Darmstädter Tagblatt 1928


29. März 1928

[  ][ ]

R
R
Bezugspreis:

Haus-Exempla

Einzelnummer 10 Pfennige

e wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. März
e! 3t. März 2.48 Reſchemark und 22 Pfennig
bwagegebühr, abgeholt 2.25 Reſchsmark, durch die
zerturen 2.40 Relchsmarl frel Haus. Poſbezugspreis
März ohne Beſtellgeld monatſich 2.78 Reiſchsmark.
emrntwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
Rrmmten Tagen wird ncht Ubemonmen. Nchte.
(ceinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
raſchtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
enagspreiſes. Beſſellungen und Abbeſſellungen durch
nmruf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſſcheckonte
Franfurt a. M. 1304.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 89
Donnerstag, den 29. März 1928.
191. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspfg.
FinanzAnzeigen 40 Reiſchepfg. Rellamezelle (92 mm
breitl2 ReiſchemarkAnzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92mm breite Rellame=
zeiſſe
200 Reichemarkt. Alle Preſe in Reſchemack
(4 Dollar 420 Mark. Im Falle höherer
Gewal, wie Kiieg, Aufuhr. Streſt uſw. eriſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeſgen=
auſträge
und Leſung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
Kädier und Naionalbank

Stillgelegte Zechen.
Streſemanns Antwort an Poincare
Von

Dr. Streſemann
por der ausländiſchen Preſſe.
das Genfer Fiasko. Der Völkerbund darf der Anverletzlichkeit des Privateigentums,
ſitht verſagen. Die Weltfriedensinitiative
Amerikas.
Berlin, 28. März.
Zu dem heutigen Jahresbankett des Vereins der auslän=
ſwhen
Preſſe waren u. a. die Reichsminiſter Dr. Streſemann,
uoener, v. Keudell und Schiele, der preußiſche
n nenminiſter, die Parteiführer Loebe, Graf Weſtarp,
rüherr v. Rheinbaben, Koch=Weſer und Breitſcheid,
nie faſt alle ausländiſchen Miſſionschefs erſchie=
ou
. is P. Lochner=Amerika darauf hin, daß ſein Verein mit 112
(i gliedern aus 25 Ländern der größte ausländiſche Preſſeverein
r. Welt ſei. Dieſe Tatſache allein beweiſe, mit welchem Intereſſe
e ausländiſche Preſſe den ſchweren, entſagungsvollen Auftieg
ertſchlands verfolge. Der Doyen des diplomatiſchen Korps,
untius Pacelli, ſtellte zunächſt die Arbeits= und
utffolgsverbundenheit von Diplomatie und
u eſſe feſt. Geiſtige Strömungen und ſittliche Anſchauungen
men in der Politik der Völker zum Ausdruck. Dieſe Strömun=
und Anſchauungen zu leiten, ſei vornehmlich Aufgabe der
riſſe. Nicht umſonſt können moderne Zeitungspaläſte in ihrer
ſächtfülle mit Königsthronen von einſt verglichen werden. Die
eiäſche Front der Völker gegen Unrecht und Krieg ſei erſt dann
ſchloſſen, wenn einmütig und machtvoll aus den Spalten der
faltpreſſe die Parole des Friedens ertöne. Darauf nahm
ichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſe=
nn
das Wort. Er knüpfte an die Ausführungen des Nuntius
ast, ob.
er Kampf um die hohen Ideen des Friedens
nrtäuſchung oder Hoffnung ſein werde. Er verwies zunächſt auf
en, Stillſtand der Frage der Abrüſtung der Völker hin. In den
andiſche Blätter die Frage aufgeworfen, ob es Deutſchland
üfſtung zuerreichen, und ob es nicht vielmehr be=
eußt
auf einen Mißerfolg hinarbeite, um dar=
usfür
ſichdas Rechtzur eigenen freien Rüſtung
ſerr zuleiten. Wenn wirklich jemand an ſolche Hintergedanken
deuutſchlands glauben ſollte, fuhr der Miniſter fort, ſo braucht
rom nur die Abrüſtung ernſtlich in Angriff zu nehmen, um dieſe
zeifürchtungen zu beſeitigen. Man ſollte aber in einer ſo wichtigen
no ſchweren Frage vom Thema nicht ablenken. Daß in der
fükerbundspolitik
durch den Stillſiand der Abrüſiungsfrage
eine ſchwere Situation entſtanden
, liegt offen zutage. Der Beſchluß der Vorbereitenden Ab=
üſrungskonferenz
kann nur als ein Eingeſtändnis gedeutet wer=
er
=, daß man in Genf im Augenblick keine Möglichkeit mehr fin= den Grenzen unſerer Leiſtungsfähigkeit. Vorläufig kann Deutſch=
ei
- auch nur den erſten Schritt zur effektiven Durchführung der
ugemeinen Abrüſtung zu tun. Der verantwortliche Staatsmann
ei= zu löſen ſind. Aber im Jahre 1928 kann man nicht mehr von
inem Heute auf Morgen ſprechen.
Daß die realpolitiſchen Vorausſetzungen für
ie Erreichung der erſten Etappe ſchon heute
ergeben ſind, iſt meine feſte Ueberzeugung. Trotz dieſes un=
u
ſprechen, weil der Völlerbund in dieſer Frage einſach nicht

et ſagen darf.
au ds Anſpruch dadurch herabzumindern, daß man ihm lediglich
tonmen werden können als juriſtiſche Verpflichtungen?
Die Vorbereitende Abrüſtungskonferenz hat nach ihrem Miß=
olg
die Löſung den Regierungen überlaſſen.
z
lufef ihnen liegt jetzt die Verantwortung, und ich gebe der be=
tummten
Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Erwartungen nicht wie=
fagenüberjehen
, um dem Völkerbund konkrete und effektive Be=
Fuiedens und des Völkerbundes. Wenn ich den Blick auf die ge=
Un der Initiative der Regierung der Vereinig=
ſein
Staaten Ausdruck gefunden hat. Die Freigabe des deut=
ſgen
Eigentus iſt für mich nicht nur eine materielle Frage, weil er an der ſalſchen Stelle vergeßlich war.

ſondern ein Auflehnen des größten und mächtigſten Staats der
im Kriege, es iſt die
Wiederaufrichtung des Grundſatzes
von dem ich hoffe, daß er wieder Allgemeingut der Völler werde.
(Beifall.)
franzöſiſchen, Miniſterpräſidenten, Poinearé ganz wenige einen Nutzen abwarfen, der aber ſelbſt in den gün=
zu
, zu deſſen Ausführungen über den Ruhrkampf er in vol=
die
ſeitherige Politik überwunden. Der franzöſiſche Miniſter=
präſident
habe das auch ſelbſt empfunden, wenn er ſagte: Was Tonne Kohle, die 1901 1,35 Mark und 1913 noch 126 Mark be=
mit
ihm darin vollkommen überein und glaube, daß es nicht
wünſchenswert iſt, im Intereſſe der gegenwärtigen Beziehungen erhöht hatten.
en. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies der Vereinsvorſitzende auf die Vergangenheit einzugehen. Aus dem wörtlichen Bericht
des Miniſterpräſidenten habe ich Ausführungen entnommen, die
von dieſer überwundenen Epiſode. Ich glaube, wir ſollten uns
auch in allen Ländern angewöhnen, die Reden verantwortlicher
Staatsmänner nicht nach dem erſten Eindruck irgendeiner Zu=
ſammenfaſſung
zu ſehen, die oft parteipolitiſch entſtellt iſt, ſon=
dern
nach ihrem Geſamtinhalt. Der Gedanke, daß
Alle in Europa leiden unter den Ruinen
des Krieges,
daß es keine glücklichen Sieger, Beſiegte und Neutralen gibt,
daß nichts als die Annäherung auf wirtſchaftlichem, intellektuel=
lem
und moraliſchem Gebiet die Möglichkeit ſchafft, aus dieſer
Situation herauszukommen, das ſind Gedanken, die jeder von
uns in Deutſchland mit denſelben Worten erwidern würde.
grelli an und bezeichnete es als eine Weltenfrage in der Gegen= lage dieſer Gedanken herangegangen wird an die Löſung der
großen Probleme im Sinne der Heilung der großen wirtſchaft=
lichen
Fragen und wenn wir dann zu den großen Gedanken des
Friedens und der Zuſammenarbeit der Völker kommen werden,
dann werden wir uns den Idealen nähern, die Nuntius Pacelli
zum Ausbruck gebracht hat. Deshalb möchte ich trotz aller
urnmentaren zu den letzten Genfer Debatten hätten einige aus= daß der große Gedanke des Friedens ſich durchſetzen möge zum
Beſten der Menſchheit. Die Vertreter der ausländiſchen Preſſe
kärklich darauf ankomme, die allgemeine Ab= haben die große Aufgabe, Mitkämpfer zu ſein für dieſen Gedan= Fällen vorgenommen werden, wo eine mehr oder weniger ſichere
ken. Der Rede folgte langanhaltender Beifall.
Neuordnung des Reparationsproblems? /Ver=
frühter
Optimismus.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.)
Reichsbanſpräſſdent Dr. Schacht eine neue Reſe nach Amerika
antreten, die in Finanzkreiſen als Einleitung eines neuen Ver=
ſuches
zur Neuordnung des Reparationsproblems und zur Feſt= die ſchon in der Vorkriegszeit beſtanden hatten. Von ihnen er=
ſetzung
unſerer Geſſamtſchuld aufgefaßt wird. Wir glauben nicht,
Bankiers und Politikern die Grundlagen zu enwwickeln, auf denen
Deutſchland ſich eine Löſung des Problems denkt, vor allem nach
kein Intereſſe, die Initiative zu ergreifen. Daß in Europa bei Todesurteil geſprochen, mag auch bei vereinzelten noch ein Abbau
tnich darüber klar, daß ſolche Probleme nicht von heute auf mor= mein iſt, ihre Forderungen ſtark zuſammenzuſtreichen, erſcheint Jahrzehnten iſt nutzlos vertan, Millionenſummen, die die An=
nach
den bisher gemachten Erfahrungen recht zweifelhaft.
Wirth auf der Reichsliſie des Zentrums.
zſtigen gugenblicklichen Standes lehne ich es ab, von einem loſen Zeit eine Seltenheit bedeutet: Eine ganz geheme Sitzung lien und dieſer Verluſt eintreten, der nicht nur die Bergwerks=
negültigen
Verſagen des Völkerbundes im der Abrüſtungsfrage ſindet zwiſchen den maßgebenden Perſönlichkeiten des Zentrums eigentümer, ſondern mit ihnen das geſamte Volk betrifft? Gewiß,
und Herrn Wirth ſtatt, um die Gefahr abzubiegen, daß Dr.
Es iſt recht feltfam, daß hie und da verſucht wird, Deutſch= eine Breſche in die Arbeiterwählerſchaft des Zentrums ſchlägt. Weiſe gehachſen waren, um Anlagen, die nur auf die Fortdaler
igen moraliſchen Charakter beimißt. Will man damit ſagen, daß einen guten Platz auf der Reichsliſte des Zentrums bekommen, daß die Stillegung hätte vermieden werden können. Sie beruht
maraliſche Verpflichtungen unter den Völkern weniger ernſt ge= ſoll. Da bei uns heutzutage aber alles ſchriftlich gemacht werden
muß, wird dann ein Prototoll aufgeſetzt, das Herr Dr. Wirth in geringes Entgegenkommen der Geweriſchaſten ſchon genügt, un
üblichen Kommentar veröffentlicht wird. Beim Zentrum allge=
meine
Beſtürzung ſonſt aber ungetrübte Heiterkeit.
erzum enttäuſcht werden und daß wir uns ſchon auf der nächſten gute Miene zum böſen Spiel zu machen und die Vertpaulichkeit Die Steuern auf die Tonne Nutzförderung betrugen vor dem
lkerbundsverſammlung einer hinreichend geklärten Situation dieſes Vorganges möglichſt raſch zu beſeitigen. Herr Dr. Marx Kriege 31 Pfennig, im Jahre 1926 dagegen 1178 Pfennig, die
chlüſſe zu geſtatten. Es mag hie und da Menſchen geben, die Parteivorſtandes mobil gemacht und eine oſfiziöſe ErEklärung be= als verdreifacht und ſtiegen von 79 Pfennig auf 2,49 Mark auf
imen Mißerfolg begrüßen; das ſind aber nicht die Freunde des ſchloſſen, worin geſagt wird, daß dieſe Herren übereingekommen je eine Tonne, und wenn auch die Erhöhung der Löhne nicht in
ſimte Welt richte, erklärte der Miniſter weiter, glaube ich, auch Dr. Wirths auf der Reichsliſte zu empfehlen. Da auch die ba= Schichtverdienſt des Bergarbeiters, von 5,73 Mark (1913) auf
Nomente des Vertrauens und des Glaubens zu finden. Ich be= diſche Parteileitung damit einverſtanden iſt, und da eigentlich 935 Matk (1926) und der reale auf 662 Mark. Eine Verminde=
hüüße
es aufrichtig, daß der GedankedesWeltfriedens alle mißgebenden Zentrumsführer an der Beſprechung teil= r
nahmen, iſt das ſchwierige Problem gelöſt: Herr Dr. Wirth hat d
ſeine Kandidatur ſo gut wie in der Taſche, und das alles nur, 2
k

Profeſſor Dr. M. J. Wolff.
Nach der Stabiliſierung der Währung und nach der Umſtel=
Welt gegen den Gedanlen der Verletzung des Privateigentums lung auf Gold, die ſich aus ihr als eine Notwendigkeit ergab,
befand ſich die deutſche Induſtrie in einer ſehr ſchwierigen Lage.
Die Gefahr eines allgemeinen Zuſammenbruchs drohte. Die
Steuern erreichten eine erdrückende Höhe, und die Anſprüche der
Arbeiter und Angeſtellten wuchſen beſtändig, die bei der Macht=
ſtellung
, die ſich die Arbeiterſchaft errungen hatte, trotz der Un=
gunſt
der Situation befriedigt werden mußten. Die Unkoſten
nahmen in erſchreckender Weiſe zu, ſo daß viele Werke mit einer
Der Miniſter wandte ſich dann der letzten Rede des unterbilanz arbeiteten, andere gerade beſtehen konnten und nur
ſtigſten Fällen ſo gering war, daß er keinen Anreiz zu der drin=
lem
Gegenſatz ſtehe. Dieſe Periode ſei erfreulicherweiſe durch gend notwendigen Inbeſtierung und neuem Kapital bot. Im
Ruhrbergbau beiſpielsweiſe war die Ausbeute auf die geförderte
aber geht uns im Augenblick die Vergangenheit an. Ich ſtimme, tragen hatte, im Jahre 1924 auf 007 Mark zurückgegangen, wäh=
rend
ſich die Löhne in derſelben Zeit ungefähr um 30 Prozent
Unter dieſen Umſtänden war es nur eine Frage der Zeit,
wenn eine der wichtigſten, vielleicht die wichtigſte Induſtrie
in Bezug auf Gegenwart und Zukunft ſich vollkommen trennen Deutſchlands, der Steinkohlenbergbau, zum Erliegen, kommen
würde. Ohne Gewinn raucht kein Schornſtein, lautet das tref=
fende
Wort Auguſt Bebels. Der Staatsbetrieb kann darauf ver=
zichten
, denn hinter ihm ſteht die Steuerkraft des geſamten Lan=
des
, ein Privatunternehmen muß zuſammenbrechen, wenn es
keinen Nutzen erübrigt. Sollte der weſtfäliſche Bergbau gerettet
werden, ſo mußte man verſuchen, einen Gewinnausgleich zwi=
ſchen
den Unkoſten und dem Erlös herzuſtellen, und das konnte.
nur mit Hilfe einer großangelegten Rationaliſierung geſchehen.
Die Bebingungen für eine ſolche waren im Bergbau günſtig,
da die geſamte Kohleninduſtrie des Ruhrgebiets ſchon zu einem
Syndikat zuſammengefaßt war. Ein einheitliches Vorgehen war=
daher
möglich, und es bedurfte nicht erſtlangwieriger Verhandlun=
gen
, um die konkurrierenden Intereſſen auszugleichen. Das Ziel
war eine Verbilligung der Unkoſten. Es ſollte durch einen weit=
Wenn dieſe Gedanken Wirklichkeit werden, wenn auf der Grund= gehenden Erſatz der überſteuerten Menſchenkraft durch die zwar
nicht billigere, aber ſparſamer und intenſiver arbeitende Maſchine
erreicht werden. Während 1913 durch Hand= und Schießarbeit
978 Prozent der Kohle und nur 22 Prozent durch Maſchinen
gewonnen wurden, entfielen 1927 auf die erſtere nur noch etwa
15 Prozent gegen 85 Prozent auf die letztere. Das Ruhrgebiet
verfügte 1913 nur über 10 716 Bohrhämmer, dagegen über 36 481
Kritik, Skepſis und Enttäuſchung die Hoffnung nicht aufgeben, im Jahre 1926, und die Zahl der Abbauhämmer ſtieg in derſelben
Zeit ſogar von 230 auf 49 345!
Dieſer koſtſpielige Umſtellungsprozeß konnte nur in ſolchen
Ausſicht beſtand, die Werke wieder rentabel zu machen. Bei zahl=
reichen
Gruben war das nicht der Fall, es lohnte nicht, neues
Kapital in ſie zu ſtecken, ſie waren rettungslos verloren und es
Amerika=Reiſe Dr. Schachts. blieb daher nichts übrig als ihre Stillegung. Man zog das Ende
mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vor
Das Schickſal der Stillegung betraf naturgemäß in erſter
Linie die wenigen gutfundierten Neugründungen aus der Kriegs=
und Nachkriegézeit, die ihren Betrieb nur unter dem Druck des
zeitweiligen Kohlenmangels aufgenommen hatten. Zu dieſer
Nach dem Abſchluß der gmericaniſchen Wahlen wird der Klaſſe gehörten im ganzen 41 Schachtanlagen mit einer Beleg= von 29 000 Mann. Aber der Abſterbeprozeß, machte bei
ihnen nicht Halt, ſondern ſuchte ſich auch Opfer unter den Zechen,
wieſen ſich 35 mit einer Belegſchaft von ungefähr 48000 Mann
daß dieſe Interpretation ganz richtig iſt. Selbſtverſtändlich wird nicht mehr als lebensfähig, darunter Werke, die auf eine lange,
Dr. Schacht jede Gelegenheit benutzen, um bei den amerikaniſchen ruhmreiche Vergangenheit zurückblickten und teilweiſe noch vor
wenigen Jahrzehnten zu den beſten ihrer Art gehörten.
Die Oeffentlichkeit pflegt über dieſe Tatſachen mit ziemlicher
Gleichgültigkeit hinwegzugehen, ſie gibt ſich keine Rechenſchaft,
land aber nur Objekt ſein und die Ameridaner haben von ſich aus, was eine Stillegung bedeutet! Im ganzen iſt über 91 Werke das
den Siegerſtaaten ſchon überall die erſorderliche Einſicht allge= von der benachbarten Schachtanlage möglich ſein. Der Fleiß von
lagen gekoſtet, ſind völlig verloren, und an 80 000 Arbeiter ſind
brotlos geworden oder können wenigſtens an ihrer bisherigen
Arbeitsſtelle ihren Erwerb nicht fortſetzen.
Wenn man ſich dieſe verheerende Wirkung vorſtellt, ſo muß
* Berlin, 28. März. (Prio=Tel) man ſich die Frage vorlegen: Gab es für dieſe Werke in der Tat
Vonweg eine kurze Geſchichte, die in unſerer heutigen humor= keine Rettung mehr? Mußte dieſe Schädigung zahlloſer Fami=
in
vielen Fällen war die Schließung unvermeidlich; da handelte
Wirth ſich vor den Demokraten in Düſſeldorf aufſtellen läßt und e8 ſich um Werke, die der veränderten Wirtſchaftslage in keiner
Man erzielt eine Verſtändigung. Herr Wirth will zukünftig der Kohlennot ſpekulierten. In anderen Fällen dagegen und
Diſziplim bewahren und erhält die Zuſage, daß er darauſhin, das iſt das Schmerzliche wird man zu der Antwort kommen,
auf keiner objektiven Notwendigkeit, ſondern vielfach hätte ein
die Daſche ſteckt. Er ſucht dann einen ſtiller Zurückgezogenheit das nunmehr endgültig Verlorene zu erhalten. Aber dieſe wollten
dienenden Ort auf und läßt das verhängnisvolle Stück Powier keinen Kompromiß, ſie beſtanden auf ihrem EntwederOder, und
dort liegen. Der nächſte Gaſt iſt ein Kommuniſt, der ſeine Ent= da das Entweder nicht möglich war, ſo blieb nur das Oder, d. h=
bechung
ſchleunigſt der Noten Fahnel abliefert, wo ſie mit dem es mußte ein großer Stich durch die Rechnung gemacht verden.
Die Werke ſind an ihren Unkoſten, an der Höhe der Steuern,
der Löhne und der ſozialen Abgaben zugrunde gegangen. Alle
Es bleibt alſo dem Zentrum nun nichts anderes übrig, als drei Poſten haben ſich ſeit der Vorkriegszeit weſentlich erhöht.
wird in den Reichstag bemüht, die erreichbaren Mitglieder des Beiträge zur Sozialverſicherung haben ſich in derſelben Zeit mehr
ſind, dem Reichsparteivorſtand des Zentrums die Auftellung demſelben Ausmaß erfolgt iſt, ſo hob ſich doch der nominelle
rung der Unkoſten kann, wie die Verhältniſſe zurzeit liegen, nur
durch eine Kürzung des Lohnes oder eine Verlängerung der
Arbeitszeit erfolgen. Die Arbeiter, die die Schwierigkeit des Berg=
baues
aus eigener Erfahrung kennen, waren für ein derartiges

[ ][  ][ ]

Jug
Fan
tung
Jolz
An
die
Vol
lich
Opf
und
frei=
fülle

Mit
Auf
Stü
gezt
G.
rige
mer
biet
Her
die
rurn
gut

üb
ber
am
ſta,
an
we
Ku
in
Er
Ry
du

Ju

m
fo
F
tr

Seite 2

Donnerstag, den 29 März 1928

Nummer 89

Opfer wohl zu haben, aber die Gewerkſchaften lehnen grundſätz=
lich
jedes Entgegenkommen ab. Sie ſehen darin einen Bruch des
Tarifvertrages und einen Vorſtoß gegen die geſetzlichen Beſtim=
mungen
. Fiat Tustitia, pereat mundus! Mag wieder ein Werk
ſtillgelegt werden, wenn nur der Tarifvertrag, in ſeiner ganzen
Starrheit erhalten bleibt!
Die Frage iſt neuerdings bei der Zeche Johann Deimelsberg
der Adler=A. G. aktuell geworden. Sie konnte durch ein Einver=
nehmen
der Unternehmer und Arbeiter vor der beantragten Still=
legung
bewahrt werden, indem die einen das erforderliche neue
Kapital aufbrachten, die anderen durch ihre Mehrleiſtung ſeine
Rentabilität ſicherten. Die Gewerkſchaften traten dem entgegen,
und damit iſt auch dieſes Werk dem Untergang geweiht. Es wird
leider nicht das letzte ſein. Je größer die Belaſtung des Berg=
baues
durch Steuern und Löhne wird, um ſo mehr,. wächſt die
Zahl der nicht mehr lebensfähigen Betriebe. Man hat von
einem Zuſammenbruch des Bergbaues geſprochen; wir ſtehen
mitten darin, ohne es zu merken, denn dieſer Zuſammenbruch
vollzieht ſich nicht als eine plötzliche Kataſtrophe, nicht als ein
elementarer Schlag, der die geſamte Kohleninduſtrie mit einem
Male zum Stillſtand bringt, ſondern als ein langſamer Abſterbe=
prozeß
. Die beteiligten Werke ſind in ihrer wirtſchaftlichen Struk=
tur
ſehr verſchieden, bei den einen braucht es längere, bei den
anderen kürzere Zeit, ehe ihnen der Atem ausgeht; aber in ihrer
Exiſtenz bedroht ſind ſie alle. Der Süden des Ruhrgebiets, alſo
alles, was ſüdlich von der Linie BochumDortmund liegt, iſt
ſchon ſo gut wie tot, aber auch nördlich von dieſem Trümmerfeld
ſind dem Abſterbeprozeß bereits einzelne Gruben verfallen, und
nur ein durch die Tatſachen nicht begründeter Optimismus kann
hoffen, daß ſie die einzigen Opfer bleiben werden.

Vom Tage.

Der Vizepräſident des Preußiſchen Landtages,
Gebeimer Juſtizrat Dr. Porſch, der am 27. März ſein
25jähriges Dienſtjubiläum als Vizepräſident des
Landtages feierte, dürfte der älteſte Parlamentarier Deutſchlands ſein.

Die Leiden Südtirols.

Franzöſiſche Wahlreden.
Pariſer Echo zur Abrüſfungs=Konferenz.

Von unſerem A=Korreſpondenten,
Paris, 28. März.
Die Rede Poincarés in Bordeaux iſt verklungen, und man
kann es ruhig feſtſtellen, daß dieſe Rede ſich ſehr wenig von den
früheren Reden Poincarés unterſcheidet. Das war übrigens vor=
auszuſehen
. Poincaré iſt ſehr weit in die Vergangenheit zurück=
gegangen
, bis zu der Ruhrbeſetzung, die er wieder zu rechtfertigen
oder wenigſtens ſich von der alleinigen Verantwortlichkeit reinzu=
waſchen
verſucht hat. Er hat die Stabiliſierung nach den Wahlen
verſprochen und das iſt innenoplitiſch ſehr bemerkenswert
das ſtrikte Feſthalten der Kammer an der Laiengeſetzgebung
weltliches Schulweſen betont. Das wird man ihm im Elſaß
und in der Gruppe Louis Marins lange nachtragen. Im übrigen
war die Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten auffallend rot,
was nicht nur ſeiner Zuhörerſchaft Bordeaux iſt bekanntlich
extremſozialiſtiſch entſprach, ſondern auch der Richtung, welcher
die Union nationale, wenn ſie ſiegt, zu folgen gedenkt.
Das Echo auf die Rede Poincarés war übrigens gerade bei
der Linken nicht günſtig. Der Bürgermeiſter von Bordeaux hat
an dem Monſtrebankett zu Ehren Poincarés nicht teilgenommen
und dieſe Geſte in einem offenen Brief begründet, in dem er aus=
führt
, daß er deshalb von dem Feſteſſen ferngeblieben ſei, weil
die Propagandafahrt des Miniſterpräſidenten vor den Wahlen
gegen die Tradition verſtieß.
Die linksſtehende Oppoſition hat überall ähnliche Töne an=
geſchlagen
. Die Reden Renaudels in Toulon und Pasquets in
Arles waren ſo oppoſitionell, wie man es nur wünſchen kann.
Der Senator Pasquet hat ſogar von einer chantage au franc‟
und chantage au gommunisme geſprochen, in dem Sinne näm=
lich
, daß die Regierung mit den Schlagworten Stabiliſierung
und Kommuniſtiſche Gefahr eine politiſche Erpreſſung ausübt.
Das Ende der Abrüſtungskonferenz wird hier mit Aufatmen
zur Kenntnis genommen. Man fühlte ſich bereits in einer un=
bequemen
Situation, und freut ſich daher in Paris doppelt, daß
die ruſſſichen Vorſchläge abgelehnt wurden. Man war über die
Haltung Deutſchlands, Rußlands und der Türkei ſehr enttäuſcht,
und eben deshalb unterſtreicht man jetzt viel mit Nachdruck, daß
der Gruppierung auf der Abrüſtungskonferenz nur eine beſchränkte
Bedeutung in bezug auf die europäiſche Außenpolitik zukommt.

Die Frage der Auflöſung despreußiſchen Landtages
wird vorausſichtlich am kommenden Freitag vom Plenum entſchieden
werden. Wie verlautet, wird ein Antrag ſämtlicher Parteien eingebracht
werden, die Auflöſung auf einen Tag vor den Reichstagswahlen, alſo
auf den 19. Mai, feſtzuſetzen.
Im Befinden des preußiſchen Landtagspräſi=
denten
Bartels iſt eine Verſchlechterung eingetreten.
Der Reichsverkehrsminiſter hat die Geltungsdauer des
Nottarifs für die Reichswaſſerſtraßen vom 25. Oktober
1925 vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs bis zum 30. Juni 1928
einſchließlich verlängert.
Die Bereinigung der Deutſchen Bauernvereine
hat den Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes zu ihrem Präſi=
denten
gewählt.
Zwiſchen dem Deutſchen Reich und Niearagua iſt
ein Abkommen über die Aufhebuny des Sichtvermerk=
zwanges
im Verkehr zwiſchen beiden Ländern abgeſchlofſen
worden, das am 1. April d. J. in Kraft tritt.
Wie aus Mülhauſen berichtet wird, hat der Unterſuchungsrichter in
der Autonomiſtenaffäre gegen den in die Angelegenheit
verwickelten, in der Schweiz befindlichen Baron Ley Haftbefehl
ergehen laſſen.
Briand empfing geſtern vormittag den deutſchen Bot=
ſchafter
von Hoeſch. Ueber den Gegenſtand der Erörterungen
iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Anſchließend ſtattete der engliſche Bot=
ſchafter
Lord Orewe Briand einen Beſuck) ab.
Im franzöſiſchen Finanzminiſterium fand die Unterzeichnung
des franzöſiſch=rumäniſchen Kriegsſchuldenab=
kommens
ſtatt.
Wie Havas aus Brüſſel berichtet, rechnet die belgiſche Regierung
damit, daß die amerikaniſche Regierung ihr den Entwurf eines
amerikaniſch=belgiſchen Ausgleichs= und Schieds=
vertrages
unterbreiten werde.
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain hatte
eine längere, ſtreng vertrauliche Unterredung mit
König Aman Ullah.
Die Telephonverbindung zwiſchen Paris und
New York iſt geſtern nachmittag im Handelsminiſterium vom Han=
delsminiſter
Bokanowski eröffnet worden.

Der Feldzug zur Vernichtung der deutſcher=
Sprache.

EP. London, 28. März.
Wiederum liegt in der engliſchen Preſſe ein Bericht über diu
italieniſchen Verwaltungsmaßnahmen in Südtirol vor, die aum
die planmäßige Unterdrückung alles Deutſchen gerichtet ſind. De
Bericht ſtammt aus der Feder eines Sonderkorreſpondenten der
Daily News. Die Spannung ſei, ſo ſchreibt er, größes
denn je zuvor, und man könne erwarten, daß ſie bei dem
Beſuch Muſſolinis im Mai ſich bis zum höchſte
ſteigern werde. Die wirklichen Anſichten der Deutſches
könne man nur ganz im geheimen hören, da die Deutſchen öffenzn
lich nicht zu reden wagten. Der Feldzug zur Vernigz
tung der deutſchen Sprache werde ohne jede Rückſichh
durchgeführt, wovon der Bericht anſchauliche Proben gibt. Nun
in Kellern oder Dachkammern wage man noché.
deutſchen Unterricht zu erteilen. Schon der Umſtand)
daß die Bilder des Königs und der Königin von Italien in dern
öffentlichen Gaſthäuſern nicht ordnungsgemäß gerahmt ſeiery
genüge als Grund für die Entziehung der Konzeſſion für da9
betreffende Gaſthaus. Das Gaſthaus Gruber in der Nähe vorn
Bozen ſei kürzlich geſchloſſen worden, weil eine Kellnerin gegem=
über
italieniſchen Arbeitern angeblich die Bemerkung gemacht
habe, Muſſolini dürfe von ſeinem Beſuch im Mai nicht lebeni;
zurückkehren. Dieſe angebliche Aeußerung wurde den Behörden
hinterbracht, die daraufhin das Gaſthaus ſchloſſen.

ier

inanz
jegen
den hou
neidi
nad
ſient

Duvh die Unterzeichnung des neuen Oelgeſetzes iſt der mexi=
kaniſchamerikaniſche
Petroleumkonflikt beigelegt.

Die Königsberger Konferenz.
Polniſch=litauiſche Annäherungsverſuche.
Der Zankapfel Wilna.

der Re

Die verhafteten Ingenieure.

Den Bemühungen der deutſchen Vertreter in Moskau und
Charkow iſt es bisher nicht gelungen, mit den verhafteten Deut=
ſchen
in Fühlung zu kommen. Infolgedeſſen wird auf das Ein=
dringlichſte
gewarnt vor Nachrichten, die, entweder aus Moskau
oder Kowno kommend, behaupten, daß es den Verhafteten aus=
gezeichnet
gehe und ſie im Gefängnis alle möglichen Vergünſti=
gungen
und Freiheiten genießen. Im Auswärtigen Amt iſt dar=
über
nicht das Geringſte bekannt. Offenſichtlich handelt es ſich hier
um ruſſiſche Tendenzmeldungen.

Am 30. März treffen ſich in Königsberg unter Führung des
Miniſterpräſidenten Woldemaras bzw. des Außenminiſters Zaleſki
die litauiſche und die polniſche Delegation, um an die Bereinigung
der zwiſchen beiden Staaten ſchwebenden Streitfragen zu gehen.
Seit dem Kriege iſt das die erſte Konferenz zwiſchen ausländiſchen
Staaten auf deutſchem Boden. Die Vorgeſchichte der Konferenz
beginnt bereits mit dem Wilnakonflikt und endete mit einem
Notenwechſel zwiſchen Kowno und Warſchau, der ſchließlich in
dem Vorſchlage Woldemaras gipfelte, in Königsberg zu ver=
ſuchen
, am grünen Tiſch die tiefgehenden Streitfragen aus der
Welt zu ſchaffen. Es iſt natürlich ſchwer, jetzt ſchon etwas über
den Ausgang der Konferenz zu ſagen. Litauiſche und polniſche
Delegierte haben ſich bereits 1925 getroffen, zuerſt in Kopenhagen,
dann i Lugano, um einige Wirtſchaftsfragen zu bereinigen. Der
noch zwiſchen beiden Staaten beſtehende Kriegszuſtand hat aber
eine Einigung verhindert. Inzwiſchen iſt bekanntlich von außen
her verſucht worden, auf die Litauer und Polen einzuwirken, am
deutlichſten durch den Völkerbundsrat, der am 10. Dezember Pil=
ſudſki
und Woldemaras vor ſein Forum zitierte und ſie nicht nur
dahin brachte, den Kriegszuſtand zu beſeitigen, ſondern auch eine
Empfehlung anzunehmen, in Verhandlungen einzutreten, um
zur Herſtellung von Beziehungen zu gelangen, die zwiſchen beiden
Nachbarſtaaten das gute Einvernehmen, von dem der Frieden
abhänge, zu ſichern geeignet ſind‟. Darauf unterhielt man ſich
zunächſt zwiſchen Kowno und Warſchau in gereizter Tonart, wie
man dieſe Empfehlung in die Praxis umſetzen könne, bis Wolde=
maras
den gegenſeitigen Vorwürfen die Spitze abbog und die
Konferenz von Königsberg vorſchlug. Wir glauben nicht, daß es
zu überraſchenden und bedeutſamen Ergebniſſen kommen wird.
Wenn etwas herausſpringt, dann werden es Vereinbarungen
wirtſchaftlicher Natur ſein. Der Wilnakonflikt ſelbſt wird nicht
aus der Welt geſchafft werden. Litauen verzichtet nicht auf Wilna,
und Polen denkt nicht daran, das ihm durch die Botſchafterkonfe=
renz
zugeſchanzte Gebiet herauszugeben.

Ein Interview Muſſolinis.
EP. London, 27. Mäm
Die Daily Mail veröffentlicht morgen ein Intewiew, das
Muſſolini dem Direktor dieſes Blattes, Lord Rodhermere, ge=
währt
hat. Muſſolini erblärte, daß der Fascismus jetzt auf un=
erſchütterlicher
feſter Grundlage beruhe. Italien habe den Fre=
den nötig, denn es ſtehe vor einer langen wirtſchaftlichen Eut=
wicklung
, die wr unter dem Zeichen des Friedens wirkſam zun
guten Ende geführt werden könne. Ausländiſche Konflikte ſeiery
das letzte, was Ivalien wünſche. Er habe den Friedenswillen des
Fascismus zur Genüge bewieſen, vor allem durch den Abſchlußt
der Schiedsgerichtsverträge und guch durch den Abſchluß eines
Garantievertrages mit Südſlawien. Dieſer ſei allerdings bishen ne
noch nicht ratifiziert. Er habe aber die beſtimmte Hoffnung, daß
dies noch im Laufe dieſes Jahres geſchehen werde. Aber auch) ſbegre
wenn der Vertrag abgelehnt würde, in welchem Falle er über-/ vom Tag
haupt hinfällig wäre, ſo würde dies gleichwohl nicht bedeuten: ſiehen
daß Komplikationen zwiſchen den beiden Ländern entſtehen könn= armen der
ten, da beide Nationen Mitglieder des Völkepbundes ſeien uns Wau
dadurch die Möglichkeit zur Schlichtung irgendwelcher Meinungs= be
verſchiedenheiten hätten.
Zwiſchen Ungarn und Italien beſtehe eine aufrichtige Freund=. Es ſei ſeiner Anſicht nach nicht möglich, eine Nation wiel
die ungariſche in einem Zuſtand der moraliſchen Depreſſion zun
bekaſſen. Das Prinzip der Heiligkeit und Unantaſtbarkeit der
internationaken Verträge müſſe zwar gewahrt werden. Da8)
düpfte aber nicht hindern, daß in Einzelfragen Abänderungen vor=
genommen
werden ſollten, wenn dies im Intereſſe des Friedens uden
evforderlich erſcheine. Ungarn könne nicht wie Italien eine geo= am
graphiſche Grenze haben, aber es ſollte eine raſſenmäßige Grenze) nne
zugeſtanden erhalten. Der Brennerpaß, der die Grenze des neuen. ᛋden übrige
Italien bildet, wäre die natürliche geographiſche Grenze, und Als‟ Beſtrebu
ſolche eine Garantie für den internationalen Frieden. Der ita=, bs z
lieniſche Patriot Mazzini, ein entſchiedener Vertreter des Prins al
zips der Raſſeneinheit, hätte ſtets erklärt, daß der Brenner die= den betreffe
natürliche Grenze für die italieniſche Ausdehnung darſtelle. Die=
zeitig
un
Tatſache, daß zirka 2000 Angehörige der öſterreichiſchen Raſſe auß
der italieniſchen Grenze lebten, könnte nicht die Sicherheit und.
die Eincheit einer Nation von 40 Millionen beeinträchtigen. Die=
ſie

wegen der Italieniſierung dieſer öſterreichiſchen Bewohner vor=
gebrachten
Beſchuldigungen wären unbegründet. Die öſterreichie
ſchen Bewohner Südtirols wären italieniſche Untertanen mich
denſelben Rechten wie die geſamte übrige italieniſche Bevölkerung-
Muſſolini hätte zum Schluß auf das außerordentlich ſtapke Ans
wachſen der italieniſchen Bevölkerung hingewieſen und erkläng
Italien wäre gezwungen, in ſeinen nordafrikaniſchen Kolonien
Tripolis und der Cyrenaiha ein großzügiges Koloniſierungswelk.
durchzuführen.

Mlen

*Oeutſche Forſchungsarbeit
und deutſche Preſſe.

Von Direktor C. Löw, Darmſtadt.

Vor nahezu einem Jahre brachten in= und ausländiſche Zei=
tungen
Berichte über bedeutſame biologiſch=chemiſche Forſchungen,
die die praktiſche Möglichkeit ergeben hatten, das fogenannte Vita=
min
D einen lebenswichtigen, für Knochenbildung und Knochen=
wachstum
unentbehrlichen Stoff, rein darzuſtellen. (Vgl. Darm=
ſtädter
Tagblatt vom 18. 10. 27.) Deutſche, amerikaniſche und
engliſche Gelehrten hatten in zum Teil gemeinſamer Arbeit die
Zuſammenhänge aufgeklärt, die zwiſchen der Heilwirkung des
Lichtes auf die als Rachitis oder Engliſche Krankheit bekannte
Knochenerkrankung einerſeits, und der Bildung jenes Vitamin D
aus einer Vorſtufe, dem Provitamin, unter dem Einfluß beſtimm=
ter
Anteile der Lichtſtrahlen andererſeits beſtehen. Das Provita=
min
fand man in einer bereits bekannten chemiſchen Verbindung,
dem Ergoſterin. Da dieſes auch im Pflanzenreich, z. B. in Hefe=
pilzen
, vorkommt, war der Weg gegeben, es in beliebigen Mengen
zu gewinnen und durch künſtliche Beſtrahlung in das eigentliche
Vitamin überzuführen.
Dieſe Aufgabe hat die deutſche chemiſche Induſtrie ( bekannt=
lich
iſt E. Merck=Darmſtadt hieran in hervorragendem Maße be=
teiligt
) in enger Anlehnung an die Forſchung und unter eigener
wiſſenſchaftlicher Mitarbeit alsbald aufgenommen. Nach umfang=
reichen
phyſikaliſchen, techniſchen und biologiſchen Vorarbeiten
vermochte ſie Einrichtungen zu ſchaffen, mittels deren die Ueber=
führung
des Ergoſterins in die reine hochwertige Form des Vita=
min
D nunmehr fabriksmäßig in großem Maßſtab durchgeführt
wird. Unter dem Namen Vigantol hat das ſo gewonnene
Vitamin raſchen Eingang in die Heilkunde gefunden.
Auch in England iſt man an die induſtrielle Auswertung
jener Entdeckungen und an die fabriksmäßige Herſtellung des
D=Vitamins herangegangen. Eine weſentliche Unterſtützung er=
fuhren
die engliſche Wiſſenſchaft und Induſtrie durch teils ſogar
amtlich beeinflußte Berichte der großen engliſchen Tageszeitungen.
In ſpaltenlangen Artikeln wurden die großen mediziniſchen Aus=
ſichten
des neuen Vitaminpräparates erörtert und darauf hin=
gewieſen
, daß ſeine Herſtellung nur auf Grund engliſcher For=
ſchungen
ermöglicht worden ſei. Ja man ging in der engliſchen
Preſſe ſoweit, zu behaupten, Deutſchland zöge nur aus der eng=
liſchen
Erfindung den Nutzen, der Ruhm gebühre jedenfalls aber
den Briten.

Dieſe Entſtellung der Tatſachen blieb leider in der deutſchen
Tagespreſſe unwiderſprochen. Noch bedenklicher aber iſt es, daß
einige deutſche Blätter, wie z. B. B. Z. am Mittag vom 6. 2. 1928
und Voſſiſche Zeitung vom 10. 2. 1928 die engliſchen Berichte
ſogar ohne Kommentar übernahmen. Man fragt ſich erſtaunt,
wie es möglich iſt, daß große deutſche Tageszeitungen, ſcheinbar
vollkommen im Unklaren über die Materie im allgemeinen, beſon=
ders
aber über die wiſſenſchaftlichen Vorarbeiten, derartige eng=
liſche
Propagandaberichte zum Schaden der deutſchen Wiſſenſchaft
und Induſtrie wiedergeben können. Es ſoll durchaus nicht die
wertvolle Mitarbeit amerikaniſcher und engliſcher Gelehrter auf
dieſem modernen Forſchungsgebiete in Abrede geſtellt werden.
Es muß aber erneut nachdrücklichſt darauf hingewieſen werden,
daß es der Göttinger Chemiker Profeſſor Windaus geweſen iſt,
der auf Grund ſeiner genauen Kenntniſſe der ſogenannten Sterine
und ſeiner gemeinſamen Arbeiten mit dem Göttinger Phyſiker
Profeſſor Pohl in dem Ergoſterin die geſuchte Vorſtufe des
D=Vitamins aufgefunden hat, und daß ſomit ein ganz erheblicher
Anteil an dem geſamten ſo bedeutungsvollen Forſchungsergebnis
als das Verdienſt deutſcher Gelehrter anzuſehen iſt.
Von England aus wird auch verſucht, das dortige Erzeugnis
unmittelbar oder durch Vermittlung deutſcher Firmen in Deutſch=
land
einzuführen. Wir werden natürlich aber des fremden Er=
zeugniſſes
keineswegs bedürfen. Die Erfahrungen über das
deutſche Präparat Vigantol ſind ſchon ſo umfangreich und, wie
aus den Berichten der Kliniken und Aerzte hervorgeht, ſo bewei=
ſend
, daß mit ihm der Kampf gegen die Volkskrankheit Rachitis
und andere auf Vitaminmaugel des Körpers beruhende Erkran=
kungen
von unſeren Aerzten mit voller Zuverſicht aufgenommen
werden kann.

*Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft

Kaſimir Edſchmid.
Zwiſchen den Schlachten, in dieſem Falle zwiſchen der Rück=
kehr
vom Winterſport und der Abfahrt zu einer Aegyptenreiſe
hat die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft Kaſimir
Edſchmid zu einer Vorleſung aus eigenen Werken gewonnen.
Noch gebräunt von der Winterſonne, erſcheint die ſchlanke
Geſtalt des Dichters am Vortragstiſch. Weltmänniſch wie ſeine
Erſcheinung iſt der Umkreis der Erzählung, die Edſchmid vor=
trägt
; in das mondäne Leben ſpinnt er eine intereſſante und zu=
treffende
Pſychologie. Geiſtiges und materielles Genießertum
treten ſich in den Beiden Feinſchmeckern gegenüber.
Zwei Männer, die in der Ferne ihr Glück gemacht haben, kommen

nach Europa zurück: der Deutſche, erfüllt von der Sehnſucht nach

ſeinen gotiſchen Domen, der Holländer, getrieben von der Luſc
nach den kulinariſchen Genüſſen der alten Welt. Die Gegenſätze
ergänzen ſich und ſie beeinfluſſen ſich. Allmählich tritt eine Wand=
lung
ein: der Deutſche entdeckt ſeine gaſtronomiſche Seele, dens
Holländer erſchließt ſich das Verſtändnis für die geiſtigen und=
künſtleriſchen
Werte. Durch den Verkehr miteinander erweiters
und rundet ſich die Perſönlichkeit für beide.

Dieſe Entwicklung iſt mit weltmänniſcher Hand und pſycho=
logiſcher
Feinheit durchgeführt. Man begleitet die Reiſenden auß
ihren Fahrten vom Rhein nach Paris mit den Schätzen des
Louvre und den mannigfaltigen Auſtern bei Prunier, nach Char=
tres
mit der herrlichen Kathedrale und der guten Frühſtücksſtube
nach Spanien und nach Italien. Die kulinariſchen Genüſſe werdel
verlockend und fachmänniſch geſchildert und zeigen Edſchmid
der Mitgliedſchaft in Munkepunkes Gaſterea würdig. Geſcheite
und amüſante Worte werden eingeſtreut. Der Rahmen der Er=
zählung
ſchließt ſich in harmoniſcher Rundung.
Es war ein Abend für liter= und kulinariſche Feinſchmecker.
F.

Paſſionsfpiel.

Die Darmſtädter Spielſchar führte geſtern abend iſt
der Johanneskirche das Paſſionsſpiel Das Chriſti Leiden
Spiel von Fritz Weege auf unter Mitwirkung der Muſikanten‟
gilde Darmſtadt. Die Aufführung hinterließ tieſe Eindrücke. Nach
Art der mittelalterlichen geiſtlichen Spiele iſt das Geſchehen ge
ſtaltet und bringt Jeſus, Maria, Magdalena, Johannes, Petrus
und Jakobus, Luzifer, Tod und fünf Engel in die Handlung:
In knappen Strichen iſt alles gezeichnet; die Sprache bei gewou=
ter
Einfachheit wohlklingend, die Klage Marias erſchütternd, die
Worte der den Chor bildenden Engel von eindringlicher Schon
heit, die Anſprache des Todes voll ernſter Größe. Die Kirche
bildet für dies Spiel paſſenden, ſtimmungsgewaltigen Rahmen.
Szeniſch war alles ſehr geſchickt dieſem Rahmen entſprechend
gelöſt, und Chorgeſang hinter der Szene und Geigenſpiel erhöhle
mit dem Klang der Orgel die innere Sammlung, die ſchon durg
hochachtbares Zuſammenſpiel und Hingabe der ganzen Spielſcha=
gewährleiſtet
war. Andächtig folgte die überfüllte Kirche der Vor=
führung
. Das Spiel wird heute Donnerstag um 7½ Uhr wieder.
holt; wir wollen ausdrücklich darauf hinweiſen, weil Spiel ung
Aufführung wert ſind, weiten Kreiſen bekannt, zu werden. Fur
manche der Darſteller wird ſich empfehlen, etwas deutlicher aus
zuſprechen. Die Vertreter des Todes und Luzifers taten E
O.
muſtergültig.

[ ][  ][ ]

Mummer 89

Donnerstag den 29 März 1928

Seite 3

Die Finanzausſprache im Reichstag

Parole: Heimat!
m die Immunität der Abgeordneten. Vor
der Verboſtung der Kommunſſen.
Es iſt verblüffend, mit welcher Schnelligkeit der Reichstag
m. Auch am Mittwoch hat er wieder in flottem Tempo gearbei=
. Die Finanzausſprache war nur ſehr kurz. Sie be=
nänkte
ſich lediglich auf die Feſtſtellung der Parteien der zuſetzen. Redner nahm weiter Dr. Köhler in Schutz, der das Defizit
ſtpoſition, daß ſie die Verantwortung für die
enen den Etat ſtimmen wollen. Was dazu an Einwän= das Ausland flöſſen. Es ſei der Güpfel der Verlogenheit, wenn die
n von demokratiſcher Seite geſagt wurde, verdient größte Be=
huung
. Es iſt dem Finanzminiſter nicht gelungen, die etwas fertig. Dieſer unglückliche Finanzausgleich ſei nur nicht möglich, weil
ſoßzügige Art, womit er Geldmittel zur Verfügung ſtellte, zu
ſrreidigen. Im Anſchluß daran wurde der Schluß des Not=
ſogramms
bis auf eine kleine techniſche Einzelheit durchberaten,
jetzt eigentlich nur noch die dritte Leſung des Etats übrig
ſeBht, die am Donnerstag in Angriff genommen werden ſoll.
ſien iſt lediglich die Frage, zu welchem Zeitpunkt die einzelnen
oegeſetze in Kraft treten ſollen. Man rechnet jetzt ſchon damit,
5 der Reichstag am Freitag fertig werden wird. Er muß frei=
h
zunächſt eine kleine Pauſe einſchieben, um dem Reichsrat
ſegegenheit zu geben, ſeine Zuſtimmung zu den einzelnen Ge=
ten
auszuſprechen. Es kann alſo ſein, daß die offizielle Schluß=
ßung
noch bis zum Samstag hinausgeſchoben werden wird.
ſermutlich wird man aber ſchon am Freitag die Auflöſungsorder
neſen können.
Eine gewiſſe Ironie liegt darin, daß die Kommuniſten, die es
pum mindeſten in der Hand hatten, durch Obſtruktion das
ſernpo der Beratungen zu verlangſamen, ſehr artig geweſen
t daß ſie jetzt aber um den Preis, den ſie dafür haben wollten,
gen Lage, daß über ein velles Drittel ihrer Fraktion wenn
it, richtig zählen 16 Abgeordnete mit der Staatsanwaltſchaft
uts den verſchiedenſten Gründen auf dem Kriegsfuß ſtehen. Es
ſui delt ſich zum Teil um Verfahren, die ſchon jahrelang ſchweben
ind, nicht zum Abſchluß gebracht werden konnten, weil die An=
t
agten durch ihre Immunität geſchützt ſind. Dieſe erliſcht aber
ü der Auflöſung des Reichtages, und die Staatsanwaltſchaft
ſun die vorliegenden Haftbefehle vollſtrecken laſſen. Deswegen
ſasen die Kommuniſten ſo ſcharf, an dem Amneſtiegeſetz inter=
eraben
wurde. Die kommuniſtiſchen Abgeordneten ſind alſo
ſehen ſollten, ſich durch rechtzeitiges Verſchwinden den Fang=
uz
geſchaltet. Das hätten die Kommuniſten gerne verhindert. Sie
ehraupten auch, daß ſie von dem Zentrumsführer v. Guérard
nt prechende Zuſagen erhalten haben, falls ſie bis zum Schluß ſich ein Bild über die Höhe des beſtehenden Geſamtbedarfs an Anleihen
es Reichstages keine Schwierigkeiten machten. Herr v. Gucrard
ett im Krankenhaus, und weder ſeine eigene Fraktion noch die
neußen iſt unter ſozialdemokratiſchem Einfluß eine Löſung da=
unch
gefunden worden, daß die Auflöſung des Landtages erſt am leihen ſowie über Art und Form der Freigabe fallen.
hweordneten, die mit der Polizei in Konflikt ſtehen, können alſo Kommuniſten angenommen, ebenſo auch die Entſchließungen des Haus=
eu
geſchafſenen Ueberwachungsausſchuß unterzubringen. Aber etwas, wenn auch nicht ſehr erheblich, erweitert.
eu übrigen hilft das auch nicht. Deshalb waren auch im Reich
zum 1. Mai hinauszuſchieben. Der Neichspräſident hat aber enthält.
ei= betreffenden Abgeordneten nichts anderes übrig, als ſich recht= zelnen Fraktionen beteiligten ſich an ihr
eit ig unſichtbar zu machen, damit ſie beim Reichstagsſchluß nicht
or der Polizei in Empfang genommen werden.
Die Demokraten lehnen den Eiat ab.
* Berlin, 28. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag, der heute wiederum um 10 Uhr ſeine Beratungen großer Mehrheit angenommen.
egrmn, beſchäftigte ſich zunächſt mit der zweiten Leſung des Etats der
A emeinen Finanzverwaltung und den dazu vom Haushaltsausſchuß nachmittags 4 Uhr veragt. Inzwiſchen trat
on gelegten Entſchließungen, die, wie z. B. die Forderung, daß durch
eſchäftsführende Regierungen eine Auflegung von Reichsanleihen nicht
Fiolgen kann und daß die Hinauffetzung der Zimsſätze einer Reichs=
InEihe nur durch Geſetz erfolgen darf, bekannt ſind.
ärſt ausführlich über die antiſoziale Tendenz der Finanzpolitik der Schlußtage. Am Donnerstag ſoll mit der dritten Leſung des Etats

Regierung äußerte. Der Redner wandte ſich dann gegen eine weitere
Einſchränkung des Etatsrechtes und bezeichnete die Stabiliſierung des treten, um dem Reichstag Gelegenheit zu geben, Stellung hierzu zu
ordentlichen Etats als nur ſcheinbar. In Wirklichkeit weiſe dieſer Etat nehmen.
ein Defizit auf. Die Balancierung ſei nur möglich, wenn die günſtige
Wirtſchaftskonjunktur weiter anſteige. Für die neuen Ausgaben, die
das Notprogramm enthalte, fehle überhaupt jede Deckung. Um die Erb=
ſchaft
, die die jetzige Negierung der kommenden hinterlaſſen werde,
werde ſich niemand reißen.
Abg. Dr. Quaatz (Dntl.) wandte ſich gegen den Vorredner. Es
ſes die letzten Hürden hinwegſetzt, die ihn noch vom Ziel tren= ſei wenig erhehend, wenn eine kommende Koalition ſich durch ihren beſonderen Schlußſitzung am Fritag, eventuell auch erſt am Samstag
Sprecher bemühe, die Arbeiten der vergangenen Koalition auf dem neu=
duuernd
vermindert habe. Im übrigen wies er darauf hin, daß im
ſinanzwirtſchaft ablehnen und deshalb auch eigentlichen Ctat, der ſelbſt immer weiter hinter die Reparationslaſten
Entente behaupte, wir brächten einen ordentlichen Finanzausgleich nicht
unſere Dawesverpflichtungen nicht endgültig geregelt ſeien. Dieſe Blut=
ſteuer
laſte auf jedem Deutſchen. Jede deutſche Familie ſei mit 600
Mark an den Auslandsſchulden beteiligt.
Abg. Neubauer (Komm.) richtete heftige Angriffe gegen die
Sozialdemokratie, die durch ihre ſchwächliche Haltung erſt die antiſozi=
ale
Steuerpolitik der gegenwärtigen Regierung ermöglicht habe.
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) ſtellte feſt, daß das finanziell= ber=
waltungsmäßige
und wirtſchaftliche Verhältnis zwiſchen Reich, Ländern
und Gemeinden abſolut untragbar geworden ſei. Die Länder ſeien zu
einer Ausgabenpolitik verleitet worden, die in dem Augenblick kataſtro=
phal
werden müſſe, in welchem infolge veränderter Wirtſchaftslage die
Einnahmen des Reichs zurückgingen. Die Folge dieſer verhängnisvol=
len
Politik für das Reich ſei geweſen, daß die Mehreinnahmen nicht
zur Verfügung ſtünden, um die notwendige Steuerſenkung durchzu=
führen
. Ferner mache die Demokratiſche Partei dem Finanzminiſter
den Vorwurf einer bureaukratiſchen fiskaliſchen Politik. Die demokra=
tiſche
Fraktion, ſo heißt es am Schluß, ſei nicht in der Lage, dem Etat
für 1928 zuzuſtimmen.
Abg. Dr. Cremer (D.V.P.) betonte, daß die Volkspartei ſich bee
wußt ſei, mit ihrer Zuſtimmung zum Etat eine große Verantwortung
zu übernehmen. Es komme nun darauf an, ob ſich das Notprogramm
ſtrogen werden. Die Kommuniſten ſind in der mehr als ſchwie= tatſächlich im Rahmen des Ergänzungsetats durchführen laſſe. Redner
verlangte eine Finanzpolitik mit dem Grundſatz, die Steuerkraft der
nicht durch dauernde Abhängigkeit vom Auslandskapital erfüllen könne.
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler
zur Anleiſepolitk.
In einer kurzen Rede wandte ſich Reichsfinanzminiſter
Dr. Köhler gegen die ihm von der Linken gemachten Vorwürfe
ſiert, das nun wegen der Sozialdemokraten im Rechtsausſchuß einer verſchwenderiſchen Finanzwirtſchaft. Davon könne nicht geſprochen
werden. Der Notſtand des Reiches ſei vielmehr weſentlich herabgeſetzt
om Tag der Auflöſung an vogelfrei, und wenn ſie es auch ver= worden. Dann äußerte ſich der Miniſter ein wenig ausführlicher zur
Anleihepolitik, wobei er an ſeiner Anſicht feſthielt, daß Auslandsan=
rmnen
der Polizei zu entziehen, ſind ſie für den Wahlkampf doch leihen der Länder und des Reiches zur Zeit nicht zweckmäßig ſeien. Von
dem Bewußtſein der Verantwortlichkeit des Reiches für die Finanzgeba=
rung
der öffentlichen Körperſchaften werde auch die Haltung der Aus=
landsanleihen
=Beratungsſtelle getragen, die jetzt damit beſchäftigt ſei,
zu machen, und zu prüfen, wie diel und welche von den vorliegenden
Anträgen tragbar ſeien. Dieſe Prüfung ſei ſoweit vorgeſchritten, daß
biigen Parteien haben Luſt, dieſes Verſprechen einzulöſen. In man bald mit ihrem Abſchluß rechnen könne. Dann werde die endgil=
tige
Entſcheidung über das als berechtigt anzuſehende Maß der An=
Das Haus ging darauf zu den Abſtimmungen über. Der Nettoetat
2!Mai erfolgt, alſo einen Tag vor der Neuwahl. Die preußiſchen wurde gegen die Stimigen der Sozialdemokraten, Demokraten und der heute die Kandidaten für die Reichstagswahlen beſtimmt. Der
en. Wahlkampf ungehindert mitmachen. Im Reich bleibt nur die haltsausſchuſſes. Ohne Ausſprache genehmigt wurden der Etat des
ſu glichkeit, einige von ihnen im Auswärtigen Ausſchuß oder im Reichstags und das Haushaltsgeſetz, das die Rechte des Finanzminiſters
Ebenfalls debattelos genehmigt wurde der Ergänzungsetat, der den
etrebungen im Gang, die formelle Auflöſung des Reichstages größten Teil des landwirtſchaftlichen und ſozialen Notprograums
Auch die Debatte über den nächſten Punkt der Tagesordnung, die
A= dahingehenden Wünſche mit Recht abgelehnt. Es bleibt alſo Novelle zum Rentenbank=Krebitanſtalt=Geſetz, war nur kurz. Die ein= Jakob. Inſtallationsmeiſter, Vorſitzender der Handwerkskammer
Abg. Hörnle (Komm.) lehnte die Vorlage ab.
Abg. Schmidt=Köpenick (Soz) ſtimmte ihr zu und erklärte ſich heim, Fabrikant, Worms. 9. Foſt, Georg, Lehrer und Stadt=
auch
mit dem deutſchnationalen Antrag einverſtanden, wonach die Be=
dürfe
.
Abg. Frhr. v. Stauffenberg (Dntl.) trat für die Vorlage ein.
Das Geſetz wurde ſodann mit dem deutſchnationnlen Antrag mit
Da die Tagesordnung hiermit erſchöpft war, wurde die Sitzung auf

der Aelteſienrat

zuſammen, um Beſchluß zu faſſen, was noch heute und in den folgenden
Als erſter Redner ſprach Abg. Hilferding (Soz), der ſich zu= Tagen erledigt werden ſoll. Er traf folgende Dispoſitionen für die

e e Iic E Her
meine politiſche Ausſprache zu erwarten ſind. Es iſt auch möglich, daß
ſich an die verſchiedenen Einzeletats noch Debatten anknüpfen. Ob auch
die Frage der Amneſtie, der Eheſcheidungsrechtsreform und des Geſetzes
zum Schutze der Jugend bei Luſtbarkeiten noch zur Erledigung kommen
werden, wurde vom Aelteſtenrat nicht behandelt. Darüber wird das
Plenum zu beſtimmen haben. Nach dem Abſchluß der dritten Beratung
des Etats, die am Freitag fortgeſetzt werden ſoll, ſoll eine Pauſe ein=
Auflöſung des Reichstags am Freitag
oder Sametag.
Nach der Entſcheidung des Reichsrates wird der Reichstag in einer
aufgelöſt werden. Nach Wiederaufnahme der zweiten Sitzung um. 16 Uhr
tralen Gebiet der Finanzpolitik vor den Augen des Auslandes herab= wurde auch die dritte Beratung der Novelle zum Geſetz über die Renten=
bankkreditanſtalt
ohne Ausſprache bis zum Artikel II erledigt. Die end=
gültige
Erledigung der Vorlage wurde vertagt, da in den Schluß=
zurücktrete
, dieſe den Löwengnteil unſerer Mittel beanſpruchten, die in artikel der Vorlage der Zeitpunkt des Inkraftretens ſämtlicher Vor=
lagen
des Notprogramms hineingearbeitet werden ſoll. Dadurch er=
übrigte
ſich das für dieſen Zweck zunächſt beabſichtigte Mantelgeſetz. Es
folgte die Schlußabſtimmung über den zur Mitwirkung beim Landwirt=
ſchaftlichen
Notprogramm einzuſetzenden Reichstagsausſchuß. Das Haus
ſtimmte in namentlicher Abſtimmung mit 368 gegen 5 Stimmen der
Einſetzung dieſes Ausſchuſſes zu. Präſident Loebe ſtellte feſt, daß
die Bedingungen eines berfaſſungsändernden Geſetzes erfüllt ſeien. In
namentlicher Schlußabſtimmung wurde dann auch dem Ueberleitungs=
geſetz
für die Strafrechtsreform mit 344 gegen 36 Stimmen zugeſtimmt.
Auch hier ſind; wie Präſident Loebe feſtſtellte, die Erforderniſſe des ver=
faſſungsändernden
Geſetzes erfüllt.
Das Haus vertagte ſich dann auf Donnerstag 13 Uhr. Schluß
16,45 Uhr.
Kein Mantelgeſetz zum Notprogramm.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.).
Die Reichsregierung hatte urſprünglich die Abſicht, das Not=
programm
in einem Mantelgeſetz zuſammenzufaſſen, um ſein
Zerreißen zu verhindern. Bisher iſt dieſe Vorlage, aber nicht
Wirtſchaft zu ſchonen, damit ſie ihre Aufgabe aus eigener Kraft und eingebracht worden, ſo daß ſich das Reichskabinett am Mittwoch
mit der Sache noch einmal beſchäftigte. Von einem Mantelgeſetz
hat es jetzt abgeſehen, nachdem die ſämtlichen zum Notprogramm
gehörigen Vorlagen vom Reichstag in der vorgeſehenen Friſt au=
genommen
worden ſind und zu erwarten ſteht, daß auch die
dritte Leſung ohne Schwierigkeiten vorübergeht. Es hat aber be=
ſchloſſen
, zum Rentenbankkreditgeſetz einen Zuſatzantrag einzu=
bringen
, in dem alle zum Notprogramm gehörenden Geſetze zu
dem gleichen Termin, nämlich dem 1. April, in Kraft treten ſollen.
Wahlvorbereitungen in Heſſen.
Die Kandidaten der Deutſchen Volkspartei
für die Reichstagswahlen.
Der Geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei
in Heſſen hat auf Grund der Beſchlüſſe des Landesausſchuſſes
einſtimmig angenommene Wahlvorſchlag lautet:
1. Dr. Becker, Reichsminiſter a. D., Darmſtadt und Lud=
wigshöhe
, 2. Dingeldey, Eduard, Rechtsanwalt, M. d. L.,
Darmſtadt. 3. Wolf, Philipp, Landwirt, Albig, Kreis Alzey.
4. Birnbaum, Maria, Lehrerin i. R., M. d. L., Gießen.
5. Nickel, Karl, Kaufmann, Bad=Nauheim. 6. Strohauer,
Peter, Poſtinſpektor und Stadtverordneter, Mainz. 7. Nohl,
und Vorſitzender der heſſiſchen Verbände des Handwerks und
Gewerbe, Darmſtabt. 8. Freiherr Ludwig Heylzu Herrns=
teiligung
des Reiches an der Preußenkaſſe 5 Prozent nicht überſteigen verordneter, Offenbach. 10. Fritſch, Karl, Oekonomierat, Dils=
hofen
, Kr. Darmſtadt. 11. Stein; Albrecht, Abteilungsleiter,
Hirzenhain i. H. 12. Scholz, Chriſtian, Kaufmann, M. d. L.,
Präſident der Mainzer Handelskammer, Mainz.
Wie wir hören, wird Exz. Dr. Becker nicht nur im hieſigen
Wahlkreis kandidieren, ſondern gleichfalls an erſter Stelle im
Wahlkreis Koblenz=Trier, und außerdem wird er einen ſicheren
Platz auf der Neichsliſte der Deutſchen Volkspartei erhalten.
Sicherem Vernehmen nach dürſte Exz. Dr. Becker eines dieſer
beiden Mandate annehmen.

Neue Werkkunſt: Albin Müller.
Der Verlag Friedrich Ernſt Hübſch hat unſerem Meiſter Albin
Nüüller einen ſtattlichen Quartband gewidmet. In grünes Leinen mit
üſigen goldenen und ſchwarzen Linien vornehm gebunden, erſcheint
a Buch vornehm und handlich. Dem Weſen nach iſt es ein architel=
on
iſches Bilderbuch mit einer textlichen Quvertüre aus der Feder von
rich Feldhaus, dem Magdeburger Publiziſten, der geſchmackvoll und
ſei ſtändig ſeinen Gegenſtand behandelt! Den Löwenanteil des Bilder=
naterials
beanſprucht naturgemäß die Deutſche Theaterausſtellung
Angdeburg 1927, Albin Müllers letzte große Schöpfung. Der Reſt
eist Aufnahmen anmutiger Villen in Dresden, Bilder vom Umbau der
2mutſchen Vereinsbank in Darmſtadt und einige ſehr feinſinnige Riſſe
dei ſchiedenen Charakters, bei denen ſich Profeſſor Müller als Theater=
richitekt
, Kirchenbaumeiſter und maleriſch erfaſſen könnender Zeichner
vom Nang beweiſt. In den Theaterausſtellungsarbeiten erſcheint Albin
Mriller als moderner Architekt von erfreulichem Nibeau, womit natür=
ige
nichts Neues geſagt wird; wiſſen wir doch aus ſeinen alten und
zuten Darmſtädter Arbeiten längſt, daß er ein ungewöhnlich tüchtiger
fläichen= und Naumgeſtalter iſt, daß er in ſeine Architektur alle
Fnrungenſchaften der eilenden Technik geſchickt einzugliedern verſteht,
dS er trefflich weiß, Licht= Waſſer= und Vegetations=Effekte im allge=
nfinen
Theater mit Theater ſpielen zu laſſen. Erfreulich auch ſeine
Eilbſtändigkeit. Man ſieht ihn nie an fremdes Geiſtesgut verkauft,
u zu ſich ſo mancher in dieſer Zeit des großen Sprunges in die Würfel=
urhitektur
geneigt zeigt! Er hat es als alter Bahnbrecher neuer Bau=
ufiſe
auch nicht nötig, nürfelte ſchon dachlos lange, ehe die Andern
daran dachten, freilich nur dort wo es monumental wichtig erſchien.
Prächtig iſt’s auch zu ſehen, wie er abſichtlich und akzentuierend Darm=
towter
Künſtlerkolonie betont, ihren Geiſt deutlich immer wieder an=
lugen
läßt und ſie damit als noch immer lebensfähig erweiſt, ja ihren
Sfil als eigentlichſten Gegenwartsſtil gefliſſentlich dokumentiert. Das iſt
ihrn zu danken! Man blättere einmal aus dieſem Geſichtspunkte in
dan grünen Bande und würdige des Meiſters Verdienſte um die
Propagierung der Künſtlerkolonie=Gedaaken in Magdeburg, würdige
ass dieſem Aſpekt den prachtvollen Turm mit der Alabaſter=Krone, den
Büihnenbau, den reizenden Vorhof zum Turmzugang und vor allem die
Eichne Typiſierung unſeres Löwentores zu einem allgemeingiltigen Stil=
gedanken
für Torarchitektur ſchlechtbin!
Und zu dem Darmſtädtiſch gewollt Traditionellen, wieviel noch des
Grsiſtreich=Ergänzenden, Bereichernden, Fortentwickelten: Zum Exempel:
Die Lichtſäule, ſechsmal gebündelt, ein küyn aus einem Kelch emporſchie=
ßeundes
Piſtill von eindringlichſter Kraft, oder der faſzinierende Rund=
ha
u des Theatermuſeums, oder die unſagbar noble Kunſthalle, oder der
gfiſtvolle Gang durch die faſt gotiſch empfundenen Räume der neu=
zeätlichen
Bühnenkunſt!
Solche Dinge vollkringt nur jemand, der weiß, wer er iſt, und was
er hinſtellt!
großen Leiſtungen der Theaterausſtellungsbzuten gegenüber
Ae
gärkt der übrig= Teil des Buches nat irgemäß klein: Einer ſchweren
Suymphonie mit Chor und Orcheſter ſtehen einige kleine Lieder und
Abgutaſien gegenüber! Ueber die Dresdener Villg läßt ſich immerhin

ſagen, daß ſie offenbar das Lob verdient, mehr Komfort als Problem
zu ſein, obgleich ſie durchaus modern anmutet. Ueber das Lobenswerte
des Umbaues der Deutſchen Vereinsbank ſchrieb ich vordem ausführlich
in der Deutſchen Innen=Dekoration (36. Jahrgang, Auauſtheft!. Es
mag dabei ſein Bewenden haben, um ſo mehr, als die Schluß=Seiten
des Werkes mehr Beachtung verdienen, und weſentlicher für Müllers
Schaffen ſind. In ihm lernt man Schnitte und Grundriſſe kennen,
die wahrlich nicht banal ſind und die Beachtung der Fachwelt ver=
dienen
. Da ſind Löſungen gebracht, die ſeit Mollers Tagen nicht mehr
gezeigt worden ſind, da iſt eine evangeliſche Kirche hinphantaſiert, die
bei aller Neugeiſtigkeit erhebende Geſchloſſenheit und Mütterlichkeit
aufweiſt und um deren ganz mülleriſchen Turm es webt wie ein
mhſtiſcher Jubelgeſang. Ja, und dann noch ein ganz geiſtvoll aus=
gekochtes
Eckhaus, desgleichen man wohl noch nie verwirklicht hat. Die
Grundriſſe des Erd= und Obergeſchoſſes gehören zum Delikateſten, was
ich ſeit langem geſehen. So etwas ſollte entſtehen können!
Mit dem Bilde des Löwentores, dem prächtigen 4ecent=egu auf
unſerer einzigen Roſenhöhe ſchließt das Buch, das man nur ungern
aus der Hand legt, wenn es auch der Verlag mit dem Groteskdruck
der Bildunterſchriften für allgemein menſchliches Ermeſſen gar zu fett
meint! Die Schwärze der Buchſtaben ſchrdet einigen zarten Aufnahmen
recht beträchtlich. Lob dagegen verdient die Kompoſition der Seiten,
deren je zwei ſtraff zuſammengefaßt ſind und trefflich ausbalanciert
erſcheinen. Ueber den arg knappen Spiegelrand heim Text kann man
Bedenken empfinden. Und doch: Alles in Allem, auch bibliographiſch
anerkennenswert als Verſuch, neu und anders zu ſein!
Graf Hardenberg.
Profeſſor Arnold Mendelsſohn erhält den
Beethoven=Preis.
Wie von der Preußiſchen Akademie der Künſte mitgeteilt
wird, iſt der ſtaatliche Beethovenpreis für 1928 auf Vorſchlag des
Kuratoriums des Beethovenpreiſes von der Preußiſchen Akademie
der Künſte zu gleichen Teilen mit je 5000 Reichsmark den
Komponiſten Prof. Dr. Mendelsſohn=Darmſtadt und
Heinrich Kaminſky=Rieß (Oberbayern) zugeſprochen wor=
den
. Die Verleihung wurde bei der muſikaliſchen Abendfeier an=
läßlich
des Todestages Ludwig van Beethovens am 27. März
d. J. durch den Präſidenten Mar Liebermann verkündet.

* Carl Horſt: Die Architektur der deutſchen Renaiffance. Propyläen=
Verlag Berlin.
Das vorliegende Werk des Marburger Kunſthiſtorikers Carl Horſt
iſt einer Periode deutſcher Baukunſt gewidmet, die von der Kunſtwiſſen=
ſchaft
lange Zeit wenig beachtet wurde. Wir müſſen dieſe deutſchen
Nenaiſſancebauten wieder mit neuen Augen ſehen lernen. Es bedarf
einer ſolchen Ehrenrettung wie des vorliegenden Buches von Horſt, um
zu zeiger, daß nicht alle Baumeiſter des 16. Jahrhunderts ohne eigene

Formgedanken waren, ſondern daß ihre Interpreten im 19. und 20.
Jahrhundert ſie unter falſchem Geſichtswinkel ſahen und daher ihre
innere Bedeutung nicht erkannten. Das Buch zeigt, daß hinter den
ſcheinbar krauſen und zufälligen Gebilden ein einheitlicher und klarer
Gedanke in ſtetiger Entwicklung formt und geſtaltet und bedeutende,
wenn auch manchmal eigenwillige Werke in den Bürgerbauten, Zunft=
häuſern
, Rathäuſern, Schlöſſern, Kirchen uſw., entſtehen läßt. Werke,
die neben den großen Bauten der vorangehenden Epoche der Gotik und
der nachfolgenden des Barock ihre Geltung haben. Das Werk, das in
der Ausſtattung der Prophläen=Kunſtgeſchichte erſcheint, umfaßt 395
Seiten Text und bringt mit 217 Abbildungen und 16 Kupfertiefdruck=
tafeln
viel neues, unbekanntes Material.
Grundriß der Muſikwiffenſchaft. Von Profeſſor Dr. H. Riemann.
4. Auflage, durchgeſehen von Profeſſor Dr. J. Wolf. 160 Seiten.
Gebunden 1,80 Mk. Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig.
Der kleine und doch erſtaunlich vollſtändige Grundriß iſt in der
vorliegenden Auflage von Profeſſor Wolf, dem bekannten Berliner
Mſikwiſſenſchaftler, überarbeitet worden. Muſiker ur d Muſikfreunde und
beſonders die Studierenden der Muſikwiſſenſchaft werden es ihm zu
danken wiſſen, daß er dieſe durch bewundernswürdige Ueberſichtlichkeit
ausgezeichnete Enzyklopädie der Muſikwiſſenſchaften en minjature weiter=
geführt
hat. Die wichtigſte Verbeſſerung dieſes Werkes, deſſen Aufbau
und Einteilung Profeſſor Wolf beibehalten hat, iſt die Ergänzung der
ſehr ausführlichen und mit peinlicher Sorgfalt zuſammengeſtellten Lite=
raturangaben
zu jedem der einzelnen Abſchnitte.
Geſpräch über den Briand=Kellogg=Pakt. Die Bemühungen um die
Sicherung des Weltfriedens im Schoße des Völkerbundes ſchienen kürz=
lich
weit übertroffen durch eine Neubelebung der weltpolitiſchen Aktivität
Nordamerikas. Staatsſekretär Kellogg antwortete auf Briands Angebot,
jeden Krieg zwiſchen Frankreich und der Union in feierlicher Vertrags=
form
auszuſchließen, mit dem Vorſchlag eines mehrſeitigen Kriegs=
ächtungspaktes
. Die plötzliche Erneuerung des franzöſiſch=amerikaniſchen
Schiedsvertrages aber erweckte den Eindruck, als ob die ausgewogene
Taktik des Quai dOrſatz der Diplomatie der Neuen Welt eine Schlappe
beigebracht habe, durch die eine klare Hoffnung aller Völter gefährdet
werden kann. Sinn und Tragweite dieſer für die dauernde Befrie=
dung
der Welt ſehr entſcheidenden Vorgänge gnalyſiert im Märzheft
der Euroäiſchen Geſpräche (Verlag Dr. Walther Rothſchild in Berlin=
Grunewald) ein Dialog über den Briand=Kelloag=Pakt. Der Dokumen=
tenteil
bringt zugleich die wichtigen deutſchen Anregungen zur Löſung
des Sicherheitsproblems für die Diskuſſion in Prag und Genf. Eine
lebendige Schilderung der Entſtehung des tſchechoflowakiſchen Staates
nach den Memoiren von Beneſch, die in Deutſchland noch völlig unbe=
kannt
ſind und als Quellenwerk erſten Ranges wohl auch in deutſcher
Ausgabe erwartet werden dürfen, gibt Leopold Silberſtein. Eine vor=
ſichtige
Polemik des Genfer Völkerrechtlers A. v. Heyking, der Deutſch=
lands
freundſchaftliche Haltung zu Näterußland mit europäiſchen Ar=
qumenten
erſchüttern möchte, deranlaßt den Herausgeber der Zeitſchrift,
die deutſche Rußlandpolitik noch einmal im Sinne der geſamteuro=
päiſchen
Verſtändigungsarbeit zu rechtfertigen und vor Mißdeutungen zu
ſchützen.

[ ][  ][ ]

*an
tung
Holu
An
Voll
tich
Opf
uind
freit
fülle
Mit
Auf
Stü
rige
mer
biet
Her
die
rurn
gut

üb
ber
am
ſtat
an=
we

in
Er
Ry
du

Seite 4

Donnerstag, den 29.März 1928

Nummer 89

Zuſammentritt des HeſſiſchenLandtags

Annahme des Geſetzes zur Aenderung der
Heiſiſchen Pachtſchutzordnung und des Steuer=
vorauszablungsgeſetzes
für 1928.

Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 15 Minuten. Er
widmet der verſtorbenen Frau Abg. Balſer folgenden Nachruf:
Wieder hat der Allbezwinger Tod eine Lücke in unſere Reihen
geriſſen. Mit tiefem Schmerz haben wir von dem plötzlichen Hinſcheiden
unſerer Kollegin Frau Abgeordnete Balſer Kenntnis genommen. Frau
Abgeordnete Balſer iſt nach kurzer Krankheit an doppelſeitiger Lungen=
entzündung
im Alter von 54 Jahren geſtorben. Die Verſtorbene war
Mitglied des Hohen Hauſes vom 13. Februar 1919 bis 27. November
1921, ſowie vom 6. Oktober 1925 ab. Während dieſer Zeit war die
Verſtorbene Mitglied des Dritten Ausſchuſſes. Frau Abgeordnete Balſer
war eine aufrechte, geiſtig regſame, ſozial und menſchlich fühlende Frau.
Eine Frau ihrer politiſchen Ueberzeugung, die es in vornehmer Art
verſtand, auch die politiſche Ueberzeugung ihrer Gegner zu achten und
zu würdigen. Die Verſtorbene ſtand aktiv in der Frauenbewegung und
insbeſondere war ihr arbeitsreiches, aber auch von großen Erfolgen
gekröntes Leben den notleidenden und hilfeſuchenden Menſchen gewid=
met
. Sie kannte keine Ermüdung und kein Zuviel, wenn es galt, den
hilfeſuchenden Menſchen mit Rat und Tat beizuſtehen. Von früh bis
in die ſpäte Nacht war ſie auf den verſchiedenſten Gebieten der ſozialen
Fürſorge in ſelbſtloſer Weiſe tätig. Durch ihr großes ſoziales Ver=
ſtändnis
und als ausgezeichnete Kennerin der ſozialen Geſetze war ſie
im Ausſchuß ſowohl wie im Landtage die berufene Fürſprecherin ihrer
Mitmenſchen und ganz beſonders der Notleidenden. Die Verſtorbene
wird ihren Mitmenſchen ein gutes Vorbild ſein, beſonders in der jetzi=
gen
ſchweren Zeit, wo es gilt, ſich gegenſeitig kennen, achten und ver=
tehen
zu lernen, aber auch hilfsbereit zu ſein, um die Nöte der Zeit zu
überwinden zum Wohle des ganzen Volkes. Meine Damen und
Herren! Sie haben ſich zu Ehren der Verſtorbenen von den Sitzen er=
hoben
; ich danke Ihnen!
Präſident Delp teilt mit, daß als Nachfolger der Verſtorbenen
der Apotheker Donath=Goddelau tritt. Für den zum Heſſiſchen Ge=
ſandten
in Berlin ernannten Abg. Nuß tritt Abg. Keller=Gießen ein.
Nach Beantwortung einer Reihe Kleiner Anfragen wird Abgeordn.
Blank (Zentrum) zum ſtellvertretenden Präſidenten gewählt. An
ſeine Stelle tritt als Schriftführer Abg. Späth (Zentrum).

Die Regierungsvorlage, Entwurf eines Geſetzes zur Abände=
rungder
Heſſiſchen Pachtſchutzordnung, wird gemäß den
Ausſchußbeſchlüſſen in erſter und zweiter Leſung angenommen.
Der Präſident bringt ſodann gemäß Artikel 32 der Geſchäftsord=
nung
die Regierungsvorlage, die einſtweilige Zurverfügungſtellung der
im Staatsvoranſchlag 1928 vorgeſehenen Baukredite zur Kenntnis.
Dee Regierungsvorlage. Entwurf eines Geſetzes, die Erſtreaung
des Finanzgeſetzes für das Rechnungsjahr 1927 auf die erſten drei Mo=
nate
des Rechnungsjahres 1928, wird debattelos zugeſtimmt.
Die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Sturmfels
wird nicht erteilt.
Die Regierungsvorlage auf Genehmigung zur Strafverfolgung des
Abg. Lux wird in der Richtung erledigt, daß beſchloſſen wird, der
Staatsanwaltſchaft die Akten zur Prüfung vorzulegen, um feſtzuſtellen,
ob die Einſtellung des Verfahrens erfolgen kann.
Ueber die Regierungsvorlage auf Uebernahme einer Miniſterial=
ratsſtelle
aus dem Miniſterium des Innern in das Miniſterium für
Kultus und Bildungsweſen und auf Uebertragung einer Stelle für
einen vortragenden Rat aus dem Landesamt für das Bildungsweſen
auf das Miniſterium des Innern entſpinnt ſich eine lebhafte Debatte.
Die Regierungsvorlage ſieht weiter vor, daß im Finanzminiſterium eine
neue Miniſterialratsſtelle errichtet werden ſoll mit Wirkung vom 1. 3.
dieſes Jahres ab.
Der kommuniſtiſche Abg. von der Schmidt, der in der Vor=
lage
einen Vormarſch der geiſtlichen Schulaufſicht in Heſſen ſieht, ſpricht
ſich gegen die Vorlage aus.
Abg. Axt (V. R.P.) lehnt namens ſeiner Partei die Vorlage ab,
da ſie diktiert ſei von parteipolitiſchen Geſichtspunkten.
Abg. Dingeldey (D.V.P.) bezeichnet die Vorlage als Auswir=
kung
der Verhandlungen der Koalitionsparteien anläßlich der Regie=
rungsbildung
. Er betont, daß die Deutſche Volkspartei bei den Ver=
handlungen
über die Regierungsbildung ſtets den Standpunkt vertreten
habe, daß neue Stellen nicht geſchaffen werden dürften. Es ſei dies
beſonders unzweckmäßig in einem Zeitpunkte, in dem das Gutachten des
Reichsſparkommiſſars unmittelbar bevorſteht. Dieſes Gutachten aber
müſſe, wie die Deutſche Volkspartei auch bei den Verhandlungen über
die Regierungsbildung ſtets betont habe, bei der Finanzgebarung des
Heſſiſchen Staates in weitgehendſtem Maße berückſichtigt werden. Auch
jetzt vertrete ſeine Partei dieſe Auffaſſung und könne daher der Vorlage
nicht zuſtimmen.
Abg. Dr. Leuchtgens (B.B.) lehnt namens ſeiner politiſchen
Freunde angeſichts der jetzigen Notlage, in eine Schaffung neuer Stel=
len
unmöglich mache, die Vorlage ab.
Abg. Böhm (Dnatl.) ſpricht ſich ebenfalls gegen die Regierungs=
vorlage
aus, da hier nur parteipolitiſche Gründe ausſchlaggebend ſeien.

Die Regierungsvorlage erfährt Annahme gegen die Stimmen 8
Oppoſitionsparteien.
Die Regierungsvorlage, betreffend die Stelle eines ſtändigen Hülw=
arbeiters
beim Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, war im Finaun=
ausſchuß
gegen zwei Stimmen angenommen worden. Die Regieruno=
vorlage ſieht vor, daß dem Landtagsabgeordneten Heinrich Zinkann.
Worms die durch die Ernennung des Regierungsrats Karcher zum
Staatsrat frei gewordene Stelle eines ſtändigen Hilfsarbeiters übon
tragen werden ſoll.
Abg. Dr. Leuchtgens (B.B), der über dieſe Vorlage Beriät
erſtattet, lehnt namens ſeiner politiſchen Freunde die Vorlage ab.
Abg. Wolf (V. R.P.) verlangt den Nachweis der Qualifikation düs
Vorgeſchlagenen und ſpricht ſich gegen die Vorlage aus.
Abg. Dr. Werner (Dnatl.) erklärt die Ablehnung ſeiner Fraktiuin
gegen die Vorlage.
Bei der nun folgenden Abſtimmung wird die Vorlage gegen Ke
Stimmen der Oppoſitionsparteien angenommen.
Es tritt ſodann eine kurze Pauſe ein.
Nach Wiedereröffnung der Sitzung wird der Entwurf eines Steues=
vorauszahlungsgeſetzes
für 1928 beraten.
Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.), der das Geſetz als Ganzes ablehrn.
erklärt, daß man die agitatoriſche Geſte der Koalitionsparteien nioe
unterſtützen könne und dürfe. Zwar müſſe die endgültige Erledigurm
der Vorauszahlung auf die Sondergebäudeſteuer 1925 und 1926 begrü=ü
werden, aber es ſei entgegen dem Vorſchlag der Regierung die Verg:n
lagung für 1927 zu verlangen. Die Erklärung der Regierung im Finann
ausſchuß, die Kräfte der Finanzämter reichten nicht aus, ſei nicht ſtice
haltig. Mit der Vorlage könne man einverſtanden ſein, wenn für dod
Rechnungsjahr 1927 Nachläſſe eintreten, wenn die Veranlagung für 1929
nicht niedriger ſtellen ſollte. Durch die Vorlage der Regierung ſei da
Politik ſeiner Fraktion glänzend gerechtfertigt worden.
Abg. Angermeier (Komm.) lehnt die Vorlage ab.
Abg. Lux (Soz.) ſpricht ſich für die Annahme der Vorlage aus, Z.
am 1. April bei Nichtannahme ein geſetzloſer Zuſtand einträte.
Abg. Dn. Leuchtgens (B.B.) wendet ſich gegen die Forderum,
der Regierungsvorlage, die Steuerſätze für das kommende Jahr ngeu
den jetzt geltenden Sätzen zu erheben.
Nachdem ſich dann die Abgg. Kindt (Dntl.) und Abg. Dr. Wol!
(V. R. P.) noch gegen die Vorlage ausgeſprochen haben, kommt das Hamu
zur Abſtimmung. Das Geſetz wird entſprechend den Ausſchußanträgern
bei Ablehnung der Abänderungsanträge in erſter und zweiter Leſun u
gegen die Stimmei der Oppoſitionsparteien genehmigt.
Präſident Delp ſchließt ſodann um 1 Uhr die Sitzung. Dan
Haus vertagt ſich auf Mittwoch vormittag 10 Uhr.

Damen=Hite

Frühjahrs-Neuheiten reich sortiert
Da kein Laden bekannt billigste Prelse.

1. Stock

WShnen

1. Stock

10 Ludwigstraße 10

m Hause Nietschmann.

(5490a

31. (257.) Preuß.-Süddeutsche
Staats-hotterie

Zishung der 1. Klasse; Freitag,den 20-April

Für alle Klassen
habe noch

abzugeben, solange
LOSL Vorrat Teicht!

Preise der Loseproklasse:1 ,3.-11 6.-,11 12.-,11,24.-

(Auswärtige Bestellungen Porto extra)
Porto und Listen für alle Klassen 1.50 Rm.

Staatllche Lotterle-Elnnahmer
HarikeeKülp
Darmstadt, Hügelstraße 2, I. St., Ecke Karlstraße, Telefon 3060
Postscheckkonto Frankfurt a. M. 33202 (5451a

Wenn ſie erzählen könnten,

alle diejenigen, welchen während 400 Jahren das altberühmte
Köſtritzer Schwarzbier: Kräftigung gebracht hat, ſie würden
dankbar allen Schwachen, Blutarmen, Nervenleidenden uſw.
zur Stärkung nichts anderes empfehlen, als dieſen an Güte
immer gleichen Stärkungstrunk. Ueberzeugen auch Sie ſich von
ſeiner wohltuenden Wirkung. Sie erhalten das echte, herb=
würzige
Köſtritzer Schwarzbier durch Flaſchenbierhandlung
Gg. Herth, Darmſtadt, Stiftſtraße 89, Fernſprecher 1244,
Bierhandlung Oſtertag, Darmſtadt, Hügelſtraße 27, Fern=
ſprecher
2468, und in allen durch Schilder und Plakate
kenntlichen Geſchäften. Man verlange ausdrücklich das echte
Köſtritzer Schwarzbier mit dem geſetzlich geſchützten Wappen=
Etikett, um vor Nachahmung geſchützt zu ſein. (I.Bln.10

Trauergarderoben

Fahrrädeß

kaufen Sie am vorteilhafteſten bei mir. Nu=
einige
Beiſpiele meiner Leiſtungsfähigkei1
50.-, 65.-, 70.-, 75.-, 80.-, 85.- usw
Mein Hauptſchlager der Saiſon 1928 iſf das Fahrrad zu
nur Mk. 70. (Original Schönebeck)
Erſatzteile: Lenker von 3.00 an Bremſen von 1.50 G
Pedale von 200 an Karbidlampen v. 3.00 an (rein Meſſins
ſowſe ſämtliche (rſatz= und Zubehörteile äußerſi preiswer
Generalvertreter der Eiſenwerke Gaggenau A.=G., Panzer
E. G. A. uſw.
Der Weg lohnt ſſh ganz beſiimmt. Günſtige Zahlungsbedingunger

Fahrradhaus Büd-Ost
Jos. VoGr

41or)

Roßdörferstr. 1, Ecke Nleder-Ramstädterstraße-

Schreibmaſchine
wie neu, bill. zu ver=
kaufen
. Heinrichſtr.
Nr. 62, Hths. part.
(*8628.

werden in einigen Stunden
ReinA

chwarz gefärbt
OIA

Kranichſteinerſtr. 28
Eliſabethenſtr. 28
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
(3045a

un Ditet

Backartikel

Magnet=Mehl, allertſi. Qual., pfd. 30
Auszugsmehl
Pfd. 269
Blütenmehl 0
Pfd. 238
Schmalz, rein amerik., Pfd. 808
Kokosfett Pfd 58, in Taf 608
Feinkoſt=
Moenus Gold Margarine Pfd. 969
ſowie alle anderen Backartikel

Erische Eien
aus jäglichen Waggonladungen
Magnet=Eier, braun, 10 Stck. 1.50
Magnei=Eier, weiß, 10 Stck 1.40
Siedeier extra . . 10 Stck. 1.30
Siedeier . 10 Stck. 1.20, 1.00
bei 25 Stück Preisermäßigung

Schokolade=Oſiereier und Haſen
in großer Auswahl und billigen Preiſen

Fl.
1.25

1.45
1.70

SOF Wein
aus eigener Kellerei
Weißer Tiſchwein
25 er Edenkobener .
26er Oppenheimer .
25er Nierſteiner Domial . 2.00
2S er Liebfrauenmilch
2.20
Tafelrotwein.
1.30
Montagne
1.40
23er Rouſſillon
1.60
Alſe Preiſe einſchließlich Flaſche

SF Kaffee
der gute Feſikaffee
Zahlloſe Hausfrauen wiſſen ſeit Jahren
ſeine Qualität zu ſchätzen und kaufen ihn
immer wieder
Pfd. 4.80 4.00 3.60 3.20

S & F Schokoladen
Blockſchokolade . . 3 Taf. 759
Milchſchokolade . . 3 Taf. 1.00
SSF Vollmilch . 3 Taf. 1.20

Feinſter, gekochter Schinken . 1. Pfund 50
32/. Rückvergütung durch
Spare ohne deldt 8eF Sparmarken

Filialen in allen Stadtteilen

Hieine Anzeigen an und Verkäufe uſw.)
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
die weiteſte Verbreitung

Wir suchen eine tatkräftige und einflußreiche Per-
sönlichkeit
ausgezeichneten Rufes, mit sehr guten
Beziehungen zur Bevölkerung,als Mifarbeiter und

Repräsentant

für unseren der Allgemeinheit dienenden Verband
Die im Wesen ehrenamtliche Stellung wird mit
einerAufwandsentschädigung von 200 bis 500RM.
monatlich dotiert. Die Tätigkeit kann und soll
nur nebenberuflich ausgeübt werden Sie besteht
vor allem im Besuch und Besprechungen mit Be-
hörden
u. Verbänden. Eilangeb.an Dir. Schillinger,
Erbprinzenstraße 7, Freiburg-Breisgau. (5721

Offene Stellen

Männlich

Tüchtige Verkaufskräfte
und einige Werbedamen und Herren füm
Radip auf Teilzahlung, bei guter Proviſ.
u. Garantieein ommen für Darmſt., Um
geb., Bergſtr, Odenwald, geſucht. Laute
schlägerstr. 18, Papiergeſchäft. 641.1

Vertretung

auf Textilwaren mit Inkaſſo zu vergeben
Angebote unter P 71 an die Geſchſt. 860S

Für unſer Architekturbüro ſuchen wir einer
LEHRLING
aus guter Familie. Meldg, unter Vorlage=
von
Zeugniſſen erb. an Archikektem
G. Markwolt & Engen Seibert, Darmſtadt.
Rte
Kaſinoſtraße 8.

EEHRLING

Kaufen Sie kein

ohne ſich unſer großes
Lager angeſehen und
unſere günſtig. Preiſe
und Zahlungsbedin=
gungen
für unſere
Inſtrumente, neu od.
geſpielt, gehört zu
haben. Lieferung frei
Haus. Neue (53794

Pianos

von Mk. 825 an

Havier-Arnold

Darmſtadt
Eliſabethenſtr. 28.

Melly
Henna=
Haarfarbe

eſte und einfachſte
Haarfarbe
von feinſtem Blond
bis tiefſtem Schwarz.
Alleinverkanf:
Parlümerie Tillmann,
Eliſ. bethenſtr 21.
(5107a)

Kindertlappwag.
eine größere Anzahl
zurückgeſetzter z. jed.
annehmbaren Preis
abzugeben. (5263a
Eliſabethenſtraße25 ½

Zur Konfirmatien

bringe ich große Auswahl in praktischen und billigen Wäschestücken

Bitte Schaufenster beackten!

Für Jungen:

m. weiß. Brust
Einsatzhemden 240, 228, 1.90

weiß m. Falten-
Oberbemden brust, ha25, 4.50, 2.95

Für Mädchen:
Pringehröcke solider kräktige
Wäschestoft
4.9), 4.40,

Unterhasen Macso 2,25, 2,00, 1.80
Knlenosen Macoo 200, 1.78, 1.60

s schwirzen
Prinneſröche weiben u bunt

Lederbesat:

Gummigurt mi

495, 0.73, 0.65

Trikotstoft
4.9, 4 40,
solider kräftiger =
Hemden schestokt
Stüch
Schlapfhasen sol. Trikotware.
in allen Farben
1.15, 0.95

150

schwarzer Tiikot
Handschube
1.40. 1.23, 9.95

Beinkleider

best. Wäsc

schwarz Macco
Herrensocken
125, 1.10, 0.95

schwarz Macco oder
Dirdmpie Seidentlor, 1 60, 1.25,

schwarz, extra lang,
Srämple t. Kniehos, 1.25,1.10, 0.35

hübsche

alle mod. Form
Särtelragen as5. 0,73, 183

Strampibänder schen d.55040 0.30
DirHmptialter am Gürtel, mei
125, 0.95, 0.
oder bunt

Krawafen schwart, 0.75, 0.50, 0.35
Mauscheftenknspie moderne

roße Auswah
Taschentücher
0 35, 0.28.

Muster

0.50, 0.35,

schwarz, in viel.
Handschune Sorten, 1.50, 1.25.

Teines weiß. Trikot-
HeRdEDSeh gewebe, 8.00, 2 60.

1.50
0.05
0.2
1.
2.25

mod. Form.
trändchen
0.35, 0.20,

len hübschen
KränZe Formen 225, 1.73, 1.25

A.

(4359a

Mechf.
TAA
HAALIET

Kirchstraße 12

OAESTG

an der Apolheke

Oberſekunda=Reife, für kaufm. Büro ab=
15. April geſucht. Angebote m. Lebenslauf
u. Zeugnis=Abſchriften unter P 65 an die-
8566
Geſchäftsſtelle ds. Bla tes.

[ ][  ][ ]

Mummer 89

Donnerstag den 29 März 1928

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 29. März.
Ernannt wurden: am 21. März der Studienrat an der Real=
zle
in Lauterbach Dr. Robert Schütz zum Studienrat an der Ober=
a
ſchule am Stadthaus in Offenbach a. M. mit Wirkung vom 1. April
98 ab; am 22. März der Lehrer Auguſt Forbach zu Nieder= Ingel=
zm
(Kreis Bingen) zum Rektor an der Volksſchule daſelbſt mit Wir=
ugg
vom Tage des Dienſtantritts ab.
L.U. Von der Landesuniverſität Gießen. Der a.v. Pcofeſſor an
Univerſität Marburg D. Dr. W. Baumgartner hat den an ihn
grngenen Ruf an unſere Univerſität, anſtelle des nach Halle gehenden
ntl. Profeſſors für Altes Teſtament, D. Hans Schmidt, angenommen.
Hefſiſches Landestheater. Sonntag, den 15. April, gibt George
klanoff, der berühmte ruſſiſche Baritoniſt, im Großen Hauſe
m Gaſtſpiel als Boris Godunow. Im Kleinen Haus wird heute
Anws Candida gegeben; die Vorſtellung beginnt um 19.30 Uhr.
DDas Weihnachtsabonnement, verliert nach dem 31. März
üre Gültigkeit, doch werden denen, die es für Mittwoch, den 28. März,
Egmont=Premiere benutzen wollten, nach der Verſchiebung dieſer
nemiere auf Sonntag, den 1. April, die Karten für dieſen Tag um=
eruuſcht
.
Bp. Liebig=Wöhler=Feier. Am 7. Juli findet in der Otto=
hierndt
=Halle eine Liebig=Wöhler=Feier, veranſtaltet vom Verein
dnutſcher Chemiker, der Deutſchen Chemiker=Geſellſchaft und der
deutſchen Bunſen=Geſellſchaft, ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit ſoll
as neue Liebig=Muſeum eingeweiht werden. Bekanntlich iſt das
ibig=Haus in der Großen Kaplaneigaſſe von der Liebig= Geſell=
haft
erworben worden, wird von der Stadt wieder in den frü=
eren
Zuſtand verſetzt und darin ein Liebig=Muſeum unter=
epracht
.
Der deutſche Verein für Geſundheitspflege veranſtaltet ſechs
iffentliche ſozialhygieniſche Vorträge über folgende
men: 1. Die bedrohte Volksgeſundheit und ihre Urfachen; 2. Licht=
ibervortrag
: Geſundheitspflege, Säuglingspflege; 3. Religion und
Afiſteskrankheiten; 4. Lichtbildervortrag: Erkrankungen im Kindes=
ler
; 5. Die hygieniſche, ſoziale und ethiſche Grundlage im Dekalog
uch in den moſaiſchen Geſetzen; 6. Geſundheitspflege und richtige Er=
tichrung
. Geſchichte der Ernährung. Der erſte Vortrag findet am
ßreitag, den 30. März, abends 8 Uhr, im Vortragsſaal Waldſtraße 18
rockt. Referentin: Frau Oberfürſorgerin Hulda Joſt=Düſſeldorf,
timatlich anerkannte Wohlfahrtspflegerin. Eintritt iſt frei. Jedermann
ſt freundlichſt eingeladen.
Blumen und Kunſt, Inhaber Erich Schulenburg ( Wilhelminen=
ſttaaße
33), ſtellt zur Zeit eine ſehr bemerkenswerte Kollektion Bilder
vun Karl Mons=Röllshauſen, einem Schüler Ed. von Gebhards,
tis. Der Künſtler iſt hervorgegangen aus der einſt ſo berühmten
Aällingshäuſer Maler=Kolonie, deren Begründer Bantzer, der Schöpfer
des Schwälmer Kirchgangs im hieſigen Landesmuſeum, war. Beſon=
dies
bemerkenswert ſind eine Schuſterſtube, die auf der Kaſſeler Aus=
tülung
im vorigen Jahre eine hervorragende Kritik gefunden hat und
ucben einer Schwälmer Kirmeß, die nicht etwa ein geſtelltes Atelier=
bi
d iſt, ſondern auf der Schwalm alljährlich in der alten Tracht ge=
erert
wird, zwei ausgezeichnete Männerköpfe.
Ortsverband des B.D.J. Wir machen unſere Mitglieder hiermit
derrauf aufmerkſam, daß heute abend um 7 Uhr 30 Min, die einzige
Aſiederholung des Chriſti Leiden=Spiels in der Johanneskirche ſtatt=
ſindet
, und können den Beſuch desſelben nur empfehlen. Der geringe
ntrittspreis von 20 Pfg. dient zur Deckung der Unkoſten.
Miſſionsfilm: Aegypten, das Land des heiligen
S tromes und der Wunder‟. Einblicke in das Leben der
A=gypter, der Araber, Nubier und Beduinen. Dieſer wundervolle Film
wrd am Donnerstag, den 29. März, 8.15 Uhr abends, im großen Saal
drr Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, bei freiem Eintritt von Miſſionsin=
ſtsktor
Pfarrer Schäfer=Wiesbaden vorgeführt.
Die Städtiſche Gewerbeſchule gibt bekannt, daß die im laufenden
2iinterhalbjahr angefertigten Schülerarbeiten aus den Fachklaſſen
far Bauhandwerker im Schulgebäude, Landgraf= Philipp=
al
=lage 6, ausgeſtellt ſind. Alle Freunde der Schule und des Handwerks
ſiad zur Beſichtigung freundlichſt eingeladen. Die Ausſtellung iſt am
Sramstag, den 31. März, von 1017 Uhr geöffnet.
Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen=
mreins
. Auf den heute abend, 8½ Uhr, im Mozartſaal (Schulſtr. 8),
ſtrttfindenden Lichtbildervortrag des Herrn Otto Titze über.
ſtine Bergfahrten in den Zillertaler Alpen und der Silvretta ſei
herdurch nochmals hingewieſen. Die Mitglieder der Sektionen Star=
timburg
und Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte willkommen.
Verbeſſerung des Beſoldungsdienſtalters für ſchwerkriegsbeſchä=
drate
Beamte. Die Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt, Ahaſtraße 5,
tält uns nachſtehendes mit: Das neue Beſoldungsgeſetz enthält eine
Awrſchrift, wonach das Beſoldungsdienſtalter der auf Grund des Beam=
tmſcheins
angeſtellten Beamten angemeſſen zu verbeſſern iſt. Eine
ertſprechende Verbeſſerung kann auch anderen ſchwerkriegsbeſchädigten
Aeamten gewährt werden. Das Nähere ſollen die Ausführungsbe=
ſirmmungen
regeln. Wie der Verband der Kriegsbeſchädigten und
Krriegerhinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes Kyffhäuſer.,
mitteilt, hat nunmehr der Reichsfinanzminiſter die Ausführungs=
heſtimmungen
veröffentlicht. Das Beſoldungsdienſtalter der auf Grund
des Beamtenſcheins angeſtellten Beamten wird hiernach in der Regel
lei der erſten planmäßigen Anſtellung um 4 Jahre verbeſſert. Die
Serſte Reichsbehörde kann auch das Beſoldungsdienſtalter eines ſchwer=
riegsbeſchädigten
Beamten, der nicht auf Grund des Beamtenſcheins
urigeſtellt iſt, in gleicher Weiſe verbeſſern, wenn die Beſchädigung vor
4 ufnahme in das Beamtenverhältnis eingetreten iſt. Dieſe Beſtimmun=
een
gelten auch für Beamte, die am 30. September 1927 bereits plan=
rräßig
angeſtellt waren. Für die heſſ. Staatsbeamten werden z. Zt.
tie Verhältniſſe für die ſchwerkriegsbeſchädigten Beamten im Heſſ.
hrandtag verhandelt.
Ausleihezeiten der Stadtbücherei. Infolge Beginns der Sommer=
tienſtzeit
bei allen ſtädtiſchen Aemtern ändern ſich die Ausleihzeiten
der Stadtbücherei an zwei Tagen der Woche, Montag und Donnerstag.
Während des Sommerhalbjahres iſt die Stadtbücherei an dieſen beiden
Tragen vormittags von 1112½, nachmittags von 1720 Uhr geöffnet.
An den übrigen Tagen bleiben die Oeffnungszeiten wie bisher.
Schafft Radfahrwege! Dieſer Ruf, der heute durch alle Gaue
Deutſchlands klingt, hat auch die Vertretung der hierorts anſäſſigen mit 30 Mark, im Landestheater einem Bühnenarbeiter aus ſeinem
u ganiſierten Radfahrer zuſammengeführt, um einem Lichtbildervortrag
des Herrn M. Trunz, Vorſitzender der Zentralſtelle zur Schaffung
eon Radfahrwegen (Berlin), beizuwohnen. Von den Behörden war
Sider nur die Provinzialbaubehörde anweſend, was um ſo unbegreif= zur Täterermittelung machen können, werden gebeten, der Kriminal=
ächer
iſt, als doch ſchließlich jede Behörde, die für den Verkehr auf den
ffentlichen Straßen verantwortlich iſt, Intereſſe für dieſe weitver=
reitete
Idee haben müßte. Die Radfahrer, die ebenſo wie die Fuß= wegen Entwendung einer ſilbernen Armbanduhr und eine
gänger, der Automobiliſt, der Fuhrwerksbeſitzer und Motorradfahrer
das Recht der Straßenbenutzung haben, ſind allen nur erdenklichen Ge=
fahren
ausgeſetzt, und man darf ſich nicht wundern, wenn dieſe ſteuer=
gahlenden
Mitburger fordern, daß ihnen ihr Fortbewegungsmittel, das z
Fahrrad, geſchützt und ihnen gefahrloſe Bewegungsfreiheit geſchaffen
wird. Wir wollen an dieſer Stelle nicht weiter polemiſieren, ſondern
ſäter folgende Artikel werden Näheres darüber berichten. Es wurde
ſier ein Ausſchuß zur Beſchaffung von Radfahrwegen gegründet, und
deer Vorſitzende des Gaues 70 Heſſen=Darmſtadt im Bund Deutſcher
Fadfahrer, Kurt Frahnert, Feldbergſtraße 44, zum kommiſſariſchen Blutreinigungskuren im Frühling
Vorſitzenden beſtimmt. In den nächſten Tagen wird ein diesbezüglicher wirken verjüngend. Nehmen Sie morgens und abends je zweiHerber=
Werein gegründet werden. Der Ausſchuß ſetzt ſich aus Mitgliedern des Kerne, die geeignet ſind, Unreinigkeſten aus dem Körper auszuſcheiden
Bundes Deutſcher Radfahrer und der Solidarität zuſammen. Inter=
ſſenten
wollen ſich mit Anfragen an Kurt Frahnert werden.

Friſiablauf 31. März.

inf. Der 31. März iſt für viele ein wichtiger Verfallstag, da an ihm
die Friſten für Antrag auf Erſtattung der Lohnſteuer, ſowie die An=
träge
für Gewährung von Renten nach der neuen Beſtimmung des
Reichsverſorgungsgeſetzes ablaufen. Für die Erſtattung der Lohnſteuer
müſſen die Anträge bei demienigen Finanzamt geſtellt werden, in
deſſen Bezirk die Steuerzahler am 31. Dezbr. 1927 gewohnt haben. Die
Lohnſteuer kann erſtattet werden, im Falle von Erwerbsloſigkeit, durch
Krankheit oder Streik, ſowie im Falle von Verdienſtausfall jeder Art.
Außerdem werden auch Perſonen berückſichtigt, die genötigt ſind, mittel=
loſe
und erwerbsunfähige Angehörige zu unterſtützen und endlich die=
jenigen
, die nicht mehr Lohn erhalten haben, als 1400 Mark bei Ver=
heirateten
und 1200 Mark bei Ledigen, da dieſe Summen ſteuerfrei
bleiben. Die Lohnempfänger, die mehr als 9200 Mark Einkommen
haben, waren zur Steuererklärung verpflichtet. Wenn der Antrag auf
Lohnſteuererſtattung nicht bis ſpäteſtens zum 31. März geſtellt wird,
bleibt er unwirkſam. Alle Belege zur Bekräftigung der Angaben
können dagegen auch ſpäter eingereicht werden. Auch auf dem Gebiete
des Reichsverſorgungsweſens hat der 31. März Bedeutung. Früher
konnten Eltern nur dann unterſtützt werden, wenn der verſtorbene
Sohn ihr Ernährer war. Dieſe Beſtimmung iſt dahin abgeändert
worden, daß den Eltern auch dann eine Beihilfe gewährt wird, wenn
der Sohn ein Drittel der Lebenshaltungskoſten der Eltern beſtritten
hat. Um Härten zu vermeiden, iſt beſtimmt worden, daß dieſe Unter=
ſtützung
mit rückwirkender Kraft vom 1. Oktober 1927 gezahlt wird,
wenn die Eltern bis ſpäteſtens zum 31. März 1928 einen dahingehenden
Antrag einreichen. Auch die Erleichterungen bei der Bezahlung des
Sterbegeldes an die Angehörigen der Kriegsopfer, die durch die Ab=
änderung
des Verſorgungsgeſetzes für die Kriegsbeſchädigten eingeführt
worden iſt, hat rückwirkende Kraft vom 1. Oktober 1927 an. Von dieſem
Termin an wird die Rente nachträglich noch bezahlt, wenn ein dahin=
gehender
Antrag bis ſpäteſtens 31. März durch die Hinterbliebenen
beim Verſorgungsamt geſtellt worden iſt. Vorausſetzung iſt, daß der
Tod des Kriegsbeſchädigten im Verlaufe der Krankheit erfolgte, für die
er die Rente bezogen hat.

In allen Abteilungen besonders günstige Gelegenheits-
käufe
, jeder Einkauf bedeutet eine große Ersparnis.

Ein
mit kleinen Schön-
Posten BoftüdHeT heitstehlern, regu-
lärer
Verkaufswert bis 6.90, z. Aussuchen St.
130 br., nur ganz
Große
Posten Bettdamaste hervorragende
Oualitäten, außergewöhnl. bill., Mtr. 1.95, 1.45,
Große
Posten Beftu0f-Halbteinen preit,
nur gute Aussteuer-Qual., Meter 2.50, 1.95,

G.ou
1.4u

Nur während der Werbe Tage ) bei Einkauf von 10M.
an 1 schöne Tisch-
nach
Wahl
decke od. 1schweres
Gratis
Frottier-Handtuch. Bei Einkauf von 20 M. eine Künst-
lerdecke
in wundervoll. Aust. od. 1 große Tischdecke.

Geschäftshaus

5776

B.REHFELB

Darmstadt

Ludwigstr. 15

Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am Samstag, den 31. März,
findet Monatsverſammlung ſtatt. Der neue Redewart hat
für genügend Stoff und Unterhaltung geſorgt. Die Mitglieder ſind
herzlichſt eingeladen. (Siehe heutige Anzeige.)
Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband, Octsgruppe Darm=
ſtadt
. Wir, verweifen unſere Mitglieder noch einmal auf den heute
Donnerstag, den 29. März, abends im Heim, Alexanderſtraße 22, ſtatt=
findenden
Vortrag des Herrn Ludwig Pullmann über das
Thema: Frankreichs Drang zum Rhein im Wandel der Jahrhunderte,
und bitten um recht zahlreichen Beſuch.
Chriſti Leiden=Spiel. Es wird hiermit beſonders darauf hin=
gewieſen
, daß die Wiederholung des Spieles am heutigen Tage, nicht
um 8 Uhr, ſondern um 7.30 Uhr in der Johanneskirche ſtattfindet. Der
Beſuch dieſer ſeltenen Feierſtunde kann nur ſehr empfohlen werden.

Neu eſingetrotten:
Flammer-Seife mit den Sammelmarken

5771
Selfengroßhandlung Grodhaus, am weißen Turm

EoeHä Leetestete.
Farben

Diebſtähle. In der Ludwigſtraße wurde einer Frau, die ſich die
Schaufenſterauslagen anſah, aus der Manteltaſche die Geldbörſe
Spind ein kleinerer Geldbetrag und in der Rheinſtraße ein
dort aufgeſtelltes Herrenfahrrad (Marke Dürkopp mit der Fabr.=
Nummer 942 219) entwendet. Perſonen, die ſachdienliche Mitteilungen
abteilung Nachricht zu geben.
Aufgeklärte Diebſtähle. Ermittelt wurde ein 12jähriger Junge
Putzfrau wegen Entwendung von 140 Mark bei ihrer Dienſtſtelle.
Feſtnahme. In der hieſigen Herberge wurde der angebliche
Schuhmacher Paul Schwemle, geboren am 3. Mai 1908 zu Laufen,
zur Perſönlichkeitsfeſtſtellung vorläufig feſtgenommen. Die Nachprü=
fung
ergab, daß es ſich um den aus einer Erziehungsanſtalt entwichenen
Zögling Karl Jäger handelte; er wurde nach der Anſtalt zurück=
verbracht
.

und Blut und Säfte zu regenerieren. Sie erhalten die echten Herbex=
Kerne ſchon in Packungen zu 30 Gramm in den Apotheken. (V.3693

Das Mainzer Bühnen= und Preſſefeſi.

Die Vorbereitungen zu dem am 12. Mai ſtattfindenden gemein=
ſchaftlichen
Feſt der Mainzer Bühne und Preſſeangehörigen ſchreiten
kräftig vorwärts. Geplant ſind künſtleriſche Darbietungen, Tanzvor=
führungen
, humoriſtiſche Schauſtellungen, ferner eine Tombola mit
wertvollen Gewinnen, Volksbeluſtigungen aller Art und zahlreiche
Ueberraſchungen. Die Veranſtaltung findet in den Räumen der Stadt=
halle
, einſchließlich des Gartens, ſtatt. Das Protektorat zu dem Feſt
hat Staatspräſident Adelung übernommen.
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GDA.). Die Ortsgruppe
Darmſtadt veranſtaltete eine Filmvorführung, die ſehr gut beſucht war.
Der Film der Maggi=Geſellſchaft zeigte in vielen Bildern die Her=
ſtellung
der bekannten Maggi=Fabrikate. Zum Unterſchied von ſonſtigen
derartigen Filmen, hält ſich die Vorführung frei von allem Beiwerk,
das geeignet iſt, den guten Eindruck zu verwiſchen. Dafür wurden
aber wunderſchöne Naturaufnahmen gezeigt und Bilder aus der Land=
wirtſchaft
, die ſo manches zeigen, was den Städtern unbekannt iſt. Das
prächtige Zuchtvieh erweckte allgemeines Staunen. Aber auch die
Herſtellung ſelbſt zeigte, daß die Fabrikate mit peinlichſter Sauberkeit
hergeſtellt werden. Die Menſchenhand kommt gar nicht mehr mit den
Produkten zuſammen, denn einſchl. Verpackung wird alles durch
Maſchinen hergeſtellt. Nach dem Film fanden ſich die Beſucher noch zu
einem gemütlichen Beiſammenſein zuſammen.
Dr. Alfred Heidenreich, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft,
ſpricht am Freitag, den 30. März, in der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt über Sterben und Auferſtehen Chriſti in der
Gegenwart‟. Der Vortragsabend wendet ſeine Betrachtung dem
Schaffen des lebendig fortwirtenden Chriſtus zu, durch das ſich das
Paſſions= und Oſtergeſchehen in voller Gegenwart und Wirklichkeit fort=
während
erneuert vollzieht. (Vergleiche die heutige Anzeige.)
Die Stenographen=Vereinigung Gabelsberger‟, Darmſtadt, macht
hiermit auf die in ihren Unterrichtsräumen, Handwerkerſchule, be=
ginnenden
Anfängerkurſe in Reichskurzſchrift aufmerkſam. (Siehe
heutige Anzeige.)
Winterbeihilfe für Kleinrentner. Vom Wohlfahrtsamt der Stadt
Darmſtadt wird uns geſchrieben: Nach einer Verfügung des Herrn
Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft vom 17. Dezember 1927 ſind die
vom Reich für einzelne Gruppen Hilfsbedürftiger ausgezahlten Reichs=
hilfen
in voller Höhe bei Bemeſſung der Winterbeihilfe der Heſſiſchen
Bezirksfürſorgeverbände zu berückſichtigen und anzurechnen. Die Klein=
rentner
, die Ende des vorigen Jahres bereits in Fürſorge ſtanden, er=
hielten
als Reichshilfe Mitte Dezember drei Vierteile des monatlichen
Richtſatzes (41 RM. für den Alleinſtehenden, 61 RM. für das Ehepaar).
Ende Dezember wurde eine weitere Reichshilfe ausgezahlt, die 9 RM.
für den Hauptunterſtützungsempfänger und je 3 RM. für die Zuſatz=
unterſtützungsempfänger
betrug. Die Auszahlungen überſtiegen den
Durchſchnittswert der auch in Darmſtadt beſchloſſenen Winterbeihilfe
erheblich. Nach Anordnung des Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft
kam alſo für alle Kleinrentner, die die Reichsbeihilfen empfangen hat=
ten
, eine Berückſichtigung bei der weiteren Verabfolgung der Winter=
beihilfe
nicht mehr in Betracht. Immerhin wurden auch an dieſe Klein=
rentner
die Raten für Dezember und Januar, und zwar auf einmal im
Monat Dezember, verabfolgt.
*p. Bezirksſchöffengericht. Der Terminaushang verzeichiet: Adolf
Dietz von Weinheim, wohnhaft in Zotzenbach, und 17 Genoſſen wegen
gefährlicher Körperverletzung. Schlägereien größeren Stils waren ſeit=
her
vor den Strafgerichten ſeltener geworden. Umſomehr verdient der
geſtern vevhandelte Fall angemerkt zu werden. In einer Wirtſchaft in
Untermengelbach (Gemeinde Zoßenbach) entſtand in der Sonntagnacht
vom 13. auf 14. November 197 eine Schlägerei, bei welcher, wie der
Vorſitzende hewvorhebt, das Meſſer nicht zur Anwendung gelangt iſt.
Der Vovſitzende ermahnt die Beteiligten eindringlich zu wahrheits=
gemäßen
Angoben. In Streit gerieten Burſchen von Zotzenbach mit
ſolchen von Stallenkandel. Die gebrauchten Werkzeuge waren: Gummi=
knüppel
, Schlagring, Flaſche Stuhlbein, Militärkoppel und Spazierſtock.
Einige Angeklagte ſind weiter der Sachbeſchädigung zum Nachteil des
Wirtes beſchuldigt. Natürlich war dem Alkohol zuviel zugeſprochen
worden. Die Beweisaufnahme ergibt, daß wohl Stimmung zum Streit
vorhanden war, was den Wirt, der bis 3 Uhr früh Erlaubnis hatte,
vertnlaßte, die Anweſenden zur Ruhe zu ermahnen. Als die Zotzen=
bacher
draußen waren, ſchloß der Wirt das Lokal ab. Der dem Wirt
entſtandene Schaden, der bisher nicht erſetzt iſt, beträgt 150 Mark. Ein
Zeuge bekundet, daß die Stimmung erſt ganz heiter war, bis ſie ge=
ſpannter
wurde, als einer der Anweſenden zu ſticheln anfing. Der Staats=
anwalt
ſteht auf dem Standpunkt, daß auf Freiheitsſtrafe erkannt wer=
den
folle, ſchon um ein warnendes Exempel zu ſtatuieren, wegen der
Sachbeſchädigung werden Geldſtrafen beantragt. Die Angeklagten bitten
um mildernde Umſtände. Das Urteil erkennt gegen drei Angellagte auf
Freiſprechung, im Uebrigen auf Geldſtrafen von 20, 120 und 100 Mark.
Mildernde Umſtände werden zugebilligt, weil erhebliche Verletzungen
nicht vorgekommen ſind.
Margold-Tapeten!
451 92)
Hochstaetgen

Kunſinotizen.

ieber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſialtungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
Das erwachende Gefchlecht betitelt ſich der große ſechs=
aktige
Sexual=Aufklärungsfilm, der Samstag, den
31. März, und folgende Tage, abends 8 Uhr, im Orpheum zur Vor=
führung
gelangt. Der Film, von Profeſſor Dr. Karl Driml be=
arbeitet
, hat überall, wo er bisher gezeigt wurde, durch ſeine ſachliche
Klarheit und vor allem durch ſein hohes ethiſches Motiv, allgemeinen
Anklang gefunden. Die wiſſenſchaftlichen Aufnahmen erfolgten im
anatomiſchen Inſtitut von Profeſſor Dr. K. Weigner und auf der der=
matologiſchen
Klinik von Profeſſor Dr. F. Samberger. Mit glück=
licher
Hand wußte der Verfaſſer das rieſengroße Gebiet in ſechs Abtei=
lungen
ſo zu behandeln, daß die Wiſſenſchaft zu ihrem Recht kommt,
ohne daß die populäre Darſtellung darunter gelitten hätte, ſo daß man
im Rahmen des Beabſichtigten nahezu von einer erſchöpfenden Bearbei=
tung
ſprechen kann, die für den Film für die breite Maſſe noch dadurch
an Wert gewinnt, weil für geißelnde Charakteriſierung gewiſſer be=
ſtehender
Mißſtände teilweiſe eine Draſtik gewählt wurde, die unbeding=
ten
Eindruck hinterläßt. Wie geſagt, ein Film, der für ernſthaft den=
kende
und verantwortungsbewußte Menſchen unbedingt zu empfehlen
iſt. Jugendliche Perſonen unter 18 Jahren haben keinen Zutritt. Preiſe
80 Pfg. bis 2 Mk. Karten in den bekannten Stellen.
Palaſt=Lichtſpiele: Der große Unbekannte.
Der Kritikus wird diskret genug ſein, über die endgültige Löſung der
Kriminglaffäre nichts Näheres zu berichten. Er wird feſtſtellen, daß
Manfred Noa dem nach einem Roman Der Unheimliche von Walter
Wallgce (Autor des Hexers) routiniert inſzenierten Film Tempo und
manche Wirkungsmomente gegeben hat. Am ſtärkſten unterſtützt von
dem (wie immer) prägnanten Curt Gerron, dem famoſen Chineſen
Nien=Sön=Ling und Jack Trevor, der Ernſt Reicher diesmal aus der
Rolle des Detektivs nachdrücklich verdrängt. Als Darſtellerinnen ſieht man
die muntere Evi Eva und Andree La Fayette, der heitere Rollen beſſer
zu liegen ſcheinen. Die Kirſchen in Nachbars Garten,
Nach dem bekannten Bühnenſtück Die Strecke oder Die Begierde des
Weibes mit Maly Delſchaft. Ein Film, der durch exakt heraus=
gearbeitete
Charaktere, Schliff der Szenenführung und pſychologiſche
Glaubwürdigkeit überraſcht.

Sfüodt nat
Tt sotolend zu!

Eine junge Frau, deren Kochkunst auf noch etwas wackeligen Füßen
stand, konnte seit kurzer Zeit mit schmackhaften, nett angerichteten Speisen
aufwarten und erntete damit natürlich entsprechende Anerkennung. Sie
verriet es freudestrahlend, daß Dr. Oetker’s neues Schulkochbuch
diesen Wandel geschaffen habe. In der Tat will das neue Buch, Aus-
gabe
C, jeder Hausfrau und besonders den angehenden ein guter Kat-
geber
für die Haushaltführung sein, denn es berücksichtigt die veränderten
wirtschaftlichen Verhältnisse, sowie die neuen Forschungsergebnisse in
der Ernährungswissenschaft. Zahlreiche farbige Tafeln über Fleisch,
Gemüse, Pilze, Kuchen, Torten, über die Anrichtekunst usw. vervoll-
ständigen
die Sammlung von fast 500 Koch-, Back- u. Einmache-Kezepten.

Das 150 Seiten starke Buch in dauerhaftem Pappband ist, wo nicht
vorrätig, gegen Einsendung von 30 Pfennig in Marken von mir porto-
frei
zu besiehen. Dr. Oetker’s Backpulver Backin, Pudding-
pulver
, Uanillin=Zucker, Gustin usw. sind in allen Geschäften steis
frisch zu haben.
Ciele neue und wertvolle Anregungen zum Backen bietet Ihnen
das neue farbig illustrierte Octker-Rezeptbuch, Ausgabe F, das
für 15 Pfennig in allen Geschäften erhältlich ist. Sie erfahren aus
dem Buche auch Näheres über den vorzüglichen Backapparat Küchen-
wunder
, mit dem Sie auf kleiner Gaskocherflamme backen, braten
und kochen können
Dr. August Oetker, Biclefeld-

[ ][  ][ ]

Af
Fan
ung
holu
An
Voll.
tich.
Opf
und
freit
fülle
Mit
Auf
Stü
rige
mer
biet
Her
die
rumn
gut
üb
ber
am
ſtat
an
we
Ku
19
in

Gezähmte Beſtien.
Von A. Berkun=Wulffen.
Häufig ſieht man in illuſtrierten Zeitſchriſten oder auch im Film
Menſchen in Geſellſchaft von Groß=Raubtieren, ſo daß man ſich wun=
dern
muß, wie ein ſo ſtarker Kondakt zwiſchem Menſch und Beſtie‟
überhaupt möglich iſt; und gewöhnlich heißt es dann: Das ſind gewiß
Tiere, die in der Gefangenſchaft geboren ſind, ſonſt könnten ſie nicht ſo
fabelhaft zahm und gutmütig ſein! Eine ganze Reihe von Irr=
tümern
liegt in dieſer Anſicht. Die meiſten Menſchen ſtellen ſich das
Raubtier gewiſſermaßen als den Schwerverbrecher, den Raub= und Luſt=
mörder
der Tierwelt, vor. Weit gefehlt. Selbſt Löwe, Tiger und
Panther haben ein weiches, oft ſehr zartbeſaitetes Herz in ihrer Bruſt
und haben eine gar empfindſame Seele. Und was wir ihnen zum
Verbrechen vechnen, tun wir in wohlopganiſierter Weiſe im Schlacht=
hof
und auf der Jagd ebenfalls. Ausgeſprochene Verbrechernaturen
finden wir auch beim Groß=Raubtier nicht häufiger als unter Haus=
tieren
. Natürlich aber bleibt das Raubtier immer ein ſolches, und be=
ſonders
die Katze wird ſich niemals dem Menſchen völlig umterordnen
und Unbill und Ungerechtigkeit von ihm hinnehmen, wie es das Raub=
tier
, Hund, tut. Katzenarten haben einen für menſchliche Begriffe un=
berechenbaren
und unbeugſſcmen Charakter, hat ſich doch ſelbſt die Haus=
katze
trotz jahrtauſende langer Gewöhnng an den Menſchew nicht ihre
Eigenart und ihre Eigenwilligkeit nehmen laſſen.
Die intereſſanteſten Erfahrungen ud Forſchungen bezüglich des
Charakters und der Seele des Groß=Raubtieres, beſonders des Löwen,
verdanben wir dem Kapitän Alfred Schneider, der unbedingt als der
bedeutendſte Fachmann auf dem Gebiete der Raubtierzähmung und
zucht anzuſprechen iſt. Mit weit über 100 wahren Prachtexemplaren
von Löwen beſitzt Kapitän Schneider die größte Löwengruppe, die ſeit
Menſchengedenken und ſeit geſchichtlicher Ueberlieferung jemals in
*
eines Menſchen Beſitz vereint war.
Von dieſer Rieſenmenge Wüſtenkönige hat Schneider etwa zwei
Drittel ſelbſt gezüchtet, und das Vielfache an Zahl iſt ſeit Verlauf
des Vierteljahrhunderts, während deſſen er ſich mit Löwen beſchäftigte,
durch ſeine Hände gegangen. Stets aber achtet der Kapitän darauf,
daß bei dem jungem Nachwuchs wewgſtens 50 Prozent Wildblut er=
halten
bleibt, denn wie jeder erfahrene Raubtierfachwam hat er durh=
aus
keine Luſt, ſogenannte zahme Tiere heranzuziehen, die ſich in
fpäteren Jahren viel, viel bösartiger zeigen als der wilde Fang. Man
wag über dieſe Behaupmug ſtaunen, und doch iſt ihre Erklärung ſehr
einfach: Das in der Freiheit lebende Tier hat eine imſtinktive Scheu
vor dem Menſchen, der ihm durch ſeinen überragenden Geiſt ſtets zum
Feinde, vielfach zum Verderber und Ausrotter geworden iſt. Dieſer
Inſtinkt wrß dem Raubtier, wit dem ein Menſch ſich befaſſen will, ſo
weit als möglich erhalten bleiben, den nur durch ihn beugt ſich der
Wille des Tieres dem des Menſchen. Tiere aber, die ſeit Generatio=
nen
die Freiheit nicht kennen, vevlieren dieeſ Scheu, dieſe imſtinktive An=
erkennung
menſchlicher Oberhoheit. Bleibt nur noch die unbeugſame
Katzennatur und die furchtbare Kraft in ihnen zurück, gegen die der
Menſch auf die Dauer nicht die Oberhand behaltem kam.
Seit den Zeitem des römiſchem Kaiſertums, als einer Blütezeit auf
dem Gebiete der Raubtierzähmung und =abrichtung, hat es keinen Men=
ſchen
mehr gegeben, der in ähnlicher Weiſe wie Kapitän Alfred Schneider
ſolche Rieſenmenge von Raubtieren zu zähmen und um ſich zu verſam=
meln
mochte.
Wem man den liebenswürdigen, unterſetzten Mann, der in der
Unterhaltung ſeine ſächſiſche Herkuft nicht verraten kann, irgendwo
privatim kennen lernt, ſo kann man ſich ſchwer vorſtellen, daß er der
weltberühmte Löwenbändiger iſt. Und wen man ihn damn inmitten
feiner Wüſtenkönige beobachtet, damn kann wan noch wemiger begreifen,
wie ein Menſch es wagen kann, ſich zwiſchen einer derartigen Unzahl
oft äußerſt ungebärdiger Raubtiere zu bewegen und ihnen nur mit
gutzen, gemütlichen Worden ſeinen Willen aufzwingt. Und das mag
wohl das Geheimis der Erfolge des Kapitäns ſein (übrigens mag er
ſelbſt nichts davon wiſſen, daß es im Umgang mit Raubtieren irgend=
welche
Geheimiſſe gibt!), daß er den Tieren eben gar keinen Willen
aufzwingt bzw. ſie nicht merken läßt, daß er ſie beherrſcht. (Somit iſt
Schneider auch der Prototyp des guten und geſchickten Herrſchers.)
Oft hört man mit Bezug auf Schmeiders Löwen die allerdings recht
gedankenloſe Bewerkung: Ach, zu den Löwen wünrde ich auch in den
Käfig gehen, die ſind ja ſo zahm! Das aber iſt gerade die große
Kunſt Schneiders, daß er die Waubtiere ſo zu zähmen verſteht. Aber
auch nur er darf es wagen, zu ihnem zu gehen. Jeder andere würde
im Bruchteil einer Minute von eben dieſem zahmen Tieren in Fetzen
geriſſen werden, den nur in dem Einen, nur in Schweider kennen
und anerkennen ſie ihren Herrn mehr noch ihren treuen Freund
und Beſchützer.

Tageskalender für Donnerstag, den 29. März 1928.
Landestheater Großes Haus: Keine Voyſtellung. Kleines
Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr, G 13 (Darmſtädter Volks=
bühne
), Gruppe III und IV: Candida Orpheum: Keine Vor=
ſtellung
. Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Bockshaut, Taunusburg, Span. Bodega, Weinhaus Maxim,
Zum Schieferſtein, Kaffee Haſſia, Waldſchlößchen. Zirkus
Schneider abends 20 Uhr: Gala=Eröffnungsvorſtellung.
D. u. Oe. Alpenverein, Mozartſaal, abends 20,15 Uhr: Licht=
bildervortrag
. Alice=Verein: Ausſtellung der Schülerinnen=
arbeiten
im Schulhaus Friedrichſtr. 4, von 105 Uhr. Atelier=
Ausſtellung Auguſte von Bellersheim, Wilhelminen=
ſtraße
42 I, von 111 Uhr und 3½5 Uhr. Kinovorſtel=
lungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.

Aus den Parteien.
Die Deutſche Volkspartei hat im Heſſiſchen Landtag folgende An=
träge
eingebracht:
1. Zur Notlage der heſſiſchen Landwirtſchaft.
Die Notlage der heſſiſchen Landwirtſchaft iſt bekannt. Das ganze
Land und alle ſchaffenden Stände ſind in gleichem Maße daran inter=
eſſiert
, daß die heſſiſche Landwirtſchaft ſebald als möglich wieder ren=
tabel
geſtaltet wird. Schreitet der Verelendungsprozeß in der Land=
wirtſchaft
fort, ſo iſt auch der Zuſammenbruch zahlreicher gewerblicher
Betriebe in Heſſen die unmittelbare Folge. Deshalb liegt es im drin=
genden
Staatsintereſſe, daß alsbald und mit wirkſamen Mitteln von
ſtaatswegen eingegriffen wird.
Wir beantragen deshalb, der Landtag möge beſchließen, die Regie=
rung
zu erſuchen:
1. die Staatsſteuern für das Rechnungsjahr 1928 allen Landwirten,
ſowie die fälligen Pachtgelder für landwirtſchaftliches Staatseigen=
tum
den Pächtern zinslos oder zu einem einigermaßen erträglichen
Zinsſatz von höchſtens 5 Prozent bis zum 1. November 1928 zu
ſtunden;
2. die Pachtleiſtungen für in ſtaatlichem Eigentum ſtehende landwirt=
ſchaftliche
Grundſtücke ſo zu regeln, daß die Pacht welche am 1. Juli
1914 bezahlt wurde, nicht überſchritten wird;
3. auf die Gemeindeverwaltungen einzuwirken, daß ſie diejenigen
Maßnahmen treffen, die der Staat nach Ziffer 1 und 2 zu tref=
fen
hat.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Dingeldey, Mitglied des Landtags,
und Fraktion.
2. Zum Polizeibeamtengeſetz.
Wir beantragen zu Artikel 14: Anſtelle der Worte das ſechzigſte
Lebensjahr zu ſetzen das fünfundſechzigſte Lebensjahr.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Dingeldey, Mitglied des Landtags,
und Fraktion.
3. Zum Beſoldungsgeſetz.
1. Zu Art. 7Abſ. 4. Beim Uebertritt aus der Beſoldungsgruppe
2e nach 2a oder 20 wird das Beſoldungsdienſtalter höchſtens um
vier Jahre verkürzt;
2. Zu Art. 11 Abſ. 1. Ledige Beamte erhalten den vollen
Wohnungsgeldzuſchuß, wenn ſie das 45. Lebensjahr überſchritten
haben;
3. Zumgleichen Artikel. Der Satz verwitwete und geſchie=
dene
Beamte gelten nicht als ledige Beamte erhält die Ergänzung:
ebenſowenig ſolche, die nahe Verwandte im eigenen Haushalt zu
erhalten haben.
4. ZuArt. 15 Abſ. 1. Der Abſatz erhält folgende Faſſung: Die
Beamten erhalten für jedes eheliche Kind bis zum vollendeten 21.
Lebensjahre einen Kinderzuſchlag, und zwar für das 1. und 2.
Kind von monatlich 20 RM., für das 3. und 4. von 25 RM., für
wiedes weitere von 30 RM.
Die beiden erſten Anträge wurden von den Regierungsparteien ab=
gelehnt
, ebenſo der vierte, den die Regierungsparteien durch eine
Kannvorſchrift erſetzt haben. Der dritte Antrag iſt noch nicht erledigt.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Die Anträge der Deutſchen Volkspartei zur Beſoldungsord=
nung
werden in dieſen Tagen veröffentlicht.
4. Zur Bautätigkeit beamteter Architekten.
Wir beantragen, der Landtag möge beſchließen, die Regierung zu
erſuchen,
alsbald geeignete Maßnahmen zu treffen und dem Landtag mitzu=
teilen
, durch die verhindert wird, daß ſtaatliche Baubeamte durch pri=
vate
Arbeiten in Wettbewerb mit den freien Architekten, die be=
kanntlich
gegenwärtig ſich in ſchwerem Daſeinskampf befinden, treten.
Begründung. Es geht, namentlich angeſichts der ſchweren Not=
lage
der privaten Architekten, nicht an, daß die ſtaatlichen Baubeamten
in den Konkurrenzkampf mit den privaten Architekten eintreten. Er=
ſcheinungen
, die in normalen Baujahren der Friedenszeit nicht als
mißliebig empfunden wurden, müſſen heute in einer Zeit, in der eine
große Zahl der privaten Architekten kaum die Exiſtenzmöglichkeit beſitzt,
verbitternd wirken. Darauf muß der Staat und müſſen die von ihm
angeſtellten Baubeamten gebührend Rückſicht nehmen.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Dingeldey, Mitglied des Landtags,
und Fraktion.

Deutſchnationaler Frauenausſchuß Darm=
ſtadt
. Um Irrtümern vorzubeugen, ſei nochmals mitgeteilt, daß
unſere Zuſammenkunft, die der Beſprechung politiſcher Tagesfragen
dienen ſoll, am Freitag, den 30. März, ab 4 Uhr nachmittags, im
Alpenvereinszimmer bei Sitte ſtattfindet.
Tapeten!
(4509a
Hochstaetten
Verſteigerungskalender für Freitag, den 30. März 1928.
Nutzholzverſteigerung aus dem Gemeindewald Ober=Ramſtadt,
Zuſammenkunft vormittags 9 Uhr an der Waldmühle. Stamm=
holzverſteigerung
, vormittags 9 Uhr, in Groß=Gerau im
Hotel zur Krone.

Aus Heſſen.
* Wixhauſen, 27. März. Der älteſte Einwohner unſere
Dorfes wurde am Montag unter ſtarker Anteilnahme mit Herrm
Ehriſtian Fiedler 1. zur letzten Ruhe getragen. Er erfreute ſich aln
SJjähriger noch bis vor kurzem einer guten Rüſtigkeit und Geſundheity
An. Arheilgen, 26. März. Spar= und Darlehenskaſfee
Die geſtern abgehaltene ordentliche Generalverſammlung der Kaſſy
nahm den gewohnten Verlauf. Nach Vorlage und Genehmigung dem
Rechnung und Bilanz für 1297, ſowie Bericht des Aufſichtsrats wurds
dem Vorſtande Entlaſtung erteilt. Der Beſuch der Verſammlung hättt
jedoch ein beſſerer ſein dürfen, zumal das abgelaufene Geſchäftsjahr dau
arbeitsreichſte ſeit Beſtehen der Genoſſenſchaft geweſen iſt. Durch din
Aufwertung der Spareinlagen, ſowie der Hypotheken und Kaufſchillingg
war eine gewaltige Mehrarbeit zu leiſten. Spareinlagen und die alter
Geſchäftsanteile wurden mit 2. v. H. aufgswertet. Ein beträchtliches
Teil derſelben wurde zurückgezahlt. Noch ſtehende Werte wurden im
Jahre 1927 mit 3 Prozent verzinſt. Vom 1. Januar d. J. werdern
5. v. H. vergütet und ab Januar 1932 tritt der normale Zinsfuß in
Kraft. Mit 67 500 Mark Bankſchulden wurde in 1997 eingetreten unuu
wurden dieſelben bis Ende Januar d. J. zurückgezahlt, ſo daß wieden
mit Bankguthaben gearbeitet werden kann. Als Zinsſätze wurden im
verfloſſenen Jahre 6 Prozent vergütet und 9 Prozent genommen. D:s
Hauptfournalpoſtenzahl betrug 7330, der Bargeldumſatz 1 514 000 Marnt
Der Umſatz im Ueberweiſungsverkehr erreichte eine Höhe von 2900000
Mark. Die Mitgliederzahl ſtieg von 515 auf 558 und beträgt derenn
Geſchäftsguthaben 48 000 Mark. Die in 1927 verkauften Kartengelde=n
ſtiegen auf 15 800 Mark und fielen auf einen Sammeltag evwa 300 Marx.
An Spareinlagen wurden 267 000 Mark ein= und 128 000 Mark auss
bezahlt, ſo daß die Spareinlagen eine Höhe von 260 000 Mark erreichtenn
Hierzu kommen noch 257 000 Mark aufgewertete Sparguthaben und iſ7
ſomit die Geſamteinlage auf 517 000 Mark geſtiegen. Die Zahl de-
Spaveinleger betrug bis Jahresſchluß 862 und kommen auf einen Ein. im Durchſchnit 304 Mark. Der Sparſinn hat in unſerer Gemeind=
wieder Fuß gefaßt. Im Bankverkehr wurden 1 268 000 Mark umgeſetztt
Der Geſamtumſatz in laufender Rechnung betrug 2 548 000 Mark. Hiem
ſind beſonders die Gemeinde, der Gemeinnützige Bauverein und dem
Landwirtſchaftliche Konſumverein zu erwähnen. Im Poſtſcheckverkehm=
wurden
155 000 Mark umgeſetzt. 27 neue Darlehen auf Schuldſcheins=
in
Höhe von 10 600 Mark wurden ausgegeben und 17 000 Mark wur=
den
zurückgezahlt. Der Bilanzwert iſt 68000 Mark. Die Hypothekem,
betragen einſchließlich der aufgewerteten 176 000 Mark. Kaufſchillinge
haben eine Höhe von 23 000 Mark erreicht. Die Wertpapiere evſcheinem
mit 59 000 Mark in der Bilanz. Dem Reſervefonds konnten 3542 Marm
aus dem Jahre 1926 zugeſchrieben werden und ſtieg derſelbe auf 9800
Mark. Die Verwaltungskoſten betragen 5000 Mark. Die Bilanz zeigt
in Aktiva 784 594,55 Mark, in Paſſiva 776 124,97 Mark. Der Rein=
gewinn
ergibt 8469,58 Mark. Der Aufſichtsrat hielt für ſich 4, gemein=
ſam
mit dem Vorſtand 10 Sitzungen ab. Die Geſamtzahl der Vor=
ſtandsſitzungen
betrug 26 und wurden hierbei 152 Geſuche erledigt. Dies
Kaſſe ſieht voller Vertrauen in die Zukunft.
J. Griesheim, 28. März. Nicht allein an der Bergſtraße, ſonderm
auch hier ſtehen an beſonders geſchützten Stellen Frühobſtbäume bereitss
in voller Blüte. So zeigt ein Aprikoſenbaum im Garten des Herrm=
Metzgermeiſters Funk in der Hintergaſſe vollen Blütenſchmuck.
Aa. Eberſtadt, 27. März. Günſtige Fortenwicklung der
Vereinsbank Eberſtadt. Auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr;
1927 hat die Vereinsbank Eberſtadt unter ihrem Vorſtand Bickel,,
Darmſtadt, Schäfer und Rettig, Eberſtadt, eine durchaus gute und bes:
friedigende Entwicklung genommen. Insbeſondere iſt der Umſatz erheb=
lich
in die Höhe gegangen. Er erreichte infolge eine Zunahme von
6½ Millionen Mark den Betrag von etwa 26 Millionen Mark. Ebenſo
erfreulich iſt die Steigerung der Bilanzſumme, die die für die Verhält=
niſſe
der Vereinsbank ohne Zweifel ſtattliche Zahl von 1½ Millionen
RM. überſchritten hat. Auch der Sparverkehr weiſt ein durchaus gün=
ſtiges
Bild auf. Die Sparkarteneinrichtung hat ohne Zweifel belebend
auf den Sparverkehr eingewirkt. Die Sparkontenzahl beläuft ſich auf
rund 1500. Der Wirtſchaft konnten im weitgehendſten Maße Kredite
bewilligt werden. Der Reingewinn beziffert ſich auf 25 367,40 RM.
Auf Grund des Gewinnes iſt die Möglichkeit einer Verteilung von
zehn Prozent Dividende geceben. Die Aufwertung der alten Sparein=
lagen
und Geſchäftsanteilguthaben iſt auf Grund der Beſchlüſſe der vor=
jährigen
Goeralverſammlung durchgeführt worden. Auch die in See=
heim
errichtete Filiale hat ſich gut entwickelt. Die Renovierung und
Vergrößerung der Geſchäftsräume Ende vergangenen Jahres war eine
unbedingte Notwendigkeit. Was den Mitgliederbeſtand anbelangt, ſo
iſt die Zahl der Mitglieder gegenwärtig 708. Am Anfang des Jahres
1927 zählte die Genoſſenſchaft 644 Mitglieder. Ende des Jahres 193.
betrugen die Haftſummen der Mitglieder 450 600 RM. Die Hauptver=
ſammlung
der Vereinsbank findet am Mittwoch, den 28. März, ſtatt.
Die Tagesordnung weiſt die üblichen wichtigen Punkte auf.
Aa. Pfungſtadt, B8. März. Losholz. Die Ausgabe der Los=
holzzettel
wird Ende dieſer Woche erfolgen. Die Zahl der Ortsbürger,
die für Losholz in Betracht kommen, beträgt ca. 1400. Bei der
letzten Stammholzverſteigerung aus dem Klingsackerdiſtrikt
des Stadtwaldes ſtellte ſich der Feſtmeter Holz durchſchnittlich auf 52.
NMM. Insgeſamt gelangten ungefähr 75 Feſtmeter Holz zur Verſteige=
rung
. Schülerarbeiſen=Ausſtellung. Im neuen
Schulhaus iſt am Donnerstag dieſer Woche eine Ausſtellung unter=
gebracht
, die die Arbeiten der Schülerinnen der Volks= und Fortbil=
dungsſchule
umfaßt. Die Ausſtellung iſt nur nachmittags geöffnet. Aus=
geſtellt
ſind Handarbeitsgegenſtände und Erzeugniſſe der Kochſchule.
Die Beglaubigung der Rentenquittungen kann noch
am Donnerstag dieſer Woche in den Vormittagsſtunden auf der Bür=
germeiſterei
erfolgen. In Betracht konomen die Beſcheinigungen der
Militärrenten=, Alters=, Invaliden=, Witwen=, Waiſen= und Unfallrenten=
empfänger
. Die Oittungen miiſſen von dem Rentencmpfängern ſelbſt
unterſchrieben ſein.

2 Zimm.-Wohn.
2 gr. Zimmer m. Diele, gr. Küche, Garde=
robe
mit Waſſ.=Kl., Waſchk., Keller, Zentr.=
Heiz., Kalt= und Warmwaſſer, in neuerb.
Villa im ſüdl. Stadtteil, an kinderl. Ehe=
paar
, per 15. April zu vermieten. Anfrag.
unt. F 77 an die Geſchäftsſtelle. (*8652
WWohnungstauſch)
Augerräung
Garage zu vermiet
Mul. WBUhll. / Hochſtr. 8. 8374ide
mit Atelier
geg. 2 kleinere Woh. Autd=Garagen
nungen zu tauſch. geſ. zu vermieten. (*8635
Ang. unt. E 241 an Heinheimerſtr. 13.

die Geſchſt. (5586a

Schöne 2 Z.=Wohn.,
8. Stock, gegen 3 bis
4 Zimm.= Wohn. zu
tauſchen geſucht.
Um ug wird vergütet.
Angeb. u. F 66 an
(*8588
die Geſchſt

Wohnungstauſch.
Suche geräum. 4= od
5 8.=Wohng. geg. gr.
3 Zimmerw im So.
derviert. Ang.u FS4
an die Geſchſt. (*8546

KLDDDEE
en beſſ, Frl. z. verm.
Angebote unt. F 51
an die Geſchſt. ( 854

Laden od. Werkſtatt
für Schuhmacher ge=
eign
t,ſof. zu verm.
An ebate unt. P 58
an die Geſch t.

Zu vermieten
Großer Keller
leicht zugäng ich.
Alexanderſtr. 7. (*8557

Alliceſtraße 23, II.
Louvre), 3 teilweiſe
möbl. Räume, ganz
ſep. geleg., bl. oder
ſpäter zu vermieten.
Nur Dauermiet erw.
Eektr. Licht u Gas=
anſchluß
. Zu erfrag
v. 10-2 Uhr (*8373id

Möbl. Wohn=
u
. Schlafzimm.
. Johannesv. z vm.
Näh. Geſchſt. /*8468md

Bismarckſtr. 100, I.,
ſchön. möbl. Zim. m.
el. L. an ſol. Herrn
zu verm (*8507md

Stiftsſtr. 38, p., m.
J. z. verm. z. 1.April
*8391id

Pankratiusſtr. 2, pt.,
gut möbl. Zim. m. el
Licht an ruhig. Herrn
zu verm.

Morſsr. EI.
bei Kaiſer, großes,
ſonn. Zim. pe ſofort
zu vermielen. (5773a

Caſinoſtr. 7, II.,
m.3. m. e. V. z. verm.
(*8619ds

Allergnädigſt privilegirtes

Darmſtädter
Frag= und Anzeige=Blatt.

N 22

WEindundert und einunddreißigſter Jabrgang. Kan
Samſtag, den 30. Mai

1868

wiſſen empfehlen. Derſelbe
iſt in den gangbarſten Far=
und ſtehen geſtricheneProbe=
brettchen
ſowie Gebrauchs=
Dienſten.
Gebrüder Vierheller

Wie nebenſtehende Anzeige vom 30. Mai 1868 beweiſt, waren
Unſer Kaurſchün=LaA 5 ſchon vor 59 und mehr Jahren (ſeit 1861) Fußbodenlacke und
zum Anſtreichen der Fuß= Oelfarben unſere Spezialität. Den rieſigen Fortſchritten
böden erfreut ſich des allge= der Lachfabrikation uns anpaſſend, bringen wir an Stelle
meinen Beifalls und können der Kautfchucklacke wie ſchon ſeit über 40 Jahre
wir ſolchen mit beſtem Ge=unſere beſtbeßannten und bewährten
benwieder bei uns vorrätig / Berhsteht und Sol Kas!
anweiſungen gratis zuſRüssbodeh-Lätke
in verſch. Farbtönen, raſch und hart mit hohem Glanz und
ohne Geruch trocknend und von großer Dauerhaftigkeit
Material= und Farbwaren= in empfehlende Erinnerung. Gartenmöbel=Lache, Email=
Handlung in Darmſtadt, Lacke; alle Sorten Oelfarben; Bohnerwachs; Wachs=
Schuſtergaſſe 14. beizen und alle Anſtreich=Materiallen, ſowie große Aus=
wahl
in Pinſeln ſtehen ebenfalls zu Dienſten.
(5761a
dobläduf Her lelter darmstäut
Fachm. geleitetes älteſtes Spezial=Geſchäft
Lelepyon Mk. zu0, in Farben uw. im Groß= und Kleinhandel Schuſtergaſſe 14

Rundeturmſtraße
bei Stumpf,
Kolonialw, frdl. mbl.
Zimm. mit el. Licht
ſof. zu vermt. (28587

K
Hinterhaus. I.. möbl.
Zimmer mit =
chenbenutzung
zu ver=
mieten
.
(8570

Ke
rechter Eing., 2 St.,
1 frdl möbl Zimmer
m. el. L. ſof oder
1.April z. vm. /8552d=

K
rechts, möbl. Zimm. / Wohn= u. Schlafzim.
m el Licht z. ver= m. 2. Betten, evtl.
mieten ab 1. AprillKüchenben. p. 1.April.
oder ſpäter, (8567!
(*8642

Aliceſtr 35, 2. St.,
möbl Zimmer ſofort
zu vermiet (*8582df

Ernſt= Ludwig=
ſtraße
24,
2. Stock, gut möbl.
Zimm. zu vm. (*8545

Rhönring 95 Müller)
nöbl. Zim zu verm
(8550)

Schleiermacherſt. 20
3. St., möbl. Zimm.
per 1. 4. zu vermiet
( 8549ds)

Wienerſtr. 59, part.
ſch., gr. Him., el. L
. 2 Bett., zu verm.
(*8551)

Liebfrauenſtr. 68, III.
ſep möbl. Zim. z. 1. 4.
zu veim. 25 8559

Wingertsbergſtr. 11,
II. Etg., Oſtviertel,
2-3 ſchön möbl. Z m=
mer
ſof. billig z. ver=
miet
. Keller, Waſch=
tüche
, evtl. Küchen=
enutzung
.
*8563

Alexanderſtr. 11, p.,
gut inöbl. Zimmer,
elektr. Licht u. Tel.,
(*8596
zu verm.

Eliſabethenſtr. 23, II.
ſehr gut möbl. Zimm.
z. vermieten. Baakes.
(*8636

Rheinſir.
nächſt Ver ehrsbüro,
Zim m. 2 Bett. z vm.
Zu erfr Gſchſt. (8566

Heigrichſtr. 87, II.
ſchön möbl. Zimmer
zu vermieten 8577

Kiesſtr. 69, II., ſchön
möbl. Zimmer zu
vermieten. (*8573

Ludwigſtr. 12, bei
Heß, gut möbl. Zim.
gleich oder ſpäter zu
vermieten. (*862

Ernſt=Ludwigſtr. 3,
3. Stck., möbl. Zim=
mer
an berufſt. Hrn.
od. Dame per ſof.
zu vermiet. El. L.
(*8604)

Pallaswieſenſtr. 43,
1. St., r., einf. möbl.
Zimmer zu vermiet.
*8611

Dieburger Str. 84p.,
m. 3. zu verm. (*8622

Geldverkehrg
Darlehen
an Beamte u kaufm.
Feſtbeſoldete zu 9%
in 12 Monatsraten.
Hypotheken z. d. günſt.
Beding. Strenaſte
Diskret. Max Weber,
Vertretg. Viktoria=
ſtraße
45, pt 4685a

Groß. Laden
mit 2 Schaufenſtern und Neben=
räumen
, in erſter Geſchäftslage,
zu vermieten. Angebote unter
E 231 an die Geſchſt. (*8322id

In beſter Ceſchäftslage von Bensheim
Ladenlokal mit Wohnung
zu vermieten. Näheres durch:
Wolff, Moos & Co., G. m. b. H.,
Bensheim a d. B II.5734

Schöner Laden
mit Hinterraum und großem Keller, ſowie
darüberliegender 3 Zlmmer- Wohnung=
alles
neu erbaut, Ecke Rhein= u. Georgenſtr.
Zu Vermieten-
Anfragen an: Esswein, Heinrichſtraße 183,
Telephon 219, erbeten,
(5629a

ſigen Geme
ſionswe
Klaſſe 2b
desal. Klaſf

[ ][  ][ ]

Nummer 89

Donnerstag, den 29. März 1928

* Wertungsſingen zu Dieburg
Dev Geſangverein Sängerluſt‟ Dieburg hatte für letzten Sonntag
ngeinem freundſchaftlichen Wertungsſingen eingeladen, zu dem eine ſo
nutliche Anzahl von Sängern und Zuhörern gekommen war, daß ſich
große Saal des Hotels Mainzer Huf als zu klein erwies. Es
ſrcen die Germania Griesheim b. D., der Männergeſangverein
=Zimmern, der Frohſinn Arheilgen, der Liederkranz Langen,
Freie Sängervereinigung‟ Dieburg, die Konkordia‟ Darmſtadt
ne der Liederkranz Groß=Zimmern, die zuſammen mit ihren Diri=
etten
, den Herren Simmermacher, Wilh. Etzold, Manus
w Guſtav Jäger, eine ſo große Anziehungskraft auszuüben vermocht
abten. Das Singen ſelbſt ſtand unter einem guten Stern: Franz
ruberts herrliches Sanctus aus der deutſchen Meſſe war ihm, vom
anſtalter feierlich geſungen; eine weihevolle Einleitung, und der
arſitzende des Dieburger Vereins, Herr Cajetan Steinmetz, ver=
alte
nicht, auch noch innerhalb ſeiner Begrüßungsanſprache in wir=
ungsvollen
Worten des vor hundert Jahzen heimgegangenen großen
ſcudichters zu gedenken. Die Vortragsfolge wies durchaus die bei
Le rtungsſingen übliche Paarung auf: Kunſthor und volkstüimlich ein=
awes
Lied nur daß in Dieburg die Kunſthöre faſt durchweg von in
Zugerkreiſen berüchtigter Schwierigkeit waren, und daß das Volkslied
u. tieferen oder eigentlichen Sinn des Wortes ſich mit einem Aſchen=
rdelplätzchen
begnugen mußte, und man alſo von der Renaiſſance des
8Mksliedes, der z. B. die ganze Reichsſchulmuſik=Woche des Jahres
L.6 im nahen Darmſtadt galt, nicht viel merkte. Hier hätte das Gleich=
ſewicht
beſſer gewahrt werden dürfen: es gibt außer den Volksliedſchla=
e
n Horch, was kommt von draußen rein (was man zweimal hörte),
WSie die Blümlein draußen zittern und Uebers Jahr, mein Schatz
urh ſo manches Märchen aus alten Zeiten, das uns, weiß Gott, auch
t aus dem Sinn kommen ſollte. Hier Wahrer und Mehrer wert=
u
lſten deutſchen Beſitzes zu ſein, müßte jedem unſerer Sänger Herzens=
gSe
ſein. Die Ausführung der Kunſthöre erforderte durchaus ein
ſSes Maß von geſanglichen Fähigkeiten, auch bei denen der Herren
5 old (Junge Liebe, junger Wein) und Manus (Die Veſper
rch Veethoven); die anderen Kunſtchöre aber boten ſo viele Schwierig=
ſetten
, daß die Frage wohl am Platze iſt, ob es einen Verein gebe, der
huen vollauf gewochſen iſt; ich meine hier die Thalatta des Diebur=
is
Vereins ſelbſt, in Epiphania Domini der Griesheimer Germania,
h dieſen nicht in erſter Linie; Hagen des Arheilger Frohſinns;
9 udolf von Werdenberg des Liederkranzes Groß=Zimmern und end=
is
das nach meiner Meinung ſchwierigſte und am wenigſten dankbare
3d dieſer aufſteigenden Reihe Die Ernte, das der Langer Lieder=
ranz
ſang. Nicht für ganz ſo ſchwierig wie die letztgenannten halte
den Hegar=Gottfried Kellerſchen Schlafwandel, eine bekannte
5. anzleiſtung der Konkordia Darmſtadt unter Simmermacher. Wenn
v. den Liedern dieſer Gattung gewiſſe Tonſchwankungen unvermeidbar
anienen, ſo muß anderſeits feſtgeſtellt werden, daß ſie in ſprachlicher,
cthmiſcher und dynamiſcher Hinſicht vorzüglich geſungen wurden:
uundartliche Mängel traten nirgends ſtörend hervor, nirgends war
d Fluß ſchönen oder charakteriſtiſchen Vortrags geſtört, ja, die Pflege
eis leiſen (des Piuno=) Gefangs ſcheint da und dort die obere Grenz=
des
Möglichen ſchon erreicht zu haben. Allen Sängern waren ihre Lie=
da
zum Erlebnis geworden. Der Lisdertag ſtand ſomit auf hoher
S ufe, umd keiner der vielen Sänger wird es bereut haben, ſeine Sonn=
tanserholung
in jenem übervollen Saale geſucht zu haben, auch nicht
ae vielen, die faſt 3 Stunden lang ſtehen mußten, und nicht diejenigen,
die auch noch eine längere Eiſenbahnfahrt in Kauf genommen hatten.
In, es iſt gottſeidank noch viel Idealismus in unſerem Volke,
wenn er auch nicht immer als lauteres Gold zutage tritt, ſondern ver=
mengt
mit anderen weniger wertvollen Stoffen. Der Dieburger Ver=
ſeint
aber mag ſich über die wohlgelungene, auch muſikaliſch erfolgreiche
ud wertvolle Veranſtaltung freuen.
H. Samper.

f. Roßdorf, 28. März. Nutzholzſubmiſſion. Am 30. d. M.
merden auf der Bürgermeiſterei aus verſchiedenen Abteilungen des hie=
ſinen
Gemeindewaldes zu günſtigen Zahlungsbedingungen im Submiſ=
ſiunswege
vergeben: Kiefern=Stämme, Klaſſe 2a 9 St. 3,02 Fm., desgl.
K aſſe 2b 79,St. 38,54 Fm., desgl. Klaſſe 3a 54 St. 33,94 Fm.,
9Sgl. Klaſſe 3b 15 St. 12,09 Fm. und Klaſſe 4a 1 St. 1,32 Fm.
Brennholzverſteigerung uſw. Am Montag, 2. April,
merden im Roßdorfer Gemeindewald (Diſtrikt Hundsrück) 2200 Eſche=
u
d Fichtenreisſtangen, 20 Rm. Brennholz und 2400 Wellen verſteigert.
Der Gemeinderat hatte die Verpachtung der geweinheit=
chen
Grundſtücke beſchloſſen. Es handelt ſich um 177 Morgen
Wieſen und 13 Morgen Ackerland. Bei der erſtmaligen öffentlichen
Terpachtung waren trotz des ſtarken Beſuchs nur 1597 Mark Jahrespacht
zu erzielen. Eine nochmalige Verpachtung brachte eine Jahrespacht von
nar 1725 Mark.
r. Babenhaufen, 26. März. Der Familienabend, den die
Turngemeinde (gegr. 1906) am Sonntag abend im Gaſthaus
Bum Adler abhielt, erfreute ſich eines rechr guten Beſuches. Unter
Titwirkung des hieſigen Volkschors, der in Vertretung ſeines er=
hrnkten
Chormeiſters von Herrn Lehrer Müller geleitet wurde,
nahm der Unterhaltungsabend einen flotten, abwechſelungsreichen Ver=
ruf
. Die turneriſchen Leiſtungen bei der Männer= und Frauenriege,
vor allem aber bei der Schülerabteilung, zeigten, daß praktiſche Auf=
b
==uarbeit unter Leitung von bewährten, zielbewußten Vorturnern ge=
läſtet
wird. Turn= und Bezirksturnwart Paul Willand, der die
Armweſenden heizlich begrüßte und allen Mitwirkenden dankte, hob in
ſeaner Auſprache hervor, daß die Turngemeinde nicht turne, um Spitzen=
oder
Rekordleiſtungen zu erzielen, ſondern ſie turne zur Hebung der
Aolksgeſundheit und Körperpflege. Der Abend ſei in erſter Linie den
Kündern gewidmet, die fleißig das Turnen zu ihrem eigenen Nutzen
eiben ſollten. Nach einem Aufmarſch ſämtlicher Teilnehmer wickelte
ſich die Vortregsfolge flott ab. Die Freiübungen, Bewegungsſtudien,
die körperbildende Gumaſtik, Singſpiele, Reigen und Tänze ſie
alle zeigten, daß neuzcitliches Turnen nieſſt vernachläſſigt wird und
Lrlſierendes Leben in der Turngemeinde herrſcht. Die Riegenführer
2. Willand, P. Rock und Sc. Held können mit dem Ergebnis
irer erzieheriſchen Arbeit wohl zufrieden ſein. Die wohlgelungenen
Geräteübungen und turneriſchen Vorführungen, in angenehmer Ab=
wechſelung
unterbrochen von geſanglichen Darbietungen des Volkschors
rud flott geſpielten Konzertſtücken der Hauskapelle, ernteten den wohl=
terdienten
Beifall der Anweſenden.
b. Erbach i. Odw., N. März. Sportwerbeabend des
Ortsausſchuſſes für Leibesübungen. Beredtes Zeugnis
on intenſider ſportlicher Arbeit und vorzüglichem Können legten vor=
geſtern
die im Ortsausſchuß für Leibesübungen zuſammengeſchloſſenen
C=obacher Vereine vor dem zahlreich erſchienenen Publikum in der ſtäd=
tieſchen
Feſthalle ab. Wenn auch der Saal nicht überfüllt war, ſo war
ter Beſuch doch ein ſehr guter zu nennen. Das ſtädtiſche Amt für
Aeibesübungen bzuv. die Deputation für Leibesübungen, wie man hier
ſmgt, gab eigenartiger Weiſe durch Nichterſcheinen ihre Unintereſſiert=
heit
an der Veranſtaltung kund. Nach einem ſchneidigen Marſch der

Muſilkapelle eröffnete der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes, Herr Ober=
poſtſekretär
Diehl, die Veranſtaltung. Auf die Gründe und Zwecke des
Zuſammenſchluſſes der Vereine eingehend, gab er dem Publikum be=
kannt
, daß es nicht Zweck der Veranſtaltung ſei, vollendete Bühnendar=
ſtellungen
zum Beſten zu geben, ſondern daß vom kleinſten Schüler bis
zum vollendeten Turner und Sportler gezeigt werden ſolle, wie durch
raſtloſe Betätigung auf ſportlichem und turneriſchem Gebiet jeder Ein=
zelne
in der Lage iſt, ſeinen Körper und damit ſeine Geſſundheit zur
höchſten Vollendung zu führen. Seinen herzlichen Begrüßungsworten
folgten die Frefübungen der Frauenabteilung des Turnvereins 1860, die
in ihrer vollendeten Exoktheit und Grazie den Beiffall des Publikums
fanden. Ueber das Dhema: Der Sport und wir ſprach ſeine Erlaucht
der Erbgraf zu Eubach=Erbach in längerem Vortrag. Ausgehend von
den Leibesübungen und olympiſchen Spielen des klaſſiſchen Altertums
ſtreifte er die ſportliche Betätigung unſerer Urväter, der alten Ger=
manen
, um zu den modernen Sportbewegungen der Neuzeit üüberzu=
gehen
. Raummangel verbietet es hier über die ganz vortrefflichen
Ausführungen ausführlich zu berichten. Redner wies immer und immer
wieder darauf hin, wie notwendig und im Intereſſe eines jeden Ein=
zelnen
es ſei, Leibesübungen, ganz gleich in welcher Form die geſchehe,
zu treißen. Er führt aus, daß gerade in unſerer ſtürmiſch bewegten
Zeit, wo es auch ſei, ganze Männer verlangt werden, und daß es nur
durch Sport und Spiel möglich ſei, dem Körper die Leiſtungsfähigkeit
zu evhalten. Er betont, daß dies heute ſchon größere Induſtriefirmen,
wie z. B. die Continkental=Gummiwerke in Hannover und die großen
Lokomotiv=Fabriken Borſig in Berlin erkannt hätten. Dieſe Fir=
men
böten ihrer Angeſtellten= und Arbeiterſchaft an gewiſſen Zeiten des
Tages Gelegenheit zur Betätigung auf dem Gebiete der Leibesübungen
und haben die erforderlichen Einrichtungen und Geräte ſowie die nötigen
Sportplätze zur Verfügung geſtellt, dies alles in der Erkenntnis, daß
nur durch leiſtungsfähige Beamte und Arbeiter ein leiſtungsfähiger Be=
trieb
erhalten werden könne. Er mahnte vor allem zur Einigkeit in den
einzelnen Sportvereinen. Nicht parteipolitiſcher oder ſonſtiger Unter=
ſchied
dürfe für die ſportliche Zuſammenarbeit der einzelnen Volks=
ſchichten
maßgebend ſein. Er bedauerte ebenſo wie bereits Herr Diehl,
daß es leider in Erbach nicht gelungen ſei, alle Sportvereine unter einen
Hut zu bringen, da dies offenbar im letzten Moment durch irgendwelche
Umſtände verhindert worden ſei. Der ganz vortrefflich ausgearbeitete
Vortrag fand bei dem Publikum ſtürmiſchen Beifall. Es folgte ein vor=
züglich
eingeübter Viererreigen des Radfahrerbereins Wanderluſt, der
einen ſchneidigen Eindruck hinterließ. Der Turnverein Erbach zeigte
im Barrenturnen Hervorragendes. Vom Ueinſten Schüler bis zum
vollendeten Turner vollendete Leiſtungen, die große Kraft und Energie
verrieten. Das mit Spannung ervartete Radballſpiel, zu dem ſich der
Radfahrerverein 1902 Michelſtadt unſerem Erbacher Radfahrevverein
1900 in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte, fand leb=
haſtes
Intereſſe des Publikums, das zum Teil wohl das erſtemal Ge=
legenheit
hatte, ein derartiges Spiel anzuſehen. Das Spiel endete nach
einwandfreiem Verlauf unentſchieden 6. 6. Die Schülerabteilung des
Turnvereins, die mit den Kleinen und Kleinſten vorzügliche Tiſch=
pyramiden
zeigte, wurde durch die Frauenabteilung des gleichen Ver=
eins
abgelöſt, die vortreffliche Keulenübungen brachte. Die Kunſt=
fahrergruppe
des Radfahrervereins 1900 zeigte wahrhaft zirzenſiſche
Kunſtſtücke, die von dem Publikum gebührende Würdigung fanden.
Einen vorzüglichen Eindruck hinterließen die Pyramiden der Soort=
abteilung
des Turnvereins 1860 und der 6er Flaggenreigen des Rad=
fahrervereins
Wanderluſt. Die Volkstänze der Frauenabteilung des
Turnvereins Enbach, die dem Publikum vorzügliche Tanzfiguren zeigten,
ernteten reichen Beifall. Den Schluß des Programms bildete das Reck=
turnen
des Turnvereins 1860, das wiederum von Schülern und vollen=
deten
Turnern beſtritten wurde; die einfachſten Uebungen vom Klimm=
zug
bis zun ſchwierigſten Salto gaben den Zuſchauern Einblick in das
reiche Können der Jünger Jahns‟ Der Abend war gelungen, möge er
ſeinen Zweck, den verſchiedenen Sporwvereinen neue Freunde zuzufüh=
ren
, erfüllen, im Intereſſe unſeres Vaterlandes,
* Hirſchhorn, B. März. Waſſerſtand des Neckaus am
27. März: 1,00 Meter; am B. März: 1,05 Meter.
A. Schlierbach, B8. März. Ertrunken aufgefunden wurde an
der Straße Schlierbach-Fürth i. O., unweit Eulsbach, in dem kaum
einen halben Meter tief mit Waſſer gefüllten Chauſſeegraben, der Mahl=
knecht
Haſſel, der ſchon 21 Jahre in der Eulsbacher Mühle tätig war
und als ſehr fleißig galt.
H. Aus dem Weſchnitztal, 27. März. Ehrenmal. Nun hat ſich
auch die Gemeinde Bonsweiher entſchloſſen, ihren im Weltkriege ge=
fallenen
Helden ein würdiges Denkmal zu errichten. Die Abſicht hierzu
beſteht ja ſchon ſehr lange, aber es fehlte immer der dazu geeignete
Platz. Landwirt J. Losmann hat ſich nun bereit erklärt, einen paſſen=
den
Platz unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Mit den erſten Vor=
arbeiten
wurde bereits der Anfang gemact, und hoffen wir, daß das
neue Denkmal bald ſeiner Vollendung entgegenſieht. Feuer=
zuehrkommandant
. Joh. Knapp 5. in Krumbach wurde zum
Kommandanten der daſigen Feuerwehr ernannt und verpflichtet.
Ay. Bensheim (Vergſtr.), 27. März. Die Beiſitzerwahlen
zum Verſicherungsamt Bensheim. Innerhalb der Friſt,
die für die Einreichung von Vorſchlagsliſten zur Neuwahl der Beiſitzer
des Verſicherungsamtes Bensheim von dem Wahlleiter, Regierungsrat
Dr. Fuchs, feſtgeſetzt worden war, war von Arbeitgeberſeite lediglich
eine einzige Wohlvorſchlagsliſte eingegangen. Infolgedeſſen war auf
Grund der beſtehenden rechtlichen Vorſchriften die Vornahme einer
förmlichen Wahl überflüſſig. Demnach konnten, dem Inhalt und der
Reihenfolge der einen eingegangenen Liſte entſprechend, nachfolgende
Perſonen, führende Männer unſeres einheimiſchen Wirtzſchaftslebens,
als gewählt erklärt werden: 1. Ernſt Arnold, Direktor der W. Euler=
ſchen
Maſchinenpapierfabrik A.=G.; 2. Bankdirektor Siegfried Haas;
3. Ernſt Lange, Möbelfabrikant; 4. Joſef Schuhmann 3., Teilhaber der
Firma E. Haßloch u. Co.; 5. M. M. Schmidt, Bauunternehmer, alle
von Bensheim, und 6. Wilhelm Chriſtmann, Landwirt in Nordheim.
Als Erſatzleute wurden beſtimmt: 1. Franz Zegewitz Teilhaber der
Firma Bekleidungswerke A.=G.; 2. G. Mühlum, Weingroßhändler;
3. Hans Kreuzer, Mitinhaber der Granit= und Syenit=Werke Karl
Kreuzer G. m. b. H.; 4. P. Walter, Kaufmann in Bensheim; 5. Alexan=
der
Beck, Schreinermeiſter, Vorſitzender des Bensheimer Ortsgewerbe=
vereins
, und 6. Wilh. Stärk. Gutspächter in Bensheim. Aus
dem geiſtigen Leben Bensheims. Am Mittwoch ſprach im
Bensheimer Lichtſpielhaus im Rahmen der zweiten Tagung der Hei=
matkundlichem
Arbeitsgemeinſchaften der Lehrerſchaft des Kreiſes Bens=
heim
Prof. Dr. Blecher aus Friedberg über die Aeltere und jüngere
Steinzeit, und am Tage darauf im Hauſe von Frau Guſtav Müller
Prof. Dr. Schmidtgen aus Mainz über Eine Niederlaſſung der Eis=
zeitjäger
bei Mainz‟. Es iſt nur allzu begreiflich, wenn die Frage nach
der Urbewohnerſchaft unſerer Heimat, des nördlichen Teils der Ober=
rheinebene
, immer wieder die naturhiſtoriſchen Forſcher beſchäftigt. Iſt
doch gerade das Rheintal eine der älteſt beſiedelten Kulturſtätten Ger=
maniens
, wenn nicht des nördlichen Europas überhaupt. Daß dies nicht
bloß eine gelehrte Hypotheſe iſt, beweiſen in unſerer Gegend gemachſte
prähiſtoriſche Funde außerordentlicher Bedeutſamkeit. Bei Heidelberg

Geite 7

war es, wo man im Jahre 1907 mit einen der älteſtien menſchlichen
Schädelreſte der Urzeit (,Homo Heidelbergenſis) fand. Und auf den
Höhen der jetzigen Mainzer Zitadelle, bei Zahlbach, war es, wo eine
Niederkaſſung der Eiszeitjäger, wohl der älteſten Menſchen, die ald
Jägervolk in unſerer Heimat ſiedelten, aufgedecht werden konnte. Beide
Vorträge waren durch eine Vielzahl von Lichtbildern illuſtriert und
fanden ein damkbares Pwblikum.
Bm. Hofheim (Ried), 27. März. Die ordentliche Generalverſamm=
lung
des Krieger= und Soldaten=Vereins findet kommen=
den
Sonntag, den 1. April, achmittags, in der Krone (Jakob Lameld
ſtatt.
g. Gernsheim, R7. März. Am Samstag fand in Gegenwart der
Mitglieder des Marinevereins Darmſtadt und Umgegend ſowie der=
jenigen
des Marinevereins Wiesbaden die Uebergabe der käuflich von
dem erſtgenannten Verein erworbenen Ruderboote Falkland und
Skagerrak an den letztgenannten Verein ſtatt. Der Akt der Uebergabe
war ein feierlicher und erreichte ſeinen Höhepunkt durch die Ehrung des
rührigen Vorſitzenden Herrn Baggereibeſitzers Robert Scholl dahier ſei=
tens
des Marinevereins Wiesbaden. Ein gemütliches Beiſammenſein
beſchloß dieſen in der Geſchichte des Vereins ſo gedenkvollen Akt. Wie
verlautet, ſind ſeitens des Marinevereins Darmſtadt und Umgegend be=
reits
zuvei größere Ruderboote bei der Marinewerft in Arbeit gegeben.
Die von Herrn Bierverleger Rudolf Jung eingerichtete Eis=
maſchinenanlage
iſt am letzten Samstag ihrer Zwechbeſtmmung
übergeben worden, ſo daß einem dringenden Bedürfnis jetzt Abhilfe
geſchaffen worden iſt. In den Süddeutſchen Chemiſchen Werken er=
litt
ein Arbeiter durch Auslaufen von Lauge aus einem Bottich erheb=
liche
Verletzungen. Die Oſterferien der hieſigen Volks=
ſchulen
beginnen am kommenden Samstag. An dieſem Tage findet
gleichzeitig auch die Entlaſſung der Schülerinnen und Schüler der ober=
ſten
Klaſſe ſtart. Die Oſterferien der Realſchule beginnen ebenfalls
dem obengenannten Tag. In der katholiſchen Pfarrgemeinde feiern
dieſes Jahr 104 Kinder, und zwar 57 Mädchen und 47 Knaben das Feſt
der erſten heiligen Kommunion. In der evangeliſchen Kirchen=
gemeinde
werden 10 Kinder konfirmiert. Der Turnerin Gerns=
heim
hält am nächſten Samstag in ſeinem Vereinslokal Saalbau Deut=
ſches
Haus (Eigentümer Georg Haas) ſeine diesjährige General=
verſammlung
ab. Zur Tagesordnung ſtehen Jahres= und Kaſſen=
bericht
ſowie Vorſtandswahl und Verſchiedenes. Infolge ſchlechten
Beſuches mußte die auf vergangenen Sonntag im Saalbau Deutſches
Haus angehündigte Generalverſammlung der Zentrumspartei
auf einen ſpäteren Termin verlegt werden. Es wäre ſehr zu begrüßen,
daß die nächſte Hauptverſammlung ſich eines beſſeren Beſuches erfreut,
zumal ſehr wichtige Punkte, wie Newwahl des Vorſtandes, zur Tages=
ordnung
ſtehen. Wie man hört, beabſichtigt man jetzt, und es iſt
höchſte Zeit, das ſchon ſo oft beſprochene Inſtitut eines Verkehrs=
vereins
in unſerem ſchönen Rheinſtädthen zu gründen. Hoffentlich
bewahrheitet ſich das Gehörte, damit endlich einmal auf dieſem Gebiet
im Intereſſe der ganzen Gemeinde und insbeſondere der Geſchäftswelt
Klarheit geſchaffen wird. Gut Ding will Weile haben. Wegen
Betrugs hatte ſich ein hieſiger Einwohner vor dem Einzelrichter des
Amtsgerichts Groß=Gerau zu verantworten. Auf ganz raffinierte Weiſe
verſtand es der Angeklagte, ſich bei einem Fahrradhändler in Nauheim
bei Groß=Gerau ein Fahrrad im Werte von 150. WMM. zu beſchaffen,
indem er unter Mithilfe eines Einwohners von Hahn, der zurzeit wegen
anderer ſtrafbaren Handlungen hinter Schloß und Riegel ſitzt, einen
Wechſel ausſtellte, der aber am Fälligkeitstermin nicht gur Einlöſung
kam. Das Rad hatte aber der Angeklagte, obwohl Eigentumsrechte des
Verkäufers vorbehalten waren, inzwiſchen weiterveräußert. Mit ſechs
Wochen Gefängnis wurde der Uebeltäter beſtraft. Der Geſamterlös
aus den Holzverceigerungen des hieſigen Gemeindewalds
im Wirtſchaftsjahr 1928 beziffert ſich auf 73 000 RM., während im ver=
gangenen
Wirtſchaftsjahr 74 000 RM. erzielt wurden.
* Gernsheim, 28. März. Waſſerſtand des Rheins am
27. März: 0,50 Meter; am B. März: 0,50 Meter.
Ad. Oppenheim, 27. März. In Gegenwart von Eltern und Mei=
ſtern
der in dieſem Jahre zu entlaſſenden Fortbildungsſchüler fand am
Samstag die Schlußfeier der hieſigen Fortbildungsſchule
ſtatt. Die ſchrifrliche und mündliche Prüfung ergab ſchöne Leiſtungen.
Den eigentlichen Abſchluß bildeten vor zahlreich erſchienenen Gäſten
die von Lehrer Klein einſtudierten Wilhelm=Teli=Szenen, wozu Ge=
werbelohrer
Brenner eine herrliche Alpenlandſchaft gemalt hat.
Ah. Bingen a. Rh., 26. März. Die Pulsader durch=
geſchnitten
. In dem hier morgens um 8,35 Uhr von Mainz ein=
treffenden
D=Zuge wurde ein 22 Jahre alter öſterreichiſcher Wander=
burſche
in einem Abteil mit durchſchnittener Pulsader aufgefunden. Er
wurde in das hieſige Heilig=Geiſt=Hoſpital verbracht, wo feſtgeſtellt
wurde, daß die Verletzungen nicht lebensgefährlich ſind. Not dürfte den
jungen Mann zu dieſem Schritt geführt haben.
Af. Friedberg, 26. März. Am Mittwoch und Donnerstag vergan=
gener
Woche hatte die Schillerſchule in den Räumen der ihr angeglie=
derten
Frauenſchule eine Ausſtellung der Ergebniſſe ihres techniſchen
Unterrichts veranſtaltet. Der Beſuch ſowohl wie das Ergebnis der
Ausſtellung waren hervorragend. In allen Abteilungen, Handarbeiten,
Schneidern, Kindergartentechnik und Kochkunſt wurden Muſterleiſtungen
gezeigt, die erkennen ließen, auf welcher Höhe die Friedberger Frauen=
ſchule
zurzeit ſteht. Da die Ausſtellung ja wohl auch den Zweck haben
ſollte, werbend zu wirken, kann ſie als ein voller Erfolg für die Schiller=
ſchule
bezeichnet werden. Die diesjährigen 43 Abiturienten der
Auguſtinerſchule wurden am Samstag worgen nach einer ſchlichten
Feier, bei der Studienrat Weckerling eine Anſprache hielt, durch Ober=
ſtudiendirektor
Reuter entlaſſen.

Stuhlverſtopfung u. ihre Behandlung.
Erfahrungen eines Univerſitätsprofeſſors.
Einer unſerer bedeutendſten Profeſſoren auf dem Gebiet der inneren
Krankheiten berichtet in einer erſten mediziniſchen Zeitſchrift über ſeine
jahrzehntelangen Erfahrungen in Fällen von Stuhlverſtopfung. Er
empfiehlt den an derarligen Beſchwerden Leidenden längere Zeit den
regelmäßigen Gebrauch eines Abführmittels, wobei er entſcheidenden
Wert darauf legt, daß das Mittel nur aus pflanzlichen Beſtandteilen
zuſammengeſetzt iſt. Dieſes wirdabends eingenommenund führt morgens
die gewünſchte Wirkung herbei. Dabei gewöhnt ſich der Patient nicht
etwaan das Abführmittel, ſondern infolge der fortgeſetzten, gleichmäßigen
Anregung der Darmtätigkeit an regelmäßigen Stuhlgang. Dieſe Er=
fabrung
wird jeder beſtätigen, der bei Verſtopfung die unübertroffenen
Apotheker Nichard Brandt’s Schweizerpillen gebraucht. Sie beſtehen
ausſchließlich aus pflanzlichen Auszügen und Stoffen und enthalten
keine Chemikalien. Sie wirken mild und zuverläſſig, ohne Gewöhnung
herbeizuführen, und ohne unangenehme Nebenerſcheinungen, wie ſie
vielfach von chemiſchen Präparaten zum Schaden von Darm und
Geſundheit hervorgerufen werden. Eine Schachtel in jeder Apotheke
zu einer Mark und fünfzig Pfennigen erhältlich. Zuſammenſetzung
auf der Packung
(1.5732

teſenſationelle
Spitzenleiltung
der deutſchen
Eigaretteninduſcne
TAOer TeTAt
Zu haben in allen guten Spezial-
geſchäften
ganz Deutſchlands
Bln.9

2

Dcrk

Tan

HEiMBECK

MANOLIA-G
GEGL-1894

[ ][  ][ ]

ne
Iu
In
fol=
nicht

Opf
und
freie
fülle
Eit

ige
mer
biet
Sf
rumn
gut

am

Geite 8

Donnerstag, den 29. März 1928

Nummer 89

Heute morgen 5 Uhr entſchlief ſanft im 88. Lebens=
jahre
unſer lieber, teurer Vater, Großvater und Ur=
großvater

Herr
Gtotg Mantel
Bahnhofsvorſteher i. R.
Ritter mehrerer Orden.
In tiefem Leid:
Familie L. Müller
Familie Mayer.
Mannheim, Darmſtadt, Bismarckſiraße 74,
den 28. März 1928.
Die Einäſcherung findet Samstag, den 31. März, nachmittags
(28589
3 Uhr, auf dem Waldtriedhofe ſtatt.

Berein ehemal. Heſſiſcher Leibdragoner
Darmſtadt.
Mittwoch früh verſchied im 8s. Lebens=
jahre
unſer treuer Kamerad und Ehrenmitglied
eit eg. Mauer
Stationsvorſteher i. R.
Veieran von 1866 und 1870/71.
Die Einſegnung findet am Samstag Nach=
mittag
3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Wir bitten unſere Kameraden um recht
zahlreiche Beteiligung und unſerem lieben
Kameraden die letzte Ehre erweiſen zu wollen.
Treffpunkt um 2¾ Uhr am Portal des

Friedhofs.

Der Vorſiand.

5737)

Statt beſonderer Anzeige.
Heute nachmittag entſchlief nach langem, ſchwerem Leiden im
49. Lebensjahr mein lieber, guter Mann, nnſer treuer Vater
Auguſt Dogny
Regierungsbaurat i. e. R.
Hauptmann der Reſerve im Eiſenbahnregiment Nr. 2.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Elſe Dogny, geb. Kredel
Rudolf und Marie Luiſe Dogny.
Darmſtadt, Inſelſtr. 42, den 27. März 1928.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, den 30. März, vormittags
11½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtr. (5747

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme bei dem jähen
Hinſcheiden unſeres innigſtgeliebten, unvergeßlichen Sohnes, Bru=
ders
und Neffen
Kart An
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten unſeren
herzlichſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Marx
für ſeine troſtreichen Worte, dem Vertreter und ſeinen Mitarbeitern
von den Vereinigten Stahlwerken Duisburg für den ehrenden
Nachruf, dem Doppelquartett Rheingold und den Kollegen der
Firma Gebrüder Roeder.
Die trauernden Hinterbliebenen:

Darmſtadt, Liebigſtraße 44

Familie Karl Ahl.

(8617

Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied plötzlich und unerwartet mein
lieber Mann, unſer treuſorgender Vater, Schwieger=
vater
, Großvater, Bruder und Onkel
Lihelm Teinmann
im Alter von 59 Jahren.
In tiefer Trauer:
Margarete Weinmann, verw. Keil
Gretel Weinmann
Marie Weinmann
Philipp Keil und Frau
Ludwig Keil und Frau
Eliſabet Eger, geb. Keil.
Darmſtadt, den 27. März 1998.
Beſſungerſtraße 72.
Die Beerdigung findet Freitag, den 30. März, nach=
mittags
3 Uhr, vom Portale des alten Friedhofs aus
(*8607
ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und für
alle Kranzſpenden bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Ent=
ſchlafenen

Philipp Darmſtädter
ſagen wir unſeren innigſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Wendel für ſeine troſtreichen Worte am
Grabe und am Krankenbette. Ferner danken wir den
Brüdern des Herz=Jeſu=Hoſpitals für die liebevolle Pflege
während der Krankheit unſeres Entſchlafenen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margaretha Darmſtädter, geb. Köhler.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Ludwigshöhſtraße 60.
(e8591

HIALIAIIk
Ute 13
mit dem kichten Unküg!
Ste wissen doch, was Unzähligen bekannt ist, daß
man bei uns das Fodernste gut und preiswert kauft?
Kommen Sie bitte zu einer Besichtigung!

Unsere neuen
Straßen-Anzüge h 30
sind elegant in der Form
und gut verarbeltet
Unsere neuen
50
Sport-Anzüge bs 31
sind aus tragfähig. Stoffen
mit langer od. kurzer Hose
Unsere blauen
Sacco-Anzüge bis 90
sind sehr elegant, erstklass.
in Stoff und Verarbeitung
Durch Selbstanfertlgung
das Beste in leder Hinsicht

Ta

DARMSTAD

Elegante
Bamenhäte
in allen Preislagen. Fachmännische
Bedienung und Verarbeitung. An-
fertigung
nach jeder Koptweite und
Frisur. Umarbeiten von Hüten
nach den neuesten Modellen.
Anna Bersch
Hodlstin (5735a1 13 Schuchardstr. 13.

Näh= und Handarbeitsſchule
1. L. u. F. Supp, Nd.=Rämſtädterſtr. 14
Nach Oſtern können noch einige
Schülerinnen eintreten.
Eintritt jederzeit. Mäßiges Honorar.
8463)

Unterfertigter C. C. betrauert aufs
tiefſie das am 26. Februar in Offenbach
erfolgte Ableben ſeines lieben Alten
Herren
Dipl.=Ing.
Matt Schhfer 9
Der C. C. der Chattia
J. A.:
H. Chriftiani, XXX, F.V.
5758

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
bei dem Sinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
Fritz Wernis
ſprechen ihren innigſten Dank aus
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 28. März 1928.
(*8626

Ca. 30 gebr.
Motorräder
a Fabrikate in allen
Preislagen. (4218a
Donges & Wiest,

Für die
Reise
Koffer
in la Rindleder
Vulkan
Fibré
Hartplatten
ferner die beliebten
Stadtkoffer
in allen modernen
Farben. Konkurrenz=
los
billig.
Koffer=Kolb
Ecke Schuchard= und
Luiſenſtr und Eliſa=
bethenſtr
. 1 (5770

Zu verkauf. Original
Junkers Schampoo=
nier
=Automat,
Adam Schwinn,
Alexanderſtr. 7. (*8557

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen ſagen wir innigen
Dank. Ganz beſonderen Dank Heirn
Generalarzt a. D. Dr. Eichel für die
liebevolle Behandlung, den ehrwür=
digenBrüdern
des Herz=Jeſu=Hoſpitals
für die treue Pflege zu Beginn der
Krankheit, und Dank auch der Schwe=
ſter
von St. Eliſabeth für den letzten
Beiſtand in ſchwerſter Stunde. Nicht
zuletzt auch herzlichen Dank der Ge=
werkſchaft
deutſcher Lokomotivführer,
dem Geſangverein Liedertafel und der
Vereinigung früherer Leibgardiſten
für die Kranzniederlegung und die
ehrenden Worte am Grabe. Auch allen
denen die ihm das letzte Geleit gaben,
herzlichen Dank.
Für die trauernden Hlnterbliebenen:
Frau Sophie Baumann, geb. Peth
und Kinder.
Darmſtadt, den 28. März 1928. (5765

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen
Blumen und Kranzſpenden bei dem
Heimgange unſeres lieben
Kindes, insbeſondere Herrn
Pfarrer Weigel für die troſtreichen
Worte am Grabe ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank. In tiefer Trauer:
Familie Georg Krautwurſt.
Nieder=Ramſtadt, den 27. März 1928.
(*8594)

Freitag, 30. März, abends 8½ Uhr
Städt. Akad. f. Tonkunſt, Eliſabethenſtr.
Sterben u. Auferſtehen Chriſti
in der Gegenwart
öffentlicher Vortrag v. Dr. Heidenreich
Freiwillige Unkoſtenbeiträge
Die Ehriſtengemeiuſchaft.
Gacis 9

Eact
Konſirm. Geſchente!
ſind Uhren aller
Art. Armband=
Uhren, Taſchen=
Uhren, mod Zim=
mer
=Uhren ,Haus=
Uhren, Küchen=
Uhren u. Wecker,
gold. Trauringe
in gr. Auswahl u
in allen Preis=
lagen
m. Garantie.
Uhrmacher
P. Grünfeld
Gr. Ochſengaſſe 30
neben der Brauerei
zum Goldnen Anker.
Auch auf Teilzahl.
mit kleiner An= u.
Abzahlung. (5236a
Bitte Ausweis=
papiere
mitbring.

Opel
G/16. 4=Sitz., in ganz
tadell. Zuſtand
ehr billig. (4216a
Donges & Wiest.
Parkett=
Heinigung
abziehen, abreiben.
Ibel & Lotz
Eliſabethenſtr. 31.
Telephon 461. (3821a
Heilmagnetopath
Hornberger
wohnt jetzt hier (5745a

Sprechſt. tägl. 8-12, Mont.
u. Donn. a. 36 Uhr.

WDas eine Jortſchritt=
liche
Otaustrau ist

die streicht ihre Bretterböden
nicht mit Lackfarbe. Wozu gibt
es denn auch:
LOBA-BEIZETdas uasserechte‟ Farbbohnerwachs
Es färbt neue u. alte Bretterböden u. Treppen
behaglich und vornehm und glänzt sie gleich-
zeitig
wie schönstes Parkett.
Beim Reinigen nimmt man den groben Schmutz
mit dem nassen Lappen auf, blockt kurz und
schon ist der alte Glanz wieder da. Splitter
gibts keine mehr, der Hartwachsgehalt der
Wasserechten schließt Poren und Risse zu
einer widerstandsfähigen Glanzfläche.
Also fortschrittlich sein, das heißt:

ImmerdcGa fürden Boden!

3 geſpielte (B5594
Pianos
billig zu verk. Neue
Pianos v. 800 Mk. an.
Nic. Berg
beidelbergerſtraße 88,

[ ][  ][ ]

Mummer 89

Donnerstag, den 29 März 1928

Geite 7

Und jetzt
unsere billigen
Goten
Angebote
Gasssaren
Bierbecher, Goldrand . . . Stück 0.25
Weinrömer, geschliffen . . . Stück 0.59
Kompott-Feller, gepreßt . . 6Stück 0.50
Kompott-Schalen, rund, groß 0.60, 0.50
Kuchen-Teller
.. . 125, 0.95
Obstschale auf Fuß . . . . . 1 25, 0.95
Satz=Kompottschalen 4 Stück i. Satz 1.25
Jardiniere, schönes Preßmuster 1.50, 1.25
Vorzllan, Tainant
Eierbecher in vielen Farben, 4 Stück 0.50
Tassen m. Untert., Kantendek. 3 St. 0.95
Dessert-Feller, 19 cm, 3 St. 0.95
Obst-Bervice, Früchtedek., 7teilig 1.95
Frühstück-Bervice, Goldrand, 5teil g 2.45
Kaffee-Berv. f. 6Pers., 9teil. 6.75, 4.50, 2.95
Waschgarnit., sch. Must. 5.75 4 50, 3.95
Küchengarnitur, bunt, 16teil. . . 8,75
kaaine
Schöpf- oder Schaumlöffel, weiß 0.25
Zwiebel-od. Topflappenbeh., w8.0 95, 0.50
Kehrschaufel, grau oder weiß . . 0.50
Waschbeck. m. Seifennapf, 32cm, wB./ 0.95
Kochtopf, gestanzt 20 cm, m. Deck. 0.95
Salat-Beiher, grau . . . . . 0 95, 0.50
Wasser-Eimer, 28 cm, braun . . . 0.95
Toiletten-Eimer mit Deckel, weiß 1.95

Zur Kuutsuling!
Schiefertafel nach Vorschrift 0.75, 0.50, 0.45
Federkasten ..
.. 0.50, 0.35, 0.25
Schwammdosen . . . . . 030, 0.20, 0.18
Schulhefte Bütterlin
.. Stück 0.12
Griffel . . . . 10 Stück im Kästchen 0.20
Beichstinte . . . . Flasche 0.50, 0.25, 0.15
Tagebücher . 90 Blatt 0.50, 40 Blatt 0.25
Frähstückstaschen, z. Umhängen 0.75, 0.50
Schüler-Etuig, Leder ...
. 0.95
Schnlranzen für Knaben u. Mädchen
starke Ausfährung . . . . . 4.75, 3.30

lofz und Bürltan
Handtuchhalter, solide Ausführung 0.95
Tablett, 45X30 cm, starke Qualit. 1.95
Besteckkast., 4tl., m. Linoleumeinl. 1.95
Wichs- od. Putzkasten, Hartholz . 0.95
Bund-Löffel, Ahorn, Ia Oual., 4St. 0.59
Roßhaar-Besen . . . . 2.95, 2.45, 1.95
Schoß-Kaffeemühle . . . . . 295, 1.95
Wand-Kaffeemühle . . . . . 4.50, 2.95
Oasanssdrtient
Eßlöffel oder -Gabel, Alpacca, Stück 0.50
Kaffeelöffel, Alpacca . . . . Stück 0.25
Likör-Bervice, 8teilig, mit Tablett 0.95
Brotkorb, vernickelt, mit Einlage 0.95
Kuchenteller mit Nickelrand 1.45, 1.25
Torten-Schaufel, vernickelt . . . 0.50
Eier-Service, vernickelt 5.75, 4.50, 2.95
Brotkasten, C), schöne Dekore 3.75, 2.75
Tgiskwukan
Gummibälle in allen Größen von 0.15 an
Treibreifen mit Stock . 0.30, 0.20, 0.12
Sandkarren . . . . . . 1.95, 1.25, 0.75
Gartengerät, 3teilig . . . . . . . 0.50
Osterkörbchen . . . . 025, 0 20, 0.15

12 Ludwigstraße 12

Stellengeſuche

Weiblich Jüng. Friſeurgehilfi=
ſſucht
Stellung ohn
ge genſeit. Vergütung
Angeb. n. E 179
de Geſchſt. (54b8: Geb. Frl., 29 J. alt
ſucht Stellung in k
frauenloſ Haushal
od. einz. Herrn, wr
Hilfe für grob. Arbei=
vorhanden
. Erſtkla
Zeugnis. Gefl. Ang
u P 59 Geſchſt. (856 Junges Mädche
v. Land, welch. ſchor
in Stellg, war, ſuch
Stellung bis 15. 4
Angebote unt. F 5
an die Geſchſt. e8544 Köchin
perfekt, empfiehlt ſig
bei Geſellſchaften,
übernimmt auch Aus=
hilfe
evtl. auch Reſtar
rationen. ungeb u.
F 50 Geſchſt. (5720 16jähriges, kräftig.
Mädchen
ſuch Lehrſtelle alt
Friſeuſe. Angebote
F 76 Geſch. (*8616 Aöfene Stellenf Miſſaſtc Tüchtige Friſenſe u.
Friſeurgehilfe, 35=
140 pro Woche, pei
ſofort geſucht. Ang.
unt. F 75 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*8614 Junges Mädchen
mit 10 jähr. Schulb
für Verkauf u. Bür=
geſ
. Angeb. unt, F 56
an die Geſchſt. (*8553 Lehrmädchen für die
Schuhbranche ſofort
geſucht. Bevorzugt
fortbildungsſchulfrei.
Zu erfr. in d. Geſchſt.
(85S4I Größere Vorort=
fabrik
ſucht durch=
aus
perfekte Steno=
typhiſtin
und Ma=
ſchinenſchreiberinm

praktiſchen Erfah=
rungen
und guter
Allgemeinbildung z.
möglichſt ofortigen
Eintritt. Ausführ=
liche
Bewerbungen
erbeten unter F 9
an d. Geſchäftsſtelle.
(5622a Ve
Kopiererinnen
für mein Photo=
laboratorium
.
Ph. Baumbach Nachf.
(* 361imd) Fräulein od. junger
Mann auf Architett=
Büro, für Schreib=
maſchine
und Steno=
graphie
uſw. alsbald
geſucht. Angebote m.
Geha’tsforderungen
uſw. unt. F 67 an d.
Geſchäftsſt 8597dg R e
Mädchen=
b
. n. d. Spülen ſof.
geſ z.Aushilfe./ 8568
Frankfurterſtr. 56, II.11 Tüchtiges, ſol. Mäd=
chen
mit gut. Zeugn.
ev. tagsüber geſucht.
Vorzuſtellen v. 2 bis
5 Uhr. Näheres Ge=
ſchäftsſtelle
. (*8603

Um unserer Herren-Kundschaft etwas ganz besonderes zu bieten,
bringen wir diesen eleganten Herren-Halbschuh zu dem unge-
wöhnlich
billigen Preise von Mk 16.50 zum Verkauf.
Beachten Sie an diesem Schuh die hochmoderne Form und die
gediegene Verarbeitung. Der Boden besteht aus bester Gummisohle
mit Gleitschutz, für deren Haltbarkeit wir vom Tage des Verkaufs
an durch Aushändigung eines schriftlichen Garantiescheines
KAonate
Garantie
leisten. Braunes oder auch schwarzes Boxkalbin ist das Materialdes
Oberteils, das, wie Sie sehen, mit Flügelkappe und reichlicher Loch-
verzierung
der neuesten Moderichtung entsprechendausgestattet ist.
Lassen Sie sich dieses überaus günstige Angebot nicht entgehen
und denken Sie schon jetzt an Ihren Bedart für Frühjahr und Ostern.
Der Schuh ist in unzerem Schaufenster ausgestellt
und besonders kenntlich gemacht.

Mädchen geſ. tagsüb.
Frankfurter Str.
(*8633 Nr. 6.
Kräftiges, fleißiges
Mädchen
für Küchen rbeiten
gegen hohen Lohn
zum 1. April geſucht
Hotel=Reſtaurant
Alte Poſt
Ernſt=Ludwigſtr. 1.
5782)

Wchuktdar enhazls Zttc.
Darmstadt, nur Ludwigstraße 16
Größtes Spezialgeschätt für moderne und sollde Schuhwaren

Stock.

geſucht.
erſtraße 61,
Gafe

Selbſtändiges, zu=
verläſſiges

Alleinmädchen
in kleinen Haushalt
geſucht zum 1. April.
Dr. Mahr
Mornewegſtr. 43.
(*8609

Fleiß., ehrlich. 778601

f. morgens bis nach
dem Spülen geſucht
Kiesſtraße 104, part.

Welche Schneiderin
fertigt noch vor Oſt.
zwei Knabenanzüge?
Näh. Geſch. (*8608

Verkädtertänen

zur Aushilfe
möglichſt branchekundige, ſucht
per ſofort
(5738
J. G. Tacob
8 Schlllerplatz 8
Aelieſtes Schuhhaus größten
Umfanges.

Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt
für unſer Atelier
tüchüige Schneiderinnen
zur Aushilfe.
(5736
Vorzuſtellen vormitt, von 910 Uhr
Garl Schürmann & Go.

5719

Einige Damen
für leichtverk., Ia pat Neuheit geſ. Hohe
Bezüge. Tägl. Bargeld. Zeugniſſe ſind
mitzubring. Vorzuſt.14 UI . Econon.4 A. G.
Beiß, Reſt. Ehrhardt, Woogsplatz s. (8623

Saub., fleißig., ehrl.
Mädchen
zum 1. April geſucht
Amnaſtr. 2, Laden.
(5759a

Giſſe HoGraerfden
(kein Leinenfilet) für in und außer Haus
geſucht. Liebigſtraße 25, Hths, 1. Stock
910 Uhr vormittags.
(*8584

Perfekte
Stenotypistin
für deutſche Korreſpondenz, mit guter All=
gemeinbildung
und raſcher Auffaſſungsgabe,
für ſofort geſucht Lückenloſe, ſchriftl. Be=
werbungen
mit Zeugniſſen und Angabe von
(5777
Referenzen erbeten an
GOEBETA.-G.

Berufswechſel!
Wir ſuchen
tüchtige Werbebeamte
für unſere
Sterbegeld= und Kinder=Verſicherung
die durch ihre Eigenart leichtes und erfolgreiches Ar
beiten verbürgt.
Wir bieten
ſofortigen Verdienſt, feſte Tagesſpeſen ſowie feſte
monatliche Bezüge. Nichtfachleute werden theoretiſch
und prakt ſch durch Fachleute eingearbeitet und erhalten
bei Eignung ebenſo Tagesſpeſen und nach kurzer Zeit
feſte Anſtellung. Perſönliche Vorſtellung Donnerstag
vormittags von 1012 und nachmittags von 26 Uhr.
Germania-Versicheruns
Suboirektion
DARMSTADT
Eliſabethenſtraße 34

Saubere, zuverläſſige
Stundenfrau
geſucht. Zu erfrag
Geſchäftsſt. (*8579

Laufmädchen
für nachmittags ge=
ſucht
. Roſa Rie fel,
Ernſt=Ludwigſtraße 7.
(8590)

Einfache
Häkelarbeit
zu vergeben. Liebig=
ſtr
. 25, Hth., 1. Stock,
2-10 Uhr vorm. (8535

Aelt., geſundes Mäd=
chen
mit nur guten
Zeugniſſen zum 15.
April geſ. Zu er rag.
zwiſch. 10 u. 11 und
16 u 17 Uhr. (*8583
Dr. Andres,
Rheinſtraße 33.

Mädchen
von vorm. 8 Uhr bis
nach d. Spülen geſ.
Bander, Ahaſtraße 7.
(*8320)
Man

Hohen dauernden
Nebenverdienſt
find. Damen u. Heiren
m. gr. Bekanntenlreis
dch. Verk. v. Strümpf
zu Engrospreiſ. Anfr.
erb. an Schließfach 136,
Leipzia S. 3. 4, II V 4793

Junger Gärtnergehilfe
oder angel. Garten=
arbeiter
für dauerrd
geſucht. Ang. u. F 55
an die Geſchſt. ( 8548

Kräftiger (*8621
Schuljunge
für Beſorgung der
Geſchäftsausgänge
ſofort geſucht.
A. Hufnagel,
Wilhelminenſtr.

zum Austragen und
ſonſtige leichter Ar=
reiten
geſucht. (5743
Buchhandlng Schroth
Rheinſtraße 15.
Begabter, flinter
Lehrling
für Spenglerei u In=
ſtallation
ſof. geſucht.
Fertig, Mühlſtr. 5.
(*8555)
Wir ſuchen
zum 15. April 1928
als Lehrling
den Sohn achtbarer
Eltern, mit guten
Schulzeugniſſen und
guterAuffaſſungsauf=
gabe
. Nicht mehr fort=
bildungsſchulpfl
. er=
halten
den Vorzug.
Gebrüder Bierheller
Schuſtergaſſe 14
(5760

Schloſſerlehrling
kann eintreten. (8605
Georg Maurer
Schießhausſtr. 7.

Tüchtiger
Damen= und
Herrenfriſeur
ſo ort geſ. Angeb. u.
F 70 Geſchſt. 8599

Junger
Bautechniker
für Archit.=Büro als=
bald
geſucht. Angeb.
mit Gehal Sanſpr, u.
Fo8 Geſchſt ( 8598dg
Penſioneng
Privat=
Mittagstiſch
90 Pfg. Frau Anthes,
Karlſtraße 27, part,
(:8467mds)

[ ][  ][ ]

Jan
tung
holz
An
Vol
nich
Opf
und
frei=
fülle

Mit
Auf
Stü
m

Seite 10

Donnerstag, den 29. März 1928

Nummer 891

Reich und Ausland.

Der erſte Profeſſor
für Homöopathie in Berlin.

Dr. E. Baſtanier,
der bedeutende Homöopath hat von der mediziniſchen
Fakultät der Univerſität Berlin einen Lehrauftrag
erhalten.

Eine Bande jugendlicher Einbrecher.
WSN. Bad Homburg. In der letzten Zeit
wurde eine Anzahl hieſiger Geſchäfte durch nächtlichen
Einbrecherbeſuch heimgeſucht. Erhebliche Mengen von
Waren und beträchtliche Geldbeträge wurden er=
beutet
, ohne daß es gelang, die Täter zu ermitteln.
Durch die Achtſamkeit eines hieſigen Einwohners, bei
dem ein junger Mann ein verdachterregendes Gepäck=
ſtück
untergeſtellt hatte, kam die Polizei auf die
Spur einer Einbrechergeſellſchaft von jungen Leuten
im Alter vom etwa 19 Jahren. Zwei von ihnen
wurden bisher verhaftet und dem Gerichtsgefängnis
zugeführt, während weitere Verhaftungen noch bevor=
ſtehen
.
Zweimal Bigamie.
Caub. Ein 50jähriger hieſiger Bürger wurde in
Ehrenbreitſtein wegen Bigamie verhaftet. Im Jahre
1898 hatte er zum erſten Male geheiratet und 18
Jahre glücklich mit ſeiner Frau gelebt, bis dieſe ſtarb.
Er heiratete alsdann eine Frankfurterin, mit der er
jedoch nicht auskam. Heimlich verließ er ſeine beſſere
Hälfte und heiratete ein Cauber Mädchen, das von
der Ehe mit der Frankfurterin nichts wußte. Kirch=
lich
und ſtandesamtlich erfolgte die neue Trauung.
Die dritte Frau ſtarb im Wochenbett, jetzt legte der
Mann die Papiere der Frankfurter Frau vor, und ſo
wurde dieſe für tot erklärt reſp. im Standesregiſter
gelöſcht. Er zog fort und heiratete vor kurzem in
Ehrenbreitſtein zum vierten Male, kirchlich und
ſtandesamtlich. Diesmal erzählte er ſeinem Liebchen
die Vorgeſchichten. Da das Schweigen des Weibes
ſchwerſte Kunſt iſt, kam die Geſchichte ans Tageslicht
und das vierte Hochzeitspaar wurde verhaftet.

Ein Journaliſtenerlebnis.
WSN. Mannheim. Dieſer Dage erhielt ein
hieſiger Journaliſt, nicht etwa durch die Poſt, ſon=
dern
durch die Fahndungspolizei eine Poſtkarte mit
dem Porträt des bekannten Varietéhumoriſten Otto
Reuter zugeſtellt. Die Karte war am 18. Mai 1900
in Berlin aufgegeben worden und mit der Unter=
ſchrift
Reuters ſowie des Direktors Zacharias vom
hieſigen Apollotheater und ſeines damaligen artiſti=
ſchen
Leiters Jaques Hauer verſehen. Sie wurde
von der Fahndungspolizei einem verhafteten alten
Pennbruder abgenommen, der ſie mit rührender
Treue beinahe zwei Dezennien in ſeiner Fleppe mit
herumtrug. Wie die Karte in ſeinem Beſitz kam, war
nicht zu ermitteln.

7 Scheunen und ein Haus eingeäſchert.
WSN. Wiesloch b. Mannheim. Ein Großfeuer,
das in der Werkſtätte des Schreiners und Möbel=
händlers
Hecker ausbrach, äſcherte am Mittwoch in
früher Morgenſtunde in St. Leon ſieben Scheunen
und ein Haus ein. Die Brandurſache iſt noch unbe=
kannt
. Der Schaden iſt beträchtlich.
Handgranatenexploſion.
Donauwörth. In der Eifenhandlung von
Albrecht in Rain bei Neuburg an der Donau er=
eignete
ſich am Dienstag eine ſchwere Handgranaten=
exploſion
. Der Bruder des Geſchäftsinhabers, der
Landwirt Eduard Albrecht, hantierte mit einer
Handgranate, die plötzlich explodierte. Albrecht und
das zweijährige Kind ſeines Bruders wurden auf der
Stelle getötet, der Eiſenhändler Albrecht ſehr ſchwer
verletzt.
Ein jugendlicher Ausreißer.
München. Ein 15 Jahre alter Realſchüler, der
Freitag abend im Hofbräuhaus durch den Beſitz einer
größeren Geldſumme auffiel, wurde einer Kontrolle
unterzogen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß der Junge
neben einem Barbetrag von 815 Mark auch noch
339 Dollar und 240 Mark in Gold und Silber alter
Währung, ſowie eine goldene Armbanduhr und einen
goldenen Fingerring beſaß. Darauf geſtand er, ſeinem
Vater, der in Breslau wohnt, am letzten Mittwoch
entlaufen zu ſein, weil er nach Anſicht von dieſem
nicht richtig behandelt worden ſei. Vor ſeiner Ab=
reiſe
habe er ſeinem Vater 700 Dollar und 240 Mark
in alter Währung entwendet. In Breslau habe er
200 und in Dresden 100 Dollar umgewechſelt. Der
Junge, der unter falſchem Namen in einer Penſion
wohnte, hatte beabſichtigt, ſich hier einige Zeit auf=
zuhalten
, um ſich ſpäter um eine Stellung als Muſiker
zu bewerben.
Verhaftung eines Werbers für die Fremden=
legion
.
Benrath. Vor längerer Zeit verſchwand hier
ein 15jähriger Metzgerlehrling nach einer Ausein=
anderſetzung
mit ſeinem Meiſter. Bei ſeinem Umher=
irren
lief er einem Werber für die Fremdenlegion in
die Hände, der ihn in die Legion verſchleppte. Durch
Briefe, die der junge Mann ſpäter ſchrieb, kam die
Polizei auf die Spur des Werbers, eines angeblichen
Monteurs Helmuth Holtappelts, der nunmehr von
der hieſigen Polizei verhaftet wurde. Der Verhaftete
ſteht auch im Verdacht des Landesverrates. Die Er=
mittlungen
ſchweben noch.

Die eiovevemalaſttonge in Manen.

Große Ueberſchwemmungen.

EP. Mailand, B8. März.
Die bisherigen Feſtſtellungen über die Folgen des
Erdbebens vom Dienstag vormittag im Friaul und
Alpengebiet von Carnico haben folgende Bilanz er=
geben
:
In Cavazzo=Carnico 3 Tote, 1 Schwerverletzte,
10 Leichtverletzte, 12 eingeſtürzte Häuſer. Die übrigen
Wohnhäuſer ſind unbewohnbar geworden. Die Land=
ſtraße
weiſt große Riſſe auf. Im Weiler San Flo=
riano
2 Tote, mehrere Verletzte, 5 zerſtörte Häuſer.
Nur die Kirche und ein Gebäude blieben ſtehen. In
Chiaicis 2 Tote, 6 gänzlich zerſtörte Häuſer. In
Buſea 3 Tote (Kinder) und 12 eingeſtürzte Häuſer.
Im ganzen beträgt die Zahl der Toten bis jetzt zehn.
In Caneva ſind zwei Häuſer eingeſtürzt und in Tol=
mezzo
ein Drittel der Häuſer unbewohnbar. In
Caneva dauerte das Beben etwa 30 Sekunden. In
Tolmezzo etwa 20 Sekunden. Der ganze Herd des
Bebens befindet ſich zwiſchen den zerſtreuten Ge=
meinden
Verzegnis und Cavazzo. Andere bisher nicht
beſtätigte Nachrichten melden dreißig eingeſtürzte
Häuſer und zahlreiche Verletzte im Weiler San Fran=
cesco
in der Gemeinde Verzegnis.
Ueber die Folgen des Erdbebens im Friaul und in
den Kanariſchen Alpen fehlen weitere Nachrichten, da
die zur Hilfeleiſtung und Berichterſtattung ausge=
ſandten
Mannſchaften aus den vom Verkehr ab=
geſchnittenen
Hochtälern erſt dieſe Nacht zurücker=
wartet
werden. Die meteorologiſche Station von
Udine befürchtet ein abgeſchwächtes Wiederholen der
Erdſtöße. Auch die Bevölkerung von nicht direkt in

Mitleidenſchaft gezogenen Ortſchaften befindet ſich
noch in Panikſtimmung und zieht es vor, die Nacht
im Freien zuzubringen. Die letzten Unglücksnachrich=
ten
über eingeſtürzte Häuſer und ſchwerverletzte Per=
ſonen
treffen aus dem Arginotal, aus Treviſo und
Clauſetto ein.

Schneeſchmelze und Regenmaſſen haben beſonders
in der Provinz Venedig weiteres Hochwaſſer und
Ueberſchwemmungen verurſacht. Ausgedehnte Ebenen
liegen tief unter Waſſer. Zahlreiche Gehöfte ſind iſo=
liert
. Die Stadt Meſtre iſt vollſtändig überſchwemmt.
In den Straßen wälzen ſich die Fluten der über die
Ufer getretenen Flüſſe Monticano und Bocchilgone.
Menſchenopfer ſind nicht zu beklagen. Aus Venedig
ſind Rettungsmannſchaften eingetroffen. Seit 1907
erinnert man ſich nicht, ſolches Hochwaſſer erlebt zu
haben. Aus den Dolomiten und den jetzt vom Erd=
beben
betroffenen Karniſchen Alpen wird anhaltender
Schneefall gemeldet.

Orei mexikaniſche Dörfer
durch Erdbeben zerſtört.

EP. London, N. März.
Nach einer Meldung aus Mcxiko iſt die Provinz
Ooxaca von einem heftigen Erdbeben heimgeſucht
worden. Die Dörfer Plumas, Hidalgo und Xotani
wurden zerſtört. Das Zerſtörungswerk wurde noch
verſtärkt durch große Steine, die von den umliegen=
den
Bergen herunterrollten. Ueber die Zahl der
Opfer fehlen genaue Angaben.

550 Walfiſche in drei Monaten gefangen.

Der Walfiſchfänger Lancing nach ſeiner Rückkehr.
Eine beiſpielloſe Beute hat der mit 170 Mann beſetzte, kürzlich nach dem Heimathafen Amſterdam
zurückgekehrte moderne 8000=Tonnen=Walfiſchfänger Lancing zu vermelden. Das Schiff hat im
Südpolgebiet in drei Monaten 550 Walfiſche aufgebracht. Ein nur 18 Meter langer Durchſchnitts=
wal
iſt 70 000 Kilogramm ſchwer, liefert 30 000 Kilogramm Speck, 24 000 Kilogramm Tran und
1600 Kilogramm Fiſchbein.

Grubenunfall in Bochum.
Bochum. Am Montag mittag fuhr auf der
Kruppſchen Zeche Hannibal I eine Grubenlokomo=
tive
in der Richtſtrecke unter Tage in eine Arbeiter=
gruppe
, die dieſe Richtſtrecke verbotswidrig benutzte.
Ein Bergmann wurde getötet, ein anderer ſchwer
verletzt.
Einbrecher Colanus auf dem Alexanderplatz
entwichen.

Berlin. Einer der gefährlichſten Einbrecher,
der Arbeiter Paul Colanus, der vor acht Tagen nach
aufregender Jagd feſtgenommen werden konnte, iſt
am Montag nachmittag ſeinen Transporteuren, die
ihn in die Strafanſtalt Plötzenſee überführen ſollten,
entwichen. Er verletzte den einen Beamten auf dem
belebten Alexanderplatz durch einen wuchtigen Stoß
vor die Bruſt, brachte den anderen durch eine Fuß=
falle
zum Straucheln. Noch in der gleichen Nacht
wurde am Kurfürſtendamm ein Einbruch verübt, der
nach der Ausführung ohne Zweifel Colanus zuzu=
ſchreiben
iſt. Unter dem Verdacht, die Flucht des
Verbrechers unterſtützt und begünſtigt zu haben, wur=
den
deſſen Braut Dora Sleitner aus der Wieſen=
ſtraße
und eine Verwandte, Frau Mann aus der
Brunnenſtraße, feſtgenommen.

Der Ku=Klux=Klan kapituliert.

Eine Liebestragödie.
TU. Neuſtettin. In dem Walde der benach=
barten
Stadt Hammerſtein fand man am Dienstag
morgen den 20 Jahre alten Bauarbeiter Strünker
aus Tempelburg erſchoſſen auf. Einige Meter ent=
fernt
lag die 19 Jahre alte Braut, der durch Kopf=
ſchuß
das Augenlicht geraubt worden war. Es beſteht
wenig Hoffnung, das Mädchen am Leben zu erhalten.
Der Grund wird in der Weigerung der Mutter zu
einer Ehe der beiden geſehen.

Verhaftung zweier Berliner Einbrecher
in Glogau.
Glogau. Die Polizei verhaftete auf dem Bahn=
hof
aus dem Zuge heraus zwei aus Berlin ſtam=
mende
Einbrecher, die einen Einbruchsverſuch im
Schloß Primkenau unternommen hatten. Die Ver=
hafteten
leugnen, jedoch hat man in ihrem Eiſenbahn=
abteil
drei Aktentaſchen mit modernſtem Einbrecher=
werkzeug
gefunden. Das dritte Mitglied der Bande
hatte flüchten können. Der Einbruch in Primkenau iſt
durch einen Wächter ſchon im Beginn vereitelt
worden.

Zuſammenſtoß franzöſiſcher Militärflugzeuge.
TU. Paris. Während eines Uebungsfluges ſtie=
ßen
am Dienstag nachmittag bei Metz zwei Militär=
flugzeuge
in etwa 1000 Meter Höhe zuſammen.
Während der eine Pilot ſich durch Abſpringen mit
dem Fallſchirm retten konnte, ſtürzte der andere,
deſſen Fallſchirm ſich nicht öffnete, zu Tode. Beide
Flugzeuge wurden zertrümmert. Ein dritter Apparat
überſchlug ſich bei der Landung und wurde ſchwer
beſchädigt. Der Führer kam mit leichteren Verletzun=
gen
davon.

Mitglieder des amerikaniſchen Geheimbundes
Ku=Klux=Klan.
Die öffentliche Meinung Nordamerikas wurde durch
die letzten Gewaltakte des weiwerbreiteten Geheim=
bundes
Ku=Klux=Klan ſo verſtimmt, daß die Bundes=
leitung
es für angezeigt hält, von den ungeſetzlichen
Formen abzugehen, die Geheimnistuerei aufzugeben
und ſelbſt die traditionellen Verbandstrachten (Kutten
mit Kapuzen) abzulegen. Der berüchtigte Bund iſt
1863 in Nordkarolina zum Schutze der Scklavenhalter
entſtanden und richtete ſeine gewalttätigen Hand=
lungen
gegen alles, was fortſchrittlich war und die
Befreiung der Sklaven herbeiführen wollte. Erſt
ein 1871 angenommenes Geſetz hat das gefährliche
Treiben des Zundes unterdrückt. In der Hetzſtim=
mung
des Jahres 1915 lebte der Bund und deſſen
Lynchjuſtiz wieder auf, hat ſich in den Kriegs= und
Nachk=iegsjahren als Vertreter eines reaktionären
Amerikanismus gebärdet und eine rüchſichtsloſe
Propaganda gegen alles Fremde entfaltet.

Köhls Ozeanflug.

Freiherr von Hünefeld und Hauptmann Käu
vor ihrem Start nach Irland.

Berin

Paris
Mirte
7.n.:.7

Die Flugſtrecke BerlinIrland.

Ein Siart Köhls
100iger Selbſimord.

In Baldonnell ſitzen die beiden Flieger Haups)
wann Köhl und Freiherr v. Hünefeld und ſtu=d
dieren die Wetterberichte vom Ozean, die aben
nach wie vor ungünſtig lauten. Darum habem!
ſie von einem Start am MittwochAb
ſtand genommen. Aber man muß ber
Hauptmann Köhls impulſivem Charakter mi
allen Ueberraſchungen rechnen. Es iſt abe
ſehr leicht möglich, daß er die erſte Meldung von
einer Beſſerung der Wetterlage zum Anla-
nimmt
, den Flug zu wagen. Die Wetterlag
iſt aber zurzeit beſonders trübe. Diu
Wetterwarte Hamburg hält einen guten Verlacn
eines jetzt begonnenen Fluges für völlig aus
geſchloſſen. Ein Start wäre jetzt, ſu
teilte der Leiter mit, ein 100prozentige
Selbſtmord. Die Flieger haben die Zei
der Muſe dazu benutzt, Flugzeug und Moto=
noch
einmal gründlich zu überholen. Die Trag=
flächen wurden mit Paraffin überzogen, um ein
Vereiſung in den Wolken möglichſt zu verhüten

Fingierter Raubüberfall eines 16jährigen.
Am Dienstag nachmittag gegen 4 Uhr wurder
Ueberfallkommando und Kriminalpolizei nach den
Hauſe Fritz=Reuter=Allee 47 in Britz gerufen, we
der 16jährige Kaſſenbote Konrad Mahlow im Ein=
gang
des Hauſes nach lauten Hilferufen anſcheinens
bewußtlos auf dem Boden aufgefunden wurde. Der
Ueberfallene gab der Kriminalpolizei an, daß er von
drei jungen Leuten zu Boden geworfen und ſeiner.
Geldtaſche mit 750 Mark Inhalt beraubt worden ſei
Als er. auf dem Boden lag, hätten die Uebeltäter-
mehrere
Schüſſe auf ihn abgegeben, ohne ihn jedoch
zu verletzen. Der Kriminalpolizei fielen die unges
nauen Angaben des angeblich Ueberfallenen auf. Sie
brachten ihn nach dem Polizeipräſidium, wo er eine-
Geſtändnis ablegte, wonach er mit einigen Freunden
den Raubüberfall vorgetäuſcht hatte. Das Geld wollte.
er mit ſeinen Kameraden teilen. Die Beamten konns
ten den größten Teil der geraubten Summe noch ih-
der
Nacht wieder herbeiſchaffen.

18 Jahre unſchuldig im Zuchthaus.
EP London. Oskar Slater, der frühere deutſche
Staatsangehörige, der 18 Jahre im Zuchthaus von
Peterhead zugebracht hat und jetzt die Aufhebung des
vor 18 Jahren wegen angeblichen Mordes gegen ihn
gefällten Urteils betreibt, gibt jetzt eine längere Schil
derung ſeiner Erlebniſſe im Zuchtchaus und Gefängnis
heraus. Den Rundfunk hat Slater erſt vor wenigen
Monaten kennengelernt. Er hofft, daß es ihm noch
gelingen wird, ſeine Unſchuld gänzlich nachzuweiſen.

Bittſchrift von 920 000 Automobiliſten.
EP. London. Im Unterhaus wurde am Diens
tag eine von 920 000 Automobilbeſitzern unterzeichnele
Bittſchrift überreicht, die Automobilſteuer nicht mehr
nach den Pferdeſtärken, ſondern nach dem Betriebs
toffverbrauch zu berechnen. Die Bittſchrift iſt ihrem
Umfange nach die größte, die bisher dem Parlamen.
vorgelegt wurde. Die einzelnen Pakete wurden aul.
Laſtkraftwagen herangefahren und 18 Perſonen waren.
erforderlich, um ſie in das Parlament zu ſchaffen.

Ein amerikaniſches Paſſagierflugzeug abgeſtürzl.
TU NewYork. Nach Meldungen aus Mexikd
City ſtürzte ein amerikaniſches Paſſagierflugzeug, das
ſich ſuf dem Fluge von Arizona nach Mexiko City be=
fand
, in eine Straße der Stadt Toluca. Die drei
Inſaſſen wurden getötet.

[ ][  ][ ]

Rummer 89

Donnerstag, den 29. März 1928

Seite 11

Spotl, Sprer
Handball=Endkämpfe.
Die Verbandsmeiſier der OSB.
Son den ſieben Landesverbänden der Deutſchen Sportbehörde haben
al bereits zwei ihren Meiſter ermittelt. In Norddeutſchland
me der Pol. S.V. Hamburg den Poliziſten aus Hannover den Titel
ſter entreißen, im Baltenverband brachte der Pol. S. V. Stettin
= einen Sieg über den Pol. S.V. Danzig erſtmalig den Titel an
Die übrigen Verbandsmeiſter werden nicht mehr lange auf ſich
sen laſſen. Drei Verbände erwarten ſchon am kommenden Sonn=
Ihren Meiſter. Süddeutſchland ſieht in München das zweite
xpiel zwiſchen den Gruppenmeiſtern S.V. 98 Darmſtadt und D. S.V.
ürchen. In Berlin ſtehen am Sonntag der Titelverteidiger
US.V. Berlin und Deutſcher Handball=Club Berlin im entſcheiden=
Rampf. Der D.H.C. hat ſich unter Führung von Altmeiſter Sche=
zu
einer beachtlichen Spielſtärke entwickelt, er konnte auch das erſte
4heidungsſpiel gegen die Poliziſten 5:6 gewinnen. Wie das zweite
E,d piel ausfallen wird, iſt ſehr ſchwer zu ſagen, vielleichr wird durch
mm Sieg der Poliziſten noch ein beſonderes drittes Entſcheidungs=
novwendig
. Mitteldeutſchlands Endſpieß wird am
4xpril vom Titelverteidiger Pol. S.V. Halle und dem Pol. S. V. Leip=
Beſtritten. Halle gilt wieder als Favorit. In Weſtdeutſch=
d
. wo die Endſpiele nach Punktwertung ausgetragen werden, iſt
Ttand der Kämpfe zurzeit folgender: 1. V.f.B. Aachen 8:0 Punkte,
Sportfreunde Siegen 5:3 P., 3. Solingen 95 4:2 P., 4. Preußen
ſſm 3:5 P., 5. V.f. L. Münſter 2:2 P., 6. Kurheſſen Kaſſel 0:2 P.,
SSp.Wg. Oberhauſen 0:8 P.
Turnen.
Main=Rhein=Turngau D. T.
mübereitungen zum Gau=Männerturnen, Kreiswaldlauf, Jugendwan=
ſrr
ng, Sommerſpiel=Meiſterſchaften, Lehrgang im Volksturnen ſowie
Schwimmen.
DDer Monat April iſt wiederum mit reger Turnarbeit, welche das
ſa programm vorſieht, ausgefüllt. Nieder=Ramſtadt iſt am 1. April
Tagungsort für die Turner des vierten Bezirks, die ſich dort zur
ſerärksübungsſtunde unter Leitung des Bezirks=Oberturnwartes Gg.
öfller=Roßdorf, zuſammenfinden. Hier ſteht im Mittelpunkt des Be=
ſtipungsfeldes
das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln (Juli 1928) ſowie
ts 47. Gaumännerturnen am 17. Juni in Büttelborn. Die umfang=
iwwe
Turnarbeit für beide Feſte bedingt es, den Beginn dieſer
ſelmangsſtunde auf 9 Uhr feſtzuſetzen. Für Leiter und Leiterinnen von
ſitDerabteilungen innerhalb des vierten Turnbezirks findet am gleichen
iate (1. April), nachm. 2 Uhr, ebenfalls in Nieder=Ramſtadt, eine
ſefirks=Uebungsſtunde ſtatt. Hier gilt es die erſten Vorbereitungen
eir das Jugendtreffen des Bezirks, welches am 8. Juli in Ober= Ram=
hixk
, verbunden mit der 50 Jahresfeier des dortigen Turnvereins ge=
ſirt
werden ſoll, zu treffen. Die erſte Wettkampfveranſtaltung inner=
alw
des neunten Turnkreiſes (Mittelrhein) D. T. ſind die Waldlauf=
eſterſchaften
in Frankfurt a. M.=Sachſenhauſen, Sonntag, d. 1. April,
n denen ſich der Gau mit einer Anzahl Läufer beteiligen wird.
ſdäifer=Neu=Iſenburg, der Gaubeſte aus dem Gauwaldlauf des Main=
(heingaues, geſellt ſich zu den Rivalen aus den übrigen 25 Gauen des
riiſes und dürfte unter dieſen zu den Beſten gerechnet werden. Heuß,
ſensheim, der zweite Sieger im Gauwaldlauf, wird ebenfalls mit unter
ſe Kreisſieger zu rechnen ſein. Am ſtärkſten aus den Gauvereinen
ffte dort die Turngeſellſchaft Darmſtadt mit je einer Turner= und
unendmannſchaft vertreten ſein. Die Turnermannſchaft, welche als
ſertmannſchaft aus dem Gauwaldlauf hervorging, hat folgende Be=
ung
erfahren: K. Aßmuth, Gg. Fick, H. Fornoff und K. Wolf, zu
even ſich noch als Einzelläufer der dritte Rangbeſte der Oberſtufe des
deurlaufes, Peter Dorn, geſellen wird. In der Jugendmannſchaft der
ungeſellſchaft Darmſtadt, die ſich wie folgt zuſammenſetzt: Alex Hart=
ramn
, H. Kahl, K. Andre und H. Boh, beſitzt der Gau eine beſonders
uze Vertretung, die auf dem Kreiswaldlauf einen nicht zu unter=
hrtzenden
Gegner abgeben dürfte. Aus dem Handballager ſind für die
ewen Oſtertage (8. und 9. April) einige ſehr ſpannende Treffen ge=
(ndet. Eine Neuerung innerhalb des Gaues wird von der männlichen
ſiggend (1418 Jahre) beſonders freudig begrüßt werden. Es iſt dies
u erſte Gau=Jugendwanderung in den Odenwald in der Zeit vom 10.
ie 13. April einſchl. unter Führung von Gau=Jugendwart Hotz=
Eitſſelsheim. Der Volksturnwart W. Schönwald=Rüſſelsheim, beruft
i Anhänger des Volksturnens zu einer gemeinſamen Uebungsſtunde
ui den 15. April, vorm. 9,30 Uhr, nach Eberſtadt bei Darmſtadt ein.
die fällige Jahresverſammlung der Vereinsturnwarte findet am gleichen
Tage und Ort, nachm. 2.30 Uhr, in der Reſtauration Zur Eiſenbahn
tart. Der 22. April iſt der Tag des 85. Mittelrheiniſchen Kreisturn=
aires
in Hanau, auf welchem der Gau mit 18 Abgeordneten vertreten
eit wird. Für die Austragung der Meiſterſchaften in den Sommer=
prelen
für Turner, wie Fauſt=, Schlag=, Trommel= und Schleuderball
owie Baarlauf, iſt der 29. April feſtgelegt. Der Gauſchwimmwart
ant in Gemeinſchaft mit dem Gauſchwimmausſchuß am 29. April, vor=
mittags
, in Pfungſtadt und reiht ſich hieran eine neue Uebungsſtunde
ur Ausbildung von Schwimmwarten an.
Der FC. 93 Hanau nimmt anſtelle der Frankfurter Eintracht, die
vigem Urlaubsſchwierigkeiten abſagen mußte, am internatzionalen
DSer=Fußball=Turnier in Luxemburg teil.

und Tar nen.
AOAC.=Motorrad=Länderfahrt.
Die dritte Etappe. Noch 103 Fahrer ohne Strafpunkte. Ein
ſchweres Unglück wie durch ein Wunder verhindert.
Roſtock, N. März. (Drahtber.)
Die Motorvad=Länderfahrt des ADAC. wurde am Dienstag wit der
dritten Tagesetappe fortgeführt. Von Bremen aus ging es über ins=
geſamt
225,2 Kilometer nach HarburgHamburgOldesloe-Lübeck
Wismar und Doberan zum Tagesziel Roſtock. Um 7 Uhr morgens
ſtartete zunächſt die Wertungsgruppe 1 mit 35 Moſchinen, eine halbe
Stunde ſpäter folgte die 84 Maſchinen umfaſſende Kolonne der Wer=
tungsgruppe
2, insgeſamt begaben ſich alſo 119 Teilnehmer auf die
Reiſe. Bei eiwigermaßen annehmbaren Straßenverhältniſſen ging die
Fahrt flott von ſtatten. Schon bald hinter Bremen wurde wie durch
ein Wunder ein größeres Unglück verhindert. Drei Fahrer hatten ge=
rade
eine fahrläſſigerweiſe nicht geſchloſſene Bahnſchvanke erreicht, als
ſich ein Zug in großer Geſchwindigkeit näherte. Der erſte Fahrer hatte
den Schienenſtrang gerade überfahren, als der Zug hevanbrauſte, den
beiden anderen Fahrern gelang es erſt im letzten Sekundenbruchteil, mit
kürzeſtem Abſtand vom Zuge, ihre Maſchinen herumzureißen. Um
3 Uhr nachmittags trafen die erſten Fahrtteilnehmer in Roſtock ein, wo
ihnen die Bevölkerung einen übevaus freundlichen Empfang bereitete.
Ausfälle gab es an dieſem Tage dvei, und zwar: Nakötter=Grevenbroich
auf Indian wegen Bruchs eines Hinterkonens, O. Mäller=Siegen auf
Wanderer wegen eines feſtgefreſſenen Kolbens, Freiherr von Schöler=
Berlin auf Schüttoff aus unbekannten Gründen. Die Liſte der ſtraf=
punktfreien
Fahrer wurde weiter verringert, da ſechs Fahrer wegen
Ueberſchreitens der Zeit mit Strafpunkten bedacht weden mußten. U. a.
waren das die Fahrer H. Schmidt=Fürſtenwalde auf Triumph, Steinweg=
Münſter i. W. auf Viktoria, Reisdorf=Düſſeldorf auf Harley=Daviſon,
Schaaf=Eſſen auf Turnax=Jap und Hübſch=Gernsdorf auf Elite=Diamant=
Kühne. Die vierte und zugleich längſte Etappe führt am Mitwwoch von
Roſtock über Paſewalk nach Danzig über insgeſamt 544,2 Kilometer. Der
Start erfolgt um 2 Uhr nachts. Von 116 noch im Rennen liegenden
Fahrern ſind 103 ohne Strafpunkte.
Von den Darmſtädter Fahrtteilnehmern erhalten
wir vor Redaktionsſchluß ein Telegramm, daß ſie Danzig
570 Kilometer Fahrt ſtrafpunktfrei erreicht haben.

Wetterbericht.
Ein Ausläufer des Nordmeertiefs, der ſich bis nach Weſtdeutſchland
hin erſtreckte, brachte dort bereits leichte Niederſchläge. Die in Beglei=
tung
des nördlichen Druckfallgebietes weiter folgenden ozeaniſchen Luft=
maſſen
laſſen es neben geringem Temperaturrückgang zu zeitweiſe be=
wölktem
Wetter kommen. Vereinzelte Niederſchläge treten dabei ge=
legentlich
noch auf.
Ausſichten für Donnerstag, den 29. März:
Wolkig mit zeitweiſem Aufklaren, etwas kühler, vereinzelt geringe
Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 30. März:
Wechſelnde Bewölkung, Temperaturen wenig verändert, keine oder
nur ganz vereinzelt geringe Niederſchläge.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:

Ort: Wetter: Temp.
in C‟ Wind: Nieder=
ſchlag

in mm Ke
decke
in em Gießen: wolkig 5 W. Aachen: Regen gef. Hamburg: Nebel os0. Berlin: wolkig NO‟ München: Regen W Königsberg: wolkig 0s0, 0,1

Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:

Feldberg:
(Taunus) wolkig 50 Waſſerkuppe: Nebel NW. Feldberg:
(Schwarzw.) Schnee S, 12 Zugſpitze: Schnee gef. Kahler Aſten: wolkig SW. Fichtelberg: Regen O.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Drud
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadl
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

Geſchäftliches.
Ein vernachläſſigtes Genußmittel.
Bei unſeren Vorfahren gehörte der Honig zu dem beliebteſten und
geſuchteſten Genuß= und Nahrungsmittel. Um das Land, da Milch
und Honig floſſen führten die Völker ſchwere Kriege. Sie wußten, daß
in dem Honig alle zum Aufbau des Menſchenkörpers erforderlichen
Nahrungsſtoffe endhalten ſind, daß er das Blut reinigt und den Körper
friſch, geſund und ſtark evhält, daß er Kranbheiten vovbeugt und heilt,
und ſie ſtellten ihn deshalb an die Spitze aller ihnen von der Natur
gebotenen Genußmittel. Unſere Gegenwart iſt ſich der Vorzüge dieſes
Nahrungsmittels nicht genügend bewußt und es iſt für unſer Volks=
wohl
und unſere Volksgeſundheit von außerordentlicher Bedeutung, daß
dem Honig wieder ſeine alte anerkannte Wertſtellung auf unſerm Tiſch
zuerkannt wird. Der Lehrer a. D. Pundſack in Hude 130 in Olden=
burg
verſendet nach allen Orten Deutzſchlands Honig feinſter Qualität
in größeren und kleineren Mengen zu Preiſen, die ihn mit Rückſicht auf
ſeinen hohen Nährwert zu einem äußerſt billigen Nahrungsmittel
machen. (Siehe heutige Beilage.)
TV 3176
Oſtern muß man backen, denn ſonſt würde die frohe Feſtſtimmung
in der Familie nicht recht aufkommen. Wichtig iſt jedoch, daß Kuchen
und Torten oder die zu Oſtern beliebten Kleingebäcke auch gut geraten.
Wer da nun ohne Sorge ſein will, verwendet Dr. Oetker’s Backpulver
Backin und richtet ſich genau nach den neuen Oetker=Rezepten, Aus=
gabe
F, die in den einſchlägigen Geſchäften zu haben ſind. Dann haben
Sie die Garantie, daß alles klappt und auch vorzüglich ſchmeckt.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 29. März. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.50:
Mittelſchullehrer Ad. Hering: Die Nähmaſchine. O 16.30: Rundfunk=
orcheſter
: Muſſorgski (geb. 28. März 1835, geſt. 28. März 1881).
Mitw.: Dr. Adolf Block (Baß). O 17.45: Aus den Novellen von
Nicolai Gogol. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30:
Kaſſel: Garteningenieur K. Hinze: Der Garten im Frühlingsſchmuck.
O 18.45: Beamtenfortbildungskurſus: Dr. F. Neumark: Die Stabili=
ſierung
der europäiſchen Währungen. O 19.15: Dr. F. Wolf: Was
wird aus unſeren Kindern? O 20.15: Leſegeſellſchaft m Köln:
Konzert der Geſellſchaft für Neue Muſik: Hindemith=Abend. Muſik.
Leitung: Kapellm. Dr. Ludwig Rottenberg. Soliſten: Emma
Lübbecke=Job (Klavier), Paul Hindemith (Bratſche und Viola
d'amore). O 22.30: Berlin: Tanzkurſus. Anſchl.: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Donnerstag, 29. März. 12.30: Schallplatten. O 16: Plauderel
über Blumenpflege. O 16.15: Funkorch. Einl.: Trudel Eipperle.
O 18.15: Freiburg: Prof. Dr. Kantorowicz: Der engliſche Volks=
charakter
. O 18.45: Aerztevortrag: Das Genieproblem in neuer
Beleuchtung. O 19.15: Schachfunk. O 20.15: Sinfoniekonzert. Philh.
Orch. Stuttgart. Leit.: Kahn. Soliſten: Franzi Hallmayer=Loquay
(Harfe), Pankraz Göppner (Flöte). Mozart: Mauriſche Trauer=
muſik
. Konzert für Flöte und Harfe. Jupiterſinfonie. O 21.15:
Das deutſche Gedicht und di edeutſche Proſa der letzten 100 Jahre.
Heine und Das junge Deutſchland, Mitw.: Elſe Rüthel=Schaber,
Jentſch, Stockiger, Enderling, Vhilh. Orch. Anſchl.: Nachrichten.
Tanzmnfik.
22.30: Berlin: Funktanzſtunde. O
Berlin.
Donnerstag, 29. März. 12.30: Mitteilungen und praktiſche
Winke für den Landwirt. O 15.30: E. W. Balk: Moderne deutſche
Kulturzentren. O 16.15: Jüngſte Dichter. Einl. Worte: H. Kaſack.
Erwin Dorow, Günther Franske und Albert Hirte leſen aus eigenen
Werken. O 17: Kinderſeele. Funkkapelle. Leitung: Konzertm. F.
v. Szpanowski. Mitw.: Helene Lachmansk==Schaul (Sopran), Erna
Klein. o 18.30: Franzöſiſch: O. Colſon, Profeſſeur de francais:
Les plus anciennes chanſons d'amour. O 19: Dr. Cohn=Wiener:
Die großen Kulturen des Oſtens CChina, die älteſte Kulturmacht
Ineraſiens). O 19.30: Erwin Draeger: Das Rugby=Spiel. O 20:
Dr. Schmidt: Verjüngungsmittel und Verjügungsmethoden im Licht
wiſſenſchaftlicher Kritik. O 20.30: Dr. R. Liebenberg: Aktuelle
Berufsfragen für Jugendliche und Erwachſene. O 21: Kammermuſik:
Budapeſter Streichquartett: Hauſer (1. Violine), Roismann (2.
Violine), Spolyi (Viola), Son (Cello), Dvorak: Streichquartett
F=dur. Beethoven: Streichquartett B=dur. Anſchl.: Tagesnach=
richten
. O 22.30: Funk=Tanzſtunde. Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Kermbach.
Stettin: 20.30: Eine pommerſche Bauernhochzeft. Hörſpiel in
drei Teilen von Hermann Ploetz. 1. Teil: Der Hochzeitsbitter;
2. Teil: Der Polterabend: 3. Teil: Die Hochzeit. Regie: A. Braun.
Muſik. Leitung: Herm Scheibenhofer Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Donnerstag, 29. März. 14: Zweckmäßige
Ernährung der Schuljugend. 14.30: F. Lorenz: Reiſen und
Abenteuer in Paläſtina. o 15: Oſtergebäcke. O 15.35: Wetter und
Börſe. O 15.40: Kochanweiſungen. O 16: Ob.=Stud.=Dir. Dr.
Strohmeyer: Das neuſprachliche Gymnaſium. O 16.30: Dr. Krammer:
Weſen und Geſchichte der Gilden und Zünfte. o 17: Berlin:
Funkkapelle. Kinderſeele‟. O 18: Kapellm. Melichar: Kirgiſiſche
Muſik. O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: A. Lochner:
Der Wert der Luzerne als Futterpflanze, ihr Anbau und ihre
betriebswirtſchaftl. Bedeutung. O 19.20: Dr. Würzburger: Theodor
Bohner. O 19.45: Kammergerichtsrat i. R. Hauchecorne: Der Beruf
des Juriſten. O 20.30: Berlin: Vortrag. O 21: Berlin: Kammer=
muſik
, ausgef. vom Budapeſter Streichquartett. Werke von Dvorak
und Beethoven. O 22.30: Funk=Tanzſtunde. Danach: Tanzmuſik.

Ein Poſten eich.


Schlafzimmer
mit 180 cm brt., Spiegelſchrank

werden einzeln an Private

preiswert abgegeben.
Schreinerei Arheilgerſt. 33
0
MAuhholf Serfteigerung M.0
Dienstag, 3. April, vorm. 10 Uhr,
zu Burg Frankenſtein aus allen Ab=
täilungen
des Staatswaldes Frankenſtein:
Stämme, Eiche: Kl. 1, 1019 cm,
2 0.43 im, Kl. 2, 2029 cm, 17
6/69 im, Kl. 3, 3039 cm, 24 15,50
im, Kl. 4, 4049 cm, 10 9,71 im,
Hl. 5, 5059 cm, 5 5,99 fm.
Stämme, Buche: Kl. 3 4 3,54
im, Kl. 4 8 10,89 fm, Kl. 5 2 2,7
fm, Kl. 6 1 2,76 im, alle im Som=
mersgrund
.
Stämme, Akazie: Kl. 1 11 2,0
trn, Kl. 2 36 2,55 Im.
Stämme, Linde: Kl. 5 1 2,01
trn, Kl. 8 1 3,33 Im.
Stämme, Lärche: Kl. 1a 47 6,92
tan, Kl. 1b 26 7,25 im, Kl. 2a 7
456 fm, Kl. 2b 1 0,46 fm.
Stämme, Weymouthskiefer: Kl.
Ab 1 0,44 Im.
Derbſtangen, Eiche: 2. Klaſſe 1
Därche: 1. Kl. 9, 2. Kl. 13, 3. Kl. 73,
Fichte: 1. Kl. 2, 2. Kl. 3, 3. Kl. 16.
Reisſtangen, Lärche: 5. Kl. 30
ſi.Baumpfähle), Fichte: 5. Kl. 10.
Nutzſcheiter: Buche, geſpalten,

Wagnerholz, 25 rm.
Auskunft bei Herrn Förſter Pfän=
Der zu Eberſtadt, Forſthaus Sommers=
(5724
grund, Telephon 252.
Eberſtadt, den 23. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Eberſtadt.

E Günſtige Gelegenheit für
Spediteur, Großhandlung, Bau=
geſchäft
. Jabrikation uſw.!
Zum Güterbahnhof günſtig geleg Anweſen
mit Wohnung, Lagerräumen, größ. Kellern,
Garage u. groß Hof, iſt ſofort zu verkaufen
Der Geſamtflächeninhalt iſt 3300 qm, es iſt
Waſſer. Gas, Kanal und elektr. Anſchluß
vorhanden Günſtiger Preis. Anzahl. mind.
10 000 . Anfrag. v. ernſten Kaufliebhabern
u. F72 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. (*8612

Letzte
Stammholz=Verſteigerung
aus dem Pfungſtädter Stadtwald,
Montag, den 2. April 1928, vor=
mittags
9/, Uhr anfangend, wird
aus dem Stadtwald Pfungſtadt. Di=
ſtrikt
Malchertanne, Abt. 35 und 45
Kahlhieb), das nachverzeichnete Kiefern=
holz
an Ort und Stelle öffentlich ver=
ſteigert
:
Klaſſe 2b 44 Stämme 24,08 in
51,31
3a 67
3b 40
40,14
14,84
4a 11

130,37 im
Sa. 162
bis 43 cm Durchmeſſer und 17 m Länge.
Zuſammenkunft am Main=Neckar=
Bahn=Uebergang, Eiſenbahnhäuschen am
Seeheimerweg.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
bis Martini 1928 gewährt. Näh. Aus=
kunft
erteilt. Herr Förſter Weingärt=
ner
, Pfungſtadt, Bahnhofſtraße 16.
Bemerkt wird, daß das Holz aus
123jährigem Beſtande angefallen iſt, ſich
mehre Oberſtänder darunter befinden
und gut abfahrbar iſt.
(5780a
Pfungſtadt, den 27. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.

Serſteigerunge ungeige
Am Freitag, den 30. März 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedene gepfändete Gegen=
ſtände
öffentlich zwangsweiſe gegen Bar=
zahlung
.
(5769
Vorausſichtlich wird beſtimmt
verſteigert:
ein gebrauchter Perſonenkraft=
wagen
(Mercedes), ſehr gut er=
halten
, 1 großer Kaſſenſchrank,
2 große Aktenrollſchränke, ein
Vertiko.
Darmſtadt, den 29. März 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher.

Am Freitag, den 30. März 1928,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokale Bleich=
ſtraße
40 folgende Pfänder zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
(5783
1 Partie Hut=Linon=Formen, Mull u.
ſonſtige Hutzutaten, Fahrräder, 1 La=
denregal
, 1 Schreibpult, 1 Theke mit
Marmorplatte, 1 Klavier, 1 Schreib=
tiſch
, 1 Elektrolux=Apparat, eine
Chaiſelongue mit Decke, 1 Rauchtiſch=
chen
, 1 Radio=Gerät mit Laut=
ſprecher
, 1 größere Partie Schirme
und Stöcke, 2 Rollſchränke, 150 Kurz=
briefe
, Papierkörbe, Schreibzeuge, 46
Bilderrahmen, 50 Briefordner, 40
Rollen Kloſettpapier. Möbel aller Art
u. a. m. 100 Damenbluſen, 1 Schreib.
tiſch, 1 Trumeauſpiegel mit Gold=
rahmen
, 1 Schreibmaſchine.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt

Bohnerwachs
gelb und weiß
beſter Qualität
¼kg 45 Pfg. ½kg 85 Pfg. kg 1.60 Mk=
Probe=Doſen gratis!
Parfümerie Tillmann

Elifabethenſtraße 21. (5108a

Mittwoch, den 4. April 1928, vor=
mittags
9 Uhr, werden im Gaſthau=
Zum goldenen Löwen in Ober=
Ramſtadt aus dem hieſigen Domanial=
wald
verſteigert:
Stämme: Eiche N Kl. 16 121,25
im, Buche N Kl. 35 53,65 Im.
Eſche N Kl. 1 u. 2 1,16 im, Hain=
buche
N Kl. 13 0,65 fm. Ahorn
N Kl. 13 2,25 fm, Ulme N Kl. 1
u. 2 0,62 fm, Birke N Kl. 2 u. 3
1,02 fm. Erle N Kl. 2 u. 3 17.88
im, Fichte N Kl. 1a5 427,64 fm,
Weißtanne N Kl. 1a5 34,89 fm,
Weymouthskiefer N Kl. 2b 0,62 fm,
Kiefer A Kl. 3a5 36,42 fm, Kiefer
N Kl. 2a5 240,27 im, Lärche A
Kl. 3a4b 11,30 fm. Lärche N Kl.
1a4a 171,41 fm; Derbſtangen:
Eiche 15 St., Buche 18 St., Fichte 11
St., Lärche 16 St.; Nutzſcheiter, rm
Buche 6, Eſche 17.
Unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot. Das Holz iſt vor der
Verſteigerung einzuſehen. Nähere Aus=
kunft
durch das unterzeichnete Forſtamt
und die Herren Förſter bezüglich ihres
Dienſtbezirks. Bei vorheriger rechtzeiti=
ger
Anmeldung bei uns wird für Füh=
rung
bei Beſichtigung des Holzes ge=
ſorgt
. Nach Holzarten getrennte Num=
merverzeichniſſe
können von uns bezogen
(5729
verden.
Ober=Ramſtadt, den 27. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.

Roſenhochſtämme ſvon 1 m bis 1.40 m)
Stck. 3 , Roſenhalbſtämme (v. 0.75
1m) 1. Stck. 2 , 12 Stck. extra ſtarke Buſch=
oſen
in 10 Farben 7.50, Schlingroſen
Stck. 80 H per Nachn. portofr ins Haus lie=
fert
die Roſenſchule Heinrich Michel, Sprend=
lingen
bei Frankf. a. M.
(47922

Nachlaß=
Verſteigerung
Im Auftrag der Erben verſteigere
ch kommenden Freitag, den 30. März
1928, nachmittags 1/,3 Uhr begin=
nend
, in dem Hauſe
19 Karlſtraße 19
nachſtehende verzeichnete Mobilien frei=
willig
gegen Barzahlung:
2 kompl. Betten, 3 Bettſtellen, 1
Waſchkommode mit Marmorplatte,
2 Nachttiſche, 1 dreiteil. Woll=
matratze
, 1 Partie Federzeug;
1 nußb. pol. Kleiderſchrank, ein
zweitür. Kleiderſchrank (lack.), 2
eintür, Kleiderſchränke, 1 zwei=
türig
. Glasſchrank (lack.), 1 Eck=
ſchrank
(lack), 1 Sekretär, 1 Bie=
dermeier
=Glasſchrank, 2 Kom=
moden
, 9 Biedermeier=Stühle, ein
ovaler Tiſch, 1 Klapptiſch, 1 Sofa,
4 Rohrſtühle, 1 Korbſeſſel, zwei
Standuhren, 1 Regulator, 1 Em=
pire
=Uhr (holzgeſchn.), 2 Fenſter=
Vorhänge, 1 Nähmaſchine, Bilder
und Spiegel, 1 Küchenſchrank,
Anrichte und 1 Tiſch.
Darmſtadt, den 29. März 1928.
Philipp Kling
Außtionator und Taxator
Wilhelminenſtraße 21.

[ ][  ][ ]

jug
ean
ung
Holz
An
Vol
lich
Opf
und
frei
fülle
Stü
jiet
rurn

Nummer 89

Donnerstag, den 29. März

WBirtſchaftliche Rundfckau.
Rheingau=Elektrizitätswerke A.=G., Eltville a. Rh. Der Rohüber=
ſchuß
beträgt 472201 RM. Nach Abzug der Handlungsunkoſten,
Steuern und Abgaben, Zuweiſung zur Kapitaltilgungs= und Erneue=
rungsrücklage
und Zinſen verbleibt ein Reingewinn von 132 923 RM.,
aus welchem eine Dividende von 8 Prozent (wie i. V.) zur Verteilung
gelangen ſoll. G.=V. am 28. April.
Main=Kraftwerke A.=G., Höchſt a. M. Der Rohüberſchuß beträgt
5 294 277 RM. Nach Abzug der Handlungsunkoſten, Steuern, Abgaben,
Darlehens= und Anleihezinſen, Zuweiſung zur Kapitaltilgungs= und Er=
neuerungsrücklage
verbleibt ein Reingewinn von 1 908 808, aus welchen
wieder eine Dividende von 8 Prozent (wie i. V.) auf die Stammaktien
und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien zur Verteilung gelangen ſoll.
G.=V. am 28. April in Frankfurt a. M.
Schneider u. Hanau, A.=G., Frankfurt am Main. Die geſtrige
G.=V. hatte, nachdem die erſten drei Punkte der Tagesordnung auf der
vorangegangenen v. G.=V. auf Antrag der quglifizierten Minorität der=
tagt
wurden, über die Punkte zu beſchließen. Nach längeren Ausfüh=
rungen
, wobei auch auf Anfrage darauf hingewieſen wurde, daß der
innere Wert des Unternehmens ſicher größer ſei als der derzeitige
Aktienkurs (zirka 45 Prozent) ausweiſe, die Beſchäftigung in der letzten
Zeit eine beſſere geworden ſei und die Ausſichten als gut angeſehen
werden, wurde der wieder dividendenloſe Abſchluß für 1925/27 geneh=
migt
. Die Verwaltung wurde gegen die Stimmen der Oppoſition
entlaſtet.
Friedr. Krupp A.=G. und Stahlverein. Wie von der Friedr. Krupp
A.=G. beſtätigt wird, iſt zwiſchen der genannten Firma und dem Stahl=
verein
unter Beteiligung des Eſſener Vankhauſes Simon Hirſchland
ein großes Verkaufs= bezwv. Tauſchgeſchäft getätigt worden. Der Stahl=
verein
verkauft gegen bar ſeine 500 Kuxe der Gewerkſchaft Emſiher
Lippe an die Friedr. Krupp A.=G., die damit ſämtliche 1000 Kuxe in
Beſitz hat. Außerdem gibt der Stahlverein an Krupp 43 Prozent Aktien
der Norddeutſchen Hütte A.=G. in Bremen und erhält von Krupp ein
größeres am Rhein in Duisburg gelegenes Grundſtück. Durch den Ver=
kauf
der 500 Emſcher Lippe Kuxe erhält der Stahlverein ſchätzungs=
weiſe
30 Millionen RM. flüſſige Mittel. Das im Tauſch an den Stahl=
verein
übergegangene Grundſtüick liegt neben der Niederrheiniſchen Hüitte
direkt am Rhein und iſt für den weiteren Ausbau der Anlagen des
Stahlvereins von großem Wert. Durch den Erwerb der Emſcher Lippe
Kuxe wächſt die Kohlengrundlage der Krupp A.=G. ganz bedeutend. Die
Firma hatte bisher im Syndikat 2,3 Millionen Tonnen Verkaufs= und
3 Millionen Tonnen Verbrauchsbeteiligung. Emſcher Lippe eine Ver=
kaufsbeteiligung
von 2,2 Millionen Tonnen Kohlen und 980 000 Tonnen
Koks. Der Anſtoß zu dem obigen Geſchäft ging von dem Stahlverein aus.
Frankfurter (ffektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. März.
Die heutige Börſe fand durch die glatte Abwicklung des Ultimos
einige Anregung, die geſtärkt wurde durch die leichte Entſpannung am
Geldmarkt. Insgeſamt rechnet man mit einer Geldverbilligung für den
Monat April, ſo daß der Börſe wieder ihre frühere Hauptſtütze gegeben
ſein würde. In erſter Linie waren es jedoch weiterhin Sonder=
bewegungen
nach oben, die der Geſamtbörſe ihr Gepräge gaben. Auf
vor allem Brüſſeler Käufe wurde der Elektromarkt ſtark beachtet, wo
AEG. 0,75: Lieferungen 3; Schuckert 3,25; Siemens 2; Geſ. für Elektr.
1.25 Prozent anzogen. Kalierte in Erwartung der heutigen Bilanz=
ſitzung
im Salz=Detfurth=Konzern weiter freundlich. Von Montanwer=
ten
ſetzten Rhein. Braunkohlen ihre lang anhaltende Aufwärtsbewegung
um 2 Prozent fort. Die Stahlvereinsaktie, auf die gemeldete Trans=
aktion
mit Krupp, 1 Prozent höher. Ruhiger wie an den Vortagen lag
der Favbenmarkt, wo die Aktie zu Beginn behauptet eimſetzte, ſpäter je=
doch
0,75 Prozent nachgab. Daneben lagen die übrigen Chemiewerte
eher etwas freundlicher. Freigabewerte blieben ohne weſentliches In=
tereſſe
, jedoch gut gehalten. Nordd. Lloyd ausſchließlich 7,2 Prozent
Dividende eine Kleinigkeit höher. Am Zellſtoffmarkt Waldhof um 3,5
Prozent feſter in Verbindung mit den höheren Kunſtſeidekurſen. Die
Karſtadtakrie auf das Anhalten von angeblich amerikaniſchen Käufen er=
neut
feſter. Der Börſenverlauf unterlag durch Glattſtellungen der
Tagesſpekulation mehrfach Schwankungen, blieb aber im Grunde weiter=
hin
freundlich geſtimmt. Am Anleihemarkt gewannen Oeſterr. Schätze
von 1914 auf die Nunmehrige gleiche Regelung nach den ſogen. frauzöſi=
ſchen
Stücken 4 Prozent. Auch Serben in Erwartung einer ähnlichen
Regelung wie die Bosnier=Anleihen etwa 2 Prozent erhöht. Deutſche
Anleihen ohne Anregung. Geld etwas leichter. Tagesgeld 6 Prozent,
ſämtliche übrigen Sätze unverändert. Der Deviſenmartt zeigt nur un=
weſentliche
Schwankungen.
Unter Führung von Spezialwerten war die geſamte Abendbörſe
lebhafter und ſehr freundlich. Beachtet waren Karſtadtaktien, die bis
211 (plus 2 Prozent) ſtiegen. Auch Bauaktien im Hinblick auf die kom=
mende
Bauſaiſon angeregt und höher, ſo Holzmann um 1,5, Dyckerhoff
um 1 Prozent höher. Von ſonſtigen Werten Metallgeſellſchaft im Ver=
lauf
bis 4 Prozent, Metallbank auf die Anleihe 3 Prozent höher. A.=G.
für Verkehr bis 200 (plus 4 Prozent) geſteigert. Die Farbenaktie lac
gut behauptet und etwas ruhiger. Die übrigen Werte teilweiſe bis
1 Prozent feſter. Der Börſenverlauf blieb lebhafter und bis zum Schluß
ſehr gut gehalten.

Berliner Effektenborf=

Berlin, 28. März.
Die derſchiedenſten Momente waren mitbeſtimmend für die feſtere
Haltung der heutigen Börſe. Es wurde als eine Beruhigung empfun=
den
, daß Dr. Schacht zwar geſtern in Königsberg geſprochen hat, aber
nichts ungünſtiges gegen die Börſe geſagt hat. Daß der Lohnſtreit bei
der Reichsbahn durch eine Vereinbarung etwa auf Baſis des Schieds=
ſpruches
als beendet anzuſehen iſt, und daß der Ultimo bisher ſo glatt
verlaufen iſt. Hinzu kam eine etwas ſtärkere Kaufneigung außenſtehen=
der
Kreiſe, beſonders des Auslandes, für Spezialpapiere. Der Kreis
dieſer Werte iſt größer geworden und hat ſich um einige Montanpapiere
und Elektrizitätsaktien vermehrt. Für letztere dürfte der gute Abſchluß
der Sachſemwerk A.=G. angeregt haben. Bei der Kursentwicklung war
heute zu berückſichtigen, daß die Limite zum größten Teil noch nicht er=
neuert
waven und dadurch größere Ausſchläge entſtehen konnten, als es
ſonſt der Fall geweſen wäre. Ueber die Durchſchittserhöhungen von
1 bis 2 Prozent hinaus waren Kalilverte bis 5 Prozent erhöht, Rhein.
Braunkohlen, Chadeaktien, Elektriſche Lieferungen, Gef. für Elektr.,
Schuckert, Waldhof, Deſſauer Gas 3 bis 4 Prozent, Siemens, Löwe,
Berger, Oſtwerke, Schultheiß und Karſtadt 5 bis 7 Prozent und Poly=
phon
9,25 Prozent höher. Letztere wurden ebenſo wie Chadeaktien erſt=
malig
per Termin notiert. Auffällig ſchwach lagen Byk Gulden, die
3,25 Prozent verloren und Kunſtſeidewerte, die zirka 5 Prozent nied=
riger
einſetzten. Im Verlaufe war die Stimmung allgemein ſehr nervös,
die Kurſe ſchwankten ziemlich ſtark und neigten überwiegend zur
Schwäche. Nur einige Favoriten hatten bei lebhaften Umſätzen weitere
Kursſteigerungen zu derzeichnen. In dieſem Zuſammenhang wären
A.=G. für Verkehrsweſen zu nennen, die bis 193 Prozent anzogen, Ber=
ger
, die ihren Kursſtand auf 366 Prozent erhöhen konnten, Karſtadt, die
bis 26 Prozent ſtiegen, Leonhard Tietz, die mit 213,5 Prozent nach 210
Prozent umgingen, Schleſ. Bergwerk Beuthen, die auf erhöhte Divi=
dendenhoffnungen
im Verlaufe 3 Prozent gewannen uſw. Kunſtſeide=
werte
lagen weiter im Angebot und verloren erneut 57 Prozent. An=
leihen
behauptet, Ausländer ſtill, Bosnier feſter. Pfandbriefe gehalten,
und zumeiſt ohne größere Umſätze. Liquidationspfandbriefe eher
ſchyvächer, Anteile geſucht und bis 0,5 Prozent höher. Deviſen bei klei=
nen
Umſätzen leicht angeboten. Der Geldmarkt iſt unverändert; Tages=
geld
57 Prozent, Monatsgeld 7,5 bis 8,5 Prozent; Geld über Ultimo
89,5 Prozent; Warenwechſel 7 Prozent und darüber. Der Privat=
diskont
iſt unverändert mit 6’/s Prozent geblieben. Die Börſe ſchloß in
freundlicher und feſter Tendenz. An der Nachbörſe machte die Auf=
wärtsbewegung
noch weitere Fortſchritte.
28. 3.
27. 3. 1 28. 3
111.5
151.25 153.125) Hirſch Aupfer.
A. E. G
112.
99. 1101.25 Höſch Eiſen
137.5 137.125
Augsb.=Nürnb. M
88 90.5
Baſalt ..
84.5 80. Hohenlohe Berke
171 1172. Kahla Porzellan
Bergmann. .
105.25 105.5
78. 78. 1 Kali Aſchersleber
Berl. Karlsru
169. 1172.
250. ſ2535
Salzdefurth. . . 4 257. 263.
Berl Hand.=Gei
178. 1182.5
Brau.nkohl. B
Weſterregeln
168.5 168.5
148. 1149.75
Bremer Wolle.
141. 1213 25 Lindes Eismaſch.
L. Loewe & Co.
235. 1238.
236. 241.
Danatbank. .
Deutſche Bank.
162.5 163.5 Lingel Schuh
62.25 61.5
Diskontogeſ.
Mannesmann Röhr
145.5 146.
158.75 (157.5
Dresdner Bank.
158. 1159. Niederlauſitzer Kohle/ 163.25 1164.
Deutſche Maſchinen / 47.5 49.5 Nordd. Loyd.
148.8751 143.25
123. 1124. Orenſtein..
Deutſche Erdöl".
128.5 131.
Deutſche Petroleum / 62. 62. / Polyphon".
309.5 315.5
Dynamit Nobel .... / 118.25 1119.25 Rütgerswerke
100.25 1101.75
166.5 1170.
Sachſenwerke
119.5 121.
Elektr. Lieferung
145. 145.
246.5 1247.75 Siemens Glas
J. G. Farben ..
132.125/132. 1 Ver. Glanzſtoff
Gelſenk. Bery.
725. 714.5
G. f. elektr. Unter
271.5 (275. 1 Ver. Stahlwerke.
102.75 1103.
58 Volkſtedter Porzellank 58.5
Han. Maſch.=Ee
58.25
Hanſa Dampfſch
220 exl. /225.75 Wanderer Werke.
179. 176 5
Wiſſner Metall. .
149. 1151.
133. 132.
Hapag.
Harpner.
170.5 169.1251 Pittener Gußſtahl../ 61.
61.5
Hemoor Zement.
244.5 1245.

Deviſenmarkt.

Selſingfors ..!
Wien
Prag ..
Budapeſt ..
Sofia ...
Solland ..
Cslo ...."
Kopenhagen".
Stodkolm ..
London
Buenos Aires
Nem=York ..
Belgien.

27. 3.
Geld Brief
10.52 110.54
158.775 58.895
12.38 H2.40
72.96 73 10
3.019/ 3.025
158. 24 168.58
11.52111.74
rrt. 96 112.18
112.16 112.38
20.395 20.435
1.787/ 1.791
4.17754 1855
58.31/ 58.43

28. 3.
Geld /Brief
10.517 10.5371Italien.
58.76/ 58.881 Paris..
12.377 12.3971 Schweiz
3.022 3.0281 Danzig
168.20 168.54/ Fapan..
111.52/111.74
112.15/112 37 Portugal.
20.392/20.43
4.17704.18501 Xanada. .

72 95/ 73.091 Spanien.
Rio de Janeiro
111.95 112.17/ Fugoſlavien ..
Athen ..
1.787/ 1.7811 Lonſtantinopel
58.315 58.435/ltruguay.

3. Geis Brie 22.03 22.12 16.445 80.505 1.665 70.03 70 17 81.55 81.71 2 003 2.009 0.502 504 7.350 7.364 18.18 18.22 5.494 5.508 2.115 2.119 4.181 4.18 4.316 4.324

28. 3.
Geld / Brief
22.075 22.115
.485/ 16.441 16.48
0.485 80.645
70.25/ 70.39
81.52/ 81.68
1.9981 2.002
0.502/ 0.504
7.350/ 7.364
18.281 18.32
5.544 5.56
2.113/ 2.117
4.178/ 4.18
4.3461 4.35

Notizeinſtellungen an der Frankfurter Börſe. Nachdem die Zu=
laſſungsſtelle
ihre Zulaſſung zurückgenommen hat, wird die Notierung
der 6prozentigen und 5prozentigen Anleihen der Stadt Würzburg von
1922, 8prozentigen Anleihe der Stadt Köln von 1923, 4prozentigen An=
leihe
der Stadt Köln von 1912, 3. Abteilung, 4prozentigen Anleihe der
Stadt Köln von 1919, 4prozentigen Anleihe der Stadt Köln von 1920,
4prozentigen Anleihe der Stadt Köln von 19
Aktien der
wie
Bahnbedarf A.=G., Darmſtadt, mit Wirkung vom 31. März 1928 ab
eingeſtellt.

Die Geſchäftslage des Stahlbereins.
Erklärungen des Generaldirektors Vögler.
In der geſtrigen ordentlichen Generalverſammlung der Vereinigtenu
Stahlwerke A.=G., Düſſeldorf, ergriff nach der Begrüßung durch dern
Vorſitzenden Dr. Fritz Thyſſen Generaldirektor Dr. Vögler das Worttt
zu Ausführungen über den bereits veröffenulichten Geſchäftsbericht.
Wir haben, ſo führte er aus, das abgelaufene Geſchäftsjahr 1925r
27 ausführlich in unſerem Geſchäftsbericht geſchildert. Mengenmäßiay
war das hinter ums liegende Jahr bekanntlich ein gutes. In Koks./
Roheiſen und Rohſtahl ſtieg die Erzeugung von Viertelfahr zu Viertel=, und nur in der Steinkohlenförderung iſt gegenüber dem erſtenm
Viertelfahr ein geringer Rückgang zu verzeichnen. Bei der für deutſchen
Verhältniſſe recht großen Erzeugung unſerer Geſellſchaft von B Mill.I
Tonnen Kohlenförderung, 8 Mill. Tonnen Kokserzeugung, 6,3 Mill.I
Tonnen Roheiſen und 6,8 Mill. Tonnen Rohſtahl iſt der erzielte Rein= ſehr beſcheiden. Bei einem Rohüberſchuß von 280 Millionen
Reichsmark haben wir nach Abſetzung der Anleihezinſen in Höhe vonn
30 Millionen und der Steuern und Soziallaſten in Höhe von 115 Mil= auf unſere Werksanlagen 85 Millionen abſchreiben können. Dies
heute der Generalverſammlung vorgeſchlagene Dividende beträgt 6 Pro=. Ueber die Gründe dieſes underer Ueberzeugung nach nicht aus=
reichenden
Gewinnergebniſſes haben wir uns bereits in unſerem Ge
ſchäftsbericht geäußert. Es iſt nun die Höhe unſerer Abſchreibungens
bemängelt worden. In Wirklichkeit ſind die Abſchreibungen unſeres Er= nicht hoch genug. Wir ſind gezwungen, durch das dauerndes
Steigen der Belaſtungen in ganz anderem Ausmaße Neuinveſtierungenn
vorzunehmen als dies vor dem Kriege der Fall war. Heute werden bei5
uns die Werke durch Vergrößerung des Lohn= und Sozialkontos ge=, im großen Umfange Neuanlagen zu errichten. Das Geldo
hierzu wird faſt ausſchließlich durch ausländiſche Kredite beſchafft. Die=
entſtehenden
Zinsbelaſtungen ſind meiſt nur wenig geringer als die en
ſparten Lohnſummen. Trotzdem müſſen die Werke den Umbau in An= nehmen, da die ſchnell und ſtark ſteigenden Belaftungen ſonſt in 4
kurzer Zeit überhaupt jede Verdienſtmöglichkeit ausſchließen. Im Zu= mit den Abſchreibungen iſt auch die Bewertung unſerer:
Werksanlagen und unſere Kapitaliſierung als zu hoch bezeichnet worden.
Im allgemeinen kann hierzu geſagt werden, daß in den Ländern mit
Goldwährung, Amerika, England und Deutſchland, die Kapitalanlaſtun=
gen
auf die Tonne Rohſtahl in Deutſchland am geringſten iſt und
mindeſtens 10 Mark je Tonne weniger beträgt als in den beiden an=
deren
genannten Ländern. Umgekehrt liegen die Zahlen der noch nicht
zur Goldwährung zurückgekehrten Länder wiederum 10 Mark unter den
deutſchen. Im übrigen will ich hier auch feſtſtellen, daß allein unſer
Bergwerksbeſitz, gemeſſen an anderen Unternehmungen einen Wert von
600 bis 700 Millionen ausmacht.
Nun noch eimige Worte zum neuen Geſchäftsjahr, ſo ſchloß Geueral=
direktor
Vögler. Es iſt produktionsmäßig bisher günſtig verlaufen.
Die Zahlen des erſten Vierteljahres haben wir bereits bekannt gegeben.
Das zweite Vierteljahr wind ſowohl in Kohle und Koks als auch in
Eiſen und Rohſtahl etwa dieſelben Ziffern auſweiſen. Dementſprechend
wird auch der Umſatz etwa der gleiche ſein. Immerhin läßt ſich aber
nicht verkennen, daß bei den Eiſen= und Stahlerzeugmiſſen in den letzten
Wochen die Aufträge weſentlich langſamer eingehen als zu Beginn des
Jahres. Bei den Werkſtattserzeugniſſen ſind die Verhältniſſe genau ſo.
Da dieſe überaus großen und plötzlichen Rückgänge nicht durch die Her=
einnahme
anderer Aufträge wettgemacht werden können, ſo liegt die
Rückwirkung auf den ganzen Betrieb auf der Hand. Angeſichts ſol=
cher
Ausfälle kann auch der im großen und ganzen gewachſene Aus=
landsmarkt
nicht entſprechende Mehrbeſchäftgung bringen. Die Preiſe
ſind indes für die meiſten Walzwerkerzeugniſſe nicht unweſentlich ge=
ſtiegen
, ſo daß die Spanne zwiſchen Inlands= und Auslandspreis weſent=
lich
geringer iſt als vor Jahresfriſt. Eine Vorbedingung für die Ren=
tabilität
des Betriebes ſei aber eine Senkung der Sozial= und Steuer=
laſten
, und hier ſei eine Umkehr der augenblicklichen Wirtſchaftspolitik zu
wünſchen.
Der Aktionär Dr. Tennhaell bezweifelte, daß die ſozialen Laſtien
untragbar ſeien, wenn Erſparniſſe auf anderer Seite gemacht werden
könnten. Es müſſe auch möglich ſein, die vierteljährliche Ueberſicht über
die Produktion und den Abſatz monatlich zu geben oder wenigſtens
ſchneller zu veröffentlichen. Der Redner fragte dann, ob die Vereinigten
Stahlwerke, die Hauptabnehmer in Schrott ſind, nicht durch das neue
Schrotthändlerabkommen geſchädigt würden. Der Redner kam dam
auf die Verträge mit der Firma Otto Wolff zu ſprechen, durch die an=
geblich
eine Schädigung der Vereinigten Stahlwerke erfolgt ſei. Der
Vorſitzende erwiderte, daß die ſozialen Laſten in den Nachbarländern,
die mit uns konkurrieren, nicht die Hälfte unſerer Laſten betrügen. Es
iſt nicht möglich, monatlich einen Bericht über den Auftragsbeſtand zu
geben. Der Schrotthandel iſt Sache der Schrotthändler, in die wir uns
nicht einmiſchen können. Die Verwaltung kann auf die Angelegenheit
Otto Wolff nicht eingehen und dem ſchvebenden Verfahren nicht vor=
greifen
. Generaldirektor Dr. Vögler betont, daß es unrichtia iſt, daß
irgend jemand außerhalb des Vorſtandes Einfluß auf die Geſchäfte der
Vereinigten Stahlwerke hat. Der Schrott= und Grobblechverband und
die Stückblech A.=G. ſind für die Vereinigten Stahhlwerke von großem
Nutzen geweſen. Die Schrotthändlervereinigung hat ſich bei dem Ein=
kauf
der Vereinigten Stahlwerke vorteilhaft bewährt. Der Vorſitzende
Dr. Thyſſen betonte, daß die internationale Verſtändigung noch auf
ſchwachen Füßen ſtehe und uns daran hindere, mit den Nachbarländern
zu einer Verſtändigung zu kommen.

I. 1. Reichs=,
Länder= und Schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche. Reichs
auleihe von 1927/ 87.25
60 Baden Frei
ſtaat von 1927.. / 80
6% Bay. Freiſtaat
von 1927.
81.5
6L Sachſen Fre
ſtaat von 1927.. / 97.5
720 Thüringer Frei
ſtaat von 1927.. / 87.25

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. *
Ablöſungsanleih. / 54.85
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)/. 14.75

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .

2. Stadtanleihen
8 Bad.=Bad. v. 261 95
5% Berlir
2.
Darmſtdt. v. 26/ 93
88
5 Dre
88
Frkf. a.
86.75
78 Hei
93
8%6 Lud
8 Mainz v. 26.. / 92.5
10% Mannh. v. 25/103.75
8 Mannh. v. 26/ 95
8% Nürnberg v. 26
Pforzh. v. 261 95
Pirmaſens v. 261 93
3. Pfandbriefe
und Schuld=
verſchreibungen

7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26/ 89.5
8 Berl. Hyp.=Bk./ 98
93
Lig.=
Pfandbriefe.
Ff. Hyp.Bk. 96.75
93
7½x. Aa.=Pfl 77.4

Frkf. Pfbrfbank
R antt"
Cred. Lig.=Pfbr.
410 Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
2 Heſſ. Landesbk.
Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
% Landesbank d.
Rheinprovinz/100

83.55
92
90
95.25

100
8% Landeskr. Kaſſ. 96
92
0 Mein. Hhp. Bk./ 98.5
22
% Naſſ. Landesbk. 101.25
89.5
Pfälz. Gyp. Bf. / 96.75
93.5

2
Lie
Pfandbriefe ..
8% Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred..
4½% Preuß. Ctr.,
Lig. Pfandbr.
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft.
82 Rhein. Hyp.=B
41
Lig
Pfandbriefe.
30 Rhein.Weſtf.
Bd.=Credit
L..Pf
Sidd. Bod.
Fred.=Bank
Pfdbr.
320 Württ. Hyp.=B

75.55
97.2
78.25
97
92
99
94
79.2
3
8
77.25
95.75
93.1

95

Dr. Komm. Sam.
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I. / 51.75
Dt. Komm. Sam.
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser. II 88

Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Lbl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.
Sbl. Ser. 1 u. 2/ 95
Frkf. Pfdbr.=Bauk.
Vorkr.=Pfandbr. 17.8
Heiſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefel 13.4
dgl. Kom.=Obl.
5. 1-16 7.36
Kom.=Obl.
S. 17-24/ 2.42
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 14.175
Nordd. Grundcr.
Vorkr.=Pfdbrief
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefel 13.6
Rh. Hyp.=Bk. Bor=
kr
.=Kom.=Oblig., 4.7
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=Pf/ 13.9
4. Induſtrie.
Obligationen.
8% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 26/ 95.75
8% Heſſ. u. Herku=
les
-Brau. v. 26/ 94
s0 Klöckn=Werke
Berlin v. 26.... 94
10% Kom. Elektr.=
Mark. . . . . . . . . . 102
70 Mainkrw v. 26/ 88.25
7% Mitteld. Stahl=
werke
von 27 91.8
826 Neckarſulm v. 26/ 88.5
8½ Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26..
25 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 261 90.25
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26 88.25
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz. 21.5
5%Badenw. Kohl. . ..
3% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihel
5 Heſſ. Volksſt.)
Roggenanleihe, 9

8.65

5% Preuß. Kali=
wertan
eihe ..
5¾Preuß. Roggen=
wertanleihe
.. . .! 9.25
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe

5%0 Südd. Feſtw. ..
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914 .......... 41
50 Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ..
u0 Bosn. v. 02/ 2.5
5% Bulg. Tab. v02/ 18.5
1,6% Griech. v. 90/ 57.25
1¾, Griech. Mon./ 47.5
5% Mex inn. (abg.)
äuß.
Goldan=
leihe
(abg.)
inn. (abg.)
412% Irig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas
(abg.)
4½½ Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
(C. C.=Stücke).. 29.9
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)
4½% Rum. Gold
von 1913
14
125 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912/ 96.5
40 Türk. Admin.
1. Bagd.!
2. Bagd.!
Zollanl.
126 ungarn von
1913 (C. C.=St.) 21.9
4½% dito von
1914 (C. C.=St.)
42 dito Goldr.
(C. C.=St.)/ 25.3
4% dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron. (abg.) .. . .
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
4% Lopenh. v. 011 92

ſſab. b. 18861 11.25
4½ Stockh. v. 1880/ 98

10.6

18.25
3.6
i. G./ 2.05

3. Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Dux=Bodenb
von 1891
420 Eliſabethbahn
von 1883 ... . . ./ 2.15
40 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. . ./ 10.35
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei
22.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) . .
4% Oſt. Staatsb.v.
1883 ....."
3% Raab=Odenbg.
v. 1883 ..
42 Rudolfb. i. S
4%
4½% Anatolier I./ 17.3
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. 141.5
Badiſche Bank. . . . 155
Bk. f. Brauinduſtr. /170
Barm. Bankverein/446
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank . .
Berl. Handelsgeſ.
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb. /174
Darmſt. u. Nt.=Bk. /236
Deutſche Bank .. . 1164
Eff.=u. Wechſel=
bank

1120.2
Vereinsbank . . /101.5
Diskont.=Geſellſch. 1157
Dresdener Bank .. /158.75
Frankf. Bk.
113
Hyp.=Bk.. 1142.5
Pfdbr.=Bk. 143
Gotha. Grundkr. B./139
Mein. Hyp.=Bank/1.36.5
1128
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk. /205
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank/158
Pr. Bod.=Creditbk. /136
Hhp.-Akt.-Bk. 147
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbank 128.75
Shp.-Bank 182.5

Südd. Bod.Cr.Bk.)
Disc.=Gef.. :1141
Wiener Bankverein/ 18.9
2. Verkehrs=
unternehmungen

A.=G.f. Verkehrswf. /190
Allg. Lokalb.= und
198
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ../155
O Dt. Reichsbhn=
96
Vorzge.
Hapag ....
151
Nordd. Llohd 144
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ./136

3. Induſtrie
Aot. Gebr.
Accum. Berlin. . .
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
6 AEG. Vorzug
AEG. Stamm..
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel".
Bergm. El. Werke
Brem.=Beſigh.=2l
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Bürſtenfbr Erlang.
Cementwerte:
Heidelberg
Karlſtadt
Lothr. (Karlsr.)
Chem. Werke Albert. /103
Brockhues
Fabrik Milch
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr.. . /115
Eiſenh. Berlin
Erdöl ..
Gold= u. Silb.=Anſtal
Linolwerk. Berl
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .
Dürrwerke Rating.

86
7
53
139.75
26
235.5
64
173.5
6
63
95.5

144.75
175
15
85
87.5
87
1124

189
264

6o

Eichbaum, Brauer. /275
Eiſenw. Kaiſersltn. 27.5
Elektr. Licht u. Kraft /214
Elektr. Liefer.=Geſ./187.5
Elſäſſ. Bad. Wollei 31
Emag Elektr. Frfft
Enzing. Unionwke. 48
Eſchw. Bergwerk ./20
Eßling. Maſchinen/ 64
Ettling. Spinnerei/235
Faber, Joh., Bleiſt. 62.5
Faber & Schleicher/102
Fahr, Gebr., Pirm./ 52
F. G. Farbenindſtr. 248
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)! 91
Frkft. Gas.
150
Hof.
110.5
Maſch. Po=
korny
& Wittek.
Beiling E Cie.
2
Gelſenk. Bergwerk/132
Gef. f. elektr. Un=
ternehmungen
.
Goldſchmidt Th. 105.25
Gritzner Maſchinen/145
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frankf 135
Haid & Neu
47.1
Hammerſen (Osn./ /171.5
Hanfw. Füſſen .. . 140
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbau /169.5
Hartm. & Braun /165
denninger, Kempf,
Stern Brauerei. 175
Heſſen=Naſſau Gas
Heyligenſtaedt.
23.5
Hilpert Armaturfb. 88
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer
112
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil. . . 147
Holzverk.=Induſtrie/ 79
Ilſe Bergb. Stamm
iſe 124
Inag
Junghans Stamm./ 90
Kali Aſchersleben .1170
Salzdetfurth. /264
Beſteregeln. . 180
Kammgarnſpinn. 1211

Karſtadt, R. . . . . . . 206.5
Ker. Werke Offſtein
Klein, Schanzl.. . . 105
Klöcknerwerke ..
Knorr, Heilbronn . 160
Konſerofabr. Braun 66
Kraftw. Alt=Württ. 101
Krauß & Co., Loko./ 48
ahmeyer &Co. . . /154.5
Lech, Augsburg
Lingel, Schuhw.. 60.5
Löhnberger. Mühleſ 39
Löwenbr. Münch. /310
Ludwigshaf. Walz/138
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=B. Höchſt/118
Mainz. Akt.=Br. . 1253
Mannesm. R=
Mansfeld. T
Mars=Werke
114
Metallgef
172.25
Miag. A
139.5
Moenus Sta
66
Motorenfabr. Deutz/ 63
Oberurſel
Münch. Lichtſpielk. 125
Neckarſ. Fahrzeug. / 52.25
Neckarw. Eßl.
134
Nicolay, Hofbr. . . 1145
Oberbedarf
95
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen .....
Peters Union Frkf./ 95.5
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G. . . . / 45.25
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſel ./ 28
Reiniger. Gebb. &
99
Schall
Rh. Braunkohlen. 1269.25
Elektr. Stamm 1151
Stahlwerke .1152
Rhenania, Kunh. / 62
Riebeck Montan
Rütgerswerke /101.5
SalzwerkHeilbronn/195
Schneider & Hanau/ 46.25
Schnellvr. Fran kth./ 63
Schöfferhof=Bind.. 1331
Schramm Lackfbr. /122
Schriftg. Stempel.
Schuckert Glektr. . . 1171.75

147
114.75

Schuhfbr. Berneis=
Weſſel.. . . .. ..
Schuhfabr. Herz. / 16=
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen 1159
Seilindſtr. Wolff. 76
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste 27!
Südd. Immobilien
Zucker=AG. /131.75
Strohſtoff, Ver.,. . 1308
Tellus Bergbau /111.5
Thür. Lief.-Geſ.. . . 1112.25
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs.= Elek=
tr
.=Verſ. .. . . . 114.5
Veithwerke . . . . . . 46
Ver f. Chem. Ind.! 91
deutſch. Olfabr. 69
Faßfabr. Caſſel
Gummifabrik.
Berlin=Frankf. / 90
Königs= und
Laurahütte ..
Pinſelfabriken / 88
Stahlwerke .
Ultramarin .. /138
Zellſt., Berlin/ 141.5
Bgtländ. Maſch...
Boigt & Haeffner/137.5
Voltohm, Seil ...! 71
Wanß & Freytag 1128.5
Wegelin Rußfabrik 136.5
Werger Brauerei. 170
Zellſt. Aſchaffenbg.
Memel.
Baldhof .:: 264
Zuckerf. Rheingau.
4. Verſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Berſicherung .. . 2
Frkft. Allg. Berſ..G 173.75
Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich. 164
Larmſtädter Bertel
33
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz
Motoren Darmſtadt
Gebr. Rocber ....1134

[ ][  ][ ]

Mummer 89

Metallnotierungen.

Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 28. März: Elektro=
pfer
, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (Notierung
* Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 134,75 RM. Notierun=
n
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſewvorſtandes (die Preiſe
Eehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und Be=
hu
ung): Original Hüttenaluminium, 9899 Prozent, in Blöcken, Walz=
ſei
Drahtbarren 210 RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren,
PProzent, 214 RM., Reinnickel, 9899 Prozent, 350 RM. Antimon
en ulus 8288 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) 78,7579,75 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 28. März
Ten ſich für Kupfer: Januar, Februar 12435 (124,25), März
N2B5 (122), April 122,75 (123), Mai, Juni 133,25 (1B3,50), Juli 1B3,50
8:75), Auguſt, September 123,75 (124), Oktober 123,75 (124,25), No=
w
.ber 124 (124,25), Dezember 124,25 (194,25). Tendenz: feſt. Für
ei: Januar, Februar 41 (41,25), März 40 (41), Aprik 39,75 (40),
ſt.i 40 (40,25), Juni, Juli, Auguſt 40,50 (40,75), September, Oktober,
ſewember 40,75 (41), Dezember 41 (41,25). Tendenz: ruhig. Für Zink:
ſanuar, Februar 49,25 (49,75), März, April 49,25 (50,25), Mai, Juni,
u i, Auguſt, September, Oktober 49 (50), November 49,25 (50), De=
neber
49,B (49,75). Tendenz: ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten
ſeld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 28. März ſtell=
ſich
für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 617½ſo,
Monate 61341, Settl. Preis 61½, Elektrolyt 66½67, beſt ſelee=
(9. 64½65½, Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: willig): Standard
Maſſe 238½4, 3 Monate 237½½. Settl. Preis W8, Banka (inoff.
a.) 244, Straits (inoff. Not.) 242: Blei (Tendenz: ſtetig); ausländ.
mpt. 20, entft. Sichten 207us, Settl. Preis 20; Zink (Tendem:
Rillig): gewöhnl. prompt 2, entft. Sichten 241ſzo, Settl. Preis 25;
Au echilber (imoff. Not.) 22½4½; Wolframerz (inoff, Not.) 147.

Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. März. Bei ruhiger Tendenz
o ierten je 100 Kg.: Weizen 1. 26,50; Roggen V.25N,50; Hafer aus=
ſi
: d. 26,7527; Mais für Futterzwecke 94,2524,50; dito für andere
Br ecke 2525,25; Weizenmehl füdd. Spezial Null 37,7538,50; Nog=
ſevmehl
37,7538,50; Weizenkleie 14,75; Roggenkkeie 15,7516,25.
Borliner Produktenbericht vom 28. März. Das Darwiederliegen des
demrſumgeſchäftes in Brotgetreide und in Mehlen, der Umſchwung in

Donnerstag den 29 März 1928
der Mitenmg ſowie die wenia Anregumg bringenden Offerten des
Auslandes wirkten auf die hieſige Getreidebörſe verſlauend. Bei ver=
mehrten
Angeboten für Inlandsweizen und geringem Roggen war all=
gemein
billiger anzukommen. Weizen iſt bis 2 Mk., Noggen 1,50 bil=
liger
. Eine Ausnahme machte wieder der Märzroggen, der etwas über
geſtern iſt. Gerſte ſtill, Hafer bei gevinger Unternehmungsluſt ſchwächer.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 28. März. (Prib.=Tel.)
Weizen: Auf ungünſtige Wetterberichte und Meldungen über größere
Auswinterungsſchäden im mittlenen Weſten verlief der Markt feſt. In
März= und Maiware wurden größere Käufe getätigt.
Mais: Die Feſtigkeit der Lokopreiſe, ungünſtige Wetterberichte und
Deckungskäufe ließen den Markt in feſter Haltung verlehren.
Roggen: Die Preiſe tendierten anfangs auf größeres Angebot und
kleinere Exportnachfrage ſchwächer. Auf die Feſtigkeit Winnivegs trat
dann eine Erholung ein.
Hafer: Die Stetigkeit der Lokopreiſe und die Feſtigkeit der nordweſt=
lichen
Plätze bewirkten auch hier ein leichtes Anziehen der Notierungen,
* New York, 28. März. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Termine erfuhren auf die ermäßigten Liverpooler
und ägyptiſchen Kabel eine Abſchwächung. Das Angebot war jedoch ge=
ring
. Später wurden Abgaben New=Orleoner Finmen getätigt,
Kaffee: Das Geſchäft verlief ruhig. Liquidationen und Abgaben
bewirkten anfangs einen Rückgang der Notierungen. Später führten
Deckungskäufe zu einer Erholung.
Zucker: Die Rohzuckertermine lonnten auf erhöhte ausländiſche
Kabel und Publikumskäufe etwas anziehen. Der Schluß litt evwas unter
Realifationsneigung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago um 28. März:
Getreide: Weizen, März 14228, Mai 141½, Juli 140½4, Sept.
138½; Mais, Mänz 98½8, Mai 100½, Juli 10228: Hafer, März
57½1, Mai 57½, Juli 52; Roggen, März 1203, Mai 120½,
Juli 114½.
Schmalz: Mänz 11,60, Mai 11,875, Juli 12,175.
Fleiſch: Mai 11,55, Junli 11,80, Sept. 12,10; Speck loco 11,175;
leichte Schweine 7,608,60, ſchw. Schweine 7,708,30; Schweine=
zufuhr
Chicago 17 000, im Weſten 125 000.
Baumwolle: Mai 19,19, Juli 18,9618,97.

Geite 13
Es notterten nach Melbungen aus New York am 2. Mänt
Getreide: Weigzen Nr. 2 rot 178, hart 160,5; Mais neu ank.
Ernte 1137; Mehl ſpr. wheat clears 6,6066,90; Fracht noch
England 1,62,6, nach dem Kontinent 910 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,35; Talg extra 88.
Kakao: Tendenz: feſt. Umſatz in lots 99, loco 13¾, April 13,53,
Mai 13,68, Juni 13,85, Juli 13,95, Auguſt 13,96, September 13,93,
Oktober 13,85, Dezember 13,35, Januar 13,27.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten hat mit dem Arbeitgeber=
verband
der chemiſchen Induſtrie, Sektion 1 2 Berlin=Brandenburg mit
Wirkung ab 1. April d. J. einen neuen Gehaltstarif abgeſchloſſen, der
eine Grhöhung der Gehälter von 8 bis 12,5 Prozent vorſicht. Dire Sovial=
und Leiſtumgszulagen bleiben in der bisherigen Höhe beſtehen.
Der auf den 24. April einzuberufenden G.=V. der Buntpapierfabrck
A.=G., Aſchaffenburg, wird die Verteilung einer erhöhten Dividende vom
8 (6) Prozent auf 2,80 Mill. RM. Aktienkapital vorgeſchlagen.
Die Metallbank hat eine Anleihe in Höhe von 750 000 Pfund zu
6,5 Prozent aufgenommen. Die Anleihe iſt vom Ende des zweiten
Jahres ab nach einem feſtgelegten Amortiſationsplan zu pari derart=
zurückzuzahlen
, daß die vollſtändige Zurückzahlung nach 15 Jahren er=
folgt
ſein wird. Eine Emiſſion iſt nicht beabſichtigt. Das Londoner
Bankhaus Holbert, Wagg u. Co. Lim. hat die Unterbringung im Aug=
lande
zu einem Kurs von 57,5 Prozent garantiert.
Die Landesbank der Rheinprovinz hat einen Antrag auff Zulaſſung
von 45 951 000 RM. Ausloſungsſcheine des Provinzialverbondes der
Rheimprovinz zum Handel und zur amtlichen Notiz an den Börſen zu
Eſſen und Düſſeldorf geſtellt.
Die Städtiſchen Gas= und Elektrizitätswerke in Rechlinghauſen haben
i New York eine Anleihe von 1,5 Mill. Dollar aufgenommen. Der
Betrag der Anleihe iſt für die Evweiterung des Werkes und des Liefen=
netzes
beſtimmt.
In der Woche vom 11. 3. bis 17. 3. (ſechs Arbeitstage) ſind bei der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft (Angaben in 1000 Stück) 8R70 Güter=
wagen
geſtellt worden gegen 868,7 in der entſprechenden Woche 1977 und
905,8 in der Vorwoche 1928. Für den Arbeitstag im Durchſchnitt be=
vechnet
lauten die entſprechenden Biffern 149,5, 144,8, 151,0.

UUC1
OP42TTT 19rOTUT!
Wagen
ErAPeLDT UrP.s2 Daferfefe

ürjedenGeneralMlorors-Wagen
wird gegen Fehler im Material
oder fehlerhafre Arbeir eine außer-
gewöhnliche
Garanrie geleister. Für
Chevroler, Ponriac, Olsmobile,
Oakland und Buick ein Jahr,
für. La Salle und Cadillac sogar
zivet Jahre.
Finter dieser großzügigen Garan-
tie
srehr die größte Auromobil-
baufirma
der Welr mit einem
Gesamtvermögen von mehr als
achr Milliarden Mark, mit Werks-
anlagen
und aurorisierten Händlern
in 104 Ländern der Erde, mir
einem Umsatz von über I so0ooo
Wagen im Jahre 1927.
General Morors kann diese groß-
zügige
Garantie leisten, weil ihre
Wagen erprobt sind.
Einmalmußjedes GeneralMorors-
Modell auf dem Prüfgelände 136
Prütungen bestanden und dabei
4ooookm zurückgelegr haben. Ersr
dann wird mit seiner Serienher-
stellung
begonnen.
Dadurch, daß Millionen General

Morors-Wagen sich im täglichen
Gebrauch bewährt haben, ist je-
der
einzelne zweitach erprobt.
Nahezu 4oooooo Chevrolers

Hinter der Garantie steht
die größte Automobil-
fabrik
der Welt

z. B. fahren in 177 Ländern. Uber
eine Million Buicks bewälrigen in
allen Welrreilen jede nur denkbare
Srraße. Viele General Morors- Wa-
gen
haben schon Isoooo km zu=
rückgelegr
und sind noch immer
in räglichem Berrieb.
Wenn Sie einen General Morors-
Wagen kaufen, so kaufen Sie einen
durchaus erprobten Wagen, gedeckt
durch die General Motors-Garantie.
Sie können Ihren eigenen Wagen
sogleich haben. Die großzügigen
Zahlungsbedingungen der General
Morors Acceprance Corporation er-
möglichen
es Ihnen, den von Ihnen
gewünschten General Morors- Wa-
gen
aus Ihrem laufenden Ein-
kommen
zu bezahlen.
Die sieben GeneralMorors-Typen
sind nebenstehend kurz beschrieben.
Es sind Wagen für jede Börse und
jeden Zweck‟. Wählen Sie den, der
Ihnen gefällr. Fahren Sie, erproben
Sie ihn. Dernächste GeneralMorors-
Händler kann Ihnen alle Einzel-
heiten
mitteilen.

GENERALMOTORSCNBK BERLIN-BORSLGVALDE
T 1V 1 12 4 2 11 O 1 O 12 O

CADHLAG
Der Aninokrer der Aucomobile. Ober Aur
genre Welt hin von Lenten höchster Lebens-
führung
gewählt. Weil er des beii-
aller
zulen Wagen teinem Beuikres'
hobe: Preitige sibt.

LA SALLE
Wie der Cadillae mit kreftvollem Acht-
zyüinder
-Motor, jedoch ein wenig verkleinert.
Farbenprächtig, rassig, ichön. Ein Wagen,
ter teinem Besitzer Trirmohr vericheffe
BUICK
Ubenchuß en Kraft, Schnelligkeie, Festigkeir,
Ausdauer, wie in keinem andern Wagen. Die
natürliche Wahl von Führern auf allen
Gebieten, der in der ganzen Welt am meisten
gekanfte gute Wagen.

OAKLAND
Nar ein Künstler konnte die Schönheit seiner
anmutigen Linien und Farben schaffen. Lang
ud tiefliegend. Ingendlich, farbenfreudig-
Der ichönste Wagen zu mittlerem Preise,
Sarber Sechzzylinder-Motor.

PONTIAC
Dor sertolgreiche Sechszylinders, ein Zeichen
für die Leistungsfähigkeit General Mo-
tor‟
. Ein kraftvoller, ausdauernder Wagen
für weniger als 6ooo M. In zwei Jahren
über 200 ooo verkauf.

OLDSMOBILE
Ein Pionier der Automobile. Seit 1898.
seit 3 Jahrzehnten, ständig vervollkommner.
letzt ein starker Sechszylinder mit vielen
bemerkenswerten Uberlegenheiten zu außer-
ordentlich
günstigem Preise.

CHEVROLET
1927 über eine Million verkaufe, Groß, kraft-
voll
, ſest, beauem, mit den Vorzügen, teuren
Wagen; beliebe, weil elegant. Auch als Last-
und Lieferwagen schnell, zuverlässig, wirt
schaftlich in Anschaffung und Berrieb.

Jodenflutd Nr.a
reinigt und bleicht mühelos
arkett und Linoleum
5C66a
Liter Mk. 1.25
drich Schaefer, Ludwigsplatz?

Hiarien Eief
Bbteilung
chänche
ASchleiermacherstr 15 4
FERNRUF

GelberGartenkies
(5772a
billigſt.
Mühlſtraße 64½=
Ke
Mittag= und
Abendtiſch
von 5095 Pfg.
vegetariſche u. Fleiſch=
(144a
küche
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4...
Kee

Werkſtatt zu verkfn.
Tannenſtr. 8, I., I.
(B 5750

Haus
geſucht, paſſend für
ein. Handwerker, Tor=
einfahrt
, Hof, Werk=
ſtätte
, bei nichtvor=
handenſein
, müſſen
Raumperhältniſſeent
ſprechen zum Selbſt=
(*8631
bauen.
Anzahlung 10-12000
Mk., Lage, rechts der
Rheinſtraße, einſchl.
Beſſungen.
Eugen Wagner
Immob.=Vermittlg.
Karlsſtraße 41
Telephon 2943.

Gelegenheitskauf!
Maus mit freiwerdender Wohnung
und Werkſiatt, ſowie gutgehendem
Lebensmittel=Geſchäft, ſofort krenk=
heitshalber
zu verkaufen. (*8574
Angebote unt. F 62 an die Geſchäftsſtelle.

Etagenhaus
in ſonniger, freier Südlage, mit Einfahrt
und großem Garten, ſehr preiswert bei
4 810 000 Anzahlg. zu verkauf durch
Conrad & Hellmund
Waldſtraße 3 (78825) Telefon 3084

Etagenhaus
4 Zimmer) mit freiwerdender Wohnung zu
kaufen (Anzahlung 4000. 4), evtl. Ein=
familienhaus
mit Vorkaufzrecht zu meten
geſucht. Angeb unter P 53 Geſch.
m
m

freiſteh. Eckhaus, beſte Lage, gr. Garten (Bauplatz), mit 2 Wohnungen, je
6 Zimmer und reichlichen Nebenräumen, wovon die eine alsbald frei wird,
für etwa die Hälfte des Friedenswertes, für 44000.

zu verkaufen

mit guter Anzahlung. Reſt kann in Hypothek übernommen werden. Wert=
zuwachsſteuerfrei
. Mieteingang 4620. Mk. Angebote raſch entſchloſſener
Käufer unter F 64 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.

Friſch von der Seel

R
im ganzen Fiſch . Pfund 0.28
im Ausſchnitt . . Pfund 0,32
Feinſte, triſch geräucherte
Süßbückinge
Pfund 0.25 (5754
Schade &
Füllgraße
Filialen in allen Stadtteilen.

[ ][  ][ ]

Jan
ung
Holu
An
Vol=
nich

Opf
und
freit
fülle
Mit
Auf
Stü
rige
mer
biet
Her
die
rurn
gut

Seite 14

Donnerstag, den 29. März 1928

Nummer 89

Palast-Lichtspiele

D3 + g r 0 Be D 0 P P 2 1 p 5 2 g 7 3 m m!

Bor groidenbekäänte

Drpheum

8 Akte nach dem Roman
DER UNHEIMLICHE: mit
Krausneck, La Fayeite, Jaek Trevor,
Kurt Gerron, Werner Kahle, Evi Eva,
Ernst Reicher, Siegfr. Arno u. a. m.

Aurschen In Nacnbars Larten

Die Begierde des Weibes
Nach dem Bühnenstück Die Strecke‟
mit Maly Delschaft u. a. m. (5752

Als Einlage: 6½8 Uhr

Harry Domela

y5

Der falsche Prinz

Sonntag, den 1. April,
nachmittags 4 Uhr
Einziges
Märchen-Gastspiel
Kleln Erika draf
mit Ensemble (5778
Berühmtes Berl. Theater-Kind
ehem.a d. M. Reinhardt-Bühnen
Tau Hefe
Märchen i. 5 Bild nach W. Hauff

D Preise 0.40 bis 1.50
Karten; nur im Verk-Büro.

winine nene Herln!
IIhes 1sr rergeben!

BabonrrSträbosbempe kHand-bel

Waldſchlößchen
bei Griesheim Halteſtelle der Linie9
Donnerstag, den 29. März, ab 4 Uhr
NONLLRT
6810) Beſitzer: Ernſt Schneider.

Abgabe vorm. ab 6 Uhr bis nachts 12 Uhr (5744a
Hotel Schmitz, Rheinstraße 50

Heſſiſches Landestheater

Sfadtiſche Sewerveſchute
Darmſtadt / Abteilung für Bauhandwerker
St. 5728
Ausstellung der
Schülerarbeiten

Großes Haus
Donnerstag, den 29. März 1928
Geſchloſſen

im Schulgebäude Landgraf Philipp=
Anlage 6 am Samstag, den 31. März=
von
10 bis 17 Uhr.

liefert, repariert
Parkettböden und reinigt

Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 (3468a) Telephon 1433

R
abzug. Schützenſtr. 8,
Bock ard. (*8535

Kleines Haus
Miete G (13. Vorſtellung)
Gruppe 3 und 4 Darmſtädt. Volksbühne
Donnerstag, den 29. März 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende 21.45 Uhr
Candida
Ein Myſterium in drei Akten
von Bernard Shaw
Inſzenierung: Hans Aſchaffen burg
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
Mitwirkende (V.574e
Charlotte Jaeke=Joſt, Martha Ziegler, Carl
Ebert, Werner Fink, Rudolf Klix,
Karl Paryla
Spielwart: Joſef Kreuter
Preiſe der Plätze: 1.507.50 Mk.

Wir gehen heute abend 8 Uhr
alle zusammen zur
Gala-Eröffnungs-Vorstellung!

Die Karten haben wir schon gelöst im
Vorverkauf im Zigarrenhaus Hugo de Waal,
Rheinstr. 14, Tel. 656 u. ab 10 Uhr a. d. Zirkuskassen.

Nach dem gleich-
namigen
Roman
in der
Berliner

Ilustrierten

Löwenjarm, Zoolog. Park, Marstall
Raubtierfütterung, Proben, tägl. ab 10 Uhr.
Samstag eh Vorstellungen. Nachm. 3, abds. 8 Uhr.
Sonntag & Kinder nachm. balbe Preise.

Hapitän
AIfred

Darmstadt
Autopark (V.5731)

Meßplatz
Fahrradunterstellung

Der Deutſche Verein
für Geſundheitspflege

veranſtaltet im Vortragsſaal Waldſtraße 18

ſechs öffentliche
ſozialhygieniſche Vorträge

über folgende Themen:
1. Die bedrohte Volksgeſundheit und ihre Urſachen.
2. Lichtbildervortrag: Geſundheitspflege, Säuglingspflege‟.
3. Religion und Geiſteskrankheiten.
4. Lichtbildervortrag: Erkrankungen im Kindesalter.
5. Die hygieniſche, ſoziale und ethiſche Grundlage im Dekalog
und in den moſaiſchen Geſetzen
6. Geſundheitspflege und richtige Ernährung. Geſchichte
der Ernährung.
1. Vortrag am Freitag, 30. ds. Mis., abends 8 Uhr.
Referentin: Frau Oberfürſorgerin
Hulda Joſt, Düſſeldorf
ſtaatlich anerkannte Wohlfahrtspflegerin.
(5725
Eintritt frei!
Jedermann freundl. eingeladen.

Kopf hoch,

mit Ellen Richter
u. Anton Pointner

Harold
Lopa, der
Sporl=

Moch einlge
Tage!

Kron=-
Pringessint

I. Teil
und ( 8639

Ein lustiger
Grotesk-Film von
amer. Studenten-
sitten

Anfang 3½ Uhr

II. Teil

Jugendliche haben Zutritt

Turngemeind
Darmſtadt

Samstag, den 3.
März 1928,
129 Uhr

Monatsver=

ſammlung

Die Mitglieder ſind herzlich eingeladem
3768)
Der Redewaru

Reformhaus (5440-
Braunwartk
Ernst-Ludwigstr. 3

Näheres im heutigen lustigen Abri-Heft der Hamburger Iustrierten:
mit dem neuen Roman von A. Schirokauer und dem Ergebnis des
ſetzten Preisaussckreibens Der geheimnisvolle Druckfehlerteufel-

Alle Sorten
Düngemittel

Kainit Kali Thomasmehl Ammoniak
Superphosphat Kalkſtickſtoff Düngekalk
liefert frei Haus oder Garten (8517

*
Heue Kurse

Neh dnldelel Nes

WILHELM ULBRICH
Landgraf=Georgſtr. 64 Fernſpr. 1294

Reichskurzschrift

Lin. Gnuafteie

als Setz= u. Speiſekartoffeln, offeriert billigſt
H. Volz
Kohlenhandlung (57400 Gerbinusſtr. 34

Papier=
Zigarrenſpitzen
liefert billigſt (5722
Papiergroßhand g.
Skurnik,
Bleichſtr. 46. Tel. 1791.

Fahrrad=
Großvertrieb
Rieſen=Auswahl in Fahrrädern.
Benze Comp.
Darmstadt

beginnen
Dlenstag, den 27. und Freitag, den
30. März 1928, abends 8 Uhr
in der
(5546a
Handwerker-Schule
Ecke Karl- u. Miederramstädterstr.

Stenographen-Vereinigung
Gabelsberger, Darmstadt

führt Sie so rasch und billig in den Besitz einer
schönen 5-Zimmer-Einrichtung mit Herd, Gas-
herd
usw., einer 3-Zimmer-Einrichtung, einer
Singer-Nähmaschine für Mk. 225., eines
Sprech-Apparates Warum alles auf-
zählen
? Kaufen Sie beim nächsten Einkauf
ein Los für 5O Pf. von der Großen Wert=
lotterie
der Naturfreunde, Ziehung 5. April.
(5776
Loſe überall erhältlich.

Reparaturen v Büromaſchinen e
aller Art!

Wonch
Larf

Strumpfwaren
(nur Qualitäten), auf Credit erhalten Laden=
u
. Etagengeſchäfte, auch kleinere Poſten,
zu billigſten Preiſen. erlangen Sie aus=
führliches
Angebot. Wiliy Weinhold,
Mechan. Wirkerei, Ehemnitz-G 36.
Gegr. 1915 (5741) Strumpfwarenfabrikation

Zelte

18

für den Waſſerſport, zum Wandern;
für’s Haus, Zeltbahnen, Spezial=
(5600a
Ausrüſtung.

Sport-Adelmann, Darmstadt

Grafenstr. 2022

Geſchäftsgründung 1299.

Fahrräder X 55., 65., 75., 95., 100., 120.
uſw., ſämtlich mit Freilauf. Darunter die beſten Marken,
wie Benz, Göricke, Gritzner, NSU., Opel, Panther,
Phänomen. Allergünſtigſte Zahlungsbedingungen.

von Mk. 2.25 an
Fahrraddecken
von Mk. 3.90 an
Bergdecken.
Pedale
von Mk. 2.30 an
von Mk. 3. an
Carbidlampen.
Mk. 3.
Lenker
Bremſen
Mk. 1.45

Dorm stodt-
Aheinfr. 20 Rl 1495
Mainz.=
Mannheim-
er
Bleiche 23 7 M. 3. 779
s64
rel ar4ss

empf Drog. Secher
Fenſter=u. Wagenlederpf. Ludwigshöh=

ſtraße

(B.5090

Reparaturen ſchnell und billig.
Neuemaillieren und vernickeln, von Fahrädern
unter Garantie der Haltbarkeit. (5550a

eppiche
Läuler-DiJan- U. Steppdecken

ohne Anzahlung
n 10 Monatsraten liefern
Agay & Glück
Frankkurk a. M.-A. 37
Größtes Teppichversandhaus
Deutschlands.
Schreiben Sie sofor!!

Schirme

größte Auswah zu
billigſten Preiſen.
überziehen u. reparieren.
Johanna Techel
Schillerpl. 3, 1. Uhren=
haus
Kein Laden.
159a

Fabrikation

eines mech. Appa=
rates
/Holz u. Blech)
laufend zu vergeben.
Gefl. Angeb. unter
F 61 Geſchſt /*8572

Dle schönsten
Oster-Geschenke
wie
Mk. 9 50
Elektrische Bügelelsen .. . . .
Kochtöpfe . . . . . von 13.90 an
14.70
Heizklssen . . . .
Foen‟ CHaartrocken-
21.00
apparate) . . . .
Kaffeernaschlnen . .
40.80
18.00
Brotröster .. . . . .
Rauchverzehrer
Cschöne Muster) B.25
finden Sie in reicher Auswahl
L., Lange, Darmstadt
Schulstr. 6
Teleph. 399 Elektr. Inst.
5762

[ ][  ][ ]

FABELHAFT BILLIG
eine Lesemappe aus dem
DARMSTADTERLESEZIRKEL
Freie Zustellung ins Haus. Prospekte
kostenlos Saalbaustr. 69. Tel. 1985.7

Mummer 89

Donnerstag, den 29 März 1928

Seite 15

Ein Sürstin Tamars
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Slber der Page, der die Fineſſen ſeines Berufes noch nicht
inte, plapperte dazwiſ=ben:
mDer Herr iſt im Leſezimmer, meine Dame! und wunderte
daß ſein Vorgeſetzter ihn empfindlich an den Haaren zog
ihm ins Ohr flüſterte:
Du haſt nächſtens deinen Schnabel zu halten, Lauſejunge!
Herr, der ebenfalls nach Kemp gefragt hatte, war niemand
rs als Erich Rothe. Nach dem telephoniſchen Beſcheid, daß
zu ihrer Mutter nach Thüringen gefahren ſei, hatte er die
nung, ſie in nächſter Zeit wiederzuſehen, aufgegeben, war
die Hintertreppe aus der Penſion Hund entſchlüpft und
Scheveningen gereiſt; nicht nur, um den weiteren Beobach=
gen
des Herrn Schulz zu entgehen, ſondern auch, um mit
ein Freund Kemp ins reine zu kommen.
Als er ſich raſiert und einen Smoking angezogen hatte, hörte
waß der lang Erwartete inzwiſchen angekommen, aber gerade
ſt einer Beſprechung wäre.
Erich ſchlenderte ein wenig durch die Hall, und zufällig fiel
Blick durch die breite Glastür ins Leſezimmer, und er ent=
äre
unter einer behaglichen Stehlampe ſ inen Freund in Ge=
Unchaft einer anſcheinend ſehr hübſchen Dame. Als er etwvas
uer hinſah, traute er ſeinen Augen nicht.
Dieſe Frau, von der er ausnahmsweiſe mal eine gute Mei=
u
=g gehabt hatte, war unter einem Vorwand durchgebrannt
n= hatte hier ein Rendezvous! Dafür hatte er ſich einſperren
ſen, dafür war er in eine ſchmutzige Affäre hineingeraten,
rr wäre er beinahe unſchuldig verurteilt worden; wegen
eier Frau, die
Jetzt degradierte er ſie in Gedanken, und eigentlich nur,
el er annahm, daß ſie ſtatt mit ihm mit einem anderen einen
u.tenſprung machte. Aber ſo ſind die Männer!
Er fauchte. Und während er, den Blick immer noch auf das
ſetttrot beleueßtete Paar gerichtet, zurücktrat, ſtieß er unſanft
eien eine Dame, die ebenfalls fauchte.
In dem Augenblick, als er ſich entſchuldigen wollte, ſtutzte
oder beſſer geſagt, ſie ſtutzten beide.
Fürſtin Samaroff?!"
Herr Rothe, nicht wahr?
Sie lächelten, der eine wie der andere etwas verlegen.
Das iſt wirklich eine Ueberraſchung! ſagte Rothe, dem es
urging, daß die Szene unter der Stehlampe nicht nur ihn in
(fruhr verſetzt hatte,
unſer Freund Kemp ſcheint

noch eine Weile beſchäftigt zu ſein Sie ſind im Begriff,
zu Tiſch zu gehen? darf ich mich Ihnen anſchließen?
Sehr)gerne, gab ſie zur Antwort und warf einen letzten,
nicht ſehr freundlichen Blick in den Leſeſaal.
Einige Minuten ſpäter ſaßen ſie an einem kleinen, eigentlich
für Baron Kemp reſervierten Tiſch, und ſie waren gut genug er=
zogen
, um ihren Aerger mit dem erſten Biſſen der ausgezeich=
neten
Horsdoeuvres hinunterzuſchlucken und beide ein vergnüg=
tes
Geſicht zu machen.
Aber hinter dieſer geſellſchaftlichen Maske verbarg ſich bei
ihr nicht nur Aerger und gekränkter Stolz, kurzum Eiferſucht
in bezug auf Kemp, ſondern viel mehr noch ein würgendes,
quälendes Angſtgefühl vor demjenigen, den ſie am allerwenig=
ſten
hier erwartet, und der um einer fremden Schuld willen,
von der ſie allein etwas wußte, unſchuldig gelitten hatte.
Sie hatte das Gefühl: Da ſitzt der Rächer, er weiß alles
und iſt nur gekommen, um mich zu vernichten.
Iſt Ihr Bruder auch in Scheveningen? fragte Erich.
Kennen Sie denn meinen Bruder? parierte ſie ſeine
Frage.
Leider noch nicht, aber ich habe, gehört, daß er ein ſehr
intereſſanter und geiſtreicher Menſch iſt, und es würde mich
freuen, ihn kennen zu lernen
Iſt er hier? wiederholte er ſeine Frage,
Sie erzählte ihm nun dieſelbe Geſchichte, die ſie Kemp er=
zählt
hatte.
Mit welchem Dampfer iſt er denn gefahren? erkundigte
ſich Erich.
Kennen Sie New York? fragte Tatjana.
Sie antwortet auf alles mit einer Gegenfrage; das iſt eine
merkwürdige Angewohnheit dachte er.
Wann kommt er drüben an? fuhr er fort.
Morgen abend, ſagte ſie aufs Geratewohl.
So! meinte er.
Und ſie hörte daraus: So, das wollen wir dann mal
genau nachprüfen.

(I. Mch 717)

Iſt er von Rotterdam gefahren?
Ja!
Sie waren ſicherlich mit an Bord Wenn man zum
erſten Male auf einen der großen Ueberſeedampfer kommt, iſt
man überwältigt finden Sie nicht auch?
Tatjana ſah ihn durch ihre langen, Augenwimpern an.
War das nun Fronie, war das ein Spiel, wie bei der Katze und
der Maus; wußte er etwas von Alexei?
Sie haben unangenehme Dinge hinter ſich? tat ſie unbefan=
gen
, ich hörte von Ihrer Verhaftung.
Was man hinter ſich hat, findet man nicht mehr unange=
nehm
, ſondern intereſſant; aber ich habe es noch gar nicht hinter
mir, ich ſtecke noch mitten drin wenn man den wirklichen
Täter nicht ermittelt, bleibt der Verdacht an mir hängen!
Aber wir werden ihn ſchon finden! fügte er lächelnd hinzu.
Tatjana beſchäftigte ſich eingehend mit ihren Krabben in
Mayonnaiſe und wagte nicht, zu ihm aufzuſehen.
Erich hob ſein Glas:
Ich glaube, daß der Augenblick gekommen iſt, Fürſtin, dar=
auf
einmal anzuſtoßen.
Als ſie die Gläſer geleert hatten, ſagte er mit behaglichem
Schmunzeln:
Im Grand=Hotel in Scheveningen iſt es doch gemütlicher als
im Unterſuchungsgefängnis, Zelle 157. Können Sie ſich eine
Vorſtellung machen, wie ſolch ein Gefängnis von innen ausſieht?
Sie war ganz blaß geworden. Sie rang nach Atem, und ihre
Hände umklammerten krampfhaft die Serviette. Der Kellner ſer=
vierte
den zweiten Gang.
Bringen Sie mir ſchnell eine Flaſche Waſſer, flüſterte ſie
ihm zu.
Sofort, Mevrouw, antwortete der Kellner mit einigem En=
ſtaunen
.
Wenn man wieder an einem gedeckten Tiſch ſitzt, plauderte
Erich ruhig weiter, kann man ſich gar nicht denken, daß man noch
vor ein paar Tagen aus einem Blechnapf eſſen mußte und daß es
einem ſchließlich auch geſchmeckt hat
Die erſte Mahlzeit rührt man nicht an von der zweiten
ißt man nur das trockene Brot aber bei der dritten hat man
einen ſolch animaliſchen Hunger, daß man über das Eſſen herfällt,
als ob man nie etwas Beſſeres gekannt hätte
Danach er eine Weile ſchweigend, und als Tatjana ein
ganzes Glas des eiskalten, prickelnden Waſſers mit einem Zug
ausgeti nken hatte, beruhigte ſie ſich und war imſtande, ihre Ge=
danken
zu ordnen, um den Kampf, den ſie eigentlich gegen Wind=
mühlen
führte, wieder aufzunehmen.
(Fortſetzung folgt.)

Audwig Nösinger
42 Untere Eliſabethenſtraße 42
Telephon 367 Keine Filiale
Erſtes Fiſchſpezialgeſchäft am Platze
Elus friſchen Zufuhren empfehle als
beſonders preiswert
Wrüne Heringe
.. 1Pf. 205
5Pf. 95 3
Seelachs im Schnitt
405
Bew. Stockfiſch.
50 X
Boldbarſch ohne Kopf
Schellfiſch ohne Kopf
/423
Rabliau im Schnitt
Ausſchnittfiſche ſind geputzt, koch= und
bratfertig

Ma Maiee Reutch
Nordſee=Schellfiſch im Schnitt
Spezialität meiner Firma iſt:
Edel= und Feinfiſche in größter
Auswahl wie Forellen, Heil= und
Steinbutt, Seezungen, Rhein= und
Silberſalm, Ia Rhein= und Tafel=
zander
uſw.

Aus meiner Rheinfiſcherei:
Webende Breſem. Hechte, Karpfen,
Schleien, Aale, Barſch, Rheinback=
fiſche
Pfund 45 J
Monickendamer Bratbücklinge
Mäucherwaren und Marinaden in
größ er Auswahl. Fiſchkonſerven

Fachmänniſche Bedienung
Prompte Lieferung frei Haus. (5764

Markt 4 Telefon 641 Karlſtraße 47
In lebendfriſcher Ware empfehle:
la Schellfiſch . . . . . . Pfd. 0.80
Ia Cabliau . . . . . Pfd. 0.40. 0.60
la Seelachs . . . . . . . Pfd. 0.40
la Goldbarſch . . . . . . Pfd. 0.45
Grüne Heringe . . . . . Pfd. 0.20
Seehecht, Salm. Rotzungen
1 Pfund 0.40
Süßbücklinge 5 Pfund=Kiſte 1.40
Sprotten, Forellenſtör uſw.
Friſche Nordſee=Krabben
½ Pfund 0.*0

Ia Marlnaden 1 Liter=Doſe 0.

Feinſte Tafelbutter ½. Pfund 1.10
Delikateß=Sauerkraut . Pfund 0.20
Me

Unterzeichnete Konditoreien Darmſtadts
machen das verehrte Publikum auf ihre reichhaltige
Ner Tupſtenang
*
aufmerkſam.
Beſonders ſeien empfohlen die aus erſtiklaſſ. Material ſelbſt hergeſiellten
Oſferhaſen, Muſcheln, gefüllte Eier, Nougat=,
Marzipan=, Piſtazien=, Trüffel=, Trink= und
Crem=Eier, ff. Pralinen zum Füllen von
Atrappen und ſonſtigen Oſtergeſchenken
Wir bitten das verehrl. Publikum, beim Einkauf nicht nur auf den
Preis, ſondern in erſier Linie auf die
Güte, Reinheit und Bekömmlichkeit der Schokolade
Wert zu legen und deshalb ihren Bedarf in nachſiehenden Kon=
ditoreien
zu decken.
Für Beſtellungen zu den Konſirmationen ſowie Oſtern
und Weißen Sonntag halten wir uns beſiens empfohlen.

Kinderwagen

Wilh. Barth
Grafenſtraße 22
Carl Bauer
Karlſfraße 113
L. Graßmann
Wilhelminenſtraße 6
Carl Güll
Soderſtr. 16, Ecke Mühlſtr.

Wilh. Haurh
Heidelbeigerſtraße 96½
riedr. Eichberg
Inh. R. Lenz, Rheinſtr. 26
Bapt. Nickolai
Nieder=Ramſtädterſtr. 33
A. L. Ott & Co.
Hügelſtr., Ecke Steinſtr. 2
Leo Reinfurt
Schulſiraße 4

Mich. Schnitzler
Wilhelminenplatz 2
Eugen Schütz
Luiſenſtraße 10
Georg Schwarz
Ludwigsplatz 4
Otto Wolf
Mathildenplatz 6

Klappwagen
Kindermöbel
Spielwaren
Gummibälle
Reiſehoffer
Schulranzen
Ruckſäcke
zu billigen Preiſen
Heitsche
Ernſt=Ludwigſtr. 19
(5749a)

Reparaturen
an all. Grammopho=
nen
prompt und bil=
lig
beim
Fachmann
Muſikhaus Bund
ſchnchardſtr. 9/2252a

Der neue
Dixi= Drei=
ſitzer

ein ſolider Gebrauchs=
wagen
,
Mk. 2850., ab Werk,
Teilz. in 12 u. 18
Monatsraten. 4222a
J. Donges & Wiest.

Fahrrad=Decken
und Luftſchläuche
extra prima,
aufen Sie billig be
B. Orio
Karlſtraße 14, 20482

Billige 1789
Photo-Apparate
owie ämtl Photo=
bedar
;Bartike kaufen
Sie vorteilhaft be=
Thiele Nach
Darmſtadt, Bleichſtraße 2,
und Alexanderſtr 19.
Anleitung koſtenlos.

ve schensten Bchake
auf Ostern
für Damen, Herren und Kinder
Die allerbilligsten Preise
Unbestreitbar nur bei

Markt 5
parierre und 1. Slock

DiÖTNA voriere imd 1. Siack
Enorme Huswahl!

sofort
HAlavier-Irnold
Telefon
975 2457
Elisabeihenstrade 23.
(3859a

Markt 5

ff e
erhalten Sie bei10
Anzahlung und 2,50
Wochenrate, Leute
in ſicherer Stellung
evtl. ohne Anzahlung
Gebr. Moll,
Inh. Chr. Moll,
Beſſunger Str. 1,
Ecke Hermannſtraße
(*8615
Für Bauherren!
Prima pezial=
Zement, ring=
frei
, weit unter
R ngvreis durch
Angeb. u. F 57
Geſchſt. (85

Reitinger & Blechschmldt
Inh.: Jakob Lautenſchläger
Eliſabethenſtr. 19
Telephon 543
Erſtklaſſiges Fiſchſpezialgeſchäft
Für diese Woche
große Zufuhren daher niedrige Preiſe
la. Cabliau o. K. 34 pfdg. Pfd. 30 J
Schellſiſche 23
45 5
Stochſiſche, blütenweiß .
50 J
Rordſee=Seelachs f. Schnitt . . 40 J
Island=Cabliau

45 J
Grüne Hering 1 pfd. 20 B 5 Pfd. 95 9
Holl. Angelſchellfiſch u Cabliau, See=
hecht
, Heilbutt, Steinbutt See= und
Rotzungen, Schollen, lebende Karpfen
Schleien, Aale, Rheinhecht, Breſem,
Rheinzander

Leb. Vachforellen, Lachsforellen

Rhein= u. Silderſalm im Ausſchnitt
Süße Makrelenbücklinge, echte Nieler=
jücklinge
ſowie alle weiteren Mäncher=
waren
in großer Auswahl
Marinaden Fiſchkonſerven
1 Literdoſe Marinaden ſehr delik. 88

Erſte Darmſtädter riedfiſhbäckerei
täglich im Betrieb
Ke
Butter
Räſe
NB. Fachmänniſche Bedienung
Prompter Verſand. (*8 431

MeN
blauer Kinderwagen
zu verk. Anzuſ vor=
mittags
v. 92 Uhr.
Steinberger,
Speſſartring Nr. 12.
(8 381)

Ladentiſche
neu, modern mit
Glasfüllungen
grün, Linoleumbelg.
Grafenſtraße 23 ½I.
(28624

Gebr. Mösingen
älteſtes Fiſchgeſchäft am Platze.
Tel. 40 Inh. Fanz Ettl Aleranderſtr. 15
Empfehle aus der Rheinfiſcherei
lebende Breſem, Karpfen, Schleien,
Backfiſche
Ferner alle Arten
Seefiſche
Nordſee=Cablian, Schellfiſch, Seehecht;
Zander, Rotzungen, Heilbutt, Rhein= u.
Silberſalm, ſowie auch billige Konſum iſche,
Beſtellungen, für die jüdiſchen Feiertage
auf B.eſem, Karpfen, Salm uſw. erbitte
frühzeitig Lieferung frei Haus. (8630


aa

(5627a

Drahteinfriedigung
eiſerne Tore und
Geländerliefertneu
und repariert (*8608
Georg Maurer
Schloſſerei
chießhausſtraße
41.
ele)

Friſch eingetroffen:
Kabeljau im Ausſchnitt Pfd. 0.40
0.70
Schellfiſch
..
0.30
Bratſchellfiſche .
0.20
Grüne Heringe .
Täglich ſriſch eintreffend:
Hüßbüchlinge . . . . . Pfd. 0.40
Sprotten . . . . . . .. 0.30

Ger. Schellfiſch . . . . Pfd. 0.70
Seelachs."
0.80
Lachsheringe
0.60
Stückeflundern .
1.00

Fiſchhandlung
7631
WAGNER
Eliſabethenſtr. 7
Tel. 2825
Lieferung frei Haus!

[ ][  ]

ſon
lung
Holu
An
Vol
uich
Opf
und
frei=
fülle

Mit
Auf
Stü
gez
ine
mer
biet
Her
die
rumn
gut
üb
ber
am
ſta
an
we
Ku
194

R:
du

und viele andere Zu=
behörteile
rieſig billig
Fr. Gütting
10 Schuchardstrade 10
5726a
Etagen-
Manufaktur
Ernst-Ludwigstr. 20,
Inh.:
Georg Hein
Sie sparen
viel Geld
wenn Sie eine
Treppe steigenl

B.B.
Fahre am Sonntag.
Sehen wir uns?
(*8637

Bäckermeiſterstochter,
28 J., ev., geſchäfts=
tüchtig
, m. Vermög.
u. kompl. Ausſteuer,
wünſcht mit einem
tüchtigen Bäcker= u.
Konditormeiſter mit
eigenem Geſchäft be=
kannt
zu werden zw.
ſpät Heirat. S rengſte
Diskret zugeſ. Zu=
ſchrift
. evil. m. Bild,
u. F 33Gſchſt. 8484dfs

Vorteithaftes
Angebot!
Schlafzimm.
echt eiche komplett.
mit weißem Marmor
und Kristallfacette
spiegel
Mark 490.
Möbelhaus
L.. Menger
Darmstadt
Bleichstr 17. (27489

1 Piano, faſt neu;
1 Motorrad (Wand.
4½ PS); 1 Damen=
fahrrad
, faſt neu,
1 gutgeh. Singer=
nähmaſchine
, ferner:
1 Bgrockſchrank, ſch.
ant. Stück, 1 Sekret.,
nußb., 1Biedermeier=
Sofa, 1 Backenſeſſel,
1 Bücherſchr. (Bied.),
1=2tür. lack. Kleider=
ſchrank
, mehr. Tiſche,
Rollwand, Eisſchrk.,
u. verſch. ungen. ſteh.
in mein. Lokale
Kiesſtraße 31
zum Verkauf. (*8640
Gg. Crößmann, jr.
Auktion, und Tax.

Aus

Schloßbeſitz: 1 Kirſch=
baum
=Orig. Biedm.
großer Bücherſchrank,
1 nußb. rund. beſſer.
Empiretiſch, 1 ant.
Bronze=Lüſter für 25
Kerzen, 1 Biederm.=
Kriſtall=Lüſter für 6
Kerzen, 1 kl. gem.
Barokkſchrank, 1 Büf=
fet
ohne Aufſatz aus
d. Jahre 1685, alte
Olgemälde, verkauft
Auktionsgeſchäft
Karlsſtraße 41
Telephon 2943.
(*8630

Zu verk.: Faſt neue
Kaminuhr m. Gong
40 (Neuw. 75 ),
Wecker 2 ℳX, Klapp=
ſportwg
. 5 , neue
Gasl. 4,50 , Gasr.
Kranichſt. Str. 41,3I.
(*8491

W. 5.U.-
(Rahmenſchaltung) in
beſt, fabrbereit. Zu=
ſtand
, 300 K=
Cello (.
prima im Ton, 100
zu verkaufen. (e8595
Pfungſtadt
Eberſtädterſtraße 49.

Motorrad
(Harley=Davidſohn
mit Beiwagen, elektr.
Licht und Hupe, ge=
eignet
f. Lieferungen
bei Bäcker, Metzger
uſw. in tadelloſ. Zu=
ſtand
billig abzugeb.,
kann tägl. beſ. werd
bei Maurer, Grafen=
ſtraße
22. . (*8554

Zu verkaufen: tadell.
erhaltn. Waſchmaſch.
(John) mit Ofen und
Rohr ſehr bill. Erlen=
berg
13. Ebendaſelbſt
1 Dtzd. alte Bieder=
meier
Mitteltellerm.
Golbrand. (*8343

Easkenmützen
in vielen Farben . . 2.50,
1.95

Südwester
Kinder, in Coverc. 2.95
Laek- Sdd-
vester
1:95

FIIxhütchen
in vielen Farben

4.95

Schlunfhosen
0.48
für Kinder . . .
Schlupfhosen
für Damen .
066
Schlunihosen für Damen,
Ia Trikot mit Seideneifekt. 1.10
Kunstseidene
Trikotröcke 1.30
Einsatz-Hemden
weiß. Trikot, Ripseinsätze . . 1.00
Konfirmand.-Hemden
wB. Trikot, wB. Ripseinsätze. 110
Maccohosen
solide Qualität
1.95, 1.50
Macco-Jacken
Stück ...
440
Macco-Hemden
195
Doppelbrust.
Kinder-Leibchen
0.95
porös
Konfirmand.-Korsetts
weißer Drell"
145
Strumpfband-Gürtel
wB. od. farb Drell m. 4 Hald. 0.00
Hüfthalter
Ia weißer Drell
145
Büstenhalter
050
Cretonne.
Büstenhalter
0.9b
Ia Trikot
Strümpfe

D.-Strümnfe, schwarz und
mod. Farb., Doppelf. u. Spitze
Damen-Strümpfe
Flor, schwarz u. mod. Farben
D.-Btrümpfe, sehr haltbar,
Doppelsohle m. Naht, farbig,
D.-Strümpfe, Kuvstseide,
fehlerfrei, schwz. u. mod. Farb.,
D.-Strümpfe, Seidentlor,
modern. Farben und schwarz,
D.=Strümpfe, Ia Waschs.
od. Ia Seidenfl. m. 4fach. Sohle,

058

095
1.50

Popeline-Kleider
reine Wolle.
Popeline-Kleider
. 12.50, 9.75.
bestickt
Kasha-Kleider
Jumperform, mit Faltenrock.
Hashä-Kleider
mit reich Stick, u. Plissérock 21 50, 18.50
Rips-Kleider
in eleganter Verarbeitung 25.00, 22.50,
Frühjalrs-MHäntel
moderne Machart, teils mit Sattel- u
Rückenfalten, aus mod Karos oder
Herrenstoffen . . 16.50, 14 50, 12.50,
Regen-Mäntel
mod. Karos, innen gummiert . 19.50,
Kasha- Fäntel
streng modern, mit Rückenfalte 22 50,
Wips-Häntel
elegante Verarbeitung, in den neuesten
.. . . 24 50, 21.50,
Farben.. ."
Voile-Blusen
Ia Schweizer Voll-Voile, mit langem
. . 6.90, 5.75,
Arm
Bulgaren-Blusen 9.75,
reich bestickt, auf Ia Voll-Voile 7.50,
Weisse Pliasé-Röcke
aus besten Sfoffgualitäten 10.50, 9.50,
Einder-Kleider
karierte Stoffe"
Kinder-Kleider
reinwollene Popeline, in mod. Farben
5.50, 4.95,
Aermellose Westen
reizende Neuheiten . . . . . . 9.75,

0.00
10.s0
aau
9.50
14.00
14.30

4.90
G.o

Schulranzen
solide Ausführung
1,I5
Schulranzen
Kunstleder . . . . 450, 3.50, C.40
Schulranzen
9.30
echt Leder .
Schuitaschen
Leinen".
0.4
Akten-Mappen
echt Leder . . .
590 4.95
Musik-Mappen
Ia Ledertuch . .
2.95
Bernfs-Taschen
195
Ia Ledertuch .
Schüler-Etuis
0.00
gefällt
Schultafeln Griffelkasten
Schwawmdogen Bleistifte
usw.
zu billigsten Preisen
Gardinen
Etamine-Stores
mit Einsatz . . . . 1.45, 0.95, 0.00
Etamine-Stores
m. Einsatz u. Motiven 2.95, 2.50, 1.30
Etamine-Stores
m.echtHandflletmotiv 5.75,4 50, u.30
Madras-Garnituren
Zteil., gar. farbecht 5.75, 3.95, 2.30
Brises-bises
Täll oder Etamine . 0.45, 0.35, u.40
Tupfen-Hulle
versch. Breiten ... . . 1.85, 0.30
Etamine-Borde
mit Einsatz .
U.36

Ingenieur, ſ. zum
1. April gut möbl.
Zim. m. el. Licht und
beſter Bedieng. Nähe
Bismarckſtr. Angeb.
m. Preis unt; F 78
Geſchäftsſtelle. 3634
Zu mieten geſuchl.
Eieg. möbl. (13)
Zimmer im Zentr d.
Stadt, evtl. m. Penſ.
Angeb. unt. E80 a
die Geſchſt. (5781

Rf

1.00

9.au

Etamine
verschied Breiten, Meter 0.65,
Scheiben-Gardinen
viele Muster . . . 0.65, 0.45.
Stores am Meter
für besond. breite Fenster, Mtr.
Messing-Garnituren

ausziehbar . . . ...

Oster-Hagen
Schokolade 50, 25, 10 3

Oster-Hagen
Papp-Mache z. Fall. 38, 40

Oster-Eier
zum Füllen . 45, 35

B.

Gummi-Bälle
alle Größen . anfgd.

2

Seidenhütchen
kleidsame Form, in ver-
schiedenen
Farben

2.75

Jungmädchenhut
in Stroh oder Fantasie-
3.95,
geflecht

Aa

Für den

Glaswaren Porzellan Haushalt

Weingläser
3 Goldrand-Tassen
9.30
0.45, 0.35, 0.40 zusammen mit Untertasse.
glatt . .
Weingläger
geschlitfen
1.3b Spelseteller
050
Goldrand, Feston".
Römer
mit Schleudersternschlift
0.50
Frühstück-Serviee
Bierbecher
neue Zeichnungen Steilig".
195
mit Schlitt . ..
025
Wassergläser
Kaffee-Service
stark . . . . . .
0.0
9teilig, moderne Muster 8.50, 6.50, 4.00
6 Kompotteller
zusammen .
1.50 Spelse-Servlee
22.50
Goldrand, Feston, 23teilig
Kompottschalen
an5, 0.50, 0.35
Tonnen-Garnituren
Tortenplatten
12.50
Golddekor, 16 teilig
mit Fuß ..
I.40
Likörservice
Schüsseln
8teilig
1.40 Umassiv
0.65

Brotkasten
lack., schöne Muster
1.30
Waschkörbe
ganze Weiden .
195
Fensterleder
Ia Qualitäd . . . . . 150, 0.95, 0.30
Ess-Besteke
Paar
1.50
Backen-Bestecke
Paar
095
Alpacca-Löffel
oder -Gabel 0.30
Alpacca-Tischmesser
095
Stück .. . . . .
Fräter
inox. rund
135
Einkaufsbentel
195
Ia Ledertuch .

Guterhaltener,
Krankenfahrſtuhl zu
kauf, geſ. (*8439mdk
Schuck,
Taunusſtraße 16.
TUL
Wer dort:
Hier V. Schatz.
Komme ſof. u. kaufe
getragene. Herren=
Kleider, Federbetten
Schuhe. Wäſche uſw.
V. Schatz
Darmſtadt. 96la
Tel. 1924. Sch. oßg. 23.

Große Rolle, gebr.,
ca. 200, Ztr. Trag=
kraft
, zu kaufen ge=
ſucht
. Angeb. m. Pr.
u. B 64 an d. Geſchſt.
e8576dr)

Falboot
1=, od. 2 ſitzig, zu kauf.
geſ. Angebote mit
Preis unt. P 69 an
die Geſchſt. ( 8600
AUnterichtß

Anleitung z. Erteilen
von Turn=
Unterricht
von junger Dame
geſucht. Angeb. unt.
F 63 an die Ge=
ſchäftsſtelle
. (*8575
Siermarkt

PMnn Leac
zu verkaufen. (B5751
Sandbergſtr. 14.

M
Wachſ. Schnauzer, ov.
Tiſch, gr. pol. Kinder=
bett
m. Stahlmatr. u.
Matr, Kinderpult,
Stühſchen. Windel=
trockner
, Frack, Geh=
rock
auf. Seide uſw.
Seitersweg 11, II.
Schäferhund
ſch. Tier, 6 Monate
alt, u. kl. Schnauzer
billig zu verk ufen
Keukert, Wingerts
bergſtraße 11. (2856