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Nummer 96
Donnerstag, den 5. April 1928.
191. Jahrgang
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aufträge und Teiſiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fälli ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Naiionalbank.
Vorbereitungen zu den Maiwahlen
Der Kampf um die Kandidatenliſten
Richtungsſireit bei den Sozialdemokraten. —
Umſchichtungen bei Demokraten und Zentrum.
Als erſte der größeren Parteien iſt die Deutſche Volkspartei
mit der Reichsliſte und der Landesliſte fertig geworden. Die
Liſte wird vorläufig noch geheimgehalten, weil die Kandidaten
erſt ihre Zuſtimmung geben müſſen. Große Ueberraſchungen
bringt ſie nicht. Neu erſcheint auf der Liſte der Vorſitzende des
Geſchäftsführenden Ausſchuſſes, Kempke, der in ſeinem
bisheri=
gen Wahlkreis Düſſeldorf nicht aufgeſtellt iſt. Auf ſeine weitere
Aufſtellung verzichtet hat der bisherige Vizepräſident des
Reichs=
tages, Prof. Dr. Rießer. Auch Dr. Sorge wird vermutlich nicht
wiederkommen; er ſoll durch einen anderen Vertreter der
Ju=
duſtrie erſetzt werden.
Die anderen Parteien werden erſt nach Oſtern mit ihren
Liſten hervortreten. Der Kampf zwiſchen der
Partei=
maſchinerie und den einzelnen
Intereſſen=
gruppen geht mit großer Energie um jeden einzelnen Platz.
Bei den Sozialdemokraten, kommt hierzu noch ein
Richtungsſtreit. Der linke Flügel hat innerhalb der
Or=
ganiſation ganz offenſichtlich an Stärke zugenommen und drängt
die Führer in die Oppoſition. Der linke Flügel möchte nun auch
auf der Reichsliſte ſeine Mandate durchdrücken, um dadurch
eine weitere Radikaliſierung der Fraktion
herbeizu=
führen.
Einen merkwürdigen Weg hat die
Kandidatenaufſtel=
lung bei den Demokraten in Berlin genommen. Es
war ziemlich offenkundig davon geſprochen, daß der Berliner
Oberbürgermeiſter Dr. Böß Spitzenkandidat werden ſollte. Der
Parteiführer Koch=Weſer hat aber auf den erſten Platz der
Ber=
liner Liſte nicht verzichten wollen, und für den zweiten Platz
hat Herr Dr. Böß gedankt. An ſeine Stelle iſt der Malermeiſter
Koenke aufgeſtellt worden, der ſchon im Oktober 1924 für zwei
Monate dem Reichstag angehörte. Es hat aber einen harten
Kampf gegeben, denn gegen ihn war Prof. Bonn von dem
in=
tellektuellen Flügel der Demokraten vorgeſchlagen worden, der
jedoch nur 71 Stimmen auf ſich vereinigen konnte, gegen 206
Stimmen für Koenke. Die bisher in Berlin an zweiter Stelle
gewählte Frau Dr. Lüders wurde im Wahlkreiſe Potsdam II
untergebracht. Dafür wurde in Berlin an dritter Stelle
Frau Elſe v. Hülſen=Reycke, die Tochter des früheren
Oberbür=
germeiſters Rehcke, aufgeſtellt.
Auch im Zentrum geht der Kampf um die
Kondidaten=
liſte im Zeichen eines Richtungskampfes um die
Verſtärkung des rechten oder linken Flügels. In Weſtfalen hat
dabei der induſtrielle Flügel offen eine Schlappe erlitten. Herr
ten Hompel iſt überhaupt nicht mehr aufgeſtellt worden und Herr
Florian Klöckner, der bisher in Düſſeldorf einen ſicheren Platz
hatte, iſt dort abgebaut und in Weſtfalen an 7. Stelle
unterge=
kommen, wo ſeine Wahl ſehr zweifelhaft iſt. Der preußiſche
Landtagsabg. v. Papen, der für den linken Zentrumsflügel wegen
ſeiner angeblich reaktionären Politik das rote Tuch war, iſt auf
der Landtagsliſte Weſtfalen=Nord an die 10. Stelle gerückt, wo
ſeine Wiederwahl zum mindeſten ſehr ſtark gefährdet iſt.
Die demokratiſche Reichsliſie.
Berlin, 5. April.
Die vom Parteivorſtand der Deutſchen Demokratiſchen
Par=
tei geſtern aufgeſtellte Reichsliſte, die im ganzen 20 Namen
um=
faßt und an erſter Stelle auf einſtimmigen Beſchluß den Namen
Frau Dr. Gertrud Bäumer trägt, wird jetzt veröffentlicht. Es
folgen an 2. bis 5. Stelle: Anton Erkelenz, Dr. Hermann Fiſcher,
Dr. Ludwig Haas, der Angeſtelltenführer Guſtav Schneider und
Staatspräſident a. D. Prof. Dr. Willi Hellpach. Die gleichſalls
auſgeſtellte preußiſche Landesliſte enthält an erſter Stelle, den
Namen des preußiſchen Handelsminiſters Dr. Schreiber und an
dritter Stelle den des preußiſchen Finanzminiſters Dr. Hoepler=
Aſchoff.
Wahlvorbereitungen in Preußen.”
* Berlin, 4. April. (Priv.=Tel.)
Wie wir hören, ſollen in Preußen die Wahlliſten vom 24. April
bis zum 6. Mai ausgelegt werden. In den Gemeinden, in denen
gleichzeitig mit den Reichstags= und Landtagswahlen auch die
Gemeindewahlen erfolgen, hat die Auslegung vom 15. bis 28.
Abril zu erfolgen. Der amtliche Stimmzettel wird in der Form
gehandhabt, daß unter 1. bis 16. die im Parlament vorhandenen
Parteien aufgeführt weiden; darunter folgen dann die anderen
Wahlvorſchläge. Für die Reichstagswahlen wird ein weißer
Zettel, für die Landtagswahlen ein roſa Zettel benutzt, die in
einen gemeinſchaftlichen Umſchlag geſteckt werden.
Wahlpropaganda auf Staatskoſien.
* Berlin, 4. April. (Priv.=Tel.)
Eine merkwürdige Geſchichte wird aus Preußen gemeldet:
Dort hat die Regierung die Provinzialbehörden angewieſen, bei
den Zeitungen anzufragen, inwieweit und unter welchen
Bedin=
gungen ſie bereit wären, in einer bezahlten Beilage die Nede
ab=
zudrucken, die vor vierzehn Tagen der preußiſche
Wohlfahrts=
miniſter vor dem Landtag gehalten hat. Sie war als
Rechtferti=
gungsbericht über die letzten vier Jahre
Negierungs=
tätigkeit in Preußen gedacht und aufgezogen, aber
tat=
ſächlich die Einleitung des Wahlkampfes, weil ſie die
Ergebniſſe ſehr einſeitig im Sinne der Weimarer
Koalitions=
parteien färbte. Der Gedanke, die Rede im vollen Wortlaut im
nichtredaltionellen Teil der Zeitungen gegen Erſtattung der
Un=
koſten aus der Staatskaſſe zu veröffentlichen, iſt mehr als originell.
Wir haben in den erſten Tagen der Republik das franzöſiſche
Vorbild nachgeahmt und durch Reichstagsbeſchluß bemerkens=
werte Reden von Miniſtern durch Maueranſchläge verbreiten
laſſen. Davon ſind wir jedoch bald wieder abgekommen, offenbar
hat ſich das als nicht zweckmäßig erwieſen. Die preußiſche
Regie=
rung verſucht jetzt auf andere Weiſe an die Wähler
heranzu=
kommen und findet dabei begreiflicherweiſe die Unterſtützung der
Parteien der Weimarer Koalition. Daß dieſes Verfahren, eine
einſtündige Miniſterrede im Wortlaut in den Zeitungen zu
ver=
öffentlichen, ſehr koſtſpielig iſt, braucht nicht weiter erläutert zu
werden. Es darf aber doch einmal die Frage geſtellt werden, aus
welchem Fonds die Mittel aus dem Etat zur Verfügung geſtellt
werden. Wir möchten auch einmal die Aufregung erleben, die es
geben würde, wenn die Reichsregierung einen ähnlichen Verſuch
gemacht hätte. Dann wären vermutlich den Parteien, die jetzt in
Preußen ſo großzügig mit den Mitteln der Steuerzahler umgehen,
keine Worte der Kritik zu ſcharf geweſen.
Der Reichswahlleiter.
Geheimrat Prof. Dr. Wagemann,
der Präſident des Statiſtiſchen Reichsamtes, wurde zum
Reichs=
wahlleiter ernannt. Er hat die Meldungen der Kreiswahlleiter
zu ſammeln und die Wahlergebniſſe zu publizieren.
zho
iegen Aofprogramms.
Eine Geſellſchaft zur Förderung des Abſatzes
von Schlachtvieh.
Berlin, 4. April.
Im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft
fanden am Mittwoch Beſprechungen mit den beteiligten
Organi=
ſationen der Landwirtſchaft, des Handels, der Fleiſcher und der
Verbraucher über eine auf Grund des Notprogrammes für die
Organiſation und Förderung des Abſatzes von Schlachtvieh und
Fleiſch zu gründende Geſellſchaft ſtatt. In bezug auf den
ſach=
lichen Inhalt der vom Reichsminiſterium für Ernährung und
Landwirtſchaft vorgeſchlagenen Richtlinien herrſchte bei allen
Beteiligten vollkommene Uebereinſtimmung. Hingegen konnte
über die anteilmäßige Zuſammenſetzung des Verwaltungsrates
der zu gründenden Geſellſchaft eine Einigung bisher nicht erzielt
werden.
Ein ſalomoniſches Urteil.
* Berlin, 4. April. (Priv.=Tel.)
In Berlin hat in den letzten Wochen nach Dortmunder
Vor=
bild ein Schulſtreik getoht. Die evangeliſchen Eltern hatten ihre
Kinder nicht mehr in die Schule geſchickt, weil plötzlich die Schule
in der Sonnenburger Straße in eine verkappte weltliche Schule
umgewandelt werden ſollte. Sie haben ſich beſchwerdeführend
an Kultusminiſter Becker gewandt, der ihnen jetzt in ſalomoniſcher
Form geantwortet hat, er müſſe zugeben, daß ein
Antragsver=
fahren auf Errichtung weltlicher Schulen ausgeſchloſſen iſt,
ſo=
lange es ein Reichsſchulgeſetz nicht gibt, daß infolgedeſſen Preußen
auch keine weltlichen Schulen kennt. Dagegen hat Herr Becker
eine Notlöſung gefunden: durch Zuſammenfaſſen derjenigen
Kin=
der, die auf Grund einer Willenserklärung ihrer Eltern am
Neligionsunterricht nicht teilnehmen. In den öſtlichen Bezirken
Berlins handelt es ſich um Gruppen von 946, 465 und 556 Schüler,
die nun umgeſchult und in den Sammelſchulen vereinigt werden.
Das iſt auch in dem Falle der Schule in der Sonnenburger
Straße geſchehen, der zu einem Elternſtreik geführt hat. Herr
Dr. Becker gibt aber den Eltern inſoweit recht, als künftig
Um=
ſchulungsanträge in Berlin und anderswo nur dann
Berückſich=
tigung erwarten können, wenn ein Antrag auf Zuſammenfaſſung
der vom Religionsunterricht abgemeldeten Kinder bis zu einem
vom Oſtertermin ausreichend entfernten Zeitpunkt
ordnungs=
mäßig und in einer jeden Einwand ausſchließenden Form geſtellt
wird. In der Sache lehnt alſo der Miniſter den Einſpruch ab, in
der Form kommt er ihm entgegen. Es ſragt ſich nur, ob eine
ſolche Löfung dem Reichsverband evangeliſcher Eltern= und
Volks=
bünde genügt.
Erſparniſſe in der Soziaſpolitik.
Von
Generalvertreter Wilhelm Fecht, Berlin.
In der letzten Zeit konnte man auf ſozialpolitiſchem Gebiet
wieder zwei weſentlich voneinander verſchiedene kritiſche Stimmen
zu hören bekommen. Auf einer Seite wird von
ſozialdemokra=
tiſcher Seite, zweifellos beeinflußt durch die kommende
Reichs=
tagswahl, von ungenügender ſozialer Politik geſprochen. Wer
dieſe Behauptungen etwas näher überprüft und einen Ueberblick
über die ſoziale Leiſtung, insbeſondere aber über die
Neugeſtal=
tung der ſozialen Geſetzgebung in den letzten Jahren hat,
wider=
legt dieſe Kritik ſehr ſchnell und leicht. Auf der anderen Seite
aber wird vielfach ebenſo unrichtig an der ſozialen Belaſtung
Deutſchlands Kritik geübt, die deshalb ernſter wirkt, weil
zweifel=
los die deutſche Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit, Arbeitnehmer
und Arbeitgeber, hohe ſoziale Koſten auf ſich nehmen müſſen.
Das Bedauerliche an dieſer Kritik iſt aber, daß ſie rein
gefühls=
mäßig iſt. Die mancherlei Vorſchläge, die in dieſem
Zuſammen=
hang vorgebracht werden, ſind bei näherer Ueberprüfung
unhalt=
bar. Teilweiſe entſteht auch dieſe Beurteilung aus einer gewiſſen
Abneigung gegen Sozialpolitik überhaupt. Teilweiſe findet man
Uebertreibungen auch in der Preſſe, die mit den geſetzlichen
Be=
ſtimmungen gar nicht vereinbar ſind. Schließlich muß man aber
auch aus der Kritik heraus feſtſtellen, daß beiſpielsweiſe in dem
Organ der ſozialen Selbſtverwaltung von Arbeitgeberſeite nicht
immer die Möglichkeiten ausgenutzt werden, die in den
geſetz=
lichen Beſtimmungen vorhanden ſind.
Man muß ſich darüber klar ſein, daß ein großer Teil der
heutigen erhöhten ſozialen Laſten eine Kriegsfolge darſtellt.
Da=
zu gehören ebenſo die 1638 Millionen Ausgaben für
Kriegsbeſchä=
digte wie die erhöhten Koſten der Invalidenverſicherung, zum
großen Teil aber auch die erhöhten Koſten der
Krankenverſiche=
rung. Die Folgen der Geldentwertung, der Verluft des in
Frie=
denszeit bei den Verſicherungen angeſammelten Vermögens, die
Arbeitsloſigkeit, die Zunahme der Berufstätigen um 3 bis 4
Mil=
lionen ſind Erſcheinungen, die einfach nicht aus der Welt zu
ſchaffen ſind. Die Angeſtelltenverſicherung hat ſo eine Milliarde
angeſammeltes Vermögen verloren, die Invalidenverſicherung
zwei Milliarden. Die verſicherungstechniſche Bilanz für die
Ange=
ſtelltenverſicherung weiſt einen Verluſt von 3,6 Milliarden auf,
der entſtanden iſt durch das Fehlen der Beiträge in der Kriegs=
und Nächkriegszeit. Die verſicherungstechniſche Bilanz für die
Invalidenverſicherung iſt noch nicht gezogen, wird aber noch einen
weſentlich höheren Verluſt aufweiſen.
Alle dieſe Dinge mußten vorweg geſagt werden, weil wir
vermeiden ſollen, daß eine nur verneinende Kritik in den
Vorder=
grund geſchoben wird, denn damit wird nicht geholfen.
Berech=
tigte Kritik iſt nur dort angebracht, wo auch der Weg zur Abhilfe
gezeigt werden kann. Denn für den Sozialpolitiker muß es eine
Selbſtverſtändlichkeit ſein, daß Erſparniſſe, die ohne Schädigung
des ſozialpolitiſchen Zwecks gemacht werden können, durchgeführt
werden müſſen. Jede Entlaſtung der deutſchen Wirtſchaft iſt zu
begrüßen, und ſo wird man denn fragen, wo und ob ſolche
Er=
ſparniſſe möglich ſind. Man hat vielfach den Gedanken erwogen,
ob nicht die Verwaltungskoſten der ſozialen Verſicherung
herab=
geſetzt werden könnten. Stellt man aber die Verwaltungskoſten
aus dem Jahre 1926 in ein Verhältnis zu den
Beitragseinnah=
men des folgenden Jahres, ſo ergibt ſich folgendes: In der
Krankenverſicherung 7 Prozent, in der Invalidenverſicherung 5,7
Prozent, in der Angeſtelltenverſicherung 3,5 Prozent, in der
Knappſchaftsverſicherung (Arbeiterkaſſe) 4,4 Prozent (
Angeſtellten=
kaſſe 4,6 Prozent), in der Unfallverſicherung 10,0 Prozent der
Beitragseinnahmen bzw. Umlagebeträge. Die höchſten
Verwal=
tungskoſten entſtehen alſo in der Unfallverſicherung. Aber hier
zeigt ſich ſchon, daß man ſich vor unrichtigen Schlüſſen hüten muß.
Denn gerade bei der Unfallverſicherung liegen die Dinge ſo, daß
ein hoher Prozentſatz der Verwaltungskoſten ſich günſtig
aus=
wirkt, wenn die Verwaltungskoſten, wie es tatſächlich geſchieht,
für Schutzmaßnahmen verauslagt werden, denn der Erfolg von
Schutzmaßnahmen iſt entſcheidend für die Koſten der Verſicherung.
Auch bei der Angeſtelltenverſicherung und der
Invalidenverſiche=
rung erſcheint es im Augenblick nicht möglich, weſentliche
Erſpar=
nisvorſchläge zu machen, weil die techniſchen Vorbedingungen
eher nach der anderen Seite hinweiſen. Dagegen können bei den
Krankenkaſſen Erſparniſſe, und zwar erhebliche Erſparniſſe,
durch=
geführt werden. Die ſtärkſte Erhöhung der ſozialen Leiſtung
gegenüber der Friedenszeit iſt bei den Krankenkaſſen eingetreten.
Zum Teil iſt auch von den Ortskrankenkaſſen eine Politik
getrie=
ben worden, die mit Recht auf eine ſcharfe Kritik geſtoßen iſt.
Ein Teil der Erhöhungen der Krankenkaſſen iſt zurückzuführen
auf die Zunahme der verſicherten Perſonen um etwa drei
Mil=
lionen gegenüber 1914, Verdoppelung der Pflegeſätze, Steigerung
der Sachleiſtungen über den Index hinaus, höhere
Unterſtützungs=
ſätze infolge der Geldentwertung. Daneben muß aber feſtgeſtellt
werden, daß bei den Krankenkaſſen eine große Anzahl von
Aus=
gaben gemacht werden, die mit dem ſozialen Zweck der
Verſiche=
rung nichts zu tun haben und bei der Durchführung einer
Neu=
organiſation vielfach vermieden werden könnten. So hat ſich
herausgeſtellt, daß vor allem die großen Ortskrankenkaſſen in den
M0d Mtalidern auf durid Nichenanl. Dieſe Steigerungen.
ſind zum Teil darauf zurückzuführen, daß die Verwaltungskoſten
dieſer großen Kaſſen höher ſein müſſen. Schon allein die
Kontroll=
maßnahmen verlangen größere Ausgaben. Wenn man deshalb
Fraitlchen euif eie deiſe entauit. Die Kafen deit
miteinander in Wettbewerb, die Verſicherten müſſen das Recht
erhalten, unter den verſchiedenen Ortskrankenkaſſen des
betreffen=
den Ortes entweder für ihre Perſon oder betriebsweiſe eine
Wahl zu treffen, dann würde die Kaſſe genommen, die bei hohen
Leiſtungen die niedrigſten Beiträge fordert. Wir haben bereits
geſehen, daß durch dieſen Wettbewerb bei den kaufmänniſchen
Geite 2
Donnerstag, den 5. April 1928
Nummer 96
Erſatzkaſſen neben einer Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit auch
eine Herabſetzung der Koſten möglich war. Nach den bisherigen
geſetzlichen Beſtimmungen kann die Wartezeit der erſten drei Tage
bis zur erſten Auszahlung des Krankengeldes abgekürzt reſp.
auf=
gehoben werden. Auch hier müßte eine Wandlung eintreten, die
Kann=Beſtimmung könnte beſeitigt und die Ortskrankenkaſſen
könnten gezwungen werden, das erſte Krankengeld erſt nach einer
Wartezeit von drei Tagen auszuzahlen. Notwendig iſt auch, daß
beſtimmt wird, Krankengeld nur für jeden Arbeitstag zu bezahlen.
Ein großer Teil der aufgebrachten Mittel der Krankenkaſſen wird
für leichtere Fälle des Unwohlſeins und ähnliche Krankheitsfälle
verwendet. Umgekehrt können die Kaſſen die großen Heilmittel
unter Umſtänden auf die Mitglieder abwälzen. Die Kaſſe muß
ein Heilmittel, das 50 Pf. koſtet, bezahlen, wenn der Arzt ſein
Rezept dafür ausſtellt; dagegen kann ſie Heilmittel im Werte
von 50 M. unter Umſtänden ablehnen. Gerade das Umgekehrte
ſollte die Regel werden. Gelingt es, die kleinen Fälle mehr als
bisher der Selbſtverantwortung des Einzelnen zu überlaſſen,
dann fällt die Verordnung überflüſſiger Heilmittel und manche
Inanſpruchnahme der Aerzte weg. Die Kaſſen können höhere
Honorare bezahlen, daneben aber würde ungefähr die Hälfte der
Verwaltungsarbeit erſpart werden.
Schließlich wäre zu fordern, daß Krankenkaſſen durch die
Satzung die Wartezeit über drei Tage hinaus für ſolche
Mitglie=
der ausdehnen können, die während der Krankheit Anſpruch auf
Förtſetzung von Lohn und Gehalt haben. Wenn man den
Stand=
punkt vertritt, daß der Handarbeiter nach den erſten drei Tagen
ſeiner Krankheit Krankengeld bezieht, weil der Anſpruch auf
Lohn mit dem Tage der Krankheit oder der Stunde des Unfalls
aufhört, ſo wird man andererſeits für diejenigen Arbeitergruppen,
die vertraglich oder geſetzlich den Anſpruch auf Gehaltsforderung
beſitzen, zu einer anderen Einſtellung kommen müſſen. Uebrigens
begründet ſich dieſer Vorſchlag auf Vorſchläge der kaufmänniſchen
Erſatzkaſſen der großen Angeſtelltenverbände, iſt alſo gewiß
ſozial=
politiſch tragbar und geeignet, weſentliche Erſparniſſe zu
ermög=
lichen. Die Vorſchläge, die hier gemacht worden ſind, ſind
übri=
gens in einer Entſchließung enthalten, die zum Haushalt des
Reichsarbeitsminiſteriums von der Deutſchen Volkspartei
einge=
bracht worden ſind. Mit dieſer Entſchließung iſt ein Weg
be=
ſchritten, der allein Ausſicht bietet, praktiſch durchführbare
ſozial=
politiſche Erſparniſſe zu ſchaffen. Darauf aber kommt es an. Nur
dann, wenn ſolche ins Einzelne gehende Verbeſſerungsvorſchläge
ausgearbeitet werden, beſteht Ausſicht, die berechtigten Klagen
über zu hohe ſoziale Belaſtung abzuſchütteln. Nicht allgemeine,
oft nur gefühlsmäßige Kritik, ſondern nüchterne Kleinarbeit führt
auch hier zum Ziel.
Der erſte Reparationsbau.
* Berlin, 4. April. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen über Bauten auf Reparationskonto, die
fetzt zum Abſchluß gekommen ſind, ſchweben ſchon ſeit dem Jahre
1926. Die Franzoſen haben ſich aber bisher gegen die
Verwen=
dung deutſcher Arbeiter in Frankreich geſträubt, weil die
Verrech=
nung des Lohnanteils techniſche Schwierigkeiten bereite und auch,
weil ſie davon eine Mißſtimmung im eigenen Land befürchteten.
Das Projekt ſelbſt ſieht eine Talſperre in der Nähe von Nizza
zur Betreibung eines Waſſerkraftwerkes vor.
Wie von maßgebender Stelle mitgeteilt wird, handelt es ſich
bei dem Verdon=Projekt, das teilweiſe auf Reparationskonto zur
Ausführung gelangen ſoll, darum, daß ein kleinerer Gebirgsfluß
in den ſüdfranzöſiſchen Alpen reguliert werden ſoll. 1. a. ſoll
auch ein größeres Stauwerk ſowie ein Elektrizitätswerk errichtet
werden. Die Ausführung dieſes Planes ſcheiterte ſeinerzeit an
der Finanzfrage. Es ſind zurzeit mehrere derartige Pläne in
Bearbeitung, deren Ausführung indeſſen vielleicht eben aus dieſen
Gründen heraus noch jahrelang dauern dürfte. Der Wert des
ganzen Bauplanes beläuft ſich auf etwa 70 Millionen Mark, von
denen etwa 11 Millionen Mark zu unſeren Laſten gehen werden.
An den Arbeiten werden etwa 500 bis 600 deutſche Arbeiter
be=
teiligt ſein. Nur kleinere und mittlere deutſche Firmen ſind
da=
mit betraut.
Die InteralliierteRheinlandkommiſſion und die
Erweiterung des Stadtkreiſes Frankfurt a. M.
Berlin, 4. April.
Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß die Inveralliierte
Rheinlandkommiſſion das preußiſche Geſetz vom 29. März 1928,
betreffend die Ereiterung des Stadtkreiſes Frankfurt a. M.,
durch eine neue Verordnung vorläufig ſuspendiert hat.
Die Beſatzung iſt an der Angelegenheit inſoweit beteiligt,
als durch das Geſetz die zum beſetzten Gebiet gehörige Stadt
Höchſt in den Stadtkreis Frankfurt a. M. eingemeindet wird,
deſſen Verwaltung im unbeſetzten Frankfurt ihren Sitz hat. Die
preußiſche Regierung iſt bereit, auf die legitimen
Beſatzungs=
bedürfniſſe Rückſicht zu nehmen, insbeſondere durch eine
Anord=
nung gemäß § 40 des Eingemeindungsgeſetzes, des Inhalts,
Vm
Vom Tage.
Der Reichsminiſter des Innern hat beſtimmt, daß die
Stimm=
liſten und Stimmkarten für die Reichstagswahl
vom 29. April 1928 bis einſchließlich 6. Man 1928
aus=
zulegen ſind.
Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes bleibt trotz ſeiner Wahl zum
Präſidenten der Vereinigung deutſcher Bauernvereine Leiter der
Handelsvertragsverhandlungen mit Polen.
Der Zentralverband des deutſchen Bank= und Bankiergewerbes hat
beſchloſſen, den ſiebten allgemeinen deutſchen
Bankier=
tag in Köln abzuhalten.
In der geſtrigen Sitzung des Oldenburgiſchen Landtags
wurde deſſen Auflöſung zum 19. Mai, 12 Uhr mittags, beſchloſſen. Das
Staatsmimiſterium wird die Nauwahlen zum Landtag
zuſam=
men mit den Reichstagswahlen am 20. Mai vornehmen jaſſen.
Graf Luckner beabſichtigt, nach ſeiner Heimkehr von der
lan=
gen Vortragsreiſe nach; Amerika zurückzukehren. Er iſt
amerika=
niſcher Staatsbürger geworden.
Aus Anlaß der Erhebung der deutſchen Geſandtſchaft in Santiago
de Chile zum Nange einer Botſchaft hat die chileniſche Regierung
ihrerſeits Lonis Porto Seguro zum Borſchafter, in Berlin
ernannt.
Außenminiſter Zaleſki iſt aus Königsberg wieder in
War=
ſchau eingetroffen. Am Bahnhof hatte ſich unter anderen auch der
deutſche Geſandte Rauſcher zur Begrüßung eingefunden.
Der Vertreter der rüſſiſchen Handelsorganiſation in den
Vereinig=
ten Staaten, Saul Bvon, hat mitgeteilt, daß die amerikaniſche
Petro=
leumgeſellſchaft Vacuum Oil Cy einen Vertrag mit der
Sowjetregieuung abgeſchloſſen habe, worin ſie ſich verpflichtet,
während ſechs Jahren für zehn Millionen Dollar
Petroleum in Rußland zu kaufen.
Die Beunruhigung wegen Sperrung der albaniſchen
Grenze gegen Südſlawien nimmt immer größere Ausmaße
an, da ſich die Verdachrsmomente verdichten, daß von Albanien
ein Einfall auf ſüdſlawiſches Gebiet geplant iſt.
Sowohl im vatikaniſchen wie im fasciſtiſchen Lager zeigt ſich das
Beſtreben, die Frage der Auswirkung des jüngſten Streites
zwi=
ſchen Muſſolini und dem Papſt über die Jugenderziehung
nicht zu verſchärfen.
Nach Informationen des „Echo de Paris” wird die Auflegung
einer Milliardenanleihe für Frankreich geplant,
deren Ertrag zur Ablöſung der Vorſchüffe der Bank von Frankreich an
den Staat, die durch die nicht mobilifferbaren Schatzbonds dargeſtellt
werden, beſtimmt ſei. Man dürfe die Auflegung bereits im Mai
er=
warten.
Der belgiſche Senat hat das franzöſiſch=belgiſche
Handelsabkommen ratifiziert.
Sobald der Beſchluß des Londoner Stadtrates
be=
treffend die Freigabe des Cavell=Filmes bekannt wurde,
haben eine Reihe von Filmdirektoren Angebote gemacht, um den Film
für die Aufführung zu erlangen.
Nach einer Meldung aus Basra ſollen die Wahabiten wiederum
mine Streitmacht in Stärke von 5000 Mann an der Irak=Grenze
zuſammengezogen und teilweiſe bereits die Grenze überſchritten
haben. Britiſche Flugzenge und Panzerwagen ſeien zur Abwehr des
Angriffes unterwegs.
Präſident Coolidge hat eine Verordnung
unter=
zeichnet, wonach die gegenwärtigen
Einwanderungs=
quoten für ein weiteres Jahr, vom 1. Juli an, verlängert
werden.
Die Nankingregierung beabſichtigt mit den
Verei=
nigten Staaten ein vorläufiges Handelsabkommen
zu ſchließen.
daß in Höchſt eine ſtädtiſche Zweigſtelle errichtet wird, die für
alle Verhandlungen in Beſatzungsangelegenheiten zuſtändig iſt.
Dies iſt der Interalliierten Rheinlandkommiſſion in
Verhand=
lungen mit Kommiſſaren des Preußiſchen Miniſteriums des
In=
nern, die letzter Tage in Koblenz ſtatvgeſſunden haben, zugeſagt
worden.
Es iſt doher bedauerlich, daß die Interallierte
Rheinland=
kommiſſion trotz dieſer guthentiſchen Auſklärung ſich nicht dazu
hat entſchließen können, das Geſetz ſofort in Kraft treten zu
laſſen. Es darf erwartet werden, daß die Ordonnanz in kürzeſter
Friſt wieder außer Kraft geſetzt wird. Der Reichskommiſſar für
die beſetzten rheiniſchen Gebiete und die deutſche Borſchaft in
Paris ſind mit entſprechenden Schritten in Koblenz und in Paris
beauftragt worden.
Bei den verhafteten deutſchen
Ingenieuren.
Der Bericht des Legetationsſekretärs Schliep.
Der vom deutſchen Botſchafter nach Roſtow am Don
ent=
ſandte Legationsſekretär Schliep hat folgenden Bericht
tele=
graphiert:
Ich hatte am 3. April im Gefängnis der G.P.1., in dem
Maier, Otto und Badſtieber untergebracht ſind, in Gegenwart
dreier Beamten der G.P.U. eine Unterredung mit den
Verhaf=
teten, die auf zehn Minuten beſchränkt war. Die Verhafteten,
die einzeln vorgeführt wurden, erklärten, daß ſie ſeit dem 15.
März in Einzelzellen untergebracht ſeien, und daß ſeitdem die
Unterbringung keinen Anlaß zu Beſchwerden gebe. Sauberkeit,
Waſchgelegenheit, Toilettenverhältniſſe und Eſſen ſeien
zufrieden=
ſtellend. Maier klagte über ſeine Unterbringung vor dem 15.
März. Bis dahin ſei er in einem engen Raum mit 15 Mann
zuſammen geweſen. Auch Badſtieber bezeichnete ſeine
Unter=
bringung bis zum 15. März als ſehr beengt; doch ſeien,
nach=
dem eine Kommiſſion erſchienen war, Erleichterungen,
insbeſon=
dere die Unterbringung in Einzelzellen angeordnet worden.
Otto erklärte dagegen, er ſei auch anfangs, als er mit Ruſſen
zu=
ſammen untergebracht war, bevorzugt behandelt worden. Der
Geſundheitszuſtand von Otto und Badſtieber iſt gut. Maier
erklärte, am Samstag nach ſeiner Vernehmung einen
Nerven=
ſchock erlitten zu haben, ſo daß ſein linker Arm bewegungslos
ſei. Er fühle ſich matt und liege den ganzen Tag. Maier, der
52 Jahre alt iſt, erklärte, daß er früher niemals krank geweſen
ſei. Legationsſekretär. Dr. Schliep beantragte beim Unter= die ſofortige ärztliche Unterſuchung Maiers und
ſeine Ueberführung ins Kronkenhaus, und es wurde Dr. Schliep
zugeſagt, daß Maier noch heute zu dieſem Zweck ärztlich
unter=
ſucht werden ſolle. Moier ſteht im Briefwechſel mit ſeiner Frau,
die ſich in Rutſchenkowo befindet, und hat auch von ihr einen
Brief erhalten. Er bittet die deutſche Botſchaft, ſich ſeiner Frau
anzunehmen. Bodſtieber und Otto haben von der Genehmigung
des Briefwechſels mit ihren Angehörigen bisher keinen Gebrauch
gemacht. Otto bittet, ſeinen Angehörigen mitzuteilen, daß er
geſund iſt. Badſtieber bittet mitzuteilen, daß er vorläufig gut
aufgehoben iſt. Maier erhielt eine Geldunterſtützung ſeitens
der Botſchaft, während Badſtieber und Otto mit Geld genügend
verſehen ſind. Dieſe beiden baten um Unterhaltungslektüre.
Sämtliche Verhafteten beantragen die Beſtellung eines
Vertei=
digers.
Der Stand der Erwerbsloſigkeit.
Die Erwerbsloſigkeit hält nach wie vor an. In einigen
Wirt=
ſchaftszweigen macht ſich zwar ein beſſerer Geſchäftsgang
bemerk=
bar, dagegen kommt es in anderen Zweigen wieder zu erheblichen
Betriebseinſchränkungen, wodurch ſich Beſſerungen wieder
auf=
heben. Die ſtärkſte Belebung liegt unzweifelhaft im Baugewerbe
vor, weil es nach dem Abflauen der Froſtperiode wieder möglich
wird, die Bautätigkeit aufzunehmen. Die Belebung iſt aber noch
nicht ſo ſtark, um davon ſprechen zu können, daß das Baugewerbe
nennenswerte Teile des Arbeitsloſenheeres in ſich aufgenommen
hat. Ebenſo wie andere Erwerbszweige leidet auch die
Bau=
tätigkeit unter den geſtiegenen Materialkoſten, den Spannungen
auf dem Kapitalmarkt und der Lohnentwicklung. Recht erfreulich
iſt die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Landwirtſchaft. Dieſe
günſtige Erſcheinung wird aber ſtark beeinträchtigt durch die
Tat=
fache, daß dieſer Nachfrage nur ein ſchwaches Angebot
gegen=
überſteht, was unzweifelhaft mit den Unterſtützungsſätzen der
Arbeitsloſen zuſammenhängt, die beilfach die Erwerbsloſen
ab=
halten, Stellungen in der Landwirtſchaft anzunehmen, weil ſie
bei erneuter Erwerbsloſigkeit Unterſtützungen ausgezahlt
erhal=
ten, die hinter ihren augenblicklichen zurückbleiben. Sie waren in
den meiſten Fällen voriges Jahr als Saiſonarbeiter tätig und
erhielten Löhne, die über dem Satz eines landwirtſchaftlichen
Arbeiters liegen.
Die Mittelsmänner der Limbourg.
Ein ſüdtiroler Wirt verhaftet und nach Rom
verbracht.
Junsbruck, 4. April.
Am 18. März wurde der Rücklenwirt in Kollmann namens
Anton Kaslatter auf das Karabinierikommando nach Waidbruck
beſtellt, dort nach ſeinem Eintreffen gefeſſelt und dem
Bezirks=
gericht in Klauſen vorgeführt. Man warf ihm vor, er habe
Druck=
ſchriften, die ihm vom Auslande übermittelt worden ſeien, an
ſeinen Freundes= und Bekanntenkreis weitergegeben. Kaslatter
wurde am 21. März nach Rom verbracht, und es wird dort gegen
ihn vor dem Sondergerichtshof zum Schutze des Staates die
An=
klage wegen Hochverrats erhoben. Die Verhandlung ſoll am 11.
April ſtattfinden.
Die Vernehmungen in dem großen Betrugs= und
Beſtechungs=
prozeß, in den der Trierer Regierungsoberſekretär Freund
ver=
wickelt iſt und der zwecks Aufklärung weiterer Straftaten vertagt
wurde, haben eine ſenſationelle Enthüllung gebracht. Nach
Aus=
ſage Friedrichs hat der Regierungsoberſekretär Freund ihm
er=
klärt, er habe auch die Schadenerſatzanſprüche der Gebrüder
Lim=
bourg bearbeitet und ſie ſehr wohlwollend behandelt, ſowie ihnen
ferner gewiſſe politiſche Akten der Trierer Regierung zur
Ein=
ſichtnahme gegeben. Beſtätigt ſich die Ausſage Friedrichs, worau
nach dem Verlauf des Kölner Limbourg=Prozeſſes kaum zu
zwei=
feln iſt, dann wird mit einem Schlage das Dunkel erhellt ſein,
das bisher über dem Vielen, was mit den Brüdern Limbourg
zu=
ſammenhing, ſchwebte. Man wird dann insbeſondere wiſſen,
woher den Brüdern Limbourg oft die verblüffende Kenntnis ſelbſt
der geheimſten politiſchen Vorkommniſſe geworden iſt.
*Die Johannes=Paſſion
von Joh. Seb. Bach.
Wäre die Matthäuspaſſion nicht, ſo ſtünde die Paſſion nach
dem Johannesevangelium von Bach als die bedeutendſte
Paſſions=
kompoſition der evangeliſchen Kirche da, als unumſtrittenes
Mei=
ſterwerk hoch über allen anderen liturgiſchen Paſſionswerken der
letzten Jahrhunderte. Nur dadurch, daß Bach in dem
erſtgenann=
ten Werk die Paſſionserzählung noch glücklicher mit dem
volks=
tümlichen Kirchenlied, noch glücklicher mit lyriſchen Betrachtungen
verwebt, iſt die Matthäuspaſſion eines der populärſten
Meiſter=
werke der Tonkunſt überhaupt geworden. Trotzdem ſteht ihr die
weniger umfangreiche Schweſter an Gehalt keineswegs nach, ja
die Gedrängtheit des Geſchehens, die Realiſtik der dramatiſchen
Chöre ſind Vorzüge, die ihr nicht abzuſtreiten ſind. Daß in dieſem
Jahre in den meiſten deutſchen Städten die Johannespaſſion
er=
klingt, hat ſeinen Grund darin, daß im Jahre 1929 die Feier des
zweihundertjährigen Beſtehens der Matthäuspaſſion begangen
wird, und man zu dieſem Zwecke das Werk wohl überall mit
be=
ſonderer Sorgfalt neu einſtudieren will.
Bach hat ſeine Johannespaſſion in Leipzig bedeutend öfter
zur Aufführung gebracht als ſein ſpäteres umfangreicheres Werk,
und ſie hat erſt allmählich die Geſtalt erhalten, in der ſie uns
vor=
liegt. So iſt der wundervolle Einleitungschor erſt ſpäter
entſtan=
den, wie auch eine Anzahl der Arien, an ſeiner Stelle ſtand
ur=
ſprünglich die Choralfantaſie über „O Menſch, bewein dein
Sün=
den groß” einer der tiefſten Sätze, die Bach überhaupt geſchrieben
hat, der jetzt den erſten Teil der Matthäuspaſſion abſchließt.
Wunderbar iſt die herbe Pracht, das Wogen in dem Chor „Herr
unſer Herrſcher”, das ſeltſam gedämpft wird von den klagenden
Oboen und Flöten, die von Anfang an den Leidensgedanken
hervorheben. Das mehrfach wiederkehrende Thema „Zeig uns
durch deine Paſſion” deutet in echt Bach’ſcher Symbolik durch die
Ueberſchneidung der melodiſchen Linie und die diſſonanten
Har=
monien die Form des Kreuzes an, die auch in den
Kreuzigungs=
chören beider Paſſionen oder in dem Jeſuswort: „Daß er
gekreu=
ziget werde” der Matthäuspaſſion dargeſtellt wird. Ueberhaupt iſt
die Uebereinſtimmung von Wortbedeutung und muſikaliſcher
Aus=
prägung bei Bach derart eng und prägnant, daß kaum jemals ein
Komponiſt nähere Beziehungen zwiſchen Ton und Wort erreicht
hat. Alle Rezitative, alle arioſen Geſänge, alle Inſtrumental=
begleitungen ſind voll von ſolchen Beziehungen, und dem
auf=
merkſamen Hörer eröffnet ſich eine derartige Fülle von Geiſt,
Reli=
gioſität und Tiefe, daß ihm jedes erneute Hören der Paſſionen
eine neue Offenbarung werden muß.
Bach hält glücklicherweiſe noch an der Tradition des 17.
Jahr=
hunderts feſt, welche den Bibeltext der liturgiſchen Paſſion
zu=
grunde legt. Wenn er an zwei Stellen kleine Einſchiebungen aus
dem Matthäusevangelium vornimmt, ſo geſchieht es, um
Gelegen=
heiten zu beſonders vertieftem muſikaliſchen Ausdruck ſich nicht
entgehen zu laſſen, wie die Stelle „Und ging hinaus und weinte
bitterlich” in der Petrusſzene, oder die Schilderung des
Erd=
bebens nach Jeſu Tod. Beſonders intereſſant iſt es, daß Jeſus
im Johannesevangelium ſehr wortkarg dargeſtellt wird, und daß
dagegen dem Pilatus eine bedeutſame Rolle zugewieſen wird, der
vornehme Römer, der Weltmann wird als Gegenſatz
hervor=
gehoben, ſeine Haltung in dem Prozeß wird eingehend erörtert
und pſychologiſch vertieft. Bach charakteriſiert hier mit treffender
Schärfe, wir fühlen, wie ſich Pilatus bemüht, den Unſchuldigen
zu retten, wie Jeſus ihm dies aber faſt erſchwert im Bewußtſein
der Notwendigkeit ſeines Leidens. So findet es Bach auch hier
nicht nötig, die Perſon Jeſu durch die Streicherbegleitung
hervor=
zuheben wie in der Matthäuspaſſion, ein Ausdrucksmittel, das
übrigens ſchon ein halbes Jahrhundert vor Bach in Paſſionen zur
Anwendung kommt. Bei den dramatiſchen Chören der
Johannes=
paſſion iſt es auffallend, daß Bach mehrfach zwei verſchiedene
Chöre mit gleichem thematiſchen Material verſieht. Sehr
begreif=
lich iſt dies bei den beiden kurzen Stellen „Jeſum von Nazareth”
oder bei den beiden Chören, die den Ruf „Kreuzige ihn!”
enthal=
ten, auffallender aber iſt es bei der Parallelität von den beiden
erregten Volkschören „Wäre dieſer nicht ein Uebeltäter” und
„Wir dürfen niemand töten” oder der des Spottchores „Sei
ge=
grüßet, lieber Judenkönig” und des Satzes „Schreibe nicht der
Juden König” oder der beiden Chöre „Wir haben ein Geſetz” und
„Läſſeſt du dieſen los”. Bei dieſem letzteren tritt ein
Deklama=
tionsmangel auf, der ſonſt bei Bach kaum jemals zu finden ſein
würde. Die Stimmeintritte folgen derart aufeinander, daß der
Hörer immer nur verſteht „Läſſeſt du dieſen los, ſo biſt du des
Kaiſers Freund” das Wort „nicht” erklingt erſt, wenn die nächſte
Stimme ſchon wieder mit dem Hauptthema begonnen hat. Die
Leidenſchaftlichkeit, mit der dieſe Volkschöre vorgetragen werden,
iſt kaum zu überbieten, es iſt die Realiſtik, mit der auch die
bil=
dende Kunſt des Barockzeitalters ſo gerne arbeitet. Auch einer der
Choräle kommt mehrfach vor, das Paſſionslied „Jeſu Leiden,
Pein und Tod”, das in den Strophen „Petrus, der nicht denkt
zurück” und „Er nahm alles wohl in acht” und zu der zweiten
Baßarie im Chor erklingt, wie in der Matthäuspaſſion „O Haupt
voll Blut und Wunden” und „Herzliebſter Jeſu, was haſt du
verbrochen”.
Schon von den Zeitgenoſſen Bachs verzichten viele ganz auf
das Bibelwort, es entſtehen die vielen freien Paſſionstexte, deren
meiſtkomponierter die Paſſion des Hamburger Ratsherrn Brockes
iſt, neben der Ramlers „Tod Jeſu” den Graun vertonte,
eben=
falls Bedeutung erlangte, und der Paſſionsteil aus Klopſtocks
„Meſſias” literariſch die größte Wichtigkeit hat. Bach entnimmt
der Brockespaſſion eine Anzahl von Arien, und deren Texte ſind
es mit ihren uns heute übertrieben theatraliſch anmutenden
Aus=
drücken und Bildern, die gegenüber den weniger geſuchten Texten
Picanders, des Dichters der freien Sätze der Matthäuspaſſion,
zurückbleiben, und für den nicht ganz an den Stil Bach’ſcher
Arien gewöhnten Hörer es erſchweren, daß er auch dieſen ſo
herr=
lich komponierten Sätzen mit gleicher Andacht folgt. Bach iſt in
dieſer Beziehung ſo ſehr Kind ſeiner Zeit, daß er die
Laſter=
beulen, von denen uns Jeſus durch ſeine Wunden heilen will,
mit allen Mitteln der Diſſonanz und Synkopierung malt, daß er
mit wundervoller religiöſer Naivität dem Text nachſpürt: „
Be=
fördre den Lauf und höre nicht auf, ſelbſt an mir zu ziehen, zu
ſchieben, zu bitten.” So findet er auch wundervolle Töne für die
Tenorarie „Erwäge, wie ſein blutgefärbter Rücken in allen
Stücken dem Himmel gleiche geht, daran, nachdem die
Waſſer=
wogen von unſrer Sündflut ſich verzogen, der allerſchönſte
Regen=
bogen ſteht” oder zu den Marterhöhlen, aus denen die
angefochte=
nen Seelen eilen ſollen. Hier einzig und allein bei den Arien iſt
es notwendig, daß der Zuhörer ſoviel hiſtoriſchen Blick hat, daß
er dieſe uns fremden Produkte der Dichtung einer fernen Zeit
duldet und ſich ganz der Größe des Geiſtes unſeres Altmeiſters
hingibt, der auch hier aus dem Vollen ſchöpft und es eigentlich
in jedem Satz der Paſſion verſtändlich macht, daß ein Beethoven
bewundernd ausrief: „Nicht Bach, Meer ſollte er heißen!” Mögen
die diesjährigen Aufführungen der herrlichen Paſſion am
Grün=
donnerstag und Karfreitag wieder vielen Hunderten von Hörern
Gelegenheit geben, Stunden reinſter Erbauung und edelſter
Er=
hebung zu erleben, die ganz beſonders durch den herrlichen
Schluß noch verſtärkt werden, wo Bach nach dem großen, der
Matthäuspaſſion ſo ähnlichen Schlummerlied „Ruht wohl, ihr
heiligen Gebeine” noch den überirdiſchen Choral ſingen läßt:
„O Herr, laß dein lieb Engelein am letzten End die Seele mein
in Abrahams Schoß tragen.”
Friedrich Noack.
Nummer 96
Donnerstag, den 5. April 1928
Seite 3
iet
uf=
eulich
Dieſe
durch die
Tat=
t gegen=
Das Reparationsproblem.
Die Erörterung in der franzöſiſchen Preſſe.
EP. Paris, 4. April.
Mit Bezug auf das geſtrige offiziöſe Dementi über angebliche
Verhandlungen für die Reviſion des Dawesabkommens ſchreibt
der „Matin”, es ſei etwas ſeltſam, wenn man behaupte, daß die
Meldung auf keiner ernſthaften Grundlage beruhe. Poincaré
habe doch ſelbſtin Carcaſſonne Anſpielungen au
die Möglichkeit der Mobiliſierung der
Eiſen=
bahn= und Induſtrieobligationen gemacht. Es
ſei natürlich gewiß, daß vor den Wahlen in Amerika nichts
unter=
nommen werden könne. Frankreich habe ſeinerſeits keine
Veran=
laſſung, die Initiative zu ergreifen. Die Einkünfte aus dem
Dawesplan deckten nicht nur ſeine Verpflichtungen gegenüber den
Vereinigten Staaten und England, ſondern ſie ließen auch noch
einen Ueberſchuß. Die Initiative müſſe entweder von
Deutſch=
land kommen oder von einem der Gläubigerſtaaten.
Im „Echo de Paris” kommt Pertinax zu dem Schluß, daß die
Deutſchen offenbar mit einer Operation, wie ſie in Amerika
vor=
geſchlagen wurde, einverſtanden wären, wenn ſie im Austauſch
die Räumung des Rheinlandes und den Verzicht auf die
Militär=
kontrolle dieſes Gebietes erhielten. Es frage ſich aber, ob Europa
ſchon genügend befriedet ſei, um auf die Rheinlandbeſetzung und
auf die Militärkontrolle verzichten zu können. Es genüge, daran
zu erinnern, daß Poincaré im gleichen Zuſammenhang von der
Sicherheit geſprochen habe.
Londoner Kommentare fehlen noch faſt gänzlich, jedoch meint
der „Daily Expreß” der damit der Wahrheit am nächſten kommen
dürfte, daß England der Idee Poincarés, die franzöſiſchen
Kriegs=
ſchulden mit deutſchen Reparationsbonds zu bezahlen, im
Hin=
blick auf die amerikaniſche Haltung, jede Verquickung der deutſchen
Redarationsſchulden mit den interalliierten Schulden abzulehnen,
nicht zuſtimmen könne.
Im franzöſiſchen Finanzminiſterium hat man zu den
Nach=
richten über die Mobiliſierung der Dawes=Obligationen erklärt,
daß ihretwegen zwiſchen den in Frage kommenden Regierungen
keine Verhandlungen eingeleitet worden ſeien, ſondern daß es ſich
lediglich um einen rein privaten Meinungsaustauſch zwiſchen
internationalen Banken gehandelt habe.
Amerikaniſche Stimmen.
New York, 4. April.
Die „New York World” erklärt, trotz des Dementis in bezug
auf die Beſtrebungen zur Reviſion des Dawesplanes müſſe es
als Tatſache gelten, daß ſchon ſeit einiger Zeit in New Yorker
Bankkreiſen Beſtrebungen im Gange ſeien, eine Reviſion des
Dawesplanes herbeizuführen. In dieſen Kreiſen faſſe mehr und
mehr die Auffaſſung Fuß, daß das Reviſions= und
Schulden=
problem von einem" gemeinſamen Geſichtspunkt aus behandelt
werden müſſe. Auch in dieſen Kreiſen nennt man den Betrag
von 8 Milliarden Dollar als Reparationsſchuld Deutſchlands.
Das Blatt glaubt, daß auch die amerikaniſche Regierung in
abſeh=
barer Zeit ihren bisherigen Standpunkt, wonach zwiſchen den
Reparations= und Kriegsſchulden keine organiſchen
Zuſammen=
hänge beftehen, werde aufgeben müſſen.
Parker Gilbert reiſt nach Rom.
EP. Rom, 4 .April.
Der Reparationsagent Parker Gilbert trifft am Donnerstag
zu Beſprechungen mit dem Finanzminiſter Grafen Volpi in Rom
ein. Parker Gilbert kommt aus Paris, wo er mit Poincaré und
anderen franzöſiſchen Politikern Beſprechungen hatte, die ſich auf
die Reparationsfrage bezogen haben ſollen. — Verſchiedene
römiſche Blätter nehmen zu der letzten Rede Poincarés, ſoweit
ſich dieſe auf die Reparationsfrage bezog, Stellung und begrüßen
die Verbindung von Reparations= und Schuldenfrage als eine
Rückkehr zu dem Vorſchlag, den Muſſolini im Jahre 1922
ge=
legentlich der Londoner Konferenz gemacht habe.
Muſſolinis Oſter=Amneſiie.
EP. Rom, 4. April.
Muſſolini hat anläßlich des Oſterfeſtes ungeführ 500 Anti=
Fasciſten begnadigt, die auf Grund des Ausnohme=Geſetzes zur
Verteidigung des Staates beſtraft worden waren. Die
Begna=
digungsmaßnahmen beſtehen u. a. in der Befreiung von der
Zwangsverſchickung, die jedoch im ganzen nur vier Verurteilten
zugute kommt, der bedingten Befreiung von der
Zwangsver=
ſchickung und der Verwandlung der Zwangsverſchickung in
poli=
zeiliche Ueberwachung.
* Das Werk einer deutſchen Frau.
Die Legende ſpinnt ſchon ihre goldenen Fäden um jene
ſon=
nige Pfingſtwoche, wo in Darmſtadt eine der erſten Tagungen
des Allgemeinen Deutſchen Lehrerinnenvereins im Rahmen
brei=
ter Oeffentlichkeit ſich vollzog, das Werk Helene Langes, der
nunmehr Achtzigjährigen, und ihrer Mitarbeiterinnen.
Viele von ihnen hat ſchon die große Stille aufgenommen. Aber
auch der Kreis derer, die damals, alſo im vergangenen
Jahrhun=
dert, liebe Wirtspflichten an den verehrten Gäſten übten:
Prin=
zeſſin Julie von Vattenberg, Fürſtin Marie Erbach=Schönberg,
Frau Lily Wolfskehl (Präſidentin des Vereins zur Gründung
eines Heims für Lehrerinnen), die Geſchwiſter Wider, Müller und
Streb, Mitzenius u. a. m. hat ſich aufgelöſt oder ſehr gelichtet.
Aber das, was Helene Lange im Bunde mit ihrer
hochwer=
tigen Arbeitsgefährtin, der Leipziger Auguſte Schmidt,
er=
ſtrebt, erkämpft und erlangt hat, lebt und breitet ſich aus in gan=
Zen Generationen. Der Allgemeine Deutſche Lehrerinnenverein,
der 1889 zu Friedrichroda gegründet wurde, in einem Telegramm
noch begrüßt von der Kaiſerin Friedrich, iſt mit dem
All=
gemeinen Deutſchen Frauenverein die Keimzelle, die Baſis für
aue Organiſationen zur Erweiterung der Rechte, namentlich auch
der Pflichten der Frauen geworden. Inſofern iſt Helene
Lange eine Erzieherin für viele Tauſende deutſcher Mädchen und
Fkauen geworden, als ihr Arbeitsprogramm und ihr perſönlicher
Lharakter in einem ſtarken ethiſchen Pflichtbewußtſein verankert
ſind und die Richtlinien ihres Wirkens ſich in den von Kant und
Schiller vorgezeichneten Bahnen bewegen.
Wenn am 9. April in den Feſträumen des Zoo der Achtzig=
Jährigen die Vertreter all der Verbände, die von ihr poſitive An=
Eegung und Förderung erfahren haben, ihren Ehrengruß darbrin=
Ben werden, ſo hat dieſer Tag eine kulturelle Bedeutung, denn er
Hiir nicht nur einer Einzelpcrſönlichkeit, ſondern dem Werk, dem
lene ſich zu allen Zeiten untergeordnet hat, gemäß ihrer Denk=
Beiſe: „Für andere kann viel verlangen, wer für ſich ſelbſt
nichts will.”
In der künſtleriſch ausgeſtatteten Glückwunſchadreſſe, die die
noch lebenden, an der Gründung des Allgemeinen Deutſchen Leh=
Telinnenvereins in Friedrichroda Beteiligten ihr kürzlich in ihrer
Berliner Wohnung überreichten, haben wir aus ihrem
Wahl=
ſpruch: „lind mag ich nit gewinnen, ſoll man doch ſpüren
Treu” die zweite Zeile gewählt. Aber Dr. Helene Lange hat
auch gewonnen, und zwar hat ſie das vorgeſteckte Ziel gewon=
Englands Antwort an Aeghpten.
Ablehnung der ägyptiſchen
Unabhängigkeits=
forderungen.
w. London, 4. April.
Der engliſche Oberkommandierende für Aegypten, Lord
Lloyd, hat heute dem ägyptiſchen Premierminiſter Rahas Paſcha
die Antwort der engliſchen Regierung auf die
ägyptiſche Note vom 30. März übermittelt. Die
bri=
tiſche Regierung erklärt, daß ſie die von Nahas Paſcha in ſeiner
Note vertretene Auffaſſung über die Beziehungen zwiſchen
Groß=
britannien und Aegypten und über die daraus ſich ergebenden
Verpflichtungen für beide Teile nicht als zutreffend anerkennen
kann. Die engliſche Antwort gibt dann eine Schilderung
der ſtaatsrechtlichen Lage nach engliſcher
Auf=
faſſung und ſtellt feſt, daß die engliſche Erklärung
vom 28. Februar 1922 die darin zugeſtandene
Unabhängigkeit von vier Vorbehalten
ab=
hängig gemacht habe. Darnach habe England ſich
vor=
behalten, folgende Fragen gänzlich nach ſeiner eigenen
Entſchei=
dung zu regeln:
1. Den Schutz der Verkehrswege des Britiſchen
Reiches in Aegypten;
2. die Verteidigung Aegyptens gegen alle Angriffe
und direkten oder indirekten Einmiſchungsverſuche vom
Ausland her;
3. Schutz der ausländiſchen Intereſſen in
Aegypten ſowie der Minderheiten;
4. die Frage des Sudans.
Dieſe Vorbehalte ſollten in Kraft bleiben, bis über die
be=
treffenden Fragen eine Vereinbarung zwiſchen den beiden
Re=
gierungen zuſtande gekommen ſei. Die engliſche Regierung,
er=
klärt die Note, habe in dem Vertrag, über den ſie mit dem
vori=
gen ägyptiſchen Premierminiſter verhandelt habe, ein Mittel
zur Löſung dieſer Fragen geſehen. Da aber der Vertrag von
Aegypten zurückgewieſen worden ſei, bleibe der Status quo ante
beſtehen und die engliſche Regierung behalte ſich
hinſichtlich der vier angeführten Punkte jede Entſcheidung
vor. Die ägyptiſche Regierung könne eine
un=
abhängige Regierungsgewalt nur unter der
Vorausſetzung ausüben, daß ſie den engliſchen
Wünſchen nachkommt.
Die Lage in Rumänien.
Die Vorbereitungen zum Kongreß der
Natio=
nalen Bauernpartei.
EP. Bukareſt, 4. April.
Zu dem Gerücht, daß die Regierung den großen Kongreß
der Nationalen Bquernpartei, der am 22. April in Alba Julia
ſtattſinden ſoll, zu verbieten beabſichtige, wird bekannt, daß ſich
die Regierung im morgigen Miniſterrat mit dieſer Frage
be=
ſchäftigen wird. In Siebenbürgen trifft mittleweile die
Natio=
nale Bauernpartei alle Vorbereitungen, um dem Kongreß den
Chavakter einer großen Maſſentundgebung zu geben. Man
zwei=
felt daran, ob es der Regierung gelingen wird, den Kongreß,
für den aus allen Teilen Rumäniens Anmeldungen vorliegen,
zu verhindern. In Regierungskreiſen beſürchtet man, daß ſich
die Nationale Bquernpartei auf dem Kongreß zu einem
unüber=
legten Schritt hinreißen laſſen könnte.
In der Kammer brachte heute der Abgeordnete Fuciu
eine Interpellation ein, in der er die Einführung der Vorzenſur
und die wiederholte Suspendierung von Zeitungen als eine
grobe Verfaſſungsverletzung ber Regierung außerordentlich
ſcharf kritiſierte. — Die Interpellation erregte großes Aufſehen,
weil Fuciu Mitglied der Regierungspartei iſt. — Der
Abgeord=
nete Prof. Micescu, ebenfalls Mitglied der
Regierungskoali=
tion, interpellierte die Regierung in der Angelegenheit des
unga=
riſch=rumäniſchen Optantenſtreites, wobei er dem Außenminiſter
Titulescu verſchiedene Verſäumniſſe ftaatsrechtlicher Art
wäh=
rend der Genfer Ratstagung vorwarf.
Das offiziöſe Organ der Regierung, die „Indépendence
Roumaine”, weiſt darauf hin, daß Außenminiſter Titulescu den
Londoner Geſandtenpoſten noch nicht beſetzt habe, weil er damit
rechne, wieder auf dieſen Poſten zurückzukehren, falls er als
Außenminiſter demiſſionieren ſollte. Der jüngere Bruder des
Miniſterpräſidenten, der Abgeordnete Georg Bratianu, der
zur=
zeit in Genf weilt, ſoll, wie in politiſchen parlamentariſchen
Kreiſen verlautet, nach Bukareſt berichtet haben, daß der
Nevven=
zuſtand Tituleseus eine diplomatiſche Betätigung des
Außen=
miniſters für längere Zeit ausſchließen dürfte.
nen, auf Grund jener echten deutſchen Treue, die für
unſe=
es Volkes Schickſal noch immer wertvoller geweſen iſt als Rede=
Dr. Ella Menſch.
prunk und lärmende Agitation.
*Bayeriſche Kulturpolitik.
Das Bayeriſche Staatsſchauſpiel hatte mit der
Neueinſtudie=
rung von Ibſens „Kronprätendenten” wenig Glück. Zu
dem flauen künſtleriſchen Erfolg geſellte ſich noch eine
Preſſe=
polemik in den ultramontanen Blättern, die für die in München
zurzeit herrſchende Empfindlichkeit in den Kreiſen der Bayeriſchen
Volkspartei typiſch iſt. Die Aufführung der „Kronprätendenten”
löſte deswegen Mißbehagen aus, weil in dem Stück ein hoher
geiſtlicher Würdenträger, der Biſchof Nicolas von Oslo, eine üble,
das Anſehen der katholiſchen Kirche angeblich ſchädigende Rolle
ſpielt. — Noch größeres Aufſehen erregte die Oppoſition der
Zen=
trale München gegen den Lutherfilm, der erſt nach kräftiger
Bearbeitung mit der Scheere freigegeben wurde. Gerade dieſes
Vorkommnis hat in den vorwiegend proteſtantiſchen Provinzen
Mittel= und Oberfranken große Erregung hervorgerufen und
trägt dort neuerdings zur wachſenden Oppoſition gegen die
Be=
vormundung ſeitens der Münchener Zentralbehörden bei. A. G.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Köln: Der durch das Ableben des Prof. H. Preyſing erledigte
Lehr=
ſtuhl der Ohren=, Hals= und Naſenkrankheiten iſt dem ordentlichen
Pro=
feſſor Dr. med. Alfred Güttich in Greifswald angeboten worden.
Leipzig: Der Lehrſtuhl der Chemie iſt dem ordentlichen Pcofeſſor
an der Techniſchen Hochſchule in Zürich Dr. Richard Kuhn angeboten
worden. — Dem Profeſſor Dr. Wienhaus iſt die Lehrberechtigung
für das Fach „Chemie” in der Philoſophiſchen Fakultät unter
gleichzei=
tiger Ernennung zum nichtplanmäßigen a. o. Prof. in dieſer Fakultät
erteilt worden. — Prof. Dr. Gregor Wentzel hat den an ihn vor
einiger Zeit ergangenen Ruf auf den Lehrſtuhl der theoretiſchen Phyſik
an der Univerſität Halle abgelehnt.
Kiel: Verwaltungsoberinſpektor bei den Akademiſchen Heilanſtalten
der Chriſtian Albrechts=Univerſität Friedrich Dörge iſt vom 1. Oktbr.
1927 ab rückwirkend zum Univerſitätsamtmann ernannt worden.
Königsberg: Der Privatdczent für deutſche Rechtsgeſchichte, deutſches
Privatrecht, bürgerliches Recht, Handelsrecht und Rechtsvergleichung
Dr. jur. Hans Oppikofer hat einen Ruf als ordentlicher Profeſſor
der Rechtswiſſenſchaften an die Handelshochſchule Mannheim erhalten.
Oer franzöſiſche Wahlkampf.
Das Programm der Radikalſozialiſien.
Bereits 14 Tage nach dem Oſterfeſt werden in Frankreich,
und zwar am 22. April, die Neuwahlen für das Parlament
ſtatt=
finden, alſo diesmal vier Wochen vor den Neuwahlen in
Deutſch=
land. Infolgedeſſen hat im Gegenſatz zu Deutſchland in
Frank=
reich der Wahlkampf ſchon ziemlich lebhaft eingeſetzt. Das
fran=
zöſiſche Parlament von 1924 hatte insgeſamt 584 Abgeordnete
ge=
wählt, und zwar 199 gemäßigte Republikaner, 42 unabhängige
Radikale, 140 Radikale und Radikalſozialiſten, 44 republikaniſche
Sozialiſten, 105 Sozialiſten, 26 Kommuniſten und ſchließlich 24
Parteiloſe Für die neue Kammer ſind 28 Abgeordnete mehr zu
wählen als 1924, alſo insgeſamt 612 Abgeordnete. Da das
Proportionalſyſtem als Wahlſyſtem gefallen iſt, ſo tritt diesmal
die Perſönlichkeit des einzelnen Wahlkandidaten entſcheidend in
den Vordergrund. Er iſt alſo viel mehr von dem perſönlichen
Vertrauen ſeiner Wähler abhängig, als dies ehedem der Fall war,
wo er ausſchließlich für die Forderungen ſeiner Partei
einzu=
treten hatte. Der Kampf wird alſo ganz anders, namentlich in
den Stichwahlen, mehr als bisher auf dem Kompromißwege
be=
reinigt werden.
Man wird natürlich abzuwarten haben, ob ſich die
Hoff=
nungen, insbeſondere der Sozialiſten, erfüllen werden, die zuletzt
über 103 Mandate verfügten. Ob der Zuwachs für ſie ſo groß
ſein wird, wie ſie ankündigen, erſcheint jedenfalls auch aus dem
Grunde beſonders zweifelhaft, weil gerade in letzter Zeit die
Sozialiſtiſche Partei in Frankreich von einer heftigen Kriſe
be=
droht iſt. Abſplitterungen nach links, alſo nach der
kommuniſti=
ſchen Seite, ſind freilich nicht wahrſcheinlich, da, wie auch in
Deutſchland, ſämtliche Parteien ſehr entſchieden ſich gegen alle
ſolche politiſchen Elemente ſtellen, die unter der Vormundſchaft
Moskaus ſtehen. Die Gruppen um Herriot, alſo die
Radikal=
ſozialiſten, die man als linksgerichtete bürgerliche Demokraten
an=
zuſprechen hat, haben folgendes Programm als Wahlparole
auf=
geſtellt: Fortſetzung der Völkerbundspolitik und der Politik von
Locarno und Thoiry, Anerkennung des Internationalen
Schieds=
gerichtshofes, innenpolitiſch die einjährige Dienſtzeit, koſtenloſer
Unterricht in den Bildungsanſtalten aller Art, Fortſetzung der
Stabiliſierungspolitik, Gewinnbeteiligung der Arbeiter in den
Induſtriebezirken, Kontrolle ſämtlicher Werke und Kartelle,
end=
lich geſetzliche Anerkennung des Koalitionsrechtes für die
Staats=
beamten. Dieſes Programm iſt in ſehr geſchickter Weiſe darauf
angelegt, die Stimmen der Mitglieder der franzöſiſchen
Gewerk=
ſchaften zu gewinnen. Dieſe ſind gelegentlich des letzten
ſozia=
liſtiſchen Parteikongreſſes zu Weihnachten des vergangenen Jahres
ſcharf abgerückt von jenen linksſozialiſtiſchen Wünſchen, die auf
Kompromiſſe und Wahlpakte mit den Kommuniſten hinſteuern
wollten.
Von dem Ausgang der kommenden franzöſiſchen Wahlen
wird natürlich für die Fortſetzung der Befriedungspolitik zwiſchen
Deutſchland und Frankreich außerordentlich viel abhängen.
Die engliſchen Verhandlungen mit Ibn Saud.
EP. Dſcheddah, 4. April.
Trotz der Weigerung Ibn Sauds, den engliſchen Vertreter,
General Clayton, zu empfangen, hat ſich die Lage im Hedſchas
erleichtert. General Clayton hat von der Haltung Ibn Sauds
keine Notiz genommen und hat ſeine Angebote dem Sultan der
Wahabiten durch Mittelmänner zugehen laſſen. Augenblicklich iſt
Ihn Saud mit ihrer Prüfung beſchäftigt. Es gilt jedoch als
ſicher, daß er auch die neuen Vorſchläge ablehnen wird, weil ihm
die angebotene Subvention nicht hoch genug iſt und weil er ſie
auf zehn Jahre garantiert haben will. Nichtsdeſtoweniger ſtehen
England und Ibn Saud wieder im Kontakt. Darüber beſteht
kein Zweifel, daß eine Einigung zuſtande kommen wird, da
zwi=
ſchen England und dem Hedſchas keinerlei unüberbrückbare
Dif=
ferenzen beſtehen. Die Lage in den gefährdeten Grenzgebieten
des Irak und Transjordanien iſt zurzeit wieder normal. Die
aufſäſſigen Stämme ſind allerdings noch nicht auf ihre
Weide=
plätze zurückgekehrt. Auf Anordnung Ibn Sauds halten ſie ſich
für den Fall bereit, daß ſich im Laufe der Verhandlungen
irgend=
wie die Notwendigkeit ergeben könnte, ſie noch einmal auf den
Kriegspfad zu ſchicken. Die Ausſichten auf den Erfolg dieſes
Druckmittels haben ſich für Ibn Saud aber ſtark verringert, weil
England ſeinerſeits die Zwiſchenzeit benutzt hat, um ſeine
mili=
täriſchen Machtmittel im Jrak und in Transjordanien zu
ver=
ſtärken.
Albrecht=Dürer=Feier der Reichshauptſiadt
im Reichstag.
Die Geſellſchaft für deutſches Schrifttum e. V. zu Berlin veranſtaltet
am Karfreitag, vorm. ½12 Uhr, im Reichstag die eigentliche Dürer=Feier
Berlins. An der Spitze des Ehrenausſchuſſes ſteht der Reichspräſident
von Hindenburg, Berlin wird durch den Oberbürgermeiſter Dr. Böß.
Bayern durch den Miniſterpräſident Dr. Held, Nürnberg durch
Ober=
bürgermeiſter Dr. Luppe vertreten; ferner gehören dem Ausſchuuß an
Reichstagsp=äſident Paul Loebe, die Spitzen von Kunſt und Wiſſenſchaft,
der Präſident der Akademie der Künſte, der Dürer=Biograph
Geheim=
rat Wölfflin, die Rektoren der Berliner Hochſchulen u. a. an. — Die
Feſtrede hält der Dichter Wilhelm Schäfer, Ehrenmitglied der
Geſellſchaft für deutſches Schrifttum, Dr. Guſtav Manz rezitiert das
Kapitel Albrecht Dürer aus „Die dreizehn Bücher der deutſchen
Seele=
von Schäfer, der Madrigal=Chor unter Leitung ſeines Dirigenten Prof.
Thiel bietet Geſangsvorträge aus den Meiſterſingern, Oden von
Klop=
ſtock in der Vertonung von Gluck. — Die Feier wird vom Berliner
Rundfunk übertragen; unſere Leſer, die Rundfunkhörer ſind und
ent=
ſprechende Apparate haben, können die Feier mitanhören. Die
kultur=
politiſche Bedeutung der Veranſtaltung iſt auch darin zu bewerten, daß
es der Geſellſchaft gelungen iſt, ſich eine große Anzahl Verei igungen
der verſchiedenen politiſchen und weltanſchaulichen Richtungen
anzu=
ſchließen.
Was ſchenke ich? Ein Ratgober für Jedermann von Frau Ilſe v.
Lagerſtröm=Zerbe. Unter Mitarbeit von Meta Bode=
Huntemüller. Verlag Guido Hackebeil A.=G., Beulin S 14.
Preis 1,25 9MM.
Bis in uufere Zeit hinein hat ſich die ſchöne und uralte Sitte des
Schenkens erhalten. Will man doch durch Geſchenke Liebe, Verehrung
und pietätvolles Gedenken zum Ausdruck bringen, oder auch
Verpflich=
tungen naheſtehenden Peyſonen gegenüber abtragen. Doch nur zu oft
ſtellen ſich Fälle ein, die nicht allein die Wohl der Geſchence erſchyveren,
ſondern auch für die Uebergabe derſelben beſtimmte Formen verlangen.
In allen dieſen Fällen wird das Büchlein „Was ſchenke ich?” ein
wirk=
licher Ratgeber und treſflicher Führer ſein.
„Der Kreis um das Kind.‟ Der Lehrerverband in Berlin gibt
jetz im 3. Jahre eine ſchön ausgeſtattete billige Elternzeitſchrift heraus,
die der innigſten Verbindung von Schule und Elternhaus dienen ſoll.
Eine Beilage „Der Kinder=Kreis” gibt der ſchulpflichtigen Jugend die
eigene kindertümliche bunte Zeitſchrift. Ein Stab allererſter
Mitarbei=
ter, anerkannte Pädagogen, Aerzte, Gelehrte, Verwaltungsbeamte,
Schriftſteller uſw. erörtern in intereſſanten, leicht verſtändlichen
Auf=
ſätzen alles, was für die Eltern wiſſenswert iſt. Eine eigene „
Sprech=
ſtunde” erſcheint beſonders begrüßenswert. Vierteljährlich durch die
Poſt bezogen köſtet dieſe ſchöne und billige Zeitſchrift nur 2,60 Mk.
Verlag: „Der Kreis um das Kind”, Guſtav Aſcher G. m. b. J., Berlin
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Nummer 96
Donnerstag, den 5. April 1928
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Nummer 96
Donnerstag, den 5. April 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 5. April.
— Ernanut wurde: Am 31. März: der Vorſtand der
Zentralſtell=
für die Landesſtatiſtik, Miniſterialrat Dr. Otto Meller zu
Darm=
ſtadt, vom 1. März 1928 an zum Miniſterialrat bei dem Miniſterium
der Finanzen.
— Uebertragen wurde durch die Kirchenregierung dem Pfarrer
Philipp Bühler zu Bingenheim die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Lon=
dorf, Dekanat Grünberg.
* 70. Geburtstag. Herr Ludwig Abel, Geſchäftsführer der Allg.
Ortskrankenkaſſe i. R., begeht heute in körperlicher und geiſtiger Friſche
ſeinen 70. Geburtstag.
— Heſſiſches Landestheater. Heute beginnt der allgemeine
Vor=
verkauf zu der einzigen „Parſifal”=Aufführung dieſer Spielzeit, die
am Oſterſonntag ſtattfindet (Prelſe 2 bis 20 Mark) und zu der
Auffüh=
rung von „Cavalleria ruſticana” und „Bajazzo” am
Oſter=
montag, in der Karl Jörn den Canio ſingt und die nicht als
Wahl=
vorſtellung gilt (Preiſe 1,50—15 Mark).
Der Vorverkauf zu den erſten Aufführungen des Märchens
„Humſti=Bumſti” (Rzmpelſtilzchen) am Oſterſonntag und
Oſter=
montag beginnt heute (Preiſe der Plätze: 0,40—2,00 Mark).
Curt Goetz, der hervorragende Darſteller und bekannte
Bühnen=
autor (Verfaſſer von „Ingeborg”) ſpielt mit dem Enſemble der Berliner
Premierenbeſetzung ſein neueſtes, erfolgreichſtes Werk, „
Hokus=
pokus” im Kleinen Haus des Landestheaters am Mittwoch, den 11.
und am Donnerstag, den 12. April.
Rollands „Spiel von Liebe und Tod” wird am
Oſterſonn=
tag, den 8. April, zum letzten Male gegeben.
Manda v. Kreibig, die Ballettmeiſterin des Landestheaters,
gibt am Montag, den B. April, im Kleinen Haus ihren
Abſchieds=
abend; vorher inſzeniert ſie noch im Großen Haus eine
Ballett=
pantomime.
Das Landesmuſeum iſt am Karfreitag und 1. Oſterfeiertag
ge=
ſchloſſen, dagegen am 2. Feiertag von 10—1 Uhr und am Oſterdienstag
von 11—1 Uhr unentgeltlich geöffnet.
Das Landesmuſeum iſt in Abänderung der bisherigen Einrichtung
vom 1. April d. Js. ab verſuchsweiſe geöffnet wie folgt: gegen
Zahlung einer Gebühr von 50 Pfg. Dienstags, Mittwochs,
Donnerstags, Freitags, Samstags von 11—1 Uhr. Für Kinder beträgt
der Eintrittspreis 50 Pfg. Bei freiem Eintritt: Sonntags von 10—1
Uhr, Mittwoch= und Samstagsnachmittags von 3—5 Uhr (im Winter
von 2—4 Uhr).
—Paketzuſtellung an Oſtern. Am Karfreitag und Oſterſonntag
findet am Vormittag je eine Paketzuſtellung ſtatt. Am Oſtermontag
dagegen werden Pakete, abgeſehen von Eilſendungen, nichſt zugeſtellt.
— Muſikaliſche Karfreitagsfeier in der Martinskirche. Am
Kar=
freitag, nachmittags um ½5 Uhr, wird die Madrigalvereinigung unter
Leitung des Herrn Profeſſors Dr. Noack eine muſikaliſche Feier in der
Martinskirche veranſtalten, bei der zum Vortrag kommen: 1.
Karfrei=
tags=Motette: „Was haſt du verwirket” von Arnold Mendelsſohn,
2. Tenebrae factae ſun:” von Michael Hayden, 3. „Selig ſind die Toten”
von dem Darmſtädter Komponiſten Ernſt Schäfer, 4. „Lukas=Paſſion”
von Schütz.
— „Am Rüdesheimer Schloß ſteht eine Linde!" heißt die
außer=
ordentlich erfolgreiche Berliner Operetten=Novität, die der
Oſter=
ſpielplan des Orpheums ab Sonntag (1. Oſterfeiertag) in
der Berliner Originalbeſetzung bringt, und zwar als Erſtaufführung
in Süddeutſchland. Nachfolgend eine Kritik der „B. Z. am Mittag”.
Sie ſchreibt: „Scheint jetzt Mode zu werden, um Schlager herum ein
Stück zu ſchreiben. Zuerſt: „Ich hab' mein Herz in Heidelberg
ver=
loren”. Aber dieſes hier iſt was mit Stimmung und Humor, Liebe:
die ſchießt zwiſchen Krafft=Lortzing und Loni Pyrmont hoch. Und, da
ſie im Leben Mann und Frau ſind, hat ihr Küſſen und Koſen etwas
beſonders Neckiſches. Daß dieſe vom Rheinwein befeuchtete Liebe auf
dem Hinkergcund eines Familienzwiſtes wächſt, iſt Sache der Montecchi
und Capuletti. Lenz: der bleibt am Rhein, in Rüdesheim. Da braucht
man die Linde am Schloß nur zu ſchütteln, ſchon purzeln drei liebliche
junge Mädchen herab. Wein aber, Wein hat in ungezählten Quanten
„das bemobſte Haupt „Faß” zu vertilgen. Faß heißt er, in
funkelnagel=
neuer Sachlichkeit, iſt Berliner, verwaltet das Reſſort des Humors und
hat dafür zu ſorgen, daß der Rhein=Tränenſtrom nicht zu hoch über die
Ufer tritt. Studentenromantik! Weinromantik!
Wirtstöchterlein=
romantik!‟ Der Kartenveikauf beginnt heute. (Siehe heutige Anzeige.)
Ausſtellung „Der Menſch”. Darmſtadt wird vom 21. April bis
6. Mai ds. Js. im Zeichen der Ausſtellung „Der Menſch” ſtehen. Es
handelt ſich um jene Gruppe des Deutſchen Hygiene=Muſeums, die ſchon
auf der „Geſolei” in Düſſeldorf im Mittelpunkte des Intereſſes ſtand.
Dieſe Sammlung wurde nach einer nochmaligen eingehenden
Durchord=
nung des Materials für eine Wanderausſtellung „Der Menſch in
ge=
ſunden und kranken Tagen” mit der Sondergruppe. Der durchſichtige
Menſch” zuſammengefaßt. Niemand darf unterlaſſen, dieſe Ausſtellung,
um die uns die ganze Welt beneidet, zu beſuchen. Beſonders darf dabei
nicht achtlos an der Jugend vorbeigegangen werden. Gerade die
heran=
wachſende Jugend muß mit dieſen Fragen beſchäftigt werden, wenn man
ihr zur Reinheit und Klarheit, zur Geſundheit und Kraft verhelfen will.
Die Ausſtellung wirht für die Wiedergeſundung und Geſunderhaltung
unſeres Volkes. Därum verſage ſich niemand die Möglichkeit, die
Aus=
ſtellung bei ihrem Hierſein zu beſuchen und das darin Geſchaute nutz=
Eringend hinauszutragen und dadurch mitzuhelfen an der großen
ern=
ſten Aufgabe, die das Deutſche Hygiene=Muſeum ſich geſtellt hat und die
Stadtverwaltung Darmſtadt beſtrebt iſt, löſen zu helfen. Werbematerial
und Auskünfte können bei der Geſchäftsſtelle der Ausſtellung „Der
Menſch” im Stadthaus, Zimmer 26, während der Dienſtſtunden
ent=
gegengenommen werden.
— Aus der heſſiſchen Sängerbundbewegung. Sängerjubiläen
Den Ehrenbrief für 40jährige aktive Tärigkeit erhielten die Sänger
Joh. Wilh. Wentzel vom Geſangverein „Frohſinn” Langgöns,
Johan=
nes Götting vom Geſangverein „Liedertafel” Marburg, Martin
Lud=
wig vom Geſangverein „Frohſinn” Bad=Nauheim, Adam Becker vom
Geſangverein „Harmonie” Hainſtadt a. M., Friedrich Willand vom
Ge=
ſangverein „Eintracht” Babenhauſen, Adam Reitz, Adam Müller,
Kon=
rad Becker und Heinrich Reitz 13. vom Geſangverein „Eintracht” Nieder=
Ohmen, Adam Ritzinger, Heinrich Andre vom Geſangverein „
Sänger=
bund” Wörrſtadt.
— Heſſiſcher Chordirigentenverband. Die in Heſſen bereits
beſtehen=
den Vereinigungen zu Darmſtadt, Offenbach, Friedberg und Mainz
haben ſich zuſammengeſchloſſen; der Anſchluß von Worms darf erwartet
werden. Verbindliche Satzungen werden bis zum Herbſt ausgearbeitet.
Die diesjährige Hauptverſammlung ſoll in Mainz ſtatifinden und neben
der Beratung der Standesfragen auch Referate führender
Perſönlich=
keiten auf dem Gebiete des Chorgeſangs bringen. Geſchäftsſtelle des
Verbandes, der ein inniges Zuſammenarbeiten mit der Zentralſtelle zur
Förderung der Jugendpflege und Volksbildung in Heſſen erſtrebt, iſt
in Offenbach, Ludwigſtraße 23, wie ja auch der Vorſitzende des
Ver=
bandes, Herr Gg. Simrock, daſelbſt ſeinen Wohnſitz hat.
— Amerikaniſche Sänger komnen nach Mainz. Aus Anlaß des im
Juli in Wien ſtattfindenden Deutſchen Sängerbundfeſtes hat die Stadt
Mainz die größeren deutſch=amerikaniſchen Geſangvereine eingeladen,
bei ihrer Deutſchlandfahrt auch Mainz zu beſuchen. Es haben bis heute
zugeſagt: Arion Singing Socicty, Brooklyn, Brooklyn Sängerbund,
Paeifie Sängerbund, San Franzisko, Kal., Vereinigte Sänger von
Brooklyn.
— Ausſtellung: Deutſche Frauenkleidung 1928. Der
Hausfrauen=
bund Darmſtadt veranſtaltet in den Tagen vom 1. bis 3. Mai in
ſämt=
lichen Räumen der Vereinigten Geſellſchaft eine Ausſtellung „Deutſche
Frauenkleidung 1928” Sie ſteht unter einem beſtimmten
Grund=
gedanken. Es erſcheint in unſerer Zeit nicht unangebracht, einmal
wie=
ber den Fcauen aller Kreiſe zu zeigen, daß man ſich hübſch und gefällig
kleiden kann, auch wenn man den Regeln der Geſundheit und dem
Ge=
fuhl weiblicher Würde etwas mehr Nechnung trägt, als dies heute der
Fall iſt. Alles was zum Anzug der Frau gehört (vom Kopf bis zum
Fuß), kann ausgeſtellt werden, aber es muß ſich dem Grundgedanken
anpaſſen. Im Nahmen der Veranſtaltung wird an hier noch nicht
ge=
zelgten Lichtbildern die Entwickelung der Frauenmode dargeſtellt
wer=
den. Firmen, die ſich an der Ausſtellung beteiligen möchten, erfahren
alles Nähere in der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7 I (Tel. Nr. 4114).
Sbrechſtunden 10—12½ Uhr, außer Samstags.
Warnung vor einem Schwindler. In Stuttgart und Nürnberg
iſk in dea letzten Tagen ein Schwindler in zahlreichen Fällen erfolgreich
aufgetreten, der vorwiegend kleinere, von Frauen geführte
Laden=
geſchäfte aufſuchte, ſich als Finanzbeamter ausgab und die Geſchäfts= und
Umſatzſteuerbücher kontrollierte. Er nannte ſich Finanzinſpektor Klein,
Beher und auch Berger. Anſchließend an die Kontrolle erhob er
rück=
ſtandige Umſatzſteuer bis zu 100 Mark. Der Schwindler iſt etwa 45
Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß, von kräftiger Statur, hat geſundes
Ausſehen, blonde Haare und geſtutzten Schnurrbart. Bekleidet iſt er
mit grauem Anzug, hellem Covercotmantel und ſpricht badiſche
Mund=
art. Da mit weiterem Auftreten beſtimmt zu rechnen iſt, wird vor dem
Schwindler gewarnt. Im Falle ſeines Auftretens wird um ſofortige
fernmündliche Benachrihtigung der Kriminglabteilung gebeten.
Liebigs Geburtshaus.
Dr. Adolf Müller=Darmſtadt.
Darmſtadt — Juſtus Liebigs Vaterſtadt — iſt als Fürſtenſtadt hoch
gekommen. Das Schloß iſt die Keimzelle der Siedlung gelveſen. Schon
in der Karolingerzeit ſtand hier ein kaiſerliches Jagdhaus, rings
um=
geben von herrlichen wildreichen Waldungen.
Die Stadt war klein und unbedeutend, als Markt und als Feſtung
gleichermaßen. Schon im 16. Jahrhundert waren die Feſtungswerke,
die die Stadt in einem Ning umſchloſſen, militäriſch wertlos, aber ſie
formten das Städtebild. Winkelige, enge Gaſſen machen noch heute die
Altſtadt Darmſtadts aus. Vor der ragenden Stadtkirche und dem
Land=
grafenſchloß ducken ſich die alten windſchiefen Fachwerkhäuſer der
Bür=
ger voll Reſpekt und Beſcheidenheit. Inmitten dieſer Altſtadt, in der
Großen Kaplaneigaſſe, wurde Juſtus Liebig am 12. Mni 1803 geboren.
Die Große Kaplaneigaſſe hat ihren Namen von dem Pfarrhaus der
Stadt. Das Anweſen der Familie Liebig beſtand urſprünglich aus zwei
verſchiedenen Hofreiten, die aber ſchon um 1800 nur einen Eingang
hatten. Sie mögen etwa um 1600 erbaut worden ſein und waren, der
deutſchen Bauweiſe jener Epoche entſprechend, Fachwerkbauten. Die
bei=
den Vorderhäuſer wurden durchſchnitten von einem ſchmalen Gang, der
auch den Zugang zu den beiden Treppenhäuſern vermittelte und am
Ende zu dem kleinen, rings umbauten Hofe führte. Das Vorderhaus
hat drei volle Geſchoſſe. Die Familie Liebig, die recht vermögend war
— nach dem Tode, der Mutter Juſtus von Liebigs im Jahre 1855
wurde ein Vermögen von über 100 000 Gulden unter die ſieben Kinder
verteilt —, bewohnte wohl die beſten Räume im erſten Obergeſchoß,
Jedenfalls waren aber auch nach der Sitte der Zeit noch
Mietwohnun=
gen vorhanden. Es waren ſehr niedrige und enge Räume, in denen
der große Forſcher das Licht der Welt erblickte. (Vergleiche die beiden
Bilder des Darmſtädter Malers Profeſſor Reinhold Kröh.) Als die
Stadt das Anweſen im Jahre 1920 erwarb, war es derart baufällig, daß
Lebensgefahr für die Bewohner beſtand. Man mußte ſich notgedrungen
dazu entſchließen, das ganze Gebäude zu räumen und auf
baupolizei=
liche Anordnung niederzulegen. Es wurde jedoch vor dem Abbruch
von dem Städtiſchen Hochbauamt genau aufgenommen, ſodaß der völlig
getreue Wiederaufbau möglich war. In dem wiedererſtandenen
Liebig=
haus ſollen Erinnerungen an Juſtus Liebig und ſeine Schüler
ausge=
ſtellt werden; das Haus ſoll die Umwelt zeigen, in der der Genius ſich
entwickelte. Aus den winkeligen Altſtadtgaſſen Darmſtadts führt Juſtus
von Liebigs Weg hinaus in die Welt, zu der Höhe des Weltruhms.
Das alte Schloß, das freundlich hineinſchaut in das enge
kleinbür=
gerliche Leben, hat ſeinen Beruf, Führer und Förderer zu ſein, erfüllt.
Hier fand der Strebende geiſtige Nahrung (Hofbibliothek), hier bot ſich
ihm die Freundeshand, die dem politiſch verdächtigen Studioſus
wert=
vollſte, anregendſte Lehrjahre in Paris erwirkte.
Altſtadt und Schloß — ſie beide haben ein Recht, auf Juſtus Liebig
ſtolz zu ſein. Sie beide haben dem Schöpferiſchen gedient.
Dte Ternamnter
unſeres Blattes erſcheint bereits mit der
Aus=
gabe vom 7. April vereinigt am Oſter=Samstag
und gelangt abends um 5 Uhr in der Stadt
durch die Trägerinnen zur Verteilung. Anzeigen
für die Oſter=Ausgabe müſſen ſpäieſiens bis
Samstag, vorm. 11 Uhr, aufgegeben ſein; es
empfiehlt ſich, dies jedoch bereits heute zu tun.
Der Verlag.
Schwingungstagung
des Vereins Deutſcher Ingenieure.
In Darmſtadt fand die Tagung des Ausſchuſſes für mechaniſche
Schwingungen beim V.D.J. ſtatt, an der eine große Anzahl
hervor=
ragender Vertreter der wiſſenſchaftlichen Technik teilnahmen. Die
Sit=
zungen in den Räumen der Techniſchen Hochſchule wurden durch eine
Begrüßungsanſprache des Obmanns, Herrn Prof. Dr. Hort=Berlin,
eröffnet. Eine von zahlreichen intereſſanten Verſuchen an Modellen
aus dem Gebiet der Dynamik und Schwingungslehre begleiteter
Vor=
trag von Herrn Prof. Dr.=Ing. Blaeß=Darmſtadt diente als
Ein=
leitung der zu behandelnden Themen der Tagung. Sodann referierte
Herr Oberbaurat Dr. Saller=Regensburg über Dynamik und
Schwingungen am Eiſenbahnoberbau, und daran anſchließend wurde
durch Herrn Sektionschef Bühler=Bern und Herrn Profeſſor Dr.
Hort=Berlin der Stand der heutigen Brückenſchwingungstheorie
er=
örtert. Einen weiteren wichtigen Teil der Verhandlungen bildeten die
Vorträge der Herren Prof. Angenheiſter=Potsdam und Dr.=Ing.
Menges=Buchſchlag über die durch den Verkehr auf Häuſer
über=
tragenen Erſchüitterungen. Im Zuſammenhange damit ſtand die Frage
der Meſſung mechaniſcher Schwingungen, beſonders auf Grund der
Aus=
führungen von Herrn Dr. Neutlinger=Darmſtadt, ſowie durch
Vorführungen im Inſtitut für Techniſche Phyſik (Prof. Dr. Zeißig)
Beſonderes Intereſſe erregte auch das Inſtitut für Hochſpannungstechnik
(Profeſſor Dr.=Ing. Peterſen). Nachdem Herr Dr.=Ing. Prager=
Darmſtadt Richtlinien für die Berechnung der Eigenfrequenzen von
Fundamenten gegeben hatte, trat man in die Erörterung der Fragen
ein, welche die Verwertung der Lehren der Schwingungstheorie in der
Technik zum Gegenſtand haben, wie aus den Vorträgen der Herren
Profeſſor Dr. Eſau=Jena, Marinebaurat a. D. v. Bohuſzewicz=
Düſſeldorf, Obering. Schieferſtein=Berlin, Dr.=Ing. Heymann=
Darmſtadt, Dr.=Ing. Lehr=Darmſtadt über dieſ verſchiedenen Gebiete
der Auswuchtmaſchinen, neuerer Materialprüfungsmaſchinen, neuartiger
Fördermaſchinen, Getriebe uſw. hervorging. Am Samstag beſchloß eine
Beſichtigung der Firma Carl Schenck die Tagung, wo die praktiſche
Ver=
wertung der Schwingungstechnik an Erzeugniſſen dieſer Firma gezeigt
werden konnte. Die einzelnen Vorträge zogen ſtets längere Diskuſſionen
nach ſich, aus denen das große Intereſſe der Teilnehmer an den
behan=
delten Fragen, ſowie die Wichtigkeit der Schwingungstheorie für die
aktuellen Aufgaben der Technik hervorging. Die Beſucherzahl wies
gegenüber den vorjäbrigen Tagungen in Braunſchweig bzw. Jena eine
bemerkenswerte Steigerung auf.
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Qualitätsmop in allen Preislagen finden Sie im
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Seifenhaus am Schillerplatz. — Fernruf 2073
Diebſtähle. In der letzten Zeit nehmen die Taſchendiebſtähle
wieder überhand. So wurden während der Ausſtellung der jungen
Löwen in einem S haufenſter des Kleibergeſchäfts Heß drei Frauen im
Gedränge die Geldbörſen, zum Teil mit erheblichen Beträgen, entwendet.
Vermißt. Am 3. April 1928, vormittags gegen 11 Uhr, hat die
Witwo Lina Feuchlwanger, gehoren am 8. Dezember 1880 zu
Darm=
ſtadt, unter demn Vorgeben, einige Geſchäfte in der Stadt zu erledigen,
ihre Wohnung verlaſſen, iſt aber bis jetzt nicht wieder dorthin
zurück=
gekehrt. Alle Nachforſhungen waren bis jetzt vergeblüh. Es iſt nichſt
ausgeſchloſſen, daß der F. ein Leid zugeſtoßen iſt. Beſchreibug: 1,60
bis 1,65 Meter groß, ſchmal, ſchvarze Haare, dunkelbraune Augen
ſchſarze Augenbrauen. Bekleidet iſt ſie mit dunkelblauem Kleid mit
durchſichtigen Aermeln, ſchwvarzem Mantel, grauen Strümpfen,
ſchnvar=
zen Spangenſchuhen und weißer Unterwäſche. Perſonen, die Angaben
über den derzeitigen Aufenthalt der F. machen können, werden gebeten,
der Kriminalabteilung Nachricht zu geben.
Hauswirtſchaftliche Kurſe für ſtellenloſe Mädchen.
Auf Veranlaſſung und auf Koſten des Arbeitsamtes hatte es die
Städtiſche Haushaltungsſchule wiederum übernommen,
in der Zeit vom 23. Januar bis 31. März 1928 75 ſtellenloſen Mädchen
einen Handarbeits= und Kochkurſus zu erteilen. Der
Hand=
arbeitskurſus erſtreckte ſich auf Nähen von einfachen Bezügen, Flicken
und Stopfen von Wäſche und Kleidern, auf Umarbeitung, auf
Anfer=
tigung einfacher Wäſche und deren Verzierung mit Häkelſpitzen und
ſelbſtverfertigten Stickereien, auf Nähen von Bluſen und Kleidern und
zuletzt auf Handarbeiten in verſchiedener Technik. Im Kochunterricht
wurde die Zubereitung von einfachen nahrhaften und dabei preiswerten
Gerichten gelehrt. Dem praktiſchen Unterricht ging die theoretiſche
Koch=
beſprechung einſchließlich der Nahrungsmittellehre und Koſtenberechnung
voraus. Die zubereiteten Mahlzeiten wurden an ordentlich gedeckten
Tiſchen von den Kurſusteilnehmerinnen eingenommen, wobei
abwech=
ſelnd von den Mädchen auch ſerviert wurde. Beſondere Sorgfalt wurde
endlich auf die pünktliche Reinigung des gebrauchten Geſchirrs und der
Lehrküche verwendet. — Als Abſchluß des Kurſus war eine kleine
Aus=
ſtellung der angefertigten Wäſche, Kleider und Handarbeiten
ver=
anſtaltet worden, die für die kurze Unterrichtszeit erſtaunlich gute Lei
ſtungen zeigte und von dem lebhaften Intereſſe der Teilnehmerinnen
Zeugnis ablegte. Herr Rektor Schäfer von der Städtiſchen
Haus=
haltungsſchule, dem ſeitens des Arbeitsamtes die Durchführung des
Kurſus anvertraut war, unterſtrich in einer kurzen Anſprache nochmals
den guten und willigen Geiſt der Teilnehmerinnen, und den Eifer, den
jede einzelne von ihnen an den Tag legte. Ueber Teilnahme und
Lei=
ſtung wurde eine Beſcheinigung ausgeſtellt, die für die Teilnehmerinnen
an dem Kurſus nicht ohne Wert ſein dürfte. Herr Direktor Jöckel
vom Arbeitsamt ſprach in Vertretung des dienſtlich verhinderten
Vor=
ſitzenden des Arbeitsamtes, Herrn Bürgermeiſter Delp, dem Leiter
der Städtiſchen Haushaltungsſchule, und beſonders den drei im Kurſus
tätig geweſenen Lehrerinnen den Dank des Arbeitsamtes aus und
über=
gab mit anerkennenden Worten für das Geleiſtete den
Kurſusteilneh=
merinnen die Beſcheinigungen. Es iſt erfreulich, daß es nunmehr ſchon
zum dritten Male dem hieſigen Arbeitsamt, im Gegenſatz zu anderen
Arbeitsämtern, gelungen iſt, die erwerbsloſen Mädchen in ihren
haus=
wirtſchaftlichen Kenntniſſen zu vervollkommnen und zu fördern und zu
zeigen, daß auch die Zeit der oft unfreiwilligen Arbeitsloſigkeit
nutz=
bringend angewendet werden kann.
Beginn der Wanderzeit.
Von der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Jugendherbergen, Gau
Süid=
heſſen, wird uns geſchrieben: Mag nun der Werktag uns auch noch ſo
graue Arbeit bringen, — er geht vorbei, und an den freien Tagen ſoll
ſtatt klappernder Maſchinen, Schul= und Schreibſtufenluft das
Waldes=
rauſchen wieder zu uns ſprechen und der ſtarke Wind unſer Lied fordern
aus tiefſter, befreiter Bruſt, und wandern wollen wir wieder, wandern!
Damit wir jedoch an naſſen Tagen und in kalten Nächten ein Obdach
haben, hält der Jugendherbergsverband für uns die Türen
ſeiner Jugendherbergen offen und bringt in der folgenden
Zu=
ſammenſtellung die Orte, in denen Jugendherbergen vorhanden ſind:
Axmsheim (Rheinh.), Anm.: Pfarrhaus; Babenhauſen (Heſſ.),
Kaſerne (nur Knaben), Anm.: Hauswart; Bingen a. Rh. (nur
Kna=
ben), Anm.: Schmittſtraße 69; Darmſtadt: Dieſterwegſchule,
Blu=
menthalſtraße (nur Knaben), und Mühlſtraße 70 (nur Mädchen);
Er=
bach i. O: Elektr.=Werk; Fr.=Crumbach i. O.: Schule; Gronau
bei Bensheim a. d. B.: Klauſenmühle; Groß=Gerau: Kirchſchule
(nur Knaben); Groß=Umſtadt (Heſſen): Ohlſcher Berg (nur
Kna=
ben); Jugenhei a. d. B.: Hauptſtraße 64 (nur Mädchen);
Lin=
denfels i. O.: „Schneckehaisl”; Mainz: Neumühle bei
Gonſen=
heim; Michelſtadt i. O.: Stadtſchule; Miltenberg a. M.:
Joh.=Butzbach=Heim (nur Knaben), Dr.=Erich=Winterhelt=Heim (nur
(Mädchen) und Stadtſchule; Mörfelden: Naturfreundcheim;
Oppenheim a. Rh.: Schule. Anm.: Pilgergaſſe 11: Meßbach
im Odenwald: Odenwaldhaus der „Darmſtädter Naturfreunde”: Burg
Otzberg bei Lengfeld i. O.; Reichenbach i. O.: Ehem. Schule und
„Am Borſtein” „Naturfreundehaus” (nur Samstag und Sonntag);
Heidesheim (Rheinh.): „Rheingoldruhe‟ Haus des
Lenneberg=
vereins (nur Samstag und Sonntag); Wahlen i. O.: (mur Knaben);
Wimpfen a. N.: Kaiſerpfalz; Worms; Gymnaſium;
Zwingen=
berg a. d. B.: Naturfreundehaus (nur Knaben, nur Samstag und
Sonntag.)
Und nun ihr Buben und Mädel, die Laute zur Hand und die Bruſt
voll Sang, ſo zieht hinaus, Eure Straße lang. .
Jagd und Fiſcherei im April.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jngdklub.
Der April iſt ſo recht ein Monat der Schonung im grien
Re=
vier. Auf alles Schalen= und Haarnutzvild ruht die Jagd, nur die
Sauen und männlähes Edel= und Damwild, ſowie die Kanmichen dürfen
gejagt werden. Der weidgerechte Jäger wird aber auch hier
Enthalt=
ſamkeit üben, um ſo mehr, da ja alles Wild eben in der Paarungszeit
oder Setzzeit begriffen iſt. oder bereits Nachkommenſchaft führt.
Die beſſeren Hirſche haben abgeworfen, die gerigeren werfen i
den erſten Tagen des Monats ab.
Die Rehböcke ſind noch am Schieben und beginnen zu fegen und
zu verfärben.
Mit dem 10. d. M. erreicht die Schußzeit auf Schnepfen in Heſſen
ihr Ende.
Bereits bieten die aufgegangenen Saaten und die beſſeren Wieſen
friſche Aeſung nach der langen Winterszeit — allerdings beſteht die
Ge=
fahr, daß infolge des allzu reichlih aufgenommenen jungen Grüns
Er=
krankungen entſtehen, die zum Eingehen führen.
Die Haſen haben den erſten Satz wohl durch und bereiten den
zweiten vor. Auer= und Birkwild erreicht in dieſem Monat den
Höhe=
punkt der Balz. Man wird mit dem Abſchuß im Intereſſe des
Beſtan=
des nicht zu früh anfangen. Die Ente brütet, auch die Rebhühner
be=
ginnen mit ihren Gelegen.
Haar=Raubwild wölft und verhärt ſih; gerade in dieſer Zeit iſt
ihm beſondere Sorgfalt zuzuwenden, namentlich aber auch den
umher=
ſtreunenden Katzen und Hunden.
Jetzt, wo die Vögel des Waldes und das Wild die
Nachkommen=
ſchaft betreuen, muß beſondere Ruhe im Revier herrſchen. Deshalb
muß das Augenmerk des weidgerechten Jägers darauf gerichtet ſein,
dieſe unbedingt zu ſchaffen. Hunde gehören in Feld und Wieſen
an die Leine, und wenn es jetzt dem Jäger ſchon ſelbſt durch
Geſetz verboten iſt, ſeinen Jagdhund im eigenen Nevier laufen zu
laſſen, um wie viel mehr gilt dies für jeden nicht Jagdberechtigten.
Man ſollte annehmen, daß jeder Menſch, der noch Gefühl für die
Natur und ihre Lebeweſen hat, es ſich zur Pflicht machen muß, ſeinen
Hund auf dem Spaziergange in Feld und Wald an der Leine zu führen.
Alle die verſchiedenen Gerichtsurteile, in denen Jäger für das
Er=
ſchießen jagender Hunde beſtraft wurden, ſind gewöhnlich ſchief
wieder=
gegeben, denn jeder Beſitzer iſt für das Unheil, das ſein Tier anſtellt
erſatzpflichtig, und die Dienſtvorſchrift macht es den Feldſchützen und
Jagd=
ſchutzbeamten zur ausdrücklichen Pflicht, Anzeige gegen diejenigen zu
erheben, die ihre Hunde draußen aufſichtslos umherſtreunen laſſen. Wer
ſich alſo vor Schaden bewahren will, der nehme ſeinen Hund auf dem
Spaziergang hübſch an die Leine, denn im gegebenen Moment jagt
jeder Hund, einerlei, welcher Raſſe er angehört.
Zander, Barſch, Hecht und Regenbogenforelle laichen, Huchen und
Acſche haben Schonzeit. Bahforelle und Bachſaibling können gefangen
werden.
Briefkaſſen.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsgulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
E. Sp. Nach der gegebenen Darſtellung ſind Sie Handlungsgehilfe
geſveſen und unterſtehen die Anſprüche dem Handelsgeſetzbuche. Nach
§ 63 desſelben behält der Handlungsgebilfe, wenn er durch
unverſchul=
detes Unglück an der Leiſtung der Dienſte verhindert wird, ſeinen
An=
ſpruch auf Gehalt, jedoch nicht über die Dauer von 6 Wochen hinaus.
Sie würden alſo Anſpruch auf Zahlung des monatlichen Gehaltes
er=
heben können. Ebenſo können Sie bei Beendigung des
Dienſtverhält=
niſſes ein ſchriftliches Zeugnis über die Art und Dauer der
Beſchäf=
tigung fordern. Das Zeugnis iſt auf Ihr Verlangen auch auf die
Füh=
rung und die Leiſtungen auszudehnen. Natürlich muß der Prinzipal
auch die Karten zurückgeben. Die Klage müſſen Sie bei dem
Arbeits=
gerichte in F. einreichen, da die Kaufmannsgerichte mit 1. Juli 1927
aufgehoben ſind. Ob die Klage Erfolg verſpricht, können wir von hier
aus nicht beurteilen.
W. 111. Nach 8 9 des Erbſchaftsſteuergeſetzes vom 22. Auguſt 1925
wird die Erbſchaftsſteuer nach dem perſönlichen Verhältnis des
Er=
werbers zu dem Erblaſſer in 5 Klaſſen erhoben. Der 1. Klaſſe gehören
an: 1. der Ehegatte, 2. die Kinder, 3. die Perſonen, denen die rechtliche
Stellung ehelicher Kinder zukommt, 4. die eingekindſchafteten Perſonen,
denen die rechtliche Stellung ehelicher Kinder zukommt, 5. die an
Kindes=
ſtatt angenommenen Perſonen, 6. die Stiefkinder, 7. die vom Vater
anerkannten unehelichen Kinder.
Geite 6
Donnerstag, den 5. April 1928
Nummer 96
Sonderfahrten der Reichsbahndirektion Mainz.
Die Sonderfahrten der Reichsbahndirektion
Mainz, die von Jahr zu Jahr mit wachſendem Erfölg und unter
immer ſtärkerer Beteiligung unternommen worden ſind, haben ſich zu
einer Einrichtung entwickelt, die man nicht mehr wegdenken kann, die
man nicht mehr miſſen möchte. Sie entſprechen dem Bedürfnis weiter
Volksſchichten und erfüllen, indem ſie der Allgemeinheit die Schönheiten
der deutſchen Landſchaft erſchließen, und nicht allein die Teilnehmer
untereinander, ſondern auch die verſchiedenen deutſchen Volksſtämme
gegenſeitig näherbringen, eine ſoziale, eine volksbildneriſche und eine
ethiſche Aufgabe zugleich.
Das heiße Verlangen, aus der Enge des Alltags herauszukommen,
im weiten deutſchen Vaterlande Umſchau zu halten, zu lernen und zu
genießen, iſt ja Gemeingut aller derer, die mit offenen Sinnen durchs
Leben gehen. Aber wie wenige ſind in der Lage, dieſe geheimen
Wünſche in die Wirklichkeit zu übertragen. Allzu oft hat ja das
Schick=
ſal gerade die Beſten und Wertvollſten zum Verzicht verurteilt. Die
irdiſchen Güter ſind ſo ungleich, ſo ungerecht verteilt, und neben der
leidigen Geldfrage bietet auch die Zeitfrage im wilden Tempo der
Gegenwart für viele unüberwindliche Hinderniſſe, ihre Sehnſucht in die
Ferne zu ſtillen.
Durch die Sonderfahrten der Reichsbahndirektion wird aber ein
gewiſſer Ausgleich geſchaffen, werden Reiſegelegenheiten geboten, wie ſie
ſonſt wohl kaum wieder vorhanden ſind, wird auch den
Minderbemittel=
ten und den von tauſend Pflichten Gehetzten die Möglichkeit gegeben,
ohne wirtſchaftliche und berufliche Unzuträglichkeiten befürchten zu
müſ=
ſen, einmal für kurze Zeit dem Drang nach Freiheit, nach einem
Auf=
gehen in den Wundern deutſcher Natur und deutſcher Kultur
nachzu=
kommen.
Und deshalb verdient das ſchöne Unternehmen der
Reichsbahndirek=
tion uneingeſchränkte Anerkennung und weitgehende Förderung, weil es
dem Zeitgeiſt entſpricht und ſich eine wirklich erſtrebenswerte, im beſten
Sinne gemeinnützige Aufgabe ſtellt.
Mit Beginn der ſchönen Jahreszeit wird auch in dieſem Jahre
wie=
der eine große Anzahl von eintägigen und mehrtägigen Sonderfahrten
aufgenommen werden. Die dazu notwendigen Vorbereitungen ſind
be=
reits, getroffen worden; in großen Zugen ſteht bereits jetzt ſchon das
Programm feſt, das ſich durch beſondere Reichhaltigkeit und
Vielſeitig=
keit auszeichnet und das der Vorjahre noch übertrifft.
Den Auftakt bildet eine auf vier Tage berechnete Wochenendfahrt
nach Verlin und Potsdam, womit die Reichsbahndirektion Mainz
zum erſten Male der Allgemeinheit Gelegenheit gibt, auf bequeme,
ſchnelle und billige Weiſe die Reichshauptſtadt und die alte,
erinnerungs=
ſtolze Reſidenz aus eigener Anſchauung kennen zu lernen. Es folgen
die aus den früheren Jahren ſo beliebten Sonntagsfahrten nach der
Perle des Frankenlandes, der altehrwürdigen Stadt des Heiligen Kilian,
Würzburg, nach dem herrlichen Baden=Baden und nach der
Pfalz, die — hoffentlich in vollem Sonnenglanz — die ganze
unver=
gleichliche Blütenpracht des jungen Frühlings dem ſtaunenden Auge
pffenbaren wird. — Des reiteren iſt eine Wochenendfahrt vorgeſehen,
die Regensburg und die Walhalla berührt und zurück über
Nürnberg geht, der alten Dürerſtadt, die in dieſem Sommer den
400jährigen Todestag ihres großen Sohnes feiert. Wenn irgend
mög=
lich, ſoll bei dieſer Fahrt auch Dinkelsbühl beſucht werden, das
alte, verträumte mittelfränkiſche Städtchen, das neben Rothenburg o. T.
vielleicht am reinſten und unverfälſchteſten den Zauber der
Vergangen=
heit bewahrt hat. — Es folgt eine ſchöne Neckarfahrt, bei der das
alte Hirſchhorn, das freundliche Neckargemünd und ſchließlich
Alt=Heidelberg, die „feine, an Ehren reiche Stadt”, beſucht
wer=
den. Die Hinfahrt erfolgt hierbei über die Odenwaldſtrecke, die
Rückfahrt über die Bergſtraße. Dem reizvollen Lahntal gilt
die nächſte Tour. Es iſt hierbei im Gegenſatz zu den meiſten anderen
Fahrten kein beſtimmtes, einheitliches Ziel vorgeſehen; es werden
viel=
mehr Fahrkarten für den Beſuch einiger Lahnſtädte gefondert
ausge=
geben, und zwar für Bad Ems, Naſſau, Balduinſtein
(Schaumburg), Diez und Limburg; ähnlich, wie das auch bei einer
geplanten Maintour gehalten werden ſoll, bei der jeder nach
eige=
nem Belieben Klingenberg, Miltenberg, Amorbach oder
Waldürn zum Reiſeziel wählen kann. Sehr willkommen dürfte
auch eine Fahrt nach Oberheſſen ſein, bei der die Teilnehmer
Ge=
legenheit haben, das freundliche Bad Salzhauſen und das
altehr=
würdige Nidda kennen zu lernen.
Daß auch die Nordſee wieder in den Bereich der Sonderfahrten
gezogen wird, iſt nach dem glänzenden Ausfall der vorjährigen Tour
nach Hamburg und Helgoland eigentlich ſelbſtverſtändlich. Die alte
Hanſaſtadt Hamburg und das wellenumſpülte Eiland im
Norder=
meer, Helgoland, ſind denn auch diesmal im Programm der
Reichs=
bahndirektion verzeichnet. Aber auch Norderney wird in dieſem
Jahre beſucht werden. Eine fünftägige Wochenendfahrt führt dorthin
von Bremen und Bremerhaven aus, vorüber an der ganzen
Kette der Nordſeeinſeln, während die Rückfahrt über
Norddei=
erfolgt.
Nach Kochendorf mit ſeinem intereſſanten Salzbergwerk und
dem benachbarten maleriſchen Wimpfen hoch überm Neckar, nach
dem immer gern beſuchten Laacher See in der Eifel, ſowie erſtmalig
nach dem Siebengebirge, nach Königswinter und dem
ſagenum=
wobenen Drachenfels werden uns weitere Sonntags=Sonderfahrten
hinführen. Außerdem ſind aber noch drei große, mehrtägige Fahrten
nach Süddeutſchland vorgeſehen. Von dieſen iſt eine wieder dem ſchönen
Bodenſee gewidmet. Sie wird Konſtanz, Meersburg,
Lindau und Rorſchach berückſichtigen und Gelegenheit zu einer
Rundfahrt mittelſt Sonderdampfers geben. Die andere geht zur
Zeit des Oktoberfeſtes nach München und dem bayeriſchen
Ge=
birge und ſieht für die Rückfahrt auch einen Aufenthalt in der
würt=
tembergiſchen Hauptſtadt Stuttgart vor.
Ganz beſonderem Intereſſe wird jedoch die Wochenendfahrt
be=
gegnen, die eine der ſchönſten und reichſten Gebiete deutſcher Erde zum
Ziel hat, dem Allgäu. Sie bringt die Teilnehmer zunächſt nach der
altberühmten Fuggerſtadt Augsburg, und von da nach dem im
äußerſten Südwinkel Deutſchlands gelegenen herrlichen Kurort
Füſ=
ſen, deſſen Mauern und Türme ſich in den ſchäumenden Fluten des
Lechs ſpiegeln. Ganz in der Nähe grüßen, angeſichts der ragenden
Majeſtät der Alpenwelt, die Märchenſchlöſſer Ludwigs II.,
Neu=
ſchwanſtein und Hohenſchwangau, träumt, umrahmt von
ſchneegekrönten Bergkuppen, das tiefblaue Waſſer des Planſees,
denen natürlich auch ein Beſuch zugedacht iſt. Mit einem Autobus
wird von Füſſen aus leicht die auf tiroler Seite liegende Bahnſtation
Ulrichsbrücke erreicht, von wo aus die Fahrt über den tiroler
Kur= und Badeort Neutte am Lech nach Ehrwald und der
öſter=
reichiſchen Talſtation der neuen Zugſpitzbahn geht. Wer den
Gipfel der Zugſpitze ſelbſt betreten möchte, der kann in Ehrwald die
Bergbahn beſteigen, die ihn in kurzer Zeit in ſchwindelnde Höhen
emporträgt. Für die Wanderluſtigen und Wegtüchtigen bietet ſich in
Ehrwald aber auch Gelegenheit zu einem, auf 9 Stunden berechneten
Fußmarſch über Ehrwalder Alp, Gatterl, Knorrhütte,
Platt in das ewige Eis von Deutſchlands höchſtem Berg.
Die genannten Sonderzüge werden ſämtlich, vorausgeſetzt, daß ſie
eine genügende Teilnehmerzahl finden, gefahren. Das Programm der
Reichsbahndirektion ſieht außerdem für den Sommer noch weitere Fahrten
vor, über die allerdings noch keine endgültigen Beſtimmungen getroffen
worden ſind. So ſoll, wenn angängig, eine Sonntagstour nach Kaſſel
und Wilhelmshöhe unternommen werden und vielleicht auch eine
ſolche nach Köln zur Beſichtigung der Preſſa. Ebenſo beſteht die
Möglichkeit, daß noch eine oder die andere Sonderfahrt, je nach Bedarf,
eingeſchoben wird.
Aus dem Vorgeſagten geht jedenfalls mit aller Deutlichkeit hervor,
daß das Programm der Reichsbahndirektion für die von ihr
veran=
ſtalteten eintägigen und Wochenendfahrten diesmal außerordentlich
reichhaltig und vielverſprechend iſt. An der Bevölkerung liegt es nun,
die Reichsbahndirektion in der Durchführung ihrer Pläne auch
tat=
kräftig zu unterſtützen, ausgiebig von der gebotenen Gelegenheit
Ge=
brauch zu machen und eifrig dafür zu werben. Sie verdienen ja dieſe
Bemühungen im reichſten Maße, weil ſie auf ihre Weiſe mithelfen, den
Alltag zu überwinden, Gegenſätze zu überbrücken und der Allgemeinheit
die landſchaftlichen und kulturellen Schätze unſeres großen und ſchönen
Vaterlandes zu erſchließen.
Ausſichten für den deutſchen
Angeſtellten im Auslande.
Von A. Sundermann, Hamburg.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie. Nach
New York, Halifax: „Thuringia” ab Hamburg am 11. 4., direkt,
„New York” ab Hamburg am 12. 4., ab Cuxhaven am 13. 4., „
Deutſch=
land” ab Hamburg am 19. 4., ab Cuxhaven am 20. 4., „Cleveland” ab
Hamburg am 25. 4., ab Cuxhaven am 26. 4., „Hamburg” ab Hamburg
am 3. 5., ab Cuxhaven am 4. 5., „Weſtphalia” ab Hamburg am 5. 5.
(direkt), „Albert Ballin” ab Hamburg am 10. 5., ab Cuxhaven am 11. 5.
— Nach Kanada: „Bochum” am 12. 4., „Brant County” am 21. 4.,
„Hada County” am 28. 4., „Hagen” am 8. 5. — Nach
Philadel=
phia, Baltimore, Norfolk: „Nordvard” am 20. 4., „Lübeck” am
4. 5., „Harburg” am 18. 5. — Nachder Weſtküſte
Nordameri=
kas: „Oſiris” am 14. 4., „Los Angeles” am 5. 5., „Heidelberg” am
26. 5. — Nach Weſtindien, Weſtküſte Zentralamerikas:
„Rugia” am 7. 4. „Waldtraut Horn” am 14. 4., „Orinoco” am 21. 4.,
Aragonia” am 28. 4., „Teutonia” am 5. 5. — Nach Porto Rico,
San Domingo, Haiti, Santiago de Cuba u. Jamaica:
„Troja” am 10. 4., „Frida Horn” a. 24. 4., „Grunewald” a 8. 5. — Nach
Kuba: „Mexiko” am 24. 4., „Kuba” am 26. 5.,, „Danzig” am 26. 6.
— Nach Mexiko: „Rio Panuco” am 17. 4., „Nordſchleswig” am
28. 4.. „Artemiſia” am 10. 5. — Nach Südamerika Weſtküſte:
„Schwarzwald” am 7. 4., „Wiegand” am 7. 4., „Oſiris” am 18. 4.,
„Nitokris” am 21. 4., „Ludwigshafen” am 28. 4., „Rhodopis”, am 5. 5.
— Nachder Oſtküſte Südamerikas: „Wasgenwald” am 11. 4.,
Steigerwald” am 14. 4., „Holm” am 18. 4., „Bahern” am 3. 5. — Nach
Niederländiſch=Indien: „Leuna” am 11. 4., ein Dampfer am
25. 4. — Nach Auſtralien: „Eſſen” am 7. 4. — Nach Südafrika:
„Naumburg” am 21. 4. — Nach Oſtaſien: „Ludendorff” am 14. 4.,
„Albert Vögler” am 21. 4., „Hindenburg” am 28. 4., „Iſis” am 5. 5.,
„Rhein” am 12. 5. — Nach Afrika: „Tanganjika” am 7. 4. —
Mit=
geteilt durch die Vertretung der Hamburg—Amerika=Linie, Bankgeſchäft
Friedrich Zaun, Darmſtadt, Luiſenplatz 1. Tel. 1308/1309.
Schließung der ſtädtiſchen Bureaus und Kafſen. Am Oſterſamstag
bleiben die ſtädtiſchen Geſchäftszimner und Kaſſen geſchloſſen.
Zur Bekämpfung der häufigen Banknoten= und
Geldſcheinfäl=
ſchungen und des Umlaufs falſchen Geldes gewähren die
Siaatszentral=
banken, bei uns die Deutſche Reichsbank, namhafte
Belohnun=
gen an Perſonen, die zur Aufdeckung vder Verhinderung ſolcher
Straf=
taten beitragen. Kürzlich hat die Oeſterreichiſche Nationalbank in Wien
200 Mark an einen jungen reiſenden deutſchen Handwerker ausbezahlt,
der von einem Angebot zur Beteiligung bei Fälſchung öſterreichiſcher
Schillingsnoten ſofort die deutſche Polizei benachrichtigt hat.
Tp. Bezirksſchöffengericht. Der in Mannheim=Feudenheim geborene
Keſſelſchmied Karl Glöck in Pfungſtadt iſt der fahrläſſigen Tötung
angeklagt. Das Unglück hat am 27. Januar 1928 hier im Güterbahnhof
ſtattgefunden, wo Leute des Spediteurs mit Beförderung von Steinen
(Muſchelkalk) betraut waren. Die Steine wurden mittels Kranen aus
dem Bahnwaggon in das Laſtauto Kiſſels gehoben, während ſich der
Lehrling Ph. Jäger von Pfungſtadt im Moment des Unfalls auf dem
Auto befand. Der Angeklagte ſoll durch zu heftiges Zurückfahren des
Laſtautos den Tod des Jäger verurſacht haben. Er will vorher noch:
„Achtung, ich ſtoße retour!” gerufen haben. Das Unglück muß ſich in
ganz kurzer Zeit abgeſpielt haben, wie die Beweisaufnahme ergibt. Das
Laſtauto ſtieß wider den Kranen, und der Lehrling wurde zwiſchen
Kranen und Wand des Autos gedrückt. Mit dem Chauffeurdienſt hatte
der Angeklagte nichts zu tun. Die Sektion der Leiche fand am 28. Jan.
d. Js. ſtatt. Der Angeklagte durfte, ohne im Beſitz eines Führerſcheins
zu ſein, das Auto nicht zurückſtoßen; auch muß ſeine Handlungsweiſe
im übrigen als übereilt bezeichnet werden. Der Staatsanwalt
bean=
tragt wegen fahrläſſiger Tötung anſtelle einer an ſich verwirkten
Ge=
fängnisſtrafe von einem Monat eine Geldſtrafe von 15 Mark.
Das Urteil erkennt demgemäß.
Der Wiederaufbau des Deutſchtums im Auslande geht nur langſam
vor ſich und wenn auch z. B. die Stelle vermittlung des
Gewerkſchafts=
bundes der Angeſtellten im verfloſſenen Jahre für Auslandsaufträge
etwas lebhafter in Anſpruch genommea wurde, ſo war doch im
Ver=
gleich zu den Jahren vor 1914 die Zahl der ihr zur Beſetzung
gemel=
deten offenen Stellen aus dem Ausland relativ gering, und die für
Auslandsſtellungen vorliegenden Bewerbungen konnten nur zum Teil
durch Anſtellung erledigt werden.
Das europäiſche Ausland hat die in den Nachkriegsjahren
eingeführte Sperrung gegen Ausländer in nur wenig gemildeter Form
aufrecht erhalten. Die wirtſchaftliche Lage läßt es erwünſcht erſcheinen,
Fremden die Zureiſe noch zu ſperren, damit den eigenen
Staatsange=
hörigen von den Ausländern nicht die Verdienſtmöglichkeit genommen
wird. In Europa ſind es nur Holland, Portugal und Spanien, die
dem Deutſchen ungehindert Zutritt zu ihren Gebieten geſtatten,
in denen man ohne behördliche Einſchränkung Stellung bekleiden kann.
In unverminderter Stärke dauert die Abriegelung Englands
gegen den Fremdenzuſtrom an, und es ſind nur vereinzelte
Perſönlich=
keiten, meiſt Spezialiſten, denen für kurzbefriſtete Dauer die
Berufs=
betätigung geſtattet wird, wobei der Nutzen ausſchlaggebend iſt, den
England von der Tätigkeit des Ausländers erwartet. Die Aufhebung
des Sichtvermerkzwanges im Paß des Fremden für die verſchiedenen
europäiſchen Staaten, neben England auch für die Schweiz, Dänemark,
Schweden, Norwegen, Finnland, hat in manchem Deutſchen die
unbe=
rechtigte Hoffnung keimen laſſen, nun leichter ins Ausland kommen
zu können. Die Schwierigkeiten, die ſich dem Antritt einer Stellung
dort entgegenſtellen, ſind im allgemeinen viel beträchtlicher, als ein zur
Ausreiſe bereiter Angeſtellter es voraus ſieht. Unverändert
beſchrän=
kend werden die Aufenthaltsbeſtimmungen gehandhabt in Belgien,
Frankreich, der Schweiz, Italien, Jugoſlawien, den Balkanſtaaten, der
Tſchechoſlowakei, Polen, Litauen, Lettland und Eſtland. In mehreren
dieſer Staaten iſt der Aufenthalt für Reichsdeutſche überhaupt nicht
zu empfehlen, z. B. nicht in Polen, Südſlawien und namentlich nicht
in Numänien, wo deutſche Angeſtellte mangels eines den Ausgleich
ſchaffenden Handelsvertrages ſo gut wie rechtlos ſind und im Falle von
leicht eintretenden Streitigkeiten mit ihrem Arbeitgeber einfach des
Landes verwieſen und oft auch durch die Polizei an die Grenze geſchafft
werden. In Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland wird die
Beſchränkung im allgemeinen trotz des abgeſchafften
Sichtvermerk=
zwanges gegen früher noch ſtraffer durchgeführt. Bevor einem
Auslän=
der, ſei er Kaufmann oder Techniker, die Genehmigung zur
Berufs=
betätigung erteilt wird, hat der Arbeitgeber die Unmöglichkeit der
Be=
ſchaffung der benötigten Hilfskraft aus den Reihen der eigenen
Staats=
angehörigen nachzuweiſen, und das iſt gar nicht immer ſo einfach.
Ge=
lingt der Nachweis, ſo wird die Erlaubnis für die Berufsbetätigung
trotzdem nur für befriſtete Dauer gewährt. Mit Oeſterreich hat das
Deutſche Reich ein Uebereinkommen getroffen, wonach den beiderſeitigen
Reichsangehörigen hinſichtlich der Berufsbeſchäftigung im anderen Lande
Schwierigkeiten nicht bereitet werden. Die Türkei bietet dem Fremden
wenig Gelegenheit für Berufsbeſchäftigung und wenn
Aufenthaltsbe=
ſchränkungen hier auch weniger die Einreiſe beengen, ſo liegen doch die
wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſo, daß Deutſche wenig benötigt werden.
Da man von ihnen jetzt auch die Kenntnis der den europäiſchen
Sprachen ſo weſensfremden türkiſchen Sprache verlangt, ſind die
Aus=
ſichten auf Stellung für ſie noch ungünſtiger. Uebrigens ſchreiben
tür=
kiſche Geſetze vor, daß Arbeitgeber 90 Prozent ihrer Arbeitnehmer aus
den Kreiſen mohamedaniſcher Osmanen zu entnehmen haben. Ein
Kapitel für ſich bildet die ruſſiſche Sowjetunion (Union der S. S.R.)
Da es infolge Verſtaatlichung des geſamten Wirtſchaftslebens keine
Privatinduſtrie mehr gibt, ſo beſteht für Ausländer nicht die geringſte
Ausſicht auf Verdienſtmöglichkeit, denn eine Beſchäftigung in den
ſtaatlichen Betrieben zu finden, iſt ausgeſchloſſen, abgeſehen davon, daß
die einheimiſchen Kräfte in einer für Fremde völlig unzureichenden
Weiſe entlohnt werden. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben
die Einwanderung quotiert, die für Deutſche infolge Erreichung der
zugelaſſenen Anzahl für 1928 bis zum 30. Juni ds. Js. geſchloſſen iſt.
Trotz aller Schwierigkeiten bis zum Betreten des Landes geben ſeine
ungeheuren Gebiete für den bewußt arbeitswilligen Fremden immer
ausſichtsreiche Möglichkeiten für das Forikommen. Nur darf ein
kauf=
männiſcher Angeſtellter nicht damit rechnen, gleich in ſeinem Beruf
be=
ſchäftigt zu werden. Kanada iſt kein Einwanderungsland für
kauf=
männiſche und techniſche Angeſtellte. Allenfalls für landwirtſchaftliche
Arbeitnehmer. Trotz lockender Reklame engliſcher und kanadiſcher
Schiff=
fahrtsgeſellſchaften für die Auswanderung nach Kanada iſt Vorſicht
ge=
boten, und die Auswanderung dorthin aufs Geratewohl iſt keineswegs
zu empfehlen. Latein=Amerika, worunter von Mexiko bis Kap Horn
alle den romaniſchen Sprachen angehörenden Länder verſtanden werden,
hat keine einſchränkenden Beſtimmungen für fremde Arbeitnehmer.
Aber die ganzen Verhältniſſe in dieſen Staaten können nicht zur
Aus=
reiſe auf gut Glück empfohlen werden, man ſollte nur mit feſtem
An=
ſtellungsvertrag ſich derthin begeben. Das Gleiche iſt von Afrika, Aſien
und Auſtralien zu ſagen, Gebiete, die in ihrer heutigen Struktur dem
deutſchen Angeſtellten nur dann vereinzelt die Möglichkeit der
Berufs=
betätigung bieten, wenn ſie für eine deutſche Firma mit einem
vorher=
geſchloſſenen Vertrage hinausgehen. Die ehemals deutſchen Kolonien
ſind nach wie vor in der Gewalt fremder Mächte, und darum iſt auch
in ihnen am wenigſten eine Ausſicht für deutſche Angeſtellte, dort ih=
Fortkommen zu finden.
Tageskalender für Donnerstag, den 5. April 1928.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende nach
21. Uhr: Hauptprobe zum Konzert des Muſikvereins „Die
Johannes=
paſſion”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Oypheum, abds.
20 Uhr: Sexual=Aufklärungsfilm „Das erwachende Geſchlecht”. —
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Taunus=
burg, Weinhaus Maxim, Kaffee Haſſia. — Kinovorſtellungen:
Helia, Union=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater,
Wald=
ſchlößchen.
Seht eimmal her, so muß man’s machen.
1. Scheuerlappen anfeuchten
2. etwas „Ata” aufstreuen
3. Gegenstand reinigen und
4. sorgfältig trockenreiben.
Das ist die ganze Scheuerkunst.
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Nummet 96
Donnerstag den 5 April 1928
Geite 7
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 3. April. Von einem ſchſveren Schickſalsſchlag wurde
geſtern vormittag die Sandgaſſe 60, hier, wohnhafte Frau Peter
Ger=
nand 6. Wwe. betroffen. Ihr füngſter 14jähriger Sohn Wilhelm, der
an Oſtern konfirmiert werden ſollte, ſpielte mit einigem jüngeren
Kame=
raden auf dem unbebauten Gelände am neuen Friedhof Fußball.
Plötz=
lich ſtieß der Junge zwei Schmerzensſchreie aus, lief noch einige Schritte
weiter und fiel dann zu Boden. Sein in der Nähe wohnender
verhei=
vateter Bruder, der alsbald herbeigeeilt war, verbrachte den
Beſinnungs=
loſen in ſeine Wohnung, befreite ihn raſch von ſeinen Oberkleidern und
entdeckte in der Herzgegend eine kleine Wunde, aus weſcher ganz ſpär
lich Blut floß. Was war geſchehen? Der Junge hatte in der
Seiten=
taſche ſeines Rockes ein ſpitzes, feſtſtehendes Meſſeu einſtecken, das ihm
beim Bücken unterhalb der Herzgegend in den Leib gedrungen war und
die Hauptſchlagader getroffen hatte; beim Hinfallen war dann das
Meſſer aus der Wunde getreten. Nach kaum zehn Minuten war der
bedauernswerte Junge an innerer Verblutung geſtorben, ſo daß der
herbeigerufene Arzt nur noch den inzwiſchen eingetretenen Tod feſtſtellen
konnte. Das Schickſal der ſchwergeprüften Mutter, die ſich ſo plötzlich
vor das Grab ihres hoffnungsvollen Sohnes, anſtatt am nächſten
Sonn=
tag vor den Konfirmationsaltar geſtellt ſieht, begegnet allgemeiner
Teilnahme. — In der Nähe des Waldfriedhofs wollte am Samstag
nachmittag ein Darmſtädter Geſchäftsmann mit ſeinem Auto ein ihm
voranfahrendes Auto überholen, kam aber dabei von der Fahrbahn ab
und rannte wider eine Telegraphenſtauge, die umſtürzte. Das Auto
wurde ſchwer beſchädigt, die Inſaſſen blieben aber glücklicherweiſe
un=
verletzt.
F. Eberſtadt, 4. April. Eberſtadt im Lichte des
Ver=
kehrs und Streben des Aufſchwungs. Im Rathausſaale
tagte unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters Dr. Uecker die
neuge=
ſchaffene Verkehrsdeputation, in der nun auch das Villenviertel in der
Perſon des dort anſäſſigen Bürgermeiſters a. D. Vogtländer eine
Ver=
tretung gefunden hat. Außerdem hat die Gaſtwirteinnung Sitz und
Stimme durch ihren Vorſitzenden, Gaſtwirt Georg Gruß, erhalten,
fer=
ner ſind in dem Ausſchuſſe die örtliche Poſt= und Bahnverwaltung
durch ihre Vorſteher ſbwie die Preſſe vertreten. Bürgermeiſter Dr.
Uecker berichtet zunächſt über die Vorſtellung der Verkehrsdeputation
bei der Eiſenbahndirektion Mainz, die erfreulicherweiſe auf eine Reihe
dort vorgebrachter Wünſche ſogleich eingegangen iſt. Weitere Wünſche
der Gemeinde, die Verbeſſerungen der Bahnhofsverhältniſſe betreffen,
ſollen geprüft werden. — Hinſichtlich des elektriſchen
Vorort=
verkehrs hat die Heag gewiſſe Zuſagen für den Sommer wegen
des gewünſchten Spätverkehrs von und nach Darmſtadt gemacht. Es
wurde angeregt, gerade dieſerhalb nochmals mit der Heag zu
verhan=
deln, um den dringenden Wünſchen in dieſer Richtung gehörigen
Nach=
druck zu verleihen Auch wurde beantragt, dahin zu wirken, daß von
nachmittags 2 bis etwa 7 Uhr abends anſtelle des halbſtündigen
Ver=
kehrs wenigſtens ein 20=Minuten=Verkehr der Elektriſchen eingerichtet
wird. Der Bürgermeiſter weiſt auf die Dringlichkeit der
Weiterfüh=
rung der Elektriſchen in die Bergſtraße (bis Alsbach) hin und will den
Ausbau der Elektriſchen nicht nur bis Pfungſtadt, ſondern bis
Gerns=
heim durchgeführt wiſſen. Schwieriger wie bei der Bahn liegen die
Verkehrsverhältniſſe bei der Poſt. Zwar will die
Poſt=
verwaltung die geradezu troſtloſen Verhältniſſe im Fernſprechverkehr
zu verbeſſern ſuchen und beſonders den Wünſchen auf Einrichtung eines
ſtändigen Nacht= und Sonntagsdienſtes Rechnung tragen, aber dies nur
auf Koſten der Fernſprechteilnehmer, die hierfür jeden Monat einen
Mehrbeitrag von 2 Mk. zu leiſten hätten. Bürgermeiſter Dr. Uecker
teilt weiter mit, daß beabſichtigt ſei, die amtliche Bezeichnung: „
Eber=
ſtadt (Kreis Darmſtadt)” abzuändern in „Eberſtadt an der Bergſtraße‟
Der Gemeinderat habe außerdem der Anſchaffung und Verwendung
eines Reklame=Poſtſtempels zugeſtimmt, ebenſo der Beſchaffung eines
Werbekliſchees, das für emtliche Briefumſchläge verwendet werden ſoll.
Zur Hebung des Ortsbildes wurde beſchloſſen, der Bevölkerung zu
empfehlen, die Fenſter der Häuſer mit Blumen zu ſchmücken. Um
dieſer Anregung den nötigen Anreiz zu geben, iſt geplant, noch in
dieſem Jahre eine Prämiierung zu veranſtalten. Bürgerm=iſter a. D.
Vogtländer ſetzt ſich in längeren Ausführungen für Wünſche und
Belange der Villenkolonie ein. Er wünſchte, daß ein engeres
Verhältnis mit der Gemeinde geſchaffen und den Wünſchen und
Belan=
gen der Bewohner des Villenviertels künftig mehr Rechnung getragen
werde. Der Bürgermeiſter bemerkt, daß eine gemeindliche Müllabfuhr
ſeit einigen Tagen eingeführt ſei und noch vervollkommnet werde.
Im übrigen erkennt er die vorgebrachten Klagen als berechtigt an und
ſagt zu, ſich für deren Abſtellung nach Möglichkeit einzuſetzen.
Aa. Pfungſtadt, 4. April. Wieſenrundgang. Wie verlautet,
ſoll am Dienstag nach Oſtern ein Wieſenrundgang ſtattfinden. —
Ab=
löſung der Gemeindeſchulden. Die Privatdarlehen ſind faſt
alle mit 12½ Prozent in bar abgefunden worden. Die Spar= und
Dar=
lehnskaſſe iſt von der Gemeinde aufgefordert worden, auch ihrerſeits
ihre Anſprüche geltend zu machen. Die Aufwertungsſchulden der
Ge=
meinde betragen ungefähr 240 000 RM. Die Erhebung der Zinſen von
den zugunſten der Gemeinde Pfungſtadt aufgewerteten Hypothekdarlehen
ſoll nach den geſetzlichen Vorſchriften erfolgen. Der
Geſamtaufwertungs=
betrag ſtellt ſich auf 18066 RM. —
Holzverſteigerungs=
erlöſe. In der Gemarkung Pfungſtadt ſind die Holzverſteigerungen
in der Hauptſache beendet. In der Woche nach Oſtern wird noch eine
Holzverſteigerung ſtattfinden. Sie findet am Donnerstag; den 12. April,
ſtatt. Die Stammholzverſteigerung in der Klingsackertanne erbrachte
einen Erlös von 7023 RM. Bei einer der letzten Brennholzverſteige
rungen wurden 5271 RM. gelöſt, bei einer anderen
Brennholzverſteige=
rung gingen 4565 RM. ein. Die letzte Stammholzverſteigerung
er=
brachte einen Gewinn von 6183,50 RM. — Der Storch iſt da. Auf
dem Rathausdach hat ſich wieder im Storchenneſt ein Storchenpaar
niedergelaſſen. — Beſetzung einer Schutzmannsſtelle. Auf
eine Schutzmannsſtelle hatten ſich ſieben Kandidaten gemeldet. Der
Ge=
meinderat ſtimmte mit 9 Stimmen für den Polizeiwachtmeiſter Wilhelm
Schreiner bei der heſſiſchen Schutzpolizei. Schreiner iſt ein geborener
Pfungſtädter. Acht Zettel waren weiß, da der eine Teil des
Gemeinde=
rats der Meinung war, die Beſetzung der Stelle ſei nicht unbedingt
er=
forderlich. In der letzten Sitzung des Gemeinderats vergab das Plenum
mehrere wichtige öffentliche Arbeiten.
f. Roßdorf, 3. April. Elternabend. Der von Lehrer
Zim=
mermann mit den Schüilern der Oberklaſſe im Saale von Heinrich
Ploeßer veranſtaltete Eltern= bziv. Entlafſungsabend war von den
Eltern und Paten der Konfirmanden ſowie von Schulfreunden zahlreich,
beſucht. Herr Lehrer Zimmermann entbot allen Ellern und Freunden
der Jugend einen herzlichen Willkommengruß, wobei er ſeiner
beſon=
deren Freude über den zahlreichen Beſuch Ausdruck gab. In ſeiner zu
Herzen gehenden Anſprache behandelte er Zweck und Ziel der
Veranſtal=
tung in ſehr verſtindlicher Weiſe und ſchloß mit dem Wunſche, daß alle
kon dem Abend befriedigt nach Hauſe kehren möchten. Zur Aufführung
gelangte u. a. von den Knaben das Spiel „Ein feines Herrchen” und von
den Müdchen „Wie Gretchen Gärtnerin wurde‟. Durch die
Veranſtal=
tung wehte als goldner Faden „die Arbeit‟. Es war eine Freude,
die Kinder bei ihren wirkungsvollen Spielen in ihrer ungezwungenen
natürlichen Art beobachten zu dürfen. Füir die ſchwierige und
zeitrau=
bende Einſtudierung durch Herrn Lehrer Zimmermamn wurde dieſem
ſowie den Darbietenden in reichſtem Maße Anerkennung gezollt. Die
weier war umrahmt von paſſenden und vortrefflichen Geſangs= und
Muſikvorträgen; letztere ausgeſührt burch den Schüler Georg Landzettel
(Violine) und Wilhelm Kreiſel (Klavier). Nach dem Abſchluß des
um=
fangreichen Programms ſprach Herr Pfarrer Berck dem Herrn Lehrer
Himmermann und den Kindern namens der Verſayrmlung herzlichen
Dunk aus. Ein Geſang der Kinder „Mit dem Herrn fang alles an”
beendete die ſtimmungsvolle Feier. Durch dieſe Veranſtaltung wurde
eine alte Sitte, die leider ſeit 1913 in unſerem Dorfe ruhte, wieder
wach=
grufen. Allgemein waren die Beſucher der Anſicht, daß ſich derartige
Alkende wiederholen möchten, denn nur durch Zuſammenarbeit zwiſihen
Schule und Elternhaus iſt eine reihte Erziehungsmöglichkeit möglich.
Le. Groß=Umſtadt, 3. April. Am Ende der letzten Schuhvoche fand
die Abgangsprüfung der Schüler der Höheren Landwirtſchaftsſchule,
welche mit der Oberrealſchule organiſch verbunden iſt, ſtatt. Elf Schüler
unterzogen ſich der Prüfung; zehn davon beſtanden. — Nachdem der
Schuldiener der Volksſchule vor einiger Zeit verſtorben iſt, wurde
nun=
mehr Wilhelm Mohr als ſolcher vom Stadtrat gewählt. — Schon lange
iſt die Kanaliſierung des alten Stadtgrabens geplant. Nach einem
vor=
liegenden Voranſchlag ſollen 2000 Tagewerke zur Herſtellung der Arbeit
nötig ſein. Auf Grund dieſer Tatſache wandte ſich die Bürgermeiſtere
an das Landesarbeitsamt in Franefurt, mit dem Anſinnen einer ſogen.
berſtärkten Forderung. Da nun das Landesarbeitsamt 1900 Tagewerke
zur Ausführung der Arbeit herausgerechnet hat, kann nach den
beſtehen=
den Beſtimmungen keiner verſtärkten Forderung ſtattgegeben werden.
Es ſoll eine Beſichtigung der Bauſtelle, ſowie eine Nachprüfung des
Voranſchlags an Ort und Stelle erfolgen. — Die Verſteigerungen des
ſtädtiſchen Holzes ſind nun beendigt Die Einnahmen ſind im Vergleich
zu denjenigen der vergangenen Jahre in ſtetem Steigen begriffen. Der
Geſamterlös betrug in dieſem Jahre rund etwa 83 000 Mark.
* Schaafheim, 4. April. Der Poſaunen= und Kirchenchor brachte
unſerem neuen Herrn Pfarrer Beringer eine Sevenade dar, an welcher
ſich eine große Anzahl der Ortseinwohner beteiligte. Nachdem die letzten
Akkorde von „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre” verklungen
waren, hielt Herr Rektor Steinacker namens des Gemeinde=, Kirchen=
und Schulvorſtandes ſowie aller Hausväter und Hausmütter die
Be=
grüßungsanſprache. Fräulein Marie Geißler und Herr Eduard Roth
begrüßten im Namen des Kirchen= und Poſaunenchors die
Pfarrers=
familie. Nach dem Vortvag einiger ſchöner Muſikſtücke und Lieder
wurden der Kirchenvorſtand mit anderen Gäſten zu einem gemütlichen
Zuſammenſein in das Pfarrhaus gebeten, wo der Abend bei anregender
Unterhaltung in ſchöner Weiſe verlief
Al. Höchſt i. O., 4. April. Aus dem Gemeinderat. Einem
Geſuch des Hermann Gerbig, außerhalb des Ortsbauplans ein
Wohn=
haus errichten zu dürfen, wurde entſprochen. — Die Lieferung von
etwa 50 Metern Stoff zum Anfertigen von Feuerwehrröcken ſoll auf
dem Submiſſionswege vergeben werden. — Ein Antrag Heinrich
Bolän=
der und Genoſſen betr. Kanaliſation, welcher in der letzten Sitzung
wvegen der mit der Ausführung verknüpften hohen Koſten zurückgeſtellt
worden war, ſtand erneut als dringlich zur Beratung. Die
Beſeiti=
gung dieſes Mißſtandes, der von dem Ortsvorſtand anerkannt wird, gab
zu einer erregten, längeren Debatte Veranlaſſung. Gemeinderat Gött
mann, nachdrücklichſt unterſtützt von dem Kollegen Mengler, ſpricht ſich
entſchieden gegen die Aufnahme neuer Kapitalien aus und betont, daß
nun unbedingte Rückſichtnahme auf die hieſigen Steuerzahler am Platze
ſei. Nach längerer Ausſprache wurde auf Vorſchlag des Bürgermeiſters
Wolf beſchloſſen, die Kanaliſierung der Eckgaſſe, die nicht als äußerſt
dringlich erachtet wurde, zurückzuſtellen und dafür vorſtehendem Antrag
zu entſprechen.
L. Michelſtadt, 3. April. Verkehrsverbeſſerungen, im
Odenwald. Die Verkehrsverhältniſſe des Odenwaldes ſind immer
noch in beſonderem Maße verbeſſerungsbedürftig, was den
Bürgermei=
ſter unſere: Stadt kürzlich veranlaßte, in ſeiner Eigenſchaft als beſſiſcher
Landtagsabgeoröneter eine Neihe von Verbeſſerungen bei der
zuſtän=
digen Reichsbahndirektion in Vorſchlag zu bringen.
— Erbach i. Odw., 4. April. Am 2. Oſterfeiertag feiern die Eheleute
Karl Ph. Chr. Walther und Eliſabeth, geb. Michel, das ſeltene Feſt der
Goldenen Hochzeit. Beide Eheleute erfreuen ſich noch der vollen
Geſundheit. Die Frau konnte am 25. November vergangenen Jahres
ihren 80. Geburtstag feiern.
b. Erbach i. O., 3. April. Im Hotel „Shützenhof” in Erbach fand
die Gründungsverſammlung des Ortsausſchuſſes Erbach der
Reichsver=
ſicherungZanſtalt für Angeſtellte ſtatt. Nach ausführlichem Vortrag des
für den Kreis Erbach zuſtändigen Aufſichtsbeamten der
Reichsverſiche=
rungsanſtal: für Angeſtellie, Herrn Verwaltungsinfpektor Fibranz=
Darmſtadt über die Obliegenheiten der Vertrauensmänner wurde zuu
Durchführung der Aufgaben der Vertrauensmänner ein Ortsausſchuß
gebildet. Seitens der Jutereſſenten wurde mit Befriedigung feſtgeſtellt,
daß Eebach nunmehr einen ſelbſtändigem Ortsausſchuß hat und nicht
mehr an Darmſtadt angegliedert iſt. Als Vorſtand wurden gewählt:
die Herren Fritz Kumpf=Erbach, als Vorſitzender, Ernſt Künzel=
Michel=
ſtatt als ſtellvertretender Vorſitzendes, Eberhard Egner=Erbach als
Schriftführer, Johann Stellwag=Erbach als ſtellvertretender
Schriftfüh=
rer, ſowie die Herren Direktor Neundörfer=Michelſtadt und Otto
Wallen=
meher=Michelſtadt als Kaſſenprüfer. Da die Anſicht zum Ausdruck kam,
daß in den Neihen der Verſicherungsangehörigen noch große Unkenntnis
über die Angeſtelltenverſicherung betreffenden geſetzlichen Fragen herrſche,
wurde beſchloſſen, gelegentlich der nächſten Ortsausſchuß=Sitzung einen
öffentlihen Vortrag ſowohl für Verſicherte als auch deren Arbeitgeber
über das Angeſtelltenverſicherungsgeſetz abzuhalten. Der
Vertrauens=
mann, Herr Künzel=Michelſtadt, bringt noch folgenden Antrag ein, der
einſtimmige Annahme findet: „Der Ortsausſchuß Erbach iſt der
Ueber=
zeugung, daß es möglich ſiſt, die Altersgrenze für Ruhegeldempfänger
von dem 65. auf das 60. Lebensjahr und die Wartezeit von 120
Beitrags=
monaten auf 60 Beitragsmonate herabzuſetzen. Er bittet daher das
Diretorium der Reichsverſi herungsanſtalt für Angeſtellte, alles zu tun,
um dies zur baldigen Durchführung zu bringen.”
H. Von der hohen Tromm, 2. April. Naturfreundehaus.
Die Ortsgruppe Weinheim des Touriſtenvereins „Die Naturfreunde”
er=
ſtellt auf der Tromm ein Wander= und Fevienheim. Die Vorarbeiten
haben bereits begonnen und das „Heim” dürfte diefes Jahr noch
fertig=
geſtellt werden.
— Affolterbach, 4. April. Wie in Lörzenbach, veranſtaltete das
Landw. Amt Heppenheim gemeinſam mit der Landw.
Zentralgenoſſen=
ſchaft Darmſtadt hier eine Vorführung verſchiedener landw. Geräte.
Die Beteiligung ſeitens der Landwirte der Umgegend war trotz der
un=
günſtigen Witterung eine recht gute. Landw.=Rat Dr. Bäumer begrüßte
die Erſchienenen und gab zu den Geräten die notwendigen
Erläuterun=
gen. Es wurden dann nacheinander in der Arbeit vorgeführt der
Wie=
ſenhobel Mars, die Wieſenegge Laake, eine Sterngliederwieſenegge und
die Ackerſchleife Kuttruf. Sämtliche Geräte arbeiteten zur vollen
Zu=
friedenheit. Beſondere Beachtung fand die Ackerſchleife, die in der
hieſigen Gegend noch wenig bekannt iſt und ein vorzügliches Hilfsmittel
darſtellt. Wie wir hörten, wurden verſchiedene der Gerätſchaften
käuflich erworben.
Bn. Hirſchhorn, 3. April. Gauvorſtandsſitzung des
Kleinkaliber=Schützenverbandes. Am Sonntag fand im
Gaſthaus zur Krone, Nebenzimmer, eine Gauvorſtandsſitzung des
Klein=
kaliberſchützen=Verbandes Gau „Itterthal” ſtatt. In dieſem Jahre
fin=
den laut Beſchluß zwei Gauſchießen, und zwar am 17. Juni in
Heddes=
bach und am 19. Auguſt in Kailbach ſtatt. Dem Schießen in Heddesbach
ſoll noch ein Preis= und Medaillen=Schießen angegliedert werden. Das
Schießen um den Gauwander=Pokal ſowie das Einzelſchießen findet in
Kailbach ſtat:. Während des Jahres ſoll in Feldſtetten bei Ulm ein
Sport=Lehrkurſus in 6 Zeitabſchnitten, und zwar vom 15.—29. April, 6.
bis 20. Mai, 3.—17. Juni, 1.—15. Juli, 29. Juli bis 12. Auguſt und
19. Auguſt bis 2. Septembe: abgehalten werden. — Jeder Verein ſoll,
wvenn möglich, einen Vertreter zu dem Lehrkurſus entſenden. Die vom
Verband gelieferten 60 Kleinkaliberbüchſſen wurden an die einzelnen
Vereine leihweiſe abgegeben. Vereine, die keine Mauſerbüchſen im
Be=
ſitze haben, erhalten ſolche ebenfall3 vom Verband. Die Gewehre und
Munition ſolln von jetzt ab, wegen der größeren Vergünſtigungen durch
den Verband bezogen werden. Das Standeröffnungsſchießen des
Klein=
kaliber=Schützenver ins in Finkenbach findet am 2. Pfingſttage,
den 28. Aſtai, ſtatt.
— Hirſchhorn, 4. April. Waſſerſtand des Neckars am
3. April 1,07 Meter, am 4. April 1,22 Meter.
Bn. Aus dem Neckartal, 4. April. Von der Forſtwirtſchaft.
Die Kulturarbeiten ſind in vollem Gange. Die Samen, wie Douglas,
Weißtannen, Kiefern, Fichten werden wit der Maſchine geſät. Fichten=,
Douglas=, Lärchen= und Kiefernſämlinge werden verſchult. Letztere
wer=
den auch als einjährige Pflanzen in die Kulturen verwendet. Die
ver=
ſchulten Pflanzen aus den letzten Jahren kommen aus den Beeten
heraus und finden entweder auf der Kulturfläche Veuwendung oder
wer=
den zur Ausbeſſerung der letztjährigen Kulturen gebraucht. Auch muß
wegen der Forſtinſekten beſonders auf die Hegen das Augenmerk
ge=
richtet werden. Zum Fang des großen, braunen Rüſſelkäfers, des
Weiß=
punktrüſſelkäfers und des wurzelbrütenden Baſtkäfers, müſſen in den
Kieſern= und Fichtenhegen Fangknüppel bzw. Fangvinden ausgelegt,
täglich abgeſucht und rechtzeitig erneut werden. Die Käfer und Inſekten
können als Hühnerfutter Verwendung finden. Die Knüppel ſind zu
entrinden, wenn der Weißpunktrüiſſelkäfer ſeine Eier in die Rinde
der=
ſelben legt. Fangbäume ſind in Fichtenbeſtände ab und zu zu werfen
und des öfteren zu beſichtigen. Sie müſſen entvindet werden, wenn ſie
mit Borkenkäferbrut beſetzt ſind. Die Fraßſtellen der vom
Fichten=
rindenwickler überfallenen Pflanzen ſind mit Raupenleim zu
über=
ſtreichen. Eine gute Bekämpfung des Kiefernſpanners iſt Hühner= und
Schweineeintrieb in die Beſtände. Die Schnepfen ſind durch das trockene
Wetter faſt ausgeblieben. Ganz vereinzelte Abſchüſſe konnten gemeldet
werben. Das Schſvarzwild hat ſich bereits in die dichten Wälder
zurück=
gezogen, wo die Sauen in den nächſten Wohen ferkeln werden. Nur
die Eber ſind es, die ab und zu ſchveren Flurſchaden anrichten.
H. Birkenau, 2. April. Flaue Bautätigkeit. Während in
den letzten Jahren ſich in der hieſigen Gemeinde eine rege Bautätigkeit
entwickelte, iſt dieſe in dieſem Jahre reiht flau, da das Reich und die
Siedlungsgeſellſchaften mit dem Gelde ſehr zurückhalten. Es dürften
dieſes Jahr nur 2 oder 3 Neubauten erſtellt werden.
II. Von der Vergſtraße, 4. April. W.S.C. Wachenburg. Die
diesjährige Pfingſttagung des Weinheimer Semiorenkonvents wirft
be=
reits ihre Schatten voraus. Anläßlich dieſer Tagung wird die große
Ehrenhalle der Wachenburg eingeweiht werden und ſind darum größere
Feſtlichleiten geblaut. Schon jetzt werden Zimmer für die Gäſte geſucht
WV. Heppenheim a. d. B., 3. April. Verſchönerung des
Stadt= und Straßenbildes. Die hieſige Stadtverwaltung iſt
eifrig bemüiht, die Verſchönerung des Stadt= und Straßenbildes zu
för=
dern. Der Garten des hieſigen Bahnhofsvorſtehers, der ſich dem freien
Platz vor dem Bahnhof anſehloß und mit einer Mauer umgeben war,
wurde von der Stadt gegen ein anderes Grundſtück eingetauſcht, um den
Bahnhofsplatz zu vergrößern. Man iſt bereits mit dem Niederreißen
der Mauer beſchäftigt. Nach Verbreiterung der Straße ſoll der übvige
Teil des Grundſtücks zu einer Anlage verwandt werden, ſodaß der
Bahnhofsplatz mit ſeiner Umgebung einen weſentlich ſchöneren Eindruck
machen wird. Auch iſt die Stadt bereit, an diejenigen, die in den letzten
Jahren Neubauten erſtellt haben, ein oder auch zuvei Birkenſtämmchen
und Fühten zur Anpflanzung in Vorgädten oder Höfen unentgeltlich
zur Verfügung zu ſtellen, um das Straßenbild zu verſchönern.
C. Viernheim, 4. April. Eiſenbahnunfall. Ein ſchwerer
Transportunfall ereignete ſich auf der Landſtraße Viernheim—
Wein=
heim, bei dem Uebergang der Bahnlinie Worms—Weinheim. Gerade
als ein von Weinheim kommender Triebwagen in der Anfahrt war,
wollte auch ein Möbelauto der Firma Kupfermamn in Mannheim den
Uebergang, an dem ſich keine Schranken befinden, paſſieren. Das Auto
wurde mitten entzwei geriſſen und noch eine Strecke mitgeſchleift,
wäh=
rend die Möbel demoliert in die beiderſeitigen Gräben geſchleudert
wurden. Wie durch ein Wunder kamen die beiden Kraftfahrer nur mit
leichteren Verletzungem davon.
S. Lampertheim, 2. April. Dringliche
Gemeinderats=
ſitzung. Auf Freitag abend war der Gemeinderat einberufen
wor=
den, um vornehmlich über die Beſetzung einiger Gemeindeſtellen zu
ent=
ſcheiden. Da in dieſen Fällen oft manches nicht für die Oeffentlichkeit
Beſtimmte zu erwähnen iſt, ſo wurden dieſe Punkte für den
nichtöffent=
lichen Teil zurückgeſtellt. Aus dem Gemeinderat heraus wurde ſodann
der Antrag geſtellt, dafür zu ſorgen, daß in den Schulhöfen
Vorrich=
tungen getroffen werden, damit dieſelben während der heißen und
ſtau=
bigen Jahreszeit geſpritzt werden können, da die Staubplage für die
Kinder unerträglich ſei. Dem Uebelſtand ſoll abgeholfen werden.
Des weiteren wurde beantragt, die Rohrlegung für die Gasverſorgung
im neuen Ortsteil erſt nach Durchführung der Kanaliſation
vorzuneh=
men. Da die hierfür angeführten Gründe als ſtichhaltig erachtet
wur=
den, entſchied man ſich in beantragtem Sinn. — Für die beiden definitiv
zu beſetzenden Lehrerſtellen an der evangeliſchen Schule ſchließt ſich der
Gemeinderat dem Vorſchlag des Schulvorſtandes an, dieſelben dem
Lehrer Joh. Rullmann in Grüningen und dem zurzeit an der hieſigen
Schule verwandten Schulverwalter Kronenberger zu übertragen. —
Das Polizeiamt hat im Auftrag des Kreisamts den Entwurf einer
Polizeiverordnung über das Meldeweſen vorgelegt. Man ſtimmt dem
zu, daß Zu= und Wegziehende ſowie auch ſolche, die nach einer anderen
Wohnung verziehen, dies dem Polizeiamt zu melden haben, kann ſich
aber nicht damit befreunden, von den Gaſtwirten zu verlangen, an
ihren Lokalen Briefkäſten anbringen zu laſſen, in die ſie die
Anmelde=
zettel der bei ihnen übernachtenden Fremden einwerfen ſollen, damit
dieſe dann leicht durch die Polizeipatrouillen nachts entnommen und
auf dem Polizeiamt kontrolliert werden können. — In der Gewann
Ruthen wünſcht Georg Hofmann von der Gemeinde ein 5 Morgen
großes Gelände, um eine Hühnerfarm einzurichten. Es wird ihm
das=
ſelbe für die Pachtzeit 1928—1944 gegen einen jährlichen Pacht von
100 Mark zugebilligt. — Da es ſich um Uebergänge handelt, hat der
Gemeinderat gegen eine Wirtſchaftskonzeſſionserteilung an Joh. Schenkel
Ehefrau für den „Rheiniſchen Hof” und Georg Renner für das „
Hohen=
zollerneck” nichts einzuwenden.
Bm. Bürſtadt, 4. März. Aufgeklärte Diebſtähle. Die vor
einiger Zeit auf dem Streckenabſchmitt Bobſtadt-Lampertheim
ausge=
führtem Telephondiebſtähle haben nummehr ihre Aufklärung gefunden.
Als Täter konnten nun drei hieſige junge Burſchen namens
Zimmer=
mann, Fetſch und Winkler ermittelt werden. Bei erſterem wurden die
entwendeten Apparate aufgefunden, welche bereits verſchiedentlich
um=
geändert und neu poliert waren. Gleichzeitig wurde auch der einige
Zeit früher im Bahnhof Hofheim aus einer Fernfprechbude entwendete
Apparat wieder gefunden.
Bm. Hofheim (ied), 4. April. Schüſſe in der Nacht. Als
dieſer Tage ein hieſiger Eiſenbahner nach Dienſtſchluß um 12.15 Uhr
nachts die Bahnſtrecke entlang nach Hauſe ging, fiel plötzlich ein Schuß.
der nicht allzuweit abgefeuert war. Der Bedienſtete hörte die Kugel
in nächſter Nähe worbeifliegen. Vorſichtshalber benutzte er nu zum
Gehen die neben der Strecke entlang ziehende Grasböſchuung, jedoch fiel
aus derfelben Richtung ein zweiter Schuß, als der Eiſenbahner nahe
am hieſigen Bahwhof war. Was die Schüiſſe zu bedeuten hatten und
wer ſie abgefeuert hat, iſt bis heute noch ein Rätſel.
— Gernsheim, 4. April. Waſſerſtand des Rheins am
3. April —0,07 Meter, am 4. April +0,08 Meter.
z. Rüfſelsheim, 4. April. Waſſerverſorgung. Die
Ver=
handlungen der Stadt Rüſſelsheim mit der Stadt Mainz
wegen Belieferung mit Trinkwaſſer aus dem neuen Mainzer Waſſerwerk
auf dem Gebiet des Schönauer Hofes ſind ſoweit fortgeſchritten, daß
mit der Waſſerverſorgung Rüſſelsheims vorausſichtlich im Oktober d. J.
begonnen werden kann.
Rheinheſſen.
Oſthofen, 3. April. Beilebendigem Leibe verbrannt.
Das zehn Jahre alte Töchterchen des Arbeiters Adolf Heß war nachm.
allein zu Hauſe und arbeitete in der Küche. Dabei kam es dem Herd
zu nahe, die Kleider fingen Feuer und im Nu ſtand das Kind hell in
Flammen. Das Kind eilte hilferufend in den Hof, wo ein Nachbar die
Flammen erſtickte. Die Brandwunden der Bedauernswerten waren
jedoch ſo ſchwer, daß das Kind in der Nacht ſtarb. Auch der hilfreiche
Nachbar hat erhebliche Brandwunden davongetragen.
Ad. Nackenheim, 2. April. Gründung eines
Verkehrs=
vereins. Dem Beiſpiel der umliegenden Orte folgend, hat man ſich
auch hier die Gründung eines Verkehrsvereins zum Ziele geſetzt ud
werden ſeitens der Intereſſenten ſchon in den nächſten Tagen
Vorbe=
ſprechungen über die Gründung des Vereins ſtattfinden. Vor allem
wird es das Beſtreben des jungſten hieſigen Vereins ſein, dem
Nacken=
heimer Wein den Ruf zu verſchaffen, der ihm mfolge ſeiner Qualität
zukommt.
Ah. Alzey, 4. April. Von den höheren Schulen. Nach
dem Jahresbericht betrug die Schülerzahl der Heſſiſchen Oberrealſchule
und Progymnaſiums Alzey 348, von denen 140 in Alzey, 191 in anderen
heſſiſchen Orten und 22 in nichtheſſiſchen Orten ihren Wohnſitz hatten
262 der Schüler waren evangeliſch, 67 katholiſch, 14 iſraelitiſch, 8
frei=
religiös und 2 religionslos. An der Anſtalt wirken außer dem Direktor
21 ordentliche und 5 außerordentliche Lehrer. Die Heſſiſche Aufbauſchule
Alzey hatte im Schuljahre 1927/28 135 Schüler, von denen 5 in Alzey
104 in anderen rheinheſſiſchen Orten, 4 in anderen heſſiſchen Orten und
22 in nichtheſſiſchen Orten wohnten. Der Konfeſſion nach waren 89
evangeliſch, 43 katholiſch und 3 gehörten anderen Bekenntniſſen an
Neben dem Direktor waren 13 Lehrer an der Schule tätig.
Ab. Bingen a. Rh., 2. April. Zuſammenkunft
rhein=
heſſiſcher Kolonnenführer und Aerzte des Freiw.
Roten Kreuzes. Am Sonntag hielten die Kolonnenführer und
Aerzte des Freiw. Roten Kreuzes in Rheinheſſen ihre 3. Tagung ab.
Reg.=Rat Dr. Sieglitz begrüßte im Namen des Kreisverbandes Bingen
die zahlreich erſchienenen Kolonnenführer, Aerzte, Helfer und
Hel=
ferinnen und gab ein Bild von dem Fortſchritt der Binger Kolonne
im vergangenen Jahre. Dr med. Lauter=Bingen hielt einen lehrreichen
Vortrag über „Anatomie und phyſiologiſche Grundlagen der
Leibes=
übungen‟ Die Notwendigkeit des Zuſammenarbeitens zwiſchen dem
Roten Kreuz und der Oeffentlichkeit legte der Provinzialinſpekteur der
Freiw. Roten Kreuz=Kolonnen Rheinheſſens, Dr. med. Schlink aus.
Alzey, in eindringlichen Worten dar. Am Ende ſeiner Ausführungen
konnte Dr. Schlink dem San.=Rat Dr. Breitkopf zu ſeinem 70.
Ge=
burtstage gratulieren. Dr. Breitkopf hat vor 22 Jahren die San.=
Kolonne Budenheim begründet.
Oberheſſen.
F. Grünberg, 2. April. Bei der Verleſung des Jahresberichts in
der Hauptverſammlung der Mittelſtandsvereinigung entwickelte
ſich eine lebhafte Ausſprache über die Gründe, die dazu geführt haben,
daß ein großer Teil der von der Vereinigung ausgegangenen
gemeinde=
politiſchen Anregungen nicht ausgeführt worden ſind. Allgemein war
man der Anſicht, daß die Vereinigung, in der ſich der Mittelſtand
ver=
körpert, und die für die Förderung und Entwickelung der Stadt
ein=
tritt, in Zukunft ihre Ziele energiſcher verfolgen muß. Außer der
Rech=
nungsablage und Vorſtandswahl nahm der Punkt „Verſchiedenes” einen
breiten Raum ein, und zwar will die Vereinigung in Zukunft auf
fol=
gende Punkte beſonders ihr Augenmerk richten: Verhalten der
Kraft=
wagenfahrer innerhalb der Stadt, der Jugendherberge, dem
Denkmals=
platz, Auffüllen der Höfetränke und botaniſche Anlage, Koſtentragung
der Teerung der Provinzſtraßen, äſthetiſche Herrichtung der
Bahnhofs=
ſtraße, Polizeiſchutz, Umgehungsſtraße der Kraftwagen und Verteilung
der Koſten für die Oberrealſchule u. a. m. Weitere Beſprechung in
die=
ſer Angelegenheit erfolgt demnächſt.
Ein rechtes Sonnonkind
frisch und fröhlich, die Freude
der Mutter — so kann man
es haben! Kräftig und gesund
wachsen die Kleinen heran mit
Seite 8
Donnerstag, den 5. April 1928
Nummer 96
Kirchliche Nachrichten
Karfreitag, 6. April.
Marrmskirche. Karfreitag, 6. April, nachmittags 4.30 Uhr:
Kirchen=
muſikaliſche Paſſionsfeier mit Lukaspaſſion von Schütz, ausgeführt von
der Madrigalvereinigung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Karfreitag,
den 6. April, vormittags 9.30 Uhr: Andacht und Abendmahlfeier. —
Sonntag (1. Oſterfeiertag), vormittags 9.30 Uhr: Andacht. Nachmittags
3.30 Uhr: Jugendbund. Abends 8.15 Uhr: Evangeliſation. Am
zweiten Oſterfeiertag kein Gotesdienſt. — Mittwoch, den 10. April,
abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Altersheim. Karfreitag, den 6. April, vormittags 10 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt mit Feier des hl. Abendmahls. Die Vorbereitung iſt damit
verbunden.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Karfreitag, 6. April, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Grundonnerstag. Abends 8 Uhr
Paſſionsgottesdienſt mit Feier des heil. Abendmahles. — Karfreitag.
Vorm. 10 Uhr Hauptgotke3dienſt. Feier des heil. Abendmahles. —
Nachmittags 2 Uhr liturgiſche Karfreitagsfeier.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Karfreitag, 6. April,
vor=
mittags 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Karfreitag. Vorm. 9.30 Uhr
Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heil. Abendmahls.
Abends 8 Uhr: Liturgiſche Karfreitagsandacht. Mitwirkung des
Po=
ſaunenchors der evang. Gemeinſchaft und des Singchors des evang.
Jungmädchenvereins.
Gottesdienſt mit heil. Abendmahl. Kirchengeſangverem. Kollekte für
das Syr. Waiſenhaus.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Karfreitag. 1.30 Uhr mittags
Gottesdienſt.
Evang. Gemeinde Traiſa. 1. Karfreitag: Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt: 11 Uhr: Kindergottesdienſt d. Gr.; nachm. 12,30
Uhr: Kindergottesdienſt d. Kl.; abends 8 Uhr: Beichte und Feier des
Heil. Abendmahls. — 2. Oſterſonntag: Vorm. ½10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt, anſchl. Heil. Abendmahl; nachm. 2 Uhr: Beichte. (Die
Kindergottesdienſte fallen aus.) — 3. Oſtermontag: Vorm. ½10
Uhr: Konfirmationsgottesdienſt mit der Feier des Heil. Abendmahls.
1. Oſterfeiertag (8. April).
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Oſterſonntag, vormittags 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Feier des heil.
Abendmahles. Nachm. 1.30 Uhr: Beichtgottesdienſt zur Konfirmation.
— Oſtermontag, vorm. 9.30 Uhr: Konfirmation mit Feier des heiligen
Abendmahles. Kollekte für die Evangeliſchen im Ausland. Nachm.
2 Uhr: Konfirmationsſchlußfeier mit Austeilung der
Konfirmations=
ſcheine.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. 1. Oſtertag. Vormittags 9.30 Uhr
Bottesdienſt. Poſaunenchor. Kirchengeſangverein. 11 Uhr Kinder=
gottesdienſt. — 2, Oſtertag. Vormittags 9.30 Uhr Konfirmation der
Knaben mit heil. Abendmahl. 2 Uhr Vorſtellung der Mädchen.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. 1. Oſterfeiertag. 1.30 Uhr mittags
Gottesdienſt.
Katholiſcher Gottesdianſt.
St. Liebfrauenkirche (Klapacherſtraße). Gründonnerstag. 7 Uhr:
Hochamt mit heil. Kommunion. Darauf Ausſetzung des Allerheiligſten.
Abends 5 Uhr letzte Betſtunde. — Karfreitag. 8 Uhr: Zeremonien.
Darauf ſtille Anbetung. Nachmittags 3 Uhr: Predigt und Andacht. —
Karſamstag. 6 Uhr Beginn der heil. Weihen. Gegen 7.30 Uhr
Hoch=
amt. Darauf Austeilung des Weihwaſſers. Nachmittags 5—7 Uhr und
abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit.. — Hohes Oſterfeſt. Von 6 Uhr
an Beichte. 6.30 Ur: Auferſtehungsfeier und Prozeſſion. 7 Uhr:
Früh=
meſſe. 8.30 Uhr Abholung des Primizianten in der Wohnung ſeiner
Eltern. 9 Uhr Hochamt, Predigt und Austeilung des Primizſegens.
Nachmittags 3 Uhr feierliche Veſper. Darauf Beichtgelegenheit. —
2. Oſtertag. 7 Uhr: Frühmeſſe, Beneralkommunion der
Jungfrauen=
kongregation, 9.30 Uhr Hochamt und nachmittags 2.30 Uhr Andacht und
3 Uhr Vortrag für die Jungfrauenkongregation. Darauf Spaziergang
nach Emmaus. — In der Woche heil. Meſſen um 7 und 8 Uhr und
Kommunionunterrihſt um 9 Uhr.
St. Martinskapelle (Herdweg). Am 1. und Oſterfeſte 8 Uhr heilige
Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion.
St. Ludwigskirche. Am 2. Oſterfeſte 9 Ußr Hochamt und heilige
Firmung.
familiennachrichten
Warie Oiſſinger
Ernst Kuck
Die
Verlobung ihrer Tochter
Maria mit Herrn Ernst
Kuck beehren sich
an-
zuzeigen
FranzGiſſingeru. Frau Verlobte
Wilhelmine, geb. Becker
Eberstadt b. D.
Neuwied
Ostem 1928
6290
Für die anläßlich unſerer
Silber=
bochzeit und Vermählung dargebrachten
Glückwünſche und Geſchenke ſprechen wir
Allen unſeren herzlichſten Dank aus.
Georg Späth und Frau,
geb. Tracht
Joſeph Schöne und Frau,
geb. Späth.
Darmſtadt, den 5. April 1928.
(*9366
Kleine Ochſengaſſe 2.
Todes=Anzeige.
Goit der Herr erlöſie heute meinen
lieben Mann, unſern treuſorgenden Vater
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden chwarz gefärbt
Reingold
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Telephon 736
Telephon 736
Mauktpaſſage
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Eva Maria Herpel
Rudolf Allmanritter
Studienaſſeſſor
Verlobte
Auerbach
(Heſſen)
(9392)
Darmſiadt
Wenckſir. 56
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Unſere liebe, gute, treuſorgende Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter und Urgroßmutter
Frau
Sophie Hehl
geb. Rummel
iſt heute früh im 93. Lebensjahre heimgegangen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
In tiefer Trauer:
Prof. Dr. Georg Heyl
Miniſterialrat.
Darmſtadt, den 4. April 1928.
Bismarckſtraße 37.
(6284
Auf ausdrücklichen Wunſch der Heimgegangenen findet
die Beerdigung in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Unterfertigter erfüllt hiermit die
trau=
rige Pflicht, ſeine A. H. A. H. und ia. Bbr.
ia. Bbr. von dem Hinſcheiden ſeines lb.
A. H.
Dipl.=Ing.
Oinſt Schnitt
Regierungs=Baumeiſier
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Der Akademiſche Chor i. S. B.
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Meſſerſchmied
von ſeinem langen körperlichen und ſeeliſchen
Teiden, einen Tag vor ſeinem 33. Geburtstag
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Hausding, geb. Schneider
Lieſel, Richard und Kurt
Darmſtadt, den 4. April 1928.
Stiftsſtraße 79.
Die Beerdigung findet am Samstag um
½12 Uhr vom Portal des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
(6316
Verreiſt
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Mein innigſigelſebter Mann, unſer lſeber Vater,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Herr
Dr. Jur. Karl Emil Göttelmann
Oberbürgermeiſter i. R.
iſt heute früh nach kurzem Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Elſe Göttelmann
Mainz, Defroit, den 3. April 1928.
Die Elnäſcherung findet in aller Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. (IV 6260
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Allen Freunden und Bekannten hiermit die
trau=
rige Nachricht, daß unſere liebe, treuſorgende Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter und Tante
Frau Eliſabethe Diehl
geb. Ruppert
nach langem ſchweren Leiden unſerem lieben Vater
in den Tod gefolgt iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Tannenſtraße 16.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 7. April
1928, vormittags um 11 Uhr, vom Portale des
Beſſunger Friedhofes aus ſtatt, (*9416
Für die herzliche Teilnahme an
unſerem ſchweren Verluſte ſagen wir
Allen innigen Dank.
Geſchwiſter Hinkel.
Darmſiadt, den 4. April 1928.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unſeren guten,
treuſorgenden Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel
Herrn Joſef Heeß
Metzgermeiſter
nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld getragenem Leiden, nach einem an
Arbeit reichen Leben, im Alter von 65 Jahren, wohlvorbereitet mit den heiligen
Sterbeſakramenten, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Frau Katharina Heeß, geb Buxbaum Karl Borſt und Frau, geb. Heeß
Joſ. Heeß jr. und Frau, geb. Hölzel 5 Enkelkinder
Heinrich Heeß und Frau, geb. Wagner und Anverwandte.
Darmſtadt, Beckerſtraße 33 II., Aſchaffenburg, Eich (Kreis Worms), Rheindürkheim a. Rh.,
den 3. April 1928.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 5. April 1928, nachmittags
3½ Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſtatt.
Das Seelenamt findet für den Verſtorbenen am Mittwoch, den 11. April
1928, vormittags 7½ Uhr, in der St. Eliſabethenkirche ſtatt. (9364
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei der Einäſcherung
unſeres lieben Sohnes und Bruders
Ratr Krainel
für die zahlreichen Blumenſpenden
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ſagen wir herzlichen Dank.
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Erhebung einer Werſteuer in
der Stadt Darmſtadt.
Folgender Nachtrag zu der Ortsſatzung
über die Erhebung einer Bierſteuer in
der Stadt Darmſtadt vom 26. Juni 192
bringe ich hiermit zur öffentlichenKenntnis.
Darmſtadt, den 29. März 1928. (st627
Der Oberbürgermeiſter,
Dr. Gläſſing.
Nachtrag
zu der Ortsſatzung über die
Er=
hebung einer Bierſteuer in der
Stadt Darmſtadt vom 26. Juni 1927
Auf Grund des Art. 15 der
Städte=
ordnung ſowie der Verordnung des
Reichsminiſters der Finanzen über die
Gemeindebierſteuer vom 23. Juli 1928
(R.G.Bl. 1927 I S. 238) wird auf die
Beſchlüſſe der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung vom 8. Dezember 1927 und
vom 1. März 1927 nach Begutachtung
durch den Oberbürgermeiſter und den
Kreisausſchuß und mit Genehmigung
des Herrn Miniſters des Innern vom
16. März 1928 zu Nr. M.d.J. 10664 für
den Gemarkungsbezirk der Stadt
Darm=
ſtadt die nachſtende
Nachtragsortsſatzung
erlaſſen.
Dem 8 1 der Ortsſatzung über die
Er=
hebung einer Bierſteuer in der Stadt
Darmſtadt vom 26. Juni 1927 wird
fol=
gender Satz 2 hinzugefügt:
(2) „Der Oberbürgermeiſter iſt
er=
mächtigt, die Bierſteuer innerhalb
des Höchſtſatzes von 7 v. H. des
Herſtellerpreiſes in
Reichsmarkbe=
trägen je Hektoliter feſtzuſetzen.”
Dieſe Beſtimmung tritt rückwirkend
mit dem Tage des Inkrafttretens der
Ortsſatzung — d. i. der 1. Juli 1927 —
in Kraft.
Darmſtadt, den 26. März 1928.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.
Bekanntmachung.
Am Samstag, dem 7. April 1928
(Oſterſamstag), bleiben die ſtädtiſchen
Geſchäftszimmer und Kaſſen (st6268
geſchloſſen.
Darmſtadt, den 3. April 1928.
Der Oberbürgermeiſter.
FacharbeitsnachweisfürMuſiker.
Die Geſchäftsſtelle des Facharbeits
nachweiſes für Muſiker befindet ſich
nun=
mehr in unſeren Dienſträumen
Mornewegſtraße Nr. 1.
Für Auftraggeber ſteht der
Fachar=
beitsnachweis während der üblichen
Ge=
ſchäftszeit und außerdem Samstags von
15—18 Uhr und Sonntags von 10—12‟,
Uhr zur Verfügung.
Für Arbeitnehmer iſt die
Geſchäfts=
zeit jeden Vormittag von 10—12½, Uhr
und Samstag und Sonntag wie oben.
Fernruf: Sammelnummer 3500.
Darmſtadt, den 2. April 1928. (st62691 Dienstag, den 10. April 1fd. Js.,
Arbeitsamt Darmſtadt.
Der Vorſitzende.
Donnerstag, den 12. April 1928,
nachmittags 3 Uhr anfangend,
wer=
den aus Diſtrikt Malchertanne des
Stadt=
waldes Pfungſtadt die nachverzeichneter
Holzſortimente öffentlich verſteigert:
Scheiter: 7 rm Buchen, 41 rm Kiefern;/Knüppel, rm: 20 Buche, 7 Eſche, 9 Erle,
Rnüppel: 1rm Buchen, 445 rm Kiefern;
Stöcke: 16 rm Kiefern;
Wellen: 200 Stück Buchen, 3600 Stück
Kiefern (Kopfwellen in Abt. 45
Kahl=
hieb).
Gegen Stellung ſicherer Bürgſchaft
wird Zahlungsfriſt bis Martini 1928
gewährt.
(6300=
Pfungſtadt, den 3. April 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pſungſtadt. Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Schwinn.
Stellengeſuchef
Weiblich
Fg. Frl., ſeither auf
Anwaltsbüro tätig,
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Steno=
graphie u.
Maſchinen=
ſchreiben, ſucht auf
Anwaltsbüro
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G 83 Geſchſt. (*9362
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Stellung. Nachzufr.
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Pfund ſtammt von keiner hieſigen Schlachtung.
Es handelt ſich vielmehr um nüchterne holländiſche
Kälber, welche geſchlachtet nach Darmſtadt eingeführt wurden.
Metzger=Innung Darmſtadt.
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1563 908 407 53 Akzepte
72 564 766 71 Pensions-Fonds für Beamte . . . . 8 000 000 0 Sonstige Passiva . . . . . . . ... 6 228 947 08 Gewinn-Saldo 16 270 553 08 Summa der Passiva 1771 972 674 39
Gewinn- und Verlust-Konto pro 1927
Verwaltungskosten
Steuern
Gewinn-Saldo . . .
Haben
Provisionen
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Gewinnes auf Kupons und Sorten
Eifekten- und Konsortiäl-Gewinne.
Gewinn-Vortrag von 1926
e
55 128 043
9 386 938
16 270 55!
80 785555
RM.
40161 618
83 345 985
5000 000
2277 952
53
W ake
[ ← ][ ][ → ] Donnerstag, den 3. April 1928
Eine Pferdedroſchke fährt von Berlin=Wannſee nach Paris.
Der älteſte Droſchkenkutſcher von Wannſee, Guſtav Hartmann, auf der Fahrt nach Paris.
Der 68jährige Droſchkenkutſcher Guſtav Hartmann in Berlin=Wannſee will die letzte Fahrt mit
ſeiner Pferdedroſchke Nr. 120 — bis Paris ausdehnen. Ermutigt durch den Paris—Berlin—Paris=
Ritt der jungen Madame Dorange, der er im Vorjahr auf der Wannſeer Chauſſee begegnete, hat ſich
der gute Alte entſchloſſen, mit ſeinem alten Gaul die franzöſiſche Hauptſtadt zu beſuchen.
Hoffent=
lich wird der Atem von Mann und Roß ausreichen.
Hindenburgs Oſternheim.
Die Villa Hindenburgs in Hannover von der Gartenſeite.
Reichspräſident von Hindenburg wird die Oſtertage in ſeinem ſchönen Heim in Hannover
ver=
bringen. Bekanntlich zog der Reichspräſident gleich nach ſeinem Rücktritt vom Generalkommando
des Magdeburger Korps nach Hannover und hat ſeit 1911 — mit Ausnahme der Kriegsjahre —
bis zu ſeiner Wahl zum Reichspräſidenten in Hannover gelebt.
Oer Popocatepetl ſpeit wieder Feuer.
Der mexikaniſche Vulkan Popocatepetl in Tätigkeit.
Mächtige Rauchwolken ſteigen aus dem Krater des Rieſenvulkans Popocatepetl in Mexiko. Der
5452 Meter hohe Berg war vom 17. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts untätig. Seit 1920
brodelt es wieder heftig im Krater.
Seite 10
Reich und Ausland.
Zu dem Raubüberfall auf eine Frankfurter
Steuerkaſſe.
Frankfurt a. M. Zu dem frechen
Raubüber=
fall auf die ſtädtiſche Steuerkaſſen=Nebenſtelle in der
Riederwaldkolonie wird noch gemeldet: Der Räuber,
der eine ſchwarze Larve vor dem Geſicht trug und
mit zwei Piſtolen bewaffnet war, hat die Beamten
und das anweſende ſteuerzahlende Publikum durch
Schießen davon abzuhalten vermocht, ſich ſeiner zur
Wehr zu ſetzen. Nachdem er ſich die griffbereiten
Gel=
der angeeignet hatte, entkam er durch das nächſte
Fenſter, um auf ſeinem bereitſtehenden Fahrrad zu
entfliehen. Der zufällig in der Nähe des
Steuer=
lokals ſtehende Polizeioberwachtmeiſter Blaſche, durch
Zurufe aufmerkſam gemacht, nahm mit zwei
Motor=
radfahrern ſofort energiſch die Verfolgung auf, und
es gelang ihnen, den Räuber am Börneplatz zu
ſtel=
len. Dieſer, das Vergebliche weiteren Fluchtverſuchs
erkennend, brachte ſich mit eigener Waffe einen Schuß
in den Kopf bei. Die ſofort alarmierte
Rettungs=
wache verbrachte den Räuber in das Heiliggeiſt=
Hoſpital, wo er bald nach ſeiner Einlieferung
ver=
ſtarb.
Der Fabrikarbeiter Zimmermann, der am
Dienstag vormittag den Raubüberfall auf die
Steuer=
zahlſtelle im Riederwald unternahm, edwa 6600 Mark
raubte und ſich dann auf der Verfolgung durch die
Polizei einen tödlichen Schuß beibrachte, hat bereits
1925 einen Poſtraub im Poſtamt 4 an der
Bocken=
heimer Landſtraße ausgeführt. Er raubte damals
aus einem Poſtſack 23000 Mark und flüchtete in das
beſetzte Gebiet. Später wurde er in Leipzig verhaftet
und zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis
ver=
urteilt. Nach ſeiner Entlaſſung aus der Strafanſtalt
war er als Notſtandsarbeiter tätig.
Die brillantbeſetzten Neppringe.
Frankfurt a. M. Ende Oktober wurde hier
der aus Holland ſtammende 42jährige Cafétier Dirks
Forma verhaftet, der verſucht hatte, im Städtiſchen
Pfandhaus einen goldenen, brillantbeſetzten Ring zu
verpfänden und behauptet hatte, der Ring ſei echt.
Bei näherem Zuſehen mit einem Vergrößerungsglas
ließ ſich feſtſtellen, daß der Stein in der goldenen
Faſſung nur zum kleinſten Teil aus einem Brillanten
beſtand, dem ein wertloſer geſchliffener Stein
unter=
legt war, ſo daß ohne weiteres nicht zu erkennen
war, daß der „Brillant” viel kleiner war, als das
Ausſehen vermuten ließ. Der Verhaftete beteuerte
ſeine Unſchuld und behauptete, den Ring und
an=
dere Ringe von einem polniſchen Juden in
Amſter=
dam gekauft zu haben. Forma wollte nicht in
be=
trügeriſcher Abſicht, ſondern aus Unwiſſenheit
gehan=
delt haben, wenn er die Ringe als echt anbot. Es
fanden ſich bei ihm Aufzeichnungen über die von ihm
gehandelten und verpfändeten Ringe, und das
Bela=
ſtungsmaterial verdichtete ſich auch durch
Zeugenver=
nehmungen, die in Holland und in der Schweiz
an=
geſtellt wurden. Wie vortrefflich die Neppringe
an=
gefertigt waren, erhellt daraus, daß in Hamburg und
München Pfandhäuſer, in der Schweiz ſogar
Juwe=
liere und Goldwarenhändler darauf hereinfielen. Die
Ringe — ſie ſind in dieſer Art in Deutſchland noch
nie aufgetaucht — mochten 70 bis 110 Mank wert
ſein, und ein Frankfurter Juwelier hat ſogar erklärt,
daß er einen beſtimmten Ring nicht unter 135 Mark
liefern könnte. Forma erlöſte bis zu 550 Mark pro
Stück, und er hat nachweislich einen Gewinn von
571 holländiſchen Gulden erzielt. Er hatte
insge=
ſamt elf derartige Ringe gekauft und dafür 1860
hol=
ländiſche Gulden bezahlt. Des Betrugs und
Betrugs=
verſuchs vor dem Großen Schöffengericht angeklagt,
leugnete der Angeklagte und verſteifte ſich hinter die
Behauptung, daß er aus Holland fortgereiſt ſei, um
ſeine Frau und ſeine Kinder zu ſuchen, die ihm mit
einem Ungarn durchgebrannt ſeien. Das Gericht
ver=
urteilte den reuevollen Angeklagten zu einer
Gefäng=
nisſtrafe von einem Jahr.
Das Urteil im Wagner=Prozeß.
Frankenthal. Das Urteil im Wagnerprozeß
lautet: Wagner wird wegen fortgeſetzten Betrugs
zum Nachteil des Leungwerkes und des Reichs,
mehr=
facher aktiver Beamten= und Angeſtelltenbeſtechung zu
zwei Jahren Gefängnis, unter Anrechnung
von einem Jahr Unterſuchungshaft, ferner zu 15 000
RM. Geldſtrafe (erſatzweiſe ein Tag Gefängnis für
1000 RM.) verurteilt. Wagner bleibt wegen
Kolli=
ſionsgefahr in Haft. Doch ſoll nach Verbüßung von
einem Viertel der Reſtſtrafe Haftunterbrechung
ein=
treten. Caſtell wegen paſſiver Beamtenbeſtechung
zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, unter Anrechnung
von einem Jahr Unterſuchungshaft, und zu 5000 RM.
Geldſtrafe und zur Aberkennung der Fähigkeit zur
Bekleidung öffentlicher Aemter auf 5 Jahre. Caſtell
wird ſofort aus der Haft entlaſſen. Schwarz
we=
gen paſſiver Beamtenbeſtechung zu 3 Monaten
Ge=
fängnis. Waibel wegen paſſiver Beamtenbeſtechung
und Beihilfe zum Betrug zu 4 Monaten Gefängnis.
Auguſt Weber wegen paſſiver Beamtenbeſtechung
zu 6 Wochen Gefängnis, Hechtenberg, wegen
paſſiver Beamtenbeſtechung zu 10000 RM.
Geld=
ſtrafe, Frühauf wegen paſſiver Beamtenbeſtechung
und Beihilfe zum Betrug zu 5000 RM. Geldſtrafe,
Hammann wegen Beſtechung und Beihilfe zum
Betrug zu 3000 RM. Geldſtrafe, Klöpfer wegen
paſſiver Beſtechung zu 600 RM. Geldſtrafe,
Biebe=
rich wegen Beihilfe zum Betrug zu 300 RM.
Geld=
ſtrafe, Stallmann wegen Beihilfe zum Betrug
und Beihilfe zur Beſtechung zu 800 RM. Geldſtrafe.
Schönberger, Römer und Hermann wurden freige=
ſprochen. Außerdem wird auf Einziehung der
emp=
fangenen Gelder erkannt.
Beim Motorradunfall ertrunken.
Berlin. Auf der nach Colonnowſka (
Ober=
ſchleſien) führenden Kunſtſtraße ereignete ſich ein
ſchweres Motorradunglück, das zwei Todesopfer
for=
derte. Ein Bauunternehmer fuhr auf ſeiner
Ma=
ſchine in raſchem Tempo in die Kurve an der Brücke
nach Malapane. Das Motorrad prallte dabei mit
ſolcher Wucht gegen das Brückengeländer, daß ein
auf dem Soziusſitz fahrender Briefträger in hohem
Bogen in den Fluß geſchleudert wurde, wo er,
be=
dor Hilfe herankam, ertrank. Der Führer der
Ma=
ſchine erlitt bei dem Anprall einen Schädelbruch und
andere ſchwere Verletzungen. Er wurde ſpäter von
Paſſanten in bewußtloſem Zuſtand aufgefunden und
in das Krankenhaus gebracht, wo er bald darauf
ge=
ſtorben iſt. Das Motorrgd wurde vollſtändig
zer=
krümmert.
Unfall bei einer Sprengung.
Müllheim. Bei der Heilſtätte
Friedrichs=
heim der Badiſchen Landesverſicherungsanſtalt, wo
ſeit einiger Zeit mit Sprengungen verbundene
Bau=
arbeiten ausgeführt werden, nahmen in der Nacht
zum Mittwoch einige Arbeiter unerlaubt und ohne
Wiſſen des Bauführers eine Sprengung vor.
Hier=
bei wurde ein Arbeiter getötet und ſieben verletzt.
Feuer im Hauptgebäude der Oberſchleſiſchen
Eiſeninduſtrie.
Gleiwitz. Der geſamte Dachſtuhl des
Haupt=
verwaltungsgebäudes der Oberſchleſiſchen
Eiſenindu=
ſtrie, mit dem Aktenboden, iſt durch Feuer vernichtet
worden. Der Schaden iſt ſehr groß; es wird
Brand=
ſtiftung vermutet.
Familientragödie.
Hamburg. Ein Polizeibeamter fand abends,
als er vom Dienſt heimkehrte, ſeine Frau und ſeine
beiden Kinder beim geöffneten Gashahn bewpußtlos
vor. Während es gelang, die Frau und die
dreijäh=
rige Tochter ins Leben zurückzuführen, war die
ſie=
benjährige bereits tot. Die Eheleute hatten am
Vor=
abend eine leichtere Auseinanderſetzung gehabt.
Zwei Arbeiter verſchüttet.
Schwerin. Dienstag nachmittag wurden bei
Kanaliſationsarbeiten der Arbeiter Babbert aus
Schwerin und der aus Krefeld ſtammende Arbeiter
Monſen in einem neun Meter tiefen Graben durch
abſtürzende Erdmaſſen verſchüttet und konnten bis
abends 8 Uhr noch nicht geborgen werden.
Nummer 96
Die Bochumer Poſtunterſchlagungen vor Gericht=
Bochum. Vor dem Erweiterten Schöffengericht
hatte ſich geſtern der im Dezember 1926 nach
Unter=
ſchlagung von 345 000 Mark Rentengeldern nach
Frankreich geflüchtete Poſtinſpektor Otto Kattwinkel
von der Rentenſtelle des hieſigen Hauptpoſtamtes,
wegen Unterſchlagung im Amte und falſcher
Bu=
chungen zu verandworten. Der Angeklagte, der
ge=
ſtändig war, wurde zu 3½ Jahren Zuchthaus und
fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Auf die Strafe
werden ſechs Monate der Unterſuchungshaft
ange=
rechnet.
Eiſenbahnfrevel an Braunſchweiger Strecken.
Braunſchweig. In der Nacht zum Mittwoch
wurden auf den Eiſenbahnſtrecken Braunſchweig —
Uelzen und Braunſchweig—Magdeburg, in der Nähe
der Stationen Gliesmaron und Grünersjäger, von
unbekannten Tätern die Signal= und
Weichenfang=
drähte durchſchnitten. Gleichartige Beſchädigungen
ſollen bereits zweimal in der vorigen Woche erfolgt
ſein.
Großer Fabrikbrand in Quedlinburg.
Ouedlinburg. Geſtern nacht, gegen 2½
Uhr, brach in der Speiſeölmühle und
Holzwaren=
fabrik von Wilhelm Bienert, Magſinmühle bei
Wed=
dersleben, ein Feuer aus, das einen Teil der Fabrik
einäſcherte. Die Oelmühle brannte bis auf die
Grund=
mauern nieder. Zwei Feuerwehren aus den
Nachbar=
orten hatten zwei Stunden mit der Bekämpfung des
Feuers zu tun.
Verhaftung eines geflüchteten Verbrechers.
Bad Reichenhall. Die Gendarmerie von
Schneizlreuth verhaftete nach heftigem Kampfe den
1900 geborenen Reiſenden Heinrich Gießling aus dem
Kreiſe Recklinghauſen, der von den
Staatsanwalt=
ſchaften zu Recklinghauſen, Dortmund, Hamm und
Münſter ſteckbrieflich verfolgt wird. Gießling war zu
mehreren Jahren Zuchthaus verurteilt worden, doch
war es ihm gelungen, zu entfliehen. Er wurde jetzt
dem Amtsgerichtsgefängnis Reichenhall zugeführt.
27 000 Mark Bankgeld unterſchlagen.
Innsbruck. Der 18jährige Bankangeſtellte
Heinz Engel, der bei einer Leipziger Firma 27 000
Mark unterſchlagen hatte, wurde in Tirol in
Beglei=
tung zweier Burſchen geſichtet. Dieſe zwei Begleiter,
jugendliche Arbeiter aus Deutſchland, wurden vor
einigen Tagen verhaftet. Sie hatten mit dem Engel
einen großen Teil des Geldes in öffentlichen Häuſern
durchgebracht und ihrem Freunde noch 10000 Mark
geſtohlen. Engel ſelbſt konnte nunmehr in Zürich
verhaftet werden. In ſeinem Beſitz befanden ſich nur
noch 150 Mark.
Schiffszuſammenſtoß bei Rotterdam.
Amſterdam. In der Nähe von Rotterdam
ſtieß der deutſche Dampfer „Venus” mit dem
eng=
liſchen Dampfer „Wochestre” zuſammen. Der
Steuer=
mann des deutſchen Dampfers, Kehlenbach, und der
Matroſe Boteſian wurden über Bord geſchleudert.
konnten jedoch von den Lotſen gerettet werden. Aud
Rotterdam ſind Schlepper zur Unterſtützung der be
ſchädigten „Venus” ausgefahren.
Hinrichtung zweier polniſcher Verbrecher
in Paris.
* Paris. Die beiden Anführer einer polniſchen
Verbrecheubande, Zinczuk und Ponchowſki, die im
vergangenen Jahr während einiger Monate ganz
Nordfrankreich in Schrecken verſetzten und etwa
acht=
undſechzig Verbrechen auf dem Gewiſſen haben, ſind
auf Grund des Urteils des Pariſer Schwurgerichts
enthauptet worden. Zinezuk behielt auch nach der
Mitteilung, daß ſein Gnadengeſuch vom Präſidenten
der Republik abgelehnt worden ſei, ſeinen Zynismus
bei. Ponchowſki verriet auch im letzten Augenblick
nicht ſeine eigentliche Identität, die feſtzuſtellen der
Polizei trotz aller Nachforſchungen nicht gelungen
war. Die Verteidigerin Zinezuks, die Pariſer
Rechts=
anwältin Sonja Ehrlich, hatte erklärt, ihrem Klienten
bis zum Schafott beiſtehen zu wollen. Es war dies
übrigens der erſte Fall, daß eine Frau einer
Ent=
hauptung beiwohnte.
Ein böswilliger Aprilſcherz.
* Paris. Eine Zeitungsverkäuferin kam am
1. April in großer Aufregung auf die Polizei
ge=
laufen und erzählte, daß ſie ſoeben mit angeſehen
hätte, wie ein Mann eine junge, hübſche Frau in die
Seine warf, nachdem er ihr vorher den Hals
durch=
ſchnitten hatte. Die Nachricht erregte großes
Auf=
ſehen und wurde von den Pariſer Zeitungen als
eine myſteriöſe Affäre in großer Aufmachung
behan=
delt. Nun ſtellte es ſich heraus, daß die alte
Zei=
tungsverkäuferin, ſich einen Aprilſcherz leiſtete. Sie
wurde wegen Irreführung der Behörden arretiert.
Folgenſchwere Exploſion eines Granatzünders.
Soſnowitz. Spielende Kinder fanden auf
einem Grundſtück den Zünder einer franzöſiſchen
Granate. Der Zünder explodierte, und fünf von den
Kindern wurden derart ſchwer verletzt, daß ſie ins
Krankenhaus gebracht werden mußten.
Opfer der See.
Rom. Von zwei ſeit drei Tagen überfälligen
Fiſcherbarken aus Palermo konnte eine geborgen
werden. Von der Beſatzung waren nur noch drei
Mann am Leben. Die übrigen vier waren bereits tot,
Griechenland und die „Preſſa”
Athen. Griechenland wird auf der Preſſe u. a.
durch eine vollſtändige Sammlung aller griechiſchen
Zeitungen in Griechenland und im Ausland ſeit den
Tagen der griechiſchen Freiheitskämpfe vertreten ſein.
Neue Erdſtöße im Wilajet Smyrna.
Angora. Montag abend, nach 9 Uhr, wurden
mehrere ſchwache Erdſtöße in einigen Kreiſen des
Wilajets Smyrna verſpürt. Dienstag früh 5 Uhr
ereignete ſich im ganzen Wilajet ein ſtarkes
Erd=
beben, durch das bedeutender Schaden angerichtet
wurde, jedoch ſind keine Verluſte an Menſchenleben.
zu beklagen. An allen Orten des Wilajets herrſcht
Regenwetter. In dem Dorfe Jayas, im Bezirk von
Torbali, ſchoß infolge der Erdſtöße vom Montag früh
eine mächtige Waſſerſäule aus dem Erdboden hervor.
Das Waſſer iſt auch jetzt noch nicht verſiegt.
Cholera an Bord eines japaniſchen Dampfers.
Singapore. Der japaniſche Dampfer „Hawaii
Maru”, der von Singapore am Montag nach
Süid=
afrika mit 780 japaniſchen Auswanderern nach
Ame=
rika an Bord abfuhr, kehrte am Dienstag wegen
Ausbruchs von Cholera an Bord nach hier zurück.
Der Krankheit ſind bereits ſieben Perſonen zum
Opfer gefallen. Elf weitere Fälle wurden feſtgeſtellt,
Max c
[ ← ][ ][ → ] vurden
nit dem E
ichen Häuſern
„Nummer 96
Donnerstag, den 5 Aprll 1928
Seite 11
Sporn Shiel und Tarnen.
Schluß der Motorrad=Länderfahrt.
Die letzte Etappe.
Dresden, 3. April.
Endlich iſt es geſchafft! Am Dienstag haben 78 von den am 25.
März in Köln geſtarteten 132 Fahrern das Ziel der ADAC.=Motorrad=
Länderfahrr 1928 in der ſächſiſchen Hauptſtadt Dresden erreicht. Rund
3400 Km. Wegs durch Deutſchland, Polen, Tſchechoſlowakei, Ungarn und
Oeſterreich liegt hinter ihnen. Auf grundloſen, bisweilen vereiſten
Straßen mußten die Fahrer ihre Räder vorwärts bringen. Viele
konn=
den der Anſtrengungen und Anforderungen nicht Herr werden und
ſtreck=
ten vorzeitig die Waffen, aber trotzdem war es zum Schluß rund ein
halbes Hundert, das ſtrafpunktfrei in Dresden anbam, darunter auch
die einzige Dame Frl. Hanni Köhler auf Mabeco. Von den
Fabrik=
wamſchaften kamen das dreiköpfige D=Mad=Team Przbielfri, Seelos
und Polſter ſowie die Zündapp=Mannſchaft Weißmantel, Hyronimus,
Sackwann und von Rubchich ohne Strafpumkte über den Weg.
Die letzte Etappe der Fahrt, die von Wien über Prag nach
Dres=
den ging, ſah noch 78 Fahrer am Start, die in früher Morgenſtunde bei
wölliger Dunkelheit auf den 459,2 Km. langen Weg geſchickt wurden.
Während der Nacht machten ſich Nebel uund Kälte noch unangenehm
be=
merkbar. Auf mittelmäßigen Straßen ging es bis zur Tſchechoſlowakei,
die Grenze wurde bei Heidenreichſtein überſchritten. In dem 300 Km.
entzfernten Prag bereitete der Tſchechiſche AC. einen prackhwvollen
Emp=
fang, dann ging es weiter über Teplitz nach Eichwald zur deurſchen
Grenze. Von hier aus war es dann nur noch eine kurze Strecke bis
zum Etappen= und Endziel in Dresden. Die Vorbereitungen in der
fächſiſchen Metropole waren aufs beſte getroffen, der Empfang ſehr
herzlich, als die Fahrer endlich ankamen. Gegen 20 Uhr kamen die
letzten Nachzügler an, ſo daß die Kontrolle geſchloſſen werden konnte.
Die Motorrad=Länderfahrt des ADAC. hatte ein Ende, die
Anſtrengun=
gen’ waren überwunden. (Die genaue Ausrechnung der Strafpunkte
folgt noch.)
Das Ergebnis der Motorrad=Länderfahrt. —
56 Fahrer ſtrafpunktfrei. — Auch Trapp=
Darmſiadt.
Das nunmehr vorliegende Ergebwis der diesjährigen Motorrad=
Länderfahrt des Allgemeinem Deutſchem Automobilklubs kann als ſehr
günſtig bezeichnet werden. Von 132 Fahrern, die in Köln am 25. März
geſtartet ſind, haben 78 am 3. April das Ziel in Dresden erreicht und
von dieſen ſind 56 Fahrer ſtraſpunktfrei geblieben. Bei der
ungewöhn=
lichen Schwierigkeit der rund 3400 Km. langen Fahrt ſpricht dieſes
Reſultat ſehr für das Könnem der Fahrer wie auch für die Stabilität
der Maſchinem, von denen die kleinen Zündapp=Räder verhältnismäßig
am beſten abgeſchnitten habem, da allein ſechs Zündapp=Fahrer
ſtraf=
punktfrei blieben. Folgende 56 Fahrer kamen ohne Strafpunkte in
Dresden an:
Wertungsgruppe I (bis 250 ccm): Weißmantel=Fürth (Zündapp),
Glaß=Schleißheim (Zündapp), Fiſcher=Dachau (Zündaxp), Hyronimus=
Köln (Zündapp), von Rubchich=Berlin (Zündapp), Sickmann=Hameln
(Zündapp), Schleſinger=Neuſtätel (D.K.W.), Becker=Aachen (D.K.W.),
Becker=Aachen (D.K.W.), Fviedrich Chemnitz (D.K.W.).
Seitenwagen bis 600 ccm: Neiſche=Leipzig (Rudge), Woodhouſe=
Köln (Sunbeam), Trapp=Darmſtadt (Viktoria), Baymeyer=
Dortmund (Viktoria), Mitten 2. (Schüttoff), Dr. Herelz (F.N.),
Schnei=
der=Berlin (F.N.).
Wertungsgruppe II (über 250 ccm): Flöck=Köln (Eſch=Rekord),
Fren=
zen=Köln (U.T.), Ernſt=Hamburg (U. T.), Hobelmann=Köln (U. T.),
Soenius=Köln (Indian), H. Weber=Köln (Indian A. C. E.), Gerlach=Weil
(Standard), Rommel=Rudolſtadt (B.M.W.), Kloſſowſki=Schopfheim
(B.M.W.) Bettkouufki=Bodesholm (Wanderer5, Rüttchen=Erkelenz
(Standard), Rhode=Bremen (Ernſt Mag), Binkel=Hamburg (Ardie),
Prbielfki=Berlin (D.=Rad), Seelos=Berlin (D.=Rad), Polſter=Berlin
(D.=Rad), Roſenbaum=Düſſelderf „(N. S.U.), Sollmann=Neckarſulm
(N. S. U.), Gabriel (Sarolea), Broich=Grevenbroich (Sarolea), Kittner=
Namslau (Neander), Winkler=Chemnitz (D.K.W.), Fleiſchmann=Bamberg
(Triumph), Pätzold=Köln (B. S.A.), Mauerberger=Düſſeldorf (Viktoria),
van Treek=Düſſeldorf (Imperia), Henn=Berlin (Bayer), Hirth=Stuttgart
(S. und G.).
Seitenwagen über 600 ccm: Gabler=Köln (Indian), Henning=
Düſſel=
dorf (Wanderer), Viſé=Aachen (Harleyz=Davidſon).
Fußball.
Sp. Vg. Arheilgen—Union Böckingen.
Der Tabellenzweite der Gruppe Württemberg ſpielt mit ſeiner
Liga=
mannſchaft am 1. Oſterfeiertag, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Arheilger Mühlchen gegem die Ligawamnſchaft der Sportvereinigung 04
Arheilgen.
Max Schmeling deutſcher
Schwergewichts=
meiſier.
Bei dem an Mittwoch abend im Berliner Sportpalaſt
aus=
getragenen Berufsboxkämpfen ſiegte im Hauptkampf um die
Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft der Europameiſter im Halb=
Schwergewicht Max Schmeling über den Titelverteidiger
Franz Diener in einem 15=Nunden=Kampf nach Punkten.
Der Sport am Karfreitag.
Es iſt immer ſchon ſo geweſen, daß der Karfreitag die Ouvertüre
zum Sport des Oſterfeſtes bringt. Trotzdem ſportliche Veranſtaltungen
in vielen Gegenden an dieſem Tage verboten ſind, iſt doch das
Pro=
gram des Tages immer noch ſtattlich genug. Im
Fußball
herrſcht natürlich der ſtärkſte Spielbetrieb. In Süddeutſchland
gibt es ſogar ein Troſtrundenſpiel. Das Treffen in
Ludwigs=
hafen zwiſchem Ludwigshafen 03 und V.f. L. Neckarau zählt noch zur
Vor=
rude. Es wurde damals des Faſchings wegen verlegt. Seine
beſon=
dere Bedeutung liegt darin, daß der Sieger immerhin noch einige
Chan=
cen auf den Gruppenſieg haben wird, wenn auch nur magere, daß
aber der Unterlegene völlig aus dem Wettbewerb ausgeſchaltet wird.
Wir glauben, daß die Platzbeſitzer, alſo Ludwigshafen, die beſſeren
Siegesausſichten haben werden. — Das Privatſpielprogramm
iſt noch nicht allzu bedeutend. Eine Saarmannſchaft ſpielt gegen
Viktoria Hamburg, Eintracht Trier hat den zum internationalen
Oſter=
turnier nach Luxemburg reiſenden FC. 93 Hanau zu Gaſt und die
Sportfreunde Saarbrücken ſpielen gegen den FC. Mühlheim.
Inter=
eſſanter und zahlreicher ſind die Spiele im Reich. Der 1. FC.
Nürnberg eröffnet die Reiſe nach dem Südoſten mit einem Treffen
ge=
gen den mitteldeutſchem Meiſterſchaftsfavoriten Dresdener SC. und die
Sp.Vg. Fürth iſt beim Berliner Meiſterſchaftsanwärter Hertha=
Ber=
liner SC. zu Gaſt. Da an dieſen Treffem drei Mannſchaften beteiligt
ſind, die höchſtwahrſcheinlich auch in den diesährigen Endſpielem um die
Deutſche Meiſterſchaft beteiligt ſind, iſt man natürlich neugierig, etwas
über das derzeitige Kräfteverhältwis zu erfahren. Der Hamburger SV.
hat eine ſtarke belgiſche Mannſchaft, CS. Brügge, zu Gaſt, die am
erſten Feſttag beim FSV. Frankfurt gaſtieren wird. Die Stuttgarter
Kickers treffen in Krefeld auf die weſtdeutſche Ueberraſchumgsmannſchaft
Preußen Krefeld. Von weiteren Spielen im Reich ſind zu erwähnen:
Arminia Leipzig—V.f.B. Leipzig, SC. Apolda—Tenmis=Boruſſia
Ber=
lin, Boruſſia M.=Gladbach—Cricket Viktoria Magdeburg ud AS.
Straß=
burg—DFC. Prag. — Ins Ausland fährt der Stuttgarter SC.
Die Schwaben ſpielen am Karfreitag gegem den FC. Grenchen.
Hanbball.
In Süddeutſchland ſind die Meiſterſchaftsſpiele
abgeſchloſ=
ſen. Es gibt am Freitag lediglich eimige Privatſpiele.
Weſtdeutſch=
land ſtehr dagegen noch im Meiſterſchaftsbetrieb. Am Freitag ſollen
wieder drei Endſpiele ausgetragen werden und zwar: V.f.L. Münſter—
Preußen Eſſem, Sportfreunde Siegen—Sp.Vg. Oberhauſen und
Kur=
heſſen Kaſſel—Solingen 95. Von entſcheidender Bedeutung iſt das Spiel
zwiſchen Siegen und Oberhauſen. Bleibt hier Oberhauſen Sieger, dann
iſt in ihm der neue weſtdeutſche Meiſter ermittelt.
Radſport.
Am den traditionellen Karfreitagsrennen auf der Bahn in Herne=
Hill bei London nimmt diesmal deutſcherſeits Oskar Rütt teil.
Boxſport.
In Leipzig beginnem am Samstag die Deutſchen
Meiſterſchaf=
ten des Reichsverbandes für Amateurboxen, für die
insgeſcmt 69 Meldumgem aus allen Landesverbänden vorliegen. Den
Kämpfen vovaus geht am Freitag eine Reihe von Vorſtands= und
Aus=
ſchußſitzungen.
Wetterbericht.
Das umfangreiche isländiſche Tiefdruckgebiet hat ſich etwas
abge=
flacht und nordöſtlich verlagert. Ein Ausläufer brachte bereits wieder
unter Temperaturanſtieg verbreitete Niederſchläge. Da wir zunächſt
von den ozeaniſchen Luftmaſſen, die das Islandtief an ſeiner Südſeite
mit ſich führt, beeinflußt werden, ſo iſt bei etwas auffriſchenden
weſt=
lichen Winden mit wolkigem, auch vorübergehend aufheiterndem Wetter
zu rechnen. Vereinzelte Niederſchläge treten dabei auch in unſerem
Gebiet noch gelegentlich auf.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 5. Aprfl 1928.
Wechſelnd wolkig, mit vorübergehendem Aufklaren, mild,
verein=
zelte Niederſchläge.
Witterungsausſichten für Freitag, den 6. April 1928.
Wolkig mit Aufheiterung, Temperaturen wenig verändert,
ſtrich=
weiſe noch etwas Regen nicht aufsgeſchloſſen.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in Ce Wind: Me
ſchlag
in mm Ge
decke
in cm Gießen: Negen NW. 1,3 Aachen: Regen SW., 4,0 Hamburg: Regen SSW 70 Berlin: wolkig SW, München: wolkig Windſtille Königsberg: Regen SSO gef.
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg: Nebel 10 SSW. 2,0 (Taunus)Waſſerkuppe: wolkig 2 SW. 0,3 Feldberg: (Schwarzw.)
Zugſpitze: wolkig NW. 250 Kahler Aſten: Nebel SN. Fichtelberg: Nebel SW. 10
Geſchäftliches.
Der Frühling hält wieder ſeinen Einzug, und es beginnt wieder die
Zeit des Wanderns und des Ruderns. Ein jeder wird es freudig
be=
grüßen, wenn er die Enge des Zimmers mit der Friſche und Reinheit
der neugeborenen Natur vertauſchen kann. Das Wort „Wochenende” hat
wieder für viele Menſchen einen verlockenden Klang, doch was iſt das
ſchönſte Wochenende ohne Muſik?. Die Carl Lindſtröm A.=G. in Berlin
ſorgt für Abhilfe. Die handlichen Kofferapparate und
Muſik=
platten, die dieſer weltbekannte Konzern unter den drei Marken
Obeon, Parlophon und Columbia herausbringt, bürgen dafür, daß der
Genuß und die Stimmung des Wochenendes ungetrübt bleiben. Jedes
deſſere Fachgeſchäft wird Ihnen ohne jeden Kaufzwang dieſe Apparate
und Platten bereitwilligſt vorführen. Ueberzeugen Sie ſich! Sie
wer=
den von der Klangfülle und Schönheit der Tonwiedergabe begeiſtert ſein.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 5. April. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. o 14.30:
Mittelſchullehrer Hering: Spinnmaſchine und Webſtuhl. 15:
Funk=
orcheſter. Haydn (geb. 1. April 1732). Leit.: Kapellm. Merten.
neunte Stunde‟, Ort: Felſenſtraße zwiſchen Jeruſalem und Golgatha.
Zeit: Der Freitag um die neunte Stunde. — 2. „Der Kelch vom
Avalon”, Ort: Das Heiligtum der Inſel Avalon. Zeit: 6. Jahrh.
n. Chr. Ausf.: Mitgl. des Staatsth. Kaſſel. Funkorch. und Funkchor.
Muſ. Leit.: Bodart. Spielleit. und Sprecher: Marlo. o 17.30:
G. Fricke: Aus den „Chriſtuslegenden von Selma Lagerlöf. 18.15:
Vereinsnachr. Mitteil. O 18.30: Kaſſel: Stunde der
Landwirtſchafts=
kammer Kaſſel: Gartenmſp. Beckel: Kurze Anleitungen für den
Obſtgarten. O 19: Stunde des Südweſtd. Radio=Clubs. o 20:
Saalbau: Konzert des Caecilienverems und Rühlſchen Geſangverems.
Haydn: Die ſieben Worte des Erlöſers. — Dvorak: Stabat meter,
Stuttgart.
Donnerstag, 5. April. 12.30: Scallplatten. O 16.15:
Rundfunk=
orch. Einlagen: Maria Thereſia Deimann. O 18.15: Freiburg i. Br.:
Dr. K. Zimermann: Der Anteil der Nationen an der
Muſik=
entwicklung. O 18.45: Aerztevortrag: Blutpfröpfe im Blutkreislauf.)
O 19.15: Schachfunk. O 20: Paul Enderling zu: Schiller=Zyklus)
Maria Stuart. Trauerſpiel in fünf Aufzügen. Perſ.: Eliſabeth.
Königin von England; Maria Stuart, Königin von Schottland;
Robert Dudley, Graf von Leiceſter; Georg Talbot, Graf von
Shrewsburry; Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh; Graf von
Kent: Wilhelm Daviſon, Staatsſekretär: Amias Paulet, Hüter der
Maria; Mortimer ſein Neffe; Graf Aubeſpine, franz. Geſandter;
Margareta Curl, Kammerfrau. Einl. und Zwiſchenaktmuſik
ausge=
führt vom Philharm. Orcheſter Stuttgart. Leitung: E. Kahn.
Händel: Ouv. zu „Agrippfna” — Beethoven: Aus den Geſchöpfen
des Prometheus. — Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Donnerstag, 5. April. 15.30: Prof. Dr. Fries: Zum 100.
Todestag von G. J. Göſchen. o 16: Stunde mit Bücherns
O 16.30: Klavier=Trio Nr. 1, E=moll (Joſeph Weiß); der Komponiſt
(Flügel), Konzertm. v. Sppanowski (Violine) und Konzertmeiſter
Berger CCello). o 17: Lieder. O. Jölli (Bariton). Mackeben
(Flügel). — Danach: Duos. Konzertm. v. Szpanowski (Violine),
und Konzertm. Berger (Cello). O 18.30: Dr. Meiſl: Der Amateur=
Boxſport. o 19: Paula Foerſter: Wanderungen durch die Mark.
O 19.30: Miniſterialrat Dr. Beyer: Neuzeitliche Schutzmaßnahmen
im Bergbau. O—19.55:==Prof.Werner: Geſtalten um Dürer.
O 20.30: Paſſion. Mitw.: Konzertm. Holſt (Vwline) und Seidler=
Winkler (Flügel); Kraußneck (Rezitation). Biber: Aus den Fünfzehn
Die Kreuztragung. Die Kreuzigung. — Liliencron: Golgatha. —
Schnack: Der Gemarterte. — O. zur Linde: Unterm Kreuz. —
Aus den Fünfzehn Myſterien: Die Auferſtehung. — Anſchl.:
Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Donnerstag, 5. April. 14: Studienrat Thiel:
Praktiſche Alltagsphyſik. O 14.30: Felix Lorenz: Am Oelberg auf
Golgatha. o 15: Die Hausfrau unter ihren Blumen. o 15.35:
Wetter und Börſe. o 15.40: Lotte Scharei: Rezepte neuzeitlicher
Ernährung. O 16: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. O 16.30: Prof.
Dr. Reichenbach: Raum und Zeit. O 17: Berlin: Lieder, geſungen
von Oskar Jölly (Bariton). O 18: Pater Dr. Größer: Entwicklung
des katholiſchen deutſchamerikaniſchen Kirchenweſens. O 18.30: Spaniſch
für Fortgeſchrittene. O 18.55: Prof. Dr. Dengler: Der Wald der
norddeutſchen Tiefebene. o 19.20: Dr. Braun: Bücherſtunde.
O 20.30: Berlin: Paſſion. Mitw.: Konzertm. Henry Holſt (Violine),
Seidler=Winfler (Flügel), Kraußneck (Rezit.). — Anſchl.: Preſſenachr.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 96
Donnerstag, den 5. Aptil
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. März hat ſich die
ge=
ſamte Rapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Efekten un 777,8 Mill. auf 2830,9 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen
ſind die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 724,4 Mill. auf 2652,0
Mill. RM., diejenigen an Lombaros um 53,5 Mill. auf 84,9 Mill. RMN.
angewachſen. Die Anlage in Effekten blies mit 94,0 Mill. RM.
an=
nähernd unverändert.
An Reichsbanknoten und Nentenbankſcheinen zuſammen ſind 769,7
Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf
an Reſchsbanknoten um 750,1 Mill. auf 4513,2 Mill. RM., derienige
an Rentenbankſcheinen um 19,6 Mill. auf 616,0 Mill. RM. erhöht.
Dem=
en)ſprechend haben ſich die Beſtünde der Reichsbank an
Nentenbank=
ſeheinen auf 26,2 Mill. RM. vermindert. Die fremden Gelder zeigen
mit 532,6 Mill. eine Zunahme um 37,4 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind insgeſamt
mit 2119,6 Mill. RM., im einzelnen Gold mit 1930,7 Mill. RMM., die
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 122,9 Mill. RM. ausgewieſen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 42,8 Prozent gegen 50,7
Prozent in der Vorwo=he, diejenige durch Gold und deckungsfähige
De=
riſen 47,0 Prozenk gegen 56,6 Prozent.
Frankfurt a. M., 4. April.
Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe Realiſationsbedürfnis
beſtan=
den hatte, eröffnete die heutige Börſe in wieder feſterer Stimmung.
Bei den Banken ſollen weiter Kauforders von ſeiten des privaten
Pu=
blikums vorgelegen haben, und auch das Ausland beteiligte ſich wieder
am Geſchäft. Die Umſatztätigkeit war jedoch merklich kleiner, als an
den Vortagen, da die Spekulation in Anbetracht der mehrtägigen
Unter=
brechung durch die Oſterfeiertage nun etwas größere Zurückhaltung
übte. Etwas verſtimmend winkte ferner der heute erſcheinende
Reichs=
bankausweis, der die außerordentlich ſtarke Anſpannung zum
Quartals=
ultimo anzeigt. Einen günſtigen Eindruck machte dagegen die
anhal=
tende Beſſerung der Arbeitsmarktlage, außerdem der Marktbericht der
Metallinduſtrie, wvonach die Beſchäftigung weiter befriedigend iſt.
An=
regend wirkten jedoch vor allem weiterhin die Vorſchläge zur
Neurege=
lung des Schuldenabkommens. Da wieder verſchiedentlich von ſeiten
der Spekulation Glattſtellungen erfolgten, war die Kursentwicklung nicht
einheitlich. Für die letzttägigen Favoriten ergaben ſich jedoch meiſt
Kursbeſſerungen von 1 bis 2 Prozent. So beſtand am Montanmarkt
für Rheiniſche Braunkohle mit plus 2½ Prozent, Rheinſtahl mit plus
1 Proz. und Phönix mit plus 2 Proz. Intereſſe. Gefragt waren aber
vor allem Elektrowerte, von denen Geſ. für El. 3 Proz., MEG. 2½
Proz., Siemens und Felten je 1½ Proz. anziehen konnten. J.=G.
Far=
ben eröffneten gut behautet, J.=G. Bonds 145½—145½ Proz., aber
Scheideanſtalt 2½ und Holzverkohlung 1½ Prozent ſchwächer.
Schiff=
fahrtswverte und Banken lagen bei ſtillem Geſchäft knapp behauptet,
Danatbank jedoch 2½ Prozent niedriger. Holzmann gaben auf die
ent=
täuſchende Dividende von 7 Prozent weiter leicht nach. Zellſtoff
Wald=
hof eröffneten etwas höher. Lebhaft gefragt waren Karſtadt mit plus
6½ Prozent. Neubeſitzanleihe lagen geringfügig feſter. Für Türken
machte ſich einiges Intereſſe bemerkbar.
Im weiteren Verlauf wurde das Geſchäft allgemein ſehr ruhig,
Größere Kursveränderungen traten meiſt nicht mehr ein, nur Karſtadt
blieben verlangt und zogen erneut 1½ Prozent an. Der Geldmarkt
war wenig verändert. Tägl. Geld 8 Proz. Am Deviſenmarkt lagen
Deviſen etwas erholt. Mark gegen Dollar 4.1811, gegen Pfunde
20.418, London-Kabel 4.8830, Paris 124.02, Mailand 92.40, Madrid
29.00, Holland 12.11¾.
Die Abendbörſe war lebhaft und feſt. Bevorzugt war der
Elektromarkt, beſonders die Aktien des Chadekonzerns, die 2—3 Prozent
anzogen. Es halten hier Schweizer Käufe an, daneben auch
Siemens=
werte ſtärker beachtet, beſonders Schuckert in größeren Poſten aus dem
Markt genommen, außerdem Rheiniſche Braunkohlen erneut 3 Prozent
höher. Der Farbenmarkt lag ruhig, ebenſo Schiffahrtswerte und die
übrigen Werte. Immerhin waren auch hier leichtere Kurserhöhungen
feſtzuſtellen. Am Anleihemarkt beſtand etwas Intereſſe für Numänen.
Die Abendbörſe ſchloß erneut ſehr gut gehalten. Im einzelnen nannte
man: Danat 248, Deutſche Bank 170, Gelſenkirchen 136,75, Harpener
176.5, Ilfe 270, Maunesmann 153,5, Phönix 103, Rheinbraun 295,
Rheinſtahl 157,75, Hapag 155, Nordd. Lloyd 154,25, A. E. G. 164,5, Licht
u. Kraft 225,5, Farben 256, Gesfürel 294, Holzmann 154,75, Schuckert
184,25, Siemens 290, Waldhof 278,75.
Im Abenddeviſenverkehr lagen Deviſen gegen Mark
weiter anziehend. Auch London feſter. London gegen Paris 124,92,
gegen Mailand 92,35, gegen New York 4,8825 G., gegen Holland 12,1160,
gegen Madrid 29,01, gegen Zürich 25,33½, Pfunde gegen Mark 2,41½
Dollar gegen Mark 4,1815.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 4. April.
Im Anſchluß an die ſchwächere Haltung der Frankfurter
Abend=
börſe nannte man auch im Berliner Vormittagsverkehr niedrige Kurſe.
Bei Beginn des amtlähen Börſengeſchäfts war die Tendenz nicht ganz
einheitlich, überwiegend aber auf Glattſtellungen der kleinen Spekulation
zum Oſterfeſt leich= ermäßigt. Das angevotene Material wurde aber
verhältnismäßig glatt aufgenommen, da das Ausland auch heute wieder
größere Käufe in deutſchen Wertpapieren vornahm. Im Vordergrund
ſtanden hierbe: Elektrizitätswverte, deren Kurſe von vornherein feſt lagen,
Karſtadtaktien und einige weitere Sp=zialpapiere. Das Geſchäft ließ
im Vergleich zu den lebhafteren Umſätzen während der letzten Zeit mit
Rückſicht auf die bevorſtehende Unterbrechung des Börſenverkehrs
all=
gemein nach. Zur Vorſiht mahnten außerdem die ſtarke Anſpannung
der Reichsbank zum Quartalstermin, die drohende Geſamtausſperrung
in der ſächſiſchen Metallinduſtrie und die ungünſtige Schilderung der
Lage des Ruhrbergbaues in den vor der Veröffentlichung ſtehenden
Sachverſtändigengutachten. Andererſeits abe: zeigte die Lage am offenen
Geldmaukt eine weitere leichte Entſpannung. Der Satz für Tagesgeld
wurde auf 7½—9½ Prozent ermäßigt und ſtellte ſich für erſte Firmen
cuf 7½—7½ Prozent. Für morgen erwartet man eine weitere
Er=
leichterung im Zuſammenhang mit dem Ablauf der Sperrfriſt bei der
Seehandlung. Monatsgeld 7½—8½ Prozent, Warenwechſel 7—7½
Pro=
zent. Im Devifenverkehr wurden die fremden Valuten gegen die
Reichs=
mark per 10. Abril gehandelt. Der Dollar ſtellte ſich für dieſen Termin
nuf 4,1815, was einem Tageskurs von 4,1795 entſpräche. Das engliſche
Pfund notierte gegen New York 4,8821, die übrigen Deviſen lagen
un=
verändert. — Nah Feſtſetzung der erſten Kurſe ging von Elektrowerten
eine einheitliche Befeſtigung der Tendenz aus.
Im weiteren Verlauf konnten die Aktienkurſe auf der ganzen Linie
kräftig anziehen, angeregt durch zahlreiche Spezialhauſſen. Bevorzugt
wurden Nordd. Wolle, Karſtadt, Tietz, Charl. Waſſer, Konti Kgutſchuk,
Deſſauer Gas, Ludwig Loewe und Elektrizitätspapiere. Als jedoch bei
Feſtſetzung der Einheitskurſe ſtärkeres Angebot herauskam, wurde die
Stimmung bei nachlaſſenden Umſätzen wieder ſchwächer, ſo daß die
Börſe zurückhaltend und unſüher ſchloß. Privatdiskont unverändert
6½ Prozent für beide Sichten.
An der Nachbörſe ſetzten von neuem lebhafte Käufe der
Tagesſpeku=
lation ein, die von Polyphonaktien ihren Ausgang nahmen. Das
Pa=
pier, das heute einen Anfangskurs von 344 Prozent hatte, wurde
nach=
börslich mit 354,5—355 rege umgeſetzt. Die A.R.=Sitzung findet
be=
kanntlich heute ſtatt. Man erwartet an der Börſe günſtige Mitteilungen.
Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden ferner Deſſauer Gas mit 198
und Charl. Waſſer mit 130,5. Elektrowerte gingen ebenfalls zu ſehr
feſten Kurſen aus dem Verkehr. Chade 598, Gesfürel 291,5, Siemens
288,75, Licht und Kraft 224. Im übrigen nannte man nachbörslich:
A. E. G
Augsb.=Nür
Baſalt.
Bergmann.
Berl. Karlsrnk
Berl. Hand.=Ge
Braunkohl.
Bremer Wolle
Danatbank.
Deutſche Bank. . . . .
Diskontogeſ. .
Dresdner Bank. .. . .!
Deutſche Maſchinen".
Deutſche Erdöl .....!
Deutſche Petroleum ./ 69.—
Dynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung ...1179.5
J. G. Farben ...
Gelſenk. Berg.
G. f, elektr. Uintern. .
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . . / 230.75
Hapag .."
Harpner.
Hemoor Zement.
Helſingfors ..
Wien
Prag".
Budapeſt.
Sofia ...."
Sblland".
Lslo ...... .."
Kopenhagen".
Stockholm .. .
London ...."
Buenos Aires
New=York ..."
Belgien .....
3. 4.
161.875
110
87.
1815
73.5
258.—
181.—
224.—
248.5
168.—
1151.25
163.—
54.25
133.25
124—
257.25
37.25
285.5
60.—
/164.—
178.— 178.—
256.—
Oeviſenmarkt.
3. 4. 4. 4. 3. 4. 4. Geld Brief Geld Brief Geld Brie Geld Brief 10.515 10.535 10.519 10.539 Italien. 22.065 22.10‟ 22.08 158.765 58.885 58.76 58.8 Paris". 16.435 16.47. 16.45 912.375 12.39‟ 12.33 12.40 Schweiz". 80.465,80.625 80.505 72.96/ 73.101 72.96 73.10 Spanien. 70.231 70.3 70.27 3.019/ 3.025 3.019 3.0255 Danzig 81.51 81.67 81.52 1e8. 24/168.58 168.32/168.66 Japan. 2.002/ 2.00 2.002 Rutr.5st11.75 111.58111.8 Rio de J 0.5025 0.5045 0.5035 Hit.ss 112.21 112.04 12.26 Jugoflavien. 7.348/ 7.36: 7.355 Hiia.12112.34 112.19 124 Portugal 17.98/ 18.0 17.83 20.386/20.426 20.397 20.437 Athen ... 5.544/ 5.55 5.554 1.785/ 1.781 1.788 1.7901 Konſtantinopel 2.113/ 2.11 2.116 f4.17554 1835 4.177. 4.1855 Kanada. . . 4.178/ 4.186 4.180 58.285 58.405 58.32 53.44 Uruguay . . . 4.321/ 4.321 4.321 4 4. 4.
114.—
145.—
93.—
174.5
185.5
154.25
264. —
67.—
151.25
161.—
153.25
137.—
344.— 1341.5
102.—
124.—
146 5
98.25
183 —
137.5
64.—
1.
22.12
16.49
30.665
70.41
81.68
2. 206
0.5055
7.369
17.87
5.566
2.122
4.183
4.329
Die neue Inlandsanleihe der Stadt Berlin. (25 Millionen neue
Schatzſcheine.) Die Verhandlungen über die neue Inlandsanleihe ſind
im weſentlichen zum Abſchluß gelangt. Es war urſprünglich
beab=
ſichtigt, eine Anleihe in Höhe von 50 Millionen Reichsmark
heraus=
zubringen, jedoch wird ſich die Emiſſion zunächſt auf den Betrag von
25 Mill. RM. beſchränken. Die Anleihe erfolgt in Form von
Gold=
ſchatzanweiſungen, die mit 5 Prozent verzinslich und nach 5 Jahren
zu 110 Prozent rückzahlbar ſind. Der Zeichnungspreis wird
vorausſicht=
lich 95½ Prozent betragen. Das Konſortium ſteht unter Führung
der Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung) und der Deutſchen Bank.
Der Anleiheerlös dient im weſentlichen zur Deckung von
Aufwen=
dungen auf dem Gebiete des Wohnungsbaues, der Schul= und
Kran=
kenhausbauten, ſowie für eine Anzahl anderer Zwecke, darunter für
den bereits vor zwei Jahren durchgeführten Bau der
Fleiſchgroßmarkt=
halle. Die Auflegung zur Zeichnung iſt unmittelbar nach dem Oſterfeſt
zu erwarten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Verſchmelzung Raiffeiſen—Reichsverband? Die ſeit 1926 laufenden
Zuſammenſchlußverhandlungen des Reichsverbandes der deutſchen
land=
wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und des Generalverbandes der
deut=
ſchen Raiffeiſen=Genoſſenſchaften haben durch die Bereitſtellung von
25 Millionen im Notprogramm einen neuen Anſtoß erfahren. Wie
man erfährt, ſind die Verwaltungen beider Organiſationen jetzt der
Anſicht, daß nur eine Vollfuſion den angeſtrebten Zweck erreichen und
verwirklichen kann. Die Schwierigkeiten liegen nach wie vor in der
Zuſammenlegung der Zeutralkaſſen und Warenanſtalten, der Gebäude
und Anlagen. Die bereitgeſtellten 25 Mill. RM. ſollen als erſte
Bei=
hilfe zu der in Angriff zu nehmenden Fuſion verwandt werden, und
zwar ſoſohl für die außerordentlichen, ſahlichen Unkoſten und
perſo=
nellen Abfindungen, Penſionierungen uſw. Von unterrichteter
Seit=
wird dacauf verwieſen, daß eine derartige Fuſion weit größere
Schwie=
rigkeiten habe, als in der Induſtrie, allein von größeren Anſtalten ſind
z. V. 150 zu vereinheitlichen. Der Abſtoß der durch die Fuſion
über=
flüſſig werdenden Grundſtücke und Gebäude erfordere neben ſteigenden
Unkoſten auch eigen größeren Zeitraum. Man geht wohl nicht fehl in
der Annahme, daß trotz des Anſtoßes zur Vereinheitlichung durch das
Notprogramm der Reichsregierung die Bereinigung des
Genoſſenſchafts=
weſens noch eine ganze Zeit in Anſpruch nehmen wird. Die
Vereinheit=
lichung an der unterſten Stelle, der Ortsgenoſſenſchaft, wird ſchließlich
beſondere Schwierigkeiten machen.
Ph. Holzmann A.=G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft ſchließt
das Jahr 1927 nach 1221 416 (1065 867) RM. Abſchreibungen mit
einem Reingewinn von 1 670 745 (i. V. einſchl. 1 425845 RM. Vortrag
aus 1925 2684 989 RM.). Auf Beſchluß des A.=R. ſoll für das
abge=
laufene Jahr wieder eine Dividende von 7 Prozent auf 20 Mill. RM.
Stammaktien und von 6 Prozent auf 90 000 RM. Vorzugsaktien
vorge=
ſchlagen werden. Im Vorjahr wurden bekanntlich außer 7 Prozent
Dividende für 1926 5 Prozent als Entſchädigung für den
Dividenden=
ausfall 1925 ausgeſchüttet. Die Ausſichten für das laufende Jahr
wer=
den als befriedigend bezeichnet (o. H.V. am A7. April).
Die Schiffahrtslage auf dem Rhein und Main im März. Die
Schiffahrtslage war, wie im Vormonat, außerordentlich ſchleppend und
gedrückt. Selbſt die in den letzten Tagen zurückgehenden
Rheinwaſſer=
ſtände konnten, obwohl ſich die Nachfrage nach Schiffsraum belebte,
eine Fracht= und Schlepplohnerhöhung nicht herbeiführen. Die Frachten
ſind unverändert wie im Vormonat; auch iſt wohl kaum eine
Aende=
rung zu erwarten, wenn nicht durch weiteres Zurückfallen der
Waſſer=
ſtände eine verſchärfte Nachfrage nach Schiffsraum eintritt.
Die engliſchen Gummiproduzenten geben nach. Im Unterhaus
teilte der Premierminiſter mit, daß die Regierung den Bericht der
Sonderkommiſſion über die Frage der Einſchränkung im Gummi=
Anbau= und =Export erhalten hat. Die Regierung hat entſchieden, daß
alle einſchränkenden Beſtimmungen, die ſich auf die Ausfuhr von
Gummi aus Malayen und Ceylon beziehen, vom 28. November ds. Js.
ab aufgehoben werden. Die z. Zt. beſtehenden Beſtimmungen, auf
Grund der Stevenſon=Akte, bleiben bis zu dieſem Termin in Kraft.
Die Mitteilung Baldwins hatte unmittelbare Folgen an der Gummi=
Börſe, wo der Preis für Gummi von 13 d. auf 10¼ d. für das Pfund
fiel. Gummi=Aktien erlitten ſcharfe Rückſchläge. An der Börſe wird
von der Möglichkeit geſprochen, daß der Gummi=Preis auf 6 d. für das
Pfund fallen wird. — Auf dem Kautſchukmarkt ſind die Preiſe nach dem
Bekanntwerden der Aufhebung der Stevenſon=Akte um 5 Cents gefallen.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 4. April ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
134,75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preife verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhütten=
aluminium, 98= bis 99prozentig, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren
210 RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren 99prozentig 214 RM.,
Reinnickel, 98= bis 99 proz. 350 RM., Antimon Regulus 83—88 RM.,
Feinſilber (1 Kilogramm fein) 78,50—79,50 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
4. April ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 123½ (123½),
März 123½ (123¾), April 122¾ (123½), Mai 122¾ (123), Juni und
Juli 123 (123½), Auguſt und Sept. 123½ (123½), Oktober 193½ (124),
November 123 (124), Dezember 123½ (124). Tendenz: ſtill. — Für
Blei: Januar 41¾ (41¾), Februar und März 4134 (42), April 40½
(40¾), Mai 4034 (41), Jun: 41½ (41½), Juli und Auguſt 41½ (41½),
September bis Dezember 41½ (41¾). Tendenz: ſtetig. — Für Zink=
Januar, Februar und März 49 (49½), April 49 (50½), Mai, Juni
und Juli 49 (50), Auguſt bis Dezember 49 (49¾), Tendenz: ſtill. —
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Bricf.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 4. April ſtellten
ſich für Kupfer: (Tendenz: ruhig) Standard per Kaſſe 61½—611/18,
drei Monate 6117/½—62, Settl Preis 61¾, Elektrolyt 66½—67, beſt
ſelected 64½—653 Elektrowirebars 67; für Zinn: (Tendenz; ruhig)
Standard zer Kaſſe 238½—238¾, drei Monate 239½—239½, Setti.
Preis 238¾, Banka (inoff.) 245½, Straits (inoff.) 24230 für Blei:
(Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 20½, entf. Sichten 205, Settl. Preis
201 für Zink: (Tendenz: ruhig) gewöhnl. prompt 2413/,, enft.
Sichten 25, Settl. Preis 24¾; Queckſilber (inoff.) 22½—22½, Wolfram=
Erz (inoff.) 14½8.
Brantfärter Karsoericht dein 4. Aprft Le40.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 192
6% Baden Frei
ſtaat von 1927
6% Bah. Freiſtaat
von 1927.
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer Fre
ſtaat von 1927
Dtſche. Anl. Ausle
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih
Otſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 2/
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
70 Dresden v. 26
g Frkf. a. M. v. 26
Heidelb. v. 2e
8½ Ludwahf. v. 26
8% Mainz v. 26..
10% Mannh. v. 25
80 Mannh. v. 26
80 Nürnberg v. 26
80 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
½2%6y „ Lig.
Pfandbriefe.
Frkf. Hyp. Bk.
87.25
80.25
81.25
81.5
87
52
15.65
95.75
93
88
88.25
86
93
92.5
103
95
96
90
103.5
93
96.5
93
89
86.5
Frkf. Pfbrfban1
%o Gotha
Cred. Lig.=Pfb.
0 Hamb. Hyp.
Bk. Lig.=Pfdbr.
Heff. Landesb.
80 Kom. Lande
bank. Darmſtad
8% Landesbank d.
Rheinprovinz
8% Landeskr. Kaſ
Mein. Hyp. Bk.
Naſſ. Landesbk.
6 Pfälz. Hhp. Bl
„ Lig.
Pfandbriefe".
8% Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.
4½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. . .
3% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
3 Rhein. Hyp.=B
4½%0 „Lig
Pfandbriefe.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ..
L.=Pf
% „
% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
„Lig.=
Pfd
„
8% Württ, Hhp.=B
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser, II
98
90
88.5
78
96.25
92
90
95.25
100
100
96
92
Rr
89.5
101.25
89.5
96.75
93.5
75.75
97.2
97
92
98.5
94
78‟,
96
89.5
76.25
95.75
93
7ä.75
95
51.75
68
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hhp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u.
Frkf. Pfdor.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbrieff
bgl. Kom.=Obl.
1-16
„ Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Nordd. Grunder.
Vorkr.=Pfdbrief
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbrief
Rh. Hyp.=Bt.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig.
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=P
4. Induſtrie=
Obligationen.
% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 2
% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 2
Klöckn=Werke
Berlin v. 26...
10% Kom. Elektr.=
Mark. . . . . . . . . ."
Mainkrw v. 2/
7%6 Mitteld.
Stahl=
werke von 27
8% Neckarſulm v. 2e
3½ Salzmann & Co
Kaſſel v. 26...
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
D Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 24
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
%oBad.=Bad. Hol=
2Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe. .
17.75
14.1
13.6
4.85
13.8
95.75
95
94
102
87
91.8
87.5
91.3
88
21.5
6.4
5% Preuß.
Kali=
wertan eihe ..
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe
5% Südd. Feſtw...
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914........."
50 Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ..
4½% Bosn. v. 0
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 9
% Griech. Mon
6 Mex. inn. (abg.)
120
%
äuß. „
Goldan=
leihe (abg.
inn. (abg.)
4½% Irrig.=
Anl. (abg.
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke)..
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke).
4½% Rum. Gold
von 1913.
4% Schweiz. Bds.
Bahnen v. 1917
40 Türk. Admin.
48
1. Bagd.
2. Bagd
Zollanl.
%o ungarn von
1913 (C. C.=St.)
4½0 dito von
1914 (C. C.,St.
4% dito Goldr.
(C. C.=St.)
4% dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron. (abg.) ...."
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.)
4% Kopenh. v. 01
6.45
8.65
2.45
18.5
57.25
47.5
39.75
27.1
17.25
96.25
13
13.1
21.9
AR 6
92
v. 1886
4½ Stockh. v. 1880/ 98
3. Obligationen v.
Tranzportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891 ..
12
4% Eliſabethbahn
von 1883
2.15
4% Lemberg=Czer
ſteuerpflichtig. .. 11.75
4% Lemberg=Czer
ſteuerfrei"
12.2
22.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) .. ."
20 Oſt. Staatsb.v.
1883 ......"
3% Raab=Odenbg.
v. 1883....
19.5
4½ Rudolfb. i. E
i. G.
4%
4½% Anatolier I.
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. 147
Badiſche Bank. . . . 155
Bk. f. Brauinduſtr. 186.5
Barm. Bankverein/149
Bayr. Hyp.= und
Wechſelbank . . . . 158
Berl. Handelsgeſ.. . 1257.5
„ Hypoth.=Bk. .
Comm. u. Privatb. /181
Darmſt. u. Nt.=Bk. 247.2
Deutſche Bank ... 168
Eff.=u.
Wechſel=
bank . . . . . . . . 1122.5
Vereinsbank 101.5
Diskont.=Geſellſch.. /151
Dresdener Bank .. 162.25
1111
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.. . /148.5
Pfdbr.=Bk. 151.5
Gotha. Grundkr. B. /140.75
Mein. Hyp.=Bank/142
Metallbank. . . . . . . 13
Mitteld. Crebitbk. /214
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt. . 37
Pfälz. Hyp.=Bankl
Pr. Bod.=Creditbk. /140
„ Hyp.=Akt.=Bk./148
Reichsbank=Ant. . . 1193.25
Rhein. Creditbank/125
„ Hyp.=Vank/192
Südd. Bod.=Cr. Bk
„ Disc.=Geſ...
Wiener Bankverein
2.
Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ.
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Ge
O Dt. Reichsbhn=
Vorzge. ...
Hapag.
Nordd. Llohyd.
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Induſtrie
Adt, Gebr.
Accum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleyer.
6‟ AEG. Vorzug
39.
AEG. Stamm.. . .
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ...
Beck & Henkel".
Bergm. El. Werke
Brem.=Beſigh.=Ol.
BrownBoverickCie.
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Bürſtenfbr. Erlang.
Cementwerke:
Heidelberg ....."
Karlſtadt . . .
Lothr. (Karlsr.)
Chem. WerkeAlbert
Brockhues
Fabrik Milch
Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin!
Erdöl".
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linolwerk. Berl. 264.5
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .ſ.
Dürrwerke Rating.!
139.5
16.75
210
157.5
154.6
153
7.5
50
153
228
88
80
721,
163
41
236
70
180.75
64
58
49
147
177
79
101
90
93
132
192.5
129.25
60
Eichbaum, Brauer.
E
tw. Kaiſersltr
Elektr. Licht u. Kraft
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft.
Enzing. Unionwke
Eſchw. Bek
.
Eßling.
inen
Ettling.
Faber, Jo
Faber & Schleicher
Fahr, Gebr., Pirm.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter
Frkft. Gas ..."
Maſch. Po=
Pr. korny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFrankf
Haid & Neu".
Hammerſen (Osn.)
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd Brem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei.
Heſſen=Naſſau Gas
Hehligenſtaedt..
Hilpert Armaturfb
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Ber
Stamm
nüſſe
Inag
Junghaus Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln. . !.
Kammgarnſpinn. .
275
27.5
Ra25
172
32.5
87
44.5
202
65
235
73
102.5
53
256
127.5
90.25
155
110
73.5
135.75
288
137.75
182
47
165
176
115
24
91
115
80
153.25
79
265
133.5
19
85.5
74.5
67
84
Karſtadt, R
Ker. Werke Offſtein
Klein, Schanzl. . . .
Klöcknerwerke ...
Knorr, Heilbronn”".
Konſervfabr. Braun
Kraftw. Alt=Württ.
Krauß & Co., Loko.
Lahmeher &Co. .
Lech, Augsburg ...
Lingel, Schuhw..
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch..
Ludwigshaf. Walz
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=W. Höchſt/116.5
Mainz. Akt.=Br..
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.. 124
Mars=Werke. . . . . .
Metallgeſ. Frankft. /178.25
Miag, Mühlenbau/138
Moenus Stamm
Motorenfabr. Deutz
Oberurſel
Münch. Lichtſpielk. 122.5
Neckarſ. Fahrzeug.
Neckarw. Eßl.
Nicolay, Hofbr. ..
Oberbedarf
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 96
Donnerstag, den 5 April 1928
Seite 18
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. April. Der Frankfurter
Produktenmarkt verkehrte in freundlicherer Stimmung, da die höheren
ausländiſchen Notierungen dem Markte eine gewiſſe Anregung boten.
Daraufhin traten die Händler etwas aus ihrer bisherigen
Zurück=
haltung heraus, und es waren verſchiedentlich kleine Deckungskäufe zu
beobachten. Doch konnte das Geſchäft kein größeres Ausmaß annehmen,
da die bevorſtehenden Feiertage geſchäftshemmend wirkten. Weizen
hatte kaum Geſchäft aufzuweiſen, auch war hier Ware genug
vorhan=
den. Zum Export ſind verſchiedentlich größere Poſten Roggen geſucht.
In den anderen Getreideſorten war kaum Geſchäft zu verzeichnen. Die
Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen T 26,50, Roggen 27,50,
Hafer inl. 26,75—27,25, Mais für Futterzwecke 24,35, Mais für andere
Zwecke 25, Weizenmehl 37,50—38,50, Roggenmehl 37,59—38,50,
Weizen=
kleie 14,75, Roggenkleie 15,75—16,25.
Berliner Produktenbericht vom 4. April. Heute waren im
Zuſam=
menhang mit der geſtern bekannt gewordenen Inſolvenz weitere
Deckungskäufe am Lieferungsmarkte zu beobachten. Da auch die
Aus=
landsmeldungen etwas feſter lauteten und die Cifofferten für Weizen
und Roggen eine Erhöhung aufwieſen, machte ſich eine feſtere
Grund=
ſtimmung geltend, ohne daß aber das Effektengeſchäft eine Belebung
aufweiſen konnte. Das inlandiſche Angebot von Weizen und Roggen
hält ſich weiter in mäßigen Grenzen, bei Weizen iſt prompte Verladung
ſchwer verkäuflich, für ſpätere Abnahme beſteht dagegen einige
Nach=
frage. Roggen iſt zum Exort nach Polen gefragt, die Forderungen und
Gebote gehen aber ziemlich weit auseinander. Die Lieferungspreiſe
ſtellten ſich für Weizen und Roggen für alle Sichten um 1 bis 1,50 Mk.
höher. Am Mehlmarkt iſt die Nachfrage etwas lebhafter geworden, die
abgegebenen Gebote laſſen den Mühlen aber ſelten Rechnung. Hafer
liegt ſehr feſt. Bei ſehr knappem Angebot iſt rege Nachfrage zu
beobach=
ten, das Konſumgeſchäft iſt ziemlich lebhaft. Gerſte unverändert ſtill.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viebmarkt vom 4. April. Aufgetrieben waren 131
Kälber, A1 Schafe, 3 Ziegen, 0 Ochſen. Die Preiſe ſtellten ſich für
Käl=
ber a) 73—80, b) 67—72, c, 60—66, für Schafe 40—45 Pf. pro Pfund.
Marktverlauf: Lebhaft, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 4. April. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 54 Rindern, 1083 Kälbern, 88 Schafen und
279 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes vom
29. März ſtanden heute 200 Kälber, 180 Schafe und 485 Schwveine
weniger zum Verkauf. Marktverlauf: Kälber und Schafe lebhaft;
Schweine ſchleppnedes Geſchäft; alle Märkte geräumt. Bezahlt wurde
pro Zentner Lebendgewicht: Kälber: b) 81—85, c) 75—80, d) 67—74;
Schafe: a) 52—54: Schweine: a) 52—55 b) 52—55, c) 52—55, d) 52
bis 55, e) 52—55. Im Vergleich zu den Notierungen des Hauptmavktes
der vergangenen Woche waren Kälber 3 Mark teurer; Schafe blieben
gut behauptet und Schweine mußten 2—3 Mark im Preiſe nachgeben.
Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch I 90—95, II 80—90; Bullenfleiſch 80
bis 85; Kuhfleiſch I 70—80, II 55—80, IIT 35—50; Kalbfleiſch
II 95—105, Hammelfleiſch 90—100, Schweinefleiſch T 70—75;
Gefrier=
fleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 50, Hintewierdel 60. — Nächſter
Schlachwiehmarkt: Dienstag, den 10. April.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 4. April. (Priv.=Tel.)
Weizen neigte anfangs auf Realiſationen zur Schwäche. Auf
Bekanntwerden größerer Schadenberichte aus dem Ohiotale ſetzte eine
Erholung ein. Der Schluß war wieder abgeſchwächt auf günſtige
Wetterberichte aus Oklahoma und den öſtlichen Gebieten
Mais Größeres Angebot und Meldungen, daß in den meiſten
Ge=
bieten die Vorbereitungen für Neupflanzungen beendet ſind, bewirkten
eine ſchwache Stimmung.
Hafer: Für die Ausſaat günſtiges Wetter und nachlaſſende
Loko=
nachfrage bewirkten auch hier ein Abgleiten der Preiſe.
New York, 4. April. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Günſtige Liverpooler Kabel und Käufe des Handels
und Auslandes bewirkten eine freundliche Eröffnung des Marktes. Im
Verlaufe ſetzten Realiſationen ein auf günſtige Wetterberichte. Der
Schluß war auf Deckungen erholt.
Kaffee: Die Preiſe konnten ſich etwas befeſtigen auf beſſere
braſilia=
niſche Berichte, Deckungen des Handels und kleines Angebot.
Zucker: Der Markt tendierte überwiegend ſchwach. Anfangs
erfolg=
ten Deckungen auf die Feſtigkeit für Raffinadezucker. Im Verlaufe griff
dann eine Abſchwächung Platz auf großes Angebot.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. April:
Getreide. Weizen: Mai 143½, Juli 14234, Sept. 140½;
Mais: Mai 99½, Jali und Sept. 102½; Hafer: Mai 57½, Juli
51½, Sept. 46½; Roggen: Mai 119½, Juli 115½, Sept. 107¾.
Schmalz: Mai 11,77½, Juli 12,07½, Sept. 12,35.
Fleiſch. Rippen: Mai 11,50, Juli 11,77½, Sept. 12.10; Speck,
loko 11,25; leichte Schweine 7,85—8,60, ſchwere Schweine 7.90
bis 8,40; Schweinezufuhren: Chicago 15 000, im Weſten 100 000.
Baumwolle: Mai 19,08—19,09, Juli 18,89—18,90.
Es notierten nach Meldungen aus NewYorck am 4. Wpril:
Getreide. Weizen: Rotwinter 183¾, Hartwinter 162½; Mais,
neu ank. Ernte 113; Mehl, ſpring wheat dlears 6,75—7,00;
Fracht: nach England 1,6—2,6 Schill., nach dem Kontiment 9 bis
10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,35: Talg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: haum ſtetig; Umſatz i Lots: 97; Loko:
1378: April 13,70, Mai 13,84, Juni 13,97, Juli 1407, Au uſt
14,08, Sept. 14,10, Okto. 13,97, Nov. —, Dez. 13,42, Januar 1929
13,28.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Lohnverhandlungen im Ruhrbergbau ſind bisher ergebnidlos
verlaufen, weil über die Anträge der Gewerkſchaften, die neben anderen
Abänderungen der Lohnordnung eine Lohnerhöhung von 1,50 R. für
den Arbeiter von 20 Jahren und darüber forderten, eine Etwigung nicht
erzielt werden konnte.
Die Funktionäre der württembergiſchen Metallarbeiter lehnten den
vom Schlichtungsausſchuß für Württemberg am 26. März gefällten
Schiedsſpruch ab.
Die nächſte Sitzung des Stahlkartells, auf der die Höhe der
Pro=
duktion im dvitten Vierteljahr feſtgeſetzt werden ſoll, wird am 25. Jui
in Düſſeldorf ſtatfinden. Wie verlautet, wivd der Sitz des Stahlkartells
wahrſcheinlich in Luxemburg bleiben.
Die franzöſiſche Fachpreſſe glaubt
u wiſſen, daß die Verhandlungen
über die Bildung eines euvopäiſchen Zinkkartells anſcheinend neue
Fort=
ſchritte gemacht haben. Die Vertreter der Zinkinduſtrie von Polen,
Großbritannien, Deutſchland ud Frankreich ſollen gegenwärtig damtt
beſchäftigt ſein, die letzten Schwierigkeiten, namentlich die von den
pol=
niſchen Unternehmern erhobenen, zu löſen. Sitz des künftigen
Zink=
kartells ſoll Brüſſel ſein.
Die franzöſiſchen Kohlengruben ermäßigten die einzelnen
Kohlen=
preiſe um 5—8 Fres. je Tonne. Die Preisermäßigung entſpricht wur
teilweiſe den Erwartungen der Induſtrie.
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litik des Walzdrahtkartells zu befolgen.
Aus Luxemburg wird gemeldet, daß die Kammer mit 94 Sttmmen
gegen 10 Stimenthaltungen das franzöſiſch=belgiſch=luxemchurgtſche
Han=
delsabkommen genehmigt hat.
Nach den Berechnungen des ſchwediſchen Arbeitsamts hat ſich der
Lebenshaltungsindex in dem letzten Vierteljahr wicht geändert. Die
Lebenshaltungskoſten liegen nach wie vor 71 Prozent über denen im
Juli 1914.
Aus Kopenhagen wird gemeldet: Am Montag nachmittag lief die
Friſt für Staatsanleihe=Angebote ab. Es lagen 5 oder 6 Offerten vor.
Das Finanzminiſterium entſchloß ſich, noch Durchſicht der Angebote die
große Staatsanleihe bei einem Konſortium unter der Leitung der
Guaranty Truſt Co. zu placieren. Es handelt ſich um ein
außerordent=
lich günſtiges Angebot für eine 4½proz. Anleihe im Betrage von 65
Milliogen Dollar. Der Kurs ſoll 93,047 Prozent ſei.
Der Finanzkommiſſar der Sowjetmion, Brjuchanow teilte geſtern
der Preſſe mit daß die neue Bauernanleihe, deren Zeichmmg im
Februar und März erfolgte, voll realiſiert ſei.
Der Direktor der rumäniſchen Nationalbank, Ziriacescu, der
gegen=
wärtig in New York weilt, hat die rumäniſche Regierung telegraphiſch
verſtändigt, daß er eine Anleihe in Höhe von 80 Millionen Dollar zu
einem Zinsfuß von 7½ Prozent abgeſchloſſen habe.
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Donnerstag den 5 April 1928
Nummer 96
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Nummer 96
Donnerstag, den 5 April 1928
Seite 15
din Sürttin Tamsre
36)
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Blum ging einige Male mit verſchränkten Armen im
Zim=
mer auf und ab:
„Meine Herren,” begann er wieder, „ein blindes Huhn
fin=
det auch mal eine Perle, und dieſer Hanſemann, — ihr könnt
ſagen, was ihr wollt, — iſt ein ganz geſcheiter Burſche.
Nehmen wir einmal an, es wäre etwas Wahres daran und
wir könnten das Bild für 50 000 Mark erwerben — —.
„Du ſchüttelſt die fünfzigtauſend Mark aus dem Aermel, als
os es nichts wäre —” unterbrach ihn der Blonde.
„Einen Augenblick,” fuhr der General” fort, „wenn wir das
Bild für 50 000 Mark kaufen, plus 50 000 Belohnung, plus
400 000 an Kemp, ſo gibt das zuſammen 500 000 Mark. Dann
iſt aber das Bild, das einen Wert von 1 Million hat, unſer
Eigentum! — — Meine Herren, ich ſehe da ein ganz großes
Geſchäft!”
„Hm!” machte der Dicke.
„Er hat recht!” ſagte Lohengrin.
Eine halbe Stunde ſpäter ging ein Telegramm au
Hauſe=
mann ab: Sind gegebenen Falles einverſtanden, erwarten
wei=
tere Nachrichten.
Und als am Nachmittag Herr Dr. Morgenthau aufragte,
ſagte Blum:
„Uebermitteln Sie Herrn Baron Kemp, daß wir bereit ſind,
auf der von ihm vorgeſchlagenen Baſis in Verhandlungen zu
treten.”
Zur verabredeten Stunde war Kollege Lincoln wieder bei
Hanſemann.
„Haben Sie Nochrichten aus Berlin?” war ſeine erſte Frage.
Hanſemann gab ihm das Telegramm.
„Mit den Deutſchen iſt angenehm zu arbeiten,” ſagte
Lin=
coln, „ſie ſind großzügig und kurz entſchloſſen. Ich habe nicht
erwartet, daß wir ſo ſchnell zum Ziel kämen. — — — Und was
gibt es hier Neues?”
„Nichts,” antwortete Hanſemann, „der Konſul hat ſich heute
nicht blicken laſſen, und der Ruſſe oben, den ich durch ein kleines
Loch beobachten wollte, hat einen Vorhang oder weiß der
Teu=
fel was, angebracht — — — ich konnte jedenfalls bohren, ſoviel
wie ich wollte, es war nichts zu ſehen
„Aber was haben Sie über die Fürſtin erfahren?”
Lincoln faßte wieder das Kinn zwiſchen Daumen und
Zeigefinger:
„Ich tappe noch im Dunkeln — — mein Gehilfe iſt in
Sche=
veningen und überwacht ſie. — — — Ich werde inzwiſchen Herrn
Bergmann einen Beſuch abſtatten. Sobald es mir gelungen iſt,
über den Verkauf des Bildes eine Einigung zu erzielen — ich
zweifle nicht daron — ſchicke ich Ihnen einen Boten.
Telegra=
phieren Sie dann bitte ſofort an Ihre Geſellſchaft, daß einer der
Direktoren mit einem namhaften Sachverſtändigen nach
Amſter=
dam kommen ſoll. — — — Es muß natürlich alles ſehr ſchnell
gehen, denn Konſul Bergmann wird ſich nach meinem Beſuch
nicht mehr ſehr wohl fühlen in Amſterdam.”
Zwei Stunden ſpäter kam ein Botenjunge und brachte eine
Karte, auf der weiter nichts ſtand als: In Ordunung, drahtet
Berlin. Lincoln.
XIII.
unter falſchem Verdacht.
Die Berliner Kriminalpolizei war in all dieſen Tagen nicht
untätig geblieben. Die alte Marie und ihre Angehörigen waren
auf Schritt und Tritt verfolgt worden, ohne daß ein einziger
Anhaltspunkt den Verdacht gegen ſie beſtärkt hätte.
Erich Rothe war entwiſcht, doch man war ihm bald wieder
auf die Spur gelommen. Nach den Geſchwiſtern Samaroff hatte
man behutſam gefahndet, und ſelbſt Baron Kemp wurde nicht
aus den Augen gelaſſen. Das Ueberraſchende war, daß alle
Spuren zuſammenliefen: alle Beteiligten wohuten in einem
Hotel, im Grond Hotel in Scheveningen.
Nur Fürſt Samaroff war verſchwunden. Die Polizei wußte,
daß die Behauptung, er befände ſich auf der Fahrt nach Amerika,
nicht ſtimmte, denn in den Paſſagierliſten der großen Dampfer
war ſein Nome nicht enthalten.
Der Berliner Kommiſſar, der die Unterſuchung leitete, war
in Scheveningen angekommen und ſtand in der Offiee zwiſchen
den Hotelangeſtellten. Er wartete auf Tatjana. Aber es verging
Stunde um Stunde; es war ſchon gegen drei Uhr, aber ſie kam,
gegen ihre Gewohnheit, nicht herunter.
Endlich bekam der Kommiſſar die geflüſterte Mitteilung,
daß ſie ihr Frühſtück beſtellt hätte. Er nahm einen an Fürſt
Samaroff gerichteten Einſchreibebrief, den er ſelbſt aufgegeben
hatte, aus dem Poſtfach und fuhr im Cutaway, den im Sommer
nur Hoteldirektoren und Chefs de Reception zu tragen pflegen,
hinauf zu ihrem Zimmer.
Tatjana war vor einer halben Stunde aus ihrem
narkoti=
ſchen Schlaf aufgewacht. Ihr erſter Gedanke war: ich habe
Hunger. Sie beſtellte das Frühſtück, zog einen ſeidenen Kimono
an und wartete. Allmählich tauchten aus dem Nebel des
betäub=
ten Bewußtſeins die Geſchehniſſe des vorigen Tages auf. Sie
ſtrich mit der Hand über die Augen, als ob ſie die Erinnerung
an einen böſen Traum verwiſchen wollte.
Es wurde geklopft.
In der Meinung, es ſei das Strbenmädchen mit dem
Früh=
ſtück, rief ſie: „Herein!”.
Eine Page trat ein und brachte ihr einen wunderbaren
Strauß glühendroter „Zuliang=Roſen” mit einem Kärtchen von
Kemp.
Sie legte die Stirn in die kühlen, feucht=perlenden Blumen
und ſog begierig den herrlichen Duft ein.
„Harald — —”, flüſterte ſie, „Liebſter — —
Als es nochmals klopfte, hob ſie den Kopf. In der halb
ge=
öffneten Tür ſtand der Kommiſſar mit dem Brief in der Hand.
Mit devoter Liebenswürdigkeit ſagte er:
„Darf ich einen Augenblick ſtören, Fürſtin — —?‟
Es fiel nicht auf, daß er fließend Deutſch ſprach. „— Hier
iſt ein Einſchreibebrief an den Fürſten Samaroff, mit der
Auf=
ſchrift „perſönlich — —
„Mein Bruder iſt auf der Reiſe nach New York,” anwortete
ſie aus Gewohnheit, „ich weiß ſeine Adreſſe noch nicht.”
Der Kommiſſar ſetzte ſich ihr gegenüber an den Tiſch und riß
ein Blatt aus ſeinem Notizbuch, um ihre Angaben
wuſzu=
ſchreiben.
„Können Sie mir vielleicht ſagen, mit welchem Dampfer er
gefahren iſt?”
Der Name eines großen Dampfers fiel ihr ein.
„Mit der Cap Polonia”.
„Von — —
„Rotterdam”, ſagte ſie unüberlegt.
— Sie lügt — wußte jetzt der Kommiſſar.
„Wann iſt er abgefahren?” fragte er in derſelben
gleichgül=
tigen Art, „vielleicht können wir den Brief der
Schiffahrtsgefell=
ſchaft einſenden.”
„Vor acht Tagen.”
„Genau vor acht Tagen?”
„Ja!”
„Iſt er beſtimmt abgefahren?”
Jetzt ſtutzte ſie:
„Natürlich!”
„Haben Sie ihn ſelbſt an Bord begleitet?”
Sie ſpürte ein Zittern in den Händen. Das waren dieſelben
Fragen, die Rothe geſtellt hatte. Sie verſuchte mit aller Gewalt,
ſich zu beherrſchen:
„Ja — —,” ſie ſtockte — — „nein, ich habe ihn nicht begleitet,
aber was hat das mit dem Brief zu tun?”
Der Kommiſſar nahm ſeine Legitmation aus der Taſche und
hielt ſie ihr vor die Augen:
„Kriminalkommiſſar Dr. Schweighard aus Berlin”, ſagte er
in vollkommmen verändertem Ton.
Sie fuhr auf und wich einen Schritt zurück. Ihre Knie
ſchlot=
terten. Mit der linken Hand hielt ſie ſchamhaft das
Morgen=
kleid über der Bruſt zuſammen, die andere krampfte ſich um die
Stuhllehne.
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