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Moegenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 158
Freitag, den 8. Juni 1928.
191. Jahrgang
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ſtädter und Nationalbanf.
vor ver Nammer.
Poincaré und das Elſaß.
Irſiellungen elſäſſiſcher Abgeordneter bei
Poincaré. — Poincaré gibt nicht nach.
EP. Paris, 7. Juni.
ſoincaré empfing geſtern, wie bereits kurz gemeldet, eine im
ag ſämtlicher elſäſſiſcher Abgeordneter und Senatoren
ende Delegation unter Führung des Abgeordneten Seltz,
en Miniſterpräſidenten erſuchte, nicht, wie bereits
angekün=
zu dem Antrag Walter auf Amneſtierung und
laſſung der Autonomiſten die
Vertrauens=
e zu ſtellen. Poincaré lehnte dieſes Anſinnen in ziemlich
Sfer Form ab. Die elſäſſiſchen Abgeordneten beſchloſſen
dar=
u, die Beratung des Antrages Walter unmittelbar nach der
rungserklärung, alſo noch heute abend, zu fordern. Sie
nſämtlich für den Antrag ſtimmen, mit Ausnahme des
Ab=
neten Oberkirch, der ja ſeit kurzem der Regierung als
Unter=
ſekretär angehört. Man rechnet ſogar für heute mit einem
aſtrativen Auszug der in höchſter Kampfſtimmung
befind=
elſäſſiſchen Abgeordneten aus dem Sitzungsſaal. — Im
luß an dieſe Erörterung wird der Sozialiſt Uhry über die
Frage interpellieren und dem Beſchluß der ſozialiſtiſchen
ion entſprechend zugleich mit der Freilaſſung der
Autono=
i auch die der Kommuniſten verlangen. Da Poincaré gegen
Anträge die Vertrauensfrage ſtellen wird, iſt ihre
Ableh=
ſo gut wie ſicher.
trag Walter auf Amneſtierung und
Frei=
laſſung der Autonomiſten.
Die Vorſtellungen der elſäſſiſchen Abgeordneten, die geſtern
Delegation zu Poincars geſandt hatten, ſcheinen auf den
ſterpräſidenten doch einen gewiſſen Eindruck gemacht zu
r. Am ſpäten Abend erfuhr man nämlich, daß eine
Konfe=
ins Finanzminiſterium einberufen worden ſei, an der außer
raré Juſtizminiſter Barthou, Innenminiſter Sarraut,
Pen=
iminiſter Marin und Unterſtaatsſekretär Oberkirch
teilge=
ten haben. In dieſer Beratung ſollte das Verhalten
ſE Regierung bei der bevorſtehenden Debatte
den Antrag Walter feſtgelegt werden. Nach langem
ikenaustauſch über die juriſtiſche und politiſche Seite des
’ten elſäſſiſchen Problems wurde beſchloſſen, dieſe An=
8 nheit im heutigen Miniſterrat weiter zu prüfen. Der
Un” weiſt bei dieſer Gelegenheit bedeutungsvoll darauf hin,
Eler Antrag Walter aus zwei ganz verſchiedenen Teilen
)e. Im erſten Teil werde nur die Freilaſſung der
eiſh* en im Kolmarer Prozeß verurteilten Abge= ſich vor jeder Verſchwendungspolitik hüte, wenn ſie darüber wache,
Ileten gefordert. In dieſem Punkte entſcheide die
eine Amneſtie vor. Dieſer Teil müſſe an eine
Kom=
n zum Studium überwieſen werden. Die geſtrigen
Beratun=
heinen ſich demnach darauf bezogen zu haben, ob unter
ng der Vertrauensfrage einfach die Vertagung des ganzen
ges sine die gefordert oder die Diskuſſion eines Teiles des
9s abgelehnt werden ſoll, ſolange nicht die Entſcheidung
aſſationshofes vorliegt.
Ein Aufruf der Abgeordneten Ricklin
und Roſſé.
er Abgeordnete Dr. Ricklin richtet durch den „Elſäſſer”
Aufruf an ſeine Landsleute, in dem er ſie auffordert, ſich
ntmutigen zu laſſen durch den Beſchluß der Regierung, die
nung des Antrages Walter durch Stellung der
Vertrauens=
zu erzwingen. Die Majorität der Kammer werde ſich
zwei=
dieſem Machtſpruch fügen, nicht aber werde ſich das
elſaß=
t9iſche Volk in ſeinem Kampf um die Gerechtigkeit und um
Deilige Sache durch ſolche Eingriffe beeinträchtigen laſſen.
Die gefangen gehaltenen Autonomiſten würden ſich dadurch
auf die Knie zwingen laſſen. Der Kampf für die
liſchen Freiheiten und Rechte werde trotz
alle=
nit unverminderter Energie weitergekämpft werden. Ein
9er Aufruf des Abgeordneten Roſſe ſchließt mit den Wor=
Lir werden nicht ruhen noch raſten, bis das Elſaß in
Beziehung an der Spitze der franzöſiſchen Provinzen mar=
und das lebendige Bindeglied zweier der
ſen Kulturen Europas und damit ein Ban=
Tager des Friedens in der Welt geworden iſt.
Lolmarer Prozeß freigeſprochen, wegen
Spionage verurteilt.
2½ babas aus Straßburg meldet, wurde heute vormittag
i7 gegen die der Spionage Beſchuldigten Baumann und
2: De im Colmarer Prozeß freigeſprochen worden waren,
20s Urteik lautet auf je 8 Monate Gefängnis, 300 Fran=
Stoſtrafe und 5 Jahre Aufenthaltsverbot. Außerdem
wur=
uen die bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer von 5 Jah=
Zerkannt.
Die Radikale Fraktion beſchloß, die Vertagung, der Debatte auf
ſofortige Freilaſſung der gefangen gehaltenen Abgeordneten
an=
geordneten, gegen die ein Haftbefehl erlaſſen worden iſt, während worden. Dank Venizelos und der Pariſer Künſtler.
der Dauer der Kammerſeſſion nicht verhaftet werden könnten.
Als Redner ſind die Abgeordneten Grumbach und Uhry beſtimmt
Abgeordneten Duclos.
Kammerpräſident Bouiſſon über Elſaß=
Lothringen.
EP. Paris, 7. Juni.
Der neugewählte Kommerpräſident Fernand Bouiſſon hielt heute trag betrachtet.
nachmittag die Eröffnungsrede in der Kammer. Eingangs erklärte
appellierte an ein erſprießliches Zuſammenarbeiten und an Ordnung
zu löſen und die Aufgaben der ſozialen Fürſorge zu bewältigen. — Das Geſchäft hat ausſchließlich Kemal Paſcha gemacht.
Zum Schluß ſprach Bouiſſon über Elſaß=Lothringen. Er verſicherte die
Bevölkerung von Elſaß=Lothringen, daß die Kammer ihre Intereſſen
die Regierungserklärung.
Notwendigkeit der Zuſammenarbeit zwiſchen Regierung und Parlament,
liche Liebe, die Frankreich Elſaß=Lothringen gegenüber empfinde,
ge=
werde, die ſie niemals kannten. Der Regierung liege daran, wieder aus pekunjären und ethnologiſchen Gründen, weil die
unentſchie=
elſäfſiſche Schul= und Kirchenverfaffung abzuändern, ſolange die elſäſſiſch=
Poincaré über
*Oas Luftſchloß.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
iearé will die Verirauensfrage ſiellen.
den
dieſe Ontepellation bildete geſtern vormitte
Hond der Oiluaſſon innerhab zweier Kammerfralionen.
Finanzfragen.
Er erkennt an, daß die Finanzen ſich weſentlich gebeſſert hätten. Eine
dauernde Beſſerung ſei aber nur dann möglich, wenn die Kammer
daß das Budgetgleichgewicht nie geſtört werde, und daß die
Zahlungs=
ier ſouverän. Der zweite Teil ſchlägt eine all= bilanz immer poſitiv bleibe. Nachher ſprach Poinearé über die
Fiskal=
reform, über die Notwendigkeit verſchiedener geſetzgeberiſcher
Maß=
nahmen zur Hebung der Wirtſchaft und über die Sozialverſicherung.
Er gibt bekannt, daß er der Kammer nächſtens das Budget für 1929
unterbreiten werde, und fordert, daß die Kammer ſich vor der
Ver=
ſuchung hüte, mit Staatsgeldern verſchwenderiſch umzugehen. Bei
dieſem Anlaß kommt Poinearé wieder auf Elſaß=Lothringen zu ſprechen.
Er teilt mit, daß die Vorkereitung der einjährigen Dienſtzeit
bedeu=
tende Kredite erfordere. Man dürfe nicht vergeſſen, daß in dem doch
ſtark geſtörten Europa auch die friedliebendſten Nationen ſich nicht der
Notwendigkeit entziehen könnten, an ihre Sicherheit zu denken. Die
Grenze von 1870 ſei Frankreich zwar zurückgegeben worden und ſie ſtelle
auf Grund der internationalen Verträge und der unverbrüchlichen
Rechte Frankreichs die endgültige Grenze des einen und unteilbaren
Frankreichs dar. Frankreich habe aber nicht das Recht, dieſe Grenze
offen und ungeſchützt zu lafſen. Von dieſer Seite her entſtehen ſogar
ein Quell unvermeidlicher Ausgaben. Dann ſprach Poincaré über
die kommuniſtiſche Gefahr und erklärte, daß die Regierung entſchloſſen
ſei, kein Delikt ungeſtraft zu laſſen, das gegen die öffentliche Ruhe und
Ordnung und die Sicherheit des Staates verübt werde.
Poincaré über den Geiſi der Zuſammenarbeit.
Der Krieg ſei beendet; Frankreich ſei als Sieger daraus
hervorge=
gangen, allerdings ſtark geſchädigt. Nach jedem Konflikt ſtehe es dem
Sieger zu, dem Beſiegten die Hand zu reichen. Aber nur unter der
Be=
dingung, daß dieſer bereit ſei, ehrlich die Friedensverträge zu erfüllen.
Es ergebe ſich aber für alle Völker, Sieger, Beſiegte und Neutrale, die
Pflicht, zu verſtehen, daß keiner von ihnen ſich aufrichten könne, wenn
nicht auf allen Gebieten, dem wirtſchaftlichen, dem geiſtigen und dem
moraliſchen, eine Zuſammenarbeit geſchaffen werde. Frankreich werde
keine einzige Gelegenheit vorübergehen laſſen, zu beweiſen, daß es
ge=
waltſamen Löſungen das Schiedsgerichtsverfahren vorziehe, und daß es
zu jeder Art Annäherung bereit ſei, unter der Bedingung, daß hinter
dem Annäherungswillen kein Hintergedanke auf Reviſion der
Friedens=
verträge verſteckt ſei. Frankreich ſei bereit, in einem Geiſte des
Ver=
trauens und der Herzlichkeit die internationalen Fragen zu prüfen. In
wenn ſeine Sicherheit und die Reparationen nicht auf dem Spiele
ſtün=
den. Frankreich wolle ſich nicht iſolieren, ſondern es habe im Gegenteil
den feſten Willen, ſich mehr und mehr dem europäiſchen und univerſellen
Leben anzuſchließen. Er ſei nicht der Anſicht, daß der vaterländiſche
Ge=
danke überlebt ſei. Er ſei aber ebenſo überzeugt, daß in einer Welt,
wo die Wiſſenſchaft die Begriffe von Zeit und Raum jeden Tag
um=
ſtürze, kein Volk das Recht habe, ſich zu iſolieren oder zu verſuchen, die
anderen zu beherrſchen, ſondern daß ein allgemeiner Wohlſtand nur
ent=
ſtehen könne, wenn ein Geiſt der Zuſammenarbeit gepflegt werde.
Die Ausſichten der Interpellation Walter.
Nach der Rede Poincarés beſtieg der elſäſſiſche Abgeordnete Michel
Walter die Rednertribüne und brachte ſeine Interpellation zu Gunſten
der Befreiung von Ricklin und Roſſé vor. Anſchließend ſprach der
kom=
muniſtiſche Abgeordnete Berthon, der die Freilaſſung der kommuniſti=
Sozialiſten und den Kommuniſten zu erregten Zurufen, die einen
Augen=
blick in Tätlichkeiten auszuarten drohten. Darauf ſchlug der
Kammer=
präſident vor, die Sitzung bis zum nächſten Donnerstag zu vertagen.
T
1. Spalte.
Fortſetzt
Rom, Anfang Juni.
Von dem großen kunſtvollen Gebäude eines Levantepaktes
Donnerstag zu beantragen. Die Sozialiſtiſche Fraktion dagegen iſt ein Teil zuſtandegekommen: das Dach. Die Grundmauer war
beſchloß, einen Antrag einzubringen, wonach die Kammer die vorhanden: Italien, — das Dach iſt nun da, der Vertrag mit der
Türkei, — aber zwiſchen Grundmauer und Dach fehlen die Wände
zuordnen habe und außerdem beſchließen ſoll, daß diejenigen Ab= des Hauſes, die „Beletage” von Griechenland iſt nicht fertig ge=
So ſchwebt über einem ſchön gerichteten Kellergeſchoß mit
worden. Der genannte Antrag betrifft ſomit nicht nur Ricklin tiefen Verließen ein Dach mit abſchüſſigem Firſt hoch in der Luft,
und Roſſé, ſondern auch Cachin und Doriot ſowie den flüchtigen ein Luftſchloß Muſſoliniſcher Staatskunſt. Das wirkt wie ein
Märchen aus Tauſendundeiner Nacht auf den beglückten
Be=
ſchauer unter dem Fascio Italiens, das gibt Gelegenheit zu
ſchwärmeriſchen Kommentaren in der gehorſamen und blinden
Preſſe, kann aber niemanden außerhalb der Blendung einer
römiſchen Sonne darüber täuſchen, daß man eben nur ein
Luft=
ſchloß vor ſich hat, wenn man den neuen italieniſch=türkiſchen Ver=
Es gibt Leute, die ſich über den Inhalt eines vermuteten
er, er werde ſich immer der größten Unparteilichkeit befleißigen. Er Geheimabkommens den Kopf zerbrechen, das den Vertrag
zwi=
in den Kammerdebatten. Es ſei zwar gewiß, daß von der Kammer= ſchen Rom und Angora ergänzen dürfte. Es lohnt ſich nicht. Ob
tribüne noch wie ſeit jeher, große Parteireden gehalten würden, doch man Muſſolini irgendwelche beſonderen Vorteile in
wirtſchaft=
ſei er überzeugt, daß der Wille zum Realiſieren gleichwohl der ſtärkere licher oder kolonialer Hinſicht verſprochen hat, bleibt ziemlich
ſein werde. Die Kammer ſtehe vor großen Aufgaben, vor allem auf irrelevant. Der eigentliche Zweck der geſamten diplomatiſchen
finanziellem Gebiete. Außerdem habe ſie auch das Wohnungsproblem Arbeit des Duce iſt vereitelt: Griechenland iſt nicht bei der Partie,
Man beurteile: Seitdem die Türkei ihr Schwergewicht nach
und ihre Gefühle immer mit großer Aufmerkſamkeit beachten werde. Kleinaſien verlegt hat, ſeit ſie in Angora eine neue Hauptſtadt
Dadurch aber, daß die Elſaß=Lothringer Franzoſen geworden ſeien, ſeien geſchaffen und gerade neuerdings wieder darauf gedrungen hat,
ſie auch Bürger der franzöſiſchen Republik geworden, und die fran= daß die europäiſche Diplomatie nach langem Zaudern endlich
zöſiſche Republik müſſe nach dem Willen ihrer Gründer immer unteil= vollkommen nach Angora überſiedele (man baut in
Konſtantino=
bar ſein. Darauf beſtieg Poinearé die Rednertribüne und verlas pel jetzt auch die letzten Reſte der diplomatiſchen Vertretung des
türkiſchen Auswärtigen Amtes ab), hat die Türkei deutlich
be=
tont, daß ihr Intereſſe an Europa herzlich unbedeutend iſt. Sie
hat ſich in geſunder Vernunſt „entbalkaniſiert”. Man kann in
In ſeiner Negierungserklärung ſprach Poinare eingehend über die Angora bald den alten Vers varieren: „Wenn hinten weit in
ſodann über das Gewerkſchaftsweſen, die Beamtenvereine und die Zoll= der Türkei . . .‟ Kemal Paſcha ſingt: „Wenn hinten weit in dem
fragen, ſowie über Elſaß=Lothringen. Er erkennt an, daß die elſaß= Balkan die Völker aufeinanderſchlagen.‟ Die politiſche
Richtungs=
lothringiſche Verfaſſung in Kirchen= und Schulfragen dort ſtehen ge= linie der Türkei wendet ſich bewußt nach Oſten. Für Kemal
blieben ſei, wo ſie ſich 1870 in Frankreich befunden habe. Weder die Paſcha iſt Afghaniſtan und Rußland, das halbaſiatiſche, weſentlich
Gerechtigkeit, noch der geſunde Menſchenverſtand, noch die unverbrüch= wichtiger als Italien. Nur Griechenland hätte einiges
Intereſſe=
ſtatteten, daß den beiden Provinzen eine Verfaſſung aufgezwungen erwecken können. Aber nichr ſo ſehr aus politiſchen, wie vor allem
einmal feierlichſt zu wiederholen, daß ſie nicht daran denke, die dene Frage des Koſtenausgleichs der Repatrierung der Griechen
und Türken und die rein „völkiſchen Belange” durch einen
Ver=
ſothringiſche Bevölkerung kies nicht ſelber wünſche. Dann ſprach trag ſich hätten ausgleichen laſſen. Aber es war den Türken gar
nicht ernſt mit ihren Verhandlungen für einen Levantepakt, weil
ſie Gefahr liefen, zu ſtarke Abſtriche von ihren Forderungen und
Prinzipien machen zu müſſen, um zuſammen mit Italien und
Griechenland unter ein Dach zu kommen. Obendrein hatten die
Türken nicht das geringſte Intereſſe daran, zugunſten Italiens
ſich vor den Balkanwagen einſpannen zu laſſen. Ein Ausgleich
mit Italien hatte dagegen gerade ohne Griechenland einen
ge=
wiſſen Wert für die Türkei, weil ſie durch die Beſreiung vom
italieniſchen Druck ihre geſamten Anſtrengungen in
Meſopota=
mien und im Frak ſammeln kann. Der engliſche Plan, durch eine
ſtärkere Beteiligung der Türkei an den Balkanangelegenheiten
über einen Levantepakt Kemals Kräfte im nahen Orient zu
ſchwächen, iſt durch die größere Staatskunſt der vielgewandten
Türken mißlungen. Die Zeche bezahlt Muſſolini.
Denn Italien hat nichts erhalten, nur gegeben. Sein Druck
auf die Türkei kann nun nicht weitergeführt werden. Das
ſoge=
nannte Entgelt dafür, die „Verſöhnung” mit der iſlamitiſchen
Türkei, iſt nur noch wenig wert. Denn den wahren Moſlemin
iſt die Türkei unter Kemal kein wirklicher iſlamitiſcher Staat mehr
im Sinne des Propheten. Dieſer Ausgleich nutzt alſo den
Ita=
lienern in Nordafrika herzlich wenig. Kemal aber hat obendrein
nicht einmal irgendeinen mohammedaniſchen Trumpf in Tripolis
aus der Hand gegeben. Denn mit oder ohne Mohammed können
die arabiſchen Stämme ſich auch noch weiter dort halten, wo das
Flugzeug und der Tank Italiens nicht hinkommen können. Der
Mohammedanismus ſpielt ſchon lange kaum eine Rolle mehr
beim Widerſtand in Lybien.
Wenn aber die Türkei durch den neuen Pakt bei einer nach
Oſten gerichteten Politik den offenen Vorteil einer
Rückenſiche=
rung gegen Italien hat, wenn dadurch die türkiſche Politik für
ihre defenſiben oder offenſiven Ziele gegen England ſich einer
leidigen Schachfigur in den engliſchen Händen entledigt hat, ſo
drängt ſich die Frage auf, ob in dieſem letzten Spiel nicht nur
Muſſolini, ſondern auch Chamberlain durch Briand um den
Er=
folg geprellt wurden. Nach dem früheren Verlauf der engliſchen
Politik im öſtlichen Mittelmeer konnte man auf dieſe
Erleichte=
rung der türkiſchen Lage nicht rechnen. Man kann eben nur
an=
nehmen, daß die Abſicht, die Türkei von neuem an den Balkan auf
dem Wege über Griechenland zu feſſeln, diesmal geradezu
da=
der Tangerfrage habe es bewieſen, daß es Opfer zu bringen verſtehß, neben geraten iſt, und daß Chamberlain einmal weniger
weit=
ſichtig oder die Türken — was wahrſcheinlicher iſt — in ihrer
alten geduldigen Weiſe ſachlicher und nüchterner gearbeitet haben.
Nun aber ergibt ſich bei dieſem Reinfall noch ein zweiter —
ſagen wir ulkiger — Umſtand: die Erleichterung der türkiſchen
Lage durch Muſſolini und Chamberlain feſtigt den türkiſchen Wall
vor Rußland gegen die engliſche Politik. So wird der Pakt, der
als antifranzöſiſch gedacht ſich gegen deſſen Einfluß und
Herr=
ſchaft auf dem Balkan richtete und der als vollſtändiger „
Levante=
pakt” durch Einbeziehung Griechenlands die engliſche Poſition in
der Levante geſtärkt und die ruſſiſche erneut bedroht hätte, zu
einer Schwächung Italiens und Englands. Frankreich geht
ge=
ſicherter aus der Abrechnung hervor.
Italien aber bezahlt die Zeche. Der törichte und laute
Wider=
ſpruch in Jugoſlawien verdeckt allerdings zurzeit den Verluſt
ſchen Abgeordneten Cachin und Doriot forderte. Es kam zwiſchen den Italiens, weil Muſſolini mit Hilfe dieſer Radaupolitik der
Bel=
grader Straße die Oeffentlichkeit von Italiens bedrohender
Ein=
kreiſungspolitik ablenken und ſeine Schlappe durch den harmloſen
Vertrag mit der Türkei und den Hinweis auf die durch Belgrader
Lärmjugend gekränkte italieniſche Unſchuld bemänteln kann.
Seite 2
Freitag; den 8. Juni 4926
Namme
Poincares Regierungserklärung.
Pertagung der Kammer. — Poincaré wil
Zeit gewinnen.
Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.
Dieſer Antrag wurde wit 425 gegen 169 Stimmen angenommen. Es
iſt alſo nicht einmal über das Datum der Interpellation Walter
abge=
ſtäimmt worden, geſchweige denn über die von ihm geforderte Befreiung.
der Abg. Ricklin und Roſſé. Doch hat die Abſtimmung über die
Ver=
tagung auf nächſten Donnerstag die gleiche Bedeutung. Es kann alſo
jetzt ſchon geſagt werden, daß die Regierung in dieſer Frage eine ſtarke
Mehrheit hinter ſich hat.
Zu der heutigen Eröffnung der franzöſiſchen Kammer waren die
meiſten Abgeordneten erſchienen. Auch die Tribünen des Publikums und
der Preſſe waren ſtark beſetzt. Die Regierung war vollzählig anweſend.
In der Diplomatenloge bemerkte man u. a. den deutſchen Botzſchafter
v. Hoeſch und den ruſſiſchen Geſchäftsträger. Die Rechte verhielt ſich zu
Beginn der Rede Poinearés ziemlich kühl. Seine Erklärungen über
Elſaß=Lothringen wurden mit lautloſer Stille aufgenommen. Am
Schluß klatſchte die Rechte begeiſtert Beifall, während ſich die Linke in
Zwiſchenrufen erging. Die Ausführungen über die Innenpolitik
da=
gegen hatten Beifall von der Linken geerntet, während ſich die Rechte
auffallend kühl verhalten hatte. Bezüglich des Antvages des Präſidenten
auf Vertagung wird bekannt, daß die Stellung dieſes Antrages in einer
Unterredung zwiſchen Bouiſſon, Poincaré und Oberkirch heute früh vor
der Kammerſitzung beſchloſſen wurde. Während der Vertagung foll
ver=
ſucht werden, Walter zur Zurückziehung ſeiner Interpellation zu
der=
anlaffen. Auf alle Fälle will mon Zeit gewinnen, indem man hofft,
daß die Erregung über dem Colmarer Prozeß imerhalb der elſäſſiſchen
Abgeordneten ſich in einiger Zeit gelegt haben werde, ſo daß ſich die
Re=
gierung nicht der Gefahr auszuſetzen brauche, durch das Einnehmen
einer allzu ſchroffen Kampfpoſition gegenüber den Elſäſſern auch noch
den letzten Reſt ihrer Popularität in Elfaß=Lothringen zu verlieren.
*Dje Wahl des franzöſiſchen
Kammerpräſi=
denten. — Die Rechte geht leer aus.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. Juni.
Die Wahl der Kammerpräſidenten in Frankreich iſt von Fall
zu Fall bald ein politiſches Ereignis, bald eine techniſche
Ent=
ſcheidung. Diesmal war es, was man auch auf der einen Seite
behauptet, ein politiſches Ereignis, wenn auch nicht von ſo über= eiligſt in der Richtung nach dem Kemper Platz, ſo daß die
in=
wältigender Bedeutung, als man dies der anderen Seite glauben
machen möchte.
Fernand Bouiſſon iſt wieder zum Präſidenten der Kammer
gewählt worden, und die Stellen der Vizepräſidenten wurden
durch links= oder in der Mitte ſtehende Politiker beſetzt.
Die Wahl Fernand Bouiſſons hat niemanden überraſcht.
Gewiß, er iſt Sozialiſt; er betont dies auch manchmal — das iſt
in höchſtem Grade nötig, ſonſt würde man es nämlich nicht
wiſſen —, aber er iſt vor allem, wie er ſich ſelbſt bezeichnet, ein
Techniker. Und zwar iſt ſeine Zugehörigkeit zur ſozialiſtiſchen
ſchaften, die zur Führung und Beherrſchung der franzöſiſchen
Kammer nötig ſind, in hohem Maße. Er beſitzt ferner das
Ver=
trauen der Regierung. Er wurde bei den Wahlen von Poinears Kommuniſten beteiligt. Ein Vertreter des Auswärtigen Amtes
unterſtützt. Man hätte ihn alſo ohne jede Erſchütterung
wieder=
gewählt, wenn ihm nicht in der letzten Minute Franklin
Bouil=
lon entgegengetreten wäre. Die Rechte — wenigſtens ein großer
Teil von ihr — wollte keinen ſozialiſtiſchen Kammerpräſidenten,
oder richtiger, ohne den geringſten Einwand gegen Bouiſſon zu
haben, man wollte die Entſcheidung darüber, ob die Kammer nach
rechts oder links orientiert ſein ſoll, provozieren. Die Haltung der
Regierung und insbeſondere Poincarés mißfiel nämlich bereits
ſeit langem der Rechten. Die Neigung des Miniſterpräſidenten
für die Linke war allzu offen.
Für dieſe Schlacht jedoch hatte die Rechte das denkbar
ſchlechteſte Terrain gewählt. Sie hatte in der letzten Minute
Franklin Bouillons Kandidatur zur Präſidentſchaft aufgeſtellt,
ohne den Kampf auch im geringſten vorzubereiten. Die
Nieder=
lage konnte nicht ausbleiben. Mit 327 Stimmen gegen 243
wurde Bouiſſon zum Präſidenten der Kammer gewählt, und
was noch ſchwerer wiegt, auch bei den Vizepräſidentenwahlen
wurde die Rechte überall geſchlagen.
Die politiſche Bedeutung dieſer Entſcheidung ſoll man gewiß
nicht überſchätzen. Aber es iſt unleugbar, daß die Regierung einen verneur der Amur=Probinz geſtorben.
Stoß nach links erhalten hat. Die franzöſiſche Kammer ſteht nicht
ſo ſehr rechts, wie man dies unmittelbar nach den Wahlen
ge=
glaubt hat. Das iſt in erſter Linie auf die Haltung Poincarés
zurückzuführen. Und darüber hinaus, das erſcheint immer klarer,
auf die taktiſche Ungeſchicktheit der Gruppe Marins und auf das
perſönliche Malheur Franklin Bouillons.
*Das deutſche Porzellan.
Ausſtellung im Wiesbadener Paulinenſchlößchen.*
im Wiesbadener Kurviertel gelegenen, parkumhegten Paulinen= Intereſſen der Produzenten und Händler konſtatierenden,
ſchlößchen (Stadthalle) iſt der planmäßigen, ſachkundigen
Vorbe=
reitung des Herrn L. Kiehl, Inhabers der Firma W. Weitz= aber in dieſem Bericht zu tun um die Ermittelung
Viesbaden, und der künſtleriſchen Verwirklichung der Ausſtel= eines Querſchnittes von Leiſtungen, die jenſeits jenes tropiſch
lungsidee durch den Architekten K. Hoppe=Wiesbaden zu
ver=
danken. Eine moderne Porzellan=Ausſtellung wurde erſt vor zwei
Jahren in den Räumen der Selber Porzellan=Fachſchule
veran=
ſtaltet; eine anerkannte Glanzleiſtung von Direktor Profeſſor Gegenüber der künſtleriſch einheitlichen Folie dieſer Ausſtellung
ſtellungstage durfte man ſchon mit einem Plus kritiſcher Ver= bunteſte Vielfältigkeit,
gleichsmöglichkeit die Wiesbadener Ausſtellung betreten. Ich
möchte nun nicht ſagen, daß die Selber Porzellan=Ausſtellung von
der Wiesbadener Ausſtellung übertrumpft wurde. Denn die mehr zu überbietenden Höhe. Man ſitzt feſt im Sattel
gegen die Porzellanerzeugung des ganzen Deutſchen Reiches, und Farbe dürfte kaum noch möglich ſein. Aber gerade dieſe
Ausſtellungsgedanke eine notwendige Steigerung von Intimität bewundernswert, hat die Porzellaninduſtrie auf Abwege geführt.
zur Repräſentation, deren organiſatoriſche und künſtleriſche Be= Es ſpricht aus den übertechniſierten Erzeugniſſen nicht mehr der
wältigung der Wiesbadener Ausſtellungsleitung vollauf geglückt Materialcharakter „Porzellan” zu uns; das ſcheinkünſtleriſch
kan=
iſt. Der im Ausſtellungs= und Meſſeweſen erprobte Architekt dierte technologiſche Deſtillat hat den edlen keramiſchen Werkſtoff
K. Hoppe hat dieſe repräſentative Schau des deutſchen Porzellans entſeelt. Porzellan iſt kein lackiertes Holz, kein Malgrund wie
vor die Folie einer künſtleriſch vollendeten Aufmachung geſtellt, die Fläche eines Staffeleibildes, kein Werkſtoff, der ſich mit der
ohne ins Attrappenhafte zu entgleiſen, und die Aufteilung der Auflage von geätzten Metallbändern verträgt, der ſich für die
Fülle des Ausſtellungsgutes in einer bewundernswerten Einheit Uebertragung der zuſammenfaſſenden Formenſprache der
volks=
einer ganzen Ladenſtraße, die dem Porzellanhandel vorbildliche Die meiſten in technologiſch, präparathafter Sauberkeit aus=
Beiſpiele einer zweckmäßigen Einrichtung, Beleuchtung und Be= geführten. Dekore ſind nur Applikationen der Formenkörper,
recht glücklicher Ausſtellungsgedanke beſonders unterſtrichen Ornamentik. Ein allzu lautes Prunken mit technologiſchen
Kunſt=
werden.
Der Aufbau des künſtleriſchen architektoniſchen Rahmens der ſtürzt, auf urſprüngliche wie abgeleitete, um „Neuheiten” auf den
Wiesbadener Porzellan=Ausſtellung hält jeder Kritik ſtand. Gilt Markt zu bringen. Nichts bezeugt mehr die Unſicherheit, ja
men füllen? Mit Aeußerungen der Bewunderung wandern die Rokokos in der Porzellaninduſtrie.
zahlloſen Beſucher der Ausſtellung von Raum zu Raum. Aber
die Eingeweihten wiſſen darum, wie ſich hinter dieſer Fülle der in der Geſtaltung, für dieſes krampfhafte Hängenbleiben am
Ausſtellungsgegenſtände, hinter ihrem in dem magiſchen Streu= Ewig=Geſtrigen, für dieſen Mangel an Mut zu zeitgemäßer
licht der verdeckten Beleuchtung brillierenden Schimmern und Formgebung ſind nun die Produzenten keineswegs allein verant=
* Die Ausſtellung
Juni geöffnet ſein.
Vom Tage.
Das Befinden des Reichsaußenminiſters Dr.
Streſemann hat ſich ſoweit gebeſſert, daß er geſtern eine Stude
im Garten ſeines Haufes hat zubringen können. Er gedenkt, Mitte des
Monats ſeinen Erholungsurlaub anzutreten, zunächſt in einem
Sana=
terium innerhalb der deutſchen Grenzen.
Die auf der Liſte des Württembergiſchen Bauern= und
Weingärtner=
bundes gewählten drei Abgeordneten und die auf der Liſte des
Sächſi=
ſchen Landvolkes gewählten zwei Abgeordneten haben ſich der
deutſch=
nationalen Reichstagsfraktion angeſchloſſen. Dadurch erhöht ſich
die Stärke der deutſchnationalen Fraktion von 73
auf 78Abgeordnete.
Die portugieſiſche Regierung hat dem Völkerbund
mit=
geteilt, daß ſie die Bedingungen für die 12 Millionen
Pfund Sterling=Anleihe nicht annehmmen könne,
und daß ſie deshalb das Anleiheerſuchen zurückziehe.
Der nationaliſtiſche Führer Wang, dem man gute
Beziehungen zu Japan und England nachſagt, iſt von der ſüdchineſiſchen
Regierung in Nanking zumAußenminiſter evnannt worden.
Wang will zunächſt mit der japaniſchen Regierung über die Räumung
von Schantung verhandeln.
Ein deutſch=italieniſcher Zwiſchenfall.
Kommuniſtiſcher Ueberfall auf die italieniſche
Botſchaft in Berlin.
Berlin, 7. Juni.
Geſtern wurdem im Hquſe der italieniſchen Botſchaft in der
Viktoriaſtraße von unbekannten Perſonen, die in einem Auto
vor=
fuhren, fünf Fenſterſcheiben eingeworfen. Schutz für die
Bot=
ſchaft und für das Konſulat iſt ſofort geſtellt worden. Die
poli=
zeilichen Ermittelungen ſind eingeleitet. — Zu dem Ueberfall
er=
fahren wir noch: Gegen 9½ Uhr kam ein Privatkraftwagen, in
dem 6 bis 7 junge Männer von ſüdländiſchem Typus ſaßen, vom
Tiergarten her und hielt vor dem Botſchaftsgebäude. Im ſelben
Augenblick ſprangen die Inſaſſen des Autos heraus und warfen
mit mitgebrachten Steinen gegen die Fenſter des
Botſchafts=
gebäudes, worauf das Auto davonfuhr. Nach der Bekundung
eines Paſſanten ſoll ſich auch eine Gruppe von fremdländiſchen
Fußgängern, ſämtlich mit grünem Hemden bekleidet, an den
Steinwürfen beteiligt haben. Auch die Fußgänger entfernten ſich
zwiſchen benachrichtigte Polizei keine Feſtſtellungen treffen
konnte. Insgeſamt wurden fünf Fenſterſcheiben zertrümmert.
— Die „Rote Fahne”, das kommuniſtiſche Organ, das den
An=
ſchlag mit der Verurteilung vom italieniſchen kommuniſtiſchen
Führern zu langjährigen Zuchthausſtrafen in Zuſammenhang
bringt, berichtet, daß man nach der Tat am Boden Flugzettel mit
einem Aufruf „Nieder mit Muſſolini” und der Auffonderung
fand, ſich am Freitag an der Amneſtiekundgebung im Sportpalaſt
zu beteiligen. Die Ermittelungen, die die politiſche Polizei unter
Leitung des Regierungsdirektors Dr. Wündiſch ſofort aufge=
Partei mehr formell. Dafür iſt er aber ein vorzüglicher „Tech= uommen hat, haben bsher noch zu keiner Feſtnahme eines der
niker” auf dem Präſidentenſtuhl. Er beſitzt die ſeltenen Eigen= Täter geführt. Daß es ſich um Kommumiſten handelt, ſteht
zwei=
fellos feſt. Wahrſcheinlich haben ſich an der Kundgebung aber
nicht nur Deutſche, ſondern auch in Berlin lebende italieniſche
machte heute vormittag dem italieniſchen Botſchafter ſeine
Auf=
wartung und ſprach ſein Bedauern über die Vorgänge aus, die
die Berliner Bevölkerung aufs ſchärfſte verurteile.
Das Rätſel um Tſchang Tſo=lin.
EP. Tientſin, 7. Juni.
Trotz gegenteiliger Berichte verſichern die japaniſchen
Be=
hörden wiederum, daß nach ihren letzten Informationen aus
Mukden Tſchangtſolin noch am Leben ſei, geben jedoch zu, daß
das Befinden des Generals infolge des erlittenen Schocks
mög=
licherweiſe ſehr ernſt ſei. — Major Giga, der japaniſche Berater
Tſchangtſolins, der ſich zur Zeit des Attentats in deſſen Abteil
befand, wurde nach einer Meldung der Central News leicht
verletzt. Nach einer Meldung der Agentur Indo Paciſique aus
Tokio beſtätigt ſich die Meldung vom Tode des Marſchalls
Tſchangtſolin. Der Tod ſei am Montag abend erfolgt. Man habe
vergeblich verſucht, den Sterbenden durch Kampfer=Einſpritzungen
am Leben zu erhalten. — Außerdem ſeien an den Folgen der
erlittenen Verletzungen auch der Miniſterpräſident und der Gou=
Die Diäten im Heſſiſchen Landtag.
Zu unſerem Bericht über die Sitzung des Heſſiſchen Landtages am
5. Juni wird noch ergänzend bemerkt, daß außer den Kommuniſten auch
die Abgeordneten der Volksrecht=Partei gegen die Erhöhung der
Auf=
wandsentſchädigung geſtimmt haben.
Farbengefunkel eine ernſte und drohende Problematik verbirgt,
vor die unſere Porzellaninduſtrie geſtellt iſt: die
Auseinander=
ſetzung mit dem Stilwillen der Gegenwart.
Die Wiesbadener Ausſtellung bietet in der juryfreien
Die Ausſtellung „Das Deutſche Porzellan” in dem mitten Zulaſſung der ausſtellenden Manufakturen mehr einen die
als einen kulturell wertenden Querſchnitt. Mir iſt es nun
wuchernden Eklektizismus ſtehen, der als ein von den hiſtoriſchen
Stilformen abgeleitetes, unzeitgemäßes Geſtaltungsprinzip in
überragendem Maß die Porzellanproduktion noch beherrſcht.
F. Klee=Selb. In Erinnerung an die unvergeßlichen Selber Aus= zeigt das Ausſtellungsgut ſelbſt gerade das Gegenteil; kunter=
Techniſch ſteht das deutſche Porzellan auf einer nicht
Selber Ausſtellung war eine intime, lokale Angelegenheit der der Technologie. Die raffinierteſten Kunſtſtücke gelingen. Eine
Porzellanſtadt Selb, die Wiesbadener Ausſtellung umfaßt da= Steigerung der technologiſchen Effekte des Porzellans in Material
Gegenüber der Selber Ausſtellung bedeutet aber dieſer umfaſſende technologiſche Vollkommenheit, als fabrikatoriſche Leiſtung an ſich
von modern muſealer Geſchloſſenheit durchgeführt. Der Einbau künſtleriſchen, derben Plaſtik aus gewöhnlichem Töpferton eignet.
ſchriftung von Porzellanſchaufenſtern vor Augen führt, muß als ſogen, nur anhangende Schönheit, aber nicht formgerechte
ſtücken, das ſich auf alle hiſtoriſchen Stilformen des Porzellans
nun das gleiche von der Legion der Erzeugniſſe, die dieſen Rah= Ideenarmut, als das Erſcheinen einer vierten (!) Auflage des
Für dieſe aufregende, zeit= und ſtoffvergeudende Unſicherheit
wortlich zu machen. Der Produzent, der in erſter Linie
ökono=
miſch rechnen muß, hat die Wünſche ſeiner Kunden zu erfüllen.
* An die Neubildung der Regt
Optimismus beiden Sozialdemokrate
Weg für Zentrum und Volfspau
Die dem Beſchluß des Parteivorſtandes mit au
gegebenen Kommentare der Sozialdemokratiſchen Pr
überraſchend zuverſichtlich. Die Sozialdemokraten ge
Anſchein, als ob ſie glauben, daß die neue Regieruy mi
ſehr raſch zuſtandekommt. Allerkings verfolgen ſie mit
beſtimmten Abſichten. Sie gehen davon aus, daß bei ) Fr;
Verſuchen mit genau formulierten Richtlinien und 9
nicht viel erreicht worden iſt, weil dieſe Richtlinie felden
waren. Ihr Kanzlerkandidat Hermann üf
ſcheint alſo darauf ſtarten zu wollen, daß er auf all ef
dungen verzichtet und ſich ſein Kabinett aus Perſönl eiten
ſammenſetzen will, die an ſich den Fraktionen die Ge)r
Regierungspolitik geben ſollen. Praktiſch geſprochen o i
Form, daß Herr Müller der Deutſchen Volkspartei er ne.
er Herrn Dr. Streſemann und Herrn Curtius als rtſchof
miniſter beließe, damit auch ſchon die genügenden G ntie
die Fortſetzung der bisherigen Politik gegeben ſeien. feſ,
Methode bilde einen gewiſſen Anreiz, weil ſie das 7 ſche
Worte abkürzen könnte. Es bleibt aber doch einſtwe
inwieweit durch Perſonen die ſachlichen Genſt
überwunden werden können. Wir ſind deshall mſtimeſe
noch nicht imſtande, den Optimismus der Soz Iden
kraten zu teilen, die nach wie vor daran feſthalten,
wenigen Tagen das neue Kabinett gebildet ſein mi
ſchen ſind die Sozialdemokraten aus Köln zurückg irt,
Freitag wird Reichstagspräſident Liſe de
Reichspräſidenten berichten. Am Samsfgwir
Herr v. Hindenburg die Fraktionsführ
end=
fangen und ſich aus deren Ausführungen ſeine Anung
den, um dann wohl am Dienstag offizi
Hermann Müller mit der Kabinettsbi ng
betrauen. Es wird ſich dann vor allem fragen, ſtoar
Sozialdemokraten ihren Einfluß im Kabinett veran n wo
Die Mehrheit der Sitze wird ihnen ganz ſicher nicht geſta
werden. Daß ſie außer dem Kanzler den Innenmi er ſtell
wofür ſie Herrn Severing in Reſerve halten, iſt zi ich ſche
Dagegen wird der Kampf hinter den Kul enn
das Miniſterium der Juſtiz, des Verk ks,
Finanzen und der Ernährung gehen, n iend
Neubeſetzung des Poſtminiſteriums dav abhäf
bleibt, ob die Bayeriſche Volkspartei ſich auch an dem ten 40
nett beteiligt oder nicht. Vorläufig ſcheint es uns n. unzwei
mäßig, mit Miniſterliſten zu kommen, weil wir nicht Ean
glu=
ben, daß die Vorausſetzungen, von denen die Sozie molra
ausgehen, ſich realiſieren laſſen. Der Deutſche Reic ng mi
eben nicht der Deutſche Reichstag ſein.
Unlösbar zuſammenhängend iſt aber auch mit 1.Neure
lung im Reich die Frage der Regierung in Feußt
Wir wieſen ſchon vor einigen Tagen darauf hin, die
dächtige Eile, womit der preußiſche Miniſterpräſiden Fraun
Einberufung des Landtags betrieb, von der Abſicht kient mu
in Preußen vollendete Tatſachen zu ſchaffen und d Weinaſl
Koalition zu ſtabiliſieren. Das war eine ausgeſpro me Shſ
gegen die Deutſche Volkspartei, die daraufhin in vorſi ger Mſe!/4
geantwortet hat, indem ſie für den Beginn, der mmmeiſt
Woche eine gemeinſame Sitzung der Reichstags= un Banluf
fraktion einberief. Die Deutſche Volkspartei wird ve atliciſt
Umgeſtaltung in Preußen nicht nur zur Vorbeding g mühll
Sie wird, wenn die Verhandlungen im Reiche ſo r/ ſind,
beſtimmte Erwartung ausſprechen, daß die gleiche „ſtellud
ſich auch auf Preußen erſtrecken müſſe. Das ſcheint H die9
ſicht des Zentrums zu ſein, das ſich in Preußen a ſichts
Stärke der Sozialdemokratie ſehr unbehaglich, füh uand i
Bundesgenoſſen in der Regierung ſucht. Die „Germ a” enſ
parteioffiziös, daß ſie dieſe Eile in Preußen für bed rlichN
weil die Mehrheit tragfähiger geſtaltet werden mi Luſ
antwortet die Sozialdemokratie ſehr vorſichtig. Der ſorwänlt
bringt eine Erwiderung, die alles vermeidet, um das ratrum
verſtimmen und ſich alle Türen offenhält. Wenn n ſie rich
leſen, dann will die Sozialdemokratie Preußen für / gewiſſet
maßen als Trumpf in der Hand behalten, um ihre Serund
im Reiche ſtärker anſpannen, zu können. Jedenfall lält N
Braun an dem Programm feſt, erſt einmal ruhig weit Farbeſtel
„bis ſich im Reiche wieder feſte Verhältniſſe herausgel /4habel.
und daß ſo lange die preußiſche Regierungsfrage t rgt mi
Das iſt der Sozialdemokratie gewiß das angenehmſte, er
Volke=
partei und Zentrum ſind darüber anderer Meinung.
Von dem größten Teil der Käufer werden aber in de
ſolche Erzeugniſſe mit nur anhängender Ornamen
Das allgemeine Geſchmacksurteil wird nur noch von
Fürſchönhalten, von einem dunklen Geſchmacksrate
die klare Einſicht in die geiſtige Geſetzmäßigkeit organ
geſtaltung iſt gänzlich verloren gegangen. Und de
paradox es auch klingen mag — gerade dieſe von de
ner Ausſtellung auf Schritt und Tritt beſtätigte Ne
jenem pompöſen Porzellan, das ſchon kein Porzell
entſcheidend für die Zukunft der Porzellaninduſtrie.
dieſer Nachfrage ſpricht ein geradezu biologiſches Ve SGen. N
Geräten des täglichen Lebens, die über ihre bloße Scheſe
mung hinaus noch einen überzwecklichen Wert, eine FFſi
haben. Und dieſes Verlangen nach einem Verkehr / Heiſe
des täglichen Lebens, die mehr als nur rationale G0-Z0e
ſind, muß als vitale Kraft in Rechnung geſtellt we. .
bevorſtehende Auseinanderſetzung mit dem an die Tcſ"
Kunſtinduſtrien ſchon hart anklopfenden Zeitgeiſt *
„Neuen Sachlichkeit‟. Das ſachliche Stilprinzip mar
die Porzellaninduſtrie von ihrer formalen Unſicherh aſ.
ruhe befreit werden, ſoll das Leitmotiv der Wiesb
ſtellung „Porzellan iſt Kultur” berechtigte Anerken:
ſo gibt es nur einen Weg: jenes vitale Verlangen 1
niſſen mit einem Plus überzwecklicher Idealität mit
gattung zu ſtillen, die in der porzellangemäßen 2
ſetzung mit dem Zeitprogramm der Sachlichkeit
„Porzellan iſt Kultur.” Porzellan an ſich iſt ebenſolt
wie Gold oder Marmor; aber das Porzellan wird
Kulturfaltor, wenn ſeine Geſtaltung im innigen Eil
wird mit dem bewußten Streben unſeres Zeitgeiſte
Weſenhaften der reinen Form. Nur von der reinen
Form kommen wir wieder zur wahren künſtleriſcher
Porzellans. „Vom Nützlichen durchs Wahre ()) zut
(Goethe.) Wir brauchen am Anblick der Wiesbaden”.
ſchau wahrlich nicht den Sieg der doktrinären Richtun
lichkeitsprinzips zu befürchten, das einen vom Prahi
ſtimmten Maſchinenſtil allein anerkennt und brop”
Sieg müßte in der Tat den Stillſtand der Porzellan.
Folge haben, die ohne Befruchtung mit überzwec.
drucksmitteln — Rhythmus der Formen, rhythm.
formgerechter Bemalung — nicht gedeihen kann. M
einanderſetzung mit dem herrſchenden Geſtaltungspri
iſt unvermeidlich. Dieſe ſchickſalhafte Auseinanderſetz”
Geiſt der Sachlichkeit wird ſich aber weder auf de"
oberflächlichen, prunkenden Scheinfeudalität noch eit
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Nummer 138
Freitag, den 8 Juni 1928
Geite 3
Snngung
eue Geheimſitzung des
Völker=
bundsrats.
jne Erweiterung des
Inveſtigationsregle=
ents und der Kompetenzen des
Rats=
präſidenten.
* Genf, 7. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Völkerbundsrat trat heute vormittag 11 Uhr zu einer
ſeimſitzung zuſammen, um die St. Gottharder Waffenaffäre
ter zu verhandeln. Die Forderung Paul=Boncours und der
inen Entente, Weiterungen aus dieſem Falle zu ziehen, findet
Hen übrigen Mächten keinen großen Anklang. Man weiſt in
m Kreiſen darauf hin, daß der Bericht des Dreierkomitees und
„Sachverſtändigen keine Anhaltspunkte für geheime Rüſtungen
narns biete, weshalb der Fall nicht als Baſis für
re Erweiterung des
Inveſtigationsregle=
nts dienen könne. Aus dem Bericht gehe deutlich
her=
daß die ungariſche Regierung ſich in dem ganzen Falle
durch=
korrekt verhalten habe, und daß man es deshalb mit einem
tanten Fall illegalen Waffenhandels zu tun habe. Die
Er=
ung in der öffentlichen Meinung ſei hauptſächlich infolge der
weiſe inkorrekten Zollbehandlung für die Sendung
hervorge=
mworden. Der Rat wird in ſeiner Nachmittagsſitzung eine
olution faſſen, durch die der Bericht zur Kenntnis genommen
gleichzeitig das Bedauern darüber ausgeſprochen wird, daß
parn die Sendung nur zoll= und eiſenbahntechniſch geprüft hat
, daß es vor allem nicht gelungen iſt, den Empfänger
feſtzu=
en. Ueber die Forderung Boncours und der Kleinen
En=
ie über die Erweiterung des Inveſtigationsrechts kam es in
Sitzung zu lebhaftem Meinungsaustauſch. Der zweite Bericht
Dreierkomitees über die eventuelle Erweiterung der
Kompe=
gen des Ratspräſidenten iſt durch eine zweite Reſolution
da=
abgeändert worden, daß der Pröſident des Rates keine
beſon=
en Befugniſſe erhält, ſoweit ſie nicht ſchon im
Völkerbunds=
ut vorgeſehen ſind. Es wird in dieſer Reſultion an die
be=
enden Befugniſſe des Präſidenten in Verbindung mit dem
peſtigationsreglements erinnert. Die beiden Reſolutionen
wer=
in der heutigen Nachmittagsſitzung verhandelt werden, in der
derdem auch der deutſche Vertreter den Bericht über die
Ar=
en des Wirtſchaftskomitees und der Konferenz für die Ab=
„effung der Ausfuhrverbote für Häute und Knochen erſtatten
b.
jeNachmittags=Sitzung des Völkerbundsrats
Die 3,30 Uhr eröffnete öffentliche Sitzung des
Völkerbunds=
mit ſiB es erledigte einige techniſche Fragen, die ſich auf die aſſyriſchen
inbie= türkiſchen Flüchtlinge, das landwirtſchaftliche Inſtitut und
ug; cinomategraphiſche Erziehungsinſtitut in Rom beziehen und
erpräſſden he Im einen Bericht Scialojas entgegen über den Fortſchritt der
ſich ite tifikation von Völkerbundskopventionen.
E Staatsſekretär v. Schubert erſtattete hierauf Bericht über die
n rigleit des Wirtſchaftskomitees, die ſich auf die gleiche
Behand=
igvon Ausländern, Vereinheitlichung der Zoll= und
Veterinär=
on menklatur, Weltwirtſchaftsſtatiſtik und Vereinfachung der
Zoll=
malitäten ſowie Vereinheitlichung der Scheck= und
Wechſel=
etzgebung erſtreckt, und hob als beſonders bedeutungsvoll das
ernationale Uebereinkommen hervor, das in der Abſchaffung
Ein= und Ausfuhpverbote für Häute und Knochen erreicht
vden iſt.
a as Ergebnis der Ratsunterſuchung in der
Gottharder Waffen=Affäre.
Der Rat wandte ſich dann der Waffenaffäre von St. Gott=
1d zu. Belaert van Blockland verlas einleitend den Bericht
Dreierkomitees, in dem feſtgeſtellt wird, daß das
beſchlag=
ymte Kriegsmaterial hinreichend zerſtört und militäriſch nicht
großem Wert ſei, da nur eine kleine Anzahl von
verwen=
ogsfähigen Maſchinengewehrläufen und großenteils lediglich
ſatzſtücke gefunden wurden, daß das Gewicht nicht verändert
2 daß die Zoll= und Eiſenbahndokumente einwandfrei
ausge=
t ſeien. Er legt alsdann dem Rat den Entwurf zweier
Ent=
ießungen vor, von denen ſich der erſte auf den
Tatbeſtands=
icht des Dreierkomitees bezieht. Es heißt darin:
Der Rat nimmt den Bericht des Komitees entgegen und
icht dem Komitee ſeinen Dank für die geleiſtete Arbeit aus.
gibt ſeinem Bedauern Ausdruck, daß die ungariſche Regie=
Gonhntt Tffnke.
rung den Vorfall nur vom Geſichtspunkte der Eiſenbahn= und
Zollvorſchriften angeſehen hat, ohne es für nötig gehalten zu
haben, ſich mit der endgültigen Beſtimmung des Kriegsmaterials
zu beſchäftigen, obwohl der Gegenwart von Kriegsmaterial unter
falſcher Deklaration auf ungariſchem Gebiet inſofern eine
beſon=
dere Bedeutung beizumeſſen war, als für Ungarn aus dem
Ver=
trag von Trianon ſich beſondere Verpflichtungen hinſichtlich des
Waffenhandels ergeben.
Der Rat ſtellt weiter mit Bedauern feſt, daß die
endgül=
tige Beſtimmung der Sendung unter den
gegenwärti=
gen Umſtänden nicht feſtgeſtellt werden konnte. Er
iſt jedoch überzeugt, daß die Debatte hinreichend bewieſen habe,
welch große Bedeutung er dem Vorfall beimißt und welchen
Wert er darauf legt, daß derartige Fälle nicht wieder eintreten.
Deshalb erinnert der Rat daran, daß jedes Mitglied des Rates
das Recht hat, eine außerordentliche Natsſitzung einzuberufen,
die befugt iſt, nach den Beſtimmungen des Reglements ein
Inve=
ſtigationsverfahren anzuordnen. Der Rat benutzt weiter die
Ge=
legenheit, um die Staaten an die Bedeutung der Ratifikation der
Konvention über die Kontrolle des unerlaubten Waffenhandels
zu erinnern.
Der zweite Reſolutionsentwurf bezieht ſich auf die
Maß=
nahmen, die zur Verhinderung analoger Fälle empfohlen werden.
Es wird darin geſagt, daß der Rat bei der Prüfung der St.
Gotthard=Affäre feſtgeſtellt habe, daß die Gefahr beſtand, daß der
Fall nach ſeiner Einſetzung in die Tagesordnung durch
nachträg=
liche Ereigniſſe kompliziert werden würde, und betont deshalb die
Notwendigkeit, daß ähnliche Fälle ſtets im Geiſte der
Zuſammen=
arbeit und des Ernſtes behandelt werden ſollen.
Feſiſiellungen des Rates.
Das Komitee faßt ſeine Feſtſtellungen ſodann in einer
Reſo=
lution zuſammen, die lautet: 1. Der Rat iſt der Anſicht, daß,
ſobald eine Frage ſeiner Prüfung unterworfen wird, es in
höch=
ſtem Grade wünſchenswert iſt, daß die intereſſierten Regierungen
alle notwendigen und nützlichen Maßnahmen ergreifen, um auf
ihrem Gebiet alles zu verhindern, was die Prüfung oder die
Regelung der betreffenden Frage zu erſchweren geeignet iſt.
2. Wenn der Rat mit einer Inveſtigationsforderung oder einem
Fall befaßt wird, nachdem ein Streitfall gemäß § 2 des Artikels
11 oder anderer Artikel des Paktes zu Artikel 13 oder 15 auf
die Tagesordnung ſeiner Beratungen eingeſetzt wird, hat ſich der
Generalſekretär unverzüglich an die in Frage kommenden
Par=
teien zu wenden, um ihre Aufmerkſamkeit auf den Text dieſer
Reſolution, Abſatz 1, hinzulenken, mit der Bitte, im Namen des
Rates ihm ohne Zeitverluſt ihre Antworten zur Mitteilung an
den Rat zu übermitteln und dabei die von ihnen ergriffenen
Maßnahmen anzugeben.
Die Vertreter der Kleinen Entente mit dem
Unterſuchungsergebnis unzufrieden.
Der Vertreter der tſchechoſlowakiſchen
Repu=
blik, Dr. Veverka, gab eine ſehr ſcharfe Erklärung
gegen die Handhabung der Unterſuchung in St.
Gotthard ab. Er bedauerte vor allem, daß der Empfänger des
Kriegsmaterials ſich nicht habe feſtſtellen laſſen, und bezeichnete
es als ſonderbar, daß unter dem von dem Dreierkomitee
aufge=
fundenen Material nur alte und nutzloſe Stücke gefunden worden
ſeien, während die Ladung der fünf Waggons doch urſprünglich
höchſtwahrſcheinlich in gebrauchsfertigen Maſchinengewehren
be=
ſtanden habe. Die Bedingungen auf dem Bahnhof St. Gotthard,
der zu einem Drittel tſchechiſch, zu einem Drittel ungariſch und
zum anderen Drittel öſterreichiſch ſei, gäben zwar die beſten
Vor=
bedingungen, um derartige Fälle zu verwiſchen. Die ganze
Er=
ledigung des Falles jedoch müſſe dem Preſtige des Völkerbundes
ſchaden, der in dieſem Fall von ſeinem Initiativrecht, das ihm
im Intereſſe des Friedens und der Sicherheit zuſtehe, höchſt
un=
genügend Gebrauch gemacht habe.
Der Vertreter Südſlawiens, Foritſch, erklärte, daß
die Annahme dieſer Reſolution für ihn
außer=
ordentlich ſchwierig ſei, da ſie vollkommen
unbe=
friedigend bleibe. Die Sicherheit, daß Ungarn abgerüſtet
bleibe und daß das Inveſtigationsverfahren in Gefahrenfällen
auch wirklich funktioniere, ſei für die Kleine Entente die
Voraus=
ſetzung der eigenen Abrüſtung. — Auch der rumäniſche
Delegierte Antoniado trat für Maßnahmen ein, die in der
Zukunft derartige Zwiſchenfälle beſtimmt
verhin=
dern ſollen. — General Tanczos erklärte, daß der Bericht
des Dreierkomitees ihn einer Antwort an die Vertreter der
Klei=
nen Entente enthebe.
Frankreich für Ausbau des
Inveſtigations=
reglements.
Paul=Boncour ging in ſeiner gewohnten glänzenden
Rhetorik nochmals auf die Vorgeſchichte und die ganze
Entwick=
lung des Falles ein und bezeichnete den öſterreichiſchen
Zoll=
beamten, der wohl aus Neugier die fünf verdäctigen Waggons
prüfte, als den Anſtoß zur Entdeckung dieſer myſteriöſen
Waffen=
ſendung. Der Bericht des Dreierkomitees habe viele unklare
Stel=
len und Widerſprüche. Man könne nicht wiſſen, ob in der
Zwi=
ſchenzeit zwiſchen der erſten und der zweiten Unterſuchung nicht
etwa Veränderungen an dem Material vorgenommen worden
ſeien. Der große Gewichtsunterſchied ſei jedenfalls verdächtig.
Er glaube nicht, daß es die Gewohnheit der ungariſchen Bahnen
ſei, bei jeder Sendung pro Waggon an Gewicht zu verlieren.
Man könne ſchätzen, daß die fünf Waggons ungefähr 1500
Maſchi=
nengewehre enthalten hätten, die zur Ausrüſtung von O
Maſchinengewehrkompagnien oder 10 Infanteriediviſionen
aus=
gereicht haben würden. Den Abſender kenne man, doch
ſei bedauerlicherweiſe der Empfänger nicht
feſt=
geſtellt worden. Aber auf alle dieſe Dinge lege er weniger
Wert als darauf, daß für die Zukunft ausreichende
Maß=
nahmen zur Verhinderung geſchaffen würden. Es
möch=
ten im Rat vielleicht Vertreter ſein, die glaubten, daß damit die
Inveſtigation für ſpäter aufgehalten ſei, denn die
Ratsunter=
ſuchung ſtelle keineswegs eine Inveſtigation dar. Er aber könne
verſichern, daß ihm die Zukunft und die Sicherung des Friedens
durch Verhinderung ähnlicher Fälle viel mehr am Herzen liege,
und das müſſe die Lehre ſein, die der Rat und der Völkerbund
aus dem Ergebnis ziehen ſollten. Man müſſe deshalb
ver=
ſuchen, das Inveſtigationsrecht noch auszubauen,
denn ohne die Abrüſtung der beſiegten Staaten
könne das große Friedenswerk der allgemeinen
Rüſtungsbeſchränkung nicht durchgeführt
wer=
den.
Deutſchland gegen die franzöſiſche Theſe.
Der deutſche Delegierte, Staatsſekretär v. Schubert, fügte dem
Bericht hinzu, er halte es jedoch nicht für angezeigt, noch
weit=
gehendere Konſequenzen aus dieſem Einzelfall zu ziehen. Mehr
als das Dreierkomitee getan habe, werde man in ähnlichen Fällen
kaum unternehmen können. Er halte auch die Ergebniſſe des
Enqueteverfahrens für durchaus tauglich. Im Gegenteil dürfe
dieſer Einzelfall kein Anlaß ſein, noch weittvagendere
Verpflich=
tungen daraus herzuleiten als wie das Völkenbundsſtatut und
die in Frage kommenden Verträge ſchon enthielten. Wenn Paul=
Boncour zwiſchen dieſem Vorfall und der Rüſtungsverminderung
eine Beziehung ſchaffen wolle, ſo betone er demgegenüber, daß
das Inveſtigationsreglement ja exiſtiere und in Kraft ſei. Der
Vorfall dürfe kein Hindernis für den endlichen Beginn der
all=
gemeinen Rüſtungbeſchränkung ſein.
Der Rat nahm darauf die Reſolutionsentwürfe an und
ver=
tagte ſich nach einer kurzen Geheimſitzung auf Freitag morgen
10½ Uhr.
* Ein neuer geheimnisvoller Funkſpruch.
Von der „Hobby” und der „Braganza” liegen bisher keine
weiteren Nachrichten vor. Lediglich Flieger Lützow=Holm hat
ge=
meldet, daß ſeine Flüge ergebnislos verlaufen ſind,
obwohl das Wetter gut und die Sicht klar waren. Er hat die
Skaersbay und die Wood=Bay überflogen und das Gebiet bis
zur Moffon=Inſel abgeſucht, ohne jedoch von der „Italia” eine
Spur zu entdecken. Die italieniſchen Alpenjäger ſind an
Bord der „Citta di Milano” zurückgekehrt und werden
wahr=
ſcheinlich eine neue Patrouille von der Küſte Neufrieslands aus
unternehmen. Von der „Braganza” liegt die Nachricht vor, daß
ſie in der Hynloopen=Straße wegen des Packeiſes nicht
durch=
kommen konnte.
Dagegen will ein amerikaniſcher Funkamateur eine neue
Funkmeldung von Nobile aufgefangen haben, die folgenden
Wortlaut haben ſoll: „Bringt eiligſt Hilfe Poſition 842 15‟ 10"
Nord, 152 20‟ 40” Oſt — Nobile.” Man kann natürlich nicht
nach=
prüfen, ob die Nachricht echt iſt oder der Amateur einer
Myſti=
fikation zum Opfer gefallen iſt. Auf jeden Fall mag ſie regiſtriert
werden.
Ein anderer Funkſpruch ſoll von einer ruſſiſchen Station
auf=
gefangen worden ſein, der allerdings verſtümmelt iſt und
eben=
falls von dem Reſerveſender Nobiles ſtammen ſoll. Nach dieſem
ſoll ſich Nobile auf Petermannsland befinden. Die Ruſſen
wollen darauf hin ein Flugzeug nach Kaiſer=Franz=Joſefs=Land
aufſteigen laſſen, das die nördlich vorgelagerten Inſeln abſuchen
ſoll, zu denen auch Petermannsland gehört.
den Formgebung abſpielen, auch nicht auf der Ebene einer
ſchließlich rationalen Sachlichkeit, ſondern auf der Kulturebene
er den Werkſtoff vergeiſtigenden Sachlichkeit. Schon laſſen ſich
der ſo aufſchlußreichen Paradeſchau der Wiesbadener
Aus=
ung die Anfänge einer zeitgemäßen Wandlung in der
Por=
angeſtaltung feſtſtellen. Und jene einſichtigen Direktoren, die
nicht mehr verwirren laſſen weder vom gleißneriſchen Schein
Uebertechniſierung noch vom geiſtloſen Kliſchieren alter Por=
Anmuſter, werden auch Wege finden zu Käufern ihren
*Zellanerzeugniſſe, die wirklich „Kultur” ſind.
Zeichter als die Geſchirrfabrikation hat es die frei geſtaltende
Töellanplaſtik, ſich von der Belaſtung mit hiſtoriſchen
Stil=
ien zu befreien. Die geſchmeidigen figürlichen Plaſtiken von
Hel, Poelzigs vibrierende „Protuberanzen”=Konſolen (Volk=
Eh die Tierplaſtiken eines Gaul, Eſſer (Meißen), eines Ed.
Arn ſind von zeitloſer Gültigkeit. Aufſchlußreich iſt die in
** Pitrine Meißens feſtſtellbare Entwicklung Scheurichs, dieſes
Lienen Porzellan=Plaſtikers, von einem naturaliſtiſchen Stil
Eiek dem Porzellan weſensgemäßen lebendigen plaſtiſchen
iſ: Die Lücke, die Scheurichs Tod in der Reihe der
Porzellan=
ſiter offen ließ, dürfte, wenn nicht alles trügt, von Münch=Khe
Beſuut werden. Sein von den meiſten Beſuchern unbeachtetes
den (Meißen) gehört neben den zarten Kleinplaſtiken von
4Ehenit (Roſenthal=Selb) zu dem Beſten der Wiesbadener
Sletung: materialtechniſch diſzipliniert und künſtleriſch durch=
„Eh ebenbürtig den lebenſprühenden Tierplaſtiken der großen
Lctekamik. Auch die Groteskfiguren des W. v. Heide (L.
Hut=
elther) ſtreben einer neuartigen, feſſelnden Formenſprache
a Meiſten aber die Figuren von Gies (Berliner Manufaktur)
Dee Aerdings noch zu komplizierten kontrapunktiſchen Lage=
2 Nrer farbigen Flächen. — Das an ſtereometriſche Urformen
Ziehe, mit hiſtoriſcher Tradition allzu belaſtete Gebrauchs=
Ar hat es ungleich ſchwerer, neue zeitgemäße Typen zu ent=
Aber ſchon iſt eine Reihe von Manufakturen auf dem
* dur zeitgemäßen Porzellanform. Ich nenne nur die von der
Luthattur Freiberg i. S. ausgeführten Entwürfe von Prof,
eNer, die von „Paul Müller=Selb” ausgeſtellten Kaffee=,
102 Kakaogeſchirre, Entwürfe von Elſe Wenz=Vietor, die
ibſchirre von Heinrich und Co=Selb, die ſachlich vorbild=
L Shciſer”=Geſchirre von „Bauſcher=Weiden” Allen voran
leA die „Porzellanfabrik Tettau”, die ſich von der wirtſchaft=
NuiltDen Vielmuſterpfuſcherei fernhält, ſich nur auf einige,
fr größter Sorgfalt und werklicher Logik durchgearbeitete
Lun” von neuzeitlicher, klarer und doch anmutiger Form be=
Mc. Nicht zu überſehen iſt der von „Fr. Kgeſtner=Oberhohn=
dorf i. S.” erworbene Entwurf eines Kaffeeſervices von Prof.
Hennig (Fachſchule Bunzlau); ein etwas exzentriſcher Verſuch
einer radikalen Abſage von aller Formenüberlieferung. Eines
lehrt die tote Bemalung dieſer mutig revolutionären Form, daß
auch in der Bemalung noch neue Aufgaben zu löſen ſind, die
allerdings nicht in der Richtung des wieder auflebenden „
indiani=
ſchen‟ Dekors liegen werden. Eine neue Richtung der
Porzellan=
malerei wird von der Berliner Manufaktur angebahnt. Die von
Edith Alberti mit noch begreiflicher Zurückhaltung gehandhabte
Mollſinfonie in Kobaltblau, Gold und Platin, die großzügige
Mäanderornamentik in Kobalt und Rot auf Vaſen von
chineſie=
render Form laſſen das Aufblühen einer noch fehlenden
monu=
mentalen Porzellanmalerei ahnen.
Noch ein Wort über Scherben und Glaſur. Das in Mode
kommende Elfenbeinporzellan iſt ein Symptom dafür, daß man
des „hochgezüchteten” Porzellans mit ſeiner abſolut reinen weißen
Hochglanzglaſur, die ſozuſagen keine optiſchen, das Auge
feſſeln=
den Tugenden mehr hat, müde wird. Aber ein fein und echt
empfindender keramiſcher Sinn wird ſich von dem künſtlich
ge=
tönten Elfenbeinporzellan gerade nicht begeiſtern laſſen. Sollte
es nicht an der Zeit ſein, ſich einmal darauf zu beſinnen, wie
technologiſch engbegrenzt doch unſer Artbegriff „Porzellan” iſt!
Kann ſich doch die chineſiſche Porzellaninduſtrie einer ganzen
Gat=
tung von porzellanartigen Erzeugniſſen rühmen, deren
technologiſche Rekonſtruktion von unſerer europäiſchen
Techno=
logie überhaupt noch nicht verſucht wurde. Die europäiſche
Porzellaninduſtrie hat ihr technologiſches Maximum erreicht und
iſt damit an einem kritiſchen Punkt angelangt. Sollte der
Ge=
danke einer Verbreiterung der technologiſchen Baſis unſerer
Por=
zellaninduſtrie eine Utopie ſein? Schon ſtellt eine amerikaniſche
Manufaktur Celadon=Porzellan her, das im Auslandsbericht des
„Keramos” als bemerkenswerteſte Neuheit in der
Geſchirrfabri=
kation gerühmt wird. Es gibt aber noch eine weit höher ſtehende,
von unſerer Technologie unbeachtete porzellanartige Ware! Iſt
unſer Porzellan wirklich der edelſte keramiſche Werkſtoff?
Dr. Zeh.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Als Nachfolger des verſtorbenen Berliner
Muſikwiſſen=
ſchaftlers Hermann Albert wurde Arnold Schering, bisher
Ordi=
narius in Halle, berufen. — Der Literarhiſtoriker, Gymnaſialprofeſſor
a. D. Geh. Studienrat Dr. Johannes Bolte iſt zum auswärtigen
Mitglied der Ungariſchen Akademie der Wiſſenſchaften gewählt worden.
Uraufführung der „Aegyptiſchen Helena,
von Richard Strauß.
Die Dresdener Opernfeſtſpiele 1928 wurden mit der
Urauf=
führung des neueſten muſikdramatiſchen Werkes von Richard
Strauß, der „Aegyptiſchen Helena” eröffnet. Die glänzende
Auf=
führung, zu der die hervorragendſten Vertreter der Muſikwelt er=
Dr. Richard Strauß.
ſchienen waren, ſtellt einen Markſtein in der Geſchichte der
Dres=
dener und der geſamten deutſchen Oper dar. Die Zuhörer waren
ſo begeiſtert, daß ſie Mitwirkende und Autor mehr als 30mal
her=
vorriefen. Sie beruhigten ſich nicht eher, als bis Richard Strauß
allein auf der Bühne erſchien.
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[ ← ][ ][ → ]Alus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 8. Juni.
Ernennungen. Am 24. Mai wurden die Forſtreferendare: Hans
„in zu Grünberg i. Oberh., Berthuld Heil zu Gießen, Werner
fleiſch zu Darmſtadt, Rudolf Lipp zu Darmſtadt, Gerhard
ch zu Langen, Wilhelm Oſtheim zu Bensheim, Ludwig
Roth=
n zu Erfelden a. Rh., Otto Schwebel zu Michelſtadt i. O.
Mu
e
ine
Näh Aräun
Ferd. Rmu /f
Verwert, Kir.
üeb
Ge. I. Gilia
an eint Ve
Ang un R
die Geiöit
R1 dch
Stiftit. 41,
ge=
dei
Werner Weber zu Darmſtadt zu Forſtaſſeſſoren ernannt.
Ehangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
dem Pfarrer Lie. Heinrich Neunobel zu Nieder=Moos die
gliſche Pfarrſtelle zu Nieder=Florſtadt, Dekanat Friedberg, über=
Sefſiſches Landestheater. Heute, Freitag, wird Kreneks „Jonny
7t auf” zum vierten Male gegeben. Beginn: 19 Uhr 30.
ochmals ſei darauf hingewieſen, daß die Aufführung von „Hoff=
„SErzählungen” am kommenden Sonntag nicht als Wahl=
Uung gilt.
„je für morgen, Samstag, angeſetzte Erſtaufführung der „Theater” von Heinrich Mann, Franz Molnar und Paul Czinner werden
Erkrankungen im Perſonal verſchoben. Der neue Termin wird
velanntgegeben. Geſpielt wird morgen Heynickes erfolgreiches Luſt=
Wer gewinnt Liſette?” mit Beſſie Hoffart in der Titelrolle. Die
Grung findet außer Miete ſtatt und ſei als Wahlvorſtellung
hlen.
Sommer=Bühne Harprecht. „Finden Sie, daß Conſtance ſich
verhält?”, gelangt heute, Freitag, zum letzten Male zur
Auf=
na. — Samstag und Sonntag ſind 2 Erſtaufführungen:
tag, abends 8½ Uhr: „Das Spiel mit dem Feuer”,
Luſt=
von Hans Sturm, dem Verfaſſer von „Extemporale”; und
tag, abends 8 Uhr (präzis): „Mädels von heute!”
Luſt=
im 3 Akten von Guſtav Davis, in Szene geſetzt von
Inten=
at Dr. Max Wauer. — Sonntag, abends 11 Uhr:
Nacht=
ellung: „Das Spiel mit dem Feuer” — Vorverkauf im
Ver=
ziro und bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14. (Siehe Anzeige.)
Opernſchule der Städt. Akademie für Tonkunſt. Für die erſte
(aufführung der Städt. Akademie für Tonkunſt macht ſich ein
lebhaftes Intereſſe geltend. Bei der Aufführung, die unter der
liſchen Leitung von Hofrat Ottenheimer und der
Spiel=
g des Opernſängers Heinrich Kuhn ſteht, ſind folgende
Studie=
beſchäftigt: Herta von Hagen, Anny Kaiſer, Luiſe Müller, Erna
dt. Annelieſe Wehner, Reinhold Bender, Joſef Herrmann, Alfred
rdörfer, Geo Meier, Fritz Riepert und als Hoſpitant Arthur
„. Das Orcheſter ſtellt das Kammerorcheſter der Städt. Akademie,
t durch Mitglieder des Inſtrumental=Vereins und des
Stadt=
ers. Die techniſche Ausführung haben Beleuchtungsinſpektor
Bühnenmeiſter Pfeifer und Theaterfriſeur Hermes, ſämtlich vom
Landestheater, gütigſt übernommen. Die reſtlichen Karten (Mk.
ſtehen im Sekretariat der Städt. Akademie, Eliſabethenſtraße 36
3506) zum Verkauf. Sämtliche Plätze ſind numeriert.
Volkshochſchule. Am Montag, den 11. Juni, findet im Saal 137
echniſchen Hochſchule, abends 8 Uhr, ein Lichtbilder=
Vor=
ſtatt. Dr. Neundörfer, Offenbach, wird ſprechen über „Dürer in
Zeit‟. Der Vortrag iſt als Einführung in das Schaffen Dürers
als Vorbereitung unſerer Wochenendfahrt zur Dürerausſtellung
ſürnberg gedacht. Zutritt hat jedermann. Karten zu 30 Pfg. für
jeder und 50 Pfg. für Nichtmitglieder werden abgegeben in unſerer
iftsſtelle und am Saaleingang. — Zu den Vorſtellungen der
merbühne Harprecht im Orpheum erhalten unſere Mit=
* gegen Ausweis ihrer Mitgliedſchaft an der Abendkaſſe bedeu=
Ermäßigung.
Der Begrüßungsabend anläßlich des 60. Verbandstages der Er=
= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften im Volksſtaat Heſſen wird am
enden Samstag in der Feſthalle am Woogsplatz den auswärtigen
gieſigen Teilnehmern des Verbandstages eine Fülle künſtleriſcher
ietungen ſpenden. Die Namen der Mitwirkenden bürgen für den
g: die jugendliche Operetten=Sängerin Anni Kaiſer, das be=
Mitglied des Landtheaters Sitta Müller=Wiſchin, der
nte Sänger des Mozartvereins Ernſt Roth, und der beifall=
Humoriſt Heinrich Gutkäſe bieten Geſangsvorträge bunter
dung, der heimiſche Dichter Robert Schneider lieſt in
be=
er Meiſterſchaft eigene Dichtungen. Vollendete Tanzkunſt zeigt
e Peterſen, die Ballettmeiſterin des Frankfurter Opernhauſes,
ei ihrem Auftreten im Mozartverein und auf dem „Bunten Ball”
3.D.A. mit Beifallsſtürmen überſchüttet wurde. Dazu ein feſtlich
ge=
ickter Saal, frohe Weiſen des Stadtorcheſters, Tanz zur Jazzmuſik,
ehausbetrieb Lehmann=Ott, und gar freien Eintritt für alle
lieder der Darmſtädter Volksbank. Einladung am Saaleingang
igen.
„Das 2. Landſturm=Infanterie=Bataillon Darmſtadt im Felde.”
ſchreibt uns: Das 2. Landſturm=Infanterie=Bataillon Darmſtadt
nun die Geſchichte dieſes Truppenteils unter vorſtehendem
Stich=
allen Angehörigen des alten deutſchen Heeres zugänglich, und
wird mit der Ausgabe des Büchleins bei der Wiederſehensfeier
Sonntag, 10. Juni, begonnen. Es iſt in ſeinem erſten Teile von
rad Rudolf Kiſſinger, einſtmals Adjutant des Bataillons, in ſeinem
en Teile — vom 1. Juni 1916 ab — von Kamerad Joh. Gg. Joſt,
Ortskommandant in Arensburg (Oeſel) verfaßt. Lichtbilder aus
derſchiedenen Kämpfen und Stellungen des Bataillons — es war
bei der Eroberung der Feſtung Modlin in Polen eingeſetzt — und
bbildung nebſt Grundriß des Deutſchen Ordensſchloſſes zu Arens=
(Oeſel) ſchmüchen das Buch. Beſonderen Wert erhält es auch
da=
daß es die Vorgänge im Bataillon und auf der Inſel Oeſel nach
Lebolution bis zum 6. Dezember 1918 bringt und die vollſtändige
liſte des Truppenteils enthält. Es ſtützt ſich vorwiegend auf
Tage=
tfzeichnungen und beſitzt doch die Vorzüge kriegsurkundlicher
Dar=
egen. Wer ſich in die wehr als vierjährige Geſchichte des Darm=
* Landſturms verſenken will, greife nach dem Schriftchen. Es wird
icht gereuen. Von Kamerad Bürgermeiſter Mueller in Darmſtadt,
mann d. L. a. D. und Adjurant des Batgillons vom Ausrücken
eld ab kann es vorläufig bezogen werden.
* Neue Kurſe. Die Kaufmänniſche Stenographengeſellſchaft e. V.
h wie aus dem Anzeigenteil unſeres Blattes bereits mehrfach er=
D am kommenden Freitag, den 8., und Mittwoch, den 13. d. M.,
S abends 7½ Uhr, in ihren Unterrichtsräumen Ecke Wieſen= und
Eermacherſtraße 26 neue Kurſe in der Reichsburzſchrift und in Ma=
Eſchveiben. Die Kurſe ſtehen unter bewährter Leitung, das Unter=
Beld iſt gering und kann in Raten beglichen werden. Die
Geſchäfts=
der genannten Geſellſchaft dortſelbſt gibt auch während der
Tages=
en bereitwilligſt Auskunft.
SD. Der Rothenburger Verband akad. Architekten Verein Deutſcher
De, hielt, wie uns berichtet wird, ſeine diesjährige Tagung in
Enburg o. d. Tauber ab, die mit dem 30jährigen Stiftungsfeſt ver=
En war und dadurch beſondere Bedeutung gewann. Als Vorort
as nächſte Geſchäftsjahr des A. A. V. wurde Darmſtadt beſtimmt.
Sendungen mit der Bezeichnung „bahnhofspoſtlagernd”. Um zu
Dei= daß Sendungen mit der Bezeichnung „bahnhofspoſtlagernd‟
Einer ahnlichen Angabe unmittelbar der in Betracht kommenden
D0ſsboſtanſtalt zugeführt werden, wird den Poſtkunden, namentlich
eſchaftsreiſenden, empfohlen, die Bezeichnung „bahnhofspoſt=
„ uſw. in die Augen fallend farbig zu unterſtreichen. Dieſe
Feichnung iſt nötig, um die Verteilbeamten, die ſich bei der Eile,
DEr ſie den Dienſt wahrnehmen müſſen, im allgemeinen darauf
be=
den Beſtimmungsort zu leſen, auf die beſondere Behandlung
Sendung aufmerkſam zu machen.
m Wiener Kronenbräu=Keller konzertiert heute, Freitag, abend
Lüchrmeiſter Matthias Weber mit ſeinen ehemaligen Militär=
S.” Ein gediegenes Programm, wrbei Webers neueſter Marſch:
e* hronenbräu=Klänge” erſtmalig zur Aufführung kommt, ſorgt
ngenehme Unterhaltung. Siehe auch Inſerat.
Leichte Beſſerung des kaufmänniſchen
Stellenmarktes.
Der kaufmänniſche Stellenmarkt bleibt auch in dieſem Jahr in
ſeiner Entwicklung wieder hinter dem allgemeinen Arbeitsmarkte zurück.
An der Abnahme der Arbeitsloſigkeit in den Arbeiterberufen ſeit Ende
Januar haben die kaufmänniſchen Angeſtellten keinen Anteil. Der nach
der nicht unbedeutenden Erhöhung der Zahl der Stellenloſen im April
neuerdings eingetretene Rückgang blieb in mäßigen Grenzen, ſo daß
auch Ende Mai die Stellenloſigkeit im kaufmänniſchen Berufe noch
größer war, als am Jahresanfang. Nach den Beobachtungen der
Kauf=
männiſchen Stellenvermittlung des Deutſchnationalen
Handlungs=
gehilfen=Verbandes boten ſich im Mai infolge der Reichstagswahl
viel=
fach vorübergehende Arbeitsmöglichkeiten. Auch das Angebot an feſten
Stellungen war etwas belebt. Aeltere qualifizierte Kräfte wurden
ver=
einzelt geſucht. Die große Mehrzahl der offenen Stellen blieb nach wie
vor jüngeren und jüngſten Kräften vorbehalten.
Die in den Mai fallenden Quartalskündigungen bewegen ſich, ſoweit
feſtſtellbar, in normalen Grenzen. In Berlin und Oſtdeutſchland waren
ſie geringer, während aus Süiddeutſchland umfangreiche Kündigungen
gemeldet wurden. An verſchiedenen Plätzen wurde eben ausgelernten
jungen Gehilfen nachträglich noch gekündigt. Trotz der weiterhin
leb=
haften Nachfrage nach jungen Kräften dürften ſie nur ſchwer wieder in
Stellung unterkommen können, weil ſie vielfach nur über recht
mangel=
hafte Kenntniſſe verfügen. Der z. T. nur ſaiſonmäßigen
Verſchlech=
terung der Beſchäftigungslage in verſchiedenen Induſtriezweigen ſteht
Belebung in anderen Geſchäftszweigen, insbeſondere in der Spedition,
im Hotel= und Verkehrsgewerbe uſw. gegenüber. Der durch die
Kün=
digungen eintretenden neuen Belaſtung des kaufmänniſchen
Arbeits=
marktes dürfte ſomit eine faſt ebenſo ſtarke Entlaſtung gegenüberſtehen.
In der nächſten Zeit iſt alſo kaum mit einer weſentlichen Aenderung
der Lage zu rechnen, wohl aber mit einer gewiſſen Stagnation dei
leb=
haften Zu= und Abgängen.
Fort mit dem Paßschweiß=
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ohne geſundheitliche Schädigung durch ein=bis zweimal ge Einreibung mit
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Darmſtadt Willy Hermes Luſenſtr. 8
„Finden Sie, daß Conſtance ſich richtig
verhält?”
Dieſe Frage ſteht im Brennpunkt der Diskuſſion aller
Be=
ſucher des Harprecht=Gaſtſpiels im Orpheum. Man darf
unbedingt zuſtimmen, was in den Propagandaanſchlägen geſagt
wird, daß dieſe Komödie von W. S. Maugham das beſte
Dia=
logſtück der letzten Jahre iſt. Abgeſehen von der ganz
vorzüg=
lichen Aufführung und des entzückenden Bühnenbildes, iſt die
Frage ſelbſt ſo intereſſant, daß ſchon um des
Meinungsaustau=
ſches willen man dieſe Komödie kennen muß.
Bei Unfall und Krankertransporken-
Verleihen von Krankenbedarfsarrtikein
(80515a)
ist Telefonruf Janicäts-Nache Rotes Kreuz.
Telefon: 4oo Darrnstadt.
Am. Wohltätigkeitskonzert. Geſtern abend veranſtatlete der
Schle=
fierverein Darmſtadt und der Verein für das
Deutſch=
tum im Ausland (Deutſcher Schulverein), Ortsgruppe Darmſtadt,
zugunſten der vom Polentum ſo ſchwer bedrohten deutſchen
Minderheits=
ſchulen in Oſt=Oberſchleſien im Orangeriegarten ein Wohltätigkeitskonzerk,
das regen Zuſpruch fand. Die Wolken, die den Tag über ſo reichlich
ihre Schleuſen über der Stadt geöffnet hatten, waren verzogen, und ein
wunderbarer Wbendhimmel hatte eine ſtattliche Anzahl von Beſuchern in
den Orangeriegarten gelockt. Die prächtige Gartenanlage bewies wieder
einmal, wie außerordentlich günſtig ſie für die Geſtaltung ſolcher
Feſt=
lichkeiten gelegen und angelegt iſt, und im großen Gartenſaal, vor dem
langgeſtreckten Gebäude und in den Allee=Gängen lauſchte jung und alt,
groß und klein den Klängen des Orcheſters des
Beamtenbun=
des ehemaliger Militärmuſiker, das unter Herrn Georg
Greilig eine ausgeſuchte Vortragsfolge mit ausgezeichneter Wirkung
zu Gehör brachte. Es war ein ſchönabgeſtimmtes Bild, wenn man von
den höher gelegenen Terraſſen auf den ſchlichten, ſchmucken Sandſteinbau
des Gartenſaales blickte, aus deſſen hohen, ſchmalen Fenſtern warmes,
rotgelbes Licht brach und über deſſen breitem Firſt die dunkle, warme
Nacht ſtand. Den zweiten Teil der Vortragsfolge eröffnete die
Urauf=
führung eines dem Schleſierverein Darmſtadt gewidmeten Marſches
„Mein Schleſierland” von Georg Greilig, nach deſſen
ſchwungvollem und wirkungsvollem Vortrag der ſtabführende Komponiſt
mit einem Lorbeerkranz geehrt wurde. Freundliche, unermüdliche junge
Damen verkauften in Umſchlägen oberſchleſiſches Notgeld, und nach dem
ganzen Verlauf des Abends iſt zu hoffen, daß der Reinertrag, der an
das „oberſchleſiſche Notgebiet” abgeführt wird, recht erfreulich hoch wird.
Nach Abſchluß der offiziellen Vortragsfolge hielt ein Tanz noch viele
Konzertbeſucher lange, fröhliche Stunden beiſammen; auch hier führte
ein Teil des Orcheſters des Beamtenbundes ehemaliger Militärmuſiker
die Begleitmuſik im Dienſt der guten Sache zündend aus.
— Geſellſchaft Komet. Die Geſangsabteilung der Geſellſchaft Komet
beteiligt ſich am kommenden Sonntag, 10. Juni 1928, an dem
Geſangs=
wettſtreit in Semd i. O. Die Proben ſind nunmehr ſoweit abgeſchloſſen,
und am Freitag, den 8. Juni, findet im Bürgerhof, Eliſabethenſtraße,
die Hauptprobe, verbunden mit der des Clubs Fröhlichkeit, ſtatt. Wir
laden hierzu alle Mitglieder ſowie Freunde und Anhänger
freund=
lichſt ein.
Stadtbücherei. Wegen der jährlich notwendigen Reviſion
bleibt die Ausleihe der Stadtbücherei vom 1. Juli bis 31. Juli
geſchloſſen. Alle entliehenen Bücher ſind in der Zeit vom 11. Juni
bis 30. Juni zurückzugeben. Der Leſeſaal bleibt wie immer
ge=
öffnet.
Brieftauben=Sport.
Der Brieftaubenklub 0380 (alter Verein) ſchreibt uns:
Von den Strapazen des letzten Fluges erholt, ſandte diesmal die
Reiſevereinigung „Südmain” Sprendlingen nach 14tägiger Ruhepauſe
735 Tauben am 2. Juni nach Straubing i. B. Hieran war auch wieder
der 1894 gegründete Brieftaubenkluh Darmſtadt mit einer größeren
Zahl Tauben beteiligt. Auflaßtag Sonntag, den 3. Juni. Entfernung
310 Kilometer.
Auch diesmal war das Wetter ein ausgezeichnetes Flugwetter. Die
an dem ſtahlblauen Hin mel aufgehende Sonne lockte die
Brieftauben=
züchter ſchon früh aus den Federn, denn es war ohne Zweifel, daß ein
früher Start der Tauben erfolgen konnte. Bei gemütlichem
Zuſammen=
ſein erreichte die Sportskollegen die Nachricht: „Auflaß 6,45 Uhr.”
Bald darauf eilte auch ein jeder ſeinem heimatlichen Schlage zu,
um die Ankunft ſeiner Tiere zu erwarten. Scharfe Blicke konnten ſchon
kurz nach 11 Uhr heimwärts ziehende Tauben feſtſtellen, und nun galt
es, keinen Augenblick dem Taubenſchlag den Rücken zu wenden, wenn
nicht ein Preis verloren gehen ſollte. Die Konſtatieruhr mit den
Gummiringhülſen ſtand aufnahmebereit da und nach knapp öſtündiger
Flugzeit — um 11,35 Uhr — konnten den erſten Tauben auf dem
heimatlichen Schlage die Gummiringe abgenommen und mittels Hülſe
in das Innere der Uhr befördert werden, welche die Ankunftszeiten
feſtſtellt. Die erſten Tauben erreichten eine glänzende
Fluggeſchwindig=
keit von 1070 m in der Minute. Durch das ſchnelle Aufeinanderfolgen
der Tauben waren die 150 Preiſe der R.V. innerhalb einer ½ Stunde
vergriffen. Am Abend hatten 95 Prozent ihre Heimat erreicht, der Reſt
folgte am Montag gut nach, ſodaß es wiederum faſt keine Verluſte gab.
Errungen hat den 1. Preis Herr Ehmig, Lindenhofſtraße 13,
2. Preis Herr Schmidt, Weiterſtädterſtraße 81, 3. Preis Herr Achen,
Rheinſtraße 39, 4. Preis Herr Ketterle, Beſſungerſtraße, 5. Preis Herr
Schwebel, Barkhausſtraße 35, 6. Preis Herr Baumann,
Marien=
platz 1. Den Jubiläumspreis errang Herr Schmidt,
Weiter=
ſtädterſtraße 81.
Der nächſte Flug findet am 10. Juni ab Paſſau — 380 Km. —
ſtatt. Es wurde uns jetzt mitgeteilt, daß der 1. Vorſitzende der
Reiſe=
vereinigung „Südmain”, Sprendlingen, Herr Apotheker Gerling,
Langen, für den Flug St. Pölten — 540 Km. — am 7. Juli ds. Js.
unſerem Verein eine wertvolle Jubiläumsmedaille geſtiftet hat. Wie
dieſe ausgeflogen wird, wird noch beſtimmt und an dieſer Stelle bekannt
gegeben.
Taubenliebhaber wenden ſich nur an den dem Verband Deutſcher
Brieftaubenzüchter=Vereine ſchon über 25 Jahre angehörenden Verein
Brieftaubenklub 0380 Darmſtadt, Inhaber der 25jähr.
Verbands=Jubiläumsurkunde, früher Vereinslokal Heß, Kirchſtraße, jetzt
Böttingers Brauerei, Ludwigsplatz 8, 1. Vorſitzender K. Schwebel,
Bark=
hausſtraße 35, 2. Vorſitzender Herr Achen, Rheinſtraße 39, woſelbſt
überall das, was Brieftaubenzucht und =Sport betrifft, belehrende
Aus=
kunft erteilt wird. Zuſammenkunft jeden Donnerstag von 20,30 Uhr ab.
— Elektrizität im Kochgerät, das iſt kurz der Inhalt des heute abend
8 Uhr im Heag=Haus, Luiſenſtraße 16, ſtattfindenden Vortrags von
Frau Dr. Jakob mit Kochvorführungen. Der Eintritt iſt frei und wird
empfohlen, ſich rechtzeitig einem guten Platz zu ſichern. (Siehe auch
heu=
tige Anzeige.)
F.C. Union. Am Sonntag, den 10. Juni. vormittags 8,30 Uhr,
fin=
der im Vereinsheim Ludwigshöhſtraße 35 die diesjährige
Generalver=
ſammlung ſtatt. In Anbetracht der wichtigen Tagesordnung,
insbeſon=
dere der Vorſtandsneuwahl ſowie Satzungsänderungen wird ein
vollzäh=
liger Beſuch erwartet.
Bp. Unfall. In der Heidelbergerſtraße, war am Donnerstag früh
eine Frau aus Eberſtadt am Waldeingang mit Grasſchneiden beſchäftigt.
Als ein Motorradfahrer Signal gab, ſprang die Frau im letztem
Augeu=
blick von ihrer Beſchäftigung auf und wollte über die Straße laufen.
Die Frau wurde von der Maſchine erfaßt und erlitt Kopfverletzugen,
die die Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich machten.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Wie wir ſoeben erfahren, wird der weltberühmte Don=
Koſaken=Chor, der kürzlich von einer überaus erfolgreichen
Tournee durch England, Frankreich, Belgien und Holland nach
Deutſch=
land zurückgekehrt iſt, am 15. Juni 1928 in der Turnhalle am
Woogsplatz ein einmaliges Konzert bei uns geben. Unter Leitung
ſeines bekannten Dirigenten Serge Jaroff wird der Chor ein
beſon=
ders intereſſantes Programm zum Vortrag bringen, das den Abend
wieder zu einem muſikaliſchen Ereignis erſten Ranges ſtempeln dürfte.
Da die Eintrittskarten für die Konzerte des Don=Koſaken=Chors
er=
fahrungsgemäß ſehr ſchnell vergriffen ſind, empfiehlt es ſich, für alle, die
dieſen wundervollen Chor hören wollen, ſich möglichſt bald bei
Kon=
zert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, die Plätze zu ſichern.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen find ausſchlleßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Herrngarten=Café. Heute finden im Herrngarten=Café
zwei Konzerte des Stadt=Orcheſters ſtatt. Nachmittags 4 Uhr, Künſtler=
Enſemble, abends 8 Uhr, vollbeſetztes Orcheſter unter Leitung des
Kapellmeiſters Willy Schlupp. Die diesjährigen Konzerte werden in
akuſtiſcher Beziehung gegen die vorjährigen eine weſentliche Beſſerung
aufweiſen, da inzwiſchen ein ſchöner Muſikpavillon in die Pergola
ein=
gebaut worden iſt.
Aus den Parteien.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
erinnern unſere Freundinnen an den gemeinſamen Ausflug am
Sams=
tag, den 9. Juni, nach Auerbach. Abfahrt Hauptbahnhof 14,20 Uhr.
Zuſammenſein im Burgkaffee, daran anſchließend Spaziergang in die
Umgebung. Recht große Beteiligung erwünſcht.
— Deutſche Demokratiſche Partei,
Organiſations=
ausſchuß. Heute abend findet im Parteilokal, Eſchollbrückerſtraße 5,
8,15 Uhr, eine Sitzung des Organiſationsausſchuſſes ſtatt. Wir bitten
um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen.
Tageskalender für Freitag, den 8. Juni 1928.
Landestheater Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
D 2: „Jonny ſpielt auf” — Kleines Haus: Geſchloſſen. —
Or=
pheum abends 20,15 Uhr, Sommerbühne Harprecht: „Finden Sie,
daß Conſtance ſich richtig verhält?” — Konzerte: Schloß=Kaffe,
Kaffe Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. — Wiener
Kronenbräukeller, abends 8 Uhr: Volkstümliches Konzert.
— Städt Akademie für Tonkunſt, Gliſabethenſtr., abends
20½ Uhr, Chriſtengemeinſchaft, öffentlicher Vortrag: Dr. Heidenreich,
Frankfurt a M. — Heaghaus, Luiſenſtr. 13, abends 20 Uhr,
Vortrag: „Die neuzeitliche Küche‟. — Kinovorſtellungent
Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
Freitag, den 8. Juni: Vorabend ottesdienſt 7 Uhr 30 Min.
Samstag, den 9. Juni: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
Schrifterklärung. — Sabbatausgang 9 Uhr 35 Min.
Gottesdienſt für die Wochentage: Morgens 7 Uhr. — Abends
7 Uhr 30 Minuten.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 9. Juni: Vorabend 7 Uhr 45 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 9 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 8 Uhr.
KOPRNASSER
geisst das Geheimnis, wenn Sie besonders,schönes Haar sehen
S O H N
G
. WO D F F
(TV.4241
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Freitag, den 8. Junt 1928
Nummer 1
Deutſche Bauwoche 1928 in Breslau.
Wie bereits in den beiden Vorjahren, veranſtalten der Deutſche
Arbeitgeberbund für das Baugewerbe, der Deutſche Wirtſchaftsbund
für das Baugewerbe und der Innungsverband Deutſcher
Baugewerks=
meiſter wiederum gemeinſam eine „Deutſche Bauwoche” als deren
Tagungsort in dieſem Jahre die ſchleſiſche Hauptſtadt Breslau für die
Zeit vom 10. bis 14. Juni 1928 auserſehen iſt.
Da die 3. Deutſche Bauwoche 1928 zugleich wit der
Jahreshaupt=
verſammlung des Deutſchen Arbeitgeberbundes und des Deutſchen
Wirtſchaftsbundes für das Baugewerbe verbunden iſt, iſt ſie in dieſem
Jahre einem doppelten Zweck zu dienen berufen; einerſeits der inneren
Feſtigung und künftigen organiſatoriſchen Stärkung des deutſchen
Bau=
gewerbes, andererſeits der erneuten Fühlungnahme mit der
Oeffentlich=
keit, deren Bedeutung insbeſondere aus dem engen Zuſammenhang
zwiſchen der Geſtaltung der Bauwirtſchaft und der noch immer
bren=
nenden Wohnungsfrage erhellt.
Dem Doppelzweck entſpricht die Zeiteinteilung der vorgeſehenen
Veranſtaltungen. In den erſten beiden Tagen dem 10. und 11. Juni,
finden Sitzungen der Geſchäftsführenden Ausſchüſſe der veranſtaltenden
Verbände ſtatt, am 11. Juni die Jahreshauptverſammlung des
Deut=
ſchen Arbeitgeberbundes für das Baugewerbe und des Deutſchen
Wirt=
ſchaftsbundes für das Baugewerbe. Alle wichtigen ſozial= und
wirt=
ſchaftspolitiſchen Tagesfragen des Vaugewerbes, ſowie die inneren
Ver=
bandsfragen werden hier zur breiten Erörterung ſtehen und in ihrer
grundſätzlichen Richtung für die nahe Zukunft feſtgelegt werden. Am
12. Juni wird die Eröffnung der öffentlichen Tagung erfolgen, für die
bereits jetzt die Zuſage der Beteiligung zahlreicher Ehrengäſte von
maß=
geblichen Behörden und öffentlichen Körperſchaften vorliegt. Eine
An=
gahl bedeutſamer Vorträge namhafter Perſönlichkeiten, die ſich über
den 12. und 13. Jumi verteilen, verſprechen, der Oeffentlichkeit einen
tiefen Einblick in die wichtigſten Gegenwartsfragen des deutſchen
Bau=
gewerbes zu geben.
Es ſind Vorträge vorgeſehen von: 1. Profeſſor Dr. Albrecht von
der Univerſität Jena über „Lohnpolitik und Schlichtungsweſen” 2.
Ge=
heimrat Dr. jur. Stiegler=München über „Unfallſchutz im Baugewerbe‟.
3. Reg.=Baumeiſter Sander=Berlin über „Die wirtſchaftliche Bedeutung
der Normung im Hochbau”, 4. Ober=Ing. Carl Kerſten, Studienrat an
der Städtiſchen Baugewerksſchule Berlin, über „Neuzeitliches Bauen”.
5. Dr.=Ing. Harm=Berlin über „Die Arbeiten des Deutſchen
Aus=
ſchuſſes für teihmiſches Schulweſen unter beſonderer Berückſichtigung des
Baugewerbes”, 6. Dr. Coerper=Berlin über „Die Deutſche
Bauausſtel=
lung Berlin 1930 und deutſche Wirtſchaft”
In den Geſamtrahmen der 3. Deutſchen Bauwoche fügen ſich die
verſchiedenen geſellſchaftlichen Veranſtaltungen ein aus deren Zahl das
Remterfeſt im Rathaus mit dem Empfang der Tagesteilnehmer durch
die Stadt Breslau beſonders erwähnt ſei
Es ſteht zu erwarten, daß die geſamte Veranſtaltung auch in
die=
ſem Jahre einen erneuten Beweis gibt über den ungebrochenen
Lebens=
willen und das ſtarke Vorwärtsſtreben des deutſchen Baugewerbes.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentliſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernlmmt die Redaltion keinertel
Der=
antwortung; für ſie bleſbt auf Grund des 9 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem
Umfang=
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden. Unnen nicht
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Es iſt wohl eine den vernünftigen Autofahrern Eekannte Tatſache,
daß die Landſtraßendiſziplin ſehr viel zu wünſchen übrig läßt. Die
Straßen werden zu Reunzwecken benutzt, um mit möglichſter hoher
Kilometerziffer, einer den anderen überholend, dahin zu raſen. Auch wird
in den meiſten Fällen bei dem Ueberholen kein Zeichen gegeben und bei
entgegenkommenden Fahrzeugen der Umſtand unberückſichtigt gelaſſen,
daß jeder Wagen ſcharf die rechte Straßenſeite einzuhalten hat, um
Zuſammenſtöße zu vermeiden.
Bei unſeren täglichen auswärtigen Fahrten machen wir
fort=
während dieſe Beobachtungen, waren zum Teil ſchon gezwungen,
rück=
ſichtloſen Fahrern, die die Mitte der Straßen einhalten wollten, nach der
Grasböſchung auszuweichen, um einen Zuſammenſtoß zu vermeiden.
Geſtern fauſte wieder ein Rennauto mit ſchätzungsweiſe über 100 Km.
Geſchwindigkeit ohne Zeichen zu geben auf der Straße Eberſtadt-
Bicken=
bach, von hinten kommend, an unſerem Auto haarſcharf vorbei. Die
Geſchwindigkeit war derart, daß noch nicht einmal die Nummer geleſen
werden konnte, um den rückſichtsloſen Fahrer zur Anzeige zu bringen.
Dasſelbe gilt für Motorradfahrer.
Wer gezwungen iſt, nachts mit Beleuchtung zu fahren, wird die
Beobachtung machen, daß ſich der größte Teil der Fahrer auch mit der
Abblendung der Beleuchtung rückſichtslos benimmt, ſodaß der
entgegen=
kommende anſtändige Fahrer, wenn er nicht ſein Leben riskieren will,
gezwungen iſt, ſeinen Wagen abzudroſſeln oder überhaupt einzuhalten,
bis der entgegenkommende Wagen vorüber iſt.
Aus dieſen geſchilderten Rückſichtsloſigkeiten ergeben ſich dann
Un=
fälle, und es iſt zu verwundern, daß nicht mehr Zuſammenſtöße
er=
folgen. Eine ſtreng durchgeführte Straßenkontrolle, ausgeführt nicht
von Fußgendarmen, ſondern von Polizeiorganen ſelbſt im Auto fahrend
ohne Uniform, wäre angebracht, um hier Wandel zu ſchaffen. Die feſt=,
geſtellten Uebertretungsfälle müßten dann ſchärfſtens beſtraft werden,
um auf der Landſtraße möglichſt bald wieder geordnete Zuſtände
herbei=
zuführen.
Zu bemerken wäre noch, daß die Fahrſtraße ſelbſt verbreitert
wer=
den müßte, da bei großen Laſtautos oder Omnibuſſen die Fahrzeuge
kaum aneinander vorbeikommen, ohne auf den Bürgerſteig oder die
Grasnarbe zu kommen. Hier müßten die Behörden die notwendigen
Verbeſſerungen vornehmen.
Ein Autofahrer, nicht ein Autoraſer.
Briefkaſten.
Jeder
Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
werden
H. Sch. Hierüber wird Ihnen vom Staatsminiſterium hier (
Neckar=
ſtraße 7) am beſten ſachdienliche Auskunft erteilt werden können.
H. März 1919.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 6. Juni. Der hieſige „Blau=Kreuz=Verein”
begeht am kymmenden Sonntag ſein Jahresfeſt. Eingeleitet wird
das=
ſelbe am Samstag, abends 8,30 Uhr, durch einen Vortrag über das
Thema: „Das Ringen um das Kleinod”, wobei der Poſaunenchor
mit=
wirken wird. Die eigentliche Feſtfeier findet dann am Sonntag,
nach=
mittags 3 Uhr, ſtatt, woran ſich abends ein Evangeliſationsvortrag
an=
ſchließt. Das Thema für den am Montag abend geplanten Filmvortrag
lautet: „Die deutſche Trinkerei und ihre geſundheitlichen und moraliſchen
Wirkungen‟. Die Veranſtaltungen finden im Gemeindehauſe ſtatt und
Redner in allen Verſammlungen iſt Herr Lehrer a. D. Seinſch=Siegen,
Generalſekretär des Blauen Kreuzes. — Der hieſige Turnverein
von 1876 beteiligt ſich am Sonntag mit 78 Jugendlichen am Bezirks=
Jugendturnen in Urberach. — Das 25jährige Jubiläumsfeſt der
Arbeiter=Sportler findet am 21., 22. u. 23. Juli ds. Js. ſtatt
und ſind die Vorbereitungen in vollem Gange. Meldungen für die
Wettkämpfe laufen in größerer Zahl täglich ein. Die Vereinsgeſchichte
iſt bereits ſchriftlich niedergelegt und wird baldigſt im Druck erſcheinen.
Die Quartierkommiſſion wird demnächſt ihre Umfrage halten. . Eine ſich
mit den Einzelheiten des Feſtes befaſſende außerordentliche
Generalver=
ſammlung findet am 16. ds. Mts. im Gaſthauſe „Zum goldenen Löwen”
ſtatt. Feſtplatz iſt der „Im Elſee” vorbildlich angelegte Sportplatz.
O. Weiterſtadt, 7. Juni. Beigeordnetenwahl. Am
ver=
gangenen Sonntag ſollte hier die Beigeordnetenwahl ſtattfinden. Da
jedoch nur ein Wahlvorſchlag eingegangen war, der auf den Namen
des ſeitherigen Beigeordneten G. Storm 2. lautete, gilt Beigeordneter
Storm (auf ſieben Jahre) als wiedergewählt.
J. Griesheim, 7. Juni. Die am 1. Juni d. J. erfolgte
Schveine=
zählung ergab einen Beſtand von 1256 Schweinen.
Aa. Eberſtadt, 7. Juni. Zum Autobusunglück. Im Laufe
des Mittwochs wurden von den zuſtändigen Behördem an der
Unfall=
ſtelle in der Villenkolonie genaue Erhebungem über die Urſachen des
Autobusunglücks angeſtellt. Das Ergebnis der Unterſuchungen iſt
bis=
her nicht bekannt geworden.
Wozu erst einzeln einkaufen, wiegen und mischen!
Erleichtern Sie sich die Arbeit, nehmen Sie das
voll-
wertige, alle notwendigen Nährstoffe enthaltende
K
V N
DERME
HL
Aa. Eberſtadt, 6. Juni. Reichsarbeiterſporttag. Das
Arbeiterſportkartell Eberſtadt begeht am Sonntag, den 24. Juni, den
Reichsarbeiterſporttag. Zu deſſen Ausgeſtaltung ſollen auf dem
Markt=
platz und auf dem Schloßplatz große Werbevorführungen der dem
Arbeiterſportkartell angeſchloſſenen Ortsvereine ſtattfinden. —
Ver=
ſchönerung des Ortsbildes. Die Fußſteige mehrerer
Orts=
ſtraßen ſind mit einem neuen Kiesbelag verſehen, was weſentlich zur
Verſchönerung des Ortsbildes beitragt. — Heugrasernte. Die
Heugrasernte auf den Gemeindewieſen der Gemarkung Eberſtadt, als
da ſind Mühlwieſen, die Wieſen am Weinweg im Woog und in der
Hirtenbach, ſoll am Freitag dieſer Woche (8. Juni) verſteigert werden.
Die Verſteigerung findet an Ort und Stelle ſtatt und iſt öffentlich.
Aa. Eberſtadt, 7. Juni. Jugendfeſt. Wie ergänzend zu
unſe=
rer kürzlich veröffentlichten Notiz über das bevorſtehende Jugendfeſt der
Schulen mitgeteilt werden kann, findet es am Samstag, den 23. Juni,
in Geſtalt eines Waldfeſtes ſtatt. Die Vorbereitungen ſind dazu in
vollem Gange. Die Gemeinde Eberſtadt wird auch in dieſem Jahre
wieder das Jugendfeſt und ſeine Ausgeſtaltung nach Kräften unterſtützen.
Aa. Pfungſtadt, 7. Juni. Hauptkörung. Die Hauptkörung
für Pfungſtadt findet am Samstag, den 9. Juni, im Faſelhof ſtatt. —
Stromunterbrechung. Wegen Umſtellungen im Leitungsnetz
des Elektrizitätsnerkes iſt am kommenden Sonntag, wie die
Bürger=
meiſterei bekannt gibt, die Zufuhr des elektriſchen Stromes am Tage
über unterbrochen.
Le. Groß=Umſtadt, 6. Juni. Auf dem Gauſportfeſt zu Erbach i. O.
hat der hieſige Turnverein recht gut abgeſchnitten. Nicht weniger als
ſechs Gaumeiſterſchaften wurden errungen. Im 1500=Meter=Lauf erhielt
Georg Zimmer als erſter Sieger die Gaumeiſterſchaft. Im 800=Meter=
Lauf wurde Wilhelm Emmerich Gaumeiſter. Heinrich Ihrig iſt zweiter
Sieger im Hochſprung für Unterſtufe. Derſelbe war im Speerwerfen
für Unterſtufe 1. Sieger und erhält die Gaumeiſterſkhaft. Im
Kugel=
ſtoßen für Unterſtufe iſt H. Neumann 1. Sieger und Gaumeiſter.
Lud=
wig Weber iſt zweiter Sieger im Steinſtoßen. In der
Frauenabtei=
lung iſt Eliſe Emmerich im 75=Meter=Lauf erſte Siegerin und
Gau=
meiſterin, und im Kugelſtoßen und Hochſprung 2. Siegerin. Kätchen
Hardt iſt zweite Siegerin im 75=Meter=Lauf.
Aa. Semd, 7. Juni. Geſangswettſtreit und
Vereins=
jubiläum. Der Männergeſangverein „Sängerluſt” in Semd
be=
geht am kommenden Sonntag die Feier ſeines 60jährigen Beſtehens.
Bei dem Jubelverein, handelt es ſich um den Zuſammenſchluß zweier
alter Vereine, der erſt im Jahre 1920 zuſtande kam. Gegenwärtig iſt
Ehrenchormeiſter Michael Sahm aus Nieder=Roden Dirigent. 1.
Vor=
ſitzender des Vereins iſt Johannes Menges 1. Mit dem Jubiläum iſt
ein großer Geſangswettſtreit verbunden, an dem Geſangvereine aus
Wiesbaden. Dudenhofen, Ober=Rodenbach, Eppelsheim, Eberſtadt,
Darmſtadt, Babenhauſen, Klein=Welzheim, Meſſel, Schaafheim,
Seligen=
ſtadt, Richen, Offenbach und Groß=Umſtadt teilnehmen. Aus
Darm=
ſtadt beteiligen ſich an dem Geſangswettſtreit der Klub „Fröhlichkeit”,
der Geſangverein „Liederhale” und die Geſelſchaft und Geſan
lung „Komet‟ Darmſtadt. Es wird in zwei Stadtklaſſen u
Landklaſſen geſungen. Außerdem iſt eine Klaſſe noch für nich
gekrönte Vereine gebildet worden. Der Feſtzug wird rund
nummern umfaſſen. Außer dem Klaſſenſingen findet noch ein
ſingen und ein Höchſtes Ehrenſingen ſtatt. Das Feſt beginnt
am Samstag abend. Am Sonntag mittag findet ein größerer
ſtatt, bei dem die Gründer und Jubilare des Vereins geehrt
Bürgermeiſter Heyl und ein auswärtiger Feſtredner ſprechen.
— Brensbach, 6. Juni. Die Landwirtſchaftliche Bezugs= und
Fait
genoſſenſchaft e. G. m. b. H. Brensbach hält nächſten Sonnte =
10. d. M., nachmittags 2 Uhr, ihre 10. ordentliche Generalverſo
für das Geſchäftsjahr 1927, wobei neben der üblichen Tages
Beſchluß über Anſchaffung einer Saatgutreinigungsmaſchine gef
den ſoll, wozu bei der vorjährigen Verſammlung bereits 10
genehmrigt worden ſind, bei Mitglied L. Hofmann („Zum Och
Die Genoſſenſchaft hat in den 10 Jahren ihres Beſtehens 780
ner Waren bezogen, oder in Waggons zu 300 Zentnern 20 T
Der Bezug des letzten Geſchäftsjahres betrug 13 251 Zentner i
von 62500 RM. Der Reingewinn, für 1927 beträgt 1138.
Obige Zahlen ſprechen für den regen Bezug der Genoſſenſcho
ſchließend an die Generalverſammlung hält um 3 Uhr Herr
kel, Landwirtſchaftsrat von Michelſtadt, einen Vortrag über das —
„Was muß der Landwirt tun, um unter der vorhandenen A/
ſeinen Betrieb zu erhalten und aufwärts zu entwickeln?‟
„B=
Vortrag hat jedermann freien Zutritt und hofft die Genoſſen
Apbetracht der Wichtigkeit des Vortrages auf recht gute Bei
Nach dem Vortrag iſt freie Ausſprache.
r. Babenhauſen, 6. Juni. Die Vorarbeiten zur 50jä
Jubiläumsfeier des Geſangvereins „Eintracht” ſin
beendet. Kleinarbeit iſt natürlich noch genügend zu leiſten. Ar „„
tag, den 30. Juni, wird das Feſt des Abends mit einem Facke
der Turnhalle nach dem Feſtplatz auf den Schloßwieſen eingele
den Kommers ſind Begrußungsanſprache, Konzert, Geſangs
turneriſche Aufführungen uſw. vorgeſehen. Der Feſtſonntag
Zeichen des narionalen Geſangswettſtreites,
ſich ungefähr 25 Vereine beteiligen. Nachmittags iſt großer
bei dem acht Feſtwagen angenehme Abwechſlung bringen
Nach dem Umzug durch die Straßen der Stadt folgen auf den
beim Schloß gelegenen Feſtplatz, auf dem auch ein großer Verg
park vorhanden iſt. Begrüßungsanſprache, Feſtrede, Fahnenwe 8
zert, Geſangsvorträge, Tanz und dergl. mehr. Einen Hauptan ar
punkt dürfte am Sonutag abend das große Brillantfeuerwerk
Schloßbeleuchtung bilden. Der Montag wird eim Volksfeſt
und klein bringen. Die Feſtmuſik ſtellt die verſtärkte Lautzſch
Die neue Fahne — ein Prachtwerk der Bonner Fahnenfab
bereits eingetroffen. Schönes Wetter vorausgeſetzt, dürfte
läumsfeier des Geſangvereins „Eintracht” eines der größten u
ſten Feſte werden, die je in unſerer Stadt abgehalten wurder
bei der alten Konfurter Mühle gelegene Schwimmanſta!
Samstag, den 2. Juni, für die Badelnſtigen geöffnet.
und Freitags nachmittags iſt nur für Damen Badeze
Schwimmbad ſteht ſeit einigen Jahren unter der muſtergülti /8
waltung der hieſigen Bereitſchaftspolizei.
r. Babenhauſen, 7. Juni. Der Schulamtsanwärterin irlein
Carola Enders aus Offenbch wurde die Vertretung der nr En
krankung beurlaubten Lehrerin, Fräulein Boehme an der vern
Bürgerſchule dahier ab 4. Juni d. J. übertragen.
— Nieder=odau, 7. Juwi. Man ſchreibt uns: Die Eröf’y m
neuen Heag=Autobus=Linie Böllenfalltor—Ober=Ramſtadt n
auch in unſerem ſeither ſchon von Fremden gern beſuchten Ort errerl
bar. Nach Errichtung der Halkeſtelle Ober=Ramſtadt (Apothe Siett
ſich für Familien eine herrliche, nicht allzu anſtrengende Iugs
gelegenheit. Von der Apotheke der blauen Markierung fol e e
reicht man durch Feld und Wald auf allmählichem Anſtieg den Stiten
ſtein. Dieſen überquerend, führt die blaue Linie durch prächti
Soh=
wald und ſchöne Ausſichtspunkte zur weißen Markierung. T lind
abbiegend, ſind wir — unterwegs herrliche Landſchaftsbilder ge
ard-
bald in MiederModau. Die dortigen Gaſthäuſer bieten bei b. Ve
pflegung angenehmen Aufenthalt. Wer auf dem Breitenſtei g
müdet fühlt, wählt von dort das rote Strichzeichen und err nach
kurzem Abſrieg ebenfalls die Perle des Modautales, Niede S du,
Nach gehabter Erholung bringt uns ein prächtiger Spazierg duc
Lindenallee oder auf Waldwegen zur Endſtation der Heag who0
Ober=Ramſtadt, und raſch und angenehm landet man im ſeit „Hein
in Darmſtadt. Hoffentlich wird die Heaglinie auch bald nach 1 Purch
geführt.
I. Michelſtadt, 5. Juni. Gern geſehene Gäſte weilten a Fow
genen Sonntag in unſerer Stadt. Am frühen Vormittag ſt
Kleinkaliberſchützen mit Begleitung ihrer vorzüglichen Kapelle Gren
Schützenfeſt im Saale Reubold, bzw. den Schießſtänden bei Sein,
Um 10.30 Uhr kamen die Sportler des Deutſchen Schwimm and
unter Führung des Vorſitzenden des geſamten D.S.V. und K3u
jugendwartes, Herrn Giesmann=Darmſtadt, hier an. Um die Ftou
zeit trafen der Rhein= und Taunusklub Wiesbaden mit Sond i
der Odenwaldklub, Ortsgrupe Darmſtadt, in Michelſtadt ein m die
Schönheiten unſeres alten Städichens zu genießen. Hinzu ka zull
reiche Autos des A.D.A. C., deren Inſaſſen in Michelſtadt M xsnſ.
hielten. Der Rhein= und Tamusklub Wiesbaden wurde von Frgel
meiſter Ritzel im Stadion perſönlich begrüßt und durch die Fanſe
anlage geführt. Die etwa 200 Perſonen zählende Vereinigy xahn
mit dem Ausdruck tiefſten Dankes für das Geſehene und Ge von
ihrem Führer Abſchied und verſicherte, daß ſie den wundervr
Gin=
druck nicht vergeſſen werde. Insgeſamt mögen außer der Verg —u0
die offiziell im Stadion ſtattfand und von dem D.S.V. v Faltet
war, mindeſtens weitere 1000 Gäſte in Michelſtadt anweſen! Oeſen
ſein. Die einheimiſche Bevölkerung weilte zum großen Teil Krt,
ſo die Turner auf dem großen Turnfeſt in Erbach, die Feue — bei
dem Jubiläum der Steinbacher Feuerwehr in Steinbach mt An
beiter=Geſangverein anläßlich des Bjährigen Jubiläums des Uden
vereins in Höchſt i. O. dortſelbſt. Der Fremdenverkehr 1 Sdeſte
waldes und insbeſondere der Stadt Michelſtadt iſt in ſtarkem Si9e
begriffen. Die getroffenen Maßnahmen ſichern einen reib / s/0
Fremdenverkehr zu.
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[ ← ][ ][ → ] mmmer 158
grbach, 6. Juni. Eröffnungsſchießen in Stockheim.
—8. Juni von dem Gau „Odenwald Nord” des Heſſiſchen
Landes=
rdes der Kleinkaliberſchützen veranſtaltete Eröffnungsſchießen an=
Freitag, den 8. Juni 1928
Geite 7
der Eröffnung des neuen Schießſtandes in Stockheim nahm bei
bem Vetter einen ſchönen Verlauf. Eine ſtattliche Zahl von
en aus allen Gauer hatte ſich eingefunden, die mit Muſik zum
t wurden. Bürgermeiſt
iſtende Schn tnchweeſt ei
zuäſidenten Knapp=Darmſtadt und deſſen Vorſtandsmitglieder,
den Vertreter des Kreisamts, Herrn Regierungsrat Schwan=
und gab ſeiner Freude Ausdruck über den zahlreichen Beſuch
eſtes, dem er einen ſchönen Verlauf wünſchte. Seine Worte
wur=
un den Verſammelten durch ein dreifaches „Gut Schuß” erwidert.
9 Korſitzende Mohr des feſtgebenden Vereins ſprach ebenfalls herz=
Billkommensgrüße aus und wünſchte allen frohe Stunden.
Ne=
jasrat Schwan überbrachte die Gruße des Kreisamts Erbach i. O.
nd anerkennende Worte für den Gauvorſitzenden Schmnidt, nach
Gedanken der Schießplatz geſchaffen wurde und der im Verein mit
tocheimer Schützenbrüdern die Arboit ſelbſt ausgeführt hatte. Der
diene idealen Zwecken, der Schießſport verlange eine ſichere Hand
rziehe zur Konzentration. Er begrüßte es, daß der Heſſiſche Bund
nen Reihen keine Politik duldet, die Schützenbrüder fänden ſich
ſſchaftlich zuſammen, ohne Nückſicht auf Religion und Stand.
Ausführungen endeten ebenfalls mit einem dreifachen „Gut
„ Der Bundespräſident Knapp=Darmſtadt überbrachte die
Glück=
be des Landesverbandes. Er ermahnte die Schützenbrüder, die
zen Farben hochzuhalten und treu zum Heſſiſchen Landesverband
ben. Auch er wies darauf hin, daß keine Politik getrieben
wer=
ürfe. Seitens des Landesverbaudes überreichte er eine kunſtvoll
führte Plakette und wüinſchte allen einen guten Verlauf des
Der Gauvorſitzende Schmidt gratulierte Herrn Reg.=Rat Schwan
irnennung als Ehrenmitglied des Schützenklubs. Weidmannsluſt”
von allen Schützen mit einem kräftigen „Gut Schuß” erwidert
Nachdem der Geſangverein Stockheim unter Leitung des Herrn
rs Weber=Erbach unter allgemeinem Beifall einige klangreine
zum Vortrag gebracht hatte eröfnete Frau Reg.=Nat Schwan
em erſten Schuß das Gau=Eröffnungs=Schießen. Es wurden
vor=
che Refultate erzielt. Ein= Menge wertvoller Preiſe und
Ehren=
ſtanden zur Verfügung, die am Abend anläßlich des gemütlichen
nmenſeins zur Verteilung kamen. Es wurde bei vortrefflicher Muſik
getanzt, und erſt in früher Morgenſtunde verließen die letzten
ehmer das gemütlich verlaufene Feſt.
b. Unter=Moffau, 7. Juni. Nächſten Sonntag, den 10. Juni,
fin=
e hieſige Kirchweihe ſtatt.
n. Hirſchhorn, 7. Juni. Nun ſcheint es doch geglückt zu ſein, daß
Turnverein Hirſchhorn ſich wenigſtens ein Turner am Deutſchen
eſt in Köln beteiligen kann. Georg Heizmann, Hirſchhorn, konnte
m Ausſcheidungskämpfen des 10. Kreiſes in Heidelberg als 67.
Sie=
nit 77 Punkten hervorgehen und iſt ſomit der einzige aktive
Be=
des Deutſchen Turnfeſtes von dem Neckar=Elſenz=Turngau. — Am
tag, den 10. Juni, nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus „Zur
* ein Vortrag des Kreisobſtbauinſpektors Orühmann über das
a „Die wichtigſten Schädlinge im Obſtbau” und über „Blumenpflege”
Hieran anſchließend, werdem etwa 120 Blumenſtöcke verloſt werden,
ſos zu 80 Pfg.
Hirſchhorn, 7. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
ni: 0,82 Meter; am 7. Juni: 0,86 Meter.
z. Kortelshütte i. O., 5. Juni. Das vorgeſtrige 30jährige
Süftungs=
unſeres Geſangvereins, Liederkranz” nahm bei günſtiger
Witte=
einen ſehr ſchönen Verlauf. Nach dem Umzug des Feſtzugs
be=
en der feſtgebende Verein die Gäſte durch ein Lied, der Vorſitzende,
Ad. Kabel 2., durch entſprechende Worte. Jubelnden Beifall löſte
jeſtrede des Herrn Profeſſors Wegrich=Karlsruhe aus, der als
ehe=
ger Lehrer der hieſigen Schule den Verein gründete. Fräulein
ſerich überreichte namens der Frauen und Jungfrauen unſeres
3 eine Fahnenſhleif=, Herr MerſcherNeckarſteinach überbrachnte die
ſche des Neckartal=Sängergaues und des Heſſiſchen Sängerbundes.
Bürgermeiſter Schwinn begrüßte auf herzliche Art die Feſtgäſte.
enchöre und Einzellicdervorträge boten dem Sangesfreund edle
rhaltumg. So bildete der vorgeſtrige Tag ein bemerkenswertes Eu=
8 unter den Geſchehniſſen in unſerer Gemeinde.
x. Wimpfen, 6. Juni. Geſtern abend gegen 6 Uhr ging ein
itter über die Stadt nieder. Eine von Rappenau kommende
Wind=
niß zwei in der Nähe des Sportplatzes ſtehende Feldſcheuern um
trug ſie auf den Steinweg, dort einen Trümmerhaufen bildend. Den
wwärten Otto Klenk und Tillmann, die ihre Wagen und Maſchinen
en Scheuern aufbewahrt hatten, erwächſt großer Schaden. Die
ilie Geher wurde dadurch vor Verſchüttung gerettet, daß ihr
Ge=
n durchging. Frau Geher erhielt durch Splitter eine Kopfwunde,
vom Arzt genäht werden mußte.
Bn. Aus dem Neckartal, 5. Juni. Von der Land= und
ſtwirtſchaft. Nun ſieht man auch, wie es im Neckartal mit
Obſtertrag beſtellt iſt. An den meiſten Hängen ſind die
Apfel=
in total erfroren, Kirſchen ſind wenig zu ſehen, die Nußbäume ſind
haupt ganz ſchwarz und konnten ſich bis jetzt noch niht erholen.
Heuernte war ziemlich im Gange, mußte aber der häufigen
Ge=
erregen wegen eingeſtellt werden; ſonſt iſt die Ernte aber gut,
be=
ers auf den Neckarwieſen. Das einzige, was gut zu werden
ver=
ht, ſind die Kartoffeln, die mit aller Macht aus dem Boden kom=
und jetzt gehakt, ja ſogar ſchon gehäufelt werden. Die Stachel=
Johannisbeerſträucher verſprechen einen guten Ertrag, waren ſie
ſchon über dem Gröbſten hinaus bei der Kälte. Im Walde ſieht
um Teil auch ſchlecht aus. Die meiſten Triebe der Eichenbeſhände
erfroren oder haben unter den einzelnen Schädlingen zu leiden.
jetzt haben ſie ſich noch ganz wenig erholt. Auch die Fichten und
ztannen haben gelitten, ſind aber meiſtens wieder auf der Höhe. Gur
gen haben die Heidelbeeren durchgehalten und haben die Beeren
einen bedeutenden Umfang angenommen. Wenn nichts mehr
niſchen kommt, dürfte eine Ernte, wie ſchon lange nicht mehr zu
irten ſein.
* Waldmichelbach, 5. Juni. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwald=
8 mternahm am 2./3. Juni ihre diesjährige 1½=Tageswanderung
Michelſtadt /Erbach i. O. Auf dem Heimweg ging es über, die
iſcheide—Lärmfeuer nach Ober=Moſſau. Hier ſtärkte man ſich in der
uerei Schmucker mit dem vorzüglichen Schmuckerbier, dann wurde
Marſch über das Waldhorn nach Michelſtadt angetreten. Im
blokal der dortigen Ortsgruppe angelangt, traf man ſich mit den
helſtädter Wandergenoſſen und Wandergenoſſinnen, die im
Gegen=
zu der Waldmichelbacher Ortsgruppe in ſtattlicher Anzahl
erſchie=
waren, und verlebte einige vergnügte Stunden unter Abſingen
Liedern, humoriſtiſchen Vortjägen und einem Tänzchen. Herr
kinſpektor Seib, 1. Vorſitzender der Michelſtädter Ortsgruppe,
be=
ſte uns, und Herr Bürgermeiſter Röth von Waldmichelbach ſprach
Dank der Wanderer aus für den guten Empfang und Aufnahme.
Sonntag morgen wurden das Odenwaldmuſeum und das Stadion
Cſtigt. Dann ging es nach Erbach und von da über Elsbach,
Unter=
ſſau, Gras=Ellenbach zurück nach Waldmichelbach. Den teilnehmen=
Wanderern wird dieſe Tour noch lange in guter Erinnerung
blei=
begen ihrer Schönheit und beſonders wegen der liebenswürdigen
fnahme in Michelſtadt.
D Fürth i. O., 7. Juni. Am nächſten Sonntag, den 10. Juni,
eet in der Nähe von Rimbach das von dem Kaballerieverein „
Weſch=
tal veranſtaltete Pferderennen ſtatt. Das Nennen beginnt um
Uhr. Die an demſelben teilnehmenden Reiter, marſchieren unter
gantrit einer Muſikkapelle um 1½ Uhr von dem Gaſthaus zum
eſchnitztal” in Rimbach ab und begeben ſich auf den Rennplatz zwiſchen
nhach und Weſchnitzmühle. Der Eintritt für Nichtmitglieder beträgt
Pfg. Karten im Vorverkauf ſind bei dem Rechner des Vereins,
rn Kaufmann Dörr in Rimbach erhältlich. Bei einigermaßen gutem
tter dürfte ſich das Rennen eines gahlreichen Beſuches erfreuen, da
Bchökerung für den Pferdeſport reges Intereſſe zeigt. Auch für
leibliche Wohl wird geſorgt ſein.
Ba. Laten=Weſchnitz, 6. Juni. Fahnenweihe. Der
Geſang=
verein hatte zur Weihe ſeiner Vereinsfahne eingeladen, und 26
Bruder=
vereine waren dieſem Rufe gefolgt. Ein Feſtzug bewegte ſich um 3 Uhr
durch den feſtlich geſchmückten Ort. Auf dem Feſtplatz angelangt, hielt
der Vorſitzende des Vereins, Herr Georg Winkler, eine der Feier
ent=
ſprechende Begrüßungsanſprache. Hierauf begrüßte der Herr
Bürger=
meiſter namens des Ortsvorſtandes die erſchienenen Vereine und
Feſt=
gäſte. Einem Geſangsvortras des feſtgebenden Vereins unter Leitung
des Dirigenten Herrn Lehrer Fritz folgte der Prolog des Feſtes,
vor=
getragen von Frl. Barbara Rettig, dann Fahnenenthüllung, Weihe der
Fahne und Uebergabe an den Fahnenträger. Jetzt ergriff der
Feſt=
redner, Herr Lehrer Schütz in Flirth, das Wort. Mit herrlichen
Wor=
ten wußte er die Feſtteilnehmer auf die Bedeutung des guten Geſangs
hinzuweiſen. Nun folgten Geſänge der erſchienenen Vereine. Die
Einwohner von Lauien=Weſchnitz werden noch lange dieſes ſchönen
Tages gedenken.
A. Reichenbach, 5. Juni. Die Erweiterungen des
hieſi=
gen Schwimmbades ſind beendet und wurde vorgeſtern der
Be=
trieb der Oeffentlichkeit übergeben. Es können auch Luft=, Sonnen=,
Sol=, Brauſe= und Wannenbäder genommen werden. Zahlreiche
Liege=
hallen und Kabinen umſäumen die herrlichen Anlagen und dürfte allen
Anſprüchen der Beſucher Rechnung getragen ſein.
Jugenheim, 6. Juni. In unſerer raſchlebigen Zeit werden auch
größere Ereigniſſe, die einige Zeit unſer ganzes Denken und Fühlen
be=
einflußten, doch raſch vergeſſen. Nur die ſo bitter Geſchädigten denken
oft wehen Herzens an das furchtbare Unwetter vom 29. April, das
un=
ſere ſchöne Bergſtraße heimſuchte, und der mehr Abſeitsſtehende wird
uur beim Durchwandern der Fluren auf die verhängnisvollen Folgen
aufmerkſam gemacht. Nur von einigen Seiten iſt, abgeſehen von der
Regierung, etwas geſchehen, um der Not etwvas abzuhelfen. Aber jedes
derartige Eingreifen zeugt von wahrer Menſchenliebe. Deshalb iſt es
auch mit Freuden zu begrüßen, daß ſich zwei Darmſtädter Damen, die
uns nicht unbekannt ſind, in den Dienſt der guten Sache ſtellen. Es
ſind dies Frl. Klara Herbert und Frl. Hidegard Menges. Sie haben
ſich erboten, am Sonntag, den 17. Juni, nachmittags 6 Uhr, in der
Krone zu Jugenheim einen Konzertliederabend zu veranſtalten, deſſen
geſamter Erlös zum Beſten der Unwettergeſchädigten in Jugenheim und
Umgegend verwendet werden ſoll. Es wird deshalb in den nächſten
Tagen durch Mädchen, die ins Haus kommen, jedem Gelegenheit
gege=
ben, auch ſich an der wohltätigen Sache zu beteiligen. Das Programm
koſtet 50 Pf. und berechtigt zum Cintritt. Es enthält Lieder von
Beet=
hoven, Schubert, Arnold, Mendelsſohn und Reimann.
L
Erfahpene
O
P
Reisende HrM
K
wissen Ortizon zu schätzen! Die
handliche Packung beansprucht
we-
nig Platz im Koffer, das
gefürch-
tete Auslaufen Hüssiger Mitlel ist
bei Ortizon ausgeschlossen! 1—2
Kugeln geben ein erfrischendes,
Anachhaltig desinfizieren-
1SaBes) des Mundwasser.
Oaion
MUNBWASSER-KUGELN
z. Zwingenberg, 5. Juni. Bei der Wichtigkeit, die der Obſtbau für
unſere Gemeinde hat, iſt die Hauptverſammlung des
Obſt=
verwertungsvereins ſtets gut beſucht. In dieſem Jahre, wo
das Unwetter vom 29. April einen ſo furchtbaren Schaden angerichtet
hat, iſt der treue Zuſammenhalt der Obſtzüchter daher noch dringender
als früher. Der 2. Vorſitzende, Herr G. Mahr, drückte in ſeiner
An=
ſprache die Hoffnung aus, daß die Mitglieder den Markt nach
Möglich=
keit beſchicken werden. Es werde alles getan werden, um den
Obſt=
handel an der Vergſtraße noch mehr als bisher zuſammenzufaſſen. Die
Landwirtſchaftskammer wünſcht dieſen Zuſammenſchluß. Wegen
Erkran=
kung des Herrn Landesobſtbauinſpektors Pfeiffer muß deſſen Vortrag
über den Zuſammenſchluß der Obſtmärkte an der Bergſtraße auf den
17. Juni verſchoben werden. In derſelben Sitzung wird auch ein
Mit=
glied des Heſſiſchen Verbandes landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften die
Vorteile der Genoſſenſchaftsbildung für den Obſtbau
auseinander=
ſetzen. Aus dem Jahresbericht ſei angeführt, daß über 900 Zentner
Obſt durch die Markthalle gegangen ſind, wofür 2692 Mark an
Stand=
geldern in die Kaſſe des Vereins floſſen. Den Hauptieil des Obſtes
bil=
deten Zwetſchen mit 3117 Zentnern, Birnen 1537, Aepfel 1514, Kirſchen
868 (letztere gegen das Vorjahr weniger 915 Zentner!). Finanziell war
das verfloſſene Jahr günſtig. Das Vermögen erhöhte ſich weiter um
1600 Mark und beträgt bei äußerſt vorſichtiger Bewertung der
Grund=
ſtücke 43 673 Mark. Der Voranſchlag ſieht Einnahmen in Höhe von
2911 Mk. vor, wobei die Marktſtandsgelder nur 500 Mark betragen.
Die Ausgaben ſind auf B85 Mark berechnet. Der Beſchluß über den
Bau einer neuen größeren und modernen Markthalle ſoll noch
aus=
geſetzt werden, da ſie doch erſt für das nächſte Obſtjahr, in Betracht
kommt. Der Rechner, Herr Kiſſel, erſtattete dann die
Rechnungs=
ablage, die genehmigt wurde. Der Antrag, den Voyſtand um drei
Mit=
glieder zu erhöhen und außerdem den benachbarten Gemeinden je ein
weiteres Mitglied zuzugeſtehen, wurde angenommen. Zum 1.
Vor=
ſitzenden wurde Herr Mahr gewählt. Alles weitere wird der am
Sonn=
tag 17. Juni, nachmittags, im Löwenſaal dahier ſtattfindenden
woite=
ren Verſammlung vorbehalten.
— Auerbach, 7. Juni. Sonntag, den 10. ds. Mts., findet der erſte
Gauliedertag des Gaues Bergſtraße im Heſſiſchen Sängerbund
ſtatt. Pünktlich 9 Uhr iſt Wertungsſingen in 2 Sälen, woran ſich 14
Gauvereine beteiligen. Als Pflichtchor wurde Schuberts „Lindenbaum”
gewählt. Geſangsrichter ſind die Herren Muſikdirektor Doebert=
Bens=
heim und Kantor Samper=Darmſtadt. Um 2 Uhr iſt die öffentliche
Kundgebung mit Geſamtchören geplant, deren Leitung in Händen des
Herrn Gauchormeiſters Ooebert liegt. Nach der Feſtrede durch den
Gauvorſitzenden wird dabei der Bundeschormeiſter, Herr Kapellmeiſter
Naumann=Mainz, die Grüße des Heſſiſchen Sängerbundes übermitteln.
Bb. Bensheim, 5. Juni. Die verſchiedenen Eiſenbahnervereine
un=
ſres Mainzer Direktionsbezirkes wählen bekanntlich mit großer
Vor=
liebe die Bergſtraße zu ihren regelmäßigen ſonntäglichen Ausflügen.
So traf auch am vergangenen Sonntag der Eiſenbahnerverein
Rüdes=
heim mit etwa 1000 Teilnehmern auf ſeinem nach dem Odenwald ud
die Bergſtraße unternommenen Ausflug hier ein und nahm im
Deut=
ſchen Haus” Aufenthalt. Mit zwei Kabellen, ſeiner Geſangsabteilung
und ſeinem reichen Damenflor brachte der Verein hier regen Betrieb
zuſtande. Im nahen Auerbach hatte der Eiſenbahnerverein
Rüſſels=
heim ſich in einer Stärke von 400 Perſonen eingefunden; dabei mußte
ſich der Verein teilen, und zwar dergeſtalt, daß die andere Hälfte
des=
ſelben erſt am 17. Juni das gleiche Endziel Auerbach nehmen wird,
Koſelbſt die beiden Teile des Vereins im Hotel Weigold ihren Ausflug
beſchließen, bzw. beſchloſſen haben.
W. Heppenheim a. d. B., 5. Juni. Städtiſche Steuern.
Da der Ausſchlag der ſtädtiſchen Steuern für das Rechnungsjahr 1928
zurzeit noch nicht erfolgen kann, macht der Bürgermeiſter der Stadt
darauf aufmerkſam, ſchon jetzt Zahlungen an Steuern zu leiſten, und
zwar vorläufig in der gleichen Höhe wie im vergangenen
Nechnungs=
jahr. So iſt es möglich, zu verhindern, daß bei Zuſtellung der
Steuer=
zettel mehrere Ziele ſofort fällig werden, und der Stadtkaſſe werden
die nötigen Mittel zur Zahlung ihrer Verpflichtungen zugeführt.
Bm. Hofheim (Nied), 6. Juni. Zur Bürgermeiſterwahl.
Die Friſt zur Einreichung der Wahlvorſchläge zu der am 15. Juli
ſtatt=
findenden Bürgermeiſterwahl war geſtern abend 6 Uhr beendet.
Ent=
gegen den bereits umgegangenen Gerüchten von 7—8 Bewerbern liegen
nunmehr nur zwei Wahlvorſchläge vor. Es kandidieren nur
Beigeord=
neter Lameli und Gemeinderat Ferbert.
Gernshefm, 7. Jui. Wafferſtand des Rheins am
6. Juni: 0,56 Meter: am 7. Juni: 0,61 Meter.
— Erfelden, 5. Juni. In dem durch Guſtawv=Adolfs Rheinübergang
bekannten freundlichen Dorf Erfelden, das mit Fahnen geſchmückt war,
hielt der Ried=Modauer Zweigverein der Guſtav=Adolf=Stiftung, am
Sonntag ſein Jahresfeſt ab. Trotz mancher Feſtlichkeiten in der näheren
Umgebung war der Beſuch recht gut. Pachend predigte Pfarrer
Weiß=
gerber=Traiſa, der ein Jahr als Vikar in Kärnten war, von dem
einigen=
den Band, das die Guſtav=Adolfsleute umſchließt. Der
Zweigvereins=
vorſitzende, Dekan Vogel=Gernsheim, überbrachte Grüße, auch vom
Haupt=
verein, der dieſes Jahr, da er an der Grundſteinlegung der Kinche
Ober=
roden teilnahm, keinen Vertreter entſenden konnte. Er ſprach von dem
Kampf, den der Verein führt gegen Gleichgültigkeit und Selbſtſucht ſowie
von ſeiner ſegensreichen Tätigkeit, die in den letzten Jahrzehnten auch
das Ried (Gernsheim, Bürſtadt, Biblis) erfahven hatte. Große Freude
erregte die Teilnahme des unter Leitung von Pfarrer Schlamp
ſtehen=
den Poſaunenchors von Biebesheim, der ſehr Gutes leiſtete. Nach einer
Sitzung des Zweigvereinsvorſtandes fand im Saal der Krone die
Nach=
feier ſtatt. Herr Pfarrer Fiſcher=Goddelgu eröffnete ſie mit herzlichen
Worten. Aufmerkſam lauſchten die Verſammelten den Erzählungen des
Pfarrers Weißgerber aus ſeiner Oeſterreicher Diaſporatätigkeit.
Dank=
bar wurden die Berichte des Schriftführers, Pfarrers Schlamp, und des
Rechners, Herrn Juſtizinſpektors Speth, aufgenommen. Aus ihnen war
zu erſehen, daß in der Regel die Diaſporagemeinden die eifrigſten Geber
waren. Zwiſchen den Anſprachen ließ der Poſaunenchor unermüdlich
ſeine Lieder erſchallen. Herzlicher Dank von Dekan Vogel machte den
Schluß. Aus den fröhlichen Geſichtern, der Erfelder Gemeindeglieder
konnte man ihren Dank erſehen dafür, daß der Guſtav=Adolſ=Verein nach
längerer Pauſe wieder einmal bei ihnen eingekehrt war. Die
Feſt=
kollekte in der Kirche und die Sammlung bei der Nachfeier wurde
zwi=
ſchen den Diaſporagemeinden Gernsheim und Biblis geteilt.
By. Langen, 6. Juni. Nächſten Sonntag, vormittags 11 Uhr, findet
in der Turnhalle der Wallſchule die Abſchlußfeier der
Frühjahrsgeſellen=
prüfung, verbunden mit einer Ausſtellung der Geſellenſtücke und
Ueber=
reichung der Geſellenbriefe an die Prüflinge, ſtatt. Zu dieſer Feier
ſind die Herren Gemeindevertreter, Schulloorſtand, Lehrmeiſter, Eltern,
Handwerker und Gewerbetreibende, ſowie die Mitglieder des
Prüfungs=
ausſchuſſes eingeladen. — Dienſtjubiläum. Herr Kanzleirat
Keller, Oberſteuerinfpektor beim hieſigen Finanzamt, feierte am
1. Juni ſein 50jähriges Dienſtjubiläum. Herr Keller iſt im Jahre 1878
als Schreibgehilfe beim damaligen Steuerkommiſſariat eingetreten und
hat es verſtanden, in der langen Zeit durch ſein entgegenkommendes
Weſen ſich allgemein beliebt zu machen.
— Ober=Roden, 5. Juni. Bet herrlichem Wetter wurde hier der
Grundſtein zu einer Guſtav=Adolf=Kinhe gelegt. Aus der weiteren und
näheren Umgebung waren mehrere tauſend Evangeliſche herbeigeeilt,
um dieſen Feſttag mit der kleinen hieſigen ewangeliſchen Gemeinde zu
begehen. Deka Schuſter=Dadenhofen, als zuſtändiger Pfarrer,
der Superintendent der Provinz, Geheimrat D. Dr. Flöring=
Darmſtadt, D. Dr. Freiherr Heyl zu Herrnsheim=Worms als
Vorſitzen=
der des Heſüiſchen Hauptvereins der Guſtav=Adolf=Stiſtung hielten
An=
ſprachen, Vertreter der verſchiedenen birchlichen und politiſchen
Behör=
den widmeten mit feierlichen Hammerſchlägen herzlichſte Wünſche. Die
ſehr anſprechenden Baupläne ſind von Dipl.=Ing. Architekt Pfuhl=
Darm=
ſtadt gefertigt.
Aa. Seligenſtadt a. M., 7. Juni. Kommunale
Waſſerver=
forgung. Zur Beratung gemeinſamer, Waſſerverſorgungsfragen
ſind die Gemeindevertreter der Gemeinden des Oſtbezirkes des Kreiſes
Offenbach zu einer wichtigem Sitzung geladen, die am Freitag dieſer
Woche in einem hieſigen Gaſthof ſtattfinden ſoll. Es kommen zehn
Ge=
meinden in Frage. — Jubiläum der Stadtkapelle. Die
hieſige Stadttapelle begeht am Samstag und Sonntag (9. und 10. 6.)
das Feſt ihres Wjährigen Beſtehens. Ihr muſikaliſcher Leiter iſt
Kapell=
meiſter Laue aus Hanau.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 6. Juni. Kriegerverein Worms=
Neu=
haufen. Das 40jährige Jubelfeſt des Kriegervereins wurde zu
einem großen Ereignis im beſetzten Gebiete. Ueber die dreitägige
Feier, die in dem größten Wormſer Saale, der „Jgcobsluſt” ſtattfaad,
kann nur in großen Zügen berichtet werden. Der erſte Tag brachte
einen Feſtkomers, zu dem die Spitzen der Behörden erſchienen waren.
Nach der Feſtrede des Stadtv. Römer ſprichen Herr Kreisdirektor
Wolff. Herr Geheimrat Doerr für die „Haſſia”, Herr Frhr. Ludwig
ron Heyl, der das Protektorat über das Feſt übernommen hatte, und
die Vertreter einer Reihe befreundeter Vereine, die Fahnenſchleifen
ober Fahnennägel überbrachten. Lebende Bilder und Geſangsvorträge
beſchloſſen den Abend, deſſen Verlauf ebenſo wie der Beifall nach den
verſchiedenen Anſprachen den Geiſt der Kameradſchaft auf das
eindring=
lichſte bewieſen. Am zweiten Tage fand eine erhebende
Gedächtnis=
feier am Kriegerdenkmal ſtatt, bei der Pfarrer Eckhard von der
Luther=
kirche ergreifende Worte für die Opfer der Kriege fand. Mittags fand
ein großer Feſtzug ſtatt, darauf nochmals eine Feſtfeier mit Konzert
in der „Jacobsluſt”, bei der die auswärtigen Vereine zu Worte kamen.
Herr Würtz fand mit ſeinen kraftvollen Worten auf die Jubilare
be=
geiſterten Anklang. Mit einem großen Volksfeſt am dritten Tage endete
die Feier, welche die Kriegervereine der ganzen Umgebung vereint hatte.
U. Nieder=Ingelheim, 5. Juni. Der Gemeinderat beſchloß in
ſei=
ner letzten Sitzung, den Betrag der Sammlung anläßlich des
Mutter=
tages in Höhe von 390 Mark in Teilen von je 25 Mark an bedürftige
Wöchnerinnen auszuzahlen. Die Fürſorgekommiſſion, eine Schweſter
und die Hebamme ſind vor der Verteilung zu hören. — Trotz der
Er=
höhung der Erzeugungskoſten durch die 14prozentige Steigerung der
Kohlendreiſe bleiben die Gas= und Strompreiſe für Kleinabnehmer
un=
verändert. Die auf Kohlenbaſis abgeſchloſſenen Gas= und
Stromliefe=
rungsverträge werden entſprechend erhöht. — Dem Beſchluß der
Lohn=
kommiſſion, wonach die Löhne der vollwertigen Arbeitskräfte der
Ge=
meindearbeiter auf dieſelbe tarfliche Grundlage geſtellt werden, wie
ſie bei den Hofarbeitern im Gaswerk beſtehen, wird zugeſtimmt.
Oberbeſſen.
WSN. Gießen, 7. Juni. Verband der heſſiſchen Kreiſe
und Provinzen. Unter der Leitung ſeines Vorſitzenden
Provin=
zialdirektor Graef=Gießen hielt der Verband der heſſiſchen Kreiſe und
Provinzen am Montag in Gießen ſeine diesjährige ordentliche Tagung
ab. Als Vertreter des heſſiſchen Miniſteriums des Innern waren
Staatsrat Dr. Reitz und Miniſterialrat Dr. Wehner zugegen, das
heſ=
ſiſche Finanzminiſterium vertrat Miniſterialdirektor Dr. Kratz, den
Heſſiſchen Städtetag Oberbürgermeiſter Granzin=Offenbach, den
Heſſi=
ſchen Landgemeindetag Bürgermeiſter Dr. Völſing=Alsfeld, die Stadt
Gießen Oberbürgermeiſter Dr. Keller. Ferner wohnte der neue
Präſi=
dent des Deutſchen Landkreistages, Dr. Baron von Stempel, der
Tagung bei. Nachdem der Vorſitzende der vorſtorbenen Herren
Provin=
zialdirektor Kranzbühler und Oberbürgermeiſter Dr. Göttelmann
ge=
dacht hatte, wurde die Rechnung für 1927 verleſen und genehmigt und
darauf der Voranſchlag für 1928 gutgeheißen. Anſchließend hielt
Präſi=
dent Dr. Baron von Stempel einen Vortrag über aktuelle Fragen der
Kreiskommunalpolitik, wobei er ſich u. a. mit der Einſchränkung der
kommunglen Selbſtverwaltung beſchäftigte und die hauptſächlichſten
Fragen der Praxis, insbeſendere die in Ausſicht genommene
Reichs=
kreisordnung im Zuſammenhang mit einer Reichsſtädte= und
Reichsland=
gemeindeordnung erörterte, ferner Fragen des Wohnungsbaues, der
Landſtraßenunterhaltung und der Sozialpolitik berührte, wobei er
ins=
beſondere bedauerte, daß man bei dem Aufbau der neuen Reichsanſtalt
für Arbeitsloſenverſicherung die Gemeinden völlig ausgeſchaltet habe.
Nach der Anſicht des Redners wird der Finanzausgleich am 1. April
1929 wohl eine gewiſſe Aenderung erfahren, jedoch noch keine definitive
Regelung bringen. Im Anſchluß an die Tagung beſichtigten die
Teil=
nehmer eingehend die neue Univerſitäts=Hautklinik, wobei deren
Direk=
tor, Profeſſor Dr. Jeſſionek, einen Vortrag über die Bekämpfung von
Volksſeuchen, ine beſondere Tuberkuloſe und Geſchlechtskrankheiten, hielt.
Ein gemeinſames Mittageſſen in dem neuen Empfangsgebäude des
Gießener Flughafens beſchloß die Zuſammenkunft. Im nächſten Jahr
will der Verband ſeine Tagung in Rheinheſſen halten.
O. diese Minden! Mla lassen die Stehen,
gben meine Micſtammenis peichen nie aus!
WSsen Sie, woher das kommt, liebe Leserin?
Dlatürlich! Weil ihnen Mutter die Flammeris aus Mondamin Mondamin-Flamnteri auftische. Für den Aufbau des Jungen
bereitet! (6 gestrichene EBlöffel voll, mit 6 Löffeln kalter Körpers kann ich nichts Besseres tun. Kurz und gut: Diese
Milch angerührt, auf 1a Liter Milch). Da können sie nie ge- vielgeliebten Milchspeisen machen meinen kleinen
Topf-
nus bekommen. Na, ich weiß ja, daß es kein Luzus ist, leckern immer eine Riesenfreude, mir aber herzlich wenig
uenn jch ihnen Tag für Tag solch einen bekömmlichen Arbeit. Darum; Kein Flammeri ohne Mondamin!
leden Mondamin gibt es jetzt auch Puddingpulver
due Echtem Mondamin zu 10, 15 und 25 Pfennig.
Eine von den Fäällizenz,
de auf Näondcgtita Sdars9.
ISt. 3914
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 8. Juni 1928
Nummer
Va
Statt Karten.
Geſiern Abend ſiarb nach kurzem, ſchweren
Teiden unſere geliebte Mutter, Großmutter.
Schweſter, Schwägerin und Tante
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſern lieben und unvergeßlichen Gatten,
Vater, Großvater, Bruder und Onkel
Herrn
geb. Axt
im 65. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Willy Jungmann.
Mülheim (Ruhr), 6. Juni 1928.
Georgſtraße 2a.
heute nachmittag 5 Uhr ganz plötzlich und
unerwartet im Alter von 58 Jahren zu ſich
zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Cäcilie Gander, geb. Kronauer.
Darmſiadt, den 6. Juni 1928.
Taunusſtraße 39.
(9668
Stett Karten.
Auf Teilzahlung
ohne Aufſchlag!
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Dr. jur. Ernst Fluhme
Lilly Fluhme, geb. Wolff
Berlin-Steglitz
Darmstadt
Wilhelminenstr. 26
Juni 1928
Aß0
Gebi ſe, Goldkronen
u. Brücken. — Rep.
in einigen Stunden.
Frau Foſeph, dentiſtin,
F. Joſeph, dentiſt,
Marktplatz 4, im
Fiſch=
h us Fertig. 9556a
Die Beerdigung ſindet Samstag, den 9. Juni, in
Darm=
ſtadt, nachmittags 3 Uhr, vom Portal des Friedhofes an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſiatt.
(15310
Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme, die Kranz= und Blumenſpenden beim Heimgange
unſeres lieben, unvergeßlichen Eniſchlafenen
G. Kübler, Lehrer i. R.
ſagen wir unſern tiefgefühlten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Paul für die troſtreichen Worte am
Grabe, Herrn Bickelhaupt für den letzten,
ehrendenWanderer=
gruß im Namen des Odenwald=Klubs, den beiden Herrn
Rektoren, die in warmen Worten des Heimgegangenen
gedachten und für die Kranzniederlegung im Namen der
Bergwacht.
In tiefer Trauer:
Frau Marg. Kübler, geb. Schneider
Berta Hammann, geb. Kübler
Heinrich Hammann
Elfriede Hammann.
(9644
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft meine liebe Frau, unſere
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Uhre Vermählung geben bekannt:
Wilhelm Ruppert u. Frau
Lotte, geb. Mattuschka.
Reinheim, den 6. Juni 1928.
Kirchliche Trauung: Samstag, den 9. Juni 1928,
nach-
mittags 3 Uhr, in der Stadtkirche zu Reinheim.
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Alleinvertrete
Sbristial
geb. Sturm
im 63. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Georg Geiß, Dachdecker
Familie Bunde, Wiesbaden
Familie Bauer, Arheilgen
Familie Wannemacher, Roßdorf.
Roßdorf, den 7. Juni 1928.
Die Beerdigung ſindet Samstag, den 9. Juni,
nach=
mittags 3 Uhr ſtatt.
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Martin Stöcner
Bily Slöckner
geb. Donderheit
Germählte
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Kirchl. Trauung: Jamstag, den 9. Juni, 1½ Uhr nachm.,
in der Johanneskirche.
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Dankſagung.
(Statt Karten.)
Während der Krankheit und bei dem Heimgang
meiner geliebten Frau, unſerer treuen Mutter, ſind
uns von nah und fern ſo viele Beweiſe großer Liebe
und treuer Anhänglichkeit zuteil geworden, daß es
uns leider unmöglich iſt, Allen einzeln zu danken,
wie wir es gerne möchten. Wir bitten deshalb,
unſern herzlichſten Dank auf dieſem Wege
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zunehmen.
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Trauung am 9. Junl, nachm. 3½ Uhr,
in der Kirche zu Nieder-Ramstadt.
Gß.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Anteilnahme während der
Krankheit, dem Hinſcheiden und
der Beerdigung meines lieben
Gatten ſage ich auf dieſem
Wege Allen meinen herzlichſten
Dank.
Die trauernde Gattin:
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Geite 10
Freitag, den 8 Juni 1928
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(Nachdruck verboten)
In Brockton tobte der Kampf um Vika. Gleich am Tage nach
der Landung waren Haſpergough und J. Th. Smith eingetroffen.
Es war nicht ſo einfach geweſen, zu Vika zu gelangen. Die
Orts=
polizei hatte um das Krankenhaus einen Kordon gezogen, um die
Bewußtloſe vor dem Andrang der Neporter, Interviewer,
Photo=
graphen, Kinematographen. Varietéagenten und weiß der
Him=
mel was ſonſt noch für neugierige Zeitgenoſſen, zu bewahren.
Zwiſchen J. Th. Smith und einem anderen Manager, der Vika
engagieren wollte, wäre es vor dem Krankenhauſe beinahe zu
einem Boxkampf gekommen. Aber Haſpergough hatte doch
augen=
blicklich das größte Portemonngie bei der Hand, ſtellte ſich als
entfernter Verwandter Vikas vor, telegraphierte ein langes
Tele=
gramm mit bezahlter Rückantwort an den Oberlehrer nach
Bü=
ſum, er möge ihn bevollmächtigen, ſeine Tochter in Obhut zu
nehmen. Die Bevollmächtigung kam am nächſten Tage, und
Haſpergough war Herr der Situation.
Er mietete eine ganze Villa und ließ mit Zuſtimmung des
Spitalarztes Vika in der Nacht aus dem Krankenhauſe dorthin
abführen.
Im Parterre etablierte J. Th. Smith ſein Hauptquartier.
Vika lag im erſten Stock in einem freundlichen Zimmer.
Durch das offene Fenſter lugte ein Apfelbaum. Wenn die
Fen=
ſter geſchloſſen waren und vom Ozean eine Briſe wehte, klopften
die kleinen grünen Aepfel an die Fenſterſcheiben.
Das war nun recht anheimelnd, aber am zweiten Tage mußte
man von dem Baume einen Neporter herunterziehen, der auf
dieſem Wege in Vikas Schlafzimmer eindringen wollte.
Am Abend desſelben Tages erſchien Wiesner in der Villa.
Haſpergough machte ihm zunächſt eine wütende Szene, wie er ſich
unterſtehen könne, das Schiff zu verlaſſen. Aber dann ſöhnte er
ſich mit der Anweſenheit des ſtarken Mannes aus. Wiesner hatte
eine unwiderſtehliche Art, Zudringliche hinauszukomplimentieren.
Mit dem Andrang wurde es immer ärger. Alle Zeitungen
brachten ſpaltenlange Artikel über Vika. Alles mögliche. Der
eine Neporter, den man von dem Apfelbaum heruntergezogen
hatte, berichtete, Vika ſei ihrem Vater durchgegangen, um ſich
ihrem Geliebten an den Hals zu werfen. In einem anderen Be=
richte erſchien der Oberlehrer als ein hartherziger Rabenvater,
der ſeine Tochter zur Ehe mit einem ungeliebten Mann zwingen
wolle. Ein großes New Yorker Blatt ließ ſich von ſeinem
Ham=
burger Korreſpondenten einen dringenden Originalbericht von
dreihundert Druckzeilen herüberkabeln. Die Telegrammgebühren
verſchlangen ein Vermögen. Ein anderes Blatt ließ ſich Vikas
Bild über den Ozean kabeln. Doch das war ſozuſagen nur die
offizielle Berichterſtattung.
Als aber J. Th. Smith mit ſeiner Reklametrompete einſetzte,
da war es vollends nicht auszuhalten. Da wurde der Oberlehrer
ein genialer Erfinder, der ſein ganzes Vermögen ſeiner Idee
ge=
opfert, und Vika eine edelmütige Tochter, die das Leben eingeſetzt,
um den Vater vom finanziellen Ruin zu retten und ihm den
ver=
dienten Lorbeer zu erringen. Und ſchließlich war das eigentlich
gar nicht gelogen.
In Brockton ging es zu, als ſeien da unerſchöpfliche
Gold=
lager entbeckt worden.
Extrazüge mußten eingeſchoben werden. Die Preiſe für ein
einfaches Nachtlager ſtiegen ins Märchenhafte. An der Poſt für
Vika hatten drei Briefträger zu ſchleppen. Die Stadtverwaltung
trug ſich mit der Abſicht, die Straße vor der Villa Ludovika Ruß=
Street zu benennen.
Und Vika lag unberührt von dem Sturm, ſchweigſam,
teil=
nahmslos in einem Lehnſtuhl. Niemand durfte zu ihr. Jeder
Beſuch verurſachte ihr nervöſes Unbehagen. Nicht einmal die
Krankenſchweſter duldete ſie lange Zeit um ſich. Dem Arzt, der
ſie zweimal täglich beſuchte, antwortete ſie mit müder,
ſchleppen=
der Stimme und erſuchte ihn, ſeine Beſuche abzukürzen: Es fehle
ihr nichts ... nur müde ſei ſie und Ruhe ſei ihr vonnöten.
Haſpergough und J. Th. Smith warteten auf den Mediziner
im Parterre, um die täglichen Bulletins an die Preſſe
weiter=
zugeben.
Eines Tages mußte der Arzt über die geſpannten Mienen
der beiden lachen.
„Bravo, Doktor! Sie lachen!” rief Haſpergough.
„Wann kann ſie auftreten?” ſekundierte J. Th. Smith.
„Daran iſt vorläufig nicht zu denken”, entgegnete der Arzt.
„Sollte man das glauben?” wunderte ſich Haſpergough.
„Eine leichte Gehirnerſchütterung .. .‟, ergänzte J. Th. Smith.
„Die war am zweiten Tage geheilt und ſpurlos
verſchwun=
den,” meinte der Arzt, „aber die Patientin ſteht unter einer
ſelt=
ſamen ſeeliſchen Depreſſion, eine Art Energieloſigkeit, ich möchte
ſaſt ſagen, Lebensunluſt hält ſie befangen.”
Nummer 13
„Was kann man da tunk” felen Haſpergough und
Smith uniſono ein.
„Warten”, entgegnete der Arzt achſelzuckend. „
Viellei=
uns eine Gemütsemotion hilft . . . irgend eine angenehme
raſchung, die ſie aus ihrer Apathie aufrüttelt.”
An dem Tage war Wiesner von früh an nicht in der
Mitglieder des New Yorker Aeroklubs, Flieger und prom
Flugtechniker waren in Brockton eingetroffen und Wiesner
die Herren zu dem Flugzeug, das in einer geräumigen
untergebracht war. Kurz darauf kam J. Th. Smith un
Wiesner ab. Bei einem ſo wichtigen Beſuch war ein E
nötig, der den Mund anders voll zu nehmen wußte, al
ſprechfaule Wiesner. Und dazu war auch J. Th. Smith de
tige Mann.
Wiesner trat beim Rückweg in ein Tabakgeſchäft ein
Es waren zwei Kunden drin. Ein junger, ſehr ele
Mann und ein plumper, vierſchrötiger Geſelle. Wiesner n
ſonſt Paſſanten ſehr wenig Aufmerkſamkeit, aber das hübſe
ſicht des jungen Mannes erinnerte ihn an jemanden, ohne
wußte, an wen. Er dachte zunächſt gar nicht, daß die bei
ungleichen Perſöglichkeiten zuſammengehören, aber wie
Laden verließen, hörte er, wie der Aeltere dem Jüngerer
laut ſagte:
Alſo Hals= und Beinbruch! Ich warte im Hotel.”
Vor dem Laden trennten ſich die beiden ohne Gruß.
Das ſiel Wiesner auf. Er beſorgte raſch ſeinen Einka
folgte unbemerkt dem jungen Elegant. Dem Vierſchrötig R
wieder auf, daß jemand ſeinem Partner nachlief, und er
ebenſo unbemerkt dem Steuermann. So marſchierten ſie m
zwanzig Schritt Intervall durch das Städtchen.
Dann trat der Elegant in die Villa, die Vika beherbere
Wiesner war mit ein paar Sprüngen an ſeiner Sei
trat unmittelbar hinter ihm in Haſpergoughs Empfangsra
Der junge Mann ſtellte ſich vor.
„Carry Uhlſtorp."
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Haſpergough wäre ihm beinahe um den Hals gefalle
war ja die Gemütsmotion, die man brauchte, die angenehn
Ueberraſchung, die imſtande war, Vika aus ihrer Apa
rütteln.
„Sie kommen wie gerufen,” rief er ſtrahlend, „ich wer
ſofort bei Ihrer Braut anmelden."
Wiesner ſtellte ſich vor.
„Es iſt höchſte Zeit, daß Sie kommen,” ſagte er, Cau
ernſtem Blick in die Augen ſehend. „Ihre Braut bede
männlichen Schutzes.”
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[ ← ][ ][ → ]mer 138
Freitag, den 8. Juni /!
(Geite 41
Sport, Spiel und Turnen.
Schwimien.
Fußball.
ma=Deutſchlan5 — Erſter Frankfurter Schwimmklub.
Heute abend 8 Uhr.
gios uricht man in Darmſtadt von dem glänzenden Erfolge
Jung=
utſchl 8 gegen die Franzoſen und ſchon ſteht ein neues Ereignis be=
Darmſtädter müſſen heute abend um 8 Uhr ſchon wieder ins
aſſer=” ihr erſtes Verbandsſpiel gegen den EFSC. auszutragen. Die
mifu ; einſt Deutſchlands beſte Waſſerballer, hatten in den letzten
uhmn hgelaſſen, brachten es aber im vorigen Jahre fertig, den ſtark
ſtgel ächten Darmſtädtern die Bezinksmeiſterſchaft zu entreißen.
Simiſchen werden daher heute abend darauf brennen, den
mkkuu n zu zeigen, wo die Hochburg des Waſſerballſports in
Süd=
ſderr= and zu ſuchen iſt. Aber auch der EFSC. wird mit ſeinen
den Ken kommen, um dem Darmſtädtern den Sieg recht ſchwer zu
ſchew, ung=Deutſchland ſollte in ſeiner derzeitigen Form einen glat=
Sie unden. Vor dem Spiel werden ſich Jugendmannſchaften von
„We und Jung=Deutſchland ebenfalls ihr erſtes Verbandsſpiel lie=
„n do ach dem letzten Ergebnis am Sonntag in Michelſtadt (1:0 für
a ſehr ſpannend zu werden verſpricht. Ein Beſuch der Spiele
ſis hnen.
Rot=Weiß 1. — Frankfurter SV. (Liga).
Aro zrentage des Geſamtvereins, der am Sonntag ſtattfindenden
uortvl inweihung, will auch die Schwimmabteilung nicht zurückſtehen
bo ch daher zur Einleitung der am Sonntag nachmittag
ſtatt=
dend, Fußball=, Handball= und leichtathletiſchen Kämpfe für
Samstag nachmittags 7 Uhr im Woog
en a ſaften Gegner aus der Ligaklaſſe des Gaues 1 (Frankfurt)
ver=
ſchter Der Frankfurter Schwimmverein ſtellt eine ſchnelle, eifrige
ſmunfo die aus dem vorjährigen Verbandsſpielen gegen Jungdeutſch=
ᛋ n: fedem in guter Erinnerung iſt; da es ſich um ein
Freund=
ſſtsſch handelt, haben die Rot=Weißen Gelegenheit, im Gegenſatz zu
un mem Punkteſpiel gegen Jungdeutſchland vom Mittwoch, ganz
ſich auszugehen und ihre Schnelligkeit und ſpieleriſchen
Fähig=
ten on einen ſtärkeren Gegner zu beweiſen. Es iſt daher Gewähr
gn ſelndes Spiel gegeben. Mit einem weiteren Gegner für die
ite die Jugendmannſchaft ſind die Verhandlungen noch nicht
abge=
oſſen och berichten wir hierüber morgen an dieſer Stelle.
Di intrittspreiſe ſind ſehr niedrig gehalten, ſo daß in Anbetracht
Ge rs und des Werbezweckes die Darmſtädter Waſſerballgemeinde
reu ahlreichen Beſuch gebeten wird.
Main=Rheinturngau D. T.
Ga hwimmübungsſtunde für Kinderſchwimen in Darmſtadt.
De förderung des Jugendturnen8 iſt man inſoweit
entgegen=
komp, daß ſich dieſes nicht nur auf vein trneriſche Ausbildung
er=
echkery!, ſonderm auch das Schwimmem der Schüiler und Schülerinnen
irm Uebungsbetrieb hineinbezogen werden ſoll. Die Leitung und
usbry g iſt dem Gauwart für das Kinterturnen Schmeider=Eberſtadt
ſertr, der am Samstag, den 9. Juni, nachm. 6 Uhr, in Darmſtadt
Le chen des Großen Woogs eine Gau=Schwimmübungsſtunde für
erir nderturnwarte abhalten wird. In der Hauptſache ſoll hierbei
Forden, wie man die Anfänger und Kleineren in die
Schwimm=
mt ihrt. Da neben den Kinderturnwarten, die
Vereinsſchwimm=
dem Schwimmunterricht der Kleinſten mitintereſſiert ſind,
itet, daß letztere zur Uebungsſtunde ebenfalls erſcheinen. Von
Sſtädter Vereinen wird außerdem erwartet, daß ſie ihre Kinder
erſten Gau=Schwimmübungsſtumde zahlreich entſenden.
Schießſport.
Schützenverein „Jägerluſt” Ober= und Schloß Nauſes,
glied des Heſſiſchen Schützenbundes (Sitz Darmſtadt).
2 Zonntag, den 9. Jun; I. J., fanden ſich die Schützen des
Heſſi=
her ützenbundes in unſerem Dorfe ein. Von den 17 Vereinen,
— Bunde angeſchloſſen ſind, traten nahezu 150 Schützen zu den
jed Wettkämpfen an. Galt es doch, vorerſt die von „Jägerluſt”
be— b Schloß Nauſes im Vorjahre in Ober=Ramſtadt errungene
re eiſterſchaft zum Austrag zu bringen. Schon in den frühen
org unden trafen die Schützen ein. Bald entwickelte ſich auf den
5lär reges Treiben, das bis nachmittags 5½ Uhr dauerte.
Als=
de zur Preisverteilung geſchritten.
S Hh. Reuter=Darmſtadt, Vorſitzender des Heſſiſchen
Schützen=
tahm die Siegerehrung vor. Herr Reuter verſtand es, in
ſen Anſprache herzliche Worte des Dankes an die Schützen zu
Auch ſchilderte Herr Reuter den Zweck der Schützenvereine,
Wert des edlen, älteſten Sports Deutſchlands. Zum Schluſſe
Her: Reuter die Schützen auf, immer mehr für den
Schützenbund zu werben, zur Hebung des Bundes und des
ießſports. Mit einem dreifachen „Gut Ziel” ſchloß Herr
Reu=
an die Schützen gerichteten Worte.
— ehend folgen die Reſultate der einzelnen Schießen:
Snsmeiſterſchaft (Gruppe mit 6 Schützen): Schützengeſellſchaft
—ver=Ramſtadt, 187 Ringe, Ehrengruppenpreis (Gruppe mit 5
dieſelbe 165 Ringe, 1. Gruppenpreis: Schützenklub „Feurio”
* 161 Ringe, 2. Schützenklub „Freiſchütz” Nieder=Ramſtadt 156
S enklub „Fledermaus‟ Darmſtadt 155, 4. Schützenklub „Weid=
DI‟ Münſter 152.
enſchießen (pro Schütze 6 Schuß). Sonderklaſſe: 1. Preis
vann, „Freiſchütz” Nd.=Ramſtadt, 68 Ringe, 2. Schütze, „Feurio”
t, 68, 3. Gräf, „Fledermaus‟ Darmſtadt, 67, 4. Hch. Fiſcher,
SeiE) ber=Ramſtadt, 66, 5. Ed. Frühwein, „Weidmannsheil” Mün=
5. Henkelmann, „Tell‟ Darmſtadt, 64 Ringe.
laſſe: 1. Preis L. Buchhammer, „Jägerluſt” Ober= und
kauſes, 64, 2. Murrmann, „Tell” Eppertshauſen, 64, 3. Gg.
ägerluſt” Ober= und Schloß Nauſes, 63, 4. K. Rau, „
Hammels=
heilgen, 63, 5. Freudenberger, „Hammelstrift” Arheilgen, 63,
eutzer, „Weidmannsheil” Roßdorf, 63, 7. Franz Büchner, „Tell”
R—nſtadt, 61, 8. W. Rebſcher, „Tell” Ober=Ramſtadt, 58, 9. Joh.
wer, „Weidmannsheil”, Roßdorf, 57, 10. Gg. Trinkaus,
Strift” Arheilgen, 57 Ringe.
laſſe: 1. Preis Jak. Burkhardt, „Freiſchütz” Nieder=Ram=
Ringe, 2. Herm. Weiß, „Feurio‟ Darmſtadt, 66, 3. Haus,
nnsheil” Münſter, 65, 4. Laumann, „Fledermaus‟ Darmſtadt,
Tonh. Trinkaus, „Hammelstrift” Arheilgen, 61, 6. Ad. Rebel,
Ober=Roden, 61, 7. Hofmann, „Tell”, Ober=Ramſtadt, 60,
imer, „Tell‟ Darmſtadt, 60, 9. W. Haus, „Diana” Ober=Roden,
Soſeph Gruber, „Tell” Eppertshauſen, 56 Ringe.
laſſe: 1. Preis Fornauf, „Tell‟ Darmſtadt, 66 Ringe,
ert, „Jägerblut” Urberach, 66, 3. Zeisler, „Weidmannsheil”
h, 65, 4. Eckert, „Fledermaus‟, Darmſtadt, 65, 5. Bechmann,
Strift” Arheilgen, 65, 6. Ad. Böffinger, Jägerblut” Urberach.
ſiuks, „Tell” Darmſtadt, 62, 8. Fiſchbach, „Fledermaus‟ Darm=
9. W. Hies, „Tell‟ Darmſtadt, 60, 10. Gg. Imhof, „Feurid”
dt, 58 Ringe.
fentliches Schießen. 1. Preis Gräf, „Fledermaus‟ Darmſtadt,
e, 2. Hch. Rau, „Tell” Ober=Ramſtadt, 36, 3. Haus, „
Weid=
il” Münſter, 36 Ringe.
weiteren 9 Preiſe, die noch zur Verteilung kamen, wurden
Schützen mit 35 Ringen errungen.
) der Preisverteilung forderte Herr Reutey die Schützen auf,
dem am 14., 15., 16. Juli d. J. in Urberach ſtattfindenden
eſt recht zahlreich zu beteiligen.
einem nochmaligen dreifachen „Gut Ziel” trennten, ſich die
Vielfach hörte man den Wunſch äußern, recht bald wieder
Son herrlichen Buchen= und Kjefernwäldern umſchloſſene
Oden=
ſchen im friedlichen Kampfe zum edlen Schützenſport zu
Vck.
Akad. Sportklub — V.f.R. komb.
Heute abend 6 Uhr treffen ſich auf dem Platze am Finanzamt obige
Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel. Bei der derzeitig guten
Form der Akademiker, ſowie der Spielweiſe der Raſenſpieler, iſt mit
inem intereſſanten Kampf zu rechnen, welcher bei halbem Eintrittspreis
ſeine Anziehungskraft auf die Zuſchauer nicht verfehlen wird.
Tennis.
England führt 1:0 im Davispohalſpiel gegen Deutſchland.
Am Donnerstag ſollte in Birmingham der Dabispokalkampf
Eng=
land — Deutſchland mit den beiden Einzelſpielen Moldenhauer — Higgs
und Froitzheim — Gregory ſeinen Anfang nehmen. Ständiger Regen
ließ die Ausſichten auf eine Austragung ſchwinden, aber ſpäter klärte
ſich das Wetter auf und ſo konnte das erſte Spiel nicht nur angefangen,
ſondern ſogar zu Ende geführt werden. Der deutſche Meiſter Hans
Moldenhauer zog gegen den Engländer E. Higgs alle Regiſter
ſeines Könnens, kämpfte um jeden Punkt, konnte aber die Niederlage
doch nicht abwenden. Er lag bei der Pauſe mit zwei Sätzen gegen einen
im Nachteil und war bei Beginn des vierten Satzes ſo friſch, daß er
dieſen Satz ohne Spielberkuſt an ſich brachte. Im entſcheidenden fünften
Satz ſtand die Entſcheidung lange auf des Meſſers Schneide, bis ſich der
Engländer ſchließlich durchſetzte und mit dem Ergebnis 6:4, 4:6, 6:2, 0:6,
6:4 den erſten Punkt für England ſicherte. Das zweite Einzelſpiel
zwi=
ſchen Froitzheim und Gregory ſowie das Doppel Prenn=Kleinſchroth —
Crole=Rees=Eames wird am Freitag geſpielt.
Oſympia=Generalprobe der Kraftſportler.
Kommenden Sonntag, 10. Juni, finden in Koblenz die letzten
Stichkämpfe im Ringen und Gewichtsheben ſtatt. Während im Ringen
in jeder Klaſſe nur je ein Mann Ausſicht hat, die deutſchen Farben in
Amſterdam zu vertreten, kommen im Gewichtheben in jeder Klaſſe zwei
Mann in Frage. Vorerſt ſind aufgeſtellt: im Gewichtheben:
Schwergewicht: Straßberger=München, Volz=Cannſtadt;
Halb=
ſchwergewicht: Vogt=Ochtendung, v. Tzrebiatowsky=Dortmund;
Mittelgewicht: Zinner=Würzburg, Hofmann=Magdeburg;
Leicht=
gewicht: Rheinfrank=Mannheim, Helbig=Plauen; Federgewicht:
Mühlberger=Mannheim, Wölpert=München. Im Ringen treten an:
Gehring=Ludwigshafen, Müller=Kreuznach, Muß=Hörde im
Schwerge=
wicht; Rupp=Ludwigshafen und Rieger=Berlin im Halbſchwergewicht;
Bräun=Kreuznach, Simon=Koblenz im Mittelgewicht; Sürth=Köln und
Sperling=Dortmund im Leichtgewicht; Ohl=Groß=Zimmern,
Leucht=Nürnberg und Krehl=Untertürkheim im Federgewicht. Zu dieſen
Schlußkämpfen haben noch das Recht der Beteiligung die
Gruppen=
beſten und die Deutſchen Meiſter 1927.
Pferdeſport.
Zweiter Frankfurter Juni=Remtag.
Am Donnerstag ſchien es, als ob der zweite Tag der Frankfurter
Juni=Rennen verregnen würde, aber zum Glück hellte ſich das anfangs
trübe Wetter auf und ſo konnte die Veranſtaltung glatt durchgeführt
werden. Die Berliner Ställe V. v. Dewitz und Schläfke (Opel) konnten
wit Ancilla und Taſſo 2. bzw. Tarzan und Lichtelfe je zwei Siege
er=
ringen. Auf der Flachen konzentrierte ſich das Hauuptintereſſe auf den
Preis von Erlenhof. Hohenfels führte vor Original, Hilf dir ſelbſt und
Exzellenz. Im letzten Bogen war Hohenfels erledigt und Avee dieug,
der ſchlecht abgekommen war, drang auf Original ein. Origiwal hielt
ihn aber ſehr ſicher, zumal Avec dieux im Schlußkampf auch von Ruzilo
behindert wurde. Ueber die Sprünge war das Grüneburg=Jagdrennen
das Hauptereignis. Taſſo 2. gewann dieſes Rennem wit der Führung
vom Anfang bis zum Ende. Opanke lief ſehr gut, kam aber nie
ernſt=
lich an Taſſo 2. heran. Ein ähnliches Bild bot ſich im Vogelsberg=
Jagd=
rennen, wo Kätherl 3. von einem Ende bis zum anderen vorn lag. In
der Diagonalen bam Strumem etwas näher hevan, hatte aber nie die
Chance, die Stute zu erreichen. Im Preis vom Grafenbruch lag Valor
bis zur Hälfte des Weges in Front vor Pompejus, als im Bogen
Tar=
zan die Spitze nahm und bis zum Schluß ſicher behauwptete. Im Preis
von Homburg kam Sturmnixe am ſchnellſten vom Start vor Krautfunker,
Horeb, Fonta, kam als erſte in den Einlauf und widerſtand dem
Schluß=
angriff vom Fonta. Auch Lichtelfe gewann im Preis vom Römer durch
einem guten Start vor Mazeppa. Sans Atvut, der einen ſchlechten
Start erwiſcht hatte, kam in der Geraden noch einmal auf, konnte aber
Lichtelfe nichts anhaben und erkämpfte ſich dafür gegen Mazeppa knapp
den zweiten Platz. Das Forſthaus=Jagdrennen brachte einen ſcharfem
Endkampf zwiſchem dem führenden Feuermal und Aneilla. Beide
bra=
chen im Kampf außen weg, wobei Feuermal von Ancilla bedrängt wurde.
Ancilla gewann ſchließlich knopp nach ſchärfſtem Kampf.
1. Preis vom Grafenbruch. 2700 Mk. 1800 Meter: 1. Alb. Schlaefkes
Tarzan (K. Narr); 2. Pompefus; 3. Valor. Ferner: Abendwind, Lärche,
Wolifran. Tot.: 17, Pl. 10, 11:10. 34—1½ Lg.
2. Vogelsberg=Jagdrennen: 2700 Mk. 3600 Meter: 1. S.
Korn=
blums Kätherl (Seiffert); 2. Strumen; 3. Carla. Ferner: Countryſide,
Fruſzi, Allah. Tot. 21, Pl. 13, 31:10. 5—7 Lg.
3. Preis von Homburg. 2700 Mk. 1200 Meter. 1. W. Kandelhardts
Sturmnixe (Ludwig); 2. Fonta; 3. Strug. Ferner: Krautjunker,
Far=
merin. Tot. 30; Pl. 15, 13:10. 1—5/, Lg.
4. Forſthaus=Jagdrennen. 3000 Mk. 3200 Meter. 1. V. v. Dewitz”
Aneilla (Schwikowſki); 2. Feuermal; 3. Sturm. Ferner: Hexenprinz,
Contrahent, Altpreuße, Troja, Metis, Johannisfeuer, Amper. Tot. 118,
Pl. 33, 36, 22:10. Hals—3 Lg.
5. Preis vom Erlenhof. 5000 Mk. 2000 Meter. 1. O. Silbernagels
Original (Bleuler); 2. Avec dieux; 3. Hohenfels. Ferner: Lux, Hilf
dir ſelbſt, Exzellenz, Falkner, Goldelſe, Ruiſſeau dDr. Tot. 90, Pl. 26,
15, 21:10. ½—Hals.
6. Grüneburg=Jagdrennen. Ehrenpreis und 4500 Mark. 4000 Mtr.
1. V. v. Dewitz” Taſſo 2. (Schwikowſki); 2. Opanke; 3. Le Gerfaut.
Fer=
ner: Ueberläufer, Jenoe, Die Zuverſicht, Leiſtung, Szentes. Tot. 43,
Pl. 20, 21, 24:10. 1½—Kopf.
7. Preis vom Nömer. 2700 Mk. 1400 Meter. 1. Alb. Schlaefkes
Lichtelfe (Narr); 2. Sans Atout; 3. Mazeppa. Ferner: Nordpol,
Miſ=
ſion, Corpsgeiſt, Arber. Tot. 28, Pl. 15, 24, 20:10. 2—Hals.
Die Olympiamannſchaften von Nordamerika und Aegypten tragen
in den nächſten Wochen eine Reihe von Fußballkämpfen in
Norddeutſch=
land und Berlin aus.
Das Entſcheidungsſpiel um die Norddeutſche Fußballmeiſterſchaft
zwiſchen Hamburger S.V. und Holſtein Kiel findet am 10. Juni in
Hamburg ſtatt.
Büchner=Magdeburg durchlief in Merſeburg die 200 Meter in
21,7 Sekunden.
Europameiſter Schmeling hat vom italieniſchen
Halbſchwergewichts=
meiſter Bonaglia eine neue Herausforderung erhalten.
Deutſche Ruderer, nämlich Mannſchaften von Wratislavia und
Tourenklub Breslau, nehmen an der 43. Wiener Regatta am 9. und
10. Jumi teil.
Geſchäftliches.
Geſundheit iſt Reichtum, und wenn Sie Geſundheit mit Schönheit
berbunden erhalten wollen, wenn Sie auf einen wohlgepflegten Teint
Wert legen, einen Teint, der frei iſt von allen entſtellenden
Hautun=
reinigkeiten, wie Pickel, Miteſſer, Sommerſproſſen, Runzeln und dergl.,
dann benutzen Sie regelmäßig Obermehers Herba=Seife und Obermehers
Herba=Creme. Erhältlich in allen Apotheken, Drogerien, Parfümerien
und Friſeurgeſchäften
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Kaſſel: Mittelſchullehrer Hansli: Der Edderſee mit Schloß Waldeck.
O 16.30: Hausfrauen=Nachmittag. Henny Prack: Aus Briefen einer
Pflanzerfrau Oſtafrikas. O 17.45: Aus den Briefen der Frau Rat
Roethe. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. o 18.30: Kaſſel:
Mathilde Meißel: Die Stunde der Frau. o 18.45: Stunde des
Südweſtdeutſchen Radio=Klubs. O 19.15: Vortrag von Dr. W.
Benjamin. o 19.45: Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik.
O 20.05: Film=Wochenſchau. O 20.15: Stuttgart: Sinfonie=Konzert.
Muſikal. Leitung: Kapellm. Kurtz. Mitw.: Margarethe Olden=
Mehlich (Sopran), Philharm. Orch. Stuttgart. Ravel: Ma mere
LOye”, Suite a ,d. gleichn. Ballett. — Mahler: Lieder. —
Vierte Sinfonie in Es=dur. — Anſchl.: Kaſſel: Spätkonzert:
An=
ſichtskarten. Hoefert: Kartengrüße — Ochs: Variationen über „Es
kommt ein Vogel geflogen”. — Rilke: Aus Petersburg. —
Tſchai=
kowſky: Troikafahrt. — Bförnſon: Aus Norwegen. — Grieg:
Morgenſtimmung. — Heine: Von der Nordſee. — Wagner:
Steuer=
mannslied und Matroſenchor aus „Der fliegende Holländer”
Morgenſtern: Nächtliche Bahnfahrt. — Behl: Aus London. —
Confrey: Kitten onthe keys. — Angermayer: Aus Paris. — Puccini:
Walzer der Muſette aus „Boheme‟ — Muſſet: Aus Madrid. —
Gerardin: Madrilena —— Mehring: Aus Marſeille. — Niemann:
Abenddämmerung am Meer. — Le Fort: Aus Rom. — Franck:
Panis angelicus. — Dehmel: Aus Capri. — Gade: In der blauen
Grotte. — Nietzſche: Aus Venedig. — Leoncavallo: Venezianiſche
Barcarole. — Schüler: Im Bummelzug 4. Klaſſe. — Heller: Aus
Prag. — Dvorak: Stimmungsbilder. — Petöfi: Aus Ungarn. —
Brahms: Ungariſcher Tanz. — Körner: Aus Wien. — Ziehrer:
Donauſagen .— Eichendorff: Heimweh. — Zilcher: An mein
deutſches Land. — Hoefert: Troſt und Erinnerung. — Sinding: Des
Abends. Mitw.: Fr. K. Hoefert, Berlin (Rez.), Funkorch., Leitung:
Kapellm. Bodart. — Darauf: Kaſſel: Spätkonzert: Tanzmuſik.
Muſikal. Leitung: Kapellm. Bodart.
Stuttgart.
Freitag, 8. Juni. 12.15: Landwirtſchaftsfunk. O 12.30:
Schall=
platten. O 15.45: Regierungsrat Rettich: Ueber Cäſar Flaiſchlen.
O 16.15: Funkorch. Einlagen: M. Adolphi. O 18:
Landwirtſchafts=
nachrichten. O 18.15: Rolf Formis: Baſtelſtunde. 6 18.45: O. Braun:
Der Zuſammenhang der Sinne. o 19.15: Engliſch. O 19.45: Die
Soliſtin: Margarete Olden=Mehlich (Alt). Ravel: Ma mere Loye. —
Lieder von Mahler. — Glaſunow: Vierte Symphonie. — Anſchl.:
Heitere Quartette. Ausf.: Oberſchleſ. Funkquartett, Funkorcheſter.
Laſſen: Feſtouvertüre. — May: Bei einer Flaſche Moſel. — Kreisler:
Liebesfreud; und Liebesleid. — Benes=Beda: In der Pfalz. —
Peuſchel: Am fidelen Stammtiſch. — Strauß: Ouv. „Die
Fleder=
maus”. — Suppe: Ouv. „Pique=Dame‟ — Schäffer: Die da!
(Eine Stammtiſchunterhaltung.) — Piler: Meyer=Hymne. — Strauß:
Schatzwalzer. — Stranſky: Alldeutſchland. — Jeſſel: Aufzug der
Stadtwache. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Freitag, 8. Juni. 15.30: Helene Braun: Unſere heutige Jugend.
(Wie ſie wurde.) o 16: Dr. Luther: Unſer Fühlen und Wollen,
(Willensſpaltigkeit und Willensfeſtigkeit./ O 16.30: Alice Matzdorff:
Wie korrigiert der Amateur ſeine Reiſeaufnahmen? o 17:
Unter=
haltungsmuſik der Kapelle Emil Rooſz. 6 18.45: Italieniſch.
S 19.10: Dr. Zielenziger: Berlin als Wirtſchaftszentrum. O 19.35:
K. Vetter: Wochenende tut not! O 20: P. Stefan: Einführung zu
der Uebertragung am 9. Juni. O 20.30: Chor=Konzert. Dirigent:
Prof. Rüdel. Mitw.: Hete Mex (Sopran), Hildegard Gajewſka
(Alt) F. Jung (Flügel), Chor und Orcheſter der Funkſtunde.
Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 13.05: Landwirtſchaftskammer für die Provinz
Pom=
mern: Sondermitteilungen für den Landwirt, o 19.35: Univerſität
Greifswald: Prof. Dr. Braun: Finnland und die Beziehungen
Greifswalds nach dem Norden.
Deutſche Welle. Freitag, 8. Juni. 12: Prof. Dr. Lampe und
Dr. John: Geographiſche Zwiegeſpräche. Durch die Wüſte Juda
hinab zum Jordantal und zum Toten Meer. o 14.30:
Kinder=
ſtunde: Kinderlieder. O 15: Dr. Zehden und G. Hochſtetter:
Vor=
ſicht beim Baden (Dialog). O 15.35: Wetter und Börſe. o 167
Aus dem Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht. o 16.303
Felix Stiemer: Das junge Deutſchland. O 17: Leipzig: Sinfonie=
Orcheſter: Muſikaliſche Landſchaftsbilder. o 18: Dr. Tamm: Die
wirtſchaftl. Bedeutung der Lebensverſicherung. o 18.30: Engliſch
für Fortgeſchrittene. O 18.55: Schuldir. Mayer: Techniſche Phyſik.
0 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Zahnärzte. O 20: Chefredakteur
Stern=Rubarth: Woher ſtammt die Zeitungsnachricht? O 20.30:
Hauptmann a. D. Wulf=Bley: Flugzeug und Luftſchiff im
Welt=
verkehr: Das Flugzeug als Verkehrsmittel. o 21: Prof. Dr.
Rawitz: Wale und Walfang. — Anſchl.: Berlin: Nachrichten.
Wetterbericht.
Gießen, 7. Juni.
Das nordweſtliche Tief breitet ſich weiter oſtwärts aus, und ein
Ausläufer, der ſich nach Deutſchland hin erſtreckt, brachte bereits in
un=
ſerem Gebiet Niederſchläge. Im Bereich des Druckfallgebietes herrſcht
zunächſt wolkiges Wetter, wobei es gelegentlich noch zu vereinzelten
Niederſchlägen kommt.
Ausſichten für Freitag, den 8. Juni: Wolkig, Temperaturen wenig
ver=
ändert, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 9. Juni: Teils wolkig, teils aufheiternd,
Temperaturen ſchwankend, noch ſtrichweiſe etwas Niederſchläge.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
Nieder= Schnee=
Temp.
Ort:
Wetter:
ſchlag decke
in C‟ Wind:
in mm in em
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:
(Taunus)
Waſſerkuppe:
Feldberg:
(Schwarzw.)
Zugſpitze:
Kahler Aſten:
Fichtelberg:
Schneekoppe:
bedeckt
wolkig
Nebel
wolkig
wolkig
heiter
heiter
10
3
11
9
SO,
WSW.
SSi.
245
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich / Übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Der Siahlwerkverband über die Marktlage
im Mai.
Produktenverband. Das Halbzeuggeſchäft im Inlande hat
ſich gegen den Vormonat etwas gebeſſert. Das Auslandsgeſchäft war
weiter gut. Die Preiſe konnten um einige Schilling erhöht werden.
In Formeiſen lag das Geſchäft ruhiger. Stabeiſen. Nach den
ſtarken Käufen im April verlief das Inlandgeſchäft in Stabeiſen etwas
ruhiger. Der Spezifikationseingang war befriedigend. Die Mäufe zu
den neuen Preiſen entwickeln ſich in zufriedenſtellender Weiſe. Der
Stabeiſenausfuhrmarkt lag feſt. Die weitere Preisentwichlung neigt
eher nach oben. Der Eingang von Spezifikationen war prompt und
die Beſchäftigung gut. Bandeiſenvereinigung. Im Inlande
wurde infolge der ſtarken Käufe, die vor der Preiserhöhung
ſtattge=
funden haben, die Abrufung wieder umfangreicher. Aus dem Auslande
war die Nachfrage nach wie vor gut. Nachdem die Preiſe einige Zeit
einen gewiſſen Stillſtand gezeigt hatten, konnte in den letzten Wochen
wieder ein langſames Anziehen beobachtet werden. Die Beſchäftigung
der Werke iſt weiter befriedigend. Grobblechverband. Der
Ein=
gang an Aufträgen aus dem Inlande war im Berichtsmonat lebhafter
und auch aus dem Auslande konnten größere Aufträge und Abſchlüſſe
gebucht werden. Für den Schiffsbau wurden für das In= und Ausland
neue Geſchäfte größeren Umfanges abgeſchloſſen. Der Eingang von
Spezifikationen iſt gut.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. Juni.
Machdem an der geſtrigen Abendbörſe auf Deckungem eine merkliche
Erholung eingetreten war, eröffnete die heutige Börſe in ſchwvächerer
und ziemlich unſicherer Haltung. Angeblich ſollen auch von ſeiten des
Auslandes Verkäufe vorgenonnen worden ſein, wahrſcheinlich jedoch
nicht in größerem Umfange. Die Baiſſeſpekulation ſuchte durch
Blanco=
abgaben die Abwärtsbewegung der Kurſe zu unterſtützen. Auf die
Stimmung drückten die wachſenden Abſatzſchvierigkeiten im
Nuhrberg=
bau, die zu weiteren Einlegungem von Feierſchichtem und verſchiedentlich
bereits zu Zechenſtillegungen geführt haben. Dabei verwies man auch
auf die ungünſtigen Ausführungen in der goſtrigen Generalverſammlung
der Mannesmann=Röhrenwerke. Unangenehm bemerlbar machte ſich
fer=
ner der katholiſche Feiertag. Günſtige Momente, wie die ſtarke Zunahme
der Spareinlagen im April, fanden wenig Beachtung. Bei der erſten
Notierung traten überwiegend Kursrückgänge von 1 bis 3 Prozent gegen
die geſtrige Abendbörſe ein. Stärker abgeſchwächt waren am
Elektro=
markt Chadeaktien mit minus 7 Mk. Geſ. für Elektr. mit minus 4
Pro=
zent und Siemens mit minus 3,5 Prozent. Von Montanwerten waren
Rheinſtahl mit minus 3,5 Prozent etwas ſtärker angeboten. Am
Chemie=
markt eröffneten J. G. Farben 3 Prozent niedriger. Scheideanſtalt
blie=
ben gut behauptet, während Holzverkohlung 1,5 Prozent anziehen
konn=
ten. Metallgeſellſchaft lagen geringfügig höher. Zellſtoff Waldhof
ver=
loren nach dem Dividendenabzug 4,5 Prozent. Deutſche Anleihen lagen
ſtill, auch ausländiſche Rentem faſt ohne Geſchäft.
Nach der erſten Notierung konnte ſich die Stimmung allgemein
er=
holen, wobei man auf den leichten Geldmarkt verwies. Die Spekulation
ſchritt zu Rückkäufen, und es ergaben ſich meiſt Kursbeſſerungen von
1 bis 2 Prozent.
Tagesgeld war zum ermäßigten Satz von 5,5 Prozent reichlich
an=
geboten. Am Deviſenmarkt lag der Dollar merklich ſchwächer. Mark
gegen Dollar 4,1822; gegen Pfunde 20,/420; London-Kabel 4,8827½;
Paris 124,15; Mailand 92,70; Madrid 29,25; Holland 12,09½.
Die Frankfurter Abendbörſe war faſt vollkommen geſchäftslos. Die
Kurſe gingen etwa ½—1 Prozent zurück. Etwas feſter lagen A. E.G. um
½ und Nordd. Lloyd um ebenfalls ½ Prozent. Das Hauptgeſchäft lag
bei den Werten des Metallbankkonzerns, wo Metallgeſellſchaft im
Ver=
laufe 3½ Prozent anzogen. Anleihen ſtill. Der Schluß der Abend= Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
bövſe war knapp behauptet. Im einzelnen: Commerzbank 192,5, Danat
281,5, Metallbank 152,75, Gelſenkirchen 142,25, Mannesmann 155,
Rheinbraun 311, Hapag 166,5 A.E.G. 184, Farben N8, Geffürel B5,
Siemens 360.
Abenddeviſen: London gegen Paris 194,16, gegen Mailand 92,71,
gegen Holland 12,0975, gegen Madrid 29,29 gegen Zürich 2533½, gegen ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar 128,50 (128,50), März,
Mew York 4,8824, Pfunde gegen Mark 20,425, Dollar gegen Mark 4,1835.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. Juni.
Infolge des heutigem Fronleichnamstages, an dem zahlreiche Börſen
tagen bemerkbar. Vor allem fehlten die Aufträge aus Süd= und
Weſt=
deutſchland und auch das Ausland hielt ſich ſehr zurück. Das Kurs= (50,50). Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
niveau ſchwächte ſich dementſprechend gegenüber der Frankfurter
Abend=
börſe wieder ab und hielt ſich im allgemeinen in Höhe der geſtrigen
Schlußnotierung. Günſtige Momente, die aus der Wirtſchaft vorlagen
und bei größerem Geſchäft als Anregung gedient hätten, übten gar keine Monate 647/½——½, Settl. Preis 64½, Elektrolyt 68½—69½, beſt ſſelected
Wirkung aus. Die Spekulation verhielt ſich ebenfalls reſerviert. Am 67—681 Elektrowirebars 69½; Zinn (Tendenz: feſt): Standard p.
Geldmarkt war die Lage gegen geſtern faſt unverändert. Tägliches Geld Kaſſe 225½—34, 3 Monate 294½—½, Settl. Preis 225½4, Banka (inoff.
iſt vielleicht um eine Kleinigkeit leichter geworden. Der Satz hierfür Not.) 229¾, Straits (inoff. Not. 227½; Blei (Tendenz; ſtetig):
aus=
ſtellte ſich auf 5,5 bis 7 Prozent. Monatsgeld blieb mit 7,5 bis 8,5
un=
verändert und Warenwechſel erforderten etwa 67/o Prozent. Ebenſo (Tendenz: ſtetig); geſöhnl. prompt 25½, entft. Sichten 25½, Settl.
ruhig wie an den Aktienmärkten war es auch an dem Rentenmarkt und
am Debiſenmarkt. Der Dollar lag heute international etwas ſchwächer.
Man hörte Kabel—Mark mit 4,1819 und Pfunde-Kabel mit 4,8833½;
London—Berlin mit 2,41)ſe; London—Mailand mit 9,69½ und Lon= Tagung der Deutſchen Weltwirtſchaftliche
don—Madrid mit 29,34. Am Schiffahrtsmarkt war die Haltung
unein=
heitlich, aber überwiegend ſchwächer. Hanſa Dampf plus 0,5; Nordd.
Lloyd minus 1½; Hamburg=Süd minus 1,5; Hapag minus 0,75. —
Bankenwerte lagen faſt durchweg gedrückt. Bank für Brauinduſtrie
ver=
loren 4,5: Mitteldeutſche Kredit 3,5; Reichsbank 2,75; während ſonſt ein landtagung, die ſich zu eimer machtvollen Kundgebung auswuchs
Nückgang von etwa 1 bis 2 Prozent zu verzeichnen war.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſchritt die Kuliſſe faſt auf allen die Verſammlung und begrüßte die Vertreter der Neichs=
Märkten zu Nückkäufen. Die freundlichere Stimmung wurde begünſtigt Kommnnal= und ſonſtigen Behörden. Die Wiſſenſchaft war
durch die leichte Geldlage, die Abſchwächung des Dollars und durch un= durch Geheimrat Dr. Thieß von der Kölner Univerſität und Gebei
kontrollierbare Gerüchte über den Inhalt des Berichts des
Reparations=
agenten. Im Vordergrund ſtanden Spezialwerte, die ſich größtenteils Landwirtſchaftlichen Hochſchule Bonn. Weiter waren erſchiener
kräftig erholen konnten, die übrigen Werte folgten in geringerem Tempo Vertreter von Verbänden, Organiſationen, Konzernen und Großfi
nach. Vereinigte Glanzſtoff 755: Danatbank 285; Berger 419; Schleſ. Ueber den Kölner Großhandel ſprach Geheimrat Dr. Louis
B.gart 259; Privatdiskont 6,5 Prozent für beide Sichten. Die Auf= namens des Bundes der Auslandsdeutſchen enthot Gouverneur
wärtsbewegung machte noch weitere Fortſchritte. Infolge von
Gewinn=
ſicherungen ſchloß die Börſe aber unter den höchſten Tageskurſen. Auch
nachbörslich gab die Tendenz leicht nach.
A. E. G
Augsb.=Mürnb. M
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe J
Verl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brike
Bremer Wolle.
Danatbanr. . .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank. . . ..
Deutſche Maſchinen 1 52.5
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum :/ 65.5
Dynamit Nobel .../138.5
Elektr. Lieferung:
J. G. Farben...
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. 1288.5
Han. Maſch.=Egeſt. 1 58.5
Hanſa Dampfſch.
Hapag ..
Harpner. . ....
Hemoor Bement. . . .!
Oirſch Kupfer ..
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan:
Kali Aſchersleben.
Salzdefurth.
Weſterregeln.
Lindes Eismaſch.
L. Loewe & Co.
Lingel Schuh
Mannesmannmö
Niederlauſitzer
Nordd. Lohd
Orenſtein.
Polyphon”.
Rütgerswerke
Sachſenwerke
Siemens Glas
Ver. Glanzſtoff.
Ver. Stahlwerke.
Volkſtedter Porzellan
Wanderer Werke.
Wiſſner Metall.
Wittener Gußſtahl ..
6. 6.
128.75
146.125
90.5
173.75
223.
408.—
221.—
182.—
251.—
56.25
156 —
160.5
166.
125.75
542.—
98.—
140.—
156.—
750.—
101.—
62.25
160.—
166.25
Oeviſenmarkt.
Helſingfors
Wien ..
Prag .....
Budapeſt ...
Sofia ...
Holland ..
Lslo..
Kopenhagen
Stockholm".
London".
Buenos Aires
New=York.
Belgien..
6.
Geld
10.52
5o. 32 5
12.389
72 27
3.022
169.771
111.5N
112.17
12.151
20.4142
1.783)
4.1815
5o.33
6.
Brief
10.54
50.94
312.409
73.11
3.026
169.05
112.19
12.391
20.454
1.707
5/4.1895
59.45/5
7. 6.
Geld Brief
10.51710.537
*9.725 58.305
9l12.384 1 2.405
72,95/ 73 09
3.019/ 3.025
168. 62/169.961
11.82112.14
1 12.121112.34
12 371 12,09/1 12.311
20.396 20.436
1.7a1 1.705
.17754 1955
6. 205 56.405
Italien ..
Paris ...
Schweiz .
Spanien.
Danzig
Japan.
Nio de Faneiro
Jugoſlavien.
Portugal.
Athen ...
Konſtantinopel
Lanada..
Uruguav..
. 6
127.5
/146.75
90.55
170.—
222.—
1415.—
222.5
185.—
249.25
56.—
156.—
1161.—
178.5
125.75
535.75
96.—
140.5
155.—
746.—
101.5
60.—
161 25
167.5
70 —
2.045
16.465
80.69
81.65
1.957
0.5035
7.367
18.17
5.425
2.155
4.175
4.269
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 7. Juni ſtellten
ſich für Glektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Notterdam
(Notierung der Vereinigung f. d. Dr. Elektrolytkupfernotiz) 139,05 MM.
— Die Notierungen der Kommiſſion des Verliner
Metallbövſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 119 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 MM., Reinnickel,
98—9 9Prozent, 35 0MM., Antimon Regulus 93—98 MM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 83—84 MM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 7. Juni
April, Mai 128,50 (128,75), Juni 197 (128) Juli 197,50 (128), Auguſt
198,25 (1B,25), September 198,25 (128,50), Oktober 198,25 (198,25),
No=
vember, Dezember 198,25 (198,25). Tendenz: befeſtigt. Für Blei:
Januar 43,50 (43,50), Februar, März 43,50 (43,75), April, Mai 43,75
(44), Juni 42,50 (42,75), Juli 42,25 (42,25), Auguſt 48,50 (43,25),
Sep=
tember, Oktober, November 48 (43,25), Dezember 43,25 (43,50). Tendenz:
geſchloſſen ſind, machte ſich der Ordermangel noch ſtärker als in den Vor= befeſtigt. Für Zink: Januar, Februar 50 (0,50), Juni 50,50 (51,B),
Juli 50,50 (51), Auguſt 50,25 (51), September 50,25 (50,50), Oktober 50
Alammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 7. Juni ſtellten
ſich für Kupfer (Tendenz: feſt): Standard p. Kaſſe 647/1——½, 3
länd, prompt 917/zo entft. Sichten 211/,, Settl. Preis 21½; Zink
Preis B¾; Quechſillber (inoff. Not.) 2236—½; Wolframerz (inoff.
Not.) 16½.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1923
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
12 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 1
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
87.25
78
84
54.35
19.2
Dtſche.
Schuvge=
bietsanleihe .
2. Sta dtanleihen
8%0 Bad.,Bad. v. 26
6% Berlin v. 241
8% Darmſtdt. v. 26
7% Dresden v. 20
7%0 Frrf. a.M.b. 26
7%0 Heidelb, v. 26
7% Ludwahf v. 26
7%0 Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 25!1
8% Mannh. v. 26
820 Nürnberg v. 26
820 Pforzh. v. 2
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbrieſe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold.
Kom.Anleihev. 26
8% Berl. ohp.=Bk./1
„ Lig.=
Pfandbriefe.
8% Frkf. Hyp. Bk.
4.
93
86.75
85.25
102.5
93.5
92.5
87
103
97.5
18% Frkſ. Pfbrfbank
4½% Gotha Gr.=
Creb. Lig.=Pfbr.
4½½ Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
%0 Heſſ. Landesbk.
%a Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
820 Landesbank d.
Rheinprovinz
79
8% Landeskr. Kaſſ.
Rast, Ginolt
82 Naſſ. Landesbk.
82 Pfälz. Syp.Bk.
1%0 „ Lig.
Pfandbriefe.
8%0 Preuß. Ctr.
Bob.Cred..
4½%0 Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr..
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .
8% Rhein. Hyp.=Bk
79
4½
„ „ Lig
Pfandbriefe..
8%0 Nhein.= Weſtf.
Bo. Credit.
„ L.=Pf
4½%.
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
4½
„Lia.=
Pfdbr.
...."
8% Württ. Ghp.=B.
*
84
80.75
97.75
91
84.5
94.5
ge
97
92
100.25
89
96
98.5
98.5
91
95.75
*
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausloſ. Ser.II
dgl. Kom.=Obl. III. 1. Ausländ. S 1-16 Staatsanleihen Kom.=Obl. 5%Bosn. L. E. B. v. S. 17.-24 1914......... 45 Mein. Hyp.=Bank. 5% Bosn. 8.=Inv. „ Vorkr.=Pfandbr. 14.65 Anl. v 1914 ...I Nordd. Grunder. 4½% Bocn. v. 02 Vorkr.=Pfdbriefe 14.9 5% Bulg. Tab. v02 uas Preuß. Pfandbrbk. 1,6% Griech. v. 90 0 Vorkr.=Pfdbriefe 13.5 13% Griech. Mon. 47 Rh. Hyp.=Bk. Vor= 5% Mex. inn. (abg.) kr.=,Kom.=Oblig.. äuß. „ Weſtd. Bodencred.= 42
Goldan= anſtalt Vorkr.=Pf 14.25 ſeihe (abg.) inn. (abg.) 4. Induſtrie= 4½%- Frrig.= Obligationen. Anl. (abg.) 8% Dt. Linoleum= Tamau= werke Bln. v. 26 96.5 lipas (abg.) 8% Heſſ. u. Herku= 4½% Oſt. Schatz= les=Brau. v. 26 anw. v. 1914 8% Llöckn=Werke (C. C.=Stücke)... 32.75 Berlin v. 26... 420 Oſt. Goldrente 10½ KLom. Elektr., (C. C.,Stücke).. „
Mark. 102.75 4½ % Rum. Gold 7%0 Mainkrw v. 26 87 von 1913 7% Mitteld. Stahl= 420 Schweiz, Bbs. werke von 27... Bahnen v. 1912 21 96.5 8% Neckarſulm v. 26 420 Türk. Admin. 8%Salzmannc Co. 4%
1. Bagd. Kaſſel v. 26.... 42
2. Bagd. 127, 7%0 Ver, Stahlw. 420
Zollanl. mit Opt. v. 26 89.6 41.% ungarn von %o Ver. Stahlw. 1918 C. C., St.) ohne Opt.v 26 87 4½% dito von 1914 (C. C., St.) II Auf Sachwerte 4% dito Goldr. laut. Schuldverſchr. CC. C. St.)
dito von 26.4 1 6%Bad.=Bad. Holz. 1910 (C. C. St.) 5%Badenw. Lohl.= 4% dito Kron. 1.8 anleihe 19 rente (abg.) .... 6% Heſſ. Braunk.= u. Roggenanleihe 6.3 2. Stadtanleihen 5% Heſſ. Vollsſt. Budap. v. 14 (abg.) 59.5 Noggenanleihe. 10 42 Kopenh. v. 01
½ Liſſab. b. 1886
3. Dbligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 .....!
4% Eliſabethbahn)
von 1883 ....../ 2.3
427 Lemberg=Ezer.
ſteuerpflichtig. ..
42 Lemberg=Czer.
ſteuerfret ......! 10.75
2"/.,% Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
47 Oſt. Staatsb. v.
1883
3% Naab=Odenbg.
v. 1883 . . . . . . . . 23
4% Nudolfb. t. S.
4%
t. G.
28
4½% Anatolier I./ 18
TV. 1. Bank=Ahtien
Allg. Dt. Creditanſt. /143
Badiſche Bank. . . /175
Bk. f. Brauinduſtr.),
Barm. Bankvereinl148
Bahr. Hyp., und
Wechſelbank . ...
Berl. Handelsgeſ..
„ Ghpoth.-Bk. : 1210
Comm. u. Privatb. 1917
Darmſt. u. Nt.=Bk./283
Deutſche Bank.
Eff.=u. Wechſel=!
bank
Vereinsbank. /102
Diskont.=Geſellſch. /167
Dresdener Bank 167.5
Frankſ.Bi.
108
Hyp.=Bk. 1154
Pfdbr.=Bk. 156
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bankl145
Metallbank.
153.5
Mittelb. Crebitbi. 214,5
Nürnb. Vereinsbl. /160
Oſt. Creditanſtalt. 35‟
Pſälz. Hyp.=Bank/162
Pr. Bod.=Freditbk.
Hhp.-Akt.=Bk. 142
Reichsbank=Ant. 278.25
Rhein. Creditbank/128.5
Hyp.=Bankl195
Südd. Bod.-Er. Bk.)
Dise.=Geſ..
Wiener Bankverein
2. Berkehr8
A.=G.f. Verkehrswſ.!.
Alg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ../1
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge. ....
Hapag......
Nordd. Lloyd... . . 1
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Gsſ./133
3. Induſtrie
Adt. Gebr.
Accum. Berlin. .
Adler & Oppenh.:
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm.. .. ! 1
Bad. Maſchf.=Durl. 1
Bamag=Meguit .
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel
Bergm. El. Werkel
Brem.=Beſigh.=Ol. / 60.75
BrownBovericCie 1
Brüning E Sohn.
Buderus Eiſen
Bürſtenfor Erlang.
Cementwerke
Heidelberg
Karlſtadt ... . . . 186.5
Lothr. (Karlsr.) 85
Chem. WerkeAlbert. 84
Brockhues /108
Fabrik Milch
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin!
Erdöl
14
Gold= u. Silb.)
ſcheide=Anſtalt /213
Linolwerk. Berl. /354
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen 11:
Dürrwerke Nating.
144
15.75
Geſellſchaft.
Köln. Die Deutſche Weltwirtſchaftliche Geſellſchaft beganno
in Verbindung mit dem Bund der Auslandsdeutſchen ihre große
Reichsminiſter a. D. Dr. Köth, der Vorſitzende der Geſellſchaft,
Meinhold von der Bonner Univerſität, ſowie Rektor Heimerle vou
Schnee herzliche Grüße. Miniſterialdirektor Dr. von Brandt, der
ſident des Landesfinanzamtes, wies auf die Bedeutung Deutſchl
auf dem Weltmarkte hin. Geheimrat Thieß ſprach ebenfalls her
Begrüßungsworte, desgleichen Beigcordneter Dr. Meerfeld als
treter des Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer, und Singer (Stogl
als Vertreter der Stockholmer Auslandsdeutſchen. Eine Neihe von
trägen behandelte dann die Beziehungen Deutſchlands zur Welt
ſchaft. — Im Laufe der Tagung ſind mehrere Beſichtigungen vorgel
Für heute iſt eine Frauentagung geplant.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer im Monatsdurchſchnitt Mai
Die für den Monatsdurchſchnitt Mai berechnete Großhandelsinder
des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt; gegenüber dem Vormonat von
auf 141,2 oder um 1,2 angeſtiegen. Von den Hauptgruppen habe
die Indexziffer für Agrarſtoffe um 1,8 v. H. auf 135,9 (133,5) un
Kolonialwaren um 2,4 auf 139,6 (136,3) erhöht. Die Indexziffe
induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 1,1 auf 135,3 (133,8
jenige für induſtrielle Fertigwaren um 0,5 v. H. auf 158/4 (157
gezogen.
Doch Beſeitigung der Medio=Liquidation? Die am letzten Dor
tag in Berlin abgehaltenen Beſprechungen bezüglich Abſchaffung
Medio=Liquidation brachten bekanntlich kein Ergebnis. Die in
Zwiſchenzeit geführten Verhandlungen laſſen, wie aus Berlin ger
wird, eine Verſtändigung mit ziemlicher Beſtimmtheit erwarten.
endgültige Entſcheidung ſtehe dem Börſenvorſtand zu und ſei von
Ergebnis der ihrem Ende entgegengehenden Verhandlungen abh
dabei ſei vorausſichtlich mit der Beſeitigung der Medio=Liquidati
rechnen.
Heſſen=Naſſauiſche Inſtallations=A.=G., Frankfurt a. M.—6üch
Main. Die G.=V. nahm im Gegenſatz zu verſchiedenen Erwarty
einen reibungsloſen Verlauf. Die 4 (8) Prozent Dividende für
wurden genehmigt. Infolge Mehrheitsüberganges des A.=0. au
Frankfurter Gasgeſellſchaft ſchieden aus dem A.=R. aus: Direkto=
Weidlich, von der J. G. Farben=Induſtrie, Architekt Reinhard
Dr. Adolf Steindorff, beide Höchſt am Main. Neugewählt wurde
Oberbürgemeiſter von Frankfurt am Main und Offenbach am 2
Stadtrat Dr. Aſch=Frankfurt a. M.; Stadtverordneter Dr. Goldſd
und Generaldirektor Tillmetz von der Frankfurter Gasgeſellſchaft.
Stelle des durch Tod ausgeſchiedenen Generalkonſuls C. Späth,
Bankier Freiherr Moritz von Bethmann gewählt. Im laufender
ſchäftsjahr ſei der Geſchäftsgang ſehr ruhig. Ueber die Ausſichten
noch kaum etwas geſagt werden.
Andreae=Noris Zahn A.G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft n
als Ganzes ohne Liquidation das Vermögen der Gebr. Keller !
A. G., Freiburg, gegen Gewährung von 100 RM. nom. eigener 2
gegen 200 RM. nom. Gebr. Keller=Aktien auf. Sie erhöht zu 4
Zwecke ihr Kapital von 1,6 auf 2,3 Millionen RM. durch 700 000
neue, ab 1. Januar 1928 dividendenberechtigte Stammaktien. 9
werden 400 000 RM. den alten Aktionären zu einem noch feſtzuſetze
Bezugskurſe im Verhältnis 4:1 angeboten, während die reſtlichen
300 000 in der Hauptſache für die Fuſion mit der Chemiſchen 6
A.G. benötigt werden, teilweiſe zu der nun beabſichtigten Börſe
führung in den amtlichen Verkehr des geſamten Kapitals in Ne
bleiben. Die Andrege=Noris Zahn A.G. erhöht bekanntlich für
ihre Dividende auf 9 (7) Prozent, während die Keller=A. G. wiede
einem Verluſt abſchloß. (G.V. 19. 6.)
Der Vergleichsvorſchlag bei der Mannheimer Gewerbebank.
auf den 11. Juni einberufenem G.=V. wird folgender Vergleichsvor
unterbreitet werden: Die Gläubiger gewähven der Schulduerin
Stundung von zwei Jahren vom Tage des Zuſtandekommens des
gleiches an und erhalten für die dem Stundungsverfahren untervor
Beträge eine Verzinſung von mindeſtens 3 Prozent. Diejenigen G!
ger, die Depotguthaben bei der Mannheimer Gewerbebank haben,
ten, falls keine Forderungen der Mannheimer Gewerbebank beſtehen
welche die Depots als Sicherheit haften, die Depotwertpapiere, G1
ſchuldbriefe uſw. innerhalb ſechs Monaten zurück. Auf die g
Generalverſammlungsbeſchluß vom 30. April 1928 von den Genoſſei
jeden Geſchäftsanteil zu zahlende Summe von 1000 RM. ſollen den
handenen Guthaben der Genoſſen aufgerechnet werden, falls dies
ſeiten der Genoſſen verlangt wird. Für die Dauer der Stundung
einer Kommiſſion die Aufgabe übertragen, unter Mitwirkung der
Gericht für das Vergleichsverfahren geſtelltem Vertrauensperſon die
uungsmäßige Abwicklung der Geſchäfte aus der Zeit vor der Eiulei
des Vergleichsverfahrens zu überwachen.
Frankfurter Kursbericht vom 71. Zuni!
168.25
158.5
40
96.5
80.25
76
185.75
175
166.5
132.5
38.5
43.5
144
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn
Elektr. Licht u. Kraft!=
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk .!.
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Ettling. Spinnerei
Faber, Foh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
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F.G. Farbenindſtr. /
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Feinmech. (Jetter)
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Maſch. Pe
Pokorny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerkl1
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen.
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Hafenmühle Franrf!1
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Vergbau
Hartm. & Braun /
Henninger. Lempf,
Stern Brauerei. 14
beſſen=Naſſau Gasl
Heyligenſtaedt.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm. /1
Hirſch Keupfer
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Inag
Funghans Stamm.
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth. 410
Weſteregeln. 221
Kammgarnſpinn.
231.
236.5
286.5
138
220
Karſtadt, N.....
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Klein, Schanzl. ..
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Konſervfabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
grauß & Co., Loko.
Lahmeyer &Co. .11
Lech, Augsburg.
Lingel, Schuhw..
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch.,
Ludwigshaf. Walz!:
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Maintr.=W. Höchſtl124
Mainz. Akt.=Br..
Mannesm. Nöhren 1531,
Mansfeld. Bergb., 1
Mars=Werle.
Metallgeſ. Frankft./208
Miag. Mühlenbau
Moenus Stamm
Motorenfabr. Deutz
Oberurſell
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrzeug.
Neckarw. Eßl.
Nicolah, Hofbr.
Oberbedart
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen
Peters Union Frrf. 1,
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau / 99.5
Porzellan Weſſe!
Reiniger Gebb. &
Schall
Rh. Braunkohlen 1312
Elettr. Stamm 1171
Stahlwerke.
Nhenania, Kunh.
ſiebeck Montan
Rütgerswerke.
Dalzwerkbetlbronn!1
Schneider & Hanau/
Schnellvr. Frankth.
Schöfferhof=Bind. 1372
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . /212
181
13471,
95
66.5
180
335
130
285
120.75
112.5
152.75
60.6
67
92
109
67
102.5
14.5
1109.2
Schuhfbr. Berneſte!
Weſſel. ..!y
109.75 Schuhfabr. Herz.
Schult Grünlack.
Schwarz Storchen 115
Seilindſtr. Wolſf.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskelse
Südd. Immoblien
Zucker=Ad,/45
Strohſtoff. Ver. ſes
Tellus Bergbau
Thür. Lief.-Gef.--10
Tucher, Brauerei 16
Unterfr. Krs.=Elel.
tr.=Verſ. ./11
Veithwerke
Ver, f. Chem. Ind.)
— deutſch. Oifahr!
Faßfabr. Caſſel 4
Gummifabrik.
Berlin=Franif.! 91
Königs- und
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Belſt Aichaienbe 39,
Memel
Wabdhol 130
Zucker!. Nheingau=
4. Berſicherungen
Alltanz u. Stuto,
Verſicherung
Friſt. Allg. Vert. 0 202
Frankong Rück= 1.I
Mitv.
Himer 158
Anziehende Kartoffelpreiſe.
— inzalnen Kartoffelbörſen brachten in der letzten Beit lebhaftere
* und höhere Preiſe für Speiſelltrtoffeln. Beſonders ſtarke Nach=
1d aus Weſtdeutſchland gemeldet. In die ziemlich hohen Preiſe
eiſchige Kartoffel werden die weißen und roten Sorten mit ein=
In der letzten Woche waren die Umſätze an ausländiſchen
ffeln etwas größer, doch ſcheint es, daß man gegenüber aus=
Frühkartoffeln ziemlich zurückhaltend iſt und dafür mehr auf
uf deutſcher Frühkartoffeln wartet. Im allgemeinen wird trotz
24 ſtäten Ernte eine gute Kartoffelernte enwuartet. Als
isnotierungen wurden feſtgeſtellt: Im Oſten: weiſte Sorten 3,75
MM.; Induſtrie 5,50—5,80 RM.; in Mitteldeutſchland: weiße
g0-3,05 MMl.; Induſtrie 580—5,90 MM.; im Weſten: Indu=
—6,50 und teilweiſe noch höber; in Frankfurt a. M.: Induſtrie
Furter, Darmſtädter und Wiesbadener Gegend 6 NM.
Produktenberichte.
Furder Probuktenbericht vom 7. Juni. Da wom Auslande höhere
dofe gen eintrafen, wurde die Stimmung am Frankfurter
Produk=
eumd Sdwas froundlicher. Das Geſchäft bewvegte ſich mit Ausnahme
iuigs ſetreideſorten im Uleinen Nahmen. Hauptſächlich in Weizen und
doggl konnte ſich etwas lebhafteres Geſchäft entwickeln, da ſich hier
„ größere Materialknappheit bemerkbar machte, was auf
Ge=
eund nungen der Händler im Ginklang mit den höheren
amerſka=
ſche totierungen zu bringen iſt. Dagegen war Weizen in größeren
ſabe üilliger angeboten. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
26.,75—M, Moggen 28,25—28,50, Hafer 988—B,50 Mais für
huatkze ecke 25. Mais für andere Bwecke B, Weizenmehl 37,50—38,50,
tang ehl 39,50—40, Weizenkleie 1450, Noggenkleie 17.
g ner Probuktenbericht vom 7. Juni. Die Hauſſemeldungen der
geri ſchen Märkte blieben hier ohne jeden Eindruck, da die
Be=
rumc Froſtmeldungen aus Deutſchland, angeſichts des gegenwärtig
urſo ſen günſtigen Wetters, als abſurd angeſehen werden. Eine
Ent=
bereiteten auch die ſchwächeren Liberpooler Meldungen. Das
tſnlau ngebot iſt zwar in beiden Brotgetreidearten eher kleiner als au
A agen, das ſchſvache Mehlgeſchäft lähmt jedoch jede
Unter=
zu gchre Sluſt. Auch die bisher reichlichen Zufuhren von mitteldeutſcheit
beigs ſehmen täglich ab. Noggen iſt ſowvohl in Waggon= als auch in
ſhru e knapp. Die Großmühlen ſind in der Hauptſache auf die
Aus=
ausländiſchen Noggens angewieſen. Die Preiſe für inländiſches
ch eide wieſen trotzdem nur geringfügige Veränderungen auf. Die
du igen für Auslandsware lauten höher, Umſätze konnten ſich
je=
n entwickeln. Am Lieferungsmarkte war das Geſchäft ſchleppend
Freitag, den 8. Junf 1928
Geite 13
bei wenig beränderten Preiſet. Das Meblgeſchäft war ruhig, Hafere
ziemlich ſtill, nur guta Quglitäten bleillenu bon deur Konſum weiter
be=
achtet. In Gerſte fanden kaum Umſätze ſtatt.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 7. Juni. Aufgetrieben waren: 143
Nälber; 3 Schafe: — Ziegen: 7 Ochſen. — Die Preiſe ſtellten ſich für
Kälber: a) 64—70: b) 57—63; C) 50—56: für Schafe 38—42 Pfg. pro
Pfund. Der Marktverlauf war ſchleppend.
Frankfurter Biehmarkt vom 7. Junf. Aufgetrieben waren: Seit
dem letzten Markt 77 Stück Großvieb, 964 Kälber, 107 Schafe und 951
Schwveine. Gegenüber dem letzten Montagsmarkt waren die Preiſe für
Kälber faſt underändert, Schafe wegen des geringen Auftriebes nicht
netiert, Schweine erlitten einen Preisrückgang von 4 Mk. Marktber:
lauf: Kälber lebhaft und ausverkauft, Schwveine Ueberſtand. Für 1
Ztr. Lebendgewicht wurde bezahlt: Kälber (a) geſtrichen, (b) 7—87,
(e) 72—77, (b) 60—71, Schweine (a) über 300 Pfd. 69—65, 240—300 69,65,
200—240 65—68, 160—200 64—68, 120—160 60—64.
Fleiſchgroßhandels=
preiſe: Ochſenfleiſch T 95—100, IT 90—05. Bullenfleiſch 85—50,
Kuh=
fleiſch T 65—75, II 50—65, TII 30—58, Kalbfleiſch T 110—120, TT 90—105,
Hammelfleiſch 105—110. Schaffleiſch —, Schweinefleiſch T 80—85.
Ge=
frierfleiſch Vorderviertel 48, Hinterviertek 60. Geſchäftsgang ſchleppend.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chiengo, 7. Junf.
auf Decklungen erholt.
Mais: Aluch hler herrſchte eine übenwiegend ſchwache Stimmung, die
erſt gegen Schluß einer Grholung ſwvich auf Deckungskäuſe des Gandels.
Noggen: Hier übertvog gleichfalls das Angebot auf münſtige
Felder=
ſtandsberichte. Im Ginklaug mit den übrigen Getreidemärkten trat
auch hier gegen Schluß eine Erholung ein.
Hafer: Stärkere Liquidationen drückten auf das Preisniveau. Im
Verlaufe beſſerte ſich die Tendeng auf Deckungsläufe nordtvaſtlicher
Firmen.
New York, 7. Junt.
Kaffee nahm einen ruhigen Verlauf. Mäßige Liquidationen und
Abgaben für europäiſche Gdechnung wirkten preisdrütckend.
Zucker: Deckungen und kubaniſche Käufe=hatten zunächſt eine
Be=
feſtigung zur Folge. Später trat eine Abſchwvächung ein auf die erhöhte
kubaniſche Ernteſchätzung und die höher bezifferte javaniſche Ernte.
Baumtvolle: Anfangs ſpar die Tendenz ſchwächar auf günſtige
Wet=
terberichte und unbefriedigende Nachfrage. Gegen Schluß waren Käufe
für lokale Nechnung zu beobachten.
Es notierten mach Meldungen aus CGteago am 7. Juni;
Getreide: Weizen, Juli 142½, Sept. 143½, Dez. 146; Mais,
Sult 105½, Sept. 103½, Dez. 87½; Hafer, Quli 55½, Sept. 46¼,
Dez. 48½; Moogen, Juli 127½, Sept. 121½, Dez. 121¾,
Schmalz: Jult 11,875, Sept. 12,175, Okt. 12,325.
Fleiſch: Rwpen, Suli 12,25, Sept. 12,45, Okt. 12,75; Speck loeo
12,50; leichte Schlveine 8,70—10,15, ſchlv. Schweine 0,45—10,15;
Schweinezufuhr Chicago 28000, tm Weſten 95 000.
Baumpolle: Juli 20,/44, Okt. 20,36.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. Juni:
Getreide: Weizen, Rotwinter 178½, Hartwinter 160½; Mais
neut ank. Ernte 118½: Mehl ſpr, ſoheat elears 6,75—7: Fracht
nach England 1,6—2,3, nach dem Kontinent 8—10 C.
Schualz: Prima Weſtern loco 12,45; Talg extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 123, loco 14¾4, Junt
14,35, Gult 14,70, Aunguſt 14,95. September 1508, Oktober 14.97,
November 14,61, Dezember 14,13, Januar 1929 13,98, März 13,92.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die neue 6.2 Millionen Dollaranleihe der Stadt Frankfurt am
Main iſt zum Handel an der Meiu Yorker Curd=Börſe, alſo in deun
ſogenannten zweiten, faſt noch offtzieller Markte, zugelaſſen worden.
Die Techniſche Hocbſchule Dresden hat anläßlih ihres 100jährigen
Beſtehens den Generaldirektor der Schubert u. Salzer Maſchinenfabrik
AG. in Chemmitz, Fritz Läſſig, zum Dr.=Ing. e. h. ernannt.
Der Londoner Goldpreis gemäß Verordnung zur Duurekführung des
Geſetzes über wertbeſtändige Hypolhelen beträgt vom 6. Juni ab für
eine Unze Feingold 84 h 10½4 d. für ein Gramm Feingold demnach
32,7375 Pence.
Der Nohiutemarkt iſt ſehr ruhig. Für Firſtsmarken, Verſchiffung
JunilJuli, werdem laut Dundee Telegramun bom 4. Juni 33 Oſtrlg.
gefordert. Der Garue und Gewebemarkt in Dundes iſt ruhig. Die
Garnpreiſe haben etwuas angezogen, die Geſtuebepreiſe ſind underändert.
— Der deutſchs Markt iſt underändert ruhig.
In Neapel iſt eine neue Goldſendung für die Banb von Italſen
aus Amerika im Werte von 40 Millionen Lire eingetroffen.
Am 18. Juni wird in Sydney mit einem Angebot von 60 000 Ballen
Wolle eine neue Verſteigerungsſerie eröffnet. Am 12. Jund gelangen
in Melbourne 20 000 Ballen zur Verſteigerung. Es folgen noch
weiter=
hin Verſteigerungen in Brisbane.
die Presse
Vir haben nicht zuulel
11 — Lesen Sie bitte, wie
Marleldnu
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beurteilt
K
Heute
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Grauert, Herbert Grohm, Hans Komregg,
Heinrich Kuhn, Gothart Portloff,
Eugen Vogt
Perſonen=Verzeichni=
Der Komponiſt Max . Rudolf Balve
Die Sängerin Anita . . Roſe Landwehr
Der Neger Jonny,
Jazz=
band=Geiger
Hans Komregg
Der Violin=Virtuoſe
Daniello
Lev Barczinſki
Das Stubenmädchen
Yvonne
Paula Kapper
Der Manager
Heinrich Kuhn
Der Hoteldirektor
Guſtav Deharde
Ein Bahnangeſtellter . Eugen Vogt
Erſter
Herbert Grohm
Zweiter Poliziſt
K. Ebert=Beyer
Dritter
Oscar Grauert
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Dimer 158
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ven Hedin in Berlin.
Syrößte Aſienforſcher in Deutſchland.
Freitaz den 8 Juni 1928
Seite 1 5
Dr. Sven von Hedin,
Wſerühmte Aſienforſcher und Präſident der
chweb n Akademie der Wiſſenſchaften iſt in
Ber=
eis roffen, um wiſfenſchaftliches und techniſches
wgsmaterial für ſeine Expedition zu
be=
wiedin, der 1865 in Stockholm geboren wurde
ts 1885 ſeine erſte Aſienexpedition
unter=
ach im Vorjahre in Begleitung von
euro=
ind chineſiſche Gelehrten in Peking auf und
rumtſchi nördlich der Wüſte Gobi vorge=
Der große ſchwediſche Forſcher hat ſich
in ſchweren Zeiten, als ein treuer Freund
Deutſchlands evwieſen.
O nal vom Zuge überfahren — durch
Geiſtesgegenwart gerettet.
2i
ſtürzts
zug 6.
Fahrit
wiſch
einG
m
—
unbe
der F
*
a
Er k.
laſſer=
lat,
urg a. Lahn. Im Emmericher Tunnel
n einem in voller Fahrt befindlichen Güter=
Zugführer ab, ohne daß der Unfall von dem
nal bemerkt wurde. Der Unglückliche kam
Tunnelwand und Schienen zu liegen, hatte
Geiſtesgegenwart ſich ſofort flach auf den
drücken, ſo daß der Zug über ihn
hinweg=
er ſich bei dem Sturz einen Arm= und
zugezogen hatte, mußte er eine Stunde
einer gefährlichen Lage verbleiben. Während
t brauſten noch zwei weitere Züge über den
rletzten dahin. Als ſchließlich das
Fahr=
des Güterzuges auf das Verſchwinden des
rs aufmerkſam wurde, und ein Beamter die
abſuchte, fand man den Unglücklichen in
desangſt endlich auf.
rd an den Mannheimer Touriſtinnen.
nheim. Wie aus Freiburg gemeldet wird,
Leichen der beiden Opfer nach Freiburg
ge=
irden. Am Mittwoch fand die Sektion ſtatt.
Tätern hat man noch keine Spur. Der
Tat=
keine Merkmale irgendwelchen Kampfes.
n Frauen waren anſcheinend ſofort tot. Nach
gten Nachrichten ſoll ſich in Begleitung der
beide mordeten ein junger Mann befunden haben,
nſcheinend den beiden einſamen
Wanderin=
ellte. Nach ihm wird eifrig gefahndet. Ob
ngs als Täter in Frage kommt, iſt ungewiß.
die beiden Damen auch vorher wieder
ver=
ben. Da es in der Zwiſchenzeit geregnet
nd die Spuren außerordentlich ſchwer feſt=
Der Bevölkerung des Hochſchwarzwaldes hat
ingeheure Erregung bemächtigt.
Die Schreckensfahrt
nes Berliner Autobus.
Feſtſpiele in Marburg.
Intereſſantes Szenenbild aus dem Marburger Feſtſpiel „Die heilige Eliſabeth”,
das täglich von 5 bis 7 Uhr nachmittags auf der Freilichtbühne des neuen Schloßparktheaters
geſpielt wird.
Zur 34. Wanderausſtellung der deutſchen Landwirtſchafts=
Geſellſchaft in Leipzig.
Die Eröffnung der
Umſchlagsan=
lage für Kali am Reiherſtieghafen.
Am 8. Juni dieſes Jahres wird der vom
Preu=
ßiſchen Staat erbaute große Umſchlagsplatz für Kali
dem Deutſchen Kaliſyndikat zum Betriebe übergeben,
nachdem in einem mehrmonatigen Probebetrieb die
Leiſtungsfähigkeit der geſamten Anlage feſtgeſtellt
worden iſt.
Ein Sonder=Umſchlagsplatz für Kali beſtand
bis=
her an der deutſchen Nordſeeküſte nicht. Es iſt hier
zum erſten Male verſucht worden, der
Schwierig=
keiten, die aus den Eigenſchaften der ſtark
hygroſko=
piſchen Kaliſalze entſtehen, Herr zu werden. Als
Hauptmittel hierzu dient die Beförderung und
Lage=
rung in dichten, gegen Außenfeuchtigkeit geſchützten
Räumen und die Heizung aller Einrichtungen,
namentlich der Förderkanäle.
Die Anlage beſteht im weſentlichen aus einer
Ufermauer für zwei große Seedampfer und aus den
in 25 Meter Abſtand dahinter angeordneten
Lager=
ſchuppen von rund 100 000 Tonnen
Faſſungsver=
mögen. Zwiſchen Kaimauer und Schuppen ſind für
den Umſchlagsbetrieb drei große Greiferbrücken und
vier Bandbrücken vorgeſehen.
Die Schuppen haben eine Geſamtlänge von 238
Meter und eine Breite von 64 Meter. Sie ſind in
ſechs Räume eingeteilt, um die verſchiedenen
Salz=
ſorten getrennt lagern zu können. Zwiſchen die
Doppelſchuppen ſind in ſymmetriſcher Anordnung
zwei Verladeſtationen eingeſchaltet, die als Speicher
für geſacktes Gut dienen und hauptſächlich die
För=
deranlagen enthalten Jedes einzuſpeichernde oder
auszuſpeichernde Gut muß über die Verladeſtationen
laufen, wird hier geſammelt und von hier aus
verteilt.
Für die Bewegung des Gutes iſt ein rund 6
Kilo=
meter langes Förderbandſyſtem eingerichtet. Die
An=
lage vermag 400 Tonnen loſes oder geſacktes Gut im
der Stunde zu den Seeſchiffen zu bringen.
Bei der Ausſpeicherung des Guts aus den
Schup=
pen treten ſieben Kratzer in Tätigkeit, die das Salz
von den hohen, unter Druck etwa feſt geballten
Kali=
bergen abſtreichen und auf die in den Kratzerkanälen
laufenden Gurtbänder werfen.
Zwiſchen Kaimauer und Schuppen ſowie auf der
Landſeite der Schuppen ſind reichlich Eiſenbahngleiſe
vorgeſehen.
Für die Betriebsführung ſind ein
Verwaltungs=
gebäude und Werkſtätten errichtet.
Die Ufermauer ſteht auf hölzernem Pfahlroſt, die
Schuppen und Verladeſtationen ſind auf rund 3400
Eiſenbetonpfählen gegründet. In ihrem unteren
Teile beſtehen die Schuppen und Verladeſtationen
aus Eiſenbeton, die Dächer und die Obergeſchoſſe ſind
in Holzbauweiſe ausgeführt.
Der ganze Bau wurde in der außerordentlich
kur=
zen Zeit von eineinhalb Jahren durchgeführt.
Folgenſchwere Ammoniakexploſion.
Berlin. In den Kellerräumen einer
Schläch=
terei in Lichterfelde=Weſt explodierte am
Donners=
tag mittag aus bisher noch unaufgeklärter Urſache
die Ammoniakanlage. Durch den hervorgerufenen
Druck wurden mehrere Wände zum Einſturz
ge=
bracht und die über dem Exploſionsraum liegenden
Wohn= und Verkaufsräume zum Teil ſchwer
ver=
wüſtet. Der Fleiſchereibeſitzer und eine Verkäuferin
wurden durch herumfliegende Glasſplitter erheblich
verletzt. Die Frau des Fleiſchers erlitt einen ſchweren
Nervenſchock. Ein Geſelle mußte mit einer ſchweren
Gasvergiftung in das Krankenhaus übergeführt
werden. Die Feuerwehr war mehrere Stunden lang
mit Aufräumungs= und Abſteifungsarbeiten
be=
ſchäftigt.
Eine Schülertragödie.
München. In der Wohnung eines
Poſtinſpek=
tors in Nymphenburg haben ſich deſſen 17 Jahre
alter Sohn und der gleichalterige Freund mit Gas
vergiftet. Die Urſache des Doppelſelbſtmordes iſt
noch ungeklärt. Beide trugen an den Fingern Ringe
mit Totenköpfen.
Freiſpruch im deutſchen
Marekprozeß.
Olpe i. W. Der Prozeß gegen den Kernmacher
Heinrich Kühr hat bereits am Mittwoch ſein Ende
gefunden. Nach dem Plädoyer des Verteidigers trat
der Staatsanwalt ſelbſt für einen Freiſpruch ein.
Nach kurzer Beratung verkündete der Vorſitzende den
Im Beiſein des Reichsernährungsminiſters Schiele wurde in Leipzig die 34. Wanderausſtellung
der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft eröffnet. Die 360 000 Quadratmeter umfaſſende
Rieſen=
ausſtellung gibt eine Ueberſicht über die Entwicklung des Maſchinen= und Zuchtweſens in der
deutſchen Landwirtſchaft. Unſere Bilder zeigen: Oben: Einen neuartigen Gutshof, der ganz aus
Stahl gebaut iſt, alſo den größtmöglichſten Schutz vor Blitz= und Feuersgefahr bietet. — Unten:
Einen preisgekrönten Prachthengſt aus dem rheiniſchen Landgeſtüt Wiekrath.
Eine jugendliche Mörderin.
Paris. Ein dreizehn Jahre altes Mädchen aus
Thuboeuf tötete ein kleines Kind, das ſeiner Obhut
anvertraut war. Im Verlaufe der Unterſuchung
ge=
ſtand das Mädchen ein, daß es ſchon im letzten Jahre
ein Kind auf die gleiche Weiſe umgebracht habe.
Das Unwetter in der Steiermark.
Wien. Im Gebiet von Neudorf=Piſchelsdorf in
der Oſtſteiermark wurden in einem Umkreis von etwa
7 Kilometer durch Sturm und Hagelwetter die Dächer
der Häuſer abgedeckt. Die geſamte Ernte wurde
ver=
nichtet. Es bleibt nicht einmal ſoviel übrig, um das
erforderliche Saatgut ernten zu können. Ein
wolken=
bruchartiger Regen hatte auch eine große
Ueber=
ſchwemmung auf Feldern und Straßen zur Folge,
Die Obſternte iſt auf Jahre hinaus vernichtet. Auch
die öſtliche Umgebung von Graz wurde von einem
Hagelwetter heimgeſucht, das einen Schaden
anrich=
tete, der in viele Millionen geht.
Untergrundbahn=Unfall in Neapel.
Mailand. Ein Zug der neapolitaniſchen
Unter=
grundbahn iſt in einem Vorort auf ein Sackgeleiſe
geraten und über den Prellblock hinaus gegen eine
Mauer gefahren. Die Maſchine wurde faſt gänzlich
zertrümmert und mehrere Wagen beſchädigt. Etwa
20 Perſonen wurden verletzt, davon zwei
lebens=
gefährlich. Die Urſache iſt falſche Weichenſtellung.
Raubüberfall auf ein Zeitungsgebäude.
London. Wie aus Detroit gemeldet wird,
drangen Diebe in ein Zeitungsgebäude ein, hielten
die im zweiten Stock arbeitenden 150 Angeſtellten
mit Revolvern in Schach und erbeuteten 165 000
Dollar. Als es gelang, die Alarmglocke in
Bewe=
gung zu ſetzen, flohen die Räuber und verloren einen
Teil des erbeuteten Geldes. Nach einem kurzen
Feuergefecht mit der ſie verfolgenden Polizei
ent=
kamen die Räuber unerkannt in einem
bereitſtehen=
den Auto.
Kernmacher Heinrich Kühr aus Olpe
Spruch, der dahin ging, daß das erſtinſtanzliche
Ur=
teil, das auf 9 Monate Gefängnis wegen
Verſicherungs=
betruges in Tateinheit mit Betrugsverſuch lautete,
aufgehoben wird. Der Angeklagte wurde
freige=
ſprochen und die Koſten des Verfahrens der
Staats=
kaſſe auferlegt.
Slffeur Zwiebel und Schaffner Mullerke
arch ihre Geiſtesgegenwart ein großes Ver=
De lück verhütet. Durch den gleichzeitigen Bruch
remſen war es dem Fahrer unmöglich, den
— zu halten. Schaffner Mullerke ſprang ab,
dem raſenden Autobus und rief ununter=
„Ausweichen, ausweichen‟. Durch die Ge=
Diei eit des Fahrers konnte der Wagen im Zick=
Ne ch den Verkehr gebrächt werden, bis er ſich
* ohne irgend ein Unglück angerichtet zu haben.
Sn ichtigen Leute erhielten 14 Tage Urlaub von
mnihus=Geſellſchaft und wurden belohnt.
Seite 40
Das Schickſal des neuen Zeppelin
In einem Monat Probeflug.
Friedrichshafen. Das neue Luftſchiff
„Graf Zeppelin” wird in etwa einem Monat zum
erſtenmal aufſteigen Es wird das erſte Nachkriegs=
Luftſchiff ſein, über das Deutſchland frei verfügen
n. Beſitzerin bleibt die Luftſchiffbau Zeppelin
G. m. b. H. Ueber ſeine endgültige Verwendung
ſteht noch nichts feſt. Die Abmachungen Eckeners
mit der Spaniſchen Geſellſchaft „Companie Colon”
ſind zu keinem Abſchluß gekommen, da die
Verhand=
lungen mit Argentinien wegen der Schaffung von
Landeanlagen bei Buenos Aires nicht zum Ziele
geführt haben. Bekannt iſt auch, daß die ſeit 1924
mit Amerika gepflogenen Verhandlungen über einen
gemeinſamen. Luftſchiffverkehr über den Aklandik
vorläufig zu keinem Ergebnis gelangt ſind. Es ſtehen
deshalb alle Meldungen über eine bevorſtehende
Weltreiſe des „Grafen Zeppelin” über
Nordpol=
fahrten uſw. tatſächlich vollſtändig „in der Luft”,
wenn ſie auch noch ſo beſtimmt verbreitet werden.
Es muß ferner noch feſtgeſtellt werden, wer den
„Grafen Zeppelin” übernimmt und die koſtſpieligen
Flüge zahlt. Hierüber liegen noch keinerlei
Ab=
machungen vor und ſo wird eine Fahrt um die Welt
in dieſem Jahre leider nicht mehr verwirklicht
wer=
den können. Die finanziellen Verhältniſſe der
Zeppe=
lingeſellſchaft bedürfen überhaupt einer Auffriſchung,
da die Zeppelin=Eckener=Spende nur zwei Millionen
Mark zuſammenbrachte. So liegt ſchon jetzt ein
Mangel von 1½ Millionen Mark vor.
Abſchiedsbankett der „Bremen”=Flieger
NewYork. Die „Bremen”=Flieger gaben am
Mittwoch an Bord des Qloyddampfers „Columbus”
dem ſtädtiſchen Empfangskomitee und der Preſſe ein
Abſchiedsbankett, bei dem ſie der Hoffnung Ausdruck
gaben, daß ihr Flug die Freundſchaft zwiſchen den
Völkern gefördert habe. Vielleicht ſei es ihnen
ver=
gönnt, einmal als Pribatleute nach Amerika
zurück=
zukehren.
Zwei Flieger bei einem Abſturz getötet.
Sofia. In Boujourichte iſt am Mittwoch bei
einem Uebungsflug ein Flugzeug abgeſtürzt. Die
beiden Flieger wurden getötet.
* Ein Jankee im Königspalaſt
oder
Es iſt nicht alles Gold, was glänzt!
(k) London. Ein amerikaniſcher Journaliſt iſt,
wie ſich die „Daily News and Weſtminſter Gazette‟,
eigens aus New York kabeln läßt, kürzlich ohne
jeg=
lichen Paſſierſchein im Buckingham=Palace,
dem geheiligten Heim der engliſchen königlichen
Fa=
milie, eingedrungen und hat ſeinen Leſern in
Krö=
nung ſeiner Unverfrorenheit den Bericht darüber
aufgetiſcht, wie furchtbar leicht ihm dieſe Invaſion
gelungen ſei. „Man kommt”, ſo erzählt Miſter James
P. Howe, wie der tüchtige Mann heißt, „in dieſen
Königspalaſt leichter hinein, als ins Weiße Haus in
Waſhington, und das will doch gewiß allerhand
be=
deuten!” Unſer Yankee erfuhr eines Tages durch
einen vor dem Buckingham=Palaſt ſtehenden „Bobby”
(Poliziſten), daß man jeden Augenblick die Rückkehr
Ihrer Majeſtäten von irgend einer feſtlichen
Angele=
genheit erwarte, und Miſter Howe wußte daraufhin
nichts Schnelleres zu tun, als ſich mit den
unſchul=
digen Mienen eines an den Stilformen des Palaſtes
höchſt intereſſierten Baufachmannes an der
Torein=
fahrt zu placieren. Bald darauf kam die Königliche
Familie an, ſtieg aus und paſſierte den Yankee auf
Reichweite. Dieſer hatte ſich zwar nicht vorgenommen,
ſich oſtentativ republikaniſch aufzuführen, fragte ſich
aber doch im Stillen: „wie, wenn in dieſem
Augen=
blick ſtatt meiner jemand ſtünde, der ſeiner
republi=
kaniſchen Geſinnung durch eine wohlgeladene Bombe
Luft machen wollte? Kein Menſch hätte ihn in dieſem
Moment daran verhindert!” Mit dieſen läſterlichen
Gedanken ſchloß ſich Miſter Howe — dem königlichen
Gefolge an und gelangte ſo unangefochten in den
Pa=
laſt hinein. Dort ſonderte er ſich unmerklich von der
vornehmen Suite ab und luſtwandelte ungeniert
über die Korridore und durch die prächtigen Salons,
ohne daß ihn unterwegs einer der umherſtehenden
oder hin= und hereilenden Lakeien aufgehalten oder
nach ſeiner Perſon befragt habe. Im Gegenteil: in
einem der Räume ſtieß er plötzlich auf einen
reich=
galonnierten Rieſen von Diener, den er im erſten
Schreck ſtotternd auf die Schönheiten eines an der
Wand hängenden Rembrandt=Gemäldes aufmerhſam
Freſtag, den 8. Juni 1928
zu machen begann: Seiner Mafeſtät Oberlakai jedoch
hörte nur zerſtreut zu, zog dann aus ſeiner hinteren
Taſche eine Rieſenzeitung und verwickelte den
repu=
blikaniſchen Eindringling in ein halbſtündiges
wiſſen=
ſchaftliches Geſpräch über die beborſtehenden
Pferde=
rennen in Newmarket.
Miſter Howe kam auf ſeinem Entdeckungsgang
auch in den berühmten „Chineſiſchen Saal”, mit
ſeinen kaum zu ſchildernden Herrlichkeiten, und traf
auch auf drei Diener des Hofes, die mit vereinten
Kräften eine ſilberne, ſchwere Platte mit dem Tee für
die Majeſtäten ſchleppten. Gewiſſenhaft notierte der
Journaliſt die Leckerbiſſen, an denen er leider nur
mit den Augen teilnehmen konnte, als da waren
goldgelbe Biskuits und Cakes mit zartem Fruchteis
und Schokoladegarnituren. Dreiſt und gottesfürchtig
betrat er auch den großen Ballſaal, wo er
Gelegen=
heit hatte, das weltberühmte goldene Service zu
be=
wundern, das völlig unverſchloſſen und ungeſchützt
auf einem Ständer prangte. Es wäre eine
Leichtig=
keit geweſen, es um einige wertvolle, unſchwer zu
verbergende Teile leichter zu machen, aber Miſter
Howe, dem Repräſentanten einer moraliſchen und
kul=
tivierten Raſſe, lag dieſer Gedanke meilenfern. Statt
deſſen ſtellt er nach einer kurzen, aber eingehenden
Prüfung des an den Kanten ſchon leiſe abgenutzten
Services feſt, daß es gar nicht aus Gold beſteht,
ſon=
dern ganz gemeines, vergoldetes Silber iſt. (Das ſind
ſeine eigenen Worte).
Millionen amerikaniſcher Leſer haben dieſen
Be=
richt Howes mit unverhohlenem republikaniſchen
Vergnügen geleſen; das engliſche Blatt jedoch fragte
ſich beſorgt, was nunmehr die Welt von der doch
immer ſo gerühmten „Aktivität” und Wachſamkeit
der engliſchen Polizei und vor allem der mit dem
perſönlichen Schutz der Majeſtäten betrauten
Hof=
detektiven halten würde. .
Der Einbrecher
unterſchreibt eine Quttiung.
—Paris. In einem kleinen Saal des
Poſt=
amtes von Huddersfield, der ausſchließlich dem
Geld=
verkehr diente, arbeiteten zwei Beamtinnen kurz vor
Schluß der Dienſtſtunden an der Tagesgbrechnung.
Da erhielten ſie einen verſpäteten und wenig im.
kommenen Beſucher: einen maskierten Herrn, der
Damen, mit dem Revolver in der Hand, höflich
ſuchte, ihm die Gelder ausSuzahlen. Die eine Da
wurde beinahe ohnmächtig vor Schreck, die and
jedoch hielt eine kleine Anſprache an den Einbrech
„Da Sie uns mit der Waffe zwingen, wäu
Widerſtand zwecklos. Ich würde Sie aber bitt
eine kleine Quittung zu unterſchreiben, denn
müſſen den Beweis erbringen, daß unſer Leben
fährdet war, ſonſt wird das Geld vom Gehalt ar
zogen.” Nach kurzer Ueberlegung erklärte ſich
Maskierte bereit, die Quittung zu unterſchreif
Die tapfere kleine Poſtmeiſterin forderte nun
Kollegin auf, das Geld in der Kaſſe zu zählen
ſtellte ein Formular aus. Während der ganzen
hielt der Beſucher den Revolver hoch und bat
derholt um größte Eile. Die „Abrechnung” wu
denn auch bald fertig, der Mann ſollte 507 Pf
erhalten. Die Poſtmeiſterin reichte ihm das au
füllte Formular hin und der unvorſichtige Ba
legte die Waffe auf den Tiſch, um den Federha
ergreifen zu können. In dieſem Augenblick hielt
die Poſtmeiſterin ſeine eigene Waffe unter die N.
„Hände hoch!‟ Der Gefoppte ſah ein, daß er
geſpielt hatte, ergriff die Flucht, wurde aber —
der energiſchen Verfolgung des ſchlauen, klei
Fräuleins — gefaßt. Es ſtellte ſich heraus, daf
Mann bereits mehrere Poſtämter mit Erfolg erl
terte, bevor ihm die „Quittung” den Hals brach
wurde zu elf Monaten Zwangsarbeit verurteilt.
rend die ebenſo pfiffige wie heldenmütige Poſt
ſterin von Huddersfield ein größeres Geldgeſe
von ihrer vorgeſetzten Behörde erhielt.
Neue rieſige Ueberſchwemmungen
in Nordamerika.
Montgomery (Algbama). Ein fünf 3
anhaltender Regenfall hat erneut rieſige Ue
ſchwemmungen verurſacht. In den Staaten
bama, Miſſiſſippi und Louiſiana ſtehen viele
ſchaften unter Waſſer. Die Ernteſchäden belg
ſich auf viele hunderttauſend Dollar. Bisher
w=
der Verluſt von ſechs Menſchenleben gemeldet.
Eiſenbahnlinien waren gezwungen, vorübergel
ihren Betrieb einzuſtellen.
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mer 156
Freitag, den 8. Juni 1928
Seite 12
Ouoch
Geuuthg
4
id enberg — Knodener Höhe-
Bensheim.
Von
Adolf Calgan, Eberſtadt b. D.
E5ſonniger Sommermorgen war’s, und ſo wanderte ich
ſnn A mmen mit einem Freunde frohgemut ins Mühltal hin=
6.hlus in das lachende Land, in den ſommerlich prangenden
ahenky /. Es iſt ein ſo eigenes, wunderſames Gefühl, in der
ſtiſten imat zu wandern, wo einem faſt jede Waldhöhe, jedes
ſrſchl und jedes aus freundlichem Wieſental hervorquillende,
eſchwo ge Bächlein vertraut iſt, und wobei man doch auf Schritt
6 S Neues und immer wieder Neues entdeckt. Da fühlt
ſan 71 cht den wonneſamen Zauber, der von den heimatlichen
urer uf den empfänglichen Wanderer ausſtrahlt, und tief
Bruſt den mitunter herben und doch ſo köſtlichen Duft
rbe terde ein. Das iſt auch eine Art Gottesdienſt, der uns
Irn erſchauern läßt vor der gewaltigen Majeſtät Gottes,
ſe ſich /s draußen in der Natur ſo voll und rein offenbart.
„chſt wanderten wir die Landſtraße entlang, die durch
3 he Modautal von Eberſtadt nach Nieder=Ramſtadt führt.
8 YAtal iſt ja hinlänglich bekannt, ſo daß es an dieſer
ſtele ſerlich ganz überflüſſig wäre, wollte ich von ihm eine
Areitaz egte Schilderung geben. So will ich denn auch dieſen
Weil 3 gehen und nur kurz bemerken, daß wir, nachdem wir
ſiedez mſtadt durchquert hatten, weiterhin der Landſtraße
Slgte: is wir Ober=Namſtadt erreicht hatten und uns nach dem
begzen umſahen, das uns an dieſem Tage Führer ſein ſollte:
An blr Strich, der von Darmſtadt kommt und in
Neckar=
uemür ein Ende erreicht.
A vir es glücklich gefunden hatten, trabten wir durch die
uge uptſtraße, bis uns auf einmal das Zeichen links in eine
Feſte y iße führte. Der Weg ſtieg allmählich an, und wir kamen
gaun des ten Kirche vorbei, die noch die mittelalterlichen
Mauer=
efeſt5 gen zum Schutze der Einwohner in Kriegszeiten
auf=
ſo viele Dorfkirchen in der Umgegend. Hinter der Kirche
Friedhof, der im Laufe der Jahre infolge der ſtetig
an=
achö n Bevölkerungszahl Ober=Ramſtadts immer mehr
ver=
röß1 urde.
S tillen Gottesacker vorbei kamen wir auf einen Feldweg,
der — manch ſchönen Ausblick auf die nähere Umgebung und
e hügeligen Höhen des Odenwaldes darbot. Bald war
Sie Ober=Ramſtadt—Reinheim erreicht, die nun in
jun=
ſen A) eintrat, deſſen noch nicdrige Stämmchen keinen Schutz
degerz, trotz des frühen Morgens ſchon ſehr unangenehm
war=
en 8 nenſtrahlen bieten konnten. Kurz darauf trat die Straße
Miede, das Feld hinaus, und vor unſeren Blicken lag das
Bald rdörſchen Hahn, das mit Wembach zu einer Gemeinde
bereix iſt. Der kleine Ort lag bald wieder hinter uns, und
weites ig es auf einer Landſtraße zweite Klaſſe nach dem nahen
Wem1, gleichfalls eine Waldenſerkolonie, die mit Rohrbach und
Hahr” ammen von den wegen ihres evangeliſchen Glaubens
ſus 1: Heimat, den Walliſer Alpentälern, Vertriebenen
an=
gelieg4 rde.
Bl Austritt aus dem Dorfe nahm uns ein Feldweg auf,
der 19 bald an einer ſchönen Waldwieſe vorüberführte. Die
Norey mnnenſtrahlen ſpielten auf dem friſchen Wieſengrün,
lunte= umen ließen ihren lieblichen Duft vom Winde durch die
zuen, Schmetterlinge flatterten umher, und brummend
meldete ſich ein ganzes Heer von Hummeln und Bienen. Nun
ſchmiegte ſich der Weg an den Saum des Buchwaldes an, dann
mußte eine mäßige Anhöhe erſtiegen werden, und ein junger
Wald umfing aus, der faſt noch aus Strauchwerk beſtand. Es
war ein ſchönes Stückchen Erde, das wir da kennen lernten, in
ſeiner ſchlichten Einfachheit doch von eindrucksvoller Größe, und
es war, als ſei ihm noch der Stempel der Unberührtheit
aufge=
drückt. Der große Strom der „Ausflügler” kennt dieſes
unſchein=
bare und doch an landſchaftlichen Reizen ſo reiche Gebiet nicht;
er glaubt den Odenwald genugſam zu kennen, wenn er den
Mal=
ſchen, das Auerbacher Schloß, den Felsberg und die Neunkincher
Höhe und allenfalls noch den Otzberg und den Breuberg einmal
aufgeſucht hat.
Bald wandte ſich der Weg wieder abwärts, und durch den
märchenſtillen, geheimnisvoll raunenden Buchwald ging es, dann
durch blühendes Feld; links unten wurde die einſame Bocksmühle
ſichtbar. Bald darauf kam uns ein munteres Bächlein in ſeinem
Laufe entgegen, und ſchon tauchten vor uns die erſten Häuſer des
Filialdörfchens Rodau auf. Wir folgen alsdann der Dorfſtraße,
der Bach als treuer Begleiter uns immer zur Seite, bis wir an
einen Kreuzweg kamen und dort die Straße verließen, um einen
kürzeren Feldweg einzuſchlagen. Bald nahm uns wieder ein Wald
in ſeinen wohligen Schatten auf, und wir mußten ziemlich
an=
ſteigen. Dann mündete der Weg wieder in die Straße ein, und
nach kurzer Zeit ſahen wir beim Austritt aus dem Walde Dorf,
Schloß und Burg Lichtenberg in hellem Sonnenſchein vor uns
liegen. Noch ein kurzer Anſtieg, und wir hatten die Perle des
nordweſtlichen Odenwaldes erreicht.
Es zieht mich von Zeit zu Zeit immer einmal wieder nach
dieſem lieben Erdenfleckchen, das mitten in einer traulichen
Um=
gebung liegt, über dem die Sonne noch einmal ſo hell zu ſtrahlen
ſcheint als ſonſtwo. Wie ſtolz erhebt ſich das Renaiſſanceſchloß
auf dem Gipfel des Berges, umrahmt vom dunklen Baumgrün
der Schloßanlagen, die ſich rings um den Berg bis beinahe nach
Niedernhauſen hinab erſtrecken! In einſamer Größe ragt ſeitab
der alte Tumm als letztes Ueberbleibſel der alten Burg empor,
über deſſen Zinnen droben die Zweige eines Baumes in
leuchten=
dem Grün zu uns herabgrüßen. Wegen ſeiner Dicke pflegt man
ihn auch oft das „Sauerkrautfaß” zu nennen. Und zwiſchen dieſe
Ueberreſte aus längſtvergangener Zeit ſind die Häuſer des Dorfes
Lichtenberg=Obernhauſen in anmutiger Verſchlingung
hineinver=
woben. Gerne lenke ich immer wieder meine Schritte nach dieſem
ſtillen, trauten Erdenfleckchen, und jedesmal feſſelt mich von
neuem der liebliche Zauber, der von Lichtenberg ausſtrahlt auf
alle, die Sinn für die Poeſie in der Natur haben.
Doch die Zeit drängte zum Aufbruch. Wir wandten uns nun
nach Süden, ſtiegen bersan und gelangten bald von neuem in
Wald. Noch hatte Lichtenberg zu uns herübergegrüßt, ſo lange
wir noch auf breitem Feldweg gewandert waren, jetzt verdeckte es
uns der Buchwald. Dafür kamen wir nun an einer intereſſanten
vorgeſchichtlichen Stätte vorüber, der ſogenannten „Heuneburg”.
Dies iſt ein alter Ringwall zum Schutze der Bewohner der
Um=
gegend, wenn Kriegs= und Notzeit verheerend über ſie
herein=
brach. Einige Ueberreſte ſind von ihm noch erhalten, die jedoch
dem Durchſchnittswanderer weniger als dem Altertumsforſcher
von Fach etwas zu ſagen haben werden.
Bald führte uns der Weg an bem Forſthaus „Hütte
Kern=
bach” vorüber, das anmutig in einem einſamen Waldwinkel,
um=
ſäumt von grünenden Wieſen, gelegen iſt. Dort hielten wir
Mit=
tagsraſt, und wir hätten wahrlich kein angenehmeres Plätzchen
finden können. Nachdem wir neugeſtärkt und ausgeruht waren,
ging es weiter, zuerſt bergab, dänn jedoch wieder anſteigend. Eine
kurze Strecke kamen wir durch wogende Kornfelder, dann wieder
in Wald, und nach längerem, etwas ſteilem Anſtieg hatten wir die
Höhe erreicht und vor uns lag das kleine Pfarrdorf Neunkirchen.
Dies hochgelegene Oertchen zählt mit zu den traulichſten
Plätzen unſeres Odenwaldes. Wer ſich ihm auf ſeiner
Wander=
fahrt nähert, ganz gleich, von welcher Seite er kommen mag, und
der alte Kirchturm, der weit über die Häuschen ringsum
empor=
ragt, ihn ſtumm und ernſt grüßt, wer ſpürte da nicht etwas von
dem eigenartigen Glanze, der über dem ſonnigen Bergdörfchen
liegt? und wenn der Wanderer näher kommt und ſich unter der
herrlichen Dorflinde niederſetzt zu kurzer Raſt, wem iſt es dann
nicht ſo, als ob etwas, was er lang erſehnt und erträumt hat,
Wirklichkeit, greifbare Wirklichkeit geworden iſt? Wem käme da
nicht ganz von ſelbſt das wundervolle Volkslied in den Sinns
„Es ſteht ein Baum im Odenwald . . .!4?
Weiter ging es nach kurzer Raſt, am Kirchlein vorüber, das
inmitten des alten Friedhofs ſteht. Einige graue, verwitterte
Grabſteine ragen einſam in die Höhe, ſtumme Zeugen vom
der=
maleinigen Ende alles Erdendaſeins. Doch dicht daneben
blü=
hende, wogende Aehrenfelder, ein Bild des Lebens, reifenden,
kraftſtrotzenden Lebens. Und ſo wohnt auch im menſchlichen
De=
ſein Leben und Tod dicht beieinander.
Der Weg führte uns über eine Wieſe, dann in
Buchenhoch=
wald, in welchem es bald ſtetig bergab ging. Herrliche,
gerade=
gewachſene Tannen umſäumten den ſtillen Waldweg, eine ſchöne
Zierde des ſogenannten „Brandauer Oberwaldes‟. Nach einiger
Zeit des Abſtiegs traten wir in das freie Feld hinaus, und vor
uns lag das Dorf Gadernheim, hoch überragt von ſeiner ſchmucken
Kirche, deren rotes Turm= und Kirchendach im Sonnenſchein
leuchtete. Sie iſt erſt kurz vor dem Weltkriege in ganz modernem
Stil erbaut worden. Hinter Gadernheim erhob ſich in
ſüdweſt=
licher Richtung die Knodener Höhe, die wir noch beſteigen wollten.
So durchquerten wir denn raſch das Dorf und ſtiegen auf der
Landſtraße jenſeits langſam empor. Intereſſante Rückblicke boten
ſich uns dar, und je höher wir kamen, beſto größer wurde das
Gebiet, das wir überſchauen konnten. In ſtolzer Majeſtät ragte
die Neunkircher Höhe mit dem Kaiſerturm empor, und zu ihren
Seiten reihten ſich die mehr oder weniger hohen Berge des
vor=
deren Odenwaldes aneinander. Indem wir weiter wanderten,
ſahen wir zur Rechten unter uns die wenigen Gehöfte der
Dör=
fer Ober= und Unter=Raidelbach und ſpäter zur Linken den
Wei=
ler Breitenwieſen liegen.
Ueberraſcht hemmten wir auf einmal unſere Schritte, denn
in ſüdöſtlicher Richtung lag drüben an einen Berg hingeſchmiegt
das alte, liebe Lindenfels. Scharf hob ſich der Zinnenkranz ſeiner
Burgruine von dem ſie umgebenden Walde ab, und die
weiß=
getünchte evangeliſche Kirche ſchaute über die Häuſer empor. Es
war ein liebliches Bild; aber wir mußten weiter. In kurzer Zeit
war der Wald erreicht und mit ihm der Gipfel, der Knodener
Höhe, den einſt ein eiſerner Ausſichtsturm gekrönt hat, der jedoch
dem Kriege zum Opfer gefallen iſt. Von da aus ging es auf.
ſchönem, ausſichtsreichem Wege nach dem nahen Dörfchen
Schan=
nenbach weiter, wo eine letzte Raſt gehalten wurde.
Neugeſtärkt begannen wir den letzten Teil unſerer
Wander=
fahrt. Es ging nun bergab durch ſchönen Buchwald, an einer
ein=
ſamen Quelle vorbei, und nach einiger Zeit öffnete ſich der Wald.
Vor uns lag das langgeſtreckte Filialdorf Zell, das wir bald
er=
reicht hatten und das wir der Länge nach durchqueren mußten.
Endlich lag auch dieſer Ort hinter uns, und ſchon befanden wir
uns im Bannkreis der Stadt Bensheim, dem Endziel unſerer
Wanderung.
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