Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 107
Dienstag, den 1T. April 1928.
191. Jahrgang
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Konkurs oder gerichticher Beltreibung fäſl” jeder
Robatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädier und Nationalbank.
Durch Regen und Stürme. — Sicht und Orientierung verloren. — Der Kompaß
verſagt. — Stundenlanges Ringen mit Nebel und Schneeſturm. — Das Benzol
geht zur Neige. — Reitung in höchſter Not.
nur durch Kurier oder Hundeſchlitten über die Eisfelder möglich
*Der erſte zuverlafnge Bericht. ſei, die Greeny Island von der nächſten Telegraphenſtation Long
Point trennen.
Die deutſchen Ozeanflieger wollen mit ihrer
Die amerikaniſchen Blätter ſtellen nun die mannigfachſten Be=
„Bremen” nach New Jork ſiarten.
trachtungen darüber an, wie man die Flieger möglichſt ſchnell
Der jetzt eingetroffene erſte Bericht von den deutſchen
Ozean=
fliegern hat eine beinahe abenteuerliche Reiſe hinter ſich. Im
Zeitalter des Funkes iſt man ſo verwöhnt, daß man kein rechtes
Verſtändnis mehr davon hat, daß es noch Gebiete auf der Erde
gibt, von wo man nicht vom nächſten Poſtamt aus in die Welt
telegraphieren oder telephonieren kann.
Mit dem kanadiſchen Flieger Duke Schiller
ſind auf Greenly Island einige amerikaniſche
Iournaliſten gelandet, deren Berichte aus dem Munde
der Flieger mittels Hundeſchlitten nach dem nächſten Poſtort
gebracht, von hier nach Clark City telephoniert, und dann nach
New York gefunkt wurden. Auch dieſe Mitteilungen ſind noch
verhältnismäßig dürftig. Sie gehen auf die eigentliche
Ueber=
querung des Ozeans kaum ein und beſchäftigen ſich hauptſächlich
mit den Landungs= und Orientierungsverſuchen.
Während des 38ſtündigen Fluges haben Hauptmann Köhl
und Kommandant Fitzmaurice die Maſchine abwechſeld
geſteuert. Die Fahrt führte abwechſelnd durch
herr=
liches Sonnenwetter und durch Regen und Stürme. Meiſt mußte
die „Bremen” recht niedrig fliegen. Als man ſich der
Küſte Neufundlands näherte, wurde das Wetter
außerordentlich ungünſtig. Das Flugzeug
ge=
riet in einen ſo dichten Nebel, daß die Inſaſſen die
Sicht und die Orientierung verloren. Dazu
ge=
lang es nicht, die Wettergebiete zu umfliegen.
Stundenlang wurden alle möglichen Vorſtöße unternommen, um
aus der Nebelzone herauszukommen. Dabei mußte immer
beob=
achtet werden, daß man nicht allzu weit vom Land abtrieb und
damit einem Schickſal verfiel, wie es Major Bird bei ſeinem
Flug an der franzöſiſchen Küſte beinahe erleben mußte. Ein
Blia auf die Benzinuhr zeigte den Fliegern, daß ihr
Benzol=
vorrat während des ſtundenlangen
Umher=
irrens bedenklich abgenommen hatte. Aber der nun
einſetzende Schneeſturm komplizierte die Situation noch viel
mehr. Von Land war lange nichts mehr zu ſehen. Sie gerieten
aus einer gefährlichen Lage in eine andere. Immer bedenklicher
wurde die Situation der Flieger, die ſich beinahe unhaltbar
ge=
ſtaltete, als Baron v. Hünefeld bemerkte, daß auch der
Kom=
paß, ein Präziſionswerk erſten Ranges, infolge der
An=
ziehung des nahen magnetiſcheen Poles
ver=
ſagte. Die Nadel ſchwankte hin und her und war nicht mehr
geeignet, den Fliegern den Weg zu weiſen. Als ſie ſich ſchließlich
vier Stunden lang im Nebel und Schneeſturm
abgemüht hatten, als der Brennſtoffvorrat auf
die Neige ging, entdeckten ſie endlich om Freitag
nachmittag gegen ½6 Uhr amerikaniſche Zeit, daß vor ihnen ein
kleiner vereiſter See im Mittelpunkt einer Inſel lag. Da große
Kälte herrſchte, durften die Flieger erwarten, daß die Eisdecke,
die auf der Inſel die einzige glatte Fläche bildete, ſtark genug
ſei, um das Aufſetzen des Flugzeuges zu überſtehen. Man
ent=
ſchloß ſich zur Landung, ungern zwar nur, aber doch in dem
ſtolzen Gefühl: „Wir haben es geſchafft‟ Die Erſchütterung
beim Aufſetzen des Flugzeuges war jedoch ſo ſtark, daß immerhin
das Eis in langen Sprüngen platzte und das in das Waſſer
ein=
dringende Fahrgeſtell wurde dabei ſchwer beſchädigt.
Durch das Eintauchen einer Seite des Apparates in die Fluten
ſchlug der Propeller auf die Eisdecke und wurde dabei
er=
heblich verbogen. Zur Freude der Flieger war die
Lan=
dung des Apparates nicht unbeobachtet geblieben. Die
Inſel=
bewohner eilten herbei und boten Hilfe an. So wurde zunächſt
einmal das Flugzeug notdürftig geborgen und dann holten alle
drei das nach, was ihnen am meiſten fehlte: den Schlaf zweier
Nächte. Inzwiſchen machten ſich die Boten auf Hundeſchlitten
auf den Weg zur nächſten Funkſtation, um dort die Ankunft der
Flieger zu melden.
Die Flieger werden von der Einladung des Piloten Schiller,
mit ihm nach New York zu fliegen, keinen Gebrauch machen. Sie
arbeiten fleißig an der Reparatur des beſchädigten Flugzeuges
und hoffen, ihre Arbeit, trotz des Mangels an geeignetem
Ma=
terial, ſo zu fördern, daß ſie in ſpäteſtens drei Tagen nach New
York aufſteigen können. Binnen dieſer Tage gedenken ſie auch
die Frage des Brennſtoffes auf irgendeine Weiſe gelöſt zu haben.
Die Lage der „Bremen”. /Befreiungsverſuche
New York, 16. April.
Die Iſolierung der durch eine Eisſchranke von zehn engliſchen
Meilen von der Welt abgeſperrten deutſchen Flieger wird noch
Jadurch verſchärft, daß der einzige Telegraphendraht auf Sccen
Jsland im St. Lawrence Golf geriſſen iſt. Meldungen müſſen
iach Famepoint telegraphiert werden, von wo ſie drahtlos nach
Point Amour geſandt werden. Die Ausbeſſerung der Leitung,
deren Unterbrechung anſcheinend durch die Witterung erfolgt iſt,
wird mit größter Beſchleunigung durchgeführt. Die kanadiſche
Regierung hat alle Stationen der Umgegend der Meerenge von
Belle Isle angewieſen, alle erhältlichen Meldungen bekannt zu
zeben. Der Funlbeanite von Point Amour wurde von Dutzenden
von Radioſtationen über weitere Nachrichten bedrängt, doch
onnte er nur antworten, daß er alles, was er wußte, bereits
nitgeteilt habe und daß die Uebermittlung weiterer Einzelheiten
aus der Eiswildnis der Inſel befreien kann. Die einen ſchlagen
dies, die anderen jenes vor. Die Flieger müßten nun über das
gefrorene Meer nach dem nördlichen Teil Neufundlands fahren
und dann in Hundeſchlitten an der Weſtküſte Neufundlands
ent=
lang bis zur nächſten Eiſenbahn. Ob das Meer zwiſchen der
Inſel und der Küſte Neufundlands ſo zugefroren iſt, daß man
mit Hundeſchlitten nach Neufundland herüberfahren kann, iſt nicht
bekannt. Zunächſt wird einmal ein eisfeſter Dampfer der
kana=
diſchen Regierung verſuchen, an die Inſel heranzukommen, um
die Flieger eventuell aufzunehmen. Kommt ein Schiff nicht heran,
ſo beſtände die Möglichkeit, zu verſuchen, an die Küſte von
Labra=
dor zu kommen und, mit Hundeſchlitten und reichlichen
Lebens=
mitteln ausgerüſtet, nach Qucebec zu gelangen, wo ein Dampfer
die Flieger aufnehmen könnte, der zu dieſem Zweck dann nach
Queebec geſchickt werden müßte. Dieſe Reiſe iſt aber ſehr
be=
ſchwerlich und würde längere Zeit in Anſpruch nehmen. In
Anbetracht dieſer großen Schwierigkeiten, die einer baldigen
Weiterreiſe der Flieger nach New York entgegenſtehen, tauchte
ſofort der Plan auf, ein Flugzeug nach der Inſel zu ſchicken, das
dort landen und die Flieger nach New York bringen ſollte.
Nach in New York vorliegenden Radiomeldungen aus Halifax
ſollen die Ozeanflieger die Abſicht haben, falls es gelingen ſollte,
ihnen Erſatzteile nach der Inſel zu bringen, ihren Flug nach
New York weiter fortzuſetzen. Es wäre natürlich für die Flieger
rein gefühlsmäßig das liebſte, mit ihrem Flugzeug nach New
York weiterzufliegen. Es iſt aber auch nicht ausgeſchloſſen, daß
ſich die Flieger doch entſchließen, ſich von dem Eisbrecher aus
ihrer Lage befreien zu laſſen.
Hilfsmaßnahmen für die „Bremen”
New York, 16. April.
Nachdem anfänglich der Plan beſtanden hatte, Flugzeuge aus
den Vereinigten Staaten nach Greenly Island zu entſenden, kam
man im Laufe des Tages zu der Anſicht, daß Kanada beſſer in
der Lage ſei, die erforderliche Hilfe zu leiſten. In amtlichen
Kreiſen in Ottawa wurde beſchloſſen, private Unternehmen einer
Entſendung von Flugzeugen nach Greenly Island nur dann zu
berſuchen, wenn ſich die unabweisbare Notwendigkeit hierfür
er=
geben ſollte. Man hat daher zunächſt an die Flieger der „
Bre=
men” ein Telegramm gerichtet, worin ſie um genaue Angaben
über die Art und die Dringlichkeit der erforderlichen Hilfe gebeten
werden. Außerdem iſt ein Poſtflugzeug von Quebee nach Greenly
Island geſtartet.
Nach drahtloſen Nachrichten bann die „Bremen” erſt nach
New York weiterfliegen, wenn ſie über neue Brennſtoſſvorräte
verfügt. Der in Point Amour lagernde Brennſtoff iſt
ungeeig=
net. Es wird jetzt verſucht, die notwendigen Vorräte von Quebec
durch zwei Flugzeuge, die heute aufgeſtiegen ſind, nach Greenly
Island zu ſchaffen. Die Flugzeuge, in denen auch
Zeitungs=
berichterſtatter und Filmphotographen Platz genommen haben,
ſind mit Vorrichtungen zur Landung auf dem Eis ausgerüſtet.
Erſatzteile unterwegs.
Bremen, 16. April.
Wie wir hören, ſind geſtern Erſatzteile für die Bremen nach
Quebee verladen worden. Bei günſtiger Witterung ſtartet die
Schweſtermaſchine der „Bremen” heute in New York nach
Mon=
treal, ſpäter evtl. nach Quebec. Herr Schröder vom
Norddeut=
ſchen Lloyd und Frl. Hertha Junckers ſind gleichfalls unterwegs
nach Montreal, um mit dem deutſchen Generalkonſul dort und
der kanadiſchen Regierung alles weitere zu beſprechen.
England in Europa.
Von
George Popoff.
London, Mitte April.
Es iſt nicht fortzuleugnen, daß die Leiter der britiſchen
Außen=
politik augenblicklich in bezug auf die europäiſchen
Angelegen=
heiten eine ziemlich abwartende Haltung eingenommen haben.
Der Bruch mit Sowjetrußland iſt eigentlich die letzte „Großtat”
der Foreign Office geweſen. Jetzt fteht die Abwicklung der
euro=
päiſchen Wahlen und der amerikaniſchen
Präſidentenwahl=
kampagne bevor. In England ſelbſt werden kaum ſpäter als
innerhalb eines Jahres die Parlamentswahlen ſtattfinden. Da
iſt es nur verſtändlich, daß man die Zeit bis zu den kommenden
großen außenpolitiſchen Auseinanderſetzungen mit dem ſo oft
be=
währten und beliebten „wait and see” zu verbringen für ratſam
hält, während nur einige raſchere Denker ihre Anſichten über die
kommende Entwicklung der europäiſchen Dinge näher zu
formu=
lieren verſuchen. Von deutſcher Seite iſt einmal der Intimus Sir
William Tyrrels, der vielumſtrittene „Augur”, als der
„beſte Barometer der politiſchen Abſichten Englands in Europa”.
bezeichnet worden. Der Verfaſſer hatte nun Gelegenheit, den
Geheimnisvollen perſönlich kennen und als trefflich informierten
Kollegen ſchätzen zu lernen. Geſpräche mit dieſem „Offizioſus
der Foreign Office” ſind, wie man ſich vorſtellen kann, nicht
min=
der aufſchlußreich und intereſſant, als die Lektüre ſeiner Bücher,
von denen das letzte unter dem Titel „Friede in Europa‟*,
ſoeben im Druck erſchienen iſt.
Vieles hat ſich in letzter Zeit in Europa begeben: Englands
Bruch mit Sowjetrußland, die Schwenkung Frankreichs in ſeinem
Verhalten zu Deutſchland, der Ausgleich zwiſchen Polen und
Litauen, Deutſchlands Desilluſion in bezug auf die ruſſiſchen
Handelsmöglichkeiten uſw. Das alles, vor allem aber die
be=
ginnende deutſch=franzöſiſche Klärung ſtellen an England
gebie=
teriſch die Forderung, mit wachſamen Augen die Entwicklungen
in Europa zu verfolgen und beim Werden jenes
Geſundungs=
prozeſſes, genannt die „Befriedung Europas”, nicht tatenlos
bei=
ſeite zu ſtehen. „Europa braucht Frieden”, ſagen die Engländer,
„aber Frieden iſt unmöglich ohne Einigkeit der europäiſchen
Kulturnationen”. Sowjetrußland iſt eine Vorſtellungswelt für
ſich, ein Problem, deſſen Löſung noch Jahre, vielleicht Jahrzehnte
fordern wird. Daher — „macht zuerſt Frieden!” wirklichen
Frie=
den, in jenem größeren Teil Europas, den Moskau „das
kapi=
taliſtiſche” nennt, und in dem Menſchen leben, die ſich
unterein=
ander leichter als mit den Moskowitern, verſtändigen können.
Dieſe Verſtändigung iſt in all den letzten Jahren ſchon merklich
vorwärts geſchritten. Doch gerade deshalb ſollte die endgültige
Geſundung Europas jetzt nicht mehr unmöglich ſein. Wie aber
kann dieſes Ziel unter den gegenwärtigen Verhältniſſen am
raſcheſten und reibungslofeſten erreicht werden?
Es iſt engliſche Art, „vor Illuſionen zu warnen”. Auch
jetzt wird von engliſcher offiziöſer Seite („Augurs Buch iſt in
dieſer Hinſicht beſonders bemerkenswert) vor allem vor jenen
Illuſionen gewarnt, die ſich auf die Hoffnung auf eine
Erſchütte=
rung,des Gebäudes der engliſch=franzöſiſchen Entente begründen.
Wohl gibt es, ſagen die Engländer, keinen geſchriebenen
engliſch=
franzöſiſchen Pakt. Aber gerade deshalb entſpricht er ſo trefflich
dem „Geiſt und Charakter” der britiſchen Nation. „Die Entente
iſt eine Konſequenz der politiſchen Geographie. Sie iſt die
Be=
ſtätigung bereits eriſtierender Tatſachen‟. Daher ſollte man ihr
nicht entgegenarbeiten, ſondern mit ihr als mit einem
unumſtöß=
lichen Faktum rechnen. Gute Beziehungen zwiſchen
England und Frankreich könnten nicht Europa
ſchaden, ſondern nur nützen. Sie iſt die erſte
Vorbe=
dingung für den europäiſchen Frieden. In Berlin hätte man
ſich dieſe Erwägungen bereits mehr oder weniger zu eigen
ge=
macht. Nur in Moskau wiege man ſich noch im eitlen Wahne,
eine Trennung zwiſchen Paris und London herbeiführen zu
können. Tſchitſcherins Plan einer „kontinentalen Allianz”
zwi=
ſchen Frankreich, Deutſchland und der Sowjetunion mit einem
außenſtehenden, nicht mehr „Groß”=Britanniſchen Reiche, iſt
be=
kannt. Doch glücklicherweiſe zerſchellen dieſe und alle ähnlichen
Quertreibereien Moskaus an der Tatſache, daß gerade das
Zu=
ſammenwirken Englands und Frankreichs Locarno möglich
machte. Und erneut wird es nur durch die Uebereinſtimmung
dieſer beiden Länder erfolgen können, wenn in nächſter Zukunft
die endgültige Befriedung Europas — durch eine abſchließende
Wiedereinſetzung Deutſchlands als „Gleichem unter Gleichen”
zur Wirklichkeit werden wird.
Die völlige Gleichſtellung des Deutſchen Reiches
unter den Staaten Europas und der Welt iſt die zweite
Vorbedingung, die England zwecks Verwirklichung des
euro=
päiſchen Friedens fordern wird. Es mag dahingeſtellt ſein, ob
es dabei Englands Abſicht iſt, Deutſchland „von der
Sowjet=
union wegzuziehen” oder nicht. Die Gründe könnten für
Deutſch=
land gleichgültig ſein. Die Tatſache iſt zu verzeichnen, daß
Eng=
land zwecks der erſtrebten „Gleichſtellung Deutſchlands unter
Gleichen” zu ſehr weitgehenden Abweichungen von ſeiner
bis=
herigen Haltung entſchloſſen iſt. Alle temporären Beſchränkungen,
welche Deutſchland zurzeit noch eines Teiles ſeiner
Staats=
ſouveränität berauben, müßten ſo bald wie möglich fallen. Die
Entwaffnung Deutſchlands war allerdings als „ſtändige
Be=
ſchränkung” beſchloſſen worden. Doch es läßt ſich denken, meint
„Augur”, daß in abſehbarer Zukunft auch dieſe Beſchränkung ſich
als im Widerſpruch mit der Stellung Deutſchlands als „Gleichem
unter Gleichen” erweiſen könnte. Uind es dürfte dann ſchwer
fallen, ſich der Jorderung Deutſchlands auf Rückgabe ſeiner
Wehrmacht dauernd zu widerſetzen. Ferner — wenn
Deutſch=
land in nächſter Zukunſt völlig die Stellung eines „Gleichen
unter Gleichen” zurückerhalten haben wird, wird es
logiſcher=
weiſe kaum möglich ſein, den Anſchluß Oeſterreichs an
Deutſch=
land zu verhindern. Vom Standpunkt des internationalen
Rechtes, wie es im Pakt des Völkerbundes verkörpert iſt, gibt es
gegen den Anſchluß abſolut keine Handhabe. Selbſt die
Be=
fürchtung, daß ein durch den Anſchluß Oeſterreichs erweitertes
und mit Ungarn befreundetes Deutſchland im Balkan einen ſtar=
2 Selwyn & Blount Ltd. London,
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Seite 2
kein Einfluß ausüben und die Zuwege nach dem Nahen Orient
beherrſchen könnte, wird in dieſem Falle nicht ausſchlaggebend
ſein können. Der Fortfall anderer Beſchränkungen, die Beſetzung
des Rheinlandes uſw., wird als ſelbſtverſtändlich betrachtet und
Deutſchland gar angeraten, in dieſen Fragen ſich nicht um
Einzelzugeſtändniſſe zu ſorgen, ſondern nur nachdrücklichſt auf der
Verwirklichung ſeines verbrieften Rechtes zu beſtehen.
Die dritte Vorbedingung iſt ein ſtärkeres
Hinzu=
ziehen Polens zur Mitarbeit am europäiſchen
Friedens=
werk. Mit dem wachſenden Verſtändnis für deutſche Sorgen iſt
in England auch das Intereſſe für Polens Schickſal ziemlich in
gleichem Schritte gegangen. Wenn das, was „Augur” verlangt —
eine ſofortige Anerkennung Polens als Großmacht — allerdings
noch keinen Ausdruck der engliſchen Regierungsmeinung darſtellt,
ſo läßt ſich doch nicht fortleugnen, daß auch das offizielle
Eng=
land die zunehmende Geſundung Polens nicht ohne Genugtuung
mit anſieht. In Oſteuropa, ſagt man engliſcherſeits, wäre heute
die Regelung keiner einzigen politiſchen Frage ohne Zutun
Polens oder über den Kopf Polens möglich. Polen hätte in den
letzten Jahren mehrmals Beweiſe ſeiner politiſchen Reife
ge=
geben. Die deutſch=polniſchen Beziehungen wären aber von ſo
komplizierter und delikater Natur, daß ſie nur dann gütlich
ge=
regelt werden könnten, wenn beide Parteien die Möglichkeit
hätten, auf gleichem Fuße miteinander zu verhandeln. Polen
müſſe daher als Großmacht anerkannt werden. Auch
Deutſch=
land wäre, meint man zum Schluß dieſer Betrachtungen, daran
intereſſiert, normale und freundſchaftliche Beziehungen zu einem
geſunden und zufriedengeſtellten Polen zu unterhalten.
Mit letzterem ſpricht man eine Möglichkeit aus, die ſeitens
der Wilhelmſtraße längſt als eine natürliche Forderung anerkannt
und verwirklicht worden iſt. Anders verhält es ſich allerdings
mit jenen Dingen, die „Augur” und manche Engländer (nicht
England) über den polniſchen Korridor, dieſe
wun=
deſte aller deutſchen Wunden, ſagen. Sie halten dieſer
Mon=
ſtruoſität noch immer den imaginären Begriff eines „deutſchen
Korridors” entgegen, der bei einer eventuellen Wiederherſtellung
des urſprünglichen Zuſtandes Polen vom Meere abſperren würde.
Letzteres würde unter anderem angeblich auch dem „britiſchen
Intereſſe”, dem Begriff der Freiheit der Meere, widerſprechen.
Daher nennt „Augur” im voraus Deutſchlands, mit einer
even=
tuellen Umſtellung ſeiner Oſtpolitik verknüpfte Forderung auf
Rückerſtattung des Korridors — „einen unmöglichen Preis‟. Die
Argumente und Forderungen Polens werden” „ſtärker und
be=
gründeter als die deutſchen” genannt. Der Korridor müſſe Polen
verbleiben. Das ſind nun Anſichten, die ſich mit der deutſchen
Auffaſſung dieſer Frage nie werden vereinbaren laſſen. Man
könnte vielleicht, durch eine Wüſte einen irgendwie gearteten
„Korridor” ziehen, aber nie ein Kulturland, wie es Deutſchland
iſt, durch einen Keil in zwei Teile ſpalten. Das Problem iſt
kompliziert und nicht von heute auf morgen zu löſen. Aber
ſofern England in der Tat an einer Herſtellung des definitiven
Friedenszuſtandes in Europa intereſſiert iſt, ſollte es eher Pflicht
der Engländer ſein, für dieſe Frage mit dem ihnen angeborenen
Praktiſchen Sinn eine Löſung zu ſuchen, die erträglicher und
der=
nünftiger als der gegenwärtige Zuſtand wäre.
Dieſe Ausführungen über die kommende britiſche Politik in
Europa ſeien mit folgendem Satz beſchloſſen, der das Problem
kurz zuſammenfaßt: „Die Form, unter welcher Großbritannien
an der Weiterentwicklung der europäiſchen Angelegenheiten
mit=
arbeiten wird — denn mitarbeiten wird es müſſen —, wird nicht
zuletzt mit Rückſicht auf jenen „kleineren Völkerbund” feſtgelegt
werden, den das britiſche Imperium ſelbſt darſtellt. Jedoch —
die Intereſſen des Imperiums enden in Europa am Rhein.
Während die europäiſchen Intereſſen Englands kaum durch dieſe
Linie begrenzt werden können.” Sie werden beſtimmt — möchten
wir hinzufügen — durch den Wunſch Englands (nicht zuletzt im
Intereſſe ſeines eigenen Handels), den Frieden in Europa und
die Einigkeit der europäiſchen Völker wieder hergeſtellt zu ſehen.
Erſt nach Vollbringen dieſer Aufgabe, von der in vollem Sinne
des Wortes der Fortbeſtand unſerer Ziviliſation und Kultur
ab=
hängt, wird der Augenblick gekommen ſein, ſich dem Aufrollen
jenes Problems zuzuwenden, das das ſchwierigſte unſerer Zeit
iſt — dem Wechſelverhältnis zwiſchen der
Sowjet=
union und der „übrigen Welt‟ Dieſes „Aufrollen”
wird nicht, wie in allzu elementaren Begriffen urteilende
Zeit=
genoſſen immer wieder anzunehmen pflegen, ein Krieg, eine neue
Intervention ſein. Es wird vorausſichtlich eine gemeinſame
euro=
bäiſche Beeinfluſſung Sowjetrußlands vermittels einer
durch=
aus realpolitiſchen Wirtſchaftspolitik ſein, die dann hoffentlich
raſch zu einer Geſundung der heute in Sowjetrußland
herrſchen=
den unnormalen Handelsbegriffe führen wird. Zuerſt aber muß
Europa ſelbſt wieder hergeſtellt werden. Bis dahin iſt das
Pro=
blem Sowjetrußland — wie man in London ſagt — „of no
importance‟. Die engliſche Politik geht hier mit gewohnter und
erprobter Syſtematik vor.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Montag, den 16. April 1928.
T. Sinfonie=Konzert.
F. N. Der Konzertabend war einer der glücklichſten und
be=
deutſamſten des ganzen Winters. Dirigent, Orcheſter und Soliſt
ſtanden völlig auf der Höhe techniſchen und geiſtigen
Beherr=
ſchens, die ihre Aufgaben von ihnen verlangten, und ein breiter
Strom begeiſternden Wirkens ging von ihnen aus, der ſich auf
das mitſchaffende Publikum elementar übertrug. Zuerſt hörten
wir Schuberts fünfte Sinfonie in B=Dur, das hellſtrahlende,
un=
endlich ſchöne und liebenswürdige Werk des 19jährigen. Welche
Reife und welche Vollendung. Entſtanden in dem zweiten der
ganz reichen Sachffensjahre 1815 und 1816, in denen Schubert
als Schulgehilfe beim Vater tätig war, erreicht ſie nicht die
Kühn=
heit der großen Liedwerke wie Gretchen am Spinnrad oder
Erl=
könig, die ſchon früher entſtanden waren, ſondern iſt in den
mei=
ſten Sätzen eine Auseinanderſetzung mit dem damals noch ganz
das Konzertleben beherrſchenden Mozartſtil. Die überlegene
Beherrſchung, die meiſterhafte Ausgeglichenheit von Inhalt und
Form iſt bewundernswert. Und nun der zweite Satz, ganz
romantiſch in ſeinen Zwiſchenſätzen, ganz ſchubertiſch in der
Har=
monik, Weitſchweifigkeit und Schönheit! Dr. Karl Böhm gab
dem Werk die ruhigen Tempi, die heute noch Wiener Stil ſind,
die alle Feinheiten hervortreten laſſen und die weit entfernt ſind
von der hetzenden Herunterſpielerei, der heute klaſſiſche oder
früh=
romantiſche Werke ſo oft zum Opfer fallen. Ein feinſinniger
Auftakt, ſo recht ein Labſal für die, denen heute noch jene Kunſt
aus der Zeit vor hundert Jahren das A und O iſt.
Es folgte die Erſtaufführung des Romantiſchen
Klavier=
konzerts von Joſeph Marx, dem feinſinnigen Lyriker, der hier
ganz aus dem Bereich ſeiner verhältnismäßig konſervativen Kunſt
heraus ein Werk voll hoher Schönheit und edelſter
Leidenſchaft=
lichkeit geſchaffen hat. Schumanns Floreſtannatur ſcheint hier
aufzuleben, in breitem Ueberſchwang türmt ſich blühende Melodik,
klangſchwelgeriſche Schönheit auf, eine Welle überbietet die andere.
Die drei herkömmlichen Sätze behalten völlig ihre gewohnte
Be=
deutung, die Gewichtsverteilung iſt dieſelbe wie in Konzerten von
Schumann, Brahms oder Dvorac, auch die Anlehnung an
Tanz=
rhythmen im letzten Satz entſpricht der Art der letztgenannten
beiden Meiſter. Und doch atmen die drei Sätze in einer durchaus
originellen Empfindungswelt, ihre Poeſie feſſelt, ein Leben
durch=
pulſt das Werk, das man miterleben möchte. Faſt dominiert das
Orcheſter, ähnlich wie im D=Moll=Konzert von Brahms, und wie
D’enstag den 17 April 1928
Vom Tage.
Zu Ehren des Hauptmanns Köhl hat die Deutſche Lufthanſa ihr
größtes und modernſtes Flugzeug D 1310 auf den Namen „Hermann
Köhl” getauft. Der Ehrenflug für Köhl über Berlin mußte abgeſagt
werden.
Der Transozeanflug der „Bremen” wird in der italieniſchen
Preſſe gebührend gewürdigt und ſehr ausführlich darüber berichtet.
Der amerikaniſche Botſchafter in Berlin hat dem
Reichs=
außenminiſter die Glückwünſche des Staatsſekretärs Kellogg zum
Gelinge n des Ozeanfluges übermittelt.
Nach dem Grafen Weſtarp hat nun auch der Führer der
Bis=
marckjugend der Deutſchnationalen Volkspartei, der Abg.
Sie=
veking, ſeinen Austritt aus der Deutſch=Konſervativen Partei
erklärt.
Wie aus Dublin gemeldet wird, hat die iriſche Regierung
den Ozeanflieger Hauptmann Fitzmaurice in
An=
erkennung des Ozeanfluges zum Major befördert.
Im polniſchen Außenminiſterium iſt eine
beſon=
dere Abteilung für litauiſche Angelegenheiten
er=
richtet worden. Zum Leiter der neugeſchaffenen Abteilung iſt der Leiter
der bisherigen Oſtabteilung, Halowka, ernannt worden.
Die portugieſiſche Regierung iſt geſtern
zurückge=
treten. Der Präſident der Republik hat den bisherigen
Innen=
miniſter Freytas mit der Regierungsbildung betraut.
Enthüllungen Paléologues.
EP. Paris, 16. April.
Ju der „Revue des deux Mondes” veröffentlicht der frühere
Botſchafter in Petersburg, Paléologue, den Schluß ſeiner
ſeiner=
zeitigen Unterredungen mit der Kaiſerin Eugenie. Von Intereſſe
iſt vor allem die Begegnung der Kaiſerin mit Wilhelm II. in
Bergen im Jahre 1907. Wilhelm II. habe ihr erklärt: „Ich
ver=
ſichere Sie, daß ich Frankreich gegenüber von den beſten Abſichten
erfüllt bin. Ich möchte mich mit Frankreich verſtändigen, ja
ſo=
gar verbünden und gemeinſam große Politik betreiben. Aber
das wird mir unmöglich gemacht. Die Franzoſen verſtehen mich
nicht. Mehrmals habe ich den Wunſch bekundet, nach Paris zu
gehen, aber wan will mich nicht ſehen.‟ Die Kaiſerin habe
dar=
auf geantwortet: „Wenn Sie die Sympathien der Franzoſen
erwerben wollen, damn müſſen Sie ganz anders vorgehen.
Je=
denfalls liegt Tanger nicht auf dem Wege nach Paris.”
Die Kaiſerin hat Paléologue auch den Text des Brieſes
be=
kanntgegeben, den Wilhelm I. am 26. Oktober 1870 an ſie richtete
und den ſie mittlerweile dem franzöſiſchen Senat geſchenkt hat.
In dieſem Brief ſei u. a. folgendes geſtanden: „Ich liebe mein
Land, wie Sie das Ihrige, und ich begreife darum die
Bitter=
keit, die das Herz Ihrer Majeſtät erfüllt. Nachdem Deutſchland
aber ungeheure Opfer für ſeine Landesverteidigung gebracht hat,
will es eine Garantie dafür, daß der nächſte Krieg es beſſer
ge=
rüſtet findet, um einen Angriff zurückzuweiſen, worauf wir
rech=
nen können, ſobold Frankreich ſeine Kräfte wiedererlangt haben
wird. Allein dieſe traurige Rückſicht und nicht der Wunſch, mein
Vaterland zu vergrößern, zwingt mich, auf Gebietsabtretungen
zu beſtehen, die keinen anderen Zweck haben, als den
Ausgangs=
punkt der franzöſiſchen Armee weiter zurückzuverlegen.”
Paléo=
logue zieht aus dieſem Brief natürlich den Schluß, daß
Wil=
helm I. Elſaß=Lothringen nicht als deutſche Erde angeſehen habe,
da er die Abtretung nicht aus ethnographiſchen, ſondern aus
ſtrategiſchen Gründen gefordert habe.
Briands Wahlrede.
EP. Paris, 16. April.
Briand, der in ſeiner Geburtsſtatt Nantes als Kandidat für
die Kammerwahlen auftritt, hielt geſtern dort ſeine erſte
Wahl=
rede. Er hat nicht weniger als drei Gegenbandidaten, nämlich
einen Kommuniſten, einen Sozialiſten und einen Nationaliſten.
In ſeiner geſtrigen Rede erklärte er u. a.: „Der fürchterliche
An=
blick des Krieges hat mich mit einem Geſühl des Abſcheues erfüllt,
das mich ſeither niemals verlaſſen hat. Von ganzem Herzen
und von ganzer Seele müſſen wir, meine Freunde, daran
arbei=
ten, daß unſer Land von der Wiederlehr einer ſolchen Kataſtrophe
verſchont wird. Man wuß dazu etwas ſagen können. Man muß
die Angriffe verachten, die Spöttereien überſehen und ohne je
müde zu werden wiederholen: Frieden, Frieden, Frieden.
Bezugnehmend auf ein Wahlplakat ſeines nationaliſtiſchen
Gegenkandidaten, auf dem in großen Lettern geſchrieben ſteht:
„Schlagt Briand nieder, den Mann von Locarno”, erblärte
Briand: Meine Freunde, über den Perſönlichkeiten ſteht die Idee.
Man kann mich niederſchlagen, ich wünſche aber nur eines, daß
man das Friedensgebäude, das ich aufzurichten geholfen habe,
nicht niederſchlägt.
dort entflieht das Klavier zuweilen in die Einſamkeit und
be=
ſchert dem Hörer Stellen von ergreifender Verſunkenheit und
Innerlichkeit. Daß das Konzert einen ſo überaus bedeutenden
Eindruck machte, lag unbedingt zum Teil an der Vollendung, mit
der es vorgetragen wurde. Walter Gieſeking gehört zu den
allererſten Pianiſten ſeiner Zeit, ſeine Technik, Kraft und
Vor=
tragskunſt ſind geradezu einzigartig, ebenſo bedeutend aber die
Künſtlerſchaft, mit der er ſich zum Diener des Werkes macht und
mit unerhörter Innerlichkeit der Einfühlung ſich geradezu mit
dem Werk identifiziert. Die Einmaligkeit des Eindrucks iſt ſo
ſtark, daß man kaum faſſen kann, wie es der Künſtler fertig
bringt, zweimal am gleichen Tag ſich ſo auszugeben. Denn der
Klavierpart iſt überaus ſchwierig und anſtregend. Der Künſtler
hatte ſich einen Grotrian=Steinweg=Flügel ausgewählt, deſſen
hellklingender Ton ihm wohl beſonders geeignet ſchien für die
Frühlingsſtürme dieſes hellen E=Dur=Konzerts. Wenn er bei den
zahlloſen Hervorrufen immer wieder Dr. Böhm veranlaßte, mit
zu danken, ſo geſchah dies in dem Bewußtſein, daß dieſer
wirk=
ich in kongenialer Weiſe ſich dem Soloſpieler angeſchloſſen hatte
und ebenfalls eine Meiſterleiſtung vollbracht hatte. In
wunder=
barer Farbigkeit, herrlich abgetönt erklang der Orcheſterpart, ein
Temperament weckte das andere, ſo daß die Wiedergabe in jeder
Beziehung ein Ereignis genannt werden darf.
Wieder eine andere Welt tat ſich in der Suite Hamour des
trois Oranges (Op. 33 bis) auf. In kurzen Bildern von klarer,
faſt harter Plaſtik zeigt ſich ein Können und Geſtalten von ſtarker
Eigenart und perſönlichem Reiz. Ob dabei Groteskes vorwiegt
oder ob zartere Lyrik geboten wird, überall fühlt man, daß hier
ein Künſtler von eigenartigem, ausgeprägtem Wollen am Werk
iſt, und daß er mit abſoluter Sicherheit ſeinen Phantaſien Geſtalt
und Klang gibt. Wie bei Strawinſky, ſo überzeugte auch hier
jeder Satz durch die Folgerichtigkeit, mit der ſelbſt faſt abſurde
Ideen ausgeſprochen und durchgeführt werden. Die Motive ſind
meiſt kurz und von ſchärfſter Charakteriſtik in Melos oder
Rhyth=
mus. Schon Les Ridicules offenbart ſich als Groteske, der darauf
folgende Hexenſabbath rief mir die Phantaſiegeſtalten vor die
Augen, mit denen Hieronymus Boſch oder Brueghel ihre
Höllen=
ſzenen ausmalen. Auch dem Scherzo haften noch infernale Klänge
an. Dann wieder ausgeſprochene Lyrik — faſt ſchön zu nennen —
in „Le Prince et la Princesse”, eine tolle, wilde Jagd als
Gegen=
ſatz, und ſchließlich, von Dr. Böhm im Gegenſatz zur Partitur
an den Schluß geſtellt, ein Marſch, der wie die Karikatur eines
Militärmarſches in ſeinen lärmenden Teilen wirkt, dazwiſchen
aber wieder ernſthafte Gegenſätze bringt. Alles in Allem auch
dieſe Suite ein Werk von unbeſtreitbarer Bedeutung und
mar=
kiger Eigenheit, durch die ausgezeichnete Wiedergabe und
Aus=
egung dem Hörer zeigend, daß in der modernen Kunß Aus=
Die Kriegsächtung.
Eine peinliche Situation für Frankreich.
Wahlprognoſen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 16. April.
Die amerikaniſche Demarche in der Kriegsächtungsfrage bei
den vier intereſſierten Großmächten erfährt in Paris recht
ver=
ſchiedene Kommentare. Während man offiziös betont, daß der
Quai d’Orſay mit Kellogg im beſten Einverſtändnis iſt — was
ſich ſelbſtverſtändlich nicht auf den Inhalt der amerikaniſchen
Vorſchläge bezieht, wird doch Frankreich bald ſeine eigenen
Vor=
ſchläge den Mächten unterbreiten —, erfährt das Vorgehen
Ame=
rikas anderwärts eine recht bittere Kritik. In der Tat iſt
Ame=
rika auf die franzöſiſchen Vorbehalte nicht eingegangen, ſondern
hat nur ſeine eigenen unveränderten Pläne den Mächten
vor=
gelegt. Frankreich wird alſo binnen kurzem gezwungen ſein, ſich
ſeinerſeits an die Mächte zu wenden und ſeine Ideen mitzuteilen,
ſo daß Deutſchland, England, Italien und Japan den
franzöſiſch=
amerikaniſchen Streit entſcheiden werden. Man gibt dieſe
Situa=
tion in Paris mit ziemlicher Offenheit zu, und man gibt ſich auch
darüber Rechenſchaft, daß die Stimmung überall eher für die
amerikaniſchen als für die franzöſiſchen Vorſchläge günſtig iſt. Die
Situation iſt alſo ziemlich peinlich für Frankreich, immerhin hegt
man aber verſchiedene Hoffnungen in bezug auf die Haltung der
vier Großmächte. Man behauptet unter anderem, daß die amerio
kaniſche Demarche in London äußerſt kühl aufgenommen würde,
Der Wahlkampf wird immer lebhafter. Die Kandidaten
greifen zu immer phantaſtiſcheren Mitteln, um die Herzen der
Wähler zu erobern. Soſeit man bisher die Lage überblicken
kann, befürchtet man eine Stärkung der äußerſten Linken und
der Sozialiſten. Die Radikalen dagegen zeigen ſich wieder
un=
ruhiger. Sie befürchten, daß ſie zwiſchen der extremen Linken
und der gemäßigten Rechten zwiſchen zwei Mühlſteine kommen.
Auch die Rechte beunruhigt ſich wegen der Vorſtöße der
äußerſten Linken. Um ſo mehr, da ihre eigenen Wähler eine
un=
erſchütterliche Gleichgültigkeit zeigen. Dieſe Gleichgültigkeit
er=
ſtreckt ſich übrigens faſt auf den geſamten Norden, und ſo macht
ſich das politiſche Uebergewicht des Südens immer ſtärker
be=
merkbar. Die Linke verdankt ihre Stärke nicht zuletzt der
Tat=
ſache, daß der politiſch ſowieſo aktivere, jedoch dünnbevölkerte
und wirtſchaftlich weniger bedeutende Süden in der Kammer
ſtärker vertreten iſt als der Norden. Während in den nordiſchen
Gebieten durchſchnittlich 80= bis 100 000 Wähler auf einen
Wahl=
bezirk entfallen, beſitzen die ſüdlichen Bezirke kaum die nötigen
40 000 Stimmen. Das Wahlprojekt Sarrauts ſollte dieſen
Zu=
ſtand ändern, man kann jedoch bereits jetzt erſehen, daß beinahe
alles beim alten geblieben iſt.
England und die Frage der Aechtung
des Krieges.
Zu den Paktverhandlungen zur Aechtung des Krieges wird
in London mehrſach die Anſicht ausgedrückt, daß trotz den
ander=
weitigen franzöſiſchen Auffaſſungen die franzöſiſchen Vorbehalte
als von Amerika abgelehnt angeſehen werden könnten, obwohl
dies nicht ausdrücklich geſagt ſei. Man hoffe in Waſhington, ſo
ſchreibt „Evening Standard”, daß die anderen Regierungen die
Vorſchläge annehmen werden, und daß dann Frankreich
nach=
geben müſſe. Die Entſcheidung der franzöſiſchen Diplomatie, ge=,
wiſſe Vorbehalte zu machen, ſei ein ernſter taktiſcher Fehler
ge=
weſen. Es wäre weiſer geweſen, die Kelloggſchen Vorſchläge
an=
zunehmen und hinzuzufügen, daß Frankreich die Interpretation
des Senators Borah anzunehmen bereit ſei, wonach die ſonſtigen
Verpflichtungen Frankreichs ſolange ruhen, als der Vertrag von
allen Mächten eingehalten werde.
Die Konferenz der Oelegierten der
Emifſions=
banken.
Die Konferenz der Delegierten der Emiſſionsbanken prüfte
heute vormittag die Lage der verſchiedenen Geldmärkte. Ein
Vertveter der Bank von Frankreich gab eine ausführliche
Darſtel=
lung von der Organiſation und Arbeitsweiſe des Pariſer
Mark=
tes vor und nach dem Kriege. Der Vertreter der Reichsbank,
Nordhoff, entwickelte die Lage des deutſchen Marktes. Darauf
wandten ſſich die Bankvertreter dem dritten Teil des Programms
zu, nämlich der Einrichtung eines internationalen Amtes für
Finanzdokumentierung. Die Ausſprache erftreckte ſich vor allem
auf die Methode, die die Emiſſionsbanken bei Herausgabe ihrer
Mitteilungen anwenden ſollen. Dazu äußerten ſich die Delegierten.
drucksmöglichkeiten geſucht und gefunden werden, die tatſächlich
neue Wege bedeuten, die auch Berechtigung haben, wenn ſie auch
nicht allein ſeligmachend ſind.
Kleines Haus. — Film.
Die Jungfernfahrt der „Cap Arcona”.
Kapitän Herbert, der dieſen Film von der erſten Reiſe des
damals neueſten, ſchönſten und größten Schiffes der
wieder=
erſtehenden deutſchen Handelsmarine „Cap Arcona”, vorführte,
ließ die Beſucher des Kleinen Hauſes eine wundervolle Reiſe von
Hamburg nach Buenos Aires miterleben. Ueber Vigo ging die
Reiſe nach Liſſabon, Santa Cruz und Rio de Janeiro, dann
nach dem herrlichen Sao Paulo, nach Montevideo und Buenos
Aires. Ueberall wurde das herrliche Schiff begeiſtert empfangen,
nicht nur von den deutſchen Kolonien, auch von den Bewohnern
der ehemals feindlichen Länder. Wir haben darüber, wie alle
Blätter, ſeinerzeit ausführlich berichtet.
Der Film beginnt nicht mit der Abfahrt vom Heimathafen
Hamburg, ſondern ſchon mit dem Stapellauf und feierlichen
Tauf=
akt. Die Reiſe ſelbſt wird durch herrliche Bilder der Seefahrt
und der Länder und Städte, die beſucht wurden, zu einem
mär=
chenhaft ſchönen Erlebnis, zumal die Aufnahmen auch rein
tech=
niſch zu den Meiſterleiſtungen deutſcher Filmkunſt zählen. — Der
*.*
Film läuft noch heute und morgen.
* Profeſſor Hrch. Rich. Kröh
ſtellt im Erker der Fa. Arnold in der Eliſabethenſtraße drei neue
Arbeiten aus, die den Künſtler wiederum auf der Höhe ſeines
Schaffens zeigen. Es iſt wirklich bewundernswert, mit welcher
Friſche, Farbenfreudigkeit und welch liebevollem Eingehen auſ
die Feinheiten des Landſchaftsbildes Prof. Kröh, der Senior
der heſſiſchen Maler, heute noch arbeitet. Dieſe Landſchaften ſind
ſo groß und ſicher geſehen, wie nur ein reifer Künſtler die Natur
ſehen und wiedergeben kann. Dieſe Sicherheit prägt ſich auch im
Bildausſchnitt aus, vor allem aber in der erſchöpfenden
Behand=
lung des Kolorits. Der Reichtum an Farben, wie die
ſommerlich=
herbſtliche Natur ihn bietet, iſt ebenſo überzeugend feſtgehalten,
wie dieſe Landſchaft reich belebt iſt und zeichneriſch perſpektiviſch
durchgearbeitet. Was Prof. Kröhs Bilder immer wieder ſo
ſym=
pathiſch macht, iſt das liebevolle Eingehen auf tauſend
Einzel=
heiten, das aber harmoniſch ſo zuſammengefaßt iſt, daß die
Ge=
ſamtwirkung ſeiner Bilder doch weit darüber hinausgeht, die
Natur einfach zu kopieren. Kröh geſtaltet immer wieder das, was
er ſieht, zu eigenem Kunſtwerk, das ihn die Natur erleben
48
ließ
Nummer 107
Dienstag den 17. April 1928
Seite 3
Flugverſuche nach Greenly Jsland.
Ein Hilfsflugzeug eingetroffen.
Weiterflug der „Bremen” geplant.
Quebec, 16. Apnil.
Regen und Nebel längs des Lawrence=Stromes hielten
ver=
ſchiedene Flugzeuge zurück. Cuiſinier ſtartete um 3 Uhr
nachmit=
tags abermals von Murraybay nach Greenly Island. Einer hier
eingetroffenen Meldung zufolge, iſt das kanadiſche
Transkontinen=
tal=Luſtverkehrs=Flugzeug, das geſtern abend die Murray=Bucht
verlaſſen hatte und zu einer Notlandung auf Seven Islands
ge=
zwungen worden war, am Abend wohlbehalten an ſeinem Ziele,
der Greenly=Inſel, eingetroffen.
Entgegen der Meldung des „New Yonk Herald” ſtellt ſich jetzt
heraus, daß ſich doch Cuiſinier und Schiller an Bord des auf
Greenly Island eingetroffenen Flugzeuges befinden. In
Flug=
kreiſen wird der Flug durch Blizzard und Nebel nach Greenly
Island als außerordentlich tüchtige Leiſtung bewertet. Das
Blatt hob hervor, daß die jetzt auf der Greenly=Inſel
verſammel=
ten Flieger während des Weltkrieges ſür verſchiedene Länder
ge=
rämpft haben. Cuiſinier hat als franzöſiſcher Flieger am
Welt=
kriege teilgenommen. Nachdem die anderen nach Greenly Island
aufgeſtiegenen Flieger durch das Wetter zur Umbehr gezwungen
worden waren, iſt für heute morgen die Abſendung eines
wei=
teren Flugzeuges mit Preſſeberichterſtattern und Photographen
geplant. In dieſem Falle wäre der Beſatzung der „Bremen” die
Möglichkeit gegeben, auf die beiden Flugzeuge verteilt nach
Que=
bee zu fliegen. In den ſpärlichen Nachrichten, die inzwiſchen
von Greenly Island nach Quebee gelangt ſind, wird jedoch
ange=
deutet, daß die Ozeanflieger zu ſtarten verſuchen, obwohl noch
nicht klar iſt, wie bis dahin der notwendige Brennſtoff beſchafft
und die Reparaturen ausgeführt ſein können.
Iſi ein Weiterflug der „Bremen” möglich?
hup. Zu der Nachricht der Funkſtation Quebee, daß die
„Bremen” repariert ſei und den Flug aus eigener Krift
fort=
ſetzen wolle, wird uns aus Luftſchifferkreiſen geſchrieben: Köhl iſt
ein Flugzeugfachmann erſten Ranges, der auch mit den tecniſchen
Erforderniſſen des Flugzeugbaues aufs beſte vertraut iſt. Wenn
auch die kanadiſche Funkmeldung noch nicht beſtätigt iſt, ſo it doch
anzunehmen, daß der hervorragende Flieger alles dranetzen
wird, um ſeinen Apparat wieder in Ordnung zu bringen,
jach=
dem er gehört hat, wie groß und zeitraubend die Schwierigkeien
einer Weiterreiſe aus Greenly Island ſind. Es iſt nur die Frae,
ob unerſetzliche Beſtandteile des Flugzeuges ſoweit beſchädit
ſind, daß eine Wiederherſtellung nicht im Bereich der Möglichkei.
liegt, und ob der Schaden, der nach dem Telegramm des Frhrn.
v. Hünefeld an das New Yorter Büro des Norddeutſchen Lloyd
auf den erſten. Blick ſehr groß zu ſein ſchien, bei näherer Prüfung
ſich nicht als reparierbar erweiſt. Jeder Flieger hat ſchon einmal
die Erfahrung gemacht, daß manches „Kleinholz” nach einem
Sturz oder einer unglücklichen Landung bei ruhiger und genauer
Prüfung ſich als viel harmloſer erwies, wie es anfangs den
An=
ſchein hatte. Hünefeld erklärte, daß Propeller und Fahrgeſtell
unbrauchbar geworden ſeien. Das wäre allerdings ſehr
unange=
nehm, denn ein Propeller läßt ſich kaum erſetzen, wenn die Flieger
nicht vor ihrer Wbreiſe Vorſorge getroffen haben, während
ge=
ſchickte Hände auch in ſo weltabgelegener Gegend wie Greenly
Island ein Fahrgeſtell wieder zurechtzimmern können dürften.
Sollte die Beſchädigung des Propellers nicht ſehr weſentlich ſein,
dann kann man mit einem Weiterflug der „Bremen” angeſichts
der heldenhaften und energiſchen Beſatzung rechnen. Der
Benzol=
mangel kann durch die Funkſtation Point Amour behoben
wer=
den, da dort ſicherlich bedeutende Vorräte an Betriebsſtoff lagern,
was übrigens auch durch die kanadiſche Radionachricht beſtätigt
wird. Schwierigkeiten dürften endlich durch das ſchlechte Gelände
für den Abflug entſtehen. Man könnte auf die ähnliche Lage
verweiſen, in der ſich der berühmte Forſcher Amundſen auf ſeiner
Nordpolfahrt befand, wo er unter größten Gefahren aus dem
Packeis aufſteigen mußte. Amundſen befand ſich aber inſofern in
einer günſtigeren Lage, als ihm ein Waſſerflugzeug zur
Ver=
fügung ſtand, mit dem er von einer ſchnell hergeſtellten
Waſſer=
rinne abfliegen konnte. Aber wo Köhls Wille vorhanden iſt, da
ſiſt auch ein Weg, und man darf darum die Hoffnung haben, daß
die „Bremen” aus eigener Kraft abkommen wird, wenn nur
irgend eine Möglichkeit dazu vorhanden iſt, d. h. wenn nicht
lebenswichtige Beſtandteile des Flugzeuges ſo zerſtört ſind, daß
eine Inſtandſetzung in der Eiswüſte unmöglich iſt.
Die Vorbereitungen des „Bremen”=Fluges.
Berlin, 16. April.
Diplomingenieur Schinzinger von den Junkers=
Flugzeug=
werken, der in Baldonnel die techniſchen Vorbereitungen für den
Start der „Bremen” geleitet hatte, machte heute nachmittag vor
Vertretern der Preſſe noch einige nähere Mitteilungen zum
Ozeanflug. Danach hatte die „Bremen” ein Geſamtfluggewicht
von 3685 Kilogramm. Das Leergewicht der Maſchine betrug
1350 Kilogramm, dazu kamen dann 1932 Kilogramm Benzol, 135
Kilogramm Oel, ferner das Gewicht der Beſatzung mit 250
Kilo=
gramm und Propiant uſw. mit 18 Kilogramm. Mit welch
ſchwe=
ren Widrigkeiten das Flugzeug zu kämpfen hatte, geht am beſten
daraus hervor, daß der Aktionsradius, der theoretiſch auf 7000
Kilometer berechnet war, auf dieſem Fluge praktiſch nur gut 3500
Kilometer ausmachte. Unter den Faktoren, die das Unternehmen
trotzdem zum Gelingen führten, ſpielt das Vertrauen der Flieger
in die Maſchine und die bis ins kleinſte gehende Vorarbeit eine
erhebliche Rolle. Zur Navigation dienten Hauptmann Köhl drei
Kompaſſe, ferner die Stellung der Sonne und der Geſtirne. Da
die Startbahn in Baldonnel nur proviſoriſch angelegt und durch
drei Wochen Regenwetter völlig aufgeweicht war, brauchte die
„Bremen” 1300 bis 1350 Meter Anlauf, während ſie auf der
Startbahn in Deſſau im vorigen Jahre bereits nach etwa 500
Metern in der Luft war. Die Hauptſchwierigkeit aber war die
Wetterfrage, weil es ſchwvierig iſt, für eine ſo lange Zeit
Voraus=
ſagen zu geben. Hauptmann Köhl hat übrigens die Abſicht, über
die Durchführung des Fluges Aufſchlüſſe zu geben, und in
prak=
tiſchen Kreiſen ſieht man darin den Hauptwert des Unternehmens,
weil dadurch weitere Unterlagen für das Problem des
Trans=
ozeanluftverkehrs gegeben werden.
Abreiſe Fitzmaurices von Greenlt Jsland?
Quebec, 16. April.
Wie Funkbeamte berichten, ſoll Fitzmaurice Greenly Island
heute nachmittag mit dem geſtern in Greenly Jsland gelandeten
kanadiſchen Flugzeug verlaſſen haben. Während Fitzmaurice in
Schillers Flugzeug verſucht, Fatherpoint oder Quebec zu
er=
reichen, um ſich von dort nach New York zu begeben, bemühen
ſich Köhl und Hünefeld, die „Bremen” für den Flug nach New
York inſtandzuſetzen. Fitzmaurice iſt heute nachmittag 3.30 Uhr
amerikaniſcher Zeit in Nataſhbwan, an der Nordküſte des St.=
Lorenz=Golfes, gelandet.
Der Erbauer der Ozean=Flugmaſchine.
Prof. Hugo Junckers
iſt der unſichtbar Genoſſe des großen deutſchem Ozeanflugs.
Sein Genie hat de wunderbare Flugzeug erbaut, das den
Stür=
men des Ozeans otzen und mit einem ſechszylindrigen Motor
von 320 Pferdeſtärn den erſten Oſt=Weſtflug über den Atlantic
erzwingen konnte.
* Gaſtſpiel Aſta Nielſſen.
„Die Kameliendame‟.
Wir danken der Direktion des Orpheums einen der
inter=
eſſanteſten Theaterabende. — Hohe Gagen ziehen Bühnenkünſtler
zum Film. Die Kunſt zieht Filmgrößen zur Bühne. Selten ſind
große Bühnenkünſtler auch Filmgrößen, ſeltener noch Filmgrößen
gute Künſtler der Sprechbühne. Eine Ausnahme, die, gemeſſen
am Niveau beider Kunſtgattungen, einzig daſteht, iſt Aſta Nielſen.
Aſta Nielſen iſt unbeſtritten ein halbes Menſchenalter
hin=
durch die größte Filmſchauſpielerin geweſen, ſie iſt es in ihrer
Art vielleicht heute noch. Sie kam als kleine Schauſpielerin,
un=
bekannt, wenn auch ſchon beachtet, zum Film. Das war die Zeit
der Anfänge des Spielfilms, den der Vater ihrer großen Kollegin
Fern Andra geſchaffen hat. Man kann dem Spielfilm ablehnend
gegenüberſtehen — grundſätzlich. Man kann aber nicht beſtreiten,
daß gerade der Spielfilm eine Schule für die Schauſpieler
dar=
ſtellt, wie ſie rückſichtsloſer, wirkungsvoller nicht denkbar iſt. Die
Kameralinſe iſt unerbittlich, vor allem in den Vergrößerungen.
Sie gibt dem Schauſpieler immer wieder Gelegenheit zur Kritik
und damit zum Lernen an der eigenen Leiſtung, bis ſie jenen
Grad der Vollendung erreicht, der ſeine Grenze im
Menſchen=
möglichen findet.
Aſta Nielſen wuchs mit dem Spielfilm. Wie kaum eines
ihrer Kolleginnen, wurde ihr Bild in unzähligen Rollen
Mil=
lionen von Menſchen über die ganze Erde gezeigt. Mit ihrem
Namen bleibt die Entwicklung, der Aufſtieg des Spielfilms
un=
trennbar verbunden. Der Film iſt rückſichtslos bis zur Brutalität.
Er iſt Geſchäftsunternehmen, und Kräfte, die nicht mehr ziehen,
verden abgebaut, durch andere Sterne erſetzt. Wir laſſen
dahin=
geſtellt ſein, ob Aſta Nielſen im Film nicht mehr „zieht”.
Mög=
ich, wahrſcheinlich ſogar, daß es nach den beiſpielloſen Erfolgen,
dem beiſpielloſen Ruhm, den ihr der Film brachte, Aſta Nielſen
vieder zur Kunſt, zur Sprechbühne zog. Letzten Endes ſind die
Fründe gleichgültig. Daß dieſe Künſtlerin den Weg zur Bühne
urückfand, iſt ein Gewinn.
Für ihr Darmſtädter Gaſtſpiel hat Aſta Nielſen „Die
Pameliendame” gewählt. Ueber dieſes Schauſpiel iſt nichts
u ſagen. Aber es hat eine Bombenrolle. Eine Rolle in der
Narguerite, in der eine Künſtlerin wie Aſta Nielſen, deren bis
ns Feinſte, bis ins Fingerſpitzengefühl hineingelegte
Darſtel=
ungskunſt auf der Leinwand zu Tränen rühren kann, dies auch
uf der Sprechbühne in perſönlichem Auftreten vermag: Wenn
as geſprochene Wort entbehrt werden kann, kann es unter keinen
Imſtänden die darſtelleriſche Leiſtung beeinträchtigen. Dennoch
wingt Aſta Nielſen durch ihr perſönliches Auftreten zur Be=
wunderung. Gewiß, ; fehlt ihr die uns unerſetzlich dünkende
Kultur der Bühnenſpihe. Dazu ſpricht ſie kein ſehr glückliches
Deutſch. Aber ihr Orge iſt dunkel und nicht ohne
Modulations=
fähigkeit, ſo daß der Angel an Sprachkultur in keiner Weiſe
ſtört, ſelbſt wenn ihre Andioſe Darſtellung, ihr Spiel, das kein
Spiel mehr iſt, ſondern, fſtinneres Erleben, die Sprache
über=
haupt vollſtändig vergeſſe ließ. Sie gab wirklich ganz große
Kunſt. Ihr ſchlanker Kört iſt eine einzige, eindringliche,
künſt=
leriſche Sprache. Das alles iſen wir aus dem Film. Aus dieſem
wiſſen wir auch, daß Aſta Aſen es wie kaum eine andere
ver=
ſteht, Toiletten zu tragen, ſich’s Grande Dame zu bewegen. Wir
kennen aus dem Film die inderbare Sprache ihres
Augen=
aufſchlags, ihrer ſchlanken Finr, nervöſen Hände, und dennoch
geht von dieſer Frau ein gauldigenartiger Reiz aus, wenn ſie
auf der Bühne ſteht, wenn ſie, as auch nicht vielen ihrer
Kol=
leginnen gegeben iſt, „echte” Tren weint. Wenn ſie von Akt
zu Alt in geradezu erſchütterndeEindringlichkeit den Fortſchritt
der ihren Körper zermürbenden ankheit ſpielt und wenn ſie
endlich das Größte ihrer Kunſt t, das Sterben. — Selten,
vielleicht nie ſehen wir eine Ster zene von dieſer feierlichen
Eindringlichkeit und erſchütternden Zirkung. Dabei war auch
dieſe Szene ſo gar nicht theatraliſc Ein aus dem Innerſten
kommendes Zuſammenbrechen, ein bos Aufſchlagen der großen
dunklen Augen und dann deren Erſtan, Brechen. Es lag wie
ein Bann über allen, die dieſes Sterbeſahen, und dieſer Bann
löſte ſich nach Fallen des Vorhangesn einen Beifallsſturm.
wie ihn das Orpheum wohl noch nie ebte. Fünfzehn,
zwan=
zig Mal wurde Aſta Nielſen gerufen. Cwar ein Erlebnis. —
Die Darſtellung im übrigen war die roulterte eines
Enſemble=
ſpieles. Keiner der übrigen erreichte die röße Aſta Nielſens,
aber auch keiner ſtörte in dieſem Zuſamme,iel. Eine
wunder=
volle Leiſtung bot noch Emmy Bauman als Nanine durch
ihr primitives, ruhiges, aber innerlich erleb Spiel. Auch ſie
konnte echte Tränen weinen, ebenſo wie die .ße Mehrzahl der
Zuſchauer. — Gregory Chmara hatte das Suſpiel gut
inſze=
niert. Die Bühnenausſtattung ſtammte von
rg Ranzow,
das Möblement von der Fa. Leonhard Mengi
Eröffnung des Internationlen
Autorenkongreſſes.
Berlin,
April.
In Anweſenheit von Vertretern der Reichs= u.
Staat3
behörden ſowie der ausländiſchen Botſchaften und
zuſula=
wurde der Dritte Internationale Autorenkongreß im
Narſag
des ehemaligen Herrenhauſes vom Reichsminiſter Dr.
gt er=
* Die Veröffentlichung
der Vorkriegs=Ookumente.
Poincarés Alibi.
Die Veröffentlichung der Vorkriegsdokumente, womit
Deutſchland den Anfang machte, hat doch ihre Wirkung nicht
verfehlt. Der Druck, der davon ausging, iſt ſo ſtark geworden,
daß ſchließlich ſogar Frankreich ihm nachgeben und wenigſtens
eine Auswahl ſeiner Schriftſtücke herausgeben muß, die
aller=
dings ſehr vorſichtig zurechtgeſtutzt ſein werden. Aber das
dauernde Schweigen Frankreichs konnte doch den Eindruck
er=
wecken, daß es mancherlei zu verheimlichen habe. Das wollte
Poincaré vermeiden. Er hat deshalb durch die „Ere nouvelle‟,
einen Auszug aus den deutſchen Aktenſtücken zuſammenſtreichen
und veröffentlichen laſſen, wozu er ſelbſt die Einleitung ſchrieb.
Er iſt außerordentlich geſchickt abgefaßt und nur darauf
berech=
net, die franzöſiſche Vorkriegspolitik weiß zu waſchen. Poincaré
lieſt aus den deutſchen Akten lediglich das heraus, daß wir unter
dem Einfluß eines abenteuerlichen Mannes, geſtanden haben,
der allen Mahnungen vernünftiger Leute entgegenhandelte.
Na=
türlich hat der ehemalige Kaiſer ſchuld, weil er an Frankreich und
Rußland den Krieg erklärte. Ja, Poincaré geht noch einen
Schritt weiter und preiſt das franzöſiſche Regime, das nur einen
Verteidigungskrieg erlaubt, während das deutſche Regime auf
einen Angriffskrieg eingeſtellt geweſen ſei. Er ſchreibt ſogar den
Satz nieder, daß die franzöſiſche Regierung nicht in der Lage
ge=
weſen wäre, den Krieg zu führen, weil in Frankreich dem
Buch=
ſtaben nach das Parlament die Zuſtimmung zur Kriegserklärung
geben muß. Das heißt doch die Tatſachen in der unheimlichſten
Weiſe verdrehen. Niemand beſtreitet bei uns, daß unſere Politik
in den Sommertagen 1914 außerordentlich ungeſchickt geweſen iſt,
und daß wir uns niemals in eine Sackgaſſe drängen laſſen
durf=
ten, aus der es für uns nur einen Ausweg gab, daß wir den
Krieg erklärten, denn dadurch nahmen wir das Odium der
Ver=
antwortlichkeit wenigſtens formell auf uns. Aber die tieferen
Zuſammenhänge liegen doch ganz anders. Frankreich und
Ruß=
land hatten beide ihren Rücken frei, ſie konnten alſo in aller Ruhe
mobiliſieren und hatten, wenn ihre Mobilmachung durchgeführt
war, Deutſchland hübſch in der Zange. Darauf konnte
Deutſch=
land nicht warten. Unſere Lage war hoffnungslos in dem
Augen=
blick, wo die Ruſſen ihre Millionenheere an der deutſchen Grenze
marſchbereit ſtehen hatten. Unſer ganzer Kriegsplan mußte
da=
her darauf aufgebaut ſein, daß wir den einen Gegner erledigten,
bevor der andere ſeine letzten Vorbereitungen durchgeführt hatte.
Wir haben auch nach Petersburg und Paris ſagen laſſen, daß
die ruſſiſche Mobilmachung uns die Kriegserklärung aufzwinge.
Das hat auch Poincaré gewußt, deswegen hatte er die Ruſſen
zur Mobilmachung getrieben, und konnte damit rechnen, daß
Deutſchland dadurch in die taktiſch unglückliche Rolle des
An=
greifers kam. Aber das war doch nur ein Scheinmanöver. Daß
wir in Wahrheit die Angegriffenen waren, geht aus der
Ver=
öffentlichung der deutſchen Akten, die gewiß nicht von beſonderen
Freunden der Monarchie herausgegeben wurden, klar hervor.
Die Geſchichte wird dieſes Urteil beſtätigen.
Der „Temps” zu den Auseinanderſetzungen
Streſemann- Graf Weſtarp.
Der „Temps” ſchreibt zu der Auseinanderſetzung zwiſchen
Streſemann und dem Grafen Weſtarp, es ſei nicht zu bezweifeln,
daß jede Aenderung in der Außenpolitik des Deutſchen Reiches
die ſofortige Folge haben würde, eine neue internationale
Atmo=
ſphäre zu ſchaffen, die ſicherlich für Deutſchland nicht günſtig ſei
und es in die Iſolierung zurückwerfen würde, aus der
Streſe=
mann es ſoeben befreit habe, indem er ihm im Völkerbund eine
hervorragende Rolle auf dem Fuß der Gleichberechtigung mit den
anderen Großmächten ſicherte. Alles hänge von den Leuten ab,
die mit der Durchſührung der deutſchen Außenpolitik beauftragt
ſeien. Man könne Streſemann Vertrauen ſchenken, der ſich
voll=
ſtändig mit ſeinem Werk identifiziert habe. Aber ganz anders
werde es, wenn die Leitung der Wilhelmſtraße in die Hände der
Nationaliſten übergehen würde. Selbſt wenn dieſe durch die
Um=
ſtände gezwungen würden, die Prinzipien und Methoden
Streſe=
mans beizubehalten, könne man ihrer Tätigkeit kein Vertrauen
entgegenbringen, denn ſie geſtänden ſelbſt ein, daß ſie die
Zu=
kunft Deutſchlands nur in einer Aenderung der Weltkonſtellation
und in einer Verſtändigung mit den natürlichen Gegnern
Frank=
reichs ſühen. — Das deutſche Volk habe am 20. Mai zwiſchen
zwei Wegen zu wählen: dem Wege der Arbeit, des Friedens und
der Sicherheit, dafür ſei der Name Streſemann eine
Garantie, und dem Wege zu Abenteuern, die für ganz
Europa ſchlimme Ueberraſchungen bedeuten würden.
öffnet, der gleichzeitig die Grüße des Reichspräſidenten
über=
brachte. Er wies darauf hin, daß 22 Nationen hervorragende
Vertreter der Geiſteswelt nach Berlin entſandt haben, deren
Be=
ſchlüſſe beſtimmt ſind, das geiſtige Eigentum zu verteidigen, für
die gerechte Belohnung des Talentes einzutreten und das Recht
der Autoren auf Schutz des Wertes ihrer Arbeiten ſicherzuſtellen.
Reichsminiſter Dr. Hergt wies auf die ungeheure Bedeutung hin,
die dieſer materielle Schutz für die Erhöhung von Schaffenskraft
und Lebensfreudigkeit des geiſtigen Arbeiters bedeute.
Gleich=
zeitig dürfe man mit Genugtuung feſtſtellen, wie ſehr durch die
Beſtrebungen zur Wahrung der Intereſſen aller geiſtig
Schaffen=
den ein neues Fundament für den internationalen Ausgleich
ge=
ſchaffen werde. Der Berliner Kongreß habe in doppelter
Hin=
ſicht beſondere Bedeutung; er ſei die Gründungstagung des
er=
weiterten Verbandes, der jetzt erſt, zu ſeiner vollen Wirkung
komme, und er finde vor wichtigen internationalen
Entſcheidun=
gen ſtati, nämlich beinahe unmittelbar vor der Anfang Mai d. J.
in Nom zuſammentretenden „Diplomatiſchen Konferenz der
Ber=
ner Union”, in der die Kulturſtaaten zum Schutze von Literatur
und Kunſt zuſammengeſchloſſen ſeien. Man könne hoffen, daß
die berechtigten Wünſche, die die geiſtigen Arbeiter ſeit
Jahr=
zehnten gehegt hätten, aus abſtrakter Theorie ſich in fruchtbare
Praxis umſetzen würden. Er wünſche der Arbeit des Kongreſſes
vollen Erfolg.
Der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker führte in ſeiner
Anſprache folgendes aus: Der Volksſtaat, der ſeine Aufgabe in
erſter Linie darin ſehe, das kulturelle Leben durch die Teilnahme
aller Staatsbürger anzuregen und zu vertiefen, könne die
Forde=
rung nach dem Schutz des geiſtigen Eigentums wohl anerkennen,
aber doch nicht ſo reſtlos ſich zu eigen machen, wie es von den
Kreiſen der Intereſſenten wohl gefordert werde. Der Staat müſſe
darüber wachen, daß nicht durch allzu übertriebene Ausdehnung
des Eigentumsbegriffes Schranken errichtet werden, die gerade
im Intereſſe der Kunſt nicht zu rechtfertigen ſind.
Der Präſident des Internationalen Autorenkongreſſes,
Sena=
tor Morello=Rom, antwortete mit Worten des Dankes für die
Begrüßung durch die Reichs= und Staatsbehörden. Er hob
her=
vor, daß die Frage des geiſtigen Eigentums zurzeit eine der
wich=
tigſten Fragen überhaupt ſei, und angeſichts ihrer
Zuſammen=
hänge mit beinahe allen weſentlichen Lebensgebieten dürfe ſie
nicht mehr in die zweite Linie zurückgedrängt werden. Er hoffe,
daß nach den vorbereitenden Kongreſſen von Paris und Rom der
jetzige dazu beitragen werde, den Internationalen
Autorenver=
band zu einem unzerſtörbaren moraliſchen und juriſtiſchen Faktor
zu machen. Zum Schluß ſchloß ſich der Senator dem bereits
on Reichsminiſter Fergt ausgeſprochenen Wunſche an, daß die
ſrheit des Kongreſſes die Verſtändigung und den
Zuſammen=
hang zwiſchen den Völkern zu fördern helfen werde.
Seite 4
Dienstag, den 17. April 1928
Nummer 107
Deutſche Volkspartei und Beamte.
Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht die Landesgeſchäftsſtelle der
Deutſchen Volkspartei folgende Erklärung:
Der Landesgeſchäftsführer der Deutſchnationalen Partei in Heſſen,
Herr Dr. Brehm, deſſen politiſche Tätigkeit neuerdings anſcheinend nur
noch in gehäſſiger Polemik gegen die Deutſche Volkspartei beſteht, gefällt
ſich z. Zt. darin, in der deutſchnationalen Preſſe Artikel über das Thema
„Deutſche Volkspartei und Beamte” zu ſchreiben. Er polemiſiert gegen
einen Aufſatz des volksparteilichen Abgeordneten Dr. Keller über die
Beamtenbeſoldungsvorlage, wobei er vor allem darüber in heftigen Zorn
gerät, daß Dr. Keller feſtſtellt, daß die Deutſchnationale Partei zu der
ganzen Beratung nicht einen einzigen Antrag geſtellt hat
Herr Dr. Brehm entſchuldigt dieſes vollſtändige Verſagen der
deutſchnationalen Abgeordneten damit, daß er erklärt, daß die
Frucht=
loſigkeit derartiger Anträge jedem „Verſtändigen” von vornherein klar
geweſen wäre und daß daher die Deutſchnationalen angeſichts der „
bru=
talen Unzulänglichkeit der Regierungsparteien” darauf verzichtet hätten,
Einzelanträge zu ſtellen.
Dieſe Begründung iſt ſo überaus anfechtbar, daß man ſich wundern
muß, daß man ſie der Oeffentlichkeit vorzuſetzen wagt. Zunächſt einmal
konnte weder der Abgeordnete Dr. Keller noch irgend ein anderer
Ab=
geordneter einer Oppoſitionspartei, im Augenblick, da er ſeine Anträge
formulierte, wiſſen, daß die Regierungsparteien ſich in einer Art Schutz=
und Trutzbündnis in der Beſoldungsvorlage zuſammengefunden hatten
und alle irgendwoher kommenden Anträge niederzuſtimmen entſchloſſen
waren. Selbſt aber, wenn man das wußte, brauchte das weder in dieſem
noch in jedem anderen Falle eine Veranlaſſung für eine
Oppoſitions=
partei ſein, die Hände in den Schoß zu legen und den Dingen ihren
Lauf zu laſſen. Der Verſuch, wohlbegründete Anträge durchzubringen,
mußte in jedem Falle und mußte auch hier zum mindeſten gemacht
wer=
den. Wenn eine Oppoſitionspartei ſich ſo einſtellt, wie es Herr Dr.
Brehm darlegt, dann kann ſie einpacken und ihre Abgeordneten können
ſich die Mühe, in die Parlamente zu gehen, ſparen. Die deutſchnationale
Begründung iſt aber um ſo fadenſcheiniger, als jeder, der nur
halb=
wegs über politiſche Dinge unterrichtet iſt, weiß, daß gerade die
deutſch=
nationale Partei, überall wo ſie in der Oppoſition ſteht, Meiſterin in
der Stellung von Anträgen iſt, die lediglich Agitationszwecken dienen
und daß ſie ſich nie und nirgends etwa von der Einbringung derartiger
Anträge dadurch hat abbringen laſſen, daß ſie von ihrer Ablehnung
überzeugt war. Dieſe Taktik wäre auch vollkommen falſch, denn es
ge=
lingt häufig genug auch einer Oppoſitionspartei, — und es iſt der
Deut=
ſchen Volkspartei auch bei der Beſoldungsvorlage gelungen — Anträge
durchzubringen, auch wenn die Mehrheit zunächſt gegen ſie war. Es
kommt hierbei allerdings darauf an, wer die Anträge einbringt und
begründet und wie das geſchieht. Daß deutſchnationale Anträge viel
häufiger abgelehnt werden, als volksparteiliche, mag richtig ſein, liegt
aber ſiherlich darin, daß der deutſchnationale Kredit in allen Parteien
heute nur noch ſehr gering iſt, daß man über deutſchnationale
For=
derungen ſehr leicht zur Tagesordnung überzugehen pflegt. Daß das
ſo iſt, mag für die Deutſchnationalen ſchmerzlich ſein, iſt aber allein von
ihnen verſchuldet durch alles das, was ſie in den letzten Jahren geſündigt
haben. Wenn die heſſiſchen Deutſchnationalen heute ſo weit ſind, von der
Fruchtloſigkeit ihrer Parlamentsarbeit ſo überzeugt zu ſein, daß ſie nicht
einmal mehr zu den wichtigſten Vorlagen Anträge ſtellen, erklären
ſie ihren Bankerott, was angeſichts des beginnenden Wahlkampfes nicht
ohne Bedeutung iſt. Sie entſchuldigen damit allerdings nicht ihre völlige
Gleichgültigkeit gegenüber den Forderungen der Beamtenſchaft!
Es wäre verwunderlich, wenn der deutſchnationale
Landesgeſchäfts=
führer nicht auch bei dieſer Gelegenheit wiederum das alte und
reich=
lich mißbrauchte Märchen von dem Verrat der Beamtenintereſſen durch
die Deutſche Volkspartei ſeinen geduldigen Leſern vorſetzte. Wiederum
kommt er mit den ollen Kamellen, daß die D.V.P. während der
Regie=
rungsverhandlungen den Demokratiſierungswünſchen der Linken voll
und ganz nachgegeben, das Innenminiſterium preisgegeben und dadurch
den Unwillen der Beamtenſchaft im ſtärkſten Maße hervorgerufen hätte:
es wird ſogar behauptet, daß die Möglichkeit einer großen Koalition,
— alſo die Weimarer Koalition mit D.V. P., — beſtanden hätte.
Um mit den letzteren anzufangen: wann, wo und wie, Herr Dr.
Brehm? Sollten Sie, die Sie ſich anſcheinend zu den Leuten von
aade=
rem Format” rechnen und daher den Wohlunterrichteten ſpielen, ſo
wenig davon erfahren haben, daß die D.V.P. ſowohl als auch die
Demokratiſche Partei wiederholt und nachdrücklichſt die Forderung der
großen Koalition erhoben, aber ſowohl bei der Sozialdemokratie als
auch beim Zentrum nur auf Ablehnung oder Gleichgültigkeit ſtießen?.
Man braucht wirklich kein Wort mehr darüber zu verlieren, daß die
Deutſche Volkspartei in jeder Phaſe der Verhandlungen lieber auf dem
Boden der großen Koalition verhandelt hätte, als auf der kleinen
Platt=
form der damals geplanten Regierungsbildung.
Aber weiter: immer wieder behaupten die Deutſchnationalen, daß
die D.V.P. das Innenminiſterium der Sozialdemokratie preisgegeben
hätte. Preisgeben kann man nur etwas, was man beſitzt oder worauf
man einen wohlbegründeten Anſpruch hat. Die D.V.P. war nie im
Beſitz des Innenminiſteriums und konnte auch mit ihren 7 Mandaten
gegenüber den 24 der Sozialdemokratie kaum einen ernſthaften
An=
ſpruch erheben. Das Innenminiſterium war aber im Beſitz des Zentrums.
Es iſt höchſt verwunderlich, daß man davon in der deutſchnationalen
Preſſe kaum einmal ſpricht und immer nur der D.V.P. und nicht
etwa dem Zentrum den Vorwurf der Preisgabe macht. Wer den Glauben
zu erwecken verſucht, daß das Innenminiſterium nur deswegen vom
Zentrum preisgegeben wurde, weil die D.V. P. keinen Anſpruch darauf
erhoben (hat urd auch kaum erheben konnte), weiß nicht viel von
Zentrumspolitik. Wenn es dem Zentrum ſo ernſt um das
Innenmini=
ſterium war, wie es heute — die Deutſchnationalen darſtellen, hätte es ja
einmal die Kabinettsfrage ſtellen können. Warum hat es das nicht
getan, wo es doch um einen langjährigen Beſitz, alſo ein gewiſſes Recht
und einen gut zu begründenden Anſpruch kämpfte?. Warum hat es nicht
nur dieſen preisgegeben, ſondern auch die urſprünglich erhobenen
kul=
turellen Forderungen? Jeder Einſichtige weiß Beſcheid: das Zenttum
iſt umgefallen, weil es unter allen Umſtänden in die Regierung wollte,
weil es an der Macht bleiben wollte, in Heſſen ſowohl wie im Reich,
in Baden wie in Preußen, in Württemberg wie in Bayern. Warum
wenden ſich die Deutſchnationalen nicht einmal gegen dieſes Machtſtreben
des Zentrums?. Warum verliert man bei dem Zentrum ſelbſt dann
kaum ein Wort, wenn es wohlerworbene Rechte preisgibt?. Iſt die
Freundſchaft zwiſchen Deutſchnationalen und Zentrum auch in Heſſen
ſo eng, daß die Deutſchnationalen über die Zentrumsſünden den Mantel
der chriſtlichen Liebe decken müſſen?
Aber weiter, das beliebte Thema: Demokratiſierung der
Verwal=
tung! Die Deutſche Volkspartei hat in den Rezierungsverhandlungen
das Zugeſtändnis gemacht, daß in Ausnahmefällen auch einmal ein
Außenſeiter in die Verwaltung kommen könne. Sie hat, bevor ſie das
tat, konkrete Fragen geſtellt über Umfang und Möglichkeit ſolcher
Er=
nennungen, und erſt, nachdem dieſe zur Zufriedenheit beantwortet
waren, ihr Einverſtändnis erklärt; ſie hat dabei den Nachdruck immer
darauf gelegt, daß es ſich immer nur um Ausnahmen handeln dürfte
und daß eine gute Qualifikation des zu Ernennenden ſelbſtverſtändlich
ſei. Sie mußte ſchließlich dieſes Zugeſtändnis machen, weil ja aus der
Zentrumspreſſe ganz eindeutig hervorging, daß das Bentrum nicht nur
dieſe Demokratiſierungsbeſtrebungen zuließ, fondern ſogar mit ihnen
ſympathiſierte. Wir wußten, was dabei herauskam, wenn Zentrum und
Sozialdemokratie auf dieſem Gebiet an einem Strang zog. Leider hat
die Entwicklung nach der Regierungsbildung unſere Befürchtungen ſogar
übertroffen. Das, was wir durch unſere Regierungsteilnahme vermeiden
wollten, iſt eingetreten: nicht nur in Ausnahmefällen, ſondern auf der
ganzen Linie kommen die Außenſeiter in die Verwaltung. Die Fälle
Nuß, Zinnkann, Karcher, Meller, May, und mancher andere waren bei
einerRegierungsbeteiligung der D. V. P. unmöglich. DieBeamtenſchaft ſieht
das ein, und nicht erſt ſeit heute; ſie hat niemals, wie es die Rechte
darzuſtellen beliebt, gegen die D.V.P. rebelliert, ſondern im Gegenteil,
immer mit Nachdruck gefordert, daß die D.V.P. in die Regierung gehe,
um dort als Schutz des Berufsbeamtentums zu wirken. Vor kurzem
hat eine Beamtenverſammlung der Deutſchen Volkspartei noch
ausdrück=
lich der Fraktion ihr Vertrauen und die reſtloſe Billigung für das
Ver=
halten während der Regierungsverhandlungen ausgeſprochen. Was
ſollen alſo die fortgeſetzten Behauptungen der deutſchnationalen Organe,
daß die Beamtenſchaft mit der Haltung der D.V.P. unzufrieden ſei?
Falſche Behauptungen werden dadurch nicht wahrer, daß die
Deutſch=
nationale Preſſe ſie alltäglich wiederholt. Sie gewinnen auch nicht
da=
durch, daß ſie der deutſchnationale Landesgeſchäfrsführer durch
perſön=
liche Anrempeleien ſchmackhafter zu machen ſucht. Letztlich duinkt es uns,
daß gerade auf dem Gebiet der Ernennungen die Deutſchnationale
Partei allen Grund hat, ſehr zurückhaltend zu ſein, denn eine
unſach=
lichere Ernennung wie die ſeinerzeitige des Reideverkehrsminiſters Koch
iſt kaum in der neuen parlamentariſchen Geſchichte zu verzeichnen.
Inzwiſchen hat Herr Dr. 5rehm in der deutſchnationalen Pleſſe
noch mehrere Artikel mit Angriffen gegen die Deutſche Volkspartei und
ihre Führer in dem gleichen übeeheblichen und unſachlichen Tone
ver=
öffentlicht. Die Deutſche Volkspartei glaubt die Bedeutung der
Perſön=
lichkeit des Herrn Dr. Brehm richtig einzuſchätzen, wenn ſie künftig ſich
die Mühe einer Auseinanderſetzung mit ſeinen Elaboraten verſagt. Herr
Dr. Brehm mag alſo künftig ſchreiben, wie und was er will.
Die Zuſammenſetzung des
Verfaſſungs=
ausſchuſſes.
Berlin, 16. April.
Bekanntlich hat die Anfang Januar ſtattgefundene ſog. Länd”
konferenz zur Vorbereitung einer Reichsreform einen beſonderen
As=
ſchuß, den ſog. Verfaſſungsausſchuß, eingeſetzt. Der Ausſchuß kolte
jedoch ſeine Tätigkeit bisher micht aufnehmen, da die Ernennung
er=
ſchiedener Ländervertreter ſich verzögerte. Nunmehr ſind aber, wiebon
zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſämtliche Vertreter des Ausſaſſes
ernannt. Dieſer ſetzt ſich danach wie folgt zuſammen: „Vorſinder
Reichskanzler Dr. Marx, ſtellv. Vorſitzender Reichsjuſtizminiſter dergt;
Vertreter des Reiches ſind die Reichsminiſter v. Keudell, Dr. 4öhler,
Dr. Curtius, Dr. Schätzel, Geheimrat Prof. Dr. Anſchütz, Gheimrat
Prof. Triebel, Reſchstagsabgeordneter Dr. Brünings (Zentr
/Staats=
ſekretär a. D. Dr. Buſch, Reichsminiſter a. D. Hamm und Aof.
Ha=
winſky; Vertreter Preußens: Miniſterialdirektor Dr. BrechtVertreter
Bayerns: Miniſterpräſident Dr. Held; Vertreter Sachſens
Miniſter=
bräſident Held; Vertreter Württembergs: Staatspräſident /zille;
Ver=
treter Badens: Staatspräſident Remmele; „Vertreter ſhüringens:
Adelung; Vertreter Hamburgs: Regierender Bürgermeiſt Dr. Peter=
ſen, und Vertreter Anhalts: Miniſterpräſident Deiſt.
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St. 1.344
zirk bereiſen.
*Derabge ehnte Ruhr=Schiedsſpruch.
Por umfangreichen Betriebsſtiillegungen.
Die Parteien haben nicht erſt bis zum Ablauf der
Erklärungs=
friſt gewartet. Sie haben bereits jetzt den für den Ruhrbergbau
gefällten Schiedsſpruch abgelehnt. Das war zu erwarten. Der
Spruch ſieht einige Arbeitszeitverkürzungen über
Tage und eine 8prozentige Lohnaufbeſſerung vor, während die
Gewerkſchaften die ſiebenſtündige Schicht unter Tage und eine 18 20prozentige Aufbeſſerung verlangten. Die Unternehmer ſind
mit Rückſicht auf die geſpannte finanzielle Lage zu einer
Ableh=
nung des Schiedsſpruches gekommen. Sie haben ſich dabei zum
Teil auf eigene Berechnungen, zum Teil auf dias Schmalenbach=
Gutachſten geſtützt, das eigens für dieſe Lohnverhandlungen
an=
gefertigt wurde. In dieſem Gutachten wird feſtgeſtellt, daß der
Ruhrbergbau heute mit einem Verluſt von 27 Pfg. pro Tonne
arbeitet. Das ſozialdemokratiſche Mitglied der Kommiſſion, Dr.
Bade, kommt allerdings bei außergewöhnlich geringfügigen
Ab=
ſchreibungen zu einem Gewinn, von 55—60 Pfg. pro Tonne.
Würde man ſelbſt von dieſer ſozialdemokratifchen Berechnung
ausgehen, dann bliebe immer noch ein Verluſt von 15—20 Pfg.
übrig, weil durch die Lohnerhöhung des neuen Schiedsſpruches
die Lohnkoſten je Tonne um 75 Pfg. erhöht werden.
Unberück=
ſichtigt ſind dabei die Mehrkoſten durch die Verkürzung der
Ar=
beitszeit. Der Bergbau erklärt nunmehr, daß er am Ende
ſeiner Kraft iſt, und daß er bei einer
Verbindlich=
keitserklärung des Schiedsſpruches die
umſtrit=
tenen Abſatzgebiete nicht mehr halten kann, die
bereits heute einen Zuſchuß von 500 000 Mk. täglich erforderlich
machten, was aber nicht mehr ausreicht, ſo daß die
Syndikats=
umlage ſehr wahrſcheinlich um weitere 20—30 Pfg. erhöht
wer=
den müſſe, wodurch die Verluſtwirtſchaft natürlich nur noch
grö=
ßer wird. Die Gefahr iſt nicht von der Hand zu weiſen, daß
neue umfangreiche Betriebsſtillegungen notwendig
werden. Diesmal werden alle diejenigen Unternehmungen
be=
troffen, die am Auslandsabſatz intereſſiert ſind und für die
Ver=
ſorgung der umſtrittenen Gebiete arbeiten, das ſind rund 120 009
Arbeiter.
Der Reichsarbeitsmäniſter ſteht jetzt vor einer
außerordent=
lich ſchwieligen Aufgabe. Erklärt er den Schiedsſpruch für
ver=
bindlich, (ann wird die Exiſtenz zahlreicher Zechen und damit
auch von vielen hundertteuſenden Bergarbeitern aufs Spiel
ge=
ſetzt. Whin die Ueberbürdung des Bergbautes mit finanziellen
Laſten ſler Art geführt hat, zeigt die Stillegung der Zeche
Dei=
melsbelg, deren Belegſchaft 1500 Köpfe zählt. Hier iſt ein
beacht=
licher Vorgang zu verzeichnen, daß die Belegſchaft als Proteſt
gegen die Stillegung es ablehnt, die Papiere in Empfang zu
wehuen, ſie will vielmehr eine Proteftarbeit antreten. Der
gtt Wille, zur Steuerung der Not der danieberliegenden Zechen
zuſeiner Mehrarbeit überzugehen, iſt bei vielen
Belegſchaf=
tᛋ vorhanden. Die Gewerkſchaften haben es aber immer
ver=
ſanden, jede freiwillige Mehrarbeit zu verhindern. Die
Proteſt=
arbeit auf der Zeche Deimelsberg kommt zu ſpät. Wird nicht den
Wünſchen des Bergbaues, der 400 000 Bergarbeiterfamilien zu
ernähren hat, nachgegeben, dann dürfte es auch im abſehbarer
Zeit für viele andere Zechen zu ſpät ſeim.
Reiſe Hindenburgs nach Schleſien.
* Berlin, 16. April. (Prio.=Tel.)
Die Reichswehr hält in dieſem Jahr wieder eine ganze Reihe
von Manövern ab, von denen allerdings nur eine Uebutng als
Großmanöver bezeichnet werden kann, alle anderen ſind nur
Diwi=
ſionsübungen, die in der Hauptſache auf den
Truppenübungs=
plätzen ſtattfinden. Das Gruppenkommando II, mit der 4.
Dwi=
ſion und der 2. Kavalleriediviſion, wird in Schleſien Manöver
vornehmen laſſen. Dieſe Uebungen werden ſich durch
umfang=
reiche Aufklärungsmanöver und durch eine Fortſetzung der
vor=
jährigen motoriſierten Bewegung auszeichnen. Wahrſcheinlich
wird Reichspräſident von Hindenburg in der Zeit vom 17. bis
Staatsminiſter Dr. Leutheußer; Vertreter Heſſens: Satspräſident 26. September ſich im Manövergelände quſhalten. Der
Reichs=
präſident beabſichtigt, bei dieſer Gelegenheit eine Reiſe durch
Schleſien zu unternehmen.
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Nummer 107
Dienstag, den 17. April 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 17. April.
— Ernannt wurden: Ann 20. März: der prov. Diplomlehrer an
der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule zu Höchſt und
Um=
gegend, Kreis Erbach, Heinrich Theis, zum Diplomlehrer an dieſer
Schule, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts av; am 22. März:
der Schulamtsanwärter Georg Liller aus Rockenberg, Kreis
Fried=
berg, zum Lehrer an der Volksſchule zu Gambach, Kreis Friedberg, mit
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; am 5. April: der Lehrer
Auguſtin Hammerſtein zu Darmſtadt zum Lehrer, an der
Volks=
ſchule zu Offenbach a. M.; der Lehrer Daniel Komo zu
Offen=
hach a. M. zum Lehrer an der Volksſchule zu Dammſtadt, beide mit
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; am 11. April: die Lehrer
Johannes Alt zu Eichelſachſen, Kreis Schotten, und Auguſt Merz
zu Fränkiſch=Crumbach, Kreis Dieburg, zu Lehrern an der Volksſchule
zu Roßdorf, Kreis Darmſtadt, mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
antritts ab.
—In den Ruheſtand verſetzt wurde: Ann 5. April: der
Studien=
rat an dem Landgmf=Ludwigs=Gymnaſium zu Gießen Paul Helmke
auf ſein Nachſuchen, vom 23. April 1928 ab.
— Hefſiſches Landestheater. Heute findet im Großen Haus die erſte
Wiederholung von Korngold3 „Violanta” und Puccinis „Gianni Schicchi”
ſtatt; muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Beginn
der Vorſtellung: 19,30 Uhr.
Im Kleinen Haus wird um 16,30 Uhr der Film „Die Jungfernreiſe
der Cap Arcona” mit dem Vortrag des Kapitäns Herbert wiederholt.
Die letzten Vorführungen finden morgen ſtatt; ſie beginnen um 17 und
um 20 Uhr.
Heute beginnk der allgemeine Vorverkauf zu den Gaſtſpielen
Kon=
rad Drehers, die am Donnerstag, den 19., Annos Poſſe „Der
Schwiegervater” in einer neuen Bearbeitung von Konrad Dreher, und
am Freitag, den 20., Ludwig Thomas Munchener Schwant „Der
alte Feinſchmecker” bringen.
Das Märchen „Humſti=Bumſti” (Rumpelſtilzchen) wird
Sams=
tag, den 21., und Sonntag, den 22. April, wiederholt.
Samstag, den 21., wird im Großen Haus nicht, wie urſprünglich
geplant war, nahmittags „Fidelio” und abends „Nathan, der Weiſe‟
gegeben, ſondern nachunittags „Cavalleria ruſticana” und
„Bajazzo” (Beginn 15 Uhr), und abends „Candida” (Beginn
20 Uhr). Die Nachmittagsvorſtellung bleibt der Samstagsfremdenmiete,
die Abendvorſrellung der Miete HI Bühnenvolksbund vorbehalten.
Der Vorverkauf zu dem Abſchiedstanzabend Manda v. Kreibig
Montag, den 23. April, im Kleinen Haus beginnt am Donnerstag,
dem 19. Preiſe 1—3 Mark.
— „Die Jungfernreiſe der Cap Arcona”, der neue Hamburger
Kulturreiſefilm, der heute Dienstag und morgen Mittwoch im Kleinen
Haus des Landestheaters vorgeführt wird, iſt eine völlig neue
Film=
ſchöpfung, die mit einem vor Jahren hier gelaufenen Reiſefilm nicht zu
derwechſeln iſt. Neben Kammerorcheſterbegleitung ſpricht der in
Darm=
ſtadt ſehr beliebte Hamburger Kapitän Carl Herbert zu dieſem
inter=
eſſanten Film, deſſen Beſuch angelegentlichſt empfohlen werden kann.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Herr Rud. Prick vom Orcheſter
des Landestheaters veranſtaltete kürzlich einen eigenen Violinabend in
Hannover. Wir entnehmen Kritiken dortiger Blätter: Einen
Geiger von guter Form lernte ich in Rudolf Prick, zurzeit am
Landes=
theater in Darmſtadt, kennen, und zwar in der kammermuſikaliſch mit
ernſter Beſinnlichkeit ausgelegten G=Dur Sonate für Klavier und
Violine von J. Brahms. Sein Spiel wurde von einem beträchtlichen
techniſchen Können, namhafter Finger= und Bogenfertigkeit getragen.
Dazu war ſein nicht allzu großer, rein intonierter Ton von edlem
Schliff. .. . . Rudolf Prick, ein junger Hannoverſcher Geigenviruvſe,
gab einen Violinabend im Saale des Aerztehauſes. Seit ich
Gelegen=
heit hatte, ihn zu hören, hat ſich ſeine Technik noch um ein Bedeutendes
gefeſtigt und verfeinert, ſo daß man mit der Vorausſage einer
künſtle=
riſchen Zukunft immer mehr Zuverſicht erlangt. Sein Streben iſt
be=
herrſcht von der Abſicht äußerſter Formvollendung, was in Verbindung
mit Objektivität und innerer Beſcheidenheit ihm die Gunſt der
ernſt=
haften Hörer einbringt. „ R. Prick zeigte ſich nicht nur den großen
Schwierigkeiten des techniſchen Spiels voll gewachſen, ſondern erfreute
auch durch ſeinen ſeelenvollen Vortrag. — Im Schubertbund
Wies=
baden hielt Geſangsmeiſter Ernſt Heinz Raven einen anſchaulichen
Experimentalvortrag: „Atme und ſinge dich geſund!‟ Durch die eignen
Stimmnöte urſprünglich veranlaßt, hat ſich der Redner ſeit Jahrzehnten
mit der Verbeſſerung der menſchlichen Stimme beim Geſang, aber auch
in geſundheitlicher Hinſicht beſchäftigt. Die von ihm zum Beweis der
theoretiſchen Darlegungen gebotenen Geſangsproben, am Klavier von
Frl. Altſtädt begleitet, waren überraſchend und zeigten bis zum
Schluß, welche gewaltigen Stimmkräfte der Redner ſich durch ſeine
Methode erworben hat, ſo daß die Hörer von ihrer Brauchbarkeit für
den Gefang überzeugt ſchienen und ſie praktiſch im Verein zur
An=
wendung bringen werden.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Un=
ſere Mitglieder und Angehörigen treffen ſich morgen abend 8 Uhr im
Hörſaal 234 der Techniſchen Hochſchule (Eingang Weſtportal, gegenüber
dem Landestheater) zum Film=Vortrag des Herrn
Regierungsbaumei=
ſters a. D. Spamer über „Sicherungsmaßnahmen im
Eiſenbahnver=
tehr‟. Es handelt ſich um unſere letzte diesfährige Winterverſammlung
und wird mit Beſtimmtheit ein zahlreiches Erſcheinen unſerer
Mit=
glieder vorausgeſetzt. Freunde des Handwerks ſind herzlich willkommen.
Das Frühlingsfeſt des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten
(G. D.A.) erfreute ſich eines ſehr guten Beſuchs, denn der
Konkordia=
ſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Der Vorſitzende der
Outs=
gruppe Darmſtadt, Herr Jayme, eröffnete den Abend mit dem
Hin=
weis, daß ſich die Angeſtellten nach des Tages Mühen und Laſt wieder
einmal in fröhlicher Stimmung zu einem Feſt zuſammenfinden ſollen.
Cr gab dann die Leitung an Herrn Winter ab, der bekannt gab, daß
die bunte Bühne durch zwei Lieder von Hildach und Strecker, geſungen
von Fräulein Monti, früher am Stadttheater Koburg, am Flügel Frau
Kaſigkeit, eröffnet würde. Mit ihrer weichen Stimme, die auch in der
Höhe mühelos klang, hatte ſie bald die Herzen im Sturm erobert. In
den heiteren Liedern wirkte ſie außerdem noch durch ihre glänzende
Vor=
tragskunſt, wodurch ſie ſtürmiſchen Beifall erntete. Fräulein Martin
vom Opernhaus Frankfurt a. M. entwickelte bei ihren Tänzen — einen
Walzer und den Radetzkymarſch — diel Temperament. Ihre Tanzkunſt
ſtand auf einer großen Höhe. Die bekannte Konzertſängerin Fräulein
Löſch, welche von Herrn Engelter am Flügel begleitet war, ſang mit
ihrer ſtrahlenden Stimme Lieder von Beethoven und Schubert. Heitere
Rezitationen des Herrn Winter uſw., die mit feiner Komik vorgetragen
wurden, ergänzten die Vortragsreihe. Zum Schluß ſeien noch die
Tänze der Frauengruppe erwähnt, die von Frau Martin (früher
Heſſi=
ſches Landestheater) einſtudiert worden ſind, welche einen kleinen
Ein=
blick in das Leben der Frauengruppe gaben. Neben der Berufsausbil=
Lung uſw. wird nämlich in dieſee Gruppe auch für eine geſunde, dem
Frauenkörper zuträgliche Körperausbildung Sorge getragen. Die Tänze
fanden, wie immer, einen ſehr guten Anklang, denn ſämtliche
Mitwir=
kenden waren mit Liebe und Luſt bei der Sache. Daß ſämtliche
Dar=
bietungen ſtürmiſchen Beifall ernteten und die Vortragenden zu
Zu=
caben veranlaßt wurden, ſei nur noch hier erwähnt; trotzdem wickelte
ſic: das Programm in kürzeſter Friſt ab, da ohne Pauſe die
Vortrags=
frige vor ſich ging. Ein Tanz, der ſich bis in die Morgenſtunde hinzog,
ſchloß die gut gelungene Veranſtaltung, die auf einer ſehr großen
Höhe ſtand.
Der Sommerfiugplan der Deutſchen Luft=Sanſa.
Am Montag, den 23. April, wird die Deutſche Luft=Hanſa den
diesjährigen Sommerluftverkehr eröffnen. Der größte Teil. der
ins=
geſamt etwa 90 Linien wird zu dieſem Termin in Betrieb genommen
werden. Die reſtlichen folgen im Laufe der anſchließenden drei Wochen
nach. Eine beſondere Stellung nimmt hier natürlich der ſogenannte
Bäderluftverkehr ein, der in den Hauptreiſemonaten unterhalten wird.
Eine Zuſammenſtellung aller angeführten Strecken, die in dem vom
Neichsverkehrsminiſterium herausgegebenen Kursbuch erſichtlich ſind,
er=
gibt in den Hauptbetriebsmonaten eine tägliche Flugleiſtung von etwas
über 60 000 Kilometern und übertrifft damit die Leiſtung des Vorjahres.
Dieſe Tatſache iſt in erſter Linie darauf zurückzuführen, daß zu
dem ungefähr gleichen Streckennetz des vorigen Sommers einige
inter=
nationale Flugverbindungen neu hinzugekommen ſind. Seit Anfang
Jquuar iſt ja Spaniens Hauptſtadt Madrid an das deutſche
Luftver=
kehrsnetz angeſchloſſen. Als erſte direkte Flugverbindung zwiſchen
Deutſchland und Italien wird die transalpine Verſuchsſtrecke München—
Mailand mit einer probeweiſen Zwiſchenlandung in Trient durchgeführt
werden, zunächſſt zur Beförderung von Fracht und Poſt, bei genügender
Erfahrung auch für den Perſonentransport. Ein beachtlicher Ausbau
wurde ferner auf den nach Skandinavien und den öſtlichen Randſtaaten
beſtehenden Linien vollzogen. So wird erſtmalig eine
Ueberſeeverbin=
dung von Lübeck/Travemünde nach Kalmar geſchaffen, welche nordwärts
nach Stockholm und ſüdweſtwärts nach Hamburg, Bremen, Rheinland
An=
ſchluß beſitzt. Durch dieſe Strecke iſt es u. a. möglich, von Köln nach,
Stockholm in 11 Stunden zu reiſen. An der Oſtſee wird Memel durch
die Linien Königsberg—Tilſit—Memel an das mitteleuropäiſche. Netz
angeſchloſſen. Im Oſten, wo das Verkehrsnetz der
Erdbeförderungs=
mittel nicht ſo ſtark ausgeprägt iſt, wie im dicht beſiedelten Weſten,
ge=
winnt der Luftverkehr erhöhte Bedeutung. Konnte man noch vor nicht
allzu lange: Zeit bei einer Betrachtung des mitteleuropäiſchen
Luftver=
kehrsnetzes die internationalen Flugverbindungen aufzählen, ohne den
Leſer zu ermiden, ſo iſt das heute nicht mehr möglich, denn nachdem
Deutſchland mit allen unmittelbaren oder mittelbaren Nachbarſtaaten,
mit Ausnahme von Polen, Luftverkehrsabkommen abgeſchloſſen hat, ſind
faſt alle Hauptſtädte Europas von deutſchen Flughäfen aus im
regelmäßi=
gen Luftverkehr zu erreichen. London, Amſterdam, Brüſſel, Paris,
Mad=
rid, Baſel, Zürich, Mailand, Venedig, Gom), Wien, Budapeſt, (
Bel=
grad, Sofia, Bukareſt, Konſtantinopel, Prag, Moskau, Riga, Reval,
Helſingfors, Stockholm, Kopenhagen, Oslo ſind die Endpunkte der von
Deutſchland ausſtrahlenden Fluglinien.
In dem neuen Luftkursbuch kann man das deutſche Beſtreben
er=
kennen, den internationalen Luftverkehr möglichſt zu beſchleunigen. So
iſt in vielen Fällen die Zahl der Zwiſchenlandungen verringert worden;
z. B. wird auf der Route Verlin-Paris nur noch in Köln
zwiſchen=
gelandet, während der bisherige zweite Unterbrechungshafen
Eſſen/Mül=
heim einen Zubringerdienſt nach Köln erhält. Ebenſo wird auf der
Strecke Berlin—Moskau das Teilſtück Berlin-Königsberg direkt, d. h.
ohne Landung in Danzig, beflogen, und bei der Verbindung Berlin—
Genf hat man auf die Landung in Lauſanne verzichtet. Auch durch
Abkürzung der Aufenthalts= und Umſteigezeiten hat man dem
inter=
nationalen Flugverkehr zum Teil ſehr erheblich beſchleunigt, z. B.
Ber=
lin—Moskau um 3 Stunden, Berlin—Baſel um 70 Minuten und
Ber=
lin-Paris um 40 Minuten. Der Einſatz neuer immer ſchnellerer
mehr=
motoriger Flugzeuge dient natürlich auch der Beſchleunigung des
Luft=
verkehrs.
In der Einſicht, daß Schnelligkeit jedoch die Seele des
Luftver=
kehrs iſt, ſind einige Expreßflugſtrecken, auch D=Limien genannt,
ein=
gerichtet worden. Sie ſtehen zu den anderen gleichlautenden Routen
mit Zwiſchenlandungen etwa in demſelben Verhältmis, wie ein FD=Zug
zum Tagesſchnellzug. Derartige D=Linien ſind Berlin-Zürich und
Ber=
lin—Wien. Die Schaffung derartiger D=Strecken trägt zugleich auch
dem Wunſche nach einer Erweiterung des internationalen Luftverkehrs
Rechnung, denn man kann jetzt z. B. von Berlin aus nach Zürich zu
zwvei, nach Wien ſogar zu drei verſchiedenen Tageszeiten reiſen. Am
augenfälligſten werden die Vorteile des Luftverkehrs gegenüber den
Erdverkehrsmitteln auf den Strecken London-Berlin—Moskau,
Ber=
lin—Madrid und Berlin—Rom. Morgens ſtartet man im London,
trifft am Spätnachmittag in Berlin ein, und um 11 Uhr abends ſtartet
das Nachtflugzeug nach Moskau, wo die Landung um 3 Uhr nachmittags
Brot und Spiel.
Das war der Ruf im untergehenden Rom. Er bedeutete das
Ver=
langen nach koſtenloſem Unterhalt und nach Senſationen. Auch heute
iſt dieſer Ruf zu hören, und er bedeutet für uns dieſelbe Gefahr wie
im alten Rom. Deuten wir dieſes Wort einmal anders. Brot — ſteht
die Bitte nach dem täglichen Brot nicht ſogar im Vaterunſer? Iſt die
Erklärung nicht von wichtigſter hygieniſcher und ſozialhygieniſcher
Be=
deutung? Haben wir den Krieg nicht vor allen Dingen aus Hunger
rerloren? Das Wiſſen über die richtige Ernährung iſt alſo von ganz
beſonderer Wichtigkeit, und es iſt auch bekannt, daß ein großer Teil von
Krankheiten aus ſogenannte= Mehlernährung, aus dem Zuvieleſſen
oder einfeitiger Koſt ſtammt. Kümmern wir uns alſo einmal eimſtlie:
um die Frage nach dem Brot, angefangen mit der Frage nach dem
richtigen Brot ſelbſt. und dann ausgedehnt auf alle übrigen
Ernäh=
tungsfxagen. Wo können wi” ohne beſondere Vorkenntniſſe und ohne
wühfeliges Bücherſtudium dieſe Frage kennen lernen? In der in
un=
ſerer Stadt in der Zeit vom 21. April bis 6. Mai im
Ausſtellungs=
gebäude auf der Mathildenhöhe ſtattfindenden Hygiene=Ausſtellung
„Der Menſch in geſunden und kranken Tagen”. Und
wie ſteht es mit dem Spiel?. Auch heute wollen viele Menſchen nur den
Spielen zuſchauen. Sie brennen vor Sportbegeiſterung und merken
dabei gar nicht, daß ihnen der Sport, den andere treiben, gar nichts
nützt. Selbſt ſoll jeder Menſch ſpielen, und zwar der berufstätige ganz
beſonders. Wer „den Menſchen in geſunden und kranken Tagen” richntig
begriffen hat, der wird ſich ſelbſt dieſe Regel ableiten können. Brot
und Spiel brauchen uns alſo nicht ins Verderben zu führen, wenn wir
unter Brot die richtige Nahrung verſtehen, und unter Spielen die
Leibesübungen, die wir ſelbſt treiben.
Versäumen Sie nicht
KMOpR
Werbe-Tage
(6877
— Volkshochſchule. Als Fortſetzung ſeiner Vorleſung gibt Herr
Dr. P. Seidel eine Einführung in die anorganiſche Chemie,
unter beſonderer Berückſichtigung der chemiſchen Technologie (Leucht= und
Heizgasinduſtrie, Schwefelſäure, Glasinduſtrie, Papierinduſtrie,
Ex=
ploſivſtoffe und Zuckerinduſtrie). Der Vortrag wird durch Lichtbilder
ergänzt. Die Vorleſungen finden ſtatt am Donnerstag jeder Woche
von 8½—10 Uhr in der Techniſchen Hochſchuile. Die Anmeldungen zu
allen Kurſen erfolgen umgehend in der Geſhäftsſtelle der
Volkshoch=
ſchule, Mathildenplatz 17. — Für den Kammermuſikabend
des Schnurrbuſch=Quartetts ſtehen unſeren Mitgliedern
ermäßigte Karten zur Verfügung.
des nächſten Tages erfolgt. Im Rahmen der Flugverbindung nach
Spanien wird die 2100 Kilometer lange Steecke Berlin—Madrid in
zwei Tagesflügen mit wr einer Uebernachtung in Genf zurückgelegt, und
ſchließlich iſt durch die Exoreßſtrecke die Möglichkeit geſchaffen worden,
in einem Tage von der deutſchen zur italieniſchen Hauptſtadt zu reiſen.
Ein weſentliches Merkmal des Luftkursbuches iſt es, daß durch
vorzüg=
lich; ausgearbeitete Umſteigemöglichkeiten nicht nur die Hauptzentren
des Verkehrs, ſondern auch die vielen kleineren Flughäfen an die großen
internationalen Verbindungen angeſchloſſen ſind.
Die reibungsloſe Abwickelung des Verkehrs auf den internationalen
Flugſtrecken iſt durch den Umſtand geſichert, daß ſich alle europäiſchen
Luftverkehrsgeſellſchaften ſchon ſeit vielen Jahren zur „Internationalen
Lufttransport=Vereinigung (International. Air Traffie Aſſociation)
zuſammengeſchloſſen haben, auf deren Tagungen einheitliche Grundſätze
für den europäiſchen Luftverkehr feſtgelegt werden.
Wie bei den internationalen Linien, ſo macht ſich auch auf den
innerdeutſchen Strecken die Beſchleunigung des Verkehrs bemerkbar;
einerſeits ſind auch hier D=Strecken geſchaffen worden, wie z. B.
zwi=
ſchen Frankfurt a. M. und Berlin, andererſeits hat man auf Grund
der in dem Vorjahre geſamnelten Erfahrungen auf eine Reihe von
Zwiſchenlandungen Verzicht geleiſtet. Viele bis an die deutſchen
Gren=
zen von Nord und Weſt, Oſt und Süd geführte Fluglinien halten für
das deutſche Wirtſchaftsleben durchaus den Vergleich mit den großen
durchgehenden europäiſchen Strecken aus. Das verhältnismäßig dichte
innerdeutſche Luftverkehrsnetz, das ja anderen Staaten, wie z. B.
Frantreich, zum Vorbild dient, iſt ja, daran denke man ſtets, die
wirk=
ſamſte Verankerung und Förderung des Luftfahrtgedankens im
deut=
ſchen Volke, dem durch den Vertrag von Verſailles und die Pariſer
Luft=
fahrtvereinbarungen die Militärfliegerei verboten und der Sportflug
erheblich erſchwert wird.
Eine Sonderſtellung nehmen die ſogenannten Bäderlinien ein,
welche nach der Nord= und Oſtſee, nach dem Rieſengebirge, dem
Schwarzwald, dem Harz und den bayeriſchen Alpen führen.
Er=
fahrungsgemäß zeigen ſich dieſe Strecken durch eine faſt 100prozentige
Frequenz aus. Auch der Gedanke des Wochenendverkehrs von den
Großſtädten zu den Kurorten und Erholungsplätzen iſt bei der
Zu=
ſammenſtellung des Sommerflugplanes weiter berüchichtigt worden.
Bekanntlich werden in den Kursflugzeugen Paſſagiere, Poſt und
Fracht befördert. Auf einigen Strecken hat ſich aber die Notwendigkeit
ergeben, den Perſonenverkehr von dem Frachtverkehr organiſatoriſch
zu trennen und neben den normalen Kursflugzeugen, welche natürlich
auch Güter befördern, reine Frachtflugzeuge einzuſetzen. Dies
geſchieht=
auf den Strecken Berlin—Hannover—Amſterdam-London Berlin—
Hannover—Eſſen/Mülheim-Köln-Paris, Berlin—Eſſen/Mülheim—
Köln—London.
Im Frachtluftverkehr wird ſich des weiteren das zwiſchen der
Deut=
ſchen Reichsbahn=Geſellſchaft und der Deutſchen Luft=Hanſa geſchloſſene
Abkommen über den Flug=Eiſenbahn=Verkehr (Flewverkehr) erſt imn
die=
ſem Sommer richtig auswirken. Der Sinn das Abkommens beſteht
darin, daß mit Hilfe eines einheitlichen Frachtbriefes auch Handel und
Induſtrie in Städten, welche nicht direkt vom Luftverkehr berührt
wer=
den, die Vorteile der ſchnellen Flugbeförderung genießen können.
Eine weitere organiſatoriſche Neuerung liegt in der Einrichtung
eines Sonntagsflugdienſtes zwiſchen Berlin und Paris, welche wohl als
Beginn eines allgemeinen Sonntagsluftverkehrs zu werten ſein dürfte.
Der Nachtlufwerkehr erfährt einen weiteren Ausbau. Im vorigen
Sommer beſtand nur die Nachtflugverbindung Berlin—Danzig-
Königs=
berg, neu kommt jetzt hinzu Berli—Hannover. Da der
Nachtluftver=
kehr ein weſentlicher Faktor für die erſtrebte Eigenwirtſchaftlichkeit des
Luftverkehrs iſt, uruß ein Ausba: weiterer Nachtflugſtrecken dringend
gefördert werden, zudem der Nachtluftverkehr ja kein ungelöſtes
tech=
niſches Problem mehr iſt, ſondern nur finanzielle Mittel für die
Bo=
feuerung und Bodenorganiſation der zu befliegenden Strecke erfordert.
Als nächſte Nachtflugſtrecken ſind Berlin—Halle/Leipzig,
Fürth/Nürn=
berg—München und Verlin—Breslau—Gleiwitz vorgeſehen.
Bei einemr Ueberblick über die Neuerungen und Verbeſſerungen
gegenüber früheren Jahren gewinnt man den Eindruck, daß der neue
Sommerflugplan der Deutſchen Luft=Hanſa in der Entwickelung der
Handelsluftfahrt einen weiteren Fortſchritt bedeutet.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Der erſte Teil der
Monatsver=
ſammlung wurde auf Antrag des Vorſtandes widerſpruchslos zur
Haupt=
verſammlung erhoben, da eine wichtige Sache, die Rechnungsablage für
das Vereinsjahr 1927, zu erledigen war. Der Rechner, Herr Dieter,
gab in großen Zügen einen Ueberblick über die Kaſſenverhältniſſe, die
als günſtig zu bezeichnen find, da ſich ein Einnahmeüberſchuß ergeben
hat. Das ehemals ſtattliche Vereinsvermögen von etwa 16 000 Mark iſt
allerdings durch die „Abwertung” bedeutend zuſammengeſchmolzen,
wo=
mit man ſich aber der Zeitlage entſprechend abfinden muß. Die
vor=
ſchriftsmäßig geprüfte Rechnung ergab keine Beanſtandungen, und es
wurde dem Rechner Entlaſtung zuteil. Zum zweiten Teil übergehend
gab der Vorſitzende bekannt, daß das langjährige Mitglied, Herr
Holz=
händler Jonas Maher, gegen Vorzeigen der Mitgliedskarte auf alle
von ihm bezogenen Gartenartikel einen entſprechenden Rabatt gewährt.
— Bezüglich des Sommerprogramms wurde mitgeteilt, daß demnächſt
die Groſchwäſcherei des Vorſtandsmitgliedes Herrn Hering,
Schießhaus=
ſtraße, gemeinſam beſichtigt wird. — Ueber den Beſuch einer
hochinter=
eſſanten Gartenanlage in der näheren Umgebung ſchweben
Verhand=
lungen. — Weiter iſt geplant, das neue Muſtergut der
Landwirtſchafts=
kammer in Groß=Umſtadt zu beſichtigen. — Ferner iſt ein Beſuch des
Frankfurter Palmengartens, wenn er gerade einen Anreiz durch einen
beſonderen Blütenflor bietet, in Ausſicht genommen. — Endlich wurde
auch der Vorſchlag lebhaft begrüßt, im kommenden Sommer in
Gemein=
ſchaft mit den Kreisvereinen eine Rheindampferfahrt zu ermöglichen. —
Nach dieſem geſchäftlichen Teil nahm nun Herr Purpus das Wort zu
ſeinem Vortrag über „Die Vegetation des Regengebietes von Mexiko”.
Er hatte wiederholt dieſen Staat bereiſt und war darum in der Lage,
an der Hand zahlreicher Lichtbilder recht anſchauliche Begriffe über die
eigenartigen Vegetationsformationen der tropiſchen und ſubtropiſchen
Gebiete Mexikos zu vermitteln. Die ſtarken ſommerlichen Regengüſſe
erzeugen dort in den flachen Niederungen des Küſtengebietes; einen
üppigen immergrünen Tropenwald mit vielen Palmenbeſtänden, dichten
Schlinggewächſen und zahlreichen Arten epiphytiſcher Baumpflanzen.
Als wichtigſte Kulturflanzen erſcheinen hier Kakao, Vamille und der
Kautſchukbaum Castiloa elastica. Ein weiteres Regengebiet breitet ſich
an der Sierra madre von 800 Meter auſwärts aus, woſelbſt die
Oſt=
paſſate ihre Feuchtigkeit in Form reichlicher Niederſchläge entladen und
eine ausgedehnte Kaffeekultur ermöglichen. Weitere tropiſche
Nutz=
pflanzen in dieſem Gebiet, wie Mais, Tee, Orangen, Bananen,
Zucker=
rohr, Ananas, Kolokaſia, Manihot, Maranta uſw. wurden in prächtigen
Bildern gezeigt und beſprochen. Der Vortrag fand vielen Beifall.
Zum Schluß wurden ſehr ſchöne, zum Teil recht wertvolle Pflanzen, aus
der Gärtnerei Roſenhöhe ſtammend, verloſt. — Die nächſte
Monatsver=
ſammlung findet am 10. Mai ſtatt, bei welcher Gelegenheit Herr
Privat=
dozent Dr. Heil einen Vortrag halten wird unter Zugrundelegung von
Autochromaufnahmen aus dem Palmengarten in Frankfurt.
— Hausfrauenbund. Wir erinnern unſere Mitglieder daran, daß
heute in der Heidelberger Straße unſere Monatsverſammlung
in gewohnter Weiſe ſtattfindet.
In das Innere eines Reifens
können Sie nicht hineinschauen, die Güte des Materials und die Sorgfalt der
Verarbeitung ist dem Auge nicht ohne weiteres erkennbar.
Beim „CONTINENTAL-Reifen” sind neben der starken Gummiauflage
und der zweckmäßigen Gleitschutz-Profilierung auch die äußerlich nicht
kontrollierbaren Eigenschaften mit peinlicher Sorgfalt berücksichtigt.
1928
Belieferung nur durch Händler.
[ ← ][ ][ → ]Geite 6
Diensiag, den 17. April 1928
Nummer 107.
Aus der beſſiſchen Sängerbundbewegung.
Im Bahnhofshotel Darmſtadt tagten die Gauvorſitzenden 1nd
Gau=
chormeiſter des Heſſiſchen Sängerbundes der Provinz Starkenburg.
Der Provinzialvorſitzende Wilhelm Mitze=Darmſtadt begrüßte die
Er=
ſchienenen mit herzlichen Worten und teilte mit, daß die Chormeiſter=
Sitzung getrennt abgehalten werde und übertrug den Vorſitz der Tagung
der Gauvorſitzenden dem zweiten Vorſitzenden Mosberger=
Offen=
bach. Zum Provinzial=Chormeiſter wurde Muſikdirektor Specht=
Frankfurt und zu ſeinem Stellvertreter (zweiter Chormeiſter)
Muſik=
direktor Döbert=Bersheim gewählt. Die beiden Herren treten nun
in den Muſikausſchuß des Heſſiſchen Sänderbundes ein. Gemäß einem
Antrag wurde beſchloſſen, bei den zuſtändigen Stellen dahingehend
vor=
ſtellig zu werden, daß bei Abhaltung reiger Konzerte (im Gegenſatz zu
vergnügungsſteuberpflichtigen Veranſtaltungen) eine Befreiung von der
Umſatzſteuer erreicht wird. Es wurde bekanntgegeben, daß in der
näch=
ſten Bundeszeitung (Heſſiſche Sängerwarte) die vorausſichtlichen
Ab=
fahrtszeiten der Sonderzüge zum Deutſchen Sängerbundesfeſt in Wien
und die Zuteilung der Vereine, die den in Frage kommenden
Sonder=
zug für die Hin= und Rückfahrt benutzen müſſen, bekannt gegeben
wer=
den. Es folgte alsdann eine eingehende Beſprechung der Provinzen,
der Gaue und der zugehörigen Vereine, deren Einteilung von den
An=
weſenden gutgeheißen wurde. In dem von Geſchäftsführer Roth
be=
arbeiteten Führer durch den Heſſiſchen Sängerbund, der den
Gauvor=
ſitzenden für ihre Gauvereine Ende der kommenden Woche zugeht, iſt
der geſamte Aufbau des Heſſiſchen Sängerbundes, einſchließlich aller
Beſtimmungen der neuen Satzungen und die angeſchloſſenen Vereine,
nach Provinzen und Gauen gevordnet, enthalten. — Die Tagung der
Provinzial=Chormeiſter befaßte ſich mit Muſikfragen.
— Die Vereinigung früherer Leibgardiſten hielt im „Bürgerhof”
ihre diesjährige Hauptverſammlung ab, die von dem
Vor=
ſitzenden Kam. Kalbhenn geleitet, einen flotten Verlauf nahm. Nach
Verleſung der Niederſchrift der vorjährigen Verſammlung durch den
Kameraden Schlörb erſtattete der Vorſitzende den Bericht über das
abgelaufene Geſchäftsjahr. Er konnte eine ſehr rege Vereinstätigkeit
feſtſtellen und vor allem auf die von allen Ausſchüſſen lebhaft
betrie=
benen Vorbereitungen für die Denkmalsenthüllung im Auguſt d. Js.
hinweiſen. Die Mitgliederzahl iſt mit etwa 900 die gleiche geblieben;
die verſtorbenen Mitglieder wurden in der blichen Form geehrt. Die
Worte des Vorſitzenden klangen in einem dreifa hen Hurra auf das in
der Tradition fortlebende ehemalige Leibgarde=Regiment aus. — Der
vom Kam. Krebs vorgetragene, günſtig lautende Kaſſenbericht fand
mit Dankesworten an den Rechner und Entlaſtung des Vorſtandes keine
Beanſtandung; auch der mit 5500 Mark in Einnahme und Ausgabe
ab=
ſchließende Voranſchlag wird gutgeheißen. Die Vorſtandswahl ergab,
nachdem Kam. Bopf den Vorſitz übernommen und beſonders dem
Kam. Kalbhenn für ſeine erſprießliche Mitarbeit gedankt hatte, die
einſtimmige Wiederwahl der ſämtlichen Vorſtandsmitglieder durch
Zu=
ruf. Das Ergebnis fand lebhafte Zuſtimmung. Kam. Bopf
über=
brachte Grüße des erſten Bundesvorſitzenden, General v. Preuſchen,
und ermahnte alle Kameraden, darauf hinzuwirken, damit alle, auch der
Vereinigung fernſtehenden ehemaligen Regimentskameraden ſich an den
Enthüllungsfeierlichkeiten des Ehrenmals für unſere Gefallenen
beteili=
gen. Ohne weitere Ausſprache wurde auch der vom Kam. Krebs
vor=
getragene Rechenſchaftsbericht über die Sterbekaſſe genehmigt
und der Vorſtand einſtimmig durch Zuruf wiedergewählt. Es wird
noch auf den am 22. April ſtattfindenden Ausflug nach Meſſel, auf
den Familienabend mit Vortrag am 3. Mai hingewieſen, und da
An=
träge nicht vorlagen, die Verſammlung nach kaum einſtündiger Dauer
mit Dankesworten des Vorſitzenden geſchloſſen.
— Die Bezirksgruppe der Kriegsbeſchädigten, Kriegerhinterbliebenen,
Invaliden und Unfallremtyer der Kriegerkameradſchaft Haſſia, Bezirk
Darmſtadt hielt ihre Jahresverſammlung ab. Herr Bezirtsvorſteher
Kamerad Eidenmüller begrüßte alle erſchienenen Kameraden recht
herz=
lich und gab dem Bezirksobmann, Herrn Kamerad Rett, das Wort zu
eimem zweiſtündigen Vortrag. Kamerad Rett ſprach über das
Reichs=
verſorgungsgeſetz nebſt 5. Novelle, ſowie über das Invaliden= und
Un=
fallgeſetz. Herr Kamerad Eidenmüller ſowie Herr Kamerad Asmuß
dankten herzlich für die Ausſührungen des Kameraden Rett und gaben
der Hoffnung Ausdruck, daß Kamerad Rett in nächſter Zeit ſeinen
Vor=
tpag wiederholen möchte
*p Bezirksſchöffengericht. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird
eine Anklage wegen Abtreibung und fahrläſſiger Tötung verhandelt.
Das in Frage ſtehende Ehepaar iſt im weſentlichen geſtändig. Die
Ver=
hältniſſe werden als ärmlich geſchildert. In dem einen Anklagefall hat
der Eingriff die gekennzeichnete Todesfolge gezeitigt. Aus Anlaß der
Sektion der Leiche kam die Angelegenheit zur Kenntnis der Behörde.
Die Todesurſache war eine eitrige Bauchfellentzündung. Das Urteil
erkennt gegen den Ehemann auf 7 Monate Gefängnis abzüglich
1 Monat Unterſuchungshaft, gegen die Ehefrau auf 6 Wochen Gefängnis.
Der deutſche Siedlungsgedanke
gegen Wohnungsnot, Wohnungsarmut, wird neuerdings auch von den
beiden großen chriſtlichen Kirchen in Verbindung mit dem deutſchen
Giro= und Sparkaſſenverband praktiſch gepflegt. Die Deutſch=Evangel.
Heimſtättengeſellſchaft „Devaheim” Berlin hat nun für Süddeutſchland
eine Geſchäftsſtelle in Heidelberg eingerichtet, nachdem im Norden
unſe=
res Vaterlandes außerordentliche Erfolge zu verzeichnen waren. Sie
ſtützt ſich namentlich auf die Kreiſe der inneren Miſſion des In= und
Auslandes und auf eine große Anzahl evangel. Organiſationen als
Garanten. Vertraglich verbunden iſt ſie mit der Baugenoſſenſchaft des
Evangel. Volksbundes einer geſetzlich anerkannten gemeinnützigen
Geſellſchaft, wodurch nicht bloß bedeutende öffentliche Abgaben
einge=
ſpart werden, ſondern die Baufriſten außerordentlich gekürzt ſind. Das
Bauprogramm in langer Sicht wurde ein Sofortprogramm. Ohne
Unterſchied der Konfeſſion und der Parteirichtung werden die
Volks=
genoſſen angenommen. Näheres wird noch im Inſeratenteil
bekannt=
gegeben für alle, die den Weg zum Eigenheim einſchlagen wollen.
Ein guter Freund des Hauſes und der Familie.
Er beſucht Sie regelmäßig, berichtet Ihnen von allem, was in der
Welt vor ſich geht, plaudert mit Ihnen üüber Mode, Theater, Kunſt,
Berufs= und Hausfrauenſorgen uſw. Er bietet jedem Familienmitgliede,
alt und jung, etwas: bunte Bilder, Romane, kleine Erzählungen,
Humor Er macht keine Umſtände und iſt überall als angenehmer
Ge=
ſellſchafter und guter Freund bekannt und beliebt. — Das iſt: die
Lefemappe aus dem Darmſtädter Leſezirkel,
Saal=
bauſtraße 69.
Reifenkauf iſt eine Vertrauensſache.
Darum iſt es beſonders wichtig, daß auch die äußerlich nicht
kon=
trollierbaren Geſichtspunkte beim Reifenbau mit peinlichſter Sorgfalt
berückſichtigt werden. Dabei ſpielen eine weſentliche Rolle: die
Verwen=
dung beſter ägyptiſcher Baumwolle, die innere Durchtränkung des
Ge=
webes mit Gummi, die genau gleichmäßige Spannung der Fäden und
häufige Nachprüfungen jedes einzelnen Stüches während der Fabrikation.
Wer ſich der Mühe unterziehen würde, den Reifenbau in ſeinen
ein=
zelnen Stadien einmal bei der Continental zu verfolgen, würde aus
eigener Anſchauung beſtätigen, daß dieſe Bedingungen bei dem neuen
„Continental 1928” im vollſten Maße erfüllt ſind.
Wird langes Haar wieder modern?
Die Schönheitskönigin von Paris, deren Wahl vor kurzem ſtattfand,
hat, wie man uns berichtet, bis zu den Knien reichende Haave. Wie
immer man über die Geſtaltung der bünftigen Haarmode denken mag
— ob man den Bubenkopf als zweckmäßiger oder das lange Haar als
ſchöner empfindet —, ſicher iſt, daß beides nur durch entſprechende Fülle,
ſeidigen Glanz und natürliche Farbe wirkt. Mangelt es Ihnen an
einem dieſer Erforderniſſe, oder leiden Sie an Haarausfall, Schuppen,
Spalten der Haarenden oder ſonſt einem Haarübel, ſo verlangen Sie
unter Beiſchluß einer Haarprobe eine koſtenloſe Haarunterſuchung von
Frau Anna Cſillag, Frankfurt a. M., Nr. 129 und Sie
erhalten umgehend von ihr koſtenlos jede gewünſchte Auskunft darüber.
(15 Pfg. Rückporto beiſchließen.)
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Die Wanderabteilung der
Turn=
geſellſchaft Darmſtadt unternahm am Sonntag ihre dritte
Wande=
rung in die Bergſtraße. Bei herrlichſtem Wanderwetter hatten ſich
nahezu 40 Perſonen eingefunden. Von Jugenheim führte der Weg
durch wunderbare Blütenfelder nach Alsbach und weiter auf ſchönen
Waldwegen am Abhange des Malchenberges entlang, um dann wieder
den Abſtieg nach Zwingenberg anzutreten. Unterwegs wurden alle
Teilnehmer auf der Platte feſtgehalten. In Zwingenberg fand man ſich
nach der ſchönen Wanderung zu einem gemütlichen Beiſammenſein
zu=
ſammen, um dann mit dem Sechsuhrzug die Heimfahrt anzutreten. —
Wir bitten alle Mitglieder, die mit dem Sonderzuge des Main=
Rheingaues nach Köln fahren wollen, morgen im Laufe des Tages
ihr Fahrgeld auf der Geſchäftsſtelle, Alexanderſtraße 3 (Lehmann), zu
bezahlen, da ſonſt einer Beteiligung an dem Sonderzuge nicht mehr
ſtattgegeben werden kann.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritiſf.
— Bund Königin Luiſe. Wir fordern unſere
Kameradin=
nen dringend auf, vollzählig zu dem Vortrag des Reichstagskandidaten
Herrn General von Preuſchen am Donnerstag, den 19., abends 8,15 Uhr,
Grafenſtraße, Fü=ſtenſaal, zu erſcheinen. Abzeichen nicht vergeſſen.
— Frau Reichstagsabgeordnete Dr. Gertrnd
Bäu=
mer ſpricht am Mittwoch, den 18. April, abends 8.15 Uhr, im
Kon=
kordiaſaal (Waldſtraße 33) für die Deutſche Demokratiſche Partei über
den Kampf um die Wiedererſtarkung Deutſchlands.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſf die letzte Bezugsgulttung belzufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit,
M. P. Darüber wird ein Dentiſt am beſten Auskunft erteilen.
Abonnent im Odenwald. Erheben Sie beim Feldſchützen
Srraf=
anzeige und melden Sie die Schadenserſatzanſprüche an; ſo wird im
Feldrügeverfahren die Angelegenheit erledigt werden können.
Rſpr. Wir teilen Ihre Anſicht, wenn wir auch nicht verkennen
wollen, daß ſich hier eine Aenderung anzubahnen ſcheint, die wir
ſach=
lich nicht für berechtigt halten.
Heimo. Nach § 6 des Reichsmietengeſetzes, das erſt am 31. März
1930 außer Kraft tritt, iſt der Inſtandſetzungszuſchlag von dem
Ver=
mieter für die erforderlichen laurfenden Inſtandſetzungsarbeiten
ſach=
gemäß zu verwenden. Der Vermieter hat der Mietervertretung auf
Antrag die Verwendung der Gelder nachzuweiſen. Hat der Vermieter
die Ausführung notwendiger laufender Inſtandſetzungsarbeiten
unter=
laſſen oder die Gelder nicht ſachgemäß verwendet, ſo muß ſich der
Mie=
ter an das Städtiſche Hochbauamt wenden. Dieſes kam anordnen, daß
die Mieter einen entſprechenden Teil des Mietzinſes nicht an den
Ver=
mieter, ſondern an es oder eine andere Stelle zu entrichten haben; der
hiernach zu zahlende Betrag darf nicht höher ſein, als der
Inſtand=
ſetzungszurſchlag. Iſt eine ſoſche Anordnung getroffen, ſo erliſcht
inſo=
weit der Anſpruch des Vermieters auf Zahlung des Mietzinſes; nicht
verlvendete Beträge ſind dem Verwieter herauszugeben. Hiernach
be=
antworten ſich die geſtellten Fragen.
W. W. Wenden Sie ſich an das Kreisamt Darmſtaot.
„Teſtament.” Ein eigenhändiges Teſtament wird errichtet durch eine
von dem Erblaſſer (Teſtierer) unter Angabe des Ortes und Tages
eigen=
händig geſchriebene und unterſchriebene Erklärung. Zur Errichtung
eines gemeinſchaftlichen Teſtaments von Ehegatten genügt es, wenn
einer der Ehegatten das Teſtament in der beſchriebenen Form errichtet
und der andere Ehegatte die Erklärung beifügt, daß das Teſtament
auch als ſein Teſtament gelten ſolle. Die Erklärung muß unter Angabe
des Ortes und Tages eigenhändig geſchrieben und unterſchrieben werden.
B. in T. 1. Wenden Sie ſich an einen Notar. 2. Steuerfrei bleibt
bei der Steuerklaſſe I, zu der der Ehegatte gehört, ein Erwerb von nicht
mehr als 5000 Reichsmark. Der Erwerb des Ehegatten iſt ſteuerfrei,
wenn im Zeitpunkt des Entſtehens der Steuerſchuld leben: a) Kinder,
Perſonen, denen die rechtliche Stellung ehelicher Kinder zukommt,
ein=
gekindſchaftete Perſonen, denen die rechtliche Stellung ehelicher Kinder
zukommt, die an Kindesſtatt angenommenen Perſonen; d) Abkömmlinge
von Kindern, Abkömmlinge von Perſenen, denen die rechtliche
Stellung ehelicher Kinder zukommt, Abkömmlinge von
eingekindſchafte=
ten Perſonen, denen die rechtliche Stellung ehelicher Kinder zukommt;
c) Abkömmlinge von an Kindesſtatt angenommenen Perſonen, ſofern
ſich die Annahme an Kindesſtatt auf die Abkömmlinge erſtreckt. Die
Steuerfreiheit tritt auch ein, wenn Perſonen der unter a)—c) genannten
Art im Zeitpunkt des Entſtehens der Steuerſchuld zwar nicht mehr
leben, aber im Weltkriege gefallen oder in der Zeit bis zum 31. Dezbr.
1922 infolge einer Kriegsverwundung oder Kriegsdienſtbeſchädigung
ver=
ſtorben ſind und der Erwerb des Ehegatten 100 000 Reichsmark nicht
überſteigt. Hausrat einſchließlich Wäſche und Kleidungsſtücke bleibt
ſteuerfrei, ſofern er der Perſon des Ehegatten (und den übrigen
Per=
ſonen der Steuerklaſſe I und II) anfällt.
W. M. Das Reichsgeſetz über Leiſtungen in der Invaliden= und
Angeſtelltenverſicherung vom 29. März 1928 beſagt in Artikel 5: „Die
vor dem 1. April 1928 feſtgeſtellten und am 1. Juli 1928 noch laufenden
Renten der Angeſtelltenverſicherung erhalten den Steigerungsbetrag mit
Wirkung vom 1. Juli 1528, ſofern der Monatsbetrag der Erhöhung
mindeſtens 1 Reichsmark beträgt. Nach Art. 2 wird für Beiträge aus
der Zeit vom 1. Januar 1913 bis zum 31. Juli 1921 ein
Steigerungs=
betrag gewährt; er beträgt für jeden Beitrag in der Gehaltsklaſſe 4.
0,50 RM., in Klaſſe B 0,75 RM., in C 1 RM., in D 1,25 RM., in E
2 RM., in P 2,50 RM., in G 3 RM., in H 4 RM., in 1 5 RM.
Die Höhe der neuen Rente iſt den Berechtigten mitzuteilen. Ein
Rechts=
mittel findet nicht ſtatt. Der Zeitpunkt des Inkrafttretens dieſes
Ge=
ſetzes wird durch ein beſonderes Gefetz beſtimmt. Die vor dem 1. April
1928 feſtgeſtellten und am 1. Juli 1928 noch laufenden Renten erhalten
den erhöhten Kinderzuſchuß nach dieſem Geſetze mit Wirkung vom 1. 7.
1928. Auch die Höhe dieſes Zuſchuſſes iſt den Berechtigten mitzuteilen.
Ein Rechtsmittel findet nicht ſtatt.
Sammlungen von Hausinſchriften geben die Schriften: Alex. v.
Pad=
berg, Hausſprüche und Inſchriften in Deutſchland, Oeſterreich und in
der Schweiz, 2. Auflage, Paderborn 1898. — Deutſche Inſchriften an
Haus und Gerät. 2. Auflage. Berlin 1875. Weitere Literatur iſt in
Band 8 der 6. Auflage von Meyer3 Konverſationslexikon S. 898
ver=
zeichnet.
Tageskalender für Dienstag, den 17. April 1928.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, Anfang 19½ Uhr Ende
22½ Uhr, A. 16: „Violanta” hierauf „Gianni Schicchi”. — Kleines
Haus, 16½ Uhr: Film „Die Jungfernreiſe der Kap Arcona” —
An=
fang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr, F 10 (Volksbühme): „Frau Warrens
Gewerbe”. — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte:
Schloß=
kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Taunusburg, Weinhaus
Maxim. — Kinovorſtellungen: Helia, Union=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 18. April 1928.
Eichenſtammholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, in
Darm=
ſtadt, Wirtſchaft „Heilig Kreuz”, Dieburger Straße 25.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwari”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuhle: Drud
und Verlag: C. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 15. April. Strompreisherabſetzung.
Freudig überraſcht war die hieſige Einwohnerſchaft, als mit dem 1. d.
Mts, der Strompreis herabgeſetzt wurde. Der Preis für die
Kilowatt=
ſtunde beträgt jetzt 40 Pfg. — Der hieſige gemeinnützige
Bau=
verein vergibt die ſchlüſſelbertige Lieferung zweier Wohnhäuſer mit
Nebengebäuden. Unterlagen und Bedingungen ſind durch den
Geſchäfts=
führer erhältlich und Angebote bis zum 24. d. Mts. einzureichen. Freie
Wahl unter den Bewerbern bleibt vorbehalten. — Der hieſige
Po=
ſaunenchor, einer der älteſten Heſſens, begeht am 23. und 24. Juni
d. J. ſein 70jähriges Jubelfeſt. Der Tag foll an Feſtgeiſt und Feſtfreude
alle Sſeitherige bei weitem übertreffen. Mit dieſer Veranſtaltung wird
das Verbandsfeſt der Starkenburger Poſaunenchöre verbunden werden.
Die Vorbereitungen ſind bereits in vollem Gange und haben ſchon eine
große Anzahl auswärtiger Bläſerchöre ihre Teilnahme zugeſagt. — Der
vom hieſigen Jüglingsverein veranſtaltete
Konfirmanden=
abend erfreute ſich eines recht guten Beſuchs und fand beſonders das
Spiel „Gudrun” lebhaften Beifall. Für kommenden Sonntag iſt eine
nſtaltung für die Mädchen in Ausſicht genommen.
Aa. Eberſtadt, 16. April. Turngeſellſchaft. Die
Turngeſell=
ſchaft e. V. hatte am Sonntag zu dem in Brounshardt ſtattgefundenen
Waldlauf des Main=Rodgau=Tumverbandes zwei Läuferwannſchaften
entſandt. Die 1. Mannſchaft konnte in der A=Klaſſe den 3. Preis
errin=
gen, während die 2. Mannſchaft in der Jugendklaſſe den 4. Platz
be=
legen konnte. — Vorverlegung des Frankenſtein=
Berg=
turnfeſtes. Das diesjährige Bergturnfeſt auf dem Frankenſtein
ſollte urſprünglich am 20. Mai ſtattfinden. Mit Rückſicht auf die
Reichs=
tagswahlen hat jedoch ein im „Rummelbräu” in Darmſtadt tagender
Ausſchuß des Main=Rodgaues beſchloſſen, das Bergfeſt auf den 13. Mai
zu verlegen. Zum erſten Male werden in dieſem Jahre auch
Turnerin=
nem an den Wettkämpfen teilnehmen. — Beerdigung. Unter großer
Beteiligung wurde am Sonntag nachmittag der langjährige Werkmeiſter
der Firma Merck=Darmſtadt, Wilhelm Klingelmeyer, zu Grabe getragen.
Die Leichenrede hielt Pfarrer Paul. Kränze wurden u. a. vom
Werk=
meiſterverband, der Beamtenſchaft und Arbeiterſchaft ſolvie von der Fa.
Merck ſelbſt niedergelegt.
4a. Pfungſtadt, 15. April. Verhaftung eines
Schwind=
lerpaares. Zur Erlangung von Rauchwaren hatten ſich zwei junge
Burſchen von hier einen Geſonderen Trick ausgedacht. Der eine von
ihnen rief einen hieſigen Zigarrenfabrikanten von Eherſtadt aus
tele=
phoniſch an. Dabei gab er ſich als einen bekannten Gaſtwirt Eberſtadts
aus. Er fragte den Zigarrenfabrikanten, ob er ihm mehrere hundert
Zigarren liefern könne, die er durch jemand anders abholen laſſe. Die
Zigarrenfabrik in Pfungſtadt traute aber der telephoniſchen Beſtellung
nicht und machte der Polizei Mitteilung. Es gelang, die beiden jungen
Leute feſtzunehmen. Ein ähnliches Schwindelmanöver war von den
jungen Leuten ein paar Tage vorher bei einer anderen Firma verſucht
worden.
Aa. Pfungſtadt, 16. April. Verſteigerungserlös. Bei der
Brennholzverſteigerung, die Mitte vergangene: Woche hier ſtattfand,
wurden ungefähr 4700 RM. gelöſt. Für Sheitholz wurden zwiſchen
9 NM. und 14 RM. und für Knüppelholz zwiſchen 6 und 10 RM.
be=
zahlt. — Wie die Bürgermeiſterei bekannt gibt, iſt die
Brennholzver=
ſreigerung vom 12. April genehmigt worden. Die Abfuhrſcheine können
bereits auf dem Rathaus gegen Bürgſchaft oder Barzahlung in Empfang
genommen werden. — Säuglingsfürſorge. Die näcſſte
Be=
ratungsſtunde für Mutter= und Säuglingsfürſorge findet am Dienstag,
den 17. April, nachmittags 2½ Uhr, in der Handwerkerſchule ſtatt. —
Der Ziegenzuchtverein Pfungſtadt hält ſeine diesjährige
Hauptverſammlung am kommenden Samsrag, den 28. April, ab. Die
Veranſtaltung finbet im Gaſthaus „Gambrinus” (A. Koch 9.) ſtatt. —
Konfirmation. Nunmehr haben auch in Pfungſtadt die
Konfir=
mationsfeiern ihr Ende genommen. Am Sonntag fand nämlich die
Konfirmation der Konfirmanden des Südweſtbezirkes ſtatt. Die Zahl
der diesjährigen Konfirmanden betrug 61 und diejenige der Mädchen 81.
— Vortrag. Innerhalb eines Vortragsabends des evangeliſchen
Männervereins ſpricht am Freitag abend (20. April) Lehrer
Eiden=
müller über Haydns Schöpfung.
4a. Hahn bei Pfungſtadt, 16. April, Konfirmation. Pfarrer
Dr. Dreſcher aus Eſchollbrücken nahm am Sonntag nach Oſtern die
Konfirmation der hieſigen Kinder vor. Insgeſamt wurden am Sonntag
26 Kinder, darunter 14 Mädchen, konfirmiert. Die kirchlichem
Amts=
handlungen liegen in dieſer Woche überhaupt bei Pfarrer Dr. Dreſcher=
Eſchollbrücken.
G. Ober=Ramſtadt, 17. April. Das neue Schuljahr 1928/29
beginnt am Montag, den 23. April 1928. Die Aufnachme der
ſchulpflich=
tigen Kinder findet an dieſem Tage von vormittags 9 Uhr ab im
Schul=
hauſe Darmſtädter Straße 66 ſtatt. Vorzuſtellen ſind Knaben und
Mäd=
chen, die in der Zeit vom 1. Oktober 1921 bis 30. September 1922
ge=
boren ſind. Impfſcheine ſind dabei vorzulegen. Die Ammeldung der
Knaben beginnt um 9 Uhr, die Mädchen können eine Stunde ſpäter
zur Aufwahme erſcheinen. Die Aufnahme der
Fortbildungs=
ſchulpflichtigen findet am gleichen Tage, nachmittags 1 Uhr, ſtatt.
Die Knaben haben ſich in der Gewerbeſchule, die Mädchen im neuen
Schulhauſe (Srhießbergſchule) zu melden.
Wiebelsbach, 16. April. Am Freitag fand im Gaſthaus „Zum
goldnen Stern” dahier die Schlußfeier des Wanderhaushaltungskurſes
ſtatt, der gemeinſam von dem Kreisſchulamt Dieburg und dem
Land=
wirtſchaftsamt Groß=Umſtadt abgehalten wurde. Ein von den
Schü=
lerinnen vorgetragenes Lied eröffnete die Veranſtaltung. Nach einem
Begrüßungsprolog der Schülerin Käthchen Amend fand Herr
Kreis=
ſchulrat Jäger=Dieburg herzliche Worte der Begrüßung der zahlreich
Erſchienenen, und erteilte der Lehrerin, Fräulein Niebel, das Wort
zur Prüfung der abgehenden Schülerinnen. Fräulein Niebel hatte aus
dem umfangreichen Unterrichtsgebiet als Prüfungsthema vorgeſehen:
„Die Aufgaben der Hausfrau im Hinblick auf Ernährung, Wohnung
und Kleidung‟. Die gewandte Sicherheit und große Schlagfertigkeit,
mit der die Prüflinge auf alle geſtellten Fragen zu antworten wußten,
fand allgemeinen Beifall der Zuhörer. Herr Kreisſchulrat Jäger=
Die=
burg kannte die Leiſtungen der Schülerinnen lobend an und dankte der
Lehrerin für ihre erfolgreiche Tätigkeit, der es gelungen war, in der
kurzen Zeit von 6 Wochen ein ſo großes Wiſſen und Können den
Schü=
lerinnen zur übermitteln. An die mündliche Prüfung ſchloß ſich die
Prüfung durch da3 Auge an. Auf großen Tiſchen waren ſämtliche
Haus=
arbeiten, Kleider, Kiſſen, Wäſcheſtücke, gebügelte Kragen uſw., die im
Kurſus angefertigt bzw. erarbeitet wurden, ausgeſtellt, daneben ſah man
Kuchen, Torte und Gebäck von der einfachſten bis zur koſtbarſten
Aus=
führung. Der 3. Abſchnitt der Prüfung wurde bei einer guten Taſſe
Kaffee durh die Zunge vorgenommen, in dem Proben von Kuchen,
Torten und allerlei Gebäck gekoſtet wurden. Durch die Prüfung mußte
man den Eindruck gewinnen, daß die Schülerinnen zu großer
Selbſtän=
digkeit erzogen wurden und daß ſie ſpäterhin befähigt ſein werden,
ohne fremde Hilfe dem eigenen Haushalte vorzuſtehen. Zur
Verſchöne=
rung der Feier trugen noch einige von den Schülerinnen, Käthchen
Napp, Babette Gunſt und Elſe Hild, gut vorgetragene Gedichte bei.
Herr Landwrtſchaftsrat Strack ſprach für das Landwirtſchaftsamt
Groß=Umſtadt. Er führte aus, daß heute die Frau im
landwirtſchaft=
lichen Betrieb die Hauptſtütze des Betriebsleiters darſtelle, und daß ſie
kieſe ihre Aufgabe viel beſſer erfüllen kann, wenn ſie hierzu auch
land=
wirtſchafflich vorgebildet ſei Aus dieſem Grunde wurden ſeinerzeit
die Haushaltungskurſe eingerichtet und hierbei landwirtſchaftliche
Vor=
tröge verſchiedene: Art gehalten. Für den Kreisausſchuß ſprach Herr
Bürgermeiſter Krasp=Sickenhofen. Herr Bürgermeiſter Hild=
Wiebels=
boch dankte dem Kreisſchulamt und dem Landwirtſchaftsamt, daß es
durch ihre Hilfe gelungen ſei, einen Kurſus in Wiebelsbach abzuhalten;
er ſprach die Bitte aus, daß in einigen Jahren der Kurs wiederholt
werden möchte. Aus allem ſieht man, daß die Haushaltungskurſe ſich
immer größerer Beliebtheit bei der Bevölkerung erfreuen, und es iſt zu
wünſchen, daß durch das Zuſammenarbeiten vom Kreisſchulamt
Die=
burg und Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt auch in Zukunft weitere
Kurſe abgehalten werden können zum allgemeinen Nutzen und Frommen
der Landbevölkerung.
sind mit bestem Fleischestrakt und feinen Gemüseauszügen hergestellt.
Man achte beim Einkauf auf den Namen MAGGl und die gelb -rote Packung.
Seite 7
Nummer 107
Dienstag, den 17. April 1928
Liedertag in Pfungſtadt.
20jähriges Zubiläum des Geſangvereins „Harmonie‟.
4a. Der Geſangverein „Harmonie” Pfungſtadt feierte am Samstag
und Sonntag ſein 70jähriges Vereinsjubiläum. Man muß es dem
Verein hoch anrechnen, daß er dieſes an ſich ſeltene Jubiläum in einer
der Zeit entſprechenden, einfachen, aber doch würdigen Weiſe, ohne
größere, laure äußere Aufmachung, abgehalten hat. Ein Feſtkommers,
ein Liedertag und ein Feſtball genügten vollſtändig, um das Jubiläum
feſtlich zu begehen.
Am Samstag abend fand im Saale des Vereinslokals V. Koch der
gut verlaufene
Feſtkommers
ſtatt, der in erſter Linie für die Mitglieder gedacht war und bei Muſik
und Geſung in gemütlicher Weiſe vor ſich ging. Vereinsvorſitzender iſt
gegenwärtig. A. Sinner, Chorleiter Lehrer Julius Hofmann.
Aus dem Kommers iſt beſonders hervorzuheben, daß eine Reihe von
Mitgliedern wegen langjähriger Vereinszugehörigkeit zu
Ehrenmit=
gliedern ernannt worden. Es ſind dies die Mitglieder Valentin
Arnold, Valentin Gandenberger, Valentin Koch, Peter Koch, Juſtus
Klöppinger, Adam Sinner und Philipp Wenz. Die Genannten wurden
Lurch Ehreaurkunden ausgezeichnet, die ihre Ernennung als
Ehren=
mitglieder beſtätigt.
Am Hauptfeſttag (15. April) fand nachmittag3 um ½3 Uhr ebenfalls
im Saale des Vereinslokals ein
Liedertag mit Kritik
ſtatt. Insgeſamt nahmen daran 12 Vereine aus Pfungſtadt und der
Umgegend teil. Neben den Ortsvereinen waren in der Hauptſache
Vereine des Gaues Dawnſtadt=Land des Heſſiſchen Sängerbundes
er=
ſchienen. Wenn es für den Heſſiſchen Sängerbund auh keine offizielle
Veranſtaltung war, ſo hatten ſich doch zahlreiche amtliche Vertreter des
Heſſiſchen Sängerbundes eingefunden. Der Vereinsvorſitzende A.
Sin=
ner konnte daher zur Eröffnung des Liedertages in Sonderheit Heurn
Bundesſchatzmeiſter Bitter=Darmſtadt, Herrn Gg. F. Roth=
Darm=
ſiadt (Bundesgeſchäftsführer), Herrn Gauvorſitzenden Steuernagel=
Nieder=Ramſtadt und Herrn Gauchormeiſter P. Vetter=Pfungſtadt
willkommen heißen. Außerdem hieß er den Drtsvorſtand mit Herrn
Bürgermeiſter Schwinn an der Spitze willkommen.
Eingeleitet wurde der Liedertag mit einer ſehr ſinnreichen
Ehrung der gefallenen Sänger.
Nach einem Chorvortrag des feſtgebenden Vereins hielt Dirigent,
Lehrer Julius Hofmann, eine kurze Gedähtnisanſprache, ausgehend von
dem Worte: „Wohl dem Volke, das ſeine Toten ehrt!” Insgeſamt hat
die „Harmonie” Pfungſtadt ſieben Sänger im Weltkrieg verloren.
Während ſich zu ſtillem Gedenken die Anweſenden von ihren Plätzen
erhoben, intonierte die Kapelle des Muſikvereins Pfungſtadt „Ich hatt”
einen Kameraden
Der Mozartſche Chor „Weihe des Gefanges” leitete dann zu dem
eigentlichen Liedertag über Vorerſt gab aber Dirigent, Lehrer
Hof=
mann, noch einen kurzen Rückblick auf die
Geſchichte des Vereins.
Dabei erfuhr man u. a: Die Harmonie” wurde im Jahre 1858
am 14. April in der Wirtſchaft der Braueeri Hildebrand in der
Eber=
ſtödter Straße gegründet. Der erſt: Dirigent des Vereins war Lehrer
Krumb. Dus erſte Lied, das der junge Verein einlernte, ſoll „Aennchen
tun Thauan” geweſen ſein. Der zweite Dirigent des Vereins war
Oberlehrer Hahn. Auf ihn folgten als Dirigenten Lehrer Hechler, dann
wieder Oberlehrer Hahn, Lehrer Thomas und Zinnkann. Am Rathaus
wurde die erſte Fahne geweiht. Das erſte Vereinsfeſt wurde 1862 im
Walde abgehalten. Im Jahre 1871 ſang der Verein den aus dem Kriege
zurückkehrenden Truppen am Ortseingang einen Begrüßungschor. Im
Jahre 1873 nahm der Verein an dem erſten Bundesfeſt in Gernsheim
teil, an dem 600 Sänger mitgewirk” haben ſollen. Die „Harmonie‟
zählte damals 70 aktive Mitglieder. 1888 wurde im Walde das 30jähr.
Stiftungsfeſt gefeiert. Als Dirigenten ſind in dieſen Jahren Wilhelm
Heil, Shmitt und Rektor Klamm zu nennen. Letzterer dirigierte den
Verein bis 1898. Sein Nachfolger war Lehrer Hofmann. Präſident
war damal3 A. Crößmann, der ſpäter Ehrenvorſitzender wurde.
Hof=
mann wurde ſpäter Ehrendirigent; beim 50. Stiftungsfeſt wurde Rektor
Neff zum Ehrenbirigenten ernannt. Damals leitete Lehrer Roth=Eich
den Chor. 1908 führte P. Vetter den Dirigentenſtab. Seit 1922 iſt
Lehrer Julius Hofmann Dirigent. Der Verein gehört dem Heſſiſchen
Sängerbund an.
Im Namen des Heſſiſchen Sängerbundes ergriff der Gauvorſitzende
von Darmſtadt=Land, Steuernagel=Nieder=Ramſtadt, das Wort.
Er beglückwünſchte den Verein zu ſeinen ſieben Jahrzehnten treuer
Ar=
beit für das deutſche Lied, ging auf die Ziele und Zwecke des Heſſiſchen
Sängerbundes ein und wünſchte guten Verlauf des Liedertages.
An dem eigentlichen Liedertage beteiligten ſich die Geſangvereine
Frohſinn” Nieder=Beerbach, „Sängervereinigung” Pfungſtadt, „
Sänger=
luſt” Biebesheim a. Rh., „Liederkranz” Pfungſtadt, „Eintracht Eich”,
Männerquartett” Pfungſtadt, „Germania”, Eberſtadt, Singmannſchaft
des Turnvereins Pfungſtadt, „Germania” Crumſtadt,
Männergeſang=
verein „Sängerluſt” Hahn, Geſangsabteilung des Fußballvereins „
Ger=
mania” Eſchollbrücken und „Sängerluſt” Pfungſtadt. Als bekannte
Diri=
genten ſah man u. a. die Chörmeiſter Ehrenchormeiſter P. Vetter=
Pfungſtadt, Ehrenchormeiſter Guſtav Adam=Darmſtadt, Metzner=
Darm=
ſtadt, W. Etzold=Darmſtadt und Muſikdirektor A. Simmermacher=
Darm=
ſtadt. Jeder Verein ſang zwei Lieder von denen eins größtenteils ein
Volkslied war. In Anbetracht deſſen, daß es ſich um lauter Landvereine
handelte, waren ſehr ſchöne Leiſtungen zu verzeihnen. Bei manchem
kleineren Verein fehlte es leider viel an dem nötigen Notenmaterial.
Als Kritiker waltete Komponiſt A. Neff ſeines Amtes, der den
Vereinen die Kritik demnähſt zuſtellen wird. Um dieſer Kritik nicht
vorzugreifen, müſſen wir uns. verſagen, näher auf die dargebotenen
Chöre einzugehen. Zu Gehör kamen Chöre von Silcher, Mozart,
Son=
net, Podbertsky, André, Neumann uſw.
Der Muſikverein Pfungſtadt unter Leitung von Kapellmeiſter Lutz
umrahmte die Chöre, durch Konzertvorträge des Blasorcheſters. Mit
großem Beifall wurde der Marſch „Darmſtadtia” des greiſen
Kompo=
niſten Neff aufgenommen.
Ein Feſ=ball am Sonntag abend beſchloß die
Jubiläumsfeierlich=
keiten.
L. Michelſtadt, 16. April. Der Stenographenkranz
Ga=
belsberger hatte ſeine Mitglieder zuu einer Verſcmmlung
einge=
laden, die über die Einzelheiten ſowie das Programm des am 5. und
6. Mai ds. Js. abzuhaltenden Bezirkstages des Bezirks Darmſtadt
Gabelsbergerſcher Stenographen Beſchluß faßte. Der 5. Mai iſt der
Bezirksvertreterverſammlung vorbehalten, die um 8½ Uhr abends im
Hotel „Altdeutſcher Hof” ſtattfindet und über die Tätigkeit des Bezirks
und der einzelnen Vereine Aufſchluß geben wird. Nach Empfang der
Gäſte und Einweiſung in die zur Verfügung geſtelltem Quartiere wird
eine Führung derſelben durch die Stadt zwecks Beſichtigung der
Sehens=
würdigkeiten erfolgen. Am Sonntag, den 6. Mwi, werden die
Teilneh=
mer am Bezirkswettſchreiben, die auf 300—400 Wettſchreiber geſchätzt
werden, mit Muſik am Bahwhof empfangen und nach dem
Wettſchreib=
ſälen in der Stadtſchuule geleitet werden. Die Beſucher des Bezirkstages
treffen ſich nachmittags 1½ Uhr auf dem Marktplatz, um in geſchloſſenem
Zuge durch die Stadt nach dem Stadion zu marſchieren, woſelbſt der
Vorſitzende des Feſtausſchuſſes, Herr Landtagsabgeordnete Ritzel, die
Feſtanſprache halten wird. Während der Wertung der
Wettſchreibarbei=
ten iſt im Städt. Saalbau Konzert und Tanz, dem ſich etwa um 6 Uhr
die Verkündigung des Ergebniſſes fowie die Preisverteilung anſchließen
wird. Den Abſchluß des Bezirkstages wird ein Feſtball bilden. —
Er=
nennung. Die infolge Erreichung der Dienſtaltersgrenze des Herrn
Geh. Finanzrats Dr. Gärtner freigewordene Stelle, eines Vorſtehers
beim Finanzamt Michelſtadt wurde Herrn Regierungsrat Schmerer,
bis=
her beim Finanzamt Fürth i. Odw., übertragen.
m. Güttersbach i. O., 16. April. Sühne. Letzten Herbſt verübten
eine Anzahl auswärtiger junger Leute groben Unfug, wobei auch
Miß=
handlung hieſiger Einwohner vorkam. Schon im Februar war die erſte
Verhandlung vor dem Amtsgericht in Beerfelden, verfloſſenen Mittwoch
tagte in derſelben Sache das Bezirksſchöffengericht Darmſtadt, das den
Fall in vierſtündiger Verhandlung und darauffolgender 34ſtündiger
Be=
ratung folgenderart erledigte: Der Hauptangeklagte Hofmamn erhielt
wegen gefährlicher Körperverletzung und Nötigungsverſuch 5 Monate
Gefängnis, auch hat er dem damals Verletzten, Heilmann eine Buße
von 300 RM. zu zahlen, der Angeklagte Bauer erhielt wegen Bedrohung
eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten. Ein Jugendlicher ging ohne
Strafe aus, doch kann das Vormundſchaftsgericht Erziehungsmaßregeln
gegen denſelben anordnen. Die übrigen Angeklagten wurden
freigeſpro=
chen. Es iſt zu begrüßen, daß gegen ſolches Unweſen energiſch
vorge=
gangen wird.
m. Beerfelden, 16. April. Verſchiedenes. Kommenden
Mitt=
woch abend konzertiert in der hieſigen Kirche das bekannte Hornquartett
Kalbhenn, beſtehend aus dem Vater und vier Söhnem. Gewiß lockt der
in Ausſicht ſtehende Kunſtgenuß zahlreiche Hörer am; der Reinertrag des
Konzerts fließt zur Hälfte dem Krüppelheim in Nieder=Ramſtadt zu, zur
anderen Hälfte fließt er ortskirchlichen Zwechem zu. — Geſterm hielt die
hieſige Volksbank im Hotel zur Traube ihre diesjährige ordentliche
Generalverſammlung ab, gelegentlich derſelben erfolgte auuch die
Aus=
gabe der Geſchäftsberichte.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 16. April. Schweinepreiſe. Die
Preiſe für fette Schweine ſind zurzeit richtig „auf dem Hund”, denn
für das Pfund Lebendgewicht werden 50 Pfg. und noch weniger,
verein=
zelt bis 47 Pfg. bezahlt. Das iſt im Intereſſe der Verkäufer recht
be=
dauerlich, und meint man, nun kann der Konſument in Fleiſch und Wurſt
ſchwelgen zum Friedenspreis. Doch diefe Hoffnung trügt, dem die
Ver=
kaufspreiſe ſind nicht entſprechend niedrig. Jetzt glaubt man, der
Metz=
ger mache ein Bombengeſchäft, doch auch damit iſt nichts. Auf dem Lande
gibt es zahlreiche Privatzſchlachtungen, und wenn die fetten Schweine ſo
billig ſind wie eben, werdem die Privatſchlachtungen noch zahlreicher.
So kann wohl der Metzger billig eint ufen, jedoch iſt ſein Umſatz
ähn=
lich auf dem Hund wie die Schweinepreiſe. Im Vorteil iſt nur, wer
ſelbſt ſchlachtet, wer dies nicht alljährlich macht, entſchließt ſich jetzt ſchwer
dazu, da die vorgeſchrittene Jahreszeit Bedenken bringt.
Bn. Hirſchhorn, 16. April. Weißer Sonntag. Wie alljährlich
wurden am Weißen Sonntag die Erſtkommunikanten von der katholiſchen
Kirchenmuſik der Kloſterkirche abgeholt und in feierlicher Weiſe nach der
katholiſchen Stadtkirche geleitet, woſelbſt Herr Stadtpfarrer Walter
ernſte Worte an die Kinder ſprach. Während der Kirche und Kommunion
wechſelten die Kirchenmuſik und die Geſangsabteilung der katholiſchen
Jungfrauenkongregation durch Vorträge von Muſikſtücken und Lieder
einander ab. Es gingen in dieſem Jahre 16 katholiſche Knaben und 7
katholiſche Mädchen zur Kommuion. In der evangeliſchen
Kirchen=
gemeinde konnten 3 Knaben aus Hirſchhorn, 2 aus Langenthal und 3
Mädchen aus Hirſchhorn und 1 aus Langenthal konfirmiert werden.
— Hirſchhorn, 16. April. Waſſerſtand des Neckars am
15. April 1,24 Meter, am 16. April 1,38 Meter.
Bz. Oberflockenbach, 16. April. Bei einem Gewitter, das in hieſiger
Gegend niederging, ſchlug der Blitz hier in ein Gehöft ein. In wenigen
Augenblicken ſtand die Scheune in hellen Flammen und brannte
voll=
ſtändig nieder. Auch das Wohnhaus, auf welches das Feuer übergriff.
wurde größtenteils vernichtet. Eigentümlicherweiſe war bei dem
Ge=
witter nur ein Blitzſtrahl und ein Donnerſchlag zu bemerken.
H. Von der Bergſtraße, 15. April. Geſtorben. Iu der Klinik
zu Heidelberg iſt die 18 Jahre alte Tochter des Wirts Schmidt aus
Bens=
heim, die bei einer Autofahrt am Oſtermontag ummittelbar vor
Heppen=
heim verunglückte, an dem erlittenem ſchweren Schädelbruch geſtorben. —
Die Schwalben ſind nun auch aus dem warmen Süden
zurückge=
kehrt umnd haben mit dem Herrichten ihrer Neſter an den Dachgiebeln
und in den Ställen begonnen. Die munteren flinken Tierchen ſind wegen
der Vertilgumg von zahlloſem Ungeziefer bekannt und darum zu ſchüitzen.
wirin
WTABLETTEN
Adie undberkroffenen.
W Schmerzstiller!
in ailen Apothcken erhäflich. IV.6295
Bh. Beusheim, 16. April. Der Hefſiſche
Verkehrsver=
ban
eine nach Bensheim einberufene Vorſtandsſitzung ab,
in ſich vörnehmlich mit der Frage der Beteiligung des
Ver=
wol
wol=
bandes an der gemeinſamen Werbearbeit für die beſetzten Gebiete
be=
ſchäftigte. In dem neugegründeten „Arbeitsausſchuß der
Verkehrsver=
bände”, der eine einheitliche, großzügige Propagandatätgkeit der
Ver=
bände bezweckt, wurden der Verbandsvorſitzende, Kaurfmann Theodor
Stemmer=Darmſtadt, der ſtellvertretende Vorſitzende Dr. Roeſener=
Darm=
ſtadt, Syndibus der Handelskammer, und Freiherr Ludwig Heyl zu
Herrnsheim=Worms ſowie Dr. Prichen=Mainz gewählt. Als Vorſitzender
des Verbandes der Stadt= und Landkreiſe, in den beſetzten Gebieten
Heſſens gehört Oberbürgermeiſter Dr. Külb=Mainz dem Arbeitsausſchuß
ebenfalls an. Zwecks nachdrücklicher Vertretung der heſſiſchem Intereſſen
im Arbeitscusſchuß und zur Vorbereitung der Sitzungen werden
Son=
derbeſprechungen im Kreiſe des Vorſtandes und der Verbandsmitglieder
abgehalten werden. Es ſoll dabei in allen drei Provinzen Heſſens
gleich=
mäßig gearbeitet werden und werden auch alle Veröffentlichungen
gleich=
mäßig geſchehen. Die H= ausgabe eines aktuellen Films, einer
Relief=
karte und des Heſſenkale ders für 1928 iſt beabſichtigt, um das
In=
tereſſe immer weiterer Kreiſe an den gemeinnützigen Beſtrebungen zu
erwecken und zu vertiefen. — Am geſtrigen „Weißem Sonntag” traten
in Bensheim 119 Erſtkommunikanten, 60 Mädchen und 59 Knaben,
erſt=
malig als katholiſche junge Chriſten an den Tiſch des Herrn. Es hatten
ſich zahlreiche Beſucher aus der Umgebung eingefunden, die beſonders
am Nachmittag der feierlichem Prozeſſion, an der die Kommnikanten,
alle ſechs hieſigen katholiſchen Vereine mit ihren Fahnen, die katholiſche
Kirchenmuſik und ſehr viele Gläubige teilnahmen, beiwohnten. Das
Wetter war ſchön, wenn auch kühl; die Straßem hatten feſtlichen
Flag=
genſchmuck angelegt, und bewegte ſich in ihnen ein feſtſonntäglicher
Ver=
kehr. — Am nächſtem Donnerstag finder hierſelbſt im „Deutſchen Haus”
zugunſten bedürftiger Kinder ud im Gedenken am die
kinderfreund=
lichen Beſtrebungen des verſtorbenem Schulrats Bauder ein
Wohltätig=
keitskonzert ſtatt.
Heppenheim a. d. B., 15. April. 40jähriges
Amtsjubä=
läum bei der Deutſchen Reichspoſt. Herr Obewoſtſekretär
Joſef Rettig vom hieſigen Poſtamr, dem er ſeit dem Jahre 1900
ange=
hört, blickt heute auf eine 40jährige Geſamtdienſtzeit im Dienſte der
Reichspoſt= und Telegraphenverwaltung zurück. Er hat es während
dieſer langen Wirkungszeit verſtanden, ſich die hohe Wertſchätzung ſeiner
vorgeſetzten Behörde wie auch die Zuneigung ſeiner Mitarbeiter im
reichem Maße zu ervingen. Es ſind ihm daher auch äußere Ehrungen
an ſeinem Jubiläumstage nicht berſagt geblieben. Der Vorſteher des
Poſtamts, Herr Oberpoſtmeiſter Glenz, hat ihm heute in Würdigung
ſeiner Werdienſte in einer vor dem verſammelten Perſonal gehaltenen
Anſprache ein perſönliches Anerkennungs= und Glüchwunſchſchreiben des
Herrn Reichspräſidenten als Dank für die dem Reiche geleiſteten treuen
Dienſte überreicht und ihm die Glückwünſche des Reichspoſtminiſteriums
und der Oberpoſtdirektion ausgeſprochen. Im Namen ſeiner Kollegen
und Mitarbeiter wurde ihm dabei ein prachtvolles Geſchenk übergeben
und ihm die beſten Wünſche für ſein weiteres Wirken und ſeine fernere
Zukunft zum Ausdruck gebracht.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 16. April. Verſammlung.
Am Mittwoch, den 18. ds. Mts., nachm. 1 Uhr, findet bei Gaſtwirt
Menges in Weinheim, am Bahnhof, die diesjährige ordentliche
Früh=
jahrsverſammlung des Hebammenvereins, für den Kreis Heppenheim
ſtatt, und zwar unter dem Vorſitz des Kreisarztes Dr. Heid aus
Heppen=
heim.
— Gernsheim, 16. April. Waſſerſtand des Rheins am
15. April 0,B Meter, am 16. April 0,94 Meter.
z. Groß=Gerau, 16. April. Sein 40jähriges
Dienſtjnbi=
läum feierte am Freitag Poſtinſpektor Bechthold, der ſich
dienſt=
lich und außerdienſtlich großer Beliebtheit erfreut. Er war am
hieſi=
gen Poſtamt 24 Jahre tätig und außerdem langjähriges
Vorſtandsmit=
glied im Krieger= und Militärverein.
z. Nauheim, 16. April. Die erſten Spargel in der hieſigen
Sparc lplantage wurden jetzt in kleinen Mengen geſtochen.
Rüſſelsheim, 16. April. Die Arbeiten an der neuen
Main=
brücke ſchreiten rüſtig vorwärts. Die Pfeiler ſind jetzt mit einem
Rüſt=
belag verſehen, worauf die neue Brücke von der MAN aufmontiert wird.
z. Biſchofsheim, 16. April. Zuſammenſtoß. Am Hof Schönau
kam es zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Lieferwagen zu einem
erheblichen Zuſammenſtoß, wobei das Motorrad vollſtändig zertrümmert
und der Fahrer verletzt wurde. Der Lieferwagen nahm Motorrad und
Fahrer mit nach Mainz.
By. Egelsbach, 16. April. Vereidigung des
Bürger=
meiſters. Herr Bürrgermeiſter Anthes 5. wurde am Dienstag
nach=
mittag von Herrn Kreisrat Dr. Merk auf dem hieſigem Rathaus
ver=
eidigt und damit in ſein Amt eingeführt. Im ſeiner Anſprache gedachte
Herr Kreisrat Dr. Merk noch einmal des verunglückten Bürgermeiſters
Wannemacher und ſprach den Wunſch aus, daß nun nach dem Wahlkampf
wieder Sachlichkeit und Zuſammenarbeit der Parteien eimkehren möge.
Herr Büirgermeiſter Anthes erwiderte, zum Wohle der Geſamtheit ſeine
Geſchäfte zu führen und Bürgermeiſter für alle ſein zu wollen.
Rheinheſſen.
Ad. Nierſtein, 16. April. Beſichtigung. Etwa 120 rheiniſche
Geologen trafen in Autos, von Bodenheim kommend, in Nierſtein ein,
um verſchiedene Weinbergslagen, beſonders die Rehbacher Steig, zu
be=
ſichtigen. Hierauf folgten ſie einer Einladung dortiger Weingutsbeſitzer
zu einer Koſtprobe Nierſteiner Edelgewächſe.
f. Nieder=Olm, 16. April. Frau Eva Wehell geb. Schott in der
Wieſenmühle konnte in voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit ihren
75. Geburtstag begehen. Die Jubilarin iſt treue Leſerin der
„Heſſiſchen Neueſten Nachrichten”. — Die Pariſerſtraße zwiſchen
hier und Klein=Winternheim iſt bis auf weiteres für den Verkehr
jeg=
licher Art geſperrt. Die Umleitung erfolgt über Eſſenheim-Ober=Olm
(—Klein=Winternheim). — Vom Heſſiſchen Staat ſind den
Hagel=
geſchädigten hieſiger Gemeinde 450 Mark überwieſen worden. Es
haben ſich bereits 220 Geſchädigte gemeldet.
f. Stadecken, 16. April. Bei der hier ſtattgefundenen
Bürger=
meiſterwahl entfielen auf Bürgermeiſter Reichert 189 Stimmen,
auf den Beigeordneten Wolf 179 und auf Landwirt Doll 108 Stimmen.
Von 650 Wahlberechtigten haben alſo 476 von dieſem Recht Gebrauch
gemacht. Die Stich vahl zwiſchen Bürgermeiſter und Beigeordneter wird
vorausfichtlich am Sonntag, den 29. April, ſtattfinden.
Oberheſſen.
F. Gonterskirchen, 16. April. Anſcheinend iſt durch Fortwerfen
eines brennenden Streichholzes oder Zigarettenſtummels in einem
hie=
ſigen Geſchäfte ein Brand entſtanden, durch den 3 Kinder in
Lebens=
gefahr gerieten. Durch energiſches Eingreifen der Ortsfeuerwehr
konn=
ten die Kinder gerettet und das Feuer nach einiger Zeit gelöſcht werden.
Der Sachſchaden iſt nicht unbedeutend. Unterſuchung iſt im Gange.
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Darmſtadt, den 16. April 1928.
Roßdörferſtr. 28.
(6878
Die Beerdigung findet Mittwoch,
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Schulkameraden, dem Turnverein,
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Verband, den Angeſtellten ſeiner
Firma und der Firma Wacker & Doerr
ſelbſt, allen denen ſei herzlichſt gedankt.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Weigel für die erfaſſenden und
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den Worte am Grabe.
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Peter Trautmann u. Frau
Eliſabeth, geb. Walter
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Waſchenbach, den 15. April 1928.
Du ſtarbſt im Frühling Deines
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All unſer Hoffen war vergebens,
Du gingſt ſo früh zur Ewigkeit.
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insbeſondere Herrn Pfarrer Vogel
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Nummer 107
Dienstag, den 17. April 1928
Seite 9
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung 4: Am 7. April 1928
hinſicht=
lichder Firma: „Rekord‟,
ErſteDdarm=
ſtädter,
Schuhinſtandſetzungsfabri=
kation Ludwig Sichel, Darmſtadt:
Die Firma iſt erloſchen. Am 10. April
1928 hinſichtlich der Firma: „
Schwarz=
waldhaus” Georg Hallmeyer,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. Am
12. April 1928 hinſichtlich der Firma:
Gandenbergerſche Maſchinenfabrik
Georg Goebel, Darmſtadt: Die
Pro=
kuren des Karl Becker, Peter Berg und
Dr. Wilhelm Köhler ſind erloſchen. Die
Firma iſt erloſchen. — Abteilung B:
Am 11. April 1928 hinſichtlich der Firma:
„Immobilia”,
Kleinwohnungsbau=
geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Darmſtadt: Die
Vertretungsbe=
fugnis des Liquidators iſt beendet und
die Firma erloſchen.
(6842
Darmſtadt, den 14. April 1928.
Amtsgericht I.
In unſer Handelsregiſter, Abteilung 4,
wurde bei der Firma Georg Hottes,
Granit= und Syenitwerke zu Rodau,
heute eingetragen: Geſchäft ſamt Firma
iſt auf Anna Hottes, Geſchäftsführerin
in Rodau, und Wilhelm Hottes,
Bild=
hauer in Rodau, als perſönlich haftende
Geſellſchafter übergegangen. Die offene
Handelsgeſellſchaft hat am 1. Januar
1928 begonnen. Der Geſellſchafter
Wil=
helm Hottes iſt von der Vertretung der möbl. Räume, g. ſep.
Geſellſchaft ausgeſchloſſen. Die Prokura
der Anna Hottes iſt erloſchen. (6848
Reinheim, den 2. April 1928.
Heſſiſches Amtsgericht.
Hich
Stammholz=Verſteigerung
des Heſſ. Forſtamts Mörfelden.
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7957 im, 4. Kl. 62 St. — 53,34 tm,
5. Kl. 43 St. — 48,94 fm, 6. Kl. 22 St.
— 34,66 Im;
Güteklaſſe F:
6. Kl. 5 St. — 7,93 fm;
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Güteklaſſe N:
2. Kl. 5 St. — 1,40 fm, 3. Kl. 7 St. — d. Herrngart, z. verm.
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2b Kl. 2 St. — 1,43 fm, 3a Kl. 7 St. —
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nie loſe.
L2i0
Tie leicht werden die weichen, warmen Kleidchen und Sächelchen
Woer 1Siare Ad ſek ondens ren ſeuntdats gerschen
werden. Zarte Wolllachen vertragen kein Reiben und keine
Wach-
mittel, die ſharfe Subſtanzen enthalten. Dieſe bleiben in den Wollfalen
haften, machen lie rauh und reizen und entzünden die emphndlame Haut
des Kindes. Wieviele Tränen ſind darauf zurückzuführen!
Der Schaum der Lux Seifenflocken iſt mild wie Ballam und macht
Ihres Lieblings Wickel, Jäckchen, Söckchen und Höschen weich und
frich wie Daunen. Das für Wolle ſo Ghädliche Reiben iſt überfüllig,
bloßes Auf- und Niederdrücken genügt, um allen Schmutz zu entfernen.
Milionen von Mürtern, denen frohes Kinderlachen über alles geht,
verwenden zur hygieniſchen und Gonenden Pflege der Kinderwäche
nur Lux Seifenfocken.
Es gibt Keine
fenflocken.
EA
SElFENFLOCKEN
„SÜNUCHT MANNHEIMA
Soebenerschienen:
Adreßbuch
der
Kraftfahrzeugbesitzer
im Volksstaat Hessen.
Im Auftrag des Ministeriums auf Grund amtlichen
Materials herausgegeben.
Nachtrag März 1928.
80 Seiten in Umschlag in 8‟
Preis RM. 4.—.
Der Nachtrag März 1928 ist unentbehrlich für alle Besitzer der
Hauptausgabe Oktober 1927. Er umfaßt rund 5000 Nummern und
Adressen und enthält alle Veränderungen, also alle Neuzulassungen,
Ummeldungen und Streichungen vom September 1927 bis 1. März
1928 und nur diese. Die Kraftfahrzeugbesitzer der größeren Städte
sind mit genauer Adresse (Straße und Hausnummer) aufgeführt.
Im übrigen sind, wie in der Hauptausgabe, die Besitzer von
Per-
sonenkraftwagen, Lastkraftwagen und Krafträdern nach Prorinzen
und Kreisen, Polizeierkennungszeichen und Nummern geordnet;
bei jedem Wagen, resp. Rad, ist Type und PS angegeben.
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Zu haben in jeder Buchhandlung und in der Geschäftsstelle
des „Darmstädter Tagblatt”.
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Dr. dertrud Bäumer, M. d.R.
ſpricht über: Der Kampf um Deutſchlands Wiedererſtarkung
am 18. April, abends 8½0 Uhr, im Konkordia=Saal, Waldſtraße 33
Seite 40
Dienstag, den 17. Aprll 1928
Nummer 107
Reich und Ausland.
Nobiles Nordpol=Flug
Sihweres Snaßendagnangiad mserii.
Die „Italia” geſiartet. — Widrig
Ein Abtei als Ausſiellungshalle
der Preſſa.
Die alte Abtei in Köln=Deutz
liegt innerhalb des Geländes der Internationalen
Preſſe=Ausſtellung Köln 1928 und wird als
Aus=
ſtellungsheim des Katholiſchen Schrifttums
einge=
richtet.
Die Mutter aus Barmherzigkeit vergiftet.
Berlin. Ein Verbrechen, das aus Sohnesliebe
begangen wurde, beſchäftigte dieſer Tage die
Mord=
inſpektion der Berliner Kriminalpolizei. Im Juni
1925 ſtarb nach langer und ſchwever Krankheit eine
Frau N. in der Bergſtraße. Sie war zuerſt in der
Charité behandelt, aber als unheilbar zu ihren
An=
gehörigen entlaſſen worden. Wiederholt äußerte die
Kranke, die ſich über ihren Zuſtand völlig klar war,
den Wunſch, bald von ihren Leiden erlöſt zu werden.
Der damals 23 Jahre alte Sohn, der mit inniger
Liebe an der Mutter hing, hatte in ſeiner Lehrſtelle
bei einem Dentiſten Gelegenheit, ſich ein raſch
wir=
kendes Gift zu verſchaffen. Als eines nachts die
Schmerzen wieder mit großer Gewalt einſetzten,
konnte er die Qualen der Mutter nicht mehr
mitan=
ſehen, holte ihr ein Glas Waſſer und tat das Gift
hinein. Niemand, weder die Angehörigen, noch der
Hausarzt, ahnten damals, daß der Tod nicht als
Folge des unheilbaren Leidens eingetveten war. Erſt
jetzt, drei Jahre ſpäter, tauchten auf dem Umege
über Hausangeſtellte, Reinemachefrauen und
Pfört=
nersfrau Gerüchte auf, die die Mordinſpektion zu einer
Vernehmung des Beſchuldigten veranlaßten. Er gab
rückhaltlos zu, die Leiden der Mutter abgekürzt und
ihr zu einem ſchnellen Tod verholfen zu haben. Seine
Tat hätte ihn aber nie in Ruhe gelaſſen, und vor
einiger Zeit machte er ſchon einen Selbſtmordverſuch,
wurde jedoch gerettet. Da eine Verdunkelungsgefahr
oder ein Fluchtverdacht nicht vorliegen, wurde der
junge Mann vorläufig wieder auf freien Fuß geſetzt.
Die Hausſuchung in der Redaktion.
Berlin. Das Preußiſche Juſtizminiſterium
hat, wie das „B. T.” aus Oldenburg meldet, den
ſei=
nerzeit gemeldeten Verſuch des dortigen
General=
ſtaatsanwalts, durch eine Hausſuchung in der
Re=
daktion der „Oldenburgiſchen Nachrichten” den
Ur=
heber einer gerichtlichen Kritik zu ermitteln, für
ge=
ſetzlich unzuläſſig erklärt.
Schulkreuzer „Berlin” in Kobe eingetroffen.
Tokio. In Kobe iſt der deutſche Schulkreuzer
„Berlin” eingetroffen. Die Mannſchaft wurde von
dem Oberbürgermeiſter und der deutſchen Kolonie
herzlich begrüßt. Die japaniſchen Blätter widmen der
deutſchen Marine lange Artikel. Zu Ehren des
Schul=
kreuzers „Berlin” werden heute Feſtfeierlichkeiten
ver=
anſtaltet, an denen die Vertreter der Stadt,
Indu=
ſtrie und Marine teilnehmen werden. Der
Schul=
kreuzer „Berlin” ſoll am 24. April nach Aomori in
See gehen.
Der neue Präſident
des deutſchen P. E. N.=Clubs.
Thevdor Däubler,
der Dichter des „Nordlichts”, wurde zum
Präſiden=
ten des deutſchen P. E.N.=Clubs gewählt. Der P.E.N.=
Club iſt eine internationale Vereinigung der Dichter,
Kunſtgelehrten und Erzähler (Poetiſts, Eſſayiſts,
Nevelliſts „P. E. N.”) und hat in jedem bedeutenden
Kulturland eine eigene Organiſation. Däubler, der
neue Präſident des deutſchen P.E.N.=Clubs, wurde
1876 in Trieſt geboren und zählt zu den beſten
lyri=
ſchen Dichtern der Gegenwart. Er iſt auch Mitglied
der Akademie.
8 Tote, 90 Verletzte. — Die Urſache des Unglücks.
Berlin, 15. April.
In einer Kurve auf der Heerſtraße, zwiſchen dem
Bahnhof Heerſtraße und dem Bahnhof Stadion,
ſprang, vermutlich infolge Verſagens der
Steue=
rung, ein Straßenbahnwagen mit Anhänger
aus den Schienen und wurde auf die
Straße geworfen. Bei dem Unglück wurden
acht Perſonen getötet und 90 Fahrgäſte ſchwer
und leicht verletzt. Die Unfallſtelle iſt polizeilich
abge=
ſperrt.
Die Todesopfer.
Berlin. Nach den nunmehr abgeſchloſſenen
polizeilichen Feſtſtellungen beträgt die Geſamtzahl der
bei der Straßenbahnkataſtrophe am Stadion
verun=
glückten Perſonen 96. Davon ſind 5 getötet, 31 mehr
oder weniger ſchwer Verletzte befinden ſich im
Kran=
kenhaus, 60 Leichtverletzte konnten nach Anlegung von
Notverbänden wieder entlaſſen werden. Die
Schuld=
frage iſt immer noch nicht geklärt, da der
Straßen=
bahnführer, der einen Nervenſchock erlitten hat, noch
nicht vernehmungsfähig iſt.
Die Schuldfrage.
Zur Ermittlung der Schuldfrage iſt ſofort ſeitens
der Verkehrspolizei und der Aufſichtsbehörde, ebenſo.
wie von der Direktion der
Straßenbahnbetriebs=
geſellſchaft eine umfangreiche Ermittlung in die Wege
geleitet worden. Beamte der Verkehrspolizei ſowie
Sachverſtändige der Straßenbahn begaben ſich
als=
bald nach der Unfallſtelle, um aus der tief in den
Fahrdamm eingeſchnittenen Spnr Schlußfolgerungen
auf die Entſtehungsurſache des Unglücks zu ziehen.
Der Unglückswagen der Linie 58 E bog von der
Rennbahnſtraße, die an dieſer Unglücksſtelle reichlich
abſchüſſig iſt, in die Heerſtraße ein und, da der
Straßenbahnzug infolge der ſtarken Ueberfüllung ein
ſehr großes Eigengewicht hatte und die Kurve
in=
folge des Regens und Schnees ſehr ſchlüpfrig war,
ſprangen erſt der Triebwagen und ſofort auch die
beiden Anhänger, die auf dieſen andrückten, aus den
Schienen. Ob der Beamte etwa eine
unvorſchrifts=
mäßige Geſchwindigkeit gefahren iſt und die Kurve in
einem zu großen Tempo genommen hat, muß die
Vernehmung der Augenzeugen und Leichtverletzten
Fahrgäſte ergeben. Bisher ſprachen aber alle
An=
zeichen dafür, daß der Straßenbahnzug ſich tatſächlich
in der Kurve in einer zu ſchnellen Geſchwindigbeit
befunden hat, alſo eine Schuld des Fahrers vorliegt.
Die bisherige Unterſuchung ergab auch, daß die
Bremſen in Ordnung waren. Die Schwerverletzten
trugen faſt ſämtlich ſtarke Knochenbrüche,
Quet=
ſchungen, Schnittwunden und Hautabſchürfungen
da=
von, während die zahlreichen Leichtverletzten
mei=
ſtens mit Nervenſchocks und Glasſplittern
davon=
kamen. Die Feuerwehr entſandte ſofort unter der
Leitung von Oberbaurat Scheeler und Baurat Meier
die Züge 10 und 8, zu denen ſich die Wehren von
Siemensſtadt und Gruneſvald geſellten. Mit Winden
wurden zunächſt die Wagen des verunglückten
Stra=
ßenbahnzuges gehoben und dann mit Hilfe von
großen Zugſeilen wvieder emporgerichtet. Unter
Auf=
bietung aller Kräfte gelang es ſchließlich, die Wagen
wieder auf die Schienen zu ſtellen. Unter den
Trüm=
mern wurden drei Tode geborgen, die von den
um=
kippenden Wagen zerquetſcht waren und furchtbare
Verletzungen an allen Gliedmaßen davongetragen
hatten.
Die Berliner Straßenbahn=Betriebsgeſellſchaft
er=
klärt, das Unglück am Stadion ſei ihrer Anſicht nach
darauf zurückzuführen, daß der Fahrer auf der
ab=
ſchüſſigen Straße die Gewalt über ſeinen Zug
ver=
loren habe, ſo daß die Wagen infolge der großen
Geſchwindigkeit an der Kurve aus den Schienen
ſprangen. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung habe
ergeben, daß die Triebwagenbremſe gewirkt hat. Der
Fahrer habe inſofern gegen ſeine Dienſtvorſchriften
verſtoßen, als er nicht ſofort durch Notſignal die
Schaffner veranlaßte, die Handbremſen der Wagen
anzuziehen. Er müſſe die Geiſtesgegenwart völlig
verloren haben. Der Fahrer ſei ſeit 18 Jahren im
Dienſt und habe als vollkommen zuverläſſig gegolten.
Während die Straßenbahn die Zahl der Toten
eben=
falls mit vier angibt, beziffert ſie die Verletzten,
ge=
genüber anderen Meldungen, nur mit 40.
Schiffskataſirophe im Südpolgebiet.
Das verunglückte engliſche Frachtſchiff „Kildalkey”.
Im ſüdlichen Eismeergebiet hat der Dampfer „Lozere‟ S. O. S.=Rufe (Save our souls, Rettet
unſere Seelen!) des britiſchen Frachtſchiffes „Kildalkey” aufgefangen. Er kam noch rechtzeitig, um
das in größter Seenot befindliche Schiff in Schlepptau zu nehmen und in der Nähe der Kerguelen=
Inſeln in Sicherheit zu bringen.
Schweres (rdbeben in Bulgarien.
Mehrere Tote.
Sofia, 14. April.
Heute vormittag um 11 Uhr wurde in Sofia und
Umgebung ein ziemlich heftiger, wellenartiger
Erdſtoß verſpürt, deſſen Mittelpunkt ſich
unge=
fähr 200 Kilometer öſtlich der Hauptſtadt befindet.
Nach Meldungen aus der Provinz hat das Erdbeben
in Tſchirpan (öſtlich Philipoppel) bedeutenden
Schaden verurſacht. Mehrere Häuſer ſtürzten ein.
Todesopfer werden ebenfalls gemeldet. Die
erforder=
lichen Maßnahmen ſind ergriffen worden, um den
be=
troffenen Familien die erſte Hilfe zu bringen.
Der Regenſchirm als Planetarium
Obwohl noch genauere Nachrichten fehlen, ſteht
feſt, daß das Erdbeben, das heute vormittag
ver=
ſpürt wurde, in Bulgarien kataſtrophale
Wir=
kungen hatte. Die Ortſchaft Tſchirpan in
Süd=
bulgarien (zwiſchen Philipoppel und Stara Zagora),
die im Zentrum des Bebens lag, hat ſehr ſtank
ge=
litten und iſt gegenwärtig von allen Verbindungen
abgeſchnitten. Auch nimmt man an, daß ein Teil der
Ortſchaft vollkommen dem Erdboden gleichgemacht iſt.
Auch die benachbarten Dörfer ſind ſchwer heimgeſucht
worden. Das Erdbeben wurde in ganz Bulgarien,
beſonders im Südoſten verſpürt, wo auch erhebliche
Schäden und Opfer zu beklagen ſind. In
Boriſſi=
varad, ſüdlich von Tſchirpan, wurden ſieben Perſonen
getötet, in Stara Zagora zwei und ebenſoviele in
Philipoppel, wo eine Moſchee einſtürzte. Das Beben
war in der beſonders heimgeſuchten Gegend von einer
plötzlichen Temperaturſteigerung begleitet. Auf den
erſten Stoß, der am meiſten Schaden anrichtete,
folg=
ten weitere, bedeutend ſchvächere Stöße. Von
Phi=
lopoppel wurden Hilfsabteilungen nach Tſchirpan
ent=
ſandt. Miniſterpräſident Liaptſcheff hat ſich in das
Kataſtrohengebiet begeben.
Im Rahmen des Internationalen
Pädagogenkon=
greſſes in Berlin wurde eine Ausſtellung „Die
neu=
zeitliche deutſche Volksſchule” eröffnet. Darin iſt ein
Regenſchirm als Mittel für den Unterricht in der
Sternenkunde zu ſehen. Das primitive Planetarium
ſcheint geeignet zu ſein, das Verſtändnis für die
Be=
wegungen am Sternenhimmel in den kleinen
Volks=
ſchülern zu wecken.
Wetterverhältniſſe.
Mailand, 15. April.
Die „Italia” iſt unter der Führung Nobiles u.
2 Uhr mit dem Ziel Stolp aufgeſtiegen. Muſſolin
die ſtädtiſchen Behörden und eine zahlreiche Menſche:
menge ſandte ihr Abſchiedsgrüße nach.
Die „Jialia” kreuzt über Wien.
Das Expeditions=Luftſchiff „Italia” erſchien heu
nachmittag kurz vor 3 Uhr über Wien, nachdem e
infolge ſchwerer Gegenwinde mehrere Stunden lan
in der Umgebung Wiens gekreuzt hatte. Das Luf
ſchiff überflog faſt die ganze Stadt und ſchlug dan
einen nördlichen Kurs ein, konnte aber gegen di
widrigen Wetterverhältniſſe ſehr ſchwer ankämpfe
und kam nur ſehr langſam vorwärts. So kam es
daß das Luftſchiff erſt gegen 4 Uhr nachmittags übe
Brünn geſichtet wurde.
In Regen und Schnee.
Nach ſtarkem Gegenwind iſt General Nobile it
Oeſterreich in Regen und ſogar in Schnee geraten
Seit dem Ueberfliegen von Wien wird die Radioſta
tion des Luftſchiffes in Mailand nicht mehr ver
nommen. Das Wetter im nördlichen Mitteleurope
iſt nach den eingelaufenen Berichten ungünſtig. Ge
neral Nobile iſt von mehreren Radioſtationen funken
telegraphiſch geraten worden, einen öſtlicheren Kurs
über, Warſchau zu wählen, wo er vielleicht beſſen
Witterungsverhältniſſe antreffen würde.
Das Luftſchiff „Italia”, das mit den tſchechoflo
wakiſchen Stationen und, wie von Bord mitgeteilt
wird, zeitweiſe auch mit der deutſchen Station
Lin=
denberg ſeit 11 Uhr in Verbindung ſtand, hat um
16.30 Uhr Brünn überflogen. Seitdem iſt bereits
eine Stunde lang keine Verſtändigung mehr mit dem
Luftſchiff erfolgt, weil es ſich wahrſcheinlich in einem
Gewitter befindet. Das Luftſchiff fliegt ſehr
lang=
ſam. Obwohl es 80 Stundenkilometer zurücklegen
könnte, fliegt es ungefähr 45 Kilometer pro Stunde,
Ueber Koſel und Gleiwißz.
Um 19.15 Uhr wurde das Luftſchiff „Italia” aus
der Richtung Neuſtadt kommend, über Koſel geſichtet.
Um 20 Uhr wurde die „Italia” in Gleiwitz
ge=
ſichtet. Das Luftſchiff war nur noch an den Lichtern
zu erkennen. Es wird verſucht, ſich mit dem Luftſchiff
zu verſtändigen.
Die Landung.
Stolp, 16. April.
Um 8.35 Uhr iſt das Luftſchiff „Italia” glatt
gelandet.
Die Landung ging kurz nach ½9 Uhr glatt
von=
ſtatten. 13 Minuten vor 9 Uhr konnte das Luftſchiff
in die Halle gezogen werden. General Nobile und die
Beſatzung wurden begrüßt von den Herren
Miniſte=
rialdirigenten für Luftfahrweſen im
Reichsverkehrs=
miniſterium Brandenburg, vom
Regierungspräfiden=
ten Cronau und vom Oberbürgermeiſter Hafenjäger=
Stolp.
Nobile in Stolp.
Stolp, 16. April.
Bei der Landung der „Italia” ſtand General
Nobile, als die Gondel den Boden berührte, ſehr
ermüdet ausſehend, aber lächelnd an der Tür. Er
äußerte ſich außerordentlich befriedigt über die Art,
in der ſich das Luftſchiff trotz des furchtbaren
Wet=
ters, das beſonders in der Gegend der Weißen
Kar=
pathen ſehr ſtürmiſch geweſen ſei, in jeder Beziehung
bewährt habe. Er ſei außerordentlich ſtolz auf das
Schiff und habe das feſte Zutrauen, daß die
Nord=
polfahrt ein Erfolg ſein werde. Sowohl die Motoren,
als auch die Inſtrumente hätten trotz des Gewitters
glänzend gearbeitet. In Gleiwitz, fuhr der General
fort, riet die Leitung des Flugplatzes uns wiederholt,
dort zu landen. Wir waren aber gewillt, die Fahrt
fortzuſetzen. Da wir die Orientierung verloren
hat=
ten, mußten wir in der Gegend von Gleiwitz zwei
Stunden kreuzen, bis wir auf drahtloſem Wege aus
Lindenberg und Prag Informationen eingeholt
hat=
ten. Ich habe aber auch nicht einen Augenblick daran
gedacht, umzukehren. Wirkliche Gefahr beſtand für
das Luftſchiff nur während der Zeit, wo wir die
Ge=
witterzone in Schleſien paſſieren mußten. Die
Be=
ſatzung hat ſich ausgezeichnet bewährt. Es iſt die beſte
Beſatzung, die ich jemals hatte.
Außer den Behördenvertretern, den
Zeitungskor=
reſpondenten und den Abſperrungs= und
Hilfsmann=
ſchaften waren, wohl infolge der Unſicherheit über
den Zeitpunkt des Eintreffens, nur ungefähr hundert
Zuſchauer auf dem Flugplatz anweſend. General
Nobile hat Anweiſung gegeben, ohne beſondere
For=
malitäten jedermann zur Beſichtigung des Luftſchiffs
zuzulaſſen unter der Vorausſetzung, daß nicht
ge=
raucht wird.
Exploſion in einem Tanzlokal. —
36 Tote.
Waſhington. Zu dem Brandunglück in Weſt=
Plains (Miſſ.) wird noch berichtet, daß die
Feuers=
brunſt durch eine rätſelhafte Exploſion in dem Tanz
lokal hervorgerufen worden ſei. Die Zahl der Opfer
wird auf 36 angegeben, wozu noch eine große Anzahl
von Verletzten tritt. Das Feuer zerſtörte auch drei
benachbarte Häuſer. Man ſchätzt den geſamten Sack
ſchaden auf 250 000 Dollar.
In 44 Tagen um die Welt.
Kopenhagen. Der aus Anlaß der
Jahr=
hundertfeier für Jules Verne im Auftrage der „
Il=
luſtrierten Sonntagsbeilage” der Kopenhagener
Zei=
tung „Politihen” in 44 Tagen um die Welt gereiſte
Däne Palle Huld iſt am Samstag abend, nach
Erfül=
lung ſeiner Aufgabe, wieder in Kopenhagen
eingetroſ=
fen. Er wurde auf dem Bahnhof und auf dem
Rak=
hausplatz von einer gewaltigen Menſchenmenge
be=
grüßt und lebhaft gefeiert. Am Sonntag fand ihm
zu Ehren ein Frühſtück ſtatt, an dem auch mehrere
Vertreter der ausländiſchen Geſandtſchaften
teil=
nahmen. Sonntag abend hat Palle Huld ſich nagh
Stockholm begeben.
Die „Italia” über Brünn.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 107
Dienstag, den 17. Aprü 1928
Geite 11
N.
Sport, Spiel und Zurnen.
Handball.
Um die Bezirksmeiſierſchaft im F. L. f. L.
Sportverein 98 1. Jgd. ſchlägt V. f. R. Schwanheim 1. Jgb. 10:4 (3:3).
Mit einem überlegenen Siege konnten die 98er letzten Somtag ihre
Anhänger erfreuen. Zu Anfang ſah es allerdings nicht allzu roſig für
Darmſtadt aus, denn ehe ſich der Starkenburgmeiſter umſah, führten die
Gäſte ſchon mit 2:0. Lange Zeit hielt der Gäſtetorwann den
raffinier=
teſten Schüſſen der 98er ſtand, mußte ſich jedoch den Ausgleich gefallen
laſſen. Abermals geht Schwanheim in Führung, doch noch vor
Halb=
zeit gleicht Darmſtadt aus. Mit dem Wind als Bundesgenoſſen
ver=
ſchärfen die 98er nach dem Wechſel das Tempo, und bald heißt die Partie
5:3. Schwanheim holte durch ſchönen Flachſchuß eim Tor auf, doch dann
ſtellen die 98er im Endſpurt durch 5 weitere Tore den Sieg ſicher.
Die Tabelle nach Beendigung der Vorrunde hat nun folgendes
Aus=
ſehen:
Sportverein Darmſtadt 98 2 Spiele 2 Punkte 12:8 Tore.
11:14 „
V. f. R. Schwanheim
„
8:9 „
2 „
Sporvverein Wiesbaden
2
Man ſiehh, daß die Frage nach dem Meiſter noch völlig offen iſt und
die Endrunde noch ſpannende Kämpfe zu bringem verſpricht.
Au der enſichenf Thursruerſttaft
Waldlaufmeiſierſchaft der O. T. am 22. April.
Die am 22. April in Erfurt zur Entſcheidung gelangende
Waldlaufmeiſterſchaft der D.T. wirft bereits ſeit Wochen in allen
Kreiſen der D.T. ihre Schatten voraus. Während vor wenigen
Jahren vor Einführung der D.T.=Waldlaufmeiſterſchaft
Kreis=
waldläufe nur in einigen wenigen der 18 Turnkreiſe ſtattfanden,
ſind es in dieſem Jahre nur noch drei Kreiſe, die vom der
Durch=
führung eines Kreiswaldlaufes abſehen: die Kreiſe 1 (
Nord=
bſten), 3a (Pommern) und 10 (Baden). Die übrigen 15 Kreiſe
hatten mit ihrem Kreiswaldlauf beſten Erfolg und wieſen dieſe
zumeiſt große Beteiligungsziffern auf. In den meiſten Fällem
gingen den Kreiswaldläufen, zur Scheidung der Spreu von dem
Weizen, Gauwaldläufe voraus, ſo daß zur D.T. nur noch die
Kreismeiſter gegenſeitig ſich in Erfurt den Rang ſtreitig zu
wachen haben. Den 2. Kreis (Schleſien) vertritt als
Einzelläu=
fer Frenzel (A. T. V. Breslau), während Turnklub Jahn=Breslau
im Mannſchaftslauf als Kreisſieger in Erfurt um die D.T.
Meiſterehren ringen wird. Beim Kreiſe 3b (Brandenburg),
deſſen Waldlauf in Charlottenburg ſtattfand, erwies ſich der
Mittelſtreckenmeiſter der D.T., Wichmann (Karlshorſter Tv.),
auch auf der über 6 Kilometer führenden Waldlaufſtrecke als
Beſter. Der vorjährige D.T.=Waldlaufmeiſter, Tv. Karlshorft,
mußte die von ihm derteidigte Kreismannſchaftsmeiſterſchaft an
den Berliner T. S.V. Frieſen abtreten und mußte außerdem noch
Tv. Jahn=Biesdorf vor ſich ſehen. Auch im Kreiſe 3e (Sachſen=
Anhalt) war ein Mittelſtreckler, Syring (Tv. Friſch auf=Reuden)
vor dem Langſtreckler Huke (Schönebeck) erfolgreich. Die
Mann=
ſchaftsmeiſterſchaft fiel an den Tv. Schönebeck. Die drei Kreiſe 4
(Nord), 5 (Hannover=Braunſchweig) und 6 (Unterweſer)
brach=
ten ihren Kreiswaldlaufen wieder wie ſeit Jahren,
ge=
meinſam als Nordweſtdeutſche 10=Kilometer=Meiſterſchaft in
Hamburg zum Austrag. Einzelſieger wurde Riechers (Mtv.
„Edeſſe=Hannover), während Tv. Hamburg 1845 im
Mannſchafts=
lauf den Sieger ſtellte. Bemerkenswert iſt hier, daß in beiden
Fällen die Sieger zum dritten Male hintereinander bei dieſer
Veranſtaltung erfolgreich waren. Ein altbekannter Name taucht
auch beim Kreis 7 (Oberweſer) wieder als Kreisbeſter auf.
Eskuche (Mtv. Altenbauna) gewann den Kreisgeländelauf in
Karlshafen a. d. Weſer mit beträchtlicher Ueberlegenheit vor
Müller (T. S.V. Göttingen). Den ſeit Jahren innegehabten
1. Platz im Mannſchaftslauf mußte die Kaſſeler Tgm. 1844
über=
raſchend an Altenbaung abtreten. In dem erſtmalig
veranſtal=
teten Kreiswaldlauf der Weſtfalen (Kreis 8a) in Hagen ging aus
dem Kampf Böx (Tv. Weſtfalia=Buer) als Sieger hervor. Die
Mannſchaftsmeiſterſchaft ſicherte ſich ganz überlegen Turnkl.
Herne vor Jahn=Arnsberg. Der Krefelder Leygraf ſicherte ſich
im Kreis 8b (Rheinland) in Abweſenheit des D. T.=Meiſters
Schcumburg (Tv. Hünxe) die Meiſterſchaft, wobei er den D.T.=
Waldlaufmeiſter von 1926, Kohlhaas (Düſſeldorf) ſicher aus dem
Feld ſchlug. Sachſenhauſen bei Frankfurt a. M. war der
Aus=
tragungsort der Waldlaufmeiſterſchaft des Kreiſes 9 (
Mittel=
rhein). Kreismeiſter wurde mit Schneider (Tv. Bretzenheim)
ein bereits ſeit Jahren zu den führenden Kräften des Kreiſes
zählender Läufer. Zum drittenmal wurde Tgm. Sachſenhauſen
im Mannſchaftslauf erſter Sieger. Kreis 11 (Schwaben) nimmt
erſt am 15. April die Püfung ſeiner Waldläufer ab. Beim
Wald=
lauf des Kreiſes 12 (Bayern), der in Schweinfurt zur
Entſchei=
dung gelangte, war wieder der vorjährige Kreismeiſter Scherer
(Tbd. Ansbach) erfolgreich und verhalf ſeinem Verein auch zur
Manſchaftsmeiſterſchaft. Der Kreis 13 (Thüringen) probte bei
ſeinem Waldlauf am 1. April in Erfurt die Strecke des D.T.=
Waldlaufes aus. Als beſter der thüringiſchen Läufer erwies
ſich wieder, wie ſeit Jahren, Krake (Tv. Apolda). Muß Krake
als einer der erſten Anwärter für die D. T.=Meiſterſchaften gel=
ten, ſo kann man den thüringiſchen Mammſchaften kaum gleiche
Ausſichſten zuſprechem. Etwas Mißgeſchick hatte der Kreis 14
(Freiſtaat Sachſen) bei ſeinem bei Dresdem ausgetragenen
Wald=
laf inſofern, als ſich einige Läufer der Spitzengruppe verliefen,
ſo daß das feſtgeſtellte Ergebnis erſter Große (A. T. V. Leipzig),
Mannſchaftsſieger Tv. Chemnitz=Hilbersdorf noch nicht als
end=
gültige Klärung des Kräfteverhältniſſes der ſächſiſchen
Wald=
läufer angeſehen werden kann. Die Meiſterſchaft des Kreiſes
Pfalz, die in Jggelheim ausgetragen wurde, ſah den Verteidiger
Stützel (Tv. Oggersheim) als ſicheren Sieger, während beim
Mannſchaftslauf der Tv. Alſenborn zu Meiſterehren kam. Der
22. April wird nun bei der D. T.=Meiſterſchaft die Beſten der
einzelnen Kreiſe aufeinandertreffen laſſen, womit danm die
dies=
winterlichem Waldlaufkämpfe in der D.T. ihren Abſchluß und
ihre Krönung erhalten.
Handbalf.
Main=Rheingau O. T.
Der Spielbetrieb am verfloſſenen Sonntag dürfte nicht im geringſten
die Spielziffern der Vorſonntage erreicht haben, was teilweiſe auf
Spiel=
müdigkeit ſchließen läßt und viele Mannſchaften es vorzogen, nach den
harten Kämpfem an den beiden Oſtertagen, einwal ſich der Ruche
hinzu=
geben. Von den ſtattgefundenen Spielem iſt folgendes zu berichten:
Groß=Gerau—Groß=Umſtadt 4:1 (3:0).
Groß=Gerau, dem Wind als Bundesgewoſſen, erzielt im der 5.
Mi=
nute das Führungstor und kann bis zur Halbzeit noch zweimal
einſen=
dem, während Groß=Umſtadt, trotz eifrigem Spiel, bis dahin keinem
Er=
folg zu verzeichnem hat. In der zweiten Halbzeit ausgeglichenes Spiel,
und kamen beide Mannſchaften zu je einem Torerfolg. Groß=Umſtadt
mrßte mit drei Erſatzleuten aus der zweiten Mannſchaft, die vorher ein
Spiel gegen Groß=Gerau austrug, antreten, die dem Tempo unmöglich
gewachſen war und die Niederlage, die allerdings gegem einen ſtarken
Gegner, wie ihm Groß=Gerqu ſtellte, nichts beſagen durfte, ſchon im
voraus beſiegelt war.
Pfungſtadt 1——Tſchft. Griesheim 1. 7:1 (3:1).
Anfangs ausgeglichenes Spiel, das Pfungſtadt nach und nach an ſich
zu reißen vermochte, und drückend überlegen wivd. In der zweiten
Halb=
zeit wurß ſich Griesheim, welches Erſatz in ſeinen Reihen ſtehen hat, mit
eimigem Durchbrüchen, die zu keinem Erfolg führen, begnügen.
Pfung=
ſtadt kann vier Tore für ſich aurfholen und damit das Endergebmis auf
7:1 ſtellen.
Auerbach 2.—Zwingenberg 2. 3:9 (1:5).
Auerbach ſpielt in der erſten Halbzeit gegen dem Wind und kann ſich
nicht recht zuſamenfinden, und muß dem Gaſt aus der Nachbarſchaft
fünfmal einſenden ſehen, während er es ſelbſt nur zu einem Tor bringem
kann. In der zweiten Halbzeit läuft Auerbach zur beſſeren Form auf
und ſtellt ſich mit Zwingenberg ziemlich gleichwertig. Die Niederlage
von Auerbach verſchuldete der Tormam. Zwingenbergs Torhüter war
auf der Höhe ud zeigte in der Abwehr verſchiedene Glanzleiſtungen.
Worfelden 2.—Bensheim 2. 4:3 (3:2).
In der erſten Halbzeit ruhiges ud ausgeglichenes Spiel. In der
ziveiten Halbzeit fiel Bensheim ziemlich aus der Rolle und ſpielte mit
faſt unturneriſchem Benehmen, eine Begebenheit, die bisher Bensheim
nicht auszeichnete und daher kein Ruhmesblatt für ſie bedeutet.
Berech=
tigte Klagen über den Schiedsrichter bringt man am der hierfür
zuſtän=
digen Stelle an, das heißt, wenm ſie ſtichhaltig ſein ſollten. Lauter
Un=
wille gegem Entſcheidungen des Schiedsrichters ſchädigem die
Spiel=
bewegung und zeugen von keiner Diſziplin. Dies alles dürrfte
Bens=
heim wiſſen!
Tade. Sprendlingen (Jgd.)—,Vorwärtz” Langen (Jgb.) 18:1 (7:0).
Sprendlingen ging in der erſten Minute bereits in Führung und
konnte bis zur Halbzeit weitere 6 Tore erzielen. Im der zweiten
Halb=
zeitz bleibt Sprendlingen weiter überlegen ud erhöht die Torzahl auff 13.
Langem erzielt durch Straßwurf das Ehrentor.
Tgde. Darmſtadt 2.—„Vorwärts” Langen 2. 5:3 (3:1).
Darmſtadt erzielt in der 8. Minute das erſte Tor, dem alsbalde das
zweite folgte, und mit 3:1 endete für die ruhig und beſonnene
Darm=
ſtädter Manmſchaft die erſte Halbzeit. In der zweiten Halbzeit
ausge=
glichenes Spiel, das Langen durchweg evwas ruhiger durchführen hätte
können. Dew manchmal ſehr heißen Kampf entſchied die beſſere
Mann=
ſchaft der Turngemeinde für ſich verdient.
Seeheim—Tſchft. Griesheim 6:2 (5:0).
Secheim zeigte ſich während des ganzen Spiels als überlegener
Geg=
ner, und obwohl Griesheim in der zweiten Halbzeit die gute Seite hatte,
konnte es nur zwei Strafſtöße verwandeln. Dem Griesheimer Sturm
fehlt es an Wurfſicherheit, wie er auch ſonſt jegliche Technik vermiſſen
läßt.
Walldorf (1. u. 2. komp.)—Wallerſtädten 1. 7:2 (2:1).
Walldorfs junge Stürmerreihe zeigte ein ſehr gutes Zuſpiel und
gewann in dieſer Höhe verdient. Das Spiel ſelbſt war als Werbeſpiel
eine feine Sache.
Hähnlein 1.—Erfelden 2. 8:0 (1:0).
Hähnlein, ſtets im Angriff, vermochte aber bis zun Halbzeit nur
cinem erfolgreichem Schuß anzubringen. Erfelden, mit Erſatz ſpielend,
fand ſich in der zweiten Halbzeit nicht zurecht und verlor deshalb
ziem=
lich hoch.
Bickenbach (Jgb.)—Egelsbach (Job.) 1:0 (1:0).
Das nur mit 40 Miten Spieldauer ausgetagene Spiel fiel den
ſchlechten Platzverhältniſſen zum Opfer. Es gelang keiner der Parteien,
zur rechten Entfaltung zu kommen. Das Spiel wude durch Strafſtoß
entſchieden.
Rundfunk=Programme.
Franffurt.
Dienstag, 17. April. 12.30: Kaſſeler Hauskapelle. o 16.30:
Stuttgart: Funkorch.: Aus Deutſchlands Gauen. O 17.45: Aus der
Geſchichte der Abderiten von Wieland. O 18.15: Vereinsnachrichten.
Mitteilungen. 18.30: Funkhochſchule. Stadtmedizinalrat Dr.
Hagen: Was ſagt der Arzt zum Schulanfang? o 19: Rhein=Main.
Verb. für Volksbildung. Privatdoz. Dr. Rheindorf: Ernſt Moritz
Arndt. o 20: Liederhalle Stuttgart: Konzert Vaſa Prihoda. —
Anſchl.: Schallplatten.
Stuttgart.
Dienstag, 17. April. 12.30: Schallplatten. 16:
Frühjahrs=
gedanken einer Hausfrau. O 16.30: Frankfurt a. M.:
Nachmittags=
konzert. O 18.15: Max Schilling, Göppingen: Polarforſchung vor 50
Jahren. O 18.45: Funktechnik für alle. o 19.15: Dr. Wegner,
Danzig: Grundlinien der Außenpolitik Danzigs. O 19.45: Nachrichten
ſüddeutſcher Funkvereine. O 20: Liederhalle Stuttgart: Gaſtkonzert
Vaſa Prihoda. Mitw.: Charles Cerne. Philharm. Orch. Dirigent:
Emil Kahn. Haydn: Sinfonie C=moll. — Mozart: Violmkonzert
in D=dur. — Weber: Ouv. „Euryanthe‟. — Paganini: Violinkonzert
in einem Satz in D=dur. — Corelli: La Folia. — Tartini=Kreisler:
Variationen über ein Thema von Corelli. — Prihoda: Stimmung.
— Saraſate: Jota Navarra. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Dienstag. 17. April. 12.30: Für den Landwirt. o 15.30:
L. Spitzer: Der Menſch und die Uhr o 16: Stunde mit Büchern.
16.30: Max Roth=Orch. o 18.30: Ob.=Reg.=Rat Koch: Der
Luftverkehr über die Alpen. o 19: H. Borowik: Waldlauf als
Trafning und Wettkampf. 19.25: Dr. Stillich: Die ſoziale
Frage, ein Produktions= und Verteilungsproblem. Die peſſimiſtiſche
und die optimiſtiſche Auffaſſung. 19.55: Stadtſchulrat Nydahl:
Das Schulweſen der Stadt Berlin. O 20.30: Kammer=Konzert.
Funkorch. M. Butting dirig, ſeine Kammer=Sinf. für 13
Solo=
inſtrumente. — Schreker: Ich frag nach dir jedwede Morgenſonne.
Dies aber kann mein Sehnen nimmer faſſen. Die Dunkelheit
ſinkt ſchwer wie Blei. Sie ſind ſo ſchön, die milden ſonnenreichen.
Einſt gibt ein Tag mir alles Glück zu eigen. Lula Myſz=Gmeiner
(Alt). Kammer=Sinf in eiem Satz. Dir.: Der Komponiſt. —
Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 18.30: Oberpoſtiſp. Trapp: Regelung des Seenot=
Meldedienſtes an der deutſchen Küſte.
Schüler). o 14.30: Hauptmam v. Weiß: Die fabelhaften
Jagd=
abenteuer des Hieronymus Bummfiedel. o 15: Dr. Mauermann:
Deutſche Mundartenorigmale. O 15.35: Wetter und Börſe. o 16:
Geh. Reg.=Rat Dr. Schellberg: Die Grundlagen der Romantik.
16.30: Dr. Kurth: Albrecht Dürer zum 400. Geburtstage.
o 17: Leipzig: Alte Hausmuſik. o 18: Schuldirektor Mayer:
Flächen= und Raumrechnung. Anf.=Einf.=Kurs. O 18.30: Franzöſiſch
für Anf. O 18.55: Prof. Dr. Deetjen: Das klaſſiſche Wemar.
O 20.30: Berlin: Kammer=Konzert. Butting: Kammer=Sinfonie.
Berliner Funkorch. Dir.: Der Komponiſt. — Schreker: Fünf
Geſänge für Alt und Orch. Mitw.: Lula Myſz=Gmemer. Kammer=
Sinf. Berliner Funkorch. Dir.: Der Komponiſt. — Anſchl.:
Preſſe=
nachrichten. O 22.30: Tanzmuſik.
Wetterbericht.
Gießen, 16. April.
Das Regengebiet des neuen Tiefs hat unſeren Bezirk erreicht. Da
dasſelbe ziemlich ausgedehnt iſt, ſo dauern zunächſt die Niederſchläge noch
an. Nach dem Vorüberzug wird mit dem Einbruch kühlerer Luftmaſſen
an der Rückſeite im Laufe des morgigen Tages die Bewölkung
ab=
nehmen und veränderliches Wetter eintreten. Dabei laſſen die
Nieder=
ſchläge nach, und nur noch vereinzelt treten Regen= und Schneeſchauer
auf. Die Tempergturen bleiben ſchwankend, dürften ſogar zeitweiſe
etwas zurückgehen.
Witterungsausſichten für Dienstag, den 17. April 1928.
Zunächſt noch kühles, trübes Wetter mit Niedevſchlägen, fpäter
ab=
wechſelnd wolkig mit Aufklaren und vereinzelten Schauern.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 18. April 1928.
Verändenliches, wechſelnd wolkiges Wetter mit zeitweiſem Aufklaren
und vereinzelten Schauern.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in &‟ Wind: Mee
ſchlag
in mm Gee
decke
in ew Gießen: Regen 30 NO. 6 Aachen: 3,0 4,0 Hamburg: wolkig 2,0 Berlin: wolkig 1,0 ond 0,1 München: wolkig 8,0 W. Königsberg: Breslau: wolkig 6,0 080, 0,3
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg: Regen 3,0 SSW. 3,0 (Taunus)Waſſerkuppe: wolkig 2,0 SW, Feldberg: (Schwarzw.)
Zugſpitze: Nebel —15 SO, 245 Kahler Aſten: Nebel 8O, gef. Fichtelberg: wolkig SO,
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Vom ſüddeutſchen Kohlenmarkt.
Die Lage am ſüddeutſchen Kohlenmarkt iſt im weſentlichen durch
die immer noch beſtehende Unſicherheit über die Sommerpreiſe
beein=
flußt. Dieſe Unſicherheit wirkt ſich beſonders bei der Abſchlußerneuerung
für das laufende Jahr aus. Eindeckungen werden trotz der beſonderen
Vergünſtigungen, die die Ruhr für die Bevorratung des Platzhandels
bewilligt, kaum oder nur in geringem Umfange vorgenommen, ſelbſt
der laufende Bedarf wird zurückhaltend gedeckt. Berührt werden
hier=
von neben Anthrazit= und Eß=Nußkohlen auch Zentralheizungskoks.
Der Abſatz von Gasflamm= und Eßkohlen ließ beſonders zu wünſchen
üibrig, und die Beſtände nehmen überall zu. Mit Ausnahme von
Nuß=
kohlen IV iſt auch der Abſatz in Fettkohlen ſchwächer geworden. In
Kokskohlen und Förderkohlen iſt dagegen immer noch flotter Abſatz.
Die Kohlenbezüge der Induſtrie können unter Berückſichtigung der
Be=
ſchäftigungsverhältniſſe als normal bezeichnet werden. In
Mager=
feinkohlen läßt die Lieferung der Ruhr zu wünſchen übrig. Die
Preis=
unklarheit im Hausbrandgeſchäft wirkt ſih auch in dem Angebot
frem=
der Brennſtoffe aus. Die Abſatzverhältniſſe ſind für ausländiſche
Koh=
len zurzeit ſehr günſtig. Beſonders engliſche Kohlen ſind in letzter Zeit
in berſrärktem Umfange an den Oberrhein gelangt. Die Fob=Preiſe
für engliſche Kohlen ſind ſo, daß gegenüber, der Inlandkohle am
Ober=
rhein die Konkurrenzmöglichkeit ausgezeichnet iſt. Für holländiſche
Kohlen ſind die Transportbedingungen ebenfalls reiht günſtig, und durch
die bevorſtehenden weiteren Preisbevorzugungen in Holland wird die
Konkurrenzfähigkeit in nicht allzu ferner Zeit weiter gehoben werden.
Von der Saar werden rege Abfatzbemühungen gemeldet. Die
Lieferun=
gen erfolgen jedoch nur in ſolchen Sorten zufriedenſtellend, für die die
Saargrubenverwaltung keine andere Verwendung hat.
Braunkohlen=
briketts werden zurzeit flett geliefert. Hier ſind immer noch
beträcht=
liche Rüickſtände aufzuholen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. April.
Auch zu Beginn der neuen Woche blieb die Stimmmng an der
Börſe freundlich. Das Geſchäft war zeitveilig wieder ziemlich lebhaft,
doch konzentrierte ſich die rege Nachfrage wiederum auf verſchiedene
Spezialwerte. Das Ausland ſoll weiterhin als Käufer am Markte ſein,
auch das private Publikum beteiligte ſich offenbar wieder am Geſchäft
und hatte Orders, wenn auch kleineren Umfanges, hergelegt. Die
Spe=
kulation legte dagegen verſchiedentlich wieder Abgabeneigung an den
Tag. Die Kursentwickelung war daher uneinheitlich, wobei die
Abwei=
chungen gegen die letzten Kurſe vom Samstag nur in beſonderen
Fällen etwas über 1 Prozent hinausgingen. Etwas auf die Stimmung
drückte die immer noch ungeklärte Lage im Ruhrbergbaukonflikt und
der Rückgnag der arbeitstäglichen Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Im
Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden heute J. G. Farben, die zum erſten
Kurs 4½ Prozent höher lagen. Gefragt, wohl vom Auslandsſeite,
waren ferner Elektrowerte, von denen Siemens mit plus 5½ Prozent
bevorzugt waren. A. E.G. gewannen 1 Prozent, Rheag 1½ Prozent,
Bergmann 1½ Prozent, während Gesfürel und Licht und Kraft
be=
hauptet blieben. Montanwerte lagen ſtill und meiſt etwa behauptet,
Rheiniſche Braunkohle 1 Prozent feſter, Mansfeld jedoch mit minus
5½ Prozent im Angebot. Banken waren überwiegend etwas
abge=
ſchwächt, Reichsbank aber lebhaft und 4 Prozent erhöht.
Schiffahrts=
werte verloren 1—1½ Prozent. Von Bauunternehmungen zogen
Holz=
mann auf die Abſchlußziffern 1 Prozent an, während Wayß u. Freytag
1 Prozent nachgaben. Daimler konnten weiter leicht anziehen.
Süd=
deutſche Zucker lagen 2½ Prozent höher: Zellſtoff Waldhof büßten
1 Prozent ein. Lebhaft gefragt und 8 Prozent höher waren Karſtadt.
Am Anleihemarkt lagen Ablöſung für Neubeſitz etwas feſter,
auslän=
diſche Renten ſtill.
Im weiteren Verlaufe, nachdem die Orders zum großen Teile
er=
ledigt waren, wurde das Geſthäft allgemein werklich ſtiller, und die
Kurſe bröckelten meiſt bis 1 Prozent ab. Geld war infolge des
Zahl=
tages, der im übrigen keine Schwierigkeiten bereitete, etwas geſuchter.
Tägliches Geld 6½ Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man Mark
gegen Dollar 4,1808, Mailand 92,50, gegen Pfunde 20/414, London—
Kabel 4,88½, Paris 124,02, Madrid 29,03, Holland 12,10¾8.
Die Abendbörſe war Verkäufen gegenüber ziemlich
wider=
ſtandsfähig, obwohl anfangs noch überwiegend Kursrückgänge feſtgeſtellt
wurden Wie wir hören, ſind die von der Baiſſepartei ausgeſtreuten
Gerüchte über Prolongationsſchwierigkeiten an der Brüſſeler Börſe
voll=
krmmen gegenſtandslos. Man faßt die Börſenlage durch die zah reich
erfolgten Verkäufe nieder beruhigter und als etwas bereinigter auf.
Der ſpätere Verkauf verzeichnete wieder allgemein leichte Erholungen.
Die Abendbörſe ſchloß gut gehalten. Im einzelnen nannte man: Danat
242, Diskonto 151, Metallbank 133,5, Gelſenkirchen 140,5, Harpener 168,5,
Mannesmann 154,5, Mansfelder 124, Rheinbraun 286, Rheinſtahl 158,
Hapag 155, Norddeutſcher Lloyd 154,37, Daimler 104, Licht u. Kraft
227,75, Farben 265,25, Gesfürel 284, Holzmann 164, Schuckert 188,
Siemens 296,5, Waldhof 296. Abenddeviſen: London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 92,50, gegen New York 4,8840, gegen
Holland 12,10” gegen Madrid 29,01, gegen Zürich 25,335, Pfunde gegen
Mark 20,416, Dollar gegen Mark 4,1806.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 16. April.
Bei Beginn der neuen Woche nahm die Spekulation erhebliche
Rück=
käufe an den Induſtrieaktienmärkten vor, weil von neuen größeren
Auslandsanſchaffungen und der Entſpannung am Geldmarkt Anregun=
gen ausgehen. Die Tendenz war infolgedeſſen allgemein freundlich,
zumal auch aus dem Reich überwiegend kaum Ordres eingingen. Im
Vordergrunde ſtanden verſchiedene Spezialpapiere, in erſter Linie
Poly=
phon, die auf Grund des außerordentlich günſtigen Geſchäftsberichts
ſcharf in die Höhe gingen. Der im Ruhrbergbau gefällte
Lohnſchieds=
ſpruch beeinträchtigte die Stimmung nicht, weil man annahm, daß über
kurz oder lang eine Kohlenpreiserhöhung zugeſtanden werde. Am
Geldmarkt ließen die Tagesgeldſätze auf 5—7 Prozent, für erſte Firmen
auf 4 Prozent nach. Der heutige Zahltag nahm im Zuſammenhang
mit dem ſtarken Geldangebot einen überaus glatten Verlauf. Auch
Monatsgeld lag mit 7½—8½ Prozent etwa ¼ Prozent niedriger.
Warentvechſel ziuka 6¾ Prozent. Im Deviſenverkehr zog der Dollar
gegen die Mark auf 4,1805 an. London-New York unverändert 4,8836,
London-Madrid bröckelte auf 29,04 ab. Die übrigen europäiſchen
Valuten hatten im Uſancenhandel unveränderte Kurſe.
Im weiteren Verlaufe den Börſe erfuhr die Tendenz eine
grund=
legende Veränderung, weil die Aktien der Rheiniſchen Braunkohlen A. G
von einer hieſigen Privatbank in großen Poſten begeben wurden und
der Kurs um 10 Prozent auf 287 ſtieg. Dieſer Vorgang war für die
Spekulation das Signal zu Realiſationen ſtarken Ausmaßes. Die
Baiſſepartei nahm auf die anfangs hauſſierenden Werte ſtauke Angriffe,
ſo daß die von uns gemeldeten Gewinne reſtlos wieder verloren gingen
und noch darüber hinaus mehrprozentige Verluſte eintraten. Polyphon,
die einen Höchſtkurs von 403 Prozent erreicht hatten, wurden in der
zwveiten Stunde mit 393 angeboten. J.G. Farbeninduſtrie notierten
266 nach 272. In den anderen Spezialpapieren waren Kursrückgänge
mäßig.
Die Börſe ſchloß uneinheitlich in ſehr gedrückter Stimmung und
zu den niedrigſten Tageskurſen. An der Nachſbörſe kam die
Baiſſebewe=
gung inſofern zu einem geſiſſen Stillſtand, als nur noch kleine
Er=
mäßigungen bis 1 Prozent gegenüber den Schlußkurſen eintraten.
Zell=
ſtoff Waldhof notierten nachbörslich 294 (heutiger Anfangskurs 307),
Polyphon 390, Gesfürel 286, Siemens 298,5, Schuckert 190, Bergmann
187,5, Chade 625, J. G. Farbeninduſtrie 265,5, Hapag 155,5, Dresdener
Bank 153,5, Nordd. Lloyd 154,5, Braubank 195, Berger 376. Ver.
Glanzſtoff 735, Bemberg 521, Neubeſitzanleihe 16,90, Ablöſungsanleihe
I und II 52,10, dto. III 54,90.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. 9
Baſalt ..
Bergmann..
Berl. Karlsruh
Berl. Hand.=Ge
Braunkohl. 9
Bremer Wolle
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchine
Deutſche Erdöl".
Deutſche Petroleun
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg.
.
G. f, elektr. Untern. . .
Han. Maſch.=Egeſt
Hanſa Dampfſch. . . .
Hapag .."
Harpner.
Hemoor Zement. . . .
Hirſch Kupfer.
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan
MKali Aſchersleber
Salzdefurth
Weſterregeln
Lindes Eismaſch.
L. Loewe & Co.
Lingel Schuh
Mannesmanng
Niederlauſitzer Ke
Norbd. Loyd".
Orenſtein.
Polyphon
Rütgerswerke
Sachſenwerke
Siemens Glas
Ver. Glanzſtoff
Ver. Stahlwerke.
Volkſtedter Porzellan
Wanderer Werke.
Wiſſner Metall.
Wittener Gußſtahl
Oeviſenmarkt.
Helſingfors
Wien".
Prag ...
Budapeſt..
Sofia ...
Solland.
Lslo ..."
Kopenhagen".
Stockholm
London
Buenos Aire=
New=York.
Belgien".
Mannheimer Produktenbericht vom 16. April. Die Produktenbörſe
lag feſt. Brotgstreide und Mehl weiter angezogen. Man verlangte
für die 100 Kilogramm ohne Sack waggonfrei Mannheim: Weizen inl.
28—28,50, ausl. 29,75—32, Noggen inl 2,50, ausl. 30—30,25, Hafer
inl. 26,75—3,50, ausl. 27—28,25, Braugerſte ausl. 32—36,50, pfälziſche
22—33, badiſche, heſſiſche und würitembergiſche 31,50—32,50, Futtergerſte
24—25, Mais mit Sack 24,50—24,75, ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial
Null, 38,90—39,50, ſüdbeutſches Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 39
bis 40, Weizenkleie 15—15,25.
Berliner Produktenbericht vom 16. April. Die weiter andauernde
Feſtigkeit der Auslandsmärkte und das anhaltend knappe
Inlands=
angebot bei regerem Bedarf der hieſigen und der Provinzmühlen hatten
am Weizenmarkt eine Befeſtigung der Preiſe um 1 bis 2 Mark zur
Folge. Für Roggen hält der Abzug nach Polen weiter an, für Waſſer=
und Bahnware werden beim Export um etwa 3 Mark höhere Preiſe
als am Samstag bewilligt.
Der erſte Darmſtädter Pferdemarkt,
der ſeit Jahren wieder hier auf dem früheren Platz ſtattfand, erfreuttz
ſich eines ſtauken Auftriebs von 180 Pferden und eines außerordentlich
zahlreichen Beſuchs. Somit iſt der Beweis erbracht, daß der
Pferde=
markt für Darmſtadt eine Notwendigkeit iſt, ſo daß anzunehmen iſt,
daß er wieder, wie früher, zu einer ſtändigen Einrichtung wird.
Be=
kanntlich wurde der Pferdemarkt von der Heſſiſchen
Landwirtſchafts=
kammer und dem Heſſiſchen Pferdezuchtverein neu ins Leben gerufen.
Die Eröffnung fand geſtern vormittag i Beiſein mehrerer
Ehren=
gäſte, u. a. des Bürgermeiſters Buxbaum als Vertreter der Stadt
Darmſtadt, der Vertreter des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft
und des Miniſteriums des Innern durch Oekonomierat Fritſch=
Dils=
hofen ſtatt. In den Anſprachen wurde auf die Bedeutung des
Darm=
ſtädter Pferdemarktes hingewieſen, die durch den ſtarken Auftrieb und
das weitgehende Jutereſſe erwieſen ſei. Der Marktverlauf war ſehr
rege, der Umſatz ſehr gut. Es wurden Prämierungen vorgenommen,
und zwar 10 erſte, 10 zweite und 10 dritte Preiſe und außerdem 17
Anerkennungen verteilt. Erſte Preife erhielten: K. Huf 3.=
Gundern=
hauſen; H. Reinheimer=Groß=Bieberau; Joh. Schaffner 6.=Goddelau;
E. Strauß=Groß=Gerau; M. Maas=Alzey (2 erſte Preiſe); Gebrüder
Sommerfelö=Darmſtadt; F. Wartensleben=Darmſtadt. — Für die
Ver=
loſung, die heute vormittag 10 Uhr in der Landwirtſchaftskammer
ſtatt=
findet, wurden 3 Zuchtpferde und 5 Fohlen ausgewählt.
Piehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 16. April. Zum heutigen Viehmarkt
waren aufgetrieben und wurden die 50 Kilogramm Lebendgewicht je
nach Klaſſe gehandelt: 185 Ochſen 30—61, 126 Bullen 32
bis 53, 292 Kühe 16—47, 327 Färſen 34—62, 725 Kälber
42—82, 31 Schafe 41—48, 3300 Schweine 42—55, 11 Ziegen 10—24.
Marktverlauf: Mit Großvieh und Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit
Kälbern ruhig, langfam geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 16. April. Der Auftcieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 1210 Nindern (darunter 322 Ochſen, 51
Bul=
len, 450 Kühen, 358 Färſen), ferner aus 552 Kälbern, 36 Schafen und
7514 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Hauptmarktes der
vergangenen Woche waren heute 485 Rinder, 30 Kälber, 13 Schafe und
2858 Schweine mehr zugetrieben. Mauktverlauf: Rinder rege, zum
Schluß abflauend. Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Schweine
ſchlep=
pend, Ueberſtand. Ochſen aI 61—64, II 56—60, bI 51—55, II 48—50,
Bullen a 51—56, b 48—50, Kühe a 45—52, b 40—44, c 34—39, d 28—33,
Färſen a 61—64, b56—60, C 50—55, Kälber b 70—76, C 63—69, d57—62,
Schafe wegen des geringen Auftriebs nicht notiert, Schweine a 46—48, b 47
bis 49, c 48—50, d 48—51, e 43—48, g 38—45. Im Vergleich zu den
Notierungen der vergangenen Woche waren Rinder bis zu einer Mark
teurer, Kälber und Schweine gaben dagegen bis je vier Mark nach.
Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch I 90—100, II 85—90, Bullenfleiſch 85—90,
Kuhfleiſch I 65—75, II 50—65, III 30—50, Kalbfleiſch II 90—100,
Ham=
melfleiſch 95—100, Schweinefleiſch I 62—68, Gefrierfleiſch (Rindfleiſch),
Vorderviertel 48 und Hinterviertel 58. Geſchäftsgang lebhaft.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Keramiſche Werke Offftein und Worms A.=G., Worms. Nach dem
Bericht für 1927 war der Abſatz beſonders im Inland groß, während
das Auslandsgeſchäft bei ſchlechten Expertpreiſen gering geweſen iſt.
Die Wandplattenfabrik in Worms ſei in den letzten Jahren auf mehr
als doppelte Leiſtungsfähigkeit gebracht worden, 1927 ſei das Werk in
Offſtein für die Herſtellung von Fußbodenplatten eingerichtet worden.
Der Fabrikationsüberſchuß betrug 642000 (392000) RM. Nach 467000
(266 000) RM. Handlungskoſten und 55 000 (44 000) RM. Aöſchreibungen
verbleibt einſchließlich 19000 RM. Vortrag ein Reingewinn von 140000
(99 000) RM., woraus 12 (8) Prozent Dividende verteilt werden.
Vor=
getragen werden 20000 RM. In der Bilanz erſcheinen Kreditoren mit
775 000 (446 000), Vorräte 184 000 (249 000), Debitoren 608 000 (367 000),
Kaſſa, Wechſel und Schecks 39000 (10 000) RM. Das erſte Quartal
1928 ſei verhältnismäßig gut geweſen. Für den Enderfolg ſei es
maß=
gebend, wie ſich der Baumarkt entwickele. — Die Generalverſammlung
genehmigte dieſen Abſchluß. Gegen die erfolgte Wiederwahl des
Auf=
ſichtsratsmitgliedes Dr. Franz von Endert in Neuß (Rhein) wurde von
einem Aufſichtsratsmitglied Proteſt zu Protokoll gegeben. In der
näch=
ſten Generalverſammlung ſoll über mehrere Wünſche von Zuwahlen
Beſchluß gefaßt werden.
Grün u. Bilfinger A.G., Mannheim. Dieſe Baugeſellſchaft erzielte
nach Abzug von 1,39 (0,95) Millionen Mark Unkoſten und Steuern,
ſo=
wie nach 678000 (688 000) Mark Abſchreibungen einen Reingewinn von
1 267 310 Mark (1065000) und beantragt bei der am 8. Mai
ſtattfin=
denden Generalverſammlung 12 (10) Prozent Dividende. Die
Geſell=
ſchaft war im abgelaufenen Jahr hinreichend beſchäftigt geweſen. Der
Auftragsbeſtand ſei ſo groß, daß auch für das laufende Jahr mit einer
entſprechenden Ausnutzung der Betriebseinrichtungen gerechnet werden
könne. Soweit ſich der Geſellſchaft im Inlano nicht volle
Betätigungs=
möglichkeiten boten, ſeien die ausländiſchen Verbindungen weiter
aus=
gebaut worden, und es werde dort mit derſtärkter, lohnender
Geſchäfts=
tätigkeit gerechnet.
Rheiniſche Handelsbank Manuheim. Die auf geſtern nachmittag
4,50 Uhr anveraumte Gläubigerverſammlung vor dem Amtsgericht
Mannheim nahm den bereits bekannt gegebenen Vergleichsvorſchlag bei
der Rheiniſchen Handelsbank an. Am kommenden Donnerstag, den
19. April, früh 10 Uhr, wird der Vergleichsvorſchlag rechtsgültig werden.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927/ 87.2
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927 80
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 .
6L Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .
2. Stadtanleihen
80 Bad.=Bad. v. 2e
60 Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
Dresden v. 26
2 Frkf. a. M. v. 26
7% Heidelb. v. 26
8% Ludwghf. v. 26
8% Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 25
8% Mannh. v. 2e
8% Nürnberg v. 2
80 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
70 Bad. Gold.
Kom. Anleihev. 2
8‟ Berl. Hyp.=Bk.
Lig.:
Pfandbriefe.
7% Frkf. Hyp. Bk.
735 „Lig=Pf
81.25
87
52
17.1
N4
95
94
88
88
86
93
103
95
95
93
A
93
Frkf. Pfbrfbank
½% Gotha Gr.
Cred. Lig.=Pfbr.
2% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr
80 Heſſ. Landesbk
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
8% Landesbank d.
Rheinprovinz
720 „
8% Landeskr. Kaſſ.
„
8% Mein. Hhp.Bk.
Naſſ. Landesbk
% Pfälz. Hyp. Bl
Lig.
Pfandbriefe
80 Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.. ..
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. .
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
8½ Rhein. Hyp.=B
4½% „Lig
Pfandbriefe..
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit..
L.=Pf
Südd. Bod.;
Cred.=Bank.
„Lig.=
Pfdbr. . . . . . . .
8½ Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Auslof. Ser, II
98
89.5
88.5
18.5
79.5
97.5
91.25
89
95
100
100
96
92
97
89
101.5
89.5
96.5
93
76
98.5
78.25
92
92.5
93
78.25
96
89.5
95.25
92
94.5
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbrief
bgl. Kom.=Obl.
S.1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=P
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſf. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26. . .
10% Kom. Elektr.=
Mark. . . . . . . . . .
70 Mainkrw v. 2e
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27...
80 Neckarſulm v. 26
8½ Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26...
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26
II. Auf Sachwerte
aut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz
5%Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe. .
18.05
13.56
14
14.1
13.5
4.8
13.9
96.5
94.5
94
102
87
90-,
89
5% Preuß.
Kali=
wertan eihe ..
5¾ Preuß.
Roggen=
wertanleihe".
5% Sächſ.
Noggen=
wertanleihe ..
50 Südd. Feſtw. .. . . . . .."
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914.......
5% Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ..."
4½% Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
1310 Griech. Mon.
50 Mex inn. (abg.)
äuß. „
Goldan=
leihe (abg.
inn. (abg.)
Frrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)..."
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)..."
4½% Rum. Gold
von 1913..
49 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
40 Türk. Admin.
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
4½0 ungarn von
1913 C. C.=St.)
4½% dito von
1914 (C. C.=St.)
42 dito Goldr.
(C. C.=St.)
4% dito von
1910 (C. C.=St.)
42 dito Kron. (abg.) ..."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg
4½ Kopenh. v. 01
4½ Liſſab. v. 1886
4% Stockh. v. 1880
9.5
8.65
2.23
2.5
18.5
57.25
47.5
43.5
32. 25
30.4
192/,
89.5
12.95
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dur=Bodenb
von 1891
49 Eliſabethbahn
von 1883 ....."
49 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig..
4% Lemberg=Czer
ſteuerfrei .. . .."
2‟/.0%0 Oſt. Südb
(Lombard.) . .."
4% Oſt. Staatsb.v.
1883
3% Raab=Odenbg.
v. 1883.
4%0 Rudolfb. i. S.
i. G.
4½%0 Anatolier I
TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr
Barm. Bankverein
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank.
Berl. Handelsgef.. .
„ Hypoth.=Bk. .
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank
Eff.=u.
Wechſel=
bank . . . . . . . ."
Vereinsbank ..
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank .. 155.5
Frankf. Bk.
Gyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk. 151.75
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Pr. Bod.=Creditbk. 142
Hyp.=Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant. 200.5
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank
12.2
11.75
12
15
4.3
23
4.2
2.6
18.75
139.5
159
199.5
145
260*
188.25
245
161.75
123
102.5
114.5
151
141
142.5
135.5
214
160
36.9
154.75
147
125.5
194
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Disc.=Geſ.. . 136
Wiener Bankverein 16.75
2.
Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen . . . 214
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 1158.5
70 Dt. Reichsbhn=
Vorzge. . .... . . 97
Hapag ...... . . . . 158.5
157
Nordd. Llohd. .
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ./140
3. Induſtrie
Adt, Gebr.
Accum. Berlin.
Adler & Oppenh. 1230
95.5
Adlerw (v. Kleye
zugl 81.5
6% AEG. V
73.25
169
AEG. Stamm.
Bad. Maſchf.=D
Bamag=Meguin
23.5
Baſt Nürnberg
*
Beck & Henkel
Bergm. El. Werkel190
Brem.=Beſigh.=Ol. 63.5
BrownBoverickCie 158
Brüning & Sohn. /124.5
Buderus Eiſen .. . 1102.5
Bürſtenfbr. Erlang.
Cementwerke:
Heidelberg.
150
Karlſtadt.
183
Lothr. (Karlsr.). 80
Chem. WerkeAlbert. /101
Brockhues
A
Fabrik Milch
Daimler=Benz .. .1106
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin!
Erdöl ....... 139
Gold= u. Silb.=Anſtalt 192
Linolwerk. Berl. /263
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .1129
Dürrwerle Rating./ 80
Eichbaum, Brauer.
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ
Elſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke
Eſchw. Bergwerk".
Eßling. Maſchiner
Ettling. Spinnere
Faber, Joh., Bleiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirm
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas
Hof
Maſch. Po=
Pr. korny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Gef. f. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
Haid & Neu
Hammerſen
danfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei. 1183
Heſſen=Naſſau Gas
Heyligenſtaedt..
Hilpert Armaturfb
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...."
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil. ..
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
rag
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
„ Weſteregeln. .
Kammgarnſpinn. .
2775
25
173.5
92
49
235
71.5
102
53.5
268
88.25
150
110
84
76.5
109.8
136
183
HafenmühleFrankf/137 Neckarw. Eßl. ....
43.25
14411,
TI
172
167
115
25
8u
83.75
168
74
Karſtadt, R.
250,5
Ner. Werke Offſtein
Klein, Schanzl. . . . 106
Klöcknerwerke .. . . 128
Knorr, Heilbronn ./166.5
Konſerofabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
209 Krauß & Co., Loko,
Lahmeyer &Co. ..
Lech, Augsburg.
Lingel, Schuhw..
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch.
Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br.. .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werfe. .. . . .
Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau
Moenus Stamm.
Motorenfabr. Deutz
Oberurſel
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrzeug
Nicolay, Hofbr. ..
Oberbedarf
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen.
Peters Union Frkf
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau".
Porzellan Weſſel".
Reiniger. Gebb. C
Schall
119 Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan ..
Rütgerswerke ...."
SalzwerkHeilbronn
Schneider & Hanau
Schnellpr. Frankth.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfbr.)
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. . .
71.5
183.75
328
130
122
256
59.5
26
117.75
180.5
73
133
57.5
143.75
150
14.2:
Ade
57
104
26.5
100
Schuhfbr. Berneis=”
Weſſel. . .. . . . . . 87
Schuhfabr. Herz.
Schultz Grünlack. .
Schwarz Storchen 168.5
Seilindſtr. Wolff.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske/301
Südd. Immobilien 105
Zucker=AG./1a8
Strohſtoff, Ver.,. . 1312.5
Tellus Bergbau /111
Thür. Lief.=Geſ.. . . /110.25
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. .. . . . . 116
Veithwerke ..
Ver f. Chem. Ind. /102.5
deutſch. Olfabr. 73.5
Faßfabr. Caſſell 53.5
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.
Königs= und
Laurahütte .
Pinſelfabriken 92
Stahlwerke .
—
„ Ultramarin
Zellſt., Berlin/150
Vgtländ. Maſch. 76
Voigt & Haeffner/179
Voltohm, Seil ...! 76
Wayß & Freytag . /138.5
Wegelin Rußfabrik 141
Werger Brauerei. /172
Zellſt. Aſchaffenbg. 195.25
148
Memel".
Waldho
300
Zuckerf. Rheingau.
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung . . . 268
Frkft. Allg. Verſ.=G 198.5
Frankona, Rück= u.
Mitv.
124.75
Mannh. Verſich.
Darmſtädter Werte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz..."
Motoren Darmſtadt/ 67.-5
Gebr. Aoeder ....
Nummer 107
Seite 43
Philitp Holzmann A.G., Frankfurt a. M. Nach dem Bericht für
1927 war die Beſchäftigung lebhaft. Der Umſatz des Vorjahres, der
dem Werte nach die Höhe der Vorkriegsjahre erreicht hatte, wurde
überſchritten. Die Geſellſchaft führte in erheblichem Maße
Wohnungs=
bauten in mehreren Großſtädten aus, mußte aber infolge der
herrſchen=
den Geldknappheit vielfach ſelbſt Hypotheken beſchaffen, ſo daß ſie, um
die übernommenen Arbeiten durchzuführen, genötigt war, in einem
früher nicht üblichen Maße für einzelne Bauauftraggeber in Vorlage
zu tveten. Die Bautätigkeit im Inland erſtreckte ſich im Hochbau auf
Ausführung von zahlreichen Siedlungsbauten und Wohnhäuſern, im
Tiefbau auf umfangreiche Erdarbeiten bei Waſſerbauten, Brückenbauten,
Ciſenbahnanlagen uſw. Im Ausland hat die Geſellſchaft ihre
Be=
mühungen um Hereinnahme lohnender Bauaufträge mit Erfolg
fort=
geſetzt. Die Tochtergeſellſchaften in Argentinien und Chile haben
be=
deutende Neubauaufträge erhalten und ältere mit gutem Nutzen
abge=
wickelt. Die Ende 1925 gegründete Geſellſchaft in Peru hat ebenfalls
befriedigend gearbeitet. In Frankreich ſind der Geſellſchaft weitere
Re=
parationsaufträge übertragen worden. Die griechiſche Tochtergeſellſchaft
war nur mit kleineren Aufträgen beſchäftigt. Das Tätigkeitsfeld in der
Türkei wurde infolge der dort herrſchenden Geldknappheit nicht weiter
ausgedehnt. Dagegen hat die Geſellſchaft in Gemeinſchaft mit anderen
deutſchen Baufirmen der Projektierung der Eiſenbahnbauten in Perſien
ein größeres Intereſſe zugewendet. Die Nachfrage nach Grundſtücken
war wieder gering. Der Grundſtücksbeſitz beläuft ſich bei Jahresſchluß
auf 255 Hektar. Von einem Geſamtgewinn von 3808 075 (8559 890)
RM. beanſpruchten Unkoſten (alles in Mill. RM.) 1,106 (1,234),
Ab=
ſchreibungen 1221 (1,065). Der Reingewinn einſchließlich 190709 RM.
beträgt 1670 745 (2 684 989) RM., woraus die angeküindigte Dividende
von 7 Prozent (12 Prezent für 1926 und 1925) verteilt werden.
Vor=
getragen werden 198 685 RM. In der Bilanz erſcheinen (alles in Mill.
RM.) Immobilien mit 9,66 (9,85), darunter die Immobilien zum
eige=
nen Betrieb mit 5,02 (4,98), das Bauinventar mit 6,85 (6,66), die Waren=
und Baueinrichtungen 437 (4,32), Beteiligungen und Wertpapiere 405
(3,83), Debitoren ſtark erhöht auf 12,38 (681) Bankguthaben 1,76 (3,03)
andererſeits Kreditoren 9,19 18,85), Bankſchulden 4,22 (0), und Akzepte
0,93 (0). Die Rücklagen erhöhten ſich durch den aus der Verwertung
der Vorratsaktien erzielten Buchgewinn um 0.17 auf 3,19.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 16. April ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Notterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolyukupfernotiz)
134.75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenborſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original=
bütten=
aluminium, B= bis 99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210
RM., desgl. in Walz oder Drahtbarren 99proz. 214 MM. Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus, 83—88 RM., Feinſilber
(1 Kilogramm fein) 78,50—79,50 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 16. April
ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 193½ (1B½), März
1B½ (12½), April 122½ (123½), Mai 1223/ (12234), Jumi 12½
(123½), Juli 122½ (123½), Auguſt 12234 (1B), September 1223 (1B½.
Oktober und Nobamber 1B (123½), Dezember 1B (1231) Tendenz:
ſtetig — Für Blei: Januar und Februar 41 (41½4), März 41 (41½),
April 4034 (41), Mai 40½ (403.), Juni bis Oktober 40¾ (41),
Novem=
ber 41 (41), Dezember 41 (41½4). Dendenz: befeſtigt. — Für Zink:
Januar 49½ (50½), Februar und März 49½ (50½), April 4934 (50½),
Mai und Juni 49½ (50½), Juli 49½ (5014), Auguſt und September
49½ (50½), Oktober und November 49½ (50½), Dezember 49½ (50).
Dienstag, den 17. April 1928
Tendenz: befeſtigt. — Die enſten Zahlen bedenten Gelb, die in Hlammern
Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 16. April ſtellten
ſich für Kupfer: CTendenz: baum ſtetig) Standard per Kaſſe 61½ bis
614/ys, drei Monate 611/—61¾, Settl. Preis 619; Elektrolyt 66½ bis
67. beſt ſelected 64½—6534, ſtrong ſheets 92, Gleſtrowirebars 67; für
Zinn: (Tendenz; unregelmäßig) Standard per Kaſſe 9u½B1½,
drei Monate, B23—232½, Settl. Preis B31½, Banka (inoff.) 239,
Straits (inoff.) 2; für Blei: (Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 20,
entf Sichten Wſuo, Settl. Preis 20; ſür Zink: (CTendenz: feſt)
ge=
wöhnl. prompt 2ſye, entf. Sichten und Settl. Preis B½. —
Jnof=
fizielle Notierungen: Aluminium für Inland 105, für
Aus=
land 112, Antimon Regulus Erzeug.=Preis 59½—60, chineſ. per 36;
Queckſilber 22½—22½, Platin 17, Wolframerz 14½ Nickel für Inland
und Ausland 175, Weißblech 18½, Kupferſulphat 26½—Z, Clebeland
Gußeiſen Nr. 3: 65.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 16. April (Priv.=Tel.).
Weizen: Der Markt begann in ſehr feſter Haltung, in der
Haupt=
ſache hervorgerufen durch die ungünſtige Wetterlage und Käufe der
hei=
miſchen Mühlen.
Mais: Die Haltung war zunächſt ebenfalls feſter auf die Kälte in
den Anbaugebieten und kleine Ankünfte an den Stapelplätzen. Später
wurden einige Realiſierungen vorgenommen.
Roggen: Wie für Weizen zeigte ſich auch für Roggen ſtärkere
Kauf=
luſt in Zuſammenhang mit der Kälte im Anbaugebiet und gute
Export=
nachfrage.
Hafer: Auch hier konnten die Kurſe erheblich anſteigen aus den
gleichen Gründen wie bei Weizen und Roggen.
* New York, 16. April (Priv.=Tel.).
Kaffee: Hier konnten auf Deckungen die Preiſe etwas anziehen. Die
feſte Haltung der braſilianiſchen Märkte wirkte ebenfalls anregend auf
den heimiſchen und ausländiſchen Handel.
Zucker: Der Markt verkehrte in ſchwächerer Haltung auf
Realiſatio=
nen und ſchwächere Londoner Kabel. Der Handel ſchritt zwiſchendurch
zu Deckungen, doch war der Schluß wieder gedrückt auf Liquidationen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. April:
Getreide. Weizen: Mai 156½, Juli 156, Sept. 153½: Mais:
Mai 101½, Juli 105, Sept. 105½; Hafer: Mai 61½, Juli 54½,
Sept. 488; Roggen: Mai 1303, Juli 126½, Sept. 11934.
Schmalz: Mai 12,80, Juli 12,10, Sept. 12,40.
Fleiſch. Rippen: Mai 11,52½, Juli 11,82½, Sept. 12,10: Speck,
lolo 11,37: leichte Schweine 8,75—9,60, ſchwere Schweine 8,90 bis
9,50; Schweinezufuhren: Chicago 30 000, im Weſten 100 000.
Baumwolle: Mai 19,68, Juli 19,53—19,54.
Es notierten mach Meldungen aus NewYork am 16. April:
Getreide. Weizen: Rowwinter 196½, Hartwinter 173½: Mais,
neu ank. Ernte 115: Mehl, ſpring wheat clears 700—725; Fracht:
nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 9—10 Cents.
Schmalz: Pria Weſtern, loko 12,/40; Talg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: B;, Loko;
1338; April 13,70, Mai 13,79, Juni 13.96, Juli 14,08, Auguſt
14,11, September 14,17, Ortober 14,04, November —, Dezember
13,55; Januar 1929 13,33.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Des Erſcheinungstag für per Erſcheinen gehandelte 6proz. J. G.
Farbeninduſtrie= Teilſchuldverſchreibungen iſt auf Donnerstag, den 19.
April 1928, feſtgelegt worden.
Wie wir erfahren, finden die Verhandlungen des Rheiniſch=
Weſt=
fäliſchen Kohlenſyndikats über die Feſtſtellungen der
Reparationsliefe=
rungen für die nähſten 3 Monate am 10. Mai in Paris ſtatt.
Wie uns aus Augsburg gemeldet wird, hat der Verband
ſüddeut=
ſcher Textilinduſtrieller in Augsburg beſchloſſen, die Löhne der
Textil=
arbeiter um 4 bzw. um 6 Pfg. die Stunde zu erhöhen. Der Verband
umfaßt ſämtliche Zweige der Textilinduſtrie.
Trotz der bereits wieder einſetzenden Bautätigkeit iſt eine Belebung
bei der oberſchleſiſchen Zementinduſtrie bis jetzt nicht eingetreten. Der
Märzumſatz dieſes Jahres konnte nur um ein Geringes gegenüber dem
Umſatz des Februar erhöht werden, während im März 1926 der Abſatz
ſich gegenüber Februar verdreifachte.
Bekanntlich hat Frankreich am 16. März 1928 ſeine Zolltarif=
No=
velle in Kraft geſetzt, die als neuer Zolltgrif im Sinne des
deutſch=
franzöſiſchen Handelsabkommens anzuſehen iſt. Dies hat zur Folge,
daß mit Wirkung ab 16. April d. J. für alle deutſchen Exporterzeugniſſe
in Frankreich der Minimaltarif ohne Einſchränkung gilt.
Dieſer Tage wird ein neuer Betrag von 12 Millionen Dollar in
Gold an Bord des franzöſiſchen Dampfers „Nochambeau” nach
Frank=
reich abgehen.
In engliſchen Wirtſchafts= und Finanzkreiſen wird die dunch Sir
Alfred Mond angekündigte Bildung einer gemeinſamen engliſch=
ameri=
kaniſchen Finanzgeſellſchaft als ein Ereignis von größter Bedeutung
und der wahrſcheinlich bedeutzſamſte Vorgang in der Induſtriegeſchichte
der Welt bewertet. Die Aufgaben des Konzerns, die in der Erklärung
von Sir Alfred Mond nur unzureichend umſchrieben waren, liegen in
der Entwicklung der wirtſchaftlichen Möglichkeiten innerhalb des
briti=
ſchen Weltreiches.
In der geſtrigen Sitzung des Staatsrats wurde einem königlichen
Erlaß zugeſtimmt, nach dem die norwegiſchen Noten vom 1. Mai ab
wieder in Gold eingelöſt werden und die Goldausfuhr vom gleichen
Tage an geſtattet wird.
Die Abordnung der Prager Regierung iſt nach Warſchau gereiſt,
um dort die Verhandlungen wegen Beſeitigung der Folgen der
pol=
niſchen Zollerhöhung fortzuſetzen. Im Laufe der nächſten Woche werden
Vertreter jener Induſtriezweige nach Warſchau fahren, die durch die
Zollerhöhung am meiſten ceſchädigt wurden und denen gegenüber Polen
bisher keinerlei Zugeſtändniſſe machte.
Wie verlautet, befaßt ſich das ſtaatliche Ueberwachungsamt der
Ver=
ſicherungsgeſellſchaften in Ungarn mit dem Plan, das minimale
Aktien=
kapital der Verſicherungsgeſellſchaften mit 200 000 Pengö feſtzuſetzen.
Hierdurch dürften zahlreiche kleinere Verſicherungsgeſellſchaften
gezwun=
gen werden, ihre Selbſtändigkeit aufzugeben.
Die Ungariſche Allgemeine Kreditbank führt mit einer amerikaniſchen
Finanzgruppe Verhandlungen über die Begebung von Pfandbriefen im
Betrage von 5 Mill., Dollar. Dieſe Pfandbriefe dürften mit 7,5 Prozent
verzinſt ſein.
In den letzten Tagen tauchte in Budapeſter Finanzkreiſen wieder
das Berücht von einer bevoyſtehenden Fuſion zwiſchen der Ungariſchen
Allgemeinen Kreditbank und der Peſter Ungariſchen Kommerzialbank
auf. Obwohl das Gerüicht von beiden Banken in der entſchiedenſten
Weiſe dementiert wurde, wird in einem Teile der Preſſe daran
feſt=
gehalten, daß die Fuſion tatſächlich bevorſtehe.
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Kapper, Ellen Kiesling, Leo Barczinſti,
Guſt Baumgarten, Oscar Grauert, Joſef
Herrmann, Theo Herrmann, Alfred Karen,
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Ohly=
ſtraße—Hauptbahnh.)
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zugeben gegen Be=
(*10401
lohnung
Am Erlenberg 21.
Braune Pelzkrawatte
verloren auf d. Wege
v. Ludwigshöhe nach
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dem Fundbüro gegen
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Ihren Geldbeufel
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nicht ausgeſchl. Wtw. mit K. angenehm.
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Vertrauensſtellung, (1ozo6
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gut. Zeugniſſen, aus
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ſucht Stellung zun
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frauenloſen Haushalt
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ſchäftsſtelle. (*1040 Geprüft. Schneiderin
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außer dem Hauſe
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(*10319 Oa Empfehle mich ſtun
denweiſe z. Bücher=
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bildung v. hieſigem
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triebe für alsbald ge=
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ſchreiben mit aus=
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mit flotter Handſchr.
Kenntn. in Schreib=
maſchine u. Stenogr
für ſofort ge ucht.
Ang. unt. H 208 ar
die Geſchſt (*1038. Lücht. Friſeuſe
„Dam.=Friſeur
„ Hrn.=Friſeut
für ſof. od. 1. Mai geſ.
Ang. unt. H 207 an
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Dienſtmädchen
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Soderſtraße 45
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(*10389)
Jg. Mann, 30 Jahre
alt, mit Führerſchein
1, 2 u. 3b ſucht Stelle
als Chauffeur.
Der=
ſelbe iſt auch bereit,
Aushilfe zu tun.
In=
tereſſenten wollen ſich
nnt. H119 an die
Ge=
ſchäftsſtelle d. Blattes
wenden.
(6743a
Junger Mann
21 Jahre, in ungek.
Stellg., ſucht ſich zu
verb. irg. welch. Art.
Ang. unt. H 214 an
die Geſchſt. 10405
Handwerker a. dem
Bau ach, welch, auch
größ. Arb. überſichtl.
leiten kann, nimmt
Hausverw. vd.
Haus=
meiſterſt. an. Angeb.
unter H 190 an die
Geſchäftsſtelle (*10352
Kür
dofe
Sa!
Au
50=
.145, 002
Durchaus ſaub ehrl.
Alleinmädchen
m. nur guten
Zeug=
niſſen in kleinen
Haushalt m. 1 Kind
per 1. Mai geſucht.
Wilhelminenſt. 33, II.
(*10367
Tüchtiges
Alleinmädchen
in gut. klein. Haush.
f. 1. Mai. geſ. Beding.
Zeugn. Nungeſſer,
Eſchollbrückerſtr. 4
*10354
nfach., zuverl. ehrl
Madchen
vom Lande das aud
kinderlieb iſt, für
klei=
nen Haushalt geſucht.
Zeugnis.
Familien=
anſchl. Ernſt,
Hein=
richſtr. 98. * 10323
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ſaubere", ehrliches
Mädchen
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Nicht mehr ſchulpfl
Madchen
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Kon=
ditorei Schwarz,
Lud=
wigspl. 4 (*10351
Braves, ſchulentlaſ
Mädchen
bis n. d. Spülen geſ
Liebigſtr. 11 II.
*10349
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Nummer 107
Dienstag, den 17. April 1928
Seite 15
Roman von P. van der Hurk.
45)
(Nachdruck verboten)
Er öffnete die Tür der bezeichneten Telephonzelle. Ein
jungens Mädchen ſtand kichernd am Apparat, drehte ſich ſchnippiſch
um und zog die Tür mit einem Ruck zu. Er öffnete ſie wieder
und fragte höflich nach dem Ausſehen des Mannes, der vor ihr
telephoniert hätte; aber ſie verſtand ihn nicht und gab keine
Ant=
wort. — Sollte es der Schwarze mit den funkelnden Augen
ge=
weſen ſein — kam ihm plötzlich der Gedanke.
Hundert Schritte entfernt ſah er ihn. Er ging in der
Rich=
tung zum Grandhotel.
Der Kommiſſar lief hinter ihm her und blieb etwa zehn
Schritte von ihm entſernt. Der Poliziſt ging unauffällig zwanzig
Schritte ſeitwärts
Zwiſchen den Raſenaulagen vor dem Grandhotel blieb der
Fremde ſtehen und ſah zum ziveiten Stock hinauf.
— Er ſucht ihr Fenſter —, dachte der Kommiſſar, — er iſt
es. Dr. Schweighard ging auf ihn zu, und als er nur ein paar
Schritte entfernt war, zog er den Hut und ſagte:
„Buten Abend, Fürſt Samaroff!“
Der Fremde ſtutzte ſichtlich, aber nur den Bruchteil einer
Sekunde. Im nächſten Augenblick ſtellte er dem Kommiſſar ein
Bein und ſchlug ihn mit der Fauſt ins Geſicht.
Dr. Schweighard hatte einen harten Schädel; er fiel zwar
hinterrücks zu Boden, ſtand aber ebenſo ſchnell wieder auf.
„Halt!” ſchrie er.
Der Verfolgte war ſchon zehn Schritte entfenrt. Er warf
einen kurzen Blick zurück und rannte quer über den Raſen.
In=
eiriſchen hörte er eine zmeite Stimme, die „Halt!” rief. Der
Po=
liziſt ſprang von der Seite näher. Auch Paſſanten liefen auf
ihn zu. Miit einem Griff zog er ſeinen Revolver aus der Taſche.
Dann fiel ein Schuß. Der Poliziſt hörte die Kugel pfeifen und
warf ſich ilach zu Boden. Die Neugierigen kreiſchten auf und
ſtürzten davon. Jetzt hob auch der Kommiſſar die Waffe. Es
fiel Schuß um Schuß.
Getroffen warf Alexei die Hände in die Höhe und fiel
vornüber zut Boden.
Dr. Schweighard hob den Schwerverwundeten gemeinſam
mit dem Poliziſten auf und trug ihn in ſein Zimmer im
Grand=
hotel.
In den Taſchen fand man einen Paß auf den Namen Peter
Breuer und den Depotſchein ſeines Koffers. — —.
Als man ihn verbunden hatte, ſehlug er die Augen auf. Mit
leiſer Kraft hob er den Kopf, als ob er etwas ſagen wollte.
Dr. Schweighard beugte ſich über ihn und hörte: „Tatjana
— ſpußte nichts davon — — ſie hat keine Schuld."
Die Augen fielen ihm zu.
Der Arzt hatte ſeinen Puls gefaßt: „Es geht zu Ende.”
Noch einmal verſuchte der Sterbende zu ſprechen: „Tatjana
— Duſchinka maja — — — die Perlen — — —‟ Mehr
konnte man nicht verſtehen.
Langſam ſank der Kopf zurück, die Finger krallten ſich
zu=
ſammen.
„Haben ſie noch einen Wünſch?” fragte der Kommiſſar.
„Nitſchewo —
die Hand fällt ſchlaff herunter
Ein letztes Nöcheln —
die Augen breihen — — Iwan Iwanowitſch iſt tot.
In dem ſchmutzigen Handkoffer aus billigſter
Lederimita=
tion fand man, ſorgfältig eingenäht, die echte Madonna von
Tizian. In einem Beutel aus Sackleinen waren zehn Päckchen
Vanknoten von je fünfzig Hundertmarkſcheinen und ein
Kredit=
brief auf die Bank von England über 20 000 Pfund. In einer
Brieftaſche ſteckten Viſitenkarten mit den Aufſchriften: Fürſt
Alexei Michaileſitſch Samaroff, Konſul A. L. Bergmann und
William Lincoln. Ein kompletter Schminkkaſten enthielt eine
grauharige Perücke nebſt zugehörigem Vollbart.
„Ein genialer Burſche,” ſagte Dr. Schweighard, „keine
Kleinigkeit — — vierhundertfünfzigtauſend Mark in bar und
das eihte Vild! — Und wodurch haben wir ihn erwiſcht?
immer dieſelbe alte Geſchichte: Cherchez Ia femme.”
Tatjana ſchlief. Der Arzt berührte leiſe ihre Hand: „Sie
bekommen Beſuch, Fürſtin.”
Sie ſchlug die Augen auf.
„Nicht erſchrecken — — Baron Kemp möchte Sie gern ſehen
— darf ich ihn hereinführen?“
Ein hoffnungstolles Lächeln kam über ihr blaſſes Geſicht:
„Ja!”
Der Arzt öffnete die Tür. Kemp trat zögernd ein.
Die ranke richtete ſich auf. Das Blut ſchoß in ihre Wangen.
Als er unentſchloſſen vor ihrem Bette ſtehen blieb, ſtreckte ſie
die Hand nach ihm aus: „Harald” flüſterte ſie. Da vergrub er
ſeinen Kopf in ihren Kiſſen und küßte ihre Hand.
„Liebſte, was mußt du gelitten haben!“
Sie legte ihren Arm um ſeinen Hals: „Du glaubſt an mich,
nicht wahr?”
Er küßte ihren Mund und ihre Augen: „Ich liebe dich!”
Er legte die Roſen, die er mitgebracht hatte, in ihren Arm
und öffnete behutſam ein ſorgfältig verſchnürtes Päckchen. Sie
ſah mit fragend erſtaunten Augen auf ein Etui aus rotem
Saffianleder.
Sie öffnete es etwas verwundert. Ein leiſer Aufſchrei kam
über ihre Lippen.
„Meine Perlen — —3!” Sie griff danach — und traute
ihren Augen nicht.
„Das ſind meine Perlen
Er ſtrich beſänftigend über ihr Haar: „Sind ſie wirklich
ebenſo ſchön wie deine?"
„E3 ſind meine Perlen — — ſie ſind es beſtimmt — — wie
kann das möglich ſein?
Drei Monate ſpäter waren Baron und Baronin Kemp von
Ihr erſter Beſuch war
ihrer Hochzeitsreiſe zurückgekehrt.
Erich Rothe.
Sie erzählten von ihren Erlebniſſen und ihrem Glück, und
ſchließlich fragte Tatjana nach ſeinem Roman. Er gab eine
aus=
treichende Anttvort.
„Die Dinge liegen weit zurück,” fagte ſie, „ſo weit, als ob
Jahre darüber vergangen wären. Wir können ruhig davon
ſprechen.”
„Ich habe das Buch nicht weitergeſchrieben — —” Kemp
ſtand auf und drückte ihm dankbar die Hand.
„Nur eines mödte ich wiſſen,” fuhr Erich fort, „da wir doch
einmal dieſes Thema berührt haben. Samaroff, Lincoln und
Bergmann waren natürlich ein und dieſelbe Perfon, das iſt klar.
Aber wie hat er da3 Bild herausgebracht?”
„Es tvird wohl immer ein Rätſel bleiben”, meinte Kemp.
Erich ging nachdenklich auf und ab: „Er iſt damals nicht,
wie du glaubteſt, fortgegangen, ſondern muß ſich in der
Woh=
nung verſteckt haben, aber wo?
Er durchſchritt ſuchend die Räume des Ateliers, ohne einen
Platz zu finden, der ihm geeignet ſchien für ein Verſteck.
In der Diele, dor der breiten altdeutſchen Truhe blieb er
ſtehen.
—Hier vielleicht?
Er öffnete ſie. Zie war unverſchloſſen. Einige Zeitſchriften,
Zeitungen uind alte Bilder lagen zufammengepfercht in einer
Ecke. Dazwiſchen ſah er etwas Glänzendes. Er hob es auf,
es war ein goldener Bleiſtift.
Er kehrte in die Bibliothek zurück und fragte Kemp:
„Wem gehört das?‟
Kemp nahm den Pleiſtift in die Hand und betrachtete ihn
verwundert. Tatjang war blaß geworden.
„Er gehört Alex — — ihm,” ſagte ſie leiſe, „es war ein
Ge=
ſchenk von mir.”
Erich nahm das kleine, glänzende Ding zwiſchen Daumen.
und Zeigefinger und ſagte: „Weun ich im Stile eines
Detektib=
romans ſprechen darf, — — — dies iſt die Löſung des Rätſels,
des Rätſels der entſührten Madonna!”
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ich eine Einrichtung ins Leben gerufen, um die unzähligen Haarkrankheiten,
die sich im Volke eingenistet haben und bei den meisten Menschen ganz
unbemerkt bleiben, da sie keinerlei Schmerzen verursachen, erfolgreich
zu bekämpfen.
Meine langjährige Praxis auf dem Gebiete der Haarpflege hat mir
Tausende von Fällen vor Augen geführt, in welchen infolge Unwissenheit
der betroffenen Personen schon im Kindesalter durch Absterben der
Haar-
wurzein die Haare vollkommen zugrunde gingen und daher jede Hilfe zur
Wiedererlangung der Haare hoffnunzslos war.
Diese Fälle, die einzig und allein auf die vollständige Unkenntnis einer
überhaupt vochandenen Haarkrankheit bei den betroffenen Personen
zurück-
zuführen sind, haben sich während der letzten zehn Jahre derart gehäuft,
daß unsere Generation Gefahr 1äuft, den herrlichen Stolz, die Haare,
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Alles, was Sie zu tun haben, ist, den unten befindlichen Fragebogen
gewissenhaft auszufüllen und an mich sofort zurückzusenden
Die Haaruntersuchung ist vollkommen kostenlos, daher zögern Sie
nicht, indem Sie sich vielleicht sagen, daß Sie dies nicht notwendig haben,
Jedermann muß sich über den Gesundheitszustand seiner Haare und
Kopfhaut vergewissern ehe es zu spät wird. Indem ich Sie ersuche diesen
Fragebogen gewissenhaft auszufüllen, haben Sie einen Schritt im Interesse
der Volksgesundheit nach vorwärts getan.
Anna Csillag.
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[ ← ][ ]Seite 16
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