Darmstädter Tagblatt 1928


04. Juni 1928

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Einzelnammer-10-Pfelitige

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Junl 2.18 Reſchsmark und 22 Pfennig
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtiattet.
Nummer 154
Montag, den 4. Juni 1928.
191. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Auffuhr. Strell uſp, erlſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Teſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlus oder gerſchlſcher Beſteſbung fänt ſede
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Banf und Darm=
ſädter
und Natſonalbank.

Landesverbands=Tagung des Gefſiſchen Einzelhandels

o

2e geſunfene Kauffraft. Große Steuerlaſt. Miniſter Korell gegen den Beitritt von Kommunen zu Konſumvereinen.
Bekämpfung der Auswüchſe der Konkurrenz.
Krieges iſt. Ich hoffe, daß das neue heſſiſche Gewerbeſteuergeſetz aus. Auch die anweſenden Abgeordneten Schott (DVP.), Do=
NTAgEN VeS Einzemandeis. Ihnen einige Erleichterungen bringen wird, damit Sie Ihrer nath (Dem) und Blank (Zentr.), brachten für ihre Fraktionen

Vorſiands= und Ausſchußſitzung.

der diesjährige Verbandstag des Heſſiſchen Einzelhandels
eſw in am Samstag vormittag 11 Uhr in der Feſthalle
(St ingen mit den Vorſtands= und Ausſchußſitzungen. Nach=
Uwg8 tagte die Sondergruppe des Heſſ. Textileinzel=
S dels. Dabei referierte, Verbandsſyndikus Dr. Moeßner
die Regelung des Ausverkaufsweſens in Heſſen, der un=
IS gt einheitlich geregelt werden müſſe. Ueber den Stand der
ttfrage berichtete, der Vorſitzende, Herr Kalbſuß=Darmſtadt.
bisherige proviſoriſche Vorſtand des Textileinzelhandels
Ime einſtimmig wiedergewählt. Außerdem wurden zwei Bei=
aus
Rheinheſſen neugewählt. Die Jahresrechnung und
S Zeſchäftsbericht fanden einhellige Billigung.
n der anſchließenden Sitzung des Glasverſicherungs=
s
ins des Einzelhandels wurden die Regularien für das
laufene Geſchäftsjahr, das mit einem erfreulichen Ueber=
abſchließt
genehmigt. Die Umlagefeſtſetzung für das ab=
fene
und das neue Jahr wurde vorgenommen.
Tach der Begrüßung der zahlreich erſchienenen Mitglieder
Heſſiſchen Lebensmitteleinzelhandels, durch
Medicus=Gernsheim hielt Frau Dr. Röſiger=Karlsruhe
ſehr aufſchlußreichen Vortrag über das Lebensmittelgeſetz
die Verordnung über die äußere Kennzeichmung von Lebens=
In. Verbandsſyndikus Dr. Moeßner beſprach die Frage der
timarken im Lebensmittelhandel und gab wertvolle An=
igen
.
Um Abend fand in der Binger Feſthalle ein ſtimmungsvoller
harmoniſcher Rheiniſcher Abend ſtatt.
Die ordentliche Hauptverſammlung des
desverbandes des Heſſiſchen Einzelkandels
Heſtern vormittag begann kurz nach 10 Uhr in der Feſthalle
urdentliche Verbandstag des Heſſiſchen Einzelhandels, der
den Mitgliedern aus ganz Heſſen gut beſucht war. Der
and hatte auf der Bühne Platz genommen. Unter den zahl=
u
Ehrengäſten bemerkte man u. a. den heſſiſchen Arbeits=
Wirtſchaftsminiſter Korell. Miniſterialrat Dörr für den Mi=
der
Finanzen, für das Innenminiſterium und das Kreis=
Bingen Dr. v. Frentz, Ober=Regierungsrat Schneider, Ober=
1t Jahn, Oberbahnrat Jackel, Vertreter der Induſtne= und
elskammern von Darmſtadt, Worms, Mainz und Bingen,
dandwerkskammer, die Abgeordneten Schott (2 Vp.), Donath
i.) und Blank (Zentr.), Beigeordneter Sieglitz=Bingen in
retung des Bürgermeiſters.
Der erſte Vorſitzende, Herr W. Kalbfuß. M. d. b. R. W. R
nete den diesjährigen Verbandstag mit einem herzlichen Will=
tengruß
. 21 Jahre beſtehe nun der Verband, geboren in der
ſchwerer Not, gelähmt während des Weltkrieges und in der
kriegszeit, ſei der Verband heute glücklichenweiſe wieder auf
lte Höhe emporgeſtiegen. Heute ſei es erfreulichenweiſe ge=
en
, ſämtliche Vereine des Einzelhandels in ganz Heſſen zu=
tenzuſchließen
. Bereits im 4. Jahre ſeines Beſtehens tagte
Landesverband in Bingen. Nach 17 Jahren zum erſten Male
nan nun wieder in der ſchönen Rheinſtadt und nach dem
5 zum erſten Male tage ſomit der Verband im beſetzten Ge=
Als ſeinerzeit die rheinheſſiſchen Vereine dem Verband
er beigetreten waren, ſtand es feſt, daß die diesjährige Tg=
im
beſetzten Gebiet ſtattfinden müſſe. Beſonderer Dank ge=
e
den Verbandsmitgliedern Bingens für ihre Vorbereitun=
Alle Teilnehmer mögen aus der Tagung ſchöpfen und ge=
len
, alle Fernſtehenden mögen aus dem Bericht lernen, daß
ötig iſt, mitzuhelfen und den Verband zu ſtützen. Die Er=
rniſſe
des Einzelhändlers ſeien enorm gewachſen. Der Ver=
arbeite
für ſeine Mitglieder auch eng im Verein mit an=
* Verbänden. Aber der Mithilſe der Regierung könne man
entbehren. Die Belange des Einzelhandels, die vorgetragen
den, fanden ja ſeither ſtets Verſtändnis. Wichtige Fragen
noch ungeklärt, ſo ſei die Frage der Kommunalpolitik und
Löſung von eminenter Bedeutung. Im Laufe der letzten
re wurde der Sbitzenverband gegründet, er gelte als die
retung des deutſchen Einzelhandels. Hinter der Verbands=
na
müſſe eine geſchloſſene Front der Mitglieder ſtehen. Be=
ers
herzlich begrüßte er den heſſiſchen Wirtſchaftsminiſter
II. Es ſei das erſte Mal, daß auf einer Einzelhandelstagung
leibhaſtiger Miniſter anweſend ſei. Er gab ſeiner Freude
die Unterſtützung durch den Wirtſchaſtsminiſter Ausdruck
der Hoffnung, daß der Verband einen immer größeren Auf=
zung
nehme.
Hierauf ergriff
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell
Port, und führte u. a. aus: Das neue Kabinett hat den
Tich, möglichſt enge Fühlung mit allen Berufsſtänden zu ge=
Ren. Ihr Stand leidet genau ſo wie die anderen Berufs=
Wirtſchaftszweige des Reiches unter den Folgen des ver=
nen
Krieges. Wenn ich recht ſehe, werden Sie ganz beſonders
klagen haben über die geſunkene Kauſtraft und über die
chen Zahlungsmethoden, die wir immer noch nicht über=
rden
haben. Die geſunkene Kaufkraft drückt gerade
die Detaliſten ganz beſonders ſtark, ähnlich wie die Land=
tiſchn
narz beſondels weil Sie großen Lieſerverhänden Dder
in täſtigen Großhandel gegenüberſtehen und pünktlich zahlen
Nenr,. Ich kenne Ihre Not, daß Sie zu gegebener da. Ihre
Des hereinbckommen. Dazu kommt für Sie noch die große
SDeklaſt, die im weſentlichen eine Folge des verlorenen

Leiſtungsfähigkeit entſprechend herangezogen werden zu einer
nicht übermäßigen Belaſtung. Auf der anderen Seite haben Sie
mit den gerade nach dem Kriege ſich neu bildenden eigenartigen
Warenverteilungsmethoden zu kämpfen. Gewiſſe Formen der
Warenverteilung ſcheinen ſich mit neuer Kräft zu erfüllen und
erſchweren Ihnen zu Ihrer erſchwerten Lage noch Ihren Abſatz
und Ihre Exiſtenz. Sie ſtehen eingekeilt zwiſchen den großen
Syndilaten und auf der anderen Seite eingekeilt zwiſchen den
großen Abnehmer= und Konſumentenorganiſationen aller Art,
und ſagen, ich will auch mein Plätzchen an der Sonne behalten,
auf dem ich als ſelbſtändiger Mittelſtand mich betätigen und
meine Exiſtenz erhalten kann. Nun werden Sie ſelbſt wiſſen, daß
wir Gewerbefreiheit hoben und daß es nicht Aufgabe des
Staates ſein kann, in die Gewerbefreiheit einzugreifen, wie ich
denn überhaupt als Länderminiſter einen recht geringen Aktions=
radius
für Ihre großen Fragen habe. Das ſind ja alles Reichs=
fragen
, und ich habe nur die Gelegenheit, wo dem Landesparla=
ment
und den Landesregierungen Möglichkeiten gegeben ſind, zu
Ihren Gunſten einzugreifen. Aber Ihre Kraft müſſen Sie auch
darauf legen, Ihre berechtigten Lebenswünſche bei dem Reichs=
tag
und der Reichsregierung vorzutragen und durchzuſetzen. Sie
wiſſen, daß ich neuerdings verſucht hatte, als Landesminiſter
Ihnen zu helfen: ich wollte durch eine Verordnung den Auto=
Warenhauſierhandel verboten haben. (Beifall.) Ich bin
geſcheitert, weil die Reichsbehörden erklärten, das ſei unmöglich.
Nach den geltenden Reichsbeſtimmungen könne der Auto= Waren=
hauſierhandel
nur mit der Wandergewerbeſteuer herangezogen
werden und nicht als Wanderlager aufgefaßt werden. Ich mußte
meine diesbezüglichen Bemühungen alſo anfgeben.
In einer anderen Frage habe ich in den letzten Tagen ein
Gutachten abzugeben gehabt, das ich nicht zu verſchweigen
brauche. Ich war als Wirtſchaftsminiſter gefragt worden, wie
ich mich ſtelle zum Beitritt von Kommunen zu Kon=
ſumpereinen
. Ich habe entgegen manchen anderen Stim=
men
folgendes Gutachten abgegeben: Ich halte den Beitritt von
Kommunen zu Konſumpereinen für eine Schädigung des
ſelbſtändigen Mittelſtandes (Bravol), für eine wirt=
ſchaftspolitiſche
Verletzung der Neutralität, die der Staat und die
Kommunen den kämpfenden Wirtſchaftszweigen, dem Einzel=
handel
und den Konſumpereinen, gegenüber einzunehmen haben.
Ich muß weiter bemerken, habe ich geſagt, daß es abwegig iſt, zu
behaupten, die Steuerkraft der in den Konſumpereinen zuſammen=
geſchloſſenen
Perſonen ſei doch weit größer als die Steuerkraft
der in dem Einzelhandel noch befindlichen Perſonen. Da ſcheint
ein Trugſchluß zu liegen. Es iſt doch wohl ſo, daß die in den
Konſumpereinen zuſammengeſchloſſenen Einzelperſönlichkeiten
ihre Exiſtenz außerhalb des Konſumwereins, in anderen Berufen
finden, während der Einzelhandel in dieſem Berufe ſeine einzige
Exiſtenz und Form ſeines Erwerbes hat, ſo daß der Vergleich
unzuläſſig iſt. Ich muß deshalb gutachtlich es als ſchädlich für die
Volkswirtſchaft und für den Staat bezeichnen, der intereſſiert iſt
an einer Erhaltung von ſelbſtändigen Exiſtenzen, wenn Gemein=
den
durch ihre Gemeindeverwaltungsorgane den Beitritt zu
Konſumpereinen beſchließen. Soviel, aber nicht allzuviel mehr,
konnte ich in Ihrem Intereſſe tun. (Beifall.)
Ich will alle modernen Auswüchſe der Konkurreng
gemeinſam mit Ihnen bekämpfen (bravo!), ich will aber
nicht alle modernen Formen der Warenverteilung bekämpfen.
Das liegt mir weder ob noch entſpringt es meiner volkswirtſchaft=
lichen
Auſſaſfung. Aber jene übereifrigen, antzipierenden Vor=
wegnehmer
zukünftiger Entwicklung, die heute Schaden an=
richten
an feſtſtehenden, überkommenen, bewährten Warenvertei=
lungsmethoden
, will ich bekämpfen, nicht jede moderne Form der
Warenverteilungspraxis, deshalb, weil ich ſie auch für einen
ungeheuren Segen und Fortſchritt anſehe.
Laſſen Sie mich damit ſchließen und ſeien Sie verſichert, daß
Sie bei dem geſamten Kabinett und insbeſondere bei meinem
Reſſort allezeit Gehör und, was mehr iſt, Verſtändnis finden
werden. (Lebhafter Beifall.)
Oberregierungsrat Schreiner vom Landesfinanzamt
ſtreifte hierauf einige wichtige ſteuerliche Fragen, beſonders das
Steuervereinheitlichungsgeſetz und das Gewerbeſteuerrahmen=
geſetz
, ſowie das Gewerbeſteuergeſetz betreffend. Einige Vorteile
ſeien ja durch Aenderung der Steuergebarung ſchon erreicht, aber
er hoffe, daß die kommenden Geſetze eine Beſſerung der Lage
bringen werden.
Oberpoſtrat Jahn übermittelt die Glückwünſche der Ober=
poſtdirektion
Darmſtadt, die, ſoweit es in ihren Kräften ſtehe,
den Wünſchen des Einzelhandels bereitwilligſt entgegenkomme.
So biete die vermehrte Landbriefzuſtellung, der verlängerte
Schalterdienſt und die Motoriſierung und Automatiſierung der
einzelnen Poſtzweige große Erleichterungen für den Einzelhandel.
Beigeordneter Sieglitz begrüßte im Namen des Bürger=
meiſters
und der Stadt Bingen den Einzelhandelverband aufs
herzlichſte, insbeſondere hieß er auch den Wirtſchaftsminiſter
willkommen. Es ſei ſtets das Beſtreben der Stadt Bingen, den
Einzelhandel zu ſchützen und ihn zu neuer Blüte zu führen. Nach
getaner Arbeit wünſche er den Teilnehmern auch Erholung am
ſchönen Rhein und in Bingen.
Dr. Widuwill=Bingen ſprach namens der heſſiſchen In=
duſtrie
= und Handelskammern und behandelte in Kürze aktuelle
Fragen der Sozialpolitik, der Konjunkturlage im Einzelhandel
und der Kalkulation. Die Organiſation habe ſchwere Aufgaben
zum Wohle des Einzelhandels zu bewältigen, zu deren Erledi=
gung
er im Namen der Induſtrie= und Handelskammern beſten

Erfolg wünſche.
Für die verſchiedenen Rachbarverbände von Naſſau, Pfalz
und des Kauptvereins ſprachen deren Vertreter Glückwinf

in ihren Anſprachen lebhafte Anteilnahme am den Sorgen und
Wünſchen des Einzelhandels zum Ausdruck. In gleichem Sinne
ſprachen noch Vertreter der Heſſ. Handwerlskommer. Direktor
Weiler vom Verband der heſſiſchen Erwerbs= und Wirtſchafts=
genoſſenſchaften
, und der Direktor der Volksbank. Der Vorſitzende
des gaſtgebenden Vereins dankte in ſehr herzlichen Worten für
das bekundete Intereſſe an den Kollegen im beſetzten Gebiet.
Bei der nun folgenden Wahl zum erſten Vorſitzenden wurde
der ſeitherige Vorſitzende Kalbfuß von neuem einſtimmig wieder=
gewählt
und ihm der Dank für ſeine aufopfernde Tätigkeit aus=
geſprochen
.
Dann erhielt der Leiter der Verkaufsberatung der Haupt=
gemeinſchaft
des Deutſchen Einzelhandels, Herr H. W. Dümeng=
Berlin, das Wort zu ſeinem Referat Aus der Praxis der
Rationaliſierung des Einzelhandels‟ Eingehend
behandelte er die beſonderen Schwierigkeiten der Rationaliſſerung
für den Einzelhandel, da bei ihm der Menſch, alſo die Perſon,
eine große Rolle ſpiele. Gemeinſame Beſtrebungen, enger Zu=
ſammenſchluß
in der Organiſation und Nebeneinanderarbeiten
der einzelnen Verbände, nicht Gegeneinanderarbeiten, ſei die
Hauptbedingung. Große Erleichterungen könne der Einzelhändler
durch zweckmäßige Statiſtik haben, da durch ſie jede Berückſichti=
gung
der Schwankungen und jede Erfolgskontrolle und die
Lagerhaltung möglich ſei. Die Typiſierung und die Häufigkeit der
Umſchläge wurden eingehend behandelt. Ferner zeigte der Redner
Wege zur Ausbildung des Perſonals und unterſtrich die Not=
wendigkeit
, weitgehende Nüchſicht auf die Käufer zu nehmen. Be=
geiſterung
zur Arbeit müſſe bei den Geſchäftsangeſtellten geweckt
werden, Handinhandarbeiten der Inhaber mit ihrem Perſonal,
dann werde rationellere Arbeit die ſichere Folge ſein. Leb=
hafter
Beifall bankt dem Referenten für ſeine tiefgründigen Aus=
führungen
. Der Vorſitzende gab dieſem Dank der Verſammlung
mochmals beredten Ausdruck.
Der Verhandsſyndikus Dr. A. Moeßner erſtattete den
Bericht über das abgelaufene Geſch ftsjahr.
Der organiſatoriſche Beginn des Landesverbandes des Heſ=
ſiſchen
Einzelhandels umfaſſe ſämtliche Gruppen, nicht etwa nur
einzelner, und trete auch für die Belange aller Gruppen gleich=
mäßig
ſtark ein. Die Mitgliederzahl betrug 1920 1750 Mitglieder.
Durch die bedauerliche Aufſaſſung einiger Darmſtädter Lebeus=
mitteleinzelhändler
, die ſich von ihrem Verband abgetrennt hät=
ten
, ſei die Mitgliederzahl vorübergehend etwas zurückgegangen,
heute betrage die Zahl wieder über 2500. Der Beitritt müſſe aber
immer noch wachſen. Die Organiſation in den größeren Städ=
ten
ſei bereits beendet, nun wende mon ſich dem kleineren Plätzen
zu. Die Wirtſchaftskonjunktur habe ſich im Einzelhandel im
JJahre 1927 etwas gebeſſert, es ſei eine weitere Befeſtigung des
Verbandes feſtzuſtellen. Zur Steuerfrage erklärte der Herr Be=
richterſtatter
, daß zwar eine gewiſſe Ermäßigung eingetreten ſei,
daß aber dafür andere Laſten hinzugekommen ſeien. Die ge=
wünſchte
nachträgliche Steuerveranlagung ſei bedauerlicher Weiſe
nicht erreicht worden, erſt für dieſes Jahr werde auf Grund des
neuen Gewerbeſteuergeſetzes eine Veranlagung ſtattfinden. Die
Filialſteuer müſſe eingeführt werden. Das heſſiſche Gewerbe=
ſteuergeſetz
müſſe eine Umänderung erfahren. Sehr umſtritten
ſei die Frage der umſatzſteuerfreiheit. Die Beſtellware müſſe
umſatzſteuerfrei bleiben. Bezüglich des Inventurwertes müſſe
man den Verkaufspreis minus Generalumlagekoſten einſetzen.
Die Bewertungsſätze für die Steuerveranlagung müßten ſinn=
gemäß
angenommen werden. Ueber das Gebiet des unlauteren
Wettbewerbs ſei ſchon ſattſom geſprochen worden. Auf Grund
der einheitlichen Vorſchläge der deutſchen Induſtrie= und Han=
dels
=Kammern ſei ja eine Aenderung des unlguteren Wettbe=
werbgeſetzes
beabſichtigt. Erfreulich ſei, daß in Heſſen der Aus=
verkauf
größtenteils einheitlich geregelt ſei, man hoffe, daß auch
die wenigen noch nicht beigetretenen Kreisämter die ſelbſt für
andere Länder muſtergültige Neuregelung einführen werden. Die
Frage der Konſumpereine iſt für den Einzelbandel eine Lebens=
frage
, die unbedingt gelöſt werden müſſe. Der Beamtenhandel
in der heutigen Form, d. h. in Form der Benachteiligung ande=
rer
Kunden, müſſe unterbunden werden. Das Arbeitszeitgeſetz
müſſe mit Rückſicht auf die Kunden eine beſondere, dem Einzel=
handel
Nechnung tragende, Löſung bringen. Noch zahlreiche
weitere, für den Einzelhandel wichtige Fragen wurden kurz ge=
ſtreift
. Zum Schluß ſaßte der Redner nochmals die
Wünſche des Einzelhandels
zuſammen. Er verlangte von den politiſchen Parteien und der
Negierung Umänderung des Arbeitszeitgeſetzes durch Ausdeh=
nung
der Anerkennung der Arbeitsbereitſchaft im Kleinhandel,
ſtärkere Beteiligung des Kleinhandels im Reichswirtſchaftsrat,
wo er nur drei Sitze habe, während die Konſumpereine mit nur
etwa 10 Prozent des Umſatzes des Kleinhandels 4 Sitze haben;
keine Steigerung der ſozialen und ſonſtigen Belaſtungen; baldige
Steuerreform der Reichs= und Landesſteuern, baldige Verabſchie=
dung
des Steuervereinheitlichungsgeſetzes; wohlwollende Prü=
fung
der Steuererläſſe für das Jahr 1925 und 1926 bei der Ge=
werbeſteuervorauszahlung
durch das heſſiſche Finanzminiſterium;
bei der Filialſteuer Anlehnung an das preußiſche Geſetz und Be=
ſeitigung
der heſſiſchen Lehrlingsverordnung.
Der Bericht wurde von der Verſammlung mit lebhaftem Bei=
fall
angenommen. Nach einſtimmiger Genehmigung der Rech=
nungsablage
und Ent aſtungserteilung ſchloß der Vorſitzende
mit aufrichtigen Dankesworten die diesjährige Tagung. Eine
prachtvolle Rheinfahrt nach St. Goar vereinigte die Teilnehmer
der
ug mit ihren Damen noch einige Stunben in gugeregtes

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Seite 2

Montag, den 4. Jun 1928

Nummer

Rom Angora.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, 1. Juni.
Der Vertrag zwiſchen der Türkei und Italien wurde unter=
ſchrieben
, nachdem er bereits geraume Zeit im Prinzip beſchloſſen
und paraphiert war. Muſſolini hatte ihn ſich nur als Glied in
der Kette des großen Levantepaktes gedacht, der durch Venizelos
Eingreifen nun nicht zuſtande gekommen iſt. Frankreich hat es
verſtanden, durch ſeinen Trabanten Venizelos in letzter Minute
den Eintritt Griechenlands in den großen Pakt zu verhindern.
Damit iſt der Hauptzweck des italieniſch=türkiſchen Abkommens
nicht erfüllt worden: der Ring um Jugoſlawien im Südoſten iſt
nicht geſchloſſen worden, Frankreich hat in Griechenland die Füh=
rung
in der Politik behalten.
Die bekannt gewordenen offiziellen Paragraphen des italie=
niſch
=türkiſchen Abkommens wollen nicht viel beſagen. Sie ſind
normal und tragen keinerlei Offenſivcharakter in ſich. Sie ſind
ein typiſcher Freundſchaftspakt mit der Neutralitätsklauſel. Sie
ſind das, was man geeignet zur Eintragung beim Völkerbund
nennen möchte. Würde der Völkerbund ſo ernſt genommen, wie
er gedacht war, ſo wären ſolche Verträge herzlich überflüſſig.
Tatſächliches in die Oeffentlichkeit dringt. Aber man kann immer=
hin
aus gewiſſen Nachrichten ſchließen, daß dieſe Geheim=
abmachungen
, die für Italien ganz nett ausſehen, im Grunde
nicht Italien zugute kommen, ſondern ſeinem Hintermann Eng=
land
. Hier liegt die Wichtigkeit des neuen Paktes.
bie Türkei und infolge ſeiner ſchwierigen Stellung in Meſopota=
ſchaft
anbieten oder Abmachungen treffen, die es allmählich aus
der verfahrenen Lage im nahen Orient herausbringen. Englands
prinzivieller Kampf gegen die Sowjetherrſchaft in Rußland hat lich, ſo daß nach Abzug dieſes Bedarfs für das Jahr 1927 ein
es in ein ſchiefes Verhältnis zu der Türkei gebracht. Jetzt hat
London in ſeiner gewohnten Art der Politik des Hintenherum, plan für 1928 iſt von dieſem Ueberſchuß bereits in der Höhe von
einen neuen Schritt zur Sicherung ſeines Orientweges getan.
Sein Verſuch, im Levantepakt durch Ausſchaltung Frankreichs in
Griechenland auf dem Rücken Muſſolinis die Etappe Athen auch deckung des Extraordinariums zugeführt worden. Beim außer=
noch
für ſich zu ſichern, iſt nicht vollkommen geglückt. Aber über
Angora.
abkommen zwiſchen Rom und der Türkei enthält, ſind tatſächlich
ſchaftliche Expanſion in der Türkei nötig hat, das kann es nur mußte. Danach ſind bis zum Ende des Rechnungsjahres 1927
Adria rückt immer näher. Der Vertrag zwiſchen Rom und lionen RM. Die dieſem Bedarf entſprechende Anleiheermäch=
immer
ſtärker.
kaum noch unabwendbar. Dieſe Gefahr der europäiſchen Kon= ordinariums auch weiterhin eine nicht unweſentliche Herabmin=
flagration
einzuſchränken, wäre die Pflicht Englands. Statt deſſen, derung des Bedarfs oder wenigſtens eine Strecklung dieſes Be=
ſchürt
es unter der Aſche die Glut. Es iſt das Verbrechen Cham= darfs über einen längeren Zeitraum erzielt werden wird.
berlains und ſeiner Ratgeber in London, daß ſie um ihrer eigenen
Abrechnung mit Frankreich willen andauernd die Expanſions=
politik
Muſſolinis fördern. In Genf predigt Chamberlain den Die Umſchuldungshilfe für die Landwirtſchaft.
Frieden und in Rom nährt er den Krieg. Italien iſt trotz aller
Nur iſt es diesmal nicht der Verbündete Deutſchlands, das alte dieſe Aktion in Heſſen auswirken wird. Vorausſichtlich wird
land will, und an dem England die Erbſchaft Muſſolinis in die Vorlagen über den Ausbau der Völfersheimer Staatsbe=
kommenden
ſchweren Krieg aber trifft England.

Vom Tage.

Hunderennen.

Von unſerem Berliner D=Korreſpondenten.
d. Berlin, Ende Mai.
Vor geladenen Gäſten ſind die erſten Hunderennen abgehal=
ten
worden. Vorläufig ſind die Gefühle noch geteilt. Man er=
fährt
gerade jetzt, daß der Sport in England, ſeinem Mutterlande,
ſchon im Abflauen begriffen iſt. Ein böſes Omen. Ein Sport
ſollte eigentlich keine Modeangelegenheit ſein. Umgekehrt; wenn
er es iſt, darf er ſich nicht Sport nennen.
Es wird eine hölliſche Propaganda gemacht. Auf allen Litfas=
ſäulen
raſen Windhunde. Ein ſchönes Bild, das neugierig macht:
ob ſie wirklich ſo raſen?
Nun, ſie raſen wirklich ſo. Ein raſender Windhund hat immer
ein ſchönes Bild abgegeben, und um dieſes Schauſpiels willen
hat man die Windhunde ja überhaupt gezüchtet, lange vor der
Erfindung des Hunde=Rennſports. Man hält etwas auf Tradi=
tion
, die Rennen ſehen durchaus nicht improviſiert aus. Aber ſie
ſind vielleicht gerade deshalb Schaufpiele. Die weite Halle hat
eine funkelnagelneue Bahn erhalten. Vornehme Herren in wei=
ßen
Mänteln führen die Hunde vor, dieſe, tänzelnden Schrittes,
ſind ſich ihrer Bedeutung voll bewußt, man weiß nicht, ob des
bevorſtehenden Rennens wegen oder weil ſich Windhunde ſeit
Jahrhunderten ihrer Bedeutung bewußt ſind. Jedenfalls macht
dieſer Hundeſtolz wiederum ein gutes Bild, und die Veranſtalter
mögen froh ſein, daß ſie nicht Vorſtehhunde vorzuführen haben,
die immer mit der Naſe zwiſchen den Vorderläufen einhertrotten
und niemals ſtolz ſind.
Dann macht auch der elektriſche Haſe ſeine Ehrenrunde. Er
hört auf den Namen Mucli und iſt alſo zweifellos ein Popu=
laritätshaſcher
. Sonſt würde er B. H. 375 heißen.
Wenn der Haſe auf vollen Touren iſt, ſenkt ſich die Start=
fahne
, und die Hunde rennen, freigelaſſen, hinter ihm her. Sie
haben alle bunte Jäckchen an mit Nummern auf der Seite, und
ſie geben nun das gewiſſe ſchöne Bild ab, das auf den Plakaten
zu ſehen iſt. Nie konnte man Hunde ſo im vollen Lauf bewun=
dern
, ſie verſchwanden immer hinter der nächſten Ecke, hier iſt
der Genuß voll auszukoſten, denn ſie umranden die ellipſen=
förmige
Bahn. ſuchen an den Enden die kürzeſte (innere) Strecke,
kämpfen um Zentimeter und Hundenaſelängen, ſehen eiferſüchtig
nach dem Nachhar bis der Haſe hinter einem Vorhang ver=
ſchwindet
. Schluß!
Das iſt das Ziel. Einer iſt Sieger. Er müßte nun ſelbſtgefäl=
lig
tänzelnd vor die Tribünen kommen, aber ſo weit iſt die
Hundezucht noch nicht vervollkommnet worden. Der Haſe iſt ver=
ſchwunden
damit der Ehrgeiz. Der Sieger teilt mit dem letzten

Der Reichsarbeitsminiſter hat in den Rhein=
ſchiffahrtskonflikt
eingegriffen und von ſich aus ein
Schlichtungsverfahren zur Beilegung des Konflikts eingeleitet. Die Par=
teien
ſind zu Montag, vormittags 10 Uhr, ins Reichsarbeitsminiſterium
geladen.
Im Laufe des 18 Juni werden die Bremen=Flieger mit
dem Lloyddampfer Columbus in Bremerhaben epwartet.
Bei der Veranſtaltung des Reichsverbandes der
Deutſchen Preſſe in Köln teilte der preußiſche Miniſter für
Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung mit, daß er den Chefredak=
teur
Dr. Dovifat auf den neu gegründeten Lehrſtuhl
für Zeitungswiſſenſchaft an der Berliner Univer=
ſität
berufen habe.
Der bekannte Forſcher Profeſſor Otto Nordenſkjöld iſt
den Verletzungen erlegen, die er am Donnerstag bei einem
Automobilunfall erlitten hatte. Er hat 1903 eine kühne Südpolexpedi=
tion
und 1909 mehrere Forſchungsreiſen nach Grönland ſowie 1914 eine
Reiſe nach Patagonien unternommen. Er ſtand im 59. Lebensjahr.

Der Rechnungsabſchluß
des Haushalts 1922.
Anders ſteht es mit den Geheimklauſeln, über die natürlich nichts Vergleichende Ueberſicht über die Einnahmen
und Ausgaben des Reiches.
Berlin, 2. Juni.
Das Reichsfinanzminiſterium veröffentlicht eine vergleichende
Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben des Reichs in den
England kann nach ſeinen intenſiven Machinationen gegen Jahren 1924 bis 1927 und der Anſätze in dem endgültigen Haus=
haltsplan
1928. Im Rechnungsjahr 1927 betrugen im ordent=
mien
und im Irak nicht ohne weiteres der Türkei ſeine Freund= lichen Haushalt die Einnahmen 9677 Millionen RM., die bisher
geleiſteten Ausgaben 8819 Millionen RM. Von dem rechnungs=
mäßigen
Unterſchiedsbetrag ſind zur Deckung von Reſtausgaben
(nach Abzug der Reſteinnahmen) 520 Millionen RM. erforder=
Ueberſchuß von 338 Millionen RM. verbleibt. Im Haushalts=
162 Millionen RM. verfügt worden. Der nunmehr weiter zur
Verfügung ſtehende Betrag von 176 Millionen RM. iſt der Ab=
ordentlichen
Haushalt ſind im Jahre 1927 141,3 Millionen RM.
Rom führt nun der engliſche Weg ohne Zwiſchenlandung nach vereinnahmt worden. Dieſen Einnahmen ſtehen Ausgaben in
Höhe von 492,7 Millionen RM. gegenüber, ſo daß ſich beim außer=
ordentlichen
Haushalt für 1927 ein Zuſchußbedarf von 351,4 Mil=
Die wirtſchaftlichen Vorteile, die vermutlich das Geheim= lionen RM. ergibt. Hierzu kommt der im Rechnungsjahr 1926 In der chineſiſch=japaniſchen Tſinanfu=Frage, die d Ra
ungedeckt gebliebene Zuſchußbedarf des Extpaordinariums in nicht beſchäftigen wird, jedoch ſicherlich zu Ausſprachen chen
Vorteile für England. Denn das Geld, das Rom für ſeine wirt= Höhe von 290 Millionen RM., der auf 1927 übertragen werden den intereſſierten Staatsmännern Anlaß gibt, hat hei di
aus London und mit der amerikaniſchen Hilfe über die Londoner außerordentliche Ausgaben in Höhe von 641/4 Millionen RM. kerbundsſekretariats, Hſia Chi=Feng, der als Anhänger de Füd=
Bankiers erhalten. Die ethnographiſche Expanſion der Italiener verausgabt worden. Hiervon konnten nunmehr 1762 Millionen regierung infolge Meinungsverſchiedenheiten mit dem Vſetzr
wird nicht viel bedeuten, weil eine koloniſatoriſche Beſiedlung RM. aus den vorerwähnten Ueberſchüſſen des ordentlichen Haus= der Pekinger Regierung ſeinen Poſten aufgegeben ha ben
auf kleinaſiatiſchem Boden nicht bedeutungsvoll werden kann, haltes endgültig abgedeckt werden; nach deren Abzug ſtellt ſich Völkerbundsrat im Namen verſchiedener chineſiſcher Banki arnd
ſolange nach dieſer Richtung nicht ganz andere Strömungen in die Verſchuldung des außerordentlichen Haushalts auf 4652 Mil= Handelsvereinigungen ein Proteſtſchreiben zugehen laſſen, ben
der Türkei herrſchen. Außerdem wird es wohl kaum noch mit der lionen RM. Zur Deckung dieſer Verſchuldung und der am Schluß er gegen das Eingreifen japaniſcher Truppen in der bint
Zeit langen, Pläne nach dieſer Richtung auszuführen, denn die des Rechnungsjahres noch unbeglichenen Ausgabereſte in Höhe Schantung Einſpruch erhebt und den Völkerbund zum Ei, ffen
Gefahr des italieniſchen Krieges gegen ſeinen Rivalen an der von B8,8 Millionen RM. bleibt ein Anleihebedarf von 724 Mil= auffordert.
Angora erweckt in Italien den Eindruck eines Sieges, aber dieſer tigung von 724 Millionen RM. ermäßigt ſich durch Heranziehung tag morgen von dem diesmaligen Präſidenten, dem Bete
Sieg iſt ein Pyrrhusſieg. Noch mehr ſolcher Erfolge, und die des reſtlichen Betriebsmittelfonds von 62 Millionen RM. auf Kubas, Arguero y Bethancourt, um 11 Uhr eröffnet un bin
Abhängigkeit von England wird noch größer, die Kriegsgefahr 662 Millionen RM. Der bisherige Anleihebedarf von 914 Mil= ſich wie üblich zuerſt mit der Feſtſetzung der endgültigen ge
lionen Nm. iſt alſo um 252 Millionen RM. vermindert worden, ordnung beſchäftigen. Man rechnet damit, daß in der erſten fit
Jede neue aktive Maßnahme Italiens zündet in Belgrad. Die vom Reichsſinanzminiſterium eingeleiteten Maßnahmen der Woche die Minoritätenfragen, und in der zweiten Häf9
Mkt Belgrad wird Paris getroffen; die Abrechnung erſcheint laſſen erhoffen, daß durch eine ſcharfe Uebetwachung des Extra= wichtigſten politiſchen Punkte zur Beratung gelangen.
Dem Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags lag am Sams= geſtern abend 8 Uhr zu Ende. Der Staatsanwalt bearge
Ruhmredigkeit und alles Selbſtbewußtſeins nur eine Schachfigur tag die Regierungsvorlage Eniwurf eines Geſetzes über die gegen die in Haft befindlichen Angeklagten Kohler un jau
im engliſchen Spiel. Wieder handelt es ſich um das unmögliche Umſchuldungshilfe für die Landwirtſchaft vor. Nach dieſer mann geringe Gefängnisſtrafen und Aufenthaltsverbot, 1 Kel
Serbien, das als Kriegsebiekt im Mittelpunkt der Wirren ſteht. Vorlage läßt ſich noch nicht genaut überſehen, in welcher Höhe ſich für den flüchtigen Leh die im Geſetz, vorgeſehene Höch aſe,.
Oeſterreich, das durch Serbien getroffen werden ſoll, ſondern Heſſen auf eine Beteiligung von etwa 4 Millionen Mark zu rech= 2as Urteil wird am Donnerstag verkündet werden. Di 7te
Frankreich. Und als Sturmbock iſt Italien auserſehen. Die Eng= nen haben. Dieſe Vorlage wurde vom Ausſchuß angenommen, Ausſchluß der Oeffentlichkeit, geführten Verhandlungen K
länder wiſſen wohl, daß bei einem Kriege zwiſchen Rom und ebenſo die Regierungsvorlage, betreffend Darlehen an Beamte angeblich den Beweis erbracht haben, daß ſich alle drei ſge
Belgrad für Muſſolini der Tag kommt, wo er tun muß, was Eng= zur Anſchaffung von Kraftfahrzeugen zum Dienſtgebrauch. Auch klagten Dokumente, die die nationale Verteidigung intere fen
ſeiner Außenpolitik antritt. Zu dieſer Erbſchaft gehört dann die triebe, den umbau der Straßenbrücke über den Rhein bei Mainz verſchafft haben, daß aber Baumann und Kohler, dieſe 7*)
Brücke von Italien nach der Türkei. Die Verantwortung an dem und die Herſtellung der Ortsdurchfahrt in Bad Salzhauſen wur= mente im Gegenſatz zu Ley nicht an fremde Mächte ause fel.
den genehmigt.
Nachzügler das Gefühl bitterer Enttäuſchung über den Umſtand, Vorderaſiens behandelt und ſogleich als eine der glänz ſren
daß Mucki verſchwunden iſt. Wenn man es ihnen nicht ab und Leiſtungen der deutſchen Kunſtwiſſenſchaft Anerkennung Erd
zu geſtatten wird, Mucki zu zerreißen, werden ſie ſich organiſieren außerdem ſind zahlreiche kleinere Arbeiten und Abhand
und den Schwindel nicht mehr mitmachen.
und nun zurück zu den Menſchen. Das ſchöne Bild, das Reich auf wiſſenſchaftlichen Kongreſſen vertreten und a ſei
die rennenden Hunde abgeben, gefällt ihnen zweifellos. Aber es im letzten Herbſt abgehaltenen, internationalen Kongr
iſt fraglich, ob es ihnen ſo ſehr gefällt, daß ſie es ſich immer wie= geiſtige Zuſammenarbeit in Frankfurt und Heidelberg und FI
der anſehen werden. Ein neuer Sport iſt ja nicht ein neues geführt.
Theaterſtück mit Serienerfolg. Das Theaterſtück zieht ſo lange,
wie Menſchen verhanden ſind, die es noch nicht geſehen haben. Nichard Karutz, Das Rätſel des Januz.
Daran iſt hier aber nicht zu denken.
Der Vergleich mit dem Pferderennſport hinkt. Erſtens ein= aus annehmbar und nicht jedem wird die Berufung auf die Ab=
mal
iſt der Pferderennſport immer noch ein Sport, wenigſtens Nudolf Steiners bei bedenklichen Ausſagen genügen; Steiner 7 P=
für
die ausübenden Jockeys und dann auch für die Züchter, zwei= füller Goethes zu ſehen, zeigt vollends, von grotesken Az
tens bietet er den außerordentlichen Anreiz des Wettſyſtems, des ni
Totaliſators. Ein Hundeſport mit Totaliſatoren könnte allenfalls Kulturwelt, und bei der Deutung der Erſcheinung in mutholf
noch einige Jahre lang in Mode bleiben. Aber der Totaliſator und menſchlicher Beziehung wird manches Beachtliche über die d
müßte erſt geſetzlich genehmigt werden, und ob das zu erlangen von Mythologie und Kunſt geſagt. Dem Buch ſind 41 Albil E0
ſein wird das iſt mehr als zweifelhaft.
Man darf kein ſchlechter Prophet ſein und den Leuten die
Freude an der ſchönen neuen Sache nicht verderben. Einigen wir behandelt in dieſem Drama die Welſungenſage in freier Umar S
uns auf einen Saiſonerfolg. Uebers Jahr wollen wir uns König der Welfungen iſt Wels, der 10 Söhne und 1 Tochter h*
wieder für den Stand der Dinge intereſſieren.

Zum Beginn
der Genfer Rats=Tagun
* Genf, 3. Juni. (Prio.=
Der größte Teil der Delegationen, die an der 50.
bundsratstagung teilnehmen werden, iſt im Laufe des So
in Genf eingetroffen. Die Diplomaten haben jedoch heute
tag gehalten und meiſt das herrliche Juniwetter benutzt,
ihren Damen, die diesmal in beſonders großer Anzahl ger
ſind, Ausflüge in die Umgebung von Genf und zu dem t
nellen Narziſſenfeſt in Montreux zu machen. Die Ruhe
erſten Tages dürfte jedoch nur die idylliſche Einleitung
wegten Stunden ſein, die man nun für dieſe Ratstagu
erwartet. Vor allem werden heute abend in Genf die kom. 5
Verhandlungen über den ungariſch=rur
ſchen Optantenſtreit und den polniſch=litau
Konflikt etwas ernſter beurteilt, und man rechnet nick fe
mit derſelben Ueberzeugung wie anfangs auf eine glat
reibungsloſe Abwicklung dieſer beiden Streitfragen. Die .
nende Haltung Rumäniens nach dem Märzvorſchlag des
wegen des ungariſch=rumäniſchen Optantenſtreits das g
Schiedsgericht wiederherzuſtellen und durch zwei neutra
richter zu erweitern, rollt den Fall erneut in ſeiner ganze
blematik vor dem Rat auf, der ſich nun ſchon zum 19. M
ihm zu befaſſen hat. Aeußerungen des rumäniſchen Auß
ſters Tituleseu in San Remo, daß er nicht geſonnen ſe ei
ſtrikt ablehnende Haltung zu ändern, laſſen für die näch 8
recht ſtürmiſche Tage erwarten, und man fragt ſich allgen ?
welchen Wegen oder Empfehlungen der Rat ſich jetzt nu ent
ſchließen könnte, nachdem er faſt alle Mittek zur friedlich Bei
legung erſchöpft hat. Drei Verſuche ſind möglich: entwe
Ernennung der fehlenden Richter für das gemiſchte Schied richt
durch den Rat ſelbſt, oder ein Rückgreifen auf direkte Vird=
lungen
zwiſchen Ungarn und Rumänien, oder, was vielle
ausſichtsreichſte Weg wäre, die Verweiſung des Streitfa
ein internationales Gericht, wozu in gewiſſer Weiſe der Arf
des Völkerbundspaktes die Mitglieder verpflichtet.
Eine gravierende Note erhält auch der polniſch=li fſche
Konflikt, da man in Genf in der neuen litauiſchen Veu urm
einen erneuten Beweis für die intranſigente Haltung des ßen=
miniſters
Woldemaras ſieht, der auch durch ſeine Verhanl ige
mit Chamberlain in London anſcheinend nicht zum Einle 7
der noch immer offenen Wilna=Frage bereit iſt, in der (de
Völkerbundsrat im März ſozuſagen für unzuſtändig erkl hn

und die er trotz verſchiedener Regelungen ſeit dem Eit trſch
Zeligowſkis nicht zu bereinigen vermochte.
frühere chineſiſche Mitglied der Informationsabteilung d Föl=
Die Eröffnungsſitzung des Völkerbundsrats wird an kon=
Der Straßburger Spionage=Prozef
EP. Straßburg, 3. .
Der Spionageprozeß gegen Ley, Kohler und Baumat tin
haben.
ſeiner Feder entfloſſen. Profeſſor Curtius hat auch mehrf. 5d4
Dr.
Auch hier iſt vieles nur von anthropoſophiſchen Vorausſ
Er9
Augenmaß. Intereſſant iſt die Aufzeigung des doppelköpfigen

Profeſſor Ludwig Curtius Direktor des
Deuſchen Archiologiſchen Znſſtutg in Vom
Zum Nachfolger Walter Amelungs als Direktor des Deut=
ſchen
Archäologiſchen Inſtituts in Nom iſt der Profeſſor der
alten Kunſtgeſchichte an der Heidelberger Univerſität Dr. Ludwig
Curtius berufen worden. Einer der wichtigſten Vertreter=
poſten
der deutſchen Wiſſenſchaft iſt damit wiederum in die Hand
eines Gelehrten von hohem Rang und internationaler Geltung
gelangt. Profeſſor Curtius iſt 1876 als Sohn eines Arztes in
Augsburg geboren. Nach anfänglichen Studien der Rechtswiſſen=
ſchaft
wandte er ſich unter dem Einfluß Adolf Furtwänglers der
alten Kunſtgeſchichte zu; er war ſpäter Aſſiſtent und vielfach Be=
gleiter
Furtwänglers auf deſſen Reiſen, und er war es auch, der
Furtwänglers Leiche nach deſſen 1907 zu Athen erfolgtem Tod
nach Deutſchlard geleitete. Nach der in München erfolgten
Habilitation war Profeſſor Curtius in Würzburg, Erlangen,
Freiburg und Heidelberg als gkademiſcher Lehrer tätig. Seinen
Ruf begründete ſeine ſeit 1913 in dem Brieckmannſchen Handbuch
der Kunſtwiſſenſchaft erſcheinende Antike Kunſt, deren fertig
vorliegender erſter Teil die Kunſtgeſchichte Aegyptens und

hauptſachlich von Kameruner Loppelkopfmasken, beigegeben. Dr
4p. Die Welſungen. Ein Trauerſpiel in fünf Aufzugen vo. B.
Harmſen. Verlag von Carl E. Klotz, Magdeburg. Der 2 7
unter ein Zwillingspaar: Siegmund und Signe. Letztere wſſe
Friedenspreis dem König der Hundingen Sigisker zugeſprochen,
und ihre Sippe haſſen. Auf ihre Bitten lädt Sigisger die We *
zu ſich ein und überfällt ſie hinterliſtig im Walde und tötet alle Eu.
Siegmund, der entflieht. Er verbreitet das Gerücht, daß ſie vo

Se E De SAfc Der d Der Sche Ail.e
gibt ſich ihm hin, um einen Nächer ihrer Ehre zu zeugen, dent

geweisſagt worden, daß nur reines Blut, von beiden Eltern
Wodans Stamm, den Sieg erringen wird. Die Geſchwiſterlieh S
unſerem Empfinden inſofern Rechnung, als Siegmund ſeine Se
die ſich unkenntlich gemacht, nicht erkennt und ſie ihre Schuld du
willigen Tod büßt. Während der langen Abweſenheit Sigisge g
jetzt im Welſungenland herrſcht, gebiert ſie heimlich einen Sohn=
Namen Siegfried erhält, von einer Wölfin im Walde geſäugt z
Siegmund aufgezogen wird. Letzterer gewinnt das Voll der
ger für ſeinen Nacheplan gegen Sigisger, der ſich durch ſeine
Gewaltherrſchaft verhaßt gemacht hat, und rüſtet ſich zum R.
wird aber von Sigisger hinterrücks erſchlagen, als er vor Signe: 4
niederkniet. Aber ſein Sohn Siegfried, der das Schwert Gran
führt, das daheim einſt ein Rieſe in den Stamm einer Eiche 9 S=
hat
und daß von allen Männern nur ſein Vater Siegmund
ziehen konnte, tötet den Sigisger im Zweikampf und wird 22 1.
Velungenland. Die Sprache des Traurfſpiels, das ſich ab b.
Stellen des alten Stabreims in geſchickter Weiſe bedient iſt dra
beſeelt, Anlage und Aufbau großzügig und die Handlung beb) *
ſpannend. Es wäre zu wünſchen, daß ſich eine Bühne ſände
wirkſame Stück zur Aufführung bringt.

[ ][  ][ ]

Zummer 154

Montag den 4. Juni 1928

Seite 3

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 4. Juni.
as Fahnenweihfeſt des Kath. Kirchenchors
Cäcilia der Fidellspfarrei,
geſtern ſtattfand, war für die Hatholiken Darmſtadts ein be=
eres
Ereignis. Der Feſttag wurde mit einem feierlichen
amt eingeleitet, das durch den aus 120 Herren und Knaven
henden Patenverein Cacilia aus Offenbach=Bürgel ver=
i
4 wurde, und in dem Pater Maternus 0. S. B.= Ilben=
die
Feſtpredigt hielt, in der er die Aufgaben eines kath.
zenchores entwickelte, und auf die Bedeutung des Kirchen=
und die Erbauung durch den Geſang hinwies. Nach dieſer
igt nahm der Prieſter Dr. Gottron, der auch das Hoch=
zelebrierte
, die feierliche Weihe der neuen Fahne
Darnach bewegte ſich ein Feſtzug, an dem außer dem feſt=
nden
Verein zahlreiche befreundete hieſige Vereine und der
ſbarſtädte mit ihren Fahnen teilnahmen zur Feſthalle, wo um
hr.
der Feſtakt der Fahnenweihe
m Anfang vahm. Die große Feſthalle war ſchon am Vor=
ag
von tauſenden Beſuchern dicht beſetzt, ein Zeichen, daß
eſte Kreiſe der Darmſtädter Bevölkerung an der Feier teil=
men
. Die Halle war mit friſchem Grün geſchmüat, auf der
ne waren die Fahnen aufgeſtellt. Die Kapelle des Ober=
meiſters
Weber, die den muſikaliſchen Teil des Feſtes
nommen hatte, brachte durch den Vortrag des Muſikſtückes
hter Zion, freue dich von Händel, ſogleich die nötige Weihe=
mung
in die Halle. Der Präſident des Vereins, Kem=
rer
, hielt ſodgnn eine herzliche Begrüßungsanſprache, in der
Ne Auweſenden und unter den Ehrengäſten beſonders den
ſchen Finanzminiſter Kirnberger, die kath. Geiſtlichkeit und
lrat Haſſinger willkommen hieß und auf die Bedeutung des
es ſür den Kirchenchor Cäcilia hinwies. Alsdann trug
lein Glanzner mit klangvoller Stimme einen von Prof.
ſy=Dieburg verfaßten ſinnigen Prolog vor. Mächtig klang
Männergeſang Laudate Dominum, an den ſich die
iheanſprache des Herrn Miniſters Kirnberger an=
ß
. In ſeinen geiſtvollen Ausführungen ging der Reoner da=
aus
, daß Feſte nur dann tiefen Sinn haben, wenn ſie nicht
Vergnügen, ſondern aus ernſtem Anlaß gefeiert würden. Die
ſt habe ſtets etwas Bindendes und Verſöhnendes, und dies
gerade von der Kirchengeſangskunſt. Im Geſang lobe das
höpf ſeinen Schöpfer. Daher werde das Lied auch im Dienſte
tes verwandt. Die größten Meiſter im Reiche der Töne hat=
dieſe
Geſinnung, man denke nur an Bach, Paleſtrina, Mozart,
thoven, Bruckner und viele andere. Der Verein habe die
gabe, der Gemeinde vor Augen zu führen, daß Religion nicht
rig ſtimme, ſondern daß durch ſie ſtets ein Triumphbewußt=
im
ſingenden Herzen des Menſchen hervorgerufen wird. Es
auch eine Aufgabe im Dienſte des Volkes, zu erreichen, daß
jedes Lied ein Gotteslob und jeder Gottesdienſt ein Jubel=
bedeute
. Nachdem ſich der Beifall gelegt hatte und das
odes Männerchors Haec est dies verklungen war, wurde
neue Fahne an den Fähnrich überreicht, der gelobte, ſie treu
hüten und zu ſchützen. Der Präſident des Vereins heftete die
ifteten Schleifen der Damen an die Fahne.
Zahlreiche Glüchwunſchanſprachen wurden gehalten, ſo u. a.
Dekan Kaſtell, Dr. Gottron und Vertretern der be=
indeten
Vereine, Schulrat Haſſinger betonte in ſeiner
ickwunſchanſprache, daß aller politiſcher und wirtſchaftlicher
bau zweälos ſei, wenn es nicht gelinge, die Menſchen von
en heraus umzuſtellen. Dieſe Aufgabe hätten auch die Kirchen=
re
. Gerade die religiöſen Feſte führten zum Brunnquell des
dens. Derartige Feſte müßten helfen, alles in Chriſti Geiſt zu
euern. In dieſem Sinne wünſche er nochmals alles Glück.
ch einmal brachte der Männerchor mit Orcheſterbegleitung ein
ndervolles Weihelied (von Gg. Striegler) zu Gehör und be=
S damit, wie auch ſchon durch die vorangegangenen Dar=
tungen
, auf welch bedeutender künſtleriſcher Höhe dieſer
or unter Leitung ſeines Dirigenten, Polizeihauptmann
yerer, ſteht. Mit dieſer prachtvollen Geſangsdarbietung
r die weihevolle Vormittagsfeier beendet. Zu der
Feier mit Konzert der Kirchenchöre
Nachmittag hatten ſich womöglich noch mehr Feſtteilnehmer
gefunden, als am Vormittog. Etwa 20 Kirchenchöre brachten
geſanglichen Leiſtungen auf ein Niveau, das wohl allen An=
uchen
eines Liebhabers der musica sacra und auch der pro=
en
Liedkunſt Rechnung trug. Es iſt natürlich ebenſowenig
glich, die hervorragenden Leiſtungen der Chöre in einem kur=
Bericht alle gebührend zu würdigen, wie es unmöglich iſt, in
ſem Rahmen die tiefgründigen Ausführungen des Feſtredners
Paters Corbinian Wirz=Ilbenſtadt wiederzugeben, der
en gedrängten aber erſchöpfenden Ueberblick über die Geſchichte
Kirchenmuſik gab. Aber das kann unterſtrichen werden, daß
piliche geſanglichen Darbietungen Spitzenleiſtungen waren, daß
Dom= und Kirchenchöre, unter vielen anderen von Mainz ( wo=
eine
Sopranſängerin wundervolle Sologeſänge bot), Worms,
rmſtadt, Offenbach=Bürgel, tiefe und nachhaltige Wirkung auf
Zuhörer ausübten. Nicht vergeſſen werden ſollen die friſch=
hen
Lieder der Jungen von Neudeutſchland, die ihre eigene
Bleitung auf Geigen und Lauten hatten und von Dr. Gottron,
* aktib zur Laute mitſpielte, geleitet wurden. Auch am Nach=
lag
beſtritt die Kapelle Weber unter perſönlicher Leitung
*Es Dirigenten den muſihaliſchen Teil und erntete ſtarken
lſall. Dem tatkräftigen Präſidenten Kemmerer wurde aus
mbarkeit ein prachtvoller goldener Lorbeerkranz überreicht.
Am Abend fand noch eine muſilaliſche Unterhaltung mit
Inz ſtatt, die den Abſchluß des Feſttages brachte, deſſen harmo=
Der Verlauf dem feſtgebenden Verein alle Ehre gemacht hat.

* Geſchäftsruhe am Fronleichnamstag. Vom Verband K. K. V.
*uns geſchrieben: Wie im vergangenen Jahre in anderen Städten,
Ewarten wir auch dieſesmal von den hieſigen katholiſchen Firmen
* Geſchäftsinhabern, daß ſie in Uebereinſtimmung mit einem jahr=
tang
gehegten Wunſche des kath. Volksteils, den Fronleichnams=
z
4 einem wirklichen Feiertag zu ſtempeln, ihre Geſchifte geſchloſſen
eh. Gleichzeitig geht an die geſamte kath. Bevölkerung, insbeſondere
Hausfrauen, die dringende Bitte, Einkäufe jeglicher Art am Fron=
chnamstag
zu unterlaſſen.

Tageskalender für Montag, den 4. Juni 1928.
. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
MEines Haus: G ſchloſſen. Orpheum abends 20.15 Uhr: Som=
ES=Buyne Harprecht: Finden Sie, daß Conſtanze ſich richtig ver=
u
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmt, Weinhaus Maxim Kinoborſtellungen: Helig,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Anwartſchaft, freiwillige Weiterverſicherung
und Leiſiungsverbeſſe ungen in der
Angeſielltenverſicherung.

Nach dem Geſetz vom 29. März 1928 gelten alle Anwartſchaften bis
zum 31. Dezember 1925 als aufrecht erhalten, ohne Rückſicht
darauf, ob für einzelne Jahre zu wenig oder kein Beitrag entrichtet
wurde. Erſt vom Jahre 1926 an greifen die allgemeinen Vorſchriften
Platz, nach denen der Verſicherte vom 2. bis 11. Kalenderjahr ſeiner
Verſicherung jährlich mindeſtens 8, vom 12. Kalenderjahr an jähr=
lich
mindeſtens 4 Beitragsmonate zur Erhaltung der Anwartſchaft nach=
weiſen
muß.
Bis zum Schluſſe des Jahres 1928 kann jeder noch berufsfähige
Verſicherte, der ſeit 1913 mindeſtens 4 Beitragswohen auf Grund der
Verſicherungspflicht zurückgelegt hat, ſeine Anwartſchaft wieder aufleben
laſſen, wenn er die für 1926 und 1927 erfordeclichen freiwilligen Bei=
träge
nachentrichtet.
Nach dem gleichen Geſetz ſind freiwillige Beiträge für die Zeit vom
1. Abrik 1928 an in der dem jeweiligen Einkommen entſprechenden Ge=
Lalisklaſſe, mindeſtens aber m Klaſſe E:, zu entrichten. In Klaſſe V
künnen nur Beiträge von ſolchen Verſicherten gejeiſtet werden, die ohne
Einkommen ſind, oder deren Einkommen im Monat den Betrag von 100
RM. nicht überſteigt.
Durch dieſes Geſetz ſind ferner mit Wirkung vom 1. April 1928 die
Steigerungsfätze für Beiträge aus der Zeit vom 1. Januar 1913 bis
31. Juli 1921 in den Klaſſen P bis erhöht und in den Klaſſen A bis E
neu eingeführt worden. Der Steigerungsſatz beträgt für jeden Beitrag
in der Klaſſe 4: 0,50 RM., B: 0,75 RM., C: 1,00 RM., D: 1,25 RM.,
E: 2,00 RMM., R: 2,50 RM., G: 3,00 RM., H: 4,00 RM., J: 5,00 RM.
Ferner iſt der zum Ruhegeld gewährte Kinderzuſchuß von 90 RM. auf
120 RM. jährlich erhöht worden. Renten, die vor dem 1. April 1928
feſtgeſtellt ſind, erhalten die Leiſtungsverbeſſerung vom 1. Juli 1928 an,
wenn ſie dann noch laufen. Die Umrechnung der laufenden Renten er=
folgt
von Amtswegen. Die Höhe der neuen Rente wird den Empfängern
bei Zahlung der Rente für Juli 1928 mitgeteilt. Vorherige Anfragen
ſind zwecklos.

Heſſiſches Landestheater. Theater‟. Dieſen Einakter=Abend, der
die Stücke Varieté von Heinrich Mann, Das Veilchen von
Molnar, Satans Maske von Czinner, umfaßt, inſzeniert Hans
Aſchaffenburg.
Die nächſte (vierte) Aufführung von Kreneks Jonny ſpielt
auf wird Donnerstag, den 14. Juni, ſtattfinden.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 2. Juni 1928
für ein Pfund bzw. Stück in Rpf.: 1. Gemüſe: Spargeln, 1. Sorte
90100, 2. Sorte 5060, Kohlrabi 2025, Karotten 2530, Spinat 15
bis 20, Nömiſchkohl 1520, Wirſing 2530, Stangenbohnen 80100,
Erbſen 4050, Zwiebeln 1820, Knoblauch 80, Rhabarber 2025, To=
maten
80100, Kopfſalat 1520, Salatgurken 5080, Blumenkohl,
ausl. 100120, Rettich 1520, Meerrettich 100, Radieschen (Bund) 5.
2. Kartoffeln: Spätkartoffeln 68. 3. Obſt: Erdbeeren
180190, Kirſchen 100, Tafeläpfel 2545, Wirtſchaftsäpfel 2025, Apfel=
ſinen
510, Zitronen 510, Bananen 7080. 4. Eßwaren: Süß=
rahmbutter
210220, Landbutter 160200, Weichkäſe 3540, Handkäſe
515, Eier, friſche 1215. 5. Wild und Geflügel: Hühner
130140, Tauben 90100. 6. Fleiſch= und Wurſtwaren:
Rindfleiſch, friſch 8012, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 105130,
Dörrfleiſch 140, Wurſt 60140, Wurſtfett 50, Schmalz, ausgelaſſen 90.

Hering, 2. Juni. Das diesjährige Miſſionsfeſt des Evangel.
Dekanats Groß=Umſtadt wird hier am Sonntag, den 17. Juni, von
nachm. 2 Uhr an ſtattfinden. Ein ſchöner Platz am Waldrand, mit dem
Blick nach dem Otzberg, iſt vorgeſehen. Bei ungünſtiger Witterung
ſteht die nicht ferne evang. Kirche in Hering zur Verfügung. Ein
Miſſionar der Evang. Brüdergemeinde, Herr Miſſionsprediger Richter,
von Heidelberg, wird bei dem Feſt von ſeinen Erlebniſſen in der Heiden=
welt
berichten. Herr Dekan Reichert von Lengfeld wird eine Anſprache
halten. Die Poſaunenchöre von Lengfeld und Oberklingen und die
Kirchengeſangvereine von Lengfeld und hier haben ihre Mitwirkung
zugeſagt.
Reichelsheim i. O., 2. Juni. Das verſchobene Anturnen des
Turnvereins 1892 D. T. findet endgültig am Sonntag, den 10. Juni,
nachmittags 2 Uhr beginnend, im Schwimmbad ſtatt. Abends 9 Uhr iſt
ein turneriſcher Abend im Vereinslokal zur Eiſenbahn.
L. Michelſtadt, 2. Juni. Schubert=Konzert des Lieder=
kranz
Michelſtadt. Der Geſangverein Liederkranz Michelſtadt
wird anläßlich des 100. Todestages Franz Schubert’s am Samstag, den
9. Juni, abends 9 Uhr, im Saale des Schmerkers Garten ein Konzert
veranſtalten, das uns ein großzügiges Programm bringen wird. Für
die Gebenkrede konnte der Verein Herrn Oberſtudiendirektor Dr. Weiner=
Michelſtadt gewinnen, der uns das Leben und Wirken des großen Künſt=
lers
eindringlich vor Augen führen wird. Neben dem Chor der Sänger=
vereinigung
Germania=Naubeim, der unter der Leitung ſeines Diri=
genten
, Herrn Grimm, ein Teil des Programms beſtreiten wird, konn=
ten
noch Frau L. Achatz=Kraft=Darmſtadt (Sopran), Herr Rab=Stuttgart
(Tenor), Fräulein Kredel=Michelſtadt (Klavier), Herr Römer=Darmſtadt
(Cello) und Herrn Greilich=Darmſtadt (Violine) zur Mitwirkung gewon=
nen
werden. Es ſteht uns demzufolge wieder einmal ein ſelten hoher
Kunſtgenuß bevor, wie uns ſolche der Liederkranz ſchon öfters vermittelt
hat und deren Ruf weit über die Grenzen unſeres Städichens gedrungen
iſt. Die Leitung des Geſangvereins Liederkranz biegt in den Händen
ſeines bewährten Dirigenten, Herrn Greilich=Darmſtadt, und wird uns
die Vortragsfolge ausſchließlich Werke von Schubert hören laſſen.
m. Aus dem Lande. 2. Juni. Handwerkerberatungs=
ſtunden
. Die Heſſiſche Handwerskammer entfaltet durch ihre Neben=
ſtellen
im Monat Juni wieder eine lebhafte Tätigkeit; es werden in fol=
gendem
Umfang Beratungsſtunden abgehalten: die Nebenſtelle Alzey für
Stadt und Kreis Alzey an 5 Orten und in Alzey täglich von 1012
Uhr und 34 Uhr, ausgeſchloſſen der Samstag und die auswärtigen Be=
ratungstage
; die Nebenſtelle Darmſtadt für die Kreiſe Darmſtadt, Bens=
heim
, Heppenheim und Groß=Gerau an 6 Orten; die Nebenſtelle Fried=
berg
für die Kreiſe Friedberg, Büdingen und Schotten in Friedberg an
4 Wochentagen von 812 Uhr in 7 Orten; in Ulrichſtein nach Bedarf;
in Gedern und Ortenberg abwechſelnd; die Nebenſtelle Gießen für die
Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach an 11 Orten, für Gießen=Land
Dienstags und Freitags von 912 Uhr, Gießen=Stadt Montags und
Mittwochs von 912 Uhr; die Nebenſtelle Mainz in Mainz und Bingen;
die Nebenſtelle Offenbach für die Kreiſe Offenbach, Dieburg und Erbach
an 8 Orten: die Nebenſtelle Worms für die Kreiſe Worms und Oppen=
heim
an 5 Orten und in Worms außer Mittwochs und Samstags von
812 Uhr und 24 Uhr.

Träger Stuhlgang.
Eine Gefahr für die Geſundheit.
Von Dr. med. Thrgenhart, Freiburg.
Die verbreitetſten und zugleich unangenehmſten Verdauungs=
beſchwerden
ſind Stuhlverſtopfung und träger, unzureichender Stuhl=
gang
. Die unbrauchbaren Beſtandteile der dem Körper zugeführten
Nahrungsmittel werden zu langſam ausgeſchieden und bleiben da=
her
im Darm liegen. Dieſe Anhäufung zerſetzter Speiſereſte im
Darmkanal kann die verſchiedenartigſten Beſchwerden hervorrufen.
Der Leib wird geſpannt und aufgebläht, man fühlt ſich unbehag=
lich
, leidet an dem Gefühl der Völle und an Appetitloſigkeit, Blut=
andrang
, Eingenommenſein des Kopfes und leichte Schwindelge=
fühle
machen ſich bemerkbar. Deshalb muß unbedingt trägem Stuhl=
gang
vorgebeugt oder bereits eingetretene Stuhl verſtopfung beſeitigt
werden. Hier iſt nach dem Urteil bedeutender Vertreter der medi=
ziniſchen
Wiſſenſchaft der längere Gebrauch eines pflanzlichen Ab=
führmittels
angezeigt. Zu den beſten dieſer Mittel gehören Ap theker
Richard Brandt’s Schweizerpillen. Durch ihre rein pflanzliche Zu=
ſammenſetzung
wirken ſie unbedingt zuverläſſiig abführend und
zugleich beruhigend und lindernd auf Magen und Darm. Der Preis
von einer Mark und fünfzig Pfennigen für die in jeder Apothefe
erhältliche Schachtel bedeutet nur eine geringe Ausgabe. T*024

* Autounglück in Königſitein.
Am. Am Samstag mittag ereignete ſich in Königſtein i. T. ein
ſchweres Autounglück in der Limburgerſtraße. Ein ſchweres Laſtauto,
das Rennpferde des Stalles Oppenheim nach Frankfurt bringen ſollte,
ſauſte mit ſteigender Geſchwindigkeit, von der Billtalerhöhe kommend,
die Limburgerſtraße herab.
Ob die Bremſen nicht funktionierten oder der Führer die abſchüſſige
Straße mit dem freien Gang herabfuhr, wird die Unterſuchung ergeben.
Der ſchwere Wagen rannte ein Pferdefuhrwerk an, riß mehrere
Telegraphenmaſten und Bäume um, und kam an einem Haus endlich
zum ſtehen, nachdem es die Vorderfront eines anderen Hauſes ſo ſchwer
beſchädigt hatte, daß das Haus ſofort abgeſtützt werden mußte. Der
Chauffeur und die Beifahrer ſind ſchwer verletzt, ein Paſſant, der über=
fahren
wurde, war ſofort tot. Die Rennpferde kamen mit Haut=
abſchürf
ungen davon.
h. Butzbach, 2. Juni. Unter dem Vorſitz des Regierungsbaumeiſters
Noack=Berlin tagte vorgeſtern hier die Generalverſammlung
der Butzbach-Licher Eiſenbahngeſellſchaft. Als Re=
gierungsvertreter
der heſſiſchen Behörde nahm Oberregierungsrat Dr.
Heß=Gießen an der Tagung teil. Regierungsbaurat Noack teilte die
freudige Nachricht mit, daß die ſchweren Zeiten glücklich überwunden ſind,
und daß das Jahr 1927 mit einem Betriebsüberſchuß abſchließe. Es
konnten ſogar beträchtliche Erneuerungsarbeiten vorgenommen und ein
größeres Gelände am Bahnhof Lich angekauft werden, das zur Erwei=
terung
des Bahnhofs Verwendung findem ſoll. Es erfolgte die Wieder=
wahl
der ausſcheidenden Mitglieder: Medizinalrat Dr. Vogt=Butzbach,
Bürgermeiſter i. R. Dr. Kahſer=Bad=Nauheim, Direktor Friedrich Vogt=
Butzbach und Pfarrer Nies=Ettingshauſen. Der Vorſitzende des Auf=
ſichtsrats
, Medizinalrat Dr. Vogt, widmete dem verſtorbenen Bürger=
meiſter
Völker=Lich einen herzlichen Nachruf.

Geſchäftliches.
Wir machen heute ſpeziell auf das Inſerat der Firma J. Rehfeld,
Ludwigsſtraße 15, aufmerkſam. Dir Firma veranſtaltet einen extra bil=
igen
Weißwaren=Verkauf. Speziell für Brautleute und Hotels etwas
beſonders günſtiges.
Die Ziehung der Eiſenacher Geldlotterie zum
Beſten des Thüringer Muſeums zu Eiſenach findet am 21. und 22. Juni
ſtatt. Die Lotterie bietet eine ausſichtsreiche Gelegenheit, für eine
kleine Ausgabe bei der jetzigen Geldknappheit einen hochwillkommenen
Geldgewinn zu erreichen. Das Los koſtete nur 1 Mark, und ſind ſolche
in den Verkaufsſtellen zu haben, die in der Anzeige angegeben ſind. Die
Hauptgewinne ſind 10 000. und 2000. Mk. Alle Gewinne werden bar
ohne jeden Abzug ausgezahlt. Gleichzeitig unterſtützt jeder Losabnehmer
mit der Ausſicht auf einen Gewinn das Thüringer Muſeum.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.

Montag, 4. Jnni. 15.45: Studien=Muſik. 0 16.30: Funkorch.*
Die Oper der Woche. O 17.45: Leſeſtunde. Aus dem Roman
Jpanhve von Walter Scott. 18.15: Vereinsnachrichten. und
Mitteilungen. O 18.30: L. K. Malchus: Das Tierleben auf den
Inſeln und an den Ufern des Rhems. 19: Bei der Wahr=
ſagerin
. Novelle von Karl Lieblich, vorgeleſen vom Autor. O 19.30;
Franzöſiſch. O 20.15: Polniſcher Abend. O 21.30: Ein Abend im
Regerdort. (Aus der Kolonialausſtellung). Anſchl.: Schallplatten.
Ballett=Muſiken und Suiten.

Stuttgart.

Montag, 4. Juni. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Konzert.
Funkorch., Einlagen G. Neuner. Wagner: Ouv. Rienzi. Träume.
Albumblatt. Ouv. Der fliegende Holländer. Eine Fauſt=Ouv.
Einzug der Götter in Walhall. Brautchor aus Lohengrin Fant.
aus Tannhäuſer. 18.15: Lic. Herm. Waldenmaier: Schwäbi=
ſche
Grübler: Chriſtian Wagner, der Naturmyſtiker. o 18.45: F. C.
Endres: Die Zahl als Myſterium und Zauber. o 19.15: Aus
Wirtſchaft, Finanz u. Börſe. o 19.45: Dr. Brattskoven: Knigge,
ein vielgenannter Unbekannter. O 20.15: Frankfurt: Polniſcher
Abend. O 20.30: Stadtgarten Stuttgart: Heiterer Abend anläßlich
der Tagung des Landesverbandes deutſcher Funkhändler, Landes=
gruppe
Württemberg und Baden einſchl. Hohenzollern. Leitung:
C. Struve. Mitw.: Gerda Hanſi, Hilde Binder, Käte Mann, H.
Hanus, G. Ott, M. v. Wiſtinghauſen, C. Struve, Funkorch., Neger=
truppe
der Kolonialausſtellung. Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.

Montag, 4. Juni. 15.30: Anna Kappſtein: Die Frau auf
Reiſen. O 16: Prof. Dr. Marcuſe: Der Sternhimmel im Monat
Juli. O 16.30: Ing. Boehmer: Techniſche Wochenplauderei. 17:
Alte Kammermuſik auf hiſtoriſchei Inſtrumenten. Harlan: Einleit.
Worte über die verwendeten Inſtrumente. Regnard: Ein Ständ=
chen
. Gerle: Welſcher Tanz. Schlick: Marienlied. O di Laſſo:
Duett. Bach: Präludium Telemann: Menuett. Arioſti:
Sonate D=dur. Ausf.: Peter Harlan und Edgar Lucas. Anſchl.:
Beethoven: Sonate A=dur. C. Steiner (Violine) und H. Steiner
(Flügel). Danach: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Gebrüder
Steiner. O 18.45: Gartenbaudirektor Poenicke: Steinobſt im Klein=
garten
. O 19.10: Menſch und Arbeit. Otto Meier, M. d. L.: Ein
Arbeitstag im Parlament. O 19.35: Th. Kappſtein: Der Peſſimis=
mus
in ſeinen Grundrichtungen (Die Unluſt= und Luſtbilanz in der
Heſchichte und der ethiſche Heroismus). o 23: Rechtsanwalt Dr.
F Frey: Prozeſſe‟ O 2.30: Polniſcher Abend, Dirigent: Seidler=
Winkler. Rozycki: Ouv. Monna Liſa Giocondo Chopin;
Nocturne Fis=dur; Walzer Des=dur; Walzer Cis=moll; Mazurka Cis=
moll
; Etüde C=moll. Karlowicz: Serenade für Streichorcheſter,
Chopin: Konzert E=moll. Szymanowſki: Sinfonie Nr. 3.
Ausf.: Funkorch., Fr. Osborn (Flügel). Anſckl.: Tagesnachrichten.

Deutſche Welle. Montag, 4. Juni. 12: Engliſch. O 15: Frau
Wagner: Roggenbrot, die Grundlage unſerer Ernährung. O 15.35:
Wetter und Börſe. o 16: Engliſch. O 16.30: Dr. Mahrholzs
Europäiſcher Geiſt 17501914. O 17: Berlin: Kapelle Gebrüder
Steiner. O 18: Friedr. v. Oppeln=Bronikowſti: David Ferd. Koreff,
ein Querſchnitt durch das Berlin der Biedermeierzeit. O 18.30: Eng=
liſch
für Anfänger. O 18.55: Dir. Reiner: Ausbildung der Motor=
pflugführer
. O 19.20: Schuldirektor Mayer: Techniſche Phyſik,
O 20.30: Berlin: Polniſcher Abend. Dirigent: Seidler=Winkler,
Mitw.: Funkorch.. F. Osborn (Fügel) Anſchl.: Nachrichten.

Wetterbericht
Gießen, den 3. Juni 1928.
Der ſich von Island in ſüdöſtlicher Richtung nach Mitteleuropa
erſtreckende hohe Druck baut langſam ab. Trotzdem dürfte ſich zunächſt
der herrſchende Witterungscharakter noch wenig ändern. Die Er=
wärmung
wird weitere Fortſchritte machen.
Ausſichten für Montag, den 4. Juni 1928: Teils heiter, teils wolkig,
wärmer und trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 5. Juni 1928: Zeitweiſe bewölkt, warm
und meiſt trocken.

Haupiſchriftleitung. Rudor Maup=
Veranzwortlich für Polltil und Wirtſchaft: Rudolf Maupe, für Feuilleion, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe, für Sport: Dr. Eugen Buhlmann:
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; ſür den Schlußdienſt: Andreas Baue; für
Die Gegenwart‟ Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuble: Druc
und Verlag: L. C. Wiitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nich; übernommen.

Die heutige Nummer hat 8 Geiten

Dlüt

[ ][  ][ ]

Seite 4

Sin Oaasstiagarin.

Montag, den 4. Juni 1928

81)

Roman von Ferdinand Gradl.
(Nachdruck verboten)

Von der Revenge donnerten Hurrahrufe.
Kurz danach war das Flugzeug über den Wolken ver=
ſchwunden
.
Haſpergough rief die Schiffsbemannung zuſammen und
hielt mit ehrlicher Rührung eine Rede.
Jungens! War ich Euch immer ein freigiebiger, wohlwol=
lender
Schiffspatron? Ja oder nein?
Beifallsgemurmel. Gewiß Kapitän. Keiner kann ſich
beklagen. Wir ſind zufrieden.
Wenn ich einen durch ein jähzorniges Wort beleidigt habe‟.
fuhr der Kapitän fort, der trete vor. Ich werde mich entſchul=
digen
."
Keiner rührte ſich.
Was wir treiben, wißt Ihr alle, ſetzte Haſpergough fort,
die Stimme erhebend. Die Revenge ſteht mit den Vereinigten
Staaten im Krieg. Wie der kleine David mit dem Rieſen
Goliath. Es iſt zwar nu rein Zollkrieg, aber Krieg iſt Krieg.
Ein heimlicher, aber ehrlicher Krieg! Hab’ ich recht? Ja oder nein?
Die Leute begannen zu grinſen. Zuſtimmende Rufe wur=
den
laut. Recht ſo, Kapitän. Immer feſte druff! Nur
keinen faulen Frieden!
Ich und Ihr, wir gehören zuſammen wie ein Mann! Wie
Soldaten, vor dem Feind! brüllte er, gegen Weſten zeigend.
Dieſe ſcheinheilige Heuchlerbande, die Waſſer predigt und heim=
lich
Schnaps ſauft! Dieſe elenden Yankees, deren derdammte
Coaſtguard einen von Euch den braven Bob, niedergeſchoſſen

hat, die dem Bootsmann Hanſen die Knieſcheibe zerſchmittert
hat . . . . . Er konnte vor Wut nicht weiterſprechen und japſte
nach Atem.
Zacharias klopfte ihm auf den Rücken: Bruh’g’n Kap’t’n.
Bruh’g’n. Kann S dir Schlig triff’n.
Wie ich für Hanſen geſorgt habe, wißt Ihr alle, fuhr
Haſpergough etwas ruhiger fort, aber bis zum letzten Atemzug
wevde ich dieſer Bande nicht den Mord an dem braven Bob ver=
zeihen
.
Lange Jahre habe ich gegrübelt, wie ich mich rächen ſoll.
Jetzt hab’ ich’s. Das Mädel! Die Fliegerin! Die rächt mich
und Euch. Ihr habt ſie wegfliegen ſehen. Aber Ihr wißt nicht,
was es bedeutet. Ich will es Euch ſagen. Es iſt die erſte Ozean=
fliegerin
, die ohne Piloten den Ozean überquert, und wenn Ihr
von jetzt an einem Yanke in die Augen ſeht, könnt Ihr Euch
dabei denken: Du Trottel, Du blöder!
Die Leute begannen zu lachen. Haſpergough begann zu
brüllen. Schlug ſich auf die Schenkeln, kniff die Kniee ein, um
des inneren Kitzels Herr zu werden, und konnte nur mehr in ab=
geriſſenen
Ausrufen weiterreden.
Amerika wird Kopf ſtehen! Die Preſſe wird raſen! Die
erſten Kreiſe werden ſich um das Mädchen reißen!
Das Lachen der Leute ſteigerte ſich zu wieherndem Gebrüll.
Der Bürgermeiſter von New York wird ihr zu Ehren ein
Feſtdiner geben! ſchrie Haſpergough, Lachtränen in den Augen.
Die Leute hielten ſich die Seiten. Einige ſetzten ſich auf
Deck nieder und wanden ſich vor Lachen.
Im Weißen Hauſe in Waſhington wird ſie offiziell empfan=
gen
werden! trompetete der Kapitän.
Das Lachen artete in Paroxismus aus. Der Koch verſuchte
einen Kopfſtand. Haſpergough ließ den Sturm austoben und
fuhr dann ruhig, geſchäftsmäßig fort:
Nun paßt auf. Was durch die Sache für eine Geldmenge

in’s Rollen kommt, iſt einfach unermeßlich. Aber ich h.
Maßnahmen ge
daß wir nicht lange leer ausg
toißt, was Kapita. Hoſpergough verſpricht, das hält
er verſpricht Euch jetzt in dieſer Stunde feierlich:
Euch iſt nach zwei Jahren ein wohlhabender Mann!
einer Bedingung! Und die heißt: Maul halten!
einmal Maul halten! Wenn einer von Euch während
Jahre zu wem auch immer auch nur ein Wörtchen au
iſt alles zu Eſſig! Dann könnt Ihr im Alter mit d
kaſten herumziehen! So, jetzt wißt Ihr Beſcheid!
Wäre Haſpergough wirklich des Teufels Komp=
weſen
, es hätte nicht beſſer gelingen können. Die un
ſten Zufälle kamen ihm zu Hilfe.
Da war vor allem der oft erwähnte Manager.
Mr. Jonathan Theophraſt Smith. New York,
Paliſaden=Avenue 84, ein etwa fünfundvierzigjährige
zäh wie Schuhleder, verſchwiegen wie ein Trapp iſt, e
der nur Dollars dachte und ſtatt dem Herzen eine
Rechenmaſchine im Leibe trug. Er war Haſpergoug
auf dem amerikaniſchen Feſtlande. Bis an das am
Hohheitsgebiet beſorgte Haſpergough das Schmuggelge
da an trat J. Th. Smith in Aktion.
Als nun dieſer ſmarte Geſchäftsmann Haſpergou
aus Büſum, mit der Idee zur Ozeanfliegerin, bekan
ſeine Rechenmaſchine prompt zu raſſeln und erred
Summe, vor der ſogar J. Th. Smith etwas wie ſtaun
darht empfand. Er ſchüttelte dieſe ungewohnte En
raſch ab und ging mit jener nüchternen Ueberlegung
Unnötige vermeidende Sicherheit zu Werke, die eben 1
en Geſchäftsmann ausmacht. Nicht eine Sekunde n
Zweifel, wie die Sache anzupacken. Was und wie er
geht niemanden etwas an. Einem amerikaniſchen
braucht und kann man nicht auf die Finger ſehen. (Ft

Familiennachrichten

Todes=Anzeige.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute mittag
12 Uhr meine innigſtgeliebte Gattin, unſere liebe gute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin
und Tante
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Grau sheleſe Beutſch
geb. Gärtner
im 69. Lebensjahre, w hlverſehen mit den heiligen
Sterbeſakramenten, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Philipp Deutſch
Gottfried Deutſch
Maria Deutſch
Barbara Deutſch, geb. Jöſt
Darmſtadt, Weiſenau, den 3. Juni 1928.
Die Beerdigung ſindet Dienstag nachmittag 3 Uhr auf
dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſir. ſtatt.
Das Seelenamt für die Verſtorbene wird Miitwoch
8½, Uhr in der St. Ludwigskirche gehalten.

Pl tzlich und unerwartet ent=
ſchlief
nach kurzem, ſchwerem
Kampfe, infolge eines Schlag=
anfalles
, mein lieber Minn, unſer
her ensguter, treu o. gender Vater,
Großvater. Schwi gervoter, Bru=
der
, Schwager und Onkel
Serr Grorg Kadier
Lehrer i. R.
im Alter von 68 Juhren,
In tiefer Traueri
Frau Marg. Kübler,
geb. Schneider,
Berta Hammann,
geb. Kübler,
Heinrich Hammann
Elfriede Hammann
Eberſtadt, den 3. Juni 1928.
Die Beerdigung findet Dienstag,
nachm. um ½4 Uhr, vom Trauer=
hauſe
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Gott dem Allmächtigen hat es
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herzensguten Mann, unſeren guten
Sohn, Bruder, Schwager u. On el
Herrn
Heinrich Oechert
im blühen en Alter von 24 Jahren
zu ſich in die Ewigkeit abzuru en.
Im Namen d. trauernden Hinterbliebenen:
Frau Frieda Dechert, geb. Zimmer
Familie Oechert
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Die Beerdigung findet Dienstag,
den 5 Jun;, nachmittags 3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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ummer 154

Montag, den 4 Juni 1928

Seite 5

eüſce Gapsaamnevelge m Ainſtelbni.
zuah gewinnt 4:1 (2:0). Kalb vor Halbzeit herausgeſtellt. 40000 Zuſchauer
Stadion. Ein unfaires Spiel. Aufregung von Anfang an. Unſportliches
Verhalten der Südländer.

* Amſterdam, 3. Juni.
eutſchland hat ſeine größte und ſchwerſte Prüfung hinter
e wurde nicht beſtanden. Der deutſche Fußball hat einen
ien Schlag erlitten. Was niemand erwartete, iſt einge=
eine in ihren Ausmaßen niederſchmetternde Nieder=
Das Vertrauen der deutſchen Sportgemeinde zu ihren
etern beim Olympiſchen Fußballturnier war unbegrenzt.
rechnete wohl auch mit einer knappen Niederlage, aber man
doch auf einen Sieg, und nie war die Zuverſicht größer
vi den letzten Tagen vor dem großen Ereignis, deſſen Be=
z
ng in Amſterdam faſt auch den Kampf Holland=Uruguay in
* ſchatten ſtellte. Es ging um mehr als Deutſchland, es ging
uropa, das in der deutſchen Mannſchaft noch ſeine ſtärkſte
gegen die Südamerikaner zu ſehen glaubte. Aber aus der
rlage wurde eine Kataſtrophe, alle Vorausſagen wurden
5 den Haufen geworfen durch das glanzvolle Können des klei=
jdamerikaniſchen
Ländchens und mehr noch durch das Ver=
t
eines deutſchen Spielers, der im entſcheidenden Augen=
Nerven und Beherrſchung verlor und damit das Debakel
ids zur Tatſache machte. Wer das Kräfteverhältnis in der
hen Mannſchaft kennt, weiß, was es bedeutet, wenn ein
er wie Kalb kurz vor der Pauſe vom Platz geſtellt werden
e. Die ſtärkſte Stütze der Elf fehlte, und die letzten Ausſich=
uf
ein ehrenvolles Ergebnis verſchwanden.
Das Olympiſche Stadion erlebte am Sonntag einen impo=
n
Aufzug der Maſſen. Nicht nur, daß das wundervolle
lingswetter keinen Wunſch offen ließ, auch die Stimmung
Spannung der außerordentlich intereſſierten Maſſen konnte
beſſer ſein. Ein Feſttag im wahrſten Sinne des Wortes
das Beſte erhoffen. Aus Weſtdeutſchland waren Tauſende in
Sonderzügen gekommen, die ihrer Mannſchaft einen mora=
n
Rückhalt verſchaffen wollten. Unaufhörlich ſtrömte die
ge zum Stadion, die breite Anfahrtsſtraße wimmelte von
zeugen aller Art, die ſich in ununterbrochener Linie hin=
n
. Schon 20 Minuten vor Beginn des Kampfes war alles
ſt, der Beſuch ſtand dem des Spieles HollandUruguay
nach. Die Turnierleitung hatte prachtvoll gearbeitet, überall
en deutſche Fahnen, und auf dem Marathonturm hatte man
* Chor von Trompetern placiert, der die Spieler mit ſchmei=
ſen
Klängen begrüßte. Stimmung und Laune waren vor=
ch
, die 40100 Menſchen trugen die Vegeiſterung ſchon in
ehe das Spiel begonnen hatte. Aber in dem gleichen Maße,
die zahlreichen deutſchen Schlachtenbummler ihre Mannſchaft
terten, ſorgten auch die Südländer, die in dieſem Augen=
alle
einheitlich fühlten und dachten, für Aufbeſſerung des
pfmutes bei den Vertretern Uruguays. Ihr Jubel wollte
Ende nehmen, als Petrone nach einer Glanzleiſtung ſeine
nſchaft in Führung gebracht hatte, und er ſchwoll zum
n an, als ein wundervoller Kombinationsvorſtoß das zweite
ergab. Und den Höhepunkt erreichte die Begeiſterung der
länder in dem Augenblick, wo kurz vor dem Abſchluß der
Halbzeit Deutſchlands Mittelläufer Kalb wegen einer
en Unſportlichkeit des Platzes verwieſen turde. In dieſem
enblick erkannte die Maſſe, daß der Kampf endgültig ent=
den
war.
Und doch zeigte es ſich, daß Deutſchland noch nicht endgültig
gt war. Mit nur vier Stürmern wurde der Kampf offen
Iten, und es waren Möglichkeiten genug vorhanden, aufzu=
n
. Tatſächlich langte es ja auch zum Ehrentor durch den
raner Hofmann, aber Uruguay, das oft genug ſtark in die
nibe gedrängt war, ließ ſich den durch die zahlenmäßige
erlegenheit gebotenen Vorteil nicht entgehen und erzielte
zwei Tore, die ſich nicht mehr vermeiden ließen.
Betrüblicher als die zahlenmäßige Niederlage ſtimmt aber
Art, wie das Spiel endete. Das war kein faires und ſchönes
el, wie man gehofft hatte. Aufregung beſtand von Anfang
aber ſie legte ſich nicht, ſondern endete in Ausartung. Schon
er erſten Halbzeit wurde hart geſpielt, ſehr hart ſogar. Die
ſamerikaner waren in ihren Mitteln nicht wähleriſch, jedoch
Seſchickt, und ſo hatte, der Schiedsrichter, der ſicher, ſehr
ekt und genau leitete, keine rechte Handhabe gegen ſie.
Pfle erlitt eine Verletzung, ohne daß ihre Urſache erkennbar
dagegen mußte Kalb ſeine Unbeherrſchtheit durch Heraus=
ung
büßen. Aber in der zweiten Halbzeit artete der Kampſ
Ends aus, vornehmlich durch Schuld der Südamerikaner, die
mehr als unſportlich benahmen, als die geſchwächte deutſche
unſchaft ihnen immer wieder große Schwierigkeiten bereitete
durch ihre Aufopferung den Sieg Uruguahs gefährdete.
13 ſchlimm wurde es, als Hofmann das Ehrentor für Deutſch=
2 erzielt hatte. In dieſem Augeublick leiſteten ſich die Süd=
der
ein Höchſtmaß an Unſportlichkeit und Unfairneß. Kein
Ider, daß es bei einer ſolchen Gelegenheit zu einem Zuſam=
rſtoß
zwiſchen R. Hofmann und Naſazzi kam, ſodaß drei
liuten vor Schluß beide noch vom Platz geſtellt werden muß=
Der Schiedsrichter konnte nicht anders handeln und ihm
Iſt iſt gewiß kein Vorwurf zu machen. Youſſuf Mohamed tat,
2 konnte, um das Spiel in erträglichen Grenzen zu halten,
S2 gelang ihm eben nicht. Die letzten drei Minuten waren
T Kampf mehr, ſondern cher eine Schlägerei von zehn Ameri=
Ein mit neun Deutſchen. Man mußte befreit aufatmen, als
2 Spiel zu Ende war und ein Kampf abgepfiffen wurde, der
22 von olympiſchen Idealen an ſich hatte und ein unangeneh=
2 Capitel in der Geſchichte der Olympiſchen Fußballturuiere
Ipen wird. Wir brauchen keine Parteipolitik zu treiben und
Fülchen Spieler über Gebühr entſchuldigen. Auch ſie haben
Der Fehler gemacht, ſie brauchten und durften die Nerven
Di berlieren, was beſonders für Kalb gilt, deſſen Heraus=
Lung dem Spiel eine Wendung gab. Aber die Hauptſchuld
ZI. Doch bei den Südamerikanern, von denen man viel mehr
Irneß erwartete und die anſcheinend ihre Beherrſchung ver=
LLs Denn nicht ales nach, ihren Wünſchen geht. Uruguay

war moraliſch geſehen eine große Enttäuſchung, ſpieleriſch
allerdings konnte die Mannſchaft überzeugen und die techniſche
Reife des ſüdamerikaniſchen Fußballs demonſtrieren.
Der Verlauf des Kampfes,
der von deutſcher Seite größtenteils mit zehn Mann durchgeführt
wurde, hat auf jeden Fall beſtätigt, daß Deutſchland heute ein
ernſthafter Gegner für jede Klaſſemannſchaft iſt. Wohl ſind die
Südamerikaner techniſch noch überlegen, aber ſie ſind nicht un=
überwindlich
. Unter normalen Verhältniſſen hatte Deutſchland
eine Chance zu gewinnen, wenn auch dazu vielleicht etwas Glück
notwendig war. Im gegebenen Moment war Uruguay aus der
Faſſon zu bringen, und in der zweiten Halbzeit war es zeitweiſe
auch ſo, obwohl nur vier Stürmer auf deutſcher Seite ſtanden.
Hätte hier nicht Kalb gefehlt, ſo wäre eine Wendung noch zu er=
warten
geweſen. Uruguay trat in einer veränderten Aufſtellung
an. Die Hintermannſchaft blieb, aber in der Läuferreihe wurde
Andrade, der nicht mehr der Alte und etwas zu langſam und
zu ruhig geworden iſt, durch den äußerſt talentierten jungen
Neger Piritz erſetzt, der auch tatſächlich ein vollwertiger Erſatz
war. Im Sturm hatte man den wiedergeneſenen Petrone in die
Mitte geſtellt und durch dieſen gefährlichen Torſchützen mehr
Durchſchlagskraft hereingebracht, die gegen Holland merklich ge=
fehlt
hatte. Für Scarone ſtellte man Caſtro, der mit Petrone
beſſer eingeſpielt iſt und ſich auch gut bewährte. Die deutſche Elf
kam in der Aufſtellung wie gegen die Schweiz, die Erſetzung
Hornauers durch Horn war unterblieben.
Die erſten 45 Minuten.
Dem ägyptiſchen Schiedsrichter Youſſuf Mohamed ſtellen ſich
die Mannſchaften in folgender Aufſtellung:
Deutſchland:
Stuhlfaut
Beier Weber
Knöpfle Kalb. Leinberger
Albrecht Hornauer Pöttinger R. Hofmann L. Hofmann
A. Campolo J. P. Cea P. Petrone H. Caſtro, S. Urdinaran
A. Geſtido L. Fernandez J. Piriz
P. Ariſpe J. Naſazzi
A. Mazali
Uruguay:
Uruguay leitet das Spiel ſehr energiſch ein und verſucht, die
deutſche Mannſchaft gar nicht zu Wort kommen zu laſſen. Aber
dieſe Taktik mißlingt, Deutſchland findet ſich ſchnell genug und
geſtaltet durch ſeinen Sturm das Spiel ausgeglichen. Vorerſt
wickelt ſich der Kampf in der Mitte ab, die Verteidigungen laſſen
ſich auf beiden Seiten nicht paſſieren. Die deutſche Läuferreihe
arbeitet ſyſtematiſch und gleichmäßig, aber vorn macht Hofmann=
Meerane den Fehler, zu viel auf eigene Fauſt zu unternehmen.
Seine Erfolge gegen die Schweiz haben ihn etwas zu ſelbſtſicher
gemacht, und mit Alleindurchgängen kommt er bei Uruguay nicht
weit. Ein Mißverſtändnis zwiſchen Weber und Stuhlfaut be=
ſchwört
eine große Gefahr herauf, denn Petrone erwiſcht den Ball
blitzſchnell und ſchießt knapp neben das Tor. Dafür ergibt ſich
auf der anderen Seite ein ähnliches Bild, als Pöttinger eine
Flanke von Hofmann verpaßt und damit eine gute Chance ver=
gibt
. Das Spiel hält ſich weiter verteilt und offen, wenigſtens
erkennt man die Gleichwertigkeit der deutſchen Elf, die der gegne=
riſchen
Verteidigung ſchwere Aufgaben ſtellt. Durch Nervoſität
ſind die Leiſtungen immer noch etwas verkrampft, aber allmählich
wird es beſſer und die Angriffe erhalten mehr Fluß. Noch immer
iſt der Ausgang nicht zu überſehen, als in der 35. Minute Pe=
trone
ſich allein durchſpielt, mit einem Täuſchungsmanöver an
Weber vorbeikommt und durch einen unhaltbaren hohen Schuß
in die Ecke das Führungstor für Uruguay erzielt. Der
Kampf wird härter, die deutſche Elf arbeitet mit allen Energien.
Bei einem der unfairen Mätzchen der Südamerikaner verliert
Hans Kalb die Beherrſchung und ſtößt und tritt einen Gegner,
obwohl dieſer nicht im Beſitz des Balles iſt. Youſſuf Mohamed
iſt genötigt, Kalb herauszuſtellen. Der verhängte Straf=
ſtoß
ergibt auch das zweite Tor für Uruguay durch Urdinaran.
Uruguay führt 2:0. Durch weiteres hartes Spiel wird
Knöpfle verletzt und muß für kurze Zeit ausſcheiden. Bald dar=
auf
iſt Halbzeit.
Noch einmal 45 Minuten.
Mit Kalb iſt Deutſchland ſeines beſten Spielers beraubt.
Leinberger tritt für ihn auf den Mittelläuferpoſten und Hornauer
geht als linker Läufer zurück. Der Sturm muß ſich mit vier Spie=
lern
behelfen, bleibt aber weiter gefährlich und verbeſſert ſich
ſogar. Das gilt beſonders für Hofmann, der in der Pauſe wohl
ſeine Inſtruktionen erhalten hat und jetzt weniger Eigennützigkeit
zeigt, ſchnell und genau abgibt. Indeſſen bleibt auch Uruguay
nicht müßig. Der Sturm kombiniert ſehr flüſſig und ſchafft es in
der 17. Minute auch zum dritten Tor. Der Linksaußen Cam=
polo
flankt ins Feld, der Halbrechte Caſtro ſtoppt, täuſcht drei vor
ihm ſtehende deutſche Spieler, geht durch und ſchießt aus kurzer
Entfernung unhaltbar ein. Die Deutſchen laſſen ſich nicht ent=
mutigen
. Uruguay hat die Stärke des Angriffs erkannt und
nimmt R. Hofmann=Meerane unter beſondere Bewachung. Aber
auch das ändert nichts an den fortwährenden Angriffen des ge=
ſchwächten
Sturms, der mit allen Kräften arbeitet und ſchließlich
auch in der 32. Minute belohnt wird. Wegen zu langen Feſt=
haltens
des Balles vom Torwart wird ein Freiſtoß für Deutſch=
land
gegeben. Leinberger ſetzt zum Schuß an, berührt aber den
Ball nur leicht und R. Hofmann=Meerane kann mit wuch=
tigem
Schuß das Ehrentor für Deutſchland erringen.
Wenig ſpäter ereignet ſich wieder einmal ein Zwiſchenfall vor dem
deutſchen Tore. Petrone, der Stuhlfaut hart angegangen hat, läßt
ſich dazu hinreißen, ihn auch noch in den Rücken zu treten, und ſo

bleibt der Reſt des Spiels jetzt nur noch eine traurige Vorſtellung.
In der 37. Minute kann Petrone noch ein viertes Tor für
Uruguay ſchießen, das den eigentlichen Kampfverlauf ab=
ſchließt
. Was nun folgt, iſt nur noch der troſtloſe Abſchluß einer
Rauferei. In den letzten Minuten geraten R. Hofmann und
Naſazzi aneinander, mit dem Erfolg, daß beide Spieler vom
Platz geſtellt werden. Mit zehn Mann gegen neun geht es in den
letzten Minuten weiter, und man iſt froh, als Youſſuf Mohamed
endlich abpfeift.
Was noch zu ſagen bleibt.
Die erſte Kritik verdient der Schiedsrichter Youſſuf Mohamed.
Es muß betont werden, daß der Aegypter ſehr genau und korrekt
leitete. Seine Kenntnis der Regeln war einwandfrei und ebenſo
gut die ſinngemäße Auslegung. Ihn kann kein Vorwurf treffen,
wenn das Spiel unſchöne Formen annahm. Er unterdrückte, was
zu unterdrücken war, und es iſt noch fraglich, ob nicht bei einem
anderen Schiedsrichter die Ausartungen noch ſchlimmer geworden
wären. Die Herausſtellung von Kalb, Hofmann und Naſazzi ge=
ſchah
zu Recht und bedarf keiner Bemängelung.
Daß die hohe Torziffer den Unterſchied in der Spielſtärke
nicht wiedergibt, bedarf kaum einer Erwähnung. Die deutſche
Mannſchaft war ihrem Gegner gleichwertig und hätte vielleicht
unter normalen Umſtänden knapp verloren. Sie ſpielte nicht ſo
glatt und ſicher wie gegen die Schweiz, aber dabei muß man auch
das größere Können der Südamerikaner berückſichtigen. Eine
Mannſchaft kann ſchließlich ihre Leiſtungen nur in dem Maße zei=
gen
, wie es der Gegner zuläßt, eine Binſenweisheit, die aber
immer wieder neu wird. Kalb war in der erſten Halbzeit ſehr
gut, ſeine Herausſtellung mußte bei einem ſo wichtigen Poſten
wie dem des Mittelläufers ausſchlaggebend ſein. Die Abwehr
trägt keine Schuld an den vier Toren. Sie lieferte ein ganz gro=
ßes
Spiel, und beſonders Stuhlfaut im Tor füllte ſein Amt mit
größter Zuverläſſigkeit aus. Die Leiſtung der Hintermannſchaft
wächſt noch durch die Tatſache, daß der gegneriſche Sturm ein
blendendes Angriffsſpiel vorlegte, gegen das die Schweiz nie
einen Vergleich aushalten könnte. Die Läuferreihe befriedigte
ebenfalls durchaus, ſolange Kalb in ihr ſtand. Knöpfle ſchaffte
unermüdlich, und auch Leinberger ließ keinen Wunſch offen. Nach
der Umſtellung änderte ſich das Bild natürlich. Leinberger er=
reichte
Kalb in der Mitte nicht, ſo ſehr er ſich bemühte, und
Hornauer mußte ſich auch erſt auf ſeinem neuen Poſten zurecht=
finden
. Schwächen zeigten ſich eigentlich erſt im Sturm, und zwar
im Innenſturm, wo zuviel auf eigene Fauſt gearbeitet wurde.
Man war nicht energiſch genug im Auswerten von Gelegenheiten,
achtete auch nicht ſorgfältig genug auf den Fluß des Angriffs,
ſondern blieb zerſtreut, jeder für ſich. Es fehlte alſo hier der Zu=
ſammenhang
. Seltſamerweiſe wurde es nach der Umſtellung
mit nur vier Mann viel beſſer. Hier bildeten die vier Leute end=
lich
ein geſchloſſenes, einheitliches Ganzes.
Uruguay war in den reinen ſpieleriſchen Leiſtungen, alſo in
der Technik, wohl beſſer als Deutſchland, aber doch nicht unüber=
windlich
. Der Sturm beſtach durch wundervolle Kombinations=
züge
, und die Hintermannſchaft war in ihrer Geſamtheit ſehr
ſicher. Indeſſen hatte die Läuferreihe mitunter kleine Schwächen,
die ſich bei einem vollen Sturm mehr bemerkbar gemacht hätten.
Das Spiel der Uruguayer litt teilweiſe auch unter einer ſtarken
Nervoſität, war aber doch kultiviert genug, daß man der Elf für
das Endſpiel große Chancen geben kann. Wären nicht die vielen
Zwiſchenfälle geweſen, ſo hätte Uruguay vielleicht reſtlos über=
zeugen
können.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Troſtrunde Südoft.
In Stuttgart: VfB. Stuttgart Freiburger SC. 2:1 (0:0).
Aufſtiegſpiele.
Gruppe Main: Viktoria Kahl SV. Heddernheim 5:4.
Sportfr. Frankfurt Germania Bieber 4:4.
Gruppe Heſſen: Sp.V. Flörsheim 09 Olympia Lorſch 14-
Gruppe Baden: FV. Raſtatt Sp.Vg. Schramberg 0:2.
Gruppe Rhein: Fortung Edingen Amicitia Viernheim 2:0.
Gruppe Saar: Sp.Vg. Oberſtein FV. Kaiſerslautern 2:3.
SV. 05 Saarbrücken FV. Kürenz 4:1.
Gruppe Nordbayern: Franken Nürnbg. Sp.Vg. Waiden 2:0.
Süddeutſche Mannſchaften auf Reiſen.
Fortuna Magdeburg Sp.Vg. Fürth (Samstag) 1:7.
Bonner FV. VfR. Mannheim 5:1.
Weſtdeutſchland.
Schwarz=Weiß Eſſen Chemnitzer BC. (Samstag) 3:5.
SSV. Barmen Turu Düſſeldorf 6:3. Alemannia Aachen
Preußen Krefeld 4:3. VfB. Bielefeld Meidericher SV. (Sa.)
3:0. Union Herford Meidericher SV. 0:9. Arminia Bielefeld
Duisburg 99 0:1.
Berlin.
Spandauer SV. Tennis=Boruſſia Berlin 3:1. Union
Oberſchöneweide Tasmania Neukölln 3:4.
Norddeutſchland.
Runde der Meiſter.
St. Pauli Sport Hamburg Arminia Hannover 2:2.
Hannover 96 Raſenſport Harburg 6:1.
Runde der Zweiten.
Union=Teutonia Kiel Sp.Vg. Hannover 0:4.
Mitteldeutſchland.
Polizei Chemnitz SC. Apolda 1:2. Fortuna Magdeburg
Sp.Vg. Fürth (Samstag) 1:7. Fortung Leipzig Eintracht
Leipzig (Samstag) 2:4. VfB. Leipzig Sportgeſ. Dresden 3:3.
Sp. Vg. Leipzig Halle 98 2:2.
Südoſtdeutſchland.
VfB. Breslau Union Ziskow Prag 1:5.

[ ][  ][ ]

Geite 6

Montag den 4 Juni 1928

Sombenſteg dee ooer gegen dei Beſtbrurfchen Heiſter.

Die 98er ſpielen den Weſtideutſchen
Meiſter 12:1 (7:1)ingrundund Boden
Alle die, welche da der Anſicht waren, daß der V.f.B. Aachen
ſich im Spiel des Sonntags für die am Vorabend erlittene 10:6=
Niederlage revanchieren würde, haben ſich gründlich verſpekuliert.
Wohl ließen die erſten Spielminuten klar den Willen der Weſt=
deutſchen
erkennen, alles aufzubieten, um einem 2. Sieg der
Süddeutſchen zu entgehen. Allein wiederum ſcheiterte dieſes Vor=
haben
an der hervorragenden Form der geſamten Darmſtädter
Mannſchaft, die nach kurzem Drängen der Gäſte ſich bald ge=
funden
hatte und dann innerhalb weniger Minuten eine 4:0=
Führung herausſpielte. Was ſich dann abſpielte, war eni lang=
ſames
, aber ſtetiges Zerfallen der weſtdeutſchen Kombination,
das zuletzt dazu führte, daß die Lilienträger ſouverän das Feld
beherrſchten.
Wir haben nun den Weſtdeutſchen Meiſter zweimal geſehen
und müſſen unumwunden bekennen, daß wir von ſeinen Leiſtun=
gen
ziemlich enttäuſcht wurden. Es mag ſein, daß die Mann=
ſchaft
zurzeit überſpielt iſt und in Darmſtadt ganz ſchwanze Tage
gehabt hat. Selbſt wenn man noch weiterhin in Rechnung ſtellt,
daß für die Weſtdeutſchen ungünſtig ins Gewicht fiel, die Darm=
ſtädter
in vortrefflicher Form anzufinden, ſo kann all dies nicht
darüber hinwegtäuſchen, daß die Aachener in ihrer Elf offen=
ſichtliche
Mängel aufzuweiſen haben. War die weſtdeutſche
Meiſtermannſchaft im Samstag=Spiel noch in einer ge iſſen ſo=
liden
Verfaſſung, ſo mangelte im 2. Spiel auch noch dies. Die
Spielhandlungen, von der Verteidigung bis zum Stum ein=
ſchließlich
, waren viel zu langſam und pomadig, als daß die
Darmſtädter Hintermannſchaft, die mit einem hochintelligenten
Spiel aufwartete, nicht bald den Braten hätten riechen müſſen
und ſo mit einem Zerſtörungsſpiel auſwartete wie es gründ=
licher
nicht hätte beſorgt werden können. Als einziger, der bis
zur letzten Minute gute und durchaus zweckmäßige Arbeit be=
ſorgte
, muß der Mittelläufer Falken erwähnt werden. Daß er
allein es nicht ſchaffen konnte, iſt ſelbſtverſtändlich.
Wenn man bedenkt, daß in der den letzten Sieg erkämpfen=
den
Darmſtädter Mannſchaft nur 5 Leute der Elf ſpielten, die
an der diesjährigen ſüddeutſchen Meiſterſchaft beteiligt waren, ſo
muß man, ſelbſt auf die Gefahr hin, ſich zu wiederholen, wieder

und wieder betonen, daß das ſchnelle und glänzende Zuſammen=
finden
der neu zuſammengeſtellten Mannſchaft höchſte Anerken=
nung
verdient. Wenn wir in der Kritik der Hintermannſchaft
beginnen, ſo darf ohne jede Einſchränkung dem geſtrigen Spiel
dieſer Leute das Zeugnis ausgeſtellt werden, daß dieſe Leiſtung
kaum überboten werden kann. Hoffen wir, daß es in der Zukunft
ſo bleibt und wir noch recht oft Gelegenheit haben, ſolche an akro=
batiſche
Höchſtleiſtungen grenzende Abwehrtätigkeit der Darm=
ſtädter
bewundern zu können. Wir wollen nicht in den Fehler
verfallen, allzu viel zu loben. Immerhin mögen Delp und Reuter
beſonders genannt ſein, ohne daß damit jedoch die erfolgreiche
Tätigkeit von Henß, Rothenburger, Pabſt und Jäger im ge=
ringſten
geſchmälert ſein ſoll. Daß ſich die Leiſtungen der Stür=
mer
würdig anſchloſſen, liegt auf der Hand, wurde doch Aachens
Torwächter, der übrigens nach dem 5. Tor ausgewechſelt wurde,
ohne daß dadurch das Verhängnis auſzuhalten war, 12mal ge=
ſchlagen
. Ein kleiner Mangel war die Vernachläſſigung des
Linksaußen. Fiedler war beſonders erfolgreich. Die Kombina=
tion
des Innenſturmes Werner=Fuchs=Hennemann war ſelten
flüſſig. Alles in allem war das Spiel der 98er alſo von beſtem
Format. Schade, daß der D.H.C. Berlin bis jetzt noch nicht bereit
iſt, gegen Darmſtadt anzutreten.
Kurz noch der Torreigen des Spieles, das Oberleutnant
Hermann einwandfrei leitete: Als Fiedler im Nachwurf eines
Strafwurfes in der 6. Minute zum 1. Erfolg der 98er kam, fielen
kurz hintereinander 3 Prachttore. Bei Nr. 2 lief Fiedler von der
Mittellinie aus durch, überſpielte alles, täuſchte den Torwächter
und placierte mit Doppelhänder ſicher. Nr. 3 ging eine Kom=
bination
Werner=Fuchs voraus, die wieder bei Fiedler und durch
deſſen Doppelhänder endete. Zur Abwechſlung gab es dann
eine Kombination der Halbſtürmer Werner=Hennemann, die durch
Letzteren das 4. Tor ergab. Aachen kam jetzt, nachdem der Halb=
rechte
Rheinberg freigeſpielt war, zum Ehrentor. Doch dann
hatte wieder Darmſtadt das Wort: Freund ſchießt ungemein
ſcharf dem Towwächter durch die Beine (5. Tor), Fiedler bringt
einen Schleuderwupf an und Fuchs ſtellt nach Kombination das
Halbzeitergebnis (7:1) auf. Nach Wiederbeginn ſpielt Darmſtadt
oft verhalten und kommt ſicher bis zum 12. Erfolg. Ein wohl
haltbarer Straſwurf durch Fiedler, ein weiterer Schleuderball
desſelben Spielers, ein Straſwurf durch Hennemann, eine Vor=
lage
über das halbe Spielfeld von Fuchs an Hennemann durch
Letzteren ſteigert die Torzahl auf 11. Als dann noch Werner
ſeinem Mittelſtürmer Fuchs wohlausgenützte Torgelegenheit zum
12. Erfolg gab, iſt der ſweſtdeutſche Meiſter empfindlich geſchlagen.

Rot=Weiß Polizeiſportverein Babenhauſen
4:2 (3: 4).
Um es vorweg zu nehmen, es war ein ſchönes feſſelndes
Spiel, das wirklich mehr Intereſſe beim Publikum verdient hätte.
Babenhauſen gewann verdient, wenn auch nicht in der Höhe, auf
Grund ſeines beſſeren Schußvermögens. Bei Rot=Weiß machte
ſich das Fehlen von Schäfer und Hörr im Sturm doch ſehr be=
merkbar
. Der eingeſtellte Erſatz gab ſich zwar redlich Mühe, ver=
fügt
aber doch nicht über die nötige Schußkraft. Nun zum
Spielverlauf: Babenhauſen betritt in der veröffentlichten Auf=
ſtellung
das Feld. Rot=Weiß mit
Bräuer
Förſter. Hanſen
Uhnmacht Schultz Fiſcher
Rettig Benz Bärtel Michel Merz
Der Anſwurf von Rot=Weiß wird abgefangen. Schom rollt
der erſte Babenhäuſer Angriff gegen das Tor, doch die Verteidi=
gung
kann noch klärend eingreifen. Bei einem Gedränge vor
dem Rot=Weiß=Platz hält Schulz den Ball zu lange, der ver=
hängte
Straſwurf wird von Gunkel Bräuer durch die Füße ge=
ſchoſſen
. 1:0 für Babenhauſen. Allmählich hat ſich auch der
Sturm der Rot=Weißen gefunden. Doch Bordt kann vorläufig
noch jede Gefahr für Babenhauſen bannen. Nach einem ſchönen
Durchbruch heißt es 2:0 für Babenhauſen. Doch nun finden auch
die Rothoſen das Tor. Rettig unternimmt einen Alleingang, den
er mit einem wunderbaren, für Bordt nicht zu haltenden langen
Schuß abſchließt. 2:1. Immer lebhafter wird das Spiel. An=
griff
auf Angriff trägt Rot=Weiß vor; endlich gelingt Schultz der
Ausgleich. Doch nicht lange dauert es, da geht Bobenhauſen
wieder in Führung. Abermals gleichen die Platzbeſitzer aus,
diesmal iſt Bärtel der Schütze. Doch noch vor Halbzeit können
die Poliziſten durch einen Strafſtoß erneut in Führung gehen.
Mit 4:3 für Babenhauſen geht es in die Halbzeit. Nach Wieder=
beginn
drängt Rot=Weiß ſtark, doch der Ausgleich bleibt verſagt.
Auf der Gegenſeite nützen die Poliziſten zwei Fehler der Rot=
Weiß=Verteidigung geſchickt aus und vergrößern ihren Vor=
ſprung
. Gegen Ende flaut das Tempo etwas ab. Förſter, der
nach vorne gegangen iſt, kann noch ein Tor aufholen, dem aber
Babenhauſen ein weiteres entgegenſetzt. 7:4 für Babenhauſen.
Dabei bleibt es bis zum Abpfiff. Der Schiedsrichter, ein Herr
aus Griesheim, war dem Spiel nicht immer gewachſen.
Kritik: Bei Babenhauſen war das Fang= und Schußver=
mögen
hervorragend. Bordt im Tor war gut, wie immer. Bei
Rot=Weiß hatte Bräuer, abgeſehen von ein, zwei Bällen, einen
ſehr guten Tag. Die Verteidigung war in der zweiten Halbzeit
ſchwächer als in der erſten. Beim Sturm mangelte es, wie ſchon
eingangs erwähnt, vor dem Tore an der nötigen Schußkraft, wäh=
rend
er im Feldſpiel Gutes leiſtete.
Rot=Weiß Liggerſatz Sp.Vg. Arheilgen 2. 9:1.
Ein durchweg überlegenes Spiel der Rot=Weißen, das auch
in der Höhe verdient gewonnen wurde. So ſchußfreudig hat ſich
der Sturm der Reſerven des Platzvereins lange nicht gezeigt.
Arheilgen ſpielte zwar recht eifrig, doch fehlte der Mannſchaft
noch die nötige Erfahrung. Keine Schuld an der Höhe der Nie=
derloge
trägt ihr Tormann, der manchmal verblüffend gut hielt.
Polizeiſportverein I Sportvereinigung Mainz=Kaſtel 5:6 (3:2).
Ein Spiel, wie es nicht ſein ſollte, war das auf dem Polizei=
ſportvereinsplatz
zum Austrag gekommene Freundſchaftsſpiel
zwiſchen beiden obigen Mannſchaften. Schlimmer konnte es nicht
in einem Verbandsſpiel zugehen. Mainz=Kaſtel hat gegen früher
noch nichts gelernt, was Sportdiſziplin und Fairneß angelangt.
Dieſes Spiel gab der Polizeiſportvereins=Elf einen Vorgeſchmack,
was ſie dieſes Jahr zu erwarten hat, wenn ſie in Kaſtel bei den
Verbandsſpielen zu ſpielen genötigt iſt. Nicht weniger wie drei
Spieler von Kaſtel mußten wegen Tätlichkeiten und rohen Spiels
den Platz auf Geheiß des Schiedsrichters verlaſſen.
Zum Spiele: Polizeiſportverein hatte Platzwahl und
wählte die Sonne im Rücken. Ein kurzes Auf und Ab, und
Hadäus landete einen Hochſchwungball im Netz. Das war das
Signal für die Gäſte zum Rauhſpielen und zum Kritiſieren der
Entſcheidungen des Schiedsrichters. Die Polizeiſportvereins=
mannſchaft
ſpielte ruhig weiter und ließ ſich durch nichts aus dem
Konzept bringen. Nachdem es Mainz=Kaſtel nach einem
Deckungsfehler des rechten Verteidigers des Polizeiſportvereins
gelang, den Ausgleich zu erzielen, gingen die Poliziſten wiederum
in Führung. So konnte ſie in der erſten Hälfte noch zweimal ein=
holen
, und mit dem Reſultat 3:2 ging es in die Pauſe. Bis dahin
ging es nach einigermaßen mit den Gäſten. Als nun Koch den
Platz mit dem Mittelſtürmer tauſche und zwei Tore vorlegen

konnte, da war es aus mit der Beherrſchung. Mit allen Mitteln
wurde verſucht, eine Kataſtrophe herbeizuführen. Der Sturm des
Polizeiſportvereins war taktiſch ſo klug, nicht gleiches mit glei=
chem
zu vergelten, und ſo gelang es den Gäſten, gleich zu ziehen
und ſogar noch kurz vor dem Schlußpfiff das Führungstor zu
erzielen.
Bei der Polizeiſportvereinsmannſchaft war der Tormann be=
ſonders
ſchwach. Die ſechs Tore wären alle zu halten geweſen.
Der Leitung der Handballabteilung wäre zu raten, im Intereſſe
ihrer Spieler mit einer ſolchen als unfair bekannten Mannſchaft
keine Spiele abzuſchließen. Der Boykott iſt das beſte Mittel für
ſolche Leute.
Weitere ſüddeutſche Handballergebniſſe.
VfR. Schwanheim Mainz 05 3:2. Polizeiſportverein Butz=
bach
VfB. Friedberg 6:1. Polizeiſportverein Darmſtadt
Kaſtel 06 5:6. Polizeiſportverein Babenhauſen Rot=Weiß
Darmſtadt 7:4. FSV. Frankfurt Handballſp.=Verein Frank=
furt
10:2. Polizeiſportv. Wiesbaden Hakoah Wiesbaden 7:3.
Handball=Turnier der Odenwaldſchule.
Nach Mitteilung des Kreisſpielwartes des Kreiſes Starkenburg im
Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletikverband wurde ein Spielverbot
für den Sportverein Darmſtadt 1898 deshalb erlaſſen, weil die Oden=
waldſchule
in Oberhambach nicht Mitglied der Deutſchen Sportbehörde
iſt. Bei Erlaß dieſes Spielrerbotes hatte der betreffende Spielwart
der Deutſchen Turnerſchaft, jedenfalls aus dem gleichen Grunde Spiel=
verbot
für die betreffenden Turnvereine zu dem fraglichen Turnier
bereits erlaſſen. Entgegen dem Wortlaut des Berichtes beſteht alſo
keinerlei beſondere Maßnahme gegen die der D. T. angeſchloſſenen Ver=
eine
, ſondern der die DS.B. im Kreis Starkenburg vertretende Spiel=
wart
Schreiber iſt nach wie vor ſtets beſtrebt, im beiderſeitigen Inter=
eſſe
zuſammenzuarbeiten, was auch bereits bei verſchiedenen Gelegen=
heiten
nach Möglichkeit mehrfach zum Ausdruck kam.
Au d Seutſchen Curnerſchaft
Tv. Eberſtadt 1. Tgde. Darmſtadt 1. 5:6 (1:2).
Tv. Eberſtadt 1. Jgd. Tgde. Darmſtadt 3. 5:3 (3:3).
Das geſtrige Spiel der erſten Mannſchaften war in jeder Be=
ziehung
als vorbildlich anzuſprechen. Wie ſchon im Vorbericht
erwähnt, bot Eberſtadt alles auf, um den Sieg zu erringen, doch
mußte es ſich mit 5:6 geſchlagen bekennen. Allerdings muß dabei
berückſichtigt werden, daß Darmſtadt für ſeinen verhinderten
Mittelläufer Erſatz einſtellen mußte. Beide Mannſchaften zeig=
ten
ein äußerſt flinkes und faires Spiel, gas die erſchienenen Zu=
ſchauer
vollauf befriedigte. In dem erſten Minuten wurde
beiderſeits etwas verhalten geſpielt, dann aber ſetzte ein außer=
ordentlich
ſcharfes Tempo ein, das bis zum Schluſſe durchhielt.
Nach 10 Minuten Spielzeit gelingt Darmſtadt der erſte Treffer,
dem drei Minuten ſpäter der Ausgleich folgte. Beide Verteidi=
gungen
und Torhüter hatten wun reichlich Arbeit, doch konnte
vorerſt nichts mehr erzielt werden. Erſt kurz vor Schluß der
erſten Halbzeit konnte Darmſtadt ſein zweites Tor buchen.
Nach Seitenwechſel ſtellte Eberſtadt das Ergebnis alsbald
auf 2:2, doch ſofort nach Anſpiel konnte Darmſtadt auf 3:2 er=
höhen
. Zehn Minuten ſpäter wiederum Ausgleich und kurz dar=
auf
4:3 für Eberſtadt. Nun drückte Darmſtadt gewaltig, und
konnte innerhalb 10 Minuten weitere drei Tore erzielen. Kurz
vor Schluß ſandte Eberſtadt nochmals unhaltbar ein. Der
Schiedsrichter, Turner Steinmetz=Pfungſtadt, leitete das Spiel
einwandfrei.
Vor dieſem Spiel ſtanden ſich die erſte Jugendmannſchaft
von Eberſtadt und die dritte Mannſchaft der Tgde. Darmſtadt
1846 gegenüber. Eberſtadts Mannſchaft war den Darmſtidtern
körperlich überlegen, doch dafür waren die Darmſtädter in der
Ballbehandlung entſchieden die Beſſeren. Das 5:3=Ergebnis ent=
ſpricht
dem Können beider Mannſchaften.

Im Fußball=Länderkampf Norwegen Finland in Helſingfors
ſiegten die Norweger mit 6:0 (3:0) Treffern.
Bayern 07 Nürnberg ſchlug im Waſſerballſpiel C. d. N. de Nizza
mit 2:0 (0:0) Treffern (abgebrochen) und gewann den Klubkampf gegen
die Südfranzoſen mit 6:2 Punkten.
Deutſcher Sieg in Paris. In einem 100 Kilometer=Dauerrennen
ſiegte in Paris Erich Möller=Hannover in 1:21.54,8 Std. GBahnrekord)
vor Bréau, Benoit, Toricelli, Linart und Schlebaum.
Einen neuen Weltrekord im 1000 Meter=Rekordfahren mit ſtehendem
Start ſtellte Oſzmella=Köln mit 1.12,/4 Min. auf.
Beim Staffellauf Grünwald=München ſiegte München 1860 in der
Klaſſe 4 vor Jahn und A.S.V. München Eine beſſere Zeit aber er=
zielte
die in der Sonderklaſſe ſtartende Landespolizei.

Waſſerſport.

Vorrunde zur Oeutſchen Waſſerballm
ſchaft. Jung=Deutſchland ſchlägt den 1

Nürnberg 4:1 (2:1).
Im Vorrundenſpiel um die deutſche Waſſerballme=

kam Jung=Deutſchland geſtern zu einem abermaligen Er
es den 1. FC. Nürnberg überlegen 4:1 ſchlagen konn
Mannſchaft bewies durch dieſen Sieg erneut großes
zählt doch der 1. FC. Nünberg zu den beſten ſüddeutſcher
ballwannſchaften. Dem ausgezeichneten Schiedsrichte

Blank=Mannheim, ſtellten beide Vereine ihre ſtärkſten V
gen. Der Kampf, der flott und hart durchgeführt wurde

Darmſtädter Mannſchaft durch ihre ſchwimmeriſche Ue
heit durch 4 Tore von Richter, Gils, Berges und Orlen

überlegenen Sieger. Die Nürnbeger kommen nur dur
Strafſtoß zu ihrem Ehrentor. Ueber die Verzögerung d
beginns und ſich daraus ergebener Begleitumſtände we
das Publikum an dieſer Stelle noch aufklären.

Jung=Deutſchland gegen Nizza am kommenden Mitt
Ein weiterer Großkampf im Waſſerball findet am
den Mittwoch durch ein Spiel Jung=Deutſchlands gegen
franzöſiſchen Waſſerballmeiſter Nizza, der ſich augenblie
einer Deutſchlandreiſe befindet, ſtatt. Dem Spiel vor
ein Verbandsſpiel zwiſchen der erſten Mannſchaft von 9n
und der zweiten Mannſchaft Jung=Deutſchlands. Wir s
auf das Spiel noch zurück.

Jugendtreffen in Michelſiadt i. O.

Etwa 350 Jugendliche des Gaues I, Kreis V des 3
Schwimmverbandes trafen, ſich nach vorausgegangene ape
wald=Wanderungen im altehrwürdigen Michelſtadt. Ar=
tag
vormittag bewegte ſich ein ſtattlicher Zug nach de iEt
Rathaus, wo Gaujugendleiter Gießmann ſeine Schl
jugend begrüßte. Hierauf begrüßte Herr Bürgermeiſte
die jungen Gäſte und wies auf die enge Verbundenheit
alter und neuer Zeit, die das herrliche Michelſtädter
entſtehen ließ. Eine freudige Ueberraſchung bereitete d

wartete Erſcheinen des Verbandsvorſitzenden, Herrn Dr. f
der vor= und nachmittags eindrucksvolle Worte an die 5
tichtete und zur Zuſammenarbeit im Sinne des Ve
mahnte.
Beſonderer Dank gebührt der Stadt Michelſtadt die
Wettkämpfe, Leichtathletik und Schwimmen, das Stad
Verfügung ſtellte und für die Sieger hübſche Andenker keie
Die männliche und weibliche Zugend trug am V.4;
leichtathletiſche und am Nachmittag Schwimm=Wettkäm au
die ſich großer Beſucherzahl erfreuten. Die beiden Dar wie
Vereine, Jungdeutſchland und Rot=Weiß, konnten F7
Siege nach Darmſtadt bringen. Die Nachmittags=We Ey
waren von Kunſt=Schwimmen, Tauch= und Sprungvorfü ſo
umrahmt. Den Abſchluß bildeten ein Waſſerballſpiel Seu
Wanderpreis der Stadt Michelſtadt und ein Werbe=ſa
ſpiel, in denen ſich je eine Jugendmannſchaft Jungdeut ſr=
und Rot=Weiß gegenüberſtanden.
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Mehrkampf Herrenjugend bis 16 Jahre (4mal 10 E
Laufen, Hochſprung, Weitſprung, Kugelſtoßen, 3mal 5/ E=
bel
. und 3mal 50 Meter Lagen=Schwimmen): 1. REi
Platzziffer 14, 2. Jungdeutſchland, Platzziffer 15, 3. Pſen
verein Frankfurt, Platzziffer 19, 4. S. C. Niederrad, Pla ſ3
Mehrkampf Herrenjugend bis 18 Jahre: 1. Jun
land, Platzziffer 9, 2. Rot=Weiß, Platzziffer 11, 3. Erſter /
furter Schwimm=Club, Platziffer 14.
Mehrkampf Damenjugend bis 16 Jahre (4mal 7 /47
Laufen, Schlagballwerfen, Weitſprung, 3mal 50 Meter f70
3mal 50 Meter Lagen=Schwimmen); 1. Jungdeutſchland ſre
ziffer 6, 2. Poſtſportverein Frankfurt, Platzziffer 10.
Zum Waſſerballſpiel ſtellten ſich dem Schied /e

Herrn Steiger, Delphin Ffm., Jungdeutſchland:
Gebauer
Schuchmann
Weicker
Schwartz
Schlitt
Maher

Alken

Sulzmann

Trinkaus

Rot=Weiß:

Hanſt, F. Vogel, H.
Frommann
Stuckert, L.
Wiegand.

und lieferten ſich ein ſchnelles, hartes Spiel, das Rot=2(7
der zweiten Spielhälfte nach kurzem Drängen mit 1:0 e
den konnte.
Rot=WeißJungdeutſchland 8:0 (4:0).

Kraftfport.
Gaujugend=Mannſchaftskämpfe im Odenwaldgau (D.A.S. E

Die Austragung der noch ausſtehenden Kämpfe, fa
Sonntag, den 3. Juni, im Uebungslokal des Kraftſport ſ
Darmſtadt 1910 unter Leitung von Veith=Darmſtadt ihre
gung. Von den gemeldeten Mannſchaften Fürth, Roßdorf !
Ramſtadt, Dieburg und Darmſtadt 1910 waren nur Diebu. w
der=Ramſtadt und Darmſtadt 1910 erſchienen. Die Kämpfe
ten folgende Reſultate: Dieburg Nieder=Ramſtadt 6:2,
ſtadt 1910 Nieder=Ramſtadt 6:6 (infolge kürzerer Ring
Darmſtadt gewonnen), Kraftſportverein Deutſche Eiche
dorf (Jugend), Kraftſportverein Darmſtadt 1910 (Jugend
ihr Kampftagprogramm gegen die 1. Mannſchaft der Heſſ.
polizei Darmſtadt auszufüllen, verpflichtete die Vereins
von Roßdorf die 10er Jugend zum fälligen Vorkampf.
endete unter Leitung von Schrauder (Polizei) mit dem 9%
8:4 für Darmſtadt.
Kritik: Objektiv betrachtet ſtanden ſämtliche Käm)
einem hohen Leiſtungsniveau, jedoch muß es ſeltſam bei
wenn für die diesjährigen Jugendkämpfe Leute ſtarten, d.
Jahrgang 1909 angehören, wo doch ſatzungsgemäß nur der
gang 1910 ſtart berechtigt wäre. Durch dieſen Umſtand n
10er Jugend inſofern gehandicapt, da ihn in verſchiedene
wichtsklaſſen Leute gegenüberſtanden, welche in altien !
ringen. Deshalb gebührt ihr ein Geſamtlob, und hoffen i.
beſte, daß ſie das Ziel erreicht, das ſie ſich geſtedkt hat.

Zußbali.
H.S.V. Rödelheim 1. Jugend Sportverein 98 Darm
3. Jugend 1:6 (1:4).
Am Sonntag, den 3. Juni, weilte die 3. Jugend de2
vereins 98 in Rödelheim zu Gaſt. Den 98ern gelang eer

ihr techniſches Können den körperlich überlegenen 9e9e
mit obigem Reſultat das Nachſehen zu geben. Erfolgreich
Eiſinger 2, Ratgeber 1, Herthel 1, Fuchs 1. Auch die
Spieler waren ſich ihrer Aufgabe voll bewußt.

Sportverein 98 (Jugend).
1. Jugend 1. Jugend Michelſtadt, dort, 5:3.

2. Jugend 1. Jugend V. f. R., Darmſtadt, hier,
3. Jugend 1. Jugend Groß=Gerau, hier, L:b=
4. Jugend 2. Jugend Eberſtadt, hier, 18:4-

1. Schüler 2. Jugend Pfungſtadt, dort, C:0=
2. Schüler komb. Jugend V. f. R. Darmſtadt, 9e

[ ][  ][ ]

Odenwald=Fahrt des Heſſiſchen
Motorſport=Clubs.
s war ein ausgezeichneter und, wie ſich bei der Durchfüh=
ergab
, auch ein durchſchlagender Gedanke des Heſſiſchen
rfvort=Clubs Darmſtadt A. D.A. C., am geſtrigen Sonntag
Fahrt durch die Gaue des Odenwaldes zu veranſtalten.
Totorfahrzeuge, Wagen und Motorräder aller Größen und
m ſtellten ſich um 8 Uhr morgens in Darmſtadt am alten
hof zum Start und 140 Fahrzeuge konnten am Ziel ( Ober=
ſaus
) am Abend gewertet werden. Die Fahrt trug den
ikter einer Touren=, Geſellſchafts= und Propagandafahrt
and eine ſtarke Teilnahme geſchloſſener Teilnehmergruppen
Harmſtadt, Mainz, Worms, Frankfurt, Wiesbaden, Hom=
Afchaffenburg und anderen Ortsgruppen des Gaues IIIa
I.H.A.C. Es war eine herrliche Fahrt, die vom Wetter
ordentlich begünſtigt wurde, nur der Staub, machte den
rn von Motorrädern und den Inſaſſen offener Wagen zu
in und verwandelte dieſe ſo ziemlich zu Negern, die aller=
uber
diefer Wandlung ihren guten Humor nicht verloren.
un auch auf der ganzen Fahrt kein ernſtlicher Unfall vor,
reſſewagen, von Herrn Robert Trapp äußerſt ſchneidig
ert, konnte dreimal rettend eingreifen. Einmal galt es,
7otorrad mit Beiwagen aus einem Kornfeld zu ſchleppen,
einen Frankfurter Wagen, der ſich in einem Graben bei
erbach umgelegt hatte, aufzurichten und wieder auf die
ie zu bringen. Die Inſaſſen des Wagens kamen mit dem
cken davon, der Wagen ſelbſt wurde nicht nennenswert be=
at
. Die Fahrt führte im ganzen über 150 Kilometer und
urchſchnittsgeſchwindigkeit waren mit Rückſicht auf die ge=
ſe
Streke 30 Km. pro Stunde vorgeſehen, natürlich mußte
des bergigen, überaus kurvenreichen Geländes die Fahrt
iſe erheblich beſchleunigt werden, um rechtzeitig am Ziel
iſten Etappe, in Erbach, anzukommen. Bis hierhin ging
ahrt über Eberſtadt, Seeheim, Brandau, Lindenfels, Krei=
Höhe, Waldmichelbach und Beerfelden, um nur die haupt=
hſten
der berührten Orte und Punkte zu nennen. Eine
ng auch für die auswärtigen Teilnehmer, ſich in dem
rigen Gelände zurecht zu finden.
s war, vom Staub abgeſehen, eine genußreiche, höchſt
ſſante Fahrt und die Teilnahme der Bevölkerung in den
fahrenen Ortſchaften allgemein und freundlich, uberall

e gewinkt, der Weg zur Ergänzung der im übrigen für den
erkſamen Fahrer ausgezeichneten Streckenmarkierung durch
en gezeigt und mit Gießkannen und Schläuchen jeden For=
die
Strecke unter recht viel Waſſer geſetzt. Die wenigen
genkommenden oder überholten Hafermotore benahmen ſich
idig und auch das liebe Federvieh hat einiges gelernt, auf
anzen Strecke zählten wir nur 4 Hühner, die die Verkehrs=
riften
nicht korrekt beachteten! In ſchönſter, allſeitig un=
öter
Fahrt wurde ſo das Ziel der erſten Etappe erreicht
urz vor Erbach, in Lauerbach, ſammelten ſich alle Fahrer
eſchloſſenen, korſomäßigen Einfahrt in Erbach. Alle Ach=
wie
Stadt und Verkehrsverein die Teilnehmer empfingen,
en und Muſik, herzliche Anteilnahme der Bevölkerung,
rgültige Abſperrung durch Polizei, Gendarmerie und
wehr auf dem zunächſt als Parkplatz dienenden Marktplatz.
herzliche Aufnahme und die geſchickte, nachdringliche Ver=
= und Fremdenwerbung in Erbach könnte ſich manche
re Stadt zum Beiſpiel nehmen! Im Hofe des Erbacher
ſſes wurden Erfriſchungen eingenommen, luſtig photo=
ſiert
und Gelegenheit genommen, die vorbildlichen Samm=
n
des Gräflichen Schloſſes in Augenſchein zu nehmen.
kieß auch die Stadt Erbach allen Teilnehmern an der Fahrt
hübſche junge Mädels in Tracht eine künſtleriſch aus=
rte
Erinnerungsnadel aus Silber überreichen. Dann ging
n Korſo durch die Stadt und über den neuen Sportplatz
der Feſtwieſe zum Schützenhof, wo gemeinſam das Mittag=
eingenommen
wurde. Der Sportplatz mit der ganzen
en Wagenkolonne ſoll auch durch Flieger aufgenommen
en ſein, geſehen haben wir es nicht, da uns die Chroniſten=
t
an den Schützenhof feſſelte. Hier begrüßten die Fahrt=
hmer
mit herzlichen Worten Herr Reg.=Rat Schwan als
eter des Kreisamtes, Herr Vürgermeiſter Dengler und
Rech.=Rat Fehr vom Erbacher Verkehrsverein, für die
rſportler antworteten Herr Hartmann, der Präſident
Heſſiſchen Motorſport=Clubs, und Herr Kleinböhl vom
and des Gaues IIIa des A.D.A.C. Aus den Anſprachen
Zehördenvertreter klangen aufrichtiges Verſtändnis und
che Wünſche für die Förderung des Motorſportes durch.
Lieder geſchloſſen ging es ſodann nach dem Gräflichen
ſchloß Eulbach, wo der wundervolle Park, an dem manche
Teilnehmer früher vorbeigefahren waren, ausgiebig beſich=
wurde
. Die Weiterfahrt führte hierauf über Vielbrunn
ſach, König, Höchſt und Dieburg zum Ziel der zweiten
ge und ſomit auch zum Endziel der Fahrt, dem Oberwald=
wo
bis gegen 6 Uhr die Fahrzeuge wohlbehalten eintrafen.
Preſſewagen war in ſauſender Fahrt, mit Herrn Trapp als
im, ſicheren Führer am Steuer, als einer der Erſten am
waldhaus angelangt, um pflichtgemäß die Ankunft der
ehmer zu regiſtrieren. Leider machte der überaus ſtarke,
ägliche Andrang im Oberwaldhaus es nicht möglich, die
kteilnehmer alle geſchloſſen unterzubringen, aber auch ſo
man gemütlich zuſammen, bis kurz nach 8 Uhr Herr Hart=
das
Ergebnis verkündigen konnte. Hiernach erhielten:
Den Wanderpreis des Verkehrsvereins Erbach: Ortsgruppe
nz mit 6316 Punkten.
Den erſten Klubpreis: Ortsgruppe Frankfurt mit

Punkten.
Den zweiten Klubpreis: Ortsgruppe Worms mit 3309
ten.
Den dritten Klubpreis: Ortsgruppe Aſchaffenbure
294 Punkten.
Zewertet wurde Fahrzeuge mal Inſaſſen mal Km. Luft=
vom
Clubſitz bis Erbach für den Wanderpreis, Fahrzeuge
dm. Luftlinie vom Clubſitz bis Darmſtadt für die Elub=
* Der von dem Verkehrsverein Erbach geſtiftete Wander=
eine
auf die heimiſche Elfenbeininduſtrie Bezug nehmende
in erbach angefertigte prächtige Figur aus Elfenbein, muß
Nutereinander oder 3mal außer der Reihe gewonnen wer=
Die Odenwaldfahrt, die dieſes Jahr zum erſten Male aus=
Een wurde, ſoll jedes Jahr wiederholt werden, durch immer
* abwechſlungsreiche Strecken unſerer ſchönen engeren
kat führen und Erbach zum Ziel haben. Es wird ſich jedoch
Aunnt empfehlen, mit Rückſicht auf den Zuſtand der Stra=
und die leidige Staubfrage wer erfindet einen Auto=
Zwaßen=Zug, der mit genügender Waſſerkapazität und
Benug den Wagenkolonnen einer ſolchen Tourenfahrt
olich ſprengend den Weg ebnet? nur Start, Zwiſchen=
ia
erbach) und das Endziel feſtzulegen, im übrigen aber
Säyktteilnehmern den Weg freizugeben und nur das Ein=
Na deu Zielkontrollen innerhalb einer beſtimmten Friſt
tſchreiben. Einen ſolchen Ausweg auf Grund der Erfäy=
Der erſten Odenwaldfahrt kündigte Her; Hartmann auch
er Schlußanſprache nach der Preisverteilung bereits an.
Zigen darf der Oberleitung, insbeſondere Herrn Hari=
n
und dem Sportleiter, Herrn. Fr. Zahn, ſowie allen
Een an der ſo erfolgreichen Durchſührung der Fahrt betei=
Ltuttionären ein volles Lob für die ausgezeichnete Or=
Tation geſpendet werden.
Qalammenfaſſend mag in Erinnerung an die ſchöne, von
Wihlang und voi, keinem ernſten Unfall getrübte Fahrt
Doifnung Ausdruck gegeben werden, daß die Odenwald=

Montag den 4 Juni 1928

Geite 7

. zur dauernden Einrichtung werden, mögen, die dem
H. W W.
Fen Motorſport weitere Freunde wirbt.

Zwei neue deuiſche
Leichtathletik=Weitrekorde.
Die deutſche Sprinterſtaffel erreicht 40,8 Gek
Frl. Lange ſtößt die Kugel 11,51 Meter weit.
Gerling ſchlägt Corts.
Es war kein glücklicher Gedanke der Turngemeinde in Berlin,
ihr Jubiläumsſportfeſt, bei dem zahlreiche Olympiakandidaten
der OT. und DSB. im Kampf ſtanden, auf ihrem eigenen Sport=
platz
in Mogbit zu veramſtalten. Der Platz erwies ſich als viel
zu klein, er wurde vorzeitig von der Polizei geſperrt und Tau=
ſende
, die keinen Einlaß mehr fanden, mußten unverrichteter
Dinge wieder umkehren. Auch die Aſchenbahn des Platzes be=
fand
ſich in einem ſehr mäßigen Zuſtande. Um ſo höher iſt es zu
bewerten, daß unſere Olympig=Sprinterſtaffel in der Beſetzung
Corts=Dr. Wichmann=Houben=Körnig mit 40,8 Sek. einen neuen
Weltrekord für Länderſtaffeln aufſtellen konnte. Im erſten Lauf
ſtartete die deutſche Staffel auf der zweiten Bahn. In der zwei=
ten
Bahn lief eine andere kombinierte Staffel, gebildet aus den
Sportlern Malitz=Schlößke und den Turnern Becker=König, die
giht Meter Vorgabe erhielt. Die Staffel der Eintracht Frankſurt,
die auch ohne Dr. Wichmann in der Beſetzung Eerling=Eldracher=
Metzger=Salz ein ganz hervorragendes Rennen lief, ſtartete in
der vierten Bahn mit ſechs Meter Vorgabe. Gerling ließ beim
erſten Wechſel Corts glatt zurück, erſt die nächſten Leute konnten
den Vorſprung aufholen. Die deutſche Staffel ſiegte ſchließlich
knapp in der neuen Weltrekordzeit von 40,8 Sek. vor Eintracht
Frankfurt 41 Sek. und der einige Meter zurück endenden zweiten
deutſchen Staffel. Im zweiten Lauf konnte die deutſche Staffel
wicht gewertet werden, da Houben und Körnig die Wechſelmarke
überſchritten. Beim erſten Lauf war der Wechſel recht gut ge=
weſen
.
Den zweiten Weltrekord ſtellte Frl. Lange=Charlottenburg
im Kugelſtoßen für Frauen mit 11,51 Meter auf. Frl. Lange
entriß damit Frl. Häublein, die ihr kürzlich mit 11,47 Meter den
Rekord genommen hatte, die Welthöchſtleiſtung wieder.
In den übrigen Wettbewerben für Olympiakandibaten gab
es biel Ausfälle. So wurden u. a. Schlobat=Inſterbung und der
Weltrekordinhaber im Kugelſtoßen, Hirſchſeld, vermißt. Im
Kugelſtoßen ſtartete nur der Turner Lignau=Dortmund, der mit
14,20 Meter eine neue DT.=Höchftleiſtung ſchuf. Bemerkenswert
iſt noch der Sieg des jungen Frankfurter Gerling im 100=Meter=
Lauf über Salz und Corts.
Die weiteren Ergebniſſe.
100 Meter: 1. Gerling, Eintracht Frankfurt 10,8 Sek.: 2. Salz,
Eintracht Frankfurt, Bruſtbreite zurück; 3. Corts=Berlin.
400 Meter: 1. Lauf: 1. Böcher=Berlin 51 Sek.; 2. Wieſe=Berlin.
2. Lauf: 1. Engelhardt=Berlin 50 Sek.; 2. Dünker=Berlin.
1500 Meter: 1. Wichmann=Karlshorſt 4:03,3 Min.; 2. Krauſe=
Berlin 4:07,5 Min.; 3. Wach=Barmen. Schoemann=Breslau
aufgegeben.
5000 Meter: 1. Schaumburg=Hünxe 15:21,4 Min.; 2. Syring=
Reuen, 500 Meter zurück.
Diskuswerfen: 1. Hoffmeiſter=Hanmover 46,20 Meter; 2. Hähn=
chen
=Berlin 43,06 Meter; 3. Lignau=Dortmund 42,38 Meter.
Hochſprung: 1. Ladewig=Berlin 1,85 Meter; 2. Köppke=Stettin
1,80 Meter; 3. Skorzinſki=Berlim und Beetz=Berlin je 1,75 Mtr.
Speerwerfen: 1. Macke=Böckenen 60,63 Meter; 2. Toſchek= Bres=
lau
58,90 Meter: 3. Meimer=Berlin 58,80 Meter.
100 Meter für Frauen: 1. Junkers=Haſſel 12,4 Sek.; 2. Haux=
Eintracht Frankfurt, 1 Meter zurück: 3. Holtmann=Hamburg;
4. Haargues=Lübeck.
Hochſprung für Frauen: 1. Börner=Leipzig 1,40 Meter: 2. Frl. b.
Bredow=Berlin und Sommer=Kiel, je 1,36 Meter.
4mal 100 Meter für Frauen: 1. Kombinierte Staffel Nr. 1 ( Lo=
renz
=Alpon=Haux=Junkers) 50 Sek. im erſten, 49,9 Sek. im
zweiten Lauf. 2. Komb. Staffel Nr. 2 (Holtmann=Voß= Ge=
ſchwiſter
Drieling).
Der Akademiſche Sportklub Darmſtadt in Kreuznach bei den
Nahetalkampfſpielen.
Wie im vorigen Jahre konnte der A.S.C. am vergangenen
Sonntag ſeine Expedition zu den Nahetalkampfſpielen ſehr er=
folgreich
geſtalten. Trotz ſcharfer Konkurrenz gelang es, drei erſte
und einen zweiten Platz zu belegen. Ulrich gewann das Speer=
werfen
mit der ausgezeichneten Leiftung von 54,40 Metern. Bei
dem 1500=Meter=Lauf gab es einen Doppelerfolg: Schilgen ſiegte
in 4:08,2 Min., dicht gefolgt von ſeinem Klubkameraden Gaß,
der 4:09 benötigte. Zuletzt konnte auch die 3 mal 1000 Meter=
Staffel in der Aufſtellung Schultes, Gaß, Schilgen einen ein=
drucksvollen
Sieg erringen.
Tennis.
Tennis= u. Eisklub Darmſtadt I Tennisklub Heidelberg I 13:3.
Tennis= u. Eiskl. Darmſtadt II Schwarz=Weiß Frankf. I 14:3.
Von herrlichſten Wetter begünſtigt, ſpielte der Tennis= und
Eisklub Darmftadt am geſtrigen Sonntag mit zwei Mannſchaften
gegen den Tennisklub Heidelberg und den Tennisklub Schwarz=
Weiß Frankfurt. Die Fülle guten Spielermaterials ermöglichten
die Darmſtädter, beide Wettkämpfe glatt und mit großem Punkt=
unterſchied
zu gewinnen.
Gegen Heidelberg ſpielte eine ſehr ſtarke Mannſchaft: Frl.
Fiſcher, Fr. Türk, Frl. Kleinſchmidt und die Herren Blecher,
Krafft, Kleinlogel, Deutler, Beeck und Steffan. Sie gewann mit
13:3 Punkten, 23:9 Sätzen und 181:123 Spielen. Sehr gut in
Form war Blecher, der Walz, den Heidelberger Spitzenſpieler,
glatt 6:3, 6:2 durch ſichere Hochdrives ſchlug. Krafft hatte Mühe,
Koſchel mit 6:3, 4:6, 7:5 hinter ſich zu laſſen. Mit Ausnahme
Deutlers wurden alle Einzelſpiele für Darmſtadt entſchieden.
Von den Doppels ging nur das von DeutlerKleinlogel durch
Schlägerdefekte verloren. Zum erſten Mixed traten die Gegner
nicht an, da ſie ſich durch eine Schiedsrichterentſcheidung unberech=
tigt
benachteiligt fühlten. In die beiden anderen teilten ſich die
Gegner.
Das Frankfurter Spiel ging 14:3, 29:9, 224:96 zugunſten der
Einheimiſchen aus. Es traten an: Fr. Ulenberg, Frl. Seuffert,
Frl. v. Löw, Frl. Pfotenhauer und Eſche, Samesreuther, Holz=
amer
, Hafry, Mangold und Tordrup. Eſche ſchlug Kreuzer 7:5,
6:8, 6:2 nach langem Kampf, die anderen Einzel gingen glatter
aus. Alle wurden gewonnen. Auch die Doppelſpiele endeten zu=
meiſt
für die Einheimiſchen entſchieden, nur Samesreuther verlor
ſein Doppel mit Eſche und Mixed mit Frl. Loy durch Unter=
ſchätzung
des Gegners überraſchend nach anfänglicher Führung.
Kegeln.
Figurenmeiſterſchaft.
Eine ſportliche Veranſtaltung anderer Art, als die ſeither
üblichen Kämpfe ſtellt das Figurenkegeln dar, das geſtern
im Bürgerverein begonnen hat. Hierbei geht es nicht um das
Werfen in die Vollen, ſondern es iſt auf einzelne Kegel zu wer=
fen
. Präziſer Aufſatz und ſicherer Arm iſt dabei beſonderes Er=
fordernis
. 50 Kegelbrüder und zwei Kegelſchweſtern fanden ſich
heute ein und waren mit beſonderem Eifer bei der Sache.
Als Höchſtreſultate, die nach dem derzeitigen Stand mit einer
Prämiierung rechnen können, ſind zu verzeichnen: 1. Kegelbruder
Schönefeld (Chattia) 57 Holz, 2. Kegelbr. Lautenſchläger ( Chat=
tia
) 45 Holz, 3. Kegelbr. Schüßler (Haſſia 1919) 45 Holz, 4. Kegel=
bruder
Deuchert (Keglerluſt) 42 Holz, 5. Kegelbr. Schieferdecker

(Zwölfer) 41 Holz, 6. Kegelbr. Schnellbacher (Chattia) 41 Holz.
Die Fortſetzung und Beendigung findet nächſten Samstag unb
Sonntag ſtatt.
Die 2. Bahn im Bürgerverein lief als Uebungsbahn. Die bek
dem Figurenkegeln nicht Beteiligten erprobten ſich im Uebungs=
kegeln
. Ununterbrochen war die Bahn beſetzt und es wurde man=
chem
wieder klar, daß Uebung den Meiſter macht. Wer beftrebt iſt,
ſich im Kegeln eine gewiſſe Fertigkeit anzueignen, ſollte ſich dem
vom Verbande eingerichteten Uebungskegeln widmen. Auch am
nächſten Sonntag iſt jedem Gelegenheit geboten, für billiges
geld ſich auf der Uebungsbahn zu erproben.
Siegerfeier. Zu Ehren der Sieger aus einer Reihe von
Veranſtaltungen in dieſem Vereinsjahre findet am 10. Juni,
abends 8 Uhr, im Fürſtenſaale (Grafenſtraße) eine Feier ſtatt,
der ein abwechſlungsreiches Programm zugrunde liegt. Hierbei
darf kein Kegelbruder und keine Kegelſchweſter fehlen. Es wird
bei dieſer Gelegenheit auch ein geſtifteter Vereinsſchrank ſeine
Weihe erhalten.
Pferdeſtort.
Frankfurter Juni=Rennen.
Der erſte Tag der Juvi=Veranſtaltung des Rennklubs Frankfurt
erfreute ſich bei wunderſchönem Wetter eine ſtarken Beſuhes. Die
Rennen waren durchweg ſtark beſetzt und der Verlauf brachte ſehr ſchöne
Momente. Im Preis von Weſterberg, dem Hauptereignis
auf der Flachen, kam Exzellenz beim Start gut ab und war dank ſeines
Vorſprungs bis zum Schluß nicht mehr zu holen. Waldmeiſter blieb
ſtets ſicherer Zweiter. Die beiden Herrenreiten über die Sprünge wurden
ſehr flott geritten. Im Dr. Rieſe=Jagbrennen führte Hegen=
prinz
lange trotz eines ſchweren Fehlers. Zuletzt kam noch Jſonzo zu
ihm auf, lieferte ihm einen harten Kampf und gewann nach dem letzten
Sprung überlegen. Das Buchenrode=Jagdrennen ſah Jenoe
zu 3 des Weges an de: Spitze, dann war er vollkommen fertig. Opanke
wurde nach vorn getrieben, aber Stattliche ging an ihm vorbei an die
Spitze und gewann hier ſicher. Im Kinder=Rennen gab es
einen überraſchenden Sieg von Bardenland, der im Einlauf an dem
führenden Moſſuk vorbeiging. Den ſpannendſten Kampf gab es im
PreisvomOdenwald, wo die vom Start weg führende Farmerin
in den letzten Sprüngen von Original geholt wurde. Farmerin konnte
dann im toten Rennen mit Amenophis gerade noch den zweiten Platz
behaupten. Ueberraſchend endete der Preis von Falkenſtein,
wo Scheinwerfer bis zum Einlauf die Führung hatte und hier A=Dalk
und Mira 2 vorbei laſſen mußte. Der Preis vom Frauenhof
ſah zuerſt Kofel und Irrlicht vor Dalibor. Im letzten Bogen brach
Kofel ſchwer nieder, Dalibor nahm die Führung und gab fie dann nicht
mehr ab.
I. Kinder=Rennen: 2700 Mk., 1000 Meter. 1. E. Grünbergs Bar=
denland
(Aſchenbrenner), 2. Alb. Schläfkes Moſſuk, 3. Geſt. Lechhofs
Galan, ferner Echo, Eliogabal, Strues, Grafenliebe, Polyphymnia.
Tot. 49, 19, 13, 24, 2½34 Lg. II. Preis vom Odenwald: 3000 Mk.,
1400 Meter. 1. O. Silbernagels Original (Narr), 2. A. Daubs Amew=
phis
und F. Gamerdingers Farmerin (tot. Nennen). Ferner Pompejus,
Mazeppa, Valor, Grimm, Horeb. Tot. 30, 14, 17, 25, K.=tot. III. Dr.
Nieſe=Jagdrennen: 3000 Mark, 3600 Meter. 1. O. Silbernagels Jſonzo
(Frhr. v. Egloffſtein), 2. Frau Schloß Hexenprinz, 3. A. Eberſpächer=
Hisgens Countryſide. Ferner Durbano, Fruſzi, Leichtfuß, Szentes.
Tot. 23, 12, 15, 16. ½2 Lg. TV. Preis von Falkenftein: 2700 Mk.,
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Ehrenpr. und 5000 Mk., 1400 Meter. 1. W. Weigangs Exzellenz (Göbl),
2. M. Friedigers Waldmeiſter, 3. A. Schläfkes Tarzan. Ferner: Mark=
ſtein
, Strug. Tot. 52, 94, 15. 2½ Lg. VI. Buchenrode=Jagdrennen:
Ehrenpr. und 5500 Mk., 4000 Meter. 1. H. Baumgärtners Stattliche
(Beſ.), 2. Dr. Mercks Opanke, 3. A. Schumanns Otavi. Ferner Jenve.
Tot. 31, 16, 13. 25 Lg. VII. Preis vom Frauenhof: 2700 Mark,
2000 Meter. 1. A. Schläfkes Dalibor (Narr), 2. M. Friedigers Frr=
licht
, 3. St. Benczes Montagne Ruſſe. Ferner: Turned up, Südwind,
Pretty Dolly, Steinadler, Ruiſſeau d’Or, Noailles, Moulin Vert, Kofel.
Tot. 22, 13, 21, 39. 1½½ Lg.
Ueberraſchungsſieg im Union=Rennen.
Lupus (Haynes) ſchlägt die Weinberger. Farn nie im Renwen.
Hoppegarten hatte am Sonntag mit der Entſcheidung des Union=
Rennens, dem ſogenannten Berliner Derby wieder einen großen
Beſuch, der nicht zuletzt auf das ſchöne Frühlingswetter zurückzuführen
war. Mit großer Spannung erwartete man die Entſcheidung der
Union da hier das Zuſammentreffen der Weinberger Audax and
Farinelli mit dem Hanielſchen Farn Aufklärung darüber bringen ſollte,
wer als Favorit ins Deutſche Derby gehen würde. Die Frage wurde
nicht befriedigend geklärt. Farn verſagte vollkommen, der Fuchs war
nie im Bilde, und die Weinberger fanden in Lupus, beſſer geſagt in
Jockeyz Haynes, ihren Bezwinger. Lupus hatte als bisher beſte Leiſtung
eine knappe Niederlage durch Anton im Preis der Dreijährigen in
Dresden zu verzeichnen. Ausſchlaggebend für ſeinen Ueberraſchungsſieg
war in erſter Linie die Jockeyſhip von E. Haynes, der ſtets gut vorn
lag und im richtigen Augenblick neben Audax auftauchte, auf dem Otto
Schmidt knapp um den kürzeſten aller Köpfe geſchlagen blieb. Vielleicht
wird der Ausgang beim nächſten Zuſammentreffen der beiden Pferde
doch umgekehrt lauten, immerhin rettete Haynes die für den Sieger aus=
geſetzten
30000 Mark durch ein grandioſes Finiſh. Der Ablauf der
neun Pferde am 2200=Meter=Start erfuhr durch die Unruhe von Ir=
länder
und Askari eine Verzögerung. Als das Band endlich hoch=
ſchnellte
war Lupus gleich vor Askari, Farinelli und Audax ab. An der
Gegenſeite hatte Askari die Spitze, ihm folgten Farinelli, Audax, Lupus,
Normanne und Narciß. Im Dahlwitzer Bogen ſchob ſich Audax mit
Lupus im Fahrwaſſer hinter Askari vor, und als Askari im Einlauf
geſchlagen war, ſetzte Otto Schmidt auf Audax zum Endſpurt ein. In=
deſſen
war auch Haynes auf Lupus gleich zur Stelle, und ſo lagen am
Anberg beide Pferde auf gleicher Höhe. Ein erbitterter Endkampf ſetzte
ein, und gerade im Ziel, konnte Lupus noch den Kopf nach vorn ſtecken.
Eine Länge hinter Audax traf Farinelli ein, ihm folgte faſt auf gleicher
Höhe der brav gelaufene Nareiß, während weit abgeſchlagen, noch hin=
ter
Normanne, Farn einlief. Eine große Leiſtung ſah man in der
Goldenen Peitſche von dem Weiler Oberwinter, der nach langer Pauſe
wieder im Rennen erſchien. Oberwinter galoppierte die 1200 Meter in
der ſehr guten Zeit von 1.15 Minuten und ſchlug Löwenherz II und
Palü nach Gefallen.
1. Jgnorant=Rennen. W00 Mark. 1600 Meter. 1. Graf A. Arnims
Silo (Grabſch). 2 Stall Halmas Goldſtrom. 3. Stall Hönwalts Aſſuan.
Ferner: Schneeball, Sansſouci, Filigran, Olymp, Goldoni, Pfotr, Alerta.
Lot.: 26, Pl.: 12, 13, 16:10. 12½ Lg.
2. Laurin=Rennen. Für zveijährige Stuten. 200 Mark. 1000 Meter.
1. Hauptgeſt. Altefelds Dominica (Janek). 2. A. u. C. v. Weinbeugs
Roſenlippe. 3 O. Blumenfeld u. R. Samſons Dolores. Nur 3 liefen.
Tot.: 14:10.8 15 Lg.
8. Adonis=Reanen. Verkaufsrennen. Ausgl II. Für Dreijährige
3900 Mark. 2000 Meter. 1. Geſt. Lechhofs Griland (Hagnes). 2. M.
Schönemannns Alſterblümchen. 3. M. Sklareks Ferne. Ferner: Marconi,
Mirim, Ernani, Tartar, Gerald. Tot.: 29, Pl.: 16, 48, 18:10. 1½
bis 1½ Lg.
4. Goldene Peitſche. Ehrenpreis und 10 400 Mark. 1200 Meter. 1.
Geſt. Weils Oberwinter (Tarras). 2. M. Böhms Löwenherz II (Haynes).
3. R. Haniels Palü (Grabſch). Ferner: Dominikus, Gondwana. Tot.:
18, Pl.: 13. 16:10. 1½ Lg.K.1½ Lg.
5. Union=Rennen. Für Dreijährige. Ehrenpreis und 40 500 Mark.
2200 Meter. 1. L. u. W. Sklareks Lupus (Haynes). 2. A. u. C v. Wein=
bergs
Audax (O Schmidt). 3. A. u. C. v. Weinbergs Farinelli (Böhlke).
4. Graf Helldorfs Narcis (Williams). Ferner: Askari, Gawan, Ir=
länder
, Normanne, Farn. Tot.: 174, Pl.: B, 14, 16:10. Kopf1 Lg.
6. Taucher=Rennen. Für zweijährige Hengſte. 2800 Mark. 1000
Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Avitus (O. Schmidt). 2 Geſtüt
Pünſtorfs Blanker Hans. 3. A. Schumanns Holdrio. Ferner: Egmont,
Maharadfa. Tot.: 24, Pl.: 16, 46:10.
7. Gaſtfreund=Rennen. 2800 Mark. 1800 Meter. 1 Geſt. Mydling=
hovens
Modewelt (Williams). 2 J. Plögers Chriſtinchen. 3 Stall
Hegis Oſiris. Ferner; Torrene Fuge, Mondnacht, Wippizo, Podargos,
Paroid, Tarnhelm, Golondrina, Aaſe. Tot.: 64, Pl.: 32, B, 24:10.
Kopf1 Lg.
Runb um Schwaben, das große B. D.R.=traßenrennen, wurde
bei den Berufsfahrern von Manthey=Berlin vor Bulla=Wien, bei den
Amateuren von Kürſchner=Suhl vor Altenburger=Kaſſel gewonnen.
Der Gr. Diamantpreis von Süddeutſchland wurde auf der Strecke
MannheimFrankfurtMannheim von Lerch=Baden vor Bleiſer= Frank=
furt
gewonnen.

[ ][  ]

Seite 8

Montag, den 4. Juni 1928

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