Einzelnummer 10 Pfennige
1Be
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 101
Mittwoch, den 11. April 1928.
191. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtliſcher Beitreibung
fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und I
lalba
Perſchwörung gegen den japaniſchen Kaiſer
Das rote Komplott.
Maſſenverhaftungen von Kommuniſien
in Japan.
London, 10. April.
Nach einer von den Blättern veröffentlichten Meldung aus
Tokio herrſcht in ganz Japan große Erregung wegen der
Ent=
deckung eines weitverzweigten roten Komplottes gegen den
Kaiſer von Japan. 1013 kommuniſtiſche Agitatoren wurden
ver=
haftet. Sie werden einer Verſchwörung gegen den Kaiſer
be=
ſchuldigt. Weiter wird berichtet, die Fäden liefen nach
Feſt=
ſtellung der Polizei nach Moskau. Auch ſei erwieſen, daß
wäh=
rend der letzten Wahlen die Radikalen von Moskau finanziert
wurden. Dieſe Einmiſchung in japaniſche Angelegenheiten habe
im Lande einen Sturm der Empörung gegen die Kommuniſten
erzeugt. Die Behörden ſähen die Angelegenheit als ſehr ernſt an.
Aufhebung japaniſcher kommuniſiiſcher
Organiſationen.
EP. London, 10. April.
Aus Tokio wird gemeldet, daß das Verhör der in das
Kom=
plott gegen den Kaiſer verwickelten Kommnniſten abgeſchloſſen
iſt. Die Regierung hat die Zenſur mit Bezug auf die
Veröffent=
lichung dieſer Angelegenheit in der Preſſe aufgehoben. Infolge
des Anſchlages hat die Regierung außerdem die extreminiſtiſche
Proletarierpartei, die ſogenanute Ronoto=Partei, aufgehoben,
ebenſo zwei kommuniſtiſche Organiſationen. Die zwei
Abgeord=
neten der Ronoto=Partei werden allerdings ihr Mandat
weiter=
hin ausüben dürfen.
Der Generalſtaatsanwalt erklärte dem Vertreter einer
Zei=
tung: Der Haupteindruck, den man aus der ganzen
Angelegen=
heit gewinnt, iſt der, daß die Lage ernſt iſt, denn Japan ſieht ſich
angeſichts der ziemlich weit verbreiteten aufrühreriſchen
Be=
wegung einer ungemein großen inneren Schwierigleit gegenüber.
Der gegenwärtige Verſuch, die Grundlagen des Reiches zu
er=
ſchüttern, der zwar aus dem eigenen Lande kommt, aber von
den radikalen Gedanken eines anderen Volkes beeinflußt iſt, iſt
weit ſchwerwiegender als eine von außen kommende Drohung
einer bewaffneten Macht.
Der Kommunismus in Japan.
Tokio, 10. April.
Der offizielle Bericht über die bekannten
Kommuniſtenverhaf=
tungen in Japan umfaßt 50 Seiten. Es wird darin ausgeführt,
daß die in großem Maßſtab vorgenommenen Verhaftungen im
Anſchluß an die Entdeckung von Beſtrebungen zur Gründung
eines kommuniſtiſchen Verbandes erfolgten, deſſen Ziel geweſen
ſei, die ſoziale Gliederung des japaniſchen Reiches von Grund
auf zu ändern. Beſonders war geplant, während der
kommen=
den Wahlen in ganz Japan Propagandaliteratur zu verbreiten.
Gegen 150 Verhaftete iſt das Verfahren bereits eingeleitet; das
Verfahren gegen 300 weitere Perſonen dürfte in kurzer Zeit
folgen. Wie es in dem offiziellen Bericht heißt, hat die
kommu=
niſtiſche Bewegung durch die Rückkehr in Rußland ausgebildeter
Führer eine beſondere Belebung erfahren; dieſe ſind dort von
den Leitern der Dritten Juternationale in der Handhabung
kom=
muniſtiſcher Kampfmethoden unterrichtet worden. Die Bewegung
verfüge bereits über eine gut durchgebildete Organiſation mit
ſogenannten Zellen und einem Netz lokaler und zentraler Leiter.
Sie werde von Studenten und Profeſſoren unterſtützt. In
man=
chen Kreiſen nimmt man an, daß die bevorſtehenden Prozeſſe
auch den Beweis dafür erbringen werden, daß die Dritte
Inter=
nationale der japaniſchen Bewegung Geldmittel zur Verſügung
geſtellt habe.
Der Leninbund. — Der Bund der
Links=
kommuniſien.
* Verlin, 10. April. (Priv.=Tel.)
Ein Teil der kommuniſtiſchen Oppoſition, und zwar die
Gruppe, die ſich Parlamentariſch am ſtärkſten zeigt, hat am
Sonn=
tag ſich als Leningruppe organiſiert und beſchloſſen, bei den
kom=
menden Wahlen mit eigenen Liſten aufzutreten, allerdings mit
dem vorſichtigen Zuſatz, daß ſie zunächſt einen offenen Brief nach
Moskau ſchreiben und den Antrag ſtellen will, als „
ſympathiſie=
rende Organiſation” in die kommuniſtiſche Internationale
auf=
genommen zu werden. Das iſt das Angebot einer halben
Unter=
werfung, verurſacht vermütlich durch die Erwägung, daß der
Leninbund, eben weil er kein Geld hat, nicht imſtande ſein wird,
ſich bei den Wahlen durchzuſetzen. Seine Mandate verdankt er nur
der Tatſache, daß die alten Führer von den Kommuniſten
aus=
geſchloſſen wurden und auf ihre Parlamentswürde nicht
verzich=
ten. Im beſten Falle haben ſie Ausſicht auf lokale
Ueberraſchungs=
erfolge. Sonſt wird aber von den Ruth Fiſcher, Scholem und wie
ſie ſonſt noch heißen mögen, keiner dem nächſten Reichstag
ange=
hören. Eine zweite Gruppe Ausgeſchiedener um Korſch ſcheint ſich
ſelbſt ausſchalten zu vollen. Eine dritte Gruppe, die ſogenanute
Weddin=Oppoſition, hat in der Pfalz Anhänger. Ueberall fehlt
aber das ruſſiſche Gield, mit deſſen Hilfe die offizielle
kommu=
niſtiſche Partei ihre Wahi machen kann.
Muſſolinis Balkanpolitik.
Eine oſieuropäiſche Allianz?
EP. Budapeft, 10. April.
„A. Reggel” glaubt aus der Tatſache, daß die italieniſchen
Blätter die von ausländiſchen Zeitungen gebrachten Meldungen
über eine Zuſammenkunft Muſſolinis mit dem Grafen Bethlen
nicht dementiert haben, ſchließen zu können, daß dieſe
Zuſammen=
kunft tatſächlich erfolgt ſei. In einer in ſenſationeller Form aus
Lugano datierten Meldung des Blattes heißt es, daß die
Ver=
handlungen Muſſolinis mit dem griechiſchen und türkiſchen
Außenminiſter, ſowie mit dem Grafen Bethlen den Zweck
hät=
ten, die Schaffung einer neuen Oſteuropäiſchen Allianz gegen
Frankreich und die Kleine Entente in die Wege zu leiten. Dieſer
Allionz würden Italien, Albanien, Bulgarien, Polen, die Türkei,
Griechenland und Ungarn angehören. Das Verhältnis Italiens
zu Bulgarien würde durch die Vermählung des bulgariſchen
Königs Boris mit der Prinzeſſin Giovanna, Tochter des
italie=
niſchen Königs, noch enger geſtaltet werden. Irgendwelche
poſi=
tive Grundlage für dieſe Kombingtion führt aber das Blait
nicht an.
Zaleſti über die Beziehungen Polens
zur Kleinen Entente.
Warſchau, 10. April.
Der polniſche Außenyiniſter Zaleſki gab vor ſeiner Abreiſe
aus Warſchau dem Vertreter der Agentur Orientradio ein
In=
terview, in deſſen Verlauf er erklärte, die Beziehungen Polens
zur Kleinen Entente ſeien ausgezeichnet. „Wir ſind mit der
Kleinen Entente durch das gemeinſome Ideal der
Aufrechterhal=
tung des Friedens auf der Grundlage der Unanfechtbarkeit der
Verträge und der Achtung vor ihnen verbunden. Der Vertrag
von Trianon berührt die polniſchen Intereſſen zwar nicht
un=
mittelhar, hat aber unter dem Geſichtspunkt der allgemeinen
Politik für uns Intereſſe.” Zaleſki beſtritt kategoriſch die
Ge=
rüchte, wonach er irgendwann geſagt habe, Polen ſei an der
Un=
antaſtbarkeit der Grenzen der Kleinen Entente nicht intereſſiert.
Eine ſolche Haltung ſei für Polen widerſinnig. Zu ſeiner
Reiſe nach Italien äußerte Zaleſki, er habe der Einladung
der italieniſchen Regierung gern Folge geleiſtet, um
unmittel=
bar Fühlung mit Muſſolini zu gewinnen, und er
ſei überzeugt, daß die Wiederherſtellung perſönlicher
Beziehun=
gen zu dem Leiter der italieniſchen Politik nur fruchtbare
Er=
gebniſſe für die Sicherung des Weltfriedens haben könne.
Beunruhigung in Paris über Muſſolinis
Balkanpolitik.
Paris, 10. April.
Die Pariſer Linkspreſſe äußert ſich zu den Verhandlungen
Muſſolinis mit den Vertretern der Balkanſtaaten ſehr
unfreund=
lich. Sie gibt der Befürchtung Ausdruck, daß Muſſolini ein
Komplott gegen den europäiſchen Frieden ſchließe. Obwohl
Muſ=
ſolini ſich als Pazifiſt ausgegeben habe, ſo ſchreibt der „
Quodi=
dien” habe er doch Entſcheidungen getroffen, die nicht dem
Frieden dienten. Auch ſeine Reden über den Brenner ſeien
kriegeriſcher Natur geweſen. Das Blatt wirft die Frage auf, ob
Muſſolini die Mithilfe oder Neutralität gewiſſer Staaten ſuche,
um das Belgrader Kabinett einzukreiſen, oder ob er unter ſeiner
Vormundſchaft einen Bund der Weltreaktion ſchließen wolle.
Der ſozialiſtiſche „Populaire” wendet ſich gegen die Auslegung,
als ob die gegenpärtigen römiſchen Verhandlungen einen
ern=
ſten Schritt auf dem Wege zu einem Balkanlocarno bildeten.
Der Friede auf dem Balkan könne nur durch die Anwendung des
Prinzips „Der Balkan den Balkanvölkern!” geſichert werden.
In der diplomatiſchen Aktion Muſſolinis ſehe man aber keinen
einzigen Keim einer ſolchen Friedenspolitik, zumal drei Länder
abſichtlich aus dieſen Unterredungen ausgeſchloſſen ſeien,
näm=
lich Jugoſlawien, Oeſterreich und die Tſchechoſlowakei. Es ſei zu
befürchten, daß die Annäherung unter dem Schutze Muſſolinis
nichts anderes als die Bildung einer Einheitsfront gegen dieſe
drei Länder ſei. Das linksgerichtete „Peuple” ſtellt es außer
Zweifel, daß dieſe Beſuche durch Muſſolini ſelbſt verurſacht
wur=
den, der den Herrn der Potentaten oder zum mindeſten den
Schiedsrichter der europäiſchen Geſchicke ſpielen wolle. Das
„Oeuvre” iſt der Auffaſſung, Muſſolini taſte das Gelände nach
allen Seiten ab, ohne einen klaren Gedanken zu haben, indem
er hier Groll unterhalte und dort eine Annäherung verſuche,
deren Nutznießer er ſein würde. Er peitſche die irredentiſtiſchen
Gefühle der einen auf, während er den anderen Genugtuung
verweigere.
Der „Temps” zu Muſſolinis Verhandlungen.
Paris, 10. April.
Von den Beſprechungen Muſſolinis mit den verſchiedenen
Außenminiſtern ſcheint den „Temps” vor allem die Unterredung
mit Zaleſki zu beunruhigen. Es ſei wahrſcheinlich, daß die
Unter=
redung dazu beſtimmt ſei, das Unbehagen zu zerſtreuen, das durch
die jüngſten Erklärungen Muſſolinis gegenüber Lord Rothermere
entſtanden ſei. Trotz der traditionellen Sympathien Polens für
Ungarn könne die Abſicht Polens nicht ſoweit gehen, einer
Revi=
ſion des Vertrages von Trianon zuzuſtimmen. Die Kleine Entente
brauche darum nicht beunruhigt zu ſein. Man könne im Gegenteil
von den römiſchen Unterredungen Zaleſkis eine Befeſtigung des
Status auo in Mitteleuropa erwvarten.
Bündnispolitik oder Einigung
Von der Paneuropa=Bewegung naheſtehender
Seite erhalten wir die nachſtehenden
bemerkens=
werten Ausführungen:
Bei aller Freude über ein Fortſchreiten des
Friedensgedan=
kens in Europa wäre es verfehlt, ſich einem allzu ſtarken
Optimis=
mus hinzugeben. Wenn heute auch die Reden der europäiſchen
Staatsmänner den Frieden fordern — ſelbſt Poincaré hat ſich
neuerdings als ein Freund des Verſtändigungsgedankens
ent=
puppt —, ſo genügt die Erinnerung an die Vorkriegspolitik, die
auch bei häufigem Händeſchütteln und den überſtrömenden
Ver=
ſicherungen der gegenſeitigen Freundſchaft und Anhänglichkeit den
Ausbruch des Krieges nicht verhindern könnte.
Sieht man dagegen, wie trotz aller ſchönen
Friedensverſiche=
rungen der franzöſiſchen Preſſe alljährlich Unſummen zufließen,
damit ſie der Oeffentlichkeit immer wieder die Phraſe der „
secu-
rité” vorredet und damit die Rüſtungsinduſtrie unterſtützt,
ſieht man, wie auf dem Balkan, an der italieniſch=jugoſlawiſchen
Intereſſengrenze ſich mit Exploſivſtoff geladene Verwirrungen
bil=
den, und ſieht man ſchließlich, wie alle Verſuche, die ſo ſehr
be=
tonte Friedensliebe zu einer Friedenstat zu geſtalten, auf nur
allzu durchſichtige Widerſtände ſtoßen, ſo bleibt die Erkenntnis
übrig, daß die heutige Politik Wege geht, die mehr Gefahren
bie=
ten, als ihre Aeußerungen glauben laſſen ſollten.
Kelloggs Abſage auf Briands einſeitiges „Doshouorons 1a
guerre!” war ein Fiasko, ein Beweis, daß man falſche Wege
ging. Viel, ſehr viel Optimismus gehört dazu, an die Ehrlichkeit
der bisherigen Abrüſtungskonferenzen zu glauben. Ihr einziger
Erfolg war der, daß man, während man ſich in Genf um ein paar
Kriegsſchiffe mehr oder weniger herumſtritt, zu Hauſe die
Inten=
ſivierung der Rüſtungen zu Waſſer und zu Lande beriet.
Aber auch der Völkerbund entſpricht nicht ſeiner Beſtimmung,
das Friedensinſtrument der Völker zu ſein. Sauerweins
Forde=
rung nach einer Reviſion der Geſchäftsführung des Völkerbundes
im „Matin” vom 28. Januar entbehrt nicht einer gewiſſen
Berech=
tigung, und auch das letzthin gleichzeitig in Prag und Genf
über=
reichte deutſche Memorandum zur Sicherheitsfrage ſieht eine
Machterweiterung des Völkerbundes als notwendig vor, — oder
die Schaffung einer Zwiſcheninſtanz, die imſtande wäre, bei
drohenden Konflikten, die einen Krieg zur Folge haben könnten,
raſch und auch wirkſam einzugreifen. Als zweite, obere Inſtanz
genügten dann die beſtehenden Beſtimmungen des Völkerbundes.
Dieſe Forderung nach einer Zwiſcheninftanz entſpricht
über=
raſchend einer Forderung, die in der letzten Zeit mit immer mehr
Deutlichkeit erhoben wurde, — die Forderung nach einer
europä=
iſchen Staaten=Föderation. Die Bewegung, die dieſe Forderung
am aktivſten propagiert, die Paneuropäiſche Union, iſt in den
wenigen Jahren ihres Beſtehens — erſt 1923 erſchien das Werk
„Paneuropa” des Grafen Coudenhove=Kalerghi, das die
Grün=
dung dieſer Bewegung veranlaßte — ſo ſtark geworden, daß eine
Ausſtrahlung ihres Programms auf die Tätigkeit der deutſchen
Regierung bei der Abfaſſung des Memorandums zur
Sicherheits=
frage denkbar iſt. Bekanntlich ſteht der deutſche
Reichsaußenmini=
ſter Dr. Streſemann (übrigens auch Briand) der Paneuropa=
Betvegung durchaus zuſtimmend gegenüber, wie die ſeinerzeitige
Entſendung Dr. Mittelmanns zum 1. Paneuropa=Kongreß in
Wien bewvies.
Der Gedanke einer Vereinigung der europäiſchen Staaten
gewinnt in allen politiſchen Lagern und bei allen Parteien immer
mehr Anhänger. Einer Verwirklichung dieſes Gedankens wird
heute wohl auch kein ernſthaft und vernünftig denkender Menſch
ſeine Anerkennung und Unterſtützung verſagen, unter der
Vor=
ausſetzung, daß dieſe Vereinigung — zu einem politiſch=
wirtſchaft=
lichen Zweckverband — auf friedlicher Baſis und der
Gleichberech=
tigung der europäiſchen Staaten aufgebaut würde.
Krieg, Bolſchetismus und wirtſchaftlicher und kultureller
Ruin bis zur Abhängigkeit von anderen Weltmächten, das ſind
Gefahren für Europa, denen die heutige Bündnispolitik der
Staa=
ten kein wirkſames Verhinderungsmittel entgegenzuſetzen hat. Die
Fakultatioklauſel zum Ständigen Internationalen Gerichtshof
mag eine Löſung des Sicherheitsproblems für Konflikte
recht=
licher Art darſtellen, — für die friedliche Beilegung von
Strei=
tigkeiten politiſchen Charakters innerhalb Europas wird die
Schaf=
ſung einer paneuropäiſchen Union, ähnlich der panamerikaniſchen
Union, als oberſte Schiedsinſtanz für europäiſche
Angelegen=
heiten zur Notwendigkeit werden, mit der Bedingung, daß ihre
Entſcheidungen für die ihr angeſchloſſenen Staaten endgültig und
obligatoriſch ſind.
Aber auch in anderer Hinſicht wäre die Realiſierung einer
europäiſchen Union von großer Bedeutung. 7000 Kilometer
Zoll=
ſchranken unterbinden heute noch den Abſatz der europäiſchen
Induſtrien, die durch die verteuerten Produktionsmittel nicht in
der Lage ſind, den Konkurrenzkampf gegen die amerikaniſchen
In=
duſtrien wirkſam aufzunehmen. Auch hier iſt es notwendig, eine
Einigung mit bedingtem Freihandel und europäiſcher Zollunion
zu ſchaffen, — ähnlich der inneren Einigkeit Nordamerikas und
der kontinentalen Einigung, die zurzeit durch die panamerikaniſche
Union in Hadanna vorbereitet wird. Die durch dieſe Einigung
erzielte Gewinnung des lateinamerikaniſchen Abſatzmarktes für
die U. S. A. ſollte für die europäiſche Induſtrie eine Warnung ſein.
Auch Locarno iſt nur ein Verſprechen, deſſen reſtloſe
Ein=
löſung nur ein europäiſches Locarno, — die europäiſche
Staaten=
föderation ſein kann. Die kommenden Wahlen in Europa werden
unzweifelhaft eine große Stärkung der Locarnoparteien ergeben.
Es wäre gut, wenn ſich dieſe Parteien dann die Frage:
Bündnis=
politik oder Cinigung? vorlegen wollten. Die europäiſche Politik
drängt folgerichtig zu dieſer Entſcheidung hin, von der die Exiſtenz
jach u bernächrlt e Sr Mueg bielndene die Neſtaffe ech
jedes Einzelnen ſein, die Möglichkeit eines Krieges, der alles
wieder zerſtören würde, was man mühſam aufgebaut hat, zu
ver=
nichten. Die Vereinigten Staaten von Europa werden kommen!
Allerdings wird ihre Verwirklichung bedingt ſein durch einen
Geite 2
Mittwoch den 11. April 1928
Nummer 101
langſamen Prozeß des gegenſeitigen Vertrauens und des
Sich=
kennenlernens. Dieſen Prozeß beſchleunigt zu haben, iſt das
un=
leugbare Verdienſt der Paneuropäiſchen Union als
überpartei=
liche, in innerpolitiſchen Fragen ſtreng neutrale Organiſation, der
heute ſchon bekannte Staatsmänner und Realpolitiker aus allen
europäiſchen Staaten und Parteien angehören.
Ebenſo denkbar iſt es aber auch, daß ein gewaltiger äußerer
oder innerer Anſtoß die Verwirklichung Paneuropas früher
er=
zwingt, als die größten Optimiſten der Paneuropabewegung
glauben können.
Deutſchland und Siam.
Deutſch=ſiameſiſcher Handelsvertrag.
Berlin, 10. April.
Am 7. April iſt in Bangkok ein Freundſchafts=, Handels=
und Schiffahrtsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem
Königreich Siam von den Bevollmächtigten beider Regierungen
unterzeichnet worden. Der neue Vertrag ſoll an die Stelle des
vorläufigen deutſch=ſiameſiſchen Wirtſchaftsabkommens vom 28.
Februar 1924 treten. Er gewährt beiden Stagten die
Meiſt=
begünſtigung für Handel, Schiffahrt und Niederlaſſung, enthält
eine Schiedsgerichtsklauſel für die Auslegung ſeiner
Beſtimmun=
gen und ſtellt die Handelsbeziehungen zwiſchen beiden Staaten
auf eine geſicherte rechtliche Grundlage. Der Vertrag wird am
Tage des Austauſches der Ratifikationsurkunden in Kraft treten.
* Durch den am 7. April in Bangkok abgeſchloſſenen
Freund=
ſchafts=, Handels= und Wirtſchaftsvertrag ſind die Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und Siam auf eine neue Grundlage geſtellt.
Sie haben ſich in den letzten Jahren ſchon recht günſtig entwickelt,
Wenn auch der Handelsverkehr im Vergleich zu unſerem
Geſamt=
umſatz keine allzugroße Rolle ſpielt, ſo ergeben ſich doch bei der
wirtſchaftlichen Kraft Siams für den deutſchen Handel nicht
un=
günſtige Ausſichten. Die Ausfuhr Deutſchlands nach Siam, die
vor dem Krieg bei 8 Millionen lag, hat heute ſchon faſt 12
Millio=
nen erreicht. Ebenſo iſt die Einfuhr Siams nach Deutſchland auf
14 bis 18 Millionen geſtiegen. Der Wille der Siameſen,
Deutſch=
land wieder ins Geſchäft zu ziehen, iſt alſo zweifellos vorhanden.
Und je mehr uns die Entwicklungsfreiheit nach der anderen Seite
beſchnitten wird, deſto mehr ſind wir darauf angewieſen, überall
dort zuzugreifen, wo wir noch gern geſehene Gäſte ſind.
Unnötige Unruhe in Moskau.
* Berlin, 10. April. (Priv.=Tel.)
In Moskau macht ſich wegen einer franzöſiſchen Anregung,
für das Rußlandgeſchäft internationale Richtlinien aufzuſtellen,
eine ſtarke Nervoſität bemerkbar, weil man fürchtet, daß Rußland
dadurch unter Umſtänden wirtſchaftlich iſoliert und unter den
Druck des zu einer Einheitsfront zuſammengeſchloſſenen
Auslan=
des genommen werden kann. Die Moskauer Regierung hat jetzt
in ihrer Preſſe einen Verſuchsballon hochgehen laſſen, um
feſtzu=
ſtellen, wie weit Deutſchland an dieſen Plänen intereſſiert iſt.
So wird behauptet, daß die Reichsbank bereits aktiv Stellung
ge=
nommen und ſich den franzöſiſchen Wünſchen zugängig gezeigt
habe. Zur Beruhigung der Sowjetregierung können wir
dem=
gegenüber mitteilen, daß man die Pläne der Franzoſen offiziell
gar nicht kennt und infolgedeſſen ſich mit ihnen auch bisher
nie=
mals beſchäftigt hat. Was eine franzöſiſche Gruppe unter Führung
de Monzies will, iſt in der Pariſer Preſſe wiederholt erörtert
wor=
den. Sie möchte namentlich den deutſch=ruſſiſchen
Wirtſchaftsver=
kehr mit dem franzöſiſchen zuſammenkoppeln und jeden weiteren
Warenaustauſch von der Regelung der ruſſiſchen
Vorkriegsſchul=
den abhängig machen. Wir glauben nicht, daß de Monzie mit
ſei=
nen Plänen, wenn er ſich an das übrige Ausland wenden ſollte,
irgendwelchen Erfolg hat, weil keine der mit Rußland Handel
treibenden Nationen daran denkt, ſich ihr Geſchäft durch einen
Streit um die Vorkriegsſchulden verderben zu laſſen. Auch
Deutſch=
land wird niemals auf dieſe Abſicht eingehen, ſondern es den
Franzoſen überlaſſen, ſich mit den Ruſſen auseinanderzuſetzen.
Im übrigen haben wir allen Grund, uns zurückzuhalten, da unter
Umſtänden, wenn Rußland Teile der Vorkriegsſchuld anerkennt,
auch wir davon pröfitieren. Unſer Verzicht auf die ruſſiſchen
Vorkriegsſchulden gilt nur dann, wenn Rußland anderen Staaten
keine Zugeſtändniſſe macht. Wird dieſe Vereinbarung in einem
für Frankreich günſtigen Sinne aufgehoben, dann muß Rußland
auch unſere Förderungen aus der Vorkriegszeit befriedigen.
Vom Tage.
Die verhafteten deutſchen Ingenieure wurden geſtern
nach Moskau in das berüchtigte Ljubjanka=Gefängnis
überge=
führt.
In Erwiderung des Beſuchs einer Gruppe ungariſcher
Abgeord=
neter in Italien trifft am 15. April eine aus 60 Mitgliedern der
italie=
niſchen Kammer beſtehende Delegation unter Führung des Miniſters
Fedele und des Kolonialminiſters Federzoni in Budapeſt ein. Dais
unga=
riſche Parlament trifft große Vorbereitungen für einen würdigen
Empfang der italieniſchen Politiker.
Reichskanzler Dr. Marx beabſichtigt, Ende der Woche einen
längeren Erholungsurlaub anzutreten, den er in der
Schweiz verbringen wird.
Der Berliner Sowjetbotſchafter Kreſtinski hat
ſich in einem Briefe von der Oppoſition losgeſagt und der Mehrheit
angeſchloſſen.
Havas meldet aus Colmar, Baron Claus Zorn von
Bu=
lach habe angekündigt, daß er demnächſt ſeine Memoiren
ver=
öffentlichen werde, die wichtige Enthüllungen über die Lage im
Elſaß bringen würden. Er werde ſie „der großen franzöſiſchen Nation”
widmen.
Bundeskanzler Dr. Seipel iſt nach Karlsbad zum
Kuraufenthalt abgereiſt. Er wird vermutlich am 2. Mai wieder
nach Wien zurückkehren.
Aus Athen wird gemeldet, daß der Außenminiſter
Micha=
lakopulos, aus Italien kommend, wieder in Athen
ein=
getroffen iſt.
In der zweiten Aprilhälfte ſoll in Rom ein Konferenz der
führenden Induſtriellen Deutſchlands, Italiens, Englands,
Frankreichs und anderer europäiſcher Länder ſtattfinden.
Nach einer Meldung aus Angora hat die türkiſch
Nationalver=
ſammlung einſtimmig ein Geſetz angenommen, wonach der Iſlam
ſeiner Eigenſchaft als Staatsreligion entkleidet
wird.
Der Etat des türkiſchen Miniſteriums für Auswärtige
Angelegen=
heiten ſieht die Schaffung einer türkiſchen
Geſandt=
ſchaft in Peking vor
Die türkiſch=perſiſchen Verhandlungen ſind
nun=
mehr ſoweit gediehen, daß der Abſchluß eines Vertrags
er=
folgen kann.
Das Oberſte amerikaniſche Gericht hat den früheren
Seque=
ſterverwalter Thomas Miller wegen Veruntreunngen
wäh=
rend ſeiner Amtszeit zu 12 Monaten Gefängnis verurteilt.
Die Durchführung der Oſipreußenhilfe.
Berlin, 10. April.
Gegenüber Preſſeäußerungen der letzten Tage, die ſich mit
der von Reich und Preußen angekündigten „Oſtpreußenhilfe”
be=
ſchäftigen, ſei darauf hingewieſen, daß die von der
Reichsregie=
rung für dieſen Zweck angeforderten Mittel vom Reichstag erſt
am Tage vor ſeiner Auflöſung, alſo am 30. März d. J.,
bewil=
ligt worden ſind, und daß daher die Reichszentralbehörden zu
dieſem Zeitpunkt nicht in der Lage waren, über die Mittel zu
verfügen. Jnzwiſchen iſt bereits für einen Teil der beſchloſſenen
Hilfsmaßnahmen eine größere Summe bereitgeſtellt und der
zu=
ſtändigen Stelle in Oſtpreußen zugeleitet worden. Nachdem noch
in der letzten Woche des Monats März in Königsberg erneut
eingehende Verhandlungen über die Durchführung der einzelnen
Hilfsmaßnahmen mit den Vertretern der oſtpreußiſchen
Wirt=
ſchaft gepflogen worden ſind, kann die Provinz Oſtpreußen, deren
ſchwere Schädigung durch die Abtrennung vom Mutterlande und
deren gegenwärtige wirtſchaftliche Not von den verantwortlichen
Stellen in vollem Maße gewürdigt wird, darauf rechnen, daß
auch die übrigen Teile des Oſtpreußenhilfeprogramms in Kürze
verwirklicht werden.
Der Zwieſpalt unter den Konſervativen.
* Berlin, 10. April. (Priv.=Tel.)
Das Auseinanderfallen der Konſervativen bei den
bevor=
ſtehenden Reichstagswahlen ſchafft für die „Kreuzzeitung”, die
immer noch das Abwehrorgan ihrer Partei iſt, eine beſonders
ſchtrierige Lage. Sie führt in einem Leitartikel einen richtigen
Ciertanz auf, um nicht mit ſich ſelbſt in Widerſpruch zu geraten,
hält aber daran feſt, daß ſie auch weiterhin im Rahmen der
Deutſchnationalen Partei ihre konſervative Politik weiter
ver=
treten will, wenn ſie auch nicht verkennt, daß die Tätigkeit der
Deutſchnationalen, als Regierungspartei mancherlei Anlaß zur
Kritik gegeben hat. Intereſſant iſt dabei, daß nach Auffaſſung der
„Kreuzzeitung” Graf Weſtarp die Deutſchnationalen wieder in
die Oppoſition zu führen gedenkt mit dem Hauptziel der
Samm=
lung aller nationalen Kräfte. Noch intereſſanter iſt faſt, daß die
„Kreuzzeitung” aus den verſchiedenen Parteiſplittern, die hinter
dem völkiſch=nationalen Block ſtehen, die Möglichkeit
kulturkämpfe=
riſcher Reigungen von dieſer Seite aus beſieht. Aber es muß doch
gerade für die Konſervativen ein ſchlechter Troſt ſein, wenn ſie ſich
über die Tatſache ihrer Spaltung damit hinwegtröſten, daß nun
hoffentlich ein gehäſſiger Wahlkampf zwiſchen Deutſchnationalen
und dem völkiſch=nationalen Block verhindert werde.
9
Bauern=Kundgebung in Gießen
Vor einem Käuferſtreik in Heſſen.
Gießen, 10. April.
Unter der Leitung des Landtogsabgeordneten Dr. v.
Hel=
molt fand heute nachmittag in der Volkshalle in Gießen eine
Kundgebung der oberheſſiſchen Bauernſchaften ſtatt. Der
Präſi=
dent des Reichslandbundes, Abg. Hepp, ſprach in etwa
einein=
halbſtündiger Rede über die Notlage der deutſchen Landwirtſchaft
und über die programmatiſchen Forderungen der
neugegründe=
ten Chriſtlichnationolen Bauernpartei, die in bewußter Abkehr
von allem Parteiweſen auf der Grundlage des berufsſtändiſchen
Zuſammenſchluſſes der Landwirtſchaft die heute unerträglichen
Verhältniſſe in ſteuerlicher, wirtſchaftlicher und politiſcher
Hin=
ſicht zum Beſſeren zu wenden ſuchen werde. Der Redner will
mit der neuen Bauernpartei keine Kampfſtellung gegen die
Rechtsparteien einnehmen, aber er ſordert eine ſelbſtändige
frak=
tionelle Vertretung der deutſchen Bauernſchaft im Reichstag und
eine unter dieſem Geſichtswinkel orientierte Neuordnung der
Regierungen und der Verwaltungen. An das Referat ſchloß ſich
eine Ausſprache an, in der eindrucksvoll klargelegt und dabei auch
der Gedanke eines Steuerſtreiks und eines Käuferſtreiks immer
wieder hervorgehoben wurde. Zum Schluſſe wurde von der
Verſammlungsleitung mitgeteilt, daß die Leitung des
Heſ=
ſiſchen Landbundes demnächſt Vorbereitungen
zu einem Käuferſtreik der Landwirtſchaft in
die Wege leiten werde, um auf dieſe Weiſe eine ſtärkere
Berückſichtigung der notleidenden Landwirtſchaft durch Regierung
und Parlament herbeizuführen. Ferner wurde eine Entſchließung
angenommen, in der die Führung des Reichslandbundes zu
energiſchen Maßnahmen in gleicher Richtung aufgefordert wird.
Beilegung des Konflikts in der Metallinduſtrie
in Heſſen und Heſſen=Naſſau.
Frankfurt a. M., 10. April.
Für die Metallinduſtrie für Heſſen und Heſſen=Naſſau wurde
am 25. März ein Schiedsſpruch gefällt, der vom Schlichter nur
teilweiſe für verbindlich erklärt worden iſt. In den
darauffolgen=
den Verhandlungen über die ſtrittigen Punkte konnte zwiſchen
den Parteien eine Einigung nicht erzielt werden, ſo daß der
Kon=
flikt in der Metallinduſtrie zu einem Streik auszuwachſen drohte.
Am Dienstag abend fanden nunmehr unter dem Vorſitz des
Schlichters für Heſſen und Heſſen=Naſſau, Gewerberat Schilling,
in Frankfurt Verhandlungen ſtatt, die gegen 11 Uhr zu einer
freien Vereinbarung der am Tarifvertrag für die Metallinduſtrie
beteiligten Gewerkſchaften führten. Danach wird die Akkordbaſis
für gelernte Arbeiter auf 80 Pfennig, für angelernte auf 72
Pfen=
nig, für Hilfsarbeiter auf 66 Pfennig und für Arbeiterinnen auf
48 Pfennig feſtgelegt. Für die Arbeiterinnen gilt die im
Schieds=
ſeruch bereits feſtgelegte Lohn= und Altersklaſſenregelung.
Reichsbahn und Ruhrbergbau.
* Verlin, 10. April. (Priv.=Tel.)
Zwiſchen der Generaldirektion der Deutſchen Reichsbahn
unter Führung des Generaldirektors Dorpmüller, und dem
rhei=
niſch=weſtfäliſchen Bergbau, vornehmlich der Aktiengeſellſchaft für
Kohlenverwertung, deren Haudtaufgabe darin beſteht, die
über=
ſchüſſigen Kokereigaſe in den Dienſt der deutſchen Volkswirtſchaft
zu ſtellen, wird in der nächſten Zeit eine Ausſprache über eine
zwiſchen beiden Parteien ſchwebende Streitfrage ſtattfinden. Die
Kohlenverwertungsgeſellſchaft baut gegenwärtig eine Gasleitung
zur Verſorgung einer Reihe deutſcher Städte mit Ruhrgas. Dieſe
Leitung durchſchneidet eine Reihe von Eiſenbahnlinien. Die
Reichsbahn hat aber die Erlaubnis zur Durchquerung ihres
Ge=
ländes von der jährlichen Zahlung von 1200 Mark für jede
Kreu=
zung und von der Abgabe eines Zehntelpfennigs für jeden in den
Kreuzungen durch die Rohre geſchickten Kubikmeter Gas als
Ent=
gelt für den entgangenen Frachtausfall an Kohlen abhängig
ge=
macht. Die Kohlenverwertungsgeſellſchaft hat dieſe Forderung
abgelehnt, doch will man jetzt verſuchen, eine Einigung
herbeizu=
führen.
Verhandlungen über die Beſchlagnahme
deutſchen Schiffseigentums.
Waſhington, 10. April.
Das Oberſte Gericht teilte mit, daß am 23. April über zehn
Fälle der Beſchlagnahme deutſchen Schiffseigentums
Verhand=
lungen ſtattfinden ſollen. Es ſoll die Frage entſchieden werden,
ob die Eigentümer auf Grund der Beſtimmungen betreffend die
Verwaltung des ehemals feindlichen Staatsbürgern gehörenden
Eigentums berechtigt ſind, eine Entſchädigung zu fordern. Der
Streitgegenſtand beträgt mehrere Millionen Dollar.
20 Jahre Heſſiſches Gewerbemuſeum.
Im April d. J. kann das Heſſiſche Gewerbemuſeum auf ein
zwanzigjähriges Beſtehen ſeit ſeiner Reorganiſation zurückblicken.
Im Jahre 1908 entſchloß ſich das Miniſterium auf Grund von
Vorſtellungen, die von Profeſſor Scharvogel, Geheimrat Back und
Profeſſor Kautzſch ausgingen, das Gewerbemuſeum einer
gründ=
lichen Reviſion zu unterziehen. Als eine der älteſten „Techniſchen
Muſterſammlungen” in der erſten Hälfte des vorigen
Jahrhun=
derts entſtanden, waren ſeine Beſtände zum großen Teil veraltet.
Mit Ausnahme der herverragenden Textilſammlung iſt bei der
Reviſion von dem alten Muſeum nur wenig geblieben. Seine
Beſtände waren geſammelt, um den Bedürfniſſen des Augenblicks
zu dienen, und dieſem Zweck haben ſie genügt, ohne zur
Verewi=
gung geneigt zu ſein. Das Programm, das für die neue
Entwick=
lung aufgeſtellt wurde, war eigenartig und gibt unſerem
Ge=
werbemuſeum bis heute eine beſondere Stellung.
Alle gewerblichen Muſeen haben praktiſche Zwecke im Auge.
Vor 70 Jahren dachte man vor allem an die techniſche Förderung
des Handwerks. Heute ſteht die Schulung von Auge und Urteil
im Vordergrund. Mit Ausnahme von wenigen hiſtoriſchen
Samm=
lungen ſtehen ſich in dieſer Abſicht alle gewerblichen Muſeen gleich.
Auch wo ihr Umfang ſie zu Studienanſtalten in wiſſenſchaftlichem
Sinne macht, überwiegt doch in der Auswahl und Schauſtellung
der Stücke dieſer erzieheriſche Geſichtspunkt. Was das Heſſiſche
Gewverbemuſeum von anderen unterſcheidet, iſt die
Einſeitig=
keit, mit der dieſe Abſicht ſich auf elementare Dinge
be=
ſchränkt. Was hier gezeigt werden ſoll, ſind nicht
die Höhepunkte, ſondern die Fundamente einer
Geſchmackskultur. Das Einfache hat den Vorzug vor dem
Komplizierten. Manches, was von anderen Muſeen mit Recht
hochgeſchätzt wird, tritt hier zurück. Die verfeinerten Formen des
Porzellans kümmern uns wenig gegenüber der barocken Fayence
und manchen Erſcheinungen der Bauerntöpferei. Das reich
deko=
rierte Zinn der Renaiſſance kommt für uns nicht in Betracht
neben den glatten Formen der Schweizer Kannen. Stücke, die in
anderen Muſeen zurücktreten, beſtimmen hier die Atmoſphäre.
Dieſer Sinn für das Einfache und Weſentliche kommt ja
heute einer Modeſtrömung entgegen. Es wäre kein Kunſtſtück,
moderne Schlagworte für unſere Arbeit zu benutzen. In
Wahr=
heit hat das Muſeum aber mit Zeitſtrömungen nichts zu tun. Die
elementarſten Dinge künſtleriſcher Geſtaltung im Handwerk ſind
zu allen Zeiten die gleichen. Der Sinn dafür kann abnehmen
oder erſtarken, zum Nutzen yder Schaden der produktiven Kraft.
Aber an ihrer Bedeutung für jede Generation wird dadurch nichts
geändert. Je nervöſer und ſenſibler eine Zeit iſt, deſto ſtärker
wird das Bedürfnis nach einer Gegenwirkung ſein, und je mehr
dem eigenen Schaffen die primitive Sicherheit des Empfindens
verloren geht, deſto größere Bedeutung gewinnen ſolche Stellen,
wie ſie in unſerem Gewerbemuſeum gegeben ſind. Nicht dem
Augenblick, ſondern der Zukunft gilt ſeine Arbeit.
Das Heſſiſche Gewerbemuſeum iſt wohl das kleinſte von allen
ſtaatlichen Muſeen in Deutſchland. Seine Bedeutung beruht aber
auf der Kraft, die von jedem einzelnen Stück ausgeht und auf
dasſelbe Ziel hinweiſt. Daß ſolche konzentrierte Wirkung nur
allmählich erwachſen kann, verſteht ſich von ſelbſt. Aber ſchon jetzt
hat mancher Fachmann erkannt, daß das Heſſiſche
Gewerbe=
muſeum einen neuen und wertvollen Typus in der Geſamtheit
des Muſeumsweſens darſtellt. Nachfolge hat er in Baſel
gefun=
den. Die Bemühungen, in München eine gleichartige Sammlung
zu gründen, ſind geſcheitert.
Wer erziehend wirken will, wendet ſich an die Jugend. Auch
das Heſſiſche Gewerbemuſeum kann ſeinen Zweck nicht erfüllen
ohne Zuſammenarbeit mit den Schulen. Es darf ſich
nicht etwa „in den Dienſt der Schule ſtellen” — wie es wohl
gelegentlich mißverſtanden wurde —, denn in ſolchem Dienſt
würde es bald die Fähigkeit verlieren, der Schule wirkliche Dienſte
zu leiſten. Aber die Schulen müſſen wiſſen, daß die Sammlungen
des Gewerbemuſeums weſentlich zur Bildung der
Ju=
gend entſtanden ſind, und daß ihre Verwertung in dieſem
Sinn durch das Muſeum jede Förderung findet. In erſter Linie
gilt das vom Zeichenunterricht und dem Unterricht in
Handarbeiten. Mag das Ziel dieſes Unterrichts eingeſtellt
ſein wie es will. Die Gelegenheit, das Auge an leicht faßbaren
und doch wertvollen Vorbildern zu üben, iſt für jeden ſolchen
Unterricht von unerſetzlichem Wert. Die Zahl der Lehrer, die eine
regelmäßige Verbindung mit unſerem Muſeum ſuchen, iſt ſchon
jetzt nicht ganz gering, und die Zeit wird kommen wo ſeine
Be=
deutung in dieſem Zuſammenhang noch allgemeiner wird.
Sol=
chem Ziel dient auch die Neueinrichtung der
Textilſamm=
lung in zwei Räumen des Obergeſchoſſes. Sie bieten die
Mög=
lichkeit zu intenſiverer Verwertung der Sammlungen und
Vor=
bilderwerke durch die Schulen und geſtatten einen ungeſtörten
Unterricht auch im Zeichnen und in praktiſcher Handarbeit.
Der Wert des Muſeums hängt davon ab, in welchem Maße
es gelingt, Einfachheit und Hochwertigkeit in ſeinen
Sammlungen zu verbinden. Nur dieſe Vereinigung gibt ihm
ſeinen eigentümlichen Reiz und ſeine Bedeutung. Manches bleibt
noch zu tun, bis das Muſeum bis in alle Winkel von dieſem
Wechſelſpiel künſtleriſcher Kraft und Zurückhaltung durchdrunger
wird. Aber eine Vorſtellung von dem, was gemeint iſt, bekommt
wohl auch der heutige Beſucher. Die ausgewählten Schränke, dis
Fayencen und Bauerntöpfereien, das Steinzeng und andere
Ab=
teilungen enthalten trotz der ſchlichten Form und bürgerlichen
Haltung der Sammlung Stücke, die auch dem Kenner
Ungewöhn=
liches bieten. Eine immer ſtärkere Konzentration des künſtleriſchen
Gehalts wird die Aufgabe der weiteren Entwicklung ſein.
Wenn das Heſſiſche Gewerbemuſeum heute auf die letzten
zwanzig Jahre zurückblickt, ſo darf es mit Dankbarkeit der beiden
Männer gedenken, deren Erfahrung und nüchterner Blick dem
Muſeum neue Ziele wies und die richtigen Wege fand, Profeſſor
Scharvogel in München und Dr. Hermann Kienzle in Baſel,
deſ=
ſen ſechsjährige Tätigkeit die Grundlagen für das heutige Muſeum
gelegt hat.
Haupt.
*Muſikaliſche Paſſionsandacht.
Am Karfreitag nachmittag veranſtaltete in der Martinskirche
Prof. Noack mit ſeiner Madrigalvereinigung eine
Au=
dacht, die ſo ſchön verlief, daß ſie wohl eine Würdigung in der
Preſſe verdient. Dieſe ausgeſuchten, wohldiſziplinierten, ſich
gegen=
ſeitig und ihren Führer verſtehenden Sänger und Sängerinnen
bringen alles ſo überlegen und techniſch ſo wohlabgetönt, daß
nichts zu ſchwer für ſie iſt, daß nichts ihnen mißlingt. So leiſteten
ſie ſich auch dieſesmal wieder das Kunſtſtück, Szenen aus der
Lukas=Paſſion von Heinrich Schütz ohne jede Unterſtützung von
Begleitinſtrumenten a capella zu ſingen, und zwar tonrein, ohne
jede Unſicherheit oder tonliche Schwankung. Das iſt doch ganz
famos und verrät künſtleriſche Schulung erfreulichſter Art. Prof.
Noack ſang den Jeſus, Peter Schäfer den Pilatus und Hans
Hubertus, deſſen Entwicklung Aufmerkſamkeit verdient, den
Evangeliſten. Dieſer junge Tenoriſt verſteht ſeine einſchmeichelnde,
wohlgebildete Stimme ſchon ſo gut zu verwenden, daß er reif iſt
für größere Aufgaben, die ihn vielleicht in Bälde zum Theater
führen. Ein wundervolles Stück Kirchenmuſik, „Paſſionsgeſang”
von Arnold Mendelsſohn, eröffnete die Andacht und erdrückte
durch die Größe ſeiner Geſtaltung den folgenden kleinen Chor
„Tenehrae factae sunt” von M. Haydn, der ſich recht „weltlich”
gegen den Klang der Mendelsſohnſchen Motette ausnahm. Ein
wohlgeſetzter und gutklingender Satz von Ernſt Schäfer „Selig die
Toten” und von Friedrich Kiel „Die mit Tränen ſäen” ergänzten
die Vortragsfolge, die, mit ſo viel Können gebracht, tiefe Wirkung
O.
und Andacht auslöſte.
Ei
[ ← ][ ][ → ]Nummer 101
Seite 3
Die Antikriegs=Paktverhandlungen.
Die Ausſichten des Kellogg=Paktes.
EP. London, 10. April.
Entgegen den Berichten aus Paris und New York wird
ge=
meldet, daß Kellogg bisher noch keineswegs die
fran=
zöſiſchen Vorbehalte, die in der letzten Note
Briands an Waſhington enthalten waren,
angenom=
men hat. Im Gegenteil hat er dieſe Auffaſſung dementiert. Es
wird jedoch erneut beſtätigt, daß der Schriftwechſel zwiſchen
Frankreich und Amerika den anderen Staaten, wie Deutſchland,
England, Italien und Japan zur Aeußerung unterbreitet
wer=
den ſoll. Vorher ſeien jedoch noch weitere Beſprechungen mit
dem franzöſiſchen Botſchafter Claudel notwendig. — Daily
Chro=
nicle bemerkt, daß die Vorſchläge unter keinen Umſtänden durch
nichtige Vorwände zu Fall gebracht werden dürften, denn es
handle ſich für Europa um eine wertvolle Gelegenheit, mit
Amerika zu einer Zuſammenarbeit zu gelangen. Es ſei Groß=
Britanniens politiſche Aufgabe, dafür zu ſorgen, daß dieſe
Ge=
legenheit nicht verpaßt werde.
Das „Echo de Paris” knüpft heute an die kürzlichen
Er=
klärungen des Staatsſekretärs Kellogg an, daß er keineswegs die
in der franzöſiſchen Note vom 27. März ausgeſprochenen
Vor=
behalte angenommen habe. Das Blatt ſchreibt, die von Briand
angekündigten Vorbehalte ſeien alſo umgangen und würden
nicht in einer Verhandlung zu zweien, ſondern in einer
Ver=
handlung zu ſechſen erörtert werden. Frankreich habe nur
An=
regungen gegeben, die die Zuſtimmung der anderen fünf
Ka=
binette finden könnten oder aber auch nicht. Ueber die
Einſtel=
lung Englands und Deutſchlands zu dem
Mehrſeitigkeitskriegs=
verzichtpakt ſieht das Blatt voraus, daß England alles Mögliche
verſuchen werde, um die Koalition Waſhingtons zu ſchonen. Es
werde ſich dem Prinzip der Abſchaffung des Krieges anſchließen,
indem es ſeine eigenen Bemühungen auf eine möglichſt ernſtliche
Beſchränkung der Vertragsgrenze richte. Im Rahmen des Rechts
müſſe es England freibleiben, die für notwendig erachteten
Polizeihandlungen durchzuführen. Es ſei nicht unwahrſcheinlich,
daß in dieſer Beziehung zwiſchen London und Waſhington eine
Verſtändigung erzielt werde, da die Vereinigten Staaten alles
Intereſſe daran hätten, in den lateiniſchen Republiken der neuen
Welt Herr ihrer Handlungen zu bleiben. Deutſchland, meint das
Blatt, werde ſicherlich unterſtreichen, daß die Hauptſache ſei, von
den Großmächten ein Verzicht auf den Krieg zu erlangen und es
beſſer wäre, die mittleren und kleinen Staaten außerhalb der
Kombinationen zu laſſen, da ſich die Notwendigkeit ergeben
könnte, daß die Großmächte die Rolle des Gendarmen annehmen
müßten. Deutſchland habe alle Ausſicht, in dieſer Angelegenheit
zu gewinnen. Wenn das Kellogg zu teure Syſtem ſich durchſetze,
ſo müßte die Verteidigungskoalition gegen den Angreifer unter
dem Zeichen von Genf oder eines anderen Angriffs zum
min=
deſten moraliſch von der öffentlichen Meinung in Amerika
ge=
billigt werden.
England und das Problem der Aechtung
des Krieges.
EP. London, 10. April.
In engliſchen zuſtändigen Kreiſen erwartet man, daß die
Korreſpondenz zwiſchen den Vereinigten Staaten und Frankreich
über das Problem der Aechtung des Krieges formell der engliſchen
Regierung mit dem Erſuchen zugeſtellt wird, hierzu die engliſche
Auffaſſung und etwaige Bemerkungen der amerikaniſchen
Regie=
rung mitzuteilen. Obwohl die engliſche Regierung über die
fran=
zöſiſch=amerikaniſchen Verhandlungen dauernd auf dem
Laufen=
den gehalten wurde, ſo bedeutet der jetzige Schritt der
amerika=
niſchen Regierung, daß Großbritannien erſtmals aktiv in die
Ver=
handlungen hineingezogen wird, die hierdurch einen allgemeineren
Charakter erhalten. Die Vorſchläge für einen etwaigen Vertrag
werden, wie man im Foreign Office betont, eingehende
Aufmerk=
ſamkeit finden und mit großem Entgegenkommen behandelt
wer=
den. Jedoch wird ſchon jetzt darauf hingewieſen, daß das ganze
Problem außerordentlich verwickelt iſt, und daß Großbritannien
Europa gegenüber keine weiteren Verpflichtungen eingehen könne,
die über die bisherigen hinausgehen. Auch werden ſtarke Zweifel
erhoben, wie weit eine Einigung unter den einzelnen Mächten zu
erreichen ſein wird. Man glaubt in engliſchen Regierungskreiſen,
daß eine Einigung nur auf ſehr allgemeiner Baſis möglich
ſein wird.
Mittwoch den 11. April 1928
Vor türkiſch=griechiſchen und
türkiſch=
italieniſchen Nichtangriffs=Paktverhandlungen.
Konſtantinopel, 10. April.
Wie aus Angora gemeldet wird, ſtehen die Verhandlungen
über einen Nichtangriffspakt zwiſchen der Türkei und
Griechen=
land nahe bevor. Die Verhandlungen ſollen von dem türkiſchen
Außenminiſter und dem griechiſchen Geſandten in Angora
ge=
führt werden. Desgleichen werden Verhandlungen über einen
Nichtangriffspakt zwiſchen der Türkei und Italien als nahe
be=
vorſtehend bezeichnet, und zwar ſollen ſie in Rom ſtattfinden.
Aman Ullahs Heimreiſe.
* Berlin, 10. April. (Priv.=Tel.)
König Aman Ullah von Afghaniſtan iſt auf der Rückreiſe von
London wieder in Berlin eingetroffen. Er hat ſich hier von einem
Spezialiſten unterſuchen laſſen und wird am Dienstag an einer
Mandelentzündung operiert, ſo daß er vermutlich ſich noch
vier=
zehn Tage in Berlin aufhalten muß. Er fährt dann über
War=
ſchau nach Moskau, von dort nach Angora und ſchließlich über
Perſien nach Hauſe. Die engliſche Preſſe bringt Andeutungen von
einem Vertrag, der gelegentlich ſeines Londoner Aufenthaltes
zwiſchen ihm und England abgeſchloſſen worden ſei. Was Wahres
daran iſt, läßt ſich ſehr ſchwer feſtſtellen. Engliſche Angebote ſind
in der Richtung ſicherlich gemacht worden und werden vermutlich
auch ſchmackhafter ſein durch die Hoffnung auf eine Anleihe, die
Afghaniſtan gebrauchen könnte. Der König hat es bisher aber
verſtanden, ſich aus der engliſchen Intereſſenſphäre
herauszuhal=
ten und alles zu vermeiden, was ihn in unmittelbare
Abhängig=
keit von England oder in dieſem Falle von Indien bringen könnte,
weil er die Intereſſen ſeines Landes nur gewährleiſtet ſieht, wenn
er zwiſchen den ſich kreuzenden Intereſſen von Rußland und
England hindurchkommt. Der Zweck ſeiner Europareiſe war ja
auch in erſter Linie, zu ſehen, welche Möglichkeit ihm ſonſt noch
bleibt. Er wird alſo deshalb der engliſchen Anregung dankbar
entgegengekommen ſein, ſich aber ſeine Entſcheidung bis nach
ſeiner Rückkehr vorbehalten haben, um inzwiſchen, vor allem in
Moskau, zu ſehen, was ihm für einen Verzicht auf die engliſche
Anleihe geboten werden kann. Daran würde auch ein einfacher
Freundſchaftsvertrag mit England nichts ändern, der ja nicht viel
mehr als eine diplomatiſche Form bedeutet.
Der neue Präſident von Argentinien.
Hipolito Irigoyen,
der bereits 1916—22 Oberhaupt der ſüdamerikaniſchen Großmacht
Argentinien war, iſt wieder zum Präſidenten der argentiniſchen
Republik gewählt worden. Er gilt als die willensſtärkſte und
begabteſte Perſönlichkeit ſeines Vaterlandes. Argentinien"
ſchon heute ein Reich von großer Bedeutung — gehört zu den
hoffnungsvollſten Zukunftsländern der Erde. Die deutſche
Ver=
tretung in Buenos Aires iſt erſt kürzlich zum Rang einer
Bot=
ſchaft erhoben worden.
*Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Sonntag, den 8. April.
Humſti=Bumſti.
(Rumpelſtilzchen.)
Ein luſtiges Zaubermärchen mit Geſang und Tanz in 6 Bildern
von Tilla Bunzl und Erhard Siedel.
Muſik von Theo Mackeben.
Humſti=Bumſti iſt ein böſer Zauberer, der alle 100 Jahre
ein=
mal von Beelzebub Menſchengeſtalt annehmen muß, um die
Men=
ſchen nach Gebot ſeines Teufel=Oberſten zu quälen und zu
ſchika=
nieren. In dieſem Zaubermärchen iſt er Miniſter beim König
Fridolin. Sein untergebener Geiſt iſt Rumpelſtilzchen, nicht das
Rumpelſtilzchen des bekannten Märchens, wenn es auch ähnliche
Züge aufweiſt. Als Gehilfe des böſen Zauberers muß er der
hübſchen Müllerstochter, die Königin werden ſoll, Gold aus
Flachs ſpinnen, dafür muß dieſe ihm ihr Erſtgeborenes für
Humſti=Bumſti verſchreiben. Schließlich aber gelingt es dem guten
Peter, der Bruder der Müllerstochter=Königin, den Zauberer zu
bezwingen, ſo daß alles in der Oſternacht zu gutem Ende
ge=
führt wird.
So recht eigentlich fehlt dieſem Zaubermärchen der öſterliche
Zuſammenhang, war auch wohl nicht beabſichtigt. Dafür iſt in
den Vordergrund geſtellt ein mehr als trottelhafter König. Warum
das gerade in einem Kindermärchen ſein muß, bleibt unerfindlich.
Im übrigen aber iſt die Tendenz mit dem Siege des Guten über
das Böſe ja märchenhaft und erzieheriſch.
Günther Haenel als Gaſtregiſſeur hat ſich mit viel Routine
und gutem Eingehen auf das, was das Kinderherz und
Kinder=
nuge gefangen nimmt, der Inſzenierung des Zaubermärchens
an=
enommen, das unter der muſikaliſchen Leitung Berthold
Gold=
chmidts den kleinen Beſuchern ſichtlich viel Spaß machte.
Die Aufführung war gut und paßte ſich in Koſtümen und in
der Darſtellung dem zauberhaften Bühnenbild Georg
Pfeif=
ers an. In den Hauptrollen waren beſchäftigt Hugo Keßler,
ſtobert Klupp, Paul Maletzki, Ulrich Folkmar, Richard
Fürgas, Karl Paryla Kitty Stengel, Käthe Meißner,
vermann Gallinger, Hansjoachim Büttner, Mela
Wi=
ſandt und Margarete Carlſen. Im animierten Zuſammen=
**
piel ſicherten ſie dem Werk guten äußeren Erfolg.
Vorläufer der Zeitung.
Aus der kulturhiſtoriſchen Abteilung der „Preſſa”
Die Vorarbeiten für den Aufbau der großen kulturhiſtoriſchen
Abteilung der Preſſa ſind beendet. So wird ſchon jetzt ein
Ueberblick möglich, wie die fertige Ausſtellung ſich geſtalten wird.
In anſchaulichen Bildern, figürlichen und plaſtiſchen Szenen
bringt die kulturhiſteriſche Schau das Nachrichtenweſen zweier
Jahrtauſende zur Darſtellung. Von den Anfängen der
Nach=
richtenübermittlung und des Zeitungsweſens, von den Trommel=,
Licht= und Rauchſignalen, von der geſungenen und geſchriebenen
„Zeitung” führt die Ausſtellung bis zum Nachrichtenweſen
unſe=
rer Zeit. Keine „papierne” Geſchichte an Hand fein ſäuberlich
aneinandergereihter Drucke zeigt die Preſſa, ſondern als lebendige
Kulturſchau gibt ſie einen intereſſanten Querſchnitt durch die
Ge=
ſchichte der Menſchheit überhaupt.
Die repräſentative Einführung bildet der ſogenannte „
Spie=
gelſaal” der ſymboliſch der Bedeutung der Preſſe als
Spiegel alles Zeitgeſchehens Ausdruck gibt. Er faßt
gleichſam den ganzen Inhalt der kulturhiſtoriſchen Abteilung in
einem eindrucksvollen Bilde zuſammen. Die wichtigſten Ereigniſſe
aus der Geſchichte des Preſſeweſens und der Entwicklung der
Nachrichtentechnik vom Mittelalter bis zur Neuzeit werden durch
6 Meter hohe, auf Glas komponierte Gemälde wirkungsvoll
ver=
anſchaulicht. Die gleichlaufenden Zeitereigniſſe, die Entwicklung
der für das Preſſeweſen bedeutenden Technik werden ebenſo
ſinn=
fällige Darſtellung ſinden. So wird der Spiegelſaal ſeiner
ori=
ginellen Idee und Geſtaltung nach ein beſonders intereſſanter
und wirkſamer Ausſtellungsraum werden.
Vielerlei Vorläufer hat die heutige Zeitung, wenn ſich von
dem Erzeugnis moderner Rotationsmaſchinen auch kaum noch
eine Verbindung zu jenen Formen der Nachrichtenverbreitung
denken läßt, die in vergangener Zeit eine Rolle, geſpielt haben.
Und doch iſt die Entwicklung von Stufe zu Stufe
zurückzuverfol=
gen zu der Zeit, in der die Moritat, das Volks= und
Landsknechts=
lied die einzigen „Zeitungen” darſtellten.
Was in den alten Bänkelſänger= und Landsknechtsliedern, in
handgeſchriebenen Pergamenten und erſten Drucken erzählt wird,
tritt uns in lebendigen Szenen, im Stil der jeweiligen Epoche
dargeſtellt, vor Augen, erleben wir noch einmal als Ereignis mit=
So wird etwa die Rolle, die der Bänkelſänger oder
Mori=
tatenſänger in der Nachrichtenverbreitung ſeiner Zeit
ge=
ſpielt hat, deutlich veranſchaulicht. Als die Buchdruckerkunſt noch
nicht erfunden war und die geſchriebene Zeitung der Avfſen=
Das Reparations=
und Schuldenproblem.
Verfrühte Hoffnungen.
Das internationale Reparationsgeſpräch iſt durch die Rede
Poincarés und Parker Gilberts Reiſe wieder in Fluß gekommen,
erfreulicherweiſe ohne daß die Anregung von Deutſchland
aus=
gegangen iſt. Es könnte auch taktiſch nichts Törichteres geben,
als wenn Deutſchland ſich an der Ausſprache führend beteiligen
wollte, weil dann die Gefahr beſtünde, daß ſich ſofort wieder eine
Einheitsfront gegen uns bildete. Wie die Dinge liegen, ſchreibt
uns unſer: Politik vor, daß wir den aufmerkſamen Zuhörer
ſpie=
len und nur dafür ſorgen, daß übertriebene Hoffnungen auf
unſere Zahlungsfähigkeit durch Gegenbeweiſe im Keime erſtickt
werden. In amtlichen Kreiſen teilt deshalb auch niemand den
ſtarken Optimismus, der ſchon vor der Ratstagung im Juni
irgendwelche greifbaren Fortſchritte erwartete. Die erſte
Voraus=
ſetzung dafür iſt, daß die Wahlen vorüber ſind und neue
ver=
handlungsfähige Regierungen bereitſtehen. Das wird in
Frank=
reich der Fall ſein, wo eigentlich niemand mehr daran zweifelt,
daß auch nach den Wahlen Poincaré der allmächtige Mann ſein
wird. In Deutſchland werden wir vermutlich aber ſehr viel
län=
gere Zeit brauchen. Es iſt kaum damit zu rechnen, daß vor dem
15. Juni der Reichstag überhaupt einberufen wird. Da die
Rats=
tagung Anfang Juni beginnt, iſt dann jedenfalls an eine
Neubil=
dung der Regierung bei uns nicht zu denken. Ueberhaupt ſetzt ſich
immer mehr die Auffaſſung durch, daß die Kriſis, die nach dem
Rücktritt des Kabinetts Marx—Hergt—Streſemann kommt, nicht
leicht zu löſen ſein wird. Kombinationen laſſen ſich ſehr leicht
ſchon nach dem Tag der Wahlen anſtellen, ſie aber praktiſch zu
realiſieren, wird wochenlange Arbeit koſten. Das Reichskabinett
hängt alſo bei der Junitagung des Völkerbundsrates in der Luft,
und es iſt unſeres Erachtens ſehr zweifelhaft, ob der
Reichsaußen=
miniſter überhaupt nach Genf fahren wird. Aber auch im
Septem=
ber — bis dahin wird es wohl eine neue deutſche Regierung
geben — ſind die Ausſichten nicht viel anders.
In den Kreis der erforderlichen Umgeſtaltungen gehört auch
die amerikaniſche Präſidentſchaftswahl hinein, die erſt Ende
No=
vember vor ſich geht und erſt im März nächſten Jahres zum
Präſidentenwechſel führt. Da das ganze Reparationsproblem
ohne altide amerikaniſche Hilfe nicht mehr zu löſen iſt, ſind alſo
ernſthafte Verhandlungen vor dem März nächſten Jahres
ausge=
ſchloſſen. Was bis dahin vor ſich geht, iſt ein Kampf im Vorfeld,
der nötig iſt, um Tuchfühlung zu gewinnen und zu ſondieren. In
das letzte entſcheidende Stadium werden wir vor Ablauf eines
Jahres überhaupt nicht hineinkommen, woraus ſich ergibt, daß
wir noch mit ſehr langen Friſten zu rechnen haben.
Der Monatsbericht des Reparationsagenten.
Berlin, 10. April.
Das Büro des Generalagenten für die
Reparationszahlun=
gen veröffentlicht eine Ueberſicht über die verfügbaren Gelder
und vorgenommenen Transfers im vierten Annuitätsjahre bis
zum 31. März. Danach beliefen ſich die Eingänge auf dem
Repa=
rationskonto im März auf 171 171047 Goldmark, die Eingänge
für das vierte Annuitätsjahr bis zum 31. März auf 1074992 618
Goldmark. Die vorgenommenen Transfers im März beliefen ſich
auf 129 212637, die Geſamtſumme der Transfers für das vierte
Annuitätsjahr bis zum 31. März betrug 906 804 303 Goldmark.
Eine internationale Konferenz der
Emiſſions=
banken in Paris.
Paris, 10. April.
Am Mittwoch beginnt in Paris unter den Auſpizien des
Völkerbundes eine Konferenz techniſcher Delegierter der
verſchie=
denen Emiſſionsbanken. An dieſer Konferenz, die die erſte ihrer
Art ſein wird, werden außer der Reichsbank 22 Emiſſionsinſtitute
der meiſten europäiſchen Länder teilnehmen, auch das Federal
Reſerve Board in Waſhington und die Federal Reſerve Bank in
New York, obgleich die Vereinigten Staaten nicht Mitglied des
Völkerbundes ſind. Die Moskauer Emiſſionsbank hat die
Ein=
lodung abgelehnt. Die Konferenz, die auf Anregung der
Finanz=
abteilung des Völkerbundes ſtattfindet, trägt keinen politiſchen
Charakter. Es handelt ſich im weſentlichen um eine techniſche
Konferenz, die ihr Progranm, deſſen Erledigung etwa eine
Woche in Anſpruch nehmen dürfte, ſelbſt feſtſtellen wird. Unter
den Punkten, die zu erledigen ſind, iſt zu nennen die Schaffung
eines internationalen Nachrichtendienſtes, Beobachtung der
Wäh=
rungsphänomene, Aufſtellung von Statiſtiken, Studien über
Währungen, Kurſe und Zinsſätze auf den verſchiedenen
Geld=
märkten.
ſchreiber keineswegs eine Alltäglichkeit, ſondern einen ſehr
koſt=
ſpieligen Luxus darſtellte, gab es „Zeitungen” die weder
geſchrie=
ben noch gedruckt waren: die Urbilder des modernen Ueberbrettls
die Bänkelſänger, Spruchſprecher, fahrenden Spielleute, die von
Land zu Lande zogen, mit Hab und Gut, und auf den
Jahr=
märkten, an den Höfen der Edlen und Fürſten, vor dem Eingang
der Kirchen und im bunten Lagerleben des Heeres ihre
Erinne=
rungen und ihr Wiſſen zum beſten gaben.
Ein weiterer Raum der Ausſtellung iſt dem Lied, der „
ge=
ſungenen Zeitung”, gewidmet. Wie die Moritaten wachſen auch
die politiſchen Volkslieder aus den Ereigniſſen ihrer
Zeit hervor, in die ſie einzugreifen verſuchten. Die Sänger der
Landsknechtslieder — ſelbſt tapfere Streiter im Kampfe —
ſind wie die Bänkelſänger Parteiführer, Demagogen, geſtaltende
Künſtler. Sie ſitzen an den Tiſchen der Fürſten und Herren, wir
treffen ſie in den Backſtuben, Sehenken und Herbergen, in denen
ſie ihre Lieder vortragen. Was die alten Lieder erzählen, wird
hier von neuem Geſtalt gewinnen.
So führt dieſer Raum der lulturhiſtoriſchen Abteilung der
Preſſa in lebendiger Darſtellung Schritt für Schritt weiter bis
zum modernen Preſſetveſen unſerer Zeit.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Heidelberg: Profeſſor Dr. Johann Sölch in Innsbruck hat den
Ruf auf den Lehrſtuhl der Geographie an der hieſigen Univerſität als
Nachfolger des Geheimen Hofrats A. Hettner angenommen.
München: Das durch das Ableben des Profeſſors Dr. W.
Schachen=
meier an der Techniſchen Hochſchule erledigte Ordinariat für Statik
der Baukonſtruktionen und Eiſenbau iſt dem derzeitigen Rektor der
Techniſchen Hochſchule in Graz, Profeſſor für Brüickenban, Dr.=Ing. h. c.
Georg Kanſch angeboten worden.
Die Nummer (15) der „Jugend” mit einem reizvollen
Frauen=
porträt von Kaſia von Szadruska als Titelbild und der farbigen
Wiedergabe eines ſchönen Blumenſtücks von Schwemmer iſt im ganzen
auf einen frühlingshaften Ton geſtimmt. Neben graphiſchen Arbeiten
von Niedermaher und Schülein ſteht ein anmutiges Oſtermärchen von
Hans Friedrich Blunck, und auch im humoriſtiſchen Teil wird das
öſterliche Thema zum Teil ſehr, luſtig abgewandelt wie in der Groteske
von Mynona und A. Wisbeck, oder der Zeichnung „Oſterſpaziergang”
von Dugo. Daneben wie immer in bunter Reihenfolge Karikaturen von
Heubner, Wallenburger, Engel, Geis u. a., neben luſtigen Gloſſen in
Vers und Proſa von Hafen, Sowas, Pius, A. D. N. u. a. Das
Schluß=
bild, Erich Wilkes Beitrag zum Dürerjubiläum, verdient beſondere
Beachtung.
Mittwoch den 11 April 1928
Nummer 101
Familiennachrichten
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen:
Dipl.=Ing. Ernſt Friederici
und Frau Lieſel Friederici
Darmſiadt
geb. Nock=Hefermehl
Oſtern 1928
Bielefeld
Goetheſtraße 11a
9694
Die Eheleute
Chriſtoph Jäger
und Frau Maria,
geb. Amend
Sandbergſtr. 9
feiern am 11. April
ihre
Silberne
Hochzeit.
(*9725)
Anny Sahm
Hermann Rein
Verlobte
Ostern 1928
Darmstadt
Gießen
*9685
Statt Karten
Wir haben uns verlobt
Gretel Hugenschütz
Paul Mauer
Ingenieur
Ostern 1928
Darmstadt, Herdweg 97
Berlin
9662
Ihre Vermählung boehren sich anzuzeigen
Wilhelm Anhalt
und Frau Erna
geb. Linke
Berlin N65
Darmstadt
Sellerstraße 2, II. St.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft unſere gute Mutter
Margarethe Cardung
geb. Fetz
im kaum vollendeten 86. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Bertha Kroczak, geb. Cardung.
Darmſtadt, den 10. April 1928. 9744
Die Beerdigung findet in aller Stille ſiatt.
Käthe Weurich
Techn. Lehrerin
Eberhard Bartcky
Studienassessor
Verlobte
Offenbach a. M.
Frankfurt a. M.
(*9661
Der Geſchäftsführer der Metzger=
Innung u. Häuteverwertung G m. b. H.
Darmſtadt
Herr Ph. Stein
und Gemahlin
feiern morgen Donnerstag, den 12. 4.
das Feſt der ſilbernen Hochzeit. An
Ehrungen aller Art wird es dem ſo
be=
liebten tüchtigen Herrn nicht fehlen.
6526) „Glückauf zur Goldenen.”
Herzlichen Dank
allen Freunden und Kollegen, dem
Vorſtand und Ausſchuß des
Konſum=
vereins, dem Gauvorſtande und
Orts=
vorſtande ſowie der Abtlg. Nord des
Reichsbanners, Scwarz=Rot=Gold
die an meinen 70. Geburtstage ſo
liebevoll meiner gedachten und mich
durch Geſchenke, Blumen und
Gra=
tulationen erfreuten und ehrten.
Ludwig Abel.
29715)
Geſchäftsführer i. R.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die ſchmerzliche Mitteilung,
daß unſere treubeſorgte Schwiegermutter und
Großmutter
Matgarete Stuver
geb. Bernhardt
heute nacht im 83. Tebensjahr ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Sch. Stüber Bwe.
Nieder=Beerbach, den 10. April 1928.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 12. April,
nachmittags 3 Uhr ſtatt
(6517
Statt Karten:
Heute früh 5 Uhr, hat der
Herr unſere treue Mutter und
Großmutter aus der Zeit in die
Herrlichkeit heimgerufen.
Wie ihr Leben erfüllt war
von lebendigem Glauben, ſo war
auch ihr Ende.
(*9705
In tletem, aber getröſteten Leid:
Jakob Lamp
Marg. Lamp
Ludwig Lamp
Darmſtadt
Gervinusſtraße 47.
Die Beerdigung findetDonnerstag
den 12. April, nachmittags 2 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach ſchwerem Leiden verſchied am Oſterſamstag, nachmittags,
meine innigſigeliebte Frau, unſere herzensgute Mutter, Tochter und
Schwiegertochter
Tau Mid Leipier
geb. Werth
im Alter von 33 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
K. Leißler
Regierungsbaurat
Darmſtadt, den 11. April 1928.
Ludwigshöhſtraße 1.
Die Beiſetzung fand in aller Stille auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird gebeten, Abſiand zu nehmen.
Am 11. April begehen die
Eheleute K. Schweizer und
Frau Barbara, geb. Kühnle,
Holzhofallee 25, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Glückauf zur Goldenen!
Ws 3
Die Eheleute
Oskar Lieb, Polierer, und deſſen
Ehe=
frau Eliſabeth, geb. Gerſtenmener,
Barkhausſtr. 68, feiern am 12. April
das Feſt der Silbernen Hochzeit.
(*9631)
Todesanzeige.
Heute am 10. April, vorm.
11 Uhr, ſtarb nach langem,
ſchwe=
rem, mit großer Geduld
ertrage=
nem Leiden unſer Sohn, Bruder
und Schwager.
Karl
im nahezu vollendeten 20.
Lebens=
jahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Peter Walter.
Waſchenbach, den 10. April 1928.
Die Beerdigung indet am
Frei=
tag, den 13. April, nachmittags
6544
Uhr ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am
Karſamstag unſere liebe Mutter
Frau
Chrytene Adam Wwe.
im 80. Lebensjahre zu ſich in die Ewigkeit
abzu=
berufen.
Die Beerdigung fand, dem Wunſche der
Ver=
ſtorbenen entſprechend, in der Stille ſtatt.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. Adami, Studienrat.
Darmſtadt, den 11. April 1928.
Trauerkränze
Schnittblumen
blühende Topfflanzen
Blumenkunſt
für jede Gelegenhei
aus eigner Gärtnerei,
fachgemäß, gut und
billig. (5588a
zicken Friedhof=
L. Weldlt4, Alle.
Fernſpr. 298.
Elektrola=
Inſtrumente,
Elektrola=Platten
ſind die beſten der
Welt. Große Auswahl.
Jägers Verkaufsslelle
Georgenſtraße 11.
Teleph. 2579. 18
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Teil=
nahme bei dem Heimgang unſerer lieben
Helene Jung
ſprechen wir hiermit unſeren aufrichtigen Dank
aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
*9687
Darmſiadt, Kempten a. Rh.
Todes=Anzeige.
Am 10. April ſiarb nach langem, mit
rührender Geduld ertragenem Leiden unſer
herzensguter Gatte und Vater
Dr. med.
Chriſtian Diehl
im 63. Lebensjahr.
In tiefer Trauer:
Nanny Diehl, geb. Heumann
Carola Diehl
Ober=Roden, den 11. April 1928.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlichſter
Anteil=
nahme beim Heimgange unſerer teueren
Ent=
ſchlafenen, ſowie für die überaus zahlreichen
Blumenſpenden jagen wir auf dieſem Wege
unſeren aufrichtigſten Dank. Ebenſo danken
wir Herrn Pfarrer Dr. Wendel für die
troſi=
reichen Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Demmel
(9653
und Kinder.
Todes=Anzeige
Heute morgen entſchlief ſanft
im 71. Lebensjahre meine liebe
Frau, unſere gute Mutter,
Schwiegermutter und
Groß=
mutter
geb. Reinheimer
Brenobach i. Odw., 9. April 1928
Die trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Friedrich, Schneidermſt.
Familie Georg Friedrich III.
Familie Wilhelm Friedrich II.
Die Beerdigung findet
Mitt=
woch, den 11. April, nachm.
(6510
3". Uhr, ſte
Dankſagung.
Für die überaus vielen Beweife
liebevoller Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer unvergeßlichen
Rarie Auguſte Arnold
ſagen wir unſern herzlichſten Dank.
Beſonders danken wir für die
auf=
opfernde Pflege während ihrer
jahre=
langen ſchweren K ankheit der
Ober=
leitung und den Pfle eſchweſtern der
Provinzial Pflegeanſtalt. Eberſtad
Herrn Pfarrer Grein für die erheben=
Worte am Grabe, dem
Blaukreuz=
verein, dem Jungfrauenverein, ihren
Schulkamerad innen ür die zahlreichen
Blumenſpenden und letztes Geleit.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Max Arnold.
6344
Ar heilgen, Oſtern 19.8.
K
Braunwarth
Ludwigstr. 3.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie für die zahlreichen
Kranzſpenden bei dem Heimgang meiner lieben Frau und unſerem
herzens=
guten Mütterchen
Frau Anna Margaretha Mahr
geb. Nungeſſer
Hebamme
ſprechen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank aus. Ganz beſonderen Dank
noch Herrn Pfarrer Dr. Waitz für ſeine troſtreichen Worte, ebenfalls den
beiden Gemeindeſchweſtern, für ihre liebevolle Hilfe in den letzten Tagen
und nicht zuletzt dem Hebammen=Verband für ſeine Kranzniederlegung.
In tiefer Trauer:
Peter Mahr
Margaretha Mahr
9644)
Mollerſtr. 27.
Nummer 101
Mittwoch, den 11. April 1928
Geite’5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 11. April.
— Ernannt wurden: am 16. März; der prov. Gewerbelehrer an
der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule zu Grünberg und
Umgegend (Kreis Gießen) Nikolaus Kröhle, zum Gewerbelehrer an
dieſer Schule mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab: der
Schul=
amtsanwärter Hugo Eckſtein aus Goddelau (Kreis Groß=Gerau)
zum Lehrer an der Volksſchule zu Crumſtadt (Kreis Groß=Gerau) mit
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; — am 17. März: Anton
Krieg in Mainz zum Maſchiniſten bei der Hebammenlehranſtalt
Mainz mit Wirkung vom 1. März 1928 ab; — am 20. März; der
Schulamtsanwärter Gottfried Zimmer aus Biſchofsheim (Kreis
Groß=Gerau) zum Lehrer an der Volksſchule zu Dreieichenhain (Kreis
Offenbach a. M.) mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab: — am
2. April: der Oberförſter Friedrich Wachtel zu Darmſtadt zum
Forſtmeiſter des Forſtamts Bensheim: der Lehrer Johs. Rullmann
zu Grüningen (Kreis Gießen) zum Lehrer an der evangeliſchen
Volks=
ſchule zu Lampertheim (Kreis Bensheim) mit Wirkung vom Tage des
Dienſtantritts ab; die Lehrerin Emilie Horſt an der Höheren
Bür=
gerſchule zu Alsfeld zur Lehrerin an der Volksſchule zu Gießen mit
Wirkung vom 23. April 1928 ab; — am 4. April: der Studiendirektor
an der Handelsrealſchule in Mainz Dr. Johann Kämmerer zum
Oberſtudiendirektor an der Ludwigs=Oberrealſchule in Darmſtadt, mit
Virkung vom 16. April 1928 ab — am 5. April: der Studienrat an
dem Realgymnaſium in Gießen Dr. Paul Wolkewitz zum
Studien=
rat an dem Landgraf=Ludwigs=Gymnaſium in Gießen mit Wirkung
vom 23. April 1998 ab.
— In den Ruheſtand verſetzt. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezbr.
1993 tritt der Kaſſenoberinſpekter Nechnungsrat Heinrich Kötter bei
der Anſtalt für Geiſtesſchwache „Aliceſtift” bei Darmſtadt am 30. April
1928 in den Ruheſtand.
* Doppelprimiz. Am Oſterſonntag hat in der Liebfrauenkirche in
Beſſungen Neuprieſter Straſſer, Sohn des hieſigen
Polizeiwacht=
meiſters Straſſer, ſeine Primiz gefeiert. Gleichzeitig hat in der St.
Ludwigskirche Neuprieſter Hattemer, Sohn der
Landtagsabgeord=
neten Elſe Hattemer, ſeine erſte Meſſe geleſen. Beide haben ihre
Vor=
bildung auf dem hieſigen Alten Gymnaſium, der Univerſität Freiburg
im Breisgau und im Prieſterſeminar in Mainz erhalten. Die
wir=
kungsvoll verlaufenen Feſtfeiern haben unter überaus ſtarker
Beteili=
gung der Bevölkerung ſtattgefunden.
* Bemerkeuswerte Berufung. Der in Darmſtadt weilende, durch
ſeine Predigten bekannte Pater Raible iſt vom Papſt als Biſchof
nach Auſtralien berufen worden. Biſchof Raible dürfte ſeit Ausgang
des Weltkrieges der erſte höhere kirchliche Würdenträger deutſcher
Nation in einem rein engliſchen Lande ſein.
Hohes Alter. Ihr 90. Lebensjahr vollendet am 12. April
Fräu=
lein Sophie Bender, zurzeit wohnhaft im Damenheim des
Eliſa=
bethenſtifts, Heinrichſtraße 148.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch findet im Kleinen
Haus das erſte Gaſtſpiel des Curt Goetz=Enſembles ſtatt: „
Ho=
kuspokus”, Komödie in drei Akten mit einem Vor= und einem
Nach=
ſpiel von Curt Goetz. Es wirken mit die Damen Valerie v. Martens,
Tilla Uhrig und die Herren Curt Goetz, Max Kaufmann, Paul
Schnei=
der, Walter Steinbeck, Hermann Vallentin, Carl Winter. Regie: Curt
Goetz. Die Vorſtellung beginnt um 20 Uhr. Das Enſemble, das ſich
auf einer Tournee durch Deutſchland befindet, hatte eben in Frankfurt,
wvo es am Neuen Theater gaſtierte, einen ſehr ſtarken Erfolg.
Vorſtellungsänderung. Wegen Erkrankung von Herrn
Poerner, muß die für heute angeſetzte erſte Wiederholung von
„Violanta” und „Gianni Schiechi” verſchoben werden.
Gegeben wird ſtatt deſſen „Carmen”. Die Vorſtellung, die der
Miete B zugeteilt bleibt, beginnt um 19.30 Uhr.
Kommenden Sonntag ſingt im Großen Haus George
Bakla=
noff, der berühmte ruſſiſche Bariton, als Gaſt den Boris Gonodow.
Zu dieſem Gaſtſpiel, das der Miete I. zugeteilt iſt, erhalten die Mieter
der übrigen Vollmieten am heutigen Mittwoch Karten im
Vorverkauf (Preiſe: 120—12 Mk.); außerdem können die Mieter der
Miete B, der bisher noch kein Gaſtſpiel zugeteilt war, ebenfalls
heute Mittwoch von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Der allgemeine
Vorverkauf beginnt morgen Donnerstag.
Am Freitag ſingt als Gaſt auf Anſtellung Lucia Delfarta vom
Stadttheater in Freiburg den Oscar in Verdis „Maskenball”
Die Aufführung, die der Miete C (Darmſtädter Volksbühne) zugeteilt
iſt, gilt nicht als Wahlvorſtellung.
„Frau Warrens Gewerbe”, Komödie von Bernard Shaw,
wird in der Inſzenierung von Robert Klupp zweimal im Kleinen Haus
gegeben: Freitag, den 13., und Dienstag, den 17. April.
Hans Reimann, der bekannte witzige Parodiſt, der Verfaſſer
der „Sächſiſchen Miniaturen” und Herausgeber des „Stachelſchweins”;
gibt am nächſten Sonntag im Kleinen Haus eine Matinee aus
eigenen Schriften. Näheres wird noch bekannt gemacht.
Bp. Einäſcherung des Kreisfeuerwehrinſpektors Schnell. Im
Krema=
torium auf dem Waldfriedhof fand am Oſtermontag vormittag die
Ein=
äſcherung des verſtorbenen Kreisfeuerwehrinſpektors Schmell Darmſtadt.
ſtatt. Die außerordentlich große Trauergemeinde legte Zeugnis von
der Beliebtheit des Dahingeſchiedenen ſowohl als Privatmann, als
auch in ſeiner Eigenſchnft als Führer der Feuerwehr des Kreiſſes. Dem
ſo ſchlichten und pflicſttreuen Nächſtenfreund hatte Pfarrer Heß die
Worte „Der Menſch lebt zum Sterben und ſtirbt für das Leben” in
ſeiner Trauerpredigt zu Grunde gelegt. Was der Verſtorbene für die
Feuerwehr war, das ging aus den zahlreichen Anerkennungsworten bei
den Kranzniederlegungen hervor. Zunähſt ſprach Brandmeiſter Nordt
für die freitv. Feuerwehr, der der Dahingeſchiedene ein Menſchenleben
angehörte. Für die Berufsfeuerwehr und die Stadt Darmſtadt ſprach
Branddirektor Winter, für das Kreisamt Darmſtadt Regierungsaſſeſſor
Eckſtein, für den Provinzialverband der Feuerwehren Starkenburgs
Kreisfeuerwehrinſpektor Knaup Rimbach, für den Kreisverband
Darm=
ſtadt Kommandant Kunz, Arheilgen, für den Kreis Groß=Gerau
Kom=
mandant Aſtheimer, für die Fabrikfeuerwehr der Fa. Merck
Oberbrand=
inſpektor Herborn u. a. m. — Leider war es der Darmſtädter Wehr
derſagt, ihren Führer des Kreiſes mit Trauermuſik zu Grabe zu
ge=
leiten, denn der Waldfriedhof liegt im beſetzten Gebiet und iſt die
Feuerwehrkapelle in Uniform dort verboten. Die Leitung der Frew.
Feuerwehr ſowie der auswärtigen Wehren, die im Vorhofe vor dem
Krematorium Auſſtellung genommen hatten, hatte in Vertretung des
erkrankten 1. Kommandanten der 2. Kommandant Hoffmann
über=
nommen.
— Wertungsſingen im Heſſiſchen Säugerbund. Die Termine für
die Wertungsſingen im Heſſiſchen Sängerbund ſind nun feſtgelegt. Es
finden ſtatt: 15. April Gau Darmſtadt=Land in Pfungſtadt, 29. April
Gau Bingen in Elsheim, 29. April Gau Speſſart 1 in Aſchaffenburg;
6. Mai: Gau Worms in Worms, Gau Neckartal in Neckarſteinach: am
13. Mai: Gau Ohm=Lumdatal in Homberg (Ohm), Gau Mainz=Land
in Gonſenheim, Gau Speſſart II in Obernburg; 38. Mai: Gau
Speſ=
ſart III in Flörsbach bei Gelnhauſen, Gau Darmſtadt=Land in Ober=
Namſtadt; 3. Juni Gau Oppenheim in Dalheilm, 24. Juni Gau
Wet=
terau in Rockenberg, 30. Juni Gau Mainſpitze in Nauheim, 8. Juli:
Gau Lahntal in Kirchhain, 15. Juli Gau Friedberg in Ober=Nosbach
v. d. H., 13. September Gau Mainz=Stadt in Mainz.
Bp. Firmung in Darmſtadt. Montag vormittag fand in der St.
Ludwigskinhe die diesjährige Firmung durch den Hochv. Herrn Biſchof
Dr. Ludwig Maria Hugo aus Mainz ſtatt. Der feierliche Gmpfang
des Biſchofs fand bereits am Sonntag abend ſtatt. Zu der feierlichen
Handlung au Oſtermontag brachte der kath. Kirchengeſangverein eine
achtſtimmige Meſſe von Paleſtrina zu Gehör. Nach der Feſtpredigt
nahm der Biſchof das Wort zu einer ernſten Ermahnung an die Jugend.
Gefirmt wurden von St. Ludwig 62 (28 Knaben und 34 Mädchen), St.
Eliſabeth 55 (29 und 26), Liebfrauen 42 (B9 und 2), St. Fidelis 31
(15 und 16), Eberſtadt 12 G5 und 7), davon von Hahn 1. Pfungſtadt 2
und Eberſtadt 9, Arheilgen 12 (7 und 5), Griesheim 10 (4 und 6).
Insgeſant 110 und 114 Mädchen.
Wochenendfahrt der Reichsbahndirektion
nach Berlin und Potsdam.
Berlin und Potsdam. Zwei Städte von hiſtoriſchem Klang im
Kern des alten Preußenlandes in der ſeenreichen Mark Brandenburg=
Und doch wie verſchieden beide!. Die ſtolze Metropole mit dem
ameri=
kaniſchen Tempo, die rückſichtslofeſte, die lauteſte Stadt Europas, die
noch ein armſeliges Fiſcherdorf war, als bei uns am Rhein ſchon
herr=
liche Werko kirchlicher und profaner Kunſt von reichſtem kulturellem
Leben zeugten. Dieſes ganz moderne, völlig traditionsloſe Gebilde,
das aus beſcheidenen Anfängen heraus ſozuſagen über Nacht zur
be=
herrſchenden Weltſtadt wurde, und auf der anderen Seite Potsdam,
die ehemalige Krönungsſtadt, die ängſtlich über ihren Traditionen
wuacht, die noch erfüllt iſt von tauſendfältigen Erinnerungen an eine
große, ernſte, ſchickſalsſchwangere Zeit. Aber beide: Sinnbilder
deut=
ſcher Art, Ausdruck urzvüchſigen deutſchen Volkstums, das unermüdlich
vorwärts drängend, Altes niedecreißend und Neues ſchaffend, doch
mit zäher Liebe au ſetnen Ueberlieferungen hängt.
Es iſt deshalb anerkennenswert, daß die Reichsbahndirektion Mainz
uns Gelegenheit bieten will, jene beiden Städte kennen zu lernen.
Freilich kann dies nur in großen Zügen erfolgen, denn die
Sehens=
würdigkeiten der Reichshauptſtadt und der alten Reſidenz des großen
Preußenkönigs ſind ſo reich und vielgeſtaltig, daß zu ihrem Studium
wahrlich mehr Zeit gehört, als uns zur Verfügung ſteht. Aber
immer=
hin werden wir in den drei Tagen, die uns vergönnt ſind, doch einen
guten Geſamteindruck gewinnen, dank der geſchickten Auftelluug des
Neiſeplanes. Infolge einer zwechmnäßigen Zeiteinteilung und
Zuſam=
menfaſſung aller weſentlichen Geſichtsbunkte werden die Teilnehmer
mit den wichtigſten Dingen bekannt gemacht, die hier zu ſehen ſind,
ohne doch irgendwelche Uebermüdung oder Ueberanſtrengung befürchten
zu müſſen. Sie werden einen erſchöpfenden Begriff geſvinnen nicht
nur von den äußeren Erſcheinungsformen der Reichshauptſtadt, ſondern
auch von dem geiſtigen Inhalt ihres reichhewvegten Lebeus, und ebenſo
werden ſie Potsdam und Sansſouei und die alten Erinnerungsſtätten,
wie auch ein charakteriſtiſches Stück der märkiſchen Landſchaft kennen
lernen.
Am Vormittag des 14. April (Samstag) verläßt der Sonderzug
Mainz, um zeitig des Abends in Berlin einzutreffen. Der ganze
fol=
gende Sonntag iſt der Beſichtigung der Reihshauptſtadt vorbehalten,
während am Montag über Station Wildpark Potsdam erreicht wird.
Die Rückkeh= nach Mainz erfolgt am Dienstag, den 17. April, abends.
Ein ausführliches Programm wird im Zuge ausgegeben.
Für die Sonderfahrt macht ſich bereits ein ſtarkes Intereſſe
gel=
tend. Zur Erledigung aller notwendigen Vorarbeiten, von deren
Um=
fang man ſich in Laienkreiſen, kaum einen rechten Begriff macht, iſt
es aber unbedingt nötig, daß die Karten ungeſäumt gelöſt werden,
da=
mit die Reichsbahndirektion Anhaltspunkte erhält und ihre Verfügungen
treffen korn.
BFCTHRSTTBFATFRRD BODRNHEIER
6540
Bröffnung der
MAK BECKMANN-AUSSTELLUNG
Montag, den 16. April 1928/
Unsere Räume bleiben am
Mittwoch, den 11. und Donnerstag, den 12. April geschlossen.
— Die Auszahlung der laufenden Zufatzrente für nicht im
Erwverbs=
leben ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene Altrentner und
Altrentnerinnen erfolgt am Samstag, den 14. April, vormirt ngs
von 8—12 Uhr, durch die Stadttaſſe. — Die Auszahlung der laufenden
Unterſtützung an die in der allgemeinen Fürſorge befindlichen
Perſonen erfolgt bereits am Freitag, den 13. April, von 8—19 Uhr
vormittags, durch die Stadtkaſſe.
Mutter= und Säuglingsberatungsſtunden. Die
Beratungsſtun=
den der Städtiſchen Mutter= und Säuglingsfürſorge der Bezirke
Beſ=
ſungen, Darmſtadt=Weſt und Waldkolonie finden im Sommerhalbjahr
wie folgt ſtatt: Bezirk Beſſungen. Eichwieſenſtraße 8, von
Frei=
tag, den 13. April an, von 17—18 Uhr; Bezirk Darmſtadt=Weſt,
Landgraf=Philipp=Anlage (Jugendheim) von Donnerstag, den 12. April,
an von 17—19 Uhr; Bezirk Waldkolonie,
Lokomotivausbeſſe=
rungswerkſtätte Dornheimer Weg, jeden letzten Dienstag im Monat
von 14—15 Uhr.
TLOS
Flug-und
ALto-Reßue
der Großen Welt
tür
ch illustr
Reise und Kattar
Soeben erschienen!
Preis 1 Mark.
Luftfahrt-Verlag G. m. b. H. Berlin 8W 19
e Hatenstase gisch.
(1391a
Reichsbeihilfe für Kleinrentner. Die für Freitag vorgeſehene
Auszahlung der einmaligen Kleinrentnerbeihilfe findet bereits am
Donnerstag dieſer Woche bei der Stadtkaſſe,
Grafen=
ſtraße 28, ſtatt.
— Aſta Nielſen, die weltbekannte Filmdarſtellerin, kommt nächſten
Sonntag, den 15. April, für ein einmaliges Gaſtſpiel mit eigenem
Enſemble an eine hieſige Bühne. Zur Aufführung gelangt das
fünf=
aktige Schauſpiel „Die Kameliendame” von Alexander Dumas
Sohn. — Weitere Mitteilungen folgen.
Nacheichung in der Stadt Darmſtadt. Wir weiſen wiederholt
darauf hin, daß zurzeit die Nacheichung der im eichpflichtigen Verkehr
befindlichen Meßgeräte (Längen= und Flüſſigkeitsmaße, Meßwerkzeuge
für Flüſſigkeiten, Hohlmaße, Gewichte und transportable
Handels=
waagen bis einſchließlich 3000 Ka.) durch das Eichamt Darmſtadt
ſtatt=
findet, und zwar für den 6. Polizeibezirk vom 10. bis 18. Aprik 1928;
7. Polizeibezirk vom 25. April bis 5. Mai 1928.
Mi
Deae Leeh
Ortsgruppe Darmſiadt.
Jetzt beginnt es in der Umgebung von Darmſtadt, in der
Berg=
ſtraße und im Odenwald in Feld und Wald zu ſproſſen und zu grünen.
Die erſten Blüten und Blättchen zeigen ſich und erfreuen in der jetzt
beginnenden Hauptwanderzeit ſo viele Menſchen, die es im harten
Lebenskampf noch nicht verlernt haben, Freude zu empfangen. Wie
iſt es ſchön, das Erwachen der Natur zu beobachten und zu ſehen, wie
die kleinen Blättchen und Blütchen größer und größer werden, um
ſchließlich in voller Pracht dazuſtehen. Ihr Menſchen, die ihr dies ſeht,
denkt daran, daß auch andere ſich daran erfreuen wollen, laßt Blätter
und Blüten an ihren Plätzen, beraubt nicht Eure Mitmenſchen um
dieſe herrlichen Anblicke und Baum und Strauch ſeiner Lebenskraft.
Wie oft werden aus Unvernunft blühende Obſtzweige abgeriſſen und
damit großer Schaden verurſacht. Was hat es für einen Sinn, große
Sträuße zu pflücken, die alsbald unbequem oder unanſehnlich werden
und fortgeworfen werden. Ein betrübendes Bild zeigen die
Eiſen=
bahnzüge, in denen haufenweiſe ſolch läſtigen Sträuße liegen bleiben.
Selbſt der Ginſter, der meiſt als Unkraut angeſehen wird, hat ſeinen
Wert. Der Forſtmann pflanzt ihn zur Feuchthaltung und Beſchattung
neu angelegter Kulturen an. Alſo, auch dieſe Pflanze hat hiernach
ihren Wert. Und ſo gibt es vieles, was als Schädling angeſehen wird
und doch ſeine Zweckbeſtimmung hat. Wen Blumen erfreuen, den
er=
freuen ſie durch ihre Friſche und Farbenpracht an ihrem Standort, und
wenn der Naturfreund einen Gruß aus Wald oder Feld in ſeinem
Heim haben will, genügt drch wirklich ein kleines Sträußlein. Nicht
die Menge macht die Freude! Dieſe Freude will die Bergwacht nicht
nehmen, Auswüchſe aber wird ſie mit allen ihr zu Gebote ſtehenden
Mitteln bekämpfen. Auch die Tiere des Waldes und Feldes laßt an
ihren Plätzen. Naubt nicht den Eltern ihre Jungen, ſeht, wie angrlich
ſie dieſe hüten und mit ihren ſchwachen Kräften zu ſchützen ſuchen.
Grauſam und unwürdig iſt es, Tiere aus der für ſie notwendigen
Um=
gebung zu reißen, denn wie bald gehen ſie in der menſchlichen
Behau=
ſung ein. An alle, die die Natur lieb haben, ergeht deshalb die Bitte,
mitzuhelfen an der Erhaltung unſerer ſchönen Heimat; Eltern und
Lehrer, belehrt in dieſer Hinſicht die Kinder, ſeid ihnen aber ſelbit
Schö.
Vorbild.
Am vergangenen Sonntag hielt die Bergwacht, Abteilung
Oden=
wald, ihre diesſährige Hauptverſammlung in Darmſtadt in
der „Krone” ab. Recht zahlreich waren die einzelnen Ortsgruppen der
angeſchloſſenen Wandervereine, Odenwaldklub, Vogelsberger Höhen=
Club, die Settionen des Deutſch=Oeſterreichiſchen Alpenvereins und die
Naturfreunde, vertreten. Von dem Hauptausſchuß in München war
Herr Major a. D. Meiſer anweſend, von der Abteilung Rhein=Maingau
Herr Redding=Frankfurt a. M. erſchienen, die beide herzliche Grüße
und Wünſche überbrachten. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt
der Bergwacht, Herr Schött, dankte für die Abhaltung der
Haupt=
verſammlung in Darmſtadt und ſprach freundliche Willkommensgrüße
aus. Der Vorſitzende der Abteilung Odenwald, Herr Grugy=
Heidel=
berg, begrüßte die erſchienenen Vertreter und Gäſte und erſtattete den
Jahresbericht, der ergab, daß ein arbeitsreiches Jahr abgelaufen iſt.
Dank der Tätigkeit der Bergwacht haben die Zerſtörungen von Türmen,
Schutzhütten, Bänken und Anlagen vielerlei Art nachgelaſſen, iu
man=
chen Gegenden ſogar ganz aufgehört. Trotzdem iſt doch, insbeſndere
durch belehrende Vorträge und durch Hinweiſe, viel zu tun, damit die
geſchützten und die geſetzlich noch ungeſchützten, aber bereits nur noch
vereinzelt vorkommenden Tiere und Pflanzen nicht ganz ausgerottet
werden. Ausgerottet weniger aus Luſt an Zerſtörung als aus
Un=
kenntnis. Aus der Mitte der Verſammlung wurden zur Durchführung
ſolcher Verhütungsmaßnahmen praktiſche und beachtenswerte Vorſchläge
gemacht. Die geprüfte Jahresrechnung wurde vorgetragen und dem
Nechner, ſpäter auch dem geſamten Vorſtand, Entlaſtung erteilk. Bei
der Vorſtandswahl wurde der geſamte ſeitherige Vorſtand einſtimmig
wiedergewählt. — Eine Beſichtigung des Jagdſchloſſes Kranichſt in und
ſeiner Sammlung am Nachmittag beſchloß die harmoniſch verlaufene
Jahresverſammlung in Darmſtadts Mauern.
* Aus der Martinsgemeinde. Wenn man in dieſen Tagen in
unſerer Stadt Veranlaſſung genommen hat, Dr. Max Rieger aus
Anlaß ſeines 100jährigen Geburtstages zu feiern, ſo iſt es einleuchtend,
daß niemand mehr Grund hat, dieſes Mannes zu gedenken, als unſere
Martinsgemeinde. Der Zufall wollte es, daß Riegers Geburtstag
(8. April) auf den Oſterſonntag fiel. Darum benutzte Herr
Landes=
kirchenrat D. Waitz die Gelegenheit, um am Schluſſe des
Hauptgottes=
dienſtes vor verſammelter Feſtgemeinde auf die Bedeutung des
warm=
herzigen Menſchenfreundes, Gelehrten und Dichters, dem die
Martins=
gemeinde zu großem Dank verpflichtet iſt, hinzuweiſen. Dr. Mar Rieger
war es, der vor 45 Jahren am äußerſten Nordende unſerer Stadt ein
Grundſtück erwarb und aus völlig eigenen Mitteln ein ſchmuckes
Gottes=
haus nebſt Pfarrwohnung und das Martinsſtift darauf erbauen ließ
und der neugegründeten Kirchengemeinde in hochherziger Weiſe
über=
ließ. Dieſe Schenkung und Stiftung ſteht wohl ihrem Umfange nach
innerhalb der evangeliſchen Kirche Deutſchlands einzigartig und ohne
Beiſpiel da. Nach dem Willen des Stifters ſollte das Gotteshaus den
Namen des Reformators Dr. Martin Luther tragen, deſſen
wir=
kungsvolles Standbild neben dem Chor der Kirche ſich erhebt. Mit
dieſer Stiftung ward zugleich im kirchlichen Leben unſerer Stadt ein
neuer Gedanke verwirklicht. Die Kirche follte nur für einen genau
umarenzten Teil unſerer Stadt beſtimmt ſein. Damit war der Anfang
gemacht, die Maſſengemeinde in einzelne ſelbſtändige Kirchengemeinden
zu zerlegen, in deren Mitte das dazu gehörige Gotteshaus ſich erheben
ſollte. Nach dem ausdrücklichen Willen des Stifters ſollte bis zu ſemem
Tode ſein Name nicht in Verbindung mit der Gründung gebracht
wer=
den, ein Zeugnis für ſein anſpruchsloſes und beſcheidenes Weſen.
Nach=
dem aber der hochgeſinnte opferbereite Mann längſt heimgegangen
(geſtorben 1909) und die Stadt den angrenzenden öffentlichen Platz
Riegerplatz benannt hat glaubte der Kirchenvorſtand, einer der
bei Erbauung der Kirche gepflanzten Linden den Namen „Riegerlinde‟
geben zu ſollen. Eine ſchlichte Gedenktafel meldet den
Vorübergehen=
den, daß die dankbare Gemeinde ihren Wohltäter ehrt. Nach dem
Hauptgottesdienſt legte eine Abordnung des Kirchenvorſtandes am=
Grabe des Stifters einen Kranz nieder. Außerdem wird im Mouat
Mai bei einem Gemeindeabend nochmals eingehend auf die Bedeutung
Niegers hingewieſen werden.
— Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt feierte am 1. Oſterfeiertag
ihre diesjährige Jugendweihe in der Aula des Realgymnaſiums. Der
Saal im grünen Pflanzenſchmuck war voll beſetzt. Die Feier war
um=
rahmt und durchflochten von paſſend gewählten Muſikſrücken,
ſtim=
mungsvoll dargebracht von gutgeſchulten Kräften der Darmſtädter
Stadtkapelle. Den Höhepunkt der muſikaliſchen Darbietungen bildete
der Vortrag zweier Lieder („Wach auf” aus „Die Meiſterſinger” von R.
Waguer und Opferlie”. Chor von Beethoven) durch den Volkschor
Darmſtadt unter der ſicheren Leitung ſeines bewährten Dirigenten,
Herrn Profeſſor Dr. Noack. — Wuchtig, packend, mitreißend! — Die
Feſtrede hielt der als goiſtvoller Redner bekannte Prediger der
Frei=
religiöſen Gemeinde Offenbach, Herr Aſſeſſor Schramm. Von tiefem,
ſittlichen Ernſt getragen, gipfelte ſie in der Aufforderung an die
ſchul=
entlaſſeng Jugend, in ihrem Leben nun weiterhin die bekannten
ethi=
ſchen Forderungen der Nächſtenliebe uſwp. nach Kräften in die Tat
um=
zuſetzen ohne Lohnerwartung, ohne Furcht vor Strafe, allein
ge=
ſpornt von der untrüglichen Weiſung des Gewiſſens. Und dazu raſtlos
zu ringen nah ſtetigem Fortſchreiten im der Erkenntnis, und das als
wahr Erkannte furchtlos zu bekennen und zu dertreten nach den
Bei=
ſpielen der großen Männer der Geſchichte (Feſus, Luther, Giordano
Bruno uſtu.), die mutig ihr Leben wagten oder hingaben fün das, was
ihnen als Wahrheit galt. — Entſprechend wurde auch den
Weihe=
lingen nur das feierliche Verſprechen abgenonmen, dieſe Gedanken für
ihr ferneres Leben führend ſein zu laſſen.
— Gartenbauverein Darmſtadt. In der nächſten
Monatsverſamm=
lung wird Herr Gartenoberinſpektor Purpus einen Lichſtbildervortrag
über ſeine Forſchungsergebniſſe aus dem troviſchen Negengebiet
Mexi=
kos halten. Näheres enthält der Anzeigenteil.
Ur PIIIeor TIer DIIIOrSäolZ
Ein Urteil von Uielen: „...... Jung gewohnt ist alt getan! So heißts im Sprichwort und so bin ich auch mit Ihrer Chlorodont-Zahnpaste gefahren. Als Knabe kaufte
mir die Mutter schon immer obige Paste und ich weiß mich kaum jemals zu erinnern, eine andere gebraucht zu haben. — Nun möchte ich auch gern von Ihren
anderen Präparaten die Gberzeugung gewinnen, daß sie an Güte gleich Ihrer Chlorodont-Zahnpaste sind.. ... ... WWenn ich einige WVorte dazu schrieb, s0 sollte es
keine Schmeichelei sein, sondern lediglich nur das zum Ausdruck gebracht werden, uas der Wahrheit entspricht.
H., Bdn., I. Watthap. (Originalbrief bei unserem
Notar hinterlegt.) — Gberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pf., große Tube 1 Mk., Chlorodont-Zahnbürste 1.25 Mk., für Kinder 70 Pf. Kinder-
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Man verlange nur echt Chlorodont und weise jeden Ersatz dafür zurück.
(V.458
Geite 6
Mittwoch, den 11. April 1928
Nummer 101
Oſterausflag.
* Wer ſich vom Wetter der m igen Woche täuſchen ließ, hatte
ſicher=
lich nicht an das alte Bauernſprichwort gedacht „Der April macht was
er will”. Schon am Oſterſamstag trat ein merklicher
Witterungs=
umſchlag ein, der ſich an den Feiertagen zum herrlichſten
Frühlings=
wetter auswirkte.
So braucht man ſich nicht zu wundern, daß eigentlich erſt am
Oſter=
ſonntag früh ein ſtarker Ausflungsverkehr einſſetzte, der ſonſt ſchon am
Gründomerstag oder Karfreitag beginnt.
Die Bergſtraße und der Rhein war wohl überwiegend das
Ziel der Ausflügler. Auto, Motorrad, Fahrrad, Omnibus und nicht
zuletzt die Eiſenbahn, entführten Jung und Alt aus dem Alltag in die
erwachende Natur.
An der Bergſtraße war die einſetzende allgemeine Obſtbaumblüte zu
bewundern, die mit ihren waleriſchen zarten Blütenfarben ſich mit dem
friſchen Grün miſcht und eine wundervolle Belebung des
Landſchafts=
bildes bietet.
Wer eine Reiſe an den Rhein unternahm, konute auch ſo manches
Frohe in der Natur wahrnehmen. Im Ried iſt der erſte Erntegang
an den Spargelkuulturen zu erwarten. Schon ſieht man die Beſitzer der
langen, kamalartigen Ländereien, nach den erſten Spargeln Umſchan
haltem. Man rechnet bei günſtigem Wetter in den nächſten Tagen mit
dem Beginn des Spargelſtechens. Die Winterfrucht iſt faſt über nacht
aus der Erde gewachſen und ſtrotzt in fungem ſaftigem Grün.
Die Orte zeigen das Wiederaufleben ded Bautätigkeit und vielfach
ſind neue Gebäude im Entſtehen begriffen. Weit fortgeſchritten iſt am
Schönquerhof, dicht an der Opelbahn gelegen, das neue Waſſerwerk
der Stadt Mainz. Kommt man mehr wach der Induſtriegegend
— Guſtavsburg — oder ſchaut man auf das gegenüberliegende
Ufer nach Weiſenau, ſo bemerkt man, daß wvohl die Aubeiten in den
großen Werken an den Feiertagen ruhen, daß aber ſchon wieder
Vorbe=
reitungen für den kommenden Werktag getroffen werden. Bald ſchwarz,
bald weiß, wälzen ſich die Wolken aus den Schloten.
Dann komt der Rhein. Still und friedlich liegt er da. Sonnig
übevglänzt liegen in Reih und Glied die Boote — es iſt Feiertag
und nur ganz vereinzelt ſieht man einen Perſonendampfer den Rhein
zu Berg oder zu Tal paſſieren. Leben beingen in das Bild die erſten
Ruderer mit ihren winzigen Regattenbooten.
Die Mainzer Anlagen haben ihr Feiertagskleid angelegt.
Alles blüht und grünt, und wer wicht den Weg nach auswärts
genom=
men, der ſucht hier Erholung. Und mun gehts den Rhein auſwärts.
In den Gärtmereien iſt ſchon feſt gearbeitet worden. Glashauskulturen
ſind beſonders bei Laubenheim neu erſtanden. Auch die Wheinſtrecke hat
ihre Baumblüte. Streckenweiſe findet man die blühenden
Frühobſt=
bäume, ein ſeltſamer Kontraſt zu den noch in düſterem Grau liegenden
Weinbergen an den Abhängen. Auf der hevausfordernd ſchönen Chauſſee
raſen die Autos und die Motorräder.
Wir kommen in die eigentliche Weingegend, nach Bodenheim,
Nackenheim, Nierſtein und Oppenheim. An den
Bergab=
hängen wurde vielfach gerodet. Die rote Kieserde zeichnet ein ſo ganz
anderes Bild als die ſchwarze Riederde.
Im berühmten Nierſtein wollen wir raſten. Hier gibt es allerlei
zu ſehen. Am Ladebock hat ein kleines, neues Ausflugsboot angelegt.
Es wurde auf der Schiffswerft Oberkaſſel=Bonn erbaut, beſitzt einen
Motor, faßt etwa 250 Perſonen und macht gerade ſeine erſte
Probe=
fahrt. Sein Beſitzer, Enderle aus Ketſch, hat hier viele Berufskollegen,
denen er bereitwilligſt die jüngſte Vermehrung der Rheinflotte zeigt.
Gegenüber der Landeſtelle hat man eine Straßenvegulierung
vorgenom=
men, deren Fertigſtellung in Kürze zu erwarten iſt. Der „Rheinbau”,
der Damm, der als Schutz vor Hochlvaſſer dient, wurde neu erſtellt.
Zwei Einfahrten zur Ladebrücke ſind bei Hochwaſſer leicht verſchließbar.
Auch die Rheinſtraße ſoll nach erolgter Neukanaliſierung ſo hoch gelegt
werden, daß ſie der Mainzerſtraße gleichkommt. Hierdurch werden in
erſter Linie Ueberſchwemmungen der Straße, die in früheren Jahren
bei Hochwaſſer häufig vorkamen, vermieden, umd andererſeits auch eine
größere Sicherheit für Kraftfahrzeuge erreicht. Gegenwärtig bildet dieſe
Stelle eine ſehr gefahrvolle Ecke. Wenn man auch bei Tag und Nacht
verkehrsregelnde Perſonen angeſtellt hat, ſo läßt ſich doch nicht
vermei=
den, daß Kraftfahrzeuge bei größerer Geſchwindigkeit hier leicht zu
Schaden kommen. Die Hotels hatten an den Feiertagen durch den
außerordentlich ſtarben Ausflugsverkehr reges Geſchäft. Nierſtein
ſoll nun auch ein Strandbad erhalten. An dem gegenüberliegenden
Ufer, an der Gemeindebleiche, iſt die Errichtung eines Strandbades von
privater Seite in Ausſicht genommen. — Ein viel beachteter Punkt war
auch der Bahnübergang an den Sironawerken, Gutehoffmngshütte, an
dem vor einigen Wochen die beiden jungen Leute aus Opepnheim den
Tod mit ihrem Auto fanden.
Auch ein Beſuch in der Kreisſtadt Oppenheim war recht
intereſ=
ſant. Hier war es beſonders die Kotharinenkirche, die die Beſſucher
an=
zog, damn aber auch die Schroßruine „Landskrone” mit ihrem
herr=
lichen Ausblick.
Nur allzu raſch verrinnt die Zeit und mahnt zum Aufbruch. Zuvor
aber noch eine kleine Statiſtik. Sie iſt vielleicht durch die Kürze der
Zeit nicht ganz berechtigt, aber doch intereſſant. Während zwei
Stun=
den am erſten Feiertag vormittag paſſierten die meiſten Autos und
Motorräder Nierſteim: 1. aus der Pfalz; 2. aus dem Rheinland; 3. aus
Starkenburg; 4. aus Rheinheſſen; 5. aus Unterfranken.
Ueber die fliegende Brücke bringt uns das Poſtauto wieder nach
Darmſtadt. Wer noch einen Blick in die Wälder um Darmſtadt getan,
der konnte feſtſtellen, daß auch dort reges Leben und Treiben herrſchte,
und ſo mancher brachte das erſte Maikraut für die Oſterbowle mit nach
Hauſe. Wer nicht den Weg nach auswärts gefunden, dem bot der Wald
J.
die ſo nötige Erholung für die kommenden Aubeitstage.
Der diesjährige Oſterverkehr übertraf ſowohl auf den Fern= wie
Nahſtrecken den vorjährigen nach Zahl der gefahrenen Züge und der
beförderten Paſſagiere. Beſonders ſtark war der Verkehr auf den beiden
Rheiſtrecken und auf den Strechen in den Odenwald und an die
Bergſtraße. Die Baurmblüte an der Bengſtraße ſcheint beſonders
ge=
zogen zu haben. Die Sonderzüge waren albe gut beſſetzt. An dem
Verwaltungsſonderzug nach Würzburg nahmen
insge=
ſamt 648 Perſonen teil. Das Hauptkontingent der Teilnehmer ſtellte
Darmſtadt und Mainz. Auffällig ſtark war auch der Zuſtrom
zu dem Zuge auf dem Bahnhofe im Dieburg. Die Organifatiom war
ſehr gut. In Würzburg wurden die Teilnehmer in ſechs Gruppen durch
die Hauptſehenswürdigkeiten geführt.
„Der Verkehr am Oſtermontag war weſentlich ſtärker wie am
Oſter=
ſonntag. Beſonders frequentiert warem die Frühzüge. Der Verkehr
ließ gegen mittag etwas nach, um gegen abend ganz beſonders
anzu=
ziehen. Die Reichsbahndirektion Mainz hatte umfangreiche
Vorbereitun=
gen getroffen, die Achſenzahl der Züge weſentlich verſtärkt, ſo daß der
Maſſenverkehr glatt ohne Hemgen bewältigt werden konnte. Die
Mainzer Ausflügler fuhren meiſtens nach Wiesbaden, in dem Rheingau
und auf der Streche nach Bingem. Die in Mainz ankommenden Züge
waren alle ſehr gut beſetzt. So auch der Sonderzug der
Reichsbahn=
divektion Karlsruhe.
— Volfshochſchule. Unſere letzte Ferienveranſtaltung war der
Kammermuſik gewidmet. Zum Vortrag kamen die
Streich=
quertette Op. 2 Nr. 4 D=Dur von Haydn, Op. 18 Nr. 4 C=Moll von
Beethoven, Op. 96 F=Duu von Dvorak. Ausführende waren die Herren
O. Kleinberg, W. Hannewald, K. Voltz und Herr Andrä, die ſich in
liebenswürdiger Weiſe zur Verfugung geſtellt hatten. Ihre
Geſamt=
leiſtung des Abends ließ bei allen eine reiche murſikaliſche Begabung und
außerordentlichen Fleiß erkennen. Die jungen Kinſtler ſpielten mit
einer Hingabe, die den Erfolg des Abends ſicher ſtellen mußte. War
Anfangs der Einſatz noch etwas unſicher, bald war der gegenſeitige
Kontakt gefunden, ſo daß vor allem das Pianiſſimo bei Beethoven und
der vorletzte Satz bei Dvorak prächtig zum Vortrag kamen. Am Schluſſe
dankte eine andächtig lauſchende Zuhörerſchaft durch lebhaften Beifall.
— Sängerluſt 1849. Das Ergebnis unſerer Winterarbeit wollen
wir in dem Konzert, das am Sonntag, den 29. April ds. Js., nachm.
4 Uhr, in der Otto=Berndt=Halle, Alexanderſtraße 22, ſtattfindet, vor
der Oeffentlichkeit zeigen. Der Chor ſteht unter der Leitung des
be=
kannten Chormeiſters und Komponiſten K. Grim, der in dieſem
Konzert ſein 25jähriges Dirigentenjubiläum begeht. Durch die
Mit=
wirkung der Herren Hermann Heiß und Joſeph Herrmann von hier
erhält das Konzert eine beſondere Note. Hermann Heiß hat ein
Quin=
tett für Klavier und 4 Waldhörner geſchrieben, das, mit dem
Kompo=
niſten am Klavier, in dem Konzert uraufgeführt wird. Joſeph
Herr=
mann, z. Zt. am Heſſ. Landestheater, iſt als meiſterlicher Liederſänger
bekannt und geſchätzt. Er tritt vor ſeinem Eintritt in das Stadttheater
Kaiſerslautern in unſerem Konzert zum letzten Male vor die hieſige
Oeffentlichkeit. (Näheres in den Anzeigen.)
— Der erſte ausländiſche Geſangverein im Heſſiſchen Sängerbund.
Der Geſangverein Concordia in Joinville (Braſilien), Santa
Catharina, der zumeiſt aus Heſſen beſteht und der auf ein 40 Beſtehen zurückblicken kann, hat ſich bereit erklärt, dem
Heſſiſchen bzw. dem Deutſchen Sängerbund beizutreten. Es iſt dies der
erſte ausländiſche Geſangverein, der dem Heſſiſchen Sängerbund
an=
gegliedert wird.
— Beitrag zur Handwerkskammer für 1927. Das 4. Ziel iſt bei
Meidung der Beitreibung bis zum 21. April 1928 an die Stadtkaſſe,
Grafenſtraße 28, zu zahlen.
— Muttertag 1928. Auch in dieſem Jahre wieder ſoll der zweite
Sonntag im Mai der Ehrung der deutſchen Mutter gewidmet ſein; an
ihm ſoll jeder Deutſche ſeiner Mutter ehrend gedenken und die noch
lebende Mutter in beſonderer Weiſe ehren. Um dieſem Gedanken am
Sonntag, dem 13. Mai, auch in der Oeffentlichkeit Ausdruck zu geben,
ſoll Donnerstag, den 12. April, abends 8 Uhr, im „Fürſtenſaal”,
Gra=
fenſtraße, eine vorbereitende Beſprechung ſtattfinden, zu der alle
jnter=
eſſierten Behörden, Körperſchaften und Organiſationen hiermit
einge=
laden ſeien, ihre Vertreter zu entſenden.
Vernnreinigung von Gebäuben. Die hauptſächlich unter der
Schuljugend verbreitete Unſitte, Gebände, Einfriedigungen uſw.,
nament=
lich ſolche mit friſchem Anſtrich, durch Beſchmieren mit Kreide, Schmutz
uſw. zu verunreinigen, hat in letzter Zeit wieder überhand genommen.
Das Polizeiamt ſieht ſüh veranlaßt, vor ſolchen Ausſchreitungen erneut
cindringlich zu warnen, ſowie an Lehrer, Eitern, Vormünder uſw. das
dringende Erſuchen zu richten, die ihrer Obhut unterſtellten Kinder
mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Müttekn von derartigem Unfug
abzuhalten. Gegen Zuwiderhandelnde wird das Polizeiamt
unnach=
ſichtlich mit Strafanzeige vorgehen.
Blut-
auffrischend,
reinigt die
Organe.
zING
(V. 179
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel.4510
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Kriegerverein. Die am 14. d. M. fällige
Monatsverſamm=
lung fällt aus. Dafür wird ſich die Mai=Monatsverſammlung mit dem
Verbandstag Wimpfen und mit dem 1. Haſſia=Kriegerkag in Offenbach
am 15. Juli d. J. zu befaſſen haben.
— „Stahlhelm” Bund der Frontſoldaten,
Darm=
ſtadt. Am kommenden Freitag, den 13. d. M., findet im
Vereins=
lokal Eintracht” Eliſabethenſtraße, Kameradſchaftsabend ſtatt.
Mit=
gliedsbücher mitbringen, ebenſo Sterbekaſſequittungskarten. Vollzähliges
Erſcheinen befohlen. Gäſte müſſen aber durch Kameraden beſonders
ein=
geführt werden.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte
und Heimatkunde. Nächſter Vortragsabend Donnerstag, abends
8½ Uhr, „Eintracht”=Saal, Eliſabethenſtraße 12. Es ſpricht Herr
Amts=
gerichtsrat H. O. Becker aus Dieburg über „Bilder aus dem
Breißig=
jährigen Krieg in unſerer Heimat”. Nur für Mitglieder und
Ange=
hörige. Gäſte ſind vorzuſtellen.
Förderung des Wohnungsbaues durch
verbilligte Baudarlehenim Jahre 1928
Der heſſiſche Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft veröffentlicht
fol=
gende Bekanntmachung:
Die Förderung des Wohnungsbaues im Jahre 1928 mit Hilfe der
zur Verfügung ſtehenden öffentlichen Mittel erfolgt durch Gewährung
verbilligter Hypothekdarlehen nach Maßgabe der folgenden
Beſtimmungen.
I. Allgemeines.
1. Verbilligte Darlehen für Wohnungsbauten, in nachfolgendem
„Baudarlehen” genannt, werden als Hypothekdarlehen nur zur
Her=
ſtellung von Kleinwohnungen und ſolchen Mittelwohnungen gewährt,
die nach Ausmaß und Ausſtattung beſcheidenen Anforderungen genügen
und zur Behebung dringendſter Wohnungsnot unter Berüchſichtigung
der nach den örtlichen Verhältniſſen wirtſchaftlichſten Bauweiſe erſtellt
werden. Bauten, die nach bewährten Bautypen und unter Verwendung
normierter Bauteile ausgeführt werden, ſind in erſter Linie zu fördern,
beſonders zuſammenhängende Baugruppen von Ein= und
Zweifamilien=
häuſern.
Einfamilienhäuſer müſſen mindeſtens drei Wohnräume und die
Küche enthalten oder ſo geſtaltet ſein, daß ein dritter Wohnraum
ſpäter ausgebaut werden kann.
Baudarlehen werden auf dem Lande und in den kleineren Städten
in der Regel nur für Wohnungsbauten mit nicht mehr als zwei
Wohn=
geſchoſſen gewährt; in den mittleren und größeren Städten können auch
Mehrfamilienhäuſer berückſichtigt werden.
Die zu beleihenden Wohnungen müſſen den Anforderungen
ent=
ſprechen, die an geſunde, zweckmäßig eingeteilte und ſolid gebaute
Dauer=
wohnungen zu ſtellen ſind.
Für einzelſtehende Häuſer werden Baudarlehen im Hinblick aurf die
erhöhten Baukoſten nur dann gewährt, wenn die Errichtung von Doppel=,
Gruppen= oder Reihenhäuſern nicht möglich erſcheint
Baudarlehen können auch gewährt werden für Neubauten, in denen
kleine Geſchäftsräume vorgeſehen ſind; jedoch ſind bei der Feſtſetzung der
Höhe des Baudarlehens die Koſten für dieſe Einrichtung an den
Ge=
ſamtherſtellungskoſten abzuziehen.
2. Für Behelfswohnungen (Wohnungen, die nach Art ihres
tech=
niſchen Aufbaues vorausſichtlich einen Beſtand von weniger als 30
Jahven haben werden) und für Notwohnungen, ſowie Wohnungen, die
Arbeitgeber für ihre Arbeiter und Angeſtellten als Werbwohnungen auf
eigenem Gelände errichten, werden Baudarlehen nicht gegeben.
3. Baudarlehen können gewährt werden:
a) an Gemeinden oder Gemeindeverbände,
b) an gemeinnützige Bauvereinigungen,
c) an private Bauherven.
Bauvereinigungen haben nachzuweiſen, daß ihr dauernder Beſtand
und ihre Leiſtungsfähigkeit geſichert erſcheint.
Private Bauherven können Baudarlehen für die Errichtung von
Einfami ienhäuſern nur erhalten, wenn ſie nach ihren perſönlichen
Ver=
ſältniſſen die Gewähr für eine rechtzeitige Verzinſung und Tilgung der
Baudarlehen und der ſonſt aufzunehmenden fremden Baugelder bieten,
und wenn durch die Errichtung der neuen Wohnung eine Alvwohnung
für den allgemeinen Wohnungsmarkt frei wird, oder wvenn ſie für cine
Wohnung dringend vorgemerkt ſind. Private Bauherven, die
Miet=
häuſer errichten wollen, müſſen ſich verpflichten, die Wohnungen nur
an ſolche Perſonen zu vergeben, bei denen einer der vorſtehenden
Vor=
ausſetzungen gegeben iſt.
Unter ſonſt gleichen Vorausſetzungen ſind bei der Verteilung der
Baudarlehen Schwerkriegsbeſchädigte, kinderreiche Familien,
Lungen=
kranke ſowie Vertriebene aus ehemaligen deutſchen Gebieten
vorzugs=
weiſe zu berückſichtigen.
4. Die Gewährung von Baudarlehen ſetzt folgendes voraus:
A. Die Finanzierung des geſamten Bauvorhabens muß eimwandfrei
geſichert ſein. Ferner muß feſtſtehen, daß die Zins= und
Tilgungs=
beträge für die aufzunehmenden fremden Baugelder und für die
Baudarlehen ſowie die notwendigen Betriebs= und
Inſtandſetzungs=
koſten durch die anfallenden Mieten gedeckt werden können.
Der Bauherr hat nachzuweiſen:
a) daß er den durch die Baudarlehen nicht gedeckten Teil, mindeſtens
ein=Viertel, der Baukoſten aus eigenen oder ſonſt beſchafften,
gering verzinslichen Mitteln beſtreiten kann,
b) daß das erforderliche 1. Hypothek=Darlehen und das verbilligte
Baudarlehen ſowie etwa ſonſt fehlendes Baugeld ſichergeſtellt iſt.
Dieſen Nachweis hat er durch Beſcheinigung der Geldgeber zu
erbringen.
B. Die von dem Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft oder von der
zu=
ſtändigen Baupolizeibehörde angeordneten Aenderungen an dem
Bauplan, die aus Erſparnisgründen oder aus Rüchſicht auf die
äußere oder innere Geſtaltung des Bauendwurfs notwendig er=
(=Fortſetzung f.)
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute findet bei günſtiger Witterung ein Abendſpaziergang ſtatt.
Treff=
punkt 7.45 Uhr am Oſtbahnhof. Bei ſchlechtem Wetter treffen ſich die
Mitglieder im Heime.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Am
Samstag, den 14. April, findet unſer geſelliges Beiſammenſein um
* Uhr nachmittags auf dem Heiligen Kreuz ſtatt. Im Mitteipunkt wird
ein kleiner Vortrag ſtehen. Wir hoffen auf zahlreiche Beteiligung.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß. Am Freitag,
den 13. April, findet wieder eine politiſche Ausſprache für unſere
Mit=
glieder und Freunde bei Sitte ſtatt von 4—6 Uhr. Wir hoffen wieder
auf ſo zahlreichen Beſuch wie bei der vorigen Zuſammenkunft.
Tageskalender für Mittwoch, den 11. April 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 221 Uhr,
B 17: „Violanta”; hierauf: „Gianni Schiechi”. — Kleines Haus, Anf.
20 Uhr, Gaſtſpiel Curt Gretz: „Hokuspokus” — Orpheum abends
20 Uhr: „Um Rüdesheimer Schloß ſteht eine Linde” — Konzerte:
Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Taunusburg,
Wein=
haus Maxim, Kaffee Haſſia. — Kinovorſtellungen: Helia,
Union=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 12. April 1928.
Brennholzverſteigerung nachm. 3 Uhr, aus Diſtrikt
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chertanne des Stadtwaldes Pfungſtadt. —
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ſchwere Arbeit verrichten wie vorher Es iſt kein Schwindel,
wie die Leute glauben. Man darf Ihnen Vertrauen ſchenken,
Frau Furtwängler, Ober imonswald. 20. 2. 28.
Ich wurde vor 2 Jahren an Leiſtenbruch operiert; nach
einem Jahr war der Bruch von Neuem da. Ich hatte wieder
große Schmerzen und war beſonders bei der Arbeit ſehr gehindert.
Durch Ihre Behandlung fühle ich mich vollſtändig geheilt. Hätte
ich dieſe Methode der orthopäriſchen Bruchbehandlung früher
gekannt, dann hätte ich mich nie operieren laſſen.
Wilhelm Emmermann, Wiesbaden. 31. 1. 28.
Wer unſeren Vertrauensarzt in der nächſten Sprechſtunde in
Darmſtadr, Mainz, Bensheim oder in Weinheim ſprechen will,
teile uns dieſes umgehend ſpäteſtens bis zum 18. April, mit.
Benachrichtigung, wann und wo die Sprechſtunden ſtattfinden,
rfol t rechtzeitig.
Hermes” Arztliches Inſtitut für orthopädiſche Bruchbehandlung,
G. m. b. H. Hamburg, Esplanade 6.
Aelteſtes und größtes ärztliches Inſtitut dieſer Art, (6511
Nummer 101
Mittwoch, den 11. April 1928
Seite 7
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 10 April. Auch die Wiederholung der
Mat=
thäuspaſſion von Römhildt am Karfreitag brachte ein
vollbeſetz=
tes Gotteshaus und danken alle Beſucher der Erſtaufführung als auch
der Wiederholung dem hieſigen Kirchengeſangverein und beſonders
ſeinem rührigen Dirigenten Herrn Chriſtian Weber für dieſe herrliche
Darbietung. Es war für unſere evangeliſche Gemeinde wirklich ein
Ereignis. — Die Frauenvereinigung des Geſangvereins „Eintracht”
hält am 22. ds. Mts. im Gaſthauſe „Zum weißen Schwanen”, abends
8 Uhr, einen Theaterabend ab, wobei „Marianne, ein Weib aus
dem Volke”, ein Gemälde aus dem Volksleben von Mallian zur
Auf=
führung kommt.
J. Griesheim, 10. April. Das Gemeindehaus, früher. Weißes Roß”,
ging durch Kauf in den Beſitz des Herrn Peter Adolf Feldmann von
hier über. Der Kaufpreis beträgt 15 000 Mark. — Ein Eberſtädter
Einwohner brachte ein franzöſiſches Militärpferd zur Bürgermeiſterei,
das er im Eberſtädter Wald eingefangen hatte. Es hatte bei einer
Uebung ſeinen Reiter abgeworfen und war dann in der Richtung
Eber=
ſtadt davongelaufen und irrte die Nacht über im Wald umher.
* Eberſtadt, 10. April. Am Gründonnerstag fand in dem hieſigen
Kindergarten (Beſ. Fräulein Gretel Fröhlich) eine ſihliche Oſterfeier
ſtatt, zu welcher auch die Angehörigen der Kinder eingeladen waren.
Auch diesmal zeigten die Kinder wieder, was ſie alles in dem
Kinder=
garten gelernt haben und gefiel hauptſächlich das von den Kleinen und
Kleinſten wunderbar vorgeführte Blumenſpiel. Dieſe Veranſtaltu ig
war für diejenigen, die an Oſtern in die Schule aufgenommen werden,
gleichzeitig eine Abſchiedsfeier von dem ihnen ſo lieb gewordenen
Kin=
dergarten. Die vier angehenden ABC=Schützen hatten daher einen
eigens zu dieſem Zweck eingeübten Reigen aufgeführt und während
die=
ſer Aufführung ihrer „Tante Gretel” ſelbſtangefertigte Geſchenke zum
Andenken übergeben. Den Abſchluß der Feier biidete ſelbſtverſtändlich
das Erſcheinen des Oſterhaſen, der dann jedem Kinde die ſo beliebten
Oſtereier gelegt hat. Jedenfalls ſind die Kinder und die Angehörigen
derſelben mit der größten Befriedigung nach Hauſe gegangen und wird
dieſe Feier den Kleinen noch recht lange in Erinnerung bleiben.
* Eberſtadt, 10. April. Der Hausbeſitzerverein Eberſtadt e. V.
ver=
nuſtaltet am Donnerstag, den 12. April, abends 8½ Uhr, im
Odeon=
theater, eine öffentliche Hausbeſitzer=Verſammlung. (Vergl. beſ. Anz.)
4a. Eberſtadt, 10. April. Hohes Alter. Die Witwe Eliſe
Bergſträßer, Weingartenſtraße, konnte an Oſtern ihren 85. Geburtstag
begeben.
Ak. Nieder=Namſtadt, 10. April. Das Arbeitsamt Darmſtadt gibt
be=
kannt, daß in folgenden Berufen noch Lehrſtellen zu beſetzen ſind:
For=
mer für Eiſen= und Metallgießerei, Maſchinenſchloſſer, Bauſchloſſer,
Dreher, Schmiede, Spengler und Inſtallateure, Schleifer und
Galvani=
ſeure, Meſſingglaſer und Glasſchleifer, Schreiner, Küfer, Wagner und
im kaufmänniſchen Beruf. Bewerber um ſolche Lehrſtellen wollen ſich
bei der Berufsberatung in Darmſtadt, Bismarckſtraße 70, Parterre,
nach=
mnittags zwviſchen 3 und 5 Uhr melden. — Vom 21. April bis. 6. Mai l. J.
findet in Darmſtadt die Ausſtellung „Der Meuſch” ſtatt. Es handelt
ſich um jene Gruppe des deutſchen Hygiene=Muſeums, die ſchon auf der
„Geſolei‟ Düſſeldorf 1926 die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt auf ſich
zog. Die Ausſtellung wirbt für die Geſunderhaltung des Menſchen. De=
Beſuch liegt daher in aller Intereſſe, auch in demjenigen der Jugend,
denn gerade dieſe müſſen wir mit allen dieſen wichtigen Fragen
beſchäf=
tigen, wenn wir ihr zu Reinheit, Klarheit, Geſundheit und Kraft
ver=
helfen wollen. Die Eintrittspreife wurden im Einvernehmen mit der
Stadtverwaltung ganz niedrig geſtellt. Sie betragen: a) für Erwachſene
50 Pfg., b) für Krankenkaſſen, Gewerkſchaften, Betriebe und Vereine uſw.
30 Pfg., a) für Kinder in Begleitung Evwachſener 30 Pfg., 0) für
Schüler der Volksſchulen 10 Pfg., e) für Schüler der höheren
Lehran=
ſtalten und Berufsſchulen 20 Pfg.
f. Roßdorf, 10. April. Standesamtliches. Im erſten
Vier=
teljahr 1928 wurden beurkundet: 21 Geburten, 5 Eyeſ.ließungen und
5 Sterbefälle. Unter letzteren befinden ſich 2 Totgeburten und 2 Fälle,
bei denen der Tod alsbald nach der Geburt eingetreten iſt.
Arbeitsloſenſtatiſtik. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt
erfreu=
licherweiſe zurückgegangen. Zurzeit ſtehen 52
Hauptunterſtützungs=
empfänger in Fürſorge. — Säuglings=Beratungsſtunde.
Am Donnerstag, den 12. d. M., nachmittags von 3 bis 4 Uhr, findet
Säuglings=Beratungsſtunde in der Klein=Kinderſchule ſtatt; Herr Dr.
med. Heck wird zugegen ſein.
O. Dirburg, 10. April. Schulſtatiſtik. Das Dieburger
Gym=
naſium war im vergangenen Schuljahre von 151 Schülern und 6
Schülerinnen beſucht. Davon ſtammten 49 Schüler allein aus Dieburg.
Ctwas höher war die Schülerzahl der Oberrealſchule, die von 160
Schülern und 32 Schülerinnen beſucht war. Der Reifeprüfung
unter=
gogen ſich vor Oſtern zehn Gymnaſiaſten und zehn Oberrealſchüler, die
ſämtlich beſtanden. Der Unterricht beginnt wieder am 24 April. — Jr
der Gemeinde Semd wurde Georg Eidmann III zum Schutzmann
ge=
wählt und verpflichtet.
r. Babenhaufen, 10. April. Am 1. Oſterfeiertage fand in der
evan=
geliſchen Stadtkirche die Vorſtellung de: Konfirmanden von hier und
Harreshauſen ſtatt, am 2. Feiertage war die Konfirmationsfeier. An
Stelle des erkrankten Herrn Pfarrers Weiß, der die Konfirmanden
unterrichtet hatte, hat ſein Amtsgenoſſe, Herr Pfarrer Kehr, die
Kin=
der vorgeſtellt und konfirmiert. Es waren 23 Knaben und 14 Mädchen
von hier und nur 2 Knaben aus der Filialgemeinde Harreshauſen.
Am Oſterſonntag wurde im Saalbau „Deutſcher Hof” Babenhauſens
neues Lichtſpieltheater, Leſſen Beſitzer Herr K. Morgenſtern iſt,
liebtheit in der Bevölkerung erfreut, ihren 80. Geburtstag in voller
körperlicher und geiſtiger Friſche.
N. Reichelsheim i. O., 10. April. Verbeſſerter
Poſtauto=
verkehr auf der Strecke Reichelsheim—Lindenfels
— Fürth (Odw.). Die frühere täglich dreimalige Poſtautoverbindung
zwiſchen Reichelsheim, Lindenfels, Fürth war in den letzten
Winter=
monaten wegen mangelnder Benützung mit Ausnahme des Samstag
auf die Morgen= und Abendfahrten (5.45 und 17.54 Uhr ab hier)
be=
ſchräukt geweſen. Seit 1. April wurde jedoch am Donnerstag die zweite
Nachmittagsfahrt (13.21 Uhr, wie am Samstag) wieder eingeführt, ſo
daß nun an zwei Wochentagen die Möglichkeit geboten iſt, nachmittags
nach Lindenfels mit Anſchluß nach Bensheim und Fürth mit Anſchluß
nach Weinheim zu reiſen. Die Frühfahrten haben nur in Fürth
An=
ſchluß an den nach Weinheim abgehenden Zug 6.44 Uhr. —
Sterbe=
fall. Der Vorſitzende der hieſign Sozialdemokratiſchen Partei, Herr
Gärtnereibeſitzer Wetterich verſtaxb nach längerem Leiden. Der
Ver=
blichene gehörte ſeit der Revolution dem Gemeinderat an und erfreute
ſich wegen ſeines verſöhnlichen Weſens allgemeiner Wertſchätzunng. Seine
Leiche wird morgen nach Darmſtadt gebracht, um im dortigen
Krema=
torium eingeäſchert zu werden.
I. Michelſtadt, 10. April. Vom Turnverein e. V. Am
13. April ds. Js. jährt ſich zum hundertſten Male der Tag, an dem ein
Mann in Michelſtadt geboren wurde, deſſen Name ſich in turneriſcher
Beziehung weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus Geltung
derſchafft hat. Alfred Maul. Auf dem Friedhof in Michelſtadt befindet
ſich auf dem Grabe dieſes Kammerrates Wilhelm Maul ein großer
Ge=
denkſtein mit eingelegter Eiſenplatte. Dieſe trägt unter a derer
Auf=
ſchrift folgende Widmung: „Dem Freund und Lehrer der Turnkunſt
ſeine dankbaren Schüler”. In Nr. 9 der D.T.3. Leipzig ſteht
geſchrie=
ben, daß Wilh. Maul im Jahre 1811 in Michelſtadt eien Turnverein
gegründet habe, was nicht gut ſtimmen dürfte, da derſelbe damals erſt
14 Jahre alt war. Aber nach miindlicher Ueberlieferung gründete er
im Jahre 1816 den erſten hieſigen Turnverein. Der damalige Graf zu
Erbach=Fürſtenau gab ihm den oberhalb der Stadt gelegenen alten
Turnplatz als Uebungsſtätte. Der daſelbſt befindliche Bierkeller, im
Jahre 1814 von Kilian Spiegel gebaut, dürfte die Erde zur Planierung
geliefert haben. Der 1816 gegründete Turnverein verſiel im Jahre
1825 der Turnſperre. Doch durch Wilh. Maul glühte der Turnfunke
unter der Aſche fort und wurden ſtets heimliche. Zuſammenkünfte
ge=
halten und ebenſo geturnt, So kam es, daß ſich nach ſeinem Tode im
Jahre 1837 ſeine Schüler zuſammenfanden und ihm 1843 obengenanntes
Denkmal errichteten. Der heute beſtehende Turnverein e. V.
Michel=
ſtadt wurde im Jahre 1860 und 1861 auf Anregung von Wilh. Zitzer=
Beerfelden gegründet. Ebenſo verdanken dieſem die Turnvereine
Eberbach a. N., Beerfelden und Erbach ihr Entſtehen.
b. Erbach i. O., 10. April. Eröffnung der
Elektroaus=
ſtellung. Die bereits vor längerer Zeit angekündigte Elektro=
Aus=
ſtellung des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes Erbach, wurde am Samstag
abend vor einem größeren Publikum in der „Städtiſchen Feſthalle”
er=
öffnet. Herr Bürgermeiſter Dengler=Erbach begrüßt die Erſchienenen
und legt in längeren Ausführungen dar, was die Leitung des Werkes
dazu bewogen habe, der Erbacher Einwohnerſchaft die verſchiedenen
Verwendungsmöglichkeiten der elektriſchen Energie in einer Ausſtellung
in dem hier aufgezogenen Umfange zu zeigen. Er weiſt darauf hin,
daß nicht, wie in der Oeffentlichkeit vermutet wird, die Angſt vor der
kommenden Gasfernverſorgung, eine der Hauptbeweggründe ſeien,
ſon=
dern daß lediglich im Intereſſe der Erbacher Einwohnerſchaft und damit
ſelbſtverſtändlich auch in demienigen unſeres in ſtädtiſcher Regie
ſtehen=
den Elektrizitätswerkes, eine Aufklärung der geſamten Bevölkerung
dringend geboten erſcheine. Herr Ingenieur Käppele, der neue
Be=
triebsleiter des Werkes, ergreift ſodann das Wort zu einem längeren
Vortrag über die Verwendungsmöglichkeit der elektriſchen Energie im
modernen Haushalt. Ausgehend von den heute alle Betriebe
beherr=
ſchenden Rationaliſierungsbeſtrebungen, weiſt er darauf hin, daß ſich
den=
ſelben heute auch die moderne Hausfrau nicht mehr verſchließen könne.
Hier kommen ihr vor allem die vorhandenen Naturkräfte und in erſter
Linie die Elektrizität zur Hilfe. Er betont, daß dieſelbe als
Wärme=
quelle von anderen Ländern her, die den Wert durch die beſſeren
Ver=
hältniſſe während des Krieges eher erkennen konnten, auch ihren
Ein=
zug bei uns in Deulſchland gehalten habe. Unſere Induſtrie bringe
heute durch und durch konſtruierte Wärmegdparate auf den Markt, die
jeder Anforderung gewachſen ſeien. Auch gehe man heute überall den
ſeither viel zu hohen Stromtarifen, die die Elektrizität geradezu zu
einem Luxusartikel geſtempelt hätten, mit aller Evergie zu Leibe. Dies
geſihehe beſonders durch Einführung des Wohnungs= und des
Nacht=
ſtromtarifes. An Hand einer Tobelle wies er nach, daß das Werk
wohl in der Lage ſei, letztgenannten Tarif ſo zu halten, daß die
Kilo=
wattſtunde zu 0.07 RM. abgegeben werden könne. Hiermit ſei jedem
Ge=
legenheit zur Benützung als Wärmequelle gegeben und dem Werk eine
neue Aufſtiegmöglichkeit ſichergeſtellt. Herr Käppele führt ſodann die
Zuhörerſchaft in erläuterndem Vortvag durch die äußerſt reichhaltige
Ausſtellung, die alle nur denkbaren Gegenſtände vom elektriſchen
Bügel=
eiſen bis zum Elektroheißwvaſſer=Speicher zeigt. Sämtliche Apparaie
ſind an das Netz angeſchloſſen und können im Betriebe beſichtigt
wer=
den. Raummangel verbietet es leider, auf die ganz vorzüglich
arran=
gierte Ausſtellung näher einzugehen. Es ſeien hier die ausſtellenden
Firmen noch genannt, die alle in der weiteſten Oeffentlichkeit
beſrbe=
kannte Namen tragen. Es ſind dies die Firmen AEG. Berlin,
Sie=
mens u. Halske, Berlin; Brovn=Bovery, Mannheim; Dynamothen,
Aſckaffenburg; Rowenda Offenbach: Stotz u. Cie., Mannheim;
Prome=
theus, Frankfurt, und Bergmann, Frankfurt. Die Leitung des Werkes
hat ſich mit der Ausſtellung, die für den Beſucher uendlich viel Neues
und Jutereſſantes bietet, äußerſt viele Mühe gemacht und ſich den Dank
des Publikums verdient, der ihr hoffentlich dadurch abgeſtattet wird,
daß rccht viele ſich die Segnungen der elektriſchen Energie durch
Ein=
führung des Wahltarifes zunutze machen und dadurch den Umſatz des
Werkes und die Rentabilität desſelben vergrößern helfen.
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Bn. Hirſchhorn, 10. April. Sterbefall. Am erſten
Oſterfeier=
tag wurde die ſterbliche Hülle des am Karfreitag morgen im Alter von
nahezu 89 Jahren verſterbenen Poſtſchaffners Herrn Chriſt. Selzer
bei großer Beteiligung zur letzten Ruhe gebettet. Während ſeiner
lang=
jährigen Dienſtzeit erfreute er ſich einer großen Beliebtheit, ſowohl
ſeiner Vorgeſetzten, wie auch von ſeiten der Landbevölkerung, bis er in
ſeinem 62. Lebensjahre in den wohlverdienten Ruheſtand trat, den er
noch über ein Vierteljahrhundert genießen konnte. Der Sarg wurde
von den Beamten des Poſtamts Hirſchhorn zu Grabe getragen, wo
Herr Oberleitungsaufſeher Schäfer im Namen der Beamten und
Beum=
tinnen des Poſtamts Hirſchhorn einen Kranz niederlegte.
* Hirſchhorn, 10. April. Waſſerſtand des Neckars am
9. April: 0,94 Meter; am 10. April: 0,96 Meter.
e- Neckarſteinach, 10. April. Tot auf den Schienen gefunden wurde
am Samstag abend kurz nach 6 Uhr am öſtlichen Ausgang des
Hinter=
burgtunnels ein etwa 22- bis 24jähriger, gut gekleideter Mann. Die
eiſte Annahme, daß es ſich um einen Ueberfahrenen oder Selbſtmörder
handle, wurde durch die nähere Unterſüchung widerlegt, die vorläufig
er=
gab, daß der Verunglückte entweder vom Zuge oder von der ſteilen
Böſchung überm Tunnel auf die Gleiſe geſtürzt war. Letzteres dürfte
wahrſcheinlicher ſein, weil der Tote, der übrigens keinerlei
Answeis=
papiere bei ſich führte, keine Verletzungen, die vom fahrenden Zuge
her=
rühren könnten, aufweiſt. Der Leichnam wurde zunächſt in die
Leichen=
halle auf dem hieſigen Friedhof verbracht. — Am erſten Oſterfeiertag
paſ=
ſierten in der Zeit von vormittags 10 bis nachmittags 6 Uhr 534 Autos
und Motorradfahrer das hieſige Städtchen, darunter ſehr viele
Fahr=
zeuge aus Dänemark, den Niederlanden und der Grenzmark Poſen=Weſt
preußen.
4. Linbenfels, 10. April. Reger Oſterverkehr, begünſtigt
durch das herrliche Oſterwetter, herrſchte hier und, wie man hört, auch
in anderen Kurorten unſeres ſchönen Odenwaldes, wie z. B. in
Neun=
kirchen und Lichtenberg. Der Autoverkehr an beiden Feiertagen war
manchmal beängſtigend. Die Wanderer ſuchten allerdings lieber die
Seitenwege und markierten Wege auf, wo ihnen kein Autoſta ub läſtig
wurde. Die hieſigen Hotels gaben ſich alle Mühe, die Gäſte aus nah
und fern zufriedenzuſtellen; die beſte Kurreklame! Sehr oft konnte
man auch aus dem Munde der Gäſte die Worte hören: „Wir kämen
gerne öfters in die ſchöne Gegend, wenn nur der Verkehr beſſer wäre.
Ein Wochenende im Odenwald würden wir dann öfters nehmen!”
Und man muß immer wieder bedauern, daß z. B. das Bahnprojekt
Bensheim—Lindenfels oder Darmſtadt—Ober=Ramſtadt—Modautal nicht
in die Tat umgeſetzt iſt. Denn nicht nur der Fremdenzuſtrom bringt
Verkehr, ſondern durch gute Verkehrsverhältniſſe werden Fremde
her=
beigezogen, von denen direkt oder indirekt hier in Lindenfels und ſonſt
mancherorts ein großer Teil der Bevölkerung lebt.
A. Groß=Gumpen, 10. April. Dem vor etlichen Wochen beim
Holz=
fällen verunglückten, in den fünfziger Jahren ſtehenden Knecht des
Landwirts Balz von hier, der ſchon viele Jahre daſelbſt im Dienſt
ſtand, mußte das gebrochene und zerſplitterte Bein amputiert werden,
da eine andere Heilung nicht möglich war.
II. Von der Bergſtraße, 10. April. Schwerer Unglücksfal
Dieſer Tage ſtürzte der 66 Jahre alte Rentner Emil Hofmann aus
Weinheim aus Unvorfichtigkeit an einem Waldweg in den ſtädtiſchen
Steinbruch an der ſog. Schindkaute. Der Verunglückte war ſofort tot,
die Leiche ſtark verſtümmelt. — Liebeskummer. Ein 23jähriges
Mädchen in Neuenheim gab auf ihren Bräutigam, einen 24jährigen
Lehrer, aus einer Selbſtladepiſtole zwei Schüſſe ab, die dieſen ſchwer
verletzten. Darauf brachte ſie ſich ſelbſt einen Schuß in die Herzgegend
bei. Beids wurden ſchwer verletzt in die Klinik nach Heidelberg ve
bracht. Der Grund zur Tat dürfte in Liebeskummer zu ſuchen ſein.
W. Heppenheim a. d. B., 10. April. Waldbrand. Am erſten
Feiertag gegen 8,30 Uhr abends ertönte plötzlich die Feuerſirene. Im
nahen Waldbezirk „Gerzklingen” war auf bis jetzt noch unaufgeklärte
Weiſe Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr wurde mit Autos zur
Brandſtelle gebracht, ſo daß durch ſchnelles Eingreifen die Ausdehnung
des Brandes verhütet werden konnte. Man vermutet, daß der Brand
durch Unvorſichtigkeit von Spaziergängern entſtanden iſt. — Wie
all=
jährlich, ſo war auch Heppenheim diesmal wieder über die
Oſterfeier=
tage ſehr viel von Fremden beſucht. Bereits am Gründonnerstag ſuchte
man, wegen großen Andranges in Gaſthäuſern, nach Privatzimmern.
Das ſchöne Wetter, das uns über Oſtern beſchert war, befriedigte wohl
auch alle, denn nur ſo war es möglich, all die Schönheit, die die
Berg=
ſtraße uns in der Blütezeit vor Augen führt, zu genießen. Die
Mandel=
bäume ſtehen in voller Blüte, und dazwiſchen miſchen ſich die zahlreichen
Blüten der Pfirſich=, Kirſchen=, Birnen= und Zwetſchenbäume. —
Be=
ſonders erwähnt ſei auch noch der übecaus ſtarke Verkehr von
Kraft=
fahrzeugen. Man kann wohl ſagen, daß man bis jetzt noch keinen
größeren Verkehr verzeichnen konnte, da es faſt unmöglich war, die
Bergſtraße zu überqueren.
g. Gernsheim, 10. April. Die lange Jahre im Dienſte der Gemein
Gernsheim geſtandene Hebamme Frau Anna Maria Wittmann i
nunmehr mit rüchwirkender Kraft vom 1. März 1fd. Jahres in den wo
verdienten Ruheſtand verſetzt worden. — Herr Gewerbelehrer Dipl.=Ing
Heinrich Winter wurde in gleicher Eigenſchaft an die Berufsſchule
nach Offenbach a. M. verſetzt. Herr Winter hat ſich während ſeines
Hierſeins um die Förderung des Heimatgedankens ſehr verdient gemacht.
Erwähnenswert iſt ſeine über den Kirchenbau der Wallfahrtskapelle
Maria Einſiedel bei Gernsheim herausgegebene Schrift. — Nachdem der
Gemeinderat der Aufhebung einer Straßenfluchtlinie ſowie der
Erwei=
terung des Friedhofweges und der längs des Bahnkörpers projektierten
Straße zugeſtimmt hat und die in Frage kommenden
Grundſtückseigen=
tümer innerhalb der von der Bürgermeiſterei erfolgten
Offenlegungs=
friſt keine Einwendungen erhoben haben, kann nach erfolgter
Geneh=
migung durch das Kreisamt Groß=Gerau und Feſtſtellung des Planes
ſeitens der Verwaltung die Einteilung des ſüdöſtlichen Bauquartiers in
Bauplätze durch das Vermeſſungsamt Groß=Gerau erfolgen. Zahlreiche
Banliebhaber, die in dieſem Jahre ihr Eigenheim gründen wollen, haben
ſich bereits gemeldet. Man hofft, daß in allernächſter Zeit mit den
Bau=
arbeiten in dieſem Quartier begonnen werden kann.
Gernsheim, 10. April. Waſſerſtand des Rheins
9. April: 0,24 Meter; am 10. April: 0,11 Meter.
z. Trebur, 8. April. Selbſtmord. Seinem Leben ein
gemacht hat der 53jährige Landwirt Wilh. Leißler, indem er ſich erſch
Ein unheilbares Krebsleiden führte den Mann zu dieſer Tat.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 10. April. Dreifaltigkeitskirche. Der
Hauptgottesdienſt am Karfreitag wurde durch den Kirchenchor ſowie
durch Geſangsvorträge der Freifrau Max von Hehl geb. Freiin von
Riedeſel verſchönt. Das alljährliche Kirchenkonzert unter Leitung des
Herrn Muſikdirektors Hohmeier brachten folgende Soliſten:
Kammer=
muſiker Lorbeer von Mannheim mit einer Reihe herrlicher
Cellovor=
träge, Frau A. Herrmann=Ludwigshafen (Alt) und Dr. Rühmekorb=
Ludwigshafen (Bariton). Die Vortragsfolge zeigte diesmal Werke von
Bach, Corelli, Nardini, Händel, Frank und Mendelsſohn. Dieſe Perlen
der geiſtlichen Muſik wurden mit Unterſtützung des Kirchenchores und
der großen Orgel eindrucksvoll zu Gehör gebracht, wobei der
Rieſen=
raum der Dreifaltigkeitskirche voll beſetzt war. — Beſuch
öſter=
reichiſcher Lehrer. Etwa 50 bis 60 Lehrer und Lehrerinnen
aus der Steiermark, die ſich auf einer Studienreiſe durch Deutſchland
befinden, beſuchten — ron Heidelberg kommend — die Stadt und ihre
Sehenswürdigkeiten.
z. Ginskeim, 10. April. Durch nichtzahlende Mieter hatte die
meinde im Jahre 1926/27 eine Mindereinnahme an Miete von 3150
Für Exmittenten ſollen Notwohnungen errichtet werden.
UI Ober=Hilbersheim, 10. April. Der hieſige Kriegerverein I
am 2.Pfingſtfeierlag das Feſt ſeines 55jährigen Beſtehens mit
größeren F
Oberheſſen.
WSN. Gießen, 10. April. Mir dem Motorrad tödlich
verunglückt. Am erſten Oſterfeiertag kam in dem benachbarten
Dorf Klein=Linden der 25 Jahre alte Kaufmann Heinrich Sommer bei
einer Ausfahrt mit dem Motorrad ſo ſchwer zu Fall, daß er
beſinnungs=
los an der Unfallſtelle liegen blieb. Der junge Mann wurde nach
Gie=
ßen in die chirurgiſche Klinik verbracht, wo er Oſtermontag abend an
den Folgen eines ſchweren Schädelbruches verſtorben iſt. Der
Verun=
glückte hatte bei der Fahrt die Herrſchaft über die Maſchine verloren.
h. Klein=Linden, 10. April. Ein entſetzliches Unglück
er=
eignete ſich am 1. Oſterfeiertag. Den Todesſturz mit dem
Motor=
rad erlitt der 25 Jahre alte Kaufmann Heinrich Sommer. Er kam
mit einem Motorrad von Großen=Linden und verlor an der
Ortsein=
fahrt Klein=Linden plötzlich die Herrſchaft über die drei Zentner ſchwere
Maſchine, ſtürzte mit großer Wucht auf das Kleinpflaſter und blieb
bewußtlos liegen. Mit ſchweren Verletzungen am Kopf, an den Armen
und an den Knöcheln brachte ihn das Sanitätsauto in die Chirurgiſche
Klinik nach Gießen. Hier iſt er, ohne das Beſonßtſein erlangt zu baben,
nach wenigen Stunden geſtorben.
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Nummer 101
Mittwoch, den 11. April 4928
Seite 9
*Athen und Sparta rudern
um die Wette...
Eindrücke vom Oxford=Cambridge=Match.
Von George Popoff, London.
„Orford und Cambridge gleich Athen und Sparta!‟ Dieſe
Gegenüberſtellung ſtammt nicht von mir. Darum ſei es geſtattet,
ſie treffend zu finden. Hier — eine Stätte edler Wiſſenſchaften,
feiner Künſte, ſpitzfindiger Dialektik; junge Leute, die entweder
frühreife Gelehrte oder morbide Aeſtheten ſind; ſorgfältige Pflege
des äußeren Menſchen und guter Manieren, beides nicht ſelten
in Dekadenz der Kleidung und Manieriertheit des Benehmens
ausartend . . . Dort — eine Hochburg körperlicher Kultur,
prak=
tiſchen Wiſſens, unbekümmerter Lebensfreude; Jünglinge, die,
obwohl noch im Kindesalter ſtehend, ſich doch bereits Männer
fühlen, in ihrer Univerſität vor allem eine Schule der
Lebens=
diſziplin ſehen; ſouveräne Verachtung jeder Art von äußerlicher
Verfeinerung und bewußtes Betonen eines rauhen, und herben
Sportsmannsgeiſtes. So ſtehen ſie ſich gegenüber dieſe Vertreter
der beiden angeſehenſten Univerſitäten Englands, und wem von
beiden im Wettſtreit um körperliche Geſchicklichkeit und Ausdauer
der Muskelkraft ſchließlich der Siegeslorbeer ſicher iſt, dürfte nach
dieſer Charakteriſtik eigentlich kaum mehr zweifelhaft ſein.
Un=
gewollt ſymboliſierend ſagte ein hieſiger Kenner des Ruderſportes
von Oxford, daß dieſe Mannſchaft „in ruhigen Waſſern eine
große Kunſt entwickle”, wohingegen aber die Leute von
Cam=
bridge „ſich bei rauhem Wellengang mehr zu Hauſe fühlten”
Die Themſe iſt ein Fluß, der durchtveg recht übermütig
ge=
ſchlängelt dahinfließt. Doch zwiſchen London und Windſor iſt er
ganz beſonders reich an Biegungen und Windungen, aller Art,
und iſt daher ganz vortrefflich für ein Wettrudern geeignet. Die
Rennſtrecke iſt etwas über 4 engliſche Meilen lang. Sie liegt
zwiſchen Putney Bridge und dem Ship Inn von Mortlake und
paſſiert uuterwegs die Londoner Vororte Fulham, Hammerſmith
und Chiswick, ſowie die großen Eiſenbahnbrücken „Hammerſmith
Bridge” und „Barnes Bridge”, die zwei wichtige Etappen des
Rennens abgrenzen. Von beiden genannten Brücken liegt Barnes
Bridge ziemlich am Ende der Rennſtrecke und gilt daher ſeit
ewi=
gen Zeiten als einer der beſten und exkluſivſten
Beobachutngs=
punkte.
Der Beginn des Wettruderns war zu 10 Uhr morgens
an=
geſagt worden. Doch ſchon ab 7 Uhr früh ſah man endloſes Volk
nach den Ufern der Themſe zwiſchen Putney und Mortlake
pil=
gern. Viele Leute, die Leute der „vornehmen Welt” kamen in
Balltoiletten und Evening Dreß direkt aus Nachtklubs und
Tanz=
lolalen und trugen eine durchaus angeregte Stimmung zur
Schau. Der ganze Eiſenbahn=, Autobus= und
Untergrundbahn=
verkehr Londons ſchien an dieſem Tage ausſchließlich in den
Dienſt von „Oxford und Cambridge” geſtellt zu ſein. Ja, die
Eiſenbahnverwaltung ging in ihrer ſportlichen Begeiſterung gar
ſo weit, daß ſie alle behördlichen Anzeigen und Fahrpläne dieſes
Tages in Dunkelblau und Hellblau, den Farben von Oxford und
Cambridge, drucken ließ.
Auf Barnes Bridge, wo jeder Platz ganze 10 Schillings koſtet,
iſt eine exkluſive Geſellſchaft verſammelt: Verwandte und Freunde
der rudernden Studenten, alle dunkelblaue oder hellblaue Roſet=
ten im Knopfloch tragend. Auch König Amanullah nebſt Frau
Königin ſind ganz in der Nähe zu ſehen. Der Blick von Barnes
Bridge die Themſe hinunter iſt köſtlich: man ſieht faſt die ganze
Rennſtrecke in graziöſen Windungen vor ſich liegen; die eine Seite
der Themſe iſt von maleriſchen Häuſern flankiert, die andere ſtellt
ſaftig=grüne, wohlgeflegte Felder und Wieſen dar. Ueberall ſtehen
die Menſchen dicht gedrängt. Da es noch früh iſt, nimmt alles hier
im Freien das zu Hauſe verpaßte Morgenfrühſtück ein. An einer
Stelle ſieht man viele Hunderte von Schotten in ihrer maleriſchen
Nationaltracht ſtehen. Sie ſingen kernige Whisky=Lieder. Das
Gros der Menge gröhlt aber in Erwartung des kommenden
Er=
eigniſſes recht unmelodiſch laut: ſie ſind alle im voraus „
begei=
ſtert”, denn — obwohl es ſich hier um eine Sportausübung von
Angehörigen der höheren Geſellſchaft handelt, iſt die
demokratiſie=
rende Wirkung des Sports hierzulande ſo ſtark, daß der engliſche
Proletarier im körperlich geſchickten Lord ſtets nur den
Sports=
mann ſieht und im Moment alles andere beiſeite läßt
Auf halber Strecke ſteht ein hoher Beobachtungsturm, an
deſſen Spitze eine Stange mit zwei Fähnchen, einer dunkelblauen
und einer hellblauen, angebracht iſt, die zur Signaliſierung des
Verlaufs des Wettruderns dienen ſollen. Aller Augen ſind au
dieſe Fähnchen gerichtet. Es iſt aber noch nicht 10 Uhr. Es iſt erſt
etwas über 9, und ſo hat man noch Zeit, ſich ein wenig mit
ande=
ren Dingen zu beſchäftigen. Da hat zum Beiſpiel die „Nationale
Union der Studenten von England und Wales” ein
Programm=
heftchen des heutigen Wettruderns herausgegeben, und da auch
dieſes „Programmheftchen” ganz anders iſt als ähnliche
Doku=
mente bei uns zulande, ſo ſei es geſtattet, darauf einen Blick zu
werfen. Vor allem bringt dieſe kleine, aber amüſante Broſchüre
etwas wie Biographien ſämtlicher Teilnehmer des Wettruderns.
In jedem Boot ſitzen acht Ruderer und ein Steuermann, und es
verſteht ſich, daß die öffentliche Meinung von Großbritannien für
dieſe 18 jungen Leute ein weit größeres Intereſſe an den Tag
legt, als beiſrielsweiſe für ſolche Berühmtheiten unſerer
Vorſtel=
lungswelt, wie etwa den Frauenimitator Barbette oder den
rumäniſchen Außenminiſter Titulescu. Der Präſident des
Oxfor=
der Ruderklubs heißt T. W. Shaw, der Präſident des Cambridger
Klubs J. C. Holeroft. Das ſind hier große Namen. Die
Heraus=
gebe: der Ruderzeitſchrift ſchreiben über den Erſtgenannten in
folgender Art: „Es gibt Menſchen, die das Glück haben, daß
jeder=
mann ſie bei ihren Vornamen kennt. Einer jener Glücklichen iſt
der Präfident des Oxforder Ruderklubs Shaw. Er iſt für Oxford
nur Tim. Als Tim Shaw kennt ihn die ganze Welt!” (Tim
Shaw iſt 22 Jahre alt und „alles iſt ihm einerlei”.) Auch der
Mann aus Cambridge muß eine bemerkenswerte Perſönlichkeit
ſein, denn von ihm heißt es: „John Culcheth Holcroft iſt auf dieſe
Erde durch den früheſten Märzwind des Jahres 1905 geblaſen
worden. Hiernach tauchte er für einige Zeit in Dunkelheit und
Ammenfürſorge unter. Als er jedoch wieder an der Oberfläche
unſerer Zeit erſchien, da hatte er gleich eine Schrotpiſtole in der
Hand und begann verwegene Jagd auf die Spatzen und
Sper=
linge von Stanbridge zu machen . . ." Und ſo weiter: von einem
erfährt man, daß er „ein Bolſchewiſt” wäre, vom anderen, daß die
Backfiſche von ganz London ihn vergöttern, vom dritten, daß er
mit beſonderer Vorliebe die Heilige Schrift und andere erbauliche
Bücher leſe.
Unter den Photographien, die im großen und ganzen
Durch=
ſchnittsphyſiognomien zeigen, fällt indeſſen ein Geſicht durch
wirk=
lich außergewöhnliche Schönheit auf. Darunter ſteht „W. S.
Lle=
wellyn”. Von dieſem Mann kann man in den „Times” (die in
einem ellenlangen Leitartikel, die Arme, Knie, Bruſtkörbe uſw.
eines jeden Ruderers lang und breit erörtern und einſchätzen) die
zunächſt etwas enigmatiſch berührende Behauptung leſen, daß
„Elewellyn das Problem des ganzen Wettruderns” wäre. Wieſo?
Weshalb iſt der gute Llewellyn „das Problem des ganzen
Wett=
ruderns”? Ganz einfach: Llewellyn iſt der Anruderer des
Oxford=Bootes. Das ganze heutige Rennen dreht ſich (nachdem
Cambridge faſt 9 Jahre hintereinander gewonnen hat) darum,
ob nun endlich wieder einmal Oxford gewinnen wird oder nicht.
Von entſcheidender Bedeutung in jedem Boote iſt aber gerade der
Anruderer. Armer Llewellyn, ich möchte heute nicht in ſeiner
Haut ſtecken. Ich fühle es, er wird die Oxforder ſicher nicht zum
Siege führen, denn von allen Dunkelblauen ſieht gerade er am
meiſten nach Athen und am allerwenigſten nach Sparta aus".
Da! Jetzt! Es geht los! Die Menge hält den Atem an.
Aber ich ſehe nichts. Ich ſchaue von Barnes Bridge nach Putney
hinüber und ſehe keine Boote nahen. Keine Boote, aber — die
Fähuchen! Die Fähnchen auf dem Beobachtungsturm am Ufer
beivegen ſich plötzlich, und — oh — das dunkelblaue Fähnchen,
die ſtolze Standarde Athens geht, man ſieht es ganz deutlich,
herunter. Das ſoll heißen: Cambridge iſt voran, und das
ſchritt=
weiſe Herunte; ziehen des anderen Fähnchens gibt an, in welchem
Maße Oxford immer mehr und mehr zurückbleibt. Das Fähnchen
ſinkt weiter: Oxford geht weiter zurück — eine Länge, zwei
Län=
gen, drei Längen. Jetzt ſieht man auch die beiden Boote ſelbſt
angerudert kommen: auf dem breiten, ruhigen Fluſſe — die beiden
einzigen Lebeweſen, beide graziös und raſſig wie ſchlanke
Wind=
hunde oder irgend ein anderer zarter, übermütig daherſtürmender
Schönheitsbegriff. Wie Fürſten oder Königskinder beherrſchen
dieſe 18 Jünglinge alles im Umkreiſe. Und als wollten ſie ihnen
ein königliches Geleite geben, folgt in einigem Abſtande langſam
und behutſam eine ganze Flottille von Motorbooten,
Dampf=
barkaſſen, Paſſagierdampfern uſw. Mehrere Motorboote führen
die Vertreter der Preſſe mit ſich, die, mit Radioapparaten
bewaff=
net, auf dieſem Wege nicht nur ihre Blätter über jeden
Ruder=
ſchlag der beiden Mannſchaften informieren, ſondern auch
Millio=
nen von Radio=Abonnenten alle einzelnen Phaſen des
Wett=
rudeens durch de Aether zubrüllen
Zuerſt kommt das Boot der Hellblauen. Die „Giganten von
Cambridge” nennt der Volksmund die Inſaſſen dieſes mit der
Schnelligkeit eines flüchtigen Gedankens vorüberflitzenden Kanus.
Alle acht ſind in der Tat übergroß und ſtämmig, voll ſpartaniſcher
Muskelkraft. Ohne die geringſte Spur von Uebermüdung zu
zei=
gen, rudern ſie gleichmäßig exakt und lächelnd dem Finiſh zu. An
meinem Standort ſind die Zuſchauer alle zur anderen Seite der
Brücke geeilt und warten nun, bis da unten auch das Oxforder
Boot erſcheinen tird. Man zählt die Längen: eins, zwei, fünf,
acht, neun, zehn — es iſt nicht zu faſſen —, endlich erblickt man ſie.
Mit zuſammengebiſſenen Zähnen, all ihre edle Kraft
veraus=
gabend, ihre Schönheit opfernd, rudern die acht Dunkelblauen, die
Zarten, die Feinen ſo gut, ſo brav ſie können. Aber das Spiel iſt
ſchon verloren. Barnes Bridge iſt der entſcheidende Punkt. Von
hier bis zum Finiſh iſt’s nur eine halbe Meile. Da iſt nichts mehr
zu machen. Nur die Sorge bleibt noch übrig, mit einigem Anſtand
ans Ziel zu gelangen. Sie leiſten es, arbeiten ſich durch, ſind
ebenfalls am Finiſh angelangt, aber — brechen dann, außer Atem
und erſchöpft, wie ſeltſam ſchöne Blumen, die man all ihres
Lebensſaftes beraubt hat, völlig ausgepumpt und kraftlos in
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Heidelbergerstraße 126, Telefon 3558
TV 1026
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Mittwoch, den 11. April 1928
Nummer 101
Der Gummianzug als Paddelboot.
Kapitän Van Taylor als Paddler.
Der bekannte amerikaniſche Fallſchirmſpringer Van Taylor führte in San Franzisko ſeinen
Gummianzug vor, in dem er wie in einem richtigen Paddelboot paddelt. Er durchpaddelte eine
Strecke von vier Meilen auf dieſe Weiſe innerhalb von fünfzig Minuten.
Chinas Kampf gegen das Opium.
Rednerinnen der Anti=Opium=Liga
agitieren auf den Straßen von Kanton gegen das volksverderbende Rauſchgift des Opiums. Erſt
ſeit dem 17. Jahrhundert wird in China das wichtige Arzneimittel des Opiums mißbraucht und
als Berauſchungsmittel gekauft. In den drei Jahrhunderten hat ſich aber das Opiumrauchen ſo
ſtark eingebürgert, daß man große Organiſationen zur Bekämpfung des Opiumlaſters und
Rettung der Volksgeſundheit ins Leben gerufen hat.
Reich und Ausland.
Ein Straßenräuber.
Frankfurt a. M. In der Robert=Mayer=
Straße wurde eine Frau von einem 21jährigen Mann
angeſprochen und um eine Auskunft gebeten. Als
ihm die Frau dieſe gab, entriß er ihr die Geldbörſe
und ging flüchtig. Er konnte jedoch von einem auf
Streife befindlichen Oberwachtmeiſter feſtgenommen
werden.
Liebestragödie am Karfreitag.
fm. Freiburg. Wie berichtet, hat am
Kar=
freitag der 28jährige verheiratete Bäcker Hans
Mül=
ler in einer Wirtſchaft im Vorort Günterſtal die
Kellnerin Eliſe Strittmatter durch einen
Revolver=
ſchuß getötet und ſich dann auf der Flucht einen
Herzſchuß beigebracht. Zu der Angelegenheit werden
noch folgende Einzelheiten berichtet: Der Täter
ver=
folgte ſeit längerer Zeit die Kellnerin mit
Heirats=
anträgen, die ſie, da er ihr als arbeitsſcheu geſchildert
worden war, ablehnte. Am Abend begab er ſich in
die Wirtſchaft, anſcheinend, weil er das Mädchen
ſprechen wollte, was ihm nicht gelang, da das
Mäd=
chen beſchäftigt war. Gegen Mitternacht erſchien er
wieder in dem Lokal, und als die Kellnerin ihm
er=
klärte, ſie habe keine Zeit, zog Müller einen
Armee=
revolber und gab auf die Ahnungsloſe einen Schuß
in den Hinterkopf ab. Die Getroffene brach
zuſam=
men und ſtarb in der Frühe des folgenden Tages.
Der Täter flüchtete auf den nahen Wald zu. Am
Karſamstag wurde er auf einer Wieſe liegend mit
einem Schuß in der Herzgegend tot aufgefunden.
Gräßlicher Fund.
fm. Lörrach. In Baſel haben Kinder, die im
Haardtwald ſpielten, zwei bereits in Verweſung
über=
gegangene Leichen gefunden. Bei den Toten handelt
es ſich um eine Frau von 46 Jahren, welche Mutter
von zehn Kindern iſt, von denen noch acht am Leben
ſind, und um einen 22jährigen Burſchen. Die beiden
hatten im gleichen Hauſe gewohnt, ſich näher kennen
gelernt, woraus ſich dann ein Verhältnis entſpann.
Vor einiger Zeit verſchwand die Frau aus dem
Hauſe, ohne daß irgend jemand wußte, wohin ſie ſich
mit ihrem jungen Gefährten begeben hatte. Wie man
unzweifelhaft feſtſteht, hat der junge Mann zuerſt
die Frau und dann ſich ſelbſt erſchoſſen, was ſich aus
einer zurückgelaſſenen ſchriftlichen Notiz ergibt, die
man bei ihm fand.
Der Omnibus im Schlafzimmer.
fm. Freckenfeld (Pfalz). Der die Strecke
Freckenfeld-Kandel befahrende Perſonenomnibus
er=
litt während der Durchfahrt durch Freckenfeld einen
Steuerachſenbruch. Der noch unbeſetzte ſteuerloſe
Wagen rannte gegen eine Telegraphenſtange, warf
dieſe um und fuhr weiter durch die Frontmauer des
Wohnhauſes des Bäckermeiſters Rummel in deſſen
Schlafſtube. Die Wand wurde glatt durchbrochen, und
erſt als ſich der Wagen zu ſeiner Hälfte in dem zu
ebener Erde gelegenen Zimmer befand, konnte er zum
Stillſtand gebracht werden. Perſonenſchaden iſt nicht
zu verzeichnen. Der Wagen wurde durch den
doppel=
ten Anprall ſtark beſchädigt und mußte an Ort und
Stelle abmontiert werden.
Blutiges Eiferſuchtsdrama.
Augsburg. Ein blutiges Eiferfuchtsdrama
ſpielte ſich in der Nacht zum Montag in Kriegshaber
ab. Ein Lederzuſchneider drang während der
Ab=
weſenheit des Ehemanns in die Wohnung von deſſen
Ehefrau ein. Der in ſeine Wohnung zurückkehrende
Ehemann verſetzte dem Eindringling mit einer
Bier=
flaſche einen Schlag auf den Kopf. Als es zu
wei=
teren Tätlichkeiten kam, zog der Lederzuſchneider eine
Piſtole und verletzte den Ehemann durch einen Schuß
in die Bruſt tödlich. Die Frau wurde durch einen
Prellſchuß leicht verletzt. Der Täter hat ſich der
Polizei geſtellt.
Groffeuer.
München. Am Oſterſonntag früh gegen 3 Uhr
brach in dem Wohn= und Reſtaurationsgebäude der
Hackerbrauerei A.=G. in der Bayerſtraße ein
Groß=
feuer aus, das in den zahlreichen Holzvertäfelungen,
der Holzdecke, in Einrichtungsgegenſtänden und der
Balkenlage im Erdgeſchoß und erſten Stock reiche
Nahrung fand und großen Schaden anrichtete. Die
Hauptfeuerwache und mehrere Abteilungen der
Frei=
willigen Feuerwehr bekämpften den Brandherd drei
Stunden lang mit ſechzehn Schlauchlagen und 17
Rauchſchutzgeräten. Durch zwei Fenſter des erſten
Stockes wurden vier Frauen und ein Säugling über
eine Leiter gerettet.
Todesſturz bei einem Motorradrennen.
Bei einer Rennveranſtaltung des Motorſportklubs
„Sturmbogel” (München) verunglückte der
Renn=
fahrer Karl Imholz, einer der älteſten bayeriſchen
Seitenwagenfahrer, mit ſeinem Seitenwageninſaſſen
Fuchsgruber tödlich. Infolge eines Bruches der
Wagenverſchraubung wurde das Motorrad über eine
Kurve hinausgeſchleudert und fuhr gegen einen
Baum. Fuchsgruber war ſofort tot, während Imholz
ſeinen ſchweren Verletzungen im Krankenhaus erlag.
An derſelben Stelle war kurz vorher Fräulein Keller
aus München gegen einen Baum gefahren. Sie
er=
litt einen Fuß= und Armbruch.
Mord in Marburg.
Der Mörder verhaftet.
Marburg. Die unverehelichte 68jährige Eliſe
Krämer, Schwangäßchen 15 in Marburg wohnhaft,
wurde am Vormittag des Oſtermontags in einer in
der Nähe ihrer Wohnung gelegenen Gartenlaube
er=
mordet aufgefunden. Als Täter iſt der aus der
Er=
ziehungsanſtalt Rengshauſen entwichene
Fürſorgezög=
ling Joſeph Weil aus Oggershauſen bereits am
Mon=
tag nachmittag ermittelt und gegen Abend verhaftet
worden. Am Tatort hatten ſich alsbald eine
Gerichts=
kommiſſion ſowie Beamte der Ländeskriminalpolizei
aus Kaſſel eingefunden. Die nur notdürftig bekleidete
Leiche wies Spuren gewaltſamen Todes auf. — Die
ſofort eingeleiteten Ermittlungen führten zur
Feſt=
nahme eines Verdächtigen, der in der Nähe des
Tat=
ortes geſehen ſein ſollte. Er konnte jedoch ſein Alibi
nachweiſen. Nunmehr lenkte ſich der Verdacht auf
den als gewalttätig bekannten Fürſorgezögling
Jo=
ſeph Weil, der ſchon wiederholt aus
Erziehungsan=
ſtalten ausgebrochen iſt. Es konnte alsbald
feſtge=
ſtellt werden, daß Weil ſeit Donnerstag wieder aus
der Erziehungsanſtalt Rengshauſen bei Malsfeld
ent=
ſprungen war und ſich in der hieſigen Gegend gezeigt
hatte. Es gelang, ihn noch am Montag abend in der
Wohnung ſeiner Mutter feſtzunehmen. Er hat, wie
er zugibt, die Tat in der Nacht zum Oſtermontag
be=
gangen. Der Täter wurde dem Unterſuchungsrichter
zugeführt
Von der Transmiſſion erfaßt.
Kaſſel. Das ſiebenjährige Mädchen des
Land=
wirts Lorenz in Wieſenfeld wurde beim
Hächſelſchnei=
den auf noch nicht aufgeklärte Weiſe von der
Trans=
miſſion erfaßt. Ehe dem Kinde Hilfe gebracht
wer=
den konnte, hatte die Maſchine ihm den rechten Arm
im Schultergelenk abgedreht.
Schwere Bluttat eines franzöſiſchen
Zollbeamten.
Hamborn. In einer hieſigen Wirtſchaft kam
es am Samstag zwiſchen einem franzöſiſchen
Zollbe=
amten und einigen Gäſten zu einer
Auseinander=
ſetzung. Der Zöllner entfernte ſich darauf, kehrte
aber nach kurzer Zeit zurück und ſchoß ohne weiteres
den jungen Arbeiter Trapp nieder. Der Tod trat /
auf der Stelle ein. Ein zweiter Bürger erhielt einen
Schuß in den Hals. Der Zollbeamte begab ſich darauf
in ſeine Wohnung und ſchoß auf ſeine Verfolger aus
einem Karabiner und einem Revolver. Darauf ſteckte
er ſeine Möbel in Brand. Als Landjäger die Tür
erbrachen, fanden ſie den Mörder tot in ſeinem
Zimmer liegend.
Blutiger Familienzwiſt.
Saarbrücken. Am Oſterſonntag abend kam
es zwiſchen dem Steinhauer Paul Wirth aus
Saar=
brücken und ſeinem in Elversberg wohnenden
Schwa=
ger Willie in Eversberg infolge Familienzwiſtigkeiten
zu einer Auseinanderſetzung, in deren Verlauf Willie
ſeinen Schwager durch drei Revolverſchüſſe ſchwer
verletzte. Wirth wurde in bedenklichem Zuſtande dem
Krankenhauſe zugeführt, der Täter feſtgenommen.
Neuer Weltrekord im Dauerſchwimmen.
Hamburg. Der deutſche Schwimmer
Kemme=
rich befand ſich am Dienstag vormittag um 10½ Uhr
bereits 38½ Stunden im Waſſer. Er hat damit den
von ihm ſelbſt aufgeſtellten Weltrekord im
Dauer=
ſchwimmen bereits um 6½ Stunde überboten. Da
ſich der Schwimmer auch weiterhin in glänzender
Ver=
faſſung befindet, iſt anzunehmen, daß er ſeine Abſicht,
50 Stunden zu ſchwimmen, durchführen kanii.
Europatour eines 82jährigen.
Trier. Am Oſtermontagmorgen ſtartete hier der
82jährige Rennfahrer Europas, Werner Ramſtein
(B.D.R.), zu einer Europatour. Der Fahrer
beab=
ſichtigt, ungefähr 7200 Kilometer zurückzulegen und
über Berlin, Prag, Wien, Budapeſt, Belgrad, Rom,
Bern, Paris uſw. nach Trier zurückzufahren. In
Berlin wird Werner offiziell vom Magiſtrat und von
Hindenburg ſelbſt empfangen werden.
Wieder ein Pagenmord?
Berlin. Nach einer Meldung wurde am
Oſter=
ſonntag die Leiche des 19jährigen Berliner Hotelpagen
Karl Kotlewfki, der ſeit dem 24. Januar vermißt
wurde, an derſelben Stelle am Havelufer von Geltow
aufgefunden, wo ſeinerzeit die Leiche des Pagen
Ger=
hard Schnapel entdeckt worden war. Man nimmt
wieder einen Mord an.
Unglücksfahrt einer Berliner Familie.
Zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Straßenbahn =und einem Krümperwagen kam es am
erſten Feiertag mittag auf der Charlottenſtraße in
Potsdam. Der Unteroffizier Arndt vom
Reiterregi=
ment 4 hatte die Erlaubnis erhalten, mit dem
Krümperwagen vom Bahnhof Potsdam ſeine Eltern
abzuholen, die in Berlin=Pankow wohnen. Der
Straßenbahnwagen fuhr in den Krümperwvagen
hin=
ein. Dieſer ſtürzte um und alle vier Inſaſſen kamen
unter den Wagen zu liegen. Die Pferde wurden wild
und jagten mit der Deichſel in ein Schaufenſter. Die
Mutter des Unteroffiziers Arndt, eine Frau von
63 Jahren, iſt ihren /Verletzungen erlegen.
Unter=
offizier Arndt und ſein Vater wurden leicht verletzt.
Aus Notwehr getötet.
Frankfurt a. d. Oder. Das Grenzkommiſſariat
Stentſch teilt /nit: Am Oſterſonntag griff bei der
Paßkontrolle auf dem Grenzbahnhof Stentſch der
Strecke Berkin-Poſen ein aus Belgien nach Polen
reiſender polniſcher Arbeiter ohne jeden Grund die
Reiſenden und Grenzbeamten mit einem Dolchmeſſer
an. Hierbei wurden ein Reiſender und ein
Kriminal=
aſſiſtent durch Stiche verletzt. Der Beamte mußte in
der Notwehr und zum Schutze des reiſenden
Publi=
kums von der Waffe Gebrauch machen. Dabei wurde
der Angreifer getötet, die Leiche wurde beſchlagnahmt.
Frauenmord in Thum.
Annaberg (Erzgebirge). Am zweiten
Oſterfeier=
tage, mittags, wurde in der benachbarten Stadt
Thum eine etwa 30 Jahre alte Ehefrau von einem
26jährigen aus Bayern ſtammenden Arbeiter, der bei
ihr früher als Untermieter gewohnt hatte, durch
Revolverſchüſſe ermordet. Nach den ſofort tödlich
wirkenden Schüſſen flüchtete der Mörder auf die
Straße, brachte ſich dort durch Revolverſchüſſe ſchwere
Verletzungen bei und wurde ins Krankenhaus
ge=
bracht. Die Beweggründe der Tat bedürfen noch der
Klärung.
Zwei Kinder verbrannt.
Bregenz. In Liggenau im Vorarlberg wurde
das Haus eines Schuhmachermeiſters durch Feuer
zer=
ſtört. Der zehnjährige Sohn und die 13jährige
Toch=
ter des Beſitzers fanden in den Flammen den Tod.
Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der
Schuhmachergehilfe Johann Kugler aus Sachſen
ver=
haftet, der am Abend vor dem Brand ein
Nachtquar=
tier im Hauſe erbeten hatte.
Bergung von Lawinenopfern.
Salzburg. Wie aus Zell am See berichtet
wird, iſt es während der Oſterfeiertage den
Ber=
gungsmannſchaften gelungen, zwei der drei noch
ver=
mißten Opfer des großen Lawinenunglücks im
Sonn=
blickgebiet als Leichen zu bergen. Auch die dritte
Leiche dürfte im Laufe des Dienstags geborgen
werden.
Schwere Autounfälle.
Göttingen. Der Göttinger Profeſſor der
Anatomie, Dr. Fuchs, fuhr mit einem Mietsauto bei
der Wartburg mit einer Geſchwindigkeit von 60
Stundenkilometern gegen einen Baum. Der Wagen
überſchlug ſich und ſtand ſofort in hellen Flammen.
Dem Chauffeur gelang es, die Tochter des Ehepaares
Fuchs rechtzeitig aus dem Wagen zu retten, während
der Profeſſor und ſeine Gattin mit ſchweren
Ver=
letzungen ins Krankenhaus überführt werden mußten.
Klagenfurt. Ein mit einer Klagenfurter
Ge=
ſellſchaft beſetztes Automobil fuhr am Sonntagabend
bei der Station Klagenfurt über die Bahnüberfahrt
und ſtieß mit einem Zug zuſammen. Der
Zuſammen=
ſtoß war ſo ſtark, daß das Automobil zertrümmert
und die Lokomotive ſchwer beſchädigt wurde. Von
den Inſaſſen des Automobils wurden zwei Perſonen
getötet und zwei ſchwer verletzt.
Schwerin. An den Oſterfeiertagen ereigneten
ſich in Mecklenburg zwei Automobilunfälle, die beide
Todesopfer forderten. In der Rehnaer Gegend
wurde ein 24jähriger Hofbeſitzersſohn mit ſeinem
Fahrrad von einem Kraftwagen überfahren. Der
Verunglückte ſtarb an ſchweren Kopfverletzungen. In
der Ortſchaft Schmachthagen wurde am Montag ein
fünfjähriger Knabe beim Ueberqueren der Straße
von dem Auto eines Arztes erfaßt, etwa zehn Meter
mitgeſchleift und tödlich verletzt.
*
Berlin. Am Dienstag vormittag ſtießen in der
Neuen Königſtraße ein Autobus und ein
Straßen=
bahnwagen zuſammen, als der Autobus einem
Rad=
fahrer ausweichen wollte. Von den Inſaſſen der
beiden Wagen wurden ſechs Perſonen nach der
Ret=
tungsſtelle geſchafft. Sie hatten teils einen
Nerven=
ſchock, teils Hautabſchürfungen und Schnittwunden
erlitten.
Hamburg. In der Nacht zum Dienstag ſtieß
auf der Langenhorner Chauſſee ein mit fünf
Per=
ſonen beſetztes Privatauto mit einem Milchfuhrwerk
zuſammen. Der Chefpilot J. Bohne, der ſich am
Steuer befand, wurde gegen das Steuerrad
geſchleu=
dert, wobei die Bruſt eingedrückt wurde. Bohne war
ſofort tot. Der Flieger Maulenberg, der ſich
eben=
falls in dem Automobil befand, blieb unverletzt,
wäh=
rend die übrigen drei Inſaſſen, darunter zwei
Damen, ernſte Verletzungen erlitten und in ein
Krankenhaus gebracht werden mußten.
Elf Todesopfer des Oſterautoverkehrs
in Frankreich.
Paris. Der Automobilverkehr während der
drei Oſterfeſttage auf den verſtopften und zum Teil
unüberſichtlichen Straßen Frankreichs hat elf.
Todes=
opfer gefordert.
Sechs Todesopfer der Ueberſchwemmung
in Südrußland.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird,
ſtehen die Eiſenbahnlinien in Südrußland auf weiten
Strecken unter Waſſer. Stellenweiſe ſteht das Waſſer
bereits acht Meter hoch. Auch die
Telephonverbin=
dungen ſind zum Teil unterbrochen. Die
Ueber=
ſchwemmungskataſtrophe hat auch bereits Opfer an
Menſchenleben gefordert. So ſind im Nordkaukaſus
bei Rettungsarbeiten ſechs Perſonen ertrunken.
Hochwaſſer in Transkaukaſien.
Moskau. In Transkaukaſien wurden durch
Hochwaſſer große Verheerungen angerichtet. In einem
Dorfe in Armenien, das von den Waſſermaſſen
plötz=
liſt überflutet wurde, ſind neun Perſonen
umgekom=
men. Der Eiſenbahnverkehr im ſüdlichen Bezirk der
transkaukaſiſchen Eiſenbahnen iſt unterbrochen.
Zehn Perſonen 7. = Comer Sce ertrunken.
Como. Ein mit 20 Ausflüglern beſetztes
Motor=
boot kenterte infolge Steuerſchadens auf dem Comer
See. Etwa zehn Perſonen ertranken. — Von dem
Bootsunglück auf dem Comer See werden folgende
Einzelheiten bekannt: Während der Fahrt des
Motor=
bootes löſte ſich das Steuer. Zwei erſchreckte Frauen
ſtürzten ſich in den See. Bei dem Verſuch einiger
Paſſagiere, ſie zu retten, und durch die Panik der
anderen Inſaſſen ſchlug das Boot um und ſank. Ein
anderes Boot eilte ſofort von Como herbei und
nahm die Schiffbrüchigen auf. Die beiden Frauen
und ſechs junge Leute werden vermißt.
Noch kein Aufſtieg der „Bremen”.
Dublin. Der geplante Atlanticflug der
„Bremen” von Dublin nach New York wird, wie
gemeldet wird, vorerſt nicht ausgeführt, da die
Wet=
terbedingungen in der Mitte des Atlantiſchen Ozeans
ſehr ungünſtig ſind. Nach den Montag abend
einge=
troffenen Wetterberichten herrſchte über dem
Atlan=
tiſchen Ozean ein Gegenwind von 80
Stundenkilo=
metern.
Die Folgen der Ueberſchwemmungen.
Eine geiſtesgegenwärtige Frau.
London. In Drummondville im Staate
Quebee verunglückte ein Perſonenzug, als er über
eine von dem Hochwaſſer unterſpülte Brücke fuhr.
Das Unglück wäre viel größer geworden, wenn nicht
die Geiſtesgegenwart einer Frau, die durch die
über=
fluteten Felder den Zügen entgegenrannte,
die=
ſelben zum Halten gebracht hätte. Lokomotive und
Gepäckwagen ſtürzten in den Fluß, während alle
Per=
ſonenwvagen durch rechtzeitiges Bremſen auf den
Schienen unverſehrt blieben, jedoch werden zwei
Mann des Zugperſonals vermißt.
Neue Erdſtöße in Smyrna.
2000 Gebäude zerſtört,
„London. Wie aus= Konſtantinopel berichtet
wird, ſind durch weite Erdbeben in Smyrna etwa
2000 Gebäude in den Dörfern rund um Smyrna
zer=
ſtört worden. Unter der Bevölkerung iſt eine Panit
ausgebrochen. Verluſte an Menſchenleben werden
bis=
her nicht gemeldet.
Schweres Untergrundbahnunglück in New York.
Berlin. Wie Berliner Morgenblätter aus
New York berichten, ereignete ſich auf der dortigen
Untergrundbahn ein ſchwerer Unfall. Ein Zug,
deſſen Führer die auf Halt ſtehenden Signale
über=
ſehen hatte, fuhr in einen haltenden Zug hinein,
wobei mehrere Wagen ineinandergeſchoben wurden.
Zwei Perſonen wurden getötet und mehrere ſchwer
verletzt.
Numnzer 101
Mittwoch, den 11. April 1928
Seite 11
Sport, Spiel und ZTurnen.
Schwimmen.
Deutſcher Schwimm=Verbandstag in Hamburg.
Die Angriffe gegen den Vorſtand.
In Anweſenheit der Vertreter der Hamburger Behörden
uvde am Samstag der 35. Verbandstag des Deutſchen
Schwimm=Verbandes in Hamburg eröffnet. Der Bericht des
1. Vorſitzenden, Dr. Geiſow, ſtellte feſt, daß der Verband wohl
zahlenmäßig aufgelaufen ſei, ſonſt aber in der Entwicklung
ſtill=
geſtanden hätte. Der techniſche Leiter, Binner=Breslau, unterſtrich
in ſeinen Ausführungen die Bedeutung der ſportlichen Stellung
des D.S. V., die kein anderer europäiſcher Verband vorläufig
er=
ſchüttern könne. Finanziell hat ſich der Verband gefeſtigt, das
Verbandsvermögen iſt guf über 111000 Mark angewachſen. In
der anſchließenden Ausſprache wurden in einer beſonders
ſcharfen Weiſe die Berichte des Vorſtandes und deſſen
Tätigkeit bemängelt. Dann traten die einzelnen Ausſchüſſe
zuſammen, deren Beſchlüſſe jedoch erſt durch die Plenarſitzung
rechtswirkende Kraft evhalten. Der Schwimmausſchuß empfiehlt
die Einführung von ſchwimmſportlichen Prüfungen. Die
Aus=
tragung der Athletikkämpfe und Handballſpiele durch den
Ver=
band nach den Beſtimmungen der Deutſchen Turnerſchaft wurde
vom Schwimmausſchuß nicht zur Beratung freigegeben, gilt alſo
als abgelehnt. Für die Kreisſchwimmwarte ſollen jährlich
Lehr=
kurſe abgehalten werden, für die der Verband die Mittel zur
Verfügung ſtellt. Ferner ſoll ein ſtändiger Sportwart verpflichtet
werden. In Ausſicht genommen iſt Andreas von der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen. Die Verſuche, für Jugendliche die
50=Meter=Strecke wieder einzuführen, fanden keine Billigung, auch
dürfen Knaben= und Mädchenwettkämpfe wur noch auf internen
Gaufeſten ausgetragen werden. Entgegen den Beſchlüſſen des
Verbands=Schwimmausſchuſſes ſoll das Damen=
Turm=
ſpringen in Amſterdam nun doch beſchickt werden, ſoſeit ſich
geeignete deutſche Vertreterinnen finden laſſen.
Erſt in mehr als zwölfſtündiger Verhandlung konnte das
umfangreiche Material, das dem Plenum des 35. Verbandstages
des Deutſchen Schwimmverbandes vorlag, erledigt werden. Von
den ſportlichen Belangen intereſſiert vor allem die Umgeſtaltung
des Programms der deutſchen Meiſterſchaftskämpfe. Die
Herren=
bruſtmeiſterſchaft wird von 100 auf 200 Meter abgeändert,
des=
gleichen das Herrenfreiſtil von 100 auf 200 Meter und die
Frei=
ſtilſtaffel der Herren von 3 mal 200 cuf 4 mal 200 Meter. Neu
hinzugekommen iſt eine Damenlagenſtaffel=Meiſterſchaft über
3 mal 100 Meter ſowie eine Damenfreiſtilſtaffelmeiſterſchaft über
4 mal 100 Meter. Die Kreismeiſterſchaften genießen hinfort die
gleiche Bedeutung, werden alſo von ihrer bisherigen inoffiziellen
Bedeutung nunmehr ofſiziell als Landesverbandsmeiſterſchaften
bezeichnet. Schwimmer, die bei den Kreismeiſterſchaften nicht
ſtar=
ten, dürfen auch die Deutſchen Meiſterſchaften nicht beſtreiten.
Die Ruhezeit wird vollkommen abgeſchafft. Der vom Weſt=
Guetſchen Kreis gowünſchte Trikotzwang wurde abgelehnt. Die
verſchiedenen Vorſchläge auf Neuſchaffung eines
Verbandsab=
zeichens wurden ebenfalls abgelehnt, ſo daß das bisherige
Ab=
zeichen bleibt. Ein Antrag auf Einführung von Leichtathletik,
Handball uſw. verfiel ebenfalls der Ablehnung, vor allem aus
dem Grunde, um mit anderen Verbänden nicht zu kollidieren.
Das Verbandsfeſt 1929 findet in Breslau ſtatt, der nächſte
Ver=
bandstag im Jahre 1930 in Braunſchweig. Der Hauptvorſtand
wurde, trotzdem ſich die ſcharfe Mißſtimmung gegen den
Ver=
bandsvorſtand wie ein roter Faden durch die ganzen
Verhand=
lungen hinzog, in der gleichen Zuſammenſetzung wie bisher,
wiedergewählt mit Dr. Geiſow=Franöfurt a. M. als erſten
Vor=
ſitzende, Hax=Berlin als zweiten, Binner=Breslau als
Schwimm=
wart, Hebekerl=Berlin als Kaſſierer. Werbeleiter wurde Dr.
Brunner=Dresden, der Gründer der Deutſchen
Lebensrettungs=
geſellſchaft.
Schach.
Im internationalen Meiſterturnier in Gießen
ſvuude an Saustag die zweite Runde ausgetragen. Kuroch gewann
gegen v. Holzhaufen. Mit Nemis endigten die Partien Dr. Bechſtedt
—Dr. Krämer; Reti—Dr. Tartakower; Orbach—Sämiſch. — In der
dritten Nunde, die am Oſterſonntag geſpielt wurde, ſiegte Kuroch über
Dr. Bechſtedt. Reti überrannte als Nachziehender Dr. Krämer in 15
Zügen. Nach einem hartnäckigen Endſpiel mit beiderſeits zwei Türmen
blieb Dr. Tartakower über Orbach ſiegreich. Sämiſch und Frhr. v.
Holzhauſen einigten ſich auf Nemis. Der Stand nach der dritten Runde
iſt ſolgender: Dr. Tartakower und Kuroch fe 2½ Punkte; Reti 2;
Sämiſch und Dr. Bechſtedt 1½; Orbach 1; v. Holzhauſen und Dr.
Krä=
mer ½. — Im Hauptturnier iſt der Stand nach der 5. Runde:
Dr. Schweißguth 3 Punkle (+ 1 H); Flander 2½ (+ 2 H); Orth und
Dr. Wolff 2½ (+ 1 H); Sixt 1½ (+ 1 H); Anthes und Rothamel 1
(+ 2 H); Dr. Herzberger 1. — Stand im Nebenturnier nach der
5. Runde: Menger und Fiſcher je 5 Punkte, Peter 2½ (+ 1 H);
Bar=
nack 1½ (+ 1 II); Dubrowitſch 1 (+ 2 II); Spatz und Frl.
Oppen=
heimer 1 (+ 1 H); Herr 0.
Turnen.
Main=Rheingau — Polfsturnen.
Unter den Volksturnen verſteht der Turner die Uebungen des
Laufs, Sprungs und Wurfs, weil ſie volkstümlich ſind, keiner beſonderen
Geräte bedürfen, und weil ſie durch jahrtauſendelange Ueberlieferung
im Volke heimiſch geworden ſind. Volk3turnen bedeutet alſo etwa das,
was ein zeitgenöſſiſcher Ausdruck als „Leichtathletik” bezeichnet. Dieſes
Volksturnen bildet einen weſentlichen Beſtandteil des deutſchen Turnens
und iſt, ausgehend vom Jahnſchen Turnplatz in der Haſenheide, durch
alle Jahre des mehr als hundertjährigen Beſtehens des deutſchen
Tur=
nens gepflegt worden. Die Bergfeſte, unter denen das Feldbergfeſt im
Taunus in dieſem Jahre bereits zum 75. Male durchgeführt wird,
waren die Höhepunkte des Voltsturnbetriebes lange bevor der Sport
in Deutſchland in Aufnahme kam, und auch die Wetturnübungen bei
den erſten Deutſchen Turnfeſten waren Sprung=, Lauf= und
Wurf=
übungen.
Auf dieſer alten Ueberlieferung baut ſich das Volksturnen in der
Deutſchen Turnerſchaft auf, das heute Hunderttauſende von Turnern
und Turnerinnen zu ſeinen begeiſterten Anhängern zählt, und zwar
findet nicht nur der Mehrkampf eifrige Pflege, ſondern auch der
Ein=
zelkampf. Die Einführung bzw. Aus= und Fortbildung derjenigen
Tur=
ner oder Turnerinnen, ſrelche das Volksturnen in der Hauptſache oder
auch neben dem Geräteturnen betreiben, erfolgt in den einzelnen
Lehr=
kurſen der D. T.=Turnſchule in Kreis= bzw. Gau=Lehrgängen oder
Uebungsſtunden. Der Main=Rheingau hat ſtets mit Eifer das
Volks=
turnen gepflegt und ſind aus einzelnen Gauvereinen öfters die erſten
Sieger auf deutſchen Turn=, Feldberg= und Kreisturnfeſten geſtellt
worden. Beſonders das letzte Kreisturnfeſt in Darmſtadt 1927 zeigte
die Volksturner und =Turnerinnen des Gaues in Front.
In dieſem Jahre wird das Volksturnen ebenfalls wieder
bedeut=
ſame Ereigniſſe aufweiſen, in deſſen erſter Linie die Deutſchen
Meiſter=
ſchaften im Volksturnen bei dem Deutſchen Turnfeſt in Köln genannt
werden müſſen. Um zu dieſem ſowohl als auch zu den verſchiedenen
Wettkämpfen im Gau und Kreis nicht unvorbereitet zu ſein, erachtet
die Gauleitung beſondere Lehrgänge und Uebungsſtunden für
erforder=
lich, und zwar ſoll am Sonntag, den 15. April, vormittags 9 Uhr
be=
ginnend, in Eberſtadt ein ſolcher Lehrgang ſtattfinden. Der Leiter des
Lehrgangs, Gau=Volksturnwart Schönwaldt=Rüſſelsheim, hat füs
den=
ſelben die Uebungen des Deutſchen Fünfkampfes für das Kölner
Turn=
feſt ſowie die Uebungen für Gau= und Kreisvolksturnen als Lehrſtoff
auserſehen, der durch weitere übliche Velksturnübungen wie Diskus=,
Speerwurf, Einführung in die Laufſchule und Staffelkämpfe uſw. eine
weſentliche Erweiterung erfährt. Nachmittags 2½ Uhr findet die
Jahresverſammlung der Vereins=Volksturnwarte, der eine überaus
reichhaltige Tagesordnung zugrunde liegt und für die Vereinsleiter
von unbedingter Wichtigkeit ſind, im Vereinshauſe des Turnvereins
Eberſtadt ſtatt.
Handbali.
Germania Babenhaufen 1. — Not=Weiß Darmſtadt 2. 3:6 (1:4).
Am 2. Feiertage weilte die 2. Rot=Weiß=Mannſchaft bei Germania
Babenhauſen, um einer Rückſpielverpflichtung nachzukommen. Es
ge=
lang den Rothoſen, ſich für die im Vorſpiel auf eigenem Platze erlittene
4:2 Schlappe glänzend zu revanchieren. Das Spiel ſelbſt trug durchaus
den Charakter eines Freundſchaftsſpieles.
Wetterbericht.
Das öſtliche Hochdruckgebiet, das das Vordringen des weſtlichen
Tiefs hemmte, hat ſich ſüdöſtlich nach dem Schwarzen Meer hin
ver=
lagert. Infolgedeſſen dürfte jetzt allmählich die weſtliche Druckſtörung
Einfluß auf unſere Wetterlage gelvinnen. Zunächſt wird ſie ſich jedoch
nur durch Bewölkung geltend machen. Niederſchläge treten vorerſt noch
nicht oder nur vereinzelt auf. Die Temperaturen ändern ſich wenig.
Ausſichten für Mittwoch, den 11. April: Zeitweiſe ſtärker bewölkt, warm,
ſpäter vereinzelt etwas Regen.
Ausſichten für Donnerstag, den 12. April: Wolbig, Temperaturen
wenig verändert, vereinzelte Niederſchläge wahrſcheinlich.
Wiiterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in C Wind: Mie
ſchlag
in mm Kee
decke
in em Gießen: heiter Aachen: wvolkig 14 Hamburg: wolkig 110 Berlin: Nebel 11 München: heiter Windſtille Königsberg: wolkig Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg: heiter 120 SO, (Taunus)
Waſſerkuppe: wolkig 10 Feldberg: 10‟ SO, (Schwarzw.)
Zugſpitze: WNW. 240 Kahler Aſten: Fichtelberg: heiter Windſtille
Geſchäftliches.
Nur nicht unnötig warten! Wenn man das Waſchen zarter
empfind=
licher Seidengewebe zu lange hinauszögert, werden ſie durch Schmutz
und Schweiß angegriffen. Die Stoffaſer verliert ihre
Widerſtandsfähig=
keit. Deshalb ſoll man Seidenſtrümpfe und empfindliche Leibwäſche und
Kleider möglichſt ſofort nach dem Tragen im wildreinigenden
Schaum=
bad der Lux=Seifenflocken waſchen. So halten ſie lange wie neu. Lux=
Seifenflocken ſind das von der Sunlicht=Geſellſchaft in Mannheim
er=
zeugte Edel=Waſchmittel für die Feinwäſche.
Das Kurhotel Petersberg bei Königswinter a. Rh. iſt am 5. Aprfl
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Lage auf dem wald= und parkbekränzten, an wunderbaren Fernblicken
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 11. April. 13.30: Kafſeler Hauskapelle. o 15.
Auguſte Peters: Allerlei Geſchichten vom Staub. O 16.30:
Rund=
funkorch. Mitw.: Annie Püſter=Spengler (Sopran). 17.45:
Bücher=
ſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. 18.30: Pfarrer
Taesler: Die Religion bei Sophokles. 18.55: Miniſterialrat
Hans Goslar: Wahlſyſteme. O 19.30: Franzöſiſcher
Sprachunter=
richt. O 20: Dr. W. Sittig: Fortpflanzungsvorgänge im
Pflanzen=
reich. O 20.15: Stuttgart: Zigeunerliebe. Romantiſche Operette m
drei Akten von A. M. Willner und Robert Bodanzky. Muſik
von F. Lehar. Muſik, Leitung: E. Kahn. Spielleitung: C. Struve.
Stuttgart.
Mittwoch, 11. April. 12.30: Schallplatten. 15:
Kinder=
ſtunde. Tante Gretle und Onkel Ott, Funkorch. S 16: Plauderei
über Blumenpflege. 16.15: Funkorch. — Einl.: Eliſabeth Kefer=
Bluthardt. O 18.15: Dr. Schickler: Die Myſtik der Alchmie,
O 18.45: Reg.=Rat Dr. jur. Korallus, Königsberg: Amerikaniſche
Rieſenvermögen. Morgan. o 19.15: Einf. in die ſpaniſche Sprache.
D 20: „Zigeunerliebe”. Romantiſche Operette in drei Akten von
Willner und Bodanzky. Muſik von Lehar. Muſ. Leit.: Kahn.
Perſ.: Peter Dragotin, Bojare; Zorika, Dragotins Tochter; Jolan,
Dragotins Nichte; Jonel Bolescu, Bojare; Kajetan Dimitreanu,
Sohn des Bürgermeiſters; Joſzi, der Spielmann, Zigeuner; Moſchu,
Kammerdiener Dragotins; Julcſa, Amme Zorikas; Ilona" von
Köröshaza; Frau von Kerem; Mihaly, Wirt; Dimitreanu,
Bürger=
meiſter; Nixen. Das erſte und dritte Bild ſpielt auf dem Jagdſchloſſe
Dragotins in Rumänien, nahe der ungariſchen Grenze, das zweite
Bild in einer Cſarda auf dem Gute der Jlona von Köröshaza,
Zeit: Anfang dieſes Jahrhunderts. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 11. April. 15.30: Dr. Margarete Jacobſohn: Die
Frau in der Volkswirtſchaft. 16: Dr. Fraenkel: Krampfadern
und ihre Behandlung. O 16.30: Die Funkprinzeſſin erzählt.
Baum=
bach: Hans Taps. Von der Königstochter, die nicht weinen konnte.
— F. de Witt: Vom alten Wachholderbaum und der Glockenblume,
Ein Blütenmärchen. O 17: Berliner Funk=Kapelle. Leit.: Konzertm.
v. Szpanowſki. O 18.30: Dr. Wärzburger: Wie ſieht der moderne
Mann die moderne Frau? In der Geſellſchaft. O 19: Dr. Hochdorf:
Fantaſie der Wirklichkeit — Fantaſie des Dichters. O 19.30: Prof.
Dr. Marcuſe: Oeffentl. Zeitdienſt zur Sicherung von Verkehr und
Handel. O 20: Schulrat Wolff: Die neue deutſche Volksſchule.
O 20.30: Vortrag. O 21: Klavierquartette von Brahms und
Dvorak. Szell (Flügel), Prof. Havemann (Violine) Mahlke (Viola),
Steiner (Cello). — Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik.
Dr. Becces Sinfoniker.
Deutſche Welle. „Mittwoch, 11. April. 12.309: Mitteilungen
des Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitt, des Verb. der Preuß.
Landgemeinden. O 14.30: Kindertheater: Der geſtiefelte Kater.
O 15: Aus dem Kultusminiſterium. 15.35: Wetter und Börſe.
16: Ob.=Studiendix. Dr. Lenſchau: Die Gefahr der Ueberbürdung
in den Schulen und bei der Berufsvorbereitung. O 16.30: Prof.
Dr. Mersmann: Einf. in das Verſtehen von Muſik. o 17:
Hamburg: Brahms=Nachmittag. o 18: Lehrer Bornemann: Techn.
Lehrgang: Elektrotechnik. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
18.55: Ob.=Neg.=Rat Dr. Moritz: Stand der landwirtſchaftl.
Ausbildung und Wege zu ihrer Verbeſſerung. O 19.20: O.=Reg.=
Rat Dr. Ziegler: Geld und Gold in der Geſchichte der Völker,
19.45: W. Eggert, Bayreuth: Otto Brues. O 20.30: Berlin:
Vortrag. O 21: Berlin: Kammermuſik. Georg Szell (Flügel),
Prof. Havemann (1. Violine), Hans Mahlke (Viola), Adolf Stemer
(Cello). — Anſchl.: Preſſenachrichten. 22.30: Tanzmuſik.
Hauptſchriftletung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltlk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. cugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienft: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wlitſch — ſämilich in Darmſtadt
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Am internationalen Getreidemarkt hat ſich die Tendenz für Weizen
weiter befeſtigt unter dem Eindruck von nordamerikaniſchen
Erntevor=
ſchätzungen, die den gegenwpärtigen Stand des Winterweizens auf etnwa
74 Prozent einer Normalernte gegenüber zirka 86 Prozent um die gleiche
Zeit des Vorjahres angeben. Weiter geſtützt wurde dieſe feſte Tendenz
durch fpekulative Käufe und durch verſtärkte Nachfrage ſeitens Englands
und Weſteuropas. In Noggen war die Tendenz angeſichts der geringen
Vorräte in Europa und in Ueberſee weiter außerordentlich feſt.
An den ſüddeutſchen Märkten war das Getreidegeſchäft vor allem
unter dem ſchleppenden Mehlabſatz nicht allzu großen Umfanges. Doch
konnten ſich die Preiſe nicht wur für Weizen und Noggen behaupten,
ſon=
dern eher noch weiter anziehen. Beſonders Manitoba und Plataweizen
erzielten höhere Preiſe. Man nannte alles eif Mannheim: Manitoba 3
Atlantie hfl. 14,95: 4 14,10; Auſtral hfl. 15,00; Kanſas 2 1000:
Mann=
heim hfl. 13,70. Disvonibel Mannheim waggonfrei ſtellten ſich
Maui=
toba 3 auf Mk. 30; 4 Mk. 29.25; Baruſſo 79 Kg. Mk. 29,10. Von
In=
landsweizen beſonders rheiniſcher Weizen angeboten und 74 Kg. 27.25
RM. notierend. Roggen ausl. disp. Mk. 29,25; badiſcher Noggen Mk.
27,25, pfälziſcher Noggen V,5—28,25: Weizenmehl Spezial Null 38,25
bis 38,50; Noggenmehl 38,25—39,50; Weizenbrotmehl 29—30,50 Mk.
Hafer hatte weiter Nachfrage, die Preiſe lagen feſt. Mais lag
da=
gegen etiwas nachgiebiger bei ermäßigten Plata=Offerten. Prompte Ware
blieb jedoch gut gefragt und hatte Konſumngchfrage. In Gerſte bleiben
vorderpfälziſche Ausſtichqualitäten weiter ſtark geſucht bei feſten
Prei=
ſen, während ausländiſche Gerſte etwas geringere Nachfrage zeigte.
Plata=Mais April=Ernte, neue Ernte hfl. 10,45 eif Notterdam;
rhein=
ſchwimmend hfl. 11.65—12,00 eif Monnheim; PlataMais auf
Bezugs=
ſchein waggonfrei Mannheim 24,50; Natalmais weiß 24,50; Virginia
Saatmais 27,00 Mk., Hafer ſüdd, prompt 26,.25—27,00; beregnet 26,00
bis 36,25; Platghafer disp. Mannheim 2700 RM.; Gerſte,
vorderpfäl=
ziſche Brau, 33—34,00; badiſche 32—32,50; ausl. 32,50—36,00; inl.
Futtergerſte 24,50—36,00 MMl.
Für Futtermittel hielt die Nachfrage nach prompter Ware weiter an,
befonders Malzkeime ſtark gefragt. Oelkuchen ſpätere Lieſevungen
etwas billiger zu haben. Die übrigen Artikel lagen ruhiger.
Weizen=
nachmehl Mk. 22—23; Weizenfuttermehl 16.25—16,50; Weizenkleie fein
14,50—14,75; grob 15,25—15 50; Noagenkleie 16,00; aus Pfälzer
Klein=
mühlen 16,25—16,50; Biertreber m. S. 18,50; Malzkeime 18,50.
Pari=
tät Mannheim. Radskuchen 18,50: Erdnußkuchen Maunheimer Fabrikat
23,25; Sohaſchuot Mannheimer Fabrikat prompt 22,00; Trockenſchnitzel
prompt ſüdd. 14,10 RM., alles ab Fabrik. Sohaſchrot Parität Mannh.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. April.
Nach der Unterbrechung durch die Feiertage kam das Börſengeſchäft
zwar nur zögernd in Gang, und die Umſätze bewegten ſich in engen
Grenzen, die Grundſtimmung blieb jedoch feſt und die Kurſe lauteten
überwiegend etwas höher. Die Stimmung wurde etwas angeregt durch
Hoffnungen hinſichtlich der Neuregelung des Schuldenproblems, die ſich
an die Romreiſe des Reparationsagenten Parker Gilberts knüpften.
Ferner befriedigte es, daß die Ruhrkohlenförderung eine Steigerung
erfahren hat unter gleichzeitigem Rückgang der wegen Abſatzmangels
eingelegten Feierſchichten. Das Ausland ſoll wieder als Käufer
auf=
getreten ſein; außerdem kamen einige kleine Käufe für die Kundſchaft
zur Ausführung. Bei der erſten Notierung waren gegen die letzten
Kurſe vom vergangenen Donnerstag meiſt 1—2prozentige
Kursbeſſe=
rungen zu verzeichnen. Etwas bevorzugt waren die Kaliwerte auf den
März=Abſatz. Weſteregeln und Salzdetfurth gewannen je 3 Prozent.
J.G. Farben eröffneten 1 Prozent höher. Scheideanſtalt und
Holzver=
kohlung blieben jedoch nur behauptet. Auch Schiffahrtswerte waren im
Kurſe vollkommen unverändert. Am Montanmarkt waren Gelſenkirchen
mit plus 2,5 Prozent und Buderus mit plus 1 Prozent gefragt,
wäh=
rend Nheinſtahl. Harpener und Phönix etwa 1 Prozent nachgaben.
Am Elektromarkt lagen Geſ. für El., Rheag und Felten auf
Realiſa=
tionen etwas ſchwächer; A.G G., Licht u. Kraft, Schuckert und Siemens
zogen dagegen etwa 1 Prozent an. Lahmeher waren etwas ſtärker
ver=
langt und 25 Prozent höher. Von den Zelſtoffwerten gewannen
Aſchaffenburger 1 Prozent und Waldhof 2 Prozent. Für
Bauunter=
nehmungen beſtand einiges Intereſſe; Holzmann lagen 1 Prozent und
Wahß u. Freutag 2 Prozent feſter. Adlerwerke gewannen 125 Proz.
Nud. Karſtadt konnten 2 Prozent anziehen. Deutſche Anleihen lagen
freundlich. Von ausländiſchen Nenten Anatolier und Mexikaner feſter
Im Verlaufe konnte ſich die Tendenz weiter etwas befeſtigen und die
Kurſe zogen erneut etwa 1—1,5 Prozent an. Bevorzugt waren J.G.=
Farben, A.G.G. und Rheiniſche Braunkohle. Geld blieb unverändert
ziemlich knapp. Tägliches Geld 8 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte
uan Mark gegen Dollar 4,1808, gegen Pfunde 20,419. London-Kabel
4.8825, Paris 124,02, Mailand 92.40, Madrid 29,02, Holland 12.115..
Die Abendbörſe war ziemlich geſchäftslos, doch zeigte ſich eher
Nei=
gung zu Glattſtellungen im Hinblick auf den bevorſtehenden Medio. Die
favoriſierten Elektrowerte lagen 1—2 Prozent niedriger, auch
Farben=
induſtrie leicht abgeſchwächt, doch ſpäter wieder erholt. Farbenhonds
Die übrigen Märkte ziemlich geſchäftslos und ebenfalls nur knapp
ehalten. Am Bankenmarkt Darmſtädter Bank bei größeren Umſätzen
um 2 Prozent höher. Von Renten blieben Angtolier auf die
bevor=
ſtehenden neuen Verhandlungen höher geſucht. Die Abendbörſe ſchloß
ohne Veränderung. Im einzelnen nannte man: Commerzbank 182,
Danat 241,5, Metallbank 133,5, Gelſenkir hen 138,5, Harpener 175, Man=
mann 152,5, Rheinbraun 293, Hapag 154,25, A.E G. 166,25, Daimler
91. Licht und Kraft 226, Farben 261.5, Gesfürel 291,5, Holzmann 160,5,
Schuckert 189, Siemens 285,5, Waldhof 278,5.
Abenddeviſen: London — Paris 124,02, — Mailand 92,40, — Neiu
York 4,8825. — Holland 12,1125. — Madrid 29,04. — Zürich 25,3375,
— Pfunde — Mark 20,/4178, Dollar gegen Mark 4,1810.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 10. April.
Die viertägige Unterbrechung des Börſengeſchäftes durch die
Oſter=
feiertage hatte zur Folge, daß die Geſchäftstäligkeit heute nur zögernd
in Gang kam. Im Hinblick auf die unmittelbar bevorſtehende
Medio=
liquidation war die Provinzkundſchaft zu Glattſtellungen geneigt, deuen
ſich ein Teil der Spekulation anſchloß. Bei Feſtſetzung der
Eröffnungs=
kurſe kam daher ziemlich viel Ware heraus, die vielfach nur zu leicht
er=
mäßigten Kurſen Aufnahme fand. Die Geſamttendenz wuar trotzdem
widerſtandsfähig. Einige Spezialpapiere wie Schultheiß, Oſtwerke, J.
G. Fauben, Ver. Glanzſtoff, Bemberg (dieſe auf angebliche
Kapital=
erhöhungspläne) erzielten auf Auslandskäufe und Intereſſennahme der
Kuliſſe ſtärkere Gewinne. Im allgemeinen trug zur Zurückhaltung bei,
daß man noch nicht überſehen konmte, wie ſich die Reportgeldverſorgung
der Börſe zum Medio im Hinhlick auf die größeren Engagements
ge=
ſtalten werde. Vorläufig war Tagesgeld noch immer knapp, vermutlich
im Zuſammenhana mit den Steuerzahlungen. Man nannte für Gelder
mit täglicher Kündigung Sätze mit 7 bis 9 Progent. Erſte Firmen
hatten 7 Prozeut anzulegen. Monatsgeld zirka 7,5—8,5 Prozent,
Waren=
wechſel zirka 7 Prozent, Reportgeld ziuka 7,75—8,25 Prozent. Auf
Grund inoffizieller Erklärungen einiger maßgebender Bankew waren
ernſthafte Befürchtungen wegen des Medio aber nicht vorhanden, wenn
auch die heutigen Regliſationen zum Teil auf vorſichtiger Beurteilung
der Schiebungsmöglichkeiten beruhten. Im Deviſenverkehr lag die
ſchwe=
diſche Krone in London mit 18.17 ſehr feſt, da die Beendigung des
Streiks auf den Erzgruben ſtimulierte. Die übrigen Debiſen wurden
zu den bisherigen Kurſen gehandelt. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
blieb die Tendenz weiter uneinheitlich, doch wurde die Stimmung ſehr
freundlich. Spezialwverte unter Führumg von Polyphon, die ihren
Gewinn auf 11 Prozent erhöhten, weiter gefrägt.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielten ſich die Spezialhauſſen auf
breiteſter Baſis, da anſcheinend das Ausland in ſtärkerem Maße neue
Käufe tätigte, die auch die Platzſpekulation zu einer Aenderung ihrer
anfänglich vorſichtigen Einſtellung veranlaßte. Die Kurſe konnten ſich
infolgedeſſen in der zweiten Stunde bei lebhaftem Geſchäft eimheitlich
befeſtigen. Die bevorzugten Werte ſtiegen um weitene 3—4 Prozent, ſo
daß mehrfach Tagesgewinne von 9——15 Prozent erzielt wurden.
Privat=
diskont unverändert 6,75 Prozent für beide Sichten.
An der Nachbörſe fanden, nachdem der Markt faſt zu höchſten
Tageskurſen ſchloß, ſtärkere Verkäufe in Karſtadtaktien ſtatt, die den
Kurs um etwa 5 Prozent drückten. Im Anſchluß an dieſen Vorgang
gina die Börſe allgemein zu Abgaben vor, ſo daß der Sbätverkehr in
ſchwächerer Haltung verlief. Die Kursrückgänge hielten ſich jedoch in
engen Grenzen und entſprachen bei weitem nicht den während der
gmt=
lichen Börſenzeit vorangegangenen Steigerungen. Es ermäßigten ſich
z. B. Schultheiß nackbörslich um 3 Prozent auf 371: Oſtwerke um
3 Prozent auf 311; Ver. Glanzſtoff um 4 Prozent auf 748.
A. E. G
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Baſalt.
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Berl. Karlsruh
Berl.Hand.=Geſ
Braunkohl.= Brikett
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Danatbank.
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238.—
193.—
155.—
265,5
153,25
1828
154,875
139.—
104.— 103,975
126.—
148.—
748.—
86.5
55.25
185 75
141.—
635. 6o,5
Deviſenmarkt.
Helſingfors .
Vien ...
Prag
Budapeſt.
Sofia.
Kolland.
Lslo ....
Kopenhagen
Stockholm ...
London.
Buenos Aires
Nen=York ..
Belgien.....
WBirtſchaftliche Rundſchau.
Der Eiſenerzbau im Lahn=, Dillgebiet und Oberheſſen im März.
Die Lage auf dem Eiſenerzmarkt weiſt etwa das gleiche Bild auf wie
im Februar. Die Preislage iſt unverändert, dagegen hat die Nachfrage
nach Rot= und Brauneiſenſtein nachgelaſſen. Bedenklich erſcheint es, daß
die Frage der Schaffung eines Erſatzes für die fortgefallenem
Inlands=
erzabſatzprämien nicht vorwärts kommt.
Bankverein zu Offenbach a. M., e. G. m. b. H. Das Inſtitut weiſt
1927 einen von 54 856 auf 83 690 RM. erhöhten Reingewinn aus und
vderteilt wieder 10 Prozent Dividende. Die Mitgliederzahl iſt 1288
(1211), die Geſchäftsgutheben betragen 390 523 (267 934) RM., die
Haft=
ſumme 1.47 (1,33) Mill. RM. Der Umſatz hat ſich von 239 auf 319
Mill. RM. erhöht. Die Bilanz zeigt (alles in Mill. RM.): Kreditoren
mit 2,13, (1.98), Spareinlagen 101 (0,76), Depoſiten 0,81 (0,51),
Bank=
ſchulden 0.17 (0.,12); andererſeits Debitoren 3,19 (2.43). Bankguthaben
und Kaſſe 0,56 (0,34), Wertpapiere 0,41 (0,55) und Wechſel 0,52 (0,42).
Die Bilanzſumme beträgt 4,92 (4,01) Mill. RM.
Bad=Heidelbera A.=G., Heidelberg. Die Bad=Heidelberg A.=G., die
jetzt in eine gemeinnützige Geſellſchaft umgewandelt werden ſoll, ſetzte
in der G.=V. ihr Aktienkapital von 140 000 auf 35 000 MM. herab, um
die Unterbilanz von 107 000 RM. aus dem abgelaufenen Geſchäftsjahr
zu dechen, die durch eine im Vorjahre erfolgte Herabſetzung des Wertes
der badiſchen Grundſtücke von 130 000 auf 30 000 RM. entſtanden war.
Neu in den A.=R. gewählt wurde je ein Mitalied der Baugeſellſchaft
Grün u. Bilfinger in Manmheim und der Sächſiſchem Wohlfahrtshilfe
in Dresden, die jetzt als Rechtsnachfolger der früheren Badebetriebs=
G. m. b. H. und der finanziell Beteiligten den Bau des neuen
Bad=
hauſes unternehmen. Die übrigen Poſten des Aufſichtsrats ſind mit
Vertretern der Stadt Heidelberg beſetzt. Das Badhaus ſoll bis zum
1. Juli fertiggeſtellt werden. Im vergangenen Jahre beſchränkte ſich
die Tätigkeit der Bad Heidelberg A.=G. auf die Abgabe von
Thermal=
waſſer in verſchiedenſter Form.
Dividendenloſigkeit bei der Shell. Zu den Gerüchten über die
Nicht=
verteilumg einer Dividende bei der Shell wird uns auf Anfrage bei den
zuſtändigen Stellen im Haag und in London mitgeteilt, daß die
Ver=
waltung nicht in der Lage ſei, zu dieſen Meldungen Stellung zu
neh=
men. In Kreiſen der Anteilbeſitzer haben die Gerüchte über die
Divi=
dendenloſigkeit große Nervoſität hervorgerufen.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 10. April
ſtell=
ten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg. Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
134, 75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtharren
210 RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren 9prozentig 214 RM.,
Neinnickel, 98—89 Prozent, 350 RM. Antimon Regulus 80.—85 RM.,
Feinſilber (1 Ka. fein) 78,50—79,50 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 10. Aprik
ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar 1B,25 (123,75), März
123,25 (123,50), April 122 (122 50) Mai 122,50 (123). Juni 122,75 (123),
Zuli, Auguſt, September, Oktober 122,75 (12375), November 1B
(1B,50) Dezember 193 (123,75). Tendenz: ſtill. — Für Blei: Januar
41 (41,50), Februar, März 41,25 (41,50), April 40 (44,50), Mai 40.25
(402), Juni 40,50 (40,75), Juli 40,50 (41), Auguſt 40,75 (41),
Sep=
tember, Oktober, November, Dezember 41 (41 25). Tendenz: ſtill. Für
Zink: Januar, Februar, Mär, 48,75 (49,50) April, Mai, Juni 49
(50), Juli, Auguſt 49 (49 50), September, Oktober, November,
De=
zember 48,75 (4950). Tenden” ſtill. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 10. April
ſtell=
ten ſich für Kupfer (Tendenz: feſt); Standard p. Kaſſe 6112/—½,
3 Monate 61½—62, Settl. Preis 61½, Elektrolyt 66½—67. beſt ſelected
64½—3, ſtrong ſheets 92, Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: willig):
Standard p. Kaſſe B35½—88, 3 Monate 23734—38, Settl. Preis B5½,
Banka (inoff. Not.) 243, Straits (inoff. Not.) B9½: Blei (Tendenz:
willig): ausländ, prompt 20½, entft. Sichten 20.o, Settl. Preis 2½;
Zink (Tendenz: ruhig): gewöhnl. prompt 2412 us, entft. Sichten Settl.
Preis 94½, Aluminium für Inland (inoff. Not.) 105, für Ausland
(inoff. Not.) 112, Antimon Regulus Erzeug=Preis (inoff. Not.) 59½
bis 60, chineſ, der (inoff. Not.) 37, Quechilber (inoff. Not.) 214—
Platin (inoff. Not.) 17. Wolframerz (inoff. Not) 17½, Nickel für
In=
land, für Ausland inoff Not.) 175 Weißblech (inoff. Not.) 18½8,
Kupferſulphat (inoff. Not.) 28½—N, Clebeland Gußeiſen Nr. 3 (inoff.
Not.) 66.
Viehmärkte.
* Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am 7. d. M. waren
313 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 26 Stück. Milchſchweine
wpurden verkauft das Stück von 12—18 Mk., Läufer das Stück von 20
bis 34 Mark.
Mannheimer Viehmarkt vom 10. April. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
gehandelt: 85 Ochſen 30—62, 78 Bullen 32—54, 399 Kühe 16—48, 172
Färſen 36—63, 675 Kälber 59—86. 22 Schafe 43—48, 9899 Schweine 44
bis 57, 140 Arbeitspferde bro Stück 900—1700, 45 Schlachtpferde 50 bis
110 Mark. Maktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, ausverkauft;
Darmſtädter u. Nationalbank, Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Aursbericht vom 10. April 198.
1.
Reichs=
länder=und
schutz=
gebietsanleihen
20 Dtſche.
Reichs=
anleihe von 192:
Baden Fr.
ſtaat von 1927.
ſo Bah. Freiſtaat
von 1923.
2a Sachſen Fre
ſtaat von 1927.
2a Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Otſche. Anl. Auslo
ſungsſch.
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe.
2. Stadtanleihen
6 Bad.=Bad. v. 26
Rerlin v. 24
Darmſtdt. v. 38
Dresden b. 39
Frkf. a.M.b. 38
z heidelb. v. 28
2 Lidwpahf. v. 28
Mainz v. 26.
108. Mannh. b. 25 1
Mannh. v. 261
Nürnberg b. 28
Pforzh. v. 28
890 Pirmaſensb.2s
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom Anleiheb 26
Berl. Hhyp.=Bk.
Lia.=
Pfandbriefe.
8% Frkf. Hyp. Bk.
7½%r „Lig=Pf
87.25
„s
81.5
81.5
87.75
55.1
16.7
7.5
96
93
88
88
88
93
103
95
95
93
89
g
95.2
99
89
78.4
Frkf. Pfbrfbank,
4½% Gotha Gr.
Cred, Lig=Pfbr.
4½2 Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
18% Heſſ. Landesbk.
88 Kom
Landes=
bank. Darmſtadt
8%o Landesbank d.
Rheinprovinz!
8% Landeskr. Kaſſ
38 Mein. Hyp. Bk.
8 Naſſ. Landesbk.
% Pfälz. Hyp. Bk.
Pfandbriefe.
89. Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.
4½%0 Preuß. Ctr=
Lig. Pfandbr.
8%0 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
82 Rhein. Hyp.=Bk
41.%0 „ Lig=
Pfandbriefe.
82 Rhein.=Beſtf=
Bd.Credit.
„ „L.=Pf
Südd. Bod.=
Fred=Yank.
„Lig.=
3du
82 Württ, Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. SerzIII
98
90
88.5
78.7
98
92
96
93.75
100
100
95
92
96.75
28.
97.25
94.55
96 I9
93.5
75.75
97.2
77.75
95
98
95.5
92.5
68.5
96
89.5
76.5
95.75
93
75.75
94.5
51.75
68
Papiermark.
Pfandbr. und
Kommunal=sbl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.
Hbl. Ser, 1 u. 2
Frkf. Pfdhr=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hhp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dol. Kom=Hbl.
S 1-ze
Kom=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr=Pfandbr.
Nordd. Grunder=
Vorkr.=Pfdbrief
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Nh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr=Kom.=Oblig.
Beſtd, Bodenereb. Vorkr.=Pf
4. Induſtrie-
Obligationen.
88 Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau, v. 2
82 Klöckn=Werkel
Verlin v. 26.
109. Kom. Elektr.=
Mark. 1
79 Mainkrw v. 26
720 Mitteld.
Stahl=
werke von 27.
Jo Neckarſulm b.38
82Salzmann cCo.
Kaſſel v. 26.
7%0 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 28
70o Ver, Stahlw.
ohne Opt.b. 2
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Fad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl..
8% Heſſ.
Braunk=
u. Noggenanleihe
5% Heſſ. Volsſt.
Roggenanleihe.
13.85
7.36
14
13.6
95.75
95
94
102
87
917
87.75
9u
88.25
5% Preuß.
Kali=
wertan eihe
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe.
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe.
2, Südd. Feſtw. ..
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5Bosn. L. E.B. v.
1914 ...
5e Bosn. 2.Inb.=
Anl. v. 1914
41,2 Bocn. b. 63
5%o Bulg. Tab. v09
1.68 Griech. v. 90
12. % Griech. Mon
2 Merinn. (abg.)
äuß.
Goldan=
leihe (abg.
inn ſabg.)
Frrins.
Anl. abg.
Tamaus.
lipas (abo.
4½2% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C C.=Stücke).
420 Oſt. Goldrente
(. C.=Stücke).
4½.% Rum. Gold
von 1913
420 Schweiz, Bos.=
Bahnen v. 1912
420 Türk. Admin.
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
4½%0 Ungarn von
1913 E.C.=St.)
41½2% dito von
1914 C. C.=St.)
4% dito Goldr.
(C. C.=St.)
%0 dito von
1910 C.C.=St.)
4% dito „
Kron=
rente (abg.) .
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
42e Kopenh. v. 61
Transportanſt. 8.6 42 Dur=Bodenb. von 1891. . 12.2 z= 42 Eliſabethbahn von 1883 ..
4% Lemberg=Czer. ſteuerpflichtig.
420 Lemberg=Czer. 45.1 ſteuerfrei.
21.,%o. Oſt. Südb. (Lombard.) .. 420 Oſt. Staatsb.b. 18.5 1883 5525 3% Raab=Odenbg. 49‟ v. 1883. 20 19.5 420 Rudolfb. i. ( 4.1 33.35 i. G 4½% Anatolier I. *a 27 TV. 1. Bank=Aktien Allg. Dt. Creditanſt., 138.5 Badiſche Bank. 157 Bk. f. Brauinduſtr. 189 Barm. Banrverein” n181.75 Bahr. Hhp.= und! Wechſelbank. Berl.Handelsgeſ. Hypoth.=Bl.
Comm u. Privatb. 182.,5 Darmſt. u Ni.=Bk.!” 1238,8 17 Deutſche Bank 159.75
Eft=u. Wechſel baak. 123.5 Vereinsbank:
Diskont.=Geſelſch. 151,75 161.5 Dresdener Bank..1 185‟ zI
Frankf. Bk. 112.5 Hyp.=Bk. 185 257, Pfdbr.=Bk. 158 Gotha. Grundkr. B. 27 Mein. Hyp.=Bank 7143 Metallbank. 133.75 25 Mitteld. Erebitbk. 2 214,5 Nürnb. Vereinsbk. 169 22 Oſt. Creditanſtalt. 36.9 Pfälz. Hhp.=Bankl. L.25 Pr. Bod=Fredithr. t 141, Hhp.=Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant. . 1148 58.5 Rhein. Creditbank/ 125 92* Hyb.=Dank! 1.
Südd. Bod.Cr. Bk.)
Dise =Geſ. 133
Wiener Bankverein
2
Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f.Verkehrswi.
Alg. Lokalb.= und
Kraftwagen . . .2
Dt. Eiſenb.=Geſ.
72. Dt. Reichsbhn=
Vorzge. ...
Hapag. .....
Nordd, Llohyd. . 1
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Induſtrie
Adt. Gebr.
Aeeum. Berlin.
Adler & Oppenh. 230
(Adlerw b. Kleyer)/ 99
6% AEG. Vorzue
AEG. Stamm: . /165.25
Bod. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin „ 24.5
Baſt Nürnberg
Beck 8 benkel..
Bergm. Gl. Werke
Brem.=Beſigh.=Ol.
BrownBoverisCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Bürſtenfbr. Erlang.
Cenentwerke.
beidelberg.
Karlſtadt. .
Lothr. (Karisr.).
Ehem Werkellbert
Brockhues..
Fabrik Milch
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöll.
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt
Linolwerk.Berl. /262
Dresden=Leipziger
Schnelpreſſen
Dürrwverke Nating.
18.75
205.25
1547.
2.6
50
80
72.5
236
88
1188 25
64
X
49
148
178
80
1104
90
94
a
192
129
64
Geſ. f. elektr. Un= 137.5 ternehmungen. Goldſchmidt Th. 1 116.4 1ao. Britzner Maſchinen! 137.,75 Grün & Bilſinger. 181. Hafenmühle Frantf!=
Haid & Neu 135 Hammerſen (Osn. 1171 Hanfv. Füſſen Hanſa=LloydBrem. Harpener Bergbau
Hartm. 8. Braun
Henninger, Lempf u126.9 165 Stern Brauerei. 1 178 Heſſen=Naſſau Gas Heyligenſtgedt. Hilvert Armaturfb. 3 Hindrichs=Aufferm. Hirſch Kupfer . .. 119.1 Hochtief Cſſen 81 Holzmann. Phil. 1189 bolzverkt.=Induſtrie 79 Ilſe Bergb. Stamm/e 275 Genüſſe! e133.25 Inag 99.25 Junghans Stamm. 84‟ Kali Aſchersleben 1 180 Salzdetfurth. 279 Beſteregeln.: ” 190,5 Kammgarnſpinn.
Karſtadt. R.
Ker. Werke Offſtein!
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke .... 1
Knorr, Heilbronn. 1
Konſerpfabr Braun
Kraftw. Alt=Würt.
Krauß & Co., Loko.,
Lahmeher ECo. Iy
Lech Augsburg
Lingel, Schuhw.
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch. =
Ludwigshaf. Walz/138
Südenſcheid Metall
Maink.= A
ſichſtlt
Mainz, Akt=Br. /253
Mannesm. Nöhren 1
Mansfeld, Bergb.= 1
Mars=Verfe.
1
Metallgeſ. Frankft. 180
Miag. Mühlenbauf
Moenus Stamm.
Motorenfabr. De
Münch. Lichtſpieli.
Neckarſ. Fahrzeug. 56.5
Neckarw. E5
Nieolah, Hoft
Oderbedarf
.
Oſterr. AlpineMor
Otavi Minen
Peters Union Frrf.
Pfälz. Näh. Kahſe,
Philipps A.=G.
Phönix Bergbau /101
Porzellan Weſſel
Reiniger, Gebb. &
Schall
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm !
Stahlwerke „159,35
Rhenania. Kunh.
Riebeck Montan 150
Rütgerswerke ....
Salzwerkbeibronn 193
Schneider s Hanau
Schnellpr.Frankth.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfbr. 7
Schuiftg, Stempel. 1
Schuckert Elektr. 1
236
108
123.5
188
68
177
39.75
324,5
t1121.75
153.25
12825
1182
143,5
70‟
65.
751,
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88!
134
48,5
72.
358
124
133
180
Schuhfbr. Berneis=
Weſſel..."
Schuhfabr. Herz .
Schulz Grünlack.
Schwarz Storchen 1
Seilindſtr. Wolf.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske s
Südd. Immobilien 1
Zucker=AG. 1
Strohſtoff, Ver.. 13
Tellus Bergbau
Thür. Lief=Geſ.
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs=Elek=.
51 tr.=Verſ.
1
Beithwerke..
5 Ver f. Chem. Ind.
deutſch.Olfabr.
Faßfabr.Caſſel
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.
Königs= und
Laurahütte.
Pinſelfabriken
Stahlwerke.
Ultramarin.
Zellſt. Berlin!;
Bgtländ. Maſch.
Voigt & Haeffnerl!
Voltohm, Seil.
Wahß & Frehtag
Wegelin Rußfabrik 1
Werger Brauerei. 1
Zellſt. Aſchaffenbg. 1
Memel 1
Waldho
Zuckerf. Rheingau.
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung
Frkft. Allg. Verſ.G.!
Frankong Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich.
Darmſtädter Bertel
Bahnbedarf.
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz
MotorenDarmſtad=
Zebr. Roeder ....!!
85
16.75
169
75.5
295
103.25
136.25
320‟
111
113
114.3
97.5
57,75
s
88
150
148
75
180
1140
1142
152
182.75
135.75
1279,5
266
3184
133
[ ← ][ ][ → ]Nummer 101
Mittwoch, den 11. April 1928
Seite 13
Kälbern lebhaft, geräumt; Schweinen mittelmäßig, geräumt; Pferden
ruhig. Der Kälbermarkt am 12. April iſt vorverlegt auf 11. April.
Der am 23. April fällige Pferdemarkt fällt des Maimarktes wegen aus.
Frankfurter Viehmarkt vom 10. April. Aufgetrieben waren 735
Ninder, darunter 196 Ochſen, 60 Bullen, 314 Kühe, 1555 Färſen, ferner
527 Kälber, 23 Schafe und 4656 Schweine. Unmittelbar nach den
Oſter=
feiertagen war der Auftrieb insgeſamt faſt um die Hälfte geringer wie
am letzten Hauptmarkt. Es ſtanden 737 Rinder, 624 Kälber, 44 Schafe
und 2004 Schweine weniger zum Verkauf. Rinder waren mäßig rege,
Kälber und Schafe lebhaft ausverkauft. Schweine anfangs mittelmäßig,
zum Schluß ſtark abflauend, Ueberſtand. Schwere fette Schweine ſchlecht
verkäuflich. Schafe wurden des geringen Auftriebes wegen nicht notiert.
Sonſt lagen die Preiſe durchweg höher, und zwar für Rinder um 2—3
RM., für Kälber um 4 RM., und für Schweine teilweiſe um 1 RM.
Bezahlt wurden für 1 Zentner Lebendgewicht: Ochſen: al) 60—62,
a2) 55—60, b1) 50—54, b2) 46—49; Bullen: a) 51—55, b) 48—50; Kühe:
a) 45—50, b) 40—44, c) 33—39, d) 25—32; Färſen: a) 60—64, b) 55—59,
c) 50—54; Kälber: a) — b) 81—86, c) 75—80, d) 65—75: Schafe:
Schweine: a) über 300 Pfund 54—56, b) von 240—300 Pfund 55—58,
c) von 200—240 Pfund 56—59, d) von 160—200 Pfund 57—60, e) von
120—160 Pfund 52—56; Sauen 42—48. —
Fleiſchgroßhandels=
preiſe: Ochſenfleiſch I 95—100, II 80—85, Bullenfleiſch 80—88,
Kuh=
fleiſch I 70—80, II 55—68, III 35—50; Kalbfleiſch I 1,10—1,20, desgl.
II. 95—110; Hammelfleiſch 95—100, Schaffleiſch —: Schweinefleiſch I 70
bis 76. — Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 58, desgl.
Hinter=
viertel 58. Geſchäftsgang des Fleiſchgroßmarktes langſam,
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 10. April. Nach den
Oſterfeier=
tagen war das Geſchäft am hieſigen Produktenmarkt ſehr klein, doch
trat eine allgemeine Befeſtigung ein auf die höheren
Auslandsnotie=
rungen. Roggen war lebhafter geſucht, hauptſächlich von ſeiten des
Exports. Auch konnten in Mais größere Umſätze getätigt werden.
Sonſt blieb das Geſchäft klein. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Weizen I 26,50, Roggen 27,50—27,75, Hafer 26,75—27,25, Mais für
Futterzwecke 24,25—24,50, Mais für andere Zwecke 25,00, Weizenmehl
37,50—38,50, Roggenmehl 37,50—38,50, Weizenkleie 14,75, Roggenkleie
15,75—16,25.
Berliner Produktenbericht vom 10. April. Das Geſchäft kam nach
der mehrtägigen Verkehrsunterbrechung nur ſehr langſam wieder in
Gang. In der Zwiſchenzeit hatte das Ausland feſte Märkte gemeldet
und die Cifofferten wieſen auch eine Erhöhung auf. Vom Inlande
wird das Angebot von Tag zu Tag geringer, und zwar iſt Roggen
fort=
dauernd knapper offeriert als Weizen. Die polniſche Nachfrage für
Roggen hält an, für beſſere Weizenqualitäten macht ſich gleichfalls ein
regerer Begehr geltend. Am Lieferungsmarkte waren einige Deckungen
zu erledigen, die mit Schwierigkeiten einer auswärtigen Firma in einem
gewiſſen Zuſammenhang ſtehen, und daraufhin ſtellten ſich die
Notie=
rungen teilweiſe etwas höher. Mehl wird zu unveränderten Preiſen
offeriert; das Geſchäft iſt noch ſo gut wie gänzlich unentwickelt. Hafer
liegt bei knappem Angebot und weiter guter Nachfrage nach wie vor
feſt. Gerſte iſt gleichfalls wenig offeriert und in den Preiſen gut
behauptet.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 10. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Weizenmarkt nahm heute einen überwiegend
ſchwä=
cheren Verlauf. Die Wetterlage hat ſich gebeſſert. Die vorgeſtrigen
Ausſichten auf eine beträchtliche Vergrößerung der auſtraliſchen
Anbau=
fläche und die günſtigen Nachrichten über den Felderſtand waren für
das Abbröckeln der Preiſe mit verantwortlich.
Mais: Auch am Maismarkt überwog das Angebot. Die Witterung
iſt für die Erntebewegung günſtig. Die Lokonachfrage entſpricht nicht
den gehegten Erwartungen.
Roggen: Die Exportnachfrage für Roggen geſtaltete ſich wenig
be=
friedigend. Dieſer Umſtand, ſowie die Zunahme der ſichtbaren Vorräte
bewirkten ein Abgleiten der Preiſe.
Hafer: Auch am Hafermarkt war die Tendenz als kaum ſtetig
an=
zuſprechen. Die Witterung iſt für die Ausſaat und die Farmerarbeiten
günſtiger geworden. Als Abgeber waren in erſter Linie nordweſtliche
Firmen am Markt.
* New York, 10. April. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Am heutigen Baumwollterminmarkt führte das warme
Wetter in Texas und Oklahoma zu einer Abſchwächung, da die
Nach=
richten über heftige Niederſchläge im weſtlichen Baumwollgebiet bereits
in der geſtrigen Kursſteigerung zum Ausdruck gekommen war. Im
Verlauf wurden einige Anſchaffungen für europäiſche Rechnung
vor=
genommen.
Kaffee: Die niedrigen braſilianiſchen und europäiſchen
Kabelmel=
dungen und die ſchleppende Lekonachfrage hatten am Kaffeemarkt einige
Liquidationen zur Folge.
Zucker: Die Tendenz des heutigen Rohzuckerterminmarktes wurde
durch einige Stützungskäufe beeinflußt, die dem verſtärkten Angebot
der Kommiſſionsfirmen entgegenwirken ſollten. Später übten Abgaben
des Handels einen Druck auf das Preisniveau aus.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. April:
Getreide: Weizen, Mai 143½, Juli 142½, Sept. 140½: Mais,
Mai 985, Juli 101½, Sept. 101½; Hafer, Mai 57½8, Juli 51½,
Sept. 46½; Roggen, Mai 121½, Juli 116½, Sept. 109¾.
Schmalz: Mai 11,75, Juli 1207½, Sept. 12,35.
Fleiſch: Rippen, Mai 11,50, Juli 11,72½, Sept. 12,00; Speck
loco 11,25; leichte Schweine 8,50—9,20, ſchw. Schweine 8,50—9,05;
Schweinezufuhr Chicago 21 000, im Weſten 100 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 10. April:
Getreide: Weizen, Rodwinter 183½, Hartxwinter 161½; Mais
neu ank. Ernte 112½, Mehl ſpr. wheat clears 6,75—7,00;
Ge=
treidefracht nach England 1,6—2,6 Schill., nach dem Kontinent
9—10 Cent.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,35; Talg extra loco 8½.
Kakav: Tendenz: feſt, Umſatz in lots 132, loko 14; April 13,83,
Mai 13,83, Juni 14,07, Juli 14,18, Augurſt 14,20, September
14,24, Oktober 14,12, Dezember 13,50, Januar 1929 13,33.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
An der im Rahmen der Frankfurter Frühjahrsmeſſe ſtattfindenden
Lebensmittelausſtellung beteiligt ſich offiziell guch eine franzöſiſche
Gruppe, deren Vorſitz vom Handelsminiſterium Bertrand=Taquet
an=
vertraut wurde.
Die Gewerkſchaft Friedrich in Trais=Horloff in Oberheſſen hat vor
einigen Tagen den Betrieb zur Verſchwelung von Braunkohle teilweiſe
aufgenommen. Man kann damit rechnen, daß in Kürze das geſamte
neugeſtaltete Werk dem Betrieb übergeben werden kann.
Die Roheiſenproduktion der oſtoberſchleſiſchen Eiſenhütten blieb im
Februar 1928 mit 35 855 To. gegenüber der Januarproduktion von
38 790 To. zurück. Dagegen war die Produktion der Stahl= und
Walz=
werke nicht unbeträchtlich erhöht, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß
der Februar kürzer war als der Januar.
Wie aus Wien gemeldet wird, iſt der neue Handelsvertrag zwiſchen
Oeſterreich und Dänemark am 6. April beiderſeits unterzeichnet
wor=
den. Der Vertrag tritt an die Stelle des im Juni 1923 abgeſchloſſenen
proviſoriſchen Handelsvertrags. — Gleichzeitig wurde ein
Handelsver=
trag zwiſchen Oeſterreich und Island unterzeichnet.
Die holländiſche De Spaarnebank wird demnächſt eine 600 000
Gul=
den Obligationen=Anleihe des Bistums Würzburg, die zu 7 Proz.
ver=
zinslich iſt und eine Laufzeit von 20 Jahren hat, zum Kurſe von 99
Prozent zur Zeichnung auflegen.
Die holländiſche Schokoladenfabrik Van Houten feiert dieſer Tage
ihr 100jähriges Jubiläum.
Die polniſchen Ausfuhrzölle für Erlenholz nicht unter 1,20 Meter
Länge und mit einem Durchmeſſer von 20 Zentimeter und darunier
(ohne Rinde) ſind auf 1,50 Bloty je 100 Kilo ermäßigt worden, da
dieſe Größen nicht zur Herſtellung von Sperrhölzern geeignet ſind.
In bulgariſchen Jngenieur= und Induſtriekreiſen hat ein Feldzug
gegen die Einfuhr von Dieſelmotoren und ihre Verwendung in der
bulgariſchen Induſtrie eingeſetzt, weil dadurch auch die Einfuhr von
teuren Mineralölen als Antriebsſtoff für dieſe Motoren mutwendig
wird. Für die bulgariſche Induſtrie ſei die Dampfmaſchine die gegebene
Kraftquelle, da für ihren Betrieb Kohlen notwendig ſeien, an denen
Bulgarien Ueberfluß habe.
Die zwiſchen der Transſilvaniabank in Bukareſt, der
Siebenbürgi=
ſchen Induſtrie= und Handelsbank und der Allgemeinen Sparkaſſe in
Kronſtadt gepflogenen Fuſionsverhandlungen haben, wie aus Bukareft
gemeldet wird, zu einem vollkommenen Einvernehmen geführt, ſo daß
mit einer baldigen Fuſion dieſer drei deutſchen Bankinſtitute zu rechnen
iſt. Die drei Banken verfügten bisher über ein Grundkapital von 9
Millionen Lei und außerdem 50 Mill. Lei Reſerven.
Wie aus Rom gemeldet wird, hat ein kürzlich gegründetes
Konſor=
tium für Bearbeitung und Vertrieb von Carrara=Marmor einen
Ver=
trag mit deutſchen Marmorwerken abgeſchloſſen, wonach dieſe eine
jährliche Mindeſtabnahme von 45 000 To. garantieren. Aehnliche
Ver=
träge ſind kürzlich mit ſpaniſchen und engliſchen Geſellſchaften
abge=
ſchloſſen worden.
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„K 5.50 franko.
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neuland 81,
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Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Miete B (17. Vorſtellung)
Mittwoch, den 11. April 1928
In der neuen Inſzenierung
Anfang 19.30 Uhr
Ende 22.15 Uhr
Violanta
Oper in einem Akt von Han3 Müller
Muſik von Erich Aolf ang Korngold
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm
Inſzenierung: Hans=Esdras Mutzenbecher
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende: (V6528
Paula Kapper, Roſe Landwehr, Martha
Liebel, S tta Müller Wiſchin, Grete Penie,
Rudolf, Balve, Lo Barczinſki, Hrbert
Grohm, Joſef Herrmann, Joſef Poerner;
Eu gen Vogt
Zum erſten Male wiederholt:
Gianni Schiechi
Oper in einem Akt von Giacvmo Puccint
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm
Inſzenierung: Hans=Esdras Mutzenbecher
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende
Margarele Albrecht, Anna Jacob=, Paula
Kapper, Ellen Kiesling, Lev Barczinſki,
Guſt Baumgarten, Oscar Grauert, Herbert
Grohm, Theo Herrmann, Alfred Karen,
Hans Ney, Joſef Poerner, Kur Schüppel,
E gen Vogt
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze 1— 10 Mark
Kleines Haus
Außer Miete
Mittwoch, den 11. April 1928
Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr
Erſtes Gaſtſpiel
Curt Götz mit Enſemble
Hokuspokus
Komödie in drei Akten von Curt Götz
Regie: Curt Götz
Mitwirkende:
Valerie von Martens, Tilla Uhrig: Curt
Götz. Dietrich Jenke, Max Kaufmann,
Paul Schweizer, Walter Steinbeck, Herm.
Vallentin, Carl Winter
Preiſe der Plätze: 1.50—7.50 Mk.
bevor mein großes Lager in dieſem
Ar=
tikel beſichtigt. Ebenſo Parkettbohner,
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äußerſt vorteilhaften Preiſen. /5604a
Nummer 101
Mittwoch, den 11 April 1928
Seite 15
din Sürsstin Tamersk
Roman von P. van der Hurk.
40)
(Nachdruck verboten)
In dieſem Augenblick wurden die Abendzeitungen
aus=
gerufen: — Wieder ein Regierungstechſel in Deutſchland! Dr.
Jürgens mit der Kabinettbildung betraut!
„Ach ſo!” dachte Erich.
Utta riß dem Jungen eine Zeitung aus der Hand. Sie
konnte ſie nicht gut leſen, aber verſtand den Sinn und ſah den
Namen ihres Mannes.
„Herbert” — — flüſterte ſie, aber ſie dachte in ihrer Freude
und in ihrem Stolz nicht an ihn und nicht an ſich — ſondern nur
daran, daß ſie ein Kind bekäme, deſſen Vater Miniſter ſein
tpürde. —
Vor dem Hotelportal verabſchiedete ſich Erich, ihr die Hand
küſſend:
„Leben Sie wohl, Exzellenz — — — und denken Sie bei der
Diplomatie an das Mienenſpiel —
Er ſah in ihr eine eitle, lebenshungrige Frau und ahute
nicht, daß ſie ihrer höchſten Beſtimmung entgegenging.
Als er ſich umwandte, ſah er eine ſchlanke Blondine, die ihm
ſchon bei ſeiner Ankunft aufgefallen war. Er überlegte nichi
lange, — und ſchlenderte ihr nach.
XIV.
Das einſame Haus in den Dünen.
Die Herren von der „Welt=Rekord” ſaßen im
Konferenzzim=
mer des Amſtel=Hotels. Jeder war mit ſeinen eigenen Gedanken
beſchäftigt, obwohl ſie vor einer gemeinſamen Aktion ſtanden:
Der Entgegennahme des Tizian=Bildes.
Generaldirektor Blum prüfte nochmals den Inhaft ſeiner
Aktenmappe. Es waren fünfzigtauſend Mark in zehn Bündeln
don je fünfzig Hundertmarkſcheinen und zwei Barſchecks über
25 000 Mart.
Kommiſſar Engel taſtete nach ſeinem Revolver in der
rech=
ten Hoſentaſche, der Kunſtſachverſtändige Profeſſor. Ahrend
führte ſich die kleinſten Details des von ihm vor einigen Wochen
taxierten Gemäldes wieder vor Augen, und Hanſemann ſchielte
mit einem Auge auf die Aktenmappe, in der ſeine Belohnung
verborgen war, während er vergebens verſuchte, ſein vor
Erwar=
tung klopfendes Herz durch heſtiges Rauchen einer Zigarette zu
Veruhigen
Als William Lincoln mit verbindlichem Lächeln eintrat,
er=
hoben ſich alle vier und drückten ihm, einer nach dem andern,
feierlich die Hané.
„Der Wagen ſteht bereit,” ſagte Lincoln, „darf ich die
Her=
ven bitten, mir zu folgen!“
Draußen wartete ein ſchwerer Mercedes. Kommiſſar Engel
ſetzte ſich neben den Chauffeur. Die anderen mußten
zuſammen=
rücken, um alle Platz nehmen zu können.
Sie durchquerten die ganze Stadt und folgten dann einer
graden Straße, die ſie dem Häuſermeer entführte.
Links, einem ſchmalen Kanal entlang, zogen Schiffer Schritt
der Schritt ihre ſchwer beladenen Kähne, während rechts, auſ
einem erhöhten Damm, die elektriſche Schnellbahn lautlos
vorbeiraſte.
„Wo fahren wir hin?” fragte Blum.
„Richtung Haarlem” antwortete Lincoln.
Nach zwanzig Minuten erreichten ſie die Tore dieſer alten
Stadt. Die Fahrt ging weiter. Hinter den Dünen, die nach
und nach auftauchten, neigte ſich die Sonne zum fernen Horizont,
und eine friſche, ſalzige Briſe ließ die Nähe des Meeres ahnen.
„Wenn wir noch zehn Minuten ſo weiter fahren, erleben wir
den Sonnenuntergang!” rief Profeſſor Ahrend.
Die anderen Herren lächelten.
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Unerwartet verließ der Wagen die große Straße und bog in
einen Seitenweg ein, der ſich zwiſchen den Dünen verlor.
„Wohin fahren Sie?” fragte Kommiſſar Engel den
Chauffeur.
„Zum Haus in den Dünen” war die gleichgültige Antwort.
Der Weg war holperig und mit feinem, weiß=trockenem
Sand bedeckt, der auſwirbelte, und in die Augen fuhr.
Ent=
gegenkommende Radfahrer warfen lange Schatten voraus. Es
wurde kühl.
Die letzten Strablen der verſinkenden Sonne fielen auf ein
Giebeldach, deſſen leuchtendes Rot einen maleriſchen Kontraſt
bildete zu dem blaugrauen Schimmer der von Diſteln und
dur=
rem Gras überwucherten Dünen.
Der Wagen hielt vor einer hübſchen Villa im Stile
hollän=
diſcher Bauernhäuſer. Sie hatte nur ein Stockwerk, und das
Dach reichte hinab bis zu den niedrig=breiten Fenſtern des
Erd=
geſchoſſes, deſſen grünweiß geftrichene Fenſterläden geöffnet
wparen.
Als die Herren die angelehnte Gartentür öffneten, ſchlugen
miehrere Hunde an, deren Knurren und Bellen heftiger wurde,
je mehr ſich die Fremden dem Hauseingang näherten. Man
hörte deutlich das Reißen an den Ketten und das Scharren der
Pfoten.
„Ich möchte mir das Haus zunächſt von hinten anſehen”,
ſagte Engel, und ging, ſeinen Späzierſtock abwehrbereit vor den
Beinen haltend, ringsherum. Aber er ſah keine Meute
zähne=
fletſchender, blutdürſtiger Doggen, ſondern drei ſchmutzigweiße
Schiffermöpſe, die, ſobald er den Stock hob, die Schwänze
zwiſchen die Beine klemmten und ſich in ihre Hütten verkrochen.
Auf der Küchentreppe ſaß ein Fiſchermädchen und ſchälte
Kar=
toffeln. Beim Läuten der Hausklingel ſchlüpfte ſie ſchnell aus
ihren Holzpantinen und eilte ins Haus. Die Läden der hinteren
Fenſter waren verſchloſſen. Zwiſchen zwei Pfählen hing
Kin=
derwäſche zum Trocknen, und vor der Küchentür ſaß ein Kätzchen
und leckte die weißen Pfötchen. Als er den Vordereingang
wieder erreichte, öfſnete das Mädchen die Tür. Das Auto hatte
inzwiſchen gewendet.
Lincoln ſchien in dieſem Hauſe bekannt zu ſein. Er führte
die Herren in einen Raum, der ausſah, wie das Arbeitszimmer
eines Gelehrten Unzählige Bücher und Folianten ſtanden auf
hohen Regalen an den Wänden. Der Schreibtiſch war bedeckt
mit Zeitſchriften und Manuſkriptblättern.
In einer Ecke ſtand ein niedriger runder Tiſch, umgeben
von einem Lederſofa und mehreren Seſſeln.
Lincoln bat die Herren, dort Platz zu nehmen und ging
hinaus. Die Dämmerung kroch langfam herein. Engel wollte
gerade das Licht anmachen, als Lincoln in Begleitung eines
blaſſen, hohlwangigen jungen Mannes wieder eintrat. Der
Fremde drehte die große Lampe, an, die von der Decke herab
über dem Tiſchen hing, und bat ſeine Beſucher, die aufgeſtanden
waren, mit einer ſtummen Geſte, Platz zu nehmen. Dann
öff=
nete er die Tür eines Wandſchrankes und holte eine große,
flache Kiſte hervor.
Lincoln brach das Schweigen:
„Dieſer Herr — ſeinen Namen möchte er nicht genannt
haben — verſteht kein Wort Deutſch. Da ich einige Jahre in
Moskau war, kann ich mich mit ihm verſtändigen. Er hat mich
gebeten, für ihn das Wort zu führen.”
Er exgriff die Kiſte, legte ſie auf den Tiſch und ſchraubte den
Deckel, der von vier Schrauben gehalten wurde, los.
Mit der gleichen haftigen Vewegung erhoben ſich die vier
und bildeten einen Kreis um die geöffnete Kiſte, in die jetzt von
oben das volle Licht der Lampe fiel.
(Fortſetzung folgt.)
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Ergänzung der
Stadtverordne=
ten=Verſammlung.
Die Stadtwahlkommiſſion hat
feſtge=
ſtellt, daß an Stelle der ausgeſchiedenen
Frau Balſer
Fräulein Auguſte Glenz, Lehrerin,
in die Stadtverordneten=Verſammlung
einzutreten hat. Das Protokoll liegt am
12., 13. und 14. ds. Mts. im Stadthaus,
Zimmer 33, während der Dienſtſtunden
zur Einſicht der Beteiligten und
Stimm=
berechtigten offen. Einwendungen gegen
die Wahl und die Gewählte ſind während
dieſer Zeit ſchriftlich oder zu Protvkoll
bei dem Unterzeichneten bei Meidung des
Ausſchluſſes vorzubringen. (st6560
Darmſtadt, den 10. April 1928.
Der Stadtwahlkommiſſar.
Mueller, Bürgermeiſter.
Am Donnerstag, den 12. April
1928, nechmittags 3 Uhr, verſteigere
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Darmſtadt, den 11. April 1928.
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Gerichtsvollzieher.
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karren mit Deichſel. 1 weißes Kettchen.
Eine Anzahl verſchiedene Schlü ſel. Eine
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gelber Rohrſtock mit ſilbernem Knauf. —
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Die Lieferung von 4000 t Rheinſand
ſoll vergeben werden.
Die Lieferungsbedingungen liegen bei
dem Tiefbauamt, Zimmer Nr. 6,
wäh=
rend der Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
Auch werden dort die Angebotsſcheine
abgegeben.
Angebote ſind, bis Mittwoch, den
18. April Ifd. Js., vormittags
10 Uhr, bei unterzeichneter Stelle
ein=
zureichen.
Darmſtadt, den 5. April 1928.
Tiefbauamt. (st6523
Beitrag zur Handwerkskammer
für 1041.
Das 4. Ziel iſt bei Meidung der
Bei=
treibung bis zum 21. April 1928 an die
interzeichnete Kaſſe zu zahlen.
Darmſtadt, den 4. April 1928. (st6525
Die Stadtkaſſe.
Einträge in das Handelsregiſter,
Abteilung A: Am 28. März 1928
hin=
ſichtlich der Firma: R. Halle & Co.,
Darmſtadt: Der perſönlich haftende
Geſellſchafter Juſtin Halle iſt
voll=
jährig, ſo daß die geſetzliche
Vertre=
tung durch ſeinen Vater Max Halle
aufgehört hat. Max Halle, Kaufmann
in Darmſtadt, iſt zum Prokuriſten
be=
ſtellt. Am 2. April 1923 hinſichtlich
der Firma: Theodor Schwab,
Darm=
ſtadt: Die Prokura des Wilhelm
Bur=
meiſter iſt erloſchen. Am 4. April 1928
hinſichtlich der Firma: Ackermann
& Co., Zweig=Bureau Darmſtadt,
Hauptniederlaſſung Stuttgart,
Zweig=
niederlaſſung Darmſtadt: Die
Zweig=
niederlaſſung in Darmſtadt iſt
aufge=
hoben. Die Prokura des Rudolf Mohr
iſt erloſchen. Neueinträge: 1. Am 23.
März 1928 die Firma: Ferd. Wolff
Söhne vorm. Feiſt Rapp. Offene
Han=
delsgeſellſchaft. Sitz: Darmſtadt.
Ge=
ſellſchafter: Hugo Wolf und Albert
Wolf, Kaufleute in Darmſtadt. Der
1ebergang der in dem Betriebe des
Geſchäfts begründeten Forderungen
und Verbindlichkeiten, iſt bei dem
Er=
werbe des Geſchäfts durch Hugo und
Albert Wolf ausgeſchloſſen. Die
Geſellſchaft hat am 1. Mai 1921
be=
gonnen. — Der Sitz der Geſellſchaft
iſt von Groß=Umſtadt nach Darmſtadt
verlegt. 2. Am 4. April 1928 die
Firma: Carl Lennartz
Heilmittelver=
trieb, Darmſtadt. Inhaber: Carl
Len=
nartz, Kaufmann in Darmſtadt. — Als
nicht eingetragen wird veröffentlicht:
Die Geſchäftsräume befinden ſich
Ballonplatz 5. — Abteilung. B: Am
30. März 1928 hinſichtlich der Firmen:
1. Pfeildreiecksſeifenfabrik Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
Georg Grebe, Kaufmann in Offenbach
am Main, iſt zum Geſamtprokuriſten
beſtellt derart, daß er nur in
Gemein=
ſchaft mit dem Prokuriſten Dr. Eduard
Schamberg zur Vertretung der
Geſell=
ſchaft befugt iſt. 2. Helios
Waren=
kredithaus, Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung, Hauptniederlaſſung
Frank=
furt am Main, Zweigniederlaſſung
Darmſtadt: Fritz Haaſe, Kaufmann in
Frankfurt am Main, iſt als
Geſchäfts=
führer abberufen. 3. Darmſtädter
Werkſtätten, Aktiengeſellſchaft für
Möbelfabrikation, Darmſtadt: Durch
Generalverſammlungsbeſchluß vom 29.
Februar 1928 iſt die Geſellſchaft
auſ=
gelöſt. Das ſeitherige
Vorſtandsmit=
glied Julius Müller, Kaufmann in
Darmſtadt, und der Paul Pohl,
Kauſ=
mann in Darmſtadt, ſind zu
Liquida=
toren beſtellt. Am 4. April 1928
hin=
ſichtlich der Firmen: 1.
Dampfkeſſel=
fabrik vorm. Arthur Rodberg A. G.,
Darmſtadt: Die Prokura des Peter
Jenſen iſt erloſchen. Kaufmann
Hein=
rich Tiemann in Darmſtadt iſt als
Vorſtandsmitglied abberufen und an
ſeiner Stelle iſt der Kaufmann Peter
Jenſen in Darmſtadt zum
ſtellvertre=
tenden Vorſtandsmitglied beſiellt.
2. Heſſiſche Apparatebau= &
Motoren=
geſellſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt: Die Vertretungsbefugnis
des Liquidators iſt beendet und die
Firma erloſchen. 3. Hermann Müller
& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung, Darmſtadt: Die
Vertretungs=
befugnis des Liquidators iſt beendet
und die Firma erloſchen.
Darmſtadt, den 7. April 1928.
(5494
Amtsgericht I.
rung
bis
d
N
ike
rungs
Polan