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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wbri
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 161
Montag, den 11. Juni 1928.
191. Jahrgang
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Darm=
ſädter und Nationalbant.
nellzug D 42 auf offener Strecke entgleiſt. — Die Lokomotive die 10 Meter
Böſchung hinabgeſtürzt. — 5 Perfonenwagen geſtürzt, ineinandergeſchoben
und völlig zertrümmert. — Attentat oder Dammrutſch?
Eine urſprüngliche Nachricht, daß in den Nürnberger Kranken=
2Opfer oon Siegelsoorf. häuſern zwei Schwerverletzte bereits geſtorben ſeien, hat ſich bis
zur Stunde nicht beſtätigt.
ote. — 7 Schwer= und 12 Leichiverletzte.
Nürnberg, 10. Juni.
Sonntag, um ½3 Uhr früh, ereignete ſich bei Siegelsdorf,
ww: Nürnberg und Würzburg, ein entſetzliches Eiſenbahn=
—wobei nach vorläufiger amtlicher Feſtſtellung 22 Tote,
erverletzte und 12 Leichtverletzte verunglückten. Die
Kata=
ket ereignete ſich durch die Entgleiſung auf offener Strecke
s nellzuges D 47 München—Nürnberg—Würzburg—
Frank=
ſ-R.—Köln, wobei die Lokomotive die 10 Meter hohe
ſö ig hinabrutſchte, der nachfolgende Gepäckwagen jedoch
bo f dem Bahnkörper ſtehenblieb, während die nächſten fünf
ße-nwagen umfielen, zum Teil ineinandergeſchoben und
Ga zertrümmert wurden. Der mittlere Wagen iſt gänzlich
ſ— knickt, ſo daß die beiden Hälften nebeneinander liegen.
ſie urden die meiſten Toten geborgen. Die Toten ſtammen
ſe 3 aus Würzburg, Aſchaffenburg und Nürnberg. Bis jetzt
be', aus der Frankfurter Gegend noch keine Toten gemeldet.
Dri ild des Unglücks war grauenhaft. Ununterbrochen gellten
ndi” reie der Verwundeten. Dieſe wurden teils durch
Sani=
ſär1 os, fowie durch die Hilfswagen der Reichsbahn zum
Für=
bsl ankenhaus gebracht. Die Urſache des Unglücks ſteht bis
FAich nicht feſt. Man neigt zur Anſicht, daß es ſich um einen
„Nal tsanſchlag auf den Zug handelt, oder auch, daß ein
Damm=
ie Entgleiſung herbeiführte. Die genaue Urſache muß erſt
Maingehende Unterſuchung feſtgeſtellt werden. Vertreter der
Re jahn und der Zentralbehörde, ſowie des
Reichsverkehrs=
i3 iums waren raſch an der Unglücksſtelle.
e die Reichsbahndirektion Nürnberg mitteilt, hat ſich bis
Ru-1 unde die Zahl der Todesopfer auf 22 erhöht. Schwer=
Bes1e wurden amtlich dagegen nur ſieben gezählt, von denen
Bie! Lebensgefahr ſchweben. Die Zahl der Leichtverletzten
ſocer 12 betragen, wovon 2 bereits aus dem Krankenhauſe
Rnn worden ſind. Unter den Toten befinden ſich 7
Eiſen=
wa u dienſtete, unter den Schwerverletzten 5. Die hohe Zahl
d2 Mitleidenſchaft gezogenen Eiſenbahnbcamten erklärt ſich
ay, daß dieſe an einem Stellwerkslehrkurſus in München
Mei5 ommen hatten und ſich auf der Heimreiſe befanden. Unter
werAdten befinden ſich mehrere Ehefrauen von
Eiſenbahn=
wee) n. Der Lokomotivführer des Schnellzuges kam bei dem
Wral ebenfalls ums Leben, während der Heizer die
Geiſtes=
e:dart beſaß, im letzten Augenblick abzuſpringen. Die mei=
Mes erletzungen entſtanden durch den aus der umgeſtürzten
EElotive entſtrömenden Dampf, der entſetzliche Verbrühungen
9Aichte. Auch die Toten ſind zum größten Teil durch den
ſür) imenden Dampf derart verbrüht worden, daß ſie vollkom=
Ankenntlich waren. Die Verletzungen der Reiſenden waren
ar1 erregend. Ueber
die Arſache der Kataſirophe
e die Meinungen auseinander. Es iſt leicht möglich, daß
U itaſtrophe auf einen Dammrutſih zurückzuführen iſt. Es
De” aber auch die Möglichkeit eines Attentats. Jedenfalls
* inerhalb der Reichsbahndirektion Nürnberg dieſe Anſicht
ſe en. Man muß aber zugeben, daß für dieſe Behauptung ein
S noch nicht erbracht werden konnte, ſo wenig, wie bis
E icht erwieſen wurde, ob der Unfall auf böhere Gewalt
2 zuführen iſt. Die Unterſuchung iſt eingeleitet.
Die Namen der Opfer.
te Namen der bisher geborgenen Opfer ſind bereits ermit=
*e Namen der Toten lauten wie folgt: Referendar Dr.
* Reſſeler aus Würzburg, Geſchäftsreiſender Kaiſer,
Ift unbekannt, Ingenieur Eugen Provarcy aus Ungarn,
Niomotibſührer des verunglückten Zuges Imhof aus
durg, Stellwerksmeiſter Ehrhard Oberhäuſer aus
ſenburg, Stellwerksmeiſter Joſeph Duerr aus Gemünden,
S Zerksmeiſter Johann Faeckel aus Würzburg, Oberwerks=
Dr Peter Bauer aus Würzburg, Bergpraktikant Hellmut
24rt aus Borna bei Leipzig, Eiſenbahner Kaſpar Klug
Dlu=Nippes, Eliſe Donner, Frau eines Lokomotipführers
P Leſtſalen, Eiſenbahner Leonhard Eul aus Oberhauſen im
4and, deſſen Ehefrau Toni Eal und eine noch nicht
er=
te Frau.
Ie Namen der Schwerverletzten lauten: Johann
It aus Obernqu bei Aſchaffenburg, Kaſpar Koch, Eiſen=
Taus Ottobeuren, Matthias Leſchhut, Würzhurg, Joh.
EJ Lokomotivführer aus Aſchaffenburg, Joh. Schreck,
Dpführer aus Aſchaffenburg, Burghardt Büſchner aus
burg, Robert Donner, Lokomotibführer aus Eiſenhunden,
2IIf Direktorstochter aus München, Anna Brotten=
Ms Nürnberg, Bruno Knotteck, Leiter der Deutſchen
aAswerte in Bochum, Erng b. Laffert=Waldeck, Kauf=
LStochter aus Leutersdorf im Rheinland.
„mter den Schwerverletzten befinden ſich vier mit ſo ſchweren
Rgen, daß mit ihrem Ableben gerechnet werden muß.
An der Unfallſielle.
Das Eiſenbahnunglück bei Siegelsdorf ereignete ſich bei der
Ausfahrt nach Hagen=Büchach kurz vor einer Weiche bei einer
Geſchwindigkeit von ca. 80 Kilometer. Wie wir von einem
Augen=
zeugen hören, erfolgte die Entgleiſung unter rieſigem Krachen.
Die Unfallſtelle bietet ein Bild troſtloſer Verwüſtung. Auf dem
Bahnkörper ſteht noch der Packwagen, welcher etwa 80 Metex in
der Richtung nach Würzburg weitergefahren iſt. Der zweite
Pack=
wagen legte ſich auf der Böſchung auf die Seite, ebenſo der erſte
Perſonenwagen. Der vierte Wagen wurde die Böſchung hinunter
und auf die Lokomotive geworfen, die ſich beim Aufprall in die
Höhe ſtellte und die etwa 10 Meter hohe Böſchung hinunterfiel.
Das vordere Drehgeſtell der Maſchine blieb auf dem Bahnkörper
ſtehen. Der fünfte Wagen wurde auf den vierten Wagen
gewor=
fen, den er vollkommen zerdrückte. Der ſechſte Wagen blieb
eben=
falls auf der hohen Böſchung mit der Spitze nach dem
Vorder=
wagen. Die meiſten Toten und Schwerverletzten
befanden ſich in dem vierten Wagen, in den der
Dampf der Lokomotive hineinſtrömte, ſo daß
die Inſaſſen des Wagens verbrüht.
wurden. Das Fleiſch fiel, den Toten und teilweiſe auch den
Schwerberletzten von Händen und Geſicht. Ein Mann war mit
dem Kopf zwiſchen die Reſte eines Wagens eingeklemmt und
konnte erſt gegen 5 Uhr befreit werden. Gegen 8 Uhr wurde noch
eine Frau aus den Trümmern geborgen. Wie wir weiter hören,
beſtand der D=Zug aus zehn Wagen, einem Packwagen und zwei
Schlafwagen. Der Zug paſſierte die Station Siegelsdorf, ohne
daß der Stationsvorſteher bemerken konnte, daß irgend etwas
nicht in Ordnung geweſen wäre. Die Signale waren
vorſchrifts=
mäßig bedient, ebenſo auch das etwa 250 Meter entfernte
Stell=
werk. Als der Zug an dem Stellwerk vorbeigebrauſt war, hörte
man dort ein heftiges Getöſe. Der Beamte des Stellwerks ſah
die Lokomotive umfallen und die Böſchung hinabſtürzen. Das
auf dem Bahndamm ſtehen gebliebene Vordergeſtell der Maſchine
hat ſich faſt einen Meter tief in die Erde eingebohrt. Am meiſten
mitgenommen wurden die mittleren Wagen. Drei der ſieben
ent=
gleiſten Wagen ſchoben ſich ineinander und ſtürzten zur Seite.
Herzzerreißende Szenen.
Die Szenen, die ſich am Zuge abſpielten, waren herzzerreißend.
Auch die Unverletzten hatten zumeiſt die Selbſtbeherrſchung
ver=
loren, und wenige eilten den Verunglückten ſofort zur Hilfe. Ein
Bahnarbeiter erzählte, er habe aus einem der Wagen nur drei
Kinder befreien können, während die anderen Reiſenden zum Teil
tot, zum Teil verletzt und nicht erreichbar waren. Ein in einem
Wagen eingeſchloſſener und faſt unverletzter Greis mußte mit
an=
ſehen, wie einem Toten die Beine abgenommen werden mußten,
um die Leiche aus den Trümmern zu befreien. Die
Aufräumungs=
arbeiten konnten bis zum ſpäten Nachmittag noch nicht beendet
werden.
Vertreter der Reichsbahn an der Unglücksſielſe.
Sofort nach Bekanntgabe des Eiſenbahnunglücks bei
Siegels=
dorf begab ſich auf Anordnung des Generaldirektors der
Reichs=
bahngeſellſchaft der zuſtändige Referent für Unfallweſen an die
linglücksſtelle. Auch vom Reichsverkehrsminiſterium wurde ein
Dezernent entſandt. Bald nach dem Unfall waren Hilfs= und
Gerätezüge von Würzburg und Nürnberg angefordert worden,
die nach etwa 20 Minuten ausfahren konnten. An der
Unfall=
ſtelle waren genügend Aerzte, um den Verletzten die erſte Hilfe
zuteil werden zu laſſen. Die Schwer= und Leichtverletzten
wur=
den in die Krankenhäuſer nach Nürnberg und Fürth verbracht.
— Reichsbahndirektionspräſident Käppes befindet ſich an der
Unfallſtelle. Von der bayeriſchen Gruppenverwaltung iſt
Mini=
ſterialdirektor Dr. Daſch=München an die Unfallſtelle geeilt.
Das wiſſenſchaftliche Inſiitut der Elſaß=
Loth=
ringer im Reich an der Univerſität Frankfurt
gegen die Kolmarer Anſchuldigungen.
Das Wiſſenſchaftliche Inſtitut der Elſaß=Lothringer im Reich an der
Univerſität Frankfurt hielt heute in der Aula der Univerſität ſeine
dies=
jährige Hauptverſammlung ab. Der erſte Vorſitzende des Inſtituts,
Anrich, ehemals Rektor der Univerſität Straßburg, begrüßte die
Ver=
treter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behördem und gab die Neugründung
einer Vereinigung ehemaliger Studenten und Dozenten der Univerſität
Straßburg bekannt, die ſich die perſönliche Fühlungnahme der
ehemali=
gen Angehörigen der Univerſität Straßburg zur Aufgabe geſetzt habe.
Auf die im Verlaufe des Kolmarer Prozeſſes gegen das Inſtitut
erhobe=
nen Angriffe eingehend, erklärte der Vorſitzende, daß das Inſtitut ſich
in keiner Weiſe politiſch betätigt oder Beziehungen zu Anhängern der
autonomiſtiſchen Bewegung im Elſaß unterhalten habe. Alle derartigen
Behauptungen ſeien aus der Luft gegrifſen. Schon durch die Satzungen
des Inſtituts ſei jede politiſche Betätigung von vornherein ausgeſchloſſen.
Der derzeitige Rektor der Univerſität Frankfurt, Prof. Dr.
Drever=
mann, verſprach Förderung und Unterſtützung des Inſtituts durch die
Univerſität und ſprach als äußeres Zeichen dafür die Ernennung des
rhemaligen Straßburger Bürgermeiſters, Exz. Schwander, zum
Ehren=
bürger der Univerſität Frankfurt aus.
Mit einem Feſtvortrag des Staatsminiſters a. D. Dominicus=Berlin
über „Die elſaß=lothringiſche Verwaltung vom Jahre 1871—1928” fand
die Verſamlung ihr Ende.
Die internationale Friedenskomödie.
Dr. Beneſch gibt Rechenſchaft. — Der Kellogg=Pakt, Abrüſtung,
Schuldenfrage und Rheinlandräumung. — Für die Stabiliſierung
der Nachkriegs=Machtverhältniſſe in Europa.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 9. Juni.
Vor etwa drei Monaten hat ſich der Außenminiſter der
Tſchechoſlowakei, Dr. Eduard Beneſch, auf eine Rundreiſe
be=
geben, die ihn nach Frankreich, Belgien, England und ſchließlich
nach Deutſchland führte und von der die amtliche tſchechiſche
Preſſeſtelle erklärte, ſie ſei rein privaten Charakters, eine Art
Touriſtenwanderung, ſo daß die unterſchiedlichen Kombinationen,
die in den Blättern über die Rundfahrt angeſtellt wurden, übereilt
und unzutreffend wären. Nach Prag zurückgekehrt, begab ſich
Beneſch indeſſen ſchnurſtracks in den Außenausſchuß der
Parla=
mentskammer und erſtattete ein ausführliches Expoſé über ſeine
Auslandsreiſe, das die Ereigniſſe ſeit der Märztagung des
Völ=
kerbundes regiſtrierte, die in Frankreich, England und
Deutſch=
land gewonnenen Eindrücke wiedergab und in welchem Beneſch,
optimiſtiſch wie immer, feſtſtellte, daß — abgeſehen von dem
Störenfried Ungarn — die europäiſchen Staaten gemeinſam an
dem Aufbau und an der Feſtigung des Friedens unter den
Völ=
kern im Sinne der Verträge von Genf und Locarno tätig ſeien;
in Ungarn herrſche allerdings eine gefühlsmäßig überladene
Atmoſphäre, die indeſſen, wie Beneſch betonte, den
Locarniſie=
rungsprozeß nicht werde aufhalten können, denn alle Intrigen
gegen den Friedenswillen Mitteleuropas würden ſich ſchließlich
gegen diejenigen wenden, welche die endliche Konſolidierung der
heutigen, kriegeriſchen Konflikten überdrüſſigen Welt aufhalten
oder unmöglich machen wollen. Der Miniſter, der in dieſem
Zu=
ſammenhang auch den Ausgang der Wahlen in Deutſchland
be=
rührte, die er als „einen Weiſer der Entwicklung zur
Sicherſtel=
lung der Republik in Deutſchland und der Ruhe und des
Frie=
dens in Europa” bezeichnete, ſtellte alle praktiſchen Verſuche nach
einer Reviſion der Friedensverträge als ſinnlos und gefährlich
hin, weil ſie Europa in einen neuen großen Feuerbrand
verwan=
deln würden”, er bekannte ſich als Anhänger des Kellogg=Paktes,
obzwar er auch niemals auf andere Sicherheitsgarantien und
auf die eigenen Mittel der Abwehr nur deshalb verzichten würde,
weil der Pakt unterſchrieben wird” (!), er iſt überzeugt, daß die
italieniſch=ſüdſlawiſchen Streitigkeiten beigelegt werden, er wies
mit erhobener Stimme auf die Solidarität der Staaten der
Klei=
nen Entente hin — kurzum: die Zukunft, wie ſie ſich Beneſchs
Blick zeigt, erſcheint eher roſig als düſter, wie überhaupt, wenn
ſeinen Verſicherungen Glauben geſchenkt werden dürfte,
ſchwer=
wiegende Konflikte in abſehbarer Zeit dank der fortſchreitenden
Locarniſierung der Welt nicht zu erwarten ſind . . ."
Es darf als zweifellos angenommen werden, daß für das
Kellogg=Projekt der Kriegsächtung bei den Großmächten ein
erhebliches Intereſſe vorhanden iſt, und ebenſo erſcheint es
be=
greiflich, wenn auch die kleineren Länder einem Plan Beachtung
entgegenbringen, von dem angenommen wird, daß ſeine
Verwirk=
lichung einer Art Friedensgarantie gleichkäme, aber es wäre
ver=
fehlt, daraus abzuleiten, daß die Politik dieſer Staaten in
Hin=
kunft deshalb von hohen Idealen getragen würde, weil auf dem
Pakte des Waſhingtoner Staatsſekretärs eine Reihe von
gewich=
tigen, verbindlichen Unterſchriften zu leſen ſein würden. Denn
im Grunde genommen biete der Vorſchlag Kelloggs, die Idee der
Kriegsächtung, den Siegerſtaaten eine ausgezeichnete Handhabe
zur Feſtigung des Syſtems einer Friedensſicherung, das aus dem
Willen hervorgegangen iſt, die Nachkriegsmachtverhältniſſe in
Eu=
ropa zu ſtabiliſieren und die damit zuſammenhängenden
volks=
widerrechtlichen Zuſtände zu verewigen. Der Pakt, dem Dr. Beneſch
begeiſterte Worte widmete, weiſt eine bedenkliche Lücke auf: zwar
wird durch ihn eine Aechtung des Krieges ausgeſprochen, doch
wird, „wenn der Völkerbundsrat auf Grund des Artikels über
die Sanktionen gegen eines der Mitglieder mit militäriſchen oder
wirtſchaftlichen Strafmaßnahmen vorgeht, dies nicht als
Ver=
letzung des Friedenspaktes betrachtet werden‟. Das heißt:
ge=
ächtet und verworfen wird zwar der Krieg Einzelner, aber
Völker=
bundskriege ſind geſtattet, und ebenſowenig ſind die Mächte, die
nicht im Völkerbund vertreten und nicht am Kellogg=Pakte
be=
teiligt ſind, an das Friedensdiktat gebunden, ſo daß alles beim
alten bleibt — mit dem Unterſchied, daß die ſchon durch Genf,
Locarno und Verſailles Gebundenen noch einmal gebunden
werden.
Trotzdem verteidigt Beneſch den Kelloggſchen Vorſchlag, denn
einerſeits darf er ſich ſagen, daß die Völker neue Kriege — die
dank Giftgas und Technik wahrſcheinlich von kürzerer Dauer als
der Weltkrieg wären — fürchten, und andererſeits erſcheint ihm
mit der poſitiven Erledigung des Paktes eine Möglichkeit, die
Einwilligung der Vereinigten Staaten von Amerika in eine
Revi=
ſion der interalliierten Schulden mit der Frage der
Rheinland=
räumung zu verbinden, ein Problem, das er als Fürſprecher
Frankreichs bei ſeinem Berliner Aufenthalt angeſchnitten haben
dürfte, wenn er in Prag auch behauptet, die Diskuſſion über die
Räumung des Rheinlandes habe vorläufig bloß informativen
Charakter. („Poincaré lehnt die Räumung nicht grundſätzlich ab
und verlangt nur, daß vorher die Zahlung der Reparationen
ſichergeſtellt wird durch ſofortige Kapitaliſierung oder
Kommer=
zialiſierung des Dawes=Planes mit Hilfe amerikaniſcher
Finanz=
leute.‟) Es muß geſagt werden, daß Beneſch ſich noch nicht hat
freimachen können von jener frankophilen Politik, die — hier
ver=
quickt ſie Schuldenfrage und Rheinlandräumung — von der ur. Annahme ausgeht, eine Annäherung an Deutſchland
bei gleichzeitiger Fortdauer der Beſetzung deutſchen Landes
er=
zielen zu können, und dieſe Einſtellung, die er gelegentlich in
Abrede ſtellt, trübt ihm leider noch häufig den Blick, wenn damit
auch nicht behauptet werden ſoll, Beneſch ſei ſich ſeiner Ziele nicht
in jeder Minute vollkommen bewußt . .
Man hat den tſchechoſlowgliſchen Außenminiſter in England,
Frankreich und Belgien freunglich emipfangen, und in Berlin,
das er erſt nach zehn langen Jahren geſünden, hat man ſeinen
Ausführungen ein geneigtes Ohr geliehen, obgleich die Anläſſe
dieſer Beſuche kaum auf einen gemeinſamen Nenner gebracht
werden können; denn während Beneſch in Frankreich und Eng=
Seite 2
Montag, den 11. Juni 1928
lnd hat ſch Gemiftelt daritber holen Unnen, daß die chemals
allierten Mächte ſeine Bemühungen um die Stabiliſierung der
Friedensverträge gutheißen und unterſtützen, iſt es ſelbſt ſeiner
hervorragenden diplomatiſchen Kunſt nicht gelungen, in
Deutſch=
land jene Zuſicherungen oder Verſprechungen zu erhalten, wie er
ſie gerne in ſeinem Reiſekoffer verſtaut und mit nach Prag
ge=
bracht hätte. In ſeinem Expoſé ſtreifte er daher den Berliner
Aufenthalt nur kurz und keineswegs mit ſo hellen Augen, die ſein
kluges Geſicht belebten, da er von dem franzöſiſchen und
eng=
liſchen Verbündeten erzählte; wenn er feſthalten, zu müſſen
glaubte, daß er in Berlin am Status quo beharrt habe, ſo
ge=
ſchah dies nicht zuletzt unter Rückſichtnahme auf die in der
tſche=
chiſchen Politik vorherrſchende Orientierung in jene Ferne, in die
man die tſchechiſche Diplomatie lieber ſchweifen ſieht als in das
gute Nahe, das man erſt nach zehn Jahren entdeckt hat und das
jenes Deutſche Reich iſt, das (als der größte Nachbar der
Tſchecho=
ſlowakei) der beſte Friedensgarant ſein könnte. Allerdings iſt
dieſem ſchwergeprüften Lande mit Sprücheln aus Locarno
eben=
ſowenig gedient wie mit den Verſicherungen aufrichtiger
Freund=
ſchaft durch einen Diplomaten, deſſen Landsleute ebenſo wie die ſchaft geſpielte 1. Satz aus dem GMoll=Streichquartett von Grieg
bil=
übrigen an der internationalen Friedenskomödie beteiligten
Mächte von der Notwendigkeit allgemeiner Abrüſtung predigen
und gleichzeitig einem ſo üppigen Militarismus huldigen, daß
von einem ehrlichen Willen zur ſogenannten Befriedung Europas
füglich überhaupt nicht geſprochen werden darf!
Pacis und Geuf.
Frankreich erwartet die Frankenſtabiliſierung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Juni.
Die Ergebniſſe der Genſer Tagung werden jetzt optimiſtiſcher
betrachtet. Man betont zwar, daß die dem Völkerbundsrat
vor=
gelegten Fragen nur dem Scheine nach gelöſt wurden, aber dieſe
Scheinlöſungen haben in Frankreich vielerorts günſtige
Kommen=
tare erfahren.
Der Einfluß des Völkerbundspräſidenten iſt größer geworden
Paul Boncour hat in der St. Gottharder Affäre ebenſo Erfolge
zu verzeichnen wie in der Optantenfrage. Seine Fdeologie wurde
mit einem Nichts der Realität näher gebracht; der Weg iſt aber
noch lang, den man in dieſer Richtung ohne Gefahr zurücklegen, von der Heſſ. Induſtrie= und Handelskammer, Herr Robert Anſtpach
kann. Ohne Gefahr, das heißt, ohne Ausſicht auf die praktiſche
Durchführung der Boncourſchen Gedanken.
Die Genfer Tagung hat Frankreich der Kleinen Entente und
Polen wieder etwas näher gebracht. Es gibt viele in Paris, die
daß die ſowieſo unglücklich ſtarre Art und Weiſe, mit der die jeder Einzelne Mut und neue Tatkuaft für den ſchwevm
Wirtſchafts=
franzöſiſche Politik mehr oder minder nützliche Verbündete an ſich kampf daraus ſchöpfen möge.
zu ketten pflegt, noch unbequemer wird, wenn an der Stelle der
ſubtilen und elaſtiſchen Politik Briands die dogmatiſchen
Ueber=
legungen Boncours treten.
ſtige Entnicklung des engliſch=franzöſiſchen Verhältniſſes in der
ſammenarbeit erblicken.
laſſen hat, noch immer nicht loskommen. Es wird eine phantaſtiſch Jahre iſt und wird immer der Ruf laut nach Staatshilfe. Sie aber,
anmutende Stimmenarithmetik betrieben, mit der man auf die
will. Man vergißt dabei nur eines; nämlich, daß rechts trotz des das, was Sie getan haben, und Ichnen von Herzen Glück zu wünſchen
Kammerpräſidenten empſindet, niemand daran denkt, in
Oppo=
ſition zu gehen ...
der Finanzpolitik zerſtreuen können; man erwartet, wie bisher,
die Stabiliſierung von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde.
Um den Rüſſelsheimer Bahnhof.
Mainz, 9. Juni.
Klärung zu erfahren. Die Beſatzungsbehörde hat die Eingabe tor Eiſele für pfälziſche Verbände.
vate Anſprüche zwecks Förderung des privaten Verkehrs der ſechs Jahrzehnten ſeines Beſtehens vorbildliche Arbeit geleiſtet hat.
Opelwerke handelt, genehmigt. Der Einſpruch der
Beſatzungs=
behörde richtet ſich in erſter Linie gegen Pläne der Reichsbahn,
bie ein drittes Gleis an der Bahnlinie Rüſſelsheim-
Biſchofs=
heim mit dem direkten Anſchluß an den Opelbahnhof anlegen
es wird allerdings nicht bezweifelt, daß das Gleis der
Reichs=
bahn genehmigt wird.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 10. Juni 1928.
Hoffmanns Erzählungen.
Heute verabſchiedete ſich Joſeph Poerner in der Rolle inſzeniert. Die flotte, animierte Aufführung mit Hildegard
War=
des Hoffmann von unſerer Bühne, der er 219 Jahre lang als ſitz und Bruno Harprecht in den Hauptrollen ſicherten dem
lyriſcher Tenor angehörte. Er hat ſich als ein hervorragend be= reizvollen und ſehr zeitgemäßen luſtigen Spiel ſtärkſten Erfolg.
gabter und gewandter Künſtler bewährt. Seine edle, warme und Wir kommen darauf zurück.
tragende Tenorſtimme, die in der Höhe ſieghaften Glanz beſitzt,
befähigte ihn für einen ausgedehnten Rollenkreis, der ins Helden= mit dem Feuer” wiederholt.
fach hineinreichte, während ihm ſein intelligentes Spiel auch das
Feld von Charakterrollen öffnete. Dieſe Vielſeitigkeit fand in
ſtarker Muſikalität und unbedingter Zuverläſſigkeit die
ange=
nehmſte Stütze.
Seine vortrefflichen Leiſtungen als Octavio, Ferrando,
Bel=
monte, Tamino, Chäteauneuf. Herzog, Graf Richard, Filipeto,
Hans, Nemorino, Rinuceio, Sextus, Almaviva, Hüon, vor allem
aber als Alviano in den „Gezeichneten” und heute als Hoffmann. „Wenn die Reihe nächſtens wieder an Deutſchland kommt, ſo kann
werden unvergeſſen bleiben.
im Collegium Darmſtadtianum weitere ſchöne Erfolge. v. H.
Mit dem Schluſſe der Spielzeit geht es im Landestheater riſchen Verhältniſſe. Zu der Prophezeiung ſelbſt aber wäre zu
ans Abſchiednehmen. Als „Klärchen” in Goethes „Eg= ſagen, daß, wenn ſie zutreffen ſollte, dieſe Nobelpreisverteilung
mont” trat Martha Ziegler zum letzten Male in einer grö= in ganz Deutſchland Freude und Genugtuung auslöſen würde.
ßeren Rolle auf, die ſie an Stelle von Charlotte Faecke=Foſt über= Paul Ernſt iſt zweifellos die größte und reinſte unter den
Dichter=
nommen hatte. War letztere ein ſympathiſches, reifes Klärchen,
dem der Abſchied von Egmont mehr lag als ſtürmiſche Werbung,
ſo hat Martha Ziegler den Vorzug einer friſchen,
ungebroche=
nen Jugendlichkeit für ſich. Ihr Weſen beſitzt einen wertvollen / Druckpreſſe des 18. Jahrhunderts, die auf der Preſſa in Köln
Grundſtoff deutſcher Innerlichkeit, den ſie in der Geſtaltung einer aufgeſtellt iſt und von eigens dazu ausgebildeten Schweizerdegen
Rolle zu entfalten und dem Zuſchauer mitzuteilen vermag. So in Tätigkeit vorgeführt wird, ſoll jetzt die älteſte gedruckte
Zei=
wurde ihr „Klärchen” zu einer ſchönen, ſtarken und bezwingenden tung Deutſchlands aus dem Jahre 1609 neu gedruckt werden. Es
aus dem „Schinderhannes”, in dem ſie ſich im Laufe der Wieder= „München=Augsburger Abendzeitung” ihren Urſprung zurückführt.
holungen zu immer größerer Freiheit und Eindringlichkeit heraus= Zuſammen mit dem Mainzer Gutenberg=Muſeum hat der Verlag
geſpielt hat. Daß auch komiſche Begabung Martha Ziegler nicht dieſer Zeitung auf Anregung des Herausgebers der
Zeitungs=
fehlt, zeigte die Fraſtiſche Daktylo in „Candida‟.
Vir ſehen die junge Künſtlerin mit Bedauern, von hier beſchränkte Anzahl der Zeitungsnummern des Jahrganges 1609
ſcheiden.
60. Perbandstag des Perbandes der Erwerbs=
Wirtſchaftsgenoſſenſchaften im Polksſtaate Seſſen
Bedeutſame wirtſchaftspolitiſche Referate. — Scharfe Kritik. — Aufſtieg der Genoſſenſche
bewegung. — Starfe Steigung der Umſätze. — Aufwertungs= und Soziallaſien. — Dreid
bedrohen den öffentlichen Haushalt. — Die Genoſſenſchaften Träger des Wiederaufbau
II.
Auch zu der eigentlichen Hauptverſammlung am Sonntag waren
die Genoſſenſchaftsvertreter und Gäſte zahlreich erſchienen. Die Haupt= ſenſchaften ſei auch die Verantwortung geſtiegen und infolgedeſſen
verſammlung wurde von Herrn Direktor Weiler, Volksbank
Darm=
ſtadt, geleitet. Der vom Drummquartett in gewohnter
Meiſter=
dete für die Verhandlungen eimen friedlichen Auftakt.
Herr Direktor Weiler eröffnete danach den Verbandstag mit
einer herzlichen
Begrüßungsanſprache.
Nach kurzem Hinweis auf die Bedeutung und den Bweck der Tagung
widmete der Redner beſonders herzliche Worte der Begrüßung den
Ghrengäſten. Gs waren u. a. erſchienen die Hernen Miniſter Kbrell direktor Stein befürwortet. Wenn die Erfolge der Aufbaufah
(Arbeit und Wirtſchaft), Staatsrat Wagner, Präſident Neumann,
für die Stadtverwaltung Darmſtadt Herr Bürgermeiſter Buxbaum, gehalten werden ſollten, dann ſei es Pflicht, auf Ordnung in d
ferner vom Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft Miniſterialrat
bechler, Oberregierungsrat Pennrich, vom heſſiſchen Finanzmini= und Mühen dürften geſchent werden, um beizeiten nach dem Neck
ſterium Miniſterialrat Doerr, Miniſterialrat Dr. Schrod,
Mini=
ſterialrat Dr. Petri, Oberfinanzrat Uhrig, vom Innenmimiſterium
Regierungsrat Kuhn.
Die beiden Neferenten des Tages, Herr Anwalt Prof. Dr. Stein=
Berlin und Herr Prof. Dr. Gerloff=Frankfut a. M., wurden beſonders
herzlich begrüßt. Die befreundeten genoſſenſchaftlichen Verbände und
Kreditinſtitute waren vertreten durch Verbandsdirektor Letſchert=Kaſſel,
Verbandsdirektor, Dr. Frankenbach=Wiesbaden, Bankdirektor. Eiſele=
Spehyer, Direktor Berg=Darmſtadt, Direktor Bayersdörfer, Reichsbank
Darmſtadt. Direktor Bredenbreuker, Dresdmer Bonk. Frankfurt, Direktor
— um gerade ſoviel wird er in Zukunft vorſichtiger ſein — und Schotte, Bankhaus Schramm. Preußenkaſſe, Frankfurt a. M. Direktor
Pgech, Darmſtadt, Direktor Mager. Darmſtadt. Von den wirtſchaftlichen
Organiſationen enſchienem: die Heſſ. Handwerkslammer Darmſtadt,
ver=
treten durch Fabrikant Nohl=Darmſtadt und Ehnenobermeiſter Schmuck=
Worms, und die Frankfurter Handwerkskammer, Herr Direktor Kahlert
vom Lamdesverband des Heſſ. Einzelbandels, Herr Landtagsabgeordneter
Haurty als Vorſitzender des Heſſ. Hausbeſitzervereins u. b. a. Endlich
konnten mit beſonderem Dank die erſchienenen Vertreter der Preſſe
be=
grüßt werden. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die
Verhand=
darüber nur eine geteilte Freude empfinden, denn man denkt, lungen von Segen ſein wögen, und daß ſie die in ſie, wie überhaupt in
die Genoſſenſchaftsarbeit geſetzten Hoffnungen voll erfüllen mögen, daß
Miniſter Korell
dankte nawens der Heſſiſchen Regierung für die Einladung und ent=
Das eine iſt aber unleugbar, daß man allen Grund hat, mit ſchuldigte die Herren Miniſter Leuſchner und Kirnbevger, die leider am
der Haltung Chamberlains in Genf zufrieden zu ſein. Die gün= Erſcheinen verhindert ſind. Der Miniſter wies dann darauf hin, daß Schon der Mißerfolg der vorher aufgelegten Reichsanleihe hätte
geſtern eine Tagung der Detailiſten war und morgen eine der
Hand=
werker ſein wird. Zwiſchen beiden tagt die wichtigſte, die den Verrus
letzten Zeit war für viele Franzoſen, eine angenehme Ueber= rerum verkörpert. Wenn man die Akten des Verbandes durchblättert, ferner zur Vorausſetzung, daß alle Teile proſperienen. Aber ſct f
raſchung. Man will darin die erſte Auswirkung einer vorläufig erhält man den Eindruck ernſter und zielbewußter Arbeit, deren größte
nur latent vorhandenen großzügigen kolonialpolitiſchen Zu= Bedeutung nicht im Mateviellen liegt, ſondern in dem ſtark Gthiſchen, drückten Weltmarktpreiſen kaum in der Lage geweſen, die Zin
das gründet in dem feſten Zuſammenſchluß von Mann zu Mann, von
In der Innenpolitik kann man von jener eigenartig unan= Beruf zu Veruf, zu einer feſten Einheit unter Wahrung der Selbſtän= lungen zu leiſten.
genehmen Stimmung, welche die Regierungserklärung zurückge= digkeit, damit aben zu einer feſten Stütze des Mittelſtandes. Jahre um
meine Herren, ſind ſeit langem wieder zu dem ſchönen, ethiſchen
Grund=
fatz der Selbſthilfe zurückgekommen. Darin liegt Ihre Stärke und
Zuſammenſetzung der zukünftigen Regierungsmehrheit ſchließen, darin liegt der Grund für die Regierung. Ihnem herzlichſt zu danken für
Grolls, den man wegen der Enttäuſchungen über die Wahl des zu dem 60. Geburtstag und alles Gute für die Zukuft. (Bravo!)
Bürgermeiſter Buxbaum überbrachte Gruß und Glückhwunſch der das ſchwerſte Hemmnis für unſere Entwicklung bilde nach wie
Stadtverwaltumg und betonte, daß in der genoſſenſchaftlicher Arbeit unzulängliche und viel zu teuere Inlandskreditverſorgung. D
Die Erklärungen Poineares haben nicht jede Unklarheit in Dienſt an der Algemeinheit geleiſtet wird als das Köſtlichſte, das der
Menſch vollbringen kann. Er wünſcht der Tagung beſten Verlauf und vem Staat oder den Gemeinden Hilfe erhofften. Dabei werd
den Teilnehmern ſchöne Stunden in Darmſtadt und Umgebung.
Weiter ſprachen Glückwünſche und Begrüßungem aus die Herren
Di=
pektor Bredenbreuker für die Dresdmer Bok, Direkton Schotte=
Fmankfurt, Divektor Berg=Darmſtadt, Obervegierumgspat Kadel vom meinden müſſe äußerſte Sparſamkeit gefordert werden.
Landesſinanzamt, Direktor Kahlert von der Induſtrie= und
Handels=
kammer, Falbrikant Nohl, Handwerkskammer, Dr. Mößner, Einzel=
Die Auseinanderſetzung zwiſchen dem Reich und der Be= handel, Dr. Frankenbach für den Mittelrheinverband und mehrere und Gewinn= und Verluſtrechnungen der der Arbeitsgemeinſch
ſatzungsbehörde um den Bahnhof Rüſſelsheim ſcheint jetzt eine andere Verbände, Direktor Mager, Landw. Genoſſenſchaftsbank, Direk= geſchloſſenen heſſiſchen Kreditgenoſſenſchaften zeigten auch im abl
In allen Anſpuachen kam zum Ausdruck, daß die Genoſſenſchafts= 1 Milliarde RM. in 1936 auf 14 Milliarde NM. in 1997 und m
der Opelfirma auf ihrem Privatgelände, ſobald es ſich um pris arbeit in beſtem Sinne Dienſt am Volk iſt, und daß der Verband in den
Hiernach erſtattet Herr Direktor Weiler dem
Jahresbericht.
Er wies an Hand feines Vortrages darauf hin, daß der Darmſtädter den und namhafter Rückſtellungen.
will. Die Beſatzungsbehörde hat die Anlage dieſes dritten Glei= Verband heute zum 60. Male ſeine Tagung abhalte. Die Gründung
ſes bisher verweigert und die Entſcheidung nach Paris weiter= des Verbandes erfolgte im Jahre 1869 im Bergſträßer Hof. und der fenen Jahr rentabel geſtalten und ſich innerlich konſolidieren k
gegeben, weil in dieſer Anlage der Reichsbahn evtl, ein ſtrate= erſte Verbandsdirektor war kein Geringerer, als der ſpätere Oberbürger= Sie haben es nicht ſo leicht wie die Kreditgenoſſenſchafte n, deren ſe
meiſter der Stadt Darmſtadt, Ohly. Ueben die Einzelheiten der Entwick= das Geld, ein überaus geſuchter Artikel iſt. Sie leiden ſehr unt 2
giſcher Wert erkannt wird. Dieſe Frage gilt es jetzt zu prüfeni lung ſeit dem 60jährigen Wirken des Verbandes wolle er hinweggehen ſchlechten Eingang ihrer Ausſtände.
(Vergl. geſtrige Nummer, auh Handelsteil.)
4Sommerſpielzeit Bruno Harprecht
im Orpheum.
Der Sonntag=Abend brachte wiederum eine äußerſt
erfolg=
reiche Erſtaufführung: „Mädels von heute”, ein reizendes
Nach E. T. A. Hoffmann von Barbier, Muſik von J. Offenbach. Luſtſpiel von Guſtav Davis, von Intendanzrat Dr. M. Wauer
Als Nachtvorſtellung wurde der köſtliche Schwank „Spiel
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Paul Ernſt als Nobelpreiskandidat. Im „Peſti Naplo”
veröffentlicht Zoltan Ambrus eine allgemeine Erörterung über
die literariſchen Preiſe. Gelegenlich des Nobelpreiſes ſchreibt er:
man ſchon heute prophezeien, wer den Nobelpreis bekommen
Wir wünſchen dem ſympathiſchen Künſtler für Königsberg wird: PaulErnſt.” Zoltan Ambrus, der frühere Direktor des
Budapeſter Nationaltheaters und der bedeutendſte ungariſche
Er=
zähler der Gegenwart, gilt als der führende Kritiker Ungarns.
Er iſt beſonders gut unterrichtet über die internationalen
litera=
geſtalten der heutigen deutſchen Literatur.
— Neudruck der älteſten Zeitung. Auf einer alten
Leiſtung. Es ſteht ſchauſrieleriſch gleichwertig neben „Julchen” handelt ſich um den ſogen. „Augsburger Abiſo”, auf den die
wiſſenſchaft”, Dr. Heide=Berlin, den Neudruck ermöglicht. Eine
wird in gebundener Form ſpäter herausgegeben, mit einer hiſto=
und nur die Anklänge an die jetzige Zeit und die heutigen Bedü
hervorheben. Mit dem Wachſen, Blühen und Gedeihen der Kredit
frühzeitig der Gedanke der Reviſion aufgetaucht. Bereits Anfar
70er Jahre ſei in Eiſenach ein entſprechender Beſchluß gefaßt un
Unterverbänden unterbreitet worden, eine geeignete Kraft den ein
Genoſſenſchaften namhaft zu machen, die auf Wunſch der ein
Vereine Buch= und Rechnungsführung zu prüfen habe. Es habe
zeigt, daß die erſtattetem Rebiſionsberichte nach und nach Quellet
gezeichneter Belehrung geworden ſeien, da ſie aus der Praris ſch
und ſo das Genoſſenſchaftsleben befruchteten. Durch ihre günſtig
wirkung ſei die geſunde Entwicklung der Kreditgenoſſenſchaften
gefördert worden, und die ſeit dem letztem Jahre eingeführte frei
jährliche Rebiſion habe bereits im Jahre 1907 der damalige Ver
ſchäftsführung, auf Sauberkeit und Reinlichkeit zu ſehen, keine
ſchauen. Dev Vortragende kam dann auf die bereits ſeit den 80e
ren laufenden Bemühugen zurück, die in drei Unterverbänden g
ten heſſiſchen Genoſſenſchaften zu einem Verbande zu verſch
Dieſen Bemühungen ſei bis zum Jahre 1924 der Erfolg verſagt
ben. Erſt dem Herrn Verbandsdirektor Paech ſei es gelungen,
liche Genoſſeyſchaften der Schulze=Delitzſchem Nichtung des Vol=
Heſſen in einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammenzuſchließen, die heut
mehr die vierte Jahrestagung abhält. Auch heute ſei es nott
darauf hinzuweiſen, daß das, was die genoſſenſchaftliche Bewegu
ſtrebe, ohne Hilfe des Staates aus eigener Hilfe heraus erneick
den müſſe.
Das Bewußtſein der eigenen Kraft
ſei ſtets lebendig zu erhalten. Der Vortvagende würdigte dann d
dienſte ſeines verſtorbenen Lehrmeiſters, Herrn Bankdiretor Ph.
Darmſtadt, der von 1904 bis 19B dem Verband in uneigennützig
ſelbſtloſer Weiſe geführt hobe. Wie der unvergeſſene langjähri
walt des Deutſchen Genofſenſchaftsverbandes, Dr. Crüger, ſo hal
Direktor Stein ſeine Kräfte in der Sovge um das Fortbeſtehen
Genoſſenſchaften aufgezehrt. Sein Andenken werde bei allen,
kannten und den Vorzug hatten, mit ihm zu arbeiten, und
bleiben.
Von dem Geſchäftsahr 1927 ſprach der Vorſitzende zunächſt d
ſes reich am Ueberraſchungen geweſen ſei. Es habe die Wirtſche
im Zeichem einer ausgeſprochenem guten Konjunktur, geſtanden
Senkung des Reichsbankdiskontſatzes auf 5 Prozent bedeutete an
der ungeheuren Gebietsverluſte an Menſchen und Vermögen du.
Weltkrieg, bei dem uns auferlegten Steuern und ſozialem Laſten,
ſeren Verpflichtungen im Inneren und Aeußeren eine ſchwere Ver
ſollen, daß wir uns in einer geborgten Geldflüſſigkeit bewegten.
nicht von langer Dauer ſein konnte. Eine geſunde Volkswirtſch
mals ſei die Landwirtſchaft verſchuldet und durch Mißernten
ihre Kredite aufzubringen, geſchweige denn nennenswerte Kapital
Die künſtliche Senlung des Reichsbankdiskonts
habe ferner an der Börſe noch eine Aufwärtsbewegung der Kur
gelöſt und zu ſchweren Rückſchlägen geführt, die, wie das bei
ſtürmiſchen Bewegungen der Fall zu ſein bflegt, in der rückl
Bewegung weit über das Ziel hinausſchoß. Wir hätten jedenf
verfloſſenen Jahre gelernt, das gilt namentlich für den Baumar
mit den Kapitalien zu rechnen, die erreichbar und tragbar ſind
der Zeit habe viele Unzufriedene geſchaffen, die in ihrer Bedu
daran gedacht, daß der Staat nichts geben könne, wenn er ſelbſt
habe. Schulze=Delitzſch und ſeine Nachfolger, insbeſondere auch
Genoſſenſchaften, lehnten die Staatshilfe ab. Vom Staat und d
Die Zahlen der Bilanzen
nen Jahr ein erfreuliches Bild. Die Umſätze ſind geſtieget m
ſchätzungsweiſe 740 Millionen im Jahre 1913. Die Bilanzſ —
wuchſen von 438 Millionen RM. auf 562 Millionen RM. —
ſchätzungsweiſe 85—90 Millionen Mark im Jahre 1913. Die
gewinne ſind geſtiegen von 870 000 auf 1,09 Millionen Mark.
möglichten die Ausſchüttung in der heutigen Zeit vertretbarer 2
Von den Warengenoſſenſchaften iſt zu ſagen, daß ſie ſich im g
Von dieſen Zahlen verdienten in erſter Linie beſonderes J.5
die Summe von faſt 50 Mill. RM., die im Kontokorrent, Vo
riſchen Einführung von Dr. Heide, der ſich um die Erfor /B
dieſer älteſten Zeitung große Verdienſte erworben hat.
Bände werden nicht nur für den Zeitungsfachmann wie Zei
wiſſenſchaftler von großem Fach= und Forſchungsintereſſ
ſondern dürften auch bibliophilen Seltensheitswert erhalte
* Wenn ſich der Paſtor „verſpricht‟ . . . Ein Predil
Leighton Buzard (England) wurde zum Gefängnisgeiſtlie
einer größeren Strafanſtalt ernannt, mußte ſeine gelieht
meinde verlaſſen und teilte dies den Kirchenbeſuchern zu 2
des Gottesdienſtes mit. Dann fuhr er fort: Unſer heutzge
lautet: „Ich gehe, Euch eine Stätte zu bereiten! ..
ungewollte Doppelſinn dieſer Ankündigung entging den A
tigen nicht, und ſo hatte der zerſtreute Selſorger einen 1
Heiterkeitserfolg zu verzeichnen. Nicht viel beſſer erging e2
lich einem anderen Pfarrer in Los Angeles. Er teilte am
des Gottesdienſtes mit, daß er in den Ruheſtand treten wol
ſchloß mit folgenden Worten: „Wir ſingen jetzt: Nun dont
Gott!”
* Romantiſches Mädchenduell in Oxford. Faſt über
iſt in England wieder einmal ein heftiger Streit über das
entbrannt. Anlaß dazu gab ein Zweikampf, der jet im 2
zwiſchen zweiStudentinnen der dortigen Uniberſtä
gefochten wurde. Die Umſtände, die dieſes Quell begleiteter
ſeltſam genug. Die Gegnerinnen erſchienen mit ihren Seltu
tinnen in Phantaſie=Ulniformen, die denen des 18. hr”
Infanterieregiments angeähnelt waren. Der Kampf wutde
Säbeln ausgetragen. Man hatte eigens aus Müy
zwei Aerzte kommen laſſen, weil, das britiſche Stra
engliſche Aerzte, die bei einem Zweikampf mit lebenzgeſcht
Ausgang aſſtieren, der Beihilfe zum Mord bezichtigt,
Duell verlief jedoch im übrigen ziemlich harmlos, da nur.
Studentin leicht an der Schulter verletzt wucde
eſſant iſt übrigens der Grund, der zu dieſem Zweilanbl.
Herausgefordert hatte die Studentin, die verletzt wocde.
Sie war deshalb auf ihre Kollegin wütend geworden, we.
ſich öffentlich über ihr, der Herausforderin, futuriſ 2
gerichtetes Zimmer luſtig gemacht hut.
denn die beiden Duellantinnen, ohne es zu wollen, d.
auf ihrer Seite, und ſo dürſte auch die zu erwartende 1it”*
riſche Strafe durch die Univerſität nicht glzu ſchwer oich.
immer 161
rö= und Wechſelgeſchäft an Krediten ausgeliehen ſei und die ſich
3 April 1998 einſchließlich der Giroverbindlichkeiten auf faſt 60
Mark erhöht habe. Ueber den Rahmen reiner Handwerkerbanken
ie Kreditgenoſſenſchaften längſt hinausgewachſen in der Erkennt=
.2,6 nur dann ein Blühen und Gedeihen möglich ſei, wenn alle
er=
ue5 itigen Kreiſe der Bevölkerung zu den Stützen der Volksbanken
„In. Vei einer größeren Anzahl von Genoſenſchaften ſei die Ent=
Bie.g zur Volbank vollzogen. Das gehe ſchon aus der
Zuſammen=
ſell. der Mitglieder, geordnet nach Berufen, hervor. Jedenfalls
ſei z e Kreditgenoſſenſchaften
Mittelſtandsbanken in des Wortes vollſter Bedeutung
„ zn. Sie hätten ihre Funktionen im Kreditgeſhäft ausüben kön=
„w einer Zeit, in der es darauf ankam, den Weizen von der Spreu
rſcheiden, insbeſondere diejenigen Betriebe zu halten und zu
die ihr Entſtehen und ihre Scheinblüte nicht der
Inflations=
z ders, und den Sitten und Gebräuchen der gelockerten geſchäftlichen
my jener Epoche verdankten. Der tätige kleine Gewerbetreibende,
ders antwortungsbenußte und haushälteriſche Beamte, der rechnende
Har; rke=, der ehrbare Kaufmann, ſie alle klopften in jener Zeit der
R5i zerſtellung ihrer Betriebe nicht umſonſt an die Türen der Ge=
Rhaften. Ueberall, wo es nur irgend möglich war, ſei geholfen
Aufbauperiode dürfe im weſentlichen als beendet gelten. Die
der Konſolidierung der Verhältniſſe müſſe beginnen. Die
des henden Beſtrebungen legten den Genoſſenſchaften im
Kredit=
wid beſondere Pflichten und Obliegenheiten auf.
gabe der Genoſſenſchaften ſei es, auch im erwerbstätigen
ſelb=
gänn Mittelſtand wieder dem Werte der Einzelperſönlichkeit
1t zu verhelfen und ſo ſtets ſich erneuernd Kräfte zu wecken und
rn. Der zweckmäßige Ausbau der genoſſenſchaftlichen
Einkaufs=
zus hmungen ſei erforderlich vor allen Dingen deshalb, um der
has den Erkenntnis von dem Nutzen des Zuſammenſchluſſes zur
her tzung der Betriebsunkoſten Ausdruck zu verleihen. Genau ſo
ſchſes Einzelhandel liegen die Verhältniſſe im Handwerk und
Ge=
wec nd dem geſamten erwerbstätigen Mittekſtand.
der Mittelſtand wird beſtehen, weil er beſtehen muß,
Staat gar nicht auf ihn verzichten kann, weil aus ihm alle
lSten und ringenden Kräfte kommen, die unſer Volkstum ſtets
erneuern und ergänzen. Daran tätigen Anteil zu nehmen, iſt
igliches Arbeiten und Mühen eingeſtellt. (Lebhafter Beifall.)
folgte ſodann das Referat des Herrn Profeſſors Dr. Ger=
To5 Prorektor der Univerſität Frankfurt, der über
„Finanzpolitik und Wirtſchaft”
oe.
Vortragende führte etwa aus: Ueber Finanzpolitik und Wirt=
1ſprechen, iſt eine Aufgabe, für die es an Stoff nicht mangelt,
iſt kein Thema, das zu einem Feſtvortrag beſonders geeignet
wä dennoch iſt es vielleicht die richtige Art, wie wir in Deutſchland
hei eſte begehen ſollen: Selbſtbeſinnung darüber, wie die Dinge ſind
auns che Aufgaben vor uns liegen.
ere Wirtſchaft trägt eine vierfache Laſt, die öffentliche Haushalt=
Daweslaſt, die Aufwertungslaſt und die Soziallaſt. Die drei
ſeh= nnten Laſten ſind ſolche, die jede andere Volkswirtſchaft, mit
—in Wettbewerb ſtehen, nicht oder nicht in gleichem Ausmaß zu
g hat, ſelbſt Oeſterreich nicht.
Die Höhe der Aufwertungslaft
kannt, nicht aber ſind es ihre Wirkungen. So berechtigt die
Aus ungsanſprüche vom ethiſchen und rechtlichen Standpunkt aus
rtſchaftlich bedürfen ſie der vorſichtigen Beurteilung. Die
Auf=
bedeutet die Verwandlung produktiven Kapitales aus dem
hw zu knappen Kapitalbeſtand der Wirtſchaft in konſumtives
Bir nen. Deshalb muß davor gewarnt werden, an dem, was jetzt
ſerrs worden iſt, zu rütteln. Dazu kommt die verwaltungsmäßige
Nr aſt, die die Durchführung der Aufwertung bedeutet. Man kann
„mis einem Atemzuge Verwaltungsreform, Steuerabbau uſw. fordern
ſnv leich der Geſetzgebung und Verwaltung immer neue
unproduk=
ſiet igaben aufbürden.
Die ſoziale Laſt
„has) n anderen Charakter als Steuer und Aufwertung. Die
Wirt=
ſch immt eine Laſt auf ſich, die ſonſt an anderer Stelle getragen
iſues müßte. Es iſt produktiver Aufwand zur Erhaltung und
Siche=
uru r Arbeitskraft. Aber bedenklich iſt die Höhe, die dieſe Laſt nach
„derz jege erreicht hat. Sie betrug 1913 noch 1.4 Milliarden, 1925
be=
ſreß= und 1997 4,75 Milliarden. Das iſt unter Berückſichtigung der
Me) ftſenkung immer noch das Doppelte der Vorkriegsleiſtung. Was
Seite 3
eine blühende Wirtſchaft tragen konnte, kann ein geſchvähter
Wirt=
ſchaftskörper nur mühſam, wrbei die Wirkung auf die
Wettbeverbs=
fähigkeit unſerer Induſtrie ſowie der Einfluß dieſer Laſten auf die
Lohnbewegung nicht überſehen werden darf.
Der Geſamtſteuerbedarf
in Reich, Ländern und Gemeinden betrug nach einem Gutachten, das
Profeſſor Gerloff im Jahre 1916 dem damaligen Staatsſekretär
Helffe=
rich auf ſeinen Wunſch erſtattete und das auch dem Reichstag
vor=
gelegt worden iſt, 4,8 Milliarden. Heute werden ungefähr 13,5
Milliar=
den an Steuern und ſteuerähnlichen Abgaben aufgebracht. Aber die
Baſis, die dieſe Laſten tragen muß, hat ſich verſchmälert. Durch die
bekannten Gebietsabtretungen iſt das Reich wertvoller Steuerguellen
beraubt worden: die Steuerkraft der Wirtſchaft iſt durch die
Repara=
tiensbelaſtung der Induſtrie beſchränkt, die Eiſenbahnen, ſind dem
Etat ausgeſchieden worden uſw. Weder durch die Beſeitigung der
allge=
meinen Wehrpflicht, noch durch die Schuldabſchüttelung im
Währungs=
verfall, noch durch die Aufgabe der Kolonien iſt eine Entlaſtung des
Haushaltes eingetreten. Der Schmälerung der Finanzquellen ſtehen
vielmehr wachſende Ausgaben und Belaſtungen gegenüber. De
Ver=
minderung der Rüſtungslaſten wird voll und ganz durch die
ſogenann=
ten inneren Kriegslaſten aufgehoben. Die Reichsſchuld betrug 1913
5 Milliarden, heute hingegen über 8. Die Anleiheablöſungsſchuld
be=
trägt allein über 5 Milliarden. Der Anleihedienſt verlangte im Jahre
1913, 2358 Millionen, 1927 hingegen 488,5 Millionen. Die Aufgabe
der Kolonien bedeutet ſchließlich auch nur eine ganz geringfügige
Er=
ſparnis.
Die Anforderungen dreier Heere
bedrohen den öffentlichen Haushalt: das ſtehende Heer, das Heer der
Gläubiger, das Heer der Beamten. Der Perſonalaufwand der Reichs=
Länder= und Gemeindeverwaltung beträgt annähernd 6 Milliarden. Es
beſteht Uebereinſtimmung darüber, daß unſere öffentliche Lebensführung
zu koſtſpielig iſt. Das Problem der Verwaltungsreform ſteht hinter
allen dieſen Fragen. Es iſt verfehlt, dieſes Problem damit abtun zu
wollen, daß man der wirtſchaftlichen Denkweiſe den Kulturwillen
ent=
gegenſetzt. Jede Kultur auf breiter Grundlage bedarf, als Träger
einer ſtarken Wirtſchaft. Auch die Finanz= und Steuerreform ſind ein
Stück Verwaltungsreform, das dringlichſte und zugleich dasjenige, zu
dem der Weg durch die Reichsverfaſſung geebnet iſt.
Die Aufgaben der deutſchen Finanz= und Steuerpolitik
laſſen ſich kurz in einige grundſätzliche Forderungen zuſammenfaſſen:
1. Der Steuerbedarf der öffentlichen Wirtſchaft und die Steuerfähigkeit
der privaten Wirtſchaft müſſen in ein erträgliches Verhältnis
ge=
bracht werden, d. h. Ausgabenbegrenzung und Steuerminderung.
2. Die Beweglichkeit der Beſteuerung iſt ſicherzuſtellen. Sie ſoll nicht
nur Fehlbeträge vermeiden, ſondern vor allem immer wieder die
Verantwortung wecken, wenn die Steuerbürde jedes Jahr neu
be=
meſſen und aufgelegt werden muß.
3. Der unvermeidliche Steuerdruck ſoll durch eine weitergehende
Steuer=
vereinheitlichung möglichſt gleichmäßig geſtaltet werden.
4. Mit der Steuervereinheitlichung muß eine
Steuerverein=
fachung verbunden ſein. Die Vielzahl unſerer Steuern, die
Zer=
ſplitterung unſeres Ausgabeweſens iſt irrationell.
5. Jede Steuer muß in erſter Linie wirtſchaftlich ſein.
Das ſind die grundſätzlichen Richtlinien, die ſich in unſerer
Finanz=
politik werden durchſetzen müſſen. Nur mit ſolchen Grundſätzen kann
man an die Reform der Steuergeſetze herantreten, wo im einzelnen
dann gewiß noch viel zu tun bleibt. Aber nicht von Steuerreform
allein wird die Wirtſchaft ihre Wiederherſtellung erwarten dürfen.
Finanz= und Verwaltungsreform können nur Hinderniſſe aus dem
Weg räumen. Den langen ſchweren Weg zum Wiederaufſtieg muß
die Wirtſchaft allein gehen. Die Genoſſenſchaft iſt hierbei das große
Mittel der Selbſthilfe des gewerblichen Mittelſtandes. Aus dem
Mit=
telſtande ſind unſerem Vilke und unſerer Wirtſchaft immer wieder die
beſten Kräfte ekwachſen. Freilich muß er auch immer wieder durch ſeine
Leiſtung ſeine Lebenskraft erweiſen; dann aber darf der
Mit=
telſtand von ſich ſagen, daß das Beſte, was den
Men=
ſchen begegnen kann, ihm zuteil geworden iſt: Das
Bewußtſein, in der eigenen Sache das allgemeine
Wohl zu verteidigen. (Lebh. Bravo.)
Den Höhepunkt des Hauptverſammlungstages bildete der von allen
Anweſenden mit großer Spannung erwartete Vortrag des Anwalts des
Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, Herm Prof. Dr. Stein=Berlin,
über
„Orgamiſation und Stellung der Genoſſenſchaften
in der deutſchen Volkswirtſchaft”.
Aus den auf geiſtig hoher Warte ſtehenden, glänzenden
Ausfüh=
rungen ſei wiedergegeben:
Ueber 50 000 Genoſſenſchaften beſtehen in Deutſchland; jeder neunte
Deutſche iſt Mitglied einer Genoſſenſchaft. Ohne Genoſſenſchaft wäre die
deutſche Wirtſchaft undenkbar, ja unmöglich. Entſtanden vor 80 Jahren
aus der Selbſthilfe der Schwachen und Kleinen ſind ſie zu den
notwen=
digen und natürlichen Unternehmungsformen der Wirtſchaft der
Maſ=
ſenſchichten des Mittelſtandes in Stadt und Land, wie der
Arbeiter=
ſchaft geworden, ſtehen ſie neben den Geſellſchaftsformen der
Großwirt=
ſchaft. Waren ſie im alten Deutſchen Reich mit dieſem zur
Größ=
emporgeſtiegen, ſo ſind ſie heute
unentbehrliche und unerſetzbare Träger des Wiederaufbaus
der deutſchen Volkswirtſchaft.
In überraſchendem Maße haben ſie nach Krieg und Inflation ihm
Grundlagen wieder geſichert und ausgebaut. Die ſtädtiſchen Kredit
genoſſenſchaften hatten Ende 1927 mit einer Bilanzſumme von 1½ Mile
liarden Mark bereits wieder 70 Prozent ihrer Friedensziffern erreicht
die Konſumgenoſſenſchaften ſie zum Teil ſogar überholt. Auch die
Warengenoſſenſchaften des Handels und der Handwerker haben eine
Um=
ſatziffer von nahezu einer Milliarde Mark erreicht.
Die grundſtürzenden Wandlungen im Wirtſchafts= und dem ſozialen
Leben haben heute dem Genoſſenſchaftsweſen auch ſoziale Schichten, die
es früher abgelehnt, ja bekämpft hatten, zugeführt. Die Genoſſenſchaften
erſtreben keine Monopolſtellung in Wirtſchaft und Geſetzgebung.
Ent=
ſtanden zur Bekämpfung wirtſchaftlicher Uebermacht, ſind ſie ſtets
ein=
getreten für
wirtſchaftliche Freiheit, Gerechtigkeit und Unabhängigkeit.
Wie ſie in ihren Mitgliedern Angehörige aller Schichten der
Bevöl=
kerung, ohne Unterſchied der Partei und des Bekenntniſſes, vereinigen,
erſtreben ſie in der Wirtſchaft die Anerkennung des Lebensrechtes der
wirtſchaftlichen Unternehmungen der Bürger, Bauern und Arbeiter,
neben den Unternehmungen der Großwirtſchaft, wollen ſie als Kartelle
der mittleren und kleinen Unternehmungen mit den Kartellen und den
Konzernen der Großwirtſchaft von Macht zu Macht auf dem Boden der
Gleichberechtigung und Gleichverandwortung, eingeordnet als Glied in
die deutſche Wirtſchaft, an deren Wiederaufban im Rahmen der
Welt=
wirtſchaft arbeiten.
Gleich der älteſten deutſchen Genoſſenſchaft, der deutſchen Stadt, die
Burg und Markt zugleich war, wollen und können ſie ihren
Mitglie=
dern Schutz und Sicherheit für freie und
ertrags=
reiche Wirtſchaft gewähren. (Lebhaſtes Bravo.)
Herr Direktor Weiler ſprach dem Referenten den Dank der
Ver=
ſammlung und des Verbandes aus.
Der langonhaltende, ſtürmiſche Beifall bewies deutlich, wie ſtarl
die Worte des temperamentvollen Redners bei allen Zuhörern, die
wäh=
rend des Vortrages ganz im Banne der Redekunſt ſtanden, gezündet
hatten. Ganz im Sinne der Verſammlung handelte der Vorſitzende,
Herr Verbandsdirektor Weiler, wenn er bat, von einer Ausſprache
nach dieſer geiſtvoll gehaltenen Rede des Führers abzuſehen und die
von Herrn Prof. Dr. Stein gebrachten Ideen noch ein Stunde in ſich
nachwirken zu laſſen. Mit Worten an alle ſchloß der Verbandsdirektor,
nachdem er der Hoffnung Ausdruck verliehen hatte, die Anweſenden
auch auf dem nächſtjährigen 61. Veubandstage in Keſſterbach a. M.
begrüßen zu können.
Den Abſchluß der Tagung bildete ein gemeinſames Feſteſſen im
Orangeriehauſe, das Herr Niemann ausgezeichnet gerichtet hatte und
das Gelegenheit zu herzlichen Tiſchreden und Togſten gab. Ihren
Reigen eröffnete Herr Direktor Weiler mit einem Hoch auf das
Vaterland; die Feſtverſammlung ſang das Deutſchlandlied. Herr Prof.
Dr. Stein feierte in humorgewürzter Rede den 60. Geburtstag und
die Jugendfriſche des Geburtstagskindes. Sein Hoch galt dem Heſſiſchen
Verband. Herr Profeſſor Gerloff togſtete auf Direktor Weiler, der
die Tagung ſo vortrefflich vorbereitete und den Verband ſo ſicher leitet,
Herr Direktor Kahlert brachte den Damentoaſt aus. Weiter ſprachen
die Herren Miniſter Korell, Direktor Raiß= Groß=Gerau und
Fabri=
kant Nohl. Das Mahl nahm einen gnimiert ſchönen Verlauf. M. St.
WIR SOHEUEN UNS NIE
in Wettbewerben
jeder Art die hochstehende Qualität unseres Fabrikats zu zeigen. Wir liefern
damit unseren Kunden den praktischen Beweis dafür, daß MERCEDES-BENZ
den höchsten Gegenwert für den Anschaffungspreis zu bieten vermag.
Nicht mit Vorten, sondern durch die Tat
naben wir erneut bei den Automobilwettbewerben in Wiesbaden, Köln und zuletzt Berlin bewiesen, daß
MERCEDES.RENZ für Schönheit, Zweckmäßigkeit und Preiswürdigkeit die höchste Auszeichnung verdient.
m Wiesbaden wurden von 35 teilnehmenden Mercedes-Benz-Wagen mit Serienkarosserien 30, in Köln von 19 Wagen 12,
m Berlin von 25 Wagen 20 mit Preisen ausgezeichnet. Bei diesen Veranstaltungen erhielt Mercedes-Benz die weitaus
Döchste Zahl der auf eine Marke entfallenden Auszeichnungen.
An der Gebrauchs- und Wirtschaftlichkeitsfahrt des A.D. A. C. vom 30. April bis 10. Mai haben von ca. 250
Marken der Weit nur acht, von 30 deutschen Marken nur sechs teilgenommen. Wir haben uns an
Hieser Prüfung nicht beteiligt.
PAIRLERLBENZ ArG.
Verkaufsstelle; Frankfurk a. M., Abt. Personenwagen, Rathenau- Vertretung: „Kraftfahrzeug‟ Motorwagenverkaufsbüro
Oito Heinrich Graf Hagenburg, Darmstadt,
platz 14. Fernruf Hansa 2440, 2441.
Elisabethenstraße 34. Fernruf 4104.
Seite 4
Montag, den 11. Juni 1928
Nummer
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 11. Juni.
— Heſſiſches Landestheater, Darmſtadt. In der morgigen
Auf=
führung der „Zauberflöte”, die Generalmuſikdirektor Dr. Böhm
dirigiert, verabſchiede: ſich Margarethe Albrecht als Pamina vom
Darmſtädter Publikum. Margarethe Albrecht gehörte ſeit 1921 dem
Landestheater als lyriſche Sängerin an und iſt von der nächſten
Spiel=
zeit ab an die Städtiſche Oper in Königsberg (Preußen) verpflichtet
worden.
Als Saraſtro tritt Alfred Karen, der ſeit 1926 Mitglied des
Landestheaters war, zum letzten Male auf; Herr Karen geht an die
Vereinigten Städtiſchen Bühnen Duisburg=Bochum.
— Opernſchule der Städt. Akademie für Tonkunſt. Es ſei
noch=
mals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Aufführung von „Figaros
Hochzeit” heute abend, 19,30 Uhr, im Helia=Theater,
Wilhelminen=
ſtraße 9, ſtattfindet. Es ſtehen nur noch wenige Karten im Sekretariat
der Akademie, Eliſabethenſtraße 36, zur Verfügung.
— Das 50jährige Geſchäftsjubiläum der Firma Eigenbrodt,
Herd=
weg 18, wurde am Srnntag abend im Ausſtellungsraum im engſten
Kreiſe gefeiert. Nach Beſichtigung der modernen Geſchäftsräume
ver=
ſammelten ſich die Teilnehmer zu einem Mahle. Der Vorſtand der
Tapezier=Innung überreichte mehrere Geſchenke. Der Obermeiſter
Kollege Schütz feierte in gurßen Zügen die Verdienſte des Koll.
Eigen=
brodt. Koll. Herber ſprach über die jetzigen Geſchäftseinrichtungen.
Tapeziermeiſter Leiſer entfaltete die Chronik des Geſchäftes ſeit dem
Jahre 1878. Durch Reden und Toaſte, Vorträge und Geſang wurde
die Feier verſchönt, und man konnte feſtellen, daß der Fleiß der Familie
Eigenbrodt auf guten Boden gefallen iſt. Nachmittags 2 Uhr hatten
ſich die Arbeiter mit ihrem Chef verſammelt, wo man ebenfalls eine
kleine Feier abhielt, bei der ſich ein gutes Einvernehmen zwiſchen
Mei=
ſter und Perſonal zeigte. Möge dem Jubilar beſchieden ſein, daß das
Geſchäft weiter blühe und gedeihe.
— Wiener Kronenbräukeller. Dienstag, den 12. Juni, abends 8 Uhr,
konzertiert das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines Kapellmeiſters
W. Schlupp wieder im Wiener Kronenbräukeller. Herr Kapellmeiſter
Schlupp wird es ſich angelegen ſein laſſen, für dieſen Abend ein
beſon=
deres Programm aufzuſtellen, das jedem Geſchmack Rechnung trägt.
* Ein frecher Ueberfall auf ein Auto des „Darmſtädter
Tag=
blattes” wurde am geſtrigen Sonntag früh kurz vor 4 Uhr auf der
Straße Alsbach-Zwingenberg (alte Bergſtraße) verübt. Das die
Agenturen mit Zeitungen beliefernde Auto wurde von einer Rotte
junger Männer, die teilweiſe mit Knüppeln bewaffnet waren,
angehalten und der Chauffeur herausgezerrt. Während der
Bei=
fahrer mißhandelt und der Wagen beſchädigt wurde, konnte der
Kraftwagenführer ſich der ſiebenköpfigen Bande erwehren. Die
Kerle entfernten ſich in der Richtung Alsbach. Es wäre zu
wün=
ſchen, daß es den Bemühungen der Polizeibehörde gelingt, die
Rowdys feſtzuſtellen und durch eine empfindliche Strafe von
ähn=
lichen „Heldentaten” abzuhalten.
Polizeibericht. Am 4. Juni zwiſchen 5 und 6 Uhr wurden im
Hausflur des Hauſes Martinſtraße 59 von einem jungen Mann an
einem 10 Jahre alten Mädchen unzüchtige Handlungen vorgenommen.
Der Täter wurde vom Nachbarhauſe beobachtet und flüchtete, als er
wegen ſeines Verhaltens angerufen wurde. Der Täter iſt 17 bis 18
Jahre alt, 1,65 Meter groß, auffallend ſchlank, mit grauem Rock,
Knie=
hoſe und Sportſtrümpfen bekleidet und trägt Klappmütze. Nach der
Beſchreibung iſt mit großer Wahrſcheinlichkeit anzunehmen, daß es ſich
um den gleichen Täter handelt, der am 7. Mai 1928 in der
Eichberg=
ſtraße ein Mädchen unſittlich beläſtigte. Sachdienliche Angaben, die
zur Ermittlung des Täters dienen, werden von der Kriminalpolizei
er=
beten. — Etwa 20 Meter ſüdlich der Griesheimer Brücke wurde ein
Rottenarbeiter aus Ober=Beerbach, Vater von 9 Kindern, von einer
Zuglokomotive am Samstag mittag überfahren und getötet. — Ecke
der Weinberg= und Heidelbergerſtraße ſtieß ein Perſonenwagen mit
einem Lieferwagen zuſammen. Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt,
der Lenker des Lieferwagens leicht verletzt.
Oppenheimer Küfertag.
Im alten Rheinſtädtchen, auf dem Boden der alten Reichsſtadt mit
einer großen geſchichtlichen Vergangenheit, ſind rührige Kräfte am
Werk, aus alten Zeiten überliefertes Volksgut neu zu erwecken und
lebendig in die an ſich ſo weit entfernt von der Idylle lebende
Gegen=
wart einzuſtellen. Man wird wenig Orte von der Größe Oppenheims
finden, in denen der Sinn für die geſchichtliche Entwicklung des
Stadt=
bildes und der Einwohnerſchaft ſich unter der Führung tatkräftiger
Männer ſo entwickelt hat, wie gerade hier. Sein 700jähriges
Stadt=
jubiläum, das vor 3 Jahren fällig war und mit allem Glanz gefeiert
werden ſollte, konnte damals freilich nicht begangen werden. Es wurde
verboten! Aber die Vorarbeiten dazu hatten ſo manche Erinnerungen
aus längſt vergargenen Tagen geweckt und den Stolz der Oppenheimer
auf die Geſchichte ihrer Stadt gehoben, daß ſie befruchtend weiter
leben konnten. Ein Strahl des Glanzes aus einer Jahrhunderte alten
Geſchichte fiel vor allem in die Kreiſe, die am innigſten mit der
Ent=
wicklung der Stadt verknüpft ſind. Denn kier ſpielte das Handwerk und
ſeine organiſatoriſche Zuſammenfaſſung: die Zunft im Mittelalter eine
beſonders bedeutſame Rolle. Die Zünfte waren es, die den Bürgern
von Oppenheim im Jahre 1354 nach vielen Kämpfen mit den
Burg=
mannen der Landskron ihre bürgerlichen Rechte erſtritten. Und unter
dieſen ſtanden — wie wäre das in einem Ort, in dem, wie urkundlich
feſtliegt, ſchon ſeit 1200 Jahren Weinbau getrieben, anders möglich —
die Faßbender (die Küfer) an erſter Stelle. Ihre zunftmäßige
Ver=
faſſung iſt gefallen. Aber der Stolz auf ihr Handwerk und die alten
Zunftſitten iſt geblieben. Ein äußerer Anlaß — das 25jährige
Jubiläum des Küfer=Vereins — ſollte ſie wieder zu neuem
Leben erwecken. Damit gewann das Feſt eine weit über den Rahmen
allgemeiner Vereinsveranſtaltungen hinausgehende Bedeutung. Im
Kommers am Samstag abend wurde der alte kurpfälziſche
Küfer=
ſtreich geſchlagen. Ueber ihn hat Ernſt Jungkenn, der ſich um
die Erforſchung der Geſchichte Oppenheims beſonders verdient macht,
an dieſer Stelle das Nähere geſchrieben. Am Hauptfeſttag ſah der
idhlliſche Marktplatz ein farbenbuntes Bild. Seien wir ehrlich — man
vergaß es für eine Stunde, daß man im 20. Jahrhundert lebt. Der
Geiſt längſt vergangener Zeiten wurde zurückgerufen. Geſchickt hatte
der Verfaſſer des Freilichtſpieles „Ein Küfertag in
Oppen=
heim anno 1354” Wilhelm Kreimes in Oppenheim, es
ver=
ſtanden, uns zurückzuverſetzen in die Zeiten, in denen der Kampf um
die bürgerliche Freiheit zwiſchen Ritter und Bürgern ausgefochten
wurde. Und willig fügten ſich nicht nur die Mitwirkenden, ſondern
auch — wofür der Regiſſeur freilich nichts konnte — die Umgebung dem
feſſelnden Schauſpiele ein. In ihrer mittelalterlichen Tracht erſcheinen
der Bürgermeiſter mit ſeinen Ratsherrn — aus der Merianſtraße
herab=
kommend von der Katharinen=Kirche, erſcheint hoch zu Roß der
Abge=
ſandte König Karls IV., der zu Babenhauſen die neuen Bürgerrechte
unterſchrieben. Zwiegeſpräche mit kräftiger, den Marktplatz füllender
Stimme vorgetragen, verkünden das Ankommen einer neuen Zeit. Und
dann tritt der Zunftmeiſter der Küfer hervor und bittet den
Königs=
boten, den Dank der Zunft entgegenzunehmen für den König durch
fröhliches Feſt. Die Winzertöchter treten zu lieblichen Reigen an, und
dann kommen die jungen Küfer, 25 an der Zahl, und tanzen den alten
Küfertanz. Das war — und darin lag das Feſſelnde des Schauſpiels
— alles ein Ganzes: Umgebung, Spiel und Tanz. Und auch die
Zu=
hörer, trotz ihrer Kleidung aus dem 20. Jahrhundert, wurden erfaßt
von einem Hauche vergangener großer Zeit. Ueberall wird man ſo
etwas nicht machen können. Und wo nicht, wie in Oppenheim, die
Natürlichkeit der Szene mit dem Spiele zu einem Ganzen wird, könnte
es zur Farce werden. Aber hier auf dem Marktplatz im alten
Reichs=
ſtädtchen wurde es zu einem tief empfundenen Ereignis, von dem man
nur wünſchen möchte, daß es zu einer ſtändigen Einrichtung wird.
Denn wir möchten auch allen denen, die am Sonntag nicht in
Oppen=
heim ſein konnten, die Feierſtunde gönnen, die den vielen Hundert
Zu=
ſchauern — darunter auch viele Gäſte aus Darmſtadt — die
Oppen=
heimer Küfer beſchert haben.
Bg.
Tageskalender für Montag, den 11. Juni 1928.
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines
Haus: Geſchloſſen. — Orpheum, abends 20,15 Uhr, Sommerbühne
Harprecht: „Mädels von heute‟. — Konzerte: Schloß=Kaffee,
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. — Helia=
Theater, Anfang 19,80 Uhr, Ende 22,30 Uhr: Aufführung von
„Figaros Hochzeit” durch die Opernſchule der Städt. Abademie
Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=
Theater.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 9. Juni. Ein dieſer Tage ſtattgefundener
Gemarkungsrundgang beſtätigte die Tatſache, daß in dieſem Jahre die
Blutlaus außerordentlich ſtark auftritt. Die Bürgermeiſterei ließ daher
geſtern öffentlich bekannt machen, daß die Bekämpfung dieſes die
Obſt=
bäume ſehr ſchädigenden Inſekts in den nächſten 14 Tagen
vorge=
niommen werden muß, andernfalls auf Grund der Polizeiverordnung
Strafanzeige und Vertilgung auf Koſten der Säumigen erfolgt.
Ge=
eignete Bekämpfungsmittel hält der Obſt= und Gartenbauverein bei dem
Vereinsdiener Spengler bereit. — Am Sonntag, den 10. d. M.,
nach=
mittags 4 Uhr beginnend, findet im Gaſthaus „Zum Schwanen” (Beſ.
Leißler) eine Verſammlung des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden
und Witwen ſtatt, in der der Gauleiter bes Verbandes, Herr Jaxt aus
Darmſtadt, über die ſoziale Geſetzgebung und Fürſorgepflichtverordnung
ſprechen wird. — Am Sonntag, den 24. d. M., unternimmt der
Geſang=
verein „Eintracht” ſeinen Familienausflug nach Nieder=Modau. Die
Muſik wird von der hieſigen Muſikvereinigung geſtellt.
G. Ober=Namſtadt, 9 Juni. Jugendtag. Am Samstag, den
23. Juni, begeht die hieſige Schule den diesjährigen Jugendtag, und
zwar iſt für den Vormittag eine Feier im Hofe der Schießbergſchule
und hieran anſchließend eine kurze Wanderung der einzelnen Klaſſen
geplant.
Al. Höchft i. O., 9. Juni. Gemeinderatsbericht
das Kreisamt Erbach gerichtete Geſuch des A. Spieker um g
von Bauholzvergütung in Höhe von 100 RM. wurde abe
ſchlägig beſchieden. — Die Polizeiverordnung, betr. Herabf
Stundengeſchwindigkeit für Kraftfahrzeuge in der
Schwanen=
helminenſtraße ſoll aufgehoben und ſomit die Anſchaffung de
lichen Geſchwindigkeitstafeln abgelehnt werden, da die Ermäſ
Stundenkilometerzahl um 5 auf 25 Kilometer zu geringfügi
— Zum Ortsbauplan Höchſt, hier Baublock 6, Flur 23, Nr.
ſollen Straßen= und Baufluchtlinien beibehalten werden. —
Schreiben des Kreisamts über die reſtlichen Geländcentſo
bei dem Bahnbau Aſchaffenburg—Höchſt nahm der Gemeinde
nis. In geheimer Sitzung ſetzte der Ortsvorſtand hierauf
tungen fort. — Die Heſſiſche Wander=Ausſtellung für G
pflege und ſoziale Fürſorge wird in der Zeit vom 16. bis 18
Saale des Gaſthauſes „Bur Burg Breuberg” der Oeffentlichke
lich gemacht. Der Eintritt iſt frei, und iſt eine Beſichtigung in
Intereſſe ſehr zu empfehlen.
I. Michelſtadt, 9. Juni. Aus dem Gemeinde
Bürgermeiſter gibt davon Kenntnis, daß der Reſtbetrag der 1
aus dem Gaswerksverkauf in Höhe von 160 000 Reichsmark
einer Vereinbarung mit der Südweſtdeutſchen Gas=A.=G. durck
Michelſtadt nicht wie vorgeſehen war, nach zehn Jahren fällig
dern ſchon jetzt zur Auszahlung gelangt. Auf Vorſchlag de
ſungsamtes wird eine Straßenfluchtlinien=Aenderung genehr
zwar kommt hier die Straße an der Oberförſterei in Frage
„Landreklame” werden zur Errichtung von Plakatſäulen die
Lindenplatz und am Hotel Füſtenauer Hof freigegeben. — D
tung des Bahnhofsvorplatzes und die Errichtung einer Aborta
Bahnhof fanden ihre Erledigung durch die Zuſtimmung des
rates zu einem Beſchluß des Bauausſchuſſes, der die Errich
Abortanlage der Stadt gemeinſam wit der Reichsbahn vor
Koſten werden von beiden Seiten je zur Hälfte übernomme
Einnahmen in gleicher Weiſe geteilt. — Ein Geſuch des Ru
chen um Konzeſſionserweiterung wurde genehmigt. — Die dur
rungsmittelkontrolle entſtehenden Koſten ſollen durch die Ge 5
tragen werden, wie dies bei dem Landgemeinden üblich iſt.
ſehlag des Kreisamtes Erbach wird angenommen, wonach in 7
Nahrungsmittelkontrolle durch den Kreis geregelt wird. Hier
den für die Gemeinde Koſten erſpart. — Die Verpachtung d K7,
ſchafweide bis 25. 3. 1929 an Herrn Künzel wurde genehmigt,
beträgt der Pachtpreis 30 Mark. — Die Vergebung der Heizt amſe
in der Stadtſchule an die Firma Käufer und Sohn in Mainz
von 6040 Mark wurde genehmigt. — Der Voranſchlag des St K.
kenhauſes für das Rj. 1928 wurde bekanntgegeben und demſe
ſtimmt. — Unter Punkt Verſchiedenes wurde die Inſtand
Friedrich=Ebert=Straße behandelt. Angebote wurden eingeho
Beſchluß des Bauausſchuſſes genehmigt, wonach die Straße
von etwa 6000 Mark hergerichtet werden ſoll. Die Verteilung
wird auf drei Jahre vorgenommen. Die nach dem Stadion
Straße ſoll in derſelben Weiſe wie die anſchließende Provi
hergerichtet werden. Die Koſten betragen etwa 1400 Mark.
Friedrich=Ebert=Straße ſoll erſt die Feſtſtellung gemacht werd
Unterbau der Straße eine Walzung derſelben empfiehlt. —
der Steuerveranlagung wurde dadurch gelöſt, daß ſich der Gn
einem Beſchluß des heſſiſchen Landtages anſchließt und hie
Handhabung der Veranlagung bei der Gemeinde in der glei 9
vorgenommen wird wie bei dem Staate. — Der Gemeindet i
ferner von der Bekanntgabe einer Abrechnung mit dem Stad Pe
nis und ſtimmt derſelben zu.
(I) Von der Bergſtraße, 9. Juni. Der neue Großokſa
der Bergſtraße. Am Freitag vormittag wurde
erſtma=
der Stadt Weinheim in der Badenia=Halle in Weinheim a.
gerichtete Großobſtmarkt eröffnet. Es waren insgeſamt am
Nachmittag 20 Zentner Kirſchen von der Bergſtraße, nam 5
Schriesheim, Seeheim uſw. angefahren. In Anbetracht der ed
Witterung und der wenig günſtigen Frühkirſchenernte war
fuhr als ſehr gut zu bezeichnen. Auch die Erzeuger des
waren namhaft vertreten. Das Obſt wurde durch den Obſtb
B=
ſpektor Martin aus Ladenburg nach dem holländiſchen Syſt n
aus Darmſtadt, Frankfurt a. M. uſw. erſchienenen Aufké
Preiſe von 30 bis 38 Pfg., für die Birſchen, je nach Qualitä
abgeſetzt. Die weiteren Marktausſichten gelten als befriedi
Obſtgroßhandel aus dem Rheinland und aus Hamburg-Berl Et
ſondere Vertrauensleute mit dem Einkauf auf dem Weinhein
obſtmarkt beauftragt. Für die Zeit der Reife des
Beeren=
bereits Tauſende von Zentnern vorbeſtellt,
m. Aus dem Lande, 9 Juni. Landwirtſchaftlig
angefangenen Monat iſt die Jahreszeit ſo fortgeſchritten, daß E
wirtſchaftskammer nun in allen drei Provinzen Verſuchsbeſi Ern
veranſtalten kann. Dieſelben werden ſtets geleitet von einem Irm
der Landwirtſchaftskammer. In Starkenburg ſind Verſuchsbeſie Ern
in Unter=Moſſau, Habitzheim, Boxheimerhof, Klein=Rohrhein SM
ſtein; in Oberheſſen in Dortelweil und Büdesheim; in Rhein ir
14 Orten. Neben dieſen Veranſtaltungen der Landwirtſcha ern
gehen her die Gemarkungsrundgänge der Landwirtſchaftsät
Landwirtſchaftsamt Lauterbach veranſtaltet Rundgänge an 1 i
Darmſtadt an 3 Orten, Mainz an 5 Orten, Lich an 4 Ortet E
ſind die Beamten der betreffenden Landwirtſchaftsämter die
Veranſtaltung
KaiersHak
Das
este
am Tsislarale
gend bietet
Alen Sltenn
die
Gillige
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Pradergiltberooent Bleichſtraße 40 großer heller Laden
Nach einem arbeitsreichen, geſegneten Leben verſchied
heute an den Folgen einer kurzen, ſchweren Krankheit mein
innigſigeliebter Mann, unſer treuſorgender Vater, Bruder,
Schwager und Onkel
(9846
Tous sriek
Handelsgerichtsrat
im 61. Lebensjahre.
In tiefem Schmerz:
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Aennie Trier, geb. Trier
Erich J. Trier
Edgar Trier
Frankfurt a. M., den 9. Juni 1928
Mendelsjohnſtraße 94
Paris und Darmſtadt
Die Trauerfeier findet Dienstag, den 12. Juni, um ½/1 Uhr,
vom Portale des iſraelitiſchen Friedhofs aus ſtatt.
Die Beiſetzung erfolgt auf dem Friedhof in Darmſtadt.
Im Sinne des Verſtorbenen bitten wir von
Blumen=
ſpenden abzuſehen.
werden in einigen Stunden chwarz gefärb=
Eliſabethenſtr. 28
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A
[ ← ][ ][ → ]Seite 5
portplatzweihe des P. f. L. Rot=Weiß.
afft Sportplätze!” die Forderung des Tages. — Der neue Rot=Weiß=Platz an der
Rheinallee. — Feſiakt im Mozartſaal. — Die Weiheſpiele auf dem neuen Platz.
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Am geſtrigen Sonntag fand die Einweihung des neuen
atzes des Vereins, für Leibesübungen Rot=Weiß 1922
idt ſtatt. Die Feſtlichkeiten begannen zunächſt am
Vor=
im Mozartſaal mit dem Feſtakt. Die Feſtfolge ſetzte ein
Vortrag von „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre”,
em kleinen Kammerorcheſter, in dem auch einige Mitglie=
Rot=Weiß mitwirkten, mit wuchtiger Eindringlichkeit
ton=
eſpielt. Dann wurde ein von Herr Graßmann
ver=
dialog geſprochen, der mit packenden Worten, in die Form
ſtwwiegeſprächs zwiſchen einem Sportler und einem Laien
n, in Anknüpfung an die Sporwlatzweihe die Bedeutung
ſunden Körpers und einer geſunden Sportausübung zum
& bringt. Der 1. Vorſitzende des V. f. L., Herr Dr.
ing, begrüßte die Vertreter der Behörden und der
nit herzlichen Worten, um ſodann einen Ueberblick über
wichlungsgeſchichte des Vereins zu geben. Mit beſonderem,
ſten Stolz betonte Herr Dr. Brüning, daß die Urbar=
und der Ausbau des neuen Sportplatzes in zäher,
Arbeit — die erſten Anfänge liegen im Juli 1924 —
aus=
ch eigener Kraft zu danken ſei. Ein weiterer Vortrag
heſters, Intermezzo aus „Cavalleria ruſticana”, leitete zu
trede über, die Herr Gg. Pfordte, ſtellvertretender
ider, übernommen hatte. Die Einweihung des neuen
atzes iſt ein Wendepunkt, der erſte Ruhepunkt in der
lungsgeſchichte des Vereins, ſo führte der Feſtredner aus.
verſten Jahre liegen hinter ihm. Der V. f. L. will ſich
die Reihe der Aufbauenden im Dienſte des Vaterlandes
um die deutſche Volkskraft zu ſtärken. Hier gilt es, an
utſchen Jungen zu arbeiten, ihn zu lehren, daß nur der
chzuſetzen vermag, der zu kämpfen verſteht, daß ſchon in
gend und im Spiel es gilt, ſich hierfür zu ſtöhlen. Drei
ſind es, Körper, Gemüt und Verſtand, die ſich in der
ng zur harmoniſchen Wirkung vereinigen müſſen. Der
will vielſeitig ſein in ſeiner Arbeit und in der
Ein=
auf ſeine Mitglieder. Der ſportliche Erfolg ſoll aber nie
c ſein, es ſollen keine „Kanonen” gezüchtet werden, im
frund ſoll die erzieheriſche Wirkung ſtehen, jeder ſoll ſein
dergeben, in Willenkraft, Ritterbichkeit und Beſcheidenheit.
liche Worte der Begrüßung und der Freude über die
Be=
ſen des feſtgebenden Vereins und des bisher von ihm
n fanden die Vertreter der Behörden: Zuerſt Herr
t Haſſinger, dann Herr Oberreallehrer Noth für
dt Darmſtadt und das Amt für Leibesübungen, Herr
iedrich im Namen des Ausſchuſſes für Leibesübungen,
r. Schreiber für die deutſche Sportbehörde, Herr Dr.
ewald für den Sportverein 98, Herr Roth=Eberſtadt
Allgemeinen deutſchen Turnerbund. Mit einem flotten
otpourri „Seid einig” des Orcheſters ſchloß der Feſtakt
t eine ſehr ſtattliche Teilnehmerjahl beiwohnte und der
einem wirkungsvollen. Auftakt des feſtlichen Tages ge=
Das ſportliche Programm.
llechter Witterung gute ſportliche Leiſtungen. — Rot=Weiß
idt ſchlägt Rot=Weiß Frankfurt. — Sicherer Sieg des
ſüddeutſchen Handballmeiſters.
Verein für Leibesübungen Not=Weiß 1922 hatte geſtern
1rößten Feſttag. Er hatte hierzu auch die vollſte
Berech=
war es ihm doch gelungen, nach vierjähriger Bauzeit ſich
eiſbielloſem Opfermut ſeiner Mitglieder eine eigene
Sport=
age zu ſchaffen, die in jeder Beziehung zur pflege der
age zu ſchaffen, die in jeder Beziehung zur Pflege der
wungen genügt. Leider wurde eine wochenlange
Vorberei=
gebracht. Wie ſehr aber das geſamte Sportintereſſe der
D Ɨdter auf dieſe Veranſtaltung konzentriert war, beweiſt
e Beſuch, ſind doch 1500 Zuſchauer trotz eines ſolch
un=
ochenen Regens eine Seltenheit.
S ſportliche Programm zeichnete ſich durch eine geſchickte
Ung aus; die Staffeln wurden während der Pauſen aus=
T, wodurch unnötiger Zeiwverluſt erſpart wurde.
EI Völlerſchüſſe verkündeten den Beginn der Veranſtal=
Te durch einen Maſſenrundlauf aller Teilnehmer eingeleitet
Zokan marſchierten die Damen des feſtgebenden Ver=
Aan folgten die Gäſte, Eintracht Frankfurt, Rot=Weiß
Trn Polizei=Sportverein Darmſtadt, Sporwerein 98, und
uß Rot=Weiß Darmſtadt ſelbſt. Der letztere Verein
L mit ſeinen 200 Läufern, alles in rotzweiß gekleidet, einen
nten Eindruck.
türtiche Läufer gruppierten ſich nach einem Rundlauf vor
lten, worauf der 1. Vorſitzende des V. f. L. Rot=Weiß eine
Zündende Anſprache hielt und den Platz ſeinem Zwecke
2: mit einem Hipp=Hipp=Hurra ſtimmten alle Teilnehmer
der Rede zu. Herr Dr. Brüning überreichte dann im
DS P. f. L. Rot=Weiß allen teilnehmenden Vereinen einen
für Erinnerung an die Platzeinweihung.
Die Staffelwettkämpfe.
4=Rundenſtaffel: Ergebniſſe: 1. Eintracht Frank=
22 Min, 2. Polizei=Spp. Darmſtadt 1,57,2 Min, 3. Sport=
2 Sarmſtadt 1,57,6 Min, 4. Rot=Weiß Darmſtadt 1,58,1
en.
wa: die intereſſanteſte Staffel des Tages, die gleich die
Seuampftimmung brachte. Eintracht Frankfurt führte
Stant wes und ließ ſich den Sieg nicht mehr entreißen,
Einen erbitterten Kampf lieferten ſich die beiden Lokalrivalen
Sportverein 98 und Polizei=Spv. Der rechte Läufer brachte die
Poliziſten in Führung, die dann auch knapp gewannen.
Schwedenſtaffel. Ergebniſſe: 1. Sporwerein 98 2,14,6
Min., 2. Eintracht A 2,18,5 Min., 3. Polizei=Spv., Eintracht B
2,25,8 (totes Rennen), 4. Rot=Weiß 2,26,1.
Bei dieſer Staffel rehte Sportv. 98 den Spieß herum. Hohl
brachte als erſter Läufer bereits ſeinen Verein in Führung, welche
die 98er auch nicht wieder abgaben.
4X1500=Meter=Staffel. Ergebniſſe: 1. Eintracht
Frank=
furt 19,28 Min. 2. Rot=Weiß Darmſtadt 19,38 Min. 3. Polizei=
Sportv. Darmſtadt 19,45 Min., 4. Sportverein 98 Darmſtadt
19,48 Minuten.
Zuerſt lag Polizeiſporwerein Darmſtadt klar in Führung.
Sowohl Geſſer 1, als auch der jugendliche Blind von Rot=Weiß
holten aber nicht nur auf, ſondern gaben ihrem Schlußminn
ſogar einen großen Vorſprung mit auf den Weg, den jedoch
A. Kriechbaum gegen die guten Eintrachtler nicht halien konnte.
Engelhard, vom Spp. 98 lief in ſeinem Stil ein blendendes Rennen,
konnte jedoch den Verluſt ſeiner Vorderleute nicht mehr
wett=
machen.
Einſtimmig lobten alle Läufer den guten Zuſtand der
Lauf=
bahn, was um ſo mehr erſtaunlich iſt, als die letzte Schicht erſt
vor zehn Tagen gelegt wurde.
Rot=Weiß Darmſtadt — Rot=Weiß Frankfurt 3:2.
Die Darmſtädter hatten einen guten Griff getan, als ſie Rot=
Weiß Frankfurt zu einem Gaſtſpiel anläßlich der Einweihung
verpflichteten. Die Gäſte kamen mit einer Sondermannſchaft, in
der vier Spieler der Liga mitwirkten. Die Frankfurter
rechtfer=
tigten voll und ganz ihren Ruf als techniſch hochſtehende
Mann=
ſchaft, und wenn ſie gegen ihre Namensvettern aus Darmſtadt
verloren, ſo nur dann, weil eben die junge Not=Weiß=
Mann=
ſchaft mit einer beiſpielloſen Begeiſterung und Aufopferns
ſpielte.
Beiderſeits war die Verteidigung der beſte Mannſchaftsteil.
Das erſte Tor für Rot=Weiß fiel bereits nach 5 Minuten
Spiel=
zeit aus dem Gedränge durch den Halbrechten. Die Frankfurter
glichen jedoch poſtwendend nach ſchöner Kombination aus. Der
Halbrechte der Darmſtädter ſtellte kurz vor Halbzeit das Ergebnis
auf 2:1. Nach Halbzeit kamen beide Parteien noch zu einem
Tor=
erfolg. Mit 3:2 fand das intereſſante Treffen ſeinen Ausgang.
Rot=Weiß zeigte mit dieſer Begegnung ſein bis jetzt beſtes Spiel,
das fair, wie ſelten ein Fußballſpiel, durchgeführt wurde. Vor
Anpfiff überreichte der Vorſitzende der Gaſtgeber, Herr Dr.
Brü=
ning, den Gäſten einen Wimpel und richtete herzliche
Be=
grüßungsworte an die Frankfurter, die durch ihren Spielführer
dankten und ihrerſeits den Darmſtädtern einen Blumenſtrauß
überreichten.
Rot=Weiß — Sportverein 98 (Süddeutſcher Meiſter) 1:7.
Genau wie das Fußballſpiel, ſtand auch das Handballtreffen
zwiſchen dem Liga=Neuling Rot=Weiß und dem Meiſter
Sport=
verein 98 unter dem Zeichen eines ſportlichen und ritterlichen
Kampfes. Herr Dr. Brüning dankte im Namen des V. f. L.
Rot=Weiß den 98ern für ihre Bereitſchaft, das Feſt zu
ver=
ſchönern und überreichte dem Vorſitzenden des Spw. 98 ebenfalls
einen Rot=Weiß=Wimpel. Herr Dr. Heß gab in ſeiner
Erwide=
rung der Hoffnung Ausdruck, daß dieſes erſte Treffen der beiden
Gegner als Symbol gelten möge für eine zukünftige gemeinſame
Zuſammenarbeit im Intereſſe der Sportbewegung. Er
über=
reichte als äußerliches Zeichen dem Platzverein eine Plakette mit
der Aufſchrift „Für ſportliche Leiſtungen”.
Unter der ſehr guten Leitung des Herrn Oberlt. Herrmann
von Butzbach entwickelte ſich ein ſpannender Kampf. Wenn auch
der Sieg der 98er keinen Augenblick in Frage ſtand, ſo
ent=
behrte das Treffen doch nicht ſpannender Kampfmomente.
Lei=
der wurden die Leiſtungen durch den Regen ſtark beeinträchtigt,
worunter Rot=Weiß am meiſten zu leiden hatte, da ſein
Spiel=
ſyſtem einen trockenen, feſten Platz erfordert, wenn es
Höchſtlei=
ſtungen zeigen ſoll.
Das Ergebnis 7:1 iſt immerhin noch als gut zu bezeichnen,
wenn man überlegt, daß der Weſtdeutſche Meiſter am
ver=
gangenen Sonntag 12:1 gegen die 98er verlor. Mit 4:0 ging man
in die Halbzeit; in der zweiten Spielhälfte kam der Meiſter,
be=
ſonders durch das gute Spiel des jugendlichen Linksaußen,
Freund, noch zu drei Torerfolgen, während Rot=Weiß das
Ehren=
tor erzielte.
Die neu zuſammengeſtellte Mannſchaft des Sporwereins 98
zeigte nirgends eine ſchwache Seite. Die Verteidigung iſt zurzeit
beſſer als je, bewundernswert der Spielauſbau der Läuferreihe
und zur Begeiſterung hinreißend der Sturm. Dieſer Leiſtung
gegenüber konnte Rot=Weiß nur ſeinen Eifer entgegenſetzen.
Man muß deshalb der geſamten Hintermannſchaft des Rot=Weiß
ein unbedingtes Lob ausſprechen; ſie hatte ein Rieſenpenſum zu
erledigen. Der Sturm fand ſich nicht recht, hatte allerdings auch
einen harten Stand.
Die Pauſen waren durch ſportliche Darbietungen verbürzt.
Unter anderem zeigte der Athletikſportverein 95 äußerſt
ſchwierige Uebungen, mit denen er großen Beifall erzielte. Die
Uebungen waren ſehr exakt ausgeführt und zeugten von einem
ſehr intenſiven Training.
Zur mwſikaliſchen Unterhaltung ſtellte die Firma Borné einen
Elektro=Polyphar, der auf dem ganzen Platz laut und
deutlich vernehmar war, wenn auch der mitunter ſtarke Wind
die Klangwirkung beeinflußte.
Alles in allem genommen, ſind die Zuſchauer voll und gan
auf ihre Koſten gekommen, was ſchon allein daraus hervorgei;
daß ſie trotz des Regens bis zum letzten Augenblick aushielten.
Keine Entſcheidung in Amſterdam.
Argentinien-Aruguag 1:1 trotz Verlängerung
Ein zweites Endſpiel am Mittwoch.
Schon das Entſcheidungsſpiel um den dkitten Platz am
Samstag fand wenig Gunſt des Wetters. Es regnete vorher
ſiark und der Boden war denkbar ſchlecht. Dieſelbe
Konſtella=
tion ſchien ſich auch am Sonntag zu ergeben, getreu der
Amſter=
damer Tradition, daß die größten und vielverſprechendſten
Er=
eigniſſe immer noch durch irgend ein Ereignis geſtört werden.
Auch der Sonntag brachte Regenwetter, und zwar gerade zu der
Zeit vor dem Spiel, wo ſonſt die Maſſen ihre Wanderung zum
Stadion begannen. Als daher der Kampf der beiden
ſüdameri=
kaniſchen Staaten ſeinen Anfang nahm, ſah es auf den Plätzen
noch etwas leer aus. Aber es gab Glück, im Unglück. Der
Regen hörte auf, als das Spiel eben begonnen hatte, und das
Wetter hellte ſich auf. Hier zeigte es ſich, daß das Endſpiel doch
Anziehungskraft genug auf die Zuſchauer ausübte, wenn auch
Europa oder Holland nicht vertreten war. Sehr ſchnell füllten
ſich die Reihen des Olympiſchen Stadions, und es dauerte nicht
lange, bis die Zahl von 40 000 Zuſchauern erreicht, alſo das
Stadion gefüllt war.
Es kam nicht zum Ende, wie man erwartet hatte. Der
Kumpf war hart und erbittert, er wurde mit ſeltener
Aufopfe=
rung von beiden Seiten durchgeführt. Manchmal gab es auch
wieder „Kleinholz”, beſonders von ſeiten der Uruguaher, die
in der Anwendung unerlaubter Mittel entſchieden beſſer waren,
als ihr Gegner. Dieſer hatte dafür im Feldſpiel Vorteile,
ſpielte auch für das Auge ſchöner, wenn auch zu weich.
Argen=
tinien hätte nach der Bewertung der reinen Leiſtungen das
Spiel gewinnen müſſen und können. Die glatte Durchführung
des Kampfes ermöglichte die ſichere und energiſche Leitung des
holländiſchen Schiedsrichters Mutters. Er verwarnte —
be=
zeichnend — zwei uruguahſche Spieler, den Mittelläufer
Fer=
nandez und den rechten Verteidiger und Spielführer Naſazzi,
der trotz ſeiner Herausſtellung gegen Deutſchland wieder
mit=
ſpielte. Das Publikum verhielt ſich zuerſt ſehr ruhig, es nahm
nicht Partei. Erſt ſpäter erkannte man die größere Feinheit im
Spiel der Argentinier, und auch ihre weit größere Fairneß, ſo
daß ſich die Sympathien ſchließlich mehr auf die Seite
Argen=
tiniens neigten. So wurde der Ausgleich Argentinien in der
slveiten Halbzeit mit großem Jubel aufgenommen, während
man bei dem Führungstor Uruguays in der erſten Spielhälfte
weit weniger Herzlichkeit erkennen ließ. Und in der
Verlänge=
rung wurden die Argentinier noch ſtärker angefeuert, ſo daß
man ſchließlich hätte glauben können. Holland ſelbſt ſei im
Kampf. Die Erregung nahm höchſte Formen an, als
Taras=
coni einen unheimlich ſcharfen Schuß knapp über die Latte ſetzte
und damit die größte Siegeschance für Argentinien vergab.
Aber Uruguay zeigte ſich als ein Meiſter in der Abwehr und
hielt zähe das Ergebnis, brachte ſelbſt oft genug eine neue
Wen=
dung in das Spiel, die zu ſeinen Gunſten hätte entſcheiden
können. Die Verlängerung verſtrich und kein Tor war mehr
gefallen — das Spiel wiederholt ſich am Mittwoch abend.
Aus dem Verlauf des Spiels.
Der Kampf begann nervös und beſonders Andrade kam,
tvie immer, langſam in Fahrt. So verwirkte er ſchon ſehr früh
drei Ecken hintereinander. Die Aufregung legte ſich bei den
reutinierten Spielern aber bald, und ſo gab es zuerſt ſchöne
ſportliche Momente. Man merkte es den Spielern an, daß ſie
mit dem Einſatz aller Kräfte arbeiteten und ſich bemühten,
an=
ſtändig und fair zu ſpielen. Der glatte Boden beeinträchtigte
den Fluß der Kombination vorerſt, und es dauerte rund 20
Mi=
nuten, ehe das erſte Tor fiel. Auf der rechten Seite war der
Ball eingeworfen worden. Paternoſter, der argentiniſche
Ver=
teidiger, erwiſchte den Ball nicht mehr, war überſpielt, Petrone
kam zum Schuß und brachte Uruguay in Führung. Argentinien
drängte. Das Feldſpiel wurde immer beſſer und genauer, aber
der Sturm war nicht energiſch und kräftig genug, um ſich
durch=
ſetzen zu können. Die Abwehr der „Urus” arbeitete aufopfernd
und zuverläſſig, ſie war in ihrem Zerſtörungsſpiel
unüberwind=
lich. So verging die erſte Halbzeit, ohne daß Argentinien mehr
erreicht hätte, als eine rein ſpieleriſche Ueberlegenheit. Nach
der Pauſe änderte ſich nichts. Argentinien blieb im Angriff
und forcierte das Tempo. Endlich, in der 7. Minute, fanden die
Anſtrengungen eine Belohnung, denn Tarasconi konnte nach
einem Durchſpiel des Sturms den Ball faſſen und einſchießen.
Nun begann das Rennen um den Vorſprung von neuem, und
jetzt kamen die Energien Uruguahs wieder ſtärker zur Geltung.
Zuerſt noch blieb Argentinien, angefeuert durch die Zuſchauer,
überlegen, aber allmählich wandte ſich das Bild, Uruguay wurde
härter und beſſer. Naſazzi und Fernandez mußten wegen
un=
ſairen Spiels bei der Abwehr verwarnt werden und wurden
etwas vorſichtiger. Der Drang Uruquays wurde ſtärker und
die Verteidigung der Argentinier hatte hier ſchwerſte Arbeit zu
leiſten, bis ſie glücklich das Ende der regulären Spielzeit
überſtand.
Es wurde um zweimal 15 Minuten verlängert. Uruguay
ſchien etwas abgekämpft, denn Argentinien hatte deutlich
zuzu=
ſetzen. In der 5. Minute der Verlängerung hatte Tarasconi
eine unwiderbringliche Chance, als er aus 25 Meter Entfernung
unheimlich ſcharf aufs Tor ſchoß, aber das Ziel um Zentimeter
verfehlte. Uruguay wehrte ſich immer ſtärker, wurde wieder
reichlich hart und verurſachte mehrmalige Unterbrechungen des
Spiels, da argentiniſche Spieler verletzt wurden. Auch die
zweite Verlängerung ſah Argentinien im Vorzeil, der Sieg
ſchien wahrſcheinlich, aber den zu weichen Angriffen waren
Razzali, Naſazzi und Ariſpe gewachſen, ud ſo blieb der Kampf
Verlängerung 1:1.
Seite 6
Fußball.
Union Darmſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt 5:3 (3:1).
Abermals konnte Union einwandfrei und überzeugend ſeinen
die Unioniſten den Poliziſten überlegen, beſonders in der erſten
Halbzeit. Man ſah da zeitweiſe wunderbare Sachen, ſchöne
Kombinationszüge und Ballbehandlung ſowie
Körperbeherr=
ſchung waren vollendet. Ständig lag Union im Angriff und
erzielt durch Rückert nach ſchöner Kombination das erſte Tor.
Polizei gleicht kurz darauf durch einen Deckungsfehler aus; den
Torſchuß brachte der unermüdlich ſchaffende Kaiſer an, flach in
die rechte Torecke, für Flaigk unhaltbar. Poſtwendend reißt Dergryte Göteborg (Schw. M.) 1:3. Norden=Nordweſt Berlin—
Union mit tatkräftiger Unterſtützung Mühlbachs durch einen Wacker 94 Tegel 8:4. Union Oberſchöneweide—Union
Pots=
wunderbaren ſpitzen Winkelſchuß Bopps die Führung wieder an dam 9.:1.
ſich. Nach einigen ergebnisloſen Ecken beiderſeits kann der kleine
und ſehr eifrige Arnold den dritten Treffer für die Union
an=
bringen. — Nach der Halbzeit nahm das Spiel zeitweiſe
unge=
wohnte Formen an, die der Schiedsrichter, der in der erſten Nunde der Zweiten: Komet Bremen—Werder Bremen 5:2. Union
Halbzeit ſehr gut leitete, hingehen ließ. Die Folgen waren, daß
beiderſeits einige Entgleiſungen harmloſer Natur in Erſcheinung
getreten ſind, die bei einem Lokalkampf nicht immer vermieden
für Union ein Elfmeter durch Bopp und ein ſchwach abgewehr= S.C. 2:4. Sp.Vg. Dresden—V. f. B. Koburg 6:3. Guts Muts
ter Ball des Torwächters durch den unermüdlichem Mühlbach.
Für die Polizei zeichneten noch als Schützen verantwortlich
Kaiſer und Weißmantel. Schiedsrichter war Knopf, V. f. R.
Darmſtadt. — 2. Jugend—Eberſtadt 1. Jugend 2:0; 1. Jugend— Leipzig 2:8.
V. f. R. 1. Jugend 2:2.
V. f. R. — Sportv. Münſter 2:1.
Die Raſenſpieler, welche zu dieſem Treffen mit zwei
Erſatz=
leuten antreten mußten, zeigten endlich mal wieder eine beſſere
Leiſtung; wenn auch die ſonſtige Form noch nicht erreicht werden
konnte, ſo kann man doch, nach den letzten Niederlagem der
Mann=
ſchaft, zufrieden ſein, den wie man — wie heute — mit Eifer
bei der Sache iſt, muß unbedingt die alte Höhe wieder erreicht / Sportv. 1898 2. Jgdm.—Kickers Offenbach 1. Jgd. 7:2 (3:0).
werden. Die Erſatzleute konnten reſtlos gefallen. Sportv.
Mün=
ſter iſt immer noch die alte gefährliche Mannſchaft; in der
Haupt=
ſache die Hintermannſchaft war das Sichere in dieſer Elf,
wäh=
rend der Sturm mehr oder weniger zuſammenhanglos ſpielte
und deshalb wenig Erfolg zu verzeichnen hatte, zumal die
Hin=
termannſchaft des V.f. R. geſtern auf der Hut war. Trotz allem Hauptkampf der beiden Ligamannſchaften. Die Offenbacher hatten
konnte Münſter ſchon in der 1. Minute durch ſeinen Halbrechten in Zeitungen und Extraplakaten die ſüddeutſche
Meiſtermann=
in Führung gehen, während die Darmſtädter Angriffe an der ſchaft angekündigt, und alles war der Meinung, den Meiſter
gutem Verteidigung des Gegners keinen Anklong fanden. Auf
und ab geht der Ball. Zweimal hintereinander hat Münſter
Glück, denn der Ball verfehlt jedesmal knapp das Ziel. Auch
Bräuer hält einige gut gemeinten Sachen, bis endlich der
Darm=
ſtädter Linksaußen einen Eckball wunderbar zum Ausgleich
ver=
wandelt. Nur kamen die Raſenſpieler mehr und mehr in Fahrt,
aber drei gutgetretene Eckbälle können, keinen Erfolg bringen, gerade drei Spieler der erſten Mannſchaft vertreten. Offenbach
Kurz vor der Pauſe gelingt es dem Mittelſtürmer, eine Flanke
zum 2. Treffer einzudrücken. Nach der Pguſe wird V. f. R. leicht und unter dem orkanartigen Gebrüll der ca. 800 Zuſchauer
ge=
überlegen, der Sturm arbeitet gute Chancen heraus, ohne die= lingt es ihnen, dem ſchon mit 4:2 führenden „Süddeutſchen
Mei=
ſelben jedoch zu verwerten, während Münſter ſein Heiligtum ſter” ein 5:5 abzutrotzen. Das Spiel war äußerſt ſchnell, zeitweiſe
etwas zahlreicher verteidigt, und mit Erfolg. Zwanzig Minuten etwas zu hart. Offenbach geht in der 6. Minute durch Strafſtoß
Union in einwandfreier Weiſe.
Untere Mamſchaften:
V. f. R. 2.— Blau=Weiß Frankfurt 1:1.
V. f. R. 3. — Germania Dieburg 2. 4:1.
V. f. R. 1. Jgd. — F. C. Union 1. Jgd. 2:2.
V. f. R. 2. Jgd. — Starkenburgia Heppenheim 1. Jgd. 3:0.
V. f. R. Schüler — Haſſia Dieburg Schüler 1:6.
Spielvereinigung 1921 — Bretzenheim 3:1.
Zu Beginn des Spiels ſah man ein verteiltes Feldſpiel. In
der zweiten Viertelſtunde hatte Darmſtadts Hintermannſchaft
alle Hände voll zu tun. Dieſes Bild dauerte nicht lange, durch
ſchnellen Flankenlauf gelingt es dem Linksaußen von Darmſtadt,
den erſten Treffer zu erzielen. Kurz danach ſah man abermals Neſerven haben erneut bewieſen, daß ſie vor keiner
Ligamann=
die ſchönſten Sachen vor Bretzenheims Tor, und der
Mittelſtür=
mer Darmſtadts konnte durch placierten Schuß das zweite Tor
buchen. 2:0 ging es in die Pauſe.
Nach der Pauſe ſah man wieder die Gäſte in Front. Es
ge=
lingt ihnen, das verdiente Ehrentor zu ſchießen. Jetzt wird heftig
um den Ausgleich gekämpft, aber es iſt ihnen nicht vergönnt,
denn der Mittelſtürmer Darmſtadts kann 5 Minuten vor Schluß
durch Alleingang das dritte Tor erzielen. Darmſtadts Mann= vorragte. Das Sbiel war manchmal recht hart, ſo daß ein
ner aufnehmen kann. — 2. Mannſchaft — 2. Mannſchaft
Bretzen=
heime 3:5 (1:4). 1. Jgd. — 1. Jgd. Bretzenheim 2:0 (2:0).
Sportverein 98 (Jugend).
2. Jgd. Pfungſtadt, hier, 14:0. — 4. Jgd.—1. Schüler Spp. 98,
hier, 0:2. — 2. Schüler—1. Schüler Union Darmſtadt, hier, 6:0. gend von Griesheim in einem ziemlich mäßigen Spiel hier 13:5
— 4. Schüler —2. Schüler Arheilgen, hier, 5:1. — 3. Schüler— gewinnen, während es die 1. Handballſchüler des Sportvereins
komb. Schüler Spp. 98, hier, 2:1.
Länderkampf der Arbeiterfußballer. — Deutſchland ſchlägt Sportvereins 98 mit 4:1 den Sieg davonzutragen.
Belgien 6:1 (1:0).
Die begiſche Mannſchaft kam von Oeſterreich, wo ſie am
Donnerstag gegen die aus Wiener Spielern zuſammengeſetzte
Eſterreichiſche Elf 2:6 verlor. Die deutſchen Spieler ſetzten ſich /
in der Hauptſache aus Leuten von Sachſen, Magdeburg,
Frank=
furt a. M. und Stuttgart zuſammen. Die Deutſchen waren
techniſch und in den Einzelleiſtungen die Beſſeren und zeigten
vor allem ein ſehr gutes Verſtändnis. Bemerkenswert an dem
Spiel war, daß es äußerſt fair durchgeführt wurde. Es fiel
kein Strafſtoß wegen unfairen Spiels. Außerdem ging es
be=
tont lautlos zu. Die Belgier ſtellten eine äußerſt faire
Mann=
ſchaft, waren ſchnell, aber vor dem Tore infolge Schußunſicher= konnte Jung=Deutſchland geſtern im Frankfurter Stadion nach
heit und Mangel an Durchſchlagskraft ungefährlich. 8000 Zu= überlegenem Spiel glatt mit 5:0 Toren gewinnen. Die
Mann=
niertes Benehmen. Ausgezeichnet war auch die Leitung des Länderkampf Deutſchland—Frankreich in Bielefeld ſtartete; von
Wiener Schiedsrichters.
hin hatten die Deutſchen ein kleines Plus und lagen auch bei ſ hön in das Mannſchaftsgebilde einfügten. — Der
Frankfur=
der Pauſe mit 1:0 in Front. Nach dem Wechſel brachten ſich die ter S.V. iſt gegen das Vorjahr zurückgegangen, er brachte noch
Deutſchen durch ſyſtemvolles Zuſammenſpiel beſſer zur Geltung nicht einmal ſeine geſamte Ligamannſchaft zuſammen und
und erzielten in regelmäßigen Abſtänden 5 weitere Treffer. Das mußte ſich zum Spiel 2 Leute vom E.F. S.C. leihen. Trotz die=
Ehrentor der Belgier reſultierte aus einem Elfmeter wegen ſer Verſtärkung hatte er aber gegen die ſchwimmeriſch ſehr
Handſpiels.
Nepräſentativſpiel in Königsberg.
Südoſtdeutſchland-Baltenverband 2:4 (1:2).
Länderſpiel der Arbeiterſportler.
In Stuttgart: Deutſchland-Belgien 6:1 (1:0).
Süddeutſchland.
Troſtrunde Südoſt.
In München: S. V. 1860 München—V. f. R. Fürth 2:1 (0:0).
Aufſtiegsſpiele.
Gruppe Main: S. V. Heuſenſtamm-Viktoria Kahl 3:1.
Ger=
mania Bieber—SV. Heddernheim 2:0. Gruppe Heſſen: Olympia
Lorſch —1. F.C. Langen 1:2 (abgebr.). Gruppe Rhein: Sp.Vg.
Mundenheim—Fortung Edingen 4:1. Gruppe Saar: S.V. 05
Saarbrücken—Viktoria St. Ingbert 3: 1. Sp.Vg. Oberſtein—
F.V. Kürenz 3:2. Gruppe Württemberg: Sp.Vg. Cannſtatt—
S.V. Feuerbach 4:3.
Montag, den 11. Juni 1928
Städteſpiele.
Nürnberg—Fürth 0:1. Eßlingen—Göppingen 3:1.
Weſtdeutſchland.
Schalke 04—Schwarz=Weiß Barmen 3:2 (1:0). Rheydter
ſtarken Lokalgegner aus dem Felde ſchlagen. Techniſch waren Sp.V.—Schwarz=Weiß Eſſen (Samstag) 3:1. Alemannia Aachen
—Schwarz=Weiß Eſſen 2:2. Meiderich 06—Sp. Vg. Köln=Sülz 07
2: 3. Gelſenkirchen 07—Düſſeldorf 99 2:2. Schalke 96—V. f. L.
Benrath 3:6. B.V. Alteneſſen—Rheydter Sp.V. 11:1. Hagen 1872
—Tennis=Boruſſia Berlin 5:5.
Berlin.
Minerva Berlin—Dresdener S.C. (Samstag) 1:6. 1. F.C.
Neukölln—V. f. B. Pankow (Samstag) 2:1. Preußen Berlin—
Norddeutſchland.
Runde der Erſten: Hannover 96—Viktoria Hamburg 3:2.
Teutonia Kiel-Phönix Lübeck 1:2.
Mitteldeutſchland.
V. f. B. Leipzig—Fortuna Leipzig 2:2. Viktoria Leipzig—
werden können. Es fielen auf beiden Seiten noch zwei Tore, Viktoria Berlin 3 :2. Cricket=Viktoria Magdeburg—Dresdener
Dresden—D.F.C. Prag 1:2. Städteſpiel Gera-Plauen 4:2.
Chemnitzer B.C.—Wacker Halle 1:2. Sturm Chemnitz—T. u. B.
Südoſtdeutſchland.
Breslauer Sportfreunde—Minerpa Berlin 1:5. Beuthen 09
—Hertha/Berliner S.C. 1:4.
Handball.
Sportverein 1898 Ib-Kickers Offenbach 5:5 (3: 2).
Vergangenen Samstag weilten die 98er mit obigen
Mann=
ſchaften in Offenbach, um zwei Privatſpielverpflichtungen
nach=
zukommen. Zuerſt ſpielten die Jugendmannſchaften, wo die 98er,
ohne ſich auszugeben, obiges Ergebnis erzielten. Dann folgte der
ſpielen zu ſehen. Dagegen waren in der Aufſtellung:
Heuß
Dittmar
Jäger
Fiſcher
Allwohn
Windſchmitt
Stein
Fuchs
Riedel
Böhm
Meyer
legt natürlich einen nicht zu überbietenden Eifer an den Tag
vor Schluß wurde das Spiel wegen zu ſtarken Regens obge= in Führung, doch ſchon zwei Minuten ſpäter erzielt Stein durch
brochen. Als Schiedsrichter fungierte Herr Fornoff von F.C. wuchtigen Schuß den Ausgleich. Kurz darauf überſpielen Fuchs
und Riedel Läufer und Verteidiger, und Riedel placiert ſeinen
Doppelhänder flach in die linke Ecke. 2:1 für 98. Offenbach
kann wiederum durch Strafſtoß den Ausgleich erzielen, doch
All=
wohn wirft aus 35 Metern das dritte Tor für Darmſtadt. Nach
der Pauſe ſind die Kickersleute ziemlich ausgepumpt und Allwohn
kann bei einem Durchbruch auf 4:2 erhöhen. Da gibt es plötzlich
eine unerwartete Wendung. Die Zuſchauer, die ſich bis jetzt
ziem=
lich neutral verhalten haben, feuern ihre Spieler in unſchöner
Weiſe an, — jedoch mit Erfolg, denn binnen zehn Minuten iſt
nicht nur der Ausgleich gefallen, ſondern Offenbach geht ſogar
5:4 in Führung. In den letzten Minuten nimmt Darmſtadt das
Heft wieder in die Hand und Stein gleicht unhaltbar aus. — Das
Ergebnis entſpricht durchaus, dem Spielverlauf, und die 98er
ſchaft zurückſchrecken.
Sportverein 98 Darmſtadt, Handballjugend.
Die 1. Sportvereinshandballjugend war am Sonntag bei
Phönix” Mannheim zu Gaſt und gewann gegen die dortige,
ſehr flinke und eifrige 1. Handballjugend mit einem
Torunter=
ſchied von 6:1. Phönix hatte ihre Elf durch 5 Spieler der
Liga=
mannſchaft verſtärkt, unter denen beſondets der Tormann
her=
ſchaft hat abermals gezeigt, daß ſie es mit einem ernſthaften Geg= Bhönixſpieler Platzverweis erhielt. Doch mußte das
ſyſtem=
volle Spiel der Darmſtädter gegenüber der engen
Ballbehand=
lung zum Sieg führen.
Die 2. Handballjugend des Sportvereins gewann am
Samstag nachmittag gegen die 1. Jugend der Offenbacher
1. Jgd.—1. Jgd. Michelſtadt, hier, 4:0 (4:0). — 3. Jgd.— Kickers dort 7:2. Das Spiel war beiderſeits recht flott und fair.
Die 3. Sportvereinshandballjugend konnte gegen die 1.
Ju=
fertig brachten, über ihre älteren Kameraden der 4. Jugend des
Weitere Handball=Ergebniſſe.
S.V. Wiesbaden—Mainz 05 1:3. Wiesbadener S.C.—Höchſt 01
6:5. Hakoah Wiesbaden-Pol.=Spv. Butzbach 12:4. Pol.
Wies=
baden-Heſſ. Pol. 0:8. Kickers Offenbach—Sportv. 98 Darmſtadt
(Samstag) 5:5. V. f. R. Schwanheim—Germania Wiesbaden 8:3.
Jung=Deutſchland—Frankfurter S.V. 5:0.
Auch das zweite Verbandsſpiel um die Gaumeiſterſchaft
ſchauer verhielten ſich muſtergültig und zeigten ein wohldiſzipli= ſchaft mußte ohne ihren Sturmführer Berges antreten, der im
den etatmäßigen Spielern fehlte außerdem noch Richter. Als
In der erſten Halbzeit war der Kampf meiſt offen, immer= Erſatz ſpielten für die beiden Schmuck und Laumann, die ſich
ſchnellen Darmſtädter nichts zu beſtellen. Die Tore fielen in
glei=
chen Abſtänden, ohne daß ſich Jung=Deutſchland ganz ausgab.
Herr Belz vom E.F.S.C. war dem Spiel ein gerechter Leiter.
Darmſtadts Mannſchaft ſtand: Tor: Fuhrländer, Verteidigung:
Gils und Schmuck, Verbindung: Förſter, Sturm: Kloſtermann,
Tilemann, Laumann.
Der Schwimm=Länderkampf Deutſchland—Frankreich in Bielefeld
endete abermals mit einem Unentſchieden. Frankreich, das 1924
Olym=
piaſieger im Waſſerball wurde, gewann den Waſſerballkampf nur knapp
5:4 (Halbzeit 2:2). Dafür brachten die Deutſchen die 4 mal 20 Meter=
Freiſtilſtaffel in 10:10,4 Min, überlegen an ſich.
Im Vorrundenſpiel um die ſüddeutſche Wafſerballmeiſterſchaft ſchlug
am Sonntag der 1. F.C. Nürnberg den S.V. 99 München in Steinbach
am Wörthſee mit 4:1 (2:0) Treffern.
Beim Leichtathletik=Feſt in Tübingen gewann Eldracher=Eintracht
Frankfurt die 100 Meter in 10,9 Sek., die 2. Garmitur der Eintracht die
4 mal 100 Meter in 44,1 Sek. vor Stuttgarter Kickers und Phönix
Karls=
ruhe, Steinbrenner=Eintracht Frankfurt das Diskuswerfen mit 40,83
Meter, Wennniger=Stuttgart das Kugeiſtoßen mit 13,65 Meter und
Günther=Stuttgart das Speerwerfen mit 57,50 Meter.
Leichtathletikmeiſterſchaften der 9.3
Die Leichtathletikmeiſterſchaften des 9. Mittelrheinkr
D. T. kamen am Samstag und Sonntag auf Klein=Felz
Durchführung und brachten durchweg guten Sport. Sie
vom Wetter nur wenig beeinträchtigt und nahmen einen
loſen Verlauf. Den Rahm ſchöpfte Eintracht
Wiesbade=
ſechs Kreismeiſterſchaften errang. Die erſten Sieger
gleichzeitig die Berechtigung zur Teilnahme am Deutſch
feſt in Köln. Die Ergebniſſe:
Samstag.
Sechskampf der Männer: 1. Weber, Eintracht W
487 Punkte: 2. Reiſinger, Tg. Nieder=Ingelheim, 435 P.
ler, Tv. Kreuznach, 431 P. Vierkampf der Frauen:
Schaus, Eintracht Wiesbaden, 362 Punkte.
Sonntag.
800=Meter=Lauf: 1. Thiriot, Tv. Völklingen, 2:00,4
ſtoßen (beſtarmig): 1. Groh, Tv. Bechtheim, 8,67 Met
armig: Groh, 15,67 Meter. Weitſprung (Frauen): 1.
Mtv. Gießen, 5 Meter. Schlagball (Frauen): 1. Emm
Tg. Bornheim, 61,20 Meter. Männer: 1. Lamotte, Tv. 60
95,30 Meter. 400 Meter: 1. Koch, A. T. V. Alemannia 2
52,7 Sek. 100 Meter (Frauen): 1. Schaus, Eintracht Wſ.
12,8 Sek., 2. Horn, Tg. Sachſenhauſen, 12 Sek. Sp
(Frauen): 1. Lotte Reddmann, Tv. Rheinheim, 26,
Kugelſtoßen für Männer (beſtarmig): 1. Baß, Pol.=Sp
furt, 13,13 Meter; beidarmig: 1. Wengenroth, Frankfu
23,81 Meter. 1500 Meter: 1. Schwab, Tg. Nieder=J
4:15,8 Min. Diskus (Männer): 1. Baß, Pol.=Spp.
36,74 Meter. Kugelſchocken: 1. Wengenroth, 1860 Franki
Meter. 100 Meter: 1. Rehn, Sankt=Johanner Turnerſ
Sek., 2. Helbig, Tv. 1817 Mainz, 11 Sek. 4 mal 400 Mete
1. Tv. 48, Saarbrücken, 3:27,6 Min. Diskus (Frauen):
Oerlecke, Tv. Vorwwärts, Bockenheim, 28,53 Meter. H
(Männer): 1. Staudt, Tv. Tiefenſtein, 1,75 Meter. 1 PTdn
Hürden: 1. Prieß, Tv. Kreuznach, 16,5 Sek. 3 mal 100
Staffel: 1. Pol.=Spp. Frankfurt, 8:14,3 Sek. 4 mal 1 Ee
Staffel (Frauen): 1. Eintracht Wiesbaden, 53,8 Sek. SM
Gießen 54,2 Sek. Kugelſtoßen (Frauen): 1. Moiſch, 2 Fo
heim, 10,12 Meter. 200 Meter (Männer): 1. Feiſtel,
Wiesbaden, 22,9 Sek., 2. Mährlein, Tv. 1817 Mainz,
Weitſprung (Männer): 1. Prieß, Kreuznach, 6,81 Mete
(Männer): 1. Franz Kern, 60 Mainz, 50 Meter. Schle
1. Baß, Pol.=Spv. Frankfurt, 62,10 Meter. Hochſprung
1. Elſe Bickelhaupt, Mtv. Gießen, 1,40 Meter. Stabhr
1. Kern, 60 Mainz, 3,24 Mtr. 4 mal 100 Meter=Staffel (n
1. Eintracht Wiesbaden, 43,9 Sek., 2. St. Johanner Tu
Bruſtbreite zurück. 5000=Meter=Lauf (Männer): 1. Schn
Bretzenheim, 16:08,7 Min. Gauſtaffel 10 mal 200 Meter
Blies=Gau 3:58,2 Min., 2. Gau Frankfurt, 3. Gau Si
zun
Eeief
tri
SM
Handball.
Tgde. Beſſungen 1.—Tv. Worms 1. 10:10 (5:
Die geplante Revanche iſt nicht geglückt. Worms
ebenbürtig. Nur die beiden Torwächter waren ſchwad t
in den Mannſchaften. Sie waren daran ſchuld, daß ein
Torziffer zuſtande kam. Nun zum Spiel: Worms h
und findet ſich ſchnell zuſammen. Schon hat Eberhe
Strafſtoß zu halten. Beſſungen macht einen Gegenbe
Holletſchek, der heute erſtmals im Sturm ſpielt, erzie
hofft das erſte Tor. für B. Gleich darauf kann Schmi
Reſultat auf 2 erhöhen. Ein Angriff Worms wird 4
unterbunden, aber ein danach verhängter Strafſtoß b
Gäſten den erſten Erfolg. In gleicher Weiſe fällt auch 1*
Tor für Worms. Beſſungen gewinnt nun mehr Uebe
und kann auch zwei Tore für ſich buchen. Aber ein t
Strafſtoß wegen Fuß ſtellt das Rennen auf 4:3. Bis
zeit erzielt jede Partei noch ein Tor; mit 5:4 geht es in
Nach Halbzeit geht es im ſelben Tempo weiter. En ſ=
B. ſeinen erſten 16,50 Meter verwandeln. Auch Seife
einen Doppelhänder anbringen. Den Vorſprung läßt W
und ſchon ſteht die Partie 7:5. Bis zum Schluß iſt W.
fünfmal, dagegen Beſſungen nur noch dreimal erfolgr
10:10 endete das intereſſante Treffen.
Worms war körperlich überlegen. Der Sturm
geſagt, der ſtärkſte Mannſchaftsteil. Der Mittelläufer
rechte Verteidiger ſtachen auch noch hervor. Bei Beſſung”
es in der Verteidigung ſehr gut. Sie waren an den Tor
los. Der neu eingeſtellte Jäger fand ſich gut. In de
reihe war Sieß nicht auf der Höhe. Im Sturm war de
ſturm der beſte Teil. Auch Seifert konnte gefallen. —
Geibel (Pfungſtadt) leitete zur Zufriedenheit beider Pa
Ruderregatta in Worms.
Zum achten Male veranſtaltete die Rudergeſellſchaf
auf der 2400 Meter langen Rheinſtrom=Rennſtrecke ihr
regatta. Leider war die Beteiligung, mit Ausnahme d
mann=Vierer=Rennen ziemlich ſchwach, die gleichzeitig
denden Regatten in Trier und Stuttgart machten ſich
merkbar. Bei gutem Wetter gab es ausgezeichnete
Heckes=Homberg konnte im Einer Wolf=Worms ſchlage
holten ſich aber die Wormſer den Doppelzweier vor H0
Die Ergebniſſe:
Junior=Einer: 1. Germania Homberg (Mehyer) 73
2. Alemannia Karlsruhe (Glöckner) 7:38,4 Min.
Jungmann=Vierer: R. V. Fechenheim 6:57,4 Min.
heimer R. V. Baden 7:01,4 Min., 3. Wormſer R.V. 7:0
4. Jung=Deutſchland Darmſtadt gekentert. Mannhein
aufgegeben.
Erſter Vierer: Heidelberger R.K. 7:20,2 Min. in
gang
Jungmann=Einer: 1. Frankfurter R.V. 65 (Dim
Min., 2. Alemannia Karlsruhe (Glöckner) 7:34
Mill=
berger R.K. (Meyer).
Junior=Vierer: 1. Frankfurter R.V. 65 6:38 Mille
Speher 6:50,4 Min., 3. R. G. Worms.
Zweiter Vierer: 1. Mainzer R.G. 6:32,6 Min, 2.
Karlsruhe 6:38,4 Min, 3. R.V. Mainz=Koſtheim=Guſ
6:54,6 Min.
Jungmann=Achter: 1. Mainzer R. V. 6:07,2 Mile
furter R. V. 18/5 6:11,8 Min, 3. NG. Worms 6:1e/
Erſter Einer: 1. Germania Homberg (Heckes!
2. R.G. Worms (Wolf) 7:11 Min.
Zweiter Achter: 1. Alemania Karlsruhe 6:07
Mih=
furter R. V. von 1865 8./,5 Min.
Jungmann=Viecer: 1. N.C. Fechenheim 6:40 Mile=
Worms 6:40,6 Min 3. Mainzer R.V. 6:50,8 Mihn *
heimer R.G. 6:54,2 Min.
Leichtgewichts=Vierer: 1. R. G. Worms 6:36 Mll.
heimer RG 6:40,6 Min.
Doppelzweier v. St: 1. R.G. Aiorms (Lerch-2
Min, 2. Germania Homberg (Heckes—Meher) 72
E=ſter Achter: 1. Mainzer R. V. 6:06,6 Min=
R. G. ohne Zeit.
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Rimer 161
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fer
Im
A
S
die Tagung des Bezirfs
Main — Heſſen.
organiſation im S. F. u. L. P. in Sicht.
„Montag, den 11. Juni 1928
Samsdag begann in Wiesbaden der diesjährige
Bezinks=
einer Verſammlung der Handballer und Leichtathleten,
lich üüberflüſſig war. Man genehmigte die Weiterleitung
nderner Anträge und unterhielt ſich dann über zwei
nücher die unweſentlichſten Dinge. Neuwahlen gab es
alte Vorſtand wurde beſtätigt. Am Sonntag folgte die
ung, die von 173 Vereinen mit insgeſamt 1073 Stimmen
gar. Der Geſchäftsbericht führte durch den Sporuverein
n zu einem Mißbilligungsantrag gegen die
Spruch=
er Bezirksbehörde wvegen eines von ihr dem
Schieds=
canz=Frankſurt a. M. erteilten Vertrauensvotums. Der
ungsantrag des Inhalts: „Der Bezirkstag mißbilligt
der Spruchkammer der Bezirksbehörde dem
Schieds=
eanz ausgeſtellte Vertrauensvotum als Eingriff in ein
es Verfahren”, wurde mit großer Mehrheit ange=
Die eingegangenen Anträge beſchränkten ſich
hauptſäch=
t auf das Spielſyſtem und ſollen beſürwortend dem
tag vorgelegt werden. Als Vorſitzender wurde
Heruh=
gewählt, als Kreisvorſitzende: Oſtmain:
Germer=
taffenburg, Südmain: Neureuther=Offenbach, Nordmain:
Rhein—Main: Kilz=Biebrich, Weſtmain: Hander=Frank=
Südheſſen: Becher=Worms, Starkenburg: Dröll=
Darm=
s Ort für den nächſtjährigen Bezirkstag wurde
Bad=
gewählt. Während der Verſammlung machte der
Schatz=
r. Raßbach=Wiesbaden noch bekannt, daß der
Verbands=
auf dem im kommenden Monat ſtattfindenden
Ver=
den Entwurf einer Neu=Organiſation im Verbande
wird. So ſoll es bünftig nur noch Bezirksausſchüſſe
Bezirksvorſtände geben. In dieſe Ausſchüſſe werden
ge=
ein Vorſitzender und je ein Beiſitzer für Fußball, Hand=
Leichtathletik. Auch die Kreisorganiſationen ſollen neu
werden. Nach etwa vierſtündiger Dauer wurde die
eſchloſſen.
Tennis.
B1R. Mannheim — T. u. C. K. Darmſtadt
8:10 (abgebr.)
geſtrigen Sonntag ſtand die Mannſchaft des
Tennis=
lubs Darmſtadt vor einer ſchweren Aufgabe. Galt es
en die Tennisabteilung des V.f.R. Mannheim, dem
t ſtärkſten ſüddeutſchen Klub, deſſen erſte Mannſchaft erſt
i— die Repräſentativen Heſſens 8:1 geſchlagen hat, auf
ſiter ätzen anzutreten. Eine Niederlage ſchien
unabwend=
iſt die Stimmung der Mannſchaft war nicht ſehr
opti=
aſts: Mannheim mußte auf ſeine Größen Buß und Ofans
Murzizi, hatte ſich aber dafür die beiden Spitzenſpieler von
zu dr hafen zur Verſtärkung geholt. So ſpielte der
Meiſter=
tb d. Klopfer, Salmony, Klein, Mann, Barth, Karcher,
hun einberger, Servus und Fr. Eilau, Fr. Grieshaber, Fr.
ehdr, Fr. Engelhorn, Fr. Baer und Fr. Klopf, denen
ar uſt entgegenſtellte: Krafft, Kleinlogel, Werner, Deutler,
ee ſche, Steffan, Samesreuther und Frl. Fiſcher, Frl
ler nidt, Fr. Ulenberg, Frl. Seiffert, Frl. Loy und Frl.
foc uer. Aber das Unerwartete trat ein: Trotz des guten
ſre laterials des ſüddeutſchen Meiſters genügte doch das
ſehſer beiden Spitzenſpieler, um Darmſtadts ausgegliche=
„der Mannſchaft ein leichtes Uebergewicht zu verſchaffen,
E ſie Hieſigen mit 10:8 Punkten in Führung lagen, als
er ipf wegen Regens in den Mittagsſtunden abgebrochen
erx) mußte.
ft ſtand gegen Deutſchlands internationalem Spieler
loke von vornherein auf verlorenem Poſten, zeigte aber im
S Janz große Form, lag immer in Fürung, hatte ſogar 3
ſatz verlor aber ſchließlich durch die größere Routine des
Ergebnis 6:0, 7:9. Kleinlogel unterlag trotz
anfäng=
ſchel ihrung gegen den beſten ſüddeutſchen Senioren
Sal=
nonN 6, 2:6. Von den übrigen Herrenſpielen" fielen 4 an
ſarn dt, 2 an die Gegner.
den Damen war Frl. Fiſcher trotz anfänglicher Unſicher=
1. genug, die Spitzenſpielerin Mannheims 8:6, 8:6 zu
cle), während Frl. Kleinſchmidt, indisponiert, in 2 Sätzen
ſerl.9 In die anderen Spiele teilten ſich die Gegner.
den Doppelſpielen wurden nur einige ausgetragen.
ra=Meutler leiſtete Klopfer/Salmony tapferen Widerſtand,
B höne Netz= und Schmetterbälle, Mannheim gewann 6:1,
In den Gemiſchten Doppels trat Darmſtadts Ueber=
Fßer) am meiſten hervor. Die Senſation des Tages war der
veeln Frl. Fiſcher/Werner—Fr. Grieshaber/Klopfer mit
81I, Frl. Fiſcher ſpielte das Spiel ihres Lebens, ſchaltete
on am Netz vollkommen aus, paſſierte ihn wiederholt
glän=
elihrend Werner am Netz jeden erreichbaren Ball ſicher
ſer? Sonſt ſpielten noch Fr. Ulenberg/Deutler—Fr.
Engel=
rrU rcher 7:5, 6:1, Frl. Seuffert/Kleinlogel—Fr. Baer-Barth
und Frl. Loy/Beeck—Fr. Kopf/Klein 3:6, 6:3, 2:2abgebr.
Spiele waren jedenfalls ſehr geeignet, die Einheimiſchen
e I internationale Turnier in Frankfurt am kommenden
Sotzl vorzubereiten.
Nert
Leichtathletik.
korde im Kugelſtoßen (Hirſchfeld) und Diskus (Paulus).
Na5 d
gan
Pux
den M
beikzt
gelol
aule gemeldeten Olympiakandidaten am Start erſchienen,
um Sonntag bei der Eintracht Braunſchweig teilweiſe
Sgezeichnete Leiſtungen. Leider blieb aber der erwartete
NSerfolg aus. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich auf
Trekordmann Hirſchfeld, der einen Weltrekordwerſuch im
Ven Kugelſtoßen angemeldet hatte. Mit 27,96 Metern
S ihm zwar, den von Brechemacher gehaltenen deutſchen
won 26,72 Metern erheblich zu verbeſſern, hinter dem
To des Amerikaners Ralph Roſe mit 28:00,3 Metern
Ader um weniges zurück. Den zweiten deutſchen Rekord
I Diskuswerfen, wo Paulus=Wetzlar den von Hoffmeiſter
* Metern gehaltenen Rekord auf 47,52 Meter verbeſſerte.
Die Eintrachtſtaffel läuft Rekord.
anem Leichtathletikſeſt in Halle veranſtaltete die Deutſche
Dorde ein neues Staffellaufen für Olympiamannſchaften
* Vergleichslaufen für 100=Meter=Olympia=Kandidaten.
*rgleichlaufen gewann der junge Frankfurter Geerling
n in der ſchönen Zeit von 10,6 Sekunden, vor Vereins=
en Salz, Metzger und dem Durner Becker. Bei der Vier=
Idert=Meter=Staffel erreichte die Frankfurter Eintracht in
SRung von Geerling—Dr. Wichmann—Metzger—Salz die
ſche Vereinsrekordzeit von 41 Sek, alſo eine Zeit, die
Tagen noch Weltrekord war. Die Ergebniſſe:
Dieter: 1I. Geerling, Eintracht Frankfurt, 10,6 Sekunden;
Sinrracht Frankfurt, 10,8 Sek.; 3. Metzger, Eintracht
* 11 Sek.; 4. Becker, Tv. Stendal.
Sieker: 1. Schüller, Preußen Krefeld, 22,1 Sek.; 2. Becker,
SL Ser.; 3. Malitz, Berlin, B,/4 Sek.; 4. Hildebrandt,
23,4 Sek.
100 Meter: 1. Eintracht Frankfurt 41 Sek. (neuer
deut=
tEinsrekord); 2. Wacker=Leipzig und Länderſtaffel (Stortz=
Dier=Stendal, Malitz=Berlin, Schüller=Krefeld),
Pferdeſport.
Rennen zu Frankfurt am Main.
Der Schlußtag der Franbfurter Juni=Rennen verregnete leider, fond
aber doch einen anſprechenden Beſuch. Eine erſtaunliche Siegesſerie
feierte der Stall Schläfke (Opel), und mit ihm der Stalljockey K. Narr.
Flachen, führte Exzellenz weit vor Hohenfels, war aber gegenüber
fer=
tig. Hohenfels wurde im Bogen von Dalibor erreicht, der das Mennen
leicht gewann. Im Königſtein=Jagdrennen fiel Hexenprinz
ſchon beim erſten Sprung. Imperator brach aus. Amper hatte die
Führung Gis zur Diagonalen, dann ſetzte ſich Contrahent an die Spitze
und war von dem ſtark aufkommenden Altpreuße nicht mehr zu erreichen.
Den Preis von Offenbach holte ſich Delifee nach ſtändiger
Füh=
rung leicht, das Verloſungsrennen gewann Scheinwerfer auf
ähnliche Weiſe. Im Preis von Goldſtein führte erſt Farmerin
vor Fafner, Valor, Bergün und Lichtelfe. Letztere kam im Bogen vor
und ſchſlug Farmerin im Endkampf. Im Preis von Saalburg
hatte. Durbano die Spitze vor Carla, Frusci, My Vord 2, Tango.
My Lord 2 ging dann vor, gefolgert von Durbano. Gegenüber wurde
Tango an die Spitze getrieben und baſſierte den niedevbrechenden My
Lord 2. Der Preis vom Main ſah Grimm und Fonta von
Ve=
ginn an im Vordertreffen. Grimm ſiegte zum Schluß verhalten gegen
ſeinen Stallgefährten.
Ergebniſſe.
Preis von Offenbach, 2700 MMT., 1000 Meter: 1. A. Schläfbes
Deli=
fee (Marr), 2. Strures, 3 Mofſuk. Ferner: Echo, Polyhymnia. Tot.: 12;
Pl.: 13, 22. 3—½—3 Längen.
Preis von Golbſtein, 2700 RM., 1450 Meter: 1. A. Schläfbes
Licht=
elfe (Narr), 2. Farmerin, 3. Fafner. Ferner: Simonelle, Valor,
Ber=
gün, Heilige Johanna. Tot.: 16; Pl.: 13, 20, 21:10. 9—1½—1—3 Lg.
Saalburg=Jagdrennen, 2700 RM., 4000 Meter: 1. Dr. F. Mercks
Tango (O. Wehe), 2. Mh Lord 2, 3 Durbano. Ferer: Frusci, Carla,
Tot.: 41; Pl.: 14, 12:10. 4—½—1 Lg.
Verloſungsrennen, 3700 RM., 1800 Metzer: 1. A. Schläfbes
Schein=
werfer (Narr), 2. ADalk, 3 Ruiſſeau d’Dr. Ferner: Grain d’Or 2,
Eleonore, Petrarca. Tot.: 15; Pl.: 11, 12:10 6—4—1 Vg.
Preis von Waldfried, Ehrenpreis und 5000 RM., 2000 Meter: 1. A.
Schläfkes Dalibor (Narr), 2. Strug, 3. Hohenfels. Ferner: Exzellenz,
Lebensbünſtler, Goldelſe, Martell. Tot.: 35; Pl.: 13, 26, 16:10.
2—1—1½ Lg.
Königſteiner Jagdrennen, Ehrenpreis und 5000 RM., 8600 Metev:
1. A. Baers Contrahent (Deſchner), 2. Altpreuße, 8 Amper. Ferner:
Imperator, Hexenprinz, Die Zuverſicht, Strumen. Tot.: 89; Pl.: 24,
15, 94:10. 1½—3—2 Lg.
Preis vom Main, 2700 MM., 1450 Meter: 1. A. Schläfkes Grimm
(Narr), 2. Fonta, 3. Dollar. Ferner: Pandora, Sans Atout, Noailles,
Moulin Vert. Tot.: 16; Pl.: 12, 16, 16:10. 1½—R—1 Lg.
Hindenburg=Tag in Hoppegarten.
Der Reichspräſident bei dem nach ihm benannten Ren gen in
Hoppe=
garten, dazu das Derby der Stuten — eine größere Anziehungskraft
konnte ſich die Bahn in Hoppegarten kaum wünſchen. Der Beſuch war
dementſprechend ſehr ſtark, zumal das anfangs reichlich ſchwüle Wetter
ſich durch einen erfriſchenden Regenguß nach dem zweiten Rennen
an=
genehm abkühlte. Der Reichpräſident von Hindenburg wurde von Graf
Arnim=Muskau und dem Präſidenten des Union=Clubs begrüßt. Als
das greiſe Staatsoberhaupt auf der Clubtribüne Platz nahm, wurden
ihm mehrmals begeiſterte Ovationen dargebracht. Nach dem
Hinden=
burg=Rennen nahm der Reichspräſident ſelbſt die Verteilung der
Ehren=
preiſe an Beſitzer, Trainer und Jockeys vor. Das Rennen ſelbſt, der
mit 27000 Mark dotierte wertvollſte deutſche Ausgleich, brachte elf
Pferde an den Meilenſtart. Favorit ging gleich in Front von Teutone,
Vardar, Frankonia und Torero. Auf dem letzten Platz war Geranium.
Im Dahlwitzer Bogen verbeſſerte Frankonia ihre Poſition, bog mit
Führung in die Gerade und lief nun ihr Rennen ungefährdet nach
Hauſe. In dem harten Kampf um den zweiten Platz konnte ihr
Stall=
gefährie Vardar noch Geranium und Dominieus abſchütteln, ſo daß der
Stall Halma alſo die beiden erſten Plätze beſetzte. — Der Preis der
Diana war nach dem Fernbleiben von Conteſſa Maddalena nicht mehr
als ein Spaziergang für die gutgelaunte Altefelderin Aditja, mit der
Geza Janek durchweg die Spitze hielt und ſie zum Schluß nie bedroht
ſah. In gleicher Manier führte Otto Schmidt Bellac in der Silbernen
Peitſche vor Fürſtenbrauch und La Margna zum Sieg.
Ergebniſſe:
1. Himmelblau=Rennen. Für Dreijährige, 2800 Mk., 1600 Meter.
1. Geſt. Weils Felix eſto (Geza Janek), 2. Fervida, 3. Botafago.
Fer=
ner Simulant, Perſeverantia, Stolzer Kämpfev, Olymp, Alerta, Gero,
Irländerin. Tot.: 17, Pl. 12 13, 17:10. 3—3 La
2. Adreſſe=Rennen. Für Zweijährige, 3900 Mk., 1200 Meter. 1. A.
u. C. v. Weinbergs Ausnahme (O. Schmidt), 2. Dominica, 3.
Tarqui=
nius Superbus. Drei liefen. Tot.: 13:10. 2—5 La.
3. Hindenburg=Rennen. Ehrenpreis und 27 000 Mk., 1600 Meter.
1. Stall Halmas Frankonia (A. Sajdik), 2. Stall Halmas Vardar (P.
Ludwig), 3. A. Schumanns Geranium (E. Grabſch). Ferner Torero,
Domfalke, Faro, Stolzenfels, Dominikus, Teutone, Favorit, Mignon.
Tot.: 97, Pl. 57, 79, 58:10. 2½ Lg. bis Hals.
4. Preis der Diana. Für dreijährige Stuten, Ehrenpreis und
27 000 Mk., 2000 Meter. 1. Hauptgeſtüt Altefelds Aditja (Geza Janek),
2. A. und C. v. Weinbergs Mallorka (O. Schmidt), 3. Freih. S. A.
v. Oppenheims Wanderluſt (E. Grabſch), 4. Teyde. Ferner Daphne,
Selecta, Majeſta. Tot.: 15, Pl. 12, 16, 12:10. 2½—4 Lg.
5. Silbernes Pferd. Ehrenpreis und 6500 Mk., 2600 Meter.
1. Ehrenfrieds Bellac (O. Schmidt), 2. Fürſtenbrauch, 3. La Margna.
Ferner Wanderer, Patrizier, Gute Sitte, Fehrbellin, Tite Life. Tot.:
50, Pl. 15, 14, 16:10. 2½—-a Lg.
6. Alpenroſe=Rennen. 8200 Mk., 1800 Meter. 1. Geſt. Lechhofs
Griland (Haynos), 2. Mirim, 3. Jawaſch. Ferner Beluga, Seekadett,
Patron, Lobelia. Tot.: 21, Pl. 12, 16, 13:10. 3—2 Lg.
7. Edderitz=Rennen. 2800 Mk 1000 Meter. 1. A. Schumanns
Grenadier (Grabſch), 2. Rochus, 3. Maximus. Ferner Mongole, Iller,
Holofernes, Stauffenburg, Perſea, Judica, Marlena, Varkante,
Brunſt=
zeit. Tot.: 27, Pl. 13, 18, 22. 5—1½ Lg.
Oleanders großer Sieg. — Der Große Preis
von Wſen.
Der meugeſchaffene Große Preis von Wien im Werte von 198000
Schilling, über die Devbydiſtanz führend, bildete am Sonntag den
Höhepunkt des Wiener Derbymeetings auf der Freudenau. Das Rennen
war nicht nur ſportlich, ſondern auch äußerlich ein großer Erfolg. Auf
dem erſten Platz bot ſich ein geſellſchaftliches Bild, wie man es bei uns
nur in Baden=Baden kennt. Die bebannteſten Pevſönlichkeiten des
deut=
ſchen Rennſports waven vertreten. Von den 14 Kandidaten, die das
Rennen aufnahmen, fanden Oleander und der Engländer Talpa, auf
dem der berühmte Steve Donoghue ſaß, die ſtärkſte Beachtung, aber
auch der öſterreichiſche Derbyſieger Link hatte Anhönger. Der Start=
— Oleander hatte Nummer 3, Sexapis 9 — gelang gut. Die beiden
Polen Forward und Granat waren ſofort vorn vor Doroſt und
Cel=
liota. Nach 300 Metern übernahm Doroſt das Kommando, indeſſen
Oleander und Serapis aufrückten. Son Tay und Link lagen zurück. Im
Bogen lag noch immer Doroſt in Front vor Serapis, Granat,
Olean=
der. Mitte des Bogens ging Serapis an Doroſt vorbei, der ausgangs
des Bogens geſchlagen war. In der Geraden rückte Oleander zu
Sera=
pis auf, gefolgt von Link und Dark Story, die jetzt Boden gurmachten.
Die Ueberlegenheit Oleanders ſtand aber bereits feſt, er gewann das
Rennen im Handgalopp. Der Franzoſe Dark Story, der ſich mächtig
vorarbeitete, hielt den zweiten Platz vor Link, Impoſſible und Forward
Die Zeit Oleanders von 2:34 Min, iſt eine der ſchnellſten, die je auf
der Freudenau gelaufen wurde. Serapis ſchnitt ſehr achtbar ab, er
war bis zur Geraden im Vordertreffen und wurde dann weiter nicht
angefaßt. Der ſiegreiche Hockey L. Varga wurde auf dem Wege zur
Wage ſtark gefeiert. Das genaue Ergebnis:
Großer Preis von Oeſterreich, 128 000 Schilling, 2400 Meter: 1. Frhr.
S A v. Oppenheims Oleander (L. Varga), 2. A. Hoffmanns Dark
Story (C. Herbert), 3. Graf Feſtetics Link (V. Eſch), 4 Impoſſible,
5. Forward, 6. Naina. Ferner: Doroſt, Granat, Celliota, Serapis,
Talpa, Son Tay, Blue Star, Old Fellow. Tot.: 53; Pl.: 17, 41, 14:10.
5—2-Kopf-Hals.
Das franzöſiſche Derby in Chantilly endete mit dem
Ueberraſchungs=
ſieg von Le Correge. Der Toto zahlte 137:10.
Im Davis=Pokalkampf Holland—Oeſterreich ſiegte Holland, das au
die Austragung der beiden letzten Spiele verzichtete, mit 3:2 Punkten
Beim Davis=Pokalkampf Italien—Indien führt Italien nach einem
Siege von De Stefani über Bobb 1:0=
Seite x
Kraftſport.
Ludwig Haymann Deutſcher
Schwergewichts=
meiſter.
Er zwingt Diener nach der achten Nunde zur Aufgabe.
9000 Perſonen füllten am Sonntag abend die Dortmunder
Weſtfalenhalle, um der Ermittelung des neuen deutſchen
Schwer=
gewichtsmeiſters beizuwohnen. Groß war die Spannung der
Maſſen, als ſich Ludwig Haymann (170,3 Pfund) und Franz
Diener (179,4 Pfund) zum Kampf ſtellten. Samſon=Körner, der
deutſche Altmeiſter, ſtand als Richter im Ning. Gleich in der
erſten Runde zeigte es ſich, daß Haymann unter dem Training
von Hein Domgörgen ganz erheblich profitiert hat. Seine Schläge
kamen ſicherer und genauer, der ganze Boxer machte einen
ent=
ſchloſſeneren Eindruck. Diener ging ſofort zum Angriff über,
wurde aber von dem Münchener gut gekontert. Bereits in der
erſten Runde wurde das ſo oft lädierte Auge Dieners erneut
aufgeſchlagen. Die zweite Runde verlief bei wechſelvollen
An=
griffen offen. Von der dritten Runde ab machte ſich Dieners
Augenverletzung ſtärker bemerkbar, er wurde ſichtlich ungenauer
und zog beſonders im Nahkampf wiederholt den Kürzeren. Von
der vierten Runde ab wurde Haymann immer aggreſſiver, er traf
ſeinen Gegner oben und unten ſchwer. Diener, der überaus
tapfer kämpfte, verſuchte nun ſein Heil in einem entſcheidenden
k. o., aber Haymann war auf der Hut und wich allen Fährniſſen
aus. Auf der anderen Seite traf er ſeinen Gegner immer ſchwerer.
Schon nach der ſiebten Nunde wollte Diener die Waffen ſtrecken,
da er auf dem linken Auge faſt nichts mehr ſehen konnte. Nur
durch Zureden ſeiner Sekundanten war er zu bewegen, den Kampf
fortzuſetzen. Aber er zeigte ſich nun im Ning vollkommen hilflos
und mußte alles einſtecken, was Haymann gab. Vollkommen
zermürbt wankte er nach dieſer Runde in ſeine Ecke und gab nun
den ausſichtsloſen Kampf auf. Jubelnd feierten die Maſſen den
neuen Meiſter, der ſein Ziel endlich erreicht hat und ſchon in
Kürze vor einer neuen ehrenvollen Aufgabe ſtehen wird.
Hay=
mann erhielt bereits ein verlockendes Angebot aus Amerika. Der
neue Meiſter ſoll am 12. Juli in New York gegen den gefürchteten
Jack Sharkey, der zur erſten Klaſſe der amerikaniſchen
Schwer=
gewichtler zählt, kämpfen. Die Kontrakte ſind ſchon unterwegs.
Haymann wird vorausſichtlich in der letzten Juniwoche die
Ueber=
fahrt nach Amerika antreten.
Bei den Rahmenkämpfen ſchlug Heinrich Müller den
Ex=Europameiſter Fernand Delarge=Belgien über acht Nunden
ganz klar nach Punkten. Müller lieferte wieder eine ſehr ſchöne
Partie. — Mittelſchwergewichtsmeiſter Hein Domgörgen
zwang in einem hart und verbiſſen durchgeführten Kampf den
Engländer Newton in der fünften Runde zur Aufgabe.
Dom=
görgen ſoll am 23. Juni in Paris gegen den franzöſiſchen Meiſter
Molina boxen. Am gleichen Tage kämpft ja auch Hans
Breiten=
ſträter in Paris. — Eder=Dortmund fertigte den Düſſeldorfer
Steffgen über acht Runden nach Punkten ab, ein Unentſchieden
wäre hier eher am Platze geweſen. — Die Schwergewichtler
Gühring=Stuttgart und Ernſt Nöſemann=Hannover
trennten ſich nach langweiligen acht Runden mit einem
Unent=
ſchieden.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 11. Juni. 16.30: Stonzert. O 17.45: Aus dem Noman
Jvanhoe von Scott. 0 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Hans
Schomburgk: Tierfreundſchaften. O 19: Dr. Woelcke: Ueber das
Hiſtoriſche Muſeum in Frankfurt a. M. O 19.30: Vom Frankfurter
Opernhaus: „Martha” oder Der Markt zu Richmond”
Ro=
mantiſch=komiſche Oper in vier Akten, Muſik von Fr. v. Flotow,
Hauptperſ.: Lady Harriet Durham, Ehrenfräulem der Königin:
Klare Ebers a. G.; Nancy, ihre Vertraute: Betty Mergler; Lord
Triſtan Mickleford, ihr Vetter: Gareis; Lyonel: Gläſer; Plumfett,
ein reicher Pächter: Schneider; der Richter zu Richmond: Stauden=
meyer, Ort: Schloß der Lady in Richmond. Anfang 1700.
Stuttgart.
Montag, 11. Juni. 16.15: Konzert. Rich. Strauß: Feſtmarſch.
Walzer und Arie des Tenors aus Roſenkavalier, Serenade. Fant,
Ariadne auf Naxos. Walzerſzene aus Intermezzo. Muttertändelei,
Fant. Bürger als Edelmann. Einl.: A. Harlacher, o 18.15: Th.
Brandt: Heitere Rundfunkerlebniſſe. 0 18.45: Baſtelſtunde. o 19.15:
Aus Wirtſchaft, Finanz und Börſe. o 20: Uebertr. aus der
Lieder=
halle: Werke von Bach. Sol.: Dittrich (Flöte), Hiller (Violine),
Huber, Lichdi, Lour (Klavier). — Anſchl.: Aus Freiburg: Bunter
Abend. Mitw.: Meta Liebermann, Orth, Kapellm. Schlager,
Zitherquartett.
Berlin.
Montag, 11. Juni. 15.30: Dora Sophie Kellner: Neu=
Eheformen. Der Ehe=Urlanb. o 16: H. Roſen: Unterhaltende
Geſellſchaftsſpiele. o 16.30: Dr. Schweers: Die Verſorgung der
Großſtädte mit Lebensmitteln. o 17: Kapelle Rooßz. o 18.454
Dr. Hoffmann=Harniſch: Führerperſönlichkeiten der deutſchen Bühne,
Magiſter Velten und die Neuberin. O 19.10: Mein Arbeitsvlatz,
Krankenpfleger Schulz: Am Bett des Kranken. o 19.35: Reg.=
Baumeiſter Fader: Neues Bauen — neues Wohnen. O 207
Vortrag. Redner und Thema werden bekanntgegeben. o. 20.30;
Internationaler Programm=Austauſch. Uebertr, nach Wien, Prag,
Warſchau: Orcheſter=Konzert. Weber: Ouv. Freiſchütz. Ozean,
du Ungeheuer, Sene und Arie aus Oberon (Kammerſängerim
Helene Wildbrunn). — Mendelsſohn=Bartholdy: Muſik zu Ein
Sommernachtstraum. — Wagner: Vorſpiel zu Lohengrin.
Sieg=
fried=Idyll. Starke Scheite ſchichtet mir, Schlußſzene aus Götten
dämmerung. Berliner Funkorch.
Deutſche Welle. Montag, 11. Juni. 12: Engliſch „Writig
a Letter”. o 14: Spaniſch. o 15: Eliſabeth Boehm: Welchen
Gewinn brachte die Ausſtellung Leipzig unſeren Landfrauen? o 16:
Franzöſiſch. o 16.30: O. Buchmann: Die olympiſchen Spiele in
Amſterdam (eine kritiſche Vorſchau), o 17: Berlin: Konzert. O 18:
A. Lorenz: Die deutſche Kleinſtadt in der Dichtung. o 18.30:
Engliſch für Anf. O 18.55: Rittergutsbeſ. v. Colmer: Die
Be=
ſchickung der Grünfutterbehälter (Silos) auf maſchinellem Wege.
9 19.20: Schuldir. Mayer: Techniſche Phyſik (Anfängerkurs für
Facharbeiter und Werkmeiſter. o 20.30: Berlin: Internationaler
Programm=Austauſch. Uebertr, nach Wien, Prag und Warſchau:
Orcheſter=Konzert. Mitw.: Kammerſängerin Helene Wildbrunn.
Wetterbericht.
Gießen, den 10. Juni 1928.
Das irländiſche Tiefdruckgebiet hat ſich bereits nordöſtlich verlagert.
Der Kern lag heute über Schottland und der Nordſee. Seine
feucht=
warmen Luftmaſſen überfluten zurzeit unſer Gebiet und führen zu
Bewölkung und Niederſchlägen. Da wir bald unter den Einfluß der
9tückſeite des Tiefs gelangen, ſo werden die kühleren Luftmaſſen Anlaß
zu Gewitterſtörungen und Regenſchauer geben und die Temperaturen
zum Sinken bringen.
Ausſichten für Montag, den 11. Junf. Wechſelnde Bewölkung mit
Aufheiterung, etwas friſcher, Gewitterneigung und Negenſchauer.
Ausſichten für Dienstag, den 12. Juni. Zeitweiſe „Aufheiterung,
wärmer, neiſt trocken.
Hauptſchriftleitunig: Rubolf Maup=
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rubolf Maupe; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
unverlangte Manuſkrlvte wird Garantle der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ]Geite 8
Montag, den 11. Juni 1928
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