Darmstädter Tagblatt 1928


28. April 1928

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Samstag, den 28. April 1928.
Nummer 118
191. Jahrgang

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Aub ven Tagen des Boer
Spieckers Vernehmung
m Stettiner Fememordprozeß.
Stettin, 27. April.
Im Verlauf der heutigen Verhandlung im Stettiner Feme=
ordprozeß
wurde Miniſtevialdirektor Dr. Spieke vernommen,
r ſeinerzeit Leiter der Dienſtſtelle für öffentliche Ordnung in
berſchleſien war. Er hat nach ſeiner Angabe vom Miniſter des
nnern die Genehwigung zur Ausſage über die den oberſchle=
chen
Selbſtſchutz betreffenden Fragen erhalten. Der Zeuge
gte dann insbeſondere aus: Ich habe die Berichte über den
rozeß verfolgt und geleſen, daß Rittmeiſter von Loenning ge=
gt
hat, in den Jahren 1920 bis 1922 ſeien mit Willen und
iſſen meiner Regierungsſtelle etwa 200 Fememorde planmäßig
rchgeführt worden. Ich muß im Namen der in Oberſchleſien
tig Geweſenen ſchärfſten Proteſt dagegen einlegen, daß man
ſere Tätigkeit als Mord bezeichnet. Mit Wiſſen der Re=
erung
iſt in Oberſchleſien kein Mord ausge=
rtworden
. Schon kurz nach der Beſetzung durch die En=
ite
, als die erſten Drangſalierungen einſetzten, kamen Bitten
uns heran, wir möchten den bedrängten Deutſchen Waffen
fern. Der polniſche Aufſtand im Auguſt 1920 war
n den deutſchen Stellen ſeit Wochen der interalliierten Kom=
ſſion
angekündigt worden. Der Aufſtand brach auf den
g aus.
ein italieniſches oder franzöſiſches Gewehr.
losgegangen zum Schutze der Deutſchen!
Hätten wir nicht noch die Sipo gehabt, wäre Oberſchleſien
lleicht ſchon damals polniſch geworden. Während dieſer Zeit
ten zahlreiche oberſchleſiſche Flüchtlinge in das nicht beſetzte
biet und baten uns um Waffen, damit ſie ſich verteidigen.
nten. Severing, der damals in Breslau war, glaubte, die
candwortung für die Lieferung von Waffen und die Bildung
es Selbſtſchutzes zunächſt ablehnen zu müſſen. Da gelang es
in Berlin zu erreichen, daß ein Selbſtſchutz eingerichtet
rde. Die Reichsregierung übernahm dabei im
wiſſen Umfang die Bewaffnung und Bildung
ſes Selbſtſchutz s. Die Verantwortung teilte ſich ſo,
die militäriſche Leitung der Reichswehr vorbehalten war
die politiſche Leitung in meinen Händen lag. Wir waren
z natürlich von vornherein deſſen klar, daß die hergegebenen
ffen losgehen konnten und würden. Mit erhobener Stimme
r der Zeuge fort:
Wenn je ein Volk in Noiwehr gehandelt hat,
ſo war es in Oberſchleſien
S weiß nicht, ob es den völkerrechtlichen Begriff des Notſtandes
.hier aber lag er tatſächlich vor. Polizei und Gerichte ſchie=
für
alle politiſchen Vergehen und Verbrechen in Oberſchleſien
Es war abſoluter Stillſtand der Rechtspflege. Von pol=
ger
Seite wurden tatſächlich die furchtbarſten Morde, Ver=
imelungen
und Folterungen an Deutſchen begangen. Der
ge ſchilderte dann das furchtbare Schickſal eines
itſchen Lehrers, der ſich geweigert hatte, ein Hoch auf
en auszubringen und der dafür mit der Naſe an einer Mauer
ange gerieben wurde, bis die Naſe weg war, worauf man ihn
Stunden ſpäter völlig tot ſchlug. Dieſe Fälle hätten nur
vahmsweiſe bekannt werden dürfen, da zu befürchten war,
andernfalls die Abſtimmungsberechtigten aus dem Reiche
wagen würden, nach Oberſchleſien zu kommen und ihre
Sime abzugeben. So ſei es zu erklären, daß die deutſche Re=
tng
von den meiſten dieſer polniſchen Schandtaten ſo gut wie
s wiſſe. Die militäriſche Leitung des Selbſtſchutzes hatte
als Major Beckmann und nach deſſen Rückkehr zur Reichs=
Major a. D. Schwarzkoppen. Der Selbſtſchutz wurde ener=
g
eingeſetzt, um den
polniſchen Terror
rechen. Die hier genannte Zahl von 200 Fememorden er=
it
mir, ſo erklärte Spieker, ſelbſt dann, wenn der Ausdruck
am Platze wäre, außerordentlich hoch. Es iſt möglich, daß
iſche Inſurgenten, welche Deutſche ermordet hatten oder er=
ſen
wollten, ihrerſeits erſchoſſn wurden. Hier überhaupt von
ſen wollten, ihrerſeits erſchoſſen wurden. Hier überhaupt von
überhaupt keine Fememorde. Aus dem Umſtande, daß ſich
für oder gegen Deutſchland, für oder gegen Polen erklären
te, war eine Rechtspflege ohnehin unmöglich geworden. Es
auf Grund der damaligen Mordtaten verſchiedene Anzeigen
te Gerichte ergangen. Dr. Spieker hat in keinem Falle das
odimlicht, jede Behörde iſt von ihm über alles informiert wor=
cwas
er wußte. Nun ſei weiter geſagt worden, ſo reklärte
dDZeuge, er ſelbſt habe Mordbefehle erteilt. Es habe aber eine
klare Scheidung zwiſchen der Zuſtändigkeit von Militär und
rung beſtanden. Ich habe niemals irgendeinen Befehl
ie militäriſchen Stellen geben können, auch nicht an den
tſchutz. Den Zeugen Hauenſtein kennzeichnete Dr. Spieker
al inen der um Oberſchleſien verdienteſten Männer. Er müſſe
ſoweit er deſſen Ausſagen geleſen habe, dieſe mehr der
taſie als dem Gedächtnis entſprungen charakteriſieren. Der
ſagte weiter aus, daß er ſeinerſeits, ſoweit die Verant=
wling
auf ſeine Stelle fiel, ſtets dafür eingetreten ſei, daß man
Zerräter aus dem eigenen Lager den Gerichten übergebe
nach den außerhalb Schleſiens gelegenen Konzentratiyus=
7 abgeſchoben habe. Einen.
Befehl zum Amlegen
er nie erteilt. Wos die Tätigkeit des Dr. Hobus betreffe,
ſo dieſer Leutnant bei der Reichswehr=Brigade Brieg geweſen

und gleichzeitig Adjutant von Major Beckmann. Er fungierte
als Mittelsperſon zwiſchen Beckwann und dem Zeugen. Als
Major Schwarzkoppen die militäriſche Leitung des Selbſtſchutzes
übernahm, ſei diefer Mann faſt überflüſſig geworden. Wenn
Hquenſtein ausgeſagt habe, daß damals Paſſe maſſenhaft ge=
fälſcht
worden ſeien, ſo erkläre er, das ſeien keine gefälſchten
Päſſe geweſen, ſondern Päſſe, die aus Staatsnotwendigkeit von
amtlichen Stellen mit einem anderen Namen verſehen, ordnungs=
gemäß
ausgeſtellt wurden. Solche Päſſe könne man nicht als
gefälſcht bezeichnen. Wenn ſich Hauenſtein als Fememörder be=
zeichnet
habe, ſo ſei es ja jetzt ſehr leicht, ſich ſolcher Taten zu
rühmen, denn jetzt ſeien ja die Fälle amneſtiert, auch Dr. Hobus
ſei amneſtiert.
Der Zeuge Hauenſtein, der Miniſterialdirektor Spieker gegen=
übergeſtellt
wurde, blieb bei ſeinen Angaben und erklärte, daß
er ein ganzes Paket falſcher Päſſe hier vorlegen könne. Der
Vorſitzende fragte Hauenſtein, von wem er die Befehle er=
hielt
; er ſei doch nur Vollſtreckungsorgan geweſen. Hauenſtein
erwiderte, er habe die Befehle von Dr. Hobus erhalten und habe
dieſem auch Bericht erſtatten müſſen über die Vollſtreckung und
die Sachen abliefern, die ihm dabei in die Hände fielen. Der
Zeuge Spieker bemerkte hierzu, daß Hauenſtein zwei Dinge durch=
einander
werfe: Hauenſtein habe von der Nachrichtenabteilung
Aufträge bekommen und von Hobus. Es ſei jedoch nicht wahr,
daß er bei der Ausführung der Nachrichtenaufträge auch Mord=
befehle
erhalten habe. Hauenſteim erklärte hierzu, er habe
verſchiedene Aufträge erhalten: Wir waren tätig in der Spio=
nage
, in der Befreiung Deutſcher aus den Gefängniſſen, in der
Vollſtreckung von Urteilen und dem Nachrichtendienſt. Alle dieſe
Befehle, ſagte uns Dr. Hobus, ſeien von der zuſtändigen Stelle
erteilt und genehmigt worden und ausdrücklich wurde uns weiter
geſagt, daß in den einzelnen Fällen darüber Bericht an den
Staatskommiſſar erſtattet werde‟. Hauenſtein erklärte weiter auf
Befragen durch den Vorſitzenden, daß es ganz ausgeſchloſſen ge=
weſen
ſei, bei den vielen Fällen die einzelnen Befehle noch aus=
einander
zu halten, weil in der Ausführung dieſer Befehle alles
ineinandenging.
Verteidiger Bloch kam auf einen Fäll zu ſprechen, indem er
einen entſprechenden Bericht vorlieſt, der zum
Umbringen eines Verräters
namens Chriſt geführt hat. Zeuge Dr. Spieker erklärte mit
großer Beſtimmtheit, wenn dieſes Schreiben ehemals zu ſeiner
Kenntwis gekommen wäre, ſo wäre die Organiſotion Hauenſtein
ſchon eher aufgeflogen. Es handelt ſich, wie Zeuge Spieker er=
Hlärte, hierbei um folgendes: Wir hatten erfahren, daß von
polniſcher Seite vor der Abſtimmung Ausweiſe ausgegeben
worden ſeien, durch die es den Leuten möglich war, zur Abſtim=
mung
zu gehen. Dadurch konnte das Ergebnis in einer für
Deutſchland ungünſtigen Weiſe beeinflußt werden. Wir wußten
genau, daß ein Mann in Kreutzburg einen Ausweis hatte und
daß in Rybnik ein gleicher Ausweis ausgegeben worden war.
Ich gab Auftrag, feſtzuſtellen, ob das ſtimme, daß zwei Leute
den gleichen Ausweis hätten. Wenige Tage ſpäter wurde mir
der Ausweis des Mannes aus Kreutzberg vorgelegt. Ich fragte:
Woher haben Sie den Ausweis? Darauf wurde wir geant=
Ich habe darauf=
wortet
: Den Mann haben wir umgebracht.
hin ſofort erklärt: Ihre Organiſation iſt aufgelöſt, denn hier
handelt es ſich um Mord, um einen ſtumpfſinnigen Mord. Ich
habe gedroht, die Finanzierung einzuſtellen. Ich glaube, die
Leute haben noch einen Monatsgehalt bekommen und ſind dann
nach Hauſe gegangen. Das war die Reaktion auf den erſten mir
bebannt gewordenen Mord.
Auf die Frage des Verteidigers Bloch, ob der Zeuge Spie=
ker
Anzeige an die Staatsanwaltſchaft gemacht habe, erklärte der
Zeuge, er habe keine Anzeige zu machen brauchen, da die Polizei
ſich ſelbſt an ihn gewandt habe. Er habe aber die Leute gedeckt.
Der Oberſtaatsanwalt ſtellte nunmehr den Antrag, die Ver=
nehmung
Spiekers abzuſchließen und weiter auch die Erörterung
der Vorgänge in Oberſchleſien zu beenden, ſo daß keiner von den
geladenen Zeugen über die Sache mehr vernommen werden darf.
Die Verteidiger widerſprechen und baten um eine Be=
ratungspauſe
. Während dieſer Pauſe fand auch ein Geſpräch
zwiſchen dem Vorſitzenden und Rechtsanwalt Bloch ſtatt, um die
Verhandlungen nach Möglichkeit abzukürzen und den Prozeß
bald zu beenden. Der Antrag der Verteidiger, General von
Seeckt als Zeugen zu vernehmen, wurde abgelehnt, ebenſo die
Ladung von Reichswehrminiſter Dr. Geßler. Der Ladung des
Zeugen Dr. Hobus wurde ſtattgegeben.
Polen in der Zwickmühle.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Das Urteil des Haager Gerichtshofes über die Anmeldung
der deutſchen Kinder zu den Minderheitenſchulen in Oſtober=
ſchleſien
bringt die Polen in eine für ſie ſehr unbequeme Lage,
als ſie jetzt keinerlei Möglichkeit mehr haben, ſich ihren Verpflich=
tungen
zu entziehen. Hätte der Völkerbundsrat den Haager Ge=
richtshof
nur um ein Gutachten gebeten, dann wäre wohl der
zeitraubende und für diplomatiſche Spitzfindigkeiten ausſichts=
reichere
Weg über Genf geblieben. Aber hier handelt es ſich um
ein Urteil, das ausgeführt werden muß. Eine Vollſtreckungs=
behörde
gibt es allerdings nicht. Bei der bekannten polniſchen
Einſtellung iſt auch zu vermuten, daß diesmal wieder in Warſchau
alle Anſtrengungen gemacht werden, um ſich um die Ausführung
des Urteils, gerade weil es den Deutſchen recht gibt, herumzu=
drücken
. Um ſo notwendiger iſt es, daß nicht nur Herr Calonder,
ſondern auch die deutſche Diplomatie auf eine raſche Durchfüh=
rung
des Urteils drängen. Falls Polen dann tatſächlich aus=
weicht
, bleibt nichts übrig, als ſofort die Maſchinerie von Genf
in Beſvegung zu ſetzen, die ja auch keine Zwangsmittel, aber
immerhin beträchtliche Druckmittel hat, die genügen dürften.

Streſemann in Bayern.
Aus München erhalten wir nachſtehende Zu=
ſchrift
, die gerade mit Rückſicht auf die Störung
der erſten Streſemann=Verſammlung in München
von beſonderem Intereſſe ſein dürfte. Die Schriftl.
Der Entſchluß des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann,
bei der bevorſtehenden Reichstagswahl als Spitzenkandidat der
Deutſchen Volkspartei in den Wahlkreiſen Oberbayern=Schwaben
und Niederbayern=Oberpfalz (24/25) aufzutreten, bedeutete für
die geſamte bayeriſche Oeffentlichkeit eine Ueberraſchung von
allergrößtem Ausmaß, und gerade außerhalb Bayerns kann man
ſich wohl nur ſehr ſchwer einen Begriff von der grundlegenden
Bedeutung dieſes Vorganges machen. Denn dieſe Spitzenkandi=
datur
des Führers der Deutſchen Volkspartei in den beiden ſüd=
bayeriſchen
Wahlkreiſen geht nicht nur die Partei als ſolche an,
ſie iſt vielmehr auch ein aufſchlußreicher Maßſtab für eine tief=
gehende
Wandlung der öffentlichen Meinung in Bayern, für eine
Beruhigung und Konſolidierung des Verhältniſſes Bayerns zum
Reich. Die Preſſe aller Richtungen hat ſich daher hierzulande
ſehr eingehend und mit ſehr gemiſchten Gefühlen mit dieſem
außergewöhnlichen Vorgang befaßt. Es iſt bemerkenswert, daß
die Bayeriſche Volkspartei hierbei mehr an die innenpolitiſche
Seite der Angelegenheit denkt. Sie ſpricht von einem drohenden
Wiedererwachen des Liberalismus in Bayern, der einſt ſo mäch=
tig
war, daß er die zweitſtärkſte Partei in den Bayeriſchen Land=
tag
zu entſenden vermochte, und der nach dem Kriege die aller=
ſchwerſten
Rückſchläge erfuhr. Der Verſuch einer Neubelebung
des liberalen Gedankens durch Dr. Streſemann ſelbſt erſcheine
wie eine Art Provokation, denn man habe doch außenpolitiſch
dem Reichsaußenminiſter in den letzten Jahren weitgehendes
Verſtändnis entgegengebracht, und Dr. Streſemann gilt nun ein=
mal
bei der Bayeriſchen Volkspartei als Unitariſt und kultur=
politiſcher
Gegner der ofſiziellen bayeriſchen Politik, die ein ſehr
weitgehendes Konkordat mit dem Vatikan zuftande brachte gegen
die Stimmen der D.V.P.=Abgeordneten, während de Reichstag
an dem Widerſtand der Deutſchen Volkspartei gegen das zwiſchen
Zentrum und Deutſchnationalen vereinbarte Schulgeſetz ſcheiterte.
Parteipolitiſch betrachtet, bedeutet freilich der Entſchluß Dr.
Streſemanns, auf eine Aufſtellung in ſeinem todſicheren Berliner
Wahlkreis zu verzichten und dafür in den beiden Hochburgen des
bayeriſchen Föderalismus und Partikularismus zu kandidieren,
eine erſtaunliche Kühnheit. Denn der Wahlkreis Niederbahern=
Oberpfalz iſt der ſchlechteſte von allen 35 Reichstagswahlkreiſen
für die D.V.P. bei der letzten Reichstagswahl geweſen; hier er=
hielt
die Deutſche Volkspartei am 7. Dezember 1924 ganze 7000
Stimmen, während ſogar die Demokraten in dieſem Wahlkreis
über 12 000 und die Nationalſozialiſten 16 500 Stimmen aufbrach=
ten
. Im Wahlkreis Oberbayern=Schwaben (der viertſchlechteſte
im ganzen Reich!) erzielte die D.V.P. am 7. Dezember 1924 ganze
21167 Stimmen, denen hier 144306 deutſchnationale, 55 887
nationalſozialiſtiſche und 23 423 demokratiſche Stimmen allein
gegenüberſtanden. Die Deutſche Volkspartei hat ſomit bei der
letzten Reichstagswahl in den beiden altbayeriſchen Wahlkreiſen
mit rund 28000 Stimmen keinen einzigen, ja nicht einmal einen
halben Reichstagsabgeordneten durchgebracht. Dr. Streſemann
muß demnach das Ergebnis vom 7. Dezember 1924 mehr als ver=
doppeln
, wenn er 60 000 Stimmen erzielen und ſomit gewählt
werden will. Nun iſt es außerordentlich lehrreich, daß gerade die
demokratiſche Preſſe, und vor allem die im Reich, gefliſſentlich
die Nachricht verbreitet, Dr. Streſemann denke gar nicht daran,
das bayeriſche Mandat anzunehmen, das übrigens mehr als un=
ſicher
ſei. Er werde ſich vielmehr auf der Reichsliſte der Deut=
ſchen
Volkspartei wählen laſſen, an deren Spitze er ja bekanntlich
ſteht. In Bayern diene er lediglich als Schrittmacher für den
General von Schoch, den Vorſitzenden der Landespartei, der an
zweiter Stelle in den beiden Wahlkreiſen Dr. Streſemanns auf=
geſtellt
wurde. Exzellenz von Schoch ſei Monarchiſt und Föde=
raliſt
bajuvariſcher Prägung, wie ja überhaupt der Deutſchen
Volkspartei in Bayern der unitariſche Kurs der Partei mehr oder
weniger zuwider ſei, und Dr. Streſemann gebe den Nimbus
ſeiner Perſönlichkeit und ſeines Namens für dieſen ausgeſproche=
nen
Außenſeiter her; ſeine Kandidatur ſei ein Zugeſtändnis an
den föderaliſtiſchen Flügel der Partei in Bayern, der ja ſeinerzeit
energiſch gegen die unitariſtiſche Rede Dr. Cremers proteſtiert
habe. Alle dieſe durchſichtigen Zweckmeldungen ſind inzwiſchen
eindeutig dementiert worden. Dr. Streſemann hat offiziell er=
klärt
, daß er ſich nicht auf der Reichsliſte wählen laſſen will, ſon=
dern
daß er den Wunſch hat, in Bayern gewählt zu werden und
als Abgeordneter für die beiden ſüdbayeriſchen Wahlkreiſe in den
neuen Reichstag einzuziehen!
Nicht weniger bedeutungsvoll und über das Jutereſſe der
Deutſchen Volkspartei weit hinausgehend erſcheint die Tatſache,
daß die bayeriſche Kandidatur Streſemanns einen lehrreichen
Maßſtah für eine weitgehende innere Wandlung der öffentlichen
Meinung in Bayern überhaupt darſtellt. In unſerer ſchnell=
lebigen
und ſchnellvergeſſenden Zeit denkt man gerade hierzu=
lande
jetzt kaum noch daran, daß Dr. Streſemann im Spätherbſt
des Jahres 1923 als deutſcher Reichskanzler den ſchwerſten Kon=
flikt
durchgefochten hat, den das Reich jemals ſeit 1918 mit Bay=
ern
erlebte. Es war die Zeit, da die Reichswehr auf die baye=
riſche
Regierung verpflichtet und dem Reich mehrfach von Bayern
aus offen der Gehorſam aufgeſagt worden war. Gegen den
Reichskanzler Dr. Streſemann, der den paſſiven Widerſtand und
den Ruhrkampf liquidiert hatte und der erneut außenpolitiſch den
Verhandlungsweg beſchritt, richtete ſich letzten Endes im No=
vember
1923 der geplante bewaffnete Marſch nach Berlin, aus
den dann nichts geworden iſt, weil die beiden revolutionären
Strömungen, nämlich die bayeriſch=partikulariſtiſche und die

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völkiſch=großdeutſche, einander erſtickten. Damals wurde von der
Linken im Reichstag eine bewaffnete Reichsexekutive gegen das
rebelliſche Bayern verlangt, die glücklicherweiſe vermieden wer=
den
konnte. Bei der Reichstagswahl vom Frühjahr 1924 war das
Verhältnis zwiſchen Bayern und Reich noch ſo unerquicklich und
die Verbitterung noch ſo groß, daß ſelbſt eine harmloſe Erho=
lungsreiſe
führender Mitglieder der Reichsregierung zeitweiſe
wenig ratſam erſcheinen mußte. Vier Jahre ſpäter tritt nun der
Konfliktskanzler Streſemann vom Jahre 1923 einen friedlichen
Marſch von Berlin nach Altbayern an, nur bewaffnet mit dem
Manuſkript ſeiner Wahlreden. Er ſtößt in das Herz der bayeriſch=
nationalen
Oppoſition gegen die Außenpolitik des Reiches vor,
die nur deshalb in der Nachkriegszeit nicht fruchtbringend wer=
den
konnte, ja die ſogar zeitweiſe äußerſt reichsgefährliche For=
men
annahm, weil ſie immer wieder aus rein partikulariſtiſchen
Quellen geſpeiſt wurde, weil ihr Sondervorteile und Sonder=
mtereſſen
des Landes Bayern in der Regel gegenüber dem Wohl
und Wehe des Reiches vorangingen. Welche innere Wandlung
innerhalb ſo kurzer Zeit! Heute hat man auch in weiteſten Krei=
ſen
Bayerns einſehen gelernt, daß nur derjenige ein Recht hat,
jeden Weg der Verſtändigung abzulehnen und eine grundlegend
entgegengeſetzte Außenpolitik zu verlangen oder auch zu betreiben,
der die Macht dazu beſitzt und der ſich zunächſt einmal im eigenen
Lande durchzuſetzen vermag.
So iſt denn die baheriſche Kandidatur Dr. Streſemanns ein
Beweis für eine innere Wandlung der Geiſter in Bayern von
größter Tragweite, für eine Konſolidierung und Legaliſierung
des Verhältniſſes zwiſchen Bayern und Reich und ſchließlich ganz
allgemein für eine überparteiliche Beruhigung der öffentlichen
Meinung über die großen Fragen der deutſchen Außenpolitik
überhaupt. Dieſe Wandlung iſt vor allem bei den Wählern vor
ſich gegangen und weniger bei den Gewählten, nämlich bei den
bayeriſchen Parteien. Dieſen iſt ohne Ausnahme der von der
D.V. P. präſentierte Spitzenkandidat höchſt unbequem; der Baye=
riſchen
Volkspartei, wie geſagt, aus innerpolitiſchen Gründen,
den Demokraten übrigens nicht minder, den Deutſchnationalen
und den Nationalſozialiſten in erſter Linie aus außenpolitiſchen
Gründen, die nun einmal von den Deutſchnationalen im Wahl=
kampf
in den Vordergrund gerückt werden müſſen, wenngleich
diefe Partei als Mitglied der Reichsregierung praktiſch ſehr viele
Fragen doch erheblich anders anpackte, als dies auf Grund der
Wahlpropaganda geſchloſſen werden müßte. Mit großer Span=
nung
erwartete man in ganz Bayern und bei allen Parteien das
erſte Erſcheinen des Reichsaußenminiſters und bayeriſchen Reichs=
tagskandidaten
Dr. Streſemann in der Landeshauptſtadt Mün=
chen
. Dr. Streſemann unternimmt eine etwa 14tägige Propa=
gandafahrt
durch ſeine beiden neuen Wahlkreiſe, wobei er unter
anderem in den größten Städten Ober= und Niederbayerns
nämlich in Augsburg, Regensburg, Landshut und Ingolſtadt
Verſammlungen abhalten wird. Am 19. Mai, alſo einen Tag vor
der großen Doppelwahl in Bayern, nämlich zum Reichs= und
Landtag, ſpricht dann Dr. Streſemann nochmals in München.
Man kann es wohl aus allgemein vaterländiſchen Erwägungen
heraus nur aufs lebhafteſte bedauern, daß die Deutſchnationalen
in Bayern ausgerechnet im Wahlkreis Oberbayern den General
von Lettow=Vorbeck als Spitzenkandidat und Gegenkandidat Dr.
Streſemanns aufgeſtellt haben. Sicherlich hat man hiermit die=
ſem
nationalen Helden aus großer Zeit einen ſchlechten Dienſt
erwieſen, indem man ihm die Nachfolge des Großadmirals von
Tirpitz als Spitzenkandidat von Oberbayern=Schwaben antrug.
Auch Tirpitz, der doch ſchon länger im politiſchen Kampf ſtand
und deſſen Politik ſtark umſtritten war, hat ſicherlich auf Grund
ſeiner parlamentariſchen Tätigkeit in zwei Reichstagen keine be=
ſonderen
Lorbeeren geerntet. Noch weniger dürfte dies bei dem
heldenmütigen Verteidiger von Oſtafrika der Fall ſein, der bei
ſeinem erſten öffentlichen Auftreten in München dieſer Tage ein
recht enges bayeriſch=deutſchnationales Programm vorlegte, mit
einer Feſtlegung auf bayeriſchen Partikularismus und Wittels=
bachertum
, wofür die Hergabe ſeines Namens eigentlich zu ſchade
ſein ſollte. Man ſtelle ſich vor, daß in den nächſten Wochen der
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ſich mit dem Spitzenkandi=
daten
der Deutſchnationalen von Lettow=Vorbeck in Oberbayern
über die Probleme der Außenpolitik den Wählern gegenüber
auseinanderſetzen muß! Dieſer Gedanke läßt keine reine Freude
aufkommen, denn die Deutſchnationalen in Bayern werden ganz
ſicher ſehr ſcharf die Reichsaußenpolitik, der letzten Jahre an=
greifen
. Adolf Hitler, der ſchon eine große Anzahl dreiſtündiger
Wahlreden gehalten hat und der überhaupt als erſter den Wahl=
kampf
in München eröffnete, wird ſelbſtverſtändlich ſein rheto=
riſches
Talent bis zum äußerſten anſpannen, um die Außen=
politik
Dr. Streſemanns aufs heftigſte zu befehden. In dieſen
Tagen ſtieg Adolf Hitlers erſte Rede gegen den Spitzenkandidaten
der Deutſchen Volkspartei in Oberbayern, und zwar unter dem
Motto: Dr. Streſemann, der Kandidat von Frankreichs Gna=
den
! wie man auf allen Anſchlagſäulen in rieſengroßen Let=
tern
leſen kann. Man darf ſich ſomit bei dem Wahlkampf in
Bayern auf einiges gefaßt machen.

Samstag, den 28. April 1928

Vom Tage.
Ende Mai findet im Neichsminiſterium des Innern
eine Paßkonferenz ſtatt, an der Vertreker der deutſchen Länder=
regierungen
teilnehmen werden. Es ſollen allgemeine Paßfragen
und Fragen der Fremdenpolizei erörtert werden.
Die Vorbereitungen für den Empfang des Afghanen=
Königspaares in Warſchau ſind bereits abgeſchloſſen. Aman
Ullah trifft am Sonntag, 29. April, mit einem Sonderzug auf
dem Warſchauer Hauptbahnhof ein.
Die öſterreichiſch=ungariſchen Handelsvertrags=
verhandlungen
werden am 1. Juni wieder aufgenommen.
Ende Mai werden in Prag tſchechiſch=ruſſiſche Wirt=
ſchaftsverhandlungen
beginnen.
Der rumäniſche Miniſterrat beſchloß nach der Berichterſtattung des
geſtern zurückgekehrten Innenminiſters Duca, die Regierungen der
Kleinen Entente zu der Konferenz ihrer Außenmini=
ſter
am 2 5. Mai nach Bukareſt einzuberufen.
Die Wahlen in Syrien haben den nationalen Elementen
einen vollen Sieg gebracht.
Nach einem amtlichen Communiqué hat ſich der Geſundheits=
zuſtand
Briands ſeit geſtern leicht gebeſſert.
Nach Meldungen, der amerikaniſchen Geſandtſchaft in Peking iſt
der amerikaniſche Miſſionar Osborne, der Chef der
Nazarener Miſſion, im Norden der Provinz Shantung auf Befehl
des Generals Feng in Schautſchang verhaftet und nach
Kaiſchau im Süden der Provinz Tſchili veubracht worden. Das Staats=
departement
hat den Generalkonſul Lockhart angewieſen, die ſofortige
Freilaſſung des Miſſionars zu fordern.
Das japaniſche Parlament hat rund 33 Millionen
Mark Yen für die Krönungsfeierlichkeiten des Kaiſers
Hirohito im nächſten November bewilligt.

Chamberlain über die engliſch=franzöſiſche
Freundſchaft und die Antikriegspakt=Ausſichten
EP. London, 27. April.
In einer Rede, die Chamberlain auf dem Jahreseſſen der
engliſch=franzöſiſchen Geſellſchaft in Birmingham hielt, betonte
er die Wichtigkeit der engliſch=franzöſiſchen Freundſchaft für den
Frieden der Welt und äußerte ſich über die amerikaniſchen Pakt=
vorſchläge
. Die Freundſchaft Englands mit Frankreich ſei die
Grundlage geweſen, auf der die Verbeſſerung der Beziehungen
zwiſchen den Nationen Europas möglich geweſen ſei, insbeſon=
dere
aber auch hinſichtlich der Beziehungen der beiden Länder zu
Deutſchland während der letzten vier Jahre. Tatſächlich ſei die
engliſch=franzöſiſche Freundſchaft die einzige Bedingung, unter
der die Wunden Europas wieder geheilt werden könnten und ein
neues Europa wieder aufgebaut werden könnte. Chamberlain
verwies hierbei auf einen Vorfall in Locarno, wo er einem deut=
ſchen
Vertreter ſagte, daß Deutſchland nicht von England erwar=
ten
könne, daß es eine alte Freundſchaft zugunſten einer neuen
opfern könne. Der deutſche Vertreter habe ihm geantwortet, daß
Deutſchland dies nicht wünſche, ſondern in der engliſch= franzöſi=
ſchen
Freundſchaft auch eine Sicherheit für Deutſchland erblicke.
Hinſichtlich der amerikaniſchen Paktvorſchläge
äußerte ſich Chamberlain dahin, daß er im Augenblick noch keine
Einzelheiten mitteilen könne. Alle Vorſchläge zur Erhaltung des
Friedens würden offenes Gehör bei der engliſchen Regierung
finden, und dies in dopteltem Maße, wenn ſie von Amerika
kämen. Die Gelegenheit ſei zu günſtig, ſo daß man ſie ſich nicht
entgehen laſſen dürfe. Jedoch müſſe die Möglichkeit gefunden
werden, ſich mit Amerika über die gegenſeitigen Auffaſſungen
und Bedürfniſſe auszuſprechen und die Köpfe beſfer geſagt die
Herzen zuſammenſtecken. Er werde Amerika ſoweit entgegen=
kommen
wie nur irgend möglich.
Ehrhardt ſiellt ſich um.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Kapitän Ehrhardt läßt mitteilen, daß er ſeinen Wiking=
bund
für das ganze Reich aufgelöſt habe aus der Erkennt=
nis
heraus, daß die Wehrbundbewegung keine machtpolitiſche
Zukunft mehr habe. Gerade Ehrhardt wird es nach ſeiner gan=
zen
Vergangenheit ſchwer geworden ſein, ſich zu dieſer Auffaſſung
durchzuringen. Wir glauben aber, daß er die Lage richtig be=
urteilt
und daß die Zeit der Wehrverbände, ſoweit ſie allgemeine
politiſche Ziele verfolgen, vorüber iſt. Er ſelbſt hat ſich neue
Ziele geſteckt, über die er ſich vorläufig nur allgemein dahin aus=
läßt
, daß er ſich rein politiſch betätigen und durch Anwendung
ſeines perſönlichen Einfluſſes die Grundlagen zur Erreichung
ſeines Zieles ſchaffen wolle.

Nummer 118
Kelloggs Antikriegspaktvorſchlag.
Die deutſche Antwort.
Der deutſche Außenminiſter hatte urſprünglich die Abſicht.
die deutſche Antwort auf Kelloggs Antikriegs=
paktvorſchlag
erſt im Laufe der komenden Woche abgehen
zu laſſen. Er hat ſich aber zu einer Aenderung ſeiner Dispoſi=
tionen
entſchloſſen und die in Berlin anweſenden Kabinettsmit=
glieder
am Freitag vormittag zu einer Sitzung zuſammenbitten
laſſen. Dabei hat er über den ganzen Fragenkomplex einſchließ=
lich
des Briandſchen Gegenvorſchlages berichtet und vom Kabi=
nett
freie Hand erhalten, ſeine Dispoſitionen nach der allgemei=
nen
Lage zu treffen. Das läßt zum windeſten die Möglichkeit.
daß die deutſche Antwort dem ameribaniſchen Botſchafter früher
übergeben wird, als zunächſt geplant war, vielleicht ſchon in den
nächſten Tagen. Die Antwort ſelbſt kann uns ja wicht ſchwer
fallen, da die Gedankengänge Kelloggs durchaus in der Richtung
unſerer Politik liegen. Deutſchland iſt wohl der einzige euro=
päiſche
Staat, der aus ehrlicher Ueberzeugung die Antikriegs=
politik
mitmachen kann, während Frankreich ebenſo ſtark daran
intereſſiert iſt, tunlichſt viel Waſſer in den amerikaniſchen Wein
zu miſchen und dabei möglicher Weiſe auch die engliſche Unter=
ſtützung
findet. Es iſt immerin auffällig, daß Chamberlain ſeine
letzte Rede in Birmingham mit einer kaum mehr zu überbieten=
den
Herzlichkeit für Frankreich getränkt hat. Wenn er dabei ein
Wort Dr. Streſemanns zitierte, daß Deutſchland in der fran=
zöſiſch
=engliſchen Freundſchaft die größte Sicherheit für ſich ſelbſt
ſehe, ſo bedarf dieſer Satz eines Kommentars. Wir wiſſen nicht
ob Dr. Streſemann dieſen Satz gebraucht hat; er wäre dann aber
ſicherlich nur nach der negativen Seite zu verſtehen inſofern, als
Deutſchland die Erfahrung gemacht hat, daß es bei einer Zu=
ſpitzung
der engliſch=franzöſiſchen Beziehungen imer der
Prügelknabe geweſen iſt, der die Koſten des Streites zu bezahlen
hatte. Als England und Frankreich ſchlecht ſtanden, konnte Poin=
caré
in die Ruhr einmarſchieren. Wenn dagegen der Draht
zwiſchen London und Paris funktioniert, hat London wenigſtens
die Möglichkeit, auf franzöſiſche Extratourew einzuwirken. In=
ſoweit
iſt es allerdings richtig, daß auch Deutſchland an einem
Nichtabreißen der Fäden zwiſchen England und Frankreich in
tereſſiert iſt.
Die Antwort überreicht.
Berlin, 28. April.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Miniſter des Auswärtigen
empfing heute nachmittag den Botſchafter der Vereinigten Staa=
ten
und überreichte ihm eine Note der Reichsregierung auf die
an Deutſchland gerichtete Anfrage der Vereinigten Staaten, be=
treffend
die Stellung Deutſchlands zu einem Kriegsächtungspakt.
Die Antwort, die den übrigen Botſchaftern der ſonſt beteiligten
Mächte im Laufe des heutigen Tages zur Kenntnis gebracht
wurde, wird in den nächſten Tagen veröffentlicht werden.
Der Temps zur Rede Chamberlains.
E.P. Paris, 27. April.
Der Temps bringt die geſtrige Rede Chamberlains in Birming=
ham
im Zuſammenhang mit den Antikriegspaktverhandlungen. Das
Blatt ſagt, es ſei klar, daß zwiſchen allen Regierungen, die von dem
amerikaniſchen Vorſchlage berührt worden ſeien, ein aufrichtiger Ver=
ſtändigungswille
herrſche. Es müſſe aber ebenſo klar ſein, wie Lord
Grey letzthin erklärt habe, daß es eine Gefahr darſtellen würde, Ver=
pflichtungen
gegen den Krieg in Fällen zu übernehmen, in denen die
Anwendung der Gewalt geboten ſei. Auf alle Fälle ſei die franzöſiſch=
engliſche
Entente die wichtigſte Friedensgarantie in Europa. Nur auf
dieſer Baſis könne ein neues Europa aufgebaut werden. Dieſes Argü=
ment
ſtehe haushoch über gewiſſen ſonſtigen Rückſichten, wodurch man
nur zu oft die gemeinſame Politik der ziviliſierten Welt fälſchen möchte.
*
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph
glaubt, daß ſicherlich England als letzte aller Nationen die Ant=
wort
an Amerika überreichen werde. Das Blatt deutet an, daß
England verſuchen werde, zwiſchen dem amerikaniſchen und dem
franzöſiſchen Standpunkt ausgleichend zu wirken. Sollte Deutſch=
land
zuerſt antworten, ſo könnte man annehmen, daß Japan
folgen werde, da dieſes Land lediglich an den Völkerbund und
durch keine anderen Verträge irgendwie gebunden ſei. Im übri=
gen
habe die Zeitung erfahren, daß der amerikaniſche Staats=
ſerketär
Kellogg in ſeiner Unterredung mit den auswärtigen
Botſchaftern zum Ausdruck bringen werde, daß ſeiner Meinung
nach der amerikaniſche und der franzöſiſche Standpunkt nicht ver=
einbart
werden könnten. Aus dieſem Grunde hoffe Kellogg, daß
die Antworten der übrigen Mächte nicht ungebührlich lange auf
ſich warten laſſen werden.

Im bulgariſchen Erdbebengebiet.
Bericht einer Augenzeugin.
Von Dr. Eliſabeth Peters.
Stara Zagora, den 22. April 1928.
Seit acht Tagen bebt und zuckt der Boden unter mir. Seit
acht Tagen ſind über Mittelbulgarien mehr als 500 Erdſtöße
hinweggefegt. Boriſovgrad, Tſchirpan und mehr als 20 Dörfer
liegen zertrümmert am Boden. In Philippopel, der blühenden
zweiten Hauptſtadt des Landes, ſind 8000 Häuſer zuſammen=
gebrochen
. Hunderte von Toten und Verwundeten. Hundert=
tauſend
Obdachloſe. Anderthalb Milliarden Leva Sachwerte ſind
vernichtet.
Es grollte, und brüllte aus dem Erdinnern, Sand und
ziſchende Waſſerfontänen wurden emporgeſchleudert aus der
dunklen Tiefe, Schlammwaſſer ſtieg auf und überſchwemmte die
Felder, Quellen und Flüſſe verſiegten oder veränderten ihren
Lauf ſtumm, machtlos ſteht Bulgarien den ent=
feſſelten
Elementen gegenüber.
In der Frühe des 15. April, am bulgariſchen Oſterſonntag,
fuhr, ich, von der Türkei kommend, ahnungslos über die bulga=
riſche
Grenze. Neun Stunden liegt der Zug mit der Aufſchrift
LondonOſtendeKonſtantinopel aus irgend einem unerfind=
lichen
Grunde in Adrianopel. Bulgariſche Oſtern, das höchſte
Feſt des Landes, wo man mit den bunten, hartgekochten Eiern
anſtößt, wie bei uns mit den Gläſern, und weſſen Ei zuerſt ein=
bricht
, der hat Glück im nächſten Jahr! Wie oft hatte ich es
nicht bei Oſterlamm und Horatanz vergnügt mitgefeiert. Ge=
putzte
, aufgeregte Menſchen drängen in den Zug und an die
Fenſter. Jetzt höre ich die erſten Schreckensnachrichten. Der Zug
fährt langſam, vorſichtig, zu beiden Seiten quellen ſchmutzige
Waſſerlachen auf, Sandhaufen dazwiſchen. Da ein Feld.
Friſch gepflügt, ſchnurgerade auf der einen Hälfte die Furchen,
auf der anderen hat eine unſichtbare unterirdiſche Hand ſpiele=
riſche
Wellenlinien gezeichnet, ganz ſymmetriſch, ganz gleichmäßig
geſchlängelt.
Halteſtellen. Eingeſtürzte Schornſteine, zerborſtene Mauern,
eingefallene Wände, abgedeckte Häuſer, immer drohender werden
die Anzeichen, überall eine ſchweigende Menſchenmenge auf dem
Bahnſteig. Endlich Boriſodgrad. Entſetzliche Kriegsbilder ſteigen
vor mir auf. Ein verwüſteter, zerfetzter, vernichteter Ort. Wir
fahren ſtumm weiter. In Philippopel iſt eine Stunde Aufent=
halt
. Ich kaufe eine Anſichtskarte und greife nach der Abbildung

eines Minaretts. Der Alte zieht die Hand zurück. Dies
Minarett iſt geſtern eingeſtürzt, aber er ſagt es
ruhig, lächelt., hier war es geſtern nicht ſo ſchlimm, kleine
Erdſtöße iſt man auf dem Balkan gewohnt. Noch ahnt die heitere
Stadt Philippopel nichts von dem drei Tage ſpäter über ſie
hereinbrechenden Verhängnis. (Hätte ſich die Kataſtrophe zwei
Stunden ſpäter ereignet, wo die Leute ſchon geſchlafen hätten,
ſo wäre ſie unermeßlich geworden!) Wir fahren über die
Maritzabrücke. Allmählich wird das Bild wieder düſterer. Weiter,
immer weiter. Plötzlich wird es lautlos ſtill im Wagen. Ein
Berg von Blöcken, Schutt und Quadern, das iſt alles, was von
dem modernen fünfſtöckigen Gebäude der Kreisbank in
Tſchirpan noch übrig iſt. Oſterſamstag hatte die Bank ge=
ſchloſſen
, aber in der zweiten Etage ſaß der Inſpektor und arbei=
tete
, und als er plötzlich die Mauern um ſich wanken ſah, da
kroch er unter den Schreibtiſch, und das Haus ſtürzte über ihm
zuſammen. 24 Stunden lag er bei vollem Bewußtſein unter den
Trümmern, bis ſie ihn herausgegraben hatten. Er ſchien ganz
vergnügt, ließ ſich photographieren, berichtete und ſtarb dann
plötzlich ſechs Stunden ſpäter infolge des eingeatmeten Kalk=
ſtaubes
.
Ich ſteige aus. Langſam wandere ich die Hauptſtraße von
Stara Zagora entlang. Der Boden unter mir ſcheint
zuatmen, ich fühle, wie er vibriert. Wie ein Geſpenſt komme
ich mir vor in dem ausgeſtorbenen Ort. Kein Einwohner iſt zu
ſehen, Ruinen links und rechts. Hier und da ſteht noch eine
Faſſade, ein halbes Haus, dort liegt Geld auf dem Tiſch, da
ſteht ein Topf mit Eſſen. Und über mir iſt ein bleierner, ſtickig
heißer Himmel. Eine plötzliche tropiſche Hitzwelle
ging dem Beben voraus.
Ich ſchlafe nicht gut im Hotel Trakia in Stara Zagora in
dieſer Nacht. Nach Mitternacht gibt es in dieſen Orten kein
elektriſches Licht mehr. Plötzlich rüttelt es an meinem Bett.
Ich fahre hoch in der Dunkelheit, und dann ſchwankt mein gan=
zes
Zimmer in drei langſamen Wellen auf und nieder, auf und
nieder. Und ſo ging es noch zweimal in der Nacht. Mir fallen
die großen Riſſe an den Außenfaſſaden ein und das Loch bei
mir in der Wand und daß Hotel Trakia ein hohes, alleinſtehen=
des
Haus iſt, und ich bin froh, als es hell wird. Das Beben
hielt auch an bei Tage. Und am nächſten Abend nahmen wir
drei Deutſchen, die wir uns da zufällig im Hotel zuſammen=
gefunden
hatten, unſere Kopfkiſſen und legten uns in den
öffentlichen Anlagen ſchlafen und die Unter=
ſuchungskommiſſion
, die Geologen aus Sofia gleichfalls. Sechs
Nächte haben wir ſo verbracht.

Ein ſonderbares Wetter herrſchte bis zu dem ſchweren Slöß
am Mittwoch abend, der in neun Sekunden halb
Philippopel vernichtete und niederriß, was in de
anderen Unglücksorten noch ſtehen geblieben war. Der Srum
heulte und tobte den ganzen Tag. Klatſchend praſſelte der Rese
in der Nacht auf die verſtörten Menſchen herab, bis ſie ſchließ
lich doch unter irgend einem Hauswinkel Schutz ſuchten. Iſt
halbſtündigen Pauſen zuckte und bebte der Boden, es grolie
und dröhnte aus dem Erdboden herauf. Aber Stara Zagora iſ
auf Felsgrund errichtet, es gab nicht nach, es wankte, es zittene
aber es hielt. Das Minarett ſteht ein bißchen ſchief, die Sträſ=
linge
im Gefängnis wären faſt aus den nachgebenden Mauemn
entwichen. Herabhängende Balkons, eingefallene Zimmerdecken
und Wände. Hotel Trakia iſt nun endlich polizeilich geſchloſſen.
Aber was iſt das? Wer geſehen hat, wie die Erdkruſte geborſten
iſt an den Ufern der Maritza, welche tiefe Furchen ſich wie
Gletſcherſpalten parallel zu beiden Seiten des Fluſſes hinziehen,
wer die Ueberſchwemmungen geſehen hat, die die dem Erdboden
entquellenden Schlammaſſen angerichtet haben, vor denen die
Bauern in paniſcher Angſt die Flucht ergriffen und Hütte und
Hof bis vier Kilometer hinter ſich ließen das Volk behaupteh
unter Tſchirpan ſeien unterirdiſche Seen und die ſtiegen allmahe
lich herauf , wer Philippopel geſehen hat und die zerfallenen
Zucker= und Tabakfabriken, wer die Scharen der Obdachloſen
ah, und die ſchweigenden, verſteinerten Flüchtlinge der bere
ſtummt vor dem Elend dieſes Volkes, dieſes beklagenswerten
Volkes, das von ſolcher grenzenloſen Genügſamkeit iſt, von
ſolcher beiſpielloſen Wiſſensgier, das ſo ganz unfähig iſt=
jetzt
die Verbetrommel zu rühren für eigene
Not, das Begriffe hat von Moral und Sittenreinheit, die den
Mitteleuropäer ſtaunen laſſen.
Wir ſind ja ſolche Sünder, ſagte der junge Student, der
in der letzten Nacht neben mir unter dem kleinen Zeltdach
kauerte, in das Praſſeln des Regens, in das Murren des Bodens
hinein. Wir reden die Unwahrheit und tun einander nichle
Gutes, warum ſollte uns die Erde nicht verſchlingen?! 1
röſtelte. Haben wir Großſtädter nur ſchlechtere Nerven ode=
ſchlechtere
Gewiſſen?
Zar Boris hat ſich glänzend benommen. Auf die erſe
Nachricht hin begab er ſich zum Bahnhof, beſtieg mit einige‟
Herren eine Lokomotive und fuhr er iſt gelernter Ingenien.
und fährt oft ſelbſt ohne jede Rückſicht auf Gefahr perſonlic.
zu den betroffenen Ortſchaften. Er hat nachts in Philippope
Stunden unter den Obdachloſen im Zelt zugebracht, er we

[ ][  ][ ]

Nummer 118

Seite3

Lord Pirkenheads Berliner Beſuch.
MoskauerBefürchtungen/ Engliſche Oementis
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Als vor einigen Tagen der bekannte engliſche Politiker und
Staatsſekretär für Indien, Lord Birkenhead, in Berlin weilte,
hat die Weltpreſſe von dieſem Beſuch ſo gut wie keine Notiz ge=
nommen
. Verlautete doch, daß ſein Beſuch nur auf Einladung
des bekannten Berliner Bankdirektors Herbert M. Gutmann, des
Divektors der Dresdener Bank und des Präſidenten des Berliner
Golf=Klubs, erfolgt war und daß ingendwelche tveiteren Abſichten
als eine Beſichtigung der Berliner Golfplätze nicht in Frage
kämen. Das war angeſichts der geſamten Sſachlage auch durchaus
wahrſcheinlich. Gutmanns gute Beziehungen zur engliſchen Ge=
ſellſchaft
ſind bekannt. Daß er ſeit längerem erfolgreich bemüht
iſt, die geſellſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
England zu beleben, iſt ebenfalls bekannt, ſo daß jede Art von
Rätſelraten in der Tat unangebracht ſchien. Mußte man doch
überdies berückſichtigen, daß die Stellung Lord Birkenheads im
engliſchen Kabinett durchaus nicht eine übermäßig ſtarke iſt, da er
eine zu ſelbſtändige Natur iſt, um ſich der in England üblich
ſtrengen Kabinettsdiſziplin immer zu fügen. Seine Meinungs=
verſchiedenheiten
mit Baldwin über die Frage, ob ein aktiver
engliſcher Kabinettsminiſter auch für die Preſſe ſchreiben darf, ſind
bekannt genug, allerdings ohne daß man bisher dieſen Tat=
ſachen
beſondere Beachtung geſchenkt hätte. Andererſeits iſt Lord
Birkenhead aber auch zweifellos einer der begabteſten engliſchen
Juriſten und einer der klügſten Köpfe, den die Konſervative Par=
tei
aufzuweiſen hat. Deutſcherſeits wurde der Beſuch des eng=
liſchen
Staatsmannes daher allgemein begrüßt. Man unterſtrich
das Erfreuliche, das darin lag, daß Engländer wieder zu Privat=
beſuchen
nach Deutſchland gekommen waren, nachdem ſo lange
Jahre hindurch es gewiß Schwierigkeiten gemacht hatte, die Eng=
länder
davon zu überzeugen, daß auch geſellſchaftlich Friede ge=
ſchloſſen
werden müßte. Auch das Eſſen, an dem Lord Birkenhead
zuſammen mit dem Reichsaußenminiſter teilnahm, gab ſeinem
Beſuch noch keine politiſche Bedeutung, da amtliche Beſprechungen
irgendwelcher Art mit ihm nicht erfolgten. Der Beſuch ſchien
den auch in voller Harmonie verlaufen zu ſein und zur vollen Zu=
friedenheit
der engliſchen Gäſte auszufallen.
Nachdem Lord Birkenhead und die ihn begleitenden engliſchen
Induſtriellen Berlin verlaſſen hatten, bebam dieſer Beſuch mit
einemmal in den Augen der Sowjetpreſſe eine große politiſche
Bedeutng. Man glaubte ſich in Moskau deſſen entſinnen zu kön=
nen
, daß Lord Birkenhead bei dem Abbruch der engliſch=ruſſiſchen
Beziehungen eine ausſchlaggebende Rolle geſpielt habe und ſprach
daher weiter die Vermutung aus, daß Lord Birbenhead in Berlin
gleichfalls in antiruſſiſchem Sinne tätig geweſen ſei. Er ſollte,
ſo behauptete die Sowjetpreſſe, über den Abſchluß eines deutſch=
franzöſiſch
=engliſchen Bündniſſes gegen die Sowjetunion ver=
handeln
, oder doch zumindeſt vorfühlen, wie man in Berlin über
dieſe Angelegenheit dächte. Obwohl ſofort auf dieſe ruſſiſchen Be=
richte
hin energiſche Dementis erfolgten, hielt die ruſſiſche Preſſe
an dieſer Auffaſſung feſt und noch heute tut man in Moskau ſo,
als ob Grund für die Annahme vorhanden wäre, daß die amt=
lichen
Ableugnungen ſolcher Verhandlungen der Wahrheit nicht
entſprächen. Hierzu hat zweifellos auch die merkwürdige Art und
Weiſe beigetragen, in der Baldwin ſich im Unterhaus geweigert
hat, nähere Auskünfte über die Reiſe Birkenheads zu geben, ob=
vohl
nicht erſichtlich iſt, aus welchem Grunde dies geſchehen iſt.
Ob perſönliche Differenzen von denen in der engliſchen Preſſe
neuerdings wieder auffällig viel die Rede iſt hierzu den An=
Taß gegeben haben oder welche ſonſtigen Gründe für das Ver=
halten
des Premierminiſters maßgebend ſind (möglicherweiſe
kommt hierfür ja auch das engliſche Beſtreben, Rußland gegen
Deutſchland mißtrauiſch zu machen, in Frage), iſt nicht belannt,
immerhin genügt das alles, um der Reiſe Birkenheads eine Be=
beutung
beizulegen, die ihr zweifellos nicht zukommt.
Deshalb ſei darauf hingewieſen, daß ein Bündnis zwiſchen
England und Deutſchland tatſächlich doch vorläufig wohl nicht in
Frage kommt. Es beſteht nicht der mindeſte Anlaß, die deutſch=
engliſchen
Beziehungen über das notwendige Maß hinaus enger
zu geſtalten und irgendein anderes weltpolitiſches Intereſſe, das
Deutſchland zu einer übertriebenen Annäherung an England
Zwingen könnte, liegt nicht vor. Haben doch auch die Times
als vor kurzem der frühere deutſche Staatsſekretär v. Kühlmann
England beſuchte, dieſe Reiſe zum Anlaß genommen, um darauf
hinzuweiſen, daß ein Bündnis Englands mit Deutſchland gegen
Rußland ebenſowenig in Frage komme, wie etwa ein engliſch=
franzöſiſches
Bündnis gegen Deutſchland. England, ſo glaubten
die Times damals feſtſtellen zu müſſen, ſei mit dem Kontinent
burch die beſtehenden Verträge bereits ſo weit verbunden, daß die
Uebernahme weiterer Verpflichtungen durch England nicht in
Frage komme. Obgleich Kühlmann in England nur private
Zwecke verfolgt hat, er hat bekanntlich eine große Reihe von
Freunden dort ſitzen, die er ſeit Jahren nicht geſehen hat, hielten

Samstag, den 26. Arll 1926

alſo guch die halbamtliche Times es für richtig, zu betonen, daß
deutſch=engliſche Annäherungsverhandlungen überflüſſig ſeien
wohl in dem Beſtreben, nur ja nicht den Verdacht irgendwelcher
Sonderverhandlungen auſkommen zu laſſen. Das verdient den
Moskauer Angſthaſen, die bei jeder Gelegenheit Verſchwörungen
gegen Rußland ſehen, doch wohl energiſch entgegengehalten zu
werden, umſomehr, als auch die Reiſe v. Kühlmanns mit der
Reiſe Birkenheads in keinerlei Beziehung geſtanden hat. Es iſt
ſchon ſo, wie es die Times richtig ſchildern: die beſtehenden Ver=
träge
genügen auch für Deutſchland, um die Verbindungen mit
England herzuſtellen, die die auswärtige Politik des Deutſchen
Reiches im Augenblick erfordern.
Zum Berliner Beſuch Lord Birkenheads.
Zu dem Beſuch des Lord Birkenhead in Berlin hatte der
Berliner Korreſpondent des Daily Telegraph nach ſeiner eige
nen Meldung durch eine nicht offizielle Perſönlichkeit, die an
verſchiedenen Veranſtaltungen anläßlich der Anweſenheit Lord
Birkenheads in Berlin teilgenommen hat, die Verſicherung er=
halten
, daß die Vorſchläge Birkenheads deutſcherſeits keine Er=
mutigung
erfahren hätten. Birkenhead habe zu verſtehen ge=
geben
, daß Deutſchland gut daran tun würde, mit den Weſtmäch=
ten
gemeinſame Sache gegen Rußland zu machen. Man habe
ihm geantwortet, daß kein Grund vorliege, von der Politik von
Rapallo und der Berliner Verträge abzugehen, denn man ſcheine
in Berlin zu glauben, daß die gegewwärtigen Beziehungen aus=
ſichtsreiche
Möglichkeiten für die Zukunft enthalten, wenn ſich
Deutſchland und Rußland weiter erholt hätten.
Bolſchewiſtiſche Umtriebe in Wien.
Verhaftung Bela Kuns. Ein Orogengeſchäff
Sammelplatz ungariſcher Kommuniſten.
Wie mitgeteilt wird, iſt der frühere Vorſitzende der Budapeſter Räte=
regierung
, Bela Kun, heute in Wien verhaftet und beim
Landesgericht eingeliefert worden. Die Polizei hatte ſchon ſeit längerer
Zeit Kenntnis davon erlangt, daß der frühere Volkskommiſſar ſich in
Wien aufhält und im Auftrag der Sowjetregierung mit ungariſchen
Emigranten in Verbindung getreten war. Zugleich mit Bela Kun
wurden mehrere Ruſſen feſtgenommen.
Zu der Verhaftung des ehemaligen Volkskommiſſars Bela Kun in
Wien werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Bela Kun hatte
unter dem Deckmantel eines Drogengeſſchäftes
ein Lokal im 7. Wiener Bemeindebezirk gemietet, das dazu aus=
erſehen
war den ungariſchen Kommuniſten als
Sammelplatz zu dienen. Dork wurden viele Beratungen und
Beſprechungen abgehalten. Als nun Kun geſtern nachmittag das Lokal
betreten wollte, wurde er verhaftet und ins Polizeirovier eingeliefert.
In ſeiner Begleitung befand ſich noch ein zweiter ungariſcher Kommu=
niſt
, der ebenfalls mit einem falſchen Paß nach Oeſterreich gekommen
war. Dieſer zweite Ungar ſoll Lippai heißen. In der angeblichen
Drogenhandlung wurde umfangreiches politiſches Material, beſonders
Propagandaſchriften und Schriftſtücke, die ſich auf eine Spezialaktion be=
ziehen
, gefunden und beſchlaguahmt. Dieſe Schriftſtücke ſind ſowohl in
deutſcher, wie auch in ruſſiſher und ungariſcher Sprache abgefaßt
Jedenfalls ſteht bereits foſt, daß Kun im politiſchen Auftrage der Mos=
kauer
dritten Internationale nach Wien gekommen iſt, um hier eine
Aktion in die Wege zu leiten.
Franzöſiſche Uebergriffe in Spehzer.
Am Sonntag abend zwiſchen 9 und 10 Uhr wollte in der Landauer=
ſtraße
der 17jährige Lehrling Robert Preller aus Frankfurv a. M.=Höchſt
ſeinen aus Mannheim anweſendem Freund zum Bahnhof begleiten.
Da trat ihm, wie die Speyerer Zeitung mitteilt, plötzlich ein fran=
zöſiſcher
Soldat in den Weg, der ihm das Fahrrad abnahm und auf die
Straße warf, das Seitengewehr zog, dem Lehrling einen Stoß gab, ihn
am Arm packte und zwang, mit in die Kaſerne zu gehen. Der Soldat
kam von einer in der Nähe befindlihen Wirtſchaft und war angetrunken.
Er zog dann den Jungem mit in den Kaſernenhof, wo er ihn dem wach=
habenden
Unteroffizier übergab. Was er dort vorbrachte, iſt nicht be=
kannt
. Der Freund des Angegriffenen benachrichtigte ſofort den Lehr=
heurn
und auch die Polizei. Nach etwa einer halben Stunde wurde
der Lehrling von dem Wachhabenden wieder freigelaſſen. Was der
Soldaten zu dieſem Vorgehen veranlaßt hat, iſt noch nicht aufgeklärt
worden.
Das Stimmenverhältnis in Elſaß=Lothringen.
EP. Paris, 27. April.
Die rechtsorientierte politiſche Zeitſchrift Cyrano berechnet, daß
von den rund 400 000 Stimmen, die am letzten Sonntag in Elſaß= Loth=
ringen
abgegeben worden ſind, 120 000 auf entſchieden autonomiſtiſche
Kandidaten entfielen, 200 000 auf entſchieden franzöſiſche Kandidaten
während die reſtlichen 80 000 auf Kandidaten entfielen, deren Franzoſen=
tum
zum mindeſten zweifelhaft ſei. Es habe keinen Zweck, eine Vogel=
ſtrauß
=Politik zu betreiben. Tatſache ſei, daß in den zwei wiedergefun=
denen
Provinzen die autonomiſtiſche Blutvergiftung
entſetzliche Fortſchritte gemacht habe. Das ſei an und für ſich bedauerlich,
mehr noch aber mit Bezug auf den Rückſchlag in Deutſchland, wo man
nur zu leicht geneigt ſei, einem Auvonomiſten ohne weiteres als einen
Separatiſten anzuſprechen, obwohl der Unterſchied ein weſentlicher ſei.

Zu den franzöſiſchen Wahlen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 25. April.
Der erſte Wahlgang in Frankreich hat zahlenmäßig keine
Entſcheidung bringen können. Es wurden 177 Deputierte gewählt
und in 424 Bezirken ſind Stichwahlen erforderlich geworden.
Ueber zwei Drittel der Bezirke werden alſo erſt im zweiten Wahl=
gang
zur Entſcheidung kommen. Das bedeutet ſoviel wie ein
Verſagen des franzöſiſchen Wahlſyſtems. Man
hat dieſes Verſagen vorausgeſehen und viele Stichwahlen er=
wartet
, aber auf ſolche Zahlen war niemand vorbereitet.
Eine Ueberraſchung für alle Parteien war die außerordentlich
ſtarke Wahlbeteiligung. Gerade das Gegenteil hatte man erwar=
tet
. Denn die Wähler zeigten ſich während der Wahlkampagne
beinahe gleichgültig. Vielleicht deshalb, weil ihre Ueberzeugung
im voraus feſtſtand. Dieſe Ueberzeugung wird aber keinen voll
kommenen Ausdruck finden, und das iſt auf das Stichwahlſyſtem
zurückzuführen. Die zahlloſen Paktmöglichkeiten und Kompro=
miſſe
werden die Situation ſehr ſtark beeinfluſſen. Das, was die
Wähler am dringendſten gewünſcht haben, ein Wechſel der
Perſonen, wird nicht in dem Maße eintreten, das man eigent=
lich
erwarten konnte. Und die Urſache liegt die phantaſtiſche
Zahl der Kandidaten darf darüber niemanden täuſchen am
Fehlen des politiſchen Nachwuchſes.
Der erſte Wahlgang, der trotz allem entſcheidend iſt und über
die Stimmung des Landes jedenfalls ein viel aufrichtigeres Bild
als die Stichwahlen gibt, bedeutet einen Sieg für die Re=
gierung
. Die gemäßigte Nechte hat bisher die
meiſten Erfolge errungen, weil ſie am feſteſten hinter
der Regierung ſtand. Bei den übrigen Entſcheidungen fiel. es
überall ſehr ſchwer in die Wagſchale in Frankreich iſt ja be=
kanntlich
die Parteidiſziplin nicht ſo ſtark wie in anderen Län=
dern
, ob der betreffende Kandidat ein getreuer Anhänger der
Union war oder nicht, ob er die Regierung bei den ſchwierigen
Abſtimmungen in der Kammer unterſtützt hatte oder nicht. So
hat der rechte Flügel der Radikalen verhältnismäßig gut abge=
ſchnitten
, während der linke Flügel eine glatte Niederlage erlitt.
Die extremen Parteien ſcheinen bei den jetzigen Wahlen kein
Glück zu haben. Die extreme Rechte ſteht aber noch unvergleichlich
beſſer da als die extreme Linke. Die Kommuniſten haben
im erſten Wahlgang keinen einzigen Sitz erringen können; das
iſt die große Ueberraſchung der jetzigen Wahlen. Daß ſie
eine größere Stimmenzahl aufweiſen als bei den früheren Wah=
len
, hat abſolut nichts zu ſagen; das kommt nur von der beſon=
ders
großen Zahl der aufgeſtellten Kandidaturen. Sie büßen
übrigens auch dafür, daß ſie ſieben ihrer früheren Deputierten
auf Moskauer Befehl nicht wieder kandidieren ließen.
Immerhin haben die Kommuniſten bei den Stichwahlen vielfach
eine ſehr günſtige Poſition. Vielerorts wird die Entſcheidung
ſogar von ihnen abhängen.
Die Sozialiſten haben eine Niederlage erlitten, und
zwar am ſtärkſten in Paris. Auch bei den Stichwahlen iſt ihre
Lage nicht günſtig. Wir haben an dieſer Stelle ſeinerzeit bemerkt,
daß die franzöſiſchen Sozialiſten ſich einem übertriebenen Opti=
mismus
hinzugeben ſcheinen; heute geſtehen ſie dies offen ein.
Bei den Stichwahlen läßt ſich freilich noch vieles reparieren, nicht
ſo ſehr für die Sozialiſten, als für die Linke im allgemeinen.
Ueber zwei Drittel der Wahlergebniſſe ſtehen noch aus, das ſoll
man nicht vergeſſen. Aber der Ruck nach rechts iſt bereits vor=
handen
. Die Börſe quittiert den Sieg der Regierung bereits
als eine vorhandene Tatſache.
Die Union nationale wird alſo bleiben, ſagt man überall
In der Tat iſt dies äußerſt wahrſcheinlich. Das Kartell iſt zer=
ſchlagen
. Das iſt letzten Endes ganz logiſch; wenn die Linke in
der Regierung ſo ſehr verſagt hat, daß ſie Poincarés Bei=
ſtand
erflehen mußte, dann kann man es den Wählern nicht übel
nehmen, wenn ſie der Meinung ſind, daß es zu Poincaré auch
einen kürzeren Weg gibt, als ihn der 11. Mai gezeigt hat.
Für die Außenpolitik werden die franzöſiſchen Wahlen kaum
etwas beſonderes bedeuten. Briand iſt mit großer Begeiſterung
in ſeinem alten Bezirk wiedergewählt worden, und der Sieg
Poincarés wäre trotz der allgemeinen Anerken=
nung
für ſeine Finanzpolitik ohne ſeine Reden
in Bordeaux und Carcaſſonne keineswegs ſr
eklatant geweſen. Dieſelbe Finanz= und Außenpolitik wäh=
rend
der nächſten Legislaturperiode! Darauf kann man mit
einiger Sicherheit rechnen, trotzdem erſt nach den Stichwahlen die
endgültige Entſcheidung gefallen ſein wird.
Sollten die Stichwahlen die bisherigen Ergebniſſe noch ſtär=
ker
unterſtreichen, dann iſt für die franzöſiſche Innenpolitik eine
ruhige ja eine unpolitiſche Aera angebrochen. Denn die
großen Ereigniſſe in der nächſten Kammer
falls es ſolche über=
haupt
gibt ſind dann nur von den perſönlichen Kombinationen
zu erwarten.

überall und immer bemüht, allen Ovationen zu entgehen, uner=
annt
ans Ziel zu gelangen.
Sofia hat nicht gelitten. Ein paar ſchwache Stöße, die die
kirchenglecken von ſelbſt zum Läuten brachten, eine Panik im
Theater, eine im Freien verbrachte Nacht. In den Erdbeben=
ebieten
wird noch für die nächſten Wochen alles unter freiem
Himmel ſchlafen.
Die Eiſenbahnverbindung mit Philippopel iſt ſeit heute wie=
der
hergeſtellt. Streckenweiſe ſtand ein Gleis 40 Zentimeter
ſöher als das andere. Ein Bauer zeigte mir ſeinen Garten.
sauter kleine Hügel nebeneinander der Weg iſt verſchwunden.
Zwei Dörfer, die ſeit Jahrhunderten durch eine
Unhöhe getrennt waren, können ſich jetzt ſehen
o hat ſich das Terrain verſchoben!
Nach bulgariſchen Zeitungen ſollen italieniſche und ſerbiſche
Belehrte die Kataſtrophe vorausgeſagt haben. Sie erklären ſie
urch den Einſturz unterirdiſcher Höhlen unter dem Lauf der
Naritza und ſind der Anſicht, daß weitere Nachſchübe ſich noch
in bis zwei Monate lang ereignen können. Sie glauben aber,
das Zentrum ſich jetzt weiter weſtlich verſchieben wird.
Mein Tiſch klirrt plötzlich. Daß das Zentrum ſich jetzt
deiter weſtlich verſchiebt.. Kichert der unterirdiſche Dämon
eiſe? Armes Bulgarien!
*Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
Das neue Programm bringt zwei auf harmlos unterhalten=
en
, freundlich humoriſtiſchen Ton geſtimmte Filme, die beide
icht gerade große Kunſt ſind, die aber filmiſch auf der Hohe
ehen und ein paar Stunden recht angenehmer Unterhaltung
ieten.
Pat und Patachon wandeln in dieſem Film auf dem
Zege zu Kraft und Schönheit. Der Film beginni mit der träum=
aft
verbildlichten Frage, ob der Beſucher ſich die beiden Vaga=
unden
, die man aus tauſend Bildern immer in der gleichen
andſtreicherkluft, in viel zu kurzen Hoſen, zu kleinen Hutchen
nd zerſchliſſenen Röckchen, mit viel zu großen Stiefeln und
ungrig, ſehnſüchtig, liſtig leuchtenden Augen zu ſehen gewoyn!
, als Kavaliere vorſtellen kann. Tatſächlich erſcheinen ſie aber,
enn auch nur traumhaft, als ſehr vornehme Kavaliere, die abel
hon in der zweiten Szene wieder in ihrem altgewohnten Metier
andeln und knurrenden Magens ſehnſüchtige Blicke auf ge=
Satene Gänſe und Spargel mit Schinken werfen, die durch eine

Schaufenſterſcheibe für ſie unerreichbar werden. Zwei luſtige
Bubiköpfe, angehende Künſtlerinnen, denen der reiche Onkel nur
dann die nötigen Gelder bewilligt, wenn ſie ihm eine ſelbſtgeſchaf=
fene
Plaſtik in ſeinen Garten ſtellen, entdecken die beiden und
bilden ſie zu der gewünſchten alten Römerplaſtik aus. Der
liebenswürdige Schwindel wird bald entdeckt, aber die beiden
Bubiköpfe haben ihr Atelier für Kraft und Schönheit und Pat
und Patachon entwickeln ſich als ausgezeichnete Akrobaten und
Hilfslehrer des neuen Inſtituts. Ueber allerlei Zwiſchenfälle
führt diesmal ihr Weg über Kraft und Schönheit zur Liebe und
Ehe. Zu einer Ehe, die, gemeſſen am anderen Teil, ſicher ſelbſt
dann nicht dazu führen würde, daß wir die beiden köſtlichen
Komiker verlieren müßten, falls dieſe Ehe nicht nur filmiſch, ſon
dern ernſt wäre. Das Ganze iſt, wie geſagt, eine köſtlich humor=
volle
Sache, die auch den ſchlimmſten Griesgram zum Lachen
zwingt.
Ebenſo harmlos, wenn auch etwas derber, iſt die amerika=
niſche
Sache Der keuſche Joſef mit Reginald Denny
in der Titelrolle. Dieſer keuſche Joſef, der kurz vor der Hochzeit
ſteht, wird noch einmal in den Strudel der Verführung von
Alkohol und Spiel gezogen, was ihn in eine unendliche Kette
tollſter Verwechſlungs= und Situationskomik zwingt, bis er noch
vor dem Altar in allerletzter Minute die ihm zu entgleiten dro=
hende
Braut auf ſeine ſtarken Arme nimmt, mitſamt dem Pfar
rer in ein Auto flüchtet und in dieſer etwas ungewöhnlichen
Situation getraut wird. Das Ganze iſt ſehr hübſch, ſehr luſtig,
aber echt amerikaniſch und diesmal erfreulicherweiſe ohne die
*4
ſonſt gewohnte tränenreiche Sentimentalität.
* Filme im Orpheum.
Am. An der Stätte, an der wir vor einigen Monaten in der
Operette Paganini Karl Jörn die Frauen, ſo gern küſſen
ſahen, erlebte geſtern ein Film ſeine Erſtaufführung, der ſich nach
dem Lied aus der Lehärſchen Operette Gern hab’ ich die Frauen
geküßt betitelt und in dem ſich Alfons Fryland dieſer ebenſo
angenehmen wie erfolgreichen Aufgabe mit einem bezaubernden
Lächeln unterzieht. Die Fabel der Handlung ſei mit wenigen
Worten angedeutet: Cin junger Geiger erringt durch ſeine Kunſt
in raſchem Aufſtieg ſolche Erfolge, daß er die Freundin, die ihn
um ſeiner ſelbſt willen liebt, vergißt. Zu ſpät iſt ihm die Rückkehr
zu ihr verſagt, und in den Flammen ihres Elternhauſes findet
der Vielgeliebte hier iſt die Handlung ins Tragiſche umge=
bogen
an ſeiner Kunſt derzweifelnd einen entſühnenden Tod
Alfons Fryland, Eliſabeth Pinajeff und Evi Eva in den Haupt
rollen, Margarete Kupfer, Hermann Picha, Eduard von Winter=

ſtein, Paul Biensfeld und Jack Mylong=Münz in Nebenrollen
ſtanden jeder gut an ſeinem Platz, ſo daß im ganzen genommen
ein abgerundetes Filmſpiel hier entſtanden iſt. Filmtechniſch ſind
einzelne ſehr gute Anſätze, Bilder in neuer, einmal anderer Form
zu ſehen, aufzuzeichnen.
Als zweiter Film läuft in dem Programm das Filmſpiel
Kleinſtadtſünder mit Aſta Nielſen. Wir ſahen den
Film in Darmſtadt ſchon an anderer Stelle, aber es iſt von be=
ſonderem
Reiz, Aſta Nielſen in einem ihrer guten Filme zu ſehen,
nachdem wir ihr, wiederum an der gleichen Stelle, vor wenigen
Tagen auf der Sprechbühne in peusona begegnen durften. Im
Film aber von einer anderen Seite, als kleine, ſchlaue und kokette
Frau vom Lande, die durch alle Fährniſſe ſich hindurchwindet,
bis im happy end die grande dame in ihr durchbricht. Aus dem
Kreiſe ihrer durchweg guten Mitſpieler ſeien Hermann Picha
und Maria Paudler genannt. Anſonſten noch allerhand Leut=
chen
in treffenden Kleinſtadttypen. Die techniſche Vorführung
war gut, die muſikaliſche Illuſtration flott und zweckentſprechend.
Es iſt nur zu begrüßen, daß jetzt, wo das Uniontheater infolge
des Um= und Neubaues auf geraume Zeit geſchloſſen iſt, im
Orpheum dafür durch die Vorführung vollwertiger Filme ein
vollgültiger Erſatz geſchaffen iſt. Die beiden Filme, die noch bis
nächſten Montag einſchließlich gezeigt werden, verdienen jeden=
falls
, daß man ſie ſich anſieht.
H. W. W.

Die erſten Bilder vom deutſchen Ozeanflug bringt die neueſte
Nummer der Münchner Illuſtrierten Preſſe (Nr. 18). Wir ſehen jene
kleine Inſel, auf der die Flieger landeten, und die Funkſtation Port
Armour, auf die die Welt hovchte. Tigerjagd mit Elefanten heißt ein
Bilderaufſatz mit den packendſten Aufnahmen, z. B. dem unerhörten
Bild, auf dem ein Elefant einen Tiger zertritt. Die merkwürdige
Tatſache, daß 2 Millionen Menſchen die 23 000 Einwohner von Monte
Carlo ernähren, findet ihre Widerſpiegelung in den Bildern von dieſer
Weltzentrale des Fremdenverkehrs. Karl Arnold zeichnete ſeine Ein=
drüicke
von einer Berliner Tanzbar im Weſten, die Karl Kinndt in
Verſe brachte. Aus dem ausgedehnten Unterhaltungsteil dieſer Nummer
nennen wir noch Anekdoten von Karl Valentin, Schach, Humor und

Nätſel.
Ein hübſches Kinderbild von Karl Truppe bringt als Titelblatt die
eben erſcheinende Nr. 17 der Jugend, deren Bildteil im übrigen
ein farbiges Blatt von A. Braunſchweig Am Bergesabhang,
graphiſche Arbeiten von Walter Teutſch, Oswald Voh, Karl Scheibe
u. a., ſowie amüiſante Karikaturen von Heubner, Magon, Engel, Geis,
Noſt uud Wilke enthält. Neben einer Fülle kleinerer literariſcher Bei=
rige
, Anetdoten und Gloſſen in Vers und Proſa ſei beſonders erwähnt
die packende Novelle von K. H. Waggerl Der Uebeltäter,

[ ][  ][ ]

Geite 4

Nummer 118

Samstag, den 23, Mprll 1928

Kirche, Schule und Polizei=Sebatte
im Heſſiſchen Landtag.
Präſident Delp eröffnet um 10 Uhr 20 Min. die Sitzung.
In einer Kleinen Anfrage des Abg. Lückel (Soz.) ſind Vorwürfe
gegen einen Studienrat S. in Alzey erhoben. Die Regierung ant=
wortet
, daß der Diſziplinarweg erſt dann geboten ſei, wenn durch eine
Gerichtsverhandlung feſtgeſtellt ſei, ob der Studienrat durch ſein Ver=
halten
an Achtung und Anſehen Einbuße erlitten hat. Den Bürgern,
die ſich beleidigt fühlten, müſſe es überlaſſen bleiben, Privatklage zu er=
heben
.
Auf eine Kleine Anfrage des Abg. Winter (Ztr.) erklärt ſich die
Regierdung bereit, die Anrechnung der Heizungskoſten für Dienſtwoh=
nungen
alsbald neu zu regeln.
Eine Kleine Anfrage des Abg. Hammann (Kom.) betrifft an=
gebliche
Mißſtände auf den Bahnhöfen Rüſſelsheim, Groß=Gerau, Dorn=
berg
und Goddelau. Der Regierung iſt von Mißſtänden nichts bekannt.
Die Angelegenheit wird von der Reichsbahndirektion Mainz unterſucht
werden. Ergibt ſich dabei die Notwendigkeit einer Verbeſſerung der
Verkehrseinrichtungen auf den genannten Bahnhöfen, ſo wird die
Regierung auf Beſeitigung der Mängel drängen.
Bei der nun folgenden Abſtimmung über die Kapitel, deren De=
batte
am Donnerstag geſchloſſen wurde, wird der Ausſchußbeſchlüſſen
gemäß beſchloſſen.
Die Beratungen des Staatsvoranſchlags werden bei der 6. Haupt=
abteilung
: Landesamt für das Bildungsweſen, fortge=
ſetzt
. Die Kommuniſten ſchicken gleich zwei Redner vor, die ſich in
ſtundenlangen Ausführungen vor leeren Bänken ergehen.
Abg. Dr. Werner (Dnatl.) begrüßt es, daß die Schaffung des
neuen Kultusminiſteriums dem Staat keine neuen Mehrausgaben ge,
bracht habe.
Abg. Axt (V. R. P.) betont, nachdem er die geſchichtliche Entſtehung
der Staatszuſchüſſe an die Kirche geſchildert hat, daß andere Länder
der durch die Inflation und die Beſteuerung hervorgerufene Notlage
der Kirche bereits Rechnung getragen hätten. Er bezeichnet als Ziel
der Erziehung, dem Menſchen die Möglichkeit zur Selbſtbildung und
Selbſtverantwortung zu geben.
Gegen die Kommuniſten beſchließt das Haus, die Debatte nach der
ſtundenlangen Rede des Abg. Hamann abzubrechen und in die Aus=
ſprache
über den Polizeietat einzutreten.
Abg. Heinſtadt (Ztr.) geſteht dem neuen Innenminiſter eine
gewiſſe Zeit zur Einarbeitung zu.
Abg. Sturmfels (Soz.) bringt eine Reihe von Wünſchen und
Anregungen der Sozialdemokratiſchen Partei vor.

Wbg. Reiber (Dem) glaubt, zwiſchen der Polizei und dem frü=
heren
Militär keinen Unterſchied zu finden. Er hofft, daß der neue
Miniſter aus der Polizei ein dem Staat gefügiges Inſtrument machen
werde.
Nachdem dann noch zwei Kommuniſten ſchärfſte Kritik an der Poli=
zei
geübt haben, ergreift
Innenminiſter Leuſchner
das Wort. Er führte unter anderem aus:
Die Verhältniſſe der Polizei ſind viel beſſer geworden. Ich bin
gern bereit, mitzuhelfen, das Los der ſchwer beſchäftigten Polizeibeam=
ten
erleichtern zu helfen. Bezüglich der Entlaſſung der Polizeibeamten,
die zwölf Jahre im Dienſte ſind, iſt bereits durch die Annahme eines
entſprechenden Antrages im Finanzausſchuß Erleichterung geſchaffen
worden. Die Betreuungs= und Beratungsſtelle wird demnächſt beſetzt
werden. Der Wachtmeiſter=Lehrgang iſt beſeitigt worden. Der Abge=
ordnete
Sturmfels irrt, wenn er behauptet, daß Miniſterialrat Siegert
die Beſchlüſſe des Landtags ſabotiert habe. Sollten weitergehende
Wünſche vorliegen, als in dem ſeinerzeitigen Beſchluß des Landtags
feſtgelegt wurden, ſo müßten ſie dem Landtag vorgelegt werden. Eine
Sabotage iſt nicht erfolgt und ſie würde auch nicht von mir geduldet
werden. Sollte etwas derartiges erfolgen, dann würde ich rückſichtslos
durchgreifen. Die Anordnungen des Miniſters müſſen ſelbſtverſtändlich
unter allen Umſtänden durchgeführt werden. Für Beamte, die mit
Kapp=Putſchführern oder Gegrern der Republik ſympathiſieren, haben
wir für die Zukunft in der Polizei keinen Platz mehr. Tüichtigen Volks=
ſchülern
wird die Offizierslaufbahn offengehalten werden. Der Miniſter
kommt dann auf die kommuniſtiſchen Vorwürfe gegen die Polizei in
Bad=Nauheim zu ſprechen und erklärt, er werde ſich um die Verhält=
niſſe
dort kümmern; er glaube nicht, daß es ſo ſei, wie es die Kom=
muniſten
dargeſtellt hätten. Er kommt dann auf die Behauptung des
Abg. Sturmfels zu ſprechen, daß der Autopark zu groß ſei, und ſtellt
in dieſem Zuſammenhange feſt, daß die Polizei den Autopark notwendig
habe, um im Eventualfall die Autos mit Polizeibeamten einſetzen zu
können. Wenn auch in den letzten Jahren nichts vorgekommen ſei, ſo
könne man deshalb doch nicht ſagen, daß man keine Geräte brauche. Man
dürfe nicht erſt einen Angriff abwarten, um dann etwa Autobuſſe von
der Straße zu beſchlagnahmen. Die Frage der Gerätebeſchaffung ſei
nichts anderes als eine Verſicherungsprämie für die öffentliche Sicher=
heit
. Der Miniſter ſagt zu, daß er im Intereſſe der Polizeibeamten
und des Staates alles tun werde, was in ſeinen Kräften ſtehe, um den
Anregungen und Wünſchen nach entſprechender Ueberprüfung gerecht
zu werden.
Nachdem dann noch Frau Abg. Hattemer (Btr.) die Einſtellung
weiblicher Fürſorgerinnen und Aſſiſtentinnen bei der Polizei entſpre=
chend
einem im vorigen Jahre eingebrachten Antrage der Frauen des
Landtags angeregt hat, ſchließt ſtellvertr. Präſident Dr. v. Helmolt
um halb 3 Uhr die Sitzung und beraumt bie nächſte Sitzung auf Mitt=
woch
, vorm. 10 Uhr, an mit der Tagesordnung: Fortſetzung der
Beratung des Staatsvoranſchlags für 1928.

Hackenberge Gründe für ſeinen Austritt aus
der Deutſchnationalen Volkspartei.
* Berlin, 27. April. (Priv.=Tel.)
Einer der prominenteſten Katholiken bei den Deutſchnatio=
nalen
, Dir. Hackenberg, der Vorſitzende des Berliner Katholiken=
ausſchuſſes
, iſt vor einigen Tagen aus der Deutſchnamonalen
Volkspartei ausgetreten unter gleichzeitigem Verzicht auf eine
ſichere Landtagskandidatur, was von dem Zentrum triumphie=
rend
verzeichnet wurde. Die Deutſchnationalen haben dieſen
Vorfall zu bagatelliſieren verſucht, mit der Beauptung, daß Hok=
kenbergs
Austritt mit ſeiner Unzufriedenheit über die deutſch=
nationale
Wahliſte zuſanmenhänge. Demgegenüber ſtellt Herr
Hackenberg feſt, daß er ſchon wiederholt in ſchwere Gewiſſens=
konflikte
gekommen ſei, und daß er ſeinen Austritt aus der Par=
tei
ausdrücklich damit begründet habe, daß er die Politik insbe=
ſondere
ihre Einſtellung zum Etat, zu den ſozialen Fragen und
zu den katholiſchen Belangen nicht mehr zu vertreten vermöge.
Dem Zentrum, das mit den Deutſchnationalen in heißem Wett=
bewerb
um die Katholiken ſteht, kommt dieſer Vorgang außer=
ordentlich
gelegen. Die Germania bringt einen Brief Hacken=
bergs
in denkbar größter Aufmachung und ſucht daraus Kapital
zu ſchlagen, indem ſie den Katholiken klar zu machen verſucht,
daß ihre Intereſſen bei den Deutſchnationalen in ſehr ſchlechten
Händen ſeien, worauf natürlich die Deutſchnationalen mit der=
ſelben
Deutlichkeit antworten.
Sinkende Arbeitsloſigkeit.
Die für den Monat März vorliegenden Ziffern über die
deutſche Arbeitsloſigkeit weiſen eine erfreuliche Abnahme auf.
Für März ſind insgeſamt 1,2 Millionen Erwerbsloſe gezählt
worden, während im Januar mehr als 2 Millionen Arbeiter die
Erwerbsloſenverſicherung in Anſpruch nehmen mußten. Die
ſtärkere Abrufung von Arbeitskräften hängt mit der Beſſerung
der Witterung zuſammen, die namentlich die Landwirtſchaft ver=
anlaßt
hat, für die Frühjahrsbeſtellung in größerem Umfange
Arbeiter anzufordern. Allerdings hat das Baugewerbe noch ſtark
durch die Knappheit der Geldmittel für öffentliche und private
Bauten zu leiden. Mit einem weiteren Zuſammenſchrumpfen
der Arbeitsloſigkeit kann für die nächſten Monate aber wohl doch
gerechnet werden, da zahlreiche induſtrielle Unternehmungen
einen etwas beſſeren Geſchäftsgang aufweiſen. In der Textil=
induſtrie
wird die Stagnation noch anhalten.

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Nummer 118

Samstag, den 28 April 1928

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 28. April.
Der Sinn des Muttertages am 13. Mai.
In unſerer heutigen Zeit, die materielle, körperliche, wirtſchaftliche
und geiſtige Leiſtungen über die Maßen einſchätzt, ja ganz auf Lei=
ſtung
eingeſtellt zu ſein ſcheint, leiden die ſeeliſchen Werte not. An
dieſer Umſtellumg trägt ein Volk, das ſo an Gemütswerten hängt, wie
das deutſche, beſonders ſchwer. Die tiefſten deutſchen Gemütswerte ruhen
wohl in der Familie, deren Mittelpunkt auch in dieſer Hinſicht die
Mutter iſt. Wo begann nun der heute ſo tief beklagte Verfall der
Sittlichkeit und der Seele? Begann er in der Familie, die ſich lang=
ſam
lockerte? V.=griff er ſich vielleicht zuerſt an der Mutter, indem
eine Zeit, die die Leiſtung auf den Thron erhob, eben die mütter=
liche
Leiſtung geringſchätzig anfah, die hoffende, die kinderreiche Mutter
mit Spott umgab? Dann tut es not, daß hier an der Wurzel das
Uebel eben dieſer Zeit kurriert werde. Darum ſoll an dieſem Mutter=
tag
die Ehrfurcht vor der Mutter, die Liebe zu ihr gepredigt werden;
In den Häuſern, von den Kindern und zur Vertiefung, zur Weckung
auch einmal in würdiger, andä htiger Feier. Es ſollen Wirkungen nach=
klingen
, ausſtrahlen von dieſem Tage, ſtärker vielleicht, wie mancher
tenkt, weil in allen geſunden deutſchen Herzen unter der Aſche noch
der Funke der Familienhaftigkeit glimmt, der nun wieder angefa 9
wird. Wenn der Deutſche dahin zurückkehrt, daß ihm jeder Tag ein
Muttertag iſt, d. h. daß die Verehrung der Mutter nicht nur ſei=
ner
Mutter ſein Weſen durchdringt, dann brauchen wir keine be=
ſonderen
Muttertage mehr. Wird es dahin kommen? Davon hängt
unſere Zukunft ab!
Dr. Ban.
Erledigt ſind im Kreiſe Alsfeld: eine Lehrerſtelle für einen ev.
Lehrer an der Volksſchule in Elbenrod, eine Lehrerſtelle für einen
eb. Lehrer an der Volksſchule in Ober=Ohmen. Dienſtwohnungen
ſind vorhanden und ſefort beziehbar.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vorm. 11 und 11½
Uhr, nachm. 3½ und 4 Uhr ſtatt. Geſchloſſen: Samstag und Sonntag
rachmittag.
Jubiläum. Herr Heinrich Anderſſon, Gutenbergſtraße 15,
beging heute ſein 25jähriges Jubiläum als Buchhalter im Hauſe der
Firma Lippmann May. Aus dieſem Grunde fand eine Feier ſtatt,
und wurde der Jubilar durch Ueberreichung wertvoller Geſchenke von
ſeiten der Firma ſowie der Angeſtellten und Arbeiterſchaft geehrt.
Geſchäftsjubiläum. Am 29. April können die Eheleute Metzger=
meiſter
Peter Treuſch, Saalbauſtraße 28, auf ein 30jähriges Beſtehen
ihres Geſchäfts zurückblicken.
Der dritte und letzte Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts
findet Samstag, den B. April, abends 8 Uhr, im Kleinen Haus des
Heſſiſchen Landestheaters ſtatt. Zum Vortrag gelangen die Streich=
quartette
von Ravel=Dvorak Op 96 in E=Dur und das Streichtrio Op. 77
von Reger. Daß auch in dieſem Programm eine Aenderung vorge=
nommen
werden mußte, hat darin ſeinen Grund, daß das urſprünglich
vorgeſehene Quartett von Schumann in dieſem Winter ſchon durch das
Havemann=Quartett geſpielt wurde. Die Vortragsfolge dürfte deswegen
beſonderem Intereſſe begegnen, weil jedes der drei Werte die Tonſetzer
tion ihrer charakteriſtiſchſien Seite zeigt. Ravels Streichquartett wurde
Sier bis jetzt nur einmal im Nickard=Wagner=Verein aufgeführt.
Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=Verband teilt uns mit:
Da der am Freitag, den 20. April, für die kaufmänniſchen und techni=
ſchen
Angeſtellten ergangene Schiedsſpruch von Arbeitnehmer= und Ar=
beitgeberſeite
abgelehnt worden war, hatte der Schlichter für Heſſen,
Dr. Bernheim, die Parteien für Freitag, den 27. April, zu neuen Ver=
handlungen
geladen. Da auch hier eine Einigung nicht erzielt werden
konnte, wurde der Schiedsſpruch von Amts wegen für
verbind lich erklärt. Die neuen Gehälter ſind in Druck er=
ſchienen
und auf der Geſchäftsſtelle des D.H.V., Grafenſtraße 43, I., zu
haben.
G. D. A. Die neuen Gehaltsſätze ſind auf der Geſchäfts=
telle
des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, Darmſtadt, Hügelſtraße
Nr. 20 part., zu erhalten.
* Deutſch=Evangeliſcher Frauenbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Die
Aprilverſammlung, die Hauptverſammlung der Gruppe, brachte
zuerſt den Jahresbericht und den Kaſſenbericht. Der Jahresbericht zeigte
die Arbeit der Gruppe als Förderung und Anregung der Mitglieder
durch die verſchiedenen Verſammlungen, in denen Fragen der Gegen=
wart
beſprochen wurden, wie wir ſie vom evangeliſchen Standpunkte
rus zu betrachten haben; als Mitarbeit an den von der Geſchäftsſtelle
des Bundes geſtellten Verbandsthemen; als praktiſche Arbeit in der
Vormundſchaftspflege, in der Tellerſammlung, wie ſie etwa in fünfzig
Heſchäften ſich vollzieht, in der Blindenfürſorge. Den Mittelpunkt der
Verſammlung bildete der Vortrag von Frau Käthe Deinhard:
Caroline von Heſſen, die große Landgräfin, ein Lebens= und Charak=
erbild
. Auf Grund von Briefen zeichnete die Rednerin ein feines
Zild der fürſtlichen Frau, der Goethe den Beinamen die Große ge=
ſeben
, von der Friedrich der Große ſagte, ſie ſei von Geſchlecht ein
Veib, an Geiſt ein Mann geweſen. Wir taten einen Blick in das Nickelſche Kunſtglasbläſerei zu zählen, und niemand ſollte
Leben dieſer Frau, das ſo voll Entbehrungen mancher Art war, in ihr verſäumen, der Tätigkeit des Kunſtbläſers ein Viertelſtündchen zu
Sheleben mit einem Mann, dem ſie geiſtig überlegen war und mit dem
e außer ihrer Vorliebe für Friedrich den Großen und für Preußen
ine ihrer Zeit voraus war. So wenn uns ihre Briefe berichten, wie Künſtler haucht in die Röhre, ſie erweitert ſich zur Kugel, gelangt wie=
e
ihre Kindor abhärtet, wie ſie dieſe möglichſt in freier Luft haben
2ill. Sie war übrigens eine ſorgfältige, treue, liebevolle Mutter. Auch
e ſelbſt hatte viel Mutterliebe erfahren. Die Liebe zu ihrer Mutter,
er Pfalzgräfin von Zweibrücken, zieht ſich wie ein roter Faden durch
Ue Briefe, in denen ſie dieſer ihr Inneres offenbart und ſich über alles
usſpricht. Modern erſcheint die Landgräfin weiter in ihrer Auffaſ=
ung
unſerer ſozialen Pflichten. Wir ſind geboren, ſagt ſie, tätig Tiergeſtalt, ein Hirſch, ein Jagdhund oder buntfarbige Blumen ent=
* ſein und in Gemeinſchaft zu leben. Die Landgräfin hatte ein nicht
nbedeutendes ſchriftſtelleriſches Talent. Es ſpricht aus ihren etwa
1000 Briefen, die ſie im Laufe der Zeit an Verwandte und Freunde
hrieb, leider meiſt in franzöſiſcher Sprache. Aus dieſem Grunde iſt
ohl auch ihre Korreſpondenz noch wenig bekannt. Der Zauber Caro= als Chriſtbaumſchmuck, Perlen, Märbeln, künſtliche Augen, chemiſchen
arken Geiſt, dem warmen Herzen und dem goldenen Humor. Der
auber, der von ihrer Perſönlichkeit ausging, war ſo groß, daß ſie Kunſt des Glasblaſens.
ich ihren Schwiegervater zu ihren Gunſten umzuſtimmen wußte und
ſie in Berlin alsbald einen Mittelpunkt des Hofes bildete. Wieland
keinte: Wenn ich es zu machen hätte, würde ich ihr als Königin von
uropa huldigen. In Darmſtadt lebte Caroline von 17641774. Sie
arb nach längerem Leiden im April 1774 und liegt im Herrngarten,
eſſen Anlage ihr Werk war, begraben. Der mit großem Fleiß und
iner Einfühlung aufgebaute Vortrag gab den Mitgliedern manches
eue und manche geiſtige Anregung, was die Vorſitzende in ihrem kur=
Dr. W.
n Schlußwort dankend zum Ausdruck brachte.
Johannesgemeinde. Die Jugendwochenſchlnßandacht
usſpracheabend in der Johanneskirche ſtatt. Sonntag, den 29. April,
rchmittags 5 Uhr, hält Paſtor, Flemming aus Hamburg in der
ing des jungen Mannes zum jungen Mädchen bis zur Verlobung
ugeladen!

Schmock und Strieſe zweineue Filmhelden?
An jeder Straßenecke kann man erregte Gruppen ſehen, die mit
Leidenſchaft über die Frage Wer iſt Schmock???, Wer iſt Strieſe???
debattieren. Reichstagskandidaten behaupten die einen, Kanalſchwim=
mer
ſagen die anderen; nein, Ozeanflieger! vermuten die dritten, uns die Geheimniſſe unſerer Holbeinſchen Madonna enthüllt hat, ſprach
Ein neues Drama von Zuckmayer zwei Schwergewichtsboxer
ein Schlager aus der jüngſten Jazz=Operette!! So ſteht Meinung uns im vorigen Sommer an Ort und Stelle die Grabungen angeſehen
gefunden, daß es ſich gewiß nur um zwei Filmhelden 4 la Pat und das wiſſenſchaftliche Ergehnbnis der Grabungen.
Patachon handeln werde. Vielleicht iſt dies . . . . (Fortſetzung folgt).

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Uraufführungen von Hermann Heiß. In dem Konzert der
vom Darmſtädter Komponiſten Hermann Heiß drei Lieder (J. Herr= erreicht, ſie war 92 Meter lang. Es iſt die bedeutendſte Anlage der
zur Uraufführung. Die urſprünglich vorgeſehene Aufführung eines zu ſcheinlich nicht vorhanden, es iſt noch nichts gefunden. Dagegen iſt Form
Klavier mußte unterbleiben, da wegen zu ſtarker anderweitiger Inan=
ſpruchnahme
der Mitwirkenden nicht die genügende Anzahl Proben
(Soloflötiſt des Heſſiſchen Landestheaters) liebenswürdigerweiſe in letz=
ter
Minute übernommene Uraufführung der genannten Variationen der Nordturm nur noch in ſeinen Umriſſen im Boden nachweishar
macht mit einem Frühwerk des Komponiſten aus dem Jahre 1922 be= iſt. Zwiſchen den Türmen war der Eingang zur Kirche. Er trug einen
kannt. Der damalige Autodidakt ſetzt ſich hier mit den überkommenen
achttaktige Adagiothema wird in fünf Variationen vergrößert und um= Opfer gefallen. Manches ſcheint darauf hinzudeuten, daß die Seiten=
geformt
, die in abwechſlungsreicher Folge über Scherzino, Allegro (4 17 ſchiffe zweigeſchoſſig waren und eine Empore trugen. Im Obergeſchoß
deren Thema bereits eine Variante des urſprünglichen Themas iſt, ent=
ſpricht
in ihrem Aufbau dem dynamiſchen Verlauf des Adagiothemas
und entwickelt neben Führer und Gegenſatz bis zum Höhepunkt der
Fuge die vollſtändige Melodie des Variationsthemas, wonach ſie noch
zweimal wiederkehrt, zuletzt in der Coda den harmoniſchen Verlauf
beſtimmend. Vor dieſen Variationen ſingt Herr Joſef Herr=
Hölderlin) iſt in ſtrenger 12=Tontechnik geſchrieben, d. h. das Melos iſt
gebunden an den immer wiederkehrenden, durch keine Tonwiederholung
im meliſchen Gleichgewicht geſtörten Kreis der 12 Töne. Den beiden
anderen Liedern (aus Des Knaben Wunderhorn) liegen ebenfalls
12=Tontropen(wendungen) zugrunde, die hier aber nicht ſukzeſſive durch=
laufen
werden, ſondern in Zuſammenfaſſungen und fortlaufend all=
mählicher
Verſchiebung dem Ohr leicht faßlich gemacht werden, ſo daß
trotz des ſtrengen Prinzips das Volksliedhafte des Tertes nicht geſtört
wird. Im Zuſammenhang mit dieſer Aufführung dürfte es intereſſieren,
daß von demſelben Komponiſten zu dem Muſikfeſt des N.D.T.M. im
Oktober d. Js. in Darmſtadt ein Klavierkonzert zur Uraufführung an=
genommen
worden iſt, das von dem Berliner Pianiſten Prof. K. Schu=
bert
geſpielt wird.

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Auswakl

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Die Kunſtbläſerei auf der Meſſe. Zu den wirklich lehrreichen
und intereſſanten Schauſtellungen auf der Meſſe iſt zweifellos die
widmen. Ziſchend fährt die Stichflamme der Gebläſelampe gegen die
Wände der Glasröhre, vun der Hand des Fachmannes beſtändig gedreht,
genig Berührungspunkte hatte. Wir durften erkennen, wie Caro= bis ſie, faſt bis zur Rotglut erhitzt, ſich wie Gummi biegen läßt. Der
der in die Stichflamme, ein neuer Bauch bildet ſich und unter wechſeln=
dem
Drehen, neuem Erhitzen und Blaſen wird vor den Augen des Zu=
ſchauers
unter Benutzung von Holzkohle und Blechſpachtel eine kleine
Vaſe oder ein Henkelkrug in vollendeter Schönheit hervorgezaubert, der
künſtleriſchen Form einer Meißner Vaſe nicht an Gefälligkeit nach=
ſtehend
. Oder wir ſehen, wie unter den Fingern des Glasbläſers eine
ſtehen. Faſt erſcheint die Arbeit ſpielend leicht. Die Kunſtglasbläſerei
in Deutſchland iſt eine alte, eingeſeſſene Induſtrie Südthüringens. Be=
ſonders
ſind die Orte Neuhaus am Rennſteig, Steinach und Lauſcha im
Sachſen=Meiningenſchen, woſelbſt die Fabrikation von Hohlglaswaren
nens, ihre Größe, lag in ihrer kraftvollen Perſönlichkeit mit dem Gefäßen, Glisſpinnerei uſw. in der Hausinduſtrie betrieben wird und
von da aus in alle Weltteile gehen. Bereits Kinder erlernen hier die
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ndet am Samstag, den 28. April, abends 9 Uhr, im Anſchluß an den und EIlIale Grodhaus (am weißen Turm).

E Aufgeklärte Taſchendiebſtähle. Die in den letzten Wochen in
ohanneskirche einen Jugendgottesdienſt mit dem Thema Die Stel= hieſiger Stadt überhand genommenen Taſchendiebſtähle konnten nun=
mehr
aufgeklärt werden. Eine 28jährige Fuhrmannsehefrau von hier
u diefen Veranſtaltungen wird die Jugend unſerer Gemeinde herzlich wurde als Täterin ermittelt. Die entwendeten Geldbeträge ſind reſtlos
verbraucht.

*Aprilſitzung des Hiſioriſchen Vereins.
Vortrag des Profeſſors Dr. Behn über das Kloſter Lorſch
und ſeine Kirche.
Nachdem in der letzten Sitzung Graf Kunovon Hardenberg
der Leiter der Lorſcher Grabungen, Prof. Dr. Behn, nachdem wir
gegen Meinung. Vorläufig hat jedoch die Anſicht die meiſten Anhänger hatten und von ihm erläutert erhielten, an der Hand von Lichtbildern über
Er führte etwa folgendes aus.
Zuerſt dankte er dem Hiſtoriſchen Verein, dem heſſiſchen Staat, den
Gemeinde= Kreis= und Provinzialverwaltungen für die Darbietung der
nötigen Mittel, die aber für das große Unternehmen nicht ausgereicht
hätten. Da trat, wie überall bei hervorragenden vaterländiſchen
Dingen, die Notgemeinſchaft deutſcher Wiſſenſchaft in die Lücke ein. Seit
den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts ſetzte der Spaten des Alter=
tumsforſchers
öfters an, es war aber meiſt nur Schatzgräberei. Einen
gewiſſen Abſchluß bildete die Arbeit des Profeſſors Dr. Adami, der
zuerſt die von ihm ſo genannte fränkiſche Torhalle genau
nurimelpesjalgeſchäft kaufen unterſuchte 1899/91. Den Anſtoß zur jetzigen Grabung gah der Ent=
ſehluß
der Gemeinde Loxſch, auf der Höhe der Sanddüne ein
Ehrenmal für die Gefallenen zu errichten. Damit war die
letzte Gelegenheit gegeben, dabei zu abſchließenden Ergebniſſen zu ge=
langen
, oder vielriehr eine ſichere Grundlage für die weiteren wiſſen=
ſchaftlichen
Forſchungen zu gewinnen. Der richtige Mann zur Leitung
Wlh. Coprad dieſer Grabungen, der in Dreieichenhain, Dieburg u. a.
ſeine Erfahrungen geſammelt, war der Vortragende, der ſeine Erfolge
durch Uebertragung der vorgeſchichtlichen Methoden auf dieſe Grabungen
erzielte.
Die unterſte Schicht der Grabungen erwies ſich als römiſch. Sie konnte
noch nicht genau wiſſenſchaftlich unterſucht werden, es ſind vielleicht die
Trümmer eines römiſchen Denkmals. Doch dies nur nebenbei.
Die gewaltige, großenteils karolingiſche Kirche it ſetzt in ihrem ganzen
Sängerluſt am 29. April, 16 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle gelangen Umfange feſtgeſtellt. Nach langen Grabungen iſt jetzt endlich ihr Ende
mann) und Variationen und Fuge für Flöte (M. Geißler) und Klavier, Karolingerzeit, großer als die Mainzer Kirche. Ein Querſchiff iſt wahr=
dieſem
Konzert eigens geſchriebenen Quintetts für vier Hörner und und Lage des Weſtwerks endgültig feſtgelegt. Die heutige Weſtmauer
der Kirche hat nicht den urſprünglichen Abſchluß gebildet. Dieſer Wand
iſt vielmehr eine machtvolle Front von 2 Türmen vorgelagert, die nach
ſtattfinden konnte. Die ſtatt deſſen von Herrn Martin, Geißler / Weſten hin eine geſchloſſene Wand bilden. Von dem ſüdlichen Turm
wurden noch die gewaltigen Grundmauern im Boden gefunden, währ. d
mächtigen Halbbogen, deſſen Anſatz auf der Innenſeite ſichtbar iſt. Ein
Formen und dem ſtreng polyphonen Stil ſeiner Zeit auseinander. Das großer Teil von ihm iſt dem heutigen gotiſchen Haupteingang zum
Valſe), Andante, Shimmy zu Präludium und Fuge führen. Die Fuge, des Weſtwerks war wahrſcheinlich ein Oratorium eines der
Erzengel. Von der Turmfront lief eine ganz ſchwache Mauer,
ſie hat wahrſcheinlich eine flache Säulenhalle getragen. Nach Oſten zu
ſetzt ſich die Flucht der Mauern in 2 Paaren von einzeln ſtehenden
Pfeilern fort. Es iſt nach Anſicht Behns die Confeſſio, d. h. die
Stelle, an der der Leib des Heiligen aufbewahrt wurde. In Lorſch,
deſſen Kirche den Apoſteln Petrus und Paulus gehörte, war
mann drei Lieder aus der jüngſten Zeit. Das erſte (Abbitte von die Trennung des Nazariusgrabes vom ſonſt gebräuchlichen Ort
unter dem Hochaltar leicht erklärlich. Es wurden mehrere Grabſtätten
gefunden, die von den Grundmauern der Arkaden durchſchnitten werden,
alſo älter ſein müſſen, als die Kirche. Andere G=äber können wohl
3 beſtimmten Abten 114950 zugewieſen werden. Behn teilt die Er=
richtung
in 3 Perioden: die erſte in karolingiſcher Zeit, die letzte nach
1150. Hier auf Einzelheiten einzugehen, ſo anzieheno vieles auch iſt,
verbietet der Naummangel.
Die Unterſuchung der von Adami als Torhalle angeſprochenen
kleinen Kapelle machte es wahrſcheinlich, daß dies die ſogen. Ecclésia
varig die bunte Kirche wegen des bunten Faſſadenmyſaiks iſt. Sie
wurde 882 als Gruftkirche der oſtkarolingiſchen Könige
ſeit Ludwig dem Deutſchen erbaut. Die 3 Bögen des Erd=
geſchoſſes
waren einſtmals offen, ſie ſind wohl erſt zugemauert, als der
Bau als Gruftkirche nicht mehr verwendet und als Marienkapelle einge=
richtet
wurde. Die Kapelle war dreigeſchoſſig, die Särge der Könige,
von denen keine Spur gefunden wurde, ſtanden wohl im Obergeſchoß.
Die Grabungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Der Redner gab aus der
Fülle ſeiner Erkenntnis einen trefflichen Ueberblick über dieſe überaus
wichtige Stätte deutſcher Frühgeſchichte, er belegte ſeine
Aufſtellungen mit gewichtigen Gründen. Vorſtehender Bericht kann nur
andeuten, nicht ausſchöpfen. Die zahlreichen Zuhörer folgten geſpannt
den feſſelnden Darlegungen des Vortragenden und dankten ihm durch
lebhaften Beifall. Der Vorſitzende dankte ihm im Namen des Vereins,
der Lorſch ſchon ſeit langem immer im Auge gehabt habe. Es folgte
noch eine lebhafte Ausſprache. Geh. Rat Prof. Walbe, der Denk=
malpfleger
, war auf Grund baugeſchichtlicher Gründe vielfach anderer
Anſicht als der Redner. Ebenſo wandte ſich der Vorſitzende gegen
die Anſiht, daß die Torhalle ein Triumphbogen zu Ehren König
Otto l. oder Heinrich II. ſei, es wird doch wokl eine Kirche geweſen ſein.
K. Noack.
Liedertafel E. V. 1842. In dem Konzert am 4. Mai d. Js.,
abends 8 Uh:, im Großen Haus kommen neben drei Schubertchören
fünf Chorwerke als Erſtaufführung zum Vortrag, deren Autoren
Lendvei, Buck, Kaun, Stubbe und Stürmer Vertreter der modernen
Richtung ſind. Wohl ſind es keine großen Werke, aber gerade ob
ihrer Liedform bilden ſie in der modernen Faſſung große Schwierig=
keiten
in der Ausführung. Der Chormeiſter hat die Auswahl ſo getrof=
fen
, daß ſie mit den Sololiedern und der Muſik für acht Inſtrumente
von Hans Betz eine ſtiliſtiſche Einheit bilden. Der zweite Teil der
Vertragsfolge iſt dem großen Meiſter Franz Schubert gewidmet, deſſen
100jähriger Todestag in dieſem Jahre allenthalben gefeiert wird. Der
Chor ſingt die Nacht, den Gondelfahrer und die Allmacht
letztere in der Einrichtung von Franz v. Liſzt , und Konzertſänger
Johannes Willy=Frankfurt a. M. vier Lieder: Gruppe aus Tar=
tarus
, Raſtloſe Liebe, Sehnſucht und den Unendlichen von F. Schubert.
Den Beſuchern ſoll etwas nicht Alltägliches geboten werden. Die Lie=
dertafel
bleibt damit dem ſeitherigen Beſtreben treu, ihre Aufgaben in
dem hieſigen Muſikleben dadurch zu erfüllen, daß ſie neben der Pflege
des Volksliedes und der Pflege der guten älteren Chormuſik auch die
Modernen zu Wort kommen läßt und Talente fördern hilft.
Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche über See. Auf
den am 1. Mai, nachmittags 4.30 Uhr, im Muſikvereinsſaal (Steinſtr.)
ſtattfiadenden Tee=Nachmittag des hieſigen Frauenvereins vom Roten
Kreuz für Deutſche über See mit muſikaliſchen Vorführungen machen
wir hiermit aufmerkſam. Der dabei benutzte Konzertflügel von Stein=
wah
u. Sons iſt in liebenswürdiger Weiſe von der Firma Karl
Arnold (Klavierarnold) Eliſabethenſtraße 28, zur Verfügung geſtellt
worden. Gleichzeitig teilen wir mit, daß am 4. Mai, abends 8 Uhr, in
der Turnhalle der Viktoriaſchule (Hochſtraßé) ein Vortrag des Herrn
Dr. Brenner über Das Leben der Deutſchen vor und nach dem Kriege
in Südweſtafrika ſtattfindet, zu deſſen zahlreichem Beſuch wir herzlichſt
einladen.
Feſtnahme. Der aus dem Krankenhaus entwichene Fürſorge=
zögling
Hans Rebenich aus Bickenbach wurde hier aufgegriffen,
nachdem er ſich einige Wochen unter falſchem Namen herumgetrieben
hatte. Während dieſer Zeit verbüßte er auch unter dem falſchen Namen
eine Haftſtrafe wegen Bettelns. Durch die falſchen Eintragungen und
Beurkundungen in den Gefangenenbüchern hat ſich Rebenich wegen
intellek=ueller Urkundenfälſchung zu verantworten.

Gallut

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421

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 28. Aprll 1928

Nummer 148

Generalverſammlung der Vereinigung
ves eingemandeig von Barmſtädt und Aingeuung e. D. auf 3506 Prozent feſtgeſetzt, die Grundſteuer von 72 auf 71 Prozent.

Am Donnerstag, den 26. April, hielt die Vereinigung des Einzel=
handels
von Darmſtadt und Umgebung im Fürſtenſaal ihre diesjäh=
rige
ordentliche Hauptverſammlung ab. In ſeiner Eröffnungs=
rede
wies der Vorſitzende, Hetr Wilhelm Kalbfuß, darauf hin, daß
am 1. Januar 1998 das 32. Vereinsjahr abgelaufen war. Das Jahr
1927 habe an Schwierigkeiten allgemein=wirtſchaftlicher und innerer
Art die vorhergegangenen Jahre weit übertroffen. Nicht nur gerechte
Kritik an der Arbeit des Vereins müſſe verlangt werden, ſondern auch
Bereitwilligkeit zur ſachlichen Mitarbeit.
Der Syndikus Herr Dr. Moeßner erſtattete nunmehr den Be=
richt
über das abgelaufene Geſchäftsjahr und bedauerte eingangs ſeiner
Ausführungen auch, daß durch die Abſplitterung des Lebensmittel=
Einzelhandels auf die ſpäter noch zurückzukommen ſei die Einheit=
lichkeit
der Front gelitten habe. Die einzelnen Abteilungen der Veu=
einigung
haben im abgelaufenen Jahr ganz hervorragend gearbeitet,
ſo daß trotz der erwähnten Schwierigkeiten die Verbandstätigkeit un=
geſtört
ihren Fortgang nehmen konnte. Von der Gründung einer Ver=
einskrankenkaſſe
war ebgeſehen worden mit Rückſicht auf die am hieſi=
gen
Platze beſtehenden gleichen Unternehmungen. Die Hauptgebiete,
die zu den Aufgaben der Geſchäftsſtelle gehören, ſind wieder Steuer=
beratung
, Einrichtung von Buchführungen, Arbeit mit den politiſchen
Parteien (hier vor allem die Fertigſtellung der Gewerbeſteuergeſetze, in
dem entgegen den Anträgen des Handels eine Veranlagung für die
Jahre 19251927 nicht vorgeſehen wurde), Einführung einer Filial=
ſteuer
, Rechtsberatung, Tarifverhandlungen, Bekämpfung des in außer=
ordentlichem
Umfange noch beſtehenden Beamten=, Hauſier= und Wan=
derlagerhandels
, Bekämpfung des ſich immer mehr auswachſenden
Zentraleinkaufs der Behörden, Verfolgung von Wettbewerbsdelikten,
Neuregelung des Ausverkaufsweſens uſw. Die Sozialgeſetzgebung des
letzten Jahres hat für die Arbeitgeberſeite nicht viel Erfreuliches ge=
bracht
. Ein vom Einzelhandel mit der Stadtverwaltung geplanter
Schaufenſter=Lichtwettbewerb, im Herbſt muß ſo lange zurückgeſtellt
werden, als die Stadtverwaltung die Verbeſſerung der Straßenbeleuch=
tung
ablehnt; es iſt jedoch zu hoffen, daß der Erfolg neuerlicher Ver=
handlungen
ein günſtiger ſein wird, ſo daß die durch den Lichtſtreik
gezeigten unhaltbaren Zuſtände endlich gebeſſert werden. Die von der
Vereinigung veranſtalteten Verkaufsberatungskurſe fanden einen der=
artigen
Zuſpruch, daß eine Ausdehnung der Arbeit auf dieſem neuen
Gebiet für Herbſt d. Js. vorgeſehen iſt. Die nach wie vor ſchwierige
Lage des Einzelhandels fordert unbedingt ein Zuſammenhalten aller
Kreiſe, beſonders mit Rückſicht darauf, daß durch die Ausdehnung der
Konſumvereine und der Beamtenwarenhäuſer eine nicht zu unterſchät=
zende
Gefahr beſteht. Stärkung der Organiſation iſt hier erſtes Mittel
zur Abwehr.
An der ſich anſchließenden Diskuſſion beteiligten ſich in verdienſt=
voller
Weiſe eine große Anzahl von Mitgliedern, von denen wertvolle
Anregungen gegeben wurden. Mehrfach wiederholen ſich Beſchwerden
darüber, daß die für die Förderung des Verkehrsintereſſes beſtehende
Organiſation nicht geeignet ſei, die erforderlichen Maßnahmen zu tref=
fen
, ſo daß, einer Anregung folgend, beſchloſſen wird, innerhalb der
Vereinigung eine Verkehrskommiſſion zu bilden, deren Hauptziel es
ſein ſoll, mitzuarbeiten daran, daß ein Herabſinken Darmſtadts auf ein
Kleinſtadtniveau vermieden wird. Dieſe Beſtrebungen ſind umſomehr
zu begrüßen, als durch die mindeſtens noch ungewiſſe Zukunft Heſſens
für Darmſtadt eine außerordentliche Gefahr droht.
Der von dem Rechner Herrn Jordan abgelegte Rechenſchafts=
bericht
zeigt ein günſtiges Bild, ſo daß einſtimmig die Entlaſtung aus=
geſprochen
werden konnte.
Von einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge konnte abgeſehen wer=
den
. In der anſchließenden Wahl des geſchäftsführenden Vorſtan=
des
übernimmt der zweite Vorſitzende, Herr Robert Anſpach, die

Leitung und ſchlägt unter allſeitigem Beifall Herrn Kalbfuß wie=
derum
für das Amt des erſten Vorſitzenden vor. Er dankt ihm gleich= ſehen. Durch den immer ſtärker werdenden Verkehr wird in abſeh=
zeitig
im Namen der Vereinigung mit herzlichen Worten für die außer= barer Zeit, eine Verbreiterung der Bahnſtraße notwendig werden.
ordentlich tatkräftige und erfolgreiche Führung des Vereins ſeit nun= Der Gemeinderat hat beſchloſſen, ſobald der Fall eintritt, eine Verbrei=
fordert
zur regſten Mitarbeit auf. Die beantragte Wiederwahl der auf der Nordſeite keine Vorgärten mehr eingefriedigt werden. Das
weiteren Vorſtandsmitglieder wird einſtimmig beſchloſſen, ſo daß deu
Vorſtand ſich zuſammenſetzt aus den Herren Kalbfuß, Anſpach, Kreisamts Gr.=Gerau müſſen alle Verkehrsſchilder und Warnungs=
Fordan, Rothſchild, Hachenburger, Lichtenſtein.
Vorgänge in der Lebensmittelgruppe zu ſchildern, die, wie bereits er= des Ortes ein Verkehrsſchild erichten zu laſſen. Tauſchvertrag mit
wähnt, dazu geführt haben, daß ein großer Teil der Darmſtädter
Lebensmittelhändler ſich in der abgetrennten Intereſſengemeinſchaft des Gemeindegelände gegen Baugelände zu tauſchen, wird mit der Bedin=
Darmſtädter Lebensmittelhandels zuſammengeſchloſſen hat. Trotzdem
ſeitens der Leitung der Vereinigung in jeder Weiſe Nachgabe gezeigt
wpurde, ſuchte die Gegenſeite unter Brechung des Friedeus Anſchluß an Antrag wird genehmigt, doch die Ausführung zurückgeſtellt bis zur
den Landesverband von Heſſen=Naſſau mit dem Sitz in Frankfurt a. M. Wiederverpachtung der Gemeindegrundſtücke. März 1929. Ankauf
Dieſes Hineinorganiſieren eines fremden Verbandes in die Belange
des Landesverbandes des Heſſiſchen Einzelhandels konnte ſich die Ver=
bandsleitung
auf gar keinen Fall bieten laſſen, ſo daß bei dem Ber=
liner
Spitzenverband die Einſetzung eines Schiedsgerichts beantragt
wurde. Dies kam jedoch nicht zuſtande, da von dem Frankfurter Ver=
band
der Beiſitzer der Diesſeite ohne rechtliche Grundlage abgelchnt
wurde. Eine hierauf in Frankfurt ſtattfindende freie Beſprechung, an hielt ſeinen Vereins= und Meiſterſchaftsball. Zur Eröffnung der Feier
der von unſerer Seite aus ſelbſtverſtändlich nicht teilgenommen werden, ſuurde von dem Muſitverein Biſchofsheim ein Konzert geboten. Der
konnte, brachte derartig ſchwerwiegende Vorwürfe gegen Herrn Kalb=
fuß
und die Geſchäftsleitung, daß ein= friedliche Verſtändigung vor=
erſt
nicht erwartet werden kann. Um den wiederholten Vorwürfen der aus Darmſtadt aus. Er beglückwünſckte die tapfere Mannſchaft zu den
Untätigkeit der Vereinigung für den Lebensmittelhandel entgegenzu=
treten
, führt der Referent einige Punkte an, die lebenswichtige Arbeiten
im Intereſſe des Lebensmittelhandels allein darſtellen; ſo die Gründung Weltkrieg gefallenen Kameraden. Der Vorſitzende der Schiedsrichtei=
der
Heſſenkauf A.G., die Einſchaltung in die Zuckerwirtſchaft, Abbau
der Preisbildungs= und Wuchervorſchriften, die Berechtigung von auf
Goldmarkbaſis errechneten Indexpreiſen, die Mitarbeit im Schankſtät=
ten
= und Lebensmittelgeſetz, die Bekämpfung der Lehrlingsverordnung,
Einführung der Filialſteuer, die ſteuerliche Spezialarbeit für den
Lebensmittelhandel, die Führung des Prozeſſes gegen den Konſumper=
ein
, ſowie die außerordentlich ausgedehnte Tätigkeit des Referenten in
den Berliner Verhandlungen der Spitzenverbände, die zum ſehr großen
Teil dem Lebensmittelhandel zugute kommen. Der im Tagblatt er=
ſchienene
Bericht über eine Generalverſammlung der Feinkoſt= und 2756 männlichen und 9939 weiblichen Wählern zuſammen. Die Zaſl
Lebensmittel=Einzelhändler ſtelle eine Irreführung der intereſſierten
Kreiſe dar. Es werde durch den ſtändigen Gebrauch des Wortes Lan=
desverband
der Anſchein erweckt, als ob es ſich um die alte, angeſehene
Spitzenorganiſation des Heſſiſchen Einzelhandels handele, während in
Wirklichkeit der Heſſen=Naſſauiſche Verband getagt habe. Die Vereini=
gung
wird gegen irreführende Mitteilungen in Zukunft aufs ſchärfſte
vorgehen und an allen maßgebenden Stellen nochmals hinwirken, daß
die Vereinigung und der Heſſiſche Landesverband die einzige maß=
gebende
Organiſation des Darmſtädter und des Heſſiſchen Einzelhan=
dels
iſt.
Ein gedeihliches Arbeiten kann nur von einer großen Organiſation
einheitlich vertreten werden, nicht aber von Splittergruppen. Anſchlie=
ßend
bittet Herr Kalbfuß um ſtärkſtes Zuſammenhalten innerhalb
der ſeit Jahrzehnten beſtehenden Vereinigung.
Lang anhaltender Beifall gibt dem Redner den Beweis dafür, daß
die Mitglieder der Vereinigung wiſſen, welch ſtandesbewußte und er=
folgreiche
Vertretung ihr erſter Vorſitzender verkörpert.
Nach einigen kurzen Mitteilungen wird die Verſammlung um 11,45
Uhr geſchloſſen.

Neuerwerbungen der Stadtbücherei. Walter Flex, Briefe, I. 5; Lud=
wig
Lindemeher: Jahrbuch meines Lebens, Hrsg. K. Eſſelborn, I. 5;
Werner von der Schulenburg: Der junge Burckhardt, I. 5; Suſanne
M. Sorge, Reinhard Johannes Sorge. Unſer Weg, I. 5: Dietrich
Schäfer: Mein Leben, I. 5; Julia Wirth: Julius Stockhauſen, der
Sänger des deutſchen Liedes, I. 5; Führende Frauen Europas, in
16 Selbſtſchilderungen, hrsg. v. Elga Kern, I. 1: Eliſabeth von Heh=
king
: Tagebücher aus vier Weltteillen, 1. 5: Sben Hedin: Mein Leben
als Entdecker, I. 5. Mittelrhein, ein, Blick über das Land und ſeine
Kultur, Hrsg. Reichsbahndirektion, 30 D=; Erich Gierach, Sudeten=
deutſche
Lebensbilder, 120 Ke: Südtirol hrsg. v. Karl Bell (Das
Deutſchtum im Ausland) 120 Ke; Carl Schohen: Der Lofot, 70 Cez
H. Chr. Ade u. A. Ziegfeld. Pioniere im Oſten, (Hrsg. L. Frobenius),
30 Gf; Herbert Burmeſter. Im Lichte des Orients (Hrsg. L. Frobenius)
20 Cr; Kurt v. Boeckmann, Der Kampf im Süden (Hrsg. L. Frobenius),
50 Ck; K. b. Boeckmann u. H. Scheel, Pioniere im Weſten (Hrsg. L. Fro=
benius
) 20 Ckz. Leo Frobenius u F. Bieber: Zur Herrlichkeit des
Sudans. 40 Cf; Leo Frobenius: Dichten und Denken im Sudan, 155 C;
A. H. Ziegfeld. Im Reich des Meergottes (hrsg. L. Frobenius) 50 Ckz
R. Schmidt: Das alte und das moderne Indien, 80 Ke. Ulſteins
Leltgeſchichte der neueſten Zeit, 18901925, hrsa, von Herre, 2. Bände
mit Abbild., 7. B; Daniel Steffens; Kapital und Börſe von Babylon bis
Wallſtreet, 50 Enz Franz Oppenheimer, Syſtem der Soziologie 2. Band:
Der Staat; 1926, 5Ps; Karl Brandi, Die deutſche Reformation und
Gegenreformation, 1. Halbband: Deutſche Reformation, 30 Bd; J. O.
Plaßmann: Das Leben des Kaiſers Friedrich II. von Hohenſtaufen
(Otſch. Volkheit), 20 Bd; Saſonoff: Sechs ſchwere Jahre. Bf 15: Gud=
mund
Schnitler: Der Weltkrieg 19141918, Bd 80; Friedrich b. Payer:
Von Bethmann=Hollweg bis Ebert, Bd 80; Felie Salomon: Engliſche
Geſchichte von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bk 10; Robert Sait=
ſchick
: Wirklichkeit und Vollendung, 1938, Gedanken zur Menſchenkenntnis
und Lebenswahrheit, Ph 1z. Julius Loewenſtein: Hegels Staatsidee,
ihr Doppelgeſicht und ihr Einfluß im 19 Jahrhundert, Ph 20: Charlotte
Bühler: Das Seelenleben des Jugendlichen. 10 Ps; W. Preyer: Die
Seele des Kindes, 10 Ps: Albert Moll: Der Hynotismus. Ps1; William
James: Die religiöſe Erfahrung und ihre Manniafaltigkeit, R.1; Mag
Scheler; Vom Gwigen im Menſchen, R1: S. Kierkegaard: Die Rein=
heit
des Herzens Re1; Joh. Jak. Bachofen; Urreligion und antike
Symbolik 8 Bände, R 15: Joh. Adam Möhler; Symbolik oder Dar=
ſtellung
der dogmatiſchen Gegenſätze der Katholiken und Proteſtanten,
40 Rez Die Wiederbegegnung von Kirche und Kultur in Deutſchland,
40 R: Frdr. Gundolf: Paracelſus, 30 Re: Joſef Nadler: Literatur=
geſchichte
der deutſchen Stämme und Landſchaften, 4. Bd.: Der deutſche
Staat (18141914), 5 K1 383; H. A. Korff: Geiſt der Goethezeit, 2. Teil,
Buch, 25 K1 181; Albert v. Puttkamer: 50 Jahre Bahreuth, 10 Kt;
Neidhardt von Reuenthal: Tanzlieder, mit den gleichzeitigen Melodien,
10 4e; Peter Hille: Leuchtende Tropfen, Die ſchönſten Gedichte. 10 40;
Max J. Friedländer: Albrecht Dürer, 70 Kg; Oskar Beyer: Die unend=
liche
Landſchaft, 10 Kg: Ludwig Hilberseimer: Internationgle neue
Baukunſt, 15 Kg: Richard Heiligenthal: Deutſcher Städtebau, 15 Ka;
Fritz Volbach: Handbuch der Muſikwiſſenſchaft, 1. Band. 1Km: J. A.
Fuller=Maitland: Brahms, 35 Km; Paul Bekker: Güſtav Mahlers
Sinfonien, 35 Km. Harry Magſz: Kleine und große Gärten, 10 Gz
Bengt Berg: Die letzten Adler, 1 D;, K. v. Friſch: Aus dem Leben der
Bienen 30 D;, Hanns Günther: Was iſt Magnetismus? Erzählungen
eines Glektronons, 25 Dp;. Karl Strömer: Aus den Tiefen des Welt=
raumes
bis ins Innere der Atome. 1Da; Wilhelm Bölſche: Von
Drachen und Zauberkünſten, 1 D; Richard Goldſchmidt: Einführung in
die Wiſſenſchaft vom Leben oder Asciris, 2 Bände, 1 D: Richard Gold=
ſchmidt
: Die Lehre von der Vererbung, 45 D; Edgar Dacqus; Urwelt,
Sage und Menſchheit, 20 Dh; R. Arwved Pfeifer: Das menſchliche Ge=
hirn
, 30 Dh: Das ärztliche Volksbuch, 2 Bände, 55 Dh; Paul Schultze=
Naumburg: Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der
Frauenkleidung, 30 Dh; B. M. Menſendieck: Funktionelles Frauen=
turnen
, 20 Ks. Einkommenſteuergeſetz und Körperſchaftsgeſetz (Erläut.
v. Feilchenfeld), 50 Pr: Einkommenſteuergeſetz vom 10. Auguſt 1925 ( Er=
läut
. b. Piſſel u. Koppe), 50 hr;, Walter Kaſkel: Hauptfragen des
Tarifrechts, Axbeitsrechtl. Seminarvorträge, 19R7, 50 hr.
Im Tafö=Reſtaurant Orangeriehaus findet am Sonntag, den
39. April, ein Familienkonzert bei freiem Eintritt ſtatt. Siehe An=
zeige
.) Es wird gleichzeitig noch darauf hingewieſen, daß die Tages=
Reſtauration des Städtiſchen Saalbaues auch während der Saalbau=
renovierung
ſtändig geöffnet bleibt.
Die kleinſten Pferdchen der Welt gehören zu den größten zoolo=
giſchen
Seltenheiten. Sie ſind ſo winzig klein, daß man ſie den Kin=
dern
als Weihnachtsgeſchenk unter den Chriſtbaum ſtellen kann und
von einem ſo lebhaften Temperament, daß man ſeine reine Freude
daran hat, dieſe kleinen Kerle in der Arena tummeln zu ſehen. Ueber=
all
, wo dieſe kleinen Pferdchen gaſtierten, bilbeten ſie den Sammelpunkt
aller Sport= und Tierfreunde. Auch hier in Darmſtadt zur Meſſe wer=
den
ſie die nötige Beachtung finden.

30 Jahre Deutſcher Flotten=Verein.
Anr 30. April ſind drei Jahrzehnte vergangen, ſeit ſich unter dem
Vorſitz des Fürſten Wilhelm zu Wied etwa einhundert deutſche Männer
aus alſen Gauen des Deutſchen Reiches zuſammenfanden, um den Deut=
ſchen
Flotten=Verein zu gründen. In England beſtand ſchon ſeit Jah=
ren
ein ähnlicher Verein; der Gedanke war alſo an ſich nicht neu, aber
er erwies ſich auch bei uns als ſo zugkräftig, daß der Flotten=Verein
ſchon nach zwei Jahren eine Viertelmillion Mitglieder zählte. Getreu
der bei der Gründung verkündeten Abſicht, hat der Verein 30 Jahre lang
gewirkt als unpolitiſche, über den Parteien ſtehende Organiſation, ohne
Bevorzugung einer beſtimmten politiſchen Richtung, nur in dem Be=
ſtreben
, das deutſche Volk über die Bedeutung ſeiner Seeintereſſen und
die Notwendigkeit des Schutzes durch eine ſtarke Flotte zu unterrichten
und zu belehren. Unter der zielbenußten Leitung ſeines Präſidenten,
zuerſt des Fürſten zu Wied, dann des Fürſten zu Salm=Horſtmar, und
endlich von 1908 bis 1919 des G=oßadmirals von Koeſter hat ſich der
Flotten=Verein, trotz der Anfeindung durch die Gegner der Tirpitzſchen
Flottenpolitik, zu einer machtvollen Organiſation entwickelt und un=
zweifelhaft
Aufklärung und Verſtändnis für das Seeweſen in weiteſte
Kreife unſeres Volkes getragen.
Nach dem Zuſammenbruch infolge des verlorenen Krieges war die
Glanzzeit des Vereins vorüber. Abenr er iſt keineswegs ganz ver=
ſchwunden
; ein Teil der Mitglieder blieb, ihm treu, er änderte 1919
ſeinen Namen in Deutſcher See=Vereim, und erweiterte dem Namen
entſprechend ſeine Ziele, namentlich in der Richtung auf den zunächſt er=
fordenlichen
Wiederaufbau der deutſchen Handelsflotte, ohne dabei ſeinn
alten Aufgaben, die Stärkung unſerer Wehrmacht zur See und die Für=
ſorge
für die Angehörigen des Seemannsſtandes, aus denn Auge zu
verlieren. Seit 1919 ſteht an der Spitze des Vereins der frühere
Staatsſekretär des Kolonialamtes von Lindequſt, unter deſſen geſchick=
ter
Leitung dem Verein, der noch 33000 Einzelmitglieder in etwa 600
Ortsgruppen zählt, hoffentlich ein neues Aufblühen beſchieden ſein
wird, zumal zr an ſeine Mitglieder nur ſehr geringe Beitragsforderun=
gen
ſtellt. Seefahrt iſt not!


Tasstülen

bei Ludhwig Saeng
Kirchstrasse 20.
(7046a

Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung freiwillig geſtellt. Ein bei
dem Kreisamt Dieburg beſchäftigter Bureaugehilfe aus Gundernhauſen
ſtellte ſich hier freiwillig wegen ſchwerer Urkundenfälſchung, nachdem
geſtern der Rechner der Kreiskaſſe die Verfehlungen feſtgeſtellt hatte.
Er wurde dem Amtsgericht zugeführt.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
n leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
In der Reichskrone, Mühlſtraße 5, finden Samstags
und Sonntags unter Leituny des Kapellmeiſters Emil Kocks, eines
dorzüglichen Pianiſten, nebſt ſeinem Partner, Jukob Orth (Geige) Kon=
zuute
ſtatt. Das Duo iſt ſehr gut eingeſpielt und bringt das Beſte alter
und moberner Meiſter zu Gehör.
Kriegerkameradſchaft Germania. Wir machen unſere
Kameraden und diejenigen der der Haſſia angeſchloſſenen Krieger= und
Militärvereine nochmals auf unſeren morgen Sonntag, 29. April, ſtatt=
findenden
Ausflug nach dem Einſiedel (Einkehr bei Kam. Liebert)
aufmerkſam und erwarten teſtloſe Beteiligung.

Tageskalender für Samstag, den 28. April 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
I. 17: Ein Traumſpiel
Kleines Haus, Anf. 20 Uhr: Letzter
Kammermuſikabend des Drumm=Quartetts. Orpheum, abends
W Uhr. Film: Gern hab ich die Fraun geküßt. Konzerte:
Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Wein=
haus
Maxim. Waldſchlößchen, Reſtauration Boßler, Neſtauration
Glenz, Bismarckeck, Frankfurter Hof, Kaffee Egenrieder, Reichskrone,
Stadt Nürnberg. Turnhalle am Woogsplatz, abends
20 Uhr, Liederkranz: Wiener Abend. Heiliges Kreuz, abends
20 Uhr. Geſangv, Liederzweig: Familienabend. Ausſtellung
Der Menſch, von 1121 Uhr auf der Mathildenhöhe. Kino=
vorſtellungen
: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.

Aus Heſſen.
Starkenburg.

O. Erzhauſen, 27. April. Aus dem Gemeinderat Die
Steuerausſchlagſätze für 1928. Die Sonderſteuer wurde von 34,33 Proz.
Feſtſetzung der Straßenfluchtlinie in der Bahnſtraße; die Bahnſtraße
(Provinzialſtraße) iſt auf der Süd= und Nordſeite mit Vorgärten ver=
mehr
nahezu 20 Jahrem. Herr Kalbfuß nimmt die Wahl an und terung von 4 Meter nach der Nordſeite zu genehmigen, mithin dürfen
Geſetz über Straßenverkehr. Laut Verordnung des
tafeln nach Geſetzesvorſchrift angefertigt und angebracht werden. Der
Herr Kalbfuß ergreift nunmehr das Wort, um eingehend die Gemeinderat beſchließt, die Provinzialdireltion zu erſuchen, am Eingang
Heinrich Falk Cheleute. Ein Geſuch der H. Falk Eheleute, einen Teil
gung genehmigt, daß Geſuchſteller die Koſten tragen Antrag der
Turn= und Sportgemeinde um Ueberlaſſung eines Sportplatzes. Der
eines Gemeindefaſel wird beſchloſſen. Trinkwaſſeranlage in der neuen
Schule, ſollen von den Firmen Pohl u. Co. und Wannemacher Au=
gebote
gemacht werden. Genehmigung von Rechnungen.
Mit=
teilungen
. Unter Mitteilungen wurde eine Verfügung des Kreisamis
Darmſtadt bekannt gegeben.

Weiterſtadt, 24. April. Der Spoutverein 1910 Weiterſtadt
Borſitzende, Herr Heß, begrüßte die Anweſenden. Beſonderen Dank
ſprach er dem Eltern der jungen Sportsleute und den geladenen Gäſten
guten Leiſtungem und der errungenen B=Gaumeiſterſchaft. Jedem Spie=
ler
übergab er eine Ehrennadel. Ferner gedachte der Vorſitzende der im
vereinigung Gau=Bergſtraße, Herr Faigh, beglückwünſchte die Mani=
ſchaft
iun Auftrag der Schiedsrichtervereinigung und des Gauvorſtandes.
Ebenſo brachte der Geſchäftsleiter der Union, Herk Scherf aus Darn=
ſtadt
, ſeinen Dank und Glüchwpunſch zum Ausdruck und überreichte den
Verein eine Urkunde. Bis in die frühen Morgenſtunden konnte ma
bei guter Stimmung der ſchönen Feier beiwohnen.
4a. Eberſtadt, N. April. Wählerſtatiſtik. Nach zuverläſſigen
Angaben beträgt für die beborſtehende Reichstagswahl die Geſamtzahl
er Wähler und Wählerinnen in Eberſtadt 5695. Dieſe ſetzt ſich aus
weiſt eine geringe Verminderung auf. Die Turngeſellſchaft, e, V.
hält am Samstag abend im Vereinslokal Zum Bergſträßer Hof eine
wichtige Mitgliederverſammlung ab, die insbeſondere der Vorbereitung
des Bergfeſtes auf dem Frankenſtein dient. Ueberreichung der
Geſellenbriefe. Die feierliche Ueberreichung der Geſellenbrieſe
von der diesjährigen Frühjahrsgeſellenprüfung findet nach einem Be=
ſchluß
des Geſellenppüfungsausſchuſſes des Ortsgewerbevereins Eber=
ſtadt
am kommenden Sonntagnachmittag im Saale des Darmſtädter
Hofes ſtatt.
9a. Pfungſtadt, 27. April. Erneuerung der Kataſtervei=
meſſung
. Das in den Jahren 1836 bis 1838 aufgeſtellte Liegenſchafts=
kataſter
der Gemarkung Pfungſtadt entſpricht, ſoweit das Stadtgebiet
und die angrenzenden Grundſtücke in Betracht kommen, nicht mehr den
Anforderungen der heutigen Zeit. Die Eigentumsgrenzpunkte in dieſen
Gebiet ſind entweder gar nicht oder nur noch mangelhaft gekennzeichnet
und das vorhandene Kartenmaterial iſt für die Sicherung des Grund=
eigentums
zum größten Teil vermeſſungstechniſch wertlos. Der Duts=
vorſtand
hat deshalb die Erneuerung der Kataſtervermeſſung vom Orts=
bering
der Gemarkung Pfungſtadt beſchloſſen. Mit der Ausführung
dieſer Arbeit iſt das Vermeſſungsamt Darmſtadt=Land ( Neuvermeſſungs=
abteilung
) beauftragt worden. Wie verlautet, wird dieſes bereits in
den nächſten Tagen mit der Neuvermeſſung ſämtlicher Hofreiten, =
ten
, Straßen, Plätze, Wege, Waſſerläufe uſw. beginnen. Ausdrücklich
wird betont, daß zu der vorausgehenden ſogenannten Abmarkung die
betreffenden Grundbeſitzer geladen werden. Die Grundbeſitzer ſind aſ=
gehalten
, die vorhandenen Grenzſteine und die Grenzen freizuhalig
damit das Vermeſſungsterſonal und die Feldgeſchworenen bei iſſen
Arbeiten nicht behindert werden. Gasberſorgung. Nach zuverläl
ſigen Angaben ſind bereits mehr als 400 Gebäude an das Gasrohruc
angeſchloſſen.
Traiſa, B. April. Der Gottesdienſt muß morgen aul
2 Uhr nachmittags verlegt werden.
Nieder=Ramſtadt, 26. April. Als Abſchluß ſeiner Winterveran
ſtaltungen brachte der Geſangberein Harmonie das Singſpiel Linden=
ſwvirtin
, du junge‟, Text von Hanns Glückſtein und H. Bernhardt, Muſt
von Karl Fiſcher=Bernauer, im großen Saale des Gaſthauſes Zun
goldenen Anker zur Aufführung. Der Saal war voll beſetzt. Die Auf=
führung
ſelsſt brachte dem Verein, iusbeſondere aber auch den Mit=
wirkenden
infolge des hübſchem Stückes, der ausgezeichneten Rollen=
beſetzung
und des guten Spiels, einen glänzenden Erfolg. Als Hauſt=
mitwirkende
ſeien genannt die Damen: Frau Lilli Mahr, Frau Sentg
Wembacher und Frau Johanna Beck, ferner die Herren: Wilhelm Heil,
agf=
Friedr. Nückert, J. Horn, Friedr. Meier, Jakob Rückert, Wilhelm Wa
ner und Karl Mahr. Die muſikaliſche Einſtudierung und Begleitung
lag in den bewährten Händen der Herreu Hrch. Crößmann und Wilheln
Fiſcher. Auf vielſeitigen Wunſch fommt das Stück am Sonntag, den
29. April, abends 8½ Uhr, nochmals zur Aufführung. Bemerkt ſei
noch, daß die Bühnendekoration von Herrn Bender, Darmſtadt, vol
ausgezeichneter Wirkung iſt.
Roßdorf, 27. April. Sonntag, den 29. Aprik (Jubilate), findet
hier der Jugendſonntag ſtatt. Vormittags iFt Gottesdienſt unter Mi=
wirkung
des Poſaunenchors und des Mädchenchors. Abends iſt Jugen
abend der Jugendbünde mit dem Poſaunenchor im Sagl Kaffenberger,
zuozu außer beſonders geladenen Gäſten die Neukonfirmierten und die
Jamilienglieder der Jugendbunde eingeladen ſind.
Reinheim, 9. April. Wie wir hören, gaſtiert, das Enſemble 3es
Generaldirektors Willy Roemheld, Darmſtadt, am kommenden Sonnkal
in dem hieſigen Saalbau Zur Spitze, mit der WienenWalzer=Opereit
An der ſchönen blauen Donau von Erich Arlt, Muſik von Fritz
Hartmann. Für dieſes Gaſtſpiel ſind eine Anzahl namhafter Kräfte bei=
pflichtet
.
Br. Langſtadt, 27 April. Zu Beginn des neuen Schuljahres au
letzten Montag wpurden hier 14 Kinder, 9 Knaben und 5 Mädchen, iu
die Volksſchule aufgenommen. Ein Wachſen der Schülerzahl im Vel=
gleich
zu den Vorjahren macht ſich bemerkbau.
Ma. Babenhauſen, 24. April. Bei der hieſigen Bereitſchaftspolize
findet zurzeit eine Umorganiſation ſtatt. Aus fäntlichen Be=
reitſchaften
der Polizei werden Maunſchaften hier zuſammengezogen in
eina Bereitſchaft gebildet, die zu Anfang Mai nach Offenbach verlet
werden ſoll. Dortſelbſt ſollen die Schutzpoliziſten zum Ordnungsdienſ
auf dem Polizeireviereu kommandiert und zum Dienſt innerhalb der Be=
reitſchaftspolizei
verwendet werden.
r. Babenhauſen, 26. April. In die Elementarklaſſe der hieſigen
Volksſchule wurden mit Beginn des neuen Schuljahres 27 Knaben und
25 Mädchen aufgenommen. Erſtmalig wird der Unterricht nach ge=
trennten
Geſchlechtern erteilt. Die Klaſſe deu Mädchen führt die
Lehrerin, Frl. Lutz, die der Knaben Her Lehrer, Bechthold.
Leichenländung. Die Leiche der ſeit Anfang voriger Woche ver=
mißten
Frau Groß aus dem benachbarten Sickenhofen wurde in deu
Ohlenbach hinter dem Morgenſternſchen Anweſen gefunden und
geborgen.
N. Aus dem Gerſprenztal, 27. April. Ungünſtige Ausſich=
ten
für die Bauhandwerker. Im allgemeinen dürften in die=
ſem
Jahre in manchen Orten unſeres Tales viel weniger Neubauten er=
rihtet
wverden als im Jahre 1927. Von ſeiten der Bauhandwerker hört
man Klagen darüber, daß ſie heuer mit geringerer Beſchäftigung und
weniger Verdienſt rechnen müſſen als im Vorjahre, in dem alle Bau=
handwerker
hollauf Arbeit hatten. Der Grund hierfür iſt, darin zu
ſuchen, daß die öffentlichen Mittel, mit denen im letzten Jahre Bau=
luſtige
unterſtützt wurden, im Jahre 1928 weniger reichlich zur Ver=
fügung
ſtehen. Auch zieht ſich die Genehnigung der ſeitens des Staates
den Privatleuten zu gewährenden Baudarlehen allzu ſehr in die Länge,
ſo daß die projektierten Bauten verſpätet begynnen, werden können.
Hiermit hängt auch der geringere Hundel mit den Geräten für die
Verſtärkter Güterverkehr
Bauhandwerker zuſammen.
auf der Nebenbahn ReinheimReichelsheimu. Um deu
in den letzten Jahren ſtärker gewordenen Güterverkehr auf der Neben=
hahn
Reinheim-Reichelsheim beſſer bewältigen zu können, hat die
Direktion der Süddeutſchen Eiſenbahng=ſellſchaft ſogenannte Verbund=
lokomotiven
auf dieſer Strecke in den Dienſt geſtellt. Dieſe Maſchinen

vermögen nahezu die dorpelte Anzahl Eiſenbahnwagen zu befördern,
als die ſeitherigen. Auch deu gegen früher namentlich Sonntags ſehi=
leſteiger
a Perſonenterfehr förderte, daß man dieſe verbeſſerien Loko=
9f die bishe auf einer anderen Strecke im =Bereich der Süd=
deutſchen
Eiſerbahngeſellſchaft gebraucht wurden, hier fahren läßt.

[ ][  ][ ]

Nummer 118
Samstag, den 28. Aprül 4928
Durch Bergſtraße und Ried.

Der allerſchönſte Reiz, den die Bergſtraße bietet, iſt die Baum=
blüte
. Zur Zeit der Frühobſtblüte war der Verkehr begünſtigt von
herrlichſtem Frühlingswetter (an dem ſchon Sommertage zu verzeichnen
varen). Die eigentliche Baumblüte aber ſtand im Zeichen des Regens.
Viele Naturfreunde, die alljährlich die Baumblüte an der Bergſtraße
bewundern und genießen, ſind in dieſem Jahre um ihren Genuß ge=
wmmen
.
Etwas verſpätet hat nun herrlichſtes Frühſommerwetter eingeſetzt.
Im Sonnenſchein glänzen die Berge an der Bergſtraße, ſie ſpenden den
etzten Farbenſchmuck der abſterbenden Baumblüte. In den einzelnen
Bemeinden hat man die Vorgärten hülbſch angelegt, und Blumenſchmuck
früßt den Beſucher. In Bensheim iſt man bei der Anlage von Glas=
ſauskulturen
.
Von Bensheim führt uns die Fahrt in Richtung Worms. Auf
ſen Feldern iſt man eifrig an der Frühjahvsbeſtellung. Die Felder
verden eingeeggt, und überall iſt men mit dem Setzen ber Kartoffeln
ſeſchäftigt. Hier und da finden wir noch einen Baum in Blütenpracht.
Der Lorſcher Wald hat ſein Frühlingskleid angelegt. Auf der
ſhauſſee, die durch den Wald führt, iſt man mit Kleimpflaſterarbeiten
ſeſchäftigt. Maleriſch liegt Lorſch, von der Bahn aus geſehen. Die
bangeliſche Kirche grüßt ſchon von weitem. Im Kloſter zu Lorſch
durden die wertvollen Ausgrabungen den Winter über fortgeſetzt; ſie
nd noch nicht zu Ende geführt.
Was dem Auge des Fremden beſonders auffällt, iſt die ſtarke Bau=
ätigkeit
in den Landgemeinden. Ueberall ſchießen neue Wohnhäuſer,
neiſt Einfamilienhäuſer, aus dem Boden. Hier iſt man am Ausgraben
es Fundaments, dort ziert bereits ein Kranz den fertigen Bau, In

üppigem Grün ſtehen die Wieſen, die Winterfrucht ſteht gut, der Klee
ladet zur erſten Grünfutterernte ein.
Bwiſchen dem ruhigen Landſchaftsbild wirken die Ueberlandleitun=
gen
monumental, ſie vermitteln gewiſſerwaßen die Kraft der Arbeit
der Städte zur Arbeit der Landbewohner, die ſich in gegenſeitigem Ver=
ſtehen
ergänzen müſſen.
So führt uns die Bahn in ſicherer Fahrt der Lanbeshauptſtadt
wieder zu.
Auch die Riebbahnſtrecke hat ihre Reize. Auf der einen Seite
grüen uns die Odenwaldberge, auf der anderen bietet ſich ein flüchtiger
Blick auf den Rhein. In Groß=Rohrheim und Gernsheim ſind ganze
Straßen neu erſtanden.
In Stockſtadt ladet ein S hild zum Rheinbad ein, das in den war=
men
Tagen beſonders verlockt. In den Feldbrennereien hat man die
Tätigkeit wieder aufgenommen, und die erſten Backſteine lagern zum
Trocknen unter den Strohmatten.
In üppiges Grün gehüllt, liegt Gobdelau vor uns. Sauber und
ſchmuck hat ſich Wolfskehlen herausgeputzt. Weite Wieſenflächen ſtehen
in ſaftigem Grün, die Enwväſſerungsarbeiten des Rieds laſſen ſich hier
beutlich erkennen. Nicht weit entfernt wohnt der Schöpfers des Gedan=
kens
der Riedentwäſſerung, der frühere Abg. Dr. Dehlinger. Er kann
heute ſchon mit Stolz auf das von ihm verfolgte Ziel blicken. In Gries=
heim
hat neben der Feldarbeit erhöhte Tätigkeit in den Gärten ein=
geſetzt
. Hier iſt die Metropole unſerer Gemüſeverſorgung, Mit Körben
und Kiſten gehts zum Markt nach Darmſtadt und Frankfurt.
Die Natr bievet für den, der es ſieht, viel Schönes. Darum ins Freie!
Gewießt neben den landſchaftlichem Schönheitem Licht und Luft! 1s.

I. Michelſtadt, 27. April. Maul=Feier. Wir erfahren, daß die
Zeyanſtaltungen der Deutſchen Turnerſchaft gelegentlich der Maul=Feier
a Stadion der Stadt Michelſtadt durch eine photogvaphiſche Aufnahme
vm Flugzeug aus feſtgehalten wird. Vorausſichtlich wird die Be=
itzung
des Flugzeuges, das von der badiſch=pfälziſchen Lufthanſa Mann=
eim
geſtellt wird, einen Kranz zu Ehren Alfred Mdauls abwerfen. Zur
jeier ſelbſt iſt überaus zahlreicher Beſuch zu erwarten. Man rüſtet zum
pfange von rund 400 Mitwirkenden und etwa 1000 Beſuchern.
Tarteſaal=Verhältniſſe. Die deutſche Reichsbahn nimmt ſich
hr viel Zeit, bis die Warteſaalverhältmiſſe in Michelſtadt befriedigend
elöſt ſind. Ohne die Oeffentlichkeit zu fragen, hat man den Warteſaal
veiter Klaſſe für Zwecke der Bahnmeiſterei genomen. Nunmehr wäre
dringend erwünſcht, wieder über den Warteſcal zu verfügen, jedoch
jacht die Reichsbahndirektion Mainz nicht den geringſtem Verſuch, der
effentlichkeit Rechnung zu tragen und den Warteſaal ſeiner urſprüng=
chem
Beſtimmung zurüchzugeben. Die Entwicklung Michelſtadts zur
urſtadt berechtigt dazu mit aller Entſchiedenheit, die umgehende Frei=
achung
des Warteſaals zweiter Klaſſe zu verlangen. Stadion=
chwimmbad
. Wenn die günſtige Entvicklung der Witterungsver=
iltniſſe
anhält, dann dürfte in wenigen Tagen mit der Eröffnung des
adebetriebs zu rechnen ſein. Das Waſſer wies heute bereits eine
emperatur von 14 Grad auf. An dem Bad ſind noch verſchiedene Ver=
fſerungen
vorgenommen worden, ſo wurde insbeſondere ein 1= Meter=
prungbrett
auf einem Betonklotz montiert. Damit ſind jetzt Sprung=
Tegenheiten aus der Höhe von 1 Meter, 3 Meter und 5 Meter ge=
wen
. Das Bad wird in ſeiner anſprechenden Reinheit ein Anziehungs=
inkt
erſten Ranges für die Kurfremden ſein. Keine Kurtaxe.
ntgegen anders lautenden Nachrichten iſt feſtzuſtellen, daß, wie wir
verantwortlicher Stelle erfahren haben, an die Einführung einer
art
e in Michelſtadt nicht gedacht iſt, obwohl die Stadt und der Ver=
hrsverein
nicht unterlaſſen, um den Kurfremden alle Annehmlichkeiten
res geſundheitlich erfolgreichen Aufenthaltes zu bieten.
Vom
chulhausneubau. Der Neubau der Stadtſchule macht erfreu=
her
Weiſe rüſtige Fortſchritte. Die raſche Fertigſtellung des Baues
gt im Intereſſe der Stadtſchule, da man in Schulkreiſen beſtimmt da=
t
rechnen muß, über die neuen Räume im Oktober dieſes Jahres ver=
gen
zu können. Einige Klaſſen der Stadtſchule ſind zurzeit in dem
=bäude der Erbach=Fürſtenauiſchen Rentkammer untergebracht, müſſen
er im Herbſt ebenfalls in dem Neubau der Stadtſchule ein Heim fin=
r
. Während an anderen Plätzen Heſſens die Schülerzahl eine be=
rchtliche
Senkung erſahren hat, iſt das Gegenteil in Michelſtadt der
II. In dieſem Jahre wurden wieder rund 80 Kinder aufgenommen.
b. Erbach i. O., 27. April. Bezirkskonfumverein. Die
neralverſammlung des Bezirkskonſumvereins für den Kreis Erbach
rd im Saale des Schützenhof ſtatt. Der 2. Vorſitzende des Aufſichts=
*s ergriff das Wort zur Begrüßung und erteilte nach einigen ein=
tenden
Worten dem Geſchäftsführer, Herrn Schmall, das Referat zum
ſchäftsbericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Es geht aus den
1sführungen des Rechners hervor, daß die Genoſſenſchaft trotz der
Berſt ſchwierigen Wirtſchaftsverhältnifſe beachtliche Fortſchritte ge=
icht
habe und damit die Lebensfähigkeit des Unternehmens erneut be=
eſen
ſei. Er ermahnt die Mitglieder, noch Fernſtehende zum immer
eren Zuſammenſchluß zu gewinnen, um ſo Zweck und Sinn der ge=
fſenſchaftlichen
Beſtrebungen zu fördern. An Stelle der ſatzungs=
näß
ausgeſchiedenen Aufſichtsratsmitglieder wurden die Herren Georg
hneller=Erbach, L. Arzt und Gg. Haag=Michelſtadt gewählt, bzw.
edergewählt. Auf Antrag des Vorſtandes werden noch einige zweck=
ßige
Statutenänderungen vorgenommen. Nach Erledigung verſchie=
ter
Anregungen ſeitens der Mitgliedern Schluß der Verſammlung.
Kegelſport. Die verſchiedenen Erbacher Kegelklubs erſtanden
einiger Zeit gemeinſchaftlich einen Wanderpreis, der beſtimmungs=
näß
in den Beſitz desjenigen Klubs übergeht, der denſelben entweder
eimal hintereinander oder drei mal im Ganzen gewinnt. Die Kegel=
yn
von Heinrich Klingler, die noch völlig neu, ſich in vorzüglicher
rfaſſung befindet, ſah in den letzten Wochen zum erſten Male die
ereſſanten Kämpfe. Als Sieger ging der Kegelklub Alle Neun
onnerstag=Abendgeſellſchaft) aus dem Kampf hervor. Demſelben ein
ftiges Gut Holz.
Olympia=Lichtſpiele. In den
ympia=Lichtſpielen im Saale läuft ab Freitag das weltberühmte Film=
* Metropolis von Regiſſeur Fritz Lang. Das Filmwerk iſt nach
n Urteil der geſamten Preſſe eines der ſchönſten und wertvollſten
die deutſche Induſtrie geſchaffen hat. Herſteller iſt die Ufa‟. Ein
uch dürfte ſich lohnen.
Bn. Hirſchhorn, 26. April. Die Hauptverſammlung des
chereivereins für Heſſen fand im Gaſthaus Zur Krone ſtatt. Deu
mmelpunkt der Mitglieder war Heidelberg, zwecks Beſichtigung der
tigen Schleußenanlagen und Fiſchtreppen. In Autos erfolgte die
iterfahrt durch das herrliche Neckartal nach Hirſchhorn zur Abhal=
g
der eigentlichen Verſſimmlung. Der Vorſitzende, Herr Baron Frei=
* v. Heyl (Worms), eröffnete die Verſammlung und begrüßte die
chienenen, in Sonderheit die anweſenden Vertreter der heſſiſchen und
iſchen Regierung, und zwar heſſiſcherſeits die Herren Oberforſtrat
Weber, Regierungsrat Bornſcheuer (Darmſtadt) und Baurat Papſt
orms), badiſcherſeits den Fiſchereiſachverſtändigen Herrn Regierungs=
Dr. Koch aus Karlsruhe. Die Verhandlung nahm einen ſehr inter=
niten
Verlauf. Nachdem ſämtliche 8 von den Berufsfiſchern geſtellte
träge erledigt waren, hielt Herr Wachtmeiſter Gillet (Mainz) einen
lehrreichen Vortrag über Fiſchen und Fiſchgeräte‟. An der ſich
chließenden Diskuſſion nahmen insbeſondere die Herren vom Heſſi=
n
Anglerbund Mainz ſehr regen Anteil, da Herr Gillet verbotenes
nichtverbotenes Angelgerät genau behandelte. Hierauf folgte ein
iter Vortrag über Forellenzucht durch Herrn Regierungsrat Dr.
h (Karlsruhe). Als nächſtjähriger Tagungsort wurde Seligenſtadt
Main beſtimmt. Nachdem die Zeit ſchon ſehr weit vorgeſchritten,
Herr Baron Freiherr v. Heyl die Tagung mit dem Ruf an die
her Petri=Heil.
* Hirſchhorn, N7. April. Waſſerſtand des Neckars am
Olpril: 1,12 Meter; am 27. April: 1,10 Meter.
A. Schlierbach, 26. April. Vertretung des Pfarrers. Da
* Pfarrer Hautmann vom 24. April bis 9. Mai beurlaubt iſt, wird
in dieſer Zeit von Herrn Pfarrer Junker=Linbenfels und Herun
rrer Dieſtelmann=Fürth vertreten. Auch in der Anordnung der
resdienſte wird ſich manches ändern. So ſoll kommenden Sonntag
Gottesdienſt, in dem Herr Pfarrer Junker predigt, um 10½ Uhr,
am 6. Mai, wo Herr Pfaruer Dieſtelmann predigt, um 1½ Uhr
mittags beginnen.

A. Mitlechtern, 26. April. Straßenreparatur. Die Durch=
gangsſtraße
Heppenheim-FürthErbach wird hier zurzeit gründlich
repariert und auch breiter gelegt, was auch ſehr notwendig war, denn
die Straße befand ſich und befindet ſich zum Teil noch in ſehr ſchlechtem
Zuſtand, zumal ſie ſehr viel von Laſtautos befahren wird. Beſonders
wird die Straßenverbeſſerung der Obwa=Linie Erbach-Fürth Heppen=
heim
zuſtatten kommen und von deren Fahrgäſten begrüßt werden.
Z. Zwingenberg, 25. April. In der geſtvigen Gemeinderats=
ſitzung
wurde die Neupflaſterung der Wieſenpromenadenſtraße vorerſt
zur Hälfte beſchloſſen, um den laufenden Haushalt nicht über Gebühr zu
belaſten. Aus dem gleichen Grunde will man von der Beſpritzung der
Städtiſchen Obſtpflanzungen mit Arſemmitteln Abſtand nehmen, nachdem
die Behandlung mit Karbolineum bereits erhebliche Mittel beanſprucht
hat. Der Entwurf für eine Abänderumg des Ortsbebaumgsplanes am
Orbis, wo die Bebqutung immer weiter fortſchreitet, iſt fertiggeſtellt und
wird zur Genehmigurng weitergeleitet werden. Bekamntlich zeichnet ſich
der Teil der Bergſtraße, der im ſogenannten Paß durch Zwingenberg
führt, infolge ſeiner Krümmungem und wegem der vorſpringenden
Mauer des Amtsgerichtsgartens unvorteilhaft aus und iſt eine gefähr=
liche
Stelle für den von Jahr zu Jahr zunehmenden Autoverkehr. Die
adt hat deshalb ſchon vor Jahvem dem Antvag an das Finanzminiſte=
rium
geſtellt, dem vorſtehenden Teil der Mauer zwrückzuſetzen und hat
ſich erboten, für dem abzutretendem Geländeſtreifem eine Entſchädigung
zu gewähren. Neuerdings iſt dieſe Angelegenheit durch eine Eingabe
des Heſſiſchen Automobilklubs wieder in Fluß gekommen. In einem
Schreiben des Fimanzminiſteriums wird nun der Stadr zugemutet, alle
Koſten zu tragen, was dieſe angeſichts ihrer Finanzlage und in Rückſicht
darauf nicht zu bewilligen geneigt iſt, daß es ſich u eine Provinzial=
aße
hamdelt der internationalem Verkehrslinie Frankfurt=Baſel und
ſtr
daß die Einwahmen aus der Autoſteuer nicht der Stadt zufließen. Es
iſt alſo gu befürchten, daß dieſe an ſich dringende Angelegenheit infolge
dieſer Zuſtändigkeits=Streitigkeitem nicht von der Stelle rückt. Weiter=
hin
beſchloß man die Ausbeſſerung umd Eichung der ſtädtiſchen Waage,
und die Feſtſetzung eines Taglohnes für Fuhrwerke in der Weiſe, daß
für Zweiſpänner eie Höchſttaxe von 2 Mark, für Einſpänner eine
ſolche von 14 Mark für 8 Stunden feſtgeſetzt wird, und daß außerdem
die ſtädtiſchem Fuhrem monatlich an den Mindeſtbietenden ausgeſchrieben
werden. Verſchiedene andere Punkte der Tagesordnung blieben uner=
ledigt
, da erſt Erhebungen und Beſichtigungen erforderlich ſind.
Bensheim, 26. April. Zufolge eines Beſchluſſes der letzten
B
Stadtverordnetenberſammlung wurden nunmehr vor den an den Haupt=
verkek

yrsſtraßen liegenden Schulen, ſo insbeſondere vor der Taub=
ſtummenanſtalt
und dem Gymnaſium in der Darmſtädter Straße, dann
aber auch vor dem grrßen neuen katholiſchen Schulhaus in der Roden=
ſteinſtraße
auf rot=weiß geſtrichenen Pfoſten Warnungsſignale auf=
geſtellt
, die neben in die Augen fallender Bemalung die Aufſchrift
Schule tragen und beſtimmt ſind, die Lenker von Kraft= und anderen
Fahrzeugen auf die Gefahren aufmerkſam zu machen, die an dieſen
Stellen einerſeits den unbeſonnenen aus der Schule eilenden Kindern,
wie andererſeits den Fahrzeuglenkern ſelbſt drohen, wenn die nötige
Vorſicht außer acht gelaſſen wird. Seitens des Vorſtandes des Auto=
mobilklubs
, Ortsgruppe Bensheim, war in der erwähnten Stadtverord=
netenſitzung
davon abgeraten worden, durch übermäßige Anbringung
von Warnungstafeln die Autofahrer in Verwirrung zu bringen, man
gab es aber unumwunden zu, daß an denjenigen vorerwähnten Stellen,
die nunmehr die Warnungstafeln tragen, derartige Vorſichtsmaßregeln
ihre volle Berechtigung haben.
* Viernheim, 24. April. Evangeliſche Gemeinde. Am
29. April trifft ſich die evangeliſche Jugend des Südgaues Heſſen, ſoweit
ſie evangeliſchen Jugendvereinen angehört, in Viernheim. Nachmittags
½2 Uhr findet in der Kirche Gottesdienſt ſtatt, in welchem der Bundes=
wert
des Heſſenbundes, Miſſionar Jürgens, die Predigt hält. Nach
einer kurzen Kaffeepauſe verſammelt ſich die Jugend zu einer Nach=
feier
, bei ſchönem Wetter auf dem Spielplatz hinter der Kirche, bei
ſchlechtem Wetter im Saale des Gaſthauſes Zum Löwen. Hier wer=
den
zwei Feſtſpiele zur Vorſtellung gebracht. Glum und Die Perle‟
Es werden Gäſte aus 10 ſüdheſſiſchen Jugendvereinen erwartet, die
alle zum Gelingen des Jugendtreffens das ihre beitragen werden. Am
Abend desſelben Tages um 8 Uhr veranſtaltet der evangeliſche Verein
im Saale des Gaſtwirts Fr. K. Kumpf einen Familienabend, auf dem
die 2 genannten Feſtſpiele wiederholt werden. Der Birkenauer Bläſer=
chor
und der Mädchenbundchor werden bei allen 3 Veranſtaltungen
mitwirken.
g. Gernsheim, 26. April. Kommenden Sonntag veranſtaltet die
marianiſche Jünglingsſodalität im Saalbau Haas einen Famtlien=
abend
, verbunden mit Naenstagsfeier des derzeitigen Präſes Bene=

Generalverſammlung. Der Geſangverein
fiziat Becker.
Liederkranz hält am nächſten Dienstag abend im Saalbau Darm=
Einen
ſtädter Hof ſeine diesjährige Generalverſammlung ab.
Theaterabend, verbunden mit Konzert und anſchließendem Tanz,
veranſtaltet am Samstag die Freiwillige Feucrwehr Gernsheim in den
Räumen des Saalbaues Haas. Bei der am Mittvoch ſtattgefunde=
nen
Ausloſung der Beiſitzer für das Mieteinigungsamt Gernsheim
wurden durch das Los folgende Herren für das Geſchäftsjahr 1928 be=
ſtümmt
. Aus Verieterkreiſen: a) zu Beiſitzern: 1. Hausmeiſter i. R.
Johannes Kiſſel 13., 2. Landwirt Heinxich Joſ. Gutjahr, 3. Spengler=
meiſter
Georg Röſchner, 4. Küfermeiſter Jakob Müller 8., 5. Güterauf=
ſeher
Heinrich Gutjahr 4.; b) zu deren Stellvertreter: 1. Glaſermeiſter
Friedrich Brand, 2. Feldſchütz Anton Sebaſtian Grüll, 3. Steinmetz
Karl Schuhmacher, 4. Fabrikarbeiter Jakob Alexander Staab, 5. Land=
wirt
Valentin Dölger 2. Aus Mieterkreiſen: a) zu Beiſitzern: 1. Stu=
dienrat
Dr. Saßmannshauſen, 2. Dipl.=Ing. Heinrich Winter, 3. Satt=
lermeiſter
Leonhard Franz Göbel, 4. Friedhofsaufſeher Ludwig Andreas
Kalter, 5. Fabrikarbeiter Peter Meiſter 3.; b) zu deren Stellvertreter:
Schloſſer Karl Jahn, 2. Studienrat Friedrich Biſchoff, 3. Dentiſt Ernſt
Scholtz, 5. Fiſcher Georg Badersbach, 5. Neallehrer Adam Möſinger.
* Gernsheim, 27. April. Waſſerſtand des Rheins, am
26. April: 0,06 Meter; am N7. April: 0,05 Meter.
z. Klein=Gerau, 25. April. Der Vorſchuß= und Kredit=
verein
hielr am Samstag ſeine 25. Generalverſammbung ab. Nach
dem Geſchäftsbericht vom Jahre 1927 hat der Verein in den letzten
3 Jahren eine gute Entwickelung gehabt; der Umſatz iſt von 168 000
Mark im Jahre 1925 auf 303 000 Mark u vergangenen Jahre geſtiegen
Zur Verteilung kommen 8 Prozent Dibidende. Nachdem die Geſchäfts=
anteile
bereits um 10 Prozent aufgewertet ſind, wurde beſchloſſen, im
Laufe dieſes Jahres auch die Einlagen aufzuwerten. Zu dieſem Zwecke
ſtehen 14 682 Mark zur Verfügung.

Sefte 7

Heſſiſcher Straßenbericht
für bie Woche vom 29. April bis 5. Mai 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Antomobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Hefſen.
DarmſtadtDieburg-BabenhauſenAſchaffenburg bei Bahphof. Ba=
benhauſen
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Beſondere Umleitungs=
ſtraße
, auf der Wagen bis 5,5 Tonnen 20 Kilometer, Wagen über 5,5 Ton=
nen
12 Kilometer fahren dürfen.
Bensheim Worms zwiſchen Lorſch und Bürſtadt, Km. 38,7 bis
35,6) vom 20. 4. bis 25, 5. geſperrt. Umleitung: Klein=Hauſen- Jägers=
burg
BiblisBobſtadt.
DarmſtadtMörfeldenFvankfurt a. M. (zw. Mörfelden und Frank=
furt
a. M., Km. 9,812,2) vom 16. bis 30. 4. geſperrt. Umleitung:
Langen bzw. Neu=Iſenburg.

DarmſtadtMainz (zwiſchen Büttelborn und Groß=Gerau, Km. 12,7
bis 13,7) vom 1. bis 21. 5. geſperrt. Umleitung: Griesheim- Wolfs=
kehlen
.
MichelſtadtErbach (Km. 45,4546,72) vom 1. bis 27. 5 geſperrt.
Umleitung: Eulbacherſtraße bzw. unteren Weg in Michelſtadt.
ReinheimReichelsheim (Ortsdurchfahrt Brensbach) vom 30. 4. bis
12. 5. geſperrt. Umleitung durch die Bahnhofſtraße.
MainzBingen, Km. 18,422,4 (Abzweigung nach Gau=Algesheim
Gaulsheim), vom B. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitug; Gau=
AlgesheimOchenheimGaulsheim.
MainzAlzey (zwiſchen Nieder=Olm und Wörrſtadt, Km. 12,2 bis
21,5) vom 30. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Sörgenloch
HahnheimUndenheim.
GießenMarburg (zw’ſchen Lollar und Sichertshauſen) vom 12. 3.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: OdenhauſenFrohnhauſen
Bellnhauſen.
Frankfurt a. M.Gießen iſt an folgenden Stellen geſperrt:
1. Zwiſchen Landesgrenze und Vülbel vom 16. 4. bis auf weiteres,
Umleitung: Bad=HomburgFriedberg.
2. Kloppenheim-Vilbel, Km. 47,05348,300, vom 11. 4. bis auf wei=
teres
. Umleitung für den Durchgangsverkehr: Bad=Homburg
Friedberg. Für den übrigen Verkehr: Ober=Erlenbach.
3. Ober=WöllſtadtFriedberg, Km. 37,3637,52, vom 16. 4. bis 1. 5.
geſperrt. Umleitung für den Dunchgangsverkehr: Bad=Homburg
Friedberg. Für den lokalen Verkehr: Bruchenbrücken.
4. Nieder=Mörlen-Nieder=Weiſel vom 16. 4. bis auf weiteres. Um=
leitung
: Steinfurth, Rockenberg, Griedel, Butzbach.
5. Ortsdurchfahrt Gießen (Frankfurterſtraße von der Schubertſtraße
bis zur Unterhaltungsgrenze) vom 1. bis 10. 5. geſperrt. Umlei=
tung
nach Frankfurt a. M. über Gießen-LeihgeſternGroßen=
Linden. Umleitung nach Wetzlar über HeuchelheimAtzbach.
GießenGrünbergAlsfeld (zw. Gießen und Reiskirchen, Km. 5
bis 7), vom 16. 4. bis auuf weiteres geſperrt.
Lauterbach-Fulda (zwiſchen Laudenhauſen und Müs) vom B. 4.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitug: SalzſchlirfGroßen=Lüder.
Lauterbach-Herbſtein (zwiſchen Lauterbach und Blitzenrod) vom
18. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Friſchborm bzw. Rudlos
Angersbach.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Offenbach-BürgelRumpenheim (von Staudenſtraße bis Gemar=
kungsgrenze
) vom 28. 2. bis 8. 5. geſperrt. Umleitung: Ueber Villen=
kolonie
Waldheim bzw. Mühlheim a. M.
LangenMörfelden (Ortsdurchfahrt Langen, Bahnſtraße) vom
22. 3. bis auf weiteres für Laſtwagen über 5 Tonnen geſperrt. Um=
leitung
: Egelsbach.
Ortsdurchfahrt Uebevau (im Zuge der Straße ReinheimUeberau
Einmindug in die Straße ReinheimLengfeld) vom 2. bis 30. 4. ge=
vt
. Umleitung: Reinheim-Lengfeld.
Ortsdurchfahrt Nack im Zuge der Straßen Erbes=Büdesheim
NackNieder=Wieſen und Wendelsheim-Nack-Bechenheim vom 13. 2.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Für den Verkehr Erbes Büdes=
heim
-Nieder=Wieſen über Wendelsheim und für den Verkehr Wendels=
heim
-Bechenheim über Nieder=Wieſen.
WöllſteinFrei=Laubersheim (Ortsdurchfahrt Wöllſtein) vom 20. 3.
bis
uf weiteres geſperrt. Umleitung von der Alzeyerſtraße über Sie=
fersheim
-Wonsheim-Neu=Bamberg und Volxheim-Hackenheim.
Wegen Vornahme von Sprengarbeiten für die Zerkleinerung der
Betontrümmer bei Marienborn und Ebersheim werden folgende
Straßen geſperrt:
I. Die Gauſtraße an der Abzweigung der Militärſtraße nach dem Keſſel=
tal
vom 19. 3. bis 30. 4.
die Verbindungsſtraße EbersheimGauſtraße vom 19. 3. bis 30. 4.
Die Sperrung erfolgt während jeder Sprengung durch Arbeiter mit
rol
en Flaggen auf kurze Zeit; dieſen iſt unbedingt Folge zu leiſten.
Genſingen-Kreuznach (Km. 8,213,2) vom 23. 4. bis auf weiteres
geſperrt. Umleivmg: Genſingen, Nahebrücke, Langenlonsheim bzw.
Boſenheim, Hackenheim.
EſſenheimElsheim (Km. 13,115,3) vom 30. 4. bis 16. 6. geſperrt.
Umleitung: Stadecken.
Irtsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodheim
Köppern und Rodheim-Holzhauſen vom 19. Januar bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ober=Erlenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil oder
Ober=Roßbach-Nieder=Roßbach.
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. in Richtung Nieder=Wöllſtadt vom
22. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung erfolgt über Ortsſtraßen.
OIrtsdurchfahrt Großen=Buſeck (Zeilgaſſe) vom 16. Februar bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung über die Kaiſerſtraße in Großen=Buſeck.
Honterskirchen-LaubachSchotten (Ortsdurchfahrt Einartshaufen)
vom 1. März bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Laubach oder Ulfa=
Eichelsdorf.
Ortsdurchfahrt in Holzhauſen v. d. H. in Richtung Friedrichsdorf
und Rodheim vom 22. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Ober=Erlenbach.
Ober=Rosbach Nieder=Rosbach einſchließlich Ortsdurchfahrt
Nieder=Rosbach vom 29. März bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Nieder=WöllſtadtRodheim v. d. H.
Lich-LaubachSchotten (Ortsdurchfahrt Lich) vom 16. 4. bis auf
weiter
es geſperrt. Umleitung erfolgt innerhalb der Stadt Lich.
Oſſemheim-Nieder=Florſtadt, Km. 528,0, vom 19. 4. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: BruchenbrückenAſſenheim-Bönſtadt.

Rheinheſſen.
Hamm (Rheinheſſen), 26. April. Die Jugendbüinde der Johan=
nesgemeinde
Darmſtadt veranſtalten am Sonntag, den 29. April,
abends um ½8 Uhr, im Saale des Herrn Sohling einen bunten
Abend. Theaterſpiele, Kurrendegeſänge, muſikaliſche Darbietungen
und allerlei edle Kunſt ſtehen auf der Fülle des reichhaltigen Programms
und wird hiermit zu zahlreichem Beſuche eingeladen.
U. Nieder=Ingelheim, 26 April. Gelegentlich eines Familien=
abends
des Krieger= und Soldaten=Vereins überreichte Herr Rech=
nungsrat
Zeunges als Vertreter des Präſidiums der Haſſia dem Alt=
teteranen
Benhard, dem langjährigen Vorſitzenden des Vereins Was=
mann
und dem jetzt älteſten Mitglied Mörbel das Ehrenzeichen der
Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Ein junges Mädchen, das auf ſeinem
Fahrrad aus einer Nebenſtraße in die Bingerſtraße einbiegen wollte,
wvurde dabei von einem Laſtauto, deſſen Lenker angeblich kein Signal
gegeben haben ſoll, angefahren. Mit ſchweren Verletzungen, u. a.
einem Beckenbruch und Hautabſchürfungen, wurde die Nadfahrerin nach
Hauſe verbracht.
U. Frei=Weinheim, 26. April. Nachdem die Wiederherſtel=
lung
der Perſonenlandebrücke an der hieſigen Landeſtelle
der Köln=Düſſeldorfer Rheinſchiffahrt beendet iſt, halden die Dampfer
der Geſellſchaft von jetzt ab wieder hier.

Af
Wun
ApOTHEKER
RiCH BRANDFS

Schweizerpillen

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samotag; den 23. Aprl 4y28

Meine Fahrt zum Nordpolſchiff Italia.

Mamer 44
zufammen, und es foll recht früh geweſen ſein, bis ſich die let

Von Alex. Erbgraf zu Erbach=Erbach.

in ihre Quartiere gefunden hatten.

* Es war eine freudige Ueberraſchung für mich, als ich anläß=
lich
einer Sitzung im Automobilklub von Deutſchland, Berlin, am
Samstag voriger Woche die Mitteilung erhielt, daß ich neben
zwei anderen Herren als Vertreter des Automobilklubs von
Deutſchland nach Stolp in Pommern zur Begrüßung des Gene=
rals
Nobile und der aus Italien zu erwartenden Autofahrer
entſandt würde. Naſch wurden die Vorbereitungen zur Abfahrt
getroffen, und ich folgte einer freundlichen Einladung meines
Freundes, des bekannten Autoſportsmannes G. Zettritz, in ſeiner
140 PS Mercedes=Benz=Kompreſſor=Limuſine Platz zu nehmen.
Endlos durch Berlin und ſeine Vorſtädte hindurch uns windend,
erreichen wir nach faſt 40 Minuten das Weichbild Berlins. Frei
iſt dann die Straße, mächtig zieht der Wagen los, aber immer
noch mit verhaltener Kraft, denn ſchlechte Straßen hindern den
Fahrer an voller Entfaltung der Geſchwindigkeit. Herrliche alte
Kiefernwälder mit wüchſigen Buchen unterbaut durchfahren wir
und erreichen bald das Städtchen Eberswalde, das freundlich
inmitten prächtiger Wälder in einer Mulde eingebettet liegt, be=
kannt
allſeits durch ſeine forſtliche Hochſchule. Nicht lange währt’s,
und zur Linken an lieblichem See gelegen, umgeben von alten,
wuchtigen Bäumen, erſcheint das ehrwürdige, berühmte Kloſter
Chorin. Doch drängt die Zeit, kein Raſten gibt’s, unſer Ziel iſt
ja Stolp! Schwedt a. d. Oder täucht auf, zur Rechten grüßt uns
der vornehme Bau des früheren königlichen Schloſſes, leider viel
zu wenig bekannt und beſucht um ſeiner Reize willen. Nach zwei
Stunden paſſieren wir Stettin, deſſen von lebhaftem Handels=
verkehr
belebte Straßen uns aufnehmen, doch weiter geht’s nach
Hinterpommern hinein über Gollnow, Naugard, Köslin auf herr=
lichen
, guten Straßen mit Vollgas vorwärts. Ueberall auf den
unabſehbaren Feldern fleißige Landleute mit zahlloſen Geſpan=
nen
, oft zu vieren, bei der Arbeit. Große Rittergüter paſſieren
wir, überall ſteht alles im Zeichen der Frühjahrsbeſtellung. Noch
einmal mächtig aufgedreht, und bald halten wir nach faſt ſieben=
ſtündiger
Fahrt in Stolp, das bereits ganz im Zeichen der zu
erwartenden ausländiſchen Gäſte ſteht.
Gleich nehmen wir Fühlung mit den Behörden, Stadträten
und Polizei und finden überall außerordentlich freundliche Auf=
nahme
und Unterſtützung. In der Nacht gilt’s, die aus Mailand
geſtarteten italieniſchen Autofahrer, die zu Ehren ihres Nord=
polluftſchiffkommandanten
Generals Nobile eine Ohne Halt=
fahrt
veranſtalteten, zu empfangen. 45 Wagen ſind in Mailand
geſtartet. Wir ſtehen in dauernder telephoniſcher Verbindung
mit Berlin und erfahren, daß die erſten Wagen um 7 Uhr Ber=
lin
paſſiert haben. Gewaltige Leiſtungen werden von den Fah=
rern
verlangt, ſind doch 1700 Kilometer in ununterbrochener
Fahrt zu bewältigen! 2 Uhr nachts. Am Ortseingang Stolps
iſt ein Zielband geſpannt, alles bereit und in Erwartung der
Fahrer. Der Automobilklub hat Erfriſchungen bereitgeftellt, und
Lorbeerzweige mit blauen Bändern harren der glücklichen Sports=
leute
. Da von weither hört man das dumpfe Dröhnen eines
mit höchſter Maſchinenleiſtung in die Nacht dahinbrauſenden
Fahrzeuges. Weit voraus in die Ebene leuchtet hellauf der
Scheinwerfer. Bewegung krmmt in die ſeit langem harrenden
Zuſchauer, die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, bis der erſte
Wagen unter dem Zielband eingelaufen iſt. Es iſt der Wagen
Nr. 11, geſteuert vom Präſidenten des Mailänder Automobil=
klubs
. Alle Konkurrenten hat er unterwegs überholt, in 25 Stun=
den
ununterbrochener Fahrt, nur tanken abgerechnet, hat er es
geſchafft. Verſtaubt und ſchwarz im Geſicht und an den Händen

entſteigen der Fahrer und ſein Begleiter dem raſſigen O.M.=
Wagen, zunächſt kaum fähig, einige Worte mit uns zu wechſeln.
Gern nehmen beide den ihnen angebotenen Sekt, die müden
Lebensgeiſter erfriſchend. 55 Jahre alt iſt der Fahrer bereits
und hat eine faſt einzigartig daſtehende automobiliſtiſche Rekord=
leiſtung
vollbracht, über das Hochgebirge, auf unbekannten Stra=
ßen
ununterbrochen ſelbſt ſteuernd, 1700 Kilometer in 25 Stun=
den
zurücklegend! Doch ſchon hört man von neuem Wagen heran=
brummen
, bald ſind ſie da, wieder freundliche Begrüßung und
Erfriſchung der Fahrer. Nach und nach laufen nun, zeitweiſe mit
ſehr großen Abſtänden, die Wagen ein, jubelnd empfangen.
31 erreichen das Ziel, die anderen ſind unterwegs ausgefallen.
Frühmorgens iſt’s, als wir uns gute Nacht ſagen, um raſch noch
einige Stunden zu ſchlafen.
Doch nicht lange währt’s, da weckt uns ſchon Hupenlärm
und Motorengeknatter der immer noch eintreffenden italieniſchen
Fahrer. Ueberall auf den Straßen dichte Gruppen von inter=
eſſierten
Zuſchauern, ganz Stolp iſt auf den Beinen, Stolp ſteht
ganz im Zeichen der ItalienDeutſchland=Fahrer. Zur beſon=
deren
Begrüßung d2s Luftſchifffommandanten Generals Nobile,
ſeiner Begleiter und des Präſidenten des Mailänder Automobil=
klubs
hatte der Automobilklub von Deutſchland um 1 Uhr etwa
15 Herren geladen; in den reizenden, traulichen Räumen der
Ratsweinſtuben fanden ſich die italieniſchen Gäſte, die Vertreter
der Stadt und wir als Vertreter des Automobilklubs von
Deutſchland zum gemütlich verlaufenden Mittagsmahle ein. Mein
Nachbar, General Nobile, ein hochgebildeter, feiner Kopf, gab
mir bereitwilligſt über ſein Luftſchiff und ſeine Pläne Auskunft.
Er hofft, Anfang Mai nach Spitzbergen aufzuſteigen, woſelbſt
ihn ein Schiff mit Proviant und Materialien erwartet, dort noch
einmal zu landen, um dann von hier aus den Nordpol zu über=
fliegen
und ausgedehnte wiſſenſchaftliche Forſchungen in der
Arktis vorzunehmen, die ſich bis zum Juli hinziehen werden.
Ueber die in der Italia eingebauten Maybach=Motoren äußerte
ſich General Nobile außerordentlich anerkennend. In angereg=
teſter
Unterhaltung flogen die Stunden mit den italieniſchen
Gäften dahin, und ſchon war es bald wieder Zeit, ſich zu dem
großen Feſtbankett zu richten, das der Mailänder Automobilklub
am Abend in Stolp gab. Hierzu waren alle italieniſchen Fahrer,
die an der Rekordfahrt teilgenommen hatten, General Nobile und
ſeine ganze Luftſchiffbeſatzung, der Magiſtrat der Stadt Stolp,
Vertreter aller Behörden und wie vom Automobilklub geladen.
Der Präſident des Mailänder Automobilklubs, Herr Mer=
canti
, eröffnete den Reigen der Trinkſprüche und gab ſeiner
beſonderen Freude und Anerkennung darüber Ausdruck, daß die
italieniſchen Fahrer in Deutſchland eine ſo freundliche Aufnahme
und muſtergültige Straßenorganiſation für die Durchfahrt ge=
funden
hatten. Er gab ferner der Hoffnung Raum, daß die
guten ſportlichen Beziehungen zwiſchen den Ländern dazu bei=
tragen
möchten, daß beide Völker fernerhin in Frieden und
Freundſchaft miteinander leben möchten, und leerte ſein Glas
auf das Wohl des Reichspräſidenten v. Hindenburg und des deut=
ſchen
Volkes. Nach ihm ſprach General Nobile herzliche Worte
des Dankes für die Gaſtfreundſchaft und Unterſtützung, die ſeinem
Unternehmen in Deutſchland zuteil würde. Er bewunderte die
deutſche Wiſſenſchaft und Technik, deren Leiſtungen vorbildlich
ſeien. Von ſeiten der Deutſchen ſprachen der Oberbürgermeiſter
der Stadt Stolp, ſowie der Vertreter des Automobilklubs von
Deutſchland. Lange noch blieb man mit den ausländiſchen Gäſten

Am anderen Morgen, Montag, den 23. April, fand um 11 Uhr
vormittags vor dem ſchönen großen Rathaus in Stolp eine Auf=
fahrt
ſämtlicher italieniſcher Automobile ſtatt, die dortſelbſt
photographiert wurden. Dann ſetzte ſich ein langer Zug von
Fahrzeugen in Richtung Luftſchiffhafen Seddin in Bewegung.
Seddin, bei Stolp gelegen, diente während des Krieges den
Zeppelin=Luftſchiffen als Stützpunkt für die Oſtunternehmungen.
Von drei Luftſchiffhallen ſteht leider nur noch eine, die nunmehr
das italieniſche Luftſchiff für kurze Zeit beherbergt. In klarer,
freundlicher Weiſe erklärte General Nobile nunmehr den Bau
und den Betrieb der Italia. Sie iſt im ſogenannten halbſtarren
Syſtem gebaut, 106 Meter lang und wird von drei freihängenden
deutſchen Maybach=Motoren von je 250 PS angetrieben. Die
Füllung des Luftſchiffes beſteht aus dem wertvollen Heliumgas.
Die Beſatzung beträgt 18 Mann, und ſetzt ſich aus Offizieren
und Wiſſenſchaftlern, Mechanikern und Berichterſtattern zuſam=
men
. Als beſonderes Kurioſum wurde uns ein kleiner, gewandter
Mechaniker gezeigt, dem die wahrhaft luftige Aufgabe zufällt, von
Zeit zu Zeit nach der vorderen Spitze der Luftſchiffhülle zu klet=
tern
, um hier eine kontrollierende Tätigkeit auszuüben. Am Bug
des Luftſchiffes hing ein großes vergoldetes Kreuz, das der
Papft der Beſatzung geſtiftet hatte mit der Weiſung, es am Nord=
pol
aufzupflanzen. Die Führergondel des Luftſchiffes befindet
ſich unterhalb des Buges und iſt ähnlich wie bei den Zeppelin=
Luftſchiffen eingebaut; in ihr befinden ſich der Führer, die Navi=
gationsoffiziere
, Funker uſw. Ein Laufgang verbindet die Gon=
del
durch das Innere der Hülle mit den Motorengondeln, die
nur durch ſchmale Laufſtege erreichbar ſind. Völlig abgeſchloſſen
von außen und nur mit ſeinem Motor beſchäftigt hauſt in dieſen
Gondeln je ein Mechaniker, der durch elektriſche Signale mit der
Führergondel in Verbindung ſteht.
Nach eingehender Beſichtigung verabſchiedeten wir uns von
den Italienern und ihren kühnen Piloten mit beſten Wünſchen
für ein erfolgreiches Gelingen ihres wagemutigen Unternehmens.
Raſch leerte ſich bald wieder das gaſtliche Stolp, in deſſen Mau=
ern
ſich ſo ereignisreiche Tage ſoeben abgeſpielt haben. In dan
barer Erinnerung bleiben gewiß allen Teilnehmern die Tage
die ſie in der freundlichen pommeriſchen Stadt verleben konnten,
und gern wird wohl manch einer wieder einmal dorthin zurück=
kehren
, wo deutſche Gaſtlichkeit unſer geliebtes Vaterland zu
neuem Anſehen brachte.
Vortragsfolge des Hausfrauenfunks
für den Monat Mei.
Stunde der Hausfrau und Mutter.
(Montag nachm. 3 Uhr bis 3,30 Uhr.)
7. Mai: Frl. Marie Ihlefeld: Abſatzmöglichkeiten für Geflügel=
erzeugniſſe
.
14. Mai: Frau v. Arnim=Kröchlendorff: Gewinnung bäuer=
licher
Kreiſe für die neuzeitliche Nutzgeflügelhaltung.
21. Mai: Frau Burg=Görg: Was bedeutet die D. L. G. Aus=
ſtellung
in Leipzig für die Landfrauen?

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortilich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulleion, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. ckugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer;ſüie
Die Gegenwart: Dr. Herbert Reite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Dnt
und Verlag: C. C. Wlitich ſämilich in Dormſfadt
Für mverlangte Manuſtripte wird Garantle der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

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Nummer 118

Samstag, den 28 April 1928

Seite 9

Familiennachrichten

Stat Karten.

Ihre am Sonntag, den 29. April, nach=
mittags
3 Uhr, in der Martinskirche ſtattfindende
Trauung beehren ſich hiermit anzuzeigen
Mariechen Fix
Jakob Schuchmann.
(11482

Guſtav Heß
Marie Heß
geb. Biiſch
Vermählte ( 1540
Trauung: Samstag, den 28. April 1928,
nachmittags 3 Uhr in der Schloßkirche.
Kahlertſtr. 8
Darmſtadt

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Dipl.-Ing. Hans Schneider
Heli Schneider, geb. Müller

Berlin-Spandau
Chamissostraße 36.

geben ihre am 25. April 1928 statt-
gehabte
Vermählung bekannt.
(11556

Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, von dem Ableben ihres lieben A. H.
Oberingenieur
Emtt Münter
Oberleutnant der Landwehr a. D.
Kenntnis zu geben.
In tiefer Trauer:
Die Landsmannſchaft i. d. 9. T.
Cheruskia
J. A.:
Walter Robert Lehmann (X) X
7442)

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Mann, unſeren treuſorgenden
Vater, Schwiegervater und Großvater
Philipp Weſp
nach kurzem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden, im Alter von 59 Jahren, zu ſich in
die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Weſp, geb. Lotz.
Darmſiadt, Blumenthalſir. 62, Bingen a. Rh.
Die Beerdigung findet Montag, den 30. April 1928.
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
11547

Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Heute vormittag entſchlief plötzlich und uner=
wartet
infolge eines Herzſchlages mein lieber Gatte,
unſer treubeſorgter Vater, Großvater, Schwieger=
vater
, Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Adam Petri IV.
Caſtrier.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Petri, geb. Hamm.
Weiterſtadt, den 27. April 1928.
Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag um
3½ Uhr ſtatt.
(11546

Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
R44
Heien Georg Beber
insbeſondere für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer
Heß, des Herrn Hauptmanns Lotheiſen von der Frei=
willigen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, den
Herren vom Rhein=Main=Gau=Verband der Gaſiwirte=
Innung, dem Vorſtand der Gaſtwirte Innung und dem
Aufſichtsrat der Selters=Sprudel Auguſia Viktoria
ſagt innigſien Dank
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Weber
geb. Wenzel.

Darmſtadt, den 28. April 1928.

(7422

neu, ſowie Auf=
Polſtermöbel arbeiten 6359a
Wienerſtraße 58, K. Limper, Arheilgerſtr. 56.

BESEITIGUNG
1OIAHR. SARANTIE.
EA CNT WEBRR
FRANKFURT .
SANDNEG 6 GRRTENHAU
TEr. C300118 4656e

Wtwr., in den 30er
Jahren, vom Lande
(Beruf Schloſſer), m.
Kindern, wünſcht mit
Fräul. zw. 25 u. 30J
häusl. geb., Liebe zu
Kindern, in Brief.
wechſel zu treten zw

Heirat.

Anonym zwecklos
Bild erwünſcht, wird
zurückgeſchickt, ſtr.
Diskr. Angebote u.
K 198 Gſchſt. ( 11591

Aufrichtig! Frl., 39
J., Waiſe, mitielgr,
voll. Fig., Schneide=
rin
. Herzensbildung,
wünſcht ſ. m. ehrb.
Herrn bald zu verh.,
Witwer m. Kd. an=
genehm
. Angeb u
K 140 Gſchſt. (e11463

Emaillierter
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abzurufen.
Im Namen
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Die Beerdigung findet ſtatt am
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unfe=
rer
lieben Entſchlafenen, ſowie für
die zahlreichen Blumenſpenden und
der troſtreichen Grabrede des Herrn
Pfarrer zur Nieden, ſowie Allen,
die ſie zur letzten Ruhe geleiteten.
ſagen wir hierdurch unſeren herz=
lichſten
Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
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Darmfiadt, 25. April 1928. GB. 7416

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Für alle Beweiſe liebevollet
Teilnahme beim Ableben meiner
lieben Tante
Fräulein
Marie Sauerbeck
ſage ich auf dieſem Wege innigen
Dank.
Emilie Guyot.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herzlicher Teilnahme an unſ=
rem
ſchweren Verluſie ſagen
wir hiermit innigen Dank.
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Nummer 118

Samstag den 28 April 1928

Geite 11

Shakeſpeare=Geburtstagsfeier in Stratford.

Der Marktplatz der Shakeſpeare=Geburtsſtadt Stratford im Schmuck der Flaggen aller Nationen.
Der Geburts= und Todestag des größten Dramatikers Shakeſpeare wurde am 23. April in ſeiner
Geburtsſtadt mit großen Feſtlichkeiten begangen. Die Fahnen aller Nationen, die in Shakeſpeare
einen großen Sohn des Weltgeiſtes ehren, ſchmückten das hübſche engliſche Städtchen. Am
23. April 1564 wurde Shakeſpeare in Stratford geboren und iſt am 23. April 1616 in Stratford
geſtorben.
600=jähriges Stadtiubiläum von Rotterdam.

Eine maleriſche Straßenanſicht von Rotterdam.
Vor 600 Jahren wurde die holländiſche Gemeinde Rotterdam zum Rang einer Stadt erhoben
Heute iſt die Halbmillionenſtadt der erſte Handelsplatz der Niederlande. Der Raumgehalt der
ein= und auslaufenden Schiffe hat bereits 1910 zwanzig Millionen Tonnen erreicht. Rotterdam
iſt der Hauptſtapelplatz für den Warenverkehr des Rhein= und Magsgebiets.

Ein gemütlicher Gefangenentransport.
Veipzig. Vor dem hieſigen Schöffengericht wird
ſich in nächſter Zeit ein Gefangenenwärter wegen
ſeines mehr als merkwürdigen Benehmens einem
Gefangenen gegenüber zu verantworten haben. Der
Wärter ſollte den Häftling, einen Ingenieur, von
hier nach Mannheim bringen. Schon auf dem Bahn=
hof
in Leipzig ließ er den Gefangenen auf Ehren=
wort
ohne Aufſicht. Auf die Bitte des Häftlings hin
ſtiegen beide in Weinheim aus, wo der Wärter von
dem anvertrauten Geld des Gefangenen ein großes
Feſtgelage veranſtaltete. Er betrank, ſich dabei ſo
ſinnlos, daß er liegen blieb und erſt am anderen
Morgen vom Gefangenen geweckt werden mußte, der
ihn bat, nun endlich zur Zielſtation Mannheim zu
fahren. Der Wärter mußte nun das Geſtändnis ab=
legen
, daß er das ihm anvertraute Geld angegriffen
habe und daß er in Mannheim nicht erſcheinen
könne, wenn die volle Summe nicht vorhanden ſei.
Er bat daher den Gefangenen, in Mannheim ein ent=
ſprechendes
Darlehen aufzunehmen. Nach der An=
kunft
in Mannheim verſuchte dies der Gefangene
auch bei verſchiedenen Bebannten, konnte aber kein
Geld bekommen. Nachdem ihm ein Bekannter den
Rat gegeben hatte, doch zu flüchten, tat er das auch
und konnte erſt ſpäter wieder feſtgenommen werden.
Der Wärter meldete in Leipzig, daß ihm ſein Ge=
fangener
in Weimar entflohen ſei.
Sechs Jahre Zuchthaus wegen Totſchlags.
Eſſen. Das Schwurgericht verurteilte am Don=
nerstag
abend nach zweitägiger Verhandlung den
25 Jahre alten Bäcker und Konditor Anton Bathen
aus Buer=Erle wegen Totſchlags zu 6 Jahren Zucht=
haus
und 10 Jahren Ehrenrechtsverluſt. Der An=
geklagte
hatte in der Nacht zum 12. Oktober v. J.
die 17jährige Bergmannstochter Paula Jung, mit
der er ein Liebesverhältnis unterhielt, auf einer
einſamen Wieſe im Anſchluß an einen gemeinſamen
Spaziergang getötet. Nach der Tat flüchtete er nach
Berlin, wo er ſich nach mehreren Tagen der Ber=
liner
Kriminalpolizei ſtellte.
Schwerer Unfall eines Poſtautos.
Elf Verletzte.
Dramburg. Das auf der Fahrt nach Polzin
befindliche Poſtauto verunglückte am Mittwoch nach=
mittag
in der Nähe von Charlottenhof in einer
Kurve und fuhr in voller Fahrt gegen einen Baum.
Von den Fahrgäſten wurden elf verletzt. Eine Frau
erlitt einen Schädelbruch und wurde dem hieſigen
Krankenhaus zugeführt. Drei weitere Perſonen wur=
den
erheblicher, die übrigen hauptſächlich durch Glas=
ſplitter
leicht verletzt. Nach Angabe des Führers ſoll
die Steuerung verſagt haben.

Der Luftſchiffsverkehr SpanienSüdamerika.
Paris. Nach einer Madrider Meldung der
Journée Induſtrielle wird die Geſellſchaft Traſa=
erea
Colon die bekanntlich einen Zeppelinverkehr Se=
villa
Buenos Aires einzurichten beabſichtigt, in Se=
villa
eine Luftſchiffhalle, einen Ankermaſt und eine
Waſſerſtoffabrik errichten. Zu dieſem Zweck bereitet
ſie die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 52 Mil=
lionen
Peſetes vor, für die die ſpaniſche Regierung
eine 5prozentige Zinsgarantie übernimmt. Die Geſell=
ſchaft
gab ferner bekannt, daß die argentiniſche Re=
gierung
auf eigene Rechnung eine Halle in Buenos
Aires errichten werde und daß der in Friedrichs=
hafen
vor der Vollendung ſtehende Zeppelin für
den Luftverkehr mit Buenos Aires beſtimmt iſt. Das
Blatt will dagegen wiſſen, daß die argentiniſche Re=
gierung
jede Subvention der geplanten Luftſchiff=
linie
abgelehnt habe, und daß nach Erklärungen Dr.
Eckeners das neuerbaute Luftſchiff zu einem Flug
um die Welt benutzt werden ſoll.
Lawinenunglück im Vintſchgau.
Mailand. Wie der Corriere della Sera aus
Bozen meldet, trug ſich im Vintſchgau ein ſchweres
Lawinenunglück zu. Am Donnerstag nachmittag gin=
gen
zwei große Lawinen vom Ortler nach dem Stilf=
ſerjoch
=Paß nieder, die das Hotel Sotto Stelvio,
das ehemalige Hotel; Franzenshöhe und ein an=
deres
Haus verſchütteten. Da die Stilfſerjoch=Straße
wegen des hohen Schnees noch nicht befahrbar iſt,
nimmt man an, daß das Hotel noch unbewohnt war,
doch vermutet man, daß in dem anderen. Hauſe eine
Anzahl Straßenarbeiter wohnten, über deren Schick=
ſal
man ernſtlich beſorgt iſt. Von Gomagoi iſt am
Donnerstag abend eine Hilfexpedition auf Schnee=
ſchuhen
nach dem Stilfſerjoch abgegangen. Der Auf=
ſtieg
geſtaltete ſich jedoch wegen des Schnees und des
Föhns ſehr ſchwvierig.
Doppeltes Todesurteil.
Oppeln. Das Oppelner Schwungericht verur=
teilte
die 40 Jahre alte Arbeiterin Frau Hertha
Gawlik aus Suchau (Kreis Groß=Strehlitz) und deren
Bruder, den 22jährigen Arbeiter Auguſt Moczy=
gemba
, zum Tode. Moczygemba hatte am 15. Ja=
nuar
auf Anſtiftung ſeiner Schweſter deren Ehemann
auf dem Wege zur Aubeitsſtätte durch drei Schüſſe
getötet.
Großer Fabrikbrand in Soſnowicze.
Kattowitz. Das Fabrikgebäude der Deichſel=
ſchen
Drahtwarenfabrik in Soſnowicze iſt am Don=
nerstag
durch ein Großfeuer völlig vernichtet worden.
Hundert Arbeiter ſind bis zum Wiederaufbau des
Gebäudes zum Feiern gezwungen.

Prof. Käthe Kollwitz,
berühmte Berliner Zeichnerin, wurde zur Leiterin
Meiſterateliers für Graphik an der Preußiſchen
demie für Künſte ernannt. Sie iſt die erſte Frau,
eine akademiſche Meiſterklaſſe leitet und Mitglied
Senats der Akademie iſt. Die Künſtlerin wurde
geboren und hat in ihren Werken beſonders das
Leiden des Großſtadtproletariats dargeſtellt.

Reich und Ausland
Großfeuer in einer Lokomotivenfabrik in Kaſſel.
Kaſſel. Die Lokomotivenfabrik von Henſchel
u. Sohn in Kaſſel wurde von einem Großfeuer heim=
geſucht
, das an den im Lager aufgeſpeicherten Vor=
räten
an Oel, Lacken und Putzwolle reiche Nahrung
Fand. Der große Kuppelbau des Lokomotivſaales
ſtürzte ein, wobei ein Arbeiter ſchwer verletzt wurde.
Nach dreiſtündiger angeſtrengter Arbeit gelang es der
Feuerwehr, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken.
Der Schaden iſt beträchtlich, da durch den Einſturz
der Kuppel und die Waſſermaſſen wertvolle Ma=
ſchinen
beſchädigt wurden. Nach Mitteilung der
Werkleitung tritt eine Unterbrechung im Lokomotio=
bau
nicht ein. Das Werk hat zurzeit große in= und
ausländiſche Aufträge vorliegen.
Radauſzenen im Plötzenſeer Gefängnis.
Berlin. In der Lazarettabteilung des Straf=
gefängniſſes
Plötzenſee beſchwverte ſich ein Gefangener,
der mehrere Monate lang in der Irrenabteilung des
Gefängniſſes in der Lehrterſtraße geweſen war und
nun als gebeſſert in das Lazarett nach Plötzenſee
zurückkehrte, bei einem Aufſeher über das Abend=
eſſen
. Er drohte, das ganze Inventar zu zerſchlagen,
wenn er nicht in 20 Minuten ein Abendeſſen hätte,
wie er es von der Lehrterſtraße her geſvöhnt ſei.
Der Beamte redete dem Gefangenen gut zu und riet
ihm zu einer Beſchwerde bei dem Direktor. Machdem
die 20 Minuten verſtrichen waren, begannen der Ge=
fangene
und noch ein anderer, mit dem er früher
mehrere Straftaten begangen hatte, zu toben. Sie
zerſchlugen die Einrichtung. Die übrigen Inſaſſen
des Krankenſaales brüllten und johlten. Der dienſt=
habende
Beamte vief telephoniſch Hilfe herbei. Nur
mit Mühe gelang es den Beamten, die Tobenden
in die Beruhigungszeelln zu bringen, wobei drei
Beamte durch die Gefangenen verletzt wurden. Vor
einem Jahre etwa zerſchlug derſelbe Gefangene im
Bureau des Direktors faſt die ganze Einrichtung.
Ein Raubmord nach ſechs Jahren aufgeklärt.
Berlin. Ein Raubmord, dem 1922 ein betagter
Taſſenbote zum Opfer fiel, konnte jetzt aufgeklärt
verden. Einer der Täter wurde in der Perſon eines
8 Jahre alten früheren Ziegeleiarbeiters und jetzigen
Wanderphovographen Reinhold Klemmſtein in Bern=
rurg
in Anhalt verhaftet. Sein Helfershelfer wird
toch geſucht. Am Samstag, den 17. Juni 1922,
wurde kurz nach 7 Uhr morgens von Landarbeitern
fer 60 Jahre alte Kaſſenbote Karl Gſſig aus Neu=
ſamm
in einem Gebüſch ermordet und beraubt auf=
jefunden
. Der Verdacht fiel ſchon damals auf
elemmſtein, der angeblich nach Amerika ausgewan=
ert
war. Es wurde aber feſtgeſtellt, daß er ſich in
Zernburg niedergelaſſen hatte. Auf Amordnung der
Staatsanwaltſchaft Landsberg a. d. Warte wurde ein
Zerliner Kriminalbeamter nach Bernburg entſandt,
er bei einer überraſchenden Durchſuchung der Be=
auſung
Klemmſteins unter allerlei Germpel die
ermißte Uhr des ermordeten Kaſſenboten fand.
Lemmſtein wurde daraufhin ſofort feſtgenommen.
Tach langem Leugnen legte er ein Geſtändnis ab.
rein Komplize bei dem Raubmord iſt nach ſeiner
ehauptung ein polniſcher Schnitter namens= Pollack
weſen, der der ſchwarze Martin genannt wurde.
lugzeugführer Wende feiert die Zurücklegung
der 500 000 Luftkilometer.
Berlin. Wiederum kann ein Flugzeugführer
r Lufthanſa das Jubiläum des 500 000. Luftkilo=
eters
feiern. Nach Kahlow, Noack und Bolde hat
ur 26. April der Flugzeugführer Hermann Wende
eſe Leiſtung vollbracht. Wende, der ſchon im Kriege
lieger war, ging nach Beendigung des Krieges in
n Privat=Luftverkehr über. Seit der Gründung der
eutſchen Lufthanſa iſt er bei dieſer Geſellſchaft
tig und ſeit kurzem iſt er der Führer des größten
utſchen Landflugzeuges, das bekanntlich die Deutſche
afthanſa auf den Namen Hermann Köhl getauft
*. Mit der Hermann=Köhl=Maſchine wird Wende
n kommenden Sonntag den Sonntagsflugdienſt auf
* Strecke Berlin-Paris eröffnen.
Der Schadenerſatzprozeß gegen Dempſey.
Im Prozeß des früheren Managers von Dempſey,
ick Kerns, auf Zahlung von 500 000 Dollar Scha=
nerſatz
wegen Vertragsbruches wurde das Urteil
gunſten Dempſeys gefällt. Das Gericht lehnte
ſar die Auffaſſung des Verteidigers Dempſeys ab,
ß der umſtrittene Vertrag nur ein Trickabkommen
tr. Es kam aber zu der Auffaſſung, daß es mit
genſeitigem Einverſtändnis gelöſt worden war.
die erſie Frau an der Spitze einer
akademiſchen Meiſterklaſſe.

Neue Verdachts omente gegen den Abiturienten
Hußmann.
Gladbeck. In dem Haftprüfungsverfahren ge=
gen
den unter dem Verdachte des Mordes an ſeinem
Konabiturienten Daube ſtehenden Abiturienten Huß=
mann
entſchied das Gericht am Freitag mittag, daß
Hußmann vorläufig weiter in Haft bleibt. Es ſind
neue Verdachtsmomente, hinzugekommen, die eine
Freilaſſung nicht rechtfertigen würden. Hußmann
wurde ſofort ins Unterſuchungsgefängnis nach Eſſen
gebracht. Es wird nunmehr die Vorunterſuchung
gegen ihn eröffnet werden, von deren Ergebnis es
abhängt, ob der Staatsanwalt Anklage erheben wird
oder nicht.
Der Tote auf dem Eiſenbahndach.
Die von den Behörden angeſtellten Ermittlungen
über den Tod des Lehrlings Lange aus Berlin=
Schöneberg, deſſen Leiche mit zerſchmettertem Schädel
und gebrochener Wirbelſäule auf einem Waggondach
des Berlin-Hamburger Nachtzuges aufgefunden
wurde, habe ergeben, daß Lange Selbſtmord be=
gangen
hat. Er hatte nicht als blinder Paſſagier das
Waggondach beſtiegen, ſondern war in Spandau von
einer Eiſenbahnbrücke auf den fahrenden Zug herab=
geſprungen
und hat ſich hierbei die tödlichen Ver=
letzungen
zugezogen.
Unglücksfall.
Hindenburg. Im Stadtteil Zaborze wurden
am Donnerstag nachmittag beim Durchſtechen der
brennenden Halde zur Durchführung der Sand=
transportbahn
von der Königin=Luiſe=Grube nach
den Dellbrückſchächten drei Arbeiter durch zuſammen=
bruch
der glühenden Aſche ſchwer verbrannt. Ihr Zu=
ſtand
iſt lebensgefährlich.
Schweres Schadenfeuer in Antwerpen.
Antwerpen. Hier vernichtete ein Großfeuer
einen Güterſchuppen, in dem Stoffballen und Kakao
lagerten. Der Sachſchaden beträgt drei Millionen
Franken.
Schwerer Unfall bei einer Feuerwehrübung.
Kopenhagen. Wie aus Eſbjerg gemeldet
wird, hat ſich dort bei einer Feuerwehrübung ein
ſchwerer Unfall ereignet. Als die Mannſchaft dabei
war, neue Rettungsleinen am Uebungsturm auszui=
probieren
, riß plötzlich ein Seil. Zwei Feuerwehr=
leute
ſtürzten aus der Höhe des zweiten Stochwerkes
ab und blieben tor liegen.
Unwetter in der Ukraine.
Moskau. Ein heftiger Wirbelſturm richtete in
zahlreichen Städten der Ukraine Verheerungen an.
In vielen Betrieben im Dnjeprgebiet ſtockt die Ar=
beit
. Telegraphen= und Telephonleitungen wurden
beſchädigt, zahlreiche Dnjeprbarken abgetrieben.
Schlammregen in Czernowitz.
Czernowitz. Donnerstag nachmittag wurde
hier eine außergewöhnliche Naturerſcheinung beob=
achtet
. Nach einer ſtarken Verfinſterung des Him=
mels
fiel Schlammregen. Dieſe Niederſchläge dauer=
ten
drei Stunden.
Unglück beim Spielen mit einer Granate.
Paris. In Verdun ſpielten Kinder mit einer
Granate, die ſie auf einem Feld. gefunden hatten.
Das Geſchoß flog in die Luft. Vier Kinder und zwei
Frauen wurden ſchwer verletzt.
Starke Tätigkeit des Krakatau.
London. Nach einer Meldung aus Batavia eut=
wickelte
der Krakatau in den letzten 24 Stunden eine
ſtarke Tätigkeit. Es wurden dreißig Ausbrüche ge=
ſehen
. Viermal ſtiegen Feuerſäulen bis zu einer
Höhe von über 200 Meter auf. In 21 Fällen zeigte
das Meer Anzeichen unterirdiſcher Seebeben.
Neuer Erdrutſch am Montſerrat.
London. Ein ſchwerer Sturm, der von hef=
tigen
Regengüſſen begleitet war, hat einen neuen
Erdrutſch am Montſerrat (bei Santos) zur Folge ge=
habt
. Verluſte an Menſchenleben werden nicht be=
richtet
.
Eiſenbahnunglück in Südafrika.
Kapſtadt. Ein von Johannesburg kommender
Schnellzug iſt in der Schlucht von Hex River bei
Worceſter mit dem Speiſewagen und ſechs weiteren
Wagen entgleiſt. Dabei buach ein Brand aus. Fünf
Reiſende wurden getötet und ſechs ſchwer, mehrere
andere leicht verletzt. An derſelben Stelle iſt im
Jahre 1914 ein Truppentransport verunglückt, wobei
zahlreiche Perſonen getötet wurden.
Bankraub in Toronto.
Toronto. Zwei bewaffnete Straßenräuber
überfielen am Donnerstag eine Bankfiliale im Weſten
der Stadt. Sie erbeuteten rund 25 000 Dollaus und
flüchteten dann in Antomobilen.

Nordpolflieger Nobile in Berlin.

General Umberto Nobile mit dem Reichs=
verkehrsminiſter
Dr. Koch.

[ ][  ][ ]

Geite 12

Samstag, den 28 April 1928

Nummer 118

Die deutſchen Ozeanflieger in New Hork.

Nach Waſhington
geſtartet.
NewYork, R. April.
Das Fordflugzeug mit den Ozeanfliegern iſt um
7.10 Uhr morgens (13,10 Uhr M.E.Z.) aufgeſtiegen.
Trotz des ſchwierigen Geländes kam das Fordflug=
zeug
auf dem Lake St. Agnes gut ab. Es flog einige
Schleifen, um auf den Abflug Chamberlins zu war=
ten
, der kurz darauf erfolgte.
Beileidstelegramm der Bremen=
Beſatzung an Frau Bennet.
NewYork, R. April.
Die Bremen=Beſatzung hat an Frau Bennett ein
Beileidstelegramm gerichtet, in dem es heißt, die
Gattin des Verſtorbenen möge etwas Troſt finden in
dem Bewußtſein, daß Bennett ſo geſtorben ſei, wie
er immer gelebt habe, in ſteter Bereitſchaft, anderen
zu helfen. Frau Bennett und Amerika hätten durch
den Tod des Fliegers einen unerſetzlichen Verluſt er=
litten
.
Die beiden Frauen der Ozeanflieger Köhl und
Fitzmaurice, die ſich auf dem Lloyddampfer Dres=
den
unterwegs nach Amerika befinden, haben an
Frau Bennett ein Funktelegramm geſandt, in dem
ſie ihr tiefſtes Beileid zu dem Tode des Fliegers
Bennett ausſprechen. Die Dresden wind hier am
Sonntag evwartet.
Zum Tode Bennetts.
Einer der fähigſten Flugzeugführer Amerikas iſt
mit Bennett dahingegangen. Es iſt eine beſonders
tragiſche Verkettung der Umſtände, daß Bennett, der
zuſammen mit Byrd den Nordpol überflogen und auf
dieſen kühnen Flug ſich weit größeren Gefahren aus=
geſetzt
hatte, als es ſein Flug nach Greenly Island
bedeutete, auf halbem Wege zu den ſiegreichen Deut=
ſchen
, denen er Hilfe bringen wollte, einer böſen
Lungenentzündung zum Opfer gefallen iſt. Wenn er
den Keim zu der Krankheit auch ſchon in ſich getragen
haben muß, da ſie ſonſt kaum von ſo verhängnisvollen
Folgen geweſen wäre, ſo wirft der jähe Tod Bennetts
doch einen Schatten auf die großen Feierlichkeiten, die
Amerika in ſo überaus großzügiger Weiſe für die
deutſchen Ozeanflieger plant. Er iſt zwar im Dienſt
geſtopben, im Dienſt der Fordwerke, von denen er zur
Hilfeleiſtung zu den deutſchen Fliegern entſandt
wurde; aber auch im Dienſt der Deutſchen und als
vorbehaltloſe Anerkennung der ganzen Größe der
fliegeriſchen Tat der in der Einöde hilflos harvenden
Flieger mußte dieſer Amerikaner ſein Leben laſſen.
Ritterlichkeit und Hilfsbereitſchaft haben ihm ſein
Veben gekoſtet. Da es die deutſchen Atlantikflieger
waren, die Erſten überhaupt, denen eine Ueberque=

rung des Ozeans geglückt iſt, iſt Bennett als ein wei=
teres
Opfer der Ozeanflüge anzuſehen.

Fliegerleutnant Lloyd Bennett

Amerika und Deutſchland trauern alſo gemein=
ſeim
. Möge dieſe Gemeinſchaft zu einer weiteren
Stärkung der inneren Verbundenheit führen! Denn
Deutſchland erkennt in dem Opfertod Bennetts den
Freundſchaftswillen Amerikas.
Zwiſchenlandung in Curtißfeld.
NewYork, N. April.
Die Ozeanflieger haben um 19,50 Uhr M. E.Z. auf
dem New Yorker Flugplatz Curtißfeld eine Zwiſchen=
landung
vorgenommen. Um 19 Uhr M.E.Z. hatten
die Flieger Hartford in Connectieut überflogen,
worauf ſie den Hudſon entlang in Richtung New York
weiterflogen.
In New York herrſchte am heutigen Tage größte
Aufregung. Auf den Straßen und Dächern ſtanden
Tauſende von Menſchen, die nach den Fliegern Aus=
ſchau
hielten.
Herzlicher Empfang in New York.
NewYork, B. April.
Den Ozeanfliegern wurde bei ihrer heutigen An=
kunft
auf dem New Yorker Flugplatz Curtißfeld ein
begeiſterter Empfang zuteil. Die Polizei hatte die
größe Mühe, das andrängende Publikum von dem
Flugzeug fernzuhalten. Heute abend 22,30 Uhr M. E.
Z. wollen die Flieger nach Waſhington weiterreiſen.
Ueber Waſhington iſt heute ſtarker Wegen nieder=
gegangen
, der den von einer dichten Menſchenmenge
umlagerten Flugplatz Bollingfield völlig aufgeweicht
hat. Frl. Junkers erklärte, im Hinblick auf das

ſchlechte Wetter würden die Flieger nach Waſhington
weiterfahren und nicht das Flugzeug benutzen.
In den Kommentaren über die überraſchende Lan=
dung
der Ozeanflieger in Curtißfeld wird vielfach die
Auffaſſung vertreten, daß man die Tatſache der ge=
planten
Landung abſichtlich verſchwiegen habe, da es
ſich nur um eine Etappeaufder Reiſenach
Waſhington handle und man den eigentlichen
Empfangfeierlichkeiten durch eine haſtige Vorfeier
nicht Abbruch tun wolle. In der Tat war alles getan,
um eine Entwicklung in dieſer Richtung zu ver=
hindern
.
Als das Fordflugzeug mit den Fliegern an Bord
ausrollte und zum Stillſtand kam, verließ keiner der
Inſaſſen die Kabine. Alle Aufforderungen, ſich zu
zeigen, blieben unbeantwortet. Der Korreſpondent
der Nordamerican Newspaper Alliance, die die Ent=
ſendung
des Hilfsflugzeuges nach Greenly Island
urſprünglich veranlaßt hatte, faßte am Eingang des
Flugzeuges Poſten und wehrte die Photographen ab,
die zu den Fliegern vorzudringen verſuchten. Schließ=
lich
fuhr ein geſchloſſenes Auto unter der Begleitung
eines höheren Polizeioffiziers dicht an das Flugzeug
heran. Die Flieger wurden buchſtäblich in das Auto
getragen, das ſofort unter einer Polizeieskorte nach
dem Flugzeugſchuppen der Junkerswerke hinrollte,
deſſen Tore ſich ſofort ſchloſſen. Die Abfahrt der
Flieger nach Waſhington erfolgte um 3,10 Uhr ame=
rikaniſche
Zeit wieder unter dem Schutze einer Poli=
zeieskorte
. Die Flieger erklärten, ſie ſeien froh, end=
lich
in Now York zu ſein. Die Zuſchauer, die infolge
der Abſperrungsmaßnahmen kaum 200 Köpfe betragen
mochten jubelten der Bremen=Mannſchaft be=
geiſtert
zu.
Vor der Ankunft in Waſhington.
Waſhington, N. April.
Die Bremen=Flieger werden gegen 3 Uhr nach=
mittags
amerikaniſcher Zeit auf dem Flugplatz Bol=
ling
=Field in Waſhington erwartet. Vom Flugplatz
aus wird ſie das Auto des deutſchen Botſchafters nach
dem Arlington=Friedhof bringen, wo ſie einen Kranz
und die Fahnen des Flugzeuges auf dem Sarge Ben=
netts
niederlegen werden. Ob der Empfang der drei
Flieger durch Coolidge am Samstag oder am Sonn=
tag
ſtattfindet, ſteht noch nicht feſt. Unmittelbar im
Anſchluß daran wird dann die Bremen=Beſatzung
nach New York abreiſen, wo am Montag die großen
Empfangsfeierlichkeiten ſtattfinden.
Ueber das Schickſal der Bremen wird gemeldet,
daß man die Maſchine vom Eiſe weg auf das Feſtland
bei Long Point geſchoben hat. Nach Auffaſſung des
Junkersmonteurs Koeppen ließ ſich der Motor der
Bremen nicht anwerfen, weil die Schmiere, die von
den Fliegern nach ihrer Landung in Greenly Island
als Schutzmittel in die Ventile getan worden iſt, hart
wurde, ſo daß die Zylinder nicht genügend Kom=
preſſion
entwickelten. Fitzmaurice erklärte geſtern
in Lake St. Agnes, die Bremen=Beſatzung hoffe,
nach etwa zehn Tagen wieder nach Greenly Island
zurückzukehren, das Flugzeug endgültig zu reparieren
und von dort aus den Rückflug nach Irland und
Deutſchland antreten zu können. Dieſe Nachricht iſt
jedoch von den deutſchen Fliegern noch nicht beſtätigt
worden. .

Das Erdbeben in Korinth.
Athen. Die Erdſtöße in Korinth dauern for
und ſetzen die Bevölkerung noch immer in Schrecken
Eine Anzahl Einwohner verließ die Stadt, aber
die ganze Bevölkerung erklärt ausdrücklich, daß ſie
ihre hiſtoriſche Stadt nicht verlaſſen und dieſe ge
der gleichen Stelle nach einem beſonderen Erdbehs.
ſchutzſyſtem wieder aufbauen werde. Es gehen ſtändig
Unterſtützungen für die wirtſchaftlich ſchwer geſchö=
digte
Bevölkerung ein. Athen und ganz Griechenland
haben ſchon bedeutende Summen zur Verfügung
geſtellt.
Wie die B. Z. aus Athen meldet, war das
Erdbeben, das in der Nacht vom Mitwwoch zum
Donnerstag auftrat, das ſchwerſte, das in der letzten
Zeit beobachtet wurde. Korinth iſt nur mehr Stauß
und Trümmerhaufen. Ebenſo ſind die Dörfer der
Umgebung reſtlos vom Erdboden verſchwunden. Die
Bevölkerung lagert in Zelten und unter Bäumen
und wagt ſich nur vorſichtig in die zerſtörten Ort=
ſchaften
, um etwas von ihren Habſeligkeiten zu retten.

Bild aus dem zerſtörten Philippopel.

Die Wälder ſind voll mit den Haustieren und dem
Vieh aus den Dörfern, die vor dem Erdbeben ge=
flüchtet
ſind. Dabei regnet es ununterbrochen. Die
Hungersnot wird immer ſchlimmer.
Nach einer Meldung aus Athen betragen die
Wiederaufbaukoſten für Korinth 2 Mill. Pfund Ster=
ling
. Man beabſichtigt, eine Geſellſchaft mit 30000
Pfund Sterling Kapital zu gründen und für den
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[ ][  ][ ]

Seite 14

Café Rheingeld

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Billard-Meister Haubl-München
und Südd. Meister Dohnhauser-Frankfurt
Anfang 8 Uhr (Cadre-Partie 400 Points) Anfang 8 Uhr
11565
Im Café
Täglich Konzert der beliebten Kapelle Gebr. Ratzel.

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Café-Restaurant Orangeriehaus
Inh. F, Niemann
Ab Samstag, den 28. April täglich geöffnet.
Sonntag mittag ab 4 Uhr Konzert
Eintritt frei !
N423
G

tourotin
Heitdllt atton Dismärd-Ed
(Ecke Bismarck:Wendelſtadtſtraße)
Samstag und Sonntag
za
OitLLRI
(Muſik vom Städtiſchen Orcheſter)
Frau Schmidt Ww.
*11555)

Hotel Behmitz
Ia Biere (5870a) Prima Küche
Täglich
Unterhaltungsmusik

Reſtauration

(D.7456

Zur Waldkolonie
Sonntag, 29. April, ab 4 Uhr nachm.
Stimmungsmunt
Kaffee und Kuchen.
Es ladet freundl. ein Phil. Waldmann.

Sängerluſt 1849
Jubiläums=Konzert
Anläßlich der 25 jährigen Tätigkeit
als Chorleiter unſeres Dirigenten
Herrn Karl Grim
am 29. April, nachm. 4 Uhr, in der
Otto Berndt=Halle, Alexanderſtr. 22.
Ausführende Komponiſt: Hermann
Heiß (Klavier)
Opernſänger Joſef Herrmann vom
Heſſ. Lande theater (Bariton).
Ein Waldhorngliartett vom Landes=
theater
: Kammermuſiker Jaud,
Hußmann, Sawizki und Manecke
ſowie der Sängerchor des Vereins.
Eintrittspreiſe: Numerierter Pl. 2.,
unnumerierter Pl. 1 . Mitglieder
numerierter Pl. 1 . Der Kon=
zertflütgel
Steinwey & Sohn iſt von
der Firma Karl Arnold & Sohn,
Mühlſtr. 12, Eliſabethenſtr. 28 und
Rheinſtr. 31, zur Verfügung geſtellt.
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Zur Reichskrone
Mühlſtraße 5
Tel. 3196
Hamstag u. Sonntag groß. Konzert
Leitung: Kapellmeiſter Emil Kocks.
Es ladet ein
M. Kaſt.
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Frankferten Hef
Samstag und Sonntag (7484
absUhr Aonzert.

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ehem. 18er
Am Sonntag, 6. Mai, ſindet in Vens=
beim
a. d. B. die diesjährige
Wiedersehens-
Feier
ſtatt.
Am vormittag um 11 Uhr iſt Zug zur
Gefallenenehrung und am nachmittag
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abends 8.30 Uhr b. Kamerad Chriſt, Für=
ſienſaal
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findenden
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Auguſfiner nördlich des Harzes
gehalten von Herrn Profeſſor Dr. Ing.
Zeller=Charlottenburg, eingeladen.
Wir nehmen an, daß dieſer Vortrag
für unſere Mitglieder großes. Intereſſe
haben dürfte und bitten deshalb freundl.
um zahlreichen Beſuch.
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Johanna Blum, Margarete Carlſen, Käthe
Gothe, Beſſie Hoffart, Elſa Knott, Käthe
Meißner, Mela Wigandt, Hans Baumeiſiet
Hansjoachim Büttner. Werner Finck, Her=
mann
Gallinger, Richard Jürgas, Huge
Keßler, Rudolf Klix, Robert Klupp, Paul
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2, Max Reger: Streichtrio a-moll op. 770
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[ ][  ][ ]

Nummer 118

Samstag, den 28. April 1928

Geite 15

Handball.
Rot=Weiß Heſſiſche Polizeimannſchaft.
Nachſtehend geben wir die Aufſtellung der Polizeimannſchaft. Es
handelt ſich, wie wir bereits mitteilten, um eine Mannſchaft, die ſich für
die Kämpfe um die deutſche Polizeimeiſterſchaft einſpielen ſoll.
Hüppe
Walter Link
Blöcher Brack
Otto
Bohl Koch Jans Schliffer Schmidt
Die Hauptwaffe dürfte wohl der Sturm bilden, in dem man nur
bebannte Geſichter findet. Es iſt alſo eine ſehr ſchweve Aufgabe, vor
die Rot=Weiß in dieſem Spiele geſtellt ſein wird, und mam iſt allgemein
geſpannt, wie es ſich aus der Affäre ziehem wird.
Pol. Sportverein 2.Sportv. Babenhauſen 2.
Nach langer Zeit ſteigt auf dem Pol. Sportvereinsplatz am
kommenden Sonntag nachmittag 14,30 Uhr wieder ein Handballſpiel.
Wenn es auch nicht ein Spiel der erſten Elf iſt, ſo bieten doch beide
Mannſchaften durch ihre Spielſtärke die Gewähr für ein ſpannendes
Treffen. Können ſie ſich doch inbezug auf ſpieleriſches Können manchem
Ligaverein ebenbürtig an die Seite ſtellen. Bei der Elf des hieſ. Pol.
Sportvereins wird, der linke Flügel einige neue Kräfte aufweiſen.
Babenhauſen tritt in ſeiner alten Beſetzung, in der es die Meiſterſchaft
errang, an. Ein Beſuch des Spieles wird den Intereſſenten vollauf
befriedigen.
Freie Turngemeinde Darmſtadt Rüfſelsheim.
Die Handballabteilung der Freien Turngemeinde Darmſtadt emp=
fängt
am kommendem Sonntag Gäſte aus Rüſſelsheim. Beide Vereine
ſtehen ſich zum erſten Male gegenüber. Die Spiele beginnen um
2 Uhr (2. Mannſchaft) und 3 Uhr (1. Mannſchaft) auf dem Sportplatz
zur Windmihle.

Norddeutſchland: Brandenburg: Männer: TSV. Spandau 1860,
Frauen: Berliner Turnerſchaft; Pommern: Männer: Turnverein
Frieſen=Stettin, Frauen: Stettiner Turnverein; Nordſeekreis:
Männer: Turnerſchaft Flensburg von 1865, Frauen: Hamburger
Turnerſchaft, Barmb.=Uhlenhorſt.
In der Kreisgruppe Norddeutſchland haben die Ausſcheidungsſpiele be=
reits
vergangenen Sonntag begonnen. Die Pommernmeiſter ſind von
den Vertretern der Kreiſe Brandenburg und Norden geſchlagen worden
und ſcheiden daher ſchon aus.
Nächſten Sonntag finden die Vorrundenſpiele der Kreisgruppe Weſt=
deutſchland
in Koblenz ſtatt, und zwar zwiſchen den Meiſtermannſchaften
von Weſtfalen und des Kreiſes Mittelrhein.
Fußball.
V.f. R. Viktoria Urberach.
Komenden Sonntag trifft der A=Meiſter abermals im Privatzſpiel
mit einer Manſchaft des Starkenburgkreiſes zuſammen, und zwar in
Urberach mit der dortigen Viktorig. Es iſt dies die erſte Begegnung
beider Mannſchaftem und darum intereſſant, da beide Vereine in der=
ſelben
Klaſſe die neue Saiſon erwarten. Das bisherige Abſchneiden
des VfR. in den Privatſpieleir hat manchen ſtutzig gemacht; aber auch die
Urberacher, welche eine ausgeglichene Kampfmannſchaft darſtellten, er=
freute
ſich einen guten Rufes, und dürfte es dieſes Mal den Raſen=
ſpielern
ſchwer halten, dem Gegner ſtandzuhalten, da die Manſchaft
in gerade nicht beſter Aufſtellung antreten muß.
Die gweite Mannſchaft empfängt nachmittags 12½ Uhr auf dem
Exerzierplatz die ſehr ſpielſtarke Erſatz=Ligamannſchaft der Starken=
burgig
Heppenheim, wähvend vor dieſem Spiel ſich die dritte Mann=
ſchaft
wit der 4. Mannſchaft des Fußballſporvvereins Fronkfurt trifft.
Hier werden wohl die Raſenſpieler einer Niederlage kaum entgehen
kömen. Vormittags 10 Uhr trägt die Jugendmannſchaft das Rüchſpiel
gegen FC. Umion auf der Rennbahn aus. Die ganz Kleinen empfangen
nachmittags 2 Uhr die erſte Schülermannſchaft des Sportv. Seeheim,
ebenfalls auf dem Exerzierplatz.

Jahreshauptverſammlung des Heſſ Polizei=
Sportvereins e. V. Ortsgruppe Darmſtadt.
Hierzu wird uns geſchrieben:
Die Jahreshauptverſammlung fand em 24. ds. Mts. ſtatt und ver=
lief
, von dem Geiſte der Zuſammengehörigkeit und Kameradſchaft ge=
tragen
, in ſchönſter Harmonie. Das kam beſonders bei der Neuwahl
des Vorſtandes zum Ausdruck; denn einſtimmig einigte ſich die Ver=
ſammlung
auf die alten Männer. Nur in der Beſetzung des Poſtens
eines Kaſſenwartes mußte eine Aenderung eintreten, da das bisherige
Vorſtandsmitglied verſetzt worden iſt. Ein ebenſo erfreuliches Bild
bot der Kaſſenbericht, der außer einem anſehnlichen Vereinsvermögen
an Sportgeräten uſw. einen annehmbaren Barüberſchuß aufwies. An
Sportarten wird der Verein im neuen Geſchäftsjahr betreiben: Hand=
ball
, Leichtathletik, Fauſtball, Fußball Kraftſport, Boxen, Jiu=Jitſu,
Schwimmen, Schießen und Skilaufen. Neu hinzu kam eine Kanu=
ſportabteilung

Von den Beſchlüſſen der Verſammlung iſt einer ganz beſonders
geeignet, die Struktur des Vereins zu ändern, ihn herauszuheben aus
den engen Grenzen, die er ſich bis jetzt geſteckt hatte. In Zukunft wird
man ſich nämlich nicht mehr allein auf die körperliche Ertüchtigung der
Beamtenmitglieder beſchränken, ſondern auch mitarbeiten an der ſportl.
Erziehung des kommenden Geſchlechtes, unſerer Jugend. Zu dieſem
Zwecke werden jeden Mittwoch und Samstag nachmittag von 35 Uhr
auf dem Pol. Sportplatz Uebungsſtunden abgehalten, zu denen die
Jungen aller Berufsſchichten herzlich eingeladen werden. Unter der
ſtraffen Leitung und Aufſicht gut ausgebildeter Sportlehrer erhalten
Schüler und Jugendliche eine ihrem Alter und ihrer Veranlagung ent=
ſprechende
körperliche Ausbildung, die ſie geſund erhalten und für
ihren ſpäteren Beruf ertüchtigen foll. Finanzielle Vorteile will ſich der
Verein durch Gründung von Schüler= und Jugendabteilungen nicht
verſchaffen. Deshalb wird auf jeden Vereinsbeitrag verzichtet.

Rundfunk=Programme.

Au der enſſchenk Turnerſtkaft
Handball.
Sommerſpiele im Main=Rhein=Gau und Handballſpiel der Gauauswahl=
mannſchaft
.
Am Sonntag, den 29. April, vormittags von 8,30 Uhr ab, finden
ruf dem Platz der Turngemeinde Darmſtadt 1846 am Finanzamt die
diesjährigen Meiſterſchaftsſpiele im Fauſtball ſtatt. Wenn dieſe Spiele
ruch den Kampf Mann gegen Mann vermiſſen laſſen, ſo hat dieſes
Spiel doch ſo viel Feinheiten und erfordert ein ſolch hohes Maß von
Fertigkeiten, daß gerade hierbei dem Auge des Zuſchauers ganz beſon=
eres
geboden wird.
Um 10.30 Uhr erleiden die Sommerſpiele eine Untewbrechung
urch ein
Handballſpiel
er Gau=Auswahlmannſchaft gegen eine aus den drei Darmſtädter Turn=
ereinen
gebildete Städtemannſchaft. Dieſes Spiel gilt ols letztes
kebungsſpiel der Gaumannſchaft, bevor dieſelbe eine Reihe von Spielen
cgen Mannſchaften anderer Gaue des Mittelrheinkreiſes austrägt.
Die beiden Mannſchaften treten in folgender Aufſtellung an:
Zaumannſchaft:
Frion 1.
(Tv. Vowwärts Langen)
Müller
Nickel
(Tſchft. Griesheim)
(Tv. Pfungſtadt)
Roth
Reiß
Krämer
(Tv. Eberſtadt (Vorw. Langen) (Tv. Pfungſtadt)
Gräf Kreutzer Fleckenſtein Fuchs Jrion 2.
Sv. Pfungſt.)
(Tv. Bensh.)
(Tv. Wolfskehl.) (Vorw. Lang.)
offerbert Geduldig Ruppert Seifert Hofmann
(Tgſ.)
(Tgde. 1846)
(Tgde. Beſſungen)
(Tgſ.)
Sieß
Bauer
Meyer
(Beſſungen)
(Tgde. 1846)
Bauſcher
Seitz
(Tgde. 1846)
Joſt
(Tgde. 1846)
armſtädter Städtemannſchaft.
Da das Spiel nur als Uebungsſpiel gedacht iſt, werden ſicherlich die
m Punktſpielen oftmals anhaftenden Härten vermieden werden, und
darf ein vorbildliches Spiel erwartet werden.
Turngefellſchaft 1875 Darmſtadt Turnverein Egelsbach.
Am Sonntag, nachmittags halb 4 Uhr, ſtehen ſich beide obigen erſten
ſannſchaſten zum Freundſchaftsſpiel auf dem Sporwlatz an der
anichſteinerſtraße gegenüber. Egelsbach ſpielt A=Klaſſe ud ſteht an
beiter Stelle ſeiner Gruppe. Die 1875er ſind immer noch gezwungen,
* Erſatz anzutreten, und dürfte die Mannſchaftsaufſtellung folgender=
rßen
ausſehen:
Ruppert
Kißner Grün
Riedlinger Deißroth 1.
Deckart
Zahn Möſer Hofferberth Neutzſch Deißroth 2.
Vorher, um halb 3 Uhr, ſpielen die beidem dritten Mannſchaften
Her Vereine.
8. Deutſche Turner=Handballmeiſterſchaft.
Zum 8. Male nehmen die Kreismeiſter im Handball der Deutſchen
rnerſchaft den Kampf um den deutſchen Meiſtertitel auf. Erwar=
ngsvoll
ſtehen 30 Bewerber, 18 Turner= und 12 Turnerinnenmann=
aften
, an der Schwelle eines neuen Kampfabſchnitts, des bedeutungs=
Uſten der Spielzeit 1927/28, bereit, Verein, Gau und Kreis auch in
ſem, nach beſtem Vermögen zu vertreten, d. h. zu ſiegen oder ehren=
II zu unterliegen.
In der erſten Etappe geht es um die Kreisgruppenmeiſterſchaften,
r für den Laien verſtändlicher ausgedrückt, um die Landesmeiſter=
aften
. Die 18 Turnkreiſe der D.T. ſind in 8 Kreis=, bzw. Landes=
rppen
eingeteilt, deren Sieger berechtigt ſind, an den Endſpielen um
deutſche Meiſterſchaft beim 14. Deutſchen Turnfeſt im Juli d. J.
Köln a. Rh. teilzunehmen.
Nachſtehend veröffentlichen wir eine Ueberſicht der diesjährigen
eismeiſter und Anwärter euf die Kreisgruppenmeiſterſchaften.
itteldeutſchland: Provinz Sachſen und Anhalt: Männer:
Turnverein Frieſen=Stendal; Thüringen: Männer: Polizei Gotha,
Frauen: Allg. Tgmde. Gera; Kreis Oberweſer: Männer: Turn=
verein
Jahn=Eſchwege.
rdweſtdeutſchland: Kreis Unterweſer=Ems: Männer: Emder
Turnverein; Kreis Hannover=Braunſchweig: Männer: Turnklub
Limmer, Frauen: Turnklub Hannover.
ſtdeutſchland: Weſtfalen: Männer: Turnverein Jahn= Lüiden=
ſcheid
, Frauen: Tamde. Bielefeld; Rheinland: Männer: Turn=
verein
Krefeld=Oppum, Frauen: Turnverein Krefeld von 1850;
Kreis Mittelrhein: Männer: Turnverein Malſt.=Saarbrücken,
Frauen: Eintracht=Frankfurt a. M.
dweſtdeutſchland: Baden: Männer: Pol.SV. Heidelberg=
Raſtatt; Pfalz: Männer: Männerturnverein Ludwigshafen.
iddeutſchland: Württemberg: Männer: Eßlinger T. u. SP.,
Frauen: Tbd. Ulm; Bayern: Männer: Turnverein Fürth v. 1860,
Ooſtdeutſchland: Schleſien: Männer: Turnverein Vorwärts=
Breslau, Frauen: Turnverein Vorwärts=Breslau; Freiſtaat Sach=
ſen
: Männer: Turnverein Chemnitz=Gablenz, Frauen: Turnberein
Rückmarsd.=Leipzig.
deutſchland: Freiſtaat Danzig: Männer Tgmde. Danzig von
863, Frauen: Turnverein Ohra bei Danzig; Kreis Nordoſt:
Manner: Königsberger Männerturnverein, Frauen; Königsberger
Turnklyb.

Sportverein Darmſtadt 1898 Sportklub Stuttgart.
Nachdem die beiden letzten Privatſpiele der Fußballer des Sport=
bereins
1898 endlich wieder eimmal gute Leiſtungen auch auf ſeiten der
Einheimiſchen gebracht haben, iſt zu erwarten, daß die Anhänger des
runden Lederballs, die während der Kriſenperiode den Lilienträgern
untreu geworden ſind, mit ihrem Intereſſe nicht mehr länger zurück=
haltem
, zumal bei der Auswahl der Gegner in erſter Linie darauf ge=
ſehen
wird, nur Mannſchaften mit einer gewiſſen techniſchem Reife nach
Darmſtadt zu verpflichten. Der Sportklub Stuttgart darf für ſich in
Anſpruch nehmen, ſchon ſeit Jahren in Süddeutſchland zu den Mann=
ſchaften
zu zählen, die in einer faſt ſtets beſtändigen Form über ein Be=
zirksligakönnen
verfügen, welches das Durchſchmnittskönnen dieſer Klaſſe
überragt. Wie faſt die meiſten unſerer ſpielſtarken Vereine, zeichmen ſich
die Schwaben durch die Stärke der Hintermannſchaft aus, in der drei
Spieler ganz großen Formats wirken: der Torwächter Peter, der in
dem Länderſpiel 1926 gegen die Schweiz das deurſche Tor mit beſtem
Gelingen hütete, der Standardverteidiger Bleſſing und der Mittelläufer
Metzger. Dieſe Hintermannſchaft gilt in ihrem Bezirk als nur äußerſt
ſchwer ſchlagbar. Die Gefährlichkeit des Sturmes iſt hauptſächlich in
der Spieltüichtigkeit des Innenſturms begründet, in welchem Kleinheins
und Niederbacher die treibenden Kräfte ſind.
Die Sportvereinself, die in derſelben Aufſtellumg antritt, mit der
das Spiel gegen Phönix Ludwigshafem gewonnen wurde, wird gegen
dieſen Gegner einen ſehr ſchweren Stand haben. Bei allſeitigem Be=
mühen
, das Spiel offen zu geſtalten, müßte jedoch bei anhaltender Form=
verbeſſerung
für die 98er ein ehrenvolles Reſultat zu erzielen ſein.
Vor dieſem Spiel, das um 3 Uhr beginnt, treffen ſich pünktlich um
2 Uhr, die erſte Handballjugend der 98er mit der erſten Jugendmam=
ſchaft
des Sportvereins Wiesbaden im fälligen Verbandsſpiel. Die Ein=
heimiſchen
haben dabei eine 4:2 Niederlage im Vorſpiel wettzumachen,
ein Vorhaben, das gegenüber dem vorjährigem Jugendbezirksmeiſter nur
dann gelingen dürfte, wenn die 98er endlich einmal zeigem, daß ſie es
verſtehen, die geſamte Spielzeit hindurch mit guden Leiſtungen aurfzu=
warten
.
Sportverein 98 (Jugend).
1. Jugend 1. Jugend Sprendlingen, dort; 2. Jugend 2. Jgd
Wixhauſen, hier, 11 Uhr; 3. Jugend 4. Jugend Spv. 98, hier, 9,30
Uhr; 1. Schüler 3. Schitler Spv. 98, 1 Uhr: 2. Schüler 1 Schüüler
Dieburg, hier, 2 Uhr.
Rot=Weiß V.f.R. Erbach.
Rot=Weiß empfängt am Sonntag den V.f.R. Erbach zu einem
Freundſchaftsſpiel. Das Treffen findet um 3 Uhr auf dem Not= Weiß=
platz
ſtatt.
Eintracht DarmſtadtUnion Darmſtadt.
Am Samstag, den 28. April, nachmittags 5,30 Uhr, findet auf dem
Sportplatze am Finanzamt ein weiteres Lokaltreffen zwiſchen der 1.
Mannſchaft des Platzvereins und der Ligamannſchaft des F. C. Union
ſtatt. Nachdem man vorige Woche Gelegenheit hatte, in den Spielen
Eintracht gegen Polizeiſpertverein, ſowie Union gegen V. f. R., die ein=
zelnen
Spielſtärken zu vergleichen, ſo wird man nicht minder dieſem
Spiele mit demſelben Intereſſe begegnen. Vor allem erfreut den Zu=
ſchauer
das muſtergültig ſportliche Verhalten der einen wie der anderen
Elf im Lokalkampf, was wirklich eine ſeltene Wahrnehmung iſt und am
beſten die freundſchaftlichen Beziehungen unter den Darmſtädter Lokal=
vereinen
kennzeichnet. So werden ſich die morgigen Gegner derſelben
Fairneß befleißigen, um wieder ein techniſch hochſtehendes Spiel zu
Stande zu bringen. Auch hier iſt kein allzugroßer Unterſchied ſpieleriſch
wahrzunehmen, hat doch die Eintracht durch das würdige Reſultat gegen
die Polizei bewieſen, daß ſie ſehr zu beachten ſind, andererſeits die
Union, daß die Hintermannſchaft nicht mehr die zuverläſſige von einſt
iſt. Alles in allem ſteht bei dem eingeſetzten herrlichen Fußballwetter
ein intereſſantes Samstagabendſpiel bevor, welches Niemand verſäumen
ſollte, zumal die Eintrittspreiſe volkstümliche ſind.
Kreisliga Südheſſen.
In der Kr=isliga Sidheſſen ſind die Freundſchaftsſpiele voll und
ganz in Fahrt. Nachdem man in den ſommerlichen Vorfrühlingstagen
eifrigſt dem Training oblag, iſt die Spielſtärke der ſüdheſſiſchen Kreis=
ligavereine
teilweiſe ſehr enorm, was in verſchiedenen hohen Sieges=
reſultaten
zum Ausdruck kam. Auch am letzten Sonntag waren die
Kämpfe unſerer Kreisligavereine ſehr intereſſant und zum Teil auch
wieder von Erfolg gekrönt. So konnte Starkenbuugia Heppenheim
als Gaſt bei S. V. Hochheim einen glatten 7:2=Sieg erzielen, ſomit
ſeine derzeitige Spielſtärke aufs beſte beweiſend. Aber. auch S. V.
Worms=Hochheim konnte ſeinen Gegner, Weiſenheim am Sand, glatt
mit einem 7:1 Sieg abfertigen, ſich ſo für die im Vorſpiel erlittene
Niederlage revanchierend. Olympia Woums konnte gegen den ſpiel=
ſtarken
F.V. Frankenthal ein 2:2 erringen, während die Pfiffligheimer
Normannen gegen Kickers Frankenthal verdient 4:1 gewonnen haben
und dies noch obendrein auf fremdem Felde F. V. Biblis war in Mör=
felden
zu Gaſt und verlor nach hartem aber äußerſt fairen Kampfe
3:2 und auch V. f. N. Bürſtadt mußte eine 3:0 Niederlage auf eigenem
Platze gegen V.f.R. Oggersheim einſtecken.

Kraftſportabteilung des Tv. R.=Ramſtadt Kraftſportverein Germania
Frankfurt=Hebdersheim.
Heute, Samstag, den 28. April, abends 8½ Uhr, findet im Gaſt=
haus
Zur Poſt in Nieder=Ramſtadt der erſte diesjährige Freundſchafts=
kampf
der Kraftſportabteilung ſtatt. Als Gegner der Abteilung iſt die
rühmlichſt bekannte Mannſchaft der Germania Franbfurt=Heddersheim
verpflichtet worden. Die Frankfurter Mannſchaft, die Meiſter ihres
dortigen Gaues iſt, wird mit beſter Aufſtellung den Nieder=Ramſtädtern
gegenüberſtehen. Aber auch Nieder=Ramſtadt wird mit ſeinen beſten
Kräften antreten. Unter anderen werden ringen: Lautenſchläger 1.,
Beck, Rückert, Gebrüder Schanz, Göbel, Lautenſchläger 2., Faltermann
und Altmeiſter Bender. Anſchließend wird noch eine Stemmermannſchaft
antreten, die ebenfalls über gute Keräfte verfügt. Dieſe Veranſtaltung
wird zweifellos ſportlich hockhſvertig werden, ſuas in auch der letzte, vor=
fährige
Kampf gegen die Polizei bewies. Den Nieder=Ramſtädtern iſt
hiermit eine günſtige Gelegenheit geboten, einen ſportlichen Abend
erſten Ranges beizuwohnen, und ein jeder Beſucher wird voll und ganz
auf ſeine Wechnumg kommen.

Frankfurt.

Samstag, 28. April. 13: Kaſſeler Hauskapelle. o 15: Lieder=
vorträge
Frankfurter Schulen. Brüder=Grimm=Mittelſchule. Leit.:
Mittelſchullehrer Groß. o 16.30: Konzert des Funkorch. Adam:
Ouv. Wenn ich König wär. Arie des Chapelon aus Poſtillon von
Lonjumeau. Auber: Fant. Fra Diavolo. David: Zwiſchenaft
und Traumuſik aus Perle von Braſilien. Flotow: Ouv. zu
Gounod:=Walzer=Ariette aus
Martha. Arie des Lionel.
Romeo und Julie. Joncieres: Fant. aus Johann von Lothringen.
Muſ. Leit.: Kapellm. Merten. Mitw.: Simberg (Tenor). o 17.45:
Leſeſtunde. Aus dem Roman Auf zwei Planeten von Laßwitz.
18.15: Vereinsnachrichten. Mitteilungen. O 18.30: Briefkaſten.
O 18.45: Prof. Dr. Naumann: Das älteſte deutſche Puppenſpiel.
19.15: Stenogr. Fortbildungskurſus. O 19.45: Prof. Sittig:
Der Himmel im Mai, Sichtbarkeit des Planeten Merkur. O 20.15:
Die luſtige Witwe‟. Operette in drei Akten von Leon und Stein,
Muſik von Lehar. Anſchl.: Tanzprogramm der Kapelle Pinkus=
Langer.
Stuttgart.
Samstag: 28. Apxil. 12.30: Schallplatten. o 13.50: Nach=
richten
. O 14: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlm, Funkorch.
2 15: Unterhaltungskonzert. Leitung: C. Struve. Mitw.: Lieſel
Olmesdahl, H. E. Gredinger, Max von Wiſtmahauſen. 24 Dar=
bietungen
. O 18.15: Freiburg: Privatdoz. Dr. Mayer: Em Beſuch

20.15: Frankfurt: Die luſtige Witwe. Operette in drei Akten.
Anſchl.: Willy Reichert erzählt allerhand
Muſik von Lehar.

Luſtiges. O 23: Stuttgart: Tanzmuſik der Erichs=Band. Kapellm.
Schwarzbaum.
Berlin.

Sonnabend 28. April. 15.30: R. C. Krueger: Der deutſche
und amerikaniſche Motorboot=Sport. 16: San.=Rat Dr. Frank:
Med.=hygien. Plauderei. S 16.30: Allerlei Humor. E. Eckersberg
(Rezit.). Stettenheim: Die drei Mädchen. Der letzte Wille. Johann
Strauß im Himmel. Petſch: Der Apfel des Sextaners.
Schmitz: Das verliehene Buch. Danach: Tee=Muſik der Kapelle
Geza Komor. o 18.15: Gartendir. Leſſer: Mein Balkon als
Blumengarten. O 18.40: K. W. Goldſchmidt: Die große Dichtung
des Mittelalters. O 19.05: Reg.=Präſ. a. D. Dr. Junnghann=
Ziele der Minderheiten=Politik. 19.30: Einf. zur nachf. Uebertr.
O 20: Eröffnungsvorſtellung aus der Staatsoper. Die Zauberflöte‟,
Oper in 2 Akten von Mozart. Dir.: Kleiber. Perſ.: Saraſtro:
Liſt; Königin der Nacht: Gittar Alpar; Pamina, ihre Tochter: Delia
Reinhardt; erſte Dame: Anna Scheffler=Schorr; zweite Dame:
Lydia Kindermann; dritte Dame: Margarete Arndt=Ober; Tamino:
Tauber; Sprecher: Schorr; Papageno: Schützendorf; Papagena:
Tilly de Garmo; Monoſtatos, ein Mohr: Waldemar Henke; erſter
Knabe: Elſe Knepel; zweiter Knabe: Eva Goldbach; dritter Knabe:
Fleda Alberti; Prieſter: Geharniſchte: Philipp; Watzke; Noe. Prieſter,
Während einer Pauſe: Tagesnachrichten.
Volk, Sklaven.

Deutſche Welle. Sonnabend, 28. April. 12: Für die Schule:
Fahrende. e 14.30: Baſtelſtunde: Wir tuſchen ein Bild in unſer
Bilderbuch. O 15: B. M. Graef: Sprechtechnik. O 15.35: Wetter und
Börſe. 0 16: Prof. Dr. Lampe: Das Neueſte aus der pädagogiſchen
Zeitſchriftenliteratur. O 16.30: Oberreg.=Inſp. Dipl.=Volkswirt Heſſe:
Weſen und Grundzüge des öffentlichen Haushalts. o 17: Ham=
burg
: Marianne Kuranda: Muſikal. Kinderſtunde. o 18: Rob.
Groetzſch: Martin Anderſen Nexö, der Arbeiterdichter. o 18.50:
Spaniſch für Anfänger. o 18.55: Dr. Müller=Freienfels: Die
Fauſtidee in der Dichtung der Gegenwart. O 19.20: Arnold Ebel=
Bachpaſſionen. O 20: Berlin: Eröffnungsvorſtellung aus der Staats=
oper
Unter den Linden. Mozart: Die Zauberflöte‟, Oper in
zwei Akten. Anſchl.: Preſſenachrichten. Danach: Tanzmuſik.

Wetterbericht.
Eine der ozeaniſchen Tiefdruckſtörungen hat ſich über Frankreich aus=
gebreitet
. Obwohl die an der Südſeite des nordöſtlichen Hochdruck=
gebietes
herrſchende Oſüluft noch Deutſchland überflutet, ſo dürfte doch
die weſtliche Störung auch in unſerem Gebiet zu Bowölkung führen. Da=
bei
iſt Gewitterneigung und vereinzelt etwas Regen nicht ausgeſchloſſen.
Die Temperaturen gehen tagsüber durch die unterbundene Sonnen=
ſtrahlung
etwas zurück.
Ausſichten für Samstag, den 28. April: Wolkig, etwas kühler, mr
vereinzelt geringe Niederſchläge wahrſcheinlich.
Ausſichten für Sonntag, den 29. April; Wolkig mit Aufklaren, weiterhin
nur vereinzelt etwas Regen.

Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:

Ort: Wetter: Temp.
in C Wind: Nieder=
in
mm Fe
ſchlag : decke
in cm Gießen: heiter 19 D Aachen: wolkig 19 D Hamburg: heiter 13 8. D Berlin: München: Königsberg: wolkig 11 O8O, Breslau: Regen 10 gef.

Witterungsverhältniſſe der deutſchen Vergſtationen:

Feldberg; heiter 6 SO, (Taunus)
Waſſerkuppe: wolkig SO, Feldberg: 9 SO, 5 (Schwarzw.)
Zugſpitze: 2 255 Kahler Aſten: heiter Fichtelberg: Nebel Gchneekoppe: Schnee A [ ][  ][ ]

Nummer 118

Semstag, den 28. April

blatte

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ein großer R.W.E.=Auftrag für die A. E. G. Das Rheiniſch= Weſt=
käliſche
Elektrizitätswverk in Eſſen, das ſeinerzeit ſchon mit dem Ueber=
gang
zu der höheren Spannung von 110 000 Volt im Bet=iebe ſeiner
Anlagen bahnbrechend geweſen iſt, geht nun wegen der großen Entfer=
nungen
bei Kraftübertragungen dazu über, die Anlagen hierfür für
220 000 Volt zur Ausführung zu bringen. Das R.W.E. hat aus dieſem
Anlaß der A.E.G. einen größeren Auftrag auf Transformatoren für
die bedeutendſten Einzelleiſtungen von 40 000 und 80 000 K.V.A. und
auf eine größere Anzahl von elektriſchen Schaltapparaten für die Um=
ſpannwerke
für 220000 Volt, ferner auf einige Hundert Klm. Hohlſeil,
womit die elektriſche Energie=Menge von der geſamten Spannung vom
Gebiete des R.W.E. nach Süddeutſchland und weiter mit 220000 Volt
fortgeleiſtet werden ſollen, überſchrieben.
Weitere Ausdehnung der Metallarbeiterausfperrungen in Sachfen.
Die Ausſperrung in der ſächſiſchen Metallinduſtrie hat eine weitere
Ausdehnung dadurch erfahren, daß nunmehr auch die ſächſiſchen Guß=
ſtahlwerke
Freital und die Linke=Hoffmann=Lauchamer=Werke in Gröditz
und Rieſa ihre Arbeiterſchaft ausgeſperrt haben. Von dieſer Maßnahme
werden neu rund 6000 Arbeiter betroffen. Nachdem die Berliner Eini=
gungsverhandlungen
in der ſächſiſchen Metallinduſtrie nach zweitägiger
Dauer trotz der perſönlichen Bemühungen des Reichsarbeitsminiſters ge=
ſcheitert
ſind, hat ſich der Reichsarbeitsminiſter nunmehr darüber ſchlüſ=
ſig
zu werden, ob er die drei vom Landesſchlichter gefällten Schieds=
ſprüche
für verbindlich erklären oder ein neues Schlichtungsverfahren
einleiten will.
Von der Frankfurter Börſe. Gemäß der Bekanntmachung vom
25. November 1927, betr. Lieferbarkeit von umgetauſchten Aktienurkun=
den
und Anteilſcheinen, gibt der Börſenvorſtand bekannt, daß vom 1. 5
1928 ab von den Aktien der Vereinigten König= und Laurahütte A. G
nur noch die Nummern 122 517 je 100 RM., 45 001247 500 je 100
RM. und 247 501 255 166 je 2500 RM., lieferbar ſind. Zum gleichen
Dtum ſind auch von den Aktien der Rütgerswerke A. G. Berlin nur noch
die Nummern 1 32000 je 1000 RM. und 200 001520 000 je 100 000
RM., lieferbar.
Maſchinenfabrik Hartmann, A.=G., Offenbach (Main). Der Bericht
für 1927 führt aus, daß die Nachfrage nach den Erzeugniſſen dauernd
lebhaft, doch die Preiſe häufig nicht genügend geweſen ſeien. Der Um=
ſatz
ſei weiter geſteigert worden. Das Werk Heilbronn und das An=
weſen
in Frankfurt a. M.=Oberrad wurde abgeſtoßen. Zur Zurückzah
lung der erſten Hypothekenſchulden und zur Ablöſung des Bankkredits
wurde eine langfriſtige inländiſche Hypothek von 300 000 RM. aufge
nommen. Der Bruttoüberſchuß beträgt 496000 RM. (350 000), Un=
koſten
erforderten (ohne Hypothekendisagio) 406 000 (306 000) RM., Ab=
ſchreibungen
38000 (39 000) RM. Es verbleibt ein Reingewinn von
80 000 (31000) RM., woraus eine Dividende von 5 (0) Proz. verteilt
werden ſoll. Vorgetragen werden 26 000 RM. Die Bilanz weiſt aus
einerſeits Hypothek 300 000 (106000) RM., Warenkreditoren 312000
(250 000) RM., Anzahlungen 90 000 (32000) RM., Bankſchuld 0 (92000),
andererſeits Grundſtücke 157 000 (187 000), Gebäude 335 000 (385 000),
Maſchinen 187 000 (189 000), (Abgänge durch Verkäufe 77 000 RM.),
Debitoren 572000 (343000) RM., Bankguthaben 110000 (0), Waren
406000 (375 000), Aufwertungskonto 40 000 (50 000) RM. Für das neue
Gefchäftsjahr liegen höhere Auftragsbeſtände vor.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frakfurt a. M., Z. April.
Die feſte Haltung der geſtrigen Wbendbörſe übertrug ſich auch auf
den heutigen Börſenverkehr. Nach dem glatten und reibungsloſen Ver=
lauf
der Ultimoliquidation, wie mam ihn auch meiſt erwartet hatte, fah
ſich die Spekulation zu Deckungskäufen veranlaßt. Die Hauptanregung
ging jedoch wiederum von der außerordentlich ſtarken Nachfrage nach
Spezialwerten aus. Hier wurden vom Auslande weiter größere Käufe
vorgenommen. Doch auch die Bankkundſchaft ſoll, durch die geſtrige
feſte Börſe angeregt, verſchiedentlich, wenn auch zögernd, mit Kauforders
an den Markt gekommen ſein. Das Geſchäft war im allgemeinen wie=
der
ziemlich belebt. Lebhaft gefragt waren vor allem die reinen Kohlen=
werte
, von denen Ilſe Bergbau erneut 9 Prozent und Rheiniſche Braun=
kohle
3,5 Prozent anziehen konnten. Starkes Intereſſe machte ſich fer=
ner
wieder für die Zellſtoffwerte geltend auf die Dividendenerhöhung
bei Zellſtoff Aſchaffenburg. Waldhof lagen 5 Prozent und Aſchaffen=
burger
3 Przent höher. Weiterhim waren Kaliwerte verlangt auf den
befriedigenden Kaliabſatz. Bevorzugt waren Solzdetfurth mit plus 9,5
Prozent, Weſteregeln zogen 3,5 Prozent an, Karſtadt lagen erneut 3,5
Prozent feſter. Am Elektromarkt konnten Geſ. für Elektr. 3,5 Prozent,
Bergmann 5,B Prozent und Siemens 2,5 Prozent anziehen. Der
Chemiemarkt blieb dernachläſſigt; J. G. Farben blieben nur knapp be=
hauptet
, Scheideanſtalt gewannen 1 Prozent. Im übrigen ergaben ſich
meiſt etwa 1 bis Zprozentige Kursbeſſerungen. Von Autoaktien ge=
wannen
NSII. 2,5 Prozent. Mansfelder lagen auf die Ausführungen
in der geſtrigen Generalverſammlung 3 Prozent feſter. Im Freiverkehr
verzeichneten die amerikaniſchen Kunſtſeidewerte wieder lebhaft Um=
ſätze
. American Enka 80 Geld. Am Rentenmarkt lagen beſonders Ana=
tolier
lebhaft und ſtark erhöht auf die wahrſcheinliche Wiederaufnahme
der Ankaufsverhandlungen. Ferner blieben Serben gefragt. Deutſche
Anleihem lagem ſtill.
Im leiteren Verlaufe wandte ſich dem Farbenmarkte größeres In=
tereſſe
zu, und J. G. Farben zogen 2,5 Prozent an. Im übrigen blieben
die Kurſe etwa behauptet. Der Geldmarkt wav weiter etwas ange=
fpannt
. Tägliches Geld 6,5 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man

Mark gegen Dollar 4,1809, gegen Pfunde W,40; London=Kabel 4,8807;
Paris 124,02: Mailand 92,60; Madrid 29,30; Holland 12,11.
An der Abendbörſe lag das Hauptintereſſe auf dem Farben=
markt
in Erwartung eines günſtigen Geſamtrechnungswerkes. Neben
Farben waren Elektrowerte feſt und 0,5 Prozent höher. In fremden
Kunſtſeidenwerten war das Geſchäft ſchleppend. Anatolier und Türken
unverändert. Der Verkauf blieb angeregt und behauptet. Im Verlauf
der Nachbörſe hielt das lebhafte Farbengeſchäft für Berliner Rechnung
an. Farben waren wieder 273,75, Siemens 214, A. E.G. 169,5, Zell=
ſtoff
Aſchaffenburg 207. Im einzelnen nannte man: Danat 252, Deut=
ſche
164, Dresdener 158, Reichsbank 238, Harpener 172,5, Mannesmann
155, Phönix 101, Rhein. Braunkohlen 293,5, Nordd. Lloyd 156,5, A. E. G.
169,87, Daimler 107,25, Licht u. Kraft 229,5, Farben 274, Geſ. für El.
1, Holzmann 166,5, Schuckert 200, Siemens 313, Aſchaffenburger Zell=
ſtoff
206, Waldhof 307. Abenddeviſen: London gegen Paris 124,02,
gegen Mailand 92,57, gegen New York 4.8810, gegen Holland 12.10¾,
gegen Madrid 29.10, gegen Zürich 25.33, Pfunde gegen Mark 20,41,
Dollar gegen Mark 4. 1810.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 27. April.
Die Hauptänregung für die heutige Börſe war die Nichterhöhung
der Neſv Yorker Bankrate. Nachdem die Ultimoabwicklung einiger=
maßen
glatt durchgeführt worden war, hatte ſich ſchon im geſtrigen
Nachmittagsverkehr eine Aufwärtsbewegung durchſetzen können, die
heute vormittag weitere Fortſchritte machte. Auch außenſtehende Kreiſe
beteiligten ſich heute wieder etwas ſtärker am Geſchäft, bevorzugten aber
anſcheinend die Spezialpapiere der letzten Zeit. Wenn es in dieſen
Werten zu teilweiſe enormen Kursſteigerungen kam, ſo iſt ſicherlich das
noch häufige Fehlen der Limite hierfür mit verantwortlich zu machen.
Die hohen Vormittagskurſe konnten ſich nicht in allen Werten behaup=
ten
, doch war die Tendenz zum offiziellen Beginn immer noch recht feſt
und Gewinne von 13 Prozent im allgemeinen und für Spezialpapiere
bis 11 Prozent feſtzuſtellen. Im Vordergrunde ſtanden Kunſtſeidewerte
und im Zuſammenhange damit Zellſtoff Waldhof=Aktien, die bei ſehr
lebhaftem Geſchäft. 1121 Prozent anzogen. Für amerikaniſche Kunſt=
ſeidewerte
nannte man folgende Kurſe: Enka 8081 Doll., Bemberg
Shares zirka 168 Doll., Glanzſtoff common ſhares 128 zu 130 Doll.,
und Prefered 155 bis 157 Doll. Heute Sonderbewegungen aufzuführen,
würde zu weit gehen. So ziemlich alle Märkte wurden von der Kurs=
ſteigerung
in den Spezialwerten mitgezogen. Im Verlaufe blieb es
unter Schwankungen feſt, die Kurſe bewegten ſich um Anfangsnivenu.
Ilſe, Rheinſtahl, Stöhr, Leonhard Tietz erzielten neue bis 5 Prozent
betragende Gewinne, ſehr nervös lagen Polyphon, die nach relativ
ſchwachem Beginn bis auf 438 Prozent gedrückt waren, ſpäter aber wie=
der
6 Prozent über Anfang gehandelt wurden. Anleihen behauptet.
Ausländer feſter, Anatolier auf die gemeltete Wiederaufnahme der An=
kaufsverhandlungen
hauſſierend, auch Türken bis 1 Prozent höher
Pfandbriefe ſtill und nicht einheitlich. Roggenpfandbriefe feſt. Deviſen
etwas gefragt, der Dollar auf die unveränderte Diskontrate wieder
etwas abgeſchwächt. Beachtenswert iſt die angeſpannte Lage des Geld=
marktes
; für Tagesgeld lautet der Satz 78,5 Prozent, Monatsgeld 7,5
bis 8,5 Prozent nominell. Geld über Ultimo 7,59,5 Prozent, Waren=
wechſel
waren ohne Umſatz

A. E. G.........
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt .. .. . . .. . .."
Bergmann. . . . . . . .
Berl. Karlsruhe Ind.
erl. Hand.=Geſ....
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle. . . .
Danatbank. . . . . . .
Deutſche Bank. . . . .
Diskontogeſ. .. . . . .

Deutſ
Deutſchk

e Maſch
e Erdöl

Dynamit Nobel ..."
Elektr. Lieferung ...
J. G. Farben .... ..
Gelſenk. Berg. .. . . .
G. f, elektr. Untern. .
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag ............
Harpner... . . . . . ..
Hemoor Zement. . .

Helſingfors .
Wien .......
Prag ......"
Budapeſt .. .."
Sofia ......"
Lslo .......
Lopenhagen
Stockholm . . . 1112.04
London ..."
Buenos Aires
New=York ..
gien .. .. .1 58.3

26. 4. 27. 4. 26. 4 27. 4. 164.87 167.5 Hirſch Kupfer ....." 128. 131.7 106. 105. Höſch Eiſen ........" 144. 9.75 90.5 Hohenlohe Werke ... 93. *= Ra 19= Kahla Porzellan . . . . 113. 1. 4. Kali Aſchersleben .. 34.- 17 37. 262.3 alzdefurth. . . . .5 6- Beſterregeln ..." H198. 30 Lindes Eismaſch. .. z 5 L. Loewe & Co. ...." 5 63. Lingel Schuh .. . . ." 2.5 30.375 151.75 Mannesmann Röhrer Se Niederlauſitzer Kohle Ka 158.875 D Nordb. Loyd .. .. .. 53. 130. 131.75 renſtein. . . . . . . . ." S.s
127 T. olhphon .. . . . . .." 2= s 50. Rütgerswerke .. . . . . 103.75 5. uchſenwerke . . . . ."
iemens Glas ...." 12 133.5 266. 144 1136. 25 Ver. Glanzſtoff.. ..". 750. 764.5 281. 290. Ver. Stahlwerke. . . 96.5 96.5 Folkſtedter Porzellan 56. 5.25 Rr4 23355 Wanderer Werke. . .. 186. 186. 35.5 57.875 Ziſſner Metall.
.. f150. 153 5 25
1236.5 171.
236. Wittener Gußſtahl .. 80.5 61.5 26. 4 27. 4. Geld Brief Geld Brie 10.50710.527 10.50 10.5 58.7e 58.8 58.771 58.895 375 12.3951 2.373 12.3931 72.96 73.10 2.9 73.07 3.017 3.023 3.017 Solland .. . . . 1168.22/168.50 168.3 168.724. 11.71111.93 111.71 111.931 111.97 112.19 112.02 12.24 12 26 112.0 112.2: 20.377 0.417 20.38 20.421 1.78 1.78 1.785 1.789 4.1765/4.1845 4.1770 4.1850 58.45 58.355

Deviſenmarkt.

Italien ......"
Baris ........"
Schweiz .. .. ...
Spanien. . . . . .
3.023/Danzig ......"
Fapan. . . . . . . .
Rio de Janeiro
igoſlavien ...
Portugal ....."
Athen ..... ..."
Konſtantinopel".
Kanada . . . . . . .
58.4751Uruguah .. . . . ."

28. 27 4. Gelb Bri Geld: Brie 22.01 2.04 22. 22.06 16.43 16. 16.47 81.47 80.67 49 30.65 69.5 69. S9.8s 69 82 8l.e 81.5 98 zo d. 0.503 0.505 35 365 35 7.36 17 17. 5.4 5.484 25 2.1 2.13 4.17 .14 4.1 4.18: 4.326 4.3321 4.331 4.339

I. 1. Reichs=,
Länder= und Schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
69 Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 .....
6% Sachſen Frei
ſtaat von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927..

Diſche. Anl. Ausls=
ſungsſch
. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)

Diſche. Schutzge
bietsanleihe ..
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
% Berlin v. 2
O. Darmſtdt. v. 26
N Dresden v.
2o Frkf. a. M. v. 26
½ Heidelb. v. 26
Ludwghf. v. 26
Mainz v. 26.
Mannh. v. 25
8
ſannh. v. 26
Nürnberg v. 2
9 Pforzh. v. 26
8
Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und Schuld=
verſchreibungen

7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
Lig.
*
Bi
ndbriefe..
70 Frkf. Hyp.Bk.
8%
7½%r Big.=Pf

87.4
80
81.25

88
51.9
17.35
7.3
95.75
83
87
85.5
93

94.5
95
93

88
97.5
93

98
92. 5
89
75

8%0 Frkf. Pfbrfbank
78
6
4½% Gotha Gr.
Cred. Lig.=Pfbr.
2% Hamb. Hyp.
Bk. Lig.=Pfdbr.
25 Heſſ. Landesbk.
6
80 Kom. Landes
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d
Rheinprovinz
Landeskr. Kaſſ.
7.
Mein. Hhp. Bk.
8% Naſſ. Landesbk.
80 Pfälz. Hyp.Bk.
79
410
Lig.
Pfandbriefe.
8% Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.. ..
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. .
8½% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . .
Rhein. Hyp.=Bk

Lig
4½8
Pfandbriefe.
80 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Eredit ....
72/o
. L.=Pf.
4½%
30 Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...
796
4½%0
Lig.
Pfdbr. . . . . . . ."
8% Württ. Hyp.=B.

t. Komm. Sam.
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
t. Komm. Sant.
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser, III

96
89.5
87
77.75

98
91.75
89
95
100
100
9
.5
101.25
89.5
O6
93
75.75
98.5
76.02
M.
9.=
98.5
93
76

89.5
75
95.75
92
75.75
95

68

Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl
Frkf. Hyp.=Bk. K.
Obl. Ser. 1 u.
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
eſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl. Kom.=Obl.
S.1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbrief
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
kr
.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred.
anſtalt Vorkr.=Pf
4. Induſtrie
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 2
8% Heſſ. u. Herku=
les
=Brau. v. 26
80 Klöckn=Werke
Berlin v. 26...
10% Kom. Elektr.
Mark. . . . . . . . . .

Mainkrw. v. 26
7% Mitteld. Stahl=
erke
von 27...
Neckarſulm b. 26
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26.. ..
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahli=
ohne
Opt. v. 26
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr
6%Bad.=Bad. Holz.
5¾Badenw. Kohl. ..
6% Heſſ. Braunk.
u. 2loggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe..

17.8
13.35
7.65

14.02
14.1
13.5
4.85
14.25
96.5
94.5
94
102.5
86
90

89.75
88.5
22.1
12.15

9.5

5% Preuß. Kali=
wertan
eihe ....
5% Preuß. Roggen=
wertanleihe
.. .
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe
. ..
52 Südd. Feſtw.
bank ........."

III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B, v.
1914........
% Bosn. L.=Inv.
1. v. 1914 ...
Bosn. v. 02
Bulg. Tab. v0
A
Griech. v. 90
O Griech. Mon
*
O Mex inn. (abg.
5% äuß.
Goldan=
4%
leihe (abg.
3%
inn. (abg.)
4½% Irrig.=
Anl. (abg.
Tamau=
5%0
lipas (abg.
4½% Oſt. Schatz
anw. v. 191=
(C. C.=Stücke)..."
4 Oſt. Goldrente
C. C.=Stücke)..
4½% Rum. Goll
von 1913 ....."
40 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
Türk. Admin.
1. Bagd
2. Bagd
429
Zollanl.
4½% Ungarn von
1913 (C. C.=St.
4½0 dito von
1914 (C. C.=St.)
4½ dito. Goldr
(C. C.=St.)
4%
dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron.
rente (abg.) ..."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
4½ Kopenh. v. 01

8.65

AA
47.5
2.1
18
47.5

40

17.75
96.5
13.55
13.5

22.77

22
1.9
58.25
M

4½ Liſſab. v. 1886/ 13
4% Stockh. v. 1880

3. Obligationen v
Transportanſt.
% Dux=Bodenb.
von 1891 ....
4% Eliſabethbahr
von 1883 ....
4% Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. .
49 Lemberg=Czer
ſteuerfrei .....
2‟/,,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) . . . ."
4% Oſt. Staatsb.v.
1883 .......
3% Raab=Odenbg.
v. 1883 ......"
4% Rudolfb. i. S.
4
1i.
4½% Anatolier I.

TV. 1. Bank=Aktier
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank. . . . 158
Bk. f. Brauinduſtr
Barm. Bankverein
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank . . .
Berl. Handelsgeſ...
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank".
Eff.=u. Wechſel=
dank
. . . . . . . ."
Vereinsbank . .
Diskont.=Geſellſch..
Dresdener Bank ..
Frankf. Bk. ... . . . 111
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk.
otha. Grundkr. B.
Nein. Hhp.=Bank
Metallbank. . . . . .
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Pr. Bod.=Creditbk.
Hyp.=Akt.=B1
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank!

12.1

11.25
11.5
15.25
4.25
27
20,
136.5
139
261
177
248.5
181
124
101.:
150.5
156
14.8.5
134.75
135
134.5
30
1I,
1
236.5
4.5
194.75

Südd. Bod.=Cr. Bk.
Disc.=Geſ..
Wiener Bankverein
2. Berkehrs=
unternehmungen

A.=G.f. Verkehrswſ
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen ..
Eiſenb.=Geſ.
Dt. Reichsbhn
Vorzge. .... .."
Hapag ........."
Nordd. Lloyd. . . . .
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Induſtrie
Adt. Gebr. ...."
Accum. Berlin. . .
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
3 AEG. Vorzue
AEG. Stamm. . . . /168
Bad. Maſchf.=Durl
Bamag=Meguin".
Baſt Nürnberg ...
Beck &. Henkel ..
Bergm. El. Werkel
Brem.=Beſigh.=Ol.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen ...
Bürſtenfbr. Erlang
Cementwerke:
Heidelberg ....
Karlſtadt .. . .
2
othr. (Karlsr.)
Chem. WerkeAlbert
Frockhues
Fabrik Milch
Daimler=Benz..."
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin
Erdöl .......
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linolwerk. Be
Diesben=Leipziger
Schnellpreſſen .1127.25
Dürrwerke Rating.

190
136
16.75

210

161.5
97.5
156.9
155
138

46
260
95
30.5
*
14
3
23
68
191.75
63.5
154
40
150
181
85
86
106.5
As=

191
259

60

Börſe und Geidmarkt.
Die letzte Woche war in der Wirtſchaft reich an Ereigniſſen, die ſo=
wohl
befriedigend als auch nachdenklich ſtimmen konnten. Die Börſe
hat ſich von dieſen Dingen verhältnismäßig wenig beeinfluſſen laſſen.
ſondern war meiſt mit eigenen Angelegenheiten, vor allem Diskont= und
Geldmauktproblemen, beſchäftigt. Immerhin gingen doch manche Vor=
gänge
nicht ſburlos an ihr vorüber: Da war vor allem die Lohn=
bewegung
im Ruhrbergbau, an die ſich täglich lebhafte Erörterungen
knüpften. Die am Montag erfolgte Verbindlichkeitserklärung des
Schiedsſpruches wurde unverſtändlicherweiſe zunächſt als Hauſſemotin
aufgenommen, obwvohl dadurch neue undragbare Belaſtungen für die
Bergwerksunternehmungen entſtanden ſind, die nach Angaben ausz
Kohlenſyndikatskreiſen auch nicht durch eine eventuelle Preiserhöhung
voll gedeckt werden können. Abgeſehen davon vergegenwärtigte man ſich
an der Börſe auch nicht genügend die Rüchwirkungen einer Verteuerung
des Grundſtoffes Kohle auf das allgemeine Preisniveau. Die Inlands=
konjunktur
könate durch Preisſteigerungen auf den verſchiedenſten Ge=
bieten
weiter eingeengt werden. Einige Wirtſchaftszweige berichten
ſchon jetzt über nachlaſſende Auftragseingänge. Im letzten Quartals=
ausweis
der Vereinigten Stahlwerke wurde z. B. feſtgeſtellt, daß die
Produktion ſich zwar teilweiſe erhöht habe, der Neuzufluß an Aufträgen
aber nachlaſſe. Andere Branchen, wie die Textilinduſtrie, wenden ſich
zum Ausgleich des ſchwächeren Inlandsgeſchäftes mit Erfolg intenſiver
als bisher dem Auslandsgeſchäft zu. Die höheren Exportziffern haben
deshalb im März den Paſſivſaldo der Außenhandelsbilanz erfreulicher
Weiſe um rund 100 Millionen herabgedrückt. Die Außenhandelszahlen
bliebem auf die Börſentendenz trotz ihrer günſtigen Geſtaltung faſt ohne
Einfluß, weil mit Rückſicht auf die Ultimowoche (Liquidationstag wor
der 26. April) Neigung zur Verringerung der Engagements beſtand.
Die Kurſe unterlagen geringeren täglichen Schwankungen als in der
Vorwoche und geſtalteten ſich ungleichmäßig, wenn man von einige
noch zu nennendem Spezialwvertem abſieht. Die zunächſt gefragten Akti=
der
J. G. Faubeninduſtrie traten in den Hintergrund, als das dürftige
Abſchlußkommunigué der Verwaltung Verſtimmung bei der Spekulation
und Tauſchoperationen hervorrief. Der Karſtadr=Abſchluß hinterließ an
der Börſe gleichfalls keinem beſonders günſtigen Eindruck, ſo daß, wenn
auch die Nachfrage nicht ganz aufhörte, das Papier durch die ſtärkere
Geſchäftstätigkeit und Kursſteigerung am Markte der Tietz=Aktien über=
flügelt
wurde. Die dauernde Befeſtigung der Reichsbankanteile wird
auf ausländiſche Käufe und die Hoffnung zurückgeführt, daß die guten
Gewinne des Inſtitutes in irgendeiner Form auch einmal den Anteils=
eignern
größere Vorteile bringen wüirden, etwa in Geſtalt einer weiteren
Dividendenerhöhung (i. V. wurde die Dividende von 10 Prozent auf
12 Prozent heraufgeſetzt). Anhaltspunkte liegew hierfür jedoch vorläfig
nicht vor. Die Reichsbank iſt bekanntlich ſtändig beſtrebt, ihre Rüchſtel=
lungen
zu verſtärken. Rheiniſche Braunkohlen ſonderten ſich in ihrer
Kursentwicklung von den übrigen Montanwerten ab und begegneten
verhältnismäßig reger Nachfrage. Der Mannesmann=Abſchluß brachte
faſt unveränderte Gewinnziffern und dementſprechend nur wenig An=
regung
. Auffallend wau das unvermittelt hervorgetretene Intereſſe für
Schwachſtronnyerte, das mehrfache Kursſprünge der Lorenz=, Trans=
radio
= und Vogel=Draht=Aktien, ferner mehrprozentige Gewinne der
Deutſch=Atlantiſchen Telegraphen zur Folge hatte. Auf welche Ueber=
legungen
die Käufe in dieſen Werten zurückzuführen waren, iſt bisher
nicht bekannt geworden, man vermutet Verſtandigungsbeſtrebungen un=
ter
den Schwachſtromgeſellſchaften, nachdem die geſchäftliche Lage der
Schwachſtrominduſtrie und der ihr nicht entfernten Kabel= und Draht=
induſtrie
ſeit längerer Zeit zurückhaltend dargeſtellt wurde. Telephon
Berliner, die uter 60 Prozent ſtanden, ſloſſen ſich der Hauſſe an
ebenſo dehnte man die Kombinationen auf Mix und Geneſt aus. Lang=
ſam
wenden ſich die Geſpräche an der Börſe fetzt auch den komm
en
dnis
Wahlen zu. Man erwartet vom nächſten Reichstag mehr Verſt
für die Wirtſchaft und insbeſondere eine Reviſion der in allen Geſchä
berichten beklagten hohen Steuern und Abgaben. Die Börſe ſelbſt würde
durch eine Ermäßigung der Börſenumſatzſteuer, die allerdings Ha
Hand mit einer Hergbſetzung der Bankproviſionen und Maklergebühren
gehen müßte, wieder in die Lage verſetzt, mehr als bisher ihre Aufgabe
als Kapitalvermittlerin zu erfüllen.
Die Emiſſionstätigkeit ruht leider am inländiſchem Kapitalmarkt im
wveſentlichem ſeit Monaten, da ſich nicht genügend Kapitalien bilder
können, die durch Anlage in Neuemiſſionem wiederum der Wirſchaft
dienen. Die Erfolge der kürzlichem Inlandsanleihen können hierüber
nicht hinwegtäuſchen, ſtellt doch eine ſo maßgebende Stelle wie die
Deutſche Bank in ihren Wirtſchaftlichem Mitteilungen feſt, daß bei der
Placierung von Inlandsanleihen (deren Produktion im erſten Quartal
1928 etwa 600 Millionem RM. betrug) das Ausland nach wie vor eine
weſentliche Rolle als Abnehmer ſpielt. Am Börſengeldwarkt haben ſic
die Verhältniſſe in der dritten Aprilwoche gebeſſert, womit auch die zu=
friedenſtellende
Entlaſtung der Reichsbank (Ausweis vom 23. 4.) über=
einſtimmte
. Privatdiskonte, die am 20. bzw. 21. April eine Erhöhun
von 6,5 auf 6,75 Prozent und am 25. April eine weitere Erhöhung au
6½s Prozent verzeichneten, ſind jetzt eher wieder gefragt. Gleichzeiti,
ſind die Tagesgeldſätze, vermutlich im Zuſammenhang wit reichlichen
Vordispoſitionen zum Ultimo, verhältnismäßig niedrig (4,56,5 Proze
erſte Firmen 4 Prozent). Trotzdem beurteilt man die Ausſichten der
Geldmarktes zurückhaltend, da nach den vielfachen Diskonterhöhungen
amerikaniſcher Federal Reſerve Banken mit Beſtimmtheit eine hevor=
ſtehende
entſprechende Erhöhung der New Yorker Bankrate erwartel
wird. Die Börſe hat den Ultimo glatt überwunden, da ausreichende
Reportgelder zur Verfügung ſtanden.

Frantfarter Karvorricht voi W. Aprttkotd.

Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
ektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.-Geſ. /172
Elfäff. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke.
Eſchw. Bergwerk
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirm.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter
Frkſt. Gas ......
Hof... . ..."
Maſch. Po=
Pokorny & Wittek.
Geiling E Cie. ...
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
. . (289
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFrankf
Haid & Neu ....."
Hammerſen (Osn.
Hanfw. Füſſen ... /144
Hanſa=BloydBrem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun
Henninger, Kempf
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas/115
Hehligenſtaedt ...
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer .... 131
Hochtief Eſſen .."
Holzmann. Phil. . . 164.5
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Inag ..........
Junghans Stamm.
Kali Aſcherülchen 358
Salzdetfurt!
ABefterczeln..
Kammgarnſpinn.

Aaue
19
90
50
201.75
60
224
9.
43.75
5
2e
133
36
150
105.5
84
78
136.7:
105.25
13.
182
135.5
44.5
171
175
184
23.25
31
79.5
701,
293
131.5
98.5
88
202

Karſtadt, R. . . . . . .
Ker. Werke Offſtein
Klein, Schanzl.. . .
Klöcknerwerke ....
Knorr, Heilbronn
Konſerpfabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
Krauß & Co., Loko
Lahmeher &Co. ..
Lech, Augsburg ..."
Lingel, Schuhw..
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch..
Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br...
annesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.
Kars=Werfe. . . . . ."
etallgeſ. Frankft.
tiag, Mühlenbau
Noenus Stamm
Motorenfabr. Deut
Oberurſe
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrzeug.
Neckarw. Eßl. . . .
Nicolay, Hofbr. . .
Arstese Lnche
Oſterr. Alpit
Otavi Minen ...."
Peters Union Frkf.
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G. ..
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſel
Reiniger. Gebb.
Schall ........
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm 161
Stahlwerke
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan .
Rütgerswerke .."
SalzwerkHeilbronn
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .1199

Vae
75.25
A
121.5
161
71

183.75
120
37
44
130
102
19.5
52.25
126.
117
178
68.5
3.*
119.5
58.5
150
110
14.25
102.75
56
42.5
101

A
160.5

103.5
196.5
48
65.25
ARe
123.75
1.26

Schuhfbr. Berneis=
Weſſel. . . . . . . . . 85
Schuhfabr. Herz.. / 17.5
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen 1163.5
Seilindſtr. Wolff
ziem. Glasinduſtt
Siemens & Hal=
Südd. Immobilien 109,2
Zucker=AG. 143.5
Strohſtoff, Ver.,. . /315.5
Tellus Bergbau /110.5
Thür. Lief.=Geſ.. 1105.25
Tucher, Brauerei .115
Unterfr. Krs.=Elek
tr.=Verſ. . . . . . . 114
Veithwerke. . ...
Ver. f. Chem.
2*
deutſch. Olfal
Faßfabr. Caſſelſ 50
Gummifabrik.

Berlin=Frank
Königs= und
86
Laurahütte.
84
Linſelfabriken
Stahlwerke ..
77.5
Ultramarin
0
Zellſt., Berlinl=
85
Vgtländ. Maſch..
Voigt & Haeffner/180.5
Voltohm, Seil ...! 85
77
Wahß & Frehtag ,/13
Wegelin Rußfabri
Werger Brauerei. 170
Bellſt. Aſchaffenbg. 204,75
mel .... 160
A
Waldhof ..
Zuckerf. Rheingau.
4. Berſicherungen 11
Allianz u. Stuttg
72
Verſicherung ...
Frkft. Allg. Verſ.=G 199.5
Frankona Rück= u
Mitv. . . . . . . . . 209
Mannh. Verſich. 15
Darmſtädter Berte
Bahnbedarf..."
Dampfk. Rodberg
Gebr. Lutz ..."
Motoren Darmſtadt 65
Gebr. Roeder ..."

75
312
14
98
4.5

[ ][  ][ ]

Nammer 118

Samstag den 28. Wpril 1923

Seite 17

Meiallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 27. April ſtellten
ich für Elektrolythupfer, prompt eif Hamburg, Bremen, oder Notter=
dam
(Notierung der Vereinigung f. d. Dr. Elektrolyttupfernotiz) 134,75
KM Die Notierungen der Kommriſſion des Berliner Metallbörſen=
vorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Zieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hütteanluminium,
899 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210 NM., desgl.
Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM., Meinnickel, 9899
Trozent, 350 RM., Antimon Regulus 9095 RM., Feinſilber (1 Kg.
ein) 7980 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 87. April
ellten ſich für Kupfer: Januar, Februar 123,50 (123,75), März
23,75 (123,75), April 122,50 (123,50), Mai 122,75 (123,25), Juni, Juli
22,75 (123,50), Auguſt, September 123 (123,50), Oktober, November, De=
ember
123,25 (123,50) Tendenz: ſtetig. Für Blen: Januar, Februar
1,B (41,50), März 41,75 (41,75), April, Mai 40,50 (41), Juni 40,75
41,25), Juli 41 (41,25), Auguſt 41,25 (41,25), September, Oktober 41,B
41,50), November 41,25 (41,75), Dezember 41,25 (41,50). Tendenz: ſtetig.
inr: Jan., Feb., März 50,75 (51,50), Ap. 51,75 (52,75) Mai 51,50 (52),
ſtrni 51,25 (51,50), Juli 51,25 (51,25), Auguſt 51 (51,2), September,
Ftober, November 51 (51,50), Dezember 50,75 (51,50). Tendenz: ſtill.
die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoyer Börſe vom 27. April ſtellten
ch für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 612/1½,
Monate 61½2/u, Settl. Preis 61¾, Elektrolyt 66½67, beſt
Tected 64½65½,
Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: feſt): Stan=
ard
p. Kaſſe 23
4233, 3 Monate B33½333½, Settl. Preis 233,
Fanba (inoff. Not.) 240½, Straits (inoff. Not.) 238; Blei (Tendenz

vt.) 15½.

Produktenberichte.

Frankfurter Probuktenbericht vom 27. April. Zum Wochenſchluß
erkehrte der Frankfurter Produktenmarkt in ſtiller Haltung. Die
was niedriger lautenden amerikaniſchen Notierungen löſten bei den
ändlern größere Zurückhaltung aus, ſo daß Umſätze nur wenig zu=
ande
kamen. Da aber auch das Angebot klein blieb, war die allge=
jeine
Grundſtimmung feſt und die Preiſe blieben gut behauptet. Die
reiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I 27,2527,50, Roggen 29,25
is 29,50, Hafer inländ. 27,7528,25, Mais für Futterzwecke 24,00, do.
ir andere Zwecke 25,25, Weizenmehl 38,5039,75, Roggenmehl 39,50
00, Weizenkleie 15,5015,65, Roggenkleie 17,00.
Berliner Produktenbericht vom 27. April. Bereits geſtern nachmit=
g
hatte ſich nach den anhaltenden Preisſteigerungem am Pvodukten=
arkt
eie Reaktion geltend gemacht, die ſich noch verſtärkte, als die
wächeren Schlußmeldungen der überſeeiſchen Terminmärkte vorlagen.
ie Cifofferten für Weizen lauteten entgegenkommender, Roggen wird
itens der erſten Hand nur wenig offeriert. Hier hört man weiter von
Iniſchem Käufen in deutſchem Weizen, die Gebote lauten aber ebenſo
e die der deutſchen Mühlen, etwa 2 Mark wiedriger als geſtern. Die

Roggenſäufe Polens haben unſcheinend aufgehört und ch die Inlands=
nrühlem
ſind infolge unbefriedigendem Roggenmehlabſatzes mit Geboten
zurüickhaltender. Am Lieferungsmarkte war die Tendenz für Weizen
und Roggen zunächſt als ſehr ſchlvach zu bezeichnen, als jedoch von Liver=
pool
eine Befeſtigung gemeldet ſwurde, trat wuch hier eine Erholung
ein. Die Offertem für Weizen= und Roggenmehle wwarem um etwa 25
bis 50 Pfennig pro Sack niedriger gehalten, eine Belebung des Ge=
ſchäftes
trat aber trotzdem nicht ein. Hafer iſt weiter knapp angeboten
und in den Forderungen unnachgiebig, die Preiſe werden nur vereinzelt
von Exporteuren angelegt. Gerſte liegt ſtill.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chirayo, D. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt wahm auch heute einen feſtem Verlauf auf bie
ſtrame Haltung in Liberpool und Buenos Aires und gutes Export=
geſchäft
. Aus Kanſas wird die ausgewinterte Fläche mit 80 Prozent
der Anbaufläche beziffert. Die Kurſe gewannen bis 4 C. pro Buſhel.
Mafs: Auch Mais verlief feſt auf ungünſtige Wetterprognoſen und
Käufe in Mai= und Juliware. Auf Realiſationem ſchloß der Markt
jedoch etwas unter den höchſten Tageswotierungen.
Hafer: Am Maismarkt bonnten ebenfalls die Kurſe etwas anziehen.
Spärer wurden jedoch Realiſationem vorgenommen, ſo daß die höchſten
Kurſe eine Abſchwächung erfuhren.
New York, 27. April. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Der Terminmarkt verkehrte auf Gäufe für lokale und euro=
päiſche
Rechnung in feſter Stimmung. Gegen Schluß wurden Reali=
ſationen
getätigt.
Zucker: Am Terminmarkt waren die Preiſe heute leicht rückgängig
auf Liquidgtionen per Mai und Abgabew kubamiſcher Firmen und auf
die höheren Schätzungen der europäiſchen Zuckerrübenernte.
Baumolle: Der Markt war überwiegend feſt geſtimmt. Die Kauf=
luſt
wurde angeregt durch die Feſtigkeit Livewools und ungünſtige
Wetterberichte. Gegen Schluß erfolgtem einige Gewinnmitnahmen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. April:
Getreide: Weizen, Mai 163½, Juli 162½, Sept. 15934: Mais,
Mai 107½, Juli, Sept. 110½, Hafer, Mai 64½, Guli 58½, Sept.
49: Roggen, Mai 138½, Juli 134½, Sept. 121½.
Schmalz: Mai 12,225, Juli 12,55, Sept. 12,875.
Rippen: Mai 11,975, Juli 12,325, Sept. 12,775; Speck loco
12: leichte Schweine 9,7010,45, ſchwere Schweine 9,7510,65;
Schweinezufuhr Chicago 17 000, im Weſten 75 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 27. April:
Getreide: Weizen Rodwinter 223½, Hartwinter 181½; Mais
neu ank. Ernte 120½; Mehl ſpr. wheat clears 7,508; Fracht
nach England 1,62,3, nach dem Kontinent 810.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,95; Talg extra 8½.
Kakao: Tendenz: ſtramm, Umſatz in lots 235, loco 14½, Ja=
nuar
1929 14,03, Mai 14,64, Juni 14,78, Juli 14,99, Auguft 15,01,
September 15,75, Oktober 15,03, November 14,60, Dezember 14,23.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Streit in der Berliner Holzinduſtrie, der zur Ausſperrung
in den zur freicn Vereinigung Berliner Holzinduſtrieller gehörigen Be=
trieben
geführt hat, dauert an, da ſich bisher keine neuen Verhandlungs=
möglichkeiten
ergeben haben.
Am 5. Mai hält der Heſſiſche Sparkaſſen= und Giroverband in Bad=
Nauheim ſeine ordentliche diesjährige Hauptverſammlung ab. Außer
Verbandsangelegenheiten iſt em Vortrag des ſtellvertretenden Vorſitzen=
den
des Deutſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes, Stadtratz Jurſch=
Berlin, vorgeſehen.
In dem Lohnſtreit in der rheiniſch=weſtäliſchen Zementinduſtrie hat
der Reichsarbeitsminiſter den Antrag auf Verbindlichkeitserklärung des
Schiedsſpruches abgelehnt. Geſtern ſind nun auf Grund der gewerk=
ſchaftlichen
Parole mehrere Tauſenb Zementarbeiter in den Streik
getreten.
Die Zeichnungsfriſt auf die 50 Mill. RM. Inlandsanleihe der
Deutſchen Girozentrale, die eine Laufzeit von drei Jahren hat, lief am
Donnerstag ab. Ein vorzeitiger Schluß kam nicht in Frage, da die Option
auf eine Hälfte noch bis zum 80. ds. Mts. läuft.
Die Eiſenwarenhändlertagung in Eſſen brachte zuerſt Begrüßungen
und Vorträge. Für die Oeffentlichkeit intereſſierte vor allem der hohe
Umſatz, den die Händler beim Nürnberger Bund in Eſſen für das
Revier gehabt haben. Die Ausſichten werden als günſtig beurteilt, da
ſich die Vereinigung immer größer entwickelt. Der 26. und 27. April
wurden durch Studienfahrten bzw. Werksbeſichtigungen ausgefüllt.
Die Sitzung des Internationalen Walzdrahtkartells beſchloß, die zur
Zeit geltenden Preiſe unverändert beizubehalten, und nahm den bis=
herigen
franzöſiſchen Außenminiſter Commerey in das Kartell auf.
Die Generalverſammlung der Internationalen Stickſtoff A. G.,
Wiesbaden, beſchloß Auflöſung der Geſellſchaft. Ein Gewinn von
2987 RM. aus 1927 wurde an die Rücklage überwieſen. Zum Liqui=
dator
wurde Direktor Kolomann=Reichel=Innsbruck beſtellt.
Die Geſamtverluſte der Aarhuſer Oelfabrik beim Zuſammenbruch
der Teutonia=Werke belaufen ſich nach den letzten Feſtſtellungen auf 4½
illionen Kronen. Die Verluſte der Kopenhagener Pribatbank erreichen
dagegen knapp 1½ Mill. Kr.
Bei kleinſten Umſätzen iſt an den belgiſchen Eiſenbörſen in Brüſſel
und Charleroi trotz des Wunſches der Häufer, nur zu gedrückten Preiſen
einzukaufen, die innere Feſtigkeit des Marktes angeſichts der geringen
Geſchäftstätigkeit bemerkenswert.
Die Vereinigung der britiſchen Induſtrien wählte auf ihrer Jahres=
verſammlung
in London den vorjährigen Lordmajor von London, Sir
Roſpland Blaudes als Nachfolger von Lord Cainford zum Präfident
der Vereinigung.
Die ungariſche Regierung hat bisher einen Betrag von 43,8 Mill.
Pengö aus der Völkerbundsanleihe für die Zwecke der Melioration
ungariſchen Bodens verwendet. Den verſchiedenen Entwäſſerungsgeſell=
ſchaften
wurden Anleihen bei einer Verzinſung von 7,5 Prozent müt
17jähriger Tilgungsfriſt zur Verfügung geſtellt.

is den Amtsverkändigungen des Kreigamts
rmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 wollenes roſafarbiges
nderſäckchen mit weißen Karos. 1weiß
ſchentuch, gez. B. 1 Peitſche mit ge=
ehtem
Stiel. 1 grünes Kinderhandtäſch=
n
. 1 ſchwarze Herrenweſte. 1 ſilberne
iederarmban uhr. 1 Zwanzigmarkſchein,
arbiger ſeidener Schal 1 ſchwarz. Porte=
nnaie
mit über 100 Mk. Zugeflogen:
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Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
r Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
Sonntagsdienſt und in der daran ſichk
chließenden Woche den Nachtdienſt vom
April bis einſchließlich 5 Mai die
erckſche Apotheke, Rheinſtr. 9. Beſſun=
Apptheke, Wittmannſtr. 1.

timmli
nentegung der Stlssssteſten.
für die Reichstagswahl.
Die Stimmliſten für die am 20. Ma
Js. ſtattfindende Reichstagswahl
gen von Sonntag, den 29. April
einſchließlich Sonntag, den
Mai Ifd. Is., in der Turnhalle am
pellplatz zur allgemeinen Einſicht offen,
2 zwar:
m Sonntag, den 29. April von 9 bis
13 Uhr,
vn Montag, den 30. April bis Sams=
tag
, den 5. Mai von 1018½, Uhr
und Sonntag, den 6. Mai von 9 bis
13 Uhr.
Innerhalb dieſes Zeitraums können
wendungen gegen die Nichtigkeit und
Iſtändigkeit der Stimmliſten ſchriftlick
r mündlich zu Protokoll erhoben
den.
Berechtigt zur Erhebung von Ein=
idungen
ſind alle Perſonen männ=
en
und weiblichen Geſchlechts, die am
ge der Wahl das 20. Lebensjahr zu=
gelegt
haben, und zwar bezüglich
Eintragungen in die Stimmliſten.
Wer die Eintragung eines Wählers
angt, muß für dieſen die für die
mmberechtigung erforderlichen Nach=
ſe
erbringen. Werden dieſe Nachweiſe
zum Ablauf der Einſpruchsfriſt nicht
nicht vollſtändig vorgelegt, ſo bleibt
Anmeldung unberückſichtigt. (st7347
Darmſtadt, den 21. April 1928.
Der Oberbürgermeiſter.
J. V.: Mueller.

Vergebung von
achdeckerarbeiten.
Auf Grund der Reichsverdingungs
tung (V.O.B.) und der auf dem Amt
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der Nordſeite des Hauptgebäudes
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gt nicht. Angebotsformulare ſind
it Vorrat reicht, dort erhältlich.
Engebote ſind verſchloſſen, portofrei
entſprechender Aufſchrift zum Eröff=
rStermin
Dienstag, den 8. Ma
vorm. 10 Uhr, bei uns einzu=
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Darmſtadt, den 25. April 1928.
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Dieses Geschäftsadreßbuch der Provinz Starkenburg enthält die
Kreise Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Groß-Gerau,
Heppenheim, Offenbach und ist für Industrie und Geschäftswelt
unentbehrlich, da es auf Grund amtlichen Materials alle wichtigen
Adressen der Industrie, Handel- und Gewerbetreibenden, auch der
kleinsten Gemeinden angibt und von allen Orten der Provinz die
amtlichen Daten (Kreis-, Gemeinde-, Kirchen- und Schulbehörden
usw., Eisenbahn-, Post- und Autoverbindungen) nachweist. Bei den
Kreisstädten ist eine Chronik beigegeben und, soweit kein Orts-
adreßbuch
bereits gedruckt vorliegt, auch ein Verzeichnis der Haus-
besitzer
. Eine ausführliche Einleitung (24 Seiten) von Ministerial-
rat
Dr. Meller erhöht die Bedeutung dieses Geschäftsadreßbuches.
Für Kundenwerbung ist es wegen des reichen und wichtigen
Adreßenmaterials unentbehrlich.

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Hausmull=Abfuhr.
Die Abfuhr des Hausmülls in den
Straßen, in denen ſie der Regel nach
an Dienstagen geſchieht, fällt am Diens=
tag
, den 1. Mai d8. Js. aus. Sie er=
folgt
dort am Mittwoch, den 2. Mai
ds. Js.
(st7476
Städt. Tkefbauamt.

Pekanntmachung.
Wegen Vornahme von Arbeiten an
dem Hochſpannungsnetz muß am Sonn=
tag
, den 29. April 1928 die Strom=
lieferung
in nachſtehenden Stadtteilen
in der Zeit von 6 Uhr vormittags bis
etwa 1 Uhr mittags unterbrochen
werden. Es kommt in Frage der mit
Drehſtrom belieferte Block, der begrenzt
wird von den Straßenzügen zwiſchen
Landskron=, Goethe=, Nieder= Ramſtädter=
ſtraße
, Schießhaus=, Nieder=, Heidelber=
ger
=, Eſchollbrückerſtraße, Donnersberg=
ring
und Sandbergſtraße ſowie Lud=
wigshöhe
und Villenkolonie Ludwigs=
höhe
.
(7399a
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.

Eichen=Nutzholz
Montag, den 7. Mai Ifd. Js.,
vormittags 11 Uhr, werden aus dem
Gemeindewald 85 Eichenſtämme mit
rund 40 Im Inhalt im Wege des ſchrift=
lichen
Angebots verkauft.
Nähere Auskunft über Beſchaffenheit
und Lage des Holzes ſowie über Ver=
kauf
8= und Zahlungsbedingungen erteilt
(7425
die Bürgermeiſterei.
Dieburg, den 25. April 1928
Heſſiſche Bürgermeiſterei Dieburg.
Wick.

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Küchenben. u. Kell. p.
1. 5. zu vm. (*1152=

Taunusſt. 45, I., möl.
Zim. zu vm. (*11595

Liebigſtr. 55, 1. St.,
möbl. Zim. v. 15. 5.
ab zu verm. (11579

[ ][  ][ ]

Seite 48

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 20. Aprik: Marie Rühl, Privatin, 78 J., ledig,
Waldſtraße 9. Am 21.: Ludwig Wilhelm Georg Weber, Gaſtwirt,
66 J., Langgaſſe 32. Am 20.: Georg Vey, Modellſchreinermeiſter,
65 J., Karlſtr. 106. Margarethe Schmidt, geb. Maul, 34 J., Ehefrau
des Händlers, Fuhrmannſtr. 11. Am 21.: Katharine Dillich, Diakoniſſe,
56 J., ledig, Nieder=Ingelheim, hier Erbacher Str. 25. Johann Hein=
rich
Kinnel, Oberpoſtſchaffner i. R., 90 J., Obergaſſe 11. Am 22.:
Georg Ludwig Berbenich, Kaufmann, 77 J., Hügelſtr. 39. Am 23.:
Katharina Wagla, geb. Seipp, 81 J., Witwe des Kupferſchmieds, Wenck=
ſtraße
37. Am 21.: Hans Wilhelm Jakob Bumann, Referendar, ledig,
25 J., Alzeh, hier Grafenſtr. 9. Joſef Heinrich Kolb, 1 Tag, in Die=
burg
, Lagerhausſtr. 24. Am 22.: Philipp Kraell 2., Landwirt, 67 J.,
Kirchbeerfurth, hier Grafenſtr. 9. Am 21.: Margarethe Maurer, geb.
Feick, 65 J., Witwe des Landwirts, Alte Niederſtraße 17. Am 23.: Jo=
hann
Kanneberg, Tuchweber, 68 J., ledig, Landwehrſtr. 37. Wolfgang
Werner Stubendoll, 4½ Std., Eſchollbrücker Str. 3. Eliſabeth Marga=
rete
Katharine Barbara Reiſinger, geb. Müller, 60 J., Ehefrau des
Polizeidieners in Habitzheim, hier Erbaher Str. 25. Eliſabeth Lau=
telme
, geb. Bert, 75 J., Witwe des Lehrers, Gervinusſtr. 43. Corne=
lius
Karl Weißmantel, Former, 64 J., Tannenſtr. 13. Adolf Förſter,
Poſtaſſiſtent i. R., 67 J., Gutenbergſtr. 19. Marie Sauerbeck, Hlein=
rentnerin
, 71 J., ledig, Hochſtr. 13. Am 24.: Margarethe Uebel, geb.
Burger, 43 J., Ehefrau des Maurers, Dieburg, hier Lagerhausſtr. 24.
Am 23.: Erika Liſelotte Antonie Schuchmann, 2 J., Eckhardtſtr. 21.
Am 24.: Jakob Sommerlad, Landwirt, 55 J., Meſſel, hier Erbacher
Str. 25. Johann Bernhard Miſhlich, Weißbinder, 60 J., Erbacher
Str. 17. Eliſabeth Müller, geb. Buß, 69 J.. Witwe des Schloſſers,
Taunusſtr. 56. Wilhelm Georg Nähr, 3 Mon., Heidelberger Str. 40.
Am B5.: Hannchen Lehmann, geb. Salomon, 73 J., Witwe des Kauf=
manns
, Bismarckſtr. 56. Am 26.: Albert Schneider, Oberwerkmeiſter,
58 J., Bismarckſtr. 75. Marie Eva Kreß, ohne Beruf, ledig, 24 J.,
Gutenbergſtr. 45. Valentin Schecker, Bahnarbeiter, 35 J., Griesheim,
hier Grafenſtr. 9. Am 25.: Georg Peter Heldmann, Landwirt, 71 J.,
Ober=Modau, hier Grafenſtr. 9. Elſe Luiſe Lina Heil, Verkäuferin,
ledig, Ballonplatz 3. Heinrich Wagner, Schuhmachermeiſter, 71 J.,
Eliſabethenſtraße 43. Am 27.: Maria Thereſia Böhmann geb. Hauck,
62 J., Heinheimerſtr. 31½. Am 26.: Oberſchaffner Philipp Weſp, 59 J.,
Blumenthalſtr. 62; Pfarrer i. R. Georg Bert, 73 J., Alfred Meſſel=
Weg 32.

Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Jubilate (29. April 1928).
Stadtkirche. Samstag, 28. April, abends 8,30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 29. April, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde.
Pfarrer Vogel. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des hei=
ligen
Abendmahls. Pfarrer Kleberger. Vorm. 11,30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr: Vortrag des Paſtors
Flemming aus Hamburg: Was wiſſen wir von dem Leben nach dem
Tode? Montag, 30. April, abends 8 Uhr: Die falſchen Chriſtuſſe
der Gegenwart. Dienstag, 1. Mai, abends 8 Uhr: Dunkele Mächte:
Spiritismus, Zauberei, Dämonismus. Mittwoch, 2. Mai, abends
8 Uhr: Phariſäismus. Donnerstag, 3. Mai, abends 8 Uhr: Der
Weg zum Frieden. Freitag, 4. Mai, abends 8 Uhr: Aus der Abend=
mahlsnot
in die Abendmahlsfreude‟.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 97 Uhr zu ſtiller Andacht ge=
bffnet
. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle, Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde.
Pfarrer Heß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Montag,
30. April, nachm. 4,30 Uhr: Vortrag von Paſtor Flemming: Der
Dienstag, 1. Mai, nachmittags
Chriſt und die Heilige Schrift.
4.30 Uhr: Der Chriſt und das Gebet Mittwoch, 2. Mai, nachm.
4,30 Uhr: Der Chriſt und die Gemeinſchaft der Gläubigen. Don=
nerstag
, 3. Mai, nachm. 4,30 Uhr: Der Chriſt und die Sünde‟.
Freitag, 4. Mai, nachm. 4,30 Uhr: Der Chriſt und der Sieg‟
Zu dieſen Vortragen des Paſtors Flemming von der Wichernver=
einigung
aus Hamburg laden ſämtliche Kirchenvorſtände in Darmſtadt
und Beſſungen, ſowie der Landesverein für Innere Miſſion herzlich
ein. Geſangbuch mitbringen!
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
*Vorm. 9,30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Lautenſchläger.
Koxfirmandenſaal im Schloß. Montag, 30. April, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung): Beſuch des

Samstag, den 28. Mprt 1928

Vortrags in der Stadtkirche. Dienstag, 1. Mak, abends 8 Uhr:
Mädchenvereiwigung der Schloßgemeinde. Mittwoch, 2., und Sams=
tag
, 5. Mai, nachm. 24 Uhr: Handarbeitsſchule in der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17): Sonntag, 29. April, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). Montag,
30. April, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde. Diens=
tag
, 1. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jugend=
vereinigung
der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung): Beſuch des Vor=
trags
in der Stadtkirche. Mädhenvereinigung der Reformations=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Mittwoch, 2. Mai, nachm. 3 Uhr:
Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2. Abends 8 Uhr: Kirchenchor
der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung). Donnerstag, 3. Mai, abends 8 Uhr: Jugendbund
der Lukasgemeinde (Singkreis). Freitag, 4. Mai, abends 8 Uhr:
Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Jugendbund der Markus=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Samstag, 5. Mai, nachm. 3 Uhr:
Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2, Sportplatz am alten Arheilger
Weg.
Feierabend (Stiftſtraße 51): Mittwoch, 2. Mai, nachm. 4 Uhr: Jung=
ſchar
der Stadtgemeinde, Gruppe 1.
Amtshandlungen an Ausſvärtigen: Bis 30. April Pfarrer Marx;
tom 1. Mai ab Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen. Hauptſtation: Diakonenheim, Heidel=
berger
Straße 21 Fernſprecher 2883.
Evang Woblfahrtsdienſt: Gemeindehans, Kiesſtraße 17. Sprech=
ſtunden
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von
812 und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer D. Waitz.
Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde (Oſt), 2. Ab=
teilung
, im Martinsſtift. Pfarrer Köhler; für die Martinsgemeinde
(Weſt), 2. Abteilung, im Gemeindehaus. Pfarrer Bergér. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
Vorm. 11 Uhr=
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde (Weſt). Pfarrer D. Waitz.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 30. April, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im Martinsſtift:
Mädchenvereinigung Oſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor.
Freitag,
4. Mai, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere
Abteilung; im Martinsſtift: Mütterabend Oſt.
Johanneskirche. Samstag, abends 8 Uhr: Ghriſtenlehre des Süid=
bezirks
in der Kirche. Pfarrer Goethe. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Nachm. 5 Uhr: Jugendgottesdienſt. Paſtor Hugo Flemming.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Pauſ=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Samstag,
abends 8 Uhr: Chriſtenlehre. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgortes=
dienſt
. Pfarrer Köhler. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſten=
lehre
, 2. Abteilung. Pfarrer Weiß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Weiß. Worm. 11,.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfar=
rer
Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 29. April, vorm. 7 Uhr: Ab=
marſch
zum offenen Singetag nach dem Landheim. Montag, 30. April.
abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung. Lichtbildervortrag: Bilder aus
dem Leben des Heſſ. Verbandes der evang.=weibl. Jugend. Dienstag,
1. Mai, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor (Stadtkirche).
Mittwoch, 2. Mai,
nachm. 230 Uhr: Hauptverſammlung des Verbandes evang.=kirchl.
Frauenvereine im Rummelbräu. Vortrag von Frau Mathilde Maiſch)
über Frauendienſt an der Gegenwart. Abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde
für die Jugend. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Donnerstag, 3. Mai,
nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe im Gemeindehaus.
Freitag,
4. Mai, abends 8,15 Uhr: Kirchenchor (Stadtkirche),
Pauluskirche. Sonntag, vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für beide
Konfirmandengruppen. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Paſtor Flemming aus Hamburg. Thema: Das
Rettungszeichen. (Kollekte für die Wichernvereinigung in Hamburg.)
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel.
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. Montag, abends 8 Uhr:
Jugendbund. Dienstag, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
vereins
. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Samstag, abends 8 Uhr:
Turnen.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pſarrer Waldeck.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Evang. Sonntagverein.
Nachm. 4 Uhr: Vereinsſtunde. Nachm. 5 Uhr: Teilnahme am Jugend=
gottesdienſt
in der Johanneskirche. Donnerstag, 3. Mai, abends
8 Uhr: Betſtunde,
Stadtmiſſion GMühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3,30 Uhr:

Nummer 118

Bibelſtunde. Alle anderen Verſammlungen fallen aus. Volle Beteill.
gung an der Volksmiſſion. Sonntag, 6. Mai, nachm. 3 Uhr: Starken=
burger
Gemeinſchaftskonferenz: Das Gebet des Herrn
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 4,15 Uhr=
Geſchloſſener Abmarſch nach der Johanneskirche. Alle anderen Ver=
ſammlungen
fallen aus. Beteiligung an der Volksmiſſion.

Die Chriſtengemeinſchaft. (In der Städt. Akademie für Tonkunn
Eliſabethenſtraße), Sonntag, 29. April, vorm. 10 Uhr: Menſchenweihe,
handlung mit Predigt. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Freitag, 4. Mai, abends 8,15 Uhr: Vortrag von Dr. A. Heidenreih=
Genialität und Geiſteskrankheit.
Sonſtige Gemeinſchaften.

Evangeliſche Gemeinfchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, B.
April, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
Uhr: Gemeindefeier mit Gliederaufnahme. Montag, 8,15 Uhr=
Jugendverein. Dienstag: Singſtunde für den gemiſchten Chor.
Mittwoch: Frauenmiſſionsverein.
Donnerstag: Bibelſtunde.
Weiterſtadt: Im Saale zum Schwanen: Predigt. Jedermann iſt her= eingeladen. Prediger Sauer.
Geieinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17
Sonntag, 29. April, vorm. 10 Uhr, Prediger N. Rudnitzky: Der Weg
zum Gottſchauen und Gotterleben 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm
4 Uhr: Predigt. Major von Wedekind. Anſchließend an den Gottes=
dienſt
feiert die Gemeinde das Mahl des Herrn. Abends 8 Uhr=
Jugendſtunde, junge Männer und junge Mädchen ſind herzlichſt ei
geladen. Mittwoch, 2. Mai, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde über Whi=
lipper
, Kap. 2. Prediger N. Rudnitzky. Wir laden jedermann her=
lichſt
ein.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40) Sonntag, den
29. April, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbund.
Abends 8,15 Uhr: Evangeliſation. Mittſoch, abends 8,15 Uhr: Bibeſ=
ſtunde
. Jedermann herzlich willkommen.
Chriſtl. Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11 Uhr:
Kinderſchule. Nachm. 4,30 Uhr: Wortverkündigung. Mittwoch, abends
8,15 Uhr: Gebetsſtunde. Freitag, abends 8,15 Uhr: Wortbetrach,
tung. Jeder herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Anläßlich der Volksmiſſion Paſio=
Flemming fallen die Bibelſtunden Montag, den 30. April, und Montag,
den 7. Mai, aus.
Auswärtige Kirchen.

Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 29. April, 8,45 Uhr=
Chriſtenlehre der Mädchen. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Abends 8 Uhr: Familienabend der beiden Jugenoverein=
gungen
, Poſaunenchor, Kirchengeſangverein, Reigen, Aufführungen
Einzelgeſang. Montag, 8,30 Uhr: Mädchenvereinigung. Dien
tag, 8,30 Uhr: Frauenverein. Mittwoch, 8,30 Uhr: Kirchengeſan=
verein
. Donnerstag, 8,30 Uhr: Wartburgverein. Freitag, 3,30 Un.
Poſaunenchor. In der Provinzialpflegeanſtalt: Gottesdienſt 1,30 Uh.
Evang. Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 29. April, nachm. 2 Uhr,
Hauptgottesdienſt. Pfauxer Wedgel. Dienstag: C. J. G. Mädchenaben),
Mitwwoh, C. J. G. Jungenabend. Donnerstag: Aelterenkreis.
Evang. Kirche Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 29. April (Jubilate),
vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre,
Montag: Jugendvereinigung. Dienstag: Kirchenchor. Mitt=
woch
: Jungmädchenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Haupt
gottesdienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchous und des Mädcher
chors. Kollekre für die landeskirchlihe Jugendarbeit. Vorm. 10,30 u
Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Jugendabend der Jugendbünde im Se
Kaffenberger. Dienstag: Kirchengeſangverein und Poſaunenchor,
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Morgens vor und nach der hl. Meſſe Beichte. Nachmittags von 57
und abends von 8 Uhr an Beichrgelegenheit. An Sonn= und Feier=
tagen
: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hl. Beichte. 7
Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommunion,
Generalkommunion der Frauenvereinigung. 9,30 Uhr: Hochamt
Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. 2
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Chriſtenlehre. 2,30 Uhr: Andacht. Werktagsmeſſe ¼7 Uhr: Donne
tag, 5 Uhr: Eliſabethenverein. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Freit
147 Uhr: Hl. Meſſe mit Herz=Jeſu=Andacht. Im Monat Mai Diens=
tags
und Freitags, abends 8 Uhr: Andacht. An den übrigen Tagen
Andacht morgens bei der hl. Meſſe.
Martinskapelle (Hevdweg). An allen Sonn= und Feiertagen: 8 Uhr
hl. Meſſe mit Predigt. Vooher Beichtgelegenheit. Vor und it
hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommunion. Während der Schulzeit:
Dienstags und Freitags ¼7 Uhr hl. Meſſe mit Austeilung der hl. Kom=
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[ ][  ][ ]

Nummer 118

Samstag, den 28. April 1928

Geite 19

*
Bouton.
Erzählung
von
Oscar A. H. Schmitz.
(Schluß.)
Wiebiele ſeid ihr? ruft der Hauptmann ſchroff.
Die Hausfrau, eine breite Matrone mit gutmütigem Geſicht
unter dem feſtanliegenden Kopftuch, ſtammelt:
Nur er und ich, Herr ... die Kinder ſind Schlittſchuhlaufen
gegangen.
In dieſem Augenblick ſauſt ein Säbelhieb, dann ein zweiter,
ein dritter auf den Kopf des im Bett liegenden Mannes, ſein
Schädel klafft, Bart und Betrdecke ſind von Blut überſchwemmt.
Die Frau ſinkt in die Knie, küßt die Schuhe des Hauptmanns.
Dieſer gibt ein kurzes Zeichen. Mit einem Säbel wird ſie an die
Wand gedrängt und dunhbohrt. Da hört man das Wimmern von
Kindern, ein Knabe und ſein Schweſterchen kriechen unter dem
Bett hervor und jammern: Mutter, Mutter!
Schnell! ruft der Hauptmann ſeinen Leuten zu. Zwei
Säbelhiebe genügen, die Kinder liegen in ihrem Blut.
Nichts mehr da? fragt der Hauptmann.
Da reißt einer der Koſaken ein junges Mädchen an den
Haaren aus dem Wandſchrank heraus. Sie ſchreit um Gnade
und will die Hände der Soldaten küſſen.
Macht ſie nackt! befiehlt der Hauptmann.
Die Koſaken reißen ihr gierig die Kleider vom Leib.
Der Hauptmann kommandiert: Die Nagaika! und ſchaut
mit ſteinernem Geſicht zu, wie der weiße Körper blutig ge=
peitſcht
wird.
Laßt ſie, ruft er dann, du biſt begnadigt und duldet,
daß ſie, ſo wie ſie iſt, durch das Fenſter auf die Gaſſe ſpringt.
Als Waſſili Karlowitſch mit den Koſaken in die Stube ge=
drungen
war, fiel ſein Blick zunächſt in eine dem Schlafalkoven
jegenüberliegende Niſche. Während der Boden des Hauptraumes
us geſtampftem Lehm beſtand, lag in dieſer Niſche ein dunkler

*) Die geſchichtlichen Tatſachen dieſer erfundenen Erzählung ſind
inem von L. Roubaud verfaßten Bericht der Liga für Menſchenrechte‟
ntnommen.

Teppich. Vor einem breitgeſchweiften altmodiſchen Sofa ſtand
ein runder Tiſch mit Samovar und Taſſen. An der Wand hingen
mehrere Familienbilder in ovalen Rahmen, und dieſer trauliche,
aber fenſterloſe Winkel war von einer umſchleierten Lampe be=
leuchtet
.
Der unerwartete Anblick kehrte Waſſili das Innere um. War
denn das nicht gerade wie in dem Wohnzimmer ſeiner Mutter
daheim. An genau ſo einem Tiſch hatten er und ſeine Geſchwiſter
mit Gouvernante und Hofmeiſter durch ſeine ganze Kindheit hin=
durch
nachmittags bei der Mutter Tee getrunken. Das war die
Feierſtunde nach getaner Arbeit, und dann las die Mutter mit
wohltönender Stimme vor, in den erſten Jahren Märchen und
Sagen, ſpäter allerlei wahre Geſchichten und Reiſebeſchreibungen,
ſchließlich auch Gedichte und Theaterſtücke. Wenn Waſſili an
Jugend und Heimat dachte, dann wanderten ſeine Gedanken un=
willkürlich
an jenen runden Tiſch daheim und all das Schöne,
was er dort in ſich aufgenommen hatte, und an die ovalen Fami=
lienbilder
, die aus ihren Rahmen auf die heiter ſcherzenden oder
ernſt lauſchenden Kinder hirabblickten. Wie kam denn das alles
plötzlich hierher in die ſchmutzige Judenſtadt?. Er blickte umher,
ſah noch gerade den Schwarzbärtigen im Bett liegen und die
Matrone vor dem Hauptmann in die Knie ſinken und wollte
ſchreien: Halt, halt, das ſind ja Menſchen! als ſchon der
Schädel des Ermordeten klaffte. Die Worte vermiſchten ſich in
ſeinem Mund zu einem Klangbrei.
Da . . . hin . . . a . . . Menſ. . .", ſtammelte er und drängte
ſich wie ein Irrer gegen den Hauptmann. Dieſer ſchob ihn bei=
ſeite
. Waſſili lehnte an einer Wand, das Geſicht in einem ekſta=
tiſchen
Entſetzen nach oben gerichtet. Tränen floſſen über ſeine
mädchenhaften Wangen, und mühſam ſucht er die Worte zu for=
men
, das einzige, was er in ſeiner ſtarren Ohnmacht, noch ver=
mochte
. Immer unverſtändlicher aber klang es: Da ...i
a. . . Me . . .", als ob ein Kind verſuchte ſich Gehör zu verſchaf=
fen
. Als dann das Mädchen ausgepeitſcht wurde, entrang ſich ihm
ein tieriſcher Schrei und, nachdem ſie durch das Fenſter entwichen
war, ſprang er hinter ihr her. Sie wurde draußen von alten
Frauen aufgenommen, die vor dem Offizier ängſtlich zurückwichen.
Bei ſeinem verzweifelten Sprung vertrat er ſich den Fuß, aber es
verſchlug ihm nichts. Hinkend irrte er weiter, ſtets vor ſich hin=
lallend
: Da ...i. . . a. . . M.."
Niemand kümmerte ſich um ihn in den Gaſſen, in deren Häu=
ſern
man ganze Familien entblößt, nackt tanzen läßt, verſtümmelt
und ihr eigenes, am Ofen geröſtetes Fleiſch zu eſſen zwingt. Man
wirft Menſchen aus den Fenſtern auf Haufen zuſammen, andere

nagelt man an die Türen, ſo, wie jene unſerem Herrn und Hei=
land
getan, Frauen rennen auf Waſſili zu, ſchreien: Herr Offi=
zier
, Herr Offizier, bieten Banknoten und Schmuck an und rufen
den Soldaten zu: Macht euch bezahlt! Aber die Soldaten wei=
ſen
, getreu ihrem Schwur, das Geld zurück. Sie töten nur. Die
Schädel der Frauen krachen unter Gewehrkolben, aber die Türkis=
ketten
an ihren Hälſen rührt keiner an. Der Hetman hat ſeine
Leute zur Diſziplin erzogen.
Der irre Waſſili ſieht nichts von alledem, er hinkt lallend zwi=
ſchen
drohenden Waffen und ſich überſchlagenden Berwundeten
unher. Da wird die Sanitätskompagnie, die zur Pflege etwa im
Kampf verwundeter Soldaten hierher kommandiert iſt, Waſſilis
anſichtig. Der Arzt, der den Anblick des Gemetzels nicht mehr
erträgt, hat gerade mit den Zähnen einen kleinen Glaszylinder
mit Morphium zerbiſſen, den linken Aermel hochgeſchlagen und
ſich eine Einſpritzung gemacht, um die Nerven widerſtandsfähiger
zu machen.
Komm, Bruder, komm! ruft er halb zyniſch, halb verzwei=
felt
, Waſſili zu, auf deſſen Mädchenwangen in der Winterluft die
Tränen zu gefrieren beginnen, und bietet ihm dieſelbe Wohltat an,
die er eben ſeinen Nerven zugeführt.
Inzwiſchen war der Hauptmann Ilja Sergejitſch zum näch=
ſten
Telephon gerannt und hatte Semoſſenko angefleht, ein Ende
zu machen, aber die Antwort erhalten: Wir haben ja erſt ange=
fangen
. Später werde ich ſehen. Von Angſtſchweiß überſtrömt,
ließ ſich der Hauptmann mit der Regierung verbinden. Ein Be=
amter
riet ihm, an den Frontkommandanten zu telegraphieren.
Die Eildepeſche ging auf direktem Draht in das Lager, und um
halb Fünf kam der Befehl an den Hetman, unverzüglich die
Repreſſalien zu beenden. Dieſer empfing das Telegramm in
ſeiner von Zigarettenrauch erfüllten Kanzlei, klopfte etwas Aſche
von ſeiner Zigarette und ſagte ruhig:
Schön, es iſt für heute genug.
Um halb Sechs kehrten die Truppen, wiederum in Vierer=
reihen
, mit Muſik an der Spitze in ihre Quartiere zurück. In den
dunklen Häuſern des Gänſeviertels lagen an zweitauſend Leichen.
Waſſili Karlowitſch aber war in einem Sanitätswagen ins
Spital gebracht worden. Um ſein Bett ſaßen der Militärarzt, die
zwei erſten Aerzte der Stadt, einer ein Jude, und eine Pflegerin.
Alle vier zerbrachen ſich den Kopf, was wohl die Silben bedeuten
mochten, die der Irre unaufhörlich wie eine verzweifelte Beſchwö=
rung
wiederholte:
Da .. . i . . . a . . . Me ..."

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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
191. Jahrgang
Sonntag, den 29. April 1928.
Nummer 110

Einzelnummer 15 Pfennige

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5
Die gwtenien
Die Beiſetzung Bennetts.
Die Ozeanflieger am Grabe Bennetts.
EP. Waſhington, 28. April.
Wie die Ueberführung der Leiche Bennetts von Waſhington
lach Arlington, ſo erfolgte auch die Beiſetzung des Fliegers in
römendem Regen. Trotzdem hatten ſich Tauſende von Trauer=
äſten
eingefunden, darunter Marineminiſter Wilbur, Handels=
riniſter
Hoover, der deutſche Botſchafter von Prittwitz ſowie der
riſche Geſandte Smiddy. In der Grabrede wurde daran er=
anert
, daß Bennett geſtorben ſei, weil er vom Krankenbett auf=
and
, um der Bremen und ihrer Befatzung Hilfe zu bringen.
Bennett wurde, nachdem ihm die letzten militäriſchen Ehren
rwieſen worden waren, unweit des Grabes des Nordpolforſchers
Seary beerdigt. 20 Wagen waren zum Transport der zahlreichen
ölumenſpenden erforderlich.
*
Das Unglück im Glück, das die Bremen=Flieger ſeit ihrem
lbflug von Irland verfolgte, blieb ihnen auch heute treu und
rachte ihnen durch den gegen Mittag einſetzenden ſchweren Orkan
u7d Wolkenbruch den Flug hierher unmöglich. So konnten ſie
utch nicht der Beiſetzung Bennetts beiwohnen. Trotz der großen
trapazen der letzten Tage ließen ſich aber die Flieger es ſich nicht
ehmen, mit der Bahn herbeizueilen, um heute früh dem Grabe
kennetts einen Beſuch abzuſtatten. Die Flieger trafen, von
erta Junkers begleitet, geſtern abend um 10 Uhr auf dem Bahn=
ef
von Waſhington ein. Von einem offiziellen Empfang wurde
tf ihren eigenen Wunſch abgeſehen, wegen der Natur ihrer Her=
iſe
, die lediglich dem ſo jäh verſtorbenen Kameraden gilt. Die
lieger wurden bei ihrer Ankunft von dem deutſchen Botſchaftsrat
r. Kiep und mehreren Armeeoffizieren begrüßt, die ſie nach dem
lugplatz Bollingfield geleiteten, wo ſie geſtern noch blieben, um
utte früh nach Arlington zu fahren und dann ſofort mit einem
rmeeflugzeug den Rückflug nach New York anzutreten. Obwohl
e Ankunftszeit der Flieger der Allgemeinheit erſt nach 9 Uhr
kannt wurde, und obwohl große Regenmaſſen durch die ſturm=
peitſchten
Straßen trieben, hatte ſich doch eine rieſige Menſchen=
enge
auf dem Bahnhof verſammelt, die die Flieger begeiſtert
grüßte. Hünefeld teilte dem Vertreter des Wolfſbureaus mit,
ſei den deutſchen Fliegern ein Herzensbedürfnis geweſen, dem
pferen Kameraden, der ſie von Greenly Island hatte abholen
ollen, und der unterwegs einer tückiſchen Krankheit zum Opfer
fallen war, einen letzten Gruß zuzurufen. Am Mittwoch wür=
n
die Flieger zur offiziellen Vorſtellung und einem Empfang
im Präſidenten Coolidge nach Waſhington zurückkehren und
lirden ſich dann, nachdem ſie noch an einer Feier, veranſtaltet
n den Deutſch=Amerikanern in New York, teilgenommen haben,
lüſſig werden, ob ſie darauf zu ihrem Flugzeug Bremen
rückfliegen oder zuerſt noch einigen der zahlreichen Einladungen
S dem Mittelweſten Amerikas Folge leiſten ſollen.
*
Heute früh legten die Bremen=Flieger am Grabe Ben=
tts
einen Kranz nieder. Auf dem Rüchwege nach Waſhington
trden Hauptmann Köhl, Baron v. Hünefeld und Major Fitz=
aurice
von der Menge begeiſtert begrüßt. Ein feſtlicher Empfang
rd in Waſhington jedoch erſt ſtattfinden, wenn die Flieger wie=
von
New York zurückgekehrt ſind.
ew Jork in Erwartung der Ozeanflieger.
ine Kundgebung des New Jorker Bürger=
meiſiers
.
New York, 28. Appil.
Aus Anlaß des heute für die erſten Nachmittagsſtunden er=
rteten
Eintreffens der Bremen=Flieger erläßt Bürgermeiſter
alker eine Kundgebung, in der es heißt, es ſei das Vorrecht
w Yorks, die erſte Stadt zu ſein, die den Bremen=Fliegern,
den Weltrekord der Ueberquerung des Ozeans in Oſt= Weſt=
htung
aufgeſtellt haben, den erſten Willkommengruß entbiete.
erſuche die geſamte Bevölkerung von New York, an der Ge=
tung
des Empfanges, welcher der Großtat der drei tapferen
inner gebühre, mitzuwirken. Die Flaggen Deutſchlands und des
chen Freiſtaates wehten heute von der Stadthalle zu Ehren
beiden Nationen, deren Söhne die Flieger ſeien und die
rgerſchaft möge dieſe Flaggen gleichfalls zum Zeichen der Be=
nderung
entfalten. Der Empfang dieſer Männer, die zum
ten der Wiſſenſchaft ſo viel gewagt hätten und deren Erfolg
Freundſchaft zwiſchen ihren Ländern und Amerika geſtärkt
e, möge der Baſtfreundſchaft, für die New York berühmt ſei,
re machen.
die Empfangsvorbereitungen in New York.
EP. Neiv York, 28. April.
In New York werden fieberhafte Vorbereitungen für den
pfaug der Flieger der Bremen am Montag gemacht. Die
aßen, die ihre Autos durchfahren, ſind bereits feſtlich be=
ggt
und geſchmückt. Wenn die Flieger, wie vorgeſehen, aul
Luftwege nach New York kommen, werden ſie auf dem
gfelde von Curtisfield von einer Abordnung des New Yorker
dtrates empfangen werden. Dann werden ſie im Auto durch
Daubtſtraßen nach dem Rathaus geleitet werden, wo der
Egermeiſter von New York, Walker, ſie empfaugen und be=
Ben wird. Es war zuerſt geplant, daß der Ozeanflieger Bal=
ſie
in Waſhington abholen ſoll. Kurz nach dem Aufſtieg
re morgen mußte Balchen aber wegen eines Motordefektes
Staten Island niedergehen. Man erfährt in letzter Stunde,
es ihm nicht möglich ſein dürfte, den Flug rechtzeitig fork=
Ben. Wenn nicht ein anderes Flugzeug verfügbar wird,
den die deutſchen Flieger mit der Eiſenbahn nach New York
inen, doch iſ Beſtimmtes bis zur Stunde noch nicht zu er=
en
.

jeger in New Hork.
Die Ozeanflieger nach New York abgefahren.
New York, 28. April.
Die Ozeanflieger ſind, da die anhaltenden ſchweren Regen=
ſtürme
den Flug nach New York verhinderten, heute nachmittag
um 18,05 Uhr (m. e. Z.) mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug
nach New York abgefahren. Auf dem Waſhingtoner Bahnhof
hatte ſich eine ungeheure Menſchenmenge bei der Abfahrt der
Flieger eingefunden. Da die Flieger den nichtoffiziellen Charak=
ter
ihres Waſhingtoner Beſuches wahren wollten, machten ſie
heute dem Präſidenten Coolidge noch keinen Beſuch. Er ſoll
Mitte nächſter Woche ſtattfinden. Da die Flieger ſich Sonntag
erſt ausruhen wollen, werden die New Yorker Empfangsfeier=
lichkeiten
erſt am Montag beginnen.

Valchen
hat die deutſchen Ozeanbezwinger aus der Einöde von Greenly
Island befreit und nach den Vereinigten Staaten gebracht.
Begeiſieter Empfang in New York.
TU. New York, 28. April.
Fahrplanmäßig 10 Minuten vor 1 Uhr mitteleuropäiſcher
Zeit trafen die drei Ozcanflieger Köhl, v. Hünefeld und Fitz=
maurice
mit dem Waſhingtoner Expreßzug in New York ein.
Zum Empfang hatte ſich das ganze offizielle New York auf dem
Bahnhof eingefunden. Bürgermeiſter Walker ſchritt auf die
dem Zuge entſteigenden Flieger zu und richtete an ſie, ihnen in
herzlichſter Weiſe die Hände ſchüttelnd, ſeine Willkommengrüße,
Dieſe aber gingen ſelbſt für die nächſte Umgebung des Bürger=
meiſters
in den ſich immer wiederholenden Hochrufen der Emp=
fangsgäſte
und der Menge draußen vor dem Bahnhof verloren.
Beſonders herzlich war die Begrüßung zwiſchen den gefeierten
Fliegern und ihren Kameraden Balchen, Chamberlin und Schiller,
die auch zum Empfang auf dem Bahnhof erſchienen waren.
Durch die fahnengeſchmückten Straßen, die von dichten Menſchen=
maſſen
umſäumt waren, wurden die Flieger in Automobilen zu
ihrem Hotel, dem Ritz=Carlton=Hotel, gebracht. Wiederholt muß=
ten
die Wagen halten, da die begeiſterte Menſchenmenge die Poli=
zeikette
durchbrach und ſich den Wagen in den Weg ſtellte.
Glückwunſch der amerikaniſchen Kriegsteil=
nehmer
an die deutſchen Ozeanflieger.
Von der Jahresverſammlung des 104. Maſſachuſetts= Infan=
terieregiments
ſandten die 1500 Teilnehmer den deutſchen Ozean=
fliegern
den nachfolgenden Glückwunſch:
Vor zehn Jahren ſtanden wir den deutſchen Truppen in
blutigem Kampfe auf den Feldern Frankreichs gegenüber. Heute
abend entbieten wir unſeren wärmſten Glückwunſch den tapferen
deutſchen und iriſchen Fliegern, die den Atlantik im Oſt=Weſt=
Flug überwunden haben. Die Erinnerungen des Krieges ſind
vergeſſen in unſerer tiefen Bewunderung Ihres unbeugſamen
Mutes.
*
Wie gemeldet wird, werden Köhl und Frhr. v. Hünefeld ent=
gegen
Mitteilungen der amerikaniſchen Preſſe nicht mit der Bre=
men
zurückfliegen, ſondern vermutlich am 21. Mai mit dem
Columbus in Bremerhaven eintreffen. Ob die Bremen nach
Deutſchland zurückgebracht wird, ſteht noch nicht feſt, da, wie ver=
lautet
, amerikaniſche Kreiſe zur Erinnerung an die Ozeanüber=
querung
von Europa nach Amerika die Bremen erwerben und
in einem Muſeum unterbringen wollen.

Die Toce.
Auf dem Jahreseſſen der engliſch=franzöſiſchen Geſellſchaft in
Birmingham hat der Außenminiſter Großbritanniens, Auſten
Chamberlain, eine außerordentlich intereſſante Rede über den
Paktvorſchlag Kelloggs gehalten. Alle Vorſchläge zur Erhaltung
des Friedens würden offenes Gehör bei der engliſchen Regierung
finden, und dies in doppeltem Maße, wenn ſie von Amerika
kämen. Die Gelegenheit ſei zu günſtig, als daß man ſie ſich ent=
gehen
laſſen dürfe. Jedoch müſſe man ſich mit Amerika über die
gegenwärtigen Auffaſſungen und Bedürfniſſe ausſprechen und
die Köpfe oder beſſer geſagt die Herzen zuſammenſtecken. Er
werde Amerika ſoweit entgegenkommen wie nur irgend möglich.
Schon vor einer Woche machten wir an dieſer Stelle darauf auf=
merkſam
, daß die britiſche Regierung den amerikaniſchen Pakt=
vorſchlag
gewiſſermaßen mit einem lachenden und einem weinen=
den
Auge anſehen werde, und daß jedenfalls der amerikaniſche
Vorſchlag auch die euroxäiſche Politik ſtark beeinfluſſen werde.
Das Intereſſanteſte an den Ausführungen des engliſchen Außen=
miniſters
waren nicht ſo ſehr die eben zitierten, etwas allgemeinen
Redewendungen über den Paktvorſchlag an ſich und die liebens=
würdige
Verbeugung vor dem Vetter jenſeits des Ozeans, ſon=
dern
der Rahmen, in den dieſe Ausführungen eingeſpannt wur=
den
. Herr Chamberlain benutzte nämlich die Gelegenheit, wieder
einmal die engliſch=franzöſiſche Freundſchaft be=
ſonders
ſtark zu unterſtreichen. Dieſe engliſch=franzöſiſche Freund=
ſchaft
bedeute einen Eckſtein des außenpolitiſchen Gebäudes von
Großbritannien, und er ſehe es als eine ſeiner vornehmſten Auf=
gaben
an, dieſe Freundſchaft in Gegenwart und Zukunft zu pfle=
gen
. Die Gelegenheit, bei der die Rede gehalten wurde, erforderte
ſelbſtverſtändlich ſchon ohne weiteres einige liebenswürdige Rede=
wendungen
über das franzöſiſch=engliſche Verhältnis. Die Worte
Chamberlains in dieſem Augenblick bedeuten jedoch weſentlich
mehr. Die Franzoſen befinden ſich heute auch darauf wieſen
wir ſchon vor einer Woche hin in einer politiſchen Defenſive.
Eine vorbehaltsloſe Annahme des amerikaniſchen Vorſchlages
würde ihr ganzes mühſam aufgerichtetes Bündnisſyſtem be=
drohen
, und auf der anderen Seite beſteht ſehr wenig Ausſicht,
daß die Amerikaner auf franzöſiſche Vorbehalte, eingehen,
welche den ganzen Pakt zu einer Farce machen würden. Auch zu
einer Verſchleppung der Dinge wird man ſich in Waſhington
kaum bereitfinden laſſen, da bei den Konventionen der großen
Parteien im Juni über die Präſidentſchaftskandidaten entſchieden
werden wird. Die außenpolitiſche Aktivität der Vereinigten Staa=
ten
iſt alfo gewiß auch zum Teil durch innerpolitiſche Rückſichten
beeinflußt. Das ändert aber natürlich nichts an der Bedeutung
eines derartigen außenpolitiſchen Schrittes des mächtigſten Staa=
tes
der Erde für die europäiſchen Völker. Eine keineswegs fehr
angenehme Situation für das Quai d’Orſay, um ſo weniger, als
man dort ja weiß, daß die deutſche Antwort auf den amerika=
niſchen
Vorſchlag unbedingt zuſtimmend ſein wird. In dieſem
Augenblick unterſtreicht Chamberlain mit warmen Worten die
engliſch=franzöſiſche Freundſchaft. Gewiß, auch er kann und will
den amerikaniſchen Vorſchlag nicht ablehnen, aber er will ſich mit
Amerika über die gegenwärtigen Auffaſſungen und Bedürfniſſe
ausſprechen als Freund Frankreichs. Er wird alſo verſuchen,
in Waſhington Konzeſſionen zu erreichen, die Frankreich aus
ſeiner peinlichen gegenwärtigen Lage befreien, die ihm den gan=
zen
Pakt ſchmackhafter machen und die ſelbſtverſtändlich im
wohlverſtandenen. Intereſſe Großbritanniens liegen! Für ſo
freundliche Unterſtützung wird man ſich doch in Paris erkenntlich
zeigen! Einem ſo warmherzigen Freund wird man doch gern
Konzeſſionen machen. Geſchäft iſt Geſchäft, auch im politiſchen
Leben, und in der Beziehung kann man von den Engländern ganz
gewiß noch etwas lernen. Hoffentlich hat man dafür auch in Ber=
lin
Verſtändnis. Im Zuſammenhang mit dem Kelloggſchen Anti=
kriegspakt
ſchrieben wir vor einer Woche: In der Politik iſt nicht
immer allein entſcheidend, was man macht, ſondern faſt ebenſo
wichtig iſt es häufig, wie man es macht. Der deutſch=franzöſiſche
Ausgleich iſt einer der Angelpunkte unſerer auswärtigen Politik.
Vielleicht ergeben ſich Möglichkeiten, gerade unter den gegenwär=
tigen
Umſtänden auch in dieſer Beziehung einen Schritt weiter
zu kommen. Trotz des ungünſtigen Zeitpunktes. Denn jede
außenpolitiſche Aktion iſt natürlich aufs äußerſte gehemmt, ſo
lange nicht das endgültige Reſultat der franzöſiſchen Wahlen
feſtſteht, und ſolange insbeſondere nicht feſtſteht, ob. dieſelben
Männer wie bisher die Leitung der franzöſiſchen Politik in Hän=
den
haben werden.
Die Wahlen vom vergangenen Sonntag haben noch keines=
wegs
ein endgültiges Reſultat ergeben, da von 612 Mandaten
erſt 180 endgültig verteilt ſind, während über die reſtlichen 432
erſt die heutigen Stichwahlen entſcheiden werden. Es war unter
dieſen Umſtänden recht überflüſſig, wenn gerade in Deutſchland
aus dem Ergebnis des vorigen Wahlſonntags voreilig weit=
gehende
Schlüſſe gezogen wurden, insbeſondere auch auf die künf=
tige
franzöſiſche Außenpolitik. Ein überflüſſiges und geradezu
gefährliches Spiel, das ſich auch nicht durch die Verlegenheit um
eine zugkräftige Wahlparole für den deutſchen Wahlkampf recht=
fertigen
läßt. Bei der Unüberſichtlichkeit des franzöſiſchen Partei=
weſens
und dem Wirrwarr der Stichwahlparolen iſt es nicht
leicht, eine Prognoſe ſür die heutige Wahl zu ſtellen. Das Feſt=
halten
der Kommuniſten an ihren eigenen Kandidaten wird jeden=
falls
die Sozialiſten ſtark ſchwächen, und den Vorteil wird bis zu
einem gewiſſen Grade die Rechte davontragen. Ob das allerdings
dazu ausreicht, daß das Schwergewicht der Union nationale ſtark
nach reihts verſchoben wird, muß abgewartet werden. Die Nach=
richt
von einer lebensgefährlichen Erkrankung Briands und einem
bereits über ſeine Nachfolgeſchaft entbrannten Kampf zwi en
Poincaré und Herriot hat ſich inzwiſchen als ein ziemlich plumpes
Wahlmanöver herausgeſtellt. Richtig iſt, daß der franzöſiſche
Außenminiſter an einer leichten Lungenentzündung erkrankt war,
was bei ſeinem Alter naturgemäß gewiß nicht ganz unbedenklich
war. Erfreulicherweiſe aber hat ſich ſein Befinden inzwiſchen ſchon
weſentlich wieder gebeſſert. Man muß wirklich ſagen erfreulicher=
weiſe
, nicht etwa weil wir in Briand einen Deutſchen=Freund
ſehen, wie das törichterweiſe vielfach geſchieht, ſondern weil er ein
Staatsmann von Format iſt, ein Mann, der die Notwendigkeiten
der europäiſchen Entwicklung klar erkannt hat. Sicherlich bedingt

[ ][  ][ ]

Geite 2

Nummer 479

die Macht der Tatſachen eine gewiſſe Zwangsläufigkeit geſchicht=
lichen
Geſchehens. Der gewaltige Einfluß aber wird dadurch nicht
geſchmälert, den eine ſtarke Perſönlichkeit auf den Gang der Er=
eigniſſe
ausüben kann.
Wir unterſchätzen ganz gewiß nicht die entſcheidende Bedeu=
tung
, welche die Regelung des deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes
für unſere Zukunft beſitzt. Trotzdem aber muß immer wiederholt
werden gerade hier bei uns, die wir im Weſten unſeres Vater=
landes
leben daß die Regelung der Oſtfragen durch das
Verſailler Diktat Probleme aufgeworfen hat, deren Löſung eine
abſolute Lebensfrage für uns bedeutet. Das Gefährliche aber
dabei iſt, daß dieſe Lebensfragen, für uns umgekehrt auch für
unſeren öſtlichen Nachbar Polen von außerordentlicher Bedeu=
tung
ſind. Durch die unmögliche Grenzziehung ſind Gebiete von=
einander
getrennt, die unlöslich zuſammengehören, ſind Teile des
deutſchen Volkes unter polniſche Herrſchaft gekommen. Wir müſſen
eine Reviſion des Verſailler Diktats unter allen Umſtänden ver=
langen
, die Polen wollen die Unmöglichkeiten von Verſailles unter
anderem dadurch ausgleichen, daß ſie die unter ihre Herrſchaft
gekommenen Deutſchen poloniſieren. Das aber wird auch mit
allen Mitteln brutaler Unterdrückung niemals zu erreichen ſein,
und wir begrüßen daher die Entſcheidung des Internationalen
Schiedsgerichtshofes im Haag im oberſchleſiſchen Schulſtreik, die
den deutſcherſeits ſtets vertretenen Standpunkt in vollem Umfange
beſtätigt. Ein Lichtblick, und wenn die Polen ſich nicht, wie lei=
der
ſchon ſo oft, einfach über das Recht hinwegſetzen, eine weſent=
liche
Erleichterung der Lage der betroffenen deutſchen Volksteile,
Das deutſch=polniſche Problem aber in ſeiner Geſamtheit bleibt
beſtehen, in ſeinem ganzen Ernſt. Wir dürfen uns in dieſer Be=
ziehung
keinen Illuſionen hingeben.
M.

Oeutſche Wahlſorgen.
Der Kampf gegen Splitterparteien.
Berlin, 28. April.
Das Präſidium des Evangeliſchen Bundes erläßt eine Er=
Aärung zu den Wahlen. Das Präſidium lehnt eine Stellung=
nahme
zu Gunſten irgendeiner Partei ab, betont aber, daß
Wahlrecht Wahlpflicht bedeute, und fordert auf, dieſe
Wahlpflicht aus deutſch=evangeliſcher Geſinnung heraus zu er=
füllen
. Mit großer Entſchiedenheit wendet ſich die Erklärung
gegen die Splitterparteien:
Splittergruppen, die nicht einmal die zur Bildung einer
eigenen Partei erforderliche Mindeſtzahl von Abgeordneten in
die Parlamente hineinzubringen Ausſicht haben, können niemals
irgendwie Entſcheidendes erreichen. Ihre Bildung führt mit
Sicherheit zu einem verhängnisvollen Kampf Aller gegen Alle.
Bei den Reichstagswahlen vom 4. Mai 1924 gingen im ganzen
auf dieſe Weiſe rund 850 000 Stimmen unbewertet verloren.
Mögen deshalb Splitterparteien, welcher Art auch immer, mit
noch ſo verlockenden Aufrufen und Programmen auf den Plan
treten: der deutſch=evangeliſche Wähler wird und muß ihnen
gegenüber ruhigſte Ueberlegung und weitſchquendſte Vorſicht
walten laſſen.
Republikaniſche Zenſoren.
* Berlin, 28. April. (Priv.=Tel.)
Um einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen, iſt ſeinerzeit
eine Republikaniſche Beſchwerdeſtelle eingerichtet worden, deren
Lebensaufgabe einzig darin beſteht, herumzuſuchen, ob ſich ir=
gendwo
Gelegenheit findet, Anſtoß zu nehmen und Anzeige zu
erſtatten, alſo gewiſſermaßen eine republikaniſche Zenſorenſtelle.
Um ihre Exiftenzberechtigung nachzuweiſen, muß ſie natürlich
auch zu allerlei Merbwürdigkeiten greifen. Eine Kaſſeler Zeitung
hatte ſich mit dieſen Methoden beſchäftigt und von dem beißenden
Spott geſprochen, mit dem der Reichsaußenminiſter die Be=
ſchwerdeſtelle
überſchüttete. Der Sekretär jener Organiſation
hat daraufhin an beſagte Kaſſeler Zeitung einen Brief geſchrie=
ben
, worin er ſich zu der Behauptung verſtieg, daß Herr Dr.
Streſemann eine ſtark umſtrittene Perſönlichkeit ſei, weshalb?
weil er ſich dazu verleiten ließ, in Genf den bedeutenden Vertre=
ter
des neuen Deutſchlands, nämlich Herrn Profeſſor Friedrich
Wilhelm Förſter, und außerdem Mertens, in einer ganz unge=
bührlichen
Art und Weiſe zu ſchmähen. Das iſt doch eigent=
lich
allerhand. Der deutſche Außeyminiſter hat eimnal der Katze
die Schelle umgehängt und das Treiben der Gruppen um Förſter
gebührend gekennzeichnet. Dafür wird er von einer Stelle, die
behauptet, die Republik ſchützen zu wollen, als umſtrittene Per=
ſönlichkeit
beſchimpft. Dieſelbe Stelle unterhält aber ſehr enge
Beziehungen zur preußiſchen Regierung. Mehr braucht man
wohl nicht zu ſagen.

Sonntag, den 29. Mprül 1928

Vom Tage.
Die deutſche Antwort auf den Vorſchlag des amerikaniſchen
Staatsſekretärs Kellogg zwecks Abſchluſſes eines Kriegsächtungsvertra=
ges
wird am Dienstag, 1. Mai, veröffentlicht werden.
Die ſüdſlawiſche Regierung hat ſämtliche Ver=
anſtaltungen
oder Umzüge unter freiem Himmel am
1. Mai verboten. Die Maifeiern dürfen in ganz Südſlawien nur
in geſchloſſenen Räumen abgehalten werden.
Der Gouverneur von Erythräa, Gaſparini, iſt ab=
berufen
worden. Ihm ſollen andere bedeutende Funktionen
übertragen werden. Zum Nachfolger Gaſparinis wurde Zoli
ernannt, der bisher im Generalſekretariat des Kolonialminiſte=
riums
tätig war.
Der päpſtliche Nuntius in Berlin Pacelli iſt in
Rom eingetroffen und vom Papſt in Privataudienz empfangen
worden.
Der Richter am Ständigen Internationalen Ge=
richtshof
im Haag, John Baſſett Moore, hat dem General=
ſekretär
des Völkerbundes ſeinen Rücktritt mitgeteilt. Das
Mandat Moores, der im September 1921 vom Rat und von der Voll=
verſammlung
auf neun Jahre gewählt wurde, läuft erſt am 31. Dezem=
ber
1930 ab.
In einer unter Vorſitz des franzöſiſchen Innenminiſters Sarraut
abgehaltenen Konferenz wurde beſchloſſen, ſchärfſte Maßnahmen zu
treffen, um am 1. Mai in Frankreich die Ordnung aufrecht zu
erhalten. Jeder Umzug innerhalb der Stadt und in den Vororten iſt
unterſagt. Die Freiheit der Arbeit ſoll ſichergeſtellt werden, und jeder,
der dagegen verſtößt, wird mit ſofortiger Verhaftung bedroht.
Nach dem amtlichen Krankheitsbericht hält die Beſſerung des Ge=
ſundheitszuſtandes
Briands an. Es iſt ſchwer, Genaueres
über ſein tatſächliches Befinden zu erfahren, da die Parole der Dis=
kretion
genau befolgt wird.
Im Londoner Foreign Office iſt eine weitere Note
der norwegiſchen Regierung in der Angelegenheit der
Bouvet=Inſel eingegangen., Es ſcheint, daß Norwegen nicht
bereit iſt, ſeine Anſprüche auf dieſe Inſel aufzugeben.
Das Repräſentantenhaus hat die Vorlage über die Verleihung
des amerikaniſchen Verdienſtkreuzes für ausge=
zeichnete
Flugleiſtungen an die Bremen= Beſat=
zung
und die anderen ausländiſchen Flieger, die von James einge=
bracht
wurde, während ein identiſcher Antrag im Senat von Senator
Reed vertreten wird, angenommen.
In politiſchen Kreiſen erwartet man allgemein, daß das japa=
niſche
Kabinett Tanaka auf Grund des von der Oppoſition
eingebrachten Mißtrauensantrages in der zweiten Sitzung des Parla=
ments
geſtürzt werden wird.

Kein freier Luſiverkehr
im beſetzten Gebiet.
Die Vexhandlungen mit der Rheinland=
kommiſſion
ergebnislos verlaufen.
Koblenz, 28. April.
Faſt um dieſelbe Zeit, in der die Kunde von der Ueber=
querung
des Ozeans durch ein deutſches Flugzeug die Preſſe
durcheilt, muß gemeldet werden, daß die Verhandlungen mit der
Rheinlandkommiſſion wegen Zulaſſung des freien Luftverkehrs
im beſetzten Gebiet ergebnislos verlaufen ſind. Seit Jahren
wartet die Wirtſchaft des beſetzten Gebietes auf die Freigabe des
Luftverkehrs, der ſowohl für die Perſonen= wie für die Güter=
beförderung
von immer größerer Bedeutung wird. Sie hat nach
Abſchluß des Pariſer Luftabkommens vom 21. Mai 1926 geglaubt,
daß die Benachteiligung des beſetzten Gebietes ein baldiges Ende
inden werde. Statt deſſen begannen langwierige Verhandlungen
mit der Rheinlandkommiſſion, die ſich heute nach faſt zwei Jahren
als vollkommen ergebnislos erwieſen haben. Die Wirtſchaft des
beſetzten Gebietes ſoll alſo weiterhin der Vorteile eines für die
wirtſchaftliche Entwicklung ſo wichtigen Verkehrsmittels wie das
des Luftverkehrs entbehren. Der Wirtſchaftsausſchuß für die be=
ſetzten
Gebiete hält ſich daher für verpflichtet, vor aller Welt mit
Nachdruck darauf hinzuweiſen, daß der einzige Bezirk auf der
ganzen Erde, der für die Luftfahrt verſchloſſen bleibt, das be=
ſetzte
Gebiet im Weſten des Deutſchen Reiches iſt und nunmehr
auch geraume Zeit bleiben ſoll. Er legt gegen dieſes Verhalten
der Rheinlandkommiſſion, das durch keinerlei ſachliche Gründe
auch nicht mit dem Hinweis auf die gefährdete Sicherheit der Be=
ſatzungstruppen
begründet werden kann, auf das Nachdrücklichſte
Einſpruch ein.

Der Wahlkampf in Frankreich.
Por den Stichwahlen.
EP. Paris, 28. April.
Die republikaniſch=demokratiſche Allianz, die ſtärkſte Rechts=
partei
, erließ einen Aufruf a ihre Mitglieder mit der Auffor=
derung
, in den Fällen, wo ein Kandidat zurüchkgezogen wird, für
den bezeichneten Erſatzkandidagen der Nationalen Union zu
ſtimmen. Nur unter dieſer Bedingung werde es möglich ſein,
die revolutionäre Welle aufzuhalten und das Werk der Franken=
rettung
zu einem guten Ende zu führen. Es hat nicht den An=
ſchein
, daß der vielerorts zuſtande gekommene Wahlpakt zwi=
ſchen
den Sozialiſten und Kommuniſten überall gutgeheißen wird.
*
Die Erregung des Wahlkampfes ſteigert ſich, je näher der
Wahlſonntag heranrückt. Geſtern iſt es zu verſchiedenen Zwiſchen=
fällen
gekommen; ſo wurde in Cannes der bekannte Finanz=
mann
Homberg von 200 Anhängern eines Gegenkandidalen
überfallen und mit Steinen beworfen, ſo daß Gendarmen zu ſei=
nem
Schutz aufgeboten werden mußten. In Mülhauſen drangen
Anhänger des Rechtsanwalts Krähling in eine Wahlverſamm=
lung
ein und mißhandelten den linksrepublikaniſchen Kandidg=
ten
. Kurze Zeit darauf veranſtalteten die Autonomiſten eine
Kundgebung vor dem Bürgermeiſteramt.
In Lyon ergriff
geſtern abend Herriot das Wort zur Unterſtützung eines radika=
len
Kandidaten. Er wies darauf hin, daß er durch die Londoner
Abkommen, die der Auftakt zu Locarno und die erſte Form des
freiwillig zugeſtandenen Friedens geweſen ſeien, dem Schatzamt
11 Milliarden Franken Einnahmen verſchafft habe und daß ihm
die Anmahme der Schiedsgerichtsbarkeit zu danken ſei, die bereits
blutige Konflikte verhindert habe. Im zweiten Wahlgang müßte
man geſchloſſen gegen die Reaktion und für die Idee des Frie=
dens
und der Freiheit eintreten.
Serruns über Frankreichs Wirtſchaftsbezieh=
ungen
zu Mitteleuropa.
Paris, 28. April.
Miniſterialrat Serruys iſt geſtern aus Berlin nach Paris
zurückgekehrt. Einem Vertreter des Mittagsblattes Informa=
tion
, gegenüber äußerte er ſich über ſeine Verhandlungen in
Wien, Prag und Berlin. Die neuen Handelsabkommen mit Oeſter=
reich
und der Tſchechoſlowakei die Verhandlungen hierüber
ſeien außerordentlich weit vorgeſchritten würden die Reihe der
mit Deutſchland, der Schweiz und Italien getroffenen Wbkommen
abſchließend ergänzen, ſo daß nur noch eine Angleichsregelung
mit Polen übrig bleibe. Allerdings werde die vertragsmäßige
Regelung, die der franzöſiſchen Ausfuhr in einigen Ländern zu=
geſtanden
werden müſſe, durch das Fehlen von Darifabkommen
zwiſchen Deutſchland und Polen einerſeits und Deutſchland und
der Tſchechoſlowakei andererſeits in bedauerlicher Weiſe verzögert.
Daraus folgt, daß Frankreich, wenn es beftimmten Staaten ſeine
Mindeſttarife gewähre, gezwungen ſei, berechtigte Gegenzuge=
ſtändniſſe
zu verlangen, die ihm jedoch nur geſichert werden könn=
ten
, wenn dieſe Länder mit Deutſchland Verträge abgeſchloſſen
haben, die Darifermäßigungen enthielten. Ueber ſeine Verhand=
lungen
in Berlin zur Klärung verſchiedener mit dem deutſch=
franzöſiſchen
Handelsabkommen zuſammenhängenden Fragen
äußerte ſich Serruys außerordentlich befriedigt und betonte im
übrigen die Notwendigkeit einer freizügigen Wirtſchaftspolitik, die
die beſten Abſichten für eine gute europäiſche Friedenspolitik biete.
Ein Aufwertungsſkandal?
* Verlin, 28. April. (Priv.=Tel.)
Durch die Preſſe gehen jetzt Mitteilungen von einem Auf=
wertungsſkandal
, der ſich auf kolonialem Gebiet abgeſpielt haben
ſoll. Es wird behauptet, daß das Auswärtige Amt dem Fürſten
Löwenberg=Wertheim=Freudenberg 15 Millionen als Entſchädi=
gung
für ſeine ehemaligen weſtafrikaniſchen Beſitzungen und zum
Rückerwerb der Plantagen ausbezahlt habe. Dabei wird beſon=
ders
der Reichsaußenminiſter angegriffen, weil dieſes Ueberein=
kommen
im Jahre 1924, alſo ſchon zu ſeiner Amtszeit, abgeſchloſ=
ſen
wurde. An amtlicher Stelle gibt man zu, daß dem Fürſten
Löwenberg ein erheblicher Betrag ausbezahlt worden iſt. Es
wird aber erklärt, daß es ſich lediglich um einen Kredit handelte,
wie er auch anderen Farmern zum Rückerwerb ihrer früheren
Beſitzungen vor der endgültigen Regelung ihrer Anſprüche zur
Verfügung geſtellt worden ſei. Die ausbezahlten Beträge ſind
auf die geſetzlich feſtgelegte Liquidationsentſchädigung angerechnet
worden. Wenn man 1924 dazu überging, vor der endgültigen
Feſtſetzung, den Farmern erhebliche Beträge leihweiſe auszu=
händigen
, ſo geſchah das deshalb, weil ſich damals die Gelegen=
heit
bot, eine Reihe von Farmen, die verſteigert werden ſollten,
wieder in den Beſitz ihrer früheren Eigentümer zu bringen.

* Glattweg erſchlagen.
Hiermit allen Freunden und Bekannten und geduldigen
Leſern die erfreuliche Mitteilung, daß ich, von der Wucht der
hochgemuten römiſchen Feſte glattweg erſchlagen, das einzigſte
in ganz Italien noch nicht zur Ausgrabung und Reſtaurierung
beſtimmte altrömiſche Grabmal freibleibend mit Beſchlag
belegt habe, um dort meine verirrten Sinne und zerrütteten Ge=
beine
zu verſammeln. Friede meiner Zigarrenaſche!
Es war zu viel. Ich bin glattweg erſchlagen.
Seit dem zehnten April, dem Tage des Mailänder Attentats,
hängen die Fahnen in Rom auf allen Straßen. Kein Menſch
denkt mehr daran, ſie wieder einzuziehen. Man weiß ja nicht,
ob man ſie morgen nicht wieder heraushängen muß. Und ſo
wackeln die Straßenfronten von ganz Rom ſeit zwölf Tagen in
Sonnenſchein und Regenguß hin und her in Grün=Weiß=Rot.
Hin und her, hier und dort, und wo du gehſt, da ſchlappert eine
bunte Fahne, und wo du ſtehſt, da wedelt eine andere.
Erſt haben wir den glücklich erretteten König gefeiert, mit
ſehr viel Fahnen und abends mit noch viel mehr Lichtern zur
Illumination (als wenn’s nicht ſowieſo ſchon trotz aller
eingeſchalteten Lampen dunkel genug in der Wohnung wäre!)
doch darüber ſiehe ſpäter unter Grabbeleuchtung. Und dann
haben wir den wiederkehrenden König gefeiert (aus Mailand
wiederkehrend), mit ſehr viel Fahnen und (ſiehe oben), und
dann den von der Kolonialreife und frommen Pilgerfahrt gen
Jeruſalem heimkommenden Krondrinzen mit (ſiehe oben). Und
dann waren wir ergriffen von dem zärtlichen Willkommenskuß
zwiſchen Vater und Sohn, den wir in allen Zeitungen abgephotot
ſehen konnten. Und dann erlebten wir die dieſem Ankunftsgruß
ſchleunigſt folgende Abreife des Königs mit Frau und zwei Töch=
tern
nach Tripolis mit ſehr viel Kriegsſchiffen und Geſchützdonner
und einer Anzahl weiterer Kanonen von Journaliſten. Und dann
die Ankunft dieſes Königs mit (ſiehe oben) in Tripolis unter
Sonnenſchein und Salut, arabiſchen und römiſchen Fantaſien
einſchließlich unendlich frenetiſchen Jubels der tieftreuen Be=
völkerung
, und dann . . ."
Und dann kamen die Wonnen und die Begeiſterung der
Feſta del Lavoro, des Arbeitsfeſtes, am vergangenen Samstag
bis einſchließlich Sonntag abend.
Einweihungen dort und Einweihungen da, Enthüllungen von
Gedenkſteinen, Grundſteinen, antiken Steinen, nationalen Stei=
nen
, fertigen und beinahe fertigen Steinen . . . egal Enthüllun=
gen
, egal Einweihungen. Die Fahnen flatterten und die Redner=

brüfte ſchwollen, und es wehte ein einziger Schwall von hehren
Worten weit über die Lande. Es hat an dieſem Samstag nichts
gegeben, was nicht in Italien eingeweiht worden wäre. Wenn
es ſchon im vorigen Jahre eingeweiht war oder auch im vor=
vorigen
Jahr, ſo hat man irgendeinen neuen Stein angebracht,
ausgehauen, geflickt, verſetzt oder auch bloß die letzte Einweihung
vergeſſen und nochmals eingeweiht. Wer ſoll bei der Maſſen=
weihe
ſich auch noch erinnern, was früher war. Nichts war früher.
Ein Dreck und eine Photographie war früher. Jetzt erſt iſt es
das Rechte. Jetzt wird eingeweiht. Wenigſtens bis zum näch=
ſtenmal
.
Das Arbeitsfeſt, an dem zur Feier der Arbeit nicht gearbeitet
wird, liegt ſeit der Erneuerung des Reiches durch den Fascismus
mit dem Geburtstag der Stadt Rom zuſammen. Spätere Gene=
rationen
werden dielleicht dieſen Geburtstag vom 21. April
Romulus hat das Datum ja nicht auf dem kapitoliniſchen Stan=
desamt
eintragen laſſen auf den 1. Mai verſchieben. Denn
dieſer Feſttag der Arbeiter (nicht der Arbeit) iſt vom Fascismus
mit dem Geburtstag Roms ungefähr in derſelben Art verſchmol=
zen
worden, wie die Römer vor bald zweitauſend Jahren ſchon
einmal Feſte verkoppelten, indem ſie die Daten der alten heid=
niſchen
Feiertage mit den chriſtlichen neuen Gedenktagen in Ein=
klang
brachten.
In den vergnüglichen Zeiten des ſorgenloſen Italiens vor
dem modernen auguſtäiſchen Zeitalter war der Geburtstag Roms
nicht ſo überſtrömend befeſtet, aber dafür weſentlich römiſcher,
durch Frascati und ſonſtige Heiterkeit. Jetzt geht das alles viel
organiſierter zu. Außer den Einweihungen gibt es noch köſt=
lichere
Genüſſe: Blumenkorſo auf dem Corſo. Man drängt ſich
und ſchiebt ſich, und die Taſchendiebe machen hervorragende Ge=
ſchäfte
. Die Geſchäfte ihrerſeits, die den Blumenkorſo beſtreiten,
hoffentlich auch. Denn dieſe verblumte Reklame war ganz unver=
blümt
und koſtete allerlei Geld. Aber der Herr Gouverneur be=
fiehlt
. Schon blühen die Reklamewagen.
Und dann: die Muſik. Du holde Kunſt, in wieviel ſchönen
Stunden . . . Dreitauſendfünfhundert Muſiker waren unter
dem Stab Mascagnis verſammelt und haben im Stadion die
Nationalhymnen gemuſikt. Am Sonntag nachmittag. Dreitauſend=
fünfhundert
(in Zahlen 3500) Muſiker! Und nicht einmal Jupiter
hat gegrollt. Es hat kein Gewitter und keinen Regenguß gegeben.
Eintauſend, zweitauſend, dreitauſend und noch ein halbes
Tauſend Leute mit Muſikinſtrumenten haben die Marcia Reale
(die Königshymne) und dann das Fasciſtenlied, die Giovinezza
von ſich gegeben. Und Mascagni hat dazu den Stab geſchwungen.

Cavalleria ruſticana, Bauernehre. Wirklich Bauernehre. Denn
dieſe Bande muſicali es waren nicht weniger als ſiebzig zu
muſikähnlichem Geräuſch verbundene Gemeinſchaften ſtamriten
zum größten Teil aus Dörfern und kleinen Provinzorten. En
daar Kapellen waren darunter, die in Mailand, Neapel ode
Rom wirken; ſo die Muſikvereinigungen der Poſtbeamten odel
Eiſenbahner von irgendeinem Teile Roms oder Mailands. Abet
was wollten dieſe bedeuten neben den diel impoſanteren Gruß=
pen
aus Roccaſecca, Troia (nicht vom Hellespont!), Volterra
oder wie die Dutzende von maleriſchen Felſenneſtern ſonſt heißen
mögen. Wer zählt die Völker, nennt die Namen! Sie waren
alle, alle Muſiker. Sie konnten blaſen und klarinetten, pfeifen
und trommeln. Immer feſte druff, Mascagni wird’s ſchon
ſchaffen.
Wer aber ettva den dreitauſendfünfhundert Muſikern auf
dem Stadion ausweichen wollte und mit Watte im Ohr in feſt=
verſchloſſener
Kammer zur entſcheidenden Stunde weilte, entging
der holden Kunſt doch nicht ganz. Denn am Samstag abend
ſpielten alle dieſe Muſikbanden getrennt in aufgelöſter Schützen=
linie
ſozuſagen auf allen erdenklichen Plätzen Roms. Cs
waren ſo viel Muſiktruppen, daß man anſcheinend ſchleunigſ.
noch ein paar Plätze in dieſem platzreichen Rom erfunden hal=
Mein erſchlagener Leib wohnte in einem Eckhaus oben beim
Caſtro Pretorio. Links iſt die Piazza dell Indipendenza, gerade=
aus
halbrechts liegt der Platz der Croce Roſſa, der Rotekreuld=
platz
, anſcheinend eben erſt friſch geſchaffen, denn ich habe das
Straßenſchild früher nie geſehen. Außerdem iſt er gar kein Plab=
ſondern
nur eine breite Straßenkreuzung aha, Kreuzplaß!
vor dem Eiſenbahnminiſterium. Links ſpielte am Abend die
Muſik aus Irdorf und geradeaus=halbrechts die von Zetdokſ
Ohne Mascagni. Aber kräftig. Und doch war es nicht laut genutz
Denn wenn die tüchtigen Bauernjungen auch noch ſo ſehr in ihle
Hörner blieſen, den Straßenlärm von Auto und Straßenba9"
konnten ſie nicht übertönen. Selbſt von der Warte des fünften
Stockwerks gelang es meinen in tiefſter Andacht lauſchenden 29
muſcheln kaum, von der Doppelmuſik einen Hauch zu verſpüre‟,
Nur Blasinſtrumente ſah ich im milben Schein der Straßei
beleuchtung glitzern und dichtgedrängte Scharen von Meniche‟
immer nur beinahe von den Trams und den Autos ze"

almt werden.
Ich aber gab leiſe weinend meinen Widerſtand gegen die
renden dieſes Daſeins auf. Ich war überfeiert, überfeſtet. 19c
ar glattweg erſchlagen. Jch wollte meinen ſogenannten le5l"
zillen niederſchreiben und hatte bereits die Erlaubnis meine

[ ][  ][ ]

Nummer 119

Seite 3

Die politiſche Lage auf dem Balkan.
Vor der Konferenz der Kleinen Entente.
* Berlin, 28. April. (Priv.=Tel.)
Die Staaten der Kleinen Entente, die alle halbe Jahre ihre
Zeratungen abzuhalten pflegen, werden diesmal, wie aus Bu=
areſt
mitgeteilt wird, in der zweiten Maihälfte in der
umäniſchen Hauptſtadt zuſammentreten, um über die
olitiſche Lage zu beraten. Wenn auch ſchon ein beſtimmter Tag,
ämlich der 25. Mai, als Konferenzdatum angeſetzt iſt, ſo lehrt
och die Erfahrung, daß man ſich ſolcherlei Terminen gegenüber
orſichtig verhalten muß. Die ſprichwörtliche Einigkeit, die näm=
ch
gewöhnlich in dieſen Konferenzen zwiſchen allen drei Teil=
ehmern
feſtgeſtellt wird, ſtraft ſich ſchon immer dann ſelbſt Lügen,
denn wochenlang vor Beginn der eigentlichen Beratungen um
eren Datum herumgeſtritten und gefeilſcht wird. Den Wünſchen
nd Aſpirationen des einen pflegt ſich der andere gewöhnlich aus
rgendwelchen Opportunitätsgründen zu widerſetzen; hier ſprechen
kückſichten nach verſchiedenen Seiten hin mit, die dort in ent=
egengeſetzter
Richtung wirken. Dieſe Gegenſätzlichkeit der Nei=
ungen
und Wünſche, die ſich jedesmal bereits bei der Feſtſetzung
es Termins für die Konferenz geltend macht, pflegt ſich dann bei
en eigentlichen Beratungen natürlich noch in weit größerem
Naße auszuwirken, ſo daß es eigentlich nur noch ein Lächeln her=
orrufen
kann, wenn der Staatenverband der Kleinen Entente
rotzdem nach jeder Tagung die übliche Einigkeit einer ſtaunenden
Velt beſcheinigen kann.
Auch im Frühling dieſes Jahres, der ja auf dem Ballan und
n Mitteleuropa eine beſondere Anſpannung und Zu=
pitzung
der politiſchen Verhältniſſe gebracht hat,
oird man deshalb mit einer Verſchiebung des Termins für den
Zufammentritt der drei Staaten zu der Konferenz rechnen müſſen.
rotzdem wird die in Ausſicht genommene Beratung der drei
Eußenminiſter natürlich überall dem größten Intereſſe begegnen.
Vohin man blickt, iſt in den Intereſſensſphären der Verbands=
aaten
eine rege Aktivität im Gange, die ſich auf das weitere
ſchickſal der drei Mitglieder auswirken muß. Im Zentrum
Iler Beratungen wird Rom ſtehen. Das Mailänder
Naſſenaufgebot der Außenminiſter bei Muſſolini, die veuen ita=
eniſchen
Pläne in Albanien, die neuerdings zur Einbringung
ner Interpellation an den eben von ſeinem Erholungsurlaub
rrückgekehrten Marinkowitſch geführt haben, der bevorſtehende
bſchluß eines Freundſchaftsvertrages Italiens mit der Türkei,
as Verhältnis Roms zu Griechenland und deſſen Auswirkung
lpf die drei Mitgliedſtaaten, ſchließlich die Propaganda, die der
igliſche Lord Rothermere zugunſten Ungarns eingeleitet hat
berall Probleme, die an den Lebensnero der
leinen Entente rühren.
Die Lage, die die Außenminiſter der drei Staaten diesmal
orfinden werden, läßt ſich im weſentlichen dahin kennzeichnen,
die ſeit längerer Zeit zielbewußt begonnene
inkreiſungJugoſlawiensdurchItalienweiter
ortgeſchritten iſt, ja nahezu vor ihrer Vollendung ſteht.
Sohin man blickt, hat es Rom verſtanden, Jugoſlawien ſeine
tiſtigen Freunde abſpenſtig zu machen, ſie an ſich zu ketten und
amit eine Situation zu ſchaffen, die in Belgrad mit Recht zu
eſorgniſſen Anlaß gibt. Die im Vertrag von Tirana verankerte
einfluſſng Albaniens durch Italien hat ſich im wei=
ren
Verlauf ſchon faſt zu einem regelrechten Protektorat Roms
tsgebildet; die moraliſche und geldliche Unterſtützung Bul=
rriens
hat zu einer Hebung des italieniſchen Preſtiges in Soſia
führt; die offenſichtliche Bevorzugung Ungarns, das Eintreten
uſſolinis für eine Reviſion der ungariſchen Grenze und der
reundſchaftspakt mit der Budapeſter Regierung dies alles
ctet ſich unverhüllt gegen die Kleine Entente; und jetzt ſucht
zuſſolini den Ring zu ſchließen und die Kleine Entente völlig
iſolieren, indem er ſich Polen, das bisher noch immer unklar
ich den drei Verbandsſtaaten hinneigte, verpflichtet, ſich der
iechiſchen und türkiſchen Freundſchaft verſichert und durch die
rrnäherung an Rumänien die Zwiſtigkeiten innerhalb des
leinen Verbandes verſtärkt.
Ob die Kleine Entente dieſe Prüfungen überſtehen wird, kann
glich bezweifelt werden. Zu lange hat ſich ohnehin dieſer Sie=
rverband
, der nach den Friedensſchlüſſen die Rolle des Wäch=
rs
gegen Ungarn übernommen hat, am Leben erhalten. Die
fetwicklung hat ſich inzwiſchen ſo grundlegend verſchoben, die
2it iſt ſoweit fortgeſchritten und hat ſoviel neue Ereigniſſe her=
rgebracht
, die ſich mit der alten, der Gründung der Kleinen En=
ite
zugrunde liegenden Geiſtesrichtung nicht mehr vertragen,
ß das Fundament ſchon lange morſch geworden iſt. Schon der
zent Gotthardzwiſchenfall und der ungariſch=rumäniſche Optan=
aſtreit
haben neben anderen Fragen die Kleine Entente unge=
der
belaſtet. Wenn ſie jetzt nach Meldungen aus Bukareſt einen
uien Schritt wegen der Reviſionspropaganda plant, ſo iſt dem
uim mehr als formale Bedeutung beizumeſſen. Jugoſlawien

Sonniag, den 29 April 1928
iſt politiſch von den drei Staaten am meiſten exponiert, denn ihm
gilt in erſter Linie die Aktivität Roms. Die Haltung der rumäni=
ſchen
Regierung iſt zwar nicht völlig klar, die Tendenz nach Rom
ſcheint aber immerhin größer zu ſein, als die Ententetreue Bu=
kareſts
. Hier ſpielt außerdem die ruſſiſche Frage noch eine be=
ſondere
Rolle, an der die anderen beiden Mitglieder faſt völlig
unintereſſiert ſind.
Der Prüfſtein für den Beſtand der Kleinen Entente heißt
heute Muſſolini. Seine bewußt gegen dieſen überalterten, auf der
Kriegsmentalität aufgebauten Verband gerichtete Politik wird
ſchließlich zu ſeiner Zerſchlagung und zur Iſolierung Jugo=
ſlawiens
, dem Hauptzweck Muſſolinis, führen.
Der Fall Bela Khun.
Wien, 28. April.
Wie gemeldet wird, verweigern ſo vohl Bela Khun als auch
ſeine unter dem Namen Jlona Breuer aufgetretene Sekretärin
und die Kommuniſten Georg Meyerhofer und Zoltan Lippay
die Antwort auf alle an ſie gerichteten Fragen. Die Polizei hat
auch bisher nicht ermittelw können, ſeit wann Bela Khun ſich in
Wien aufgehalten habe, wo er hier wohnte und auf welchem
Wege er nach Oeſterreich gekommen ſei. Von einer Seite werde
auch erklärt, daß Bela Khun ſich während der blutigen Julitage
des vergangenen Jahres in Wien aufgehalten habe, und daß
er es war, der ſchon vor der Urteilsverkündigung im Schatten=
dorfer
Prozeß eine Agitation im Geheimen geleitet hätte, um
dieſen Anlaß zu einer Revolte zu benutzen. Die vier verhafte=
ten
Perſonen ſollen heute dem Landesgericht eingeliefert werden.
Meyerhofer ſoll aus guter Familie ſtammen; einer ſeiner Ver=
wandten
iſt Großinduſtrieller in der Tſchechoſlowakei. Feſt=
ſtehen
ſoll, daß Bela Khun ſeit etwa 14 Tagen ſich in Wien auf=
gehalten
habe. Er ſoll nicht nur ſeine verſchiedenen Namen wie=
derholt
gewechſelt, ſondern auch ſeine Wohnung zweimal ge=
tauſcht
haben. Die verhaftete Sekretärn Bela Khuns iſt im Be=
ſitze
eines tſchechoſlowakiſchen Paſſes, deſſen Echtheit ebenſo wie
der angegebene Name Ilona Breuer bezweifelt wird.
Ungarn und die Verhaffung Bela Khuns.
EP. Budapeſt, 28. April.
Az Eſt zufolge hat ſich der geſtrige Miniſterrat mit der
Verhaftung Bela Khuns in Wien beſchäftigt. Juſtizminiſter
Peſthi erklärte einem Mitarbeiter des Blattes, daß ſich nach Be=
endigung
der in Oeſterreich geführten Erhebungen wohl die
Lage ergeben könne, daß die ungariſche Regierung ein Ausliefe=
rungsbegehren
gegen Bela Khun in Gang ſetzen und von Oeſter=
reich
die Auslieferung des ehemaligen Rätekommiſſars verlangen
wird. Der Juſtizmimiſter äußerte die Zuverſicht, daß die öſter=
reichiſche
Regierung dem Antrag Folge geben werde.
Bei der Oberſtaatsanwaltſchaft wurden heute die auf Bela
Khun bezüglichen Akten im Gewichte von etwa eineinhalb
Doppelzentnern hervorgeholt und zum Oberſtaatsanwalt Sztrache
gebracht, der noch im Laufe des heutigen Tages eine dringliche
Zuſchrift an die öſterreichiſche Juſtizbehörde richten und die Aus=
lieferung
Bela Khuns wegen einer ganzen Reihe gemeiner Ver=
brechen
beantragen wird
Wie gemeldet wird, iſt eine Strafverfolgung gegen Bela
Khun bei den ungariſchen Gerichten wegen folgender Straftaten
anhängig: Mord in 179 Fällen, Hochverrat, Aufruhr, Geldfäl=
ſchung
, Erpreſſung, gewerbsmäßiger Diebſtahl und Einſchränkung
der perſönlichen Freiheit.
Die Abfahrt des Königs von Afghaniſian
von Berlin.
* Berlin, 28. April. (Priv.=Tel.)
Am Samstag nachmittag um 5,18 Uhr hat das afghaniſche
Königspaar mit ſeinem Gefolge Berlim verlaſſen, um ſich in
einem Sonderzug nach Warſchau zu begeben. Auf dem Bahn=
hof
Friedrichſtraße hatte man einen aus ſechs Wagen beſtehenden
Sonderzug bereitgeſtellt. Im Warteraum traf das Königspaar
mit ſeinem engeren Gefolge, begleitet vom afghaniſchen Geſand=
ten
, kurz nach 5 Uhr ein. Wenige Minuten vorher war Reichs=
außenminiſter
Dr. Streſemann mit ſeiner Gattin erſchienen,
ferner Staatsſekretär Dr. Meißner im Auftrage des Reichspräſi=
denten
, der Chef des Protokolls, Geſandter a. D. Köſter, ſowie
miehrere Herren des Auswärtigen Amtes. Nach der offiziellen
Verabſchiedung begab ſich das Königspaar mit ſeinen Begleitern
auf den Bahnſteig, wo Schutzpolizei den Zugang zu der Treppe
zum Sonderzug abgeſperrt hatte. Frau Dr. Streſemann über=
reichte
der Königin einen Strauß roter Roſen, während die an=
deren
Damen aus der Umgebung des Königs Flieder und Tul=
pen
erhielten. Der König verabſchiedete ſich beſonders herzlich
von Dr. Streſemann und Dr. Köſter. Dann beſtiegen die afgha=
niſchen
Gäſte unter lauten Zurufen der zahlreichen Mitglieder
der afghaniſchen Kolonie, die ſich auf dem Bahnhof eingefunden
hatten, den Sonderzug, der pünktlich die Halle verließ.

Die Reviſion
internationaler Arbeitsabkommen.
Ein Kompromißvorſchlag. Die Beratung
des engliſchen Reviſionsbegehrens vertagt.
EP. Genf, 28. April.
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamts hat
in ſeiner Samstagvormittagſitzung nach längerer Diskuſſion einen
Kompromißvorſchlag über das Reviſionsver=
fahrenfürinternationale
Arbeitsabkommen mit
18 gegen 6 Stimmen der Arbeitgebervertreter angenommen. Das
Verfahren trägt in ſehr weitem Maße den Wünſchen der Arbeit=
nehmergruppe
Rechnung, indem es die Möglichkeit einer prinzi=
piellen
Reviſion auf ein Minimum beſchränkt, dafür aber für Ab=
änderungsanträge
der beſtehenden Konventionen eine genaue Um=
grenzung
der zu überprüfenden Punkte ſchafft, indem es von den
Regierungen eine eingehende Begründung ihrer Abänderungs=
anträge
verlangt und außerdem die Feſtſetzung des Verhand=
lungsgegenſtandes
für die Tagesordnung der Internationalen
Arbeitskonferenz dem Verwaltungsrat überläßt.
Die Arbeitgebervertreter, beſonders der engliſche Delegierte
Watſon, ſprachen ſich gegen das Verfahren aus, weil es die
Einflußnahme der im Verwaltungsrat nicht vertretenen Staaten
vermindere und über die in den Friedensverträgen dem Ver=
waltungsrat
gegebenen Kompetenzen hinausgehe. Da der An=
trag
der engliſchen Regierung auf Reviſion des Waſhingtoner
Achtſtundentagsabkommens infolge der prinzipiellen Entſcheidung
über das Reviſionsverfahren vorerſt nicht zur Diskuſſion ge=
langen
kann, beantragte der engliſche Regierungsvertreter ſeine
Vertagung und verwahrte ſich dabei gegen die Angriffe der inter=
nationalen
Gewerkſchaften von Amſterdam, da es nicht in der
Abſicht der engliſchen Regierung gelegen habe, durch dieſen An=
trag
einen Angriff auf das Internationale Arbeitsamt, die inter=
nationale
Sozialgeſetzgebung und den Fortſchritt der Ziviliſation
zu unternehmen.
England Rußland.
Auf der Jahresverſammlung der Aktionäre der Ruſſo Aſiatic Con=
ſolidate
brachte der Vorſitzende Leslie Urquhart, der als ein ſehr hart=
näckiger
Verteidiger der privaten Schuldenanſprüche gegenüber Rußland
gilt und im Verfolg ſeiner Politik der letzten Jahre dem Bruche mit
Rußland keineswegs abgeneigt gegenüberſtand, die Möglichkeiten zur
Sprache, mit Rußland zu einem Ansgleich zu kommen. Er beurteilte
die wirtſchaftliche Lage in Rußland ſehr peſſimiſtiſch und ſchloß daraus,
daß eines Tages die Räteregierung zu einem Wechſel in der Wirtſchafts=
politik
kommen und ein Syſtem annehmen müffe, das mit den Metho=
ben
des ziviliſierten Geſchäftslebens übereinſtimme. Die Geſamtſumme
der engliſchen privaten Anſprüche wurde von ihm wiederum auf
180 000 000 Pfund angegeben, wovon 56 000 00 auf die Ruſſo Aſiatic
entfallen. Nach ſeiner Anſicht ſei es für Rußland nicht ſehr ſchwer, zu
einem Abkommen über die privaten Schulden zu gelangen. Er könne
verſichern, daß die engliſchen Gläubiger zur Annahme einer weſentlich
geringeren Summe bereit wären, vorausgeſetzt, daß Rußland ſich und
ſeinen Geſchäftsmethoden wieder Kredit in England verſchaffe und ein
weſentlich ernſteres Angebot mache, als es zuletzt Rakowsky getan habe.
Obſvohl Urquhart hiermit bereits das politiſche Gebiet berührte, ſe
erwähnte er nichts von der Regelung der ſtnatlichen Schulden, der
politiſchen Forderung nach Einſtellung der Propaganda, und übergi
vollſtändig das in der Britiſh Ruſſian Trade Gazette veröffentlich=
Angebot Scheinmanns, das ſicherlich einen weſentlichen Fortſchritt in der
Frage der privaten Schulden darſtellte. Er teilte im zibrigen mit, daß
amerikaniſche Firmen ihn wegen der Beſitzungen in Rußland angegan=
gen
haben. Die Verhandlungen ſeien aber noch nicht genügend fort=
geſchritten
, um öffentlich über ſie ſprechen zu können. Der Vorgang
beweiſe aber, daß man amerikaniſcherſeits ſtarke Hoffnungen hege, mit
Rußland zu irgend einem Abkommen zu gelangen.
Das Befinden Briands.
Entgegen den in letzter Zeit umlaufenden beunruhigenden
Gerüchten erklärt heute das Journal, es handle ſich bei der Er=
krankung
Briands lediglich um eine Grippe ohne jede weiteren
Komplikationen. Das Leben ſdes Außenminiſters ſei keinen
Augenblick in Gefahr geweſen, und der Organismus des Kranken
halte nach den Feſtſtellungen der Aerzte die Krankheit ſehr gut
aus. Geſtern habe Briand zum erſten Male wieder eine Stunde
lang das Bett verlaſſen können. Der Miniſter unterzeichne jeden
Morgen die dringlichſten Sachen, und Berthelot halte ihn über
die Angelegenheiten ſeines Miniſteriums auf dem Laufenden.
Geſtern habe er zwei freundſchaftliche Telegramme von Streſe=
mann
und Chamberlain erhalten. Obwohl ihm das Leſen der
Zeitungen unterfagt ſei, habe er von dem alarmierenden Artikel
der Humanité Kenntnis erhalten und lächelnd ausgerufen:
Wie eilig es die Leute haben! Ein geſtern abend ausgegebe=
ner
Krankheitsbericht beſagt übrigens, daß der allgemeine Zu=
ſtand
des Kranken befriedigend iſt und die Beſſerung in ſeinem
Beſinden andauert. Die Temperatur gehe zurück und die Grippe
ſcheine im Abnehmen begriffen.

rau zu einem eigenen Willen erhalten o welch neuer Feſt=
bel
! , als die erhebende Beleuchtung der ewigen Stadt mich
eder in das Dunkel meines beſcheidenen Gattenſtandes zurück=
rrf
und in die (ſiehe oben) Grabbeleuchtung meines jetzt friſch
zogenen altrömiſchen Grabmals verſetzte. Denn ſeit man in
om die neue Königliche Oper ſpielen läßt und zwar ſehr
In ſpielen läßt braucht man mehr Licht, als man hat. Die
tlagen der Stadt Rom für ihre ſogenannte Beleuchtung ſind
ein beſcheideneres Maß eingerichtet als dieſes auguſtäiſche
italter verlangt. Wenn nun außer der üblichen Straßenbeleuch=
ng
und den Lichtern in den Schaufenſtern die Oper in vollem
anz erſtrahlt, dann wird es in den Häuſern dämmerig. Wenn
er gar die Illumination von hunderten und aberhunderten
bäuden natürlich öffentlichen Gebäuden, für die der Staat
er die Stadt die Lichtkoſten trägt faſt das ganze Licht der
niſchen Werke verſchlingt, dann ſitzt man in einem altrömiſchen
abmal bei der antiken Oellampe heller erleuchtet als in ſeiner
ruten möblierten Dunkellammer glattweg erſchlagen.
Man muß halt fallen, wie die Feſte feiern.

Großes Haus. Samstag, den 28. April.
Ein Tr. umſpiel.
Von Auguſt Strindberg.

I.
War es ein Traumſpiel oder Wirklichkeit? Es war vor bier=
in
Tagen. Ich zog durch fremde Straßen, fremde Menſchen,
ten fremden Erdteil. Ich ſtand im Norden Africkas in Moſcheen,
denen fremde Gläubige barfüßig auf Matten ihre Gebete mit
nütigen Verbeugungen ſprachen. Ich zog durch Souks und
zare, in denen die bunteſte Welt des Orients in Teppichen und
hmuck, in Waffen und Gewürzen gehäuft war. Ich ſpielte in
nis mit zutraulichen Araber=Jungen auf dem Platz der Stroy=
chter
unter Volksſängern und Schlangenbeſchwörern. ch wan=
te
durch hohe, ſchmale, nächtliche Straßen, in denen kaum ein
ann dem andern ausweichen konnte und in deren Dunkel his=
ilen
ein Fenſter aufleuchtete und den Blick freigab auf ein
rbiſches Mädchen, zas im Glanze bunter Kleidung und hellen
htes den Abenteuern der Nacht entgegenſah. War es ein
aum? Es war die in ihren Farben berückende Wirklichkeit einer
mden Welt. . .

II.
Heute ein Traumſpiel von Strindberg im Darm=
ſtädter
Theater! Wie ein Traum will es mir erſcheinen, daß ich
vor langen, langen Jahren dieſes Traumſpiel in Berlin in der
Königgrätzer Straße geſehen habe und durch eine bezwingende
Darſtellung gebannt worden bin. Vielleicht iſt es, nach Jahres=
zahlen
gemeſſen, gar nicht eine ſo lange Zeit, ſeitdem wir um das
Phänomen Strindberg kämpften. Aber welche Ereigniſſe und
welche Wandlungen liegen dazwiſchen!
Im Mai 1901 ging Strindberg die neue Ehe mit Harriet
Boſſe ein, die ihm als Eleonore in Oſtern als die Schauſpielerin
des neuen Jahrhhunderts erſchienen war. Die erſte Zeit der kur=
zen
Ehe wirkte befruchtend auf Strindbergs Schaffen. Das Mär=
chenſpiel
, Schwanenweiß und das Traumſpiel entſtanden.
Der Einfluß Maeterlincks, den Strindberg damals in ſich auf=
nahm
, tritt hervor.
Im Anſchluß an Nach Damaskus greift Strindberg die
Form des Traums wieder auf. Im Traume kann alles geſchehen,
iſt alles möglich. Ueber ſcheinbar unzuſammenhängenden Szenen
kann ein logiſches Geſetz walten. Im Spiel des Traumes ſucht
Strindberg Symbole zu geben und ſie mit der Myſtik des Oſtens
zu verbinden.
Der Sinn der zerriſſenen Szenen iſt oft ſchwer zu deuten.
Man wird der Abſicht des Dichters am ſtärkſten gerecht, wenn
man die Worte hört, die er am 13. Mai 1902 ſeinem Ueberſetzer
Emil Schering zur Erklärung ſchrieb: Indras Tochter iſt auf die
Erde herabgeſtiegen, um zu ſehen, wie die Menſchen leben; und
da muß ſie erfahren, wie ſchwer ihr Leben iſt. Und das
Schwerſte iſt: anderen Böſes zu tun, wozu man gezwun=
gen
wird, wenn man leben will. Die Form iſt ja im Vorwort
motiviert: Das Sammelſurium des Traumes, in welchem es doch
eine gewiſſe Logik gibt! Alles Ungereimte wird wahrſcheinlich.
Menſchen ſchimmern an mehreren Punkten hervor und werden
kizziert, die Skizzen fließen zuſammen, dieſelbe Perſon löſt ſich
in mehrere auf, die wieder zu einer zuſammenfließen. Zeit und
Raum exiſtieren nicht, eine Minute iſt wie viele Jahre.
Das grandioſe Phänomen Strindberg ſpiegelt ſich
im Traumſpiel in allen Seiten wieder: ſein Grundgedanke, daß
Göttliches und Irdiſches, Helles und Dunkles ſich nicht vereinigen
können, die Gegenſätzlichkeit zwiſchen Mann und Frau, die Liebe
in Haß umſchlagen läßt, der Glaube an die Wiederholung jeden
Geſchehens, an das Leiden als die Erlöſung und an den Tod
als die Befreiung.

Die ſchweren Fragen, die Strindberg auſwirft, beſtehen heute
wie ehedem. Doch die heutige Zeit kann in ſeinem troſtloſen
Peſſimismus eine Löſung nicht erblicken, und ſeine Form wurde
mit dem Expreſſionismus aufgegriffen und zugleich überwunden.
So iſt das Traumſpiel uns heute als einer der ſtärkſten
Ausbrüche von Strindbergs dämoniſcher Seele im Weſentlichen
von geſchichtlichem Werte.
III.

Als einer der ſtärkſten Ausbrüche von Strindbergs dämo=
iſcher
Seele! Das war es, was in der geſtrigen Inſzenierung
urch Renato Mordo (Dresden) am wenigſten zum Durchbruch
am. Wohl ließ die Regie, unterſtützt durch die ſuggeſtiven
ühnenbilder von Lothar Schenck von Trapp, alle tech=
iſchen
Mittel virtuos ſpielen. Wohl gelang es ihr, den Eindruck
s Traumhaften zu erzeugen. Doch es fehlte ihr namentlich
n erſten Teil die Härte, Wucht und Großartigkeit der Strind=
ergſchen
Dämonie. Sie arbeitete mit kleinen, geſchmäckleriſchen
Ritteln. Sie verweichlichte Strindberg und nahm ihm die Wucht
iner großen Konturen, ſeines großen Zornes, ſeiner großen
zeidenſchaft.
Die Spieler ſetzten ſich mit ſtarken Kräften für Strindberg
n. Indras Tochter, die bei der erſten Aufführung in Stockholm
on Hariet Boſſe geſpielt wurde, wurde von Beſſie Hoffart
nit ſicherem Takt verkörpert. In der Ehe mit dem Armen= Advo=
iten
von Rudolf Klix überzeugend und eindringlich dar=
ſeſtellt
hatte ſie für die in Haß umſchlagende Liebe die rechten
aſſen Töne. Dem ein Leben lang an der Pforte des Glücks
dartenden Offizier gab Hans Joachim Büttner die ſchillernde
zerriſſenheit ſeines Weſens.
Als glänzender und erſchütternder Sprecher bewährte ſich
urt Weſtermann in der Stimme von Indras Vater.
Grauſig in der Echtheit war Hans Baumeiſter mit der
enſchenverfolgenden Geiſel des Quarantäne=Meiſters; ein un=
eimlicher
Traumſpuk, ein bedrückender Alp war Richard Jür=
as
in der grotesken Maske des Schulmeiſters; beides hervor=
gende
ſchauſpieleriſche Leiſtungen!
Käthe Meißner: eine Erinnerung an Strindbergs Mutter;
äthe Gothe und Hugo Keßler: als ewige Diener desſelben
Verkes Träger von Strindbergs Peſſimismus; Karl Paryla:
r verzweifelnde Dichter.
In zwei Stunden zog das Traumſpiel vorüber. Die Zu=
auer
, die leider nur in kleiner Zahl erſchienen waren, bedurften
m Schluſſe einiger Augenblicle, um ſich von dem Alp, des er=
genden
Traumes zu befreien, und dankten den Darſtellern für
T.
r intenſives Bemühen.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Sonntag, den 29. April 1928

Nummer 149

Arche Nogh.
Von unſerem b=Korreſpondenten.

Rom, Ende April.
Die Arche Noah iſt das Wahrzeichen der außenpolitiſchen
Tätigkeit Italiens in den letzten Wochen. Vor Oſtern, zu Oſtern
und nach Oſtern hat Muſſolini eine Anzahl von Politikern oder
Staatsmännern von mehr oder minder hohen Graden um ſich
geſehen, die aus nahen und weiten Fernen nach Mailand oder
Nom gepilgert waren, um nach italieniſcher Lesart ſich in
der Ruhmesſonne der fasciſtiſchen Außenpolitik zu erwärmen.
Man ſah im Schatten Muſſolinis den Griechen und den Türken,
den Polen und Rumänen, den Ungarn und man müßte die
Zeitungen nochmals durchblättern, wenn man die Reihe lückenlos
machen wollte. Aber es lohnt ſich nicht. Denn bei all dieſen Be=
ſuchen
, Beſprechungen und journaliſtiſchen Orakeln iſt nichts
herausgekommen, was irgendwie außenpolitiſch ernſthaft einzu=
werten
wäre. Die Arche Noah war beiſammen. Gattungen der
verſchiedenſten Lebeweſen, die im täglichen Leben ſich nicht aus=
ſtehen
können, ſich befehden, ſich kratzen und beißen. Nur die
Sintflut hat ſeinerzeit in der Arche Noah dieſe feindlichen Tiere
zuſammengebracht. Nur das Waſſer, das ihnen bis zum Halſe
tand.
Die verſchiedenartigen Lebeweſen, die ſich in der Arche Muſ=
ſolinis
diesmal ſammelten, waren allerdings noch nicht im Zu=
ſtand
höchſter Not, noch ſtand ihnen das Waſſer nicht an der
Kehle. Aber dem Vater der Arche ſchien es höchſt erfreulich, als
wenn der Eindruck erweckt würde, man könne nur bei ihm Schutz
und Zuflucht ſuchen, während draußen in der Sintflut der Demo=
kratie
die Waſſer ſchwellen. Er lud ſie ein in ſein ſicheres Schiff,
um ſich mit ihnen aufs hohe Meer der Außenpolitik zu begeben.
Aber es waren nur ferne Meeresſpiegelungen, die er bieten
konnte, kein ſicherer Port, in dem man hätte landen können, um
die Zukunft geſchützt zu erwarten. Was ſollten denn auch all
dieſe Tiere in der Arche gemeinſam aushecken?
Man nehme zum Beiſpiel eine Maus, eine Katze, einen
Kanarienvogel und dann noch vielleicht einen Storch, einen
Froſch und eine Fliege, und ſperre ſie hübſch zuſammen in ſeine
Arche Noah. Feine Kumpanei. Kann man zuſammen mit einem
Kanarienvogel und einer Katze, einem Storch und einem Froſch
und ſo fort in den mannigfaltigſten Variationen eine gemeinſame
Politik machen? Kann man mit dieſen Weggenoſſen den Pfad
des Friedens ſicher beſchreiten? Kann man mit dieſen Lebe=

weſen, von denen eins das andere zu vernichten ſtrebt, eine
Bündnispolitik treiben? Kann man mit dieſen Mitreiſenden ſeine
Arche ſicher durch die Sintflut ſteuern?
Dieſe Fragen beantworten, hieße unhöflich ſein. Abſurde
Zuſammenſtellungen bedürfen keiner Erklärung. Aber Muſſolin;
verſuchte in dieſen Wochen, eine Politik der Sammlung zwiſchen
den unmöglichſten und unwahrſcheinlichſten Mitſpielern anzu=
bahnen
. Die Politik des Antipodentums. Jeder Teilnehmer an
dieſer Verſammlung hob ſozuſagen in ſeiner Wirkung den ande=
ren
auf. Eine ſolche Gleichung eins weniger eins aber ergibt
immer noch null. Wenn nun noch obendrein das kleine Getier
von einem großen Raubtier überwacht wird, wenn ein Tiger
etwa all die kleinen Pinſcher in Angſt und Zaun hält, dann hat
die Verſammlung in der Arche höchſtens das eine Vergnügliche,
dieſen Tierchen die raſch verfliegende Hoffnung, zu verſchaffen,
als ſeien ſie für ein paar Stunden ihren großen Alpdruck los=
geworden
.
Eine derartige Politik kann ernſthaft nicht ſo gedacht ſein,
daß ſie außerhalb Italiens irgendwelchen Eindruck macht. Man
darf Muſſolini nicht zutrauen, als habe er wirklich die Abſicht
gehabt, auf Frankreich mit der Verſammlung dieſer ſich gegen=
ſeitig
aufhebenden Archefreunde einen Druck auszuüben oder wo=
möglich
Frankreich in den Glauben zu verſetzen, daß während
der Arbeitspauſe vor den Wahlen im Balkan und im nahen
Oſten ernſthafte Preſtigeverluſte ſich abzuzeichnen begännen. Das
einzigſte Ergebnis, das man dieſer Archepolitik zugeſtehen kann,
liegt auf innerpolitiſchem Gebiet, wo die Maſſe der italieniſchen
Zeitungsleſer, die keine unabhängige Auslandsmeinung zu hören
bekommt, in den Glauben verſetzt wird, die verſcheuchten Tierchen
hätten Schutz beim ſtarken Noah geſucht und gefunden.
Zu dieſen innerpolitiſchen Maßnahmen der letzten Zeit ge=
hören
auch die langausgedehnten Feſte, die über ganz Italien
einen Strom von Uniformen, erfreulichem Nichtstun und end=
loſen
, prangenden und jubelnden Zeitungsſpalten ergoſſen.
Panem et eircenses. Genau wie in der Zeit der römiſchen Kai=
ſer
ſind die Circenſes, die großen Feſte damals im Zirkus,
heute vielgeſtaltiger verteilt , zu einem wichtigen Mittel der
Volksbeherrſchung geworden. Das Volk, das keinen eigenen Wil=
len
und keinerlei Freiheit hat, dieſes Volk, das ſo uniformiert
wird und ſo behördlich gelenkt und geſchoben, daß es vielleicht
bald keinen eigenen Anteil am Geſchick des Landes mehr zu neh=
men
verſteht, braucht mangels anderer Ventile die Luſt der Feſte.
Der Italiener hat immer ſchon Freude an Prunk und Feier
gehabt, heute ſind ſie ihm das letzte geblieben, was ihn noch aus

der Not und der Sorge des Alltags erheben kann. Er kann ſich
nicht mehr durch Schreien auf dem Markt oder Spottgedichte an
den Mauern im heiteren Lachen befreien, er kann nur noch im
äußerlichen Prunk der Maſſenaufmärſche ſich erheben.
Was nutzen aber die Circenſes, was nutzt der Zirkus mi=
ſeinen
Feſten, wenn nicht zugleich wie im Altertum auch Bro=
verteilt
werden kann. Das aber kann das fasciſtiſche Regime
nicht tun, darin kann es den römiſchen Kaiſern nicht nacheifern
Denn Italien iſt nicht mehr reich, nicht mehr die Schatzkammer der
alten Welt. Was heutzutage an Geld in den Staatsſäckel fließt
das freſſen die Rüſtungen, der Prunk und der koſtſpielige Appa=
rat
der Hierarchie des Fascismus ſamt ſeiner Miliz. All die
Leute, die als Beamte oder Leiter, als Milizſoldaten oder Agen=
ten
ihr Leben friſten, wollen bezahlt ſein. Sie verbrauchen dag
Geld, das für das Brot fehlt. Und ſtatt Brot zu verſchenken, ſieht
ſich der fasciſtiſche Staat gezwungen, das Brot zu verteuern. Mn
ihm den Reis und die Nudeln, die weſentlichſten Lebensmittel der
armen Bevölkerung Italiens. Brot, Reis und Maccaroni ſind
im Preiſe jetzt aufgeſchlagen. Das iſt wichtiger als alle Feſte und
als alle Bündnispolitik in der Arche Noah. Gerade in einer
Arche braucht Noah Brot und Mehl, wenn er durch die Sintflut
ſteuern will.
Spaniens Außenpolitik.

EP. Madrid, 28. April.
Das Außenminiſterium veröffentlicht folgende Note: Die von
General Primo de Rivera präſidierte Regierung verharrt außen=
politiſch
in ihrer Haltung zugunſten des Weltfriedens und führt
direkte Verhandlungen mit allen fremden Regierungen, um zum
Abſchluß von obligatoriſchen Schiedsgerichtsverträgen zu gelan=
gen
, durch die jeder etwa zwiſchen Spanien und einer fremden
Macht entſtehende Konflikt geregelt werden könnte. Die erſten
Ergebniſſe dieſer Politik waren die Unterzeichnung von Schieds=
gerichtsverträgen
mit der Schweiz, Uruguay, Chile, Portugal,
Belgien, Dänemark und zuletzt mit Schweden. Es iſt bekann,
daß die mit Finnland, Oeſterreich, der Türkei, Griechenland ſone
mit Luxemburg geführten Verhandlungen faſt beendet ſind u
daß Schiedsgerichtsverträge mit dieſen Ländern vor der Ung
zeichnung ſtehen. Gleiche Verträge ſind grundſätzlich von M
Tſchechoſlowakei, Lettland, Eſtland und Bulgarien angenommn
worden.

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[ ][  ][ ]

Nummer 149

Somtag, den 29 April 1928

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 29. April.
Das 40jährige Jubiläum
der freiwilligen Sanitäts=Haupikolonne vom
Roten Kreuz, Darmſiadt
findet am 31. Juni und 1. Juli ſtatt. Da die freiwillige Sanitäts=
hauptkolonne
ſeit 1888 in langen Friedens= und ſchweren Kriegsjahren
den Angehörigen aller Bevölkerungskreiſe Darmſtadts ohne Anſehen
der Perſon unermüdlich die erſte Hilfe bei plötzlicher Erkrankung und
Unglücksfällen geleiſtet hat, wurde der Wunſch, die 40. Wiederkehr der
Gründungstage feſtlich zu begehen, in Darmſtadt freudig aufgenommen,
uind man bemühte ſich erfreulicherweiſe überall, durch freiwillige Spen=
den
das Feſt ſicherzuſtellen. Die freiwillige Sanitätshauptkolonne will
aber nicht nur zur Erinnerung an dieſen denkwürdigen Gründungstag
ein Feſt feiern, ſondern ſie will darüber hinaus zum Wohle der Darm=
tädter
Bevölkerung ihre Sanitätswache noch weiter ausbauen und ſich,
ihrer vornehmſten Aufgabe bewußt, noch in erhöhtem Maße in den
Dienſt der Krankenpflege und des Rettungsweſens ſtellen. Die Ge=
fahren
bei dem heute geſteigerten Verkehr ſind für jeden Einzelnen
enorm gewachſen, die Inanſpruchnahme der freiwilligen Sanitätshaupt=
kolonne
bedeutend geſtiegen. Um all denen, die in Notfällen dringende
Hilfe benötigen, unverzüglich helfen zu können, ſollen die beſtehenden
Transportmittel verbeſſert, ein neuer, den modernen Verkehrsmöglich=
keiten
entſprecheader Krankenwagen angeſchafft werden. Ferner ſoll die
Verleihanſtalt für Krankenpflege=Artikel erweitert und ausgebaut wer=
den
. Zur Durchführung dieſer Pläne bedarf es aber auch weiterhin der
großzügigen Mithilfe aller Kreiſe. Es iſt zweifellos, daß den Samm=
lern
, meiſt Mitgliedern der Kolonne, wie ſeither, reichlich und gerne
gezeichnet wird, denn niemand will die Gelegenheit vorübergehen laſſen,
der freiwilligen Sanitätshauptkolonne auf dieſe Weiſe ſeine Dankbar=
keit
zu zeigen. Um aber auch denen noch nachträglich die Möglichkeit
zu geben, die idealen Beſtrebungen der Kolonne zu unterſtützen, die
beim Vorſprechen der Sammler gerade nicht in der Lage waren, einen
Betrag zu zeichnen, ſind Sammelſtellen eingerichtet worden bei Kauf=
mann
L. R. Müller, Schulſtr. 14; Kaufmann Hch. Sommer, Rhön=
ing
121; Friſeur Jung, Landwehrſtr. 19¾; Fabrikant Ernſt Trier,
Wilhelminenſtr. 25; Kaufmann J. Mylius, Herdweg 1; Friſeur A.
Keitel, Riedlingerſtr. 43; Kaufmann Karl Loeſch, Pankratiusſtr. 2½;
Sanitätswache Saalbauſtr. 46 (bei Stabszahlmeiſter Werner). Wei=
ere
Spenden können auf das Konto Sanitätskolonne, Jubiläums=
onto
bei der Deutſchen Bank, Filiale Darmſtadt, überwieſen werden.
Wenn auch zu erwarten iſt, daß die Spenden ſehr reichlich eingehen
verden, ſo ſoll doch nicht unterlaſſen werden, nochmals zu unte=ſtreichen,
ſaß durch dieſe Spenden nicht nur der Kolonne zu ihrem Jubiläum
ie ſchönſte Freude bereitet wird dadurch, daß man ihr hilft, ihre idealen
Ziele zu erreichen, ſondern daß letzten Endes gerade durch die Anſchaf=
lingen
, die geplant ſind, der Allgemeinheit ein großer Dienſt geleiſtet
oird. Darum geht an Alle die Bitte: Unterſtützt die Kolonne
urch freudige und raſche Spenden!

Ernannt wurden: am 24. April der Stadtrat Dr.=Ing. Ludwig
Vagner in Nürnberg zum ordentlichen Profeſſor für Baukunſt an
er Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt mit Wirkung vom 16. Mai 1928
H; am 25. April die bei der ſtaatlichen Betriebskrankenkaſſe beſchäf=
gte
Dr. jur. Agathe Koch zu Darmſtadt zum Oberſekretär bei dieſer
Behörde vom 1. April 1928 ab.
Arbeitszubiläum. Am Dienstag, den 1. Mai, begeht Herr Jean
otter, wohnhaft Schießhausſtr. 62, ſein 50jähriges Arbeits=
ubiläum
bei der Heſſiſchen Landeszeitung
Neuntes Akademie=Konzert (Mozart=Abend). Das 9. Aakdemie=
onzert
am Mittwoch, 2. Mai, um 17.30 Uhr und 20 Uhr, im Großen
aus des Heſſiſchen Landestheaters bringt Mozartſche Werte, die bis=
er
in Darmſtadt ſelten zu Gehör kamen. Als Soliſten wurden ge=
onnen
die Mitglieder des Buſch=Quartetts: Göſta Andreaſſon (Violine)
nd Karl Doktor (Viola). Zur Aufführung gelangt die Conzertante=
ymphonie
für Violine und Viola mit Orcheſterbegleitung und ein
uo für Violine und Viola. Das Orcheſter bringt zum Vortrag eine
eizende Gavotte aus Idomeneo in der Bearbeitung von Conrad Ram=
th
, ſowie die von Ferruccio Buſoni zuſammengeſtellte Konzert=Suite
1s Jdomeneo. Dieſes Konzert iſt das letzte Orcheſter=Konzert der
esjährigen Spielzeit. Das zehnte Konzert iſt ein Soliſten=Abend
lavier=Abend von Rudolf Serkin. Karten zum neunten Akademie=
onzert
im Sekretariat der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſa=
ethenſtraße
36, erhältlich.
Vortragsgemeinſchaft techniſch=wifſenſchaftlicher Vereine ( Mittel=
heiniſcher
A.= und J.=V., V.D.J., Heſſ. El.Geſ. B.D. Dipl.=Ing.).
ortrag des Herrn Prof. Dr.=Ing. Zeller=Charlottenburg. Der
ortragende, Profeſſor Dr.=Ing. Adolf Zeller, führt unter dem Titel
loſterbauten nördlich des Harzes am Dienstag, 1. Mai,
echniſche Hochſchule Saal 326) im Architekten= und Ingenieur=Verein
Darmſtadt eine größere Reihe von Lichtbildern aus den Benediktiner=
Cöſtern Huysburg, Ilſenburg, dem ehemaligen Benediktiner= Nonnen=
oſter
Drübeck bei Wernigerode, ſowie aus den Auguſtiner= Chorherrn=
ften
Riechenberg bei Goslar, Walbeck und dem bekannten ehemaligen
loſter Hamersleben vor. Dieſe frühromaniſchen Kloſterbauten, von
ien Ilſenburg und Huysburg namentlich in den Wohnbauten der
önche uſw. wertvolle Reſte enthalten, ſowie die durch ihre bildhaue=
che
Arbeit an Kapitellen beſonders wertvollen Kirchen in Hamers=
en
ſowie die Krypta in Riechenherg ſind unübertreffliche Werke früh=
maniſcher
Bildhauerkunſt, gleich wertvoll durch die Technik wie durch
phantaſievollen Darſtellungen im einzelnen. Zu dieſen Bauten ſelbſt
Ot der Redner noch intereſſante Hinweiſe auf die inneren Zuſammen=
uge
dieſer Bauten, namentlich auch Drübecks und Helmſtedts. mit
rbeh und Werden a. d. Ruhr, ſowie andererſeits die Beziehungen
Hersfeld und Fulda und zeigt an Hand von Ausgrabungsergebniſſen
anderaus in Fulda und Hersfeld und an eigenen Aufnahmen, wie
9 von der Miſſionszelle bis zur Prozeſſionskrypta und von den karo=
giſchen
Großbauten in Fulda und Hersfeld aus ein reicher Strom
lilicher Gedanken nach dem Norden ergießt, den dann die über Thü=
gen
vordringenden Bauleute der Hirſauer Schule in Paulinzelle,
albürgel uſw. zu einem glänzenden Ergebnis bautechniſcher wie form=
lendeter
Leiſtungen führten. Der Vortrag ſtützt ſich auf eine Ver=
ntlichung
, die im Verlag von de Gruyter in Berlin unter dem Titel
ie frühromaniſchen Kirchen= und Kloſterbauten der Benediktiner und
guſtiner nördlich des Harzes in dieſen Tagen erſcheint.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Frühlingszauber, Blüten=
t
waren die Begleiter der Wanderer, die die vierte Wanderung mit=
chten
. Der Wald mit ſeinem jungfräulichen Grün, die Wieſen mit
en erſten Blumenkindern, die Felder mit der aufſproſſenden Saat,
munter dahin eilenden Bächlein mit ihren eben ſo klaren Waſſern
en die Natur gerade jetzt beſonders reizvoll erſcheinen. Nie iſt der
ang der Vögel ſchöner als in den ſtillen Morgenſtunden, fern vom
triebe der Stadt. Allen Sorgenballaſt zu Hauſe gelaſſen, Auge und
* der Schönheit der Natur gewidmet, bietet Wanderer, bergauf,
gab, der Sonn entgegen, Freude und Erholung. Der Sonn ent=
en
ging die Wanderung, die über Waſchenbach, den Felsberg nach
lingenberg führte. Reizvolle Wege wurden gegangen und herrliche
Sblicke genoſſen. Hier wanderte eine Gruppe ſtill, verſunken, da eine
dere mit lebhaftem Geplauder, wieder eine andere probierte einen
ttgeſang mit den gefiederten Sängern; alle aber waren ſie von der
chtvollen Wanderung entzückt. Mit in Kauf genommen wurde des=
b
auch großmütig die etwas längere Marſchzeit, die auch der an der
itze dahineilende Führer nicht herabmindern konnte. Einkehr zur
ſten Zufriedenheit wurde gehalten in Waſchenbach im Gaſthaus
rr Krone und in Zwingenberg im Gaſthaus Zum Löwen. In
ingenberg waren die Mitglieder der dortigen Ortsgruppe erſchienen,
zuſammen mit den Darmſtädter Klubiſten für Unterhaltung forg=
Ein paar Stunden harmoniſchen Zuſammenſeins beſchloß den
r. Den Führern, den Herren K. Frank und Jul. Hergt, wurde herz=
Schö.
r Dank für ihre Leiſtungen geſagt.
F.C. Union Darmſtadt. Heute Sonntag, den 29. April, findet
Spaziergang durch den Wald nach Nieder=Ramſtadt ſtatt. Da=
ſt
Einkehr in der Reſtauration Breidert. Wir bitten die Mitglieder,
recht zahlreich an dem Ausflug zu beteiligen. Treffpunkt 1 Uhr im
einslokal. Abmarſch 1.30 Uhr.

Zur Streſemann=Perſammlung
in Mainz.
wird uns von der Landesgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei
geſchrieben:
Wie bereits in der Tagesreſſe mitgeteilt, ſpricht Streſemann
am 7. Mai in der Stadthalle in Mainz. Um auch den Darm=
ſtädter
und den übrigen Starkenburger Wählern die Möglichkeit
zu geben, an dieſer Verſammlung teilzunehmen, wird ein Son=
derzug
von Darmſtadt nach Mainz und zurück gehen. Er fährt
in Darmſtadt ab abends 6.15 Uhr, iſt in Mainz 7.03, fährt in
Mainz wieder ab 10.08 Uhr und iſt in Darmſtadt 10.52 Uhr. Der
Zug hält in Groß=Gerau und nach Bedarf auch in Biſchofsheim.
Es iſt Sorge getragen, daß die Teilnehmer aus dem Odenwald
und der Bergſtraße die Anſchlußzüge erreichen, ſo daß ſie au
jeden Fall noch am Abend nach Hauſe kommen. Perſonalausweis
für beſetztes Gebiet iſt mitzubringen.
Trotz der durch den Sonderzug weſentlich erhöhten Aus=
gaben
wird die Parteileitung die Teilnahme an der Verſamm=
lung
ſo billig wie möglich geſtalten. Numerierte Plätze ein=
ſchließlich
Sonderzug koſten für Mitglieder der D.V.P,
1,50 Mark, für Nichtmitglieder 2,50 Mark; die Preiſe ſind alſo
mit dem Sonderzug nur um 50 Pfennig teurer, als für die
Darmſtädter Verſammlung vorgeſehen.
Der Kartenverkauf bzw. Umtauſch der bereits gelöſten Kar=
ten
beginnt am Dienstag, den 1. Mai. Aus techniſchen Gründen
kann die Ausgabe der Eintritts= und Fahrkarten für Mitglieder
nur auf der Geſchäftsſtelle der D.V.P., Darmſtadt, Rheinſtr. 22,
Fernſprecher 1304, erfolgen. Nichtmitglieder erhalten beide auch
im Verkehrsbureau am Schloß.

A USSVOTUN
DER MENgC

heute Sonntag
3 ärztllche FUhrungen (St.7572

vorm. 10.30 Uhr nachm. 3 Uhr abends 7.30 Uhr

Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Nach Beendigung der Max
Beckmann=Ausſtellung bringt die Bücherſtube von Montag, 30. April,
ab eine Ausſtellung der Malerin Franziska Wagner=Mainz.
Die Künſtlerin, eine Schülerin von Ewald=Hanau, zeigt eine größere
Kollektion von Blumenſtücken und Kompoſitionen in Oel und Aquarelle
aus ihrer Studienzeit in Paris und Berlin. Die Heidelberger Feſt=
piele
bringen dieſes Jahr neben Kleiſts Käthchen von Heilbronn und
Shakeſpeares Sommernachtstraum zum erſten Male Schluck und
Jau von Gerhart Hauptmann im Stadttheater. Die Einſtudierung
von Schluck und Jau übernimmt Guſtav Hartung in gemeinſamer
Arbeit mit dem Dichter. Cerhart Hauptmann wird während der Feſt=
ſpiele
Aufenthalt in Heidelberg nehmen. Am Nachmittag des 21. Juli
findet in der Aula der Univerſität ein feierlicher Akt zur Eröffnung der
Feſtſpiele ſtatt, wobei Gerhart Hauprmann die Feſtrede halten wird.
Für Darmſtadt und Umgebung iſt der Biicherſtube der Verkauf für die
Heidelberger Feſtſpiele übertragen.

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FFRTFRRFRRRRT

Tagung des Heſſiſchen Einzelhandels. Der Landesverband des
Heſſiſchen Einzelhandels e. V., Sitz Darmſtadt, dem insgeſamt 24 heſ=
ſiſche
Einzelhandelsvereine angeſchloſſen ſind, veranſtaltet am 2. und
3. Juni d. J. in Bingen eine großangelegte Tagung. Für Samstag,
den 2. Juni, ſind neben Vorſtands= und Ausſchußſitzungen Tagungen
des heſſiſchen Lebensmittel=, ſowie des heſſiſchen Textileinzelhandels, fer=
ner
die Generalverſammlung des Glasverſicherungsvereins des Heſſi=
chem
Einzelhandels a. G. vorgeſehen. Abends findet ein rheiniſcher
Abend in der Feſthalle ſtatt. Am Sonntag, den 3. Juni, iſt für 10 Uhr
vormittags die Generalberſammlung des Landesverbandes mit verſchie=
denen
Referaten hervorragender Fachleute angeſetzt, anſchließend treffen
ſich die Teilnehmer zu einer Rheinfahrt nach St. Goar und zurück. An=
geſichts
des ſchon jetzt beſtehenden regen Intereſſes darf mit einem beden=
tenden
Erfolg der geſamten Veranſtaltung gerechnet werden.

7606)

Heſſiſche Beamtenbank e. G. m. b. H. Auf die ordentliche
Hauptverſammlung (Vertreterverſammlung) im Reichshof, Rheinſtr. 35,
am 6. Mai 1928, vormittags 10 Uhr, wird nochals hingewieſen.
Weltanſchauungsvorträge. Am Freitagabend hielt in der gut=
befetzten
Stadtkirche Herr Paſtor Flemming aus Hamburg den
erſten ſeiner religiöſen Vorträge über: Die Allmacht Gottes
und die ehernen Naturgeſetze‟. Dieſe Vorträge werden bis
zum Sonntag, 6. Mai, fortgeſetzt werden. Sonntag vormittag predigt
Herr Paſtor Flemming in der Pauluskirche über das Thema: Das
Rettungszeichen. Unſere aufwühlende Zeit ſtellt viele Men=
ſchen
wieder mit ganzem Ernſt vor die Grundfragen des menſchlichen
Lebens. Lohnt es ſich noch zu leben? Woher kommt der Menſch und
wohin geht er?. Gibt es inneren Frieden, auch in äußeren Stürmen?
Auf alle dieſe Fragen will der Redner Antwort zu geben verſuchen.
Es handelt ſich in dieſen Vorträgen nicht um religiöſe Ueberfütterung,
aufregende Mache oder lauten Betrieb, ſondern um Anleitung zu
gründlichem Nachdenken über die wichtigſten Lebensfragen. Die Nach=
mittagsſtunden
um 4.30 Uhr in der Stadtkapelle ſollen dem Bedürfnis
nach Vertiefung und Feſtigung dienen.

bei Ludwig Saeng
Tanlbiser Krehstrasse 20. ratch

Orpheum: Heute drei Vorſtellungen. Das vorzügliche Filmpro=
gramm
mit der Novität Gern hab’ ich die Fraun geküßt
mit Alfons Fryland, Eliſabeth Pinajeff und Evi Eva in den Haupt=
rollen
, und ferner: Kleinſtadtſünder mit Aſta Nielſen
und Maria Paudleu gelangt heute dreimal zur Vorführung, und
zwar ab nachmittags 3 Uhr durchgehend bis ziuka 10.30 Uhr
abend. Einlaß iſt ununterbrochen ab 2. 30 Uhr bis 9 Uhr.
Reſervierte Plätze für die Abendvorſtellung im Verkehrsbureau von 9
bis 12 Uhr, Kaſſe Orpheum ab 2.30 Uhr, ſowie telephoniſch Nr. 389.
Preiſe auch heute nur 60 Pfg. bis 2 Mk. (Siehe Anzeige im
Inſeratenteil dieſes Blattes.)

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 29. April, 19 Uhr, Ende 22½ Uhr. Sonntags=
Fremdenmiete weiß (14. Vorſtellung). Die Zauber=
löte
, Oper von Mozart. Preiſe 0,70 bis 7 Mk.
Montag, den 30. April, 20 Uhr. 3. (letztes) Volkskonzert
des Landestheaterorcheſters. Leitung: General=
muſikdirektor
Dr. Böhm. Soliſt: Hans Komregg. Schubert:
Sinfonie Nr. 5 B=Dur, Lieder; Tſchaikowſky: Sinfonie
Nr. 6 (Pathetiſche). Preiſe 0,50, 1,00, 1,50 und 2,00 Mk.
Dienstag, den 1. Mai, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. Geſchloſſene
Vorſtellung für das Gewerkſchaftskartell: Der Vogel=
händler
, Operette von Zeller. Kein Kartenverkauf.
Mittwoch, den 2. Mai, 17½ Uhr und 20 Uhr. 9. Konzert der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Soliſten:
Göſta Andreaſſon (Violine) und Karl Doktor (Viola) vom
Buſch=Quartett. Werke von Mozart. Preiſe 1,25 bis 6 Mk.
Donnerstag, den 3. Mai, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. C 19. Ein
Traumſpiel von Strindberg. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 4. Mai, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Jubiläums=
konzert
der Liedertafel Darmſtadt. Preiſe 2, 3
und 4 Mk.
Samstag, den 5. Mai, 15 Uhr, Ende 18 Uhr. Samstags= Fremden=
miete
(10. Vorſtellung). Egmont Schauſpiel v. Goethe.
Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Der Barbier von Se=
villa
, Oper von Roſſini. Preiſe 0,70 bis 7 Mk.
Sonntag, den 6. Mai, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntags= Frem=
denmiete
grün (10. Vorſtellung). Tosca, Oper von
Puccini. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 29. April, 14½ Uhr, Ende 16½ Uhr. Das Märchen
Humſti=Bumſti Preiſe 0,40 bis 2 Mk.
20 Uhr, Ende 22 Uhr. G 15 (Darmſtädter Volksbühne),
Gruppe III und TV. Das Spiel von Liebe und
Tod, Schauſpiel von Rolland. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Montag, den 30. April, und Dienstag, den 1. Mai. Keine Vor=
ſtellung
.
Mittwoch, den 2. Mai, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Zum letzten
Male: Candida Schauſpiel von Shaw. Preiſe 1 bis
5 Mk.
Donnerstag, den 3. Mai. Unbeftimmt.
Freitag, den 4. Mai, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. T. 18. Uraufführung:
Wer gewinnt Liſette?
Luſtſpiel von Kurt Heh=
nicke
. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Samstag, den 5. Mai, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. Datte=
rich
, Lokalpoſſe von Niebergall. Dargeſtellt von der Hefſ.
Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Sonntag, den 6. Mai, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Wer gewinnt
Liſette? Luſtſpiel von Heynicke. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.

Fahnenweihe des Kath. KirchenchorsCäcilia
der St. Fidelispfarrei.
Die am Sonntag, den 3. Juni ds. Js. ſtattfindende Fahnenweihe
des kath. Kirchenchors Cäcilia der St. Fidelispfarrei begegnet erfreu=
licherweiſe
einem regen Intereſſe weiteſter Kreiſe hieſiger Stadt. Der
Erfolg der geplanten kirchlichen und weltlichen Veranſtaltungen am
Feſttag iſt durch die gütige Mithilfe der hieſigen, wie auch zahlreicher
auswärtiger Bruderchöre aus den Diözeſen Mainz, Würzburg und
Limburg unter Obhut eines verehrlichen Ehcenausſchuſſes garantiert
und dürften die Liebhaber der heute allſeits geſchätzten Kirchenmuſf
wie auch Freunde deutſcher Volksweiſen von den idealerfüllten Sängen
voll befriedigt werden. Reiche Begeiſterung werden auch entfachen die
geſchätzten Redner des Tages, ſo der kunſtbefliſſene Ilbenſtädten
Cäcilienpater Maternus in ſeiner Fahnen=Weihepredigt im Hoch
amte der St. Fideliskirche, weiter das Ehrenmitglied des Chors: Hert
Miniſter Kirnberger in ſeiner Weiheanſprache beim Feſtakt
um 11 Uhr in der Feſthalle (Rheinſtraße) und endlich der in Darm=
ſtadts
Mauern ſo gern gehörte Herr Benediktinerpater Corbinian
Wirz, Ilbenſtadt, durch die Feſtrede bei der weltlichen Feier, nach=
mittags
um 3 Uhr in der Feſthalle. Es iſt nicht zu bezweifeln, daß die
Kunſtſtadt Darmſtadt den Trägern einer beſeelten Volkskunſt, die an
beſagtem Feſttage von hier und auswärts zur Verherrlichung der
musica sacra und des deutſchen Volksliedes freudigſt ſich vereinigen,
ein freundliches Empfinden entgegenbringen und den einzelnen Ver=
anſtaltungen
ein volles Haus ſchenken wird. Das Hochamt verſchönt
in gütiger Weiſe der Patenverein: Kirchenchor Cäcilia
ffenbach=Bürgel mit ſeinen Herren und Knaben, den Feſtakt
hat in geſanglicher Hinſicht der feſtgebende Verein übernommen,
während die Verherrlichung der weltlichen Feier der Fahnenweihe den
hilfsbereiten Gaſtvereinen übertragen iſt, die mit ihren
Männer=, Knaben= urd gemiſchten Chören den Nachmittag in der Feſt=
halle
äußerſt angenehm geſtalten werden. Die Umrahmung aller Ver=
anſtaltungen
beſorgt die ſtattliche Kavelle des Herrn Obermuſik=
meiſters
Matthias Weber, die auch bei der muſikaliſchen Unter=
haltung
des Abends, 8 Uhr, Freunden eines ehrbaren Tanzvergnügens
in beſter Weiſe Rechnung tragen wird. Der Vorverkauf der Karten
ür nachmittags und abends hat bereits begonnen und ſind ſolche zu
haben bei allen Chormitgliedern, im Pfarrhaus St. Fidelis und auch
in nachbenannten Verkaufsſtellen: 1. Wirtſchaft Arnold, Bismarckſtr. 107=
2. Buchhandlung Griesheimer, Wilhelminenplatz; 3. Spezereigeſchäft
Klein, Gräfenhäuſer Straße 1; 4. Zigarrenhaus Koch, Marktplatz;
Zigarrenhaus Räſch, Rheinſtraße a. d. Kunſthalle; 6. Spezereigeſchäft
Röhrig, Kaſinoſtraße 11; 7. Friſeurgeſchäft Sahm, Eſchollbrückerſtraße;
8. Wirtſchaft Waldmann, Dornheimer Weg 72; 9. Wirtſchaft Gunder,
Schloßgartenplatz

Hiſtoriſcher Verein. Wir machen unſere Mitglieder auf den am
Dienstag, den 1. Mai, abends 8 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hochſchule ſtattfindenden Vortrag, (mit Lichtbildern) unſeres korreſpon=
dierenden
Mitgliedes, Herrn Profeſſor Dr. Zeller=Charlottenburg, über
Klöſter der Benediktiner und Auguſtiner nördlich des Harzes aufmerk=
ſam
, zu welchem Vortrag der Mittelrheiniſche Architekten= und Inge=
nieur
=Verein uns eingeladen hat.
Jugendgottesdienſt. Heute Sonntag, 29. April, findet nachmit=
tags
um 5 Uhr in der Johanneskirche ein Jugendgottesdienſt ſtatt. Heur
Paſtor Flemming von der Wichernvereinigung in Hamburg, der zur
Zeit in der Stadtkirche religiöſe Vorträge hält, wird ſprechen über:
Die Stellung des jungen Mannes zum jungen Mäd=
ſhen
bis zur Verlobung‟. Wir hören aus anderen Orten, in
denen Herr Paſtor Flemming über ähnliche Themen geſprochen hat, daß
er die Fähigkeit hat, der Jugend über dieſe ſchwierige Frage etwas
Beſonderes zu ſagen, und machen daher auf dieſen Vortrag warm
empfehlend aufmerkſam.
Die Hauptverſammlung des Verbandes der evangeliſch=kirchlichen
Frauenvereine in Heſſen findet in Darmſtadt am Mittwoch, 2. Mai,
nachmittags 2.30 Uhr, im Rummelbräu ſtatt. Die Tagesordnung ent=
hält
außer dem Jahresbericht und der Erledigung der geſtellten Anträge
einen Vortrag von Frau Mathilde Maiſch=Stuttgart über Frauen=
dienſt
an der Gegenwart, Parallelverſammlungen mit gleicher Tages=
ordnung
ſind in Mainz für Rheinheſſen am 4. Mai, 2 Uhr, im Ev.
Vereinshauſe (Schießgartenſtraße 10) und in Gießen für Oberheſſen
am Dienstag, 8. Mai, nachmittags 3 Uhr pünktlich, im Kaffee Leib,
Walltorſtraße.

Tausende von Anerkennungen glücklicher Mütter
bestätigen immer wieder den hervorragenden
Wert von

A
arn
8


MDERME
M
8
Es verhütet nun auch die englische Krankheit.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Sonntag, den 29. Aprkl 1928

Nummer 149

Moderner Straßenbau.

Pro Tag bis 1,3 Kilometer
Der Straßenbau, d. h. weniger die Erbauung neuer Straßen, als
die Erhaltung und die Inſtandſetzung der gerade in Deutſchland durch
die verheerenden Folgen der Kriegs= und Nachkriegszeit ſehr ſchlechten
Straßen, ſtehen im Bvennpunkt der Verkehrs= und Finanzpolitik. In
ungeahntem Maße iſt der Verkehr mit Automobilen und Laſtkraftwagen
in den Jahren nach dem Kriege geſtiegen und damit die Anſprüche, die
an unſere Verkehrsſtraßen geſtellt werden. Alle anderen Länder ſind
in dieſer Beziehung beſſer daran geweſen als wir, weil in Deutſchland
während des Krieges und der Inflation die Ausbeſſerung der Staats=
und Kommmalſtraßen faſt völlig unterbleiben mußte. Erſt in den letz=
ten
Jahren konnte und mußte notgedrungen der Straßenbau wieder
aufgenommen werden.
Damit rückte auch die Frage in den Brennpunkt des Intereſſes, wie
am ſchmellſten und wirtſchaftlichſten die Herſtellung der ſtark demolierten
Straßendechen erfolgen könne. Wenn auch wohl immer noch das Klein=
pflaſter
und neben ihm die Beton=, Holz= oder Aſphaltdecke, der ſoge=
nannte
ſchwere Straßenbelag, an erſter Stelle ſteht, mußten doch Mittel
und Wege geſucht werden, nach Erſatzmitteln, die weſentlich billiger und
möglichſt die gleiche Haltbarkeit und damit Wirtſchaftlichkeit erzielen
laſſen. In England wurde ſeit etwa 5 Jahren mit einem neuen
Straßenbaumittel, mit einem Kalt=Aſphalt, beſte Erfahrungen gemacht
und dieſe Erfahrungen hat man ſich auch in Deutſchland zunutze ge=
macht
. In erſter Linie wurde die große Verkehrsſtraße Königsberg
BerlinMünchen faſt reſtlos hergeſtellt, dann aber auch in Sachſen ein
ausgedehntes Straßennetz, und auch hier bewährte ſich dieſe Neuerung
ausgezeichnet. Der HAC., dem es anzuerkennen iſt, daß er auch dieſer
Frage ſich widmete, hatte Einladung ergehen laſſen zur Vorführung
eines Films, mit einem Vortrag des Stadtbaurats a. D. Georg Fleck
aus Dresden, über Moderner Straßenbau‟. Dieſer Einladung waren
zahlreiche Intereſſenten, vor allem aber auch Vertreter der Staats= und
ſtädtiſchen Bau=, Verkehrs= und Polizeibehörden gefolgt. Der Vor=
tragende
führte etwa folgendes aus:
Unter allen Problemen, die gegenwärtig die öffentliche Verwaltung
und Wirtſchaft beſchäftigen, darf das Problem der Straße als eines der
wichtigſten aber auch ſchwierigſten gelten. Verkehr und Verkehrsbahn
ſtehen in einem zwangsläufigen Verhältwis zueinander, ſie treiben ſich in
ihrer fortſchreitenden Entwicklung wie ein Keil den anderen. In dem
Augenblick, wo dem Verkehr in Kraftwagen ein von dem bisherigen im
Bezug auf Antrieb grundſätzlich abweichendes Verkehrsmittel geboten
wurde, mußte auch die Konſtruktion und Pflege der Straßen ganz neue
Wege einſchlagen. Es ſchien anfänglich, als ob der Straßenbau ſich der
Anpaſſung an den Kraftverkehr nicht gewachſen zeigen ſollte. Es ſchien
faſt unmöglich, die infolge der Kriegs= und Nachkriegszeit arg herunter=
gewirtſchafteten
Straßendecken=Befeſtigungen ſo ſchnell wvie es der mäch=
tig
aufſteigende Automobilverkehr verlangte, allenthalben durchzuführen.
Handelt es ſich doch für Deutſchland um zirka 180 000,00 Km. Land=,
Provinzial= und Kreisſtraßen. Es mußte daher ein Weg eingeſchlagen
werden, auf dem man raſch wenigſtens zu einer vorübergehenden Ab=
hilfe
kommen, die Straßenkörper vor ihrer grundhaften Zerſtörung be=
wahren
und ebene geſchloſſene Dechem ſchaffen konnte, wie ſie der Auto=
mobilverkehr
gebieteriſch verlangt. Dieſen Weg fand wan, indem man
energiſch zur bituminöſen Behandlung der Oberfläche ſchritt und auch
Neuſchüttungen von vornherein mit dem kittendem Bitumen tvänkte, an=
ſtatt
ſie, wie bisher üblich, durch Einſchlemmung von Sand und
Straßenabraum zu binden. Das Ausland, insbeſondere England, waren
uns in dieſer Beziehung beträchtlich voraus. Bei uns trat die Entwick=
lung
erſt nach dem Kriege ein, dann aber ſehr unvermittelt und heftig.
Dieſen bemerkenswerten Fortſchritt, der von allen am Straßenver=
kehr
beteiligten Teilen anerkannt werdem muß, verdanken wir zum größ=
ten
Teil der Einführung des Kalt=Aſphalts. Die Einführung des
Kalt=Aſphalts bedeutet die entſcheidende Wendung zum neu=
z‟

tlichen Straßenbqu. Lange Zeit konnte wan Aſphalt nur in
heißflüſſiger Form oder erhitzter Pulverform für den Straßenbau ver=
ſvenden
, da er in der Natur mur in feſter oder zähflüſſiger Form ge=
funden
wird
Der Redner wendet ſich dann den berſchiedenſten Formen des Kalt=
aſphaltes
zu:
1. Zunächſt können im Flickverfahren die in der waſſergebun=
denen
Straße durch den Verkehr geſchaffenen Schlaglöcher raſch, billig
uind dauerhaft ausgebeſſert werden.
2. Das Oberflächenverfahren iſt beſonders wichtig als Hauptanwen=
bungsform
bei Straßendecken, die aus gutem Material hergeſtellt, feſt
eingefahren und im Allgemeinen noch gut profiliert ſind. Es empfiehlt
ſich, dieſes Oberflächenverfahrem bei Straßem mit lebhaftem Verkehr mit
einer zweiten Behandlung imerhalb von 12 Tagen zu wiederholen.

Kalt=Aſphalt=Verfahren.
3. Eine weitere für den Beſtand unſerer Landſtraßem außerordent=
lich
ſvichtige Verarbeitungsweiſe iſt das Halbtränkverfahren.
Hierbei wird eine vollkommen neue Schüttung in einer Stärke von
etwa 710 Zentimeter feſtgewalzten Schotters vom vornherein mit Kalt=
aſphalt
getränkt, der die Rolle des Sandes und der waſſergebundenen
Straße übernimmt. Selbſtverſtändlich muß die Decke von Zeit zu Zeit
wieder mit einem Oberflächemüberzug zum Erſatz des Verſchleißes ver=
ſehen
werden.
Beläge oder Teppiche. Dieſe eignen ſich für die Her=
ſtellung
einer ebenen fugenloſen Decke auf altem unebenen Steinpflaſter
in Straßen mit geringem und mittlerem Verkehr. Werden dieſe Be=
läge
nach Friſten von einigen Monaten und ſpäter nach Ablauf von
einem Jahr noch einwal oberflächlich mit Colas beſtrichen und abge=
ſplittet
, ſo bildet ſich ein Belag in einer Stärke, der auch lebhafterem
Verkehr viele Jahre lang Widerſtand leiſtem dürfte.
Nun gab der Redner anhand von Vergleichsziffern einen Beweis der
Wirtſchaftlichkeit des Colas=Kalt=Aſphalt=Verfahrens.
Aus einer Gegenüberſtellung der Koſten pro Quadratmeter und
Lebensdauer für Kleinpflaſter Walzaſphalt und Colas=Kalt=Aſphalt
(Tränkverfahren) ergibt ſich, daß für Kleinpflaſter bei 6prozentiger Ver=
zinſung
1,20 RM. pro Quadratmeter, für Walzaſphalt 1,06 Mk. pro
Quadratmeter und für Colgs=Kalt=Aſphalt 0,63 RM. pro Quadratmeter
aufzuwenden ſind.
Hier, ſei auch ausdrücklich auf die hygieniſche Notwendigkeit der
peinlichen Staubbeſeitigung hingewieſen, die namentlich für die Wohn=
ſtraßen
der Städte und Dörfer im Vordergrund ſteht. Dafür genügen
aber die leichten Bauweiſen der Oberflächenbehandlung und der Trän=
kung
mit Kalt=Aſphalt. Ueberſehen darf nicht werden, daß bedeutende
wirtſchaftliche Erſparniſſe an den Unterhaltungskoſtem der Fahrzeuge in=
folge
ihrer Schonung auf derart gut gepflegten Straßen von ſelbſt ein=
treten
.
Die Verwendung von Colas=Kalt=Aſphalt für den Straßenbau hat
in Deutſchland während der letzten drei Jahre außerordentliche Fort=
ſchritte
gemacht. Von den insgeſamt 3350 Kilometer Staatsſtraßen ſind
z. B. in Sachſen in dem Jahren 1926 und 1927 bereits 38 Prozent mit
Colas behandelt worden. Aehnliche Verhältniſſe weiſen die Provinz
Hannover, Württemberg und Bayern auf.
Auch in Heſſen hat ſich bisher die Provinzialdirektion Starken=
burg
mit dem Problem der Verwendung des Kalt=Aſphalt=Verfahrens
für den zukünftigen Straßenbau beſchäftigt und rund 100 Kilometer für
das Jahr 1928 in Auftrag gegeben, und zwar in Kalt=Aſphalt= Aus=
führungen
. Neben dieſen bereits vom Provinzialtag im November
1927 gebilligten Ausführungen iſt weiterhin vorgeſehen, 16 Kilometer
Provinzialſtraßen im Neckar= und Maintal zu verbreitern, zu walzen
und mit Oberflächenbehandlung zu verſehen, ſo daß ſich die Kalt= Aſphalt=
ſtrecken
, die zur Ausführung kommen werden, auf 116 Kilometer erſtrek=
ken
. Auch der Bedarf für die laufende Unterhaltung iſt voranſchlags=
mäßig
um rud 25 Prozent evhöht worden. Bei günſtiger Wirtſchafts=
entwicklung
darf auf die Durchführung eines erweiterten Programms
unter größter Beſchleunigung gerechnet werden.
Der Nedner ſchloß mit dem Hinweis darauf, daß es für die glückliche
Löſung des Straßenproblems auf vaſches und wirtſchaftliches Arbeiten
ankommt. Wir müſſen den Vorſprung vollends einzuholen ſuchen, den
das Ausland infolge der für Deutſchland ſo ſchweren erſten Nachkriegs=
und Inflationsjahre gewinnen konnte. Nach den Vorgängen der letz=
ten
drei Jahre dürfte die Hoffnung berechtigt ſein, daß es gelingen
wird, mit Hilfe des Kalt=Aſphaltes binnen wenigem Jahrem das Reichs=
ſtraßennetz
und die Straßen der Städte wieder allgemein auf eine Höhe
zu bringen, die für die Entwichklung des Verkehrs und damit unſerer
Wirtſchaft unbedingt notwendig iſt.
Der Präſident des HAC., Erbgraf Alexander zu Erbach=
Erbach, der vor Beginn des Vortrages die Erſchienenen herzlichſt be=
grüßt
hatte, ſprach am Schluß dem Redner den herzlichſten Dank der
Verſammlung für ſeine intereſſanten Ausführungen aus. Auf Ein=
ladung
der Colas A.=G. fuhren dann ſämtliche Teilnehmer in Kraft=
omnibuſſen
und zahlreichen Privatautomobilen nach Gräfenhauſen, um
an Ort und Stelle die Arbeiten dieſer Straßenherſtellung zu beſichtigen.
Am Montag wurde die Straße nach Gräfenhauſen in Angriff genom=
men
und ſchon jetzt ſind viele Kilometer mit dieſem Kalt=Aſphalt= Ver=
fahren
hergeſtellt. Der Bau geht alſo außerordentlich ſchnell, die
Leiſtung, ſo wie hier gearbeitet wird, erreicht pro Tag 11,3 Km. Das
erweiſt überzeugend die Ueberlegenheit dieſer Art Straßenbaus gegen=
über
anderen Verfahren. Hoffen wir, daß es dazu führen wird, mög=
lichſt
bald alle ſchlechten Straßen, nicht nur in Heſſen, ſondern in ganz
Deutſchland, verſchwinden zu laſſen.
*

Darmſiadt im Wandel der Zeiten.
Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Bei dem Vortragsabend am Donnerstag ſprach Herr Philipp
Weber, der Vorſitzende der Vereinigung, über das Thema: Darm=
ſtadt
im Wandel der Zeiten‟ Einleitend gab der Redner
zunächſt in großen Zügen einen Ueberblick über den Werdegang unſerer
Stadt. Führte dann von da aus ſeine Zuhörer an Hand zahlreicher
Lichtbilder der Stadtmauer entlang durch die alten Gaſſen und Ecken;
über den Ballaun (Ballonplatz), Ochſengaß Marktſtraße, Brand=
gaſſe
, Hinkelsgaß, Zwerchgaſſe (Kleine Ochſengaſſe), Geiſtberg,
Hechelgaſſe (Holzſtraße), Amſelgaſſe (Schuſtergaſſe), An die Katzen=
mauer
(Obere Große Kaplaneigaſſe), Hundsſtällergaſſe‟ (Ein Teil der
Gr. Kaplaneigaſſe), Viehhofsgaſſe Untere Gr. Kaplaneigaſſe, Pfarrer
Braunen Gäßchen (Kleine Kaplaneigaſſe), Schultheißenbaugaſſe‟
(Schulzengaſſe), Stinkgäßchen (Neugaſſe), Rittſtein (Obergaſſe), Birn=
garten
(Alexanderſtraße). Alte Vorſtadt (Magdalenenſtraße), über
das Brückelchen (Kl. Bachgaſſe), Hechelgaſſe (Holzſtraße), durch die
Ecken wie z. B. das Sprinzeneck, Statpeneck Bäcker Kochen Eck,
(Ecken auf der Obergaſſe), Küfer Pfeifers Eck (an der ehemaligen
Schulzengaſſe), Klecker Eck (bei der Gr. Kaplaneigaſſe). In des Betze
Eck, bekannt aus dem Datterich und längſt verſchwunden. Die Stadt=
tore
wurden paſſiert: Sporertor am Ausgang der Magdalenenſtr.,
abgebrochen 1810. Beſſungertor bei der Kirchſtraße, der letzte Reſt
fiel 1862. Frankfurtertor nächſt dem Mathildenplatz, 1809 abgebrochen.
Maintor beim heutigen Gerichtsgebäude zu Anfang ds v. Jahrh.
abgetragen. Jägertor am Ausgang der Alexanderſtraße aus 1674.
Das ehemalige Neue Tor beim Prinzen Emil, ſchon 1457 erwähnt, und
das ſpätere Neue Tor am Stadteingang beim Ernſt=Ludwigs=Platz und
noch ſpäter beim Luiſenplatz, deſſen Reſte um 1809 verſchwanden. Rhein=
tor
am Ausgang der Rheinſtraße, wovon die Kunſthalle noch ein Ueber=
reſt
iſt, 1829 abgebrochen. Dann zogen die alten Bauten wie Pädagog,
Schoberſches Haus, Wilder Mann, Alte Stadtkapelle, das Schloß in
ſeinen verſchiedenen Perioden, Weißer Turm als Stadtbefeſtigung u. ſo
manches alte Haus an den Beſchauern vorüber und wurden mit der
Geſchichte belebt. Das Darmſtadt des vorigen Jahrhunderts, mit ſeinen
Gaſſen und den heutigen Altſtadtdurchbrüchen warde durchſtreift und
manche Erinnerung aus ker Vergeſſenheit herausgeholt. Häuſer am
Marktplatz, die jetzt ein anderes Geſicht haben, Partien an dem heutigen
Schillerplatz, der ehemaligen Inſel, die alte Meierei mit ihrem Idyll
am Herrngarten, Partien am ehemaligen Kleinen Woog, mit den Bleich=
gärten
, der alte Mühlweg, Merckiſche Fabrik am Schwimmbadplatz
und ſo manches andere erſtand vor den Augen der Hörer und wurde
wieder lebendig. Der zahlreiche Kreis der Anweſenden ſpendete
reichen Beifall, und mit Dankesworten an den Redner des Abends,
ſchloß der 2. Vorſitzende, Herr Wilhelm Kaminsky, die Verſammlung.
Nächſter Vortragsabend am 10. Mai; es ſpricht Herr Dr. Adolf Müller,
über: Juſtus von Liebig und ſeine Beziehungen zu Darmſtadt.

Bund Königin Luiſe. Zu der am Mittwoch, den 2. Mai, ſtatt=
findenden
Pflichtverſammlung im Alpenzimmer bei Sitte, Karlsſtraße,
werden die Kameradinnen gebeten, vollzählig zu erſcheinen.

In der Ausſtellung Der Menſch, finden heute Sonnrag
zwei ärztliche Führungen ſtatt, und zwar um 3 Uhr nachmit=
tags
und 7.30 Uhr abends.

Sängerluſt=Konzert am Sonntag, den 29. b. M., nachm. 4 Uhr,
in der Otto=Berndt=Halle, Alexanderſtraße 22. Das Hornquintett von
H. Heiß mußte plötzlich eingetretener Umſtände halber aus der Vor=
tragsfolge
herausgenommen werden. Dafür gelangt ein anderes Werk
von H. Heiß: Variationen und Fuge für Flöte und Klavier über ein
eigenes Thema zur Uraufführung, das im Jahre 1922 entſtanden iſt.
Die Flötenpartie übernahm Herr Kammermuſiker Martin Geißler vom
Heſſiſchen Landestheater.

RE
Vetuinsung von Autwertangsgugaben.
Zur Beischreibung der Jahreszinsen für 1927
werden hiermit neu aufgeruten:
Die aiten Sparbücher Wr.
100 0o1.Io000
Aufgerufen sind mithin:
Die alten Sparbücher Mr.
Am iBo oog
(St. 7262
Kassestunden: Vormittags von 81 Uhr
Nachmittags von 34/, Uhr.
Samstags nachmittags geschlossen.
Aufwertungsstelle Im 1. Stock
Bradtisohe Bparkasse Barmstadt

Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Waltraute Biſchoff, Tochter unſeres beliebten Helden=
baritons
, gibt am Mittwoch, 9. Mai, im Muſikvereinsſaal ein Klavier=
Konzert mit Werken von Bach, Beethoven, Schubert und Chopin. Aus
mehreren künſtleriſchen Veranſtaltungen ſchon aufs vorteilhafteſte be=
kannt
, wird ſie mit ihrem erſten ſelbſtändigen Konzert ſicherlich großem
Intereſſe begegnen. Karten bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9
(Telephon 2560) und an der Abendkaſſe.

Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Ainzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krifik.
Train=Vereinigung 18. Die Kameraden werden auf
die am Mittwoch, den 2. Mai, im Hotel Prinz Karl ſtattfindende
Monatsverſammlung aufmerkſam gemacht. Wir bitten um vollzähliches
Erſcheinen, da ſehr wichtige Mitteilungen hinſichtlich unſeres Denkmals
auf der Tagesordnung ſtehen.
Im Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtraße) findet heute
Sonntag abend Konzert mit Tanz ſtatt. Der Beſuch iſt zu empfehlen.

Nun bebt das Wandern an!
Seit Jahrzehnten arbeitet der Odenwaldklub in unſerem
Heimatland. Ihn führt die Liebe zur Heimat an ſein Werk. Liebe zur
Heimat treibt die Männer, die ſich im Odenwaldklub zuſammengetan,
Ihre Arbeit iſt gar vielgeſtaltig. Sie wollen wandern und dabei die
Schönheit der Heimat genießen. Sie wollen in der unter recht beträcht=
lichen
Koſten vor zwölf Jahren geſchaffenen Dorflinde, in den Tages=
blättern
und allerlei Zeitſchriften denen, die daheim bleiben, Luſt
machen zu ähnlichen Wanderfahrten. Sie wollen ihren Mitbürgern
die Augen öffnen für all das, was die Heimat Schönes und Gutes hat
und was ſie Schönes und Gutes braucht. Sie wollen mithelfen, das
wertvolle Erbe der Alten dem kommenden Geſchlecht zu erhalten; ſie
wollen mit dazu beitragen, wo es Not tut, zu beſſern und zu fördern.
Mancherlei Werke ſind im Laufe der Jahrzehnte geſchaffen worden.
Nicht nur für die Mitglieder ward das große Netz der Wegbezeichnung
im Odenwald angelegt. Tauſende und Abertauſende folgen vor allem
in der jetzt wieder angebrochenen Wanderzeit fröhlich den bunten Weg=
zeichen
. Aber denken auch alle daran, mit welchem Geldaufwand der
Odenwaldklub dieſe ſo ſichere Führung hat entſtehen laſſen und alljähr=
lich
erneuert? Zwei weithin ſichtbare Türme hat allein die Ortsgruppe
Darmſtadt im Odenwald errichtet: vom Felsberg bietet der Ohlyturm.
von der Neunkircher Höhe der Kaiſerturm weithin reichende Umſicht.
Viele ſteigen empor und freuen ſich des heimatlichen Bildes. Freilich.
welche Geldlaſt mit den Türmen dem Odenwaldklub auferlegt iſt, dar=
über
machen ſich nur Wenige einmal ihre Gedanken. Doch ſollte es ſo
ſein: Wer die Wegbezeichnungen regelmäßig benutzt, wer die Früchte
ſelbſtloſer Arbeit der Männer des Odenwaldklubs genießt, des ſollte
auch an ſeinem Teil ein Scherflein dazu beitragen, dieſe Tätigkeit durch
Mitgliedſchaft bei einer Ortsgruppe zu unterſtützen. Der Odenwald,
klub braucht die Mithilfe weiter Schichten heimatliebender Bevölkerung.
Nur dann kann ſein Wirken für die Heimat auf die Dauer erfolgreich
ſein, wenn es von recht vielen erkannt und unterſtützt wird. Meldun=
gen
nehmen entgegen alle Mitglieder des Odenwaldklubs und der Rech,
ner, Kaufmann Rob. Bergmann, Wilhelminenſtraße 19.

Die Sumpfdotterblume blüht.
WSN. Sie iſt eine der bildſchönſten Blumen, die der frühe Früß,
ling bringt. Schon Anfang April kommen die erſten Blüten, und nu
ſteht die Pflanze in ihrer beſonderen Schönheit. Gerade dieſe Dotter=
blume
vermag die blumenhungrigen Ausflügler zu lehren, einen Straf
zu binden, einen Strauß von beſonderer Schönheit, ohne daß d
Naturfreund und der Naturſchützer über die Zerſtörer in der frein
Blumenwelt zu ſchelten und ſich zu ärgern braucht. Ein Strauß au
dieſen Blumen zuſammengepreßt iſt ſchon kein Blumenſtrauß mehr, ü
ein ſinnlos gelber Klecks. Abe= zwei, höchſtens vier dieſer Stengel neſt
Blättern, Knoſpen und Blüten locker zuſammengefaßt in eine nicht zu
große Vaſe geſtellt und ein idealer Blumenſchmuck erfreut das Herz
und ziert das Zimmer. Denn alle Teile der Sumpfdotterblume ſind
ſchön, wenn ſie ſich, ihrem Wochstum gemäß, auch in abgeſchmittenem
Zuſtand entfalten können. Unſere Dotter=, Sumpfdotter= oder Kuh=
blume
(Caltha palusiris) hat eine Vergangenheit, und namhafte Bota=
niker
haben ſich mit ihr befaßt. Im Mittelalter hieß die Pflanze
botaniſch Chryſanthemum, im Volksmund Goldwieſenblume. Dagegen
hieß unſere heutige Ringelblume Caltha oder Calthula, die ſich dann
offiziell in Calendula wandelte. Im Mittelalter galt die Sumpfdolter=
blume
als ein beachtenswertes Heilmittel gegen Gelbſucht. Blätter
und Blüten wurden in Wein gekocht und als Tee getrunken. Gegen
hitzige Augengeſchwüre wurden dieſe gleichen Beſtandteile in Waſſer
ausgezogen getrunken. Gegenſätzlich ſtellen ſih noch heute die Land=
wirte
zu dieſer Pflanze. Die einen ſehen ſie nicht gern auf ihrer Wieſe,
weil ſie wegen des bitteren Geſchmackes ein ſchlechtes Futter abgeben,
die anderen ſchätzen ſie gerade der bitteren Schärfe wegen, und ſie gilt
ihnen als ein gutes Kuhfutter. Daher mag wohl auch ihr Name Kuh=
blume
herrühren.

Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung am Donners=
tag
, den 3. Mai 1928, um 17 Uhr, und ſoweit erforderlich Frei=
tag
, den 4. Mai 1928, um 17 Uhr, im Rathaus. Tagesordnung:
Voranſchlag für 1928.
Aus den Parteien.
Sparerbund, Ortsgruppe Darmſtadt. Am vei=
gangenen
Montag hielt die Ortsgruppe des Sparerbundes ( Hypotheken=
gläubiger
= und Sparer=Schutzverband) in der Aula des Ludwig=Georgs=
Gymnaſiums ihre diesjährige Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende
Profeſſor Axt trug den Jahresbericht, der Rechner Reallehrer i. R.
Kaffenberger den Kaſſenbericht vor, die beide einſtimmig geneh=
migt
wurden. Bei der Vorſtandswahl wurde der ſeitherige Vorſtand
einſtimmig wiedergewählt und ihm das Recht gegeben, ſich durch Zu=
wahl
zu ergänzen. Darauf berichtete der Ehrenvorſitzende der Orts=
gruppe
, Herr Oberlandesgerichtspräſident i. R. Dr. Beſt, Mitglied
des Reichstags und Heſſiſchen Landtags, über die Tätigkeit der Abge=
ordneten
der Volksrecht=Partei im Reichstag. Ausgehend von der
Novelle zum Aufwertungsgeſetz vom Jahre 1927 behandelte er die Fre
der Inflationsverkäufe, der Entſchädigung der Auslandsdeutſchen und
onſtigen Liqugidationsgeſchädigten, die in ungenügender Weiſe erfolgt
ſei. Auch über die Ablöſung der Kriegsanleihen und der Schuldner der
Länder und Gemeinden verbreitete er ſich und legte dar, wie die An=
träge
der Fraktion der Volksrecht=Partei im Heſſiſchen Landtage die
Aufwertung der Sparkaſſen, der Heſſiſchen Landeshypothekenbank und
der Gemeinden verbeſſern wollen. Der Vorſitzende dankt dem Redner
für ſeine Ausführungen ſowie für ſeine Tätigkeit im Reichstag und im
Landtag, vor allem aber dafür, daß er ſich bereitgefunden hat, die
Spitzenkandidatur auf der Reichsliſte der Volksrecht=Partei ſowie in den
Wahlkreiſen Heſſen und Heſſen=Naſſau zu übernehmen. Sodann be=
richtete
er über die ſonſtige Tätigkeit der Landtagsabgeordneten der
Volksrecht=Partei im Heſſiſchen Landtag zugunſten der Sparer und
Rentner und weiſt auf die Bedeutung der bevorſtehenden Reichstag=
wahlen
für dieſe Wahlkreiſe hin. Mit der Aufforderung zur Unler=
ſtützung
bei der Wahl durch Kampfſpenden, eifrige Mitarbeit und A=
ſtimmung
ſchließt er die Verſammlung.
Deutſchnationaler Frauen=Ausſchuß. An u.
monatliches Zuſammenſein, das diesmal in einer Abendverſammlun
nächſten Mittwoch, 2. Mai, abends 8 Uhr, im Saale bei Sitte ſein ſol,
werden unſere Mitglieder und Freunde noch einmal erinnert und dri=
gend
um ihr Erſcheinen gebeten. Fräulein Hannah Brandt vom Reichs
frauenausſchuß in Berlin wird ſprechen.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlel De
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umſt
der Einſender verantiwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, 1önnen nichl
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden.
Große Erregung herrſcht ſeit Wochen unter den kleinen Geſchäfts
leuten von Bensheim und Auerbach. Dieſelben werden von Steuer=
kontrolleuren
des Finanzamtes Zwingenberg beſucht, welche die Nac
prüfungen der Umſatz= und Einkommenſteuer von 1927 vornehmen. 2N
bei ſtellte in Bensheim in einem kleinen Geſchäftshaus, der Aontrollem
die Frage, woher ſie denn das Geld hätten für die Reparatur, die eben
Es iſt denn doch ein ſtarkes Stück der
am Hauſe gemacht werde?
Finanzämter, bei dieſen kleinen Geſchäftsleuten auch noch ſchilquoſe
Steuerkontrollen zu halten, über bezahlte Steuern. Das Finanzam
Zwängenberg müßte denn doch wiſſen, daß ſich faſt alle Kleinbetrieb=
kaum
über Waſſer halten können, und man muß ſich wundern, daß dieſe
Geſchäfte überhaupt noch Steuern bezahlen können.

K

T.Mch. 5306

K6
Kip8 Teckeniassch
bieint nickt-hirtetlält keine Ränce
Kf

Tageskalender für Sonntag, den 29. April 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19 Uhr, Ende B/ Uhß=
Kleines Haus, Anf.
Sonntagsfremdenmiete: Die Zauberflöte‟
14½ Uhr, Ende 16½ Uhr: Humſti=Bumſti. Anf. 20 Uhr, Ende
22 Uhr: Das Spiel von Liebe und Tod. Orpheum, abenoe
20 Uhr, Film: Gern hab ich die Fraun geküßt. Konzerke
Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Welie
haus Maxim, Waldſchlößchen, Bismarckeck, Frankfurter Hof, Raſſe
Egenrieder, Stadt Mürnberg, Reichskrone, Kaffee Jöſt, Rummelplat,
Otto=Berndt=Halle,
Zur Waldkolonie, Orangeriehaus.
gerluſt.

Der Menſch von 1021 Uhr auf der Mathildenhöhe
vorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Thenrk

[ ][  ][ ]

Nummer 119

Somkag, den 29.Aprül 1928

Seite 7

Aus Heſſen.

Aa. Eberſtadt, 28. Axril. Hohes Alter. Der hier im Ruheſtand
lebende Pfarrer Kaiſer konnte Mitte dieſer Woche ſeinen 84. Ge=
burtstag
begehen. Theateraufführung. Wie zuverläſſig
berlautet, wird am Sonntag, den 6. Mai, von einer Frankfurter
Theater=Direktion im Saalbau Zum Schwanen eine Aufführung der
Königskinder vorgenommen. Die Aufführung wird um deſſentwillen
ſehr intereſſant, da ungefähr 80 Knaben und Mädchen der hieſigen
Volksſchule mit ausdrücklicher Genehmigung der Schulleitung aktiv mit=
wirken
dürfen. Die Hälfte des Reinertrages ſoll dem Fonds minder=
bemittelter
Eberſtädter Kinder zufließen. Die Einſtudierung mit den
Kindern beginnt in den nächſten Tagen. Wahlkartei. Die
Wählerliſten für die bevorſtehende Reichstagswahl liegen ſeit Sonntag
bis einſchließlich Sonntag, den 6. Mai, auf der Bürgermeiſterei zur
Einſichtnahme der Wähler offen.
4a. Pfungſtadt, 28. April. Wanderung. Der Turnverein
unternimmt am Sonntag, den 29. April, ſeine 4. Wanderung. Mit der
Bahn geht es bis Weinheim. Von da ab Marſchtour über Geiersberg,
Eichelberg und Strahlenburg nach Schriesheim. Preiskegeln.
Der Kegelklub Gut Holz nimmt am Sonntag die Fortſetzung des
Preiskegelns auf der Gambrinus=Kegelbahn vor. Gasverſor=
geung
. Pfungſtadt iſt ſeit kurzem in vollem Genuß der Darmſtädter
Gasverſorgung. Die Gaszuleitung zwiſchen Darmſtadt iſt vollkommen
fertiggeſtellt. Auch das Ortsrohrnetz iſt bereits in der Hauptſache fer=
tig
. Das Kochen mit Gas und die ſonſtigen Annehmlichkeiten der Gas=
verforgung
werden überall mit Befriedigung aufgenommen.
Aa. Eich bei Pfungſtadt, 28. April. Der Voranſchlag für
das Rechnungsjahr 1928 liegt ſeit Samstag eine Woche lang bei Bür=
germeiſter
Gilbert zur allgemeinen Einſichtnahme offen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. April. Feueralarmprobe. Am
konmenden Sonntag, den 29. d. M., morgens 5½ Uhr, findet ein
Probeweiſer Feueralarm ſtatt, bei dem auch die Alarmſirene in Tätig=
keit
geſetzt wird. Die Einwvohnerſchaft von hier und Umgegend wird
hierauf aufuerkſam gemacht. Die Wählerliſte, für die am 20. Mai
Ifd. Js. ſtattfindende Reichstagswahl liegt in der Zeit von Sonn=
tag
, den 29. April, bis einſchließlich Sonntag, den 6. Mai Ifd. Js wäh=
rind
der Dienſtſtunden auf dem Rathaus zur Einſicht offen. Die in
dem zur Gemarkung Nieder=Namſtadt gehörigen Waldersteich aufgefun=
dene
unbekannte weibliche Leiche konnte ſchnell erkannt werden. Es
handelt ſich um eine aus Darmſtadt ſtammende Handwerkersfrau. Dem
Vernehmen nach ſoll die Frau in der letzten Zeit ſehr nervenleidend ge=
weſen
ſein. Es liegt offenbar Selbſtmord vor.
G. Ober=Ramſtadt, 27. April. Nachdem die Voranſchläge der Ge=
meinde
und des Gemeindewaſſerwerks für 1928 Ri. vom Gemeinderat
dunchberaten, liegen ſie vom 30. d. M. ab eine Woche lang auf dem
Büirgermeiſtereibureau offen. Zu der beſchloſſenen Umlage werden auch
die Ausmärker herangezogen.
r. Babenhauſen, 26. April. Am 1. Mai d. J. begeht die hieſige
Eiſengießerei und Herdfabrik ihr 25jähriges Geſchäftsjubi=
Täum. Im Jahre 1903 vow den Herren Brückner und Fuchs gegründet,
war der aus kleinem Anfängen beſtehenden Eiſengießerei eine blühende
Entwicklung beſchieden. Als Arbeitsſtätte dient dem jungen Unterneh=
men
die geräumige, ehemalige Reitbahnhalle der Roten Dragoner. Schon
im zweiten Geſchäftsjahre wurde die Herdfabrikation aufgenommen.
Während des Krieges mußte ſich die Fabrik wie gar wiele andere Unter=
nehmen
vollſtändig umſtellen. Pioniergeräte ud dergl. wurden herge=
ſtellt
. Dem regen Geſchäftsgeiſt und der umſichtigen Geſchäftsführung
der Eiſengießereibeſitzer iſt es gelungen, ihren weit ud breit bekannten
Betrieb durch alle Klippem der Kriegs= und Nachkriegszeit glücklich hin=
durchzuſteuern
und auf die jetzige Höhe zu bringen. Die Belegſchaft
ſweiſt zurzeit zirka 40 Arbeiter auf, denen Verdienſtmöglichkeit am Platze
geboten iſt. Unter ihnen feiert der Former Ad. Maus ſein B5jähriges
Arbeitsjubiläum bei der Firma. Die jetzigen Geſchäftsinhaber der Eiſen=
gießevei
und Herdfabrik ſind die Herren Korn und Hartmann aus
Aſchaffenburg a. M.
Be. Groß=Ulmſtadt, 2. April. Gemeinderatsſitzung. In
Dder geſtrigen von Bürgermeiſter Lampe geleiteten öffentlichen Sitzung
turde folgendes beſchloſſen: Die Inneuarbeiten an dem Gruppenwohn=
Haus der Zwölfapoſtelgaſſe werden wie folgt vergebem: a) Weißbinder=
arbeiten
: Johannes Landzettel 3., Karl Landzettel und Karl Heimer
Zur Mindeſtforderung von 6385 Mark: b) Schreinerarbeiten: Johannes
Reff zum Preiſe von 6013 Mark. Die Forderung der Mitbewerber
lauteten auf 72407299 und 7350 Mark. c) Schloſſerarbeiten: Geor
te
Adam Melius zum Angebot von 620,88 Mark. Die höherem Angel
waren: 645 und 688 Mark. d) Glaſerarbeiten: Heinrich Ludwig Mi
zum Preife von 1089 Mark. Die Berechnung des Mitbewerbers betrug
1105 Mark. e) Waſſer= und Abortleitung: Johannes Ohl 5. zum Preiſe
von 1669 Mark. ) Waſſerleitung: Karl Morr zum Preiſe von 546 Mk.
*)Lichtanlagen: Auguſt Emmerich zum Preiſe von 855 Mark. Der
Sportplatz ſoll in zweckentſprechender Weiſe hergerichtet werden. Die
Arbeiten ſollen als Notſtandsarbeiten beim Kreisarbeitsnachweis in
Dieburg angemeldet werden. Der Ueberſchuß des Vevſuchsfeldes der
Höheren Landwirtſchaftsſchule im Betrage von 126 Mark wird dem Ver=
uchsfeldfonds
der Höheren Landwirtſchaftsſchule bei der hieſigen Spar=
and
Darlehnskaſſe überwieſen. Das Baugeſuch des Adam Metzger 2.,
Friſeur in der Kaiſerſtraße (Umbau ſeines Wohnhauſes), wird geneh=
aiigt
. Der untauglich gewordene Ziegenbock wird zum Preiſe von
3 Mark an Johann Auguſt Freund abgegeben. Auch ſoll ein untauglich
gewordener Faſeleber zum Schlachten verkauft werden. Der Gemeinde
wird von ſeiten der Landwirtſchaftskammer ein Stationsbullen zuge=
eilt
; dafür zahlt ſie einen Zuſchuß zu den Beſchaffungskoſten von 1000
Mark. Der Schlammtransportkarren, der bei der Reinigung der
Tanaliſation nötig iſt, wurde von Karl Morr für 237 Mark geliefert.
Die Auszahlung dieſes Betrages wird genehmigt. Die Bewohner der
Beedengaſſe ſind um die Anbringung einer Anſchlagstafel eingekommen.
Dem Geſuch wird ſtattgegeben mit der Bedingung, daß die Antragſteller
Uir die Koſten aufkoyrmen. Die bei der Entwäſſerung des Seegrabens
rur Hauſe des Gärtners Fengel entſtandenen Koſtem von 237 Mark ſol=
en
bei der Feldbereinigung als Rückzahlung angefordert werden.
m. Beerfelden, 27. April. Verſchiedenes. Geſtern abend bot
ie Firma Lanz=Mannheim im Grebſchen Saal hier dem Publikum eine
Filmvorführung unentgeltlich, die einen recht ſchönen Verlauf nahm.
Die Darbietungen umfaßten u. a. hauptſächlich das Gebiet der Dreſch=
jaſchinen
und was damit zuſammenhängt, und Bulldogge, deren einer
vn der genannten Firma im hieſigen Waſſerwerk zur größten Zufrieden=
eit
im Betricb iſt. Außerdem erhielt man durch die Darbietungen
inen Einblick in die Abeitsmethoden in den Betrieben der Firma.
Sine weitere Filmvorführung iſt kommendem Dienstag in der hieſigen
eirche: ... und hätte der Liebe nicht‟. Dieſelbe ſteht im Dienſte der
juneren Miſſion, ähnlich dem im vergangenen Jahr dargebotenen
Oberlin=Film: Sprechende Hände, der bei den Beſuchern tiefen Ein=
ruck
machte. Den Vorverkauf der Karten übernahm die Firma Edel=
rann
und Willenbüicher. Der V.f.R., 1. Mannſchaft, trägt am Sonn=
ag
ein Freundſchaftsſpiel aus mit der 2. Mannſchaft vom V.f. L. Michel=
adt
; am Vormittag verſammeln ſich auf dem Sportplatz die Jugend=
chen
, die gewillt ſind, ſich einer zu gründenden Schülermannſchaſt an=
irſchließen
. Der Verein Fr. Fußballſport ſpielt in Erbach gegen den
ortigen Bezirksmeiſter, die hieſige 2. Mannſchaft hat auf dem hieſigen
Sportplatz ein Treffen mit der erſten Mannſchaft Vielbrunn i. O.
it dem Poſthausneubau kann nun kommende Woche begonnen
derden, da der Zuſchlag als Ergebnis der kürzlichem Submiſſion erfolgt
*, die Roharbeiten wurden der Firma Georg Reitzel 9., Groß=Zimmern,
Bertragen, die nun auch die Uebernahme der Grundarbeiten mit Ab=,
ahr zur Uebernahme ausſchreibt. An dem am 6. Mai in Michelſtadt
attfindenden Bezirkswettſchreiben beteiligt ſich auch der hieſige Steno=
abhenverein
, der ſeine Mitglieder zu einem recht lebhaften Beſuch der
ebungsſtunden auffordert.

Frühling am Neckar und im Odenwald.

Von ſtud. phil. Georg Tyrolf.

Schloß Lichtenberg i. Odw., Mitte April 1928.
Es iſt für uns Deutſche vielleicht keine ſchönere Reiſe als eine Fahrt
in die Lande des erſten deutſchen Frühlings, in die lachenden Täler
des Neckars und Mains, in die rauſchenden Forſte des Odenwaldes, in
die grünende und blühende ſonnige Ebene des Rheins! Hier, im
Südweſten unſeres Vaterlandes, niſtet ſich der Lenz um Wochen früher
ein als im mittleren und nördlichen Deutſchland; hier, im Rheingau
zwiſchen Wiesbaden und Baſel erkämpft der Frühling ſeinen erſten Sieg
über die Stürme des Winters; von hier aus nimmt er ſeinen Einzug
in alle deutſchen Lande. Hier, an der von Darmſtadt nach Heidelberg
führenden Bergſtraße, liegt jenes beneidenswert ſonnige und ſchöne
Gebiet, das der fruchtbarſte Garten unſeres Vaterlandes iſt. Sanfte
Berghügel dehnen und ſtrecken ihre weichen Rücken behaglich unter den
wärmenden Strahlen der Sonne. Früher als bei uns daheim lädt
hier die gütige Himmelskönigin Bäume und Sträucher mit zärtlichem
Streicheln und Liebkoſen zu dem alljährilchen Blütenfeſt ein. Die
Mandelbäume vermögen der freundlichen Einladung am wenigſten zu
widerſtehen. Sie legen zuerſt ihren weißen Schmuck an und geben ſo
den Auftakt zu jenem großartigen Feſt, zu dem ſich bald auch die
Pfirſich= und Aprikoſen= die Aepfel=, Birnen= und Kirſchbäume in ihrem
weithin leuchtenden Blütenſchmuck einfinden. Wanderſt du dann in der
Mitte des Monats April die Bergſtraße entlang, ſo grüßt dich zur
Rechten und zur Linken ein einziges wallendes und wogendes, duftendes
und leuchtendes Blütenmeer. Und wenn du der Sprache der Bäume
zu lauſchen verſtehſt, dann wirſt du ſie raunen hören von der Schön=
heit
und dem Segen des Landes, in dem ſie verwurzelt und aufgewachſen
ſind, in dem ſie jetzt blühen und im Herbſt Frucht tragen werden.
Mitten in dieſem reizvollen Gebiet liegt eine romantiſche Stadt,
deren Namen in der ganzen Welt einen freudigen Klang hat: Heidel=
berg
, die Perle des Neckartales. Man möchte recht vielen das Glück
wünſchen, die alte, herrliche Stadt mit ihrem Kleinod, der epheuumrank=
ten
Schloßruine, einmal im Strahl der lachenden Frühlingsſonne zu
ſchauen. Es iſt ſchwer, dort oben auf dem Schloßturm zu ſtehen, mit
dem vollen Blick hinunter in das blühende und ſingende Tal des rau=
ſchenden
Neckars, und in dieſem Augenblick kein Poet zu werden. Hier
ſtand die Wiege jener deutſchen Romantik, die auf die Vergangenheit
unſeres Volkes zurückgriff, um von ihr neue Kraft und neue Bildungs=
ideale
zu ſchöpfen; hier erſchell zum erſten Male des Knaben Wunder=

horn und fand in den Bergen ein tauſendfaches Echo. Arnim, Bren=
tano
, Matthiſſon, Görres, Hölderlin, Eichendorff, Schenckendorff und
Jean Pauk: Sie alle weilten einmal in den Mauern dieſer verträumten
Stadt und freuten ſich ihrer Schönheit. Goethe erlebte in Heidelberg
entſcheidende Stunden; hier in der freundlichen Neckarſtadt ward, ihm
das Glück zuteil, mit der Verehrung und Liebe einer jugendlichen
Freundin, Marianne von Willemer, beſchenkt zu werden. Lenau und
Hebbel haben, ergriffen von der Schönheit der Landſchaft, in Heidel=
berg
gedichtet. Endlich hat Scheffels Alt=Heidelberg, du feine den
Ruhm der alten Studentenſtadt in alle Welt hinausgetragen. Aber ſo
viel Heidelberg auch ſchon beſungen ſein mag und ſo oft es auch in
Zukunft noch Anlaß zu rühmenden und preiſenden Gedichten und Lie=
dern
geben wird: Ganz wird man ſeine Schönheit nie in Worten
wiedergeben können. Das wirkliche Heidelberg im Strahl der Frühlings=
ſonne
iſt tauſendmal ſchöner als ſelbſt das ſchönſte Lied, in dem man
ſeinen Zauber zu beſingen ſucht.
Iſt der Frühling erſt einmal in die Täler des Rheins und des
Neckars eingezogen, dann ſteigt er gar bald auch auf die benachbarten
Bergländer: Die Forſte und Felder des Odenwaldes erwachen unter
ſeinem warmen Hauch zu neuem Leben. Langſam erklimmt der Lenz
dann auch jenen ſteil anlaufenden Bergkegel des nördlichen Odenwaudes,
auf dem ſich ſtolz und kühn ernſt und ehrfurchtgebend das ſtattliche
Schloß Lichtenberg erhebt. Schloß Lichtenberg. Bis weit hinüber ins
Maintal iſt die lichte Burg, die im 30jährigen Krieg von großer
ſtrategiſcher Bedeutung geweſen iſt, erkennen. Am prächtigſten aber
nimmt ſie ſich von der benachbarten Neunkircher Höhe aus. Die Mühe
des Bergſteigens wird hier dem ſchönheitsdürſtenden Naturfreund reich=
lich
gelohnt. Wie im Zauberkleid liegt der ganze Odenwald vor ſeinen
Blicken ausgebreitet: Ringsum auf den Bergen herrliche Wälder, im
friſchen Grün des Frühling, im Tale freundliche Dörfer mit ſchonen
alten Kirchen und ſchmucken Fachwerkbauten, und drüben, von einem
farbenprächtigen Kranze gutgepflegter Gärten, Wieſen und Felder um=
geben
und auf einer ins Tal vorſpringenden Bergkuppe die helleuchtende
Burg Lichtenberg. Fürwahr ein köſtliches Bild! Mit den jubilierenden
Lerchen zuſammen möchte man es in alle Welt hinausjauchzent
O deutſche Heimat, wie biſt du ſchön! Wer recht in Freuden wandern
will, der wandere einmal durch die Täler des Rheins, des Neckars und
des Mains, durch die Lande der Schlöſſer, Dome und Burgen, kurz:
Durch die Gaue des erſten deutſchen Frühlings!

3
Zum Ausbau der elektriſchen Straßen=
bahn
nach dem Odenwald.
Von Georg Keil, Nieder=Ramſtadt.
In dieſer ſo wichtigen und brennenden Verkehrsfrage ſcheint jetzt
das Eis zu brechen. Die entſcheidende Sitzung findet nunmehr am
10. Mai im Miniſterium des Innern zu Darmſtadt ſtatt, die offiziellen
Einladungen ſind bereits ergangen, hoffen wir, daß nicht wiederum
eine Vertagung eintritt, und die Sache nun endlich zum Abſchluß kommt.
Nach unſeren genauen Informationen könnte dann bis zum Herbſt
dieſes Jahres die Bahn noch in Betrieb genommen werden.
Zu meinem letzten Artikel in den Tageszeitungen Eine brennende
Verkehrsfrage des Odenwaldes, in dem ich die Heag und beſonders
Herrn Direktor Bohnenberger etwas unſanft angefaßt habe, weil ich
vermutete, daß man an dieſer Stelle die Sache nicht mit der nötigen
Energie betreibe, ſchreibt mir Herr Direktor Bohnenberger einige Be=
richtigungen
, und ich ſtehe nicht an, im Intereſſe des Herrn Direktors
und ſeiner Beamten, dieſes Schreiben hier vor aller Oeffentlichkeit aus=
zugsweiſe
wiederzugeben. Herr Direktor Bohnenberger verwahrt
ſich dagegen, daß man der Heag, und insbeſondere ſeiner eigenen
Perſon bei dem Ausbau des Straßenbahnprojektes von Darmſtadt nach
Ober=Ramſtadt, Untätigkeit unterſtelle, und vermutet, meine diesbezüg=
liche
Information ſtamme vielleicht aus einer falſchen Quelle; er und
ſeine Beamten ſeien nie müßig geweſen, ſondern arbeiteten nach wie
vor mit großer Energie und größtem Intereſſe an einer beſſeren Ver=
kehrsverbindung
der Vororte mit der Stadt Darmſtadt. Ich freue mich,
Herr Direktor, feſtſtellen zu dürfen, daß wir in unſeren Zielen einig
gehen, und ich glaube auch nicht, daß Sie mir einen Strick daraus drehen
werden, weil ich etwas temperamentvoll geworden bin, denn das iſt
überall ſo in der ganzen Welt, wo Holz gehauen wird, fallen Spähne,
und Sie werden ſich auch in meine Lage denken können, wenn man von
der Bevölkerung fortwährend beſtürmt wird, und dieſe endlich eine
klare Entſcheidung verlangt.
Des weiteren möchte ich dem Herrn R‟=Korreſpondenten aus dem
Lautertal zu ſeinem Eingeſandt in der Nummer 97 des Heſſ. Volks=
freund
folgendes erwidern: Es iſt wohl richtig, und übrigens auch
verſtändlich, daß wir Bewohner des Modautals ein gewiſſes Lokalinter=
eſſe
an dem Ausbau der Linie DarmſtadtOber=RamſtadtBrandau
Lindenfels haben, daraus dürfen Sie natürlich nicht den Schluß ziehen,
daß wir uns als Gegner Ihres Projertes bekennen, ja im Gegenteil:
wir ſind nach wie vor der Anſicht, daß es eine dringende Notwendig=
keit
iſt, daß beide Täler, das Modautal ſowohl, als auch das Reichen=
bach
=Schönbergertal, durch Bahnen erſchloſſen werden. Sie dürfen
jedöch keinesfalls von uns erwarten, daß wir uns ſpeziell für Ihre
Linie einſetzen, denn das iſt doch letzten Endes Sache der dortigen Be=
wohner
. Wir ſind gar nicht ſo eiferſüchtig und glauben, daß unſere
Leute aus dem Modautal über Lindenfels durch das Lautertal bis
Bensheim, und von da mit der Staatsbahn nach Darmſtadt fahren.
Auf die Kilometerberechnungen und den Fahrpreis gehe ich gar nicht
ein, denn das wird ſich das reiſende Publikum ſchon ſelbſt errechnen.

Künstliche Augen
F. Ad. Müller Söhne, Wiesbaden.
Ab 1. Mai Filiale Frankfurt am Main,
Weserstraße 41 Ecke Taunusstraße.
Anfertigung nach Natur und Muster.
Sprechstunden von 10bis 4 Uhr,
Sonn- und Feiertags ausgenommen. (IT7117

By. Unter=Flockenbach, 27. April. Waldbrand. Geſtern nach=
mittag
entſtand hier im Weinheimer Gemeindewald ein Brand. Die
Feuerwehr von Unter=Flockenbach nahm ſofort die Bekämpfung des
Feuers auf. Auch die Weinheimer Feuerwehr war ſogleich zur Stelle
und in kurzer Zeit wurde das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt. Ueber
die Entſtehungsurſache des Brandes iſt bis jetzt noch nichts bekannt.
A. Fürth i. Odw., 21. April. Kirchenviſitation. Laut Be=
kanntmachung
hieſigen evangeliſchen Pfarramts wird Herr Superinten=
dent
Geheimrat D. Dr. Flöring=Darmſtadt kommenden Sonntag, den
29. April, eine Kirchenviſitation vornehmen. Der Hauptgottesdienſt,
zu dem die ganze Kirchengemeinde beſonders eingeladen und in dem
der Herr Superintendent ein= Anſprache halten wwird, beginnt um
½10 Uhr. Der Kirchenchor wird ſich an dieſem Gottesdienſt durch Vor=
tyag
einiger Chöre beſorſders beteiligen.
Bb. Beusheim, 27. April. Im nahen Auerbach geriet letzter Tage
auf offener Straße ein großes Perſonenauto dadurch in Brand, daß
aus dem ſchadhaften Vergaſer Benzin auslief, das ſich entzündete und
durch weiteres Auslaufen des Brennſtoffes reichlichſt Nahrung fand.
Vom Perſonal der Autolverkſtatt H. Schroth wurde der Brand alsbald
mittels eines Wintrich=Feuerlöſchers gelöſcht, ohne daß die vier Inſaſſen
des Wagens, eine belgiche Familie, zu Schaden kamen, doch war die
Aufregung groß. Der Wagen blieb fahrbereit und konnte die Fahrt
nach Abſtellung des Defektes fortgeſetzt werden.
H. Von der Bergſtraße, 27. April. Neiche Heidelbeer=
blüte
. Die Heidelbeerſträucher an den Bergabhängen der Bergſtraße
ſtehen ſeit einigen Tagen in voller Blüte und verſprechen einen reichen
Ertrag.
der erſte Schwetzinger Spaugelmarkt war
mit 64 Pfund Spargeln ſchwach beſchickt. Erſte Sorte koſtete 1,001,20
Mk., zweite Sorte 7080 Pfg. und dritte Sorte 50 Pfg. Wenn das
warme Wetter anhält, ſind in den nächſten Tagen größere Zufuhren zu
erwarten.

Bm. Bürſtadt, 27. April. Freiwillig in den Tod. Ein
hieſiger, etwa 50jähriger Schreinermeiſter, ging freiwillig in den Tod, in=
dem
er ſich im großen Loch ertränkte. Was den Mann zu dieſer Tat
veranlaßt hat, iſt noch nicht bekannt.
Bm. Hofheim (Ried), 27. April. Autounfall. Auf der Pro=
vinzialſtraße
Hofheim-Nordheim wurde geſtern uwweit der Waſſer=
uraſchine
das achtjährige Töchterchen des Taglöhners Jakob Göriſch von
einem Perſonenwagen überfahren. Der Chauffeur, den ſehr wahrſchein=
lich
keine Schuld trifft, brachte das Kind ſofort zum hieſigen Arzt.
g. Gernsheim, 27. April. Rheinbad. Die Badeſaiſon, die Zeit
des Strebens nach Licht, Luft, Sonne und Waſſer, ſteht bevor. Hun=
derte
von Fremden werden wiederum unſer Städtchen beſuchen, um in
den Fluten des herrlichen Rheinſtroms ein friſches Bad zu nehmen.
Da Gernsheim über ein Strandbad noch nicht verfügt an die Löſung
dieſer Frage muß auch bald gedacht werden; denn die Errichtung eines
Strandbades läßt ſich einmal doch nicht mehr aufhalten müßte is
dieſem Jahr ſpeziell den Fremden die Badegelegenheit ſo angenehm
wie nur möglich gemacht werden, und zwar wäre es Aufgabe, dafür zu
ſorgen, daß in einer Breite von mindeſtens 10 Meter, gemeſſen von dem
längs des Rheinufers ziehenden Fußpfad, unterhalb der Badeanſtalt eir
Wieſenſtreifen zur Grasnützung nicht mehr verpachtet wird, damit ſich
alt und jung nach genommenem Bed ruhig auf den Raſenflächen ſon=
nen
kann, ohne Gefahr zu laufen, mit den Pächtern der Grasſtücke in
Konflikt zu geraten. Des weiteren bildet das Fahrverbot des von der
Brückenmeiſterwohnung ab nach der Hammerau ziehenden Weges ein
Mißſtand, welcher von der in Betracht kommenden Behörde ( Mkini=
ſterium
der Finanzen, Abteilung für Forſt= und Kameralverwaltung)
unbedingt im Intereſſe der mit Perſonenautos ankommenden Bade=
gäſte
, die nach der Hammerau zum Baden wollen, beſeitigt werden muß.
Dieſer Mißſtand darf nicht dazu führen, daß, wie es leider vorgekommen
iſt, Fremde, die mit ihren Perſonenwagen dieſen Weg befuhren, zur
Anzeige gebracht und beſtraft wurden, alsdann zum Schaden der hieſigen
Geſchäftswelt Gernsheim den Rücken zeigen und ihre Befriedigung an
anderen Orten des Rheines ſuchen. Wo bleibt der Verkehrsverein, der
fördernd eintreten könnte? Perſonenverkehr. Die Firma
Roth u. Adler dahier wird im Laufe der nächſten Zeit mit ihrem
Dampfer Maria, der wohnlich hergerichtet wird, von Gernsheim aus
Vergnügungsfahrten unternehmen.
Rüſſelsheim, 27. April. Schwere Betriebsunfälle. An
einer Starkſtromleitung brannte ſich die Sicherung durch, wobei eine
Stichflamme entſtand, die den in der Nähe arbeitenden 19jährigen
Hilfsarbeiter Erich Auppel aus Wieshaden in ſchwerer Weiſe am
ganzen Körper verbrannte. Ferner geriet der 25jährige Arbeiter
Nikolaus Gebauer während der Arbeit mit der linken Hand in eine
Maſchine, wodurich die Hand faſt vollſtändig zerquetſcht wurde. In bei=
den
Fällen wurden die Verletzten nach Mainz ins Städtiſche Kranken=
haus
gebract. Der Verbrannte ſchwebt in Lebensgefahr.
z. Hamm, 27. April. Kleine Urſachen, große Wirbun=
gen
. Wegen eines Grenzzaunes gevieten zwei Nachbarn ſo in Streit,
daß ſie von der Miſtgabel und Meſſer Gebrauch machten. Beide zogen
ſich erhebliche Verletzungen zu.
U. Nieder=Ingelheim, V. April. Ein Vorfall, der gewiſſe Miß=
ſtände
in der Arbeitsloſenverſicherung deutlich macht, hat ſich hier er=
eignet
. Von einem Unternehmer werden zurzeit die Erdarbeiten für die
Kangliſierung eines Teiles des Ortes durchgeführt. Hierbei finden die
hieſigen Erwerbsloſen Beſchäftigung bei einem Stundenlohn von 91 2
Um die Arbeiten zu beſchleunigen und eine Verkürzung der durch ſie
notwendigen Straßenſperrungen herbeizuführen forderte der Unter=
nehmer
noch 20 Erwerbsloſe vom Arbeitsamt Mainz an. Die Leute
kamen auch, verlangten aber dann hier den in Mainz üblichen Lohn
für ſolche Arbeiten in Höhe von 1.08 RM. Da der Unternehmer ſeine
Kalkulation auf Grund des hier gezahlten Stundenlohnes gemacht hatte,
verweigerte er die Zahlung des verlangten höheren Lohnes. Nachden
ſich die Mainzer Erwverbsloſen telephoniſch mit Mainz beſprochen hatten,
lehnten ſie Aufnahme der Aubeir bei einem Stundenlohn von 91 Pfg.
ab und fuhren wieder nach Mainz zurück. Sie nehmen alſo lieber die
niedrigere Unterſtützung aus der Arbeitsloſenverſicherung, als daß ſie zu
dem für die hieſigen einheimiſchen Arbeiter feſtgeſetzten Lohn arbeiten!
WSN. Wölfersheim, 28. April. Schwerer Unfall auf der
Grnbe Wölfersheim. Geſtern mittag, kurz nach 1 Uhr, ereig=
nete
ſich auf dem hieſigen Grubengelände ein ſchwerer Unfall. Aus bis
jetzt noch nicht aufgeklärter Urſache kam ein 15 Meter hoher Maſt ins
Schanken und ſtürzte mit drei Arbeitern um. Ein Samitätsauto
brachte die drei Verunglückten ins Friedberger Krankenhaus, wo be=
reits
einer ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Die beiden anderen Arbeitev
haben auch erhebliche Verletzungen davongetragen.

[ ][  ][ ]

Geite 8

Familiennachrichten

Lotte Treusch
Friedel Schneider
Verlobte
Darmstadt, den 29. April 1928.
Baalbaustr. 28
Wenckstr. 58
(11545)
Ludwig Martin Arnold
Anny Arnold
geb. Simmrock
Vermählte

Darmstadt, den 28. Aprll 1928.

Asß

Stat Karten.

Ihre am 30. April ſtattfindende Awohnt Darmſtadt
Vermählung beehren ſich anzu= sprechkt. tägl.8-12, Mont.
zeigen
Regierungsrat Berthold Schwan
unt
Lieſelotte Schwan, geb. Sartorlus
Erbach i. O. z. Zt. Ochſenhauſen, Württ.

Für die mir anläßlich meines 40jähr.
Dienſtſubiläums übermittelten Glück=
wünſche
ſage ich auf dieſem Wege meinen
herzlichſten Dank.
Martin Vornoff
11576)
Vermeſſungs=Oberinſpektor.

Heilmagnetopath
Hornberger
Waldſtraße 40.
u. Donn. a. 36 Uhr.
mrin bringen, (75142

Fraugrna Ebert
Saalbauſtr. 60. (411099
Telephon 1117.

Schöne, preiswerte

Modeſalon
Hügelſtraße 32.
Schaufenſter be=
achten
!
(7334a

Todes=Anzeige.
Am 27. April verſchied plötzlich und
unerwartet durch einen Autounfall mein
innigſigeliebter Vater, unſer lieber Sohn,
Bruder, Schwager, Vetter, Neffe und
Onkel
Kutt Maue
im 32. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Andreas Made.
Darmſiadt, den 28. April 1928.
Die Beiſetzung fand am 28. April, 11 Uhr
vormittags, in Cavalla (Griechenland)
ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu
7542
wollen.

Dankſagung.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten für
die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem Hin=
ſcheiden
meines lieben Mannes, unſeres guten, treu=
ſorgenden
Vaters iſt es uns leider nicht möglich,
Allen perſönlich zu danken, die an unſerm ſo großen
Verluſte teilgenommen, das Andenken unſeres lieben
Dahingeſchiedenen geehrt haben, ſei hier an dieſer Stelle
herzlichen Dank. Beſonders danken wir für die troſt=
reiche
, erſchütternde Grabrede des Herrn Pfarrer
Weiß, für die liebevolle Pflege der Schweſter
Mariechen, für die Kranzniederlegung der
Firma und Mitarbeiter Karl Schenck, dem
D. M.=Verband und den zahlreichen Kranzſpendern.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karoline Weißmantel, geb. Holler
und Kinder:
Darmſtadt, Otſch.=Krone, den 28. April 1928. (11737

Sonntag, den 29. April 4928

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Meine liebe, unvergeßliche Frau, mein lieber Kamerad und treuer
Helfer, unſere liebe, treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmütterchen,

Schwägerin und Tante

Frau

Toutfe Leoethardi
geb. Friedmann
iſt nach einem arbeitsreichen Teben von uns gegangen.
Sie ruhe in Frieden.
Wilhelm Eberhardt und Kinder.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir freundlichſt Abſtand zu nehmen.

Statt beſonderer Anzeige.

Heute entſchlief ſanft nach längerer Krankheit im
Alter von 32 Jahren mein heißgeliebter Mann, der treu=
ſorgende
Vater ſeiner Kinder, unſer guter Sohn,
Schwiegerſohn, Bruder, Schwager und Onkel
Aa
v.Hod, einft oten
Facharzt für Lungenkrankheiten.
In tiefem Schmerz:
Im Namen der Hinterbliebenen=
Emmp Gros, geb. Weber
Nchim und Helmut Gros
Familie Hofapotheker Franz Gros
Familie Fabrikdirektor Eduard Weber.
Darmſiadt, den 28. April 1928.
Sandſtraße 1.
Die Beiſetzung findet Montag, den 30. April, nach=
mittags
3½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen. (7544

(7545

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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme beim Heim=
gang
unſerer teuren Entſchlafe=
nen
, ſowie für die zahlreichen
Kranzſpenden ſagen wir unſeren
herzlichſien Dank. Ganz be.
ſonderen Dank Herrn Pfarrer
Beringer für ſeine troſtireichen
Worte am Grabe.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Marie Hauff, geb. Wagla
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Am 27. April verſchied nach
ſchwerem Leiden unſerlieber Vater,
Großvater, Schwiegervater und
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Adam Horn
im Alter von 80 Jahren,
Die trauernden Hinterbliebenen:
Hermann Röth
Frau Luiſe Röth, geb. Horn
Jean Horn.
Darmſtadt, Taunusſtr. 44 II., Braun=
ſchweig
, den 28. April 1928.
Die Beerdigung findet am Mon=
tag
, den 30. April 1928, nachmittags
2 Uhr, auf dem Waldfriedhofe
11723
ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Heim=
gang
unſrer lieben Entſchlafenen,
ganz beſonders Herrn Pfarrer
Schröbel für die troſireichen
Worte am Grabe, ſowie Allen,
die ſie zur letzten Ruhe be=
gleiteten
, hierdurch unſeren herz=
lichſien
Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Sohannes Hofferberth III.
Rimhorn, den 28. April 1928.
(*11635)

Arterienverkalkte!
Eine der häufigſten Todesurſachen nach d.
40. Lebensjahre iſt die Adernverkalkung.
Wie man dieſer gefährlichen Krankheit vor=
beugen
und weiteres Fortſchreiten /Schlag=
anfall
) verhindern kann, ſagt eine ſoeben
erſchienene Broſchüre von Geh. Med.=Rat
Dr. med. H. Schroeder, welche jedem auf
Verlang koſtenl. u. portofr, durch R. H. Kühn,
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H. Rühl, prakt. Arzt
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Sprechſtunden 89, 2.
Künſtliche Höhenſonne.

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Von der Reise zurück:
Mervenarzt
Dr.Ph. Becken
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[ ][  ][ ]

Nummer 119

Sonntag, den 29. April 1928

Seite 11

Spern Splet une Tarnen.

Motorſport.
Fuchsjagd des H.A. C.
Wie alljährlich, veranſtaltet auch in dieſem Jahre, und zwar am
Mai, der Heſſiſche Automobilklub (A. v. D.) ſeine bekannte Fuchs=
gd
. Die Grenze des Jagdgebietes iſt in dieſem Jahre durch die
traßen Seeheim, Ober=Beerbach, Allertshofen, Hoxhohl, Brandau,
adernheim, Breitenwieſen, Knoden, Seidenbuch, Erlenbach, Seidenbach,
cheuerberg, Mittershauſen, Jgelsbach, Wald=Erlenbach, Kirſchhauſen,
fchweiher, Heppenheim, Bensheim, Auerbach, Hochſtätten, Balkhauſen,
ugenheim, Seeheim, gegeben. Den Teilnehmern iſt zur Pflicht gemacht,
rmale Tourengeſchwindigkeiten nicht zu überſchreiten, die polizeilichen
erordwungen ſtrengſtens zu beachten und die Bergſtraße von Auerbach
ech Heppenheim wegen des ſtarken Sonntagsverkehrs nach Möglichkeit
meiden. Die Abfahrt vom Klubheim, Hotel zur Traube, iſt vor=
ittags
9½ Uhr, jedoch wird der Start erſt vor Seeheim, und zwar um
Uhr, freigegeben. Zur Teilnahme an der Fuchsjagd ſind nur die
bitglieder des Heſſiſchen Automobilklubs Darmſtadt und des Heſſiſchen
tomobilklubs Rheinheſſen, Mainz, berechtigt, und zwar auch nur dann,
em ſie im Beſitze der Jagdkarte ſind, die am Jagdtage vor der Ab=
hrt
ausgegeben werden. Der Fuchs ſelbſt verläßt eineinhalb Stun=
m
vorher den Startort, um ſeine Fährte genügend zu kennzeichnen und
ein Verſteck auszufuchen, das weder er noch ſein Wagen vom Be=
iin
bis zum Ende der Jagb, 12½ Uhr, nicht verlaſſen darf. Der Ver=
rkort
muß auf freiem Gelände geſucht werden, geſchloſſene Gehöfte,
cuppen uſw. dürfen als Verſteck nicht gewählt werden.
Im Anſchluß an die Fuchsiagd findet um 1½ Uhr im Park=Hotel
Zum Halben Mond in Heppenheim das übliche Jagdeſſen ſtatt, und
r Anſchluß hievan die Preisverteilung. Der Sieger, das heißt der=
rige
, der den Fuchs fängt, erhält einem wertvollen Ehrenpreis, alle
Ɨger aber eine künſtleriſche, für dieſen Zweck beſonders angefertigte
rinnerungsplakette. Ein Startgeld wird nicht erhoben. Gelegent=
H der Preisverteilung wird auch Herr Bürgermeiſter Schiffers Ge=
Fenheit nehmen, den H.A. C. im Namen der Stadt Heppenheim zu be=
üißen
. Die bisher eingegangenen zahlreichen Meldungen laſſen auf
ne große Beteiligung an dieſer hervorragenden ſportlichen Veranſtal=
ng
ſchließen. Friſch auf zum fröhlichen Jagen!
Schießſport.
Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt e. V. 1530.
Am 26. April fand die diesmonatliche Mitgliederverſamm=
ng
der Privilegierten Schützengeſellſchaft Darmſtadt im Vereins=
al
der Reſtauration Sitte ſtatt. Bei dieſer Veranſtaltung wurde wie=
rum
von einem Mitglied ein intereſſanter und lehrreicher Vortrag
halten. Es ſprach Herr Büchſenmachermeiſter Hübner über das
jema: Der Schütze und ſein Sportgerät Einleitend
rbreitete ſich Redner über die Kunſt des Scheibenſchießens mit der
uerwaffe im allgemeinen, um dann im beſonderen über den Klein=
iberſport
zu ſprechen, ker durch die zeitgemäße Sportbewegung ſehr
den Vordergrund gerückt ſt. Die Kleinkaliberbüchſe iſt nicht nur
S wirtſchaftlichen Gründen bevorzugt und hat ſich infolge ihrer un=
trittenen
Leiſtungsfähigkeit und Handlichkeit als die wahrhafte Sport=
Eſe die Sympathien der Schießſportfreunde erobert, ſondern ſie bildet
ch die Ausgangsſtufe zum ehrenwerten und edlen Großkaliberſport.
ink der leider etwas verſpäteten Erkenntnis der Bedeutung des
einkaliberſports hat die Induſtrie Präziſionsmarken hervorgebracht,
an Leiſtungsfähigkeit nichts zu wünſchen übrig laſſen. So iſt es
mmehr möglich, bei zielbewußter Pflege des Schießſports derartige
ſutate zu erreichen, die zur Folge haben, daß das Ausland den deut=
en
Schützen wieder als konkurrenzfähigen Gegner anerkennt und zu
nen Preisſchießen einlädt. Der Schießſport iſt ſomit genau ſo gut
jeber andere Sport geeignet, das Anſehen Deutſchlands im Aus=
be
zu heben. Auch in dieſem Sinne iſt es wünſchenswert, daß der
dießſport noch mehr gepflegt wird als ſeither. Wie kein anderer
ort iſt gerade der Schießſport dazu berufen, die Willenskraft und
(bſtbeherrſchung zu ſchulen und die Nerven in hervorragendem Maße
ſtählen. Hierin liegt in ſportlicher Hinſicht ſeine einzigartige und
rragende Bedeutung, ſein erzieheriſcher Wert und ſeine praktiſche
Bwirkung im Daſeinskampf. Ein Ziel vor Augen haben, hierauf alle
Hanken konzentrieren, um es zu erreichen, zum ſegenbringenden Er=
g
, und Sporttreiben heißt Mitarbeiten an der Geſundung des
itſchen Volkes an Leib und Seele, heißt beitragen zum Wiederaufbau
ztſchlands. Redner ſprach dann noch eingehend über die richtige
ſachgemäße Pflege des Schießgeräts, über die Beſchaffenheit der
igneten Munition, ſowie über die techniſchen und chemiſchen Vor=
rge
beim Schuß. Es würde zu weit führen, auf die Einzelheiten
ſer hochintereſſanten Ausführungen einzugehen. Mit nachhaltigem
ifall dankten die Verſammelten für den überaus lehrreichen Vortrag.
anerkennenswerter Weiſe hat ſich Redner bereit erklärt, bei einer
nächſten Mitgliederverſammlungen über Balliſtik zu ſprechen.
Fußball.
Germania=Pfungſtadt F.V. 09 Weinheim.
Germania=Pfungſtadt empfängt heute in dem Fußballverein 09
inheim einen alten Bekannten aus der früheren Odenwaldkreisliga.
von ſeit Jahren iſt Weinheim ſtets an der Spitze der Tabelle bei den
bandsſpielen zu finden und konnte in der vergangenen Saiſon den
Eten Platz belegen. Die Mannſchaft zählt bekanntlich zu den techniſch
cen Kreisligavereinen und wird auch heute ein dem Auge gefälliges
mbinationsſpiel vorführen. Germania=Pfungſtadt hat durch ſeinen
ten Sieg, 9:0 gegen den Sp.V. Stockſtadt a. M., die Aufmerkſam=
auf
ſich gelenkt und wird alles verſuchen, ein gutes Erg=bnis zu
kelen. Ein Beſuch dieſes ſpannenden Kampfes kann nur empfohlen
den. Vorhe= ſpielt die erſte Jugendmannſchaft gegen den V.f.L.
a=Iſenburg.

Handball.
Rot=WeißHeſſiſche Polizeimannſchaft.
Wir verweiſen hiermit nochmals auf dieſes heute morgen um 11 Uhr
auf dem Rot=Weiß=Platz ſtattfindende Handballſpiel. Das Spiel ver=
ſpricht
ſehr intereſſant zu werden, zumal man auch bei Rot=Weiß einige
neue Geſichter ſehen wird. Ein Beſuch dürfte ſich jedenfalls ſehr
empfehlen.

Geſchäftliches.
Das Tapezierer=Gewerbe regt ſich. Das Handwerk kämpft in unſerer
Zeit einen ſchweren Kampf. Die Notwendigkeit der Qualitätsarbeit
wird zwar immer und immer wieder laut anerkannt, aber in der Praxis
ſiegt oft genug die Maſſenware und die Typenarbeit über ſolides hand=
werkliches
Können und ſeine Erzeugniſſe. Darum iſt jetzt auch das
Tapezierer=Gewerbe, ähnlich wie viele andere Gewerbezweige, dazu
übergegangen, durch neuzeitliches Werben die Oeffentlichkeit
über ſeine Leiſtungsfähigkeit aufzuklären. Dadurch ſoll das Publikum
wieder erfahren, was es vergeſſen zu haben ſcheint: daß die handwerk=
liche
Arbeit ihre Eigenart und ihre Eigenwerte hat. Die Werbung der
Tapezierer beginnt heute mit einem unſerem Blatte beigefügten Proſpekt.

Wie glücklich, wer rüftig zu Fuß iſt!
Doppelt lebt, wer die ſchöne Welt beſieht! Er muß ſie aber mit
Genuß beſchauen können und nicht durch ſchmerzende Füße aus allen
Himmeln geriſſen werden. Wer da glaubt, ſeine ſchwachen, leidenden
Füße weiter ohne Hoffnung auf Linderung oder Heilung durchs Daſein
ſchleppen zu müſſen, der iſt falſch unterrichtet. Wenn er das ebenſo ele=
gante
wie bequeme Thalyſia=Schuhwerk trägt, wird er bald anders
darüber denken.
Thalyſia=Normalform=Schuhwerk erhält dem Fuß ſeine normal=ſchöne
Form, lindert und heilt Fußbeſchwerden aller Art. Ballenleidende tra=
gen
Thalyſia=Ballenſchuh, ſchöne Modelle mit unauffällig ausgearbeitetem
Ballen. Senk= Platt= Knick=, Spreizfuß uſw. finden im Supinatorium
wirkſame Abhilfe durch die altbewährten Supinator=Fußhilfsmittel. Für
Krampfaderbeine wie für dicke und unſchön geformte Beine ſind gummi=
loſe
Krampfaderſtrümpfe ein neues Hilfsmittel, das alle Beſchwerden ber=
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ebenſo wie die anderen fröhlich und ohne Beſchwerden ſeimem Tagewerk,
ſeinem Vergnügen nachgehen. Ausführliche Kataloge verſendet die
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unter eigener Kontrolle die denkbar größte Erſparnis an Zeit, Mühe
und Geld und iſt die Beſichtigung jedermann aufs wärmſte zu empfehlen.

Wetterbericht.
Ausſichten für Sonntag, den 29. April: Meiſt heiter, warm und trocken.
Ausſichten für Montag, den 30. April: Teils heiter, teils wolkig, warm
und trocken.

Witterungsverhältnifſe in Deutſchland heute morgen:

Ort: Wetter. Temp.
in C Wind: Nieder=
ſchlag

in mm Gee
decke
in em Gießen: heiter 11 NO. D Aachen: 12 SW. 0,1 Hamburg: wolkig 12 SO. Berlin: 11 080 München: heiter 8 Windſtille Königsberg: wolkig 11 OsO, Breslau: Nebel 10 OsO, gef. D Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen. Feldberg:
(Taunus) heiter 11 NW. Waſſerkuppe: 9 NO, Feldberg:
(Schrarzw.) Nebel 5 No. Zugſpitze: heiter 1 SO, 250 Kahler Aſten: v 11 SW. Fichtelberg: Wst. Schneekoppe: Nebel 3 SSW. 0,3

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willy Kuhle: Drud
und Verlag: L. C. Witiſch ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 26 Geiten.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt.

Sonntag, 29. April. 8: Morgenfeier. o 11: Stadttheatel
Mainz: Konzert des Männergeſangverems Harmonie, Mainz= Koſt=
heim
. Leit.: Studienrat Werle. Mitw.: Völker (Tenor) vom
Frankf. Opernh. Gallus: Ante luziferum. Suter: Lobpreiſung
der Muſik. Schubert: Der Atlas. Du biſt die Ruh.
Rein:
Die heilige Flamme. Körner: Meeresſtille und glückliche Fahrt.
Haßler: Herzlieb, zu dir allein. Roſtius: Der Umtrunk.
Wolf: Geſang Weylas. Heimweh. Silcher: Süß Liebe liebt den
Mai. Ade.
Dürrner: Sturmbeſchwörung. Schumann: Ich
wandre nicht. Trinklied. Ständchen. Wolfrum: Volkslied aus
Baden.
Adam: Abendlied Andrae: Wanderlied. o 13.30:
Mittelſchullehrer Knierim: Wie wecken wir m unſeren Kindern
Naturliebe und Naturverſtändnis? o 14: Jugendſtunde. o 15:
Endſpiel um den deutſchen Fußballpokal in Breslau zwiſchen Nord=
und Nordoſtdeutſchland. o 17: Funkorch. Lehar: Pikanterien,
Lockend erwartet mich das Leben. Sittennote Eins, Chanſon aus
Endlich allein. Potp. aus Eva. Reſiquation, Entrlacte aus Das
Fürſtenkind. Sirenenlied Altwiener Liebeswalzer. Mitw.: Anita
Franz (Sopran). o 18: Gerdi v. Hirſchheydt: Frauengeſtalten
der Bibel: Debora, Ruth, Eſther, Judith. o 19: Frankfurter
Opernhaus: Fidelio, Oper in zwei Akten von Beethoven.
Anſchl.: Sport. Darauf: Tanzprogramm der Kapelle Pinkus=
Langer.
Stuttgart.

Sonntag, 29. April. 11.30: Karlsruhe: Muſikal. Morgenfeier,
Kammerkonzert, veranſtaltet durch das Kammerorch, des Badiſchen
Konſervatoriums für Muſik, unter Leit. von Konzertmeiſter Peiſcher,
Soliſten: Peiſcher (Violine), Kirchberger (Flöte), Holtze (Klavier),
Caldara: Orcheſtertrio in H=moll. Bach: Violinkonzert E=dur,
Suite H=moll. Anſchl. Schallplaiten. O 15: Süskind lieſt eigene
Proſa. o 15.30: Hamburg: Funkheinzelmann. O 16: Unter=
haltungskonzert
. Leit.: Struve. Mitw.: Martha Körner, Kammer=
Gounod: Walzer
ſänger Ritter, Funkorch. Lachner: Feſtmarſch.
aus Fauſt. Thomas: Ouv. Mignon. Mehul: Kanaan, Land
meiner Väter, aus Joſeph in Aegypten. Verdi: Fant. La
Traviata. Leoncavallo: Vogellied der Nedda aus Bajazzo. Hülle
dich in Tand, aus Bajazzo. Wagner: Abſchied von Brünhilde.
aus Götterdämmerung. Fant. aus Lohengrin. Verdi: Arie der
Gilda aus Rigoletto. D’Albert: Die Wolfserzählung aus
Tiefland. Puccini: Fant. aus Manon Lescaut. Walzer der
Muſette aus La Boheme. Weber: Ouv. Oberon. o 18.15:
Th. Brandt: Das Ewig=Weibliche. O 18.45: Zum Todestag von
Marie Hardt. O 19.15: Prof. Beutel: Die Entſtehung unſeres
Sonnenſyſtems. O 20: Konzert der Kuban=Koſaken. Bortnianſky:
Pſalm 121. Jgnatieff: Heiliger Gott. Bachmetieff: Wohl dem,
der nicht wandelt. Archangielſky: Dir ſingen wir. Ignatieffz
Wolgalied. Glinka: Der Nordſtern. Stjenka Raſin (Wolgalied).
Ignatieff: Mit Schnee verſchüttet. Davidowſky: Kobſo. Der
Reifen platzte am Waſſerkübel. Jgnatieff: Ach du, meine Schalmei.
Der Kuckuck. Anſchl.: Funkbrettl. Leit.: Struve. Mitw.: Hilde
Binder, Maria Fiechtl, Hanus, Höger, Reichert, Struve, Mönch,
Funkorch. Unter anderem: Das Verſprechen hinterm Herd. Sing=
piel
in einem Akt von Baumann. Perſ.: Michael Quantner; Loiſk,
ſein Sohn; Nandel, Almerm in Quantners Dienſt; Freiherr von
Stritzow. In den öſterreichiſchen Alpen. Zithereinlagen: Mönch.
Anſchl.: Sportfunk. Nachrichten.

Berlin.
Sonntag, 29. April. 9: Morgenfeier (Erwartung’). Mitw.:
Kirchenchor Frieden (Leitung: F. Kirmße), Ilſe Kamnitzer (Rez.),
E. Peſchel CCello), W. Kuck (Flügel). Anſprache des Direktors
D. Füllkrug vom Zentral=Ausſchuß für Innere Miſſion. o 11.30:
Vormittagskonzert. Ausgeführt von Max Roth mit ſeinem Orcheſter.
Roth: Triumph=Marſch. Nicolai: Ouv. Die luſtigen Weiber
von Windſor.
Strauß: Lagunen=Walzer aus Eine Nacht in
Venedig Königsberger: Zigeuner, Intermezzo. Puccini: Fant.
Boheme‟. Kalman: Potp. Die Zirkusprinzeſſin
Ruſt:
Drollige Mädels. Borchert: Hören Sie zu, Schlager=Potpourxk.
O 14: Kurzſchrift. O 14.30: Mitteilungen und praktiſche Winke für
den Landwirt. 14,55: Prof. Freckmann: Wieſen= und Weiden=
wirtſchaft
. O 15.30: Funkheinzelmanns Großſtadtmärchen. O 16.15:
Dr. Hirſchberg: Die deutſche Legende in Poeſie und Muſik. o 17:
Kapelle Gebrüder Steiner. Boieldieu: Die weiße Dame. Wald=
teufel
: Manolo, Walzer. Urbach: Aus Mözarts Reich, Fant.
Goſſec: Gavotte. Dvorak: Slawiſche Tänze. Haydn: Quartett
für zwei Violinen, Viola und Violoncell. Schubert: Deutſche
Tänze. O 19.30: Chefredakteur Nuſchke: Parlament und =Preſſe.
O 20: Dr. Granzow: Muſikaliſche Impraviſationen. O 20.30:
Kapelle Marek Weber: So ſingt man am Rhein! Keler=Bela:
Am ſchönen Rhei gedenk ich dein. Nesvadba; Loreley= Para=
phraſe
. Mania: In der Droſſelgaſſ. Benes: In der Pfalz=
Heykens: Ständchen. Haſeloff: So ſingt man am Rhein.
So ſingt man an der Spree! Conradi: Ouv. Berlin, wie es weint
und lacht. Lincke: Walzerrauſch. Lindſay: Aiſha. Lincke:
Glühwürmchen=Idyll. Kollo: Pauline geht tanzen. Bendis:
Trink, trink, Brüderlei, trink. Jeſſel: Erklingen zum Tanze
die Geigen. Hirſch: Jeder einmal in Berlin. Anſchl.: Tages=
nachrichten
. O 22.30: Tanz=Muſik. Kapelle Gerh. Hoffmann.

Deutſche Welle. Sonntag, 29. April. 9: Berlin: Morgenfeier.
nſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms. O 11.30: Vor=
gskonzert
, ausgeführt von Max Roth mit ſeinem Orcheſter,
: Jens Lützen: Winke für Liebhaberphotographen. 14.30:
ilungen und praktiſche Wike für den Landwirt. O 14.55: Prof.
(ann: Wieſen= und Weidenwirtſchaft. O 15.30: Breslau:
dem Stadion: Entſcheidungsſpiel der Verbandsmannſchaften
Nord= gegen Südoſtdeutſchland um den Pokal des Deutſchen
Anſchl.: Berlin:
allbundes. Sportſprecher: Dr. Wenzel.
e Gebr. Steiner. O 18: Dr. Menz: Deutſcher Humor.
9: Emanuel bin Gorion: Die Weltſeele in der Volksdichtung
indiſche Parabel. 19.30: Dr. Winckel: Die Ausſtellung
Ernährung. O 20: Köln: Sendeſpiel Fidelio von Beethoven.
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[ ][  ][ ]

Nummer 149

latte

Pom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Die Schwankungen an den internati nalen Getreidemärkten gingen
an unſeren ſüddeutſchen Märkten ziemlich eindruckslos vorüber. Die
Feſtigkeit im Ausland geht ja hauptſächlich von den Termingeſchäften
aus, während bei uns lediglich das effektive Geſchäft gepflegt wird. Der
Konſum erwies ſich auch weiterhin als gut verſorgt und die Mühlen
haben größere Käufe nicht vorgenommen. Auch die von Nordddeutſch=
land
kommende Meldung, Polen habe zum 1. Male ds. Js. das Ein=
fuhrverbot
für Weizen aus Deutſchland aufgehoben, blieb eindruckslos.
Die zweite Hand, die von dem Mai=Termin in Chicago größere Ver=
läufe
und Kursrückgänge erwartet, bemüht ſich um Verringerung ihrer
Verpflichtungen und gab auch in dieſer Woche wieder 3040 Gulden=
(ents unter den direkten Abladeforderungen ab. Einiges Geſchäft war
in Griesweizen, wovon man Amber Durum II, Mai=Abladung, mit
15,20, Juni 15,30, Kanada Weſtern II, Mai mit 16,50 Fl., fracht= und
Verſicherungsfrei Notterdam und Kanada Weſtern III, loko Mannheim,
mit 15,50 Fl. ab Lager Mannheim nannte. (1 Fl. 1 holländiſcher
Gulden 1,68,39). Im Waggongeſchäft zeigte ſich wenig inländiſches
Weizenangebot, ebenſo blieb das Angebot von inländiſchem Roggen
knapp. Gegen die Vorwoche vergleichen ſich die Preiſe waggonfrei
Mannheim, wie folgt: Weizen inl. 28,5028,75 (Vorwoche 28,2528,75)
RM., dto. ausländiſcher 30,2532,50 (3132,25); Roggen, inl., 29
(28,5029), ausl. 30,5030,75 (30,2530,75) RM. Im Mehl=
geſchäft
war der Abruf eine Kleinigkeit beſſer, neue Abſchlüſſe er=
folgten
jedoch nur in ſehr geringem Umfang. Die Forderungen der
Mühlen für Weizenmehl (Spezial 0) mit 39,5040 (3939,75) RM., für
Roggenmehl 39,540,50 (unv.) ſind beim Konſum nicht durchzuholen,
zumal die zweite Hand auch auf dieſem Marktgebiet um etwa 0,50 bis
0,75 RM. unter den direkten Mühlenforderungen Abgeberin blieb.
S5prozentiges Roggenmehl aus neuer Ernte per Auguſt=September=
Lieferung wurde mit 35,2535,50 RM. franko ſüddeutſcher Station an=
geboten
. Braugerſte ziemlich umſatzlos und im Preis unverändert.
Für Mais zeigte ſich einige Nachfrage in naher Ware, eine Preisbeſſe=
rung
war jedoch nicht durchzuſetzen. Hafer hatte wenig Geſchäft.
In den Händen der württembergiſchen Landwirtſchaft befinden ſich noch
anſehnliche Mengen Inlandsware, die jedoch bisher wenig angeboten
wurde. Gefordert wurden dafür, je nach Beſchaffenheit, 2728 RM.
je 100 Kilo ab Station. Futtermittel hatten feſten Markt für
prompte Ware, für Lieferung zeigte ſich Zurückhaltung. Nachfrage be=
ſtand
namentlich nach Mühlenartikeln und zuckerhaltigen Futtermitteln.
Verlangt wurden für die 100 Kilo Nachmehl 22,25 RM., Futtermehl,
prompt, 17 RM., auf Lieferung für Auzuſt=Dezember 16,50 RM., mit=
telfeine
Weizenkleie, prompt, 15,5015,75 RM., auf Lieferung 15,25
bis 15,50 RM. Maisſchrot, prompt, 25,75, Auguſt=Dezember=Lieferung
22,5022,75 RM. Ausländiſche Biertreber, Sohaſchrot und Trocken=
ſchnitzel
konnten ihre Preiſe gegen die Vorwoche um etwa 2550 Pfg.
die 100 Kilo erhöhen. Das Angebot in Trockenſchnitzeln iſt ſehr klein
geworden.
Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt. Die letzten Umſätze in bauern=
fermentierten
Tabaken fanden zu 68 R.
M. der Zentner ſtatt. Die Nach=
frage
für inländiſche Tabake bleibt im übrigen ſehr ruhig und be=
ſchränkt
ſich in der Hauptſache auf farbiges Schneidematerial, worin
Umſätze zu bisherigen Preiſen ſtattfanden. Einiger Begehr beſtand auch
für Zigarrenmaterial, nehm jedoch keinen größeren Umfang an. Rip=
ven
unverändert.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt &. M., 28. April.
Die Börſe ſetzte lebhaft ein in Erwartung des Abſchluſſes der J. G.
Farbeninduſtwie, der zum Börſenbeginn noch nicht allgemein bekannt
war. Befonderes Intereſſe beſtand noch für den Farbenmarkt, wo vor=
börslich
die Farbenaktie mit 274 umging. Die Börſe ſchien jedoch über
das Geſamtrechnungswerk etwas enttäuſcht zu fein, da vorher phantaſie=
volle
Zahlen genannt wurden und dieſe auf den erſten Blick, wie der
nüchterne Beurteiler allerdings ſchon erwartet hat, nicht den gewaltigen
Umfang zeigen. Immerhin iſt der Abſchluß und die Ausführungen als
ſehr günſtig zu bewerten. Zu der anhaltenden Feſtigkeit trugen allge=
mein
noch bei das weitere Vorliegen von Auslandskäufen und einigen
Spezialwerten und die Arbeitsloſenziffern, die eine weitere Entlaſtung
des Arbeitsmarktes zeigt. Das Geſchäft war in der Hauptſache auf
einige Spezialwerte beſchränkt, wobei jedoch immerhin Intereſſe für die
Geſamtbörſe aufgebracht wurde. Am Elektromarkt ſprangen Geſ. für
Elektr. um 6 Prozent auf große Berliner Arbitragekäufe. Montanwerte
durchweg gut gehalten. Kalwerte auf den günſtigen Abſatz und vor
allem auf die liquiden Bilanzziffern weiter befeſtigt. Banken ohne be=
ſonderes
Geſchäft, doch gut gehalten. Zellſtoffwerte teilweiſe in Reali=
fation
auf die gewaltige Steigerung der beiden Vortage. Variable
Perte ruhiger, doch ohne Veränderung. Das Geſchäft an ausländiſchen
Aunſtſeidewerten hat bedeutend nachgelaſſen. Von fremden Renten Ana=
tolier
und Türken weiter beachtet. Der Börſenverlauf blieb weiterhin
in erſter Linie auf die Spezialwerte wie Geſ. für Elektr., Siemens und
Farben konzentriert, die ſich gut behaupten konnten. Am Geldmarkt iſt bis 8. Mai d. J. 50 Millionem RM. 5prozentige bayeriſche Schatz=
eine
weitere Verknappung für Tagesgeld eingetreten, das zum Ultimo
geſucht iſt und 77,5 Prozent notiert. Monatsgeld kaum verändert. Prozent, zur öffentlichen Zeichnung auflegen. Der Zeichnungskurs be=
Am Deviſenmarkt ſind Veränderungen von Belang nicht zu ver= trägt 95 Prozent. Die Bezahlung der zugeteilten Beträge hat bis zum
zeichnen.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 28. April.
Die Samstagbörſe eröffnete nicht in ſo feſter Halvung, wie man nach
den Vormittagskurſen angenommen hatte. Als Nachteil ſtellte ſich in
erſter Linie eine weitere ſcharfe Verſteifung am Geldmaukt heraus, wvo
erſte Firmen für Gelder über Ultimo 7 Prozent bezahlen mußten und
dieſer Satz ſonſt auf 7,5 bis 9,5 Prozent lautete. Die Spekulation nahm
infolge dieſer Geldverknappung Gewinnrealiſationem vor und legte ſich
zunächſt größte Zurückhaltung auf. Eine Stütze bot der Tendenz aber
auf der anderen Seite das Vorliegen weiterer Auslands= und Konzern=
käufe
. Einige Spezialwerte lagen auf Grund dieſer Anſchaffungen feſter,
während die Kurſe im übrigem nur kngpp behauptet waven. Ebenſo trug
auch der anhaltende Rüchgang der Arbeitsloſigkeit zu einer Widerſtands=
kraft
bei. Für Monatsgelder wurdem 7.5 bis 8,5 Prozent genommen.
Amr Deviſenmarkt notierte der Dollar in Londom 4,8807, in Berlin
4,1820. London-Madrid ſtellte ſich auf 92,55; LondonMailand auf
29,31; LondonAmſterdam auf 12,10½. Am Montanmarkt lagen Ilſe
2 Prozent freundlicher, dagegen Rheiniſche Braunkohlen 1,5 ſchwächer.
Von Kaliſverten gewannen nur Salz=Detfurth 3 Prozent. J. G. Farben=
induſtrie
, die vorbörslich mit 275 genannt wurden, ſetzten mit 273 ein.
Elektrowerte freundlich. Namentlich Geſ. für Elektr, plus 1,5. Rhein.
Weſtfäliſche Elektrizitätswerke plus 5; Sachſenwerke plus 1; Bauwerte
ſtärker gefragt: Holzmann plus 5,75; Berger plus 4; von Kunſtſeide=
wverten
zogen Vereinigte Glanzſtoff um 4 Prozent an. Bemberg min.
3; Polyphon gaben um 4 Prozent nach. Deſſauer Gas ſtießen bei leb=
haftem
Umſätzen um 3,5: Deutſche Erdöl um 2,5 Prozent ab. In
Daimleraktien fanden angeblich Aufkäufe ſtatt. Daimler plus 3,5. Man
hörte wieder, die ſchon früher erwähnten Kombinationen Daimler=Bayr.
Motoven. Schiffahrtswerte etwas freundlicher. Hapag plus 0,75; Ham=
burg
=Süd plus 1,5: Hanſa plus 2; Nordd. Lloyd plus 2/a. Banbaktien
gutz behauptet. Von Auslandsremen lagen Türhem und Bosnier
freundlich. Dagegen Anatolier ſchwächer. Deutſche Staatsrenten gut
gehalten. Neubeſitzanleihe 17,4. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe trat
unter Führung von Deſſauer Gas, Elektrowerten, Daimler und eimigen
weiteren Papieren, eine leichte Befeſtigung der geſamten Tendenz ein.
Im weiteren Verlauf war das Geſchäft ziemlich ruhig. Die Haltung
konnte ſich, obwohl die Börſe eher zu Realiſationen neigte, im ganzen
behaupten. Privatdiskont unverändert 67/s. Die Börſe ſchloß unſicher
und zurückhaltend. An der Nachbörſe trat plötzlich lebhafte Nachfrage
nach Warenhauswerten hervor, ſo daß Karſtadt um 3,5 aurf 266 und Tietz
um 2 Prozent auf 285 anzogen. Die übrigen Nachbörſenkurſe lagen
mehrere Prozent unter den amtlichen Schlußnotierungen.
27. 4. 1 28. 4.
27. 4.
28. 4.
A. E. G.. .. . .. . . . . /167.5
169.25 Hirſch Kupfer .... .. /131.75
134.
Augsb.=Nürnb. Maſch. /105.
106.
Höſch Eiſen.......!
143.
147.25
Baſalt . . ... . . . . . ./ 90.
90.5
Hohenlohe Werke . . . / 92.25
93
Bergmann. . . . . . . . . /1
193.6551 Kahla Porzellan .... /114.5
113.5
120
75.2
Berl. Karlsruhe Ind.
69.
Kali Aſchersleben ... )186.
192,
Berl. Hand.=Geſ... . ſ262.25
268 875
Salzdefurth. . . . 1303.75
313.25
Braunkohl. Briketts/176.
173.
Weſterregeln ... /203.
205.5
Bremer Wolle. . . . . /230.
Lindes Eismaſch. . ..
178.
Danatbank. . . . . . . . /249.5
3s
L. Loewe & Co. .. . . /258.
D
264.-

Deutſche Bank. . . . . 1161.
Diskontogeſ. . .....
resdner Bank.. . .
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum.
namit Nobel ....
ktr. Lieferung ..
F. 6. Farben . ......
Gelſenk. Berg. .....
G. f, elektr. Untern. .
Han. Maſch.=Egeſt..
Hanſa Dampfſch. . ..
Hapag ............
Harpner.... . . . . . ."
Hemoor Zement. . . 1236.

Helſingfors ..
ien ......."
ag .......
Budapeſt ..."
Sofia .......
Kolland .....
Eslo ...... . .
Kopenhagen".
Stockholm ...
London ....."
Buenos Aires
Ner=York ...
Belgien .....!

AR6 Lingel Schuh ..... 2 1151.75 154.75 MannesmannRöhren 153. 155.5 160. Niederlauſitzer Kohle 158.875 3. 52. Nordd. Lohd ....... 55. 131.75 135. Orenſtein. . ... .. . . . 129.5
1129 64. Polyphon ........." 45. 130.5 Rütgerswerke ......" 1103. 2. 25. Sachſenwerke ...... 133,5 8 Siemens Glas ..... 137.5 143. Ver. Glanzſtoff.. ... *
784. 296. Ver. Stahlwerke. . .. 96.5 4 Volkſtedter Porzellan 55.25 Bn. Wanderer Werke. . .. 186. 7.875
115 159.875 Wiſſner Metall. . . . . 1535 H7u.- Bittener Gußſtahl .. 61.5
2:

Oeviſenmarkt.

27. 4. 28. 4. 27. 4. 28. Geld Brief Geld Brief Geld Briel Geld 10.507 10.527 10.512 10.532/ Italien ........ 22.025 2.065 22.025 58.77556,89 58.7 9 58.91 Paris ......... 16.43 21 15.471 16.445 12.37312.393 12.30 8 12.40 Schweiz....... e0.49/ 80.65 80 .515 72.93 3 73.07 72.97 73.111 Spanien. . . . . .. 69.68 R1 69 82 6s.57 3.017 3.023 3.017 3.023 Danzig ........" 81.52 81.68 168.38 68.721 168.47 7168. 81 Wapan. . ..... .. 1.986 1.930 1.988 Hut.zu 11.9s 111.741 111.96 ſRio de Janeiro. 0.503 0.50 0.5
502 112,02/1 12.24 112,07 Fi1e.a9 Jugoſlavien.... 7.353/ 7.367 7.3 f2,0Mn12-a3 112.0511 112 27 Portugal ......" 17.58 17.69 20.38120.421 20.393/2 20.433 MAthen . ........ 5.425 5 5.43! 5.445 1.785/ 1.7891 1.786 1.7904 Konſtantinopel". 2. 128 2.132 2.130 4.1770 4 1850 4.1780/4.1860 98anada. . . . . . . . 4.175 5 4.1831 4.176 158.35558.475 58.39 58.5111 üruguah . . . . .. . ! 4.331 4.339 4.321

Kigé
5s
130
4
103.75
135.
146

186.25
151.

Brief
22.065
16.485
80.,575
69.71
g81.555/81.715
1.990
7 0.5o5
7.367
17.52
5.45
2.134

5prozentige Bayeriſche Goldſchatzanweiſungen von 1928. Das unter
der gemeinſamen Führung der Bayeriſchen Staatsbank und Preußiſchen
Staatsbank ſtehende Bankenkonſortium wird in der Zeit vom 30. April
anweiſungen (auf Feingoldbaſis), rückzahlbar am 1. Juni 1933 zu 110
15. Mai 1928 zu erfolgen.

Sonntag, den 29. Aptil

eueſte Nachrchten

Die J. G. Farbeninduſirie in Frankfurt a. M.
in 1927.
Der mit großer Spannung erwartete Bericht über den Abſchluß
für 1927 liegt vor. Demzufelge habe ſich die allgemeine wirtſchaftliche
Beſſerung von 1927 auch auf die Arbeitsgebiete ſowohl im Inlands=
wie
im Auslandsgeſchäft ausgewirtt. Die Umſätze ſind durchſchnittlich
20 Prozent höher. Auch die Gewinne ſeien erfreulich geſtiegen. Die
fortgeſetzte Neorganiſation der Betriebe habe die erwarteten Erfolge
erzielt. Ueber die einzelnen Arbeitsgebiete geben wir folgenden kurzen
Auszug:
Auf dem Farbengebiet hat man trotz der ſcharfen Konkurrenz auf
dem Weltmarkte eine weitere Ausdehnung des Abſatzes zu verzeichnen.
Die durchgeführte Zuſammenfaſſung der auswärtigen Verkaufsſtellen
hat die erwarteten günſtigen Ergebniſſe gebracht. Man trat mit nicht
weniger als 152 Neuheiten auf dem Farben= und Färbereihilfsprodulte,
Gebiete hervor. Beſondere Aufmerkſamkeit wurde den Spezialgebieten,
Beiſpielsweiſe der Lederbearbeitung, mit grundlegend neuen Methoden
gewidmet. Erwähnt wird der für die Geſellſchaft günſtige Abſchluß
der Handelsverträge mit Frankreich und Japan bezüglich des Farben=
gebietes
, ferner das Abkommen mit der franzöſiſchen Farbeninduſtrie,
Ferner würde am 15. Auguſt 1928 die durch das Londoner Abkommen
von 1924 Deutſchland auferlegte Sonderverpflichtung von Farbſtoffn
unter Reparationslieferung beendet ſein. Der= Abſatz in anorganiſchen
Erzeugniſſen ſowie in organiſchen Zwiſchenprodukten habe befriedigend
zugenommen. Man konnte die führende Stellung im Inlande weiter
feſtigen und auch im Auslande befriedigende Verbindungen anknüh,
fen. Auf dem Gebiete des Leichtmetalls ſei der Bau von neuen An=
lagen
begonnen worden, um den wachſenden Bedarf befriedigen zu
können. Die Pharmazeutika und Schädlingsbekämpfungsmittel ſetzten
ihre günſtige Entpicklung fort. Das Geſchäft auf dem photographiſchen
Gebiet hat ſich ſehr gut entwickelt. Eine erhebliche Steigerung hat de
Geſchäft in Kunſtſeide erfahren, wo eine Erweiterung der Anlagen du=
genommen
wird.
Der Abſatz an Stickſtoffdüngemitteln und techniſchen Stickſtoffoo
dukten entwickelte ſich befriedigend. Der Zuwachs fiel in der Hauptſch
auf Leunaſalpeter, Kalkſalpeter und auf das neueingeführte Nitn,
phoska. Die Nachfrage nach dieſem Volldünger überſtieg zeitweiſe de
Produktionsmöglichkeiten. Im laufenden Jahre iſt der Auslandsabſo
weiter zufriedenſtellend. Der Inlandabſatz wegen der ſchlechten Lage
der Landwirtſchaft gegenüber dem Vorjahre etwas im Rückſtand. Die
Leiſtungsfähigkeit der Stickſtoffwerke wird nach Abſchluß der bereis
fortgeſchrittenen Vergrößerungsbauten rund 700 000 Jahrestomen
Neinſtickſtoff betragen. In dieſem Rahmen ſind die Weiterverarbeitun
werke vergrößert worden. Erwähnt wird die geſchaffene enge Beziehung
zu der Norsk Hydro in Oslo. Die Arbeiten auf dem Gebiete der Kohle=
verflüſſigung
haben nun einen befriedigenden Verlauf genommen. Die
Produktion von Benzin iſt im Anſteigen und findet bei der guten
Qualität glatten Abſatz.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung weiſt an Generalunkoſten (alles
in Mill RM.) 48,749 (42,119) auf, Abſchreibungen 74,741 (75,236), auf
der anderen Seite ein Reinerträgnis von 224,303 (186,074). Aus einem
Neingewinn von einſchließlich rund 2 Millionen RM. Vortrag von
103,208 (70,523) werden bekanntlich 12 (10) Prozente Dividende auf die
Stammaktien vorgeſchlagen. Die Bilanz zeigt unverändert 900 Mill.
St. A., 160 Mill. V.A. Reihe 4 und 40 Mill. V.A. Reihe B, die Reſerbe
mit 176,254 (173,154), Penſions= und Unterſtützungsfonds wieder 84,
biläumsfonds wieder 3, Stiftungen 2,84 (2,404), Obligationsanleih
Juf
0,962 (7,728) und Verbindlichkeiten, und zwar langfriſtige Bankſchulden
66 767 (83,412), ſonſtige Verbindlichkeiten 320,773 (310,253), auf der an=
deren
Seite werden Liegenſchaften, Gebäude, Aparate und Utenſili
ausgewieſen mit 382 462 (346,896), Beteiligungen und Wertpaviere
296,143 (261,134), Vorräte 245,914 (226,034), Forderungen 41180
(384 934), Kaſſe und Wechſelbeſtände 25,442 (14,632), Bankguthaben
165 831 (200,730) und wieder unverändert noch nicht weiterbegebene Si=
Aktien, und zwar einbezahlt 67 880 200 RM., nicht einbezahlt 35 490000
NM., noch nicht weiterbegebene V. A. Reihe A 40 Mill. RM., nicht ein=
bezahlte
120 000 RM. und nicht einbezahltes Kapital auf V.A. Reiheß
wieder 26 606 250 RM.
Zur Bilanz iſt kurz zu bemerken, daß ſich die Vorräte um rund
20 Mill. RM. die Forderungen um rund 27 Mill. RM. erhöht haben.
Die flüſſigen Mittel betragen zuſammen 191,274 Mill. RM, wovon die
langfriſtigen Bankſchulden mit 66,767 Mill. RM. abzuſetzen ſind
Dividendenberechtigt ſind 796 629 800 RM., da bekanntlich die beſtehen
den 103 370 200 V.A. laut letztem Generalverſammlungsbeſchluß ruhe
er Bericht erwähnt noch die Anfangs des Jahres geſchaffene 250 Mil.
(M.=Wandelanleihe, deren Börſeneinführung bereits in die Wege ge
leitet iſt.
Das Geſchäftsjahr 1928 habe ſich bis heute befriedigend entwickelt.
Der gegenüber dem Vorjahr geringere Frühjahrsabſatz an Stickſtoſf
düngemitteln im Inlande iſt durch das Auslandsgeſchäft in Stickſtoff,
ſowie durch die zahlreichen übrigen Arbeitsgebiete mehr als ausgeglichen
worden.

Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, den
28. April, waren 377 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 304 St
Milchſchweine wurden verkauft das Stück zu 9 bis 15 Mark; Läufer d8
Stück zu 18 bis 32 Mark.

I. 1. Reichs=,
Länder=und Schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bah. Freiſtagt
von 1927 ......
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtagt
von 1927..

Dtſche. Anl. Auslo=
1.
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih.
Otſche. Anl. Ablö=
jungsſch
. (Neub.)

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
...
2. Stadtanleihen
820 Bad.=Bad. v. 261
% Berlin v. 24
32 Darmſtdt. v. 26
Dresden v. 26
7% Frkf. a. M.v. 26
Heidelb. v. 26
udwahf. b. 28
Mainz v. 26..
G0
Nannh. b. 25
Mannh. v. 28
29 Nürnberg v. 26
82 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und Schuld=
verſchreibungen

7% Bad. Gold=
Kom.Anleihev. 26
3% Berl. H),p.=Bk.
75
Lig=
4½%,
Pfandbriefe...
20 Frkf. Hyp. Bk.
79
.
1½%, Nia.=Pfl

80
81.1

88.25
51.9
17.25
7.2
95.75

*
85.5
91.75
94.5
95.5
92.5

88.

96
92.5
89
75

1820 Frkf. Pfbrfbank
(6e
4½% Gotha Gr.=
Fred. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.;
Bk. Lig.=Pfdbr.
Heſſ. Landesbk.

8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
8%0 Landesbank d.
Rheinprovinz/100
38 Landeskr. Kaſſ.
% Mein. Hhp.Bk.
Naſſ. Landesbk.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
709
490
Lig.
Pfandbriefe ..
8% Preuß. Ctr.=
Bob.=Credl...."
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. ..
8%0 Preuß. Ctr.
Stadtſchaft. ..
82 Rhein. Hyp.=Bk
790.
4½0n
Lig
Pfandbriefe..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit...."
720
L.=Pf.
41%0
3% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
7OIo
49%
Lig.,
Pfdbr. ......
82 Württ. Hyp.=B.

18
89.5
88

78.5
96.2
91.75
89
93
94.5
95

Mae
V.
92
75.5
97

97

9s
91.5
761
103
89.5
75
95.75
92

Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
*
Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Sex,III

Papiermark.
Pfandbr. und
Kommnnal=Hbl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u.
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dal. Kom.=Obl.
S.1.16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
kr
.=Kom.=Oblig.,
Weſtd. Bodencred.
anſtalt Vorkr.=Pf
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 26
8% Heſſ. u. Herku=
les
=Brau, b. 26
Klöckn=Werke
Berlin v. 26....
10% Kom. Elektr.=
Mark. . . . . . . . . . 102
Mainkrw v. 26
25 Mitteld. Stahl=
werke
von 27...
% Neckarſulm v.26
8%SalzmanncCo.
Kaſſel v. 26....
7%o Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7%0 Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
II Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
52Badenw. Kohl. ......
70 Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe.

17.9

4.85
14.25

96.5
94.5

94

86

90

89.75
88.5

22.1

2,5I
7

5% Preuß. Kali=
wertan
eihe ...
5% Preuß. Roggen=
wertanleihe
....
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe
..
50 Südd. Feſtw. .........."

III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5 %Bosn. L. E.B. v.
1914 .........."
o Bosn. L.=Inl
Anl. v. 1914 ..
Bosn. v. 02
Bulg. Tab. v02
Griech. v. 90

Griech. Mon.
ex. inn. (abg.)

E
5%

äuß.
Goldan=
49
leihe (abg.)
inn. (abg.)
4½% m Irrig.=
Anl. (abg.
Tamau=
lipas
(abg.)
4½%0 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
(C. C.=Stücke)...
4%0 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)..
4½2%0 Rum. Gold
von 1913 ......
42 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
80 Türk. Admin..
1. Bagd.
2. Bagd.
4
Zollanl.
4½20 üngarn von
1913 C. C.=St.)
41% dito von
1914 (C. C.,St.
420 dito Goldr.
(C. C.=St.)
4%o dito von
1910 (C. C.=St.)
%o dito Kron.
rente (abg.) ....
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
42 Kopenh. p. 01

8.65

49.75
48.5
2.2

35.75

13.5
131),
27
28
25.6
221,
192.5

4½ Liſſab. v. 1886 13.5
47 Stoch. v. 1880
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 ...../ 12.1
4% Elifabethbahn
von 1883 ......
48 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. .
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei ...... 11
2‟/.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) .... 15.25
42 Oſt. Staatsb. v.
1883 ...
4.2
3%0 Raab=Odenbg.
v. 1883......
29.5
42 Rudolfb. t. S
. 0

4½%0 Anatolier I./ 21
TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. 136.5
Badiſche Bank. . . 158
Bk. f. Brauinduſtr.
Barm. Bankverein 144
Bahr. Hhp.= und
Wechſelbank . . . . 158.9
Berl. Handelsgeſ..
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb. /178.75
Darmſt. u. Nt.=Bk. /250.5
Deutſche Bank ..
163
Eff.=u. Wechſel=
bank
..... . 124
Vereinsbank..
Diskont.=Geſellſch.. /15
158
Dresdener Bank..
Frankf.Bk. . /413
Hyp.=Bk. . . /154
*
Pfdbr.=Bk.
150
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank/134
Metallbank. . . . . . 134.25
Mitteld. Creditbk. 215
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt.
Pſälz. Hyp.=Bank
*
Pr. Bod.=Creditbk.
Hyp.-Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbant/12
Shp.=Bankl195

Südd, Bob. Cr. Bk.)
Disc.=Geſ.
Wiener Bankverein
2. Verkehrs=
unternehmungen

A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen ..
Dt. Eiſenb.=Geſ.: 1
% Dt. Reichsbhn=
Vorzge. .......
Hapag ..........
Nordb. Lloyd. . . . .
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.

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AEG. Stamm. .
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin ..
Baſt Nürnberg ...
Beck & Henkel..
Bergm. El. Werke
Brem.=Beſigh.=Hl.
BrownBovericCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Rürſtenfbr. Erlang.
Cementwerke:
Heidelberg .....
Karlſtadt ......!!
Lothr. (Karlsr.),
Chem.WerkeAlbert.
Brockhues
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Daimler=Benz...
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136
17.6

215
201
161.5
97
158
1561,
138

47.5
26
95
88.5
73.5
169
142
25
68.25
191
63.75
154
125
96.5
39
150
184
90
87.5
109

262

123
60

Eichbaum, Brauer.
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Elektr. Liefer.=Geſ.
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Emag Elektr. Frkft.
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Ettling. Spinnerei
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Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirm.
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Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter)
Frkft. Gas .......
Hof........
Maſch. Po=
Pokorny & Wittek.
Geiling & Cie. ...
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
..
Goldſchmidt Th...
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger. 181
HafenmühleFrankf
Haid & Neu .....
Hammerſen (Osn.)
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Hanſa=LloydBrem.
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Hartm. & Braun !,
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei. 182
Heſſen=Naſſau Gas
Hehligenſtaedt ...
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Hochtief Eſſen ...
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Ilſe Bergb. Stamml:
Genüſſe l132.25
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Junghans Stamm.
Kali Aſchersleben . /188.5
Salzdetfurth, /312
Weſteregeln. 213
Kammgarnſpinn. .

230

92
56
202
224
103
43.5
271.75
133.5
86
150
105.5

77
1140
295
106.9
136
136.5
45
172
178.5
115
23.5

80
70
300
98.5

Karſtadt, R. .. . . /263
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dek
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6

[ ][  ][ ]

Nummer 119

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 25. April 1928. Die auf
ſen Stichtag des 25. April berechnete Großhandelsindexziffer des Stati=
tiſchen
Reichsamtes iſt mit 139,9 gegenüber der Vorwoche (139,6) um
,2 v. H. geſtiegen. Von den Hauptgruppen war die Indexziffer für
Tgrarſtoffe mit 134,1 unverändert, während diejenige für Kolonialwaren
ich um 1,5 v. H. auf 135,4 (133,4) erhöht hat. Die Indexziffer für
irduſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,4 b. H. auf 134,3 (133,8)
ind die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren um 0,1 v. H. auf 157,8
157,7) geſtiegen.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnumgen
gurden in der Zeit vom 15. bis 21. April im Ruhrgebiet in ſeihs
Crbeitstagen 2385 846 Tonnen Kohle gefördert gegen 1940 969 Tonnen
r der vorhergehenden Woche bei fünf Arbeitstagen. Die Kokserzeugung
ellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird
uich Sonntags gearbeitet) auf 529 957 Tonnen gegen 533 225 Tonnen in
er vorhergehenden Woche, die Preßkohlewherſtellung auf 66 532 Tonnen
egen 53 252 Tonnen in fümf Arbeitstagen.
Die arbeitstägliche
lohlenförderung betrug in der Zeit vom 15. bis 21. April 397 641 To.
egen 388 194 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die tägliche Koks=
*zeugung ſtellte ſich auf 75 708 Tonnen (76 175 Tonnen), die arbeits=
igliche
Preßkohlenherſtellung auf 11 089 Tonnen (10 650 Tonnen).
Die Getreidekreditbank A. G., Mainz, verteilt für 1927 aus 41 538
19 284) RMM. Reingewinn 10 (8) Prozent Dividende auf das um 145 000
(SM. auf 250 000 MMM. erhöhte A.K. Die Steigerung der Umſätze auf
leit über 100 Mill. RM. erfordere eine neue Kapitalserhöhung, die um
25 000 auf 375 000 RMM. mit Bezugsrecht 2:1 zu einem angemeſſenen
urſe und Dividendenberechtigung, rüchwirkend für 1928 vorgeſchlagen
ird.
Rheiniſche Hypothekenbank A.=G., Mannheim. In der General=
exſammlung
, in der ein Kapital von RM. 3 487 62 mit 58 127 Stim=
ſen
vertreten war, fand die Beſchlußfaſſung über die in der letzten
enevalverſammlung vom 31. März infolge Proteſtes der Oppoſition
grückgeſtellten Punkte ſtatt. Bekanntlich waren in dieſer Generolver=
rmmlung
von der Oppoſition eine Reihe von Poſten der Bilanz be=
tängelt
worden und es müßte auf Antrag eine Neutagung über die Be=
blußfaſſung
ſtattfinden. Die Oppoſition unter Führung von Dr. Jeſel=
ohn
, Mannheim, bemängelte mit denſelben Argumenten die Poſten. Die
zerwaltung gab dann einige erweiterte Erklärungen ab, die aber der
ppoſition nicht genügten. Sie gab gegen die Genehmigung Proteſt zu
xotokoll, desgleichen zur Gewinnverteilung, und zwar mit 18 179 Stim=
ten
für das von ihr vertretene Aktienkapital von 1090 740 RM. Bei
2r Abſtimmung über die Entlgſtug der Verwaltungsorgane enthielt
e ſich der Stimme. Vorſorglich wurde noch einmal Beſchluß gefaßt
ber die Doſierung des Pfandbrieſſicherungsfonds bis zur Höhe von
Millionen Reichsmark. Dieſer Beſchluß iſt durch Klage von der Oppo=
tion
angefochten worden, und ſie gab deswegen Proteſt zu Protokoll,
Uf Anfrage teilte die Vevwaltumg mit, daß die Entwicklung des Ge=
häftes
bis jetzt recht befriedigend ſei.

Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 28. April. Berlin zeigte auf die
eſtigkeit des Auslandes und die beträchtliche Erhöhung der Cifofferten
ar eine geringe Reaktion. Das Geſchäft hielt ſich auf allen Marktge=
eten
in engen Grenzen. Das inländiſche Angebot von Weizen blieb
Emlich klein, aber auch die Nachfrage war keineswegs lebhaft; Polen
elt weiter mit Geboten zurück. Die Preiſe ſtellten ſich für effektive

Sonntag den 29. Mpril 4928

Ware und für Lieferungen etwa 1 Mark höher. Roggem iſt aus den
Provinzen eher etwas reichlicher angeboten und begegnet infolge der
ſchlechten Roggenmehlabſatzes nur geringer Nachfrage. Die Roggen=
lieferungspreiſe
erhöhten ſich um 1 Mark bis 1,5 Mark. Weizenmehl
iſt in den Offerten etwa 25 Pfg. höher gehalten. Umſätze waren aber,
ſelbſt auf geſtriger Preisbaſis, nur im geringſtem Ausmaße zu beobach=
ten
. Roggenmehl bei unveränderten Preiſen gleichfalls ſehr ſtill. Hafer
und Gerſte liegen faſt geſchäftslos.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, B. April. (Priv.=Tel.)
Baumwolle. Die niedrigeren Kobelmeldungen aus Liverpool viefen
am heutigen Baumwollterminmarkte Verſtimmung hervor. Die Voraus=
ſage
beſſeren Wetters wirkte gleichfalls als Baiſſemotiv. Unter dieſen
Umſtänden ſchritt der Kontinent zu Abgaben. Liquidationen, Gewinn=
mitnahmen
und Verkäufe für ſüdlliche Rechnung übten ebenfalls einen
Druck auf das Preisniveau aus. Später entſchloſſen ſich Wallſtreetkreiſe,
im Hinblick auf Meldungen über Niederſchläge im öſtlichen Teil des
Anbaugebietes zu Käufen, ſodaß der größte Teil der Preisverluſte wie=
der
eingeholt werden konnte, um ſo mehr, als auch Deckungen dem Markte
eine Stüitze boten.
Kaffee: Am Kaffeeterminmarkte führten Deckungen, ſowie einige
Anſchaffungen für europäiſche Rechnung zu Wochenſchluß zu leichten
Preisſteigerungen. Das Publikum zeigt etwas lebhafteres Intereſſe
für Santoskaffee per März.
* Chikago, 28. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Weizenmarkt beſchloß den Berichtsabſchluß auf Grund
der Tatſache, daß im Weſten ſowie im Südweſten des Anbaugebietes
über Trockenheit geklagt wird, in recht feſter Haltung. Froſtmeldungen
aus Indiana und Illinois ſowie Nachrichten über Ernteſchäden in
Enropa wirkten gleichfalls ſtimmulierend. In allen Terminen wurden
Anſchaffungen vorgenommen.
Mais: Der Maismarkt nahm einen kaum ſtetigen Verlauf. Die
feſten argentiniſchen Preiſe boten ebenſo wie die ziemlich gute Nachfrage
im Nordweſten des Landes dem Preisniveau eine Stütze.
Hafer: Am Hafermarkte bekundeten die Locofirmen heute Intereſſe
für Maiware. Später trat im Einklang mit der Tendenz am Mais=
markte
eine leichte Abſchwächung ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. April:
Getreide: Weizen, Mai 167½, Juli 166, Sept. 1623: Mais,
Mai 106¾, Juli 110½, Sept. 110½; Hafer, Mai 64½, Juli 53½,
Sept. 48½; Roggen, Mai 64½, Juli 58½, Sept. 48½.
Schmalz: Mai 12,17½, Juli 12,62½
Rippen: Mai 11,87½, Juli 12,30, September 12,70: Speck loco
12; leichte Schweine 9,6510,50, ſchwere Schweine 9,5510,35;
Schweinezufuhr Chicago 5000, im Weſten 30000
Chicagver Baumwolle: Mai 21,15, Juli 20,83.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 28. April:
Getreide: Weizen, Rodwinter 227½, Hartwinter 186½: Mais
neu ank. Ernte 120½; Mehl ſpr. wheat clears 7,508; Fracht nach
England 1,62,3, nach dem Kontinent 810.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,90; Talg extra 8½.
Kakav: Tendenz: ſtramm, Umſatz in lots 310, loco 14½, Ja=
nuar
29 14,28, Mai 28 14,98, Juni 15,15, Juli 15,32, Auguſt 15,38
September 15,43, Oktober 15,30, November 14,85, Dezember 14,45.

Seite 13

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die oberſchleſiſchen Bergarbeiterverbände haben das Lohnabkommen
für den Kohlenbergbau, den Erzbergbau und die Grubenkokereien ſowie
den Manteltarif für den Erzbergbau zum 31. Mai gekündigt.
In den Schlichtungsverhandlungen zur Beilegung des Lohnſtreiks
im ſächſiſchen Steinkohlenbergbau wurde ein Schiedsſpruch gefällt, der
eine Lohnerhöhung von ſieben Prozent für die Arbeiter unter Tage
und über Tage ab 1. Mai vorſieht. Wie verlautet, wird der Schieds=
ſpruch
von Arbeitgeberſeite abgelehnt.
Der Verein Deutſcher Gummireifenfabriken hat die Reifenpreiſe
unverändert gelaſſen. Die Senkung der Rohgummipreiſe in den letz=
ten
Wochen hat ſich auf die Beſtände in den Rohmaterialien und Fer=
tigfabrikaten
bei den verarbeitenden Fabriken und im Handel noch nicht
auswirken können.
In der o.H.V. der Preußiſch=Rheiniſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft
zu Köln wurde die Dividende auf 8 Prozent feſtgeſetzt und neu in den
Aufſichtsrat gewählt Direktor Dr. Friedrich Adolf Scheurer (H. Stinnes=
Reederei A. G.), Hamburg, und der Präſident der Niederländiſchen
Handelskammer, J. C. Veder in Rotterdam.
In der Bilanzſitzung des Aufſichtsrats der Maſchinenbaugeſellſchaft
Karlsruhe in Karlsruhe wurde der Abſchluß für das Gj. 1927 mit einem
Verluſt von 34 862 (i. V. vor Sanierung Verluſt von 479 511) RM. vor=
gelegt
. Der A.R. ſchlägt vor, dieſen auf neue Rechnung vorzutragen.
Der Umſatz hat im Geſchäftsjahr 1927 gegenüber dem Vorjahre eine
20prozentige Erhöhung erfahren.
Die Landesbank des Saargebietes A. G., Saarbrücken, ſchließt für
1927 mit einem Reingewinn von 1 798 816 Fr. gegenüber 2 684 465 Fr.
im Vorjahr ab. Es wird eine Dividende von wieder 15 Prozent auf
die Stammaktien und 15,5 Prozent auf die Vorzugsaktien vorgeſchlagen.
Für das Geſchäftsjahr 1927 gelangen bei der Gasbetriebs= Geſell=
ſchaft
Berlin 61,50 RM. pro Aktie als Dividende zur Verteilung. Die
Stückelung der Aktie beträgt 400 Mk. In den beiden letzten Jahren
wurden 13,5 Prozent Dividende verteilt.
In Budapeſter Wirtſchaftskreiſen verlautet, daß im Juni neue Ver=
handlungen
zur Bildung eines mitteleuropäiſchen Textilkartells ſtatt=
finden
werden. Diesbezügliche Verhandlungen fänden bereits zwiſchen
den ungariſchen, tſchechiſchen und polniſchen Textilfabrikanten ſtatt. Zu
den Verhandlungen im Juni würden auch Vertreter der deutſchen Tex=
tilinduſtrie
eingeladen werden.
Schwediſchen Meldungen zufolge ſoll in den nächſten Tagen eine
neue große Oelkompagnie gegründet werden, die mit der Anglo=Perſian=
Oil=Company in London in Verbindung ſtehen wird. Das Kapital der
Geſellſchaft ſoll ſich auf mindeſtens 1,5 Mill. Kr. belaufen.
Vorgeſtern iſt in Kopenhagen der neue Bankrat für die Landmanns=
bank
ernannt worden. Vorſitzender wird der Schiffsreeder A. T. Möl=
ler
. Gleichzeitig hat das Handelsminiſterium auch den Verwaltungsrat
der Abwicklungskaſſe ernannt, deſſen Vorſitzender der Departements=
chef
Dalhoff ſein wird. Das neue Landmannsbankgeſetz tritt am 1. Mai
in Kraft.
Um dem kataſtrophalen Sinken der Preiſe auf dem Schiffsfrachten=
markt
entgegenzuarbeiten, beſteht in norwegiſchen Schiffahrtskreiſen ſeit
einiger Zeit der Plan, einen Teil der Tonnage ſtillzulegen. Um die
Reeder vor größeren Verluſten zu ſchiitzen, ſoll für die ſtillgelegten
Fahrzeuge eine Verſicherungsſumme ausgezahlt werden. Augenblicklich
finden auch Verhandlungen mit Dänemark ſtatt, um evtl. zwiſchen bei=
den
Ländern ein diesbezügliches Abkommen zu treffen.

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Nummer 119

Sonntag, den 29 April 1928

Seite 17

Reich und Ausland.
Großfeuer.
Karlsruhe (Schleſien). In Dammer im
Kreiſe Namslau brach ein Feuer aus, das ſich bei
dem herrſchenden Oſtwind raſch ausbreitete, ſo daß
n kurzer Zeit fünf Wirtſchaften mit insgeſamt 15
Bebäuden Opfer der Flammen wurden. Die ſieben
imweſenden Feuerwehren hatten alle Mühe, die be=
rachbarten
Gebäude zu retten. Die niedergebrannten
Hebäude waren aus Holz errichtet. Eine Frau,
ſeren Beſitzung vom Feuer ergriffen wurde, iſt durch
den Schreck getötet worden. Das Feuer ſoll durch
Funkenflug von einem brennenden Queckenhaufen
verurſacht worden ſein.
Zwei eigenartige Selbſtmorde.

Stut z

München. In Nördlingen meldete der Amts=
erichtsoberinſpektor
Heilbronner telephoniſch der
Zolizei, daß auf der Marienhöhe die Bahnarbeiters=
hefrau
Gigenbach ſich erſchoſſen habe. Die Leiche
er Frau wurde auch aufgefunden. Kurz darauf hat
ch Heilbronner in einem Dienſtzimmer des Amts=
erichts
erſchoſſen. Die beiden Selbſtmorde ſcheinen
n unmittelbarem Zuſammenhang zu ſtehen.
Liebesdrama auf der Landſtraße.
Dortmund. Am Freitag morgen ereignete
ch auf der Straße SchwelmMilſpe ein blutiges
iebesdrama. Der Arbeiter Krummkühler aus
Schwelm gab auf, die in Milſpe wohnende Hanna
Schüngel, die ſich auf dem Wege zur Arbeitsſtelle
efand, einen Revolverſchuß ab, der das Mädchen in
er Herzgegend lebensgefährlich verletzte. Hierauf
ahm ſich der Täter das Leben. Der Grund zu der
Tat iſt in verſchmähter Liebe zu ſuchen.
Ein viertes Todesopfer des Unglücks auf Zeche
Holland.
Gelſenkirchen. Die Zahl der Toten auf
eche Holland I/II hat ſich auf vier erhöht, da
ner der Verletzten Freitag nachmittag im Knapp=
haftskrankenhaus
ſeinen ſchweren Verletzungen er=
gen
iſt. Die drei anderen Verletzten befinden ſich
Ein blutiger Mieterſtreit.
Weimar. In Köppelsdorf (Kreis Sonneberg)
aren die Ehefrauen eines Hausbeſitzers und eines
kieters wie ſchon oft in Streit geraten, der ſchließ=
c
in eine Schlägerei ausartete. Nach kurzer Zeit
iſchten ſich auch die Ehemänner ein. Der Mieter
rſuchte mit einer Axt in die Wohnung des Ver=
jeters
einzudringen, dieſer griff jedoch zum Re=
Iver, ſchoß auf den Eindringling, fehlte dieſen aber
*d traf einen zweiten Mieter in beide Beine. Erſt
* Polizei gelang es, die erbitterten Gegner aus=
randerzubringen
. Der Hauswirt wurde verhaftet.
jeſenwaldbrand an der holländiſchen Grenze.
Berlin. Wie Berliner Morgenblätter aus Er=
enz
melden, iſt beim Abbrennen einer Heide an
* Provinziallandſtraße zwiſchen Watſenberg und
iIdenrath ein Waldbrand ausgebrochen, der Hun=
ke
von Morgen jüngeren und älteren Waldbe=
ndes
erfaßte. Eine große Zahl von Feuerwehr=
keilungen
aus der Umgebung bemühte ſich, das
ier einzudämmen; bis jetzt jedoch ohne Erfolg.
beſteht die Gefahr, daß der Brand auf hollän=
Hes Gebiet übergreift. Nach weiteren Meldungen
Blätter brach am Freitag auch im Kreiſe Kölberg
Waldbrand aus, der ſehr ſchnell große Aus=
Be annahm. 70 Morgen Schonungs= und Hoch=
Id wurden vernichtet. Nach angeſtrengter zehn=
ndiger
Arbeit gelang es, das Feuer einzudämmen.
Verhaftung ungariſcher Defraudanten.
Hamburg. Der Njährige Bankdirektor An=
as
Czurtrin aus Budapeſt, der nach Unterſchla=
rg
von 100 000 Pengö flüchtig wurde und ver=
yte
, unter dem Namen Horvath nach Amerika zu
kommen, wurde von der Hamburger Kriminal=
rzei
in einem Hotel in der Nähe des Hauptbahn=
S verhaftet. In ſeinem Beſitz wurde noch ein
nhafter Geldbetrag vorgefunden. Der Verhaftete
reitet, ſich ſtrafbar gemacht zu haben.
Eiferſuchtstat eines polniſchen Offiziers.
Warſchau. In Lemberg hat der polniſche Ar=
rieoberleutnant
Zaleſki ſeine Braut, eine Schnei=
n
. auf offener Straße mit dem Säbel niederge=
rgen
, weil ſie ſich weigerte, ihn zu heiraten. Die
glückliche iſt inzwiſchen ihren Verletzungen er=
n
. Der Offizier, der mit dem Säbel gegen die
rziſten vorgehen wollte, mußte in Ketten abge=
* werden.
erzweite japaniſche Weltreiſende
in Berlin.

Redakteur T. Arako
am 11. April in Tokio eine Reiſe um die Welt
S Er fuhr über San=FranziscoNew York
Sourg nach London und landete am 26. April
ao em Flugfeld Berlin=Tempelhof. Sein Kollege,
Oie Reiſe um die Welt in der umgekehrten Rich=
g
macht, war 24 Stunden vorher in Berlin.

Ein Heim für Sportſtudentinnen.

Das Heim für Sportſtudentinnen
in Berlin=Grunewald ſteht ganz im Zeichen der modernen Körperkultur. Studentinnen der Ber=
liner
Hochſchule für Leibesübungen finden in den zweckmäßig und ſchön eingerichteten Räumen
Wohn= und Trainingsſtätte.
Das furchtbare Erdbeben in Bulgarien.

Aſchenregen in Galizien.
Warſchau. Wie aus Lemberg und Krakau
übereinſtimmend berichtet wird, ſind in beiden Städ=
ten
und dem größten Teil Galiziens am Freitag in
den frühen Morgenſtunden Niederſchläge eines merk=
würdigen
ſchwarzen Regens beobachtet worden, deſſen
Urſache bisher nicht aufgeklärt werden konnte. Der
Himmel war ſtundenlang mit völlig ſchwarzen Wol=
ken
bedekt und der Verkehr erlitt ſtarke Störungen,
weil durch den Regen die Kleidung der Paſſanten
vollſtändig ruiniert wurde. Da eine chemiſche Unter=
ſuchung
ergeben hat, daß es ſich bei den Nieder=
ſchlägen
um winzige Aſchenteile handelt, die in dem
Regen enthalten waren, gingen die verſchiedenſten
Gerüchte über den Ausbruch eines Vulkans in Süd=
bſteuropa
um. Von fachmänniſcher Seite bringt man
die Erſcheinung mit dem letzten Erdbeben in Süd=
oſteuropa
in Verbindung. Bisher wurden ähnliche
Erſcheinungen in Oſteuropa nur im Jahre 1883 und
1903 nach dem Vulkanausbruch des Krakatau be=
obachtet
.
Die Urſache des galiziſchen Aſchenregens.
Bukareſt. In dem Dorfe Oenitza, an der
Grenze zwiſchen der Bukowina und Beßarabien, iſt
im Laufe des Freitags ein kleiner Vulkan ausge=
brochen
. Die aus dem Vulkan ſtrömende Aſche iſt
von dem Winde bis in die Städte Czernowitz, Cho=
tin
, Zoroka und nach Galizien hinein getragen wor=
den
und verdunkelte die ganze Gegend, wobei auch
ein mit Aſche vermiſchter ſtarker Regen niederging.
Infolge der Dunkelheit und des Aſchenregens be=
mächtigte
ſich der Bevölkerung eine große Panik.
Schweres Flugzeugunglück in Neuſatz.
Belgrad. In Neuſatz ereignete ſich am Frei=
tag
früh ein ſchweres Flugzeug=Unglück. Zwei Mili=
tärflugzeuge
, die vom Neuſatzer Flugfeld geſtartet
waren, unternahmen Uebungsflüge. Durch einen un=
glücklichen
Zufall ſtießen die beiden Apparate in
einer Höhe von etwa 50 Meter zuſammen. Der eine
Apparat ſtürzte brennend zu Boden und verbrannte
vollſtändig. Der andere Aeroplan fiel in einen
Kanal und wurde ebenfalls zertrümmert. Beide
Piloten, ein Fliegerhauptmann und ein Feldwebel,
waren auf der Stelle tot.
Verhaftung deutſcher Betrüger in Brüſſel.
Brüſſel. Die Polizei verhaftete einen Ruſſen
und fünf Deutſche, darunter zwei Frauen, die in
Andwerpen unter der Firma Friedrich Wilhelm
Adam ein Exportgeſchäft betrieben, das weiter nichts
als eine groß angelegte Betrügerei darſtellte. Die
Verhafteten werden nach Antwerpen überführt.
Stürme an der amerikaniſchen Küſte.
Waſhington. Die Wetterwarte hat für die
Küſte von Atlantic City bis Boſton Sturmwarnun=
gen
geſandt. Das Sturmzentrum bewegte ſich in
nordöſtlicher Richtung über Süd=Carolina. Samstag
morgen erreichte der Sturm in der Gegend von New
York ſeine volle Stärke. In Atlanta und Georgia,
wo der Sturm den Charakter eines Tornados an=
nahm
und von Wolkenbrüchen begleitet war, ſowie
im ganzen Süden von Arkanſas bis Florida ſind
große Verheerungen auf den Feldern und an Ge=
bäuden
angerichtet worden. Mehrere Ortſchaften
mußten infolge plötzlicher Ueberſchwemmungen ge=
räumt
werden. Telegraphen= und Telephonlinien
wurden vielfach unterbrochen, Eiſenbahndämme an
vielen Stellen ſtark beſchädigt. Ueber die Verluſte
an Menſchenleben ſowie die Höhe des angerichteten
Schadens iſt noch nichts bekannt geworden.
Indiens Kampf gegen die wilden Tiere.
* London. Die Urwald= und Dſchungelroman=
tik
hat ſchon ihr Schönes. Aber neben der lockenden
Romantik ſteht dräuend das Grauen der Wirklich=
keit
. Entſetzen erregend ſchreit es ſelbſt aus den
nüchternen Zahlen, die ſoeben als Statiſtik aus Kal=
kutta
übermittelt werden. Dieſem Bericht zufolge
fielen im verfloſſenen Jahre den indiſchen Dſchun=
geln
B605 Menſchen zum Opfer! Von ihnen ſtar=
ben
20000 an Schlangenbiſſen; die übrigen wurden
von wilden Tieren zerriſſen. Unter dieſen Tieren
ſteht natürlich der Tiger obenan. Er mordete in
dem genannten Zeitraum 1693 Menſchen. 835 Tote
kommen auf das Schuldkonto der Wölfe, 464 auf das
der Leoparden, 213 Unglückliche ſtarben durch Kroko=
dile
, 100 durch Wildſchweine, 79 durch Bären und
70 durch Elefanten. Immerhin aber hat ſich der
Menſch gerächt, indem er im gleichen Jahre 23 911
wilde Tiere in Indien erlegte; darunter 5247 Leo=
parden
, 2538 Bären, 1087 Wölfe, 1686 Tiger,
Darüber hinaus fielen faſt 60 000 Schlangen der
Vernichtung anheim. Dieſe erfolgreiche Jagd hat
ihre Urſache vor allem auch in der Tatſache, daß die
Regierung für jedes erlegte Tier eine Prämie zahlt.
Insgeſamt wurden im Jahre 1927 150 000 Rupien
an Belohnungen verteilt.
Japans Filmkönig in Berlin.

Kawakita,
der bedeutendſte japaniſche Filminduſtrielle iſt in
Berlin eingetroffen. Wie die Tokioer Preſſe meldet,
beabſichtigt Kawakita, deutſche Filmunternehmungen
zu beſtimmen, eigene Lichtſpieltheater in Japan zu
errichten, um dort das bisherige amerikaniſche Film=
monopol
zu bekämpfen.

König Boris von Bulgarien
beſichtigt die von dem Erdbeben verwüſtete Stadt Tſchirpan.


Das tödliche Radium.
London. Vor dem Gerichtshof in Newark be=
gann
nach Berichten aus New York ein Prozeß
gegen die Amerikaniſche Radiumgeſellſchaft. Die Ge=
ſellſchaft
wird angeklagt, durch die fünf Arbeiterin=
nen
gegebenen Anweiſungen deren Tod verurſacht zu
haben. Die Arbeiterinnen waren einige Jahre von
der Radiumgeſellſchaft mit der Bemalung von lencht=
baren
Uhrenziffernblättern beſchäftigt. Im Laufe
ihrer Tätigkeit haben ſie der Anklage zufolge An=
weiſungen
erhalten, ihre Bürſten mit Lippe und
Zunge anzufeuchten. Auf Grund einer Reihe von
Röntgenphotographien der Arbeiterinnen, die die
Wirkung von radiumaktiven Subſtanzen deutlich
zeigen, behauptet die Anklage, daß alle fünf eines
qualvollen Todes geſtorben ſind, wofür die Geſell=
ſchaft
voll verantwortlich zu machen ſei.
Zum tödlichen Abſturz des italieniſchen
Generals Guidoni.
Nom. Der bei einem Fallſchirmexperiment er=
folgte
tödliche Abſturz Guidonis wird in allen Krei=
ſen
der italieniſchen Aviatik tief bedauert. Er ge=
hörte
zu den tüchtigſten und unternehmungsluſtigſten
Offizieren der italieniſchen Aviatik und hatte ſich
zahlreiche Verdienſte um das italieniſche Flug= und
Marineweſen erworben. Im Ausland iſt Guidoni
durch ſeine zahlreichen Miſſionen bekannt geworden.
U. a. war er auch Mitglied der internationalen Kon=
trollkommiſſion
in Berlin. Der Unterſtaatsſekretär
für Luftſchiffahrt, Balbo, hat perſönlich an der Un=
fallſtelle
eine Unterſuchung eingeleitet. Muſſolini
gibt ſeinem Bedauern über den tiefen Verluſt Aus=
druck
. Die Beiſetzung findet am Sonntag ſtatt.
Zum Lawinenſturz am Stilfſer Joch.
Mailand. Die amtlichen Meldungen beſtätigen
den Niedergang von zwei Lawinen am Stilfſer Joch.
Die Lawinen gingen von der Dreiſprachenſpitze ge=
gen
Franzenshöhe nieder und haben dort das Hotel
des italieniſchen Alpenklubs und das daneben ſtehende
Unterkunftshaus der Straßenwärter verſchüttet. Nach
den erſten Mitteilungen der aus dem Tuafoiertal ab=
gegangenen
Hilsexpedition ſind keine Menſchenleben
zu beklagen. Die beiden Gebäude wurden ſchwer be=
ſchädigt
. Hoher Schnee und neue Lawinengefahr er=
ſchweren
die Nachforſchungen.
Eiſenbahnunglück in Südafrika.
London. Nach Berichten aus Kapſtadt iſt der
am Dienstag abend von Johannesburg nach Kapſtadt
abgefahrene Poſtzug in der Nähe des berühmten
Hex=Flußpaſſes bei Woxceſter entgleiſt. Sechs Per=
ſonen
wurden getötet und ſieben verletzt. Die Loko=
motive
und ſechs Salonwagen ſind vollſtändig aus=
gebrannt
. Der Unfall ereignete ſich beim Durch=
fahren
einer gefährlichen Kurve, wobei die Loko=
motive
entgleiſte und ſechs Wagen mit ſich in die
Tiefe riß.

Ein deutſcher Dampfer im Hafen von Hull
geſunken.
London. Der deutſche Dampfer Nordland
(1000 Tonnen) erlitt am Freitag im Albertdock in
Hull beim Löſchen ſeiner Ladung ein Leck und be=
gann
mit dem Heck zu ſinken. Die Verſuche, durch
Auspumpen des eingedrungenen Waſſers den Unter=
gang
zu verhindern, waren erfolglos und um Mit=
ternacht
ragte trotz der Ebbe nur noch der Bug aus
dem Waſſer.
Ein kommuniſtiſcher Kurier verſchwindet
mit 20 000 Dvllar.
Paris. Wie der ſozialiſtiſche Le Soir meldet,
ſandte die kommuniſtiſche Zentralleitung in Moskau
dieſer Tage 20 000 Dollar über Berlin nach Paris.
Der Sowjetbotſchafter in Berlin weigerte ſich jedoch,
die Summe mittels diplomatiſchen Kuriers nach
Paris zu ſenden. Die franzöſiſche kommuniſtiſche
Partei, die von der Weigerung des Botſchafters in
Kenntnis geſetzt wurde, ſandte bald darauf einen
verläßlichen Mann nach Berlin, der die 20000
Dollar übernahm und ſie nach Poris bringen ſollte.
Der verläßliche Mann iſt ſeitdem ſpurlos ver=
ſchwunden
.
Weltrekordfahrer Lockart
tödlich verunglückt.

Frank Lockari,
einer der bekannteſten Automobiliſten der Welt, iſt
bei einem Verſuch, den Weltrekord zu brechen, in
Dayton Beach U. S.A. tödlich verunglückt.

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29. April 1928

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Nummer 18

Bunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnennnnnnnnnnnnnnnnrerunnnnnnnunnnnnannnnnnnennnnnnnnnnnnnnnunnnr

Allerlei Leidenſchaften.

Der römiſche Kaufmann ließ gegen Geld eine Nummer ziehen.
Hiſtorie des Spiels.
Von Kurt Nuhl.
Jeder kennt ſie, dieſe Leidenſchaft jener biederen Leute,
die ſich abends zu einem gemütlichen, bisweilen ſehr heftigen
Drei=Männer=Skat am Stammtiſch zuſammenfinden, um
zwiſchen Grand und Nul=Ouvert Gott und die Welt zu ver=
geſſen
. Man muß ſelbſt Spieler ſein, um die ganze Philo=
ſophie
des Spielens zu erfaſſen, um das vorſichtige Ab=
wägen
, die gegenſeitige Spekulation vollſtändig begreifen zu
können. Jeder kennt ſie, jene Pechvögel beim Lotterieſpiel,
die es zu Cauſenden und Abertauſenden gibt, daß man be=
haupten
möchte, es gäbe nur ſolche Unglücksraben.
In der Cat ſind Spiele an ſich nicht minder als Woh=
nungen
, Kleidung, Nahrung, Recht, Erziehung und Kamp=
fesweiſe
ein natürlicher und mit der Entwicklung der Men=
ſchen
und Völker wechſelnder Ausdruck des niederen und
höheren Lebens, und es wäre von hohem Intereſſe, die Ent=
wicklung
eines Volkes im Lichte ſeiner Spiele nachzuweiſen.
Da die Nachrichten über dieſen Stoff nur ſpärlich ſein
können, muß man ſich naturgemäß hier mit wenigen Notizen
und Andeutungen begnügen.
Vor allem iſt im Auge zu behalten, daß es der Natur
der Sache nach Spiele gibt, die einmal mehr den Körper
beſchäftigen, andererſeits ſolche, die in der Hauptſache
größere Anforderungen an den Verſtand ſtellen.
Die Art des Spielens der der höfiſchen Seit nachfolgen=
den
Periode wird charakteriſiert einerſeits durch die auch
im Spiel wirkſame Verbundenheit, andererſeits durch die
wilde, ausgelaſſene und raffinierte Art, wie man das Spiel
betreibt. Als weſentlichſtes Merkmal tritt beſonders in den
Städten das Spielen um Geld in den Vordergrund, wie aus
zahlreichen dagegen gerichteten Natsverordnungen zu er=
ſehen
iſt. So beſtand unter anderem in Frankfurt a. M. im
14. und 15. Jahrhundert eine Würfel=Spielbank, die ſogar
von der Stadtbehörde ſelbſt verwaltet und betrieben wurde.
Das heute in Blüte ſtehende Lotterieſpiel iſt im römiſchen
Kaiſerreich erdacht worden, wo es daraus entſtand, daß
Kaufleute, um ſchnell und mit Vorteil zu verkaufen, jeder=
mann
gegen ein kleines Stücke Geld eine ihrer Nummern
ziehen ließen, auf denen ihre Waren verzeichnet waren.
Lange SZeit vergeſſen, wurde das Lotterieſpiel von der Ne=
publik
Venedig wieder eingeführt, um ſeinen Erlös für die
Sinanzierung des Cürkenkrieges zu verwenden. In Deutſch=
land
war der Glüchshafen, wie man das Lotterieſpiel da=
mals
nannte, ſeit ungefähr 1470 an den Schützenfeſten ge=
bräuchlich
, während es ſonſt nur für mildtätige Swecke ge=
ſtattet
und ausgeführt wurde. Anfänglich waren es immer
Waren, welche auf dieſe Art ausgeſpielt wurden, und erſt
ſpäter, als Geldpreiſe daraus wurden, gelangte das Lotte=
rieſpiel
zu der Stellung, die es heute inne hat.
Eigentliche Spielkarten kennt man bei uns erſt ſeit dem
14. Jahrhundert. Sie werden zuerſt in einer handſchriftlichen
Chronik erwähnt, mit der Bemerkung, daß ſie 1379 in
Viterbo aus dem Lande der Sarazenen eingeführt worden
ſeien. Ihren wahrſcheinlichen Urſprung haben wir jedoch in
China und Japan zu ſuchen, wo ſie aus dem dort bekannten
Schachſpiel hervorgegangen zu ſein ſcheinen, indem man die
Schachfiguren auf einzelne Blätter oder Cäfelchen übertrug.
Die Araber kannten das Spiel ſchon im 12. Jahrhundert,
zud von dort her brachten es die Kreuzfahrer ins Abend=
land
, zunächſt nach Stalien, wo es längere Seit nicht recht
aufkommen wollte. Aber ſchon im Jahre 1387 erließ Johann
von Kaſtilien eine Verordnung, worin er die Würfel, Kar=
ten
und das Schach verbot, und ein Jahrzehnt ſpäter ver=
bietet
auch der Prepot von Paris den Handworkern das
Würfel= und das Kartenſpiel.

Nicht wahr, das iſt doch gar zu ſchön: abends, am
Stammtiſch, ein ruhiger, ſolider Drei=Männer=Skat. Ob
Viertelpfennig, ob Bierlachs das iſt egal. Es iſt auch
gleichgültig, ob das Blatt ſchlecht oder gut iſt, jedesmal
verſucht man, ſeine Chancen, die auf Grund der unbeſtech=
lichen
Karten immer vorhanden waren, wahrzunehmen.

Kokain.
Von Curth Corrinth.
Es war die Seit gleich nach Beendigung des Krieges.
Die politiſche und die beginnende geſellſchaftliche Umſchich=
tung
ſtürzte in die Ciefe, was bisher oben geſtanden hob
zum Platz an der Sonne empor, was bislang nur in
Ciefen exiſtiert hatte, Hunderttauſende von Männern, ge=
wöhnt
an die wildeſten Emotionen und Senſationen des
Schlachtfeldes, ſtrömten in die Heimat zurück und ſollten zu
bürgerlicher Nuhe ſich wieder zurückfinden.
Damals begann es.
Die Seit, das unentwirrte Chaos der politiſchen, ſozialen,
materiellen Probleme war dem Nauſch geneigt. Die
Nerven, die lange Jahre hindurch überladen waren mit
Spannungen unerhörteſter Art, verlangten weiter nach der
Curbulenz höchſtgeſteigerter Eindrücke, nach Buntheit,
Phantaſtik, Eruption, nach Schrei, Diſſonanz, knallendſten
Gegenlätzlichkeiten, möglichſt in die Seitſpanne von Minuten

Die Prieſe.
gebannt und geballt. Man vermochte ſich nicht einzuge=
wöhnen
nicht in die jähe Catenloſigkeit, nicht in das ver=
änderte
Milieu, nicht in die unausbleiblichen Enttäuſchungen
und Kataſtrophen, wie ſie die Seit auf allen Gebieten mit
ſich brachte.
Man trank.
Man ſpielte.
Man ſchob.
Man betätigte ſich als politiſcher Deſperado.
. . . Man nahm auch Kokain!
In den Großſtädten tauchten allenthalben jene Händler
auf, die ſich kein Gewiſſen daraus machten, das ganze Volke
wie das einzelne Individuum durch Vorſchubleiſtung eines
Laſters zu vergiften und zu zerſtören, das zu den furcht=
barſten
zählt, die wir kennen. Sie lehnten in dunklen Haus=
toren
, pendelten um Mitternacht an den Straßenecken auf
und ab
Kokain gefällig? Brauchen Sie Kols?
Leiſes Gemurmel. Geld heraus das kleine weiße
Pächchen verſchwand in den zitternden Händen des
Kokainiſten.. ..
Jeder Kellner, jeder Portier, jeder Page jeder
Muſiker, jeder Conférencier beſtimmter (verbotener)
Nachtlokale verſchob und verkaufte das Gift. Kokgingenuß
wurde zur Modeſache. Die elegante Dame trug es in ver=
goldetem
Büchslein, der Prolet in der Schnupftabakdoſe
aber ſchnupfen taten ſie alle.
Was hat ſich gebeſſert ſeit jenen Cagen?
Manches. Vor allem ſind die Behörden, die damals dem
Creiben völlig machtlos gegenüberſtanden, heute auf das
ſchärfſte hinter den Kokainſchiebern, deren Sahl dadurch be=
deutend
abgenommen hat, her. Dann aber erfaßt man das
Ubel an der Wurzel es gilt nicht ſo ſehr, den kleinen
Händler zu erledigen, als die großen, geheimen, inter=
nationalen
Sentralen des verbotenen Kokainhandels , und
man erledigt ſie: in Paris, in London, in Warſchau und
Moskau ſo gut wie in Berlin und Hamburg.
Kokain=Leidenſchaft . . .
Man häuft zum erſten Male ein paar winzige, kriſtall=
weiße
Körnchen des Giftes auf eine kleine Schaufel und
ſchnupft ſie ein. Minuten vergehen war man zuvor
unruhig, bang, verſtört? : jetzt fühlt man ſich ſelig be=

ſchwingt, roſenrot ſtrahlt die Welt, ah, man ſchaukelt
geradewegs hinein in ein Paradies der Sorgenferne, Angſt=
ferne
, der tanzenden Entzückung!. Hellwach iſt das Gehirn,
in leichtem Fluß ſtrömen hemmungslos die Gedanken
unerhört beſeligender Suſtand!
Er hält vielleicht zwanzig Minuten, vielleicht eine halbe
Stunde anz dann ſinkt man, mit leiſen Katergefühlen, in die
frühere ſeeliſche Lage zurück.
Vom Rauchen.
Von H. Blumenthal.
Die Geſchichte des Nauchtabaks iſt reich an intereſſanten
Epiſoden. Kein anderes Genußmittel wurde in ſolchem Maße
angefeindet und bekämpft, und bürgerte lich dennoch ſo
ſchnell ein, wie der Cabak.
Urſprünglich nur als Arznei Verwendung findend, iſt der
Cabak den Europäern ſeit dem 16. Jahrhundert bekannt
und wurde zuerſt als Heilmittel gegen Gicht und Aſthma be=
nutzt
. Erſt ſpäter begann man in England, das ſeltſame
Kraut, das ein ſo angenehmes Aroma verbreitete, in Pfeifen
zu rauchen.
Aber nicht überall nahm man das ſonderbare Kraut ſo
freundlich auf. In der Schweiz wurden im 17. Jahrhundert
in manchen Kantonen Naucher mit einer Strafe von einem
Caler belegt. In Ungarn wurden auch die Cabakpflanzer
hart beſtraft. Am ſchlimmſten war es in der Cürkei. Dort
wurden Naucher an den Pranger geſtellt und mißhandelt,
wenn ſie nicht gar mit dem Code ihre Miſſetat lühnen
mußten. Und doch entwickelte ſich gerade im Orient das
Nauchen zu einer wahren Volksleidenſchaft.
In allen Ländern gibt es ſeit jeher unzählige Gegner des
Nauchens. Kanzelredner warnten und wetterten, Streit=
ſchriften
gegen die Luftverpeſter wurden herausgegeben,
und in manchen Städten gab es ein ſtrenges Nauchverbot.
Potentaten traten als Gegner des Nauchens auf, Gelehrte
wieſen auf ſeine Schädlichkeit hin, man karikierte und ver=
ſpottete
die Naucher. Umſonſt! Der Siegeslauf des Cabaks
konnte nicht mehr gehemmt werden. Bald rauchten alle
Stände: Adliger und Offizier, Bürger und Bauer.
Wanderprediger zogen gegen den Cabak zu Felde, den ſie
das ſtinkende zur Unehre Gottes mißbrauchte Kraut
nannten. Aber andererſeits nahmen ſich Künſtler und Dichter

Si

G
In der Cürkei wurde das Rauchen mit dem Code beſtraft.
des angefeindeten Genußmittels an und gaben ihm unzählige
Koſenamen.
König Jakob I. gab zwei Streitſchriften gegen die
Naucher heraus, die der Nauchfeind und Gegenpfaff
betitelt waren. Er ſagt vom Cabak, daß er ein Kraut ſei,
das die inneren Ceile des Menſchen mit ölisem Ruß be=
ſudelt
. An einer anderen Stelle heißt es fort mit dem
Nauch! Er macht die Menſchen betrunken und toll und
zum Schluſſe: Gebt die unheilvolle Sitte auf, die Gottes
Sorn erwockt, die Geſundheit zerſtört und das Volke berun=
terbringt
.
Bulwer hingegen urteilt über den Cabak folgender=
maßen
: Wer nicht raucht, hat entweder niemals großen
Kummer gehabt, oder verweigert ſich ſelbſt den ſüßeſten
Croſt. Das Weib ſitzt in der einen Wagſchale und der Cabal
in der anderen. Jupiter, hänge deine Wage hinaus und wäge
beide, und wenn du dem Weibe den Vorzug gibſt, ſo kann
ich nur ſagen: nächſtens zauſt Juno dich. O Jupiter, verſuch’s
mit einem Pfeifchen.

HAHHHAEIAHHAAHHAHHHHHAHAHAHHAHAHHAHAHHHHHAAnAnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnaganannannnnnnnnangnnnnnnnnnnnnnnn

[ ][  ][ ]

U rUkr1

Carcaſſonne, das alte Carcaſo oder Carcaſum, hat ungefähr
30 000 Einwoyner, iſt die Hauptſtadt des Departements de
Aude und Biſchofsſitz. Man ſagt, Carcaſſonne ſei das fran=
zöſiſche
Nürnberg‟. Das iſt nur ganz bedingt richtig, denn wenn
auch gewiſſe Ahnlichkeit in den mittelalterlichen Seſtungsanlagen
beider Plätze beſteht, die ja beide zur Abwehr gleichartiger
Kriegs= und Belagerungsmethoden nach gleichartigen oder ähn=
lichen
praktiſchen Erfahrungen fener Epoche gebaut worden ſind,
ſo hat doch Carcaſſonne trotz der provenzaliſchen Croubadours,
die hier der Liebe Luſt und Leid geſungen haben, für Frankreich
nie die hervorragende kulturell=ſchöpferiſche Nolle geſpielt, wie
die alte Noris für Deutſchland. Carcaſſonne hat auch im übrigen
ein ganz anderes Gepräge als Nürnberg. Die etwa 1000 Be=
wohner
der Cité de Carcaſſonne führen ein ſimples Provinz=
leben
, das mehr oder weniger durch den ſtetigen Fremdenſtrom
ſeine Daſeinsberechtigung und ſeinen Unterhalt empfängt. Car=
caſſonne
wird durch den Aude-Fluß in die untere, moderne eigent=
liche
Stadt Carcaſſonne und in die obere, befeſtigte, uralte Cité
de Carcaſſonne getrennt. Beide Siedlungen ſtehen durch zwei
Brücken und einige Faubourgs miteinander in Verbindung.
Carcaſſonne liegt etwa 50 Kilometer von der Küſte des
Mittelländiſchen Meeres zwiſchen Narbonne und Coulouſe, in
jenem ſtiſtoriſch hochintereſſanten ſüdöſtlichen Ceil Frankreichs, in
dem Weltenſchickſal, wie in dem rieſigen Mörſer eines giganti=
ſchen
Laboratoriums große Kulturen und energiegeladene, unge=
ſtüme
Völkermaſſen aufeinander prallen ließ, ſie dann, in ihrem
wilden Kampfe um die Herrſchaft zerſtampfte, um in dem Blut
der nachfolgenden Miſchraſſen neues Völkerleben erſtehen zu
laſſen.
Die bedeutendſten geſchichtlichen Ureinwohner jener Gegen=
den
waren die indogermaniſchen Kelten oder Gallier, welche ſich
teilweiſe mit den noch älteren Iberen, den um das dritte Jahr=
hundert
vor Chriſti aus Italien zugewanderten Volskern und
den keltiſchen Kumren verſchmolzen hatten. In den Jahren 59
bis 61 vor Chriſti unterwarf Sulius Cäſar jene keltiberiſchen
Völkerſtämme unter ihrem hervorragenden Führer, dem kriegs=
tüchtigen
Vercingétorix, umſo leichter, als die einzelnen, ſtreit=
ſüchtigen
Volksſtämme uneinig waren und ſich unter ſich be=
kriegten
. Das gewaltige transalpine römiſche Neich umfaßte
bald nicht nur das ſüdliche Gallien (Frankreich), es ging bis an
den Rhein, ja der römiſche Limes zog ſich noch weit darüber
hinaus. Nömiſche Herrſchaft, römiſche Ordnung, römiſches Ge=
ſetz
brachten das Land zu großer Blüte und mehrten den Wohl=
ſtand
der geſegneten Gefilde ungemein.
Im Jahre 412 drangen dann die Weſtgoten unter ihrem 415
in Barcelona ermordeten König Ataulf in Gallien ein, und ſchon
im Jahre 418 mußte Honoris, der letzte traurige Kaiſer des
zerfallenen weſtrömiſchen Neiches Aguitanien mit ſeiner Haupt=
ſtadt
Coulouſe an die auf dem Plan erſchienene neue Herrenraſſe
abgeben.
Die keltiſchen Gallier waren von den römiſchen Eroberern
abſorbiert worden. Nömer, Söldner aus aller Welt, Weſtgoten,
Franken uſw. hatten ſich mit den Beſiegten vermiſcht. Wenn
ich hier die Bemerkung einflechten möchte, daß der vielleicht be=
deutendſte
, genialſte franzöſiſche Schriftſteller Frangois Nabelais
(14831553) auch der typiſch=galliſche Geiſt Frankreichs iſt, und
daß die Franzoſen von heute gern den esprit gaulois, die
anieres gauloises, die bravour gauloise", d. h. den galli=
ſchen
Witz, die guten, alten galliſchen Sitten, den galliſchen
Frohſinn, die ſprichwörtliche galliſche Capferkeit allen Ernſtes
als das beſte im franzöſiſchen Weſen preiſen, ſo geſchieht die
Abſchweifung, weil dieſe Catſache einen Gedanken des Grafen

Das fliegende Meſſer.
Von Hans Scheffler=Breitenbach.
Ich hatte es gottlob ſeit Jahren ſchon vergeſſen das flie=
gende
Meſſer, das mich aus ſchreckhafteſter Wirklichkeit in Nacht
und Craum verfolgte , bis ich es geſtern wieder erlebte, im
Varieté: ein Chineſe, mit großen Meſſern nach dem ſtarren
Haupte eines Mädchens werfend, ihm alſo, auf den Bruchteil
eines Sentimeters exakt, einen pfeifenden und klirrenden Nahmen
zu geben. Seit Jahrzehnten ſchon führen Chineſen dieſe ſelbe
Nummer vor, ohne daß jemals bei dieſem gefährlichen, atem=
beklemmenden
Experment ein Unfall vorgekommen wäre; und
immer iſt es ſo, wie wenn es noch immer derſelbe Chineſe wäre
und ebendasſelbe Mädchen, ewig in Jugend und Mut weil
ſie nicht ſich leben, wie es im Cao te king des großen
Laotſe heißt.
Weil ich mich aber einmal lebte, mein Ich nicht laſſen konnte
und heute noch nicht mein Selbſt vollenden kann, war mir dieſes
fliegende Meſſer einmal gräßlichſte Nähe des Codes. Das war
alſo:
Ich lebte als junger Student in einer kleinen ſüddeutſchen
Univerſitätsſtadt, begehrte Begehren, fühlte in mir dichteriſchen
Aufſtrom, ging weniger in die Kollegs als in die Wälder, Canz=
ſäle
und auch wohl in das Varieté, das mir heute noch ein
buntes Abbild tänzeriſchen Weſens zu ſein ſcheint, in dem alle
Weſenheiten leicht und ſpieleriſch und erdentbunden ſchweben
können. Da war denn auch einmal eine fabelhafte Chineſen=
truppe
, keulenwerfend, ſchirmbalanzierend, feuerkreiſelnd, zopf=
hängend
, räderſchlagend, meſſerwerfend oder nein eigentlich
war es nur dieſer eine Chineſe, der ein Dutzend ſchmalſter,
ſchärfeſter, ſpitzeſter Meſſer nach eines chineſiſchen Mädchens
ſtarrem Haupt warf, ſo teuflich ſicher ſeines Siels. Meinem erſten
Beſuch folgte ein zeiter, ein dritter chineſiſche Lyrik ſchwang
in mir, wurde zu Gedicht:

1110

D

Keyſerling aus ſeinem jüngſten anregenden Vortrag: Eurova
und Amerika (der Geiſt des Urvolkes würde ſich nach und hach
des Geiſtes des Okkupationsvolkes bemächtigen .. .) in gewiſſer
Beziehung tatſächlich auch in Frankreich zu beſtätigen ſcheint.
Allerdings dürfte dies derart auszulegen ſein, daß der uns be-
kannte‟
Geiſt des Urvolkes ſeine Prägung von Himmel, Nah=
rung
, Klima, Landesverhältniſſen, mit einem Wort von dem
Milieu, um ſo ungehemmter, um ſo logiſcher empfing, als er
mit dem Geiſt anders entwickelter Völkerſchaften, die noch nicht
oder nur gering vorhanden waren, nicht in Konflikt kam. Ein
Okkupationsvolk trägt mit ſeinem erobernden, ſtarken Impuls
auch den Willen mit auf die neue Erde, ſeine Anſchauungen
und ſeine Craditionen dort zur Geltung zu bringen. Die
Milieu=Einflüſſe, denen der Menſch nach einem ganz einfachen
biologiſchen Geſetz unterworfen iſt, werden ſich aber mit der
Seit ſtets ſtärker erweiſen, als der Wille des Okkupations=
volkes
. Daher mag es auch kommen, daß in unſerem deutſchen
Weſen, trotz unſerer unerhörten Naſſenmiſchung typiſche Cha=
raktereigenſchaften
, die unſere älteſten geſchichtlichen Vorfahren
auszeichnen, immer wieder lebendig werden. Iſt Nichard Wagner
hierfür nicht ein wundervolles Beiſpiel? Ciefe ſeeliſche Verän=
derungen
können wir übrigens häufig ſchon an Menſchen feſt=
ſtellen
, die viele Jahre im Ausland gelebt haben und plötzlich in
ihre alte Heimat zurückkehren.
Schon hundert Jahre ſpäter (507) verloren die Weſtgoten
Aquitanien mit Coulouſe. Sie zogen ſich auf die Cité von
Carcaſſonne zurück, deſſen Wälle ſie ſtärker befeſtigten.
Bis 725 hielten die Weſtgoten die Seſte. Dann wurde ſie
von den Sarazenen auf ihrem nördlichen Siegeszug nach einer
furchtbaren Belagerung beſetzt. Die Mohammedaner waren zwar
nicht imſtande, die gewaltige Seſtung lange zu halten. Wenige
Jahre ſpäter nahmen ſie die ſtürmiſchen Franken Pipins des
Kleinen, nachdem dieſer nach einer ſiebenjährigen Belagerung
Narbonne erobert hatte und nach dem Innern des Landes vor=
drang
. Im Jahre 732 hatte bereits ſein Vater Karl Martell in
der Schlacht bei Poitiers die Araber ſo entſcheidend geſchlagen,
daß ſich die hohe Welle mauriſcher Kultur damals endgültig
brach und über die Pyrenäen wieder nach Spanien zurückebbi,
Um die Sité de Carcaſſonne war der dröhnende Schrit
der Völkerwanderung verhallt. Kampfluſtige Gallier, rauh
römiſche Legionäre, wilde Weſtgoten und Franken, fanatiſch
tapfere Araber, eiſengepanzerte Nitter und Reiſige des Mittel=
alters
hatten mit ihrem Kampfgeſchrei, dem Getöſe ihrer Waffen
und dem Cumult ihrer blutigen Fehden die machtvolle Burgſtadt
erfüllt, um deren Beſitz ſie ohne Unterlaß miteinander gerungen
hatten.
Die Sité de Carcaſſonne, an deren äußerſter weſtlicher
Peripherie das Gräfliche Schloß aus dem 11. und 12. Jahr=
hundert
liegt und ſüdlich hiervon die im Jahre 1095 begonnen
ſchöne Baſilika Saint=Nazaire mit ihrem eleganten Säulenwald,
ſchließt ein innerer, ſtarker Mauerwall ein, den dreißig wehrhafte
Cürme nach allen Seiten ſchützen. Swiſchen dieſer inneren
Seſtungsmauer und der äußeren, die wiederum durch etwa
zwanzig, teilweiſe mächtige Cürme und Core mit Sugbrücken,
Fallgattern, Burgwarten, Pechnaſen, Pechſchachten, Kurtinen,
Wachttürmen, breiten Nundgängen mit Schießſcharten in der
Bruſtwehr und Verteidigungsanlagen ſonſtiger Art geſichert

Ihre zarten Lenden beben wie Sweige hängender Weiden.
Ihre Arme rauſchen in Wolkenſchleiern aus weißen Seiden.
Zierlich und lang iſt der Schwung ihrer Brauen getuſcht.
Weißkühl iſt ihre Stirn, als ob Mondlicht darüber huſcht.
Cu=ſchi=niang hieß meine heimlich Angebete, wie die einund=
ſiebenzigſte
in dem alten Buch der Hundert Schönheiten‟. Ob
ich es wagen durfte, ihr mein Gedicht zu ſchicken? Ob ich auf
eine Antwort hoffen konnte oder gar auf eine Einladung? Ich
erſehnte es. Ich bangte aber auch zugleich davor denn da
war der Mann mit dem fliegenden Meſſer. Gehörte jenem dieſe
weißkühle Stirn, als ob Mondlicht darüber huſchte? Wer des
Genügens Genüge weiß, hat ewig genug? Was kümmerte mich
die Ewigkeit! Ungenügſam hatte meine Jugend zu ſein, um
jung zu bleiben!" Kurz entſchloſſen ſandte ich dem Mädchen mein
Gedicht. Cage lang harrte ich vergeblich auf Antwort. Bis ich
eines Morgens Antwort und Einladung zitternd in den
Händen hielt.
Uebermorgen ſei das letzte Auftreten der Cruppe; die Männer
würden zu Würfelſpiel und Wein gehen; am anderen Morgen
in der Frühe müſſe man abreiſen; im Simmer 88, vierter Stock
des Münchener Hofs, werde ich eine Viertelſtunde vor Mitter=
nacht
zum Cee erwartet.
Ich werde kommen
ſchrieb ich beglückt und umgehend
zurück. Ein Ceebeſuch welche Gefahr konnte mir hier drohen!
Das war eine luriſche Angelegenheit, vielleicht auch eine verliebte.
aber noch keine leidenſchaftliche.
Nachdem ich die drei Abende jedesmal wieder im Varieté
war, zitternd das unheimlich ſichere Sliegen der Meſſer um das
angebetete Haupt zu verfolgen, ging ich mit den ſchönſten Blumen
pünktlich zum Stelldichein, im Herzen des Cao te king Spruch:
Schwer iſt Wurzel von Leicht, Nuhig Herr von Erregts. O, ich
war ganz leicht, ich war ganz ruhig! Und dennoch .. ..
Cu=ſchi=niang empfing mich mit einer Natürlichkeit, die mich
verwirrte. Kaum, daß ich ihr die kleine Hand zu küſſen wagte.
Das kahle Hotelzimmer, das bereits Anzeichen der Abreiſe ſeines

Gaſtes aufwies, ſchien ſich in die unbeſtimmte Magie eines
Blumenbootes zu verwandeln. Wie plump waren da plötzlich oe
Blumen in meinen unruhigen Händen, die in zierlichſtem Porzelal
dann den Cee als Fluß Kiang ſchaukelten. Da riß mich eine
Beobachtung, flüchtigſte, jäh in die Wirklichkeit zurück: 902
Mädchen war zur Cür gegangen, riegelte ab, drehte ſogar del
Schlüſſel herum, flüſterte: Hung=wu iſt ſehr eiferſüchtig. Abel
Hung=wu trinkt jetzt Wein und ſpielt Würfel. Wir brauchel
nicht wie die Siſche zu ſein, die verzaubert den Echolauten nac‟
ſchwimmen, die da aus der Ciefe der Flut beängſtigend kommel=
Wir ſind allein. Der Mond ſcheint. Es iſt die Stunde del
Schönheit. Unſerer Herzen Lotus darf erblühen. Größer und
weißer kam mir ihr Antlitz entgegen. Vom Bogen ihrer lang
und ſchmal gemalten Brauen flitzten kleine Pfeile zärtlichel
Lächelns. Kam für mich wirklich jetzt die Stunde der Schönhell
Das zärtliche Lächeln warum trat es plötzlich in Cu=ſch!
niangs Antlitz zurück? Das war ganz Starre, Atemloſigken,
Lauſchen. So ſehr, daß ich erſchrak, den Akem anhielt und
lauſchte. Das Mädchen legte einen Finger vor den Mund. ONT.
Augen wuchſen zu unheimlicher Größe und ſchoben die Pupile.
nach oben.
Ich konnte keinen Laut draußen auf dem Korridor bei
nehmen. Weshalb erſchrak ich überhaupt? Mein Gewile
war rein. Nur, daß die Cür abgeriegelt war ja, das Komie
uns beide verdächtigen.
Hung=wu kommt , flüſterte das Mädchen faſt unhorbal
Er ſchleicht heran
Noch immer hörte ich nichts. Doch das eine ſah auch iE.
wie ſich die Cürklinke herunter bog! Einmal und noch einmal.
Ohne jedes Geräuſch. Und dann, nach einigen atemloſen Seſan
den, kam ganz leiſe eine dunkle Stimme durch die Cür: eu
aufmachen ſchläfſt du ſchon? Warum machſt du nicht aul"
Warum macht ſie nicht auf?, wiederholte mein klopfeie.
Herz ſtumm die Frage. Es war doch unmöglich, daß ich die Le
öffnote! Und doch ich hätte ſie getroſt öffnen ſollen, wenn."
gewußt hätte, welche Stunden meiner harrten.

[ ][  ][ ]

wird und aus dieſem wunderbaren Bauwerk elne uneinnehmbare
Feſtung machte, liegt rundherum ein breiter, freier Kampfring, in
dem Curniere abgehalten, große Cruppen Neiter und Sußvolk
rufmarſchieren und lagern konnten, oder auch Viehherden und
lüchtige Menſchen der Nachbarſchaft, wenn die Seiten bedrohlich
Haren.
Dem Aude=Cor dem Haupteingang, der nach dem Schloß
führt, das durch beſonders raffinierte Verteidigungsanlagen be=
onders
gut geſchützt war und den letzten Zufluchtsort in höchſter
5efahr und Bedrängnis bildete, war früher eine Barbacane‟
orgelagert. Dies iſt ein niedriger, runder, turmartiger, ge=
rungener
Bau mit kreisförmigem Nundgang, mit Schießſcharten
nd Bruſtwehr zur Nahbeſchießung etwa hier eindringender
einde.
Im 10. und 11. Jahrhundert gehörte Carcaſſonne den Grafen
on Toulouſe und ſpäter kurze Seit den kataloniſchen Grafen, die
ine Feſtungswerke erneuern und verſtärken ließen. Bis zum
Albigenſerkrieg lebte Carcaſſonne unter den Grafen von
rancaval, die gläzend Hof hielten, in Frieden und großem Wohl=
and
. Die Neligionskriege brachten viel Unglück über die Cité.
imon de Montfort, der Kriegführer der päpſtlichen Sache be=
igerte
im Jahre 1209 die Cité de Carcaſſonne und nahm ſie im
kurm, nachdem ihr tapferer Verteidiger Naymond Noger ge=
ingen
genommen und vergiftet worden war. Im Jahre 1240 iſt
aint=Louis Herr der Cité. Dieſer König läßt die untere Stadt
auen. Derſelbe Heilige Ludwig und Philipp der Kühne‟
ihren alte geborſtene Seſtungsmauern wieder auf, errichten neue
7d befeſtigen alle Verteidigungswerke derart, daß die, wie be=
its
geſagt, uneinnehmbare Burgſtadt fortan die Pucelle= du=
anguedor‟
(Die Jungfrau von Languedoc) genannt wird. Der
igliſche Schwarze Prinz, welcher im 14. Jahrhundert die
itere Stadt plünderte und brandſchatzte, wagt es nicht, ſeine
riegstüchtigen Soldaten für einen Sturm auf die Feſte Cité de
arcaſſonne einzuſetzen. Su Anfang des verfloſſenen Jahrhun=
rts
fiel die einſt ſo ſtolze, gewaltige Seſtung in der allgemeinen
ergeſſenheit kulturhiſtoriſcher Seugen ihrem Nuin entgegen.
je wurde, wie allerorts derartige Denkmäler alter Seit, Stein=
uch
und lieferte den Bewohnern der Nachbarſchaft billiges
aumaterial für Scheuer, Wohnhaus und Schweineſtall, bis der
Hriftſteller Mérimée die Wiederherſtellung der Wälle und
irme forderte, wonach auch die Cité de Carcaſſonne unter
enkmalſchutz geſtellt und die Neſtaurationsarbeiten von dem
oßen Architekten Viollet=le=Duc i Angriff genommen wurden.
In der Cité de Carcaſſonne fällt auf, daß alle unifor=
erten
Führer nur einen Arm haben. Es ſind Kriegsinvaliden,
e man ſie heute ſowohl im Loupre in Paris, als auch in vielen
deren öffentlichen Muſeen Frankreichs antrifft. Dieſe Ein=
migen
haben keinen künſtlichen Arm, ſondern tragen einen
inloſen Armel in der Nocktaſche. Ihre Bruſt ſchmückt das
riegskreuz. Oft noch andere militäriſche Auszeichnungen. Den
len Fremden erſcheint inmitten der mannigfaltigen Schönheit
Künſte immer wieder die ſo ſelbſtverſtändliche, ſtumme aber
eindringliche und herbe Mahnung an den Weltkrieg und die
geheuren Opfer, die Frankreich bringen mußte. Ob hier der
rhologiſch gut gefolgerte Gedanken eines großen Menſchen=
iners
ſeine praktiſche Verwirklichung fand, ob es ſich um
e ganz zufällige, zwangsläufige adminiſtrative Maßnahme han=
k
... ich weiß es nicht. Wir Deutſche pflegen in unſerem
keil derartige und ähnliche Erſcheinungen entweder ſtillſchwei=
d
zu übergehen oder gar abfällig zu kritiſieren, ohne dabei an
bedeutende pſychologiſche Werbekraft zu denken, die ihnen
edingt innewohnt. Die ſogenannten romaniſchen Völker
ren uns in der Geſte immer überlegen.
Wenn wir uns der Cité von Carcaſſonne nähern, dann
d in dieſer einzigartigen, gewaltigen Seſte auf der Höhe des
ateaus die ideale Vorſtellung, die wir uns von Kindheit her
einer richtigen, mittelalterlichen Ritterburg machten, mit
em Male vollkommene Wirklichkeit, ja es überwältigt uns
Wirklichkeit, die alle unſere Erwartungen noch übertrifft.
r erſteht plötzlich die ganze, längſt verſunkene Welt des Mit=
Iters. Wir ſchreiten unter dem Fallgatter durch, das nieder=
end
die eindringenden Feinde abſperrte oder gar gräßlich
nagelte. Wir ſehen die Pechnaſen und die Pechſchachte hoch
* dem Cor, aus deren Schlünden ſiedendes Pech auf Köpfe
Rücken der anſtürmenden Belagerer herabfloß. Wir ſchauen
jefe, düſtere Verließe, jene Oubliettes, in denen mancher
lückliche vergeſſen worden ſein mag, wir ſchreiten über
te Nundgäge, lugen hinter hohen Bruſtwehren durch ſchmale
ießſcharten, klettern auf hohe Wachttürme und ſpähen weit=
ins
Gelände.. . . Vielleicht erblicken wir am Horizont ein
rlein Reiter oder einen galoppierenden Boten, der die neueſte
bricht der Umwelt bringt. Vielleicht zieht auch ein Plan=
en
heran, fahrende Kaufleute, die mit ihren Waren und

Erzählungen ein bißchen Abwechſlung in das einkönige Feſtungs=
leben
bringen.
Die gewaltigen Felſenquader, die ohne bindenden Mörtel
das rohe Fundament der Seſtung bilden, erinnern an harte
römiſche Legionäre. Den ſchon leichter gefügten Steinbau haben
Weſtgoten ausgeführt. Erſt die ſtreng dilziplinierte Seſtungsbau=
kunſt
des 13. Jahrhunderts vollendete jenes gewaltige Werk mit=
telalterlicher
Verteidigung in höchſter Vollkommenheit und
Schönheit. Vor unſerem Auge zieht ein endloſer Zug bunter
Völkerſchaften vorüber. . . Uber die Cité de Carcaſſonne liegt
der romantiſche Sauber einer leidenſchaftlichen, eiſengepanzerten
Cpoche, mit ihren prunkvollen Curnieren, ihren Falkenjagden,
den provenzaliſchen Croubadouren, den blutigen Religionskriegen
und Sehden. In dem vielgeſtaltigen Bild bewegen ſich ſchöne
Frauen, deren holde Minne jene männliche Seit mit ihrem poe=
tiſchen
Sauber verklärt.
Adolf Siegler, Darmſtadt.

Bertrau en.
Es gibt Frauen, die ihren Mann wie einen Gefangenen
behandeln. Wenn er einen Brief öffnet, ſo warten ſie neben
ihm, um zu erfahren, was darin ſteht. Wenn er nach zwanzig
Jahren ſeinen ehemaligen Sexta=Lehrer wiedergeſehen hat, ſo
fragen ſie ihn, was dieſer geſagt hat. Und wenn der Mann
einmal fünf Minuten ſchweiglam vor ſich hinſtarrt, ſo heißt es:
Woran denkſt du jetzt?
Meine Damen, warum machen Sie das? Glauben Sie mir:
es iſt ſehr unangenehm, wenn jemand beſtändig verſucht, einem die
Schädeldecke abzunehmen und ins Gehirn zu ſehen.
Wie ſagen Sie?" Ich kann Vertrauen ver=
langen
?" Die liebe Seit! Zunächſt eimal: jeder irgendwie
geartete Druck reizt zum Widerſtand. Was mit ſeinen Händen
hart arbeiten muß, bekommt nach kurzer Seit Schwielen. Der
kleine Junge, der durchaus Bitte, bitte! ſagen ſoll, tut es
nicht, und wenn er ſich damit ein Oſterei erwerben könnte. Und
ein Mann, an dem man beſtändig mit dem Bohrer herumhantiert,
wird nur verſtockt davon.

Aber ich kann Vertr=
Ja doch, ja! Aber man ſoll ſich nie auf etwas verſteifen,
was nicht freiwillig gegeben wird. Erzwungenes Vertrauen gibt
es gar nicht; ein Kreuzverhör iſt kein Mittel, um Herzen zu
erſchließen. Wenn wirklich etwas dabei herauskommt, ſo iſt es
Wein mit einem Eſſigſtich, eine Swetſche, die grün vom Baume
geriſſen wurde, eine Einnahme, die man verbraucht, ehe ſie da
iſt. Kurz, es iſt eine Corheit.
2
Aber ich kann
Ja, Sie können!. Aber eine Frau muß warten können, bis
der Mann von ſelbſt ſpricht.
Das tut meiner nie. Er iſt ſchweigſam wie eine Mumie.
Wenn ich ihn nicht nach allem frage, ſagt er nie etwas!
O doch, er tut’s. Vielleicht nicht gleich. Die Menſchen ſind
ja ſo verſchieden. Mancher ſpricht ſich erſt aus, wenn er ſich die
Sache gehörig zurecht gelegt hat. Drücke ich mich deutlich aus?
Ich meine, wenn er die Darſtellungsweiſe herausgefunden hat, die
allen Vorwürfen, allem Mißverſtehen, allem Beſſerwiſſen vor=
beugt
. Denn wenn man etwas erzählt, ſo macht es einem gar
keine Freude, wenn der Hörer einem ſofort dazwiſchenfährt:
Siehſt du! Das hätte ich dir gleich ſagen können! Oder;

Warum haſt du nicht ?. Oder: Hätteſt du doch !. Über=
haupt
, dieſe Wendungen ſollte man nie gebrauchen, wenn man
wirklich eine kluge Frau iſt. Wer dem andern etwas erzählt, der
wünſcht, daß der andere mit ihm fühlt, ihm recht gibt und aus=
ſpricht
, was man ſelber denkt. Niemand ſehnt ſich danach, daß
ihm der andere mit dem Kochlöffel auf die Naſe ſchlägt oder
das Geſicht mit einer Bürſte ſchrubbt.
Alſo: lernen Sie ſchweigen, damit Ihr Gatte reden lernt!
Aber wenn’s dann einmal über ihn kommt, wenn er die Schleuſen
ſeines Gemüts öffnet, dann lauſchen Sie! Auch wenn es nachts
um 2 Uhr ſein ſollte und Sie lieber ſchlafen möchten. Und wenn’s
am Cage iſt und Sie Ihr Plätteiſen gerade gebrauchsfertig erhitzt
haben, ſtellen Sie es lieber ſo lange kalt! Sriſieren Sie ſich nicht,
wenn er gerade ſein Herz ausſchüttet. Kriechen Sie nicht unter
den Ciſch, um den Singerhut zu ſuchen. Laſſen Sie die Seitung
iegen! Sie können getroſt erſt eine Stunde ſpäter leſen, daß man
im Kapland einen großen blauen Diamanten ausgegraben hat,
Sie kriegen ihn ja doch nicht.
Hören Sie ſo aufmerkſam zu, wie Sie können. Denn das
Cor ſeiner Mitteilſamkeit ſteht nur gerade jetzt flügeloffen. Wenn
Sie es verſäumen, einzutreten, ſo ſchlägt es wieder zu und läßt
ſich ſpäter durch kein Brecheiſen wieder öffnen.
Aber, mein Mann kriegt nie ſolche Anwandlungen!
Dann ja dann, meine Liebe, dann hat auch Bohren und
Drängen und Bedauern keinen Sweck. Denn die Wahrheit
erfahren Sie dann doch nicht. Man ſoll niemals Kraft vergeuden.
Man kann einen Beſenſtiel ſchütteln, ſoviel man will, es fallen
keine Swetſchen herunter.
Alſo, laſſen Sie es lieber. Cun Sie, als läge Ihnen nichts
daran. So retten Sie ſich wenigſtens den Nuhm, ohne Neugier
zu ſein. Man nennt dies, aus der Not eine Cugend machen!
Friedrich Wilhelm Fuchs.
Cheatergeſchichten.
Aus Hiſtoires théatrales von Léon Creich.
In einer Nevue des Caſino de Paris debutiert die junge,
bildſchöne Maud S.
Sie ſingt ja falſch, ſchimpfte der etwas bejahrte Star des
Hauſes, wütend über die Schönheit der Debutantin.
Ich beſtreite es nicht, meinte der Direktor, nur glaube
ich, daß mein Publikum ſie lieber falſch ſingen ſieht, als Sie gut
ſingen hört.
2
Ein Schauſpieler des Chéatre Frangais verſprach ſich eines
Cages auf der Bühne.
Verlor den Jaden. Für eine kleine Minute.
Dann war alles wieder in Ordnung.
Verzweifelt ſtand er ob des Mißgeſchicks hinter der Bühne.
Kein Menſch hat etwas gemerkt, tröſtete man ihn.
Aber, daß mir das paſſieren kann. Mein Gott! Das be=
weiſt
dach, daß ich auch nur ein Menſch bin!
Einige Monate vor ihrem Code verließ Auguſtine Brohan
nicht mehr ihre kleine Wohnung in der Nue de Nivoli.
Eines Cages beſuchte ſie einer ihrer beſten Freunde, der
Hauptmann Cyl, und er war ganz außer Atem, als er die vier
Creppen bis zu ihrer Wohnung erklommen hatte.
Sie wohnen ſehr hoch, teure Freundin.
Was wollen Sie, lächelte müde die Schauſpielerin, es
iſt das letzte Mittel, das mir bleibt, um noch einmal die Herzen
ſchneller ſchlagen zu laſſen

Schlafe ſchon bin müde müſſen ja morgen ſehr früh
ehen muß noch packen gehe zu Bett du ſollſt auch
E. fen, meine ich
Sin ſchwerer Seufzer von draußen war die einzige Antwort,
einmal, nur noch langſamer ſenkte ſich die Cürklinke., Dann
rnten ſich ganz leiſe Schritte, um jedoch gleich wieder zu
men, ein Gehen, ein Wandern den Korridor entlang zu
ſen und jedes Mal vor unſerer Cür ſtehen zu bleiben.
enzwiſchen war das Mädchen auf Strümpfen zur Cür ge=
2 en, um ſich zu überzeugen, daß man durch das Schlüſſelloch
m draußen nicht ins Simmer ſpähen könne. Nur daß Licht
2 nte, ja das mußte der Chineſe wohl bemerkt haben. Sur
S erheit hing ſie jetzt noch einenn Schleier über die Cürklinke.
2nſahen wir uns wieder groß und ſchweigend an. Was ſolle
men? Wie würde ich aus dem Simmer kommen? Die
Sitte draußen kamen und gingen und kamen, mal ſchneller,
m angſamer, und jedes Mal blieben ſie vor unſerer Cür ſtehen.
lls ſie ſich wieder entfernt hatten, flüſterte Cu: Setzt iſt er
iEl n Simmer gegangen. Das letzte links auf dem Korridor.
ch überlegte: rechts ging der Korridor zu der Creppe. Links
s konnte alſo nur heißen: auf der linken Seite, dort, wo ſich
d emlich große und breite Creppenaufgang anſchloß für vier
le! Creppen. Waren das dreißig oder vierzig oder fünfzig
S tt bis dahin, den Korridor entlang? Einmal würde ich ſie
zr3 clegen müſſen. Einmal aber wann? Schleichen, laufen,
rI n, ſtürzen? Und aus der letzten linken Cür ?
Tr kommt ſchon wieder flüſterte das Mädchen. Ich
nu in das Bett legen du auf die Chaiſelongue bis er in
al Himmer geht dis er ſchläft bis
Wieder nahten ſich, jetzt aber viel leiſer, ſchleichender, die
uumlichen Schritte, machten wieder vor der Cür halt, um
nu mehr wegzugehen. Etwas klirrte auf den Boden. Bas
mi da hingefallen? Ein Meſſer? Eines jener ſchmalſten,
El eſten, ſpitzeſten Meſſer, die jeden Abend nach des Mädchens
Skpfiffen und auf Millimeter Genauigkeit in ein Holzbrett

einſchlugen und die auch ein anderes Siele, das niemand anderes
denn ich ſein konnte, nicht verfehlen würden.
Von Cus bebenden Lippen las ich die Worte ab: Er hat ſich
hingeſetzt vor die Cür er wartet auf dich du mußt hier
bleiben bis morgen früh
Dann ging ſie plötzlich an das Fenſter, zog die Vorhänge zur
Seite, öffnete die Slügel, durch die breit der Vollmond herein
fiel, und ſah hinaus, hinunter, die Höhe zu prüfen, etwas zu er=
ſpähen
, das meine Slucht hier vielelht ermöglichen könnte..."
begriff ich langſam. Lächerlich vom vierten Stockwerk aus!
Ich war ein Gefangener. Der aber vielleicht aus dem Fenſter
heraus ſchreien konnte, um Hilfe rufen und als ſpäter Be=
ſucher
ertappt zu werden nein, auch das ging nicht. Nettung
konnte mir hochſtens das Licht des neuen Cages bringen. Es
blieb mir nichts anderes übrig, als auf der Chaiſelongue dieſen
Morgen zu erwarten ſchlaflos. Dann würde Cu ſchon früh
anfangen, ihre Koffer packen zu müſſen. Und das mußte ja auch
Hung=wu. Und dann würde für mich die einzige Gelegenheit zur
Flucht da ſein wenn dann ſchon die Haustür unten geöffnet
war. Stunden genug zur Ueberlegung, wie ich am beſten die
langen Creppen hinab kommen würde, blieben mir ja. Und ich
überlegte und überlegte, nachdem Cu mir einen leiſen Kuß, den
einzigſten unſeres Lebens ach, ſo eiſig kalt war er! auf
meine blutleeren Lippen gedrückt hatte und dann angezogen ins
Bett geſchlüpft war.
Stunden, Stunden. Ja das Licht für alle Fälle brennen laſſen!
Verhaltenes Atmen. Fernbleiben jeglichen Schlafes. Vergeb=
liche
Hoffnung, daß ein anderer Gaſt den Korridor entlang
kommen, wegen des hier hockenden Chineſen Portier oder gar
Polizei benachrichtigen werde. Stunden, Stunden. Und da-
zwiſchen
bisweilen das Klirren eines Meſſers.
Endlich der Morgen. Sonne. Stimmen von Menſchen in
den unteren Stockwerken und auf dem Hof. Nicht nur noch
Godanke an gehetzten Aufbruch, ſondern der Aufbruch ſelbſt.
Flüchtiger und gar nicht all zu zärtlicher Händedruck Cus.
Strategie und Caktik der Flucht noch einmal kurz repetiert.

Auf den Sehen an die Cür. Sekundenlanges Lauſchen. Leiſes
Drehen des Schlüſſels. Surückſchieben des Niegels. Cür für
einen kleinen, kleinſten Spalt aufklinken.
Kein hingehockter Chineſe hier? Flucht!
Leiſe, leiſere Schritte. Aus der letzten Tür links kann die
Gefahr drohen. Jetzt jetzt gleich iſt die Creppe erreicht
erſte Stufe zweite Stufe breite Wendeltreppe ſoll man
ſich lieber an das Geländer halten oder an die Wand?
Da wird auch ſchon die letzte Cür links, nun hinter mir auf=
geriſſen
: der Chineſe!
Geländer oder Wand einerlei! Flucht! Springen, drei
Stufen auf einmal. Schneller. Bogenſchlagen wie ein Haſe!
Plötzliches Ducken! Da pfeifen, das gefürchtete Pfeifen des
fliegenden Meſſers!. Irgendwo hinter mir muß es in der Wand
ſtecken.
Bogenſchlagen wie ein Haſe! Hinfallen, ſich weiter die
Stufen herabfallen laſſen!
Drittes Stockwerk glücklich erreicht weiter weiter hinab
ein zweites fliegendes, pfeifendes Meſſer, das im Geländer
ſtecken bleibt nur nicht umſehen! zweites Stockwerk und
ein Simmermädchen. Schrei doch! Denkt gar nicht daran, zu
ſchreien! Drückt ſich bleich in die Wand hinein.
Weiter weiter erſtes Stockwerk drei Menſchen, fünf
Menſchen Umſtellung: Ruhe, langſame Schritte, langſamer
Blick nach hinten und nach oben. Hung=wu iſt nicht mehr zu
ſehen.
Die letzte Creppe. Gutenmorgengruß des Portiers. Haus=
gerettet!
tür. Straße. Ich falle in eine Droſchke
Ohne Ausgehen zur Cür kennt man die Welt, las ich viel
ſpäter im Cao te king, als das fliegende Meſſer mich nur noch
im Craume traf . . . bis das Leben, das bunte, es mich allmählich
auch im Unterbewußtſein vergeſſen ließ.
Bis das fliegende Meſſer ſeit meinem geſtrigen Varieté=
Beſuch nun wieder in meinem Leben iſt. Darum lebt der
Heilige ſein Inneres, nicht ſeine Augen.

[ ][  ][ ]

Was wird unſere Cochter?
Die orthopädiſche Curnlehrerin.

Die orthopädiſche Curnlehrerin gehört zu den neueren Be=
rufen
, denen ſich das weibliche Geſchlecht zuwendet. Immer mehr
hat ſich die Notwendigkeit zum orthopädiſchen Curnen erwieſen,
und es war daher eine rege Nachfrage nach ausgebildeten Kräften
vorhanden. Der Beruf mußte ſich erſt langſam entwickeln. An=
fänglich
nahm ſich ein Curnlehrer der Hilfeſuchenden an, aber
ſeine Ausbildung genügte nicht, und ſo entſtanden die orthopä=
diſchen
Inſtitute, die Jachkräfte ausbilden.
Für den Beruf der orthopädiſchen Curnlehrerin kommt ent=
weder
die feſte Anſtellung in Betracht oder die Selbſtändigkeit.
Die orthopädiſche Curnlehrerin ſteht mit den Aerzten in Ver=
bindung
, von denen ihr die Patienten zur Behandlung über=
wieſen
werden. Das orthopädiſche Curnen letzt bei verſteiften
und in der Heilung befindlichen gebrochenen Gliedern ein, Ver=
krümmungen
ſollen beſeitigt werden, es werden Ubungen an den
verſchiedenſten Apparaten gemacht, um Körper, die zum Ver=
wachſen
neigen, zu ſtrecken. Auch nach verſchiedenen Krank=
heiten
mit Lähmungserſcheinungen leiſtet das orthopädiſche
Curnen ausgezeichnete Dienſte. Wenn nun auch der Arzt die
Art und Weiſe der Behandlung angibt, hat doch die orthopä=
diſche
Curnlehrerin die Aufgabe, dieſe Verordnungen genau zu
überwachen und ordnungsmäßig zu leiten. Sie iſt alſo die Aſſi=
ſtentin
des Arztes, der nur eine richtig geſchulte Kraft ge=
brauchen
kann, der ganz genau weiß, daß die Ubungen auch
zweckdienlich erfolgen.
Die orthopädiſche Curnlehrerin, die im freien Berufe
arbeitet, hält in ihrer Wohnung oder einem ihr zur Verfügung
geſtellten größeren Naum ihre Curnzirkel ab. Sie wird dieſe
Sirkel den verſchiedenſten Altersſtufen anpaſſen, unter beſon=
derer
Berückſichtigung der kranken Kinder. Neuerdings gibt es
auch eine Reihe von Schulen, die ſtundenweiſe die orthopädiſche
Curnlehrerin beſchäftigen.
Iſt die ausgebildete Kraft nicht in der Lage, ſich ſelbſtändig
zu machen, weil die Beſchaffung der Geräte immerhin einige
Koſten erfordert, wird ſie Anſtellung an den orthopädiſchen In=
ſtituten
ſuchen. Auch die Krankenhäuſer ſtellen vielfach orthopä=
diſche
Curnlehrerinnen ein, doch verlangt man dann häufig auch
noch Fachkenntniſſe in Laboratoriumsarbeiten oder in der
Nöntgentechnik. Die orthopädiſchen Curnlehrerinnen benutzen
die Neiſezeit häufig dazu, um in beſuchten Badeorten orthopä=
diſche
Curnkurſe einzuführen und verſchaffen ſich damit häufig
ein recht nettes Einkommen.
Eingehende Auskunft über Anſtellungsausſichten und der=
gleichen
erhält man von der Vereinigung der ortho=
pädiſchen
Curnlehrerinnen und Heilgum=
naſtik
, die ſich in Berlin, Feurigſtraße 39, befin=
det
. Preußen hat bisher nur ein einziges Inſtitut, das in zwei=

Schach

Nummer 256.

Miiſtee
A. Adama.
(1. Preis des Britiſh Cheß Magazine, 1887.)
b
O
G
2

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß: Kd1 Dc2 Ld8 Sc5 f8 Bb3 12 (7);
Schwarz: Keb Ld7 8g1 Ba5 g4 (), 84.
Aufgabe 378.
W. A. Shinkmann in Philadelphia.
(Dubuque Cheß Journal, 1871.)
Beiß: Ka2 Df2 Ld5 d8 Se7 h3 Ba5 (7)
Schwarz: Ke5 8t1 g2 Ba3 d6 (5)
Matt in zwei Zügen.
Löfungen der Aufgaben 362365.
362, 6. Weenink. 2. Pr. im Problematikus=Turnier 1925/26. (Kh2 Dh3 Tb5
La3 1 43 Bb3 a5 12 15: Ke4 1a2 La3 a8 Bd4 g5 g2:34)DieAufgabe iſt
reich an Verführungen. Die thematiſche Verführung iſt 1. Le47 (droht 2. Kn1
3 B134) Le11 2. Kh1 Bg41 Der ſchwarze I. muß von dem Feld al weggelenkt
werden: daher 1. Tb5 b411 (droht 2. P:d4 + 3. D834) L.:b4. 2. Lc41 142
(Tik2, ) 3. B13 (8:12, D54)4. Die zuſammengeſetzte Ablenkung des ſchw. I.
(Das römiſche Problem) bezweckt die Entfeſſelung des w. B. 1. . .. Ib2 2. I.a6
B84 2. Nid4 + Kit5 (104) 3. Dig4 ( e3)4. Eine
3. De3 (8e3)4: 1.
feine und ſchwierige Kompoſition!

ſährigem Kurſus ſunge Mädchen zur Curnlehrerin und gleich=
zeitig
zur orthopädiſchen Curnlehrerin ausbildet. Nach Been=
digung
wird eine ſtaatliche Prüfung abgelegt. Das Inſtitut
befindet ſich in Kiel. In Sachſen iſt die Ausbildung der ortho=
pädiſchen
Curnlehrerin ſtaatlich geregelt. Die Dauer der Aus=
bildung
beträgt 1½ Jahr. Es werden nur junge Mädchen ange-
nommen
, die eine höhere Schule abſolviert haben, und die ein
ärztliches Geſundheitsatteſt beibringen. Man meldet ſich zu dem
Sweck bei der Staatsanſtalt für Krankengumna=
ſtik
und Maſſage in Dresden. Außer dieſen beiden
Ausbildungsſtätten halten verſchiedene Arzte private Kurſe ab,
die entweder ein halbes oder ein ganzes Jahr dauern. An=
ſchließend
daran hat die Bewerberin in einem orthopädiſchen
Inſtitut eine Volontärſtelle anzunehmen. Einige Arzte nehmen
nur Damen auf, die bereits ihr Examen als Curnlehrerin abge=
legt
haben.
Die Bezahlung der orthopädiſchen Curnlehrerin an Inſti=
tuten
iſt keine ſchlechte. Ebenſo werden die Damen, die man
ſtundenweiſe an Schulen oder Anſtalten benötigt, ſehr gut hono=
riert
, doch reicht dieſes Einkommen meiſtens doch nicht aus, weil
eben die letztere Cätigkeit nur eine ſtundenweiſe iſt und die Zeit
der Lehrerin längſt nicht ausfüllt. Es wird daher ratſam ſein,
noch neben dieſem feſten Einkommen private Kurſe einzurichten.
Man wird ſich zu dieſem Sweck mit den in der Nähe wohnen=
den
Arzten in Verbindung ſetzen müſſen. In kleineren Orten iſt
das Fortkommen vielleicht leichter, als in den großen Städten,
die orthopädiſche Inſtitute haben. Natürlich muß dann die
orthopädiſche Lehrerin alle notwendigen Apparate ſelbſt haben,
um das Curnen zweckmäßig durchzführen.
Immerhin iſt dieſer Ausbildung nicht zu widerraten, weil
das orthopädiſche Curnen von der geſamten Arztewelt als etwas
durchaus Notwendiges erkannt wird, und da ſtatiſtiſch nachge=
wieſen
iſt, daß die heutige Jugend ſchwächlicher denn je iſt und
daß dadurch die Gefahren zu Verkrümmungen gegeben ſind,
kann man nur wünſchen, daß auch die geſamte Elternwelt dem
orthopädiſchen Curnen das Wort redet und die ausgebildete
Lehrerin rechtzeitig ruft, wenn ſich die Notwendigkeit ergibt.
M. Crott.

Die Sozialbeamtin für Geſundbeitsfürſorge.
Die ſoziale Fürſorge iſt ein weitverzweigtes Gebiet, und es
iſt daher notwendig, daß man die in ihr tätigen Damen in drei
verſchiedene Gruppen einteilt. Die Damen, die in der Abteilung
Geſundheitsfürſorge angeſtellt ſind, zählen wie die, die in der
Jugendwohlfahrtspflege und in der Berufsfürſorge arbeiten, zu
den Wohlfahrtspflegerinnen, doch iſt das Arbeitsgebiet der ein=
zelnen
ſcharf umriſſen.
Sür alle ſozialen Berufe eignen ſich nur Damen, die von
guter Geſundheit ſind, einen energiſchen Charakter haben und
Echtes von Unechtem unterſcheiden können. Ein klarer Blick iſt
hier die Hauptſache, weil gerade die Wohlfahrtspflegerinnen viel
Lug und Crug ſehen, große Not von falſcher Not unterſcheiden
lernen müſſen. So iſt es nur zu verſtändlich, daß für dieſen
Beruf Damen zur Anſtellung kommen, die, nachdem ſie ausge=
bildet
ſind, das 24. Lebensjahr zurückgelegt haben.
Die Stellungen ſind nicht einheitlich in Hinlicht auf das Ge=
halt
geregelt. Sunächſt gibt es nur eine beſcheidene Anzahl von
Wohlfahrtspflegerinnen, die in feſtem Beamtenverhältnis ſtehen.
Der größte Ceil dieſer Damen auch die, die bei öffentlichen
Organiſationen tätig ſind haben einen privaten Dienſtvertrag.
Das Gehalt wird anfänglich nach Gruppe Il gezahlt und ſteigt
nach mehrjähriger Praxis nach Gruppe III. Cüchtigen und mit
Organiſationstalent verſehenen Damen ſteht der Aufſtieg zu
einem leitenden Poſten offen. Die Negierungen und die Ober=
präſidien
in Preußen haben alle Frauenreferentinnen eingeſtellt,
die gut bezahlte Poſten inne haben. Die Ausſichten ſind nicht
ſchlecht, und Damen, die die nötige Eignung mitbringen, werden
als Wohlfahrtspflegerin eine befriedigende Exiſtenz finden.
Die Sozialbeamtin in der Geſundheitsfürſorge wird beſon=
ders
ſtark begehrt. Es ſind immer Poſten vorhanden, die zu
beſetzen ſind.
Die Hauptaufgabe in der Jugendfürſorge beſteht in der Be=
kämpfung
der Säuglingsſterblichkeit und in der Bekämpfung der
Cuberkuloſe. Die Fürſorgeſtellen für beide Fragen haben daher

363. J. Colpa. Tijdſchrift v. d. Nederl. Schaakbond, 1902. (Kg1 Df1 Ld5 56
8d2 14 Bb3 o4: Ke3 Le1 8b2 Bb4 62 d6 f7 g8 g4; 2½.) 1. 5d2 131
mit zwei hübſchen Abſpielen, die zu reinem Matt führen.
364. F. Köhnlein. Münchener Neueſte Nachrichten, 1906, Kh1 Dg2 La2 e1
843 g5 Bb4: Kd4 Lf5 Ba3 b6 (7 05 e6 g3: 34) 1. 9d3 121 droht durch
den Sperrzug 2. 9k2 e4 3. Dd2 +. Geht Schwarz mit dem kritiſchen Zug 1....
Tg6 bl in die Mauſefalle, ſo ſperrt der Sk2 durch Rückkehr au ſein urſprungs=
feld
43 die Linie (3. 8 f2 d31). Weitere Abſpiele ſind: 1.... Bik2 2. D:18 +;
1.... Ke3 2 Dk8 + 1.... Be4 2. Dig3.
365. E. Altmann. 2. ehr. Erw., Fränkiſches Bolksblatt 1910/11. (Ka2 Df7 Tg6

L15 8b3 b8 Bd4 h4; Ke8 Dg7 Bb4 d5 k6 h5: 24.) 1. L15 941 Schwarz
befindet ſich im Zugzwang. Nach 1.. . . DXD bzw. D3T geht Schwarz in eine

Selbſtverſtellung, da der B16 ein weiteres Eingreifen der D verhindert.
Löſerliſte: Reutzel, Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth, Franz
Buchty in Mainz (alle); A. v. S. (362 und 364); Georg Peter (363
und 365); Hermann Garnier (362 und 365).

I
Kätſel

Zerleg=Aufgabe.

Aus den Teilen der vorſtehenden Figur ſoll das Wort Flagge
Carl Deubel.
gebildet werden.
Silbenrätſel.
a, ak, am, au, ba, bee, bee, bert, bert, ca, dar, den, der, di, dro, e,
e, e, eg, erd, feu, go, had, irr, jae, kow, land, laub, li, ma, me, mem,
mit, mo, mont, na, nas, ne, nor, niz, pe, re, re, , rum, rüt, ſa, ſau,
ſes, ſon, ſu, tan, te, ter, the tho, tra, trom, ur, ven, wie, wies, wiſch, za.
Aus vorſtehenden 64 Silben ſind 26 Wörter zu bilden, deren An=
fangs
= und Endbuchſtaben, beide Reihen von oben nach unten geleſen,
einen Spruch ergeben. 1. Pflanze, 2. Männlicher Vorname, 3. Tanz,
4. Deutſcher Dichter, 5. Gartenfrucht, 6. Kamelart, 7. Amerikaniſcher

Erfinder, 8. Alpenwieſe, 9. Franzöſiſcher Luſtſpieldichter, 10. Flammen=
erſcheinung
, 11. Käſeart, 12. Tovelle von Gottfried Keller, 13. Muſik=
inſtrument
, 14. Unterhaltungsſtätte, 15. Gefäß, 16. Früheres deutſches
Fürſtentum, 17. Weſtdeutſcher Badeort, 18. Ruſſiſcher Dichter, 19. Nieder=
ländiſche
Kolonie, 2. Bibliſche Perſon, 21. Nordſeeinſel, 22. Kurort in
der Riviera, 23. Komponiſt, 24 Dichtung von Goethe, B. Ciſenbahn=
knotenpunkt
in Sachſen, 26. Einſiedler.

ſtets Wohlfahrtspflegerinnen angeſtellt, die bei den ärztlichen
Unterſuchungen, die durch den Sachmann ausgeführt werden, zur
gegen zu ſein in der Lage ſind. Die Fürſorgerin muß ſich während
dieſer Sprechſtunde bei jedem ihr geeignet erſcheinenden Fall die
notwendigen Aufzeichnungen machen, muß dann an dieſen Stollen
die Hausbeſuche vornehmen, feſtſtellen, ob die Natſchläge des
Arztes befolgt werden, zur Ordnung anhalten und ſomit die dror
henden Gefahren zu beſeitigen ſuchen. Sie muß aber nicht vur
mit gutem Nat zur Seite ſtehen können, ſondern dort, wo durch
Unwiſſenheit etwas falſch gemacht wird, muß ſie praktiſch ein=
greifen
und die unwiſſende Frau und Mutter unterrichten. Bo=
ſonders
in bezug auf die Sauberkeit der Säuglinge wird oft ger
lündigt. Die Fürſorgerin muß aber auch in der Lage ſein, überall
da, wo die Not groß iſt, den Frauen und Müttern die notwen=
digen
Stellen angeben zu können, an denen ſie vielleicht Hilfe er=
halten
können. Sie muß wiſſen, wo Kinder in Pflege unter=
gebracht
werden können, wo unbezahlte Hilfskräfte der arbeits=
unfähigen
Frau die Arbeit abnehmen können.

Die Fürſorgerin hat ſich in zweiter Linie mit der Schulpflege
zu befaſſen, d. h. ſie muß die Aufſicht über die ſchulpflichtigen
Kinder übernehmen. Ueberall da, wo die Lehrer die Beobachtung
machen, daß Kinder in verwahrloſtem Suſtande zur Schule kom=
men
oder häufig aus unbekannten Gründen fehlen, mitunter auch
zerſtreut und verängſtigt dem Unterricht folgen, muß die Schu=
fürſorgerin
in Anſpruch genommen werden. Die Lehrer haben
die Pflicht, Meldung zu erſtatten und den Schularzt oder die
Schulpflegerin aufmerkſam zu machen, damit dann von dieſen
Stellen weitere Schritte unternommen werden. Die Schulpfege=
rin
hat auch hier Hausbeſuche zu machen, dafür zu ſorgen, daß
ärztliche Vorſchriften erfüllt werden; ſie hat die Kinder, die g
nötig zu haben ſcheinen, für die Schulpeiſungen auszuwähen.
ebenſo zu beſtimmen, wer mit der Ferienkolonie fortgeſchickt wer=
den
ſoll. Herrſchen in einer Familie unhaltbare Suſtände, ſo daß
die Kinder körperlich oder geiſtig gefährdet ſind, hat die Schu=
fürſorgerin
dafür Sorge zu tragen, daß die Kinder aus der
Familie entfernt und in einer geeigneten Pflegeanſtalt unter=
gebracht
worden.
Auf dem Lande mit den zerſtreut liegenden Wohnungen ſit
ſich natürlich eine derartige zentraliſierte Geſundheitsfürſue
nicht durchführen. Man kommt aber immer mehr zu der Uedn=
zeugung
, daß die Kreiſe, wie das einige ſchon getan haben, Krei=
fürſorgerinnen
anſtellen müſſen, die durch die Aerzte, durch Land=
pflegeſchweſtern
und andere Pflegerinnen auf dem laufenden ge=
halten
werden, wo ein Eingreifen nötig iſt.
Will man ſich dem Beruf der Sozialbeamtin zuwenden, ſo
braucht es des Nachweiſes einer Abſchlußprüfung des Luzeuns.
Es iſt aber neuerdings auch möglich, daß Volksſchülerinnen an=
genommen
werden, doch müſſen dieſe eine Prüfung ablegen und
werden gut daran tun, vor dieſer Prüfung lich noch in einigen
Fächern nachzubilden. Nach beendeter Schulzeit muß die Dame,
die ſich der Geſundheitsfürſorge zuwendet, einen zweijährigen
Kurſus in Krankenpflege oder als Säuglingspflegerin durch=
machen
. Es wird aber auch der einjährige Beſuch einer ſtaatich
anerkannten Krankenpflegeſchule oder der einjährige Beſuch einer
ſtaatlich anerkannten Säuglingspflegeſchule für ausreichend er=
achtet
. Darauf folgt die praktiſche Ausbildung, und zwar muß
man an einem zweijährigen Lehrgang teilnehmen, der von den
ſozialen Frauenſchulen, die auch Wohfahrtsſchulen heißen, ab=
gehalten
wird. Preußen hat bereits ſechzehn ſolcher Wohlfahrts=
ſchulen
, die von Organiſationen oder Kommunen ins Leben ge=
rufen
wurden. Der Deutſche Verband der Sozialbeamtimen int
Charlottenburg, Goetheſtraße 22, gibt auf Anfragen die Adreſſen
gern bekannt; ebenſo kann man ſich um Auskunft, fals man
evangeliſch iſt, an den Verband der evangeliſchen Wohljahris=
pflegerinnen
Deutſchlands in Berlin, Moritzſtraße 11,. wenden.
Damen von katholiſcher Konfeſſion holen lich nähere Auskünf
von dem Verein katholiſcher Sozialbeamtinnen in Köln a. 7h.
Steinfeldergaſſe 16. Hat die Bewerberin die Prüfung iu der
Frauenſchule beſtanden, hat ſie ein Probejahr in der ſozialen
Arbeit abzulegen, dann erſt erfolgt die ſtaatliche Anerkennung g
Sozialbeamtin.
Wenn auch die Ausbildung eine langwierige iſt, ſo bietet der
Beruf allen den Damen, die für die notleidenden Aitmenſchen
ein Herz haben, ein beglückendes Arbeitsfeld und eine ſichert
Exiſtenz.
M. Crott.

Künſte.
1) + Fo +. 2).0+. + +. 3) F. F++
+ +: +. 4) +: + +.. +. 5) X +.o
6) +. + + +. . 7) F. + + FF++-
8)o +. . a) T. .
An Stelle der Kreuze ſetzte man Mitlaute, an Stelle der Pun
aber Selbſtlaute, ſo daß die Namen der neun ſchönen Künſte Eid
Euterpe, Kalliope, Klio, Melvomene, Polyhymnia, Terpſichore, Th
Urania) enſtehen. Die auf die feattgedruckten Zeichen fallenden 9
ſtaben ſagen, was für viele oft eine rechte Kunſt iſt. Carl Deuße,

Auflöſung der Rätſel ans Nr. 17:
Silben=Rätſel.
1. Sa Francisoo, 2. Paſſah. 3. Afrika. 4. Rathaus. 5.
6. Frland, 7. Naſſau. 8. Delphi. 9. Giſen 10. Richard. 11. 2
12. Erlöſer, 13. Italien. 14. Tokio 15. Salat. Das Sprich
lautet: Spare in der Zeit, ſo haſt du in der Not.
Kreis=Kreuzworträtſel.

Kreuz=Rätſel.
12 Nizza, 23 Agnes, 34 Speer 45 Raute, 51 E4t
Zunge‟.
Magiſches Zahlenquadrat.

14 35 26 * 8 35 8 26 4 172 26 26 28 26126 72 4 26 8 1351 8 72 126. 38 441

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Druck u. Verlag: L. C. WBittichſche Hofbuchdruckerai, Rheinſtr. 23. Verantwortlich f. d. Redaktion: Dr. 6. Nette. Fernſpr. 1, 2389 2392. Alle Nechte vorbehalten. Nackdruck verb. Kliſches: F. Haußmann, alle in Darmnſtalt=

[ ][  ][ ]

Alſo un däß muß aach de Krenkſte zugäwwe, nemlich daß die
ſtellung drowwe uff de Maddildeheeh, wo ich mich ſchun
boriche Sunndag ſo iwweraus lowenswärt un aerkennungs=
driwwer
geaißert hab, daß die wärklich un dadſächlich un
haffdich gradezu großordich is. Je efterer als daß mer
eht, däßdo zudräglicher wärd ſe aam. Ja, mir macht’s
de Eidruck, als wann ſe ihrn wohldädiche Eifluß ſogar
Wädder ausiewe dhet, indem ſich däß äwenfalls in de letzte
zuſähens gemacht un ſichtlich erholt hott, ſo daß mer uns
riet mehr zu ſchenniern brauche, wann die Fremde kumme,
ähe, daß mer uns in Darmſtadt rickſtendicherweis mitm
der noch Midde im November befinne. Sundern härngääche
Wädder, däß wo mer in de letzte acht Dag hier zu verzeichne
däß war diräckt friehlingsmeßich a gehaucht. Ja, ſo e
tellung, die wo ſich mit de Geſundheit befaßt, die hott doch
Zudes, un ich kann nor jedem warm empfähle, ſich die Sach
uicke, um damit, daß aach er den wohldädiche Eiffluß an
eichene Körber ſpiert. Un wer Ohrn hat, zu ſähen, der
8uff Schritt un Dritt, daß däß kaa Macherei is, wie gewehn=
n
ſo Ausſtellunge, ſundern do ſieht mer was for ſei Geld,
3 wärrn aam kaa X=Fieß for O=Baa vorgemacht.
Ver awwer die aißerſt ginſtich Geläächenheit verſäumt, der
ſich’s ſällwer zuzuſchreiwe, wann er kimfdich in de Welt=
cht
erumſauſt, un waaß noch net emol, wieviel Knoche als’m
neßich zuſteh, un daß es rund zwaahunnerddreiun=
nzich
aanzlinge Stick ſei miſſe, ohne s Gebiß.
reilich, wer ſich in ſeine Borniertheit etwa eilbilde dhut, die
Vera’ſtaltung dhet ſchließlich uff ſo e Art Alt=Weiwermiehl

er laafe, wo mer vorne mit ſeine ſemtliche Gebräſte eneikraw=
wadhet
, un kemt for fuffzich Fennich hinne geſund un munder
war raus, der wärd ſich eglich in Finger ſchneide. So is däß
do doch net. Sundern wie ich ſchun am vorichemal a gedidde
hein däre Ausſtellung zeiche ſe aam de Menſch, mit allem
wo drum un drahenkt, im geſunde un im kranke Zu=
ſtai
un gäwwe aam allerhand leichtfaßliche Verhaldungsmaß=
reis
n profilakdiſcher Nadur, damit man zunimmt an Kraft,
W2 eit un Stärke, un ehret Vader un Mudder, auf daß 18 aam
töni gehet un man lange läbet auf Erden ohne Lukudade,
Aff ieſe, Kuſchemuſchelſalz, Rohkoſt un Punktroller ...
seilich, aach Endeiſchunge bleiwe aam net erſpart, wann
ſei dorch die Ausſtellung ſtiwwelt; große Endeiſchunge erläbt
nes Was hab ich mer zum Beiſpiel unner dem Menſchehärz
for betiſch Sach vorgeſtellt. Un was is es in Wärklichkeit?
mb, quaſie ſo e Art Hochräſſowah mit elektriſchem Bedrieb.
AlT as durfte nicht kommen; un jetzt is mer des ſchennſte Lied
ver t, wo jemals e Dichter in ſeine Ahnungsloſichkeit gedicht
hora dann wie dhet däß laude, wann mer kimfdich ſinge dhet:
Jc ab mei Bumb in Heidelbärch verloren . . .
ſo mit aam Wort, de Nimmbuß vun dem gebrochene‟
der hott de Nuhs. Dodefor wärd aam awwer aach klar
gerr. t, was däß klaane Härz doch for=en heikle un kommblizierte
Abrd is, der wo in unſerm Indräſſe Dag un Nacht ſchufte
mun ohne Unnerbrächung, wie e Brunnebutzer. Dann es is
jerz: rmaße de Modohr, der wo die ganz Alag im Bedrieb hellt.
Unn s e richdicher Audomobiliſt is, der dhut ſeim Modohr net
mes fumute, als wie was er leiſte kann. Un däß folle drum
agc e Mannsleit, die leichtſinniche, behärziche, un ſolle Awend
ſoryoend net ſoviel Eel uff die Lamb gieße, däß hellt der
Ma) ruff die Dauer net aus. Däßhalb rat ich jedem, er ſoll
ſicha I A’dacht vor den Glaskaſte ſtelle, un ſoll ſich däß Bumb=
5 r Dädichkeit agucke, damit er wenichſtens e Ahnung hott
vurn: Idee. Nemlich ich hab mer ſage loſſe, ſo e Menſche=
herr
odohr weer im Stand, un dhet innerhalb vierunzwanzich
Strt, mit ſeine Kraft drei Leit uff de Dresdener Rathaustorm

befördern. Däß will was haaße! No vielleicht mache ſe an
unſerm Hochzeitstorm emol die Brob uff’s Ezembel; awwer net
mit meim Härz, dann ich drau däre Sach net ganz.

*

H

Aach die annernn ei geweckte Ei’geweide, die wo mer in uns
erum drage, un wo ſauwer eddigäddiert un nummeriert, in mehr
odder wenicher große Eimachgläſer, in Reih un Glied do uff=
geſtellt
ſin, ſetze aam in Erſtaune. Wo hett ich mir beiſpiels=
meßich
jemals gedenkt, was doch der iwwerickſe Blindarm, im
Verhältnis zu dene große 11a nehmlichkeide, die wo er aam mache
kann, for=en klaane unſcheinbare Borſch is. No jetzt, wo ich genau
waaß, in weller Gäächend er ſei Unwäſe dreibt, do ſoll er mer
nor emol iwwerzwärch kumme; wie er ſich muckſt, enunner zum
Fiſcher, der ſätelt=en eraus, do kann mer heit druff worte. Dann
gottlob, es geht aach ohne den ſchläächte Schnibbſel. Wie geſagt,
mer muß nor Beſcheid wiſſe, wo’s aam fehlt, daß mer im Ernſt=
fall
net ſein Dockter dorch falſche Agawe ärrfiehrt. Mer muß alſo
ſei innwenniche Eigeweide, ganz genau kenne, däß erleichdert
noochher dem Dockter bei de Obberatzion des Geſchäft . .
Do bin ich zum Beiſpiel gut defor, mei Zwangsmiedern,
wann die’s emol wärklich am Blindarm hett, do dhet ſe ſicher
zum Zander laafe, der wo doch for Galleſtaa zuſtendich is; un
wann ſe Galleſtaa hett, gingt ſe ſicher zum Walther, im gude
Glaawe, ſie kreecht e Kind; un wann ſe im Ernſtfall e Kind
kreecht, dhet ſe de Fiſcher wääche’m Blindarm konnſulldiern.
Die dhet alſo mit ihre Unwiſſenheit die Dockter in die greeßt
Verläächenheit bringe. Iwwerhaubt bin ich im Zweifel, ob
die innwennich ganz kommblätt is. Dann wo ſoll däß därre
Geſteck all die dauſenderlaa Sache hawwe, die wo do owwe in
däre Ausſtellung zu ſähe ſin, un wo en ordnungsliewender Menſch
uffweiſe muß kenne. Mir is däß bei däre ihre Stadur e Reezel;
die wärft jo in de Sunn noch net emol en Schadde. Jedenfalls,
wann die der Profäſſer Spaltholz nooch ſeim neie Verfahrn vun
innwennich bengaliſch beleichte dhet, der dhet ſei blau Wunner
erlääwe . . .
Annerſeiz muß ich ſage, ſo großordich wie die Sach mit dem
dorchſichdiche Menſch is, awwer wann ſich däß neie Verfahrn
erft emol es Finanzamt zunutze macht, dann kenne mer was weiß
wärrn; noochher kann kaaner mehr mit dere faule Ausredd
kumme un kann ſage, er hett net genau gewißt, wieviel mer
geſetzlich hinnerziehe därf . .
Uff aans mecht ich awwer ganz beſunners hieweiſe. Nemlich
die Ausſtellung hott net den Zweck, daß ſich jeder nu ſchnell e
Krankheit eraus ſucht, die wo em am beſte paßt, un am ſchennſte
ſteht. Ganz im Gäächedaal. Sundern ſie zeiche aam, wie mer
jung, friſch und geſund bleibt, wann mer’s richdich affengt.
Un do gilt for allem däß Wort vun dem alde Ladeiner: Mens
ans in korbore ſano zu deitſch: In=eme geſunde Körber,
wohnt en geſunder Geiſt! Un do is die Haubtſach, daß mer
ſich vor allem emol däß dumme Krankſeiwolle abgewehnt. Un
wie däß aaner bewärkſtellicht, däß is ſei Sach, däß bleibt jedem
iwwerloſſe. Ob aaner en vernimfdiche Sport treibt, odder tornt
un ſchwimmt, odder in Nacktkulldur macht, däß is mehr odder
wenicher Geſchmackſuch; ich perſeenlich halt mich an die Vorſchrift:
Lache un du bleibſt geſund! Däß hott ſich immer
noch als es Beſte un Billichſte erwieſe. Un die Zeit mag noch ſo
mieß un ſo edepedederich ſei, ſolang ſe im Landdag und im Stadt=
rat
kaan Eidritt erhewe, hab ich immer noch Ausſichte, meim
Geſundheitsbrinzieb koſtenlos un ausgiewich fröhne zu
kenne. Dohärngääche, was die Scheenheitsflääch bedrifft ich
bin mer ſchee genuch, un wem ich net gefall, der ſoll en annern
Wähk gucke. Ich brauch aach kaan Libbeſtift un kaa Gummern=
kreem
, kaa Ziddrohnekuhr un kaa Endfäddungspille, un kimmer
mich weder um die Kalorie noch um die Vidamine, ſundern
was mer ſchmeckt, un drink was ich hab. Un am allerwenichſte

mecht ich ſo alt wärrn wie en indiſche Elefant, odder noch emol
ſo jung, daß ſe mich ins Saiglingsheim dhu mißte; an mir
macht ſich alſo der Lukudadefawrigant net geſund.
Awwer mer därf net enghärzich ſei un nor an ſich denke
wolle, deß Wichdichſte is ſchließlich unſer Nochwux. Un was

for den alles gut un geſund is, däß is drowwe in däre Aus=
ſtellung
beſunners liewevoll behannelt. Un däßhalb: auf ihr
Bräut und Brauteriche, Vädder un Midder, un erſt recht die
Großvädder un Großmidder, un ſolche die’s noch wärrn wolle,
geht hie un dhut eier Kenntniſſe erweidern, dann in jedem Kind
liggt e Stick Zukumft vun unſerm liewe Vaderland, un däß muß
uns hoch un heilich ſei!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Iwwrichens bin ich die Woch
widder, in Bezugnahm uff mei Geſundheitsreechel reichlich uff
mei Koſte kumme un hab mich härzlich auslache kenne; aanerſeiz
iwwer unſern gottvolle Landag, wo mer ſich iwwers Ther=
ader
unnerhalte hott (no ſo e Landagsheilicher brauch jo net
vun allem was zu verſteh, s wichdichſte is, daß er driwwer
ſchwätze kann), annerſeiz iwwer unſern hoche Stadtrat, vun
dem mer gewiß net behaubte kann: Den Seinen gibts der Herr
im Schlaf dann wann mer däß Haifche Weisheit do uff aam
Butze beiſamme ſitze ſieht, wie ſe ſich ſo unſchenniert ihre Brifat=
unnerhaldunge
hiegäwwe, do maant mer, mer weer in=eme
Kaffeeklatſch. Nadierlich därfe ſe net behaubte, ſie dhete ſich bloß
däßhalb briefadim unnerhalte, weil mer wääche däre ſchlechte
Auguſtick in unſerm neie Ratsſaal doch net verſtind, wos unſer
Owwerowwer redde dhut; im alte Sitzungsſaal, wo die Aguſtick
ganz vorzieglich war, do hatte ſe ſich, immer bei de wichdichſte
Beradunge, äwenfalls was in die Ohrn zu piſchbern. Dann
brauch mer ſich zu wunnern, wann ſe noochher net im Porträt
ſin, un ſtimme gääche ihrn eichene Antrag. Jedenfalls is mer
uff unſerm Radhaus vun=ere Inkonnſikwenz, die wo mer in
ſolcher Vollendung noch ſälte gefähe hott! Alſo uff die Ziejel=
hitt
ſoll en neier Sportblatz. Gut. Er ſoll dann aach ei ge=
äumt
wärrn. Do reegt mer ſich driwwer uff un ſeecht, däß
dhet die Gäächend verſchandele. Wie mer hinnerm Juddefried=
hof
däß a gäbliche Sportblätzche ei gezäumt hott, un hott die
ſcheißlich Bordwand in die Gäächend gebabbt, do hott ſich nie=
mand
gemuckſt, drotzdem ich e paarmol dewääche ins Horn ge=
ſtoße
hab. Dann will mer die Umzäumung zu Reklamezwecke
verwende. Dodriwwer kann mer ſtreite. Jedenfalls is awwer
ſoviel ſicher: wann’s e Brifatmann mache dhet, dhet mer
ſem verbiete. Zum Beiſpiel der Allians=Konnzärn hott ſei
Glasſchild am Haus ewäck mache miſſe, weil’s de Theaterplatz
verunſtalte dhet; die ſauordinär Reklameuhr mit dem rote
Kuckuck ſteht heit noch ..".
Wie hott de Herr Birgermeiſter Auguſt Buxbaum geſagt:
Die Reklamewand ſoll zu einem Muſter dafür werden, wie
eine ſolche Reklame aufgezogen werden muß. Ich verbürge
mich dafür! Un was hott de Haury’s Kunnrad druff geſagt:
Do gäb ich nix druff!
No alſo wääche dere Reklamewand ſoll alſo widder e drei=
gliedrich
Kommiſſion gebild wärrn. Dodezu ſag ich nix;
dodezu ſag ich gornix, awwer was mer vun ſo=ere Kommiſſion
zu halte hott, däß waaß mer jo jetzt. Es ſoll mich wunnern,
wann ſe net e Beſtimmung ausbrieht, daß die Reklamewand
nor an auswärdiche Indräſſente vergäwwe därf wärrn; däß
hebt unſern großſtädtiſche Aſtrich. Maane die.
Dann hott unſer Zement=Nero noch mitgetaalt, vorm Rad=
haus
ſollt en greeßerer Blatz freigehalte wärrn, for die
Audos. Er hott Radhaus geſagt, awwer Radskeller
gemaant, dann die Fenſter vun dem a gäbliche Radskeller
kann mer nor nooch em Mackblatz zu uffmache; un do ſteern
nu’ ſo langſam die Keesmahne.
Was hab ich dann domals gleich geſagt?
Jetzt
ſchiebt mer’s uff die Audos Alſo mer kennt ſich grad ſchiwwe=
lich
lache ..
For den zurickgewieſene Niebergall=Brunne: Beitrag des
Heſſe=Awends in Münſter (Weſtfalen) i. A. Major a. D. Ernſt
Morneweg: fimfunzwanzich Mack; vun de Dame des Lehrinne=
heims
: zehe Mack. Danke ſchee, un härzliche Grieß allerſeits.

Der zeitgemäße Haushalt.
ytet auf die Spargelfliege! Jetzt im Mai ſollte
jedoe leingärtner, der in ſeinem Garten Spargelbeete beſitzt,
auf f Spargelfliegen achten, denn um dieſe Zeit ſuchen die
Wes n derſelben durch Anbohren der Spargelſpitzen reſp.
köti hre Eier abzulegen, aus denen ſchon nach 14 Tagen die
entrt Iten Maden ſchlüpfen, die nun ihrerſeits ſich einen Gang
nackrten durch die Spargelpfeifen freſſen‟. Durch dieſe Zer=
ſtör
Barbeit werden die Spargelpfeifen krumm, bekommen eine
troc Spitze und werden ſchließlich bräunlich=gelb. Da meiſt
die pohrſtellen in den Spargelköpfen das Vorhandenſein von
Spellfliegen verrät, ſo ſchneide man ſofort die davon befal=
lener
Sdargel ab und laſſe nicht die Maden erſt in den Spargel=
wur
) oden gelangen. Um die Spargelfliegen von den Kulturen
fernr alten, ſtecke man in ihre unmittelbare Nähe, alſo nicht
neb d ie Spargelſtöcke, in der Stärke der Spargel zugeſchnittene
wei 1 Holzſtäbe, die man mit ſogenannten Brumataleim
beſt=ym hat. Beim Anfliegen an den vermeintlichen Spargel
blei z die gefährlichen Inſekten daran kleben. Ferner verbrenne
marn. Herbſt ſämtliches abgeſtorbene Spargelkraut.
s richtige Blauen der Wäſche. Das Zuſetzen
von 1 ſchblau zum letzten Spülwaſſer iſt unerläßlich, wenn man
der 1 ſche den gelblichen Stich nehmen will. Bei einem zu
ſtark: Blauen des Waſſers aber würde die Wäſche zuviel von
dem) Cöſten Farbſtoff aufnehmen, der ſelbſt bei der zweiten
Rei= nig nicht ganz verſchwindet und der Wäſche einen grauen
Sch=4 er verleiht. Zum Blauen ſollte man auch am beſten das
leichcb lichere Ultramarinblau anwenden, das man, in ein
kleiri Leinenbeutelchen gebunden, ſolange in lauem Waſſer
ſchraſ, bis dieſes einen bläulichen Schimmer angenommen häf.
Das) auſtreifigwerden einzelner Wäſcheſtücke wird dadurch ber=
urſel
daß man die geſamte Wäſche auf einmal in das Spülfaß
nimzl. Nichtiger iſt es, nur ſtets 23 Stücke auf einmal darin
dure: chwenken.
! man die Koteletten mit oder ohne Kno=
ce
raten? Viele Hausfrauen braten die Koteletten von
Kal:)Der Schweinefleiſch mit den Knochen, da ſie deren Form
nich=e ſtören wollen. Schneidet man jedoch mit ſcharfem, ſpitzem
Meſt: Dicht an den Knochen entlang, löſt das Fleiſch von ihnen
ab
bratet dann die Koteletten in bekannter Weiſe, ſo ver=

hütet man, daß das Bratenfett in die Knochen dringt. Dieſe aber
läßt man im Suppentopf auskochen.
Feines Rapsgemüſe, Friſchen, verleſenen Raps wiegt
man roh ganz fein und fügt ihn an eine hellbraune Mehlſchwitze
von reichlich zwei Eßlöffel ausgebratener Speckwürfel und einem
Eßlöffel Mehl. Läßt damit nur einmal aufkochen und ſchmeckt
das würzige Gemüſe mit einigen Tropfen Zitronenſaft, Salz und
Zucker recht pikant ſauerſüß ab. Man reicht Bratkartoffeln und
halbierte, hartgekochte oder Rühreier dazu.
Rhabarbertorte mit Schaum. Von 250 Gramm
Mehl, 90 Gramm ſüßen geriebenen und 40 Gramm biteren Man=
deln
, 60 Gramm Butter oder Margarine, 23 Eßlöffeln Süß=
ſtofflöſung
und 2 Eigelb bereitet man einen Mürbteig, den man
eine Stunde kaltgeſtellt, auf einem eingefetteten Springformboden
mit einem dicken eingekerbten Rand verſehen, mit Eiweiß auf=
geklebt
, bleiſtiftſtark ausgemangelt, lichtbraun bäckt. Dann belegt
man ihn mit im eigenen Saft geſchmortem, abgetropftem, geſüß=
tem
Rhabarberkompott, das man mit ſüßem Eiweißſchnee über=
zieht
, um dann die Torte im heißen Ofen nochmals lichtbraun
überlaufen zu laſſen.
Gefüllter Spinat. Dazu wählt man recht großblätt=
rigen
Spinat, den man ſauber abgewaſchen, jedes Blatt mit einer
Miſchung von halb Rind=, halb Schweinegehacktem, 1 Ei, Salz
und Pfeffer, Zwiebeln und Kümmel nach Geſchmack füllt, zuſam=
mengerollt
, dünſtet man die Spinatröllchen, in einem Tiegel
nebeneinandergeſetzt, mit reichlich Butter weich und reicht ſie zu
ſchaumigem Kartoffelmus.
Harte Eier mit Schnittlauchſoße. 6 Perſonen.
3 hartgekochte Eigelb werden fein gerieben, mit 3 Eßlöffel
Moſtrich, etwas Sardellenbutter, einer Meſſerſpitze weißem Pfef=
fer
, dem nötigen Salz, einem Eßlöffel Oel und etwas Eſſig zu
einer dickfließenden Soße verrührt, zu der man feingeſchnittenen
Schnittlauch und einen halben Teelöffel Maggis Würze miſcht.
10 bis 12 Eier werden hartgekocht, geſchält und auf friſche Brun=
nenkreſſe
gelegt, die man leicht geſalzen und mit Oel und Eſſig
angemacht hat. Die Soße reicht man nebenher. Sie paßt auch zu
gebackenen Fiſchen.
Speiſezettel.
Sonntag: Rumfordſuppe, Kalbsſchnitzel mit Miſchgemüſe,
Apfelſpeiſe. Montag: Rapsgemüſe mit Rührei. Diens=
tag
: Wickelkloß mit Miſchobſt. Mittwoch: Kalbsgekröſe
mit Roſinenſoße. Donnerstag: Eierkuchen mit Salat.
Freitag: Seelachs mit Schnittlauchſoße. Samstag:
Kartoffelpuffer.

Humor

Im Konzert.

M

Großartig, wie dieſer Sängerin das Licd aus dem Herzen kommt!
Ja, leider aber durch die Naſe.
(Life U. S. A.)
C.K. Die Literaturkennerin. Ich habe Schiller nie bewundert, ſagte
die alte Dame. Er iſt ein Plagiator.
Aber wieſo denn? Na, in
ſeinen Stüicken kommen doch die vielen Zitate vor.
Prinzenerziehung. Der Mandarin mit 5 Knöpfen Pong hatte das
ebenſo ehrenvolle wie ſchwere Amt der Prinzenerziehung erhalten, ſo
erzählt eine chineſiſche Chronik, und wollte vor allem bei ſeinen Be=
lehrungen
die Achtung vor dem kaiſerlichen Sproſſen nicht verletzen.
Da begegnen ſie eines Tages auf dem gewohnten Spaziergang einer
Schafherde, und der Mandarin fragt den erlauchten Zögling, was das
für Tiere ſeien. Schweine erwidert der Prmz. Eure kaiſerliche
Hoheit haben bis zu einem gewiſſen Grade vollkommen recht, bemerkt
der Mandarin, ind die Antwort verrät einen hohen Scharfſinn; denn
die Tieve haben 4 Beine wie die Schweine, und wenn ſie nicht mit
Wolle bedeckt wären, könnten es ſehr wohl Schweine ſein. Indeſſen
nennt man ſolche Schweine, die mit Wolle bedeckt ſind, für gewöhnlich
B.
Schaf
C.K. Wenn ſchon, denn ſchon. Daß Kaſſiererinnen mit dem Gelde
ihres Chefs durchgehen, hört man doch ſehr ſelten, ſagt ſie voller
Stolz. Gewiß, erwidert er, es kommt nicht oft vor, aber wenn ſie es
tun, nehwen ſie auch noch den Chef mit.

[ ][  ][ ]

A

Das Brautkleid.
Der allgemein notwendig gewordenen Ein=
ſchränkung
geradezu zum Trotz, hat ſich die
Mode der Brautkleider nach und nach wieder
eingebürgert. Das junge Mädchen hält daran
feſt, ſich im Brautſtaate ſehen zu laſſen und will
auf die feſtliche Aufmachung an dieſem Tage
nicht verzichten.
Allerdings laſſen ſich bei einiger Geſchicklich=
keit
und modiſcher Gewandtheit auch mit gerin=
gen
Mitteln ſehr gute Effekte erzielen, und
wenn man im übrigen in Erwägung zieht, daß
das Brautkleid auch ſpäterhin noch als Beſuchs=
modell
oder als abendliches Gewand Verwen=
A
dung finden kann, ſo wird man dieſer Ausgabe
nicht mehr ſo ängſtlich gegenüberſtehen.
Das Brautkleid ſoll unter allen Umſtänden
ſchlicht ſein. Gibt ihm doch die übliche Auf=
machung
: Kranz, Schleier, Häubchen und
Blütenſtrauß den notwendigen Rahmen, ſo daß
eine komplizierte Linienführung abſolut unnötig
iſt. Je einfacher der Schnitt eines ſolchen Mo=
dells
iſt, deſto ſicherer darf man ſeiner Wirkung
ſein.
Man verwendet für das Brautkleid alle Arten
von Materialien: Seiden, Spitzenſtoffe, Tüll,
Gaze uſw. In letzter Zeit greift man übrigens
nicht mehr zu den rein weißen Geweben, die
immer etwas hart und kalkig wirken, ſondern
hält ſich lieber an jene Schattierungen, die etwas
ins Elfenbein hinüberſpielen.
In jedem Falle aber trachtet man Rückſicht
darauf zu nehmen, ein Material zu wählen, das
man auch ſpäterhin verwenden kann, ſei es in
der urſprünglichen oder in einer anderen Schat=
tierung
, ſo daß allenfalls damit gerechnet wer=
den
muß, das Gewebe des Brautkleides gege=
benenfalls
auffärben zu können.
Aus dieſem Grunde hält man ſich mit ganz
beſonderer Vorliebe an Glanzſeide (Krepp=
Satin) oder an die alterprobten Standard=
Seiden, wie China= und Marokko=Krepp, Krepp=
Georgette und Gaze. Auch Spitzenſtoffe laſſen 44
ſich mühelos auf eine andere Schattierung
bringen und werden, da ſie ſehr in Mode zu kommen verſprechen,
für das neue Brautkleid vielfach herangezogen.
Tüll iſt auch immer gerne geſehen, nicht ſehr koſtſpielig
und äußerſt dekorativ. Im allgemeinen verarbeitet man ihn
für Stilkleider, die für die ganz jugendliche Braut in Frage
kommen.

Viel Sorgfalt wird auf die Steckart des Schleiers gelegt, und
zwar pflegt man dieſe nicht immer leichte Frage in letzter Zeit
in der Weiſe zu löſen, daß man dem Kleide ſelbſt keine Schleppe
gibt um es eben ungeändert auch ſpäterhin tragen zu können
und die Schleppenlänge lieber in den Schleier verlegt. Da er in
jedem Falle ſozuſagen die Umrahmung des Brautkleides dar=

zuſtellen hat, arbeitet man ihn immer aus einer
zu dem Material des betreffenden Modells kon.
traſtierenden Gewebe. Zu Spitze alſo zieht ma
darum Gaze oder Tüll, zu einem Krepp=Satin
Brautkleid einen Schleier aus Tüll, Gaze ode
Spitze, zu einem Modell aus Spitze hingege=
womöglich
einen Brautſchleier aus. Gaze heron
In der Regel wird zwar der Schleier, de
auch die Haare deckt, nur mit ein paar Myrtbe=
zu
beiden Seiten oder mit einer Guirland
dieſer Blüten feſtgehalten, doch wählt man i
letzter Zeit gerne auch Braut=Kopfputze in der
verſchiedenſten Formen, die dann als Ausgangs
punkt des Schleiers dienen.
Ein zarter Tüll= oder Gazeſchleier in der zu
einer Schleppe verlängerten Cape=Form komm
unter einem Seiden=Turban (Bild 1) hervo=
für
den glänzende und matte Seide verwende
iſt, wie überhaupt dieſer Brautſtaat auf di
Wirkung der Glanzkontraſte aufgebaut iſt. de
matte Brautſchleier wird mit einer glänzenen
Blende abgekantet, die als Abſchluß des ſer
vorgeſehenen verlängerten Capes ſehr vomm
wirkt. Aus glänzendem Krepp=Satin iſt das
ſchief gekreuzte, gewickelte Kleid, gedacht, da
ſeitlich mit einem großen Myrthen=Tuff zu=
ſammengehalten
wird, der zwei Schleifen der
gleichen Materials feſtzuhalten hat.
Ein Spitzenmodell wirkt als Brautleiſ
immer vornehm und äußerſt dekorativ. In un
ſerem Mittelbilde zeigen wir eine ſehr ſchön
Linie. Der Oberteil ganz ſchlicht, mit dem mo
dernen viereckigen Ausſchnitte, die untere Parti
beiderſeitig verlängert. Lange, ſchlichte Aerme
Ein ganz mit Perlen beſticktes Häubchen, di
letzte Mode=Neuheit. Daraus kommt der ein
fache Tüllſchleier hervor, der die Schleppe bilder
Immer ſieht ein Tüll=Stilkleid ungemei
jugendlich aus. (Letzte Skizze.) Die obere Parti
iſt eng anliegend gearbeitet, der Rock reich ge
zogen. Kleine Myrthenkränze ſind hier loſe ver
ſtreut und ergeben ein außerordentlich anmuti
ges Bild. Hier bildet der Schleier gleichzeitie
das Häubchen und wird mit Myrthen feſt
gehalten.
Als Brautſchuh wählt man immer die einfache ausgeſchnitten
Atlas=Form ohne jeglichen Aufputz.
Der Brautſtrumpf iſt der neueſten Modevorſchrift ent
ſprechend nicht weiß, ſondern zart=fleiſchfarben, um Kleid un
Schleier beſſer zur Geltung zu bringen.
Willy Ungar.

In den Bergen.
Sportliche Strickmoden.
Das ſich von Tag zu Tag ſteigernde Intereſſe
für den Sport bringt es mit ſich, daß man ohne
eine ausgeſprochene Ausflugs=Dreß kaum ſein
Auslangen finden kann, um ſo weniger, als
Wochenend=Partien nachgerade zu einer feſt=
ſtehenden
Einrichtung geworden ſind. Vor den
Ausgaben für die Anſchaffung einer Gebirgs=
78
dreß muß man darum nicht zurückſchrecken, weil
es ſich hier in der Regel um Stücke handelt, die
jahrelang zu verwenden ſind, ohne aus der
Mode zu kommen, und weil man eigentlich auch
für dieſen Zweck ſehr wenig braucht, wenn man
es verſteht, die richtige Zuſammenſtellung zu
treffen.
Nichts iſt für dieſe Gelegenheit ſtörender, als
komplizierte Macharten, ſchwierige Linienführun=
gen
oder grelle Farben; ſie deuten immer auf
die mit Recht ſo viel geſchmähte Salon=Touriſtik.
Eine ſportliche Aufmachung muß durch ihre
Schlichtheit wirken und vor allen Dingen zweck=
entſprechend
und inſofern vielſeitig ſein, als ſie
jedwedem Wettercharakter Rechnung zu tragen

hat und ſowohl für die Fahrt als auch für die
Gebirgstour ſelbſt gute Dienſte leiſten muß.
Wenn man an die Zuſammenſtellung der
Sport=Dreß ſchreitet, darf man ſich niemals
übereilen, ſondern muß eine durchaus plan=
mäßige
Kombination treffen, da man bei über=
ſtürzten
Einkäufen oft unnötig viel Geld aaus=
gibt
und letzten Endes merken muß, doch nicht
das erſtanden zu haben, was man wirklich drin=
gend
benötigt.
Vor allen Dingen muß man ſich darüber
klar ſein, daß die Frau heute mitunter auch
ſchon ſchwierige ſportliche Leiſtungen vollbringt
1)
und darum ſowohl den Rock als auch die Hoſe
benötigt, um wirklich tadellos ausgerüſtet zu
ſein. Auch wäre zu bedenken, daß die ſportliche
T
Aufmachung niemals viel Raum einnehmen
darf und daß man die verſchiedenen Reſerve=
ſtücke
gegebenenfalls im Ruckſack mühelos unter=
0 . RZenn4
bringen können muß. Darum darf es ſich nie=
iK
20
mals um Dinge handeln, die ſchwer zuſammen=
jegbar
ſind, die viel Raum einnehmen oder ein
großes Gewicht haben.
Aus dieſer Erwägung heraus wird man gerade für den Berg=
ſport
gerne zu den Strickmoden greifen, die ſelbſt wenn ſie
noch ſo primitiv im Ruckſack verpackt ſind immer wieder nett
und friſch ausſehen und im übrigen jedem Bedarf Rechnung
tragen. Gibt es doch wohl kein anderes Material, das ähnlich
wie die Wollſachen immer gleich tadellos wirkt und ſelbſt bei
häufigem Gebrauch und bei intenſiver Reiſe= und Sport=Strapaz
nicht leidet.
Da die Strickſachen bekanntlich ſehr wenig Raum einnehmen,
ſpielt es faſt keine Rolle, zu dem wollenen Jumper, Sweater oder
Pullover, den man ja auf alle Fälle benötigt, auch einen Strick=

I.

Mie

Ker ſ

rock mitzunehmen und auf dieſe Weiſe ein ganzes Kleid zu ge=
winnen
, das man inſofern als ſehr angenehm empfinden wird,
als doch bei der Raſt im Berghotel und ganz beſonders für den
Abend die Sporthoſe keineswegs am Platze iſt, ſondern lediglich
für die Bergtour ſelbſt zu gebrauchen wäre.
Natürlich darf man auch die waſſerdichte Hülle nicht vergeſſen,
die ja den allernotwendigſten Beſtandteil jeder ſportlichen Auf=
machung
darſtellt. In der Regel wird eine Windjacke aus Zelt=
blattſtoff
vor Sturm und Näſſe bewahren; die Hoſe, die in dieſem
Falle ungedeckt bleiht und regenfeucht werden könnte, kann man
ja gegen den Rock, den man im Ruckſack, mit ſich führt, aus=

tauſchen. Für jene Damen aber, die eine ſport
liche Hoſe unter allen Umſtänden ablehnen un
den geſtrickten Rock wählen, erweiſt ſich ins
beſondere, wenn es ſich um Bergtouren i
regenreichere Gegenden handelt ein längere
Umhang als faſt unerläßlich. Die ſogenannte
Holzfäller= oder Hubertus=Mäntel au
ſteiriſchem Loden ſehen apart aus und ſchütze
vollkommen gegen alle Unbilden der Witterun
und erweiſen ſich auch auf der Fahrt inſofer
als praktiſch, als man ſolche weit geſchnitten
Umhüllen im Wagen=Abteil ſehr gut als 9ck
verwenden kann.
Ueber die neueſten ſportlichen Moden uner
richtet unſere Bildgruppe.
Die typiſche Ausflugs=Dreß ſieht, maß .
der erſten Skizze: Schwere Bergſchuhe
kurzen, über den Schuhrand gerollten .9
ſocken, dazu ſportliche Wollſtrümpfe, die iſſ.
gemuſtert ſein können, und in der Regel Ne
Farbe der Knickerbockerhoſe haben ſollen, die9
ſeinerzeit beliebt geweſene Reithoſen=(Breeche!
Form vollkommen abgelöſt hat.
Dazu ſieht eine Windjacke mit aufgeſehle
Taſchen, hochgeſtelltem Riemenverſchluß=Kr0ge
und breitem Ledergürtel gut aus.
Das Béret (auch Pullmann=Kappe genann.
iſt eine anſchmiegſame Kopfbedeckung, die ſ.
als hervorragend praktiſch gezeigt und darn
auch erſtaunlich bald durchgeſetzt hat."
Unter der Windjacke wird ein mit eile
ſportlichen Ledergürtel zuſammengehalten
Pullover getragen, und zwar meiſt die Ne
Form mit dem viereckigen Ausſchnitt, die Ii
im übrigen nicht nur für ausgeſprochen ſe.
liche Gelegenheiten, ſondern auch für Strar.
zwecke in der Stadt gebrauchen kann.
Um der Sportausrüſtung lebhafte, ich2
Akzente zu geben, pflegt man der Muſter
dieſer Wollſachen große Aufmerkſamkei.
ſchenken, und vornehmlich die neuen Wie
Tupfen= und Streifen=Muſter erfreuen
großer Beliebtheit. (Bild 2.) Durch Ci
kleinen, ſportlichen Schal oder ein Bolsl
wird dieſe Dreß in reizvoller Weiſe vein
ſtändigt.
Für die Hotelhalle und zu den Mahlzell
tauſcht man wie ſchon früher erwähnt
Hoſe gegen einen entſprechenden geſtrickten Rock aus, wobe.
die letztmodernen Strick=Kriſtall=Pliſſees, die ihre Form, le
wenn ſie feucht werden, beibehalten, immer wieder Aec

machen. (Skizze 3.)

Zu dieſer Aufmachung wählt man häufig den ſchon lit
angeführten Hubertus=Mantel mit Kaputze, vorderem Nit
verſchluß und geknöpftem Armdurchlaß. Da man für be
Zweck faſt ausnahmslos ſteiriſchen Loden heranzieht, Bei
man damit ein ſportliches Garderobeſtück, das ſchier unher
lich iſt.
Willy ungar.

[ ][  ][ ]

Nummer 119

* Si

Sain Ussassseinaaka.
Roman bon Ferdinand Gradl.
(Nachdruck verboten)
1. Kapitel.
Der ſagenhafte Narziſſus war ein ſchöner Jüngling. Als er
einſt im Waſſerſpiegel ſein Bild epblickte, verliebte er ſich der=
maßen
in ſich ſelbſt, daß er von dieſer Liebe verzehrt zu Grunde
ging.
Carry Uhlſtorp war der Hamburger Narziſſus. Von ſeinem
klaſſiſchen Vorbild unterſchied er ſich inſofern, als keine Gefahr
beſtand, daß er an Liebe zu ſich ſelbſt zugrunde gehen werde. Im
Gegenteil. Seine Schönheit ſollte ihn zu jenen Höhen führen,
wo ſich das Daſein in eitel Genuß auflöſt. Er war entſchloſſen,
durch die Frauen ſein Glück zu machen. Sie ſwaren aber auch wvie
toll hinter ihm her. Es gab welche, die von ſeinem klaſſiſchen
Profil mit der leicht gebogenen Naſe im Wachen und Schlafen
gerfolgt wurden, andere, die bei einem träumeriſchen Blick ſeiner
tahlblauen, meiſt halbgeſchloſſenen Augen unwillkürlich ſeufzten,
vie Puppen, die bei der leiſeſten Berührung einen Quietſcher von
ich geben; wenn ſich aber um ſeine feingeformten Lippen ein
Lächeln legte, da war es faſt allen Angelächelten, als ſchwänden
n ihrem verſchämten Innern alle Hemmungen vor dem Drang,
dem entzückenden Jungen um den Hals zu fallen. Obzwar ſein
chlanker geſchmeidiger Körper zu ſportlicher Betätigung wie ge=
chaffen
war, hatte Carry für Sport nicht viel übrig. Dieſes
Herumtollen in Sonne und Wind war ſeinem gepflegten, mädchen=
haften
Teint nicht zuträglich. Rudern, Tennis und dergleichen
verdarb die Hände, und nichts hätte Carry mehr betrübt, als
venn er bei einer Frau weißere, gepflegtere Hände gefunden
hätte, als er ſelbſt ſein eigen nannte.
Selbſtverſtändlich verſchmähte es ein ſo wundervolles Ge
chöpf, ſich in langweiliger Berufsarbeit zu verbrauchen. Wenn
nan der Erbe der alten Firma Uhlſtorp u. Jäniſch, Schiffsbedarf
nid Kommiſſion, Hamburg, Am Billwärder, iſt, kann man ſich
en Luxus ſchon leiſten. Diesbezüglich hatte Carry ſeiner Mama,
velche nach dem Tode des Gatten als Kompagnon der Firma
eichnete, erklärt:
Du kannſt nicht erwarten, Mama, daß ich mich in dieſen
Iten Kramladen hineinſetze und mich von dem kotzengroben
fäniſch anflegeln laſſe. Ich habe großzügige Ideen. Um die
urchzu /hren, iſt mehr Kapital nötig, als wir leider Gottes
aben. Alſo muß ich reich heiraten. Dann ſollſt du ſehen, was
h aus dieſer verſchimmelten Firma mache. Allerdings müſſen
leine Rechte gegen Jäniſch kontraktlich feſtgelegt werden. Denn
reinreden laſſe ich mir von dem nichts

Sonntag, den 29 April 1928

Seite 25

Es gab auch Goldſiſche, welche nicht übel Luſt zeigten, für
Carrys großzügige Ideen die Schuppen herzugeben. Zum Bei=
ſpiel
Carrys Kuſine, das ſchnverreiche Fräulein Kornelia Binder.
Die Schönheit plagt ſie nicht und mit ihrer übertriebenen
Hamburger Korrektheit geht ſie mir auf die Nerven war die
Anſicht Carrys über dieſe Dame, aber er hatte im Grunde nichts
gegen die Partie einzuwenden. Die beiderſeitigen Mütter hatten
alles untereinander beſprochen. Carry befaßte ſich nicht mit Ein=
zelheiten
. Uebrigens ließ er ſich durch ſeine Brautſchaft im Ver=
gnügen
nicht ſtören. Denn daß ein ſo umworbener Mann einer
zuliebe mit allen anderen bricht, kann man nicht verlangen.
Da war zum Beiſpiel Molly, die reizende Soubrette vom
Karl=Schußz=Theater. Das Verhältnis war zwar etwas koſtſpielig,
aber ſür den Bräutigam einer Kornelia Binder ſpielte ja Geld
keine Rolle. Schließlich war auch bei Molly keine Gefahr, daß
Carry aus übergroßer Leidenſchaft auf ſein eigenes, wundervolles
Selbſt vergaß. Er war mehr dafür, ſich anbeten zu laſſen, und
Molly war in dieſer Hinſicht von einer unerſchöpflichen Mannig=
faltigkeit
und Erfindung. Doch hatte ſie unbequeme Gewohu=
heiten
. Sie ging zum Beiſpiel zwei= oder dreimal in der Woche

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in die Badeanſtalt an der Alſterluſt ſchwimmen und verlangte,
daß ihr Carry dabei Geſellſchaft leiſte. Dagegen war ja nichts ein=
zuwenden
. Schwimmen iſt auch vom Standpunkt der raffinier=
teſten
Schönheitspflege eine durchaus ratſame Betätigung. Aber
ſie ſtieg um neun Uhr früh in das friſche Alſterwaſſer, alſo zu
einer Zeit, wo ein kultivierter Weltmann, beſonders wenn er die
Nacht vorher durchjeut hat, noch im tiefſten Schlafe zu liegen
pflegt. Carry war überzeugt, daß ihm aus dieſer verrückten Stun=
deneinteilung
Unannehmlichkeiten erwachſen werden.
Und richtig. Eines ſchönen Junitages, ſo gegen elf, kommt
Carry mit Molly aus der Badeanſtalt, nimmt ein Auto, um
Molly nach St. Pauli zu bringen, ſie hat um halb zwölf Theater=
probe
. Wem begegnet er am Alſterdam? Kornelia Binder, der
allzeit Korrekten.
Kornelia ſchoß nach dem Auto einen gläſernen, eiskalten
Blick. Natürlich erkannte ſie Molly. Das Bild der Soubrette
hing in jeder Papierhandlung. Carry behielt ſeine Ruhe. Aber
er ahnte unerquickliche Auseinanderſetzungen. Bei ſolchen Gele=
genheiten
pflegte er auf ein, zwei Tage aus Hamburg zu ver=
ſchwinden
, nach Helgoland oder in ſonſt ein Seebad, damit ſich
die erregten Gemüter inzwiſchen beruhigen können. Aber diesmal
war er knapp bei Kaſſa. So mußte er ſich denn in das Kontor
von Uhlſtorp u. Jäniſch bemühen, und zwar raſch, bevor Kornelia
Lärm ſchlug.

Zweites Pech. Mama war nicht da. Weiß der Himmel, wo
ſie herumzulaufen hatte, wenn der Herr Sohn um Geld kam. Sie
hat ſich zwar das letztemal verſchworen, daß ſie dieſen Monat
keinen roten Pfennig mehr hergebe, aber Mütter halten nie Wort.
Sie geben immer wieder. Carry hatte diesbezüglich ſeine Er=
fahrungen
.
Aber ſie war nicht da. Dafür war der alte Jäniſch da, den
Carry geradezu verabſcheute. Binnen kurzem lagen ſie ſich auch
in den Haaren. War da irgend ein ſpleeniger Engländer, der ſeit
Jahren ſeinen Bedarf bei der Firma deckte, im Hamburger
Hof abgeſtiegen, hatte antelephoniert, man ſolle jemand zu ihm
ſchicken, dem er einen Auftrag dicktieren tönne, und Jäniſch ſtellte
an Carry die unerhörte Zumutung, er ſolle den Geſchäftsgang
beſorgen.
Carry war zuerſt ſprachlos.
Ich ich, vermochte er endlich hervorzubringen, ich ſoll
wie ein Hauſierer zu einem Kunden ins Hotelzimmer?
Es wird Ihnen keine Perle aus der Krone fallen, nölte der
alte Jäniſch, ſeine lange Naſe umſtändlich mit einem roten
Taſchentuch putzend. In Ihrem Alter hätt’ ich mich geſchämt,
nichts zu tun, als auf Koſten der Frau Mutter zu leben.
Soll ich vielleicht auch ein altes Heringsſaß irgendwohin
rollen? höhnte Carry.
Können Sie auch, gab Jäniſch zurück, aber eins nach dem
andern. Erſt holen Sie den Auftrag von dem Engländer
Carry ſchlug die Kontortüre zu und ging. Ging zu Fuß. Er
hatte nicht einmal mehr Geld für ein Auto. Er verabſcheute hef=
tige
Gemütsbewegungen, da ſie der Schönheit abträglich ſind,
doch diesmal war er ſo wütend, daß ſich ſogar eine Zornesfalte
auf ſeiner Stirn furchte. Als er ſich deſſen bewußt wurde, erſchrak
er, zog raſch den Taſchenſpiegel und prüfte aufmerkſam ſeine
glatte Stirn.
Sein Spiegelbild beruhigte ihn wieder etwas. Einen Augen=
blick
ſchwankte er, ob er Jäniſch nicht grob telephonieren ſollte,
daß er keine Zeit habe, weil er zum Schneider zur Anprobe
beſtellt ſei, dann unterließ er es. Er brauchte im Kontor gut
Wetter. Erſtens war er wirklich total blank, zweitens hatte er im
Jeu ſchließlich Pech gehabt, und drittens war in wenigen Tagen
ein Wechſelchen fällig, das ohne Jäniſchs Zuſtimmung einfach
nicht zu decken war.
Alſo Carry bemühte ſich in den Hamburger Hof.
Es iſt nun ſonderbar, wie die Stimmung eines Menſchen im
Nu vollſtändig umſchlagen kann. Als Carry durch das herrliche
Hotelportal eintrat, war er gereizt, empört und hatte alle Mühe,
die ahnungslos zufriedene Miene des hübſchen Jungen feſtzu=
halten
. Als er nach einer kleinen halben Stunde wieder heraus=
trat
, war er voll Luſtgefühls und hatte alle Mühe, das innerliche
Wohlbehagen nicht durch eine allzuſtrahlende Miene zu verraten.
(Fortſetzung folgt.)

Hiedein

zum Waschen und Scheuern
A ate!

Nur in weichem Wasser wird Seife
und Seifenpulver richtig ausgenutzt!

Im harten Brunnen- und Leitungswasser ver=
bindet
sich der Kalkgehalt des Wassers mit der
Seife und macht sie zum guten Teil unwirksam.

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Seite 26

Sonntag, den 29 April 1928

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