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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geffattet.
Nummer 164
Donnerstag, den 14. Juni 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streik uſw., erliſcht
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konfurs oder gerſchtiſcher Beſtreſbung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Naionalbank.
Jufammenttint den
eReichstagspremiere.
hl des Präſidiums am Donnerstag.
ſt wirklich traurig, daß das neue Deutſchland, ſo gar
inn für das Repräſentative hat. Was war das früher
eſtliches Bild, wenn der Reichstag mit allem Pomp im
4 Saal eröffnet wurde — heute eine ſtilloſe
Geſchäfts=
ſgydurs er auch alles genommen worden iſt, was irgendwie nach
tation ausſehen könnte. Die einzelnen Vertreter der
hte haben ſich in der Diplomatenloge eingefunden. Sie
erſchüttert ſein von der Verſtändnisloſigkeit für
Auf=
die ſich auch hier rieder zeigt. Der 82jährige
ſozial=
iſche Abgeordnete Bock=Gotha eröffnet die Sitzung und
es ſchweren Eiſenbahnunglücks bei Siegelsdorf. In zwei
Sätzen iſt das getan. Er zeigt dann die wichtigen
Auf=
jelor denen der neue Reichstag ſteht. Dann erfolgt die in
häftsordnung vorgeſehene namentliche Aufrufung der
reten, eine mehr als überflüſſige Sache, die höchſtens
zeſchlußfähig. Damit iſt der Zweck der Sitzung erreicht.
ro verlieſt einige eingegangene Anträge, die auf die
onung der Donnerstag=Sitzung geſetzt werden, und ſchon
fertig. Am Donnerstag ſoll die Wahl des
„)iums vorgenommen werden. Vielleicht iſt in dieſer
8 Präſidiums der Anlaß zu ſuchen, daß die Kommuniſten
zarteten Skandalſzenen aus dem preußiſchen Landtag
Helten, ſondern mäuschenſtill waren. Im übrigen hatte
für folche Fälle vorgeſehen. Wahrſcheinlich verhielten
ber brav, weil ſie im Reichstag ebenfalls im Präſidium
ryt ſein wollen. Rein ziffernmäßig ſind ſie dazu
berech=
rtei im Präſidium beſetzt wurde. Ganz ſo leicht aber
ihnen im Reichstag nicht gemacht werden. Einmal haben
taldemokraten verlangt, daß auch die Kommuniſten
zu=
errn Loebe zuſtimmen ſollen, wozu ſie aber noch keine
zeigen; zum andern aber auch will die Deutſche
Volks=
hrc en Platz nicht ſo ohne weiteres verlieren. Sie beruft ſich
arn daß ſich die Kommuniſten, bisher ſtets außerhalb der
ſtoll ronung und außerhalb der Geſchäftsordnung geſtellt
ſty ind daß es deshalb nicht Aufgabe der ſtaatserhaltenden
ſalt wäre, ausgerechnet einen Kommuniſten zu wählen.
DhA de Fühlungnahme mit den anderen Parteien hat ſich die
Bod rtei daher entſchloſſen, die Kandidatur ihres Abgeordneten
ſon rdorf als Vizepräſidenten aufzuſtellen. Vielleicht wird
ſaru nzelnen bürgerlichen Elementen der Gewiſſensſchmerz bei
ſer:) immung zwiſchen einem Kommuniſten und einem
Volks=
hard e erſpart, wenn auch die Sozialdemokraten gegen den
ſard niſten ſtimmen werden; aber das wird ſich erſt am dabei nicht zu Rande gekommen, denn man hat die Fortſetzung
Dod Stag ergeben.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 13. Juni. (Priv.=Tel.)
heutige erſte Sitzung des neugewählten Reichstags
ver=
grammäßig und ohne Störung.
nktlich um drei Uhr eröffnete der Alterspräſident, Abg.
Gotha (S.), die Sitzung und widmete zunächſt den
Hin=
enen der Opfer der Eiſenbahnkataſtrophe bei Nürnberg
eAe Worte des Beileids im Namen des Reichstages, wobei
E Abgeordneten von ihren Sitzen erhoben. Dann wies der
Au1 räſident in wenigen Sätzen auf die großen Aufgaben hin,
Dir3, neuen Reichstag namentlich auf ſozialpolitiſchem Gebiete
ten. As der Alterspräſident erklärte, der Reichstag
1 A die große Not lindern, widerſprachen die Kommuniſten
Tur) Ttionalſozigliſten mit dem Bemerken, er könne wohl, aber öffentlicht: „Unter dem Vorſitz des Abg. Müller=Franken fand
E es nicht. Dann wurde der übliche Namensaufruf durch
des/ hriftführer vorgenommen. Auch dieſe umſtändliche
Proze=
du rlief ungeſtört, wenn man von einigen Zwiſchenrufen der
4 Auniſten und Nationalſozialiſten, zum Beiſpiel bei den
Na=
md Ir. b. Keudell, Koch=Weſer, Severing und Dr. Marx, ab=
2 hingewieſen, da dieſer in der Uniform der Rot=Front=
T mit roter Armbinde erſchienen war. Am Schluß der
A2geordneten feſt, ſo daß das Haus alſo beſchlußfähig war.
war die Sitzung beendet. Es wurden noch eine Reihe
anmuniſtiſchen Anträgen verleſen und beſchloſſen, ſie nicht
S heutige Tagesordnung zu ſetzen. Dann vertagte ſich das
W auf Donnerstag nachmittag zwei Uhr.
DAung der Reichstagsfraktion der Deutſchen
Volkevortei.
Berlin, 13. Juni.
ie Neichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei trat heute einer Erlösſteigerung von 110 Mark je Tonne des Geſamt=
— der Fraktion, Geheimrat Prof. Dr. Kahl, eröffnet, der
uſchlag machte, den bisherigen Vorſitzenden, Reichsmini=
2. Dr. Scholz, wiederum mit dem Vorſitz der Fraktion
rauen. Der Antrag fand einſtimmige Annahme. Der
bis=
akt. An den Parteiführer, Reichsminiſter Dr. Streſemann,
Ge für ſeime Geneſung ausgeſprochen werden.
neuen Reichstags.
Die Verhandlungen
zur Regierungsbildung.
Mäller verhandelt mit der Deutſchen
Volks=
partei. — Forderung nach gleichzeitiger
Ueber=
tragung der Großen Koalition auf Preußen.
Herr Müller iſt am Mittwoch mit ſeinen Verſuchen zur
Regie=
rungsbildung nicht recht vom Fleck gekommen. Er hat eigentlich
faſt den ganzen Tag feiern wüſſen. Am Dienstag abend waren
die Beſprechungen mit dem Zentrum ziemlich gut
vorwärts gekommen. Sie ſollten am Mittwoch vormittag
fort=
geſetzt werden. Herr Müller hat aber dann den Wunſch
ausge=
ſprochen, ſie ſolange zurückzuſtellen, bis er auch über die
Ab=
ſichten der Deutſchen Volkspartei noch einigermaßen
im Klaren wäre. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei trat
kurz vor der Plenarſitzung zuſammen, nahm aber nur einen
Be=
richt ihres Vorſitzenden entgegen und vertagte ſich dann bis nach
berechtigt iſt, als man dabei einen Teil der neuen Ge= der Plenarſitzung des Reichstages, um nun gemeinſam mit der
inen lernt. 462 Abgeordnete ſind anweſend. Das Haus Landtagsfraktion in mehrſtündiger Ausſprache die ganze Lage zu
diskutieren. In einem von der Partei herausgegebenen
Com=
munique wird lediglich geſagt, daß aus ſtaatspolitiſchen Gründen
im Reich und in Preußen nur Regierungen, die von den gleichen
Parteien getragen werden, und zwar gleichzeitig, in Frage
kommen können. In gemeinverſtändlichem Deutſch ausgedrückt,
iſt für die Deutſche Volkspartei die gleichzeitige
Uebertra=
gung der Großen Koglition auf Preußen eine
Gonditio gine aua non. Sie hat daneben auch noch andere
Wünſche, daß an dem Beſtand der Reichswehr nicht gerüttelt
werden dürfe, auch das Berufsbeamtentum unangetaſtet bleiben
müſſe, dann Sicherungen gegen irgendwelche Experimente auf
ſozial= wirtſchafts= und finanzpolitiſchem Gebiet. Sie ſetzt ſich für
eine Milderung des Arbeitszeitgeſetzes zu Gunſten der kleineren
Platz zu verlangen, der ſeither von der Deutſchen Betriebe ein, verlangt die Durchführung des Notprogramms für
die Landwirtſchaft und Steuerabbau. Das ſind aber alles
Fragen, über die an ſich eine Diskuſſion möglich iſt, ſind alſo
gewiſſermaßen der Wunſchzettel für die Unterhändler. Die
Ver=
bindung mit Preußen aber iſt nach dieſer Entſchließung für die
Deutſche Volkspartei der Angelpunkt. Man wird nicht ſagen
können, daß die Dinge dadurch entkompliziert werden, denn einen
unmittelbaren Einfluß auf die Regierungserweiterung in
Preußen hat Herr Müller nicht. Er hat bereits am Dienstag
zu=
geſagt, daß er mit ſeinem Parteifreund Braun ſprechen werde.
Herr Braun iſt aber in dieſem Punkte ſehr empfindlich und könnte
ſich eine Einmiſchung in ſeine Verhältniſſe verbitten. Es iſt auch
ſraglich, ob die übrigen Koalitionsparteien in Preußen den Mut
aufbringen würden, gegen Herrn Braun zu opponieren, ſo daß
hier ſchon anfangs die Verhandlungen ins Stocken geraten
können. Jedenfalls hat Herr Dr. Scholz am Mittwoch abend die
Auffaſſung ſeiner Fraktion Herrn Müller unterbreitet und im
Anſchluß daran mit ihm eine längere Ausſprache gehabt, an der
auch der Fraktionsvorſtand der Volkspartei teilnahm. Man iſt
auf Donnerstag vertagt, zumal da Herr Müller über die
Auf=
faſfung ſeines preußiſchen Miniſterkollegen Braun noch nicht
unterrichtet war. Er will ſich am Donnerstag vormittag mit ihm
in Verbindung ſetzen und dann die Verhandlungen mit der
D. V. P. fortſetzen. Im weiteren Verlauf ſind dann Beſprechungen
mit den übrigen Parteien vorgeſehen. Es iſt aber nach wie vor
unmöglich, ein zuverläſſiges Urteil über die Ausſichten der
Großen Koalition abzugeben. Die Auffaſſungen, auch der maß= Preiskonvention, der Intereſſengemeinſchaft, des Kartells, mit
gebenden Parteiführer, weichen ſehr weit von einander ab.
Das Communigué über die
Regierungs=
verHandlungen.
Ueber die Verhandlungen zwiſchen Sozialdemokratiſcher
Partei und Deutſcher Volkspartei wird folgende Mitteilung
ver=
am Mittwoch abend eine Beſprechung zwiſchen
Ver=
tretern der Sozialdemokratiſchen Partei und
der Deutſchen Volkspartei, ſtatt, an der die Abgeord=
Abgeordneten Scholz, Kempkes, Zapf und Brünninghaus
teil=
ſe) Auf den Kommuniſten Loew wurde von den Sozialdemo= nahmen. Auch dieſe Verhandlungen waren beſtimmt, die ſach= in dem ſich die einzelnen ſelbſtändig arbeitenden Unternehmungen
lichen Vorausſetzungen für die Bildung einer Regierung der zu einer Gemeinſchaftsorganiſation zuſammenſchließen. Die Kri=
Großen Koalition zu klären. In den Verhandlungen legten die
190 (Snenmung ſtellte der Alterspräſident die Anweſenheit von Vertreter der Deutſchen Volkspartei entſcheidenden Wert auf Kartellen übt, hat allerdings zum Teil ihre Berechtigung, nur
gleichzeitige Umbildung der Regierungen in Reich und in
Preu=
ßen. Die Verhandlungen werden fortgeſetzt.”
Erhöhung der Preiſe des Aachener
Stein=
fohlenſandſgte.
Berlin, 13. Juni.
Im Anſchluß an die Preisregelung an der Ruhr erhöhte
heute der Reichskohlenverband und der Große Ausſchuß des
Reichskohlenrates die Kohlenpreiſe des Aachener
Steinkohlenſyn=
dikats mit Wirkung vom 11. Juni an in einem Ausmaß, die
rtag im Reichstag zuſammen. Die Sitzung wurde von dem abſatzes entſpricht. Dieſer Preiserhöhungsbeſchluß gewährt alſo
dem mit der Ruhr in engem wirtſchaftlichem Zuſammenhang
ſtehenden Aachener Steinkohlenſyndikat, in deſſen Bezirk die
Löhne einen Monat ſpäter als an der Ruhr erhöht worden ſind, bei dem beſtehenden ſtaatspolitiſchen Zwang der Organiſation
eine ähnliche Vergünſtigung, wie ſie Weſtfalen bereits mit Wir=
Geſamtvorſtand wurde ebenfalls durch Zuruf wieder= genehmigte der Große Ausſchuß des Reichskohlenrates nach län= lichen Intereſſen einer beſtimmten Arbeitnehmergruppe ſprechen.
gerer Ausſprache insbeſondere über die Wünſche der Genoſſen= Zwar iſt die deutſche Wirtſchaft kapitalintenſiver in bezug auf die
* ein Begrüßungstelegramm gerichtet, in dem die beſten ſchaften und der Randreviere die Satzung des oſtelbiſchen Braun= Inveſtitionen geworden, weil es gilt, die durch Krieg und
Infla=
kohlenſyndikats.
Der neue Wirtſchaftsgeiſt;
ſteie Wireſchaffe
w Die kapitaliſtiſchen Unternehmungen haben ſich zu immer
größeren Wirtſchaftsgebilden konzentriert. Der Konkurrenzkampf,
der früher zur Zeit des freien Marktes den wirtſchaftlich
Stär=
keren und rentabler Arbeitenden hat beſtehen laſſen, wird heute
in einer Epoche gemeinſamer wirtſchaftlicher Gebundenheit mehr
und mehr durch Verträge erſetzt. Die zunehmende Organiſation
der Arbeitgeber und als Abwehrmaßnahme dagegen auch der
Arbeitnehmer hat die freie Initiative des Einzelnen, die im 19.
Jahrhundert den gewaltigen wirtſchaftlichen Aufſchwung gebracht
hat, zum großen Teil ausgeſchaltet. Die Folge dieſes neuen
Wirtſchaftsgeiſtes iſt, daß die Produktion als ſolche
organiſato=
riſche Formen angenommen hat, die einer Rückkehr zur freien
Wirtſchaft und damit zum offenen Markt mit ſeinem geſunden
Konkurrenzkampf vor allem auf der kapitaliſtiſchen Seite ſchwere,
aber überbrückbare Hinderniſſe entgegenſtellen. Die ſchnelle
Ent=
wicklung der modernen Technik, die in Deutſchland nach der
langen Zeit des Krieges und der Inflation ein beſonders ſcharfes
Tempo aufzuweiſen hat, und in Verbindung mit ihr der Zwang
zur Nationaliſierung, entſtanden aus dem Beſtreben nach
Ver=
vollkommnung der Leiſtung, voller Ausnutzung der
Produktions=
anlagen und Herabſetzung der Geſtehungskoſten, haben dieſe
Ent=
wicklung zur gebundenen Wirtſchaft, man kann vielleicht ſagen
als einer Art Schickſalsgemeinſchaft beſtimmter
Induſtrieunter=
nehmungen gefördert. Die ſtarke Rationaliſierung und
gleich=
zeitig die ſtarke Kapitalinveſtierung hat kleinere und mittlere
Be=
triebe ausgeſchaltet und Großbetriebe geſchaffen, deren
Produk=
tionskapazität je nach der Lage der Konjunktur größer iſt als die
Abſatzmöglichkeiten. Damit iſt gleichzeitig eine Verminderung der
Bewegungsfreiheit der einzelnen Unternehmungsleitung und eine
Herabminderung der Anpaſſungsfähigkeit der einzelnen
Unter=
nehmungen an die wechſelnde, durch Nachfrage bedingte
Kon=
junktur eingetreten, da eine beſtimmte Produktionsmenge mit
Rückſicht auf die Reutabilität der großen Kapitalsinveſtitionen
aufrecht erhalten werden muß.
Es herrſchen mithin in einem Teile der deutſchen Wirtſchaft
nicht mehr die Grundſätze des Fdeals einer freien Wirtſchaft,
eine Tatſache, die an ſich nicht neu iſt, jedoch durch die
Gedanken=
gänge des Profeſſors Schmalenbach auf der Tagung der deutſchen
Wirtſchaftler in Wien in ein neues Licht der Betrachtung geſtellt
worden iſt. Die Ausführungen des Profeſſors Schmalenbach
haben beſonders deswegen, weil er erſt kürzlich Gelegenheit
ge=
habt hat, als Sachverſtändiger an der Abfaſſung des Gutachtens
über den oſtelbiſchen Braunkohlenbergbau und die Ruhrkohle
mit=
zuwirken, in der Oeffentlichkeit einen ſtarken Widerhall gefunden.
Profeſſor Schmalenbach ſieht bei ſeiner Beweisführung den
weſentlichen Grund für die Loslöſung von dem Syſtem der freien
Wirtſchaft in der Verſchiebung der Produktionskoſten des
Be=
triebes, in der Steigerung des Anteils der firen Koſten, die ſich
aus der ſtärkeren Inveſtierung von Kapital in feſten
Produktions=
anlagen ergeben, gegenüber dem Anteil der proportionalen Koſten.
Schmalenbach glaubt auf Grund ſeiner Beweisführung, daß wir
in Deutſchland die gebundene Wirtſchaft überhaupt bereits haben,
und ſieht in nicht zu ferner Zeit einen Zuſtand kommen, den auch
die Zünfte beſaßen: die Monopolgebilde der neuen Wirtſchaft
müfſrn ihr Monopol vom Staate empfangen, und auf der anderen
Seite überwacht der Staat die Erfüllung der aus dem Monopol
für die Monopolinhaber erwachſenden Pflichten. Schmalenbach
iſt bei dem heutigen Stande der Dinge der Auffaſſung, daß alle
Verſuche, zur freien Wirtſchaft zurückzugelangen, zu Mißerfolgen
verurteilt ſeien. Man müßte der Beweisführung Profeſſor
Schmalenbachs ohne weiteres zuſtimmen, wenn man alle
Ver=
träge zwiſchen den Produzenten in Geſtalt des Verbandes, der
den Syndikaten der Kohlen= bzw. Eiſenwirtſchaft gleichſetzen
wollte. Schmalenbach hat zweifellos den ſo oft begangenen Fehler
der Verallgemeinerung gemacht, wenn er die für Kohle, Eiſen
und Kali beſtehende gebundene Wirtſchaft von vornherein als das
für die geſamte Wirtſchaft Beſtehende betrachtet. Beſonders auf
dem Gebiete der Fertigwaren= und Verbrauchsinduſtrie gibt es
zahlreiche Gewerbezweige, die kartellmäßig im Sinne eines
Syn=
dikates überhaupt nicht zu binden ſind und deren Verbände zum
weitaus größten Teil an der freien Marktwirtſchaft feſthalten. Es
iſt ferner falſch, wenn Schmalenbach Kartell und Truſt als gleich
hinſtellt, um mit der gebundenen Wirtſchaft als etwas Gegebenem
für wirtſchaftspolitiſche Forderungen rechnen zu können, denn
neten Breitſcheid, Graßwann Hilferding, Keil und Wels und die der Truſt iſt ſtets die einheitliche, horizontal oder vertikal
auf=
gebaute Form des Großunternehmens im Gegenſatz zum Kartell.
tik, die Schmalenbach auf Grund ſeiner Unterſuchungen an den
überſieht ſie die beſonders gelagerten Verhältniſſe und
Zuſammen=
hänge des deutſchen Kartellweſens, welches ſich zu einem gewiſſen
Grade zwangsläufig entwickelt und ausgedehnt hat. In Verfolg
dieſer Kritik darf daher nicht wirtſchaftspolitiſch die Forderung
geſtellt werden, daß das Kartellweſen, da es nun einmal in
Deutſchland eine Rolle ſpielt wie in keinem anderen Lande der
Welt, vollkommen unter Staatskontrolle geſtellt und mit
Staats=
hilfe ſyſtematiſch gefördert und ausgebildet wird, weil das
Zeit=
alter der freien Wirtſchaft vorüber iſt. Das Beſtreben der
ein=
zelnen Wirtſchaftszweige, ſich zur Erhaltung der
Exiſtenzmöglich=
keit in der privatwirtſchaftlichen Form des Konzerns oder in der
verbandsmäßigen Art der Kartelle und Syndikate
zuſammen=
zuſchließen, geht in erſter Linie auf die ſtändige Steigerung des
Produktionsaufwandes zurück, der im weſentlichen durch die
heu=
tige Lohnpolitik (politiſche Löhne) beſtimmt wird. Man kann wohl
von Monopolen auch auf der Arbeitnehmerſeite, nämlich von den
kung vom 1. Mai zugeſtanden worden ſind. Im Anſchluß daran Gewerkſchaften, als den Vertretern der gemeinſamen
wirtſchaft=
tion unmodern gewordenen oder verloren gegangenen Anlagen
Seite 2
Donnerstag, den 14. Juni 1928
auf= und auszubauen, mit anderen Worten, weil ſich hier eine
Vermögensbildung vollzieht, die der Geſamtheit der in der
Volks=
wirtſchaft Verbundenen zugute kommt, aber es darf nicht
über=
ſehen werden, daß die nach den bisherigen Erfahrungen nur von öſterreichiſch=deutſchen Handelsvertrages in Wien
ſozialen Erwägungen amtlich diktierte Lohnpolitik weſentlich zur
Erweiterung des Kartellweſens beigetragen hat. Unter
Berück=
ſichtigung dieſes Geſichtspunktes kann man wohl nicht behaupten,
daß jeder Verſuch einer Nückehr zur freien Wirtſchaft a priori
zu Mißerfolgen verurteilt ſei. Im Gegenteil, die Aufhebung der
einſeitigen amtlichen Lohnpolitik und ihre Erſetzung durch die
eine der zu erfüllenden weſentlichen Vorausſetzungen für die
Rückehr zur freien Wirtſchaft, ſelbſt auf einem ſo ſtark
produk=
tionsgebundenen Gebiete wie dem der Kohle und des Eiſens. mit Sowjetrußland abgelehnt.
Geht die Wirtſchaftspolitik, von dieſer grundſätzlichen
Voraus=
ſetzung aus, ſo würde bei gleichzeitiger Aufhebung der
Zwangs=
wirtſchaft ein Abbau der Karazität erfolgen, da nicht mehr die Filipowiez iſt.
wirtſchaftlich ungünſtigen Rückwirkungen ſozial= und
lohnpoli=
tiſcher Entſcheidungen durch Preiserhöhungen ausgeglichen zu
werden brauchten. Gleichzeitig würden auch die Arbeitnehmer
mit Deutlichkeit ſehen, wo die Grenze für ihre ſozial= und
lohn=
politiſchen Forderungen liegt. Der Unternehmer ſelbſt weiß heute dierungsanleihe insgeſamt 20 80 Millionen Franken ergeben,
(und das iſt eine Erkenntnis gerade der kapitaliſtiſchen
Groß=
wirtſchaft), daß der Arbeitnehmer als Konſument genau ſo wie
als Produzent im Mittelpunkt der Wirtſchaft ſteht und mit ſeinem
Einkommen als entſcheidender Faktor der Konjunktur anzuſehen
iſt. Die Produktionsform der gebundenen Wirtſchaft macht
Preis=
erhöhungen als Folge auferzwungener Löhne notwendig, aber
auch leichter, da ſie ſich beſſer durchführen laſſen. Sie führt jedoch
zu einem Zuſtand, der auf die Dauer nicht tragbar iſt und zur
Kriſe zum Schaden des Ganzen führen muß. Darum Rückkehr
zur freien Wirtſchaft über die Aufhebung der amtlichen
Lohn=
politik und, ſoweit möglich, der gebundenen
Wirtſchaftsorgani=
ſationen, wenn ſie den freien Konkurrenzkampf ausſchalten.
Neue Verwicklungen in China.
Rücktritt Oſchiang Kai=ſchefs.
Zwiſchen den militäriſchen Führern der Südchineſen iſt ein
offener Konflikt ausgebrochen, der die durch den Fall Pekings
genährte Hoffnung auf eine baldige Befriedung Chinas zunichte
zu machen droht. Im Süden Chinas iſt das weſentlichſte
Er=
eignis zurzeit das Rücktrittsgeſuch Ochiang Kai=ſcheks. Er
be=
ſolgreich beendet iſt. Hieraus folgert man, daß die Südchineſen
ein Vordringen nach der Mandſchurei nicht beabſichtigen. Ob
das Geſuch angenommen wird, bleibt abzuwarten. Dchiang
Kai=ſchek iſt außerdem noch Chef des Nationaliſtiſchen
Zentral=
ausſchußrates, ſo daß ſein Rücktrittsgeſuch im Falle der An= denn ſie ſind offenbar ſehr geeignet, die Arbeitnehmerſchaft zu
nahme noch keineswegs mit ſeinem Verſchwinden von der
poli=
tiſchen Aera gleichbedeutend ſein würde.
Einzug nationaliſiiſcher Truppen in Tientſin. Form der Rationaliſierung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer
General Tſchang Tſchung=tſchang und der General der Tſchili=
Provinz, Tſchu Yu=pu, haben Tientſin verlaſſen und ſich nach
Lutai begeben, nachdem es ihnen gelungen iſt, eine größere
ihre Wbreiſe zu erhalten. Sie haben zwei Beamte zurückgelaſſen
zu Verhandlungen mit dem Gouverneur von Schanſt. Die
Ge=
fechtstätigkeit in der Nähe von Tientſin hat ſo gut wie aufgehört,
da die nordchineſiſchen Truppen teils zu den Nationaliſten
über=
gegangen ſind, teils ſich nach Norden zurückziehen.
Nach Meldungen aus Tientſin ſind die erſten regulären
natio=
naliſtiſchen Truppen in Tientſin eingezogen. Die Unruhen, die
durch die Schießereien der letzten Tage verurſacht wurden, ſind
abgeflaut. Die Läden wurden wieder geöffnet. Eine große
An=
zahl von Verhaftungen wurde vorgenommen. Verſchiedene
Plün=
derer wurden ſofort hingerichtet.
Yen Hſi=ſchan, der am Montag im Auto in Peking eintraf,
delegiert worden, der außerdem noch andere Politiker und
wo ſich die Generale des Nordens ebenfalls im allgemeinen
Rück=
zug befinden. Die Nankingregierung beruft einen neuen
Partei=
tag der Kuomintang ein, zwecks Regelung neuer
Verwaltungs=
fragen. Obwohl eine Gruppe von Provinzialgeneralen gegen, dem heutigen Stande der deutſchen Fließarbeitstechnik der oben (
größerte Vollmachten erteilen.
V
Nummer
Karl Brandt zum Gedächtnis.
Anſeinem 100. Geburtstag, dem 15. Juni 1928.
Heute, an dem 100. Geburtstag Karl Brandts wollen wir das
Ge=
bächtnis an dieſen großen Darmſtädter erneuern. Er, der wie ein
neu=
zeitlicher Zauberkünſtler die Gebilde des Dichters und Tonkünſtlers
durch ſeine gewaltige Erfindungsgabe leibhaftig vor uns hinzauberte.
Vor allem wollen wir uns ins Gedächtnis rufen, daß er die rechte Hand
Richard Wagners geweſen iſt, der dies auch wiederholt öffentlich
ausge=
ſprochen hat und den frühen Tod ſeines Mitarbeiters tief empfand. Die
älteren Leſer werden ſich gern der Glanzzeiten des Darmſtädter
Hof=
theaters erinnern unter dem Großherzog Ludwig III., wozu Karl
Brandt nicht wenig beitrug.
Karl Brandt war am 15. Juni 1838 in Darmſtadt als Sohn des
Sattlermeiſters Friedr. Br. geboren. Seinen erſten techniſchen
Unter=
richt erhielt er auf der hieſigen höheren Gewerbeſchule und trat dann
in das polytechniſche Inſtitut von J. Schröder ein. Unter
dem wackeren Hoftheater=Maſchinenmeiſter Dorn, hier, dann unter
Schütz in München lernte er ſein Fach gründlich kennen und wurde
ſchon im Alter von 19 Jahren als Maſchinenmeiſter 1847 an dem alten
Königſtädtiſchen Theater zu Berlin angeſtellt. Schon
damals ſtand ſein Ruf als einer der erſten ſeines Faches feſt. „Seine
Einrichtung der Zauberpoſſe „Zuzifers Töchter” machte ſo großes
Aufſehen, daß der junge Maſchinenmeiſter mehrfach an andere Bühnen,
u. a. auch nach Frankfurt a. M. berufen wurde, das genannte Stück
in ſeiner Bühneneinrichtung vorzuführen.”
Als 1849 unſer Großherzog Ludwig III. das hieſige
Hof=
theater neu ausgeſtaltete und ihm friſches Blut zuführte, dachte er an
Brandt und berief ihn an die Stelle des alt gewordenen Dorn zur
Leitung des Maſchinenweſens. Brandt tritt jetzt in ſeine Meiſterjahre
ein. Seine erſte, die Bühnenwelt in Erſtaunen ſetzende Arbeit galt
dem „Prophet” von Meyerbeer. Weiter erfolgte die Aufführung
in der Einrichtung von Brandt der Oper Die ſizilianiſche
Veſper” von Verdi, mit dem Ballett „Die vier
Fahres=
zeiten‟. Dieſe, am 14. März 1857, dem Namenstag der
Groß=
herzogin Mathilde, wurde zu einem Nuhmestag für das
Darm=
ſtädter Hoftheater.
Brandt brachte das Meiſterſtück des plötzlichen Uebergangs vom
Winter zum Frühling dadurch zu Stande, daß er hinter der Bühne
eine bewegliche zweite Bühne fertig mit allem, auch den Auftretenden,
hinſtellte, und dadurch die Verwandlung ſofort herſtellte. Dieſes
Hilfs=
mittel fand unter dem Namen „Veſperwagen‟ Eingang in viele
andere Bühnen und verſchaffte ihm Weltruf. Der folgende große Wurf
war die Einrichtung des „Fauſt” von Gounod. Drs Schönſte war
hier das Schlußbild wo das arme Gretchen unter den mächtigen Klängen
des Chorals von Engelshänden getragen in den blauen, leuchtenden
Himmel entſchwebt. Das war im Jahre 1861, zwei Jahre ſpäter wurde
die Oper. Die Königin on Saba” unter der Leitung von
Gounod ſelbſt aufgeführt. Die größte Wirkung erzielte hier der Guß
de4 „hernen Meeres”, wie es in der Bihel, im Bnch der Könige
h
Am 18. d. M. trifft eine deutſche Delegation zur Reviſion des
ein.
Die belgiſche Kammer lehnte mit 90 gegen 71 Stimmen
bei drei Enthaltungen den von dem ſozialiſtiſchen Abgeordneten
Somer=
hauſen im Anſchluß an die Beantwortung ſeiner Interpellation
über die Beſetzung des Bürgermeiſterpoſtens in
Eupen eingebrachten Mißtrauensantrag ab.
Amtlich wird mitgeteilt, da der ſeit längerer Zeit ſchwer leidende
freie Vereinbarung zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer iſt Marſchall Pilſudski nunmehr ſoweit wiederhergeſtellt
iſt, daß er ſeine Dienſtgeſchäfte wieder übernehmen kann.
Die griechiſche Kammer hat den Handelsvertrag
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki, traf geſtern
nachmittag in Brüſſel ein, wo er Gaſt des polniſchen Geſandten
Zwiſchen Briand und Zaleſki fand geſtern in Paris
eine Ausſprache ſtatt.
Nach dem vom franzöſiſchen Finanzminiſterium
veröffentlich=
ten vorläufigen Ergebnis hat die am 8. Juni abgeſchloſſene
Konſoli=
wovon 10 640 Barzeichnungen. Der Neſt beſteht aus zum Umtauſch
angemeldeten Bons der Nationalen Verteidigung, Schatzſcheinen und
Bons des Credit National.
Nach einer 4½monatigen Sitzungsperiode wurde daskanadiſche
Parlament vertagt. Eine der letzten Reſolutionen, die
erör=
tert wurden, war die Bereitſtellung einer Summe von 10 000 Pfund
Sterling für eine kanadiſche Geſandtſchaft in Tokio.
Uche
Fließarbeit und Arbeitslohn.
Durch die Preſſe iſt kürzlich eine Entſcheidung des
Landes=
arbeitsgerichtes Darmſtadt bekannt geworden, wonach die am
laufenden Band beſchäftigten Arbeiter in der Regel nach Zeitlohn
zu entlohnen ſind. In der Begründung wird u. a. ausgeführt,
daß der Bandarbeiter keine Möglichkeit habe, ſeinen Verdienſt, dieſer Stellen und Perſonen wird im folgenden als iku
durch geiſtige oder körperliche Tüchtigkeit, durch Anwendung
ge=
eigneter Werkzeuge, durch Verwertung techniſcher oder kauf=
London, 13. Juni. männiſcher Fähigkeiten zu ſteigern. Die individuelle Einwirkung
auf die zu leiſtende Arbeit zum Zwecke der Verbeſſerung ſeiner
Erwerbsverhältniſſe fehle vollkommen. Der Bandarbeiter ſei eine liegt die Einfuhr von Waren aus dem Auslande in Beſet
notwendige Ergänzung der Maſchine, die ihm obliegenden Gebiet, durch die in Art. 3b oder Art, 9 Abſ. 1 des Em
Arbeiten ſeien durchweg rein mechaniſcher Natur.
Die allgemeine Faſſung dieſer Begründung ſteht mit der
Wirklichkeit in Widerſpruch. Trotzdem haben verſchiedene
Fach=
gründet es damit, daß der Feldzug gegen die Nordchineſen er= blätter — offenbar in Unkenntnis der Verhältniſſe — ſich be= tinen oder Verkaufsſtellen der Beſatzung. 2. KapITde
ſtimmt gefunden, dieſe Einzelentſcheidung eines Gerichts als
grundlegend und bedeutungsvoll zu bezeichnen. Es liegt auf der
Hand, daß derartige Mißverſtändniſſe nicht geeignet ſind, die
all=
gemeine Einführung der Fließarbeit in Deutſchland zu fördern, nannten Perſonen, einſchließlich ihrer Familienangek een
Gegnern der Fließarbeit zu machen. Der Fortbeſtand dieſer Miß= ſteuer, 6. Beförderungsſteuer, vorbehaltl ſer
verſtändniſſe würde gemeinſchädlich wirken, weil ſie die
Einfüh=
rung der Fließarbeit auch dort erſchweren würden, wo dieſe
vorteilhaft ſein würde. Folgende Nichtigſtellung verdient daher ausgeführt wurden, 7. die nachſtehenden Ver ru”
weiteſte Verbreitung. Es iſt tatſächlich möglich, daß der einzelne ſteuern auf ſolche Waren, die im inländiſchen Ver glu
Arbeiter durch geiſtige oder körperliche Tüchtigkeit bei manchen
Formen der Fließarbeit ſich individuell ſo betätigt, daß er da=
Summe Geldes von den chineſiſchen Kaufleuten als Preis ſür durch ſeine Erwerbsverhältniſſe verbeſſert. So iſt z. B. beim polausgleich, e) Eſſigſäureſteuer, k) Weinſteuer, g) S kxunſe
ſogenannten Gruppenakkord der Stücklohn, nicht der Zeitlohn die ſteuer, h) Zündwarenſteuer, 1) Leuchtmittelſteuer, 1). Fklau
Regel. Bei dieſer Entlohnungsform der Fließarbeit wird der ſteuer, k). Süßſtoffteuer, 1) Salzſteuer, m) Mineral Priel
Stückkohn im Unterſchied zur Einzelfertigung nicht auf
Grund=
lage der Leiſtung des Einzelnen, ſondern unter Zugrundelegung 10. Vergnügungsfteuer mit dem Vorbehalt, daß dieſe Ke0l
der Leiſtung der Gruppe bezahlt, was den großen Vorteil hat,
daß der Einzelne durch ſeine Mitarbeiter angeſpornt wird. Zeigt
ſich dabei, daß das Band z. B. zu langſam läuft, dann beſteht die
Möglichkeit, daß die Gruppe durch gegenſeitige Ermahnung einen
ſchnelleren Lauf des Bandes erzielt, damit die geleiſtete
Stück=
zahl erhöht wird. Dabei wird aber der für jedes einzelne Stück
bezahlte Lohn durchaus nicht ſchematiſch, ſondern je nach der
Schwierigkeit der von dem einzelnen Arbeiter ausgeführten Arbeit 3. Kabitalertragsſteuer, 4. Vermögensſteuer, 5. Erb ſt30
verſchieden verteilt. Hierbei beſteht für dieſen einzelnen Arbeiter 6. Kraſtfahrzeugſteuer, 7. Brauntweinmonopolausgl iſt
iſt von der Nankinger Regierung in die Pekinger Zweigregierung, offenſichtlich die Möglichkeit, daß er durch Anwendung ſeiner
be=
ſonderen Befähigung ſeinen Verdienſt individuell ſteigert. Be= dem Ausland eingeführten Branntweine und Brannt krehd
Staatsmänner angehören. Der Kampf iſt nun allgemein zu= denkt man ſchließlich, daß die Fließarbeit in ihrer Anwendung niſſe, 8. Hundeſteuer, 9. Gemeinde= und Kreisjagdſteu 1.0
gunſten des Südens entſchieden, auch im Gelände um Tientfin, auf deutſche Verhältniſſe noch in der Entwicklung begriffen iſt, tare, ſoweit keine Kurmittel gebraucht werden,
dann erſcheint es verfrüht, der oben erwähnten
Gerichtsentſchei=
dung einen allgemein günſtigen Charakter beizumeſſen. Schon
das der gegenwärtigen Entwicklung entnommene, vorſtehend be= Abgaben, wie beiſpielsweiſe die Grunderwerbsſteu
ſchriebene Beiſpiel des Gruppenakkords beweiſt, daß ſchon bei
Oſchian Kai=ſchek iſt, will man doch Dſchiang Kai=ſchek neue, ver= bezeichneten Urteilsbegründung die generelle Bedeutung fehlt, als indirekte Steuer auch von den Beſatzungsangehöri ſerhe
W—o. wird.
DE
glühenden Erzmaſſe einen Augenblick den Taktſtock hingelegt und mit
den Andern Beifall geklatſcht hatte, ſaß Gounod in Brandts Wohnung
und erweiterte die Muſik für den Meeresguß. Einen Höhepunkt in
ſeinen Leiſtungen bildete einige Jahre ſpäter, 1865, die Einrichtung der
„Afrikanerin” von Meyerbeer. Alles wirkte in Darmſtadt
zuſammen, Nachbaur als Vasko de Gama, die Peſchka=
Leut=
ner als Inez, die prachtvolle Ausſtattung machten die Vorſtellung zu
einer Muſterleiſtung. Brandt und der Maler Schwedler, die
beiden Künſtler, die beſonders zu dem Erfolg beigetragen und
wohl=
verdienten Nuhm erhielten. Das Hauptſtück bildete der Brand und
Untergang eines Schiffes. Brandt hatte das Ganze dadurch
dramati=
ſcher aufgebaut, daß er nicht, wie in Paris, das Schiff im Längsſchnitt,
ſondern im Querſchnitt vorführte, die ganze Schiffsausrüſtung war
plaſtiſch vor den Augen der Zuſchauer ausgebreitet und dieſe erlebten
mit Grauen das furchtbare Unwetter und ſchließlich den
Shiffsunter=
gang mit. Es war ein großer Triumph für ihn, daß ſeine Einrichtung
auch in Paris eingeführt wurde.
Brandt hatte mit der Zeit die ganze Bühnenmaſchinerie vollſtändig
umgeſtaltet und wahre ſzeniſche Wunder bewirkt. Sein Ruf wuchs, von
185ſ—1881 hat er viele andere Bühnen umgebaut und nicht weniger
als 24 neu eingerichtet. Ewig unvergeſſen wird ſeine Mitarbeit an dem
Werk von Bayreuth bleiben. In dem „Bayreuther
Brief=
wechſel” von Richard Wagner ſind die meiſten Briefe Ws. an
Brandt gerichtet. In ſeinem 3. Brief überſchreibt er ſchon „Mein lieber
Mitarbeiter!” und ſagt: „Es iſt mir eine wahrhaft große Freude, Sie
gefunden zu haben. Ein großer Teil meiner Unternehmung iſt mir jetzt
durch Ihre Genoſſenſchaft für das Gelingen vollkommen geſichert. Es
hat mich wahrhaft gekräftigt, Sie ſo tief vertraut mit meinen
Inten=
tionen zu ſehen.” In einem Telegramm an Emil Heckel, vom Nov.
1871, kommt Wagner auf eine Anſpielung, das Feſtſpielhaus in
Darmſtadt mit dem Heftheater, das kurz vorher abgebrannt war,
zu verbinden, zu ſprechen. Die Fürſtin Marie zu Erbach=
Schönberg kommt in ihren Lebenserinnerungen „Erklungenes
und Verklungenes”, tarauf zu ſprechen, ſie ſagt: „Als Anfang
der 70er Jahre Richard Wagner nach Darmſtadt kam, um dort ſein
geträumtes Feſtſpielhaus vielleicht zu errichten, war damals mein Vater
(der Prinz Alexander), dem damals das Hoftheater unterſtand, ſehr
liebenswürdig mit ihm — ich ſehe Wagner noch in der Loge ſitzen —
aber für ſein Projekt fand er wenig Gegenliebe, noch viel weniger aber
bei Großherzog Ludwig III., der entſetzt ſagte: „Gott bewahre mich.
Da dürfte ich den ganzen Sommer dem Gothaer Almanach Diners
geben!”. Wenn unſere Stadt auch nicht zu einem Bayreuth wurde, in
einer Hinſicht diente ſie aber als Vorbild. Unter heutiges Kleines
Theater, das damals nach dem Brand des Mollerſchen Hauſes
neu hergerichtet war, ein Muſterbau des großen Raumkünſtlers Remy
dela Foſſe, wurde in vieler Hinſicht das Vorbild für das Bahreuther
Feſtſpielhaus. Richard Wagner war ganz entzückt von ihm. Am 22.
Oktober 1872 ſchreibt er an Brandt: „Es iſt kein Kleines, Sie bei
irgendetwas, unſer Unternehmen Betreffendes, entbehren zu ſollen.
Sie ſind der Kopf und die Stütze der ganzen
Ausfüh=
rungr:= man wird zur Ausführung dieſes Unternehmens gute
Wiederherſiellung der deutſch
Steuerhoheit im beſetzten Gel
Die Steuerleiſiungen der Beſätzung.
Abkommen zwiſchen der Reichsregieru
der Rheinlandkommiſſion.
Mainz, 11
Zwiſchen der Reichsregierung und der Rheinlandr
iſt ein Abkommen abgeſchloſſen worden, wonach die Bei
beſetzten Gebiet in Zukunft die indirekten Steuern, d
richtung ſie bisher verweigert hatte, abgeſehen von einig
ſätzlich nicht weſentlichen Ausnahmen, zahlen wird. 9
miniſter der Finanzen hat daher darauf hingewieſen
werbetreibende, die mit Beſatzungsangehörigen Geſchäf
ßen, ſeit dem 15. Februar 1928, bei der Umſatzſteuen
1. März 1928 keinesfalls mehr darauf rechnen können,
die Steuern, zu deren Entrichtung die Beſatzung nac
kommen verpflichtet iſt, erlaſſen werden können, wen
ſatzungsangehörigen unter Berufung auf ihre angeblie f.o
freiheit die Entrichtung der Steuern ablehnen ſollten.
Abkommen kann alſo im weſentlichen die deutſche
hoheit im beſetzten Gebiet als wiederheie
gelten. Das Abkommen gilt für die in Art. 3b und 9 n.
landabkommens bezeichneten, Beſatzungsdienſtſtellen
ſonen ſowie deren Familienangehörigen. Es werden (h
fen die Rheinlandoberkommiſſion, die Beſatzungstru frünt
und ſonſtige Beſatzungsdienſtſtellen als ſolche, ferner ei
nen Mitglieder der Rheinlandoberkommiſſion, der Tr an
der übrigen Beſatzungsdienſtſtellen, deren ausländiſche irſ
und die Familienangehörigen dieſer Perſonen. Die irm
bezeichnet.
Die Beſatzung hat im beſetzten Gebiet die folgen)
Meicz=
ſteuern zu entrichten, ſofern die Steuerſchuld nach der
1928, bei der Umſatzſteuer nach dem 29. Februar 1928 4t0
iſt: 1. Umſatzſteuer mit dem Vorbehalt, daß ihr
abkommens genannten Dienſtſtellen, oder Perſonen, bie
Verkauf von Waren an dieſe und ihre Familienangehö fr)
die Dienſtſtellen der Beſatzung insbeſondere in den tänta
kehrsſteuer, 3. Verſicherungsſteuer, *
wettſteuer und Lotterieſteuer mit dem Vorbeha aß
Wetten, die bei Gelegenheit der von der Beſatzung ve Ealſtl
Nennen von den in Art. 3b und 9 des Rheinlandabk. Enl
geſchloſſen wurden, der Steuer nicht unterliegen, 5. ſchſe
ſtimmungen der finanziellen Regelung vom 5. Mai 19: Eeill9
1A bis C, über alle Transporte, die nach den Be nrun
des Rheinlandabkommens auf Grund eines Trans 5 cheint
werden: a) Tabakſteuer, insbefondere auch für Zi En M
Zigaretten, b) Zuckerſteuer, e) Bierſteuer, 4) Brann frimn
8. Kommunale Getränkeſteuer, 9. Preußiſche Jag Güu,
bei Gelegenheit von Konzerten, Kinovorſtellungen u adml
Vorſtellungen erhoben wird, die von der Beſatzungsb (he0d
ſchließlich für die in Art. 3b und Art. 9 des Rheinlank Sym
bezeichneten Perſonen und ihre Familienangehörigen Enfl
werden.
Dagegen braucht die Beſatzung die nachſtehend SSie
nicht zu entrichten: 1. Einkommenſteuer, 2. Körper Ftſ0
von den gennanten Dienſtſtellen und Perſonen unm Bai 0
Das Abkommen erſtreckt ſich nur auf die genannt Siel
Nicht getroffen von dem Abkommen werden die nich rumt
ihrem Charakter als Verkehrsſteuer den Verkehrst —nd
Grundſtückumſatzes als ſolchen ſteuerlich erfaſſen ſol. 6)
D
ſeits Steifheit und Unbehilflichkeit befürchte.
Wenige=
iſt Nichard Wagner mit ſeiner Frau hier und ſchreibt von
November 1872 an Friedrich Feuſtel, daß er bish M.
Feſteſſen u. a. habe durchmachen müſſen. Als wichtigſ
ſeines hieſigen Aufenthalts bezeichnet er die Gewinnung
ragenden Sängerin, der Frau Jaide für Bayreuth. .
großer Tag für unſere Stadt, trotzdem es auf gut Dar. 4ſt
„Sauwetter” war, es war ein Sturm und Regen, daß man —
vor die Türe hätte jagen mögen. Unſer trefflicher Chro S9.
Stift, Profeſſor Hermann Müllex, hat auf Bogen 41 ſei
ſtädter Skizzenbuchs” unter der Ueberſchrift „Rie O
ner in Darmſtadt”, das Ganze mit ſeinem Pinſel un .0
geführt. Er ſchreibt dazu: Im November 1878 weilte N. 7 .
Gattin bei ſeinem Freunde Karl Brandt in Dar Si.
N. Wagner=Verein veranſtaltete deshalb ihm zu Ehren ein eſt
Prinzen Karl, dem der Meiſter mit ſeiner Gattin beiwohr —
9 Uhr erſchien nun dar dem Gaſthof die Muſik des Le eA
ments unter Führung ihres tüchtigen Kapellmeiſters Ad. 10
berühnten Komponiſten mit einem Ständchen zu ehren, F.
hatte die Muſik begonnen, als ein furchtbarer Regen ein 1.9
Windlichter verlöſchen ließ und die Notenhlätter wegfegen Lde
die Inſtrumente ungünſtig beinflußte, ſo daß die Duvertüt m.4
häuſer ſowie der Zwiſchen=Akt und das Brautlied aus Lo.
Paradeſtücke der Kapelle, volſtändig mißlangen.
Gleicht=
ſich oben die Fenſter und es erſchienen die Veranſtalter d
Herren Staatsrat Hallwachs und der Hauptmann 4
einem, Wagner an dem andern Fenſter, letzterer, um
ſeinen Dank auszuſprechen. Adam wurde aber nach oben !
ihm Wagner nochmals dankend ſeinen vorher vom Wagn /
ſpendeten rieſigen Lorberkranz überreichte, mit dem der
Adam ſich verabſchiedete. Der nun beginnende eifrige Bri,
das Feſtſpielhaus in ſeinen Ginzelheiten, über die oſt
handlungen gebflogen werden, vor unſeren Augen erſteh
die feſſelnden Briefe a. a O. nach. Zagte Wagner,
Brandt neuen Mut zu, wußte Rat und führte dem Ziel 1.
glanzvollen erſten Aufführung des „Mings” brachte e
meiſt überraſchend einfachen Neugrungen zur Ausführung,
richtung für die ſchwimmenden Rheintöchter, die Waſſer”
deren Beleuchtung er zugleich gewaltige Wirkung des Feit
reichte u. a. m. Daß Brandt neben dem Meiſter und
nach der Vorſtellung auf der Bühne erſchien und umühe
hatte er redlich verdient. Er ruhte aber nicht auf ſeiuen ?
ſondern ging mit neuer Kraft an die Einrichtung de2 c
und die höchſt ſchwierigen Aufgaben; die Wanderung
die Felſenwildnis zum Gralstempel, die Blumenmädchen,
lung des ſinnberückenden Zaubergartens Klingſors in 2
Oede, all das zauberte er zur vollſten Zufriedenheit de
In einem Brief vom 27. 10. 8t erkannte dieſer es auch
an: „nun noch aus tiefſtem, freudigſtem Herzen Dank.
dernde Teilnahme auch an dieſem meinem letzten unte
fühle mich in Ihnen für Alles, Alles ſicher!‟ Daß Detzte=
Geite 3
imer 164
Donnerstag, den 14. Juni 1928
Boie die
„Italia” verunglückte.
der Abſturz der „Italia”.
klagt über Mangel an Lebensmitteln
und Bekleidung.
Kingsbay gleicht einem kleinen Heerlager. Aus allen
haben ſich nach und nach Berichterſtatter und
Film=
ce eingefunden. Die Funkſtationen arbeiten Tag und
jje ſtehen in Verbindung mit den Schiffen, überlaſſen es
„Citta di Milano” die Verbindung mit Nobile aufrecht
en. Boote eilen zwiſchen den italieniſchen Gerätedamp=
und her. Kurz, es herrſcht ein Hochbetrieb überall bei
indlicher Stimmung, da man ſich nach wie vor der
Hoff=
gibt, daß es doch noch gelingen wird, die Mannſchaft
zu retten. Es gibt aber auch manche gewichtige Stimme,
niſtiſch in die Zukunft ſieht. Amundſen iſt wenig
ngsvoll. Auch der bekannte deutſche Luftſchifführer
teralſekretär der Geſellſchaft zur Erforſchung der Arktis,
inn Bruns, iſt ſorgenvoll. Er hält alle bisher getroffenen
men für ungenügend und glaubt, daß die Italiener in
ne Meer hinausgetrieben werden, wenn nicht binnen
Rettung kommt. Das Hinaustreiben hält er für ſo
ge=
tweil nach ſeiner Anſicht die Eisſcholle in dem wärmeren
ehr raſch ſchmelzen und zerbröckeln wird. Nobile ſelbſt
auch in gewiſſer Hinſicht dieſe Befürchtung, da er gefunkt
die Scholle Riſſe aufweiſe und abbröckle. Bruns ver=
Anſicht, daß nur die Amerikaner mit ihrem
lin zugunſten der Schiffbrüchigen
ein=
n können.
Nobile ſelbſt liegt ein neuer Funkſpruch vor, in dem er
turz der „Italia” ſchildert. Die Hülle des Luftſchiffes
ſich im Laufe des Vormittags vom 25. Mai plötzlich mit
mer ſtärker werdenden Eisſchicht. Hinzu kam ein ſchwerer
ſo daß von den Motoren Höchſtleiſtungen verlangt
wer=
ßten. Trotzdem wurde die Lage des Schiffes immer
ſer, bis dann die Eisbelaſtung die „Italia” herunter=
Innerhalb von zwei Minuten ſank ſie aus einer Höhe
Metern auf das Eis herab, ſchlug mit der Gondel auf,
3. Im gleichen Augenblick ſchnellte das erleichterte
Luft=
eder in die Höhe und wurde in öſtlicher Richtung abge=
Unſere Vermutung, daß nur einige Mann der Beſatzung
worden ſind, beſtätigt Nobile jetzt. Er teilt mit, daß ſich
fünf Mann befinden, während drei
Expeditionsteil=
am 30. Mai aufgebrochen ſind, um Nordoſtland zu er=
Weder von ihnen noch von dem im Luftſchiff
verblie=
ſuu keſt der Mannſchaft, die ſich während des Abſturzes im
ary ig oder den Maſchinengondeln befand, weiß Nobile etwas.
ſuy n einem Mechaniker weiß er beſtimmt, daß er bei dem
iſrnt ufprall des Luftſchiffes aus der Gondel ſtürzte und
ſeit=
en rſchwunden iſt. Auch in ſeinen neueſten Funkſprüchen
über den Mangel an Lebensmitteln und
Be=
ing. Die Eisſcholle, auf der er ſich befindet, bewegt ſich
imer, verändert aber fortgeſetzt ihren Kurs, ſo daß er
neue Poſitionsangaben machen muß.
ſwiſchen hat ſich das Wetter wieder verſchlech=
Erhebliche Nebelbildung verhindert das Aufſteigen der
Dann machen ſich wieder Schneeſtürme bemerkbar. Der
nza” iſt es gelungen, nach ſchwerer Fahrt durch das
igebiet nach Kingsbay ſich durchzukämpfen. Die „Hobby”
r liegt noch immer im Eiſe feſt. Da Sturm aufgekommen
Mß ſie bedenklichen Eispreſſungen Stand halten. Es
be=
ſo die Gefahr, daß ſie zerquetſcht wird, wenn der Druck
chtig wird. Die Radioverbindungen mit der „Hobby” ſind
lecht. Zuletzt hat ſie über Schneeſtürme berichtet und der
Ausdruck gegeben, daß ihrer Anſicht nach die „Italia” lebend davonkommen werden.
Nobiles Bericht.
liegen nunmehr ſowohl aus Kingsbay wie aus Rom
Mitteilungen General Nobiles vor über die Kataſtrophe
talia”. Sie beſagen im weſentlichen folgendes:
7 25. Mai flog die „Italia” um 10.30 Uhr mit regelmäßiger
indigkeit in 500 Meter Höhe. Plötzlich begann das
Luft=
vie von einer ſchweren Laſt gedrückt, zu ſtürzen, ſo daß es
dynamiſch, noch ſtatiſch aufgehalten werden konnte. Das
2rA iff ſchmetterte auf das Eis auf. Die Kabine und ein
8 Gerüſtes wurden zerſtört, während das Schiff ſelbſt ſich
rd mit dem Winde weiter nach Oſten getrieben wurde.
Unter den Trümmern auf dem Eiſe befanden ſich, wie durch ein
Wunder gerettet, alle diejenigen, die in der Kabine geweſen
waren. Außerdem blieb faſt alles Material erhalten. Eine
Minute nachher erſcholl aus dem Munde des Führers und
ſämt=
licher Gefährten der Ruf: „Eviva Italia”.
Am 30. Mai machten ſich die Navigationsoffiziere, der
Kor=
bettenkapitän Mariano und der Leutnant Zappi, ſowie der
ſchwediſche Meteorologe Prof. Malgreen 12 Kilometer von der
Inſel Foyn entfernt auf den Weg, um das Nordkap zu erreichen.
Sie wollten folgende Route einſchlagen: Inſel Foyn — Inſel
Schübler — Kap Blum — Kap Platen — Inſel Corebby —
Nordkap. Sie beabſichtigten, durchſchnittlich zehn Kilometer an
jedem Tag zurückzulegen. Wie General Nobile, entgegen anderen
Meldungen, angibt, iſt der tſchechiſche Prof. Behounek bei ſeiner
(Nobiles) Gruppe geblieben und kann ſomit als gerettet
ange=
ſehen werden.
Nobile meldet weiter, die mit dem Luftſchiff abgetriebenen
ſieben Leute beſäßen alle Mittel an Ausrüſtung, um einen
längeren Aufenthalt auf dem Eiſe auszuhalten. Der eine der
Verletzten iſt geneſen, der andere iſt am Bein, unterhalb des
Knies, verletzt und braucht längere Zeit bis zu ſeiner
Wieder=
herſtellung. Die Eisſcholle, auf der ſich Nobile und ſeine Leute
befinden, iſt tief zerklüftet, und es bilden ſich von Zeit zu Zeit
in ihr Waſſerkanäle.
Die funkentelegraphiſche Verbindung der „Citta di Milano”
mit Nobile, war vorgeſtern unterbrochen, konnte geſtern aber
wieder hergeſtellt werden. Seine Poſition befindet ſich zwei
Meilen weiter öſtlich. Seit geſtern hat ſich das Wetter weſentlich
verſchlechtert. In der Nacht kam ein ſchwerer Schneeſturm auf,
der noch anhält, ſo daß die Möglichkeit, Flugzeuge aufſteigen zu
laſſen, nicht gegeben iſt.
Die einzige Möglichkeit zur Rettung Nobiles
unter Einſatz des amerikaniſchen Zeppelins.
Nach Anſicht maßgebender Fachleute beſteht die einzige
Mög=
lichkeit für die Rettung Nobiles in dem Einſetzen des
amerika=
niſchen Luftſchiffes „Los Angeles‟. Die engliſchen Luftſchiffe
„R 31” und „R 34” ſind nicht mehr flugtüchtig genug, um Hilfe
leiſten zu können. Andere Luftſchiffe ſind zu ſchwach, um den
Kampf mit den Elementen der Arktis wagen zu können. Die
„Los Angeles” mit ihren ſtarken Maſchinen und ihren 70 000
Kubikmetern Gasinhalt wäre das einzige in Frage kommende
Rettungs=Werkzeug, aber ſie müßte den Flug unverzüglich
an=
treten. Allerdings verlautet, daß die amerikaniſche Regierung das
Luftſchiff nicht hergeben will, weil man befürchtet, daß das
Luft=
ſchiff nach dem langen Fluge durch ſeinen Gasverluſt nicht mehr
aktionsfähig ſein werde. Auch müſſe die Vereiſungsgefahr in
Rechnung geſtellt werden. Dem wird entgegengehalten, daß eine
Nachfüllung mit Waſſerſtoffgas als Zuſatz zu der Heliumfüllung
in England allen Gasverluſt ausgleichen und das Luftſchiff
wie=
der aktionsfähig machen könne.
Die Hilfsaftion für Nobile.
Wie aus Kingsbay gemeldet wird, ſoll auf der Hoppeninſel
eine Baſis für die zu Nachforſchungen nach General Nobile
aus=
geſchickten Flugzeuge eingerichtet werden. Dieſe Inſel liegt
ſüd=
weſtlich von Spitzbergen, etwa 450 Km. von der Stelle entfernt,
wo ſich die Mannſchaft der „Italia” befindet. Man glaubt, daß
es von dort aus möglich ſein wird, die Mannſchaft in drei
Flug=
ſtunden zu erreichen. — Der Flieger Riiſer Larſen iſt nach einem
langen Erkundsflug zurückgekehrt, doch ſind die Ergebniſſe ſeines
Fluges noch nicht bekannt.
Von Marina di Piſa iſt am Mittwoch abend 5 Uhr in
Ge=
genwart des Unterſtaatsſekretärs für Luftſchiffahrt, Balbo, das
auf den Namen „Marina 3” getaufte Waſſerflugzeug Dornier=
Wal zur Unterſtützung der Hilfsexpedition ſür Nobile nach
Spitz=
bergen geſtartet. Als erſte Etappe iſt der Flughafen Berre bei
Marſeille vorgeſehen, als weitere Etappe Königsberg. Der Flug
geht der Rhone entlang durch die Schweiz und Deutſchland, dann
über Bergen und Tromſö nach der Kingsbay. Das Flugzeug iſt
mit Kufen für die Landung auf dem Eiſe ausgeſtattet. Es hat
zwei Motoren von 500 PS und iſt außerdem mit einer ſtarken
Funkſtation ausgerüſtet. Das Flugzeug wird von dem
Flieger=
kommandanten Penſo und dem Fliegerleutnant Groſio geſteuert,
die beide ſchon Flüge im Norden ausgeführt haben.
un konnte, war die Vorführung ſeiner ganzen Einrichtung am
dember 1881 im Reſidenzſchloß zu München vor König Lud=
I. Dieſer bezeigte ihm ſeine vollſte Zufriedenheit und machte
n echt königliches Geſchenk von großem ſtofflichem und
künſt=
n Werte. Krank kehrte er von München zurück, dennoch nahm
en Dienſt am Hoftheater auf. Im „Rienzi” am 12. Dezember
hn die Theaterbeſucher zweimal hervor — es waren ſcine letzten
Nach kurzem Leiden entſchlief er am . Dezember 1881. Der
Zug wvar ein Ereignis für Darmſtadt, damals ging noch alles
z von weither waren ſeine beiden Brüder und drei Söhne,
ſämt=
aſchinenmeiſter an Hoftheatern, gekommen, die treuen Genoſſen
Eeunde ſchritten in unabſehbarem Zuge hinter dem ganz von
bedeckten Sarge. N. Wagner ſandte von Palermo erſt am
kuar 1882 tief erſchüttert einen Brief. Coſima hatte nicht ge=
Die Nachricht ihm ſofort mitzuteilen, „ein Zufall enthüllte mir
chickſal!”
* Karl Brandt erloſch der hellſte Stern der hervorragenden alten
Eädter Oper der Zeit Ludwigs III., der ſie mit ſeltenem Glanz
Wir alten Darmſtädter erinnern uns mit Wehmut an dieſe
Feit. Als Mitarbeiter Richard Wagners an dem Werk von
Aty wird er für immer in der deutſchen Bühnengeſchichte fortleben.
K. Noack.
100. Todestag
des Großherzogs Karl Auguſt von Weimar.
Großes Haus. — Mittwoch, den 13. Juni.
Zar und Zimmermann.
Oper von A. Lortzing.
Teute galt es wiederum Abſchied zu nehmen von einem
Dahre lang in unſerem Enſemble geſtandenen Mitglied.
2a Müller=Wiſchin war die flotteſte, temperament=
—Speretten=Souhrette, die auf unſerer Bühne aufgeblüht iſt.
Oa die Operette immer das größte Publikum hat, fand die
Aue Beliebtheit, die ſie von Anfang an mit ihren glänzenden
Lugen auf dieſem Gebiet gewann, um ſie nie zu verlieren,
ielieſten Boden. Die zündende Laune, von der jede ihrer
Derſonlich gefärbten Rollen überſprudelte, die elegante An=
Ner brickelnden Perſönlichkeit, ihr bis ins Tänzeriſche hin=
Echniſch vollendet beherrſchtes Spiel, das Raſſige des ge=
Le7 Buhnenblutes gaben jeder ihrer Darbietungen die
beſon=
unwiderſtehliche Wirkungskraft.
SDer auch in der Oper hatte ſie erfolgreich durchgeführte Par=
VMe Nuri, Lola, Bärbchen, Cherubin, Aennchen, Marie
N vielverſprechende Anfänge.
Sit geben die Hdffnung nicht auf, die liebenswürdige Künſt
der Operette, wenn auch nur gaſtweiſe, auch ferner
v. H.
chmal begrüßen zu können.
Karl Auguſt, Großherzog von Sachſen=Weimar,
iſt vor hundert Jahren, am 14. Juni 1828, 71jährig geſtorben.
Seine Regierung 1775 bis 1828 hat eine unvergleichliche
Glanz=
zeit für Weimar bedeutet. Er hat Goethe nach Weimar berufen.
Die deutſche Literatur hat Karl Auguſt, dem weitherzigen
För=
derer von Kunſt und Wiſſenſchaft, ungewöhnlich viel zu verdanken.
* Millionärstochter und Cowboy. Barbara Monell, die
ein=
zige Tochter des vor einigen Jahren verſtorbenen
Generaldirek=
tors der amerikaniſchen „International Nickel Company”
über=
raſchte jetzt die Londoner Geſellſchaft, deren bekanntes und
belieb=
tes Mitglied ſie war, mit einer wenig ſtandesgemäßen, dafür aber
um ſo romantiſcheren Heiratsanzeige. Barbara und ihre Mutter
pflegten den Herbſt und Winter ſtets im Higheliff=Palais zu
Hampſhire ſowie in London zu verbringen und kehrten vor kur=
Die Empfangsfeierlichkeiten
für die „Bremen”=Flieger.
Bremen und Berlin rüſien ſich zum Empfang
der deutſchen Ozeanhelden.
Berlin, 13. Juni.
Das Programm für die Empfangsfeierlichkeiten zu Ehren der
deutſchen Ozeanflieger ſteht jetzt feſt. Die Flieger treffen am
18. Juni in Bremerhaven ein. Ein Seeflugzeuggeſchwader wird
ihnen bis Norderney entgegenfliegen. In Bremerhaven werden
die Flieger von einem Vertreter des Reichsverkehrsminiſters und
von Vertretern der Stadt Bremen empfangen werden. Der
19. Juni iſt für den Empfang in Bremen vorgeſehen. Am 20. Juni
11 Uhr vormittags ſtarten die Flieger nach Berlin, begleitet von
einem Geſchwader der deutſchen Verkehrsfliegerſchule. Um 14 Uhr
treffen die Flieger in Berlin auf dem Tempelhofer Feld ein, wo
ſie von einem Vertreter des Reichsverkehrsminiſters, einem
preußiſchen Miniſter, dem Oberbürgermeiſter von Berlin,
Ver=
tretern der Regierungen von Bayern, Württemberg und Sachſen
und von dem engliſchen und amerikaniſchen Botſchafter
empfan=
gen werden. Nach einer Begrüßungsanſprache findet eine
Rund=
fahrt über das Tempelhofer Feld ſtatt, bei der die Flieger dem
Publikum ſich zeigen werden. Um 16 Uhr beginnt der feierliche
Ein=
zug der Flieger in Berlin. Der erſte Teil der Einzugsſtrecke ſteht
noch nicht feſt, doch iſt es ſicher, daß der letzte Teil des Weges
über den Kemper=Platz, durch die Siegel=Allee, das
Branden=
burger Tor nach der Wilhelmſtraße bis zur Reichskanzlei führen
wird. In der Reichskanzlei findet um 17 Uhr ein Tee des
Reichs=
kanzlers ſtatt.
Um 8 Uhr abends gibt der Reichsverkehrsminiſter ein großes
Feſtmahl bei Kroll, bei welcher Gelegenheit weiter zahlreiche
An=
ſprachen gehalten werden. U. a. werden der
Reichsverkehrsmini=
ſter, Reichstagspräſident Loebe und der engliſche und
amerika=
niſche Botſchafter ſprechen. Um 11 Uhr abends veranſtaltet der
Luftverkehrsverband, ausgehend vom Moabiter Platz, einen
Fackelzug, der bei Kroll mit Zapfenſtreich und Gebet enden wird.
Am 21. Juni 11,30 Uhr vormittags werden dann die Flieger vom
Reichspräſidenten empfangen werden, um 1 Uhr vom Magiſtrat
der Stadt Berlin. Um 5 Uhr nachmittags findet ein Tee beim
Reichspräſidenten ſtatt. Damit werden die offiziellen
Feierlich=
keiten ihren Abſchluß erreicht haben.
Ein neuer Zwiſchenfall an der Südtiroler
Grenze.
EP. Innsbruck, 13. Juni.
Am Vormittag des 10. d. M. wollten vier Arbeiter der
Sta=
tion Brennerſee den Aufſtieg auf den Kraxentrager unternehmen.
Sie wurden von fünf italieniſchen Financieri, die, mit Gewehren
bewaffnet, auf öſterreichiſches Gebiet kamen, angehalten. Die
Ar=
beiter ergriffen die Flucht, wurden aber von den Financieri
ver=
folgt und mit der Anwendung der Waffen bedroht. Als ſie
dar=
aufhin ſtehen blieben, wurden ſie gefeſſelt und mit vorgehaltenem
Gewehr zur Hütte abtransportiert, dort einer gründlichen
Unter=
ſuchung unterzogen und erſt nach einer halben Stunde wieder
freigelaſſen. — An verſchiedenen Stellen der Grenze ſind von
Italien große Warnungstafeln angebracht worden, in welchen es
heißt, daß der Grenzübertritt ſtrengſtens verboten ſei und gegen
Zuwiderhandelnde von der Waffe Gebrauch gemacht werde. —
Zaleſti über die deutſch=polniſchen Beziehungen
Paris, 13. Juni.
Gelegentlich eines Empfanges der franzöſiſchen Preſſe am
geſtrigen Abend erklärte der polniſche Außenminiſter Zaleſki, der
heute in Brüſſel erwartet wird, in bezug auf die deutſch=
polni=
ſchen Beziehungen, die deutſch=polniſchen
Wirtſchaftsverhand=
lungen ſeien nur wenig vorangekommen, denn man ſtoße immer
wieder auf die Klippe der landwirtfchaftlichen Fragen. Man
müſſe hoffen, daß die neue deutſche Regierung
entgegenkommen=
der ſein werde. Es müſſe unbedingt ein Gleichgewicht des
Wirt=
ſchaftsaustauſches vorhanden ſein. Darum müßten die
landwirt=
ſchaftlichen Erzeugniſſe Polens ebenſo nach Deutſchland
einge=
führt werden können, wie die Erzeugniſſe der deutſchen Induſtrie
nach Polen. Die Kritik der deutſchen Preſſe an ſeiner Erklärung,
daß das Pfand der Rheinlandbeſetzung in gleicher Weiſe Polen
intereſſiere, überraſcht ihn nicht, ändere aber auch nicht ſeinen
Standpunkt, daß die Rheinlandgarantie für ſämtliche Alliierten
von weſentlicher Bedeutung ſei. Man würde ohne reifliche
Ueber=
legung und ohne ſämtliche unerläßlichen Garantien erhalten zu
haben, nicht daran rühren können. Es ſei leichter, Truppen
zurück=
zuziehen, als ſie wieder zu entſenden.
zem nach Amerika zurück, und zwar nach Colorado Springs, um
ihre dortigen Verwandten zu beſuchen. Die emanzipierte junge
Dame hat in einem Geſchäft, wo ſie für ihren Schoßhund ein
Halsband kaufen wollte, Herrn Kenneth Wilſon Glare kennen
ind unverzüglich lieben gelernt. Er, ſeines Zeichens Cowboy,
ſchien Hundeliebhaber zu ſein, gab der Lady gute Ratſchläge,
be=
gleitete ſie nach Hauſe, wurde gleich zum Eſſen dabehalten und
— zwei Tage ſpäter wurde Verlobung, in weiteren fünf Tagen
Hochzeit gefeiert. Der „wilde” Sohn der Prärien iſt nunmehr
glücklicher Eigentümer einer reizenden kleinen Frau und — ſo
nebenbei — eines Vermögens von rund 3 Millionen Dollar,
Neuerdings iſt er damit beſchäftigt, den „geſellſchaftlichen Schliff”
zu erlernen, was ihm in Anbetracht ſeines anſehnlichen
Bank=
kontos nicht übermäßig ſchwer fallen dürfte. Mit der ſonderbaren
Ehe iſt ſeltſamerweiſe ſogar die — Schwiegermutter des Herrn
Cowboy zufrieden. Wir leben in der Tat im Zeitalter der
Wunder
— Der amerikaniſche Film hat ein neues Thema entdeckt: Europa,
das alte Europa. Mit Vorliebe dreht man jetzt drüben Filme mit
deut=
ſchen Studenten, flandriſchen Städten, ruſſiſchen Volkstypen und
kleid=
ſamen Holländerinnen. Es iſt die Rückkehr zur alten Heimat vieler
ſeiner Bewohner. / Hierüber erfährt man einiges in der neueſten
Num=
mer der „Münchener Illuſtrierten Preſſe” (Nr. 24). — Von aktuellen
Tagesereigniſſen, die im Bilde wiedergegeben ſind, nennen wir dem
Autonomiſtenprozeß in Kolmar, Wilkins” und Nobiles Polflug und „12
Jahre nach Skagerrak”. — Ernſt Hoferichter erzählt von Erlebniſſem
während ſeiner Paläſtinareiſe. — Bilder von der techniſchen Schönheit
unſerer Zeit bringen die Aufnahmen des Meiſterphotographen=E. O.
Hoppé. — Karl Arnold macht ſeine karibaturiſtiſchen Bemerkungen über
das Thema „Venus im Schaufenſter”. — Ein weiterer Bildartikel führt
uns nach Marſeille. — Auch dieſe Nummer enthält wieder eine Menge
Leſeſtoff, Schach, Rätſel und Humor.
— Von deutſchen Bergen und Seen. Die Schönheit der Bergwelt,
geſehen mit Maleraugen. 24 Gemälde moderner Meiſter, wiedergegeben
in Dreifarben=Kubpfertiefdruck (Hauſidruck). Mit einem Begleitwort
von Alexande= Heilmeher. Verlag der Münchener Graphiſchen
Geſell=
ſchaft Pick & Co., A.=G. — Wir entnehmen dem Vorwort: „Das
Natur=
ſchöne, das wir in deutſchen Bergen und Seen ſuchen und uns zu eigen
machen wollen, muß immer zuerſt durch ein warm fühlendes Herz und
Auge geſehen und vermittelt werden. Vermittler dieſer Schönheit ſind
die Mcler. Ihnen verdanken wir auch dieſe Reihe herrlicher
Natur=
bilder von deutſchen Bergen und Seen, wie wir ſie hier im farbigen
Tiefdruck vorführen. Sie wirken wie kleine Originale. Sie führen uns
ein in eine durchaus bekannte Welt. Räumlich umſpannt ſie das
Ge=
biet von den Schweizer Bergen bis zur italieniſchen Grenze herunter,
öſtlich zu den Taern und vom Karwendel bis zu den Dolomiten."
Die ausgezeichnete Drucktechnik der farbenreichen Tafeln prädeſtiniert
das Werk beſonders zu Geſchenkzwecken und für Sammler, Kuiſt= und
Naturfreunde.
Seite 4
Donnerstag, den 14. Juni 1928
Frankreich vor der Stabiliſierung.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 13. Juni.
Die „endgültige” Stabiliſierung iſt in Frankreich keine
ein=
fache finanzielle Frage mehr. Sie iſt eine politiſche geworden,
und obzwar die Stabiliſierung nur die offizielle Beſtätigung des
gegenwärtigen Zuſtandes bedeuten kann, erwartet man ſie in
Wirtſchaftskreiſen wie in der Kammer mit ſchwer
zurückgehal=
tener Ungeduld.
Man verzichtet immer mehr und mehr darauf, auf
Revalori=
ſierung zu hoffen. In der Tat wäre der Schaden, welcher aus
einer Stabiliſierung auf einem höheren Kurſe als dem jetzigen
erwachſen würde, unabſehbar. Der Nutzen dagegen käme in
Wirklichkeit nur der Spekulation zugute. Denn die ſo viel
er=
wähnten Rentner haben vielfach ihre Renten verkaufen müſſen,
ſo daß die eigentlichen Geſchädigten der Inflation kaum
entſchä=
digt werden könnten.
Die Revaloriſierung war aber die Wahlparole mehrerer
Par=
teien, deren Wort in der union nationale jetzt beſonders ſchwer
in die Waage fällt. Man wagt es kaum, offen für die
Revalori=
ſierung zu argumentieren, und man wagt es überhaupt nicht,
unabhängig von Poincaré eine finanzpolitiſche Richtung zu
ver=
fechten. Aber die Stabiliſierung möglichſt hinauszuſchieben, das
liegt im Bereich der Möglichkeiten. Und je mehr man von den
Wahlen entfernt iſt, um ſo weniger fühlt man die Verſtimmung
der enttäuſchten Wähler.
Politiſch ſchien früher gewiſſen Anhängern der union
natio=
nale die Hinausſchiebung der endgültigen Stabiliſierung
not=
wendig. Auf dieſe Weiſe war es nämlich möglich geworden, die
Kapricen der Kammer zu bändigen und der Regierung die ruhige
Arbeit zu ermöglichen. Es war nämlich evident, daß vor der
endgültigen Stabiliſierung die Regierung niemand zu ſtürzen
wagt. Heute iſt aber die Lage weſentlich anders. Poincaré hat
der öffentlichen Meinung die Warnung hinreichend eingeprägt,
daß auch nach der Stabiliſierung noch eine lange Schonzeit nötig
ift. Niemand denkt daran, ſofort nach der Stabiliſierung die
Regierung umzuwerfen, denn die Auffaſſung iſt allgemein, daß
Numme
eie Regierungskriſe in der nächſten Zukunft die
Stabiliſierung gefährden könnte. Es wird alſo
ſo=
gar jenen linksſtehenden Parteien, welche den Sozialiſten täglich
verſichern, daß ſie Poincaré nur deshalb unterſtützen, weil ſie
nicht anders tun können, die Möglichkeit bleiben, jeder
ſchwer=
wiegenden Entſcheidung aus dem Wege zu gehen.
Die Lage der Banque de France erfordert dringlichſt die
Stabiliſierung. Alle Vorbereitungen ſind getroffen. In
Wirk=
lichkeit hätte die Stabiliſierung ſchon erfolgen können. Sie kann
in jeder Stunde erfolgen, oder noch weiter hinausgezögert
wer=
den; das hängt nur von Poincaré ab. Denn im Schoße des
Kabinetts beſteht keine gefährliche Oppoſition mehr gegen ſeine
Finanzpolitik.
Die elſäſſiſche Frage.
EP. Paris, 13. Juni.
Pfarrer Haegy iſt heute in Begleitung des ehemaligen
Reichs=
tagsabgeordneten Wendel und ſeines Mitarbeiters Pfarrers
Valenti in der Kammer erſchienen. Er hatte dort eine
Unter=
redung auf Elſäſſerdeutſch mit elſäſſiſchen Parlamentariern, vor
allem mit Senator Müller, den Abgeordneten Walter, Bilger,
Seltz, Brogly und dem Unterſtaatsſekretär Oberkirch über die wurden der Erzbiſchof von York, der Biſchof von Lit
morgen in der Kammer zur Diskuſſion ſtehenden Anträge
Wal=
ters auf Freilaſſung der Abgeordneten Dr. Ricklin und Roſſé. —
Haegy beabſichtigt, der morgigen Kammer beizuwohnen. Man
glaubt in politiſchen Kreiſen, daß es in dieſer Angelegenheit zu tereſſes lagerte auf dem Haus. Die Debatte wurd
einer Verſtändigung kommen wird.
Bedingte Freilaſſung von Roſſé und Ricklin.
Nach dem „Intranſigeant” iſt Pfarrer Haegy vom
Miniſter=
präffdenten Poincaré empfangen worden. Im Anſchluß an dieſe die Unterbrechung der Verhandlungen zu geben die z
Unterredung habe die Regierung beſchloſſen, in Kürze den beiden Gilbert Clayton und dem König Ihn Saud in Oſche
im Kolmarer Prozeß verurteilten Abgeordneten Dr. Ricklin und wurden. Eine Erklärung läge nicht im Intereſſe der
Roſſé die bedingte Freilaſſung zuzugeſtehen, bis der Kaſſations= der Verhandlungen. Es iſt jedoch bekannt, daß König
hof ſich zu dem Urteil geäußert haben wird. Falls, wie anzu= Schwierigkeiten innerhalb des eigenen Reiches, beſ.
/=
nehmen iſt, der Kaſſationshof das Urteil beſtätigen ſollte, wird dem Scheich El Faiſſal, bereitet werden, und daß d
die Begnadigung der Verurteilten zum 14. Juli, dem
franzö=
ſiſchen Nationalfeiertag, erfolgen.
Aus dem engliſchen Anter
Die Oebatte über die Reviſion des en
Gebeibuches.
EP. London,
Auf eine Anfrage im Unterhaus, ob die ruſſiſche
bereit ſei, Engländern, die infolge der ruſſiſchen Revo
Beſitzungen verloren hätten, Kompenſatonen anzubie
von den Vertretern des Foreign Ofſice in neganvem
antwortet. In der Andwort kam jedoch nicht zum Au
auf inoffiziellem Wege ruſſiſcherſeits hinreichende Ver
gegeben worden ſind, die eine Regelung der engliſche
Schadenerſatzanſprüche in dieſer oder jener For
machen.
Die Debatte über die Reviſion des Gebetbuches be
im Unterhaus. Tauſende von Briefen wurden der
Parlamentsmitgliedern von der Bevölkerung zugeſand
ſie erſucht werden, für oder gegen die Annahme des
zu ſtimmen. Das Haus war dicht beſetzt. In der
andere führende Kirchenfürſten wahrgenommen. Die
den öffentlichen Galerien waren ſchon lange vor der
auf den letzten Platz gefüllt, und eine Atmoſphäre lel
Generalſtaatsanwalt Sir Merriman eröffnet, der
ſchließung einbrachte, derzufolge das Unterhaus das &
ſeiner abgeänderten Form dem König zur Zuſtimm
breiten ſoll.
Der Kolonialminiſter lehnte es ab, irgendwelche C
Diplomatie ſich durch eine Verzögerung der Verhandl.
teile verſpricht.
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[ ← ][ ][ → ]mmer 164
us der Landeshauptſtadt.
Donnerstag, den 14. Juni 1928
Seite 5
Darmſtadt, 14. Juni.
Srnannt wurden: Durch Entſchließung des Miniſteriums für
„ und Bildungsweſen der Studienreferendar Ernſt Kauß aus
a zum Studienaſſeſſor; am 12. Mai: der Lehrer an der
Volks=
echm1 Mainz Adolf Grünſchlag zum Oberlehrer an der Handels=
„e in Mainz; am 15. Mai: der prov. Gewerbelehrer an der
Abt, der Fortbildungsſchule zu Offenbach Philipp Ebert zum
lehrer an dieſer Schule; der Schulamtsanwärter Paul Vogel
emſtadt zum Lehrer an der evangeliſchen Volksſchule zu
Wald=
rch. Kreis Heppenheim; am 16. Mai: der Schulamtsanwärter
M üller aus Lautern, Kreis Bensheim, zum hauptamtlichen
uungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Groß=Gerau;
Mai; der Schulamtsanwärter Heinrich Schmidt aus Offen=
6. Georg Zängerle aus Bayerseich, Kreis Offenbach, zu
an der Volksſchule zu Sprendlingen, Kreis Offenbach, ſämtlich
kung vom Tage des Dienſtantritts; am 5. Juni: der Rektor
torck an der Volksſchule zu Darmſtadt zum Kreisſchulrat bei
„ zisſchulamt Darmſtadt; der Rektor Jgnaz Goy an der Volks=
Darmſtadt zum Kreisſchulrat bei dem Kreisſchulamt in
Oppen=
i—ide mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts; am 7. Juni:
aptſtaatskaſſe=Oberbuchhalter, Heinrich Schilling zu Darm=
—m 1. Juli 1928 ab zum Rechnungsrat bei der Hauptſtaatskaſſe.
en den Ruheſtand verſetzt wurde am 7. Juni der Inſtitutsgehilfe
„athologiſchen Inſtitut der Landesuniverſität Gießen Martin
SL auf ſein Nachſuchen vom 1. Juli 1928 an.
Srledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
der ksſchule in Langenhain, Kreis Friedberg. Dienſtwohnung iſt
vor en, aber noch nicht frei.
Heſſiſches Landestheater. Die muſikaliſche Leitung von
Mil=
för Operette „Der Bettelſtudent” die am Samstag, den
i, in neuer Inſzenierung aufgeführt wird, liegt in Händen von
Sander, der ſich mit dieſer Einſtudierung nach fünfjähriger
MFä-Zt verabſchiedet.
vorletzte Aufführung von „Jonny ſpielt auf” heute
Don=
he—, fällt ausnahmsweiſe der Miete B als 20. und letzte
Vorſtel=
kum= Anſtelle des erkrankten Fräulein Landwehr ſingt Eliſabeth
F— rich vom Opernhaus in Frankfurt a. M. als Gaſt die Partie
ta.
Sommer=Bühne Harprecht. Das erfolgreiche Luſtſpiel von
hum Davis „Mädels von heute” (Regie: Dr. Max Wauer)
rfrs heute und morgen ſeine beiden letzten Aufführungen.
g. den 16. Juni, abends 8,15 Uhr: Erſtaufführung: „Hurra,
ange!‟ Der beſte Schwank der Gegenwart in 3 Akten von
Arnold und Ernſt Bach, Regie: Adolf Jordan a. Gaſt.
Ea— g, den 16. Juni, abends 11 Uhr: Nachtvorſtellung. Zum letzten
AM— „Das Spiel mit dem Feuer”. Schwank von Hans
St— (Siehe Anzeige.)
Zerein ehemaliger Angehöriger des Großh. Artilleriekorps. Auf
glieder=Verſammlung am Samstag, den 16. Juni, abends 8½
der „Kanone” wird hierdurch nochmals beſonders hingewieſen.
die letzte Verſammlung vor unſerer Standartenweihe iſt, bitten
ere hieſigen Mitglieder um vollzähliges Erſcheinen, zudem die
3e machung der geſamten Feier erfolgt.
Lonzert im Herrngartenkaffee. Das geſtrige Konzert im
Herrn=
ffee erfreute ſich eines überaus großen Beſuches. Weitere
nzerte folgen. So iſt u. a. eines für den kommenden Freitag
en. (Näheres in der morgigen Anzeige.)
Muſikantengilde Darmſtadt. Wir machen nochmals aufmerkſam
heute abend 8 Uhr in der Pauluskirch= ſtattfindende geiſt=
Abendmuſik. Die „Oberheſſiſche Zeitung” ſchreibt über die
ſen der Muſikantengilde folgendes: „Alsfeld, 30. Mai. Etwas
üc Alsfeld bot der Beſuch der Muſikantengilde Darmſtadt in
die am Samstag und Sonntag hier hervorragende Proben
önnens ablegte. Am Samstag abend veranſtaltete die kleine
ſchar eine weltliche Freimuſik auf dem Marktplatz, am
Sonn=
d eine geiſtliche Abendmuſik in der Walpurgiskirche. Der gut=
*Chor bot eine prächtige Leiſtung in bezug auf Klangfülle,
chkeit und Friſche des Vortrags. Es war eine ſchöne
Pfingſt=
m velche die Muſikantengilde ihren dankbaren Hörern darbot.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber die hieſige
Konzertſänge=
ny Mundſchenk ſchreibt die „Cannſtatter Zeitung”:
M. aus Darmſtadt ſang „Der Hirt auf dem Felſen” von
Schu=
tBegleitung von Klarinette und Klavier. Sie verfügt über ein
ük= kräftiges Organ. Sehnſucht und Leid des „Einfamen” kamen
uim iten Vers zu ergreifendem Ausdruck, froh und ſieghaft klang
de1 luß. — „Neues Stuttgarter Tagblatt‟: . . . Die Wiedergabe der
9 von Bernd Zeh=Darmſtadt durch A. M., Sopran, Darmſtadt die
ih: nen kraftvollen, wohllautenden Sopran verfügt, wurde dem
Aus=
dr illen des Komponiſten gerecht. — „Süddeutſche Zeitung”
e Geſänge wurden von A. M., Darmſtadt, mit kräftiger,
wohl=
er Stimme und geſchultem Vortrag wiedergegeben.
Heſſiſcher Landeslehrerinnen=Verband. Dem Heſſiſchen
Landes=
nen=Verband ſteht ein großer Genuß bevor. Emmy Beckmann
um am Vorabend der Hauptverſammlung des Verbandes am
ti einen Vortrag über Fragen der gegenwärtigen
Mädchenbil=
u halten. Der Vortrag ſoll öffentlich ſein. Emmy Beckmann,
alrar in Hamburg, iſt die Vorſitzende des Allgemeinen Deutſchen
nnenvereins. Als Helene Lange Pfingſten 1921 ihr Amt als
nde des A. D.L.V. niederlegte, wurde auf ihren Wunſch Emmy
an zu ihrer Nachfolgerin beſtimmt. Helene Lange hat mit
küh=
riff „die Rechte” an die Spitze des ihr ans Herz gewachſenen, von
begründeten Vereins geſtellt. Emmy Beckmann vereinigt mit
liſſenſchaftlicher Bildung einen praktiſchen Blick und das für eine
nde ſo beſonders wichtige liebenswürdige Verſtändnis für die
ig der anderen. Wir hoffen, daß ſich recht viele die Gelegenheit
rtgehen laſſen, Emmy Beckmann kennen zu lernen. Näheres im
enteil des Blattes im Laufe der nächſten Woche.
Reichsbahn=Omnibuslinie Darmſtadt—Meſſel. Wegen
unzu=
der Benutzung fallen die Fahrten 13 und 14 ab 15. Juni aus.
12 verkehrt vom gleichen Tage ab 15 Minuten ſpäter, alſo Darm=
5 18,45 Uhr. Die Aenderung erfolgt im Einvernehmen mit der
mneiſterei Meſſel und den Benutzern der genannten Fahrten.
Auns der Angeſtellten=Bewegung. Man ſchreibt uns: Am 14. ds.
ſt der bekannte Führer der Bankbeamtenſchaft, M. Fürſtenberg,
re Vorſitzender des Deutſchen Bankbeamten=Vereins. Er war
eit der Erſte, der eine planmäßige und über das ganze Reich
kete Erweckung und Organiſierung ſeiner Berufsgenoſſen durch=
Als er 1903 an die Spitze des D.B.V. berufen wurde, zählte
im Jahre 1894 gegründet, kaum 4000 Mitglieder. Heute ſind in
ſt 50 Prozent aller kaufmänniſch tätigen Bankangeſtellten
lands zuſammengeſchloſſen, und ſein Beſtand iſt doppelt ſo groß,
aller ſonſtigen Arbeitnehmer=Verbände im Bankgewerbe. Dieſe
klung iſt in erſter Linie der unverdroſſenen und energiſchen Füh=
Fürſtenbergs zu verdanken, der ſeine Tätigkeit zunächſt 4 Jahre
Ils Reichsbankbeamter, ehrenamtlich ausübte und dann ſein Amt
ch weiterführte. Seinen Haupterfolg vor dem Kriege konnte er
nach jahrelangen und mühſamen Vorarbeiten erfolgten Gründung
ſceutralen Penſionskaſſe erblicken, die im Jahre 1909 gemeinſchaft=
* dem Centralverband des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes
ben gerufen wurde, gegenwärtig ein Vermögen von weit über
Uionen Reichsmark beſitzt und ſich als eine außerordentlich ſegens=
Linrichtung erweiſt. Der Weltkrieg, in dem er das Eiſerne Kreuz
2. Klaſſe und das Verdienſtkreuz erwarb, entfernte ihn ſpäter
er Jahre von ſeiner Heimat. Dann war die Schaffung und
Ide Erhaltung des Reichstarifes für das Bankgewerbe ein
hoch=
lamer Erfolg der Kämpfe und Arbeiten des D.B.V. unter ſeiner
ng. Seit der Errichtung des Reichswirtſchaftsrates im Jahre
* Fürſtenberg deſſen Mitglied im Finanzpolitiſchen Ausſchuß.
Ein billiger Sonderzug in die Wunderwelt der Alpen geht am
aG, den 7. Juli, von Darmſtadt durch den herrlichen Schwarz=
Zum Rheinfall bei Schaffhauſen, weiter nach Zürich, Luzern und
Zonſten Teil der Schweiz, dem Vierwaldſtätterſee. Ueber die Ein=
S” deſer ſchönen Fahrt vergleiche den heutigen Anzeigenteil.
Geſchiclichkeits=Wettbewerb
des Heſſiſchen Automobil=Clubs.
Der Heſſiſche Automobil=Club veranſtaltet am
Sonn=
tag, 24. Juni, ſeinen diesjährigen Geſchicklichkeits=Wettbewerb wiederum
im Orangeriegarten. Der Beginn der Veranſtaltung iſt auf 3 Uhr
nach=
mittags feſtgeſetzt, und dürfte dieſelbe bis gegen 6 Uhr beendet ſein.
Während derſelben konzertiert das Stadtorcheſter. Um jedermann den
Eintritt zu ermöglichen, ſind die Einteittspreiſe äußerſt niedrig
feſt=
geſetzt, und zwar betragen dieſelben für Erwachſene 1 Mk. und für
Kin=
der 50 Pfg. Welches Intereſſe dieſer in ihrer Aufmachung neuartigen
Veranſtaltung entgegengebracht wird, zeigt der Umſtand, daß bei der
vorjährigen erſten Veranſtaltung dieſer Art trotz äußerſt ungünſtigen
Wetters nahezu 190 Zuſchauer derſelben mit Aufmerkſamkeit folgten.
Die von den Teilnehmern zu löſenden Aufgaben ſind andere als im
dergangenen Jahre. Jeder Teilnehmer hat ſeinen Wagen an den Start
heranzubringen, die Bremſe anzuziehen, den Motor abzuſtellen, den
Schlüſſel abzuziehen, die Türe zu ſchließen, eine Stoppuh= in Gang zu
ſetzen und auf das gegebene Startzeichen abzufahren. Für jede
Nicht=
einhaltung dieſer Vorſchrift ergeben ſich Strafpunkte. Dann erfolgt
die Fahrt durch die Knallgaſſe, wo jeder Knall ebenſo wie jede
um=
geworfene Flaſche oder Fahne in der dann folgenden Garage, in die
rückwärts. einzufahren iſt, mit Strafpunksen belegt wird. Dann iſt bis
zu einem Gong zu fahren, der anzuſchlagen und deſſen Klöppel wieder
an den richtigen Platz zurückzulegen iſt. Auch hier winken den
Teil=
nehmern für nicht richtige Befolgung dieſer Vorſchrift Strafpunkte.
Alsdann iſt rückwärts zu fahren und hierbei ein geſpanntes weißes
Papierband zu zerreißen, ohne daß das dahinter befindliche anders
ge=
färbte Papierband zerriſſen werden darf. Auch hier werden für
Nicht=
zerreißen des einen oder anderen Bandes Strafpunkte erteilt. Die
Signaltafel, die alsdann folgt, iſt ſo zu berühren, daß nur ein Signal
ertönt. Kein Signal oder doppeltes Signal zieht Strafpunkte nach ſich.
Beſonders interefſant für die Zuſchauer dürften die folgenden beiden
Aufgaben ſein: Der Teilnehner hat von einem Tiſch vier
verſchieden=
farbige Bälle aufzunehmen und dieſelben nach Erledigung verſchiedener
weiterer Aufgaben in vier, je zwei zu beiden Seiten der Fahrbahn,
auf=
geſtellte Papierkörbe der gleichen Farben zu werfen. Jeder nicht richtig
eingeworfene oder =gefallene Ball wied mit Strafpunkten belegt. Die
weitere Aufgabe iſt ein mit Eichſtrichen verſehenes gefülltes Waſſerglas
aufzunehmen und mit demſelben über vier 8 Zentimeter hohe Schwellen
zu fahren. Für jeden Teilſtrich verſchüttetes Waſſer werden Strafpunkte
gegeben. Nach Rückkehr zum Ziel hat jeder der Teilnehmer die
Stopp=
uhr wieder abzuſtellen, ſo daß er ſich ſeine Zeit, die pro Sekunde mit
einem Punkt belegt wird, ſelbſt geſtoppt hat.
Die Teilnehmer ſind in der Lage, dem Stand des Wettbewerbes
jederzeit zu folgen, da die Strafpunkte einzeln für jeden Teilnehmer
angeſchrieben werden.
Maitan Lin nin
ohne Darmſtädter Fahrplanbuch. Erhältlich zum Preiſe von
60 Pfennig in allen Buchhandlungen,
Bahnhofsbuchhand=
lungen, Kiosken, Verkehrsbüro, Agenturen des Darmſtädter
Tagblattes und in der Geſchäftsſtelle, Rheinſtr. 23. (9986dfs
Das Landesmuſeum iſt geöffnet gegen Zahlung einer
Gebühr von 50 Pfg.: Dienstags, Mittwochs, Donnerstags,
Frei=
tags, Samstags, von 11—1 Uhr. (Für Schulen unentgeltlich nach
vor=
geriger Anmeldung.) Beifreiem Eintritt: Sonntags von 10—1
Uhr, Mittwochs= und Samstags=Nachmittags von 3—5 Uhr (im Winter
von 2—4 Uhr).
— Die Monatsverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes
der Saarvereine fand diesmal im gelben Saale des Reſtaurants „Sitte‟
ſtatt. Der Abend wurde eingeleitet durch einen flottem Marſch der
Haus=
kapelle. Hierauf eröffnete der 1. Vorſitzende die Verſammlung und
be=
grüßte die Erſchienenen. Die Punkte der Tagesordnung wurden unter
albſeitiger Beteiligung in verhältnismäßig kurzer Zeit und unter
ein=
ſtimmiger Beſchlußfaſſung erledigt. Beſonderes Intereſſe fand wiederum
der Punkt der Tagesordnung, der ſich mit der 8. Tagung des Bundes
der Saarvereine in Heidelberg, die am 30. Juni und Sonntag, den
1. Juli 1928, unter dem Motto: Vaterland, Saardeutſchland ruft dich!
ſtattfindet, beſchäftigte. Die Zahl der Meldungen zur Teilnahme
er=
höhte ſich bei dieſer Verſammlung auf B. Es iſt möglich, daß dieſe
Teilnehmerzahl ſich noch weiter erhöht, da die Ortsgruppe geplant hat,
durch eim Rundſchreiben, das ſich auch an Freunde und Gönner der
Saarſache richten ſoll, noch weitere Teilnehmer on dieſer großzügig
gedachten Veranſtaltung für die Saarſache im altehrwürdigen Heidelberg
zu bewegen. Die muſikaliſchen Darbietungen und deklamatoriſchen
Vor=
träge gaben dem Abend den bereits gewohnten künſtleriſchen Rahmen
und erregten in der Verſammlung ſtürmiſche Heiterkeit und großen
Bei=
fall. Mit einem herzlichen „Auf Wiederſehem in Heidelberg”
verab=
ſchiedete man ſich nur ungern.
— Deutſches Turnfeſt. Das Deutſche Turnfeſt in Köln, die
macht=
volle Kundgebung von vielen Tauſenden deutſchen Turnvereins=
Ange=
hörigen, findet — wie ſchon bekannt — in den letzten Julitagen ſtatt.
Köln, wohl die ſchönſte Rheinſtadt des deutſchen Vaterlandes, mit ihren
hiſtoriſchen Bauten und ſeinem ſchönen Rheinſtadion, wird die Turner
Deut’chlands aufnehmen. Unzählige Hände arbeiten ſchon monatelang
für dieſes Deutſche Turnfeſt, das nicht nur ein Feſt der Turner iſt,
ſon=
dern es wird ein Feſt aller Deutſchen am Rhein werden. Um nun allen
Köln=Fahrern einen Vorgeſchmack von den Schönheiten und Reizen der
Feſtſtadt zu geben, hat der Hauptausſchuß für das Deutſche Turnfeſt
einen Werbefilm herſtellen laſſen. Dieſer Film zeigt mit ſeiner Länge
von 500 Metern die Feſtſtadt und ſoll mit ſeinen ſchönen Aufnahmen
noch mehr Freunde für die Rheinſtadt werben. Dieſen Köln=Film
werden wir in Darmſtadt am Mittwoch, den 20. Juni, abends 8.30
Uhr, im Turnhauſe der Turngeſellſchaft 1875 — Dieburger Str. 26 —
ſehen. Gleichzeitig läuft der Film vom Feſtzuge des Kreisturnfeſtes in
Darmſtadt (1927) noch mit, der von der Firma Cartharius aufgenommen
wurde. Das Filmprogramm wird mit turneriſchen Vorführungen noch
verſchönert. Wir laden alle Freunde der Turnſache freundlichſt ein.
Für die Turner aus den Orten Traiſa, Ober= und Nieder=Ramſtadt,
Noßdorf, ſowie Eberſtadt, Arheilgen und Griesheim iſt noch Zeit zur
Rückfahrt vorhanden. Der Eintrittspreis iſt gering.
* Ertrunken. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr iſt beim Baden im
Müllersteich der Lackierer Heinrich Heckmann infolge Herzſchlags
er=
trunken. Die Leiche konnte bisher nicht geländet werden. Heckmann
war ein guter Schwimmer, er iſt aber nach einem Dauerlauf
unmittel=
bar ins Waſſer geſtiegen, was die Urſache des Herzſchlages ſein dürfte.
Das beste Erfrischungsgetränk ist
Kee
Augusta Uictoria
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Das Mineralwasser
höchster Qualifät
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Friedrichstr. 12, Tel. 3202.
D Bur Sitzung bes Provinzialausſchuffes der Provinz Starkenburg
am Samstag, den 16. Juni 1928, vormittags 9 Uhr, iſt folgende
Tages=
ordnung feſtgeſetzt: 1. Klage des Landesfürſorgeverbandes der
Rhein=
provinz gegen den Landesfürſorgeverband Heſſen, vertreten durch den
Bezirksfürſorgeverband Darmſtadt=Stadt, wegen Erſatz von Pflegekoſten
für den geiſteskranken Hermann Vetten. 2. Klage des
Bezirksfürſorge=
verbandes Darmſtadt=Stadt gegen den Bezirksfürſorgeverband
Bens=
heim wegen Erſatz von Aufwendungen für die Elly Koch, geb. N7. April
1904 zu Klein=Wölkau, Kreis Delitzſch. 3. Berufung des Ludwig Bühler
zu Neu=Iſenburg gegen die Entſcheidung des Kreisausſchuſſes Offenbach
vom 8. Februar 19B8 wegen Befreiung von der Müllabfuhr. 4.
Be=
rufung der Gemeinde Lampertheim gegei das Urteil des
Kreisaus=
ſchuſſes Bensheim vom 9. März 1923 wegen Gewährung des
Ortsbürger=
nutzens im Jahre 1926 an Frau Marie Oberfeld Witwe, jetzt verehelichte
Metzner, zu Lamtpertheim. 5. Geſuch des Peter Klinger zu Heppenheim
um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer Weinwirtſchaft mit
Kaffee in ſeinem Hauſe Hambachertal.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Die Wanderer des Vereins
unternahmen am Sonntag ihre 5. Wanderung. Nach Verlaſſen der
Straßenbahn in Eberſtadt ging es durch das Modautal bis kurz vor N.=
Beerbach, wo das Frühſtück eingenommen wurde. Dann führte der Weg
über die Höhen am Waldrand entlang hinunter nach Waſchenbach und
wieder hinauf in den Wald Nieder=Modau entgegen. Kurz vor dem Ort
wurde an einer Waldſpitze die Mittagspauſe gemacht, die ſich ziemlich
lang ausdehnte. Mit turneriſchen Spielen und Uebungen wurde die Zeit
nicht lang, auch bot die wunderbare Fernſicht einige Unterhaltung. Durch
den eintretenden Regen mußten wir den Lagerplatz verlaſſen, und
beſuch=
ten das Lokal des Nieder=Modauer Tumnvereins. Der Rückmarſch führte
uns nach Ober=Ramſtadt, von wo die Rückfahrt angetreten wurde.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am Samstag und
Sonn=
tag findet die Hauptverſammlung des Geſamtklubs in Worms ſtatt.
Die Ortsgruppe unternimmt dorthin eine programmäßige Wanderung,
beteiligt ſich auch geſchloſſen am Feſtzug am Sonntag nachmittag.
Nähere Auskunft erteilt Herr Bergminn, Wilhelminenſtraße 19. Bei
dieſem und Freitag abend im Klublokal (Krone) erfolgt auch die
Aus=
gabe der Tiſchkarten zum gemeinſchaftlichen Mittageſſen. Ferner wird
wiederholt auf die bei Herrn Bergmann offenliegende
Einzeichnungs=
liſte für die Unwettergeſchädigten an der Bergſtraße hingewieſen und
um Beiträge gebeten. Wer unſere ſchöne Heimat lieb hat, hilft hier!
(Vergl. Anzeige.)
— Odenwaldklub „Frankonia‟ Ein angenehmer Sommermorgen
war es, als der Odenwaldklub „Frankonia” ſeine Pflichtwanderung
unternahm. Um 6 Uhr trafen ſich die Landsmänner mit ihren Damen
am Oſtbahnhof. Galt es doch für manchen Wanderer, ſich das Anrecht
auf die ſilberne Nadel zu erwerben. Nach einer Bahnfahrt bis
Leng=
feld wanderten wir frohgemut durch ſaftige, in Blumenpracht prangende
Wieſen hinauf zu dem herrlich gelegenen Hering. Hier wurde die erſte
Raſt gehalten. Bei Gaſtwirt Rübeck fand man ausgezeichnete Aufnahme
und die muſikaliſche Unterhaltung ſorgte für gute Stimmung. Dann
ging es den kurzen Steilpfad hinauf zur Burg Otzberg. Hier konnten
die Wanderer einen Teil des ſchönen Odenwaldes, durch prächtigen
Ausblick begünſtigt, beſchauen. Es iſt ein eigenes, wunderſames
Ge=
fühl, ſo von der Höhe aus jedes einſame Dörfchen, dazwiſchen das
freundliche Wieſental mit hervorquellenden Bächlein, vor ſich zu ſehen.
Zunächſt führte der Weg weiter, teils durch bunte Wieſen, teils an
wogenden Kornfeldern vorbei, und immer noch von gutem Wetter
be=
güinſtigt, durch herrlichen Buchen= und Fichtenwald, bis zur Böllſteiner
Höhe. Nachdem wir hier auch genügend Umſchau gehalten hatten,
kehr=
ten wir bei Gaſtwirt Heiſt ein. Hier hatten wir es gut getroffen.
Hat=
ten die fröhlichen Wanderer bis dahin gute Stimmung gehalten, ſo
er=
reichte ſie hier ihren Höhepunkt. Der dortige Mandolinenklub, der ſich
in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte, verſchönte die
Stunden durch fleißige Tanzmuſik, und manches ſchöne alte
Odenwald=
lied erſchallte durch den gutbeſetzten Saal. Nunmehr ſetzte der Regen
ein, und ſchließlich öffnete der Himmel ſeine Schleuſen vollends, ſo daß
man den Aufbruch zunächſt noch hinauszog. Aber letzten Endes konnte
man nicht ewig dort bleiben, und man verſuchte deshalb, auf dem
kür=
zeſten Weg den Bahnhof Nieder=Kainsbach zu erreichen. Durch
Plau=
dern und Scherzen wurde die Fahrt bis Darmſtadt nicht lang, und in
heiterer Stimmung verabſchiedete man ſich wohl eine Stunde früher,
als vorgeſehen, aber in dem Bewußtſein, einen herrlichen Wandertag
verlebt zu haben.
— Das Jubiläumsfeſt der Freiwilligen Sanitätshauptkolonne vom
Roten Kreuz Darmſtadt, das Ende dieſes Monats abgehalten wird,
be=
gegnet größtem Intereſſe weiteſter Kreiſe. Es ſind bereits erhebliche
Voranmeldungen zur Teilnahme an der Feier eingelaufen, namentlich
auch von Kolonnenwitgliedern aus dem Lande. Weitere Anmeldungen
werden erwartet. Auch die Sammler werden erfreulicherweiſe
ver=
ſtändnisvoll aufgenommen und in den meiſten Fällen Geldſpenden
ge=
geben, ſo daß zu hoffen iſt, daß der Herzenswunſch der Kolonne durch
Ankauf eines neuen Krankenwagens und Ausbau ihrer Sanitätswache
ihre Tätigkeit erweitern zu können, in Erfüllung gehen wird. Es
er=
geht nochmals die herzliche Bitte, die amtlich beglaubigten Sammler
nicht abzuweiſen.
— Das hieſige Männerquartett „Komet” (12 Sänger) beteiligte ſich
erſtmalig an eit em Geſangswettſtreit, und zwar in Semd bei
Die=
burg. Man ſchreibt uns hierzu: In der Klaſſe nichtpreisgekrönter
Ver=
eine erhielt das Quartett bei ſehr ſcharfer Konkurrenz — u. a.
Roch=
ſches Doppelquartett Offenbach (18 Sänger, das den dritten Klaſſenpreis
erhielt), Humoria Offenbach=Bürgel (31 Sänger), Sängerluſt Groß=
Um=
ſtadt (50 Sänger) uſw. — mit 325 Geſamtpunkten den vierten
Klaſſen=
preis. Der erſte Klaſſenpreis erreichte 329 Geſamtpunkte. Welch
hoch=
wertige Geſangsleiſtungen gerade in dieſer Klaſſe erreicht wurden, zeigt
ein Vergleich mit den Geſamtpunktzahlen für die Dirigentenpreiſe in
den Stadt= und Landklaſſen. Hier wurden nur 329, 325, 324, 317, 315,
309, 308, 301, 300, 283 Punkte uſw. erreicht, ſo daß die
Geſangsleiſtug=
gen der Klaſſe der nichtpreisgekrönten Vereine diejenigen der Stadt=
und Landklaſſen im allgemeinen überholt haben. Ein merkwürdiges,
aber doch intereſſantes Bild unſerer heutigen Wettſtreitkultur.
— Der Ausbildungsunterricht in Geſang und Klavier von der
Kon=
zertſängerin Fräulein Anny Mundſchenk findet jetzt in der
Friedrich=
ſtraße 2, I, ſtatt. (Vergl. Anzeige.)
— Volk, Staat und Hausbeſitz. Anläßlich des 30. Verbandstags des
Verbandes der Sächſiſchen Grund= und Hausbeſitzervereine, der vom
15.—17. Juni 1928 in Pirna ſtattfindet, haben Schriftleitung und
Ver=
lag der „Grund= und Hausbeſitzerzeitung für Sachſen” eine umfangreiche
Feſtausgabe herausgebracht, in der die Bedeutung des Hausbeſitzes für
Staat, Wirtſchaft und Kultur in Deutſchland wie in anderen Ländern
durch zahlreiche Beiträge bekannter Autoren beleuchtet wird.
— Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrente für nicht im
Erwerbs=
leben ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Altrentner und
Altrentnerinnen erfolgt am Freitag, den 15. Juni 1928, vormittags von
8—12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter usſcheinenden Notiyen ſind ausſchliedllch als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten
im keinem Falle irgendwie ale Beſdrechung oder Kritll.
— Wiener Kronenbräu=Keller (Inhaber Hans Tod)
ver=
anſtaltet am Freitag, den 15. Juni, abends 8 Uhr, wie alle Freitage,
ein großes Gartenkonzert. Ausgeführt wind dasſelbe von dem geſamten
Stadtorcheſter unter Leitung ſeines beliebten Dirigenten Willi Schlupp.
Das Programm iſt rein volkstümlich gehalten. Der Garten wird an
dieſem Abend in herrlichſter Illumination erſtrahlen, ſo daß jedem
Be=
ſucher in jeder Beziehung ein genußreicher Abend bevorſteht.
— Deutſchorden. Heute Donnerstag, den 14. Juni,
Knapp=
ſchaftsabend. Die Ordensknappen gehen ins Gelände.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
Z. hier. Iſt eine Familie Inhaberin der Mietwohnung, ſo wird
nach der Verkehrsſitte angenommen, daß zwei Torſchlüſſel zu
überliefern ſind. Geſetzliche Beſtimmungen ſind darüber nicht getroffen.
„Rente.‟ Es empfiehlt ſich, die Frage, um ſpäteren Weiterungem
vorzubeugen, ſchon jetzt mit der Behörde, die die Unterſtützung gewährt,
klarzuſtellen.
TaltSele
P 4
ZOllOT
Zum
Festhalten
vn Vorpänden
Wichtig für Haushalt, Werkstatt, Sport (Radfahrer, Radio-Bastler, Kanufahrer usw.)
* Achten Sie auf den Namen Leukoplast, da Nachahmungen im Handel sind.
Ogerten, Bapdagengeschäften in Rollen von 30 Pf. an.
Erhältlich in Ap
Gummischlauch
Leukoplast ist immer gut.
Wenn man sich verwunden fkuk.
Aber nicht nur zu Verbänden
Kann man Leukoplast verwendent
Pappe, Porzellan und Glas,
Alles, Alles kittet das.
Ansteckdosen, Bilderrahmen,
Schachteln, Schirme, Puppendamen
Gummischläuche, Badekappen.
Rogenmäntol, Aktenmappen,
Noten, Bilder, Thermometer,
Goethes Faust und Struwwelpeter,
Alles klebt das LEUKOPLAST.
Sofg, daß Du’s im Hause hastl
Seite 6
Donnerstag, den 14 Jun: 1928
Zehn Jahre Polksbildungs= und Jugendpfiegearbeit it
Feſtſitzung im Landtag.
dieſen Tngen auf eine zehnjährige Tätigkeit zurückblicken. Aus dieſem den konnte. Sie werden mir gerne glauben, daß die Anerkennung, die
um im Nückhlick und Ausſchnu den gegenpärtigen Stand und die Zu= ſtohen Herzenz als ein Jubiläumsgeſchenk nach unſeren Wünſchen
be=
kunft der Volksbildungsarbeit in Heſſen zu beleuchten. Der Einladung trachtete. Auf keinen Fall aber möchte ich heute verſäumen, den Ab=
Staatspräſidenten Adelung wohnten die Herren Miniſter
Leuſch=
ner und Korell, ſowie Landtagspräſident Delp der Feſtſitzung bei. Schlacht wäre ohne ihre Hiſfe einfach nicht zu gavinnen gewueſen.
Köſiliche Geſangsvorträge der Muſikantengilde Darmſtadt
unter der Leitung des Herrn Symoni bildeten einen ſtimmungs= daß wir mit der Entwichlung h8 heute im großen und ganzen nicht
un=
vollen Auftakt zu der Feſtſitzung.
hielt dann folgende Begrüßungsanſprache:
willkommen und danke Ihnen daſür, daß Sie ſo zahlreich unſerer Ein= denten ausgehend, de ſtaatliche Volksbildungs= und Jugendeflegearbeit
ladung gefolgt ſind. In der offiziellen Einladung heſßt es: „Im Laufe unmittelbar in das geſamte Kulturprogramm des heſſiſchen Staates
dieſes Jahres kann die amtliche Volksbildungs= und Jugendpflege= einbezieht. Dieſe Verfügung ſchließt einen Zeitraum ab, ehen dieſe zehn
arbeit in Heſſen auf eine zehnjährige Tätigkeit zurückblicken. Das iſt Jahre des Aufbaus und der Entwicklung, und bezeitet zugleich die Bahn
der Anlaß unſeres Zuſammenſeins. Meine Damen und Herren amt= für neue Arbeitsmethoden und Wirkungsmöglichkeiten. Ihrer ſei
des=
liche Volksbildungs= und Jugendpflege ſt ſo eine Sache. An dem halb mt wenigen Worten beſonders gedacht, auch deshalb ſchon, weil
Wort „amtlich” haftet ſo etwas von Bürokratie, es riecht ſo nach Akten ſie, rein äußerlich, abgeſehen von dem Gründungsdekret, die einſchnei=
und Aktenſtaub. Und nun, meine Damen und Herren, geſtatten Sie
mir, daß ich hier laut und klar bekenne, daß Arbeit an der Volksbildung, einzigen Satz gefaßt, kann man die Bebeutung dieſer Veränderung dohin
Arbeit an der Jugendpflege und Arbeit zur Vertiefung des
Heimat=
gedankens keinerlei ſo gearteten „amtlichen” Charakter verträgt. und
lichen Charakter gehabt. Wer Arbeit leiſten will an dieſer eminenten
Volksaufgabe, an der Arbeit an dem höchſten unſerer Kulturgüter, der
muß mitbringen Liebe und Verſtändnis. Das ſind Dinge, die Leiters der Zentralſtelle als Neferent im Kultusminiſteriunm für
Volks=
man nicht erlernt, ſondern die in einem wohnen müſſen. Er, muß
mitbringen en warmes Herz, das vor der Größe der Aufgaben
Maß von Unverdrofſenheit, ſo daß er nicht vor Fehlſchlägen
zurüchweicht. Unverdroſſenheit iſt in der Arbeit an der Jugend
not=
wendig. Der muß ſie mitbringen, der in deſer Arbeit mit Erfolg tätig
ſein will. Einen Lohn erringt ſich jeder, der mit Liebe, Verſtändnis
und Unverdroſſenheit an dieſe Arbeit geht, einen Lohn in ſichſelbſt.
So haben wir unſere amtliche Fürſorgearbe t immer nur aufgefaßt als gefügt. Neben Volksſchilweſen, Fortbildungs= und Berufsſchulweſen,
oine Arbeit, die zuſammenfaſſend nichts aus ſich ſelbſt heraus geſtalten
ſoll, ſondern die angewieſen iſt auf die verſtändnisvolle Mitarbeit
wei=
teſter Volkskreiſe und all der Organiſationen, die ſich ebenfalls die
Ar=
beſt an der Vollsbilbung und an der Jugendpflege zum Ziel geſetzt
haben. Und ſo, meine Damen und Herren, habe ich Ihnen heute in der
Zeit, in der wir auf eine zehnjährige ſogenannte „amtliche” Fürſorge in
dieſen Fragen zurückblicken, Ihnen herzlichen Dank zu ſagen für
die Summe von Arbeit, die Sie leiſteten, für de Summe des
Verſtänd=
niſſes, die Sie den Fragen entgegengebracht haben. Ohne die warme
und unverdroſſene Mitarbeit aus der Maſſe des Volkes heraus iſt eine Jugendpflegearbeit, daß ſie frei iſt, d. h. daß in ihr ungebunden die
ſogenannte amtliche Fürſorgetätigkeit unmöglich. Und ſo, meine Damen
und Herren, Ihnen, die Sle in Ihren Organiſationen draußen in den
verſchiedenſten Stellen und aus den verſchiedenſten Kuaftquellen heraus,
dieſe Arbeit leiſten. Ihnen herzlichen Dank.
Aber, meine Damen und Herren, ich darf auch hier dem Manne freier Selbſtbeſtimmung arbeitenden privaten Verbände und Vereini=
Dank ſagen, der an der „amtlichen” Stelle, ohne im Ante zu erſtarren gungen. Es gab ſogar Stimmen — und derer nicht wenige —, die davor
und bürokratiſch zu werden, dieſe Arbeit geleiſtet hat, dem Herrn
Schulrat Haſſinger. Dieſe Arbeit kann nur jemand leſten,
der ganz in ihr aufgeht, der von Liebe für dieſe Arbeit erfüllt iſt. von
Liebe, die man nicht erlernt, ſondern die in einem wohnen muß. Und ſo
hat auch Herr Schulrat Haſſinger im Laufe dieſer zehn Jahre es ver= Bureaukratie zu nennen plegt, und was ſolche Schönheiten der
ſtaat=
mocht, viele Anregungen zu geben, viele Anregungen zu emtfangen und lichen Verwaltungsmaſchinerie fonſt zu ſein pllegen. Frei leb ich mir
beit leiſten dürfen. Ich darf alſo als Miniſter ihn in dieſen Dank, den Aber dieſe Gegner überſahen eines. Sie überfahen, daß ja gerade
ber=
ich Ihnen erſtatte, mit in erſter Linie einſchließen. So. meine Damen
und Herren, hoffe ich, daß die Arbe t, die Sie ſeit 10 Jahren geleiſtetz die Stärke ber Volksbildungs= und Zngendpflegebeſtrebungen iſt, frei
haben, auch weiter erſprießlich ſein wird. Und ſo begrüße ich Sie und
heiße Sie willkommen.
über
Zehn Jahre amtliche Volksbildungs= und
Zugendeſſegegrbei in Heſn.
Rückblick und Ausblick.
in dieſem Jahre zum zehntennal, daß der Volksbildungs= und
Jugend=
pflegearbeit in Heſſen vor der Oeffentlichkeit das Recht zugeſtanden ihres Wirkens ging: Förderung, Vermittlung, Veratung,
Unter=
wurde, ſich als Teil allgemeiner Kultur= und Bildungsarbeit im Rah= ſtützung, Anvegung, Pflege und Hebung. Vollverantwortlich ſich ſelbſt
men des beſtehenden ſtaatlichen Kulturprograyms zu betätigen. Dieſes und dem Volke gegenüber ble ben und blieben nach wie vor die
einzel=
heute von uns Rüclblick auf das Werdende und Ueberſchau über das Ge= ſtellte und ſtellt keinerlei Anſpruch auf irgendwelche Eingriffe oder
Be=
wordene und Vollbrachte. Denn wenn irgendeine ſtaatliche Einrichtung einfluſſungen der auszuübenden Tätigkeit der einzelnen Verbände. Und
kulturellen Organiſationen aufrecht zu erhalten und mit den Vertretern
aufhalten mit einer detaillierten Entwicklungsgeſchichte der ſeitherigen zung und weit ſtärkere Sichtbarwerdung eben dunh die Hilfsmittel des
Zentralſtelle, die ja die amtliche Stelle für Volksbildung und Jugend= Staates ſt.
pflege war, ich wil das um ſo wveniger, als ja auch in der Ihnen
in=
ſcheint mir doch zu rochtfert gen, hier eingangs unſerer Arbeit einige Frucht ſehe ich in der faſt lückenloſen Konzentration und Organiſaton.
Linienführungen aus der Entwicklung aufzuzeichnen.
an den Verein zur Förderung der Volksbildung in Stuttgart, im beſon= wie ich im einzelnen über die Geſchichte der Zentralſtelle zu berichten
barten Württemberg gingen zahlreiche Anregungen für unſere Arbeit Bildungsbeſtrebung in das allgemeine Kulturprogramm des Staates
in Heſſen aus, ſodaß man heute von einer ununterbrochenen, mehr als einbezogen wird, kommt ſie nicht mehr nur bittend und ſuchend und ver=
Volkgbildungsarbeit ſprechen kann. Dankbar iſt hier des weiteren der Tiſch legen; ihre Organiſation.
erſten verſtindnisvollen Förderung bei Gründung und Aufbau der Zen=
und den heftigſten BBiderſtänden ausgeſetzt ſein wird, der läßt ſich durch Volksbildungsbewegung zu einer Volksbildungskultur zu werden.
dieſe Zeit des Kamdfes Richt völlig niederdrüchen. Denn er weiß, daß
der ganzen Sache notwendig, wenn auch durchaus, nicht erſfreulich ſind, zehn Jahren auf das von ihr ſelbſt geſteckte Ziel hin hewegte.
Doch wir können ja auch heute rückſchauend feſtſtellen, wie bei den
Ver=
tretern des Volkes, dem heſſiſchen Landtage von Jahr zu Jahr das Ver= gen ich für das geſamte Werk der Volksbildung und Jugendpflege
he=
ſtändnis für die Notwend gkei
örderung der privaten V
dungs= und Jugendpflegearbeit durch den Staat wuchs, wie die
Erkennt=
nis dieſer Notwendigkeit immer mehr befürſortende Stimmen auf den
Plan rief, ſodaß ſchließlich — um von der jüngſten Zeit zu reden — die
Die antliche Volsbilbungs= und Irgendtflegearbeit in Heſſen kann in jahezu böllige grandſätzliche Gnmitigkeit des baufes konſtatiert wer=
Anlaß hatte Herr Schulrat Haſſinger geſtern nachmittag die Be= iu dieſer Ginmütigkeit lag, mich bieles Unangenehme und Schwere der
teil gten und Mittätigen zu einer Feſtſitzung in den Landtag geladen, torausgegangenen Jahre vergeſſen ließ und daß ich ſie dankbauen und
geordneten, die ſih in allen den ſehweren Jahren für den Aufbau und
war ſehr zahlreich Folge geleiſtet worden, ſo daß der Sitzungsſaal des Ausbau des ſtaatlichen Volisbildungs= und Jugendpflegetweſens, im
Landtags die Erſchenenen kaum faſſen konnte. Außer dem Herru Landtage eingeſetzt helen, den herzlichſten Dauk auszuſprachen. Manche
Sie nerden, meine Damen und Herren, ſchon herausgehört haben,
zufrieden zu ſein brauchen. Rückſchanend darf gefagt werden, auch die
Enttäuſchungen und Kämpfe bradten uns vorwärts. Die ſtaatliche
Volksbildungs= und Jugenbpflegearbeit har ſich in dieſen zurückliegenden
Staatspräſident und Kultusminiſter Adelzng zehn Jahren ihre volle Berechtigung erkäupft. Daß ſie dies tat, dafür
legt einmal die Enmütigkeit bei der diesfährigen Abſtimnung im
Plenum des heſſiſchen Landtages Zeugnis ab, dafür iſt zum andern Be=
Meine ſehr verehrten Damen und Herren! Ich heiße Sie herzlich weis die Verfügung, de vor wenigen Wohen, vom Herrn
Staatspräſi=
dendſte Veränderung iur dieſen ganzen zehn Jahren brachte. In einen
auslegen: in all den Jahren ſeit ihren Beſtehen kämpfte die Zentralſtelle
nicht nur um die Anerkennung der von ihr geförderten Beſtrebungen in
unſere Amtsſtelle, de dieſe Arbeit leiſtete, hat auch nie ſo einen amt= der Volksbildung und Jugendpſlege, ſie kämpfte um nichts weniger als
um die Gleichberechtigung dieſer Beſtrebungen im Rahmen bes geſamten
ſtaatlichen Kulturprogramms. Mit dieſer Umwandlung der Stelle des
bildung, Jugendpflege, vollstümlches Büchereiweſen,
Volkshochſchul=
weſen, vollstümliche Theater= und Kuuſtpflege, Lichtbild= und Filmuweſen,
nicht erſchrickt. Und er muß vor allen Dingen mitbringen ein ſtarkes Geſangvereinsweſen, Volksunterhaltung, Turn= und Sportweſen,
Ju=
gendherbergswerk und andere Fragen, die in dieſen Bereich gehören, iſt
dieſe ſchwierigſte und im Zeichen des ſtetigen Kampfes und großer Opfer
ſtehende Teil des Weges abgeſchloſſen. Die Förderung von
Volksbil=
dung, Jugendpflege, Leibesüibungen uſw. iſt damit als unumſtrittener
Beſtandteil der Bildungsbeſtrebungen des Staates anerkannt und
ein=
neben Höherer Schule, Hockſchule und Theater ſteht nun nach
zehn=
jührigem Ringen um dieſes Ziel die Volksbildung und Jugendpflege in
ihrem ganzen umfaſſeaden Komplex grundſätzlich gleſchberechtigt in
der=
ſelben Reihe. Nochmals darf ich deshalb im Namen aller unmittelbar
und mittelbar in der hefſiſchen Volksbildungs= und
Jugendpflegebeſtre=
bungen tütigen Verbände und Perſönlichkeiten Herrn Staatspräſidenten
und Kulturminiſter Adelung den wärmſten und ehrerbietigſten Dank füir
dieſe entſcheidende Wegbereltung ausſprechen.
Es iſt das Weſen und zugleich die Stärke der Volksbildungs= und
freien Kräfte von Volk und Jugend und der berufenen
Führerperſönlich=
keiten nach den jeweiligen Nrtwendigkeiten und Bedürfn ſſen eingeſetzt
werden. Immer ſchon war deshalb die Volksbildung und Jugendpflege
das Werk der aus dem Volke ſelbſt gewachſenen und unabhängig und in
warnten, den Staat, oder beſſer noch: die Staatsmaſchine, irgendwie
in dieſe Arbeit einzubeziehen. Nicht ganz mit Unrecht fürchtete man ſich
vor den Akten, dem Staub, den man ja ſchon bei Nennung dieſes
Namens zu riochen gleubte, vor der gewiſſen Starre, die man auch
weiterzuleiten, und ſo hat er an ſeiner Stelle eine hohe, erfprießliche Ar= den Volksbildner und Jugendpflegerk. Das war uid iſt die Loſung.
Bollsſtagt nichts weniger ivollte, als dieſe Freiheit antaſten. Wenn es
zu ſein in Streben und Arbeit, dann heißt ſie fördern doch zuerſt und
vor allem dieſen Grundſatz der Freiheit an die Spitze aller Grundſätze
Daran ſchloß ſich das Referat des Herrn Schulrats Haſſinger auch bei der ſtagtlichen Arbeit zu ſtellen. Davon mußte ausgegaugen
werden und davor gingen wir in Heffen ganz beſtimmt aus. Gehen Sie
an Hand der Schriſt „Zehn Jahre amtliche Volksbildungsarheit in
Heſſen” die einzelnen Kapitel durch, ſie werden wenig von Erlaſſen,
Maßnahmen und Beſtimmungen finden. Sie werden aber faſt in jedem
Kapitel finden: von der Pflege der und jener Beſtrebung, von der
För=
derung dieſes oder jenes Zweiges der Volksbildung, von der Mitarbeit,
von der Unterſtützung, von der Beratung uſw. In dieſem Kapitelüber=
Zu einer feſtlichen Sitzung wurden Sie geladen. Jährt es ſich doch ſchriften zeichnet ſich ſchon der Weg auf, den die amtliche Volksbildungs=
und Jugendpflegearbeit mit den einzelnen Organiſationen ſeit der Zeit
Jahrzehnt ſtaatlicher Volksbildungs= und Jugendpflegearbeit fordert nen Kultur=, Jugend= und Bildungsorganiſationen ſelbſt der Staat
die Pflicht hat, allezeit die Verbindung mit Jugend und Volk und den ich glaube, wer unvoreingenommen die heſſiſchen Verhältniſſe in dieſer
Be=
zehung betrachtet, der wird — ſelbſt wenn er ber enragierteſto freie
dieſer Organiſationen die Arbeit zu beſprechen, das Geleiſtete zu über= Volksbildner und Jugendpfleger iſt — zugeſtehen müſſen, daß diefe Art der Welt, der Menſkheit, des Volkes werden. Cs foll ni
ſchauen und zu Leiſtende vorzubereiten, ſo iſt es die amtlche Stelle für der Zuſammenarbeit nicht nur ken Nachteil fir die freie Volksbildung einer Gruppe von Volk reden, der dieſe Gruppe in ihrem eig E
Volksbildung und Jugendpflege. Ich will Sie ſelbſtterſtändlich hier nicht und Lugendpflege, ſondern im Gegenteil ihre lebensnotwendige Ergän= nicht kennt, wenn ſeine Sprache nicht volksfremd klingen ſoll.
So präſentiert ſich uns die Arbeit der Zentralſtelle in den zurück= Zuſammenhang ebenfalls zuvor geſagt werden, den Arbe
zwiſchen zugegangenen Schrift „Zehn Jahre amtliche Volksbildungs= und liegenden Jahren als eine Arbeit der überparteilichen unb überverein=
Jugendpflegearbeit in Heſſen” ein ziemlich umfaſſender Bericht über das lichen Zuſammenfaſſung, der tatſächlich nur dem ganzen Volke uud feiner
Werden der Zentralſtelle gegeben iſt, aber der Anlaß unſerer Sitzung geſomten Jugend dienenden Unterſtützung und Förderung. Ihre reifſte innere Zuſammenhänge da. Der Beruf drückt dem Menſ
Ich brauche hier ebenſo wenig über die umterſtützende, bergtende, an=
Eine große Dankespflicht bindet da die heſſiſche allgemeine Arbeit regende, vermittelnde und fördernde Arbeit im einzelnen zu berichten, muß den Menſchen nicht nur für, ſondern vielleiht in gewi.
deren an deſſen Lirektor, Herrn Bäuerle. Daß jch gevade Herrn brauchte. Aber mit einigen Wörten ſei dieſer Konzentration und Or= vielleicht gar zur Karikatur.
Bäuerle um Uebernahme des hrutigen Hauptreferates bat, war für mich ganiſation durch die Zentralſtelle gebdacht. In dem Augenblick nämlich,
eine Selbſtverſtändlichkeit, denn von ihm und ſeiner Lätigkeit im benach= in dem dies Volksbildungs= und Jugendpflegearbeit als gleichberachtigte Natur beſtimmt Dauer und Umfang ſeiner Arbeit und ſehn
zehnfährigen Zuſammenarbeit zwiſchen heſſiſtzer und württembergiſcher ſuhend, ſondern ſie kann gleich zu Anfang eine werwolle Gabe auf den lich zu verſtehen). Sein ehernes Grundgeſetz ſteht in der
Mit diefer nahezu volſtändigen Geſchloſſenheit des organiſatoriſchen Nacht. .). Aus dieſem Grundgeſetz heraus iſt das Eigene, E ſteie
tralſtelle, durch die Herren Miniſterialdirekter Urſtadt und dem nach= Aufbaus iſt zugleſch die Lage des Volksbildungs= und Jugendpflege= Erdgebundene, „An=dar=Secholleshaften” jiſw, zu verſteherg.
maligen Präſidenten des Landesbildungsamtes, Herrn Dr. Strecker, zu weſens in Heſſen ganz anders als beiſpielsveiſe noch vor 4 Jahren, Lebenskreis heraus iſt auch das Geiſtige zu heurteilen. Der
gebenken. Wo, wie damals, noch alles im Fluß und Werden war, noch ganz anders jedenfalls als damals, da vor zehn Jahren der Staat zum durchaus nicht dümmer, er iſt nur anders wie der Städte So
alles auf Verſuch eingeſtellt ſein mußte, wo vor allem auf kanerlei eiſtennal ſich öffentlſch zur Förderung und Unterſtützung der genannten leutet noch lange nicht ſchlechter. Der Bauer iſt durcha .
Tradition aufzubauen und keine ſachliche Grundlage für die ſtaatliche Beſtrebungen bekannte. Wir treten heute in die neue Aera ein mit der tſch und ungeſellſchaftlich. Auch das hängt mit ſeinem Be
Volksbildungzarheit vorhanden war, da bedeutete der Einſatz des Ein= Zuſammenfaſſung faſt aller maßgebenden Organiſationen des Geſtes=, men. Ein uraltes Sprichtvort” „Fängt der Bauer ne Arbeit ſ.
zelnen für das Im=Entſtehen=Begriffene alles. Und in dieſer Hinſicht Wirtſchafts= und öffentlichen Lebens in dem Landesausſchuß für Volks= der Herrgot; weitur dran” — iſt völlig ſinnlos für den Arbeite
iſt auch der großen Zahl aller der Mitarbeiter in dieſen erſten Jahren bildung und Jugendpflege; wir präfentieren als Organiſation faſt aller Kirchen zu ihrem Nachteil mict erkannt haben). In dieſen
zu gedenken, die, erfahren in der Volksbildungs= und Jugendpflege= Jugendverhände den „Landesausſchuf Heſſen der deutſchen Jugendvers brachte die neue Zeit einen Rhythmuts, der ihr bisher unbe ſeſt
arbeit und verbunden mit den privaten Organiſationen im Lande, der bände‟; Turnen und Sport ſtehen in Verhindung mit dem Staat durch Proletariſches Arbe ter= und Bauerntum prallten in dieſer
jungen Zentralſtelle ihre Unterſtützung, ihren Rat und ihre Tat werden den „Landesausſchuß für Leſbisübungen”; alles, was die Gefangvereine, wende aufeinander wurden vielfach auch in gleichen Kom)
ließen. Ein herzliches Wort aufricht gen Dankes ſei auch der geſamten das Geſangvereinsweſen, was die Pflege von Volksmuſik und Volks= Die Welt des Arbeiters iſt gine ganz andere. An Stelle der
hefſiſchen Preſſe ausgeſprochen, die uns in der entgegenkommendſten und chören umfaßt, das vermag der Staaf heute durch die beiden Bünde, den die Konjunktur. Dazu kommt Teclmiſierung und Typiſſerur
deuſtändnisvollſten Weiſe unterſtützte. Ich bitte den zu meiner Freude „Heſſiſchen Sängerbund” und den „Arbeiter=Sängerbund” in ihrer Zu= heit, die natürlich auch eine Typiſierung der Arbeitse nteilung
auch heute hier anveſenden Vorſitzenden des Landesverbandes Heſſen, ſammenarbeiten im „Frchausſthuß für Geſangvereinsweſen” zu erſaſſen; Der Begriff Maſſe muß zum Auſhören, der Indibibtuglze ſ.
derrn Redakteur Streeſe, dieſen Dank auch allen ſeinen Berufskollegen wir haben heute außerdem die Heſſiſche Bildſtelle” und die „Wander= Maſſenproduktion erfordert Menſchenmaſſen, und dieſe nit de ſ
zu übermitteln. Ich darf in dieſem Kreiſe — wie ſchon geſagt — die lühne”, wir haben in dem „Inchausſchuß für das Jugendherbergswerk”, den Maſſenmenſchen. An Stelle des Berufs tritt ein neuer ſo
allgemeine Entwicklung de: Zentralſtelle zur Förderung der Volksbil= einen Zuſammenſchluß der Jugendherbergsbeſtrebungen im ganzen Tatheſtand, der Beſitz und Verkauf von Arbeitskraft, 9003,
dung und Jugendpflege als bekannt vorausſetzen, zumal ſie im Laufe. Lande und wir haben ſchließlich in dem „Landesverband heſſiſcher Volks= welchem Geb ete ſie liegt. Dem gegenüber ſteht das Unter5
der dergangenen Jahre ſchon des üfteren in den Flugſchriften der Zen= hochſchulen” eine zuſammenfaſſende Stelle zur gemeinſamen Förderung das naturnotwendig zur Organiſation führen mußte. Aus
tralſtelle ihre Dazſtellung fand. Sie alle waren zuidem Zeugen der Ent= ſämtlicher beſſiſcher Volkshochſchulbeſtrebungen. Mit dieſen zuſammen= ſammenſchluß erſt ſchöpft er ſeinen perſönlichen Wertg”;
wicklung, Sie wiſſen wohl alle don den manchmal erbittertſten und faſſenden, die Selbſtändigkeit der einzelnen Vereinigungen, nicht au= Kollektiumenſchen, was der Bauer nie ſein wird. Sitte, Famt”
ſchwerſten Kämpfen, die die Zentralſtelle und damt die ſtaatliche Volks= taſtenden Organiſationen iſt der Ning faſt lückenlos geſchloſſen und ſind tion Religion, alles erhält hierdurch eine andere Strutzr
bildungz= und Jugendtflegearbeit unter den Mahlſteinen der Politik nahezu alle maßgebenden Kulur=, Zugend= und Bildungsverbände eu= Proletarier. Es uird begreiflich, daß dieſer das Gegenteil
auszutragen hatte. Ein leichter Weg war es jedenfalls für mich als ſaßt. Was das für den Stagt und ſeine Zuſammenarbeit mit dieſen ſervativ des Bauern wird, daß er radikal empfindet, daß, er
Leiter der Zentralſtelle nicht, und ich kann auch nicht fagen, daß er Verbänden bedeuiet, können Sie leiht ermeſſen, wenn Sie das tatſäch= ein dunch und durch politiſcher Menſch wird. Der eine känt
immer ſchön und erguicklich geweſen ſei. Aber, wer das politiſche Leben lich betreute Gebiet einmal in ſeiner ganzen Weite vor ſich ſehen. Ich wieder Menſch zu werden, der andere, ſein Menſchentum 31
kennt, wer vor allem weiß, baß der Erſte auf dem Wege des Neuen, bes gehe ſo weit, zu ſagen, erſt durch dieſe umfaſſende und geſchloſſene Or=
Trgbitionslofen, des auch gleichzeitig Anſpruch=Stellenden und allgemeine ganifation iſt die Volksbildung und Jugendpflegearbeit befähigt, ihre
Unterſtützung Heiſchenden, eben naturgemäß immer Hen ſtärkſten Winden letzten Aufgaben gegenüber Volk und Jugend zu erfüllen und aus einer beide großen Gruppen erfaſſen, ihnen Segen brngen wil,
Damit, meine ſehr verehrten Anweſenden, möhte ich meinen nück= ſt. Dein Mittelpunkt ſolcher Volksbildungarbeit miß ein
lüter ihn als dem Schtittliacher neue Kräfte herandrängen und daß ſchauenden Vericht ſchließen. Es lag mir daran. Ihnen die große Linie, in dem die verf liedenſten Charaktere ſich reffen. Die A.s
die Beulen dus Erſten für die Siege der Zweiten und Drittin und baufit, zu zeigen, auf der ſich die Arhet der Zentralſtelle in den abgslaufenen bildung uuß den Charatter der Freiwilligkeit haben, ſie voil
Wenn Sie mch nun zum Schluſſe fragen, velche Zukunftshoffnun=
ſo wveiß ich. Sie werden nicht
warten, daß ich Ihnen
woh
gerundete und geformte Antwort gebe mit Programmtunn
uſw. Die Ausſichten dieſer Arbeit und dieſes Strebens
höng=
der Kraft, mit der wir uns — jeber an ſeiner Stelle — daſit, fün
Nein perſönlich möchte ich der Anſicht Ausdruck geben, die jet
Umwandlung der ſeitherigen, mit dem Regierungsapparat de
nur loſe verbundenen Zentralſtelle zu einem in das zuſtind
ſterium feſt eingefügten Referat wird den ſpäteren Kulturboli
nur als ein Schritt auf einem weiten Weg erſcha nen, ein e
kommen mußte, der organiſch, d. h. alſo entwicklungsgemäß
notwendig war. Denn ich ſehe die Dinge fo kommen, daß ſio
was wir hente „akahemiſche Bildung” nepnen, und dem, mi
„Volksbildung” bezeichnen, alfo aus der Bildung des Geiſtes
es ſo nennen wollen, und aus der Bildung durch Leben und
denn das iſt im tiefſten Sinne Vollsbildung — der nene
lebensvollen und lebenswahren Bildung entwickeln wird, die
felben Grundlagen aufbauend, die Vorzüge der einen mit
auderen Bildungsmöglichkeit derart vereinigen wirb, daß
Ueberhebung noch Unterwürſigkeit, daß ſie weder Verachtung
letztſein kennen wird. Vielleicht werden ſich beide Bildungsaö.
noch ſchärfer entgegentreten müſfen, „wo ſie in ihren abſtrak
men auftreten, aber dieſe Gegenſätzlichleit wird.
lebensfeindlich iſt, über Jahr und Tag doch zur Annäherung
ſtändigung zwingen. Das aber ſcheint mir letztes Ziel unſere
überhaupt zu ſein — und unſerer Volksbildung im beſonder
bas Gegenſätzliche überwindet und das Verſtändnis bereiten
daß alle Formen des Lebens Daſeinsrecht haben und alle Me
recht auf geiſtige, körperliche und berufliche Vollberechtigung ur
An dieſes mit ſtarkem Befall aufgenommene Referat ſ.
zahlreich=
Glückwunſchanfprachen.
Prof. Cordien von der Univerſität Gießen überbra
wünſche und Dunk der Zentralſtelle von einer Stätte, die
jüngere Schtzeſter ſiehf. Der Redner ſtellt feſt, daß die Sck
tungen des Vorrednars ſich durchaus mit den Anſchauunger
terſität über die Volksbildungsarbeit decken. Ein enges
arbeiten auf deſem Gebiete iſt in Gießen längſt dunhoef
Preiheit des Arbeitens auf dem Gebiete der Volksbildung
Schutze der autlichſen Stelle der Regierung könne durchaus
wirken, was die Tätigkeit der Univerſität beweiſe. Die S.
bereits die Notwendigkgt der ſachlichen Mitarbeit an den K. 6;
erkannt und ſich von dem Gebiete der reinen Kritik zur ſach
arbeit umgeſtellt.
Für den Landesausſchuß Heſſen des Deutſchen Jugendpf
des ſprach Herr Pfarrer von der Au Dank für die gelei
und Glüickwünſche, beſonders dem Leter der Zentraſſtelle, iu
Haſſinger, aus.
Profeſſor Becker=Darmſtadt ſprach für Landesbeirat u EiNt
ausſchuß des Amts für Leibesübungen, Stadt=Inſpektor B. Boc
für die Lugendherbergsverbände, wie für die wandernde Ju Tün
haupt, Mniſterialrat Dr. Siegert für den Heſſiſchen S Fut
ber ebenfalls der treuen Mitarbeit Schulrat Haſſingers viel erult
habe.
Prälat D. Dr. Diehl als hächſter evangeliſcher Tich
Heſſens erinnerte an die Kämpfe der Zentralſtelle im Parlan —
Zeit, da er, Redner, noch Parlamentsmitglied war. Aber
ſolcher, ſondern als Kirchenmann wolle er ſprechen und da
Zeiten, da Kirche und Bildung ſich feindlich gegenüberſtande s
Gott ſei Dank vorüber. Heute finde mam doch ſchon Wege Tuſ
ſamer Zuſammenarbeit. Zu dieſer zwingt geradezu di ſEit
dungsarbeit und dam t auch die Zentralſtelle. Die Kiuchen
immer eine Volksgemeinſchaft, die ohne Rückſicht auf politiſd Eiut
ſich zuſammenfindet. Und da die Zentralſtelle nun dem Ku Eait
rinm eingeordnet iſt, kann man auch vom Standpunkte d Ei
mannes aus zu ihrer Arbeit herzlichſt Glück wünſchen. — E
rat Dr. Meller ſprach für den Volksverein für das katholif ſa.0
land, Studienrat Jakob für den Landesverband heſſiſcher E
ſchulen, Donikapitular Dr. Schneider, der namens des 9
und der bifchöflichen Behörden Dank und Anerkennung für 1
Arbeit ausſprach. Für den Allgemeinen Gewerkſchaftsbund
Rößner, Landtagsabg. Widmenn für die ſozialiſt
dungsverbände, Redakteur Streeſe für den Landesverb
des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe.
Herr Schulrat Haffinger ſprach allen Rednern den
Dank aus und verſprach, auch in Zukunft ſeine ganze Kraft E
bildung zu widmen.
Den Schluß der Feſtſitzung bildele ein feſſelnder Vortrag
tor Bäuerle=Stuttgart über
„Arbeiterbildung und Bauernbildu
Der gedanklich tiefe warmherzige Vortrag baute im 1 Fch
auf die Tatſache, daß Menſch als Allgemeinbegriff es nicht
die Menſchen eine Vielheit bilden, die nich: ſchenatiſch zu
Wer einen Menſchen bilden will, muß ihn zuvor erkennen. C mi
nur bilden von ſeiner ſpezellen Lage aus. Dieſe muß 1
wollende kennen, wenn ſeine Arbeit von Segen ſein ſoll. Fſ,
ſo ergibt das Vorgeſagte, den Bauern „verſtädtern” zu w.
Ideal aller Bildung iſt, daß die Geſtalten, die Vorgänge,
die Erlebniſſe des eigenen (des zu bildenden) Lebenskreiſes z1 E
zum Volk führt nur durch dieſes ſelbſt. Wenn über die z
Gruppen Arbeiter und Bauern geſprochen werden ſoll, muf
Bauer gibt es nicht. Mrgends iſt Formatismus und Schem md
gefährlich, wie in der Bildungsarbeik. Deſſen ungegchtet ſin
innere und äußere Prägung auf. Daraufhin muß man ſich
die Menſchen anfehen. Hier liegt die Gefahr der Fachausbil.
gegen ſeinen Beruf erzi hen, wenn er nicht einſeitig weiden
Der Bauer iſt nur aus ſeiner Arbeit heraus zu derſt
Er iſt in ge uiſſem Sinne ein Stück Natur, iſt mit dem Bode
ſen. Das macht ſeinen konſervatiten Grundchrrakter aus (n
lange die Erde ſteht, ſoll nicht aufhören Sommer und Winte. —
Sr
Das muß berückſichtigt werden, wenn die Arbeit der 8o
beſonders bei dem jungen Menſchen ainſetzen, der no9 ße
mäßig ſein.
Der Vortrag fand in ſtarkem Beifall Anerkennung=
Mit herzlichen Worten des Dankes an den Redner ſchoß
Haſſinger die eindwucksvolle Feſtſitzung.
Donnerstag, den 14 Juni 1928
Seite 7
Der Odenwaldkſub 1922.
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Gar-
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*
hierz!
Fflge der Reichstagswahlen am 20. Mai findet die
Hauptver=
lung des Odenwaldklubs in dieſem Jahre eiſt am 16. und 17.
g28 zu Worms a. Rh. ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit iſt ein
* auf die Tätigkeit dieſes gemeinnützigem Vereins angebracht.
„6 hierüber gibt der Bericht, den der Schriftführer des
Hauptaus=
des Klubs als Rechenſchaftsbericht für die Hauptverſammlung
hat, und der in der Vereinszeitſchrift „Unter der Dorflinde”
ſo=
ſchienen iſt (1928, Nr. 6, Seite 119/131). — Im ganzem zeigt die
ntwicklung des Klubs aufſteigende Tendenz. Schon rein
h beweiſt dies die Zunahme der Mitgliederzahl, die um 200
ge=
iſt und nunmehr über 15 000 beträgt. Auch die Zahl der
Orts=
auf 113) geſtiege
die Ortsgruppen bilden ein dichtes Netz von Mainz=
Frankfurt=
bis füdlich zu einer Linie Bruchſal=Wimpfen. Die Oſtgrenze
rch den Main bis Wertheim und ſüdlich durch die Ortsgruppen
Adelsheim, die Weſtgrenze aber durch den Rhein gebildet. Ein
enes Kärtchen gibt ein gutes Bild über die Verteilung der Orts=
Dieſe ſelbſt ſind natürlich verſchieden groß; wir finden ſolche
zreven Tauſend Mitgliedern (Mannheim 3500) bis zu ſolchen von
Mitgliedern. Es kommt der Leitung des Klubs auf möglichſt
erbreitung des Heimat= und Wandergedankens an, und
dement=
d entfaltet ſie auch eine lebhafte Werbetätigkeit.
Beherzigens=
ſcheinen uns gerade die Ausführungen, die der Bericht hierüber
Wir leſen da:
erbt neue Mitglieder! Der Odenwaldklub muß, es iſt
, ſich der Oeffentlichkeit noch viel mehr in Erinnerung bringen.
Hen ein Recht auf Unterſtützung unſerer nur dem Gemeinwohl
ten Arbeit. Es iſt gewiß ſehr erfreulich, daß die
Wanderbewe=
den letzten Jahren derartig in die Maſſen gedrungen iſt, daß
h alles wandert. Ein Verein ohne Wanderungen iſt eigentlich
t mehr möglich, und ſo ziehen Turner und Sportler,
Stenogra=
ih Sänger und alle möglichen ſonſtigen Vereine hinaus in die
Wir betonen ausdrücklich: Wir freuen uns deſſen, denn wir
ran, daß die Samenkörner, die die Gebirgs= und Wandervereine
rzehnten geſtreut haben, herrlich aufgegangen ſind, aber wir
bit=
z: Vergeßt nicht den Odenwaldklub, der die gute
ung geſchaffen hat, der ihr bei euren Wanderungen folgt, der
Hütten, Tempel, Ruheplätze baut, anlegt und unterhält, der
tufſtellt und Wege verbeſſert, der ſchon ſeit Jahrzehnten ſeine
der durch Wandern mit der Heimat vertraut macht und zur
iebe erzieht. Und war es nicht auch der Odenwaldklub, der ſchon
evor es Verkehrsvereine gab, für den Verkehr geſorgt hat, der
urch ſeine Markierung und Bauten ſein redlich Teil für die
Er=
ig unſeres Gebirges getan hat und es heute noch tut? Wir
ar=
och ſtets eifrig mit in allen Verkehrsfragen und bemühen uns,
ſo=
in unſeren Kräften ſteht, für unſer Gebirge zu werben —
zur=
wieder auf der „Preſſa” in Köln —, alſo ſeid dankbar
ft uns in unſerer Arbeit, indem Ihr auch finanziell dazu bei=
Das zu fordern, erſcheint uns als unſer gutes Recht, das ſich der
löklub durch ſeine Jahrzehnte dauernde Arbeit erworben hat.
uf, ihr Wanderabteilungen und Wanderriegen
e Ihr wackeren Wanderer außerhalb unſeres Klubs Euch auch
derdet bei uns Mitglied, wenn nicht alle, ſo doch
korporati=
itglied! Und Ihr Gemeinden, für die wir doch auch indirekt
durch Hebung des Verkehrs, tragt auch Ihr Euer Scherflein
werdet korporative Mitglieder! Die Werbung in dieſer
Hin=
erfolgt, und eine Anzahl von Gemeinden iſt auch unſerem Rufe
gefolgt, aber es ſind ihrer noch nicht viele, die das kleine Opfer
lich 20 Mark für unſere Sache bringen wollen..
der Spitze des Klubs ſteht der Hauptausſchuß unter den
Vorſitzenden Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing=Darmſtadt und
hrer Weißert=Mannheim. In die Führung der laufenden
e teilen ſich der Schriftführer, Dr. Götz, und der Rechner,
In=
ött, die Verkehrsfragen bearbeitet Bürgermeiſter Daub,
itſchrift leitet Direktor Kiſſinger, und den
Wegbezeich=
führt Oberſtaatsanwalt Wünzer, ſämtlich aus Darm=
Zanzen umfaßt der Hauptausſchuß 23 Mitglieder, die ſich
ige Klubgebiet verteilen und die einzelnen Gegenden,
aller=
t ohne genaue Gaueinteilung, betreuen.
Gauverſamm=
ten der Ausſprache über laufende Klubangelegenheiten
Hauptausſchußſitzungen. 25 um die Wander=
Förderung des Heimatgedankens verdiente Männer aus
der Bevölkerung beſitzt der Geſamtklub als
Ehrenmit=
derade in der Auswahl dieſer Männer lediglich im Hin=
Verdienſte zeigt ſich die volksverbindende Richtung des
den unter den Ehrenmitgliedern den Handwerksmeiſter
t. den Schriftſteller neben dem Beamten, dem
Handels=
m Künſtler. Im Mittelpunkt der Tätigkeit der
Ortsgrup=
t das Wandern. 1226 Wanderungen wurden von 102 Orts=
un
wel
Ve
SA
Was führende Männer
über den Luftverkehr ſagen!
Frage nach der Bedeutung der Luftfahrt ſchwebt auf aller
Sie wird immer lebhafter geſtellt werden und zur Löſung
Fortgeſetzt wird die Sicherheit der Luftfahrt erhöht durch
neue Verbeſſerungen der Flugzeuge. Raum und Zeit
durch die Luftfahrt immer mehr überwunden, ſo daß man mit
agen darf: ihr gehört die Zukunft täglich mehr. Der Ruf:
yrt iſt not” erhält ſeine große Bedeutung auch dadurch, daß die
nis von der Notwendigkeit der Luftfahrt ungehemmt vorwärts
ſtärker und ſtärker wird.
ge die Heſſiſche Flugbetriebs=Aktiengeſellſchaft in ihren
Beſtre=
zur Hebung der Luftfahrt allſeitig unterſtützt werden und erfolg=
Ulrich, Staatspräſident von Heſſen.
irken.
Amtsgericht I. Wegen Zuwiderhandlung gegen 88 17, 18, 20 des
eſetzes über den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909 hat
junger Kaufmann aus Saulgau zu verantworten. Es wird ihm
* gelegt, daß er es unternommen habe, eine bei einem hieſigen
*hmer angeſtellte junge Dame zwecks Wettbewerbs, oder um dieſe
Zu ſchädigen, zu veranlaſſen, Geſchäftsgeheimniſſe (Adreſſen der
Serkreter der Firma) zu offenbaren. Er will dies getan haben,
Eereſſe eines für ſeinen Vater einzutreibenden
Proviſionsgut=
das dieſer als Vertreter an die Firma noch zu bilden habe.
bſicht, die Firma zu ſchädigen, habe ihm nicht vorgeſchwebt, er
I1s ſozialen Gründen gehandelt, um der Angeſtellten eine
Ge=
beſſerung zu verſchaffen, wenn ſie der Verſuchung widerſtehend,
eſſen nicht preisgebe und ſo zu der Prinzipalität halte. Die Ge=
Ireht, daß das Vertretermaterial der Konkurrenz gegen Entgelt
„keit wird, zumal das in Frage kommende Unternehmen weſent=
Vertretertätigkeit baſiert. Der Angeklagte war früher als Expe=
E' dem Unternehmen tätig. Aus der Beweisaufnahme ergibt ſich,
* Angeklagte bei der Angeſtellten zunächſt erſchien, um ihr ein
Inent für das väterliche Geſchäft anzubieten, nachher rückte er
1r Alunnen heraus, die Adreſſen der Vertreter, des Expedienten
Skunfte über das Konto ſeines Vaters zu erhalten. Die
Ange=
atte den Eindruck, daß ſie ausgeforſcht werden ſollte. Der Ange=
Seibt dabei, daß er ſeinerzeit weſentlichen Einfluß auf das En=
Der jungen Dame gehabt habe, was aber der Leiter des Unter=
S (G. m. b. H.) beſtreitet. — Das Urteil erkennt auf 1 Monat
2 rechnet aber 17 Tage der erlittenen Unterſuchungshaft an.
A.
grußpen im Jahre 1927 veranſtaltet, gewiß eine ſtattliche Zahl, und 2528
„Voldene” Abzeichen belohnten die eifrigen und regelmäßigen Wanderer.
Bemerkenswert iſt die ſtarke Zunahme der ausgezeichneten Frauen und
Jugendlichen, ein Beweis dafür, daß das Wandern immer weitere Kreiſe
der Bevölkerung erfaßt. Der „Spitzenwanderer” erhielt das goldene Ab=
Zeichen bereits zum 24. Male, und ihm ſchließt ſich eine ſchier unendliche
Reihe weiterer erfolgreicher Wanderer an. — Daß der Klub über einen
großen Stamm treuer Mitglieder verfügt, erhellt die Tatſache, daß
wieder an 191 Mitglieder das Abzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft
ver=
liehen werden konnte. — 92 Dekorierungsfeſte vereinten die
Ortsgruppen in fröhlicher Gemeinſchaft, meiſt zuſammen mit Vertretern
des Hauptausſchuſſes, eine Fülle verſchiedenſter ſonſtiger Feſte und Feiern
bildeten Höhepunkte im Vereinsleben und dienten dem engeren
Zu=
ſammenſchluß der benachbarten Ortsgruppen; beſonders ſeien hier
ge=
nannt die Sternwanderungen, Sonnwendſeiern und Heimatabende. Die
Ortsgruppen ſelbſt halten meiſt regelmäßige Klubabende in
be=
ſtimmten Klublokalen ab, die verſchönt werden durch die Darbietungen
der mächtig aufblühenden Geſangsabteilungen und
Klub=
orcheſter. Der Belehrung der Mitglieder dienten zahlreiche
Vor=
träge, meiſt mit Lichtbildern, die den Zuhörern Aufſchluß über fernere
Wandergebiete und mancherlei aus Sage und Geſchichte der Heimat
gaben. — Die Heimatliteratur findet im Odenwaldklub
natür=
lich auch ihre Pflege. Mit Vorliebe werdem Heimatdichtungen
bei den Feſten aufgeführt. Die Luſtſpiele von H. O. Becker, Bechtel,
Buxbaum, Funck, Haßloch, Köſer, Löffler, Nerking, Rüthlein, Schaffnit,
Stoll, fanden wiederholte, erfolgreiche Aufführungen. — Unermüdlich
und treu arbeiteten, wie immer, die wackeren Wegbezeichner unter
Wünzers Leitung, dem als nie verſagender Helfer Amtmann
Nei=
mund=Darmſtadt zur Seite ſtand. Neben der Inſtandhaltung der
zahlreichen Linien ſtand im Mittelpwukt der Arbeit die Verlegung der
Linien von den Landſtraßen hinweg. Dies erſchiem nötig im Hinblick
auf den rieſenhaft anſchwellenden Autoverkehr. — Die vom Klub
her=
ausgegebenen Karten wurden um das Blatt Bruchſal und Umgebung
(1:50 000) vermehrt. Die Vereinszeitſchrift „Unter der
Dorf=
linde” unter Direktor Kiſſingers Leitung iſt außerordentlich
be=
liebt und ſtellt in ihrer heutigen Form ein wirkſames Bindemittel
zwi=
ſchen den Mitgliedern dar. Das „Mannheimer Friſchauf” ſteht der
Dorflinde würdig zur Seite. — Größere Aufwendungen wurden auch im
Jahre 1927 wieder gemacht für die Klubbauten. Die gemeinnützige
Tätigkeit des Odenwaldklubs tritt deutlich hervor, wenm wir hören, daß
der Klub und ſeine Ortsgruppen 8 Türme, 2 Klubhäuſer, 31
Schutzhüt=
ten und =Tempel, 13 Ruheplätze, Quellen= und Brunnenanlagen, 4
Ehren=
male und ſonſtige Denkmäler nebem vielen Ruhebänken beſitzen und in
ordnungsmäßigem Zuſtand erhalten, und daß viele Tauſende von Mark
alljährlich hierfür ausgegeben werden. — Beachtenswert ſind auch die
Leiſtungen auf heimatkundlichem Gebiet, für Erhaltung von
Tracht, Sitte, Lied und Tanz der Odenwälder, ebenſo die Schaffung von
Heimatmuſeen (neue in Michelſtadt und Reinheim) und die
Auf=
merkſamkeit, die ma der Frage des Naturſchutzes widmet.
Die Verkehrsfragen und die Propaganda für das
Klub=
gebiet betrachtet naturgemäß der Klub in erhöhtem Maße als ſeine
Auf=
gabe. Bürgermeiſter Daub=Darmſtadt leiſtet hier wertvolle Arbeit,
Zu=
ſammenarbeit mit den Verkehrsverbändem wird angeſtrebt.
Lichtbilder=
ſammlungen ſind als Unterlagen für Vorträge vorhanden, eine
Samm=
lung großer gerahmter Bilder dient zur Beſchickung von Ausſtellungen,
Zuſammenſtellungen über die Gaſthäuſer des Klubgebiets bilden
Unter=
lagen bei Anfragen von auswärts. — Die finanzielle Lage des
Klubs iſt befriedigend, dank der unermüdlichew Tätigkeit des
Schatz=
meiſters Schött=Darmſtadt. Die „Bergwacht Odenwald” in
der der Klub die Führung übernommen hat, und in der die
verſchieden=
ſden örtlichen Wandervereine feweils einmütig zuſammenarbeiten, hat
ihre Aufgaben, unterſtüſit durch Zuſchüſſe der Volksſtaaten Baden und
Heſſen, getreulich ausgeführt und iſt in ihrem Beſtand auch für 1928
geſichert. — Der Jungodenwaldklub, von Dipl.=Ing. Ries=
Darmſtadt geleitet, dient der Heranbildung des Nachwuchſes und der
Er=
ziehung der Jugend zum Wandern. An 26 Orten umfaßt er in 34
Grup=
pen 1100 Mitglieder; er iſt in 4 Bezirke eingeteilt und verfolgte durch
Sternwanderungen, Sonnwendfeiern, Führertagungen, einen Jugendtag
(in Reinheim) ſeine Ziele. Der Führer des Jung=O.=K. iſt Mitglied des
Jugendausſchuſſes des Verbandes der deutſchen Gebirgs= und
Wander=
vereine. Die Gaue Südheſſen und Baden des deutſchem Jugend=
Her=
bergs=Verbandes fanden finanzielle Unterſtützung. — Der Klub iſt
Mit=
glied im „Verband der deutſchen Gebirgs= und Wandervereine”, der mit
300 000 Mitgliedern die deutſche Spitzenorganiſation des Wanderns
dar=
ſtellt und unter der tatkräftigen Leitung von Direktor Kiſſinger=
Darmſtadt ſteht. — Dank ſchuldet der Klub für verſtändnisvolle
Unter=
ſtützung und Anteilnahme an ſeinen Beſtrebungen den Forſtbehörden,
Reichsbahn und Preſſe. — Aus allem aber geht hervor, daß der
Oden=
waldklub auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr eine erfreuliche Entwicklung
genommen hat, wovon auch die große Heerſchau in Worms am 16.
und 17. Juni beredtes Zeugnis ablegen dürfte.
Götz.
*p. Große Strafkammer. Wegem fahrläſſiger Transportgefährdung
haben ſich zwei in Hanau wohnende Perſonen (eſevvelokomotipführer
und Lokomotivheizer) auf Berufung zu verantworten. Zugrunde liegt
ein Zuſammenſtoß, der ſich am 24. September 1927 um 5½ Uhr früh im
Bahnhof Groß=Umſtadt ereignete, worüber wir anläßlich der
Gerichts=
verhandlung vom 26. März d. J. ausführlich berichtet haben. Der
Leer=
zug Nr. 10901 traf fahrplanmäßig, aus Richtung Hanau kommend, ein.
In Groß=Umſtadt kreuzt er fahrplanmäßig mit dem Perſonenzug
Nr. 456, der von Wiebelsbach=Heubach kommt. Laut Fahranweiſung hat
der Leerzug einen Milchwagen auf dem Bahnhof mitzunehmen und
den=
ſelben von Gleis 6 zu holen. Bei dem hierzu nötigen
Rangierungs=
manöver iſt die Lokomotive des Leerzuges infolge des regneriſchen
Wet=
ters auf dem glitſchigen Geleiſe in die Weiche hineingefahren und wurde
von dem eben einfahrenden Perſonenzug Nr. 456 erfaßt. Durch den
Zuſammenprall wurden die beiden Angeklagten und einige andere
Per=
ſonen verletzt. Der Sachſchaden betrug einige Tauſend Reichsmark. Am
genannten Tage herrſchte außergewöhnlich trübes, regneriſches und
un=
durchſichtiges Wetter. Das Bezirksſchöffengericht erkannte auf je 100 Mk.
Geldſtrafe. — Da der Verteidiger der Angeklagten auf Ladung eines
weiteren Sachverſtändigen (Lokomotivführers) und eines weiteren
Zeu=
gen beſtand, trat Vertagung ein.
I. Mch
Tageskalender für Donnerstag, den 14. Juni 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
gegen 22 Uhr, B 20: „Jonny ſpielt auf”. — Kleines Haus: Geſchloſſen.
— Orpheum, abends 20.15 Uhr, Sommerbühne Harprecht: „Mädels
von heute‟, — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Weinhaus Maxim, Waldſchlößchen. —
Muſikanten=
gilde, abends 20 Uhr: Geiſtliche Abendmuſik in der Pauluskirche. —
Kinovorſtellungen: Helia, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 11. Juni. Das diesjährige Verbandsfeſt der
evangeliſchen Poſaunenchöre der Provinz Starkenburg findet hier am
23. und 24. d. Mts. ſtatt. Gleichzeitig damit gedenkt der hieſige
Bläſer=
chor die Feier ſeines 70jährigen Beſtehens zu begehen. Die
Veranſtal=
tung ſoll durch eine Feier bei Feuerſchein und Fackellicht am 23. d. Mts.
eingeleitet werden. Der Hauptfeſttagmorgen, Sonntag, 24. d. Mts.,
wird Choralblaſen auf den Straßen und vor der Kirche bringen. Es
folgen dann die Morgenwache und die Probe der Maſſenchöre, woran
ſich der Feſtgottesdienſt in der Kirche, in welcher der Verbandsvorſitzende,
Pfarrer Knab=Guſtabsburg, ſprechen wird, anſchließt. An dem
Ver=
bandsfeſte werden ſich etwa 20 Chöre beteiligen und wird der nachmittags
ſtattfindende Feſtzug ein recht anfehnlicher werden. Bei der ſich
an=
ſchließenden Feier werden Maſſenchöre, Einzelchöre und Anſprachen
mit=
einander abwechſeln und am Abend eine Gemeindefeier dem Feſte den
Abſchluß geben — Auf die hier ausgeſchriebene Lehrerinnenſtelle
haben ſich 17 Bewerberinnen gemeldet, und wurde vom Schulvorſtand die
feit längeren Jahren hier tätige Schulverwalterin Frl. Nehmeher
vor=
geſchlagen.
Aa. Eberſtadt, 12. Juni. Genoſſenſchaftsverſammlung.
Die Landwirtſchaftliche Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft des Obſt= und
Gartenbauvereins Eberſtadt, die eine Genoſſenſchaft mit beſchränktes
Haſtung iſt, konnte am Samstag ihre diesjährige Generalverſammlung
im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” (Gruß) abhalten. Die Verſammlung
purde von dem Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Ludwig Eckhardt,
ge=
leitet, der auch den Geſchäftsbericht erſtattete. Die Rechnungsablage
erſtattete Reihner Georg Lang. Vorſtand und Aufſichtsrat wurde
Ent=
laſtung erteilt und die Verteilung des Reingewinnes in dem
vorgeſehe=
nen Sinne beſchloſſen. Jakob Schambach wurde durch Zuruf wieder in
den Vorſtand gewählt. In den Aufſichtsrat wiedergewählt wurden die
ausſcheidenden Mitglieber Ludwig Dächert 5. und Adam Eckhardt. Die
Zahl der Mitglieder beträgt 148. — Hohes Alter. Der
Ehrenober=
brandmeiſter der Freiw. Feuerwehr Eberſtadt, Ludwig Dächert 5.,
konnte in dieſen Tagen in voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit
ſeinen 75. Geburtstag begehen. — Turngeſellſchaft. Die
Turn=
geſellſchaft E. V. hält am Donnerstag abend im Vereinslokal eine
wich=
tige Monatsverſammlung ab. Die Aktiven des Vereins trainieren
eben eifrig für das am 24. Juni in Trebur ſtattfindende Gauturnfeſt des
Main=Rodgaues. Die Uebungsſtunden finden jetzt durchweg wieder im
Freien auf dem Turnplatz an der Sſchloßſtraße ſtatt, auf dem dem
Ver=
nehmen nach noch in dieſem Jahre eine neue Unterkunftshalle errichtet
werden ſoll. — Auf auswärtigen Feſten. Der Geſangverein
Liederkranz” Eberſtadt beteiligte ſich am Sonntag an dem 40jährigen
Stiftungsfeſt des Geſangvereins „Sängerluſt” in Jugenheim. Auf dem
gleichen Feſt war guch der Geſangverein „Frohſinn” vertreten.
Außer=
dem weilte der Geſangverein „Sängerluſt” Eberſtadt auf einer
Sänger=
feſtlichkeit, die in Traiſa abgehalten wurde. Eine Radtour nach
Heppen=
heim hatte der Radfahrerverein „Friſch auf” unternommen.
Aa. Eberſtadt, 13. Juni. Ortsbauplanänderung. Der
Plan über die Fluchtlinienänderung in der Villenkolon’e ſüdlich der
Schillerſtraße und öſtlich des früheven „Waldfriedens” liegt nunmehr
auf die Dauer von 14 Tagen auf dem Gemeindebauamt im Rathaus zur
Einſichtnahme aller Intereſſenten auf. Nur während dieſer Friſt können
Einwendungen vorgebracht werden. — Beerdigung. Am
Diens=
tag nachmittag wurde unte; großer Beteil gung, insbeſondere aus
Handwerkerkreiſen, der Wagnermeiſter Adolf Hofmann 1. zu Grabe
ge=
tragen. Der Verein „Soldatenkameradſchaft” gab ſeinem langjährigen
Mitglied mit Fahne und Muſik in der üblichen Weiſe das letzte
Ge=
leite und ließ auch enen Kranz niederlegen.
Aa. Pfungſtadt, 13. Juni. Der neue Kreisbrandmeiſter
in Pfungſtadt. Bei der am Sonntag ſtattgefundenen größeren
Uebung der Freiwilligen und Hilfsfeuerwehr Pfungſtadts war auch der
neue Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger aus Darmſtadt zugegen. Er
war mit der Kreismotorſpritze gekommen, mit deren Einzelheiten ein
Teil der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr vertraut gemacht wurde.
— Feſtgenommen. Ein hieſiger Einwohner, der vor einiger Zeit
im Eſchollbrücker Walde ein 17jähriges Mädchen aus Eſchollbrücken mit
dem Meſſer bedrohte, wurde nach Gegenüberſtellung mit dem Mädchen
feſtgenonren und in das Darmſtädter Unterſuchungsgefängnis
über=
geführt.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt, 12. Juni. Feuerwehrfeſt. Die
Froi=
willige Feuerwehr Hahn feiert am 23. und 24. Juni ihr 25jähriges
Stiftungsfeſt. Ungefähr 20 Wehren aus der Nachbarſchaft haben bereits
ihr Erſcheinen zugeſagt.
G. Ober=Ramſtadt, 12. Juni. Gauturnfeſt in Bürtelborn.
Zu den Wettkämpfen beim Gauturnfeſt in Büttelborn am Sonntag, den
17. Juni, entſendet auch der Turnverein Ober=Ramſtadt (D. T.) eine
Anzahl Turner. Daneben nehmen auch andere Mitglieder des Vereins
am Gauturnfeſt teil. Gemeinſame Abfahrt mit Auto am Samstag, den
16. Juni, nachmittags 4½ Uhr, bei Mitglied Schanz, Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße. Der Feſtort liegt im beſetzten Gebiet und wird den Teilnehmern
empfohlen, ſich rechtzeitig mit dem erforderlichen Perſonalausweis zu
verſehen.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Juni. Freitag, 15. d. M., von 8—12 Uhr,
werden bei der Gemeindekaſſe die Bezüge der Klein= und
So=
zialrentner für den Monat Juni ausbezahlt. —
Arbeits=
markt. Hier ſtehen zur Zeit noch 71 Perſonen in
Arbeitsloſenunter=
ſtützung; daneben erhalten elf Perſonen Kriſenunterſtützung.
(f) Roßdorf, 13. Juni. Schlußprüfung. Letzten Sonntag
nachmittags fand die Schlußprüfung der Arbeiter=Samariter=Kolonne im
Saale des Gaſthauſes „Zur Traube” ſtatt. Der Prüfung unterzogen ſich
10 Herren und 9 Damen. Die Teilnehmer entledigten ſich der von dem
Kolonnenarzt, Herrn Dr. Heck, in ſehr eingehender Weiſe geſtellten
Fra=
gen ſehr prompt und muſtergültig. Namens des Kreis= und
Bezirksvor=
ſtandes ſprachen die erſchienenen Hervem Salzmann und Rauchfuß der
Kolonne volle Anerkennung für ihre Leiſtungen aus und dankten
insbe=
ſondere Herrn Dr. Heck für ſeine umfangreiche Mühewaltung. Eine
kleine Nachfeier am Abend bildete den Abſchluß der Prüfung.
Le. Groß=Umſtadt, 11. Juni. Reit= und Fahrverein. Am
Sonntag, den 17. Juni, findet das diesjährige Turnier des Reit= und
Fahrvereins für den vorderen Odenwald auf dem hieſigen,
neuhergeſtell=
ten Feſtplatze im Raibacher Tal ſtatt. Nach den eingegangenen
Anmel=
dungen ſcheint die Beteiligung eine recht gute zu werden, die
Aufſtel=
lung des Zuges erfolgt um 1 Uhr am Bahnhof. Um 2½ Uhr beginnt
das Turnier: Wettkämpfe der verſchiedenen Reitabteilungen, Jagd= und
Paarſpringen, Reiter= und Geſpannprüfungen für Ein= und
Mehr=
ſpänner. Da eine derartige Vorführung hier zum erſten Male ſtattfindet,
ſo iſt mit einem ſtarken Beſuch zu rechnen. Ein geſelliges
Zuſammen=
ſein am Abend im Gaſthaus zum „Weißen Roß” beſchließt den Tag. —
Auf Grund der Anordnung des Herrn Miniſters des Innern vom
13. Januar 1928, betreffend die beterinärärztliche Beaufſichtigung von
Handelsſtallungen werden die Stallungen der Handelsleute Moritz Fuld
und Ludwig Ohl zu Groß=Umſtadt als Gaſtſtälle beſtimmt.
r. Babenhauſen, 11. Juni. Der Geſchichtsverein von
Ha=
nau beſuchte am vergangenen Samstag nachmittag unſer Städtchen.
Unter Führung von Herrn Pfarrer Kehr und Herrn Lehrer Wendel
beſichtigten die Damen und Herren mit dem größten Intereſſe die Fülle
von Sehenswürdigkeiten, die unſer Städtchen bietet. Der Rundgang
führte in die alte ehrwürdige evangeliſche Kirche, wo der aus Holz
ge=
ſchnitzte Altarſchrein große Bewunderung erregte, in das Schloß, zu den
alten Türmen und durch die alten Gaſſen und Gäßchen. Auf dem
Rat=
haus nahm man Einſicht in die Urkunden des Städtchens, die von
ver=
gangenen Jahrhunderten ſo feſſelnd zu erzählen verſtehen. Im
Gaſt=
hauſe „Deutſcher Hof” war noch ein gemütliches, geſelliges
Zuſammen=
ſein, bei dem der 2. Vorſitzende des hiſtoriſchen Vereins Hanau einen
Vortrag hielt über die Geſchichte Babenhauſens, die mit der von Hanau
ſo viele innige Berührungspunkte hat. Höchſt befriedigt von dem
Ge=
ſchauten und Erlebten verließen die Gäſte unſer an mittelalterlichen
Er=
innerungen reiches Städtchen.
AorMstet
dis3t das Geheimnis, wenn Sie besonders schönes klaar sefen
WO L F E
S O H A
(IP42u
[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Fiug und Startverſuche
mit Raketenantrieb.
Berlin, 13. Juni. (Priv.=Tel.)
In den letzten 24 Stunden ſind verſchiedene Verſuche mit
neuen Raketenfahrzeugen vorgenommen worden. Auf der Rhön
hat der Segelflieger Stemer mit ſeinem Flugzeug „Ente” einen
kurzen, zwei Kilometer langen Flug von der Weſterkuppe aus
unternommen. Das Flugzeug iſt dabei durch Raketen angetrieben
worden. Es ſoll ſich nur um einen kurzen Vorverſuch gehandelt
haben. Ein erſtes Raketenflugzeug ſoll erſt in drei Wochen ſeine
Flüge beginnen, wenn das offenbar in aller Heimlichkeit gebaute
Flugzeug der Firma Raab & Katzenſtein fertig iſt.—
Wahrſchein=
lich wird der Start am 24 Juni erfolgen. Fritz v. Opel
demen=
tiert zwar die Flüge in der Rhön, doch ſcheint er tatſächlich dort
geweſen zu ſein. Er erklärt aber, daß jetzt mit den erſten
Ver=
ſuchen eines Raketenautomobils begonnen werden ſoll, das auf
Schienen läuft. Die Verſuchsſtrecke liegt in dem
Eiſenbahndirek=
tionsbezirk Hannover. Die Genehmigung der Reichsbahn ſoll
ſchon erteilt ſein.
Wie Wagners Südweſtdeutſcher Nachrichtendienſt von der
Firma Opel erfährt, entſpricht die dieſer Tage veröffentlichte
Preſſenotiz, daß bereits ein Raketenflugzeug geſtartet ſei, nicht
den Tatſachen, jedoch ſollen die Weltrekordverſuche des auf
Schienen laufenden Raketenwagens ſchon in der kommenden
Woche, und zwar im Eiſenbahndirektionsbezirk Hannover,
ſtatt=
finden. Fritz d. Opel und Ingenieur Sander ſind bereits zur
Beſichtigung der Strecke nach Hannover abgereiſt. Der Wagen iſt
nahezu fertiggeſtellt. Er erhält, ähnlich wie der auf der Avus
vorgeführte Wagen, Tragflächen zur Anpreſſung auf den Boden.
Verſuche mit Tragflächenmodellen, die in der Rhön
vorgenom=
men worden ſind, haben die Ueberzeugung gebracht, daß ſich alle
bisher erzielten Geſchwindigkeiten überbieten laſſen werden. Die
Weltrekordverſuche in Hannover bilden den Abſchluß der zweiten
Etappe und dienen hauptſächlich der Leiſtungsmeſſung ſtärkerer
Raketenaggregate. Bei zufriedenſtellendem Ausgang der Verſuche
ſollen dieſelben im Laufe des Sommers mit Flugzeugen
fort=
geſetzt werden. Ueber die zu benutzenden Flugzeugtypen hat eine
endgültige Entſcheidung ſeitens der Firma Opel noch nicht
ſtatt=
gefunden.
n. Babenhauſen, 11. Juni. Vom Geſangswettſtreit in
Semd i. O. ſiegreich heimgekehrt iſt am Sonntag abend der hieſige
Geſangberein „Eintracht”. Von der Lautzſchen Kapelle und einer großen
Menſchenmenge wurde er am Bahnhof abgeholt. Der Verein errang mit
174 Punkten in der erſten Landklaſſe den 1. Klaſſenpreis, einen Gelde
preis in Höhe von 125 Mark. Als Belohnung für ſeine weitere
vorzüg=
liche Geſangsleiſtung wurde ihm noch ein Ehrenpreis zuerkannt in
Ge=
ſtalt eines Kunſtgegenſtandes. Der Geſangverein „Eintracht”, deſſen
trefflicher Leiter Herr Chormeiſter Sahm=Jügesheim iſt, veranſtaltet
ſelbſt am 30. Juni und 1. Juli d. J. anläßlich ſeines 50jährigen
Be=
ſtehens einen großen nationalen Geſangswettſtreit in unſerer Stadt.
Zu ſeinem ſchönen, wohlverdienten Geſangeserfolg iſt er nur zu
beglück=
wünſchen.
n. Reichelsheim i. Odw., 11 Juni. EinGartenfeſtmit
Kon=
zert veranſtaltete der hieſige Odenwaldklub am Samstagabend im
Kur=
garten des Gaſthauſes „Zum goldenen Engel”. Der 1. Vorſitzende, Herr
Bäckermeiſter Hofmann, begrüßte die überaus zahlreich anweſenden
Klubgenoſſinnen und Klubgenoſſen, und gab bekannt, daß 20 Mitglieder
der hieſigen Ortsgruppe wegen 25jähriger Zugehörigkeit zum
Odemwald=
klub ausgezeichnet werden können. Herr Apotheker Seriba, der die
Aus=
zeichnung vornehmen wollte, war leider verhindert. So wurden die
Jubilare durch junge Wanderinnen mit großen, hübſchgearbeiteten
Me=
daillen geehrt. Den Dank der Jubilare brachte Herr Apotheker
Reins=
hagen zum Ausdruck mit dem Verſprechen, auch fernerhin treu zur
Fahne zu halten. Den Abſchluß bildete ein flottes Tänzchen — Das
Anturnen des hieſigen Deutſchen Turnvereins fand
geſtern auf dem Gelände des Gemeindeſchwimmbads ſtatt. Pünktlich um
2 Uhr begannen die Wettkämpfe (100 Meter= bzw. 75 Meter=Lauf,
Weit=
ſprung, Hochſprung und Kugelſtoßen), an denen ſich auch der Deutſche
Turnverein Fränkiſch=Crumbach beteiligte. Infolge des immer heftiger
einſetzenden Regens mußten jedoch die Uebungen vorzeitig abgebrochen
werden. Auch das Ergebnis der einzelnen Wettkämpfe dürfte von dem
ſchlechten Wetter ungünſtig beeinflußt worden ſein. Am Abend fand im
Saale „Zur Eiſenbahn” ein Werbeabend ſtatt, wobei die Damenriege
verſchiedene Uebungen und ſehr ſchöne Tänze und Reigen mit Geſang
zur Aufführung brachte — Angehörige der ſtudentiſchen Verbindung
Frankonia=Heidelberg, ſtatteten der Ruine Rodenſtein einen Beſuch ab
und erfreuten durch einen herrlichen Fackelzug.
L. Michelſtadt, 11 Juni. Schubert=Feier des
Geſang=
vereins Liederkranz. Das Jahr 1928 iſt das Schubertjahr. Der
Michelſtädter Geſangverein Liederkranz hat es als einer der erſten
unter=
nommen, den großen Meiſter der Töne, Franz Schubert, anläßlich der
100. Wiederkehr ſeines Todestages, zu ehren. In einer großangelegten
Schubert=Feier wirkten mit Frau L. Achatz=Kraft, Darmſtadt (Sopran)
Fräulein Kredel, Michelſtadt (Klavier), Herr Nau, Stuttgart (Tenor),
ſowie die Sängervereinigung „Germania”. Nauheim, unter der Leitung
ſihres Chormeiſters, des Herrn Komponiſten K. Grim, Darmſtadt. Die
muſikaliſche Leitung lag in den Händen des Herrn Gg. Greilich,
Darm=
ſtadt, bekannt als verdienſtvoller Dirigent des Männergeſangvereins
Liederkranz Michelſtadt. Das ganze Programm war ausſchließlich auſ
Schubert und ſein Wirken abgeſtellt. Es würde zu weit führen, wollte
man die einzelnen Darbietungen beſonders hervorheben. Soviel aber
darf geſagt werden, daß die Darbietungen von Frau L. Achatz=Kraft,
Darmſtadt ganz hervorragend waren und allgemein ſehr anſprachen. Ihr
ebenbürtig waren die Leiſtungen von Fräulein Kredel, Michelſtadt, die
ſich wieder als bekannte Meiſterin auf dem Klavier erwies. Auch die
beiden mitwirkenden Geſangvereine, Sängervereinigung „Germania”
Nauheim und Geſangverein Liederkranz Michelſtadt, gaben ihr Beſtes.
Herr Oberſtudiendirektor Dr. Weiner, Michelſtadt, hielt eine gut
auf=
gebaute Gedächtnisrede, die dem Andenken des großen Meiſters der
Romantik in der Muſik gerecht wurde. Er führte den Anweſenden in
klaren und leichtverſtändlichen Ausführungen das Leben und Wirken
Schuberts vor Augen und fand hierfür reichlich Anerkennung. Die
zahl=
reich erſchienene Zuhörerſchaft nahm die Darbietungen mit großem
In=
tereſſe entgegen und dankte mit lebhaftem Beifall. In gemütlicher
Stim=
mung verweilten die Beſucher nach Abſchluß des Programms noch einige
Stunden zuſammen.
Erbach f. O., 13. Juni. Die zurzeit in Göhren auf der Inſel
Rügen weilenden Kinder kommen am Donnerstag, den 14. ds. Mts.,
vormittags, von ihrer Erholungskur mit dem Zuge Erbach an morgens
8.05 Uhr wieder zurück. Am andern Tage, alſo 15. Juni, geht der
dies=
jährige letzte Transport an die Oſtſee, abends um 19.37 Uhr,
Donnerstag, den 14 Junf 1926
*Wormſer Nibelungenwoche.
Ae. Worms, 13. Juni. Die erſten Tage dieſer großzügig
aufgemach=
ten Woche brachten bereits einen vollen Erfolg und bildeten einem
viel=
verſprechenden Auftakt. Die Stadt prangt in feſtlichem Flaggenſchmuck,
und die Zugangsſtraßen zum Feſthauſe ſind durch Ehrenpforten
abge=
ſperrt, ſo den Feſthausgartem vergrößernd. In den Poſtamenten dieſer
Bogen ſind die Kaſſen eingerichtet, ſo eine glatte Abwicklung des
Maſſen=
andrangs gewährleiſtend. Am Cornelianum flattert zum erſtenmal die
neue Stadtfahne, die nach einem Entwurf des einheimiſchen Graphikers
E. Fuhry hergeſtellt wurde: ein weißer Drache im roten Felde, das
ehe=
malige Zeichen der „Münze”, an deren Stelle das Cornelianum errichtet
wurde. Am Rathaus ſelbſt prangt die Stadtfahne mit Schlüſſel und
Stern auf rotem Grunde. Während der ganzen Woche wird abends der
Dom durch das Elektrizitätswerk Rheinheſſen von 5 verſchiedenen Stellen
aus durch 48 ſogenannte Flutlichtſtrahler in eine Lichtfülle von 100 000
Kerzen gehüllt ſein, ſo ein maleriſches Bild des alten ehrwüridgen
Bau=
werkes zeigend. Der Fremdenverkehr hat bereits ſtark eingeſetzt, wenn
auch das ſchlechte Wetter des Sonntags ungünſtig einwirkte und man
rechnet im Laufe der Woche mit immer ſtärkerem Beſuche.
Am Samstag vormittag halb 12 Uhr fand die feierliche Eröffnung
der Nibelungenwoche in den unteren Räumen des Corneliqmums ſtatt, zu
der Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden erſchienen waren,
außerdem eine große Zahl von Ehrengäften. Nach einer kurzen
Be=
grüßung durch Oberbürgermeiſter Rahn hielt Herr Direktor Illert von
der Stadtbibliothek die Feſtrede, in der er auf die Geſchichte der Stadt
und ihrer Urkunden einging. Im Anſchluß daran fand ein Rundgan;
durch die wirklich ſehenswerte Ausſtellung „Wormſer Urkunden aus 1000
Jahren” ſtatt, welche Urkunden ſeltenſter Art zeigt. Die älteſte ſtammt
von Otto dem Großen, dann die goldene Bulle von Friedrich Barbaroſſa,
Ludwig von Bahern uſw. Alle deutſchen Herrſcher, die Päpſte, die
Städte und Länder, ſie alle ſind in einer Fülle von Prochtexemplaren
vertreten, um die wohl manche Sammlung die Stadt Worms beneiden
kann. Nach einer Dankrede des Oberbürgermeiſters, worin dieſer darauf
hinwies, daß die Ausſtellung mehrere Wochen geöffnet bleibt, war die
Feier beendet. Schon allein dieſe Ausſtellung iſt wert, die
Nibelungen=
woche zu beſuchen.
Am Samstag abend fand im oberen Cornelianumſaale ein Vortrag
des Herrn Archivdirektors Dr. Dietrich=Darmſtadt ſtatt mit
anſchließen=
den Rezitationen aus dem Mibelungenlied durch Intendanzrat Dr.
Wauer=Darmſtadt. Vorher ſprach Frhr. Ludwig von Heyl, als
Vorſitzen=
der des Verkehrsvereins über die Nibelungenſvoche und ihren
beabſich=
ten weiteren Ausbau. Die ſehr klaren und allgemein verſtändlichen
Aus=
führungen Dr. Dietrichs über das Nibelungenlied, als deſſen Verfaſſer
er den Lorſcher Abt Sigehart anſieht, und die Nibelungenſtadt fanden
begeiſtertem Anklang .. . Die Wauerſchen Rezitationen des „Streites
der Königinnen” und „Siegfrieds Tod” in der Simrockſchen
Uebertra=
gung zeigten dramatiſche Steigerung bei künſtleriſcher Wiedergabe. Auch
ihn lohnte reicher Beifall.
Der zweite Tag brachte die Eröffnung der Ausſtellung „Der
Oden=
wald im Bild” in der Städt. Gemäldegalerie, bei der Muſeumsdirektor
Dr. Grill die Einführungsworte ſprach. Die Ausſtellung umfaßt das
ganze Gebiet zwiſchem Main und Nechartal und iſt in Form einer
er=
dachten Wanderung: bei Darmſtadt beginnend, nach Heidelberg und
dann zurück durch den Odenwald; Bilder: Oelgemälde, Aquarelle,
Pa=
ſtelle und Handzeichnungen tvohl aller irgendwie belangreicher
Odenwald=
maler der Gegenwart und Vergangenheit. Herr Oberbürgermeiſter
Rahn dankte und erklärte die Ausſtellung für eröffnet. Nach einer
An=
ſprache des Herrn Kreisdirektors Wolff, als Vorſitzender der Wornſer
Ortsgruppe und als Hauptausſchußmitglied des Odenwaldklubs, erfolgte
ein Nundgang.
Die Nibelungenregatta, über die an andever Stelle bereits berichtet
wurde, verregnete leider vollſtändig.
Der Abend brachte dann in allen Näumen des Feſthauſes das erſte
„Noſenfeſt”. Künſtlerhände hatten alle Räume in einen Roſenhain
verwandelt. Drei Kapellen konzertierten, im Theaterſoale wurde eifrig
getanzt, bis gegen 11 Uhr die Roſenpolonaiſe begann, bei der
Preis=
richter ihres Amtes walteten und Frl. Egler=Worms zur Noſenkönigin
erkürten. Nach derem Krönung mit einem ſilbernen Kranz, Ehrentrunk
Liebfrauenmilch, ſprach wieder Herr Oberbürgermeiſter Rahn, der die
Erinnerung an das letzte Roſenfeſt im Jahre 1907 aufleben ließ. Eine
Defiliercvur, das Lied „Noch ſind die Tage der Roſen” und ein Hoch auf
die Nibelungenſtadt ſchloß ſich an. Dann wurde weiter getanzt bis in
den frühen Morgen, wo die Teilnehmer hochbefriedigt nach Hauſe
gin=
gen. Das Roſenfeſt kann als voller Erfolg angeſprochen werden.
b. Grbach i. O., 12. Juni. Kunſtausſtellung des
Reichs=
verbandes bildender Künſtler in Erbach i. O. Die
Er=
öffnungsfeier der vorſtehenden Ausſtellung fand am Sonntag, vorm.
11 Uhr, im Kreiſe geladener Gäſte im Rathausſaale zu Erbach ſtatt.
Die Veranſtaltung wurde durch Herrn Dr. Greiner=Jugenheim, den
Borſitzenden des Gaues Heſſen des Reichsverbandes bildender Künſtler
eröffnet. Er begrüßte die Anweſenden, beſonders als Vertreter des
Kreisamts Herr Kreisdirekter von Werner und den Vertreter der Stadt
Erbach, Herrn Bürgermeiſter Dengler, letzterem beſonderen Dank für
die freundliche Mitwirkung an den Vorarbeiten, die zur Ermöglichung
der Ausſtellung geführt haben, ausſprechend. Zweck und Ziel der
Aus=
ſtellung erklärt er dahin, daß es dem Reichsverband vor allem darum zu
tun ſei, Alle für das Schaffen und W.rken des Künſtlers zu
intereſſie=
ren, um die Arbeit der Künſtler entſprechend zu erkennen und ihr
ge=
bührende Würdigung zu verſchaffen. Die Kunſt müſſe in allen
Schich=
ten unſeres Volkes heimiſch wverden und dürfe kein Monopol der beſſer
ſituierten Kretſe ſein, wie es leider heute faſt überall der Fall iſt. Er
wies darauf hin, welche Genüſſe gerade die Kunſt, einerlei, welcher Art.
dem denkenden und aufnahmefähigen Menſchen auf allen Gebieten zu
geben in der Lage ſei. Redner erbat am Schluſſe ſeiner Ausführungen
die Unterſtützung aller Anwefenden, durch EmpfKung der Ausſtellung
bei jeder ſich wietenden Gelegenheit. Herr Bürgermeiſter Dengler ſtattete
dem Redner für die Worte der herzlichen Begrüßung und für ſeine
her=
vorragenden Ausführungen namens aller Erſchienenen herzlichen Dank
ab. Er führte aus, daß ein guter Stern die Ausſtellung in unſer
heimiſches Städtchen geführt habe, deſſen Name bei vielen Kunſtkennern
durch ſeine Elfenbeininduſtrie einen guten Klang habe. Er erblickt
außerdem in der Veranſtaltung für die ihm anvertraute Gemeinde einen
wirtſchaftlichen Wert und begrüßt die Ausſtellung auch im Sinne ihrer
Aufklärungsarbeit. Mit der Verſicherung, daß er alles in ſeinen
Kräf=
ten ſtehende tun werde, der Ausſtellung den gebührenden Erfolg zu
ſichern, ſchloß er ſoine Ausführungen. — Ein Nundgang dunh die
Aus=
ſtellung zeigt uns vorzügliche Arbeiten heſſiſcher Maler, Bildhauer und
Graphiker, in überſichilicher und ſehr wirkungsvoller Anordnung im
Saale untergebracht. Die Elfenbeinkunſt iſt durch vorzügliche
Werk=
einiger hieſiger Künſtler vertreten. Die Ausſtellung ſteht unter Leitung
des Malers Freiherrn von Fritſch. Der Beſuch der Ausſrellung,
der ein voller Erfolg beſchieden ſein möge, ſei dringend empfohlen.
H. Von der Bergſtraße, 11. Juni. Spargelmarkt. Beim letzten
Spargelmarkt in Schwetzingen waren wiederum nur etwa 12 Zentner
Spargeln angefahren. Erſte Sorte koſtete 70—80, zweite Sorte 40—60
Pf. und dritte Sorte 35 Pf. das Pfund. —
Bürgermeiſter=
wahlen. In Lützelſachſen Hohenſachſen und Sulzbach wurden bei
der geſtrigen Wahl die ſeitherigen Bürgermeiſter Michael, Rohr und
Hartmann wiedergewählt, in Laudenbach dagegen gibt es Stichwahl.
Großfeuer bei der Holzfirma
Gebr. Himmelsbach in Gaulsheil
WSN. Bingen, 13. Juni. In der Kyaniſierungsg
Holzſirma Gebrüder Himmelsbach in Gaulsheim entſt
nachmittag ein Großfeuer, das ſich mit raſender Schne
dem großen Holzlager ausbreitete. Der Himmel in d
Umgebung war auf weite Strecken mit mächtigen ſchwa
ken zugelegt, da das Feuer in dem mit Teer imprägnie
lager reiche Nahrung fand. Neben der Feuerwehr z.
heim, Kempen und Ockenheim waren auch die 47
Dromersheim, Bingen und Bingerbrück und andere
um den Brand zu bekämpfen. Die Züge der Strecke
Mainz erlitten große Verſpätungen, ſelbſt der „Rhein
mußte vorübergehend anhalten, da die Bahnſtrecke zeity
den Brand ſtark gefährdet war. Der Bahnhof Gauls
die anliegenden Gebäude wurden dauernd unter
Waſſe=
um ein Umſichgreifen des Feuers zu verhüten. Auch
werks= und Autoverkehr mußte unterbrochen und über d
burg=Brücke geleitet werden. Nach dreiſtündiger an
Tätigkeit war das Feuer ſo weit eingedämmt, daß di
tigen Wehren wieder abrücken konnten. Der entſtanden
iſt außerordentlich groß, die Urſache unbekannt.
Aa. Zteingenberg a. b. B., 13. Juni. Eröffn=
Kirſchenmarktes. Der Zwingenberger Frühkirſchen=Gr
eröffnet worden. Veranſtalter des Marktes iſt der Obſtvern
ein Zwingenberg. Der Markt findet täglich um 2 Uhr nachm
W Heppenheim a. d. B., 11. Juni. 25jähriges St.
feſt des Männergeſangvereins „Sängerbu
23., 24. und 25. Juni feiert der hieſige Männergeſangverei
bund” ſein 25jähriges Stiftungsfeſt. Der Feſtausſchuß ſowie /
Ausſchüſſe ſind ſeit Wochen in eifrigſter Tätigkeit, und ho
Teilnehmern recht angenehme Stunden bereiten zu können.
rationsausſchuß des Vereins iſt beſonders damit beſchäftigt,
originelle Feſtwagen dem Feſtzuge ein künſtleriſches Gepräg
Aus Anlaß des 25jährigen Stiftungsfeſtes hat ſich der
ſchloſſen, eine Feſtſchrift herauszugeben, die wertvolle Beitri
Vereinsgeſchichte enthält. Auch gedenkt man darin ehrend de mal
Mitglieder des Vereins ſowie der Gründer, von denen noch
Jubilare beim Feſt beſonders geehrt werden. — Tonwerk
heim. Der Bürgermeiſter der Stadt Heppenheim macht
merkſam, daß das Betreten des Tongrubengeländes des hi
werks, das Umherſchweifen und Lagern in den Gebüſchen, ie
Baden in den Gruben verboten iſt.
Bm. Hofheim (Ried), 13. Juni. Berichtigung.
Männergeſangverein hat nicht, wie irrtümlich berichtet w
Preisſingen in Mannheim=Sandhofen in der Landklaſſe A d
errungen, ſondern punktgleich mit Neckarhauſen (57 Pr
5. Preis.
— Gernsheim, 13. Juni. Waſſerſtand des Nh=
12. Juni 1,13 Meter, am 13. Juni 1,40 Meter.
g. Gernsheim a. Rh., 12. Juni. Unter überaus zahlreie
gung wurde am letzten Sonntag in dem von Herrn Bed
ſchmückten Saal des „Darmſtädter Hofs” die weltliche F A
75. Geburtstags der evangeliſchen Gemein
heim begangen, nachdem an Pfingſten eine kirchliche Feier Eo
gangen war. Die Feſtanſprache von Herrn Dckan Vogel br.
Bilder aus der Gründung der evangeliſchen Schule, der Ge
der Einweihung des Betſaals. Sie zeigte, welch große Opfe
ren Gemeindeglieder neben dem Guſtav=Adolf=Verein und di Tadbo
gemeinden für die Stärkung ihres kirchlichen Lebens gebr
Sehr dankbar waren die Verſammelten für die muſikaliſchen Tiet
gen eines kleinen Orcheſters unter Führung des Herrn Prein kru
Weiß erfreute, diskret begleitet von Frau Dr. Saßmannshe
ihre trefflich ausgebildete Stimme. Der Kirchenchor zeigt
eifrigen Bemühungen ſeines Leiters, Herrn Lehrer Gru
Ausgleichung der Stimmen Lieder aus einem Guß zu ge
beſtem Erfolg begleitet ſind. Der Chor hat ſich viele ne Fr
erworben. Mit beſonderem Intereſſe ſah man der Darl m
Hammer Spielſchar entgegen, die unter Führung ihres Pf.
den Rhein gekommen war. Herr Pfarrer Lohfink gab eine II
über das Weſen des Laienſpiels, das er mit ſeiner Juge
ſchon ſeit längerer Zeit pflegt. Alle Erwartungen, die me
Spiel „Gudrun” ſetzte, wurden weit übertroffen. Es war e F
zu ſehen, wvie die Spieler für ihre Sache begeiſtert und ſelk eu
Ruhm der Frauentreue ergriffen waren. Solche Spiele ſtel
deutſames erzieheriſches Mittel für Zuhörer und Spieler da R:
eigenartigen Geſänge der Hammer Gäſte (z. T. in Kanonfo
reichen Beifall. Das Schlußwort von Herrn Dekan Voge
herzlichen Dank für die erhebende Feier und der Bitte an die
Gemeinde Ausdruck, auch weiterhin ſo einträchtig wie eine ar!
zuſammenzuhalten, wie dies am 75 Geburtstag erſichtlick
Kirchengeſangverein hielt im Anſchluß daran eine beſondere
feier für die eifrigen Mitglieder des Chors ab, die durch Ve gi0
Chemiſchen Fabrit nach Mannheim demnächſt die hieſige Ger
laſſen. Dem ſchmerzlichen Bedauern über den Abſchied ga.
ſitzende, Herr Herms, in herzlichen Worten Ausdruck, indem Täir
dem Verein gehaltene Treue dankte und Gottes Segen wün
O. Groß=Gernu, 12 Juni Gasverſorgung. Der Teinge
uat von Groß=Gerau hat den Lieferungsvertrag mit der Hef
munalen Gasverſorgungsgeſellſchaft einſt mmig angenommer
Rteinheſſen.
Ad. Bingen a. Rh. 11. Juni. Die Eingemeind
Büdesheim nach Bingen. Nunmehr kann man die
dung der Nachbargemeinde Büdesheim nach Bingen als unter R)
Fach gebracht betrachten inſofern, als Büdesheim ſich jetzt en
die Eingemeindung entſchieden hat. Um kurz auf die Sach
kommen, ſei evwähnt, daß bereits im Vorjahre das Binger
ordnetenkallegium der Eingemeindung zugeſtinmt hatte und
ſtellten Eingemeindungsvertrag ſeine Zuſtimmung gab. De
vertretung von Büdesheim faßte darauf den Beſchluß, die E
über dieſen wichtigen Schritt der Bürgerſchaft ſelbſt in die a0
geben. So fand nun am 3. Juni in Büdesheim eine Volksa Caſ
ſtatt, die eine Mehrheit (1035:852) für die Eingemeindung
der Sitzung des Gemeinderates von Büdesheim wurde mit
Stimmen die Eingemeindung beſchloſſen. Es ſtimmten für
meindung der Bürgermeiſter, der Beigeordnete, Zentrum U.
demokraten, dagegen die Bürgervereinigung.
Ah. Eimsheim (Rheinheſſen), 13. Juni Tötlicher II
fall. Der Feſttag des Sängerfeſtes wurde durch einen kog
fall getrübt. An der Halteſtelle des Poſtautos, in der Nah‟
dlatzes, ſprang ein 5jähriges Kind gegen das eben im Halten
Poſtauto. Es wurde von den Kotflügeln erfaßt und unter
gedrückt. Das Kind war ſofort tot.
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G!
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Idung
für viele wunderschön und unvergeßlich — die
ent-
zückende Ouvertüre zu den Flitterwochen, durch die
zwei Menschen in den Zauberwald der jungen Ehe
eintreten. Die glückliche Zeit ist jedoch schnell vorbei
und die Hochzeitsreise wird bald ein Erlebnis, an das
das Ehepaar in zärtlicher Erinnerung zurückdenkt.
Zu-
friedene Stunden werden aber immer wiederkehren,
wenn es verstanden wird, sich in glücklicher Hermonie
gegenseitig zu dienen. Ein guter Ratgeber in vieler
Fragen der Hauswirtschaft will für jede Hausfrau und
besonders für die angehenden das soeben erschienene
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die heute veränderten Verhältnisse sowie die neuen
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(Nachdruck auch mit Quellenangabe verboten.)
Die Köchin in den franzöſiſchen Kaſernen.
2 Paris. Gegenwärtig regen ſich verſchiedene Zeitungen der gante blonde Dame von der Seite ſcharf an. Mit einem Blick, den man
tsit driher auf, daß nach einem jüngſten Erlaß des franzöſiſchen nicht gerade „galant”, nennen könnte. Der Blick iſt velmehr beinahe
miniteruns die Räche in den Azſernen durch weibliches Verſo= einer beleidigenden Verdächtigung gleichwertig. Frau Bilian iſt denn
et werden ſolen. Auch in Baris, nanentich aber in der fran= auch tief gekränkt. Mit einem verächtlichen Achſelzucken wiederholt ſe,
n Propintz, Riut &5 Sete, Die ſich noch morglich entrüſten können, nunmehr ganz energiſch, daß ſie wirklich nicht zu verzollen habe, und
mißte deun das Kriegeminiſterium erſt eine „Erklirung” erlaſſen, fügt ſchnibpiſch hinzu: „Sie können ja mein Gebäck durchſuchen!” Der
* drch der Einzrs der Köchin in die Aaſernen beim Freiwerden Beante iſt wieder die terſonifizierte böflichkeit ſelbſt, ſalutert und
ver=
nnichen Riche nechrere Tauſend kampfäthiger Soldaten gewonnen neigt ſich: „Nicht nötig, entſchuldigen Sie die Beläſtigung, gnädige
r. Mkenn mar”, ſa heiſt S in der Begründung, uim Kriege Fraul” Frau Olign atmet euf: Zollrenze paſſert. Da, auf einmal.
nſchweſtern benutzte, ſo kann man nicht einſehen, weshalb man beginnt ſie bitter zu weinen und läuft zum Beamten zurück: „Ich habe
tnſtichin in den Roiernen Kichianen anſtelen fol. Der Appell Sie belogen, mein Herr, ich führe ſehs Par Seidenfrumpfe bei mir=
Patriotismus hat dern auch geholfen, und beſonders jetzt, nach In Paris gekauft.‟ Der Beamte iſt ſprachlos, ſo etwas hat er nog
ahlen, iſt nicht damit zu rechnen, daß der erwähnte Erlaß wieder nie erlebt. Er kann die Frage nicht unterdrücken: „Ja, aber warum
gig gemacht wird. Schließlich verfehlte man nicht, die erſte denn dieſe nachträgliche Beichte?” Frau Lilian ſchluchzt kleinlaut: „Sie
nenköchin”, die bereits in Tourelles beſchäftigt iſt, die 4jährige, waren ſo höflich zu mir, ich habe es nicht übers Herz gebracht, mein
ne Jacguet, zu befragen, wie es ihr in ihren neuen Tätigkeits= Gewiſſen mit einer gemeinen Lüge zu belaſten.” — Leider kennen die
gefiele. „Ich bin ſehr zufrieden”, ſagte ſie, „ich liebe die Jungen,
Auswuchs wie einen in die Haut eingeharſchten Spitter beträchtlichen
Umfanges. Man ſchnitt dieſe Wucherung auf und entdeckte darin völlig
eingewachſen eine Speerſpitze und ſtellte nun unter Zuhilfenahme
be=
kannter Wiſſenſchaftler eine Unterſuchung über das annähernde Alter
dieſer Speerſpitze an. Es erwies ſich daraufhin, daß das Krokodil mehr
als dreihundert Jahre alt geweſen ſein mußte, denn die Speerſpitze
ſtammte einwandfrei noch aus der Zeit der Oſtindiſchen Compagnie!
ie Jungen lieben mich. Im übrigen koche ich bloß, während
deren Arbeiten, wie z. B. das Reinigen des Geſchirrs und das
n der Kartoffeln, Sache der Rekruten ſind.” Auf die Frage, was
Falle des Krieges machen würde, antwortete ſie: „ Dann, ja
jehe ich natürlich mit. Glauben Sie, daß ich mich etwa vor den
pnells fürchte?‟ — Ein biſſiger ausländiſcher Journaliſt fügte
„Unterredung” einen Kommentar bei, indem er erklärte, der jran=
Kriegsminiſter beabſichtige ſogar, die Köchinnen, die ſich vor den
mells nicht fürchten, im Ernſtfalle in die erſte Linie zu ſtellen,
Hoffnung, daß bei ihrem Anblick ſelbſt der tollkühnſte Gegner
rſenpanier ergreifen würde.
Morpheus als Helfer.
) Paris. In Tax (Departement Haute=Loire) erhielt ein
wohnende=, unverheirateter junger Bauer die amtliche
Auf=
ung, ſofort eine früher gegen ihn ausgeſprochene Gefängnisſtrafe
Tagen anzutreten. Der ſo höflich zu einem vorübergehenden
—oſen Aufenthalt in einer ſtaatlichen Penſion Eingeladene reagierte
uf das Erſuchen, und ſo machten ſich zwei bewaffnere Gendarmen
m ſich ihm in entgegenkommender Weiſe als Reiſebegleiter anzu=
Scheinbar wußte der junge Mann auch dieſen Beweis ſtaatlicher
ge nicht garz zu würkigen, denn beim Nahen der beiden
Uni=
rten ſchloß er ſich in ſein Haus ein und drohte von einer
Dach=
us, jeden, der näher an ſeinen Grund und Boden komme, mit
eines Gewehrs auf eine noch viel längere Reiſe zu ſchicken. Die
Gendarmen alarmierten daraufhin telephoniſch ſofort ihre ganze
Sung, die auch gleich in völliger Kriegsausrüſtung auf dem
Schau=
rſchien.
der auch hierdurch ließ ſich der Belagerte nicht einſchüchtern und
(y ſei jedem Verſuch ſeiner Gegner, in das Haus einzudringen, einen
7 hlgezielten „Sperrfeuergürtel” vor die Eingänge, daß dieſe Ver=
I7 ſcheiterten. Die ratloſe Polizei nahm ihre Zuflucht ſodann zu
S anderen Trick, der ſich wiederholt in der Geſchichte bewährt haben
ſe e holte die Braut des Eingeſchloſſenen herbei, um ihn zur
Ueber=
guüberreden. Aber auch dieſe Beteuerungen, Verſprechungen und
aus lieblichem Munde vermochten den Hartgeſotteten nicht von
Entſchluß abzubringen. Dann probierte man es mit
Gas=
n. Aber der Eingeſchloſſene hatte während des Weltkrieges nicht
ſt als Infanteriſt in den Schützengräben im Artvis und in der
z pagne gelegen; er verwertete die dort gewonneneg Erfahrungen,
für hinreichenden Luftzug in ſeiner Feſtung, und das Gas zog
agslos ab.
a endlich kam die Braut — eine moderne Delila — auf eine
wie man den Unbeſiegbaren entwaffnen könne. Sie wies darauf
aß ihr Verlobter gern und lange ſchlafe und daß er, einmal im
mmer, nicht durch Abfeuern von zehn Haubitzen zu wecken wäre.
demgemäß beſchloſſen die Belagerer, die endgültige Entſcheidung
Kriegsſpieles den urſprünglichen Kräften der Natur und dem
Morpheus zu überlaſſen.
Lit Erfolg. Nachdem alle kriegeriſchen Operationen auf der Seite
Zelagerer eingeſtellt waren, wurde es ſtill ringsumher, und am
n Tag klang endlich deutlich aus der offenen Dachluke ein melo=
3 Geräuſch, das bewies, daß dort ein Gerechter im Schlofe lag.
in Morpheus wohltätigen Armen wurde der junge Freund der
alichen Freiheit tatſächlich auch glücklich überrumpelt und in die
erwähnte Staatspenſion geſchafft, deren Gaſt er nunmehr jedoch
vahrſcheinlich länger als bloße vierzehn Tage ſein wird —
Die Stimme des Gewiſſens.
2) London. Dover, Zollreviſion. Eine junge Blondine, Lilian
en, Gattin eines Londoner Rechtsanwaltes, kehrt aus Paris heim.
übliche Frage: „Haben Sie etwas zu verzollen?” Fran Lilian
ant=
et mit einem etwas unſicheren „Nein‟. Der Ton macht bekanntlich
die Muſik und der Beamte fühlt ſich veranlaßt, noch einmal zu fragen:
„Wirklich nichts?. Auch keine Seidenwäſche?‟ Er ſchaut dabei die ele=
Varagraphen der engliſche Zollgeſetze „Gefühlsſchwähe” nicht als
mil=
dernden Umſtand an: Frau Greern mußte dreifachen Zoll als Strafe
bezahlen.
Hilfsaktion für Triſian da Cunha.
(f) London. Die großen hauptſtädtiſchen Blätter rufen auf zur
Hilfsaktion für Triſtan da Cunha. Die meiſten guten Byiten wiſſen
allerdings mit dieſem poetiſch klingenden Namen herzlich wenig
anzu=
fangen. Wber die Zeitungen tun ein übriges, um keinen ſtuerzahlenden
Staatsbürger in geographiſche Verlegenheiten zu bringen und erklären,
wobei man u. a. folgendes erfährt: Die Inſelgruppe Triſtan da Cunha
liegt verlaſſen im Süden des Atlantik, fern von jedem Kontinent und
jedem Verkehr, unweit der mittleren Treibeiszone, ſchutzlos preisgegeben
den froſtigen Stürmen der Antarktis, Stürmen, die aber letzten Endes
wohl doch nur dazu da ſind, um den Union Jack, der von der höchſten
Inſelſpitze weht, deſto ſtolzer flattern zu laſſen. Und Britannia
rules the wowes.. . . Nun ſind aber die Triſtaner oder Cunhaner —
man wähle bitte — in großer Not. Die ſieben Familien, zuſammen
150 Köpfe, die da am Rande der bewohnten Zone ihr Daſein mit Hilfe
von Seevogeleiern, Fiſchen und Kartoffeln friſten, haben — keine
Seife und ein ſolcher Zuſtand iſt eines Untertanen Seiner Britiſchen
Mojeſtär durchaus unwürdig. Dazu kommt, daß ſage und ſchreibe nur
einmal im Jahre ein Poſtſchiff an die traurigen Geſtade kommt. Zwar
legen die Cunhaner durchaus nicht etwa Wert darauf. regelmäßig je
nach ihrer politiſchen Ginſtellung die „Dgily Mail”, den „Daily Herald”
oder den Daily Chronicle” zu leſen, von den „Dimes”, die ſich für die
Inſeln beſonders einſetzen, ganz zu ſchweigen — nein, e8 iſt profan, man
muß es aber ſagen, die Triſtaner wollen ſich einwal nach Herzensluſt
waſchen können. Deshalb macht man für ſie jetzt Propaganda, Einſt, ſo
heißt es, hatten ſie ſich im Kalender verrechnet und das Weihnachtsfeſt
eine Woche ſpäter gefeiert. Da ſtellte ihnen die engliſche Hochkirche
ſchnell” eine Kapelle hin. Seitdem geht kalendermäßig alles richtig ſeinen
Gang, und auch der Empire=Tag wird pünktlich gefeiert. Die jetzige
Aktion ſcheint von Erfolg begleitet zu ſein, zumal die Cunhaner ſofort
die Sympathien des Britiſchen Reiches eroberten, als bekannt wurde
daß ſie fleißig Cricket ſpielen. Dazu muß man ſich aber doch von Zeit
zu Zeit auch reinigen.
Ein Krokodil von dreihundert Jahren.
(r) Amſterdam. Im Ausſtellungsraum der großen Gerberei
„Nimrod” in Sverabaja (Niederländ ſch=Indien) iſt die Haut eines
vor einigen Wochen durch einen bekannten Jäger von Sverabaja
ge=
ſchoſſenen Nieſenkrokodils zur allgemeinen Beſichtiguig ausgeſtellt.
Es mag beſonders erwähnt werden, daß dieſes Tier das größte
Krokodil iſt, das bisher jemals zur Strecke gebracht wurde. Die Länge
des Tieres beträgt von der Schnauze bis zum Schwanzende — ein
Redakteur des. Nieuwen Sverabaja Courant” hat ſich aus
journaliſti=
ſchem Verantwortungsgefühl ſelbſt die Mühe gemacht, das Monſtrum
auszumeſſen, — beträgt nämlich 5,70 Meter, während das größte bisher
geſchoſſene Krokoiil nur 4,95 Meter aufgewieſen hat. Ein in
Nieder=
ländiſch=Indien anweſender deutſcher Forſcher iſt im Augenblick damit
beſchäftigt, nach wiſſenſchaftlicher Methode das ungefähre Alter des
Tieres feſtzuſtellen. Man iſt der Ueberzeugung, daß es einige hundert
Jahre auf ſeinem Panzerrücken hat.
Dies Rieſenkrokodil wurde im Urwald an der Mündung des
Porong=Fluſſes geſchoſſen, die von jeher als ein wahres Jägerparadies
gilt. Die Beſtie galt den Eingeborenen als heilig und unter den Jägern
war es ſo gut wie ausgemacht, daß man ſich ihr nicht bis auf
Schuß=
weite nähern könne.
Aus Anlaß dieſes ſeltenen Jagdglückes wird eine ähnliche verbürgte
Geſchichte in die Erinnerung zurückgerufen. Vor einigen Jahren wurde
an der Mündung des Solo=Fluſſes von dem bekannten Krokodiljäger
Guffroy ein ähnliches Ungeheuer durch einen Gewehrſchuß
nieder=
gelegt. Das Tier zeigte am Halſe einen eigenartigen, hervorſtehenden
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag. 14. Jun. 13.30: Von Kaſſel: Ruſſiſche Muſik.
8 15.30: Aus den Kindheitstagen wichtiger Erfindungen: Das Kino.
Für Kinder vom 10. Jahre ab 16.30: Funkorch. Nordiſche
Muſitk. o 17.45: Aus den Novellen von Gogol. o 18.15:
Vereinsnachrichten O 18.30: Mathilde Meißel: Die Stunde der
Frau. O 18.45: Von Kaſſel: Dr. Haun: Welche Aufſchlüſſe gibt
die chemiſche Analyſe von Trink= und Nutzwaſſer. 8 19.15: Prof.
Schultz: Die Sprache des deutſchen Jägers. o 20.15: Konzert.
Mitw.: Kammerſänger Gläſer (Tenor) vom Frankf. Opernhaus.
O 21.15: Von Kaſſel: „Der Sptelmann”. Schillings: Spielmanns
Leid und Luſt, Vorſpiel für Orch. — Mahler; Lieder eines
fahrenden Geſellen. — Alte deutſche Spielmannsgedichte. —
Korn=
gold: Tanzlied aus Die tote Stadt. — Humperdinck: Aus Die
Königskinder. u. a. m.
Stuttgart.
Donnerstag. 14. Juni. 16.15: Konzert. Einl: Grotz. 18.15:
Aus Freiburg: M. Moecke: Das Problem des Hellſehens 6 18.45:
Aerztevortrag: Das Steinleiden bei Menſchen und Tieren, ſeine
Entſtehung. Erkennung und Beeinfluſſung. 6 19.15: Aus Stuttgart:
Schach. 0 19.45: Redakteur Lang=: Wochenend und Ferien. 0 20.15:
Anſichtskarten”, Ausf: Hoefert, Philharm. Orch., Haagen (Flügel).
DAlbert: Ouv. Die Abreiſe. — Hoefert: Kartengrüße. — Rilke:
Aus Petersburg. — Björnſon: Aus Norwegen. — Heine: Nordſee,
— Wagner: Vorſpiel Der flieg. Holländer — Morgenſtern: Nächtl.
Bahnfahrt. — Behl: Aus London. — Angermayer: Aus Paris=
— Offenbach: Aus Pariſer Leben. — Muſſet: Aus Madrid —
De Falla; Andaluſiſcher Tanz. U. a. m. — Anſchl.: Funkſtille
für Fernempfang.
Berlin.
Donnerstag, 14. Juni. 12.30: Prakt. Winke für den Landwirt.
6 15.-30: Dr. Günther: Der Ahnherr deutſcher Bühnenkunſt. Zu
Conrad Ekhofs 150. Todestag. 16: Dr. Luther: Unſer Fühlen
und Wollen. Das Unbedingte im Willen. O 16.30: Lektor Pender:
The Problems of ſocial Wort m England. O 17: Uebertr aus der
Garniſontirche Potsdam: Orgel=Konzert. Prof. Becker. 0 19: Ober=
Reg.= und Baurat Nicolaus: Fortſchritte der modernen
Druck=
technit. 6 19.30: E. Hahmann: Die große Grünauer Regatta als
Voxprüfung für Amſterdam. O 20: Juſtizrat Heilfron: Rechtsfragen
des Tages. D 20.30: Marme=Baurat Engberding: Der neue
Zeppelim=Rieſe 2.3.127 und ſeine engliſchen Rivalen. 0 21: Arien
und Quvertüren. Funkorch. Dir. Seidler=Winkler. Mitw.: Sugar
(Tenor:. 0 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Däos Bela.
Stettin. 21: Literariſcher und mulikaliſcher Abend. Einf.*
Chefredatteur Darius. Jahn: Gerüſt, 5 Gedichte aus der Großſtadt.
— Tedeſchi: Suite, Harfenſolo. — Jahn: Moment im Dunkeln,
Novelle. — Dombrowski: Zweite Sonate für Klavier in einem
Saße. Erſtes Trio für Violine, Violoncello und Klavier Es=moll.
— Schröder: Memer Mutter; Nächtlich (Jungnickel). — Blaſſer=
Nocturno. — Schröder: Einen Brief ſoll ich ſchreiben (Jungnickel).
— Holy: Gondellied. — Mitw.: Eſperance Hofert vom Stadttheater
Stettm Rezit.). R. Scheibenhofer (Harte), Dr. Eliſabeth Falkenberg
(Klavzer). Bautz (Violine), Pichner Cello), Mily Petrikowski vom
Stadttheater Stettm (Alt).
Deutſche Welle. Donnerstag, 14. Juni. 12: Dr. Berger:
Aus dem Tierleben Afrikas (Dialog). 6 15: Arbeit der ſtädt,
Hausfrau auf der Ausſtellung „Die Ernährung”. O 16:
Erziehungs=
beratung. 0 16.30: Prof. Dr. Zimmer: Anpaſſungserſcheinungen
im Tierreich. 8 17: Konzert aus Berlin. 8 18: Min=Rat Dr.
Vollmar: Die Ergebniſſe der Rechtſprechung zum Arbeitsgerichtsgeſetz.
0 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. 0 18,55: Dr. Eberk:
Sommer=
arbeit am Obſtbaum. O 19.20: Dr. Wieg: Der Speditions= und
Frachtvertrag. O 20: Hauptmann a. D. Bley: Das Luftſchiff
als Verkehrsmittel. 20.30: Marmne=Baurat Engberding: Der
neue Zeppelin=Rieſe L.3.127 und ſeine engliſchen Rivalen R.100
und R. 101. e 21: Staatsſekr. a. D. Prof. Müller: Die Anfänge
der Arbeiterbewegung in Europa. 21.30: Dr. Manz: Weſen und
Ziele der Kritik. 0 22 39: Tan muſit
D
Beranworich für poltit und Wirſchaft: Rude!! Maupe; für Feuiſleien, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. 6. Que tſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”; Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: Willv Kuble: Druc
und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich: übernommen.
Die heutige Nummer hat. 16 Geiten
Kutz
iſt das Kennzeirhen für
Abta
Keine andere dertſchs Zigareite kann im erſten Vierteljahr 1928 ſo
Hoße Erfolge aufweiſen!
Noiarielle Beglaubigung.
Slutigari gaNdrten heirtebsbusho 9 dar 1. Taldorkrästoria Zigaretteg-
9. 4ass dies non dar genanpten Firna in erster
(adr ik 4.0 f abe
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st iſſer urbeit
enge an 5 4 -3ggrotten 100
Nterteljuhr 128 verskeuer
ion d Lräigsreiten v
Höckſte Gugſität verdient Köchſten Eri
St7690
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Donnerstag den 14 Juni 1928
Reich und Ausland.
Ein ſchweres Einſturzunglück.
Limburg. Im benachbarten Elz ereignete ſich
Dienstag abend in der Ringofenziegelei Eulinger u.
Arnold ein ſchweres Unglück. Bei
Ausſchachtungs=
arbeiten ſtürzte plötzlich ein Tunnel ein und begrub
drei Arbeiter unter ſich. Nach mühſamen, ſofort
aufgenommenen Rettungsarbeiten, die ſich bis nach
Mitternacht hinzogen, gelang es, einen Arbeiter noch
lebend, wenn auch mit ſchweren Verletzungen, aus
den Erdmaſſen herauszugrgben. Die beiden anderen
konnten nur noch als Leichen geborgen werden. Wie
das Unglück entſtanden iſt, ſteht noch nicht feſt.
Ein viertes Todesopfer der Mordtat in
Oſter=
weddingen.
Magdeburg. Die Mordtat in Oſterweddingen
hat nunmehr das vierte Todesopfer gefordert,
nach=
dem der ſchwer verletzte Sohn des Mörders Schwan
am Dienstag nachmittag ſeinen Verletzungen erlegen
iſt. Der Zuſtand der ebenfalls ſchwer verletzten
Toch=
ter des Mörders, Luci Schwan, iſt ſo ernſt, daß
keine Hoffnung beſteht, ſie am Leben zu erhalten.
Eine Fabrik niedergebrannt.
Bad Lauterberg. In der Spatmühle der
Deutſchen Baryt=Induſtrie bei Schwarzfeld brach
nachts, wahrſcheinlich infolge Kurzſchluſſes, Feuer
aus, durch das die Maſchinenräume vollkommen
ein=
geäſchert wurden. Nur die Grundmauern blieben
ſtehen. Der geſamte Maſchinenpark wurde vernichtet.
Das Werk mußte ſtillgelegt werden. Der Schaden
iſt ſehr groß.
Gerüſteinſturz.
Berlin. Von einem zur Köpenicker Gasanſtalt
gehörenden Hauſe, das abgebrochen werden ſoll,
ſtürzte ein großer Dachaufſatz ab und durchſchlug das
Gerüſt. Von den drei Arbeitern, die ſich auf dem
Gerüſt befanden, wurden zwei ſchwer und einer
leichter verletzt.
Reichsverband deutſcher Tierſchutzvereine.
In, Dresden fand die 19. Außerordentliche
Tagung des Reichsbundes deutſcher Tierſchutzvereine
ſtatt, die nötig geworden war wegen Ablebens des
ſehr verdienſtvollen erſten Vorſitzenden Otto
Hart=
mann=Köln und wegen Beratung anderer wichtiger
Vereinsfragen. Da der Urſprung des organiſierten
deutſchen Tierſchutzes ſeine Wiege in Dresden hat,
wo im Jahre 1839 Legationsrat von Ehrenſtein den
Tierſchutzgedanken angeregt und zugleich zur
Grün=
dung eines Vereins ſchritt, ſo hat man die
diesjäh=
rige Tagung in die Stadt des älteſten
Tierſchutzver=
eins gelegt. Denn der Feuergeiſt Ehrenſteins wirkt
heute noch in den Vereinen und im Verband weiter,
und ſeinem unermüdlichen, idealen Sinn und
Stre=
ben gelang es auch, den Erſten Internationalen
Tier=
ſchutzkongreß im Jahre 1860 in Dresden zuſtande zu
bringen. Daher hat die diesjährige Tagung des
Reichsverbandes eine ganz beſondere Bedeutung für
die kulturelle Idee des Tierſchutzes im ganzen
Deut=
ſchen Reiche. Die Tagung wurde durch eine interne
Verſammlung eröffnet. — Die erſte Verhandlung am
folgenden Tage wurde mit den üblichen
Begrüßungs=
anſprachen eröffnet. Der erſte Punkt der
Tagesord=
nung galt der Ehrung des am 17. Oktober 1927 mit
85 Jahren verſtorbenen langjährigen Vorſitzenden
des Reichsverbandes, Otto Hartmann=Köln, dem zu
Ehren Studienvat Löhe=Köln ein vortreffliches
Le=
bensbild entwarf und die Perſönlichkeit dieſes
leuch=
tenden Führers nochmals im Geiſte erſtehen ließ. —
Direktor Schaufuß=Meißen erſtattete hierauf als
2 Vorſitzender den äußerſt reichen und intereſſanten
Jahresbericht. Hieran ſchloſſen ſich die
Ausſchuß=
berichte. Nicht unerwähnt wollen wir laſſen den
in=
tereſſanten, tiefſchürfenden Vortrag des Herrn A.
Gaul=Dresden über „Tiere und Tierſchutz in den
Religionen der Völker und Zeiten‟. Die nachfolgende
Wahl ergab Direktor Schaufuß=Meißen als 1.
Vor=
ſitzenden, die übrigen Herren verblieben in ihren
Aemtern, zugewählt wurde eine Frau als
Vorſtands=
mitglied. — Welch kulturelle Bedeutung die
Stadt=
verwaltung Dresdens dem Tierſchutz beimißt, mag
daraus zu erſehen ſein, daß ſie ſämtliche Vertreter
in das äußerſt prächtige Rathaus einlud und durch
Stadtrat Dr. Redder herzlich begrüßen ließ, worauf
eine Beſichtigung der prunkvollen Räume folgte.
Die „Bremen”=Flieger auf der Heimfahrt.
Bremen. In einem Telegramm v. Hünefelds
an den Norddeutſchen Lloyd von Bord des
Damp=
fers „Columbus” wird kurz über die bisher
wunder=
voll verlaufene Reiſe berichtet und beſonders betont,
daß die Flieger nach den Strapazen der
amerika=
niſchen Empfänge die Ruhe des Bordlebens auf das
angenehmſte empfänden. Bei der Abfahrt des
Damp=
fers „Columbus” von New York ſang die zur
Ver=
abſchiedung erſchienene Menge am New Yorker Pier
deutſche Lieder, die auf die Flieger ſowohl, als auch
auf die übrigen Paſſagiere des vollbeſetzten Dampfers
„Columbus” tiefen Eindruck machten. Von
befreun=
deter Seite wurden während der Einſchiffung den
Gattinnen der Flieger Blumenkörbe und andere
Auf=
merkſamkeiten an Bord des „Columbus” überreicht.
Der Bürgermeiſter der Stadt Boſton ſandte den
Fliegern ein Telegramm, in dem er die Bitte
aus=
ſprach, ihren Vaterländern die wärmſten Grüße der
Stadt Boſton zu übermitteln. Die Flieger
beant=
worteten dieſes Telegramm auf das herzlichſte.
Wei=
ter richteten ſie an den Kommandanten des
Militär=
flugplatzes Bollingsfield, Major Davidſon, ein
Bei=
leidstelegramm anläßlich der bereits gemeldeten
Sturmkataſtrophe, worin ſie der Hoffnung Ausdruck
gaben, daß er und ſeine Familie, die ſie beim erſten
Beſuch in Waſhington herzlich aufgenommen hatten,
unverſehrt ſeien. An den Bürgermeiſter Walker von
New York richteten die Flieger ein Danktelegramm,
das in der Ueberſetzung wie folgt lautet: Bei
un=
ſerer Abreiſe nach Europa danken wir Ihnen
herz=
lich für alle Freundlichkeiten und
Freundſchaftsbe=
weiſe während unſeres Aufenthaltes in Ihrer
wun=
dervollen, großen Stadt. Wir werden New York und
ſeinen bewunderungswürdigen Bürgermeiſter
nie=
mals vergeſſen. Auf Wiederſehen, und alles Gute für
die Zukunft! In Dankbarkeit gez. Köhl, Fitzmaurice,
v. Hünefeld.
Keſſelexploſion auf einem ſpaniſchen
Fiſch=
dampfer.
Coruna. Auf einem Fiſchdampfer ereignete
ſich eine Keſſelexploſion, bei der zwei Matroſen
ge=
tötet wurden. Acht Matroſen erlitten ſehr ſchwere
Brandverletzungen. Einer iſt ertrunken.
Nummt
Zur Eiſenbahnkataſtrophe bei Fürth.
Noch keine Klarheit über die genaue Entſtehung des unglücks.
Das Bild der Verwüſtung bei Siegelsdorf
zeigt die verunglückten Wagen. Im Vordergrund die glatt abgeriſſenen Vorderachſen des
Lokomotivenfahrgeſtells.
Notrufe Nobiles.— Reitungsaktionen zu Waſſer und zu Lande
Die „Citta di Milanv”,
das italieniſche Transportſchiff, hält die
Radiover=
bindung mit dem auf einer Eisſcholle abtreibenden
Nobile aufrecht. In wewigen Tagen wird die
Ver=
ſtändigung nicht mehr möglich ſein, da ſich die
Bat=
terien der Italia=Mannſchaft allmählich erſchöpfen.
Von den übrigen zwei Gruppen, die von Nobile
ge=
trennt ſind, fehlt bisher jede Nachricht.
Ein Hundegeſpann,
wie es die „Hobby” an Bord führt, um auch über
Eis und Schnee zur Rettung der
Expeditionsteil=
nehmer zu eilen. Außerdem führt ſie zwei kleine
Flugzeuge an Bord. Da ſie vom Eiſe frei geworden
iſt, wird ſie in größere Nähe Nobiles gelangen
können.
Die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft in München.
München. Für Dienstag abend hatte die
Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft die bayeriſche
Staats=
regierung, die Vertreter der Stadt München und
zahlreiche prominente Perſönlichkeiten zu einem
Abendeſſen in den „Bayeriſchen Hof” geladen. Es
waren unter anderem erſchienen: Miniſterpräſident
Dr. Held, Vertreter der einzelnen Miniſterien, die
Geſandten des Reiches und der Länder und andere.
Der Präſident der Geſellſchaft, Exz. v. Harnack,
be=
grüßte die Gäſte und wies darauf hin, daß es nur
dem Wohlwollen weiteſter Kreiſe des deutſchen
Vol=
kes zu danken ſei, daß die Geſellſchaft nach ſchwerer
Zeit die ihr beſtimmten Aufgaben und Ziele weiter
verfolgen könne. Der Redner gab ſeiner Freude
dar=
über Ausdruck, daß die diesjährige
Hauptverſamm=
lung der Geſellſchaft in München habe ſtattfinden
können und verlas ſchließlich ein Telegramm des
Reichspräſidenten, der der Geſellſchaft für die am
Morgen übermittelte Huldigungsadreſſe herzlich
dankte und die beſten Wünſche für ihr weiteres
Ge=
deihen ausſprach. Nach ihm ſprach Miniſterpräſident
Dr. Held und begrüßte namens der bayeriſchen
Staatsregierung die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft in
der bayeriſchen Hauptſtadt. Die Gründung der
Ge=
ſellſchaft, die zu einer Zeit erfolgt ſei, als
Deutſch=
land in der ganzen Welt hohes Anſehen genoß, habe
ſich heute als Reichs= und Staatsnotwendigkeit
er=
wieſen. Mehrmals hätten in den letzten Jahren die
geiſtigen Leiſtungen Deutſchlands in der ganzen Welt
Anerkennung gefunden, und auf dieſem Wege
voran=
zugehen ſei die Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft ihrer
Be=
ſtimmung nach beſonders berufen. Anſchließend
übermittelte Miniſterialrat Donnevert vom
Reichs=
miniſterium des Innern die Grüße und Wünſche des
Reichsminiſteriums, der preußiſchen Staatsregierung
und des preußiſchen Kultusminiſteriums. Er hob
hervor, daß in der ſchwerſten Zeit deutſcher Not ein
bekannter Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei es
geweſen ſei, der die Not als Reichsnot bezeichnet
habe. Er könne ſchon heute erklären, daß ein
wiſſen=
ſchaftlich ſo hochbedeutſames Inſtitut wie die Kaiſer=
Wilhelm=Geſellſchaft niemals die Unterſtützung der
Reichsregierung entbehren werde.
Der Maſſenmörder Spurada.
Wien. In dem Prozeß gegen den
Maſſen=
mörder Sourada, der wegen eines
Notzuchtver=
brechens eine Kerkerſtrafe verbüßte und dabei den
Kerkermeiſter überfallen und ſchwer verletzt, deſſen
Frau und die beiden Kinder ermordet hatte, wurde
der Angeklagte, nachdem er die ſcheußlichen
Ver=
brechen eingeſtanden hatte, zu 18 Jahren ſchweren
Kerkers verurteilt. Das Strafmaß konnte nicht höher
angeſetzt werden, da der Mörder bei Verübung der
Tat noch nicht volljährig war.
Gattenmord in Aſchersleben.
Aſchersleben. Am Montag nachmittag
wurde hier die Ehefrau Fricke in ihrem Bett tot
vorgefunden. Neben der Leiche lag der Ehemann,
anſcheinend ſchwer erkrankt. Nach ſeiner
Ueberfüh=
rung nach dem Krankenhaus konnte aber feſtgeſtellt
werden, daß er nur ſimulierte. Die Leiche der Frau
Fricke wurde nach der Leichenhalle des
Kranken=
hauſes überführt, weil beim Oberſtaatsanwalt zur
genauen Klärung der Todesurſache die
Leichenöff=
nung beantragt worden iſt. In der Familie Friche
war öfter Streit. Am Montag worgen hörten
ver=
ſchiedene Zeugen laute Rufe aus der Frickeſchen
Wohnung.
Abſturz eines däniſchen Flugzeugs über
Kopen=
hagen.
Kopenhagen. Geſtern vormittag gegen
11 Uhr ſtürzte ein Marineflugzeug über dem dicht
bewohnten Kopenhagener Stadteil Oeſterbro ab und
wurde vollſtändig zertrümmert. Die Maſchine war
leer, und es ſtellte ſich heraus, daß die drei Flieger,
die ſich an Bord befunden hatten, nämlich ein
Unter=
offizier und zwei Kadetten, aus der Maſchine mit
Fallſchirmen abgeſprungen waren; die Fallſchirme
hatten ſich aber nicht entfaltet. Alle drei wurden
getötet. Einer von ihnen fiel auf ein Dach, das er
durchſchlug, worauf er in den Boderaum ſtürzte.
Ein Eiſenbahnfrevler.
Paris. Ein Eiſenbahnfrevel auf der Linie
Paris—Cherbourg, zwiſchen den Bahnhöfen
Cour=
tonne und St. Mardes, konnte in ſeinen Folgen
rechtzeitig vereitelt werden. Der Uebeltäter, der
eine Schiene lockerte und vom Platze rückte, war
aber unvorſichtig genug, ſeine Brieftaſche mit
Aus=
weispapieren und einem Schraubenſchlüſſel am
Tat=
ort zurückzulaſſen, ſo daß ſeine Verhaftung
bevor=
ſteht.
Vom Zuge überfahren und getötet.
Paris. Wie die Blätter aus Nanch melden,
wurde eine Mutter mit ihren beiden Kindern im
Alter von 19 Monaten und drei Jahren vom
Schnell=
zug Paris—Straßburg erfaßt und auf der Stelle
getötet.
Hungersnot in Nordbraſilien.
Ueber hundert Tote.
London. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet
wird, leidet das nordöſtliche Braſilien unter
außer=
ordentlicher Trockenheit. Große Viehverluſte und
Nahrungsmittelmangel haben bis heute ſchon über
hundert Menſchenleben gefordert. Beſonders ſchwer
heimgeſucht iſt die Stadt Savjoao. Die
Ueberleben=
den dieſer Stadt ſind zum großen Teil
ausgewan=
dert. In der Stadt ſelbſt haben Banditen das
Re=
giment an ſich geriſſen.
ein Kavalier und eine Dame ſich allzu ne
mußten ſie oft vorher die Naſe verſtopfen
voritin König Heinrichs IV. beklagte ſich
Damen, daß ſie es vor dem üblen Ger
Nähe ihres hohen Gönners nicht aushal=
Dasſelbe taten die Königinnen von Frar
Gemahlinnen Franz I. und Ludwigs XIII
ſteht ſich von ſelbſt, daß damals auch de
Zeitalter für das Ungeziefer herrſchte. E
Feſteſſen, im Theater uſw. verboten, den
nehmen. Nur der König entblößte den
den übrigen Gäſten befanden ſich unter
nicht allein die Haare, ſondern ganze Kol
Lebeweſen, denen man die Freiheit nicht
Eine Straßenreinigung gab es nicht.
hiſtoriſche Tatſache, daß vom Jahre 395 bi F
Straßen von Paris niemals gekehrt wo
Als endlich 1667 Paris immer größer wur K)
Bewohner buchſtäblich im Schmutz verſank /*
Geſtank erſtickten, da wurde von Regierm
o=
die erſte gründliche Straßenreinigung a fr
Es war ein großes Freudenfeſt und ein fE
medaille wurde geprägt. Es gab auch kein E
ſteige und keine Straßenbeleuchtung. 166
auch die erſten Straßenlaternen angebre
London 1668 und in Berlin 1669.) Tr.
alten Römer ſchon lange Kanaliſation ur Eſſ
leitungen kannten, begnügten ſich die er ffch
Hauptſtädte des Mittelalters mit Bru=/ ou
tranken das ſchmutzige Waſſer der Flüſſe, enen
ſich alle Unreinlichkeiten ſammelten. Es 8hoſ
kein Wunder, wenn der Schwarze Tod reſ
durch Europa reiten koonnte. Sauberkeit u gin
ſind erſt ſpät zu ihrem Recht gekommen. Ee
ritter z. B., die ſich im Orient tägliche A ſri
angewöhnt hatten, wurden von der Kir ſe
dieſer heidniſchen Sitte verurteilt. Eine
Prinzeſſin, die den Dogen von Venedig
Silvio geheiratet hatte, wurde vom Erzb
vom Papſt vermahnt und exkommuniziert ſ
es gewagt hatte, einen ſtinkenden Kanal r kn
laſſen und weil ſie anſtatt mit den Finger:
ſich eine Gabel hatte anfertigen laſſen.
Unſere hell erleuchteten Straßen un ſt
unſere breiten Bürgerſteige, unſere luftige
ſchen Wohnungen, ja ſchließlich auch un
Wäſche, Gabeln und Meſſer, ohne die ſ
leben zu können glauben, ſind Errungenſo
allerneueſten Zeit. Frühere Geſchlechter k I
nicht, ebenſowenig wie Eiſenbahnen,
Elektrizität und Radio, die damals als
gegolten hätten. — Und doch lebten die Ete
vielleicht glücklicher als die Nachfahren des ſe
hunderts.
Sauberkeit und Sitel
Es iſt ein Irrtum, zu glauben, da
immer zur guten Sitte gehört hat.
A. Franclin hat ein ſeltſames Buch u
ſchichte der Sauberkeit und Höflichkeit
das ſehr verwunderliche Streiflichter e
früherer Geſchlechter wirft. Auf den hö
eſſen im 16. und 17. Jahrhundert z. B. E
ſtolzen Herzoginnen, Gräfinnen, die Ma
Barone in Samt und Seide und edelſtei
an der Tafel und löffelten zu dreien
aus einer gemeinſamen ſilbernen od
Schüſſel die Suppe, reichten dann mit lang
waſchenen Händen in die Terrine und
die Fleiſchſtücke heraus. Dazu wurde auch
aus einem gemeinſamen Glaſe getrunken.
Herzog von Montoſier ekelte ſich vor
ſamen Schüſſel; er war es, der den Su.
löffel erfand. Er wurde als Sonderline
Noch zu Molieres Zeiten galt es nie
ſtändig, wenn eine Dame der Ariſtokratie
einmal im Monat ihr Hemd wechſelte
denn, ſich täglich wuſch. Der Gebrauch de
tuches war gänzlich unbekannt. Den junge
mußte gelehrt werden, ſich nicht öffentlich
zu kratzen und auf den Boden zu ſpeien.
ſtank nicht nur in den gewöhnlichen Bürg
ſondern auch im Königspalaſt war unerträ
übergoß ſich mit wohlriechenden Eſſenzen,
Ueber Nacht Millionär gewiel
Millionenerbſchaft eines
Fuhrma=
in Königsberg.
Der 73jährige Fuhrmann Robert Iſt
erbt 4 Millionen Dollar. Dieſe rieſige 8
fällt ihm zu infolge des Todes ſeiner fin
Schwägerin, der Frau ſeines ausßepahd.
ders. Dieſer ging nach den Freiheitsin.
Paſtor nach Amerika, wo er eine Farm el
Kinder des dritten Bruders weiſen die Aut
zurück, mit dem Bemerken, daß ſie ſchon be
beſäßen. Sobald Amerika alles deutſche 2
wieder freigibt, wird der Millionenoe.
glücklichen Erben im bibliſchen Alter Alsde
ſeine gewohnte Arbeit fortſetzen und feit.
ſhr
t4h
Spoln Oht und Tarnen.
und Durchbildungsarbeit der Vereinsmannſchaften wird in dem
folgen=
den Vereins=Muſterriegenturnen veranſchrulicht, zu welchem 20 Vereine
an den verſchiedenen Geräten antreten. Einen beſonderen Höhepunkt
K
auf dem diesjährigen Gquturnfeſt dürfte das Turnen der Geübteren,
Fußball.
Fa
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nifeil
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ſtar=
vor
Ge
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bet
der=
ugugh erneut Weltmeiſter.
Struguah-Argent nien 2:1 (1:1).
Entſcheidung im Olympiſchen Fußballturnier iſt gefallen. Beim
Endſpiel um die Meiſterſchaft haben vor etwa 40 000 Zuſchauern
ium zu Amſterdam die Uruguayer zum zweitenmal den großen
etan. Es war ein prächtiger, beſonders in der erſten Halbzeit
cſtehender Kampf, den die Uruguayer vollkommen unverdient
it 2:1 (1:1) gewannen. Argentinien war heute überraſchend gut
rie =, von einigen wenigen Spielphaſen abgeſehen, faſt vollſtän=
Kampf. Was man von dieſer Mannſchaft an techniſchen und
r Leiſtungen ſah, war bislang im Olympiſchen Turnier noch nicht
worden. Das Glück ſtand aber auf ſeiten der anderen
Mann=
je auch heute wiederholt ſehr unfair kämpfte, aber in dem Hol=
Mutters einen ſehr aufmerkſamen, energiſchen Schiedsrichter
an=
utters überſah dafür aber dreimal ganz klare Abſeitsſtellungen
jquayzſchen Linksaußen, die faſt jedesmal zu Toren hätten führen
Beim erſten Tor in der 2. Minute gab es tatſächlich aus
lchen Abſeitsſtellung heraus ein Tor. Aber ſchon in der 30.
Mi=
tte Argentinien durch den Mittelläufer Monty aufgeholt.
Uru=
rteidigte jetzt zeitweiſe mit ſeiner geſamten Mannſchaft und
ich auch in der zweiten Halbzeit nur wenige Minuten frei machen.
27. Minute der zweiten Halbzeit für das Entſcheidungstor
Scarene aus dem Hinterhalt einſchießen.
5 dem Spiel verſammelten ſich die Siegermannſchaften Uruguay,
nien und Italien im Mittelfeld, wo die Siegerehrung ſtattfand.
n Anſprachen und der Medaillenverteilung ertönten die
Na=
mnen der drei ſiegreichen Länder. Ein wahrer Orkan erhob ſich
„könen der Hymne von Argentinien.
nit iſt die Vorſtellung der Fußballer aus.
derWeutichen Turnerſchaft
Main=Rheinturngau D. T.
Handball.
Hochſchule Darmſtadt—Tgde. Darmſtadt 1846 13:9 (8:7).
f dieſes geſtern abend vor zahlreicher Zuſchauermenge
hrte Spiel, das mit 13:9 Toren für die Techniſche
Hoch=
ndete, werden wir noch zurückkommen.
ugend Tgd. Beſſungen—1. Jugend Roßdorf 8:1 (5:1).
2 1. Jugendmannſchaft ſetzte am Sonntag ihren
Sieges=
t. Gegen die körperlich überlegenen Roßdörfer iſt dies
ßer Erfolg. Die ganze Mannſchaft war auf dem Damm.
heim 1 (Meiſterklaſſe)—Tv. Gernsheim 1. (4=Klafſe) 3:4 (2:3).
Tv. Alsheim 2.—Tv. Gernsheim 2. 1:0 (1:0).
Turnverein Alsheim hatte am vergangenen Sonntag die
bei=
nnſchaften des Tv. Gernsheim zu Gaſt. Man hatte allgemein
Iſtärke der „roten Treufel” unterſchätzt, da ſie doch erſt kürzlich
ielbetrieb wieder aufnahmen und dazu am Vorſonntag von
ätten 0:4 abgefertigt wurden. Alsheim, das über eine ſehr
id ſchnelle Kampfmannſchaft verfügt, hatte daher allen Grund,
ſe mit einem ſchönen Siege zu rechnen. Doch es kam anders.
im hatte aus ſeinen letzten Niederlagen gelernt; die Mannſchaft
er7y in anderer Aufſtellung, die ſich glänzend bewährte. Das Spiel
Anfang bis zum Schluſſe äußerſt ſpannend; auf beiden Seiten
werd in ſchöner, fairer Sport gezeigt. Die ſonſtige Schwäche
Gerns=
der Sturm, arbeitete dieſesmal ſehr produktiv. Alsheim ſchlug
ſchluß ein mächtiges Tempo an, um den Ausgleich zu erzielen,
ſernsheim ließ ſich den Sieg nicht mehr nehmen, zumal Goeb!
ſich als Torwart großen Formats zeigte. — Das Spiel der
nſchaft konnte Alsheim durch ein Ueberraſchungstor für ſich
en, obwohl auch hier Gernsheim mehr vom Spiel hatte.
Gaufurnfeſt des Main=Rheingaues
in Bütielborn.
nfeſte ſtehen im Mittelpunkte des turneriſchen Lebens, von denen
wegungen für den einzelnen Vereinsbetrieb ausgehen, die noch
dort befruchtend gewirkt haben. Sie ſind aber auch ſtets zu
undgebung des Gemeinſchaftslebens in der Turnerſchaft
gewor=
ſo vergeht kein Jahr, in welchem nicht innerhalb der
Gauver=
er Deutſchen Turnerſchaft ſolche Turnfeſte begangen werden.
rin=Rheingau der D. T. hat zu ſeinem 47. Gauturnen am 16.
Juni 1928 Büttelborn zum Feſtort gewählt, und ſind die
nunmehr in unmittelbare Nähe gerückt. Bereits ſchon in den
Sam z=Nachmittagsſtunden treffen am Feſtort die Kampfrichter und
n Turner, welche ſich an den Einzelwettkämpfen beteiligen, ſo
Feſtort am Sonntag früh nicht zeitig erreichen können, ein.
avorſtand wird am Samstag nachmittag am Feſtort zu einer be=
Sitzung zuſammentreten. Der Gauvorſtandsſitzung folgt eine
Sitzung des Geſamt=Gauausſchuſſes, die ſich beſonders mit tech=
Fragen zu beſchäftigen haben wird. Die Eröffnung des 47. Gau=
S erfolgt in der am Samstag um 6 Uhr ſtattfindenden Kampf=
Hia ſung, an welcher nahezu 200 Turner teilnehmen. Der
Gauvor=
ernimmt die Durchführung des Feſtes gelegentlich des am Abend
enen Empfangs= und Kommersabends auf dem Feſtplatzgelände.
em Feſtabend wirken die verſchiedenen Ortsvereine ſowie
Turn=
der näheren Umgebung mit. Ein großes Feuerwerk wird den
*O beſchließen. Sonntag früh erfolgt großes Wecken und um
treten die Wetturner zum friedlichen Wettſtreit an. Um 1½
* ſſch der Feſtzug, an welchem ſich etwa 68 Vereine des Gaues
E zum Umzug durch die Ortsſtraßen in Bewegung und leitet
e knachmittag ein. Die Turnfolge am Nachmittag ſieht zunächſt
marſch der Alten zu den Frejübungen vor, denen ſich ſodann das
AIhen und Turnſpiele anſchließen werden. Die allgemeine Aus=
unter denen ſich Wettkämpfer des 14. Deutſchen Turnfeſtes in Köln
be=
finden, bilden. Um 5 Uhr wird der Aufmarſch der geſamten
Gauturner=
ſchaft zu den allgemeinen Freiübungen erfolgen, denon ſich die
Sieger=
ehrung anſchließen wird. Die turneriſchen Darbietungen des
Nachmit=
tags werden mit einem Handballſpiel, zweier Auswahlmannſchaften
be=
endet. Der Feſtabend ſowie der Feſtmontag iſt wiederum den
Vorfüh=
ungen der Nachbar= und Ortsvereine vorbehalten. Möge über dem
47. Gauturnfeſte des Main=Rheingaues ein glücklicher Stern walten
und es ſich würdig anreihen an die vorausgegangenen Turnfeſte des
Gaues, und damit Gut Heil zu gutem Gelingen.
G. Pw.
Am nächſten Sonntag, 17. Juni, beteiligt ſich die Turnmannſchaft
der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 am Gaufeſt des
Main=Rheingaues in Büttelborn. In den verſchiedenen Stufen turnen
zuſammen 20 Turner, die mit den anderen Turnbrüdern um den
ſchlich=
ten Ei henkranz ringen. In der Unterſtufe Zehnkampf turnen drei und
n der gleiche Stufe Zwölfkampf zwei Teilnehmer. Die Mittelſtufe ſieht
in dem Zwölfkampf zwei und im Zehnkampf drei Wettkämpfer auf dem
Turnplatz. In der höchſten Klaſſe, der Oberſtufe, turnen im Behnkampf
drei und im Zwölfkampf ein Turner. Die Altersturner nehmen mit je
drei Turnern in den zwei Klaſſen teil. — Die Rückfahrt erfolgt mit
einem Poſtomnibus von Büttelborn aus. Am Abend findet ein
Zu=
ſammenſein im Turnhauſe ſtatt.
Kegeln.
Figurenmeiſterſchaft.
Am 3. und 10. Juni 1928 wurde im Bürgerverein die
Figuren=
meiſterſchaft ausgetragen. Die Art des Kampfes unterſchied ſich von
den übrigen dadurch, daß nicht immer in die Vollen geworfen wurde,
ſondern es gab nur eine Kugel in die Vollen und dann 11 Kugeln zum
Abſtechen der einzelnen Kegeln. Hierbei entſchied Geſchicklichkeit des
Einzelnen. Es hatten ſich 85 Kegelbrüder und auch einige
Kegel=
ſchweſtern beteiligt.
Das Ergebnis geſtaltete ſich wir folgt:
Figurenmeiſter Sportwart Schönefeld (Kl. Chattia) 57 Punkte
(höchſterreichbare Punktzahl: 64).
Ferner erhielten noch 5 Kegelbrüder für gute Leiſtungen Medaillen
und 4 weitere Diplome. Es ſind dies: 1. Kegelbruder Lautenſchläger
(Chattia) 45 Punkte; 2. Schüßler (Haſſia) 45 Punkte; 3. Mulch (L. L.)
43 Punkte; 4. Thümmel (Dk. 1911=B. V.) 43 Punkte; 5. Seibert
(Zwölfer) 42 Punkte: 6. Deuchert (Keglerluſt) 42 Punkte; 7.
Schiefer=
decker (Zwölfer) 41 Punkte; 8. Schnellbacher (Chattia) 41 Punkte; 9.
Sattler (Zwölfer) 40 Punkte.
Siegerfeier.
Der Verband veranſtaltet alljährlich eine Feier zur Ehrung
der=
jenigen Kegelbrüder und Kegelſchweſtern, die ſich in kegelſportlichen
Veranſtaltungen Lorbeeren errungen haben. Zu dieſem Zwecke hatten
ſich am vergangenen Sonntag abend im Fürſtenſaal des Kaiſerſaales
eine größere Anzahl Kegelſchweſtern und Kegelbrüder
zuſammen=
gefunden. Es wurden felgende Ehrungen in das Programm
ein=
geflochten:
1. Verbandsmeiſterſchaft 1928.
Dieſelbe errang Kegelbruder Scherer (Haſſia), der bei 600 Kugeln
das ausgezeichnete Reſultat von 3339 Holz erreichte. Der vorjährige
Verbandsmeiſter, Kegelbruder Grün rückte an die zweite Stelle mit dem
ebenfalls guten Reſultat von 3293 Holz. Scherer erhielt einen
wunder=
vollen Stern mit dem Verbandsabzeichen geziert. — Die aus dem
„Ausſcheidungskegeln hervorgegangene 1. Kampfmannſchaft wurde
eben=
falls ausgezeichnet. Ferner erhielt ſie für die Erringung der
Bezirks=
meiſterſchaft eine Medaille. Die Bezirksmeiſterſchaft berechtigt zur
Teil=
nahme an dem Kampf um die Gaumeiſterſchaft, die am 2. Juli in
Saar=
brücken ausgetragen wird.
2. Seniorenkegeln 1928.
Dieſes bei unſeren älteren Herren von 50 Jahren und mehr beliebte
Kegeln wurde im März dieſes Jahres bei Krichbaum ausgetragen. Es
ſiegten dabei: 1. Schinnerl (Zwölfer) mit 269 H., 2. Schieferdecker
(Zwölfer) mit 259 H., 3. Bäumer (D. K. 1911=B. V.) 254 H., 4. Lucius
(Chattia) 254 H.
Klubmeiſterſchaft 1928:
Ein heißumſtrittener Kampf war die Klubmeiſterſchaft 1928. In
Vor= und Rückſpiel mit 5er Mannſchaften, die je 200 Kugeln insgeſamt
abzuwerfen hatten, wurde ſie ausgetragen. Es gelang dem Klub „L. L.*
mit ſeiner Riege den Sieg mit 5069 Holz zu erringen. Dichtauf folgte
die Riege der „Zwölfer” an zweiter Stelle mit 5045 Holz.
Frauen=Medaillenkegeln:
Beſonderen Anreiz übte das Frauen=Medaillenkegeln im
Konkor=
diaſaale aus. Jede beteiligte Kegelſchweſter hatte 50 Kugeln in die
Vollen abzuwerfen. Siegerinnen wurden: 1. Frau Shvinn (Gold.
Kugel) 269 Holz, 2. Frau Wilbert (Roll. Glück) 250 Holz, 3. Frl.
Bäumer (Roll. Glück) 251 Holz.
Verbandsmeiſterin 1928.
Zum erſten Male wurde in dieſem Jahre auch unter den Frauen
die Verbandsmeiſterſchaft ausgetragen, nachdem der Keglerbund ſolche
neu eingeführt hat. In fünf Etappen waren je 50 Kugeln abzuwerfen.
Hier gelang es Frau Gilkert (Roll. Glück) den Sieg zu erringen. Mit
einer Geſamtholzzahl von 1241 Holz errang ſie die
Verbands=
meiſterſchaft für 1928. Sie iſt damit berechtigt, am 1. Juli in
Saarbrücken bei dem Gaumeiſterkegeln die Farben von Darmſtadt zu
vertreten.
1. Sportwoche in Bensheim im Mai 1928.
Unter Konkurrrenz der beſten Mannſchaften des Südd. Gaues
er=
reichte die erſte Kampfmannſchaft mit dem ganz ausgezeichneten
Reſul=
tat von 2801 Holz bei 500 Kugeln den 1. Sieg. Sie erhielt eine in
ſchönſter Weiſe ausgeführte Keglerfigur auf ſchwarzem Sockel umrahmt
von verſilberten Kegeln.
Sehr eindrucksvoll geſtaltete ſich die Einweihung des
ge=
ſtifteten Vereinsſchrankes, der in ſeiner vollendeten,
ge=
ſchmackvollen Ausführung ein Werk des Kegelbruders Kemmerzehl iſt.
Bundesſportabzeichen. Während der 2. Südd.
Sport=
woche in Frankfurt a. M. erkämpfte ſich Kegelbruder Grün (L. L.) das
Sportabzeichen auf Aſphalt. Bedingung iſt hierfür, daß bei 20 Kugeln
1106 Holz erreicht werden. Grün hat 1145 Holz erzielt. Das
Sport=
abzeichen in Silber wurde ihm bei der Siegerfeier überreicht.
Kreisliga — Südheſſen.
Die letzten Spiele in unſerem Kreiſe, ſowohl am vorigen Sonntag
als auch an Fronleichnam, förderten zum Teil recht gute Ergebniſſe
zutage, doch fehlt es auch an kläglichen Reſultaten nicht. Im
Brenn=
punkte des allgemeinen Intereſſes ſtand das letzte Aufſtiegſpiel am
ver=
gangenen Sonntag in Lorſch zwiſchen dem Meiſter, Olympia=Lorſch,
und F. C. Langen. Das Spiel, das bereits 1:2 für Lorſch verloren war,
wurde wegen der ſchlechten Platzverhältniſſe und des andauernd
nieder=
gehenden Regens abgebrochen, und iſt den Lorſchern nochmals
Gelegen=
heit gegeben, ſich mit den übrigen beteiligten Vereinen punktgleich zu
ſtellen. Dies dürfte aber ſicher nur bei beſſerer Spielweiſe als ſeither
möglich ſein. Der Zweite unſeres Kreiſes bewies ſeine derzeitige Stärke
abermals aufs beſte mit einem hohen Sieg über Normannia=Pfiffligheim.
Nicht weniger als ſieben Tore mußte Pfiffligheim von Olympia=
Lam=
pertheim hinnehmen und konnte nicht einmal den Ehrentreffer erzielen.
Die Bürſtädter hatten diesmal einen Bezirksligaverein zu Gaſt, und
zwar die komplette Ligaelf von Alemannia=Worms. War es ihnen
ſeinerzeit möglich, dem Bezirksmeiſter Wormatia=Worms ein
Unentſhie=
den abzutrotzen, ſo fiel das Reſultat diesmal nicht ſo günſtig aus.
Alemannia ſchoß drei Tore und Bürſtadt zeigte lediglich guten Willen,
brachte es aber zu keinem Erfolg. Ebenfalls verloren hat diesmal
einer der Beſten unſeres Kreiſes, und zwar Olympia=Worms, bei einem
Rückſpiel in Rüſſelsheim. Die Niederlage iſt um ſo überraſchender, als
das Vorſpiel von den Olympianern 5:1 gewonnen wurde, während jetzt
die Rüſſelsheimer ſich mit einem 2:1=Sieg revanchierten. Auch
Starken=
burgia=Heppenheim konnte ſich gegen verſtärkte L.R. von V.f.R.
Wor=
matia Worms nicht behaupten und unterlag nach äußerſt zähem Kampf
unverdient hoch 5:2. Nicht weniger als 12 Tore wurden in Abenheim
geſchoſſen, wo der F.V. Biblis zu Gaſte weilte. Damit aber keine der
beiden Parteien zu kurz kam, teilte man ſich redlich in die erzielten
Tore, und ein ſeltenes Reſultat — nämlich 6:6 — war fertig.
Fußballverein 09 Weinheim—Germania 08 Pfungſtadt 3:9.
Wie das Vorſpiel in Pfungſtadt, das wegen Regen und Sturm
vorzeitig beendet wurde litt auch das Rückſpiel in Weinheim unter der
lechten Witterung, wurde aber bis zum Schluß durchgeführt. In dem
meiſt ausgeglichenen Spiel verſchoß Pfungſtadt beim Stand von 2:1
für Weinheim einen Elfmeter. Währeno ein Tor für Pfungſtadt vom
Schiedsrichter nicht anerkannt wurde, gelang es Weinheim, auf 3:1 zu
erhöhen. Schließlich verbeſſerten die Gäſte das Ergebnis auf 3:2.
Pfung=
ſtadt, das mit Erſatz für Marquard, Gunkel und Ripper antrat, hatte
ſeine Stärke in den noch immer unerſetzlichen Verteidigern. Die Tore
ſchoſſen Nickel und Rothmann. — Die Liegerſatzmannſchaft Pfungſtadts
gewann in Weinheim 4:1, mit ein Verdienſt des Innenſturms, der gutz
gefiel.
Meiſterſchaftsſpiel V. f. R. — Germania Ober=Roden.
Schon heute ſei auf das am Sonntag in Darmſtadt ſtattfindende
Rüchſpiel beider Mannſchaften um die Kreismeiſterſchaft verwieſen.
Ger=
mania Ober=Roden konnte im Vorſpiel ſeinem Gegner, dem V. f. R.,
eine Niederlage beibringen. Auch der letzte hohe Sieg gegen den
Sprend=
linger Kreisligavertveter bezeugt, daß die in Darmſtadts Mauern noch
gänzlich unbekannte Elf über hervorvagendes Können verfügt. Man
wird dem Kampf daher mit Intereſſe entgegenſehen, zumal es ſich um
eine Mannſchaft handelt, welche ebenfalls neben dem V. f. R. als
Liga=
neuling im Kreis Starbenburg in kommender Saiſon ſtartem wird.
Näheres erfolgt an gleicher Stelle.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland gegen E.F.V.C. 1:1.
Das Rückſpiel gegen den E.F.V. C. endete am Dienstag in
Frank=
furt nur unentſchieden, da Jung=Deutſchland ohne Berges antreten und
obendvein faſt das ganze Spiel mit 6 gegen 7 Mann austragen mußte.
Durch dieſen Sieg dürfte ſich Jung=Deutſchland die Gaumeiſterſchaft
ge=
ſichert haben, da die Mannſchaft jetzt nur noch gegen den S.V.
Frank=
furt hier zu ſpielen hat und dieſes Spiel wohl gewinnen wird.
3 1. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
1. Tag, 3. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf Nr. 200 960; 2 Gewinne zu je 5000
Mark auf Nr. 105 382: 2 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 296 634;
4 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 111 750, 22 742; 10 Gewinne zu je
800 Mark auf Nr. 55921, 111137, 307 91, 3B3 326, 367 032; ferner 16
Gewinne zu je 500 Mark, 90 Gewinne zu je 400 Mark und 220 Ges
winne zu je 240 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 248 905; 2 Gewinne zu je
5000 Mark auf Nr. 281 845; 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 53 642,
62 6B: 2 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 251 244; 6 Gewinne zu je
1000 Mark auf Nr. 88 714, 240 610, 269 497; 14 Gewinne zu je 800 Mark
auf Nr. 48 848, 68 944, 150 804, 165 840, 22 320 394 062 365 908; ferner
22 Gewinne zu je 500 Mark, 106 Gewinne zu je 400 Mark und 258
Ge=
winne zu je 240 Mark.
Wetterbericht.
Wetterbericht der Heſſiſchen Wetterdienſtſtelle vom 13. Juni
Die Hochdruckwetterlage wird uns nur vorübergehend beeinfluſſen,
denn das Vordringen einer ozeaniſchen Störung führt zur
Oſtwärtsver=
dvängung des hohen Druckes. Die neue Störung hat ſich bereits im
Raume der britiſchen Inſeln ausgedehnt und dort zu Niederſchlägen
geführt. Der Einfluß ſeiner Vorderſeite dürfte ſich bereits im Laufe
des morgigen Tages durch Wolkenauſzug bemerkbar machen. Jedoch iſt
mit dem Auftreten von Niederſchlägen, die teilweiſe gewitterhafter Art
ſein werden, erſt ſpäter zu rechnen.
Ausſichten für Donnerstag, den 14. Juni: Wieder langſame
Bewöl=
kungszunahme, warm, meiſt trochen.
ven wenig verändert, vereinzelte Niederſchläge, teilweiſe gewitter=
hafter Art. Temp. ee Geee Ort: Wetter: in Ce Wind: ſchlag decke in mm in cm Gießen: heiter 12 NW. Aachen: heiter 14 SSW. 10 damburg: Nebel 12 SSO, Berlin: heiter 16 SsO, München: heiter 14 O, Königsberg: wolkig 10 W. Breslau: heiter 14 SW, gef.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) heiter 12 S. Waſſerkuppe: heiter 10 Feldberg:
(Schwarzw.) heiter 10 S. Zugſpitze: heiter 20 Kahler Aſten: heiter 12 Fichtelberg: heiter So, Schneekoppe: heiter 2 W.
maiufe eanmal desaot ureroeh :
Kopfschuppen und ausgefallene Haare auf Schultern und
Heidung, unangenehmer Geruch des Haares wirken
un=
ordentlich und abstoßend. — — Es gehört zur
gesellschaft-
lichen Pficht jedes Menschen, dercrtiges zu vermeiden.
Gebrauchen Sie regelmäßig
4765
jgar!
Ihre Kopfhaut bleibt sauber und schuppenfrei.
Ihr Haarwuchs wird kräftig angeregt. —
und das Haar fügt sich leicht zur eleganten Frisur.
7 Liter 10.50
[ ← ][ ][ → ]Nummer 164
Donnerstag, den 14.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 13. Juni.
Die Annahme, daß ſich der Kursſturz, der geſtern an der New
Yorker Börſe infolge umfangreicher Kreditkündigungen ſeitens der
dor=
tigen Großbanken erfolgt iſt, nicht allzu ſehr in Berlin autswirken werde,
beſtätigt ſich. Nach einem recht nervöſen Verlauf des
Vormittagsver=
kehrs eröffnete die Hauptbörſe weſentlich beruhigter. Das Kursniveau
liegt allerdings auf allen Märkten überwiegend unter den geſtrigen
Schlußnotizen, wobei der Rückgang ſich im allgemeinen zwiſchen 1 und
3 Prozent hielt. Zur Beruhigung trug weſentlich bei, daß nur ſehr
ge=
ringe Verkaufsordres nach Berlin gelegt worden waven, und daß das
herauskommende Material wieder von guter Seite Aufnahme fand.
Auch die erneute Abnahme der Arbeitsloſigkeit wurde günſtig
aufgenom=
men. Das Geſchäft ſelbſt hielt ſich in allerengſten Grenzen. Auch das
veichliche Vorhandenſein von Reportgeld, in Verbindung mit der
anhal=
tend flüſſigen Lage des Geldmarktes trug weſentlich zu der ruhigeren
Auffaffung bei. Tagesgeld ſtellte ſich auf 5—6½ Prozent und darunter,
Monatsgeld auf 6½—8½ Prozent und Warenwechſel mit Großbankgiro
auf zirka 6’/s Prozent. Am Rentenmarkt ging es ebenfalls ſehr ruhig
zu. Die Neubeſitzanleihe lag um 3 Pfennig niedriger. Der Dollar geht
gegen geſtern auf 4,1845 leicht zurück. Auch das Pfund lag gegen den
Dollar mit 4,8810 etwas ſchwächer. Mailand war mit 92,84 und
Ma=
drid mit 29,36 etwas feſter. Kopenhagen mit 18,19 dagegen leicht
nach=
gebend. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe trat teilweiſe eine gewiſſe
Erholung ein.
Im weiteren Verlauf der Börſee macht die Erholung erneute
Fort=
ſchritte, zumal man annahm, daß die New Yorker Baiſſe, die politiſche
Hintergründe habe, beendet ſein dürfte. Am meiſten bevorzugt waren
Kunſtſeidenwerte und Kaliaktien. So gewannen Bemberg 16 Prozent,
Ver. Glanzſtoff 8, Salzdetfurth 18, Weſteregeln 10, Kali Aſchersleben 8,
Stöhr Kammgarn ſtiegen um 6 Prozent, Berger um 3½ und Farben
um P’s Prozent. Das Geſchäft blieb weiter ruhig und der
Privatdis=
kont mit 6½ Prozent für beide Sichten unverändert.
Die Börſe ſchloß in feſter Haltung. Das meiſte Intereſſe konnten
wieder Salzdetfurth auf ſich vereinigen, bei denen man von einem
gün=
ſtigen Bezugsrecht ſpricht. Die Nachbörſe war zum Teil weiter
an=
ziehend. Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: Salzdetfurth
443, Tietz 314, Karſtadt 242,5, J. G. Farben 275,5, Konti Kautſchuk
183,25, A. E. G. 1883,5, Bergmann 209,5, Siemens 358,5, Schuckert 208,
Schleſ. B.=Gas 257,5, Deſſauer Gas A7,5, Gelſenkirchen 139,75,
Mannes=
mann 143, Oſtwerke 319, Schultheiß 355, Phömx 97, Rh. Braumkohlen
303, Ver. Glanzſtoff 708, Bemberg 650, Berger Tiefbau 413, Zellſtoff
307,5, Polyphon 533, Hapag 165,75, Nordd. Lloyd 157,75, Reichsbank
B79, Commerzbank 192, Danatbamk 281, Deutſche Bank 167, Altbeſitz
Reihe I und II 51,50, dto. III 54,20, Neubeſitzanleihe 19,20.
12. 6. 1 13. 6.
13. 6.
12. 6
A. E. G.
1184.125/182.— Hirſch gupfer ..
134.5 133.75
Augsb.=Nürnb. Maſch /105.25 106.— Höſch Eiſen
143.— 1141.—
Baſalt ..
81.— 80.5 Hohenlohe Werke.
88.—
91.-
Bergmann. . . . . .
1210.— 1207.5 Kahla Porzellan . . . . /168.5 1167.25
Berl. Karlsruhe Ind.) 68.75 68.— 1 Kali Aſchersleben
223.— 1221.—
Berl. Hand.=Geſ.. . . . /274.25 1270.—
Salzdefurth.
420.— 1422.—
Braunkohl. = Briketts/177.— 1177.—
Weſterregeln
225.— l228.5
Bremer Wolle. . . . . /246 — /239 — Lindes Eismaſch.
179.6esl:79.5
Danatbank. . . . . . . . /279.5 1279.5 8. Loewe & Co.
248.875/845.75
Deutſche Bank. . . . . /168.5 167.— Lingel Schuh
54.— 54.—
1165.5 1165.— MannesmannRöhren / 144.— 1142 875
Diskontogeſ. .
Dresdner Bank. . . . . /167. 1166.— Niederlauſitzer Kohle /155.— 1159.—
Deutſche Maſchinen 1 59.5 59.3751 Nordd. Lohd
158.— 1157.—
H143.— 1141.75 Orenſtein..
Deutſche Erdöl
124.25 1123.—
Deutſche Petroleum:/ 65.— 61.75 Polyphon
529.— 1522.-
1136.25 136. — Rütgerswerke".
Dynamit Nobel.
95.— 95.—
Elektr. Lieferung .. . /177.— 1176.— Sachſenwerke
139.— 1137625
1275. — 1274.25 Siemens Glas
G. Farben ..
158.— 1158.—
1139.875/138.25 Ver. Glanzſtoft
722.— 1707.—
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. /282.5 (279.5 Ver. Stahlwerke
100.— 1 98.5
Han. Maſch.=Egeſt. 1 58.25 58.— Volkſtedter Porzellan ! 60.— 60.5
Wanderer Werke
Hanſa Dampfſch. . . 1209.5 l212.
180— 1159.5
Hemoor Zement. . 1250.—
Helſingfors ..
Wien".
Prag .....
Budapeſt ...
Sofia ...
Holland
Oslo ..
Kopenhagen
Stockholm ...
London ..... 120.411/20.451
Buenos Aires
New=York ...
Belgien ...
Oeviſenmarkt.
12. 8. 13. 8. Gel Brief Geld Brief 10.521 10.541 0.521110.5411 158.825 58.945 59.805 58. 925) 12.392 12.412 12.39 12.41 72.32 73 06 72.13 73.07 3.02 3.028 3.022 3.028 168.70 69.04 168.60 68.021 172.01 112.23 Hrit.sn 12.1. 112.19 12.41 ſtte.12 112.34 112.20 112.42 112.16 112 3‟ 0.407 20.447 1.782 1.786 1.781/ 1.785 4.182/ 4 1900 4.1800/4.18861 158.40 58.52 158.41 158.53 Italien.
Paris.
Schweiz.
Spanien.
Danzig
Japan.
Rio de Janeir
Jugoſlavien
Portugal
Athen
Konſtantinopel
Kanada.
Uruguay..
8.
Brief
22.025
18.465
80.705
69.61
81.69
1.952
0.5035
7.370
19.12
5.434
2.147
4.178
4.284
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. Juni.
Der flaue Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe, der heuuptſächlich
durch eine größere Geldknappheit hervorgerufen worden ſein ſoll, löſte
am der heutigen Börſe eine größere Unſicherheit aus. Die Spebulation
übte große Zurückhaltung, und das herauskommende Material wurde
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Juni.
Die Lage der franzöſiſchen Wirtſchaft wird jetzt ſehr optimiſtiſch
be=
urteilt. Die Beſorgniſſe wegen der Stabiliſierungsfrage und die vielen
tendenziöſen Gerüichte über die Finanzpolitik vermochten kaum die
Effektenbörſe zu beunruhigen, auf das Wirtſchaftsleben blieben ſie ohne
jede Wirkung.
Der Rohſtoffmarkt ſteht im Zeichen der Belebung. Die
günſtge Lage der Induſtrie hat beſonders den Eiſen= und
Metallver=
brauch gefördert. Die Lage am Kohlemmarkt iſt ebenfalls beſſer. Nach
einer ziemlich anhaltenden Stagnierung hat ſich der Verbrauch wieder
erhöht. Beſonders macht ſich die günſtige Lage der Schwerinduſtrie
da=
bei fühlbar. Die Preiſe für manche Kohlenſorten ſind günſtiger als
früher. Sie zeigen jedoch eine ausgeſprochene Feſtigkeit, was teilweiſe
mit der Feſtigkeit der ausländiſchen Kohlenpreiſe in Verbindung ſteht.
Ueberhaupt erweiſt ſich die ausländiſche Konkurrenz ſeit einiger Zeit
weniger intenſiv und beunruhigend. Die Sommergeſchäfte ſollen ſehr
gut ſein. Die Vorräte ſind bedeutend geringer als noch vor einigen
Monaten, ſie ſollen jedoch noch immer groß ſein. Die Kohlenwerte
lagen feſt.
Die Produktion der franzöſiſchen
Schwerindu=
ſtrie ſchlägt zurzeit alle früheren Rekorde. Die Tätigkeit der
franzöſi=
ſchen Hochöfen war noch niemals ſo hoch, wie im März dieſes Jahres.
Die Produktion belief ſich auf 858 000 Tonnen Eiſen, während die
maxi=
male Monatsproduktion im Vorjahre nur 827000 Tonnen, das heißt
31 000 Tonnen weniger, ausmachte.
Die Stahlproduktion der letzten Monate hat ebenfalls
Re=
korde aufzuweiſen. Sie war durchſchnittlich um 50 000 Tonnen
monat=
lich höher als im Vorjahre oder im Jahre 1926. Die Produktion hat
ſich aber nicht nur erhöht, ſondern iſt auch infolge der Moderniſierung
der Betriebe bedeutend billiger geworden. Die Zahl der im Betriebe
ſtehenden Hochöfen belief ſich auf 149. Die Zahl der Hochöfen iſt ſeit
Anfang dieſes Jahres um vier Einheiten gewachſen. Dagegen waren
im Jahre 1926 bei einer bedeutend geringeren Produktion 155 Hochöfen
im Betriebe. Zu der Verbilligung der Herſtellungspreiſe trägt auch die
kürzliche Verbilligung des Brennſtoffmaterials, insbeſondere die des
Koks, bei. Die Nachfrage auf dem franzöſiſchen Markte iſt ſehr lebhaft,
die Unternehmungen ſind mit Beſtellungen reichlich verſehen.
Die Lage des Exportmarktes iſt ebenfalls ſehr günſtig. Der
Export iſt für ſämtliche Schwerinduſtrieprodukte im Steigen begriffen.
Die drückende Konkurrenz der engliſchen Schwerinduſtrie hat nämlich
nachgelaſſen. Man erwartet hier ſehr ungeduldig die nächſte
Verſamm=
lung des Stahlkartells, die bekanntlich Ende Juni in Düiſſeldorf
ſtatt=
finden wird. Die franzöſiſchen und belgiſchen Produzenten wollen eine
Erhöhung der Quote durchſetzen. Man behauptet, daß Deutſchland dies
nicht annehmen wolle. Man erwartet auch den Zutritt der polniſchen
Produzenten zum Kartell, der übrigens ſchon ſeit langem y
ſein ſoll. Die Schwerinduſtriewerte lagen feſt.
rrſcht eine große Feſtigke
Kupfer hat Rekordpreiſe erreicht, wie ſeit zwei Jahren nicht.
wartet in Amerika neue Preisſteigerungen. Die
Kupferraffin=
mit Beſtellungen geradezu überhäuft. Das Kartell will die
mäßigen, Produktionseinſchränkungen vorläufig noch nicht auf
es auf weitere Preiserhöhungen abzielt.
Die Lage des Zinnmarktes wird jetzt ſkeptiſch
Nach der hieſigen Auffaſſung wird bei der jetzigen Preislage
beutung mehrerer Minen nicht mehr lohnend ſein. Die Bleil
feſt. Man hat große Käufe feſtgeſtellt. Die Erneuerung der
keit in manchen Ländern hat ebenfalls zu der Befeſtigung
marktes beigetragen.
Die Zinkpreiſe zeigen eine beſſere Tendenz. Die A
zwar noch niedrig, aber in Amerika gab es bereits eine erheblie
welche ſich ſicherlich auf den anderen Märkten fortſetzen wird.
päiſchen Vorräte ſollen noch ziemlich groß ſein, die Angebot
ſind eher knapp; man rechnet mit einer Erhöhung der Preiſ
Die Lage am Kautſchukmarkt wird jetzt etwas
ſcher beurteilt. Die Vorräte verringern ſich langſam, aber ſie
Verringerung macht durchſchnittlich 1200 bis 200 Tonnen"ᛋ
aus. Der Verbrauch macht gute Fortſchritte, insbeſondere in
Die Preisſchwankungen ſind häufig und verhältmismäßig g
Preiſe variieren zwiſchen 8 und 9½d. Bei dieſen Preiſer
manche Geſellſchaften die Herſtellungskoſten kaum aufbringer
dieſe bedeutend niedriger ſein ſollen als früher. Die
Konku=
ſchen den einzelnen Geſellſchaften iſt ſehr ſcharf, ſo daß mö
manche kleinere Geſellſchaften von der Konkurrenz erdrück,
können. Es tauchen immer wieder neue Projekte auf, um eine
zwiſchen den engliſchen und holländiſchen Produzenten herbe
bisher geſchah jedoch nichts Definitives. Man plant auch die Bilk
Bank, welche die Kautſchukpreiſe ſtabiliſieren ſoll. Der Kamt
amerikaniſchen Käufern hat dagegen vollſtändig aufgehört.
ſchukwerte lagen relativ feſt, augenblicklich befaßt ſich die S
überhaupt nicht mit ihnen. Die Dwidendenermäßigungen er
viel geringer, als man befürchter hat, und dies hat den Ma
belebt.
Die Lage des Petroleummarktes iſt bedeutend
worden, da Amerika die Ueberproduktion langſam abbaut.
brauch iſt fühlbar im Wachſen begriffen; die Preiſe ſind feſt.
leumwerte waren, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, ver
ganz beſenders die rumäniſchen, obzwar hier behauptet wirl
rumäniſche Stabiliſierung die Lage der dortigen Petroleumge
erleichtern wird.
nur mit Kursverluſten aufgenommen. Die Umſätze beſchränkten ſich im
weſentlichen nur auf einige Werte. Die Baiſſeſpekulation ſuchte durch
Blancoabgaben die Abwärtsbewegung der Kurſe zu beſchleunigen.
Auch verſtimmte, daß vom Auslande größere Verkaufsonders
eingetrof=
fen fein ſollen. Der weitere Rückgang der Arbeitsloſigkeit blieb
da=
gegen vollkommen unbeachtet. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
be=
trugen die Kursverluſte bis zu 7 Prozent. Stark verwachläſſigt und
an=
geboten waren am Elektromarkt Siemens mit minus 7 Prozent.
Schuckert verloren 5 Prozent, Licht und Kraft 3¾ Prozent und Elektr.
Lieferung 4½ Prozent. Lechwerke blieben dagegen gut behauptet. Am
Chemiemarkt überwog das Angebot in J. G. Farben mit minus 3½
Prozent, Scheideaſtalt büßten 3 und Holzverkohlung 2½ Prozent ein.
Montanwerte hatten kaum Geſchäft. Rheiwiſche Braunkohlen waren
auf ſtärkere Angabem der Kuliſſe 4½ Prozent und Rheinſtahl 4 Prozent
ſchwächer. Von Kaliwerten hatten Weſteregeln einen Verluſt von 6
Pro=
zent. Der Bankenmarkt ſchloß ſich der Abwärtsbewegung nur zögernd.
an. Metallbank bliebem im allgemeinen gut gehalten, Reichsbank konnten
ſogar 1 Prozent anziehen, während nur Commerzbank 2½ Prozent
niedriger eröffneten. Schiffahrtswerte waren bis 2½ Prozent ſchwächer.
Trotz des Dementis einer Automobilfuſion waren Adlerwerke in
An=
betracht des befriedigenden Geſchäftsganges gut behauptet, nur Daimler
verloren 2½ Prozent. Süddeutſche Zucker konnten ihren Kursſtand von
geſtern abend gut behaupten. Am Rentenmarkt war das Geſchäft in
Deutſchen Anleihen bei gut behaupteten Kurſen klein. Ausländer
konn=
ten dagegen durchweg etwas anziehen.
Im Verlaufe nahm die Kuliſſe auf dem ermäßigten Kursniveau
ver=
einzelt Deckungem vor, ſo daß ſich die allgemeine Tendenz freundlicher
geſtalten konnte und zumeiſt Kurserholungen bis zu 3 Prozent
feſt=
zuſtellen waren. Lebhafter gehandelt waren Siemens mit plus 5
Pro=
zent gegen den ſchwachen Anfangskurs. Ermutigend wirkte, daß der
Geldmarkt verhältmismäßig flüſſig bleibt. Tägliches Geld 5½ Prozent.
Am Deviſenmarkt lag Paris wieder ſchwächer, die Mark konnte ſich
da=
gegen etwas erholen. Man nannte Mark gegen Dollar 4,18½, gegen
Pfunde 20,42½. London=Kabel 4,8818, Paris 124,20, Mailand 92,85,
Spanien 29,38, Holland 12097/s.
An der Abendbörſe blieb die Stimmung feſt, wobei die weitere
Auf=
wärtsbewegung der Kurſe durch einen gewiſſen Materialmangel
geför=
dert wurde. Das Geſchäft war im allgemeinen nicht umfangreich. Nur
einige Spezialwerte waren lebhafter verlangt. So beſtand für J. G.
Farben mit plus 3 Prozent größeres Intereſſe. Von ſonſtige
werten gewannen Scheideanſtalt 1½ Prozent. Rege gefra
ferner die Zellſtoffwerte, die bis 4 Prozent anzogen. El
waren 1 bis 3 Prozent gegen den Berliner Schluß erhöht.
werten zogen Salzdetfurth erneut 4 Prozenk an, Weſteregeln
doch 2 Prozent nach. Am Montanmarkt waren Rheinſtahl
niſche Braunkohlen ſtärker verlangt. Adlerwerke blieben auf
Mittagsſtand knapp behauptet. Anleihen lagen ſtill. Im Ver
die Haltung feſt, geſtützt auf feſtere Auslandsbörſen. Abl. S
Barmer Bank 149, Commerzbank 193½, Danatbank 283¾4
168½, Diskonto 168½/s, Buderus 89, Gelſenkirchen 139½, A
233, Salzdetfurth 447, Weſteregeln 233½, Mannesmann 144
feld 121, Phönix 96¾ Rheiniſche Braunkohlen 309, Rhei=
Stahlverein 98½, Adlerwerke 110½, A.E.G. 185¾, Da
Scheideanſtalt 218, Licht und Kraft B334, J. G. Farben 279
282, Holzmann 152, Rütgerswerke 97, Schuckert 209½, Siem
Zellſtoff Aſchaffenburg W7½, Waldhof 312½, Hapag 1671
Lloyd 15834.
Eui
E
Ek
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 13. Juni. Der heutie
tenmarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Die ſchwächeven ame
Notierungen veranlaßten die Händler zur Zurückhaltung, 1
geſtaltung blieb davon aber vollkommen unbeeinflußt, da Um
zuſtande kamen. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
26,75—27, Roggen 28,50, Hafer 27,75—28,50, Mais für Futte.
Mais für andere Zurecke 25, Weizenmehl 37,50—38,25, Roggen
bis 40. Weizenkleie 14,25—14,40, Roggenkleie 16,75—17.
Berliner Produktenbericht vom 13. Juni. Nach dem Beka
ergänzender kanadiſcher Saatenſtandsberichte verflaute ſich die
rikaniſche Marktlage und hatte auch eine kräftige Zurückſetzun
forderungen im Gefolge. Die Tendenz in Berlin wurde fi
um ſo eher ſchwächer, als die Angebote des Inlandes reichlich
ger ſind. Im Zeithandel wurde der Juli 1,50 Mk. niedriger,
0,50 Mk., reſp. Oktober 1 Mk. unter geſtern. Das Miveau n
über dem verflauten Vormittag weniger ſtark in Mitleidenſcha
als unerwartet aus Liverpool eine Befeſtigung kam. Roggen
wiegendem Angebor bis etwas über 1 Mk. ſchwächer. Fut
hat ſchwächere Tendenz. Mais ruhiger.
E3
Sii
rden
—n
Sit
haribe
aſt
Frankfurter Kursbericht vom 13. Zu
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 192
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927.
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Diſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
87.25
78.8
80.75
80
86.75
51.3
1921,
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2. Sta dtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26/ 94
6% Berlin v. 24
8%0 Darmſtdt. v. 261 93
7% Dresden v. 26/ 87
7% Frkf. a. M. v. 26/ 87
7% Heidelb. v. 26
7% Ludwghf. v. 26
7% Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 25/102.5
80 Mannh. v. 26/ 93.5
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26/ 93.25
3. Pfandbrieſe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom.Anleihev. 261 86.5
8% Berl. Hyp.=Bk./ 97.5
½
„ Lig.
Pfandbriefe.
8%0 Frkf. Hyp.Bk. 96
92
89
7½%- „Lig.=Pfl 75
8%0 Frkf. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
8% Heſſ. Landesbr
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz
790
8% Landeskr. Kaſſ.
8% Mein. Hhp.Bk.
8% Naſſ. Landesbk.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
Lig.
Pfandbriefe
%0 Preuß. Ctr.,
Bod.=Cred.. . . . .
O1. Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. ..
O Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
88 Rhein. Gyp.=Bk
„Lig.
4½9
Pfandbriefe..
8‟ Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit..
„ L.=Pf.
4½9
18% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
„Lig.=
8% Württ. Hhp.=B
Mternge
*
Pfandbr. und
88.5
84 Kommunal=Obl.
Frkf. Hyv.=Bk. K.=
78.75 Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
81:
Vorkr.=Pfandbr.
96.25 Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
91.5
Vorkr.=Pfdbrief
89 dgl. Kom.=Obl.
S.1-10
93:1,
Kom.=Obl.
S. 17-24
00
Mein. Hyp.=Bank.
95
Vorkr.=Pfandbr.
95
Nordd. Grundcr.=
92
Vorkr.=Pfdbriefe
97
Preuß. Pfandbrbk.
92
Vorkr.=Pfdbriefe
10
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
89.5
kr.=Kom.=Oblig..
96
Weſtd. Bodencred.=
92
anſtalt Vorkr.=Pf
4. Indnſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26/ 96.5
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26/ 94
89 Klöcn=Werke
Berlin v. 26.. . . 94
10% Kom. Elektr.-
Mark. . . . . . . . . . 103.5
70 Mainkrw v. 26/ 86
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27.../ 90
8% Neckarſulm v. 261 89
8½ Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26....
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26/ 90
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26 87.71
77.25
75.5
95.75
91.5
94
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser. III
II Auf Sachwertel
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihel
5% Heſſ. Bolksſt.
Rosgenanleibe..
23
15% Preuß. Kali.
wertan eihe ...."
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe ....
15% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe ..
5% Südd. Feſtw. ..
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5 %Bosn. L. E.B. v.
1914 ..........
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ...
4½½ Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
1210 Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.)
äuß. „
5%
42ſ
Goldan=
leihe (abg.
inn. (abg.)
4½%, Irrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914/
(C. C.=Stücke)...
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)
4½% Rum. Gold
von 1913 ......"
4½ Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912/
499 Türk. Admin.
42o
1. Bagd. 13
4%
Oio
Zollanl.
ungarn von
1913 (C. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C.-St.)
4% dito Goldr.)
(C. C.=St.)
dito von
1910 (C. C.=St.)
rente (abg.) ...."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
4% Kopenh. v. 01.
4½ Liſſab. b. 1886/ 14
4% Stockh. v. 1880/
9.5 3. Obligationen v.
Transportanſt.
8.65 4% Dux=Bodenb.
von 1891 .....! 11.1
4% Eliſabethbahnf
von 1883 ... . . . 2.25
4% Lemberg=Ezer.
ſteuerpflichtig..
40 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei .... . ./ 10.5
2‟/.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) . . . . 15.25
21l.
4% Oſt. Staatsb.v.
1883 ....."
18.5
3% Raab=Odenbg.
b. 1883
./ 24
47
42 Rudolfb. i. S. 3.8
i. G.
42
41220 Anatolier I./ 18.2
28.5 TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. 140.5
Badiſche Bank. . . . 169
Bk. f. Brauinduſtr. /215
Barm. Bankverein/148
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank . . . . 166.75
Berl. Handelsgeſ..
Hypoth.=Bk. /210
Comm. u. Privatb. /190.5
Darmſt. u. Nt.=Bk. 279.75
23.75 Deutſche Bank 167
Eff.=u. Wechſel=
/119.5
bank
98.5
Vereinsbank . 1102
Diskont.=Geſellſch. 164.9
2. Bagd./ 12.5 Dresdener Bank 1166
1107.5
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.. 1152
Pfdbr.=Bk. 156
Gotha. Grundkr. B./135.5
267), Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. .
1150.5
Mitteld. Creditbk. /207.5
26
Nürnb. Vereinsbk. 1160
23‟), Oſt. Creditanſtalt. 35½),
42 bito Kron.= 1.75 Pfälz. Hyp.=Bank/160
Pr. Bod.=Creditbk. /139
Cyp.=Akt.=Bk./142
Reichsbank=Ant. 277.75
59.5 Rhein. Creditbank 128.75
Hvs.=Rank.494.25
92
Südd. Bod. Cr.Bk.)/
„ Disc.=Geſ...
Wiener Bankverein!
2.
Verkehrs=
unternehmungen
A..G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen ...
Dt. Eiſenb.=Geſ..
70 Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag.
Nordb. Lloyd.
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ./133.75
3. Induſtrie
Adt, Gebr.
Accum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher)/1
6%6 AEG. Vorzug
AEG. Stamm
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnbe
14
Beck & Henkel ..
Bergm. El. Werkel2
Brem.=Beſigh.=Ol
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn. /131.75
Buderus Eiſen".
Bürſtenfbr Erlang.
Cementwerke
Heidelberg ....!"
1183
Karlſtadt
Lothr. (Karlsr.). 85
Chem.WerkeAlbert. 85
Brockhues 105
Fabrik Milch
Daimler=Benz 112.5
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin!
Erdöl.
.!=
Gold= u. Silb.=Anſtalt /210
Linolwerk. Berl. 344.5
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .!"
Dürrwerke Ra ina.!
143
15.75
165:1,
1158
44
142
42.5
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke
Eſchw. Bergwerk".
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Faber, Foh., Bleiſt.
Faber & Schleicher!;
Fahr, Gebr., Pirm
F. G. Farbenindſtr. 274.5
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas ..
.
Hof.
Maſch. Pe
Pokorny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerkl1
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen..!"
Goldſchmidt Th. . / 99.5
Gritzner Maſchinen 138
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFranrf!4
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun
Henninger, Lempf,
Stern Brauerei. 1180
beſſen=Naſſau Gas
Heyligenſtaedt
Hilpert Armaturfb. 80
Hindrich3=Aufferm. 114
Hirſch Kupfer 134
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil. /150.25
Holzverk.=Induſtrie/ 96.25
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Fnag
Funghans Stamm.
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln. 1225
Kammaarnſpinn. .
230
82
56
202.5
ma
224
58
121
42.25
150
108
231.75
177,2
185
30.5
86.5
117.5
98
221
424
Karſtadt, R.
ger. Werke Offſtein!
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke
Knorr, Heilbronn.
Konſervfabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
Krauß & Co., Loko.
Lahmeyer &Co. .
Lech, Augsburg" .
Lingel, Schuhw.. .
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch.
Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br.. .
Mannesm. Röhren /143
Mansfeld. Bergb.. 120
Mars=Werfe.
Metallgeſ. Frankft. /20 1.75
Miag, Mühlenbau/149.5
Moenus Stamm . 61.5
Motorenfabr. Deutz
Oberurſel
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrzeug
Neckarw. Eßl.
Nicolay, Hofbr.
Oberbedarf
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen
Peters Union Frkf./=
Pfälz. Näh. Kayſe
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau 96.5
Porzellan Weſſel
Reiniger. Gebb. &.
Schallt
Rh. Braunkohlen. 302
Elektr. Stamm 167
Stahlwerke 165
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan
Rütgerswerke
SalzwerkHeilbronn /206
S hneider & Hanau/ 48
Schnellpr. Frankth ./ 82
Schöfferhof=Bind. 1365
Schramm Lackfbr. 126
Schriftg. Stempel. 1120.5
Schuckert Elektr. 1206.5
A4
94
177
331
130
127
231
112
65
96
69.9
K
52.5
115
60.25
40
1106
94.8
Schuhfbr. Bemne
Weſſel.
Schuhfabr. Herz
Schultz Grünlad
155.25 Schwarz Storche
Seilindſtr. Wolff
Siem. Glasindu
Siemens & Hal=
Südd. Immobili
Zucker=A
Strohſtoff. Ver..
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Gef..
Tucher, Brauere
Unterfr. Krs.=El
tr.=Verſ.
Veithwerke.
Ver. f. Chem. Ir
deutſch.Slfal
Faßfabr. Caſ
Gummifabri
Berlin=Fran
Königs= und
Laurahütte
Pinſelfabrike
109.5 Stahlwerke
Ultramarin
Zellſt., Berl
Vgtländ. Maſch.
Voigt e Haeffn
Voltohm. Se
Wahß & Frehtag
Wegelin Rußfab:
Werger Brauere
Zellſt. Aſchaffenb
Memel
Waldhof
Zuckerſ. Rheino‟t
4. Verſicherunge
Allianz u. Stutt
Verſicherung
Frkft. Allg. Verſ.
Frankona Rüch
Mitv.
Mannh. Berſich.
DarmſtädterBert
Bahnbedar!
dberg
Dampf
Motorendamſtd=
gebr. Rocdesr."
mmer 164
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Handstag des Reichsverbandes des deutſchen Nahrungsmittelgroß=
In der Zeit vom 11. bis 13. Juni 1928 wurde in Köln der
ige Verbandstag des Reichsverbandes des deutſchen
Nahrungs=
atzhandels E. V., Berlin, abgehalten. Am erſten und zweiten
uurden interne Verbandsangelegenheiten geregelt. Am 13. Juni
Anſchluß hieran die Mitgliederverſammlung ſtatt, in der der
gende des Verbandes, Hugo Weigert, die Erſchienenen begrüßte.
chloß ſich ein Vortrag des Miniſterialrats Dr. Grabower vom
ranzminiſterium über „Steuerfragen, die den Nahrungsmittel=
Hel beſonders angehen”, und ein Vortrag des
Hauptgeſchäfts=
des Verbandes, Dr. W. Georg Schmidt, über „Fragen, die den
gsmittelgroßhandel bewegen”
ſäinſtige Geſchäftslage in der Lederinduſtrie. Nachdem ſchon ſeit
r in den Schuhfgbrikszentren eine zunehmende Kriſis herrſcht
aſens hat über 10 000 Erwerbsloſe und mehrere Tauſend
Kurz=
ebenſo arbeiten die Schuhfgbriten in Erfurt, Nürnberg, Köln
erwärts ſtark eingeſchränkt —, klagt auch die Lederinduſtrie über
mmangel. Wenn in den nächſten Tagen keine Belebung eintritt,
ößere Betriebseinſchränkungen in der Wormſer Lederinduſtrie
wendigkeit werden. In einem Teil der Wormſer Lederwerke
reits Kurzarbeit geleiſtet.
gahngeſellfchaft Waldhof. Die G.=V., in der von 300 000 RM.
Z500 RM. vertreten waren, genehmigte einſtimmig die Regu=
Die Einnahwen ſind infolge des geringen Bahnverkehrs gegen=
Vorfahre zurückgeblieben, ſo daß trotz etwas geringerer
Aus=
in günſtiges Ergebnis erzielt werden konnte. Betriebseinnah=
Heinen mit 199 975 (247 195), im ganzen einſchließlich des Vor=
98 886 (261 973) RM. Die Ausgaben erſcheinen mit 187 626
die Abſchreibungen mit 14 328 (16 422) RM. 5 Prozent wer=
Reſerve überwieſen und 6536 RM. (2795) RM. auf neue
Rech=
vorgetragen. Für das verſtorbene A.=R.=Mitglied Du. Hans
wurde Direktor Deutſch von Zellſtoff Waldhof gewählt.
Metallnotierungen.
Metallnotierungen in Berlin am 13. Juni ſtellten ſich für je
irſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager im
Deutſch=
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Original=
aminium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarven
t., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RMM.,
Rein=
bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 93—99 RM., Fein=
Kilogramm fein) 82,25—83,25 RM.
Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 13. Junf
ſtell=
für Kupfer: (Tendenz: willig) Standard per Kaſſe 63½/y
drei Monate 63½—631/ye, Settl. Preis 64, Elektrolyt 69—69¼,
cted 67—68½ Elektrowirebars 69½; für Zinn: (Tendenz:
andard per Kaſſe 217½—217½, drei Monate 216—M6½, Settl.
Donnerstag, den 14. Juni 1928
Preis 21;, für Zink: (Cendenz: willig) gewöhnl. prompt BB, entf.
Sichten 25‟/, Settl. Preis 25¾. — Inoffizielle Notierungen:
Anti=
mon Regulus, chineſ, per 39—39½, Queckſilber 22½, Wolframerz 16½.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
13. Juni ſtellten ſich für Kupfer: Januar bis April 128 (1B8½),
Mai 128¾ (128½), Jun 126½ (127½), Juli 197½ (1R½), Auguſt bis
Oktober 127¾ (128), November 12734 (198½), Dezember 198 (128½).
Tendenz: abgeſchwächt — Für Blei: Januar 42¾ (43), Februar
bis April 43 (43½), Mai 43½ (43½), Juni 41¾ (42½), Juli 42 (42½4),
Auguſt 42½ (42½), September 42½ (4234), Oktober und November
42½ (42¾), Dezember 42¾ (43). Tendenz: ſchwächer. — Für Zink:
Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 13. Juni. (Prib.=Tel.)
Weizen: Anfänglich zogen die Preiſe etwas an auf die beſſeren
Kabel und die regere Exportnachfrage. Im Verlaufe griff aber eine
Abſchwächung Platz auf günſtigere Wetterberichte und Abgaben
heimi=
ſcher Häuſer.
Mais: Anfänglich konnten ſich die Termine eine Kleinigkeit
befe=
ſtigen. Später aber waren, namentlich in Juliterminen, Liquidationen
zu beobachten. Die Schwäche Liverpools und die unbefriedigende
Loko=
nachfrage verſtimmten ebenfalls.
Hafer tendierte durchweg ſchwächer auf den baiſſelautenden
Wochen=
wetterbericht und Abgaben des Handels.
* New York, 18. Jmi. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Termine konnten ſich heute wieder etwas erholen,
La der Abgabedruck nicht mehr ſo ſtark war. Der Handel nahm
Deckun=
gen vor, und auch die Spekulation ſchritt zu Käufen.
Kaffee: Anfangs erfolgten Liquidationen Auch ſpäter wurden
wie=
der Liquidationen beobachtet. Verſchiedentlich wurden Abgaben in Rio
gegen Santos getätigt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Juni:
Getreide. Weizen: Juli 137½, Sept. 139, Dez. 141½: Mais:
Fuli 100½, 99½, Dez. 85½; Haſer: Juli 53, Sept. 45½, Dez.
47½8; Roggen: Juli 122½, Sept. 118½, Dez. 118.
Schmalz: Juli 11,65, Sept. 12,00, Okt. 12.15, Dez. 12,20;
Fleiſch. Rippen: Juli 12,15, Sept. 12,45, Okt. 12,37: Speck,
loko 12,50; leichte Schweine: 8,60 bis 10,10, ſchwere Schweine
9,25 bis 10,10; Schweinezufuhren: Chicago 21000, im Weſten
105 000.
Baumwolle: Juli 20,30, Oktober 19,99—20,50.
Geite 13
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 13. Juni:
Getreide. Weizen: Rotwinter 173½, Hartwinter 155½: Mais,
teu ank. Ernte 113½; Mehl, ſpring wheat clears 6,35—6,75;
Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent
bis 10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,30; Talg, extra, loſe 8½.
Kakav, Tendenz: ſtramm; Umſatz in Lots: 532; Loko: 14½;
Juli 14,12, September und Oktober 14,60. Dezember 13,76;
Januar 1929 13,67, März 1929 13,60.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Das Rheiniſch=Weſtfäliſche Kohlenſyrdikat beruft zu Freitag, den
22. Juni, 11½ Uhr, eine Mitgliederverſammlung ein. Auf der Tages=
ordnung ſtehen neben internen Angelegenheiten Berichte über die
Marktlage und die Umlage.
Auf Grund eines Proſpektes, der von einem Konſortium unter
Führung der Deutſchen Bank eingereicht iſt, wurden 250 Mill. RM.
Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 1928 und 107 320 000 RM. neue
Stammaktien der J. G. Farbeninduſtrie zum Handel und zur Notiz an
der Berliner Börſe zugelaſſen.
Die Schlichtungskomiſſion für die Wojewodſchaft Schleſien trat am
Mittwoch nachmittag zuſammen, um Beratungen und Verhandlungen
über die Erhöhung der Gehälter für die Angeſtellten der Schwerinduſtrie
Oberſchleſiens vorzunehmen.
Zurzeit finden Verhandlungen der Wiener Börſe mit den Börſen
von Agram, Budapeſt, Laibach und Prag ſtatt, die eine Anpaſſung der
Geſchäftsbedingungen dieſer Börſen zum Ziele haben. Aehnliche
Ab=
machungen ſind mit den deutſchen Börſen in Ausſicht genommen.
Der tſchechiſche Außenhandel im Mai zeigt bei 1584 Mill. kc. Ausfuhr
und 1562 Mill. ke. Einfuhr einen Ausfuhrüberſchuß von 22 Mill. ke.
gegenüber 161 Mill. ke. im Mai des Vorjahres.
Mit der Rückkehr des warmen Wetters ſind die Ausſichten für den
Ausfall der Seidenkokonerte in Italien und Frankreich beſſer geworden.
Yokohama meldet einen guten Ausfall der erſten Frühjahrsernte in
Japan. Im Zuſammenhang damit geben die Preiſe für Seidenkokon8
nach. In Schanghai und Kanton liegen die Notierungen etwa 10
Pro=
zent unter dem zur gleichen Zeit im Vorjahr erzielten Durchſchnitt.
Nach ausländiſchen Blättermeldungen hat die Shell=Gruppe mit
dem Carib=Syndikat Ltd. ein Uebexeinkommen zur gemeinſamen
Aus=
nutzung des Petroleum=Reviers Colon in Venezuela getroffen.
Die neugegründete New=Yorker Seidenbörſe wird in nächſter Nähe
der Baumwollbörſe, und zwar im Gebäude der Grace National Bank,
eröffnet werden. Als Kontrakteinheit ſoll eine Menge von 5 Ballen zu
133 15 gelten. Ein Kontrakt würde alſo bei dem gegenwärtigen
Tages=
preis von 5 Dollar per I5 die Summe von 3300 Dollar ausmachen.
Am 15. Juni gibt die Japan=China=Japan=Linie in Holland 1
Million Gulden neue Aktien zum Kurſe von 110 Prozent aus. Je ſecht
alte Aktien geben Recht anf eine junge mit Anſpruch auf die volle
Dividende des Jahres 1928.
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Uhre am 16. Juni stattfindende Vermählung
geben bekannt:
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kirche.
Ataut Narten.
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geb. Ruge
Germählte
Darmstadt
Riedeselstr. 56
Kirchliche Trauung: Hamstag, den 16. Juni, 5 Uhr nachm.,
in der otadtkapelle.
(15762
Todes=Anzeige.
In treuer Pflichterfüllung wurde durch einen
Unglücksfall unſer lieber Sohn und Bruder
(ouaro Daum
Obermatroſengefreiter
der Reichsmarine
im blühenden Alter von 24 Jahren jäh aus
dem Leben geriſſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Albert Daum.
Darmſiadt, den 13. Juni 1928.
Bleichſtraße 17.
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Die Beerdigung findei am Freitag, den 15. Juni,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
ſo=
wie für die reichen Kranzſpenden beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen, des
Herrn
Mit Der
ſagen innigen Dank
Frau Mathilde Heß Wwe.
und Kinder.
Darmſiadi, den 13. Juni 1928.
Alexandraweg 6.
(15752
Danksagung.
Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben,
un=
vergeßlichen Mutter
Frau Elisabeth Kunz
sagen wir herzinnigen Dank all denen, die an
unse-
rem Schmerz so trostvoll Anteil genommen.
Herz-
innigen Dank den Barmberzigen Schwestern für
die sorgliche Krankenpfiege. Herzinnigen Dank Herrn
Pfarrer Goethe für die aufrichtigen Worte am Grabe.
Herzinnigen Dank Hllen, die uns ihr Beileid durch
persönliche Teilnahme, Blumenspenden und briefliche
Kundgebung so erhebend zum Husdruck brachten.
Jedem Einzelnen zu danken ist uns unmöglich. Die
allgemeine Wertschätzung unserer unvergeßlichen
Toten ist uns ein liebevoller Trost.
Die trauernd Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Ludwig Kunz, Metzgermeister.
Statt Karten.
Für die wohltuende Teilnahme beim
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen innigen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen:
Willi Walter.
Darmſiadt, den 13. Juni 1928.
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Darmstadt, den 12. Juni 1928.
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[ ← ][ ][ → ]mmer 164
Donnerstag den 14. Juni 1928
Seite 15
ra
IMla
Fär
P
15-
bs
Felb-
hurs
WOgasstiagarin.
Roman von Ferdinand Gradl.
(Nachdruck verboten)
nr wurde aber Haſpergough doch unruhig. Vika ſah ihn
„S igen, ſah das gereizte Funkeln ſeiner Augen, ſah ihn aus
z eilen . . . aber dann ſah ſie Wiesners ſeligen,
liebes=
en Blick, und ſie wußte, daß ſie recht tat.
einmal war ſie allein auf der Bühne. Der Manager war
anden. Vika warf einen Blick hinter die Kuliſſen. Dort
Sh. Smith mit Haſpergough in wütendem Streit. Sie
herum wie zwei Kampfhähne. Neben ihnen,
leichen=
e gefalteten Hände in flehender Geſte gegen Vika reckend,
H in dieſen Waſchlappen habe ich mich verlieben können?“
=Vika gegen ſich ſelbſt, und wandte ſich angewidert ab.
wieder wandte ſie ſich zum Publikum. Aber der Applaus
ſich zum Orkan. Daß ſie in den Ozean geſtürzt, verlieh
n Ruhmesglanz. Kein Menſch begehrte zu wiſſen, wie
er aus dem Waſſer herausgekommen.
trat Vika an das Megaphon, und ſchrie die Wahrheit
ſtürs and das Meaaphon gellte die Wahrheit hinaus.
verſtummte das Publikum. Alle Hälſe reckten ſich. Vika
örmlich, wie alles vor Senſationsgier vibrierte. Der
r tauſendköpfigen Hydra ſtockte .. und das Megaphon
wurde von einem Dampfer gerettet, blieb auf dem
vom 6. Juni bis zum 7. Juli, flog dreihundertfünfzig
en vor der amerikaniſchen Küſte wieder hoch und erlitt
Landung eine Gehirnerſchütterung. Hier verbreitete ſich
ücht, ich ſei über den Ozean geflogen. Ich lag
bewußt=
wie ich zu mir kam, fragte mich kein Menſch, wie ich
ekommen ſei, wie von einem Wirbelſturm ergriffen,
ch mitgeſchleppt . . . und jetzt endlich . . ." ſie trat vom
on weg, eilte ganz vorne an die Rampe, — und wieder
ſie die Arme aus, — wie erlöſt, als fallen Ketten von ihr
— id rief mit jubelndem Aufjauchzen . . . jetzt kann ich
end=
von der Seele wegſprechen. Ladies und Gentlemen! Ich
die Wahrheit und grüße aus ganzem Herzen das Volk
erika!”
Orlan brach los: Pfiffe, Schreie, Flüche, Gelächter,
mpeln, wütender Aplaus. Vika ſah alles in Bewegung,
nes nſchenmenge drängte gegen das Orcheſter, dann ſah ſie
Proſzeniumsloge eine Perſon auf die Bühne ſpringen.
idassr Wiesner. Ein halbes Dutzend anderer benützten
den=
jeg. Gleich darauf ging der eiſerne Vorhang nieder.
ſich in den nächſtem Minuten begab, kam Vika nur
un=
ſeur! zu Bewußtſein. Alles wirbelte um ſie herum.
ächſt ſah ſie Carrys bleiches Geſicht vor ſich: „Vika, wie
du . . ." ſtammelte er.
chdarauf ſtieß ihn ein ſchwarzhaariger Kerl beiſeite. Das
arz ſſac.
Gauner, haſt mich hineingelegt!” ſchrie er Carry an.
rechne ich ſpäter ab! Jetzt zu dieſer Dirne!” wandte er
ikg. „Sie Schwindlerin werden mir mein Geld erſetzen!“
In den nächſten Sekunden lag er, von der Fauſt Wiesners
getroffen, am Boden.
Gleich darauf fühlte Vika ihre Rechte wie von eiſernen
Zan=
gen umklammert. Ein baumlanger Yankee handhabte ihren Arm,
als ſei es ein Pumpenſchwengel.
„Entzückt, Ihre Bekanntſchaft zu machen,” verſicherte er
ſtrah=
lend. „Mae Tom Weller mein Name. Rechnen Sie auf mich.
Nein Haar darf Ihnen gekrümmt werden. Ich vergöttere Sie
Wenn Sie wollen, heirate ich Sie vom Fleck weg.”
Der Regiſſeur erwiſchte ihre Linke und küßte ſie unaufhörlich.
„Miß Vika . . . Sie ſind ein Genie,” flüſterte er zwiſchen zwei
Handküſſen.
Von vorne kam ein grauhaariger Prediger mit
ausgebreite=
ten Armen auf ſie zu:
„Liebes Kind, Sie haben mich zu Tränen gerührt. Die Gnade
des Himmels hat den Weg in Ihr Herz gefunden.”
Aber es kam nicht zu der Umarmung. J. Th. Smith trat
dazwiſchen.
„Alles von der Bühne!” rief er mit der Poſe eines
komman=
dierenden Generals. „Ich laſſe den Vorhag aufziehen. Das
Publikum raſt. Miß Vika, Sie müſſen an die Rampe. Sonſt
ſchlagen Sie mir das ganze Theater kaput.”
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Da miſchte ſich Haſpergough ein. In dem verknöcherten
Her=
zen des alten Sonderlings regte ſich etwas wie Mitleid für Vika.
„Laſſen Sie das arme Kind zufrieden,” ſagte er zu Smith,
„ich denke, die Komödie iſt gründlich beendet.”
„Wa 2! Was?! Beendet?!” ſchrie Smith, als habe er einen
Irrſinnigen vor ſich. „Was fällt Ihnen ein?! Jetzt bring’ ich gut
eine Million mehr ins Rollen. Miß Vika, ich verlängere Ihren
Kontrakt um ein Jahr,” erklärte er großartig und fügte galant
hinzu, „wenn Sie wollen, lebenslänglich. Ich bin Witwer.”
Da bekam Haſpergough einem Lachkrampf, und Wiesner
mußte ihn von der Bühne tragen, denn der Vorhang ging
wirk=
lich hoch.
Und er ging unter donnerndem Beifall noch wohlgezählte
vierzehnmale hoch, bevor Vikas erſtes und einziges Auftreten auf
der Bühne beendet war.
Dann erſt konnte Wiesner ſein Lieb in die Arme ſchließen.
*
Alles andere iſt eine lederne Geldangelegenheit. Bussines
as usual. Es war eben doch ein gutes Geſchäft. Am meiſten
ver=
diente die Preſſe. Vika hatte eine glänzende Preſſe. Ein Blatt
ernannte ſie zur anbetungswürdigen Hohenprieſterin der
Wahr=
heit, ein anderes Blatt verſtieg ſich zu der Anſicht, man müßte
dieſer deutſchen Jungfrau dankbar ſein, weil ſie einem der
ver=
abſcheuungswürdigſten Elemente der amerikaniſchen Seele,
näm=
lich der hemmungsloſen Senſationsgier, die verdiente Lektion
er=
teilt hat. Infolgedeſſen erhielt Vika 26 Meterzentner
Korreſpon=
denz, darunter 168 Heiratsanträge, 125 amerikaniſche
Frauen=
vereine trugen ihr die Ehrenmitgliedſchaft an, zwei
Parfümerie=
fabriken, drei Seifenfabriken, vier Seidenſtrumpfwirkereien,
ſech=
zehn Damenhutateliers und ſo weiter, im ganzen 158 Firmen,
überſandten ihre Fabrikate und baten um eine Reklamezeile der
Anerkennung. Mehrere Dutzend Warenhäuſer, Zahnärzte,
photo=
graphiſche Ateliers und weiß Gott was ſonſt noch, wollte Vika
als Repräſentationsdame, engagieren, und boten märchenhafte
Gagen.
Am zäheſten war J. Th. Smith. Wäre ihm nicht der
Fauſt=
ſchlag, mit dem Wiesner den Briſſac niederſtreckte, in
eindrucks=
voller Erinnerung geblieben, er wäre handgreiflich geworden.
Er drohte mit Klage, wenn Vika den Vertrag nicht erfüllen wolle,
Als ihn ſein Rechtsanwalt beriet, daß er den Prozeß verlieren
müſſe, weil die Schweigeklauſel unmoraliſch ſei, wollte er ſich auf
Haſpergough ſtürzen. Aber Haſpergough war Tabu. Der wußte
zuviel von J. Th. Smiths Schmggelgeſchäften. Schließlich gab
ſich der Manager unter der Bedingung zufrieden, daß Vika ihre
Rede in einem Grammophow wiederhole und einen Gipsabguß
ihres Geſichtes anfertigen laſſe. Er wollte danach eine
Wachs=
puppe anfertigen laſſen und mit Puppe und Grammophon eine
Turnee durch die Staaten unternehmen.
Das Flugzeug und die Motorpatente, wurden von einer
amerikaniſchen Flugzeugfabrik erworben. O, fragt nicht, was ſie
dafür blechen mußte . . .!
Und als einzige Speſen gingen nur ab: eine Rückfahrtkarte
nach Hamburg für Carry, ſamt etwas Taſchengeld, und die
Rück=
zahlung der Beträge, die Briſſac Carry vorgeſchoſſen.
Briſſac war übrigens der einzige, der ſchlecht wegkam. Er
hat ſich eben doch zu viel in das Licht der Oeffentlichkeit gewagt,
und die Polizei erkannte in ihm einen vielgeſuchten, aus Cayenne
entſprungenen Sträfling.
Das gemütvolle Element bei all dieſen grobmateriellen
An=
gelegenheiten vertrat Haſpergough. Mit dem Lachkrampf auf
der Bühne fing es an. Als er dann erfuhr, was für ein
ſaug=
kräftiger Blutegel ſich ihm in Geſtalt des Briſſac in den Nacken
geſetzt hätte, erwachte in ſeinem Gemüt etwas wie Freundſchaft
für Wiesner. Aber die harte Rinde um ſein Herz barſt erſt, als
er das Gutachten eines meteorologiſchen Gelehsten über den
Ozeanflug las. Dieſer weltfremde Gelehrte, der die Gelegenheit,
ſich gründlich zu blamieren, nicht verſäumen wollte, behauptete
nämlich allen Ernſtes, daß die Enthüllungen, die Vika in dem
Varieté gemacht hat, nichts anderes ſeien, als ein blumpes
Reklamemanöver des Manggers. Denn die Regiſtrierapparate
des Flugzeuges, auf die ſofort nach der Landung von berufener
Seite Beſchlag gelegt worden ſei, böten genau und unzweideutig
ein genaues Bild des barometriſchen Zuſtandes über den Ozean
an den zwei Flugtagen, daß eine ſchwindelhafte Korrektur durch
einen Laien vollkommen ausgeſchloſſen ſei. Das Flugzeug ſei
alſo, allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz, zweifellos und
unbedingt über den Ozean geflogen. Aber da eben ſchon zu viele
hinübergeſlogen, ſo beſorge der Manager, ein Nachlaſſen der
Attraktion. . .
Da erſchien Haſpergough gerührt bei Vika, breitete die Arme
aus und rief:
„Kommen Sie an mein Herz. Ihren feierlichen Empfang in
Waſhington haben Sie mir zwar verpatzt, aber ich verzeihe
Ihnen. Die Amerikaner ſind doch Narren.”
Dann gab er ſich nicht eher zufrieden, bis Vika und Wiesner
auf der Revenge die Heimreiſe antraten. Auf der Reede von
Büſum wurde die Revenge wieder auf Gambrinus zurückgetauft,
und das Schlußwort ſprach der Paſtor von Büſum, als Vika und
Wiesner an den Traualtar traten.
Ende.
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