WIAI
üinzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche iknfrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 178
Donnerstag, den 28. Juni 1928. 191. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
ſn. nehmbare Zentrums=Forderungen für die Sozialdemokratie. — Wirth im
Jaergrund.— Pizekanzler oder IInnenminiſter? — Müller lehnt die Forderungen
b./ Ein ſozialdemokratiſcher Vermittlungsvorſchlag vom Zentrum abgelehnt.
1Brauns und v. Gugrard ziehen ihre bereits gemachten Zuſagen zurück.
.,
*Müller am Ende.
Verbandlungsmöglichkeiten erſchöpft.
Anton
Frankfurte
das Kabinett der Perſönlichkeiten, das am Montag mit
i eadtbelam
* Hoffnungen geſtartet wurde, iſt jetzt ſo gut wie erledigt,
uBbodenöle ha id (n nicht ein Wunder geſchieht, hat Hermann Müller ſich ſo
Linoleum=hu ſtgey en, daß ihm nichts übrig bleiben wird, als den Auftrag
Bußbo
m ichspräſidenten zurückzugeben. Die Schuld daran
eg) usſchließlich beim Zentrum, das zwei Tage
HOLlhndd die verzweifeltſten Anſtrengungen
ge=
la=hxat, ſich als Fraktion in die
Verhandlun=
emſ er ein Kabinett ohne Fraktionsbindung
inychalten und zielbewußt die Bemühungen
geſehrſer! nn Müllers ſabotiert hat. Daß die einzelnen
gigl reten, die Hermann Müller in ſein Kabinett haben wollte,
Sporkeddelg
beſchränkte Rückendeckung bei ihren Fraktionen holten,
ſehuſarx) ſich überflüſſig, aber immerhin verſtändlich. Demokraten
indd rtſche Volkspartei haben auch keinerlei Schwierigkeiten
Die Volkspartei hat die Mitteilung, daß Dr. Cur=
Dr. Streſemann in das neue Kabinett eintreten würden,
iitnis genommen, hat ſich aber bis zur Kenntnis
gierungserklärung die volle
Handlungs=
it vorbehalten. Das war die einzige mögliche
rahme. Wäre das Zentrum denſelben Weg gegangen,
imrr die neue Regierung ſchon am Dienstag fertig.
* deſſen aber drängten ſich nun die inneren
Schwierig=
s Zentrums gewiſſermaßen in die ganze Regierungs=
Hinein. Die perſönlichen Feindſchaften, die innerhalb der
Sfraktion beſtehen, wurden ausgepaukt auf dem Rücken
r Müllers, der vergeblich verſuchte, die Verhandlungen
Fraktion abzulehnen und zu Beſprechungen nur mit den
r Kandidaten zurückzukommen. Es hat ihm nichts gehol=
S Zentrum blieb zähe. Es hielt zunächſt an
rderung feſt, daß für Herrn Dr. Wirth das
züanzleramt geſchaffen werden müſſe. Dazu
ayser Herr Müller nicht bereit: — einmal, weil
Andeutungen Dr. Wirths wußte, daß dieſes
Vizekanzler=
einer Art Aufſicht über das ganze Kabinett ausgebaut
ber:) ſollte, dann aber auch, weil er rechtzeitig davon
unter=
ichtg, ar, daß fürdie beiden Miniſterder Deutſchen
Foo partei das Verbleiben in einem Kabinett
niuc. Wirth als Vizekanzler untragbar ſein
bün! Dazu kam, daß auch drei Tage vorher ſchon der
Reichs=
fröl ent die Schaffungeinesderartigen Amtes
Friedrilürl erflüſſig erklärt hatte. Trotzdem kam das Zen=
rung eimer wieder auf das Verlangen zurück. Als Herr
Buccl N ülerfeſt blieb, veranlaßte es ſogar den bis=
Uerlen Arbeitsminiſter Dr. Brauns und Dr. von
Höhelß wlrrd, die bereits beſtimmt ihre Beteiligung
anym Kabinett zugeſagt hatten, ihre
Zuſtim=
ul, zurückzuziehen.
ging das Stunde um Stunde. Hermann Müller bemühte
ſich 9 ernd, neue Möglichkeiten zu ſchaffen. Die Kandidaten
wur ausgewechſelt. Das ganze Treiben erinnerte ſtark an das
„Altell rderſpiel „Ich und du, Müllers Kuh, Müllers Eſel, das
biſttſl.” Schließlich kam das Zentrum mit einem
ſchein=
barn Zermittlungsvorſchlag, indem es Herrn Müller
hahll ke, für Herrn Dr. Wirth das
Innenminiſte=
rir) freizumachen — eine Forderung, auf die
Müller nicht eingehen konnte, weil er und
Aſeiny artei begreiflicherweiſe gerade auf die Teilnahme Seve=
Einm rtſcheidendes Gewicht legen. So wurde am Mittwoch
nach=
zwiſchen Hermann Müller und dem Zentrum mit
Ulti=
mal Yin= und hergeſchoſſen, bis Herr Müller ſchließlich zum
einolEue-Resl räſidenten ging und ihm über den Verlauf ſeiner
Be=
miil gen berichtete. Der Reichspräſident iſt dann
A eutlich geworden. Er hat in einem öffent=
Communigué unterſtrichen, daß er es
ab=
nmüſſe, in Ausübung ſeiner
verfaſſungs=
gen Rechte ſich von einer Fraktion für die
anmenſetzung des Kabinetts bindende
Vor=
c ten machen zulaſſen. Das war ein Wink an das
O0 an, der eigentlich nicht mißzuverſtehen war. Trotzdem iſt
ar)entrum hartnäckig geblieben, obwohl es ſich darüber klar
aßte, daß ſeine Forderung auf die Einleitung eines
aſſungskampfes hinausläuft, da nach der
Ver=
ng der Reichspräſident auf Vorſchlag des
skanzlers die Miniſter ernennt, alſo mit
Tede Einmiſchung ablehnen kann.
* einer neuen Fraktionsſitzung beſtand aber das Zentrum
Dien früheren Beſchlüſſen und verlangte zum mindeſten das
—niniſterium, was ihm wieder von den
Sozialdemo=
n abgelehnt wurde, die dafür noch einen letzten
ent=
aikommenden Vorſchlag machten, indem ſie
Zentrum das Finanz=Miniſterium
frei=
en wollten. Freilich verſteckte ſich auch hier ein Teil
It. Herr Wirth iſt zwar Finanzminiſter geweſen, es würde
Te Möglichkeit beſtehen, daß er dieſes Amt annimmt. Der
Ege Finanzminiſter aber iſt der Zentrumsabgeordnete Dr.
—, der intimſte Gegner Wirths. Es würde alſo innerhalb
entrumsfraktion neue ſcharfe Kämpfe gegeben haben, wenn
ke Frage Wirth oder Köhler in dieſer Form akut geworden
Gerade um das zu verhindern, hat das Zentrum ſich ſchon
—inigen Wochen ſtillſchweigend mit dem Verzicht auf das
Finanzminiſterium abgefunden. Jedenfalls hat das Zentrum auch
dieſen Kompromißvorſchlag abgelehnt, ſo daß damit eigentlich
alle Verhandlungsmöglichkeiten erſchöpft ſind.
Hermann Müller hat ſich zum Donnerstag vormittag 10 Uhr
beim Reichspräſidenten wieder angemeldet. Er wird ihn nur
da=
von in Kenntnis ſetzen können, daß ausſichtsreiche Wege
zur Kabinettsbildung für ihn nicht mehr
be=
ſtehen. Die Weimarer Koalition iſt durch das
Verhalten der Zentrumskandidaten verbaut
worden. Eine Koalition ohne das Zentrum iſt
für die Deutſche Volkspartei untragbar. Bleibt
alſo lediglich der Gedanke einer
ſozialdemo=
kratiſchen Minderheitsregierung, auf die aber
vorausſichtlich der Reichspräſident ſich nicht
einlaſſen wird, weil ein ſolches Kabinett in der
erſten Sitzung des Reichstages fällt.
Das Communigué der Sozialdemofraten:
Hermann Müller beim Reichspräſidenten.
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion gibt folgenden
Be=
richt aus:
Der Abg. Müller=Franken erſtattete am Mittwoch nachmittag
um 18 Uhr dem Reichspräſidenten Bericht über die
Verhand=
lungen, die er ſeit Freitag mit den Perſönlichkeiten geführt hat,
die er zur Regierungsbildung vorſchlagen wollte. Er ſei zuletzt
deshalb auf Schwierigkeiten geſtoßen, weil die Fraktion der
Zentrumspartei ihm erklärt habe, daß ſie entweder
darauf beſtehen müſſe, daß der Abg. Wirth neben
dem Verkehrsminiſterium oder dem Miniſterium für die beſetzten
Gebiete die Stellung des Vizekanzlers erhalte,
oder daß das Zentrum an Stelle eines der kleineren
Miniſterien ein politiſches Miniſterium erhalte,
wie das Reichsminiſterium des Innern. Da ſeine
Fraktion auf die Beſetzung des Reichsminiſteriums des Innern
durch den Abg. Severing nicht verzichten könne, ſehe er die
Wei=
terführung von ſachlichen Verhandlungen nicht mehr als gegeben
an. Ohne eine Hinzuziehung von Vertretern der Zentrumspartei
könne er eine Regierung auf einer tragfähigen Grundlage aber
nicht bilden. Unter voller Aufrechterhaltung ſeiner ſachlichen
Bedenken gegen die Notwendigkeit der
Errich=
tung des Poſtens eines Vizekanzlers würde er
be=
reit ſein, um das Zentrum zu gewinnen, ſeine Bedenken zu
über=
winden; aber das würde ihm nur neue Schwierigkeiten bereiten,
da er wiſſe, daß auch in der Deutſchen Volkspartei
die ſchwerſten Bedenken gegen die
Einrich=
tung des Amtes des Vizekanzlers beſtehen
wür=
den. Dieſe Aufaſſung wurde beſtätigt durch eine Mitteilung, die
der Reichsaußenminiſter am Nachmittage dem Büro des
Reichs=
präſidenten zukommen ließ.
Die Antwort des Reichspräſidenten
an das Zentrum.
Der Reichspräſident erklärte, daß er an ſich kein
Bedürfnis für die Einrichtung eines in der
Verfaſſung und in der Geſchäftsordnung der
Reichsregierung nicht als regelmäßig
vorge=
ſehenes Amt des Vizekanzlers anerkenne, im
übrigen auch ablehnen müſſe, in Ausübung ſeiner
verfaſſungsmäßigen Rechte ſich von einer
Fraktion für die Zuſammenſetzung des
Kabi=
netts bindende Vorſchriften machen zu laſſen.
Er erſuchte den Abg. Müller=Franken, dieſe ſeine Entſchließung
der Zentrumsfraktion mitzuteilen, und dankte ihm für ſeine
bis=
herigen Bemühungen um das Zuſtandekommen einer Regierung.
Der Abg. Müller=Franken wird dem Reichspräſidenten im Laufe
des morgigen Tages Bericht erſtatten über ſeine weiteren
Be=
ſprechungen mit dem Vorſtand der Zentrumsfraktion.
Die Verhandlungen mit dem Zentrum
ausſichtslos.
Der Abg. Müller teilte den Abgg. Eſſer und Stegerwald den
Inhalt ſeiner Unterredung mit dem Reichspräſidenten ſofort mit.
Der Abg. Stegerwald erwiderte dem Abg. Müller=Franken, daß
die Zentrumsfraktion ſich am heutigen Tage nicht mehr auf die
Schaffung des Amtes eines Vizekanzlers verſteift habe, ſondern
als zweite Löſung in Vorſchlag gebracht habe, daß man dem
Zentrum an Stelle eines der kleineren Miniſterien ein politiſches
Miniſterium wie das Reichsinnenminiſterium überlaſſen möge.
Der Abg. Müller=Franken ermiderte, daß ſeine Fraktion auf
Severing als Innenminiſter nicht verzichten würde, dagegen habe
ihm der Abg. Hilferding perſönlich erklärt, daß
er bereit wäre, auf die Uebernahme des
Reichs=
finanzminiſteriums zu verzichten, wenn dadurch
die Regierungsbildung gefördert werden
könnte. Der Abg. Stegerwald erwiderte, daß er das
Finanz=
miniſterium in dieſem Sinne als politiſches Miniſterium nicht
anzuſehen vermöge.
Die Zentrumsfraktion nahm zu dieſen Mitteilungen Stellung
und ließ den Abg. Müller=Franken wiſſen, daß ſie die Vorſchläge
ihrer Unterhändler billige. Die ſozialdemokratiſche
Reichstags=
fraktion nahm davon Kenntnis. Der Abg. Dittmann ſtellte als
Vorſitzender feſt, daß die Fraktion Severing feſthalte.
*Gegenſätze in Frankreich.
Von der Stabiliſierung zum Kellogg’ſchen
Kriegsächtungspakt.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 26. Juni.
Der franzöſiſche Franken iſt endlich ſtabiliſiert. Er war ſeit
eineinhalb Jahren, von unbedeutenden Schwankungen abgeſehen,
ſtabil, und ſein Wert wurde jetzt geſetzlich mit dem Kurſe, auf
dem er ſich ſeit ungefähr einem Monat hielt, feſtgeſetzt.
Eine Ueberraſchung hat die franzöſiſche Stabiliſierung nicht
gebracht, wenigſtens im Auslande und in den nüchtern denkenden
franzöſiſchen Kreiſen nicht. Es war evident, daß ſtabiliſiert
wer=
den mußte und daß eine Revaloriſierung des Franken
kataſtro=
phale Folgen für die franzöſiſche Finanzpolitik gebracht hätte.
Dennoch gibt es in Frankreich viele Leute, die eine bittere
Ent=
täuſchung fühlen und ihre langgehegten Hoffnungen vernichtet
ſehen: das ſind die Rentner, oder richtiger geſagt diejenigen
Rentner, die während des Wahlkampfes ihre Hoffnungen auf
gewiſſe Parteien ſetzten, die für die Revaloriſierung „kämpften”.
Die Revaloriſierung war unmöglich. Jeder, der einigermaßen
die finanzielle Lage überblickte, mußte es wiſſen. Das änderte
aber daran nichts, daß die Revaloriſierung eine ſehr gute
Wahl=
parole war. Denjenigen Parteien, deren Wähler auf die
Reva=
loriſierung hofften, war es daher beſonders peinlich, für die
Stabiliſierung zu ſtimmen. Sie verſuchten deshalb, ſich in eine
möglichſt edle Poſe zu ſtellen, was ihnen aber nur halb
ge=
lungen iſt.
Jeder gerecht Denkende mußte den Verzicht auf die
Reva=
loriſierung bitter empfinden, denn ſchließlich iſt einem Teil der
Bevölkerung, und zwar demjenigen, welcher zu dem Staate das
meiſte Vertrauen hatte, ein Unrecht geſchehen. Dieſes Unrecht
war unabwendbar. Aber darüber zu klagen, haben nur die
Ge=
ſchädigten das Recht und die Regierung, welche die
Verantwor=
tung für dieſen ſchweren Schritt auf ſich genommen hat, nicht aber
diejenigen Politiker, welche die Debatte „Stabiliſierung oder
Revaloriſierung” nur vom Standpunkte ihrer Partei=Intereſſen
aus betrachtet haben.
Die Haltung des Parlaments während und vor der
Stabili=
ſierung war alſo nicht beſonders ſympathiſch, ſie iſt aber zum
Teil nur die Folge der in der letzten Zeit wenig geſchickten
Innen=
politik der Regierung.
Die Sozialiſten haben im Prinzip die Stabiliſierung nicht
votiert. Dieſer Umſtand iſt der bemerkenswerteſte in der
parla=
mentariſchen Geſchichte der Stabiliſierung. Der Haltung der
Kom=
muniſten kommt keine Bedeutung bei, den Reden und den
Erklä=
rungen der übrigen Parteien nicht viel mehr. Das hat man
viel=
leicht während der feierlichen Sitzungen nicht ſo gefühlt, aber
nachher um ſo mehr. In der Tat gehört ein ungewöhnlicher
Heroismus dazu, ſich mit den Deklarationen zu befaſſen, in denen
die Parteien darlegen, weshalb ſie das billigen, was ſie ja unter
allen Umſtänden billigen mußten.
Die Sozialiſten — nachdem ſie ungefähr ein dutzendmal
er=
klärt haben, daß ſie für die Stabiliſierung, und zwar für die
ſofortige Stabiliſierung ſind, haben es im letzten Augenblick nicht
gewagt, der Stabiliſierung als Ganzes zuzuſtimmen. Das iſt
ſchwer verſtändlich, und es ſcheint uns, daß das von ihrer Seite
ein ſchwerer Fehler war. Sie haben unnötigerweiſe die übrigen
Parteien verſtimmt und durch ihre Stimmenenthaltung ſich
ge=
fährlich den Kommuniſten angenähert. Komplizierte dogmatiſche
Erwägungen und eine große Portion von Unentſchloſſenheit
müſſen die Triebfedern ihrer Handlungsweiſe geweſen ſein. Da
war die Haltung der Radikalſozialiſten, die ſich aufrichtig hinter
die Regierung ſtellten, unendlich klüger. Denn bei der
Stabili=
ſierung handelte es ſich nicht um eine Parteiſache, und man kann
Poincaré den Vorwurf, daß er nicht aus allen Kräften den
un=
parteilichen Charakter der Regierung betonte, wirklich nicht machen.
Vielmehr wird man ihm ſräter wahrſcheinlich vorwerfen, daß
er eine günſtige Gelegenheit verſäumt hat, um das morſche und
unzeitgemäße franzöſiſche Parteiweſen zu reformieren. Es iſt auch
Tatſache, daß Poincaré bei der Stabiliſierung ſich ſehr ſtreng an
parlamentariſche Formen gehalten hat, ſtrenger, als man dies
in anderen Ländern tat. Daher kommen auch gewiſſe
Schwierig=
keiten, die ſich bei der techniſchen Durchführung der
Sanierungs=
arbeit ſpürbar machten.
Die franzöſiſche Stabiliſierung iſt techniſch einwandfrei, und
es beſteht nicht die geringſte Urſache, an der Zukunft des
fran=
zöſiſchen Geldes zu zweifeln. Von der Schaffung einer größeren
Geldeinheit als des gegenwärtigen Franc hat die Regierung
ab=
geſehen, wohl aus pſychologiſchen Gründen. Man erwartete und
befürchtete nämlich alle möglichen und unmöglichen Wirkungen
der endgültigen Stabiliſierung, vor allem eine Teuerung aus
pſychologiſchen Gründen. Dieſe „pſychologiſchen Gründe” hätte
man nicht zu berückſichtigen brauchen, wenn man dem Beiſpiel
derjenigen Länder gefolgt wäre, wo man die parlamentariſchen
Bräuche bei dieſer grundlegenden Operation weniger beachtet hat.
Und ſchließlich hat Poincaré für ſeine Korrektheit von der
Kam=
mer keine Belohnung erhalten, denn alle alten Schwierigkeiten
und Spannungen bleiben auch nach der Stabiliſierung
unver=
ändert beſtehen.
Die Stabiliſierung hat keine politiſche Entſpannung gebracht.
Sie wurde nicht als eine politiſche Frage behandelt. Eben darum
ſoll man aus der Stimmenzahl, mit der ſie angenommen wurde,
keine Konſequenzen auf die Haltung der Kammer ableiten. Die
jetzt folgende Debatte über die allgemeine Politik ſollte alſo die
Lage in der Kammer unter ihrem wahren Aſpekt zeigen. Sie
kann dies aber kaum tun, und deshalb gibt es viele Politiker, die
eine politiſche Ausſprache für den Augenblick für zwecklos, wenn
nicht ſchädlich halten. Die Regierung braucht ein
Vertrauens=
votum. Und das Land braucht die Regierung. Denn es geht
nicht, ſofort nach der Stabiliſierung eine Kriſe heraufzubeſchwören.
Die Gegenſätze zwiſchen der Regierung und den
Linkspar=
teien — insbeſondere ſind da die Radikalſozialiſten gemeint —
ſind aber ſehr groß. Beſonders in zwei Punkten. Erſtens in
Seite 2
der elſäſſiſchen Frage, wo die Radikalen ein forſches
Vorgehen gegen den Klerus wünſchen, wovor die Regierung
zurückſchreckt, dann in der Beamtenfrage. Die Regierung
will nämlich die Beamtenorganiſationen auflöſen und eine ſcharfe
Diſziplin einführen, und die Linke will das direkte Gegenteil
davon. Wenn man die Frage ganz objektiv betrachtet, ſo kann
man nicht leugnen, daß der Standpunkt der Regierung etwas
für ſich hat, denn der Mangel an Autorität und das
Uebergreifen der Beamtenorganiſationen auf die Tagespolitik
ſind an und für ſich bedenkliche Erſcheinungen. Doch die Linke
beruft ſich auf die Menſchenrechte, und wenn in Frankreich die
Linke ſich auf die Menſchenrechte beruft, dann wird die Sache
ſtets ſehr kompliziert . . . Sehr gefährlich iſt die innenpolitiſche
Lage für den Augenblick aber nicht, erſtens weil die der Linken
angehörenden Miniſter bei ihren Fraktionen ſehr energiſch darauf
drängen, daß die Regierung unterſtützt werde, zweitens, weil
Daladier, der Präſident der Radikalſozialiſten, ſeinen Einfluß
diesmal ausnahmsweiſe für die Regierung einſetzt.
Die Antwort Kelloggs in der
Kriegsächtungs=
frage wurde in Frankreich in allen Kreiſen ſehr viel erörtert.
Offiziös iſt man zufrieden. In der Tat hat Amerika viel
nach=
gegeben. Die Rechte bemerkt aber, daß die amerikaniſchen
Kon=
zeſſionen an den franzöſiſchen Standpunkt nur einen illuſoriſchen
Wert haben. Denn das, was Frankreich erreicht hat, hält einer
juriſtiſchen Prüfung nicht ſtand. Aber die Preſtigefragen haben
in dieſer Debatte eine ſo große Rolle geſpielt, daß es grundfalſch
wäre, ihre Bedeutung jetzt ganz vernachläſſigen zu wollen. „Die
amerikaniſche Note ſcheint den Regierungen, die Reſerven
mach=
ten, nachzugeben. Dieſe Regierungen haben jetzt die Möglichkeit,
den Schein zu retten und den Pakt zu ratifizieren.‟ Die
Wahr=
heit wird gewiß irgendwo zwiſchen dieſer ironiſchen Bemerkung
des „Mancheſter Guardian” und der offiziöſen Freude in
Frank=
reich liegen.
*Streſemann und Scholz.
Eine Differenz und eine Entſchließung.
Was Or. Streſemann von ſeiner Fraktion
erwarten darf.
In der Wandelhalle des Reichstages wurde ſchon ſeit einigen
Tagen davon gemunkelt, daß in der Deutſchen Volkspartei nicht
alles in Ordnung ſei; man ſprach von ſehr erheblichen Differenzen
zwiſchen dem Fraktionsvorſitzenden Dr. Scholz und dem
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann, die ihren Ausgangspunkt in dem
bekannten Telegramm Dr. Streſemann an Herrn Müller
gefun=
den haben ſollten. Dieſe Mißverſtändniſſe ſind in einer
Frak=
tionsſitzung am Mittwoch zum Austrag gekommen und haben
eine Erledigung gefunden, die nicht gerade als befriedigend zu
bezeichnen iſt. Herr Dr. Scholz hat ſich darüber beklagt, daß er
bei den Verhandlungen über das Kabinett der Perſönlichkeiten
nicht auf dem Laufenden gehalten wurde und wiederholt vor
vollendete Tatſachen geſtellt worden iſt. Er hat darauf
hinge=
wieſen, daß er das Streſemann=Telegramm ſelbſt erſt geleſen habe,
als es bereits in den Händen Hermann Müllers war und von
der Veröffentlichung erſt aus den Zeitungen erfahren habe. Das
iſt unzweifelhaft ein Verſäumnis, das ſich zwanglos auf einem
Mißverſtändnis und aus der Tatſache erklärt, daß Dr.
Streſe=
mann zurzeit von Berlin abweſend iſt. Immerhin hätte man
ſchon verlangen können, daß die Geſchäftsſtelle der Partei ihn
rechtzeitig unterrichtete, weil ſonſt in der Führung der Fraktion
unter Umſtänden unnötige Schwierigkeiten erwachſen können.
Wenn alſo Herr Scholz Sicherheiten verlangte, daß ſolche Fälle
ſich nicht wiederholen könnten, dann war das begreiflich. Die
Fraktion iſt aber ſehr viel weiter gegangen. Sie hat nicht nur
in geheimer Abſtimmung ein ſehr ſtark gepolſtertes
Vertrauens=
botum Herrn Scholz ausgeſtellt, ſondern hat darüber hinaus noch
eine Entſchließung gefaßt, in der feſtgeſtellt wird, daß die
amt=
liche Leitung der Partei und der Fraktion eine ſtändige enge
Fühlungnahme Aller in den politiſchen Entſcheidungen
unterein=
ander und mit dem Fraktionsführer vorausſetze. Sie erwarte
da=
her, daß dementſprechend alle Fraktionsmitglieder verfahren
wer=
den. Das ſcheint uns zu weit über das Ziel hinausgeſchoſſen.
Wenn Worte einen Sinn haben, dann bedeutet dieſe
Entſchlie=
ßung einen kräftigen Rüffel für alle diejenigen, die in dieſem
Falle angeblich verſäumt haben, mit Dr. Scholz die Verbindung
aufrecht zu erhalten. Das wäre alſo nicht nur der Leiter der
Geſchäftsſtelle, der Abgeordnete Kempkes, ſondern auch der
Wirt=
ſchaftsminiſter Dr. Curtius und der Reichsaußenminiſter Dr.
Streſemann, der ja nicht als Abgeordneter, ſondern als Miniſter
und Parteiführer ſein Telegramm an Hermann Müller geſchickt
hat und der den Verſuch, ſeine Bewegungsfreiheit in dieſer Weiſe
einzuengen, mit Recht ablehnen muß. Die Forderung der
ver=
trauensvollen Zuſammenarbeit zwiſchen dem Führer einer Partei
*Wirtſchaft und Geſellſchaft
in Paläſtina.
Bilder einer Reiſe.
Von Emile Vandervelde, Staatsminiſter,
ehemaliger Außenminiſter Belgiens.
Auf Einladung der zioniſtiſchen Exekutive hat der
belgiſche Miniſter Vandervelde kürzlich Paläſtina
be=
ſucht. Während ſeines dortigen Aufenthaltes hatte
er Gelegenheit, reichhaltiges dokumentariſches
Mate=
rial über die nationale Heimat des
Juden=
tums und ſeine Beſtrebungen landwirtſchaftlicher
Koloniſation zu ſammeln. Er gibt nun im
folgen=
den Artikel eine Sch=lderung ſeiner Geſamteindrücke,
betont jedoch ausdrücklich ihre Unvollſtändigkeit und
ihren proviſoriſchen Charakter. Im Rahmen einer
längeren Vortragsreiſe hat Vandervelde auch in
Berlin einen Vortrag über Paläſtina gehalten.
Die Schriftleitung.
Belgien wird nicht ſelten als „Verſuchsland” bezeichnet, als
eine Art Laboratorium der experimentellen Soziologie. Mit
wie=
viel mehr Berechtigung könnte man wohl dasſelbe von Paläſtina
ſagen, insbeſondere vom zioniſtiſchen. Unter dem Einfluß des
Zionismus iſt hier in der Tat, und beſonders ſeit dem Kriege,
eine Reihe von Verſuchen zu beobachten, die die ſchwierigſten
und heikelſten Probleme des politiſchen und ſozialen Lebens
ſtreifen.
Nennen wir u. a.: die erſtaunlich raſche Auferſtehung einer
Sprache — der hebräiſchen —, die alle Welt für tot hielt, ebenſo
tot wie das Etruskiſche oder wie das Sanskrit; ferner die
Rück=
kehr zur Landwirtſchaft ſeitens eines Volkes, das durch
Jahr=
hunderte durch das geſetzliche Verbot des Grundbeſitzes davon
abgewendet worden war, das Bevölkern einer Kolonie ohne
irgend welche Mittel direkten oder indirekten Zwanges zwecks
Ausweiſung oder Enteignung der Eingeborenen; den groß
ange=
legten Verſuch eines landwirtſchaftlichen Kollektivismus;
ſchließ=
lich die Beſtrebung, ein hauptſächlich aus Rußland
ausgewan=
dertes Proletariat völlig neuen politiſchen und wirtſchaftlichen
Lebensbedingungen anzupaſſen.
All dieſe Verſuche ſind noch in vollem Zug. Ich werde mich,
für den Augenblick zumindeſt, hüten, über deren Endergebniſſe
Vorautsſagen zu wagen. Heute ſchon kann man jedoch die
Wichtig=
keit der erzielten Reſultate feſtſtellen. Gegen Mitte des vorigen
Jahrhunderts gab es in Paläſtina beiläufig 7000 Juden. Heute
Donnerstag, den 28. Juni 1928
Vom Tage.
Während Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius
am Dienstag im Reichstag weilte, wurde ihm aus ſeinem vor dem
Reichstag haltenden Auto eine Aktentaſche geſtohlen, in der
ſich ſein Reiſepaß, zwei Scheckhefte, mehrere Bücher und perſönliche
Auf=
zeichnungen befanden.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der im
Ver=
lauf ſeines Erholungsurlaubs auch auf vier Wochen nach Karlsbad
kommen wird, wird während dieſer Zeit dem tſchechiſchen
Außenminiſter Dr. Beneſch in Prag aller
Wahrſcheinlich=
keit nach einen Gegenbeſuch abſtatten.
Die Königliche Kurie von Budapeſt verkündete das
Urteil im Hatvany=Prozeß. Hatvany wurde zu 1½ Jahren
Kerker, 150 000 Pengö Geldſtrafe und Verluſt ſeiner politiſchen Rechte
auf fünf Jahre verurteilt.
Das neue ägyptiſche Kabinett iſt von Mohammed
Mahmud Paſcha gebildet worden, der ſich die Mitarbeit von
Khachaba Paſcha, Adly Paſcha, Maher und Gaafer Paſcha Wali
ge=
ſichert hat.
Der engliſche Flieger Courtney, der geſtern morgen zu
einem Transozeanflug Oſt—Weſt von Liffabon aus
ge=
ſtartet war, mußte infolge Schadens an dem
Waſſer=
tank des Flugzeuges nach Liſfabon zurückkehren. (Siehe auch
„Reich und Ausland”.)
„Ami du Peuple” zufolge verlautet in offiziöſen Kreiſen, daß
Ricklin und Roſſe am 14. Juli” begnadigt werden
würden.
Aus Chicago wird gemeldet, daß der bekannte Arbeiterführer von
Chicago, Murphy, das Opfer eines Attentats geworden iſt. Als er
vorgeſtern abend ſein Haus verlaſſen wollte, befand er ſich plötzlich
meh=
reren Unbekannten gegenüber, die mit einem Maſchinengewehr auf ihn
feuerten, durch deſſen Schüffe er tödlich getroffen zuſammenbrach. Die
Angreifer ergriffen darauf in einem Auto die Flucht.
und dem Fraktionsführer iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daraus
aber einen Fraktionszwang zu machen, der den Miniſtern in ihrer
Abgeordneteneigenſchaft untragbare Bindungen auferlegt, iſt eine
Unmöglichkeit. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei wäre alſo
beſſer beraten geweſen, wenn ſie auf die Entſchließung verzichtet
und vor allen Dingen die Veröffentlichung verhindert hätte, die
über das Vertrauensverhältnis in der Partei und Fraktion ganz
falſche Bilder erwecken muß.
Ein däniſcher Offizier ſpioniert in Deutſchland.
* Berlin, 27. Juni. (Priv.=Tel.)
Es gibt noch immer Leute auf der Welt, denen
Spionage=
dienſt keine unſaubere Sache iſt, die alles mögliche verſuchen, um
im Dienſte einer fremden Macht im Lande, in dem ſie weilen,
herumzuſchnüffeln. Auch ein däniſcher Offizier gab ſich dazu
her, und zwar in Deutſchland. Er wollte an unſerer nördlichen
Grenze gerade ein richtiges Spionagebüro aufziehen, als ihm die
politiſche Polizei im die Quere kam und ihn zunächſt einmal in
Nummer Sicher brachte. Von Berlin aus iſt die Polizei auf ihn
aufmerkſam gemacht worden. Man hatte dort eine Stenotypiſtin
ausfindig gemacht, die es ſich zur Aufgabe geſetzt hatte, ſich an
Reichswehrſoldgten heranzumachen, um von dieſen allerlei
Auf=
klärungen über geheime militäriſche Angelegenheiten zu
erhal=
ten. Es iſt allerdings bei unſerer kleinen Armee nicht vieles,
was geheim zu halten verdient. Immerhin wurden die
Sol=
daten durch das beharrliche Ausfragen doch aufmerkſam und
machten Meldung, worauf die Polizei ſich das Mädchen näher
anſah. Sie gab an, von einem Engländer Miſter Brown — das
iſt in Deutſchland ungefähr der Herr Müller oder Schmidt —
dazu veranlaßt worden zu ſein, den ſie vor einem Kino kennen
gelernt habe. Es gelang, die Wohnung dieſes Mrs. Brown
ausfindig zumachen. Bei den Nachforſchungen über den
ſonder=
baren Herrn kam die Polizei auch darauf, daß es tatſächlich ein
däniſcher aktiver Infanteriehauptann war, von dem bekannt
war, daß er bei ſeinen Beſuchen mit Vorliebe ſich auf den Inſeln
der Nordſee aufhielt. Herrn Lembourn kam es aber hier
weni=
ger auf das Badeleben an als auf ein Studium der
Befeſtigun=
gen, wie ſie zu einem beſcheidenen Teil noch auf einer Inſel
er=
halten ſind. Zu denken gab auch die Tatjache, daß der Herr
Hauptmann früher drei Jahre lang in franzöſiſchen Dienſten
ſtand und eifriges Mitglied der berüchtigten Alliance frangaiſe
war. Als ſich die Grenzpolizei nach ihm umſah, befand er ſich
gerade dabei, auf deutſchem Boden ein Spionagebüro zu
errich=
ten. Inzwiſchen war der Oberreichsanwalt unterrichtet worden,
der einen Haftbefehl ausſchrieb. Es gelang der Grenzpolizei,
dieſen am Samstag auszuführen, als der Herr Hauptmann in
Begleitung von Bekannten in einem Automobil in Flensburg
weilte. Die Unterſuchung der ſonderbaren Vorgänge iſt einem
Berliner Gericht übertragen worden, das mit der politiſchen
Polizei die Ermittelungen durchführt. Man ſpricht außerdem
im Zuſammenhang mit der Aufhebung des Berliner Büros von
einer weiteren Verhaftung, jedoch geben die Ermittelungsbehör=
den noch keine weiteren Mitteilungen, ſo daß wan abwarten
muß, was aus den Unterſuchungen herauskommt.
zählt man deren 160 000, unter ihnen befindet ſich der Zuſtrom
all derer, die aus den verſchiedenſten Ländern vor Pogromen
geflüchtet ſind und gegen welche von nun an die Vereinigten
Staaten ihre Grenzen verſchließen. Zwiſchen dieſen
Neuankömm=
lingen, die aus den verſchiedenartigſten Nationalitäten
hervor=
gingen, und den Jeruſalemer Juden, die am Sabbath ihren Kopf
an die Klagemauer ſchlagen, beſtand kein oder beinahe kein
reli=
giöſes Band; dieſes nun ſollte durch die Einführung einer
ein=
zigen Sprache erſetzt werden und, erſtaunlich genug, es gelang.
Das aus den Synagogen hervorgegangene Hebräiſch iſt im Laufe
weniger Jahre die allgemeine Umgangsſprache aller in Paläſtina
anſäſſigen Juden geworden.
Was andererſeits die Rückkehr zum landwirtſchaftlichen Leben
anbelangt, ſo darf ſelbſtverſtändlich nicht übertrieben werden.
Trotz allem ſetzt ſich die Mehrzahl der paläſtinenſiſchen Juden aus
Handwerkern, Kleinhändlern, kurz aus Städtern zuſammen, und
Tel Aviv, die einzige ausſchließlich jüdiſche Stadt der Welt, zählt
allein 40 000 Einwohner. Mit allen ihr zu Gebote ſtehenden
Mit=
teln trachtet jedoch die zioniſtiſche Organiſation, ihre Anhänger
der landwirtſchaftlichen Koloniſation zuzuwenden, und es iſt ein
ganz außerordentlich ergreifendes Bild, die 9000 Pioniere (
Halu=
zim) vor Augen zu haben, junge Männer und junge Mädchen,
darunter viele Intellektuelle, die, auf harten Lagern und in
provi=
ſoriſchen Baracken untergebracht, auf den Landſtraßen Steine
klopfen, als Taglöhner auf den Orangerien arbeiten, ihre Studien
in landwirtſchaftlichen Schulen beendigen, in Erwartung des
Zeitpunktes, wo ſie, mit Abſchluß ihrer Probezeit, als freie
Arbeiter in die zioniſtiſchen Kolonien eintreten können. Uebrigens
ſind ſchon heute mehr als 30000 Juden in der Landwirtſchaft
beſchäftigt, und die Koloniſationspläne ſehen die Verdoppelung
dieſer Anzahl im Verlauf der nächſten zehn Jahre vor.
Aber auch hier wird man die tatſächlichen Ergebniſſe abwarten
müſſen. Entgegen dem, was in allen übrigen Kolonien vor ſich
geht, haben die Zioniſten tatſächlich weder die Macht noch den
Willen, die Araber zum Verlaſſen der Ländereien, die ſie
bear=
beiten, zu veranlaſſen. Um die neuen Koloniſten unterzubringen,
haben die beiden zioniſtiſchen Fonds: der Keren Keyemeth, der
die Ländereien gekauft hat, und der Keren Hahyeſſod, der Häuſer
und Viehbeſtand beiſtellt, keine andere Möglichkeit, als entweder
ungeheuerliche Preiſe zu bezahlen oder aber das unbebaute Land
mit großen Koſten zu roden und zu bewäſſern. Unter dieſen
Um=
ſtänden jedoch nehmen die Juden den Arabern nichts, im
Gegen=
teil, ſie bieten ihnen Beiſpiele, von denen ſie bereits Nutzen zu
ziehen beginnen. Trotz dieſer Hinderniſſe beſitzen die Zioniſten
in den Ebenen von Saron, von Esdrelon und rund um den
Tiberiſchen See berei,s ein ſehr ausgedehntes Gebiet, auf dem
Numm
Die Anſchlußfra
imn öſterreichiſchen Natio=
Seipels Antwort auf das Anſchluß=
Interview des jugoſlawiſchen Außen=
EP. Wien
Im Rahmen der zollpolitiſchen Debatte
Sitzung des Nationalrates gab Abgeordneter Dr.
der Sozialdemokratiſchen Partei im
Zuſammenha=
gegen den Anſchluß gerichteten Inderview des
Außenminiſters Marinkowitſch folgende Erklärung
wiſſen ſehr genau, daß heute dem Anſchluß noch an
Hinderniſſe entgegenſtehen, und wir ſind keine Frei
thode, die Bevölkerung über Tatſachen zu
täuſch=
werden uns gegen jede politiſche Bindung wehre
welchem Vorwande immer, zwiſchen Oeſterreich un
ſchen Reiche eine Schranke aufſtellen wollte, eine
auch ein Hindernis des Anſchluſſes ſein könnte, we
tiſchen Hinderniſſe beſeitigt würden.
Bundeskanzler Dr. Seipel ergriff
ſof=
zu einer groß angelegten politiſchen Rede, in der er
mit dem anſchlußfeindlichen Interview des
jugoſlan=
miniſters auseinanderſetzte. Dr. Seipel führte aus
view Dr. Marinkowitſch” laſſe eines klar erkennen.
lich nicht an der Zeit ſei, Gedanken
nigen der Vereinigung Oeſterreichsmi
land laut werden zu laſſen. Bisher
immer nur ein „Nein” gehört, und
ſicherlich nicht im Intereſſe Oeſterreichs
ches Nein zu provozieren. Verſuche, um
einem ſolchen Bebenntnis, zu einem ſolchen Nein z
ſeien nicht unternommen worden. Dr. Seipel ſprg
mittags noch fort.
Aarr
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede polemiſierte
kanzler gegen die Abſicht des jugoſlaſwiſchen Au
Marinkowitſch, Oeſterreich in bas wirtſchaftspolitiſch
Kleinen Entente einzubeziehen. „Herr Dr. Marin
klärte Seipel, „hat in Andeutungen über die Pläne
Zukunft verfolgen will, die Politik der Kleinen En=
Maßgebende, als das Zentrum alles weiteren hinge
von geſprochen, daß Oeſterreich zwar nicht in d.
Kleine Entente hineinkommen ſoll, aber zu einem m
Syſtem gehörig ſei, das von der politiſchen Aleinen
gehe. Das iſt für uns nicht ſehr verlockend. Denn ſo
glied zweiter Klaſſe einer Vereinigung von Staaten
nur wirtſchaftlich mitreden und einige Vorteile bezi
für politiſch aber nichts zu ſogen hat, iſt nicht gerad
und dem Anſehen unſeres Staates entſprechend.”
Beifall und Händeklatſchen bei der Mehrheit.)
Dr. Seipel ſchloß: Meine Ueberzeugu;
wir uns frei halten müſſen, hineinzugehen in
ßere oder kleinere, eine europäiſche, mitteleuro
deutſche Löſung, ſobald ſich uns die Tür in dieſe
Wirtſchaftsgebiet öſfnet. Aber niemals werden wir
die mitteleuropäiſche Frage gelöſt iſt, wenn der
gro=
das eigentliche Mitteleuropa ausfüllt, das Deutſdh
dieſer Löſung nicht mit dabei iſt.” (Stürmiſcher, lan
Beifall und Händeklatſchen bei der Mehrheit.)
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ſüßeſtandtei
Die Frage der Rheinlandräum
vor dem Unterhaus.
ſtut, ſie nähe
ſturlich, wen
Londo
Im Unterhauſe fragte Buxton den Staatsſeiritär f
Angelegenheiten, ob er angeſichts der kürzlh von dem vol
miniſter abgegebenen Erklärung die Verſicherung abgeben
engliſche Regierung die Gewährung weiterer Garantien
niſche Regierung in Verbindung mit der Räumung de
nicht ins Auge faſſe. Chamberlain antwortete: „Die g:
Regierung hat wiederholt feſtgeſtellt, daß England nicht in
weitere Garantien zu geben oder ihre Verpflichtungen au
bundspakt und dem Vertrage von Locarno zu erweitern
fragte hierauf: „Kann man demnach der Auffaſſung ſein,
iſche Regierung hinſichtlich der Frage der Rheinlandräun
dig freie Hand hat?” Chamberlain antwortete: „Gewiß m
mit anderen Mächten ins Benehmen ſetzen, aber wir hal
teren Verpflichtungen.” Garro Jones fragte dann: „Wen
ſekretäu des Auswvärtigen in der Angelegenheit freie H
er dann nicht die Zeit für gekommen, wo wir unſere Tru
Rheinland zurückziehen müſſen?” Chamberlain empfahl der
ſeinen Parteiführer Lloyd George darüber zu befragen,
die Friſt von 15 Jahrem in den Vertrag von Verſailles he
laſſen. Wenn er auch ſelbſt zur Zeit des Abſchluſſes des
Kabinett angehört habe, ſo könne doch Lloyd George den
deſſen Gedankengänge beſſer.
ſiusholte und
Holutionen unte
Der deutſche
Die
Sul
vir
LEi.
E
eben jener Verſuch eines landwirtſchaftlichen Kollekt
eingangs erwähnte, unternommen wird.
Unter den landwirtſchaftlichen Kolonien, die ſie
bis ins Gebiet von Tiberias hinziehen, ſind einige
individualiſtiſcher Grundlage, andere wieder auf rad
niſtiſcher, die bis zur Kollektiv=Erziehung der Kinder
niſiert. Alle jedoch weiſen drei grundlegende Merkn
ein Mindeſtmaß an Kollektivismus darſtellen: Grund
gehört nicht jenen, die ihn bebauen, ſondern der Ge
zioniſtiſchen Gemeinweſens; die Koloniſten nützen nie
anderer durch Anſtellung von Taglöhnern aus; auch
einmal dauernd niedergelaſſen haben, fahren ſie fo!
meinen Arbeitsbrüderſchaft und den mit ihr zuſamm
kooperativen Einrichtungen anzugehören.
Und damit kommen wir zum wohl nicht Gekünſ
völlig Außergewöhnlichen an den zioniſtiſchen Ver)
man ſie von ihren verſchiedenen Geſichtspunkten au
In einem Lande, in dem der Kapitalismus noch kaun
wo die wirtſchaftlichen Einrichtungen des Mittelalte
nahe unangetaſtet fortbeſtehen, iſt ſeit zehn Jahre
Bemühungen internationaler jüdiſcher Solidarital,
Heer von Proletariern angerückt gekommen, ihrer
eſſen völlig bewußt, ſeſt entſchloſſen, ihren europäiſch
ok live aufrecht zu erhalten, die alsbald, in der Me.
der ruſſiſchen Revolution herangewachſen, mit we.
giöſem Eifer daran gehen, die kühnſten und verwegen
Beſtrebungen zu verwirklichen.
Dieſe Arbeiter nun, denen es nicht genügt, dem
Jahrhundert anzugehören, ſtellen ſich auf die gleie
einem anderen Proletariat, das ſeinerſeits im vieröe
hundert lebt, mit einem Volk von Fellahs, die ſür
in den Latifundien der Effendis arbeiten. Es gent
ſachen feſtzuſtellen, um die daraus erwachſenden Se
vorauszuſehen. Die alteingeſeſſene arabiſche Geſellich”
Gebieten traditionaliſtiſch, religiös und konſerbaiſe.
ohne Beſorgnis dieſe neue Welt neben ſich erſteh‟‟
moderne Ideen, Methoden und Begriffe ins Land"
ſind die eingeborenen Arbeiter nicht feindlich geii.
ſchen nichts ſehnlicher, als daß auch ihnen zu einel
anſtatt einem Zwölfſtundentag, bei einem Lohn 2
10 Piaſtern verholfen werde. Die Effendis jedoch 1
geſinnt; ihr Konſervatismus, der ſich angegriffen. !4
gegen die Juden einen ſich bedroht wähnenden !4
ins Treffen zu führen, und man müßte vielleighl
mit einiger Beſorgnis entgegenſehen, wenn nicht. L
der deutſche
ein ausgezeich
he Sachkenntnis
ers zeigte. Das
er Beſtandteil
Mlich, feſtſtellen
5 die deutſchen
Lundspakt ſtünder
ſtlleicht ein
Simion, ſicherlich
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ſeiten nicht
intem Memoran
Ehvierigkeiten z1
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[ ← ][ ][ → ] mer 178
Donnerstag, den 28. Juni 1928
un der Genfer Sicherheits=Konferenz.
Seite 3
ie Eröffnungs=Sitzung.
Da= acquemin’ſche Memorandum: Die deut=
ſels Vorſchläge außerordentlich nützlich!
* Genf, 27. Juni. (Priv.=Tel.)
Delegierten des Sicherheitskomitees mit den juriſtiſchen
nd käriſchen Sachverſtändigen ſind heute morgen unter
forfr. Beneſchs zur Eröffnungsſitzung der
drit=
en gung des Komitees im großen Saal des
Völker=
nundc) etariats zuſammengetreten. Als ruſſiſcher
Beob=
chtwiſt Boris Stein erſchienen. Anſtelle von Paul
Zomur, der erſt im Verlauf der Beratungen eintreffen
zirda ben Maſſagli und Fromageot am
Verhand=
ung -) pe Platz genommen.
Skurzen Einführungsworten begrüßte Dr. Beneſch den
Femſ ter der Türkei, Munir Bey, der zum erſtenmal
n — Sicherheitsberatungen teilnimmt. Dann erläuterte
Be=
eſch? Arbeitsprogramm des Komitees, das in der zweiten
ſeſuwder im Februar ausgearbeiteten Modellverträge, der
lus tung zweiſeitiger Modell=Sicherheitsverträge, der
Dis=
ufſir) ber die deutſchen Vorſchläge für Präventivmaßnahmen
ur gsverhinderung, dem finniſchen Vorſchlag für finanzielle
Inte gung bedrohter und angegriffener Staaten und einem
vtl. ) erwartenden türkiſchen Entwurf eines
Nichtangriffs=
gind /Utralitätsvertrages beſteht. Das Komitee wird genau
AApie 1 Februar=März den Beratungsſtoff in öffentlicher Dis=
50 ufſiä urchgehen und je nach Notwendigkeit die techniſchen
Be=
ſatu)t der zu erwartenden Bemerkungen und Einwendungen
zn er Redaktionskomitee fortſetzen.
Der Eröffnungsſitzung gab der belgiſche
Vertre=
ſeryollin Jacquemine Erläuterungen zu
ſei=
te
ericht über die deutſchen Vorſchläge, denen
pätt ine kurze Darlegung des deutſchen Standpunktes durch
ſchen Delegierten Dr. v. Simſon folgte.
Komitee beſchloß, das künftige Redaktionskomitee
ge=
naur) wie im Februar zuſammenzuſetzen und heute nachmittag
4uy ur Beratung der Modellverträge und des finniſchen
Vor=
ſchle) zu einer erſten Sitzung zuſammentreten zu laſſen.
Blenken gegen die Kontrolle bei
Kriegs=
gefahr oder Kriegsausbruch.
H einem kurzen Dankwort Munir Beys an Beneſch
er=
rlär) Tollin Jacquemine, daß es ſich bei ſeiner Prüfung der
deug n Vorſchläge nicht um einen Bericht, ſondern lediglich
um Memorandum handle, und daß es für ihn ſehr ſchwer
ſei,! abſchließendes Urteil über die Vorſchläge abzugeben, was
erſtn h der Diskuſſion möglich ſein werde. In der Frage der
Kalc olle bei Kriegsgefahr, oder
Kriegsaus=
brri z. B. könne man Gefahr laufen, die
Schwierig=
keyr durch ein derartiges Eingreifen noch zu
err en. Als ſeine Ueberzeugung könne er nur erklären, daß
diif utſchen Vorſchläge außerordentliche
nütz=
hei der
lii Beſtandteile enthielten, und daß es ſich wohl
lal e, ſie näher zu prüfen. Jedenfalls wäre es ſehr
Rheinlandiſt bei xerlich, wenn man aus ihnen nicht das Beſte
heſtsholte und es dem Völkerbund in Form von
beſtimm=
em U.
9 blutionen unterbreitete.
glüh
buu
vieil
S5d
kesl
A1.
rol
dri
der deutſche Standpunkt unverändert.
deutſche Delegierte Dr. v. Simſon dankte Jacquemine
r ausgezeichnetes Memorandum, das gleichzeitig die juri=
Siachkenntnis und den ſtaatsmänniſchen Weitblick ſeines
Ur=
zeigte. Das Memorandum ſei eine klare Analyſe ſämt=
Beſtandteile der deutſchen Vorſchläge. Er ſei beſonders
D, feſtſtellen zu können, daß auch Jacquemine anerkenne,
day=deutſchen Vorſchläge in voller Harmonie mit dem
Völker=
dakt ſtünden. Zwiſchen ihm und Jacquemine beſtänden
5t einige Meinungsunterſchiede, beſonders darin, daß er,
ei, ſicherlich ſehr viel optimiſtiſcher ſei als Jacquemine und
gun m Standpunkt ſtehe, man dürfe die
Schwierig=
n nicht überſchätzen. Jacquemine ſelbſt habe in
Memorandum auch ſchon die Mittel angegeben, wie dieſe
rigkeiten zu überwinden ſeien. Simſon erinnerte an die
e Bedeutung, die die deutſche Delegation
Vorſchlägen zur präventiven
Verhinde=
von Krieg und Kriegsgefahr beilege. Der
ſche Standpunkt habe ſich nicht geändert,
und die Abſicht beſtehe immer noch, durch
Ab=
ſchluß von internationalen Konventionen den
Präventivgedanken zu erreichen. Dazu könne das
Memosandum Jacquemines, wie er hoffe, als Baſis zu einem
praktiſchen Ergebnis dienen.
Die Sitzung ſchluß um 12.20 Uhr. Die nächſte öffentliche
Sitzung findet vorausſichtlich Donnerstag nachmittag ſtatt.
Zweite Leſung der Modellveriräge im
Redak=
tionsausſchuß. — Ein kritiſches Expoſé der
finniſchen Oelegation. — Bedenken gegen den
Einbau von Kontrollmöglichkeiten.
Der Redaktionsausſchuß des
Sicherheits=
komitees hat heute nachmittag in einer bis in die ſpäten
Abendſtunden hinein dauernden Sitzung die im Februar—
März ausgearbeiteten Sicherheitsmodell=
Ver=
träge in zweiter Leſung durchberaten. Dem
Sicher=
heitskomitee iſt zu dieſem Gegenſtand ein umfangreiches
kri=
tiſches Expoſé der finniſchen Delegation
zuge=
gangen in dem verſchiedene Widerſprüche und Unklarheiten der
jetzigen Konventionsentwürfe einer näheren Prüfung unterzogen
werden. U. a. wird angeregt, in den Nichtangriffsverträgen das
Wort „Angriff” durch die Bezeichnung „Ueberfall oder Einfall”
(attadue oder invasion) zu erſetzen und eine Klärung der Frage
verlangt, daß die künftigen Sicherheits= und Nichtangriffsverträge
die Rechte und Verpflichtungen der Mitgliedsſtaaten aus dem
Völkerbundspakt nicht verringern. Die finniſche Note bringt
außerdem auch eine Bemerkung zu den deutſchen
Prä=
ventivvorſchlägen. Sie erhebt darin ähnliche
Bedenken, wie das Jacquemineſche
Memoran=
dum gegen den Einbau von
Kontrollmöglich=
keiten in die deutſchen Vorſchläge, ſofern nicht ausreichende
Garantien gegeben würden, daß ſämtliche Vertragspartner die
vom Rat angeordneten Maßnahmen ſtrengſtens befolgen.
Vom Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes.
Das Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes hat die
Waren=
gattungen geprüft, die für die Einleitung einer Kollektivaktion
zur Herabſetzung der Zolltarife geeignet erſcheinen. Es kommen
dafür nach Feſtſtellungen des Komitees in Frage: Aluminium,
Halbeiſenfabrikate, Zement, Leder, Rund= und Schnittholz,
Cellu=
loſe und Papier, Friſchgemüſe und Früchte ſowie Reis.
Hinſicht=
lich der allgemeinen Tarifherabſetzung für Aluminium hat die
deutſche Regierung bürzlich auf diplomatiſchem Wege eine
De=
marche unternommen, jedoch auf Anregung von engliſcher Seite
auf die Fortſetzung ihrer Schritte verzichtet, um durch eine
An=
regung des Völkerbundsorganismus das von ihr gewünſchte
Re=
ſultat zu erreichen. Das Komitee wird in ſeiner nächſten Sitzung
auf Grund von Spezialberichten darüber entſcheiden, welche
Warengattung für eine gemeinſame Aktion zuerſt in Angriff
genommen werden ſoll. Ueber die Frage der
Meiſtbegünſti=
gungsklauſel in Handelsabkommen und die vom Wirtſchaftsrat
empfohlene Kollektivaktion zur Zolltarifherabſetzung wird das
Komitee ſeine Anſicht in einem Bericht an den Völkerbundsrat
niederlegen. Morgen wird das Komitee vorausſichtlich zu einer
Entſchließung in der Frage der Kohle= und
Zuckerproduktions=
kriſe gelangen.
Rücktritt des Kabineits Pilſudſkis. — Ein
Kabinett Bartel gebildet.
Warſchau, 27. Juni.
Heute nachmittag um 13.30 Uhr hat Miniſterpräſident
Mar=
ſchall Pilſudſki dem Präſidenten der Republik das
Rücktritts=
geſuch des geſamten Kabinetts überreicht. Der Präſident der
Republik hat die Demiſſion angenommen, und den bisherigen
ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten, Profeſſor Dr. Kaſimir
Bar=
tel, zum Miniſterpräſidenten ernannt. Auf Vorſchlag des
Mini=
ſterpräſidenten Bartel hat der Präſident der Republik als
Mini=
ſter des neuen Kabinetts die Miniſter des vorigen Kabinetts mit
zwei Ausnahmen ernannt. Anſtelle des bisherigen
Unterrichts=
miniſters Dobrucki wurde zum Uneterrichtsminiſter der bisherige
Direktor des politiſchen Departements des Innenminiſteriums,
Kaſimir Switalſki, und anſtelle des bisherigen Verkehrsminiſters
Ramocki der Ingenieur Alfred Kühn, zum Verkehrsminiſter
er=
nannt. Marſchall Pilſudſki übernimmt im neuen Kabinett das
Kriegsminiſterium.
* Die verunglückte Nordpolexpedition.
Die Wahrheit ſickert durch.
Die Italiener haben wieder einmal den Schleier des
Geheim=
niſſes, den ſie um das Unglück der „Italia” gelegt hatten, ein
wenig gelüftet. Sie geben bekannt, daß die davongetragene
Ballonhülle mit dem Reſt der Beſatzung nicht einfach abgeſtürzt,
ſondern durch eine Exploſion vernichtet worden ſein dürfte. Wenn
ſie erſt jetzt mit dieſer Nachricht, die ſie doch zweifellos ſchon ſeit
langem kennen, herausrücken, dann iſt das ebenſo rätſelhaft wie
manches andere, was in den letzten Wochen zu berechtigter Kritik
herausforderte. Wie ſich die Dinge jetzt darſtellen, iſt das
Luft=
ſchiff beim Niedergehen ſo heftig aufgeſtoßen, ſo daß zuerſt die
eine Motorgondel mit dem Mechaniker Vincenz
Po=
mella in Stücke ging, während der Inſaſſe ſelbſt
herausgeſchleu=
dert wurde und dabei das Leben verlor. Dann riß die
Führergondel ab, in der ſich Nobile befand, während die Hülle
mit dem Laufgang und den übrigen Leuten fortgetragen wurde.
Das hat Nobile ſchon ſeit langem gefunkt, iſt aber von den
Ita=
lienern erſt nach langem Zögern der Oeffentlichkeit mitgeteilt
worden. Damals aber ſtellte man die Dinge ſo dar, als habe
Nobile mit ſeinen Leuten den Ballon in einiger Entfernung
ab=
ſtürzen ſehen. Jetzt erklären die Italiener, man habe eine
gewal=
tige Rauchwolke beobachtet, die auf eine gewaltige Exploſion des
Ballons und der Benzinvorräte ſchließen laſſe — mit anderen
Worten: Während bisher der Glaube aufrecht
er=
halten wurde, daß ſich die Mannſchaft vielleicht
doch noch gerettet haben könnte, wird jetzt
ziem=
lich unverblümt zu verſtehen gegeben, daß
da=
von keine Rede mehr ſein könne. Sechs oder acht
Mann weilen alſo nicht mehr unter den
Leben=
den. Daß die Italiener durch Nobile über die Exploſion des
Luftſchiffes ſchon ſeit langem funkentelegraphiſch und chiffriert
unterrichtet wurden, können ſie nicht beſtreiten. Da ſie jetzt
be=
haupten, Nobile liege in einem ſchweren Nervenfieber krank
dar=
nieder, das ihn ſchon auf der Scholle befallen habe und bei der
Fahrt nach Kingsbay derart geſtiegen ſei, daß er
vernehmungs=
unfähig ſei und auf alle Fragen nur wirre Antworten gebe, ſo
können ſie ihre Kenntniſſe alſo auch nicht erſt jetzt von Nobile
erhalten haben. Es ſei denn, daß ihre Erklärungen über die
Erkrankung Nobiles auf einer ebenſo unſicheren Baſis ruhen, wie
manches andere, was ſie im Laufe der Zeit an Nachrichten in die
Welt ſetzten.
Zieht man jetzt die Bilanz, dann ergibt ſich mit
hundert=
prozentiger Sicherheit der Tod der reſtlichen Bemannung.
Da=
neben erſcheint es ſehr wahrſcheinlich, daß die Drei=Mann=Gruppe
Malmgreen-Zappi und Mariano ebenfalls nicht mehr am Leben
iſt. Die Gruppe Mariano war nach den Angaben Nobiles mit
Karten und Inſtrumenten zur Orientierung ausgeſtattet.
Da=
gegen beſaß die Gruppe weder ein Zelt noch Feuerwaffen. Der
Marſch zur Inſel Foyn konnte von den Zurückgebliebenen
ver=
folgt werden, und es zeigte ſich, daß die Gruppe durchſchnittlich
nur fünf Kilometer am Tag zurücklegen konnte. Ihre
Lebens=
mittelvorräte mußten ſeit einer Woche aufgebraucht ſein.
Außer=
dem haben die Flieger, die immer wieder die Küſte abgeſucht
haben, keine Spur von ihnen gefunden. Auch haben die
verſchie=
denen Hundeſchlitten=Expeditionen die Vermißten nicht entdecken
können. Es ſind aber außerordentlich viel Bärenſpuren entdeckt
worden, was wiederum den Schluß zuläßt, daß die Tiere mit
ihrer feinen Witterung auf die Malmgreen=Gruppe geſtoßen ſind
und ſie vielleicht überfallen haben. Da die drei Mann keine
Waffen beſaßen, wie Nobile jetzt zugibt, ſo mußten ſie im Kampf
mit den Beſtien, die nach dem Winter ſehr hungrig und
angriffs=
luſtig ſind, die Unterlegenen ſein. Sollten ſie dennoch gerettet
worden ſein, ſo iſt das einem Wunder zuzuſchreiben.
Schließlich bleiben noch Amundſen und ſeine beiden Begleiter.
Ein Robbenfiſcher will das Flugzeug in großer Entfernung auf
dem Eiſe geſehen haben, wo die Inſaſſen anſcheinend mit
Repä=
raturarbeiten beſchäftigt waren. Wegen der Eismaſſen konnte er
nicht an die Flieger herankommen. Ob dieſe Meldung, die nur
auf Umwegen bekannt wurde, richtig iſt, wird in Norwegen
be=
zweifelt. Die Norweger wollen jetzt mit dem Dampfer „Vesle
Körl” aufbrechen. Der Bruder Amundſens hat die Abſicht, ſchon
in den nächſten Tagen aufzubrechen, während die noch nicht
ſtart=
bereite Expedition erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt in Aktion
treten dürfte. Der Eisbrecher „Kraſſin” iſt in Tromſoe eingetroffen,
wo er die Ankunft des franzöſiſchen Kreuzers „Straßburg”
ab=
warten wird. Die beiden Schiffe werden ſofort nach der
Kohlen=
aufnahme nach der Bären=Inſel weiterfahren und unterwegs nach
Amundſen ſuchen. Von der Bären=Inſel iſt ein anderer Dampfer
nach Seitzbergen unterwegs, um das Meer nach dem Flugzeug
Latham abzuſuchen. — Kapitän Sverdrup, der ſich an der
nor=
wegiſchen Expedition beteiligen wollte, erklärte heute, daß er
da=
von abſehe. Sverdrup hat jede Hoffnung aufgegeben, Amundſen
und die Latham=Beſatzung noch am Leben anzutreffen.
Zi8 Een die Ueberzeugung mehr und mehr durchdringen würde,
da/ wiſchen Juden und Arabern keine andere Löſung möglich
iſttſ/ ’s eine für beide Teile vorteilhafte Zuſammenarbeit.
rn Augenblick, wo ich dieſe Zeilen ſchreibe, kommt die
Nach=
rifn Daß in Jaffa Unruhen auszubrechen drohen und daß ſogar
im uſalem alle arabiſchen Geſchäfte zum Zeichen des Proteſtes
ge9 oſſen ſind. Der Proteſt richtet ſich jedoch nicht gegen die
Jr, ſondern gegen den Miſſionskongreß, der ſoeben in
Palä=
ſtihll agt. Zwiſchen Arabern und Chriſten dauern die
Glaubens=
köll e mit unverminderter Heftigkeit fort. Zwiſchen Arabern und
„Fr hingegen beſteht, trotz allem, die Raſſenzugehörigkeit, die
eis Werſöhnung zwiſchen dieſen beiden Elementen vielleicht
1e) * geſtaltet. Im Intereſſe der einen wie der anderen muß
m.Sies auf jeden Fall zumindeſt hoffen.
*Sommerſpielzeit Bruno Harprecht.
Orpheum.
Erſtaufführung: „Du wirſt mich heiraten!“
Das Luſtſpiel von Louis Verneuil „Du wirſt mich
aten!”, vier lüſtige und abwechſlungsreiche Akte, würde
Oſrnen, wenn der deutſche Bühnenbearbeiter Robert Blum
T eine geſchickte Regie die vier Akte auf die Länge von drei
amenſtreichen würde. Das Luſtſpiel an und für ſich iſt gut
flott, aber ſelbſt die beſten und wirkſamſten Situationen
ni etwas ermüdend, wenn ſie zu oft wiederkehren.
Die Handlung iſt ähnlich, d. h. nur im Vorwurf und nur
Teil, wie in dem Schwank „Mädchen von heute‟. Hier iſt
Her eine „zweijährige” Freundin, eine temperamentvolle
4in, die mit allem Raffinement der liebenden Frau und mit
—hem Humor, auch mit echten und unechten Tränen
durch=
t, um den Gegenſtand ihrer Liebe, den Herzog de Bellen=
Te, mit Erfolg kämpft. Wir wollen auch hier aus dem Gang
Sandlung nicht mehr verraten, weil es doch ſo nett iſt, wenn
Spannung und die Frage, „ob ſie ihn denn nun wirklich
”, für alle Beſucher bis zum Schluß anhält. Verraten aber
werden, daß auch dieſes Luſtſpiel durch das ausgezeichnete
mble Bruno Harprechts ſtärkſtem Erfolg zugeführt wird. In
— Linie iſt es natürlich wieder Bruno Harprecht ſelbſt,
Sen alten Herzog ſehr vornehm, ſehr elegant, ſehr diſtinguiert
ſehr — troddelhaft verkörpert. Eine beſonders ſchwierige und
Eingreiche Aufgabe hat aber Elly Burgmer als Wanda,
Trägerin der Hauptrolle, zu löſen. Und ſie löſt ſie reſtlos
—r Einſatz ſtärkſten und vielſeitigſten ſchauſpieleriſchen
Könnens, viel queckſilbrigen Temperaments, viel Charme und
vor allem beſter Laune. Ihr Partner iſt Willy Favart, der
ausgezeichnete, immer liebenswürdige, immer gut gelaunte
Ko=
miker, der es ſo gut verſteht, nur da komiſch zu ſein, wo ſeine
Aufgabe es erfordert, der aber auch ernſtere Stellen immer ſehr
lebenswarm, ſehr echt und ungekünſtelt zu geben verſteht.
Favart iſt gleichzeitig Regiſſeur und ſorgt alſo für das
uner=
läßliche flotte Zuſammenſpiel. Karl Kuhlmann gibt in dem
alten Marquis ebenfalls eine echte Schwankfigur, und Frieda
Eichelsheim iſt eine ſehr vornehme und lebegewandte
Her=
zogin, die ſelbſtverſtändlich, wie auch die Mehrzahl ihrer
Kolle=
ginnen im Enſemble, vornehme Koſtüme zu tragen weiß. Franz
Victor Varena hat als Etienne wieder eine Rolle, die ihm
beſonders gut liegt, und Gertrud Quingue iſt eine ſehr naive
Simone. Die kleineren Rollen ſind bei Maryela Baumann
(Victorine), Hans Overweg (Eugene) und Eduard Göbel
(Hector) gut aufgehoben.
Ein beſonderes Lob, gehört diesmal den ausgezeichneten
Bühnenbildern, die wohl von Herrn Georg Ranzow ſtammen,
deſſen Namen das Programm leider nicht verzeichnet. Sehr
ge=
ſchickt iſt auch die Vorbühne, ja ſelbſt das Orpheumsbüfett hinter
dem Samtvorhang in das Bühnenbild mit einbezogen und
ge=
ſtattet ſo Auftritt aus dem Zuſchauerraum. — Es gab, wie immer,
rauſchenden Beifall und viel Blumen.
Der unzufriedene Kalman — und die
nicht komponierte Opereite.
js. Es war einmal — nein: es iſt noch ein bekannter
Operetten=
komponiſt, der für ſeine neue Operette kein anregendes Libretto
zu finden vermochte. Warum gibt es heute keine Dichter, die
einen ſinnreichen und intereſſanten Operettentext zu ſchreiben
vermögen? Kalman hat recht, wenn er ſich nicht dazu hergibt,
den üblichen Blödſinn zu vertonen. Das Reichsgericht iſt der
gleichen Anſicht. Doch zur Sache. Auf Grund eines Vertrages
zwiſchen Kalman und ſeinem Wiener Bühnenverlag
A. & S. G. m. b. H. ſollte ſeine drittnächſte abendfüllende
Ope=
rette der Klägerin zum Verlag und Vertrieb überlaſſen werden.
Hierfür erhielt Kalman am 31. März 1916 10 000 öſterreichiſche
Kronen als Anzahlung, 20000 Kronen ſollten nachträglich
ge=
zahlt werden. Die Auswahl des Textbuches führte jedoch zu
keinem Ergebnis, da ſich kein dem K. zuſagender Text finden ließ.
Zuletzt wurde darüber im Dezember 1921 verhandelt, obgleich die
Operette ſchon im Jahre 1917 geliefert werden ſollte. Nachdem
dann beide Teile bis zum Jahre 1926 geſchwiegen hatten, trat die
Klägerin am 2. März 1926 mit der Rückforderung der als
An=
zahlung hingegebenen 10 000 Kronen, aufgewertet auf 7000 RM.,
hervor.
Im Gegenſatz zum Landgericht Berlin (dem vertraglich
feſtgeſetzten Gerichtsſtand) erkannten Kammergericht und
Reichs=
gericht auf Abweiſung der Klage. Weshalb? fragſt du.
Nun, die reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründe
ſind logiſch und einleuchtend. Wir heben daraus folgendes
her=
vor: Zu der Zeit, da beiden Teilen gewiß war, daß der
Ver=
tragszweck nicht erfüllt werde, wäre der Beklagte verpflichtet
ge=
weſen, die 10 000 Kronen Anzahlung zurückzugeben. Nach dem
Vertrage hatte die Klägerin das Recht, die gezahlten Beträge" „für
ſofort zahlbar zu erklären‟. Das hat ſie jedoch nicht getan.
In=
folgedeſſen iſt das Kammergericht ohne Rechtsirrtum zu der
An=
ſicht gekommen, daß das lange Zögern der Klägerin mit der
Rückforderung als „Verzicht” zu deuten iſt. Namentlich durch
das Schweigen, auch nachdem ſich die deutſche Währung gefeſtigt
hatte, hat ſie den Beklagten in den Glauben verſetzt, daß ſie
kei=
nerlei Anſprüche mehr gegen ihn erheben wolle. Solcher
Ver=
zicht iſt durchaus verſtändlich; denn hier liegt die Annahme nahe,
daß die Klägerin ſich die Möglichkeit offen halten wollte, mit
einem ſo bekannten und geſuchten Operettenkomponiſten wie
Kal=
man ſpäter wieder in Geſchäftsverbindung zu treten. Dieſe
Mög=
lichkeit iſt ihr unter Umſtänden mehr wert geweſen, als die
Rück=
zahlung der 10000 Kronen. Die Rechtſprechung erkennt wegen
der unentbehrlichen Sicherheit als nötwendig an, daß
Anſpruchs=
erhebungen nicht wider Treu und Glauben verzögert werden.
(Aus „Reichsgerichtsbriefen”. Herausgeber: K. Mißlack, Leipzig
S 3.)
* Lateiniſcher Zeitungsdruck in der Schweiz abgelehnt. Der Berner
„Bund”, eine der größten Schweizer Zeitungen deutſcher Sprache, druckte
kürzlich die Ergebniſſe einer durch einen Welſchſchweizer veranlaßten
Rundfrage ab, ob die Zeitung nicht mit Rückſicht auf die franzöſiſchen
und italieniſchen Schweizer künftig in Lateindruck erſcheinen ſolle. Es
ergab ſich eine Ablehnung des Vorſchlags und der „Bund” ſchloß die
Blütenleſe der Antworten mit der ſchalkhaften Bemerkung, ſeine Leſer
hätten jedenfalls einen lebhaften Eindruck davon bekommen, wie einfach
es für eine Zeitung ſei, es allen Abonnenten recht zu machen. Natürlich
müßten, bevor man ſich zu einem ſo wichtigen Schritt entſchlöſſe, die
techmiſchen Gründe und die Bedürfniſſe der überwiegenden Zahl der
Leſer übereinſtimmen, und die Umfrage habe bewieſen, daß man noch
lange nicht ſo weit ſei. Nach dem Tarif iſt der deutſche Druch 5 Proz.
billiger und verlangt 2/o weniger Rqzm als der Lateindruck
gleichen Schnitts und Grndes. Vom Standpunk: der neuen Sachlichkeit
iſt der Lateindruck alſo abzulehnen.
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Donnerstag, den 28. Zuni 1928
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Für die uns beim Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen bewieſene Teilnahme,
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wie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen
wir Allen unſeren aufrichtigſten Dank. Ganz
beſonders danken wir Herrn Pfarrer Köhler
für die troſtreichen Worte am Grabe.
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im 76. Lebensjahr zu ſich abzurufen.
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Dorothea Plößer III., geb. Schneider
Willi Plößer
Henriette Plößer; geb. Pritſch
Emilie Plößer.
Nieder=Beerbach, den 26. Juni 1928.
Dſe Beerdigung ſindet Donnerstag, den 28. Junf 1928,
nachmitags 3 Uhr ſtat.
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Allen Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Mitteilung, daß heute unſer
lieber Vater
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Hugo Baginski
im 62. Tebensjahre nach kurzer Krankheit
ſanft entſchlafen iſt.
Zm Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hella Horn
geb. Baginski.
Darmſtadt, Altona (Elbe), den 27. Juni 1928.
Nied.=Ramſtädterſitr. 45, I.
Die Beerdigung findet Freitag, den 29. Juni,
nachm. 3½/, Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſeres lieben Verſtorbenen ſagen
wir Allen herzlichen Dank.
Beſon=
ders danken wir Herrn Pfarrer
Marx für die troſtreichen Worte am
Grabe, Herrn Dr. Roſenthal und
Schweſtern der Klinik für die
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volle Pflege, den Beamten und
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beitern des Lok.=Werk II Darmſtadt,
dem Deutſchen Eiſenbahner=Verband
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unſere herzensgute, treubeſorgte Mutter,
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im 79. Lebensjahre heimgegangen.
Dies zeigen, zugleich namens
aller Verwandten, tiefbetrübt an:
Philipp Zacheis u. Frau Johanna,
ged. Deiska
Georg Zacheis und Frau Maria,
geb. Becker.
Darmſtadt, Gießen, den 27. Juni 1928.
Die Beerdigung findet Freitag, den 29. Juni,
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mitags 2 Uhr, in der Sille auf dem Friedhof in
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Darmſtadt, den 28. Jund
Portner
Gerichtsvollzieh
Donnerstag, den 28 Juni 1928
Seite 5
Nufner 178
Ds der Lanveshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. Juni.
ie 1Rifolge zum Jubiläum der Freiwilligen
am 1s=Haupt=Kolonne vom Roten Kreuz
in Darmſtadt.
Nur’ch wenige Tage trennen uns vom 30. Juni und 1. Juli, den
gen, u denen die Freiwillige Sanitätshauptkolonne vom Roten Kreuz
Dan/ot die Erinnerung an ihre vor nunmehr 40 Jahren erfolgte
ſind Durch eine Reihe von Veranſtaltungen feſtlich begehen wird.
Vs eitungen, die die Kolonne ſelbſt und die verſchiedenen
Aus=
iſſe Seffen hatten, ſind ſo gut wie abgeſchloſſen, und auch in der
egers — macht ſich, wie dies nicht anders zu erwarten iſt, ein
ſtei=
des s=reſſe für die Veranſtaltungen der beiden Feſttage bemerkbar.
Vol ri feſtlichen Veranſtaltungen ſeien der Begrüßungsabend am
Iuyr der Turnhalle am Woogsplatz erwähnt, der eine ſehr
ab=
hilus eiche künſtleriſche Vortragsfolge bringt, danm am 1. Juli
0u mnn— vormittags die auf Wunſch des Oberkonſiſtoriums erſt um
uhr) innende „Akademiſche Feier” im Helig=Theater, ſchließlich am
nnt— Hend ein Feſtkonzert mit zwangloſer Feſtfolge und
anſchlie=
ſem eiz in der Woogsturnhalle. Dem größtem Intereſſe in der
ffenm it werden wohl die Veranſtaltungen am Sonntag mittag
egmy Um 2 Uhr ſtellt ſich der Feſtzug am Mercksplatz
hwi 1 ad) auf, um dann um 2½ Uhr mit Muſik nach dem
Flug=
datz ℳrrarſchieren, auf dem um 3 Uhr eine
ir Merck ſtattfindet. An die etwa zwei Stunden dauernde
bunr) ließt ſich eine Kritik an. Nach Schluß der Uebung
mar=
ere— iitliche Sanitätskolonnen (zahlreiche Kolonnen von außerhalb
Teilnahme an dem Jubiläum der Darmſtädter Kolonne
zu=
agt- Derum unter Muſikbegleitung in die Stadt zurück bis zum
radch ;= auf dem der Zug ſich auflöſt.
A.Yonntag vormittag um 9 Uhr werden auf den beiden
Darm=
ſter) edhöfen die Gräber der im artiven Dienſt geſtorbenen und
gay ren Kameraden der Darmſtädter Kolonne geſchmückt.
De er, daß Stadt und Bürgerſchaft ſtolz darauf ſein können,
e & e von der Tüchtigkeit, Stärke und Rührigkeit der
Darm=
öter/ Onne zu beſitzen, beſteht wohl kein Zweifel. Die Tätigkeit der
ſonxyer ihrer täglichen Arbeit, bei Maſſenveranſtaltungen und
ortt! beim Dienſt in Theatern und vor allen Dingen die
Tätig=
dac rnitätswache kann aus dem öffentlichen Leben der Stadt nicht
redacht werden. Wer einmal Gelegenheit hatte, die Räume
*tswache in der Saalbauſtraße 4—6 ſich anſehen zu dürfen,
nur darüber ſtaunen, mit wie einfachen Mitteln hier in
er Weiſe eine muſtergültige Sanitätswache geſchaffen wurde.
an ſind vorhanden: die Garage, ein Raum für Reſervegeräte,
ur. Zimmer für den Wachthabenden, Badezimmer,
Verbands=
nmim Leichzeitig für die Ausgabe des Materials der Krankenpflege=
Teihanſtalt, wie Fahrſtühle und dergleichen, dienend) ſowie ein
tzury cimer, das mit Bildern aus der Geſchichte der Kolonne
ge=
müän E, und gleichzeitig die Bibliothek enthält. Hier iſt auch die
anlung untergebracht. Dieſe Modelle, von Mitgliedern der
elbſt angefertigt, dienen zu Lehrzwecken und veranſchaulichen
Sehelfsmäßige Herrichtung von Dingen aller Art, vom
Rodel=
friſ
frdb
* bis zum Weißbinderkarren zum Krankentransport.
Eauf von Blumen und Poſtkarten durch junge Mädchen.
en Veranſtaltungen anläßlich der 40jährigen Jubel=
02r Freiwilligen Sanitäts=Hauptkolonne vom Roten Kreuz in
nmn am nächſten Samstag und Sonntag ſollen durch junge
nhoſt
Täy m Poſtkarten, Blumen und die Feſtſchrift
Shs errft werden. Es handelt ſich hierbei um den
Begrüßungs=
am Samstag abend 20 Uhr in der Turnhalle am Woogsplatz,
rag, den 1. Juli, um 11 Uhr, um die Akademiſche Feier
Theater, um 15 Uhr um die große öffentliche
Schau=
auf dem Flugplatz und um 19.30 Uhr um das Feſtkonzert
gloſer Feſtfolge und Tanz, ebenfalls in der Turnhalle am
B.
geht daher die Bitte an die jungen Mädchen aus der Bürger=
Lif
insbeſondere aus den Mitgliederkreiſen der Sani=
3=9kkolonne, ſich zu dieſem wohltätigen Zweck recht zahlreich zur
Mittwoch, den
T zu ſtellen. Perſönliche Meldungen ſind heute
nerstag, den ſſſory astag und morgen Freitag zwiſchen 2 und 4 Uhr
mittags AlllſachEtags an Meyer, Hoffmannſtr. 15, Erdg., erbeten.
der bis H
erfallen
Die Anmeldung von Anſprachen.
Rückſicht auf das reichhaltige Programm wird gebeten, Be=
und Sille,
ſchenuhren, hen küßß! — und Glückwunſchanſprachen nur bei dem Feſtakt in
Tia am Sonntag vormittag zu halten, und etwa beabſichtigte
menmäntel, Al
ar bei dem Vorſitzenden des Hauptausſchuſſes, Herrn Haupt=
Stieſel, Opeuß nanm D. Lotheißen, anzumelden.
Papparate,
maſchinen, M
*sgewerbeverein und Handwerker=Vereinigung Darmſtadt. Wir
Schreige jebed rſeren Mitgliedern und ihren Angehörigen hierdurch davon
Fenm:, daß wir von dem Amt für politiſche Bildung der
Darm=
tädté Studentenſchaft eine Einladung zu einer öffentlichen
Kund=
zebuch zir den großdeutſchen Gedanken erhalten haben. Dieſe
Kund=
gebuch Findet aus Anlaß der Wiederkehr des Tages der
Unterzeich=
ſchloſſen,
num 2 Verſailler Diktats am Donnerstag, den 28. Juni, abends
UMen Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtatt. Näheres
ſiehegl —öffentlichungen in der Tagesprefſe.
Lundgebung. Wir weiſen nochmals auf die Kundgebung gegen
Städt
die 4 gsſchuldlüge heute un 20 Uhr im Großen Haus des Heſſiſchen
Lam peaters hin. Karten ſind noch im Verkehrsbüro und an der
Absdl fſe zu erhalten.
Djähriges Dienſtjubiläum. Am 29. Juni ſind es 40 Jahre, daß
Hers Sam Görmann als Kutſcher bei der Familie Bäckermeiſter
9i Fricv Ewald, Wilhelminenplatz, tätig iſt. Gewiß ein ehrendes
Zei=
hen? Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
— dem Sonderzug der Eiſenbahner nach Miltenberg am 24. Juni.
Dieil anbahner von Darmſtadt unternahmen, wie jedes Jahr, einen
klei9 Sonntagsausflug. Dieſes Jahr ging es nach Miltenberg.
Mor=
gem r 9 Uhr ging die ſchöne und fröhliche Fahrt von Darmſtadt los.
Nay Xnahe 2 Stunden Bahnfahrt langte gegen 11 Uhr der Zug in
Elell Tubach an, wo der größte Teil der Fahrtteilnehmer ausſtieg.
Day) ang es in froher Wanderung mit den Führern über den Main
naou m Kloſter Engelberg. Auf den Berg ſelbſt führt eine Treppe
mi=in Stufen. Oben auf dem Berge wurde das Kloſter beſihtigt, in
den9 —ühmte Sehenswürdigkeiten ſind. Die Stinmung der
Teil=
nel=, war die denkbar beſte. Nach einigen Stunden gemütlichen
Bei=
ſan) Feins ging es auf der anderen Seite auf ſchönen Wegen nach
M) erg zu. Unten in Miltenberg kehrten dann die Eiſenbahner
imm Xel zur Linde” ein, wo eine Muſikkapelle, noch die Stimmung
hoo/ Ed man ſah überall frohe und heitere Geſichter. Ein kleiner
St” gang am Ufer des Mains in dem warmen Sonnenſchein wirkte
bes ernd auf alt und jung, zumal gerade zu dieſer Zeit allerhand
LS9 ruf dem Waſſer war. Nur allzu ſchnell ging dieſer ſchöne Tag
Zi5!) e, der noch manchem lange in Erinnerung bleiben wird.
E
Zeichenunterricht.
Die Tagung für Zeichenunterricht, die hier in der vorigen
Woche als Veranſtaltung der Lehrervereinigung und der Staatlichen
Beratungsſtelle für Werkunterricht ſtattfand, hat zwar die behandelten
Fragen zu keiner Löſung geführt, aber die Vorträge und noch mehr
die Ausſtellung brachten den Teilnehmern die Srhwierigkeiten zum
Bewußtſein, die hier vorliegen. Der „Volksfreund” hat dieſer Tagung
einen längeren Artikel gewidmet und iſt dabei mit Wärme für die
Ge=
danken der Arbeitsſchule eingetreten. Mit vollem Recht weiſt er
auf die Gefahren hin, die gerade unter dieſem Geſichtspunkt einem auf
Entwicklung ſchöpferiſcher Kräfte gerichteten Zeichenunterricht erwachſen.
Er warnt vor dem zu großen Ichbewußtſein der Lehrer. Die
Ergeb=
niſſe eines ſolchen Unterrichts zeigen uns oft nicht ſowohl die eigene
Geſtaltungskraft der Schüler, ſondern nur die Wirkung der Suggeſtion,
die von dem Lehrer ausgeht. Dieſer will die Phantaſie der Kinder
ſich entwickeln laſſen, will der Eigenart ihr Recht gönnen und keinen
Zwang ausüben. Schöpferiſch im Unterricht ſollen die Kinder ſein.
Aber gerade ſolcher Unterricht ſetzt doch voraus, daß der Lehrer ſelbſt
eine anregende Perſönlichkeir iſt. Sein Wort und ſeine Erſcheinung
müſſen Geſtaltungskräfte in den Kindern wecken. Dann iſt aber in
Wahrheit der Schöpferiſche der Lehrer. Die Kinder haben ſchnell weg,
was er im Unterricht wünſcht, und nach ſeinem Willen ſuchen ſie zu
ſchaffen.
Das iſt ja nun freilich das Weſen von allem Unterricht und auf ihm
beruhen alle Lehrerfolge. Es iſt ein Unding, will man dieſe führende
Bedeutung des Lehrers ausſchalten. Auch der „ſchöpferiſche” Unterricht
kann nicht Selbſtunterricht durch die Kinder ſein. Gerade auf dem
Gebiet des Zeichenunterrichts liegen aber ſcheinbar ähnliche
Mißver=
ſtändniſſe vor. Die Beiſpiele für ſchöpferiſchen Zeichenunterricht, die
auf der Ausſtellung in den Räumen des Pädagogiſchen Seminars gezeigt
wurden, behandelten die Phantaſie des Schülers als weſentlich
maß=
gebend. Aufgabe des Lehrers ſchien es hier nur, anzuregen und
eventuell grobe Entgleiſungen zu verhüten. Das Ergebnis dieſes
Unter=
richts, wie es ſich dort darſtellte, war m. E. nicht günſtig. Gewiß fehlte
es nicht an Beſuchern, die voll Erſtaunen waren über die Fülle der
entwickelten Phautaſie. Perſönlich ſtehe ich vielmehr unter dem
Ein=
druck eines völligen Mißlingens. Die bloße Betätigung mit Pinſel und
Stift iſt doch nicht das Ziel des Unterrühts. Dieſer will ordnend und
klärend wirken, will vervvorrene und unbrauchbare Kräfte brauchbar
mahen. Von ſolchen Erfolgen war m. E. in den betreffenden
Abtei=
lungen der Ausſtellung wenig zu ſpüren.
In der Erörterung über den ſchöpferiſchen Zeichenunterricht haben
ſich Gegenſätze herausgebildet, die nicht in der Sache liegen.
Phan=
taſie und Natur führt man als feindliche Mächte gegeneinander.
Weil der älters Zeichenunterricht ſich nur an die Natur hielt und durch
deren äußerliche Abſchrift die Phantaſie lähmte, geht man heute vielfach
der Natur aus dem Wege und betont allein das ſchöpferiſche Recht der
Phantaſie. Das ſind Schlagworte und mit ihnen läßt ſich nichts
Menſch=
liches geſtalten, am wenigſten unterrichten. Der Schüler, den man nur
auf ſeine Phantaſie hinweiſt, wird nach ſeiner Veranlagung unter einem
größeren oder kleinerem Aufwand von Kräften vorſchriftsmäßig den
Bogen Papier füllen. Im beſten Fall wird ſeine Dekorationsluſt ge=
weckt, in den meiſten Fällen aber überreizt und irre geführt. Eine
Kritik ſeiner Leiſtung iſt überhaupt nicht möglich, da eben die
Sub=
jektivität des Schülers den einzigen Maßſtab gibt. Die Ausſtellung
in den Räumen des Pädagogiſchen Seminars zeigte ſehr deutlich, wie
ſehr ſich die Praxis des ſchöpferiſchen Unterrichts in vielen Fällen dieſem
Extrem nähert. Man kann ſolchen Unterricht aber auch anders
an=
faſſen. Er kann von der Natur ausgehen und zu ihr
hinführen und trotzdem das ſubjektive Sehen in den
Mittelpunkt ſtellen. Das ſehr lebrreiche Beiſpiel eines ſolchen
Unterrichts gibt die Ausſtellung des Zeichenunterrichts an der Mainzer
Oberrealſchule im Gewerbemuſeum. Hier ſind dem Schüler überall
kon=
krete Aufgaben geſtellt. Das Thema heißt nicht „im Garten” oder
„Bäume vor einer Mauer, ſondern es ſtellt möglichſt beſtimmte
For=
derungen, denen die Leiſtung des Schülers genügen ſoll. Wo es das
Thema geſtattet, wird der Schüler zunächſt unter den unmittelbaren
Eindruck der Natur geſtellt. Anderenfalls tritt die Beſprechung durch
den Lehrer an deſſen Stelle. Das Abſchreiben eines „Motivs” iſt hier
ebenſo wenig möglich, wie bei der vorher erwähnten Art. Aber der
Gegenſatz zwiſchen beiden Methoden iſt doch ſo deutlich wie möglich.
Im erſten Fall geht die Phantaſie des Schülers ins Leere. Die ganze
Zielſetzung des Unterrichts wirkt nicht konzentrierend, ſondern
zer=
ſtreuend. Nur in Ausnahmefällen wird ein Schüler ſoviel
Geſtaltungs=
kraft beſitzen, daß ihm die eigene Phantaſie zum ſicheren Führer wird.
Im zweiten Fall dagegen ſtellt der Unterricht die ſtärkſten Forderungen
an die Konzentration ſowohl in der Auffaſſung des Motibs wie
in der Verarbeitung des Themas. Und da jeder Schüler auf ſeine
Weiſe einem gemeinſamen Ziel zuſtrebt, iſt auch für eine Kritik der
Boden vorhanden. Die Subjektivität des Schülers äußert ſich hier
un=
bewußt, und er gerät nicht ſo leicht in Verſuchung, ſeine Bequemlichkeit
oder ſeinen Mangel an Können als Grundlagen künſtleriſcher Leiſtung
umzufriſieren. Dieſe Aufgabe ſchneller Konzentration in der
Beobach=
tung und in der Wiedergabe des gewonnen Eindrucks iſt das Weſentliche
des ganzen Unterrichts und ſie gibt ihm pädagogiſch eine Bedeutung,
die kaum überſchätzt werden kann.
In den Verhandlungen der Tagung wurde als Endergebnis des
dort gezeigten ſchöpferiſchen Unterrichts von einem der beteiligten Lehrer
die Erziehung zu „gutem Kunſtgewerbe” bezeichnet. Nach meinem
Ein=
druck iſt gerade das Gegenteil der Fall. Was bei ſolchem Unterricht
herauskommt, iſt eine Dekorationsluſt, unter ber alle künſtleriſche und
kunſtgewerbliche Arbeit aufs Schlverſte leidet. Laſſen wir auch alle
künſtleriſchen Anſpriche der Schule beiſeite, ſo bleibt doch die Tatſache,
daß die Art des Zeichenunterrichts für da3 allgemeine Niveau des
Ge=
ſchmacks im täglichen Leben immer von Bedeutung iſt. Die Art, wie
beſonders auf der Volksſchule in den Mädchenklaſſen ornamentiert wird,
iſt wirtſchaftlich und künſtleriſch von Bedeutung, denn ſie iſt beſtimmend
für das Ausſehen der Ware, die in unſeren Läden verlangt wird. In
allen Schulen wird der Zeichenunterricht nützen oder ſchaden, je
nach=
dem er gur Verſchwomenheit oder Klarheit der Vorſtellungen, zur
Enge oder Weite der Anſchauung erzieht. Darum iſt der
Zeichenunter=
richt auch nichts weniger als, eine interne Angelegenheit der Schule,
und wir hätten der dankenswerten Ausſtellung im Pädagogiſchen
Semi=
nar gern die Beachtung weiterer Kreiſe gewünſcht.
Haupt.
Mitteldeutſcher Arbeitgeberverband
für das Baugewerbe e. V.
Unter zahlreicher Beteiligung ſeiner Mitgliedsverbände und
Mit=
glieder aus Heſſen, Heſſen=Naſſau und den angrenzenden Gebieten hielt
in Darmſtadt der Mitteldeutſche Arbeitgeberverband für das
Bau=
gewerbe E. V., Frankfurt a. M., ſeine diesjährige ordentliche
Haupt=
verſammlung ab. Im Namen der Darmſtädter baugewerblichen
Ver=
bände hieß Herr Reg.=Baumeiſter, Dipl.=Ing. Franz Ganß die
Er=
ſchienenen herzlich im ſchönen Darmſtadt willkommen. Der Vorſitzende
des Verbandes, Her Reg.=Baumeiſter, Dipl.=Ing. Karl Gehbauer=
Frankfurt a. M., eröffnete nach Begrüßungsworten die Tagung. Aus
dem Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr 1927, der in gedruckter
und gefälliger Form zur Vorlage gelangte, war erſichtlich, daß die
Ver=
bandstätigkeit in erfreulicher Auſwärtsbewegung begriffen iſt.
Dem=
gemäß war auch eine Zunahme der Bedeutung und der organiſatoriſchen
Stärke des Verbandes nach innen und außen zu verzeihnen. Dem
Vor=
ſtand und der Geſchäftsleitung wurde auf Grund der erfolgten
Jahres=
abrechnung Entlaſtung erteilt. Der Voranſchlag für das Jahr 1928 fand
gleichfalls die Genehmigung der Hauptverſammlung. Hiernach wurden
die Wahlen zu den verſchiedenen Verbandskommiſſionen getätigt. Der
von dem Verbandsvorſitzenden erſtattete Bericht über den Verlauf und
das Ergebnis der diesjährigen Deutſchen Bauwoche in Breslau brachte
in wirkungsvoller Weiſe die Bedeutung des Baugewerbes in unſerer
Geſamtwirtſhaft zum Ausdruck.
Dieſem Bericht ſchloß ſich ein Vortrag von Herrn Univerſitäts=
Profeſſor Dr. Gerloff=Frankfurt a. M. über das Thema „Wirtſchaft und
Verwaltungsreform” an. Der Vortragende entwickelte in überaus
feſ=
ſelnder Weiſe ein Bild unſerer heutigen Wirtſchaft und ein Bild über
die Notſvendigkeit einer gründlichen Verwaltungsreform. Im übrigen
ſtand die Tagung unter dem Eindruck der ſchweren Lage des
Bau=
gewerbes. In ernſten Worten wurde auf die kommenden ungewiſſen
Zeiten hingewieſen. Die Teuerung des Wohnungsbaues, die
Betäti=
gung der öffentlichen Hand, die unerträgliche Lohnpolitik, die nicht nur
für das Baugewerbe verhängnisvolle Steuer= und Sozialpolitik, ſowie
das Verſagen der Länderregierungen in der Arbeitszeitfrage bildeten
Gegenſtand eingehender Ausſprachen. Nach Dankesworten an den
Vor=
ſtand und den Ausſchuß für die bisherige Mühelvaltung ſchloß der
Vor=
ſitzende die anregend verlaufene Hauptverſammlung. In den
Nach=
mittagsſtunden fand unter fachkundiger Führung eine eingehende
Beſich=
tigung der Sehenswürdigkeiten von Darmſtadt und insbeſondere der
neuerrichteten Stadtteile ſtatt.
Ueberall Anerkennung!
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— Verlängerung der Kurzarbeiterunterſtützung. Der
Verwaltungs=
rat der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und
Arbeitsloſenunter=
ſtützung hat mit Zuſtimmung des Reichsarbeitsminiſters verordnet, daß
die Kurzarbeiterunterſtützung bis zum 1. September 1928 im
gegen=
wärtigen Umfange beſtehen bleibt.
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Induſirie= und Handelskammer=Tagung.
Am 23. Juni 1928 tagte unter Beteiligung der Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt die Arbeitsgemeinſchaft der Heſſiſchen und
der Heſſen=Naſſauiſchen Induſtrie= und Handelskammern in Fulda.
Die Sitzung wurde von dem Vizepräſidenten der Induſtrie= und
Han=
delskammer Frankfurt a. M., Herrn Hofmann=Bang, eröffnet und von
Herrn Kommerzienrat Neitzert, dem Präſidenten der Geſchäftsſtelle
Fulda, geleitet. Nach einem Ueberblick über die Struktur des
Fuldaer Wirtſchaftsgebietes wurde über die Neuregelung
der heſſiſchen Gewerbeſteuer im Hinblick auf das
Steuer=
vereinheitlichungsgeſetz berichtet, deſſen baldige Verabſchiedung von dem
neuen Reichstag gefordert wird. Weiter gelangte zue Eröterung die
Frage der gewerblichen Lehrlingsausbildung; hierbei
wurde über die Gründung einer genoſſenſchaftlichen Lehrwerkſtätte der
Metallinduſtrie, die unter Mitwirkung der Induſtrie= und
Handels=
kammer Mainz geſchaffen wurde, Bericht erſtattet. Es wurde hierauf
beſchloſſen, die Werkſtätte zu beſichtigen. Um die wirtſchaftlichen
Zu=
ſammenhänge des rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebietes zu
veranſchau=
lichen, wurde auf Vorſchlag der Induſtrie= und Handelskammer
Frank=
furt a. M. der Beſchluß gefaßt, eine Wirtſchaftskarte
heraus=
zugeben, aus der die wichtigſten Gewerbezweige ſowie die Zahl der
von dieſen beſchäftigten Arbeitnehmer zu erſehen ſind. Zur Frage der
Binnenumſchlagstarife und Ausnahmetarife gelangte
folgende Entſchließung zur Annahme:
„Die ohnehin ſchon äußerſt ungünſtige Lage der Rhein= und
Main=
ſchiffahrt iſt durch die lange Dauer des Streiks noch weiter
verſchlech=
tert worden. Eine Haupturſache der Notlage der Binnenſchiffahrt iſt
darin zu ſehen, daß die Reichsbahn durch die Seehafenausnahmetarife
dem Waſſerweg einen großen Teil der ihm früher zugeführten
Güter=
mengen entzegen hat. Der Konkurrenzkampf der Eiſenbahn gegen die
Binnenſchiffahrt wird nach wie vor in heftigſter Form fortgeſetzt. Die
Handelskammern des rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebietes ſehen ſich
daher veranlaßt, wiederum nachdrücklichft die Forderung zu erheben,
daß die den Rhein= und Mainplätzen früher zugeſtandenen
Binnen=
umſchlagstarife, die gleich wie die eingeführten Seehafen=
Ausnahme=
tarife ebenfalls ein wertvolles Mittel zur Förderung der deutſchen
Wirtſchaft ſind, zum Ausgleich wieder hergeſtellt werden.
Weiterhin muß denjenigen Wirtſchaftskreiſen, die nicht auf dem
Waſſerwege exportieren können, die Möglichkeit gegeben werden, zu
gleich günſtigen Frachtſätzen ihre Waren über die trockene Grenze zu
verfrachten.”
Die Teilnehmer an der Veranſtaltung wurden nach einer Führung
durch den Dom und die Landesbibliothek von Herrn Oberbürgermeiſter
Antoni namens der Stadt Fulda empfangen und beſichtigten hierauf
die Einrichtungen der Segelflugſchule auf der Waſſerkuppe.
— Heffenflieger=Verein für Luftfahrt e. V. ſchreibt uns: Am 6. Juli
1928, mittags, findet im hieſigen „Bürgerhof”, Eliſabethenſtraße 2, die
Ausloſung der Lottevie der Heſſenflieger ſtatt. Die Teilnahme an der
Ausloſung iſt jedermann geſtattet. Die heſſiſche Regierung genehmigte
dem Verein die Lotterie, um ihn in ſeinen rührigen Beſtrebungen zur
Hebung der Luftfahrtintereſſen in unſerem Gebiet zu unterſtützen. Man
kann der Lotterie nur vollen Erfolg wünſchen. Wir erinnern daran,
daß die Heſſenflieger als erſter deutſcher Verein 1924 den ſüddeutſchem
Rundflug veranſtalteten, im gleichen Herbſt noch einen größeren
Flug=
tag in Gießen durchführten. Dann 1925 bis 1927 veranſtalteten ſie an
vielen deutſchen Orten größere Flüge. Alljährlich bedachten ſie dabei
Darmſtadt, zuletzt im Oktober 1927 mit der deutſchen Ballonwettfahrt,
nach Zahl der Bollone die größte deutſche Veranſtaltung des Jahres.
Einzelne Rüchſchläge durch Ungunſt der Witterung und Maſchinenunfälle
blieben nicht aus. Dem Verein gelang es aber, alle widrigen Umſtände
zu überwinden. Nach Beſeitigung finanzieller Sorgen werden die
Heſſenflieger ihre Ziele mit erneutem Eifer verfolgen, um Darmſtadt
und Heſſen zu nützen.
— Hohes Alter. Heute Donnerstag, den 28. Juni, feiert Frau
B. Specht, Hügelſtraße 87, Witwe des Färbereibeſitzers L. Specht, in
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Verbandstag der
ſüdweſt=
deutſchen Milchhändler.
Die ſüdweſtdeutſchen Milchhändler hatten ſich zu ihrer diesjährigen
Verbandstagung ſehr zahlreich eingefunden. Am Vovabend der Tagung
hatte bereits ein ſehr ſtimmungsvoller und heiterer Begrüßungsabend
ſtattgefunden, an den ſich am nächſten Tag die vorbereitenden Arbeiten
für den offiziellen Verbamdstag anſchloſſen. Unter den Anweſenden
be=
merkte man Regierungsrat Morneweg, verſchiedene
Landtagsabgeord=
nete und andere Intereſſenten. Der Verbandsvorſitzende, Hopf=
Frank=
furt, hielt die Begrüßungsanſprache und dankte namentlich den
Ver=
tretern des Staates und der Stadt für ihr Erſcheinen. Regierungsrat
Morneweg überbrachte die Wünſche der Regierung, die den
Verhand=
lungen des Verbandstages mit großem Intereſſe folge und eine
gedeih=
liche Regelung der ſtrittigen Fragen zwiſchen Erzeugern, Händlern und
Konſumenten erhoffe. Diretor Seeger=Offenbach behandelte hierauf ſehr
ausführlich das Thema „Die Milchverſorgung der Großſtädte‟. Die
volkswirtſchaftliche Bedeutung der Milchwirtſchaft ergebe ſich allein ſchon
daraus, daß bei einem Beſtand von etwa 10 Millionen Kühen in
Deutſch=
land jährlich 18 Milliarden Liter Milch im Werte von 3,6 Milliarden
Mark gewonnen werden. Im Gegenſatz dazu erbringe die
Getreide=
produktion nur etwa 3 Milliarden Mark. Die Landwirtſchaft erhalte
aus der Milch gerade ihre laufenden Betriebsgelder. Leider ſeien die
Erzeuger nicht in der Lage, die von ihnen ſelbſt gewünſchte
Vermeh=
rung der Milcherzeugung durchzuführen, weil die ſchwierige
wirtſchaft=
liche Lage ihnen dies verwehre. Der Redner behandelte ſodann die
wiſſenſchaftlichen Auffaſſungen über den Genuß der Milch. Auf der
einen Seite trete man für paſteuriſierte, auf der andren Seite für rohe
Milch ein. In der Praxis richte man ſich meiſt nach den
Verſorgungs=
verhältniſſen der einzelnen Städte. So erhalte z. B. Frankfurt, das
ſeine Milch aus Entfernungen von 50 bis 100 Kilometern beziehe,
mol=
kereimäßig verarbeitete Milch, ähnlich Offenbach, während Darmſtadt,
das inmitten eines guten Erzeugergebietes liege, unbearbeitete
Sam=
melmilch erhalte. Die Entwicklung gehe aber dahin, daß die
unbear=
beitete Rohmilch durch die Molkereimilch immer mehr verdrängt werde,
worauf ſich der Miſchhandel einſtellen und vorbereiten müſſe. Die
Zeiten des individuellen Milchhandels ſeien überhaupt vorbei und man
müſſe ſich überall für die Einrichtung einer Milchbeſchaffungszentrale
einſetzen. Einen kommunalen Milchhof lehnt der Redner jedoch ab. In
den meiſten Fällen habe man nach der Errichtung dieſer ſtädtiſchen
Milchhöfe die Milchhändler mit zugezogen. Der Redner behandelte dann
die Frage der Konzeſſionierung des Milchhandels. Sie diene dem
Schutze der Verbraucher und halte unzuverläſſige Elemente fern. Die
Kann=Vorſchriften möchten aber im Muß=Vorſchriften abgeändert und die
Zahl der Neukonzeſſionen ſelbſt eingeſchränkt werden. Der Verdienſt
des Milchhändlers werde bei den Konſumenten leider vielfach überſchätzt.
Bahnfracht, Sammeln, Austragen und Steuern drückten die
Reinver=
dienſtſpanne ganz außerordentlich herab. Verbandsſyndikus Maurer
beleuchtete ſodann die juriſtiſche Seite der Errichtung von Milchhöfen
und kam zu dem Schluß, daß Landes= und Kommunalbehörden
geſetz=
liche Beſtimmungen zur Errichtung eines Miſchhofes nicht vorbringen
könnten. Auch nach dem Milchgeſetz vom B. Dezember 1926 ſeien ſie
dafür nicht zuſtändig. Eine ſcharfe Kontvolle auf dem Lande und in
den Sammelſtellen und die Herbeiführung ſcharfer Beſtrafungen bei
Ueberſchreitung der geſetzlichen und geſundheitspolizeilichen Vorſchriften
werde zum Ziele führen, ohne daß dem Milchhandel und Bevölkerung
ein Zwang auferlegt werde. Auf Verlangen ſei der Milchhandel bereit,
von ſich aus eine muſtergültige Anlage zu ſchaffen. Der
Verbandsvor=
ſitzende Hopf ging dann noch einmal auf Fragen der Praxis und auf die
Beſtrebungen ein, die der Verband zur Ausbildung und Prüfung ſeiner
Mitglieder unternommen habe. An die Referate ſchloß ſich dann eine
längere Ausſprache, in der Erzeuger und Händler ihre Bedenken und
Vorſchläge zu den einzelnen angeſchnittenen Berufsfragen darlegten.
Richtlinien für die Abgabe der
Vermögens=
erklärungen 1928
mit zahlreichen Beiſpielen und Entſcheidungen des Reichsfinanzhofs
Dr. Herrmann, Regierungsrat a. D.,
Leiter der Steuerſtelle des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie, und
Dr. Pick, Oberregierungsrat in der Reichsfinanzverwaltung.
Preis 2,25 RM. ausſchl. Porto, zu beziehen durch
die Steuerſtelle des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie, Berlin W. 10, Königin=Auguſta=Str. 28.
Auf den 1. Januar 1928 findet in dieſem Jahre auf Grund der im
Reichsgeſetzblait J. S. 165 ff. bekanntgemachten Verordnung über die
Einheitsbewertung und Vermögensſteuerveranlagung 1928 vom 9. Juni
1928 eine neue Feſtſtellung der Einheitswerte ſämtlicher
Vermögens=
arten ſtatt. Die Verfaſſer obiger Richtlinien haben es ſich zur Aufgabe
gemacht, die recht verwickelten Veſtimmungen der Verordnung vom
9. Juni 19B8 an Hand von zahlreichen Beiſpielen aus der
Praxis und unter vollſtändiger Berückſichtigung der Rechtſprechung des
Reichsfinanzhofs zum Reichsbewertungsgeſetz dem Verſtändnis der zur
Abgabe der Vermögenserklärung Verpflichteten näher zu bringen.
Be=
ſonderer Wert iſt in der Broſchüre darauf gelegt, die zum Teil neuen
Beſtimmungen über die Bewertung des Grundvermögens (
Geſthäfts=
grundſtücke, Mietwohnungsgrundſtücke und Villen) eingebend
klarzu=
legen.
In den Richtlinien werden ferner eingehende Anleitungen zur
Aus=
füllung der verſchiedenen Vermögenserklärungsvordrucke und der „
An=
hänge (Fragebogen) gegeben.
Die Broſchüre dürfte die Steuerpflichtigen, vor allem aus den Krei.
ſen der Induſtrie, des Handels und des Grundbeſitzes, bei der Abgabe
der Vermögenserklärungen wefentlich unterſtützen und in kurzer Form
ein gutes Hilfsmittel für das Verſtändnis der recht ſchwierigen
Beſtim=
mungen des Reichsbewertungsgeſetzes und der dazu ergangenen neuen
Durchführungsbeſtimmungen darſtellen.
— Wiener Kronenbräu=Keller. Ein bunter Abend. Morgen,
Freitag, den 29. Juni, konzertierem wieder die ehemaligen
Militär=
muſiker. Das Programm iſt zwechentſprechend zuſammengeſtellt und
bringt u. a. Bizet: „Carmen”; Zeller: „Vogelhändler”: Preſſel: „An
der Weſer”: Suppé: „Leichte Kavallerie”; Strauß: „Wein, Weib und
Geſang”; Bayer: „Puppenfee‟. Matthigs Weber leitet perſönlich.
Be=
merkt ſei noch, daß, vielen Wünſchen entſprechend, auch der Weberſche
Wiemer Kronenbräu=Klänge=Marſch und „Freundſchaft, Mut und Treu”
(Kreisturnfeſt) erneut zu Gehör gebracht werden. Der ganze Garten
iſt illuminiert. (Siehe Anzeige.)
Körperverletzung mit gefährlichem Werkzeug. In der Nacht zum
Sonntag wurde im Rhönring ein Mann durch einen Meſſerſtich ſchwer
verletzt. Die vier jungen Leute, bie ſich im Vorgarten des Hauſes
Rhönring 34 aufgehalten hatten, konnten ermittelt werden. Durch die
weiteren Nachforſchungen konnte auch der Haupttäter, der dem Verletzten
ohne Zweifel den gefährlichen Stich beigebracht hat, feſtgenommen
wer=
den. Er wurde dem Amtsgericht vorgeführt und kam in
Unter=
ſuchungshaft.
Raubmord in Rekumm, Kreis Syke. Am 24. Juni 1928 wurde
in Rekumm, Kreis Syke, der Ziegeleiarbeiter Mühlenhort erſchoſſen
aufgefunden. Ihm iſt ein Fahrrad, Marke „Mars”, mit roter
Berei=
fung, gelben Felgen, ſchwarzem Rahmen, neuer Klingel und rotem
Schloß, ſowie ein abgetragener Gummimantel, in deſſen Taſchen ſich
ein Glas Erdbeeren befand, geraubt worden. Perſonen, die
ſachdien=
liche Angaben machen können, wollen dieſe der Kriminalpolizei
mit=
teilen.
— Ein Autounfall, der leichtz ſchlime Folgen hätte haben können,
ereignete ſich geſtern abend ½9 Uhr Ecke Wilhelminen= und
Heinrich=
ſtraße. Ein Pridatwagen kam in ſehr beſchleunigtem Tempo die obere
Heinvüchſtraße herunter; ohne Signal zu geben, wollte er in die
Wil=
helminenſtraße einbiegen. Zu gleicher Zeit fuhr ein anderer
Privat=
wagen in Richtung kath. Kirche. Um einen Anprall zu vermeiden, bog
der zweite Wagen ſcharf links aus, bremſte, konnte aber nicht
verhin=
dern, daß er heftig an einen Baum anfuhr, ſo daß das rechte
Vorder=
ſchutzblech, Kühler und Achſe ſtark demoliert wurden. Das rechte
Hinter=
rad brach mitten dunh. Menſchen kamen glücklicherweiſe nicht zu
Scha=
den. Es muß immer wiederholt werden: Fahrt vorſichtig!
— Autounfall. Geſtern abend gegen ½12 Uhr wurde die Freiw.
Sanitätswache alarmiert und in die Nähe Wixhauſens gerufen.
Zwi=
ſchen Arheilgen und Wixhauſen, etwa 500 Meter hinter der
Eiſenbahn=
brücke in der Kurve hatte ſich ein Autounfall ereignet. Dem aus der
Richtung Arheilgen kommenden Auto fuhr ein anderes Auto entgegen,
das nicht abblendete. Der Lenker des erſten Wagens kam durch die
Blendwirkung von der Strecke ab und der Wagem flog hoch in ein
an=
liegendes Kornfeld. Während der Wagen vollſtändig zertrümmert
wurde, erlitt eine mitfahrende Dame — die aus Bremen ſtammen
ſoll — einen Bruch des linken Obe=ſchenkels und mußte durch die
Sa=
nitätswache nach dem Stadtkrankenhaus transportiert werden. Den
übrigen Inſaſſen ſind glücklicherweiſe keine ſchwereren Verletzungen
zu=
geſtoßen.
Donnerstag, den 28 Juni 1928
Hauptverſammlung
des Perbandes der höheren
Permeſ=
ſungsbeamten Heſſens in Friedberg.
Die Hauptverſammlung der heſſiſchen höheren Verwaltungsbeamten
wurde am 23. und 24. Juni d. J. in Friedberg abgehalten. Bereits
am Samstag nachmittag hatte ſich eine ſtattliche Anzahl Fachleute in
Friedberg eingefunden; auch die Nachbarvereine Baden und Preußen
waren vertreten. Nachmittags um 4 Uhr fand ein Vortrag des Herrn
Juſtizrats Dr. Menges vom Juſtizminiſterium in Darmſtadt über:
„Die Wbgrenzung der Grundſtücke im Spiegel des Rechts” ſtatt. Vor
einer großen Zuhörerzahl verbreitete ſich Redner eingehend über das
vorgenannte Thewa. Er verſtand es meiſterhaft, in klar durchdachten
Ausführungen die Zuhörer zu feſſeln. Am Schluſſe des zweiſtündigen
intereſſanten Vortrags lohnte den Redner ſtärkſter Beifall.
Stadtver=
meſſungsrat Schadt in Mainz, der Vorſitzende des Verbandes, dankte
dem Redner und gab der Hoffnung Ausdruck, daß bald wieder
Gelegen=
heit gegeben ſein möge, weitere Vorträge über Grundſrücksrecht und
Ab=
markungsweſen von Herrn Juſtizrat Menges zu hören.
Am Sonntag vormittag fand die geſchäftsführende Verſammlung
ſtatt, die ebenfalls ſehr zahlreich beſucht war und der auch der
Vor=
ſitzende des Landesverbandes der höheren Veamten, Herr
Oberſtudien=
direktor Altendorf, beivohnte. Hierbei machte der Direktor des
Landes=
vermeſſungsamts, Herr Dr.=Ing. Müller aus Darmſtadt, äußerſt
inter=
eſſante Ausführungen über: „Die Entwickelung des heſſiſchen
Ver=
meſſungsweſens.
Wegen ihrer Bedeutung auch für die Allgemeinheit ſei hier einiges
wiedergegeben.
U. a. ſtellte der Redner feſt, baß die Anzahl der dem Finanzminiſterium
unterſtehenden Vermeſſungsdienſtſtellen bereits von 47 in 1914 auf 26
in 1928 abgebaut worden ſei. Hand in Hand mit der Zuſammenfaſſung
und Verminderung der Dienſtſtellen ſei aber auch ein Perſonalabba.
er=
folgt, wie er in keiem anderen Verwaltungszweige vorhanden ſein
dürfte. Dieſe Vereinfachung und Perſonalumſtellung, die ſchon mehrere
Jahre vor dem Beamtenaobau begonnen habe, ſei nur möglich geweſen
durch die Tatſache, daß ſeit 1913 Prüfungen für höhere und mittlere
Vermeſſungsbeamten nicht mehr abgehalten worden ſeien und deshalb
auch bis heute kein Zugang erfolgen konnte, trotzdem im Weltkrieg 17
höhere und 56 mittlere Bermeſſungsbeamte gefallen und eine größere
Anzahl durch Tod und Ruheſtandsverſetzung ausgeſchieden ſeien.
Da=
durch hätten ſih ſeit 1914 z. B. im Geſchäftsbereich des Miniſteriums deu
Finanzen die Stellen der höheren Vermeſſungsbeamten von 110 auf 66
und die der mittleren von 125 auf 88 vermindert. Die hier und da
auf=
tauchende Meinung über eine Verteuerung der Vermeſſungsarbeiten
konnte durch umfangreiche Nachprüfungen richtiggeſtellt werden. Im
Landesdurchſchnitt ſei auf Grund genauen Zahlenmaterials nur eine
60prozentige Verteuerung der Arbeiten feſtgeſtellt worden, obwohl die
ſachlichen und perfönlichen Ausgaben, wie allgemein bekannt, vielfach
eine doppelte und noch höhere Steigerung erfahren haben. Es ſei alſo,
gemeſſen an Zeitverhältniſſen, keine Verteuerung, ſondern eine
Ver=
billigung der Vermeſſungsarbeiten feſtzuſtellen. Sie ſei im
Vermeſſungs=
weſen erreicht worden durch umfangreiche techniſche Vereinfochungen,
Einführung zweckmäßiger Maſchinen und Geräte, beſſere
Perſonalaus=
bildung und die Zuſammenfaſſung der Vermeſſungsdienſtſtellen.
Reicher Beifall folgte den überzeugenden, die Entwickelung des Ver= rem Hirt, von der Jugend begeiſtert mitgeſungen.
meſſungsweſens nach jeder Richtung hin beleuchtenden Ausführungen.
Nach Schluß der geſchäftsführenden Verſamlung fand ein
gemein=
ſames Mitkageſſen, ſowie ein Nachmittagsausflug nach Bad=Nauheim Sonntagmorgen erklangen Choräle auf den Straßen —
ſtatt. Die Zuſammenkunft des Verbandes fand hiermit einen würdigen Feſtordnung vorgeſehen, fand dann eine Morgenw i
Abſchluß.
*Bezirksſchöffengericht.
p. Ein in Birkenau wohnhafter Chemiker kaufte im Juli 1926 von
einem Profeſſor ein in Auerbach gelegenes Haus zum Preiſe von 16 000
Mark. Da der Käufer nicht zahlte, erwirkte der Verkäufer ein
voll=
ſtreckbares Urteil auf Zahlung von 5000 Mk. Der Schuldner leiſtete
den Offenbarungseid am 31. Januar 1927. Ein Eintrag im
Grund=
buch auf den Käufer iſt noch nicht erfolgt. Der bezüigliche Akt war vor
einem Wiesbadener Notar protokolliert. Am 31. Mai 1927 wurde
dem Käufer eine Klage des Verkäufers zugeſtellt, in welcher dieſer den
Rücktritt vom Vertrag erklärt und Räumung des Hauſes begehrte. Am
17. Juni 1927 verkaufte der Chemiker das Auerbacher Haus weiter an
ein adliges Fräulein um 18 000 Mk. Die Käuferin leiſtete die
Anzah=
lung in einem Scheck über 4000 Mk., der eingelöſt wurde. Dieſer Akt. Weiſen zum Vortrag, Choräle und weltliche; es ware dufie,
wurde von einem Notar in Bensheim vollzogen. Nun hat er ſich wegen
Betrugs zum Nachteil der Käuferin, weil er dieſe um die Anzahlung
von 4000 Mark geſchädigt habe, zu verantworten, insbeſondere wird
ihm auch vorgeworfen, daß er damals ſeine Verhältniſſe verſchwiegen
und insbeſondere auch verheimlicht habe, daß er von dem Vorbeſitzer
auf Räumung verklagt war.
Der Angeklagte behauptet, daß die Initiative, um die
Verkaufs=
verhandlungen mit dem Fräulein unter allen Umſtänden zum Abſchluß
zu bringen, von dem Makler ausgegangen ſei.
Der Staatsanwalt geißelt ſcharf das Verhalten des Angeklagten,
der die Erwerberin um einen für ſie recht anſehnlichen Geldbetrag
gebracht habe, da dieſer für ſie einen Notpfennig dargeſtellt habe. Der
Strafantrag geht auf drei Monate Gefängnis. Der
Verteidiger vermißt den Nachweis eines Verſchuldens nach der
ſubjek=
tiven Seite: auch der objektive Tatbeſtand eines Betrugs ſei nicht
ge=
geben. Ein Chemiker, wie der Angeklagte, ſei in juriſtiſchen wie
ge=
ſchäftlichen Dingen völlig unerfahren. Der Vorbeſitzer ſei froh geweſen,
das Haus los geworden zu ſein: Angeklagter habe ſich aus den
Schwu=
litäten ziehen wollen, in die er durch den Erwerb des Anweſens
ge=
kommen ſei. Die Agenten hätten dem Angeklagten das Haus
einge=
laufen und es fertig gebracht, daß die Verhandlungen an einem Tag
zum Abſchluſſe geführt hätten. Hier fehle auf ſeiten des Angeklagten
jede Abſicht des Betrugs. Die Abſicht der Erſatzleiſtung ſchließe dieſe
Abſicht aus. Nar vorſorglich werden mildernde Umſtände dargelegt, nach einer Weile die Haustochter das Fenſter ihres Si oe.
die Erkennung einer Geldſtrafe als gerechtfertigt erſcheinen ließen. Das
Urteil erkennt auf die beantragte Strafe.
Im ſtädtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, den 4., und
Don=
nerstag, den 5. Juli 1928, vormittags von 8.30 bis 13 Uhr,
Verſteige=
rung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutiges Inſerat.)
Wohnungseinbruch. Am 24. oder 25. Juni 1928 wurde in eine
hieſige Parterrewohnung eingebrochen und Bargeld, Schmuchſachen,
Tafelſilber, Herren= und Danenkleider, ſowie ein brauner
Vulkanfibre=
koffer, Größe 60X 40X35 Zentimeter, geſtohlen.
Feſtnahme eines Einbrechers. Der von der Staatsanwaltſchaft in
Leipzig wegen Einbruchsdiebſtahls geſuchte Kellner Karl Utz wurde hier
feſtgenommen.
Lokale Veranſtaltungen.
— Deutſcher Offizierbund. Wir ſind vom Stahlhelm,
Bund der Frontſoldaten, zu Freitag, den 29. Juni, 8 Uhr abends, zum
Vortrag des Herrn Oberſtleutnants v. Hagen: „Leuthen und Friedrich
der Große”, eingeladen. Es wird gebeten, recht zahlreich daran
teil=
zunehmen.
— Deutſchorden. Heute Donnerstag, den 28. Juni,
Knapp=
ſchaftsabend. Geländegang. Montag, den 2. Juli, Gefolgsmeiſterkapitel
in Treuenau. Freitag, den 6. Juli, Krmmendeabend der
Kom=
mende Darmſtadt bei „Sitte‟. Lied des Bannertrupps Sonnwendrede
des ſtellvertr. Komturs, Vortrag des Ordensknappen Schäfer „Unſere
Flotte im Weltkriege” Muſikſtücke der Ordenskapelle. Zumm Vortrag des
Oberſtleutnants von Hagen am 29. Juni, abends 8 Uhr, im
Fürſten=
ſaal, Grafenſtraße über „Leuthen und Fricdrih der Große” hat der
Stahlhelm eingeladen. Der Vortrag iſt ſehr zu empfehlen.
— Oberwaldhauskonzert. Das Stadtorcheſter
veranſtal=
tet heute, den 28. Juni, bei günſtiger Witterung im Oberwaldhaus ſein
3. Donnerstags=Konzert. Leitung: Kapellmeiſter W. Schlupp. Das
Orcheſter iſt für dieſen Abend verſtärkt und ein ausgewähltes Programm
vorgeſehen. Die Anlagen und der umgebende Wald werden prächtig
illuminiert, und die Weltfirma auf pyrotechniſchem Gebiet H. Nicolaus
u. Co., Meiningen, liefert ein Brillantfeuerwerk mit in Darmſtadt noch
nicht geſehenen pyrotechniſchen Neuheiten. Das Arrangement und
Ab=
brennen des Feuerwerks liegt in den Händen der Kunſtfeuerweikerei
Otto Güntyer.
Tageskalender für Donnerstag, den 28. Juni 1928.
Heſſ Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum, abends 20.15 Uhr: Sommerbühne
Harprecht: „Du wirſt mich heiraten‟. — Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Waldſchlößchen.
— Oberwaldhaus: 3. Donnerstags=Konzert. —
Kinovor=
ſtellungen: Helia, Pglaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Nur
Aus Heſſen.
2.5jähriges Jubiläum der freiw.
Hahn bei Pfungſiadt.
BP. Hahn bei Pfungſtadt, 27. Juni. Die freitz
konnte das Feſt ihres 25jährigen Beſtehens begehen. 5
reichen Flaggenſchmuck angelegt und die geſamte
Bec=
dem Feſt ſehr lebhaften Anteil. Eingeleitet wurde
Schulübung, an die ſich ein Brandangriff auf die Sch.
ſonders bemerkenswert war der markierte
Rauchan=
gelungen war, daß man glauben konnte, der Dachſtuh
wirklich in Flammen. Auch waren die U=bungen mit
ſchenleben, einer der wichtigſten Aufgaben der
Alle Vorführungen wurden ſehr exakt ausgeführt.
anſchließenden Kritik durch Kreisfeuerwehrinſpektor
ſtadt hervorging. Der Kreisfeuerwehrinſpektor gab
ſchaft noch weitere, ſehr wichtige Fingerzeige. Namer
ſprach Herr Regierungsaſſeſſor Dr. Eckſtein der
Wehr=
wünſche aus. Er konnte im Auftrage der Negierung
ten Hofmann und dem Feuerwehrmann Schmitt das s
für 25jährige Tätigkeit bei der Feuerwehr überrei
ſprach Dr. Eckſtein der Mannſchaft der Kreisfeuerw=
Darmſtadt mit herangeholt war, ſeine Anerkennun
auch der Mannſchaft von Hahn, die die Spritze bei
Der Feſtzug, der ſich dann durch die Straßen de
zeugte von ſeltene? Einmütigkeit innerhalb einer (
Vorantritt der Schultinder folgten ſämtliche Verein
welcher parteipolitiſchen Richtung ſie angehörten.
nicht weniger als 22 Wehren anweſend, die ebenfalls
teilnahmen.
Auf dem Feſtplatz im Garten des Hahner Hof
Kommandant zunächſt die Ehrengäſte. Nach Muſik zu
hielt Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger die Feſrrede
ders die hohe und heilige Pflicht der Feuerwehren, für
einzutreten, hervorhob. Er daukte insbeſondere aue
meiſter Geihel, der ſtets für die Feuerwehr ein willie
zum Fördern der guten Sache ſtets mir Freude beit
„Gut Wehr” auf die freiwillige Feuerwehr Hahn
Auf dem Feſtplatze entwickelte ſich ſodann ein richtiges
die Geſangvereine und Turnvereine ihr Beſtes gaben.
ſich ein Feuerwehrball an, der Einheimiſche und Gäſte
Stunde zuſammenhielt.
An. Arheilgen, 26. Juni. 70jähriges Jr
Poſaunenchors. Vom herrlichſten Wetter begü
hieſige Poſaunenchor ſein 70jähriges Jubelfeſt begel
bunden war das Verbandsfeſt der Starkenburger Pon
geleitet wurde das Feſt durch eine Feier am Samsta ſn
dächtnis der Gefallenen auf dem Friedhof. Um 9
dann ein Fackelzug vom Gemeindehauſe zum Sportp —
trift. Daſelbſt fand Abbrennen eines Feuers, verbr
rede, ſtatt, welche von dem früheren Mitgliede des C
Landesjugendpfarrer v. d. Au gehalten wurde. E
in die Na=
das Feuer und vernahm man das Lied von Gott ur
Den Schluß lildete der Abendchoral „Nun danket So
allen Teilen Starkenburgs erſchienenen Poſaunenblä ſt=
Ortsgeiſtliche hielt. Es ſchloß ſich eine allgemeine P mr M0
chöre an und um 10 Uhr nahm mit einem Vorſpiel d. Sot
ſeinen Anfang. Derſelbe war der Glanzpunkt des — M
packte die Feſtpredigt des Pfarrers Sehrt=Ober=Kli. fSeit yu
der Chor des Kirchengeſangvereins „Herr, wie ſind de Kserle”
am meiſten riſſen doch hin die wuchtigen Choräle Kdſe,
ſchließend fand Platzmuſik ſtatt, wobei Einzelvorträg F—ue
der Geſamtchor: „Gott iſt mein Lied” und der M. m1 Mu
aus „Joſua” von Händel einen überwältigenden ( / mcſe
Nachmittags bewegte ſich ein langer Feſtzug, wie i / Gemein
noch ſelten ſah, durch ken reich geſchmückten Ort, deſſ Fohner in
Scharen daran teilnahmen, nach der Turnhalle an zſunte
Straße. Daſelbſt angekommen, fand Begrüßung der ruf Lufe
und von fern zu dieſer erhebenden Nachfeier Gekom keuch ſieh
Ortsgeiſtlichen ſtatt, und dann brachten die Chöre ei n Wlien
an denen man ſeine helle Freude haben mußte. De ſast Jndhi
Grüße von der Landeskirchenregierung Prälat D. Dr A, i 0
Dekanat Darmſtadt. Dekan Weißgerber=Meſſel, Lat b-endffang
Lic. v. d. Au und im Namen des Verbandes der Si=uger
ſaunenchöre deren Vorſitzender Pfarrer Knab=Guſtavsk Oen e00
bildete der Maſſenchor und gemeinſame Geſang „Ei — 9u0
unſer Gott”. Alles in allem — es war ein Feſt vor Ter 00ſe
deſſen Zauber ſich niemand entziehen konnte, das z 4. dß Mſ
Volk für Evangelium und Deutſchtum ein Herz hat. 1—nd8 00
ſich noch ein Konzert unter gütiger Mitwirkung vo — 1000
Herrn Kleinberg, beide aus Darmſtadt, Herrn Gei
Dirigenten des Poſaunenchors Herrn Breitrück, ſor —r ſice
geſangvereins an. Sämtliche Mitwirkende boten Herl Eend
ſei beſonders der Vortrag der Sonate in C=Moll von / he
durch Herrn Geiß erwähnt, der durch dieſes erſte 2 —eni
beſten Hoffnungen berechtigt. Zum Schluſſe ſei noch Fü,
an dem Feſte 18 Chöre mit etwa 350 Bläſern beteil
zeigte ſchönſten Feſtſchmuck, und waren die auswärtige teilt
beſonders über die geſtliche Aufnahme in unſerer Gem Mohe
J. Griesheim, R. Juni. Der hieſige Ort ſteht zur Im9
der Einbrüche. In einer der letzten Nächte wurden 4h0
prakt Arztes Herrn Dr. Lehmann, Neue Darmſtädter. TA
auf ſtarkes Gebell der Hunde innerhalb der Hofreite a ſſ0ll
nete, hörte ſie einen Zuruf an die Hunde, worauf ſich geie
ſcharfen Hunde ſofort beruhigten. Am nächſten Vormit Teuhe
der Verluſt eines Herrenfahrrades entdeckt. Bei Erſtatt 7 50
fiel der Verdacht der Täterſchaft ſofort auf einen frühe 1eu
Darmſtadt wohnhaften Hausburſchen des Herin Dr. L ſ—)
Verdacht hat ſich durch die ſofort eingeleitete polizeilie —iehi
dann auch vollauf beſtätigt, indem der Täter tatſächlich ?e d
eines früheren Hausburſchen, der inzwiſchen unter 3 —iſche
Fahrrades in ſeiner Wohnung flüchtig gegangen iſt,
konnte. — In der verfloſſenen Nacht wurde bei Heinr 2.!"
der Hofmannſtraße ein Einhruch verübt, an dem nach d. Ete
Fußſpuren eine männliche und eine weibliche Perſon be!
Tätern fiel hierbei ein Herrenfahrrad und ein wert
Kaninchn in die Hände. Ein geſtern vormittag durch ei —
vorgenommenes Abſuchen hat ein Ergebnis nicht gehre ..
den Einbrecher anſcheinend auf dem mit einem Gebäckh ee
Fahrrad davongefahren ſind. — In der Behauſung de
mers Philipp Reinheimer 1., Neue Darmſtädter Straße
letzten Sonntag ein Verrechnungsſcheck über 2000 Mark i
dem Täter fehlt noch jede Spur.
P. Eberſtadt, 9 Juni. Gemeinderatzſitzu
nerstag (28. Juni), abends 8 Uhr beginnend, findet i Ed
eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. In dieſer S
an Stelle des verſtorbenen Schuhmachermeiſters Geor
nachrückende Bildhauer Heinrich Dieter in den Gen —
führt und verpflichtet. Auf der Tagesordnung der Sitzu
ratung des Gemeindevoranſchlags und des Voranſchia!
meinde=Waſſerwerk pro 1928. — Blumentag. Der
verein „Waiſenſchutz” (Zweigverein Eberſtadt) veranſtalt
den Sonntag einen Blumentag. — Vom Schwimm
neuerdings das Vad durch Quellwaſſer geſpeiſt wird, fi
gung und Neufüllung nicht mehr — wie ſeither — d1
Woche, ſondern nur noch alle 14 Tage, und zwar jeweils
mittag3 6 Uhr ſtatt. Die nähſte Reinigung und Neuſüu.
10. Juli.
4a. Eberſtadt, 27. Juni. Hohes Alter. Die 20
ſtädter in der Neuen Darmſtädter Straße beging
ihren 80. Geburtstag. — Blumentag. Der Zweigb
des Fechtvereins Waiſenſchutz veranſtaltet am kommende
gunſten halbwaiſer und ortsarmer Kinder einen Blumeitt /AI
lich, ein gutes Ergebnis haben wird. — Todesfall
75 Jahren iſt Jakob Plößer 1., wohnhaft Pfungſtädt‟
ſtorben.
4a. Pfungſtadt, V. Juni. Unfall in der S
hieſiger Landwirt wollte in ſeiner Scheune Gerüſtſtange.
ſetzen legen. Dabei ſtürzte er ſo unglücklich ab, daß "
ſuurde und in ein Darmſtädter Krankenhaus gebratch wei
Ein änhlicher Unfall ſtieß einem anderen Landwirt z0=
Steigleiter der Scheune auf den Stallboden klettern wo.
rutſchte und ebenfalls abſtürzte. Auch er mußte dem 2
in ein Krankenhaus nach Darmſtadt gebracht werden.
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Mien die Uebernahm
ſin und in die We
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Bührung kommt!
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Miltet werden
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bringen beſſere
an unſeres K.
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ſnet, wohl nicht
h. Hirſchhorn,
ſmuer Turner”.
En verbundenen
ſia mit ihrem L.
nandes längere
Im dmals die 2
Heielen komn
Donnerstag, den 28. Juni 1928
Seite 7
Wmer 178
2 fungſtadt, 2. Jumi. Jugendfeſt. Das diesjährige
Jugend=
gDm Wetter beſtens begünſtigt. Es wurde am Montag
abge=
mu* Feier fand vormittags im Hofe der neuen Schule ſtatt. Ein
Eg leitete die Feier ein. Die Anſprache an die Eltern und
arde diesmal von einer Lehrerin, nämlich von Fräulei
bgeſly alten, die ausführlich auf die Bedeutung des Jugendfeſtes
ngim) im weiteren Verlaufe der Veranſtaltung wurden Reigen
auf=
führg Söre geſungen, Gedichte vorgetragen uſw. Das Schluß= und
anka) * an alle Beteiligten ſprach Rektor Wetzel. Die Stadt
Pfung=
idt
für die Schulkinder die üblichen Johannisbvezeln geſtiftet.
ach „digung der ſchön verlaufenen Feier zogen die einzelnen
ſaſſe F kürzeren oder längeren Spaziergängen in die nähere Um=
hunr Heu= und Grummetgrasverſteigerung. Die
er= Grummetgrasverſteigerung von rund 100 Morgen
Gemeinde=
eſen achte, ſicherem Vernehmen nach, einen Geſamterlös von 367
Die Gemeinde. Für Morgen in guten Lagen wurden bis
eboten, während für Wieſen in geringeven Lagen höchſtens
=boten wurden. Die Heugrasverſteigerung iſt bereits von der
Srwaltung genehmigt. Es kann ſowohl Barzahlung als auch
sleiſtung erfolgen. Wie verlautet, findet in etwa 14 Tagen
Verſteigerungstermin ſtatt.
Genhar”n. 26. Juni. Unſer gaſtfrohes Städtchen rüſtet ſich
rr. zur 50jährigen Jubiläumsfeier des Ge=
eins „Eintracht”, am 30. Juni, 1. und 2. Juli d. J.
Sinige Tage trennen uns vom Feſt, das ſo glanzvoll wie nur
ßalis) Feiert werden ſoll. Die verſchiedenen Ausſchüſſe ſind zurzeit
ber— kätig, um die letzten Vorbereitungen zu treffen. Ungeahnt
Kſoß I die Beteiligung ſein, und ſchon jetzt durchloht helle
Begei=
drun) e Herzen von Sangern und Sangesfreunden für das Feſt.
iin 2 gug von der Turnhalle nach dem Feſtplatze auf den
Schloß=
ſeſer / —d die Einleitumg zum ſich anſchließenden großen
Feſtkom=
er „Sden, bei dem Begrüßungsanſprache, Konzert,
Geſangsvor=
ſige, reriſche Aufführungen u. dgl. für willkommene Abwechſlung
rger / der Feſtſonntag brnigt vormittgs den großen
nationa=
n angswettſtreit, an dem nicht weniger als 1000 Sänger
Une— — Nachmittags wird ſich ein Feſtzug durch die Straßen
be=
eger!e ihn unſer Städtchen noch nicht geſehen hat. Durch
künſt=
riſchsl geſtattete Feſtwagen, die bekannte Volkslieder darſtellen, wird
7 F mit rund 50 Vereinen eine zierende Bereicherung erfahren.
des alten Schloſſes wird der übliche Feſtbetrieb mit
Anſpra=
renweihe, Konzert, Geſangsvorträgen und Tanz ſich abwickeln.
Hunkt des Tages wird ein großes Brillantfeuerwerk
Schloßbeleuchtung bilden. Ein Volksfeſt mit Kinder.
ſluſry gen wird am Montag den Schlußakt der Jubiläumsfeier der
Eint!” darſtellen. Jetzt wünſcht jeder ſehnlichſt ſchönes Feſtwetter.
I ichelsheim i. O., 27. Juni. Feſtprogramm zum
Gau=
in, 1 eſt. Der Feſtausſchuß gibt folgendes Programm bekannt.
ſamm den 30. Juni, abends halb 9 Uhr, Fackelzug durch die Orts=
chla) Obeleuchtung. Sonntag, 1. Juli: Morgens 6 Uhr Weckruf.
ſalbd Er Beginn des Wertungsſingens im Saale des Gaſthauſes
ribahn”. Von ½11 bis ½12 Uhr Konzert auf dem Marktplatz,
* Tufſtellung des Feſtzuges (verſchiedene Feſtwagen); 2 Uhr Ab=
7 Ich die Ortsſtraßen nach dem idylliſch gelegenen, ſchattigen
rm Fuße des Reichenberges unterhalb des Schwimmbades.
Tüßung, Feſtrede, Liedervorträge, der einzelnen Vereine und
ſ x. Abends 8 Uhr Feſtball in zwei Sälen. Montags
nach=
fittau Uhr Abmarſch nach dem Feſtplatz. Daſelbſt Liedervorträge,
Zſonzy Volksbeluſtigungen.
4Tindenfels, 27. Juni. Zum Bahnbau Bensheim—
inn fels iſt nunmehr bekannt geworden, daß der Landtag das
etztes1 ct zu ſprechen habe. In einer Vorlage wird die Regierung
um m enmal erſucht werden, den Bau der elektriſchen Bahn von
nach Lindenfels beſchleunigt zu fördern, die noch
ausſtehen=
ten baldmöglichſt zu erledigen, die Konzeſſion dem gebildeten
and alsbald zu erteilen und die finanzielle Beteiligung,
ins=
die Uebernahme einer Zinsgarantie des Staates, wohlwollend
und in die Wege zu leiten. Als der Landtag kürzlich hier
veiltly ben die meiſten Abgeordneten ſich überzeugen können, daß es
xende Notwendigkeit iſt, daß nunmehr der Bahnbau endgültig
üjhrung kommt! Wir erwarten von allen Parteien, daß der
einſtimmig genehmigt der Regierung vorgelegt wird. Daß die
rſichtlich der Wirtſchaftlichkeit für das Lautertal in jeder
Hin=
zwingende Notwendigkeit iſt, braucht wohl an dieſer Stelle
— beſonders hervorgehoben zu werden. Von ganz beſonderer
g wird die Bahn aber für unſeren Kurort Lindenfels ſein,
geeignete Maßnahmen zu einem Fremdenplatz erſten Ranges
et werden kann. Die Kurverwaltung wird nicht nachlaſſen,
Tittenen Wege weiter zu gehen, und die Gemeindeverwaltung
69 rnigſt nachholen, was ſchon verſäumt iſt. Denn beſſere
Kur=
ab Sringen beſſeres Publikum und damit einen ungeahnten
Auf=
unſeres Kurortes. Neben Bad=Nauheim wird die heſſiſche
g ihr einzig ſchönes Lindenfels, von der Natur ſchon ſo reich
* wohl nicht verkümmern laſſen!
Hirſchhorn, 26. Juni. Jahresgedenkfeier. Die
— Turner” werden in der nächſten Zeit dem hiſtoriſch mit
es var mmhue= bundenen Hirſchherner Schloß einen Beſuch abſtatten. Sie
ben lonme 1a.. 1t ihrem Oberſt Lautenſchläger im Jahre 1849 während des
Aufffl 2s längere Zeit die Burg Hirſchhorn beſetzt gehalten.
Wäh=
rendy rals die Reichstruppen unter Generalmajor v. Kaſſel — über
m kommend —, General von Penker — über Gammelsbach
im — und Oberſt von Weis — von Aſchaffenburg kommend,
in s horn einmarſchierten, kam das große Freiſchärlerkorps unter
demw ri Haudegen Bönningen über Heddesbach angerückt, und
ent=
ſchH ſich dann die am 19., 20. und 21. Juni 1849 ſtattgefundene
m
w
Die Anberaumung des Ausflugs des Hiſtoriſchen Vereins für Heſſen
nach Beerfelden und der benachharten Burg Freienſtein auf den 24. Juni
1928 war nicht zufällig gewählt, ſondern im Hinblick auf die gerade vor
ſechshundert Jahren, am 25. Juni 1328, erfolgte Veuleihung der
Stadt=
rechte an Beerfelden durch Kaiſer Ludwig den Bayern geſchehen. Dieſe
Verleihung hatte zu Tibur, dem heutigen Tivoli bei Rom, ſtattgefunden
auf Bitten des Schenken Konrad IV. von Erbach, der dem damals von
meuternden Truppen umgebenen Kaiſer treue und tapfere Heeresfolge nach
Italien leiſtete. Dieſe Art Belohnung von Verdienſten war ein von Kaiſer
Ludwig häufig geübter Brauch, dem auch Darmſtadt zwei Jahre ſpäter
ſeine Erhebung zur Stadt verdankte. Mit den Stadtreclten wurde
Beer=
felden auch ein Dienstags abzuhaltender Wochenmarkt verliehen.
Ein=
weitere Folge der Verleihung der Stadtreihte war die Einrichtung eines
Bentgerichtes unter einer Zentlinde, die ein ſehr hohes Alter erreichte,
aber jetzt nicht mehr vorhanden iſt. An die Errichtung von Stadtmauern
dachte man aber erſt 125 Jahre ſpäter. Allein die Ausführung dieſes
Planes wurde durch den Einſpruch des Pfalzgrafen als Lehensherrn
verhindert, und dieſer Einſpruch entſprach durchaus dem Willen der
Bürgerſchaft, die keine Mauern haben wollte, weil ſie die dadurch
not=
wendig werdenden Spann= und Frondienſte ſcheute. So unterblieb der
Mauerbau, und ſelbſt eine dörfliche Befeſtigung mit Hecke und Zaun,
die gutgeheißen worden war, unterblieb. Gleichwohl entwickelte ſich der
Ort zu einer Landſtadt als kirchlithen Mittelpunkt der Zent Freienſtein
und nach Aufhebung des Amtes Freienſtein zu Ende der 1820er Jahre
als Sitz eines Landgerichtes und Steuerkommiſſariates, des heutigen
Amtsgerichts und Finanzamtes.
Der Ausgangspunkt des Ausfluges war Hetzbach. Zunächſt wurde
die ſüdlich von Beerfelden oberhalb Gammelsbach gelegene Ruine
Freiewſtein aufgeſucht und beſichtigt, die in ihrer Anlage bis etwa 1200
zurückgeht und im 15. Jahrhundert vollendet wurde. Bis zu Beginn
des 18. Jahrhunderts war Freienſtein, die Schutz= und Trutzburg der
Oberzent und des nach ihr benannten Amtes, leidlich erhalten, doch
be=
fand ſie ſich ſchon 1731 in einem vernachläſſigten Zuſtand, wenn ſie auch
von armen Leuten von Gammelsbach bis 1811 bewohnt war, wo die
ganze Vorhofmauer vom Tor bis zum Gefängnisturm einſtürzte. Im
Jahre 1867 vollendete der Einſturz der letzten Reſte des Tores dieſen
Teil des Werkes der Zerſtörung. Heute iſt der Burghof und die
Oſt=
ſeite der Burg abgeſperrt, weil immerfort abbröckelnde und
herunter=
fallende Steine eine ſtets drohende Gefahr bedeuten. Da eine
gründ=
liche Ausbeſſerung und Sicherung der durch das eingedrungene
Regen=
waſſer morſch gewordenen hochragenden Mauerreſte wegen der dannt
verbundenen Gefahr nicht möglich ift, ſo läßt ſich der völlige
Zuſcmmen=
bruch, der über kurz oder lang erfolgen muß, nicht mehr aufhalten. Die
Führung und Erklärung der Burg hatte Baurat Karl Kraus
übernom=
men, der 1906 größere Ausbeſſerungen an der Ruine vorgenommen
hatte und erſt vor wenigen Wochen die Toranlage freigelegt hat.
In Beerfelden, wohin ein ſchöner Weg auf der Höhe führte wurde
im Gaſthaus „Zum Bären” das Mittagsmahl eingenommen.
Zunächſt=
begrüßte der Vereinsſekretär Prof. Dr. Eduard Becker die Anweſenden
und wies zugleich auf den in vierzehn Tagen ſtattfindenden Ausflug
nach Rüſſelsheim, Flörsheim und Höchſt a. M. hin. Nach Beendigung
des Mahles gab der Vereinspräſident, Archivdirektor Dr. J. R.
Diet=
rich, einen kurzen Ueberblick über die Geſchichte der Stadt, die, eine
frän=
kiſche Siedlung, zum erſtenmal 1035 als Burifelden, d. h. ein Feld, auf
dem eine größere Anſiedlung liegt (vgl. Beuern), urkundlich erwähnt
wird. Im Jahre 773 kam der Ort als ein Teil der Heppenheimer Mark
an das Kloſter Lorſch, von dem ihn wahrſcheinlich ſchon im elften
Jahr=
hundert die Herrn von Erbach erwarben. Am 29. April 1810 äſcherte
ein Brand im Verlauf von drei Stunden den Ort bis auf, ganz wenige
Häuſer ein. Bei dem Wiederaufbau wurden breite Straßen angelegt,
während vordem die Stadt ein Haufen von Holz= und Strohdachhäuſern
um die Kirche herum geweſen war.
Durch die nach dem Brande neu errichtete Kirche, deren
Vorgänge=
rin an derſelben Stelle inmitten des Friedhofs geſtanden hatte, führte
Oberpfarrer Collin. Den Hautpſchmuck des großen, aber nüchternen
Gotteshauſes, zu deſſen Verſchönerung die in den 1860er Jahren an der
Empore angebrachten Stützen der flachen Decke nicht eben beigetragen
haben, bildet ein über der Eingangstür befindliches, aus der alten
Kirche ſtammendes gemaltes Glasfenſter, das den Herrn am Kreuze und
Maria und Johannes zu ſeinen beiden Seiten darſtellt. Es ſtammt aus
dem Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts, der Kopf Jeſu
und ein Stück des unteren Kreuzes ſind neuevdings ergänzt worden.
Daß das Kunſtwerk bei dem Brande nicht unterging, verdantt es einzig
dem Umſtande, daß es der Graf Franz I. im Jahre 1808 gegen den
Widerſpruch der Gemeinde in ſeine Sammlungen nach Erbach hatte
bringen laſſen, wo es trotz langen Prozeſſen zwviſchen ihm und der
Ge=
meinde im Jahre 1848 verblieb. Ein weiteres Stück aus der alten
Kirche iſt ein Holzkruzifix, das jetzt in dem Gemeindezwecken dienenden,
an der dem Eingange entgegengeſetzten Kirche befindlichen Saale
aufge=
ſtellt. Mit dem Altar, auf dem die Bibel aufgeſchlagen war, war dieſes
Stück von dem Feuer verſchont wovden. An die Beſichtigung der Kirche
ſchloß ſich ein Gang durch die Stadt, namenklich wurde der
Zwölfröhren=
brunnen, eines ihrer Wahrzeichen und im Volksmunde als „
Mümm=
lingsquelle” bezeichnet, beſichtigt.
Den Schluß des Ausflugs bildete ein Gang nach Hetzbach, und von
da nach dem an der Vereinigung der Erbacher und Fürther Straße
gelegenen Gaſthaus zur Marbach. Dort wurde der Nachmittagskaffee
eingenommen und dann um 17.09 Uhr von dem zwanzig Minuten
ent=
fernten Hetzbacher Bahnhof die Rückfahrt angetreten. Die Zahl der
Teilnehmer an dem Ausflug, der von dem herrlichſten Sommerwetter
begünſtigt war, betrug etwa zwanzig. Sie alle werden mit großer
Be=
friedigung an die wohlgelungene Vereinsveranſtaltung zurückdenken.
Karl Eſſelborn.
denkwürdige Schlacht bei Hirſchhorn. Das ſogen. „Freiſchärlersgrab”
im Walde nach Grein=Michelbuch und das Grab des Leutnants
Wede=
kind auf dem Hirſchhorner Friedhof am Schloßberg ſind noch
Zeu=
gen dieſer Zeit.
— Hirſchhorn, 27. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
26. Juni 0,87 Meter, am 27. Juni 0,79 Meter.
W. Heppenheim a. d. B., 25. Juni. 25jähr. Stiftungsfeſt
des Männergeſangvereins „Sängerbund” Unter dem
Protektorate des Herrn Bürgermeiſters Schiffers feierte der Verein ſein
25jähriges Beſtehen. Vom denkbar beſten Wetter begünſtigt übertraf die
Feſtteilnehmerzahl alles Erwarten. Schon am Samstag abend beim
Kommers waren hervorragende Leiſtungen in Geſang und Muſik
feſt=
zuſtellen; beſonders erwähnt ſeien die Geſangsvorträge des
Sängerquar=
tetts „Rheinperle” Worms. Durch die reichgezierten Hauptſtraßen der
Stadt bewegte ſich ein umfangreicher Feſtzug zum Feſtplatz, wo der
Vor=
ſitzende des Heſſiſchen Sängerbundes, Dr. Siegert, in der Feſtrede in
längeren Ausführungen „das Lob des deutſchen Liedes” in gebührenden
Vordergrund ſtellte. Die Geſangsvorträge der verſchiedenen Vereine,
ſowie die wohlgelungenen Konzertſtüche der Feuerwehrkapelle füllten die
Feier bis zum Abend aus. Ein Volksfeſt auf der Starkenburg am
heuti=
gen Tage beendigte die Veranſtaltung, die zur Befriedigung ſämtlicher
Teilnehmer verlief. — Hauptverſammlung des
Haus=
beſitzervereins. In letzter Woche fand die diesjährige
Hauptver=
ſammlung des Hausbeſitzervereins ſtatt. Bei gutem Beſuche kamen die
einſchlägigen Fragen zur Beratung und Beſchlußfaſſung. Eine
Neue=
rung, die ſehr begrüßt wurde, iſt die Gewährung des koſtenfreien
Rechtsſchutzes durch den Verein im Falle von Mietſtreitigkeiten, die durch
das Zwangsmietengeſetz entſtehen können.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 25. Juni. Bekämpfung der
Apfelbaumgeſpinſtmotte. Hierzu gibt das Kreisamt folgende
Weiſungen: Da zu befürchten iſt, daß die Raupen der
Apfelbaumgeſpinſt=
motte bei Eitritt wärmerer Witterung in zweirer Generation und in
ſtärkerem Maße erſcheinen und unſere Apfelbäume darunter leiden
wer=
den, iſt zu empfehlen, die in Geſpinſten lebenden Raupen ſofort zu
zer=
drüchen. Ein Beſpritzen der Neſter mit entſppechender Flüſſigkeit iſt
nicht gut durchführbar. Wie die Raupen in Geſellſchaft leben, ſo
ver=
puppen ſie ſich auch in weißliche Hüllen, die leicht auffindbar und zu be=
ſſeitigen ſind. Mit der Beſeitigung der Raupen an Obſtbäumen iſt
gleich=
zeitig auch die Beſeitigung der auf den Pfaffenhütchen=, Weiß= und
Schwarzdornſträuchern befindlichen Raupen durchzuführen.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 26. Juni. Amtstag. Der
Amtstag in Wimpfen, der am 22. Juni ſtattfinden ſollte, aber wegen
eingetretener Hinderniſſe halber nicht abgehalten werden konnte, wird
nunmehr am Donnerstag, den B d. Mts., vorm. 10 Uhr, ſtattfinden.
Bm. Bürſtadt, 27. Juni. Ein Motorradunfall, bei dem
Fahrer und Sozius erhebliche Verletzungen erlitten, ereignete ſich auf
der Straße nach Lorſch. Auf der friſch gekieſten Straße geriet das Rad
ins Schleudern, wobei beide heruntergeſchleudert wurden. Das
Motor=
vad wurde ſchwer beſchädigt ſowie ein zur Seite geſchleuderter
Fuß=
gänger leicht verletzt. — Zwecks Errichtung eines
Kriegerdenk=
mals wurde ein Denkmalsausſchuß gewählt unter dem Vorſitz des
Bahninſpektors Arnold. Gemeinſam mit dem Krieger= und
Soldaten=
verein ſoll derſelbe die nötigen Vorarbeiten leiſten. Auch die Gemeinde
hat ihre Unterſtützung zugeſagt. Die Ortsſammlung hat bereits
be=
gonnen und einen ſchönen Erfolg zu verzeichnen.
Bm. Bürſtadt, 25. Juni. Nachdem die meiſten unſerer
Nachbarge=
meinden das Andenken an ihre gefallenen Söhne durch ein Ehrenmal
gewahrt haben, will man nun auch hier einen Gefallenengedenkſtein
er=
richten. Die erſte offizielle Beſprechung fand heute ſtatt, wozu
Vereins=
vorſtände, Ortsvorſtand, Lehrerkollegium uſw. eingeladen waren.
An=
reger des guten Gedankens iſt der Krieger= und Soldatenverein. Eine
Ortsſammlung ſoll die finanzielle Grundlage ſchaffen.
Bp. Gernsheim, 27. Juni. Zwei Menſchenleben in den
Wellen umgekommen. Geſtern nachmittag fiel oberhalb Bingen
das vierjährige Söhnchen des Kapitäns Nikolaus Kiſſel von hier über
Bord des Schiffes „Braunkohle 12‟. Der Kapitän ſprang dem Kind
nach, um es zu retten, doch Vater und Kind ertranken in den Fluten,
die unglückliche Witwe mußte Augenzeuge des Unglücks ſein.
— Gernsheim, 27. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
26. Juni 1,50 Meter, am 27. Juni 1,37 Meter.
I. Gau=Algesheim, 27. Juni. Ertrunken. Beim Baden im
Rhein ertrank der 14jährige Maurerlehrling Hans Heinrich von
hier vor den Augen ſeines 18jährigen Bruder3. Die Leiche konnte noch
icht geborgen werden
Seite 8
Donnerstag, den 28. Juni 1928
Reich und Ausland
Ausſtellung „Das deutſche Porzellan”,
Wies=
baden 1928.
Die Sonderſchau „Der gedeckte Tiſch für mich
und meine Gäſte” iſt ſeit Mittwoch vormittag für
den allgemeinen Beſuch geöffnet. Der Eintrittspreis,
mit der Berechtigung zu einem einmaligen Beſuch
der Ausſtellung, beträgt 1.00 RM. Es empfiehlt ſich,
von der Einrichtung der Zehnerheftchen, die zum
Preiſe von 7.50 RM. abgegeben werden, vegen
Ge=
brauch zu machen, da die Ausſtellung in ihrer
Viel=
fältigkeit mit einem einmaligen Beſuch nicht ſo
ange=
ſehen werden kann, wie ſie es verdient. Das
Preis=
gericht für die Sonderſchau ſetzt ſich zuſammen aus
den Herren Profeſſor Hams Pellar, Frankfurt
a. M., Prof. Chriſtianſen=Wiesbaden und dem
Vor=
ſitzenden des Ausſtellungsvereins, Herrn Ludwig
Kiehl. Es werden 20 Tiſche von Damen der
Wies=
badener, Frankfurder und Mainzer Geſellſchaft
ge=
deckt. Beſonderen Wert wurde darauf gelegt, den
gemütlichen und geſchmachvollen Familientiſch des
täglichen Gebrauchs zu zeigen. Wertvolle
Ehren=
preiſe haben die Porzellanfabriken zur Verfügung
geſtellt, und dürfte das Preisgericht keine leichte
Ar=
beit finden. — Es beſtehen ausſichtsreiche
Verhand=
lungen ,den Endtermin der Geſamtausſtellung auf
den 23. Juli feſtzulegen, da die letzten Tage eine
bedeutende Steigerung der Beſucherzahl brachten.
Sehr begrüßenswert iſt das Verhalten des Heſſiſchen
Kultusminiſteriums, das Schulklaſſen ſelbſt aus Bad=
Nauheim nach Wiesbaden ſchickte, um dieſe
einzig=
artige Schau zu beſichtigen. Vereine, Gewerkſchaften
und Verbände erhalten bei korporativem Beſuch
er=
mäßigte Eintrittskarten. Anfragen ſind an das
Aus=
ſtellungsbüro, Paulinenſchlößchen, Tel. 25 611, zu
richten.
Auto=Lotſen durch Berlin.
Der Gau I, Berlin=Brandenburg, des Allgemeinen
Deutſchen Automobilklubs hat den Auto=Lotſendienſt
eingerichtet, um ortsfremde Automobiliſten ſicher und
ohne Unfälle durch Berlin und Umgegend zu führen.
Es ſind folgende Lotſenſtationen von 7 Uhr bis
23 Uhr ſtändig — auch Sonntags — mit Lotſen
be=
ſetzt: 1. Zufahrtſtraße Breslau—Frankfurt a. d. Oder
—Berlin: Friedrichsfelde, Olex=Tankſtelle Alt=
Fried=
richsfelde Ecke Victoriaſtraße, 2. Zufahrtſtraße
Stet=
tin-Berli: Weißenſee, Olex=Tankſtelle
Greifswal=
der Straße Ecke Kuglerſtraße, 3. Zufahrtſtraße
Dres=
den—Görlitz-Berlin: Tempelhof, Olex=Tankſtelle
Chauſſeeſtraße Ecke Ullſteinſtraße, 4. Zufahrtſtraße
Magdeburg—Leipzig-Berlin: Olex=Tankſtelle Straße
Wannſee-Zehlendorf, 1 Kilometer öſtlich Bahnhof
Wannſee — In kurzer Zeit folgt die Lotſenſtelle für
die Zufahrtſtraße Hamburg-Berlin an der
Heer=
ſtraße. Außerdem ſtehen täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr
auf der Geſchäftsſtelle Wilhelmſtraße 11 — auf
tele=
phoniſchen Anruf: Bergmann 2316/17 — Lotſen zur
Verfügung. Ferner geben alle Olex=Tankſtellen
Aus=
kunft über den Lotſendienſt.
Urteil in einem Entführungsprozeß.
Berlin. Nach zwölfſtündiger Verhandlung
ſprach das Schöffengericht Berlin=Mitte den wegen
Verführung und Entführung einer Minderjährigen
angeklagten Arzt Dr. Everth nach rechtlichen
Erwä=
gungen auf Koſten der Staatskaſſe frei, obwohl es
an ſich dem Mädchen, das als Zeugin vernommen
wurde, mehr Glauben ſchenkte, als dem
Angeklag=
ten. Der Staatsanwalt hatte ſieben Monate
Ge=
fängnis beantragt.
Mordprozeß Wichmann.
Frankfurt a. M. Nach den Dispoſitionen
des Vorſitzenden iſt anzunehmen, daß der Prozeß erſt
in der nächſten Woche zu Ende geht. Zu Beginn des
dritten Verhandlungstages erſtattete zunächſt
Sani=
tätsrat Dr. Magnus Hirſchfeld ſein Gutachten,
wo=
für es bedeutungslos ſei, was ſich im weiteren
Ver=
lauf der Verhandlung darüber ergeben würde, daß
der Angeklagte früher durch ſein Verhalten
un=
glaubwürdig erſcheine, und daß er ſeine Kinder
ge=
legentlich züchtigte. Der Angeklagte ſei, wie jeder
Menſch, ein Produkt ſeiner Anlage und Lage, ſowie
der äußeren Lebensumſtände. Wichmann ſei zu dem
etwas disproportionierten aſtheniſchen Typus zu
zählen. Er kam als Scheintoter zur Welt, ſeine
Geburt war eine Steißgeburt. Sein Spiel war bis
zur Geſchlechtsreife mädchenhaft. Als er dann in den
Krieg kam, wollte er ſeine Schwäche
überkompen=
ſieren. Die Geſchlechtsreiſe trat erſt mit dem 17.
Le=
bensjahr ein. Als Kind war der Angeklagte ſehr
anlehnungsbedürftig. In ſeiner ſexuellen
Konſtitu=
tion ſei der Schlüſſel der Tat zu ſuchen. In
geſchlecht=
licher Beziehung ſei der Angeklagte ein
meta=
tropiſcher Typus, zu dem jene Perſonen zu zählen
ſind, die ſich dem Weib underordnen. Er ſtand ſehr
im Banne ſeiner Frau. „Sie konnte mit mir machen,
was ſie wollte, wenn es zu erotiſchen Erlebmiſſen
kam”, ſo erklärte der Angeklagte in der Verhandlung.
Auch die Dienſtbotenſtellung des Angeklagten läßt
ſich aus dieſer Einſtellung erklären. Die erſten
Un=
terſchlagungen, die den Angeklagten aus ſeiner
Beam=
tenlaufbahn herauswarfen, ſind wohl auch auf das
Hörigkeitsverhältnis zu ſeiner Frau zurückzuführen.
Er wollte ihr mit dem Möbelkauf eine Freude
machen. Der Krieg machte ſich bei dem Angeklagten
ſehr unangenehm bemerkbar und hat ſehr nachteilig
auf ihn gewirkt. Er lernte hier auf Befehl töten.
Auch ſeine Potenz litt infolge der Unterernährung.
Er konnte den Anſprüchen ſeiner Frau, die ſexuell
ſehr aktiv war, nicht mehr genügen, und das
depri=
mierte ihn. Zu den rein körperlichen Mißſtänden kam
vor allen Dingen die Unmöglichkeit, ſeiner Frau und
ſeinen Kindern richtig helfen zu können. Ein ſchwerer
Nervenzuſammenbruch iſt die Folge einer
Unter=
ernährung und großer ſeeliſcher Qualen. Es iſt nicht
ganz leicht, o führte der Gutachter weiter aus, ſich
über den Charakter der Frau, die in dem ſchrecklichen
Drama eine große Rolle ſpielt, ein Bild zu machen.
Die Frau des Angeklagten ſtammte aus einer
kinder=
reichen Familie (14 Kinder), aus ärmlichen
Verhält=
niſſen. Sie geaoß eine ſtreng religiöſe Erziehung.
Mit einem ſtarken Drang zu einer gewiſſen
Ueber=
ſchwänglichkeit, vor allem auch in peligiöſem Sinne,
war ſeine Frau behaftet. Die Frau glaubte infolge
ihrer religiöſen Einſtellung an ein Weiterleben im
Jenſeits. Der Gutachter ging dann auf die
pſycho=
logiſche Bewertung der Tat ſelbſt ein. (Die
Verhand=
lung dauert fort.)
1300jähriges Stadtiubiläum Meersburg.
Die alte Meersburg,
die der maleriſch gelegenen 1300jährigen Bodenſeeſtadt ihren Namen gab, gehört zu den ſchönſten
Bauten deutſcher Vergangenheit. Symboliſch drücken ihre trotzigen Ecktürme die weltliche Macht
ihrer geiſtlichen, kurfürſtlichen Erbauer aus. Im Gegenſatze dazu ſteht das neue Schloß, ein
Sinnbild heiterer Lebensfreude. Hier verſammelte der bedeutende Germaniſt Freiherr v. Zaßberg
die Gebrüder Grimm, Uhland, Schwab und Kerner um ſich, und hier auch lebte jahrzehntelang
und ſtarb 1878 Deutſchlands große Dichterin Annette v. Droſte=Hülshoff. Ihrer wird man
haupt=
ſächlich am Jubiläumstage der Stadt gedenken.
Granatenexploſion in Brügge. — 8 Tote, 40 Verletzte
Die Trümmerſtätte.
Auf einem Altmateriallager in Brügge ereignete ſich die furchtbare Exploſion einiger dort
liegen=
der Blindgänger. Acht Perſonen ſind getötet und 40 verletzt worden. Die umliegenden Schuppen
und Häuſer wurden bis auf die Grundmauern zerſtört, und im weiteſten Umkreiſe ſind alle
Fenſterſcheiben durch den Luftdruck eingedrückt worden. Das Unglück ſtellt eine der größten
Exploſionskataſtrophen der letzten Zeit dar.
Neuartiges Segelflugboot über Waſſer.
Der bekannte Segelflieger Hans Richter in ſeinem Segelflugboot.
Die Neukonſtruktion eines Segelflugzeuges iſt mit Schwimmern verſehen. Der Aufſtieg vom
Waſſer erfolgt durch die Schleppkraft eines vorgeſpannten Motorbootes. Mit dieſem
Segelflug=
boot wird ſich Richter um den Preis von 1000 däniſchen Krdnen bewerben, den eine däniſche
Zeitung für die motorloſe Ueberfliegung des Sund ausgeſetzt hat.
Hagelwetter in Salzburg.
Salzburg. Dienstag nachmittag ging über
Salzburg und Umgebung ein außerordentlich
hef=
tiges Hagelwetter nieder, das in den Gärten und
an den Baulichkeiten ſtarken Schaden anrichtete.
Fliegernotlandung.
Paris. Die beiden amerikaniſchen Flieger
Stultz und Gordon, die vorgeſtern nachmittag in
einem Militärflugzeug Le Bourget verlaſſen hatten,
um nach London zurückzukehren, mußten an der Küſte
wegen ſtürmiſchen Wetters über dem Kanal bei
Bou=
logne ſur mer landen und haben die Reiſe nach
London mit dem Schiff fortgeſetzt.
Unwetter in Oſtfrankreich.
Paris. In Oſtfrankreich ſind am Dienstag
nachmittag ſtarke Unwetter, verbunden mit
Hagel=
ſchauern, niedergegangen. Die Erntebeſtände ſollen
nach dem „Petit Pariſien” teilweiſe ſtark in
Mitlei=
denſchaft gezogen worden ſein. Das wird namentlich
aus der Gegend von Saarburg und von Metz
gemel=
det. Auch an der Maas hat das Unwetter ſtark
ge=
hauſt.
Ein norwegiſches Fiſcherdorf in Flammen.
Oslo. Das große Fiſcherdorf Berlevaag, in der
Landſchaft Finnmarken, iſt von einem Großfeuer
heimgeſucht worden. Man befürchtet, daß das ganze
Dorf niedergebrannt iſt.
Dr. Wilhelm Filchner mit ſei
in Berlin.
Der bekannte, totgeſagte Aſienforſck
Heimat zurück, aus der er vor zw
aufbrach, um in den unerforſchten
und der Wüſte Gobi erdmagnetiſch
geodätiſche Arbeiten vorzunehmen.
tiſchen Widerſtandes, der Eingebore
der Mut, die Zähigkeit und En=
Forſchers einen Weg quer durch
Innere Aſiens. Bereits vor ein
ſeine Ermordung durch tibetaniſch
tiert werden. Mit erfrorenen Hä1
ſchweren Verletzungen und Krank
Filchner, die Expedition zu Ende z
ſeiner reichen wiſſenſchaftlichen Au
20 000 Meter Filmaufnahmen von
Reiſe mit.
In der Preſſe ſind gegen der
Stellen Angriffe gerichtet wonden,
Empfang Filchners in Berlin auf d
eingefunden haben. Wie hierzu n:
werden kann, iſt ein offizieller En
ausdrücklichen Wunſch hin unterbl
Unterrednung mit Dr.
Berlin. Der nach langer
hier eingetroffene deutſche Forſch
Filchner gewährte dem Chefredakte
eine Unterredung, in der ſich der
gegen verſchiedene Preſſenotizen u
den Reichsbehörden aus ihrer Nichtbe
Empfang des Heimkehrenden ein /
worden war. „Ich habe abſichtlich ärte e,
„niemanden von Ort und Zeitpunk / Gunei
fens unterrichten laſſen und ſchon
ſtrikte Anweiſung in dieſem Sinne
es verabſcheue, im Mittelpunkt ivg /Ehr Au
gebungen zu ſtehen”. Ueber das B
richtet Dr. Filchner, daß es ſich um Eſunt
gaben gehandelt habe, wobei die (—ung eint
Verbindung mit dem chineſiſchen
Ve=
einer weiteren zwiſchen dieſem und 4—diſche
zweckt war. Er habe etwa 160 Ste
und damit eine Reihe weißer Fled
beſeitigt, indem er ſeine ganze Ror ſt-toguh
aufgenommen habe. „Als ich”, ſo f1 dNche
„von dem Mißgeſchick Nobiles
hör=
als alter Polarfahrer durch Funkſ
niſchen Regierung für die Suche zu
ſtellt, und vor einigen Tagen an
den Bruder meines alten Freund
um mich zu Nachforſchungen nach 2 ſoſen
bieten.”
Schwere Ausſchreitungen ein erbeüite
gegen die Familie ſeines B m.
Prag. In der Schuhfabrik de
in Proßnitz in Mähren geriet en 2 —nn
Fabrikbeſitzer in Streit, als dieſer
Arbeiter geforderte Lohnerhöhung a B. 6
zu Tätlichkeiten, bei denen der Fahr
gegen ihn geſchleuderten Holzſcheit /Ei
wurde. Gegen die Mutter des Fahr E50
kam, ſchleuderte der Arbeiter eine
die ein Kind auf dem Arm trug, Se
Hand getroffen und brach ohnmächtie Eſe.
Arbeiter verſuchte ſodann, in das Bi —
in dem ſich der Bruder des Fabrikk wi0
diert hatte. In dieſem Augenblick Lenn
Polizeibeamte auf der Bildfläche, 1 —
den Gewalttätigen unſchädlich zu me
Schweres Autoungli
Prag. Bei einem Bahnüberg
lau überfuhr der Automobilbeſitze:
Iglau mit ſeinem Automobil, in we
ſeiner Gattin noch zwei andere Pei
die geſchloſſene Bahnſchranke. Das
ſchlug ſich auf dem Gleiſe und wurt
demſelben Augenblick vorbeifahrende
Stücke geriſſen. Frau Kaſparek wurd
Rumpfe getrennt, Kaſparek ſelbſt t5d!
Ein Gedenkſtein für die Beſatzung
„L. 32” in England
London. Auf dem Friedhof
ſtead bei Billericay wurde am Di.
Deutſchland eingetroffener Gedenkſt
undzwanzig Namensunterſchriften
Grabe der Beſatzung des Zeppelm ,”
„2 32” war im September 1916
ſchoſſen worden und ſeine geſamte
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V.1725
Seite 10
Donnerstag, den 28. Juni 1928
Sport, Spiel und Turnen.
Schwimmen.
*Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Jung=Deutſchland gegen S. V. Ludwigshafen 6:1 (3:0).
In letzter Minute wurde für geſtern abend 8 Uhr im Großen
Woog das erſte Bezirksſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
zwiſchen Jung=Deutſchland Darmſtadt und dem Schwimmverein
Ludwigshafen angeſetzt, ſo daß wir die breitere Oeffentlichkeit
nicht mehr rechtzeitig davon in Kenntnis ſetzen konnten. Die
Folge davon war, daß ſich nur wenige Zuſchauer eingefunden
hatten. Von Ludwigshafen, das auch in dieſem Jahre wieder
Meiſter ſeines Gaues werden konnte, hatte man ſich mehr
ver=
ſprochen. Aber es hatte das Pech, auf einen Gegner zu treffen,
der durch die Spiele mit großen Gegnern ſeine Form von Spiel
zu Spiel zu verbeſſern ſcheint. Der gute Aufbau des Spieles
und die ſchwimmeriſche Gewandtheit jedes Einzelnen mußte
Jung=Deutſchland zu Erfolgen kommen laſſen. Ernſthaft haben
ja wohl die Ludwigshafener ſelbſt nicht angenommen, daß ſie
ihren großen Gegner überwinden könnten. Für ſie galt es,
ehren=
voll zu unterliegen. Und das iſt ihnen zweifellos gelungen.
Jung=Deutſchland war ſo überlegen, ohne daß es ſich auszugeben
brauchte, daß es ſich nicht lohnt, die einzelnen Phaſen des Spieles
feſtzuhalten. Während die Ludwigshafener in der erſten Halbzeit
wenigſtens den Verſuch machten, anzugreifen, beſchränkten ſie ſich
in der zweiten Halbzeit auf die Verteidigung, ſo daß ſich das
Spiel ausſchließlich vor ihrem Tor abſpielte und ſämtliche
Darm=
ſtädter ſich im Schießen aufs Tor verſuchen konnten. Das
Ehren=
tor reſultierte aus einem Strafwurf in der letzten halben
**
Minute.
Zu den Jubiläums=Peranſtaltungen
im Sportverein Darmſtadt 1898.
Der Sportverein Darmſtadt 1898, der in dieſem Jahre die 30jährige
Wiederkehr ſeines Gründungstages feiern kann, wird aus dieſem
feſt=
lichen Anlaß heraus am
12. Auguſt
auf ſeinem Platze am Böllenfalltor die Ligamannſchaften ſeiner Fußball=
und Handballabteilung gegen hervorragende Gegner antreten laſſen.
Nachdem man anfangs an die Verpflichtung des 1. F.C. Nürnberg
ge=
dacht hat, hat man aus der Erwägung heraus, daß die Handballer des
Klubs keinen ganz gleichwertigen Gegner für die Spieler des
Süddeut=
ſchen Meiſters darſtellen würden, von dieſer Verpflichtung Abſtand
ge=
nommen. Statt deſſen iſt nunmehr endgültig der Abſchluß mit der
Spielvereinigung Fürth
zuſtande gekommen. Die Handballmannſchaft von Fürth iſt ja in
Darm=
ſtadt ſehr gut bekannt. Die Endſpiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft
in den Jahren 1925—1927 waren jeweils Höhepunkte der Saiſon. In
dieſen Spielen haben ſich die Leute mit dem grünen Kleeblatt die
unge=
teilte Sympathie der Darmſtädter Zuſchauer erworben. Man geht wohl
kaum fehl, wenn man annimmt, daß die Fußballer der großen
Spiel=
vereinigung es genau ſo gut verſtehen werden, ſich in Darmſtadt die
größte Achtung und Anerkennung zu verſchaffen.
Außerdem iſt noch für Montag, den 20. Auguſt, ein internationales
Abendſportfeſt geplant, das in Verbindung mit der am 19. Auguſt von
der Eintracht Frankfurt a. M. arrangierten leichtathletiſchen
Veranſtal=
tung zur Durchführung gebracht werden ſoll. Zur Stunde ſteht noch
nicht feſt, ob ſich dieſes Vorhaben verwirklichen läßt.
Handball.
Sportverein 98 1. Handballjugend—1. Jugend Rot=Weiß 1:1.
Anläßlich des Jugendtages trafen ſich die erſten
Jugendmannſchaf=
ten von Spp. 98 und Rot=Weiß auf dem Germaniaplatz in Pfungſtadt
zu einem Werbeſpiel, da dort noch keine D. T.B.=Handballmannſchaft
beſteht. Das Reſultat 1:1 entſpricht dem Spielverlauf. Die 98er
ver=
ſuchten, Syſtem zu ſpielen, doch ſetzten ſie ſich gegenüber den äußerſt
eiftigen und flinken Rot=Weißen leicht durch, um ſo weniger, als die
wenigen Torſchüſſe noch recht unplaeiert waren. Die im Loſen
glück=
lichere Mannſchaft erhielt von Germania einen Wimpel als
Erinne=
rungszeichen, nachdem der dortige Vorſitzenda der Hoffnung Ausdruck
gab, daß nunmehr auch in Pfungſtadt ſich eine D.S.B.=
Handballmann=
ſchaft gründen möge.
T. V. König (4=Klaſſe)— T.V. Groß=Umſtadt (Meiſterklaffe).
Die Handballer der D. T. König empfingen am Sonntag auf
ihrem Platz die als ſehr ſpielſtark bekannten Groß=Umſtädter. König
ſpielt in der erſten Halbzeit mit der Sonne im Rücken und zeigt eine
leichte Feldüberlegenheit. In der 6. Minute erzielt es das
Führungs=
tor, dem aber poſtwendend der Ausgleich folgt. Bei Halbzeit lautet das
Ergebnis 3:2 für König. Nach dem Wechſel konnte der Linksaußen auf
4 Tore erhöhen. Groß=Umſtadt drückt nun ſtärker und ſtellt durch zwei
16,5=Meter das Gleichgewicht her. Eine gute Vorlage wird kurz darauf
unhaltbar von König eingeſandt. Groß=Umſtadt rafft ſich nochmals
mächtig zuſammen und bedrängt das Königer Tor. Im Gewirr gibts
für Groß=Umſtadt einen 16,5=Meter, der verwandelt wird; zwei Minuten
danach ertönt der Schlußpfiff. Mit 5:5 trennen ſich die Gegner.
Sportverein 1. Handballjugend: Bezirksmeiſter.
Nachdem nnumehr durch die Frankfurter Spruchkammer das
ſeiner=
zeit beim Stande von 5:2 für Spp. 98 abgebrochene
Jugendbezirksver=
bandsſpiel in Schwanheim als für Darmſtadt gewonnen bezeichnet
wurde, iſt die 1. Handballjugend des Sportvereins, als Jugend=
Bezirks=
meiſter anzuſprechen. Den jungen Meiſtern iſt zu wünſchen, nicht zu
raſten und zu roſten, ſondern auch in der kommenden Sommerpauſe
eifrig zu üben, um für die nächſten Verbandskäunpfe gerüſtet zu ſein,
u mſo mehr, als die 1. Jugendmannſchaft verſchiedene gute Spieler an
die aktiven Mannſchaften jetzt abgeben muß, die vor dem 1. Auguſt 1910
geboren ſind.
Reichs= und Alpenfahrt.
Der 3000 Km.=Wettbewerb des A. O. A. C.
Von Siegfried Doerſchlag.
Heidelberg, 25. Juni.
39 Fahrer am Start, 32 am Ziel nach 6 langen, ſchweren Fahrtagen
über mitteldeutſche und ſächſiſche, baheriſche und öſterreichiſche Berge,
kreuz und quer durch das Alpenland, durch die Dolomiten, über die
Tiroler und die Schweizer Päſſe, im Zickzack durch den Schwarzwald.
Das war eine Prüfungsfahrt, wie ſie wahrlich noch nie ſtattgefunden
hatte. Nichts blieb den Reichs=Alpenfahrern erſpart: ſie wurden
pudel=
naß durch Wolkenbrüche im bayeriſchen Bergland, ſie ſchmorten in der
ſüdlichen Sonne des heißen Südtirol, ſie fuhren durch Paßfurten mit
meterhohem Schnee, ſie wurden bejubelt allerorts in Deutſchland, i
Oeſterreich, in Steiermark wie in Kärnten, im Salzkammergut und im
nur in der Schweiz erlebten ſie eiſige Aufnahme, ſpürten ſie
Autofeind=
ſchaft, lernten ſie behörkliche Schikanen und Bußen=Erpreſſungen mit
vorgehaltenem Revolver kennen . . . und trotz hohen Tempos und aller
Gunſt und Mißgunſt der Natur langten 22 Reichs=Alpenfahrer
ſtraf=
bunktfrei in Heidelberg, am Endziel, an. Die ſchwerſte Etappe war die Chersburg=Aibling, Selve; Erich König=Suhl, Simſon=Supra: Alfred
Alpenetappe über das Pötſchenjoch (ab Iſchl), über die Tauern, über
zurückzulegen, und nur wer die Alpenſtraßen mit ihren Kuwpen,
Stei=
gungen, Gefällen kennt, weiß, was das zu bedeuten hat.
Nun hat dieſer größte, je ſtattgefundene ſportliche
Zuverläſſigkeits=
wettbewerb ſein Ende erreicht. Man darf als neutraler Beobachter und
Begleiter der ganzen Fahrt frei herausſagen: der A. D.A.C. als
Veran=
ſtalter hat ſeine Sache wieder einmal famos gemacht. Was er der
deutſche Induſtrie. Von den 13 Fahrzeugen, die die 7. Reichs= und
Alpenfahrt abſolut ſtrafdunktfrei beendeten, waren 11 deutſchen Ur=
19 deutſche Wagen!. Das iſt ein Beweis für Hochleiſtung, für Ausdauer,
für Durchhalten, für Anzugsmoment, für Fahrbereitſchaft, für
Geſchmei=
digkeit, wie er ſo eindrucksvoll nur durch die Tat vollbracht werden kann.
Und wenn auch diesmal wieder einzelne deutſche Fabriken zögerten,
Fabrikteams in die Reichs= und Alpenfahrt zu ſchichen: die dabei waren,
haben gezeigt, was ſie können und dadurch Erfolg errungen. Keine
großſprecheriſchen Anpreiſungen hätten die Hochleiſtungsfähigkeit einer
Marke ſo klipp und klar beweiſen können, wie z. B. der große Team=
Erfolg von Dixi, die mit ihrem Kleinwagenteam den 1. Teampreis
er=
rangen. Drei Dixi am Start — drei Dixi nach 3000 Km. und etwa
20 000 Meter Höhenunterſchied ſtrafpunktfrei! Das nenne ich einen
Er=
folg, der für ſich ſelbſt ſpricht.
Um ſogleich bei den Team=Erfolgen zu bleiben. Simſon=Supra hat
den 2. Team=Preis errungen. Mit einem einzigen Strafpunkt! Nach
der kalten Regennacht und dem regneriſchen Ruhetag von Iſchl ſprang
am Frühmorgen der Simſon=Supra=Motor von Kotte (Dresden) ein
paar Sekunden zu ſpät an. Das war der einzige Straſpunkt! Sonſt
aber hat das Dixi=Team die mitteldeutſche Ebene, das ſächſiſche
Berg=
land, Fichtelgebirge und baheriſchen Wald, die Berge des
Salzkammer=
guts und die Hohen Tauern, die Alpen in Tirol, in den Dolomiten, in
Engadin und den Klauſen, gut bezwungen, daß es keine, aber auch gar
keine Verſpätung gab. Man hat den Simſon=Supra mitunter
leicht=
hin als Sportwagen bezeichnet. Daß er auch Tourenwagen iſt,
zuver=
läſſig, hochleiſtungsfähig, voller Naſſe und Klaſſe, das hat das Simſon=
Supra=Team auf der ſchwerſten aller Alpenfahrten tadellos und abſolut
einwandfrei bewieſen.
Und dann der ſchöne Brennabor=Erfolg! Das Brandenburger
Fa=
brikat hatte bereits auf der A. D.A.C.=Gebrauchs= und
Wirtſchaftlich=
keitsprüfung die Qualität ſeiner 12 PS=Wagen bewieſen. Dieſer Beweis
wurde diesmal eindrucksvoll erhärtet durch das erneut tadelloſe
Durch=
halten und vorzügliche Abſchneiden der drei Brennabor=Wagen. Alle
drei Brennabor ſtarteten als Innenſteuer=Limouſinen. Und wären dieſe
Graubündener und Schwyzer Schikane nicht geweſen, die Wagen
anzu=
halten und zu ſchikanieren, — das Brennabor=Team, mit Ausnahme des
Graubündener Fahrtags behördlichen Nevps und polizeilicher
Erpreſſun=
gen ſtraſpunktfrei, hätte gleichfalls ſtrafpunktfrei, die 3000 Km.Fahrt
beendet.
Welch ein Unterſchied im Laufe der letztem 7 Jahre! Im Jahre 1921
fand die erſte Reichsfahrt des A.D.A.C. ſtatt. Sie begann in Berlin
und endete gleichfalls in Heidelberg nach 4 Fahrtagen mit einer
Geſamt=
ſtrecke von 719 Km. Diesmal nun haben die Reichs=Alpenfahrer 600 Km.
auf ſechs der ſchwerſten Alpenpäſſe an einem einzigen Fahrtag
zurück=
gelegt. und diesmal haben, um es vorweg zu nehmen, von 39
Geſtar=
tetem 22 die Geſamtfahrt ſtrafpunktfrei beendet. 13 Teilnehmer hatten
auch das Glück, daß an fedem Start nach Parkierung der Fahrzeuge auf
offenem Parkplatz die Motoren innerhalb der vorgeſchriebenen einen
Minute anſprangen und ſie ſomit ohne Startſtrafpunkte blieben. Neun
weitere Teilnehmer hielten auch die 3000 Km. tadellos durch und
er=
hielten Strafpunkte nur, weil die Motoren bei Tag und Tau ein paar
Sekunden zu ſpät anſprangen oder den Wagen nicht ſofort vom
Start=
platz brachten. Das nenne ich Aufſchwung der Automobiltechnik,
Ver=
vollkommnung der Fahrzeuge.
Und daß von den 13 ganz ſtrafpunktfreien Wagen 11 deutſchen
Urſprungs ſind, und von den 9 auf der Geſamtſtrecke gleichfalls
ſtraf=
punktfreien, aber nur mit wenigen Startverſpätungen belaſteten 9
Wagen gleichfalls 8 deutſche Wagen ſind — das nenne ich einen
ein=
drucksvollen Qualitäts=, ja, Ueberlegenheitsbeweis der deutſchen
Auto=
mobilinduſtrie. Hier, kreuz und quer durch Europa, galten keine
billi=
gen Verſprechungen von unerhörtem Beſchleunigungsvermögen
hier konnten amerikaniſche und europäiſche Wagen zeigen, was ſie
wirk=
lich können. Die deutſchen Wagen haben’s getan! Und nicht nur die
Team=Erfolge von Dixi, Simſon=Supra und Brennabor verdienen
An=
erkennung, ſondern auch das famoſe Durchhalten von Mercedes=Benz,
von Selve, der reklametechniſch ſo beſcheidenen, aber doch ſo
leiſtungs=
fähigen Marke, von Horch. Mauſer und Preſto. Daß z. B. der von
Frl. Pix gefahrene Preſto=Sportwagen mit Vierzylindermotor, der ſchon
zwei Reichsfahrten und die Kartellfahrt 1927 erfolgreich beendet hat,
wieder ſtrafpunktfrei durchhielt, beweiſt, welche Qualität ſolch deutſches
Fahrzeugmaterial beſitzt! Der Mercedes=Benz=24/100/140 PS von Dr.
med. Krailsheimer (Stuttgart) war der ſchnellſte aller teilnehmenden
Wagen. Seinen 1 Strafpunkt hat er nur dem um Sekunden
verſpäte=
ten Anſpringen auf dem regennaſſen Iſchler Parkplatz zu verdanken.
die 3000 Kilometer kam er in Rekordtempo über alle Alpenpäſſe und
Flachſtrecken. Großleiſtung der Technik! Seine wirklich jadelfreie
Leiſtungsfähigkeit bewies erneut der neue 14/70 P8 N4G. Von
Regie=
rungsrat Schumann gefahren, hielt er tadellos durch, und ſeine 9
Strafpunkte ſind auf Leer=Werden des Unterdruckförderers auf dem
Parkplatz zurückzuführen — Urſache unbekannt. Der 2=Liter=Mercedes=
Benz, von Polizeihauptmann Sander (Berlin) gefahren, bewährte ſich
als funkelnagelneuer, noch nicht eingefahrener Wagen tadellos. Und
von den Auslandsfabrikaten hielten die beiden Studebaker mit ihren
ſtarken 5,7=Liter=Motoren einwandfrei durch und auch das Hupmobile
kam nur durch Startverſpätung zu ſeinem Strafpunkt.
Auf Selve fuhren zwei Privatfahrer: Freiherr von Gerſon und
Max Voetz (Braunſchweig). Beide hielten ſtrafpunktfrei durch — ein
Selve=Erfolg, gleich groß der ſportlichen Fahrerleiſtung.
Nicht vergeſſen aber ſei, daß dieſe Reichs= und Alpenfahrt auch der
Erfolg der deutſchen Reifeninduſtrie wurde. 15 Fahrer beendeten die
3000=Kilometer=Zuverläſſigkeitsfahrt ſtrafpunktfrei auf deutſchen
Conti=
nental=Reifen, alſo ein Zuverläſſigkeitsbeweis großen Stils! Alle drei
Dixi=Wagen gewannen ihren Team=Preis auf Excelſior=Reifen . . . die
hannoverſchen Fabriken Crntinental und Excelſior teilten ſich mithin in
den großen, ſchönen Geſamtſieg der Reichs=Alpenfahrt. Zwei
ſtraf=
punktfreie Fahrer fuhren Fireſtone, je einer Goodyear und Englebert.
82 Prozent Zuverläſſigkeit ſind auf dieſer 3000=Kilometer=Fahrt
durch Deutſchland, Oeſterreich, die Schweiz und Italien erreicht
wor=
den. 3 Fahrzeuge ſchieden durch Unfälle aus, ein Fahrzeug durch
Krankheit eines Beifahrers, drei Fahrzeuge infolge von Pannen. 39
waren am Start, 32 am Heidelberger Endziel. Das Team der
Ber=
liner Polizei hat die Fahrt tadellos beendet und fraglos manche
nütz=
liche Erfahrung gewonnen.
Techniſch werden manche Fabrikate auch ihre Lehren gezogen haben.
Daß amerikaniſche Wagen auf langen Steigungen kochende Kühler
be=
kommen, iſt ja bekannt. Aber auch deutſche Wagen erreichten die
Paß=
höhen in den Dclomiten und in den Alpen mit kochenden Kühlern.
Mithin, ihr Herren Konſtrukteure, ans Werk. Sodann die
Unterdruck=
förderer! Selbſt in Fabrikaten von Weltruf waren ſie zu klein. Drei
Liter=Wagen müſſen Unterdruckförderer von mindeſten 4 Litern haben,
ſonſt laufen ſich die Unterdruckförderer auf langen, hohen Päſſen leer.
Selbſtverſtändlich genügen auch kleinere Unterdruckförderer, wenn ſie
Pumpen haben.
Gelegentlich der Heidelberger Preisverteilung wurden viele und
gute Reden gehalten. Außer der ſchoungvollen Rede des ADAC.=
Sportpräſidenten Kroth und der kritiſch=ſchürfenden Anſprache des
Fahrtleiters, Dipl.=Ing. Filſer (Augsburg), möge nur die Rede des
Ver=
treters der Oberſten Naticnalen Sportkommiſſion, Direktors Petitjean,
vom Wiesbadener AC. erwähnt ſein, der den großen Erfolg der
Reichs=Alpenfahrt feierte und den ADAC. als den im deutſchen
Kraft=
fahrſport führenden Klub anerkannte. Sodann ſprachen Vertreter von
Staat und Stadt.
Die Preisverteilung der 7. Reichs= und Alpenfahrt ergab
folgende Wertungen:
Große goldene Medaille ſowie Team=Preis: Disi=Werke, alle drei
3/12 P8 Dixi=Wagen ſtrafpunktfrei (Excelſior=Reifen).
Kleine goldene ADAC.=Medaille ſowie Team=Preis: Simſon=Supra,
drei Fahrer nur 1 Startſtrafpunkt.
Team=Preis: Brennabor=Werke, 3 Wagen, insgeſamt 29
Straf=
punkte (am Graubündener Polizei=Schikanentag).
Einzelwertungen:
Große goldene ATAC.=Medaille, ferner ſilbernen Ehrenbecher mit
Oolomitengebiet, im italieniſchen Südtirol und im Schwarzwald, und aufgeſetzter goldener Mekaille ſowie die vergoldete Reichsfahrt=Plakette
erhalten die abſolut ſtrafrunktfreien: Walter Dingel=Hamburg, Digi;
Thea de Terra=Berlin, Dixi; Willi Wagener=Berlin, Dixi; Kurt
Häus=
ler=Braunſchweig, Mauſer; Marta Pix=Sonneberg, Preſto: Kurt Kaiſer=
Leipzig, Horch: Hermann Wartze=Berlin, Dixi; Freiherr Gerſon von
Gutknecht=Berlin, Simſon=Supra; Max Voetz=Braunſchweig, Selve; Gg.
die Dolomtenpäſſe nach Meran. 600 Kilometer waren an dieſem Tag Allerdiſt=Hamburg, Studebaker; Herb. Hoffmann=München, Studebaker.
Damenpreiſe erhielten Thea de Terra auf Dixi und Fräulein
M. Pix auf Preſto.
Die kleine goldene ADAC.=Medaille, ferner der ADAC.=
Ehren=
becher mit aufgeſetzter goldener Medaille ſowie die vergoldete Reichs=
und Alpenfahrt=Plakette: Frau Tilly Kotte=Dresden, Simſon=Supra,
internationalen Oeffentlichkeit bot, war ohne Fehl und Tadel. Die ( 3 Strafpunkte; Erwin Sander=Berlin, Mercedes=Benz, 7 Startſtrafpunkte;
Reichs= und Alpenfahrt war ein gewaltiger Erfolg! Nicht zuletzt für die Wilh. Knothe=Altena, Steiger, 1 Strafpunkt; Elſe Vollbrecht=
Mann=
heim, Adler, 6 Strafpunkte; Hinterleitner=München, Hupmobile, 1
Straf=
punkt: „Ernſt Kotte=Dresden, Simſon=Supra 1 Strafpunkt: Fritz
ſprungs; von den 22 Strafpunktfreien der Zuverläſſigkeitsfahrt waren Schumann=Berlin, N40, 9 Strafpunkte; Dr. Rob. Krailsheimer=
Stutt=
gart, Mereedes=Benz, 1 Strafpunkt.
Damenpreiſe: Frau Tlly Kotte auf Sinſuns
E. Vollbrecht auf Adler=Standard 6.
Den ſilbernen AZAC.=Ehrenbecher mit ſilberner
die große ſilberne ADAC.=Medaille ſowie die ADAF
Plakette: Lehnert=Rietz, Brennabor, 3
Streckenſtraft=
ſpätung; Backaſh=Brandenburg, Brennabor, 4
Hch. Huth=Berlin, Stoelver, 5 Strafpunkte wegen B.
Den ſilbernen ADAC.=Chrenbecher mit aufgeſetzt
daille, ferner die bronzene ADAC.=Medaille ſowie die
Reichs= und Alpenfahrt=Plakette: Heinz Müller:Du
Startſtrafpunkte; Hermann Atmer=Berlin, Wanderer
Alfred Bernſtein=München, Stoewer, 16 Strafpunkte
Kleine ſilberne ADAC.=Mekaille ſowie verſine
fahrt=Plakette: Hans Niedlich Brandenburg, Brennah.
Hans Chrambach=Breslau, Mertedes=Benz, 24 Straf
Bronzene Reichs= und Alpenfahrt=Plakette:
i. H., N4G=Protos, 54 Strafpunkte; Frau Elſe Me
120 Strafpunkte: Karl Rhode=Hamburg, Mercedes=
punkte.
Damenpreis: Frau Metz auf Wanderer.
Rundfunk=Programn
Frankfurt.
Donnerstag, 28. Juni. 13.30: Kaſſel: Mittags
Ad. Hering: Luftdruckmeſſer (Barometerl und Wärm
meterſ. 0 16.30: Funkorch.: Italieniſche Overn.
Brandt=Rau (Sopran). 0 17.45: Aus den Novel
Gogol. 0 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen,
Garteningenieur Hinze: Die Vorteile eiſter Düng
Friedr.=Karl. Kobbe: Der Buddha der Geſchicht
6 19.51: O. Baum: Der Zuſammenhang der
O. Baum: Vortrag aus eigenen Dichtungen. o 9
ſche Kammermuſik. Bax: Sonate für Bratſche und
— Schoen: Quartett für Flöte, Saxophon, Poſe
6 21.15: Die neue Frau. Europäiſche Frauendig
20 Jahre. Ein Funkgeſpräch von Arno Schirokauer
— Anſchl.: Mannheim: Jazz an zwei Flügeln. 2
und R. Schickle=Mannheim.
Stuttgart.
Donnerstag, 28. Juni. 12.30: Schallplatten.
ſtunde. Was kann man in der Stuttgarter Mü
O 16.15: Funkorch. Einlagen: Kammerſänger Wily
Freiburg: Prof. Heiß: Moliere. 8 18.45: Stuttgal
Schiller als Arzt. 19.15: Schachfunk. 0 20
Operette in drei Akten von J. Brammer und A.
von Kalman. Muſikal. Leitung: E. Kahn. Spie
Per).: Prinz Radjam: von Lahore; Odette Darit
St. Cloche; Louis Philipp La Tourette: Marie
Graf Armand; Oberſt Parker, der engliſche Reſid
Fefe, eine junge Dame: Odys, Gattana Rao u. 2
bei Radjami; Dewa Shing, der Hausminiſter von
Adjutant des Prinzen; Pmprinette, Chef der Clae
„Chatelet” — Direktor Trepizonde; Jonny, der M
der Bar; die Gäſte des Theaters, Gäſte des Prinz
uſw. Der erſte Akt ſpielt m Logenfoyer des The
Der zweite Akt m Palais des Prinzen Radiami
dritte Akt in einer kleinen Bar. Zeit: Gegenwart.
richten. 0 22.30: Mannheim: Jaz an zwei Flü
Klauß, R. Schickle.
Berlin.
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das
erwäge
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ſchaft derartig
von der Ind
fe würde ſich it
ng der Ware be
en und m.
Donnerstag, 28. Juni. 12.30: Für den Lat
D. Mazdorn: Vom Deutſchtum im Burgenland.
Organiſation der Jugendwanderbewegung. 0 16. m
Fortſchritte in der chemiſchen Veredelung von Bre u 7 M 1HMnl, der 2
Konzert. Ausf.: Hilde Weyer (Sopran!. Eva Hei
Judkowska (Flügel), Seidler=Winkler (Klavier). . 10
Einf. zu der Uebertr. aus der Staatsoper am 29. F MM/ 1 emlliche von 5000
Engliſcher Vortrag. 6 20: Dr. Zarek: Dichtung FSetem
Bernard Shaw. 0 20.30: Prof. Dr. Wegener:
der Ereigniſſe in China. 0 21: Franz Lehar. 2
Funkorch. Dir.: E. Donath. Mitw.: Bötel (Te
hann (Sopranl. Ouv. zu Zigeunerliebe. Schöne
ſ=
trittslied des Paganin:. An der grauen Dona
Erſtaufführung. Schön iſt die Welt. Es ſteht vo
geſchrieben, aus Endlich allein. Reſignation. Kin
brav, aus Das Fürſtenkind. Ballettmuſik aus Ze
Fall. Der Hirtenknabe Hypolit, aus Die ſchöne
Salome aus Jugend im Mai. Vorſpiel zum 3. Akt
los, aus Der liebe Auguſtin. — Anſchl.: Tages
Tanmuſik der Kavelle, Hoffmann.
Deutſche Welle. Donnerstag, 28. Juni. 1
Aus dem Tierleben Afrikas (Dialog). 15: A
von heute wiſſen muß. 6 15.,35: Wetter und B
ziehungsberatung. 6 16.30: Prof. Dr. Zimm Amil
erſcheinungen im Tierreich. o 17: Berlin: Konze I.M 90
(Sopran), Eva Heinitz (Cello), Luba Judkowska
Winkler (Flügel). 0 18: Müller=Jabuſch: Weltz
6 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. 6 18.55: Pro
bauer=München: „Rationaliſierung des deutſche
6 19.20: Dipl.=Hdl. Dr. Wieg: Der Lagervertr
2 20: Prof. Dr. Dovifat: Die Arbeit des Lokalred
Staatsſekretär a. D. Prof. Dr. Müller: Die 2
beiterbewegung in Europa. 0 21: Dr. Baeßler:
in Argentinien. — Anſchl.: Preſſenachr. 2230
Muſik. Kapelle Hoffmann.
Wiriſche
Auleihe der Fran.
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M: Co. mit der
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ſiatz Dr. Rößler, B
ſtund. Der Aus
Mumſtädter und N
h ſchon berichtet.
Filfurtet Armaturen
irmatureufabrik A.=
i der Firma F. Bu
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Erichilt
Wetterbericht.
Hoher Luftdruck im Weſten und tiefer über D
ſkandinavien bedingen in Mitteleuropa eine Zufuhr
die bereits in Weſt= und Mitteldeutſchland einen 2
von zirka 5 bis 7 Grad herbeigeführt haben. Unter
druck dürfte es aber allmählich zur Bewölkungsabn
terndem, ruhigerem Wetter kommen. Vereinzelte Nie
von Schauern treten vorerſt noch auf. Durch die o3
kommt zunächſt keine ſtärkere Erwärmung auf.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den V8.
Wechſelnd wolkig mit Aufheiterung, mäßig wa.
leichte Regenſchauer.
Witterungsausſichten für Freitag, den 20. O
Wärmeres, wolkiges, auch aufheiterndes Wett
Heſſiſche Wetter
5.9. bericheigt.
1F asſichtsreiche 2
m in Kanada un
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wolkig
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Imſtſt
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Witterungsverhältniſſe der deutſchen Ber
Feldberg: bedeckt 8 We (Taunus)Waſſerkuppe: wolkig SW.
WSV, Feldberg: Nebel (Schwarzw.)
Zugſpitze: Nebel Kahler Aſten: Regen SG. Fichtelberg: wollig WSW. Schneekoppe: Nebel SWe
Hauptſchriftleltung. Rudelf Manp‟
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Maupei, Ne
Ausland und Heſche Nachrichten: Mar Streeſe; ſür Spelt, 2.
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schußdienli.
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nettei ſür den Jaſerdeglel”:
und Verlag: C. C. Wititich — ſämtlich in D0ſm
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rüchſendild.
ſp
[ ← ][ ][ → ]2
el() gnahme des Großhandels zur
Tarif=
erhöhung der Reichsbahn.
Hsverband des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels e. V.
srage der Tariferhöhung der Reichsbahn wie folgt
Stel=
hende Prüfung der Denkſchrift der Reichsbahn=Geſellſchaft
auf Tariferhöhung hat ergeben, daß die Notwendigkeit
Ɨnen Tariferhöhung nicht gegeben iſt. Der Reichsverband
Groß= nd Ueberfeehandels e. V. befindet ſich hierbei in
riung mit der Reichsregierung, die bei der Prüfung des
Reichsbahn=Geſellſchaft auf Erhöhung der Tarife eben=
— Ablehnung gekommen iſt.
Die zurzeit noch vorhandenen flüſſigen Mittel als auch der
Fe zukünftige Stand der Verkehrsziffer begründen
keines=
dis Ewendigkeit einer ſofortigen Erhöhung der Tarife. — Um
rdigkeit auch für die Zukunft auszuſchalten, m.iß in erſter
e ei /Cenderung in der Finanzierung der Reichsbahn eintreten.
iſt —lſen, daß in den letzten Jahren ganz erhebliche Mittel aus
ſlauwrr Einnahmen entnommen worden ſind, die nach
kaufmän=
rdſätzen aus Anleihen hätten gedeckt werden müſſen. In
unfta 5 die Reichsbahn=Geſellſchaft ihre werbenden Neuanlagen
5 AN en beſtreiten, während Begebung und Unterbringung durch
Reir/ Sierung mit Hilfe der Reichsbank weitgehendſt erleichtert
zumal die Reichsbahn=Geſellſchaft die große
Inanſpruch=
z politiſche Laſten (z. B. Reparationslaſten,
Penſionszah=
e Widerſpruch hat hinnehmen müſſen.
im muß der Ueberſchuß aus der Verkehrsſteuer an die
Zurückfließen und eine Befreiung von der Tilgung des
chſes unbedingt erfolgen. Endlich muß auch der Verzicht
sinſung der im Reichsbeſitz befindlichen Vorzugsaktien und
igatty r der Reichsbahn=Geſellſchaft durch die Reichsregierung aus=
Eioerden.
er bilanzmäßige Status der Reichsbahn=Geſellſchaft durch
aßnahmen entſprechend erleichtert, ſo kann die
Reichsbahn=
ohne Tariferhöhung ihre volkswirtſchaftliche Aufgabe
er=
ichsverband des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels e. V.
voraus, daß durch die Uebernahme der vorſtehend
erwähn=
ruf das Reich keine Erhöhung der allgemeinen Steuerlaſten
2 erwägen iſt auch, ob nicht durch ein ſyſtematiſches
Zu=
iten von Reichsbahn und Reichspoſt viele Ausgaben erſpart
rien, ohne daß hierdurch Verkehr und Verwaltung leiden.
Dieſen Gründen iſt zurzeit nach Anſicht des Reichsverbandes
en Groß= und Ueberſeehandels e. V. weder eine Erhöhung
Trife noch eine Heraufſetzung der Perſonentarife für die
ein zwingendes Bedürfnis. Ueberdies würde auch die
rtſchaft derartige neuerliche Belaſtungen nicht übernehmen
Fe von der Induſtrie als möglich bezeichnete Erhöhung der
rife würde ſich in beſonderem Maße als eine gegen alle an
tang der Ware beteiligten Berufsgruppen gerichtete Sonder=
11Swirken und muß deshalb auf das ſchärfſte zurückgewieſen
Wirtſchaftliche Rundſchau.
rleihe der Frankfurter Gasgeſellſchaft abgeſchloffen. In
Be=
enſerer kürzlichen Mitteilung teilt nunmehr die Frankfurter
paft mit, daß die durch Vermittlung der Darmſtädter und
rik, der Firma Delbrück, Schickler u. Co. und der Firma J.
Co. mit der Fiuma Brown, Brothers u. Co., New York
Dr. Rößler, Berlin), geführten Verhandlungen über eine
rleihe von 5 000 000 Dollar zu einem grundſätzlichen Abſchluß
ſind. Der Auszahlungskurs iſt 94 Prozent. Treuhänderin
—mſtädter und Nationalbank. Ueber den Verwendungszweck
ſ chon berichtet.
uurter Armaturenfabrik A.=G., Frankfurt a. M. Die
Frank=
raturenfabrik A.=G., Frankfurt a. M., die ſeit einigen Mona=
— Firma F. Butzke=Bernhard Irſeph A.=G. in Berlin in
In=
einſchaft ſteht und an der neuerdings auch die Wolf Netter
7=Gruppe intereſſiert iſt, ſchließt das Geſchäftsjahr 1927 mit
au hundert RM. Reingewinn ab (i. V. Verluſt 201000 RM.).
Jahr ſei die Geſchäftslage entſprechend der geringeren Bau=
Thiger geworden.
Tin Wronker A.=G., Frankfurt a. M. Die G.V. erledigte die
für das Geſchäftsjahr 1927. Nach Abſchreibungen von
KM. (i. V. 75 328,90) verbleibt einſchließlich eines
Gewinn=
aus dem Jahre 1926 in Höhe von 108940 RM. ein
Rein=
rm 409 462,63 RM. (214 920,30). Daraus werden 8 Prozent
auf 1130000 RM. für das ganze und auf 670 000 RMM. für
Geſchäftsjahr verteilt, der Reſerve werden 133900 RM. und
ſtützungsfonds 5000 RM. zugewieſen, 143 553,93 RM. werden
Fechnung vorgetragen.
Freigabe deutſchen Eigentums in Kanada und Auſtralien.
berichrigt ihre geſtrige von uns wiedergegebene Meldung
Echtsreiche Verhandlungen zur Freigabe des deutſchen
Eigen=
nséy Kanada und Auſtralien nach dem Vorbilde der Vereinigten
ſtaay Daß dies leider nur eine Möglichkeit und nicht bereits
fun=
ſertoty Dartungen darſtelle. Erkundigungen in Berlin ergaben: daß
lit 8! Sa vom Auswärtigen Amt bzwv. vom Reichsfinanzminiſterium
un S keine Beſprechungen geführt werden ſind, die man Verhand=
Tinen könne. Die Rückfragen ergaben ferner bezüglich
Auſtra=
ſens,s dort von Freigabeverhandlungen nicht die Rede ſein könne,
ß:Icht nur eine Verwechſlung mit einer dieſer Tage bekannt ge=
Betterberich
vordén Verfügung der auſtraliſchen Regierung vorliege, wonach dieſe
ſon 1 Jen, noch beſtehenden Beſchränkungen deutſcher
Staatsangehö=
ern) Eigentums=Wiedererwerb jetzt Abſtand nehme. Dabei kamen
* anmt nicht Freigabefragen in Betracht.
Hung der luxemburgiſchen Eiſenproduktion. Die luxembur=
Beiſenproduktion betrug im Monat Mai 233 806 Tonuen
Tonnen im April), das iſt die Höchſtziffer dieſes Jahres. Auch
produktion erreichte im Mai ihren Höchſtſtand. An Thomas=
Tvurden produziert 226 087 (219 652) Tonnen, an
Gießerei=
rohe S884 (6281) Tonnen. Die Rohſtahlerzeugung betrug 214 756
Tonm regen 202 586 Tonnen im April. An Thomasſtahl wurden er=
546 (201 235) Tonnen, an Martinſtahl 642 (722) Tonnen, an
lek:! El 658 (629) Tonnen. Von 47 Hochöfen wurden 39 unter
on Halten (wie im April), davon entfielen auf die Arbed 22, Hadir
en 5 und Steinfort 3.
Metallnotierungen.
MMetallnotierungen in Berlin am 27. Juni ſtellten ſich für je
gramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
Terdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfer=
D,50 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Tſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in
Deutſch=
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Original=
rminium, 98= bis 99proz. in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren
., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM., Rein=
— bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 88—B8 RM., Fein=
Kilogramm fein) 82,50—83,50 RM.
Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 27. Juni
ſtell=
für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 63½ bis
ei Monate 63½ bis 632/ze, Settl. Preis 63½, Elektrolyt 68½
Seſt ſelected 66 bis 67½, Elektrowirebars 69: Zinn: (Ten=
7t) Standard per Kaſſe 210½—210¾, drei Monate 207¾ bis
—tl. Preis 210½, Banka (inoff.) 213, Straits (inoff.) 211¾;
(Tendenz: feſt) ausländ, prompt 201/,s, entf. Sichten 20¾,
reis 20¾; Zink: (Tendenz: ruhig) gewöhnl. prompt 257/45,
—Iten 25½, Settl. Preis 25½; Quechſilber (inoff.) 21½, Wolf=
Tinoff.) 157
amtliche Preisfeſtſetzung im Metallterminhandel vom 27. Juni
— für Kupfer: Januar und Februar 126¼ (126½), März
26½), April und Mai 126½ (126¾), Juni 124½ (126), Juli
ember und Oktober 125½ (126½),
Blei: Januar und Februar 41¾ (42), März 42 (42½), April
ri 42½ (4234), Juni 40½ (41½), Juli und Auguſt 40X (41½)
Der 41¼ (41½), Oktober 41¾ (41¾), November und Dezember
24). — Für Zink: Januar 49¾ (50), Februar bis Mai 49½
Tni 50¼ (50½), Juli 50 (51), Auguſt und September 50 (50½),
und November 49¾ (50½), Dezember 4934 (50½). Tendenz:
— Die erſten Ziffern bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 27. Juni.
Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe die Stimmung
freund=
licher war, eröffnete der heutige Markt in feſter Haltung. Die
Stim=
mung war ſehr zuverſichtlich, da der Ultimo als glatt überwunden gilt
und der ziemlich feſte Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe nicht
ohne Einfluß blieb. Günſtig aufgenommen wurde noch die weitere
Ent=
laſtung des Reichsbankinſtituts. Da aber die Beteiligung des
Aus=
landes und der Bankkundſchaft am Börſengeſchäft immer noch gering
war, konnte das Geſchäft kein größeres Ausmaß annehmen, jedoch war
gegenüber den vergangenen Tagen eine allgemeine Belebung feſtzuſtellen.
In den meiſten Fällen war daher die Kuliſſe auf ſich ſelbſt angewieſen,
ſo daß ſich die Umſätze zumeiſt nur auf Spezialwerte beſchränkten.
Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren Kursbeſſerungen bis 3
Pro=
zent feſizuſtellen. An der Spitze der bevorzugten Werte ſtanden, die
Kaliaktien, die Gewinne bis zu 7 Prozent zu verzeichnen hatten.
Weſter=
egeln plus 7 Prozent, Aſchersleben plus 3¾4 und Salzdetfurth plus
4 Prozent. Auch den Zellſtoffwerten wandte ſich verſtärktes Intereſſe
zu. Zellſtoff Waldhof konnten bei lebhaften Umſätzen 6½ Prozent und
Aſchaffenburg 4½ Prozent gewinnen. Am Farbenmarkt zogen J. G.
Farben 2½ Prozent an, da hier die wahrſcheinliche Einführung der
Farbenbondsaktien an der New Yorker Börſe gut beurteilt wurde.
Scheideanſtalt zogen 2½ Prozent an. Am Montanmarkt blieben die
Umſätze ziemlich klein. Nur Harpener und Mannesmann waren mit
je plus 2 Prozent bevorzugt. Rheiniſche Braunkohlen waren eher
an=
geboten und nur knapp behauptet. Schiffahrtswerte lagen bis 2 Prozent
höher. Von Elektrowerten waren Gesfürel mit plus 4¾ Prozent,
Sie=
mens mit plus 4½ und Schuckert mit plus 3½ Prozent etwas ſtärker
begehrt. Reichsbank waren bis 3 Prozent erholt. Am Rentenmarkt
war das Geſchäft klein. Deutſche Anleihen waren eher angeboten und
etwas fchwächer. Ausländer ſtill, aber behauptet. Reger gefragt waren
Goldrumänen mit 20¾ G.
Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt, das Geſchäft wurde aber
wie=
der ziemlich klein und beſchränkte ſich nur auf Spezialwerte. Die Kurſe
konnten jedoch in den meiſten Fällen weiter noch etwas anziehen.
Stär=
ker gefragt und bis erneut 3 Prozent gebeſſert waren Reichsbank. In
Zellſtoffwerten ſetzte ſich die Nachfrage weiter fort, ſo daß hier für
Aſchaffenburg und Waldhof erneute Kursbeſſerungen bis 3 Prozent
ein=
treten konnten. Am Geldmarkt war Tagesgeld etwas geſuchter, der
Satz hierfür wurde auf 6½ erhöht. Am Deviſenmarkt lag das Pfund
international ſchwach. Man nannte Mark gegen Dollar 4,1840, gegen
Pfunde 20,403, London-Kabel 4,8760, Paris feſt 123,95, Madrid 29,45,
Mailand 92,75, Holland erholt 12,10½.
An der Abendbörſe ſetzten ſich die Rückdeckungem der Spekulation
weiter fort. Man verwies auf den feſten Beginn der New Yorker
Börſe. Die Mittagskurſe konntem auf faſt ſämtlichen Märkten nochmals
um 1—2 Prozent überſchritten werden. Im Vordergrund ſtanden
wie=
der Zellſtoffwerte. Auch Kaliaktien ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort.
Daneben auch die Hauptwerte des Elektromarktes ziemlich angeregt.
Siemens plus 2, Gesfürel plus 2,12 Prozent. Farben ½ Prozent höher.
Rhein. Braunkohlen 1,5 Prozent befeſtigt. Schiffahrtswerte konnten bis
1,5 Prozent gewinnen. Der Börſenverlauf blieb ziemlich angeregt. Auch
die Nachbörſe blieb lebhafter und weiter feſt geſtimmt. Im einzelnen:
Kommerzbank 192, Danatbank 281,5, Gelſenkirchen 141, Aſchersleben
267, Mannesmann 140,25, Rheinbraun 303, Habag 168,5, Adlerwerke
112, Farben 276, Gesfürel 268, Schuckert 208,5, Siemens 361,5, Waldhof
315,5. — Abenddevifen: Schweiz und Paris weiter feſt. London-Paris
123,96, —Mailand 92,75, —Holland 12,1070, —Madrid 29,45. —New
York 4,8770, —Zürich 25,2875. Pfunde—Mark 20,4025, Dollar-Mark
4,1887,5.
Berliner Effektenbörſe.
Beelin, 27. Juni.
Nach der Ueberwindung des Ultimo, ſetzte die heutige Berliner
Vörſe, von ganz geringen Ausnahmen abgeſehen, in freundlicher und
feſter Haltung ein. Man verwies auf die gebeſſerte Liquidität der
Banken, einen feſten Verlauf der internationalem Börſen und auf den
Reichsbankausweis, der eine neue Kapitalentlaſtung von zirka 115
Mil=
lionen zeigt. Das Geſchäft war aber nach wie dor außerordentlich
ge=
ring, doch war heute zum erſten Male wieder eine Beteiligung des
Aus=
landes am Berliner Effektengeſchäft feſtzuſtellen. Die Schweiz
inter=
eſſierte ſich vor allem für Elektrowerte. Die freumdliche Stimmung
wurde unterſtützt durch die bevorſtehende Einführung der J. G. Farben=
Bonds und =Aktien au der New Yorker Börſe, die wahrſcheinlich in
allernächſten Zeit zu erwarten ſein bürfte. Auch der Geldmarkt wirkte
infolge fſeiner verhältnismäßig leichten Lage anregend. Tagesgeld 5½
bis 7½, Monatsgeld 7½—8½ und Warenwechſel mit Großbankgiro
zirka 7 Prozent. Die neuen Geldſorten, die in New York wieder
auf=
getreten ſind, übten heute keinen Einfluß aus. Am internationalen
Deviſenmarkt war das Pfund mit 4,8762 und der Gulden mit 12,1063
ſchwächer. Dagegen lagen Oslo mit 18,2175 und Spanien mit 29,45
feſter. Kabel—Mark ſtellte ſich auf 4,1835 und der franzöſiſche Franken
auf 123,96. Am Rentenmarkt lag das Geſchäft vollkommen brach. Die
Kursbeſſerungen betrugen im allgemeinen 1—3 Prozent. Nach
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe war die Haltung ſchwankenb und überwiegend
leicht nachgebend.
Im weiteren Verlaufe war die Haltung der Börſe nicht ganz
ein=
heitlich. Während das Gros der Papiere nach den anfänglichen
Ge=
winnen eher etwas gedrückt lag, blieben Spezialwerte feſt und konnten
teilweiſe ihre Aufwärtsbewegung fortſetzen. An erſter Stelle hierbei
ſtanden Glanzſtoff, die bei einem erneuten Gewinn von 11 Prozent ſich
über 700 ſtellten. Polyphon plus 7, Aſchersleben plus 4, Weſteregeln
plus 3½. Höher lagen auch Elektrowerte, ſowie Feldmühle und
Teſſauer Gas. J. G. Farben knapp behauptet, 273,5. Der
Privatdis=
kont blieb mit 6¾ Prozent für beide Sichſten unverändert.
Die Börſe ſchloß in feſter Haltung. An der Nachbörſe ſetzten
Spezialwerte ihre Kursſteigerungen fort. Beſonderes Intereſſe beſtand
für Deutſche Erdöl, wobei man auf die internationale Verſtändigung
in der Petroleuminduſtrie hinweiſt, und Autowerte mit der
Begrün=
dung, daß angeblich ſchon in der nächſten Woche
Zuſammenſchlußver=
handlungen in der Autoinduſtrie ſtattfinden ſollen. Gegen 2.30 Uhr
hörte man u. a. folgende Kurſe: Weſteregeln 274, Kali 278, Schultheiß
356, Oſtverke 254, Nordd. Lloyd 159, Deutſche Erdöl 139,5, Glanzſtoff
700, L. Tietz 301,5, J. G. Farben 275, Deſſauer Gas 221, Siemens 359,
A. E. G. 180,25, Waldhof 314, Altbeſitz 51,40, dto. III 54, Golliſchon 530,
Neubeſitz 18,25.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſe
Baſalt .. .
Be=gmann. . .
Berl. Karlsruhe Ini
Berl. Hand.=Geſ..
Braunkohl.=Brikett
Bremer Wolle..
Danatbank. . . . . .
Deutſche Bank. . . .
Diskontogeſ. . . . . . .
Dresdner Bank. .. .
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
F.6. Farben.
Gelſenk. Berg. .
G. f, elektr. Untern..
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag .."
Harpner.
Hemoor Zement. . .
137.25 163.5 164.75 Mannesmann Röhre= 165.5 167.— Niederlauſitzer Kohl 160.— 57.75 56.3751 Nordd. Loyd 158. 134,75 139.5 Orenſtein. 119.,5
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Deviſenmarkt.
Kelſingfors
Wien .......
Prag ..."
Budapeſt ..
Sofia ...
Solland.
Cslo‟
Kopenhagen
Stockholm".
London ..
Buenos Aires
Nem=York ...
Belgien .....
26. 6.
Geld /Brief
10.516 10.53e
58.865 58.98!
12.388 12.408
72.87/ 73 01
2.022 3.028
168.29/168.63
111.84 112.08
Huit.srtta. 19
Hre.tit12.3
20.386 20.426
1.777 1.781
4.1785 4 1865
158.37.158-49
27. 6.
Gelb/Brief
10.521/10.5411
58.865 58.985
12.388/12.408
72.86/ 73.0
3.019/ 3.02
168.34 168.681
111.85 112.07
111.95112-1
112.1itj2 z
20.382 20.4221
1.777 1.7811
4.1795 4.187!
58.365,58.4855
Italien.
Paris
Schweiz.
Spanien.
Danzig.
Fapan.
Rio de Janeiro
Jugoſlavier
Portugal
Athen.
Konſtantinopel
Kanada.
Uruguag
27. 6.
133.875
133.5
87.
153.5
256.—
464.—
272.—
172.25
239.—
48.125
139.—
162.—
58.75
122.375
533.—
99.25
1375
154,75
699.—
98.—
59.—
164.—
71.—
26. 6.
27. 6.
Geld / Brie// Geld / Brief
21.975 22.015/e1.985 22.025
16.425 16.465/16.435 16.475
69.21/ 69 3.
81.541 81.70
1.940/ 1.944
1.497 / 0.4991
7.3641 7.37
18.83 18.87
5.415 5.42
2.138/ 2. 14.
4.167 4.17.
4.255/ 4.2641
80.585 30.745180,61 180.77
69.15/ 69.29
61.521
1.939
1.4e7
81.68
1.943
0.499
7.363/ 7.377
18.83/ 18.87
5.4151 5.425
2.138 2.142
4.167/ 4.175
4.2561 4.264
Der Reichsbank=Ausweis.
Der Ausweis der Reichsbank zeigt einen Rückgang der geſamten
Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um
114,8 Mill. auf 1982,1 Mill.; im einzelnen haben die Beſtände an
Wech=
ſeln und Schecks um 63,9 Mill. auf 1860,9 Mill. RM., die
Lombard=
beſtände um 50,9 auf 27,2 Mill. RMM. abgenomen. Die Effektenbeſtände
blieben mit 94,0 Mill. RMM. unverändert. An Reichsbanknoten und
Rentenbankſcheinen zuſammen ſino 149,8 Mill. RM. in die Kaſſen der
Banken zurückgefloſſen, und zwar hat ſüh der Umlauf an
Reichsbank=
noten um 132,6 Mill. auf 3906,7 Mill. RM., derjenige an
Rentenbank=
ſcheinen um 17,2 Mill. auf 541,2 Mill. RM. verringert.
Dementſpre=
chend und unter Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche
Rentenbank=
ſcheine in Höhe von 7,3 Mill. RM. getilgt worden ſind, haben ſich die
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 58,4 Mill. RMM.
erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 512,7 Mill. RM. eine
Zu=
nahme um 40,9 Mill. RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen
Deviſen insgeſamt ſind mit 2307,5 Mill. RM., im einzelnen die
Gold=
beſtände mit 2062,2 Mill. RM. ausgewieſen, die Beſtände der Noten
durch Gold allein erhöhten ſich von 31,1 Prozent in der Vorwoche auf
52,8 Prozent, diejenigen durch Gold und deckungsfähige Deviſen von
57,3 Prozent auf 59,1 Prozent.
Produktenberickte.
Frankfurter Probuktenbericht vom 27. Juni. Bei ruhigem Geſchäft
wurde Weienkleie um 15 Pf. niedriger notiert. Preiſe für je 100 Kg.:
Weizen I 26,75, Noggen 28,50, Hafer inl. 27,75—28,25, Mais für
Futter=
zivecke 24—24,25, Weizenmehl 36,75—37,25, Roggenmehl 58,25—39,
Weizenkleie 13,85, Roggenkleie 16,25—16,50.
Berliner Probuktenbericht vom 27. Juni. Die etwas feſteren
Schlußmeldungen von den überſeeiſchen Terminmärkten vermochten dem
Weizenmarkt keine Anregung zu bieten, da Liverpool zu Beginn nur
eine leichte Befeſtigung und im Verlaufe abgleitende Preiſe meldete.
Das anhaltend unbefriedigende Mehlgeſchäft läßt auch weiter keine
Unternehmungsluſt aufkommen. Die Offerten für Auslandsgetreide
waren im allgemeinen etwas erhöht, Abſchlüſſe in Brotgetreide wurden
bisher nicht bekannt, dagegen machte ſich für Platamais in nahen
Poſi=
tionen regere Deckungsnachfrage geltend. Das inländiſche Angebot von
Weizen und Roggen blieb ziemlich gering, während Weizen
vernach=
läſſigt wurde, beſtand für Roggen recht gute Nachfrage für hieſige und
Provinzmühlen. Am Lieferungsmarkte erfolgten in Juliweizen weitere
Realiſationen, ſpäte Sichten blieben unverändert. Noggen ſtellte ſich
in den Eröffnungsnotierungen für alle Sichten, namentlich jedoch für
Juli, höher. Mehlgeſchäft bei unveränderten Preiſen ſtill. Hafer in
guten Qualitäten ziemlich knapp angeboten. Der Konſum bewilligt für
dieſe Sorten zwar etwas höhere Preiſe als geſtern, die Forderungen
der Provinz ſind aber im allgemeinen ſchwer erzielbar.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 27. Juni. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auf die beſſere Exportnachfrage und den hauſſegünſtigen
Wochenwetterbericht nahm der Markt einen feſten Beginn. Später
wirkten die größeren Anlieferungen und Verkäufe nordweſtlicher Häuſer,
preisdrückend.
Mais: Auch hier trat anfangs eine Befeſtigung ein auf die ſchlechten
Wetterverhältniſſe und den amtlichen Wochenwetterbericht. Später
bröckelten die Preiſe jedech etwas ab auf die Ernteberichte aus
Ne=
braska und Minneſota.
Roggen: Der Markt verlief auf günſtige Ernteberichte und
Ab=
gaben des Handels abgeſchwächt.
Hafer war gut behauptet auf die Stetigkeit der nordweſtlichen
Märkte. Der Schluß war ſchwächer auf beſſere Berichte aus Miſſouri.
* New=Vork, 27. Juni. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Anfangs wurden auf die auch heute hauſſelautenden
Wetterberichte Deckungen vorgenommen. Später drückten aber
Reali=
ſierungen, doch ſtellte ſich gegen Ende des Marktes erneut
Deckungs=
bedürfnis ein.
Kaffee: Infolge der ſtetigen Veranlagung der braſilianiſchen Märkte
und Käufe für europäiſche Rechnung war der Markt anfangs feſt
ge=
ſtimmt. Gegen Schluß wurden Realiſationen vorgenommen.
Zucker: Deckungen und Käufe des Handels bewirkten eine feſte
An=
fangsſtimmung. Im Verlaufe gaben die Preiſe auf Liquidationen nach.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 136½, Sept. 138½, Dez. 142½;
Mais: Juli 103½, Sept. 99½, Dez. 85½; Hafer: Juli 55, Sept.
45¾, Dez. 47½; Roggen: Juli 120, Sept. 116½, Dez. 117.
Schmalz: Juli 12,16, Sept. 12,47½, Okt. 12,65, Dez. 12,75.
Fleiſch. Rippen: Juli 12,40, Sept. 12,70, Okt. 12,65, Dez. —1
Speck, loko 12,75; leichte Schweine 9,25—10,85, ſchwere Schweine
10,00—10,90; Schweinezufuhren: Chicago 19000, im Weſten
75 000.
Bauwolle: Juli 22,32, Oktober 21,90—21,93.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 27. Juni:
Getreide. Weizen: Rotwinter 179½, Hartwinter 154½; Mais,
neu ank. Ernte 1157; Mehl, ſpring wheat clears 6,35—6,75;
Fracht: nach England 1,3—2,0 Schilling, nach dem Kontinent
8 bis 9 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,80; Talg, extra, loſe 8½.
Kakav. Dendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 153: Loko: 1378;
Juli 13,76, Auguſt 13,97, September 14,20, Oktober 14,28,
Novem=
ber 14,02, Dezember 13,58; Januar 1929 13,45, Februar 1929
13,40, März 1929 13,39.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Eine Düſſeldorfer Firma hat in der Nähe der Stadt Heppenheim
Bohrungen nach Erdöl begonnen. Ein 20 Meter hoher Bohrturm iſt
bereits errichtet worden. Die Bohrung ſoll unter Umſtänden auf etwa
1200 bis 1500 Meter vorgetrieben werden.
Die Abſchlußzahlen der Berlin=Karlsruher Induſtrie=Werke A.G.
für 1927, ſowie die Ausführungen der Verwaltung zur Begründung der
beantragten Kapitalzuſammenlegung von 30 auf 15 Mill. RM. liegen
nunmehr vor.
Zu der New Yorker Meldung über eine Anleihe des
Ruhrverban=
des erfahren wir, daß tatſächlich Verhandlungen über die Aufnahme
einer Dollaranleihe mit amerikaniſchen Bankiers ſtattfinden, über deren
Ergebnis jedoch nichts mitgeteilt werden kann, da ſich die Verhandlungen
noch im Anfangsſtadium befinden.
Von beteiligter Seite wivd mitgeteilt, daß bei der Internationalen
Rohſtahlgemeinſchaft nach dem Beſchluß der geſtrigen Sitzung das
Pro=
duktionsprogramm in dem bisherigen Umfang auch für das nächſte
Vierteljahr feſtgeſetzt worden iſt. Es hat demnach den Anſchein, als ob
tatſächlich ſowohl die belgiſchen wie auch die franzöſiſchen Werke von
der Beantragung einer Erhöhung der Geſamtquote Abſtand genommen
haben.
Im Hinblick auf die ſtarke Nachfrage wurde der Pxeis für
franzöſi=
ſches Thomasmehl von 1,20 Frs. auf 1,25 Frs. pro Kilo
phosphorlös=
licher Einheit heraufgeſetzt.
Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres hat ſich das Volumen
des franzöſiſchen Außenhandels in den erſten 5 Monaten 1928 nicht
un=
weſentlich vergrößert, während gleichtzeitig das Defizit auf 591 Mill.
Franes zurückgegangen iſt. Die Einfuhr iſt bei 20 Mill. To. auf 21,5
Milliarden Franes und die Ausfuhr mit 16 Mill. To. auf knapp 21
Milliarden Francs geſtiegen.
Nach einer Meldung aus London prüft die chileniſche Regierung
gegenwärtig Vorſchläge, die auf die Errichtung einer gemeinſamen
na=
tionalen Verkaufsorganiſation für Chileſalpeter hinzielen. Die
Sal=
peterinduſtriellen ſind erſucht worden, die Regierung im Laufe eines
Monats über ihre Anſicht bezüglich einer ſolchen Syndizierung zu
unter=
richten.
Nach Meldungen aus Athen ſind die Verhandlungen gur Beilegung
des Tabakarbeiterſtreiks geſcheitert.
Die ſpaniſche Regierung wurde ermächtigt, den Debiſenmarkt zu
kontrollieren, um den Kurs der ſpaniſchen Währung zu regeln. Ein
unter dem Vorſitz des Finnazminiſters ſtehende: Ausſchuß wird künftig
alle Wechſeloperationen überwachen.
Seite 12
Donnerstag, den 28 Juni 1928
Moxart-Verein
Dienstag, den 3. Juli 1928 abends 8 Uhr.
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ſtaat von 1937.
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7%0 Mainz v. 26.
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7%
6%
7½%- „Lig.=Pfl.
s7.25
78
80.4
80
84.5
51.3
18.15
93
g
86.5
82.5
93.5
94
98
92,
86.5
98
91
78.75
97.5
91
85
89.75
18% Frkf. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
(red, Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig=Pfdbr.
18% Heſſ. Landesbk. 97.25
82
189 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
82 Landesbank d.
Rheinprovinz
8½ Landeskr. Kaſſ
8% Mein. Hhp. Bk. 98
82 Naſi. Landesbr. /106
1 8% Pfälz. Hyp.Bk.
„ Lig.
Pfandbriefe „
20 Preuß. Ctr.:
Bod. Cred.. . 97.75
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. ..
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
82 Rhein, Hyp=Br
dn „Lig
Pfandbriefe. 76.45
1 89 Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credit.
43% —7L=Pfl
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ... 98.5
43
„Lig.
Pfdbr.
82 Württ. Hhp.=B./ 93.5
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser. II
Ncs
86.5
84
79
81.5
90.25
89
94.5
z4100
100
96
91
92
89
96
92
75.5
78
97
91.5
97.75
92
97.75
75.5
91.5
51
68
Paviermark.
Pfandbr. und
Kommunal=Bbl.
Frrf. Hyv.=Bk. K.,
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.!
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Los=byp.=Br.
Vorkr.=Pfdbriefe
dal. Kom.=Obl.
S1-e
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Beſtd. Bodenered. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie:
Obligationen.
88o Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 28
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werkel
Berlin v 26. ..
10% Kom. Elektr.
Mark.
790 Maintrw v. 26
72 Mitteld,
Stahl=
werke von 27.
8% Neckarſulm v.26
8%Salzmannc Co.
Kaſſel v. 26....
7%0 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahlw.
ohne Optv. 28 87.5
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
62Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw.
Kohl=
anleihe ....
6% Heſſ. Braunk.
u. Roggenanleihe
5% Heſſ. Vollsſt.
Roggenanleihe. 10
10
18.35
5.1
7.65
2.52
14.25
13.5
4.95
14,8
96.5
94
102.1
86.25
90.25
89.1
89
24
6.5
5%0 Preuß.
Kali=
wertan eihe ....
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ....
5% Sächſ.
Noggen=
wertanleihe.
5% Südd. Feſtw.
bank ..
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5 %Bosn. L. G.B. v.)
1914 ..........
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v 1914 .
4½% Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. vos
1.6% Griech. v. 90
134% Griech. Mon.
5% Mexinn. (abg.)
412% n Frrig.=
15% äuß. „
4%
Goldan=
leihe ſabg.
3% „ inn ſabg.)
Anl. (abg.)
5%
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke).
420 Oſt. Goldrentel
C. C.=Stücken.
4½% Num. Gold
von 1913
42%0 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912/
420 Türk. Admin.
1. Bagb.)
425
42
2. Bagd.
Zollanl.
4 ½%o üngarn von
1913 C.C.=St.)
4½%o dito von
1914 C.C.=St.)
42 dito Goldr!
E.C.=St.)
% bito von
1910 (C.C.=St.)
4% dito
Kron=
rente (abg.) ....
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg=
42 Kovenh. v. 611
9.55
8.65
2.23
40.5
40
1.9
17,5
47
28
16
37
20.95
96
9
25.8
167
59
92
14½ Liſſab. b. 1886.
4% Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
42. Dur=Bodenb.
von 1891 ....
4% Eliſabethbahn
von 1883 ....
4% Lemberg=Czer.,
ſteuerpflichtig. ..
420 Lemberg=Czer.
.
ſteuerfrei ..
2lg)o Oſt. Südb.
(Lombard.)
42 Oſt. Staatsb.b.
1883
3% Raab=Sdenbg.
b. 1883 ..
4% Rudolfb. i. S.
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Hypoth.=Bk. 195
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Deutſche Bank. 165.25
Eff.=eu. Wechſel=
."!
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Vereinsbank 1102
Diskont.=Geſellſch. 1163
Dresdener Bank.
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Hyp.Bk. 1150
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Gotha Grundkr. B./139
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Bſälz. Hyp.=Bankl16D),
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Reichsbank=Ant. 12
Rhein. Ereditbankl1
11
3.1
10I,
102,
15.25
6.75
261,
3.9
2.2
139.5
158.5
207.5
146
119.5
163.5
198
133
145.5
255.25
160
35‟,
135
140
280
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Feinmech. (Fetter) 82
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Hartm. e Braun 19
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1231
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Shuckert Elektr. 1205
ner 178
Donnerstag, den 28. Juni 1928
Seite 13
Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
iners
ſutra)
b7Z
ilei5
mn
ſched
al-3
atn
D
3
3noe
Nachdruck verboten.
aſſe die Sache vielleicht ein wenig ernſter auf als du.
Das ſeltſame Gefühl, daß irgendein Menſch wirklich
fe bedarf.”
awird ſich alles hiſtoriſch entwickeln. Die Hauptſache iſt
Daß wir uns erſt einmal an Ort und Stelle begeben.
Heiner Frau Tante auf dieſe Anzeige hin ſowieſo einen
ſuch ſchuldig. Ich ſchlage daher vor, wir klettern ſobald
Hwieder in unſeren trefflichen Mercedes und fahren in
Hen Berge. Wenn ich mich übrigens recht entſinne, muß
Freund meines Vaters in der Liegnitzer Gegend
irgend=
rem großen Gute herumſitzen."
ange Graf erhob ſich.
abgemacht, Walter! Morgen früh Punkt ſechs Uhr
rit dem Autg vor deiner Wohnung. Doch jetzt komm,
in der Stadt zuſammen frühſtüchken und können dann
ges weitere beſprechen."
orfglocke läutete den Feierabend ein.
battliche Gaſthof von Güldenſee lag breit und behäbig
Glanz der Nachmittagsſonne.
ilen blitzte ein Taubenſchwarm durch die flimmernde
ſank dann weich in die mächtigen Kronen der alten
rab, die das ganze Haus in ihren Schutz zu nehmen
ien=
oen weiten Feldern kam ein Duft von blühendem Korn,
eſen breiteten ihre weißgetüpfelten Teppiche.
Kechten ſtand die Wand eines hohen Waldes dunkel ge=
U, und darüber zog ein blauer Gebingsgrat eine feine
en den Himmel —
s Preſſentin kam durch den kleinen Vorgarten des
Gaſt=
wandte ſich dann zu der einſamen Chauſſee hinüber.
Der vielſtündigen Autofahrt verlangte es ihn noch nach
zen Wandenweg.
Tag begann ſich allgemach zu neigen, und ein lindes
ng durch den Goldduft der ſcheidenden Sonne über das
Be Land, als atme es leiſe und in ſchwellenden Zügen.
die Straße in einem ſcharfen Knick zum Walde hinüber.
vielgetürmte Giebeldach eines Schloſſes ſtieg über dem
ſher= aldſqum auf, wie eine Krone auf ſchwellendem, grünen
weißer Brückenbogen ſpannte ſich kühn und doch anmutig
Fernverdämmerndes Flußtal.
weit dahinter grüßte ein zweiter waldiger Höhenzug;
artig dehnten ſich die weichen Linien, und darüber zitterte
m.
ichter Schleier die durchſichtige Abendluft. —
E chs
yemmte Klaus auf einmal ſeinen Schritt.
da Sank
Waldeingang lag ein junges Mädchen neben einem
Het Sein
r. Leonberger in einer Wildnis von Pfaffenkraut und
Ra
Sturmhut.
ſchwarzes Trauerkleid umſchloß ihre ſchmale Geſtalt.
Geſicht war nur eine freie Stirnlinie erkennbar.
äber laſtete eine Flechtenkrone, ſchwer und blond wie
Aehren.
hob der Hund mit drohendem Knurren den gewaltigen
ich das Mädchen wandte ſich halb zur Seite.
Paar große, kornblumenblaue Augen ſahen zu dem
ein=
am Sanderer, ſo klar und rein wie die Fläche eines Spiegels,
och niemand geſchaut."
raktiſche
in erſt nahm Klaus den Geſamteindruck des feinen
Ge=
r ſich auf, den zarten Farbenſchmelz der runden Kinder=
=und
qugen, den tiefen Gex on des ſchönen Hagres, der ihm in ſeinem
Gegenſatz zu dem ſtumpfen Schwarz der Trauerkleidung den Reiz
der Jugend wunderſam zu verdoppeln ſchien.
Mit einer höflichen Verbeugung lüftete er den Hut.
„Verzeihen Sie, bin ich hier wohl recht auf dem Wege nach
Neudietersdorf?”
Das junge Mädchen hatte ſich höher emporgerichtet und legte
den linken Arm um den Hals des Hundes, der kampfbereit ſein
prachtvolles Gebiß entblößte.
„Der Weg führt; dier durch den Wald, um den See herum.
In einer halben Stunde ſind Sie am Ziel. Ruhig, Hektor!”
ſchloß ſie dann, den Hund feſt am zottigen Genick packend. „
Hek=
tor iſt ein wenig ſcharf geworden, ſeit mich vor kurzem einmal
ein betrunkener Landſtreicher bedroht hat.”
Der junge Graf lächelte.
„Ich glaube, ich kann Ihnen die Verſicherung meiner
völli=
gen Harmloſigkeit geben. Ich hatte nur die Abſicht, noch einen
raſchen Blick in den vielgerühmten Neudietersdorfer Park zu
werfen.”
„Da bemühen Sie ſich vergeblich. Seit dem Tode meines
Onkels iſt der Park für das Publikum geſchloſſen.”
Kräftig und gesund, die Freude der Mutter
s0 wachsen die Kleinen heran mit
NAOTLS
K IMDERMEHL
Es verhütet nun auch die englische Krankheit.
Klaus ſah nachdenklich auf das unabläſſige
Ameiſengewim=
mel zu ſeinen Füßen; ſeine erſte Vermutung, eine Angehörige
des Schloſſes vor ſich zu ſehen, hatte ihn alſo nicht getäuſcht.
„Der alte Baron iſt erſt vor kurzem geſtorben?” fragte er
dann nach einer kleinen Weile.
„Ja, er iſt auf der Jagd verunglückt. Beim Abſtieg von
einer Wildkanzel. Das Gewehr muß ſich dabei entladen haben.
Erſt am anderen Morgen hat man ihn tot gefunden.”
Ein feiner Tränenſchleier umflorte die Augen der
Sprechen=
den; Klaus ſah es, und ein großes Mitgefühl regte ſich in ſeinem
Herzen.
„Es tut mir leid, wenn ich mit meiner Frage, unbewußt an
einer geheimen Wunde gerührt habe. Ich bin Ihnen zwar
fremd, aber ich glaube, Sie werden auch von einem Fremden den
Ausdruck eines aufrichtigen Beileids entgegennehmen.”
Das junge Mädchen bewegte mit leiſem Danck den Kopf.
„Ich habe mich noch immer nicht ganz in der Gewalt”, ſagte
ſie. „Dieſer plötzliche Todesfall hat mich zu tief getroffen.”
Von neuem ſchwankte ihre Stimme.
„Aber ich weiß ja gar nicht, wie ich dazu komme, gerade
Ihnen das alles zu erzählen.”
Klaus hatte ſich auf einem Chauſſeeſtein niedergelaſſen und
ſtieß ſeinen Stock in den loſen Sand des Sommerweges.
„Ihr Vertrauen iſt mir eine Ehre!” ſagte er mit
ungewöhn=
licher Wärme. „Wir werden uns vielleicht ja auch bald
näher=
treten. Ich beabſichtige morgen auf Schloß Neudietersdorf
vor=
zuſprechen.”
Die Kleine ſah überraſcht auf.
„Ach, da ſind Sie gewiß Herr Doktor Hauffe, der neue
Pri=
vatſekretär, den Tante Sibyll angeſtellt hat? Ich bin Lore von
Rhaden!“
Klaus zögerte ein paar Augenblicke mit der Antwort; eine
Flut von Gedanken ſchoß ihm plößlich durch den Kopf.
„Sie haben richtig geraten”, ſagte er dann leichthin. „Ich
bin heute aus Berlin herübergekommen und habe mich vorläufig
im Gaſthof von Güldenſee einquartiert.”
Er wußte ſelbſt nicht, wie er dazu kam, die Maske dieſes
In=
kognitos vorzunehmen; es ſchien ihm auf einmal von einem
ſelt=
ſam lockenden Reiz, ſo unerkannt in das fremde, geheimnisvolle
Reich einzudringen, aus dem tags zuvor jener rätſelhafte Ruf zu
ihm gedrungen war.
„Meine Tante erwartet Sie erſt in vierzehn Tagen”, nahm
das junge Mädchen wieder das Wort. „Ich hörte heute morgen
zufällig, wie ſie beim Frühſtück davon ſprach. Sie hatten ihr
wohl geſchrieben, daß Sie durch eine Erbſchaftsangelegenheit noch
einige Zeit in Anſpruch genommen ſeien!"
Klaus nickte.
„Allerdings, die Sache hat ſich aber durch Vermittlung
mei=
nes Anwalts wider Erwarten ſchnell abgewickelt, ſo daß ich
kei=
nen dieſer ſchönen Sommertage hier zu verlieren brauche.”
„Ja, Neudietersdorf iſt wirklich wunderſchön!” war die
Ant=
wort. Ein kleines Paradies. Leider hat es aber auch für mich
darin Aehnlichkeit, daß ich nur zu bald daraus vertrieben ſein
werde.”
Ein herber Zug grub ſich um den weichen Mädchenmund;
mit einem leiſen Seufzer ſchlang ſie den Arm enger um den Hals
des Hundes, als ob ſie bei ihrem vierbeinigen Freund Schutz
und Hilfe ſuchen wollte.
Ein Eichkätzchenpaar ſchoß in dieſem Augenblick mit
pfeifen=
dem Gekreiſch an einem Buchenſtamm in die Höhe, ein
blitzſchnel=
les Weibchen, verfolgt von einem uralten Eichkater mit ſchon ganz
eisgrauen Ohren, indes der ſteilgeſchwungene Puſchelſchweif noch
im grellſten Fuchsrot leuchtete.
Ein Regen von Rindenſtückchen und Knoſpenhüllem folgte
dem jagenden Emporlauf, und ein Specht in einer Nachbarkiefer
hackte ſein Bravo in die Fugen der knuſprigen Borke, daß es
weithin durch den ſtillen Wald hallte.
Unwillkürlich ſahen ſich die beiden jungen Menſchen an und
lächelten.
Dann ſprang das Mädchen auf und klopfte ſich ein paar
Kiefernnadeln aus dem Rock.
„Ich muß heim!” ſagte ſie. „Um acht Uhr wird bei uns
ge=
geſſen. Und ich will vorher noch im Forſthaus eine Beſtellung
machen.”
„Auf Wiederſehen morgen im Schloß!”
Schloß Neudietersdorf ſtammt aus der Mitte des
ſiebzehn=
ten Jahrhunderts.
Ein Feldhauptmann Wallenſteins hatte nach den Stürmen
des Dreißigjährigen Krieges die faſt zwei Quadrateilen große
Herrſchaft an ſich gebracht und durch einen italieniſchen Baumeiſter
den turmgekrönten Mittelbau des Schloſſes errichten laſſen.
Von einem Nachfahren des alten Kriegsmannes waren dann
die beiden Seitenflügel angefügt worden im prunkvollen Stil
florentiniſcher Spätrenaiſſance mit prächtigen Portalen und
ſtei=
nernen Treppen.
Ein paar adelige Geſchlechter hatten ſich auf dem ſtolzen
Herrenſitz abgelöſt, das alte Schloß war langſam prwittrt und
verfallen und ganz in Kletterwein und Efeu eingeſponnen
wor=
den, bis es endlich in den achtziger Jahren des vorigen
Jahr=
hunderts durch Erbſchaft an die Freiherren von Rhaden
gekom=
men, und damit aus ſeinem Dornröschenſchlaf zu neuem Leben
erweckt worden war.
Der Vater des letzten Beſitzers hatte den ganz verwilderten
Park gründlich durchforſten laſſen und faſt ein Jahrzehnt ſeines
Lebens dem Ausbau der Innenräume gewidmet.
(Fortſetzung folgt.)
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