.
Auf dem franzöſiſchen Markt machte ſich eine Abſatzbeſſerung bemerkbar.
In England hielten ſich Angebot und Nachfrage etwa die Waage.
Die Firma Borſig erhielt gegen ſtarken Wettbewerb den Auftrag
auf 10 Güterzug=Lokomotiven für die E. F. Norceſte do Braſil. Es
handelt ſich um Maſchinen von 99 To. Dienſtgewicht, die für eine Linie
von 1 200 Km. Länge und 1000 Millimeter Spurweite beſtimmt ſind.
Die belgiſche Nationalhank hat ihre Diskontrate von 4½ auf 4
Prozent ermäßigt. Der bisherige Satz war ſeit dem 16. November 1927
in Kraft.
In der Sitzung der Finanzkomiſſion des eſtländiſchen Parlaments
wurde eine Entſchließung gefaßt, derzufolge für die Entſchädigungs=
zahlungen
an die reichsdeutſchen Grundbeſitzer die beſtehenden Geſetze i
vollem Umfang einzuhalten ſind, und die Zahlung einer höheren Ent=
ſchädigung
abſolut unzuläſſig iſt.
Die geſamte Lage in Numänien ſteht unter dem Zeichen der bevor=
ſtehenden
Auflegung einer großen Auslandsanleihe und der Stabili=
ſierung
der rumäniſchen Währung. Die Anleihe iſt zwar noch nicht ab=
geſhloſſen
, doch macht das Kabinett Bratianu alle Anſtrengungen, die
Emiſſion zuſtande zu bringen.
Wie jetzt amtlich bekanntgegeben wird, iſt zwiſchen der perſiſchen und
der italieniſchen Regierung ein Vertrag unterzeichnet worden, der auf
der Grundlage der Gegenſ itigkeit den italieniſchen Staatsangehörigen
und Geſchäften in Perſien die Behandling der meiſtbegünſtigten Nation
hinſichtlich der Ein= und Ausfuhr der Zollbehandlung und der juriſtiſchen
Sicherhe ten gewährleiſtet.

[ ][  ][ ]

Geite 14

Dienstag den 3. Juli 1928

Nummer 183

Wir bringen heute
uen

Belllb Baad ViIIy Mäte Sellie

Das Geheimnis der alten
Gräfin

Baundel,Bähater,Buunte als Hädurangsgeannen Lebendes Wasser Die neuesle Emelka-Woche

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Mit Büchse und Lasse (t. u. 2. Tei)

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Heute Dienstag, den 3. Juli 1928

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zur Ziehung freien Zutritt. Der Ver auf der Loſe iſt in Heſſen und
anderen Bundesſtaaten genehmigt. Die Leitung der Lotterie liegt in
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legentlich
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Frankfurter Kursbericht vom 2. Juli 1928.

I. 1. Reichs=,
Länder=und Schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
60 Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ...."
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927..

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. * .
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
..

2. Stadtanleihen

8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24/
8% Darmſtot. v. 26
77 Dresden v. 28
7% Frkf. a. M.v. 26
7% Heibelb. v. 26
7% Ludwahf v. 26
7% Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 25
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 28
8% Pforzh. v. 261
8% Pirmaſens v. 26

3. Pfandbrieſe
und Schuld=
verſchreibungen

92.5
78.25
80

51.3
53.8

7.225

93

93
84
86.
82.5

102.5
33"1,
94
95
92

72 Bad. Gold.
Kom.Anleihev. 26
8% Berl. Syp.=Bi.
74
4½%. Ba.-
Pfandbriefe..
82 Frkf. Hyp.Bk.
182. Bia.=Vfl

88
98
91

25:I.

18% Frf. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
Fred. Lig.=Bfbr.
4½½ Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
182 Heſſ. Landesbk.
8 Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
82 Landesbank d.
Rheinprovinz
8% Landeskr. Kaſſ.
8% Mein. Ohp. Bk.
8% Naſi. Landesbt. 1
82 Pfälz. Ohp.Bt.
4½% Ba.
Pfandbriefe ...
820 Preuß. Ctr.,
Bod.=Cred... ..
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. ..
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
%
18% Rhein. Hhp.=Bk
7%
4½%n Big
Pfandbriefe..
820 Rheir.=Weſtf.=
Bd.=Credit
4½½ L.=Pf.
18% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
Po
4½%
Lig.-
Pfdbr. .
8% Württ. Shp.=B.

100
100
96

Dr. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
Anelol. Ser-I

9.5
86
84

78.75

81.25
97.25
90.5
89"

94.5

98

101.25
89.25
96
92

97.75

9n
89
97.75
92

76.25

97.75
ſs

98.5
92.5
77

94

50.75

Mitengnee
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hhp.=Bk. 8.
Obl. Ser., 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfan dbr.
Seſſ. Obs=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S 1-16
Kom.-Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfbdbriefe
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
kr
.=Kom.=Oblig.,
Weſtd. Bodencreb. Borkr.=Pf

4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 26
8% Heſſ. u. Herku=
les
=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werke)
Berlin v 26.
0% Kom Elektr.
Mark.
7% Maintrw v. 26
7%0 Mitteld Stahl=
werke
von 27..
8% Neckarſulm v. 26
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v 28...
72o Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 28
120 Ber. Stahlw.
ohne Optv 28

II Auf Sachwerte
lat. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5% Badenw Kohl. ....."
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
s7 Seſſ. Bolrsſt
Roggenanleihe

10

13.22
8.1
2.56
14.55
14.25
13.5
4l.
14.4

92

102.5
87.1

90.25
88.5

88.5
87.25

5% Preuß. Kalie
wertan eihe ....
5% Preuß. Roggen=
wertanleihe
...
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe
..
5% Südd. Feſtw.
bank .....

III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5 %Bosn. L. E. B. v.
1914 ......
5% Bosn. 2.=Inv.=
Anl. v 1914 ...
4½% Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02/
1.6% Griech. v. 90
1¾% Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.)
5% äuß.
42
Goldan=
leihe
(abg.
3%
inn. (abg.)
4½% Frrig..
Anl. (abg.)
59 Tamau=
lipas
(abg.)
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
(C. C.=Stücke)...
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke).
4½% Rum. Gold
von 1913
42 Schweiz. Bos.=
Bahnen v. 1912
420 Türk. Admin.
1. Bagd.
42
2. Bagd.
42
4½
Zollanl.
4½% ungarn von
1913 C.C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C..St.)
42 dito Goldr.
CC. C.=St.)
14% oito von
1910 (C. C.-St.)
420 dito Kron.
rente (abg.)
1. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg:)
4½ sopenb v 51

9.65
8.65
2.22

:

47

28.5

17.25
32

21.4
93

12.25
12.25

271).
25.95

23"
1.67

4½ Liſſab. b. 1888/ 14.5
4% Stockh. b. 1880

3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891
4% Eliſabethbahn
von 1883 .....
4% Lemberg=Ezer.
ſteuerpflichtig...
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei ......
2:l.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
4%0 Oſt. Staatsb.v.
1883
3% Raab=Odenbg.
v. 1883.
4% Rudolfb. t. S.
i. G.
4½
4½% Anatolier I.

167

TV.1. Bank=Aktien
Aulg. Dt. Creditanſt. 141
Badiſche Bank. 1162
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Banwerein/147
Bahr. Hyp., und).
Wechſelbank. . . /167.25
Berl. Handelsgeſ.
Hypoth.=Bk. 1195
Comm. u Privatb. 182:25
Darmſt. u. Nt.=Bk. 273.5
Deutſche Bank.
Eff.=u. Wechſel=
bank

1121
Vereinsbank 102
Diskont.=Geſellſch. 1164
Dresdener Bank 167.75
Frankf. Be.
111.5
Hyp.=Bk. 115.
Pfdbr.=Bk. 155
Gotha Grundkr. B./140
Mein. Hyp.=Bank/137
Metallbank
143.25
Mitteld Creottbr. 1203
Nürnb. Bereinsbi. 169
Oſt. Frepitanſtalt.
Pſälz. Hyp.=Bank/161
Pr. Bod=Freditbk. /133
Hhp.-Akt.=Bk. /140
Reichsbank=Ant. /280
Rhein Ereditbank 128
bop=Bank

11

10/,

10:/,

15.25

8

26.75
3.9
17.5

5

Südd. Bod.Er. Bk.).
Disc.Geſ..
Wiener Bankverein!

2. Verkehr3
A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen ...!
Dt. Eiſenb.=Geſ.
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag ........"
Nordd. Lloyzd. .. ."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

189.5
135.5

3. Induſtrie
Adt. Gebr. ..."

Aceum. Berlin. ...1
Adler & Oppenh.,
Adlerw (v. Kleher)!!
6% AEG. Vorzug
5%
AEG. Stamm.
Bro. Maſhf.=Durl./4
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck e Henkel
Bergm. El. Werke
Brem.=Beſigh.=Ol
BrownBoverick Sie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Bürſtenfor Erlang.
Cementwerte
Heidelberg
Karlſtadt ....."
Lothr. (Karlsr.).
Shem. Werke Albert.
Brockhues .
Fabrik Milch
Duimler=Benz
Di Atl.-Zeſegr.
Eiſenh Berlin!
Eroöl
Glb= u. Silb.=Anſtalt
Linol verk. Berl.
Dresden=Leivziger
Shrellpreſſen
Dürwerke Ratin,

141
15.5

193

94.5
183.5
158.25

127

42
180

114
82
75
183.5

175
24

z3.

61.5
163
130
83

142.5
175
92
95
100

110.25

143

20 5.25
33.

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Elektr. Licht u. Kraft!=
Eiektr. Liefer.=Geſ. 1
Eiſäſſ. Bad. Wolle
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Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk .!=
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Ettling. Spinnereils
Faber, Foh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
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Felt. & Guilleaum.
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Hirih Kuufer
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Hotzoerk=Faduſtrie
Jiſe Bergb. Stumm),
Benüſſe
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Seite 16

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, daß loh meinen landv. Betrieb mit meiner
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Gustav Vierling abergeben habe, lch bitte
das mir entgegengebrachte Vertrauen auch auf meinen
Nachfolger zu abertragen.
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Hofmeierei.

Bezugnehmend auf Obiges, die ergebene Mittei-
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, daß ich die Hofmeierei übernommen habe. Es
wird mein ernstestes Bestreben sein. durch moderne
Einrichtungen usw nur allerbeste Oualitäts-Erzeugnisse
zu liefern, und den anerkannten guten Ruf der Hof-
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zu erhalten und zu verbessern. (10914
Gustav Vierling
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