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Haus-Exempla
Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 89
Donnerstag, den 29. März 1928.
191. Jahrgang
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breitl2 ReiſchemarkAnzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
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Rellame=
zeiſſe 200 Reichemarkt. Alle Preſe in Reſchemack
(4 Dollar — 420 Mark. — Im Falle höherer
Gewal, wie Kiieg, Aufuhr. Streſt uſw. eriſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeſgen=
auſträge und Leſung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtliſcher Beſtreibung fällt” ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
Kädier und Naionalbank
Stillgelegte Zechen.
Streſemanns Antwort an Poincare
Von
Dr. Streſemann
por der ausländiſchen Preſſe.
das Genfer Fiasko. — Der Völkerbund darf der Anverletzlichkeit des Privateigentums,
ſitht verſagen. — Die Weltfriedensinitiative
Amerikas.
Berlin, 28. März.
Zu dem heutigen Jahresbankett des Vereins der
auslän=
ſwhen Preſſe waren u. a. die Reichsminiſter Dr. Streſemann,
uoener, v. Keudell und Schiele, der preußiſche
n nenminiſter, die Parteiführer Loebe, Graf Weſtarp,
rüherr v. Rheinbaben, Koch=Weſer und Breitſcheid,
nie faſt alle ausländiſchen Miſſionschefs
erſchie=
ou. is P. Lochner=Amerika darauf hin, daß ſein Verein mit 112
(i gliedern aus 25 Ländern der größte ausländiſche Preſſeverein
r. Welt ſei. Dieſe Tatſache allein beweiſe, mit welchem Intereſſe
e ausländiſche Preſſe den ſchweren, entſagungsvollen Auftieg
ertſchlands verfolge. Der Doyen des diplomatiſchen Korps,
untius Pacelli, ſtellte zunächſt die Arbeits= und
utffolgsverbundenheit von Diplomatie und
u eſſe feſt. Geiſtige Strömungen und ſittliche Anſchauungen
men in der Politik der Völker zum Ausdruck. Dieſe Strömun=
und Anſchauungen zu leiten, ſei vornehmlich Aufgabe der
riſſe. Nicht umſonſt können moderne Zeitungspaläſte in ihrer
ſächtfülle mit Königsthronen von einſt verglichen werden. Die
eiäſche Front der Völker gegen Unrecht und Krieg ſei erſt dann
ſchloſſen, wenn einmütig und machtvoll aus den Spalten der
faltpreſſe die Parole des Friedens ertöne. Darauf nahm
ichsminiſter des Auswärtigen Dr.
Streſe=
nn das Wort. Er knüpfte an die Ausführungen des Nuntius
ast, ob.
er Kampf um die hohen Ideen des Friedens
nrtäuſchung oder Hoffnung ſein werde. Er verwies zunächſt auf
en, Stillſtand der Frage der Abrüſtung der Völker hin. In den
andiſche Blätter die Frage aufgeworfen, ob es Deutſchland
üfſtung zuerreichen, und ob es nicht vielmehr
be=
eußt auf einen Mißerfolg hinarbeite, um
dar=
usfür ſichdas Rechtzur eigenen freien Rüſtung
ſerr zuleiten. Wenn wirklich jemand an ſolche Hintergedanken
deuutſchlands glauben ſollte, fuhr der Miniſter fort, ſo braucht
rom nur die Abrüſtung ernſtlich in Angriff zu nehmen, um dieſe
zeifürchtungen zu beſeitigen. Man ſollte aber in einer ſo wichtigen
no ſchweren Frage vom Thema nicht ablenken. Daß in der
fükerbundspolitik
durch den Stillſiand der Abrüſiungsfrage
eine ſchwere Situation entſtanden
, liegt offen zutage. Der Beſchluß der Vorbereitenden
Ab=
üſrungskonferenz kann nur als ein Eingeſtändnis gedeutet
wer=
er=, daß man in Genf im Augenblick keine Möglichkeit mehr fin= den Grenzen unſerer Leiſtungsfähigkeit. Vorläufig kann
Deutſch=
ei- auch nur den erſten Schritt zur effektiven Durchführung der
ugemeinen Abrüſtung zu tun. Der verantwortliche Staatsmann
ei= zu löſen ſind. Aber im Jahre 1928 kann man nicht mehr von
inem „Heute auf Morgen” ſprechen.
Daß die realpolitiſchen Vorausſetzungen für
ie Erreichung der erſten Etappe ſchon heute
ergeben ſind, iſt meine feſte Ueberzeugung. Trotz dieſes
un=
u ſprechen, weil der Völlerbund in dieſer Frage einſach nicht
et ſagen darf.
au ds Anſpruch dadurch herabzumindern, daß man ihm lediglich
tonmen werden können als juriſtiſche Verpflichtungen?
Die Vorbereitende Abrüſtungskonferenz hat nach ihrem Miß=
„olg
die Löſung den Regierungen überlaſſen.
z
lufef ihnen liegt jetzt die Verantwortung, und ich gebe der
be=
tummten Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Erwartungen nicht
wie=
fagenüberjehen, um dem Völkerbund konkrete und effektive Be=
Fuiedens und des Völkerbundes. Wenn ich den Blick auf die ge=
Un der Initiative der Regierung der
Vereinig=
ſein Staaten Ausdruck gefunden hat. Die Freigabe des
deut=
ſgen Eigentus iſt für mich nicht nur eine materielle Frage, weil er an der ſalſchen Stelle vergeßlich war.
ſondern ein Auflehnen des größten und mächtigſten Staats der
im Kriege, es iſt die
Wiederaufrichtung des Grundſatzes
von dem ich hoffe, daß er wieder Allgemeingut der Völler werde.
(Beifall.)
franzöſiſchen, Miniſterpräſidenten, Poinearé ganz wenige einen Nutzen abwarfen, der aber ſelbſt in den
gün=
zu, zu deſſen Ausführungen über den Ruhrkampf er in
vol=
die ſeitherige Politik überwunden. Der franzöſiſche
Miniſter=
präſident habe das auch ſelbſt empfunden, wenn er ſagte: „Was Tonne Kohle, die 1901 1,35 Mark und 1913 noch 126 Mark
be=
mit ihm darin vollkommen überein und glaube, daß es nicht
wünſchenswert iſt, im Intereſſe der gegenwärtigen Beziehungen erhöht hatten.
en. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies der Vereinsvorſitzende auf die Vergangenheit einzugehen. Aus dem wörtlichen Bericht
des Miniſterpräſidenten habe ich Ausführungen entnommen, die
von dieſer überwundenen Epiſode. Ich glaube, wir ſollten uns
auch in allen Ländern angewöhnen, die Reden verantwortlicher
Staatsmänner nicht nach dem erſten Eindruck irgendeiner
Zu=
ſammenfaſſung zu ſehen, die oft parteipolitiſch entſtellt iſt,
ſon=
dern nach ihrem Geſamtinhalt. Der Gedanke, daß
Alle in Europa leiden unter den Ruinen
des Krieges,
daß es keine glücklichen Sieger, Beſiegte und Neutralen gibt,
daß nichts als die Annäherung auf wirtſchaftlichem,
intellektuel=
lem und moraliſchem Gebiet die Möglichkeit ſchafft, aus dieſer
Situation herauszukommen, das ſind Gedanken, die jeder von
uns in Deutſchland mit denſelben Worten erwidern würde.
grelli an und bezeichnete es als eine Weltenfrage in der Gegen= lage dieſer Gedanken herangegangen wird an die Löſung der
großen Probleme im Sinne der Heilung der großen
wirtſchaft=
lichen Fragen und wenn wir dann zu den großen Gedanken des
Friedens und der Zuſammenarbeit der Völker kommen werden,
dann werden wir uns den Idealen nähern, die Nuntius Pacelli
zum Ausbruck gebracht hat. Deshalb möchte ich trotz aller
urnmentaren zu den letzten Genfer Debatten hätten einige aus= daß der große Gedanke des Friedens ſich durchſetzen möge zum
Beſten der Menſchheit. Die Vertreter der ausländiſchen Preſſe
kärklich darauf ankomme, die allgemeine Ab= haben die große Aufgabe, Mitkämpfer zu ſein für dieſen Gedan= Fällen vorgenommen werden, wo eine mehr oder weniger ſichere
ken. — Der Rede folgte langanhaltender Beifall.
Neuordnung des Reparationsproblems?
/Ver=
frühter Optimismus.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.)
Reichsbanſpräſſdent Dr. Schacht eine neue Reſe nach Amerika
antreten, die in Finanzkreiſen als Einleitung eines neuen
Ver=
ſuches zur Neuordnung des Reparationsproblems und zur Feſt= die ſchon in der Vorkriegszeit beſtanden hatten. Von ihnen
er=
ſetzung unſerer Geſſamtſchuld aufgefaßt wird. Wir glauben nicht,
Bankiers und Politikern die Grundlagen zu enwwickeln, auf denen
Deutſchland ſich eine Löſung des Problems denkt, vor allem nach
kein Intereſſe, die Initiative zu ergreifen. Daß in Europa bei Todesurteil geſprochen, mag auch bei vereinzelten noch ein Abbau
tnich darüber klar, daß ſolche Probleme nicht von heute auf mor= mein iſt, ihre Forderungen ſtark zuſammenzuſtreichen, erſcheint Jahrzehnten iſt nutzlos vertan, Millionenſummen, die die
An=
nach den bisher gemachten Erfahrungen recht zweifelhaft.
Wirth auf der Reichsliſie des Zentrums.
zſtigen gugenblicklichen Standes lehne ich es ab, von einem loſen Zeit eine Seltenheit bedeutet: Eine ganz geheme Sitzung lien und dieſer Verluſt eintreten, der nicht nur die
Bergwerks=
negültigen Verſagen des Völkerbundes im der Abrüſtungsfrage ſindet zwiſchen den maßgebenden Perſönlichkeiten des Zentrums eigentümer, ſondern mit ihnen das geſamte Volk betrifft? Gewiß,
und Herrn Wirth ſtatt, um die Gefahr abzubiegen, daß Dr.
Es iſt recht feltfam, daß hie und da verſucht wird, Deutſch= eine Breſche in die Arbeiterwählerſchaft des Zentrums ſchlägt. Weiſe gehachſen waren, um Anlagen, die nur auf die Fortdaler
igen moraliſchen Charakter beimißt. Will man damit ſagen, daß einen guten Platz auf der Reichsliſte des Zentrums bekommen, daß die Stillegung hätte vermieden werden können. Sie beruht
maraliſche Verpflichtungen unter den Völkern weniger ernſt ge= ſoll. Da bei uns heutzutage aber alles ſchriftlich gemacht werden
muß, wird dann ein Prototoll aufgeſetzt, das Herr Dr. Wirth in geringes Entgegenkommen der Geweriſchaſten ſchon genügt, un
üblichen Kommentar veröffentlicht wird. Beim Zentrum
allge=
meine Beſtürzung — ſonſt aber ungetrübte Heiterkeit.
erzum enttäuſcht werden und daß wir uns ſchon auf der nächſten gute Miene zum böſen Spiel zu machen und die Vertpaulichkeit Die Steuern auf die Tonne Nutzförderung betrugen vor dem
Vü lkerbundsverſammlung einer hinreichend geklärten Situation dieſes Vorganges möglichſt raſch zu beſeitigen. Herr Dr. Marx Kriege 31 Pfennig, im Jahre 1926 dagegen 1178 Pfennig, die
chlüſſe zu geſtatten. Es mag hie und da Menſchen geben, die Parteivorſtandes mobil gemacht und eine oſfiziöſe ErEklärung be= als verdreifacht und ſtiegen von 79 Pfennig auf 2,49 Mark auf
imen Mißerfolg begrüßen; das ſind aber nicht die Freunde des ſchloſſen, worin geſagt wird, daß dieſe Herren übereingekommen je eine Tonne, und wenn auch die Erhöhung der Löhne nicht in
ſimte Welt richte, erklärte der Miniſter weiter, glaube ich, auch Dr. Wirths auf der Reichsliſte zu empfehlen. Da auch die ba= Schichtverdienſt des Bergarbeiters, von 5,73 Mark (1913) auf
Nomente des Vertrauens und des Glaubens zu finden. Ich be= diſche Parteileitung damit einverſtanden iſt, und da eigentlich 935 Matk (1926) und der reale auf 662 Mark. Eine
Verminde=
hüüße es aufrichtig, daß der GedankedesWeltfriedens alle mißgebenden Zentrumsführer an der Beſprechung teil= r
nahmen, iſt das ſchwierige Problem gelöſt: Herr Dr. Wirth hat d
ſeine Kandidatur ſo gut wie in der Taſche, und das alles nur, 2
k
Profeſſor Dr. M. J. Wolff.
Nach der Stabiliſierung der Währung und nach der Umſtel=
Welt gegen den Gedanlen der Verletzung des Privateigentums lung auf Gold, die ſich aus ihr als eine Notwendigkeit ergab,
befand ſich die deutſche Induſtrie in einer ſehr ſchwierigen Lage.
Die Gefahr eines allgemeinen Zuſammenbruchs drohte. Die
Steuern erreichten eine erdrückende Höhe, und die Anſprüche der
Arbeiter und Angeſtellten wuchſen beſtändig, die bei der
Macht=
ſtellung, die ſich die Arbeiterſchaft errungen hatte, trotz der
Un=
gunſt der Situation befriedigt werden mußten. Die Unkoſten
nahmen in erſchreckender Weiſe zu, ſo daß viele Werke mit einer
Der Miniſter wandte ſich dann der letzten Rede des unterbilanz arbeiteten, andere gerade beſtehen konnten und nur
ſtigſten Fällen ſo gering war, daß er keinen Anreiz zu der
drin=
lem Gegenſatz ſtehe. Dieſe Periode ſei erfreulicherweiſe durch gend notwendigen Inbeſtierung und neuem Kapital bot. Im
Ruhrbergbau beiſpielsweiſe war die Ausbeute auf die geförderte
aber geht uns im Augenblick die Vergangenheit an”. Ich ſtimme, tragen hatte, im Jahre 1924 auf 007 Mark zurückgegangen,
wäh=
rend ſich die Löhne in derſelben Zeit ungefähr um 30 Prozent
Unter dieſen Umſtänden war es nur eine Frage der Zeit,
wenn eine der wichtigſten, vielleicht die wichtigſte Induſtrie
in Bezug auf Gegenwart und Zukunft ſich vollkommen trennen Deutſchlands, der Steinkohlenbergbau, zum Erliegen, kommen
würde. Ohne Gewinn raucht kein Schornſtein, lautet das
tref=
fende Wort Auguſt Bebels. Der Staatsbetrieb kann darauf
ver=
zichten, denn hinter ihm ſteht die Steuerkraft des geſamten
Lan=
des, ein Privatunternehmen muß zuſammenbrechen, wenn es
keinen Nutzen erübrigt. Sollte der weſtfäliſche Bergbau gerettet
werden, ſo mußte man verſuchen, einen Gewinnausgleich
zwi=
ſchen den Unkoſten und dem Erlös herzuſtellen, und das konnte.
nur mit Hilfe einer großangelegten Rationaliſierung geſchehen.
Die Bebingungen für eine ſolche waren im Bergbau günſtig,
da die geſamte Kohleninduſtrie des Ruhrgebiets ſchon zu einem
Syndikat zuſammengefaßt war. Ein einheitliches Vorgehen
war=
daher möglich, und es bedurfte nicht erſtlangwieriger
Verhandlun=
gen, um die konkurrierenden Intereſſen auszugleichen. Das Ziel
war eine Verbilligung der Unkoſten. Es ſollte durch einen weit=
Wenn dieſe Gedanken Wirklichkeit werden, wenn auf der Grund= gehenden Erſatz der überſteuerten Menſchenkraft durch die zwar
nicht billigere, aber ſparſamer und intenſiver arbeitende Maſchine
erreicht werden. Während 1913 durch Hand= und Schießarbeit
978 Prozent der Kohle und nur 22 Prozent durch Maſchinen
gewonnen wurden, entfielen 1927 auf die erſtere nur noch etwa
15 Prozent gegen 85 Prozent auf die letztere. Das Ruhrgebiet
verfügte 1913 nur über 10 716 Bohrhämmer, dagegen über 36 481
Kritik, Skepſis und Enttäuſchung die Hoffnung nicht aufgeben, im Jahre 1926, und die Zahl der Abbauhämmer ſtieg in derſelben
Zeit ſogar von 230 auf 49 345!
Dieſer koſtſpielige Umſtellungsprozeß konnte nur in ſolchen
Ausſicht beſtand, die Werke wieder rentabel zu machen. Bei
zahl=
reichen Gruben war das nicht der Fall, es lohnte nicht, neues
Kapital in ſie zu ſtecken, ſie waren rettungslos verloren und es
Amerika=Reiſe Dr. Schachts. blieb daher nichts übrig als ihre Stillegung. Man zog das Ende
mit Schrecken dem Schrecken ohne Ende vor
Das Schickſal der Stillegung betraf naturgemäß in erſter
Linie die wenigen gutfundierten Neugründungen aus der Kriegs=
und Nachkriegézeit, die ihren Betrieb nur unter dem Druck des
zeitweiligen Kohlenmangels aufgenommen hatten. Zu dieſer
Nach dem Abſchluß der gmericaniſchen Wahlen wird der Klaſſe gehörten im ganzen 41 Schachtanlagen mit einer Beleg= von 29 000 Mann. Aber der Abſterbeprozeß, machte bei
ihnen nicht Halt, ſondern ſuchte ſich auch Opfer unter den Zechen,
wieſen ſich 35 mit einer Belegſchaft von ungefähr 48000 Mann
daß dieſe Interpretation ganz richtig iſt. Selbſtverſtändlich wird nicht mehr als lebensfähig, darunter Werke, die auf eine lange,
Dr. Schacht jede Gelegenheit benutzen, um bei den amerikaniſchen ruhmreiche Vergangenheit zurückblickten und teilweiſe noch vor
wenigen Jahrzehnten zu den beſten ihrer Art gehörten.
Die Oeffentlichkeit pflegt über dieſe Tatſachen mit ziemlicher
Gleichgültigkeit hinwegzugehen, ſie gibt ſich keine Rechenſchaft,
land aber nur Objekt ſein und die Ameridaner haben von ſich aus, was eine Stillegung bedeutet! Im ganzen iſt über 91 Werke das
den Siegerſtaaten ſchon überall die erſorderliche Einſicht allge= von der benachbarten Schachtanlage möglich ſein. Der Fleiß von
lagen gekoſtet, ſind völlig verloren, und an 80 000 Arbeiter ſind
brotlos geworden oder können wenigſtens an ihrer bisherigen
Arbeitsſtelle ihren Erwerb nicht fortſetzen.
Wenn man ſich dieſe verheerende Wirkung vorſtellt, ſo muß
* Berlin, 28. März. (Prio=Tel) man ſich die Frage vorlegen: Gab es für dieſe Werke in der Tat
Vonweg eine kurze Geſchichte, die in unſerer heutigen humor= keine Rettung mehr? Mußte dieſe Schädigung zahlloſer
Fami=
in vielen Fällen war die Schließung unvermeidlich; da handelte
Wirth ſich vor den Demokraten in Düſſeldorf aufſtellen läßt und e8 ſich um Werke, die der veränderten Wirtſchaftslage in keiner
Man erzielt eine Verſtändigung. Herr Wirth will zukünftig der Kohlennot ſpekulierten. In anderen Fällen dagegen — und
Diſziplim bewahren und erhält die Zuſage, daß er darauſhin, das iſt das Schmerzliche — wird man zu der Antwort kommen,
auf keiner objektiven Notwendigkeit, ſondern vielfach hätte ein
die Daſche ſteckt. Er ſucht dann einen ſtiller Zurückgezogenheit das nunmehr endgültig Verlorene zu erhalten. Aber dieſe wollten
dienenden Ort auf und läßt das verhängnisvolle Stück Powier keinen Kompromiß, ſie beſtanden auf ihrem Entweder—Oder, und
dort liegen. Der nächſte Gaſt iſt ein Kommuniſt, der ſeine Ent= da das Entweder nicht möglich war, ſo blieb nur das Oder, d.
h=
bechung ſchleunigſt der „Noten Fahnel abliefert, wo ſie mit dem es mußte ein großer Stich durch die Rechnung gemacht verden.
Die Werke ſind an ihren Unkoſten, an der Höhe der Steuern,
der Löhne und der ſozialen Abgaben zugrunde gegangen. Alle
Es bleibt alſo dem Zentrum nun nichts anderes übrig, als drei Poſten haben ſich ſeit der Vorkriegszeit weſentlich erhöht.
wird in den Reichstag bemüht, die erreichbaren Mitglieder des Beiträge zur Sozialverſicherung haben ſich in derſelben Zeit mehr
ſind, dem Reichsparteivorſtand des Zentrums die Auftellung demſelben Ausmaß erfolgt iſt, ſo hob ſich doch der nominelle
rung der Unkoſten kann, wie die Verhältniſſe zurzeit liegen, nur
durch eine Kürzung des Lohnes oder eine Verlängerung der
Arbeitszeit erfolgen. Die Arbeiter, die die Schwierigkeit des
Berg=
baues aus eigener Erfahrung kennen, waren für ein derartiges
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Seite 2
Donnerstag, den 29 März 1928
Nummer 89
Opfer wohl zu haben, aber die Gewerkſchaften lehnen
grundſätz=
lich jedes Entgegenkommen ab. Sie ſehen darin einen Bruch des
Tarifvertrages und einen Vorſtoß gegen die geſetzlichen
Beſtim=
mungen. Fiat Tustitia, pereat mundus! Mag wieder ein Werk
ſtillgelegt werden, wenn nur der Tarifvertrag, in ſeiner ganzen
Starrheit erhalten bleibt!
Die Frage iſt neuerdings bei der Zeche Johann Deimelsberg
der Adler=A. G. aktuell geworden. Sie konnte durch ein
Einver=
nehmen der Unternehmer und Arbeiter vor der beantragten
Still=
legung bewahrt werden, indem die einen das erforderliche neue
Kapital aufbrachten, die anderen durch ihre Mehrleiſtung ſeine
Rentabilität ſicherten. Die Gewerkſchaften traten dem entgegen,
und damit iſt auch dieſes Werk dem Untergang geweiht. Es wird
leider nicht das letzte ſein. Je größer die Belaſtung des
Berg=
baues durch Steuern und Löhne wird, um ſo mehr,. wächſt die
Zahl der nicht mehr lebensfähigen Betriebe. Man hat von
einem Zuſammenbruch des Bergbaues geſprochen; wir ſtehen
mitten darin, ohne es zu merken, denn dieſer Zuſammenbruch
vollzieht ſich nicht als eine plötzliche Kataſtrophe, nicht als ein
elementarer Schlag, der die geſamte Kohleninduſtrie mit einem
Male zum Stillſtand bringt, ſondern als ein langſamer
Abſterbe=
prozeß. Die beteiligten Werke ſind in ihrer wirtſchaftlichen
Struk=
tur ſehr verſchieden, bei den einen braucht es längere, bei den
anderen kürzere Zeit, ehe ihnen der Atem ausgeht; aber in ihrer
Exiſtenz bedroht ſind ſie alle. Der Süden des Ruhrgebiets, alſo
alles, was ſüdlich von der Linie Bochum—Dortmund liegt, iſt
ſchon ſo gut wie tot, aber auch nördlich von dieſem Trümmerfeld
ſind dem Abſterbeprozeß bereits einzelne Gruben verfallen, und
nur ein durch die Tatſachen nicht begründeter Optimismus kann
hoffen, daß ſie die einzigen Opfer bleiben werden.
Vom Tage.
Der Vizepräſident des Preußiſchen Landtages,
Gebeimer Juſtizrat Dr. Porſch, der am 27. März ſein
25jähriges Dienſtjubiläum als Vizepräſident des
Landtages feierte, dürfte der älteſte Parlamentarier Deutſchlands ſein.
Die Leiden Südtirols.
Franzöſiſche Wahlreden.
Pariſer Echo zur Abrüſfungs=Konferenz.
Von unſerem A=Korreſpondenten,
Paris, 28. März.
Die Rede Poincarés in Bordeaux iſt verklungen, und man
kann es ruhig feſtſtellen, daß dieſe Rede ſich ſehr wenig von den
früheren Reden Poincarés unterſcheidet. Das war übrigens
vor=
auszuſehen. Poincaré iſt ſehr weit in die Vergangenheit
zurück=
gegangen, bis zu der Ruhrbeſetzung, die er wieder zu rechtfertigen
oder wenigſtens ſich von der alleinigen Verantwortlichkeit
reinzu=
waſchen verſucht hat. Er hat die Stabiliſierung nach den Wahlen
verſprochen und — das iſt innenoplitiſch ſehr bemerkenswert —
das ſtrikte Feſthalten der Kammer an der Laiengeſetzgebung
— weltliches Schulweſen — betont. Das wird man ihm im Elſaß
und in der Gruppe Louis Marins lange nachtragen. Im übrigen
war die Rede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten auffallend rot,
was nicht nur ſeiner Zuhörerſchaft — Bordeaux iſt bekanntlich
extremſozialiſtiſch — entſprach, ſondern auch der Richtung, welcher
die Union nationale, wenn ſie ſiegt, zu folgen gedenkt.
Das Echo auf die Rede Poincarés war übrigens gerade bei
der Linken nicht günſtig. Der Bürgermeiſter von Bordeaux hat
an dem Monſtrebankett zu Ehren Poincarés nicht teilgenommen
und dieſe Geſte in einem offenen Brief begründet, in dem er
aus=
führt, daß er deshalb von dem Feſteſſen ferngeblieben ſei, weil
die Propagandafahrt des Miniſterpräſidenten vor den Wahlen
gegen die Tradition verſtieß.
Die linksſtehende Oppoſition hat überall ähnliche Töne
an=
geſchlagen. Die Reden Renaudels in Toulon und Pasquets in
Arles waren ſo oppoſitionell, wie man es nur wünſchen kann.
Der Senator Pasquet hat ſogar von einer „chantage au franc‟
und „chantage au gommunisme” geſprochen, in dem Sinne
näm=
lich, daß die Regierung mit den Schlagworten „Stabiliſierung”
und „Kommuniſtiſche Gefahr” eine politiſche Erpreſſung ausübt.
Das Ende der Abrüſtungskonferenz wird hier mit Aufatmen
zur Kenntnis genommen. Man fühlte ſich bereits in einer
un=
bequemen Situation, und freut ſich daher in Paris doppelt, daß
die ruſſſichen Vorſchläge abgelehnt wurden. Man war über die
Haltung Deutſchlands, Rußlands und der Türkei ſehr enttäuſcht,
und eben deshalb unterſtreicht man jetzt viel mit Nachdruck, daß
der Gruppierung auf der Abrüſtungskonferenz nur eine beſchränkte
Bedeutung in bezug auf die europäiſche Außenpolitik zukommt.
Die Frage der Auflöſung despreußiſchen Landtages
wird vorausſichtlich am kommenden Freitag vom Plenum entſchieden
werden. Wie verlautet, wird ein Antrag ſämtlicher Parteien eingebracht
werden, die Auflöſung auf einen Tag vor den Reichstagswahlen, alſo
auf den 19. Mai, feſtzuſetzen.
Im Befinden des preußiſchen
Landtagspräſi=
denten Bartels iſt eine Verſchlechterung eingetreten.
Der Reichsverkehrsminiſter hat die Geltungsdauer des
Nottarifs für die Reichswaſſerſtraßen vom 25. Oktober
1925 vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs bis zum 30. Juni 1928
einſchließlich verlängert.
Die Bereinigung der Deutſchen Bauernvereine
hat den Reichsminiſter a. D. Dr. Hermes zu ihrem
Präſi=
denten gewählt.
Zwiſchen dem Deutſchen Reich und Niearagua iſt
ein Abkommen über die Aufhebuny des
Sichtvermerk=
zwanges im Verkehr zwiſchen beiden Ländern abgeſchlofſen
worden, das am 1. April d. J. in Kraft tritt.
Wie aus Mülhauſen berichtet wird, hat der Unterſuchungsrichter in
der Autonomiſtenaffäre gegen den in die Angelegenheit
verwickelten, in der Schweiz befindlichen Baron Ley Haftbefehl
ergehen laſſen.
Briand empfing geſtern vormittag den deutſchen
Bot=
ſchafter von Hoeſch. Ueber den Gegenſtand der Erörterungen
iſt bis jetzt noch nichts bekannt. Anſchließend ſtattete der engliſche
Bot=
ſchafter Lord Orewe Briand einen Beſuck) ab.
Im franzöſiſchen Finanzminiſterium fand die Unterzeichnung
des franzöſiſch=rumäniſchen
Kriegsſchuldenab=
kommens ſtatt.
Wie Havas aus Brüſſel berichtet, rechnet die belgiſche Regierung
damit, daß die amerikaniſche Regierung ihr den Entwurf eines
amerikaniſch=belgiſchen Ausgleichs= und
Schieds=
vertrages unterbreiten werde.
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain hatte
eine längere, ſtreng vertrauliche Unterredung mit
König Aman Ullah.
Die Telephonverbindung zwiſchen Paris und
New York iſt geſtern nachmittag im Handelsminiſterium vom
Han=
delsminiſter Bokanowski eröffnet worden.
Der Feldzug zur Vernichtung der deutſcher=
Sprache.
EP. London, 28. März.
Wiederum liegt in der engliſchen Preſſe ein Bericht über diu
italieniſchen Verwaltungsmaßnahmen in Südtirol vor, die aum
die planmäßige Unterdrückung alles Deutſchen gerichtet ſind. De
Bericht ſtammt aus der Feder eines Sonderkorreſpondenten der
„Daily News”. Die Spannung ſei, ſo ſchreibt er, größes
denn je zuvor, und man könne erwarten, daß ſie bei dem
Beſuch Muſſolinis im Mai ſich bis zum höchſte
ſteigern werde. Die wirklichen Anſichten der Deutſches
könne man nur ganz im geheimen hören, da die Deutſchen öffenzn
lich nicht zu reden wagten. Der Feldzug zur Vernigz
tung der deutſchen Sprache werde ohne jede Rückſichh
durchgeführt, wovon der Bericht anſchauliche Proben gibt. Nun
in Kellern oder Dachkammern wage man noché.
deutſchen Unterricht zu erteilen. Schon der Umſtand)
daß die Bilder des Königs und der Königin von Italien in dern
öffentlichen Gaſthäuſern nicht ordnungsgemäß gerahmt ſeiery
genüge als Grund für die Entziehung der Konzeſſion für da9
betreffende Gaſthaus. Das Gaſthaus Gruber in der Nähe vorn
Bozen ſei kürzlich geſchloſſen worden, weil eine Kellnerin
gegem=
über italieniſchen Arbeitern angeblich die Bemerkung gemacht
habe, Muſſolini dürfe von ſeinem Beſuch im Mai nicht lebeni;
zurückkehren. Dieſe angebliche Aeußerung wurde den Behörden
hinterbracht, die daraufhin das Gaſthaus ſchloſſen.
ier
inanz
jegen
den hou
neidi
nad
ſient
Duvh die Unterzeichnung des neuen Oelgeſetzes iſt der
mexi=
kaniſchamerikaniſche Petroleumkonflikt beigelegt.
Die Königsberger Konferenz.
Polniſch=litauiſche Annäherungsverſuche.
Der Zankapfel Wilna.
uß der Re
Die verhafteten Ingenieure.
Den Bemühungen der deutſchen Vertreter in Moskau und
Charkow iſt es bisher nicht gelungen, mit den verhafteten
Deut=
ſchen in Fühlung zu kommen. Infolgedeſſen wird auf das
Ein=
dringlichſte gewarnt vor Nachrichten, die, entweder aus Moskau
oder Kowno kommend, behaupten, daß es den Verhafteten
aus=
gezeichnet gehe und ſie im Gefängnis alle möglichen
Vergünſti=
gungen und Freiheiten genießen. Im Auswärtigen Amt iſt
dar=
über nicht das Geringſte bekannt. Offenſichtlich handelt es ſich hier
um ruſſiſche Tendenzmeldungen.
Am 30. März treffen ſich in Königsberg unter Führung des
Miniſterpräſidenten Woldemaras bzw. des Außenminiſters Zaleſki
die litauiſche und die polniſche Delegation, um an die Bereinigung
der zwiſchen beiden Staaten ſchwebenden Streitfragen zu gehen.
Seit dem Kriege iſt das die erſte Konferenz zwiſchen ausländiſchen
Staaten auf deutſchem Boden. Die Vorgeſchichte der Konferenz
beginnt bereits mit dem Wilnakonflikt und endete mit einem
Notenwechſel zwiſchen Kowno und Warſchau, der ſchließlich in
dem Vorſchlage Woldemaras” gipfelte, in Königsberg zu
ver=
ſuchen, am grünen Tiſch die tiefgehenden Streitfragen aus der
Welt zu ſchaffen. Es iſt natürlich ſchwer, jetzt ſchon etwas über
den Ausgang der Konferenz zu ſagen. Litauiſche und polniſche
Delegierte haben ſich bereits 1925 getroffen, zuerſt in Kopenhagen,
dann i Lugano, um einige Wirtſchaftsfragen zu bereinigen. Der
noch zwiſchen beiden Staaten beſtehende Kriegszuſtand hat aber
eine Einigung verhindert. Inzwiſchen iſt bekanntlich von außen
her verſucht worden, auf die Litauer und Polen einzuwirken, am
deutlichſten durch den Völkerbundsrat, der am 10. Dezember
Pil=
ſudſki und Woldemaras vor ſein Forum zitierte und ſie nicht nur
dahin brachte, den Kriegszuſtand zu beſeitigen, ſondern auch eine
Empfehlung anzunehmen, in Verhandlungen einzutreten, „um
zur Herſtellung von Beziehungen zu gelangen, die zwiſchen beiden
Nachbarſtaaten das gute Einvernehmen, von dem der Frieden
abhänge, zu ſichern geeignet ſind‟. Darauf unterhielt man ſich
zunächſt zwiſchen Kowno und Warſchau in gereizter Tonart, wie
man dieſe Empfehlung in die Praxis umſetzen könne, bis
Wolde=
maras den gegenſeitigen Vorwürfen die Spitze abbog und die
Konferenz von Königsberg vorſchlug. Wir glauben nicht, daß es
zu überraſchenden und bedeutſamen Ergebniſſen kommen wird.
Wenn etwas herausſpringt, dann werden es Vereinbarungen
wirtſchaftlicher Natur ſein. Der Wilnakonflikt ſelbſt wird nicht
aus der Welt geſchafft werden. Litauen verzichtet nicht auf Wilna,
und Polen denkt nicht daran, das ihm durch die
Botſchafterkonfe=
renz zugeſchanzte Gebiet herauszugeben.
Ein Interview Muſſolinis.
EP. London, 27. Mäm
Die „Daily Mail” veröffentlicht morgen ein Intewiew, das
Muſſolini dem Direktor dieſes Blattes, Lord Rodhermere,
ge=
währt hat. Muſſolini erblärte, daß der Fascismus jetzt auf
un=
erſchütterlicher feſter Grundlage beruhe. Italien habe den Fre=”
den nötig, denn es ſtehe vor einer langen wirtſchaftlichen
Eut=
wicklung, die wr unter dem Zeichen des Friedens wirkſam zun
guten Ende geführt werden könne. Ausländiſche Konflikte ſeiery
das letzte, was Ivalien wünſche. Er habe den Friedenswillen des
Fascismus zur Genüge bewieſen, vor allem durch den Abſchlußt
der Schiedsgerichtsverträge und guch durch den Abſchluß eines
Garantievertrages mit Südſlawien. Dieſer ſei allerdings bishen ne
noch nicht ratifiziert. Er habe aber die beſtimmte Hoffnung, daß
dies noch im Laufe dieſes Jahres geſchehen werde. Aber auch) ſbegre
wenn der Vertrag abgelehnt würde, in welchem Falle er über-/ vom Tag
haupt hinfällig wäre, ſo würde dies gleichwohl nicht bedeuten: ſiehen
daß Komplikationen zwiſchen den beiden Ländern entſtehen könn=” armen der
ten, da beide Nationen Mitglieder des Völkepbundes ſeien uns Wau
dadurch die Möglichkeit zur Schlichtung irgendwelcher Meinungs= be
verſchiedenheiten hätten.
Zwiſchen Ungarn und Italien beſtehe eine aufrichtige Freund=. Es ſei ſeiner Anſicht nach nicht möglich, eine Nation wiel
die ungariſche in einem Zuſtand der moraliſchen Depreſſion zun
bekaſſen. Das Prinzip der Heiligkeit und Unantaſtbarkeit der
internationaken Verträge müſſe zwar gewahrt werden. Da8)
düpfte aber nicht hindern, daß in Einzelfragen Abänderungen
vor=
genommen werden ſollten, wenn dies im Intereſſe des Friedens uden
evforderlich erſcheine. Ungarn könne nicht wie Italien eine geo= am
graphiſche Grenze haben, aber es ſollte eine raſſenmäßige Grenze) nne
zugeſtanden erhalten. Der Brennerpaß, der die Grenze des neuen.” ᛋden übrige
Italien bildet, wäre die natürliche geographiſche Grenze, und Als‟ Beſtrebu
ſolche eine Garantie für den internationalen Frieden. Der ita=, bs z
lieniſche Patriot Mazzini, ein entſchiedener Vertreter des Prins al
zips der Raſſeneinheit, hätte ſtets erklärt, daß der Brenner die= den betreffe
natürliche Grenze für die italieniſche Ausdehnung darſtelle.
Die=
zeitig un
Tatſache, daß zirka 2000 Angehörige der öſterreichiſchen Raſſe auß
der italieniſchen Grenze lebten, könnte nicht die Sicherheit und.
die Eincheit einer Nation von 40 Millionen beeinträchtigen.
Die=
ſie
wegen der Italieniſierung dieſer öſterreichiſchen Bewohner
vor=
gebrachten Beſchuldigungen wären unbegründet. Die öſterreichie
ſchen Bewohner Südtirols wären italieniſche Untertanen mich
denſelben Rechten wie die geſamte übrige italieniſche Bevölkerung-
Muſſolini hätte zum Schluß auf das außerordentlich ſtapke Ans
wachſen der italieniſchen Bevölkerung hingewieſen und erkläng
Italien wäre gezwungen, in ſeinen nordafrikaniſchen Kolonien—
Tripolis und der Cyrenaiha ein großzügiges Koloniſierungswelk.
durchzuführen.
Mlen
*Oeutſche Forſchungsarbeit
und deutſche Preſſe.
Von Direktor C. Löw, Darmſtadt.
Vor nahezu einem Jahre brachten in= und ausländiſche
Zei=
tungen Berichte über bedeutſame biologiſch=chemiſche Forſchungen,
die die praktiſche Möglichkeit ergeben hatten, das fogenannte „
Vita=
min D” einen lebenswichtigen, für Knochenbildung und
Knochen=
wachstum unentbehrlichen Stoff, rein darzuſtellen. (Vgl.
Darm=
ſtädter Tagblatt vom 18. 10. 27.) Deutſche, amerikaniſche und
engliſche Gelehrten hatten in zum Teil gemeinſamer Arbeit die
Zuſammenhänge aufgeklärt, die zwiſchen der Heilwirkung des
Lichtes auf die als Rachitis oder Engliſche Krankheit bekannte
Knochenerkrankung einerſeits, und der Bildung jenes Vitamin D
aus einer Vorſtufe, dem Provitamin, unter dem Einfluß
beſtimm=
ter Anteile der Lichtſtrahlen andererſeits beſtehen. Das
Provita=
min fand man in einer bereits bekannten chemiſchen Verbindung,
dem Ergoſterin. Da dieſes auch im Pflanzenreich, z. B. in
Hefe=
pilzen, vorkommt, war der Weg gegeben, es in beliebigen Mengen
zu gewinnen und durch künſtliche Beſtrahlung in das eigentliche
Vitamin überzuführen.
Dieſe Aufgabe hat die deutſche chemiſche Induſtrie (
bekannt=
lich iſt E. Merck=Darmſtadt hieran in hervorragendem Maße
be=
teiligt) in enger Anlehnung an die Forſchung und unter eigener
wiſſenſchaftlicher Mitarbeit alsbald aufgenommen. Nach
umfang=
reichen phyſikaliſchen, techniſchen und biologiſchen Vorarbeiten
vermochte ſie Einrichtungen zu ſchaffen, mittels deren die
Ueber=
führung des Ergoſterins in die reine hochwertige Form des
Vita=
min D nunmehr fabriksmäßig in großem Maßſtab durchgeführt
wird. Unter dem Namen Vigantol hat das ſo gewonnene
Vitamin raſchen Eingang in die Heilkunde gefunden.
Auch in England iſt man an die induſtrielle Auswertung
jener Entdeckungen und an die fabriksmäßige Herſtellung des
D=Vitamins herangegangen. Eine weſentliche Unterſtützung
er=
fuhren die engliſche Wiſſenſchaft und Induſtrie durch teils ſogar
amtlich beeinflußte Berichte der großen engliſchen Tageszeitungen.
In ſpaltenlangen Artikeln wurden die großen mediziniſchen
Aus=
ſichten des neuen Vitaminpräparates erörtert und darauf
hin=
gewieſen, daß ſeine Herſtellung nur auf Grund engliſcher
For=
ſchungen ermöglicht worden ſei. Ja man ging in der engliſchen
Preſſe ſoweit, zu behaupten, Deutſchland zöge nur aus der
eng=
liſchen Erfindung den Nutzen, der Ruhm gebühre jedenfalls aber
den Briten.
Dieſe Entſtellung der Tatſachen blieb leider in der deutſchen
Tagespreſſe unwiderſprochen. Noch bedenklicher aber iſt es, daß
einige deutſche Blätter, wie z. B. „B. Z. am Mittag” vom 6. 2. 1928
und „Voſſiſche Zeitung” vom 10. 2. 1928 die engliſchen Berichte
ſogar ohne Kommentar übernahmen. Man fragt ſich erſtaunt,
wie es möglich iſt, daß große deutſche Tageszeitungen, ſcheinbar
vollkommen im Unklaren über die Materie im allgemeinen,
beſon=
ders aber über die wiſſenſchaftlichen Vorarbeiten, derartige
eng=
liſche Propagandaberichte zum Schaden der deutſchen Wiſſenſchaft
und Induſtrie wiedergeben können. Es ſoll durchaus nicht die
wertvolle Mitarbeit amerikaniſcher und engliſcher Gelehrter auf
dieſem modernen Forſchungsgebiete in Abrede geſtellt werden.
Es muß aber erneut nachdrücklichſt darauf hingewieſen werden,
daß es der Göttinger Chemiker Profeſſor Windaus geweſen iſt,
der auf Grund ſeiner genauen Kenntniſſe der ſogenannten Sterine
und ſeiner gemeinſamen Arbeiten mit dem Göttinger Phyſiker
Profeſſor Pohl in dem Ergoſterin die geſuchte Vorſtufe des
D=Vitamins aufgefunden hat, und daß ſomit ein ganz erheblicher
Anteil an dem geſamten ſo bedeutungsvollen Forſchungsergebnis
als das Verdienſt deutſcher Gelehrter anzuſehen iſt.
Von England aus wird auch verſucht, das dortige Erzeugnis
unmittelbar oder durch Vermittlung deutſcher Firmen in
Deutſch=
land einzuführen. Wir werden natürlich aber des fremden
Er=
zeugniſſes keineswegs bedürfen. Die Erfahrungen über das
deutſche Präparat Vigantol ſind ſchon ſo umfangreich und, wie
aus den Berichten der Kliniken und Aerzte hervorgeht, ſo
bewei=
ſend, daß mit ihm der Kampf gegen die Volkskrankheit Rachitis
und andere auf Vitaminmaugel des Körpers beruhende
Erkran=
kungen von unſeren Aerzten mit voller Zuverſicht aufgenommen
werden kann.
*Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft
Kaſimir Edſchmid.
Zwiſchen den Schlachten, in dieſem Falle zwiſchen der
Rück=
kehr vom Winterſport und der Abfahrt zu einer Aegyptenreiſe
hat die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft Kaſimir
Edſchmid zu einer Vorleſung aus eigenen Werken gewonnen.
Noch gebräunt von der Winterſonne, erſcheint die ſchlanke
Geſtalt des Dichters am Vortragstiſch. Weltmänniſch wie ſeine
Erſcheinung iſt der Umkreis der Erzählung, die Edſchmid
vor=
trägt; in das mondäne Leben ſpinnt er eine intereſſante und
zu=
treffende Pſychologie. Geiſtiges und materielles Genießertum
treten ſich in den „Beiden Feinſchmeckern” gegenüber.
Zwei Männer, die in der Ferne ihr Glück gemacht haben, kommen
nach Europa zurück: der Deutſche, erfüllt von der Sehnſucht nach
ſeinen gotiſchen Domen, — der Holländer, getrieben von der Luſc
nach den kulinariſchen Genüſſen der alten Welt. Die Gegenſätze
ergänzen ſich und ſie beeinfluſſen ſich. Allmählich tritt eine
Wand=
lung ein: der Deutſche entdeckt ſeine gaſtronomiſche Seele, dens
Holländer erſchließt ſich das Verſtändnis für die geiſtigen
und=
künſtleriſchen Werte. Durch den Verkehr miteinander erweiters
und rundet ſich die Perſönlichkeit für beide.
Dieſe Entwicklung iſt mit weltmänniſcher Hand und
pſycho=
logiſcher Feinheit durchgeführt. Man begleitet die Reiſenden auß
ihren Fahrten vom Rhein nach Paris mit den Schätzen des
Louvre und den mannigfaltigen Auſtern bei Prunier, nach
Char=
tres mit der herrlichen Kathedrale und der guten Frühſtücksſtube—
nach Spanien und nach Italien. Die kulinariſchen Genüſſe werdel
verlockend und fachmänniſch geſchildert und zeigen Edſchmid
der Mitgliedſchaft in Munkepunkes „Gaſterea” würdig. Geſcheite
und amüſante Worte werden eingeſtreut. Der Rahmen der
Er=
zählung ſchließt ſich in harmoniſcher Rundung.
Es war ein Abend für liter= und kulinariſche Feinſchmecker.
F.
Paſſionsfpiel.
Die Darmſtädter Spielſchar führte geſtern abend iſt
der Johanneskirche das Paſſionsſpiel „Das Chriſti Leiden”
Spiel” von Fritz Weege auf unter Mitwirkung der Muſikanten‟
gilde Darmſtadt. Die Aufführung hinterließ tieſe Eindrücke. Nach
Art der mittelalterlichen geiſtlichen Spiele iſt das Geſchehen ge
ſtaltet und bringt Jeſus, Maria, Magdalena, Johannes, Petrus
und Jakobus, Luzifer, Tod und fünf Engel in die Handlung:
In knappen Strichen iſt alles gezeichnet; die Sprache bei
gewou=
ter Einfachheit wohlklingend, die Klage Marias erſchütternd, die
Worte der den Chor bildenden Engel von eindringlicher Schon”
heit, die Anſprache des Todes voll ernſter Größe. Die Kirche
bildet für dies Spiel paſſenden, ſtimmungsgewaltigen Rahmen.
Szeniſch war alles ſehr geſchickt dieſem Rahmen entſprechend
gelöſt, und Chorgeſang hinter der Szene und Geigenſpiel erhöhle
mit dem Klang der Orgel die innere Sammlung, die ſchon durg
hochachtbares Zuſammenſpiel und Hingabe der ganzen
Spielſcha=
gewährleiſtet war. Andächtig folgte die überfüllte Kirche der
Vor=
führung. Das Spiel wird heute Donnerstag um 7½ Uhr wieder.
holt; wir wollen ausdrücklich darauf hinweiſen, weil Spiel ung
Aufführung wert ſind, weiten Kreiſen bekannt, zu werden. Fur
manche der Darſteller wird ſich empfehlen, etwas deutlicher aus”
zuſprechen. Die Vertreter des Todes und Luzifers taten E
O.
muſtergültig.
Mummer 89
Donnerstag den 29 März 1928
Seite 3
Die Finanzausſprache im Reichstag
Parole: Heimat!
m die Immunität der Abgeordneten. — Vor
der Verboſtung der Kommunſſen.
Es iſt verblüffend, mit welcher Schnelligkeit der Reichstag
m. Auch am Mittwoch hat er wieder in flottem Tempo gearbei=
. Die Finanzausſprache war nur ſehr kurz. Sie
be=
nänkte ſich lediglich auf die Feſtſtellung der Parteien der zuſetzen. Redner nahm weiter Dr. Köhler in Schutz, der das Defizit
ſtpoſition, daß ſie die Verantwortung für die
enen den Etat ſtimmen wollen. Was dazu an Einwän= das Ausland flöſſen. Es ſei der Güpfel der Verlogenheit, wenn die
n von demokratiſcher Seite geſagt wurde, verdient größte
Be=
huung. Es iſt dem Finanzminiſter nicht gelungen, die etwas fertig. Dieſer unglückliche Finanzausgleich ſei nur nicht möglich, weil
ſoßzügige Art, womit er Geldmittel zur Verfügung ſtellte, zu
ſrreidigen. Im Anſchluß daran wurde der Schluß des
Not=
ſogramms bis auf eine kleine techniſche Einzelheit durchberaten,
aß jetzt eigentlich nur noch die dritte Leſung des Etats übrig
ſeBht, die am Donnerstag in Angriff genommen werden ſoll.
ſien iſt lediglich die Frage, zu welchem Zeitpunkt die einzelnen
oegeſetze in Kraft treten ſollen. Man rechnet jetzt ſchon damit,
5 der Reichstag am Freitag fertig werden wird. Er muß
frei=
h zunächſt eine kleine Pauſe einſchieben, um dem Reichsrat
ſegegenheit zu geben, ſeine Zuſtimmung zu den einzelnen
Ge=
ten auszuſprechen. Es kann alſo ſein, daß die offizielle
Schluß=
ßung noch bis zum Samstag hinausgeſchoben werden wird.
ſermutlich wird man aber ſchon am Freitag die Auflöſungsorder
neſen können.
Eine gewiſſe Ironie liegt darin, daß die Kommuniſten, die es
pum mindeſten in der Hand hatten, durch Obſtruktion das
ſernpo der Beratungen zu verlangſamen, ſehr artig geweſen
t daß ſie jetzt aber um den Preis, den ſie dafür haben wollten,
gen Lage, daß über ein velles Drittel ihrer Fraktion — wenn
it, richtig zählen 16 Abgeordnete — mit der Staatsanwaltſchaft
uts den verſchiedenſten Gründen auf dem Kriegsfuß ſtehen. Es
ſui delt ſich zum Teil um Verfahren, die ſchon jahrelang ſchweben
ind, nicht zum Abſchluß gebracht werden konnten, weil die
An=
t agten durch ihre Immunität geſchützt ſind. Dieſe erliſcht aber
ü der Auflöſung des Reichtages, und die Staatsanwaltſchaft
ſun die vorliegenden Haftbefehle vollſtrecken laſſen. Deswegen
ſasen die Kommuniſten ſo ſcharf, an dem Amneſtiegeſetz
inter=
eraben wurde. Die kommuniſtiſchen Abgeordneten ſind alſo
ſehen ſollten, ſich durch rechtzeitiges Verſchwinden den
Fang=
uz geſchaltet. Das hätten die Kommuniſten gerne verhindert. Sie
ehraupten auch, daß ſie von dem Zentrumsführer v. Guérard
nt prechende Zuſagen erhalten haben, falls ſie bis zum Schluß ſich ein Bild über die Höhe des beſtehenden Geſamtbedarfs an Anleihen
es Reichstages keine Schwierigkeiten machten. Herr v. Gucrard
ett im Krankenhaus, und weder ſeine eigene Fraktion noch die
neußen iſt unter ſozialdemokratiſchem Einfluß eine Löſung
da=
unch gefunden worden, daß die Auflöſung des Landtages erſt am leihen ſowie über Art und Form der Freigabe fallen.
hweordneten, die mit der Polizei in Konflikt ſtehen, können alſo Kommuniſten angenommen, ebenſo auch die Entſchließungen des
Haus=
eu geſchafſenen Ueberwachungsausſchuß unterzubringen. Aber etwas, wenn auch nicht ſehr erheblich, erweitert.
eu übrigen hilft das auch nicht. Deshalb waren auch im Reich
zum 1. Mai hinauszuſchieben. Der Neichspräſident hat aber enthält.
ei= betreffenden Abgeordneten nichts anderes übrig, als ſich recht= zelnen Fraktionen beteiligten ſich an ihr
eit ig unſichtbar zu machen, damit ſie beim Reichstagsſchluß nicht
or der Polizei in Empfang genommen werden.
Die Demokraten lehnen den Eiat ab.
* Berlin, 28. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag, der heute wiederum um 10 Uhr ſeine Beratungen großer Mehrheit angenommen.
egrmn, beſchäftigte ſich zunächſt mit der zweiten Leſung des Etats der
A emeinen Finanzverwaltung und den dazu vom Haushaltsausſchuß nachmittags 4 Uhr veragt. — Inzwiſchen trat
on gelegten Entſchließungen, die, wie z. B. die Forderung, daß durch
eſchäftsführende Regierungen eine Auflegung von Reichsanleihen nicht
Fiolgen kann und daß die Hinauffetzung der Zimsſätze einer Reichs=
InEihe nur durch Geſetz erfolgen darf, bekannt ſind.
ärſt ausführlich über die antiſoziale Tendenz der Finanzpolitik der Schlußtage. Am Donnerstag ſoll mit der dritten Leſung des Etats
Regierung äußerte. Der Redner wandte ſich dann gegen eine weitere
Einſchränkung des Etatsrechtes und bezeichnete die Stabiliſierung des treten, um dem Reichstag Gelegenheit zu geben, Stellung hierzu zu
ordentlichen Etats als nur ſcheinbar. In Wirklichkeit weiſe dieſer Etat nehmen.
ein Defizit auf. Die Balancierung ſei nur möglich, wenn die günſtige
Wirtſchaftskonjunktur weiter anſteige. Für die neuen Ausgaben, die
das Notprogramm enthalte, fehle überhaupt jede Deckung. Um die
Erb=
ſchaft, die die jetzige Negierung der kommenden hinterlaſſen werde,
werde ſich niemand reißen.
Abg. Dr. Quaatz (Dntl.) wandte ſich gegen den Vorredner. Es
ſes die letzten Hürden hinwegſetzt, die ihn noch vom Ziel tren= ſei wenig erhehend, wenn eine kommende Koalition ſich durch ihren beſonderen Schlußſitzung am Fritag, eventuell auch erſt am Samstag
Sprecher bemühe, die Arbeiten der vergangenen Koalition auf dem
neu=
duuernd vermindert habe. Im übrigen wies er darauf hin, daß im
ſinanzwirtſchaft ablehnen und deshalb auch eigentlichen Ctat, der ſelbſt immer weiter hinter die Reparationslaſten
Entente behaupte, wir brächten einen ordentlichen Finanzausgleich nicht
unſere Dawesverpflichtungen nicht endgültig geregelt ſeien. Dieſe
Blut=
ſteuer laſte auf jedem Deutſchen. Jede deutſche Familie ſei mit 600
Mark an den Auslandsſchulden beteiligt.
Abg. Neubauer (Komm.) richtete heftige Angriffe gegen die
Sozialdemokratie, die durch ihre ſchwächliche Haltung erſt die
antiſozi=
ale Steuerpolitik der gegenwärtigen Regierung ermöglicht habe.
Abg. Dietrich=Baden (Dem.) ſtellte feſt, daß das finanziell=
ber=
waltungsmäßige und wirtſchaftliche Verhältnis zwiſchen Reich, Ländern
und Gemeinden abſolut untragbar geworden ſei. Die Länder ſeien zu
einer Ausgabenpolitik verleitet worden, die in dem Augenblick
kataſtro=
phal werden müſſe, in welchem infolge veränderter Wirtſchaftslage die
Einnahmen des Reichs zurückgingen. Die Folge dieſer
verhängnisvol=
len Politik für das Reich ſei geweſen, daß die Mehreinnahmen nicht
zur Verfügung ſtünden, um die notwendige Steuerſenkung
durchzu=
führen. Ferner mache die Demokratiſche Partei dem Finanzminiſter
den Vorwurf einer bureaukratiſchen fiskaliſchen Politik. Die
demokra=
tiſche Fraktion, ſo heißt es am Schluß, ſei nicht in der Lage, dem Etat
für 1928 zuzuſtimmen.
Abg. Dr. Cremer (D.V.P.) betonte, daß die Volkspartei ſich bee
wußt ſei, mit ihrer Zuſtimmung zum Etat eine große Verantwortung
zu übernehmen. Es komme nun darauf an, ob ſich das Notprogramm
ſtrogen werden. Die Kommuniſten ſind in der mehr als ſchwie= tatſächlich im Rahmen des Ergänzungsetats durchführen laſſe. Redner
verlangte eine Finanzpolitik mit dem Grundſatz, die Steuerkraft der
nicht durch dauernde Abhängigkeit vom Auslandskapital erfüllen könne.
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler
zur Anleiſepolitk.
In einer kurzen Rede wandte ſich Reichsfinanzminiſter
Dr. Köhler gegen die ihm von der Linken gemachten Vorwürfe
ſiert, das nun wegen der Sozialdemokraten im Rechtsausſchuß einer verſchwenderiſchen Finanzwirtſchaft. Davon könne nicht geſprochen
werden. Der Notſtand des Reiches ſei vielmehr weſentlich herabgeſetzt
om Tag der Auflöſung an vogelfrei, und wenn ſie es auch ver= worden. Dann äußerte ſich der Miniſter ein wenig ausführlicher zur
Anleihepolitik, wobei er an ſeiner Anſicht feſthielt, daß
Auslandsan=
rmnen der Polizei zu entziehen, ſind ſie für den Wahlkampf doch leihen der Länder und des Reiches zur Zeit nicht zweckmäßig ſeien. Von
dem Bewußtſein der Verantwortlichkeit des Reiches für die
Finanzgeba=
rung der öffentlichen Körperſchaften werde auch die Haltung der
Aus=
landsanleihen=Beratungsſtelle getragen, die jetzt damit beſchäftigt ſei,
zu machen, und zu prüfen, wie diel und welche von den vorliegenden
Anträgen tragbar ſeien. Dieſe Prüfung ſei ſoweit vorgeſchritten, daß
biigen Parteien haben Luſt, dieſes Verſprechen einzulöſen. In man bald mit ihrem Abſchluß rechnen könne. Dann werde die
endgil=
tige Entſcheidung über das als berechtigt anzuſehende Maß der An=
Das Haus ging darauf zu den Abſtimmungen über. Der Nettoetat
2!Mai erfolgt, alſo einen Tag vor der Neuwahl. Die preußiſchen wurde gegen die Stimigen der Sozialdemokraten, Demokraten und der heute die Kandidaten für die Reichstagswahlen beſtimmt. Der
en. Wahlkampf ungehindert mitmachen. Im Reich bleibt nur die haltsausſchuſſes. Ohne Ausſprache genehmigt wurden der Etat des
ſu glichkeit, einige von ihnen im Auswärtigen Ausſchuß oder im Reichstags und das Haushaltsgeſetz, das die Rechte des Finanzminiſters
Ebenfalls debattelos genehmigt wurde der Ergänzungsetat, der den
etrebungen im Gang, die formelle Auflöſung des Reichstages größten Teil des landwirtſchaftlichen und ſozialen Notprograums
Auch die Debatte über den nächſten Punkt der Tagesordnung, die
A= dahingehenden Wünſche mit Recht abgelehnt. Es bleibt alſo Novelle zum Rentenbank=Krebitanſtalt=Geſetz, war nur kurz. Die ein= Jakob. Inſtallationsmeiſter, Vorſitzender der Handwerkskammer
Abg. Hörnle (Komm.) lehnte die Vorlage ab.
Abg. Schmidt=Köpenick (Soz) ſtimmte ihr zu und erklärte ſich heim, Fabrikant, Worms. 9. Foſt, Georg, Lehrer und
Stadt=
auch mit dem deutſchnationalen Antrag einverſtanden, wonach die
Be=
dürfe.
Abg. Frhr. v. Stauffenberg (Dntl.) trat für die Vorlage ein.
Das Geſetz wurde ſodann mit dem deutſchnationnlen Antrag mit
Da die Tagesordnung hiermit erſchöpft war, wurde die Sitzung auf
der Aelteſienrat
zuſammen, um Beſchluß zu faſſen, was noch heute und in den folgenden
Als erſter Redner ſprach Abg. Hilferding (Soz), der ſich zu= Tagen erledigt werden ſoll. Er traf folgende Dispoſitionen für die
e e Iic E Her
meine politiſche Ausſprache zu erwarten ſind. Es iſt auch möglich, daß
ſich an die verſchiedenen Einzeletats noch Debatten anknüpfen. Ob auch
die Frage der Amneſtie, der Eheſcheidungsrechtsreform und des Geſetzes
zum Schutze der Jugend bei Luſtbarkeiten noch zur Erledigung kommen
werden, wurde vom Aelteſtenrat nicht behandelt. Darüber wird das
Plenum zu beſtimmen haben. Nach dem Abſchluß der dritten Beratung
des Etats, die am Freitag fortgeſetzt werden ſoll, ſoll eine Pauſe ein=
Auflöſung des Reichstags am Freitag
oder Sametag.
Nach der Entſcheidung des Reichsrates wird der Reichstag in einer
aufgelöſt werden. Nach Wiederaufnahme der zweiten Sitzung um. 16 Uhr
tralen Gebiet der Finanzpolitik vor den Augen des Auslandes herab= wurde auch die dritte Beratung der Novelle zum Geſetz über die
Renten=
bankkreditanſtalt ohne Ausſprache bis zum Artikel II erledigt. Die
end=
gültige Erledigung der Vorlage wurde vertagt, da in den
Schluß=
zurücktrete, dieſe den Löwengnteil unſerer Mittel beanſpruchten, die in artikel der Vorlage der Zeitpunkt des Inkraftretens ſämtlicher
Vor=
lagen des Notprogramms hineingearbeitet werden ſoll. Dadurch
er=
übrigte ſich das für dieſen Zweck zunächſt beabſichtigte Mantelgeſetz. Es
folgte die Schlußabſtimmung über den zur Mitwirkung beim
Landwirt=
ſchaftlichen Notprogramm einzuſetzenden Reichstagsausſchuß. Das Haus
ſtimmte in namentlicher Abſtimmung mit 368 gegen 5 Stimmen der
Einſetzung dieſes Ausſchuſſes zu. — Präſident Loebe ſtellte feſt, daß
die Bedingungen eines berfaſſungsändernden Geſetzes erfüllt ſeien. In
namentlicher Schlußabſtimmung wurde dann auch dem
Ueberleitungs=
geſetz für die Strafrechtsreform mit 344 gegen 36 Stimmen zugeſtimmt.
Auch hier ſind; wie Präſident Loebe feſtſtellte, die Erforderniſſe des
ver=
faſſungsändernden Geſetzes erfüllt.
Das Haus vertagte ſich dann auf Donnerstag 13 Uhr. Schluß
16,45 Uhr.
Kein Mantelgeſetz zum Notprogramm.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.).
Die Reichsregierung hatte urſprünglich die Abſicht, das
Not=
programm in einem Mantelgeſetz zuſammenzufaſſen, um ſein
Zerreißen zu verhindern. Bisher iſt dieſe Vorlage, aber nicht
Wirtſchaft zu ſchonen, damit ſie ihre Aufgabe aus eigener Kraft und eingebracht worden, ſo daß ſich das Reichskabinett am Mittwoch
mit der Sache noch einmal beſchäftigte. Von einem Mantelgeſetz
hat es jetzt abgeſehen, nachdem die ſämtlichen zum Notprogramm
gehörigen Vorlagen vom Reichstag in der vorgeſehenen Friſt
au=
genommen worden ſind und zu erwarten ſteht, daß auch die
dritte Leſung ohne Schwierigkeiten vorübergeht. Es hat aber
be=
ſchloſſen, zum Rentenbankkreditgeſetz einen Zuſatzantrag
einzu=
bringen, in dem alle zum Notprogramm gehörenden Geſetze zu
dem gleichen Termin, nämlich dem 1. April, in Kraft treten ſollen.
Wahlvorbereitungen in Heſſen.
Die Kandidaten der Deutſchen Volkspartei
für die Reichstagswahlen.
Der Geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volkspartei
in Heſſen hat auf Grund der Beſchlüſſe des Landesausſchuſſes
einſtimmig angenommene Wahlvorſchlag lautet:
1. Dr. Becker, Reichsminiſter a. D., Darmſtadt und
Lud=
wigshöhe, 2. Dingeldey, Eduard, Rechtsanwalt, M. d. L.,
Darmſtadt. 3. Wolf, Philipp, Landwirt, Albig, Kreis Alzey.
4. Birnbaum, Maria, Lehrerin i. R., M. d. L., Gießen.
5. Nickel, Karl, Kaufmann, Bad=Nauheim. 6. Strohauer,
Peter, Poſtinſpektor und Stadtverordneter, Mainz. 7. Nohl,
und Vorſitzender der heſſiſchen Verbände des Handwerks und
Gewerbe, Darmſtabt. 8. Freiherr Ludwig Heylzu
Herrns=
teiligung des Reiches an der Preußenkaſſe 5 Prozent nicht überſteigen verordneter, Offenbach. 10. Fritſch, Karl, Oekonomierat,
Dils=
hofen, Kr. Darmſtadt. 11. Stein; Albrecht, Abteilungsleiter,
Hirzenhain i. H. 12. Scholz, Chriſtian, Kaufmann, M. d. L.,
Präſident der Mainzer Handelskammer, Mainz.
Wie wir hören, wird Exz. Dr. Becker nicht nur im hieſigen
Wahlkreis kandidieren, ſondern gleichfalls an erſter Stelle im
Wahlkreis Koblenz=Trier, und außerdem wird er einen ſicheren
Platz auf der Neichsliſte der Deutſchen Volkspartei erhalten.
Sicherem Vernehmen nach dürſte Exz. Dr. Becker eines dieſer
beiden Mandate annehmen.
Neue Werkkunſt: Albin Müller.
Der Verlag Friedrich Ernſt Hübſch hat unſerem Meiſter Albin
Nüüller einen ſtattlichen Quartband gewidmet. In grünes Leinen mit
üſigen goldenen und ſchwarzen Linien vornehm gebunden, erſcheint
a Buch vornehm und handlich. Dem Weſen nach iſt es ein
architel=
on iſches Bilderbuch mit einer textlichen Quvertüre aus der Feder von
rich Feldhaus, dem Magdeburger Publiziſten, der geſchmackvoll und
ſei ſtändig ſeinen Gegenſtand behandelt! Den Löwenanteil des
Bilder=
naterials beanſprucht naturgemäß die Deutſche Theaterausſtellung
Angdeburg 1927, Albin Müllers letzte große Schöpfung. Der Reſt
eist Aufnahmen anmutiger Villen in Dresden, Bilder vom Umbau der
2mutſchen Vereinsbank in Darmſtadt und einige ſehr feinſinnige Riſſe
dei ſchiedenen Charakters, bei denen ſich Profeſſor Müller als
Theater=
richitekt, Kirchenbaumeiſter und maleriſch erfaſſen könnender Zeichner
vom Nang beweiſt. In den Theaterausſtellungsarbeiten erſcheint Albin
Mriller als moderner Architekt von erfreulichem Nibeau, womit
natür=
ige nichts Neues geſagt wird; wiſſen wir doch aus ſeinen alten und
zuten Darmſtädter Arbeiten längſt, daß er ein ungewöhnlich tüchtiger
fläichen= und Naumgeſtalter iſt, daß er in ſeine Architektur alle
Fnrungenſchaften der eilenden Technik geſchickt einzugliedern verſteht,
dS er trefflich weiß, Licht= Waſſer= und Vegetations=Effekte im
allge=
nfinen Theater mit Theater ſpielen zu laſſen. Erfreulich auch ſeine
Eilbſtändigkeit. Man ſieht ihn nie an fremdes Geiſtesgut verkauft,
u zu ſich ſo mancher in dieſer Zeit des großen Sprunges in die
Würfel=
urhitektur geneigt zeigt! Er hat es als alter Bahnbrecher neuer
Bau=
ufiſe auch nicht nötig, nürfelte ſchon dachlos lange, ehe die Andern
daran dachten, freilich nur dort wo es monumental wichtig erſchien.
Prächtig iſt’s auch zu ſehen, wie er abſichtlich und akzentuierend
Darm=
towter Künſtlerkolonie betont, ihren Geiſt deutlich immer wieder
an=
lugen läßt und ſie damit als noch immer lebensfähig erweiſt, ja ihren
Sfil als eigentlichſten Gegenwartsſtil gefliſſentlich dokumentiert. Das iſt
ihrn zu danken! Man blättere einmal aus dieſem Geſichtspunkte in
dan grünen Bande und würdige des Meiſters Verdienſte um die
Propagierung der Künſtlerkolonie=Gedaaken in Magdeburg, würdige
ass dieſem Aſpekt den prachtvollen Turm mit der Alabaſter=Krone, den
Büihnenbau, den reizenden Vorhof zum Turmzugang und vor allem die
Eichne Typiſierung unſeres Löwentores zu einem allgemeingiltigen
Stil=
gedanken für Torarchitektur ſchlechtbin!
Und zu dem Darmſtädtiſch gewollt Traditionellen, wieviel noch des
Grsiſtreich=Ergänzenden, Bereichernden, Fortentwickelten: Zum Exempel:
Die Lichtſäule, ſechsmal gebündelt, ein küyn aus einem Kelch
emporſchie=
ßeundes Piſtill von eindringlichſter Kraft, oder der faſzinierende
Rund=
ha u des Theatermuſeums, oder die unſagbar noble Kunſthalle, oder der
gfiſtvolle Gang durch die faſt gotiſch empfundenen Räume der
neu=
zeätlichen Bühnenkunſt!
Solche Dinge vollkringt nur jemand, der weiß, wer er iſt, und was
er hinſtellt!
großen Leiſtungen der Theaterausſtellungsbzuten gegenüber
Ae
gärkt der übrig= Teil des Buches nat irgemäß klein: Einer ſchweren
Suymphonie mit Chor und Orcheſter ſtehen einige kleine Lieder und
Abgutaſien gegenüber! Ueber die Dresdener Villg läßt ſich immerhin
ſagen, daß ſie offenbar das Lob verdient, mehr Komfort als Problem
zu ſein, obgleich ſie durchaus modern anmutet. Ueber das Lobenswerte
des Umbaues der Deutſchen Vereinsbank ſchrieb ich vordem ausführlich
in der Deutſchen Innen=Dekoration (36. Jahrgang, Auauſtheft!. Es
mag dabei ſein Bewenden haben, um ſo mehr, als die Schluß=Seiten
des Werkes mehr Beachtung verdienen, und weſentlicher für Müllers
Schaffen ſind. In ihm lernt man Schnitte und Grundriſſe kennen,
die wahrlich nicht banal ſind und die Beachtung der Fachwelt
ver=
dienen. Da ſind Löſungen gebracht, die ſeit Mollers Tagen nicht mehr
gezeigt worden ſind, da iſt eine evangeliſche Kirche hinphantaſiert, die
bei aller Neugeiſtigkeit erhebende Geſchloſſenheit und Mütterlichkeit
aufweiſt und um deren ganz mülleriſchen Turm es webt wie ein
mhſtiſcher Jubelgeſang. Ja, und dann noch ein ganz geiſtvoll
aus=
gekochtes Eckhaus, desgleichen man wohl noch nie verwirklicht hat. Die
Grundriſſe des Erd= und Obergeſchoſſes gehören zum Delikateſten, was
ich ſeit langem geſehen. So etwas ſollte entſtehen können!
Mit dem Bilde des Löwentores, dem prächtigen 4ecent=egu auf
unſerer einzigen Roſenhöhe ſchließt das Buch, das man nur ungern
aus der Hand legt, wenn es auch der Verlag mit dem Groteskdruck
der Bildunterſchriften für allgemein menſchliches Ermeſſen gar zu fett
meint! Die Schwärze der Buchſtaben ſchrdet einigen zarten Aufnahmen
recht beträchtlich. Lob dagegen verdient die Kompoſition der Seiten,
deren je zwei ſtraff zuſammengefaßt ſind und trefflich ausbalanciert
erſcheinen. Ueber den arg knappen Spiegelrand heim Text kann man
Bedenken empfinden. Und doch: Alles in Allem, auch bibliographiſch
anerkennenswert als Verſuch, neu und anders zu ſein!
Graf Hardenberg.
Profeſſor Arnold Mendelsſohn erhält den
Beethoven=Preis.
Wie von der Preußiſchen Akademie der Künſte mitgeteilt
wird, iſt der ſtaatliche Beethovenpreis für 1928 auf Vorſchlag des
Kuratoriums des Beethovenpreiſes von der Preußiſchen Akademie
der Künſte zu gleichen Teilen mit je 5000 Reichsmark den
Komponiſten Prof. Dr. Mendelsſohn=Darmſtadt und
Heinrich Kaminſky=Rieß (Oberbayern) zugeſprochen
wor=
den. Die Verleihung wurde bei der muſikaliſchen Abendfeier
an=
läßlich des Todestages Ludwig van Beethovens am 27. März
d. J. durch den Präſidenten Mar Liebermann verkündet.
* Carl Horſt: Die Architektur der deutſchen Renaiffance. Propyläen=
Verlag Berlin.
Das vorliegende Werk des Marburger Kunſthiſtorikers Carl Horſt
iſt einer Periode deutſcher Baukunſt gewidmet, die von der
Kunſtwiſſen=
ſchaft lange Zeit wenig beachtet wurde. Wir müſſen dieſe deutſchen
Nenaiſſancebauten wieder mit neuen Augen ſehen lernen. Es bedarf
einer ſolchen Ehrenrettung wie des vorliegenden Buches von Horſt, um
zu zeiger, daß nicht alle Baumeiſter des 16. Jahrhunderts ohne eigene
Formgedanken waren, ſondern daß ihre Interpreten im 19. und 20.
Jahrhundert ſie unter falſchem Geſichtswinkel ſahen und daher ihre
innere Bedeutung nicht erkannten. Das Buch zeigt, daß hinter den
ſcheinbar krauſen und zufälligen Gebilden ein einheitlicher und klarer
Gedanke in ſtetiger Entwicklung formt und geſtaltet und bedeutende,
wenn auch manchmal eigenwillige Werke in den Bürgerbauten,
Zunft=
häuſern, Rathäuſern, Schlöſſern, Kirchen uſw., entſtehen läßt. Werke,
die neben den großen Bauten der vorangehenden Epoche der Gotik und
der nachfolgenden des Barock ihre Geltung haben. Das Werk, das in
der Ausſtattung der „Prophläen=Kunſtgeſchichte” erſcheint, umfaßt 395
Seiten Text und bringt mit 217 Abbildungen und 16
Kupfertiefdruck=
tafeln viel neues, unbekanntes Material.
Grundriß der Muſikwiffenſchaft. Von Profeſſor Dr. H. Riemann.
4. Auflage, durchgeſehen von Profeſſor Dr. J. Wolf. 160 Seiten.
Gebunden 1,80 Mk. Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig.
Der kleine und doch erſtaunlich vollſtändige Grundriß iſt in der
vorliegenden Auflage von Profeſſor Wolf, dem bekannten Berliner
Mſikwiſſenſchaftler, überarbeitet worden. Muſiker ur d Muſikfreunde und
beſonders die Studierenden der Muſikwiſſenſchaft werden es ihm zu
danken wiſſen, daß er dieſe durch bewundernswürdige Ueberſichtlichkeit
ausgezeichnete Enzyklopädie der Muſikwiſſenſchaften en minjature
weiter=
geführt hat. Die wichtigſte Verbeſſerung dieſes Werkes, deſſen Aufbau
und Einteilung Profeſſor Wolf beibehalten hat, iſt die Ergänzung der
ſehr ausführlichen und mit peinlicher Sorgfalt zuſammengeſtellten
Lite=
raturangaben zu jedem der einzelnen Abſchnitte.
Geſpräch über den Briand=Kellogg=Pakt. Die Bemühungen um die
Sicherung des Weltfriedens im Schoße des Völkerbundes ſchienen
kürz=
lich weit übertroffen durch eine Neubelebung der weltpolitiſchen Aktivität
Nordamerikas. Staatsſekretär Kellogg antwortete auf Briands Angebot,
jeden Krieg zwiſchen Frankreich und der Union in feierlicher
Vertrags=
form auszuſchließen, mit dem Vorſchlag eines mehrſeitigen
Kriegs=
ächtungspaktes. Die plötzliche Erneuerung des franzöſiſch=amerikaniſchen
Schiedsvertrages aber erweckte den Eindruck, als ob die ausgewogene
Taktik des Quai dOrſatz der Diplomatie der Neuen Welt eine Schlappe
beigebracht habe, durch die eine klare Hoffnung aller Völter gefährdet
werden kann. Sinn und Tragweite dieſer für die dauernde
Befrie=
dung der Welt ſehr entſcheidenden Vorgänge gnalyſiert im Märzheft
der „Euroäiſchen Geſpräche” (Verlag Dr. Walther Rothſchild in Berlin=
Grunewald) ein Dialog über den Briand=Kelloag=Pakt. Der
Dokumen=
tenteil bringt zugleich die wichtigen deutſchen Anregungen zur Löſung
des Sicherheitsproblems für die Diskuſſion in Prag und Genf. Eine
lebendige Schilderung der Entſtehung des tſchechoflowakiſchen Staates
nach den Memoiren von Beneſch, die in Deutſchland noch völlig
unbe=
kannt ſind und als Quellenwerk erſten Ranges wohl auch in deutſcher
Ausgabe erwartet werden dürfen, gibt Leopold Silberſtein. Eine
vor=
ſichtige Polemik des Genfer Völkerrechtlers A. v. Heyking, der
Deutſch=
lands freundſchaftliche Haltung zu Näterußland mit „europäiſchen”
Ar=
qumenten erſchüttern möchte, deranlaßt den Herausgeber der Zeitſchrift,
die deutſche Rußlandpolitik noch einmal im Sinne der
geſamteuro=
päiſchen Verſtändigungsarbeit zu rechtfertigen und vor Mißdeutungen zu
ſchützen.
*an
tung
Holu
An
Voll
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du
Seite 4
Donnerstag, den 29.März 1928
Nummer 89
Zuſammentritt des HeſſiſchenLandtags
Annahme des Geſetzes zur Aenderung der
Heiſiſchen Pachtſchutzordnung und des
Steuer=
vorauszablungsgeſetzes für 1928.
Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 15 Minuten. Er
widmet der verſtorbenen Frau Abg. Balſer folgenden Nachruf:
„Wieder hat der Allbezwinger Tod eine Lücke in unſere Reihen
geriſſen. Mit tiefem Schmerz haben wir von dem plötzlichen Hinſcheiden
unſerer Kollegin Frau Abgeordnete Balſer Kenntnis genommen. Frau
Abgeordnete Balſer iſt nach kurzer Krankheit an doppelſeitiger
Lungen=
entzündung im Alter von 54 Jahren geſtorben. Die Verſtorbene war
Mitglied des Hohen Hauſes vom 13. Februar 1919 bis 27. November
1921, ſowie vom 6. Oktober 1925 ab. Während dieſer Zeit war die
Verſtorbene Mitglied des Dritten Ausſchuſſes. Frau Abgeordnete Balſer
war eine aufrechte, geiſtig regſame, ſozial und menſchlich fühlende Frau.
Eine Frau ihrer politiſchen Ueberzeugung, die es in vornehmer Art
verſtand, auch die politiſche Ueberzeugung ihrer Gegner zu achten und
zu würdigen. Die Verſtorbene ſtand aktiv in der Frauenbewegung und
insbeſondere war ihr arbeitsreiches, aber auch von großen Erfolgen
gekröntes Leben den notleidenden und hilfeſuchenden Menſchen
gewid=
met. Sie kannte keine Ermüdung und kein Zuviel, wenn es galt, den
hilfeſuchenden Menſchen mit Rat und Tat beizuſtehen. Von früh bis
in die ſpäte Nacht war ſie auf den verſchiedenſten Gebieten der ſozialen
Fürſorge in ſelbſtloſer Weiſe tätig. Durch ihr großes ſoziales
Ver=
ſtändnis und als ausgezeichnete Kennerin der ſozialen Geſetze war ſie
im Ausſchuß ſowohl wie im Landtage die berufene Fürſprecherin ihrer
Mitmenſchen und ganz beſonders der Notleidenden. Die Verſtorbene
wird ihren Mitmenſchen ein gutes Vorbild ſein, beſonders in der
jetzi=
gen ſchweren Zeit, wo es gilt, ſich gegenſeitig kennen, achten und
ver=
tehen zu lernen, aber auch hilfsbereit zu ſein, um die Nöte der Zeit zu
überwinden zum Wohle des ganzen Volkes. — Meine Damen und
Herren! Sie haben ſich zu Ehren der Verſtorbenen von den Sitzen
er=
hoben; ich danke Ihnen!“
Präſident Delp teilt mit, daß als Nachfolger der Verſtorbenen
der Apotheker Donath=Goddelau tritt. Für den zum Heſſiſchen
Ge=
ſandten in Berlin ernannten Abg. Nuß tritt Abg. Keller=Gießen ein.
Nach Beantwortung einer Reihe Kleiner Anfragen wird Abgeordn.
Blank (Zentrum) zum ſtellvertretenden Präſidenten gewählt. An
ſeine Stelle tritt als Schriftführer Abg. Späth (Zentrum).
Die Regierungsvorlage, Entwurf eines Geſetzes zur
Abände=
rungder Heſſiſchen Pachtſchutzordnung, wird gemäß den
Ausſchußbeſchlüſſen in erſter und zweiter Leſung angenommen.
Der Präſident bringt ſodann gemäß Artikel 32 der
Geſchäftsord=
nung die Regierungsvorlage, die einſtweilige Zurverfügungſtellung der
im Staatsvoranſchlag 1928 vorgeſehenen Baukredite zur Kenntnis.
Dee Regierungsvorlage. Entwurf eines Geſetzes, die Erſtreaung
des Finanzgeſetzes für das Rechnungsjahr 1927 auf die erſten drei
Mo=
nate des Rechnungsjahres 1928, wird debattelos zugeſtimmt.
Die Genehmigung zur Strafverfolgung des Abg. Sturmfels
wird nicht erteilt.
Die Regierungsvorlage auf Genehmigung zur Strafverfolgung des
Abg. Lux wird in der Richtung erledigt, daß beſchloſſen wird, der
Staatsanwaltſchaft die Akten zur Prüfung vorzulegen, um feſtzuſtellen,
ob die Einſtellung des Verfahrens erfolgen kann.
Ueber die Regierungsvorlage auf Uebernahme einer
Miniſterial=
ratsſtelle aus dem Miniſterium des Innern in das Miniſterium für
Kultus und Bildungsweſen und auf Uebertragung einer Stelle für
einen vortragenden Rat aus dem Landesamt für das Bildungsweſen
auf das Miniſterium des Innern entſpinnt ſich eine lebhafte Debatte.
Die Regierungsvorlage ſieht weiter vor, daß im Finanzminiſterium eine
neue Miniſterialratsſtelle errichtet werden ſoll mit Wirkung vom 1. 3.
dieſes Jahres ab.
Der kommuniſtiſche Abg. von der Schmidt, der in der
Vor=
lage einen Vormarſch der geiſtlichen Schulaufſicht in Heſſen ſieht, ſpricht
ſich gegen die Vorlage aus.
Abg. Axt (V. R.P.) lehnt namens ſeiner Partei die Vorlage ab,
da ſie diktiert ſei von parteipolitiſchen Geſichtspunkten.
Abg. Dingeldey (D.V.P.) bezeichnet die Vorlage als
Auswir=
kung der Verhandlungen der Koalitionsparteien anläßlich der
Regie=
rungsbildung. Er betont, daß die Deutſche Volkspartei bei den
Ver=
handlungen über die Regierungsbildung ſtets den Standpunkt vertreten
habe, daß neue Stellen nicht geſchaffen werden dürften. Es ſei dies
beſonders unzweckmäßig in einem Zeitpunkte, in dem das Gutachten des
Reichsſparkommiſſars unmittelbar bevorſteht. Dieſes Gutachten aber
müſſe, wie die Deutſche Volkspartei auch bei den Verhandlungen über
die Regierungsbildung ſtets betont habe, bei der Finanzgebarung des
Heſſiſchen Staates in weitgehendſtem Maße berückſichtigt werden. Auch
jetzt vertrete ſeine Partei dieſe Auffaſſung und könne daher der Vorlage
nicht zuſtimmen.
Abg. Dr. Leuchtgens (B.B.) lehnt namens ſeiner politiſchen
Freunde angeſichts der jetzigen Notlage, in eine Schaffung neuer
Stel=
len unmöglich mache, die Vorlage ab.
Abg. Böhm (Dnatl.) ſpricht ſich ebenfalls gegen die
Regierungs=
vorlage aus, da hier nur parteipolitiſche Gründe ausſchlaggebend ſeien.
Die Regierungsvorlage erfährt Annahme gegen die Stimmen 8
Oppoſitionsparteien.
Die Regierungsvorlage, betreffend die Stelle eines ſtändigen
Hülw=
arbeiters beim Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, war im
Finaun=
ausſchuß gegen zwei Stimmen angenommen worden. Die Regieruno=”
vorlage ſieht vor, daß dem Landtagsabgeordneten Heinrich Zinkann.
Worms die durch die Ernennung des Regierungsrats Karcher zum
Staatsrat frei gewordene Stelle eines ſtändigen Hilfsarbeiters übon
tragen werden ſoll.
Abg. Dr. Leuchtgens (B.B), der über dieſe Vorlage Beriät
erſtattet, lehnt namens ſeiner politiſchen Freunde die Vorlage ab.
Abg. Wolf (V. R.P.) verlangt den Nachweis der Qualifikation düs
Vorgeſchlagenen und ſpricht ſich gegen die Vorlage aus.
Abg. Dr. Werner (Dnatl.) erklärt die Ablehnung ſeiner Fraktiuin
gegen die Vorlage.
Bei der nun folgenden Abſtimmung wird die Vorlage gegen Ke
Stimmen der Oppoſitionsparteien angenommen.
Es tritt ſodann eine kurze Pauſe ein.
Nach Wiedereröffnung der Sitzung wird der Entwurf eines
Steues=
vorauszahlungsgeſetzes für 1928 beraten.
Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.), der das Geſetz als Ganzes ablehrn.
erklärt, daß man die agitatoriſche Geſte der Koalitionsparteien nioe
unterſtützen könne und dürfe. Zwar müſſe die endgültige Erledigurm
der Vorauszahlung auf die Sondergebäudeſteuer 1925 und 1926 begrü=ü
werden, aber es ſei entgegen dem Vorſchlag der Regierung die Verg:n
lagung für 1927 zu verlangen. Die Erklärung der Regierung im Finann
ausſchuß, die Kräfte der Finanzämter reichten nicht aus, ſei nicht ſtice
haltig. Mit der Vorlage könne man einverſtanden ſein, wenn für dod
Rechnungsjahr 1927 Nachläſſe eintreten, wenn die Veranlagung für 1929
nicht niedriger ſtellen ſollte. Durch die Vorlage der Regierung ſei da
Politik ſeiner Fraktion glänzend gerechtfertigt worden.
Abg. Angermeier (Komm.) lehnt die Vorlage ab.
Abg. Lux (Soz.) ſpricht ſich für die Annahme der Vorlage aus, Z.
am 1. April bei Nichtannahme ein geſetzloſer Zuſtand einträte.
Abg. Dn. Leuchtgens (B.B.) wendet ſich gegen die Forderum,
der Regierungsvorlage, die Steuerſätze für das kommende Jahr ngeu
den jetzt geltenden Sätzen zu erheben.
Nachdem ſich dann die Abgg. Kindt (Dntl.) und Abg. Dr. Wol!
(V. R. P.) noch gegen die Vorlage ausgeſprochen haben, kommt das Hamu
zur Abſtimmung. Das Geſetz wird entſprechend den Ausſchußanträgern
bei Ablehnung der Abänderungsanträge in erſter und zweiter Leſun u
gegen die Stimmei der Oppoſitionsparteien genehmigt.
Präſident Delp ſchließt ſodann um 1 Uhr die Sitzung. — Dan
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Mummer 89
Donnerstag den 29 März 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 29. März.
— Ernannt wurden: am 21. März der Studienrat an der
Real=
zle in Lauterbach Dr. Robert Schütz zum Studienrat an der
Ober=
a ſchule am Stadthaus in Offenbach a. M. mit Wirkung vom 1. April
98 ab; am 22. März der Lehrer Auguſt Forbach zu Nieder=
Ingel=
zm (Kreis Bingen) zum Rektor an der Volksſchule daſelbſt mit
Wir=
ugg vom Tage des Dienſtantritts ab.
L.U. Von der Landesuniverſität Gießen. Der a.v. Pcofeſſor an
Univerſität Marburg D. Dr. W. Baumgartner hat den an ihn
grngenen Ruf an unſere Univerſität, anſtelle des nach Halle gehenden
ntl. Profeſſors für Altes Teſtament, D. Hans Schmidt, angenommen.
— Hefſiſches Landestheater. Sonntag, den 15. April, gibt George
klanoff, der berühmte ruſſiſche Baritoniſt, im Großen Hauſe
m Gaſtſpiel als Boris Godunow. — Im Kleinen Haus wird heute
Anws „Candida” gegeben; die Vorſtellung beginnt um 19.30 Uhr.
DDas Weihnachtsabonnement, verliert nach dem 31. März
üre Gültigkeit, doch werden denen, die es für Mittwoch, den 28. März,
— Egmont=Premiere benutzen wollten, nach der Verſchiebung dieſer
nemiere auf Sonntag, den 1. April, die Karten für dieſen Tag
um=
eruuſcht.
Bp. Liebig=Wöhler=Feier. Am 7. Juli findet in der
Otto=
hierndt=Halle eine Liebig=Wöhler=Feier, veranſtaltet vom Verein
dnutſcher Chemiker, der Deutſchen Chemiker=Geſellſchaft und der
deutſchen Bunſen=Geſellſchaft, ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit ſoll
as neue Liebig=Muſeum eingeweiht werden. Bekanntlich iſt das
ibig=Haus in der Großen Kaplaneigaſſe von der Liebig=
Geſell=
haft erworben worden, wird von der Stadt wieder in den
frü=
eren Zuſtand verſetzt und darin ein Liebig=Muſeum
unter=
epracht.
— Der deutſche Verein für Geſundheitspflege veranſtaltet ſechs
iffentliche ſozialhygieniſche Vorträge über folgende
men: 1. Die bedrohte Volksgeſundheit und ihre Urfachen; 2.
Licht=
ibervortrag: Geſundheitspflege, Säuglingspflege; 3. Religion und
Afiſteskrankheiten; 4. Lichtbildervortrag: Erkrankungen im
Kindes=
ler; 5. Die hygieniſche, ſoziale und ethiſche Grundlage im Dekalog
uch in den moſaiſchen Geſetzen; 6. Geſundheitspflege und richtige
Er=
tichrung. Geſchichte der Ernährung. — Der erſte Vortrag findet am
ßreitag, den 30. März, abends 8 Uhr, im Vortragsſaal Waldſtraße 18
rockt. Referentin: Frau Oberfürſorgerin Hulda Joſt=Düſſeldorf,
timatlich anerkannte Wohlfahrtspflegerin. Eintritt iſt frei. Jedermann
ſt freundlichſt eingeladen.
— „Blumen und Kunſt”, Inhaber Erich Schulenburg (
Wilhelminen=
ſttaaße 33), ſtellt zur Zeit eine ſehr bemerkenswerte Kollektion Bilder
vun Karl Mons=Röllshauſen, einem Schüler Ed. von Gebhards,
tis. Der Künſtler iſt hervorgegangen aus der einſt ſo berühmten
Aällingshäuſer Maler=Kolonie, deren Begründer Bantzer, der Schöpfer
des „Schwälmer Kirchgangs” im hieſigen Landesmuſeum, war.
Beſon=
dies bemerkenswert ſind eine Schuſterſtube, die auf der Kaſſeler
Aus=
tülung im vorigen Jahre eine hervorragende Kritik gefunden hat und
ucben einer „Schwälmer Kirmeß”, die nicht etwa ein geſtelltes
Atelier=
bi d iſt, ſondern auf der Schwalm alljährlich in der alten Tracht
ge=
erert wird, zwei ausgezeichnete Männerköpfe.
— Ortsverband des B.D.J. Wir machen unſere Mitglieder hiermit
derrauf aufmerkſam, daß heute abend um 7 Uhr 30 Min, die einzige
Aſiederholung des „Chriſti Leiden=Spiels” in der Johanneskirche
ſtatt=
ſindet, und können den Beſuch desſelben nur empfehlen. Der geringe
ntrittspreis von 20 Pfg. dient zur Deckung der Unkoſten.
— Miſſionsfilm: „Aegypten, das Land des heiligen
S tromes und der Wunder‟. Einblicke in das Leben der
A=gypter, der Araber, Nubier und Beduinen. Dieſer wundervolle Film
wrd am Donnerstag, den 29. März, 8.15 Uhr abends, im großen Saal
drr Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24, bei freiem Eintritt von
Miſſionsin=
ſtsktor Pfarrer Schäfer=Wiesbaden vorgeführt.
Die Städtiſche Gewerbeſchule gibt bekannt, daß die im laufenden
2iinterhalbjahr angefertigten Schülerarbeiten aus den Fachklaſſen
far Bauhandwerker im Schulgebäude, Landgraf=
Philipp=
al=lage 6, ausgeſtellt ſind. Alle Freunde der Schule und des Handwerks
ſiad zur Beſichtigung freundlichſt eingeladen. Die Ausſtellung iſt am
Sramstag, den 31. März, von 10—17 Uhr geöffnet.
— Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpen=
mreins. Auf den heute abend, 8½ Uhr, im Mozartſaal (Schulſtr. 8),
ſtrttfindenden Lichtbildervortrag des Herrn Otto Titze über.
ſtine „Bergfahrten in den Zillertaler Alpen und der Silvretta” ſei
herdurch nochmals hingewieſen. Die Mitglieder der Sektionen
Star=
timburg und Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte willkommen.
— Verbeſſerung des Beſoldungsdienſtalters für
ſchwerkriegsbeſchä=
drate Beamte. Die Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt, Ahaſtraße 5,
tält uns nachſtehendes mit: Das neue Beſoldungsgeſetz enthält eine
Awrſchrift, wonach das Beſoldungsdienſtalter der auf Grund des
Beam=
tmſcheins angeſtellten Beamten angemeſſen zu verbeſſern iſt. Eine
ertſprechende Verbeſſerung kann auch anderen ſchwerkriegsbeſchädigten
Aeamten gewährt werden. Das Nähere ſollen die
Ausführungsbe=
ſirmmungen regeln. Wie der Verband der Kriegsbeſchädigten und
Krriegerhinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer”.,
mitteilt, hat nunmehr der Reichsfinanzminiſter die
Ausführungs=
heſtimmungen veröffentlicht. Das Beſoldungsdienſtalter der auf Grund
des Beamtenſcheins angeſtellten Beamten wird hiernach in der Regel
lei der erſten planmäßigen Anſtellung um 4 Jahre verbeſſert. Die
Serſte Reichsbehörde kann auch das Beſoldungsdienſtalter eines
ſchwer=
riegsbeſchädigten Beamten, der nicht auf Grund des Beamtenſcheins
urigeſtellt iſt, in gleicher Weiſe verbeſſern, wenn die Beſchädigung vor
4 ufnahme in das Beamtenverhältnis eingetreten iſt. Dieſe
Beſtimmun=
een gelten auch für Beamte, die am 30. September 1927 bereits
plan=
rräßig angeſtellt waren. Für die heſſ. Staatsbeamten werden z. Zt.
tie Verhältniſſe für die ſchwerkriegsbeſchädigten Beamten im Heſſ.
hrandtag verhandelt.
Ausleihezeiten der Stadtbücherei. Infolge Beginns der
Sommer=
tienſtzeit bei allen ſtädtiſchen Aemtern ändern ſich die Ausleihzeiten
der Stadtbücherei an zwei Tagen der Woche, Montag und Donnerstag.
Während des Sommerhalbjahres iſt die Stadtbücherei an dieſen beiden
Tragen vormittags von 11—12½, nachmittags von 17—20 Uhr geöffnet.
An den übrigen Tagen bleiben die Oeffnungszeiten wie bisher.
— Schafft Radfahrwege! Dieſer Ruf, der heute durch alle Gaue
Deutſchlands klingt, hat auch die Vertretung der hierorts anſäſſigen mit 30 Mark, im Landestheater einem Bühnenarbeiter aus ſeinem
u ganiſierten Radfahrer zuſammengeführt, um einem Lichtbildervortrag
des Herrn M. Trunz, Vorſitzender der Zentralſtelle zur Schaffung
eon Radfahrwegen (Berlin), beizuwohnen. Von den Behörden war
Sider nur die Provinzialbaubehörde anweſend, was um ſo unbegreif= zur Täterermittelung machen können, werden gebeten, der
Kriminal=
ächer iſt, als doch ſchließlich jede Behörde, die für den Verkehr auf den
ffentlichen Straßen verantwortlich iſt, Intereſſe für dieſe
weitver=
reitete Idee haben müßte. Die Radfahrer, die ebenſo wie die Fuß= wegen Entwendung einer ſilbernen Armbanduhr und eine
gänger, der Automobiliſt, der Fuhrwerksbeſitzer und Motorradfahrer
das Recht der Straßenbenutzung haben, ſind allen nur erdenklichen
Ge=
fahren ausgeſetzt, und man darf ſich nicht wundern, wenn dieſe
ſteuer=
gahlenden Mitburger fordern, daß ihnen ihr Fortbewegungsmittel, das z
Fahrrad, geſchützt und ihnen gefahrloſe Bewegungsfreiheit geſchaffen
wird. Wir wollen an dieſer Stelle nicht weiter polemiſieren, ſondern
ſäter folgende Artikel werden Näheres darüber berichten. Es wurde
ſier ein Ausſchuß zur Beſchaffung von Radfahrwegen gegründet, und
deer Vorſitzende des Gaues 70 Heſſen=Darmſtadt im Bund Deutſcher
Fadfahrer, Kurt Frahnert, Feldbergſtraße 44, zum kommiſſariſchen Blutreinigungskuren im Frühling
Vorſitzenden beſtimmt. In den nächſten Tagen wird ein diesbezüglicher wirken verjüngend. Nehmen Sie morgens und abends je zweiHerber=
Werein gegründet werden. Der Ausſchuß ſetzt ſich aus Mitgliedern des Kerne, die geeignet ſind, Unreinigkeſten aus dem Körper auszuſcheiden
Bundes Deutſcher Radfahrer und der Solidarität zuſammen.
Inter=
ſſenten wollen ſich mit Anfragen an Kurt Frahnert werden.
Friſiablauf 31. März.
inf. Der 31. März iſt für viele ein wichtiger Verfallstag, da an ihm
die Friſten für Antrag auf Erſtattung der Lohnſteuer, ſowie die
An=
träge für Gewährung von Renten nach der neuen Beſtimmung des
Reichsverſorgungsgeſetzes ablaufen. Für die Erſtattung der Lohnſteuer
müſſen die Anträge bei demienigen Finanzamt geſtellt werden, in
deſſen Bezirk die Steuerzahler am 31. Dezbr. 1927 gewohnt haben. Die
Lohnſteuer kann erſtattet werden, im Falle von Erwerbsloſigkeit, durch
Krankheit oder Streik, ſowie im Falle von Verdienſtausfall jeder Art.
Außerdem werden auch Perſonen berückſichtigt, die genötigt ſind,
mittel=
loſe und erwerbsunfähige Angehörige zu unterſtützen und endlich
die=
jenigen, die nicht mehr Lohn erhalten haben, als 1400 Mark bei
Ver=
heirateten und 1200 Mark bei Ledigen, da dieſe Summen ſteuerfrei
bleiben. Die Lohnempfänger, die mehr als 9200 Mark Einkommen
haben, waren zur Steuererklärung verpflichtet. Wenn der Antrag auf
Lohnſteuererſtattung nicht bis ſpäteſtens zum 31. März geſtellt wird,
bleibt er unwirkſam. Alle Belege zur Bekräftigung der Angaben
können dagegen auch ſpäter eingereicht werden. — Auch auf dem Gebiete
des Reichsverſorgungsweſens hat der 31. März Bedeutung. Früher
konnten Eltern nur dann unterſtützt werden, wenn der verſtorbene
Sohn ihr Ernährer war. Dieſe Beſtimmung iſt dahin abgeändert
worden, daß den Eltern auch dann eine Beihilfe gewährt wird, wenn
der Sohn ein Drittel der Lebenshaltungskoſten der Eltern beſtritten
hat. Um Härten zu vermeiden, iſt beſtimmt worden, daß dieſe
Unter=
ſtützung mit rückwirkender Kraft vom 1. Oktober 1927 gezahlt wird,
wenn die Eltern bis ſpäteſtens zum 31. März 1928 einen dahingehenden
Antrag einreichen. Auch die Erleichterungen bei der Bezahlung des
Sterbegeldes an die Angehörigen der Kriegsopfer, die durch die
Ab=
änderung des Verſorgungsgeſetzes für die Kriegsbeſchädigten eingeführt
worden iſt, hat rückwirkende Kraft vom 1. Oktober 1927 an. Von dieſem
Termin an wird die Rente nachträglich noch bezahlt, wenn ein
dahin=
gehender Antrag bis ſpäteſtens 31. März durch die Hinterbliebenen
beim Verſorgungsamt geſtellt worden iſt. „Vorausſetzung iſt, daß der
Tod des Kriegsbeſchädigten im Verlaufe der Krankheit erfolgte, für die
er die Rente bezogen hat.
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— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am Samstag, den 31. März,
findet Monatsverſammlung ſtatt. Der neue Redewart hat
für genügend Stoff und Unterhaltung geſorgt. Die Mitglieder ſind
herzlichſt eingeladen. (Siehe heutige Anzeige.)
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband, Octsgruppe
Darm=
ſtadt. Wir, verweifen unſere Mitglieder noch einmal auf den heute
Donnerstag, den 29. März, abends im Heim, Alexanderſtraße 22,
ſtatt=
findenden Vortrag des Herrn Ludwig Pullmann über das
Thema: „Frankreichs Drang zum Rhein im Wandel der Jahrhunderte”,
und bitten um recht zahlreichen Beſuch.
— Chriſti Leiden=Spiel. Es wird hiermit beſonders darauf
hin=
gewieſen, daß die Wiederholung des Spieles am heutigen Tage, nicht
um 8 Uhr, ſondern um 7.30 Uhr in der Johanneskirche ſtattfindet. Der
Beſuch dieſer ſeltenen Feierſtunde kann nur ſehr empfohlen werden.
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— Diebſtähle. In der Ludwigſtraße wurde einer Frau, die ſich die
Schaufenſterauslagen anſah, aus der Manteltaſche die Geldbörſe
Spind ein kleinerer Geldbetrag und in der Rheinſtraße ein
dort aufgeſtelltes Herrenfahrrad (Marke Dürkopp mit der Fabr.=
Nummer 942 219) entwendet. Perſonen, die ſachdienliche Mitteilungen
abteilung Nachricht zu geben.
—Aufgeklärte Diebſtähle. Ermittelt wurde ein 12jähriger Junge
Putzfrau wegen Entwendung von 140 Mark bei ihrer Dienſtſtelle.
Feſtnahme. In der hieſigen Herberge wurde der angebliche
Schuhmacher Paul Schwemle, geboren am 3. Mai 1908 zu Laufen,
zur Perſönlichkeitsfeſtſtellung vorläufig feſtgenommen. Die
Nachprü=
fung ergab, daß es ſich um den aus einer Erziehungsanſtalt entwichenen
Zögling Karl Jäger handelte; er wurde nach der Anſtalt
zurück=
verbracht.
und Blut und Säfte zu regenerieren. Sie erhalten die echten Herbex=
Kerne ſchon in Packungen zu 30 Gramm in den Apotheken. (V.3693
Das Mainzer Bühnen= und Preſſefeſi.
Die Vorbereitungen zu dem am 12. Mai ſtattfindenden
gemein=
ſchaftlichen Feſt der Mainzer Bühne und Preſſeangehörigen ſchreiten
kräftig vorwärts. Geplant ſind künſtleriſche Darbietungen,
Tanzvor=
führungen, humoriſtiſche Schauſtellungen, ferner eine Tombola mit
wertvollen Gewinnen, Volksbeluſtigungen aller Art und zahlreiche
Ueberraſchungen. Die Veranſtaltung findet in den Räumen der
Stadt=
halle, einſchließlich des Gartens, ſtatt. Das Protektorat zu dem Feſt
hat Staatspräſident Adelung übernommen.
— Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (GDA.). Die Ortsgruppe
Darmſtadt veranſtaltete eine Filmvorführung, die ſehr gut beſucht war.
Der Film der Maggi=Geſellſchaft zeigte in vielen Bildern die
Her=
ſtellung der bekannten Maggi=Fabrikate. Zum Unterſchied von ſonſtigen
derartigen Filmen, hält ſich die Vorführung frei von allem Beiwerk,
das geeignet iſt, den guten Eindruck zu verwiſchen. Dafür wurden
aber wunderſchöne Naturaufnahmen gezeigt und Bilder aus der
Land=
wirtſchaft, die ſo manches zeigen, was den Städtern unbekannt iſt. Das
prächtige Zuchtvieh erweckte allgemeines Staunen. Aber auch die
Herſtellung ſelbſt zeigte, daß die Fabrikate mit peinlichſter Sauberkeit
hergeſtellt werden. Die Menſchenhand kommt gar nicht mehr mit den
Produkten zuſammen, denn einſchl. Verpackung wird alles durch
Maſchinen hergeſtellt. Nach dem Film fanden ſich die Beſucher noch zu
einem gemütlichen Beiſammenſein zuſammen.
— Dr. Alfred Heidenreich, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft,
ſpricht am Freitag, den 30. März, in der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt über „Sterben und Auferſtehen Chriſti in der
Gegenwart‟. Der Vortragsabend wendet ſeine Betrachtung dem
Schaffen des lebendig fortwirtenden Chriſtus zu, durch das ſich das
Paſſions= und Oſtergeſchehen in voller Gegenwart und Wirklichkeit
fort=
während erneuert vollzieht. (Vergleiche die heutige Anzeige.)
Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger‟, Darmſtadt, macht
hiermit auf die in ihren Unterrichtsräumen, „Handwerkerſchule”,
be=
ginnenden Anfängerkurſe in Reichskurzſchrift aufmerkſam. (Siehe
heutige Anzeige.)
Winterbeihilfe für Kleinrentner. Vom Wohlfahrtsamt der Stadt
Darmſtadt wird uns geſchrieben: Nach einer Verfügung des Herrn
Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft vom 17. Dezember 1927 ſind die
vom Reich für einzelne Gruppen Hilfsbedürftiger ausgezahlten
Reichs=
hilfen in voller Höhe bei Bemeſſung der Winterbeihilfe der Heſſiſchen
Bezirksfürſorgeverbände zu berückſichtigen und anzurechnen. Die
Klein=
rentner, die Ende des vorigen Jahres bereits in Fürſorge ſtanden,
er=
hielten als Reichshilfe Mitte Dezember drei Vierteile des monatlichen
Richtſatzes (41 RM. für den Alleinſtehenden, 61 RM. für das Ehepaar).
Ende Dezember wurde eine weitere Reichshilfe ausgezahlt, die 9 RM.
für den Hauptunterſtützungsempfänger und je 3 RM. für die
Zuſatz=
unterſtützungsempfänger betrug. Die Auszahlungen überſtiegen den
Durchſchnittswert der auch in Darmſtadt beſchloſſenen Winterbeihilfe
erheblich. Nach Anordnung des Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft
kam alſo für alle Kleinrentner, die die Reichsbeihilfen empfangen
hat=
ten, eine Berückſichtigung bei der weiteren Verabfolgung der
Winter=
beihilfe nicht mehr in Betracht. Immerhin wurden auch an dieſe
Klein=
rentner die Raten für Dezember und Januar, und zwar auf einmal im
Monat Dezember, verabfolgt.
*p. Bezirksſchöffengericht. Der Terminaushang verzeichiet: Adolf
Dietz von Weinheim, wohnhaft in Zotzenbach, und 17 Genoſſen wegen
gefährlicher Körperverletzung. Schlägereien größeren Stils waren
ſeit=
her vor den Strafgerichten ſeltener geworden. Umſomehr verdient der
geſtern vevhandelte Fall angemerkt zu werden. In einer Wirtſchaft in
Untermengelbach (Gemeinde Zoßenbach) entſtand in der Sonntagnacht
vom 13. auf 14. November 197 eine Schlägerei, bei welcher, wie der
Vorſitzende hewvorhebt, das Meſſer nicht zur Anwendung gelangt iſt.
Der Vovſitzende ermahnt die Beteiligten eindringlich zu
wahrheits=
gemäßen Angoben. In Streit gerieten Burſchen von Zotzenbach mit
ſolchen von Stallenkandel. Die gebrauchten Werkzeuge waren:
Gummi=
knüppel, Schlagring, Flaſche Stuhlbein, Militärkoppel und Spazierſtock.
Einige Angeklagte ſind weiter der Sachbeſchädigung zum Nachteil des
Wirtes beſchuldigt. Natürlich war dem Alkohol zuviel zugeſprochen
worden. Die Beweisaufnahme ergibt, daß wohl Stimmung zum Streit
vorhanden war, was den Wirt, der bis 3 Uhr früh Erlaubnis hatte,
vertnlaßte, die Anweſenden zur Ruhe zu ermahnen. Als die
Zotzen=
bacher draußen waren, ſchloß der Wirt das Lokal ab. Der dem Wirt
entſtandene Schaden, der bisher nicht erſetzt iſt, beträgt 150 Mark. Ein
Zeuge bekundet, daß die Stimmung erſt ganz heiter war, bis ſie
ge=
ſpannter wurde, als einer der Anweſenden zu ſticheln anfing. Der
Staats=
anwalt ſteht auf dem Standpunkt, daß auf Freiheitsſtrafe erkannt
wer=
den folle, ſchon um ein warnendes Exempel zu ſtatuieren, wegen der
Sachbeſchädigung werden Geldſtrafen beantragt. Die Angeklagten bitten
um mildernde Umſtände. Das Urteil erkennt gegen drei Angellagte auf
Freiſprechung, im Uebrigen auf Geldſtrafen von 20, 120 und 100 Mark.
Mildernde Umſtände werden zugebilligt, weil erhebliche Verletzungen
nicht vorgekommen ſind.
Margold-Tapeten!
451 92)
Hochstaetgen
Kunſinotizen.
ieber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſialtungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
— Das erwachende Gefchlecht betitelt ſich der große
ſechs=
aktige Sexual=Aufklärungsfilm, der Samstag, den
31. März, und folgende Tage, abends 8 Uhr, im Orpheum zur
Vor=
führung gelangt. Der Film, von Profeſſor Dr. Karl Driml
be=
arbeitet, hat überall, wo er bisher gezeigt wurde, durch ſeine ſachliche
Klarheit und vor allem durch ſein hohes ethiſches Motiv, allgemeinen
Anklang gefunden. Die wiſſenſchaftlichen Aufnahmen erfolgten im
anatomiſchen Inſtitut von Profeſſor Dr. K. Weigner und auf der
der=
matologiſchen Klinik von Profeſſor Dr. F. Samberger. Mit
glück=
licher Hand wußte der Verfaſſer das rieſengroße Gebiet in ſechs
Abtei=
lungen ſo zu behandeln, daß die Wiſſenſchaft zu ihrem Recht kommt,
ohne daß die populäre Darſtellung darunter gelitten hätte, ſo daß man
im Rahmen des Beabſichtigten nahezu von einer erſchöpfenden
Bearbei=
tung ſprechen kann, die für den Film für die breite Maſſe noch dadurch
an Wert gewinnt, weil für geißelnde Charakteriſierung gewiſſer
be=
ſtehender Mißſtände teilweiſe eine Draſtik gewählt wurde, die
unbeding=
ten Eindruck hinterläßt. Wie geſagt, ein Film, der für ernſthaft
den=
kende und verantwortungsbewußte Menſchen unbedingt zu empfehlen
iſt. Jugendliche Perſonen unter 18 Jahren haben keinen Zutritt. Preiſe
80 Pfg. bis 2 Mk. Karten in den bekannten Stellen.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Der große Unbekannte”.
Der Kritikus wird diskret genug ſein, über die endgültige Löſung der
Kriminglaffäre nichts Näheres zu berichten. Er wird feſtſtellen, daß
Manfred Noa dem nach einem Roman „Der Unheimliche” von Walter
Wallgce (Autor des „Hexers”) routiniert inſzenierten Film Tempo und
manche Wirkungsmomente gegeben hat. Am ſtärkſten unterſtützt von
dem (wie immer) prägnanten Curt Gerron, dem famoſen Chineſen
Nien=Sön=Ling und Jack Trevor, der Ernſt Reicher diesmal aus der
Rolle des Detektivs nachdrücklich verdrängt. Als Darſtellerinnen ſieht man
die muntere Evi Eva und Andree La Fayette, der heitere Rollen beſſer
zu liegen ſcheinen. — „Die Kirſchen in Nachbars Garten”,
Nach dem bekannten Bühnenſtück „Die Strecke” oder „Die Begierde des
Weibes” — mit Maly Delſchaft. Ein Film, der durch exakt
heraus=
gearbeitete Charaktere, Schliff der Szenenführung und pſychologiſche
Glaubwürdigkeit überraſcht.
„Sfüodt nat
Tt sotolend zu!
Eine junge Frau, deren Kochkunst auf noch etwas wackeligen Füßen
stand, konnte seit kurzer Zeit mit schmackhaften, nett angerichteten Speisen
aufwarten und erntete damit natürlich entsprechende Anerkennung. Sie
verriet es freudestrahlend, daß Dr. Oetker’s neues Schulkochbuch
diesen Wandel geschaffen habe. In der Tat will das neue Buch,
Aus-
gabe C, jeder Hausfrau und besonders den angehenden ein guter
Kat-
geber für die Haushaltführung sein, denn es berücksichtigt die veränderten
wirtschaftlichen Verhältnisse, sowie die neuen Forschungsergebnisse in
der Ernährungswissenschaft. Zahlreiche farbige Tafeln über Fleisch,
Gemüse, Pilze, Kuchen, Torten, über die Anrichtekunst usw.
vervoll-
ständigen die Sammlung von fast 500 Koch-, Back- u. Einmache-Kezepten.
Das 150 Seiten starke Buch in dauerhaftem Pappband ist, wo nicht
vorrätig, gegen Einsendung von 30 Pfennig in Marken von mir
porto-
frei zu besiehen. Dr. Oetker’s Backpulver „Backin”,
Pudding-
pulver, Uanillin=Zucker, Gustin usw. sind in allen Geschäften steis
frisch zu haben.
Ciele neue und wertvolle Anregungen zum Backen bietet Ihnen
das neue farbig illustrierte Octker-Rezeptbuch, Ausgabe F, das
für 15 Pfennig in allen Geschäften erhältlich ist. Sie erfahren aus
dem Buche auch Näheres über den vorzüglichen Backapparat „
Küchen-
wunder”, mit dem Sie auf kleiner Gaskocherflamme backen, braten
und kochen können
Dr. August Oetker, Biclefeld-
Af
Fan
ung
holu
An
Voll.
tich.
Opf
und
freit
fülle
Mit
Auf
Stü
rige
mer
biet
Her
die
rumn
gut
üb
ber
am
ſtat
an
we
Ku
19
in
Gezähmte Beſtien.
Von A. Berkun=Wulffen.
Häufig ſieht man in illuſtrierten Zeitſchriſten oder auch im Film
Menſchen in Geſellſchaft von Groß=Raubtieren, ſo daß man ſich
wun=
dern muß, wie ein ſo ſtarker Kondakt zwiſchem Menſch und „Beſtie‟
überhaupt möglich iſt; und gewöhnlich heißt es dann: „Das ſind gewiß
Tiere, die in der Gefangenſchaft geboren ſind, ſonſt könnten ſie nicht ſo
fabelhaft zahm und gutmütig ſein!“ — Eine ganze Reihe von
Irr=
tümern liegt in dieſer Anſicht. — Die meiſten Menſchen ſtellen ſich das
Raubtier gewiſſermaßen als den Schwerverbrecher, den Raub= und
Luſt=
mörder der Tierwelt, vor. Weit gefehlt. Selbſt Löwe, Tiger und
Panther haben ein weiches, oft ſehr zartbeſaitetes Herz in ihrer Bruſt
und haben eine gar empfindſame Seele. Und was wir ihnen zum
„Verbrechen” vechnen, tun wir in wohlopganiſierter Weiſe im
Schlacht=
hof und auf der Jagd ebenfalls. Ausgeſprochene „Verbrechernaturen”
finden wir auch beim Groß=Raubtier nicht häufiger als unter
Haus=
tieren. Natürlich aber bleibt das Raubtier immer ein ſolches, und
be=
ſonders die Katze wird ſich niemals dem Menſchen völlig umterordnen
und Unbill und Ungerechtigkeit von ihm hinnehmen, wie es das
Raub=
tier, Hund, tut. Katzenarten haben einen für menſchliche Begriffe
un=
berechenbaren und unbeugſſcmen Charakter, hat ſich doch ſelbſt die
Haus=
katze trotz jahrtauſende langer Gewöhnng an den Menſchew nicht ihre
Eigenart und ihre „Eigenwilligkeit” nehmen laſſen.
Die intereſſanteſten Erfahrungen ud Forſchungen bezüglich des
Charakters und der Seele des Groß=Raubtieres, beſonders des Löwen,
verdanben wir dem Kapitän Alfred Schneider, der unbedingt als der
bedeutendſte Fachmann auf dem Gebiete der Raubtierzähmung und
zucht anzuſprechen iſt. Mit weit über 100 wahren Prachtexemplaren
von Löwen beſitzt Kapitän Schneider die größte Löwengruppe, die ſeit
Menſchengedenken und ſeit geſchichtlicher Ueberlieferung jemals in
*
eines Menſchen Beſitz vereint war.
Von dieſer Rieſenmenge Wüſtenkönige hat Schneider etwa zwei
Drittel ſelbſt gezüchtet, — und das Vielfache an Zahl iſt ſeit Verlauf
des Vierteljahrhunderts, während deſſen er ſich mit Löwen beſchäftigte,
durch ſeine Hände gegangen. Stets aber achtet der Kapitän darauf,
daß bei dem jungem Nachwuchs wewgſtens 50 Prozent „Wildblut”
er=
halten bleibt, denn wie jeder erfahrene Raubtierfachwam hat er
durh=
aus keine Luſt, ſogenannte „zahme” Tiere heranzuziehen, die ſich in
fpäteren Jahren viel, viel bösartiger zeigen als der wilde Fang. — Man
wag über dieſe Behaupmug ſtaunen, und doch iſt ihre Erklärung ſehr
einfach: Das in der Freiheit lebende Tier hat eine imſtinktive Scheu
vor dem Menſchen, der ihm durch ſeinen überragenden Geiſt ſtets zum
Feinde, vielfach zum Verderber und Ausrotter geworden iſt. Dieſer
Inſtinkt wrß dem Raubtier, wit dem ein Menſch ſich befaſſen will, ſo
weit als möglich erhalten bleiben, den nur durch ihn beugt ſich der
Wille des Tieres dem des Menſchen. — Tiere aber, die ſeit
Generatio=
nen die Freiheit nicht kennen, vevlieren dieeſ Scheu, dieſe imſtinktive
An=
erkennung menſchlicher Oberhoheit. — Bleibt nur noch die unbeugſame
Katzennatur und die furchtbare Kraft in ihnen zurück, gegen die der
Menſch auf die Dauer nicht die Oberhand behaltem kam.
Seit den Zeitem des römiſchem Kaiſertums, als einer Blütezeit auf
dem Gebiete der Raubtierzähmung und =abrichtung, hat es keinen
Men=
ſchen mehr gegeben, der in ähnlicher Weiſe wie Kapitän Alfred Schneider
ſolche Rieſenmenge von Raubtieren zu zähmen und um ſich zu
verſam=
meln mochte.
Wem man den liebenswürdigen, unterſetzten Mann, der in der
Unterhaltung ſeine ſächſiſche Herkuft nicht verraten kann, irgendwo
privatim kennen lernt, ſo kann man ſich ſchwer vorſtellen, daß er der
weltberühmte „Löwenbändiger” iſt. Und wen man ihn damn inmitten
feiner Wüſtenkönige beobachtet, damn kann wan noch wemiger begreifen,
wie ein Menſch es wagen kann, ſich zwiſchen einer derartigen Unzahl
oft äußerſt ungebärdiger Raubtiere zu bewegen und ihnen nur mit
gutzen, gemütlichen Worden ſeinen Willen aufzwingt. — Und das mag
wohl das Geheimis der Erfolge des Kapitäns ſein (übrigens mag er
ſelbſt nichts davon wiſſen, daß es im Umgang mit Raubtieren
irgend=
welche Geheimiſſe gibt!), daß er den Tieren eben gar keinen Willen
aufzwingt bzw. ſie nicht merken läßt, daß er ſie beherrſcht. (Somit iſt
Schneider auch der Prototyp des guten und geſchickten „Herrſchers”.)
Oft hört man mit Bezug auf Schmeiders Löwen die allerdings recht
gedankenloſe Bewerkung: „Ach, zu den Löwen wünrde ich auch in den
Käfig gehen, die ſind ja ſo zahm!” — Das aber iſt gerade die große
Kunſt Schneiders, daß er die Waubtiere ſo zu zähmen verſteht. — Aber
auch nur er darf es wagen, zu ihnem zu gehen. Jeder andere würde
im Bruchteil einer Minute von eben dieſem „zahmen” Tieren in Fetzen
geriſſen werden, — den nur in dem Einen, nur in Schweider kennen
und anerkennen ſie ihren Herrn — — mehr noch ihren treuen Freund
und Beſchützer.
Tageskalender für Donnerstag, den 29. März 1928.
Landestheater Großes Haus: Keine Voyſtellung. — Kleines
Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr, G 13 (Darmſtädter
Volks=
bühne), Gruppe III und IV: „Candida” — Orpheum: Keine
Vor=
ſtellung. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Bockshaut, Taunusburg, Span. Bodega, Weinhaus Maxim,
Zum Schieferſtein, Kaffee Haſſia, Waldſchlößchen. — Zirkus
Schneider abends 20 Uhr: Gala=Eröffnungsvorſtellung. —
D. u. Oe. Alpenverein, Mozartſaal, abends 20,15 Uhr:
Licht=
bildervortrag. — Alice=Verein: Ausſtellung der
Schülerinnen=
arbeiten im Schulhaus Friedrichſtr. 4, von 10—5 Uhr. — Atelier=
Ausſtellung Auguſte von Bellersheim,
Wilhelminen=
ſtraße 42 I, von 11—1 Uhr und 3½—5 Uhr. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Aus den Parteien.
Die Deutſche Volkspartei hat im Heſſiſchen Landtag folgende
An=
träge eingebracht:
1. Zur Notlage der heſſiſchen Landwirtſchaft.
Die Notlage der heſſiſchen Landwirtſchaft iſt bekannt. Das ganze
Land und alle ſchaffenden Stände ſind in gleichem Maße daran
inter=
eſſiert, daß die heſſiſche Landwirtſchaft ſebald als möglich wieder
ren=
tabel geſtaltet wird. Schreitet der Verelendungsprozeß in der
Land=
wirtſchaft fort, ſo iſt auch der Zuſammenbruch zahlreicher gewerblicher
Betriebe in Heſſen die unmittelbare Folge. Deshalb liegt es im
drin=
genden Staatsintereſſe, daß alsbald und mit wirkſamen Mitteln von
ſtaatswegen eingegriffen wird.
Wir beantragen deshalb, der Landtag möge beſchließen, die
Regie=
rung zu erſuchen:
1. die Staatsſteuern für das Rechnungsjahr 1928 allen Landwirten,
ſowie die fälligen Pachtgelder für landwirtſchaftliches
Staatseigen=
tum den Pächtern zinslos oder zu einem einigermaßen erträglichen
Zinsſatz von höchſtens 5 Prozent bis zum 1. November 1928 zu
ſtunden;
2. die Pachtleiſtungen für in ſtaatlichem Eigentum ſtehende
landwirt=
ſchaftliche Grundſtücke ſo zu regeln, daß die Pacht welche am 1. Juli
1914 bezahlt wurde, nicht überſchritten wird;
3. auf die Gemeindeverwaltungen einzuwirken, daß ſie diejenigen
Maßnahmen treffen, die der Staat nach Ziffer 1 und 2 zu
tref=
fen hat.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Dingeldey, Mitglied des Landtags,
und Fraktion.
2. Zum Polizeibeamtengeſetz.
Wir beantragen zu Artikel 14: Anſtelle der Worte „das ſechzigſte
Lebensjahr” zu ſetzen „das fünfundſechzigſte Lebensjahr”.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Dingeldey, Mitglied des Landtags,
und Fraktion.
3. Zum Beſoldungsgeſetz.
1. Zu Art. 7Abſ. 4. — Beim Uebertritt aus der Beſoldungsgruppe
2e nach 2a oder 20 wird das Beſoldungsdienſtalter höchſtens um
vier Jahre verkürzt;
2. Zu Art. 11 Abſ. 1. —Ledige Beamte erhalten den vollen
Wohnungsgeldzuſchuß, wenn ſie das 45. Lebensjahr überſchritten
haben;
3. Zumgleichen Artikel. — Der Satz „verwitwete und
geſchie=
dene Beamte gelten nicht als ledige Beamte” erhält die Ergänzung:
„ebenſowenig ſolche, die nahe Verwandte im eigenen Haushalt zu
erhalten haben”.
4. ZuArt. 15 Abſ. 1. — Der Abſatz erhält folgende Faſſung: „Die
Beamten erhalten für jedes eheliche Kind bis zum vollendeten 21.
Lebensjahre einen Kinderzuſchlag, und zwar für das 1. und 2.
Kind von monatlich 20 RM., für das 3. und 4. von 25 RM., für
wiedes weitere von 30 RM.”
Die beiden erſten Anträge wurden von den Regierungsparteien
ab=
gelehnt, ebenſo der vierte, den die Regierungsparteien durch eine
„Kann”vorſchrift erſetzt haben. Der dritte Antrag iſt noch nicht erledigt.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Die Anträge der Deutſchen Volkspartei zur
Beſoldungsord=
nung werden in dieſen Tagen veröffentlicht.
4. Zur Bautätigkeit beamteter Architekten.
Wir beantragen, der Landtag möge beſchließen, die Regierung zu
erſuchen,
alsbald geeignete Maßnahmen zu treffen und dem Landtag
mitzu=
teilen, durch die verhindert wird, daß ſtaatliche Baubeamte durch
pri=
vate Arbeiten in Wettbewerb mit den freien Architekten, die
be=
kanntlich gegenwärtig ſich in ſchwerem Daſeinskampf befinden, treten.
Begründung. Es geht, namentlich angeſichts der ſchweren
Not=
lage der privaten Architekten, nicht an, daß die ſtaatlichen Baubeamten
in den Konkurrenzkampf mit den privaten Architekten eintreten.
Er=
ſcheinungen, die in normalen Baujahren der Friedenszeit nicht als
mißliebig empfunden wurden, müſſen heute in einer Zeit, in der eine
große Zahl der privaten Architekten kaum die Exiſtenzmöglichkeit beſitzt,
verbitternd wirken. Darauf muß der Staat und müſſen die von ihm
angeſtellten Baubeamten gebührend Rückſicht nehmen.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Dingeldey, Mitglied des Landtags,
und Fraktion.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß
Darm=
ſtadt. Um Irrtümern vorzubeugen, ſei nochmals mitgeteilt, daß
unſere Zuſammenkunft, die der Beſprechung politiſcher Tagesfragen
dienen ſoll, am Freitag, den 30. März, ab 4 Uhr nachmittags, im
Alpenvereinszimmer bei Sitte ſtattfindet.
Tapeten!
(4509a
Hochstaetten
Verſteigerungskalender für Freitag, den 30. März 1928.
Nutzholzverſteigerung aus dem Gemeindewald Ober=Ramſtadt,
Zuſammenkunft vormittags 9 Uhr an der Waldmühle. —
Stamm=
holzverſteigerung, vormittags 9 Uhr, in Groß=Gerau im
Hotel zur Krone.
Aus Heſſen.
* Wixhauſen, 27. März. Der älteſte Einwohner unſere
Dorfes wurde am Montag unter ſtarker Anteilnahme mit Herrm
Ehriſtian Fiedler 1. zur letzten Ruhe getragen. Er erfreute ſich aln
SJjähriger noch bis vor kurzem einer guten Rüſtigkeit und Geſundheity
An. Arheilgen, 26. März. Spar= und Darlehenskaſfee
Die geſtern abgehaltene ordentliche Generalverſammlung der Kaſſy
nahm den gewohnten Verlauf. Nach Vorlage und Genehmigung dem
Rechnung und Bilanz für 1297, ſowie Bericht des Aufſichtsrats wurds
dem Vorſtande Entlaſtung erteilt. Der Beſuch der Verſammlung hättt
jedoch ein beſſerer ſein dürfen, zumal das abgelaufene Geſchäftsjahr dau
arbeitsreichſte ſeit Beſtehen der Genoſſenſchaft geweſen iſt. Durch din
Aufwertung der Spareinlagen, ſowie der Hypotheken und Kaufſchillingg
war eine gewaltige Mehrarbeit zu leiſten. Spareinlagen und die alter
Geſchäftsanteile wurden mit 2. v. H. aufgswertet. Ein beträchtliches
Teil derſelben wurde zurückgezahlt. Noch ſtehende Werte wurden im
Jahre 1927 mit 3 Prozent verzinſt. Vom 1. Januar d. J. werdern
5. v. H. vergütet und ab Januar 1932 tritt der normale Zinsfuß in
Kraft. Mit 67 500 Mark Bankſchulden wurde in 1997 eingetreten unuu
wurden dieſelben bis Ende Januar d. J. zurückgezahlt, ſo daß wieden
mit Bankguthaben gearbeitet werden kann. Als Zinsſätze wurden im
verfloſſenen Jahre 6 Prozent vergütet und 9 Prozent genommen. D:s
Hauptfournalpoſtenzahl betrug 7330, der Bargeldumſatz 1 514 000 Marnt
Der Umſatz im Ueberweiſungsverkehr erreichte eine Höhe von 2900000
Mark. Die Mitgliederzahl ſtieg von 515 auf 558 und beträgt derenn
Geſchäftsguthaben 48 000 Mark. Die in 1927 verkauften Kartengelde=n
ſtiegen auf 15 800 Mark und fielen auf einen Sammeltag evwa 300 Marx.
An Spareinlagen wurden 267 000 Mark ein= und 128 000 Mark auss
bezahlt, ſo daß die Spareinlagen eine Höhe von 260 000 Mark erreichtenn
Hierzu kommen noch 257 000 Mark aufgewertete Sparguthaben und iſ7
ſomit die Geſamteinlage auf 517 000 Mark geſtiegen. Die Zahl de-
Spaveinleger betrug bis Jahresſchluß 862 und kommen auf einen Ein. im Durchſchnit 304 Mark. Der Sparſinn hat in unſerer Gemeind=”
wieder Fuß gefaßt. Im Bankverkehr wurden 1 268 000 Mark umgeſetztt
Der Geſamtumſatz in laufender Rechnung betrug 2 548 000 Mark. Hiem
ſind beſonders die Gemeinde, der Gemeinnützige Bauverein und dem
Landwirtſchaftliche Konſumverein zu erwähnen. Im
Poſtſcheckverkehm=
wurden 155 000 Mark umgeſetzt. 27 neue Darlehen auf
Schuldſcheins=
in Höhe von 10 600 Mark wurden ausgegeben und 17 000 Mark
wur=
den zurückgezahlt. Der Bilanzwert iſt 68000 Mark. Die Hypothekem,
betragen einſchließlich der aufgewerteten 176 000 Mark. Kaufſchillinge
haben eine Höhe von 23 000 Mark erreicht. Die Wertpapiere evſcheinem
mit 59 000 Mark in der Bilanz. Dem Reſervefonds konnten 3542 Marm
aus dem Jahre 1926 zugeſchrieben werden und ſtieg derſelbe auf 9800
Mark. Die Verwaltungskoſten betragen 5000 Mark. Die Bilanz zeigt
in Aktiva 784 594,55 Mark, in Paſſiva 776 124,97 Mark. Der
Rein=
gewinn ergibt 8469,58 Mark. Der Aufſichtsrat hielt für ſich 4,
gemein=
ſam mit dem Vorſtand 10 Sitzungen ab. Die Geſamtzahl der
Vor=
ſtandsſitzungen betrug 26 und wurden hierbei 152 Geſuche erledigt. Dies
Kaſſe ſieht voller Vertrauen in die Zukunft.
J. Griesheim, 28. März. Nicht allein an der Bergſtraße, ſonderm
auch hier ſtehen an beſonders geſchützten Stellen Frühobſtbäume bereitss
in voller Blüte. So zeigt ein Aprikoſenbaum im Garten des Herrm=
Metzgermeiſters Funk in der Hintergaſſe vollen Blütenſchmuck.
Aa. Eberſtadt, 27. März. Günſtige Fortenwicklung der
Vereinsbank Eberſtadt. Auch im abgelaufenen Geſchäftsjahr;
1927 hat die Vereinsbank Eberſtadt unter ihrem Vorſtand Bickel,,
Darmſtadt, Schäfer und Rettig, Eberſtadt, eine durchaus gute und bes:
friedigende Entwicklung genommen. Insbeſondere iſt der Umſatz
erheb=
lich in die Höhe gegangen. Er erreichte infolge eine Zunahme von
6½ Millionen Mark den Betrag von etwa 26 Millionen Mark. Ebenſo
erfreulich iſt die Steigerung der Bilanzſumme, die die für die
Verhält=
niſſe der Vereinsbank ohne Zweifel ſtattliche Zahl von 1½ Millionen
RM. überſchritten hat. Auch der Sparverkehr weiſt ein durchaus
gün=
ſtiges Bild auf. Die Sparkarteneinrichtung hat ohne Zweifel belebend
auf den Sparverkehr eingewirkt. Die Sparkontenzahl beläuft ſich auf
rund 1500. Der Wirtſchaft konnten im weitgehendſten Maße Kredite
bewilligt werden. Der Reingewinn beziffert ſich auf 25 367,40 RM.
Auf Grund des Gewinnes iſt die Möglichkeit einer Verteilung von
zehn Prozent Dividende geceben. Die Aufwertung der alten
Sparein=
lagen und Geſchäftsanteilguthaben iſt auf Grund der Beſchlüſſe der
vor=
jährigen Goeralverſammlung durchgeführt worden. Auch die in
See=
heim errichtete Filiale hat ſich gut entwickelt. Die Renovierung und
Vergrößerung der Geſchäftsräume Ende vergangenen Jahres war eine
unbedingte Notwendigkeit. Was den Mitgliederbeſtand anbelangt, ſo
iſt die Zahl der Mitglieder gegenwärtig 708. Am Anfang des Jahres
1927 zählte die Genoſſenſchaft 644 Mitglieder. Ende des Jahres 193.
betrugen die Haftſummen der Mitglieder 450 600 RM. Die
Hauptver=
ſammlung der Vereinsbank findet am Mittwoch, den 28. März, ſtatt.
Die Tagesordnung weiſt die üblichen wichtigen Punkte auf.
Aa. Pfungſtadt, B8. März. Losholz. Die Ausgabe der
Los=
holzzettel wird Ende dieſer Woche erfolgen. Die Zahl der Ortsbürger,
die für Losholz in Betracht kommen, beträgt ca. 1400. — Bei der
letzten Stammholzverſteigerung aus dem Klingsackerdiſtrikt
des Stadtwaldes ſtellte ſich der Feſtmeter Holz durchſchnittlich auf 52.—
NMM. Insgeſamt gelangten ungefähr 75 Feſtmeter Holz zur
Verſteige=
rung. — Schülerarbeiſen=Ausſtellung. Im neuen
Schulhaus iſt am Donnerstag dieſer Woche eine Ausſtellung
unter=
gebracht, die die Arbeiten der Schülerinnen der Volks= und
Fortbil=
dungsſchule umfaßt. Die Ausſtellung iſt nur nachmittags geöffnet.
Aus=
geſtellt ſind Handarbeitsgegenſtände und Erzeugniſſe der Kochſchule. —
Die Beglaubigung der Rentenquittungen kann noch
am Donnerstag dieſer Woche in den Vormittagsſtunden auf der
Bür=
germeiſterei erfolgen. In Betracht konomen die Beſcheinigungen der —
Militärrenten=, Alters=, Invaliden=, Witwen=, Waiſen= und
Unfallrenten=
empfänger. Die Oittungen miiſſen von dem Rentencmpfängern ſelbſt
unterſchrieben ſein.
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Donnerstag, den 29. März 1928
* Wertungsſingen zu Dieburg
Dev Geſangverein „Sängerluſt‟ Dieburg hatte für letzten Sonntag
ngeinem freundſchaftlichen Wertungsſingen eingeladen, zu dem eine ſo
nutliche Anzahl von Sängern und Zuhörern gekommen war, daß ſich
große Saal des Hotels „Mainzer Huf” als zu klein erwies. Es
ſrcen die „Germania” Griesheim b. D., der Männergeſangverein
wß=Zimmern, der „Frohſinn” Arheilgen, der „Liederkranz” Langen,
„Freie Sängervereinigung‟ Dieburg, die „Konkordia‟ Darmſtadt
ne der „Liederkranz” Groß=Zimmern, die zuſammen mit ihren
Diri=
etten, den Herren Simmermacher, Wilh. Etzold, Manus
w Guſtav Jäger, eine ſo große Anziehungskraft auszuüben vermocht
abten. Das Singen ſelbſt ſtand unter einem guten Stern: Franz
ruberts herrliches „Sanctus” aus der deutſchen Meſſe war ihm, vom
anſtalter feierlich geſungen; eine weihevolle Einleitung, und der
arſitzende des Dieburger Vereins, Herr Cajetan Steinmetz,
ver=
alte nicht, auch noch innerhalb ſeiner Begrüßungsanſprache in
wir=
ungsvollen Worten des vor hundert Jahzen heimgegangenen großen
ſcudichters zu gedenken. Die Vortragsfolge wies durchaus die bei
Le rtungsſingen übliche Paarung auf: Kunſthor und volkstüimlich
ein=
awes Lied — nur daß in Dieburg die Kunſthöre faſt durchweg von in
Zugerkreiſen berüchtigter Schwierigkeit waren, und daß das Volkslied
u. tieferen oder eigentlichen Sinn des Wortes ſich mit einem
Aſchen=
rdelplätzchen begnugen mußte, und man alſo von der Renaiſſance des
8Mksliedes, der z. B. die ganze Reichsſchulmuſik=Woche des Jahres
L.6 im nahen Darmſtadt galt, nicht viel merkte. Hier hätte das
Gleich=
ſewicht beſſer gewahrt werden dürfen: es gibt außer den
Volksliedſchla=
e n „Horch, was kommt von draußen rein” (was man zweimal hörte),
WSie die Blümlein draußen zittern” und „Uebers Jahr, mein Schatz”
urh ſo manches „Märchen aus alten Zeiten”, das uns, weiß Gott, auch
„ t aus dem Sinn kommen ſollte. Hier Wahrer und Mehrer
wert=
u lſten deutſchen Beſitzes zu ſein, müßte jedem unſerer Sänger
Herzens=
gSe ſein. Die Ausführung der Kunſthöre erforderte durchaus ein
ſSes Maß von geſanglichen Fähigkeiten, auch bei denen der Herren
5 old („Junge Liebe, junger Wein”) und Manus („Die Veſper”
rch Veethoven); die anderen Kunſtchöre aber boten ſo viele
Schwierig=
ſetten, daß die Frage wohl am Platze iſt, ob es einen Verein gebe, der
huen vollauf gewochſen iſt; ich meine hier die „Thalatta” des
Diebur=
is Vereins ſelbſt, „in Epiphania Domini” der Griesheimer Germania,
—h dieſen nicht in erſter Linie; „Hagen” des Arheilger Frohſinns;
9 udolf von Werdenberg” des Liederkranzes Groß=Zimmern und
end=
is das nach meiner Meinung ſchwierigſte und am wenigſten dankbare
3—d dieſer aufſteigenden Reihe „Die Ernte”, das der Langer
Lieder=
ranz ſang. Nicht für ganz ſo ſchwierig wie die letztgenannten halte
den Hegar=Gottfried Kellerſchen „Schlafwandel”, eine bekannte
5. anzleiſtung der Konkordia Darmſtadt unter Simmermacher. Wenn
v. den Liedern dieſer Gattung gewiſſe Tonſchwankungen unvermeidbar
anienen, ſo muß anderſeits feſtgeſtellt werden, daß ſie in ſprachlicher,
cthmiſcher und dynamiſcher Hinſicht vorzüglich geſungen wurden:
uundartliche Mängel traten nirgends ſtörend hervor, nirgends war
d— Fluß ſchönen oder charakteriſtiſchen Vortrags geſtört, ja, die Pflege
eis leiſen (des Piuno=) Gefangs ſcheint da und dort die obere
Grenz=
des Möglichen ſchon erreicht zu haben. Allen Sängern waren ihre
Lie=
da zum Erlebnis geworden. Der Lisdertag ſtand ſomit auf hoher
S ufe, umd keiner der vielen Sänger wird es bereut haben, ſeine
Sonn=
tanserholung in jenem übervollen Saale geſucht zu haben, auch nicht
ae vielen, die faſt 3 Stunden lang ſtehen mußten, und nicht diejenigen,
die auch noch eine längere Eiſenbahnfahrt in Kauf genommen hatten.
In, es iſt gottſeidank noch viel Idealismus in unſerem Volke,
wenn er auch nicht immer als lauteres Gold zutage tritt, ſondern
ver=
mengt mit anderen weniger wertvollen Stoffen. Der Dieburger
Ver=
ſeint aber mag ſich über die wohlgelungene, auch muſikaliſch erfolgreiche
ud wertvolle Veranſtaltung freuen.
H. Samper.
f. Roßdorf, 28. März. Nutzholzſubmiſſion. Am 30. d. M.
merden auf der Bürgermeiſterei aus verſchiedenen Abteilungen des
hie=
ſinen Gemeindewaldes zu günſtigen Zahlungsbedingungen im
Submiſ=
ſiunswege vergeben: Kiefern=Stämme, Klaſſe 2a 9 St. 3,02 Fm., desgl.
K aſſe 2b 79,St. 38,54 Fm., desgl. Klaſſe 3a 54 St. 33,94 Fm.,
9Sgl. Klaſſe 3b 15 St. 12,09 Fm. und Klaſſe 4a 1 St. 1,32 Fm.
— Brennholzverſteigerung uſw. Am Montag, 2. April,
merden im Roßdorfer Gemeindewald (Diſtrikt Hundsrück) 2200
Eſche=
u d Fichtenreisſtangen, 20 Rm. Brennholz und 2400 Wellen verſteigert.
Der Gemeinderat hatte die Verpachtung der
geweinheit=
chen Grundſtücke beſchloſſen. Es handelt ſich um 177 Morgen
Wieſen und 13 Morgen Ackerland. Bei der erſtmaligen öffentlichen
Terpachtung waren trotz des ſtarken Beſuchs nur 1597 Mark Jahrespacht
zu erzielen. Eine nochmalige Verpachtung brachte eine Jahrespacht von
nar 1725 Mark.
r. Babenhaufen, 26. März. Der Familienabend, den die
Turngemeinde (gegr. 1906) am Sonntag abend im Gaſthaus
„Bum Adler” abhielt, erfreute ſich eines rechr guten Beſuches. Unter
Titwirkung des hieſigen Volkschors, der in Vertretung ſeines
er=
hrnkten Chormeiſters von Herrn Lehrer Müller geleitet wurde,
nahm der Unterhaltungsabend einen flotten, abwechſelungsreichen
Ver=
ruf. Die turneriſchen Leiſtungen bei der Männer= und Frauenriege,
vor allem aber bei der Schülerabteilung, zeigten, daß praktiſche
Auf=
b==uarbeit unter Leitung von bewährten, zielbewußten Vorturnern
ge=
läſtet wird. Turn= und Bezirksturnwart Paul Willand, der die
Armweſenden heizlich begrüßte und allen Mitwirkenden dankte, hob in
ſeaner Auſprache hervor, daß die Turngemeinde nicht turne, um
Spitzen=
oder Rekordleiſtungen zu erzielen, ſondern ſie turne zur Hebung der
Aolksgeſundheit und Körperpflege. Der Abend ſei in erſter Linie den
Kündern gewidmet, die fleißig das Turnen zu ihrem eigenen Nutzen
eiben ſollten. Nach einem Aufmarſch ſämtlicher Teilnehmer wickelte
ſich die Vortregsfolge flott ab. Die Freiübungen, Bewegungsſtudien,
die körperbildende Gumaſtik, Singſpiele, Reigen und Tänze — ſie
alle zeigten, daß neuzcitliches Turnen nieſſt vernachläſſigt wird und
Lrlſierendes Leben in der Turngemeinde herrſcht. Die Riegenführer
2. Willand, P. Rock und Sc. Held können mit dem Ergebnis
irer erzieheriſchen Arbeit wohl zufrieden ſein. Die wohlgelungenen
Geräteübungen und turneriſchen Vorführungen, in angenehmer
Ab=
wechſelung unterbrochen von geſanglichen Darbietungen des Volkschors
rud flott geſpielten Konzertſtücken der Hauskapelle, ernteten den
wohl=
terdienten Beifall der Anweſenden.
b. Erbach i. Odw., N. März. Sportwerbeabend des
Ortsausſchuſſes für Leibesübungen. Beredtes Zeugnis
on intenſider ſportlicher Arbeit und vorzüglichem Können legten
vor=
geſtern die im Ortsausſchuß für Leibesübungen zuſammengeſchloſſenen
C=obacher Vereine vor dem zahlreich erſchienenen Publikum in der
ſtäd=
tieſchen Feſthalle ab. Wenn auch der Saal nicht überfüllt war, ſo war
ter Beſuch doch ein ſehr guter zu nennen. Das ſtädtiſche Amt für
Aeibesübungen bzuv. die Deputation für Leibesübungen, wie man hier
ſmgt, gab eigenartiger Weiſe durch Nichterſcheinen ihre
Unintereſſiert=
heit an der Veranſtaltung kund. Nach einem ſchneidigen Marſch der
Muſilkapelle eröffnete der Vorſitzende des Ortsausſchuſſes, Herr
Ober=
poſtſekretär Diehl, die Veranſtaltung. Auf die Gründe und Zwecke des
Zuſammenſchluſſes der Vereine eingehend, gab er dem Publikum
be=
kannt, daß es nicht Zweck der Veranſtaltung ſei, vollendete
Bühnendar=
ſtellungen zum Beſten zu geben, ſondern daß vom kleinſten Schüler bis
zum vollendeten Turner und Sportler gezeigt werden ſolle, wie durch
raſtloſe Betätigung auf ſportlichem und turneriſchem Gebiet jeder
Ein=
zelne in der Lage iſt, ſeinen Körper und damit ſeine Geſſundheit zur
höchſten Vollendung zu führen. Seinen herzlichen Begrüßungsworten
folgten die Frefübungen der Frauenabteilung des Turnvereins 1860, die
in ihrer vollendeten Exoktheit und Grazie den Beiffall des Publikums
fanden. Ueber das Dhema: „Der Sport und wir” ſprach ſeine Erlaucht
der Erbgraf zu Eubach=Erbach in längerem Vortrag. Ausgehend von
den Leibesübungen und olympiſchen Spielen des klaſſiſchen Altertums
ſtreifte er die ſportliche Betätigung unſerer Urväter, der alten
Ger=
manen, um zu den modernen Sportbewegungen der Neuzeit
üüberzu=
gehen. Raummangel verbietet es hier über die ganz vortrefflichen
Ausführungen ausführlich zu berichten. Redner wies immer und immer
wieder darauf hin, wie notwendig und im Intereſſe eines jeden
Ein=
zelnen es ſei, Leibesübungen, ganz gleich in welcher Form die geſchehe,
zu treißen. Er führt aus, daß gerade in unſerer ſtürmiſch bewegten
Zeit, wo es auch ſei, ganze Männer verlangt werden, und daß es nur
durch Sport und Spiel möglich ſei, dem Körper die Leiſtungsfähigkeit
zu evhalten. Er betont, daß dies heute ſchon größere Induſtriefirmen,
wie z. B. die Continkental=Gummiwerke in Hannover und die großen
Lokomotiv=Fabriken Borſig in Berlin erkannt hätten. Dieſe
Fir=
men böten ihrer Angeſtellten= und Arbeiterſchaft an gewiſſen Zeiten des
Tages Gelegenheit zur Betätigung auf dem Gebiete der Leibesübungen
und haben die erforderlichen Einrichtungen und Geräte ſowie die nötigen
Sportplätze zur Verfügung geſtellt, dies alles in der Erkenntnis, daß
nur durch leiſtungsfähige Beamte und Arbeiter ein leiſtungsfähiger
Be=
trieb erhalten werden könne. Er mahnte vor allem zur Einigkeit in den
einzelnen Sportvereinen. Nicht parteipolitiſcher oder ſonſtiger
Unter=
ſchied dürfe für die ſportliche Zuſammenarbeit der einzelnen
Volks=
ſchichten maßgebend ſein. Er bedauerte ebenſo wie bereits Herr Diehl,
daß es leider in Erbach nicht gelungen ſei, alle Sportvereine unter einen
Hut zu bringen, da dies offenbar im letzten Moment durch irgendwelche
Umſtände verhindert worden ſei. Der ganz vortrefflich ausgearbeitete
Vortrag fand bei dem Publikum ſtürmiſchen Beifall. Es folgte ein
vor=
züglich eingeübter Viererreigen des Radfahrerbereins Wanderluſt, der
einen ſchneidigen Eindruck hinterließ. Der Turnverein Erbach zeigte
im Barrenturnen Hervorragendes. Vom Ueinſten Schüler bis zum
vollendeten Turner vollendete Leiſtungen, die große Kraft und Energie
verrieten. Das mit Spannung ervartete Radballſpiel, zu dem ſich der
Radfahrerverein 1902 Michelſtadt unſerem Erbacher Radfahrevverein
1900 in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte, fand
leb=
haſtes Intereſſe des Publikums, das zum Teil wohl das erſtemal
Ge=
legenheit hatte, ein derartiges Spiel anzuſehen. Das Spiel endete nach
einwandfreiem Verlauf unentſchieden 6. 6. Die Schülerabteilung des
Turnvereins, die mit den Kleinen und Kleinſten vorzügliche
Tiſch=
pyramiden zeigte, wurde durch die Frauenabteilung des gleichen
Ver=
eins abgelöſt, die vortreffliche Keulenübungen brachte. Die
Kunſt=
fahrergruppe des Radfahrervereins 1900 zeigte wahrhaft zirzenſiſche
Kunſtſtücke, die von dem Publikum gebührende Würdigung fanden.
Einen vorzüglichen Eindruck hinterließen die Pyramiden der
Soort=
abteilung des Turnvereins 1860 und der 6er Flaggenreigen des
Rad=
fahrervereins Wanderluſt. Die Volkstänze der Frauenabteilung des
Turnvereins Enbach, die dem Publikum vorzügliche Tanzfiguren zeigten,
ernteten reichen Beifall. Den Schluß des Programms bildete das
Reck=
turnen des Turnvereins 1860, das wiederum von Schülern und
vollen=
deten Turnern beſtritten wurde; die einfachſten Uebungen vom
Klimm=
zug bis zun ſchwierigſten Salto gaben den Zuſchauern Einblick in das
reiche Können der Jünger Jahns‟ Der Abend war gelungen, möge er
ſeinen Zweck, den verſchiedenen Sporwvereinen neue Freunde
zuzufüh=
ren, erfüllen, im Intereſſe unſeres Vaterlandes,
* Hirſchhorn, B. März. Waſſerſtand des Neckaus am
27. März: 1,00 Meter; am B. März: 1,05 Meter.
A. Schlierbach, B8. März. Ertrunken aufgefunden wurde an
der Straße Schlierbach-Fürth i. O., unweit Eulsbach, in dem kaum
einen halben Meter tief mit Waſſer gefüllten Chauſſeegraben, der
Mahl=
knecht Haſſel, der ſchon 21 Jahre in der Eulsbacher Mühle tätig war
und als ſehr fleißig galt.
H. Aus dem Weſchnitztal, 27. März. Ehrenmal. Nun hat ſich
auch die Gemeinde Bonsweiher entſchloſſen, ihren im Weltkriege
ge=
fallenen Helden ein würdiges Denkmal zu errichten. Die Abſicht hierzu
beſteht ja ſchon ſehr lange, aber es fehlte immer der dazu geeignete
Platz. Landwirt J. Losmann hat ſich nun bereit erklärt, einen
paſſen=
den Platz unentgeltlich zur Verfügung zu ſtellen. Mit den erſten
Vor=
arbeiten wurde bereits der Anfang gemact, und hoffen wir, daß das
neue Denkmal bald ſeiner Vollendung entgegenſieht. —
Feuer=
zuehrkommandant. Joh. Knapp 5. in Krumbach wurde zum
Kommandanten der daſigen Feuerwehr ernannt und verpflichtet.
Ay. Bensheim (Vergſtr.), 27. März. Die Beiſitzerwahlen
zum Verſicherungsamt Bensheim. Innerhalb der Friſt,
die für die Einreichung von Vorſchlagsliſten zur Neuwahl der Beiſitzer
des Verſicherungsamtes Bensheim von dem Wahlleiter, Regierungsrat
Dr. Fuchs, feſtgeſetzt worden war, war von Arbeitgeberſeite lediglich
eine einzige Wohlvorſchlagsliſte eingegangen. Infolgedeſſen war auf
Grund der beſtehenden rechtlichen Vorſchriften die Vornahme einer
förmlichen Wahl überflüſſig. Demnach konnten, dem Inhalt und der
Reihenfolge der einen eingegangenen Liſte entſprechend, nachfolgende
Perſonen, führende Männer unſeres einheimiſchen Wirtzſchaftslebens,
als gewählt erklärt werden: 1. Ernſt Arnold, Direktor der W.
Euler=
ſchen Maſchinenpapierfabrik A.=G.; 2. Bankdirektor Siegfried Haas;
3. Ernſt Lange, Möbelfabrikant; 4. Joſef Schuhmann 3., Teilhaber der
Firma E. Haßloch u. Co.; 5. M. M. Schmidt, Bauunternehmer, alle
von Bensheim, und 6. Wilhelm Chriſtmann, Landwirt in Nordheim.
Als Erſatzleute wurden beſtimmt: 1. Franz Zegewitz Teilhaber der
Firma Bekleidungswerke A.=G.; 2. G. Mühlum, Weingroßhändler;
3. Hans Kreuzer, Mitinhaber der Granit= und Syenit=Werke Karl
Kreuzer G. m. b. H.; 4. P. Walter, Kaufmann in Bensheim; 5.
Alexan=
der Beck, Schreinermeiſter, Vorſitzender des Bensheimer
Ortsgewerbe=
vereins, und 6. Wilh. Stärk. Gutspächter in Bensheim. — Aus
dem geiſtigen Leben Bensheims. Am Mittwoch ſprach im
Bensheimer Lichtſpielhaus im Rahmen der zweiten Tagung der „
Hei=
matkundlichem Arbeitsgemeinſchaften” der Lehrerſchaft des Kreiſes
Bens=
heim Prof. Dr. Blecher aus Friedberg über die „Aeltere und jüngere
Steinzeit”, und am Tage darauf im Hauſe von Frau Guſtav Müller
Prof. Dr. Schmidtgen aus Mainz über „Eine Niederlaſſung der
Eis=
zeitjäger bei Mainz‟. Es iſt nur allzu begreiflich, wenn die Frage nach
der Urbewohnerſchaft unſerer Heimat, des nördlichen Teils der
Ober=
rheinebene, immer wieder die naturhiſtoriſchen Forſcher beſchäftigt. Iſt
doch gerade das Rheintal eine der älteſt beſiedelten Kulturſtätten
Ger=
maniens, wenn nicht des nördlichen Europas überhaupt. Daß dies nicht
bloß eine gelehrte Hypotheſe iſt, beweiſen in unſerer Gegend gemachſte
prähiſtoriſche Funde außerordentlicher Bedeutſamkeit. Bei Heidelberg
Geite 7
war es, wo man im Jahre 1907 mit einen der älteſtien menſchlichen
Schädelreſte der Urzeit (,Homo Heidelbergenſis”) fand. Und auf den
Höhen der jetzigen Mainzer Zitadelle, bei Zahlbach, war es, wo eine
Niederkaſſung der Eiszeitjäger, wohl der älteſten Menſchen, die ald
Jägervolk in unſerer Heimat ſiedelten, aufgedecht werden konnte. Beide
Vorträge waren durch eine Vielzahl von Lichtbildern illuſtriert und
fanden ein damkbares Pwblikum.
Bm. Hofheim (Ried), 27. März. Die ordentliche
Generalverſamm=
lung des Krieger= und Soldaten=Vereins findet
kommen=
den Sonntag, den 1. April, achmittags, in der „Krone” (Jakob Lameld
ſtatt.
g. Gernsheim, R7. März. Am Samstag fand in Gegenwart der
Mitglieder des Marinevereins Darmſtadt und Umgegend ſowie
der=
jenigen des Marinevereins Wiesbaden die Uebergabe der käuflich von
dem erſtgenannten Verein erworbenen Ruderboote „Falkland” und
„Skagerrak” an den letztgenannten Verein ſtatt. Der Akt der Uebergabe
war ein feierlicher und erreichte ſeinen Höhepunkt durch die Ehrung des
rührigen Vorſitzenden Herrn Baggereibeſitzers Robert Scholl dahier
ſei=
tens des Marinevereins Wiesbaden. Ein gemütliches Beiſammenſein
beſchloß dieſen in der Geſchichte des Vereins ſo gedenkvollen Akt. Wie
verlautet, ſind ſeitens des Marinevereins Darmſtadt und Umgegend
be=
reits zuvei größere Ruderboote bei der Marinewerft in Arbeit gegeben.
— Die von Herrn Bierverleger Rudolf Jung eingerichtete
Eis=
maſchinenanlage iſt am letzten Samstag ihrer Zwechbeſtmmung
übergeben worden, ſo daß einem dringenden Bedürfnis jetzt Abhilfe
geſchaffen worden iſt. — In den Süddeutſchen Chemiſchen Werken
er=
litt ein Arbeiter durch Auslaufen von Lauge aus einem Bottich
erheb=
liche Verletzungen. — Die Oſterferien der hieſigen
Volks=
ſchulen beginnen am kommenden Samstag. An dieſem Tage findet
gleichzeitig auch die Entlaſſung der Schülerinnen und Schüler der
ober=
ſten Klaſſe ſtart. Die Oſterferien der Realſchule beginnen ebenfalls
dem obengenannten Tag. — In der katholiſchen Pfarrgemeinde feiern
dieſes Jahr 104 Kinder, und zwar 57 Mädchen und 47 Knaben das Feſt
der erſten heiligen Kommunion. In der evangeliſchen
Kirchen=
gemeinde werden 10 Kinder konfirmiert. — Der Turnerin
Gerns=
heim hält am nächſten Samstag in ſeinem Vereinslokal Saalbau
Deut=
ſches Haus (Eigentümer Georg Haas) ſeine diesjährige
General=
verſammlung ab. Zur Tagesordnung ſtehen Jahres= und
Kaſſen=
bericht ſowie Vorſtandswahl und Verſchiedenes. — Infolge ſchlechten
Beſuches mußte die auf vergangenen Sonntag im Saalbau Deutſches
Haus angehündigte Generalverſammlung der Zentrumspartei
auf einen ſpäteren Termin verlegt werden. Es wäre ſehr zu begrüßen,
daß die nächſte Hauptverſammlung ſich eines beſſeren Beſuches erfreut,
zumal ſehr wichtige Punkte, wie Newwahl des Vorſtandes, zur
Tages=
ordnung ſtehen. — Wie man hört, beabſichtigt man jetzt, und es iſt
höchſte Zeit, das ſchon ſo oft beſprochene Inſtitut eines
Verkehrs=
vereins in unſerem ſchönen Rheinſtädthen zu gründen. Hoffentlich
bewahrheitet ſich das Gehörte, damit endlich einmal auf dieſem Gebiet
im Intereſſe der ganzen Gemeinde und insbeſondere der Geſchäftswelt
Klarheit geſchaffen wird. Gut Ding will Weile haben. — Wegen
Betrugs hatte ſich ein hieſiger Einwohner vor dem Einzelrichter des
Amtsgerichts Groß=Gerau zu verantworten. Auf ganz raffinierte Weiſe
verſtand es der Angeklagte, ſich bei einem Fahrradhändler in Nauheim
bei Groß=Gerau ein Fahrrad im Werte von 150.— WMM. zu beſchaffen,
indem er unter Mithilfe eines Einwohners von Hahn, der zurzeit wegen
anderer ſtrafbaren Handlungen hinter Schloß und Riegel ſitzt, einen
Wechſel ausſtellte, der aber am Fälligkeitstermin nicht gur Einlöſung
kam. Das Rad hatte aber der Angeklagte, obwohl Eigentumsrechte des
Verkäufers vorbehalten waren, inzwiſchen weiterveräußert. Mit ſechs
Wochen Gefängnis wurde der Uebeltäter beſtraft. — Der Geſamterlös
aus den Holzverceigerungen des hieſigen Gemeindewalds
im Wirtſchaftsjahr 1928 beziffert ſich auf 73 000 RM., während im
ver=
gangenen Wirtſchaftsjahr 74 000 RM. erzielt wurden.
* Gernsheim, 28. März. Waſſerſtand des Rheins am
27. März: —0,50 Meter; am B. März: —0,50 Meter.
Ad. Oppenheim, 27. März. In Gegenwart von Eltern und
Mei=
ſtern der in dieſem Jahre zu entlaſſenden Fortbildungsſchüler fand am
Samstag die Schlußfeier der hieſigen Fortbildungsſchule
ſtatt. Die ſchrifrliche und mündliche Prüfung ergab ſchöne Leiſtungen.
Den eigentlichen Abſchluß bildeten vor zahlreich erſchienenen Gäſten
die von Lehrer Klein einſtudierten Wilhelm=Teli=Szenen, wozu
Ge=
werbelohrer Brenner eine herrliche Alpenlandſchaft gemalt hat.
Ah. Bingen a. Rh., 26. März. Die Pulsader
durch=
geſchnitten. In dem hier morgens um 8,35 Uhr von Mainz
ein=
treffenden D=Zuge wurde ein 22 Jahre alter öſterreichiſcher
Wander=
burſche in einem Abteil mit durchſchnittener Pulsader aufgefunden. Er
wurde in das hieſige Heilig=Geiſt=Hoſpital verbracht, wo feſtgeſtellt
wurde, daß die Verletzungen nicht lebensgefährlich ſind. Not dürfte den
jungen Mann zu dieſem Schritt geführt haben.
Af. Friedberg, 26. März. Am Mittwoch und Donnerstag
vergan=
gener Woche hatte die Schillerſchule in den Räumen der ihr
angeglie=
derten Frauenſchule eine Ausſtellung der Ergebniſſe ihres techniſchen
Unterrichts veranſtaltet. Der Beſuch ſowohl wie das Ergebnis der
Ausſtellung waren hervorragend. In allen Abteilungen, Handarbeiten,
Schneidern, Kindergartentechnik und Kochkunſt wurden Muſterleiſtungen
gezeigt, die erkennen ließen, auf welcher Höhe die Friedberger
Frauen=
ſchule zurzeit ſteht. Da die Ausſtellung ja wohl auch den Zweck haben
ſollte, werbend zu wirken, kann ſie als ein voller Erfolg für die
Schiller=
ſchule bezeichnet werden. — Die diesjährigen 43 Abiturienten der
Auguſtinerſchule wurden am Samstag worgen nach einer ſchlichten
Feier, bei der Studienrat Weckerling eine Anſprache hielt, durch
Ober=
ſtudiendirektor Reuter entlaſſen.
Stuhlverſtopfung u. ihre Behandlung.
Erfahrungen eines Univerſitätsprofeſſors.
Einer unſerer bedeutendſten Profeſſoren auf dem Gebiet der inneren
Krankheiten berichtet in einer erſten mediziniſchen Zeitſchrift über ſeine
jahrzehntelangen Erfahrungen in Fällen von Stuhlverſtopfung. Er
empfiehlt den an derarligen Beſchwerden Leidenden längere Zeit den
regelmäßigen Gebrauch eines Abführmittels, wobei er entſcheidenden
Wert darauf legt, daß das Mittel nur aus pflanzlichen Beſtandteilen
zuſammengeſetzt iſt. Dieſes wirdabends eingenommenund führt morgens
die gewünſchte Wirkung herbei. Dabei gewöhnt ſich der Patient nicht
etwaan das Abführmittel, ſondern infolge der fortgeſetzten, gleichmäßigen
Anregung der Darmtätigkeit an regelmäßigen Stuhlgang. Dieſe
Er=
fabrung wird jeder beſtätigen, der bei Verſtopfung die unübertroffenen
Apotheker Nichard Brandt’s Schweizerpillen gebraucht. Sie beſtehen
„ausſchließlich” aus pflanzlichen Auszügen und Stoffen und enthalten
keine Chemikalien. Sie wirken mild und zuverläſſig, ohne Gewöhnung
herbeizuführen, und ohne unangenehme Nebenerſcheinungen, wie ſie
vielfach von chemiſchen Präparaten zum Schaden von Darm und
Geſundheit hervorgerufen werden. Eine Schachtel in jeder Apotheke
zu einer Mark und fünfzig Pfennigen erhältlich. Zuſammenſetzung
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fol=
nicht
Opf
und
freie
fülle
Eit
tü
ige
mer
biet
Sf
rumn
gut
am
Geite 8
Donnerstag, den 29. März 1928
Nummer 89
Heute morgen 5 Uhr entſchlief ſanft im 88.
Lebens=
jahre unſer lieber, teurer Vater, Großvater und
Ur=
großvater
Herr
Gtotg Mantel
Bahnhofsvorſteher i. R.
Ritter mehrerer Orden.
In tiefem Leid:
Familie L. Müller
Familie Mayer.
Mannheim, Darmſtadt, Bismarckſiraße 74,
den 28. März 1928.
Die Einäſcherung findet Samstag, den 31. März, nachmittags
(28589
3 Uhr, auf dem Waldtriedhofe ſtatt.
Berein ehemal. Heſſiſcher Leibdragoner
Darmſtadt.
Mittwoch früh verſchied im 8s.
Lebens=
jahre unſer treuer Kamerad und Ehrenmitglied
„eit eg. Mauer
Stationsvorſteher i. R.
Veieran von 1866 und 1870/71.
Die Einſegnung findet am Samstag
Nach=
mittag 3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Wir bitten unſere Kameraden um recht
zahlreiche Beteiligung und unſerem lieben
Kameraden die letzte Ehre erweiſen zu wollen.
Treffpunkt um 2¾ Uhr am Portal des
Friedhofs.
Der Vorſiand.
5737)
Statt beſonderer Anzeige.
Heute nachmittag entſchlief nach langem, ſchwerem Leiden im
49. Lebensjahr mein lieber, guter Mann, nnſer treuer Vater
Auguſt Dogny
Regierungsbaurat i. e. R.
Hauptmann der Reſerve im Eiſenbahnregiment Nr. 2.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Elſe Dogny, geb. Kredel
Rudolf und Marie Luiſe Dogny.
Darmſtadt, Inſelſtr. 42, den 27. März 1928.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Die Beerdigung findet ſtatt: Freitag, den 30. März, vormittags
11½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtr. (5747
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme bei dem jähen
Hinſcheiden unſeres innigſtgeliebten, unvergeßlichen Sohnes,
Bru=
ders und Neffen
Kart An
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten unſeren
herzlichſten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Marx
für ſeine troſtreichen Worte, dem Vertreter und ſeinen Mitarbeitern
von den Vereinigten Stahlwerken Duisburg für den ehrenden
Nachruf, dem Doppelquartett Rheingold und den Kollegen der
Firma Gebrüder Roeder.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Darmſtadt, Liebigſtraße 44
Familie Karl Ahl.
(8617
Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied plötzlich und unerwartet mein
lieber Mann, unſer treuſorgender Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder und Onkel
Lihelm Teinmann
im Alter von 59 Jahren.
In tiefer Trauer:
Margarete Weinmann, verw. Keil
Gretel Weinmann
Marie Weinmann
Philipp Keil und Frau
Ludwig Keil und Frau
Eliſabet Eger, geb. Keil.
Darmſtadt, den 27. März 1998.
Beſſungerſtraße 72.
Die Beerdigung findet Freitag, den 30. März,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Portale des alten Friedhofs aus
(*8607
ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und für
alle Kranzſpenden bei dem Hinſcheiden unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen
Philipp Darmſtädter
ſagen wir unſeren innigſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Wendel für ſeine troſtreichen Worte am
Grabe und am Krankenbette. Ferner danken wir den
Brüdern des Herz=Jeſu=Hoſpitals für die liebevolle Pflege
während der Krankheit unſeres Entſchlafenen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Margaretha Darmſtädter, geb. Köhler.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
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5758
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
bei dem Sinſcheiden unſeres lieben Entſchlafenen
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ſprechen ihren innigſten Dank aus
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen ſagen wir innigen
Dank. Ganz beſonderen Dank Heirn
Generalarzt a. D. Dr. Eichel für die
liebevolle Behandlung, den
ehrwür=
digenBrüdern des Herz=Jeſu=Hoſpitals
für die treue Pflege zu Beginn der
Krankheit, und Dank auch der
Schwe=
ſter von St. Eliſabeth für den letzten
Beiſtand in ſchwerſter Stunde. Nicht
zuletzt auch herzlichen Dank der
Ge=
werkſchaft deutſcher Lokomotivführer,
dem Geſangverein Liedertafel und der
Vereinigung früherer Leibgardiſten
für die Kranzniederlegung und die
ehrenden Worte am Grabe. Auch allen
denen die ihm das letzte Geleit gaben,
herzlichen Dank.
Für die trauernden Hlnterbliebenen:
Frau Sophie Baumann, geb. Peth
und Kinder.
Darmſtadt, den 28. März 1928. (5765
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die zahlreichen
Blumen und Kranzſpenden bei dem
Heimgange unſeres lieben
Kindes, insbeſondere Herrn
Pfarrer Weigel für die troſtreichen
Worte am Grabe ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank. In tiefer Trauer:
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Nieder=Ramſtadt, den 27. März 1928.
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Auf
Stü
m
Seite 10
Donnerstag, den 29. März 1928
Nummer 891
Reich und Ausland.
Der erſte Profeſſor
für Homöopathie in Berlin.
Dr. E. Baſtanier,
der bedeutende Homöopath hat von der mediziniſchen
Fakultät der Univerſität Berlin einen Lehrauftrag
erhalten.
Eine Bande jugendlicher Einbrecher.
WSN. Bad Homburg. In der letzten Zeit
wurde eine Anzahl hieſiger Geſchäfte durch nächtlichen
Einbrecherbeſuch heimgeſucht. Erhebliche Mengen von
Waren und beträchtliche Geldbeträge wurden
er=
beutet, ohne daß es gelang, die Täter zu ermitteln.
Durch die Achtſamkeit eines hieſigen Einwohners, bei
dem ein junger Mann ein verdachterregendes
Gepäck=
ſtück untergeſtellt hatte, kam die Polizei auf die
Spur einer Einbrechergeſellſchaft von jungen Leuten
im Alter vom etwa 19 Jahren. Zwei von ihnen
wurden bisher verhaftet und dem Gerichtsgefängnis
zugeführt, während weitere Verhaftungen noch
bevor=
ſtehen.
Zweimal Bigamie.
Caub. Ein 50jähriger hieſiger Bürger wurde in
Ehrenbreitſtein wegen Bigamie verhaftet. Im Jahre
1898 hatte er zum erſten Male geheiratet und 18
Jahre glücklich mit ſeiner Frau gelebt, bis dieſe ſtarb.
Er heiratete alsdann eine Frankfurterin, mit der er
jedoch nicht auskam. Heimlich verließ er ſeine beſſere
Hälfte und heiratete ein Cauber Mädchen, das von
der Ehe mit der Frankfurterin nichts wußte.
Kirch=
lich und ſtandesamtlich erfolgte die neue Trauung.
Die dritte Frau ſtarb im Wochenbett, jetzt legte der
Mann die Papiere der Frankfurter Frau vor, und ſo
wurde dieſe für tot erklärt reſp. im Standesregiſter
gelöſcht. Er zog fort und heiratete vor kurzem in
Ehrenbreitſtein zum vierten Male, kirchlich und
ſtandesamtlich. Diesmal erzählte er ſeinem Liebchen
die Vorgeſchichten. Da das Schweigen des Weibes
ſchwerſte Kunſt iſt, kam die Geſchichte ans Tageslicht
und das vierte Hochzeitspaar wurde verhaftet.
Ein Journaliſtenerlebnis.
WSN. Mannheim. Dieſer Dage erhielt ein
hieſiger Journaliſt, nicht etwa durch die Poſt,
ſon=
dern durch die Fahndungspolizei eine Poſtkarte mit
dem Porträt des bekannten Varietéhumoriſten Otto
Reuter zugeſtellt. Die Karte war am 18. Mai 1900
in Berlin aufgegeben worden und mit der
Unter=
ſchrift Reuters ſowie des Direktors Zacharias vom
hieſigen Apollotheater und ſeines damaligen
artiſti=
ſchen Leiters Jaques Hauer verſehen. Sie wurde
von der Fahndungspolizei einem verhafteten alten
Pennbruder abgenommen, der ſie mit rührender
Treue beinahe zwei Dezennien in ſeiner Fleppe mit
herumtrug. Wie die Karte in ſeinem Beſitz kam, war
nicht zu ermitteln.
7 Scheunen und ein Haus eingeäſchert.
WSN. Wiesloch b. Mannheim. Ein Großfeuer,
das in der Werkſtätte des Schreiners und
Möbel=
händlers Hecker ausbrach, äſcherte am Mittwoch in
früher Morgenſtunde in St. Leon ſieben Scheunen
und ein Haus ein. Die Brandurſache iſt noch
unbe=
kannt. Der Schaden iſt beträchtlich.
Handgranatenexploſion.
Donauwörth. In der Eifenhandlung von
Albrecht in Rain bei Neuburg an der Donau
er=
eignete ſich am Dienstag eine ſchwere
Handgranaten=
exploſion. Der Bruder des Geſchäftsinhabers, der
Landwirt Eduard Albrecht, hantierte mit einer
Handgranate, die plötzlich explodierte. Albrecht und
das zweijährige Kind ſeines Bruders wurden auf der
Stelle getötet, der Eiſenhändler Albrecht ſehr ſchwer
verletzt.
Ein jugendlicher Ausreißer.
München. Ein 15 Jahre alter Realſchüler, der
Freitag abend im Hofbräuhaus durch den Beſitz einer
größeren Geldſumme auffiel, wurde einer Kontrolle
unterzogen. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß der Junge
neben einem Barbetrag von 815 Mark auch noch
339 Dollar und 240 Mark in Gold und Silber alter
Währung, ſowie eine goldene Armbanduhr und einen
goldenen Fingerring beſaß. Darauf geſtand er, ſeinem
Vater, der in Breslau wohnt, am letzten Mittwoch
entlaufen zu ſein, weil er nach Anſicht von dieſem
„nicht richtig behandelt” worden ſei. Vor ſeiner
Ab=
reiſe habe er ſeinem Vater 700 Dollar und 240 Mark
in alter Währung entwendet. In Breslau habe er
200 und in Dresden 100 Dollar umgewechſelt. Der
Junge, der unter falſchem Namen in einer Penſion
wohnte, hatte beabſichtigt, ſich hier einige Zeit
auf=
zuhalten, um ſich ſpäter um eine Stellung als Muſiker
zu bewerben.
Verhaftung eines Werbers für die
Fremden=
legion.
Benrath. Vor längerer Zeit verſchwand hier
ein 15jähriger Metzgerlehrling nach einer
Ausein=
anderſetzung mit ſeinem Meiſter. Bei ſeinem
Umher=
irren lief er einem Werber für die Fremdenlegion in
die Hände, der ihn in die Legion verſchleppte. Durch
Briefe, die der junge Mann ſpäter ſchrieb, kam die
Polizei auf die Spur des Werbers, eines angeblichen
Monteurs Helmuth Holtappelts, der nunmehr von
der hieſigen Polizei verhaftet wurde. Der Verhaftete
ſteht auch im Verdacht des Landesverrates. Die
Er=
mittlungen ſchweben noch.
Die eiovevemalaſttonge in Manen.
Große Ueberſchwemmungen.
EP. Mailand, B8. März.
Die bisherigen Feſtſtellungen über die Folgen des
Erdbebens vom Dienstag vormittag im Friaul und
Alpengebiet von Carnico haben folgende Bilanz
er=
geben:
In Cavazzo=Carnico 3 Tote, 1 Schwerverletzte,
10 Leichtverletzte, 12 eingeſtürzte Häuſer. Die übrigen
Wohnhäuſer ſind unbewohnbar geworden. Die
Land=
ſtraße weiſt große Riſſe auf. Im Weiler San
Flo=
riano 2 Tote, mehrere Verletzte, 5 zerſtörte Häuſer.
Nur die Kirche und ein Gebäude blieben ſtehen. In
Chiaicis 2 Tote, 6 gänzlich zerſtörte Häuſer. In
Buſea 3 Tote (Kinder) und 12 eingeſtürzte Häuſer.
Im ganzen beträgt die Zahl der Toten bis jetzt zehn.
In Caneva ſind zwei Häuſer eingeſtürzt und in
Tol=
mezzo ein Drittel der Häuſer unbewohnbar. In
Caneva dauerte das Beben etwa 30 Sekunden. In
Tolmezzo etwa 20 Sekunden. Der ganze Herd des
Bebens befindet ſich zwiſchen den zerſtreuten
Ge=
meinden Verzegnis und Cavazzo. Andere bisher nicht
beſtätigte Nachrichten melden dreißig eingeſtürzte
Häuſer und zahlreiche Verletzte im Weiler San
Fran=
cesco in der Gemeinde Verzegnis.
Ueber die Folgen des Erdbebens im Friaul und in
den Kanariſchen Alpen fehlen weitere Nachrichten, da
die zur Hilfeleiſtung und Berichterſtattung
ausge=
ſandten Mannſchaften aus den vom Verkehr
ab=
geſchnittenen Hochtälern erſt dieſe Nacht
zurücker=
wartet werden. Die meteorologiſche Station von
Udine befürchtet ein abgeſchwächtes Wiederholen der
Erdſtöße. Auch die Bevölkerung von nicht direkt in
Mitleidenſchaft gezogenen Ortſchaften befindet ſich
noch in Panikſtimmung und zieht es vor, die Nacht
im Freien zuzubringen. Die letzten
Unglücksnachrich=
ten über eingeſtürzte Häuſer und ſchwerverletzte
Per=
ſonen treffen aus dem Arginotal, aus Treviſo und
Clauſetto ein.
Schneeſchmelze und Regenmaſſen haben beſonders
in der Provinz Venedig weiteres Hochwaſſer und
Ueberſchwemmungen verurſacht. Ausgedehnte Ebenen
liegen tief unter Waſſer. Zahlreiche Gehöfte ſind
iſo=
liert. Die Stadt Meſtre iſt vollſtändig überſchwemmt.
In den Straßen wälzen ſich die Fluten der über die
Ufer getretenen Flüſſe Monticano und Bocchilgone.
Menſchenopfer ſind nicht zu beklagen. Aus Venedig
ſind Rettungsmannſchaften eingetroffen. Seit 1907
erinnert man ſich nicht, ſolches Hochwaſſer erlebt zu
haben. Aus den Dolomiten und den jetzt vom
Erd=
beben betroffenen Karniſchen Alpen wird anhaltender
Schneefall gemeldet.
Orei mexikaniſche Dörfer
durch Erdbeben zerſtört.
EP. London, N. März.
Nach einer Meldung aus Mcxiko iſt die Provinz
Ooxaca von einem heftigen Erdbeben heimgeſucht
worden. Die Dörfer Plumas, Hidalgo und Xotani
wurden zerſtört. Das Zerſtörungswerk wurde noch
verſtärkt durch große Steine, die von den
umliegen=
den Bergen herunterrollten. Ueber die Zahl der
Opfer fehlen genaue Angaben.
550 Walfiſche in drei Monaten gefangen.
Der Walfiſchfänger „Lancing” nach ſeiner Rückkehr.
Eine beiſpielloſe Beute hat der mit 170 Mann beſetzte, kürzlich nach dem Heimathafen Amſterdam
zurückgekehrte moderne 8000=Tonnen=Walfiſchfänger „Lancing” zu vermelden. Das Schiff hat im
Südpolgebiet in drei Monaten 550 Walfiſche aufgebracht. Ein nur 18 Meter langer
Durchſchnitts=
wal iſt 70 000 Kilogramm ſchwer, liefert 30 000 Kilogramm Speck, 24 000 Kilogramm Tran und
1600 Kilogramm Fiſchbein.
Grubenunfall in Bochum.
Bochum. Am Montag mittag fuhr auf der
Kruppſchen Zeche „Hannibal I” eine
Grubenlokomo=
tive in der Richtſtrecke unter Tage in eine
Arbeiter=
gruppe, die dieſe Richtſtrecke verbotswidrig benutzte.
Ein Bergmann wurde getötet, ein anderer ſchwer
verletzt.
Einbrecher Colanus auf dem Alexanderplatz
entwichen.
Berlin. Einer der gefährlichſten Einbrecher,
der Arbeiter Paul Colanus, der vor acht Tagen nach
aufregender Jagd feſtgenommen werden konnte, iſt
am Montag nachmittag ſeinen Transporteuren, die
ihn in die Strafanſtalt Plötzenſee überführen ſollten,
entwichen. Er verletzte den einen Beamten auf dem
belebten Alexanderplatz durch einen wuchtigen Stoß
vor die Bruſt, brachte den anderen durch eine
Fuß=
falle zum Straucheln. Noch in der gleichen Nacht
wurde am Kurfürſtendamm ein Einbruch verübt, der
nach der Ausführung ohne Zweifel Colanus
zuzu=
ſchreiben iſt. Unter dem Verdacht, die Flucht des
Verbrechers unterſtützt und begünſtigt zu haben,
wur=
den deſſen Braut Dora Sleitner aus der
Wieſen=
ſtraße und eine Verwandte, Frau Mann aus der
Brunnenſtraße, feſtgenommen.
Der Ku=Klux=Klan kapituliert.
Eine Liebestragödie.
TU. Neuſtettin. In dem Walde der
benach=
barten Stadt Hammerſtein fand man am Dienstag
morgen den 20 Jahre alten Bauarbeiter Strünker
aus Tempelburg erſchoſſen auf. Einige Meter
ent=
fernt lag die 19 Jahre alte Braut, der durch
Kopf=
ſchuß das Augenlicht geraubt worden war. Es beſteht
wenig Hoffnung, das Mädchen am Leben zu erhalten.
Der Grund wird in der Weigerung der Mutter zu
einer Ehe der beiden geſehen.
Verhaftung zweier Berliner Einbrecher
in Glogau.
Glogau. Die Polizei verhaftete auf dem
Bahn=
hof aus dem Zuge heraus zwei aus Berlin
ſtam=
mende Einbrecher, die einen Einbruchsverſuch im
Schloß Primkenau unternommen hatten. Die
Ver=
hafteten leugnen, jedoch hat man in ihrem
Eiſenbahn=
abteil drei Aktentaſchen mit modernſtem
Einbrecher=
werkzeug gefunden. Das dritte Mitglied der Bande
hatte flüchten können. Der Einbruch in Primkenau iſt
durch einen Wächter ſchon im Beginn vereitelt
worden.
Zuſammenſtoß franzöſiſcher Militärflugzeuge.
TU. Paris. Während eines Uebungsfluges
ſtie=
ßen am Dienstag nachmittag bei Metz zwei
Militär=
flugzeuge in etwa 1000 Meter Höhe zuſammen.
Während der eine Pilot ſich durch Abſpringen mit
dem Fallſchirm retten konnte, ſtürzte der andere,
deſſen Fallſchirm ſich nicht öffnete, zu Tode. Beide
Flugzeuge wurden zertrümmert. Ein dritter Apparat
überſchlug ſich bei der Landung und wurde ſchwer
beſchädigt. Der Führer kam mit leichteren
Verletzun=
gen davon.
Mitglieder des amerikaniſchen Geheimbundes
Ku=Klux=Klan.
Die öffentliche Meinung Nordamerikas wurde durch
die letzten Gewaltakte des weiwerbreiteten
Geheim=
bundes Ku=Klux=Klan ſo verſtimmt, daß die
Bundes=
leitung es für angezeigt hält, von den ungeſetzlichen
Formen abzugehen, die Geheimnistuerei aufzugeben
und ſelbſt die traditionellen Verbandstrachten (Kutten
mit Kapuzen) abzulegen. Der berüchtigte Bund iſt
1863 in Nordkarolina zum Schutze der Scklavenhalter
entſtanden und richtete ſeine gewalttätigen
Hand=
lungen gegen alles, was fortſchrittlich war und die
Befreiung der Sklaven herbeiführen wollte. Erſt
ein 1871 angenommenes Geſetz hat das gefährliche
Treiben des Zundes unterdrückt. In der
Hetzſtim=
mung des Jahres 1915 lebte der Bund und deſſen
Lynchjuſtiz wieder auf, hat ſich in den Kriegs= und
Nachk=iegsjahren als Vertreter eines reaktionären
Amerikanismus gebärdet und eine rüchſichtsloſe
Propaganda gegen alles Fremde entfaltet.
Köhls Ozeanflug.
Freiherr von Hünefeld und Hauptmann Käu
vor ihrem Start nach Irland.
Berin
Paris
Mirte
7.n.:.7
Die Flugſtrecke Berlin—Irland.
Ein Siart Köhls
100iger Selbſimord.
In Baldonnell ſitzen die beiden Flieger Haups)
wann Köhl und Freiherr v. Hünefeld und ſtu=d
dieren die Wetterberichte vom Ozean, die aben
nach wie vor ungünſtig lauten. Darum habem!
ſie von einem Start am MittwochAb
ſtand genommen. Aber man muß ber
Hauptmann Köhls impulſivem Charakter mi
allen Ueberraſchungen rechnen. Es iſt abe
ſehr leicht möglich, daß er die erſte Meldung von
einer Beſſerung der Wetterlage zum
Anla-
nimmt, den Flug zu wagen. Die Wetterlag
iſt aber zurzeit beſonders trübe. Diu
Wetterwarte Hamburg hält einen guten Verlacn
eines jetzt begonnenen Fluges für völlig aus
geſchloſſen. Ein Start wäre jetzt, ſu
teilte der Leiter mit, ein 100prozentige
Selbſtmord. — Die Flieger haben die Zei
der Muſe dazu benutzt, Flugzeug und
Moto=
noch einmal gründlich zu überholen. Die Trag=”
flächen wurden mit Paraffin überzogen, um ein
Vereiſung in den Wolken möglichſt zu verhüten
Fingierter Raubüberfall eines 16jährigen.
Am Dienstag nachmittag gegen 4 Uhr wurder
Ueberfallkommando und Kriminalpolizei nach den
Hauſe Fritz=Reuter=Allee 47 in Britz gerufen, we
der 16jährige Kaſſenbote Konrad Mahlow im
Ein=
gang des Hauſes nach lauten Hilferufen anſcheinens
bewußtlos auf dem Boden aufgefunden wurde. Der
Ueberfallene gab der Kriminalpolizei an, daß er von
drei jungen Leuten zu Boden geworfen und ſeiner.
Geldtaſche mit 750 Mark Inhalt beraubt worden ſei—
Als er. auf dem Boden lag, hätten die
Uebeltäter-
mehrere Schüſſe auf ihn abgegeben, ohne ihn jedoch
zu verletzen. Der Kriminalpolizei fielen die unges
nauen Angaben des angeblich Ueberfallenen auf. Sie
brachten ihn nach dem Polizeipräſidium, wo er eine-
Geſtändnis ablegte, wonach er mit einigen Freunden
den Raubüberfall vorgetäuſcht hatte. Das Geld wollte.
er mit ſeinen Kameraden teilen. Die Beamten konns
ten den größten Teil der geraubten Summe noch
ih-
der Nacht wieder herbeiſchaffen.
18 Jahre unſchuldig im Zuchthaus.
EP London. Oskar Slater, der frühere deutſche
Staatsangehörige, der 18 Jahre im Zuchthaus von
Peterhead zugebracht hat und jetzt die Aufhebung des
vor 18 Jahren wegen angeblichen Mordes gegen ihn
gefällten Urteils betreibt, gibt jetzt eine längere Schil
derung ſeiner Erlebniſſe im Zuchtchaus und Gefängnis
heraus. Den Rundfunk hat Slater erſt vor wenigen
Monaten kennengelernt. Er hofft, daß es ihm noch
gelingen wird, ſeine Unſchuld gänzlich nachzuweiſen.
Bittſchrift von 920 000 Automobiliſten.
EP. London. Im Unterhaus wurde am Diens”
tag eine von 920 000 Automobilbeſitzern unterzeichnele
Bittſchrift überreicht, die Automobilſteuer nicht mehr
nach den Pferdeſtärken, ſondern nach dem Betriebs”
toffverbrauch zu berechnen. Die Bittſchrift iſt ihrem
Umfange nach die größte, die bisher dem Parlamen.
vorgelegt wurde. Die einzelnen Pakete wurden aul.
Laſtkraftwagen herangefahren und 18 Perſonen waren.
erforderlich, um ſie in das Parlament zu ſchaffen.
Ein amerikaniſches Paſſagierflugzeug abgeſtürzl.
TU NewYork. Nach Meldungen aus Mexikd
City ſtürzte ein amerikaniſches Paſſagierflugzeug, das
ſich ſuf dem Fluge von Arizona nach Mexiko City
be=
fand, in eine Straße der Stadt Toluca. Die drei
Inſaſſen wurden getötet.
Rummer 89
Donnerstag, den 29. März 1928
Seite 11
Spotl, Sprer
Handball=Endkämpfe.
Die Verbandsmeiſier der OSB.
Son den ſieben Landesverbänden der Deutſchen Sportbehörde haben
al bereits zwei ihren Meiſter ermittelt. In Norddeutſchland
me der Pol. S.V. Hamburg den Poliziſten aus Hannover den Titel
ſter entreißen, im Baltenverband brachte der Pol. S. V. Stettin
nä= einen Sieg über den Pol. S.V. Danzig erſtmalig den Titel an
Die übrigen Verbandsmeiſter werden nicht mehr lange auf ſich
sen laſſen. Drei Verbände erwarten ſchon am kommenden Sonn=
Ihren Meiſter. Süddeutſchland ſieht in München das zweite
xpiel zwiſchen den Gruppenmeiſtern S.V. 98 Darmſtadt und D. S.V.
ürchen. — In Berlin ſtehen am Sonntag der Titelverteidiger
US.V. Berlin und Deutſcher Handball=Club Berlin im entſcheiden=
Rampf. Der D.H.C. hat ſich unter Führung von Altmeiſter
Sche=
zu einer beachtlichen Spielſtärke entwickelt, er konnte auch das erſte
4heidungsſpiel gegen die Poliziſten 5:6 gewinnen. Wie das zweite
E,d piel ausfallen wird, iſt ſehr ſchwer zu ſagen, vielleichr wird durch
mm Sieg der Poliziſten noch ein beſonderes drittes
Entſcheidungs=
novwendig. — Mitteldeutſchlands Endſpieß wird am
4xpril vom Titelverteidiger Pol. S.V. Halle und dem Pol. S. V. Leip=
Beſtritten. Halle gilt wieder als Favorit. — In
Weſtdeutſch=
d. wo die Endſpiele nach Punktwertung ausgetragen werden, iſt
Ttand der Kämpfe zurzeit folgender: 1. V.f.B. Aachen 8:0 Punkte,
Sportfreunde Siegen 5:3 P., 3. Solingen 95 4:2 P., 4. Preußen
ſſm 3:5 P., 5. V.f. L. Münſter 2:2 P., 6. Kurheſſen Kaſſel 0:2 P.,
SSp.Wg. Oberhauſen 0:8 P.
Turnen.
Main=Rhein=Turngau D. T.
mübereitungen zum Gau=Männerturnen, Kreiswaldlauf,
Jugendwan=
ſrr ng, Sommerſpiel=Meiſterſchaften, Lehrgang im Volksturnen ſowie
Schwimmen.
DDer Monat April iſt wiederum mit reger Turnarbeit, welche das
ſa programm vorſieht, ausgefüllt. Nieder=Ramſtadt iſt am 1. April
Tagungsort für die Turner des vierten Bezirks, die ſich dort zur
ſerärksübungsſtunde unter Leitung des Bezirks=Oberturnwartes Gg.
öfller=Roßdorf, zuſammenfinden. Hier ſteht im Mittelpunkt des
Be=
ſtipungsfeldes das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln (Juli 1928) ſowie
ts 47. Gaumännerturnen am 17. Juni in Büttelborn. Die
umfang=
iwwe Turnarbeit für beide Feſte bedingt es, den Beginn dieſer
ſelmangsſtunde auf 9 Uhr feſtzuſetzen. Für Leiter und Leiterinnen von
ſitDerabteilungen innerhalb des vierten Turnbezirks findet am gleichen
iate (1. April), nachm. 2 Uhr, ebenfalls in Nieder=Ramſtadt, eine
ſefirks=Uebungsſtunde ſtatt. Hier gilt es die erſten Vorbereitungen
eir das Jugendtreffen des Bezirks, welches am 8. Juli in Ober=
Ram=
hixk, verbunden mit der 50 Jahresfeier des dortigen Turnvereins
ge=
ſirt werden ſoll, zu treffen. Die erſte Wettkampfveranſtaltung
inner=
alw des neunten Turnkreiſes (Mittelrhein) D. T. ſind die
Waldlauf=
eſterſchaften in Frankfurt a. M.=Sachſenhauſen, Sonntag, d. 1. April,
n denen ſich der Gau mit einer Anzahl Läufer beteiligen wird.
ſdäifer=Neu=Iſenburg, der Gaubeſte aus dem Gauwaldlauf des Main=
(heingaues, geſellt ſich zu den Rivalen aus den übrigen 25 Gauen des
riiſes und dürfte unter dieſen zu den Beſten gerechnet werden. Heuß,
ſensheim, der zweite Sieger im Gauwaldlauf, wird ebenfalls mit unter
ſe Kreisſieger zu rechnen ſein. Am ſtärkſten aus den Gauvereinen
ffte dort die Turngeſellſchaft Darmſtadt mit je einer Turner= und
unendmannſchaft vertreten ſein. Die Turnermannſchaft, welche als
ſertmannſchaft aus dem Gauwaldlauf hervorging, hat folgende
Be=
ung erfahren: K. Aßmuth, Gg. Fick, H. Fornoff und K. Wolf, zu
even ſich noch als Einzelläufer der dritte Rangbeſte der Oberſtufe des
deurlaufes, Peter Dorn, geſellen wird. In der Jugendmannſchaft der
ungeſellſchaft Darmſtadt, die ſich wie folgt zuſammenſetzt: Alex
Hart=
ramn, H. Kahl, K. Andre und H. Boh, beſitzt der Gau eine beſonders
uze Vertretung, die auf dem Kreiswaldlauf einen nicht zu
unter=
hrtzenden Gegner abgeben dürfte. Aus dem Handballager ſind für die
ewen Oſtertage (8. und 9. April) einige ſehr ſpannende Treffen ge=
(ndet. Eine Neuerung innerhalb des Gaues wird von der männlichen
ſiggend (14—18 Jahre) beſonders freudig begrüßt werden. Es iſt dies
u erſte Gau=Jugendwanderung in den Odenwald in der Zeit vom 10.
ie 13. April einſchl. unter Führung von Gau=Jugendwart Hotz=
Eitſſelsheim. Der Volksturnwart W. Schönwald=Rüſſelsheim, beruft
i Anhänger des Volksturnens zu einer gemeinſamen Uebungsſtunde
ui den 15. April, vorm. 9,30 Uhr, nach Eberſtadt bei Darmſtadt ein.
die fällige Jahresverſammlung der Vereinsturnwarte findet am gleichen
Tage und Ort, nachm. 2.30 Uhr, in der Reſtauration „Zur Eiſenbahn”
tart. Der 22. April iſt der Tag des 85. Mittelrheiniſchen
Kreisturn=
aires in Hanau, auf welchem der Gau mit 18 Abgeordneten vertreten
eit wird. Für die Austragung der Meiſterſchaften in den
Sommer=
prelen für Turner, wie Fauſt=, Schlag=, Trommel= und Schleuderball
owie Baarlauf, iſt der 29. April feſtgelegt. — Der Gauſchwimmwart
ant in Gemeinſchaft mit dem Gauſchwimmausſchuß am 29. April,
vor=
mittags, in Pfungſtadt und reiht ſich hieran eine neue Uebungsſtunde
ur Ausbildung von Schwimmwarten an.
Der FC. 93 Hanau nimmt anſtelle der Frankfurter Eintracht, die
vigem Urlaubsſchwierigkeiten abſagen mußte, am internatzionalen
DSer=Fußball=Turnier in Luxemburg teil.
und Tar nen.
AOAC.=Motorrad=Länderfahrt.
Die dritte Etappe. — Noch 103 Fahrer ohne Strafpunkte. — Ein
ſchweres Unglück wie durch ein Wunder verhindert.
Roſtock, N. März. (Drahtber.)
Die Motorvad=Länderfahrt des ADAC. wurde am Dienstag wit der
dritten Tagesetappe fortgeführt. Von Bremen aus ging es über
ins=
geſamt 225,2 Kilometer nach Harburg—Hamburg—Oldesloe-Lübeck—
Wismar und Doberan zum Tagesziel Roſtock. Um 7 Uhr morgens
ſtartete zunächſt die Wertungsgruppe 1 mit 35 Moſchinen, eine halbe
Stunde ſpäter folgte die 84 Maſchinen umfaſſende Kolonne der
Wer=
tungsgruppe 2, insgeſamt begaben ſich alſo 119 Teilnehmer auf die
Reiſe. Bei eiwigermaßen annehmbaren Straßenverhältniſſen ging die
Fahrt flott von ſtatten. Schon bald hinter Bremen wurde wie durch
ein Wunder ein größeres Unglück verhindert. Drei Fahrer hatten
ge=
rade eine fahrläſſigerweiſe nicht geſchloſſene Bahnſchvanke erreicht, als
ſich ein Zug in großer Geſchwindigkeit näherte. Der erſte Fahrer hatte
den Schienenſtrang gerade überfahren, als der Zug hevanbrauſte, den
beiden anderen Fahrern gelang es erſt im letzten Sekundenbruchteil, mit
kürzeſtem Abſtand vom Zuge, ihre Maſchinen herumzureißen. — Um
3 Uhr nachmittags trafen die erſten Fahrtteilnehmer in Roſtock ein, wo
ihnen die Bevölkerung einen übevaus freundlichen Empfang bereitete.
Ausfälle gab es an dieſem Tage dvei, und zwar: Nakötter=Grevenbroich
auf Indian wegen Bruchs eines Hinterkonens, O. Mäller=Siegen auf
Wanderer wegen eines feſtgefreſſenen Kolbens, Freiherr von Schöler=
Berlin auf Schüttoff aus unbekannten Gründen. Die Liſte der
ſtraf=
punktfreien Fahrer wurde weiter verringert, da ſechs Fahrer wegen
Ueberſchreitens der Zeit mit Strafpunkten bedacht weden mußten. U. a.
waren das die Fahrer H. Schmidt=Fürſtenwalde auf Triumph, Steinweg=
Münſter i. W. auf Viktoria, Reisdorf=Düſſeldorf auf Harley=Daviſon,
Schaaf=Eſſen auf Turnax=Jap und Hübſch=Gernsdorf auf Elite=Diamant=
Kühne. — Die vierte und zugleich längſte Etappe führt am Mitwwoch von
Roſtock über Paſewalk nach Danzig über insgeſamt 544,2 Kilometer. Der
Start erfolgt um 2 Uhr nachts. Von 116 noch im Rennen liegenden
Fahrern ſind 103 ohne Strafpunkte.
Von den Darmſtädter Fahrtteilnehmern erhalten
wir vor Redaktionsſchluß ein Telegramm, daß ſie Danzig
— 570 Kilometer Fahrt — ſtrafpunktfrei erreicht haben.
Wetterbericht.
Ein Ausläufer des Nordmeertiefs, der ſich bis nach Weſtdeutſchland
hin erſtreckte, brachte dort bereits leichte Niederſchläge. Die in
Beglei=
tung des nördlichen Druckfallgebietes weiter folgenden ozeaniſchen
Luft=
maſſen laſſen es neben geringem Temperaturrückgang zu zeitweiſe
be=
wölktem Wetter kommen. Vereinzelte Niederſchläge treten dabei
ge=
legentlich noch auf.
Ausſichten für Donnerstag, den 29. März:
Wolkig mit zeitweiſem Aufklaren, etwas kühler, vereinzelt geringe
Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 30. März:
Wechſelnde Bewölkung, Temperaturen wenig verändert, keine oder
nur ganz vereinzelt geringe Niederſchläge.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in C‟ Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Ke
decke
in em Gießen: wolkig 5 W. Aachen: Regen gef. Hamburg: Nebel os0. Berlin: wolkig NO‟ München: Regen W Königsberg: wolkig 0s0, 0,1
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) wolkig 50 Waſſerkuppe: Nebel NW. Feldberg:
(Schwarzw.) Schnee S, 12 Zugſpitze: Schnee gef. Kahler Aſten: wolkig SW. Fichtelberg: Regen O.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Drud
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadl
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Geſchäftliches.
Ein vernachläſſigtes Genußmittel.
Bei unſeren Vorfahren gehörte der Honig zu dem beliebteſten und
geſuchteſten Genuß= und Nahrungsmittel. „Um das Land, da Milch
und Honig floſſen” führten die Völker ſchwere Kriege. Sie wußten, daß
in dem Honig alle zum Aufbau des Menſchenkörpers erforderlichen
Nahrungsſtoffe endhalten ſind, daß er das Blut reinigt und den Körper
friſch, geſund und ſtark evhält, daß er Kranbheiten vovbeugt und heilt,
und ſie ſtellten ihn deshalb an die Spitze aller ihnen von der Natur
gebotenen Genußmittel. Unſere Gegenwart iſt ſich der Vorzüge dieſes
Nahrungsmittels nicht genügend bewußt und es iſt für unſer
Volks=
wohl und unſere Volksgeſundheit von außerordentlicher Bedeutung, daß
dem Honig wieder ſeine alte anerkannte Wertſtellung auf unſerm Tiſch
zuerkannt wird. Der Lehrer a. D. Pundſack in Hude 130 in
Olden=
burg verſendet nach allen Orten Deutzſchlands Honig feinſter Qualität
in größeren und kleineren Mengen zu Preiſen, die ihn mit Rückſicht auf
ſeinen hohen Nährwert zu einem äußerſt billigen Nahrungsmittel
machen. (Siehe heutige Beilage.)
TV 3176
Oſtern muß man backen, denn ſonſt würde die frohe Feſtſtimmung
in der Familie nicht recht aufkommen. Wichtig iſt jedoch, daß Kuchen
und Torten oder die zu Oſtern beliebten Kleingebäcke auch gut geraten.
Wer da nun ohne Sorge ſein will, verwendet Dr. Oetker’s Backpulver
„Backin” und richtet ſich genau nach den neuen Oetker=Rezepten,
Aus=
gabe F, die in den einſchlägigen Geſchäften zu haben ſind. Dann haben
Sie die Garantie, daß alles klappt und auch vorzüglich ſchmeckt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 29. März. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.50:
Mittelſchullehrer Ad. Hering: Die Nähmaſchine. O 16.30:
Rundfunk=
orcheſter: Muſſorgski (geb. 28. März 1835, geſt. 28. März 1881).
Mitw.: Dr. Adolf Block (Baß). O 17.45: Aus den Novellen von
Nicolai Gogol. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30:
Kaſſel: Garteningenieur K. Hinze: Der Garten im Frühlingsſchmuck.
O 18.45: Beamtenfortbildungskurſus: Dr. F. Neumark: Die
Stabili=
ſierung der europäiſchen Währungen. O 19.15: Dr. F. Wolf: Was
wird aus unſeren Kindern? O 20.15: Leſegeſellſchaft m Köln:
Konzert der Geſellſchaft für Neue Muſik: Hindemith=Abend. Muſik.
Leitung: Kapellm. Dr. Ludwig Rottenberg. Soliſten: Emma
Lübbecke=Job (Klavier), Paul Hindemith (Bratſche und Viola
d'amore). O 22.30: Berlin: Tanzkurſus. — Anſchl.: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Donnerstag, 29. März. 12.30: Schallplatten. O 16: Plauderel
über Blumenpflege. O 16.15: Funkorch. Einl.: Trudel Eipperle.
O 18.15: Freiburg: Prof. Dr. Kantorowicz: Der engliſche
Volks=
charakter. O 18.45: Aerztevortrag: Das Genieproblem in neuer
Beleuchtung. O 19.15: Schachfunk. O 20.15: Sinfoniekonzert. Philh.
Orch. Stuttgart. Leit.: Kahn. Soliſten: Franzi Hallmayer=Loquay
(Harfe), Pankraz Göppner (Flöte). Mozart: Mauriſche
Trauer=
muſik. Konzert für Flöte und Harfe. Jupiterſinfonie. O 21.15:
Das deutſche Gedicht und di edeutſche Proſa der letzten 100 Jahre.
Heine und „Das junge Deutſchland”, Mitw.: Elſe Rüthel=Schaber,
Jentſch, Stockiger, Enderling, Vhilh. Orch. — Anſchl.: Nachrichten.
Tanzmnfik.
22.30: Berlin: Funktanzſtunde. O
Berlin.
Donnerstag, 29. März. 12.30: Mitteilungen und praktiſche
Winke für den Landwirt. O 15.30: E. W. Balk: Moderne deutſche
Kulturzentren. O 16.15: Jüngſte Dichter. Einl. Worte: H. Kaſack.
Erwin Dorow, Günther Franske und Albert Hirte leſen aus eigenen
Werken. O 17: Kinderſeele. Funkkapelle. Leitung: Konzertm. F.
v. Szpanowski. Mitw.: Helene Lachmansk==Schaul (Sopran), Erna
Klein. o 18.30: Franzöſiſch: O. Colſon, Profeſſeur de francais:
„Les plus anciennes chanſons d'amour”. O 19: Dr. Cohn=Wiener:
Die großen Kulturen des Oſtens CChina, die älteſte Kulturmacht
Ineraſiens). O 19.30: Erwin Draeger: Das Rugby=Spiel. O 20:
Dr. Schmidt: Verjüngungsmittel und Verjügungsmethoden im Licht
wiſſenſchaftlicher Kritik. O 20.30: Dr. R. Liebenberg: Aktuelle
Berufsfragen für Jugendliche und Erwachſene. O 21: Kammermuſik:
Budapeſter Streichquartett: Hauſer (1. Violine), Roismann (2.
Violine), Spolyi (Viola), Son (Cello), Dvorak: Streichquartett
F=dur. — Beethoven: Streichquartett B=dur. — Anſchl.:
Tagesnach=
richten. O 22.30: Funk=Tanzſtunde. — Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Kermbach.
Stettin: 20.30: Eine pommerſche Bauernhochzeft. Hörſpiel in
drei Teilen von Hermann Ploetz. 1. Teil: Der Hochzeitsbitter;
2. Teil: Der Polterabend: 3. Teil: Die Hochzeit. Regie: A. Braun.
Muſik. Leitung: Herm Scheibenhofer —— Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Donnerstag, 29. März. 14: Zweckmäßige
Ernährung der Schuljugend. 14.30: F. Lorenz: Reiſen und
Abenteuer in Paläſtina. o 15: Oſtergebäcke. O 15.35: Wetter und
Börſe. O 15.40: Kochanweiſungen. O 16: Ob.=Stud.=Dir. Dr.
Strohmeyer: Das neuſprachliche Gymnaſium. O 16.30: Dr. Krammer:
Weſen und Geſchichte der Gilden und Zünfte. o 17: Berlin:
Funkkapelle. „Kinderſeele‟. O 18: Kapellm. Melichar: Kirgiſiſche
Muſik. O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: A. Lochner:
Der Wert der Luzerne als Futterpflanze, ihr Anbau und ihre
betriebswirtſchaftl. Bedeutung. O 19.20: Dr. Würzburger: Theodor
Bohner. O 19.45: Kammergerichtsrat i. R. Hauchecorne: Der Beruf
des Juriſten. O 20.30: Berlin: Vortrag. O 21: Berlin:
Kammer=
muſik, ausgef. vom Budapeſter Streichquartett. Werke von Dvorak
und Beethoven. O 22.30: Funk=Tanzſtunde. — Danach: Tanzmuſik.
Ein Poſten eich.
Schlafzimmer
mit 180 cm brt., Spiegelſchrank
werden einzeln an Private
preiswert abgegeben.
Schreinerei Arheilgerſt. 33
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Ab=
täilungen des Staatswaldes Frankenſtein:
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2 — 0.43 im, Kl. 2, 20—29 cm, 17 —
6/69 im, Kl. 3, 30—39 cm, 24 — 15,50
im, Kl. 4, 40—49 cm, 10 — 9,71 im,
Hl. 5, 50—59 cm, 5 — 5,99 fm.
Stämme, Buche: Kl. 3 4 — 3,54
im, Kl. 4 8 — 10,89 fm, Kl. 5 2 — 2,7‟
fm, Kl. 6 1 — 2,76 im, alle im
Som=
mersgrund.
Stämme, Akazie: Kl. 1 11 — 2,0
trn, Kl. 2 36 — 2,55 Im.
Stämme, Linde: Kl. 5 1 — 2,01
trn, Kl. 8 1 — 3,33 Im.
Stämme, Lärche: Kl. 1a 47 — 6,92
tan, Kl. 1b 26 — 7,25 im, Kl. 2a 7 —
456 fm, Kl. 2b 1 — 0,46 fm.
Stämme, Weymouthskiefer: Kl.
Ab 1 — 0,44 Im.
Derbſtangen, Eiche: 2. Klaſſe 1
Därche: 1. Kl. 9, 2. Kl. 13, 3. Kl. 73,
Fichte: 1. Kl. 2, 2. Kl. 3, 3. Kl. 16.
Reisſtangen, Lärche: 5. Kl. 30
ſi.Baumpfähle), Fichte: 5. Kl. 10.
Nutzſcheiter: Buche, geſpalten,
Wagnerholz, 25 rm.
Auskunft bei Herrn Förſter Pfän=
Der zu Eberſtadt, Forſthaus Sommers=
(5724
grund, Telephon 252.
Eberſtadt, den 23. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Eberſtadt.
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Letzte
Stammholz=Verſteigerung
aus dem Pfungſtädter Stadtwald,
Montag, den 2. April 1928,
vor=
mittags 9/, Uhr anfangend, wird
aus dem Stadtwald Pfungſtadt.
Di=
ſtrikt Malchertanne, Abt. 35 und 45
Kahlhieb), das nachverzeichnete
Kiefern=
holz an Ort und Stelle öffentlich
ver=
ſteigert:
Klaſſe 2b 44 Stämme — 24,08 in
51,31
3a 67
3b 40
40,14
14,84
4a 11
— 130,37 im
Sa. — 162
bis 43 cm Durchmeſſer und 17 m Länge.
Zuſammenkunft am Main=Neckar=
Bahn=Uebergang, Eiſenbahnhäuschen am
Seeheimerweg.
Gegen Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt
bis Martini 1928 gewährt. Näh.
Aus=
kunft erteilt. Herr Förſter
Weingärt=
ner, Pfungſtadt, Bahnhofſtraße 16.
Bemerkt wird, daß das Holz aus
123jährigem Beſtande angefallen iſt, ſich
mehre Oberſtänder darunter befinden
und gut abfahrbar iſt.
(5780a
Pfungſtadt, den 27. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.
Serſteigerunge ungeige
Am Freitag, den 30. März 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedene gepfändete
Gegen=
ſtände öffentlich zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung.
(5769
Vorausſichtlich wird beſtimmt
verſteigert:
ein gebrauchter
Perſonenkraft=
wagen (Mercedes), ſehr gut
er=
halten, 1 großer Kaſſenſchrank,
2 große Aktenrollſchränke, ein
Vertiko.
Darmſtadt, den 29. März 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher.
Am Freitag, den 30. März 1928,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslokale
Bleich=
ſtraße 40 folgende Pfänder
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung:
(5783
1 Partie Hut=Linon=Formen, Mull u.
ſonſtige Hutzutaten, Fahrräder, 1
La=
denregal, 1 Schreibpult, 1 Theke mit
Marmorplatte, 1 Klavier, 1
Schreib=
tiſch, 1 Elektrolux=Apparat, eine
Chaiſelongue mit Decke, 1
Rauchtiſch=
chen, 1 Radio=Gerät mit
Laut=
ſprecher, 1 größere Partie Schirme
und Stöcke, 2 Rollſchränke, 150
Kurz=
briefe, Papierkörbe, Schreibzeuge, 46
Bilderrahmen, 50 Briefordner, 40
Rollen Kloſettpapier. Möbel aller Art
u. a. m. 100 Damenbluſen, 1 Schreib.
tiſch, 1 Trumeauſpiegel mit
Gold=
rahmen, 1 Schreibmaſchine.
Darmſtadt, den 28. März 1928.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt
Bohnerwachs
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Elifabethenſtraße 21. (5108a
Mittwoch, den 4. April 1928,
vor=
mittags 9 Uhr, werden im Gaſthau=
„Zum goldenen Löwen” in Ober=
Ramſtadt aus dem hieſigen
Domanial=
wald verſteigert:
Stämme: Eiche N Kl. 1—6 — 121,25
im, Buche N Kl. 3—5 — 53,65 Im.
Eſche N Kl. 1 u. 2 — 1,16 im,
Hain=
buche N Kl. 1—3 — 0,65 fm. Ahorn
N Kl. 1—3 — 2,25 fm, Ulme N Kl. 1
u. 2 — 0,62 fm, Birke N Kl. 2 u. 3—
1,02 fm. Erle N Kl. 2 u. 3 — 17.88
im, Fichte N Kl. 1a—5 — 427,64 fm,
Weißtanne N Kl. 1a—5 — 34,89 fm,
Weymouthskiefer N Kl. 2b — 0,62 fm,
Kiefer A Kl. 3a—5 — 36,42 fm, Kiefer
N Kl. 2a—5 — 240,27 im, Lärche A
Kl. 3a—4b — 11,30 fm. Lärche N Kl.
1a—4a — 171,41 fm; Derbſtangen:
Eiche 15 St., Buche 18 St., Fichte 11
St., Lärche 16 St.; Nutzſcheiter, rm
Buche 6, Eſche 17.
Unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot. Das Holz iſt vor der
Verſteigerung einzuſehen. Nähere
Aus=
kunft durch das unterzeichnete Forſtamt
und die Herren Förſter bezüglich ihres
Dienſtbezirks. Bei vorheriger
rechtzeiti=
ger Anmeldung bei uns wird für
Füh=
rung bei Beſichtigung des Holzes
ge=
ſorgt. Nach Holzarten getrennte
Num=
merverzeichniſſe können von uns bezogen
(5729
verden.
Ober=Ramſtadt, den 27. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.
Roſenhochſtämme ſvon 1 m bis 1.40 m)
Stck. 3 ℳ, Roſenhalbſtämme (v. 0.75 —
1m) 1. Stck. 2 ℳ, 12 Stck. extra ſtarke
Buſch=
oſen in 10 Farben ℳ 7.50, Schlingroſen
Stck. 80 H per Nachn. portofr ins Haus
lie=
fert die Roſenſchule Heinrich Michel,
Sprend=
lingen bei Frankf. a. M.
(47922
Nachlaß=
Verſteigerung
Im Auftrag der Erben verſteigere
ch kommenden Freitag, den 30. März
1928, nachmittags 1/,3 Uhr
begin=
nend, in dem Hauſe
19 Karlſtraße 19
nachſtehende verzeichnete Mobilien
frei=
willig gegen Barzahlung:
2 kompl. Betten, 3 Bettſtellen, 1
Waſchkommode mit Marmorplatte,
2 Nachttiſche, 1 dreiteil.
Woll=
matratze, 1 Partie Federzeug;
1 nußb. pol. Kleiderſchrank, ein
zweitür. Kleiderſchrank (lack.), 2
eintür, Kleiderſchränke, 1
zwei=
türig. Glasſchrank (lack.), 1
Eck=
ſchrank (lack), 1 Sekretär, 1
Bie=
dermeier=Glasſchrank, 2
Kom=
moden, 9 Biedermeier=Stühle, ein
ovaler Tiſch, 1 Klapptiſch, 1 Sofa,
4 Rohrſtühle, 1 Korbſeſſel, zwei
Standuhren, 1 Regulator, 1
Em=
pire=Uhr (holzgeſchn.), 2 Fenſter=
Vorhänge, 1 Nähmaſchine, Bilder
und Spiegel, 1 Küchenſchrank,
Anrichte und 1 Tiſch.
Darmſtadt, den 29. März 1928.
Philipp Kling
Außtionator und Taxator
Wilhelminenſtraße 21.
jug
ean
ung
Holz
An
Vol
lich
Opf
und
frei
fülle
Stü
jiet
rurn
Nummer 89
Donnerstag, den 29. März
WBirtſchaftliche Rundfckau.
Rheingau=Elektrizitätswerke A.=G., Eltville a. Rh. Der
Rohüber=
ſchuß beträgt 472201 RM. Nach Abzug der Handlungsunkoſten,
Steuern und Abgaben, Zuweiſung zur Kapitaltilgungs= und
Erneue=
rungsrücklage und Zinſen verbleibt ein Reingewinn von 132 923 RM.,
aus welchem eine Dividende von 8 Prozent (wie i. V.) zur Verteilung
gelangen ſoll. G.=V. am 28. April.
Main=Kraftwerke A.=G., Höchſt a. M. Der Rohüberſchuß beträgt
5 294 277 RM. Nach Abzug der Handlungsunkoſten, Steuern, Abgaben,
Darlehens= und Anleihezinſen, Zuweiſung zur Kapitaltilgungs= und
Er=
neuerungsrücklage verbleibt ein Reingewinn von 1 908 808, aus welchen
wieder eine Dividende von 8 Prozent (wie i. V.) auf die Stammaktien
und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien zur Verteilung gelangen ſoll.
G.=V. am 28. April in Frankfurt a. M.
Schneider u. Hanau, A.=G., Frankfurt am Main. Die geſtrige
G.=V. hatte, nachdem die erſten drei Punkte der Tagesordnung auf der
vorangegangenen v. G.=V. auf Antrag der quglifizierten Minorität
der=
tagt wurden, über die Punkte zu beſchließen. Nach längeren
Ausfüh=
rungen, wobei auch auf Anfrage darauf hingewieſen wurde, daß der
innere Wert des Unternehmens ſicher größer ſei als der derzeitige
Aktienkurs (zirka 45 Prozent) ausweiſe, die Beſchäftigung in der letzten
Zeit eine beſſere geworden ſei und die Ausſichten als gut angeſehen
werden, wurde der wieder dividendenloſe Abſchluß für 1925/27
geneh=
migt. Die Verwaltung wurde gegen die Stimmen der Oppoſition
entlaſtet.
Friedr. Krupp A.=G. und Stahlverein. Wie von der Friedr. Krupp
A.=G. beſtätigt wird, iſt zwiſchen der genannten Firma und dem
Stahl=
verein unter Beteiligung des Eſſener Vankhauſes Simon Hirſchland
ein großes Verkaufs= bezwv. Tauſchgeſchäft getätigt worden. Der
Stahl=
verein verkauft gegen bar ſeine 500 Kuxe der Gewerkſchaft Emſiher
Lippe an die Friedr. Krupp A.=G., die damit ſämtliche 1000 Kuxe in
Beſitz hat. Außerdem gibt der Stahlverein an Krupp 43 Prozent Aktien
der Norddeutſchen Hütte A.=G. in Bremen und erhält von Krupp ein
größeres am Rhein in Duisburg gelegenes Grundſtück. Durch den
Ver=
kauf der 500 Emſcher Lippe Kuxe erhält der Stahlverein
ſchätzungs=
weiſe 30 Millionen RM. flüſſige Mittel. Das im Tauſch an den
Stahl=
verein übergegangene Grundſtüick liegt neben der Niederrheiniſchen Hüitte
direkt am Rhein und iſt für den weiteren Ausbau der Anlagen des
Stahlvereins von großem Wert. Durch den Erwerb der Emſcher Lippe
Kuxe wächſt die Kohlengrundlage der Krupp A.=G. ganz bedeutend. Die
Firma hatte bisher im Syndikat 2,3 Millionen Tonnen Verkaufs= und
3 Millionen Tonnen Verbrauchsbeteiligung. Emſcher Lippe eine
Ver=
kaufsbeteiligung von 2,2 Millionen Tonnen Kohlen und 980 000 Tonnen
Koks. Der Anſtoß zu dem obigen Geſchäft ging von dem Stahlverein aus.
Frankfurter (ffektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. März.
Die heutige Börſe fand durch die glatte Abwicklung des Ultimos
einige Anregung, die geſtärkt wurde durch die leichte Entſpannung am
Geldmarkt. Insgeſamt rechnet man mit einer Geldverbilligung für den
Monat April, ſo daß der Börſe wieder ihre frühere Hauptſtütze gegeben
ſein würde. In erſter Linie waren es jedoch weiterhin
Sonder=
bewegungen nach oben, die der Geſamtbörſe ihr Gepräge gaben. Auf
vor allem Brüſſeler Käufe wurde der Elektromarkt ſtark beachtet, wo
AEG. 0,75: Lieferungen 3; Schuckert 3,25; Siemens 2; Geſ. für Elektr.
1.25 Prozent anzogen. Kalierte in Erwartung der heutigen
Bilanz=
ſitzung im Salz=Detfurth=Konzern weiter freundlich. Von
Montanwer=
ten ſetzten Rhein. Braunkohlen ihre lang anhaltende Aufwärtsbewegung
um 2 Prozent fort. Die Stahlvereinsaktie, auf die gemeldete
Trans=
aktion mit Krupp, 1 Prozent höher. Ruhiger wie an den Vortagen lag
der Favbenmarkt, wo die Aktie zu Beginn behauptet eimſetzte, ſpäter
je=
doch 0,75 Prozent nachgab. Daneben lagen die übrigen Chemiewerte
eher etwas freundlicher. Freigabewerte blieben ohne weſentliches
In=
tereſſe, jedoch gut gehalten. Nordd. Lloyd ausſchließlich 7,2 Prozent
Dividende eine Kleinigkeit höher. Am Zellſtoffmarkt Waldhof um 3,5
Prozent feſter in Verbindung mit den höheren Kunſtſeidekurſen. Die
Karſtadtakrie auf das Anhalten von angeblich amerikaniſchen Käufen
er=
neut feſter. Der Börſenverlauf unterlag durch Glattſtellungen der
Tagesſpekulation mehrfach Schwankungen, blieb aber im Grunde
weiter=
hin freundlich geſtimmt. Am Anleihemarkt gewannen Oeſterr. Schätze
von 1914 auf die Nunmehrige gleiche Regelung nach den ſogen.
frauzöſi=
ſchen Stücken 4 Prozent. Auch Serben in Erwartung einer ähnlichen
Regelung wie die Bosnier=Anleihen etwa 2 Prozent erhöht. Deutſche
Anleihen ohne Anregung. Geld etwas leichter. Tagesgeld 6 Prozent,
ſämtliche übrigen Sätze unverändert. Der Deviſenmartt zeigt nur
un=
weſentliche Schwankungen.
Unter Führung von Spezialwerten war die geſamte Abendbörſe
lebhafter und ſehr freundlich. Beachtet waren Karſtadtaktien, die bis
211 (plus 2 Prozent) ſtiegen. Auch Bauaktien im Hinblick auf die
kom=
mende Bauſaiſon angeregt und höher, ſo Holzmann um 1,5, Dyckerhoff
um 1 Prozent höher. Von ſonſtigen Werten Metallgeſellſchaft im
Ver=
lauf bis 4 Prozent, Metallbank auf die Anleihe 3 Prozent höher. A.=G.
für Verkehr bis 200 (plus 4 Prozent) geſteigert. Die Farbenaktie lac
gut behauptet und etwas ruhiger. Die übrigen Werte teilweiſe bis
1 Prozent feſter. Der Börſenverlauf blieb lebhafter und bis zum Schluß
ſehr gut gehalten.
Berliner Effektenborf=
Berlin, 28. März.
Die derſchiedenſten Momente waren mitbeſtimmend für die feſtere
Haltung der heutigen Börſe. Es wurde als eine Beruhigung
empfun=
den, daß Dr. Schacht zwar geſtern in Königsberg geſprochen hat, aber
nichts ungünſtiges gegen die Börſe geſagt hat. Daß der Lohnſtreit bei
der Reichsbahn durch eine Vereinbarung etwa auf Baſis des
Schieds=
ſpruches als beendet anzuſehen iſt, und daß der Ultimo bisher ſo glatt
verlaufen iſt. Hinzu kam eine etwas ſtärkere Kaufneigung
außenſtehen=
der Kreiſe, beſonders des Auslandes, für Spezialpapiere. Der Kreis
dieſer Werte iſt größer geworden und hat ſich um einige Montanpapiere
und Elektrizitätsaktien vermehrt. Für letztere dürfte der gute Abſchluß
der Sachſemwerk A.=G. angeregt haben. Bei der Kursentwicklung war
heute zu berückſichtigen, daß die Limite zum größten Teil noch nicht
er=
neuert waven und dadurch größere Ausſchläge entſtehen konnten, als es
ſonſt der Fall geweſen wäre. Ueber die Durchſchittserhöhungen von
1 bis 2 Prozent hinaus waren Kalilverte bis 5 Prozent erhöht, Rhein.
Braunkohlen, Chadeaktien, Elektriſche Lieferungen, Gef. für Elektr.,
Schuckert, Waldhof, Deſſauer Gas 3 bis 4 Prozent, Siemens, Löwe,
Berger, Oſtwerke, Schultheiß und Karſtadt 5 bis 7 Prozent und
Poly=
phon 9,25 Prozent höher. Letztere wurden ebenſo wie Chadeaktien
erſt=
malig per Termin notiert. Auffällig ſchwach lagen Byk Gulden, die
3,25 Prozent verloren und Kunſtſeidewerte, die zirka 5 Prozent
nied=
riger einſetzten. Im Verlaufe war die Stimmung allgemein ſehr nervös,
die Kurſe ſchwankten ziemlich ſtark und neigten überwiegend zur
Schwäche. Nur einige Favoriten hatten bei lebhaften Umſätzen weitere
Kursſteigerungen zu derzeichnen. In dieſem Zuſammenhang wären
A.=G. für Verkehrsweſen zu nennen, die bis 193 Prozent anzogen,
Ber=
ger, die ihren Kursſtand auf 366 Prozent erhöhen konnten, Karſtadt, die
bis 26 Prozent ſtiegen, Leonhard Tietz, die mit 213,5 Prozent nach 210
Prozent umgingen, Schleſ. Bergwerk Beuthen, die auf erhöhte
Divi=
dendenhoffnungen im Verlaufe 3 Prozent gewannen uſw.
Kunſtſeide=
werte lagen weiter im Angebot und verloren erneut 5—7 Prozent.
An=
leihen behauptet, Ausländer ſtill, Bosnier feſter. Pfandbriefe gehalten,
und zumeiſt ohne größere Umſätze. Liquidationspfandbriefe eher
ſchyvächer, Anteile geſucht und bis 0,5 Prozent höher. Deviſen bei
klei=
nen Umſätzen leicht angeboten. Der Geldmarkt iſt unverändert;
Tages=
geld 5—7 Prozent, Monatsgeld 7,5 bis 8,5 Prozent; Geld über Ultimo
8—9,5 Prozent; Warenwechſel 7 Prozent und darüber. Der
Privat=
diskont iſt unverändert mit 6’/s Prozent geblieben. Die Börſe ſchloß in
freundlicher und feſter Tendenz. An der Nachbörſe machte die
Auf=
wärtsbewegung noch weitere Fortſchritte.
28. 3.
27. 3. 1 28. 3
111.5
151.25 153.125) Hirſch Aupfer.
A. E. G
112.
99.— 1101.25 Höſch Eiſen
137.5 137.125
Augsb.=Nürnb. M
88 — 90.5
Baſalt ..
84.5 80.— Hohenlohe Berke
171— 1172.— Kahla Porzellan
Bergmann. .
105.25 105.5
78.— 78.— 1 Kali Aſchersleber
Berl. Karlsru
169.— 1172.—
250. — ſ2535
Salzdefurth. . . 4 257.— 263.—
Berl Hand.=Gei
178.— 1182.5
Brau.nkohl. B
„ Weſterregeln
168.5 168.5
148.— 1149.75
Bremer Wolle.
141.— 1213 25 Lindes Eismaſch.
L. Loewe & Co.
235.— 1238.—
236.— 241.—
Danatbank. .
Deutſche Bank.
162.5 163.5 Lingel Schuh
62.25 61.5
Diskontogeſ.
Mannesmann Röhr
145.5 146.—
158.75 (157.5
Dresdner Bank.
158.— 1159.— Niederlauſitzer Kohle/ 163.25 1164.—
Deutſche Maſchinen / 47.5 49.5 Nordd. Loyd.
148.8751 143.25
123.— 1124.— Orenſtein..
Deutſche Erdöl".
128.5 131.—
Deutſche Petroleum / 62.— 62.— / Polyphon".
309.5 315.5
Dynamit Nobel .... / 118.25 1119.25 Rütgerswerke
100.25 1101.75
166.5 1170.
Sachſenwerke
119.5 121.—
Elektr. Lieferung
145.— 145.—
246.5 1247.75 Siemens Glas
J. G. Farben ..
132.125/132.— 1 Ver. Glanzſtoff
Gelſenk. Bery.
725. — 714.5
G. f. elektr. Unter
271.5 (275.— 1 Ver. Stahlwerke.
102.75 1103.—
58 — Volkſtedter Porzellank 58.5
Han. Maſch.=Ee
58.25
Hanſa Dampfſch
220 exl. /225.75 Wanderer Werke.
179.— 176 5
Wiſſner Metall. .
149.— 1151.
133.— 132.—
Hapag.
Harpner.
170.5 169.1251 Pittener Gußſtahl../ 61.—
61.5
Hemoor Zement.
244.5 1245.—
Deviſenmarkt.
Selſingfors ..!
Wien
Prag ..
Budapeſt ..
Sofia ...
Solland ..
Cslo ...."
Kopenhagen".
Stodkolm ..
London
Buenos Aires
Nem=York ..
Belgien.
27. 3.
Geld Brief
10.52 110.54
158.775 58.895
12.38 H2.40
72.96 73 10
3.019/ 3.025
158. 24 168.58
11.52111.74
rrt. 96 112.18
112.16 112.38
20.395 20.435
1.787/ 1.791
4.17754 1855
58.31/ 58.43
28. 3.
Geld /Brief
10.517 10.5371Italien.
58.76/ 58.881 Paris..
12.377 12.3971 Schweiz
3.022 3.0281 Danzig
168.20 168.54/ Fapan..
111.52/111.74
112.15/112 37 Portugal.
20.392/20.43
4.17704.18501 Xanada. .
72 95/ 73.091 Spanien.
Rio de Janeiro
111.95 112.17/ Fugoſlavien ..
Athen ..
1.787/ 1.7811 Lonſtantinopel
58.315 58.435/ltruguay.
28. 3.
Geld / Brief
22.075 22.115
.485/ 16.441 16.48
0.485 80.645
70.25/ 70.39
81.52/ 81.68
1.9981 2.002
0.502/ 0.504
7.350/ 7.364
18.281 18.32
5.544 5.56
2.113/ 2.117
4.178/ 4.18
4.3461 4.35
Notizeinſtellungen an der Frankfurter Börſe. Nachdem die
Zu=
laſſungsſtelle ihre Zulaſſung zurückgenommen hat, wird die Notierung
der 6prozentigen und 5prozentigen Anleihen der Stadt Würzburg von
1922, 8prozentigen Anleihe der Stadt Köln von 1923, 4prozentigen
An=
leihe der Stadt Köln von 1912, 3. Abteilung, 4prozentigen Anleihe der
Stadt Köln von 1919, 4prozentigen Anleihe der Stadt Köln von 1920,
4prozentigen Anleihe der Stadt Köln von 19
Aktien der
wie
Bahnbedarf A.=G., Darmſtadt, mit Wirkung vom 31. März 1928 ab
eingeſtellt.
Die Geſchäftslage des Stahlbereins.
Erklärungen des Generaldirektors Vögler.
In der geſtrigen ordentlichen Generalverſammlung der Vereinigtenu
Stahlwerke A.=G., Düſſeldorf, ergriff nach der Begrüßung durch dern
Vorſitzenden Dr. Fritz Thyſſen Generaldirektor Dr. Vögler das Worttt
zu Ausführungen über den bereits veröffenulichten Geſchäftsbericht.
„Wir haben”, ſo führte er aus, „das abgelaufene Geſchäftsjahr 1925—r
27 ausführlich in unſerem Geſchäftsbericht geſchildert. Mengenmäßiay
war das hinter ums liegende Jahr bekanntlich ein gutes. In Koks./
Roheiſen und Rohſtahl ſtieg die Erzeugung von Viertelfahr zu Viertel=, und nur in der Steinkohlenförderung iſt gegenüber dem erſtenm
Viertelfahr ein geringer Rückgang zu verzeichnen. Bei der für deutſchen
Verhältniſſe recht großen Erzeugung unſerer Geſellſchaft von B Mill.I
Tonnen Kohlenförderung, 8 Mill. Tonnen Kokserzeugung, 6,3 Mill.I
Tonnen Roheiſen und 6,8 Mill. Tonnen Rohſtahl iſt der erzielte Rein= ſehr beſcheiden. Bei einem Rohüberſchuß von 280 Millionen
Reichsmark haben wir nach Abſetzung der Anleihezinſen in Höhe vonn
30 Millionen und der Steuern und Soziallaſten in Höhe von 115 Mil= auf unſere Werksanlagen 85 Millionen abſchreiben können. Dies
heute der Generalverſammlung vorgeſchlagene Dividende beträgt 6 Pro=. Ueber die Gründe dieſes underer Ueberzeugung nach nicht
aus=
reichenden Gewinnergebniſſes haben wir uns bereits in unſerem Ge—
ſchäftsbericht geäußert. Es iſt nun die Höhe unſerer Abſchreibungens
bemängelt worden. In Wirklichkeit ſind die Abſchreibungen unſeres Er= nicht hoch genug. Wir ſind gezwungen, durch das dauerndes
Steigen der Belaſtungen in ganz anderem Ausmaße Neuinveſtierungenn
vorzunehmen als dies vor dem Kriege der Fall war. Heute werden bei5
uns die Werke durch Vergrößerung des Lohn= und Sozialkontos ge=, im großen Umfange Neuanlagen zu errichten. Das Geldo
hierzu wird faſt ausſchließlich durch ausländiſche Kredite beſchafft.
Die=
entſtehenden Zinsbelaſtungen ſind meiſt nur wenig geringer als die en
ſparten Lohnſummen. Trotzdem müſſen die Werke den Umbau in An= nehmen, da die ſchnell und ſtark ſteigenden Belaftungen ſonſt in 4
kurzer Zeit überhaupt jede Verdienſtmöglichkeit ausſchließen. Im Zu= mit den Abſchreibungen iſt auch die Bewertung unſerer:
Werksanlagen und unſere Kapitaliſierung als zu hoch bezeichnet worden.
Im allgemeinen kann hierzu geſagt werden, daß in den Ländern mit
Goldwährung, Amerika, England und Deutſchland, die
Kapitalanlaſtun=
gen auf die Tonne Rohſtahl in Deutſchland am geringſten iſt und
mindeſtens 10 Mark je Tonne weniger beträgt als in den beiden
an=
deren genannten Ländern. Umgekehrt liegen die Zahlen der noch nicht
zur Goldwährung zurückgekehrten Länder wiederum 10 Mark unter den
deutſchen. Im übrigen will ich hier auch feſtſtellen, daß allein unſer
Bergwerksbeſitz, gemeſſen an anderen Unternehmungen einen Wert von
600 bis 700 Millionen ausmacht.
Nun noch eimige Worte zum neuen Geſchäftsjahr,” ſo ſchloß
Geueral=
direktor Vögler. „Es iſt produktionsmäßig bisher günſtig verlaufen.
Die Zahlen des erſten Vierteljahres haben wir bereits bekannt gegeben.
Das zweite Vierteljahr wind ſowohl in Kohle und Koks als auch in
Eiſen und Rohſtahl etwa dieſelben Ziffern auſweiſen. Dementſprechend
wird auch der Umſatz etwa der gleiche ſein. Immerhin läßt ſich aber
nicht verkennen, daß bei den Eiſen= und Stahlerzeugmiſſen in den letzten
Wochen die Aufträge weſentlich langſamer eingehen als zu Beginn des
Jahres. Bei den Werkſtattserzeugniſſen ſind die Verhältniſſe genau ſo.
Da dieſe überaus großen und plötzlichen Rückgänge nicht durch die
Her=
einnahme anderer Aufträge wettgemacht werden können, ſo liegt die
Rückwirkung auf den ganzen Betrieb auf der Hand. Angeſichts
ſol=
cher Ausfälle kann auch der im großen und ganzen gewachſene
Aus=
landsmarkt nicht entſprechende Mehrbeſchäftgung bringen. Die Preiſe
ſind indes für die meiſten Walzwerkerzeugniſſe nicht unweſentlich
ge=
ſtiegen, ſo daß die Spanne zwiſchen Inlands= und Auslandspreis
weſent=
lich geringer iſt als vor Jahresfriſt. Eine Vorbedingung für die
Ren=
tabilität des Betriebes ſei aber eine Senkung der Sozial= und
Steuer=
laſten, und hier ſei eine Umkehr der augenblicklichen Wirtſchaftspolitik zu
wünſchen.”
Der Aktionär Dr. Tennhaell bezweifelte, daß die ſozialen Laſtien
untragbar ſeien, wenn Erſparniſſe auf anderer Seite gemacht werden
könnten. Es müſſe auch möglich ſein, die vierteljährliche Ueberſicht über
die Produktion und den Abſatz monatlich zu geben oder wenigſtens
ſchneller zu veröffentlichen. Der Redner fragte dann, ob die Vereinigten
Stahlwerke, die Hauptabnehmer in Schrott ſind, nicht durch das neue
Schrotthändlerabkommen geſchädigt würden. Der Redner kam dam
auf die Verträge mit der Firma Otto Wolff zu ſprechen, durch die
an=
geblich eine Schädigung der Vereinigten Stahlwerke erfolgt ſei. Der
Vorſitzende erwiderte, daß die ſozialen Laſten in den Nachbarländern,
die mit uns konkurrieren, nicht die Hälfte unſerer Laſten betrügen. Es
iſt nicht möglich, monatlich einen Bericht über den Auftragsbeſtand zu
geben. Der Schrotthandel iſt Sache der Schrotthändler, in die wir uns
nicht einmiſchen können. Die Verwaltung kann auf die Angelegenheit
Otto Wolff nicht eingehen und dem ſchvebenden Verfahren nicht
vor=
greifen. Generaldirektor Dr. Vögler betont, daß es unrichtia iſt, daß
irgend jemand außerhalb des Vorſtandes Einfluß auf die Geſchäfte der
Vereinigten Stahlwerke hat. Der Schrott= und Grobblechverband und
die Stückblech A.=G. ſind für die Vereinigten Stahhlwerke von großem
Nutzen geweſen. Die Schrotthändlervereinigung hat ſich bei dem
Ein=
kauf der Vereinigten Stahlwerke vorteilhaft bewährt. Der Vorſitzende
Dr. Thyſſen betonte, daß die internationale Verſtändigung noch auf
ſchwachen Füßen ſtehe und uns daran hindere, mit den Nachbarländern
zu einer Verſtändigung zu kommen.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche. Reichs
auleihe von 1927/ 87.25
60 Baden Frei
ſtaat von 1927.. / 80
6% Bay. Freiſtaat
von 1927.
81.5
6L Sachſen Fre
ſtaat von 1927.. / 97.5
720 Thüringer Frei
ſtaat von 1927.. / 87.25
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih. / 54.85
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)/. 14.75
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .
2. Stadtanleihen
8 Bad.=Bad. v. 261 95
5% Berlir
2.
Darmſtdt. v. 26/ 93
88
5 Dre
88
Frkf. a.
86.75
78 Hei
93
8%6 Lud
8‟ Mainz v. 26.. / 92.5
10% Mannh. v. 25/103.75
8‟ Mannh. v. 26/ 95
8% Nürnberg v. 26
Pforzh. v. 261 95
Pirmaſens v. 261 93
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26/ 89.5
8‟ Berl. Hyp.=Bk./ 98
93
„ „ Lig.=
Pfandbriefe.
Ff. Hyp.Bk. 96.75
93
7½x. „Aa.=Pfl 77.4
Frkf. Pfbrfbank
R antt"
Cred. Lig.=Pfbr.
410 Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
2 Heſſ. Landesbk.
Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
% Landesbank d.
Rheinprovinz/100
83.55
92
90
95.25
100
8% Landeskr. Kaſſ. 96
92
0 Mein. Hhp. Bk./ 98.5
22
% Naſſ. Landesbk. 101.25
89.5
Pfälz. Gyp. Bf. / 96.75
93.5
2
Lie
Pfandbriefe ..
8% Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred..
4½% Preuß. Ctr.,
Lig. Pfandbr.
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft.
82 Rhein. Hyp.=B
41
Lig
Pfandbriefe.
30 Rhein.Weſtf.
Bd.=Credit
L..Pf
Sidd. Bod.
Fred.=Bank
Pfdbr.
320 Württ. Hyp.=B
75.55
97.2
78.25
97
92
99
94
79.2
3
8
77.25
95.75
93.1
95
Dr. Komm. Sam.
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I. / 51.75
Dt. Komm. Sam.
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausloſ. Ser. II 88
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Lbl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.
Sbl. Ser. 1 u. 2/ 95
Frkf. Pfdbr.=Bauk.
Vorkr.=Pfandbr. 17.8
Heiſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefel 13.4
dgl. Kom.=Obl.
5. 1-16 7.36
Kom.=Obl.
S. 17-24/ 2.42
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 14.175
Nordd. Grundcr.
Vorkr.=Pfdbrief
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefel 13.6
Rh. Hyp.=Bk.
Bor=
kr.=Kom.=Oblig., 4.7
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=Pf/ 13.9
4. Induſtrie.
Obligationen.
8% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26/ 95.75
8% Heſſ. u.
Herku=
les-Brau. v. 26/ 94
s0 Klöckn=Werke
Berlin v. 26.... 94
10% Kom. Elektr.=
Mark. . . . . . . . . . 102
70 Mainkrw v. 26/ 88.25
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27 91.8
826 Neckarſulm v. 26/ 88.5
8½ Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26..
25 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 261 90.25
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt.v. 26 88.25
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz. 21.5
5%Badenw. Kohl. . ..
3% Heſſ. Braunk.. Roggenanleihel
5‟ Heſſ. Volksſt.)
Roggenanleihe, 9
8.65
5% Preuß.
Kali=
wertan eihe ..
5¾Preuß.
Roggen=
wertanleihe .. . .! 9.25
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe
5%0 Südd. Feſtw. ..
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914 .......... 41
50 Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ..
u0 Bosn. v. 02/ 2.5
5% Bulg. Tab. v02/ 18.5
1,6% Griech. v. 90/ 57.25
1¾, Griech. Mon./ 47.5
5% Mex inn. (abg.)
äuß. „
Goldan=
leihe (abg.)
inn. (abg.)
412%— Irig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½½ Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke).. 29.9
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)
4½% Rum. Gold
von 1913
14
125 Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912/ 96.5
40 Türk. Admin.
1. Bagd.! —
2. Bagd.! —
Zollanl.
126 ungarn von
1913 (C. C.=St.) 21.9
4½% dito von
1914 (C. C.=St.)
42 dito Goldr.
(C. C.=St.)/ 25.3
4% dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron. (abg.) .. . .
2. Stadtanleihen
Budap. v. 14 (abg.
4% Lopenh. v. 011 92
ſſab. b. 18861 11.25
4½ Stockh. v. 1880/ 98
10.6
18.25
3.6
i. G./ 2.05
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Dux=Bodenb
von 1891
420 Eliſabethbahn
von 1883 ... . . ./ 2.15
40 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. . ./ 10.35
4% Lemberg=Czer.
ſteuerfrei
22.,%0 Oſt. Südb.
(Lombard.) . .
4% Oſt. Staatsb.v.
1883 ....."
3% Raab=Odenbg.
v. 1883 ..
42 Rudolfb. i. S
4%
4½% Anatolier I./ 17.3
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. 141.5
Badiſche Bank. . . . 155
Bk. f. Brauinduſtr. /170
Barm. Bankverein/446
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank . .
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb. /174
Darmſt. u. Nt.=Bk. /236
Deutſche Bank .. . 1164
Eff.=u.
Wechſel=
bank
1120.2
Vereinsbank . . /101.5
Diskont.=Geſellſch. 1157
Dresdener Bank .. /158.75
Frankf. Bk.
113
Hyp.=Bk.. 1142.5
Pfdbr.=Bk. 143
Gotha. Grundkr. B./139
Mein. Hyp.=Bank/1.36.5
1128
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk. /205
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank/158
Pr. Bod.=Creditbk. /136
„ Hhp.-Akt.-Bk. 147
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbank 128.75
Shp.-Bank 182.5
Südd. Bod.Cr.Bk.)
Disc.=Gef.. :1141
Wiener Bankverein/ 18.9
2.
Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswf. /190
Allg. Lokalb.= und
198
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ../155
O Dt. Reichsbhn=
96
Vorzge.
Hapag ....
151
Nordd. Llohd 144
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ./136
3. Induſtrie
Aot. Gebr.
Accum. Berlin. . .
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
6‟ AEG. Vorzug
AEG. Stamm..
Bad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel".
Bergm. El. Werke
Brem.=Beſigh.=2l
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Bürſtenfbr Erlang.
Cementwerte:
Heidelberg
Karlſtadt
Lothr. (Karlsr.)
Chem. Werke Albert. /103
Brockhues
Fabrik Milch
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr.. . /115
Eiſenh. Berlin
Erdöl ..
Gold= u. Silb.=Anſtal
Linolwerk. Berl
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .
Dürrwerke Rating.
86
7
53
139.75
26
235.5
64
173.5
6
63
95.5
144.75
175
15
85
87.5
87
1124
189
264
6o
Eichbaum, Brauer. /275
Eiſenw. Kaiſersltn. 27.5
Elektr. Licht u. Kraft /214
Elektr. Liefer.=Geſ./187.5
Elſäſſ. Bad. Wollei 31
Emag Elektr. Frfft
Enzing. Unionwke. 48
Eſchw. Bergwerk ./20
Eßling. Maſchinen/ 64
Ettling. Spinnerei/235
Faber, Joh., Bleiſt. 62.5
Faber & Schleicher/102
Fahr, Gebr., Pirm./ 52
F. G. Farbenindſtr. 248
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)! 91
Frkft. Gas.
150
Hof.
110.5
Maſch.
Po=
korny & Wittek.
Beiling E Cie.
2
Gelſenk. Bergwerk/132
Gef. f. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. 105.25
Gritzner Maſchinen/145
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frankf 135
Haid & Neu
47.1
Hammerſen (Osn./ /171.5
Hanfw. Füſſen .. . 140
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbau /169.5
Hartm. & Braun /165
denninger, Kempf,
Stern Brauerei. 175
Heſſen=Naſſau Gas
Heyligenſtaedt.
23.5
Hilpert Armaturfb. 88
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer
112
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil. . . 147
Holzverk.=Induſtrie/ 79
Ilſe Bergb. Stamm
iſe 124
Inag
Junghans Stamm./ 90
Kali Aſchersleben .1170
Salzdetfurth. /264
„ Beſteregeln. . 180
Kammgarnſpinn. 1211
Karſtadt, R. . . . . . . 206.5
Ker. Werke Offſtein
Klein, Schanzl.. . . 105
Klöcknerwerke ..
Knorr, Heilbronn . 160
Konſerofabr. Braun 66
Kraftw. Alt=Württ. 101
Krauß & Co., Loko./ 48
ahmeyer &Co. . . /154.5
Lech, Augsburg
Lingel, Schuhw.. 60.5
Löhnberger. Mühleſ 39
Löwenbr. Münch. /310
Ludwigshaf. Walz/138
Lüdenſcheid Metall
Mainkr.=B. Höchſt/118
Mainz. Akt.=Br. . 1253
Mannesm. R=
Mansfeld. T
Mars=Werke
114
Metallgef
172.25
Miag. A
139.5
Moenus Sta
66
Motorenfabr. Deutz/ 63
Oberurſel
Münch. Lichtſpielk. 125
Neckarſ. Fahrzeug. / 52.25
Neckarw. Eßl.
134
Nicolay, Hofbr. . . 1145
Oberbedarf
95
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen .....
Peters Union Frkf./ 95.5
Pfälz. Näh. Kayſer
Philipps A.=G. . . . / 45.25
Phönix Bergbau
Porzellan Weſſel ./ 28
Reiniger. Gebb. &
99
Schall
Rh. Braunkohlen. 1269.25
Elektr. Stamm 1151
„ Stahlwerke „.1152
Rhenania, Kunh. / 62
Riebeck Montan
Rütgerswerke /101.5
SalzwerkHeilbronn/195
Schneider & Hanau/ 46.25
Schnellvr. Fran kth./ 63
Schöfferhof=Bind.. 1331
Schramm Lackfbr. /122
Schriftg. Stempel.
Schuckert Glektr. . . 1171.75
147
114.75
Schuhfbr. Berneis=
Weſſel.. . . .. ..
Schuhfabr. Herz. / 16‟=
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Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste 27!
Südd. Immobilien
„ Zucker=AG. /131.75
Strohſtoff, Ver.,. . 1308
Tellus Bergbau /111.5
Thür. Lief.-Geſ.. . . 1112.25
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. .. . . . 114.5
Veithwerke . . . . . . 46
Ver f. Chem. Ind.! 91
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Berlin=Frankf. / 90
Königs= und
Laurahütte ..
Pinſelfabriken / 88
„ Stahlwerke .
„ Ultramarin .. /138
„ Zellſt., Berlin/ 141.5
Bgtländ. Maſch...
Boigt & Haeffner/137.5
Voltohm, Seil ...! 71
Wanß & Freytag 1128.5
Wegelin Rußfabrik 136.5
Werger Brauerei. 170
Zellſt. Aſchaffenbg.
Memel.
Baldhof .:: 264
Zuckerf. Rheingau.
4. Verſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Berſicherung .. . 2
Frkft. Allg. Berſ..G 173.75
Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich. 164
Larmſtädter Bertel
33
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz
Motoren Darmſtadt
Gebr. Rocber ....1134
Mummer 89
Metallnotierungen.
Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 28. März:
Elektro=
pfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (Notierung
* Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 134,75 RM.
Notierun=
n der Kommiſſion des Berliner Metallbörſewvorſtandes (die Preiſe
„Eehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Be=
hu ung): Original Hüttenaluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken,
Walz=
ſei Drahtbarren 210 RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren,
PProzent, 214 RM., Reinnickel, 98—99 Prozent, 350 RM. Antimon
en ulus 82—88 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) 78,75—79,75 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 28. März
Ten ſich für Kupfer: Januar, Februar 12435 (124,25), März
N2B5 (122), April 122,75 (123), Mai, Juni 133,25 (1B3,50), Juli 1B3,50
8:75), Auguſt, September 123,75 (124), Oktober 123,75 (124,25),
No=
w.ber 124 (124,25), Dezember 124,25 (194,25). Tendenz: feſt. Für
ei: Januar, Februar 41 (41,25), März 40 (41), Aprik 39,75 (40),
ſt.i 40 (40,25), Juni, Juli, Auguſt 40,50 (40,75), September, Oktober,
ſewember 40,75 (41), Dezember 41 (41,25). Tendenz: ruhig. Für Zink:
ſanuar, Februar 49,25 (49,75), März, April 49,25 (50,25), Mai, Juni,
u i, Auguſt, September, Oktober 49 (50), November 49,25 (50),
De=
neber 49,B (49,75). Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten
ſeld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 28. März
ſtell=
ſich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 617—½ſo,
Monate 6134—1, Settl. Preis 61½, Elektrolyt 66½—67, beſt ſelee=
(9. 64½—65½, Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: willig): Standard
Maſſe 238—½4, 3 Monate 237½—½. Settl. Preis W8, Banka (inoff.
a.) 244, Straits (inoff. Not.) 242: Blei (Tendenz: ſtetig); ausländ.
mpt. 20, entft. Sichten 207us, Settl. Preis 20; Zink (Tendem:
Rillig): gewöhnl. prompt 2, entft. Sichten 241ſzo, Settl. Preis 25;
Au echilber (imoff. Not.) 22½4—½; Wolframerz (inoff, Not.) 147.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. März. Bei ruhiger Tendenz
o ierten je 100 Kg.: Weizen 1. 26,50; Roggen V.25—N,50; Hafer
aus=
ſi: d. 26,75—27; Mais für Futterzwecke 94,25—24,50; dito für andere
Br ecke 25—25,25; Weizenmehl füdd. Spezial Null 37,75—38,50;
Nog=
ſevmehl 37,75—38,50; Weizenkleie 14,75; Roggenkkeie 15,75—16,25.
Borliner Produktenbericht vom 28. März. Das Darwiederliegen des
demrſumgeſchäftes in Brotgetreide und in Mehlen, der Umſchwung in
Donnerstag den 29 März 1928
der Mitenmg ſowie die wenia Anregumg bringenden Offerten des
Auslandes wirkten auf die hieſige Getreidebörſe verſlauend. Bei
ver=
mehrten Angeboten für Inlandsweizen und geringem Roggen war
all=
gemein billiger anzukommen. Weizen iſt bis 2 Mk., Noggen 1,50
bil=
liger. Eine Ausnahme machte wieder der Märzroggen, der etwas über
geſtern iſt. Gerſte ſtill, Hafer bei gevinger Unternehmungsluſt ſchwächer.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 28. März. (Prib.=Tel.)
Weizen: Auf ungünſtige Wetterberichte und Meldungen über größere
Auswinterungsſchäden im mittlenen Weſten verlief der Markt feſt. In
März= und Maiware wurden größere Käufe getätigt.
Mais: Die Feſtigkeit der Lokopreiſe, ungünſtige Wetterberichte und
Deckungskäufe ließen den Markt in feſter Haltung verlehren.
Roggen: Die Preiſe tendierten anfangs auf größeres Angebot und
kleinere Exportnachfrage ſchwächer. Auf die Feſtigkeit Winnivegs trat
dann eine Erholung ein.
Hafer: Die Stetigkeit der Lokopreiſe und die Feſtigkeit der
nordweſt=
lichen Plätze bewirkten auch hier ein leichtes Anziehen der Notierungen,
* New York, 28. März. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Termine erfuhren auf die ermäßigten Liverpooler
und ägyptiſchen Kabel eine Abſchwächung. Das Angebot war jedoch
ge=
ring. Später wurden Abgaben New=Orleoner Finmen getätigt,
Kaffee: Das Geſchäft verlief ruhig. Liquidationen und Abgaben
bewirkten anfangs einen Rückgang der Notierungen. Später führten
Deckungskäufe zu einer Erholung.
Zucker: Die Rohzuckertermine lonnten auf erhöhte ausländiſche
Kabel und Publikumskäufe etwas anziehen. Der Schluß litt evwas unter
Realifationsneigung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago um 28. März:
Getreide: Weizen, März 14228, Mai 141½, Juli 140½4, Sept.
138½; Mais, Mänz 98½8, Mai 100½, Juli 10228: Hafer, März
57½1, Mai 57½, Juli 52; Roggen, März 1203, Mai 120½,
Juli 114½.
Schmalz: Mänz 11,60, Mai 11,875, Juli 12,175.
Fleiſch: Mai 11,55, Junli 11,80, Sept. 12,10; Speck loco 11,175;
leichte Schweine 7,60—8,60, ſchw. Schweine 7,70—8,30;
Schweine=
zufuhr Chicago 17 000, im Weſten 125 000.
Baumwolle: Mai 19,19, Juli 18,96—18,97.
Geite 13
Es notterten nach Melbungen aus New York am 2. Mänt
Getreide: Weigzen Nr. 2 rot 178, hart 160,5; Mais neu ank.
Ernte 1137; Mehl ſpr. wheat clears 6,60—66,90; Fracht noch
England 1,6—2,6, nach dem Kontinent 9—10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,35; Talg extra 88.
Kakao: Tendenz: feſt. Umſatz in lots 99, loco 13¾, April 13,53,
Mai 13,68, Juni 13,85, Juli 13,95, Auguſt 13,96, September 13,93,
Oktober 13,85, Dezember 13,35, Januar 13,27.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten hat mit dem
Arbeitgeber=
verband der chemiſchen Induſtrie, Sektion 1 2 Berlin=Brandenburg mit
Wirkung ab 1. April d. J. einen neuen Gehaltstarif abgeſchloſſen, der
eine Grhöhung der Gehälter von 8 bis 12,5 Prozent vorſicht. Dire Sovial=
und Leiſtumgszulagen bleiben in der bisherigen Höhe beſtehen.
Der auf den 24. April einzuberufenden G.=V. der Buntpapierfabrck
A.=G., Aſchaffenburg, wird die Verteilung einer erhöhten Dividende vom
8 (6) Prozent auf 2,80 Mill. RM. Aktienkapital vorgeſchlagen.
Die Metallbank hat eine Anleihe in Höhe von 750 000 Pfund zu
6,5 Prozent aufgenommen. Die Anleihe iſt vom Ende des zweiten
Jahres ab nach einem feſtgelegten Amortiſationsplan zu pari
derart=
zurückzuzahlen, daß die vollſtändige Zurückzahlung nach 15 Jahren
er=
folgt ſein wird. Eine Emiſſion iſt nicht beabſichtigt. Das Londoner
Bankhaus Holbert, Wagg u. Co. Lim. hat die Unterbringung im
Aug=
lande zu einem Kurs von 57,5 Prozent garantiert.
Die Landesbank der Rheinprovinz hat einen Antrag auff Zulaſſung
von 45 951 000 RM. Ausloſungsſcheine des Provinzialverbondes der
Rheimprovinz zum Handel und zur amtlichen Notiz an den Börſen zu
Eſſen und Düſſeldorf geſtellt.
Die Städtiſchen Gas= und Elektrizitätswerke in Rechlinghauſen haben
i New York eine Anleihe von 1,5 Mill. Dollar aufgenommen. Der
Betrag der Anleihe iſt für die Evweiterung des Werkes und des
Liefen=
netzes beſtimmt.
In der Woche vom 11. 3. bis 17. 3. (ſechs Arbeitstage) ſind bei der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft (Angaben in 1000 Stück) 8R70
Güter=
wagen geſtellt worden gegen 868,7 in der entſprechenden Woche 1977 und
905,8 in der Vorwoche 1928. Für den Arbeitstag im Durchſchnitt
be=
vechnet lauten die entſprechenden Biffern 149,5, 144,8, 151,0.
UUC1
OP42TTT 19rOTUT!
Wagen
ErAPeLDT UrP.s2 Daferfefe
ürjedenGeneralMlorors-Wagen
wird gegen Fehler im Material
oder fehlerhafre Arbeir eine
außer-
gewöhnliche Garanrie geleister. Für
Chevroler, Ponriac, Olsmobile,
Oakland und Buick ein Jahr,
für. La Salle und Cadillac sogar
zivet Jahre.
Finter dieser großzügigen
Garan-
tie srehr die größte
Auromobil-
baufirma der Welr mit einem
Gesamtvermögen von mehr als
achr Milliarden Mark, mit
Werks-
anlagen und aurorisierten Händlern
in 104 Ländern der Erde, mir
einem Umsatz von über I so0ooo
Wagen im Jahre 1927.
General Morors kann diese
groß-
zügige Garantie leisten, weil ihre
Wagen erprobt sind.
Einmalmußjedes GeneralMorors-
Modell auf dem Prüfgelände 136
Prütungen bestanden und dabei
4ooookm zurückgelegr haben. Ersr
dann wird mit seiner
Serienher-
stellung begonnen.
Dadurch, daß Millionen General
Morors-Wagen sich im täglichen
Gebrauch bewährt haben, ist
je-
der einzelne zweitach erprobt.
Nahezu 4oooooo Chevrolers
Hinter der Garantie steht
die größte
Automobil-
fabrik der Welt
z. B. fahren in 177 Ländern. Uber
eine Million Buicks bewälrigen in
allen Welrreilen jede nur denkbare
Srraße. Viele General Morors-
Wa-
gen haben schon Isoooo km
zu=
rückgelegr und sind noch immer
in räglichem Berrieb.
Wenn Sie einen General Morors-
Wagen kaufen, so kaufen Sie einen
durchaus erprobten Wagen, gedeckt
durch die General Motors-Garantie.
Sie können Ihren eigenen Wagen
sogleich haben. Die großzügigen
Zahlungsbedingungen der General
Morors Acceprance Corporation
er-
möglichen es Ihnen, den von Ihnen
gewünschten General Morors-
Wa-
gen aus Ihrem laufenden
Ein-
kommen zu bezahlen.
Die sieben GeneralMorors-Typen
sind nebenstehend kurz beschrieben.
Es sind Wagen „für jede Börse und
jeden Zweck‟. Wählen Sie den, der
Ihnen gefällr. Fahren Sie, erproben
Sie ihn. Dernächste GeneralMorors-
Händler kann Ihnen alle
Einzel-
heiten mitteilen.
GENERALMOTORSCNBK BERLIN-BORSLGVALDE
T — 1V 1 12 4 2 11 O 1 O 12 O
CADHLAG
Der Aninokrer der Aucomobile. Ober Aur
genre Welt hin von Lenten höchster
Lebens-
führung gewählt. Weil er — des
beii-
aller zulen Wagen — teinem Beuikres'
hobe: Preitige sibt.
LA SALLE
Wie der Cadillae mit kreftvollem
Acht-
zyüinder-Motor, jedoch ein wenig verkleinert.
Farbenprächtig, rassig, ichön. Ein Wagen,
ter teinem Besitzer Trirmohr vericheffe
BUICK
Ubenchuß en Kraft, Schnelligkeie, Festigkeir,
Ausdauer, wie in keinem andern Wagen. Die
natürliche Wahl von Führern auf allen
Gebieten, der in der ganzen Welt am meisten
gekanfte gute Wagen.
OAKLAND
Nar ein Künstler konnte die Schönheit seiner
anmutigen Linien und Farben schaffen. Lang
ud tiefliegend. Ingendlich, farbenfreudig-
Der ichönste Wagen zu mittlerem Preise,
Sarber Sechzzylinder-Motor.
PONTIAC
Dor sertolgreiche Sechszylinders, ein Zeichen
für die Leistungsfähigkeit General
Mo-
tor‟. Ein kraftvoller, ausdauernder Wagen
für weniger als 6ooo M. In zwei Jahren
über 200 ooo verkauf.
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seit 3 Jahrzehnten, ständig vervollkommner.
letzt ein starker Sechszylinder mit vielen
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ordentlich günstigem Preise.
CHEVROLET
1927 über eine Million verkaufe, Groß,
kraft-
voll, ſest, beauem, mit den Vorzügen, teuren
Wagen; beliebe, weil elegant. Auch als Last-
und Lieferwagen schnell, zuverlässig, wirt
schaftlich in Anschaffung und Berrieb.
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gut
Seite 14
Donnerstag, den 29. März 1928
Nummer 89
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Mummer 89
Donnerstag, den 29 März 1928
Seite 15
Ein Sürstin Tamars
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Slber der Page, der die Fineſſen ſeines Berufes noch nicht
inte, plapperte dazwiſ=ben:
mDer Herr iſt im Leſezimmer, meine Dame!” und wunderte
daß ſein Vorgeſetzter ihn empfindlich an den Haaren zog
ihm ins Ohr flüſterte:
Du haſt nächſtens deinen Schnabel zu halten, Lauſejunge!”
Herr, der ebenfalls nach Kemp gefragt hatte, war niemand
rs als Erich Rothe. Nach dem telephoniſchen Beſcheid, daß
zu ihrer Mutter nach Thüringen gefahren ſei, hatte er die
nung, ſie in nächſter Zeit wiederzuſehen, aufgegeben, war
die Hintertreppe aus der Penſion Hund entſchlüpft und
Scheveningen gereiſt; nicht nur, um den weiteren
Beobach=
gen des Herrn Schulz zu entgehen, ſondern auch, um mit
ein Freund Kemp ins reine zu kommen.
Als er ſich raſiert und einen Smoking angezogen hatte, hörte
waß der lang Erwartete inzwiſchen angekommen, aber gerade
ſt einer Beſprechung wäre.
Erich ſchlenderte ein wenig durch die Hall, und zufällig fiel
Blick durch die breite Glastür ins Leſezimmer, und er
ent=
äre unter einer behaglichen Stehlampe ſ inen Freund in Ge=
Unchaft einer anſcheinend ſehr hübſchen Dame. Als er etwvas
uer hinſah, traute er ſeinen Augen nicht.
Dieſe Frau, von der er ausnahmsweiſe mal eine gute
Mei=
u=g gehabt hatte, war unter einem Vorwand durchgebrannt
n= hatte hier ein Rendezvous! Dafür hatte er ſich einſperren
ſen, dafür war er in eine ſchmutzige Affäre hineingeraten,
rr wäre er beinahe unſchuldig verurteilt worden; wegen
eier Frau, die —
Jetzt degradierte er ſie in Gedanken, und eigentlich nur,
el er annahm, daß ſie ſtatt mit ihm mit einem anderen einen
u.tenſprung machte. Aber ſo ſind die Männer!
Er fauchte. Und während er, den Blick immer noch auf das
ſetttrot beleueßtete Paar gerichtet, zurücktrat, ſtieß er unſanft
eien eine Dame, die ebenfalls fauchte.
In dem Augenblick, als er ſich entſchuldigen wollte, ſtutzte
oder beſſer geſagt, ſie ſtutzten beide.
„Fürſtin Samaroff?!"
Herr Rothe, nicht wahr?”
Sie lächelten, der eine wie der andere etwas verlegen.
„Das iſt wirklich eine Ueberraſchung!” ſagte Rothe, dem es
urging, daß die Szene unter der Stehlampe nicht nur ihn in
(fruhr verſetzt hatte,
— „unſer Freund Kemp ſcheint
noch eine Weile beſchäftigt zu ſein — — — Sie ſind im Begriff,
zu Tiſch zu gehen? — — darf ich mich Ihnen anſchließen?“
„Sehr)gerne”, gab ſie zur Antwort und warf einen letzten,
nicht ſehr freundlichen Blick in den Leſeſaal.
Einige Minuten ſpäter ſaßen ſie an einem kleinen, eigentlich
für Baron Kemp reſervierten Tiſch, und ſie waren gut genug
er=
zogen, um ihren Aerger mit dem erſten Biſſen der
ausgezeich=
neten Horsdoeuvres hinunterzuſchlucken und beide ein
vergnüg=
tes Geſicht zu machen.
Aber hinter dieſer geſellſchaftlichen Maske verbarg ſich bei
ihr nicht nur Aerger und gekränkter Stolz, kurzum Eiferſucht
in bezug auf Kemp, ſondern viel mehr noch ein würgendes,
quälendes Angſtgefühl vor demjenigen, den ſie am
allerwenig=
ſten hier erwartet, und der um einer fremden Schuld willen,
von der ſie allein etwas wußte, unſchuldig gelitten hatte.
Sie hatte das Gefühl: Da ſitzt der Rächer, er weiß alles
und iſt nur gekommen, um mich zu vernichten. —
„Iſt Ihr Bruder auch in Scheveningen?” fragte Erich.
„Kennen Sie denn meinen Bruder?” parierte ſie ſeine
Frage.
„Leider noch nicht, aber ich habe, gehört, daß er ein ſehr
intereſſanter und geiſtreicher Menſch iſt, und es würde mich
freuen, ihn kennen zu lernen —
Iſt er hier?” wiederholte er ſeine Frage,
Sie erzählte ihm nun dieſelbe Geſchichte, die ſie Kemp
er=
zählt hatte.
„Mit welchem Dampfer iſt er denn gefahren?” erkundigte
ſich Erich.
„Kennen Sie New York?” fragte Tatjana.
Sie antwortet auf alles mit einer Gegenfrage; das iſt eine
merkwürdige Angewohnheit — dachte er.
„Wann kommt er drüben an?” fuhr er fort.
„Morgen abend”, ſagte ſie aufs Geratewohl.
„So!” meinte er.
Und ſie hörte daraus: — So, das wollen wir dann mal
genau nachprüfen. —
(I. Mch 717)
„Iſt er von Rotterdam gefahren?”
„Ja!”
„Sie waren ſicherlich mit an Bord — — Wenn man zum
erſten Male auf einen der großen Ueberſeedampfer kommt, iſt
man überwältigt — — finden Sie nicht auch? —
Tatjana ſah ihn durch ihre langen, Augenwimpern an. —
War das nun Fronie, war das ein Spiel, wie bei der Katze und
der Maus; wußte er etwas von Alexei? —
„Sie haben unangenehme Dinge hinter ſich?” tat ſie
unbefan=
gen, „ich hörte von Ihrer Verhaftung.”
„Was man hinter ſich hat, findet man nicht mehr
unange=
nehm, ſondern intereſſant; aber ich habe es noch gar nicht hinter
mir, ich ſtecke noch mitten drin — — — wenn man den wirklichen
Täter nicht ermittelt, bleibt der Verdacht an mir hängen! — —
Aber wir werden ihn ſchon finden!” fügte er lächelnd hinzu.
Tatjana beſchäftigte ſich eingehend mit ihren Krabben in
Mayonnaiſe und wagte nicht, zu ihm aufzuſehen.
Erich hob ſein Glas:
„Ich glaube, daß der Augenblick gekommen iſt, Fürſtin,
dar=
auf einmal anzuſtoßen.”
Als ſie die Gläſer geleert hatten, ſagte er mit behaglichem
Schmunzeln:
„Im Grand=Hotel in Scheveningen iſt es doch gemütlicher als
im Unterſuchungsgefängnis, Zelle 157. — — Können Sie ſich eine
Vorſtellung machen, wie ſolch ein Gefängnis von innen ausſieht?”
Sie war ganz blaß geworden. Sie rang nach Atem, und ihre
Hände umklammerten krampfhaft die Serviette. Der Kellner
ſer=
vierte den zweiten Gang.
„Bringen Sie mir ſchnell eine Flaſche Waſſer”, flüſterte ſie
ihm zu.
„Sofort, Mevrouw”, antwortete der Kellner mit einigem
En=
ſtaunen.
„Wenn man wieder an einem gedeckten Tiſch ſitzt,” plauderte
Erich ruhig weiter, „kann man ſich gar nicht denken, daß man noch
vor ein paar Tagen aus einem Blechnapf eſſen mußte und daß es
einem ſchließlich auch geſchmeckt hat —
„Die erſte Mahlzeit rührt man nicht an — — von der zweiten
ißt man nur das trockene Brot — — aber bei der dritten hat man
einen ſolch animaliſchen Hunger, daß man über das Eſſen herfällt,
als ob man nie etwas Beſſeres gekannt hätte —
Danach aß er eine Weile ſchweigend, und als Tatjana ein
ganzes Glas des eiskalten, prickelnden Waſſers mit einem Zug
ausgeti nken hatte, beruhigte ſie ſich und war imſtande, ihre
Ge=
danken zu ordnen, um den Kampf, den ſie eigentlich gegen
Wind=
mühlen führte, wieder aufzunehmen.
(Fortſetzung folgt.)
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