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inzelnummer 15 Pfennige
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zei wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1 März
e 31. März 2.48 Reſchsmark und 22 Pfennig
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uren 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
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Nän ohne Beſtelleid monalich 223 Reſchenaß.
zerantwortlſchkelt für Aufnahme von Anzelgen an
bfilmmten Tagen wird nicht übemommen.
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gcheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
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szugebreſes, Beſtellungen und Abbeſiellungen durch
grnruf ohne Verbindlichleſt für uns. Poſſcheckonio
Franffurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelienangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 85
Sonntag, den 25. März 1928.
191. Jahrgang
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27 mm breite Zeiſe im Kreiſe Darmſfadt 25 Reichspfg.
FinanzeAlnzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezeiſe
reitls ReſchsmarlAnzeſgen von auswärts 40 Reiſchsn
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92mm breſte
Rellame=
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Reiſchsmark. Alle Preiſe in Reichemark
Dollae
* 420 Makl.
Im Falle, höberer
Gewalt, wie Krieg, Auffuhr. Streit uſw. erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfülung der
Anzeſgen=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz.
Bei
Konlurs oder
eder
erichlicher Beitreibung fällt
Nabatt weg. B
fonio Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbant
R
Zentralismus oder Selbſtändigkeit.
Alblebnung der deutſch=ruffiſchen Vorſchläge
Ein Beitrag zur Reichsreform.— Darmſiadts
Genfer Fehlſchläge.
Widerſtände der Militärmächte gegen
die Abrüſiung.
* Genf, 24. März. (Prib.=Tel.)
Die heutige Vormittagsſitzung der Vorbereitenden
Abrüſtungs=
eiammiſſion dürfte vorausſichtlich das Ende der gegenwärtigen
geilabrüſtungsentwurfs unter den Delegationen keine Neigung
b ſteht. Die Militärſtaaten, die durch die geſtrigen deutſchen und
reſſiſchen Vorſchläge ſichtbar in die Defenſive gedrängt ſind,
ſchickten heute als erſten Vertreter den Grafen Clauzel vor, der
ſ wvohl den zweiten ruſſiſchen Entwurf als auch den Antrag des
grafen Bernſtorff auf Einberufung der endgültigen
Abrüſtungs=
lumferenz ablehnte. Auch der polniſche Vertreter Sokal wandte
ſich gegen die ruſſiſchen und deutſchen Vorſchläge. Lord
Cuſhen=
dan brachte endlich in die unüberſichtliche Debatte eine gewiſſe
Karheit, als er vorſchlug, doch erſt einmal den Antrag Bernſtorff
ur behandeln.
Deutſchlands Anklage gegen die Militärmächte.
Darauf begründete Graf Bernſtorff ſeinen Antrag auf
Ein=
berufung der endgültigen Konferenz damit, daß die
Verhand=
lengen deutlich gezeigt hätten, daß die Mehrheit der Delegationen
einte zweite Leſung in dieſer Seſſion zurückweiſe. Damit werde
der Hauptpunkt der Tagung verlaſſen. Da man aber doch irgend
enwas erreichen müſſe, um die Regierungen nun endlich dazu zu
bringen, ihre Meinungsunterſchiede über die Abrüſtung
unter=
emtander zu bereinigen, habe er den Antrag geſtellt, der Rat
n öge das Datum für die endgültige Abrüſtungskonferenz
be=
ſiemmen. Die Kommiſſion habe ja die Aufgabe, ein Programm
ſier dieſe Konferenz auszuarbeiten, und das könne nach den
bis=
herigen Ergebniſſen der Beratungen jetzt ſchon geſchehen. Dem
ft anzöſiſchen Vertreter Grafen Clauzel empfahl er, von ſeiner
Regierung in ganz Frankreich die Rede Paul Boncours vom
2 April 1927 anſchlagen zu laſſen, in der Boncour ausdrüicklich
urge, daß die Verhandlungen dieſer Kommiſſion ſowohl den
Fölkerbundspakt als auch den Vertrag von Verſailles zur
Grund=
ſage hätten, was Clauzel ja jetzt beſtreite.
Die Schuldigen.
Der japaniſche Vertreter Sato und der chileniſche Delegierte
Waldes waren für eine Vertagung der zweiten Leſung und gegen
den Antrag des Grafen Bernſtorff, da die Arbeiten der
Vorbe=
tsitenden Abrüſtungskommiſſion noch nicht abgeſchloſſen ſeien.
itwinow ſetzte ſich dagegen nachdrücklich für den deutſchen
Vor=
ſchlag ein, während Cuſhendun ſich dagegen ausſprach mit der
Begründung, daß die Konferenz zu einem Deſaſtre führen müſſe,
wenn man ſie bei dem augenblicklichen Stand der Vorarbeiten
einberufen wolle. Der Hinweis der großen Seemächte, daß man
die in Fluß befindlichen direkten Verhandlungen zwiſchen den
Regierungen, die als Grundlage zu den weiteren
Abrüſtungs=
erhandlungen dienen ſollten, nicht ſtören dürfe, wurde durch den
Fralieniſchen Vertreter, General Marinis, aufs neue desavouiert,
tidem er erklärte, er wiſſe nichts von der Exiſtenz ſolcher
Ver=
andlungen und ſein Land habe ſich bis jetzt bei derartigen
Ver=
andlungen noch nicht engagiert.
Da ſich auch noch andere Redner im Laufe der Diskuſſion
gegen den deutſchen Vorſchlag ausſprachen und der Präſident
ſchließlich feſtſtellte, daß der deutſche Antrag abgelehnt ſei, erklärte
Graf Bernſtorff, daß er feſtſtellen müſſe, daß er im Verlaufe der
Verhandlungen zweimal abgelehnt worden ſei und daß bei der
Mehrheit nicht damit zu rechnen iſt, daß ſie ebenſo ſchnell arbeiten
wolle wie die Minderheit der Kommiſſion. Bernſtorff kündigte
frür heute nachmittag eine abſchließende Erklärung an, und die
Sitzung wurde um 132 Uhr auf heute nachmittag 15 Uhr 30
vertagt.
DeutſcheZweifelund Befürchtungen. /
Deutſch=
and lehnt die Verantwortung für den
Leer=
lauf ab.
Graf Bernſtorff gab in der Nachmittagsſitzung der
Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion in einer abſchließenden
Be=
rachtung über den gegenwärtigen Stand der Arbeiten zunächſt
einen Ueberblick über die bisherigen
Abrüſtungs=
weſtrebungen des Völkerbundes. Die erwartete
„weite Leſung des Entwurfes habe in der vierten
Kommiſſions=
ragung vom Spätherbſt vorigen Jahres nicht ſtattgefunden, und
much jetzt in dieſer fünften Tagung entziehe ſich die Kommiſſion
en ſcharfem Gegenſatz zu ihrem früheren einſtimmigen Beſchluß
Der zweiten Leſung, die nun wiederum verſchoben werde. Das
Fortſchzitt, ſondern einen Leerlauf der Arbeiten. Man
Tönne wohl fühlen, daß die Kommiſſion ſelbſt den Zwang in ſich
Fühle, vorſwärts zu kommen. Dieſer Zwang, ſo betonte Graf
Bernſtorff, rühre aber nicht etwa von Deutſchland her, ſondern
wie im Verſailler Vertrag niedergelegten Verpflichtungen ſeien es,
wun denen der von der Kommiſſion empfundene Zwang ausgehe.
Micht Deutſchland ſei es, das die Völkerbundsſatzungen und die
Friedensverträge entworfen habe. Beide ſeien aber jetzt unter=
Beichnet und feierlichſt ratifiziert und müßten deshalb ausgeführt
werden. Dies hätten auch die Organe des Völkerbundes
wieder=
holt anerkaunt.
Bernſtorff weiter aus, vergeblich geblieben, und das
AArbeitszempo der Kommiſſion zeigt einen beklagenswerten
Man=
gel an Schwung. Wie lange die deutſche Regierung dieſe
Un=
fruchtbarkeit der Kommiſſionsarbeiten mit anſehen werde, ſtehe
Hahin. Die deutſche öffentliche Meinung habe dieſe Frage bereits
wiederholt geſtellt. Die deutſche Regierung wünſche dringend,
daß nicht etwa ſie für die Untätigkeit der Vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion vor der Welt als verantwortlich erſcheine.
Deutſchland legt Berufung gegen den Stand
der Dinge bei der Bundesverſammlung ein. eine lebendige Bedeutung, wenn wir uns klar darüber ſind über
Nichts anderes bleibe ihm übrig, ſo ſchloß Graf Bernſtorff,
Bagung bringen, da zu einer Beratung des zweiten ruſſiſchen Tagung der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion gegen die Meinung, daß wir ſelbſt unſer ganzes Verwaltungsſyſtem
dieſenStand der DingeBerufung an die Bundes= verdammten und radikal beſeitigen wollten. Die deutſche Neigung
hat und dem dieſe Kommiſſion verantwortlich laſten in der derzeitigen Höhe ruhig weiterzuzahlen. Jeder
Ken=
bleibe. — Selbſtverſtändlich, erklärte Graf Bernſtorff, würde
ich mich ſehr freuen, wenn unſere Kommiſſion in der Lage wäre,
Abkommens vorzulegen, einen Entwurf, der geeignet wäre, die
Zweifel und Befürchtungen zu zerſtreuen, die ich hier
vor aller Oeffentlichkeit darzulegen gezwungen war. Allerdings
zu befürchten, daß ſich auch dieſe Hoffnung nicht verwirklicht.
und des Einfluſſes des Völkerbundes diejenige Stelle ſein
und hierbei folge ich einer Anregung des Herrn Gibſon —, die
veranlaſſen wird, daß unſere Kommiſſion endlich aufhöre, in Städte, ihre finanzielle Grundlage in Gegenwart und Zukunft
immer erneuten Tagungen eine bedauerliche Unfruchtbarkeit zu
erweiſen. Die Bundesverſammlung wird auch dafür zuſtändig
ſein, einen Bericht über den tatſächlichen Stand jener zwiſchen
den Regierungen erfolgenden Beſprechungen
entgegen=
zunehmen, auf die man ſich hier immer mit erheblichem
Nach=
druck beruft, die aber, wie wir uns immer wieder überzeugen
mußten, ſich in einem außerordentlich beſcheidenen
und ungenügenden Rahmen abgeſpielt und
keinerlei praktiſches Ergebnis gezeitigt haben.
Das Schickſal der deutſchen und ruſſiſchen
Porſchläge.
Nach den Autsſührungen des Grafen Bernſtorff erklärte der
Präſident Loudon damit die Diskuſſion über die deutſchen
Vorſchläge für geſchloſſen. Er verlas eine retzidierte Reſolution,
die, wie dies bereits geſtern geſchah, die Beratung des ruſſiſchen
Konventionsentwurfs als unnütz verwirft, dieſe und die
deut=
ſchen Vorſchläge über die Veröffentlichungspflicht den
Negie=
rungen zur Prüfung überläßt und es dem Präſidenten
anheim=
ſtellt, nach Gutdünken eine neue Sitzung der Kommiſſion zur
Vornahme der zweiten Leſung noch vor der
Septemberverſamm=
lung einzuberufen.
Gegen dieſe Begrenzung der Zeit legte der
amerika=
niſche Vertreter Gibſom Verwahrung ein, mit dem
Hin=
weis, daß eine neue Sitzung erſt dann ſtattſinden könne, wenn
volle Gewähr für ein praktiſches Uebereinkommen gegeben ſei,
Litwinow verlangte für den neuen ruſſiſchen
Entwurf zur Teilabrüſtung ſofort eine erſte
Leſung, wie es ſeinerzeit auch mit dem franzöſiſchen und
engliſchen Konvenuonsenzwurf geſchehen ſei. Man habe damals
die Sitzung einige Tage unterbrochen und die amerillaniſche
De=
legation habe ihrer Regierung ſogar telegnaphiſch den Text der
Entzwüirfe üübermittelt. Das müſſe auch heute möglich ſein oder
man müſſe ſich fragen, warum ſolche
Unter=
ſchiede in der Behandlung dem ruſſiſchen
Ent=
wurf gegenüber gemacht würden.
Weiterbehandlung der Abrüſiungsarbeiten
auf ein unbeſtimmtes Datum vertagt.
Die Diskuſſion brachte keine Antwort auf Litwinows Frage.
Sie drehte ſich in Rede und Gegenrede zwiſchen den Delegierten
darum, bis zu welchem Zeitpunkt man ſich vertragen ſolle. Man
hob ſchließlich die in der Reſolution gegebene Begrenzung, daß
finden ſoll, dahin auf, daß man aus dieſem Definitivum eine verwaltung gegen dieſe Abſichten Verwahrung eingelegt und im
Gmpfehlung machte, ſo daß die zweite Leſung nun evtl.
bis nach der Septemberverſammlung
verſcho=
ben werden könne. Ebenſo ſtrich man aus dem erſten
Teil der Entſchließung auf Antrag Sollals die Bemerkung, daß
heit entſprächen. Die Entſchließung wurde in dieſer veränderten miniſterium lediglich durch die bekannte Aeſolution des Reichs=
Form ſodann von der Konmniſſion gegen die Stimmen der
deut=
ſchen und ruſſiſchen Delegation angenommen. Litwinolv wies in welche die Aufhebung der 14 Oberpoſtdirektionen, zum
Gegen=
einer letzten Erklärung nochmals darauf hin, daß weder m der
März= noch in der Dezembertagung die Kommiſſion zu
irgend=
bedeute ein Stehenbleiben auf halbem Wege keinen einem Ergebnis gelommen ſei und die Weiterbehand= Erſparnis. In Frankfurt a. M. werden ſehr große Mehrkoſten
lung auf ein beſtimmtes Datum verſchoben habe, für die Neichspoſtverwaltung entſtehen. Es ſei bemerkt, daß die
Die Verantwortung für dieſe Verzögerung falle der Majorität
der in der Kommiſſion vertretenen Delegationen zur Laſt.
heit gegeben habe, in voller Freiheit ihren Standpunkt
ausein=
als auch an dem Stano der Abrüſtungsarbeiten zu üben. Der kräften können. Iu dem Maße, wie die Anſicht wächſt, daß wir
wende den Regierungen zur Prüfung vorgelegt werden, und er
hoſfe, daß er auf ein möglichſt baldiges Datum die Kommiſſion die Anſicht ſich durchſetzen, daß wir in dieſer Zeit der Not und
Leide ſind alle dieſe Mahnungen, ſo führte Graf aufs neue zur Vornahme der zweiten Leſung einberufen tann, des Uebergangs mehr Nuhe und Stetigkeit und verſchärfte Ver=
Weiterarbeit auf ein unbeſtimmtes Dauum vertagt hat und der wie es ein Irrtum iſt, anzunehmen, daß nur bei ganz großen
vorgeſehenen zweiten Leſung und der Diskuſſion über den ruſ= Verwaltungen außerordentlich viel an dem Perſonglaufwand
ge=
ſiſchen Teilobniſtungs=Enzwurf ausgewichen iſt, ging um 53 Uhr ſpart wird. — ich verweiſe auf die Tatſache, daß in Frankfurt
auseinander.
Stellung in der Zukunſt.
Von
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing.
II.
Die Worte Einheitsſtaat und Verwaltungsreform erhalten
das, was möglich iſt und unbedingt geſchehen muß. Im
Aus=
als angeſichts des Schluſſes der fünften, wiederum ergebnisloſen lande entſteht leider bei der deutſchen Neigung zur Kritik ſehr oft
verſammlung im Herbſt d. J. einzulegen, jenes zur Theorie iſt in der Tat ſo verderblich, daß bedeutende Zeitun=
Organ des Völkerbundes, das den Auftrag zur Vorbe= gen des Auslandes ſchon Nachrichten brachten, als ob es möglich
reitung der Abrüſtung der Kommiſſion erteilt, ſei, mit dem Ergebnis der Verwaltungsreform die
Reparations=
ner der Verhältniſſe weiß, wie weit wir von ſolchen lächerlichen
Uebertreibungen entfernt ſind. Wir können nur dann in der
Zu=
der nächſten Bundesverſammlung den Entwurf eines Abrüſtungs= kunſt beſtehen, wenn das Maß der Reparationsleiſtungen
Deutſch=
lands endlich in vernünſtiger Weiſe begrenzt wird und wir ſelbſt
die Ordnung in unſerem Haushalt herſtellen. Schärfen wir den
Blick im deutſchen Volke für das Wirtſchaftliche, ſo ſind wir auch
iſt bei der Wendung, die unſere Arbeiten bisher genommen haben, unter der erwähnten Vorausſetzung in der Lage, ſelbſtändig zu
bleiben und auf unſere Zukunft zu hoffen. Aber es beſteht kein
Dann wird die Bundesverſammlung als Siegerin des Anſehens Zweifel, daß eine vernünſtige Reichsreform zu den
Lebens=
notwendigkeiten des Volkes gehört und jetzt ſchon in der
Gegen=
wart nach einem Ausdrucke ringt. Das Schickſal der Länder und
iſt mit der Art der Reichsneubildung aufs engſte verknüpft. Bei
der Reichsreform wird die Exiſtenz der ganz kleinen Länder und
Ländchen nicht mehr künſtlich erhalten werden können. Auch
wer=
den die Auswüchſe der Kleinſtaaterei verſchwinden. Heſſen
wird jedoch auch im zukünftigen Reiche beſtehen
können, wenn der Reichstag demnächſt durch
verfaſſungs=
änderndes Reichsgeſetz nur diejenigen Länder als Länder im
Sinne der Reichsverfaſſung anerkennen wird, die mehr als 1
Mil=
lion Einwohner haben. Die dann verbleibenden
Läu=
der würden ſein; Vayern, Sachſen,
Württem=
berg, Baden, Heſſen, Thüringen und Hamburg.
Dieſe Länder würden ſich zweifellos auch in Zukunft lebensfähig
erweiſen. Es beſteht nicht die Notwendigkeit, dem Vorſchlag des
Oberbürgermeiſters Luppe=Nürnberg zu entſprechen, die Länder
ſchon jetzt in die unmittelbare Reichsverwaltung zu übernehmen.
Wohl aber würde demnächſt eine geminderte Zuſtändigkeit der
Länder beſtehen, wie zum Beiſpiel bei dem Uebergang der Juſtiz
auf das Reich. Es würde auch der ſchon jetzt beſchrittene Weg
weiter verfolgt werden können, die Verwaltung der Finanzen
auf das Reichsfinanzminiſterium übergehen zu laſſen. Die
Län=
der würden bei einer weiteren Entwicklung der Dinge ſchon nach
der jetzt geltenden Reichsverordnung als Selbſtverwaltungskörper
höherer Ordnung erſcheinen. Das Land Heſſen wäre auch in
Zu=
kunft ein Organismus von größerer, ſelbſtändiger Bedeutung.
Den Gefahren eines übertriebenen Zentralismus wäre dadurch
zu begegnen, daß das Reich ſich jeder Exekutive auf allen Gebieten
enthielte, die nach der Verfaſſung heute und in Zukunft Sache der
Länder ſind. Auch wäre im Intereſſe der zukünftigen
Entwick=
lung in jedem Lande der Verſuch zu machen, der
Selbſtverwal=
tung, d. h. der vereinten Arbeit des Berufsbeamtentums und der
Vertreter der Bevölkerung, ſoviel wie möglich zur eigenen
Be=
arbeitung zu überlaſſen. Was der Sitz der oberſten
Reichsbehör=
den in Heſſen anlangt, ſo kann unter keinen Umſtänden
gut=
geheißen werden, daß jedes Reichsminiſterium in ſeiner
Abbau=
tätigkeit für ſich getrennt vorgeht. Bei einem zielbewußten Willen
iſt es durchaus möglich, einheitliche Richtlinien für den Abbau,
d. h. für die Vereinfachung der Verwaltung aller Reichsbehörden
zu erlaſſen; auf anderem Wege könnte das Ergebnis für Heſſen
und die Stadt Darmſtadt geradezu verhängnisvoll werden.
Be=
kannt ſind noch die Erörterungen, die ſich in der Oeffentlichkeit an
die geblante Verlegung der Oberpoſtdirektion Darmſtadt nach
Frankfurt a. M. anſchloſſen. Für Darmſtadt würde dieſe
Auf=
hebung einen ſchwveren Schlag und ein großes Unrecht bedeuten. Die
Entwicklung Frankfurts als bedeutſames Wirtſchafts= und
Ver=
kehrszentrum iſt geſichert. Würde in Frankfurt a. M. eine
Be=
hörde hinweggenommen, ſo würde dieſe Stadt lange nicht in dem
Grade betroffen werden wie Darmſtadt. In der energiſchſten
noch vor der nächſten Vollberſammlung die zweite Leſung ſtatt= Weiſe hat unſere Staatsregierung, der Landtag und die Stadt=
Intereſſe des Landes und der Stadt mit aller Tatkraft
eingegrif=
fen. Die Wegnahme einer oberen Reichsbehörde für Heſſen
be=
deutet eine Maßnahme, die in der Gegenwart die Not des Landes
nur vergrößern wird. Auch dieſe Frage wird in dem neuen
die ruſſiſchen Total=Abrüſtungsvorſchläge dem Ideal der Menſch= Reichstag entſchieden. Bemerkenswert iſt, daß das
Reichspoſt=
tages ſich veranlaßt ſah, ſehr ſchnell die Denkſchrift vorzulegen,
ſtande hat. Die gauze Maßnahme, durchgeführt in einem
Zeit=
raumn von etwa zehn Jahren, bringt für die Gegenwart gar keine
Denkſchrift des Reichspoſtminiſteriums vom 21. Februar 1922 nur
die Aufhebung von zehn Oberpoſtdirektionen für
In einem ſehr matten Schlußwort wies Präſident Loudon, möglich gehalten hat, aber auch unter Anführung
danauf hin, daß die Disluſſion ſämtlichen Delegationen Gelegen= der beachtlichen Bedenken, die gegen dieſe Aufhebung
ſprachen. Auch die jetzt dem Verwaltungsrat der Deutſchen
auberzuſſetzen und Kriük ſowohl an den ruſſiſchen Vorſchlägen, Reichsuoſt vorliegende Denkſchrift hat dieſe Bedenken nicht
ent=
zweite ruſſiſche Entwurf, der leider zu ſpät eingegangen ſei, im Wege der Verwaltungsreſorm nicht fantaſtiſche Zahlen
er=
ſparen können, wird ſicherlich bei den Fraktionen des Reichstags
Die Kommiſſion, die mit der Enzſchließung ihre geſamte antwortung brauchen, als fortgeſetztes Reglementieren. Genau ſo,
a. M. die Perſonalkoſten der Stadt nach dem Etat für 1928, alſo
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Sonntag, den 25 März 1928
wohl ohne das Perſonal der großen, neu eingemeindeten Gebiete,
auf den dritten Teil der Geſamtbruttoeinnahmen gewachſen ſind;
in Darmſtadt betragen ſie noch nicht ein Viertel, — genau ſo iſt
es ein Irrtum, anzunehmen, daß die beſſere, alſo wirtſchaftlichere
Art der Warnehmung des Verwaltungsdienſtes nur bei den
großen Direktionen zu finden iſt. Je größer die Behörde, deſto
mehr der Umfang der Arbeitsteilung, deſto größer die Gefahr,
mit Reibungen arbeiten zu müſſen. Auch iſt es manchmal nicht
zu verhindern, daß verſchiedene Referate die gleiche Angelegenheit
behandeln und ſogar abweichend voneinander entſcheiden.
Jeden=
falls iſt gerade Darmſtadt als Stadt für Behörden wie geſchaffen.
Wer früher hier in Garniſon ſtand, rühmt noch heute die
wunder=
volle Umgebung und Ruhe des Arbeitens. Ich bin mir darüber
klar, daß, wenn es demnächſt an die Entſcheidung geht, die
Stadt=
verwaltung zu jedem Entgegenkommen bereit ſein wird. Hier
kommt vor allen Dingen die Wohnungsbaufrage und die
unent=
geltliche Herausgabe von Bauplätzen in Betracht. Auf jeden Fall
iſt es unbeſtritten, daß die Verwaltung auch der größten
Reichsbehörde in Darmſtadt ſehr gut geführt werden kann, ſelbſt
wenn die Spitze der Verwaltung ihren Sitz außerhalb Darmſtadts
hat. Die Frage der Aufhebung der Oberpoſtdirektion iſt in
gewiſ=
ſem Sinne geradezu ein Zeichen für die Aufteilung
Heſſens. Beſtimmte Gefahren auch für die Eiſenbahndirektion
Mainz wurden bereits öffentlich erörtert. Es iſt
ſelbſtverſtänd=
lich, daß wir mit aller Energie für die Beibehaltung unſerer
Eiſenbahndirektion eintreten. Auch wäre der Stadt Mainz ſehr
zu wünſchen, wenn die endgültige Entſcheidung als Sitz der
Reichswaſſerſtraßenverwaltung für Mainz gefällt würde. Bei
gutem Willen erſcheint es heute ſchon leicht, durch vernünftige
Abgrenzung der Bezirke unſerer Bevölkerung zu dienen. In
Offenbach iſt ſeit langem das für Frankfurt a. M. beſtehende
Ortsporto eingeführt. Auch bei der Frage der Abgrenzung der
Landesfinanzämter kann es leicht möglich ſein, im Wege einer
gegenſeitigen Vereinbarung die derzeitigen politiſchen Grenzen
der Länder zu überbrücken. Es können zum Beiſpiel Orte, die im
Preußiſchen liegen, in unmittelbarer Nähe der heſſiſchen Grenze
zu dem Finanzamtsbezirk zugeſchlagen werden, der ihnen am
nächſten liegt. Schließlich iſt doch nicht die Behörde und die ganz
zufällige politiſche Landesgrenze, ſondern die Bevölkerung die
Hauptjache. Wir müſſen unſerem Volke, das es in dieſer Zeit
der Not ſehr ſchwer hat, dienen und helfen in jeder Beziehung.
Es erſcheint ein durchaus berechtigter Wunſch unſerer
Nachbar=
ſtadt Frankfurt a. M. zu ſein, daß die Stadt ihr Landesfinanzamt
in größerer Nähe haben möchte, das zurzeit in Kaſſel ſeinen Sitz
hat. Was ſteht einer Vereinbarung im Wege, den Bezirk des
Landesfinanzamtes Heſſen zu vergrößern durch Teile von Heſſen=
Naſſau? Die Stellung der Stadt Darmſtadt im rhein=mainiſchen
Kranze enthält ſehr viele gemeinſame Beziehungen zu unſerer
ſchönen Nachbarſtadt Frankfurt a. M. Ueber dieſe gemeinſamen
Beziehungen muß nicht nur geſchrieben, ſondern demnächſt auch
verhandelt werden. Darmſtadt hat die Initiative ergriffen zu
dem Vorſchlage, einen gemeinſamen Lufthafen für die Städte
Frankfurt a. M., Wiesbaden, Mainz und Darmſtadt anzulegen,
in einem Gebiet, das vielleicht einmal von der zukünftigen neuen
Autoſtraße berührt ſein kann. Während der neue Lufthafen für
Wiesbaden und Mainz mehr wie ſechsſtellige Zahlen verſchlingen
oll und das Gebot der Nationaliſierung doch ſchließlich für alle
neuen Unternehmungen gelten muß, iſt der Gedanke eines neuen
Lufthafens ſicherlich von großer beachtlicher Bedeutung in der
Zukunft. Ohne auch nur im geringſten der engültigen
Entſchei=
dung aller beteiligten Städte irgendwie vorgreifen zu wollen,
glaube ich doch ſagen zu können, daß dieſes Projekt ſicherlich auch
mit Hilfe und Unterſtützung unſerer heſſiſchen Staatsregierung
zum Gegenſtand von Verhandlungen gemacht werden wird. Es
handelt ſich zunächſt um die Aufſtellung eines Projektes mit
an=
nähernd genauer Koſtenberechnung. Daß die Reichsregierung
und das Reichsverkehrsminiſterium derartige Pläne von größerer
Bedeutung fördern wird, ſteht heute ſchon außer Zweifel. Wir
haben wie Frankfurt a. M. ſchon heute beinahe eine Reihe
gemeinſamer Fragen. In eingehendſter Weiſe ſind dieſe
Fragen als Projekte des rhein=mainiſchen Kranzes in
der Tagespreſſe in Frankfurt a. M. behandelt worden. Es wäre
nur zu wünſchen und durchaus zu begrüßen, wenn es gelingt,
alle beteiligten Städte demnächſt an den Verhandlungstiſch zu
bringen. Die in Frankfurt vollzogenen Eingemeindungen
wer=
den mit der Annahme des Geſetzes im Landtag trotz aller
Bedeu=
tung für die nächſte Entwicklung nur als eine erſte Etappe der
Rationaliſierung der Verlegung im Untermaingebiet betrachtet.
Ganz offen iſt ſowohl in der norddeutſchen wie auch in der
ſüd=
deutſchen Preſſe bereits von Frankfurt a. M. erklärt, daß dieſe
Eingemeindungen ſich nicht auf den preußiſchen Bereich
beſchrän=
ken könnten. Es iſt ſicherlich ein wahres Wort, daß im Gebiete
der Wirtſchaft nicht preußiſche, nicht heſſiſche und nicht badiſche
Wirtſchaftsformen zu unterſcheiden ſind, ſondern gute und
ſchlechte. Allein den vielfachen Intereſſenverflechtungen der
Sied=
lungen, des Verkehrs, der Verſorgung mit Licht und Kraft, mit
Gas und Waſſer und der kulturellen Politik kann ſchon jetzt
ent=
ſprochen werden durch vernünftige Vereinbarungen, welche die
Landesgrenzen überſpringen. Gerne unterſchrieb ich in dieſem
Sinne das Wort, daß bei der neuen Entwicklung der Gegenwart
im rhein=mainiſchen Gebiet die Landesgrenzen überaltert
erſchei=
nen. Es ſei zum Schluſſe auch der Vereinigung ſüdweſtdeutſcher
Länder und der Frage beſonders gedacht: Welche Hoffnungen
er=
ſprießen der Verwaltungsreform im allgemeinen und im
beſon=
deren? Der Gedanke einer Vereinigung der beiden
ſüdweſt=
deutſchen Länder Württemberg und Baden iſt im Verlaufe
der neuen Auseinanderſetzung über den Bau des Reiches
wiederholt zum Gegenſtand von Verhandlungen gemacht
wor=
den. Als Ziel wurde dargeſtellt die Schaffung eines neuen
lebens= und leiſtungsfähigen Gebietes mit der Einbeziehung
von Hohenzollern. Auch von dem ſüdlich des Mains
liegen=
den Teil von Heſſen wurde geſprochen. Aehnlich wie man von
Norden kommend Oberheſſen in die Oberpoſtdirektion Frankfürt
a. M. einbeziehen will, ſo wollte man hier die Provinz
Starken=
burg und Rheinheſſen nach Süddeutſchland einverleiben.
Anderer=
ſeits wurde wieder der Gedanke vertreten, Württemberg mit der
Pfalz und im Süden Heſſen zu einem oberrheiniſchen
Gebiet zu vereinigen. Die Hauptſtadt dieſes neuen Landes
wäre wohl in Karlsruhe oder Mannheim zu ſuchen. Auch dieſer
Vorſchlag iſt nur ein Gedanke. Aehnlich wie der preußiſche
Mini=
ſterpräſident Braun, im Innern unitariſch, es mit der größten
Energie ablehnt, auch nur einen Quadratmeter zur Erweiterung
des Hafens von Hamburg herauszugeben, ſo würde auch Bayern
mit aller Kraft die Abtretung der Pfalz verhindern. Für Heſſen
liegt die beſondere Schwierigkeit in der Mainlinie; ſie wird es
auch in Zukunft bleiben. Unſere Intereſſengebiete ſcheinen hier
mehr in der Richtung von Heſſen und Heſfen=Naſſau und einer
Verſtändigung mit dem Wirtſchaftszentrum Frankfurt am Main
zu liegen. Schon groß iſt heute die Zahl derer, die in Darmſtadt
wohnen und in Frankfurt a. M. eine gewerbliche Stellung
haben. Darmſtadt mit ſeiner wundervollen Umgebung iſt dazu
geſchaffen, eine Wohnſtadt in ſchönſter Lage Deutſchlands zu
ſein; hat es doch auch jetzt ſchon ausgezeichnete
Verkehrsverbin=
dungen. Die Stadtverwaltung wird mit aller Energie das Ziel
verfolgen, das Bahnnetz in ihrer Umgebung fortgeſetzt zu
er=
weitern. Auch für wirtſchaftliche Unternehmungen, die nicht die
Lage am Waſſer nötig haben, wird die ſtädtiſche Verwaltung
ſtets eintreten und Entgegenkommen beweiſen.
Noch ein Wort nach der Seite der finanziellen Wirkungen
der Verwaltungsreform und der Abwehr beſtimmter Gefahren
gegenüber den zu weit gehenden Zentralismusbeſtrebungen. Es
gibt Dinge, deren Organismus in der Weiterentwicklung im
eigenen Intereſſe des Volkes und in der Idee des Staates ſelbſt
liegen, das ſind die Verkehrsanſtalten der Poſt und Eiſenbahn,
bei den Ländern das Bildungs= und Polizeiweſen. Die
Reichs=
bahn mit 314 769, die Poſt mit 219 165 Stellen haben insgeſamt
einen Beſtand von Perſonal von 533 934 Köpfen. Alle übrigen
Reichsbeamten zuſammengenommen zählen nur 92 722, alſo
an=
nähernd 17 v. H. Wir verlangen nicht Einſchränkung, ſondern
ſtetige Vervollkommnung des Verkehrs, nicht zuletzt in der
Ver=
bindung der Städte mit dem Lande. Die Kopfzahl der Beamten
in Preußen beträgt 249 133, darin ſind einbegriffen 109 754
Schulſtellen und 554987 Polizeibeamte. Sollen wir das
Bil=
dungsweſen beſchneiden und die geringen
Sicherheitsmaßnah=
men vermindern? Dieſe Frage ſtellen heißt ſie verneinen. Es
iſt unmöglich, die Behauptung zu vertreten, daß die große
Arbeit, die heute 400 000 Beamte leiſten müſſen, demnächſt durch
100 000 Angeſtellte zuwege gebracht werden kann. Wer noch
weiß, wie die verfloſſene Abbau=Aktion ausgefallen iſt, wer ſich
daran erinnert, daß die Ausgaben an Ruhegehalt und Wartegeld
in die Höhe getrieben wurden, aber auch Neu=Ausgaben
be=
ſtritten wurden durch Einſtellung neuem Perſonals für neue
Arbeiten, der muß wiſſen, daß ein ſchematiſcher Abbau in dieſer
Zeit nur eine finanzielle Belaſtung unſeres Volkes darſtellt. Ein
ſolcher Abbau trifft ſtumpfſinnig die ganz ſparſamen und die
auch mit Perſonal gutverſorgten Behörden. Hier hilft nur eine
ernſtliche Prüfung von Fall zu Fall, die das Wirtſchaftliche der
gefamten Ausgaben in den Vordergrund ſtellen. Auch in der
Bevölkerung maß einmal der Gedanke vertreten werden, daß
eine Entlaſtung von Perſonal nur möglich iſt, wenn die Arbeiten
eingeſchränkt werden. Jede unnötig vorgebrachte Beſchwerde
macht Arbeit. Der Deutſche fügt ſich in der Tat nicht leicht den
Geboten der Obrigkeit. Bei der Reorganiſation unſerer
Reichs=
behörden, die namentlich Herr Reichsfinanzminiſter Köhler in
den Beratungen des Reichstags in den letzten Wochen wiederholt
angekündigt hat, muß beachtet werden, daß der derzeitige
Zen=
tralismus in Poſt, Eiſenbahn und Reichsfinanzminiſterium
un=
möglich aufrecht erhalten bleiben kann. Es iſt in der Tat nicht
angängig, daß dieſe großen Reichsbehörden, die ganze Länder
umfaſſen, in jeder kleinen Frage von Berlin aus abhangig ſind.
Herr Reichsfinanzminiſter Köhler hat ſelbſt in offenen Worten
eine Vorlage über die Selbſtändigkeit dieſer Behörden für die
Zukunft angekündigt. Wird die Juſtiz Reichsſache werden, ſo
wird es Gegenſtand von Vereinbarungen und zweckmäßigen
Er=
wägungen ſein, die Frage zu beantworten, wie die derzeitigen
Bezirke der Oberlandesgerichte gut im Intereſſe der Bevölkerung
erweitert und abgegrenzt werden können. Bayern beſitzt drei
Landesfinanzämter und eine überaus große Anzahl
Oberpoſt=
direktionen. Es iſt unmöglich, mit dem Gedanken zu rechnen,
Darmſtadt die Reichsbehörden wegzunehmen; hat doch der Herr
Reichspoſtminiſter ſelbſt in ſeiner Denkſchrift z. B. aufgeführt,
daß es nicht möglich ſei, der Stadt Bamberg die
Oberpoftdirek=
tion wegzunehmen, weil dieſe Stadt beſonders geſchädigt ſei.
Das gilt in weit höherem Maße von der Stadt Darmſtadt, die
außerdem noch eine Oberpoſtdirektion beſitzt am Sitze der
Haupt=
ſtadt des Landes. Werden in Zukunft die ſtaatlichen
Kompeten=
zen der Länder geringer, ſo wird nach einer Uebergangszeit auch
der Aufwand für die Länderverwaltung geringer werden. Es
könnte möglich ſein, daß dann auch ein weit größerer Betrag der
Hauszinsſteuer, wie ſeither, ihrer urſprünglichen Aufgabe,
näm=
lich dem Bauen, zugeführt wird; es könnte möglich ſein, daß.
die Städte in Heſſen wie in Preußen von der Konkurrenz des
Staates im Gebiete der Gewerbeſteuer befreit wären. Die
Städte haben allen Anlaß, ihre wirtſchaftlichen Zuſammenhänge
zu pflegen, ſo z. B. Worms die Beziehungen mit Mannheim und
Ludwigshafen, Offenbach und Darmſtadt die Beziehungen mit
Frankfurt, dem Odenwald und der Provinz Starkenburg, Mainz
die Beziehungen mit dem Rheingau und dem ſogenannten
Blauen Ländchen”. Wir müſſen danach ſtreben, Handel und
Wandel zu beleben, neue Einnahmen zu ſchaffen und das Maß
der kommunalen Laſten angeſichts der
Reparationsverpflichtun=
gen ſo niedrig wie möglich zu halten. Ich habe auf dem 1924
ſtattgefundenen internationalen Städte=Kongreß in Amſterdam
eine Feſtſtellung des Maßes der kommunalen Laſten in drei
Län=
dern auf Grund eines beſtimmten Fragebogens angeregt.
Ge=
lingt es, dieſe Feſtſtellung auf einwandfreier Grundlage
durch=
zuführen, gelingt es insbeſondere darzuſtellen, wie die Städte in
Deutſchland enorm belaſtet ſind durch die unmittelbaren und
mittelbaren Kriegslaſten, die das Reich von ſich abwälzen mußte,
o wird dieſe Feſtſtellung auch im Auslande ihren Eindruck nicht
verfehlen.
Gegenüber den Gefahren eines zu weit gehenden
Zentralis=
mus ſei darauf hingewieſen, daß das deutſche Volk bei ſeiner
individuellen Veranlagung niemals rein zentraliſtiſch regiert
werden kann. Es iſt für den Ausländer ein eigenartiges
Schau=
ſpiel, daß wir zwar ſehr viel reden von Einheitsſtaat und
Ein=
heitsſchule, aber in Wahrheit gegenüber dieſen Reden im Leben
uns ganz anders verhalten. Die Weimarer Verfaſſung hat in
ihren Beſtimmungen über Bildung und Schule allgemeine
Grundſätze für eine einheitliche Regelung aufgeſtellt. In
Wahr=
heit iſt die Zerſpaltung der Geſetzgebung und Verwaltung
heute ſogar noch viel größer als zuvor. Die
Schulreformen der Länder nehmen keinerlei Rückſicht
aufeinan=
der und laſſen die Erkenntnis einer doch notwendigen
Gemein=
ſamkeit vermiſſen. Preußen hat ſeine eigene Reform. Ein Teil
der Länder iſt hinter ihr zurückgeblieben, andere ſind weiter
über ſie hinausgegangen, wieder andere haben überhaupt nichts
getan. Das Ergebnis iſt, daß Deutſchland heute nicht weniger
als 37 Typen höherer Schulen beſitzt. Wer einmal als
Familien=
vater erlebt hat, als Reichsbeamter verſetzt zu werden, weiß was
dieſe nicht zu überwindende Verſchiedenartigkeit in dem
Bil=
dungsgange des Kindes bedeutet. Es ſcheint das Wort eines
Ausländers wahr, daß wir in dem ausländiſchen
Bildungs=
weſen im Wege der Bücher mehr Beſcheid wiſſen, als in dem
Bildungsweſen des Inlandes. Wenn es noch möglich werden
ollte, daß das Reich in Zukunft in Ländern mit konfeſſionellen,
gemeinſchaftlichen und weltlichen Schulew zurückfallen würde, ſo
würde auch Darmſtadt als Schule von beſonderer Bedeutung auf
das Schwerſte betroffen werden. Die zukünftige Reichsreform muß
daher auf allen bedeutungsvollen Gebieten, auch in dem der
Schule, den Gemeinſchaftsgedanken betonen. Die
Verwaltungs=
reform als ein Gebot der Zukunft, wird auch im Falle der
um=
faſſendſten Durchführung den Druck nicht aufgeben, der als
un=
ſeliges Erbe des Krieges auf uns laſtet. Wird dieſer Druck
er=
heblich gemildert und werden wir im Gebiete der Reichsreform
nicht radikal verfahren, werden wir insbeſondere darauf Rückſicht
nehmen, daß die Beamtenſchaft der Gegenwart ein Anrecht auf
ihre Stellung hat und angemeſfene Uebergangszeiten nötig hat,
ſo wird unſer Heſſenland und Darmſtadt nach Ueberwindung
dieſer Gefahren der Uebergangszeit ſicherlich auch in Zukunſt
eine bedeutungsvolle Stelle behaupten.
HEeeh!
Ich komme daher zu folgendem Schlußergebnis: Bei der
Reorganiſation unſerer Reichsbehörden iſt es durchaus möglich
und nötig, die derzeitigen politiſchen Grenzen zu überſpringen,
wenn die Abgrenzung dieſer großen Behörden auf ſolche Weiſe
aus wirtſchaftlichen Geſichtspunkten und im Intereſſe der
Be=
völkerung am beſten geregelt wird. Es erſcheint z. B. durchaus
möglich, den Bezirk der Oberpoſtdirektion Darmſtadt in
angemeſ=
ſener Weiſe zu erweitern, auf jeden Fall ſteht feſt, daß die
Ver=
waltung dieſer großen Behörde, die niemals zu den kleinen
Oberpoſtdirektionen gehört hat, ſondern eine Verkehrsanſtalt
mittlerer Bedeutung iſt, von Darmſtadt nach wie vor
ausgezeich=
net geführt werden kann. Das gleiche gilt von dem Bezirk des
Landesfinanzamtes und der Eifenbahndirektion. Hier können,
*Meine Univerſitäten.
Von Maxim Gorki.
Die Wirtſchaft führte den Derenkows eine Hausgenoſſin des
Wirtes, des Skopzen, eine große, magere Frau mit dem Geſicht
einer Holzpuppe und den ſtrengen Augen einer böſen Nonne.
Auch ihre Tochter lief mit herum, die rote Naſtja: Wenn ſie mit
ihren grünen Augen Männer fah, dann bebten die Flügel ihrer
ſcharfen Naſe.
Die tatſächlichen Herren bei Derenkows waren aber die
Stu=
denten — der Univerſität, der Geiſtlichen Akademie, der
Tier=
arzneiſchule —, eine lärmende Korona, die ſich immer für das
ruſſiſche Volk abſorgte, in dauernder Angſt um die Zukunft des
Landes. Beſtändig in Aufregung gehalten durch Zeitungsartikel,
durch das, was ſie ſich aus Büchern zuſammengeleſen, durch die
Vorfälle in der Stadt und auf der Univerſität trafen ſie des
Abends aus allen Straßen Kaſans in Derenkows Kramladen
zuſammen, zu hitzigen Debatten und leiſem Flüſtern in ſtillen
Winkeln. Sie brachten dicke Bücher mit, wieſen mit den Fingern
auf einzelne Seiten, ſchrien einander an und vertraten die
ver=
ſchiedenſten Wahrheiten, jeder nach ſeinem Gutachten.
Selbſtverſtändlich verſtand ich dieſe Wortgefechte nur
mangel=
haft, alle Wahrheiten gingen für mich im Wortſchwall verloren,
ſo wie auf der dünnen Suppe armer Leute die Fettaugen. Manche
von den Studenten erinnerten mich unwillkürlich an die alten
Pſalmenleſer der Sektierer im Wolgaland; aber ich begriff doch,
daß ich da Menſchen vor mir hatte, die ſich rüſteten, das Leben zu
beſſern und zu ändern; und obwohl ihre Aufrichtigkeit im
reißen=
den Strom ihrer Worte immer wieder faſt erſoff, ging ſie doch nie
ganz unter in ihm. Die Aufgaben, welche ſie löſen wollten, waren
mir ganz klar, und ich fühlte mich auch an ihrer glücklichen Löſung
perſönlich intereſſiert. Oft kam es mir ſo vor, als fänden in den
Worten der Studenten meine ſtummen Gedanken ihren Widerhall,
und ich war faſt begeiſtert von dieſen Leuten — wie ein
Gefange=
ner, dem man ſeine Freiheit verſpricht.
Ich aber war in ihren Augen dasſelbe, was für den Tiſchler
ein Stück Holz iſt, aus dem man irgend einen nicht ganz
alltäg=
lichen Gegenſtand herſtellen kann.
*) Am 27. März wird Maxim Görki, der große ruſſiſche Dichter,
60 Jahre alt. Zu dem ſtärkſten, was er geſchrieben hat, gehören ſeine
Kindheits= und Jugenderinnerungen („Meine Kindheit”, „Unter
frem=
den Menſchen” und „Wanderer in den Morgen”. Verlag Ullſtein,
Ber=
lin). Wir geben hier mit Erlaubnis des Verlags eine Probe aus dem
Bande „Wanderer in den Morgen”.
„Ein Autodidakt!” ſagten ſie zueinander von mir, mit
dem=
ſelben Stolz, mit dem Gaſſenjungen ſich einen kupfernen Fünfer
zeigen, den ſie auf der Straße gefunden haben. Ich konnte es
nicht leiden, wenn ſie mich „Autodidakt” und „Sohn des Volkes”
nannten. Ich fühlte mich ſtiefmütterlich behandelt vom Leben und
litt zu Zeiten ſchwer unter dem Druck der Macht, welche die
Ent=
wicklung meines Geiſtes leitete. Einmal ſah ich im Schaufenſter
einer Buchhandlung ein Buch, auf deſſen Titelblatt die mir noch
unbekannten Worte ſtanden „Aphorismen und Maximen”; ich
glühte ſofort vor Begierde, es zu leſen, und bat einen Studenten
der Geiſtlichen Akademie, mir dieſes Buch zu leihen.
So ſiehſt du aus!” ſagte ironiſch der künftige Biſchof, ein
Kerl mit einem Kopf wie ein Neger, kraushaarig, mit wulſtigen
Lippen und ſtarken Zähnen. „Das iſt ja Quatſch, mein Beſter
Lies du, was man dir zu leſen gibt, aber kümmere dich nicht um
Dinge, die dich nichts angehen."
Der grobe Ton meines Lehrers kränkte mich tief.
Selbſtver=
ſtändlich kaufte ich mir das Buch, nachdem ich mir einen Teil des
Geldes auf den Landungsſtellen erarbeitet, den Reſt bei Andrei
Derenkow geliehen habe. Das war das erſte ernſte Buch, das ich
mir gekauft habe. Ich beſitze es heute noch.
Ueberhaupt wurde ich ziemlich barſch behandelt. Ich hatte die
„Fibel der Sozialwiſſenſchaften” geleſen und den Eindruck
gewon=
nen, als habe der Verfaſſer die Bedeutung der Hirtenvölker für
den Aufbau der menſchlichen Kultur übertrieben, während die
unternehmenden Nomaden, die Jäger, zu ſchlecht weggekommen
ſeien. Ich teilte meine Zweifel einem Philologen mit. Dieſer
be=
mühte ſich, ſeinem weibiſchen Geſicht einen imponierenden
Aus=
druck zu geben und erzählte mir dann eine geſchlagene Stunde
lang vom „Recht der Kritik”
„Um das Recht zur Kritik zu haben, muß man erſt an
irgend=
eine Wahrheit glauben! Und an was glauben Sie?” fragte er mich.
Dieſer Menſch las ſogar auf der Straße — er wandelte auf
dem Bürgerſteig dahin, das Geſicht hinter einem Buche, und ſtieß
die Leute an. Als er in ſeiner Dachſtube am Typhus krank lag,
ſchrie er noch:
„Die Moral muß in ſich harmoniſch die Elemente von
Frei=
heit und Zwang vereinen — harmoniſch, har-har—harm . .
Er war ein zarter Menſch, immer halb krank infolge chron”
ſcher Unterernährung, völlig erſchöpft von ſeinem hartnäckigen
Suchen nach einer feſten Wahrheit. Er kannte keine Freude außeé
der Lektüre, und wenn er die Widerſprüche zweier ſtarker Geiſtel
ausgeglichen zu haben glaubte, dann lächelten ſeine ſympathiſches
dunklen Augen kindlich glücklich. Zehn Jahre nach meiner Kaſe
ner Zeit traf ich ihn in Charkow wieder; gerade hatte er in Kem
fünf Jahre Verſchickung überſtanden und beſuchte jetzt wieder die
Univerſität. Er machte auf mich den Eindruck, als lebte er in
einem Ameiſenhaufen von ſich widerſprechenden Gedanken. Er
ſiechte an Tuberkuloſe dahin und mühte ſich ab, Nietzſche mit
Marx zu vereinen; er ſpuckte Blut und griff keuchend mit ſeinen
kalten klebrigen Fingern nach meinen Händen:
„Ganz ohne Syntheſe kann kein Menſch leben!“
Er ſtarb eines Tages auf dem Wege zur Univerſität in einen
Straßenbahnwagen.
Und nicht wenig ſolcher Märtyrer der Vernunft habe ich
ge=
kannt. Ihr Andenken iſt mir geheiligt
So an die zwanzig Menſchen der Art pflegten ſich in
Deren=
ows Wohnung ein Stelldichein zu geben. Sogar ein Japaner
war unter ihnen, Panteleimon Sata, Student der Geiſtlichen
Akademie. Manchnial erſchien auch ein hochgewachſener Menſch
mit breitem Bruſtkaſten, mit dichtem, großem Bart und tatariſch
geſchorenem Kopf. Er ſah aus, als wäre er in ſeinen bis ans
Kinn zugehakten Koſakenrock feft eingenäht. Gewöhnlich ſaß er
irgendwo im Winkel, rauchte eine kurze Pfeife und betrachtete alle
mit ſeinen grauen, ruhig forſchenden Augen. Sein Blick ruhte
häufig forſchend auf meinem Geſicht. Ich fühlte, daß dieſer ernſte
Menſch mich in Gedanken wägte, und — ich weiß nicht warum —
Mummer 85
uger Beibehaltung des Sitzes dieſer Behörden in Heſſen, neue
ei iete außerhalb Heſſens angegliedert werden, wenn es das
mrereſſe des Dienſtes und der Bevölkerung erfordern ſollte. Es
ſgeht kein zwingender Anlaß, ſolche Behörden unſerem Lande
nehmen. Wer erklärt, daß man von Darmſtadt in einer
Sen Stunde im D=Zug nach Frankfurt fahre, kann mit
dem=
iuen Recht verlangen, daß die Univerſitäten Heidelberg,
Darm=
ri. t, Frankfurt a. M., Gießen und Marburg aufgehoben werden,
ell ſie zu nahe bei einander liegen. Mit aller Energie
isſſen wir Vorſchläge ablehnen, welche die
oklitiſche Einheit des Heſſenlandes nahezu
morieren und bezwecken, das Land
ausein=
n=der zu reißen. Bei gutem Willen iſt es durchaus
mög=
ch. auch verkehrspolitiſch eine Einheit mit dem dazwiſchen
lie=
eiden preußiſchen Gebiet und insbeſondere Frankfurt a. M. zu
ichen. Die Fragen und Probleme des rhein=mainiſchen
tndtekranzes, wiederholt in der Frankfurter Preſſe zunächſt aus
en Geſichtspunkten der Stadt Frankfurt behandelt, drängen
Der Tat nach einer Löſung. Sie werden aus rein
wirtſchaft=
aren Geſichtspunkten und Rückſichten auf das Intereſſe der
Be=
öXerung nach und nach zur Löſung gelangen, wenn Frankfurt
SN. und der rhein=mainiſche Städtekranz als gleichberechtigte
no gleichſtarke Faktoren ſich in gegenſeitigem Intereſſe
verſtän=
ſiteen werden. Es muß in der Tat ein Gemeingeiſt entſtehen,
e. dieſes geſamte Gebiet davor bewahrt, daß es von rein zen=
(lliſtiſchen Neigungen der Stadt Frankfurt beherrſcht wird.
Zuhlgemeinte Anregungen ſind ſchon nach der Seite geäußert
wrden, daß die Direktoren der Muſeen in Frankfurt, Darmſtadt,
Nminz und Wiesbaden erwägen ſollten, ob nicht jedes der
Nrſeen nach ſeiner beſtimmten Eigenart ausgebaut werden
örne, ohne daß jedes Muſeum nach Vollſtändigkeit ſtrebt. Wurde
och ſogar ſchon die Hoffnung ausgeſprochen, daß die Gefahr,
as einmal die Städte des Rhein=Main=Gebietes einzeln die
LeFten der Theater nicht mehr tragen könnten und Schließung
johte, durch ſolche Zuſammenarbeit vermieden werden könnte.
Unſerer Staatsregierung iſt es gelungen das Erbe der
Ver=
euigenheit zu wahren, die Univerſität und Techniſche Hochſchule,
ſtrd die überaus große Anzahl höherer Lehranſtalten im Lande,
ess Landestheater und andere Landesinſtitute von
hervorragen=
ie Bedeutung zu erhalten auch in dieſer ſchweren Zeit. Auch
ee Haushaltsplan unſeres Landes wäre ſicher in Ordnung
ge=
örmmen, wenn nicht die neuen großen Laſten der
Beſoldungs=
nonung im ganzen Lande dazugekommen wären. Sicher wird
t” unſerer Staatsregierung gelingen, auch in Zukunft Herr zu
uerden der Hemmniſſe, und den Haushalt des Landes, das
y ter den ſchweren Laſten der Beſatzung beſonders gefährdet iſt,
ch und nach in Ordnung zu bringen. Darüber dürfen wir
—s keiner Täuſchung hingeben, daß die Ordnung im Haushalte
dis eigenen Landes die Grundlage für die beſte Stellungnahme
algibt, wenn es ſich demnächſt darum handeln ſollte, mit anderen
Landern zum Zwecke einer Neugliederung zuſammen zu gehen.
Der Abbau, der uns von dem größeren Bruder Preußen oder
diun Reiche diktiert werden könnte, wenn das Land nicht mehr
y. der Lage wäre, ſich ſelbſt zu halten, würde unüberſehbare
olgen für den kulturellen Reichtum unſeres Landes
herbeifüh=
im können. Ich glaube nicht daran, daß ein Zuſammenſchluß
ſoyn Württemberg und Baden zuſtande kommen wird, er würde
dm Gedanken des Partikulariswus nur ſtärken. Heſſen bildet,
nie die Stadt Frankfurt a. M., einen Uebergang vom Säden
ſuch Norden. Es wird dieſe Miſſion auch hoffentlich für alle
Zeiten behalten. Kommt eine Neugliederung des Reiches, ſo
nerden die bisherigen und neuen Ländergrenzen ihre
wirtſchaft=
iche Schädigung verlieren. Unſer Land Heſſen wird daher
hof=
fiaitlich nicht auseinanderfallen, ſondern als Einheit erhalten
beiben.
Dieſes Jahr keine Zeppelinfahrten
nach Südamerika.
* Berlin, 24. März. (Priv.=Tel.)
In einem Geſpräch, das ein Mitarbeiter eines
Ber=
lener Abendblattes mit Dr. Eckener in Berlin hatte,
üußerte dieſer auf die Frage über die Ausführung
eines Ozeanfluges mit dem in Bau befindlichen Luftſchiff, daß
leine Ausſicht mehr beſtehe, daß der Flug des
eppelins nach Argentinien bereits in dieſem
ahr durchgeführt werde. Dieſe Abſage bedeutet
kei=
heswegs einen Verzicht für ſpäter. Der Grund hierfür iſt darin
zu ſuchen, daß die notwendigen Luftſchiffhallen
ini Braſilien und Argentinien in dieſem Jahr
icht mehr fertig werden. Es würde ein allzu großes und eiige Domänen erhält. Bad Wildungen wird preußiſches
Eiſiko bedeuten, wollte man den Flug trotzdem durchführen,
ſo=
lnnge keine wetterfeſten Landeplätze vorhanden ſind. Unter
teſen Umſtänden wird ſich das Reiſeprogramm des neuen
Luft=
ſchiffes im weſentlichen auf Fahrten nach Spanien und einige
emdere Ueberlandſtrecken wit erheblichen Entfernungen be= aber nur eine einfache Mehrheit des Reichstages notwendig iſt,
ſthränken.
Sonntag, den 25. März 1928
Geite 3
Vom Tage.
Der deutſche Ingenienr Wagner iſt in Charkow
eingetroffen und erhielt die Nachricht von ſeiner
bedin=
gungsloſen Freilaſſung. Er darf alſo nach Deutſchland
zu=
rückkehren.
Vom 26. bis 29. d. M. findet im
Reichsverkehrsmini=
ſterium Berlin die 26. Internationale
Luftverkehrs=
konferenz der Weſtmächte ſtatt.
Der Berliner Polizeipräſident Zörgiebel wurde
vom Pariſer Polizeipräſidenten Chiappe im
Polizei=
präfidium empfangen.
In der Kärntner Gemeinde Feldkirchen iſt es zu
Zuſam=
menſtößen zwiſchen Mitgliedern des Republibaniſchen
ſchutzbundes und Heimwehrleuten gekommen, bei denen
12 Perſonen, zum Teil ſchwer, verletzt wurden.
Das fasciſtiſche Verordnungsblatt veröffentlicht eine Botſchaft
Mufſolinis anläßlich des neunten Jahrestages
der Gründung der erſten, fasciſtiſchen
Kampfver=
bände und der zweiten Aushebung der fasciſtiſchen
Jungmannſchaf=
ten, in der der Daice die Schuuarzhemden auffordert, den Gedenktag
würdig zu feiern.
Die Aufnahme einer amerikaniſchen Anleihe von 50
Mil=
lionen Dollar für die italieniſchen Staatsbahnen ſteht
bevor, deren Ertrag zur teilwveiſen Rückzahlung von Vorſchüſſen der
Staatskaſſe zu dienen hätte.
Außenminiſter Briand richtete an Primo de Rivera
an=
läßlich des Wiedereintritts Spaniens in den Völkerbund ein Telegramm.
In Amoy iſt es zu ernſten japanfeindlichen
Aus=
ſchreitungen gekommen. Der Mob hat das japaniſche
Kon=
ſulat mit Steinen beworfen und auf japaniſche Motorboote gefeuert.
Die japanfeindlichen Organiſationen verlangen die Entwaffnung der
javaniſchen Polizei. Auch wurde die Ausfahrt und Ausklarierung
japa=
niſcher Schiffe verhindert. Die japaniſchen Einwohner haben ſich
hilfe=
ſuchend an ihre Regierung gewandt.
Die Lage im Buchdruckgewerbe
Verbindlichkeitserklärung des Buchdrucker=
Schiedsſpruches.
Berlin, 24. März.
Entgegen allen Ewwartungen iſt heute doch noch der
Buchdrucker=Schiedsſpruch der jariſlichen Schlichtungsſtelle vom
19. März vom Reichsarbeitsminiſter ſür verbinöllich erülärt
wor=
den. Die Verbindlichkeitserülärung hat folgende Begründung:
Die in dem Schiedsſpruch vorgeſehene Regelung ſieht
eine Erhöhung der Wochenlöhne in der Ortsklaſſe A.
von 52,50 RM auf 56,00 RM. und in den übrigen Ortstlaſſen
eine entſprechende Lohnerhöchung vor. Aus der geſcmten
Lohn=
lage, wwie ſie tatſächlich im Buchdruckgewerbe beſteht, kann nicht
gefolgert werden, daß dieſer Vorſchlag die ſotzialen und
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe ungenügend berückſichtige. Dies gilt um
ſomehr, als es ſich auf Apbeitgeberſeite um einen Vevband
han=
delt, der ſich auf das ganze Reich erſtreckt und der neben großen
und leiſtungsſähigen Betrieben auch eine große Anzahl von
mitüleren und Eleinen, in ihrer Finanzkraft beſchränkten
Betrie=
ben umfaßt. Bei einheitlicher Beurteilung des geſamten
Ge=
werbes muß daher berüchſichtigt zwerden, daß ſchon die im Spruch
vorgeſchſlagene Lohnerhöhung für viele dieſer mittleren und
kleinen Betriebe eine Belaſtung iſt, die die Grenze ihrer
Lei=
ſtungsfähigkeit überſteigt. In den Nachverhanölungen im
Reichs=
arbeitsminiſterium war eine Annäherung der Parteien wicht zu
erzielen. Die Gegenſätzlichkeit der Meinungen läßt eine
Verſtän=
digung aols ausgeſchloſſen erſcheinen. Es iſt zu evwarten, daß
ein tarifloſer Zuſtand im Buchdrckgewerbe zu Schwierigkeiten
führen wird, deren Auswirbungen ſcſwohl ſür das
Buchdruckge=
werbe ſelbſt, wie ſür die Allgemeincheit, und beſonders in der
jetzigen Zeit, unerträglich wären. Die Verbindlichleitserklärung
des Schiedsſpruchs war daher erforderlich.
Ein Bundesſtaat weniger.
* Berlin, 24. März. (Priv.=Tel.)
Am 1. April 1929 ſ oll nach den Vereinbarungen
zwi=
ſchen Preußen und Waldeck, das Land Waldeck in
Preußen aufgehen. Der Vertrag ſieht vor, daß das
Domanialvermögen von Waldeck Eigentum eines aus
nament=
lichen Waldecker Gemeinden gebildeten Zwecbverbandes wird,
während Preußen zum Ausgleich dafür etwa 4000 Hektar Wald
Soaatseigentum. Es ſoll mit einem Koſtenauftwand von 8
Mil=
lionen Mark ausgebaut werden. Der Vertrag bedarf noch der
Zuſtimmung des Preußiſchen Landtags und der Waldecker
Lan=
desvertretung, ſowie der Sanktion des Reichstages. Da hierzu
wird es keine Schſwierigkeiten geben.
Das Schickſal
der deutſchen Ingenieure.
Goldſieins Bericht.
Der A.E.G.=Jugenieur Goldſtein, der vorgeſtern in Berlin
eingetroſfen iſt, hat im Auswärtigen Amt einen Bericht über
ſeine Verhaftung und die wuwaßlichen Gründe, ſowie ſeine
Be=
handlung in den ruſſiſchen Gefängniſſen erſtattet.
Darnach iſt er in der Nacht zum 6. März plötzlich veuhaftet
worden. Nach einer eingehenden Hausſuchug wurde er in die
nächſte Kreisſtadt, Stalin, überführt. Hier wurde er 24 Stunden
im Gefängnis gehalten, dann nach Charkow und von dort nach
Roſtow am Don gebracht. Im Roſtower Geſängnis hat er die
ganze Zeit bis zu ſeiner Freilaſſung am 17. März zugebracht.
Aus ſeiner Berichterſtattung geht hervor, daß die Gefängniszeit
außerovdentlich ſchwer für ihn war, weil die
Gefängnisverhält=
niſſe derart waren, daß Herr Goldſtein die Leiden dieſer Zeit
noch nicht übenwunden hat. Er wurde mit einer großen Anzahl
anderer Gefangener in kleinen Zellen gehalten. So war ſeine
Zelle vier Meter lang und 1,70 Meter breit. Darin waren
gleich=
zeitig noch ſechs andere Gefangene untergebracht. Unter dem
Ungeziefer, wie unter der ſchlechten Behandluung litt Goldſtein
gleichermaßen. Ueber den Grund ſeiner Verhaftung wwurde
Gold=
ſtein dauernd, in voller Unklarheit gelaſſen. Erſt am 14. Märß
fand das erſte Verhör ſtatt. Dabei ſtellte ſich heraus, daß ein
Montagebericht, den einer ſeiner Monteure ihm nachgeſchickt
hatte, der G. P. U. in die Hände gefallen und von dieſer in ſo
entſtellender Form überſetzt wworden war, daß ſich tatſächlich alles
mögliche daraus konſtruieren ließ. Der Vergleich mit dem
Ori=
ginal hat damn aber offenbar auch die G. P. U. von der
Halt=
loſigkeit der Anblagen übenzeugen müſſen, und ſo wurde
Gold=
ſtein am 17., ebenſo wie Wagner, freigelaſſen. Bis dahin iſt es
Herrn Goldſtein aber auch nicht möglich geweſen, ſich mit der
deutſchen Vertretung in Verbindung zu ſetzen. Die Ruſſen haben
die Vertragsvorſchriften allendings inſofern formal eingehalten,
als ſie der deutſchen Botſchaft am Abend vor der Verhaftung
eine Anbündigung zugehen ließen, die freilich keine genauen
An=
gaben enthielt. Der Zutritt zu den Gefangenen iſt bisher noch
nicht erlqubt worden. Nach den Vertvagsbeſtimmungen haben
die Ruſſen das Recht, den Beſuch hinauszuſchieben. Auch die
Beſtellung eines deutſchen Anwaltes iſt noch nicht genehmigt
worden. Iwmerhin beſteht die Möglichkeit, daß die Erlauß is
hierzu noch nach Abſchluß der Unterſuchung gegeben wird.
Ueber das Schickſal der übrigen Verhafteten
iſt auch heute noch nichts genaues bekannt. Sie befinden ſich
ebenfalls in Roſtow am Don. Es iſt verſprochen worden, die
Unterſuchung in kürzeſter Zeit zu Ende zu führen und der
deut=
ſchen Botſchaft dann zu berichten. In unterrichteten Kreiſen
nimmt man an, daß darüber aber noch 10 bis 14 Tage
ver=
gehen werden. Auch Herr Goldſtein kann über den genauen
Grund der Verhaftungen heute noch keine Ausſagen machen.
Die urſprüngliche Annahme, daß die Verhaftungen auf die
Reibereien zurückzuführen wären, die ſich bei der Ablieferung
von Maſchinen zwiſchen deutſchen und ruſſiſchen Ingenieuren
ergeben hatten, wird ſich wohl nicht aufrechterhalten laſſen, weil
auch die ruſſiſchen Ingenieure mitverhaftet worden ſind.
Inter=
eſſant iſt übrigens, daß der Verfaſſer des beſchlagnahmten
Mon=
jageberichtes überhaupt nicht verhaftet worden iſt. Herr
Gold=
ſtein berichtet dann weiter noch, daß die Behandlung nach
Auf=
klärung der falſchen Ueberſetzung ſehr viel beſſer, ja
außerordeni=
lich freundlich geworden iſt, und daß er dann auch ſofort in eine
beſſere Zelle übergeführt wurde. Aehnlich iſt es dem verhafteten
und gleichfalls freigelaſſenen Monteur Wagner gegangen.
An dieſer Darſtellung fällt vor allem auf, daß über die
Be=
ſchuldigungen, die gegen die anderen verhafteten Deutſchen
er=
hoben ſind, überhaupt nichts bekannt iſt. Im Falle Goldſtein
muß die Frage offen bleiben, ob die falſche Ueberſetzung einer
Abſicht entſprang, oder ob ſie überhaupt den urſprünglichen
Grund der Verhaftung darſtellte. In Berlin weiß man auch
nichts darüber, warum Monteur Wagner unter Anklage geſtellt
iſt. Er befindet ſich noch in Rußland. Irgendwelche
Mitteilun=
gen liegen noch nicht vor. Auch iſt man nach wie vor im
Un=
klaren über die Gründe, die zu der Perhaftung der übrigen
deutſchen Ingenieure und Monteure geführt haben. In 10 bis
14 Tagen wird das Vorunterſuchungsverfahren abgeſchloſſen
ſein. Alsdann hofft man Näheres in der Angelegenheit zu
er=
fahren.
ich fürchtete mich vor ihm. Ich wunderte mich über ſein
ſchweig=
ſmmes Weſen. Alle ringsum ſprachen laut, viel, beſtimmt: und
je heftiger die Worte klangen, deſto mehr gefielen ſie mir
natür=
ſch. Es dauerte ſehr lange, bis ich merkte, wie häufig ſich gerade
känter heftigen Worten klägliche, heuchleriſche Gedanken verbergen.
Vorüber ſchwieg wohl dieſer bärtige Recke?
Alle nannten ihn nur den „Chochol”, und außer Andrei ſchien
iemand ſeinen wahren Namen zu wiſſen. Bald erfuhr ich, daß
diieſer Mann kürzlich aus der Verſchickung zurückgekehrt war, aus
dem jakutiſchen Gebiet, wo er zehn Jahre zugebracht hatte. Das
lEeß mein Intereſſe für ihn noch wachſen, gab mir aber doch noch
icht die Kühnheit, ſeine Bekanntſchaft zu ſuchen, obwohl ich
weder ſchüchtern noch zimperlich war; im Gegenteil, ich litt an
ciner unruhigen Neugier, an einem Durſt, alles zu wiſſen, und
Awar ſo raſch wie möglich. Dieſe Eigenſchaft hat mich mein
gan=
ves Leben lang gehindert, mich wirklich ernſthaft mit einer
be=
ſtimmten Sache zu beſchäftigen.
Wenn die anderen vom „Volke” ſprachen, dann fühlte ich mit
mnerlichem Staunen und Mißtrauen, daß ich über dieſes Thema
nicht ſo denken konnte wie ſie. Für ſie war „das Volk” die
Ver=
örperung aller Weisheit, aller geiſtigen Schönheit und
Gutherzig=
eit; es war ein faſt gottähnliches, nur einmal exiſtierendes Weſen,
was Gefäß der Elemente alles Schönen, Gerechten, Erhabenen.
Ein ſolches Volk habe ich nie gekannt! Ich habe wohl
Zim=
nerleute, Laſtträger, Maurer geſehen, habe einen Jakow, einen
Oſip, einen Grigorij gekannt — aber dieſe hier redeten doch aus=
Drücklich von einem nur einmal exiſtierenden Volk und ſtellten ſich
ſelbſt gewiſſermaßen auf eine tiefere Stufe, in Abhängigkeit vom
Willen dieſes Volkes! Mir kam es vielmehr ſo vor, als
verkörper=
tten gerade dieſe Leute hier in ſich Schönheit und Kraft des Ge=
Dankens, als konzentriere ſich in ihnen, als glühe in ihnen der
ggute, menſchheitliebende Wille zum Leben, das Streben nach der
MMöglichkeit, es in Freiheit nach neuen Normen der Menſchenliebe
daufzubauen.
Nein, gerade Menſchenliebe hatte ich bei den Menſchen, unter
idenen ich bisher gelebt hatte, noch nicht beobachtet. Hier aber
tönte ſie in jedem Wort, hier glühte ſie in jedem Blick!
Wie ein erfriſchender Regen fielen die Reden dieſer Freunde
des Volkes in mein Herz, und die naive Literatur über das
düſtere Leben im Dorfe, über dieſe Märtyrer, unſere Bauern,
half mir viel. Mein Gefühl ſagte mir, nur wenn man ſtark, ſehr
leidenſchaftlich den Menſchen liebt, ſei es möglich, aus dieſer
Liebe die notwendige Kraft zu ſchöpfen, um den Einn des Lebens
zu finden und zu verſtehen. Ich gab es auf, über mich ſelbſt
nachzudenken, und begann mich aufmerkſamer mit anderen
Men=
ſchen zu beſchäftigen.
Modeſchau!
Ein Premieren=Abend? — Doch wohl nicht. Aber ein
Ereig=
nis doch! — Eine Modeſchau kann zum Ereignis verſchiedener
Art werden. Rein geſchäftlich — Reklame, künſtleriſch,
kunſthand=
werklich, geſellſchaftlich! Laſſen wir alles, was uns an
Abſich=
ten nicht bekannt iſt, außer Betracht, bleibt zu konſtatieren, daß
die geſtrige Modenſchau in der „Traube” zu einem
geſell=
ſchaftlichen Ereignis wurde.
Von zweierlei Bedeutung oder Nachwirkung, allerdings. Die
Damen, die nachmittags und abends ſehr zahlreich in den
hüb=
ſchen unteren Räumen der „Traube” zu Tee und Abendeſſen
erſchienen waren, fanden ungemein viel Anregung. Sie ſind der
Tyrannin Mode ja treueſte und ergebenſte Untertanen. Sie
fin=
den, je nach perſönlicher Einſtellung, alles ſchön, ſchick,
ſchar=
mant, apart, eigenartig. Wenn es nur ſchlank macht und — den
Neid der Freundin erregt.
Die Herren der Schöpfung ſind kritiſcher. Beſonders den
Gebilden gegenüber, denen die Höhe des Preiſes mehr oder
weniger anzuſehen iſt. Ihr Urteil iſt darum aus egoiſtiſchen
Gründen getrübt. Es iſt doch egoiſtiſch, wenn beim Anſchauen
all dieſer entzückenden Herrlichkeiten in des rechnenden
Mannes=
hirns Hintergründen die Rückſicht aufs Portefeuille merkbar wird.
Alſo — die Herren werden nicht gefragt. Die Damen waren
reſt=
los entzückt. Die Herren klatſchten Beifall den anmutig alle die
Kunſtgebilde tragenden Manneguins — es waren wirklich
ausgeſucht gut gewachſene und jugendlich anmutige Damen, die
ſich um die Berliner Modekönigin Hilde Zimmermann
ſcharten —, die Damen ſahen ausſchließlich das Aeußere, das
„Angezogene”, was hier gleichbedeutend mit „Anziehendem” iſt.
Dazu ſpielte diskret in prickelndem Rhythmus die
Haus=
kapelle der „Traube” Jazzmelodien. Dazu funkelte Wein in
blitzenden Gläſern und perlte (ſpäter) an manchen Tiſchen Sekt.
Und ſchließlich tanzte man. Alſo — ein
geſellſchaft=
liches Ereignis, dem die „Traube” einen gediegenen
groß=
ſtädtiſchen Rahmen bot.
*
Selbftverſtändlich darf aber auch hier nicht verſchwiegen
wer=
den, daß der ernſte Hintergrund dieſer geſellſchaftlichen
Verau=
ſtaltung geſchäftlicher Art iſt. Propaganda iſt teuer, und die
Vor=
bereitung einer ſolchen Modeſchau erfordert auch viel Arbeit, viel
Routine und viel Takt und guten Geſchmack. Er feierte geſtern
Triumphe. Veranſtalterin war die Firma Modehaus Carl
Schürmann & Co. Beteiligt waren mit den jeweils beſten
Erzeugniſſen ihrer Geſchäfte Johanna Becker (Hüte),
Speiers Schuhwarenhaus, Inh. P. Wildau, K. Jordan
(Schirme) und Hufnagel (moderne Lederwaren).
Gezeigt wurden in üppiger Fülle die neueſten und aparteſten
Modelle von Kleidern, Mänteln, Koſtümen, Hüten, Schuhen,
Handtaſchen und Schirmen. Aber in welcher Fülle von
Varia=
tionen und Nuancen in Schnitt, Stoff und ſonſtigem Material.
Man konnte ſehen, was die Dame von Welt trägt vom
Moment des frühen (oder ſpäteren!) Aufſtehens an bis zum —
beſtimmt ſehr ſpäten — Zu=Bette=Gehen unter Einbeziehung aller
geſellſchaftlichen Veranſialtungen, die den Tag der „Dame”
aus=
füllen und bei denen ſie ihre Toilette zeigt.
Abendkleider zeigten die neuartigen überhängenden
Zipfel=
teile, Drapierungen aus Tüll, die der Erſcheinung durch eine
reichere Stoffülle mehr Beivegung geben. An
Nachmittagsklei=
dern die charakteriſtiſche Erſcheinung der Mode, die Volants, und
eine unregelmäßige Linienführung. Eigenartige und originelle
Effekte durch figurenreiches Zuſammenarbeiten zweier Stoffe.
Dabei immer noch einfache, ſportliche Jumperkleider, ohne
kompli=
zierte Verzierung, kurzen Rock und tiefe Falten und Pliſſees.
Stark dekorativ die Abendmäntel aus Goldlamé. Eine reizende
Gruppe zeigte eine Braut mit Gefolge, in dem die kleine
Liſe=
lotte ganz entzückend ausſah.
In Herrn Haus Tobar hatten die Veranſtalter ſich einen
routinierten „Anſager” und Fachmann verſchrieben, der es gut
verſtand, die Herrlichkeiten der neuen Frühjahrsmode
überzeu=
gend zu erläutern. Es ſoll auch gern konſtatiert werden, daß die
Modenſchau auch als Beweis für die Leiſtungsfähigkeit der
ein=
ſchlägigen Darmſtädter Geſchäfte gebucht werden kann.
Iu dem Bericht über das Konzert des Komponiſten E. Schäfer
iſt bedauerlicherweiſe vergeſſen worden, daß die Begleitung der
Lieder und Geſänge am Klavier in den Händen von Fräulein
Eliſabeth Klauß (Lehrerin an der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt) lag. Die junge Dame entledigte ſich ihrer Aufgabe,
wie nicht anders zu erwarten war, in ganz vorzüglicher Weiſe,
war der Sängerin und dem Sänger Begleiterin und Führerin
und verhalf durch die Feinheit ihres Klavierſpiels den verſchie=
O.
denen Geſängen zu vollſter Wirkung.
Stü
jezt
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Seite 4
Sonntag, den 25. März 1928
Eine neue Waffenſendungs=Affäre.
Die Beſchlagnahme eines
Exploſivſtofftrans=
pories in Maria Thereſiopel.
Belgrad, 24. März.
Die Zeitung „Politica” berichtet zu den Gerüchten über die
Beſchlagnahme eines Exploſivſtofftransports in Maria
Dhere=
ſiopol: Awf dem Bahnhof Maria Thereſiopol wurden 22
plom=
bierte Waggons, die aus Italien bamen und deren Frachtbricf
als Beſtimmungsort Rumänien über Groß=Kikinda ausweiſt
von den jugoſlawiſchen Grenzbehörden angehalten. Aus der
Be=
ſchriftang der Waggons ergübt ſich, daß dieſe mit Exploſivſtoff
beladen ſind. Ein ebenfalls aus 22 Waggons beſtehender
Trans=
port mit gleichem Abſende= und Beſtimmungsort wie der
ange=
haltene Transport iſt vor wenigen Tagen über Maria
There=
ſiopol gelaufen. Die jugoſſlawiſchen Grenzbehörden, die
Ver=
dacht über den endgüültigen Kurs des Transports ſchöpften,
haben die Waggons verſiegelt und die Militäpbehörden
benach=
richtigt. Das Abſtellgleis, auf das die Waggons verſchoben
wor=
den ſind, wird militäriſch bewacht. Der Bahnhofsvorſteher von
Maria Thereſfopol und der Polizeikommiſſar lehnen es ab, über
die Angelegenheit Autskunft zu geben. Aus Belgrad wird heute
eine Unterſuchungsbommmiſſion in Maria Thereſiopol eintreffen,
die die Laduung der Waggons prüfen und ſeſtſtellen wind, ob es
ſich uum Kriegsnuaterial und Konterbande handelt.
Tonnen anſtatt bis jetzt 35 000 Tonnen feſtzuſetzen und die Kaliber
der Schiffsgeſchütze von 15 auf 13,5 Zoll herabzumindern. Die
Lebensdauer der Groß=Schlachtſchiffe ſoll von 20 auf 26 Jahre
verlängert werden. Es wird in der Note geſagt, daß innerhalb
dieſer Grenze eine gewiſſe Elaſtizität wünſchenswert ſei und daß
dieſe neuen Vorſchläge einen großen Schritt zur Abrüſtung und
zur Erleichterung der Rüſtungslaſten darſtellten.
Regierungskriſe überell.
* Berlin, 24. März. (Priv.=Tol.)
Das Wahlfieber greift um ſich. Die Regierungskriſe, die nun
ſchon ſeit Monaten im Reichstag herrſcht, wirkt anſteckend. In
Bayern ſteht man vor einem Auseinanderſallen der
Koali=
tion, da der Bauernbund die Unterſtützumg der Beamtenbeſol=
Die Beſiellung aus Bukareſt.
EP. Bukareft, 24. März.
Nach den Meldungen über die Ahaltung von 22 Wagen
mit Munition und Kriegswaterial in Maria Thereſiopol wird
offiziell bebanntgegeben, daß der Transport von der rumäniſchen
Regierung in Italien beſtellt worden ſei, und daß die Sendung,
nachdem ſie zwei Tage lang in Jutgoſlowien feſtgehalten
wor=
den war, bereits auf zumäniſchem Gebiet eingetroffen iſt.
Ein engliſcher Schritt zur weiteren
Ein=
ſchränkung in der Kriegsſchiffrage.
Der engliſche Vertreter in der Vorbereitenden
Abrüſtungs=
kommiſſion, Lord Cuſhendun, hat unter Bezugnahme auf ſeine
während der Verhandlungen erfolgte Mitteilung, daß die
eng=
liſche Regierung zur weiteren Einſchränkung in der
Kriegsſchiff=
frage bereit ſei, heute an die Teilnehmerſtaaten des
Waſhing=
toner Vertrages, Nordamerika, Frankreich, Japan und Italien,
eine Note gerichtet, in der er die neue Ziffer, die die engliſche
Regierung vorſchlägt, bekannt gibt. Danach iſt England bereit,
für zukünftig zu bauende Großkampfſchiffe die Grenze auf 30000
dungsvorlage abgelehnt hat. Auch in Sachſen kriſelt es.
Die Wirtſchſaftspartei iſt plötzlich mit der Forderung
hevvorge=
treten, daß den Wünſchen der Hausbeſitzer auf eine Erhöhung
ihres Anteils an der Miete um 4,5 Prozent Rechnung getragen
wind. Sie hat dieſe Forderung ultimativ geſtellt und erklärt,
daß, falls ſie bis zum Montag die Zuſtimmung der übrigen
Parteien nicht hätte, ſie ihren Finanzminiſter aus der
Regie=
rung zurüchziehen müßte. Das würde den Zerfall der mit ſo
großer Mühe errichteten ſächſiſchen Koalition bedeuten, die von
den Altſozialiſten bis, zu den Deutſchnationalen reicht. Man
ſcheint aber in Dresden anzunehmen, daß es ſich vorläufig nur
um einen Schreckſchuß handelt, und daß die Wirtſchaftspartei
ihre Drohung ſchließlich nicht wahrmachen würde.
Wahlkampf=Schatten.
Der Gegenſtoß von Rechts.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Ausdehnung des Reichsbahn=Skandals.
Berlin, 24. März.
Die Staatsanwaltſchaft I hat im Laufe des heutigen
Vor=
mittags in der Beſtechungsaffäre bei der Reichsbahn mehrere
Be=
amte und Zeugen vernommen. Der Verdacht, daß Beſtechungen
auch bei anderen Beamten als Reichsbahnoberrat Schultze
vor=
gekommen ſind, hat ſich durch den Gang der Unterſuchungen jetzt
voll beſtätigt. Es ſind von mehreren Firmen (nicht nur aus Köln)
an die Beamten des Zentraleiſenbahnamtes Schmiergelder als
angebliche Lizenzgebühren für Verbeſſerungsvorſchläge gezahlt
und auch wertvolle Geſchenke gemacht worden. Die
Kriminal=
polizei hat bei den beſchuldigten Beamten Durchſuchungen in den
Wohnungen vorgenommen und zahlreiches Belaſtungsmaterial
beſchlagnahmt. Oberreichsbahnrat Schultze iſt geſtändig und gibt
die ihm nachgewieſenen Fälle zu. Inzwiſchen konnte aber
feſt=
geſtellt werden, daß er auch noch bei anderen Firmen „
Lizenz=
gebühren” für „Erfindungen” erhalten hat.
Die rechtsradikalen Verbände führen in der Preſſe ſeit
lan=
gem einen erbitterten Kampf für die Befreiung der
ogenannten Fememörder, denen ſie zugute halten
wollen, daß das, was ſie getan haben, aus Vaterlandsliebe
heraus geſchah und aus den Zeitumſtänden heraus erklärlich ſei.
Sie haben auch ſchon wiederholt angedeutet, daß in ihren
Hän=
den Material aus den oberſchleſiſchen Kämpfen ſich befindet,
wo=
durch Perſönlichkeiten belaſtet würden, die der Sozialdemokratie
und dem Zentrum angehören. Wie die kommuniſtiſche „Welt
am Abend” erfahren haben will, ſollen beim preußiſchen
Juſtiz=
miniſter gegen den ehemaligen Reichskomiſſar für das
ober=
ſchleſiſche Abſtimmungsgebiet, Dr. Spieker, der ſpäterhin
Reichspreſſechef war und bei den kommenden
Wahlen für das Zentrum kandidieren will,
fer=
ner gegen den ſozialdemokratiſchen
Oberpräſi=
denten der Provinz Schleſien, Zimmer, ſowie
gegen den früheren ſozialdemokratiſchen
Poli=
zeipräſidenten von Berlin, Ernſt,
Strafanzei=
gen wegen Mordes und Mordbegünſtigung
ein=
gegangen ſein. Die Anzeigen ſollen ſich darauf ſtützen, daß
die drei Herren in ihren amtlichen Funktionen
Kenntnis von 60 im Jahre 1922 in Oberſchleſien
verübten Mordtaten gehabt hätten, ohne gegen
die Täter einzuſchreiten.
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Die Nürnberger Bürger=Zeitung iſt Offizielles
Organ der Wirtſchaftspartei des deutſchen
Mittel=
ſtandes, Landesverband Bayern und des Grund=
und Hausbeſitzervereins Nürnberg.
Mitteilungsblatt des Landesverbandes Bayeriſcher
Lebensmittelhändler E. V., Ortsgruppe Nürnberg.
Das bewährte Anzeigenblatz; von hervorragender Berbekraft.
Probenummern koſtenlos durch den
Verlag: Nürnberg, Kühnertsgaſſe 33.
Nach einer Meldung der „Deutſchen Tageszeitung” aus
Weimar will die neugegründete Chriſtlichenationale
Bauernpar=
tei für den Reichstag in allen Wahlkreiſen eigene Liſten
auf=
ſtellen und auch bei den Preußenwahlen, ſelbſtändig vorgehen.
Die „D. Tztg.”, das Organ des Reichslandbundes, richtet gegen
dieſen eine ſehr heftige Kritik. Sie beruft ſich darauf, daß die
Provinzialorganiſationen des Reichslandbundes in vielen
Wahl=
kreiſen beſchloſſen haben, mit den alten Parteien wie bisher
zu=
ſammenzugehen, daß es deshalb unmöglich wäre, wenn eine
Partei, der der Führer des Reichslandbundes, Hepp, angehöre,
gegen ſolche Beſchlüſſe verſtoße, weil dadurch die innere Diſziplin
und der Organiſationsgedanke gefährdet würde. Vielleicht darf
man aus dieſer Randgloſſe, die eine ſofortige Klärung der
Be=
ziehungen zwiſchen der Chriſtlich=nationalen Bauernpartei un
dem Reichslandbundorgan fordert, die Folgerung ziehen, daß
auch die Deutſchnationalen der Tätigkeit der neuen
Beuern=
partei nicht ohne Sorgen zuſehen, weil ſie daraus eine
Be=
drohung ihrer eigenen parlamentariſchen Machtpoſition
be=
fürchten.
Neckarſtr. 28, I., Is.,
Ecke Marienplatz, gut
möbl. Zim., evt. mit
Schreibtiſch, an be
rufst. Herrn (
Dauer=
mieter) z vm. (*8268
Nummer 85
Sonntag, den 25. März 1928
Seite 5
Hatn sakmittan 4 Uhr im Kauien
Aautint mn zi Aausssen Haufkastaskal
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 25. März.
*Frau Karoline Balſer +
Geſtern vormittag um 6½ Uhr verſtarb nach 8tägigem
Krauken=
gxeu an doppelſeitiger Lungenentzündung — der Folge einer
Grippe=
rrankung — im 55. Lebensjahre Frau Karoline Balſer. Mit der
Ver=
trbenen iſt eine Frau dahingegangen, deren ganzes, von
unermüd=
icher Arbeit erfülltes Leben ihren Mitmemſchen gewidmet war. Frau
ſerroline Balſer ſtand aktiv mitten in der Frauenbewegung. Was ſie
ue vielen anderen auszeichnete, war auf dieſem Gebiete wie auf all
dimr anderen ihrer umfangreichen Tätigkeit die Verwirklichung geſunder
PHeorie in die Praxis. Frau Balſer ſtand ebenſo tätig und aktib
ir politiſchen Leben, in dem ſie eine ſtarke Stütze der Deutſchen
Demo=
ſiatiſchen Partei war. Sie ſtand aber vor allem mitten in einer
aus=
gwehnten intenſiven ſozialen Tätigkeit. Auf dieſem Gebiete hat
du* Verſtorbene an praktiſcher Arbeit ungemein viel und ſegensreich
gewirkt. Sie kannte, obwohl Frau, keine Ermüdung, kein Zuviel. Von
ſuch bis in die ſinkende Nacht hat ſie Monate und Jahre gearbeitet
zum Wohle ihrer Mitmenſehen, zur Linderung ſozialer Nöte, aber auch
zur Stärkung ihrer politiſchen Ueberzeugung. Dieſe Tätigkeit brachte
von ſelbſt mit ſich, daß Frau Karoline Balſer, eine große Reihe
ſößentlicher Agmter ehrenhalber bekleidete, die ſie immer wieder mitten
eine intenſibe Tätigkeit hineinſtellten. Als Mitglied der
Stadtver=
ordnetenverſammlung, der ſie ſeit 21. Juli 1919 angehörte, gehörte die
Verſtorbene folgenden Ausſchüiſſen bzw. Deputationen, in führender
Sctellung an: Schulausſchuß. Sozialpolitiſcher Ausſchuß,
Stiftungs=
ansſchuß, Deputation, zur Zulaſſung von Schankſtätten,
Jugendwohl=
fichrtsdeputation, Wohlfahrtsdeputation, Schulvorſtand der Allgemeinen
Eädchenfortbldungsſchule und der Städtiſchen Haushaltungsſchule,
Kunſtkommiſſion, Vorſtand der Fuldaſtiftung, Verwaltungsausſchuß des
Arbeitsnachweiſes.
Frau Karoline Balſer war die Gattin des Herrn Staatsrats Balſer,
der in der Verſchiedenen nicht nur die Gattin, ſondern auch eine treue
Aitarbeiterin in politiſcher und ſozialer Betätigung betrauert. Am
Juli 1873 in Hofheinn gaboven, erhielt Frau Balſer ihre Ausbildung
ir der Viktoriaſchule und im Lehrerinnenſeminar in Darmſtadt. Am
15. Februar 1919 wurde Karoline Balſer in den Heſſiſchen Landtag
ge=
nählt, dem ſie bis 27. November 192u angehörte, und wurde am 6.
Ok=
tber 1925 wiederum als Abgeordnete der Demokratiſchen Fraktion in
den Landtag entſandt. Sie gehörte bis zu ihrem Tode dem Dritten
Ausſchuß an. Im Landtag war ſie die einzige demokratiſche Frau;
unn ſo größer aber war ihr Eifer und Betätigungsdrang. Sie zeigte
—h im Landtag als geſchickte, ſchlagfertige Rednerin für
Fraueninter=
ſen, in der Stadtverordnetenverſaummlung als die nie ermüdende
För=
tsrin in der Wohlfahrtspflege und der Bekämpfung der
Wohnungs=
wwt. Selbſt kinderlos geblieben, offenbarte ſie ein mütterliches Herz
für alle Armen und Notleidenden, denen ſie mit Rat und Tat zu helfen
tachte. Man konnte ſie mit Recht eine Mutter der Mühſeligen und
Beladenen nennen; als ſolche wird ſie in dankbarer Erinnerung unter
ter Bevölkerung Darmſtadts fortleben. Die Deutſche Demokratiſche
Bartei wird es ſchmerzlich empfinden, im ihr eine tapfere Vorkämpferin
hrer politiſchen Gedanken verſoren zu haben, deren Tod in die Reihen
ger Partei eine tieſe Lücke reißt.
Als Nachfolger der Verſtorbenen tritt für die Deutſche
Demokra=
ſche Partei Herr Abotheker Dongt aus Goddelau, Vorſitzender des
Bezirksverbandes Groß=Gerau des Handwverks und Gewerbes, in den
Candtag ein.
— Ernannt wurden: am 19. März der Forſtmeiſter Gg. Wagner
zu Homberg unter Belaſſung ſeiner bisherigen Amtsbezeichnung vom
S. März an zum Amtsvorſtand des Forſtamtes Homberg; am 20.
März der Vermeſſungsoberaſſiſtent Georg Maſſoth zu Darmſtadt
uum Vermeſſungsſekretär und der Zeichner Georg Mohr, zu
Darm=
ſeadt zum Vermeſſungs beraſſiſtenten, beide vom 1. März 1928 ab:
am 21. März der Vermeſſungsoberaſſiſtent, Otto Biſſinger zu
Darmſtadt vom 1. März 1928 ab zum Vermeſſungsſekretär.
— Verſetzt wurde am 19. März der Förſter Wilhelm Konradi
u Dorndiel in gleicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Heegwald,
Forſtamt Iſenburg.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 12. März: der Lehrer
Eit der Volksſhule zu Raunheim im Kreis Groß=Gerau Heinrich Reeg
uf ſein Nachſuchen wegen geſchwächter Geſundheit vom 1. April 1938
nb. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
beamten vom 2. Juli 19B3 bzw. 19. Dezember 19B in der Faſſung des
Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg=Bl. S. 249) treten am 1. April 1928
m den Ruheſtand: der Rektor an der Volksſchule zu Schaafheim, Kreis
Dieburg, Johannes Steinacker, der Lehrer an der Volksſchule zu
Watzenborn=Steinberg, Kreis Gießen, Jakob Bauſch, der Lehrer an
per Volksſchule zu Erbach Leonhard Falter, der Lehrer an der
Volksſchule zu Mainz Karl Johann Müller, der Rektor Adam
Wagner an der Volksſchule zu Offenbach a. M., der Oberſtudienrat
an dem Gynnaſium in Offenbach Dr. Wihelm Heräeus.
42. Zuſammenkunft der Starkenburger Geiſtlichkeit. Eine allgemeine
Verſammiung der ebangeliſchen Geiſtlichen aus der geſamten Provinz
Starkenburg ſoll Anfang Mai in Darmſtadt ſtattfinden. Als
Ter=
nin iſt der 2. Mai vorgeſehen. Die Beratungen werden das Thema
Die zentrale und peripheriſche Aufgabe des Pfarramtes” zum
Gegen=
tand haben. Die Verſammlung der Geiſtlichen aus der Provinz Ober=
Seſſen ſoll ebenfalls Anfangs Mai in Gießen erfolgen, wobei über das
Thewa „Arzt und Ecelſorger” referiert wird.
Hegezeit der Schnepfen. Auf Grund des Art. 29 des Heſſiſchen
Jagdſtrafgeſetzes hat der Miniſter des Innern des Freiſtaates
Deſſen in Ausrahme von der Beſtimmung in Paragraph 2 Ziffer 8
Der Verordnung, die Ausführung des Jagdſtrafgeſetzes, ins=
Beſondere Anordnung wegen der Hegezeit betreffend, vom 29. April
1914 (Reg.=Bl. S. 218) für dieſes Jahr die Schußzeit für
Wald=
ſchnepfen im ganzen Gebiet des Volksſtaates Heſſen bis
Diens=
kag, 10. April 1928 einſchließlich, verlängert.
— Stadtmiſſion: Miſſionsbaſar. Am Dienstag, den 27.
MMärz, findet von 10—7 Uhr wieder der Vielen ſo lieb gewordene Miſ=
Rionsverkauf ſtatt. Die Ausſtellung iſt ſehr reichhaltig, ſo daß es für
DDamen und Herren eine Freude ſein wird, ſie anzuſehen, auch wenn man
mrisnts kaufen kann. Ein Büfett mit Kaffee, Tee und Kuchen ſteht auch
lbereit. (Siehe Anzeige.)
Die Kunſt des Kochens. — Der Film der Hausfrau! Unter
idieſer Bezeichnung hat Herr Dr. Albert Hauff, Berlin, unter der
fach=
llichen Leitung von Fräulein Walther, Vorſteherin der
Haushaltungs=
ſchule des Lettevereins, Berlin, einen lehrreichen Film hergeſtellt,
wel=
ſcher nun auch in Darmſtadt am Montag, den 26. ds. Mts., nachmittags
Uhr, und Dienstag, den 27. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Kleinen Haus
ides Heſſiſchen Landestheaters unſeren Hausfrauen und allen, die
Juter=
eſſe für die Kochkunſt beſitzen, gezeigt werden wird. Fräulein Walther,
eine der beſten Kennerin der häuslichen Kochkunſt, zeigt in dem
inter=
eſſanten und lehrreichen Film ihre Erfahrungen auf dem umfangreichen
Gebiet der häuslichen Küche und gibt damit der Frauenwelt reiche und
vielſeitige Anregungen für Herſtellung der verſchiedenſten Speiſen. Es
iſt daher nicht zu viel geſagt, wenn dieſer Film als „Der Film der
Frau” benannt wird. Damit alle Bilder eingehend betrachtet werden
können, wird der Film ganz langſam gedreht. Die Dauer der
Vor=
führung beträgt ungefähr 2½ Stunden. Die glänzende Begutachtung,
die der Film von den Hausfrauenbünden und Fachorganiſationen
er=
fahren hat, läßt es angezeigt erſcheinen, den Film aufs wärmſte zu
empfehlen. Der Eintrittsrreis von 50 Pfg. für alle Plätze iſt ſo niedrig
gehalten, daß alle Intereſſenten ſich dieſen lehrreichen Film anſchauen
können. Der Vorverkauf an der Theaterkaſſe des Kleinen Hauſes und
im Verkehrsbüro beginnt heute; es empfiehlt ſich wegen des großen
Intereſſes, das ſich bereits jetzt ſchon zeigt, ſich Karten im Vorverkauf zu
beſorgen, um gute Plätze zu erhalten. Für Tugendliche und Schulen
findet eine beſondere Verführung Dienstag, den 27. ds. Mts,
nach=
mittags ½5 Uhr, zu dem ermäßigten Preis von 25 Pfg. für alle Plätze
ſtatt. Dieſer ermäßigte Preis erlaubt es Eltern, Herrſchaften und
Schulen auch den Jugendlichen den Beſuch der Dienstag=Vorführung
zu ermöglichen.
Nur einmalige Aufführung des Lutherfilms? Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Aus kirchlichen Kreiſen gingen zahlreiche Anfragen ein, ob
der Luther=Film nicht auch an Wochentagen vorgeführt werden
könne, weil gerade die an ihm intereſſierten Kirchenbeſucher ſonſt
keine Möglichkeit hätten, ihn zu ſehen.
Die Leitung der Helia teilt uns dazu mit, daß ſie den Film
zunächſt nur für die eine Vorſtellung heute Sonntag zur
Ver=
fügung hat und daß noch nicht geſagt werden kann, ob ſie ihn
nochmal und beſonders an Werktagen zeigen kann, weil eine ſo
ſtarke Nachfrage nach dieſem Werk beſteht, daß über die
verfüg=
baren Kopien auf Monate voraus disponiert iſt.
Es wird jedenfalls verſucht werden, den Film für weitere
Vorführungen zu ſichern, da eine Vorſtellung unmöglich alle
Intereſſenten faſſen kann; da aber noch ungewiß, ob und für Montag, den 26. März: Keine Vorſtellung.
welche Tage das gelingt, iſt zu empfehlen, ſich heute möglichſt
frühzeitig um Karten zu bemühen.
5488
Sroßer
Oster=
Oerkauf.
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Auf Einladung der
Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft wird Kaſimir
Ed=
ſchmid am nächſten Dienstag, den 27. März, 8 Uhr, im
Feſt=
ſaal der Vereinigten Geſellſchaft eigene Werke leſen. Unter den
deut=
ſchen Dichtern der Gegenwart ſteht Kaſimir Fdſchmid in vorderſter
Reihe. Sein vor kurzem veröffentlichter großer Sportroman „Sport
um Gagaly” gehört zu den bedeutendſten und geleſenſten
Erſcheinun=
gen des Büchermarktes. Seine ausgezeichneten Reiſeſchilderungen ſind
vorbildliche Muſter des gepſlegten deutſchen Eſſahs. Kaſimir Edſchmid
wird ſeine jüngſte, noch ungedruckte Erzählung „Die beiden
Fein=
ſchmecker” leſen, ſo daß der Abend den vielen Verehrern, die
Edſchmid in Darmſtadt beſitzt, eine neue Gabe bringt und von großem
Reize ſein dürfte. (S. Anz.)
Gdolf Geiger
Ludeigsplatz 10
Konfirmandenkränge, CTaschentücher
Handschuhe
S
U0 Brautkränse, dchleier 400
— Zum Vortrag über die „Holbeinſche Madonna” im Hiſtoriſchen
Verein in der Nummer vom 22. März iſt eine kleine Berichtigung
not=
wendig. Das Gutachten über das kranke Kind ſtammt nicht von Herrn
Dr. Sachs, ſondern von Herrn Dr. med. Schefers.
Orpheum. — Abſchiedsvorſtellung. Rudolph Nelſon ver=
—
abſchiedet ſich heute Sonntag mit ſeiner reizenden Kabarett=Revue
„Madame Revue‟. Es iſt ſomit heute letzte Gelegenheit geboten,
ſolche kultivierte Unterhaltungskunſt, wie ſie einzig Meiſter Nelſon
bietet, in Darmſtadt anzutreffen. Der jeweils außerordentliche
Er=
folg, der den Nelſon=Gaſtſpielen anderwärts beſchieden iſt, zeugt von
deren auf beachtlicher Höhe ſtehenden künſtleriſchen Niveau. Der
Sonn=
tagskartenverkauf findet ſtatt: Verkehrsbureau von 9—12, Zeitungskiost,
Ernſt=Ludwigsplatz, von 11 bis 18 und Kaſſe Orpheum ab 15 Uhr.
Preiſe der Plätze 1—4 Mk. Numerierte Karten von 1,50 Mk.
an. Telephonbeſtellungen Nr. 389. Von Montag bis Freitag
kom=
mende Woche iſt das Orpheum geſchloſſen. (Siehe heutige Anzeige.)
Margold-
4549a)
Hochstaetter
— Evangeliſche Jugendgemeinſchaft. Herr Pfarrer Köhler wird
uus am Sonntag Judika, 25. März 1938, abends 8 Uhr, einen
Paſ=
ſions=Jugendgottesdienſt in der Martinskirche halten, zu
dem wir alle Mitglieder und Freunde hiermit herzlich einladen.
Wim=
pel mitbringen!
— Die Stenvgraphen=Vereinigung „Gabelsberger”. Darmſtadt macht
hiermit auf die am Dienstag, den 27., und Freitag, den 30. I. M.,
abends, in ihren Unterriantsräumen „Handverkerſchule‟ (Ecke Karl=
und Nieder=Ramſtädter Straße) beginnenden Anfängeriurſe in
Neichskurzſchrift aufmerkſam. Die Leitung der Kurſe liegt in den
Hän=
den ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie. (Siehe heutige Anz.)
— Stadtkirche. Es ſei noch einmal darauf hingawvieſen, daß die
Aufführung der Johannespaſſion von Heinrich Schütz heute ſchon um
5 Uhr ſtattfindet. Der Eintritt iſt frei.
Erkrankungen im Perſonal, Abſagen von Aushilfsgäſten, auf
die wir angewieſen ſind, und die Notwendigkeit,
Anſtellungsgaſt=
ſpiele anzuſetzen, haben die Generaldirektion des Heſſiſchen
Landestheaters leider gezwungen, den Spielplan für die Woche
vom 25. März bis 1. April grundlegend zu ändern. Die
Aende=
rungen beziehen ſich auf die Vorſtellungen, auf die
Anfangs=
zeiten, die Mieten und die Preiſe.
Großes Haus.
Sonntag, den 25. März, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. ( 16.
Vis Osterrolamstag vergüten wir auf die
anerkannt niedrigen Preise unserer
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Darmstadt, eſchützenstraße .
„Die
Stumme von Portiei, Oper von Auber. Preiſe;
1 bis 10 M.
Dienstag, den 27. März, 19 Uhr, Ende 22½ Uhr. 4 14. „Die
Zauberflöte”, Oper von Mozart. Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, den 28. März, 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. T 13.
„Egmont”, S.hauſpiel von Goethe. Preiſe: 1 bis 10 M.
Donnerstag, den 29. März: Keine Vorſtellung.
Freitag, den 30. März, 17½ und 20 Uhr: Achtes Konzert
der Städtiſchen Akademie. Soliſtin: Blanche
Schiffmann (Violoncello), Bern. Werke von Dvorak,
Mendelsſohn=Bartholdy und Hans Simon. Preiſe: 1.25
bis 6 M.
Samstag, den 31. März, 19 Uhr, Ende 22 Uhr E 18. In neuer
Inſzenierung: „Violanta”, Oper von Korngold.
Hier=
auf zum erſten Male: „Gianni Schicchi”, Oper von
Puccini. Preiſe: 1 bis 10 M.
Sonntag, den 1. April, 19 Uhr, Ende 213 Uhr. D 17. „
Fide=
lio”, Oper von Beethoven. Preiſe: 1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntag, den 25. März, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: „Der Lumbe=
Awend” oder „Mann is Mann”, dargeſtellt von der
Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. Preiſe: 1, 2 und 3 M.
Montag, den 26. März, 16 Uhr: Film=Vorführung „Die Kunſt
des Kochens”. Eintrittspreis: 50 Pf.
Dienstag, den 27. März, 20 Uhr: Film=Vorführung „Die Kunſt
des Kochens”. Eintrittspreis: 50 Pf.
Mittwoch, den 28. März: Keine Vorſtellung.
Donnerstag: den 29. März, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. G 13
(Darmſtädter Volksbühne, Gruppe III und IN). „
Can=
dida”, Schauſpiel von Shaw. Preiſe: 1.50 bis 7.50 M.
Freitag, 30. März, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete VT (12).
„Die Entführung aus dem Serail, Oper von
Mozart. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Samstag, den 31. März, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. G 13 (Darmſt.
Volksbühne, Gruppe I und II). „Das Spiel von
Liebe und Tod”, Schauſpiel von Rolland. Preiſe:
1.20 bis 6 M.
Sonntag, den 1. April: Geſchloſſen.
— Heſſiſches Landestheater. Im Großen Haus wird heute die
„Stumme von Portici” in der neuen Inſzenierung wiederholt.
Die Vorſtellung beginnt um 20 Uhr.
Im Kleinen Haus gibt die Heſſiſche Spielgemeinſchaft die
Dialekt=
poſſe „Der Lumbeawend”. Beginn 19,30 Uhr.
Vorſtellungsänderung. Die erſte Wiederholung des
neu=
inſzenierten „Egmont”, die urſprünglich auf Sonntag, den 1. April,
angeſetzt worden war, kann an dieſem Tage nicht ſtattfinden, weil der
Ggmont=Darſteller, Gwald Balſer, vom Düſſeldorfer Schauſpielhaus
nicht freizumachen iſt: ſie mußte auf Dienstag, den 3. April, verlegt
werden; am Palmſonntag wird nun ſtatt „Eamont” „Fidelio”
gege=
ben für Miete D. und übermorgen Dienstag, den 27. März, ſtatt
„Fidelio” die „Zauberflöte‟. Dieſe Vorſtellung am Dienstag, die
der Miete 4 zugeteilt bleibt, muß bereits um 19 Uhr beginnen, alſo
eine halbe Stunde früher, als die urſprünglich angekündigte
Aufführung.
Auch im Kleinen Haus muß amn Freitag, den 30. März, an Stelle
von „Barbier von Sewilla” Mozarts „Entführung aus dem
Serail” gegeben werden. Dieſe Aufführung bleibt der
Zuſatz=
miete II zugeteilt.
Wagners „Parſifal” wird in dieſer Spielzeit nur einmal,
näm=
lich am Oſterſonntag, den 8. April, gegeben.
Sinfoniekonzerte. Soliſt im ſiehenten Sinfoniekonzert,
das am 16. April ſtattfindet, iſt Walter Gieſeking, der bedeutendſte
Pianiſt der neueren Generation.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung. Wie aus dem
zeigenteil der heutigen Nummer dieſes Blattes erſichtlich, hält auf der
8. Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung, welche am 28. ds.
Mts., abends 8 Uhr, im „Fürſtenſaale” des Reſtaurants Chriſt,
Grafen=
ſtraße, ſtattfindet, Herr Syndikus Dr. P. Kollbach=Darmſtadt einen
durch zahlreiche Lichtbilder veranſchaulichten Vortrag über: „
Zeit=
gemäße Probleme aus der Deutſchen Reichsverfaſſung”. Für dieſen ſehr
zeitgemäßen Vortrag, der auch den Aufbau und die Grundlinien der
Reichsverfaſſung ſowie die Grunduochte und die Pflichten der
Staats=
bürger behandeln wird, kann, namentlich auch im Hinblick auf die
be=
vorſtehenden Reichstagswahlen, auf einen zahlreichen Beſuch unſerer
Mitglieder und ihrer Familienangehörigen ſowie der Freunde des
Ge=
werbes und Handwerks mit Sicherheit gerechnet werder.
In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins ſpricht am Donnerstag, den 29. Mär= abends 814 Uhr, im
Mozartſaal (Schulſtraße 8) Herr Otto Titze über ſeine Bergfahrten in
den Zillertaler Alpen und der Silvretta. Der Vortrag wird durch
Lichtbilder unerſtützt. Die Mitglieder der Sektion Strakenburg, ſowie
der Sektion Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte ſind
will=
kommen.
— Johanneskirche. Am Mittwoch, den 28. März, abends 8 Uhr,
und am Donnerstag, den 29. März, abends halb 8 Uhr, wird in der
Johanneskirche das Chriſti=Leiden=Spiel von Fritz Weege,
dargeſtellt durch die Darmſtädter Spielſchar und die Muſikantengilde,
zur Aufführung gebracht. Auf der Grundlage eines alten Leidensſpieles
aus dem Baheriſchen Wald hat der Verfaſſer verſucht, hier aus dem
Geiſt unſerer Zeit ein evangeliſches Kirchenſpiel zu geſtalten: Im
ge=
ſprochenen Wort von ſchlichter Einfalt, im Wechſel mit Chören und
In=
ſtrumentalmuſik entſteht das Leiden Jeſu vor der Gemeinde. Da eine
kirch=
liche Paſſionsaufführung mit Chor, Orgel und dramatiſchem Spiel in
Darmſtadt wohl etwas Neues ſein dürfte, ſo wird erhofft, daß
der=
ſelben lebhaftes Intereſſe begegnet. Zur Deckung der Unkoſten werden
Eintrittsfolgen zu 20 Pfg. verausgabt, die zu haben ſind:
Papierhand=
lung Paul, Johanneskirche, Buchhandlung Sgeng. Muſikhaus Arnold
am Weißen Turm, Haus der Jugend, Stiftſtraße 45.
— Die Schillerſchule (Müllerſtraße 11) lädt hierdurch die Eltern
und Angehörigen ihrer Schüler, ſowie Freunde der Schule zu ihrer
diesjährigen Entlaſſungsfeier ein, die am Donnerstag, den 29.
März, abends 8 Uhr in der „Schulturnhalle” ſtattfindet. Lehrer
und Schüler ſind fleißig an der Arbeit, den Abend zu einer Feier zu
geſtalten, die allen Beſuchern in der angenehmſten Erinnerung bleiben
wird. Aus der Vortragsfolge ſei unter anderem beſonders hingewieſen
auf das Märchenſpiel „Wie Felis König wird”, Tert von A. M.
Schwindt, Muſik von Alb. Friedr. Volz. Da die Schule einen ſtarken
Beſuch erwartet, iſt für Freitag, den 30. März, abends8 Uhr,
eine Wiederholung des Märchenſpiels uſw. vorgeſehen. — Der
Konzert=
flügel iſt von der Firma Klavier=Arnold freundlichſt zur
Ver=
fügung geſtellt worden.
— Wäſche= und Handarbeitsausſtellung. Am Dienstag und
Mitt=
woch veranſtaltet Fräulein Emmy Lorenz, ſtaatlich geprüfte
Hand=
arbeitslehrerin, eine Ausſtellung der in ihrem Unterricht
angefer=
tigten Wäſche= und Kunſtgegenſtände. (Siehe heutige Anzeige.)
Sonntag, den 25. März 1928
Nummer 85
Geite 6
n0
U.
3
*
Hun *. Apenſtkats
des Skiklubs Darmſtadt Odenwald.
Ein ſkiſportlicher Rückblick.
In dem hochgelegenen, das kleine Tiroler Alpendorf Galtür
be=
berrſchende Kirchlein, liegen offen ausgeſtellt eine große Anzahl
Toten=
köpfe, welche auf der Schädeldecke die Namen von Dorfbewohnern früherer
Jahrhunderte tragen. Dieſe menſchlichen Ueberreſte geben Zeugnis von
dem harten Kampf, den der Tiroler Volksſtamm in vergangenen Zeiten
um ſein Daſein zu beſtehen hatte. Galtür gehörte damals zu dem
Schweizer Kirchdorf Ardez (Engadin) und die Einwohner Galtürs, welche
im Winter ſtarben, wurden in Eis und Schnee bis zum Frühjahr
auf=
bewahrt, da ein Transport der Verſtorbenen zum kirchlichen
Begräb=
nis über den teilweiſe vergletſcherten Futſchöl=Paß (2773 Meter) nach
Ardez im Winter nicht möglich war. Aus dieſer Zeit ſtammen die in
der Kirche aufbewahrten Totenköpfe. Eine ernſte Sprache reden auch
auf dem Friedhof von Galtür eine Anzahl Gräber von Studenten,
Studentinnen und einheimiſchen Bergführern, welche Lawinenunglücken
zum Opfer fielen. Eine Warnung für den Sportsmann, die Gefahren
der Alpen nicht leichtſinnig zu unterſchätzen. Heute iſt Galtür ein gern
beſuchter Winterſportplatz, der glücklicherweiſe ſeinen einfachen,
ur=
wüchſigen Charakter behalten hat. Das ſogenannte mondäne Leben
großer, moderner Sportplätze fehlt hier vollkommen, denn wer hierher
kommt, ſucht in erſter Linie Erholung oder ernſte ſportliche Betätigung.
Der Beſucher Galtürs ſollte deshalb gerne die etwas lange, anſtrengende,
aber landſchaftlich prachtvolle Anfahrt durch das Paznauntal auf Wagen
oder Schlitten in den Kauf nehmen. Wird hier einmal eine moderne
Automobilſtraße gebaut, dann nimmt ſehr bald eine internationale Welt
Beſitz von Galtür und mit dem einfach ſportlichen Charakter iſt es
vorbei.
Mit der Wahl dieſes 1538 Meter hohgelegenen Ortes für die
Durch=
führung ſeines 4. Alpenſkikurſes hat der veranſtaltende Klub eine
glückliche Hand gezeigt. Nach Abſchluß des Kurſes kann man wohl
ſagen, daß alle 47 Teilnehmer vollbefriedigt nach Hauſe zurückgekehrt
ſind. Sehr hierzu beigetragen hat die prachtvolle ſonnige Witterung,
welche während des ganzen Kurſes vorherrſchte und insbeſondere die
Durchführung von Hochteuren ſehr erleichtert, wenn auch die
zu=
nehmende Verharſchung und Vereiſung die Teilnehmer öfters vor
ſchwie=
rige Aufgaben ſtellte. Unter Führung der Gruppenführer Bargmann,
Roſt und Gießmann, konnte mit kleineren Gruppen Kursteilnehmer von
der Jamtalhütte aus das Ochſenjoch (3000 Meter), die vordere und
hin=
tere Jamſpitze (3175 und 3169 Meter), die breite Krone (3083 Meter),
und der Augſtenberg (3334 Meter) beſtiegen werden. Von der
Wies=
badenerhütte aus wurde die Dreiländerſpitze (3212 Meter) und der
Tirolerkopf (3094 Meter) beſucht. Prachtvolle Fernſichten in die Berg=
und Gletſcherwelt der Silvretta bis weit über die Schweizer Grenze
hinaus belohnte die Teilnehmer, unter welchen ſich eine Anzahl
ſport=
gelibter Damen befand, die ſich ganz vorzüglich hielten. Die zentrale
Lage Galtürs und die zahlreichen günſtig gelegenen, ſehr gut
bewirt=
ſchafteten Hütten erleichterten die Durchführung ſolcher Hochtouren ſehr.
Die Hütten gaben auch die Möglichkeit allen Teilnehmern, welche für
die ſchwierigeren Hochtouren nicht in Frage kamen, einen intereſſanten
Einblick in die Gletſcherhochtäler der Silvretta zu geben, da die vom
Kurs beſuchten Hütten alle in Höhenlagen von über 2000 Meter lagen.
Die Silvretta gehört unſtreitig zu den ſchönſten und lohnendſten Ski=
Gebieten Oeſterreichs. Eine große Zahl hochalpiner Touren iſt meiſtens
bis über die 3000 Meter=Grenze auf Schneeſchuhen durchzuführen. Die
von den einzelnen Gruppen im Anſchluß an die Spitzenbeſteigung
durch=
geführten Abfahrten über die Gletſcherſchneefelder, bis hinab in die
tief=
eingeſchnittenen Hochtäler werden den Teilnehmern des Kurſes eine
unvergeßliche Erinnerung bleiben. Wertvoll in dieſem Gebiet iſt die
verhältnismäßig geringe Spaltenbildung der Gletſcher. Einige vorhan=
dene Gletſcherbrüche konnten leicht umgangen oder gequert werden. Das
Seil gehörte wohl als Vorſichtsmaßnahme zur Ausrüſtung der Gruppen,
kam aber nur bei einer Spitzenbeſteigung zur praktiſchen Anwendung.
Daß alle dieſe Fahrten an die Teilnehmer große körperliche
Anfor=
derung ſtellten, iſt ſelbſtverſtändlich, und immer wieder muß betont
werden, daß der Skilauf, insbeſondere der alpine, eine ſorgfältige
Vor=
bereitung des Körpers durch die verſchiedenſten Leibesübungen ſchon
während des Sommers bedarf. Auszubilden ſind insbeſondere Herz und
Lunge durch Schwimmen oder leichtathletiſche Uebungen. Weit mehr
müßte auch die Gymnaſtik als außerordentlich wertvolle Vorübung für
den Skilauf geflegt werden. Skitechniſch konnte der letzte Kurs die alte
Erfahrung beſtätigen, daß das alpine Gelände eine beſondere Technik
erfordert, welche eine ſturzfreie, ſichere Abfahrt über ſteile Hänge
er=
möglicht. Es war für unſere Kursteilnehmer beſonders wertvoll zu
ſehen, mit welcher Leichtigkeit, Sicherheit und Schneid einzelne Gruppen
Tiroler Skiläufer infolge ihrer ſicheren Stemmkriſtianiatechnik die
ſteil=
ſten Hänge ſturzfrei abfuhren. Mit Aneignung dieſer Technik wird
auch die in den meiſten Schwarzwaldläufern noch ſteckende „Angſt vor
dem ſteilen Hang” verſchwinden und der alpine Skilauf wird dann erſt
zum vollen Genuß werden. Es war vorauszuſehen, daß es bei einem
ſo zahlreich beſuchten Kurſe wohl kaum ohne Unfälle abgehen wird.
Aber es kann feſtgeſtellt werden, daß dieſe nicht allzuſchwerer Natur
waren und hoffentlich auch in ihren Folgen günſtig verlaufen.
Immer=
hin ſtellte der Bergungstransport des bei der Jamtalhütte
verunglück=
ten Majors H., durch das mit zahlreichen Lawinenfeldern geſperrte
Jamtal eine ſchwere Aufgabe, welche aber glücklich gelöſt wurde, durch
einheimiſche amtliche Führer und vier junge Kursteilnehmer, welche
ſich trotz vorhergegangener großer körperlicher Anſtrengungen ſofort
freiwillig zur Verfügung ſtellten. Es gibt ſehr wenig Sportarten, die
in ſo weitgehendem Maße wie beim winterlichen und ſommerlichen
Bergſport zur opferwilligen, ſportlichen Kameradſchaft erziehen. Das
kam auch bei dieſem Kurs zur Geltung, der auch ſonſt in vollſter
Har=
monie zu Ende geführt werden konnte. Das Erleben dieſer ſonnigen
Tage in der Silvretta, all die herrlichen Natureindrücke, die uns dieſes
große vielſeitige Gebiet geſchenkt hat, wird wohl in allen Teilnehmern
den Wunſch wach halten, wieder einmal hierher zurückzukehren. Die
Silvretta ſcheint ja in dieſem Winter eine beſondere Anziehungskraft
auf die Darmſtädter Skiläuferſchaft auszuüben. Auch der akademiſche
Skiklub Darmſtadt zog in dieſer Zeit, in kleine Gruppen aufgeteilt,
in der Silvretta von Hütte zu Hütte. Als wir eines ſchönen Tages
mit einer großen Gruppe von der Heilbronner Hütte abfuhren, das
heißt — wir wollen ehrlich ſein — an einer ſehr ſteilen Stelle, die in
einen Felsabſturz überging, ſehr vorſichtig in ein einſames Hochtal
abſtiegen, trafen wir eine Gruppe Darmſtädter Studenten beim Aufſtieg.
Das war ein freudiges, ſeltenes Ereignis, welche3
Ausklan=
fand in
ein beiderſeitiges, fröhliches „Glück auf zur weiteren Fahrt
In den
letzten Kurstagen hatte Petrus unſer mehrfaches, inniges Skigebet e
hört und eine leichte Decke Neuſchnee über die Silvretta gelegt. Als
aber am Tage der Abreiſe eine Karawane von vier Wagen uns mit den
Gewäſſern der Triſanna das Tal abwärts führte, da leuchtete wieder
im hellen Sonnenſchein der prachtvolle Abſchluß des Paznauntales mit
Gorfen= und Ballunſpitze uns abſchiednehmend freundlich zu, als wenn
das Tirolerland noch einmal alle ſeine reichen Schönheiten zeigen wollte.
Es war nur ſchade, daß die etwas ſehr abenteuerliche Rückfahrt mit
umkippenden Wagen, zerriſſenen Hoſen immer wieder mit rauher Hand
in die Wirklichkeit zurückrief, bis wir endlich nach einer beſonders
wirk=
ſamen Schüttelmaſſage unſeres ganzen inneren Organismus, das
hoch=
aufragende Schloß Wiesberg und damit die Bahnſtation vor uns liegen
ſahen.
A. G.
Die Ausſtellung „Der Menſch” des Deutſchen Hygiene=Muſeums
in Dresden, der bei ihrem vor Jahren zurückliegenden Hierſein allſeits
regſtes Intereſſe entgegengebracht worden iſt, wird auf Betreiben der
Stadtverwaltung in der Zeit vom 21. April bis 6. Mai ds. Js.
wieder hier gezeigt werden. Durch reiche Erfahrungen im Laufe der
Jahre weſentlich verbeſſert und erweitert, wird ſie außerdem in einer
Sondergruppe „Der durchſichtige Menſch” viel des
Wiſ=
ſenswerten und Belehrenden für alle enthalten. Zur Beſprechung ihrer
Durchführung in finanzieller und organiſatoriſcher Hinſicht, aber auch,
um mit dem Weſen der Ausſtellung und ihrem hohen kulturellen und
ſozialhygieniſchen Wert bekannt zu machen, hat die Stadtverwaltung
auf Montag, den 26. März, eine Einladung ergehen laſſen an die
ober=
ſten und oberen Landesbehörden, an alle Organiſationen der freien
Liebestätigkeit und der Wohlfahrts= und Krankenpflege, an die
Inter=
eſſengruppen des Handels und der Induſtrie, an Arbeitgeber= und
Arbeitnehmerverbände, an Beamten= und Lehrerorganiſationen, an die
Direktionen der höheren Schulen und an die Preſſe. Die hierbei zu
erörternden Fragen und vorgebrachten Anregungen ſollen in
Verbin=
dung mit den von der Ausſtellungsleitung gegebenen Richtlinien
mit=
beſtimmend ſein für den guten Verlauf der Ausſtellung.
— Hausfrauenbund. Wir machen unſere Mitglieder auf den
außer=
ordentlich lehrreichen Film aufmerkſam: „Die Kunſt des Kochens”.
Der Film wurde unter der fachlichen Leitung von Fräulein Walther,
Vorſteherin der Haushaltungsſchule des Lettevereins Berlin hergeſtellt.
Fräulein Walther, eine der beſten Kennerinnen der häuslichen Kochkunſt,
zeigt in dem intereſſanten und lehrreichen Film ihre Erfahrungen auf
dem Gebiete der häuslichen Küche, und gibt damit der Frauenwelt reiche
und vielſeitige Anregungen für die Herſtellung der verſchiedenſten
Speiſen. Dieſer Film iſt daher der Film der Frau. Der Film wird
ſo langſam gedreht, daß alle Bilder eingehend betrachtet werden können.
Vorführung: Montag, den 26. März, 4 Uhr nachmittags: Dienstag,
den 27. März, 8 Uhr abends, im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landes=
theaters.
— Der Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb — Alice=
Eleo=
norenſchule — veranſtaltet am Dienstag, den 27. März, Mittwoch und
Donnerstag, den 28. und 29. März, in den Räumen des Schulhauſes
Friedrichſtraße 4 eine umfaſſende Ausſtellung der
Schülerin=
nenarbeiten der fachgewerblichen Kurſe. Die Schule gibt jungen
Mädchen und Frauen aller Stände Gelegenheit, ſich in allen praktiſchen
Fächern, wie Weißnähen, Weißſticken, Stopfen, Flicken, Schneidern,
ge=
kürzten Schneiderkurſus, Kunſthandarbeiten, Bügeln und Kochen, ſowie
für den eigenen Haushalt, wie auch für den ſpäteren Beruf gründlich
auszubilden. Die Ausſtellung iſt täglich von 10—5 Uhr geöffnet.
An=
meldungen können zur gleichen Zeit entgegengenommen werden. Wir
verweiſen auf die Anzeige in der heutigen Nummer.
Rentner und Kriegsbeſchädigte könen gegen Ausweis zu dem
achten Akademiekonzert am 30. März d. Js. in beſchränktem
Umfange für das Abendkonzert Karten erhalten. Zu dem Nachmittags=
Konzert ſtehen noch in beliebiger Anzahl Karten zur Verfügung.
Gemeinde=, Kreis= und Provinzialſteuern für 1927 — grauer
Steuerbeſcheid —. Das ſechſte Ziel vorbezeichneter Ste ern iſt
bei Meidung der Beitreibung bis zum 10. April 1928 an die
Stadt=
kaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.
Lokale Veranſtaltungen.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und
Hei=
matkunde. Nächſter Vortragsabend am Donnerstag, abends 8.30 Uhr,
im Eintrachtſaal, Eliſabethenſtraße Nr. 12. Es ſpricht Herr Studienrat
Profeſſor E. E. Becker über „Volkskundliches aus Darmſtadt‟. Nur
für Mitglieder. Gäſte ſind vorzuſtellen.
Im Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtraße) findet heute
abend ſchönes Familienkonzert ſtatt. Niemand verſäume, dieſes Konzert
zu beſuchen.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behälf ſich die Redaktlion ihr Urtel vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Panik”, Urteile der Preſſe:
„Film=Journal”: ſehr geſchickt und ſpannend . . . der Film
iſt als Senſation ſchlechthin ausgezeichnet . . . unerhörte
Zuſammen=
arbeit mit den Raubiieren — Harry Piel iſt darſtelleriſch in dieſem
Film beſſer als zuvor . .
„Der Montag”: Solange der
Senſa=
tionsfilm im Kino gewünſcht und bejubelt wird, ſolange wird Harry
Piel in allererſter Reihe der deutſchen Filmdarſteller ſtehen . . . die
größte Senſation des Films iſt der Tiger Bylard. „Tägl.
Rund=
ſchau:
Liel hat Mut, hat welchen von Blut und Natur
Harry P
erntete nich” weniger
Der Tiger
wegen".
Applaus als ſein
Meiſter Harry Piel, der ihn „ſcheffelweiſe” perſönlich entgegennahm.
„Berliner Morgenpoſt”; Harry Piel . .. Gentleman=
Domp=
teur. Er hat es auf dieſer Gebiete ſehr, ſchnell genau ſoweit gebracht
wie als Film=Ama eurdetektiv . . . reicher Beifall ..."
G
SBhren
heißt Derdienen.
Wir haben unſeren Spareinlegern an Zinſen
vergütet:
für das Jahr 1924 rd. 66,000
Mk.
für das Jahr 1925 rd. 255 000 Mk.
für das Jahr 1926 rd. 3 7 8 000 Mk.
für das Jahr 1927
556 Tauſend Mk. Zinſen
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
St. 5526
— Zu dem Dachſtuhl= und Manſardenbrand in der Liebigſtraße
bittet uns die Freiw. Feuerwehr mitzuteilen, daß drei Züge der Freiw.
Feuerwehr und die Kreismotorſpritze ebenfalls alsbald zur Stelle waren.
Aus den Paxteien.
— Deutſch=nationaler Frauen=Ausſchuß. Wir
be=
abſichtigen, neben unſeren monatlichen geſelligen Zuſammenkünften auch
Nachmittage zu politiſcher Aufklärung und Ausſprache zu veranſtalten.
Die erſte Zuſammenkunft ſoll Freitag, den 30. März, von 4—6 Uhr, bei
Sitte ſein. Wir laden unſere Mitglieder und Freunde dringend ein,
auch dieſe Arbeit durch zahlreiches Kommen fördern zu helfen.
Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Wir
erinnern unſere Mitglieder an die ordentliche Mitgliederverſamlung
am Dienstag, 27. d. M., abends 8,15 Uhr, im Gelben Saal bei Sitte,
Karlſtraße 15. Herr Dr. Klein ſpricht über „Diz politiſche Lage und
die bevorſtehende Reichstagswahl”. Außerdem wird der Geſchäfts= und
Kaſſenbericht für 1927 gegeben. Zahlreiches Erſcheinen erwünſcht!
Tageskalender für Sonntag, den 25. März 1928.
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus. Anfang 20 Uhr, Ende
2 Uhr, C 16: „Die Stumme von Portici” — Kleines Haus,
Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: „Der Lumbe=Awend” oder „Mann
is Mann”. — Orpheum, abends 20 Uhr: „Madome Revue‟
Konzerte: Schloßkaffee Kaffee Rheingold. Hotel Schmitz, Weinhaus
Maxim, Darmſtädter Hof, Daunusburg, Spaniſche Bodega, Reichshof,
Waldſchlößchen, Frankfurter, Hof, Bismarckeck, Reichskrone, Boßler
(Maukt 12). Neckartor, Zur Kanone, Kaffee Egenrieder, Kaffee Jöſt,
Nummelbräu, Hotel Prinz Carl, Hotel Prinz Heinrich;
Ludwigs=
höhe, 16 Uhr: Konzert. — Vortragsſaal Waldſtraße 18, abends
20 1
„ Vortrag „Vom Paradics zum Paradies”: Redner: G. Knecht.
— Atelier=Ausſtellung Auguſte von Bellersheim, Wilhelminenſtr 42 I.,
von 11—1 Uhr und von 3½—5 Uhr. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Verſteigerungskalender für Montag, den 26. März 1928.
Nutzholzverſteigerung, vovmittags 9½ Uhr, in der Turphalle
am
Woogsplatz. — Nutzholzverſteigerung aus dem Stadtwald Pfungſtadt;
ſammenkunft vormit
9½ Uhr, an der Sandbachbrücke der
ſtaök:
Ergauſſe V
aFtadr—
Aus Heſſen.
e. Erzhauſen, 24. März. Am 22. März fand im Evangeliſchen
Gemeindehaus ein Frauenabend ſtatt. Herr Pfarrer Waldeck aus
Darm=
ſtadt hielt einen intereſſanten Vortrag über das „Eliſabethenſtift”, in
Darmſtadt. Der Saal war voll beſetzt und die Anweſenden hörten mit
großer Aufmerkſamkeit den Ausführungen des Redners zu.
J. Griesheim, 24. März. Morgen Sonntag findet in der
evange=
liſchen Kirche die Vorſtellung der diesjährigen Konfirmanden ſtatt. Im
Vormittagsgottesdienſt erfolgt die Vorſtellung der Mädchen und am
Nachmittag die Vorſtellung der Knaben. — Der hieſige
Kleintier=
zuchtverein veranſtaltet am Montag im Feſtſaal „Zum grünen
Laub” eine erſte Propaganda=Ausſtellung mit Bruteierſchau, die ſehr
reichhaltig beſchickt wird und eine treffliche Ueberſicht über den hohen
Stand unſerer örtlichen Geflügelzucht gewährt. Ein Beſuch der
Aus=
ſtellung kann jedem Geflügelhalter nur dringend empfohlen werden,
— In der Woche vom 26. bis 31. März finden auf dem hieſigen T: täglich von 12—17 Uhr Scharfſchießübungen ſowie von
20—22 Uhr Nachtſchießen ſtatt.
Aa. Eberſtadt, 24. März. Todesfall. In hohem Alter iſt hier
der in der Schloßſtraße wohnende Konrad Quari geſtorben, der einer
der wenigen noch am Leben befindlichen Gründer des Turwvereins 1876
Eberſtadt war. — Vortrag im Obſt= und
Gartenbau=
verein. Im Obſt= und Gartenbauverein findet am kommenden
Dienstag, den 27. März, eine Verſammlung ſtatt, die abends im „
Berg=
r Hof” abgehalten wird. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung
ſträf
iſt ein Vortrag des Rektors Preſſer von der Gartenarbeitsſchule in
Darmſtadt. Es darf mit einem zahlreichen Erſcheinen gerechnet werden.
— Ausſtellung. In einem Saale der Gutenbergſchule ſind a
kommenden Sonntag (25. März) die gewerblichen Arbeiten der Schüler
der Knabenfortbildungsſchule zu einer kleinen Ausſtellung vereinigt,
die von jedermann beſi htigt werden kann.
F. Eberſtadt, 24. März. Vortrag. Die hieſige Ortsgruppe des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes veranſtaltet am
Diens=
tag, den 27. März, im Gaſthaus „Zur Tvaube” einem
Lichtbildervor=
trag. Stadtverordneter Süß=Darmſtadt, der bisherige Leiter des
Gaubildungsamts, ſpricht über das Thema: „Unſer rheiniſch=
weſtfäli=
ſches Induſtriegebiet”. — Die Maul= und Klauenſeuche iſt erloſchen. Die
für Eberſtadt angeordneten Schutzmaßregeln ſind daher aufgehoben
wor=
den. — Die diesjährige Kreiskonferenz des Kreiſes Darmſtadt
im Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen fand
in Roßdorf ſtatt. Der Vorſtand, darunter auch der Vorſitzende der
hie=
ſigen Ortsgruppe, Pritſch, der im Vorjahre zum Kreisvorſitzenden
be=
rufen wurde, wurde einſtimmig wiedergewählt. — Vereinsbank.
er=
Die diesjährige ordentliche Generalverſammlung der Vereinsbank El
ſtadt e. G. m. b. H. findet am Mittwoch, den 28. März, abends 8 Uhr
beginnend, im Saale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Laun)
ſtatt. — Arbeitsamt. Die Sprechſtunden ſind von Montag, den
26. März ab, nur noch vormittags von 8—12 Uhr. Die Kontrollzeit
von 9½—10 Uhr bleibt beſtehen.
Aa. Eberſtadt, 24. März. Neue Gemeindehebamme.
Ba=
bette Braun von hier iſt als Hebamme verpflichtet worden.
Aa. Pfungſtadt, 24. März. Die Fleiſchbeſchau innerhalb der
Gemeinde Pfungſtadt iſt für die nächſte Zeit (zweites Vierteljahr 1928)
dem Tierarzt. Dr. Tron übertragen worden.
Aa. Pfungſtadt, 24. März. Kirchenkonzert. Am Sonntag
abend findet in der hieſigen evangeliſchen Kinhe ein Konzert ſtatt, das
in der Hauptſache als muſikaliſche Paſſionsandacht vorgemerkt iſt. Der
bekannte Organiſt und Lehrer Eidenmüller wird mnehrere Orgelvorträge
(Werke Bachs) zum Vortrag bringen. An ar swärtigen Soliſten ſind
Heinrich Müller und L. Aßmuth aus Darmſtadt gewonnen. Der
Ein=
trittspreis iſt derart niedrig geſetzt, daß jedermann der Beſuch möglich
iſt. Der Reinertrag ſoll zugunſten der Orgel benutzt werden. —
Hinaus in die Ferne! Der Turnverein Pfungſtadt unternimmt
am Sonntag ſeine 3. Wanderung in dieſem Jahre. Die Wanderung
ſoll an die Bergſtraße gehen. Ferner veranſtaltet der Radfahrerverein
„Friſch auf” zur Einleitung einer bis zum 1. April dauernden
Werbe=
woche eine ſog. Schnitzeljagd. — Verſteigerungserlös. Bei
der letzten Brennholzverſteigerung wurden beachtliche Preiſe erzielt.
Man kann im Duchſchnitt angeben, daß ein Raummeter Scheitholz
zwi=
ſchen 10 bis 14 RM. Knüppel zwiſchen 7 und 11 RM. und Stockholz
bis 7 RM. kam. — Wie zuverläſſig verlautet, finden Mitte Appil in
Pfungſtadt große Boxkampftage ſtatt, bei denem es um die
Er=
ringung der Gaumeiſterſchaft des Odenwaldgaues im Deutſchen
Ath=
letikſportverein 1891 geht.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. März. „Gemeinderatsbericht,
Der Bürgermeiſter erſtattet Bericht über die Verhandlungen mit der
Anſtalt für Epileptiſche wegen der Koſtenbeteiligung an der neu zu
erſtellenden Stromzuleitung für das Krüppel=Lehrlingsheim. Unter der
Vorausſetzung, daß von ſeiten der Anſtalt eine gewiſſe Stromabnahme,
die mindeſtens die Verzinſung des Anlagekapitals und die
Strom=
geſtehungskoſten deckt, garantiert wird, kann die neue Stromzuleitung
errichtet werden. Für die Baukommiſſion erſtattet Gemeinderat Rückert
Bericht. Die zur Berückſichtigung im Gemeindevoranſchlag für 1928
gemachten Vorſchläge werden gutgeheißen und die Verwaltung
beauf=
tragt, entſprechende Beträge in den Voranſchlag einzuſtellen. Nach dem
Bericht der Badekommiſſion ſind in der Badeanſtalt verſchiedene, nicht
mehr verſchiebbare Verbeſſerungen zu treffen. Es wird beſchloſſen,
zu=
nächſt das Gutachten des Sachverſtändigen der Firma Nohl=Darmſtadt
zu hören und die Badekommiſſion ermächtigt, daß zunächſt Notwendigſte
zu veranlaſſen. Zu der Erweiterung des Friedhofs wird noch das
Grundſtück des Landwirts Frd. Bayer benötigt, das dieſer bereit iſt,
zum Preiſe von 60 Pfg. pro Quadratmeter an die Gemeinde käuflich
abzutreten. Der Gemeinderat ſtimmt dieſem Vorſchlag zu. Da
nun=
mehr für die Anlegung des neuen Friedhofes alle Wege geebnet ſind,
wird Beſichtigung der Leichenhallen von Arheilgen und Eberſtadt
be=
ſchloſſen, um alsdann ſelbſt Stellung zu nehmen zum Projekt einer
eigenen Friedhofshalle. Ueber die Verhandlungen wegen des
Durch=
laſſes am alten Dieburger Weg erſtattet der Bürgermeiſter Bericht,
ins=
beſondere darüber, daß die Gemeinde für die Durchführung des
Waſſer=
ableitungskanals einen einmaligen Koſtenzuſchuß von 200 Mk. bezahlen
ſoll. Der Gemeinderat ſtimmt der getroffenen Vereinbarung zu unter
der Vorausſetzung, daß für ſpäterhin keinerlei Anſprüche mehr an die
Gemeinde in dieſer Sache geſtellt werden. Die hieſige Kleinkinderſchule
ſtellte den Antrag, ihr einen jährlichen Zuſchuß zu leiſten. Mit 8 gegen
4 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung wird die Gewährung eines
jahr=
lichen Zuſchuſſes von 100 Mark beſchloſſen. Die Holzverſteigerungen im
Gemeindewald werden genehmigt. Bei dieſer Gelegenheit wurde
feſt=
geſtellt, daß ſich der Geſamterlös der Holzverſteigerungen im
Gemeinde=
wald auf 15 538 Mk. beläuft. Die Holzerntekoſten belaufen ſich auf
etwas über 3000 Mk. ſo daß der Wald einen Reinerlös abwirft von
rund 12000 Mark. Die Beſitzerin der ehemaligen Zündholzfabrik, die
„Reform”=Füllfederhalterfabrik Heidelberg, beabſichtigt, einen Teil ihre=
Anweſens umzubauen, um noch Wohnungen für die Geſchäftsinhabe
zu ſchaffen. Der Gemeinderat ſtimmt dem Projekt nach Maßgabe der
vorgelegten Pläne zu. Durch den ſtarken Autoverkehr iſt die
Anbrin=
gung einer Sicherheitstfel an der Straßenkreuzung Bahnhof= und
Schul=
ſtraße unbedingt erforderlich. Es wird dementſprechend beſchloſſen.
Am Schluſſe der Sitzung wurde ſcharf gerügt, daß ſich die
Reichsbahn=
verwaltung nicht dazu herbeiläßt, den Zugangsweg zum Bahnhof zu
verbeſſern, insbeſondere ſich nicht dem bereits mit größeren Koſten
aus=
geführten Projekt der Gemeinde anſchloß. Es wurde feſtgeſtellt, daß
die bisher vorgenommenen Arbeiten vollkommen unzureichend ſind und
daß der Zweck eines bequemeren Zugangs nicht erreicht iſt. Die
Ver=
waltung wird beauftragt, das Erforderliche zur Beſeitigung des
Miß=
ſtandes zu veranlaſſen. Gleichzeitig wurde noch beſchloſſen, den
An=
liegern des Bahnhofspfades Zugangswege zu ihren Grundſtücken zu
ſchaffen.
Groß=Umſtadt, 24. März. Am Gründonnerstag Abend bringt
Ger durch Freunde der Sache verſtärkte Gemiſchte Chor
Lieder=
kranz” in der Stadtkirche die „Johannes=Paſſion” von Hoinrich Schütz,
dem großen Vorgänger Joh. Seb. Bachs, zur Aufführung. Dieſe
„Hiſtoria von dem Leiden und Sterben unſeres Herrn Jeſu” iſt dank
der tiefeinfühlenden Deblamation der Rezitative (d. i. freie, kaum
har=
moniſch geſtützte Erzählung des Evangeliſten) und dank der dramatiſch
bewvegten, ungemein ſcharf charakteriſierenden Chöre unvergänglich
geblieben und erlebt gegenpärtig, wie alle Schütz’ſchen Paſſionen, eine
Art Wiedergeburt, die ſich in raſch ſteigenden Aufführungsziffern
aus=
drückt. Für die Solopartien ſind namhafte Kräfte von Darmſtadt ge
wonnen. Da es unſeres Wiſſens das erſte Mal iſt, daß ein derartiges
Werk hier zu Gehör gebracht wird, darf man hoffen, daß die
Auffüh=
rung allgemeinem Intereſſe begegnet, und daß ſich niemand dieſer
tieſ=
ergreifenden religiöſen Feierſtunde entziehen wird.
Nummer 85
o. Groß=Bieberau, 24. März. Odenwaldklub. Der
Gouver=
enentsſekretär Dietz aus Darmſtadt iſt unſerer Gemeinde kein
Fremd=
ura mehr, denn ſeim Vortrag über ſeine Tätigkeit in dew Kolonien iſt
uns noch in gutem Gedächtnis. Auch ſein letzter Vortrag im
Oden=
dklub über „Daresſalam im Kriege”, der im Daubſchew Saale
ſtatt=
t:d, fand aufmerkſame Zuhörer. Die zahlreichem Lichtbilder feſſelten
j. Anweſenden zur größten Aufmerkſamkeit und mit einer ſtillen
Weh=
t—r dachte man an die verlorenen Kolonien, deren heutiger Zuſtand
uEh Zeugnis ablegt von der Tüchtigkeit der Deutſchen. Geſangverein
Klubkapelle halfen wieder den Abend verſchönern.
d. Semd, 24. März. Geſangswettſtreit. Für den am 9.
und 11. Juni ſtattfindenden Geſangswettſtreit hatten ſich am
Sonn=
g. den 11. März, die Delegierten der Vereine zuſammengefunden, die
u. an dem Wettſtreit beteiligen wollen. Siebzehn Vereine wollen ſich
friedlichem Kampfe meſſen. Die Veranſtaltung bietet dem
Teilneh=
y. rn großen Kunſtgenuß, da eine ſtattliche Sängerſchar, zirka 700, ſich
zi. uns einfinden will. Die Tagung, durch einen Chor unter der
Lei=
urig des bewährten Chormeiſters, Herun Sahm, eingeleitet, nahm einen
rnſtigen Verlauf. Geſungem wird in zwei Stadt= und zwei Landklaſſen
rvie einer Klaſſe für nicht preisgekrönte Vereine. In der erſten
Stadt=
ſſe ſingen: Männerquartett Wiesbaden=Biebrich, Männerchor Duden=
Fen und Sängervereinigung Ober=Rodenbach; in der Stadtklaſſe 2:
Enngerbund Germania Eppelsheim; Männerquartett Harmonie
Eber=
tidt und Klub Fröhlichkeit Darmſtadt. Landklaſſe 1: Geſangverein
Erntracht Babenhauſen; Geſangverein Germanin Klein=Welzheim
2—ndklaſſe 2: Geſangverein Eintracht Meſſel; Geſangverein Eintracht
Shnafheim; Sängerquartett 1912 Seligenſtadt und Männergeſangverein
Liederhalle Darmſtadt. Als micht preisgekrönte Vereine beteiligen ſich:
Männergeſangverein Eintracht Richen; Männergeſangverein Humoria
Türgel=Offenbach; Geſangvarein Sängerluſt Groß=Umſtadt; Komet,
ſangabteilung Darmſtadt und Kochſches Doppelquartett Offenbach.
uißerdem haben ſich für dem Feſtſonntag noch zahlreiche Gaſtvereine
an=
g meldet, ſo daß auch hier Kunſtgenüſſe in Ausſicht ſtehen.
Bd. Tannenmühle, 24. März. In dem Gelände des
Reinhei=
er Teiches iſt man eifrig damit beſchäftigt, die natürlichen ſowie
k—nſtlichen Hinderniſſe für die Springkonkurrenz der Frühjahrsgelände=
„tte des Reit= und Fahrvereins des vorderen Odenwaldes auszubauen.
hlreiche Nennungen ſehr guten Pferdematerials ſind bereits zu dieſer
eranſtaltung eingegangen. Da ſich dieſe reiterlichen Darbietungen ja
con ſeit Jahren in hieſiger Gegend großer Beliebtheit erfreuen, ſo
er=
artet man mit Spannung, wer die diesjährigen Sieger in dieſem edlen
Sport ſein werden.
Bd. Heubach, 24. März. Gemeinderatsſitzung. 1.
Karuſ=
h=llplätze: Dieſelben werden dem Karuſſellbeſitzer Eckert in Eberſtadt zu
S RM. pro Tag für die Kirchweihe zugeſprochen. 2. Eingabe des
inderzuchtvereins Heubach: Der Verein beantragt, zwecks beſſerer
ahrnehmung ſeiner Intereſſen, zu der Faſelkommiſſion einen vom
TSerein zu beſtimmenden Vertrauensmann hinzuzuziehen. Das Geſuch
wird zurückgegeben mit der Bitte um Rückäußerung, inwieweit die
Sommiſſion die Intereſſen des Vereins nicht gewahrt hat oder welches
andere Vergehen derſelben derzeitig vorliegt. 3. Herſtellung von
Fen=
ern im Hauſe Neu: Die Anſchaffung von zwei Fenſtern in der
Woh=
ung Leinert wird genehmigt. 4. Beſetzung der Stellen des
Toten=
räbers und Wiegemeiſters: Es ſoll dies ortsüblich bekannt gegeben
Serden. Es bleibt bei den ſeitherigen Vergütungen. 5. Geſuch des
Schuldieners um Gehaltserhöhung: Es wird beſchloſſen, demſelben eine
inmalige Gehaltszulage von 20 RM. zu gewähren.
A. Aus dem mittleren Odenwald, 24. März.
Frühjahrsaus=
aat. Der Frühling iſt gekommen, und damit beginnt für den Land=
Dirt wieder ein neues Stadiun ſeiner Arbeit. Dank des ſchönen
Wet=
ers der letzten Wochem konnten ſich die Landwirte unſerer Gegend ſchon
in gut Stück vorſchaffen, ſo daß man jetzt verhältmismäßig früh mit
er Frühjahrsausſaat beginnen kann, was bei dem derzeitigen großen
Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtſchaft ein großer Vorteil iſt.
Die Winterſaat hat dem Winter gut überſtauden, obwohl es dieſes Jahr
licht ſo ausgefroren hat, wie es die Landwirte wünſchten.
m. Beerfelden, 24. März. Poſtneubau. Mit dem Poſtneubau
wird es jetzt ernſt, denn die Bauleitung ſchreibt die Rohbaaurbeiten
rus, zu denen die Angebote bis 10. April bei der Oberpoſtdirektion
Frankfurt a. M. einzureichen ſind. Vorerſt werden vergeben: Erd=
Maurer= und Aſphaltarbeiten, Eiſenbetonarbeiten, Zimmer=, Dachdecker=
und Klempnerarbeiten; die Vergebung erfolgt in einem Los, die
Zeich=
tungen liegen auf dem Poſtamt Beerfelden während der Dienſtſtunden
ur Einſicht offen. — Geſellenprüfung. Der hieſige
Orts=
gewerbeverein hält im Laufe des Monats Mai eine Geſellenprüfung
ab. Dieſe bedeutet ein Entgegenkommen gegen die Lehrlinge, die an
Der Prüfung im Herbſt nicht teilnehmen konnten, weil damals ihre
Lehrzeit noch nicht beendet war.
Hirſchhorn, 24. März. Waſſerſtand des Neckars am
23. März 1,02 Meter, am 24. März 1,00 Meter.
Bz. Uuter=Abtſteinach, 24. März. Unfall. Geſtern nachmittag
nach Arbeitsſchluß wurde der Arbeiter Philipp Flößer, von hier von
einem Laſtauto, das mit Steinen beladen war, überfahven. Mit dem
Sanitätsauto wurde der Verunglückte ſofort in das Weinheimer Kran=
Eenhaus gebracht. Flößer hat eine ſchwere Verletzung am Bein
davon=
getragen. Wen Schuld an dem Unglück trifft, iſt noch nicht feſtgeſtellt.
H. Neckarſteinach, 24. März. Pech auf einem
Schüleraus=
lug. Dieſer Tage machte ein Lehrer, aus Mannheim mit ſeinen
Schulkindern einen Ausflug ins Neckartal und beſuchte auch die
um=
liegenden Burgen bei Neckarſteinach. Auf dem Wege nach hier glitt
ein Schüler aus und brach das eine Bein. Mit einem Auto mußte der
Verunglückte nach Anlegen eines Notverbandes nach Mannheim gebracht
werden.
HI. Waldmichelbach, 24. März. Arbeitsvergebung. Für
den Neubau eines hieſigen Beamtenmiethauſes werden die Erd= und
Maurerarbeiten, die Hauſtein=, Zimmer=, Dachdecker= und
Spengler=
arbeiten auf dem Submiſſionswege öffentlich ausgeſchrieben.
Zeichnun=
gen, Bedingungen uſw. ſind beim Heſſ. Hochbauamt Bensheim zum
Selbſtkoſtenpreis erhältlich. Die Angebote ſind verſchloſſen und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen bis Samstag, dem 31. März, vorm.
11 Uhr, an obiges Hochbauamt einzureichen. Die Zuſchlagsfriſt dauert
14 Tage.
Sonntag, den 25 März 1928
— Neunkirchen, 24. März. Herr Jagdteilhaber Anton Vetter von
Neunkirchew hat die erſte Schnepfe im Gebirge erlegt. Er wurde dafür
vom Heſſiſchen Jagdklub mit der ſilbernen Schnepfenmedaille ausgezeich
net. „Horrido!
S. Hähnlein, 24. März. Der nun ſoit beinahe zwei Jahren gegen
unſeren Bürgermeiſter von ſeinen Gegnern bis aufs Aeußerſte geführte
Kampf wird nun bald ſeinem Ende entgegenſehen. Wie man hört, iſt
das Verfahren vor dem Bezirksſchöffengericht eröffnet und werden die
Verhandlungen nun ja zeigen, wer in ſeinem Recht iſt. Es wird von
der Mehrzahl der Einwohner überaus begrüßt, daß endlich einmal
Klarheit durch das Gericht geſchaffen wird, da man nicht mehr weiß,
wem Glauben geſchenkt werden ſoll. Etwas ſonderbar muß es auf den
Fernſtehenden wirken, daß die nun fällige Bürgermeiſterwahl nicht
ab=
gehalten werden kann, da der Gemeinderat, der geſetzlichen Beſtimmung
gemäß den Wahltag feſtlegen muß, die Beſtinmung eines Wahltags
ablehnte.
Bb. Bensheim, 20. März. Begünſtigt von dem herrlichen Vor
frühlingswetter geſtaltete ſich am Sonntag der Verkehr an der
Berg=
ſtraße und beſonders in Bensheim äußerſt ſtark; er konzentrierte ſich
beſonders am Bahnhof und in der Nähe des Hotels „Deutſches Haus”,
woſelbſt oft lange Reihen von Automobilen hielten, deren Inſaſſen das
altbekante gute Haus aufſuchten. Der Auto=Durchgangsverkehr war
ſtändig ſehr erheblich. Gegen fünf Uhr traf von Lorſch kommend der
Sondershauſener Verband nicht farbentragender
akademiſcher Sängerſchaften in Stärke von über 100
Per=
ſonen im Deutſchen Haus ein. Die Damen und Herren dieſer
Geſell=
ſchaft hatten in Lorſch unter Führung von Herrn Profeſſor Dr. Behn=
Mainz die Ausgrabungen am Kloſter Lorſch, die in allerfüngſter Zeit
wiederum vielfach neue und hochintereſſante Reſultate zeitigten,
beſich=
tigt. Dabei wurde aus der Mitte der Beſucher vielfach der Anregung
Raum gegeben, daß man dieſe ehrwürdige Stätte verklungener Zeiten
doch für die Errichtung eines Reichsehrenmals in Betracht ziehen möge.
Dort, wo die mächtige Kloſterkirche gethront, und weit in das Land
hinaus ſichtbar geweſen war, wo ſie die lieblichen Berge der Bergſtraße
gegrüßt, da ſei der geeignetſte Platz für ein Mal zu Ehren unſerer
Weltkriegshelden. Man will dieſer Anregung näher treten, und werden
in nächſter Zeit weitere Mitteilungen über dieſe Angelegenheit in die
Oeffentlichkeit getragen werden können.
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TV.1351
S. Bensheim, 24. März. Am Freitagnachmittag, kurz nach 1 Uhr,
ſtürzte ein mit 4 Perſonen beſetztes Auto, das ſich auf dem Wege zu
einer Beerdigung nach Zell befand, in der Nähe der Schäfer’ſchen Mühle
in den Zellerbach. Das Auto konnte einem entgegenkommenden
Spreng=
wagen nicht ausweichen, da erſtens dieſer Wagen falſch fuhr und
zwei=
tens die Straße ſehr ſchmal iſt. Das Auko hat ſich überſchlagen, die
Inſaſſen kamen glücklich mit dem Schrecken davon.
W. Heppenheim a. b. B., B3. März. Konzert in der Lan=
Der erſte Heppenheimer
des=Heil= und Pflegeanſtalt.
Mandolinenklub veranſtaltete om Dienstag für die Kranken der
hieſi=
gen Anſtalt ein Mandolinenkonzert. Das Konzert, das Herr Lehrer
Schäfer leitete, wurde mik dem Marſch „Hoch Heidecksburg” eröffnet und
umfaßte in der Vortragsfolge 12 Nummern. Beſonders erwähnt ſei
ſioch „Die alte Uhr”, ein Lieb, das Herr Heumann in oberbayeriſcher
Mundark zur Laute ſang. — Vorgeſtern abend hielt Herr
Miſſions=
inſpektor Schulze im evang. Gemeindehaus einem Lihtbildervortrag
über „China und das Chriſtentum‟ Der Redner betonte. beſonders
welche Rolle das Chriſtentum in China während der letzten politiſchen
Wirren ſpielte und noch ſpielt. Der evang. Kirchengeſangverein verſchö
nerte den Abend noch mit einem Liedervortrag. — Am 15. März ſchloß
die hieſige landwirtſchaftliche Schule ihren ordentlichen Lehrgang. 26
Schüler kamen zur Entlaſſung und 20 wurden von der unteren in die
obere Klaſſe verſetzt. Zur Entlaſſungsfeier waren Herr Oberlandwirt
ſehaftsrat Bauer aus Darmſtadt, Herr Bürgermeiſter Schiffers und
Stodtderordneter Unger aus Heppenheim und noch verſchiedene Eltern
der Shüle= erſchienen. Nach der Vorführung mehrerer Lehrprobet
ſprach der Regierungsvertreter ſeine Anerkennung über die Leiſtungen
der Schule aus: Er betonte die Wichtigkeit der landwirtſchaftlichen
Er=
tüchtigung und fordert für dieſe neben der Schule auch die praktiſche
Weiterbildung in einem f=emden landwirtſchaftlichen Betriebe. Leider
kehren jedoch die meiſten Schüler in den elterlichen Betrieb zurück. Im
Schlußwort wies Direktor Schüil auf die doppelte Aufgabe der Heſſ.
dw. Schulen hin, nämlih berufstüchtige Landwirte und ſittliche
Menſchen heranzubilden.
Bm. Hofheim (Ried), 22. März. In ſeiner Monatsverſammlung
beſchloß der hieſige Geflügel= und Kaminchenzuchtverein eine zeitgemäße
Erneuerung zu ſchaffen, indem eine Jugendgruppe gebildet werden ſoll.
Mit dem Einverſtändnis der Eltern können dieſer Gruppe junge Leute
unreines Blut
find die Grundurſache vieler Krankheiten. Im
Frühjahr iſt bekannilich der Organismus
beſon=
ders geneigt, durch Reichels Wacholder=Exkrakt
Schärfen und Unreinigkeiten auszuſcheiden,
wes=
halb wir gerade jetzt zu einer Auffriſchung des
Blutes mit dieſem natürlichen Heilftoff ralen
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Seite 7
bis zu 15 Jahrn beitreten. Zufammenkunft iſt jedem Mittwoch abend
im Vereinslokal „Zum Kaiſerhof” (Nebenzimmer). Durch Belehrung
über Zucht, Fütterung und Pflege der Kleintiere, ſoll bei der Jugend
Sinn und Verſtändnis für die Kleintierzucht geweckt werden.
D. Biblis, 94. März. Verſchiedenes. Am kommenden
Montag, den 26. März, vormittags 9 Uhr, findet im Gaſthaus „Zum
weißen Löwen” eine Brennholzverſteigerung aus dem hieſigen
Gemeinde=
wald ſtatt. Anſchließend daran wird das Streulaub aus dem hieſigen
Gemeindewald verſteigert. — In ſeiner letzten Sitzung hat der
Vor=
ſtand des hieſigen Turnvereins beſchloſſen, zur Fövderung des
Turn=
betriebs einem Aufruf an die hieſige Jugend zwecks Beteiligung an den
Turnſtunden ergehen zu laſſen. Die Zugehörigkeit zur Deutſchen
Turner=
ſchaft und hier die Mitgliedſchaft des Bibliſer Turnvereins bietet auch
Anfängern Gelegenheit, ſich voll und ganz im Turnweſen auszubilden.
Die Turnſtunden ſind auf Dienstags und Donnerstags abends halb 9
Uhr feſtgeſetzt und wäre rege Beteiligung ſehr erwünſcht. —
Da der
Bibliſer Gurkenmarkt im vorigen Jahre dadurch ſehr beeinträchtigt war,
daß nur eine Waage zur Beförderung der Produkte geſtellt werdem kounte,
trägt man ſich mit dem Gedanben, eine weitere große Waage, und zwar
an der Bahn zu errichten. Es waren in dieſer Hinſicht ſchon
Verhand=
lungen im Gange und wäre es ſehr wünſchenswert, wenn das Projekt
auch tatſächlich zur Ausführung gelangen würde. — In der
Landwirt=
ſchaft herrſcht zurzeit Hochbetrieb und ſind die Feldarbeiten in vollem
Gange. Leider iſt hier mancher Landwirt in gewiſſer Hinſicht dadurch
behindert, daß dies oder jenes Familienmitglied durch die wieder ſtarl
vorherrſchende Grippe arbeitsunfähig iſt. Sollten die herrlichem
Früh=
lingstage auch weiterhin anhalten, wird ſchon in den nächſten Tagen mit
dem Stechen der Frühkartoffeln begonnen werden.
Gernsheim, 23. März. Generalverſammlung. Im
Gaſthaus von Franz Frey dahier hielt der Reichsbund der Kinderreichen
Ortsgruppe Gernsheim, ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Der
Beſuch war wider Erwarten gut. Nach den Begrüßungsworten des
Vor=
ſitzenden, Herrn Hausmeiſter Wolf, erſtattete dieſer den Jahresbericht.
Aus dieſem war zu entnehmen, daß 30 neue Mitglieder beigetreten ſind
und die Geſamtzahl der Mitglieder ſich auf nahezu 100 erhöht hat. Die
Rechnungsablage erfolgte durch den Rechner, Herrn Heinrich Hofmann.
Die Kaſſe weiſt einen Ueberſchuß von 12 Rmk. auf. Die
Vorſtands=
wahl ergab Wiederwahl der Herren Johanm Wolf als 1. Vorſitzender,
Ernſt Paul Müller als 2. Vorſitzender, Heinrich Hofmann als Rechner
und Valentin Krämer, Nikolaus Franz Fiſcher, Nikolaus Kiſſel, Johann
Georg Sams und Andreas Weſtenberger als Beiſitzer. Dem alten
Vor=
ſtand wurde für ſeine Tätigkeit, die er im Intereſſe der Ortsgruppe
entfaltete, der Dank ausgeſprochen. Weiter wurde beſchloſſen, daß für
die diesjährigen Kommunikanten und Konfirmanden bei der Gemeinde
um eine Beihilfe nachgeſucht werden ſoll. Ein weiterer Beſchluß beſagt
daß eine Buchhilfe bei den hieſigen Volksſchulen eingeführt werden ſoll
in der Erkenntnis, daß dieſe Einrichtung den Kindern der
Reſchsbund=
angehörigen von größerem Nutzen ſein wird. Für die in Offenbach
am Main ſtattfindende diesjährige Landestagung wurden als Vertreter
der Ortsgruppe Gernsheim gewählt die Herren Heinrich Hofmann um
Valentin Kräwer. Künftighin werden an jedem erſten Samstag eines
Monats Verſammlungen abgehalten, für die lehrreiche Vorträge
vor=
geſehen ſind. — Generalverſammlung. Die
Hauptverſamm=
ung des Edelweißklubs tagte im Vereinslokal Saalbau Georg Haas.
Die Tagung wurde durch den erſten Vorſitzenden, Herrn Küfermeiſter
Jakob Müller, eröffnet und ſogleich zur Tagesordnung übergegangen.
Den Jahresbericht verlas Herr Johann Michael Bikonie, während den
Rechenſchaftsbericht Herr Karl Schneidler erſtattete. Die
Kaſſenverhält=
niſſe ſinb recht gute. Die aus dem Vorſtand ſatzungsgemäß
ausſchei=
denden Mitglieder Joh. Mich. Bikonie, Georg Müller und Johann
Gutjahr wurden einſtimmig wiedergewählt. Die Geſelligkeit innerhalb
des Vereins ſoll mehr gefördert werden, und zwar dadurch, daß in
die=
ſem Jahre mehrere Ausflüge geplant ſind. In vorgerückter Stunde
trennten ſich die Mitglieder von der ſchön verlaufenen Zuſammenkunft.
— Gernsheim, 24. März. Wafſerſtand des Rheins am
23. März —0,/44 Meter, am 24. März —0,47 Meter.
z. Rüfſelsheim, 24. März. Ein verheirateter Mann hatte durch
Verkauf ſeines Hauſes an die Opelwerke 22 000 Mark erhalten. Er ließ
einen Neubau errichten und zahlte nach Fertigſtellung des Rohbaues an
den Unternehmer eine Abſchlagsſumme von 7000 Mark. Mit den
reſt=
lichen 13000 Mark hat er mit einer anderen verheirateten Frau das
Weite geſucht und ſeine Familie im Nor und Elend ſitzen laſſen.
Ad. Nierſtein, 24. März. Wutanfall. Ein hieſiger Winzer
ging tätlich gegen einen Schutzmann vor und brachte ihm derartige
Verletzungen bei, daß dieſer für einige Zeit dienſtunfähig ſein wird.
Ah. Alzey (Rhh.), B. März. Kreisobſtbauverein. Unter
dem Vorſitz des Kreisdirektors Draudt hielt hier der Kreis Alzey des
Obſtbauvereins ſeine Hauptverſammlung ab. Obſtbauinſpektor
Heeſe hielt einen Vortrag über Ziele und Zwecke des Vereins. Er
führte aus, daß der Obſtbau im Kreiſe Alzey der Haupterwerbszweig
ſei; ſo umfaſſe die Gemarkung Alzey 20 000, die Gemarkung Wöllſtein
11000 Obſtbäume. Gegen ausländiſche Konkurrenz ſei der Obſtzüchter
vor allem auf Selbſthilfe, auf ſtraffe Organiſation und
Standardi=
ſierung des Obſtbaues angewieſen. — Die Satzungen wurden mit
be=
langloſen Aenderungen angenommen; desgleichen der Voranſchlag für
1928. — Zum Vorſtand wurde gewählt: Kreisdirektor Draudt, 1.
Vor=
ſitzender; Gemeinderechner Faſig=Sprendlingen, 2. Vorſitzender;
Bei=
ſitzer Bürgermeiſter Schott=Uffhofen; Fiſchborn=Biebelsheim; Eibach=
Pfaffenſchwabenheim; Rektor Heinz=Gau=Odernheim; Schneider=Alzey
Studienrat, Rüdinger=Alzey; Baumſchulbeſitzer Horſter=Sprendlingen;
Schriftführer in der Geſchäftsſtelle Alzey iſt Verw.=Inſpektor Vogel
und Rechner Verw.=Inſpektor Kuſak. — Die Ausſprache ergab, daß
Or=
ganiſation und Leiſtungen höhere Preiſe erzielen. Zuſammenſchluß
und tätige Hilfe jedes einzelnen iſt für den Erfolg entſcheidend.
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5
Seite 8
Sonntag, den 25. März 1928
Nummer 85
Todes=Anzeige.
Heute Nacht 3½ Uhr entſchlief
nach großen Qualen infolge einer
kurzen, tückiſchen Krankheit unſer
aller innigſt geliebtes Kind,
Schweſter, Enkelchen, Nichte und
Kuſine
Gertrudchen
im Alter von nicht ganz 5 Jahren.
In tiefer Trauer:
Georg Krautwurſt und Frau
nebſt Kindern
Katharina Krautwurſt
Paul Lange und Frau
Ludwig Krautwurſt
nebſt Kindern.
Rd.=Ramſtadt, Märklſch=Friedland,
den 24. März 1928.
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 27. März 1928, ½4 Uhr
nachmittags, ſtatt.
8288
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die traurige
Mit=
teilung, daß meine gute Frau, unſr
liebe, gute Mutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante.
Frau
Eliſabethe Müller
geb. Haaß
nach langem ſchweren Leiden heute
Nachmittag um 7 Uhr im Alter
von 51 Jahren plötzlich
verſchie=
den iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Heinrich Müller X.
Habitzheim, den 48. März 1998.
Die Beerdigung findet am Montag
Nachmittag um 1½ Uhr ſtatt.
5499
Wir kommen hiermit der ſchmerzlichen Pflicht nach, unſeren Parteifreunden in Stadt und Land ſowie der übrigen
heſſiſchen Bevölkerung ohne Unterſchied der Parteien die traurige Nachricht mitzuteilen, daß
Frau Karoline Balſer
Mitglied der Demokratiſchen Landtagsfraktion und der Darmſtädter Stadtverordneten=Verſammlung
heute früh 6½½ Uhr nach kurzer, ſchwerer Krankheit im Alter von 34 Jahren aus dem Teben geſchieden iſt.
Wir verlieren in ihr eine hochverdiente und von allen, die ſie wie ihre dem Volkswohl gewidmete Arbeit näher kannten,
aufrichtig verehrte Parteifreundin. In den beiden Parlamenten des heſſiſchen Volksſiaates und der Stadt Darmſtadt hat ſie
in vorbildlicher Weiſe von ihrem demokratiſchen Standpunkt aus unſerem Volk in hingebender Pflichterfüllung zu dienen gewußt
und iſt mit Erfolg beſtrebt geweſen, daß Wohl der Frauen und ihre Stellung im öffentlichen Teben zu feſtigen und zu fördern.
Darüber hinaus trat der fürſorgende, mütterliche Zug ihres Herzens hervor, mit dem ſie ſich der Wohlfahrtspfiege der Armen, der
Mühſeligen und Beladenen in ihren verſchiedenen Ehrenämtern unermüdlich annahm. Wer auch immer hilfsbedürftig zu ihr kam, dem
ſiand ſie mit Rat und Tat bei EEine Frauennatur, reich an Tiefe des Gemüts und doch zugleich ſiark an Willenskraft.
Die Demokratiſche Partei Heſſens ſieht trauernd an ihrem Sterbelager, mit ihr die Frauen unſeres Volkes in allen
Schichten der Bevölkerung und die Notleidenden in unſerer Stadt. Wir danken ihr über den allzufrühen Tod hinaus das
Vorbild, das ſie uns gab, und werden die Erinnerung an ſie in einem dankbaren Herzen bewahren.
Darmſtadt, den 24. März 1928.
Die Deutſche Oemokratiſche Partei in Heſſen
Für die Landtagsfraktion
Reiber
Die Ortsgruppe Darmſtadt
Wenck
Der Landesverband
Der Landesfrauenausſchuß
Schreiber
Frau Grein
Die Stadtverordnetenfraktion Darmſtadt
Goſenheimer
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, für die zahlreichen Kranz=
und Blumenſpenden beim Hinſcheiden
unſeres lieben Entſchlafenen danken
wir herzlichſt. Ganz beſonderen
Dank Herrn Pfarrer Marx für ſeine
troſtreichen Worte, den Brüdern und
Schweſter Eliſabeth für ihre
auf=
opfernde Pflege und der
Kamerad=
ſchaft,„Blücher” fürihreletzte Ehrung.
Frau Margarethe Hinkelbein,
Witwe
Juſtine Held.
sroß
Darmſtadt, den 23. März 1928.
Friedlich und ſtill wie er gelebt hat, iſt unſer lieber Vater
und Großvater
Lehrer i. R.
Wilhelm Schäfer
in der Frühe des 21. März im 78. Lebensjahre heimgegangen.
In tiefer Trauer:
panl Buggiſch und Frau Eliſabeth, geb. Schäfer
Dr. peter Claß und Frau Emma, geb. Schäfer
und 6 Enkel.
Wir ehrten ſeinen letzten Wunſch und brachten ihn in aller Stille
zur ewigen Ruhe.
(6528
Todes=Anzeige.
Heute früh 7¾ Uhr entſchlief plötzlich und
unerwartet nach kurzem Krankſein meine liebe
Tochter, unſere liebe Schweſter, Schwägerin,
Tante und Nichte
Gretel Heiter
verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im
Alter von 33 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Heifer.
Darmſiadt, den 24. März 1928. (8273
Kaſinoſtraße 12.
Die Beerdigung findet Montag, den 26. März 1928,
nachmittags 4 Uhr, auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag, den 22. März, entſchlief
nach langem, ſchweren Teiden unſere liebe
Schweſter und Tante
Wilhelmine Zufall
im Alter von 22 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Otto Zufall, Muskogee
(Amerika)
Paul Bopp.
Die Beerdigung findet Montag, den 26. März,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Portale des alten Friedhofé aus
ſtatt.
(*8203
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute ſrüh 6½ Uhr verſchied nach kurzer,
ſchwerer Krankheit im Alter von 54 Jahren meine
liebe Frau, unſere liebe Schweſter und Schwägerin
Frau
Karoline Balſer
geb. Schmierer
Mitglied des befſiſchen Landtags und der
Stadwverordnetenverſammlung Darmſtadt.
Für die Hinterbliebenen:
In tiefer Trauer:
Guſtav Balſer, Staatsrat
im heſſiſchen Finanzminiſterium.
Darmſtadt, den 24. März 1928.
(5459
Beiſetzung Dienstag, den 27. März, nachmittags
3 Uhr, vom Portal des alten Friedhofs, Nieder=
Ramſtädterſtraße aus.
Bon Beileidsbeſuchen wird gebeten abzuſehen.
Statt Karten.
Heute mittag entſchlief janft nach langem ſchweren
Teiden unſer heißgeliebtes, älteſies Söhnchen
Reinhart
im zarten Alter von 3 Jahren 4 Monaten.
Johs. 13; Vers 7. Pſalm 73; Vers 23—26.
In tiefem Schmerg:
Dr. med. Ernſt Georgi u. Frau
Käthe, geb. Thiele.
Nieder=Ramſtadt, den 24. März 1928.
Die Beerdigung findet vorausſichtlich am Dienstag, den
27. März, um ½3 Uhr nachmittags, auf dem Nieder=
Ramſtädter Friedhof ſtatt.
(5516
Dankſagung.
Für die ſo zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme und die vielen Kranz= und Blumenſpenden
beim Heimgange meines lieben Mannes
Lorenz Rohmann
ſage ich auf dieſem Wege meinen allerherzlichſten Dank.
Ganz beſonders danke ich dem Vorſitzenden der
Kampf=
genoſſenſchaft Darmſtadt, dem Vertreter der
Stadi=
gärtnerei und dem Stammtiſch alter Herren für
die Kranzniederlegungen am Grabe und allen denen,
die ihm das letzte Geleit gaben.
Anna Rohmann Witwe
geb. Stapp.
Darmſtadt, den 22. März 1928.
(*3265
Wäsche- u. Handarbeitsausstellung
Am Dienstag, den 27. März, von 9—7 Uhr und
Mittwoch, den 28. März, von 9—5 Uhr, veranstalte
ich im Mozartsaal Schulstraße 8, eine Ausstellung
der in meinem Unterricht angetertigten Wäsche- und
Kunstgegenstände. — Der Eintritt ist frei.
An beiden Tagen können noch Anmeldungen für
das neue Semester angenommen werden. Der
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richt umfaßt: Wäschenähen, Schneidern. alle feinen
Handarbeiten. Stoff- und Ledermalerei, sowie Flicken.
Emmy Lorenz, staatl. geprüfte Handarbeitslehrerin.
Samstag früh verſchied unerwartet nach kurzem
Krankenlager unſere langjährige Angeſtellte
Fräulein
Margarete Heiter.
Die Verſtorbene war ununterbrochen 19 Jahre in
unſerem Betriebe tätig. Mit ihr iſt eine wertvolle
Mitarbeiterin, ein lieber, beſcheidener, von hoher
Pflichterfüllung durchdrungener Menſch von uns
gegangen. Wir werden ihr Andenken allezeit in
hohen Ehren halten.
Für die Geſchäftsleitung der
Gebr. Rothſchild, G. m. b. H., Darmſtadt:
Sigmund Roihſchild.
Darmſtadt, den 25. März 1928.
(5548
Nach kurzem Krankſein iſt Samstag früh
Fräulein
Margarete Heiter
von uns geſchieden.
In vielen Jahren gemeinſamer Arbeit war ſie
uns eine treue, hilfsbereite Kollegin, den Aelteren
ein lieber Kamerad, den Jüngeren unter uns in
ihrem beſcheidenen Weſen ein Vorbild.
Wir ſtehenerſchüttert an ihrer Bahre und werden
ihr immer ein ehrenvolles Andenken bewahren.
Das geſamte Perſonal der
Gebr. Rothſchild, G. m. b. H., Darmſtadt.
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Seite 12.
Sonntag, den 23 März 1928
Nummer 83
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Jam mit Aſatt
Laurt
Das Sportereignis des heutigen Sonntags:
unverſtändlich. Selbſtverſtändlich kann Götz das Spiel nicht gewinnen.
Aber er kann die Ausſicht auf den Sieg vielleicht erhöhen.
Süddeutſchland — Brandenburg.
In letzter Stunde noch eine ganz große Ueberraſchung, die wir
be=
reits im lokalen Teil geſtern ſtreiſten: Der Brandenburgiſche Verband
hat ſeine Mannſchaft vollſtändig umgruppiert und ſämtliche Spieler, die
dem Polizeiſportverein Berlin angehören, aus der Elf zurückgezogen.
Erſetzt ſind dieſe Spieler zum größten Teil durch Leute des Deutſchen
Handballelubs Berlin. Welches ſind nun die Motive, die den
Branden=
burgiſchen Verband zu ſeiner Maßnahme veranlaßten? Wir entnehmen
in dieſer Hinſicht aus dem „Berliner Tageblatt” vom B. März 1928
das Folgende:
„Die für Sonntag aufgeſtellten 8 Polizeiſpieler machten ihr
An=
treten von gewiſſen Bedingungen in bezug auf das 2. Entſcheidungsſpiel
um die Bezliner Meiſterſchaft abhängig. (Anmerkung: Bekanntlich
verloren die Poliziſten das 1. Entſcheidungsſpiel gegen den Deutſchen
Handballelub 5:6.) Der Verband glaubte darauf nicht eingehen zu
kön=
nen und ſetzte eine neue Mannſchaft zuſammen. So bedauerlich dieſe
Vorfälle wieder an ſich ſind, ſo ſehr iſt die Aufſtellung dieſer
neuen Mannſchaft zu begrüßen, die zweifellos die
urſprünglich vorgeſehene an Spielſtärke — und
tielleſcht auch an Kampfeseifer — übertrifft.”
Wir haben nicht die geringſte Veranlaſſung, die Berechtigung der
Meinung des Berliner Berichterſtatters anzuzweifeln. Das Spiel iſt
alſo — nach der Auffaſſung der Berliner, die es ja wiſſen müſſen —
für die Süddeutſchen noch ſchwverer geuvorden. So äußert ſich der
Sport=
berichterſtatter des „Berl. Tageblattes” noch dahin, daß die neue
Ver=
teidigung einwandfrei beſſer ſei als die Polizeiverteidigung Gerloff—
Samorski; von der Läuferreihe Schlegel-Preuß—Arndt erwartet man
n Berlin ein ganz großes Spiel und bezeichnet ſie geradezu als das
Nückgrat der Elf. Die Beſetzung des Sturmes mit dem berühmten
Sturmführer Schelenz als Führer nennt man die beſte Aufſtellung, die
Berlin zur Verfügung hat. So klingt es aus allen Berliner Zeitungen
heraus, daß tatſächlich die neue Gruppierung die beſte Elf des
Verban=
des darſtellt; aller Anſicht nach muß alſo die Vormachtſtellung der
Ber=
liner Poliziſten endgültig ge rochen ſein.
So überraſcht es denn auch nicht weiter, daß man die Ausſichten
der Beeliner in Darmſtadt, das man des öfteren als „Höhle des Löwen”
bezeichnet, ſehr günſtig beurteilt. Die Formulierung zu „Berliner
Tageblatt” iſt am intereſſanteſten:
„Einen außerordentlichen Vorteil haben die Süddeutſchen dadurch,
daß ſie auf eigenem Platze, vor eigenem Publikum ſpielen, das ſich
be=
kanntlich in vierfach größerer Zahl als in Berlin zu ſolchen
Entſchei=
dungstreffen einfindet. Man kann bei regulärer Durchführung des
Spieles — dazu rechnet eine einigermaßen beſonnene Haltung des
Publikums — mit einem knappen Sieg der hieſigen (d. h. der Berliner!)
rechnen.‟ Da wir die „beſonnene Haltung des Publikums” ohne
wei=
teres garantieren möchten, wird alſo der Berliner Sieg nicht
aus=
bleiben.
Allerdings — die Mannſchaft der Süddeutſchen könnte den
Ber=
liner Propheten das Konzept verderben — jedoch — und darüber dürfte
wohl volle Uebereinſtimmung der Meinungen beſtehen — nur dann,
wenn tatſächlich eine ganz hewvorragende Leiſtung zuſtande kommt.
Nur eine Süddeutſche Elf in Hochform iſt fähig, Berlin zu ſchlagen.
Daß man im Süden auf dieſe Hochform hofft, kann man uns wohl
nicht übel nehmen. Der Süddeutſche Verband kann in letzter Minute
noch eine Anorbnung treffen, die ſeiner Mannſchaft erleichtert, dieſe
Hochform zu ereichen. Wir laſſen ganz dahingeſtellt, wer als
Mittel=
läufer über die größeren Qualitäten verfügt, der aufgeſtellte Böhm
oder der Darmſtädter Götz; auf jeden Fall iſt man überall — mit
Ausnahme des Spielausſchuſſes — der Auffaſſung, daß hinter den
Darmſtädter SturmGötz, undnur Götzgehört. Warum
man dieſe Konzeſſion an die „vox populi” nicht machen will, erſcheint
M4
Adirahnneeertrtttt
Handball.
Hndball in der D. T.
Die gute Aufnahme, die das Endſpiel um den Kreismeiſter am letzren
Sonntag in Langen gefunden hat, veranlaßte die Gauleitung, die
Gaumanuſchaft heute nachmittag 1=3 Uhr in Langen antreten zu laſſen.
Semmler (Bensheim)
Nickel (Pfungſtadt)
Winter (Groß=Gerau)
Roth (Eberſtadt) Reifenrath (Griesheim) Krämer (Gr.=Gerau)
Böttiger, Gräff, Fey
Fleckenſtein
Fuchs
(Pfungſtadt)
(Bensheim)
(Wolfskehlen).
Die Aufſtellung Langens iſt bekannt. In der Gaumannſchaft kann
die Hintermannſchaft und die rechte Seite wohl ſtandhalten und
beſon=
ders die drei Pfungſtädter Stürmer werden ernſtlich gefährlich werden.
Ob hierin auch die linke Seite mitkann, wind von Fey abhängen, wie
er ſeine Leute nimmt. Als Freundſchaftsſpiel bietet das Treffen eine
angenehme Abwechſlung gegen den Punktekampf des Vorſonntags.
Turnen.
Main=Rheingau — Deutſches Zurnfeſt.
Die bis jetzt ermittelte Teilnehmerzahl aus dem Gau an dem
Deutſchen Turnfeſt in Köln — vom 21. bis 30. Juli 1928 — beläuft ſich
auf nahezu 500 Turner und Turnerinnen. Für den Gau iſt ein
Son=
derzug ab Darmſtadt nach Mainz für Mittwoch, den 25. Juli, feſtgelegt.
Ab Mainz erfolgt eine Rheinfahrt auf dem eigens hierzu gemieteten
Salondampfer „Rheinluſt” nach der Turnfeſt
adt Köln a. Rh. Die
Fahrtkoſtem belaufen ſich ab Darmſtadt auf 3,85 Mk. einſchließlich des
Beitrages für Muſik ſowie für die Ausſchmückung des Dampfers. Die
Ginzeichnungsliſte für ſolche, die an der Fahrt noch teilnehmen wollen.
wird am 1. April abgeſchloſſen, und ſollen die Gauvereine beſonders
hieuauf aufmerkſam gemacht werden. Meldungen ſind ſofort durch die
Vereine an die Gaugeſchäftsſtelle Darmſtadt, Landgraf=Georgſtraße 120,
zu richten.
Tennis.
Tennisabteilung T. G.D. 1846—Tennis= und Eisklub Darmſtadt.
Heute abend findet in der Turnhalle am Woogsplatz das Rüchſpiel
im Tiſchtenis zwiſchen der Tennisabteilung der Turngemeinde
Darm=
ſtadt 1846 und dem Tennis= und Eisklub Darmſtadt ſtatt. Die
ſport=
lichen Leiſtungen beider Vereine beim erſten Vereinswettkampf vor 14
Tagen, bei dem der Tennis= und Eisklub mit 7:3 Punkten ſiegte, ſind
ein Beweis dafür, daß der Tiſchtennisſport auch bei uns in Darmſtadt
bereits auf ſehr beachtenswerter Stufe ſteht. Das Wettſpiel beginnt
um 8 Uhr abends.
Hubert Houben, der jetzt in Bochum als Sportredakteur tätig iſt,
trat aus ſeinem alten Verein, den Krefelder Preußen, aus. Er wird
höchſtwahrſcheinlich für T.u. S. Bochum ſtarten.
Bebdari, der farbige franzöſiſche Langſtreckenläufer, nimmt am 6. 5.
am Wettlaufen „Quer durch Berlin” teil.
Um die deutſche Federgewichtsmeiſterſchaft kämpfen am 4. April im
Berliner Sportpalaſt der Titelhalter Paul Noack und Gohres=Duisburg.
Ein Rugby=Städteſpiel Berlin — Paris, ſoll am 29. April in der
Reichshauptſtadt zur Durchführung kommen.
Im 20. Jnternationalen Tennis=Turnier in San Remo ſchlug Frau
von Reenizek=Berlin Miß Cane leicht 6:1 6:2, Miß Ryan fertigte Miß
Smith 6:0 6:0 ab. —
Im Herren=Doppel blieben Dr. Buß=Gaglini
Wder Bacchi=Dupre 6:3 6:2 ſiegreich.
Intereſſant iſt auch, was die „B. 3.” zu dem Spiel ſchreibt. Da
heißt es u. a.: Berlin hat in Darmſtadt die vorjährige 8:7=Niederlage
zu korrigieren, und wird ſich deshalb beſonders ins Zeug legen. Auf
Grund der vorjährigen Erfahrungen darf man diesmal von der
Ber=
liner Elf erwarten, daß ſie leichtſinnige Unterſchätzung des
Wider=
partes ſich nicht zu eigen macht. Verlins dominierende Rolle im
Hand=
ball iſt vorbei. Die Spitze im deutſchen Handballſport dennoch gegen
erſtarkte Konkurrenten zu erobern, iſt die Reichshauptſtadt aber immer
noch befähigt, wie die letzten Nepräſentativſpiele klarlegten. Zu einer
bedeutungsvollen Aenderung ſeiner Vertretung mußte der Verband
Brandenburgiſcher Athletik=Vereine im letzten Moment noch ſchreiten.
Der Polizei=Sportverein knüpfte an die Stellung ſeiner Spieler die
Bedingung, daß in dieſem Falle ſeine weineren Entſcheidungsſpiele mit
dem Deutſchen Handballclub im Falle einer Verletzung oder überhaupt
irgendwelche Nachteile ſämtlich nur als Suspenſionsſpiele zu werten
wären, ein mehr als eigenartiges Verhalten. Darauf konnte der
V. B. A.V. nicht eingehen und nominierte flugs eine neue Elf, zu der
der Deutſche Handballelub die benötigten Spieler ohne weiteres zur
Verfügung ſtellte. (Es folgt die Aufſtellung der Mannſchaſt.) Die Löſung,
die der Verband Brandenburgiſcher Athletik=Vereine fand, iſt gut und die
neue Mannſchaft beſitzt kaum einen Deut weniger Vertrauen, als die
erſte Aufſtellung mit den Schupoſpielern. In der Hintermannſchaft
könnte man Bedenken höchſtens gegen Kopitſchke hegen, doch hat der
D.H. C.=er auch ſchon manche gute Leiſtung geboten. Stagge bedeutet
keine Schwächung. Berlins Läuferreihe iſt auf dem Mittelpoſten und
auch mit Schlegel beſtimmt nicht ſchlechter als vorher. Arndt genießt
den Vorzug, mit Preuß eingeſpielt zu ſein, andernfalls hätte man hier
einen anderen Mann benennen müſſen. Die Angriffsbeſetzung iſt
durch=
weg ſtark. Der Innenſturm ſtellt die ſtärkſte Waffe des D.H.C. dar.
Beide guten Außenleute, inſonderheit den Scharfſchützen Heine,
genü=
gend zu beſchäftigen, wird Altmeiſter Schelenz ſicher nicht verſäumen.
Da die plötzlich ſo vollſtändig umgebaute Mannſchaft dasſelbe zu
leiſten vermag, wie die gegen Südoſt und Mittel ſiegreiche Elf, wird
mit beſonderem Chrgeiz unter Beweis ſtellen wollen, und darum
braucht Berlins Handballgemeinde die Hoffnung auf Wiedergewinn des
Pokales noch lange nicht aufzugeben.
Daß der Süden einen gefährlichen Gegner abgeben wird, davon
kann man reſtlos überzeugt ſein. Hinzu kommt ferner die große
Unter=
ſtützung der hinter ihnen ſtehenden Zuſchauer, die gerade in Darmſtadt
mir außerordentlicher Begeiſterug ihre Landsleute anzufeuern
ver=
ſtehen. In der ſüddeutſchen Mannſchaftsaufſtellung findet man meiſt
bekannte Namen, jahrelange Repräſentative. Der größte Prozentſatz
entſtammt dem ſüddeutſchen Meiſter, Sporwerein 98 Darmſtadt, auf
deſſen Gelände auch das Spiel ſtattfindet. Neue Leute ſind der
Nittelläufer Böhm und der rechte Verteidiger Noſen. Deren
Debut gegen Berlin ſieht man im Süden mit
eini=
ger Skepfis enrgegen, obwohl ihnen ein guter Ruf
voraus=
geht. Der Augriff iſt geſchloſſen vom S.V. 98 übernommen, und er
bildet mit dem Torhüter Bender, den unheimliche Ruhe auszeichnet,
die Hauptſtützen des Südens.
Berlin beſitzt gute Ausſichten, wieder Pokalgewinner zu werden,
aber es wird kein leichtes Gefecht ſein, in das die Mannen der
Reichs=
hauptſtadt ziehen.
Bringen wir noch eine kurze Liſte einiger Prominenten, die ihr
Erſcheinen feſr zugeſagt haben: der Miniſter des Innern Leuſchner als
Vertveter des Staatspräſidenten, Herr Schulrat Haſſinger,
Oberbürger=
meiſter Dr. Gläſſing, die Bürgermeiſter Delp, Mueller und Ritzert Dazu
kommen noch der Vorſitzende des Handballausſchuſſes der DS.B., He
Burmeiſter=Hamburg, der Leichtathletikvorſitzende im S.F. und L.A.
V.,
Herr Huber=Karlsruhe, der Vorſitzende des Südd. Spielausſchuſſes,
Schiff=Frankfurt, der hoffentlich unſere obige Anregung aufnimmt.
Das Spiel wird ſicherlich dazu beitragen, den Sport in Darmſtadt
geſellſchaftsfähig” zu machen. Wir verſprechen uns von dem Spiel
nichts weniger als eine Förderung der ſozialen Bedeutung des.
Sportes, damit wir in abſehbarer Zeit nüchts mehr von dem Sport im
einen oder „anderen Lager” zu leſen brauchen.
Fußball.
FC. Union e. V. 1913.
Heute begibt ſich die Ligamannſchaft zum erſten Privatſpiel nach
Mannheim=Rheinau zum dortigen Kreisligaverein, der in der Tabelle
ebenſo günſtig ſich placieren konnte. Es wird intereſſant ſein, wie
Union gegen den Vertreter des Rhein=Saargebietes abſchneidet, um das
Stärkeverhältnis beider Kreiſe, feſtſtellen zu können. Zwar tritt die
Mannſchaft nicht komplett an, aber die angeblichen „Erſatzleute” haben
ſchon in der Ligamannſchaft des öfteren ihr Können unter Beweis
ge=
ſtellt. Auf den Spielverlauf kommen wir zurück. — Die anderen
Mann=
ſchaften ſind ſpielfrei. —
Die Refultate vom vergangenen Sonntag in
Weterſtadt waren: Komb.—Weiterſtadt 1. 7:1; 2. Mannſch. 4:3 Toren.
Wetterbericht.
Infolge des Hochdrucbvorſtoßes von Spanien her hat ſich das
bri=
tiſche Tiefdruckgeſbiet unter Auffüllung etwas nordöſtlich verlagert, liegt
aber immer noch im Bereich der britiſchen Juſeln. Die damit
aufkom=
mende Weſtſtrömung wird einen geringen Temperaturrückgang mit ſich
bringen und außerdem bei wechſelnder Bewöllung mit Aufklaren
gele=
gentlich zum Auftreten von leichten Niederſchlägen führen.
Witterungsausſichten für Sonntag, den 25. März 1928.
Wechſelnd wolkig, etwas kühler, ſtrichweiſe etwas Regen, um Weſt
wwechſelnde Winde.
Witterungsausſichten für Montag, den 26. März 1928.
Wolkiges Wetter, Temperaturen wenig verändert, noch vereinzelt
leichte Niederſchläge wahrſcheinlich.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in S. Wind: Mee
ſchlag a
decke
in mm in em Gießen: wolkig 77 W. Aachen: SSW. 0.1 — Hamburg: bedeckt OSO, Berlin: heiter S0. — München: wolkig K Königsberg: heiter 20 — — Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
(Taunus) Nebel 4 SÜb= Waſſerkuppe:
Feldberg: wolkig 3" 1, — (Schwarzw.) Schnee —10 SH. Zugſpitze: wolkig 8‟ 235 Kahler Aſten: 2. — Fichtelberg: — — —
Geſchäftliches.
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Auswahl des für ihn verwendeten Rohmaterials. Dieſe enleſene
Gummi=
qualität wird durch einen Stamm geſchulter Arbeiter auf modernſten
Maſchinen verarbeitet. Neue erprobte Miſchungsergebniſſe dienen
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bei als Fobrikationsgrundlage. Durch ein fein überlegtes
Homogeni=
ſierungsverfahren wird jede Schwankung in der Qualität des fertigen
Erzeugniſſes vermieden. Daher bietet der neue „Continental 1928” un=
Gedingte C. wühr fitr gleichmißige Güſte.
Oſterfeſt — Frühlingsfeſt, von allen mit
Freuden begrüßt!
Die Natur zeigt ſich im neuen Kleide in Frühlingspracht, der
Menſch, und beſonders die Damenwelt, eifert ihr nach, um ſich zum
Frühling mit den neueſten Erzeugniſſen der Mode zu ſchwücken. — Es
werden alle Angebote beachtet, um nur das Vorteillhafteſte zu kaufen. —
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bei=
liegende „Bilderreihe der Frühlingsmode” wird Sie dovon überzeugen,
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Damen= und Mädchenkleidung Darmſtadts bezeichnen kann, denn ſie
bietet durch gemeinſchaftlichen Einckauf mit nur größten Spezialhäuſern
Deutſchlands an Auswahl und Qualität derartig Hervorragendes, daß
ſich der Beſuch des Hauſes unbedingt für jeden Einzelnen lohnt. 5456
Bad Tölz.
Das Kurtheater Bad Tölz unterſteht auch in diefem Jahre der
be=
ſvährten Leitung der Frau Direkror Stainl, die heuer ihr 25jähriges
Dienſtjubiläum feiert. Ihr iſt es gelungen, daß 1928 von Anfang Mai
ab regelmäßig die Münchener Kammerſpiele mit Mitgliedern des
Mün=
chener Staatstheaters in Bad Tölz Gaſtſpiele geben. Außerdem wird
das Schlierſeer Bauerntheater wöchentlich Vorſtellungen geben.
Regel=
mäßig finden Konzerte ſtatt. Die Kurmuſik wird von der bewährten
Kapelle des Kapellmeiſters Albert aus Bremerhaven im Mai mit 21 und
von Juni ab mit 25 Mann geboten. Die Kammerſänger Heinrich Knote
und Dr. Erich Schipper, von der Wiener Staatsoper, werden Bad Tölz
ihre Kunſtdarbietungen geben. Das Kurhaus har Herr Pfeffer a. Coſta
aus München gepachtet, und man verſpricht ſich ein reiches Programm
abwechſlungsreicher Verauſtaltungen und eine bewährte Küche.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 25. März. 8.30: Morgenfeier. O 11: Rektor
Wehr=
ha
Bericht über die Elternſtunde. 0 12: Militär=Muſik. Ausgeführt
an:
vom 3. Bataillon des 15. Preuß. Infanterie=Regiments. Leitung:
.
Obe=
ſikm. Steinkopff. o 15.30: Berlin: Funkheinzelmannſtunde,
30: Rundfunkorcheſter. Mitw: Betty Mergler (Alt), Rundfunk=
treichquartett. Beethoven (geſt. 26. März 1827). Türkiſcher Marſch
1s „Die Ruinen von Athen‟. Drei Lieder: Wonne der Wehmut,
Andenken. „Neue Liebe, neues Leben”. Adagio aus dem
Streich=
quartett in F=dur. Erſte Sinfonie in Cdur. o 17.30: Leo Greiner
jeſt aus eigenen Werken. O 18: Geh. Regierungsrat Prof. Dr.
Martin: Volksgeſundung durch Ernährung. O 18.30: Dr. M. Winkel:
Die Nahrung im Lichte der Ernährungslehre. O 19: Dr.=Ing.
Klinghardt: Arabien zwiſchen den Kontinenten. O 20.30: Sinfonie=
Konzert. Bach: Sinfonie in D=dur. — Händel: Concerto großo i
B=dur — Mozart: Sinfonie in C=dur („Jupiter”). Muſik. Leitung
Dr. Rottenberg. — Anſchl.: Sportmachrichten. — Darauf:
Tanz=
muſit der Kapelle Pinkus=Langer.
Stuttgart.
Sonntag, 25. März. 11.15: Katholiſche Morgenfeier. Mitw.:
Kath. Kirchenchor St. Fidelis. — Anſchl. vom Schloßplatz:
Pro=
menadekonzert. Muſikkorps des 1. Batl. J.R. 13. Leit.: Muſikm.
Müller. o 13.15: Schallplattenkonzert e 15: Uebertr. aus Mann=
Ze
: Fußballſpiel Mannhem=Waldhof—Stuttgarter Kickers. o 17:
uttgart, Freiburg: Unterhaltungskonzert. Opern und Balladen.
Leit.: Struve. Mitw.: Gerda Hanſi, Lohalm, Grotz, Haagen,
Rund=
unkorch. o 19: Sport. o 19.15: Dichterſtunde. Otto
Lauten=
ſchlager lieſt aus eigenen Schriften. o 20: Kammermuſikabend der
Kammermuſikvereinig, des Philh. Orch. Ausf.: Konzertm. Hedenus
(Violine), Konzertm. Heß (Viol
Konzertm. Kirchberger CCello).
Reger: „Streichtrio A=moll.
Beethoven:
ztreichtrio C=moll.
O 21.15: Funkbrettl. Leit.: Struve. Mitw.: Gerda Hanſi, Hilde
Binder, Käte Mann, Thea Struve=Jöhnſſen, Ferry Dittrich, Hanus,
tockinger Funkorch. Urban: Sorgenbrecher, Fox. — Arnold: Du.
fur du, Boſton. — Whiteman: Im Rauſch einer Nacht. — Stolz:
züß locken die Geigen. — May: Wenn zwei am Rhein von der
Liebe träumen. — Orchideen. — Shanghai — Humoriſtiſches. —
Pann werden wir uns wiederſehen? — Egen: Ich hör” ſo germ
Muſik. — Roſen: Frau Maier tanzt Tango.
Benatzky: Glocken
der Liebe, Tango. — Die kleine Pagode. — Märchen die uns
der Wind erzählt. — Die erſten Veilchen. — Lehner: Pierrettchen.
— Kratz: Das Glück is a Vogerl. — Wolf und Flemming: Ja, die
Lier
— Kollo: Ich hab, dir noch was Wichtiges zu ſagen, Duett.
Byjarrs: Ich bin auf dich ſcharf, Fox. — „Hans im Glück.”
Ein heiteres Parkidyll von Weyhorſt. Perſ.: Hans Holderbuſch, ein
junger Sachſe: Ferry Dittrich; Deſi: Thea Struve=Jöhnſſen;
Stepp=
haſe fürſtl. Parkwächter: Stockinger.
Straßmann: Mein Fritz
macht immer Winke=Winke, Fox. — Anſchl.: Sport,
Berlin.
Sonntag, 25. März. 9:
Morgenfeier: Erlöſt. Mitw.; Collegium
Dr. Sparmann. Elſe Hammerſchmidt
muſicum Weißenſee. Leit.,
Rezit.). Käte Neumann (Alt). Flügel: Mauß. Anſprache des
Pfarrers Lic. Koch Lichterfelde. — Anſchl.
Glockengeläut vom Dom.
O 11.30: Funk=Matinee aus dem Gr. Schauſpielhaus. Sinfonie=
Ravel: La Valſe, choreographiſche
Konzert. Dir.: Seidler=Winkle
Klavierkonzert Es=dur. Frederie
Dichtung für Orcheſter. — 2
N
Lamond (Flügel). Tſchaikon
Sinfonie F=moll. Funkorcheſter.
0: Für den Landwirt Mitteil.
O 14: Einheitskurzſchrift. O
Privatdoz. Dr. Nolte: Die Grün=
und praktiſche Winke. 14.55
düngung. S 15.30: Funkheinzelmanns Großſtadtmärchen. o 16
Das Tier in der Literatur. o 16.30: Kapelle
Dr. Olga Stieglitz:
Gebrüder Steiner. o 19: Chefred. O. Robolsky: Wenn die Welt
ohne Zeitungen wärel e 19.25: Miniſterialrat Dr. Simons=
20: Deutſches
Künſtler=
ſolitik und Recht im Völkerbund
Theater: „Die gold’ne Meiſterin.” Operette in 3 Akten von
ung:
Brammer und Grünwald. Muſik von Erm. Eysler. Muſik.
jady
Goldſchmiedswitwe:
M. Roth. Per).: Margarete, eine reidk
Chriſtians: Giuletta: Marga Reuter: Chriſtian, ein
Goldſchmied=
geſelle: Wirl: Ri
r Fridolin von Gumpendorf: Sikla: Graf
Jaromir von Greifenſtein: v. Menerinck; Portſchunkula, Haushälterin:
Zenta Söneland: Der Altgeſelle: Platen; Friedl, Lehrbube: Edith
dAmara; Wenzel: Gretler; Bruder Ignatius: Morgan; Bruder
Severinus: Mermino:
uder Peregrmi: Schäfer: Lehrbub: Elfriede
Borodin; „Herren und Damen der Geſellſchaft, Gäſte, Bürger,
Bürgerinnen, Soldaten, Sänftenträger Geſellen, Lehrbuben,
Muſi=
kanten, Schenkburſchen, Mägde. — Während einer Pauſe:
Tages=
nachrichten. — Danach: Tanzmuſik. Lachs! Jaz=Simfoniker.
Stettin. 1
1.30: Konzerthaus: Jugendweihe der Freireligiöſen
Gemeinde Stettin.
Deutſche W... Innjag. 25. März. 9: Berlin: Morgenfeier.
Funk=Matinee aus
Auſchl. Glockengelätt vom Dom. e 11.30
Gr. Schauſpieihaus. Sinf.=Konzert, Dir.: Seidler=Winkler,
dem
Ulavier). Werke von Ravel, Liſzt, Tſchaikowſk.
Soliſt: Fr. Lamond
Winke für Liebhaberphotographen. o 14.30:
14: Jens Lützen:
Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt. o 14,55
Privatdoz. Dr. Nolte: Die Gründüngung. o 15.30:
Funkheinzel=
mann. 6 16: Dr. Olga Stieglitz: Das Tier in der Literatur.
6 16.30: Kapelie Gebr. Steiner. 18: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr.
Faßbender: Volksgeſundung durch Ernährung. 0 18.30: Dr. Winckel:
Die Nahrung im Lichte der Ernährungslehre. o 13: Prof. Dr.
Saitſchick: Das Tragiſche und der Sinn des Leidens. o
Berlin: „Deutſches Künſtler=Theater: Die goldne Meiſterin
Anſchl.: Preſſenachrichten. — Danach:
Operette von Eysler.
Tanzmuſik. Lachs Tanzſinfoniker.
Hauptſchriftlettu ig: Rudort Maupr
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudoif Maupe; für Feuilleten, Reich und
usland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe:, für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Hondel
dreas Baner:6.
C. H. Quetſch” für den Schlußdienſ
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nettei für
I5 Kuhle: Drue
den Inſerutent
—ſämtlich in Dormſtaodt.
und Verlag: L. C. Wiitig
Für unverlanste Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die beutige Nummer hat 26 Seiten.
Nummer 85
Sonntag, den 25 März 1928
Seite 13
*
*
K
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5
Kehe
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OROSSE WURF
Mit einer Sieghattigkeit ohne gleiz
chen hat Opels neuer
Sechszylin=
der seine Bahn genommen. Ganz
besonders im Ausland — wo auch
immer er erschien: auf den
Aus=
stellungen von Amsterdam,
Ko=
penhagen, Wien, Genf — überall
hatersolcheFülle derBestellungen
auf sich gezogen, daß das Werk
Mühe hat, nachzukommen. Daß
Genialität des deutschen Konz
strukteurs, Sorgfalt des deutschen
Arbeiters, Geschmack des
deuf=
schen Künstlers wirksam waren,
ist selbstverständlich. Was aber mehr
be=
deutet: Glück hat hier die unendlichen
Be=
ziehungen der Pläne und Ausführungen
zu einer Einheit und Vollendung gebracht,
wie sie nur selten sich ergeben. Der Opel
2 Liter Sechszylinder ist der
WAGEN
EUROPAS
geworden, der Wagen, der die Eigenar)
europäischer Verhältnisse wie kein
ande=
rer getroffen hat. Gebrauchswagen, der
höchste Leistungen mit höchster Wirtschaft
verbindet, und Luxusfahrzeug zugleichz
das im Gegensatz zum Massenfabrikat
je=
dem persönlichen Wunsche schmeichelts
diese besondere Mischung — im Opel
Sechszylinder ist sie Tat geworden. Er hat
NAx
daher den Hamen „Europa” erhalten
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[ ← ][ ][ → ] A
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5
Nummer 85
DarmſtädterCagblatt=
Vom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Vom Ausland angeregt, verkehrten auch die ſüddeutſchen
Getreidemärkte in feſter Haltung, und es kam namentlich im nahen La
Flata=Weizen zu größeren Umſätzen, weil ſich dieſer gegenüber
Ware auf Abladung um 20—30 Guldencents die 100 Kilogramm billiger
ſtellt, da zur Zeit ſeiner Verladung die Seefrachten noch weſentlich
billiger waren als heute. Von Wochenmitte ab zeigte ſich jedoch ſowohl.
beim Einfuhrgroßhandel wie bei den Mühlen wieder Zurückhaltung,
zumal die Klagen über unbefriedigenden Mehlabruf wieder zunahmen.
Doch fanden Meldungen aus Mitteldeutſchland Beachtung, wonach die
als Folge von Froſtnächten eingetretenen Schäden normalen Umfang
überſteigen ſollen. In inländiſchem Weizen blieb das Angebot knapp
und der Preis zog auf 27,50—27,75 RM. die 100 Kilo frei Waggon
Mannheim an. Von Auslandsweizen handelte man Baruſſo, 80 Kilo,
zu 13,75, desgl. 79 Kilo zu 13,55, desgl. 78 Kilo zu 13,55 Gulden
(1 Gulden gleich 1,69,39 RM.); Manitoba III, Pacifie, rheinſchwimmend.
zu 14,30, Manitoba IV, Pacific, zu 13,90 Gulden — alles eif (fracht= und
verſicherungsfrei) Mannheim. Ausſtralweizen, April geladen, beieb mit
14,75 Gulden, transbordé Antwerpen, angeboten; frei Waggon
Mann=
heim bezahlte man für Manitoba IV, Pacific, 29,25, Baruſſo und Roſa
Fé, 79 Kilo, 29 bzw. 29,25 RM. die 100 Kilo. Roggen hatte bei
knappem Inlandsangebot und hohen Auslandsforderungen feſten Markt;
frei Mannheim ſtellt ſich Inlandsware auf 27,50—28, Auslandsroggen
auf bis zu 30 RM. Infolge der geſtiegenen Brotgetreidepreiſe haben
die Mühlen ihre Forderungen weiter erhöht, für Weizenmehl
Spezial Null, die 100 Kilo mit Sack ab Mühle auf 38,25—38,50, für
Roggenmehl auf 37,75—39,50; doch ſind dieſe Forderungen nominell, da
ſie bisher nicht bewilligt wurden und bei der zweiten Hand für
Weizen=
mehl mit 37,25—37,50 RM., für ſofort abzunehmende Partien ſchon mit
37 RM., für 65prozentiges Roggenmehl mit 36,50—37 RM.
anzukom=
men war. Am Gerſtenmarkt erhielt ſich für Ware zu Brauzwecken
die bisherige feſte Stimmung bei unveränderten Preiſen. In
Chile=
gerſte vollzogen ſich Umſätze auf gute Muſter hin zwiſchen 33,50—34
M
M. franko Waggon Mannheim. — Die bisherige Zurückhaltung der
argentiniſchen Ablader hat am Hafermarkt, angeſichts des gleichfalls
geringen Inlandsangebots, zu einer Materialverknappung und
aufſtei=
genden Preiſen geführt, ſo daß für Inlandshafer heute bis zu 27 RM.,
für Auslandshafer bis zu 27,50 RM. die 100 Kilo gefordert werden.
Für Mais iſt nach der bisherigen Feſtigkeit ein Tendenzumſchwung
von ziemlicher Schärfe erfolgt, der die Preiſe 30—45 Guldencents für
100 Kilo gegen Wochenbeginn für Ware neuer Ernte zurückgeworfen
hat, wogegen Ware alter Ernte ziemlich behauptet blieb. Die letzten
Forderungen frei Mannheim lauteten für die 100 Kilo bei prompter
Ware 25 RM., Juni=Juli 22,50 RM., Auguſt=September 22, September=
Oktober 21 RM. mit Sack und Bezugsſchein. Argentinien erwartet eine
ungewöhnlich große Ernte und in den Vereinigten Staaten hat das
Landwirtſchaftsminiſterium eine Vergrößerung der Anbaufläche um 2,8
Prozent feſtgeſtellt. Am Futtermittelmarkt hat die Nachfrage
tgedauert. Man verlangt jetzt für die 100 Kilo Kleie 14,50—15,50
RM., Futtermehl 15,50—16,25 RM., Biertreber mit Sack 17,75 RM.,
inländ. Malzkeime 17,50—17,75 RM., desgl. engliſche 17,25—17,50 RM.,
Rapskuchen aus deutſcher Saat 18—18,25 RM., Kokoskuchen 24—24,50
RM., Erdnußkuchen 23—2
„,25 RM., Seſamkuchen 23,50—23,75 RM.,
Leinkuchen 23—23,75 RM., Palmkernkuchen 19—19,50 RM.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 24. März.
Zum Wochenſchluß verſtärkte ſich die ſchon einige Tage herrſchende
Luſtloſigkeit und Zurüchhaltung, und die Umſatztätigkeit war auf ein
Minimum beſchränkt. Die Nähe des Ultimos wirkte in erſter Linie
geſchäftshemmend, ferner verſtimmte die weiter vollkommen poſſive
Hal=
tung des Publikums, ſo daß auch die
Spekulation wewig Neigung zu
einer lebhafteren Betätigung verſpürte. Die Grundtendenz war
zu=
nächſt bei uneinheitlicher Kursentwicklung behauptet, da die Nachfrage
ſich einigem Spezialwerten dem Markte eine Stütze gab. Lebh.teres
eſſe machte ſich vor allem" für verſchiedene Montanwerte unter
Führung von Mannesmann bemerkbar. So konnten Gelſenkirchen 1½
Prozent, Mannesmann 2 Prozent, Rheiniſche Braunkohle 1 Prozent
anziehen. Phönix blieben gut behauptet. Nach der erſten Notierung
konnten Gelſenkirchem und Mannesmann ein weiteres Prozent
gewin=
nen. Etwas feſter lagem auch die Mehrzahl der Elektropapiere.
Sie=
mens zogen 1½ Prozent an. Am Farbenmarkt überwog dagegem das
Angebot. J. G. Farben eröffneten ½ Prozent niedriger und gabem im
Verlaufe aber ſchließlich 2 Prozent nach. J. G.=Bonds wurden mit
Trozent Geld genannt. Auf den übrigen Marktgebieten gingen die
Kursveränderungem nach beiden Seiten kaum über 1 Prozent hinaus.
Am Bankenmarkt lagen Commerzbank und Danatbank etwas erhöht,
Schiffahrtswerte blieben knapp behauptet. Am Markte der Autoaktien
waren Deimler gut behauptet, ſwährend Adlerwerke zur Schwäche
neig=
ten. Neubeſitzanleihe lagen etwas erholt, ausländiſche Renten ſtill.
m Freiverkehr zogen Dyckerhoff u. Wiedmann auf die bevorſtehende
Einbeziehung in den Konzern der A.G. für Verkehrsweſem an.
Im weiteren Verlaufe blieb das Geſchäft außerordentlich ſtill, und
die Kurſe bröckelten allgemein ab. Der Geldmarkt war mit kurzfriſtigem
Geld weiter reichlich beſchickt. Tägliches Geld 5¾ Prozent. Am
De=
viſenwarkt waren Deviſen etwas erholt. Mark gegen Dollau 4,1824,
gegen Pfunde 20,/423. London
bel 4,8820, Paris 124,02, Mailand
92,40, Madrid 29,07, Holland 12,12/s.
Sonntag, den 25. März
HeſſNeueſte Nachrichten
Berliner (ffektenbörſe.
Berlin, 24. März.
Bei dem augenblicklichen Zickzack der Kurſe eine Linie zu finden,
iſt ſelbſt ſüir die Spekulation ſehr ſchwer. Ein Zeichen für die
Nervo=
ſität der Börſe iſt z. B. daß heute vorbörslich Farbenaktien zwiſchen
245½ Brief und 245½ Geld herunter=, bzw. heraufgeſprochen wurden,
ohne daß 6 Mille Umſatz feſtzuſtellen waren. Das Publikum fehlte, wie
ſchon in den letzten Tagen, ſo gut wie ganz, der Samstag und der
zuveite und letzte Schiebungspakt hemmte das Geſchäft außerdem, ſo
daß für einen erheblichen Teil der Nebenwerte keine erſten Kurſe
zu=
ſtandekommen konnten. Für einige wenige Papiere wie Mannesmann,
Karſtadt, Glanzſtoff, Elektriſche Schleſien und Siemens beſtand etwas
Nachfrage, ſo daß dieſe Werke etwas ſtärkere Gewinne erzielen konnten.
Im allgemeinen war die Kursentwicklung uneinheitlich und bewegte
dis zu Abweichungen von 1 Prozent. Spritwerte waren bis zu 2)
Prozent gedrückt, Hauburg Gummi minus 3½ Prozent; auch
Chade=
aktien, verloren wieder 3 Mark. Hatte man anfangs auf eventuelle
Auswirbungen der im April aufzulegenden Poſtanleihe von 150
Mil=
lionen hingewieſen, ſo wurde es nach den erſten Notierungen
allge=
mein etwas feſter da es angeblich einen guten Eindruck machte, daß
geſtern vom Haushaltausſchuß des Reichstages 175 Millionen zur
För=
derung des Exports genehmigt worden ſind. Später konnte man aber
in den ſchon geſtern dazu benutzten Papieren neue Baiſſevorſtöße
beo=
bachten. Farben gingen auf 242½ nach 246, Glanzſtoff auf 712 nach 722
uſw. zurück und verflauten die übrige Bövſe, zumal bei der
herrſchen=
den Geſchäftsunluſt ſchon relativ kleines Angebot genügte, um
Kurs=
obſchläge von mehreren Prozent herbeizuführen. Anleihen lagen
un=
verändert; Ausländer geſchäftslos. Sofia Stadtanleihe verloren faſt
1½ Prozent. Pfandbriefe allgemein etwas befeſtigt,
Liquidations=
pfandbriefe und Anteile der Gemeinſchaftsgruppe waren bis 34 Proz.
erhöht, auch Rentenbriefe blieben geſucht. Debiſen nur wenig
verän=
dert. Amſterdam international feſter der Yen gleichfalls anziehend. Der
Geldmavkt iſt unverändert. Der Prwatdiskont wurde für beide
Sich=
ten um je ½ Prozent auf 6¾ Prozent erhöht.
A. E. G..........."
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Zaſalt ...... .. ...."
Bergmann. . . . . . . .
Berl. Karlsri
ind
Berl. Hand.. Briketts
emer Wolle. .. . .."
natbank. . . . . . . . .
eutſche Bank. . . . . .
skontogeſ. . . . . . .."
dresdner Bank. . .."
ſeutſche Maſchinen".
Deutſche Erdöl ....."
ſeutſche Petroleum.
na
obel .. ..
Elektr.
erung ...
G. Farben ......."
Gelſenk. Berg. .....
f, elektr. Untern. . .
Han. Maſch.=Egeſt. .
ſa Dampfſch. . . .
Hapag ..........."
Harpner. .. . . . . ..."
Hemoor Zement. . . .
25 Hohenlohe Werke ... 86 1.— Pahla Porzellan . . . 105.75 Kali Aſchersleben .. 16 168.— e5 2.— Salzdefurth. . . . 255.5 Feſterregeln .. 211.5 indes Eismaſch. . . 127.75 —
35. Loewe & Co
.. 6. ingel Schuh 62.— 25 unnesmannRöhre 14 kiederlauſitzer Kohle 164. 162. orbd. Loyd ....... „5 121.5 enſtein. . . . . . . . . ." 130.7 62 T.. 634 289.75 119.2 rswerke ...... 1o0
* * 99.— ſſenwerke .. . . ." A. es Glas...." 45 5.— 134 er. Glanzſtoff.. ... 8. 1. „5 266.— er. Stahlwerke. olkſtedter Porzellan .— * 2 rke...." 19.5 50.25 Ae all. . . . . 131.5 131 170.:
R241.— 1242.5 Wittener Gußſtahl .. A.e 61.—
Oeviſenmarkt.
Helſingfors .
Wien ......."
Prag ......"
Budapeſt ....
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Holland .....!
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Kopenhagen
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London ...."
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Belgien .....
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58.265 58.3855Uruguay. . . . . . .
*
02s
iS.
.48
80.485 80.64
70.16
1.9:
194
2.121
4.1
4.326/ 4.3:
70.3
81.6
N5
17
5.508
25
4.189
Berliner Produktenbericht vom 24. März. Bei ſehr geringen
Um=
ſätzen beſchloß die Produktenbörſe die Woche in ſchwächerer Haltung.
Vom Auslande lagen von den Terminmärkten durchweg ſchwächere
Meldungen vor und auch die Cifforderungen waren, namentlich für
Roggen, recht beträchtlich ermäßigt. Dazu kommt noch, daß die
pol=
niſche Nachfrage für Roggen erheblich nachgelaſſen har und die Mühlen
nach wie vor wemig Kaufluſt bekunden. Die Preiſe für prompten
Weizen und Roggen wurden 1—2 Mark niedriger genannt, aber auch
auf dem ermäßigtem Niveau blieben die Umſätze minimal. Das
evſt=
händige Angebot von Brotgetreide iſt keineswegs groß zu nennen, da
die Landwirtſchaft zumeiſt ſchon mit dringenden Feldarbeiten beſchäftigt
iſt. Von der zweiten Hand ſteht aber reichliches Offertenmaterial zur
Verfügung. Am Lieferungsmarkte entwickelte ſich das Geſchäft ſehr
ſchwerfällig. Die Preiſe gaben um 1—1½ Mark nach. Mehl iſt in den
Forderungen teilweiſe um 25 Pfg. ermäßigt, eine Geſchäftsbelebung iſt
aber trotzdem nicht zu verzeichnen. Hafer liegt ſehr ſtill.
Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher
Hppotheken=
banken.
Das Jahr 1927 brachte für die in der Gemeinſchaftsgruppe
zuſam=
mengeſchloſſenen acht Hypothekenbanken einen Reingewinn von 7.5-
Mill. RM., woraus eine erhöhte Dividende von 9 (i. V. 8) Prozent.
wie ſchon kurz gemeldet, für alle Banken gleichmäßig in Vorſchlag ge—
bracht werden. Die Aktienkapitalien ſind von 47,5 auf 55,2 Mill. R2
die Reſevben von 13,5 auf rund 17 Mill. RM. geſtiegen. Die Geſar
innahmen beſtehen aus: 43,82 Mill. RM. Hypothekenzinſen, 2,47 Mi
M. Rentenbanhzinſen, 12,55 Mill. RM. Kommunalzinſen, 1,34 Mill.
RM. Proviſionseinnahmen, 2,13 Mill. RM. einmalige Hypothekenein=, 0,6 Mill. RM. Umſatzeinnahmen aus Pfandbriefgeſchäften,
owie 1,03 Mill. RM. verſchiedene Einnahmen, zuſawmen alſo 65 Mill.
RM. Bruttogewinn. Dagegen waren an Ausgaben erforderlicw
7,5 Mill. RM. Unkoſten, 10,20 Mill. RM. Kommunalzinſen, 2,36 Mill.
RM. Rentenbankzinfen und 37,96 Mill. RM. Pfandſriefzinſen. Das=
Jahr 1927 brachte eine fortſchreitende Feſtigung der deutſchen Wirt=, freilich unter ſtarken Schwankungen am Geld= und Anlagemaut
Durch die Auflage der fünfprozentigen Reichsanleihe wurde das ſehr
günſtige Pfandbriefgeſchäft zeitweilig unterbunden. Eine mäßige Wies
derbelebung im Frühjahr wurde durch den „ſchwarzen Freitag” (13. 5..
1927) abermals abgeſchnitten. Erſt im Herbſt ſetzte wieder ſtärdere=
Nachfrage ein. Als beſonders nachteilig wird die Kapitalertragsſteuer
angeſehen. Trotz all dieſer Hemmungen brachte das abgelaufene Ge= eine erhebliche Vermehrung der Darlehen wie des Abſatzes
an Schuldverſchreibungen. Zwar wurde das Rekordjahr 1926 nicht
wieder erreicht, doch bringen die Zahlen ein Vielfaches der
Vorkriegs=
zeit. Die Schlußzahlen des Vorjahres werden noch um 50 Proze
ertroffen. Der Geſamtbeſtand an Hypotheken ſtieg auf 669 M
Üb.
M. (i. V. 383 Mill. RM.), an Kommunaldarlehen auf 196 (128) Mill.
M. Dagegen
M., die Geſamtausleihung alſo auf 865 (511) Mill. 9
ſind ausgegeben: 667 (i. V. 380) Mill. RM. Pfandbriefe und 175 (120)
Mill. RM. Kommunalobligationen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 21. März. Die auf den
Stichtag des 21. März berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſti=
ſchen Reichsamtes iſt gegenüber der Vorwoche um 0,4 v. H. von 138,
auf 138,9 geſtiegen. Von den Hauptgruppen hat ſich die Indexziffer
für Agrarſtoffe um 0,7 v. H. auf 132,4 (131,5) und diefenige für
Kolo=
nialwaren um 0,2 b. H. auf 130,7 (130,5) erhöht. Die Indexziffer f1.
induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt um 0,3 v. H. auf 134,0 (133,6,
und diejenige für induſtrielle Fertigwaren um 0,2 v. H. auf 157,4 (157,1)
geſtiegen.
Die Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach den vorläufigen
Be=
rechnungen wurden in der Zeit vom 11. bis 17. März im Ruhrgebiet in
3 Arbeitstagen 2 412235 Tonnen Kohle gefördert gegen 2 418 575
Ton=
nen in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die
Kokserzeugung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichts voche (in den
Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 592 407 Tonnen geg
596 370 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung
auf 63 277 Tonnen gegen 63 580 Tonnen in ſechs Arbeitstagen. Die
rbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 11. bis
Närz 402 039 Tonnen gegen 403 096 Tonnen in der vorhergehende
Woche, die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 84 630 Tonnen (85 196
Tonnen) die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 10 546 Tonnen
(10 597 Tonnen). Feierſchichten wegen Abſatzmangels wurden in der
Berichtswoche nicht eingelegt. In der Vorwoche ſtellte ſich ihre Zahl
auf 6187 (arbeitstäglich 1031).
Neuer Tarif in der deutſchen Schuhinduſtrie. Der Reichstarif für
die deutſche Schuhinduſtrie iſt neu abgeſchloſſen worden. Der
Mautel=
vertrag hat nur einige unweſentliche Aenderungen erfahren, ſo daß
ins=
beſondere himſichtlich der Arbeitszeit, der Ferien und der Tarifinſtanzen
die bisherigen Beſtimmungen im weſentlichen weitergelten. Der
Man=
telvertrag gilt bis zum 31. März 1930, die Löhne ſind in der erſten
Ortsklaſſe um 4 Pfennig erhöht worden. Sie treten ab 12. April d. J.
in Kraft und gelten bis zum 30. September 1928.
Verein Kollektivſkontro, Frankfurt a. M. In einer a. v.
Mitglie=
derberfammlung wurden Satzungsänderungen dahingehend beſchloſſen.
daß die Haftung im Verein Kollektivſkontro, die ſich bis fetzt auf den
laufenden und nächſtfolgenden Termin erſtreckte, auch auf ſpätere
Ter=
mine der Engagements ausgedehnt wird. Mit dieſer Veränderung hat
ſich der Verein Kollektivſkontro, Frankfurt g. M., den Uſancen von
au=
deren Plätzen angepaßt. Die Haftungsausdehnung erfolgte in erſt
Linie deswegen, weil ſich auch in Frankfurt a. M. große Prämien= und
Stellagegeſchäfte entwickelt haben, aus denen ſich die Notwendigkeit
die=
ſer Maßnahme ergab.
Pfälziſche Malzfabrik Lndwigshafen. Im vergangenen
Geſchäfts=
jahr konnte die geſamte Produktion reſtlos und befriedige d abgeſetzt
werden. Für 1926/27 verbleibt ein Reingewinn von 60 920 Meichsmarl
(31 821); Vorſchläge über Gewinnverteilung ſind im Geſchäftsbericht
nicht gemacht.
Allgemeine Deutſche Kreditanſtalt zu Leipzig. In der
Aufſichts=
atsſitzung der Allgemeinen Deutſchen Kreditanſtalt zu Leipzig wurde
die Bilanz, ſowie die Gewinn= und Verluſtrechnung für 1927 vorgelegt.
Der Abſchluß weiſt einen Rohge inn von 21 178 783,45 RMM. auf. Der
auf den 3. April einzuberufenden Generalverſammlung werden 10
Pro=
zent Dividende vorgeſchlagen.
I. 1. Reichs=,
Länder= und Schutz
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
he von 1927
aug
6
Fre
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......
Sachſen
Frei=
ſtaat von 192
hüringer
Frei=
ſtagt von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
igsſch. +
(blöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe ..
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
59 Berlin v. 24
* Darmſtdt. v. 26
esden v. 20
rf. a. M. v. 26
Heidelb. v. 26
udwghf. v. 26
80
Mainz v. 26
Mannh. v. 25
Mannh. v.
O Nürnberg v. 26
%0 Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
Bad. Gold=
3.
n. Anleihev. 26
8% Berl. Hyp.=B
„
1.
„ Lig.=
Pfandbriefe
8% Frkf. Hyp. B2.
„
Ha3 Lia-R
R
81.5
87.75
51.8
14:1,
6.7
95
81.5
93
89.5
22.5
7
8% Frkf. Pfbrfbank
s00
4½% Gotha Gr.=
Cred. Lig.=Pfbr.
% Hamb. Hyp.. Lig.=Pfdl
2 Heſi. Landesbk.
9
Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
3½ Landesbank d.
„ Rheinprovin,
38 Landeskr. Kaſſ
% Mein. Hhp. Bk.
½ Naſſ. Landesbk.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
79
4½0 Lig.
Sfandbriefe
Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.. .. . .
s% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. . .
Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . .
8% Rhein. Hyp.=B!
Lig.
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Bürſtenfbr. Erlang./ 49
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Linolwerk. Berl. /264
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Eiſenw. Kaiſersltn.
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Elſäſſ. Bad. Wolle
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Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnereile3s
Faber, Joh., Bleiſt. 61.5
Faber & Schleicher/1
Fahr, Gebr., Pirm.
F. G. Farbenindſtr. /242.5
Felt. & Guilleaum.
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Frkft. Gas......"
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korny & Wittek. 72
Geiling E Cie. ...
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Gritzner Maſchinen/144
Grün & Bilfinger. 178:),
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Hammerſen (Osn.)
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Hartm. & Braun
Henninger, Kemp
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Oſterr. AlpineMon.
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Phönix Bergbau
Porzellan Weſſel.
Reiniger. Gebb.
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Riebeck Montan ..
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Siemens & Halst
Südd. Immobilien
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Tellus Bergbau .1110
Thür. Lief.=Geſ... . 11.12
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs.=Elek
tr.=Verſ. ..... . 111
Veithwerke . . . .."
Ver. f. Chem. J.
deutſch. Olfabr.
Faßfabr. Caſſe
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Zellſt., Berlin
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Wanß & Freyte
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Werger Brauerei.
Zellſt. Aſchaffenbg. 1167
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Zuckerf. Rheingau
4. Berſicherungen
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Verſicherung u1274
Frkft. Allg. Verſ.=G 174
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Darmſtädter Werte
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Nummer 85
Sonntag, den 25. März 1928
Seite 15
Die Lefſtung der deutſchen Walzwerke im Februar 1928. Die
Lei=
huag der deutſchen Walzweike im Februar 1928 iſt mit 1040 875 To.
m= 57 139 To. niedriger als die des Januars. Die durchſchnittlicke
niweitstägliche Leiſtung belief ſich auf 41635 To., d. h. ſie war 596 To.
r 141 Prozent niedriger als die des Vormonats. —e entſpricht
1556 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gewimnumg im
ſahre 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfangs.
Zur Ausdehnung des Kunſtſeidekartells. Evening Standard
mel=
e— daß wichtige Verhanklungen zur Ausdehnung des Kunſtſeidekartells
mcker Führung der „Courtaulds” Limited und der Vereinigten
Glanz=
taf=Fabriken im Gange ſeien. Der Vorſitzende der Britiſh Celaneſe
5tſellſchaft, Dr. Henry Dreyfuß, erklärte, dem gleichen Blatte zufolge,
S Kartell ſei in der letzten Zeit ſowohl direkt als auch indirekt
ver=
chedentlich mit Angeboten an ihn herangetreten. Die Britiſh Celaneſe
Hffellſchaft ziehe es jedoch vor, ihre Unabhängigkeit zu wahren, und
ſewe beſchloſſen, die Angebote nicht anzunehmen. Andererſeits ſeien
ſeitt die belgiſchen und die franzöſiſchen Tubize=Geſellſchaften, die von
em belgiſchen Finanzmann Loewenſtein kontrolliert werden, zu einer
8rreinbarung mit dem internationalen Kartell gekommen. Das Kartell
ferner an eine Anzahl anderer wichtiger Produzenten ſowohl in
Ergland als auch auf dem Kontinent herangetreten. Eine große
Er=
viiterung der Tätigkeit des Kartells werde wahrſcheinlich die Folge
em.
Viehmärkte.
F. Grünberger Viehmarkt vom 22. März. Der Auftrieb zum Vieh
nurkt war gering; nur 331 Stück Ferkel und einige Stuck Rindviel
trnden zum Verkauf. Der Handel war ſchleppend. Für bis 7 Wochen
ce Ferkel wurden 22—26, bis 9 Wochen alte 28—32, für 10 Wochen
lce 32—36 und für ältere Ferkel 36—40 Mark pro Stück bezahlt. Es
neblieb Ueberſtand, trotzdem Käufer genug vorhanden waren.
Weinheimer Schweinemarkt vom 24. März. Aufgetrieben waren 396
EEhweine; verkauft wurden 234 Stück. Milchſchweine wurden verkauft
2s Stück zu 9—15 Mark, Läufer das Stück zu 20—32 Mark.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 24. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Günſtige Erntenachrichten aus dem Süidweſten und
Be=
rIhte über Regenfälle in Nebraska, Kanſas und Oklahoma ließen den
Treizenmarkt in ſchwacher Haltung eröffnen. Beſonders wurden im
Tärztermin Liquidationen vorgenommen. Im Vevlaufe erfolgte auf
Teckungen eine teilweiſe Erholung.
Mais: Auch Mais war etwas rückläufig, da die Witterung der
Cmntebewegung günſtig iſt und die Ankündigung großer Zufuhren
ſo=
nie die bedrängte Nachfrage des Auslandes verſtimmten. Später wurde
e auf Derkungen ſtetiger.
Roggen: Rogge gte ebenfalls zur Schwäche, da die ſchwache
Serfaſſung der nord ſtlihen Märkte und die niedrigeren
Lokonotierun=
n Preisdrückend wirkten.
Hafer: Hafer tendierte nicht einheitlich. Aus dem Südweſten lagen
günſtige Erntenachrichten vor, während aus den Staaten Texas und
Oklahoma gute Fortſchritte der Saat gemeldet wurden. Später griff
guch hier eine ſtetigere Stimmung Platz.
New York, 24. März (Priv.=Tel.).
Baumwolle: Die Ankündigung von Regenſchauern im weſtlichen
Baumwollgebiet ließ Baumwolle im Verein mit Käufen der lokalen
Kommiſſionsfirmen und des Handels wieder etwas im Preiſe ſteigen
Zeitweiſe wurde es ſchwächer, da die nichtsſagenden Auslandsmeldungen
verſtimmten und die ſüdlichen Häuſer Abgaben tätigten. Auf Grund
des geringen Angebotes erfolgten aber ſpäter erneute Deckungskäufe
Kaffee: Ueber den Verlauf des Kaffeemarktes iſt nichts beſonderes
zu berichten. Anfänglich wurden auf Geund der vergrößerten Zufuhren
Liquidationen vorgenommen, doch erfolgte im Verlaufe auf Deckungen
eine Erholung.
Zucker: Zucker lag ruhig. Angeregt durch die ſtetige Verfaſſung
des Lokomarktes ſchritt die Spekulation zu Deckungen. Der Handel
nahm ebenfalls Käufe vor.
Fette: Am Fettwarenmarkte ſetzten auf die umfangreichen
Schweine=
zufuhren Abgaben ein, doch erfolgte ſpäter wieder eine Erholung, da die
ſtetige Tendenz von Baumwollſaatöl anregend wirkte.
Es notzerten nach Meldungen aus Chicago am 24. März:
Getreide. Weizen: März 139½, Mai 13938, Juli 136½;
Mais: März 96½, Mai 99½, Julli 101½; Hafer: März 57, Ma
57½8, Juli 51½: Roggen: März 118½, Mai 119½, Juli 1127.
Schmalz: März 11,50. Mai 11,75, Juli 12,0.
Fleiſch, Rippen: Mai 11,40, Juli 11,65, Sept. 11,90; Speck,
loko 11,00; leichte Schweine —
ſchwere Schweine 7,70—8,30;
Schwweinezufuhren: Chicago 5000, um Weſten 31000
Baumwolle (Henriette): Miai 19,10, Juli 18,92.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 24. März;
Getreide. Weizen: Rotwinter 175½, Hartwinter 158½: Mais,
meu ank. Ernte 112: Mehl, ſpring wheat olears 6,60—6,90;
Fracht: nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Hontinent
9—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,20; Talg, extra 87
Kakao. Tendenß: ſtetig; Umſatz in Lots: 26; Loko: 139;
März 13,53, April 13,48, Ma 13,63, Juni 13,76, Juli 13,87,
Auguſt 13,86, September 13,87, Oktober 13,70, November —,
Dezember 13,33.
Klein= Wirtſchafisnachrichten.
Der Privatdiskonlſatz wurde geſteen für beide Sichten um 1s
Pro=
zent auf 6’ls Prozent erhöht.
Anläßlich der Einweihung des nenen Reichsbankgebäudes in
Königs=
berg i. Pr. am 27. März wird Reichsbankpräſident Dr. Schacht die
Er=
öffnungsrede halten. Im Anſchluß daran findet ein Feſtbankett der
Induſtrie= und Handelskammer ſtatt, bei der Dr. Schacht ſich über die
gegenwärtig im Vordergrunde des Intereſſes ſtehenden Fragen äußern
wird.
Bei den Bauarbeiten auf dem Grüneburg=Gelände der J. G.
Far=
beninduſtrie A.=G. wird eine gewiſſe Verzögerung eintreten, da neue
Anforderungen an das Gebäude geſtellt werden, die unter Umſtänden
eine gewiſſe Aenderung der Pläne notwendig machen können.
Zum Zuſammenſchluß im weſtdeutſchen Schrottgroßhandel erfahren
wir, daß die Beteiligungsziffern der beiden Firmen Markmann u. Moll
in Düſſeldorf ſowie Hermann Tiegler in Oberhauſen bisher noch nicht
feſtgeſetzt iſt. Man rechnet jedoch mit einer Beteiligungsziffer von
3 Prozent für beide Firmen.
Die ſechsprozentige Anleihe der ſchleſiſchen Landſchaftlichen Bank in
Höhe von ſechs Millionen Dollar (Ausgabekurs 92½ Prozent) iſt bei
ihrer Auflegung überzeichnet worden.
Im Tarifſtreit in der Arbeitsgemeinſchaft der nordbayeriſchen
Textilinduſtrie wurde ein Schiedsſpruch gefällt, der für die gefamte
Arbeiterſchaft eine Erhöhung des ſeitherigen Spitzenlohnes von 56 auf.
61 Pfg. vorſieht. Die übrigen Löhne ſollen im gleichen Ausmaß erhöht
werden.
Wie Havas aus Belgrad meldet, erklärt die „Politica”, daß der
Plan zur Stabiliſierung des Dinar unmittelbar vor der Ausführung
ſtehe. Als Stabiliſierungskurs ſoll der jetzige Kurs gelten, jedoch werde
man verſuchen, ſeine Kaufkraft dadurch zu ſtärken, daß man die
Gold=
reſerve erhöht.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat ſich die kürzlich gegenüber de
Regierung ſeitens bedeutender Volkswirtſchaftler am Wirtſchaftsplan
ausgeſprochene Kritik dahingehend ausgewirkt, daß eine Kommiſſion
von Wirtſchaftsführern eingeſetzt worden iſt, mit der Aufgabe, den auf
fünf Jahre feſtgeſetzten Plan zur Hebung der Induſtrie zu reformieren.
Von den ſtaatlichen Inveſtitionen, welche in Ungarn für das
Bud=
getjahr 1928/29 vorgeſehen ſind, entfallen 80 Millionen Pengö auf
Induſtriebeſtellungen. Die Rekonſtruktionsarbeiten der Staatsbahnen,
die mit 120 Millionen Pengö vorgeſehen ſind, ſind hierin nicht mit
einbegriffen.
Die Federal Reſerve Bank of New York beziffert offiziell die ſeit
Dezember 1927 nach Frankreich gegangenen Goldſendungen auf einen
Geſamtwert von 48 828 000 Dollar.
Die Grundarbeiten
bei der Verlegung von Gas=,
Waſſer=
uid elektriſchen Leitungen ſollen für das
Verwaltungsjahr 1928 vergeben werden.
Bedingungen und Angebotsſcheine liegen
bei uns, Frankfurterſtraße 100, Zimmer
Nr. 16, auf. Angebotstermin Montag,
dren 2. April 1928, vormittags
1n Uhr.
(st5495
Deirektion der ſtädtiſchen Betriebe.
urtbzholz=Rerſteigorung
Mägyers Serſteigerang Kr.0
KGemeindewald Ober=Ramſtadt).
Freitag, den 30. März 1928,
vor=
mittags 9 Uhr anfangend, werder
im den Forſtorten Finſterhöllenberg
Faueberg, Eichelberg und Günkelbach
verſteigert:
Stämme:
14 Stück Buchen Kl. 3 u. 4 — 16,09 im
Derbſtangen:
25 Stück Lärchen Kl. 1 u. 2
Fichten „
31
Reisſtangen:
185 Stück Fichten Kl. 4—6
Mutzſcheiter, rm: 2 Eichen Kl. 1 und
10 Ahorn (rund).
Das im Forſtort Raueberg lagernde
Mutzholz wird nicht vorgezeigt.
Zu=
ammenkunft der Steigerer an der Wald=
(5443
ühle.
Ober=Ramſtadt, den 22. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſteref.
Rückert.
Dienstag, den 27. März ds. Js.,
worm. 9 Uhr, wird in Groß=Gerau
Em Hotel „Zur Krone” das nachſtehende
Mutzholz aus dem hieſigen
Domanial=
wald verſteigert:
Stämme: 107 Eichen N Kl. 1—4 —
64,99 im, 48 Buchen N Kl. 1—3 — 15,55
Um, 10 Eſchen N Kl. 2—4 — 5,24 fm.
78 Hainbuchen N Kl. 1—4 — 3.88 fm,
„Linde Kl. 2 — 0,39 im, 2 Erlen Kl. 2
— 1,56 im, Kiefern 4 und N Kl. 6
3 Stück — 8,14 im, Kl. 5 24 Stück
59,04 fm, Kl. 4b 25 Stück — 48,07 fm,
Kl 4a 48 Stück — 80,04 fm, Kl. 3b 66
Stück — 85,47 tm, Kl. 3a 66 Stück —
70,14 fm, Kl. 2b 89 Stück — 62,61 fm,
Kl. 2a 45 Stück — 18,91 im, Kl. 1b 25
Stück — 6,71 fm.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
zu beſichtigen. Auskunft durch uns und
die Herren Förſter Luley und Scholtz.
Nummernverzeichniſſe können von uns
gegen Einſendung von 1,50 RMk.
be=
zogen werden, auch kann die
Verſteige=
rungsurkunde eingeſehen werden. (547
Groß=Gerau, den 16. März 1928.
Heſſ. Forſtamt Groß=Gerau.
Arbeitszentrale für
Er=
werbsbeſchränkte
Abteilung: Fliegende Kolonne
erledigt
Gelegenheitsarbeiten und =Beſor
gungen
jeder Art für alle Wirtſchaftszweige,
Be=
hörden und Haushaltungen
durch zuverläſſige Kräfte,
gegen äußerſte Vergütung,
bei Stellung von Arbeitsbehelfen
nach Wunſch.
Ihre Inanſpruchnahme begründet
keinen Arbeitsvertrag,
keine Pflichten aus der
Sozial=
verſicherung. (st4531
Fernruf: Stadtamt.
Der gefangene Pfarrer
Eine geſchichtliche Erzählung aus der Zeit des zojähr. Krieges von
Wilhelm Diehl
Dritte Auflage: 5.—3. Tauſend. In Ganzleinen;Geſchenkband
Reſiauflage zum ermäßigten Preis von 2.— Rm. (ſiatt 3.s0 Rm.)
Was wertvolle Konfirmations=
und Oſter=Geſchenk
Aus Kritiken:
„Von beſonderem Reitz iſt überdies die ausgeſprochene, aus inttmer
Kenntnis und herzlicher Liebe geſchaffene Heimatfarbe u. Heimatſtimmung,
die die Schilderung zu einer Heſſenchronik im Rahmen des großen Krieges
werden läßt.”
Gießener Anzeiger.
„So gehört das Buch zu den beſien Kulturbildern jener unſeligen Zeit.
Es iſt aber auch durchweht vom Hauch echten Chriſienglaubens, der ſich
allem Unheil gegenüber behauptet. Nicht nur in Heſſen, nein, auch weit
über ſeine Grenzen hinaus wird das friſch und ſpannend geſchriebene
Buch dankbare Leſer finden.”
Deuiſches Pfarrblatt.
„Der gefangene Pfarrer” iſt ein Meiſierſtück geſchichtlicher und poetiſcher
Darſtellung.
Maſnzer Journal.
Zu haben in jeder Buchhandlung
und in der Geſchäftsſtelle
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Aktienkapital . . . . . . .. . . NM 21 000 000.—
Kapitalreſerve . . . . ...
10 560 000.—
Darlehnsbeſtand . . . . . über „ 385 000 000.—
Zeichnungs=Aufforderung
auf
GM 5000000.—
8ige Gold=Hypotheken=Pfandbeiefe En, 47
Zeichnungsturs 98%
und
GM. 5 000 000.—
8’hige Gold=Kommunal=Obligationen Em. 20
ſtaatsmündeſicher
— Zeichnungskurs 95%0 —
Zeichnungsfriſt: bis 12. Aprfl 1928.
Zeichnungsſtellen: alle deutſchen Banken und Bankfirmen,
Kredit=Genoſſenſchaften, Spar= und Girokaſſen und die
Emiſſionsbank, bei denen auch Proſpekte und Seichnungsſcheine
erhältlich ſind. Die Bezahlung der Stücke kann bis Ende April d.J.
erfolgen. Stückzinſen werden bis Eingang des Gegenwertes
berechnet. Höhe der Suteilung und früherer Seichnungsſchluß
bleiben vorbehalten. Lieferung der Stücke erfolgt dinnen kurzem.
Beide Emiſſionen ſind an der Börſe bereits zugelaſſen und notieren
z. St. 98½= und 95½=‟. Don der Reichsbank werden ſie m
Klaſſe A beliehen.
Zu berkaufen:
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Die Verſteigerung der ſtändigen
Markt=
ſtandplätze vom 12. ds. Mts. iſt
ge=
nehmigt. Die Ausweiskarten für die
genehmigten und nachträglich aus der
Hand vergebenen Plätze ſind gegen
Zah=
lung des Standgeldes für das 1. Ziel
(April—Mai 1928) vom 29. d3. Mts.
ab bei dem ſtädt. Marltmeiſter (Stadt
haus, Zimmer Nr. 26) in Empfang zu
nehmen.
Darmſtadt, den 21. März 1928. (st552
Der Oberbürgermeiſter.
Donnerstag, den 29. März 1928,
nachmittags 3 Uhr anfangend, wer
den im Rathausſaale zu Pfungſtadt aus
dem Pfungſtädter Stadtwald, Diſtrikt
Klingsackertanne
100 rm Kiefern=Scheit
345
=Knüppel
130
„ =Stock
1900 St.
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öffentlich verſteigert.
Gegen ſichere Bürgſchaft wird
Zah=
lungsfriſt bis Martint 1928 bewilligt.
Dies iſt die letzte Verſteigerung i.
der Klingsackertanne.
(5556
Pfungſtadt, den 23. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Rudolf Dechart, Kaufmann in Darmſtadt,
Pankratius=
ſtraße 14½/,, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
(3404a
Dienstag, den 15. Mai 1928, nachmittags 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle Zimmer
Nr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. Februar 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfall3 ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 14. Februar 1928
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band VIII, Blatt 423.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
I 554 Hofreite Nr. 7 Hinkel=
296 2000 RM.
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[ ← ][ ][ → ]Nummet 85
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
— Neue Rieſenſchlangen im
Frank=
frrter Zoo. Seit einiger Zeit befinden ſich in
euem der großen Terrarien des oberen
Reptilien=
ſp ales zuſammen mit einem Exemplar der bekannten
ſüdamerikaniſchen Abgotrſchlange (Boa constrictor),
wei ſchöne Stücke der viel ſelteneren Madagaskar=
Roa, die längere Zeit der Frankfurter
Reptilien=
ſtmmlung gefehlt hat. Von der anderen
Haupt=
grruppe der Rieſenſchlangen, den eierlegenden
Py=
tronen, unterſcheiden ſich die Boiden u. a. dadurch,
duß ſie lebendgebärend ſind. Von der Madagaskar=
Aoa wiederum iſt es bekannt, daß ſie weniger Junge
zu gleicher Zeit zur Welt bringt, als ihre
amerika=
heſche Verwandte. — Fünf Jahre Zuchthaus
aruf Grund eines Indizienbeweiſes.
2em Schwurgericht lag ein Fall zur Entſcheidung
tDr, der auf Grund eines Indizienbeweiſes mit der
G chuldigſprechung des Angeklagten nach vielſtündiger
Y erhandlung endete. Es handelte ſich um Vorgänge,
äre in der Nacht zum 1. November v. J. ſich auf der
Alten Brücke und anſchließend in der Brückenſtraße
iu Sachſenhauſen abſpielten. Der zweifachen
vorſätz=
lachen ſchweren Körperverletzung mit Todeserfolg in
anem Falle angeklagt war der Schloſſer Auguſt
SSchilling, der bei der Schlägerei ſeinem Gegner
Phüringer drei Stiche in Rücken und Oberarm
bei=
krachte. Ein anderer Beteiligter namens Suter hatte
—nen Stich in den Unterleib erhalten, der den Tod
wach acht Tagen zur Folge hatte. Wer dem Suter
ian Stich beigebracht hat, hatte niewand geſehen.
Die Staatsanwaltſchaft war urſprünglich der
An=
hcht, daß auch ein gewiſſer Kropp in Frage komme,
ſit aber von dieſem Standpumkt ſpäter wieder
ab=
gekommen. Als Täter konnten eigentlich nur Kropp
4der Schilling in Frage kommen. Das Gericht hielt
den Angeklagten Schilling für überführt und
verur=
eilte ihn zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf
Bahren Ehrverluſt.
Raubüberfall eines 18jährigen Burſchen.
Hanan a. M. Der bei der im hieſigen
Kaſer=
engebäude untergebrachten Zeltplanfabrick
beſchäf=
ägte 15jährige Lehrling Wilhelm Brucher hatte am
Freitag nachmittag Lohngelder im Betrage von
232 Mark erhoben. Als er damit über den
Ka=
gernenhof zurückkam, wurde er von einem etwa
18 Jahre alten Burſchen angefallen, zu Boden
ge=
worfen und ſchwer verletzt. Der jugendliche Räuber
ergriff die Aktentaſche mit den Lohngeldern und
füchtete in den nahen Wald. Die Verfolgung wurde
wofort aufgenommen.
Vom Kirchturm geſtürzt.
Bad Kreuznach. Die Abbrucharbeiten on
ſoem baufälligen Kirchturm in Pfeddersheim haben
ein Todesopfer gefordert. Ein Zimmermann, der bei
oen Arbeiten abſtürzte erlitt ſchwere Verletzungen
mnd konnte nur als Leiche in ſeine Wohnung
ge=
chafft werden. Die Abbrucharbeiten ſind ſo
gefähr=
ich, daß auf behördliche Anovdnung alle
Nachbar=
gebäude geräumt werden mußten.
Schweres Autvmobilunglück.
Kaffel. Auf der Fahrt von Bettenhwuſen nach
Raſſel fuhr in der Nacht zum Samstag ein mit zehn
Werſonen noch jugendlichen Alters beſſetztes Vierſitzer=
Auto gegen einen Leitungsmaſt der elektriſchen
Straßenbahn, wobei das Hinterteil des Wagens
zer=
ürümmert wurde. Trotzdem fuhr der Wagen noch
Stwa 30 Meter weiter und ſtieß dann gegen ein
aus, wo er ſchwer beſchädigt ſtehen blieb. Das
Auto wurde von dem Sohn des Beſitzers ſelbſt
ge=
ſſteuert, der einen ſchweren Nervenſchock erlitt und zur
Stunde noch vernehmungsunfähig iſt. Von den
Tübrigen Inſaſſen blieb der etwa 22 Jahre alte Willi
Fick aus Kaſſel=Bettenhauſen tot an der
Unglücks=
ſtelle liegen. Er hatte auf der hinteren Kante des
Wagens geſeſſen und war gegen den Leitungsmaſt
tgeſchleudert worden. Zwei Inſaſſen und ein
Mädchen erlitten ſchwere Knochenbrüche und ſchwere
finnere Verletzungen, während zwei Perſonen mit
ge=
ringfügigen Verletzungen davonkamen. Die Sani=
Hätswache leiſtete den Vevwundeten die erſte Hilfe.
Großer Waldbrand bei Neuſtettin.
Neuſtettin. In den Woldungen ſüdöſtlich von
Matzeburg entſtand am Freitag ein Waldbrand, der
große Ausdehnung annahm. Zahlreiche
Rettungs=
mannſchaften aus den umliegenden Dörfern und
50 Reichswehrſoldaten beteiligten ſich an den Arbeiten
gur Eindämmung des Brandes. Nach den bisherigen
Schätzungen ſind über 1000 Morgen Wald von den
Flammen erfaßt worden.
Berlins neue Moſchee.
Das neue mohammedaniſche Gotteshaus
in Berlin=Wilmersdorf wird demnächſt eingeweiht.
Es wurde von dem Berliner Architekten K. A.
Herr=
mann nach dem Vorbild der bekannten indiſchen
Grabeskirche „Tadi Manal” erbaut, beſitzt eine
26 Meter hohe Kuppel und zwei ſchlanke, je 32 Meter
hohe Minaretts.
Sonntag den 25 März 1928
Geite 17
Hollands Olympia=Briefmarken.
HEEI
EILUIE
O4
HIEDH
Die Briefmarken der niederländiſchen Poſt zur Amſterdamer Olympiade 1928 kommen demnächſt
in den Verkehr. Die Fußballſpieler, Ruderer, Läufer, Reiter, Fechter, Segler, Kugelſtoßer und
Boxer der olympiſchen Spiele dürften ſich für ihre „Grüße aus Amſterdam” gern der ſchönen
Marken bedienen.
Ibſen=Hundertjahrfeier in Oslo.
Die Feier am Grabe Ibſens in O8lv.
(Im Kreiſe: der deutſche Dichter Max Halbe bei ſeiner Feſtrede.)
Vertreter aller Kulturvölker haben der Einladung der norwegiſchen Regierung Folge geleiſtet
und der Feier am 100. Geburtstag des großen Dramatikers Henrik Ibſen in Oslo beigewohnt.
Am Grabe Ibſens hat Max Halbe für die deutſche Dichter=Akademie geſprochen.
Das größte ſchwediſche Handelsſchiff in Deutſchland erbaut.
Das Motor=Paſſagierſchiff „Congsholm”
der Svenſka Amerika=Linie Göteborg lief auf der Werft von Blohm und Voß in Hamburg vom
Stapel. Das Schiff iſt 176,8 Meter lang, 23,8 Meter breit, mit einer Tragfähigkeit von 9500 To.
und 19 500 Brutto=Regiſtertons. Es iſt das größte Schiff der ſchwediſchen Handelsmarine.
Ein Fabrikgebäude eingenſchert.
Höhr (Weſterwald). Hier brach in der
Ton=
pfeifenfabrik Lamp u. Co. Feuer aus, das ſich mit
raſender Schnelligkeit über das ganze Anweſen
aus=
dehnte. Dadurch, daß das Gebäude noch frei liegt
und die Waſſerzufuhr unzulänglich war, wurden die
Löſcharbeiten außerordentlich erſchwert. Trotz der
anſtrengenden Arbeiten der Feuewvehren konnte das
Gebäude nicht mehr gerettet werden und wurde ein
Raub der Flammen.
Eine Karrofſeriefabrik bei Görlitz
nieder=
gebrannt.
Görlitz. Im Nachbarort Loſchwitz wurde
ge=
ſtern vormittag die Karvoſſeriefabrik von Krawtzyk
durch ein Großfeuer vollſtändig eingeäſchert. Außer
zahlreichen Motorrädern wurden auch mehrere
Auto=
mobile, darunter für etwa 50 000 Mauk neue Wagen
ein Raub der Flammen. Das Feuer griff mit
raſen=
der Geſchwindigkeit um ſich und erfaßte auch ein
da=
nebenliegendes Wohnhaus, das vollkommen
aus=
brannte. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich, aber zum
Teil durch Verſicherung gedeckt. Die
Entſtehungs=
urſache iſt noch nicht bekannt.
Heimkehrende Bergleute überfahren.
Saarbrücken. In Heusweiler fuhr ein mit
Möbelſtücken beladenes Laſtautomobil in eine Gruppe
von der Schicht heimkehrender Bergleute. Ein
Berg=
arbeiter wurde auf der Stelle getötet, ein anderer
ſchwer verletzt. Der Chauffeur und der Begleiter des
Autos wurden verhaftet.
Zur Mordſache Häger.
Hamburg. Zur Mordſache Häger wird
be=
kannt, daß am Montag, den 15. März, ein Mann
einen Straßenbahnzug beſtieg, der einen verſtörten
Eindruck machte. Die rechte Hand des Mannes war
ſtark mit Blut beſudelt. Aus der ſeitlichen
Mantel=
taſche hing ein blutbeſudeltes Taſchentuch heraus.
Dieſer Mann gob dem Schaffner eine Reichsmark und
wies den überſchießenden Betrag von 80 Pfg. mit
den Worten zurück: „Behalt man!”. Es handelt ſich
offenbar um den Mörder der Frau Häger.
Schwerer Autounfall in Spanien.
Algericas. Ein dicht beſetzter Kraftomnibus
ſtürzte ab und überſchlug ſich. 24 Perſonen wurden
verletzt, darunter mehrere ſchwer. Unter den
Ver=
letzten befinden ſich zwei Töchter des
Militärgouver=
neurs von Gibraltar.
Großfeuer im Zentrum Berlins.
Freitag abend brach in der Niedewwallſtraße, im
Dachſtuhl ein Feuer aus, das bald größeren Umfang
annahm. Das Feuer griff ſo gewaltſam um ſich, daß
die auf dem Dachboden beſchäftigten Arbeiter einer
Nähſeidenfabrik nur mit knapper Müühe ihr Leben
retten konnten. Als die Feuerwehr mit den
Löſch=
arbeiten begann, brach plötzlich ein Teil des
Dach=
ſtuhls mit großem Gepolter herunter und zerriß einige
Schläuche, ſo daß die Löſcharbeiten verzögert wurden.
Auch in der Holzmarktſtraße, im Oſten Berlins, brach
in einer Klavierfabrik Feuer aus, das an den Jort
lagernden, ſehr großen Holzvorräten reiche
Nah=
rung fand. Infolge des ſtarken Funkenfluges
wur=
den auch die Dächer der Nachbargebäude von den
Flammen ergriffen, ſo daß die Feuevwehr mit
ins=
geſamt 12 Zügen anrückte, die aus 20
Schlauchlei=
tungen Waſſer in das Flammenmeer warfen. Ob
Menſchen verunglückt ſind konnte bis zur zweiten
Nachtſtunde noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Urſache
des Brandes konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt
wer=
den. In der dritten Nachtſtunde, nach faſt
ſechsſtün=
diger Arbeit der Feuerwehr, iſt es gelungen, den
Brand auf dem Grundſtück Holzmarktſtraße 53 zu
löſchen.
Schweres Unwetter an der franzöſiſchen Küſte.
Paris. Sämtliche franzöſiſchen Küſten, vor
allem die Weſt= und Südküſte, werden zurzeit von
ſchweren Stürmen heimgeſucht. Lorient und St.
Nazaire melden Sturmfluten. Die Ufermauern und
Werften weiſen bedeutende Beſchädigungen auf. Bei
Quimper brach ein Deich in einer Länge von dreißig
Kilometern, wodurch die Küüſte in einer Tiefe von
einem Kilometer unter Waſſer geſetzt wurde. — Der
auf einer Verſuchsfahrt begriffene 10 000=Tonnen=
Kreuzer „Tourville” iſt durch den gewaltigen
Wellen=
gang gezwungen worden, in den Hafen von Lorient
zurückzukehren. In Südoſtfrankreich wurde die Ernte
durch Hagelſchlag und Ueberſchwemmungen vernichtet.
In zahlreichen Mittelmeerſtädten flüchteten die
Fiſcherfahrzeuge in die Häfen. Ueber Bordeaux ging
ein heftiger Wirbelſturm nieder, verbunden mit einer
Waſſerhoſe. Auf den Kais wurden Krane und
Lade=
brücken umgeworfen. — Auch aus Portugal werden
ſchwere Unwetterſchäden gemeldet, beſonders aus
Coimbra.
Karbid=Exploſion.
Aus Kopenhagen wird gemeldet: Auf einem
Fiſchkutter von den Färöern, der an der Küſte von
Island Fiſchfang trieb, ereignete ſich ein eigenartiges
Exploſionsunglück, dem ſechs Menſchenleben zum
Opfer fielen. Eine Sturzſee, die in die
Mannſchafts=
kafüte einbrach, warf einen großen Blechbehälter mit
Karbid um. Sofort entwickelte ſich Gas, das ſich an
einer Lampe entzündete und eine ſtauke Exploſion
verurſachte. Sechs Mann der neun Köpfe zählenden
Beſatzung erlagen teils der Vergiftung, teils
Brand=
wunden. Es gelang den drei Ueberlebenden nur unter
großen Anſtrengungen, des Feuers Herr zu werden
und das beſchädigte Fahrzeug mit ihren toten
Kame=
raden nach Reykjavik zu bringen.
Vorrömiſche Gräberfunde in der Campagna.
Rom. Die Erhebungen der Behörden in der
Ortſchaft Cavallina, wo einige Bauern bei
Ausgra=
bungsarbeiten ein altes Grab entdeckten, führten zu
der Feſtſtellung, daß es ſich um vorrömiſche
ſamni=
tiſche Gräberſtätten aus dem 4. Jahrhundert v. Chr.
handelt. Bei Fortſetzung der Ausgrabungen
wur=
den in einer Tiefe von einem Meter ſechs Gräber in
einer Entfernung von einem Meter von einander, in
gut erhaltenem Zuſtande aufgefunden. Die Gräber
enthielten Skelette, Waffen, verſchiedenartig geformte
Krüge mit Abbildungen in roter und ſchwarz=roter
Farbe. Die Funde haben eine große hiſtoriſche
Be=
deutung, weil es ſich um die erſten Gräberſtätten aus
der vorrömiſchen Zeit handelt, die in der Campagna
entdeckt wurden.
Trümmer von Hincheliffs Flugzeug gefunden?
London. Der franzöſiſche Generalkonſul in
Halifax hat von dem Gowverneur der Inſel St.
Pierre eine Mitteilung erhalten, wonach Teile eines
Flugzeuges gefunden wurden, die, wie man annimmt,
von dem Wrack eines Transatlantikflugzeuges
ſtam=
men. Die Trümmer waren an der Infel Miquelon
angeſchwemmt worden.
Das Salz der Welt.
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UND SALZVERBRAUCHPRO KODE INK
VEKENNETE STAATEN
DElFfKHLAND
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RUMEN.
TALEN
RMi9MM5 BB2BI
ORM SCMED AGAI
1194) Ele.
SNADA
OM 125 G
Unſere Tabelle zeigt, daß das meiſte Salz pro Kopf
der Bevölkerung in jenen Ländern verbraucht wird,
in welchen die Fiſch= und Pelzinduſtrie die höchſte
Entwicklung genommen hat. Die norwegiſche
Herings=
fiſcherei bewirkt es, daß in Norwegen 66,4
Kilo=
gramm Salz pro Kopf jährlich benötigt werden. Die
Fiſch= und Pelzinduſtrie in den Vereinigten Staaten
und in Kanada treibt die Ziffer für den
Salzver=
brauch in die beachtliche Höhe von 54,6 bzw. 37,8
Kilogramm. Dagegen ſind die ſüdlichen Länder, wie
Italien und Numänien mit geringen relativen
Ver=
brauchszahlen vertreten.
Jug
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Ie
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Seite 18
Sonntag, den 25 März 1928
Nummer 83
Din Sürstin Tamarsf
Roman von P. van der Hurk.
26)
(Nachdruck verboten)
Der Junge eilte mit großen Schritten hinauf, während
Hanſemann zu einem Friſeur ging und ſeinen Bart abnehmen
ließ. Eine halbe Stunde ſpäter war er wieder vor dem Hotel. Der
Pikkolo ſah ihn mit aufgeriſſenen Augen an.
„Ja, ja — — ich bin’s, ich habe mir nur den Bart raſieren
laſſen. — — Iſt der Herr Konſul noch da?‟
Jawohl,” ſagte der Junge und zog umſtändlich einen Zettel
aus der Taſche, „hier iſt alles, was Sie haben wollen.
„Gut gemacht”, ſagte Hanſemann, und der Junge bekam auf
Koſten der „Weltrekord” ſchon wieder einen Gulden.
„Beobachte ihn, ſoviel du kannſt, und achte beſonders darauf,
mit wem Herr Konſul telephoniert und wer ihn beſucht.
Auf dem Zettel ſtand: Konſul Bergmann, geb. Berlin
17. 3. 1861, Wohnort Berlin.
Hanſemann ging zum nächſten Poſtamt. Er konnte kaum ſeine
Erregung meiſtern.
Ich bin auf der richtigen Spur — ſagte er ſich. — Es iſt
zwei=
fellos derſelbe Mann, der bei der Generalswitwe die Zimmer
gemietet hat und der am Abend des Diebſtahls mit einem
Hand=
koffer das Haus verließ. Aber was hat die Fürſtin Samaroff mit
ihm zu tun? War ſeine Begegnung mit ihr ein Zufall? — Nein!
Unmöglich.
Er gab ein Telegramm an die „Weltrekord” auf und bat um
telegraphiſche Auskunft über Bergmann.
Schon am nächſten Mittag hatte er die Antwort: Konſul
Bergmann, geboren 17. 3. 1861 in Berlin, unbekannt.
Aha! —
Nachdem Hanſemann dieſe Antwort erhalten hatte, ſetzte er
ſich in die Halle des Amſtelhotels und wartete. Erſt gegen Abend
ging der Konſul aus. Er ging durch die Straßen mit dem
Aus=
druck eines Mannes, der den Höhepunkt des Lebens überſchritten
hat; für den Zeit und Geld keine Rolle ſpielte, und der es ſich
leiſten konnte, zu Fuß zu gehen. Die verkehrsreiche Gegend ließ
er bald hinter ſich. Er bog in eine ſchmale Gaſſe ein und kam an
eine jener ſtillen Grachten, die für die Altſtadt von Amſterdam
bezeichnend ſind. Vor jedem der alten, zweiſtöckigen Häuſer
be=
findet ſich ein ſchmales, von Ketten oder Gitterwerk umzäuntes
Trottoir aus blauen Steinflieſen, von dem aus etwa zehn Stufen
zum Eingang führen. An dieſen Grachten wohnten einſt die
Groß=
kaufleute und Reeder, die reichen Patrizier der alten
Handels=
ſtadt. Am Waſſer entlang ſtehen alte Bäume, und unzählige
See=
wöven ſitzen auf dem Rand der Grachtmauer.
Nach einer halben Stunde hatte Herr Bergmann ſein Ziel
erreicht. Vor einem etwas verwahrloſten Haus blieb er ſtehen,
ſah ſich vorſichtig um und ſtieg die breiten Stufen hinauf.
Hanſemann hielt ſich zwiſchen den Bäumen verſteckt und
ärgerte ſich über die ſchönen weißen Möven, die ihn ſo leicht durch
ihr ſcheues Aufflattern verraten konnten. Als der Konſul
einge=
treten war, kam er näher. Der Zufall, der beſte Freund aller
Detektive, kam ihm zu Hilfe. In dem Haus wurden möblierte
Zimmer vermietet.
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Er ſchellte. Eine hagere Frau öffnete ihm die Tür. Sie ſchien
ihn ſofort zu verſtehen, und es gelang ihr bald, ſich mit ihm zu
verſtändigen. Sie führte ihn eine ſteile Treppe hinauf und zeigte
ihm ein großes Zimmer mit einem altmodiſchen Alkoven.
„Wer wohnt ſonſt hier im Hauſe?” fragte er beiläufig.
„Ich habe fünf Herren,” antwortete die Alte, „vier Bureau=
Herren, ſehr ordentliche und ruhige Leute — das kann ich nicht
anders ſagen — und oben im Dachſtübchen einen Ruſſen, aber
der wird Sie nicht ſtören.”
„Iſt der nicht ſo ſehr ordentlich!?”
Die alte Frau ſeufzte:
„Unter uns geſagt, Mynheer, ich wäre froh, wenn er wieder
in Rußland wäre — denn ſo wahr wie ich hier ſtehe, er wohnt
ſeit ſechs Monaten bei mir, aber er hat mir noch keinen roten
Cent bezahlt.
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„Warum kündigen Sie ihm denn nicht?”
Sie dämpfte ihre Stimme: „Das will ich Ihnen ſagen. Dora,
meine jüngſte Tochter — die anderen ſind alle verheiratet —, die
iſt vernarrt in ihn.”
„Was iſt er von Beruf?” fragte Hanſemann.
„Das iſt es eben — — nichts iſt er. Er ſingt ſehr ſchön und
malt auch ſehr ſchön, — — aber wenn Sie mich fragen, was er iſt,
dann muß ich Ihnen ſagen: nichts! — — und wenn Sie mich
ragen, was er tut, dann muß ich ſagen; er raucht die Zigaretten,
die meine Tochter bezahlt.”
„Er hat ſich alſo hier in em warmes Neſtchen geſetzt”, lachte
Hanſemann.
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„Gott ſei’s geklagt”, ſtöhnte die Alte weiter. „Und Sie ſollten
meine Tochter mal ſehen: ein Bildchen, ſage ich Ihnen. Das Kind
könnte Partien über Partien n: e. Statt deſſen arbeitet ſie von
morgens bis abends in
au, und der Faulenzer macht keinen
Schritt vor die Tür
— aber ich muß der Wahrheit die Ehre
laſſen, er hat ihr einen Ring geſchenkt, der iſt Hunderte wert. —
Und er ſagt, daß er dreitauſend Gulden für ein Bild bekommt,
das er jetzt malt — — doch wer ſoll daran glauben?”
Hanſemann ſpitzte die Ohren:
„Was iſt das für ein Bild?‟
„Das weiß ich nicht — — wenn er malt, hat er die Tür
abge=
ſchloſſen, und wenn ich herein kann, iſt alles in einem Schrank
verſperrt.
„Wer iſt denn der alte Herr, der vor mir ins Haus ging?”
„Das iſt ein Freund von ihm. Der kommt ſeit einiger Zeit
faft jeden Tag. Von dem ſoll er auch die dreitauſend Gulden für
das Bild bekommen, aber ich glaube natürlich kein Wort davon.”
Hanſemann glaubte ſchon etwas, mehr daran. Er mietete
jedenfalls das Zimmer, und ſobald die Wirtin unten in der Küche
war, ſchlich er die Treppe hinauf, die zur Manſarde führte. Oben
fand er zwei Türen, wovon eine angelehnt war. Er öffnete ſie
vorſichtig und kam in eine Rumpelkammer. Nebenan, nur durch
eine Holzwand getrennt, war die Stube des Malers.
Hanſemann legte das Ohr an die Wand und konnte deutlich
Stimmen hören, aber er verſtand kein Wort, denn es wurde nur
ruſſiſch geſprochen.
Gerade wollte er ſein Verſteck verlaſſen, als nebenan die Türe
geöffnet wurde. Und er ſah durch einen Spalt, wie der Konſul
das Zimmer verließ, und hörte, wie er mit ſchweren Schritten
bedächtig die Treppe hinunterſtieg.
XI.
Die Notbremſe und der lachende Speiſeſaal.
„Gnädige Frau, eine Depeſche!” ſagte die Zofe und machts
ſich neugierig im Zimmer zu ſchaffen.
Utta Jürgens riß das Telegramm mit großer Haſt auf, ob
wohl ſie es vor einer Stunde ſelbſt aufgegeben hatte und natürlich
genau wußte, was darin ſtand.
Bringen Sie mir bitte ſofort das Kursbuch!” beauftragte ſie
das Mädchen mit ztiternder Stimme. Dieſes Zittern war
keies=
falls Theater, ſondern nicht zu unterdrückende Erregung. Aber
es paßte zu ihrer Nolle und verfehlte auch die Wirkung nicht. Das
Mädchen ſah ſie beſorgt an und brachte gleich ein Glas Waſſer
mit. Utta dankte mit einem freundlichen Blick und trank das
Waſſer, obwohl ſie nicht den geringſten Durſt hatte.
Einige Sutnden ſpäter fuhr ſie mit auffallend viel Gepäck i
Begleitung ihrer Zofe zum Bahnhof. Sie ließ das Mädchen ihre
Fahrkarte kaufen, und bevor der Zug abfuhr, ſagte ſie: „Wenn
Herr Doktor anruft oder nach Hauſe kommt, ſo ſagen Sie ihm,
meine Mutter ſei ernſtlich erkrankt und hätte dringend nach mir
verlangt. Ich ließe herzlich grüßen und würde morgen ſchreiben.”
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Nummer 13
DIE
FRÜHLING
In die zarte Buntheit dieſer himmlichen Architektur
pflanzte der Eroberer ſein Wappen, mit dem Schwert
be=
hauptend, was er mit der Seele nicht zu beſitzen vermochte.
So liegt denn die Schwermut eines verlorenen Glücks über
dieſem Gebilde.
Marmor, Elfenbein, ſanftſchimmerndes Perlmutter,
da-
mit begrenzten dieſe Künſtler ſichtbarlich die
Pfade ihres ſeligen Craums.
Man läuft ewig davon vor der
wanken=
den Geſtalt des Cicerone, der ſo vieles weiß,
was nicht ſo iſt, und ſo gar nicht begreift,
daß es ſich hier nicht um Wiſſen handelt,
ſondern nur rein um Fühlen.
O, Mirador della Veina, du kleiner,
ſäulengetragener Wandelgang, ſo ſchön, daß
die Augen feucht werden! Wie vor Jahren
ſtehe ich wieder hier und ſcheue auf das
weite Land herab, ſo ſelig und voll Some.
Aus den graugrünen Hängen des Bergs
ſprießt ein einzelner Baum auf, wie eine
goldgrüne Flamme. Lerchen ſteigen jubelnd
in den glücklichſten Himmel. Druten rauſcht
der Darro, halbverſchleiert flimmert die
tauſendfältige Häuſerwelt Granadas.
Der Myrtenhof, nahezu
verſtüm=
melt durch den blöden Größenwahn eines
Imperators — das iſt der Gedanke, der
noch heute beunruhigt. Der Winterpalaſt
— wie unausſprechlich ſchön mag er wohl
geweſen ſein — mußte fallen, um jenen
kal=
ten, totgeborenen Bau hineinzuſtellen in das
B4
Blumenbeet der mauriſchen Seele. Ich ſah
einſt einen Mann, im Begriff, einem Hund
den Schwanz abzuſchneiden. In beiden
Fäl=
len ein Schöpfungsgedanke ſabotiert.
Die größte Nuhe iſt im Myrtenhof,
das größte Entzücken im Mirador, das
ſtummſte Staunen m der Halle der
Schweſtern. Wie eine Caube ſchwebt
die Kuppel des Daches leicht und froh über
eaich
dieſem Naum, „von Himmelsbläue
wunder=
zuns
ſam umwoben”. Die ſtillen Wände, vom
„Mut
ſchönſten Azulejos umſchimmert, ſind in
je=
e lell
dem Stein durchdrungen von den Kräften
9
eines großen Glaubens, den ſie ſtumm
pre=
digen. Man begreift plötzlich, wie das alles
ſo werden mußte. Durch eine jener
vol=
lendet ſchönen Fenſteröffnungen. Aymiez=
Fenſter mit der ſchlanken Säule, ſchaut
warm ein Sipfelchen grünen Gartenlebens.
Buchsumhauchter Garten Lindaraxos, der
Favoritin, die nie geweſen iſt, und darum ſchöner ſein darf
in der Phantaſie des Fremdlings als alle Frauen! Hier bei
deiner ſtillen Fontäne, von Eidechſen umhuſcht, von hohen
Sypreſſen umſtanden, die Wache halten vor den ſich
über=
mütig vordrängenden, fruchtbeladenen Orangebäumen, löſt
ſich reſtlos der Geiſt dieſer Stätte, und das ganze Südland
glüht auf bei deinem Hauch.
In der Moſchee gleißt ein goldenes Wappen mit dem
Wahlſpruch: Plus ultra. Man nagelte es eines Cages feſt
und begriff gar nicht, daß es auf dieſem Wege gar kein
Vorwärts gab, daß jeder Schritt hier nur em Surück
bedeuten komte. Darum iſt es heute noch ſeltſam, den
Spanier zu beobachten, der dem Fremden die Alhambra
zeigt. Als ob er das Geringſte damit zu tun hätte! Freilich
wäre es noch ſeltſamer, wenn es ein Franzoſe oder ein
Eng=
länder wäre. Ich fürchte ſogar, daß ich dies unerträglich fände.
Man wandert immer wieder zum Bogengang des
Mi=
rador zurück, magnetiſch angezogen, und ſchaut verſunken in
die Ferne, und dann wieder hinein in das kleine
Ankleide-
zimmer der Königin, und läßt ſich von dem Hüter zeigen, wie
die hohe Frau in ihrem basquino oder vertugadin (oder wie
eben der ſpaniſche Neifrock, den ſelbſt die winzigſten
Infan=
tinnen auf den Bildern von Velasquez ſo graziös zu tragen
wiſſen — geheißen haben mag) zierlich=geſpreizt auf dem
durchbrochenen Gitter im Sußboden ſtand, um ſich von dem
von unten aufſteigenden Murtenduft beräuchern z laſſen.
Und mit einem Myrtenzweiglein in der Hand wandert man
auch einmal in das Gemach, wo vor hundert Jahren der
ſelige Kollege Irving hauſte und ſeine ſchönen und lebendigen
Alhambra=Geſchichten aufſchrieb.
Ich ſitze auf der Brüſtung und laſſe die Vereinigten
Staaten an mir vorüberziehen. Sie kommen alle von
Paris über San Sebaſtian, haben alle
Irvings Buch unterm Arm und wollen alle
ſein Simmer ſehen, ehe ſie ſterben. Denn
*
es bildet den Boden einer konkreten
Catſache in dieſer phantaſtiſch=wonkenden
Welt. Der Führer, naſal durch lange
Uebung, deutet auf die Erimerungstafel
und beginnt: Hier lebte Waſhington
Orving uſw. uſw. Is that so? fragt ſeine
Schar. That’s so! Voller Befriedigung
gehen ſie dahin, und wenn ſie z Hauſe auch
nicht mehr ganz ſicher ſind, welche berühmten
Städte Europas ſie geſehen haben, denn:
Poppa hat ſa immer die Fahrkarten
ge=
nommen — ſo bleibt ihnen doch
unverrück-
bar in der Erinnerung, daß ihr
geſchichts-
armes Land ſchon vor hundert Jahren mit
Granoda in Verbindung trat durch ihren
berühmten Landsmann.
*
Das Lieblichſte, was dieſe Künſter hier
ſchufen — und es bleibt ebenſo einfach wie
unfaßlich —, ſind die Durchblicke durch ein
Fenſter ins Freie, durch ein Fenſter ins
Innere, durch zwei gegenüberliegende Fenſter
in den Garten, Hof, oder Ferne. Einmal
erblickt man durch dieſen reizenden Nahmen
die perlmutterſchimmernde Ebene, ein ander-
*
mal ein Stück vom Garten Lindaraxos, aber
genau ſo unerwartet und reizvoll iſt auch der
Blick auf ein Stück Mauerwerk mit ein
wenig flimmernden Azulejos.
Geſtern ſtieg ich zum Generalife empor,
At
dem alten Sommerpalaſt, voll von
Erinne-
rung und Erwartung — aber der Garten
war enttäuſchend ohne ſeine Noſen. Wo
ſonſt aus tauſendfach dlühendem Geſträuch
u9
die ſich kreuzenden Fontänen ſprangen, ſtan-
3
den einige Lachen in verſchlammten Kanälen.
W
Nur die hohe Allee der Sypreſſen ragte mit
erhabener, düſterer Pracht in den
Früh=
lingshimmel — wie von alters her.
Khr
In aller Morgenfrühe ging ich heute
noch eimmal zur Maurenburg hinauf. Die
junge Sonne belichtete die Kalifenhand
auf dem Schlußſtein des grandioſen Eingangsbogens. Die
kleine Madonna kauerte im Halbſchatten der Niſche. Auf
der Cerraſſe mache ich Halt. Die Cauben girrten um den
verlaſſenen Palaſt Karls V., Eſel ſchrien, tief unten lag das
Leben ſchlafend im blauen Morgendunſt. Unter dem
Wein=
tor der Alhambra ſtand ein Maultier, ſchwer mit bauchigen
Krügen beladen. Ein herrlicher Judasbaum blühte
trunken vor Farbe wie ein einziger leuchtender
Caubenblut=
rubin über dem Gemäuer des Burggrabens empor.
L. M. Schultheis.
Aefrk0
vnnunnnnnnnnnnnnnnnnngnngnnnrnnnnnnnngannnnnnnnrngavnnnnganngnr
anannnannannnnnt
[ ← ][ ][ → ] in
ing
in
zei
ge
me‟
rurt
gut
ü
Phantaſie und Wirklichkeit.
Von Fred Naymond,
dem Komponiſten des Liedes „Ich hab mein Herz in Heidelberg
verloren”.
Es war an einem Sommernachmittag des Jahres 1924, in
Heidelberg. Golden ſtrahlte die Sonne von einem wolkenloſen
Himmel hernieder auf die alte, ehrwürdige Univerſitätsſtadt und
betrachtete lächelnd ihr Spiegelbild in den glitzernden Wellen
des Neckars. — Swei Wanderer ſtiegen den ſteilen Weg zum
Schloß empor, ab und zu Halt machend, um die Schönheit der
Natur voll und ganz zu genießen: — mein Cextdichter und ich.
— Als wir gut dreiviertel des Weges hinter uns hatten, unter
uns das Panorama von Heidelberg, über uns das Schloß, von
der untergehenden Sonne ganz in Purpur getaucht, da breitete
mein Gefährte plötzlich die Arme weit aus und rief begeiſtert:
Wie ſchön, wie ſchön!” — Oben angekommen, nahm er ein
Blatt Papier und kritzelte darauf los, während ich ſchweigend
neben ihm ſaß. — Nach wenigen Minuten reichte er mir ſtumm
das beſchriebene Blatt, auf dem die Verſe ſtanden mit dem
Nefrain: „Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren.” Ich
„Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren.”
las es einmal, zeimal — zeichnete auf die Nückſeite
Noten=
linien, reihte Kopf an Kopf, pfiff leiſe vor mich hin, — noch
zehn Minuten, — und der große Schlager war geboren.
So=
weit die Dichtung! — Und nundie Wahrheit:
Frankfurt a. Main, Dezember 1924. Ich abſolvierte dort
gerade ein Gaſtſpiel. — Ein nebeliger, naſſer Winternachmittag.
Ich ſitze im Café, in der Nähe des Ofens und leſe meine Seitung.
Plötzlich ſteht vor mir mein Cextdichter E. Neubach. Nach einer
kurzen Begrüßung frage ich ihn, wieſo er ſo plötzlich nach
Frankfurt käme? Er erzählt mir, er hätte in der Nähe bei
einem Verleger zu tun gehadt, für ſeine Manuſkripte nur Schecks
bekommen, und ſein Bargeld reiche nicht mehr bis Berlin. Da
er von meinem Frankfurter Gaſtſpiel wußte, käme er nun zu mir,
um mit mir noch raſch ein Lied zu ſchreiben, dieſes an einen
Frankfurter Verlag zu verhaufen und auf dieſe Weiſe Neiſegeld
nach Berlin ſchnell zu verdienen. Wir machten uns alſo gleich
an die Arbeit. Neubach kramte in Notizen, dann ſchlug er mir
den Nefrain vor: „Am Heidelberger Schloß ſteht eine Linde‟;
da er aber den Wahrheitsbeweis nicht erbringen konnte, lehnte
ich ab. — Sein zweiter Vorſchlag war: „Ich hab” mein Herz in
Heidelberg verloren.” — Das gefiel mir ſchon beſſer, ich
akzep=
tierte, und in einer knappen halben Stunde waren zwei Verſe
und der Nefrain fertig. Wir gingen in meine Wohnung, ich
ſetzte mich ans Klavier, und nach einer weiteren halben Stunde
war auch die Muſik entſtanden.
Dies war die weniger poeſievolle, aber hiſtoriſche Geburt
des Liedes „vom verlorenen Herzen‟. Der Frankfurter
Muſik=
verlag hat übrigens unſer Manuſkript höflich aber beſtimmt
ab=
gelehnt, und erſt einen Monat ſpäter gelang es wir, das Lied
bei einem Wiener Verlag unterbringen.
Praktiſche Anleitung für Cextdichter.
Von Fritz Notter und Otto Stransky,
den Cextdichtern des neueſten Schlagers „Was macht der Maier
am Himalaya?” und des Couplets „Was machſt du mit dem
Knie, lieber Hans?”
Die Neugier im großen Publikum wächſt,
Wie ſchreibt man heut” einen Schlagertert?
Dann wird das Werk mit bangem Sagen
Dem Herrn Verleger vorgetragen.
Wie ſchreibt man die Seile, die jedermam ſingt?
Und die außerdem einen Vorſchuß noch bringt? —
Man lege ſich träumend aufs Sofa hin,
Man nehme eine Portion Noutine,
Dann blicke man ſich tief in die Seele hinein
Und fühlt nach zwei Stunden: Es fällt mir nichts ein.
Dann geht man ſpazieren, wenn möglich bei Nacht,
Damit in der Seele der Einfall erwacht.
Man ſchau” in die Sterne und denke recht ſchnell
Und ſuche den Neim, der originell.
So findet man endlich am Pegaſus=Steuer:
„Was macht der Maier am Himalaga?”
Man nehme den Einfall recht ſchnell bei der Hand
Und fühlt: dieſer Einfall begeiſtert das Land;
Den werden die Mädis voll Seele ſingen,
Der wird die Menſchen in Stimung bringen,
Den wird der Verleger ohne zu zucken
In tauſenden Exemplaren drucken. —
Doch noch ein Umſtand, der notwendig iſt,
Der Umſtand iſt: ein Komponiſt!
Der verfolgt einen ganz beſtimmten Sweck,
Er nimmt dir 50 Prozent gleich weg.
Er unterſchreibt ſeinen ACamen recht dick
Und ſchreibt zwei, drei Noten, das iſt die Muſik.
Dann zeigt man das Lied den lieben Verwandten
Großmüttern, Dienſtmädchen, Gläubigern, Canten=
Und jeder ſchwört, bis ins Ciefſte erregt,
Daß dieſer Einfall alle ſchlägt.
Drum wird das Werk mit bangem Sagen
Dem Herrn Verleger vorgetragen.
Der runzelt die Stirne und ſucht nach Gründen
Die Sache, wenn möglich, geſtohlen zu finden.
Er dreht den Cext ſelbſtverſtändlich um
Und ſagt: „Ich kenne mein Publikum.
Dann gibt er für das geniale Calent
Dem großen Dichter ein kleines Prozent.
Und erklärt dabei wohlwollend und klar:
„Na, ich bringe die Sache im nächſten Jahr!”
Er lächelt gnädig: „Auf Wiederſeh’n!
Daß heißt: Ohne Vorſchuß können Sie geh’n.
So meine verehrten Herren und Damen,
Macht man als Dichter ſich einen Namen.
Obwohl mein Verfahren geſetzlich geſchützt,
Bin ich nicht bö)', wenn es jeder benützt.
Glück muß man haben!
Von Auſtin Egen.
Su den bekannteſten Werken des
amerika=
miſchen Schlagerkomponiſten gehören die
Fox=
trotts „Komm gut nach Hauſe —‟. „Wenn
man ein Mädel küſſen will” und des Blues
„Erinnern Sie ſich?‟
Eigentlich gibt es für mich kein „Schema” für die Entſtehung
meiner Schlagermelodien. Denn da ich aus dem Lande des
Nhythmus und des Cempos ſtamme, und Jazmuſik mir das
halbe, wenn nicht das ganze Leben bedeutet, wird mein Hirn
ſowieſo von allen möglichen Cönen durchſchwirrt, die, je nach
Bedarf, feſte Geſtaltung annehmen.
Manchmal paſſieren einem armen Muſikanten auf der Suche
nach Cexten die ſonderbarſten Dinge. Als ich an der Revue
„Der Sug nach dem Weſten” mitarbeitete, trug ich tagelang im
Kopfe ein entzückend klingendes Muſikmotiv mit mir herum.
ohne die dazu paſſenden, zündenden Worte finden zu können.
Neichlich mißgeſtimmt ſuchte ich alle möglichen Cafés, Kinos
und Lokale auf, immer in der Hoffnung, hier auf irgendwelche
Anregungen zu ſtoßen. Aber ſcheinbar hatte ich vergeblich
ge=
hofft, nichts fiel mir ein, und meine Stimmung ward ſchwärzer
und ſchwärzer. Craurig beſtieg ich eines Cages, wenige Cage
vor der Erſtaufführung der Nevue, die Straßenbahn, und ärgerte
mich über die laute Unterhaltung, die ein junges Paar neben
mir führte. „Hol” euch der Ceufel!” dachte ich nicht gerade
menſchenfreundlich, und — „Eure Sorgen möcht’ ich haben!” war
mein nächſter Stoßſeufzer.
In dieſem Augenblick war der Wagen im Begriff
anz=
halten. Der Jüngling an meiner Seite erhob ſich, küßte ſeiner
Dulcinea galant die Hand und rief ihr zu:
Ach du!
Von W. N. Heumann,
dem muſikaliſchen Illuſtrator der Ufa.
„Wo ſind ſie hin, die Cage der Noſen?” möchte ich ausrufen,
wenn ich heute, als muſikaliſcher Illuſtrator der Ufa, au jene
Auf der Walze.
Aus den Aufzeichnungen eines wandernden Sattlergeſellen.
Von Hermann Heſſe.
I.
Wie ich alſo denn auf Freiburg kam, verzehrte ich
—
denſelben Schinken in der Herberge und erfuhr ſogleich, in
welcher Art Geſellſchaft oder Schnapphähne ich gefallen war.
Nämlich nächſten Cag war in meinem Berliner nicht Schinken
noch Käſe, noch Geld mehr drinnen zu finden, ich aber trug einen
truppen Kopf umher und ſehnte mich nach meiner Heimat, wie
ein wachsweicher Nekrut. Und vor ich noch in Baſel war, war
ich ſo arm wie ein nackter Sperling, denn ich hatte weder
Ber=
liner noch Flebbe mehr, weil nämlich beide mir im Elſäſſiſchen
geſtohlen worden. Weil ich freilich meines Vaters guten Nat
vergeſſen hatte und nicht in der Herberge abgeſtiegen war,
ſon=
dern in einer wilden Penne. Und ſo kam ich auf Baſel, konnte
dennoch daſelbſt nicht bleiben, wegen Grenzpolizei, und wanderte
leer wie ein Schlauch nach Neuchatel. Es fehlte auch wenig, ſo
hätte mich der Hunger erwürgt; und ich ſtahl ein Brot und drei
Eier, nahe bei Biel in einer Mühle an der Straße, wo dann
bald ein welſches Wirtshaus kommt. Alle Leute parlierten
Hmfmmmmmfffmmſkammmmamfmfmmmkfm
franzöſiſch, und ich war ſtolz genug, daß ich es vorher ein wenig
vom heiligen Schorſch in Durlach gelernt hatte. Dennoch aber
verſtand mich niemand, und ich merkte, daß hier noch nicht das
rechte Welſchland war; denn alles, was ſie redeten, kam mir
ganz kurios und unvernünftig vor. Damals erlitt ich denn Elend
genug, und wäre ſchier lieber geſtorben. Nur in der Stadt
Neu=
chatel regalierte man mich aufs beſte, ſogar. Wein dazu, und
wieſen mir den Weg. Darauf mußte ich bei einem Bauern
Weinbergpfähle ſpitzen und Holz tragen, bis er mir ein wenig
Geld geben wollte, und kam in den großen Wald Jura, zwiſchen
Murten und Bern, wo ſie wenig deutſch vermochten und die
Sehrung war ſparſam, wächſt auch kein Wein mehr dort. Man
trinkt dort auch niemalen Wein, Bier oder Moſt, ſondern
ledig=
lich Branntwein und einen grünen ſcharfen Schnaps, der iſt ſo
ſtark, man vermiſcht ihn mit kaltem Waſſer und heißt es
Abſinth. Die Neligion war unterſchiedlich, jedoch mehr
katho=
liſch, aber wenig gute Pfarrhäuſer.
—— In Bern redeten ſie Deutſch, aber ein unausgebildete
Sorte, und die Stadt iſt zum Ceil ganz alt und ſchief gebaut,
ähnlich wie man Städte im Bayeriſchen hat. Doch erging es
mir überaus wohl, ich traf nämlich zwei Landsleute an. Johann
Miegel zahlte mir die Koſt und Nachtgeld und brachte mich in
ſeine Werkſtatt. Der Meiſter war laut und mächtig, wollte
mich aber doch behalten und wies mir Arbeit. Sogleich fing ein
K
ſchönes Wohlleben an, ich hatte immer Geld und brauchte nie
keins. In unſerer Denne nämlich war keine Seele, welche
Mund=
harmonika und Siehharfe ſpielen und ſchön ſingen konnte, ich
konnte aber alles ſehr gut und wurde bald bei allen Geſellen
be=
rühmt. Brauchte niemals eine Seche zu zahlen, und wenn ich
ſollte Geſchichten erzählen, beſann ich mich lang und wartete zu,
bis ſie mich ſtark drängten und mir Wein einſchenkten. Als ich
viel getrunken hatte, ſagte ich zu allen Geſellen, ſie ſeien
Nacht=
eulen, und ich hätte meine Geſchichten alle ſelber ausgedacht und
keine einzige wahrhaftige darunter. Da bekam ich mehr Streiche,
als mir lieb war. Das nächſte Mal fängt einer wieder an.
Niklas, eine Geſchichte! Ich aber ſtumm wie ein Aas, bis ſie
alle wieder zuhören wollten, ſei es wahr oder nicht. Und ſie
glaubten mir alles, namentlich wenn ich von Cotſchlägen und
Hochzeiten erzählte. Da kam mir alles zu gut, was ich beim
Oheim geleſen hatte, auch fielen mir immer neue Geſchichten ein,
jeden Cag, wenn nur einer danach fragte, aber alle verlogen.
Auch mußte ich immerzu ſingen und auſſpielen.
II.
So war ich die längſte Heit in Luzern geweſen. Das
Frauenzimmer hieß namens Agathe, aber man rief ihr bloß
immer Ageli, aber ich konnte ja doch nicht heiraten und geriet
in eine Craurigkeit. Da ich nichts mehr gut machen konnte,
Die laute Unkerhaltung meines Nachbarn machte mich wild.
„Komm gut nach Hauſe und grüß” Mama von mir!”
Heureka! Ich war gerettet. Das war der Schlager, den ich
ſolange vergeblich geſucht hatte. Was nun folgte, war
Kinder=
ſpiel, denn die neun Worte deckten ſich genau mit meinem
muſi=
kaliſchen Einfall. Sie gaben den Nefrain ab, und auch die
anderen Textzeilen waren von geſchickten Köpfen im Nu
ge=
funden.
Aehnlich war es mit dem volkstümlichen Liede „Ich hab
heut” nacht am Rhein geträumt!”, das allerdings
Mondſchein=
zauber, einer berückend ſchönen Frau und einem wundervollen
Wein ſeine Entſtehung verdankt. Noch mehr darüber zu
ver=
raten, wäre indiskret — wir verſtehen uns auch ohne weitere
Worte, wicht wahr?
Sehen Sie, ſo entſtehen meine Schlager. Ein wenig Glück
ein wenig Noutine und — nicht zuletzt ein Weſen, das uns
anzufeuern vermag — deſſen Freude an einem gelungenen „Song”
uns einen Vorgeſchmack von dem Beifall des großen Publikums
ahnen läßt — das iſt das, was mir notwendig ſcheint, um
etwas Nechtes z ſchaffen.
Am notwendigſten dann, wenn der in Muſik zu ſetzende Cext
noch dazu lautet: „Wenn man ein Mädel küſſen will!‟...
Mceit zrückdenke, wo ich noch Muße hatte, „Schlager entſtehen
zm laſſen!
Bei dieſer Gelegenheit entſinne ich mich noch der höchſt
denk-
peürdigen Stunde, da der gemeinſam von Ernö Napée und mir
gerausgegebene Schlager „Ach du” das Licht der Welt erblickte,
unn wenige Wochen ſpäter ſchon überall geſungen und geſpielt zu
yeerden. Vielleicht ſollte ich mich hüten, den höchſt realen
Schleier von der Schöpfungsgeſchichte dieſes idealen Liedes zu
zehen — aber, was bleibt mir weiter übrig?
Ich darf wohl annehmen, daß mein Vorgänger bei der Ufa,
teer geniale Amerikaner Ernö Napée, noch unvergeſſen iſt. Ich
rar ein Jahr lang ſein Aſſiſtent und faſt unzertrennlich von
jom. Beſonders unſere Frühſtückszeit pflegten wir recht
ver=
genügt zuzubringen, und manch muſikaliſcher Einfall entſtand bei
teer obligaten Neſtaurantplatte, die ſtets mit weichgekochten
Siern, Butterbrötchen und Mokka beſetzt war.
Eines Mittags, im Anſchluß an das „lecker bereitete Mahl”,
dam ich an Napées Arbeitsraum vorüber und hörte lockende
SPalzerweiſen bis auf den Gang heraus dringen. Einige Minuten
luſchte ich vor der Cür, dann trat ich ein und fragte Napée
nach dem Komponiſten. „Es iſt ein alter Walzer von mir!”
arklärte er gleichmütig. Und überraſcht fuhr er von dem
Klavierſeſſel in die Höhe, als ich ihn anfuhr, nein anbrüllte:
„Stören Sie mich nicht weiter, nein, laſſen Sie mich eine
Viertel=
runde ungeſchoren!” Er muß mich wohl für übergeſchnappt
ge=
rälten haben, denn er ſtarrte mich ſprachlos an und rührte ſich
Dirklich volle fünfzehn Minuten nicht vom Fleck. Und was das
für den queckſilbrigen Mann bedeutet haben muß, wird jeder
inſehen, der ihn auch nur als Kinobeſucher am Dirigentenpult
eobachtete
Inzwiſchen war ich mit mir ins Reine gekommen und bat
chn, die erſten vier Cakte des Walzers als Foxtrott zu ſpielen.
Er brachte ſie jedoch zuerſt als Oneſtep, was geradezu
ver=
nichtend klang. Dann, nachdem er die Walzertöne wirklich „auf
Soxtrott überſetzt” hatte, verſtand er, was ich meinte.
Gemein=
am bearbeiteten wir nun die Muſik des neuen Schlagers „Ach
Dul” deſſen Cext Notter und Stransky ſchufen.
Nicht immer iſt der Sufall ſo günſtig, wie er bei der
Ent=
fſtehung dieſes Liedchens war. Meiner Anſicht nach muß ein
Ich kam an Napées Arbeitsraum vorüber und hörke lockende
Walzerweiſen.
Schlager „da ſein”, wenn er eine zündende Wirkung haben ſoll
Langes Nachdenken nimmt der Kompoſition unbedingt etwas
von der grazilen Leichtigkeit, die ein ſolches Werk unbedingt
verlangt.
Jetzt ſitze ich bei der muſikaliſchen Illuſtrierung des neueſten
Films. Wo ſind ſie hin, die Cage der Noſen, wo man noch
Muße hatte, an Schlager zu denken?
Signale, welche uns bei der
Eiſenbahnfahrt ſchützen.
Meiſtens fährt der Neiſende an den Signalen und
Sicherungs=
einrichtungen achtlos vorüber, ohne ihre Bedeutung zu kennen.
Es dürfte indes für manchen von Wert ſein, etwas über ihren
Sinn zu erfahren.
Bei der Ausfahrt aus den meiſten Bahnhöfen fallen dem
Beobachter als erſtes die Weichen-Signale mit ihren ſchwarzen
Strichen auf weißem Feld ins Auge. Sunächſt das einfache
Weichen-Signal: Steht der Signal= bzw. Laternenkaſten mit der
ſchmalen Seite nach vorn, ſo zeigt ſich dem Auge des
Loko=
motivführers bei Cag eine glatte weiße, bei Nacht eine hell=
mochte ich ſie gar nimmer ſehen und flüchtete vor ihr. Sie ſtand
aber jeden Abend nahe bei der Werkſtatk, und einmal ging ich
mit ihr ſpäzieren und wir ſtanden beide unter einem ſchrägen
Nußbaum an dem Waldſtätter See. Hinter dem mächtigen
Waſſer ſtieg der große Nigiberg herauf und alles war herrlich
zu ſehen, mancher zahlt gern Geld dafür, auch Böte im Waſſer
und große Kähne, die dreißig Schuh lang und wohl mehr.
Oennoch war es mir traurig, denn die Ageli weinte ſchier ohne
Unterlaß und ſagte: Ich wollt ich läg im See und Du auch
In derſelben Seit war mir ſonderbar ums Herz. Wenn ich
jeden Cag die großen Berge und das viele Waſſer ſah, verlor
uch ganz die Augen in die Ferne und mir ſchien, daß überall noch
ein gutes Stück Welt für mich übrig ſei. In Luzern hatte ich
auch beſſer Franzöſiſch gelernt, weil zwei Genfer mit mir
ein=
geſtellt waren. Ich hörte ſagen, ein deutſcher Sattlergeſell finde
in jedem Land oder Weltteil leichtlich ſein Brot, und beſchloß,
mehr und mehr den Berliner zu packen. Mit der Agathe gab
es eine große Not, und wir weinten alle zwei beide wie die
kleinen Kinderlein. Auch mußte ich ihr faſt alles Geld geben.
Da hörte ich, daß in Mailand viel Arbeit ſei, und zei
Be=
kannte von mir wollten hin machen. Davon lehnte einer mir
ſieben Franken und auch der Meiſter gab mir ein bares
Ge=
ſchenk, zwar war es wenig. Wir fuhren über den langen See
bis an ſein Ende, wo immer mehr Berge nach Art von all=
leuchtende Fläche; es bedeutet dies, die Weiche ſteht auf den
geraden Strang, zeigt ſie indeß auf die breite Seite geſtellt
einen ſchrägen Strich, ſo heißt dies, die Weiche ſteht auf dem
krummen Strang. Etwas anders ſieht dieſes Signal bei
Kreu=
zungsweichen aus, und zwar kommt hier die ſchmale Seite als
Signal nicht zur Anwendung, hingegen bedeutet ein von rechts
nach links aufſteigender Strich, die Weiche ſteht zur Fahrt
von rechts nach links und ein von links nach rechts
aufſteigen=
der Strich das umgekehrte Verhältnis. Steht indeſſen die Weiche
zur Sahrt von rechts nach links, ſo drückt ſich dies am Signalkaſten
in Form einer nach links zeigenden Pfeilſpitze aus. Sur Fahrt
von links nach links iſt wiederum das umgekehrte Verhältnis
der Fall.
Der Sug hat den Bahnhof verlaſſen und befindet ſich au
freier Strecke, da taucht auf der rechten Seite ein Signal, und
zwar eine auf einem kurzen eiſernen Pfahl befindliche gelbe
Scheibe, welche ſich in wagerechte und ſenkrechte Lage verſetzen
läßt, auf. Es iſt das Vorſignal zu einem in einer
beſtimm=
ten Entfernung folgenden Hauptſignal. Befindet ſich die Scheibe
in wagerechter Stellung, ſo ſagt ſie dem Lokomotivführer, daß
er das nachfolgende Hauptſignal in Stellung „Freie Fahrt”
er=
warten kann, mithin ſeine Geſchwindigkeit nicht zu ermäßigen
braucht; zeigt es dagegen die gelbe Scheibe in ſenkrechter
Stel=
lung, ſo weiſt es den Führer an, von hier ab ſeine
Geſchwindig=
keit ſo zu mäßigen, daß er vor dem zu erwartenden Hauptſignal
ſicher den Sug zum Halten bringen kann, denn dieſes hat ei
dann in „Halteſtellung” zu erwarten. In der Nacht macht ſich
das Vorſignal bei ſenkrecht ſtehender Scheibe durch zwei von
links nach rechts aufſteigende gelbe Laternen bemerkbar,
wäh=
rend zwei grüne Laternen in gleicher Nichtung die Signalſcheibe
in wagerecht ſtehender Stellung anzeigen.
Nach Vorbeifahrt am Vorſignal kommen wir z dem eben
mit erwähnten und wohl am meiſten bereits bekannten
Haupt=
ſignal. Es beſteht aus einem etwa doppelt ſo hohen eiſernen
Maſt wie das Vorſignal, oben mit einem verſtellbaren
Sigmal=
flügel verſehen. Befindet ſich der Flügel in wagerechter Stellung,
weiſt er den Lokomotivführer zum Halten an. In hochgezogener
Stellung kündet der Flügel, daß die Strecke zur Weiterfahrt
frei iſt. In der Nacht kennzeichnet ſich dieſes Signal in
Halte=
ſtellung durch rotes Licht und bei freier Strecke durch ein
grünes. Su erwähnen wäre hierbei noch, daß an einem Maſt
auch mehrere Flügel angebracht ſein können, die dam für an
dieſer Stelle abzweigende Gleiſe gelten. Das Hauptſignal kommt
in zweierlei Form zur Verwendung. Auf offener Stecke als
ſogen. Blockſignal und in Bahnhöfen als Einfahrts= bw
Ausfahrtsſignal.
Oft tritt während der Fahrt eine den Fahrgäſten zuächſt
nicht erklärliche Verringerung der Sahrtgeſchwindigkeit ein. Sie
hat meiſt ihre Urſache in Bauarbeiten, welche auf dem
Bahn=
körper vorgenommen werden. Um die dabei beſchäftigten
Ar=
beiter vor dem Ueberfahrenwerden z ſchützen und auch um bei
einem plötzlich auftauchenden Hinderwis den Sug rechtzeitig zum
Halten zu bringen, ſind in beſtimmten Abſtänden, vor und nach
einer Arbeitsſtelle ſogenannte Langſamfahrſcheiben ausgeſteckt,
und zwar befindet ſich das den langſam zu befahrenden Ceil der
Strecke ankündigende Signal in Form einer gelben Scheibe mit
einem darauf angebrachten großen A auf der rechten Seite der
Fahrtrichtung, während eine grüne, mit einem großen E
ver=
ſehene Scheibe auf der linken Seite der Fahrtrichtung dem
Führer wieder die für ſeinen Sug normale Fahrtgeſchwindigkeit
geſtattet.
Bekanntlich führt der letzte Wagen eines jeden Bugee
drei rote, rechts und links am Dach und rechts unken angebrachte
Scheiben, welche bei Nacht durch rotleuchtende Laternen erſetzt
werden. Dieſes Signal iſt von großer Bedeutung. Der
Fahrt=
dienſtleiter auf der Station und der Blockwärter auf der Strecke
haben auf das Vorhandenſein dieſer Scheiben genau zu achten,
denn ſie ſagen, namentlich dem letzteren, daß der Sug in ſeiner
Geſamtheit ſeine Blockſtelle paſſiert hat. Fehlt dieſes Signal,
ſo würde er zunächſt anzunehmen haben, daß ſich der letzte
Wa=
gen oder überhaupt ein Ceil des Suges, ſei es durch mangelhafte
oder defekte Kuppelung, losgeriſſen hat, noch irgendwo auf der
Strecke ſteht und eine Gefahr für nachfolgende Süge bildet. Folgt
nun auf einen fahrplanmäßigen ein nicht im Plane vorgeſehener
Sug, etwa ein Nachzug, ſo beſteht das Schlußſignal des erſterei
oben aus zwei weißen und rechts unten aus einer roten Scheibe.
bzw. weißen und roten Laternen. Es ſoll damit Stationsbeamten,
Strecken= und namentlich Schrankenwärtern angezeigt werden,
daß auf einen fahrplanmäßigen Sug ein nicht planmäßiger folgt
und ſie deſſen Durchfahrt zu erwarten haben.
Mit dem beſchriebenen ſind bei weitem nicht alle den Sug
ſichernden und den Fahrgaſt ſchützenden Signale und
Sicherheits=
einrichtungen aufgeführt. Man würde ein Buch ſchreiben müſſen,
wollte man alle Apparate, ihre Wirkungsweiſe und Bedeutung,
an denen Cag und Nacht der Eiſenbahnbeamte ſeinen
anſtren=
genden Dienſt für die Sicherung der Süge verſieht, erläutern.
Der Stempel.
Von Herbert Schildknecht.
Ich lernte ihn kennen im Bureaulabyrmth einer muſtergültig
organiſierten großen Behörde. Er trug ſtets ein verſonnenes und
weltabgewandtes Weſen zur Schau ſowie einen langen weißen
Bart nebſt eiem grauen Anzug, der nicht darauf ſchließen ließ.
daß ſich ſein Inhaber in mondänen Kreiſen bewegte. Man
mochte ihn vielmehr für einen einſiedleriſchen Gelehrten halten,
für einen Lebensſonderling. Crotzdem hatte er keineswegs
Lächer=
liches an ſich, und hätte auch manchen andern die ſonderbare
Umhangkleidung, die er trug, dem heimlichen Gelächter der
Um=
ſtehenden ausgeſetzt, ſo ſtrahlte von ihm eine Würde aus, die
lolche Awwandlungen aufhob.
Suerſt, lange bevor ich mit ihm ins Geſpräch kam, ſah ich
ihn vor dem Schalter 67 im großen Bureauſaal der Behörde,
während ich ſelbſt am Schalter 52 ſtand und auf Abfertigung
wartete. In den nächſten Cagen ſah ich ihn dann ab und zu
wieder, und drei bis vier Wochen ſpäter ergab es ſich, daß
wir in der Auskunftsſtelle unmittelbar hintereinander zu
ſtehen kamen.
Während die Schlange vor uns ſich langſam verkürzte, ſprach
ich den Alten an.
Anfangs hörte er mich nicht.
Ich ſprach weiter, und während ich ſprach, ſchien er aus
fremden Welten zurückzukehren. Seine an ſich ernſten
Geſichts=
züge gingen in ein Lächeln über, und dann begamn er, mir auf
meine Worte etwas zu antworten. Ich hatte mich nicht gerade
günſtig über den Betrieb der fraglichen Behörde ausgeſprochen
und meinte, von ihm eine Unterſtützung meiner Beſchwerden zu
finden.
Er aber dachte anders. Weiſer. Verſtehender. Gütiger.
„Die Jugend!”, ſagte er und lehrte mich, daß alles
Be=
ſtimmung iſt, daß alle Ungeduld zwecklos iſt, und daß das uns
Beſtimmte zu der notwendigen Stunde an uns herankommt, nicht
früher und nicht ſpäter. Dann wurde der Schalter geſchloſſen.
Die Bureauzeit war um.
Wir verabredeten uns auf den anderen Morgen und
ſtan=
den, weil wir uns recht früh aufgemacht hatten, unter den erſten
in der Reihe der Wartenden.
mächtigen Mauern kamen, daß mir Angſt wurde. Wenigſtens
hatten wir gutes Wetter. Und obwohl ich des Cages ach
Stunden vermag, waren die Sträßlein in dem Gebirge elend
hart und fielen mir ſo ſauer, daß ich jede Nacht wie eine Leicht
dalag. Das erbarmte die andern, und wir fuhren manchmal ein
gutes Stück mit Fuhrſeuten für wenig Geld. Da habe ich vie
Geſchichten erzählt, denn ich wußte gut, daß die Fuhrleute auf
ihrer langen, ſtillen Fahrt eine gute Geſellſchaft ſo gut brauchen
können als Bier und Cabak. Sie ſchenkten mir außer dem
Mit=
fahren oft einen halben Schoppen oder eine von ihren Zigarren,
die innen Stroh haben und unmenſchlich lange Stengel ſind,
da-
von mir zweimal bitter übel wurde. Auf eine ſolche Art
zwan=
gen wir den St. Gotthard, und bald darauf fing ein Welſchen
an, daß mir Hören und Sehen vergehen wollte. Unſer gutes,
ſauer erlerntes Franzöſiſch war nicht beſſer, als wenn wir
Böhmiſch geſprochen hätten. Sonſt waren zwar die Leute geizig,
aber vergnügt und gut; nur durften wir nichts von ihnen haben
wollen. Da gab es manche Not, und unſer Kleingeld ging na9
beieinander. Auch fiel mir nun freilich ein,, was mir der gelbe
Friedel ſeinerzeit geſagt hatte, nämlich, daß dieſes Italien für
uns Kunden das allerſchlechteſte Land auf der Welt lei. Wie
ſollte das werden? Denn wir waren noch immer in der Schweiz,
und das Elend mit den Italienerleuten fing ſchon an. Wenn nicht
die Poſtſtellen mit den vielen Neiſenden geweſen wären, hätte
uns bald der leidige Hunger geplagt. Lieber Gott, da ſtahl ich
denn einmal drunten im Weinland eine lange Italienerwurſt, die
hart und ſalzig ſind, und man kann ſie ein Jahr lang haben.
Fängt einer von den Kameraden zu räſonieren an, ſagte, er
lreſſe nichts Geſtohlenes, und ich möge an meiner langen Wurſt
erſticken, wenn ich ſie nicht wieder zurückbringe. Das ging aber
nicht, und ſo verſöhnten wir uns wieder miteinander; er fraf
aber nichts davon. Und mich wollte nachher der Durſt ſchier
umbringen; denn das Seug war heillos geſalzen, daß ich immer
wieder aus dem großen kalten Bache trinken mußte, und ein
furchtbares Bauchgrimmen bekam. Es kam von dem kalten
Waſſer her, aber der andere ſagte immer, das kommt von der
geſtohlenen Wurſt.
Ging eine lange Seit, da kamen wir nach Lugano, wo
wie=
derum ein großes, blaues Gewäſſer war, viele Schifflein und
Hotels, ein ſchlechter Ort für arme Kunden. Und daſelbſt bekam
ich Streit mit meinem Kameraden, aber einer davon hatte mir
ſieben Franken gelehnt und ſchrie: „Du bleibſt bei mir, bis ich
mein Geld wieder hab.” Ich wollte in dem elenden Lande nicht
weiter machen, ſondern in Gottes Namen umkehren, da mußte
ich ihm meine guten Stiefel geben und die kaputten ſelber
an=
ziehen, und mein Sackmeſſer aus Bern mußte ich ihm auch
her=
geben, weil er zu zweit war.
Es ſtellte ſich, als wir zr Abferttgung ankamen, heraus, daß
die Auskunft für unſere Anfragen nicht zuſtändig war. Wieder
wollte in mir der Unwille hoch. Wieder beruhigte mich der Alte.
Dam mußten wir uns trennen. Er war an Simmer 171, ich
wieder an den Schalter 52 verwieſen worden, an dem ich ſchon
eimmal vergeblich gewartet hatte.
Ich ſah den Alten nun lange Seit nicht wieder. Schon glaubte
ich, er habe den Ort verlaſſen. Da hatte ich eines Cages mit
einer neuen Behörde zu tun. Noch immer hatten ſich meine
An=
gelegenheiten nicht abgewickelt. Als ich geduldig vor dem
Schal=
ter Sbca—Schrb wartete, ſah ich ihn plötzlich in einer andern
Ecke des Naums vor dem für ſeinen Namen zuſtändigen Schalter
Brrr—Off ſtehen. Sofort verließ ich meinen Platz und eilte,
ibn zu begrüßen.
Dam warteten wir plaudernd — ich mit ihm vor ſeinem, er
ſpäter mit mir vor meinem Schalter — auf unſere Abfertigung.
Leider warteten wir beide vergebens. Wir hatten noch eine
Formalität auf Simmer 59 zu erledigen. Das zog allerdings
weitere Formalitäten nach ſich, ſo daß wir wieder Gelegenheit
hatten, eine Neihe von Cagen zuſammenzubleiben.
Er unterrichtete mich in den Abendſtunden nach
Buneau=
ſchluß weiter im ſeinen Lehren von Geduld, Schickſal und
Weisheit.
Eines Cages fiel mir etwas auf. Faſt alles, was er mir an
Erlebniſſen und Erfahrungen erzählte, hatte ſich in irgendwelchen
behördlichen Bureauräumen abgeſpielt. Gleichzeitig kam ich, mir
unwillkürlich die leltſamen Augen des Alten vorſtellend, auf den
Gedanken, es mit einem Irren zu tun zu haben. Ein Gedanke,
der mich nicht wieder los ließ. Ja, und am andern Morgen, als
ich wieder zwiſchen den vielen Menſchen auf der Behörde
war=
tete, ſchienen auch ſie alle irr zu ſein, und ich wußte plötzlich, daß
ich ſie alle kannte. Sie alle hatte ich ſchon oft geſehen. In den
Bureauräumen der Behörden, auf den Korridoren, auf Creppen,
in den Fahrſtühlen. Alle waren mir plötzlich bekannte Geſichter,
und alle ſchienen mir oinen Stich ins Wahnſinnige zu haben. Die
Männer waren durchweg uraſiert. Die Frauen trugen das Haar
m langen Strähnen um den Hals hängend.
Weiteres fiel mir auf. All dieſe Menſchen ſchienen einander
perſönlich zu kennen, und alle grüßten ſie, wenn der Alte, deſſen
ſtändiger Begleiter ich in dieſen Wochen war, ſich in
irgend=
oinem Naume zeigte, dieſen ehrfurchtsvoll wie einen Heiligen.
Es packte mich ein Grauen vor der unheimlichen Geſelſſchaft
der irrſinnigen Augen, der hitzroten Geſichter. Ich glaubte, mich
inmitten eines gräßlichen Spukes zu befinden und wandte mich
zur Flucht. Da hielt mich der Alte an der Schulter feſt. „
Blei=
ben Siel”
„Mich ſchaudert vor dieſer Geſellſchaft!”, ſagte ich.
„Bleiben Siel”, wiederholte der Alte. „Und ſeſen Sie
will=
kommen in unſerm Bund!”
„In welchem Bund?” fragte ich entſetzt.
„Im Bund der Enkſchloſſenen!”, ontwortete der Alte. „Sie
werden während der Zeit, da Sie das Unternehmen degonnen
haben, bei dieſen Behörden eine Angelegenheit erledigen zu
laſſen, wohl hin und wieder ein neues Geſicht entdeckt haben.
Sum größten Ceil aber finden Sie hier jeden Cag dieſelben
Men=
ſchen wieder. Es ſind die Mitglieder des „Bundes der
Ent=
ſchloſſenen”. Sweck unſeres Bundes iſt, mit den Mitteln der
palſiven Veſiſtenz und der friodlichen Ueberredung auf dem Wege
geduldigen Wartens von den Behörden die Erledigung eines
Anliegens zu erreichen. Wir verabſcheuen alle Mittel der
Ge=
walt, des Schimpfens und der Beleidigung. Unſere einzige Waffe
iſt die Zeit. Unſere Mitgliederzahl beträgt heute 1000. Faſt i
Kdem Jahre gelingt es unſerm Suſammenhalten, für ein
Mit=
glied die Erledigung einer Angelegenheit durchzuſetzen. Der
Mit=
gliedsbeitrag iſt freiwilig. Aufnahmeberechtigt iſt, wer
min=
deſtens 6 Wochen vergeblich die Behörden heimgeſucht hat.
Da dieſe Friſt ſoeben bei Ihnen verſtrichen iſt, erlaube ich
mir als Gründer und Alterspräſident unſeres Bundes, Sie in
unſeren Schlangenreihen willkommen zu heißen und Sie formell
zum Beitritt einzuladen. Sie verpflichten lich zu nichts als ge=
mäß den Nichtlinen unſeres Bundes Ihrem Vorhaben treu
zu bleiben bis an Ihr Lebensende, zu welcher Behörde auch
im=
mer man Sie verweiſen ſollte, die Erledigung Ihres Vorhabens
zu betreiben. Wir ſind dabei in der Lage, Ihnen nach 15jähriger
Mitgliedſchaft koſtenloſe Beſtattung auf unſerem neuzeitlich
ein=
gerichteten Bundesfriedhof zu gewähren.”
Sch erſtaunte nicht wenig. Der Alte aber fuhr fort und
er=
zählte mir noch:
„Ich fing hier an mit 19 Jahren, als ich den Entſchluß faßte,
nach Amerika auszuwandern. 46 Jahre ſind ſeitdem vergangen,
ohne daß es mir bisher gelungen iſt, den dafür notwendigen
Stempel in meinen Paß zu bekommen. Bei ſämtlichen
Behör=
den von der Finanzdeputation bis zur ſtädtiſchen
Müllabfuhr=
verwaltung bin ich herumgekommen. Ich kenne ſämtliche
Bureauräume bis 50 Meilen im Umkreis. Ich ſah Generationen
von Beamten aufwachſen und zu Grabe ſteigen. Ich habe
Ver=
fügungen, Geſetze und Negierungen überdauert. Ich ſah hier
Menſchen toblüchtig werden und zum Vevolver greifen. In
allem Wandel und Vergehen aber iſt in mir der Entſchluß
ge=
blieben, den Stempel in meinen Paß zu bekommen. Ich hoffe,
daß wenn nicht ich, ſo doch meine Enkel es zu Ende führen
wer=
den. In dieſem Sinne heiße ich Sie in unſerm Bunde nochmals
herzlich willkommen. Uebrigens werden gerode die Schalter
ge=
ſchloſſen. Ich darf Sie wohl bitten, zur Feier Ihres Eintritts
den heutigen Abend mit mir im Klubhaus zu verbringen.”
Die Heiratsannonce.
Von O1fip Kalenter.
„Für euch liegen die Dinge anders”, ſagte Bry. „Die imere
Einſamkeit, die ihr als ſo köſtlich rühmt, iſt mir unerträglich.
Es gibt Stunden, in denen es mir reſtlos vorgeht, den Stoiker
zu ſpielen.”
„Und du meinſt, daß die Ehe dagegen hilft?” fragte Greier
vorſichtig.
„Ehe? Was weiß ich! Eines jedenfalls kann wir helfen:
Liebe. Aber auf weſſen Liebe darf ich Anſpruch erheben, ich als
Einbeiniger? Ich bin zu dem Entſchluß gekommen, mich mit
einer Leidensgefährtin zu verbinden. Wir werden beide
lächer-
lich ſein. Das iſt beſſer, als wenn es nur eines iſt.”
„Das hieße, du biſt ſo gut wie verlobt?”
„Nein, das nicht.”
Bru zögerte. Schließlich erzählte er: „Es kam ſo: Als ich
den Entſchluß gefaßt hatte, zu heiraten, jah ich mich vor die
Frage geſtellt, wie jemand kennen lernen, der meiner ſeltenen
Anforderung genügt? Ich habe keine Verwandten. Ich
ver=
kehre nicht in der Geſelſchaft oder in den Fragmenten, die der
Krieg davon gelaſſen hat; dazu fehlt’s mir an Seit und Luſt. So
blieb mir nur ein Weg: die Seitungsannonce. Ach, es war eine
klägliche Annonce! „Beinamputierter (rechts), ehemaliger
Offi=
zier, jetzt Kaufmann, dreißig Jahre alt, wvangeliſch, mittelgroß,
leidlicher Charakter (denn er möchte ſich nicht überheben), ſucht
eine Dame mit gleichem Gebrochen zu heiraten.” Vier Suſchriften
erhielt ich und war entſetzt. Nicht über das Alter der
Schreibe=
rinnen; ich hatte mich in dieſer Beziehung keinen Illuſionen
hin=
gegeben. Auch nicht über die Bilder, die beilagen, vier Bilder
von gewöhnlichen, gedankenloſen Frauengeſichtern, leicht
ver=
bittert, leicht tantenhaft. Das alles hätte mich nicht ſo
abge=
ſtoßen wie dieſe Briefe, die alle vier hätten von ein und
der=
ſelben Schreiberin herrühren können und mit den dürftigſten
ab=
gedroſchenſten Worten ihrer Herzen ganze Schäbigkeit offenbarten.
Viermal deutete man kokett verſchämt das Gebrechen an, das
aber, wie die eine betonte, eine große, üppige Sigur wettmache.
Es war unbeſchreiblich peinlich ..."
Bry machte eine kleine, betretene Pauſe. „Etwas, wozu der
Entſchluß einem ſchwer fiel, gibt man nicht ſo leicht auf.”
„Einige Cage ſpäter ging ich nochmals zur Expedition der
Seitung, und in der Cat war noch ein Brief eingegangen: anders
als jene vier. Schon äußerlich: kein herausforderndes Format,
kein aufringliches Parfüm. Der Poltſtempel lautete auf einen
kleinen Ort in der Umgebung. Gar nicht weiter erſchütternd
war der Brief, aber ungemein ſympathiſch. Sie ſcheue lich ein
wenig, auf eine Heiratsannonce zu ſchreiben, ſo hieß es ungefährz
aber da ihr der Cext der Annonce nicht hobe aus dem Sinn
gehen wollen, da etwas daran ſei, das ſie nicht ruhen laſſe,
ſchreibe ſie dennoch. Nur gewänne ſie es nicht über ſich, ins
Ungewiſſe und Unbekannte ihr Perſönliches zu berichten. Wenn
ich jedoch antworten wolle, und ſie bäte mich darum, werde lie
gern alles ſchreiben. Ich antwortete, und um den Anfang zu
machen, ſchickte ich ihr mein Bild. Der nächſte Brief brachte
mir ihres. Ein unſagbar liebes Bild, Greiner. Sie iſt jung.
Blond. Heiter, mit tiefen Augen. Kindlich vertrauensvoll
beichtete ſie: ſie ſei einundzwanzig, eben mündig geworden und
dies ihr erſter ſelbſtändiger Schritt; der Vater im Kriege
ge=
fallen; das Gut, das ſie haben, werde ſeitdem von ihr und der
Mutter bewirtſchaftet, was bald Odyllen, bald kleine Dramen
ergäbe. Die Familie: altes Bauerngeſtlecht. Wer nicht
Land=
wirt war, war Paſtor oder Soldat. Aber (und wie eine Nakete
ſteigt dieſer Satz auf): Mama lei Opernſängerin geweſen. Das
Schönſte, zugleich für mich das Entſcheidende, war, daß ſie mit
keinem Wort an das Gebrechen rührte. Ihre Heiterkeit vermig
ſogar das zu überſtrahlen, und vielleicht iſt ſie ſo ſehr begnadet.
daß ſie nicht eimmal leidet. Ich glaube, auch ich würde eines
Cages nicht mehr leiden, wenn ich ſie um mich hätte . .. Später
ſchrieb ich mit ihrer Einwiligung der Mutter, und erhielt eine
taktvolle Antwort mit einer ganz leicht angedeuteten
Moral=
prodigt und einer Einladung für kommenden Sontag. Mein
Ent=
ſchluß ſteht feſt. Das einzige, was ihn umwerfen kann, iſt, daß
ich ihr mißfalle.”
An dem Sonntag, als Bry auf dem Gut zu Gaſt war wurde
Greiner kurz vor Mitternacht ans Celephon gerufen. Es war
Bry. Seine Stme klang heiſer und tomlos. „Ich bin auf dem
Bahnhof” ſagte er. „In einer fürchterlichen Verfaſſung. Ich
möchte dich undedingt ſprechen, ſonſt werd ich an mir ſeber irre.
Kann ich zu dir oder kannſt du hierher kommen?” — Greiner
eilte zum Bahnhof. Er fand Bru leichenblaß, verſtört.
„Alles iſt aus.” — „Ich bitte dich: Warum?. Was iſt
ge=
ſchehen?”
„Ich Ididt! Ich furchtbarer Idiot! Konnte ich micht ſelber
darauf gekommen ſein?!”
„War das Bild unecht? Fehlen ihr etwa — beide Beine?”
fragte Greiner, den das Grauen gepackt hatte.
„Nein, das iſt ja das Furchtbare: ſie iſt — vollſtändig —
geſund!!!”
Bry drohte zuſammenzbrechen. Greiner ſtützte ihn. — „Aber,
Menſchenskind, ſo freu dich doch!”
— „Ja, das lagſt du,”
ent=
gegnete Bry, „der du ebenfalls geſunde Gliedmaßen haſt.”
„Lieber Bry, vorrenn dich nicht in dieſes
Minderwertigkeits=
gefühll” — „Ich verrenne mich nicht dahinein. Ich bin zutief
darin verankert. Es, iſt ja nicht mr das Gefühl der
Minder=
wertigkeit. Die Minderwertigkeit iſt doch erwieſen, iſt doch
exiſtent. Oder iſt ein Wagen mit drei Nädern mehr wert
al=
einer mit vieren?
— „Dem Menſchen bleibt doch der innere
Wert, der entſcheidend iſt.” — „In dieſem Falle entſcheidet er
nicht allein. Die Ehe iſt nicht ausſchließlich eine ſeeliſche
Ange=
legenheit.” — Aber vielleicht vorwiegend. In deinom Fall,
ver=
zeih, beſtimmt vorwiegend . ."
Sie beſtiegen die Straßendahn und fuhren zu Brys Wohnung,
wo Greiner noch eine gute Weile blieb. „Du ſiehſt zu ſchwart.
Wenn ſie dich wirklich liebt. . . — „Auch dann könnte ich es
nicht verantworten.” — „Haſt du mit ihr darüber geſprochen?”
„Nein, ich fand keinerlei Gelegenheit. Ich ſchreibe ihr.”
Als Greiner aufbrach, ſetzte Bru ſich hin und ſchrieb einen
jener Briefe, die man liebenmal zerknüllt, um ſie achtmal von
neuem zu beginnen. Als er zu ſchreiben aufhörte, dämmerte der
Morgen. Mit dem Grau des jungen Cages befiel ihn, der die
ganze Nacht über wach geweſen war, Müdigkeit. Er legte ſich
zu Bett. Als er erwachte, fühlte er ſich entſpannt gefaßt.
Am folgenden Morgen erhielt er ein Celegramm: ſie kam.
„Hat ſie meinen Brief nicht erhalten?” fragte er lich beſtürzt.
Als der Sug einlief, zitterte er. Die Abteiltüren ſprangen auf.
Die Reiſenden überſchwemmten den Bahnſteig; eine Maſſe, in
der der einzelne völlig verſchwand. Während Bru noch ſuchte,
hörte er lſich beim Namen genannt.
Sie ſtand vor ihm, jung und blond und unſagbar zart. Ohne
ſie zu begrüßen, fragte er: „Haben Sie meinen Brief erhalten?”
Und ſie, ganz einfach, antwortete: „Ja.” Und da er ein
un=
ſicher fragendes Geſicht machte: „Ich bin gekommen. .” Und
da er ſchwieg: „Willſt du mich wieder fortſchicken?”
Uee D
—
L. Schor in Budapeſt.
(Hampſhire Poſt, 1920.)
a b c
4
g h
lef ee Ne
prüfſtellung: Deiß, kie dig lbs 8a7 25 Bes 42 0.
Schwarz; K45 Uh1 Sa4 Ba5 b5 b7 e6 h5 (G);3. 4.
Aufgabe 370.
M. Grünfeld.
(3. Preis der „Münchener Poſt” 1907.)
Beiß: K41 D13 Tg8 Le2 Se8 Ba3 23 (5);
Schwarz: Ke5 Uh5 Ba4 a6 g4 G5).
Matt in zwei Zügen.
Briefkaſten: F. B. 359. 1. Tk72 Pru
Kätſel
II
Meriſten im Harn Fan2
O. . au — O. au —.0 au . —. O . . . au.—
au .. . . . . o au —. au .o —.o au .—
au .. . . —. au o . —. au .. .
An Stelle der Punkte ſind Buchſtaben zu ſetzen, ſo daß Wörter er
ſcheinen, und zwar: Schweizer Hauptſtadt, Vogel, weibliches Weſen,
Männername, Untugend, deutſcher Dichter, Frauenname,
Gemüſe=
pflanze, Schalentier. Teil des Hauſes, Zahl.
Die auf die fettgedruckten Punkte fallenden Buchſtuaben nennen
Menſchen an einem beſtimmten Tag.
Karl Deubel.
Füllrätfel.
Monatsname
Gebirge
Affenart
Farbkraut
Männlicher Vorname
Prophet.
Gegenſätze.
nie, nieder, arm, tadeln, falſch, ſpät, verachten, alt, oft, jung, haſſen,
billig, geſellig, eckig.
Man ſuche zu obigen Wörtern die Gegenſätze. Ihre
Anfangsbuch=
ſtaben ſagen, was Frauen als großes Geheimnis bewahren
Anflöſung der Rätſel aus Nr. 12:
Galgenrätſel.
Geld herbei.
Silbenrätſel.
1 Wacholder, 2 Erzbiſchof, 3 Nehemia, 4 Nelke, 5 Derwiſch,
6 Ulſter, 7 Nikolaus, 8 Internat, 9 Cumberland, 10 Honululd,
11 Tſchechow, 12 Sepia.
13 Moſchus, 14 Eroika, 15 Hermelin,
16 Rekord, 17 Haiti, 18 Altar, 19 Sinai, 20 Tigris, 21 Experiment.
Der Spruch lautet:
„Wenn du nichts mehr haſt, erfährſt du, was an dir iſt.”
Druck u. Verlag: L. C. Wittich ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr. 23. — Verant wortlich f. d. Redaktion: Dr. 6 Nette. Fernſpr. 1, 2389— 2392. Alle Recht” vorbehalten. Nackdruck verb.— Kliſches: F. Haußmann, alle in Darmſtadt.
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AdblasPobmſtäkags sSSrafbmait
Alſo mir läwe in=ere aſch ſtaawiche Zeit, gäächewärdich.
Wann mer hie un do emol aam ſei Röckelche e bißche ausklobbt,
do kumme Staabwolke eraus, daß mer ſich bloß ſo verwunnern
muß. Der Fehler is bloß der, daß mer ſo manchem ſei Röckelche
Mel zu wenich odder iwwerhaubt net ausklobbe dhut, un däß
Merkwärdiche is, daß do net er, ſundern mir drunner zu leide
hawwe. Ich wißt ſo manch Fräckche, ſo manchen Kärcheſchwenker,
iw manchen Kuddaweih, ſo manch Schakäddche un ſo manch
Kam=
miſohl, wo emol fraglos recht grindlich ausgeklobbt geheern dhet;
am beſte, wann derjeniche welche drinn ſteckt; un wann der dann
ſimmlich debei abkreecht bei däre Ausklobberei, ſe kennt däß
gor=
rie ſchadde.
Awwer 8 is wunnerſelte, daß mer mol de Richdiche
ver=
wwiſcht, un 8 1s heit noch genau wie frieher aach, daß mer
haubt=
ſächlich die klaane Kiddel ausklobbt un die große in Ruh leßt,
wwas nix annerſt bedeite duht als wie: die klagne Diewe henkt mer,
un die große leßt mer lagfe. Wie geſagt, mir läwe imeere aſch
ſſtaawiche Zeit ..
Awwer mir läwe aach in=ere ſtaawiche Gäächend. Beſunners
mir Darmſtädter, Un beſunners, wanns emol ſo e Dagener
wärrzeh net geräjend hott. Do wandelt mehr ſozuſage bloß noch
äm Staab, wie de Moſes ſeinerzeit mit ſeim Volk in der Wieſte
erumgewandelt is, un ſieht die Hand net vor de Aage, weil mer
fſich ſe net uffzumache draut. Un wann mer ſich erſt bei ſo=ere
idruckene März=Widderung in die weſtliche Gefilde, alſo
jen=
fſeits vun de Willämieneſtroß, wagt, do ſieht mer for lauder
Staab kaa Luft mehr: die Nas wärd zum reinſte Staubſauger,
un mer nieſt, als wann mer’s uff Akord bezahlt kreecht; 18 Maul
draut mer ſich nor im aißerſte Notfall uffzumache; un wann mer
jemand „Gn Dach” ſeecht, ſo ſchmäckt, däß noch e halb Stund
denooch noch Dreck un Sand.
Däß ſoll nadierlich kaan Vorworf gääche unſer ſtädtiſches
Streichorſchäſter ſei, dann die dhun was ſe kenne, un dadſächlich
nis anneres, als daß ſe mit ihrm iwwereifriche, unruhiche Geiſt
den Staab gornet zur Ruh kumme loſſe, ſundern wann=en net
grad de Wind in de Stroße erumjagd, do kann mer Bazille un
Gift druff nemme, daß dann die Stroßereinichung wie en
Ber=
ſerker hinnerm her is un dhut=en widder uffwärwele un dreibt=en
vun links nooch rechts, vun hinne nooch vorne un vun unne nooch
owwe, daß er de Leit in die Wohnunge enei fliggt, vun wo aus er
per Staablabbe widder rausbefördert odder per Staubſauger
uff=
gezuggelt wärd, un kimmt dann in=eme Dräckaſte ans Dor, un
word do ſolang, bis=en de Dräckfuhrmann mitem neediche
Schwung in ſein Wage ſchittelt, welch Geläächenheit er benutzt,
um ſchleunichſt die Reiſe in die Welt un in die Wohnunge widder
azudräte.
Kwaddradmeder; nor der mit ſeim Bäſem kimmt net ſchnell
genug hinne nooch, ſo daß ſich die Waſſermenge immer gleich
ver=
flichtige. Sie hawwe ſichs däßhalb bei de Stroßereinichung
ſcheints aach in de letzte Zeit widder abgewehnt, vordem ſe
mit=
em Handbäſem kehrn, zu ſpritze; un mit Recht, dann 18 hott
jo doch kaan Wert, bis der mit ſeim Bäſem kimmt, is es widder
drucke.
8 beſte is, wann=en de Petrus als e bißche unner die Arm
greife dhut un leßts vun Zeit zu Zeit als e bißche räjene. Wie
die Woch. Do verſchwind de Staab ganz vun ſälwert. Mich
wunnerts bloß, daß mer ſtädtiſcherſeitz noch net uff den ſcheniale
Gedanke kumme is, indem doch der Räje die Stadt kaan Fennich
koſte dhut, un fiehrt e Räjeſteier ei. — Wo die doch immer
lammendiern wie=en Kribbel im Wähk, weil ſe nix druff hawwe,
un indem daß mer däßhalb die Räjeſteier uff die Hausbeſitzer
um=
lege kennt, un die kennte dann die Steier dorch geſchickte
Steige=
runge uff die Mieter abwälze.
Un wann die Steier dann gut funkzioniern dhet, dann is
noochher gornet mehr needich, daß mer räjene leßt, grad ſo, wie’s
jetzt net mehr needich is, daß mer ſpritzt, ſeit mer die Koſte vun
de Stroßereinichung ſo hoch enuffgedriwwe hott, daß die Leit vor
lauder Schimbfe iwwer de Preis gornet märke, wie wenich for
däß viele Geld geleiſt wärd.
Awwer for den iwwerrenziche Staab un Sand, do kann ſe
nie, die Stroßereinichung, dann den beziehe mer zwangsmeßich
aus erſter Hand, ſozuſage aus=em „Meenzer Becke”; 8 is es
gan=
ziche, was uns die Meenzer genne. Nadierlich ſorgt aach de „
Grie=
ſemer” defor, daß mer bei druckene Widderunge un weſtliche
Winde mitem neediche Staab un Sand bedacht wärrn. Leit mit
emfindliche Aage un ditto Schleimheit, die kenne e Lied defo ſinge.
Die Aage= un Halsdockter aach.
Unſer Altvordere hawwe däßhalb endwedder mit, odder ohne
Abſicht, gach ganz richdich gehannelt, wann ſe in de Stroße
Beemageblanzt hawwe, die biete immerhie einichermaße Schutz
un reiniche die Luft. Ganz abgeſähe devo, daß aach des Griene
in=ere Stadt ſowas Wichdiches un
Läwensnotwen=
diches is, daß mers unner alle Umſtende erhalte muß. Nach
wann die „modärne” Aſchidäckte annerer Aſicht ſin un maane,
woe Haus ſtind, dirſt kaa Baum ſteh. Weshalb mer aach ſeit de
letzte Johrn dra is, die Beem entwedder ganz aus=em
Straße=
bild zu entferne, odder ſe doch ſo zu verkrotze, daß mer ſe net
mehr als Beem aſpräche kann. Ich hab’s ſchun oft genug geſagt,
un muß es immer widder ſage; däß is en gottſträflicher
Unfug ungradezue Verſindichung an unſere
Ge=
ſundheit. Dann mir wolle net bloß die „Werke” frieherer un
heidicher Aſchidäckte bewunnern, ſundern mir wolle for allem in
guter un geſunder Luft läwe. Däß is wichdicher wie die
Marodd vun dene „Baukinſtler”.
Es weer mer drum wärklich emol lieb, wann ich mer net allag
Franze ans Maul zu babbele braicht, ſundern wann ſich zu däre
Frog, die wo for die Zukumft vun unſerm Städtche vun
weittragender Bedeitung is, aach emol e paar richdiche „
Fach=
hygienicker” aißern dhete, eh uns die „Fachaſchidäckte” die Luft
ganz abſtelle.
Leider is es awwer ſo, die Aſchidäckte hawwe heit /8 Breh,
un was die ſage, gilt, un was die mache, 18 gemacht, un wanns
noch ſo verwärflich is. — So ſteht die Bärjerſchaft ſchun ſeit
Johrn im hadde Kambf wäächem Balleegadde. Dann ſie
hott ſich mit Recht geſagt, mir miſſe in de Stadt uns jed grie
Eckelche un jed Plätzche erhalte. No. un die Bärjerſchaft hott’s
wenichſtens donchgeſetzt, daß der Gadde net bebaut wärd.
Selbſt=
redend is die ganz Bevölkerung dafor, daß er richdich im die
Reih gemacht wärd. — Un was dhun unſer Aſchidäckte? — Sie
ſtreide ſich wääche de Mauer. Ausgerächent wääche de Mauer!
Der gane will ſe ganz erhalte wiſſe, vun wääche ihre „
Scheen=
heit”, der anner will ſe halbſtöckich mache un Kioske an die Ecke
ſetze. Un mittlerweil geht die Zeit erum, un es geſchieht
iwwer=
haubt nir. Meecht mer do net aus de Haut fahrn un ſich
denäwe ſetze?
No, ſoviel ich mer hab ſage loſſe, is jetzt die „Anwohnerſchaft”
dra un will defor ſorje, daß endlich emol die Hack en Stiel krickt.
Un däß mit Recht, dann ſo geht die Sach net weider. Un die
„Anwohnerſchaft” ſcheint mer ganz de Finger uff=em richdiche
Loch zu hawwe, ſo daß mer aach do widder mal ſage kann: „Was
nicht der Verſtand der Verſtändichen ſieht, das fiehlet in Einfalt
ein kindlich Gemiet.” — Alſo erſtens: die Mauer mag vum
aſchi=
däckdoniſche Standpunkt aus geſähe en gewiſſe „Reiz” hawwe. —
prackdiſch hott ſe kaan Wert mehr, ſundern ſchinniert die ganz
Umgäächend, ſie kann alſo verſchwinde. Dohärngääche is jeder
Baum zu erhalte, ſoweit er zu erhalte is. Der Fußgengerverkehr,
muß diagonal dorchgefiehrt wärrn, awwer net ſtracks vum
gane Eck uffs anner, ſundern e bißche gewunde un verſchlengelt;
Grasfläche ſin nor außerum azuleeche, in de Mitt ſoll mer
Platz loſſe, wo die Kinner ſriele kenne. Kioske ſin iwwerfliſſig,
aach wann ſe die Stadt gut vermiede kann. Dohärngääche ſoll
mer den Blan feſt im Aaag behalte, nemlich: die Waldſtraß mit
de Schuchardſtraß in grader Linnie zu verbinde, un net dorch
en Knicks. Wann dadebei die klaane Schallubbe, un
meints=
wääche aach e Stickche vun de Stallunge — ,Bieros” wollt ich
ſage — dro glaawe muß, ſo ſchadd däß abſolut nix, dann
nooch=
dem mer die ganz Geſchicht ſchun emol uffgeſtockt hott, is es däß
doch net mehr, was es war. Schließlich un endlich kann mer aach
die zwaa Fliechel dorch en Verbindungsbau iwwerbricke un kann
unne richdiche Läde neimache, anſtatt dene vier Kioske. Un
ſälbſt=
verſtändlich aach en unnerärdiche Naum for unſer „Bedirfniſſe”,
was bitter not dhut. Jetzt wärd zu dem Zweck ausſchließlich die
Mauer benutzt, un daß do — wenichſtens for die
Anwohner=
ſchaft! — kaan beſunnere „Reiz” drinn liggt, däß kann mer ſich
an de zehe Finger abklafiern.
Hoffentlich leßt nu aach die Bärjerſchaft net locker dann noch
t immer hott die „effentliche Meinung” geſiegt, wann ſe ſtandhaft
gebliwwe is un hott ſich net uff=em Kobb erum danze loſſe.
Ich habe geſprochen.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbbumm. Halt emol be Gaul ei!! — Ich
wollt damit nadierlich net geſagt hawwe, daß mer jetzt bletzlich
alles lieje un ſteh ſoll loſſe un ſoll afange, des alte Ballee
ab=
zurobbe, ſundern ich hab ausdricklich geſagt, mer ſoll den Blan
im Aag behalte. Den Ooſeballeegadde kann mer awwer, un
zwar ſo ſchnell wie de Hund gautzt, endlich in Ordnung bringe,
däß koſt die Welt net, un Darmſtadt is widder um en Schandfleck
ärmer. — Sunſt awwer muß mer alles dhu, um de
Woh=
nungsnot zu ſteiern, die wo nooch de Rechnung vun unſerm
Reißbrett=Muſſolini ſozuſage gornet ſo groß is, wie die, wo kaa
Wohnung hawwe, als dhu. No, was däß bedrifft, ſo muß ich
ſage, daß ich zu unſerm Auguſt ſeine Rechnunge net mehr ſo die
richdich Draute hab, er hott ſich ſchun zu oſt verkallobiert. Un es
hott ganz de Aſchei, als wann=ſe aach uffem Rodhaus net mehr
ſo leicht druffhibbe dhete, wann=en unſer Auguſt was vorrechent;
er nimmt’s mit de „Zahle” awwer aach zu leicht. — Zwar daß
mer hier wärklich ſo was wie e Wohnungsnot hawwe, däß
kann er doch jetzt net mehr gut abdiſchbediern, dann wie ich
ge=
läſe hab, 18 es jetzt ſogar ſchun unſere Stadträt uffgefalle, daß
un däß will doch was haaße, un wann die’s erſt emol
märke, dann ſoll ſich e Borjemaaſter aach net mehr lenger
degääche ſtreiwe, un ſolls glaawe. Un er ſoll’s aach endlich
emol glaawe, daß er zu deier baut, viel zu deier. Dann
was nitze mich Drei= un Vier=Zimmerwohnunge mit alle
kommfortliche Schickahne, wann mer die Miet net defor uffbringe
kann. Nooch meiner Aſicht kann un muß billiger gebaut un
dofor mehr Wohnunge geſchaffe wärrn, aach wanns kag
„Baudenkmäler” ſin, die wo devo Zeichniß gäwwe ſolle, daß die
Spur vun unſerm Auguſt ſeine Erdendage net in Aone unnergeh
kann ....."
Bei dem Tembo wie äwe, do wärrn allerdings in abſehbarer
Zeit bloß die Orts= un Inbaliddekaſſe un — die Gerichte den
„Erfolch” vun däre verkehrte Baubolledick zu ſpiern krieje.
Fano, wem net zu rate is, dem is aach net zu helfe!
Der zeitgemäße Haushalt.
Auskochen des Ausbackfettes von
Schmalz=
bäckereien. Damit das Fett im Ausbacktopf nicht ranzig wird,
ſollte man Waſſer darauf füllen und zum Kochen aufſetzen und es
eine Viertelſtunde tüchtig aufwallen laſſen, um es dann, vom
Feuer genommen, bis zum anderen Tage erkalten zu laſſen. Das
Fett liegt dann als dicke Scheibe auf dem Waſſer, während das
beim Backen abfallende und verbrannte Mehl als Bodenſatz im
Waſſer ſchwimmt und unter dem Fett entfernt werden kann.
Die=
ſes ſchmeckt wieder vollkommen rein und kann nun von neuem
zu Bratzwecken Verwendung finden.
Saure Milch zum Backen zu verwenden. Wenn
einmal die Milch ſauer geworden iſt, ſo ſollte die Hausfrau einen
Napfkuchen daraus backen, da der Kuchen durch die ſaure Milch
ſehr locker wird. Anſtelle des Bachpulvers verwende man einen
Telöffel Natron.
Fiſchklöße mit Kaperntunke. Kabeljau, Schellfiſch
oder anderen billigen Seefiſch entgräten, enthäuten, waſchen, im
Stücke ſchneiden und trocken ablaufen laſſen. Danach das
Fiſch=
fleiſch ſalzen, pfeffern und gut vermengen, weil es nach dem
beſ=
ſer bindet. Im Verhältnis zu vier Teilen Fiſchfleiſch ein Teil
alte Weißbrötchen abſchälen, einweichen und trocken ausdrücken.
Inzwiſchen hat man feingeſchnittene Zwiebeln mit etwas Fett in
der Pfanne krausſchwitzen und erkalten laſſen. Das Fiſchfleiſch
und die Semmeln jetzt zweimal durch die feinſte Fleiſchwolfſcheibe
drehen und mit den erkalteten Zwiebeln, ſowie einem Eiweiß
ordentlich durcharbeiten. Waſſer in einem flachen Kochgeſchirr mit
Salz, Gewürzkörnern und Lorbeerblatt einige Minuten kochen,
darin mit einem Eßlöffel große Klöße abſtechen, dann einmal
auf=
kochen und zehn Minuten zugedeckt ziehen laſſen. —
Kapern=
tunke: Mehl in Butter oder Margarine krausſchwitzen, mit
etwas Fiſchwaſſer auffüllen und durchkochen, dann das Eigelb
mit etwas ungekochter Milch gut verarbeiten und unter ſtändigem
Rühren die Tunke dazugeben, abſchmecken und mit Kapern
fertig=
machen.
Speiſezettel.
Sonntag: Fleiſchbrühe mit Eierſtich, Hammelragout;
Apfel=
ſinencreme. — Montag: Schwarzwurzelgemüſe mit holländiſcher
Soße und gebackenem Kalbshirn. — Dienstag: Weinſagoſuppe;
Friſh Stew. — Mittwoch: Fleiſchgefüllter Wickelkloß mit
Peter=
ſilienſoße. — Donnerstag: Haferſuppe; gefüllte Krautwickel.
Freitag: Kartoffelſalat mit Rapünzchen mit gebackenen
Seeforel=
len. — Samstag: Brennſuppe; Hefeplinſen mit eingemachtem
Obä.
5
Die Pliſſee=Wirkungen in der Frühjahrs=Mode.
Nur ſelten gibt es eine Saiſon, die
die Pliſſe=Effekte ganz außer acht läßt:
und wenn dies geſchieht, ſo handelt es
ſich meiſt um die Mode für die kalte
Jahreszeit, während die Frühjahrs=
und Sommer=Linie die kleinen
Falten=
wirkungen immer wieder aufgreift.
Weiß man doch, daß es nichts
An=
mutigeres und Jugendlicheres gibt als
dieſe Effekte, die ſich ſeit jeher
allge=
g
meiner Beliebtheit erfreuen.
*
Der Umſtand, daß man Pliſſees ſo=
)
wohl in Stoff als auch in Seide zum
Ausdruck bringen kann, macht dieſe
Mode vielfach verwendbar und
be=
wirkt auch, daß man ihr allenthalben
begegnet.
Natürlich kann man für dieſe Art
der Fältelung nur ſehr ſchmiegſames
Gewebe heranziehen, da ſteife Stoffe
oder Seiden gerade den
entgegengeſetz=
ten Effekt erreichen laſſen und
unge=
mein plump ausſehen würden.
Die Pliſſees laſſen ſich auf
jed=
wedem Kleioungsſtück verwenden, ob
es ſich nun um einen Mantel, ein
Ko=
ſtüm oder um ein Kleid handeln möge.
Immer wieder ſehen ſie vorteilhaft
aus und bieten Wirkungen, deren man,
28
auch wenn man ſie häufig ſieht, nicht
überdrüſſig wird und die auch der
Tagesmode nicht in dem Maße
unter=
worfen ſind, wie andere Aufputzeffekte.
Die Pliſſees an ſich ſind in den
ver=
ſchiedenſten Spielarten zu ſehen. Sehr
geſchätzt werden heuer die ganz engen
Kriſtall=Pliſſees, daneben
be=
haupten ſich aber auch die ſchmalen
Hohlfalten=Pliſſees. Auch die
radial ausſtrahlenden Sonnen=
Pliſſees finden — beſonders für
nachmittägliche Kleider — vielfach
Ver=
wendung. Es gibt dann natürlich noch
eine Menge Phantaſiefältelungen, die
verſchiedene Muſter und Ornamente
innerhalb des Pliſſees bringen („
Fiſch=
gräten=Pliſſe uſw.), doch ſehen ſolche
Effekte etwas kompliziert aus und
werden von der neuen Mode, die
be=
kanntlich durchaus auf vornehme
Ein=
fachheit aufgebaut iſt, nicht alzuſehr
begünſtigt.
Die neue Technik der
feſtge=
ſteppten Pliſſees iſt darum ſehr
be=
liebt, weil die auf dieſe Weiſe feſtgehaltenen Fältchen einen ſehr
ſchönen Effekt ergeben, der auch ſchlanker macht als die offenen
Pliſſes und daher beſonders für den Oberteil der neuen
Mo=
delle ſehr gebräuchlich iſt, um ſo mehr, als offene
Faltenwirkun=
gen auf der Vorderſeite niemals gut ausſehen und allenfalls nur
für ganz ſchlanke Geſtalten geeignet ſind, während die
feſt=
geſteppten Pliſſees auch von ſtärkeren Figuren getragen
wer=
den können. Da Pliſſees heuer mehr geſchätzt werden als jede
andere Garnierung, bekommt man ſie faſt in jedem Modeſalon
Mutittetntutntuttetteutetetettuertutututeteteteutetututututututeteutututetuntetututntutetntuetuenttutitif
zu ſehen, und in Blick in den Vorführungsraum eines der
maß=
gebenden Häuſer genügt, um ſich über den bedeutenden Einfluß,
den die Falten noch auf die kommende Mode zu nehmen berufen
ſind, klar zu werden.
In unſerem Bilde haben wir einige der markanteſten Typen,
die man für die kommende Saiſon in den großen Salons zeigen
wird, feſtgehalten.
Die erſte Figur macht mit dem einfachen Gebrauchskleide
vertraut. Mit Ausnahme der Aermel und des glatten, ſpitz
zulaufenden Sattels (in den ein
Mono=
gramm eingeſtickt wird, das die Mode
heuer vielfach vorſchreibt) iſt das ganze
Modell längs gefältelt. Der Oberteil
und ein Teil der Rockpartie — unter=
H) halb des Gürtels — wird überdies
quer geſteppt, wodurch die ſchlanke
() Form gewahrt bleibt. Ein ſchmaler
Ledergürtel entſpricht den Tendenzen
der gegenwärtigen Mode. Zu einem
ſolchen Kleide, das man in der Regel
AA
in einer hellen Zwiſchenfarbe (Beige
D=
oder Sand) anfertigen und mit einem
dunklen Gürtel verſehen wird, trägt
man einen halbgroßen dunklen
Stroh=
hut und einen dunklen, ſchlichten,
pale=
totartigen Mantel, der eventuell mit
dem hellen Materiale des Kleides
ein=
gefüttert ſein kann.
K
Da man aber nicht nur ganz
ein=
fache Mäntel trägt, ſondern für
nach=
mittägliche und abendliche
Gelegen=
heiten gerne zu etwas garnierteren
Modellen greift, wird, man ſich mit
Vorliebe zu jenen Schaffungen
ent=
ſchließen, die Pliſſe=Effekte in
Stufen=
form in aparter Weiſe anwenden.
Bild 2 unſerer Gruppe zeigt eine ſolche
4
Umhülle, die man ſich etwa aus
ſchwar=
zer oder dunkelblauer Seide (eventuell
aus ſchönem, leichtem, alſo gut
pliſ=
ſierbarem Modeſtoff) vorzuſtellen hat.
Der Oberteil iſt gerade, die Rockpartie
in drei abgeſtufte, rückwärts
verlän=
gerte und ſpitz zulaufende Pliſſe=
Volants aufgelöſt.
M
Die feſtgeſteppten Pliſſees,
A
die wir ſchon an der erſten Figur zur
Geltung brachten, ſind auch auf dem
im dritten Bilde feſtgehaltenen Ko=
—ſtüm verwendet. Während der Rock
ganz glatt iſt, bringt die Jacke
einge=
arbeitete, überſteppte Faltenbahnen.
Dieſes Koſtüm wird, wie die meiſten
Modelle neueſter Schaffung, mit einem
Gürtel zuſammengehalten und durch
eines der beliebten bunten Halstücher
garniert.
Ganz andere Effekte als mit den
geraden Falten ſind mit den
neuer=
dings in Mode kommenden
ſtrahlen=
förmigen Sonnen=Pliſſees zu
erzielen, die für leichte Kleider in Frage
kommen und daher der neuen,
früh=
ſommerlichen Mode dienlich gemacht werden ſollen. Einen
Vor=
läufer dieſer Type ſtellt das im letzten Bilde ſkizzierte Modell dar.
Der bluſige Oberteil iſt mit einer gürtelartigen, durch eine Schnalle
zuſammengehaltenen Paſſe abgeſchloſſen, der Rock bringt in der
vorderen Mitte und zu beiden Seiten keilförmige
Sonnenpliſſe=
partien, während er im Rücken ganz glatt iſt. Ein ſolches Kleid
wirkt in ſilbergrauem Chinakrepp ſehr intereſſant und erhält
durch einen hellroſa Georgettekragen mit Spitzenrandung und
gleichartigen Manſchetten eine vornehme Garnierung.
Die Bluſe.
Da bekanntlich das Koſtüm für den Frühling und Sommer
von allen großen Modeſalons gebracht wird und anſcheinend auch
den Beifall des Publikums findet, darf man ſich nicht wundern,
wenn auch der Bluſe wieder mit erhöhtem Intereſſe begegnet
wird. Natürlich handelt es ſich meiſt um ſehr ſchlichte Formen,
die aber gerade in ihrer großen Einfachheit ſehr reizvoll wirken.
Da die Mode im allgemeinen ſehr großen Wert auf abſolute
Schlichtheit legt, ſo ſind auch die Bluſen in der Regel ſehr wenig
oder gar nicht garniert. Ein paar Falten und Säumchen oder
etwas Stickerei, bisweilen einige dekorative Aiouren=Bahnen
ge=
nügen, um den gewünſchten Effekt zu erreichen.
Unſer Bild zeigt einige neue Modelle:
Links: Eine Bluſe mit flotter, farbiger Stickerei in Form
ſtiliſierter Blüten. Dazu ein Tuch in der Hauptſchattierung dieſes
Stickmuſters.
In der Mitte: Eine Bluſe zum blauen oder ſchwarzen
Koſtüm, mit Säumcheneffekten und dunkel ausgeſchlagenem
Revers in der entſprechenden Farbe.
Rechts: Die Bluſe mit in Form eingearbeiteten Bahnen
intereſſant angebrachter Bändchenarbeit oder mit
Phantaſie=
gjouren, die ſich hier ſehr gut ausnehmer.
Die Handtaſche aus Modeſtoff
iſt eine Neuheit, die wir eigentlich weniger den einſchlägigen
Ge=
ſchäften als vielmehr den großen Modellhäuſern verdanken, die
zu ihren neueſten Frühjahrsſchaffungen aus dem gleichen
Mate=
riale jeweils die paſſenden Handtaſchen anzufertigen begannen
und mit dieſer Idee einen durchſchlagenden Erfolg zu verzeichnen
haben. Da ſieht man zum Beiſtiel zu den neuen Trotteur=
Koſtü=
men, die aus ſchwarzer Jacke mit ſchwarz=weißem Rock (in der
Art der Herrenmodehoſen) zuſammengeſtellt ſind, die
entſprechen=
den Handtaſchen, die ſich vornehmlich der vormittäglichen
Garde=
robe ausgezeichnet anpaſſen. (Letzte Skizze rechts.)
Intereſſante geſtreifte und wellenförmig gemuſterte (
biswei=
len auch karierte) Stoffe werden mit einfarbigem Materiale zu=
ſammengeſetzt und ergeben ſehr aparte Taſchen, denen man gerne
die aparte längliche Form gibt. (Mittelbild.)
Auch die golddurchwirkten Stoffe und Seiden, die bekanntlich
heuer ſehr gebräuchlich ſind, eignen ſich ausgezeichnet zur
An=
fertigung ſchmaler, brieftaſchenartiger Handtaſchen. Unſer erſtes
Bild hat man ſich aus beigefarbenem, mit Gold durchſetztem
Material zu denken, deſſen Kanten mit Goldſchienen eingefaßt
ſind. Ein Goldmetall=Monogramm in der Ecke wirkt hier ſehr
gut und entſpricht durchaus der Eigenart der Taſche und des
metalliſch durchzogenen Gewebes.
Die neue, ſchalartige Fell=Stola
iſt inſofern ſehr eigenartig, als
ſie häufig nicht wie bisher
ge=
rade gearbeitet wird, ſondern
ſich an bekannte Vorbilder
an=
lehnt und durch geſchweifte
Ausfertigung ganz neue
Trag=
arten ermöglicht.
In unſerem Bilde zeigen wir
eine ſolche Mode=Stola (die
man natürlich nur aus
ſchma=
len, kurzhaarigen Fellen, die
man ja häufig im Hauſe hat,
herſtellen kann), die derart
ab=
gerundet gearbeitet iſt, daß man
ſie wie einen Schal binden und
vorn verknoten kann, ſo daß ſie
in zwei Enden herabfällt.
Reee
Die Schal=Stola nimmt ſich
zu jedem Frühjahrskleide höchſt
eigenartig aus und wird
über=
dies gerne noch mit einem Tuff künſtlicher Blumen (die natürlich
jeweils der Saiſon entſprechen müſſen) geputzt. (Skizze.)
Waſcht neue, ungebrauchte Wäſche getrennt.
Die während der „Weißen Wochen” gemachten Neuanſchaffungen
von Leib=, Tiſch= und Haushaltswäſche, die das erſtemal gewaſchen
werden ſoll, reinige man getrennt von der „allgemeinen” Wäſche.
Die in den neuen Stücken mehr oder weniger enthaltene
Appre=
tur, die ſich im Waſſer auflöſt und dem Seifenwaſſer mitteilt,
er=
zeugt eine chemiſche Umſetzung desſelben, ſo daß es „hart” wird
und an Reinigungskraft verliert. Man weiche daher neue
Wäſche=
ſtücke für ſich am Abend zuvor mit warmem Bleichſodawaſſer ein,
auf je einen Eimer Waſſer einen gehäuften Eßlöffel voll, um ſie,
mit den Händen gut darin durchgewaſchen, dann erſt dem Keſſel
zu übergeben. Auf dieſe Weiſe wird ſie appreturfrei, wofür das
milchigweiße Einweichwaſſer der beſte Beweis iſt.
Rummer 83
Sonntag den 25 März 1928
Kapitän
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Alfred
kommt nach Darmstadt.
Eröffnung Donnerstag, den 29. März, abends 8 Uhr.
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Auskunft durch die Leiterin E. Mehwald. Sprechſtunden
Montag und Donnerstag von 12—1 Uhr Martinſtraße 28.
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erngehörigen, ſowie Freunde des
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werbes und Handwerks ſind zu dieſer
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1928, nachmittags 4 Uhr und
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(Schulſtraße 8)
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des Herrn O. Titze
über
„Bergfahrten in
den Zillertaler Alp.
und der Silpretta”,
Die Mitglieder der
Sektion. Darmſtadt
und Gäſte ſind
will=
kommen.
(5503
K
NA
*
Darmſtädter Hausbeſitzer=Verein E. P.
Einladung
zu der am Mittwoch, den 28. März 1928,
abends 8 Uhr, im Saal des „Bürgerhof”,
Eliſabethenſtraße 2, ſiattfindenden ordentlichen
Mitglieder=Verſammlung
Tagesordnung:
1. Bericht des 1. Vorſitzenden über das abgelaufene Vereinsjahr;
2. Kaſſenbericht;
3. Bericht der Rechnungsprüfer;
4. Entlaſiung des Vorſiandes;
5. Wahl des Vorſtandes und der Rechnungsprüfer;
6. Voranſchlag tür das Vereinsjahr 1928;
7. Ausſprache.
Die Mitglieder des Vereins werden gebeten, zu dieſer
Verſamm=
lung vollzählig zu erſcheinen.
Der 1. Vorſitzende: Haurh.
Aaee
AM
Fr. Lit.=Künſtl.
Geſellſchaft.
VII. Bereinsabend.
Dienstag, 27. März.
8 Uhr, im Feſtſaal
der Vereinigten
Ge=
ſellſchaft (Rheinſtr.)
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Muſikaliſche Leitung: Karl Bamberger
In Szene geſetzt
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und Wilhelm Reinking
Nit wirkende: (V 5506
Margarete Albrecht, Claere Eckſtein, Grete
Penſe, Johannes Biſchoff. Guſt. Deharde,
Oskar Grauert, Herbert Grohm, Karl Jöm
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Chöre: Berthold Sander
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Außer Miete
Sonntag, den 25. März 1928
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Anne Dörſam, Marie Lamp=Welcker Elſe
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Groß, Hans Harres, Jullus Harres, Rich.
Hinz, Heinrich Kleinberg, Curt Mark,
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Schulz, Georg Spichartz, Ernſt Ludwig
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Olympiade-Film
9
8
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Aesop-Fabel und der neuesten Emelka-Woche zusammen bieten wir wieder ein reichhaltiges, künstlerisch wertvolles und unterhaltendes Programm.
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IV5508