Darmstädter Tagblatt 1928


25. Juni 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

*

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche iünſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 175
Montag, den 25. Juni 1928.
191. Jahrgang

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Ɨtrsch, Hain
Bau

übrd. Polen beachtet. Die Deutſchen in Polen, die auf dieſem
vorg ſobenen Poſten deutſcher Kultur um ihre Exiſtenz kämp=
Wie es Euc fenm den einen Anſpruch darauf, gehört zu werden und Hilfe
zu Yern.

MNot der Deutſchen in Polen.
* Berlin, 24. Juni. (Priv.=Tel.)
nach dem Mai=Umſturz vor zwei Jahren in Polen das
Pilſudſki an die Macht gelangt war, gab man ſich auch
in Kreiſen der deutſchen Minderheit vielfach überſpannten
zHoffß gen auf die neuen Machthaber hin. Pilſudſki, aus Sozia=
liſtem
ſen hervorgegangen, hat wiederholt in programmatiſchen
Erkl-)igen und Unterredungen durchblicken laſſen, daß er für
ſeine litik der Verſöhnung und Duldung, für den inneren
Fries und gegen die Willkürherrſchaft gegenüber den Deutſchen
eintr.i werde. Daher erklärten ſich die Deutſchen ſofort zur
loya Mitarbeit bereit, als die neue Regierung ihr Programm
Zentt t hatte.
in man indeſſen heute, nach mehr als zweijähriger Pil=
fudſ
. errſchaft die Bilanz zieht, ſo ergibt ſich ein Bild, das an
abſcir Rechtloſigkeit der Deutſchen und an kraſſer Willbürherr=
ſchaf
z r herrſchenden Polen um keine Nuance milder geſtimmt
iſt. mehrfache Vorfälle aus der allerjüngſten Zeit lehren,
daß z ohl die Deutſchen in Polen ein Gewaltregiment zu er=
tragy
ſaben, wie es ſchlimmer ſich ſelbſt die Nationaldemokra=
ten
; herausgenommen haben, als auch die offizielle polniſche
Pol3 gegenüber Deutſchland neue Wege der Unduldſamkeit
und d beharrlichen Unnachgiebigkeit gegenüber den gerechten
deurur Wünſchen eingeſchlagen hat.
e beiden Datſachen, die in innerem Zuſammenhang mit=
eins
): ſtehen, müſſen feſtgehalten werden, da ſie tatſächlich den
Kerx ikt der deutſch=polniſchen Beziehungen darſtellen. An
ſz einsy ſerung dieſer Beziehungen, an eine Aufnahme der Han=
dels
) ragsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und Polen und
ſchl:)h an den Abſchluß eines die wirtſchaftlichen Beziehungen
regey n Vertrages kann, darüber darf man ſich in Polen nicht
im )aren ſein, ſolange nicht gedacht werden, wie die offizielle
Wcl uier Politik ihr Syſtem der bewußten Verdrängung des
boy indigen Deutſchtums, aus den ehemals deutſchen Oſt=
pray
n, der Schulſchikanen und der planmäßigen Drangſalie=
ruru
r Deutſchen Oberſchleſiens und ſchließlich das ganze
Sptü der Minderheitenverfolgung fortſetzt. Die berüchtigte
Eiſtiches Lan Grzl nenverordnung, um die es zum Scheitern der Handels=
zu
ben) Sverhandlungen mit Deutſchland gekommen iſt, iſt ein
Sch iſpiel für die Art, wie Polen gegenüber Deutſchland und
dem lrtſchen Politik treibt.
I zu wenig wird in Deutſchland, wo man an Klagelieder
in reichlichem Maße gewöhnt iſt, die Not der Deutſchen in
Obd beſien, in Weſtpreußen und Poſen, im Korridor und im
ht weniger als dreimal in den letzten Tagen ſind die ver=
antn
tlichen Führer der deutſchen Fraktion im polniſchen Par=
lamn
auf die Rednertribüne getreten und haben die ſchwerſten
Ana en gegen Polen und die polniſche Politik gerichtet. Zuerſt
way, der bekannte Führer des deutſchen Volkstums in Polen,
derr) malige preußiſche Landrat Eugen Naumann, der eine er=
ſchie
ide Anklagerede im Seim gegen das minderheitenfeind=
licht
egime Pilſudſkis hielt. Einige Tage ſpäter befaßte ſich
beiit. Juſtizdebatte der Abg. Spitzer im ſpeziellen mit der ſo=
gerll
ten polniſchen Rechtspflege und belegte ſeine Angriffe
mii iſpielen, die allerdings ein für europäiſche Begriffe grau=
ſann
Bild der Willkürherrſchaft polniſcher Beamten und Unter=
beot
e, Richter und Polizei und aller derjenigen ergab, die da
gla) r, in jedem Deutſchen einen Feind des polniſchen Staates
zu Y ni. Schließlich war es geſtern der Redner des Deutſchen
Klrll im Senat, Senator Dr. Pant, der die Rechtloſigkeit der
Desſ en und die Herrſchaft der brutalen Gewalt beſonders in
OHlleſien geißelte. Die Minderheitenſchulfrage bezeichnete
er 1 ein Schandblatt für ewige Zeiten in der polniſchen Ge=
ſchd
Er ging insbſondere auf die Tätigkeit der Aufſtän=
diſi
verbände und des Weſtmarkenvereins ein, die ein
Sc ensregiment ausüben. Durch ihre nahen Beziehungen zu
der? ojewodſchaften, durch die Mitgliedſchaft der meiſten pol=
nif
! Beamten haben dieſe Verbände für ihre ausgeſprochen
det? feindliche Tätigkeit ſich eine Grundlage geſchaffen, die ſo
wel licht, daß die Politik gegenüber den Minderheiten in den
Gr rebieten tatſächlich von ihnen beherrſcht wird.
iſt ein geradezu erſchreckendes Bild der täglichen Hetze,
de=s rrors, der Rechtsunſicherheit, der Herrſchaft brutaler Ge=
wol
nd zugleich ein Bild der Vertragsbrüche und der plan=
mol
7 Sabotage der Befriedungs= und Verſöhnungspolitik, das
Ne) trollt wird. In Genf verſichert Polen ſtets, daß es den
tor9r Willen beſitze, einen Ausgleich zu ſchaffen: in Wahrheit
V8) aber auch die offizielle Warſchauer Politik einen ganz
a) n Kurs als den einer Verſtändigung mit Deutſchland, ge=
Au e denn hat ſie je den mindeſten Willen gezeigt, ihre zahl=
ket
2. Genfer Verſprechungen einzulöſen und ſelbſt die Genfer
V‟ rheitenkondention als etwas anderes zu betrachten als bis=
NeA on allen polniſchen Unterbehörden wird dieſe nur als ein
Ge4 Papier angeſehen, der Polen zu nichts verpflichtet. Es
ſaſ ) an der Zeit, daß auch die mächtigen Protektoren Polens,
G:7 eich und England, ſich einmal die Frage vorlegen, ob durch
e79 rartige bewußte Gewaltpolitik dem Grundſatz der Befrie=
dru/
Europas gedient werden kann.
Die Rettung Nobiles.
EP. London, 24. Juni.
ach einer Meldung der Central News hat Kapitän
2 nberg einen Funkſpruch nach der Kingsbay geſandt,
9 er General Nobile gerettet habe und die Rettungsaktion
fol e.
ie aus Stockholm gemeldet wird, konnte das Flugzeug des
Siſchen Kapitäns Thornberg auf dem offenen Meer neben
iskank des Generals Nobile niedergehen. Er hat den
al an Bord genommen und nach der Kingsbay gebracht.
Flugzeug iſt dann ſofort zurüchgekehrt, um auch die übrigen
S Srüchigen zu retten.

Vom Tage.

Im Urnenhain des Tolkewitzer Krematoriums fand am Sonntag
vormittag die Enthüllung des Denkmals für den gefallenen Flieger=
Oberleutnant Max Immelmenn ſtatt.
Primo de Rivera hat mitgeteilt, daß er im September ein
Verfaſſungsgeſetz bekannt geben werde. Es werde beſtimmen,
daß nur eine einzige Kammer errichtet werde, in der Vertreter des
Volkes, der Krone, des Staates und der Korpoxationen ſitzen werden.
Die Militärdienſtzeit werde herabgeſetzr werden, ebenſo die Zahl der
Staatsbeamten. Er werde die Regierung in zwei Jahren an die
Patriotiſche Union abtreten, wenn ſie ſich bis dahin als fähig erweiſen
werde, die Regierungsgeſchäfte zu leiten.
Der radikale franzöſiſche Abgeordnete Montigny iſt geſtern
nach Berlin abgereiſt, um in deutſchen parlamentariſchen Kreiſen an=
zuregen
, daß nach dem franzöſiſchen Vorbild auch dort eine Gruppe für
das Studium der deutſch=franzöſiſchen Fragen gegründet werde. Eine
ſolche beſteht ſeit kurzem in Paris und umfaßt nicht nur Abgeordnete,
ſondern auch Senatoren verſchiedener Parteien, darunter Briand, Pain=
levé
und Caillaux.
Walter Bruns, der am Arktiskongreß in Leningrad teilgenommen
hat, erklärte, daß ſeine Pläne über einen transſibiriſchen Luftſchiffver=
kehr
endgültig ausgearbeitet ſeien. Die beſte Route ſei Berlin- Lenin=
grad
-TuruchanſkCharbin oder ChaborowſkOſaka. Die Flugdauer iſt
auf fünf Tage berochnet.

Die neue Kellogg=Note.
Berlin, 24. Juni.
In der neuen, gleichzeitig an die Regierungen von 14 Län=
dern
überreichten Note des amerikamiſchen Staatsſekretärs Kel=
logg
, die bekanntlich auch am Samstag in Berlin überreicht
wurde, übermitteln die Vereinigten Staaten einen neuen abge=
änderten
Kriegsverzichtsvertrag und geben zugleich dem Wunſche
Ausdruck, daß nunmehr der Kriegsverzichtsvertrag ſofort unter=
zeichnet
werden möge. Hierzu erklären ſich die Vereinigten
Staaten ihrerſeits ausdrücklich bereit und erbitten eine Stellung=
nahme
der Regierungen innerhalb möglichſt kurzer Friſt.
In der umfangreichen, zwölf Schreibmaſchinenſeiten langen
umfaſſenden Note ſtellt, die amerikaniſche Regierung zunächſt
feft, daß die Einwände der franzöſiſchen Regierung gegen den
Abſchluß eines Kriegsverzichtsvertrages unzutreffend ſind, und
führt hierüber die bekannten Ausführungen des Staatsſekretärs
Kellogg vor der amerikaniſchen Gefellſchaft für internationales
Recht vom 28. April 1928 an. Hierbei ſtellt die amerikaniſche
Regierung feſt, daß, nachdem nunmehr ſämtliche Antworten der
Regierungen vorlägen, alle Regierungen dem amerikaniſchen
Vorſchlage zugeſtimmt hätten, bis auf die franzöſiſche Regierung.
Keine der Antworten der anderen Regierungen habe irgendeine
Abänderung des Vertragsentwurfes verlangt. In der Frage
der Selſtverteidigung ſei die amerikaniſche Regierung der Ueber=
zeugung
, daß das Recht auf Selbſtverteidigung jedem ſouveränen
Staat zuſtehe, und daß dieſer Paſſus nicht beſonders im Vertrag
genannt zu werden brauche. Soweit die Locarnoverträge in
Rede ſtünden, ſei die amerikaniſche Regierung der Anſicht, daß
die Teilnahme aller Locarno=Mächte an dem Kriegsverzichtsver=
trag
den Locarno=Verträgen nicht widerſprechen, ſondern im
Gegenteil die Garantien dieſes Vertrages verdoppele. Das
gleiche gelte für die Staaten, mit denen Frankreich Neutralitäts=
verträge
abgeſchloſſen habe. Für den Fall des Krieges würden
die Verpflichtungen aus dem Kriegsverzichtsvertrage gegenüber
dem Staat, der den Vertrag verletzen ſollte, für alle anderen
Staatem naturgemäß fortfallen. Die amerikaniſche Regierung
wendet ſich dagegen, daß der Vertrag erſt von allen oder beinahe
allen Staaten der Welt unterzeichnet werden ſoll, um Rechts=
kraft
zu erhalten. Die Note ſagt, da dadurch eine unnötige Ver=
zögerung
des Inkrafttretens des Vertrages eintreten würde.
Sie habe durchaus nichts dagegen, daß auch die Unterzeichner
von Neutralitätsverträgen zu dem Kriegsverzichtsvertrag hin=
zugezogen
würden, halte es aber für zweckmäßig, daß dieſe erſt
nach Abſchluß des Kriegsverzichtsvertrags dieſem beitreten wür=
den
. Als einzige Abänderung wird eine ſolche in der Präambel
vorgeſchlagen. Dieſe Aenderung ſoll ausdrücklich ſicherſtellen,
da im Falle der Verletzung des Kriegsverzichtsvertrags die ver=
tragsſchließenden
Staaten gegenüber dem vertragsbrüchigen
Staate von allem Verpflichtungen befreit würden.
Annahme des Stabiliſierungsdekrets
durch die franzöſiſche Kammer.
EP. Paris, 24. Juni.
Die Kammer hat die Stabiliſierungsvorlage mit 450 gegen
22 kommuniſtiſche Stimmen angenommen. Es wurde nur eine
einzige Geſamtabſtimmung über das Stabiliſierungsdekret und
die beiden Konventionen mit der Bank von Frakreich und der
Amortiſierungskaſſe veranſtaltet. Unter dieſen Umſtänden war
es den Sozialiſten nicht möglich, für das Stabiliſierungsdekret
allein zu ſtimmen, hingegen gegen die Konvention mit der
Bank von Frankreich, wie ſie heute beſchloſſen hatten. Sie ent=
hielten
ſich deshalb der Stimmabgabe. Artikel 2, der den Sta=
biliſierungsſatz
feſtſetzt, wurde mit 550 gegen 27 Stimmen
angenommen, alle folgenden Artikel dagegen, mit Ausnahme des
letzten, durch Händealtfheben. Ein Zuſatzantrag zu Art. 7, daß
entgegen dem Vorſchlag der Finanzkommiſſon auch Fünffranken=
Silbermünzen geprägt werden ſollten, wurde abgelehnt, ebenſo
ein weiterer Vorſchlag, daß für die Silbermünzen der Feingehalt
835, wie vor dem Kriege, gewählt werden ſoll. Der Bericht=
erſtatter
de Chappedelaine erklärte, daß der Feingehalt 680 ge=
wählt
worden ſei, weil der Staat dadurch bei der vorgeſehenen
Prägung von drei Milliarden Silbermünzen einen Gewinn von
1200 Millionen Franken erzielen werde, der für die Amortiſie=
rung
der ruſſiſchen Wertpapiere verwendet werde. Der Zuſatz=
antrag
wurde daraufhin auf Poincarés Vorſchlag abgelehnt.
Bei Art. 13, der vom Abſchluß einer Konvention mit der Bank
von Frankreich ſpricht, beantragte der Sozialiſt Bedouce Ab=
lehnung
. Poincaré ſtellte darauf die Vertrauensfrage, und der
Artikel wurde mit 435 gegen 134 Stmmen angenommen. Die
Vorlage wurde daraufhin an den Senat verwieſen.
Die Kammer ſetzte die Sitzung fort und befaßte ſich mittler=
weile
mit einer untergeordneten Vorlage.

Die polniſche Aktion gegen die=
Rheinlandräumung.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Sarmaticus Warſchau, 22. Juni.
Der polniſche Vorſtoß in der Rheinlandfrage hat inſofern
überraſcht, als er der Form nach ein Novum war. Nicht ſo ſehr
in der Sache. Denn auf diplomatiſchem Wege war dieſe Frage.
ſchon öfter von Warſchau aus in Paris und Brüſſel berührt
worden. Zwar ſtehen auch noch engliſche, außer franzöſiſchen
und belgiſchen Truppen, am Rhein. Aber England wünſcht die
ſeinen ſchon längſt zurückzuziehen. So ſind alſo, wie geſagt, nur
Frankreich und Belgien diejenigen Sicherheits= Exeku=
toren
, die Polen allenfalls zugunſten ſeiner Sicherheits=
forderungen
zu gewinnen hoffen kann. Ein weiterer Teil=
nehmer
an der Aktion dürfte ſich dagegen ſelbſt für die Rolle
des indirekten Intereſſenten, die Polen jetzt übernahm, nicht fin=
den
laſſen; ſogar der einſtige Mitteilhaber an den Locarno=
Schiedsverträgen für den Oſten, die Tſchechoſlowakei,
kommt dafür heute nicht mehr in Frage. Und das um ſo weni=
ger
, als ja ſoeben erſt Beneſch, nach ſeinem jüngſten Beſuch in
Berlin, den Wert freundſchaftlicher Beziehungen mit Deutſchland
für die Tſchechoſlowakei ſo entſchieden hervorhob.
Den ſtimmungsmäßig günſtigſten Boden ſcheint Polen jetzt
wie früher in Belgien gefunden zu haben. Auch im Interview
Zaleſkis, über ſeine Reiſeergebniſſe, das die heutige Epoka,
bringt, wird des guten Empfanges in Brüſſel beſonders gedacht.
Aber es iſt klar, daß in der Frage, um die es ſich handelt, die
Entſcheidung in Paris liegt. Gingen die Franzoſen einmal aus
dem Rheinlande hinaus, ſo könnten die Belgier dort nicht allein
ſtehen bleiben.
In erſter Reihe mit Paris iſt denn auch das polniſche In=
tereſſe
an der Rheinlandbeſetzung verhandelt worden. Wie er=
wähnt
: bisher auf diplomatiſchem Wege. Ob auch irgendeine
vertragliche Zuſicherung von franzöſiſcher
Seite vorliegt, daß, wie man es hier gelegentlich hörte, Polen
über den Stand der Räumungsfrage unterrichtet gehalten
werden würde, ſteht nicht authentiſch feſt. An ſehr weitgehende
franzöſiſche Verpflichtungen in dieſer Frage Polen gegenüber
möchte man aber gerade nach dem jüngſten Vorgehen Zaleſkis
nicht glauben. Denn fühlte ſich Polen völlig ſicher, ſo hätte es
kaum die Nachteile auf ſich genommen, welche das Unternehmen
einer eigenen Kampagne denn davon muß man wohl jetzt
ſchon ſprechen in der Rheinlandfrage für deren Initiator im
Gefolge hat."
Dieſe Nachteile ſind nicht zu überſehen. Auch im Palais
Brühl, im polniſchen Außenminiſterium, iſt man ſich natürlich
darüber klar, daß jeder Widerſtand gegen den Abbau einer drük=
kenden
Kriegsmaßregel, wie ſie die Beſetzung fremden Landes
darſtellt, auf beiden Hemiſphären unpopulär erſcheinen muß. Die
ganze Welt ſpricht von der Erhaltung des Friedens
in der Zukunft; eine Okkupation iſt ja aber Verneinung
des Friedens in der Gegenwart. Selbſt Frankreich zeigte
ſich nicht gleichgültig gegen dieſe Weltmeinung und milderte
ſtufenweiſe ſeine früheren ſchroffen Kundgebungen über die
Pfänderfrage. Wem Polen nunmehr ſogar eine verſchärfende
Initiative unternimmt, ſo läuft es gewiſſermaßen ein doppeltes
Riſiko.
Warum nun hat Zaleſki dieſes Riſiko auf ſich genommen?
Und zwar in jener bereits als Novum erwähnten Form einer
Flucht an die Oeffentlichkeit. Denn nicht wie bisher in der
Stille, von Regierung zu Regierung, wurde Polens Intereſſe
an der Rheinlandbeſetzung erörtert. Sondern erſt im Aus=
ſchuß
des polniſchen Senats, dann in Aeußerungen
für die polniſche Preſſe, ferner in Paris und Brüſſel, end=
lich
nach ſeiner Rückkehr nach Warſchau abermals hat Zaleſki
immer wieder betont, daß Polen an der Rheinlandbeſetzung in=
tereſſiert
ſei.
Eine Deutungsweiſe, welche den verſchlungenen Fäden der
politiſchen Finaſſerie nachgeht, gibt folgende Erklärung. Eine
Jugerenz Polens in einer Frage, die Frankreich derart am näch=
ſten
angeht, ſei ohne Vorwiſſen Frankreichs undenk=
bar
. Der Plan einer polniſchen Beſchwerdeaktion gegen eine
frühere Rheinlandräumung ſei denn auch nicht im Warſchau
ſelbſtändig gefaßt, ſondern in Beratungen des polniſchen Bot=
ſchafters
in Paris Chlapowſki mit dem Quai d’Orſay erdacht
worden. Der Zweck war eine Rollenteilung. Frankreich konnte
es ja nicht unrecht ſein, wenn der Wert etwaiger Zugeſtändniſſe
in der Rheinlandfrage dadurch eine Preisſteigerung erfuhr, daß
auch noch Polen vor aller Welt die Erhaltung, oder den entſpre=
chenden
Erſatz, dieſes Sicherheitspfandes reklamierte. Alſo gaben
zum mindeſten gewiſſe, keineswegs einflußloſe Faktoren des
franzöſiſchen Außenminiſteriums der polniſchen Initia=
tive
ihr Placet und ihre guten Wünſche auf den Weg. Wäre es
auch zuviel geſagt, daß Frankreich ſeinen Junior=Partner vor=
geſchickt
habe, ſo dürfte alſo, nach dieſer Verſion, jedenfalls zu=
treffen
, es habe ihn nicht zurückgehalten.
Wir möchten dieſe Erläuterungen des Urſprungs des polni=
ſchen
Vorgehens nur referierend wiedergeben. Wären ſie zutref=
ſend
, ſo hätten freilich die franzöſiſchen Faktoren den ihnen
gemäß der erwähnten Rollenteilung zugefallenen Part mit ſo
großer Konſequenz zu Ende geſpielt, daß ſelbſt polniſche Beob=
achter
über ihre Zurückhaltung erſtaunten. Vom Bankett im
Palais d’Orſay, wo Zaleſki ſeine wichtigſte Rede gegen reviſio=
niſtiſche
Ideen hielt, meldete z. B. der Berichterſtatter des Kur=
jer
Warſzawſki, der als gleichzeitiger Preſſereferent der Pariſer
polniſchen Botſchaft, Herrn Chlapowfki ſehr naheſteht, am
12. d. Mts.:
Von den vier Reden, welche der Senatspräſident Doumer,
der Miniſter Louis Marin, Paul=Boncour und Miniſter Za=
leſki
hielten, war einzig die polniſche Rede im vollen Sinne des
Wortes eine große politiſche Rede, inhaltsvoll und die Bedeu=
tung
der Friedenſicherung im Kontinentalſyſtem betonend. Da=
n
betvegten ſich die drei franzöſiſchen Reden leider mehr in
Sphäre nur gefühlsmäßiger Bündnisgemeinſchaft."
olniſe
ianis wie dieſes über die franzöſiſche Re=
t
vereinzelt. Es dürfte daher nötig ſein,

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Seite 2

Montag, den 25. Juni 1928

jenen oben erwähnten Kommentar zu Zaleſkis Aktion durch
einige weitere Momente zu ergänzen.
Sicher war ein Beweggrund dieſer Aktion auch die Abſicht,
unmittelbar auf die öffentliche Stimmung in Frank=
reich
einzuwirken. Und daß dieſes geſchehe, war wiederum
ein Wunſch, der ſich in der polniſchen Oeffentlichkeit regte.
Es waren verſchiedene Umſtände, die Beunruhigung in
Polen hervorgerufen hatten. Einmal die Annäherung Be=
neſchs
an Deutſchland, alsdann die Rede Muſſolinis,
worin es hieß, es gäbe keine unabänderlichen Verträge was
ſich ja freilich nur auf den Trianon=Vertrag bezog, aber als ge=
fährliche
Präzedenz galt ; zum Kellog=Pakt ferner hatte
man hier ähnliche Einwände wie in Paris, aber fand ſich dadurch
in eine ſchlechtere Lage verſetzt, daß von Waſhington bisher keine
Stellungnahme auch Polens erbeten worden war. Endlich aber
glaubten verſchiedene Beobachter eine ſtimmungsmäßige,
für Polen unerwünſchte Entwicklung ſogar in Frankreich
ſelber beobachten zu können. Hierüber hatte z. B. jener ſchon er=
wähnte
unterrichtete Berichterſtatter des Kurjer Warſzawſki
am 1. d. M. aus Paris gemeldet:
Der Eindruck iſt hier jetzt allgemein, daß die Friedens=
grundlagen
in Berlin nunmehr wahrhaft gefeſtigt ſind. Ein
Vertreter der Finanz erklärte mir, der Imperialismus ſei heute
hauptſächlich in Rom und in Warſchau zu Hauſe .. . . Selbſt
Poincaré iſt jetzt kein Schreckbild für die Deutſchem mehy,
ſondern gilt ihnen als Mann der Verſtändigung . uſw.
Es ſcheint uns nicht von der Hand zu weiſen, daß nicht zuletzt
ſolche Symptome einer Polen beunruhigenden deutſch= franzöſi=
ſchen
Entſpannung es waren, die Zaleſki dazu veranlaßten, ge=
wiſſermaßen
dazwiſchen zu treten, die Stimme des Warners zu
erheben und halte=! zu rufen. Vor dem Seimausſchuß für
auswärtige Angelegenheiten hatte er ſogar folgende ganz un=
mittelbare
Mahnung an die franzöſiſche Adreſſe nicht geſcheut.
Von der Normaliſierung der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen
ſprechend, die eine natürliche Folge der Verheilung der Kriegs=
wunden
ſei, meinte er:
Wir hegen die Zuverſicht, daß Frankreich, unſer erprobter
Freund, mit dem uns ſo viele gemeinſame Intereſſen verbinden,
auf dieſem Wege mit der gebotenen Vorſicht (!) weiter=
ſchreiten
werde.
Dies iſt alſo nun die gegenwärtige Situation. Wie zu er=
warten
, hat Zaleſkis Vorgehen in Deutſchland ſcharfe Zurück=
weiſung
erfahren. Ob es im Sinne der polniſchen Zielſetzungen
einen Erfolg gebracht hat oder verſpricht, ob nämlich wirklich
Polens öffentlicher Widerſpruch erſtens die Liquidation der
Rheinlandfrage hinausſchieben und zweitens die deutſch= fran=
zöſiſche
Entſpannung verzögern wird, läßt ſich heute naturgemäß
noch nicht abſehen. Im poſitiven Sinne, nämlich zur Erlangung
weiterer Sicherheiten für Polens Weſtgrenzen, kann die Aktion
Zaleſkis naturgemäß keinerlei Effekt haben oder hervorbringen.
Das ſogenannte Oſt=Locarno iſt auch auf dem Umwege über
die Verkürzung oder Verlängerung der Rheinland=Okkupation
niemals zu erreichen.

Aus der Landesnauptſtadt.
Darmſtadt, 25. Juni.
Feuer= und Unfallmeldeſiellen.
Die zurzeit in der Stadt Darmſtadt vorhandenen Feuer= und
Unfallmeldeſtellen bringen wir hierdurch wiederholt zur öffentlichen
Kenntnis. Die Meldeſtellen ſind ſämtlich mit der Feuerwehrwache und
der Rettungswache durch eine beſondere ſtädtiſche Fernſprechleitung ver=
bunden
und jederzeit, auch nachts, zugänglich. Sie ſind durch Schilder
und während der Dunkelheit durch Laternen mit grünen (bei Polizei=
wachen
blauen) Scheiben und entſprechender Inſchrift kenntlich gemacht.
Das Polizeiamt kann außerdem von jeder Fernſprechſtelle der
Reichsfernſprechanlage jederzeit, auch nachts, angerufen werden ( Tele=
phon
=Nummern 3356, 3357, 3358 und 3359), ebenſo die Feuerwehrwache
in der Kirchſtraße (Telephon Stadtamt und Reichs=Fernſprecher
Nr. 600).
Um Verzögerungen zu vermeiden, empfiehlt es ſich, Feuermeldungen
direkt der Feuerwehrwache (Telephon Stadtamt und Reichs=Fernſprecher
Nr. 600) oder dem Polizeiamt (Telephon=Nummern 3356, 3357, 3358
und 3359) zu übermitteln.
Die Rettungswache der Freiwilligen Sanitäts=Kolonne befindet ſich
im Hauſe Saalbauſtraße 46 (Telephon Nr. 400).
Feuer= und Unfallmeldeſtellen in der Stadt Darmſtadt:
Im 1. Polizeibezirk: 1. Kirchſtraße 9 (Polizeiwache), 2. Alexander=
ſtraße
4 (Oberbrandmeiſter Vogel), 3. Kirchſtraße 13 ( Feuerwehr=
wache
), 4. Obergaſſe 42 (Bäckermeiſter Heinrich Jäckel).
Im 2. Polizeibezirk: 1. Alexanderſtraße 26 (Polizeiwache), 2. Diebur=
gerſtraße
104 (Oktroi=Erhebeſtelle), 3. Erbacherſtraße 41 (Oktroi=
Erhebeſtelle), 4. Kranichſteinerſtraße 58 (Oktroi=Erhebeſtelle).
Im 3. Polizeibezirk: 1. Lagerhausſtraße 5 (Polizeiwache), 2. Bleich=
ſtraße
13 (Bäckermeiſter Freudenberger), 3. Feldbergſtraße 71
(Bäckermeiſter Deuchert), 4. Mornewegſtraße 35 (Gandenbergerſche
Maſchinenfabrik), 5. Pallaswieſenſtraße 33 (Bäckermeiſter Sproß),
6. Pallaswieſenſtraße 121 (Kolonialwarenhandlung W. Deeg),
7. Rheinſtraße 55 (Kunſthalle), 8. Bismarckſtraße 123 (Gaſtwirt
Miſchlich), 9. Dornheimer Weg 24 (Elektrizitätswerk).
Im 4. Polizeibezirk: 1. Hügelſtraße 31/33 (Polizeiamtswache), 2. Wald=
ſtraße
21 (Polizeiwache), 3. Heidelbergerſtraße 17 (Oktroi= Erhe=
beſtelle
), 4. Heinrichſtraße 42 (Kolonialwarenhandlung v. J. Chriſt),
5. Eliſabethenſtraße 76 (Heinrich Dreſte).
Im 5. Polizeibezirk: 1. Ludwigshöhſtraße 4 (Polizeiwache), 2. Heidel=
bergerſtraße
112 (Oktroi=Erhebeſtelle), 3. Karlſtraße 98 ( Bäcker=
meiſter
Hofmann), 4. Klappacherſtraße 90 (Oktroi=Erhebeſtelle),
5. Klappacherſtraße 24 (Kolonialwarenhandlung Ruckelshauſen).
Im 6. Polizeibezirk: 1. Heinrichſtraße 127 (Polizeiwache), 2. Hoch=
ſtraße
44 (Schuldienerwohnung der Viktoriaſchule), 3. Im Geiſen=
ſee
8 (Lehrer Wilhelm Grimm, mit dem 6. Bezirk nicht verbunden,
direkt an die Feuerwache angeſchloſſen), 7. Soderſtraße 79 ( Bäcker=
meiſter
Heinrich Lepp).
Im 7. Polizeibezirk: 1. Schwanenſtraße 66 (Polizeiwache), 2. Arheil=
gerſtraße
43 (Städtiſcher Faſelſtall), 3. Frankfurterſtraße 59 (Oktroi=
Erhebeſtelle).

Ueberall Anerkennung!
Die Reise- und Ferienzeit eignet sich besonders zur Vornahme

Die Einweihung des Görresdenkmals
in Koblenz.
Koblenz, 24. Juni.
Unter zahlreicher Beteiligung fand hier am Sonntag die
Einweihung des Görresdenkmals ſtatt. An der Feier nahmen
unter anderem teil: der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker,
Reichskommiſſar Freiherr Langwerth v. Simmern, Oberpräſident
Dr. Fuchs, der Vorſitzende der Görresgeſellſchaft, Geheimrat
Prof. Dr. Finke, die Oberbürgermeiſter der weſtdeutſchen Städte,
Vertreter des Erzbiſchofs von Köln und des Biſchofs von Trier.
ein Vertreter des öſterreichiſchen Bundeskanzlers, verſchiedene
Reichs= und Landtagsabgeordnete, ſowie Vertreter von Handel,
Handwerk, Kunſt und Wiſſenſchaft. Nach dem Vortrag der
Rienzi=Ouvertüre übergab im Auftrage des Denkmalausſchuſſes
Rechtsanwalt Leenartz=Koblenz das Denkmal an die Stadt Kob=
lenz
mit einer Anfprache, in der er u. a. die Endwicklung und
das Leben Joſeph Görres und die Entſtehungsgeſchichte des
Koblenzer Denkwals ſchilderte. Die Feſtrede hielt der preu=
ßiſche
Kultusminiſter Dr. Becker, der Görres als einen der Bahn=
brecher
der modernen politiſch=literariſchen Publiziſtik und als
einen der größten Patrioten der deutſchen Geſchichte feierte, der
nicht nur die Achtung, auch die Liebe des deutſchen Volkes ver=
diene
. Im Anſchluß daran überbrachte Baron Fuchs als Ver=
treter
des öſterreichiſchen Bundeskanzlers, der öſterreichiſchen Leo=
Geſellſchaft, der Vereinigung katholiſcher Edelleute Oeſterreichs
und als Urenkel Görres herzliche Glückwünſche. Nachdem Ober=
bürgermeiſter
Dr. Ruſſel=Koblenz das Denkmal in die Obhut
der Stadt Koblenz übernommen hatte, folgte die Kranznieder=
legung
, wobei Prof. Dr. Dovifath für den Reichsverband der
deutſchen Preſſe ſprach. Die Feier ſchloß mit dem Vortrag Der
deutſche Rhein. Im Anſchluß hieran fand ein Feſteſſen ſtatt,
auf dem von berufenen Vertretern die große Bedeutung von
Joſeph Görres gewürdigt wurde.

M
größerer Reparaturen an Flügelu, Pianos u. Harn
Gediegenste Ausführung durch die Reparaturwerkstätte
des Pianoforte- und Harmoniumlagers
urSlenSTr. 21, nächst Rheinsr.
II.M
une
Fachmännische Beratung bereitwilligst und unverbindlich. (10531a

*Perwaltungsgerichtshof.
p. Vorentſcheidung gegen den Rektor Frimberger in Obertshauſen.
Wilh. Joh. Becker 1. von Obertshauſen hat am 13. Dezember 1927 bei
dem Amtsanwalt in Offenbach Strafanzeige gegen den Rektor wegen
Mißhandlung erſtattet. Letzterer habe am 13. Dezember 1927 dem
zwölfjährigen Sohn Schläge auf den Arm und die Hand gegeben= und
hierbei gewußt, daß der Sohn körperlich beſchädigt war. Der ärztliche
Befund vom 14. Dezember 1927 iſt ziemlich negativ. Betont wird vom
Rektor die große Diſziplinloſigkeit der Klaſſe, durch öfteren Lehrer=
wechſel
hervorgerufen; von der Armverletzung will er nichts gewußt
haben. Nach ärztlichem Zeugnis aus dem Jahre 1921 leidet Frimberger
an hochgradiger Neuraſthenie. Der Vertreter des Staatsintereſſes be=
tont
in ſchriftlicher Niederlegung, daß angeſichts der Diſziplinloſigkeit
der Klaſſe der Rektor das körperliche Züchtigungsrecht nicht mißbraucht
habe, allerdings iſt diſziplinare Ahndung des Vorfalles erfolgt
Das Urteil bejaht eine Ueberſchreitung des Züch=
tigungsrechts
.

Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt zur Beſeitigung fauliger, übel=
riechender
Speiſereſte in den Zahnzwiſchenräumen und zum Weißputzen der
Zähne. Die geſ. geſch. Chlorodont-Zahnbürste von beſter Quali=
tät
, für Erwachſene 1.25 Mk., für Kinder 70 Pf., iſt in blau=weiß=grüner
Original=Chlorodontpackung überall erhältlich.
IV 584

TA ue Aeise Chlorodont=Zahn=

Wanderungen und das
Wochenende unerläßlich
paſte und die dazuge=
hörige
Chlorodont=

*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Samstag, den 23. Juni.
Das Peiſchen.
Spiel von Franz Molnar.
Eine liebenswürdige, dramatiſch amüſante Theater=Plauderei!
Der Direktor des Theaters braucht Choriſtinnen für die neue
Operette. Zahlreiche Bewerberinnen melden ſich; doch alle ſuchen
weniger durch ihre Begabung, als durch den Reiz ihrer Weib=
lichkeit
zu wirken. Eine Ausnahme ſcheint die junge Dame aus
Schweinfurt zu machen; aber auch dieſes Veilchen entpuppt
ſich bald als eine recht zielbewußte Pflanze. Der Duft der Chor=
garderobe
ſteigt auf, der Chorgarderobe eines Theaters, das ſchon
nahe an der Grenze der Schmiere ſteht. Molnar theater=
kundig
, ſchreibt ein ſolches Spiel mit leichter Hand, ſehr amüſant,
ein bißchen frech, doch immer liebenswürdig.
Beſſie Hoffarth gab die erwähnte kecke Theatergans mit
entzückender Blödigkeit. Martha Ziegler ſpielte eine höchſt=
amüſante
Lehrerin a. D., die den an der Schule unterdrückten
Komplexen auf der Bühne freien Lauf laſſen möchte. Köſtlich
war es, Paul Maletzki als Theaterdiener auf Sächſiſch ſtottern
zu hören. Ein wirkungsvoller Direktor war Rudolf Klix, ſein
menſchenfreundlicherer Vertreter Hugo Keßler.
II.
Varieté.

Ein Akt von Heinrich Mann.
Schon 1910 wurde dieſes Varieté gegeben. Schon da=
8 hatte es keinen dauernden Erfolg. Heute, da wir von
m ſolchen Einakter ſtärkere Geſchehniſſe, ſtärkere Spannung
langen, kann es noch weniger auf Erfolg rechnen.
Ueberdies fiel die Darſtellung auseinander. Man bekam von
Handlung nur einen verſchwommenen Begriff. Eine Brettl=Diva
an Kleinſtirnigkeit mit oben beſagtem Veilchen wetteifert,
gliert mit Liebhabern, Komponiſten, Direktoren und ſchließ=
ſogar
einer Knallpiſtole.
Bei flotterem Zuſammenſpiel hätte, man wenigſtens den
uch des Varieté=Milieus verſpüren müſſen. So blieb als
gentroſt nur Paul Maletzki, der, wenn er auch nicht viel
ſpielen hatte, doch ſtets luſtig anzuſchauen iſt. Neben ihm
nden Paryla, Gallinger und, für Robert Klupp in

letzter Stunde einſpringend, Intendant Ebert ſowie die Damen
Kann und recht ausdrucksvoll Johanna Blum.
III.
Satans Maske.
Groteske von Paul Czinner.
Auch hier gab es Theaterſchüſſe. Aber ſie waren wirkungs=
voll
. Man wußte lange nicht: waren ſie echt, oder waren ſie
Theater?
Ein Sketch, aber ein gekonnter! Schrecken einjagend, die
Nerven erregend! Wieder Theater=Kanzlei: dem Direktor ſpricht
eine Schauſpielerin vor. Aus dem Spiel der Liebes=Szene geht
ſie zur Wirklichkeit über. Der Direktor, der Satans Maske trägt,
glaubt ſich geliebt und wird von der Leidenſchaft entzündet. Doch
es war nur Spiel! Gräßliche Enttäuſchung! Schüſſe! Wirk=
liche
Schüſſe oder Theaterſchüſſe? Jedenfalls: Effekt! Mache,
aber geſchickte Mache!
Zwiſchen Hansjoachim Büttner und Lilly Kann fielen
die Schüſſe. Beide waren zielſicher aufeinander eingeſpielt, beide
wirkungsvoll. Mit dieſer ſtarken Rolle verabſchiedete ſich H. J.
Büttner, um nach Königsberg zu gehen; er wird mit mancher
ſchönen und überzeugenden Leiſtung im Gedächtnis bleiben.
Hans=Joachim Weitz, der Dramaturg des Landestheaters, be=
währte
ſich auch ſchauſpieleriſch als Dramaturg.
Die drei Einakter wurden von Hans Aſchaffenburg
als Spielleiter in einem einheitlichen Bühnenbild zuſammen=
gehalten
, das Heinrich Sondheimer und Franz Langer
Z.
amüſant und lebendig ausgeſtalteten.

*Die Frau. die jeder ſucht.
Luſtſpiel von Ludwig Hirſchfeld.
Uraufführung im Münchener Reſidenztheater.
Eine Frau im gefährlichen Alter, aber gut konſerviert, bildet
die erfolgreiche Gegenſpielerin ihrer ſechzehnjährigen Tochter, die
mehr ſportlich als weiblich, nach dem Meiſtertitel im Tennisſpiel
und Schwimmen ſtrebt. Im Kampf um die Männlichkeit bleibt
aber die erfahrene und üppige Mutter unbeſtrittene Siegerin.
Nach dem dritten Akte jedoch, der im Dialog reichlich gedehnt
ausfiel, bekommen beide Damen die zu ihnen paſſenden Ehemänner
und ſichern dem ebenſo harmloſen wie amüſanten Luſtſpiel den
üblichen Ausgang. Geſpielt wurde im Münchener Reſidenz=

Nummer

Geſchicklichkeitswettbewerß
des Heſſiſchen Automobikluf
Am Sonntag nachmittag veranſtaltete der Heſfif
mobilklub wiederum im für eine ſolche Veranſtalt,
geeigneten Orangeriegarten ſeinen diesjährigen Geſch
bewerb. Der langentbehrte, langerſehnte Sommer war
gezogen und ſo der Veranſtaltung ein prächtiges Som
ſchert, unter deſſen zuweilen alluzuheißen Strahlen ein
reiches Publikum der Durchführung des Wettbewerbes n
und lebhafteſtem Intereſſe folgte.
Die von den Teilnehmern zu löſenden Aufgaben ſind
als im vergangenen Jahre, noch erfindungsreicher und
ter angelegt, als ob es geradezu auch hier die Aufgabe ein
liſten geworden wäre, den teilnehmenden Fahrern und
Fahrerinnen! durch Erfindung immer neuer Kniffe und
keiten die ſtrafpunktfreie Durchführung des Wettbewerhs f=
wie
möglich zu machen. In der Tat kam auch niem
Strafpunkte durch. Im einzelnen hatten die Teilnehme
des zu erledigen: Den Wagen an den Start bringen, Br
ziehen, den Motor abſtellen, den Schlüſſel abziehen, dann
ſchließen, eine Stoppuhr in Gang zu ſetzen und auf das e
abfahren. Für jede Nichteinhaltung einer dieſer Vorſchrif
ſchon Strafpunkte. Die Fahrt begann dann mit der g.
die ſich die Einfahrt (ückwärts) in eine Garage anſchlol
war u. a. ein Gong anzuſchlagen, ein Papierband zu
dahinter geſpanntes aber nicht, eine Signaltafel in beſtin
knapp zu berühren. Von einem Tiſche waren Bälle in
Farben aufzunehmen und nach Erledigung anderer Aufe
ſtimmte, gleichfarbige, zu Seiten der Fahrbahn aufgeſtell
zu werfen. Ganz raffiniert auch die Aufgabe, ein mit E=
ſehenes
, mit Waſſer gefülltes Glas über vier ziemlich
zu fahren. Hier koſtete ſchon jeder Teilſtrich verſchüttet
Strafpunkte! Nach der Rückkehr zum Ziel mußte jeder
die Stoppuhr wieder abſtellen, ſo daß er ſich ſeine
Sekunde mit einem Punkt belegt wurde, auf dieſe Weiſe
Da die Strafpunkte für jeden einzelnen Teilnehmer ge
ſchrieben wurden, waren dieſe in der Lage, den Stan
bewerbs jederzeit zu verfolgen. Gewertet wurde nach den
Punkten.
Die Organiſation klappte ſehr gut, das Programm mit
nungsliſte gab Gelegenheit, die Strafpunkte bei allen Teilne
zutragen. Genannt waren 24 Wagen, einige Wagen wa
ſagt, 1 Wagen ſchied infolge Kuppelungsdefektes während
aus, mit mehreren Wagen waren die Fabrikate Opel, Fiat
Benz, Naſh, Ford u. a. vertreten. Die ganze Veranſtaltu
den Händen des Heſſiſchen Automobilklubs D=
und Mainz lag, wickelte ſich reibungslos und ohne ernſter
2 Stunden ab, nur der Wagen mit der ominöſen Startnumm
cedes=Benz, des Erbgrafen Alexander zu Erbach=Erbach mit
grafen am Steuer hatte Pech. Bei der raſchen Fahrt v.
band zum Tiſch mit den Bällen rannte der Wagen, den
im letzten Moment noch ziemlich abbremſen konnte, an eine
Baum am Start, der Baum wirkte wie ein Federpuffer
Unfall noch glimpflich verlief und nur der Kühler eingedr.
Im übeigen waren natürlich die kleineren Wagen in
beſſeren Wendigkeit von vornberein im Vorteil, außerder
Prüfung ein rechter Prüfſtein für die Güte der Wagen in m
ein ſchnelles Anfahren und raſches Bremſen. Als Starter
die Herren H. Bergmann und L. Nungeſſer, als i
H. Hartoch, den Nachrichtendienſt verſah A. Wamſerſei
tragen wäre noch, daß die Breite der Garage ſelbſtverſtändlic /dn
Wagen entſprechend ſeiner eigenen Breite beſonders marki /4
Die Anteilnahme des Publikums an dem Wettbewerb war ac,
haft, ganze Reihen waren dauernd im Laufſchritt innerha cnl=
geſperrten
Raumes unterwegs, um den einzelnen Phaſen 4S) gut folgen zu können. Es waren 3 Hauptpre
Damenpreis ausgeſetzt, die zur Hälfte nach Darmſtadt und Kſt
nach außerhalb fielen. Sofort nach Schluß des Wettbewer. Sd
Geſamtreſultat vor. Die offizielle Preisverteilung fand am rin
Klubheim, dem Hotel Traube, ſtatt. Hiernach war die g
der Sieger:
1. Preis Herr Erw. Autenrieth=Darmſtadt
mit 217 Strafpunkten in 3,25 Min. 2. Preis Herr 2
Blum=Eberſtadt auf Naſh mit 221 Strafpunkten in
3. Preis Herr Eugen Wetzel=Frankfurt a. M. a
mit 229 Strafpunkten in 3,29 Min. Damenpreis Anu
Darmſtadt auf Hanomag mit 266 Strafpunkten in 3.10
Geo Wieſt auf Dixi fuhr mit 2,42 Min. lie beſte Zeit, hatt, m
Uebung ausgelaſſen und zuviel Strafpunkte. Zum Vergleich
gezogen, daß die ſchlechteſte Zeit 5,26 Min. betrug.
Die ſchön verlaufene, von allen Faktoren begünſtigte Ve
wird wohl nächſtes Jahr wiederholt werden und ſo ſich in ſEel
men der intereſſanten ſportlichen Veranſtaltungen einglieder ſſe
veranſtaltenden Klub war der glatte Ablauf ein Lohn für ſ
H
aufgewandte Mühe.

Polizeibericht. In der Nacht zum Sonntag, zwiſche
2 Uhr, wurde im Rhönring 34 ein Mann, als er nach Kſe
und einige junge Leute, die im Vorgarten des Hauſes
trieben, von dieſen, als er ſie hinausweiſen wollte, geſchlage
einem durch einen Stich in die linke Seite wodurch die
troffen wurde verletzt. Die Täter, 34 junge Leute im au
2025 Jahren, entkamen unerkannt. Einer trug weißes
Sportgürtel. Wer Mitteilungen machen kann, die zur Erm
Täter führen können, wird gebeten, dies an die Kriminalal
melden.

theater unter F. Ulmers Regie vortrefflich. H. b. 90
eine reife Frau von beſtrickender Liebenswürdigkeit.
bürtig das niedliche Sportgirl Frau Krügers, eben!
gegraute elegante Bonvivant G. Waldaus und d.
Sportfigur Schlenks als Tennis=Champion. 90s
war ſichtlich erfreut und ſpendete warmen Beifall.

Gröffnu

hute geſtern einen
he)s Wortes. Bei h
uit und Erholungspar
beſuchern hatten ſich
F7 Veranſtaltungen,
mm. Die Fremden,
ſr7 waren erſtaunt übe
Hüm Seewieſe war nich
Mm ſportliches Paradies
uk )wend Gelegenheit zu
Afi ſondern zugleich au
M Kampf= und Spie
Md. ud Pferderenner
uſtitecmik ausgebaut.
Mfch ein vollſtän
M uch die gut a
hruh mit dem in ka
m Aezunderbad St
W bneiden könner
Undl behoben, die
M i3 dank der allgem
Mm Stadwverwaltung
Me geſtern geweiht u
Din A die Glüchwünſe
An3 hon Herzen anſchlie
Uk Eiadt Erbach, ſo=
Men Zaterlandes.
huch hatte ſich für
Mitlmng borbereitet.
Mureiches Feſtprograt
Mr de kaſtloſe Tätie
Werkes bendet. D

* Rheiniſche Dichter.
Seit zwei Jahren verſammeln ſich die rher

Dichter im Frühſommer zu einem Austauſche der M
und zu geſelligen Stunden. Heuer fand die Zuſan
zum erſten Male in Frankfurt ſtatt. Zwiſchen amt
grüßungen und Gartenfeſten, zwiſchen ſachlichen Beratu
Ausflügen hatte ſie ihren Höhepunkt am geſtrigen Si
einer Morgenfeier im Schauſpielhaus, in der 2 im
ſelbſt das Wort ergriffen. Man ſah im Zuſchauerraun.
kanten Köpfe von Wilhelm Schäfer, Alfons 2
Eulenberg, Fritz Droop, Dr. Winkler, Ku
Aus Heſſen ſprach ich Nikolaus Schwarzkopf=Dart
Alfred Bock=Gießen. Kaſimir Edſchmid reitet durd
Wilhelm Michel war erkrankt.
Rudolf G. Binding, ſchlank im ſchwarzen Ge
Gelehrten Sohn, begrüßte mit dem formſchönen, 9eont
Gedicht Geiſt des Menſchen.
Joſeph Ponten, der Rheinländer, ſprach über 2.
tung von Wiſſenſchaft, Technik und Kunſt in der Net.

Die Ergebniſſe von Technik und Wiſſenſchaft ſind zeit
ſind vorübergehend; die Erzeugniſſe der Kunſt ſind oat ſt
zeitlos. Die Kunſt befriedigt die hungernde Seele. h‟"
auch nicht zu neuen Reſultaten, ſo gab er ſeinen 10
doch eine eigene und feſſelnde Faſſung.
Otto Brues las ein geſchliffenes Eſſay ube.
Magnus, den ſchwäbiſchen Dominikaner, den großen."
Scholaſtik.
Von der Not der Grenze ſprach Nenee Sc!"
Elſäſſer, in bewegten Worten. Auf elſäſſiſchem Booe,
der Kampf zwiſchen Deutſchtum und Frankreich C.
der ſich heute noch im Kleinkrieg fortſetzt. Das Pkol.
Grenze iſt das Problem der beiden Völker. Die Sc"

Erö
Ein
ſch aus Muſike
zuſammen
Dur der drei Erk
E Shannung der
Hider Raite, erarif
Luhpre
eing
De Ausführung
W Ackt in erſter
in Lurzen
die Frage
Auß

Befriedung klang aus dem Munde Schickeles, der.
Kampfe leidet, wahr und überzeugend.
Es war ein faſt feierlicher Genuß, dieſe ſtäl
rheiniſchen Schrifttums in einer Morgenſtunde zu 90

[ ][  ][ ]

Ealweihung des Sport= und Erholungsparks in Erbach i. Odw.
Each in Seititimmung. Des Odenwalds neueſte Sportſtätte. Propagandaſpiele und ſportliche Wettkämpfe.

T Eröffnungsfeierlichkeiten.
* Erbach, 24. Juni.
hatte geſtern einen großen Tag einen Feſttag im wahr=
u
2 des Wortes. Bei herrlichem Sonnenſchein wurde der präch=
k
= und Erholungspark ſeiner Beſtimung übergeben. Tau=
ſendedl
, Beſuchern hatten ſich in Erbach eingefunden, um an den
ir großch m Veranſtaltungen, die meiſt ſportlichen Charakter trugen,
Eteilzuf ren. Die Fremden, die zum erſten Male die Sportanlagen
urbeſichtl , waren erſtaunt über die Arbeit, die hier geleiſtet wurde.
Die 1 ze Seewieſe war nicht wieder zu erkennen. Sie war verwan=
(nhreſi delt n ſportliches Paradies, hier iſt ein Platz geſchaffen, der nicht
ſin n nur 41 ugend Gelegenheit zur Stählung des Körpers nach jeder Rich=
tung
g., ſondern zugleich auch den Alten einen Platz zur Erholung
du bieters ſie Kampf= und Spielfelder, umgeben von Rennbahnen für
u Läuffu D= und Pferderennen, ſind nach den Erfahrungen der moder=
hagt
= nen ttechnik ausgebaut. Von jedem Platz der großen Halle, aus
mubietets, ein vollſtändiger Blick auf die Anlagen und die Spielfelder
Sollell ſch die gut ausgebauten Schießſtände genannt werden, dann
hat 0)h mit dem in kaum 3 Minuten von dieſem Sportplatze erreich=
* Wer) bareng ganderbad Sportanlagen, um die es tatſächlich weit größere
Städdu meiden können. Die Sportplatzkalamität iſt für Erbach ein=
für
e al behoben, die Stadt kann ſtolz ſein auf das neugeſchaffene
n zum eunt f Werky; dank der allgemeinen Unterſtützung und der tatkräftigen Ini=
axtiatitzü= Stadtverwaltung Erbach und ihres rührigen Bürgermeiſters
EDengy geſtern geſeiht und ſeiner Beſtimmung übergeben wurde.
Mögg T die Glüchwünſche, die geſtern dargebracht wurden und denen
wir von Herzen anſchließen, in Erfüllung gehen zum Wohle nicht
nur 1 Stadt Erbach, ſondern des ganzen Odenwaldes und ſomit des
deutſtu Vaterlandes.
2 5 hatte ſich für das feſtliche Ereignis natürlich wochen= und
monay Ta vorbereitet. Die Stadt trug reichen Flaggenſchmuck. Ein
umfoſ iches Feſtprogramm war zuſammengeſtellt. Bereits am Sams=
tag
/ die raſtloſe Tätigkeit auf dem Gelände des Sport= und Er=
holnu
arkes beendet. Die geräumige Sporthalle war zur

Eröffnungsfeier

feſtliäll ſchmückt. Ein ſchneidiger Marſch der Feuerwehrkapelle Michel=
ſtadttt
, ſich aus Muſikern unſerer Nachbarſtadt und deren nächſten
Ungl g. zuſammenſetzt, eröffnete den Weiheakt. Es folgte ein
Maſſe or der drei Erbacher Geſangbereine Mein Odenwald. Unter
gtemd: Spannung der großen Zuſchauermaſſe, die ſich zu dieſer Feier
eingg gen hatte, ergriff Herr Bürgermeiſter Dengler das Wort.
Ein y 4ſprecher, eingebaut, durch das Elektrizitätswerk der Stadt,
Macku ine Ausführungen der Maſſenverſammlung reſtlos verſtändlich.
Seinu galt in erſter Linie den Gäſten und Freunden des Sportes.
Er 12 in kurzen Zügen in die Zeit zurück, in der im Erbacher Ge=
meir
4 die Frage der Beſchäftigung der großen Erwerbsloſenzahl
den 9 gluß der Errichtung der heute zu weihenden Anlage reifen ließ.
Er. Darauf hin, daß in der erſten Zeit die größte Zahl der Bürger=
ſca
9 m begonnenen Unternehmen die Sympathie verſagt habe. Mit
Gen zung ſtellte er feſt, daß in letzter Zeit die Kritik ſachlicher ge=
worn
ei und dem Werk mehr und mehr Verſtindnis entgegengebracht
werr! Ein Stück Zukunft unſerer Vaterſtadt, ſei in der Anlage ge=
ſchad
. Gleichwie die Vorkämpfer unſerer Turn= und Sportbewegung
ſich / über 100 Jahren durch die verſchiedenartigſten Angriffe nicht
von m Idealen haben abhalten laſſen, ſo ſei auch die Stadtverwal=
tunYr
ihr vorgeſchriebenen Weg gegangen. An die berufenen Or=
ganu
nen richtete er die dringende Bitte, die Anlage ſo zu benützen,
wiesl, im Intereſſe der Allgemeinheit und beſonders der uns ander=
tar
4 Jugend erforderlich iſt. Er warnte vor Uebertreibung der
ſpo d en Tätigkeit und der damit verbundenen Ueberanſtrengung un=
ſerey
rgend, die unter Umſtänden das Gegenteil von dem erneſchen
könx das beabſichtigt werde. Nicht ſportliche Höchſtleiſtungen ſeien es,
die 2 erſtrebenswert ſcheinen ſollen, ſondern die Aufgabe, die Leibes=
ührr
) in alle Kreiſe unſerer Bevölkerung hineinzutragen und damit
einM ichmnäßig durchgebildete Jugend zu erziehen, die allen Anforde=
runrg
in dem ſchweren Kampf ums Daſein gewachſen iſt. Mit dem
Burg, die neue Anlage möge allen Burgern eine mahre Quelle des
Ler/ kückes und der Lebensfreude ſein, ſchloß er ſeine vortrefflichen
Au) ungen. Herr Apotheker Kuck ſtattete im Namen der Sport=
derr
) und der Sportler dem Bürgermeiſter und dem Geſamtgemeinde=
lat‟
Dank für die Errichtung der vorbildlichen Anlage ab. Er be=
Seih: die Tatſache der Errichtung des Parkes als einen Markſtein
in Seſchichte Erbachs und ſchloß ſeine Ausführungen mit einem be=
Ler! aufgenommenen Hoch auf unſere Stadtverwaltung. Das folgende
rogramm, das vielleicht durch die übergroße Fülle desſelben in
1 Virkung etwas beeinträchtigt wurde, war in jeder Beziehung erſt=
Die Pyramiden und Freiübungen des Turndereins Erbach 1880
fard, ob ihrer Exaklheit und wirkungsvollen Zuſammenſtellung be=
2A n Anklang. G.änzend gelungen war der Vierer=Kunſtreigen
de2 GeiterNadfahrervereins Erbach und der Einrad=Reigen des Ar=
bes
Cadfahrervereins Arheilgen. Das hier erſtmals öffentlich ge=
Turnen am großen Ring der Freien Turnerſchaft Erbach verdient
ſchvierigen turneriſchen Leiſtungen, gepaart mit größter Körper=
nd
Gewandtheit, beſonders hervorgehoben zu werden. Neu
ferner die Ringkämpfe des Kraftſportvereins Hetzbach und die
Apfe des Sportvereins 1898 Darmſtadtz, letztere durch erläuternden

Vortrag des Ringrichters Strack=Offenbach in allgemein verſtändlicher
und wirkungsvoller Weiſe ergänz.. Die Kunſtfahrer des Radfahrerver=
eins
Erbach 1900 zeigten ihr Könen in bekannter Form. Beſondere Er=
wähnung
ſei noch der Akrobatengruppe der Freien Turnerſchaft Offen=
bach
, die ſchier unglaubliche Leiſtungen vollbrachte. Der während
der Veranſtaltung eingeſetzte heftige Gewitterregen vermochte nicht, das
ſportbegeiſterte Publikum auseinander zu bringen. Sport in jeder
möglichen Form wurde dem Publikum bei der Eröffnungsfeier geboten.
Möge derſelbe werbende Wurzeln ſchlagen und der Anlage dadurch die
ihr zugedachte Verwendung geben, zum Segen de: Stadt Erbach und
ihrer Sportler!
Ein Weckruf in Erbach um 5.30 Uhr früh rief die Einwohner zu
den Veranſtaltungen des Hauptfeſttages, die mit dem
100 km=Radrennen um den Wanderpreis
des Groſen Erbach=Erbach
ihren Anfang nahmen. Die Schwüle des geſtrigen Tages war durch den
ausgiebigen Gewitterregen der Nacht einer angenehmen Morgenfriſche
gewichen. Der Himmel wohl noch etwas bewölkt, doch ſchon eine Auf=
heiterung
in den nächſten Stunden erkennen laſſend. Die Landſtraßen
vollkommen ſtaubfrei. Mit einem Wort, ein idealer Tag, wie geſchaffen
zur Veranſtaltung von Nadrennen. Dem Rennfahrwart des Gaues 70
im B.D.R. ſtellten ſich von 15 gemeldeten Teilnehmern 9 zum Start, der
um 6.17 Uhr am Schützenhof vonſtatten ging. Seine Erl. der Erbaraf
zu Erbach hatte der Rennleitung entgegenkommender Weiſe ſeinen Wer=
eedes
=BenzWagen zur Verfügung geſtellt, der von ihm ſelbſt geſteuert
wurde. Das Feld trennte ſich in Michelſtadt in zwei Abteilungen, Franke,
Diemer und Tritſch=Darmſtadt ſowie G. Gernand=Mörfelden halten die
Spitzengruppe. Da, kurz vor Zell. hat Franke Reifenbruch; er muß
zurückbleiben. Zwanzig Meter weiter ſtürzt Gernand=Mörfelden und
muß ſich in die Behandlung der Sanitäter begeben, die ihn im Auto
mitnehmen. Zu der Spitzengruppe geſellt ſich noch Kabel, Groß= Zim=
mern
. Da, am Fuße des Höchſter Berges eine Ueberraſchung; Franke
hat aufgeholt und ſchließt ſich der Spitzengruppe an, die nun zu Vieren
mächtig loszieht. Die Führung wird abwechſelnd gehalten. Wir paſſieren
Wiebelsbach, Groß=Umſtadt und Dieburg ohne jeden Zwiſchenfall, der
Spitze dicht auf den Fevſen bleibend. Da, in Gundernhauſen, Franke
der offenbar vom Pech verfolgt iſt hat zum zweiten Male Reifenſcha=
den
. Er muß abermals zurückbleiben. Weiter gehts über Roßdorf,
Ober=Ramſtadt, Nieder=Modau, Brandau. Da plötzlich wir trauen
unſeren Augen nicht taucht Franke, der, wie wir inzwiſchen durch
einen Motorradfahrer erfahren haben, in Ober=Ramſtadt den dritten
Reifendefekt beheben mußte, wieder auf und ſchließt ſich der Spitze
wieder an. Weiter ziehen die vier, bis auf der Gadernheimer Höhe
Kabel, Groß=Zimmern, nicht mehr mit der Führung durchhalten kann; er
bleibt zurück. Weiter geht die Fahrt, über das herrliche Lindenfels nach
Reichelsheim. Pfaffen=Beerfurth über die Vierſtöck, Spreng, Rehbach,
Steinbach. Franke, Diemer und Tritſch ſind immer noch beiſammen.
Während erſterer offenſichtlich friſch und ſpielend die Strecke bewältigt,
macht ſich bei Diemer und Triſch eine gewiſſe Ermüdung bemerkbar, die
Franke die Führung in die Hand gibt. Mächtig zieht er, zum End=
ſpurt
übergehend von dannen. Wir eilen ihm voraus zum Ziel,
das er wohl von 1500 Menſchen mit gtemloſer Spannung erwartet,
um 9.38,19 Uhr, vom Jubel der Zuſchauer empfangen, paſſiert. Der
Wanderpreis des Grafen zu Erbach iſt damit endgültig in ſeinen Beſitz
übergegangen. In kurzem Abſtand folgen Diemer (9.40,7 Uhr) und
Tritſch (9.40,10 Uhr). Es war ein überlegener Sieg des
Darmſtädter Fahrers. 10 Minuten ſpäter (9.50,19 Uhr) paſ=
ſierte
Kabel, Groß=Zimmern, damit den letzten Preis für ſich gewinnend.
Das Rennen war ſehr gut organiſiert und nach glänzendem Verlauf ein
ſportliches Ereignis für uns ſowohl, als auch für den Gau 70 des
B.D.R. Franke hat, trotzdem er mit dreimaligem Reifenſchaden offen=
ſichtlich
vom Rennpech verfolgt war, eine Leiſtung vollbracht, die ſeiner
vorjährigen unbedingt ebenbürtig war.
Zu dem Mannſchaftsrennen des Arbeiter=Radfahrervereins Friſch
auf! Erbach ſtellten ſich dem Starter, ebenfalls am Schützenhof, zwei
Stafetten (ie drei Mann) zur 36 000=Meterfahrt, die von Erbach über
Hüttenthal, Obermoſſau, Steinbuch, Michelſtadt nach hier zurück führte.
Sieger wurde die zweite Mannſchaft, die die ihr geſtellte Aufgabe in
genau einer Stunde erledigte, während die 1. Mannſchaft zwei Minuten
ſpäter eintraf. Fahrer der zweiten Mannſchaft waren Heckmann, Becker
und Walther.
Um 7.15 Uhr begannen
die leichtathletiſchen Wettkämpfe der Erbocher
Sportler,
die von den Zuſchauern mit lebhaftem Intereſſe verfolgt wurden und fol=
gende
Siege brachten:
100=Meter=Lauf, 18 Jahre und älter: 1. Geora Spatz, Freie Tumer=
ſchaft
Erbach, 126 Sek. 2. Hans Hehner, Tb. Erbach 1880, 127 Sek.
16 bis 17 Jahre: 1. Wilhelm Schmidt, Tv. Erbach, 12,9 Sekunden.
2. Wilh. Vock, Tv. Erbach, 13,00 Sek
1500=Meter=Lauf: 1. Georg Spatz, Fr. Turnerſchaft Erbach, 4.51,8;
2. Hans Hehner. Tv. 1860 Erbach, 4.52,6
4X100=Meter=Staffel: 1. Tv. Erbach 1860 47,9 Sek. 2. Freie Tur=
nerſchaft
Erbach 49,3 Sek.
75=Meter=Lauf, Frauen, über 17 Jahre: 1 Hilde Körtge, 2b. 1860
Erbach, 11,5 Sek., 2. Emmy Diehl, Erbach. Tv 1860 Erbach, 117 Sek.
14 bis 16 Jahre: 1. Eliſabeth Kumpf, Tv. Erbach, 123 Sek.
2. Aenne Küchler, Tv. Erbach, 12,5 Sek.
Hochſprung, 18 Jahre und älter: 1. Michael Weidmann, Tv. Er=
bach
1860, 1.57.50 Meter, 1. Wilh. Abbe, Tv. Erbach 1860, 1.57,50 Meter
16 und 17 Jahre: 1. Hch. Ehrhardt. Fr. Turnerſchaft Erbach, 1,50
Meter, 2. Jakob Müller, To. Erbach 1860, 1.4750 Meter.
Weitſprung: 1 Hans Hehner, Tv. Erbach 1860, 5,50 Meter.
2. Joh. Haußner, Tv. Erbach 1860, 5.,30 Meter.
Weithochſprung: 1. Albrecht Egly, Tv. Erbach 1860, 20 P. und
Wilh Abbe, Tv. Erbach 1860, 20 P.
Stabhochſprung: 1. Leonh. Trumpfheller, Fr. Turnerſchaft Erbach,
2,80 Meter. 2. Fritz Horn, Tv. Erbach 1860, 2,40 Meter.
Speerwerfen: Wilh. Abbe, Tv. Erbach 1860, 37,80. 2. Mich.
Weidmann, Tv. Erbach 1860, 36, 70.
Diskuswerfen: 1. Michgel Weidmann, Tv. Erbach, R,60. 2. Albert
Bender, To Erbach, 2.10.
Kugelſtoßen, über 18 Jahre: 1. Peter Mohr, Fr. Tſchft Erbach,
10.20 Meter. 2. Michgel Weidmann, Tv. Erbach 1860. 17 bis 18
Jahre: 1. Jakob Müller, Tv Erbach 1860, 9.15 Meter; 2. Wilh. Volk,
Tv. Erbach 1860, 9.10 Meter. 14 bis 15 Jahre: 1. Otto Glenz, To.
Erbach 1860, 8,40 Meter; 2. Heinrich Haſtert, Tv Erbach, 7,30 Meter.
Frauen: 1. Janchen Horn, Tv. 1860 Erbach, 7,85 Meter; 2. Hilde
Körtge, Tv. 1880 Exbach, 7,00 Metes.

Immer mehr Zuſchauer hatten ſich auf dem Sportplatz eingefunden,
ſo daß bei dem Fußballſport bereits Tauſende die weite Runde ſäum=
ten
. Die
Jugend des Sporwereins 1898 Auswahlmannſchaft Jugend Odenwald
6:1 (8:1)
bot ein ſehr gutes, faires Spiel, das auf dem Nebenplatz ausgetragen
wurde. Die beiden eingeſpielten Mannſchaften waren in guter Form,
das Ergebnis war verdient. Schiedsrichter war Weber=Beerfeolden.
Vor dem zweiten Fußballſpiel, das
Sportverein 1898 Darmſtadt V. f. R. Erbach 8:1 (8:1)
gewann, hielt Herr Elſäſſer als Vertreter der Sportbehörde eine
Anſprache, in der er auf die Bedeutung des am gleichen Toge ſtattfinden=
den
Jugendtages des Deutſchen Fußballbundes und der Deutſchen Sport=
behörde
für Leichtathletik hinwies. Zum Schluß übermittelte er die auf=
richtigſten
Glückwünſche zu der prächtigen Neuanlage der Sportplätze, wie
ſie größere Städte bereits aufweiſen kömnten. Dann begann auf dem
Hauptfeld das erſte Spiel, das einen wunderſchönen Verlauf nahm und
äußerſt fair durchgeführt wurde. Gegen das techniſche Können der raſchen
Darmſtädter Mannſchaft konnte die Gegenmannſchaft nicht landen, ob=
wohl
auch ihre Spielweiſe vorbildlich war, ſo daß es ein Pvopaganda=
ſpiel
erſten Ranges wurde. Schiedsrichter war Döring=Damſtadt. Der
Darmſtädter Mannſchaft wurde aus Anlaß der Feier ein Wimpel über=
reicht
und beiden Spielparteien, ebenſo wie den beidem Jugendmann=
ſchaften
des erſten Spieles durch vier junge Odenwäldeninnen in Tracht
von Bürgermeiſter Dengler im Namen der Stadt große Originalbilder,
das Erbacher Rathaus darſtellend, überreicht.
Die Nachmittagsveranſialtungen
begannen nach dem Eintreffen ſämtlicher Sportler unter Führung des
engeren Sportausſchuſſes mit leichtathletiſchen Wettlämpfen bereits
ausgezeichneter Sportler. Inzwiſchen hatten ſich bei dem prachtwvollen
Sonnenſchein wieder Tauſende aus nah und fern auf dem Sportplatz
eingefunden. In der Loge ſah man als Ehrengäſte u. a. den heſſiſchen
Staatspräſidenten Adelung, Staatsrat Karger, den Kreisdirek=
tor
v. Werner, den Büngermeiſter von Michelſtadt, S. Erlaucht
Graf K. v. Erbach und Vertreter von befreundeten Verbänden.
Das Feſtprogramm ſah auch für den Nachmittan zahlreiche hochinter=
eſſante
ſportliche Veranſtaltungen vor. Die Sieger der leichtathle=
tiſchen
Wettkämpfe waren folgende:
Fünfkampf, über 18 Jahre: 1. Michael Weidmann, Tv. Erbach
1860, 65 P. 2. Wilh. Abbe, Tv. Erbach 1860, 63 P. 16 bis 18
Jahre: 1. Wilh. Volk, Tv. 1880 Erbach, 76 P. 2. Ludwig Magſam,
Tv. 1860 Erbach, 69 P.
Kugelſtoßen: 1. Wilh. Schneider, Tv. Rüſſelsheim, 13,15 Meter.
2. Heinrich Seip, Hetzbach.
Freiweit: 1. Gottfried Joſt, Tv. Aſchaffenburg, 5,85. 2. Hch. Seip,
Hetzbach, 5,80.
Diskus: 1. W. Schneider, 2b. Rüſſelsheim, 3500 Meter; 2. M.
Weidmann, Erbach, 30,25 Meter.
Speer: 1. Lieberwirth, Tb. Erbach, 40,80 Meter; 9. Wilh. Abbe,
To. Erbach, 40,35 Meter.
Stabhoch: 1. Joſt, Tv. Aſchaffenburg, 3,10 Meter; 2. Koch, Db.
Steinbach, 3,00 Meter.
Freihoch: 1. Gottfried Joſt, Aſchaffenburg, 1,67,50 Meter;
2. Weidmann. Erbach, 1,67,50 Meter.
4P100=Meter=Lauf (Staffel): 1. Pol.=Spb. Heidelberg; 2. Tv.
1860 Erbach.
4X100=Meter=Staffel (Turnerinnen): 1. Gvoß=Umſtadt; 2. Turn=
verein
Erbach.
1500=Meter=Lauf: Heinrich Fornoff, Turngeſ. Darmſtadt, 4,R7,3
Meter.
100=Meter=Lauf: 1. Frühe, Pol.=Spv. Heidelberg, 11.6 Sek.
100Meter=Schwimmen, über 17 Jahre: 1. Wilh. Schwally, S.=C.
Erbach, 1333, 2. Wilh. Germann, S.C. Erbach, 1.389. 16 bis 17
Jahre: 1. Ernſt Heilmann, S.=C. Erbach, 1.51 Min. 2. Wilh. Volk,
S=C. Erbach, 153 Min.
50=Meter=Schwimmen, 14 bis 15 Jahr: 1. Otto Glenz, Erbach, 0,50
Min. 2. Fornoff, Erbach, 1.02 Min. Frauen=Jugend, 14 bis 17.
Jahre: 1. Herta Kumpf, Erbach, 5438. Ueber 30 Jahret 1. Kuck,
Erbach, 049 Min. 2. Dr. Bergſträßer, 052 Min.
Das mit Spannung erwartete große Handballſpiel, das
Deutſcher Meiſter D. T. Polizeiſportverein RaſtattHeidelberg gegen
Auswahlmannſchaft Gau Frankfurt D. T. 7:6 (5:2)
endete, brachte nicht allzuviel Ueberraſchungen. Blitzſchnell wechſelnde
Sitnationen gab es kaum, während des ganzen Spiels waren die
Mannſchaften häufig zuſammengeballt. Während in der erſten Halbzeit
Polizeiſportverein RaſtattHeidelberg durchaus tonangebend war, zeigte
ſich in der zweiten Halbzeit die Frankfurter Auswahlmannſchaft, die ſich
inzwiſchen gut zuſammengefunden hatte, ſogar leicht überlegen Herbor=
zuheben
ſind die ſehr auten Leiſtungen des Heidelberger Mittelſtürmers.
Schiedsrichter war Geibel=Pfungſtadt. Nach dieſem Spiel fand des
eigentliche
Weiheakt
ſtatt, der mit drei Böllerſchüſſen angekündigt wurde. Nach einem
flotten Muſikſtück, der während des ganzen Tages fleißig konzertieren=
den
Kapelle hielt Bürgermeiſter Dengler=Erbach eine Anſprache, in
der er zunächſt den Herrn Staatspräſidenten willkommen, hieß und
ſeiner Freude Ausdruck gab, daß er an der Feſtlichkeit teilnehme und
durch perſönliches Erſcheinen ſein Intereſſe für den Odenwald beweiſe.
Weiter begrüßte er alle Ehrengäſte und Teilnehmer an dem Ein=
weihungsfeſt
und kam dann auf die Notwendigkeit dieſer Sportplatzneu=
anlage
zu ſprechen, bei deſſen Herrichtung man auch die Abhaltung des
traditionellen Eulbacher Marktes und die Sicherſtellung dieſes Feſtes im
Intereſſe der Erbacher und Odenwaldbevölkerung berückſichtigt habe.
Hauptſächlich habe man ſich der Tatſache nicht verſchließen können, daß
der Sport unter allen Umſtänden bei der heutigen beruflichen Inan=
ſpruchnahme
jedes Einzelnen gefördert werden müſſe, um das Volk ge=
ſund
zu erhalten. Nicht zuletzt habe man die wirtſchaftliche Seite für
den Odenwald nicht vergeſſen, da man mit Recht ſage, daß heute Mil=
lionen
dem Sport huldigten. Dann übergab er den Platz ſeiner Be=
ſtimmung
, mit der Bitte, in Anbetracht der aufgewandten Opfer den
Platz zur Förderung der Geſundheit, und ſomit zum Wohle der Allge=
meinheit
, eifrig zu benutzen. Sein dreifach, begeiſtert aufgenommenes
Hoch galt dem deutſchen Vaterland.
Staatspräſident Adelung
dankte zunächſt für die Einladung zu der Eröffnungsfeier, der er gern
gefolgt ſei, um durch ſeine Anweſenheit zum Ausdruck zu bringen, daß
die heſſiſche Negierung hohes Interiſſe an der Förderung des Sportes
habe. Er beglüchwvünſchte die Stadt und ihren Bürgermeiſter zu einem
Werke, das durch Umſicht und Tatkraft geſchaffen wurde. Die Geſund=
erhaltung
unſeres Volkes werde durch Spiel und Sport erreicht. Do

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 23. Juni 1928

durch werde auch der Geiſt befruchtet, denn in einem geſunden Körper
wohne ein geſunder Geiſt. Sonne, Luft und Licht brauche der Menſch,
und das Ziel aller müſſe dahin gehen, dem Volke das Beſte zu geben:
die Geſundheit. Auch der neue Platz im Odenwald ſei dazu geſchaffen,
die Ertüchtigung und Erſtarkung der Bevölkerung zu fördern. Mögen
alle Hoffwungen in Erfüllung gehen, zum Wohle des deutſchen Vater=
landes
, Heſſens und des Odenwaldes.
Dr. Spalt ſprach Erbach die herzlichſten Glückwünſche im Namen
der Deutſchen Turner und der Sportverbände aus.
Für die Arbeiter=Tuvn= und Sportvereine beglüchwünſchte der Ar=
beitervertreter
Ackermann die Stadt und dankte für das geſchaffene
Werk. Es ſei erfreulich, daß der Gedanke der Stärkung des Volkswohls
durch Hebung der Volksgeſundheit allgemein ſei; man wolle dieſem
Ziel in Zukunft weiter folgen. Während des Weiheaktes kreuzte über
dem Platze ein Flieger, der einen Rofenſtrauß mit einem Bande in den
heſſiſchen Farben abwarf. Nach Beendigung dieſes Feſtaktes wurde
das große Fußballſpiel ausgetragen, das für

Süddeutſcher Mriſter A. S. V. Frankfurt A. F. S. C.
Böckingen (Württemberg) 4:2 (2:1)
endete. Auch dieſes Spiel wurde, wie die Vormittagsſpiele, ſehr fair
durchgeführt. Wie alle die vorangegangenen ſportlichen Darbietungen,
war auch dieſes Spiel ein Propagandaſpiel im wahrſten Sinne des
Wortes. Schiedsrichter war Kern=Hanau. Auch den Mannſchaften
der Nachmittagsſpiele wurde je ein großes Bild durch den Bürger=
meiſter
überreicht.
Während der Halbzeiten fanden verſchiedene Läufe ſtatt, deren
Reſultate wir oben bereits angeführt haben. Die Reſultate des Gau=
ſchießens
des Süddeutſchen Sportverbandes, Gau Mümling Süd, waren
uns im einzelnen nicht bekannt, wir werden ſie folgen laſſen. Den
Abſchluß der ſportlichen Veranſtaltungen waren die mit großem Inter=
eſſe
erwarteten Pferderennen, bei denen beſonders das Hürden=
rennen
ſehr gefiel. Das Reſultat war folgendes: Trab, Landwirte,
1000 Meter: 1. Helm=Güttersbach, 2 Kredel=Elsbach. Galopp=
Flachrennen, 1000 Meter: 1 Brunner=Stockheim, 2. Heilmann=Erbach.
Hürdenrennen, 2000 Meter: 1. Münſch=Friedrichsdorf auf Berg=
fink
, 2. deſſen Bruder auf Maltheſer (beide Pferde aus dem Gräfl.
Geſtüt Eulbach).
Anſchließend waren noch verſchiedene ſportliche Darbietungen auf
der Tribüne, durch Radfahrer, Akrobaten, Turner und ſonſtige Sportler,
die hervorragendes Können bewieſen. Das geſtrige Einweihungsfeſt
war in ſeinem Verlauf ein voller Erfolg. Mit dieſen Veranſtaltungen
wurde ſtark für den Sport geworben und dieſem ſicher zahlreiche neue
Freunde zugeführt, ſo daß damit die Mühen der Ausſchüſſe am beſten
gelohnt ſind. Abends trafen ſich alle Teilnehmer zu einem frohen, ſtark
beſuchten Feſtball in der Städtiſchen Feſthalle Unter den Linden. Mit
einem großen Kinderfeſt, das am heutigen Montag ſtattfindet, werden
die Veranſtaltungen abgeſchloſſen.

Landesbibliothek.

Neue Erwerbungen,

vom 25. Juni an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt:
Abhandlungen zur Philoſophie und Pſychologi= der Reli=
gion
. 1015. Würzburg 192627; Fr. Agramonte, Friedrich
der Große. Die letzten Lebensjahre. Berlin 1928; Beiträge zur
Geſchichte der deutſchen Sprache und Literatur. 51. Halle 1927; Bei=
träge
zur Kulturgeſchichte. 3133. Leipzig 1927; M. Buchner,
Aus Urgroßeltern Zeit. Heilbronn 1928; Wiſſenſchaftliche For=
ſchungsberichte
. Naturwiſſenſchaftliche Reihe. Band 18: Fr.
Oelkers, Erblichkeitsforſchung an Pflanzen. Dresden und Leipzig 1927.
Band 19: Fr. Lageur, Hermone und innere Sekretion. Band 20: N.
E. Lieſegang, Biologiſche Kolloidchemie. Dresden und Leipzig 1928;

P. Friedländer, Platon. Band 1. Berlin und Lelpzig 1928;
Geſchichte der Pfarreien der Diözeſe Trier. Band 3: P. Oſter,

Die Dekanate Prüm=Waxweiler. Trier 1927; L. Graetz, Handbuch
der Elektrizität und des Magnetismus. Band 5. Leipzig 1928;
F. Gudzent, Gicht und Rhermatismus. Berlin 1928; Halban
u. Seitz, Biologie und Pathologie des Weibes. Band 4. Berlin und
Wien 1928; Handbuch für Eiſenbetonbau. 3. Auflage. Berlin
1928; G. Hegi, Illuſtrierte Flora von Mitteleuropa. V, 3. 4 Mün=
chen
1927; H. Kohn, Geſchichte der Nationalbewegung im Orient.
Berlin=Grunewald 1928; Die Kunſtdenkmäler der Provinz Han=
nover
. 6. Reg.=Bez. Aurich. 1. 2. Hannover 1927; Fr. Nanſen, Be=
trogenes
Volk. Leipzig 1928; Propyläen=Kunſtgefchichte.
Band 4: Otto Fiſcher, Die Kunſt Indiens, Chinas und Japans. Ber=
lin
1928; Quellen und Forſchungen zur Reformationsgeſchichte. 10.
Leipzig 1927: N. A. Rimſki=Korſſakow, Chronik meines
muſikaliſchen Lebens. Stuttgart, Berlin und Leipzig 1928; Samm=
lung
, Gittentag’ſche deutſche Reichsgeſetze. Band 171. Sebba, See=
waſſerſtraßenordnung
. Berlin und Leipzig 1928; Sammlung Vie=
weg
, Heft 90: W. Fehſe, Elektriſche Oefen mit Heizkörpern aus Wolf=
ram
. Braunſchweig 1928; Germaniſche Studien. 4751. Berlin
1927; H. Tietze und E. TietzeConrat, Der junge Dürer. Augsburg
1228; M. Vancſa, Geſchichte Nieder= und Ober=Oeſterreichs. 2.
12831522. Stuttgart und Gotha 1927; Volkskunde rhein. Land=
ſchaften
. 4: Saarländiſche Volkskunde von N. Fox. Bonn 1927;
Wirtſchafts= und Verwaltungsſtudien 7882. Leipzig
1927.
Zeitſchriften: Archiv für Dermatologie und Syphilis. 153.
Berlin 1927; Archiv für Orthopädiſche und Unfallchirurgie. 25.
München und Berlin 1927; Zoologiſcher Bericht. 13. Jena 1927;
Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
1927. A 2 und Beilageband 57 B. Stuttgart 1927; Schmollers Jahr=
buch
für Geſetzgebung, Verwaltung und Volkswirtſchaft im deutſchen
Reiche. 51. 1927. II. München und Leipzig; Jahresbericht über
die Leiſtungen auf dem Gebiete der Veterinär=Medizin. 46. 1926. 1.
Berlin 1927; Monatsſchrift für Kriminalpſychologie und Straf=
rechtsreform
. 18. 1927. Heidelberg; Sitzungsberichte der
Akademie d. Wiſſ. in Wien. Math. Nat. Klaſſe. 136, 1. 136, 2 a. 136 2b.
Wien 1927; Vierteljahrsſchrift für Sozial= und Wirtſchafts=
geſchichte
. 19. 20. Stuttgart 19261928; Zeitſchrift für das ge=
ſamte
Handelsrecht und Konkursrecht. 89. 90. Stuttgart 192627;
4. F. 17. 18. Zeitſchrift für phyſikaliſche Chemie. 131. 132. Leip=
zig
1928; Zeitſchrift für wiſſenſchaftliche Mikroſkopie. 44. 1927.
Leipzig; Rheiniſche Zeitſchrift für Zivil= und Prozeßrecht. 13. 14.
und Beiheft zu 1924. Mannheim, Berlin, Leipzig 192426; Zen=
tralorgan
für die geſamte Chirurgie. 40. Berlin 1928; Phy=
ſikaliſche
Zeitſchrift. 28. 1927. Leipzig. Vom 9. Juli an ver=
leihbar
. Vormerkungen werden im Leſeſaale entgegengenommen.

Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Awerika=Livie (einſchl.
Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo Stinnes=Linien). Ohne Verbind=
lichkeit
. Abgeſchloſſen am 15. Juni 1928. Oenderungen vorbehalten.
Nach New York, Halifax: D. New York ab Hamburg am 21.
6., ab Cuxhaven am 22. 6., D. Deutſchland ab Hamburg am B. 6., ab
Cuxhaven am 29. 6., D. Thuringia ab Hamburg am 4. 7. direkt, D.
Cleveland ab Hamburg am 4. 7., ab Cuxhaven am 5. 7., D. Hamburg
ab Hamburg am 12. 7., ab Cuxhaven am 13. 7., D. Albert Ballin ab
Hamburg am 19. 7., ab Cuxhaven am 20. 7., D. Weſtphalia ab Ham=
burg
am 25. 7. direkt, D. New York ab Hamburg am 26. 7., ab Cux=
haven
am 27. 7. Nach Kanada: D. Hagen am 21. 6., D. Hada
County am 28. 6., D. Bochum am 5. 7. Nach Philadelphia,
Baltimore, Norfolk: D. Feodoſia am 29. 6., D. Harburg am
13. 7., D. Iſerlohn am 2. 7. Nach der Weſtküſte Nord=
amerika
: M. S. San Franzisko am 23. 6., M. S. Portland am
7. 7., D. Emil Kirdorf am 21 7. Nach Weſtindien, Weſt=
küſte
Zentral=Amerika: D. Minden am B. 6., D. Rugia am
30. 6., M. S. Ingrid Horn am 7. 7., D. Eupatoria am 14. 7., D. Ada=
lia
am 21. 7., D. Teutonia am 28. 7. Nach Porto Rico, San
Domingo, Haiti, Santiago de Kuba und Jamaika:
M.S. Marie Horn am 26. 6., D. Kreta am 10. 7. Nach Kuba:
D. Danzig am 26. 6., D. Mexiko am 25. 7., D. Georgia am 25. 8.
Nach Mexiko: M. S. Rio Panuco am 26. 6.. D. Albingia am
7. 7., D. Nord=Schleswig am 18. 7., MS. Rio Bravo am 31. 7.
Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Antiochia am 23. 6., D.
Baden am 27. 6., D. Idarwald am 4. 7., D. Sachſenwald am 7. 7., D.
Legie am 21. 7. Nach der Weſtküſte Südamerika: D.
Kellerwald am 20. 6., D. Oliva am 27. 6., D. Berengar am 30. 6., D.
Negada am 14. 7., D. Planet am 28. 7. Nach Niederländiſch=
Indien: M. S. Eurymedon am 20. 6., D. Naumburg am 4. 7., ein
Dampfer am 18. 7., M. S. Ramſes am 24. 7. NachAuſtralien:
D. Nechar am 30. 6., M. S. Magdeburg am 11. 7., ein Dampfer am
18. 7., ein Dampfer am 1. 8. Nach Südafrika: D. Karnak
am 23. 6., D. Lüneburg am 21. 7., D. Amaſis am 18. 8. Nach Oſt=
aſien
: D. Havenſtein am 30. 6., D. Scheer am 7. 7., M. S. Rhein=
land
am 14. 7., D. Carl Legien am 2. 7., M. S. Havelland am 28. 7.,
M. S. Leberkuſen am 4. 8. Hamburg=Rhein=Linie:
wöchentlich ein Dampfer. Hamburg=London=Linie: wöchent=
lich
drei Dampfer. Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung, Bank=
geſchäft
Friedrich Zmm, Luiſſenplatz 1, Tel. 1308/1300.

Dreißig Jahre Heſſiſcher Jagdklub.

Jubiläumsfeier in Bad=Nauheim.

Es war eine ſchöne Feier, die eine große Anzahl von Mitgliedern
des Heſſiſchen Jagdklubs zu ſeinem dreißigjährige: Geburtstag am
geſtrigen Sonntag auf heiligem Boden zuſammenführte. Eine ſchöne
Feier auch für den Nichtweidmann, denn auch ihm wurde und wird
ſtets in dieſem Kreiſe die Ueberzeugung, mit Menſchen zuſammen zu
ſein, die in gewiſſem Sinne eine Sonderklaſſe einnehmen. Sie haben
ſich ein gut Stück romantiſches Empfinden in die profane Gegenwart
hinübergerettet. Sie zeichnet aus die Liebe zur Natur und ihren Ge=
ſchöpfen
, wenngleich zu ihrem Sport das Töten gehört. Die alte Er=
kenntnis
, daß ein richtiger, weidgerechter Jäger nur ſein kann, wer
ſtändig ſeines Wildes Heger, iſt dem Heſſiſchen Jagdklub Schulgrund=
ſatz
geworden, und von dem ſeiner Leitung und ſeinen Mitgliedern
geſteckten Ziele, weidgerechte Jäger zu erzielen, iſt der Heſſiſche Jagd=
klub
, einer der führenden im grünen Kranze der deutſchen Weidmän=
ner
, nicht mehr weit entfernt. Das bedingt, daß man in dieſem
Kreiſe immer Stunden angenehmſter Unterhaltung verleben kann, die
zur Feſtfreude geſteigert wird, wenn äußerer Anlaß zu beſonderem
Feſt gegeben iſt, bei dem dann auch die Damen nicht fehlen, die Gat=
tinnen
, die ſonſt ſo viele Stunden des Beiſammenſeins mit dem Ehe=
gemahl
an Wald und Feld abtreten müſſen.
Am Samstag die Senſation der Opelrakete in der Lüneburger
Heide, am Sonntag früh im hundertpferdigen Mercedes von Graf
Hagenburg geſteuert auf der Fahrt durch die im herrlichſten Sonnen=
glanz
prangende Heimat zum heiligen Boden, zur Saalburg! Hier
war Treffpunkt der Feſtteilnehmer, die in etwa 170 Automobilen und
einem rieſigen Mecedes=Autcbus aus ganz Heſſen, teilweife auch aus
Frankfurt, zuſammenſtrömten, um den Geburtstag ihres Klubs feſtlich
zu begehen, dem alle ſeine Mitglieder ſo unendlich viel zu verdanken
haben. 350 Damen und Herren waren es wohl, die ſich auf der Saal=
burg
zuſammenfanden, um zunächſt im Waldesgrün das einfache Früh=
ſtück
aus mitgebrachten Beſtänden zu verzehren. Hier hatten ſich die
Mitglieder der Gruppe Oberheſſen zum Empfang eingefunden, denen
auch die weitere Durchführung des Feſtes oblag, eine Aufgabe, die die
Oberheſſen in glänzender Weiſe löſten. Der Vorſitzende der Orts=
gruppe
Bad=Nauheim, Herr Dr. Hanſtein, hielt eine herzliche

Begrüßungsanſprache.

Er ſagte unter anderem: Frendig haben wir den Gedanken einer
Klubfahrt nach Bad=Nauheim aufgenommen, und wir rechnen es uns
als eine ganz beſondere Ehre an, daß der Hauptklub den Gedanken in
die Wirklichkeit umgeſetzt hat und Sie ſo zahlreich zu uns gekommen
ſind. Herzlich willkommen unſere Führer, die Herren vom Vorſtand
des H. J.K., herzlich willkommen die Ortsgruppen, die aus allen Teilen
des Heſſenlandes herbeigeeilt ſind. Beſonders herzlich willkommen
unſere Brüder vom Rhein aus dem beſetzten Gebiet. Vertrauen Sie
ſich heute der Führung unſerer Ortsgruppe an, wir hoffen, Ihnen
einen fröhlichen, freudigen Tag zu bereiten, ſo wie es ſich für Jäger
geziemt. Wir wollen Sie heute nicht mit langen Reden behelligen,
und ſo möchte ich denn hier den Augenblick nicht vorübergehen laſſen,
ohne des Tages zu gedenken, der der Anlaß der heutigen Fahrt iſt,
nämlich das 30jährige Beſtehen des H. J.K. Meine Ortsgruppe bringt
Ihnen die herzlichſten Glückwünſche dar. Es iſt hier nicht der Ort und
die Zeit, auf die großen Verdienſte des H.J.K. hinzuweiſen und ſie
hier aufzuzählen. Jedoch etwas darf ich hier erwähnen, was letzten
Endes aller Mühe Ergebnis iſt, und das iſt die Wiederbelebung un=
ſerer
Wildbahnen, unſerer Felder und Wälder, und dies ſei gewiſſer=
maßen
das Geſchenk, das wir Ihnen von unſerer Ortsgruppe ſinnbild=
lich
überreichen. Es iſt die Verſicherung, die ich Ihnen mit gutem
Gewiſſen abgeben kann, daß durch die Gründung der Ortsgruppe Bad=
Nauheim und durch den Einfluß des H.J.K. faſt alle unſere Wild=
bahnen
ſich in einer erfreulichen Aufwärtsbewegung befinden. Schutz
und Erhaltung des deutſchen Waldes und Wildes. Die große und
hehre Aufgabe aller Jagdvereinigungen, und beſonders die des H.J.K.,
erhalten wir uns dieſe letzte Zufluchtsſtätte aus der Ueberkultur un=
ſeres
immer nüchternen und mechaniſiertereren Lebens, erhalten
wir uns als eine unvergleichliche ſeeliſche Kraftquelle unſere Jagd.
Glücklich der Menſch, der eine lebendig ſtarke Liebe zu den Tieren und
Pflanzen faßt, wer ſie als gleichgeboren mit ſich ſelbſt empfindet und
weiß, daß auch ſie ihm Wertvolles zum Tauſch zu ſchenken haben, für
ſeine Liebe.
Zerſtört die Wälder, vernichtet die Tiere, und Ihr ſchneidet dieſen
Kräften die Wge ab, auf Euch zu wirken. Die pſychiſche Kraftquelle
der Jagd im natürlich urnüchſigen Wald, ſie iſt weder in künſtlich
kultivierten Gärten und Anlagen, noch in Tiergärten zu finden. Im
Feld und im Wald in engſter Berührung mit der Natur findet ſich
der Menſch, findet ſich die Seele des Deutſchen wieder. Es iſt eine
deutſche Eigenart, daß wir einen Konnex mit der Natur
haben müſſen. Es iſt dies des deutſchen Volkes Eigenart, ſie zu erhal=
ten
, iſt mit eine Aufgabe des H.J.K. Möge der H.J.K. ſeinen, durch
ſeine hervorragenden Führer gezeichneten Weg allezeit weiter verfolgen,
wenn auch durch Dornengeſtrüpp und ſchroffe Felſen führt, er laſſe
ſich von ſeinem Wege nicht abbringen. Wir Mitglieder werden aber
durch die Tat beweiſen, daß wir würdige Mitglieder des H. J.K. ſein
und bleiben wollen.
Dieſes Treugelöbnis laſſen Sie uns heute erneut bekräftigen, in=
dem
Sie mit mir einſtimmen:
Der H.J.K. Horrido!

Herzlich und friſch brauſte das Horrido durch den Wald. Jagdhorn=
und Piſtonklänge trugen den Jagdgruß weiter, und fröhliche Jagdklänge
folgten auch im weiteren.
Der Hinweis, den Profeſſor Karl Zimmer in ſeinem nach dem
Frühſtück gehaltenen

Vortrag über die Saalburganlage

und die Limesforſchung überhaupt gab, daß die Teilnehmer fich hier auf
heiligem Boden befinden, fiel auf Verſtändnis. Auf doppeltes Verſtänd=
nis
, als nach feſſelnder Erzählung der rein geſchichtlichen Vergangen=
heit
der Saalburg der Vortragende damit ſchloß, daß vor ungezählten
Jahrhunderten die Cherusker, der Heſſen Vorfahren, das Römerfoch in
einem gewaltigen Sturm abſchüttelten und die fremdherrlichen Befeſti=
gungen
zerſtörten, eine Tatſache, die immer wieder die Hoffnung er=
wecken
darf, daß es auch dem deutſchen Gegenwartsvolt, wenn auch in
anderer Form, gelingen wird und muß, die Fremdherrſchaft abzuſchüt=
teln
und wieder frei zu werden.
Nach dem einführenden Vortrag beſichtigten die Teilnehmer unter
Profeſſor Karl Zimmers aufſchlußreicher Führung die Anlagen der Saal=
burg
. Dann gings in geſchloſſenem Korſo nach Bad=Nauheim. Die
Führung hatte von der Saalburg aus ein Wagen der Kur= und Bade=
verwaltung
übernommen mit deren offiziellem Vertreter, Herrn Ober=
baurat
Berck einem geborenen Darmſtädter. Nach einer kurzen
Korſofahrt durch Nauheims Hauntſtraßen, am Kurhaus und den Brun=
nen
vorbei, gings zum Teichhaus, wo in dem unteren großen Saale
durch die Bad=Nauheimer Ortsgruppe eine

Feſttafel
wundervoll mit Roſen und Nelken geſchmückt tvar. Vor der Terraſſe
wehte die grüne Fahne mit dem ſpringenden Hirſch, das alte Wahr=
zeichen
der heſſiſchen Jäger. Das Mahl gab Gelegenheit zu herzlichen
Anſprachen und donnernden Horridos.
Als erſter begrüßte Oberbaurat Berck im Namen der Kur= und
Badeverwaltung die Feſtteilnehmer aufs herzlichſte. Er gab der beſon=
deren
Freude darüber Ausdruck, daß gerade der Heſſiſche Jagdklub zu
ſeinem Jubelfeſt Bad=Nauheim gewählt habe, weil beſſen Mitglieder in
der übergroßen Mehrzahl der heſſiſchen Heimat angehören. Als äuße=
res
Zeichen des Glückwunſches zu dem Jubiläum überreichte der Redner
ein koſtbares Album von Bad=Nauheim. Sein Wunſch, daß die Stun=
den
in Bad=Nauheim ſchön und erinnerungsſtark werden mögen, ging
reich in Erfüllung.
Herr Hans Gſottſchneider=Franbfurt, das jüngſte Ehren=
mitglied
des H.J.K. dankte namens des Vorſtandes für die Begrüßung
und gab in ſeiner Feſtrede einen kurzen Abriß aus der Geſchichte des
Geburtstagskindes, die wir weiter unten folgen laſſen, und rühmte be=
ſonders
die Verdienſte Profeſſer Karl Zimers, der ganz im Sinne
Guſtav Hicklers den Klub in leitender Stellung vorwärts gebracht habe,
ſo daß der Klub heute 2250 Mitglieder zählt gegem 1000 beim Tode
Hicklers. Seine herzlichſten Wünſche galten beſonders den Herren Zim=
mer
und Geheimrat Exz. Ebel, den derzeitigen Vorſitzenden des
H.J.K., als Freunden und Führern des heſſiſchen Weidwerks.
Herr Franz Müller ſprach in launiger Rede nochmals die Glück=
wünſche
der Ortsgrupe Bad=Nauheim aus und üiberreihte zur Erinne=
rung
an den Tag ein von dem bekannten Jagdmaler Geilfuß ge=
fertigtes
, reich mit köſtlichen Jagdſzenen geſchmücktes Diplom. Herr
Obermeiſter Krauß=Darmſtadt hielt eine humorgewürzte, an zarten
Anſpielungen reiche Rede auf die Damen und überreichte in deren
Namen Roſen mit ſeinen Wünſchen. In köſtlicher, ebenfalls humor=

voller Dialektdichtung trug Robert Schneider mt
grüßt, als alter Freund des H.J.K. und beſonderz Hiüllers
mers, ſeine Wünſche vor.

So vergingen die ſchönen Stunden im Fluge. Der Nach
ausgefüllt mit zwangloſen Beſichtigungen der Schönheiten u
wüirdigkeiten Bad=Nauheims, beſonders der einzig daſtehends=
Anlagen. Nach ein paar gemeinſamen Stunden auf den
Kurterraſſen wurde die Heimfahrt wiederum in geſchloſſenen
getreten, nicht aber beendet, ohne in Friedberg noch durch

ſchiedsſchoppen unterbrochen zu werden. Wo Gelegenheit
Nede, Gegenrede und Toaſt von dem herzlich=treuen Verl

die Mitglieder des H. J. K. bindet und ſie eint in dem gemein!
ben, Heger und Hüter zu ſein unſerer herrlichen Waldheim=
Geſchöpfe.
Aus der Geſchichte des H.J.K.

Der Heſſiſche Jagdklub iſt urſprünglich entſtanden aus
Vereinigung weidgerechter Jäger, die ſich auf Veranlaſſung
Ilgner zuſamengefunden hatten, um gemeinſam ein
pachten und zu bejagen. Aber ſchon nach einem Jahr zeigte
wendigkeit, die Ziele weiter zu ſtecken und die jagdliche E.
ſich allmählich mehrenden Mitgliederzahl durch Vorträge.
gen und Ausſtellungen uſw. zu verſuchen. Im großen ud
man über die erſten Anfänge hierbei nicht hinaus. Dieſes
hielt der Klub bis zum Jahre 1901, in den Kommerzient
Guſtav Hickler zum Vorſitzenden gewählt wurde.

Hicklers Idee war, die heſſiſchen bzw. alle die Jäger, 6
Jagden beſitzen oder hier das Weidwerk ausüben, zuſammen
dadurch Einfluß zu gewinnen auf die jagdliche Geſetzgeb
Vorausſetzung zu ſchaffen für eine weidgerechte Pflege un
Wildes im ganzen Lande. Hierzu gehörten Wildkunde.
Jagdrecht, Kynologie, Ornithologie, Balliſtik, Weidmann=
das
hat Hickler in den Kreis der Aufgaben des Heſſiſchen
zögen, nicht zuletzt auch die praktiſche Ausbildung des
der Schießkunſt, Fang des Naubzeuges, Führung des Gu=
Hickler war ein organiſatoriſches Talent allererſten Re
er anfaßte, bedachte er bis ins kleinſte, und dann ging
licher Energie und großer Tatkraſt zu Werk. Er wurde
hindurch der Träger der geſamten Arbeitskraft des Klubs.
So mehrte ſich die Zahl der Mitglieder des Klubs
Jahr. Da bracy der Krieg aus, und jäh drohten alle Fäder
die in langen Jahren mühſam geknüpft worden waren. K
Mann von glühendem Patriotismus ließ ſofort alle jg
tereſſen in den Hintergrund treten; er zog hauptſächlich d
ſtadt wohnenden Mitglieder zum Dienſte des Vaterlandes
aber war in der Heimat die Umſtellung auf den Krieg erf
Klub ſich wieder den jagdlichen Fragen zuwandte und für
handlung der Wildbeſtände eintrat, die infolge des Fleiſch
mählich mehr und mehr dezimiert wurden. Nach Beendiqu
ges war das erſte Ziel des Klubs, ſeine aufbauende Täti
ſonderem Eifer wieder aufzunehmen. Er galt dem Wiede
durch den Krieg ſchwer geſchädigten Jagden, Hege des ſtark
Wildſtandes, Aufklärung der den jagdlichen Beſtrebungen
lichen Oeffentlichkeit.
Da ſtarb Guſtav Hickler am 28. Dez. 1923. Die neue
zahlreichen Veränderungen im politiſchen, wirtſchaftlichen
ſchaftlichen Leben ſtellte an ſeinen Nachfolger beſonders ern
Indeſſen Hicklers Geiſt zeigte ſich auch noch weiter in der
Heſſiſchen Jagdklubs wirkſam. Faſt der geſamte Vorſtand
men und wählte aus der Reihe der Mitarbeiter Hicklers die
ſönlichkeiten zu Führern, die in ſeinem Sinne weiterarbei
aller Widerſtände wurde in jenen Tagen die Leitung des K
ſatoriſch ſtraffer gefaßt, die Verbindung mit dem A. D.J.V.
großen jagdlichen Verbänden in Baden, Bayern und X
Um den Hauptklub bildeten ſich, von dieſem ange
gruppen in den verſchiedenen Teilen des Landes, in Michel
Frankfurt, Friedbera, Worms, Offenbach, Bad=Nauheim,
Schlitz. Daß die Beſtrebungen des Klubs über Heſſen I
kennung fanden, zeigt die Angliederung der Ortsgruppen
am Main, Weinheim a. d. B., Hanau und Gladenbach.
Von großer Wichtigkeit war auch die Herſtellung der
mit der heſſiſchen Regierung, und es ſei dankbar anerkan
jagdlichen Beſtrebungen, insbeſondere Schonung und Hege
ſoweit dies die Belange der Landwirtſchaft geſtatteten, bei
nisvolles Entgegenkommen fanden.
Daneben gelang die Bildung zahlreicher Hegeringe, die
Strecken unſeres Landes weitgehende Schonung, insveſonl
ſanen= und Rehbeſtandes, und verſtändnisvolles Zuſamm
nachbarter Jagdpächter in der Hege des Wildes ſichern.
Der Klub beſitzt eine muſtergültige Schliefanlage, eine
ten Fuchs= und Dachszwinger, er gehört zu den erſten V.
die Verlorenbringerprüfungen nach Friesſcher Art abh
dem Jahre 1903 hat der Heſſiſche Jagdklub nur drei Jahr
während der ſchlimmſten Kriegszeit, die Reihe ſeiner Ge
unterbrochen. Auch auf ſchießſportlichem Gebiete zählen d
tungen des Heſſiſchen Jagdklubs unter Leitung des He=
machers
Hübner=Darmſtadt zu den beſuchteſten von Mitt
Auch auf wiſſenſchaftlichem Gebiete ſetzte der Klub ſein
gen fort. Er hat u. a. die Neuherausgabe des Nibdaer Je
möglichen helfen, die Neuauflage des Heſſiſchen Jagdrech
Jahrzehnten vergriffen war, wurde durch Herrn Oberlan=
Conradi veranlaßt und unterſtützt uſp.
Rund 2500 Mitglieder hat der Heſſiſche Jagdklub heu
und in den angrenzenden Ländern um ſich geſammelt dunh
intenſive, uneigennützige Arbeit, getragen von Liebe zur
patriotiſchem Empfinden, aber frei von jeglicher politiſche
giöſer Voreingenommenheit.
Die geſchichtliche Schilderung wäre unvollſtändig, woll=
der
großen Verdienſte gedenken, die ſich Herr Profeſſor
den Klub erworben hat. Ebenſo wie Hickler von ſeltene
tionstalent, hat er es vor allem verſtanden, den Heſſiſch
über die Gefahren der Inflation hinüber zu retten, ihn aus
ihm die Organiſation zu geben, die ſeine Ausdehnung 31
Größe ermöglichte. Seine Aufnahme als Mitglieb erfolg=
1903, er feiert alſo in dieſem Jahre ſein 25jähriges Veré
Bereits in der Generalverſammlung 1904 erfolgte ſeine 2
Vorſtand. Seine Tätigkeit war anfangs vor allem unſer
Gefährten, dem Jagdhunde, gewidmet. Die Hebung der
Führung von Gebrauchshunden zur Jagb in unſerem Klu
darüber hinaus auf die heutige achtunggebietende Höhe, 0.
tung von Hundeſuchen des Heſſiſchen Jagdklubs und der
Hundezuchtvereine ſind ſein ausſchließliches Werk. Lange
Hicklers rechte Hand. Er trat in die Lücke, die deſſen 2
Zweimal hat er das ihm angebotene Amt des 1. Vorſitzende
worauf in der Generalverſammlung von 1924 der Klub ſei
keit für ſeine Verdienſte durch ſeine Ernennung zum Ehre
zum Ausdruck brachte. Er iſt daneben nach wie vor der 2e
ihm eiugerichteten Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Jagdklubs E
hat den Jagdklub zu dem gema.kt, was er heure iſt: Eine
vertretung der Jäger Heſſens und Umgebung.

E

Harprecht: Hurra ein Junge. Konzerte:
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim.
ſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Thea!

Wetterbericht.
Gießen,
Die herrſchende Druckverteilung läßt weiter bzeaniſche
nach dem Kontinent vordringen. Unter ihrem Einfluß
Witterungscharakter wenig Aenderung.

Ausſichten für Montag, den 25. Juni: Teils wollihe
ohne ſtärkere Temperaturänderung, trocken, weſtliche
Ausſichten für Dienstag, den 26. Juni: Keine weſentliche

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupei Müi Fel
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. &!0!"

für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andr.
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nettei ſür den Inſeratentel: Dll k
und Verlag: C. C. Wiitſch ſämtlich in Darmſiod

49

Für unverlangte Manuſkripte wird Garaitie der Rücklendung nich.

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Tageskalender für Montag, den 25. Juni 19

Die heutige Nummer hat 8 Seiten=

[ ][  ][ ]

N1ver 173

Seite 3

Zn L
S oom Deutſchen Fußballbund gemeinſam mit der Deut=
den
artbehörde für Leichtathletik für ganz Deutſchland an=
ſordr
) Jugendwerbetag hatte in Darmſtadt, das ſeine Ver=
iſta
gen auf dem Sportplatz am Böllenfalltor durchführte,
2nenm yt guten Beſuch zu verzeichnen. Da auch die Organi=
hitiowt
klappte, kann man mit dem Verlauf an ſich recht zu=
jede
im. Allerdings hat eine Einſchränkung Platz zu greifen:
on m Jugendtag muß man in erſter Linie verlangen, daß
nd zu Wort kommt. Geſtern wurde die Tätigkeit der
ioch allzu viel durch die Spiele der Aktiven verdrängt;
auf deren Mitwirkung auch nicht ganz verzichten kön=
ſten
ne Finanzierung des Jugendtags auf andere Art dürfte
umyglich ſein , ſo muß doch der Charakter des Tages ge=
jahrr
eiben. Eine Abhilfe in dieſer Beziehung wird alſo im
ächff Jahre Sache der Behörde ſein müſſen.

Zu endwerbetag in Darmſtadt.

2 Veranſtaltung begann mit dem Handballſpiel
rtverein 98 (1. Schüler) Rot=Weiß (1. Schüler),
98er verdient mit 6:2 Toren gewannen. Hieran ſchloß
ſch Fußballſpiel
nia; armſtadt (1. Jugend) V. f. R. Darmſtadt (1. Jugend),
vobed e Raſenſpieler mit 2:0 Sieger wurden. Am die Sieger
ume cht nette und geſchmackvolle Wimpel, von den betreffen=
ſt
der gſam ſen, drden geſtiftet, zur Verteilung. Damit war die Tätigkeit
ſer hüf ſer 1end ſchon beendet. Auf dem Hauptkampffeld ſtellten ſich
einen Eim wnun m i Fußballmannſchaften zum Kampf. Die eine Mann=
Lagen die Limſſchafy ar ausſchließlich aus Spielern Darmſtädter Kreisliga=
Aperey gebildet, während der Gegner ſich aus Spielern der üb=
Den, Aym rriges) armſtädter Vereine zuſammenſetzte. In dieſem Spiele,
Kreisliga gegen A=Klaſſe,
bliell die Kreisligiſten mit 4:2 Sieger. Es war richtiger Som=
dermg
der 0.mers all, was man hier zu ſehen bekam. Das Tempo ließ viel
nau ud gldui. zu chen übrig; etwas mehr Energie hätte man trotz der
ſomm ichen Hitze aufwenden dürfen. Zuerſt war man über
uch die Heritl
dankm .d4s 9 Inen der A=Vereine überraſcht; hauptſächlich Breuer im
wTorn tte zuerſt recht gute Momente. In der zweiten Hälfte
zum ſetztt, jedoch das immerhin beſſere Steh= und Kombinations=
verryn
der Kreisliga durch, ſo daß das Endreſultat gerecht
merſch). In der Pauſe brachte Hohl (Sportverein 98) mit einer
6 Anx1 Jugendlicher, Schüler, Damen und Aktiven des Sport=
veren
98 einen kleinen Ausſchnitt aus dem Trainingsbetrieb
zur u ſtellung. Auch die Pauſe des nachfolgenden Handball=
ſpiesſ
ar ausgefüllt, und zwar lief man eine
Olympiſche Staffel,
an 1 zwei Mannſchaften der Schutzpolizei, Rot=Weiß Darm=
ſtadd
S.C. Darmſtadt und Sportverein 98 teilnahmen. Die
98ersIrten vom Start an; Hohl lief einen guten Vorſprung

herey, ſo daß die 98er keinen Augenblick Gefahr liefen, die
Fühl g abgeben zu müſſen. Ueberlegener Sieger wurde ſo der
Spc rein 98 vor der 1. Mannſchaft der Polizei. Auch im
Harn) Iſpiel
portverein Darmſtadt 98 Polizei Babenhauſen
blieel Oie 98er Sieger. Das Spiel war recht gut. Die 1. Hälfte
behg yte der Platzverein ziemlich uneingeſchränkt das Feld,
M0 & mit 5:1 für Darmſtadt die Seiten gewechſelt wurden. Als
Dary rdt dann noch auf 6:1 Toren erhöht hatte Hennemann
warn bei der erfolgreichſte Stürmer , glaubte man, auf den
Lonu en ausruhen zu dürfen. Dies löſte bei dem Gegner er=
VoR):nergie aus. Ein Generalangriff der Poliziſten brachte
es ge, daß das Spiel bald 6:5 ſtand. Erſt da riß ſich Darm=
ſtaEl
ieder zuſammen. Die Polizei Babenhauſen erwies ſich
kauz ehr widerſtandsfähig, und nur ihrer recht aufmerkſamen,
del gs bisweilen auch etwas harten Deckung war es zuzu=
ſan
r, daß die 98er nur mit 2 Toren den Sieg ſicherſtellen
kom . Endreſultat 8:5.
Zußbalf.
F. C. 07 Bensheim 1.Pol.=Sportverein 1. 0:2.
einem Samstagabend=Spiel hatte ſich der 1. F. C. 07
Se2 im die 1. Mannſchaft des Pol.=Sportvereins verpflichtet.
Da piel, das ſich unter der ſicheren und ruhigen Leitung des
De2 Faig vom Sportverein 98 abwickelte, wurde ſeitens der
Desl imer Mannſchaft zeitweiſe ſehr maſſiv durchgeführt. Sie
Da ihre Anhänger unbedingt mit einem Siege erfreuen. Die
Aälfte des Spiels verlief torlos. Eine Ueberlegenheit der

PD=Mannſchaft ſchälte ſich erſt 20 Minuten nach Spielbeginn
der? bis ſie die Tücken des Platzes erkannt hatte. Bis dahin
Del ensheim tonangebend. Als in der zweiten Hälfte Kaiſer
D kttelläuferpoſten beſetzte, ſtand es außer Zweifel, daß der
*2/ Bortverein als Sieger den Platz verläßt. Vom Tore bis
242 uferreihe wurde ruhig, ſicher und verſtändnisvoll gear=
Der2. Nur im Sturm haperte es. Der Halblinke Schepp fiel
MA p. Als auch Steitz durch eine alte Verletzung gehandicapt
* ar die ganze Sturmſeite nur noch eine Null. Durch dieſen
raDiſt Bensheim einer höheren Niederlage entgangen. Für
de Ee zeichneten Weißmantel und Bonſel verantwortlich.
usheim trat in ſtärkſter Aufſtellung an, das man daraus
konnte, daß in der Mannſchaft die alten Kämpen Werner,
R.* and Schmitt mitſpielten. Die Mannſchaft ſpielte mit rieſi=
deäfer
und vergaß in ihrem Uebereifer, daß es ein Freund=
e
2 biel iſt. Dem Sturm fehlte vor dem Tore der Ueberblick

ti rpaßte dadurch manche Torchance. Nach dem Spiele blieb
NA och einige gemütliche Stunden beiſammen.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt Griesheim 4:1.
s Samstagabendſpiel konnten wiederum die 21er trotz
Die rſatzleuten für ſich entſcheiden und ſomit ihren Siegeszug
xen. Beide Mannſchaften ſpielten einen guten Fußball.
2 hiedsrichter war korrekt.

Spvg. Griesheim 02 Union Darmſtadt 6:2 (3:1).
Hamburger S.=V., Norddeutſcher Meiſter, Holſtein Kiel 2:1
geſchlagen.
Als letzter der Verbände des D.F.B. brachte am Sonntag
der Norddeutſche Sportverband ſeine Fußballmeiſterſchaft zur
Erledigung. Noch nie war der HSV=Platz ſo voll, wie bei dieſem
wichtigen Entſcheidungstreffen zwiſchen den beiden hartnäckigen
Rivalen der letzten Jahre. Der HSV, der ohne Harder ſpielte,
war meiſt überlegen und ſchlug die Holſteiner mit 2:1 (1:1). Da=
deutſche
Meiſterſchaft gegen Holſtei, nachdem dieſe Mannſchaft
in den letzten beiden Jahren den Titel gehabt hatte. Schon bald
nach Beginn war ein Elfmeter für den HSV fällig, der aber
nicht verwandelt wurde. Nach ewa zehn Minuten kam Beier
bei einem Zuſammenprall mit dem Holſtein=Mittelſtürmer Lud=
wig
zu Fall und zog ſich eine Sehnenzerrung zu, ſo daß er nur
noch als halber Statiſt mitwirken konnte. Bei dieſer Gelegenheit
hatte Ludwig auch das Führungstor für Holſtein erzielen können.
Der Vorſprung dauerte aber nicht lange, und in der nächſten
Minute glich Horn für den HSV aus. Dieſer Stand blieb bis
zur Halbzeit. In der zweiten Spielhälfte waren die Ham=
burger
trotz der Verletzung Beiers meiſt überlegen. Angriffe von
Holſtein machte der vorzüglich arbeitende Blunk im Hamburger
Tor unſchädlich. Die Entſcheidung ſiel drei Minuten vor Schluß,
wo Wolpers bei einem Angriff durchkam und das Siegtor für
den HSV ſchoß. Der HSV iſt damit norddeutſcher Meiſter,
während Holſtein noch mit Union=Altona um den zweiten Platz
zu kämpfen hat.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Aufſtiegſpiel Gruppe Baden:
F. V. RaſtattS. Vg. Schramberg 4:0.
Privatſpiele:
Wacker MünchenSp. Vg. Fürth (Samstag) 4:2. München
1860Teutonia München (Samstag) 1:2. A. S. V. Rürnberg
F. S. V. Nürnberg (Samstag) 6:2. Augsburg: Bezirksliga
Kreisliga 5:3. Rot=Weiß FrankfurtEintracht Frankfurt ( Sams=
tag
) 1:4. F. S. V. FrankfurtUnion Franfkurt=Niederrad (Sa.)
3:0. F. C. 93 HanauSportfreunde Frankfurt a. M. 7:2. Karls=
ruher
F. V.Frankonia Karlsruhe 2:1. Sp. V. Reutlingen
Stuttgarter Kickers 0:8. Freiburg: Bezirksliga-Kreisliga 1:3.
Kickers OffenbachSp. Vg. Arheilgen 2:1. F. Vg. Fechenheim
Germania Wiesbaden 4:4. V. f. R. MannheimV. f. L. Neckarau
4:5. Stadt HeidelbergS. V. Waldhof 0:3. Saarbrücken: F. V./
S. C. Saar 05 komb.Sportfreunde/S. V./05 komb. 3:2.
Weſtdeutſchland.
Stadtmannſchaft KölnChile (Samstag) 1:2. Städteſpiel
M.=GladbachRheydt/Odenkirchen 1:3. Eller 04Schwarz=Weiß
Düſſeldorf (Samstag) 6:5. Turu DüſſeldorfEller 04 1:3. For=
tuna
Düſſeldorf-Düſſeldorf 99 2:1. V. f. R. KölnB. V. Alten=
eſſen
2:2. Union KrefeldSp. Vg. Oberhauſen 3:5. V. f. B.
Alemannia DortmundS. C. 95 Dortmund 3:2. Schwarz=Weiß
Barmen-Preußen Krefeld 9:2. Abſpiegſpiel: T. u. S. Bochum
Erle 08 0:1.
Norddeutſchland.

Hamburger SportvereinHolſtein Kiel 2: 1.

Berlin.
Endſpiel um den Berliner Pokal.
Hertha/B. S. C.B. V. Luckenwalde 9: 2

Schweiz.
Olympia=Elf MexikoNordſtern Baſel (Samstag) 1:1.
Olympia=Elf MexikoYoung Fellows Zürich (Sonntag) 0:1.

Tennis.
Gießener Tennisklub Tennis= und Eisklub Darmſtadt 7:10.
Die erſatzgeſchwächte Mannſchaft der Hieſigen konnte geſtern
einen ſchönen Sieg gegen die nicht zu unterſchätzende Mannſchaft
des Gießener Tennisklubs erzwingen. Der Eifer erſetzte bei den
Erſatzleuten die noch mangelnde Routie und brachte der Mann=
ſchaft
den Sieg.
Steffan, Teichmann, Tordrup, Hartmann, Frl. Fiſcher, Frl.
Kleinſchmidt, Frl. Seuffert, Frl. Loy.

Eſche ſiegte gegen Moll, Samesreuter gegen Hamann, beide in
zwei Sätzen. Auch Hartmann konnte durch kluges Spiel ſeinen
nach hartem Kampf, den Gießenern die Punkte laſſen mußten.
Bei den Damen zeichnete ſich vor allem Frl. Kleinſchmidt, die durchgeführt wurden.
ſich ihrer alten Form erinnerte, durch den Sieg über Frl. Berg
aus. Durch ſehr überlegtes, variiertes Spiel vermochte ſie ihre
ſpielſtarke Gegnerin in zwei Sätzen glatt zu beſiegen. Die
Dameneinzel brachten den Gießenern nur einen Punkt ein, ein
Beweis für das ſolide Spiel der hieſigen Damenmannſchaft.
In den gemiſchten Doppelſpielen waren alle Darmſtädter Sie=
ger
, während bedauerlicherweiſe die Herrendoppel alle verloren
gingen. In Anbetracht deſſen, daß die Gießener den Vorteil des
eigenen Platzes hatten, iſt der Sieg der Darmſtädter doppelt, mann mit 50 Punkten den 25. Sieg.
erfreulich.
Tenniskampf EnglandAmerika. Der in Eaſtbourne nach
dem Muſter der Davispokalſpiele ausgetragene Tennis= Länder=
kampf
EnglandAmerika endete mit einem knappen 3:2=Sieg

der Amerikaner, die nach Gewinn des Doppels bereits 2:1 führ=

ten. In den reſtlichen Einzelſpielen konnte der Engländer H. W.
Auſtin 6:3, 3:6, 6:2, 1:6, 6:2 über J. Henneſſey ſiegen, den ent= klaſſe Fritz Su.)
ſcheidenden Siegespunkt holte aber George Lott durch ſeinen
6:3, 5:7, 6:2, 6:3=Sieg über den Engländer Nigel Sharpe heraus. Weitſprung.

Handball.
Tgd. 1846Tv. Aſchaffenburg=Leidern 13:3(4:2)
Bei der derzeitigen Spielſtärke der 1846er war deren Sieg
wohl zu erwarten, jedoch war nicht vorauszuſehen, daß er in
dieſer Höhe ausfallen ſollte. Es war eine ſympathiſche Elf, die
den Darmſtädtern gegenüberſtand, und die dieſe hohe Niederlage
mit Würde ertrug. Glänzend arbeitete der Torhüter der Aſchaf=
mit
ſicherte ſich der HSV nach zwei Jahren wieder die nord= fenburger, der in der Hauptſache ſich rühmen darf, eine noch
höhere Niederlage vermieden zu haben. Im Feldſpiel war
Aſchaffenburg den 1846ern gleichwertig, doch was Schußvermögen
anbelangt, waren ihnen letztere über. In der erſten Halbzeit gab
es reichlich viel Lattenſchüſſe ſeitens Darmſtadts, die wohl ver=
hütet
werden konnten. Dagegen wurde in der zweiten Halbzeit
ſicherer geſchoſſen, was ja auch die hohe Torzahl aufweiſt. Eine
im Darmſtädter Sturm vorgenommene Umſtellung hat ſich
beſtens bewährt, nur ſollte das allzu weite Aufrücken der Läufer
vermieden werden.
Nach vier Minuten Spielzeit ging Darmſtadt durch 16,50=
Meter in Führung, dem nach weiteren vier Minuten der Aus=
gleich
folgte. Beiderſeits wurde nun alles darangeſetzt, die Füh=
rung
an ſich zu bringen, doch war dies vorerſt erfolglos. Erſt
in der 24. und 26. Minute konnte Darmſtadt ſein 2. und 3. Tor
buchen. Aſchaffenburg holt eine Minute ſpäter 1 Tor auf, doch
kurz vor Schluß der erſten Halbzeit ſtellten die 1846er den alten
Torunterſchied wieder her.
In den erſten 18 Minuten der zweiten Halbzeit ſah man
Darmſtadt dauernd im Angriff. In regelmäßigen Abſtänden
fielen 7 Tore für Darmſtadt, wodurch das Ergebnis auf 11:2
geſtellt wurde. Kurz darauf gelang es Aſchaffenburg, ſein 3. Tor
zu erzielen. Nunmehr wieder verteiltes Spiel, der Tormann
Aſchaffenburgs hielt einige außerordentlich ſcharf geſchoſſene
Bälle. Kurz vor Schluß konnte Darmſtadt raſch aufeinander noch
zweimal einſenden. Ergebnis 13:3.
Tgd. Beſſungen Z.V. Lengfeld 9:3 (4:1).
Die Gäſte mußten geſtern eine empfindliche Niederlage ein=
ſtecken
. Nur ſelten konnten einzelne Angriffe gegen das Beſſunger
Tor vorgetragen werden. Aber die mit 10 Mann ſpielende Beſ=
ſunger
Elf hatte es verſtanden, einen einwandfreien Sieg zu er=
ringen
. Gerade die jungen Spieler paßten ſich gut in das Mann=
ſchaftsganze
ein. Nun zum Spiel: Beſſungens Anſtoß führt ſo=
fort
gegen das Gäſtetor. In der erſten Minute ſteht es ſchon 1:0.
Aber poſtwendend ſteht die Partie 1:1. In regelmäßigen Ab=
ſtänden
fallen noch 3 Tore bis zur Halbzeit. Mit 4:1 werden
die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe hat Beſſungen den
Wind im Rücken. Trotzdem kann Lengfeld in den erſten Minuten
aufholen. Bei dem Stande von 4:2 für Beſſungen kommen die
Gaſtgeber wieder auf. Ueberhaupt der junge Halblinke ſetzt ſich
gut durch. Jeder Stürmer beteiligte ſich an den Torerfolgen.
Mit 9:3 hat Beſſungen verdient gewonnen.
Turnverein Wolfskehlen 1.Turngeſellſchaft 1875 Darmſt. 1. 7:3.
Turnv. Wolfskehlen Jgd.Turngeſellſchaft 1875 Darmſt. Jgd. 3:1.
Die 1875er weilten geſtern mit ihrer erſten aktiven und ihrer
erſten Jugendmannſchaft zum fälligen Rückſpiel in Wolfskehlen.
Endſpiel umdie norddeutſche Meiſterſchaft. Zuerſt betraten die Jugendmannſchaften beider Vereine den Platz;
das Spiel endete nach einem ſpannenden, abwechſlungsreichen
Kampf mit 3:1 für die kräftigeren Wolfskehler. Alsdann be=
gann
der Kampf der beiden erſten Mannſchaften. Die 1875er
waren, wie bereits in der Vorſchau erwähnt, gezwungen, mit
fünf Erſatzleuten anzutreten. Darmſtadt ſpielte in der erſten
Halbzeit gegen die Sonne und mußte 5 Tore hinnehmen, denen
nur 1 entgegengeſetzt werden konnte. Nach Wechſel wurde der
Kampf ausgeglichen: beide Vereine konnten je 2 Tore erzielen,
ſo das Reſultat auf 7:3 ſtellend. Das überaus ſchnelle Spiel
wurde von beiden Parteien ſehr fair durchgeführt; der Schieds=
richter
, ein Turner aus Griesheim, leitete vorzüglich.
Turnen.
Erfolge der Darmſtädter Turner auf dem Feldberg
Geſtern fand auf dem Feldberg das 75. Feldbergturnfeſt
Darmſtadt ſpielte in der Aufſtellung: Eſche, Samesreuter, ſtatt. Herrliches Wetter trug dazu bei, daß Tauſende von Tur=
nerinnen
und Turnern Wanderungen auf den höchſten Gipfel
unſeres Mittelrheinkreiſes unternahmen. Der Wettkampf beſtand
aus einem Mehrkampf (Vierkampf), und es beteiligten ſich über
1600, ſo daß der Feldbergturnfeſtausſchuß eine gewaltige Arbeit
Gegner hinter ſich laſſen, während die anderen Herren, meiſt zu leiſten hatte. Es iſt hoch anzuerkennen, daß ſämtliche Wett=
kämpfe
vor 12 Uhr mittags ordnungsgemäß und reibungslos
Von der Turngemeinde Darmſtadt 1846 errang in
der 2. Altersklaſſe Fritz Müller mit 87 Punkten den 5. Sieg;
Jakob Albert mit 67 Punkten den 25. Sieg; Georg Diedel mit
66 Punkten den 26. Sieg; in der 1. Altersklaſſe Adam Heid mit
59 Punkten den 20. Sieg; in der Klaſſe der Turner=Oberſtufe
Kleinſchmidt mit 61 Punkten den 32. Sieg. Bei den Turnerinnen
errang Frl. Kienzle mit 51 Punkten den 24. Sieg, Frl. Traut=

Von der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 konn=
ten
folgende Turner als Sieger heimkehren: In der Jugend=
klaſſe
: L. Spahn den 19. Sieg, Heinrich Schneider den 22. Sieg;
in der Turnerklaſſe: Peiex Dorn den 20. Sieg; in der Alters=
27
Scz. Karl Neutzſch und Wilh.
Vierheller vermaſſelten ihren Sieg durch Uebertreten beim

[ ][  ][ ]

Montag, den 25. Juni 1928

Seite 6

Schwimmen.
Jung=Oeutſchland in Göppingen.
Die Darmſtädter ſiegen in der 10X50=Meter=Staffel und
gewinnen das Waſſerballſpiel 6:1.
In einem Staffelgroßkampf trafen ſich geſtern in Göppingen
die bekannten ſüddeutſchen Schwimmvereine Jung=Deutſchland
Darmſtadt und Schwimmverein 04 Göppingen. Es kam zwiſchen
beiden Mannſchaften zu erbitterten Kämpfen mit ſehr guten
Durchſchnittsleiſtungen. Die Darmſtädter, die ſchon einen harten
Kampf in Ulm hinter ſich hatten, gewannen dabei die 10½50=
Meter=Staffel und das Waſſerballſpiel 6:1, während Göppingen
in der 6X100=Meter=Staffel mit geringem Vorſprung gewann,
obwohl Berges mit 2.27,2 einen neuen Bahnrekord erreichte und
die beſte diesjährige Freiwaſſerzeit ſchwamm. Die 10X100=Meter=
Staffel fiel auch ganz knapp an Göppingen, konnte aber wegen
drei Frühſtarts auf Göppinger Seite nicht gewertet werden.
Ergebniſſe: 6X200=Meter=Staffel: 1. Göppingen 16.34,8;
2. Darmſtadt 16.36,4. 10X50=Meter=Staffel: 1. Darmſtadt 5.09;
2. Göppingen 5.10,8. Waſſerball: Darmſtadt gegen Göppingen
5:1 (2:1).

Verbandsoffene Schwimmwettkämpfe in Worms.
Bei ſchönſtem Sonnenſchein konnte der S.K. Poſeidon
Worms auf ſeiner idealen Sportbahn ſeine verbandsoffenen
Wettkämpfe abwickeln. Der Beſuch war ſehr ſchwach, aber der
gebotene Sport gut. Am erfolgreichſten waren der 1. Frankfur=
ter
Schwimmklub und der S. V. Offenbach 96 mit je drei Siegen.
Der E.F.S.C. verteidigte den Wanderpreis der Stadt Worms
in der II. Bruſtſtaffel 3X100=Meter zum zweiten Male erfolg=
reich
. Anſchließend an die Wettkämpfe ſiegte S.K. Poſeidon
Worms gegen Undine Mainz im Waſſerballſpiel mit 10:1 Toren,
das Geſellſchaftswaſſerſpiel zwiſchen den Mannſchaften 1. Frank=
furter
Schwimmklub und Nikar Heidelberg gewann erſterer mit
3:2 Toren.
Die Ergebniſſe ſind folgende:
II. Bruſtſtaffel 3X100 Meter: 1. E.F. S.C. (Schwarz, Frank,
Endreß) 4.22.4. Jugendfreiſtil 100 Meter: 1. W. Engelhardt
(OSV. 96) 1.09.6: 2. E. Martin=Mainz 1.12,6. I. Freiſtil 100 Me=
ter
: 1. K. Miller=Bielefeld 1.08: 2. J. Vogt (Nikar Heidelberg)
1.09. 100 Meter Jugend=Bruſt: 1. E. Hermann (Waſſerfreunde
Heilbronn) 1.27: 2. G. Ehrlich=Mannheim 1.31.2. II. Springen:
1. Boſſo, S.V. Mannheim zugeſprochen. II. Lagenſtaffel 3X100
Meter: 1. E.F.S.C. 4.11.2 (Endreß, Fiſcher, Cäſar); 2. Erſter
Wormſer Schwimmklub Poſeidon 4.46. Damen= Jugendbruſt=
ſchwimmen
100 Meter: 1. Grete Schäfer (S.C. Wiesbaden)
1.41.8: 2. Fr. K. Schellhaas (Rot=Weiß Darmſtadt) 1.43. Junio=
ren
=Bruft 100 Meter: 1. K. Kohls (S.V. Offenbach) 1.28.8: 2. L.
Funk (S.G. Undine Mainz 08); 3. K. Kahn (E.F. S. C.) 1.31.4.
II. Senior=Rückenſchwimmen 200 Meter: 1. G. Watrin (Mainz
01) 3.13 Min. Jugend=Freiſtilſtaffel 3X100 Meter: 1. S.V.
Offenbach 96 3.45 Min.; 2. S. C. Waſſerfreunde Heilbronn 3.52.
II. Bruſtſchwimmen 100 Meter: 1. O. Wunſch (S.V. Neptun
Harlsruhe 1.22. Damen=Jugendfreiſtilſchwimmen 100 Meter:
1. E. Wallhäuſer (Jung=Deutſchland Darmſtadt) 1.32.9. II. Frei=
ſtilſtaffel
3X100 Meter: S. V. Nikar Heidelberg 3.40.1: 2. Mann=
heimer
Schwimmverein 3.41,6. Damen=Junior=Rückenſchwimmen
100 Meter: 1. G. Mörſchel (Jung=Deutſchland Darmſtadt) 1.41.4.
Große Bruſtſtaffel 10X50 Meter: 1. E.F.S.C. Frankfurt 6.47
(Kahn, Döpner, Schwarz, Mayer, Lanz, Kunkler, Skroke, Frank,
Berger, Endreß, Jäniſch).
Rudern.
Große Frankfurter Regatta.
Der erſte Tag.
Nach kalten und regneriſchen Tagen war der Großen Frank=
furter
Ruderregatta, die am Samstag mit 13 Rennen ihren An=
fang
nahm, ſchönes warmes Sommerwetter beſchieden. Glattes
Waſſer und ſpäter Mitwind begünſtigten den Verlauf der ein=
zelnen
Rennen. Das ſportliche Intereſſe richtete ſich vornehmlich
auf die beiden Olympia=Prüfungen, von denen der Doppelzweier
einen hart erkämpften, aber doch ſicheren Sieg der glänzend ein=
gefahrenen
Linzer FleßlLoſert über Berliner R.C., Donau Ulm
und Rhenania Koblenz ergab. Im Vierer ohne Steuermann
lieferten ſich die beiden Teilnehmer, Renngemeinſchaft Mainz=
Kaſtel und W. S. V. Düſſeldorf einen ſcharfen Kampf, aus dem
überraſchend die Mainzer mit einer klaren Länge als Sieger
hervorgingen. Der Erſte Achter um den Jubiläumspreis geſtal=
tete
ſich zu einem mörderiſchen Bord=an=Bord=Kampf zwiſchen
den beiden Renngemeinſchaften von Köln und Mainz. Den Sieg
errangen die Kölner über die zum Schluß noch auflaufenden
Mainzer. Bemerkenswert iſt der Sieg von Sachſenhauſen im
Vierer um den Deutſchen Ruderverbandspreis über den Olympia=
Anwärter W. S. V. Düſſeldorf.
Die Ergebniſſe:
Junior=Einer: 1. Ulmer R. C. Donau (Schaefer) 7:34,4 Min.
2. W. S. V. Godesberg 7:41,4 Min. 3. Frankfurter R. V. (Dimpfl)
7:43,6 Min. Erſter Vierer: 1. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen
6:56,7 Min. 2. W. S. V. Düſſeldorf 6:56,8 Min. Zweiter
Vierer ohne Steuermann: 1. Germania Frankfurt 6:53 Min.
2. Kaſteler R. G. 6:58 Min. Mainzer R. G. aufgegeben. Erſter
Jungmannen=Vierer: 1. R. V. Rüfſſelsheim 7:02,6 Min. 2. Frank= und Alpenfahrt des A. D.A.C. mit der letzten Etappe von Luzern
furter N. V. 65 7:07,4 Min. 3. Mainzer R. V. 7:13,6 Min.
Zweiter Jungmannen=Vierer: 1. R. C. Griesheim 7:07 Min.
2. R. V. Fechenheim 7:12,4 Min. 3. Teutonia Frankfurt 7:18,4 Fahrzeuge enteilten über Münſter, Brugg, Zürzach dem Schwei=
Min. Zweiter Einer: 1. Frankfurter R. V. 65 (Roller) 7:27
Min. 2. R. G. Oberrad (Paul) 7:27,2 Min. 3. Mainzer R. G.
(Holler) 7:41,/4 Min. 4. Cochemer R. G. (Hausmann). Dritter
Vierer: 1. Würzburger R. V. 6:46 Min. 2. Würzburger R. G.
6:53,2 Min. 3. Germania Frankfurt 6:53,4 Min. 4. R. R. Eſſen.
Kaſtel 6:37,4 Min. 2. W. S. V. Düſſeldorf 6:40,2 Min. Heidel=
berger
R. K. abgemeldet. Gaſt=Vierer: 1. Offenbacher R. V. in vorzüglichem Zuſtande, ſo daß alles aus den Maſchinen
6:55,2 Min. 2. R. R. Eſſen 7:07,8 Min. Karlsruher R. V. auf= herausgeholt werden, und die Fahrt ohne jeden Zwiſchenfall
gegeben. Junior=Achter: 1. Schwaben Heilbronn 6:15,4 Min.
2. Undine Ofſenbach 6:17,4 Min. Offenbacher R. V. abgeſtoppt. punkte mehr. Nur am Start mußte W. Knothe=Altena/Weſt.
Doppel=Zweier: 1. Wiking Linz (Fleßl-Loſer) 6:45,4 Min.
1. Univerſität Frankfurt 7:12 Min. 2. Würzburger R. G. 7:24,8
Min. 3. Frankfurter R. V. 65 7:28,4 Min. Heidelberger R. K. Strecke ſtrafpunktfrei und konnten dafür die höchſte Auszeichnung,
ausgeſchloſſen. Erſter Achter: 1. Renngemeinſchaft Köln 6:09,8 die Große Goldene A.D.A.C.=Medaille, in Empfang nehmen.
Min. 2. Renngemeinſchaft Mainz 6:10,6 Min.
Der zweite Tag.
Großen Fraukfurter Regatta durch ſchönſtes Wetter, glattes Kleinen. Ein beſonderes Lob gebührt dabei der mutigen Fah=
Waſſer und einen Maſſenbeſuch begünſtigt. In den Olympia=
Vorprüfungen waren diesmal der W. S. V. Düſſeldorf und die nichts nachſtand und mit einem bewundernswerten Schneid fuhr.
Renngemeinſchaft Köln beſſer auf der Hut als am Samstag. Im
Vierer mit Steuermann (Kaiſer=Vierer) konnten die Düſſeldorfer die Große Goldene A. D.A.C.=Medaille. Das Simſon= Subra=
ihren
Bezwinger vom Samstag, den Mainzer R. V., ſicher mit Team (E. Kotte=Dresden, A. Simſon=Suhl, Alfred Gutknecht=
zwei
Längen ſchlagen. Auch die R. G. Sachſenhauſen, die auf Berlin) mit einem Strafpunkt und die Brennabor=Maunſchaft
Anraten des Olympia=Ausſchuſſes mitſtartete, blieb hinter den
vornherein führend. Sie gewann ganz überlegen mit fünf Längen.
Eine Enttäuſchung bereitete der öſterreichiſche Skullermeiſter Hamburg (Dixi), Thea de Terra=Berlin (Dixi), Willi Wagener=
nur
Letzter wurde. Flinſch gewann das Rennen vom Start weg
führend mit vier Längen unangefochten vor dem Berliner Olym=

pigkandidaten Boetzella. In der vierten Olympig=Prüfung, dem
Zweier ohne Steuermann, waren Wild-Bender vom Heidel=
berger
R. K. dem Deggendorfer R. V. (HolmerTröger) und
dem Kölner Cl. f. W. (VogtSchröder) gleichfalls klar überlegen.

Ergebniſſe:
Zweiter Achter: 1. Germania Frankfurt 6:43,4 Min. 2. Ruder=
riege
Eſſen 6:44,6 Min. 3. Karlsruher R. V. 6:59,8 Min. 4. Mainz=
Kaſteler R. G. 7:11,6 Min. Kaiſer=Vierer: 1. W. S. V. Düſſel=
dorf
7:20,4 Min. 2. R. G. Sachſenhauſen 7:26,2 Min. 3. Renn=
gemeinſchaft
Mainz 7:27,4 Min. Zweiter Vierer: 1. Offen=
bacher
R. V. 7:24,2 Min. 2. Univerſität Frankfurt 7:33,6 Min.
3. Mainzer R. G. 7:44 Min. Jungmann=Einer: 1. Frank=
furter
R. V. 65 (Dimpfl) 8:28,2 Min. 2. R. G. Oberrad (Paul)
8:32 Min. 3. Hanauer R. G. (Herbert) 8:57,4 Min. Erſter
Junior=Vierer: 1. Würzburger R. V. 7:17,4 Min. 2. Frankfurter
R. V. 65 7:26,2 Min. 3. Schwaben Heilbronn 7:26,8 Min.
Zweiter=Junior=Vierer: 1. Mannheimer R. C. 7:46 Min. 2. R. G.
Sachſenhauſen 7:52,4 Min. 3. Wormſer R. V. 7:53 Min. 4.
Haſſia Hanau. Dritter Vierer: 1. Würzburger R. V. 7:26,8
Min. 2. Germania Frankfurt 7:30,8 Min. 3. Würzburger R. G.
7:30,8 Min. 3. Würzburger R. G. 7:31,6 Min. 4. Mannheimer
R. C. 7:46,2 Min. Jungmann=Achter: 1. R. V. Rüſſelsheim
6:56,8 Min. 2. Wormſer R. G. 6:59,2 Min. 3. Mainzer R. V.
7:09,8 Min. Erſter Einer: 1. Flinſch (Frankfurter R. V.) 7:56,4
Min. 2. Boetzella (Berliner R. C.) 8:04,4 Min. 3. Schäfer
(Donau Ulm) 8:06,8 Min. 4. Loſert (Wiking Linz) 8:09,4 Min.
Zweier ohne Steuermann: 1. Heidelberger R. C. 8:19,4 Min.
2. Deggendorfer R. V. 8:34,6 Min. 3. Kölner Cl. f. W. 8:50,8
Min. Dritter Achter: R. R. Eſſen 6:49,2 Min. 2. Frankfurter
R. V. 6:49,8 Min. 3. Mainzer R. G. 7:07 Min. Ermunterungs=
Vierer: 1. Ludwigshafener R. V. 7:42,6 Min. 2. Kaſteler R. G.
7:49,2 Mi. 3. Hellas Offenbach aufgegeben. Erſter Achter:
1. Renngemeinſchaft Köln 6:29,2 Min. 2. Renngemeinſchaft Mainz
6:42,2 Min. 3. Frankfurter R. V. 65 6:50 Min.

Leichtathletik=Länderkämpfe
Weſtdeutſchland-Holland.
Die deutſche Sprinterſtaffel läuft abermals
Peltrekord.
Weſtdeutſchland gewinnt bei den Herren mit 60:52 Punkten.
Im Leichtathletik=Länderkampf WeſtdeutſchlandHolland konnte der
Weſten am Sonntag auf der Dortmunder Kampfbahn Rote Erde‟ Re=
vanche
für die im Vorjahre auf holländiſchem Boden erlittene knappe
Niederlage nehmen. Die Weſtdeutſchen gewannen von zwölf Wett=
bewerben
ſieben und ſiegten in Geſamtklaſſement ſicher mit 60:52 Punk=
ten
. Den durchweg ſchönen Kämpfen wohnten über 8000 Zuſchauer bei.
Ueberragende Leiſtungem gab es im allgemeinen nicht, dafür war aber
der Durchſchnitt recht gut. Eine Ueberraſchung gab es im 100=Meter=
Laufen, wo Hubert Houben ſchlecht vom Start kam und von dem jungen
Dortmunder Jonath mit Bruſtbreite geſchlagen wurde. Im Probe=
laufen
der Olympig=Sprinterſtafel ſtellte die deutſche Mannſchaft Corts
Dr. WichmannHouben-=Körnig im Kampf gegen eine weſtdeutſche Ver=
bandsmannſchaft
(JonathSchüller-MölleDreibholz) wieder einmal
die Weltrekordzeit von 40,8 Sek. ein.
Die Ergebniſſe (Weſtdeutſchland W., Holland H.):
100 Meter: 1. Jonath=W. 10,8 Sek., 2. Houben=W. Bruſtbr., 3. van
der Berghe=H. 1 Mtr. zuriick, 4. Broos=H.
400 Meter: 1. Kiſtert=W. 50,6 Sek., 2. wan der Berghe=H. 51,2 Sek.,
3. Wiebke=W. Bruſtihr, zurück, 4. Hoogenwerf=H.
800 Meter: 1. Paulen=H. 2:00,4 Min, 2. Wollmer=W. 2:01 Min.,
3. Zeegers=H. 5 Mtr. zurück, 4. Kohlert=W.
1500 Meter: 1. Walpert=W. 4:10,6 Min., 2. Hilp=W. 4:13 Min.,
3. Du Heen=G. 6 Mtr. zurück, 4. Effern=H.
5000 Meter: 1. Kaan=H. 15:39,4 Min., 2. Klaaſe=H. 15:40,4 Min.,
3. Obelode=W. 2 Mtr. zurück 4. Kilp=W.
110 Meter Hürden: 1. Stöckmann=W. 16,1 Sek., 2. Kaan=H. 16,2
Sekunden, 3. Ditzra=H. 1 Mtr. zurück, 4. Stechemeſſer=W
Weitſprung: 1. de Böer=H. 7:19,5 Meter, 2. Mölle=W. 7:11,5 Meter,
3. Peeters=H. 7,05 Meter, 4. Völmke=W. 6,85 Meter.
Hochſprung: 1. Kamſtra=H. 1:81,5 Meter, 2. Theſing=H. 1,76 Meter,
3. Stechemeſſer=W. 1:71,5 Meter, 4. Schmelter=W.
Stabhochſprung: 1. Balthes=W. 3,60 Meter, 2. Pasma=H. 3,50
Meter 3. van der Zeen=H. 3,50 Meter, 4. Born=W. 3,40 Meter.
Diskuswerfen: 1. Paulus=W. 45,/8 Mster, 2. Hoffmeiſter=W. 44,25
Meter, 3. Poſtma=H. 39,45 Meter, 4. Eyltes=H. 37,21 Meter.
Sperwerfen: 1. Schnackert=W. 58,65 Meter, 2. Metzdorf=W. 55,27
Meter, 3. Knool=H. 52,55 Meter, 4. van der Ley=H. 49,84 Meter.
4 mal 130 Meter: Weſtdeutſchland 42,2 Sek., Holland 44,4 Sek.
Bei den Frauen ſiegt Holland.
Zum erſten Male trafen ſich am Sonntag in Lennep auch die Frauen
von Weſtdeutſchland und Holland im Leichtathletik=Länderkampf. Hier
konnten die Holländerinnen einen eigentlich überraſchenden Sieg von
50:40 Punkten buchen, da bei der erſatzgeſchwächten weſtdeutſchen Ver=
tretung
einige Kräfte verſagten. Das Ereignis des Tages war hier
der neue Weltrekord im Kugelſtoßen von Fräulein Heub=
lein
=Elberfeld mit 11.84,5 Metern. Die Rheinländerin überbot damit
die erſt kürzlich von Frl. Lange=Charlottenburg mit 11,51 Meter auf= 2. Prof. Dr. Hohenner, Darmſtadt: 3. Frey, Dreieichenha
geſtellte Weltrekordleiſtung erheblich. Die übrigen Ergebniſſe dieſes ler, Groß=Umſtadt; 5. K. Neuſchäfer, Frankfurt a. M.;
Länderkampfes waren nicht beſonders erwähnenswert.

Motorſport.
Abſchluß der Reichs= und Algenfahrt.
13 Teilnehmer ſtrafpunktfrei.
Nach ſiebentägiger Dauer gelangte am Sonntag die 7. Reichs=
nach
Heidelberg (395,2 Km.) zum Abſchluß. Insgeſamt begaben
ſich noch 32 Wagen, davon 14 ſtrafpunktfreie, auf den Weg. Die
zerlande wieder in die deutſche Heimat durch den herrlichen
Schwarzwald über St. Blaſien, Titiſee, Triberg, Freudenſtadt,
Durlach zum Ziel. Abgeſehen von den Höhen des Schwarzwal=
des
war die Strecke durchweg flach, ſo daß nennenswerte Schwie=
rigkeiten
für die Teilnehmer nicht entſtanden. Die Straßen be=
Erſter Vierer ohne Steuermann: 1. Renngemeinſchaft Mainz= fanden ſich zum größten Teil in guter Verfaſſung, die letzte
Strecke von Ettlingen auf der Reichsſtraße bis Heidelberg ſogar
beendet werden konnte. Auf der Strecke gab es daher keine Straf=
a
./Steiger wegen geringer Verſpätung noch mit einem Punkt be=
2. Olympia=Ausſchuß (Berliner R. C.) 6:48 Min. 3. Donau Ulm legt werden, eine bittere Pille für den Fahrer, nachdem dieſer
6:53 Min. Rhenania Koblenz abgeſtoppt. Hochſchul=Vierer: bis dahin in jeder Beziehung ganz hervorragend abgeſchnitten
hatte. Insgeſamt beendeten noch dreizehn Jahrer die geſamte
Von den drei im Wettbewerb. befindlichen Teams iſt nur die
Dixi=Mannſchaft (Walter Dingel=Hamburg. Thea de Terra=
Berlin, Willi Wagener=Eiſenach) ohne Strafpunkte geblieben,
Gleich dem erſten Tage, ſo wurde auch der zweite Tag der eine ganz ausgezeichnete Leiſtung dieſer Kleinſten unter den
rerin Fräulein Thea de Terra, die ihren männlichen Kollegen in
Nebem dem Teampreis erhält die Dixi=Mannſchaft ebenfalls
(Lehnert=Rietz, Backaſch=Brandenburg, Obering. Niedlich=Bran=
Rheinländern. Im Achter war die Renngemeinſchaft Köln, die denburg) mit 29 Strafpunkten werden ebenfalls mit dem Team=
am
Samstag offenſichtlich die Mainzer unterſchätzt hatte, von preis bedacht. Die Preisträger der Reichsfahrt ſind im einzel=
nen
folgende: Große Goldene Adac=Medaille: Walter Dingel=
Loſert im Großen Einer, wo er hauptſächlich durch Verſteuern Eiſenach (Dixi), Kurt Häusler=Braunſchweig (Mauſer), Marta
Pir=Sonneberg (Preſto), Kurt Kaiſer=Leipzig (Horch), Hermaun
Wartze=Berlin (Dixi), Freiherr von Gehersburg=Bad Aibling

(Selbe), Arthur Simſon=Suhl (Simſon=Supral
knecht=Berlin (Eimſon=Supra), Max Voetz=Braunſch=
Georg Allerdiſt=Hamburg (Studebaker), Herbert
chen (Studebaker), ſämtliche ohne Strafpunkte.
Kleine Goldene Adac=Medaille (bis zu zehn Sie
ten): Tilli Kotte=Dresden (Simſon=Supra) 3 Straft zum
helm Knothe=Altena/Weſtf. (Steiger) 1 Strafpunkt.
brecht=Mannheim auf Adler, ſechs Strafpunkte:
München (Hupmobile) einen Strafpunkt; Ernſt
(Simſon=Supra) einen Strafpunkt; Fritz Schut
(NAG./Preſto) neun Strafpunkte: Dr. Robert
Stuttgart (Mercedes=Benz) einen Strafpunkt.

Schießſport.

Verbandsſchießen der Odenwälder Schützenvereinigung zu
Mit der am 16. d. M. nachmittags in der Schief
ſtattgefundenen Preisverteilung iſt die Veranſtaltung zu E.
Günſtigſtes Wetter, die ideale Lage und die vollendete
Groß=Umſtädter Schießſtände veranlaßtem zahlreichen
daher auch die erzielten Reſultate als ſehr hohe amzuſel

dere hat ſich die probeweiſe Zulaſſung der Kleinkaliben.
bockſcheibe und laufenden Keiler als ſehr zugkräftig erwieſ
nunmehr auch in Zukunſt den Kleinkalüberſchützen Gelege
werden, dieſe Scheiben zu beſchießen. Der mittelrhein;
bund, der Vorſtand der Odenwälder Schützenvereinigung.
volle Ehrengaben zur Verfügung geſtellt und gelangten w.
Mitgliedern des Schützenvereins Groß=Umſtadt geſtiſtetz,

Verteilung. Nachſtehend die Liſte der Sieger:
Feſtſcheibe Mittelrhein: G. Schomann, Dreieichenhain.
Feſtſcheibe Odenwald: J. Bratengeier, Sppendling
Dreieichenhain.
Feſtſcheibe Groß=Umſtadt: 1. A. Gunſchmann, Dar
Bratengeier, Sprendlingen; 3. K. Lonſch, Darmſtadt:
Habitzheim; 5. Prof. Dr. Hohenner, Darmſtadt; 6. H. Er

7. W. Emmerich, Groß=Umſtadt; 8. H. Reubold, Miche
jr., Groß=Umſtadt; 10. E. Geisler, Dieburg; 11. O.
hauſen; 12. Lippmannſohn, Offenbach; 13. V. Peter,
Vetter, Sprendlingen; 15. W. Friedlein, Michelſta
Babenhaufen; 17. H. Nagel, Sprendlingen: 18. P.
19. F. Grimm, Offenbach; 20. M. Bauer, Michelſtadt

Groß=Umſtadt: 22. A. Neubecker, Sprendlingen.
Standmeiſterſcheibe. 175 Meter freihändig: 1.

Umſtadt, 56 Ninge; 2. J. Bratengeier, Sprendlingen,
mann. Darmſtadt, 54; 4. Lippmannſohn, Offenbach,
Offenbach, 53; 6. M. Bauer, Michelſtadt, 53; 7. H. R.
ſtadt, 53: 8. K. Groß, Dreieichenhain, 53; 9. A. Ende
10. P. Grimm, Offenbach, 52; 11. G. Schmucker,
12. K. Schaezler, Groß=Umſtadt, 50; 13. W. Emmerie
50; 14. Chriſtoph Müller, Sprendlingen, 49; 15. Prof.
Darmſtadt, 48; 16. G. B. Ganß, Groß=Umſtadt, 48; 17.
Darmſtadt, 46; 18. H. Schroth, Babenhauſen, 46: 19. A.
hauſen, 46: 20. K. Neuſchäfer, Frankfurt a. M., 46 Nim
Standmeiſterſcheibe. 175 Meter, aufgelegt: 1. Chri
de das 3i

Längen zurüg
alde, der eine gan
m die Strecke z.
dars, der nicht
m der Geraden al
ſeines It

Sprendlingen, 58 Ringe; 2. Alb. Arzt, Gvoß=Umſtadt, 58;
Dieburg, 57; 4. G. Schmucker, OberMoſſau, 57; 5. G. 6
hauſen, 57; 6. M. Bauer, Michelſtadt, 57; 7. A. Joſt,
57; 8. W. Emmerich, Groß=Umſtadt, 56; 9. H. Gärtner, 9
10. Chriſtian Müller, Sprendlingen, 56; 11. D. Pfau,
12. A. Gunſchmann, Darmſtadt, 55: 13. H. Reubold, W ſt
14. P. Grimm, Offenbach, 54; 15. Prof. Dr. Hohemer, 2 ſt
16. A. Neubecker, Sprendlingen, 54; 17. W. Kern, Grof
18. K. Lang, Hetzbach, 54; 19. Thomann, Offenbach, 54;
Beerfelden, 53; 21. A. Schroth, Babenhauſen, 53; 2. K
burg, 53; B. A. Orth, Sprendlingen, 53; 24. K. Neuſchä E
am Main, 52; H. Vetter, Sprendlingen, 52; 26. H. ull ſ
hauſen, 51; N. A. Krobb, Groß=Umſtadt, 50; B. Bareis, s
29. Ph. Schuſter, Säuſerhof.
Laufender Keiles, 60 Meter. Meiſterſcheibe. 1. Dr RRi
baden, 31 Ringe; 2. Chriſtoph Müller, Sprendlingen, 30; Schn
ler, Groß=Umſtadt, 29; 4. H. Löw, Babenhauſen, 2; Nöſt
Michelſtadt, 28; 6. H. Schönberger, Darmſtadt, M: 7. Dr. ſi
hauſen, 27; 8. H. Büchner, Habitzheim, M; 9. H. Ullmmnn, /.
26: 10. A. Neubecker, Sprendlingen, 26.
Stehender Rehbock, 80 Meter, Meiſterſcheibe. 1.
Michelſtadt, 35 Ringe; 2. W. Emmerich, Groß=Umſtadt,
ſchäfer, Frankfurt a. M., 32; 4. J. Bratengeier, Spr
5. Dr. Gohl, Wiesbaden, 30; 6. G. B. Ganß, Groß=U
Chriſtoph Müller, Sprendlingen, 30; 8. H. Schönbenger,
9. H. Ullmann, Babbenhaufen, N7; 10. L. Raſt, Darmſtal
Bel
Lorſch, Darmſtadt, 26; 12. B. Mah, Groß=Umſtadt, B; 13. Buſt
Groß=Umſtadt, 26; 14. Prof. Dr. Hohenner, Darmſtadt, 26
Wiesbaden, 26.
Tabellenpreiſe, 175 Meter, Freihand. 1. J. Braten
lingen, 263 Ringe; 2. F. Fuchs, Offenbach, 949; 3. P.
bach, 240.
Tabellenpreiſe, 60 Meter, lauf. Keiler. 1. Dr. Gol Eu
117 Ringe; 2. Chriſtoph Müller, Sprendlingen, 110; 3. H
Darmſtadt, 97.
Tabellenpreiſe, ſtehender Rehbock, 80 Meter. 1. J
Sprenblingen, 136 Ringe; 2. W. Enmerich, Groß=Umſtal
B. Ganß, Groß=Umſtadt, 125.
Preisträger mit dem Kleinkaliber=Gewehr wurden folg
Feſtſcheibe, Kleinkaliber, 50 Meter: 1. G. Schmucker,
ler, Groß=Umſtadt; 7. Kloß, Roßdorf; 8. A. Geidel,
9. Kreuzer, Roßdorf; 10. H. Vetter, Sprendlingen, 119
Groß=Umſtadt: 12. K. Lang, Hetzbach; 13. H. Weber,
14. Theo Emmerich, Groß=Umſtadt: 15. H. Bloch, Grof
K. Berle, Groß=Umſtadt; 17. Neubecker, Sprendlingen; 18.
Groß=Umſtadt; 19. L. Freund, Groß=Umſtadt: 2. A.
Darmſtadt; 21. Nagel, Sprendlingem: 22. P. Grimm, Offe
Kleinkaliber=Meiſterſcheibe, 50 Meter, Freihand.
Darmſtadt, 58 Ringe; 2. E. Gräf, Darmſtadt, 56; 3.

Darmſtadt, 56; 4. J. Bratengeier, Sprendlingen, 56; 5.
tulse n
Ober=Moſſau, 55; 6. G. B. Ganß, Groß=Umſtadt, 55; 7.
Jantäts
Groß=Umſtadt, 55; 8. H. Ehrig, Darmſtadt, 55; 9. K. L
55; 10. L. Keller, Groß=Umſtadt, 54: 11. L. Freund, Gro
12. Nagel, Sprendlingen, 53: 13. Kloß, Roßdorf, 53, 14
belsbach, 52; 15. Reubold, Michelſtadt, 52; 16. Block, Gnc
17. L. Raſt, Darmſtadt, 52.
Kleinkaliber, lauf. Keiler, 60 Meter. 1. W. Gmmer
ſtadt, 30 Ringe; 2. A. Haas, Dieburg, 29; 3. H. Freu
ſtadt, 28; 4. H. Ullmann, Babenhauſen, 94; 5. K. Schaet
ſtadt, 94; 6. Maſt, Darmſtadt, 2.
Kleinkaliber, ſtehender Rehbock, 80 Meter. 1. 8.
hauſen, 32 Ringe; 2. Ghrig, Darmſtadt, 31: 3. Preſtel,
eümerie
4. L. Heller, Gpoß=Umſtadt, 29; 5. Schmucker, Ober=Moſſ
Emmerich, Groß=Umſtadt, 29; 7. Maſt, Darmſtadt, 23
eiſgbetr
Hohenner, Darmſtadt, 2; 9. Schneider, Darmſtadt, 2: 10.
ſtadt, 29; 11. H. Ulmann, Babenhauſen, B: 12. G.
Umſtadt, W; 13. Reubold, Michelſtadt, 27; 14. Vettek,
N; 15. G. B. Ganß, Groß=Umſtadt, R; 16. Thed Emn
Umſtadt.
Ri
Tabellenpreife, Kleinkaliber=Meiſterſcheibe, 50 Merl
1. H. Ghrig, Darmſtadt, 161 Ninge; 2. J. Bratengeier,
160; 3. P. Preſtel, Darmſtadt, 156.
Tabellenpreiſe, Kleinkaliber, lauf. Keiler, 60 Metek=
Groß=Umſtadt, 99 Ringe; 2. K. Schaezler, Groß=Umſtadr,
Dieburg, 73.
Tabellenpreiſe, Kleinkaliber, ſteh. Rehbock, 80 Meter.
Darmſtaßt, 139 Ringe; 2. H. Chrig, Darmſtadt, 137. *
Darmſtadt, 126.
Dem Preisſchießen ging ein Konkurrenzſchießen (Schle
von 10 Minuten Dquer voraus, bei dem folgende Schit
Reſultate erzielten: W. Emmerich, Großzumſtadt, 8. L=
Umſtadt; K. Schgezler, Groß=Umſtadt; M. Bauer, Miched.
Babenhauſſen.
Zahlreiche Gäſte und auswärtige Schützen wohlſeh
teilung bei, und als mon ſich nach Mitternacht trennt
Jugend durch ein inzwiſchen improbiſiertes Tankrälte.
Recht gekommen.
Gaumeiſterſchaft über 100 Kilometer. Am koyiſl.
findet in Groß=Gerau anläßlich des 25. Jubiläuns des
fahrer=Vereins die Austragung der Gaumeiſterſchaft de
meter ſtatt, deren Verteidiger ebenfals Hens Fran..
Rennen beteiligen ſich wiederum alle Darmſtädter Fch.
ſtrecke iſt eine Rundſtrecke, die zweimal über Darmſtadt.
im Laufe dieſer Woche.

ilung,
ächtigen
eud 9
en
derrn

eiſter i. R.
ihren
weren, mit groß
enugenen Leiden zu
Gigkeit abzurufen,
Knmenden Hinterbliek
i, d. N
Miene Weber u. Kil
Mheigen, den 23. Juni
Verdigung findet Die
MA9
nachmittags

[ ][  ][ ]

Kumtt/ 273
Lupus (Hannes)
ud 2er Oerbyſieger 1928.
Bel tigung des Anion=Rennens. Nor=
ne
eiter vor Farn. Ein Sieg der Taktik.
Hamburg, 24. Juni. (Eig. Drahtbericht.)
60.-0 Stragung der wertvollſten und klaſſiſchſten deutſchen
rüffurm es Deutſchen Derbys, fand am Sonntag auf dem Hor=
zoor
, r ihm würdigen Rahmen. Während im letzten Jahre
erbv, ſtändig verregnete und mit einem Mißton ausklang,
dies ein für Hamburger Verhältniſſe ungewohntes wunder=
Som wwetter und ein entſprechend glanzvolles Bild. Das
f waw beſter Verfaſſung, die Tribünen waren voll beſetzt,
jan ſ5 iele Fremde, ſowohl aus dem Reich wie auch aus dem
Dings gab es in der Abwicklung der Rennen Verzöge=
And.
A4n. wr je Zufahrtsſtraßen infolge des rieſigen Verkehrs ver=
ware
b ſo Verkehrsſtockungen eintraten. Die Stimmung beim
ſum m die denkbar beſte, der Sonnenſchein ſchuf keine drückende
e we rr Wind die Temperatur linderte. Die Vorbedingungen
em 7 Hollen Verlauf der großen Dreijährigenprüfung waren
egebe nd die Erwartungen wurden denn auch vollauf gerecht=
on
der Den einleitenden Rennen kam der Stall M. J. Oppen=
e
dum zelecta und Serapis zu zwei ſchönen Erfolgen. Serapis
in de eite Hauptereignis des Tages, das Renard=Rennen über
Mete, ſehr leichter Manier gegen drei weitere Teilnehmer.
Brittery nnen gab es ebenfalls einen leichteren Sieg, und zwar
Zdem enſeiter Frithiof II, der in der Geraden die meiſten
gen I. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als dann
Zeinereren Pauſe 15 Derbypferde am Start Aufſtellung nah=
Die eihenfolge war von innen nach außen: Farinelli
ißlumm Heluan (E. Böhlke), Gawan (W. Hauſer), Anton (F.
Yims)/ ari (L. Varga), Audax (O. Schmidt), Silo (A. Bleuler),
ras), Lupus (E. Haynes), Skalde (E. Huguenin), Stol=
lämp
E. Pretzner), Pour le merite (P. Ludwig), Aditja (G.
(E. Grabſch), Normanne (K. Narr). Der Start wurde
die oſität der Reiter und Pferde ſehr verzögert. Beſonders
mta)) hier hervor, der einmal wegbrach. Viermal zerriß das
eh) Feld geſchloſſen ablaufen konnte. Die Fahrt war ziem=
Ftrr freil
uangſ Das Nudel ſah Farinelli vor Aditja, Skalde, Pour le
ſie any Spitze. Hinten lagen Farn, Gawan und Audax. Im
n en B: ſtieß Skalde vor und hatte die Spitze auch auf der
nſeit-= Faro, Farinelli, Aditja, Askari, Pour le mérite und
8. 2 Schmidt ſaß mit Audax feſt und kam nicht durch, Lupus
rukh m Gange. Gegenüber führte noch immer Skalde vor
ſa. 2ider Horner Seite war Faro bereits geſchlagen, Farinelli
uf d3 ritten Platz. Skalde bog mit Führung vor Aditja in die
Feld war dicht zuſammen. Silo und Lupus rückten
GwfUm
auf, m ſtieß Normanne vor. Haynes auf Lupus ſpielte nun
Awbeuhe
Spees 3 Hengſtes aus und ſchaffte ſich in Front, während Nor=
ne
ay en zweiten Platz rückte und dicht dahinter Lupus blieb.
5 Far/ ar hier gut im Rennen und hielt den dritten Platz. In
Rel olge wurde das Ziel erreicht. Lupus blieb ½ Länge vor
manrcy em 5/, Längen zurück Farn folgte. Eine weitere Länge
Skalde, der eine ganz gute Haltung bewahrt hatte, durchs
Ti, dem die Strecke zu lang war, blieb 5/, Längen dahin=
Audax, der nicht richtig ins Rennen gekommen war.
tja te n der Geraden abgefallen. Der Sieg von Lupus war
gläny e Leiſtung ſeines Jockey Haynes, der ihn auf Warten ge=
and
auf den letzten 250 Metern die geſchonten Kräfte des
ſpielte. Normanne bot eine eindrucksvolle Leiſtung, die
wartet hatte. Die Zeit des Siegers von 2:34,2 Min. war
yiz gur ichnet, allerdings war auch das Geläuf in glänzender Ver=
W

Montag, den 23. Juni 1928
fafſung. Dem Sieger wurden von der Menge begeiſterte Ovationen
gebracht, beſonders Jockey E. Haynes erhielt wohlverdienten Beifall
für ſeine Leiſtung. Der Ausgang des Rennens beſtätigte die Auf=
faſſung
, daß der Sieg von Lupus im Union=Rennen zu Hoppegarten
kein Zufall, ſondern ehrlich erkämpft war. Mit ihm gewann zweifel=
los
das beſte Pferd im Felde, nachdem Aditja durch die Unruhe am
Start die Nerven verloren hatte und zum Schluß nicht mehr das Letzte
aus ſich herausgab. Jockey Haynes feierte ſeinen zweiten deutſchen
Derbhſieg, da bereits 1925 mit Roland einer voraufgegangen war. Die
Beſitzer von Lupus, Gebrüder L. und W. Slavek, die ſeit Jahren
paſſionierte Rennſtallbeſitzer ſind, erhielten durch dieſen erſten Derby=
ſieg
eine verdiente Belohnung für ihre nützliche Aufbauarbeit an der
deutſchen Vollblutzucht.
1. Hammer=Rennen. 3800 Mark, 1400 Meter. 1. M. J. Oppen=
heimers
Selecta (Narr); 2. Dianthus; 3. Lorbeerkranz. Ferner Poli=
klet
, Hector, Pag=de, Offenſive. Tot. 177, Pl. 33, 16, 25. K.K.
2. Renard=Rennen. 15 000 Mark, 2800 Meter. 1. M. J. Oppen=
heimers
Serapis (E. Grabſch); 2. Impreſſioniſt; 3. Freiweg II. Ferner
Lampos. Tot. 39, Pl. 19, 17. 2H.1 Lg.
3. Jenfelder=Ausgleich. 5000 Mark, 1600 Meter. 1. M. Schöne=
mann
Frithjof II (A Sajdik); 2. Cap der Hoffnung und Steineibe,
totes Rennen. Ferner Modewelt, Burgwart, Aſſuan, Groſa, Carol,
Waldrada, Herzog, Chriſtoph, Sea Lord, Traben, Arndt. Tot. 134,
39, 52, 17:10. 5ſ.. Totes Rennen.
4. Deutſches Derby. Für Dreijährige. 100 000 Mark. 2400 Meter.
1. L. und W. Sklareks Lupus (E. Haynes); 2. M. J. Oppenheimers
Normanne (K. Narr); 3. R. Haniels Farn (E. Grabſch); 4. Hauptgeſtüt
Altefelds Skalde (E. Huguenin); 5. Farinelli (H. Blume); 6. Audax
(O. Schmidt). Ferner Heluan, Gawan, Anton, Askari, Silo, Faro,
Stolze= Kämpfer, Pour le mérite, Aditja. Tot. 32, Pl. 14, 29, 19:10.
½5),15. Lg.
5. Borgfelder=Rennen. 3800 Mark, 1000 Meter. 1. B. C. Hehe
und H. Rodewalds Feuerländer (Petzelt); 2. Quiſiſana; 3. Schlagbaum.
Ferner Sterneck, Lärche, Holdrio. Tot. 129, 36, 15. 1½5 Lg.
6. Horner=Ausgleich. 11000 Mark, 2100 Meter. 1. Geſtüt Weils
Liederkranz (W. Tarras); 2. Moloch; 3. Geranium. Ferner Patrizier,
Adiantum, Irländer, Tintoretto, Williger, Sandoval. Tot. 46, Pl. 19,
41, 17:10. ½1 Lg.
7. Marienthaler=Rennen. 5000 Mark, 1800 Meter. 1. Frhr. S.
A. v. Oppenheims Mah Jong (L. Varga); 2. Edler von Lorch; 3. Mar=
cheſa
. Drei liefen. Tot. 12. 812 Lg.
Großer Preis von Ruhleben.
Umgekehrte Derbyform: Augias ſchlägt Britton.
Die Jubiläums=Woche der Berliner Traber in Ruhleben
erreichte am Sonntag mit der Entſcheidung des Großes Preiſes
von Ruhleben ihren wohlgelungenen Abſchluß. Das 20 000=
Mark=Rennen brachte eine Umkehrung des deutſchen Traber=
derbys
, denn Augias, der diesmal Startnummer 1 hatte, ging
ſofort an die Stangen und hielt ein gutes Tempo durch. Zwiſchen
ihm und dem Derbyſieger Britton gab es, wie ſeinerzeit im
Derby, weit vor den übrigen ein Duell, das Augias mit zwei
Längen Vorſprung für ſich entſcheiden konnte. Augias bewies
ſeine Verbeſſerung auch durch die Zeit, da er mit 1:23,7 Min.
einen neuen Dreijährigen=Rekord aufſtellte. Das Ergebnis war:
Großer Preis von Ruhleben 1928. Ehrenpreis und 20000 Mark.
2500 Meter. 1. Th. und L. Goldſchmidts Augias (Jonny Mills),
2. Geſt. Brieſen/M. Zeilers Britton (R. Großmann), 3. Geſt.
Falkenhagens Zaunkönig (Charlie Mills), 4. Clovis C. Ferner:
Arnim, Caro Bube, Aga. Tot.: 22, Pl. 10, 10:10. 23 Lg.

Geite 7

Der Demtſche Hockeh=Bund hat erſt nach großen Schwierigkeiten
einen neuen Vorſtand erhalten. Vorſitzende ſind Evers=Berlin und
Eggers=Bremen, Schriftführer Dr. Günther=Leipzig, Schatzmeiſter
Schweitzberger=Berlin, Beiſitzer Joſt=Mannheim, Könnecke=Berlin und
Dr. Bahmann=Leipzig.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 25. Juni. 16.30: Funkorch.: Die Oper der Woché=
6 17.45: Aus dem Roman Jvanhoe von W. Scott. 0 18.155
Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30: Kaſſel: Stunde der
Frau. O 18.45: Schachſtunde. O 19.15: Engliſche Literaturproben.
6 19.30: Engl. Sprachunterricht. 6 20: Aula der Unwverſität:
Konzert des Madrigalchores der Unwerſität Cambridge. Anſchl.3
Virtuoſe Violm=Muſik. Ausf.: Feri Roth. Flügel: R. Merten.
Darauf: Spätkonzert des Funkorch. Mitw.= Betty Mergler (Ait).
Stuttgart.
Montag, 25. Juni. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Fankorch.
Emlagen: Iiſe Roſenthal. O 18.15: Dr. Hirſchberg: Das deutſche
Kiderlied: Das Kunſt=Kinderlied. O 18.45: Baſtelſtunde. 0 19.15:
Aus Wirtſchaft, Finanz und Börſe. O 20: Im Aether. Hörſpiel in
drei Teilen von R. Maſur. Spielleitung: E. Stockinger. Funkorch.
(Leit.: F. Künſtner). Perſ.: Petrus; der Sprecher am Radio,
Bäckermeiſter Mehlmann; Dwk.=Ing. Dillenhopp; der Rabe; die
Elſter; der Sperling; die Schwalbe; die Starin; die Amſel; die
Lerche; die Nachtigall; der Specht; em Engel; ein engliſcher Sprach=
lehrer
; ei ſchwäbiſcher Komiker; ein Mann; ein anderer Mann.
Volk, Vögel, Chöre. Anſchl.: Freiburg: Konzert. Mitw.:
Oberbadiſches Streichquartett, Marietheres Heindl, Kapellmeiſter
Herzfeld. Cherubmi: Quartett in D=moll. Lieder von Franz
Abt, Robert Franz und Peter Cornelius. Schubert: Streichquartett
Ddur. Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Montag, 25. Juni. 15.30: Helene Braun: Unſere heutige

muſik. Lambmon=Quartett. Nieolas Lambinon 1. Violine), Weger
(2. Violine), Frieda Mosheim (Viola), G. Zeelander (Cello/
O 18.45: Rechtsanwalt Dr. Weinbera: Rechtsfragen des Automobik=!
verkehrs. Beſtimmungen über die Verkehrsordnung. O 19.10: P
Kitzing: Das Drechsler=Handwirk, ein ſterbendes Kunſthandwerk,
O 19.35: Ehrt die deutſche Mutterſprache. Dr.=Ing. Adrian: Von
der Sprache des Ingenieurs. O 20: Dr. Hoffmam=Harniſch: Führer=
perſönlichkeiten
der deutſchen Bühne. Goethe und Immermamt
O 20.30: Internationaler Programmaustauſch. Uebertr. von der
Polskie Radio, Warſchau. Orch. der Warſchauer Philharmonie. Dir.3
Fitelberg Mitw.: Irene Dubiska (Violine), Halina Leska (Geſang),
Marek: Suite für Orch. Karlowitz: Konzert für Violine und
Orch. Fitelberg: Rapſodie polonaiſe. Moniußko: Air Le
deſenchantement. Niewiadomſki: Veni Creator. Paderewfkta
Le chant d’un cornemuſeur. Wieniawſki: Romanze aus dem Violiſt=
konzert
D=moll. Couiavien. Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Montag, 25. Juni. 12: Engliſch. O 153
Dr. Beller: Geſunderhaltung der Geflügelbeſtände. O 15.35: Wetter
und Börſe. 6 16: Franzöſiſch. O 16.30: C. Kramarski: Heiteres
aus dem Theaterleben des 18. Jahrhunderts. o 17: Berlins

Frl. Auffem/Coen gewannen in London das Gem. Doppel gegen
Frau v. Reenizek/Normann Brookes mit 6:4, 8:6.
Einen neuen Weltrekord mit 12.43,5 Min. ſchwamm Arne Borg im
100=Meter=Freiſtil in Stockholm.

Kammermuſik des Lambinon=Quartetts. O 18: A. Lorenz: Die
deutſche Kleinſtadt in der Dichtung. O 18.30: Engliſch für Anfänger=
6 18.55: A. Möller: Was muß der Landwirt von der Erbſchafts=
ſteuer
wiſſen? O 19.20: Min.=Rat Verlohr: Das Waſſer als
Freund und Feind des Menſchen. O 20.30: Berlin: Internationaleß
Programmaustauſch. Uebertr, von der Polskie Radio, Warſzawa
(Warſchau). Orch. der Warſchauer Philh. Irene Dubiska (Violine)
Halina Leska (Geſang). Anſchl. Preſſenachr.

pandten und Bekannten
jiei rerzliche Mitteilung, daß
dem Allmächtigen
*
falll at, heute abend 9 Uhr
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unm treuſorgenden Vater,
Sas Zruder, Schwager u. Onkel
Herrn
Ainrich Weber
Jagenmeiſter i. R.
im rer von 49 Jahren nach
lanu ſchweren, mit großer Ge=
dun
tragenen Leiden zu ſich in
dieſ igkeit abzurufen.
trauernden Hinterbliebenen
i. d. N.:
1 MI alene Weber u. Kinder.

A Igen, den 23. Juni 1928.
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Dic Terdigung findet Dienstag,
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