Jar,
Haus
Einzelnummer 10 Pfennige
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 83
Freitag, den 23. März 1928.
191. Jahrgang
Bezugspreis:
SBei wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. März
Sls 31. März 2.48 Reſchsmark und 22 Pfennig
Sbtragegebühr. abgehoſt 2.25 Reiſchemark, durch die
SAlgenturen 2.40 Reſchsmark frei Haus. Poſtbezugspreis
Em März ohne Beſſellgeld mongilich 2,75 Reichsmark.
SBerantwortiſchkelt für Aufnahme von Anzeigen an
rbeſlimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
vrſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
rberechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
SBezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtiellungen durch
FFermruf ohne Verbindſchkeſt für uns. Poſiſcheckonio
Anzeigenpreis:
Amm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeſgen 40 Reſchepfg. Nelamezelle (92 mm
breitl” ReiſchemarkAnzelgen von auewärte 40 Reſchepig.
FinanzeAlnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Relſame=
zeſe 300 Reſchemart. Alle preiſe in Reſchemant
(4 Dollar — 4.20 Mark. — Im Falle höherer
Gewolt, we Kieg Autahr. Skeil Un. eriſcht
ſede Verpſchtung auf Erfüllung der
Anzeſgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſede
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Natſionalbank
Frantſurt a. M. 1304.
Bruderkrieg in Arabien.
Von unſerem Berichterſtatter.
G. Kairo, im März 1928.
Ueber zwei Jahre ſind bereits vergangen, ſeitdem die
Mach=
malg zum letzten Male in Mekka war. Jene ägyptiſche
Militär=
abordnung, die eine koſtbare Hülle für das Grab des Propheten
und etliche tauſend ägyptiſche Pfunde Jahr für Jahr überbrachte,
bis die begleitende Militärkapelle von den puritaniſchen
Waha=
biten, die den Prunk für Sünde hielten, mit Steinen
be=
worfen wurde. Damals war Blut gefloſſen, und ſeitdem
herrſcht keine Freundſchaft mehr zwiſchen dem Nilland und dem
Hedſchas.
Dennoch verfolgt man von hier aus mit brennendſtem
Inter=
eſſe die Vorgänge im arabiſchen Bruderland, mit dem Aegypten
durch Blut, Religion und Sprache verbunden iſt, und man
be=
dauert, daß dieſes Bruderland zerriſſen iſt in Staaten und „
Stäät=
chen”. Man weiß nicht, wem man ſeine Shmpathie zuwenden
ſoll in dieſem Kampfe Aller gegen Alle, und man weiß vor allem
nicht, mit wem man nun eigentlich Fühlung ſuchen ſoll. Und es
iſt wahrhaftig ſchwer, ſich in dieſem Chaos von Intrigen
zurecht=
zufinden, die jenſeits des Roten Meeres die arabiſchen Stämme
ſich zerfleiſchen laſſen.
haupte immer, der ruſſiſche Konventionsentwurf ſtehe im
Wider=
ſpruch zum Völkerbundspakt. Nach ſeiner Anſicht wünde man
jedoch dem Völkerbund, einen ſchlechten Dienſt
erweiſen, wena man den Pakt zu einer
Bar=
riere gegen die Abrüſtung mache und in den
Beſtimmungen des Paktes ein Hindernis für
die Totalabrüſtung ſehen wollte.
Der Paki dürfe nicht zu einem Fetiſch werden,
und jeden Fortſchritt verhindern. Der ruſſiſche Konventions=
DDer engliſch=ruſſiſche Streit. — Sehr ſcharfe
:Auseinanderſetzung Litwinows mit Lord
Cuſhendun.
* Genf, 22. Mänz. (Priv.=Tel.)
Die heutige Nachmittagsſitzung der Vorbereitenden
Wbrü=
ſtungskommiſſion wurde eingeleitet mit Eullärungen der
Ver=
treter Angentiniens und Chiles, die beide ſür eine Verſtärkung
der friedlichen Mittel zur Beilegung von Konſlikten eintraten.
Dann gab Litwinow in längere Rebe die ruſſiſche
Antwort auf die Kritik der Militärſtaaten an
dem ruſſiſchen Abrüſtungsentwurf. Seine
Aus=
fühwungen waren im erſten Teil eine ſehr ſcharfe
Ausein=
anderſetzung mit der Kritik Lord Cuſhenduns.
Litwinow bemerkte eingangs, er habe es ſeinerſeits veumeiden
wollen, auf die von Coyſheudun berührten Fnagen einzugehen,
jedoch hobe der engliſche Vertreter außerhalb des Rahmens der
Beratuugen politiſche Probleme angeſchnätten, die ihm jetzt wohl
das Recht gäben, mit eben dem gleichen Freimut zu anzworten.
Wenn Cuſhendun in ſo dramatiſcher Foym nach den Motiven
fragte, die die Ruſſen zur Teilnahme an den Beratungen
ver=
anlaßt hoben, ſo könne er wohl mit dem gleichen Recht die Frage
an Cuſhendum richten, ob denn die engliſche Regienung ihre
Ver=
treter auch nur aus reiner Liebe hierhenſchicke und ob ſie nicht
etwa auch beſtimmte pollitiſche Zwecke in bezug auf die Abrüſtung
mit ihrer Delegation hier verfolge. Aus dem gleichen Grunde
könne man nach den Motiven forſchen, weshalb es bisher noch
nicht zu einer zweiten Leſung gekommen ſel.
Rußland ſei immer für die Beſeitigung des
größten Uebels der Menſchheit, des Krieges,
eingetreten,
aber es ſei bebannt, daß ihm lange Zeit die Herſtellung des
Friedens im eigenen Land nicht möglich geweſen ſei, weil ſich an
den Gegenrevolutionen ſehr ſtanke Kräfte außeuhalb Rußlands
beteiligt haten. Die Ruſſen häten ſchon in Genug einen Vor= verzichten. Litwinow ſetzte ſch dann mit den techniſchen
Ein=
ſchlag für die Totzglabrüſtung gemacht, aber damals hobe man
Firmen in Rußland zu unterhalten, die während der
Revolu=
dion geſchädigt worden ſeſen. In den zehn Zahren ihrer Exi= jei in Europa noch in den meiſten Ländern
be=
ſtenz hobe die Sowjetunion noch keinem Nachbar den Krieg
er=
klärt und noch in kein Land eines Nachbarn eine Invaſion un= überall die gleiche ſei, was ſich daraus ergebe, daß
ver=
ternommen. Wenn ſie ſich in Genf an den Benatungen beteilige, biliſierten Ländern angefallen und ermordet
ſo geſchehe das aus dem Wunſch, in aktivſter Form an der
Be=
ſeitigung des Militarismus und des Krieges teilzunehmen.
Die Haltung der Sowjet=Union dem
Völker=
bund gegenüber
ſei ja bekannt. Rußland habe aus ſeinen Bedeuken gegen die
Uebernahme der Verpſlichtungen durch den Völlerbundspakt nie Er habe lediglich vorgeſchlagen, daß
ein Hehl gemacht. Darin könne aber keine Schädigung des
Pre=
ſtiges des Völkerbundes liegen, denn andere Staaten nähmen ja
eine ähnliche Haltung ein. Litwinow berief ſich zum Beweis
dafür auf die Haltung der Vereinigten Staaten der Waffenhan= angenommen werde und er wolle keineswegs fordern, daß der
kas nicht zuſtonde gekommen iſt. In ſehr ſatiriſchen Worten jetzt im Augeublick augenommen werde. Man müſſe aber für
Waſhingtoner See=Abrüſtungskonferenz und die
von den Ruſſen geforderte Rückſicht auf das
Preſtige des Völkerbundes nehme, da es ja eine eine beträchtliche Anzahl der anweſenden Delegierten der
An=
ganze Reihe von Abkommen nicht unterzeichnet
Protokoll gegen den Waſſenhandel und das engliſch=iriſche Ab= Diskuſſionen überflüſſig ſein. Die ruſſiſche Delegation meſſe
kommen, Litwinoſv erimnerte dann weiter an andere Abkommen, dieſem Prinzip eine ſo große Bedeutung bei, daß ſie auch
ferner=
legen. Viele Teſle der Völlerbumdsarbeit würden durch die Nicht= ſtimmung der Kommiſſion mit dem Totalabrüſtungsprinzip.
ratiſizierung der Verträge unmöglich gemacht. Auf Lord
Cu=
ſhenduns Frage, ob Rußland den Büngerkrieg ummöglich machen
wolle, erinnerte Litwinow daran, daß es ſich hier ja um eine empfinden. Es ſei jetzt an der Kommiſſion, zu entſcheiden, ob
praktiſche Aufgobe handle, die der Kommiſſion geſtellt ſei, näm= man dieſe Entſchließung faſſen werde oder nicht. Die ruſſiſche
lich die Beſeitigung des internationalen Krieges und der
Rie=
ſenrüſtungen.
Wenn England Rußland anklage,
hierherzukommen, um Propaganda zu treiben, wie es überhaupt
gegen die lapitgliſtſchen Staaten Propaganda tvebe, ſo müſſe er ker für eine Totalabrüſtung ſeien und die
Sowjet=
feinerſeits an die unzähligen Propagandabüros in
den europäiſchen Staaten evinnem, in denen ruſſiſche
Emi=
granten Dokumente fabrizierten, die, wie z. B. noch
in letzter Zeit der Sinowjew=Brief, eine bedeutende polis Der franzöſiſche Vertreier für Veriagung des
tiſche Rolle geſpielt hätten. Litwinow ging den engliſchen
Vor=
würfen über die Eingriffe Rußlands in die innere Politik
an=
derer Länder gegenüber dann weiter auf die engliſchen
Maßnah=
men in Schanghai, Nanking, Perſien, Aegypten und anderen
Städten und Ländern der Welt ein, in denen England, ohne
Rückſicht auf die Souveränität dieſer Stagten, teils in
diplo=
habe. Wber, ſo fuhr Litzwinow fort, was hat dieſer ruſ= von den 20 abgegebenen Erklärungen 19 gegen den ruſiſchen
haupt zu tun?. Ich muß zugeſtehen: gar nichts.
Cuſhen=
nar=Erllärung zu dem ruſſiſchen Enwpurf anſehe. Man be=
wehl nur zwei Wege, dieſen Zuſtand gbzuändern:
Entweder Krieg oder Reviſion der Verträge.
Wenn er nicht für Krieg ſei, könne er ruhig auf die Bewaffnung
es für beſſer gehalten, ſich über das Eigentum verſchiedener wänden auseinander, die Cuſhendun gegen den ruſſiſchen
Eni=
wurf erhoben hätte, und wies u. a. daruf hin, daß die
Poli=
waffnet ſei, daß aber die Sicherheit doch wohl nicht
ſchiedene ruſſiſche Vertreter in beſonders
zi=
worden ſeien. Prinzipiell erklärte er, die Kritik Cuſhenduns
hätte wohl anders gelautet, wenn der engliſche Vertreter nicht
überall von falſchen Vorausſetzungen ausgegangen ſei. Vor
allem habe es der Sowjetdelegation
fernge=
legen irgendein Ultimatum zur Annahme zu
ſtel=
len. Die Sowjetregierung habe zwar ſelbſt ſchon allerlei
Ulti=
maten erhalten, aber ſie denke nicht daran, ſelbſt ſolche zu ſtellen.
der ruſſiſche Entwurf als Diskuſſionsbaſis
delskonvention gegenüber, die durch den Einſpruch Nordameri= Entwurf alsdann als Ganzes und in ſeinen Einzelheiten ſchon
erinnente Liuwinow dann weiter daran, daß ja z. B. auch die die Diskuſſion eine gewiſſe Grundlage haben, und deshalb
komme es ihm darauf an, zu erfahren, ob die Kommiſſion die
Naval=Conference mit dem Völkerbund eigentlich nichts zu tun erſten 36 Artikel annehme, die das Prinzip der Totglabrüſtung
gehabt hätten, und daß beſonders auch England nicht die einſchließen. Darauf habe auch der engliſche Vertreter
aus=
weichend gegutwortet. Wenn in Wirklichkeit die Mehrheit oder
ſicht ſeien, daß das Prinzip der vollkommenen Abrüſtung für
habe, wie z. B. das Ablkommen gegen den Güſtgaskneg, das ihre Regierungen unannehmbar ſei, dann würden alle weiteren
die England mit verſchiedenen Völlerbundsmitgliedern gbge= hin zu jeder weiteren Aufklärung bereit ſei. Eine ſolche
Dis=
ſchloſſen hätte, ehne ſie dem Völkerbund zur Regiſtrierung vorzu= kuſſion ſei wünſchenswert und ſie erfordere nur die Ueberein=
Es ſei wohl möglich, die Verhandlungen auch dann noch
fort=
zuführen. Er ſelbſt würde es dann aber als einen Zeitverluſt
Delegation ſtehe auf dem Standpunkt, daß nur die
allge=
meine und ſofortige Abrüſtung eine
erfolgver=
ſprechende Garautie für den Frieden gebe, und
daß nur eine Totalabrüſtung mit den Wünſchen und
Notwen=
digkeiten der Völker in Uebereinſtimmung ſtehe. Esſeiheute
ſchon unzweifelhaft, daß die Maſſen aller
Völ=
delegation ſei überzeugt, daß dieſe Anſicht auch allmählich Beſitz
von allen Regierungen ergreifen werde, die hier vertreten ſeien.
ruſſiſchen Entwurfes und der deutſchen
Vorſchläge.
matiſcher For ſich ebenſalls in die innere Politik eingemiſcht einige Punkte in der Litwinowſchen Rede ein. Er ſtellte feſt, daß einfallen laſſen können, während Ibn Saud ſich im Nordoſten
liſch=engliſche Streit mit der Abrüſtang über= Entwurf und eine zweifelhaft ſei. Er machte dann den Vol= Und das wäre doch eine unangenehme Sache geweſen. Deshalb
ſchlag, den ruſſiſchen Entwurf an die Regierun= iſt es ſchon beſſer, das ſchöne Gold aus den Händen Claytons
dun habe ihn jedoch zu dieſen Ausführungen gezwuungen, die gen zur Stellungnahme zu verweiſen und ihn in, zu nehmnen. So wird denn wohl bald wieder Friede in Arabien
der engliſche Delegierte anſcheinend als eine gewiſſe Prälimi= einer zweiten Leſung von der Kommiſſion durchberaten zu laſſen, herrſcher
(Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.)
eif ce e er e e elen
Jachjah von Yemen mit den ſchönen Junkersflugzeugen und
den funkelnagelneuen italieniſchen Gewehren und Geſchützen. Er
iſt kein Freund Ihn Sauds, der ſeinen Todfeind, den Stammes=
Der franzöſiſche Vertreter Clauzel ging auf häuptling Idriſſi, beſchützt. Imam Jachjah hätte es ſich alſo
und Nordweſten herumſchlug, nach dem Hedſchas zu marſchieren.
s zum nächſten Heiligen oder
un=
heiligen Krieg. — Nule Britannia!
Seite 2
Nummer 83
Freitag, den 23. März 1928
Rußlands Antwort.
(Fortſetzuung von Seite 1, 2. Spallte.)
Den Regierungen müſſeunbedingt Gelegenheit
gegeben werden, dazu Stellung zu nehmen, denn
die Delegierten und Sachverſtändigen hier könnten ihren
Regie=
rungen nicht vorgreifen, da dieſe eventuell noch untereinander
verhandeln müßten. In der zweiten Leſung ſolle man den Text
des ruſſiſchen Entwurfes, dem ſchon ausgearbeiteten zweiten
Abrüſtungsentwurf vom März 1927 gegenüberſtellen und
gleich=
zeitig auch in einer neuen Kolonne die deutſchen Vorſchläge über
die Publizität mit dieſem Text vereinigen. Die Einberufung
einer neuen Sitzung der Kommiſſion, in der dieſe zweite Leſung
dann erfolgen ſoll, ſoll dem Präſidenten überlaſſen, aber der
Zeitpunkt doch ſo früh gewählt werden, daß ſie noch vor der
nächſten Vollverſammlung des Völkerbundes im September
ſtatt=
finden kann.
Graf Bernſiorff proteſtiert. — Die Konferenz
geht weiter.
Dem Vorſchlag des Grafen Clauzel gegenüber verlangte der
deutſche Vertreter Graf Bernſtorff eine Antwort, ob
man noch beim zweiten Punkt der Tagesordnung ſtehe oder zum
dritten übergegangen ſei. Zum Punkt 3 der
Tagesord=
nung der Beratungen über den augenblicklichen
Stand der Arbeiten der Vorbereitenden
Ab=
rüſtungskommiſſion habe er noch viel zu ſagen.
Angeſichts der drei Jahre, die man ſchon der Beratung des
Abrüſtungsproblems gewidmet habe, ſei die dreitägige Beratung
des ruſſiſche Konventionsentwurfes nicht ſo bedeutend. Er werde
jedenfalls, wenn der zweite Punkt erledigt ſei, zum dritten das
Wort ergreifen.
Präſident Loudon entgegnete, daß man morgen in einer
Reſolution, die das Büro ausarbeiten werde, mit der Beratung
des ruſſiſchen Entwurfes zu Ende kommen und dann zum dritten
Punkt übergehen werde, ſo daß dem Grafen Bernſtorff in dieſer
oder in der nächſten Woche genügend Gelegenheit bleibe, ſeinen
Standpunkt darzulegen.
Präſident Loudon ſchloß die Sitzung um 7 Uhr 30 abends.
Die Kommiſſion tritt morgen vormittag 10 Uhr 30 wieder
zu=
ſammen.
Ungariſch=rumäniſcher Grenz=Zwiſchenfall.
EP. Budapeft, 22. März.
Von der ungariſch=rumäniſchen Grenze bei Beretyo—Ujfalu,
auf der Strecke Budapeſt—Großwardein, wird ein blutiger
Grenzzwiſchenfall gemeldet, dem ein Menſchenleben zum Opfer
fiel. Wie heute amtlich mitgeteilt wird, haben vor einigen
Ta=
gen fünf ungariſche Landwirte aus einem Grenzort Reiſig
ge=
ſammelt und verirrten ſich dabei auf rumäniſches Gebiet. Eine
rumäniſche Grenzpatrouille gab zwei Alarmſchüſſe ab. Die
Bauern flüchteten darauf zur ungariſchen Grenze zurück, worauf
die rumäniſchem Soldaten mehrere Schüſſe auf ſie abfeuerten.
Drei der Landwirte konnten die Grenze noch erreichen, zwei
Bauern jedoch, ein 40jähriger und ein 20jähriger, wurden auf
rumäniſchem Gebiet durch die Schüſſe ſchwer verletzt und
muß=
ten nach dem rumäniſchen Militärlazarett Großwardein
über=
geführt werden, wo der 40jährige ſeinen Verletzungen erlag.
Eine Darſtellung des Zwiſchenfalles von rumäniſcher Seite ſteht
noch aus.
Deutſche Abſage an Warſchau.
* Berlin, 22. März. (Priv.=Tel.)
Die Ueberprüfung der Ausführungsbeſtimmungen, die Polen
zu der Grenzzonen=Verordnung herausgegeben hat, hat ergeben,
daß die neuen Beſtimmungen mit dem zwiſchen Deutſchland und
Polen abgeſchloſſenen und bisher nur paraphierten
Nieder=
laſſungsvertrag formell nicht in Widerſpruch ſtehen. Die deutſche
Regierung ſteht aber auf dem Standpunkt, daß durch die neue
Verordnung der ganze Niederlaſſungsvertrag überholt iſt. Da
dieſer Vertrag von unſerer Seite aus Beſtandteil eines
abzu=
ſchließenden Handelsvertrages war, müßte er entſprechend den
neuen Beſtimmungen umgeändert werden. Das bedeutet alſo
die Einleitung neuer Verhandlungen. Wir ſind daher praktiſch
da, wo wir bereits im vorigen Jahre ſtanden. Vermutlich iſt das
auch die Abſicht Pilſudſkis geweſen, der auf eine neue Regierung
in Deutſchland wartet. Die Wiederaufnahme der
Wirtſchafts=
verhandlungen kommt unter dieſen Umſtänden gar nicht in Frage.
Vermutlich werden auch die Niederlaſſungsverhandlungen
monate=
lang dauern, bis ſich Pilſudſki davon überzeugt hat, daß auch
von einer irgendwie anders gearteten deutſchen Regierung größere
Zugeſtändniſſe nicht zu erwarten ſind.
Vom Tage.
Die Film=Oberprüfſtelle hat nach mehr als vierſtündiger
Verhand=
lung die Zulaſſung des Luther=Films für ganz
Deutſchland, und zwar auch für Jugendliche, nach Vornahme
einiger Streichungen endgültig beſtätigt. Der Antrag des
bayeriſchen Staatsminiſteriums, den Film für ganz Deutſchland oder
wenigſtens für Bayern zu verbieten, wurde abgelehnt.
Anläßlich des Ablebens der Gattin desfranzöſiſchen
Botſchafters in Berlin hat der Reichspräſident in
einem eigenhändigen Handſchreiben ſeine
Teil=
nahme zum Ausdruck gebracht. Der Reichskanzler, der
Reichsminiſter des Auswärtigen und der Staatsſekretär
des Auswärtigen Amtes haben dem Botſchafter gleichfalls
ihre Teilnahme bekundet.
Das Plenum des Heſſiſchen Landtags wird, am
Mittwoch, den 28. März, zu einer Tagung
zuſammen=
treten, in der der ſoeben vom Ausſchuß verabſchiedete Etat beraten
werden wird.
Der Führer der Zentrumsfraktion des
Reichs=
tages, v. Guérard, der vor einiger Zeit an Grippe
er=
krankt iſt, mußte in das Berliner Hedwigskrankenhaus übergeführt
werden.
Auf Anweiſung der belgiſchen Regierung mußte ſich Zubkoff im
Brüſſeler Polizeipräſidium vorſtellen, wo er
aufge=
fordert wurde, Belgien zu verlaſſen, da man ihn ſonſt
ausweiſen müſſe. Zubkoff hat Belgien verlaſſen. Er iſt vermutlich
nach Luxemburg abgereiſt.
Nach einer Meldung aus Straßburg wird dort während der
Wahlperiode eine neue Zeitung, „L’Electeur Républicain”,
herausgege=
ben werden, die als „Kampforgan gegen den
Autvnomis=
mus, ſeine Verbündeten und Mitſchuldigen”
bezeich=
net wird.
In Genf wurde ein rumäniſch=griechiſcher
Schieds=
gerichtsvertrag unterzeichnet.
Die Gerüchte von einem beabſichtigten Rücktritt des
ame=
rikaniſchen Botſchafteus in London, Houghton,
werden vom Sekretariat des Botſchafters entſchieden in Abrede
geſtellt.
Wie Havas aus New York berichtet, iſt ein Goldtransport
von zwei Millionen Dollar nach Hamburg und einer
im Werte von einer Million Dollar nach London abgefertigt worden.
Die Geſamtſtärke der amerikaniſchen Marine
be=
trägt zurzeit 8745 Offiziere und 83 250 Mannſchaſten.
BeſtechungsſkandalbeiderReichsbahn
Ein Verfahren gegen einen Oberbaurat wegen
Mißbrauch ſeiner Stellung eingeleitet.
* Berlin, 22. März. (Priv.=Tel.)
Im Eiſenbahnzentralamt iſt man einem außerordentlich
umfangreichen Beſtechungsſkandal auf die Spur gekommen. Nach
langen, in aller Heimlichkeit geführten Ermittlungen hat es ſich
ergeben, daß ein höherer Beamter in der
Beſchaffungs=
abteilung ſeine Stellung dazu mißbraucht hat,
Lieferverträge mit Firmen abzuſchließen, die
ihn mit ſehr beträchtlichen Summen beſtochen
hatten. Im Eiſenbahnzentralamt iſt bekanntlich das geſamte
Lieferungs= und Beſchaffungsweſen der Deutſchen Reichsbahn
zentraliſiert. Von hier aus ergehen die Lieferungsſchreiben an
die Firmen, denen bei den Lieferungsangeboten der Zuſchlag
er=
teilt worden iſt. Für viele Hunderte Millionen Mark werden
hier Aufträge ausgeſchrieben. In Kreiſen des Handels und der
Induſtrie ging ſchon ſeit einiger Zeit ein geheimnisvolles Raunen,
daß bei der Vergebung von Aufträgen nicht alles
in Ordnung ſei. Als vor wenigen Wochen bei der
Reichs=
bahndirektion eine Stelle geſchaffen wurde, die den Betrieb nach
kaufmänniſchen Grundſätzen revidieren ſollte und in der führende
Wirtſchaftler neben dem Reichsſparkommiſſar ſaßen, lief bei dieſer
Stelle ein Schreiben ein, in dem darauf hingewieſen wurde, daß
die Kölner Firma Hans Reiſert & Cie. ganz
auf=
fällig bei der Lieferung von Waggonteilen
bevorzugt werde. Man ging dem Fingerzeig nach. Es ſtellte
ſich dabei heraus, daß der Oberbaurat Schultze, der auf
die Vergebung von Aufträgen auf dieſem Gebiet maßgebenden
Einfluß hatte, mit der beſchuldigten Firma einen
regelrechten Vertrag abgeſchloſſen hatte nach
dem die Firma eine von ihm gemachte Erfindung
einer beſonders geeigneten Lagerſchale, für
Waggons auswertete. Selbſtverſtändlich wurden dann
bei der Reichsbahn nur noch dieſe Schultzeſchen Lager beſtellt, ſo
daß der Fabrik Rieſenaufträge zugingen, während der Oberbaurat
ſeit 1924 über 100 000 Mark an Lizenzgebühren erhielt. Die
Staatsanwaltſchaft hat die Geſchäftsbücher der Firma R.
be=
ſchlagnahmt und gegen Schultze ein Verfahren eingeleitet. Man
behauptet in dieſem Zuſammenhang, daß noch andere ähnliche
Geſchichten bei der Reichsbahn ſchweben. Die
Reichsbahndirek=
tion wird allen dieſen Gerüchten ſehr gründlich nachgehen.
Pariſer Sorgen.
Die Tanger=Konferenz. — Die
Abrüſiungs=
frage. — Der ruſſiſche Vorſchlag.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 22. März.
Die Tangerkonferenz tagt in aller Ruhe in Paris,
England war ja währenb der franzöſiſch=ſpaniſchen
Vewhand=
lungen auf dem Laufenden gehalten worden; es iſt alſo
aus=
geſchloſſen, daß man von engliſcher Seite der Konferenz
unmit=
telbar Schwiergkeiten in den Weg begt. Und mit der Haltung
Jualiens iſt man vorläufig zufvieden, was ſellbſtverſtämdlich
nicht beſſagen ſoll, daß Paris von den italieniſchen Fordewungen
— die Italiener wollen an der Adminiſtvation von Tanger
teil=
nehmen — entzückt iſt. Immerhin hat die fvanzöſiſche Preſſe
der italieniſchen Delegation einen ſympathiſchen Empfang
be=
reitet. Das alles bedeutet aber nicht, daß wan trotz der beſten
Ausſichten nicht etwa einen „coup de théatre” befürchtet.
Mehr Sorgen verurſacht jetzt aber die
Abrüſtungs=
frage. Die Haltung Kelloggs fängt an, Paris ganz und gar
wicht zu gefallen, aber trotzdem beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß
Briand gezwungen ſein wird, weiter die Einigung zu ſuchen.
Man ſpricht davon, daß er den Vorſchlag machen wivd, an der
Kriegsächtung alle Mächte teilnehmen zu laſſen;
ſellbſtvevſtänd=
lich würde man in Waſhington dieſen Vorſchlag mit gemifchter
Freude aufnehmen. Es verlautet aber noch nichts ſicheres über
die franzöſiſche Andvort.
Mit den Genfer Ereigniſſen iſt wan ſehr wenig zufrieden.
Hauptſächlich hat Frankreich die Haltung Rußlands enttäuſcht.
Und daraus iſt — zum Teil wenigſtens — die Odyſſee des
ruſſi=
ſchen Vorſchlages zu erklären. Als ſeinerzeit die ruſſiſche
Dele=
gauon in Genf erſchien, wurde ſie von den Franzoſen mit
offenen Armen empſangen. Daktiſche und
Gleichgewichtsrück=
ſichten haben Paul Boncour zu dieſer Haltung beſtimmt. Der
ruſſiſche Vorſchlag wurde zwar in Paris für abſurd und
un=
durchführbar gehalten; aber dies wurde nicht viel betont, um die
ruſſiſchen Gmpfindlichkeiten nicht zu veuletzen. Vor der
Abrü=
ſtungskonferenz hatte dieſer Vovſchlag ausgeſpnochen Glück; wan
hatte, nämlich auf dieſer Konferenz überhaupt wichts zu tun.
Nur das magere Ergebnis des Sicherheitskomitees konnte als
Verhandlumgsſtoff dſienen. Der ruſſiſche Vorſchlag wurde alſo
bereitwilligſt aufgegriffen. Und er wunde in allen Ehren
gehal=
ten, bis ihn auf einmal Japan, England und vor allem
Fvamk=
reich wütend angriffen. Und — ſonderbarerweiſe — der Bann
gegen den puſſiſchen Vorſchlag datiert von dem Augenblick an,
wo die Nuſſen ſich den Ameröhanern zu nähern verſuchten, und
den Plan auſwarfen, ihr Projekt mit der Kelloggſchen
Kriegs=
ächtung in Einſlang zu bringen. Das wirft ein intereſſantes
Streiflicht auf die fvanzöſiſchen Geſühle Amerika gegenüber.
Proteſikundgebung der Eiſenbahner=
Gewerk=
ſchaften gegen den Schiedsſpruch.
Berlin, 22. März.
Die drei vertragſchließenden Organiſationen der
Reichsbahn=
lohnempfänger, der Einheitsverband der Eiſenbahner
Deutſch=
lands, die Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner und der
Allge=
meine Eiſenbahnerverband, haben heute in einer gemeinſamen
Sitzung zu der durch den Schiedsſpruch geſchaffenen Lage
Stel=
lung genommen. Sie kamen einmütig zu dem Ergebnis, daß der
Schiedsſpruch unhaltbar ſei. Auf keinem Gebiete ſei den
berech=
tigten Forderungen der Eiſenbahnarbeiter Rechnung getragen
worden. Aus dieſem Grunde erhoben die Gewerkſchaften
ge=
meinſam gegen den Schiedsſpruch den ſchärfſten Proteſt.
Die Gefrierfleiſchverſorgung in Heſſen.
Amtlich wird mitgeteilt: Da die Herabſetzung des
Gefrier=
fleiſchkontingents künftig nur die Berückſichtigung eines kleineren
Perſonenkreiſes mit zollfreiem Gefrierfleiſch zuläßt, hat der Heſſ.
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft bereits vor einiger Zeit bei
der Reichsregierung Schritte unternommen, damit auch in
Zu=
kunft bei der Verteilung des Kontingents Heſſen im Verhältnis
ſeines ſeitherigen Bedarfs an Gefrierfleiſch berückſichtigt wird.
Insbeſondere wurde für die Städte Darmſtadt, Mainz und
Offen=
bach und deren Umgebung gefordert, daß bei der Zuteilung des
geminderten Kontingents dieſe Gebiete gegenüber anderen, gleich
dicht beſiedelten Bezirken im Reich nicht benachteiligt werden
dürfen. Die endgültige Regelung iſt noch nicht eingetroffen. Es
ſteht jedoch zu erwarten, daß in Zukunft auch Heſſen in einer
Weiſe berückſichtigt wird, die er geſtattet, den Bevölkerungskreiſen
zollfreies Gefrierfleiſch in ausreichendem Maße zuzuführen, die
auch in anderen Teilen des Reiches mit gleicher
Bevölkerungs=
dichte damit verſorgt werden.
*Oas Trinkglas in alter und neuer Zeit
Von Arthur Zmarzly.
Die Geſtalt, die der trinkfreudige Menſch dem
weinſpenden=
den, lippennetzenden Trinkgefäß gab, zeigt ſo mannigfaltigen
Formenreichtum, wie die vom edlen Tropfen beſchwingte
Phan=
taſie. Tierhörner und Muſcheln, Humpen und Becher, Schalen,
Tulpen und Kelche aus Ton und Elfenbein, aus Kriſtall und
buntfarbigen Gläſern, aus Zinn und Gold und Silber, niedere
Hohlbecher und hochfüßige Pokale in tauſend Formen, von
primi=
tiver Wucht oder feinſter Filigranarbeit, dienten dem
charakter=
vollen Trank als Gefäß. Wer eine Geſchichte der Trinkſitten
ſchrei=
ben wollte, könnte an den Scherzformen und =Namen altdeutſcher
Trinkgläſer nicht vorübergehen, die der tollen Trinklaune jener
Zeit entſprachen. Beſonders die Tier= und Scherzformen der
Trinkgefäße in der deutſchen Renaiſſancezeit offenbarten einen
treffſicheren, ſympathiſchen Humor.
Die nach Art der Tierhörner hergeſtellten Glasgefäße des
Altertums und des frühen Mittelalters unterſtützten die
Trink=
luſt, da ſie ohne Fuß waren und immer ausgetrunken werden
mußten. In den altfränkiſchen Rüſſelbechern ſpiegelte ſich die
derb=fröhliche Zecherluſt wieder. Sie dienten zur Beluſtigung der
Gäſte und wurden den Halbtrunkenen gereicht, da der
einge=
ſchenkte Wein nicht durch das Mundſtück, ſondern durch die ſeitlich
angebrachten Rüſſel über das Geſicht des Zechenden lief. Als
das Verſtändnis für den edlen heimiſchen Wein erwachte und in
unſeren Wäldern zahlreiche Glashütten entſtanden, verdrängten
die ſorgſam geformten und geſchliffenen Gläſer, die man mit
ſinn=
reichen Sprüchen, Namen und Bildern verzierte, mehr und mehr
die primitiden Holzgefäße. Die Mehrzahl der Trinkglasformen
bildete ſich im 15. und 16. Jahrhundert aus. Sie wurden zwar
mit Rückſicht auf Einfachheit und Zweckmäßigkeit aus den
ein=
fachſten geometriſchen Körpern, wie Kugel, Kegel, Zylinder und
deren Verbindungen entwickelt, ſie ließen aber der geſtaltenden
Phantaſie weiten Spielraum, die beſonders dann ausgenützt
wurde, wenn es galt, den Ausdruck der Liebe und Freundſchaft
zu finden oder Erinnerungen an Familienfeſttage oder
geſchicht=
liche Daten und Ereigniſſe feſtzuhalten. Daneben mußte aber im
Einklang mit den mannigfaltigen Trinkſitten und Scherzen alles
Mögliche und Unmögliche der Trinkglasform als Vorbild dienen.
Man erfährt darüber einiges aus dem „Trunken Geſpräch” im
8. Kapitel von Fiſcharts „Gargentua und Pantagruel”, wo es
heißt:
„Da ſtachen ſie eynander die Pocal auff die Pruſt, da flogen
die müheln, da ſtibeten die Nömerken, da räumt man die
Dickel=
bächer, da ſoffen je zween und zween aus Doppleten, die man
von eynander bricht, ja ſof aus geſtifleten Krügen, da ſtürzt man
die Pott, da ſchwang man den Guttruff, da trähet man den
Ang=
ſter, da riß und ſchält man den Wein aus Potten, aus Pinten,
aus Kelchen, Napffen, Gonen, Kellen, Hoffbechern, Taſſen,
Trink=
ſchalen, Pfaffenmaſen, Stauffen von hohen Staufen, Kitten,
Käl=
ten, Kanuten, Köpffen, Knartgen, Schläuchen, Pipen, Nuſſen,
Fiolen, Lampelen, Kufen, Nüſſeln, Seydeln, Külkeſſeln,
Mälter=
lin, Melkgellen, Spitzmaſen, Zolcken, Kannen, Schnautzenmas,
Schoppenkännlein, Stotzen, da klangen die Gläſer, da funkelten
die Krauſen.”
Und ein erzürnter Kanzelredner des 16. Jahrhunderts
wet=
terte gegen die Unmäßigkeit:
„Heutigen Tages trinken die Weltkinder und Trinkhelden aus
Schiffen, Windmühlen, Laternen, Sackpfeiffen, Schreibzeugen,
Büchſen, Stiefeln, Krumenhörnern, Weintrauben, Gockelhähnen,
Affen, Pfauen, Mönchen, Pfaffen, Nonnen, Bären, Löwen,
Bau=
ern, Hirſchen, Schweinen, Käuzen, Schwänen, Straußen,
Elend=
füßern und anderen ungewöhnlichen Trinkgeſchirren, die der
Teu=
fel erdacht hat, mit großem Mißfallen Gottes im Himmel.”
Beſonderer Vorliebe erfreute ſich der aufrecht ſtehende Bär,
der auch als Vexiergefäß durch ſeine Schnauze den unerfahrenen
Trinker beſpritzte. Der Angſter, den Fiſchart erwähnt, hatte über
einem kugeligen Bauch einen langen, aus mehreren Röhren
ge=
flochtenen Hals, der oben in eine Schale mündete. Nach Fiſchart
ſoll der Name Angſter beſagen, daß durch die engen, gewundenen
Nöhren die Flüſſigkeit herausängſtigte. Aber auch an anguſtus —
eng iſt dabei zu denken. Fiſchart ſingt in ſeiner Geſchichtsklitterung
(1582): „Viel krummer Angſter bringet her, die kehret um und
macht ſie leer.‟ Eine ähnliche Trinkgefäßform wurde Guttrolf
genannt, da nach dem Pfarrer Matheſius durch die ſtoßweiſe
ein=
dringende Luft die auslaufende Flüſſigkeit „kuttert, klunkert oder
wie ein Storch ſchnattert‟. Das langſame Herausſickern narrte
die Gier des durſtigen Zechers. Der Krausſtrunk, aus dem
Zylin=
der entwickelt, iſt beſonders charatteriſtiſch für das ſpätgotiſche
Formgefühl. Seinen Namen erhielt dieſes Trinkgefäß durch die
ſpitzigen Fladen und warzigen Nuppen, die den hohen
Zylinder=
körper gleichmäßig bedeckten und ihm das Ausſehen eines
entblät=
terten Krautſtrunks verliehen. Dieſe Auppen die n.
Pfarrer Matheſius im Jahre 126- in einer Frcsigt
dazu, daß „die Gläſer etwas feſter unid beſtändiger uin
len und ungeſchickten Leuten deſto leichter köndten in Fäuſten
be=
halten werden” Solche Nuppen verzierten die meiſten der im
ſpäten Mittelalter erfundenen Glasformen, unter denen ſich auch
die edelſte Weinglasform, der Römer, befand, deſſen Name von
roemen — prunken, prahlen, abgeleitet wird und der ſich mit
klei=
nen Formabwandlungen bis in die Gegenwart gerettet hat.
Der in den Niederlanden beliebte Mühlenbecher ſtellte ein
Glashorn dar mit einer ſilbernen Windmühle am Ende, die der
Zecher nach dem Austrinken durch Blaſen in Bewegung ſetzen
mußte, um ſeine noch vorhandene Lungenkraft zu beweiſen,
Einem Stehaufmännchen glich der Tummler, ein halbkugeliger,
fußloſer Becher, der, leer auf die Seite gelegt, wieder hochſchnellte.
Wer den Spruch befolgte, der auf einem Tummler des Jahres
1650 ſtand: „Trink mich aus und löge mich nieder, — Steh auf, ſo
fülle mich wieder, konnte ſehr ſchnell ins Tummeln geraten. Der
Jgel, eine kolbenförmige Abart des kugeligen Bechers, deſſen
oberer Teil ſich ſo rundlich wölbte wie der Igel im
aufgeſchreck=
ten Zuſtande, war in Schleſien heimiſch. Es war ein
Biertrink=
glas und nicht leicht zu handhaben. Im Schweidnitzer Bierkellen
wurde die Glocke geläutet, wenn jemand einen Jgel zerbrach, und
der Ungeſchickte mußte Spott und Strafe über ſich ergehen laſſen.
Wer viele Jgel trank, kam leicht ins Egeln — Taumeln.
In den Muſeen und auch im Familienbeſitz befinden ſich
noch eine ganze Anzahl altdeutſcher Trinkgläſer. Heute iſt der
Formenreichtum verſchwunden, beſonders was die Scherzformen
anlangt. Der Stiefel, der Hut und einige Tierformen werden
wohl auch heute noch zur Erheiterung der fröhlichen Zechergilde
gebraucht, aber das iſt auch alles. Nur an das Weinglas werden
heute höhere künſtleriſche Anſprüche geſtellt. Wie man ſchon
früh=
zeitig einzelnen Weinſorten beſtimmte Trinkglasformen zuwies,
ſo legt der Weinſachverſtändige unſerer Zeit beſonderen Wert
dar=
auf, daß ſich das Glas in Farbe und Form dem Weine anpaßt=
Der kräftige, ſich nach oben verjüngende Römer ſoll dem
Rhein=
gauer als Gefäß dienen. Den leichten Moſel birgt wohl ein
hoch=
ſtieliges, ins Grünliche ſchimmerndes Glas. Kriſtall gebührt dem
Pfälzer und Rheinheſſen von größerer Ueppigkeit. Rubinfarben
leuchtet der Rotſpon aus dem weitbauchigen Ballon auf dünnem
Stiel. Und der Nahewein trinkt ſich prächtig aus dem echten
„Remiſechen” oder der Frankenwein aus dem kurzen, mattgelben
Römer. Für den Geſchmack ſoll es ein neutraler Vermittler ſein,
das Spiel der Farbe ſoll das Auge unterſtützen, dem Gefühl des
Griffs ſoll es durch die Form dienen, dem Geruch die flüchtigen
Stoffe fangen und durch ſeinen Klang auch das Gehör erfreuen.
Nummer 83
Freitag, den 23 März 1928
Seite 3
Zur hefſiſchen Beſoldungspolitik.
Eine amtliche Richtigſtellung.
Amtlich wird mitgeteilt: Durch die deutſchnationale Preſſe
Seht eine Gegenüberſtellung von Beamtengehältern aus den
Jahren 1914 und 1918, die darzuſtellen ſucht, daß durch den
Ent=
purf der Beſoldungsneuordnung das Gehalt der höheren
Be=
amten unverhältnismäßig mehr geſteigert werden ſoll, als das
wer unteren Beamten. Dieſer Eindruck wird dadurch erweckt, daß
wöllig unvergleichbare Zahlen dabei verwandt
wer=
wen. So wird z. B. behauptet, daß das Gehalt des
Amts=
gehilfen von 2000.— M. im Jahre 1914 auf 2384.— M. im
Jahre 1928, d. h. nur um 20 Prozent ſteigen ſoll. Hierbei iſt
mußer acht gelaſſen, daß jetzt als ſozialer Ausgleich eine
Kinder=
gulage gewährt wird, die 1914 unbekannt war. Nimmt man
mur an, daß ein Kind vorhanden iſt, dann ergibt ſich ein
Ge=
ſalt in der unterſten Stufe von 1750.— M. in 1914 und 2274.— M.
fin 1928, das iſt aber ſchon eine Steigerung um 30 Proz.
In der höchſten Stufe der Amtsgehilfen betragen die
entſprechen=
den Gehälter 2250.— M. bzw. 3172.— M., das iſt ein Mehr
von 41 Prozent.
Ebenſo iſt in dem deutſchnationalen Blatt bei dem im
Ent=
wurf vorgeſehenen Gehalt des Staatspräſidenten nicht
berückſichtigt, daß im Jahre 1914 der Staatsminiſter ein
Reprä=
ſentationsgehalt bezog und — genau wie der Staatspräſident
jetzt — freie Wohnung hatte. Es darf alſo nicht in 1928 dem
Gehalt des Staatspräſidenten das Wohnungsgeld zugerechnet
werden, wie es das deutſchnationale Blatt tut. Es beträgt
dem=
nach das Gehalt des Staats=(Miniſter=)Präſidenten:
1914
1928
nicht 15000 M., ſondern
nicht 28 160 M., ſondern
15 000 M. Gehalt
26 000 M. Gehalt,
u. 12000 M. Repräſentationsgeh. 1 500 M. Aufwandsentſchädigg.,
deln wie die mit Beamtenſchein und die reichsrechtlichen Verordnungen
waßgebend ſein zu laſſen. Ferner wird die Regierung erſucht, bei der
Reichsregierung dafür einzutreten, daß 1. ſchwerkriegsbeſchädigte
Be=
amte bei Verwendung im Reichsdienſt ebenſo behandelt werden, wie die
Beamten, für die die Beſtimmungen des Unfallfürſorgegeſetzes für
Be=
amte zutreffen; 2. den ſchwerkriegsbeſchädigten Beamten die Kriegsjahre
in dem Maße als Ruhegehaltsdienſtzeit anzurechnen, als ob ſie während
der ganzen Dauer des Krieges an dem Kriege teilgenommen hätten.”
Die Entſchließung wurde gegem eine Stimme angenommen. Zu
Ar=
tikel 7, Poſition 4, lag ein Antrag Dr. Keller vor, beim Uebertritt aus
Grutbe 2e nach 24 oder D, wird das Beſoldungsdienſtalter höchſtens
um 4 Jahre gekürzt. Der Antrag wunde abgelehnt. Abg. Dr.
Leucht=
gens hatte zu Artikel 3 beantragt, daß das Dienſtalter lediglich in demn
Dienſtaltersſtufen zu berückſichtigen ſei. Auch dieſer Antrag verfiel der
Ablehnung.
Der frühere Landtagsabgeordnete Dr.
Dehlin=
ger, der viele Jahre dem Heſſiſchen Landbund angehört hatte, dann
im Herbſt vergangenen Jahres zur Deutſchen Volkspartei übergetreten
war, iſt jetzt aus dieſer Partei ausgeſchieden.
V.
Die Arbeiten des Reichstags.
480 M. Kinderzulage,
27000 M. zuſammen.
27980 M. zuſammen.
Die Steigerung im Gehalt des Staatspräſidenten würde alſo
nicht 88 Prozent, wie fälſchlich angegeben, betragen, ſondern mit
Kinderzulage 4 Prozent, ohne dieſe 2 Prozent.
Außerdem ſind bei einer Wertung der Gehälter auch die
Ver=
hältniſſe in den anderen deutſchen Ländern in Betracht
zu ziehen. Heſſen kann es ſich nicht leiſten, ſeine Beamten
weſentlich ſchlechter zu bezahlen, ohne Gefahr zu laufen, als
Staat zweiten Ranges betrachtet zu werden. In Sachſen
be=
zieht der Miniſterpräſident, ebenſo wie die Miniſter, ein
Jahres=
gehalt von 32 160 M.; in Baden beträgt das Gehalt des
Staats=
präſidenten 29 160 M., das der Miniſter 26 160 M. Die
Mini=
ſtergehälter in Baden gleichen alſo denjenigen in Heſſen.
Will man die ſchwierige Gegenüberſtellung der
Beſoldungs=
ordnungen von 1914 und 1928 ſachlich einwandfrei
durch=
führen, dann wird ſich ergeben, daß die Republik den
Ver=
gleich mit dem alten Staat hinſichtlich der
ſozia=
len Geſtaltung der Beamtengehälter
keines=
wegs zu ſcheuen braucht.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags beriet in ſeiner
geſt=
xigen Sitzung das Steuervorauszahlungsgeſetz. Artikel 1 bis 5 dieſes
Geſetzes wurden angenommen. Zu Artikel 6 lag ein Antrag Dr.
Leucht=
gens vor, der einen neuem (3.) Abſatz angefügt haben wollte: „Die
Gemeindem dürſen an Grund= und Gebäudeſteuern für bebauten
Grund=
beſitz höchſtens 30 Pf., für unbebauten höchſtens 15 Pf. je Hundert des
Steuerwertes erheben.‟ Der Antrag wurde abgelehnt und der Artikel
genehmigt. Zu Artikel 7 hatte Abg. Dr. Niepoth einen Antrag
ein=
gebrac, wwodurch der Wortlaut in dem Sinne geändert werden ſollte,
daß die Gewerbeſteuern bis 1926 als abgegolten zu betrachten ſeien und
für 1927 ſollte noch keine Neuveranlagung vorgenommen werden. Der
Antrag wurde abgelehnt und der Artikel angenommen. Artikel 9 wurde
genehmigt. Es lag hierzu ein Antrag Blank-Weckler—Heinſtadt vor,
die Zahl 20 (in der 6. Zeile) durch die Zahl 10 zu erſetzen. (Es
be=
trifft dies die Zurückzahlungen.) Ein Antrag Dr. Niepoth will in
ſei=
nem erſten Teil dasſelbe, im zweiten wünſcht er, daß die Worte „auf
Antrag” geſtrichen werden. Ferner werden noch redaktionelle
Aende=
rungem gewünſcht. Der Antrag Weckler wurde einſtimmig
angenom=
men, womit auch der erſte Teil des Antrages Dr. Niepoth angenommen
iſt. Der zweite Teil wurde ebenfalls angenommen, aber die weiteren
Aenderungen abgelehnt. Die Artikel 10, 11 und 12 ſowie die
Ueber=
ſchrift wurden genehmigt. Eine Regierungsvorlage über eine
Kredit=
erweiterung für das Landestheater wurde mit 7 gegen 6 Stimmen
an=
gemommen. Eine Regierungsvorlage über bauliche Veränderungen in
Bad=Salzhauſen wurde einſtimmig angenommen, ebenſo fand eine
Vor=
lage über den Bau und die Errichtung von Landarbeiterwohnungen
auf fiskaliſchen Hofgütern Annahme. Hierauf wurde in die Beratung
der Beſoldungsvorlage eingetreten und die Artikel 1 bis 9 im Wortlaut
angenommen, unter Ablehnung einer Reihe von kommuniſtiſchen
An=
trägen. Zu Artikel 5 Titel 10 hatten die Abgeordneten Storck,
Hein=
ſtadt und Reiber eine Entſchließung eingebracht: „Der Landtag erfucht
die Regierung, die ſchwerkriegsbeſchädigten Beamtem ohne
Beamten=
ſchein im heſſiſchen Staatsdienſt bezüglich der Beſoldung ſo zu behan=
Großreinemachen.
Unerfüllbare Wünſche der Reichsregierung.
Die Sorgen der Abgeordneten.
Von unſerer Berliner Redacktion.
Nachdem die Schwierigkeiten des Notproguamms im
weſent=
lichen beſeitigt ſind, beiginnt allmähllich das Gvoßreinemachen, um
von dem reichſhlaltigen Ausſchußmaterial wenigſtens noch einen
Teil zu retten. So chat man denn auch den Ausſchußbericht
über die Avbeiten des 4. Unterausſchuſſes, des Ausſchuſſes
über die Unterſuchung des
Kriegszuſammen=
bruchs noch im Plenumm zur Kenntnis genommen, ohne eine
Debatte für nötig zu halten. In dieſer ſtillſchweigenden
Erle=
digung biegt vielleicht die wirkſamſte Kritik des Syſtems
der parlamentariſchen Ausſchüſſe überhaupt, denn
der Rieſenapparat, der mit der Vernehmung von
Sſachverſtän=
digen und Zeuugen in 94 Sitzungen auſgeboten worden iſt, hat
wenig mehr als einige dicke Bände Makulatur hervongebnacht.
und eine Entſchließung, die niemand wehe vun will. Die
Be=
ratung des Innenetats, die vielleicht noch lebchafter
werden kann, weil unter Umſtänden die Schuldfrage für
das Scheitern des Schulgeſetzes angeſchnitten wind,
wurde am Donnerstag in Angriff genommen. Im übrügen hielt
man an der Gewohnheit feſt, den Fraktionen Gelegenheit zu
Be=
ratungen zu geben, obſwohl nicht viel zu beraten iſt.
Die Reichsregierung hätte gern noch die Nowelle zum
Ziga=
rettenbanderobengeſetz gerettet, die den Zweck vevfolgt, die
ein=
gefrovenen Kredite für die Banderolenſteuer wieder
frei=
zumachen, indem die Stundungsfriſt allmählich von ſechs auf
zwei Monate zuvüchgeſchnaubt wwird und das Reich dadurch die
Verſüguung über einige hundert Millionen Banderolenſteuer
ge=
winnt. Die Parteien verſpüren aber keine Neügung, ſich an
die=
ſem Problem die Zähne auszubeißen. Es wird für den
kom=
menden Reichstag liegen bleiben. Aehnlich wind es vermutlich
auch mit den neuen Verſuchen ausgehen, die von der Regierung
unternommen werden, den Splitterparteſen im
Wahl=
bampf das Leben ſauer zu machen. Das Innenmiwiſterſum hat
erneut den Vovſchlag gemacht, den amtlichen Wahlzettel ſo zu
drucken, daß nur die ganz großen Pavteien auf ühm verzeichnet
ſind, während für die Splitterparteien ein Raum freibleibt, den
die Wähler auszufüllen hätten. Die Parteien haben aber keine
große Neſigung, wegen dieſſer bleinen Aenderung den ganzen
Geſetzgebungsapparat in Bewegung zu ſetzen. Vevmutlich wird
auch das eine Anregung bleſben.
Am Freitag will ſich der Aelteſtenrat zuſammenſetzen, um
zu überlegen, wie man die Laſt der Arbeit am vaſcheſten los
wird. Eine große Rolle ſpielt dabei die Frage der
Diä=
ten. Die Abgeordneten haben den Gegreiſlichen Wunſch, ihre
Diäten möglichſt lange ſich zu evhalten und ſind deshalb davon
ausgegangen, daß es zwechmäßig wäre, bis in den April hinein
zu tagen. Sie wiſſen ſelbſt nicht, daß in aller Heimlichkeit dieſe
Angſt ſchon ausgeſtanden iſt, denn der Reichstag hat im vorigen
Jahr ein Geſetz angenommen, daß im Falle der Auflöſung die
Diäten ohnehin bis zur Neuwahl gezahlt wenden. Es beſteht
alſo kein Grund mehr, deswegen die Dauer der Seſſion künſülich
zu verlängern.
Proteſi des Reichstags gegen die Abtrennung
des Saargebiets vom deutſchen Zollgebiet.
* Berlin, 22. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute zunächſt kleinere Vorlagen und
be=
faßte ſich dann mit der deutſch=franzöſiſchen Vereinbarung über den
Warenaustauſch zwiſchen dem Saargebiet und dem deutſchen Zollgebiet.
In der kurzen Ausſprache über dieſes Thema proteſtierte zunächſt
Abg. Dr. Reichert (Dnatl.) gegen die ungerechte und
widernatürliche Abtrennung des deutſchen
Saar=
gebiets vom deutſchen Zollgebiet. Das vorliggende
Ab=
kommen bringe der bedrängten Bevölkerung an der Saar noch nicht die
erſehnte Erlöſung. Dieſe könne erſt durch die völlige Wiedervereinigung
des Saargebietes mit dem deutſchen Mutterlande erreicht werden.
Auch Abg. Sollmann (Soz.) nannte es einen unerhörten Zuſtand,
daß die kerndeutſche Bevölkerung an der Saar ohne ein wirkliches
Par=
lament einer fremden Regierung überantwortet ſei.
Abg. Hoffmann=Ludwigshafen (Ztr.) beklagte gleichfalls das
Schickſal der Saarbevölkerung, die franzöſiſcher Mißwirtſchaft
ausgelie=
fert ſei. Die Deutſchen müßten immer daran denken, daß hier
deut=
ſches Gebiet gewaltſam von uns geriſſen ſei. Das Saargebiet werde
ſtändig die Hilfsbereitſchaft des Reichstages finden, der den Gruß dieſer
Bevölkerung erwidere mit dem Ruf: „Deutſch die Saar immerdar!“
Hierauf wurde das Abkommen in zweiter und dritter Leſung
ge=
nehmigt.
Nachdem wiederum einige unweſentliche Vorlagen erledigt waren,
wandte ſich das Haus dem Bericht des parlamentariſchen
Unteraus=
ſchuſſes über
die Urſachen des inneren Zuſammenbruches
im Weltkrieg
zu, den Abg. Philipp (Dnatl.), der Vorſitzende des vierten
Unteraus=
ſchuſſes, erſtattete. Der Ausſchuß hat die Ergebniſſe der Unterſuchung
in folgender Geſamtentſchließung zuſammengefaßt: „Abſchließend iſt
feſtzuſtellen, daß von allen im Verlaufe der politiſchen
Auseinander=
ſetzungen der Nachkriegsjahre geprägten Formeln, die den deutſchen
Zuſammenbruch auf eine einzige Urſache zurückzuführen ſuchen, keine
der Unterſuchungen des Ausſchuſſes ſtandgehalten hat. Nur im
wechſel=
ſeitigen Zuſammenwirken zahlreicher Urſachen, von denen der Ausſchuß
die hauptſächlichſten hervorgehoben hat, kann die Schuld am
Zuſammen=
bruch gefunden werden.‟ Der neue zweite Teil der Entſchließung
be=
handelt den inneren Zuſammenbruch in allen ſeinen Einzelheiten,
wäh=
rend der dritte Teil die beſondere Rolle der U. S.P. D. bei der Bewegung
in der Marine und die Haltung der S.P.D. behandelt. Die Leiſtungen
der Marinemannſchaften entſprachen bis zum Herbſt 1918 allen
Anfor=
derungen. Die Gehorſamsverweigerungen im Herbſt 1918 hatten ihren
unmittelbaren Anlaß darin, daß die Mannſchaften, innerlich zermürbt
und von den Bewegungen im Lande erfaßt, glaubten, daß auch eine
ſiegreiche Seeſchlacht am Ausgang des Krieges nichts mehr ändern
könne und die Flotte nur aus Preſtige=Gründen eingeſetzt werden ſollte.
Dieſe Auffaſſungen in Mannſchaftskreiſen hätten durch Einwirkungen
von außen her Stütze und Kräftigung erfahren. An einer anderen
Stelle ſagt die Entſchließung, daß den Führern der S.P.D. der
Aus=
bruch der Revolution unerwartet kam. Welche Perſonen und Gruppen
im einzelnen Falle die Initiative ergriffen haben, laſſe ſich nicht überall
feſtſtellen. Auch ſei die Frage, ob die Gegner Deutſchlands ihre
Waf=
fenſtillſtands=Bedingungen ermäßigt hätten, wenn das deutſche Volk ſich
bis zum letzten Widerſtand bereit erklärt hätte, ungeklärt geblieben.
Das Haus ſtimmte ohne Debatta der Ausſchußentſchließung zu und
begann
des zweite Leſung des Etats des
Reichs=
innenminiſteriums
und der dazu vom Ausſchuß angenommenen Entſchließungen. In
dieſen Entſchließungen wird u. a. ein Geſetzentwurf verlangt, der für
alle Deutſchen an Stelle der Staatsangehörigkeit die deutſche
Reichs=
angehörigkeit ſetzt, ferner wird gefordert, daß die Vertreter der Reichs=,
Staats= und Kommunalbehörden an Veranſtaltungen, bei denen
Flaggenſchmuck verwendet wird, nur dann amtlich teilnehmen können,
wenn die Reichsfarben an hervorragender Stelle gezeigt werden.
Abg. Sollmann (Soz.) eröffnet die Ausſprache mit ſcharfen
Angriffen gegen den Reichsinnenminiſter v. Keudell. Die nodwendige
Vereinheitlichung des Reiches könne nicht erreicht werden unter einem
Miniſter, der, wie Herr v. Keudell, von der Souveränität der Länder
ſpreche. Der Redner verbreitete ſich dann noch ausführlich über die
Frage der Neugliederung des Reiches, lehnte den Föderativgedanken
ab, der für die Einigung Europas zwar gut, für Deutſchland aber
un=
brauchbar ſei, und bekannte ſich namens ſeiner Fraktion nochmals als
Anhänger eines überzeugten Unitarismus. Nicht durch Konferenzen
der Miniſterpräſidenten könne die Vereinigung des Reiches erreicht
werden, ſondern nur durch die Endſcheidung des Volkes.
Abg. Berndt (Dntl.) ging zunächſt auf das Scheitern des
Schul=
geſetzes ein, das bei der ganzen chriſtlichen Elternſchaſt Empörung
er=
rege. Der Kampf um das Schulgeſetz werde aber fortgeſetzt werden,
bis die konfeſſionelle Volksſchule geſetzlich geſihert ſei. Der Redner
ſvandte ſich weiter gegen vorzeitige Reichstagsnenwahlen und gegen die
Agitation für den Einheitsſtaat. Die Deutſchnationalen würden alle
Ausſchußanträge ablehnen, die unitariſtiſchen Charakter haben. Dann
erörterte der Redner die bekannten deutſchnationalen Wünſche zu einer
terfaſſungsrechtlichen Neuordung, die wie man ſich erinnern wird, auf
die Vereinigung der Aemter des Reichskanzlers und des preußiſchen
Miniſterpräſidenten und auf eine Erweiterung der Nachte des Reichs=
Fräſidenten hinauslaufen.
Das Haus vertagte die Weiterberatung dann auf Freitag
nach=
mittag 2 Uhr.
*Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 22. März.
Gaſtſpiel von Käthe Dorſch.
„Roſe Bernd‟
Es gibt Theater=Abende, die mit überirdiſcher Leuchtkraft
über das Leben ſtrahlen und ihm ihren Schein geben.
Unvergänglich als Erlebnis war es, als Eleonore Duſe in
ihren Frauengeſtalten der Menſchheit Leid ausſtrömen ließ, als
Kainz und Sorma zum erſten Male den Jubel des
Glocken=
gießers und ſeines Rautendelein kündeten, als Anna Pawlowna
in früheren Jahren den Tod des Schwans, Sada Yakko den Tod
der Blume ſtarb. Es ſind Augenblicke, in denen der Menſch in
ſeinen letzten Tiefen erſchüttert wird; Augenblicke, in denen das
Rauſchen der Ewigkeit über die Bühne geht.
Augenblicke von ſolcher Größe gibt jetzt Käthe Dorſch. Ich
ſah ſie vor einigen Monaten in Berlin als „Julchen” im „
Schin=
derhannes”, und ein großſtädtiſches Parkett ſchluchzte in Tränen.
Wir ſahen ſie heute, als „Roſe Bernd”, in Hauptmanns
Drama, und die tiefſte Erſchütterung lag über dem Haus.
Käthe Dorſch iſt heute der deutſchen Bühne
herr=
lichſter Veſitz.
Ihre „Roſe Bernd” hat nicht die ſtarken, faſt herben, aber
auch herrlichen Konturen, die Elſe Lohmann ihr einſt gab.
Ihre „Roſe Bernd” iſt das innige, deutſche Mädel, aus deſſen
weichen Formen ſich ein wundervolles Weibtum entwickelt.
Ihre ſchauſpieleriſchen Mittel ſind einfach und doch ergreifend.
Ein Ruck des Armes, ein Zucken des Auges, und eine Seele
offenbart ſich! In dem Klang der Stimme, in dem Ton eines
Wortes liegt das ganze Leid der geſchlagenen Kreatur.
Wie wunderbar waren die einzelnen Szenen! Nie werde
ich den Eindruck vergeſſen, als ſie nach der Trennung von Flamm,
dem Geliebten, in der ſonnigen Landſchaft ſtand, den Arm ſtill
vor die Augen hielt und in wenigen Augenblicken von dem
ge=
noſſenen Glück innerlich Abſchied nahm."
Wie brach aus dem weichen Mädchen gegenüber der
Bruta=
lität Streckmanns die Empörung mit Naturgewalt hervor!
Wie kam am Krankenſtuhl von Frau Flamm das
Schuld=
bekenntnis von dem falſchen Eid und ſeine Entſchuldigung ſo
ſchlicht und ergreifend über ihre Lippen: „ich hab’ mich geſchamt”.
Der Urgrund von Käthe Dorſch’s erſchütternder Kunſt liegt in
den geheimnisvollen Strömen, die von ihrer Perſönlichkeit aus=
gehen. Höchſte Schauſpielkunſt iſt letzten Endes Macht der
Per=
ſönlichkeit. Sie iſt das Individuellſte, das Ariſtokratiſchſte auf
dieſer Erde. Freuen wir uns, daß ſie in Käthe Dorſch eine ſo
wundervolle Offenbarung findet!
Die Mitſpieler ſtanden durchweg auf künſtleriſcher Höhe:
Olaf Bach als „Flamm”, ein von ſeinen Leidenſchaften
geſchüt=
telter, unglücklicher Menſch, Martha Hartmann als gelähmte
Gattin eine ſtille Dulderin, Jakob Feldhammer und Ulrich
Bettac die feindlichen Pole um das Mädchen.
Ein von Herzen kommender, endloſer Beifall, dankte den
Künſtlern.
* Aus den Darmſiädter Lichtſpieltheatern.
„Helia”.
Seit geſtern rollt im „Helia” wohl der beſte Sportfilm, zum
mindeſten Winterſportfilm, der je gedreht wurde: „Das weiße
Stadion”. Ein Film, der in einem Rahmen wundervoller
Winterbilder aus St. Moritz und dem Engadin die ſportlichen
Wettkämpfe auf Eis und Schnee der letzten Olympiade in St.
Moritz bringt. Dieſer Film hat den Vorzug, neben aller
Schön=
heit der Winterlandſchaft, die er in reicher Fülle bietet, höchſt
aktuell zu ſein und den vielen Millionen, die wohl ſehnſüchtig
die Zeitungsmeldungen über die St. Moritz=Olympiade täglich
verfolgten, den lebendigſten Eindruck des ſportlichen und
geſell=
ſchaftlichen Lebens und Treibens dieſer internationalen Welt zu
vermitteln. Die Regie Arnold Fancks und Othmar
Gurt=
ners hat es verſtanden, wirklich nur das Schönſte an
Bildaus=
ſchnitten zu bringen, und die hochentwickelte Kameratechnik hat
das Wunder vollbracht, auch die Sportzweige, die in großer
Ge=
ſchwindigkeit ſich entfalten, vielfach mit Zuhilfenahme der
Zeit=
lupe beſſer im Bild feſtzuhalten, als er vielleicht manchem
Zu=
ſchauer möglich war mit eigenem Auge zu ſehen. In dem
mär=
chenhaft ſchönen, poeſieumwobenen Rahmen der winterlichen
Berglandſchaft trifft ſich die internationale Sport= und Lebewelt.
Unter Verzicht auf unnützes Beiwerk bringt „Das weiße Stadion”
nach kurzer Schilderung des natürlichen Rahmens die ſportlichen
Vettkämpfe ſelbſt, in denen alle Größen von internationalem
Ruf ſich in ritterlichem Wettkampf meſſen. Die
dazwiſchen=
geſtreuten Zeitlupen=Aufnahmen zeigen, welche Anmut der
trai=
nierte Körper in der ſportlichen Betätigung entfaltet, wohl
ent=
falten muß, um in die Reihe der Sieger eingereiht zu werden.
Anmut und Grazie, wie ſie beſonders im Eiskunſtlauf entwickelt
werden, ſind hier zu Höchſtleiſtungen ausgebaut, die, rein
bild=
haft genommen, einfach Wundervolles zeigen.
Wir ſehen Skilauf im Langſtreckenlauf, ſehen Pferderennen
auf gefrorenem Schnee, ſehen die vielverzweigten Wettſpiele auf
der Eisbahn, vor allem das nervenpeitſchende Skijöring, die
eben=
ſo aufregenden Skeleton= und Bobrennen und ſchließlich die
fabelhaften Sprünge der Skier und das Eiskunſtlaufen, das
An=
mutigſte und Schönſte, was der Winterſport wohl bringen kann.
„Den Abſchluß der Kämpfe bildet ein großes Eisfeſt auf
Suvretta — noch zur Beluſtigung der Jungen vorgeführt —,
dann heißt es, zur Schlußfeier antreten. Mit froher und ſtolzer
Miene wird aus berufener Hand der Lohn für all die
mühe=
vollen Tage, die nun erfolgreich durchſchritten ſind,
entgegen=
genommen. In alle Winde zerſtreuen ſich wieder die Kämpfer,
die hier einige Wochen lang eine große einige Familie gebildet
hatten, um ſich nach vier Jahren vielleicht wieder zu hartem
Wettſtreit zu treffen.”
Im Beifilm läuft ein hübſches Luſtſpiel „Männer vor
der Ehe” mit Hanni Weiße, Nina Vanna, Jul.
Falken=
ſtein, Curt Veſpermann, Anton Pointnar und Carl
Anen, und ein köſtlicher Trickfilm „Der Bär und die
Bienen”, eine Fabel nach Felix, dem Kater.
Budapeſier Oemonſirationen
gegen „Jonny ſpielt auf”.
Der heutigen Aufführung von „Jonny ſpielt auf” ſieht man
mit Beſorgnis entgegen, da die chriſtlich=nationalen Studenten
geſtern abend eine vertrauliche Beſprechung abgehalten haben,
in der dem Vernehmen nach beſchloſſen wurde, heute abend
neuerlich gegen die Aufführung zu demonſtrieren. Die Polizei
wird deshalb heute abend ganz beſonders umfaſſende
Vorſichts=
maßnahmen treffen, um größeren Ruheſtörungen vorzubeugen.
Der Platz vor dem Städtiſchen Theater wird von 600 Poliziſten
zu Fuß, zu Pferd und zu Fahrrad beſetzt ſein, und im Theater
ſelbſt ſollen über 100 Detektive verteilt werden. Bemerkenswert
iſt, daß heute abend noch eine zweite gänzlich unpolitiſche
Demon=
ſtration gegen die Jazz=Oper „Ernſt Kreneks” geplant iſt. Die
ſtellungsloſen Zigeunermuſikanten von Budapeſt wollen nämlich
etwa 200 Mann ſtark zum Städtiſchen Theater ziehen und
unga=
riſche Weiſen fiedeln, um auf dieſe Art einen Proteſt gegen die
Negermuſik einzulegen, durch deren Vordringen die Budapeſter
Zigeuner ihr Brot verloren haben.
Nummer 83
Von der Reiſe
zurück!
Zahnarzt
Dr. Stroh
Sandſtraße 20
Tel. 1458. 7737mfo
Heute iſt ein geſundes
Mädel
angekommen
Ober=Ingenieur C. Ohly u. Frau
Eiſe, geb. Walter.
Darmſiadt, 20. März 1928.
(*7986)
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß unſer innigſtgeliebter Sohn,
Bruder und Neffe
Karl Uhl
zu verkaufen. (5325
Momentan anzuſehen
Geſv Eintracht,
Reichenbach i. Od.
am 18. März 1928 in Duisburg infolge eines
Un=
glücksfalles im Alter von 28 Jahren plötzlich verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Ahl
Darmſiadt, Liebigſtraße 44.
Die Beiſetzung findet ſtatt am Samstag vormittag um 11½ Uhr
auf dem Waldtriedhof.
(*8038
Ihre Vermählung beehren sich
anzu-
zeigen!
Dipl-Ing. Fritz Sengebusch
Liesel Sengebusch
geb. Klenk
Darmstadt, Kranichsteinerstraße 37.
Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
un=
ſeres teuren Entſchlafenen
Am Donnerstag, den 22. März 1928 verſtarb der
Diplom=Handelslehrer
(irchl. Trauung: Samstag, den 24. März, nachmittags
1½ Uhr, in der Martinskirche.
(5317
Am Mittwoch Abend entſchlief
nach kurzem ſchweren Leiden meine
gute Frau, unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Schreinermeiſter
ſagen wir der geſamten
Einwohner=
ſchaft für die rege Anteilnahme
herz=
lichen Dark. Insbeſondere danken
wir dem Herrn Pfarrer Weigel für
die troſtreichen Worte am Grab, dem
Herrn Dr. Müller und der Schweſter
Gretchen für die unermüdliche und
aufopfernde Pflege,
demOrtsgewerbe=
verein für die letzte Ehre, ſowie
Kranz=
niederlegung, ferner danken wir dem
Imker=Verein für die Kranzſtiftung.
Die trauernden Hinterbliebenen
in deren Namen
Marie Keil, Haushälterin.
Nieder=Ramſtadt, 21. März 1928. (5337
Joachim Enoch
Dori Enoch
geb. Bronner
Vermählte
Worms a. Rh., im März 1928.
Ein herzensguter, froher Menſch, ein
ſegens=
reich wirkender und bei ſeinen Schülern beliebter
Lehrer und ein lieber Kollege iſt mit ihm
dahin=
gegangen.
Die Lücke, die ſein Tod hinterläßt, werden wir
lange empfinden, ſein Andenken nie vergeſſen.
Das Lehrerkollegium der kaufmänniſchen
Berufs= und Handelsſchulen
J. A.: Dr. Zeiger, Direktor.
318)
geb. Wagenknecht
im Alter von 60 Jahren.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Wixhauſen, Arheilgen, Hondershauſen,
den 22 März 1928.
Die Beerdigung finder Samstag
Nachmittag um 3 Uhr ſtatt.
(5314
Trauung: Sonntag, den 25. März, nachmittags 2 Uhr
Wiesbaden, „Hotel Kronprinz”.
(*7967
Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige rief am 21. März unſeren
lieben Vater, Großvater, Urgroßvater, Bruder,
Schwager und Onkel
Dankſagung.
Aufrichtigen Dank Allen, die uns während der
Krankheit und dem Hinſcheiden unſerer lieben
Ent=
ſchlafenen ſo treu zur Seite geſtanden haben.
Be=
ſonderen Dank Herrn Pfarrer Rückert für die
troſt=
reichen Worte am Grabe, den Schweſtern der
Paulus=
gemeinde für die aufopfernde Pflege, den Herren der
ehemal. Meiſterbrüderſchaft Beſſungen, ſowie für die
Blumenſpenden und Allen, die ihr als Geleit die
letzte Ehre erwieſen haben.
Gg. Weidmann und Frau
Karl Weidmann und Frau
Otto Weidmann und Frau.
Darmſtadt, den 22. März 1928.
Wittmannſtr. 8.
(B.5309
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
teueren Entſchlafenen
im Alter von 88 Jahren zu ſich in die Ewigkeit.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 22. März 1928.
Löffelgaſe 24.
Die Beerdigung findet Samstag, den 24. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (5315
geb. Dörig
ſagen wir der geſamten
Einwohner=
ſchaft für die innige Anteilnahme
her lichen Dank, ſowie für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden.
Ins=
beſondere dan en wir dem Herrn
Pfarrer Weigel für die ergreifende
Grabrede, dem evangeliſchen
Frauen=
verein für die letzte Ehre, ſowie
Kranz=
niederlegung.
5338
Die trauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen
Friedrich Luckhaupt 5.
Nieder=Ramſtadt, Amorbach (
Unter=
franken), den 21. März 1928.
Aus unſeren Reihen iſt unſer
treues Mitglied
Lokomotivführer i. R.
geſchieden.
Die Beerdigung findet heute
nachmittag, 3 Uhr, auf dem alten
Friedhof, an der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße, ſtatt.
Die Kameraden werden um
zahlreiches Erſcheinen gebeten.
Sammlung: 2 45 Uhr am
Por=
tale des Friedhofes.
5346
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer
inniggeliebtes Kind, Brüderchen und Enkelchen
Die Beerdigung der
Frau Marie Beſt
findet am Freitag nicht um 2 Uhr,
ſondern um 12 Uhr ſiatt.
(5301
Johann Ludwig
Kleine Darlehen
gibt Selbſtgeb.
An=
frag. unt. E 120 an
die Geſchſt. (28016
nach kurzem Krankenlager heute vormittag /5 Uhr
zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Johann Ludwig Schuſter und Frau
Familie Daniel Schuſter
Familie Karl Schanz I.
Darmſtadt, Ober=Ramſtadt, den 22. März 1928.
Die Beerdigung findet Samstag vormittag 11½ Uhr
auf dem Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtraße ſtatt.
34)
Für die vielen Beweiſe herzl.
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſerer lieben Entſchlafenen
Mu
Inh. (Hsbeſ)
kurz=
friſt. z. leih geſ .Ang.
unt. E96 an d.
Ge=
ſchäftsſtelle (*7958
(2123a
behandelt
Haarausfall
Peter-Orth, Martinstr 78
Teilhaber
Herr od. Dame, mit
e w. Kap. bei leichter
Beſchäftigung, auch
halbtags, geſ. Ang u.
E 109 Geſchſt. (*7984
geb. Benz
ſagen wir auf dieſem Wege
unſern herzl. Dank.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Hofgut Nackterwäldchen, Darmſtadt,
Arbeilgen, Wixhauſen.
(5304
Reformhaus (233a
Braunwarth
Ernst-Ludwigstr 3
Heilerde
Da Mit
Keld Herzklopfen
Jahrzehnte dewährt —
Kelne Mogenbeschwerden
Heute verſchied plötzlich und unerwartet infolge eines
Herz=
ſchlags unſer lieber Sohn und letztes Kind, unſer treuſorgender,
herzensguter Vater, unſer lieber Schwiegerſohn
Aur Erweiterung
und gewähre bis auf Weiteres
In tiefer Trauer:
Heinrich Mandel und Frau
Theo und Ruth Mandel
Profeſſor Dr. Alexander Ehrenberg und Frau
Frau Direktor Jakob Lutz.
Darmſtadt, Inſelſtraße 14 und Alzenz, den 22. März 1928.
Die Beerdigung findet am Montag, den 26. März 1928, vormittags 11 Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſiraße aus ſiatt.
mit Ausnahme einiger Marken-Artikel.
Günstige Gelegenheit für Brautpaare zur
Anschaffung vollständiger Küchen-Einrichtungen.
PHILIPP SCHAAF
Fachgeschäft für gediegenen Hausrat
20 Ernst-Ludwigstraße 20
Altestes Fachgeschäft der Branche am Platze,
(5341)
[ ← ][ ][ → ]Nummer 83
Freitag, den 23. März 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. März.
Schülerprüfungen der Städt. Akademie
für Tonkunſt.
Wie alljährlich zum Schluſſe des Winterſemeſters finden auch in
dieſem Jahre wieder die Schülerprüfungen der verſchiedenen
Juſtrumen=
nengattungen in den Dilettantenklaſſen ſtatt. Legen die
Ausbildungs=
b aſſen an einzelnen Vortragsabenden, die auf das ganze Jahr verteilt
mnd, Zeugnis von der geleiſteten Arbeit ab, ſo ſind die
Dilettanten=
aſſen alle zuſammengefaßt. Die diesjährigen Prüfungen finden ſtatt
an den Nachmittagen des 24., 27., 28. und 31. März und an den
Vor=
and Nachmittagen des 2—5. April einſchließlich. Die Prüfungen
Daben einen doppelten Zweck; einmal ſollen ſie den Schülern
Gelegen=
beit geben, ſich an das öffentliche Vorſpiel zu gewöhnen, andererſeits
ſrieten ſie den Eltern und Freunden der Akademie die Möglichkeit, ſich
non den Fortſchritten der Schüler und der Leiſtungsfähigkeit des
Leh=
verkollegiums ſowie von der Art, wie an der Akademie gearbeitet wird,
Ein Bild zu machen. Der beſſeren Ueberſichtlichkeit wegen wurde davon
Abgeſehen, das ganze Prüfungsprogramm cronologiſch aufzubauen, wie
ſties vor dem Kriege üblich war; die einzelnen Abteilungen bringen
ediglich die Schüler der für die betreffende Abteilung angegebenen
Wehrkräfte. Da ſich im vorigen Jahr die Räumlichkeiten der Städt.
Velkademie für die Schülerprüfungen als zu klein erwieſen, wurden für
ſoieſes Jahr die Vorführungen in den Muſikvereinsſaal verlegt.
Pro=
gramme, die zum Eintritt für alle Abteilungen berechtigen, ſind im
Sekretariat der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36,
rhältlich.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Freirag gibt Käthe Dorſ.h in
SShaws Komödie „Pygmclion” ihr zwueites und letztes Gaſtſpiel.
ſſeben ihr wirken mit die Damen Grete Bukovies, Martha Hartmann,
Woniſe Holitſcher, Berta Monnard und die Herren Olaf Bach, Ulrich
Wettac, Jacob Feldhammer, Edgar Kaniſch, Leo Selenko, Bernhard
SStark. Die Vorſtellung beginnt um 19,30 Uhr.
Im Großen Haus wird „Carmen” geſpielt mit Anny v. Stoſch
FMiegela) und Hans Grahl (Don Joſe) als Gäſten. Die
Auffüh=
rrung, die nicht als Wahlvorſtellung gilt, beginnt um
E9,30 Uhr.
In der Aufführung des „Reviſor” morgen Samstag
nach=
rmittag ſpielt Adolf Meyer=Bruhns vom Schauſpielhaus
ingBre=
men als Gaſt den Chleſtakoff. Die Vorſtellung findet im Kleinen Haus
ſtatt und beginnt um 15 Uhr.
In der Abendvorſtellung am Samstag — „Coenn=Bube” von
Natan=
ſſon — tritt gleichfalls ein Gaſt auf: Willy Eichberger (Berlin)
ſſpielt den Henri.
4a. Kreislehrerverſammlung in Darmſtadt. Am Mittwoch, den
28. März, findet in Darmſtadt eine Verſammlung des
Kreislehrerver=
eins Darmſtadt=Land des Heſſiſchen Landeslehrervereins ſtatt. Dieſe
Tagung, die von dem Kreisvorſitzenden, Rektor Schenk=Weiterſtadt,
geleitet werden wird, wird im „Reichshof” abgehalten. Im Laufe der
Tagung, die ſich u. a. mit dem Jahresbericht, der Rechnungsablage und
der Vorſtandswahl beſchäftigen wird, ſpricht der Vorſitzende des
Heſſi=
ſchen Beamtenbundes, Dr. Peter Claß=Darmſtadt, über das Tyema
„Dringende Wirtſchafts= und Standesfragen”.
— Ein neues Korpshaus. Unter dem Vorſitz des Herrn Geh. Rat
Dr. W. v. Opel tagte geſtern im Hotel zur Traube ein Preisgericht
über Entwürfe zum Neubau eines Korpshauſes des Korps „
Fran=
konia”. Geh. Nat v. Opel iſt einer der Gründer des vor jetzt 40
Jah=
vem ins Leben getretenen Korps. Preisrichter war unter anderem
Prof. Meißner von der Techn. Hochſchule. Die Konkurrenz war auf
Angehörige des Korps beſchränkt; den 1. Preis erhielt Dipl.=Ing.
Bruno in Bielefeld, der 2. Preis wurde dem Dipl.=Ing. Frantzen in
Köln und der 3. Preis dem Architekt Reich in Düſſeldorf zuerkannt.
Der 1. Preis ſtellt eine Löfung der Aufgabe dar, die der Stadt
Darm=
ſtadt zur Zierde gereichen wird. Der Plan des erſten Preisträgers ſoll
unverändert zur Ausführung gelangen. Das Haus ſoll am Alfred=
Meſſelweg beim Orpheum errichtet werden.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Auf
den am nächſten Mittwoch, den 28. d. M., im Fürſtenſaale,
Grafen=
ſtraße, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Syndikus Dr. P.
Koll=
bach über: „Zeitgemäße Probleme aus der Deutſchen
Reichsverfaſfung” wird ſchon heute aufmerkſam gemacht.
— Bücherſtube Afred Bodenheimer. Die zurzeit von der
Bücher=
ſtube in ihren Räumen veranſtaltete Käthe Kollwitz=
Ausſtel=
lung erfreut ſich eines ſehr guten Beſuches. Die Ausſtellung bleibt
bis zum 4. April geöffnet. In Vorbereitung iſt eine Max Beckmann=
Ausſtellung.
— Die Eleonorenſchule veranſtaltet morgen Samstag, abends 7 Uhr,
zugunſten ihres Landheims einen Bunten Abend. Das Programm
bringt ein Elfenſpiel, das bei einem Elternabend großen Beifall hatte,
dann eine Gavotte und zuletzt ein Luſtſpiel Talentlos”. Sämtliche
Darſteller ſind Schülerinnen der Anſtalt. Die Preiſe ſind ſehr niedrig
gehalten.
— Stadtkirche. Unſere geſtrige. Mitteilung über die Aufführung
der Johannes=Paſſion von H. Schütz am Sonntag, den B. März,
be=
darf inſoweir einer Aenderung, als aus zwingenden Gründen der
Be=
ginn der Aufführung von 8 Uhr abends auf 5 uhr nachmittags
verlegt werden mußte. Wir bitten, von dieſer Aenderung Kenntnis
zu nehmen.
— Die Kunſtſchätze an der Donauſtraße. Ein Lichtbilder=
Vortrag von Profeſſor Dr. V. O. Ludwig. Unter den
Sehens=
würdigkeiten des öſterreichiſchen Bundesſtaates nehmen die an der
Nibe=
lungenſtraße, d. i. am Donauwege zwiſchen Paſſau und Hainburg,
ge=
legenen altberühmten Kulturſtätten einen hervorragenden Platz ein.
Zahlreiche Fremde aus aller Herren Länder, neuerdings beſonders aus
Amerika, beſuchen mit Vorliebe dieſe mit der Geſchichte des Landes
innig verknüpften altehrwürdigen Orte: Burgen klöſterliche
Anſiedlun=
gen und Städte; zumal die im öſterreichiſchen Landſchaftsbilde durch
ihren architektoniſchen Formenreichtum gleich Schönheitsmalen die
Auf=
merkſamkeit des Wanderers auf ſich ziehenden großen Stifte. Die
Man=
nigfaltigkeit und die Fülle ihrer kulturhiſtoriſchen Deikmäler verlockt
zu einer ſtets lohnenden Beſichtigung, mag auch die heutige Bedeutung
dieſer ehemaligen Kulturzentren in keinem Vergleiche mehr zu deren
Vergangenheit ſtehen. Dieſe mitunter hart am Donauufer ſich
erheben=
den ſtolzen Bauten ſind Muſterbeiſpiele der einzelnen Stilepochen
ge=
worden, die man nicht mit Unrecht als Juwelen im öſterreichiſchen
Heimatſchatze bezeichnet. Haben ſie auch im Sturme drangvoller Zeiten
manche der ihnen anvertrauten Zeugen höherer Kultur eingebüßt, ſo
bergen ſie immer noch genug des Schönen und Sehenswerten, das eine
eingehendere Darſtellung in Wort und Bild verdient. Der öſterreichiſche
Gelehrte und Konſervator des öſterreichiſchen Bundesdenkmalamtes,
Prof. Dr. V. O. Ludwig, wird in ſeinem von der Volkshochſchule
angekündigten Vortrag an Hand einer überaus reichen Bilderſerie eine
genaue Grläuterung und Würdigung dieſer Kunſtobjekte und
Kultur=
ſchätze vornehmen, womit zugleich alle jenen, die eine Donaureiſe
vor=
haben, die gediegenſte Einbegleitung für dieſelbe gegeben erſcheint. In
dem vom Berliner Volksverband der Bücherfreunde herausgegebenen
Buche Prof. Ludwigs, betitelt die Nibelungenſtraße”, iſt allen Freunden
des Donauweges eine umfaſſende Darſtellung aller Sehenswürdigkeiten
gegeben, die der Vortragende zum Gegenſtand einer hierortigen
Vor=
führung in der Volkshochſchule am 31. März zu machen
ge=
denkt.
— Orpheum. Nelſon=Gaſtſpiel. Es ſei nochmals darauf
hingewieſen, daß das Nelſon=Gaſtſpiel „nur noch bis Sonntag, den
25. März, währt und nicht verlängert werden kann. (Siehe Anzeige.)
— Der Gabelsberger Stenoaraphenverein von 1861, Darmſtadt,
unternimmt am Sonntag, den 25. März, ſeine erſte diesjährige
Wan=
derung. Abfahrt 8.03 Uhr vom Oſtbahnhof nach Ober=Ramſtadt. Marſch
von Ober=Ramſtadt—Nieder= und Ober=Modau—Ernſthofen—Webern—
Lützelbach—Steinau—Rimdidim-Nonrod—Groß=Bieberau. GBeſichtigung
des Darmſtädter Naturfreundehauſes.)
— Das Wohnungsamt Darmſtadt weiſt in einer aufklärenden
Mit=
teilung in heutiger Numme darauf hin, daß auch nach dem 1. April
dieſes Jahres alle frei gewordenen und frei werdenden
Woh=
nungen, ohne Rückſicht auf die Zimmerzahl, bei dem
Wohnungs=
amt anzumelden ſind, und daß das Wohnungsamt auch
nach diefem Zeitpunkt in der bisherigen Weiſe über ſie verfügt.
Der (tat der Stadt Darmſtadt.
Darmſiadts kommungle Entwicklung.
Die Anleihepolitik. — Erſparnismaßnahmen.
Verwaltungsvereinfachung.
Ausführungen des Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing.
Der Oberbürgermeiſter leitete die Vorlage des Haushaltplanes, der
in den Ausſchußſitzungen ſchon beraten iſt, mit folgenden Worten ein:
In der Entwicklung unſeres Gemeinweſens gibt ſich bei einem
Rück=
blick auf das Jahr 1927 kund die weitere Geſundung der privaten
Wirt=
ſchaft, aber auch die ſtändig zunehmende Belaſtung der öffentlichen
Ge=
meinweſen. Die Gegenwartsfragen in der Gemeindepolitik enthalten
bange Sorgen für die Zukunft. Sind wir doch ſo weit, kämpfen zu
müffen, daß das ſtark gefährdete Leben der kommunalen Verwaltungen
erhalten bleibt. Die Verhältniſſe in unſerem engeren Vaterlande ſind
gleichfalls ſo ernſt, daß eine Hoffnung auf Hilfe von ſeiten des Landes
nicht beſteht. Die Zeit für einen endgültigen Finanzausgleich iſt noch
nicht gegeben. So lange das Wirtſchaftsleben fortgeſetzt großen
Schwan=
kungen unterworfen iſt, iſt jeder Finanzausgleich ein Proviſorium. Bei
den Gemeinden tritt der Umfang der direkten und indirekten
Kriegs=
belaſtungen derart in den Vordergrund, daß alle anderen Ausgaben
zurücktreten. Ich erinnere nur daran, daß die Voranſchläge 1927 und
1928 eine Steigerung der Wohlfahrtslaſten von zuſammen mehr als
eine Million enthalten; ich erinnere an den Umfang der
Wohnungsbau=
tätigkeit der Stadt, die nach Lage der Verhältniſſe mit erheblichen
Zu=
ſchüſſen verbunden iſt. Ich bin mir klar darüber, daß die
Hauszins=
ſteuer in ihrer gegenwärtigen Belaſtung nicht dauernd ſein kann. Auch
muß es unbedingt erreicht werden in Heſſen, daß ein größerer Teil
der Hauszinsſteuer wie ſeither Bauzwecken zugeführt wird. In der
Geſtaltung des Haushaltsplanes hängen wir weſenlich von den
Ent=
ſcheidungen des Reichstags ab. Der raſchlebenden Zeit darf in das
Gedächtnis zurückgerufen werden, daß zu den durch den Reichstag ſchon
früher beſchloſſenen Mehrausgaben und Mindereinnahmen für dieſes
Jahr hinzutreten:
die Auswirkung der Kriſenfürſorge auf die allgemeine
Wohlfahrts=
pflege;
die Mehrbelaſtung auf Grund des Geſetzes zur Bekämpfung der
Geſchlechtskrankheiten;
die Beamtenbeſoldungsregelung als Folge des Vorgehens im Reich.
Für die Mindereinnahmen entfalten auch die Intereſſentenverbände eine
ſolche Tätigkeit, daß fortgeſetzte Einnahmeentziehungen das Leben der
Gemeinden bedrohen. Ich erinnere an die Senkung der
Vergnügungs=
ſteuern, an das Beſtreben, dieſe Steuern gänzlich zu beſeitigen, und an
alle Geſetzesauslegungen, welche unter Hinweis auf die Not der Zeit
zu immer größeren Mindereinnahmen führen. Andererſeits darf ich
auch erfreuliche Züge im Bilde der Gegenwart, insbeſondere nach der
Seite der privaten wirtſchaftlichen Entwicklung, verzeichnen. Im
allge=
meinen hat das Jahr 1927 für die privete Wirtſchaft eine Beſſerung
gebracht. Die Wirtſchaft konnte ſeit 1926 in dem Zuſtand der Erholung
ihre Nationaliſierung weiterhin durchführen.
Für unſere örtlichen Verhältniſſe erſcheinen folgende Zahlen von
allgemeinem Intereſſe:
Straßenbahn. Im Straßenbahnverkehr ſtieg die Zahl der
Beförde=
rungsfälle von 11 015 000 auf 12 822 000, ſomit um 15 Prozent.
Städtiſche Sparkaſſe. Die Städtiſche Sparkaſſe konnte ihre
Spar=
einlagen um 50 Prozent auf 12 600 000 RM., ihren Scheck= und
Konto=
korrentverkehr um 15 Prozent auf 1500 000 RM. erhöhen.
Arbeitsloſigkeit.
Die Zahl der Erwerbsloſen iſt von 3275 am 1. Januar 1927 auf
2732 am 1. Januar 1928, die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger
aus der Erwerbsloſen= und Kriſen=Fürſorge von 2722 am 1. Januar
1927 auf 1995 am 1. Januar 1928 geſunken. Im Vergleich zu den
Zif=
fern im Reiche ſtellt ſich in Darmſtadt die Erwerbsloſigkeit auf
durch=
ſchnittlich 3,0 4 Proz, der Bevölkerung, gegenüber 3,6 Proz, in Frank= nehmigen. Die Zahl der der Gemeinde zur Laſt fallenden Erwerbsloſen
furt a. M., und überſtieg den Reichsdurchſchnitt von 2,3 Proz. Der
Rückgang der Erwerbsloſenziffer iſt aber nur
ſchein=
bar, da die ausgeſteuerten Erwerbsloſen der allgemeinen Fürſorge
der Stadt anheimfallen und die Zahl der dort zu Betreuenden um etwa
400 vermehrt haben. Auch befindet ſich hier eine ſehr große Zahl
unter=
ſtützter Perſonen in hohem Alter, ſowie an erwerbsbeſchränkten
Per=
ſonen, die nicht gut auf dem Arbeitsmarkt untergebracht werden können
in einer Zeit der Rationgliſierung.
Soziale Arbeit.
Die Zahl der vom Wohlfahrts= und Jugendamt unterſtützten
Per=
ſonen betrug am
Allgemeine Fürſorge ..
2478
2086
1065
1179
Kleinrentner=Fürſorge ..
Sozialrentner=Fürſorge . . . .
1161
1179
4722
zuſammen 4426
Bis Ende des Rechnungsjahres 1927 werden allein die
Fürſorgeunter=
ſtützungen einen Nettozuſchuß von 2800 000 Mk. notwendig machen.
Für Notſtandsarbeiten wurden bis jetzt im laufenden
Rechnungs=
jahre 561 018 RM. bewilligt. Hiervon werden als verlorene Zuſchüiſſe
des Landes, des Bezirksverbandes und des Arbeitsamtes insgeſamt
65 671 RM. getragen, während der Reſt von 495 347 RM. endgültig
aus ſtädtiſchen Mitteln beſtritten werden muß.
Im Jahre 1927 war die Verwaltung ſchon Ende des Sommers
genötigt, mit aller Energie eine Ausgabenverminderung zu erzielen
durch Einſchränkung der Kredite. Am derhängnisvollſten wirkte ſich im
Herbſt die gänzliche Abſperrung der Städte von dem ausländiſchen
Ka=
pitalmarkte aus. Infolgedeſſen waren die Verwaltungen genötigt, kurz= Verſammlung trotz der Fehlbeträge in den Jahren
friſtige Kredite zu hohen Zinsſätzen im Inlande aufzunehmen. Auf die 1925, 1926 und 1927 eine Steuererhöhung nicht ein=
Dauer kann dieſer Zuſtand nicht bleiben. Gerade auf dem Gebiete der
Bauverwaltung werden ſich die verhängnisvollen Folgen des Widerſtan= Fehlbetrage von 272 000 Mark, 1926 mit über 600 000 Mark und 1927,
Aufgaben der Volksgeſundheit herantreten, wenn angeſichts des
Woh=
nungselends die erforderliche Zahl von Wohnungen nicht errichtet wird,
wenn die Schulnot infolge der Ueberfüllung der Klaſſen ſteigt, wenn
die öffentliche Bautätigkeit lahmgelegt werden ſollte, ſo werden dieſe Darlehen unnötig machte. Ich hatte für den Voranſchlag 1927, um die
Folgen ſich derart fühlbar machen, daß wohl eine andere
Stellung=
nahme erfolgen müßte. Gerade in unſerer Stadt iſt die Linderung der Mindereinnahmen und Mehrausgaben in Höhe von nahezu 3 Mil=
Wohnungen fürlieb nehmen, wenn ihnen ſolche Möglichkeit geboten
würde. In der Entwicklung unſerer Stadt vollzog ſich eine geſunde
Arbeit, ſei es geiſtiger oder anderer Art haben, hat ſich in der
Zuſam=
menſetzung der Bevölkerung gegen früher gewaltig erhöht. Ein großer
Teil dieſer neuen Schichten iſt denn auch erfreulicherweiſe in der Lage,
unſere Bildungsinſtitute, insbeſondere das Theater, zu beſuchen. Die
ren, den Umſtellungsprozeß zu fördern und dabei vor allen Dingen die
Wirtſchaftlichkeit ihrer Verwaltung, ſowie der Herabminderung der
Ausgaben die größte Aufmerkſamkeit zu widmen. Mit bloßen
Schlag=
worten und Anklagen iſt in der Gegenwart nichts getan. Auch die
großen deutſchen Wirtſchaftsverbände wiſſen, wie in ihren eigenen
Be=
preisſteigernd gewirkt hat. Wenn heut= unſeren Arbeitern und
Beam=
ten eine Gehaltszulage gegeben wird, kann die Preiswelle dieſe Zulage
ſchon im Augenblick der Auszahlung zu einem Teil wieder ausgeglichen
Sſt doch die öffentliche Verwaltung nun einmal die
Vertretung der Volksgemeinſchaft, die ſo ſchwere
Laſten wie unſer Volk zu tragen hat. Je drückender
die Not des Volkes, deſto ſtärker iſt der Zwang, dieſe
Not gemeinſam zu tragen. Ganz unverſtändlich iſt es, wie
man angeſichts der fortgeſetzt ſteigenden Laſten auf ſozialpolitiſchem
Ge=
biete, insbeſondere der Wohlfahrtspflege, zu dem Gedanken kommen
kann, ſtädtiſche Verwaltungen unter eine verſchärfte
allge=
meine ausgedehnte Staatsaufſicht zu ſtellen. Ich
würde nur wünſchen, daß einmal die Probe auf das
Beiſpiel gemacht wird, denn auch die Staatsaufſicht müßte
angeſichts des fortgeſetzten Wachstums der Laſten auf ſozialpolitiſchem
Gebiete erkennen, wie wenig dieſe Forderung berechtigt iſt und praktiſche
Erfolge aufweiſen kann. Wenn man den Gemeinden auch noch
ſchließ=
lich das Recht nehmen wollte, eigene Anlehen aufzunehmen, ſo kommt es
unter den gegenwärtigen Verhältniſſen geradezu zur Auflöſung der
Selbſtverwaltung. Eine zielbewußte Verwaltung weiß von ſelbſt, was
nottut und muß nach und nach, trotz der unglaublichen Hemmniſſe der
Gegenwart und des fortgeſetzten Wachsums der Ausgaben im Gebiete
der Wohlfahrtspflege, dafür ſorgen, daß ihr Haushaltsplan
einer Geſundung entgegengeführt wird. Ich widme
der Aufgabe der Verwaltung, eine ſtets größere Wirtſchaftlichkeit
herbei=
zuführen, meine ganze Arbeitskraft.
Zur Orientierung der Oeffentlichkeit einige Mitteilungen. Ich
habe der Stadtverordnetenverſammlung eine Denkſchrift über den
Perſonalbeſtand der Stadt und die Maßnahmen zur Minderung des
Perſonalaufwandes vorgelegt. Sie legt dar, daß ich auch in
Zu=
kunft auf dem bisher beſchrittenen Wege größerer
Zuſammenfaſſung, Vereinheitlichung und
Verein=
fachungfortfahren werde. Wir müſſen Erſparnismaßnahmen
erzielen im Intereſſe des durch Krieg und Inflation in weiten Teilen
verarmten deutſchen Volkes. Der Laſtendruck iſt heute weit höher, doch
müſſen wir bei allen Ziffern berückſichtigen auch eine Haupturſache der
Divergenz der Ziffern von 1914 und 1928, nämlich die leider ſo ſtark
fortgeſchrittene innere Geldentwertung. Die geſamten Perſonalkoſten
nach dem Voranſchlag 1928 betragen für Beamte und Angeſtellte RM.
3 140 000, d. h. 13,80 Prozent der Geſamtausgaben; für Arbeiter RM.
1912 000 gleich 8,40 Prozent der Geſamtausgaben. Die beiden Summen
addiert ergeben 5 052 000 RM. — 22,20 Prozent der Geſamtausgaben
von 22 742 200 RM.
Wenn die Preſſemeldungen über die Etatsrede des
Oberbürgermei=
ſters der Stadt Frankfurt a. M. richtig ſind, ſo bereitet dort ſchwerſte
Sorge die Tatſache, daß ſich für 1928 der Perſonalaufwand
aufrund 63 Millionen RM. (gegen 25,29 Millionen im Jahre
1914) ſtellen wird, d. h. etwa ein Drittel der Geſamtbruttoausgaben
ausmacht.
Ein weiteres Beiſpiel: Wir haben nach Abzug der Ausgaben und
der Reichsüberweiſungsſteuern in dem Kapitel Gemeindeſteuern eine
Reineinnahme von 2 898 600 RM. Dieſer Reineinnahme ſtehen an
Ausgaben gegenüber:
1. Koſten der Veranlagung der Steuern einſchließlich
Hebgebühren für die Hundeſteuer . ..
15 000 Mk.
2. Perſonalkoſten für die mit der Veranlagung und
der Erhebung der Gemeindeſteuern betrauten
Beam=
ten der Hauptverwaltung und der Stadtkaſſe — 14
Beamte mit einem Jahresgehalt von zuſammen rund 55 000 Mk.
zuſammen 70 00 Mk.
70 000 Mk. ſind rund 2,4 Prozent von rund 2900 000 Mk.
Dieſe Feſtſtellung zeigt, daß die Koſten unſerer Steuerverwaltung,
ver=
glichen mit anderen Zahlen in Städten, Ländern und im Reich, günſtig
ſind.
Auch Erſparnismöglichkeiten im Gebiete der öffentlichen Fürſorge
waren wiederholt Gegenſtand eingehendſter Prüfung. Hier auf dieſem
Gebiete iſt aber in erſter Linie feſtzuſtellen, daß das Reich ſich fortgeſetzt
entlaſtet und die Gemeinden belaſtet. Schon jetzt befindet ſich eine große
Zahl von ausgeſteuerten oder nicht anſpruchsberechtigten Erwerbsloſen
in der Unterſtützung der öffentlichen Fürſorge, die bei der Andauer der
gegenwärtigen Konjunktur nur geringe Ausſicht haben, Arbeit zu
be=
kommen. Daher die Notwendigkeit für die Gemeinden, fortgeſetzt neue
Ausgaben zu machen. Wir mußten erſt in der letzten Sitzung der
Stadt=
verordnetenverſammlung 300 000 Mk. Kredite für Notſtandsarbeiten
ge=
würde ſich in großem Umfange erhöhen, falls etwa die
Kriſen=
unterſtützung nicht über den 1. April hinaus
verlän=
gert wird. Die Zahl der Klein= und Sozialrentner, die in unſerer
Stadt ergänzende Unterſtützung aus Mitteln der öffentlichen Fürſorge
erhalten, iſt und bleibt verhältnismäßig groß. Es wäre endlich zu
wünſchen, daß das Reich die Bezüge dieſer Gruppen auch einmal aus
Reichsmitteln dauernd erhöhen würde, damit die Lage eine Beſſerung
erführe und die Stadt eine Entlaſtung. Wir können nur derſuchen,
durch möglichſt zweckmäßige Handhabung unnötige Ausgaben zu
ver=
meiden und nach wie vor die Hilfe den Umſtänden des einzelnen Falles
entſprechend anzupaſſen. Vor allen Dingen aber gilt es, raſch zu helfen
und damit die notwendige Ausgabe ſo produktiv wie möglich zu geſtal=
1. 1927 1. 1. 19238 ten. Auch der ſtädtiſchen Verwaltung geht es gegen ihr eigenes ſoziales
Empfinden, wenn wir aus Anlaß der Finanznot der Zeit genötigt
wer=
den, ſogar im Gebiete der ſozialen Hilfe und z. B. im Gebiete der
Schulen mit den Ausgaben zu bremſen. Es iſt ſicher eine
Kul=
turwidrigkeit, wenn wir genötigt werden, auch in den ſachlichen
Ausgaben für die Schulen bei dieſem Voranſchlag 25 Prozent zu
ſtrei=
chen. Allein die Verwaltung mußte ſich bei dieſem Voranſchlag den
Grundſatz zu eigen machen, im Gebiete der geſamten Verwaltung bei
allen ſachlichen Ausgaben, die nicht zwangsgebunden ſind, nur die
Vor=
anſchlagsſätze des vorigen Jahres anzuerkennen und hierbei ein Viertel
zu ſtreichen. Machen wir uns dieſen Grundſatz ſelbſt zu eigen, ſo kann
auch die Schule leider nicht verſchont bleiben.
Der Vermögensſtand der Stadt Darmſiadt iſt gut.
Die Stadtverwaltung hat ſeither ſchon auf den Steuerdruck der
Gegenwart und die Lage der Wirtſchaft in den letzten Jahren ſtets
Rückſicht genommen, hat doch auch die
Stadtverordneten=
treten laſſen. Das Jahr 1925 ſchloß in der Rechnung mit einem
des der Reichsbank und der ihr nachfolgenden Kreiſe gegen die An= günſtig geſchätzt, mit 1,5 Millionen Mark ab. Dabei kann es als Beweis
leihen der Städte in ſteigendem Maße fühlbar machen. Wenn dringende einer ſorgſamen Verwaltung gelten, daß es mir möglich war, bis jetzt
unſer Betriebskapital in Höhe von 885 000 Mark zu erhalten, d. h. einen
durchlaufenden Poſten, der in Zeiten höchſten Bedarfs zur vorlagsweiſen
Verrechnung der Ausgaben diente und die Aufnahme hochverzinslicher
Bevölkerung in jeder Weiſe zu unterrichten, darauf hingewieſen, daß
Wohnungsnot ein beſonders dringendes Gebot. Verarmte Kreiſe wür= lionen bevorſtanden. Nur dadurch, daß die Verwaltung von Oktober
den weiterhin ihre derzeitigen Wohnungen verlaſſen und mit kleineren vor, J3. an in außerordentlicher Weiſe die Ausgaben bremſte, und auch
diejenigen Ausgaben zurückſtellte, für die Kredite nur unter kaum
trag=
baren Bedingungen zu erhalten waren, iſt das Ergebnis erreicht, daß
Umſtellung. Die Anzahl derer, die ein Einkommen aus irgend welcher der Fehlbetrag vorausſichtlich nur etwa 1500 000 Mk. betragen wird.
Die im letzten Jahre vollendeten neuen Unternehmungen der Stadt:
Herrngartenkaffee Feſthalle, Ratskeller, Hotel
Traube — haben die in ſie geſetzten Erwartungen
gerechtfertigt. Iſt bei der kurzen Zeit ihres Beſtehens noch kein
Verwaltung hat die Aufgabe, die Gelegenheit zur Arbeit zu vermeh= endgültiges Urteil auszuſprechen, ſo liegt doch ſchon eine ſehr
ſtarke Verkehrsſteigerung vor, welche die früher,
insbeſon=
dere bei dem Hotel Traube ermittelten Verkehrsziffern, weit überholt
hat. Liegen teilweiſe jetzt ſchon Ueberſchüſſe vor, ſo wird hoffentlich
ſpäter einmal feſtgeſtellt werden, daß dieſe Betriebe, deren neue
Ein=
nahmen die Steuerzahler vor neuen Laſten bewahren ſollten, endgültig
trieben die Unkoſten geſtiegen ſind und die innere Geldentwertung zum Segen der Stadt gereichten. Nie Stadt Darmſtadt, weiche durch
die Verhältniſſe der Nachtriegszeit ſo unendlich viel verloren hat, kann
in ihrer Entwicklung nicht ſtille ſtehen. Wie ſie ſchon ſeither in dieſem
Gebiet erfolgreich gearbeitet hat, ich erinnere an das ſo glanzvoll
ver=
haben. Deshalb iſt es auchunrichtig, reinprivatwirt= laufene „Mittelrheiniſche Turnfeſt” und die „Landwirtſchaftliche
Aus=
ſchaftlichvonderüffentlichen Verwaltung zu denken, ſtellung” im Sommer b. 38, ſo wird ſie auch beiterhin arbeiten.
Des=
halb wird rege gearbeitet ſowohl im Gebiete der ſyſtematiſchen
Verkehrswerbung, wie im Gebiete der zukünftigen
Fernſtraßenbahn=Unternehmungen.
In allen bedeutungsvollen Fragen werde ich es mir beſonders
an=
gelegen ſein laſſen, auch in Zukunft unſere Tageszeitungen über
Ag
Nar
Ai
Warhaus ℳ 80. 2 fäushrsft duch aber Harakunen
Geabekalprei.
Cymabrode dauschaßkunen
Meh. N. GdAecmäft
Nocherpaushale Gadelsd .105.-
(mindestens) 3 Nocken: ℳ 18
TV.2969
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Freitag den 23 März 1928
Nummer 83
die Abſichten und Beweggründe der Verwaltung zu unterrichten. Ich
werde über die Finanzlage der Stadt, ihre Einnahmen und Ausgaben
die Oeffentlichkeit informieren. Ich begrüße jede objektive wenn
auch ſcharfe Kritik, denn ſie kann wertvoll ſein und uns den Anlaß
geben zu einer erneuten Ueberprüfung. Ich möchte eine enge und von
gegenſeitigem Vertrauen getragene Zuſammenarbeit zwiſchen
Verwal=
tung und Preſſe herbeiführen.
Im Sinne einer rationellen Geſtaltung unſerer zukünftigen
Gas=
verſorgung iſt ein bedeutſamer Fortſchritt erzielt. Durch die
Zu=
ſammenfaſſung der Provinzen und Städte iſt eine Einheit in der
kraft=
wirtſchaftlichen Poſition durch die Gründung der Heſſiſchen
Ferngas=
verſorgung geſchaffen, die unſere Stellung ſtärkt für die kommenden
Entſcheidungen.
Ich habe für
die Wohnungsbautätigkeit 1928
eine Vorlage in der Geſamthöhe von über 4 Millionen vorgelegt. Die
Stadt beſitzt z. Zt. im ganzen 1146 Wohnungen darunter 706 neu
er=
richtete Wohnungen. Die Stadt hat den ernſten Willen, Herr zu werden
über die großen Schwierigkeiten der Gegenwart und ihre
Wohnungs=
bautätigkeit fortzuſetzen. Der hier genannte Betrag iſt die höchſte Ziffer,
die ich bei vergleichbaren Verhältniſſen kenne. Frankfurt a. M. hat aus
ſtadteigenen Mitteln die Summe von rund 5½ Millionen für 1928
bereitgeſtellt.
Nunmehr zur Vorlage des Voranſchlages 1928. Es wurde ſchon
bemerkt, und von mir ſ. Zt. der Oeffentlichkeit durch alle Tageszeitungen
unſeren Mitbürgern mitgeteilt, daß das Jahr 1927 in ſchwerſter Weiſe
vorbelaſtet war. Es mußten mit Rückſicht auf die Verwahrloſung in
der Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit u. a. 220 000 Mk.
Mehr=
aufwendungen für die Bauverwaltung, 250 000 Mk. Mehraufwendungen
für notwendige Ausbeſſerungen in den Schulen, 625 000 Mk.
Mehr=
koſten für das Wohlfahrtsamt, ſowie 100 000 Mk. Erhöhung des
Theater=
beitrages eingeſtellt werden. Dabei kam infolge Entſcheidung des
Reichstags die Getränkeſteuer mit einer vorhandenen Einnahme von
230 000 Mk. in Fortfall. Nur die Bierſteuer brachte eine kleine
Er=
leichterung. Aber auch dieſe Steuer iſt heute wieder Gegenſtand der
Anfechtung, trotzdem unſere Aufſichtsbehörden in autoritativer Weiſe
ſich im ganzen Reiche für die Rechtsgültigkeit dieſer Steuer eingeſetzt
hatten. Es iſt klar, daß bei dieſer Lage des Vorjahres auch der
Haus=
haltsplan 1928 leiden muß. Es wäre mir aber trotzdem
ge=
lungen, angeſichts der Anſtrengungen des
Vor=
jahres den Haushaltsplan 1928 in das Gleichgewicht
zu bringen, wenn nicht drei neue Vorbelaſtungen
dieſen Haushaltsplan belaſteten:
493 000 Mk. Mehrbetrag für das Wohlfahrtsamt,
450 000 Mk. Mehrbetrag für den Schuldendienſt (abnorm
hoher Zinsfuß, Ausgleichung für das Vorjahr),
450 000 Mk. Mehraufwendung für die Beſoldungserhöhung.
Angeſichts ſolcher Tatſachen mußten außergewöhnliche Maßnahmen
ergriffen werden. Der urſprüngliche Voranſchlag für 1928 ſchloß trotz
der Einſtellung der Einnahmen der Gebühren (für Müllabfuhr,
Kanal=
benutzung und Straßenreinigung in Höhe von 700 000 Mk.) noch mit
einem Fehlbetrag von rund 2½ Millionen ab. Ich habe die noch
möglichen Reſerven herangezogen und komme mit Einnahmeerhöhungen
und Ausgabeſtreichungen dann auf einen Fehlbetrag von rund 800 000
Mark. Angeſichts der ſchweren Notlage müſſen, wie dies auch in anderen
Städten der Fall, erhebliche Einnahmeerhöhungen beſchloſſen werden.
Wenn wir z. B. ſeither, was ein Ruhmesblatt für die Stadt
Darm=
ſtadt war, aus ſozialer Geſinnung heraus die höchſten Richtſätze im
Deutſchen Reiche für die Unterſtützung der Klein= und Sozial=Nentner
zahlten, ſo müſſen wir ſelbſtverſtändlich auch die dafür erforderlichen
Verwaltungsmitteln in Einnahme bewilligen. Die endgültigen Anträge
für ſämtliche Einnahmeerhöhungen werde ich ihnen nach Abſchluß der
z. Zt. geführten Vorverhandlungen noch mitteilen.
Ein Sorgenkind in unſerem Etat bildet auch das Landestheater.
Die Stadt ſoll wiederum bei den Verhältniſſen der Gegenwart eine
erhebliche Erhöhung des Theaterbeitrags leiſten. Sie wiſſen, daß die
Theaterprobleme der Gegenwart in allen Bühnen Deutſchlands einen
Beſtandteil der Kulturkriſe darſtellen. Kino, Radio, Sport, die
Wand=
lung in der geiſtigen Einſtellung der Menſchen, Folgen der
Nach=
kriegszeit und ihre Entwicklung und die ſtarke Geldentwertung bedingen
Ausgaben, die kaum noch tragbar ſind. Ich brauche nur auf die
Er=
örterungen in unſerer Nachbarſtadt Frankfurt hinzuweiſen, um zu
zeigen wie auch dort verſucht wird, die Bühne auf eine neue Grundlage
zu ſtellen. Aber alle, die guten Willens ſind, werden mit der ſtädtiſchen
Verwaltung dafür eintreten, daß die Bedeutung Darmſtadts als einer
Stätte geiſtig regſamen Lebens erhalten bleibt. Sie werden ſich in der
Gegenwart und Zukunft für die Erhaltung unſeres Theaters einſetzen.
Meine Damen und Herren! Alle unſere Sorgen münden in das
Be=
kenntnis, daß wir wachſam ſein müſſen in dieſer ſchweren Zeit. Wir
müſſen wachen insbeſondere über die Zukunft unſerer Stadt. Ich werde
zu gegebener Zeit die Oeffentlichkeit unterrichten über die
Verhand=
lungen, die ich z. Zt. führe in Darmſtadts Intereſſe. Stehen wir ooch
in einer Zeit, die Umformungen bringt zu den Umſchichtungen, die
bis jetzt ſchon erfolgt ſind in der örtlichen Zuſammenſetzung unſerer
Stadt.
Meine Damen und Herren! Auch zum Schluß betone ich, daß uns
nichts übrig bleibt, als mit aller Energie den Spargedanken in die
Tat umzuſetzen und insbeſondere jede vermeidbare Ausgabe für die
Zukunft zu unterlaſſen. Selbſtverſtändlich hat der Spargedanke ſeine
Grenzen auch in wirtſchaftlichen Erwägungen. Wird nicht rechtzeitig
zugegriffen, ſo kann das Sparen unwirtſchaftlich ſein. Nicht ſtille
Reſignation, ſondern die klare Erkenntnis, daß wir in der
gegenwär=
tigen beſonders bedeutungsvollen Zeit Einfluß gewinnen müſſen auf die
Geſtaltung der Dinge, muß unſere Willenskraft trotz aller Hemmniſſe
der Gegenwart erſtarken laſſen.
Mit der erfreulichen Feſtſtellung, daß unſere ſtädt. Sparkaſſe ihren
Einlagebeſtand zu Anfang d8. Js. auf 12600 000 Mk. erhöhen konnte
und die deutſchen Sparkaſſen das Jahr 1928 mit einem
Spareinlagen=
beſtand von rund 4,6 Milliarden begonnen haben, will ich meine
Be=
trachtungen ſchließen und der Hoffnung Ausdruck verleihen: möge es
uns gelingen in der Zuſammenarbeit der Verwaltung und der
Stadt=
verordneten=Verſammlung unſer Gemeinweſen auch durch die in
Zu=
kunft noch drohenden Gefahren ſicher und gut hindurchzuſteuern.
DAuszahlung von Militär=Verſorgungsgebührniffen beim hieſigen
Poſtamt 1. Die Zahlung der Militär=Verſorgungsgebührniſſe
für April erfolgt am 29. März an den bekannten ſieben Zahlſtellen von
7.30—12 Uhr und von 14—17 Uhr. Die bei der Märzzahlung am 2/. 2.
den Rentenempfängern ausgehändigten Lebensbeſcheinigungen ſind nad
vorheriger amtlicher Beglaubigung bei Abhebung der Gebührniſſe am
29. März mit den Nummernkarten vorzulegen. Die Auszahlung der
Renten erfolgt nur gegen Rückgabe der von den Rentenempfängern
unterſchriebenen und amtlich beglaubigten Lebensbeſcheinigungen. Die
am 29. März nicht abgehobenen Gebührniſſe können noch bis zum 4. 4.
an den Werktagen in der Rentenſtelle während der Zahlſtunden von
8.30—12.30 Uhr vormittags abgehoben werden. Nach dieſer Zeit findet
eine Zahlung von Verſorgungsgebührniſſen nicht mehr ſtatt. Die bis
dahin nicht abgehobenen Beträge werden dann dem Verſorgungsamt
zurücküberwieſen.
— Auszahlung der Verſicherungsrenten (J. A, K, W. WK, O) und
unfallrenten beim hieſigen Poſtamt 1. Die Auszahlung der
Inva=
liden= und Unfallrenten erfolgt am 2. April an den bekannten
acht Zahlſtellen. Die Auszahlung beginnt jetzt ſchon um 7.30 Uhr
vor=
mittags. Auch während der folgenden Sommermonate findet die
Aus=
zahlung an den Hauptzahltagen von 7.30—12 Uhr und von 14—17 Uhr
ſtatt. Alle Quittungen müſſen am Zahltage mit der amtlichen
Beglau=
bigung der Unterſchrift, der Lebensbeſcheinigung der Kinder oder der
ſonſt in Betracht kommenden Perſonen und der
Witwenſchaftsbeſcheini=
gung verſehen ſein. Die Beglaubigung uſw. darf von der
Polizei=
behörde uſw. ſchon jetzt vorgenommen werden. Die am Zahltage nicht
abgehobenen Rentenbeträge werden an den folgenden Werktagen in der
Nentenſtelle von 8.30—12.30 Uhr gezahlt.
E Kraftpoſt. Vom 1. April an wird die Kraftpoſt Darmſtadt=
Brandau wieder bis Neunkirchen durchgeführr.
Die Wohnungsnot in Darmſiadt.
Der Wohnungsbau 1928. — Die Hilfe für die Wohnungsſuchenden. — Der Saalbon
wird renoviert
Stadtverordneten Perſammlung.
bürgermeiſter Dr. Gläſſing des verſtorbenen Provinzialdirektors
Dr. Kranzbühler. Die Stadtverordnetenverſanmnlung erhob ſich zum
Zeichen der Trauer von ihren Sitzen.
war, wurde weſentlich hinausgezogen durch die Erörterung der Frage
über die Zahl der Wohnungſuchenden. — Die Bewilligung des Kredits
zur Renovierung des Saalbaues wurde dagegen einſtimmig erteilt,
ohne folgende Ausſprache zur Kenntnis genommen.
Die eigentliche Sitzung wurde von Oßerbürgermeiſter Dr.
Gläſ=
ſing um 6.20 Uhr eröffnet.
Auf Wunſch erſtattete Stadw. Metzler (So.) Bericht über den
Wohnungsbau 1928.
In den Jahren 1921—1927 hat die Stadl Darmſtadt insgeſamt 670
Wohnungen neu erbaut, und zwar: 136 Wohnungen mit 1 Zimmer
und Küühe, W7 Wohnuugen mit 2 Zimmern und Küche, 170
Woh=
nungen mit 3 Zimmern und Kuche, 149 Wohnungen mit 4 Zimmern
und Küche, 8 Wohnungen mit 5 Zinmern und Küche. Die tatſächlichen
Baukoſten dieſes Wohnungshauprogramms ſtellen ſich auf ungefähr
6 700 000 Mark. Der Geländewert beträgt etwa 1800 000 Mark. Die
Mieten für dieſe Wohnungen betragen dunchſchnittlich 3,8—4 Prozent
des inveſtierten Kapitals. Der Betrag, den die Stadt alljährlich auf
die ſe Wohnungen drauf zu legen hat, beträgt einſchließlich der
Privat=
bauten, die finanziert worden ſind. rund 245 000 Mark. Solange die
Hauszinsſteuer die Möglichkeit gibt, wird dieſer Fehlbetrag durch die
Ginkünſte aus disſer Steuer gedeckt. Sobald die Steuer aber aufhört,
müſſen die Fehlbetuige auz dem Wohnungsbau durch neue
Steuer=
mittel aufgebraht werden.
Als es galt, das neue Bauprogramm 1928 vorzubereiten, hat ſich
die Stadtverwaltung entſshloſſen, nur ein Aeines Bauprogramm in
Eicenbauten vorzuſchlagen, im übrigen aber wollte ſie die
Hauszins=
ſtenermittel an Wohnungsbaugenoſſenſchaften und Private derart
ver=
geken, daß für jede Wohrung 3000 Mark Darlehen, wenn möglich
zins=
los, gegeben werden. Unter dieſen Geſichtspuntten iſt der
Voran=
ſchlag der Wohnungsbaukaſſe für 1928 entſtanden, deſſen
Genehmigung vorgeſchlagen wird.
Indeſſten hat die Stadwerwaltung aber angeſichts der großen
Woh=
nungsnot ſich dazu entchließen müſſen, das Bauprogram an
Eigen=
bauten der Stadt ganz weſentlich zu erweitern. Sie tut dies aber auch
ſchon, um das Bauaewerbe wieder zu beleben, das durch die
eingetre=
tene Stockung ſeit Monaten faſt ganz beſchäftigungslos iſt. Das
Er=
gebnis dieſer Beſchäftigungsloſigkeit iſt ein Heer von über 3060
Er=
werbsloſen, deſſen Erhaltung auch der Stadt erhebliche Mittel
auf=
bürdet. Die Stadt hat die Abſicht, etwa 20 Dreigimmerwohnungen
zu errichten mit einem Rauminhalt von 400 Kubikmeter pro Wohnung.
Die Baukoſten einer ſolchen Wohnung betragen bei einem
Einheits=
preis von 30 Mark pro Kubikmeter — 12000 Mark. Der Bauplatz und
die Baureifmachung erfordern 1600 Mark, ſo daß eine ſolche
Woh=
nung den Betrag von 13 600 Mark erfondert. Die Finanzierung einer
ſolchen Wohwung würde ſich folgendermaßen ſtellen: Aus Mitteln der
Hauszinsſteuer nimmt die Stadt 4000 Mark zu 0 Prozent, als
Hypo=
theken werden aufgenommen 8000 Mark zu 8 Prozent, das Gelände
wird als ſtadteigenes Gelände verzinſt mit 4 Prozent. Die
Finanzie=
rung ſtellt ſich demnach wie folgt: 1. Hypothek 2000 Mark zu 8 Prozent
— 640 Mark, 2. Hauszinsſteuerhypothek 4000 Mark zu 0 Prozent,
3. Bauplatz 1600 Mark zu 4 Prozent — 64 Mark, zuſammen 704 Mark
Zinſen, dazu Betriebskoſten 136 Mark, zuſammen 840 Mark jährlich
oder 70 Mark pro Monat.
Die neuen Wohnungen dürfen eine weitere Belaſtung der Stadt
mit Zuſchüſſen nicht mahr erbringen. Die Feſtſetzung der Miete muß
demnach in ausreichender Höhe geſthehen. Dies iſt nur möglich, wvenn
die Finanzierung etwa in dem oben angedeuteten Rahmen erfolgen
kann.
Die Koſten für dieſen erweiterten Wohnungsbau betragen 2000 000
Mark. Dazu kommt noch das Darlehen aus dem Voranſchlag der
Woh=
nungsbaukaſſe mit 1 700 000 Mark, ſo daß der geſamte Geldbedarf
4½ Millionen Mark beträgt. Dieſe Summe will die Stadt aufnehmen
als Hypothek auf den ſeitherigen ſtadteigenen Wohnungsbau. Da ſie aber
ihre finanzielle Baſis nicht verändern kann, muß der Hausbeſitz aus der
Nachkriegszeit von dem Vermögen der Stadt ganz abgezweigt und einer
ſtädtiſchen Wohnungsbaugeſellſchaft übertragen werden.
Ueber die Form der zu gründenden Geſellſchaft kann heute noch nichts
näheres geſagt werden. Ihr ſoll übertragen werden der geſamte
Nach=
kriegsbeſitz und das in der Nachkriegszeit erworbene bauueife Gelände
mit einem Friedenswert von rund 9 Millionen Mark, um den
ſelbſt=
verſtändlich die Schulben der Stadt verringert werden. Dieſe ſtädtiſche
Wohnungsbaugeſellſchaſt nimmt 50 Prozent des Wertes auf und
be=
nutzt dieſe Hypothek wieder zum Bauen. Selbſtverſtändlich müſſen der
Geſellſchaft; auch aus der Hauszinsſteuer die erforderlichen Mittel zur
Verfügung geſtellt werden, um beſtehen zu können. Die erforderlichen
Mittel ſollen alsbald aufgenommen werden.
Die Verwaltung beantragte deshalb grundſätzliche Zuſtimmung zu
dem Voranſchlag der Wohnungsbaukaſſe für 1938, grundſätzliche
Zu=
ſtmmung zu dem erweiterten Bauprogramm und grundſätzliche
Zu=
ſtimmung zur Schaffung einer ſtädtiſchen Wohnungsbaugeſellſchaft.
Der Verichterſtatter gab Einzelpoſitionen bekannt und wies darauf
hin, daß die Grundung der Geſellſchaft wohl noch Schwierigeiten
be=
reiten werde.
Stadtv. Engel ſpricht ſich gegen die Vorlage aus, da die
minderbemittelte Bevölkerung die Mieten für die Wohnungen gar nicht
bezahlen könne. Er regt an, die Vorlage zur nochmaligen Bearbeitung
an den Bauausſchuß zu überweiſen. Er warf die Frage der Zahl der
Wohnungſuchenden auf und erklärte, daß die Wohnungsnot ſehr groß
ſei. Von 1996/97 bis 1. März 1928 ſei die Zahl der
Wohnungſuchen=
deu von 3584 um 577 auf 4161 geſtiegen. Noch B3 Kriegsbeſchädigte,
darunter 111 Schwerkriegsbeſchädigte, und etwa 300 Tuberkuloſekranke
hätten noch keine eigene Wohnung. Die Schaffung von Wohnungen
bleibe ein Problem für die Kommunen, da die Privatwirtſchaft noch
nicht in der Lage ſei, zu bauen. Man müſſe aber mit dem notwendigen
ſozialen Gefühl bauen. Nach ſeiner Anſicht reiche der vorgeſehene
Zuſchußbetrag von 3000 Mark für eine kleine Wohnung nicht aus. Nach
Lage der Dinge beantrage er Zurückverweiſung der Vorlage zur
noch=
maligen Beratung.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärte, es wäre wohl eine lleine
Ver=
wechſelung der Begriffe über die Baugelder entſtanden, die gegeben
worden ſeien. Annähernd 2 Millionen Mark ſeien aus Mitteln der
Sparkaſſe gegeben. Die etzwa 150 Erbbauhäuſer erfordern einen
Zu=
ſchuß von zirka 30 000 Mark, die 670 von der Stadt erſtellten
Woh=
nungen einen ſolchen von 210 000 Mark. Uebrigens habe Darmſtadt
im Wohnungsbau Erfolge gehabt, wie kaum eine andere Stadt. Die
Zahl der Wohnungſuchenden ſtimme nicht ganz. Heute kämen etwa
1000 Wohnungſuchende in Frage, für andere handele es ſich lediglich um
einen Wohnungstauſch. Allerdings ſei auch die Zahl 1000 hoch genug.
Wenn Mittel vorhanden wären, könnten, einſchließlich der mehr als
100 Anmeldungen zum Bau von Wohnungen durh
Wohnungsbaugefell=
ſchaften uſtw., ettua 500 Wohnungen im Jahre fertiggeſtellt werden.
Zur Beſchaffung von Mitteln diene eben die zu gründende Geſellſchaft.
Der Redner gibt noch einige Rechenegempel, die der
Stadtverordneten=
verſammlung zeigen ſollen, wie man der Wohnungsnot ſteuern könne.
Stadtv. Haury (D.V.P.) gibt zunächſt ais Mitglied der
Woh=
nungszuweiſungskommiſſion ein Bild von der ſchweren Wohnungsnot
und erklärtz dann, daß die Rohnung des Herrn Bürgermeiſters Bux=
baum inſofern ein Loch habe, als die Baufälligkeit der Häuſer, die
da=
durch notwendig werdende Wohnungsräumung, die Wohnungsſuckh
wegen Vergrößerung der Familie uſw. nicht berückſihtigt ſeien. Wem=
Zu Beginn der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung gedachte Ober= wan die Zahl dieſer Wohnungfuchenden mit 100 annehme, ſei ſie nicht
zu hoch gegriffen. Die Beratung der Vorlage wolle er allerdings nickk
verzögern, und daher ſtimme er nicht für Rückverweiſung an den Auss
ſchuß. Ganz beſonders müſſe man ſich gegen den Eiuzimmerwohnungs=
Die Erledigung der Tagesordnung, die allerdings ſehr umfangreich beu wenden. Man ſollte aus hygieniſchen und ſittlichen Gründen Drei
eventuell Zweizimmerwohnungen bauen. Es müſſe darauf
hingewieſe=
werden, daß heute Private kaum mehr bauen könnten, da ſie kein Gell
lätten und auch keinen Zuſchuß erhielten. Man ſolle aber gerade dii
ebenſo wurden der Veewaltungsbericht und der Inhalt der Etatsrede Privatbauten fördern, da deren Beſter auch für die Stadt als Steuem
zahler einmal von Bedeutung ſein können. Erbauern von Privacz
häuſern ſolle man ruhig 35 Prozent Zuſchuß gewähren. Auch müſſi
ein gerechter Wertausgleich erſtrebt werden. Weiter verbreitete ſich deu
Nedner über die Mietſteigerungen und den Lohnkonflikt in dieſem Zu
ſammenhang.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärte, daß die Stadtverwaltm
keineswens die Abſicht habe, die Priatbauten zu unterbinden.
Di=
in Ausſicht genommenen Einzimmerwohnungen, die jetzt für alte
Leut=
ſihr verteilhaft ſeien, könnten im Bedarfsfalle leicht in
Dreizimmer=
nuhnungen umgebaut werden.
Stadtv. Süß ſprack, über die Bauabſichten der Gemeinnützigem
Gefellf hift für Angeſtelltenh imſtätten und die Tätigkeit der Deutſchem
Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaften. Derartige Privatbauten würdem
neit mehr ausgefihrt werden, wean ſie durch die nötigen Zuſchüſſ.
unterſtüitzt würden.
Burzermeiſter Buxbaum legte die prekäre finanzielle Lage dem
Stodt auseinander, die Gewährung von Mitteln über das zuläſſige
Maß und ohne erſite Sicherheit nicht erlaube.
Stadtv. Tempel befaßt ſich zunächſt wit der Zahl der Wohnung
ſuchenden und knüpft an die Ausführungen des Stadtv. Haury an. En
glaubt, daß bei entſprechend billigerem Bau mindeſtens 86 Wohnunger,
mehr beſchafft, und daß ferner dann die Mieten geſenkt werden
könn=
ten. Man müſſe die fungtbare Wohnungsnot mit allen Mitteln
be=
kämpfen.
Bürgermeiſter Buxbaum ſetzt in längeren Ausführungen
aus=
einander, daß man nur auf Koſten der Qualität billiger bauen könne.
Man verſchleudere kein Geld; wenn man unter den vorgeſchlagenem
Satz von 30 Mark heruntergehe werde ſich das ſpäter rächen.
Stadtv. Goſenheimer (Dem.) weiſt darauf hin, daß man der
Vorlage zuſtimmen, oder ſie ablehnen ſolle. Tatſache ſei, daß mam
der Wohnungsnot unbedingt ſteuern wüſſe, alſo könne man der
Vor=
lage im Sinne der Stadtverwaltung zunächſt zuſtimmen. Mit gewiſſe=
Sorge verfolge man das Entſtehen der Kaſernenbauten der
ſtadt=
eigenen Gebäude. Auch die privaten Bauten müſſe man begünſtigen.
Man ſolle aber bei der Herſtellung von Neubauten nicht kleinlich
ſpa=
ren, man ſetze Vertrauen in die Stadtverwaltung, allerdings hätten.
andere Städte billiger gebaut, es ſei aber auch bekannt, daß vielel
Städte teurer bauen, und auch die Berechnungen ſolcher Stadtverwal=”
tungen ſeien ſehr gewiſſenhaft angeſtellt. Dem Bauprogramm kann:
man alſo zuſtimmen. Redner verbreitete ſich noch kurz über die
Lohn=
forderungen und die Forderungen des Inlandsmarktes.
Stadtv. Hütſch (Soz) beleuchtet die Tätigkeit einiger
Baugenoſſen=
ſchaften und erklärt, daß, wie er gehört habe, 9s vorgekommen ſei,
daß eine Baugenoſſenſchaft ſich mit Geld der Stadt (der Name, ob das
Zuſchüſſe oder Darlehen ſeien, tue nichts zur Sache) Gelände gekauft, es
liegen gelaſſe habe, um es ſpäter ſpekulativ zu verwerten.
Stadtv Haury (DV.P.) widerſpuicht ganz energiſch dieſer
Auf=
faſſung. Er bedaupe, daß derartige Verdächtigungen geäußert wurden,
Die in Frage ſtehende Genoſſenſchaft habe nie mit ſtädtiſchem Geld
Bau=
gelände vekauft. Geld oder Darlehen ſeien der Vorſchrift gemäß
auf=
genommen und auch verwertet worden.
Stadtv. Weſp (Zentr.) nennt einige ſtatiſtiſche Zahlen über die
fehlenden Wohnungen.
Der Berichterſtatter zu dieſer Vorlage, Stadw. Metzler (Soz),
gibt noch einige Erläuterungen und fragt dann an, wie es komme, daß
in Ermangelung von Geldern ſtädtiſſch Bauten nicht fertiggeſtellt
werden konnten, während noch Zuſchüſſe zu Privatbauten gegeben
wurden.
Bürgermeiſter Buxbaum klärt die Frage dahin auf, daß
die=
ſer Zuſchuß nach Ausweis der Darlehensliſte bereits vor zirka 134
Jahren vor der Inanſpruchahme bewilligt worden war.
Nachdem Stadtv. Hütſch (Soz.) als Antwort auf die
Ausführun=
gen des Stadtv. Haury noch erklärt hatte, daß ihm die Verdächtigung
der Genoſſenſchaftsmitglieder ferngelegen habe, wird zur Abſtimmung
über die Vorlage geſchritten. — Die grundſätzliche Zuſtimmung zu der
vorliegenden Vorlage wird einſtimmig erteilt.
Traditionsgemäß übernimmt der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes,
Stadtv. 3iggs (Soz.) den Vorſitz, als Stadtb. Dr. Noellner
Aus=
führungen zu dem
Verwaltungsbericht über die Rechnungsjahre 1924 und 1925
gibt. Da dieſer Bericht gedruckt vorliegt, beſchränkt ſich der Redner
auf einige Erläuterungen zu den Hauptpunkten dieſes
Verwaltungs=
berichts. — Der Voyſitzende dankt dem Referenten für ſeine
Aus=
führungen, es wird einſtimmig Entlaſtung erteilt. Ferner ſpricht der
Vorſitzende der Stadtverwaltung und beſonders Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing den Dank der Stadtverwaltung für die mühevolle geleiſtete
Arbeit aus.
Iu Anbetracht der vorgeſchrittenen Zeit gibt Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing im Einverſtändnis mit der
Stadtverordnetenver=
ſammlung lediglich eine kurze Inhaltsangabe über ſeine Etatsrede, die
der Preſſe zur Veröffentlichung zuging.
Der Finanzausſchuß hatte in ſeiner letzten Sitzung den driugend
notwendigen Herſtellungen des Saalbzues, wie ſie in der allen
Stadt=
verordneten zugegangenen Vorlage des Oberhürgermeiſters verzeichnet
ſind, unter Bewilligung des erforderlichen Kredits von 110000 Mk.
bereits zugeſtimmt.
Nach Erledigung einiger unweſentlicher Punkte, betr. Wahlen von
Mitgliedern zu verſchiedenen Ausſchüſſen, wurde die öffentliche Sitzung
geſchloſſen.
— Hefſiſcher Motorſportklub Darmſtadt, Ortsgruppe des A.D.A.C.
Heute mittag 1 Uhr fahren unſere Mitglieder Robert Trapp und Hugo
Huck ab Theaterplatz zum Start nach Köln zur A. D.A.C.=Bundesfahrt
über 3500 Kilometer. Unſere beſten Wünſthe begleiten dieſe beiden
Sportler auf ihrer Fahrt.
Pr.4. Turngemeinde Beffungen 1865, e. V., D.T. Samstag, den
24. März, abends 9 Uhr, findet in unſerer Wochenverſammlung ein
Vortrag mit Lichtbildern von Herrn Studienrat Dr. Ph. Krämer
über „Fava, die Sonneninſel”, ſtatt, zu dem wir alle unſere
aktiven und inaktiven Mitglieder ſowie Freunde und Gönner herzlichſt
einladen: Damen ſind ganz beſonders willkommen! Es wird für jeden
Beſucher eine weihevolle Stunde bedeuten, dieſem geſchätzten Redner zu
lauſchen, der aus eigenem Erleben in gedankentiefen Ausführungen die
Kultur der fernen öſtlichen ſagenumwobenen Inſeln ſchildert und dabei
tiefernſte Betrachtungen über das Verhältnis zwiſchen dem Oſten und
Weſten, denen noch weltgeſchichtliche Auseinanderſetzungen bevorſtehen,
einflicht. Es iſt dies der geiſtige Kampf zwiſchen der iſlamitiſchen
und chriſtlichen Weltanſchauung. Treffliche Lichtbilder eigener Aufnahme
von beſonderer Eigenart, Schönheit und Klarheit werden eine
anſchau=
liche Ergänzung des geſprochenen Wortes bilden. Sie werden uns
ein=
führen in die Landſchaft, Bodenbewirtſchaftung, in das Leben und das
Treiben der Bewohner, ihre religiöſen Kulte und die buddhiſtiſchen
Tempel mit ihren rieſigen Ausmaßen. Wir hoffen, daß alle unſere
Mitglieder unſerer Einladung Folge leiſten!
W7e452
Nu
in Versuch mit (
Kopfjucken
D D
Aoptschuppel.
BIrHeHwdsoeT macht Sie zum
Haarausfall
„Fiiiii begeisferten Anhänger dieses idealen Haarpflegemittels
Preis: RM. 2.20und 3.75. kliter 6.-.
10.50.
TV.4765
[ ← ][ ][ → ]Nummer 83
Freitag den 23 März 1928
Geite 7
Pritte Jahresſitzung der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt
am 20. März 1928.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende des
ſiweraus ſchuerzlichen, überraſchenden Verluſtes, den auch die Wirtſchaft
5. s Kammerbezirkes duvch das plötzliche Ableben des Provinzialdirektors
dr Provinz Starkenburg, Herrn Dr. Kranzbühler, betroffen hat.
Drer Verſtorbene, ein Mann von außerordentlichen Kenntniſſen, tiefer
Aäldung und auf allen Gebieten des Wiſſens bewandert, erfreute ſich
z. weiteſten Wirtzſchaftskreiſen höchſter Wertſchätzung zumal er mit
karem Blick die wirtſchaftlichen Zuſammenhänge erkannte und ſeine
nitverzweigte Verwaltung den praktiſchen Erforderniſſen entſprechend
frhrte. Die Lücke, die durch das Hinſcheiden des ſo verdienſwollen
ATannes eingetreten iſt, wird nur ſchwer in geeigneter Weiſe zu ſchließen
iu. Die Verſammlung erhob ſich zu ehrendem Gedenken an Herrn
2r. Kranzbühler von den Sitzen. —
Aus dem Geſchäftsführungsbericht berdient beſonders hervorgehoben
zu werden ein Vortrag von Herrn Profeſſor
Dr. D. Witte im Kreiſe der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammern, in Mainz über „
Wirtſchafts=
iwagen des fernen Oſtens‟. Der Vortragende legte in klaren,
ton bebeutendem wirtſchaftlichen Verſtändnis getragenen
Ausführun=
ten dar, wie die deutſche Wirtſchaft mit dem fernen Oſten in noch
ungere geſchäftliche Beziehungen treten kann. — Eine Beſprechung
mit dem neuernannten heſſiſchen Geſandten, in
erlin, Herrn Nuß, gab Gelegenheit, die Wünſche der heſſiſchen
Wirtſchaftskreiſe, die ſie hinſichtlich der Vertretung ihrer Intereſſen
trurch die heſſiſche Geſandtſchaft in Berlin haben, zum Ausdruck zu
ingen. Es danf erwartet werden, daß die vertrauensvolle
Zuſammen=
errbeit zwiſchen der heſſiſchen Wirtſchaft und der Geſandtſchaft in
Ber=
ſen wie bisher zum Nutzen des Landes gute Früchte tragen möchte. —
Bei einer Ausſprache, die die Reichsbahndirektion
Weainz mit intereffierten Stellen aus dem Kreiſe
Broß=Gerau über Fahrplanfragen veranſtaltete, war die
Kammer vertreten; ein Teil der vorgebrachten Wünſche wird im neuen
Bahrplan erfreulicherweiſe ſeine Erfüllung finden. — Die Teilnahme
hen einer Vorſtandsſitzung des Südweſtdeutſchen
Ver=
ehrsbundes in Frankfurt a. M. gab erwünſchte
Gelegen=
reit, gegenüber neuerdings in Verkehrsfragen gelegentlich
zu=
mge getretenen Monopoliſierungsbeſtrebungen
maß=
ebender Frankfurter Stellen die heſſiſchen Intereſſen nachdrücklich
wahr=
unehmen; beſonders wurde darauf hingewieſen, daß etwaige
Verände=
ſ=ungen des derzeitigen Zuſtandes hinſichtlich der Einteilung der
Reichs=
pahndirektionsbezirke nicht einſeitig nach den Frankfurter Wünſchen
er=
olgen könnten. Solche Beſtrebungen ſind nur geeignet, die unbedingt
erforderliche vertrauensvolle Zuſammenarbeit Frankfurts mit den Nach=
Garſtädten in Frage zu ſtellen.
Das neuerdings gerade in manchen Branchen überhandnehmende
Ausverkaufsweſen gab Veranlaſſung zu einer eingehenden
grundſätzlichen Ausſprache. Es konnte hierbei feſtgeſtellt werden, daß
erfreulicherweiſe Beſtrebungen zur Aenderung der
der=
geitigen unzureichenden Beſtimmungen über das
Ausverkaufsweſen, bei den maßgebenden Stellen im Gange
ind, von denen die dringend notvendige Beſſerung der derzeitigen
Zu=
ſitände erwartet werden darf. Bis zur Neuregelung dieſer Materie
wwird es aber notwendig ſein, daß in enger Zuſammenarbeit der mit
Der Ueberwachung der Ausverkjufe beauftragten Induſtrie= und Handels=
Fammern und der zuſtändigen Polizeibehörden, unterſtützt durch die
Einzelhandeisorganiſationen, etwaigen auftretenden Mißſtänden mit
Machdruck entgegengetreten wird.
Im Mittelpunkt der weiteren Verhandlungen ſtand ein eingehen=
Der Bericht des Mitgliedes der Kammer Dr. e. h. Kle=
Fenz über die Verhandlungen der
Verkehrskommiſ=
ffion des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags,
idie ſich mit der Neuregelung der
Eiſenbahnverkehrs=
wordnung befaßten. Der Referent legte die wichtigſten Aenderungen,
die der Entwurf bringt, dar und gab anſchließend daran einen Ueber=
„blick über die zahlreichen Wünſche der Wirtſchaft, die in der derzeitigen
Faſſung des Enwurfs noch keine Erfüllung gefunden haben. Da die
Neuregelung der wichſtigen, weitverzweigten Materie auf lange Sicht
er=
folgt, muß erwartet werden, daß die maßgebenden Stellen den
ein=
gehend begründeten Wünſchen der Wirtſchaft weiteſtgehend Rechnung
tragen. Anſchließend berichtete der Referent über die letzten
Ver=
handlungen, des Landeseiſenbahnrats in
Frank=
furt a. M., die Gelegenheit boten, wichtige Verkehrswünſche aus dem
Kammerbezirk zur Erörterung zu ſtellen. Als erfreulich konnte
feſt=
geſtellt werden, daß, einem Antrag des Berichterſtatters entſprechend,
der mit dem Sommerfahrplan verkehrende
Fern=
ſchnellzug FD. 3, der eine günſtige Frühverbindung vormittags
mir Berlin darſtellt, entgegen den urſpünglichen Abſichten der
Reichs=
bahn bereits ab und bis Mannheim auch für Nichtſchlafwagenreiſende
freigegeben wird.
Eine eingehende Ausſprache fand ſtatt über die Frage, ob das mit
Eude Juni dieſes Jahres außer Kraft tretende Geſetz über den
Ver=
kehr mit unedlen Metallen noch weiter verlängert werden,
vder ob auch auf dieſem Wirtſchaftsgebiet die völlige Gewerbefreiheit
wieder hergeſtellt werden ſoll. Obwohl die hieſigen Wirtſchaftskreiſe
grundſätzlich auf dem Standpunkt ſtehen, daß Ausnahmegeſetze, die aus
den Notzjahren nach dem Kriege ſtammen, beſeitigt werden ſollen, ſo
wird doch eine Verlängerung des Geſetzes über den Verkehr mit
un=
edlen Metallen um eine beſchränkte Friſt befürwortet, zumal eine
Neu=
regeluny der Grundſätze für dieſen Handel anläßlich der
bevorſtehen=
den Abänderung der Bewerbeordnung zu erwarten ſteht;
im Hinblick hierauf erſcheint es nicht wünſchenswert, daß allzu häufige
Aenderungen der Beſtinmungen die Rechtslage verwirren. —
Der Entſchluß der Deutſchen
Reichsbahngeſell=
ſchaft, ſich gerade in den Bezirken der
Reichsbahn=
direktionen Mainz und Frankfurt a. M. neben der
Beförderung auf dem Schienenwege auch an dem
Verkehr auf der Landſtraße im Wege einer
Beteili=
gung an der Kraftverkehrsgeſellſchaft Heſſens in
Frankfurt a. M. zu betätigen, veranlaßte die Kammer, ſich
ein=
gehend mit den in die bisherigen Verkehrsverhältniſſe ſtark
eingreifen=
den Vorgängen zu befaſſen. Die weitere Entwickelung der Dinge auf
dieſem Gebiete bedarf höchſter Aufmerkſamkeit aller Beteiligten, damit
nicht wichtige Intereſſen der Wirtſchaft insgeſamt oder ſchutzwürdige
Belange einzelner Wirtſchaftskreiſe beeinträchtigt werden. Andererſeits
wäre es zu begrüßen, weun durch verſtänonisvolle Zuſammenarbeit der
Kraftverkehrsgeſellſchaft und hiermit der Reichsbahn mit den in
Be=
tracht kommenden Wirtſchaftskreiſen der Verkehr in Bahnen geleitet
würde, die den Geſetzen der Wirtſchaftlichkeit entſprechen und eine
ge=
ſunde Entwickelung gewährleiſten. Aufgabe ſämtlicher Beteiligten ſollte
es ſein, innerhalb des gegebenen Rahmens eine Löſung zu finden, die
einen zwechmäßigen und gerechten Ausgleich aller in Frage kommenden
Intereſſen in ſich ſchließt.
Weiter wurde Bericht erſtattet über den Stand der
Neurege=
lung des gewerblichen Rechtsſchutzes, worüber ein
Geſetzentwurf bei den maßgebenden Stellen zur Beratung ſteht.
Der Entwurf ſiehr vor, die innerdeutſchen B=ſtimmungen den in letzter
Seit neugeſtalteten internationalen Abmahungen anzugleichen und
gleich=
zeitig den veränderten wirtſhaftlichen Verhältniſſen weiteſtgehend
Rech=
urung zu tragen. Die maßgebenden Spitzenorganiſationen, insbeſondere
ge: Deutſche Jaduſtrie= und Handelstag, werden Gelegenheit nehmen,
die beſonderen Wünſche von Induſtrie und Handel an den zuſtändigen
Stellen zur Geltung zu bringen.
Aufbauend auf den Erfahrungen, die im Straßenbauweſen
auf der Braunſchweiger Verſuchsſtrecke gemacht
wur=
den, ſind die wegebauunterhaltungspflichtigen, öffentlich=rechtlichen
Ver=
lände bei der Reihsregierung wegen erhöhten Schutzes gegen
übermäßige Abnutzung der Straßen, durch
Kraft=
fahrzeuge vorſtellig geworden. Die Anträge gehen einmal dahin,
für Laſtkraftwagen nah einer angemeſſenen
Ueber=
gangszeit die Benutzung von Vollgummireifen zu
unterfagen; weiterhin wird angeregt, die Höchſtgewichte
ſowvie die höchſtzuläſſigen Achſen= und Felgendrucke
jeden=
falls nicht weiter zu erhöhen, ebenſo auch die weitere übermäßige
Ver=
breiterung und Erhöhung der Wagenaufbauten einzuſchnänken. Auch
iſt an beſondere Vorſchriften zur Beſchränkung der Geſchwindigkeiten
für beſtimmte Arden von Fahrzeugen gedacht. Wenn auch dieſe
Forde=
rungen der wegebauunterhaltungspflichtigen Verbände einer gewiſſen
Verechtigung nicht entbehren, ſo muß bei der Regelung der überaus
wichtigen, weiteſte Wirtſchaftskreiſe unmittelbar betreffenden Frage doch
die mittlere Linie gefunden werden, die die Wirtſchaftlichkeit der
Be=
nutzung der Laſtkraftfahrzeuge nicht beeinträchtigt, andererſeits aber
auch davor ſchützt, daß die Koſten für die Wegebauunterhaltung ins
Ungemeſſene geſteigert werden.
Erfreulichevweiſe iſt nunmehr dem Heſſiſchen Landtag der
Ent=
wurf eines heſſiſchen Gewerbeſteuergeſetzes
zuge=
gangen. Der Enwurf deckt ſich, ſoweit es ſich bis jetzt überſehen läßt,
mit dem bereits im Vorjahre dem Heſſiſchen Landtag vorgelegten
Ge=
werbeſteuergeſetzentwurf, zu dem die Heſſiſchen Induſtrie= und
Handels=
kammern eingehende und begründete Abänderungsvorſchläge gemacht
hatten. Bedauerlich iſt, daß eine undgültige Veranlagung erſt für das
am 1. April beginnende Rechnungsjahr 1928 vorgeſehen iſt, während
für das Rechnungsjahr 1927, gleichwvie für die beiden vorangehenden
Jahre 1925 und 1926 die Vorauszahlungen auf die Gewerbeſteuern
grundſätzlich als endgültige erklärt und nur durch unzureichende
Be=
ſtimmungen, die eine Behebung der tatſächlichen Härtefälle nicht
er=
möglichen, ergünzt werden ſollen. Es wird Aufgabe der Heſſiſchen
In=
tuſtrie= und Handelskammern ſein, auf eine Regelung der
Ge=
werbeſteuerfrage in Heſſen hinzuwirken, die den berechtigten
Wünſchen nah ſtenerlicher Gerechtigkeit in höherem Maße,
als es nach dem Enwwurf geplant iſt, Rechnung trägt.
Kunſinotizen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krliſ.
— Heute abend 8 Uhr ſpricht im Zentralhotel, Obergaſſe 12, der
bekannte Vortragende H. Groſſe=Würzburg über „
Elektrizi=
tät — das modernſte Kampfmittel der Menſchheit
gegen die Leiden des Körpers‟. Der durch Experimente
er=
läuterte Vortrag, der uns nicht nur einen Einblick in das Weſen der
Elektro=Therapie, der zeitgemäßeſten Heil= und Verjüngungsmethode,
ſondern auch Gelegenheit zu öfterer, koſtenloſer Selbſtbehandlung unter
Anleitung bietet verſpricht ſehr intereſſant zu werden und empfehlen
wvir daher den Beſuch. Näheres Anzeige!
— Der Vortrag im Neugeiſtkreis findet heute abend
8 Uhr ſtatt (Loge, Sandſtraße). Fr. Gberspücher ſpricht über „Die
Pflicht zum Glück”. Alle Müden und Verzagten, alle Verärgerten
und Mutloſen ſollen ſich neue Kraft und Anregung holen. Gäſte, wie
ſtets, willkommen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Deutſchorden. Die Kommende Höchſt i. Odw. lädt zur
Teilnahme an ihrer Bismarcks=Geburtstagsfeier am 31. März d. Js.,
abends 8.30 Uhr, im Saale des Gaſthauſes „Zur Poſt” ein.
eber Werte, Künſtler oder fünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht behält ſich die Redalion ihr Urtel vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Panik”, Regie und
Hauptdar=
ſteller: Harry Piel. . . . Geſchickte Szenenfolge, ſpannende Momente,
wirkungsvolle Einheit; der Film iſt vom Publikumsſtandpunkt aus einer
der beſten der letzten Zeit. Der „Filmkurier” ſchreibt: Dieſer Film legt
erneuten Beweis für die vielſeitige Darſtellungskunſt Harry Piels ab,
der in nicht weniger als drei verſchiedenen Rollen erſcheint.
Beſon=
deres Aufſehen dürfte jedoch der rieſige bengaliſche Königstiger „
Vy=
land” erregen, der auch in den aufregendſten Situgtionen auf den
leiſe=
ſten Wink ſeines Herrn (Harry Piel) hört. Mit dieſem Tiger iſt Harry
Piel ſeinerzeit bei den Aufnahmen verunglückt, worüber alle
Tages=
zeitungen berichteten.
Aus den Parteien.
— Deutſche Demokratiſche Partei,
Landesver=
band Hefſen. Am Sonntag, den 25. d. M., findet um 1 Uhr
mittag3 in Frankfurt a. M. im Volksbildungsheim, Eſchenheimer
An=
lage 40, ein außerordentlieher Parteitag ſtatt, deſſen Tagesordnung
lautet: 1. Aufſtellung der Kandidaten für den Reichstag, 2.
Verſchiede=
nes. Alle Parteifreunde ſind hierzu herzlich eingeladen.
— Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Die
ordentliche Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt findet
am Dienstag, den 27. März, abends 8.15 Uhr, im Gelben Saale des
Reſtaurants Sitte, Karlſtraße 15, ſtatt. Tagesordnung: 1. Vortrag des
Herrn Dr. K. Klein=Buchſchlag über „Die politiſche Lage und die
Be=
deutung der demnächſtigen Reichstagswahlen”, 2. Geſchäfts= und
Kaſſen=
bericht. Wir bitten unſere Mitglieder dringend um ihr Erſcheinen.
Wetterbericht.
Gießen, 22. März.
Die warmen Luftmaſſen des weſtlichen Tiefdruckgebietes, die bis
über Mitteleuropa vorgedrungen ſind, haben einen Abbau des ruſſiſchen
Hochdruckgebietes herbeigeführt. Im weiteren Bereich des
Druckfall=
gebietes dauert das wolkige Wetter mit Regen an.
Ausſichten für Freitag, den 23. März 1928:
Wolkiges Wetter, Temperatuven wenig verändert, zeitweiſe
Nieder=
ſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 24. März 1928:
Wechſelnd wolbig, noch vereinzelte Niederſchläge wahrſcheinlich.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in C‟ Wind: Miee
ſchlag
in mm Fe
decke
in em Gießen: Regen 1,9 Aachen: Regen Hamburg: heiter os0, Berlin: wolkig 080. München: wolkig W. Königsberg: heiter SO,
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg:(Taunus) Nebel 00 S0. 0,5 Waſſerkuppe:
Feldberg: Schnee (Schwarzw.) Nebel W. Zugſpitze: Kahler Aſten: Fichtelberg: heiter
Togelender ſir Freitag, den 3. Märn 198.
Heffifches Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 22½
Uhr, F 9 (Darmſtädter Volksbühne): „Carmen” — Kleines Haus,
Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr, außer Miete: Gaſtſpiel Käche
Dorſch: „Pygmalion”. — Orpheum, abends 20 Uhr: „Madame
Revue‟. — Konzerte: Schloßkaſfe, Aaſfe Rheingold, Weimhaus
Maxi. Darmſtädter Hof, Tamusburg, Boßler (Maukt 12)
Spa=
niſche Bodega, Hotel Schmitz. — Stadtkirche, abends 20 Uhr: Konzert
des Soloquartetts für Kirchengeſang, Prof. Rötchig, Leirtzig. —
Chriſtengemeinſchaft, abends 20.15 Uhr, in der Städt. Abadewie für
Tonbunſt, Eliſabethenſtr.: Oeffentl. Fragegbend „Die ſedliſche Not der
Jugend u. d. Konfirmation”. — Aula der Ludwigs=Oberrealfchule,
abends 20 Uhr: Oeffentl. Vortrag des Vereins für natungemäße
Le=
bens= und Heilweiſe. — Heaghaus, Luiſenſtr. 16. abends 20 Uhr:
Vortrag „Die Elektrizität im Haushalt.” — Atelierausſtellung
Auguſte von Bellersheim, Willhelmmenſtr. 42, I., von 11—1 Uhr und
von 3½—5 Uhr. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele, Helöa.
M D en Heeeneche
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 23. März: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 15 Min.
Samstag, den 24. März: „Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
— Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 24. März: Vorabend 6 Uhr 10 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min.
Wochengoitesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr
daer TaiHähIIIe
MTUIR
Soliedtht *
So versicherte uns ein bluger Fachmann, als wir ihm.
mitteilten, dass wir eine neule Cigarette mit der Parole
bringen:
ddes für den Inhalt, nichts mehr füräusseren Luzus!
Lauchon die die neue Katschau Liggretts
ALMIOOTA
Zessere Cigarotten in dieser Preislage gibt es nicht!
TV.71
FUR
ABAK
E
Seite 8
Freitag, den 23. März 1928
Nummer 83
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 22. März. Der Retourgerätekampf der
hieſigen Avbeiter=Turnerſchaft, der in Stuttgart=Kormweſüheim ſtattfand,
endete mit dem Siege unſerer Mannſchaft. Mit einem Pbus von 11
Punkten entſchied ſich das Treffen zu unſeren Gunſten. Das
Handball=
ſpiel entſchied ſich mit 7:1 für unſere Spieler und das Fußballſpiel
ſtand 1:1. Es waren ſchöne Spunden, die man m Scutrgarts Mouern
verlebte und ſie werden ſtets allem Teillnehmern in beſter Erinnerung
Gleiben. — Die Freiw. Feuerwehr ladet ihre Mitglieder für
Sonmtag, den 25. ds. Mts., nachmitdags 3 Uhr zur diesjährigen
Haupt=
verſammlung ein. Auf der Tagesordnung ſteht außer andeven wichtigen
Punkten das 50jährige Beſtehen der Wehr. Aus dieſem Anlaß wird
pümktliches und vollzähliges Erſcheien aller Kameraden evwartet.
J. Griesheim, 22. März. Ein junger Mann von hier, der ſich
geſtern abend auf dem Wege nach Pfungſtadt befand, ſtürzte infolge
eines Raddefektes vom Rade und zog ſich am Knie eine ſehr ſchwere
Verletzung zu. Dr. Kaſtorf von Pfungſtadt leiſtete dem Verletzten die
erſte Hilfe, indem er die Wunde zunähte und einen Notverband
an=
legte. Mit dem Auto wurde der junge Mann nach ſeiner Wohnung
transportiert. — Wegen Ausführung von Pflaſterarbeiten iſt der
Zu=
fahrtsweg nach dem Hintereichen und nach der kleinen Zeil (Flur XIII)
vom 22. März bis 31. März ds. Js. geſperrt. — Vor kurzem wurde
aus Krofdorf (im Lahntal) berichtet, daß daſelbſt zu Oſtern ein Knabe
aus der Schule entlaſſen werde, der die ungewöhnliche Größe von 1,80
Meter aufweiſe. Heute können wir mitteilen, daß dieſer junge Menſch
von einem hieſigen Konfirmanden an Körperlänge noch übertroffen
wird. Es iſt dies der Sohn Wilhelm des Eiſenbahnſchloſſers Valentin
Leber, der 1,84 Meter mißt und ſeinen Lehrer faſt um Haupteslänge
überragt. Unter ſeinen Mitkonfirmanden nimmt ſich dieſer junge
Menſch wie ein wahrer Rieſe aus.
F. Eberſtadt, 21. März. Im Saale des Gaſthauſes „Zum
Schwonen” fand eine Veranſtaltung des Volksbundes „Deutſche
Kriegs=
gräberfürſorge” ſtatt, welche den Zweck hatte, die Ziele und Aufgaben
des Bundes, nämlich die Herrichtung, Erhaltung und Pflege der fernen
Ruheſtätten unſerer gefallenen Brüder vor Augen zu führen, und
Mit=
glieder für den Bund zu werben. Bürgermeiſter Dr. Uecker wies in
ſeiner Begrüßungsanſprache auf dieſe ehrenvolle Aufgabe des Bundes
und ihre Notwendigkeit hin. Lehrer Germann=Darmſtadt ſchilderte
dann durch Vorführung einer großen Amzahl Lichvbilder den Zuſtand
der Ruheſtätten und Sammelfriedhöfe unſerer Helden in den fremden
Staaten und das ſegensreiche Wirken des Bundes ſowie die große
Avbeit, die auf dieſem Gebiete noch ihrer Vollendung harrt. Heißes,
nie verlöſchendes Dankgefühl, ſo führte Redner aus, müſſe alle Deutſche.
ohne Anſehen ihres religiöſen Bekenntniſſes, ihrer ſozialen Stellung und
ihrer politiſchen Auffaſſung zuſammewſchließen zu einem großen Ganzen,
zur Mitarbeit am Werke des Volksbundes, ſeinen Toren die Treue zu
bewahren und wenigſtens zu einem gevingen Teil ſeiner Dankespflicht
zu genügen. Die Veranſtaltung war ſtimmungsvoll umrahmt von
Muſik=
ſtücken des Muſibvereins 1904, der ſich unter Leitung ſeines Dirigenten
Frees in anerkennenswerter Weſſe in den Dienſt der guten Sache ſtellte.
Fräulein Käthe Dietze=Darmſtadt half den Abend durch paſſende
Ge=
ſangsvorträge künſtleriſch verſchönern und zu heben. Dafür ſei ihr und
ihrer Begleiterin auf dem Klavier, Fräulein Uecker=Darmſtadt,
herz=
lichſt gedankt.
F. Eberſtadt, 22. März. Kirchenkonzert. Das rühmlich
be=
kannte Solo=Quarrett Profeſſor Röthig=Leipzig vernaſtaltet am
Sams=
tag (24. März), abends 8 Uhr beginnend, in der evang. Kirche ein
Kirchenkonzert. Eintritt 50 Pfg. — Ausſtellung von
Schülerarbeiten. Im Saal 2 der Gutenbergſchule ſind am
Sonn=
tag (25. März) Schülerarbeiten der gewerblichen Abteilung der
Knaben=
fortbildungsſchule ausgeſtellt, die von vormittags 11 Uhr an beſichtigt
werden können. — Schachklub. Der Schachklub Eberſtadt weilte am
vergangenen Sonntag in Sindlingen. Zum erſten Male in den
bis=
herigen fünf Wettkämpfen beider Vereine mußte ſich Eberſtadt als
ge=
ſchlagen bekennen. Das Reſultat an den 16 Brettern endete mit 5½:4½
für Sindlingen. Eine Genugtuung für Eberſtadt war es aber doch,
daß gerade an den beiden erſten Brettern die ſtärkſten Spieler
Sind=
lingens, Jürgens und Münſtermann, die beiden Meiſter der Main=
Taunus=Schachvereiigung, von den Eberſtädter Spielern geſchlagen
wurden. Sindlingn hatte im vergangenen Jahr die Vereinsmeiſterſchaft
der genannten Schachvereinigung errungen, die ſeit mehreren Jahren
im Beſitze des Schachklubs Flörsheim a. M. war.
Das Endſpiel um den deutſchen
Hanvoag=poidt mr Darinſtae..
Um den Ehrenpreis des Reichspräſidenten.
Das Handballſpiel hat in den letzten Jahren einen
Auf=
ſchwung genommen, der geradezu erſtaunlich iſt, aber in dem
erzieheriſchen Wert des Spieles begründet liegt. Turner und
Leichtathleten haben es als Uebungsgebiet aufgenommen. Und
man wird, rein zahlenmäßig genommen, ſchon jetzt feſtſtellen
können, daß es den großen Bruder Fußball, deſſen Pflege ein
beſonderer Verband ſich angedeihen läßt, wenn nicht überflügelt,
ſo doch eingeholt hat — nicht nur in Sportlerkreiſen. Dieſes
Hand=
ballſpiel, deſſen Vorzüge für die körperliche Erziehung hier
auf=
zuführen zu weit führen würde, hat bei uns in Heſſen und da
vor allem in Darmſtadt eine Entwicklungsſtufe erreicht, die
an=
zuſtreben des Schweißes der Edelſten wert iſt. Die Deutſche
Sportbehörde hat die Vormachtſtellung rein äußerlich dadurch
an=
erkannt, daß ſie als Austragungsort des Endſpieles um den
deutſchen Pokal Darmſtadt beſtimmt hat, wo am kommenden
Sonntag nachmittag auf dem Stadion am Böllenfalltor die
Ver=
treter Süddeutſchlands und Brandenburgs ſich gegenüberſtehen
werden. Auch für dieſes Spiel hat unſer Reichspräſident von
Hindenburg ſein Bild geſtiftet, das der ſiegenden Mannſchaft
außer dem Ehrenpreis übereignet wird. Welches Intereſſe man
allſeits dieſem Spiel entgegenbringt, beweiſt die große Nachfrage
nach Karten, die im Vorverkauf zu billigeren Preiſen zu haben
ſind. Allerdings machen wir darauf aufmerkſam, daß der
Vor=
verkauf am Samstag mittag abgeſchloſſen wird. Mancher unſerer
Landleſer, ſei er Sportler oder Turner, wird ſicher die
Gelegen=
heit gerne benutzen, um einmal der Reſidenz ſeinen Beſuch
abzu=
ſtatten. Ein ſolch ſportlicher Genuß wird nicht alle Tage geboten.
4a. Pfungſtadt, 22. März. Gelöſchte Firma. Die hieſige
Firma Ludwig Dintelmann iſt im Handelsregiſter gelöſcht worden.
Beerdigung. Landwirt Ludwig Gerhardt 2. wurde unter großer
Beteiligung zu Grabe getragen. Der Junglandbund und die Ortsgruppe
des Landbundes, ſowie der Bienenzüchterverein widmeten ihm
ehren=
volle Nachrufe. — Abendunterh altung. Die „
Sängervereini=
gung Pfungſtadt” hält am kommenden Sonntag im Kronenſaal eine
Abendunterhaltung ab, in deren Verlauf ein größerer Schwank in drei
Aktem zur Aufführung gelangen wird.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 21. März. Krieger= und Veteranen=
Verein. Aus Anlaß der vorzunehmenden Ehrungen alter verdienter
Mitglieder fand bei Kamerad Leißler eine Familienfeier ſtatt.
Von ſeiten des Haſſiaverbandes überbrachte Herr Bezirksvorſitzender
Kam. Eidenmüller aus Darmſtadt Grüße. Er nahm auch die
Ehrungen vor. Für 50jährige Mitgliedſchaft kamen in Frage: 1. Adam
Wittersheim, der an dieſem Tage zugleich auch ſeinen 86. Geburtstag
feiern konnte; 2. Philipp Reitz, 3. Georg Wagner III, 4. Georg Eckert,
5. Chr. Nungeſſer, 6. Adam Schweitzer; für 40jährige Mitgliedſchaft
wurden geehrt die Kameraden 1. Karl Block, 2. Altbürgermeiſter Hch.
Appel, 3. Jean Krug, 4. Lehrer i. R. Gg. Lortz, 5. Johs. Seehaus;
eine 25jährige Vereinszugehörigkeit können nachweiſen die Kameraden
1. Ludwig Bender III, 2. Rektor i. R. Hch. Schultheiß, 3. Hch. Ströher
und 4. Förſter Otto Harniſch. Sämtlichen Geehrten wurde neben der
entſprechenden Medaille eine Ehrenurkunde ausgehändigt. Eine
beſon=
dere Ueberraſchung wurde dem Kameraden Karl Block von ſeiten des
Haſſiaverbandes zuteil. Für ſeine langjährige Tätigkeit als
Vorſtands=
mitglied und jetziger Ehrenvorſitzender des Vereins wurde ihm das
Haſſia=Ehrenkreuz verliehen. Unter den Klängen der Muſikkapelle
Gruß blieb man in recht gemütlicher Stimmung noch lange Zeit
bei=
ſammen. Weſentlich zur Verſchönerung der Feier haben beigetragen
Kamerad Lortz, der zuſammen mit ſeinem Schüler Georg
Steuer=
nagel einige Klavierſtücke zu Gehör brachte.
G. Ober=Ramſtadt, 22. März. Familienabend. Der Evan
geliſche Bund, Zweigverein Ober=Ramſtadt, hält am Sonntag, den 25.,
ds. Mts., im Saale „Zum Löwen” (Schneider) wieder einen Familien= ab, bei dem Herr Pfarrer Dr. Dorn einen Vortrag über ſeine=
Romreiſe halten wird. Auch der Kirchengeſangverein wirkt mit.
Neben=
allen Mitgliedern ſind auch Freunde des Vereins hierzu
freundlichſt=
eingeladen. — Auf die am gleichen Sonntag von vormittags 11 Uhr bis;
nachmittags 5 Uhr im „Eliſenbad” ſtattfindende Ausſtellung von=
Arbeitsproben der Lehrlinge, veranſtaltet von der
Fort=
bildungsſchule, ſei auch an dieſer Stelle noch einmal hingewieſen.
Le. Groß=Umſtadt, 22. März. Die Heſſiſche
Wanderaus=
ſtellung für Geſundheitspflege und ſoziale
Für=
ſorge wurde am Sonntag vormittag unter zahlreicher Beteiligung im
der Turnhalle der hieſigen Oberreal= und Höheren Landwirtſchaftsſckuuls
feierlich, unter Mitwirkung des Männergeſangvereins, eröffnet. Hern
Bürgermeiſter Lampe begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere den
Prä=
ſidenten der Landesverſicherungsanſtalt, Herrn Dr. Neumann, und dem
Vertreter des Kreisamtes, Herrn Kreisdirektor Hemmerden. Dr.
Neu=
mann hieß ebenfalls die Anweſenden herzlich willkommen und danckte
dem Direktor der Oberrealſchule, Herrn Pfersdorff, im Namen der
Ausſtellungsleitung dafür, daß er in bereitwilliger Weiſe die ſchönen
Räume der Schule den Zwecken der Ausſtellung zur Verfügung geſtellt
habe. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Ausſtellung hier wie
allerorts der ſegensreiche Erfolg nicht veuſagt bleibe. Der Dank des
Kreisdirektors Hewmerden galt nicht nur Herrn Dr. Neumann, ſonder
auch der Stadtverwaltung für das Entgegenkommen b=i der
Auf=
bwingung der erforderlichen Mittel. Herr Oberſtudiendirektor
Pfers=
dorff wünſcht der Ausſtellung beſten Erfolg und verſpricht freudige
Mitarbeit der Schule in den ihr geſetzten Grenzen. — Die Ausſtellung
umfaßt ſechs Abteilungen. Unter ihnen nehmen diefenigen für
Tuber=
kuloſe, Geſchlechtskrankheiten, Krüppelfürſorge und Säuglingsfürſorge
den breiteſten Raum ein. Die beiden ſchlimmſten Seuchen der
menſch=
lichen Geſellſchaft ſind z. Zt. Tuberkuloſe und die Geſchlechtskranſheiten.
Es iſt erſchreckend, wenn man hört, daß jeder vierte in Deutſchlond
ver=
ſtorbene Menſch der Tuberculoſe erlag, oder daß alle 7 Minuten ein
Menſch als Opfer dieſer Seuche erliegt. Aehnlich liegen die Veuhältniſſe
auf dem Gebiete der Geſchlechtskrankheiten, die in der Nachkriegszeit
in erſchreckender Weiſe zugenommen haben. Von den Patienten der
Univerſitätsklinik in Gießen ſind heute 75—80 Proß. von dieſſer Seuche
befallen. Das ſind furchtbare Tatſachen, die uns in der Ausſtellung in
ploſtiſcher Form und als abſchreckende Beiſpiele vorgeführt werden.
Möchten ſie ſich unſere Jugend ganz beſonders zu Herzen nehmen! —
Im Nohmen der Ausſtellung fanden noch an drei Abenden im Gaſthaus
zur Krone Vorträge ſtatt. Am Monvag, 19. März, ſprach Medißziwalratz
Dr. Vix, Kreisarzt in Dieburg, über „Oeffenuliche und pribate
Ge=
ſundcheitspflege”; am Dienstag abend Kreisfütſongerin Schweſter
Tabitha Furch über „Kind Familie und Staat” und am Mitwoch
abend der Leiter der Ausſtellung, Herr Dr. Avemarie, über „
Vollks=
kranßheiten, ihre Verhütung und Heilung‟. Die Ausſtellung ſowohl,
wie auch die Vorträge erfreuten ſich eines guten Beſuches. Möge der
in Wort und Bild ausgeſtreute Samen zum Wohle des Einzellnen wie
auch der Geſamtheit reiche Frucht tragen! — Die
Landwirtſchaft=
liche Schule dahier hat mit der Veröffentlichung ihres neunten
Jahresberichts gleichzeitig eine Einladung zur Schlußfeier für Mittwoch,
den 21. März, ergehen laſſen, die im Gaſthaus „Zum weißen Roß”
ſtattfand. Die öffentliche Prüfung begann um 3 Uhr nachmittags und
erſtreckte ſich auf Pflanzenſchutz Tierzucht, Ackerbau und Proben freien
Vortvags durch Schüler. Nach Beendigung derſelben erfolgte die
Ueber=
reichung der Zeugmiſſe und die feierliche Entlaſſung der abgehenden
Schüüler. Die Schule wurde von 36 Schülern beſucht, und zwar
ent=
fielen auf die Oberklaſſe 20 und auf die untere Abteilung 16 Schüler.
Am B. Februar 1928 wohnte Herr Oberlandwirtſchaftsrat Bauer
dem Unterricht bei. Leider verſtarb ein Schüler. An ſeiner Beerdigung
beteiligten ſich ſämtliche Mitſchüler und die Lehrer. Zur Unterſtützung
des theoretiſchen Unterrichts wurde eine Reihe von Ausflügen und
Be=
ſichtigungen durchgeführt, ſo der Zuckerfabrik und der
Genoſſemſchafts=
wolkerei, Teilnachme an einer Maſchinenvorführung in Lengfelld,
Beſich=
tigung des Landeswuſeums, des Darmſtädter Schlachthofes und der
Be=
ſuch landwirtſchaftlicher Betriebe in Dilshofen. Am 10. und 12. Januar
nahm die Schule teil an dem Vortragskurſus der
Landwirtſchafts=
kammer zu Darmſtadt. Die Abſchiedsfeier an der Landwirtſchaftlichen
Schule finder Samstag, den 24. März, im Gaſthaus „Zum weißen Roß‟,
ſtatt. Dobei werden zwei Theaterſtücke „Einer muß heiraten” und
„Der Nachtwächter” zur Aufführung gelangen.
Dfene Stellen?
Männlich
Bezirksvertreter
von einer führenden
Likörmarke geſucht.
Angebote unt. E 124
an die Geſchſt. (5326
Junger, tüchtiger
Friſeurgekilſt
bei guter Bezahlung
ſof. geſucht. Koſt und
Wohnung im Hquſe.
A. Kurz. D men= u.
Herren=F iſeur,
Groß Umſtadt (H.)
(5246a)
ſchreiber geſ.
Horn=
berger, Waldſtr. 49.
(*8013
Ein jüngerer
Schmiedegehilfe
ſofort geſucht (5312
Lauteſchlägerſtr. 14.
Ein tüchtiger
Großſtückmacher
geſucht. Angebote u.
E 101 Geſchſt. (*7973
Ein jüngerer
Metzgergehilfe
ſofort geſucht 5335
Näh. in der Geſchſt.
Leiſtungstähige Farbenfabrik von
Chemiſchen Farben, Buntfarben und
Erdfarben ſucht einen rührigen
eptroter
für die Provinz Starkenburg zum
Be=
ſuche der Maler= u. Händlerkundſchaft.
Es kommen nur Herren in Frage, die
die Farbenbranche durchaus kennen u.
zu der genannten Kundſchaft gute
Be=
ziehungen haben. Bei intenſiver
Be=
arbeitung iſt gute Exiſtenz geſichert,
da die Verkaufsmöglichkeiten durch die
günſtigen Preiſe ſehr leicht ſino.
An=
gebote u. E 104 Geſchäftsſielle.
Suchen tüchtigen jüngeren
Chauffeun
mit allen Reparaturarbeiten vertraut.
Vorzuſtellen Samstag vormittag: (*7
Georg Jacob Heß Nachfolger
Neckarſtraße 18.
die Stadt ohne Stuſendas ganzeJahr gedfffet
PROSPEKTE OUROH ALLE REISEBORo0
Zufb DiE Baoß-venwatFüge
TV.3000
Drucker
für Tubenfabrik geſ
Angebote u. E 103
an die Geſchſt. (5290
für ſofort
ſtunden=
weiſe geſucht (*7954
Näh. in der Geſchſt
Schloſſer=
Lehrling
geſucht Emmel,
Hölgesſtr 9 (7632i1
Weiblich——
Arbeiter ſucht
Haushälterin
Angebote unt. E 10.
an die Geſchſt. (*7974
Aelteres, geſundes
Mädchen
das lochen kann, mit
nur erſtklaſſ Zeugn.,
zum 15. A. ril geſucht.
Dr. Andres
Rheinſtr. 33. (*7978
Mädchen
für vormittags geſ.
Zu erfrag. in d.
Ge=
chäftsſtelle. (*8032
Mat nan mit Ota putoen!
Leichte Arbeit!
Srosser Nutzen!
Jenkels ausgezeichnetes
Lutz — und Scheuermittel!
V.1056
naben wir in der bedeutendsten Kinderschuh-
Fabrik Deutschlands günstig gekauft und
stellen sie außerordentlich preiswert
zum Verkauf.
Es sind Spangen- und Schnürschuhe in Lack,
braun, schwarz, beige, grau u. sonst.-
Modefarben, nur in guten Ledersorten,
wie: Echt Cheureau, Boxkaff und
Rindbox, teilweise mit kleinen
Schönheits-
fehlern.
Partie !
mit Schönheitstehlern
Grösse 18-22 Mk 2.75
23-26 „ 3.90
4.50
27-28
5.90
29-35
Partie 11
Lack- und farbig Leder
Grösse 18-22 Mk. 3.25
4.75
25-36
27-28 „ 5.75
29-35
7.25
DARMSTADT
Ludwissplatz 2, I. St.
Nummer 83
Freitag, den 23. März 1928
Seite 9
Die Entwäſſerung der heſſiſchen Rheinniederung.
Der Mittelrheiniſche Architekten= und Ingenieurverein, Darmſtadt,
hatte zu einem Vortrag des Miniſterialrats Heyl über die Entwäſſerung
der heſſiſchen Rheinniederung eingeladen. Der Vorſitzende des Vereins,
Miniſterialrat Wagner, begrüßte die Erſchienenen, u. a. die Vertreter
der heſſiſchen Miniſterien und Behörden u. a. an deren Spitze den
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, Korell. Miniſterialrat Heyl
führte in ſeinem Vortrag ungefähr folgendes aus:
Schon vor dem Weltkrieg war Deutſchland angewieſen, einen großen
Teil der erforderlichen Nahrungsmittel aus dem Ausland einzuführen.
Deutſchland als reiches Land konnte ſich das auch leiſten. Das
ver=
armte Deutſchland jedoch iſt nicht mehr in der Lage, in gleichem Umfang
Fleiſch und Getreide einzuführen wie früher. Wir ſind gezwungen,
unſere landwirtſchaftliche Produktion zu vermehren, wollen wir nicht
am Hungertuch nagen und wollen wir nicht wieder die Zeit erleben,
die uns allen noch gut in Erinnerung iſt. Es iſt deshalb unſere Aufgabe
neue Anbauflächen zu gewinnen,
die Oedländereien und die Sümpfe zu meliorieren und die Ernte des
heimiſchen Bodens zu ſchützen.
Die Beſtrebungen die heſſiſche Rheinniederung zu
ent=
wäſſern, ſind wohl ſo alt als das Bedürfnis, mehr Kulturland zu
ge=
winnen, und das Bedürfnis, das Kulturgelände vor Ueberſchwemmungen
durch das Hochwaſſer des Rheins oder der Bäche, die aus dem Odenwald
kommen, zu bewahren. Nach kurzer Erläuterung der geologiſchen
Ver=
hältniſſe führte der Redner weiter aus, daß die Bewohner der
Rhein=
ebene gegen Ueberſchwemmungen durch den Rhein ſich ſchon ſehr
früh=
zeitig durch die Anlage von Dämmen ſchützten. Aber das von dem
Odenwald kommende Grundwaſſer, das bei hohen
Rhein=
waſſerſtänden über das tiefliegende Gelände austritt, und die aus dem
Odenwald kommenden Gebirgsbäche verwandelten große Flächen in faſt
ſtets unbegehbare Sümpfe. Schon im 16. Jahrhundert wurde verſucht
durch Anlage des Landgrabens größere Flächen zu entwäſſern und
in kulturfähigen Zuſtand zu bringen. Der Landgraben lag aber nicht
an der richtigen Stelle, er ſchnitt Sande an, ſo daß die Unterhaltung
ſchwierig war. Es war auch nicht möglich, durch ihn die alten
Neckar=
bette zu entwäſſern, weil er zu hochlag.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts verſuchte die heſſiſche Regierung,
die großen Flächen der Rheinebene vor Ueberſchwemmung und vor
Verſumpfung durch austretendes Grundwaſſer zu ſchützen. Es wurden
berſchiedene Entwürfe aufgeſtellt, die ſich aber nicht verwirklichen ließen.
Der bekannteſte Entwurf iſt in der Denkſchrift „Die Waſſer= und
Boden=
verhältniſſe im Ried” von Landeskulturrat Dr. Klags niedergelegt,
die ſich auf die eingehenden Vorarbeiten des Herrn Miniſterialrats
Mangold aufbaut. Es folgte hierauf eine Erläuterung
der in der heſſiſchen Rheinebene bis jetzt ſchon ausgeführten Ent=
wäfſerungsanlagen,
wie: der Bau des Schwarzbachpumpwerks im Jahre 1913,
des kleinen Pumpwerks bei Bauſchheim, das alte Mainſchlingen
entwäſſern ſoll, des Pumpwerks Bürſtadt=Hofheim (im Jahre
1902/03 errichtet), über die Anlagen im Gebiet des Halbnaas= und
Langengrabenverbands und über die Anlagen auf dem linken Rheinufer
in den Gemarkungen Laubenheim, Bodenheim, Nad
n=
heim, Oppenheim, Dienheim und Guntersblum. Hier
find zur Entwä ſerung Pumpwerke vorhanden, die z. T. veraltet ſind
und umgebaut werden müſſen. Alle bis jetzt aufgeführten
Ent=
wäſſerungsanlagen haben jedoch keinen Erfolg gebracht. Es iſt mit
der Anlage einer Pumpſtation und einem Hauptentwäſſerungsgraben
nicht getan. Ebenſo wichtig wie die Pumpſtation und die
Hauptent=
wäſſerungsgräben ſind die Nebengräben. Ein Grabennetz, das die
ganzen Acker= und Wieſenflächen waſſerfrei halten kann, und die
ver=
ſumpften Teile in Kulturgelände verwandeln kann,
iſt nur möglich, wenn das
Feldbereinigungsver=
fahren in den Riedgemarkungen durchgeführt wird.
Der Tatkraft des früheren Landtagsabgeordneten Dr. Dehlinger,
eines Gutsbeſitzers im Ried iſt es zu verdanken, daß ſich die
Regie=
rung entſchloß, ein Geſetz zur Verbeſſerung der Waſſer= und
Boden=
verhältniſſe des Rieds im Kreiſe Groß=Gerau zur Vorlage zu
bringen. Nach dieſem Geſetz wurden 8 Gemeinden zu einem Ent=
wäſſerungsverband zuſammengeſchloſſen, der die Aufgabe hat, in dem
durch das heſſiſche Miniſterium feſtgelegten Gebiet nach den Plänen
der ſtaatlichen Kulturbehörde die Entwäſſerung vorzunehmen und die
Feldbereinigung durchzuführen. Das Geſetz fand die
Zuſtim=
mung aller Parteien des heſſiſchen Landtags. Die Riedbevölkerung
ſelbſt ſtand in überwiegender Mehrheit dem Geſetz ablehnend gegenüber.
Das Gebiet dieſes Aſtheim=Erfelder
Entwäſſerungs=
verbandes iſt rund 4300 Hektar groß. Wie die Entwäſſerung dieſer
Fläche früher erfolgte und wie ſeit 1925 die Arbeiten des großzügigen
Planes durchgeführt wurden, wurde durch den Redner eingehend
er=
läutert. Dieſer Teil des Rieds beſitzt jetzt drei
Entwäſſerungs=
pumpwerke und eine größere Zahl Haupt= und Nebengräben. Als
Entwäſſerungspumpen wurden M. A. N.=Schraubenſchaufler gewählt. Die
Stimmung in der Bevölkerung iſt jetzt völlig umgeſchlagen, denn es
zeigt ſich, daß die früher verſumpften Flächen ſo gründlich entwäſſert
wurden, daß in Zukunft mit einer ſicheren Ernte gerechnet wird. Die
Erfolge, die hier erzielt wurden, veranlaßten die Heſſiſche Regierung,
auf Antrag Dr. Dehlingers, der ein unermüdlicher Vorkämpfer für die
Riedentwäſſerung iſt, einen
Generalkulturplan für die geſamte hefſiſche Rheinebene
aufſtellen zu laſſen. Bei Aufſtellung des Generalkulturplans wurde
ermittelt, daß rund 1000 Hektar Sumpffläche in der Rheinebene
vor=
handen ſind, die durch geeignete Maßnahmen in wertvolles
Wieſen=
gelände umgewandelt werden können, und daß rund weitere 27000
Hektar Wieſen und Aecker ſtark entwäſſerungsbedürftig ſind. Das
ganze Ried wird in 27 Entwäſſerungsgebiete
einge=
teilt, von denen 21 in der Provinz Starkenburg und 6 in der Provinz
Rheinheſſen liegen. Es folgte nun eine eingehende Erläuteruag der für
die einzelnen Gebiete im Generalkulturplan vorgeſehenen Maßnahmen
zu einer gründlichen Entwäſſerung der geſchädigten Flächen. Der
Landgraben, der zurzeit noch die alten Neckarſchlingen zwiſchen
Modau und Schwarzbach ungenügend entwäſſert, wird als
Ent=
wäſſerungsgraben aufgehoben. Die alten Neckarſchlingen ſollen
auf dem kürzeſten Weg nach dem Rhein entwäſſert werden. Es wird,
abgeſehen von dem alten Neckarbett zwiſchen Bensheim, Heppenheim
und Lorſch in dieſem öſtlichen Teil des Rieds kein Pumpwerk
erforder=
lich. Das mittlere Landgrabengebiet, die Gemarkungen Dornheim
und Büttelborn umfaſſend, ſoll durch einen Eiſenbetonkanal nach dem
Aſtheim=Erfelder=Verbandsgebiet Vorflut finden. Das obere
Land=
grabengebiet mit den Gemarkungen Griesheim, Goddelau und
Wolfs=
kehlen wird ebenfalls durch einen geſchloſſenen Rohrkanal nach dem
Altrhein bei Erfelden entwäſſert werden. Dieſe Anlage wird die
rentabelſte in der ganzen Rheinebene werden. Ohne Anlage einer
Pumpſtation kann jetzt faſt wertloſes Sumpfgelände in Acker= und
Ge=
müſefelder und in gute Wieſe umgewandelt werden. In dem
Sand=
bach=Schwarzbach=Gebiet, dem Land= und Fanggraben=Gebiet
und dem Winkelbachgebiet iſt eine gute Entwäſſerung durch Anlage
wehrerer Hiupt= und Nebengräben zu erreichen, die zweckmäßig nur
im Feldbereinigungsberfahren guut ausgeführt werden
können. Das Weſchnitzgebiet läßt ſich ohne Pumpwerke nicht gut
entwäſſern; es iſt die Grrichtung von fünf Heimen Pumpwenken
vorge=
ſehen. Zur Entwväſſerung der rechtsſeittigen alten
Rhein=
ſchlingen ſind noch ſechs kleine Pumpwerke bei Biebeshefm,
Watten=
heim, Nordheim, Bürſtadt und Lampertheim zu errichten.
Auf der linken Rheinſeite
iſt beſonbers das Gebiet der Seebach= und Seegrobennieberung ſehr
entwäſſevungsbebüürftig. Zur Abwendung der Hochwaſſerſchäden iſt die
Errichtung zweier Pumpwerke vorgeſehen. Mit der Ausſührung des
Unternehmens wird jetzt begonnen. In den Entwäſſewungsgebieten
Oppenheim, Dienheim und Guntersblum müſſen die
vor=
handenen Anlagen noch verbeſſert und ausgebaut werden. In dem
Bodenheimer Gebiet wurde das Pumpwerk bei Laubenheim 1927
umgebaut und bei Bodenheim ein neues Pumpwenk errichtet. Von den
ſieben Gebieten im Vorland haben zwei Gebiete ſchon älſtere
Puump=
werke, bei drei Gebieten ſind die geplanten Arbeiten zur Ausſüührung
beſchloſſen bzw. in Angriff genommen; bei den zwei letzten Gebieten
ſind Entwäſſerugsanlagen geplant. Der Genevallkuulunplam erſtvcckt ſich
auf B5 Gewarhungen. Die Koſten für die Gntwäſſemmgsanlagen
werden urnd 11 Millionen Reichsmark betragen, zu denen noch die
Koſten für die Feldbereinigung mit rund 5 Millionen hinzuckommen.
In allen Gebieten wird durch Erhöhuung der Produubtion ein
Reinge=
winn von 10 bis 20 Prozent zu evwarten ſein.
Während des Vortrages wurden ungefähr 50 Lichtbilder
ge=
zeigt, die heuptſächlich eimn Bild über den früheren Zuſtand der
Ried=
landſchaften, über einzelne Bauabſchnitte während der Bauausführung,
wie Grabenherſtellungen und Errichtung von Purmpwerken, gezeigt. Die
Aurfnahmen wurden von der bauuleitenden Behövde — dem
Kultur=
bauamt Darmſtadt — gemacht. Einige Bilder zeigten auch den
Gegenſatz zwiſchen der Einrichtung der neuen modermen und der
vor=
handenen alten Pumpwerke. Zum Schluß folgten Bilbder des
Landes=
kulturrats Dr. Klags des Herrn Miniſterialvats Mongold die früüher
ſehr beſtrebt waren, Verbeſſerungsarbeiten im Ried buch uführen, ſowie
des früheren Abgeordneten Dr. Dehlinger, der ſich in ſelbſtloſer Weiſe
für die Entwäſſerung der heſſiſchen Rheinebene einſſetzt.
Br. Langſtadt, 22. März. Die Filmvorführung, welche zum
Gegenſtand die Tragödie „Glaube und Heimat” von Karl Schönherr
hatte, darf als ſehr gut bezeichnet werden. Sie wies einen ſehr ſtarken
Beſurh, auch von auswärts, auf, ſodaß der Soal „Zur Roſe” übrfüllt
war. Das Gebotene himterließ bei den aufmerkſamen Zuſchauern einen
tiefen, nachhaltigen Eindwuck, ſodaß jedermann vollſte Befriedigung mit
nach Hauſe nahm. — Ein Waldbrand, der ſehr leicht ſchlimme
Folgen hätte zeitigen können, brach am letzten Montag gegen Abend
im hieſigen Gemeindewald, Diſtrikt Schwabenholz, aus. Ein mit
Holz=
abfahren beſchäftigter hieſiger Landwirt nahm ihn zuerſt wahr. Nach
anſtrengender Arbeit gelang es jedoch, das Feuer, welches in dem
bich=
ten, dürren Laub reichliche Nahrung fand, noch im Keime zu erſticken,
ſodaß ein Umſichgreifen glüchlicherweiſe verwieden wurde. Ueber die
Entſtehlungsurſache konnte ma bis jetzt michts in Erfahrung bringen —
Nächſten Sonntaa ſpricht hier im Nachmittagsgottesdienſt Herr
Miſſionsprediger Schulze aus Berlin.
r. Babenhauſen, 21. März. Seine ordentliche
Generalver=
ſammlung hielt der Veteranen= und Militärverein=
Babenhauſen=Harreshauſen hier im Gaſthaus „Zum Löwen” ab. Sie
war gut beſucht. Nach Begrüßung der Anweſenden durch den
Präſiden=
ten Herrn Gg. Krapp erſtattete dieſer den Jahresbericht über die
Vereinstätigkeit im vergangenen Jahre. Aus dieſem ſei erwähnt, daß
ſich der Verein auch im Jahre 1927 gut weiterentwickelt hat. Der
Mit=
gliederbeſtand betrug Ende des verfloſſenen Jahres 201 Mitglieder. Das
Andenken der verſtorbenen Mitglieder wurde in der üblichen Weiſe
ge=
ehrt. Nach Abzug der Ausgaben von den Einnahmen verbleibt noch ein
Kaſſenbarbeſtand von 417,12 Mk. An Unterſtützungen wurden 150 Mk.
verausgabt. Die von dem zweiten Vorſitzenden Kam. Hptm. Kraft
vorgeleſenen Berichte und die von dem Rechner Kam. Hammann
vorgetragenen Jahresberichte gaben keinen Anlaß zur Beanſtandung.
Nach Entlaſtung des Vorſtandes ſchritt man zur Ergänzungswahl des
ſelben. Wiedergewählt wurden die Kameraden Jackel, Heinlein
und Langheinz, neu hinzugewählt wurden A. Krapp und A.
Baumann. Die vom Vorſtand ſchon vorberatenen neuen Satzungen
wurden nach Verleſung angenommen. Es wurde beſchloſſen, im Laufe
des Sommers ein Preisſchießen zu veranſtalten und am 15. Juli an
dem Landeskriegertag in Offenbach teilzunehmen. Mit dem Beſchluß,
noch in dieſem Frühjahr einen Lichtbildervortrag zu veranſtalten,
er=
reichte die Hauptverſammlung ihr Ende. Der Vorſitzende ſchloß die
harmoniſch verlaufene Verſammlung mit einem Hoch auf unſer
Vater=
land. — Der Unterhaltungsabend, den der
Eiſenbahn=
verein von hier und Umgegend am Sonntag im Gaſthof zum Löwen
veranſtaltete, war gut von den Mitgliedern beſucht. Im Mittelpunkte
des Abends ſtand die Ehrung verſchiedener 25 und 40 Jahre im Dienſte
der Reichsbahn ſtehender Mitglieder. Einen in ſinniger Form von
unſerer Lokaldichterin Frau Dina Gröger verfaßten
Willkommen=
vorſpruch trug in verſtändnisvoller Weiſe Fräulein Marie Pilger
vor, die auch in entſprechendem Gewande den Dekorierungsprolog ſprach.
Herzliche Worte der Begrüßung richtete der erſte Vorſitzende, Herr
Oberbahnmeiſter Eigelsheimer, an die Gäſte des Abends, Frau
Gröger und Herrn Reg.=Baurat Rothamel, und an die Mitglieder. In
zuvorkommender und uneigennütziger Weiſe hatte ſich für den Abend die
hieſige Schillerbühne zur Verfügung geſtellt. Sie erntete für
ihre Darbietungen lebhaften Beifall. Der muſikaliſche Teil war bei der
verſtärkten Lautzſchen Kapelle, die gutgewählte Konzertſtücke vortrug,
in den beſten Händen.
Köchinnen,
E. Stützen, erſte
zmädch.,
Allein=
ch., die ſelbſtänd.
inkönn., jüngere
ch., Haus=.
Kü=
n= u. Zim.=Mädch.
Saiſon,
Servier=
die perf. im
Ser=
en von Speiſen
für hier u. aus=
3., Mädch.f tagsüb.
nna Ding ldein,
verbsm. Stellenbüro
iſabethenſtraße 5
ph. 3365. (79s
Tüchtiges, ſolides
Alleinmädchen
nicht unter 20 Jahren, mit guten Zeugn.,
per ſofort oder 1. April 1928 geſucht.
Frau Direkt. Bode, Darmſtadt
Heidenreichſtraße 21, II. (*8013
Ich ſuche zum mögl. ſofortigen Eintritt erſtrl.
Stenoigpiſfin und
Maſchinenſchreiberin
Gehalt nach Uebereinkunft. Meldungen an
Rechtsanwalt Schwörer, Mathildenpl. 1, II.
unter Beitügung von Zeugniſſen. (5336 a
Vmm
Büglerin
geſucht. Erſte
Eber=
ſtädter Waſch= und
Bügelanſtalt.
Heinr. Vogelſang jr.,
Heidelbergerſtr. 4,
( 7970)
Fortbildungsſchulfr.
Lehrmädchen
weche Friſeuſe
werden will, zu dſtern
(e7978
geſucht.
Damenfriſſer=Salon
Hugo Ortmann
Wilhelminenſtr. 13.
NAr Tandanalse
bl. Kigarn, 1-u.
HerT.-Anzuge 2-reih., el. Pass.
oi sehr schön. K‟-
Herr.-MHZdge garn u. Wollst,
oin best. Verarb.
JungL.-HNZNge die neuen Fass.
in d. letzt.
UbergangS-Mall. Neuheiten
0 1 u. 2 Hos.. bes.
3D0FI-ANZAge strapast Oual.
olersteMark., abs.
Laummtmanlelwassd, a. tür D.
Meu eingetroffen:
Weltm. Monopok
Windacken s. Herr. u Damen
in Cord, Manch. u.
SporindSEh eisenkest. Stokken
min Manchest. u.
ArBeltShdSen Buxkinstotken
legante
ZonntagSadseh Streiken
Möbel
reelle südd. Fabrikate,
Schlat-
zimmer in eiche u. lackiert,
Küchen, lasiert und lackiert
Einzel-Möbel
all. Art, Bettstellen, Matratz.,
Kleiderschränke,
Wasch-
kommoden, Tische, Stähle,
Diwans, Chaiselongues,
Büteits Bücherschränke,
Schreibtische, Flurgarderob.,
Küchenschränke sowie
Hleinmöbel aller Ari, Steppdecken
Chaiselongue-Decken u. and. mehr
Sie können bei mir für wenig Geld
und mit kleinen Anzahlungen sich gut und elegant
kleiden und Ihr Heim Ihren Wünschen entsprechend
behaglich und schön ausstatten
Die gute alte Firma
Aalius Hagnen
Karlstraße 30
Karlstraße 30
Darmstadt
Möbelladen
Möbelladen
MMMOALIe
hochwertige Stadt
und Tourenwagen
Wanderer-Werke A. G. Schönau bei Chomnitz
Verkauf durch:
BongeseWiest / Parmstadt
Fernruf 2496 (II.Dr.1592) Elisabethenstraße 25½½= und Orafenstraße 43/45
mädch., d. g. koch, k.,
f. Mannheim, Frank=
furt u hier, Privat=
u. Geſchäftsh. Karoline
Beck, gewerbsmäßig
Stellenvermittl.,
Karlſtraße 25 (e8033
Ehrliches, braves
Mädchen
tagsüber ab 1. 4. geſ
Landskronſtr. 55, II „Se
Mädchen
für Pliſſee=Anſtalt
8—½1 u. v. ½3—
Uhr geſ. Ernſt Göbel,
796‟
Annaſtr. 6.
m. gut.
Mädchen Zeugn.
bis nach d. Spülen
zu einzelner Dame
geſucht Im Geiſen=
ſee 5, part. (7938 Jung. Mädchen für
Freitags od. Samst.
von 2 Uhr ab geſucht
Roßdörferſtraße 127 Meinmädchen
Anfang Apt
brie
Darmſtadt,
weg AStellengeſucheF
Weiblich
Jg. Frau . Beſchäf
tigung. Wolf, Mühl=
ſtraße Nr. 32 bei
Bernius.
796=
Aelt Mädchen vom
Lande ſucht für ſof
Stelle in kl. Haush.
Angebote u. E 114
an die Ge chſt. /77993 Tücht., fleiß. Mädchen,
19 J., bekannt m. a.
Fotdarbeiten
ſucht Stellung. An=
geb u. E108 Gſchſt.
7880) Bum 1. April aub.
ehrliche Mädchen
tagsüber geſ., mögl
n. unt 18 J. Vorzuſt.
von 9 Uhr ab Neckar=
ſtraße 22, I. lk8. (*8006 Junge Frau
zum Büroreinigen
geſucht. Karlſtr. 34,
Kontor (*1983 Ehrl. ſaub. Frau ſucht
2—3 Std. Laufſt., auch
½ Tage waſch. u. putz.
Luiſenſr. 32, Vdh.II.I.
8011) [ ← ][ ][ → ]
Seite 10
Freitag den 23 März 1928
Nummer 83
L. Michelſtadt, 21. März. Familienabend. Der Evangel.
Jugendverein Michelſtadt hatte ſeine Mitglieder und Freunde zu einem
Familienabend in den Städt. Saalbau eingeladen, der unter
Mitwir=
lung des Poſaunenchors ſtattfand und am folgenden Tage eine
Wieder=
holung erfuhr. Nach dem von Herrn Neff gut vorgetragenen Gedicht
An die Freude” von F. v. Schiller, hielt Herr Stadtpfarrer Hofmeher
die Begrüßungsanſprache. Er ſtreifte den moraliſchen Niedergang des
Volkes nach dem Weltkriege, der insbeſondere unſerer Jugend früher
lſicht gekannte Gefahren brachte, denen ein großer Teil derſelben zum
Opfer fällt. Nur durch engen Zuſammenſchluß in Jugendverbänden
und ſonſtigen Organiſationen, deren Hauptaufgabe es ſein muß, die
freie Zeit in reiner Freude und nutzbringend für die Jugend
auszu=
füllen, ſei es möglich, dieſe Gefahren abzuwenden. Es folgte die im
Mittelpunkt des Abends ſtehende Aufführung eines Volksſtücks in vier
Aufzügen von Paul Körber: „Sein Sohn. Die Rollen zu dieſem
Stück waren in den beſten Händen, und wirkte das Spiel in ſeiner
un=
gezwungenen natürlichen Art vorzüglich. Herr L. Schnauber ſowie Frl.
G. Hering verdienen beſonders hervorgehoben zu werden. Auch der
üb=
eigen Hauptdarſteller Herrn Klotz, Frl. Wiener, Herrn Neff, Frl.
Krä=
mer ſei dankbar gedacht. Die Pauſen wurden durch muſikaliſche
Dar=
bietungen des Poſaunenchors unter der Leitung ſeines Dirigenten,
Herrn Eiſenbahnoberſekretär Schnndt, umrahmt, die Gelegenheit gaben,
die ſtete Vorwärtsentwicklung des Vereins unter ſeiner bewährten
Füh=
rung feſtſtellen zu können. Auch ihm dankte das Publikum für ſeine
gute Unterhaltung durch ſtarken Beifall.
b. Erbach i. Odw., 21. Mäc=z. Ortsausſchuß für
Leibes=
übungen Erbach. Der vom Ortsausſchuß für Leibesübungen
bereits vor längerer Zeit angekündigte Sportwerbeabend ſoll nunmehr
am kommenden Sonrtag, 25. März, abends in der Städtiſchen Feſthalle
ſtattfinden. Die Träger der Veranſtaltung ſind die dem Ortsausſchuß
angeſchloſſenen Vereine. Die verſchiedenen Riegen des Turnvereins
werden durch Darbietungen der Radfahrervereine, die unter anderem
Kunſtfahren und Radballſpiele (letztere zwiſchen dem Radfahrerverein
1900 Erbach und dem Radfahrerverein 1902 Michelſtadt) abgelöſt. Der
Erbacher Schwimmklub bringt Vorführungen von Rettungsgriffen und
Wiederbelebungsverſuchen, auch zeigt er die verſchiedenen Schwimmarten
in Trockenübungen. Ueber ſportliche Fragen wird Seine Erlaucht der
Erbgraf zu Erbach=Erbach, der ja in der ganzen Sportwelt einen guten
Ruf genießt, in einem kurzen Vortrag ſprechen. Die Pauſen werden
durch gute Muſikſtücke ausgefüllt. — Männerriege des Turn=
vereins 1860. Innerhalb des Turnvereins 1860 wurde eine
Männerriege gegründet, die ſich die Segnungen der neuzeitlichen
Kör=
perſchale zugute kommen laſſen will. Die Leitung derſelben hat Herr
Oberpoſtſekretär Diehl übernommen, de= auf dieſem Gebie;e ſehr
er=
fahren iſt und dem beſonders die Sportabteilung des Turnvereins ihren
derzeitigen vorzüglichen Höheſtand verdankt.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 22. März. Frühlingsanfang.
Der Frühling hat in den Morgenſtunden ſeinen Einzug bei 7 Grad
Kälte gehalten, ſpäter guter Sonnenſchein, doch trübte ſich der Himmel.
Am Spätnachmittag flatterten für kurze Zeit echt winterliche
Schnee=
flöckchen zur Erde, ſpäter ſtürte man ſogar einen leichten Regenſchauer
und nachts war es wieder ſchön ſternhell. Holder Frühling, dein
Erdenwallen beginnt unter gar ſonderlichen Begleiterſcheinungen, möchte
deine weitere Entwicklung mehr „frühlingshaft” werden.
— Hirſchhorn, 22. März. Waſſerſtand des Neckars am
21. März 1,03 Meter, am 22. März 1,01 Meter.
H. Aus dem Neckartal, 22. März. Waldbrand. Geſtern
nach=
mittag brach in den Waldungen des Forſtamtes Neckarſchwarzach nahe
bei Hirſchhorn Feuer aus. Nach Alarmieren der Hirſchhorner Feuerwehr
und Bevölkerung wurde dem verheerenden Element bald Einhalt
ge=
boten. — Verkehrsverein. Am letzten Samstag hielt der
Ver=
kehrsverein im Gaſthaus „Zum Hirſch” in Neckarſteinach ſeine
dies=
jährige Hauptverſammlung ab. Es wurde dabei feſtgeſtellt, daß der
Verein auch im verfloſſenen Jahre wieder ſehr rege Tätigkeit im
In=
tereſſe und zur Hebung des Verkehrs entfaltete.
H. Aus dem Weſchnitztal, 22 März. Straßenſperre. Die
Provinzialſtraße von Rimbach nach Mörlenbach iſt wegen Wallzarbeiten
bis Ende ds. Mts. für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art
ge=
ſperrt. Der Durchgangsverkehr geht über Heppenheim-Fürth. —
Arbeitsvergebung. Die Ausführung von 300 Quadratmeter
Goſſenpflaſter und die Lieferung von 200 Ifd. Meter Gpanit=Randſteine
in der Gemeinde Mörlenbach ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben
werden. Angebote ſind bei dem Bauinſpektor Knaup in Rimbach bis
Mittwoch, den 28. März, vorm. 11 Uhr, einzureichen.
B5. Bensheim, 21 März. Unter dem Vorſitz des Herrn
Kreis=
direktors Reinhart hielt der Verband der Obſt= und
Garten=
bauvereine des Kreiſes Bensheim im Speiſeſaal des Hotels „Deutſches
Haus” ſeine Hauptverſammlung ab, der nachmittags 1 Uhr im
Lichtſpielhaus eine Filmvorführung über Pilzkrankheiten und tieriſche
Schädlinge und ihre Bekämpfung, verbunden mit einem entſprechenden
Vortrag des Herrn G. Engel=Höchſt von der Beratungsſtelle für
Schädlingsbekämpfung, die der J.G. Farbeninduſtrie=Aktiengeſellſchaft
angegliedert iſt, voranging. Kurz nach Beginn der Verſammlung
er=
ſchien der Ehrenvorſitzende des Verbands, Herr Kommerzienrat Euler,
herzlichſt vom Vorſitzenden und den Anweſenden begrüßt, wys ihm
An=
laß bot, an die Verſammlung freundliche Worte des Dankes und der
Ermahnung dahingehend zu richten, daß bei der heranwachſenden
Ju=
gend mehr Intereſſe am Obſtbau erweckt werden möge, denn jeder
Er=
werb ſetzte auch eine gewiſſe Arbeitsleiſtung voraus. Herr Rektor
Michel erſtattete ſodann den Jahresbericht und die Rechnungsavlage,
die bei einer Einnahme von 1061,84 Mk. gegenüber den Ausgaben einen
Ueberſchuß von 163,42 Mk. ergab. Für den nach Darmſtadt verzogenen
Herr Profeſſor Dr. Spilger wurden bie Herren
Wölfelſchnei=
der und Fries in den Vorſtand gewählt. Der Verband errang ſich
bei der vorjährigen großen Darmſtädter Ausſtellung einen 2. Preis.
Lobend gedacht wurde der tatkräftigen organiſatoriſchen Mitwirkung
des Herrn Obſtbauinſpektors Behne von der Landwirtſchaftskammer,
der ſich ſodann auch in einem Vortrage über die Maßnahmen zur
För=
derung der Schädlingsbekämpfung und des Umpfropfens eingehend
ver=
breitete und dabei den einzelnen Vereinen eine energiſchere Mitarbeit
dringend ans Herz legte. Eine ausgedehnte Diskuſſion, an welcher ſich
eine große Zahl der Anweſenden lebhaft betiligte, und in der die
ver=
ſchiedenſten Fragen, die ſich im Rahmen rationellen Obſtbaues bewegten,
erörtert wurden, ſetzte ein. Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier
trat für obligatoriſche Schädlingsbekämpfung ein und redete einem
ratio=
nellen Obſtbau nach amerikaniſcher Manier das Wort.
— Gernsheim, 22. März. Waſſerſtand des Rheins am
21. März —0,37 Meter, am 22. März —0,40 Meter.
Ah. Gau=Bickelheim (Rhh.), 22. März. Tot aufgefunden
wurde in dem Flur ſeines Hauſes der etwa 60jährige Landwirt Franz
Groben. Die gerichtliche Unterſuchung hat ergeben, daß er die etwas
ſteile Treppe, die vom erſten Stock in den Flur führt, abgeſtürzt ſein
muß und dabei das Genick gebrochen hat.
Bg. Vilbel, 22. März. Die Zahl der Vilbeler Quellen nimmt zu.
So hat der Beſitzer der hieſigen Chattia=Quelle eine Neubohrung
unter=
nommen, die von Erfolg gekrönt war. Er ſtieß auf einen erdig=
alkali=
ſchen Säuerling, der 5,8 g Beſtandteile Mineralien enthält, darunter
3,0 g freie Kohlenſäure. Dazu iſt die Quelle ſehr ergiebig, ſo daß ſie
mit den Namen des Vilbeler Waſſers hinaustragen wird.
Männlich
Junger, tüchtiger
Chauffeur
mit guten
Umgangs=
formen, zuverlaſſiger
Fahrer, ſucht
Ver=
trauensſtellg. Ang u.
E 66 Geſchſt. /*7868d1
Junger fleiß. Qurſche
ſucht Stelle als
Lauf=
burſche od. Bürodien.
Ang. unt. E 121 an
die Geſchſt. (*8017
Achtung!
Friſeure.
Selbſtändig.
Friſeur=
meiſter ſucht f. ſeinen
Sohn, welcher Oſtern
aus der Schule
ent=
laſſen wird, paſſende
Lehrſtelle.
Als Lehrgeld werden
600 Mark vergütet
Angebote unt. E 106
an die Geſchſt. 5297a
2 Zimmer
2—3 Zimmer
teilw. möbl., m. Küche
und Keller zu verm.
Anzuſ. v. 11—4 Uhr.
Näh Geſchſt. (*8015
larage
1. April, evtl.
r, zu vermieten.
tr. 8. (*78801s
Beckſtraße 64, III.,
Raupp. Verſetzungsh.
behagl. einger.
Wohn=
u. Schlafz m 2 Betten
z. 1. 4.28zu vermieten.
Küchenben. 7760mfi
Hügelſtr. 69, 3 gut
möbl. Zim., ev. teilw.
m. Küche abzg. 795e
Dieburgerſtr. 84, pt.,
frdl. möol. Zimmer
zu vermiet. (*7962
Wienerſtr. 52, part,
möbl. Zim. ſof. z. vm.
*7961)
Wilhelm
1. St., gu m
mer zu ve=
Viltoriaplatz 10, II.,
gut möbl. Zimm. m.
el. Licht, ſep. Eing.,
7. 66
zu vermiet.
Mühlſtr. 37 gr. ſep.
Zim. m. 2 Bett. u.
och=
gelegenh. zu vm. (*7865
Nariſr. 00/2
1. St. (Ecke Annaſtr.)
ſchön möbl. ſonniges
Wohn= u. Schlafzim.
m. Küchenben. ſeleltr.
Licht) zu vm. *8004
Heinhe merſtr. 77, p.
2 möbl. Zimmer zu
vermieten. (*8009
Laudgraf=Geor zſtr.
Nr. 64, III., b. Frau
Paſche, kl., gut möbl
Zimm z. vm. (*8029
Pallaswieſenſtr. 43, I. r.,
einf., frdl. mbl. Zimm.
zu vermieten. (*7987
Zu mieten geſucht
Student ſuc t
Zim=
mer mit Klavierben.,
Tintenviert. od
Künſt=
lerkol. Angeb. unter
E 97 Geſchſt 7960
Einf. möbl. Zimmer
Nähe Marienplatz z.
1. 4. geſ. Angeb. unt
E111 Geſchſt. 7980
IO
Adee
Jetzt an die Anschaffung Ihrer
Frühjahrsgarderobe zu denken!
GinättenManlstt 9ir
Jainert denältttes
Teilzahlungssystem,
das Ihnen den Einkauf
3u leictt mauf. 21
Karzet Brsdtlt antsttes
reichhaltigen Lagers
wird Ihnen beweisen,
wie gut Sie bei uns
kaufen.
Milgbtlt
MONATSRATEN
erner liefern wir:
Herren,Damen, Kinderfährräder
Nähmaschrnen= Grammophone
Pouttdher Wre.
Kt
AAO
Zweigniederlassung:
Offenbach a. M.
Gr. Marktstraße 30
Barmstadt
Elisabethenstraße 6
Zentrale:
Pranktart d. M.
Bitbelerstraße 32
täglich trisch
in anerkannt vorzüglicher Aualität
Prassel
gebrannt
Schulstraße 10 -
Parkett=
Reinigung
abziehen, abreiben.
Ibel & Lotz
Eliſabethenſtr. 31.
Telephon 461. (3821e
Emailte-
Schilder
empfiehlt in allen
Größen. Lieferzeit
3 Tage. (4227a
Ernſt Crämer
Mark ſtraße 1.
Telephon 4400
Roſenſtäbe
Baumſtangen
in allen Größen be
A. Caſtritius
Nachfolger
G. m. b. H.,
Mühlſtraße 22: (4307a
Fernruf 545/46.
Vorteilhaftes
Angebot!
Schlafzimm.
echt eiche komplett,
mit weißem Marmor
und
Kristallfacette-
spiegel
Mark 490.—
Möbelhaus
L. Menger
Darmstadt
Bleichstr 17 (2748a
R
Federrolle
mit Patentachſe, in
ſehr gu em Zu and,
preiswert abzugeben.
Aliceſtr. 21, I. (5225a
Schreibmaſchine
Adler oder Kappel,
neuw., preisw. z. vk.
Hornber er,
Wald=
ſtraße 49, vorm. (*8018
3 kompl. Feuſter mit
Sandſteingewände,
ſowie 2 Zimmertüren
billig zu verkaufen.
Roßdörferſtraße 31, I.
*8000sg)
Gebrauchter, kleiner
Kaſſenſchrank
u kaufen geſucht.
Angebote unt. D 232
Ge chäftsſt. (* 7665it
Gebr. Anrichte mit
Türen u.
Flurgarde=
robe bill. zu kauf. geſ.
Ang. unt. E 119 an
die Geſchſt. (*8014
5282
Kl. Kisten
(Perſil, Kathreiner
uſw.) laufend z. kauf.
geſucht. Angebote an
das Dürerhaus,
Eliſck=
bethenſtr. 25½. (5323
Telephon 3989.
Leichtes Pferd
zu veriaufen 27924df
Friedrichſtraße 12.
Fernruf 71
[ ← ][ ][ → ]ſtummet 83
Freitag, den 23 März 1928
Geite 11
Redallt gemäläbt
zu gehen und trotzdem zu sparen, ist
eine Kunst. . . . . gewesen. Heute
ist’s möglich: Die Herstellung von
Fertigkleidung hat eine derartige
Vollkommenheit erreicht, daß alle
Wünsche befriedigt werden können.
Und die Preise sind infolge des
direkten Absatzes an die Verbraucher
ungemein . . . . . . . . . . . billig!
Aus der Fülle
unserer Angebote eine kleine Auslese:
Moderne FrühjahrsAnzüge
Elegante Formen, aparte Farben
tadellose Verarbeitung, bester Sitz
Moderne Sport-Anzüge
Viele Formen und Farben
mit kurzer oderlanger Hose
Moderne Frübjahrs-Mäntel
Unentbehrlich bei den starken
Schwankungen der Temperatur
Unsere Spezial-Größen
für
sehr starke oder sehr große Herren
verdienen besondere Beachtung!
Knaben- u. Kinderkleidung
Schul-Anzüge, Hosen, Mäntelchen,
Sport-Anzüge, Kieler Pyjacks,
Strick-
kleidung, Lodenmäntel Pelerinen
usw. in reichster Auswahll
DAS HAUS FÜR GUTF UND
BlLLIGE FERTISKLEIDUNS
Sehen Sle sich unsere 7 Schaufenster an!
Ruh., kind. Ehep. ſ.
1-2 1. Zim u. Küche
gegen Hausarbeiten.
Angebote u. E 112
an die Geſchſt. 7991
In mieten geſucht
Garage
Nähe Klappacherſtr
oder hierſelbſt.
An=
geb. unter E 99 an
ie Geſchſt. 5280
1—2leere, ebtl. teilt
möbl., Räume mit
Kochgel. geſ. Ang. u.
E98 Geſchſt. *7964
T
gegen Abſtand zu
nieten geſucht Kann
auch in der Altſtadt
ſein. Ang u E 123
an d. Geſchſt. 8024
Tohne;
Atbs Rirde
Die Nohrgraben= und
Nohr=
verlegungsarbeiten
bei dem Bau der Gasfernleitung von
Pfungſtadt nach Gernsheim ſowie des
Zasrohrnetzes in Gernsheim ſollen
als=
bald vergeben werden, und zwar:
Gasfernleitung Los 1 Rohrgrabenarbeiter
2 Rohrverlegungsarb.
Gasrohrnetz 3 Rohrgrabenarbeiten
4 Rohrverlegungsarb.
Pläne und Arbeitsbeſchreibungen
lie=
gen auf unſerem Geſchäftszimmer Nr. 24
während der Dienſtſtunden von 7½/, bis
16½. Uhr zur Einſicht offen, woſelbſt
auch Angebotsunterlagen abgegeben
werden.
Angebote ſind bis Donnerstag, den
5. April 1fd. Js., vorm. 11 Uhr,
verſchloſſen mit der Aufſchrift „
Gasver=
ſorgung Gernsheim” bei der
unterzeich=
jeten Direktion, Frankfurterſtraße 100,
einzureichen.
(st5329
Darmſtadt, den 22. März 1928.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
Nutz= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Dienstag, den 27. März 1928,
vormittags 9‟, Uhr anfangend,
werden in der Gaſtwirtſchaft von Franz
Göckel dahier aus dem Spachbrücker
Gemeindewald, Diſtrikt Mark, verſteigert
Lärch.=Stämme Ia Kl. 8St. — 1,47 in
Ib „ 3 „ — 0,96
=Derbſtg. I. „ 3 „ — 0,27 „
Fichten= „ I., 144 , —12,96 „
„ II. „ 62 „ — 3,72 „
III. „ 74 — 2,22„
„ =Reisſtg. IV. „ 10 „ — 0,20 „
VI. . 140 „ — 0,84 „
Buchenſcheiter 127 rm, Reiſigknüppel:
Buche 97 rm, Hainbuche 8 rm.
Auskunft erteilt Herr Förſter May,
Markhaus, Meſſel.
(5293
Spachbrücken, den 21. März 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Spachbrücken.
Mayer.
U
MasdOshieenn
zonick
Gummibereifung u. Uulkaniſieranstell
lel.848 Waldſtr. 32 kel.842u
nächst der Saalbaustraße
5334
Auswärt. Dame ſucht
reisw beſchlagnfr.
—6 Zimmer=Wohng
in freier Lage, evtl.
kl. preisw., beſtgebaut
1-2 Fam. =Häuschen
An ebote unt E 117
a. d. Geſchſt. (*8003fsg
Sntage
Trockener, gut ver
ſchließbarer Raum z
Unterſtellen ein.
Mo=
torrades geſucht.
Mögl. Nähe
Kranich=
ſteinerſtraße. Angeb.
unter E 110 an die
Geſchäftsſtelle. (5300
Zwei berufst. Fräul.
ſuchen
2 Zimmer
in der Nähe v. Hotel
„Tiaube‟. Augeb. an
Hanna Schön
Otel „Traube”. (*7988
Geſucht zum 1. 4
von Herrn aus guter
Familie
möbl. Zimmer
mit od ohne Penſion
Nähe Schulſtr.
An=
geb. mit Preis unt
E 105 Geſchſt. (5299
Weißbinderarbeiten.
Die bei Herſtellung des äußeren
Ver=
putzes und der Anſtriche am
Schulge=
bäude und am Knabenbau des
Erzieh=
ungsheims „Ohlyſtift” in Gräfenhauſen
vorkommenden Weißbinderarbeiten ſollen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30.
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Donnerstag,
den 2. April 1928, vorm. 10 Uhr,
(st5302
einzureichen.
Darmſtadt, den 21. März 1928.
Städt. Hochbauamt.
Der Plan über die Herſtellung einer
oberirdiſchen Telegraphenlinie an der
Prov.=Straße von Brensbach nach Werſau
liegt bei dem Poſtamt in Reinheim (Heſſen)
auf die Dauer von 4 Wochen aus.
Darmſtadt, 21. März 1928.
(5339
Telegraphenbauamt.
Für den Neubau des Poſthauſes
in Beerfelden
(Odenwald) ſollen die Rohbauarbeiten,
wie Erd=, Maurer= und Aſphaltarbeiten,
Eiſenbetonarbeiten, Zimmer=, Dachdecker=
und Klempnerarbeiten, in einem Los
vergeben werden. Angebotshefte können,
ſolange der Vorrat reicht, von der
Ober=
poſtdirektion in Frankfurt (Main),
Zim=
mer 346, bezogen werden. Die
Zeich=
nungen liegen daſelbſt und beim
Poſt=
amt in Beerfelden während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht aus. Die Angebote
ſind mit der Aufſchrift „Angebote auf
Rohbauarbeiten, für den Poſtneubau in
Beerfelden” bis zum 10. April,
mit=
jags 12 Uhr, an die
Oberpoſtdirek=
tion in Frankfurt (Main), Zimmer
346, verſchloſſen und poſtfrei
einzuſen=
den, wo die Eröffnung in Gegenwart der
twa erſchienenen Bieter erfolgt. (5294
Die Bauleitung.
Akademiker (verheiratet, ohne Kinder)
ſucht
2Schöne möblierte Limme
oder beſchlagnahmefreie
3 oder 4 Zimmerwohnung
mit Küche und Bad in gutem Hauſe.
Angebote mit Preis=Angabe an
E. Merck, Personalabteitung
(5295
erbeten.
Durchfährung des
Bohnungs=
mangelgeſetzes.
Es wird vielfach die Anſicht vertreten,
daß die Wohnungen, in der Größe von
6 und mehr Zimmern und Küche vom
1. April 1928 ab nicht mehr bei dem
Wohnungsamt angemeldet werden
müß=
ten und daß dem Wohnungsamt ein
Ver=
fügungsrecht über ſolche Wohnungen von
dieſem Zeitpunkt ab nicht mehr zuſtehe.
Dieſe Anſicht iſt durchaus irrig,
da weder an den Beſtimmungen des
Reichswohnungsmangelgeſetzes, noch an
den Heſſ. Ausführungsbeſtimmungen
hier=
zu nach dieſer Richtung irgend etwas
geändert wurde.
Die Verwechslung iſt offenbar darauf
zurückzuführen, daß nach § 1 des
Reichs=
mietengeſetzes vom 20. Februar 1928 bei
Mietverträgen, die über freigewordene
oder freiwerdende Räume nach dem
31. März 1928 auf mehr als zwei Jahre
neu abgeſchloſſen werden, und ſich
ent=
weder ausſchließlich auf Geſchäftsräume
oder auf ſolche Wohnungen beziehen, die,
abgeſehen von Küche, Nebengelaß und
Mädchenkammer, mindeſtens 6
Wohn=
räume mit mindeſtens hundert
Quadrat=
meter Wohnfläche haben, der Mieter
nicht mehr das Recht hat, ſich auf
die geſetzliche Miete zu berufen,
uusgenommen im Falle des Tauſches,
denn die Mieter in die beiderſeitigen
Mietverträge eintreten.
Dieſe neue Beſtimmung iſt aber auf
die beſtehende Pflicht der
Hauseigen=
tümer zur Anmeldung aller
freige=
wordenen und freiwerdenden
Wohnun=
gen, ohne Rückſicht auf ihre Zimmerzahl,
und das Verfügungsrecht des
Woh=
nungsamts ohne jeden Einfluß.
Darmſtadt, den 22. März 1928. (st5343
Städt. Wohnungsamt.
Die Anfuhr des Heizmaterials
für das Hauptpumpwerk der
Stadt Darmſtadt im Griesheimer
Eich=
wäldchen ſoll für das Verwaltungsjahr
1928 öffentlich vergeben werden.
Be=
dingungen und Arbeitsbeſchreibungen
liegen bei uns, Frankſurterſtraße 100,
Zimmer 16, offen. Angebotsſcheine
wer=
den dort abgegeben. Angebotstermin
Montag, den 2. April 1928, vormittags
10 Uhr.
(st 5328
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.
Stellenbeſetzung.
Die den Verſorgungsanwärtern
vor=
behaltenen Stellen eines Schutzmannes
(Beſoldungsgr. IV) und eines Aſſiſtenten
bei der Gemeindekaſſe (Beſoldungsgr. V)
in der Gemeinde Eberſtadt ſind ſofort zu
beſetzen. Die beiden Stellenangebote ſind
inden Anſtellungsnachrichten” (
Stellen=
nachweis f. Verſorgungs=Anwärter)
ver=
öffentlicht. Wir machen an dieſer Stelle
in Frage kommende Bewerber auf die
Stellenausſchreibung aufmerkſam. Die
Bewerbungen mit den erforderlichen
Unterlagen ſind umgehend an das Heſſ.
Kreisamt Darmſtadt einzureichen. (5319
Eberſtadt, den 20. März 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt
Dr. Uecker.
taeht ar Dauten, IOndern Handeln!
Was kann ich der Familie
am Ostermorgen für 50
Bfennig schenken?
1 Auto (7/34 Op-I-Luxus-Limousine) Wert
6500 Mark oder
1 Fünf-Zimm.-Einricht., Wert 6500 Hk.
1 Drei-Zimm -Einricht., Vert 3000 Mk.
1 Schwermotorrad /Wanderer) Wert
1900 Mk.
1 Piano (Feurich), Wert 1600 Mk
1 Faltboot, Wert 400 Mlc. 6
Näh-
maschinen, 20 Fahrräder
20 Foto-Apparate
20 Sprechmaschinen
Pfennig
604 Gutscheine im Werte
von MNk. 300, 200 150 USW
das Los!
Es wird gezogen
am 5. April 1928
Veranftaltet V. T.-V. „Die Hatu-Fr eunde‟ u.H.-JI.Gau Baden
0 O m EI. T T S G * verkauf bei:
Foto=Perabo Hauptst.
Schuchardstr. 1
Verkehrsbüro
Haus der Jugend
Sporthaus Adelmann
Sämtl. Kiosken d. Fa. Fiebig
Hch. Marguth Marktstr. 3
Hugo deWaal, Rheinstr. 12
Volkshochschule. Marstall
Vo ksfreund, Neckarstr. 3
W. Schwab, Ludwigsplatz
I
Juger
Fami.
ung
Iyolur
An
die X
Volke
licht
Opfer
und
freie
füllen
Mitte
Aufzl
Stück
gezw.
G.
rigen
mer
bietu
Herr
die ſ.
rung
gute
üb:
bere
am
ſtatt
ange
wer
Kur
190
Erb
Wie
in
Erk
Rut
dur
mi
for
Fo
tro
E
Ji
ſue
bu
A=
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 22. März.
Die Effektenbörſe war wieder freundlich geſtimmt, obwohl die
Um=
ſätze noch ſehr gering blieben. In Nachwirkung der
Außenhandels=
ziffern für Februar ſowie vor allem von weiteren Stützungskäufen am
Farbenmarkt und der anhaltenden Aufwärtsbewegung von Rheinbraun
hat die ganze Börſe Veranlaſſung zu Meinungskäufen genommen,
wo=
bei noch die Spekulation, die an ſich nach Abgang des
Farbenbezugs=
rechtes mit einer ſchwächeren Börſe gerechnet hatte, teilweiſe zu
Rück=
deckungen von Leerverkäufen überging. Kursbeſſerungen von ½—2
Prozent wurden an faſt ſämtlichen Märkten feſtgeſtellt. Der geſamte
Montanmarkt lag freundlicher mit Ausnahme von Harpener, wo der
Bericht nicht ſehr günſtig aufgenommen wurde. Die Farbenaktie
aus=
ſchließlich Bezugsrecht mit 251, alſo etwa 2 Prozent höher gehandelt.
Farbenbonds bei ſehr großen Umſätzen zwiſchen 139/—138½—139¼.
Farbenbezüge noch im Freiverkehr mit 10½ Prozent umgeſetzt.
Zell=
ſtoffwerte in Verbindung mit dem Kunſtſeidemarkt wieder feſter.
Ver=
nachläſſigt blieben wieder Freigabeaktien. Schiffahrtswerte eher etwas
abgeſchſächt, Scheideanſtalt, Holzverkohlung unverändert. Bauaktien
ziemlich widerſtandsfähig. Von Autowerten Daimler behauptet,
Adler=
werke auf Kapitalserhöhungsgerüchte ½ Prozent freundlicher, dagegen
NSU. in Auswirkung der Finanzlage der Geſellſchaft wieder 1 Prozent
ſchwächer und damit unter ihrem ſeinerzeitigen Kursſturz, der bei 60
Prozent ſtill ſtand. Am Anleihemarkt Anatolier etwa 1 Prozent feſter.
Wie wir erfahren, iſt die Zuſammenkunft der Unterhändler wegen
An=
kaufs der anatoliſchen Eiſenbahnwerte, direkt nach Oſtern in Ausſicht
genommen. Ruſſen ziemlich unverändert, auch dt. Anleihe ohne
An=
regung. Der Börſenverlauf blieb zwar ruhig, doch weiterhin
freund=
lich geſtimmt.
Der Geldmarkt zeigte eine allgemeine, doch noch leichte
Entſpan=
nung. Tagesgeld 6 Prozent, Monatsgeld 77/, Warenwechſel 7 Prozent,
Privatdiskonto vorausſichtlich unverändert 6¾ Prozent. — Am
Deviſen=
markt iſt London in Reaktion der letzten Aufwärtsbewegung
inter=
national etwas leichter. Auch Madrid wieder leicht abgeſchwächt.
Lon=
don gegen New York 4,8817½, gegen Mailand 92,37½, gegen Madrid
29,12, gegen Zürich 25,34½, gegen Holland 12,1240, Pfunde gegen Mark
20,/4134, Dollar gegen Mark 4,1815.
An der Abendbörſe herrſchte wieder große Geſchäftsſtille. Es
wurde weiterhin über den faſt vollkommenen Ordermangel geklagt. Die
Stimmung war jedoch im Grundton freundlich, und die Kurſe blieben
gut behauptet, da einzelne kleine Deckungskäufe vorgenommen wurden.
Farbenaktien zogen im Kurſe leicht an, Farbenbonds mit 1393
Pro=
zent unverändert. Im Freiverkehr blieben Glanzſtoff auf dem erhöhten
Frankfurter Nachbörſenkurs von ca. 733 Prozent behauptet. Gesfürel
gewannen 1 Prozent. Renten lagen ſtill. Auch im Verlaufe blieb das
Geſchäft im allgemeinen ſehr ſtill.
Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 22. März.
Der heutige Vormittagsverkehr ſtand in Nachwirkung der
gebeſſer=
ten Handelsbilanz und zeigte eine zuverſichtlichere Stimmung, zumal
die Farbentransaktion eine anſcheinend zur Zufriedenheit der
Verwal=
tung ausgefallene Erledigung gefunden hat. In Spezialwerten waren
ſchon außerbörslich größere Umſätze getatigt worden, und die Kurſe,
die man nannte, waven zum Teil recht hoch. Auf Grund dieſer
Feſtig=
keit neigte die Spekulation eher zu Gewinnmitnahmen, ſo daß die erſten
Notierungen die Höchſtkurſe des vorbörslichen Verkehrs nicht überall
be=
haupten konnten. Rheiniſche Braunkohlen hatte man z. B. vorbörslich
bis 272 Prozent gehandelt, während der erſte offizielle Kurs ſich nur
auf 269 Prozent ſtellte. Auch die Notiz bei Harpener enttäuſchte und
lag unverändert zu geſtern. Die Anſichten über die heute erſchienenen
Bilanzziffern ſind geteilt. Der Dividendenrückgang finde zwar durch ſie
keine Erklärung, die Höhe der Bankguthaben entſpreche aber, nicht den
Erwartungen der Börſe. Die meiſten Papiere erzielten gegen geſtern
1= bis 2prozentige Gewinne. Spezialwerte wie Schubert u. Salzer,
Wicking Zement, Bemberg, Glanzſtoff. Deutſch=Atlanven, Polyphon
und Karſtadt, Schleſ. Bergwerk Beuthen lagen 3 bis 7 Prozent höher.
Auffällig ſchwach eröffneten dagegen Chadeaktien, die 7½ Mark
ver=
loren. Bei den Werten des Chemiekonzerns verſtehen ſich die
Notie=
rungen heute exkluſive Bezugsrecht. Zu den anfangs genannten
Pa=
pieren kamen im Verlaufe noch einige Werte hinzu. Berliner
Ma=
ſchinen, Julius Berger, Elektriſche Lieferungen blieben lebhafter
gehan=
delt. Karſtadt konnten bis 192 anziehen, Glanzſtoff erreichten einen
neuen Höchſtſtand von 734 Prozent uſw., während die Mehrzahl der
Papiere ſich unter Schwankungen etwa auf Anfangsniveau halten
konn=
ten. Anleihen ruhig, Ausländer überwiegend feſter. Anatolier bis
34 Prozent höher, Ruſſen. lebhafter, aber ohne größere Veränderung.
Pfandbriefe lagen ſehr ſtill und nicht weſentlich verändert. Rentenbriefe
weiter feſt und bis ½ Prozent höher. Deviſen zu erhöhten Kurſen
ge=
fragt. Man glaubt, die Ultimodispoſitionen ſeien erledigt. Auch für
den Geldmarkt befürchtet man keine Ueberraſchungen mehr. Allerdings
iſt eine Erhöhung des Reportgeldſatzes, der morgen von den Banken
feſtgeſetzt wird, nicht ausgeſchloſſen. Tagesgeld iſt bei 5 bis 7 Prozent
leicht. Die für den Ultimo bereitgeſtellten Gelder ſuchen in dieſer Form
Anlage. Monatsgeld unverändert 7½ bis 8½ Prozent, Warenwechſel
zirka 7 Prozent. Bis zum Schluß der Börſe konnten ſich die erhöhten
Kurſe infolge von Gewinnmitnahmen der Spekulation nicht halten und
gaben im Durchſchnitt um 1 Prozent nach. An der Nachbörſe war die
Haltung uneinheitlich, zum größten Teil aber wieder feſter.
Paris, 20. März.
Die Finanzlage in Frankreich hat in der letzten Zeit nur wenig
Aenderung erfahren. Die Aufhäufung der Gold= und Deviſenvorräte
geht weiter. Die Geldflüſſigkeit dauert weiter an. Der Notenumlauf
hat bedeutend zugenommen; man befaßt ſich in den Wirtſchaftskreiſen
mit dieſer Tatſache ſehr eingehend. Für Beunruhigung liegt noch kein
Grund vor, da der gegenwärtige Notenumlauf, in Gold umgerechnet,
noch immer weiter hinter dem Notenumlauf der Friedenszeit
zurück=
bleibt. Die unmittelbare Urſache der Erhöhung des Notenumlaufes ſoll
in der Erhöhung der Preiſe zu ſuchen ſein; ſie iſt mit Ausnahme von
einigen Rohſtoffen ſehr ſtark zu fühlen.
Infolge der Preiserhöhungen ging die induſtrielle Aktivität
bedeu=
tend zurück. Die Rationaliſierung macht große Fortſchritte; ſie wird
noch durch bevorſtehende Fuſionen von großen Geſellſchaften weiter
er=
leichtert werden.
Die Lage am Kohlenmarkte bleibt weiter ſchwierig. Die
Ueberproduktion hält an, und die Vorräte ſind ſehr groß. Von gewiſſen
Sorten ſind die Preiſe zurückgegangen. Nur der neuerliche Aufſchwung
der Schwerinduſtrie fördert den Verbrauch. Dagegen iſt bei anderen
Induſtriezweigen der Verbrauch zurückgegangen. Die monatliche
Pro=
duktion iſt ziemlich dieſelbe wie im Vorjahre und zeigt eine eher
ſtei=
gende Tendenz. Man hält in den hieſigen Wirtſchaftskreiſen eine
Rege=
lung der europäiſchen Kohlenproduktion für unbedingt notwendig. Nur
wollen die engliſchen Produzenten ſich daran nicht beteiligen. Wenn alſo
in der Zukunft ein internationales Kohlenkartell zuſtande kommt, kann
man dabei, ebenſo wie bei dem Stahlkartell, auf die Beteiligung der
Engländer nicht rechnen. Die Kohlenwerte lagen nichtsdeſtoweniger
feſt; beſonders geſucht waren die indochineſiſchen. In Indochina ſoll
der Kohlenbergbau rieſige Fortſchritte gemacht haben.
Die Lage der Schwerinduſtrie hat in der letzten Zeit eine
günſtige Wendung erfahren. Auf dem inneren Markt waren die
Eiſen=
ſorten beſonders geſucht, da die Gießereien mit erhöhter Aktivität
arbei=
ten. Man hatte mit einer Baiſſe der Preiſe gerechner, und da ſtatt
deſſen ſich eine Ha iſſe einſtellte, beeilte man ſich jetzt, ſich mit Vorräten
einzudecken. Weitere Preisſteigerungen wird man aber nicht vornehmen,
da in dieſem Falle die engliſche Konkurrenz ſich gefährlich erweiſen
würde. Sie arbeitet mit niedrigen Preiſen und hat ſich in der
nörd=
lichen und öſtlichen Induſtrie Frankreichs bereits Beſtellungen zu ſichern
gewußt. Was den Export betrifft, ſind die franzöſiſchen Stahlwerke mit
ausländiſchen Beſtellungen reichlich verſehen. Die beſten Exportgebiete
ſind zur Zeit Südamerika und der ferne Oſten. Mit dem
Inlands=
geſchäft iſt man weniger zufrieden, da die Induſtrie ſich mit Vorräten
eingedeckt hat. Peſſimiſten befürchten ſogar, daß, beſonders falls
Preis=
ſteigerungen eintreten ſollten, ſich leicht eine lange ruhige Periode in
der Schwerinduſtrie einſtellen würde. Wie dem auch ſei, die Fabriken
ſind auf vier bis fünf Monate mit Beſtellungen reichlich verſehen. Die
Produktion der Hochöfen im Januar belief ſich auf 809 000
Tonns=
gegenüber 796 000 Tonnen im Dezember und 762 000 To. im Novembe-,
Die Stahlproduktion bezifferte ſich auf 750 000 Tonnen im Januc
gegenüber 735 000 Tonnen im Dezember und 682 000 Tonnen im Novern
ber. Die Zahl der in Betrieb ſtehenden Hochöfen belief ſich auf 144 a-n
1. Februar. Sie war um 2 höher als am 1. Januar. Die bishering
Eiſen= und Stahlproduktion des Jahres 1928 bedeutet einen ſtarke
Fortſchritt. Die Schwerinduſtriewerte lagen feſt.
Auf dem Metallmarkte gab es verſchiedene Tendenzen. Wär)
rend die Kupferpreiſe noch eine relative Feſtigkeit zeigen, ſind die Prei=”
der übrigen Metalle ſehr niedrig. Und vorläufig beſteht wenig Ausſich.
dafür, daß die Tendenz beſſer wird. Es gelang nicht, die hohen
Kupfe-
preiſe des vorigen Monats aufrecht zu erhalten; und die jetzt begin
nende neuerliche Kupferhauſſe wird — nach unſerer Meinung — 5.
ihrer Bedeutung etwas überſchätzt. Die Londoner Vorräte ſollen zuvs.
um etwa 80 Prozent zurückgegangen ſein; man darf aber nicht vergeſſen
daß die engliſche Induſtrie, welche kürzlich einen gewiſſen Aufſchwunz
nahm, in der letzten Zeit viel Kupfer verbrauchte. Nach der hier ven
breiteten Auffaſſung ſollen die Kupferpreiſe durch die Spekulation
au=
wärts getrieben werden. Tatſächlich wird in Amerika das Kupfer vie
fach unter dem offiziellen, d. h. vom Kartell feſtgeſtellten, Preiſe ar
geboten.
Die Kaliproduktion iſt im Wachſen begriffen. Die Produktion de
Vorjahres war bedeutend höher als die von 1926. Der Umſatz wäch
ebenfalls beſtändig, und die Preiſe zeigen eine große Feſtigkeit.
Kaliwerte waren ſehr geſucht.
Die Zukunft des Nitratemarktes wird viel beſprochen. Der Kam
zwiſchen den Produzenten des natürlichen und künſtlichen Nitrates
i=
ſehr ſcharf. Alle Anzeichen deuten darauf, daß dieſer Kampf noch lang
dauern wird. Die für Anfang April erwartete Konferenz der
Nitrats=
produzenten ſoll verſchoben werden; vielleicht wird ſie überhaupt
nich=
ſtattfinden. Und das bedeutet, daß die europäiſchen Nitratproduzenten
verſuchen wollen, die chileniſchen Produkte vom Markte vollſtändig z
verdrängen. Die Zolltarife ſind ihnen dabei behilflich, da die chilen
ſchen Unternehmungen infolge der Zollmaßnahmen ihrer Regierug
ſchwer betroffen ſind. Trotzdem hörte man in der letzten Zeit viel vom
einem Aufſchwung der chileniſchen Nitratenausfuhr. In der Tat waren
in Chile am Ende des Vorjahres 60 Werke in Betrieb gegenüber etm=
30 am Ende des Jahres 1926. Doch konnten dieſe Betriebe die Herſtell
lungskoſten kaum aufbringen.
Auf dem Petroleummarkte herrſcht eine gewiſſe Feſtigkeitt
Das Problem der amerikaniſchen Ueberproduktion iſt zwar nicht voll!
ſtändig gelöſt, es ſind aber ſchon wichtige Schritte für ſeine Löſung
unternommen worden, deren Wirkung auf dem Markte bereits zu fühlem
iſt. Die Preiſe in New York und in London haben ſich erhöht. Die
Petroleumwerte lagen feſt.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb.
Baſalt.
Bergmar
Berl. Kar
Berl. Hand
Braunkohl. Brike
Bremer Wolle..
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontoge
Dresdner
Deutſche
Deutſche (
Deutſche Petro
Dynamit Nob=
Elektr. Lieferun
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg
G. f, elektr. Un
Han. Maſd
Hanſa Damp
Hapag.
Harpner.
Hemoor Zement. . . .
215 125 169.5 „ Weſterregeln 214.— Lindes Eismaſch. 147.— 232.25 235.— L. Loewe & Co. . 237.— 161.5 162.— Lingel Schuh. 62.— 1156.— Tag Mannesmann Röhren 144.— 157.25 158.375 Niederlauſitzer Kohle 161.— 1161.— 50.5 49.75 Nordd. Loyd .. 150.— * 1123.25 123.75 Orenſtein. . . . Polyphon ....." 305.— 124.5 120.125 Rütgerswerke .. 99.75 167.5 167.5" Sachſenwerke. 119.75 120.— ſe5o.25 250.25 Siemens Glas.. 145 — 131.25 133.25 Ver. Glanzſtoff. 712.— 270.— 270.5 Ver. Stahlwerke. 102.— 1103.— 59 75 60.— Volkſtedter Porzellan 59.25 232.— 232.25 Wanderer Werke. 180— 150.5 150.5 Wiſſner Metall. 166.7
1242.— 170.—
241.— Wittener Gußſtahl .. 65.75
22. 3.
112.—
138.5
88 125
105.—
169.—
254.75
146.—
239.—
62.—
144.25
149.5
129.75 130.5
35
146.—
60.25
180.—
134.— 1134.—
60.5
Deviſenmarkt.
Helſingfors ..
Wien ..
Prag .."
Budapeſt
Sofia".
Holland
Cslo ....."
Kopenhagen
Stockholm.
London ..
Buenos Aires
New=Yor!
Belgien
go 64s
70 13
81.72
1.967
1.5055
7.367
17.12
5.566
2. 127
4. 187
4.334
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Inlandsanleihe der Stadt Frankfurt a. M. Für die von den
ſtäd=
tiſchen Körperſchaften der Stadt Frankfurt a. M. beſchloſſene
Inlands=
anleihe im Betrage von 20 000 000 RM. hat die Stadtverwaltung eim
gemeinſchaftliches Angebot zweier Bankengruppen, von denen die einn
unter Führung der Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung), die ander
unter Führung des Bankhauſes Mendelsſohn u. Co. ſteht, angenom:
men. Die Emiſſion erfolgt in der Form, daß die Stadt dreijährig=
5prozentige Obligationen (Schatzanweiſungen) begibt, die im Jahra
1931 zu 108 Prozent rückzahlbar ſind. Mit den Schatzanweiſungen iſch
für den Inhaber ein Umtauſchrecht in eine 7prozentige, bis zum Jahre=
1953 tilgbare Anleihe der Stadt Frankfurt a. M. zum Kurſe vorn
93½ Prozent verbunden. Bei dem Umtauſch in die 7prozentige
An=
leihe werden die dreijährigen Schatzſcheine zu beſtimmten ſteigendern
Kurſen in Zahlung genommen werden, und zwar beginnend nach einen
Jahr zu 102½ Prozent und endend bei Fälligkeit der Schatzanweiſunger
zu 109 Prozent. Die Stadt erzielt von den Banken für die 5prozentiger
Schatzſcheine einen Uebernahme=Kurs von 96½/ Prozent.
Frankfurter Hypothekenbank, Frankfurt a. M. Der AR. des zur
Arbeitsgemeinſchaft ſüddeutſcher Hypothebenbanken gehörenden
In=
ſtituts beſchloß, für 1927 eine Dividende von 9 (8) Prozent
vorzuſchla=
gen. Hiermit beſtätigt ſich unſere frühere Information. Neben in der
Höhe nicht genanntem Rückſtellungew werden dem Penſionsfonds 10000
RM. übevwieſen.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 22. März. An der
Produkten=
börſe haben ſich die Forderungen für Brotgetreide und inländiſchen
Hafer weiter erhöht. Man verlongte für die 100 Kilogromm ohne Sack.
waggonfrei Mannheim, im Reichsmark: Weizen, inl. 27,00—27,50, ausl.
29,50—32,00; Roggeu, inl. V7,50—27,75, ausl. nicht notiert; Hafer, inl.
26,00—27,00, ausl. 26,75—27,75; Braugevſte, ausl. 32,50—36,00, pfälz-
32,00—33,50, badiſche, heſſiſche und wwürttembergiſche 31,50—32,50;
Fut=
tergerſte 24,00—25,00; Mais, mit Sack 25; ſüdd. Weizenmehl Sſpez. Null
38,00—38,25, ſüdd. Noggenmehl 37,75—39,50, Weizenbleie 14,50—14,75.
F Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Aursbericht vom 22. März 1904.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden Fre
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen Frei
ſtaat von 1927.
7½ Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1
Ablöſungsanleih
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
2. Stadtanleihen
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
80 Darmſtdt. v. 26
7% Dresden v. 26
% Frkf. a. M. v. 26
Heidelb. v. 26
8 Ludwahf. v. 26
8% Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 25
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26
82 Berl. Hyp.=Bk
f.Hyd.
RJe
82.5
81.5
81.5
9725
Frſ. Pfbrfban
51.85
14.75
Aa
O Gotha
Cred. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
%6 Heſſ. Landesbk.
88
s7
93
92.5
103
95.25
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
28 Landesbank d.
Rheinprovinz!”
8% Landeskr. Kaſſ.
7 Mein. Hhp.
% Naſſ. Lar
Pfälz. Hyp. B
„ Lic
Pfandbriefe
6 Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred...
½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. .
Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft.
z Rhein. Hhp.=B.
89.5
98
93
33,5
3
Lig
Pfandbriefe.
2 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.....
„L.=Pf
Südd. Bod.=
Cred.=Bank .
Lig.=
Pfdl
8% Württ. Hyp.=B
95.5
88
77.5
80.5
Minä
98
90
94.5
100
100
96
93
96.5
89.5
101
89.5
96
93.5
76
97.5
78.5
33
96
93.5
79
103
89
78.25
96.5
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausloſ. Ser. III
52
66.5
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dal. Kom.=Obl.
S. 1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.= Pfandbr.
Nordd. Grunder.=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk.
Vor=
kr.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=P
9.5
17.75
13.05
7.32
2.36
14.12
14
4.6
14
4. Induſtrie=
Obligationen.
% Dt.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werkel
Berlin v. 26...
10% Kom. Elektr.=
Mark.
Mainkriw v. 26
7% Mitteld.
Stahl=
werke von 27...
8% Neckarſulm v. 26
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26....
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt. b. 26
95.75
94
94
102.25
88.5
91.8
89.5
90
88
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.
u. Roggenanleihe
Heſſ. Volksſt
Roggenanleihe,
21.5
11.65
8.75
520 Preuß.
Kali=
wertan eihe ..
5% Preuß. Roggen
wertanleihe
5% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe.
50 Südd. Feſtw. ..
9.3
8.65
2—.
III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914..
..."
50 Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ...
4½0 Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
1:/0 Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.
40
40
5% äuß. „
4%
Goldan=
leihe (abg.)
inn. (abg.)
Irrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas (abg.)
4½%0 Oſt.
Schatz=
aniv. v. 1914
(C. C.=Stücke)...
2 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)...
4½% Num. Gold
von 1913
..
4½ Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
4% Türk. Admin.
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
% ungarn von
1913 CC. C.=St.)
dito von
1914 C. C.=St.)
4% dito Goldr.
(C. C.=St.)
dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron. (abg.) ...."
2. Stadtanleihen
Zudap. v. 14 (abg.
% Kopenh. v. 01
18.5
57.25
47.5
18.5
29.9
30.7
15
96
12.5
21. 8
24.5
251
25
4½ Liſſab. v. 18861
420 Stockh. v. 1880/ 98
58
92
3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891
4% Eliſabethbahn
von 1883
42 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. ..
40 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei.
2.o% Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
4% Oſt. Staatsb.v.
1883 „....."
3% Raab=Odenbg.
v. 1883 ...
4%0 Rudolfb. i. S
i. G.
4½% Anatolier I
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr
Barm. Banrverein!=
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank ....
Berl. Handelsgeſ.
„ Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank..
Dt. Eff.=u.
Wechſel=
bank .
Dt. Vereinsbank
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank..
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bankl.
Metallbank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban
Pr. Bod.=Creditbk
Hhp.=Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank
12.1
2.3
9.75
971,
15
18
3.8
2.1
17.25
143.5
158
169
145.5
154
174.5
233.75
161.5
126.25
102
156
159.5
113.5
142.5
142.9
140
136
126.25
204
165
37.3
155.1
135
147
88
129
183.5
Südd. Bod. Fr. Bk.
„ Disc.=Geſ...
Wiener Bankverein!
2.
Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen
Dt. Eiſenb.=Geſ.
2o Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Llohd.
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.
3. Induſtrie
Adt. Gebr.
Accum. Berlin. ..
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm
Bad. Maſchf.=Durl. /138.5
Bamag=Meguin ../ 25
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel../ 64
Bergm. El. Werke/173
Brem.=Beſigh.=Ol 67
BrownBoverickCie 156
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen 94.5
Bürſtenfbr Erlang.
Cementwerke:
Heidelberg.
Karlſtadt . . . . . . 178
Lothr. (Karlsr.)./ 77
Chem.WerkeAlbert.
Brockhues.. / 79
Fabrik Milch
Daimler=Benz
87.7
Dt. Atl.=Telegr.. 1112
Eiſenh. Berlin!
Erdöl".
Gold= u. Silb.=Anſtalt /193
Linolwerk. Berl.
Dresden=Leipziger
Schnellpreiſen .1126
dirrwerke Nating.! 60
1a0
„
185.5
153.5
150.25
150.5
135.75
50
86.75
78
72.25
151
140
150
109.5
Eichbaum, Brauer. 275
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft 212.5
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäſſ. Bad. Wolle
Emag Elektr. Frkft. 80
Enzing. Unionwke. 40.5
Eſchw. Bergwverk 1198
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnereil235
Faber, Foh., Bleiſt. 60.25
Faber & Schleicher/103
Fahr, Gebr., Pirm./ 51
J. G. Farbenindſtr. (249.5
Felt. & Guilleaum. 121
Feinmech. (Jetter)/ 90.5
Frkft. Gas
Hof.
Maſch. Po=
Pr. korny E Wittek. 73.5
Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwerk/132.75
Geſ. f. elektr. 1
ternehmung
273
Goldſchmidt
106
Gritzner Maſch
11140.5
Grün & Bilfinger. 176
HafenmühleFran
135
Haid & Neu
49.25
Hammerſen (Osn.//1
Hanfw. Füſſen ... /139
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbat
Hartm. & Braun
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei. 178
Heſſen=Naſſau Gas/120
Hehligenſtaedt..
Hilpert Armaturfb./ 88.5
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer 114
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil. 1146 75
Holzverk.=Induſtriel 80.5
Ilſe Bergb.
122.5
Inag
39
Junghans
87
Kali Aſcherslebe
169
Salzdetfurth. /254
Weſteregeln. 178.5
garnſpinn. 1210.5
312
253
1114
ul141
Karſtadt, R. . ... 190,75
Ker. Werke Offſtein
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke ..
Knorr, Heilbronn ./156.5
Konſervfabr. Braun/ 68
Kraftw. Alt=Württ. 101
Krauß & Co., Loko
Lahmeyer ECo.
Lech, Augsburg
Lingel, Se
Löhnbere
Löwenbr
Ludwigshaf. Walz/138
Lüdenſcheid Mete
Mainkr.=W. Höchſt /116.5
Mainz. Akt.=2
Mannesm. Röhren 145
Mansfeld. Bergb. 114.5
Mars=Werke.
Metallgeſ. Frankft. 173.5
Miag, Mi
Moenus Stam=
Motorenfabr. Deutzl 62
Oberurſel
Münch. Lichtſpielk. 125
Neckarſ. Fahrzeug.
Neckarw. Eßl.
Nicolay, Hofbr. /145
Oberbedarf
98
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen
Mr
Peters Union Frrf./ 97
Pfälz. Näh. Kayſerl 48.5
Philipps A.=G.
45.25
Phönix Bergbau ./100.5
Porzellan Weſſel ./ 28
Reiniger. Gebb. &
Schall
1102
Rh. Braunkohlen. /270.5
Elektr. Stamm 153
Stahlwerke 1154.75
Rhenania, Kunh. 64.5
Riebeck Montan
Rütgerswerke /100
SalzwerkHeilbronn 194
Schneider & Hanau/ 46.25
Schnellpr. Frankth. 68
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfrb. 122
hriftg. Stempel.
huckert Elektr. 1168.5
17.25
1109
44
Schuhfbr. Berneis=
Weſſel.
Schuhfabr. Her
Schultz Grünlack.
Schwarz Storchen 1165
Seilindſtr. Wolff. 76.5
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske 269.5
Südd. Immobilien! 97
Zucker=AG. 131
Strohſtoff, Ver.,. ./309
Tellus Bergbau /110
Thür. Lief.-Geſ... . 112.25
Tucher, Brauerei
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.= Verſ.
Veithwerke..
Ver f. Chem. Ind.
deutſch. Olfabr.
„ Faßfabr. Caſſell 45
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.
Königs= und
Laurahütte ..
Pinſelfabriken 90
„ Stahlwerke ..
„ Ultramarin .. /139
„ Zellſt., Berlin 148.5
Vgtländ. Maſch.. 67.5
Voigt & Haeffner/176
72
Voltohm. Seil
Wanß & Frehtag . 1128.5
Wegelin Rußfabrik 136.5
Werger Brauerei. 170.7‟
Bellſt. Aſchaffenbg. 169
Memel .... 138
Waldhof .. . 264
Zuckerf. Rheingau.
4. Berſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung .. . 280
Frkft. Allg. Verſ.=G 175
Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich. 161
Darmſtädter Werte
33.9
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz
Motoren Darmſtadt! 56
Gebr. Roeder ... . 1132
Nummer 83
Freitag den 23 März 1928
Seite 13
Franukfrter Produktenbericht vom 22. März. Die heutige
Ge=
nlsbörſe hatte zwar ruhiges Geſchäft, doch blieb die Stimmung
furdlich. Roggen um 25 Pfg., Roggenmehl um 50 Pfg. noch höher.
rotierten je 100 Kilogramm: Weizen I 26,75, Roggen 27,25—27,50,
étnnergerſte 30—31,50, Hafer inl. 27—27,50, Mais für Futterzwecke
M—25, dito für andere Zwecke 25,50—26, Weizenmehl 38—38,50,
Rog=
grehl 37,50—38,50, Weizenkleie 14,60—14,75, Roggenkleie 15,50—16.
BZerliner Produktenbericht vom 22. März. Trotz geſteigerter
über=
ſtiſser Forderungen war die geſamte Lage weſentlich ruhiger. Das
umere Wetter hat die Kaufluſt allgemein auf ein Minimum gebracht
w damit eine zum Teil ziemlich beträchtliche Senkung des
Preis=
gaus zur Folge gehabt. Der Weizen iſt beiſpielsweiſe zum erſten
ſrt zwei Mark niedriger geſetzt, für Roggen beſtehen die
Abſchwächun=
m moch weiter. Es ſcheinen doch vielfach für dieſe Getreideart auf
gurd der letzten Steigerungen die Ausgleichungen am Markt zu ſein.
Viehmärkte.
— Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 22. März. Aufgetrieben
wet: 6 Ochſen, 10 Schafe, 166 Kälber. Bezahlt wwurden für das Pfund
herdgewicht für Kälber 4) 72—78, b) 67—71, c) 60—66, für Schweine
445. Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 22. März. Zum heutigen
Klein=
bbmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilogramm
Lebend=
wiecht je nach Klaſſe gehandelt: 130 Kälber 60—80, 27 Schafe 42—48,
M Schweine 44—57, 587 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen
114, über 4 Wochen 10—18, Läufer 20—26. Mauktverlauf: Mit
Aldern mittelmäßig, geräumt; mit Schſveinen rnhig, Ueberſtand; mit
Feteln und Läufern ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 22. März. Der Auftrieb des heutigen
Abenmavktes beſtand aus 103 Rindern, 1291 Kälberm, 413 Schafen und
Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
Ctwoche waren 150 Kälber und 220 Schafe mehr angetrieben, während
6) Schweine weniger am Markt waren. Bezahlt wurde pro Zentner
4bendgewicht: Kälber b) 75—80, c) 65—74, d) 56—64; Schafe: a) 51
B56, b) 45—50; Schweine: b) 54—56, c) 54—56, d) 52—56, e) 52—54.
m Vergleich zu den Notierungen des vergangenen Hauptmavktes
blie=
br Kälber und Schweine behauptet, Schafe gaben 1 bis 4 Mark nach.
Aasktverlauf: Kälber und Schafe anfangs lebhaft, zum Schluß
ab=
fuend, ausverkauft. Schweine: mäßig rege und geräumt.
Fleiſchgroß=
mißt: Ochſen= und Rindfleiſch T 90—95, II 85—30; Bullenfleiſch 80
B90; Kuhfleiſch I 65—75, II 55—65, III 35—50; Kalbfleiſch II 95 bis
Schweinchleiſch 70—75. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 48
9 Hinterviertel 58.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 22. März. (Priv.=Tdl.)
Weizen bevkehrte anfangs etwas ſchwächer auf beſſere
Saatenſtands=
berichte und Abnahme der Exportmachfrage. In den Nachmitragsſtunden
konnte ſich auf Meldungen über ſtarke Auswinterungsſchäden eine
Er=
holung durchſſetzen.
Mais: Am Maismarkt war zunächſt eine ſchwache Tendenz
vorherr=
ſchend auf größere Zufuhren. Im Verlauf griff eine Evholung Platz,
da ſich einiges Deckungsbedürfmis zeigte.
Roggen lag ſehr ſchwach auf die ſchwwache teihniſche Lage des Maults
und geringe ausländiſche Nachfrage. Gegen Schluß trat auch hier eine
Erholung ein.
Hafer war ebenfalls im Preiſe gedrüickt. Auf Dechungen wurde die
Haltung ſpäter etwas freundlicher.
* New York, 22. März. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Niedrigere Riokabel und größere Zufuhren veranlaßten die
Importfimen zu Ablgloben.
Zucker: Die Preiſe lagen anfangs niedriger auf 44 Mänz=
Andie=
nungen und auf Liquſdationen und Abgaben für kuhaniſche Rechmumg.
Käufe des Handels führten ſpäter eine Erholung herbei.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 22. März:
Getreide. Weizen: März 141½, Mai 140½, Juli 137½: Mais:
Mänz 99½, Mai 101½, Juſi 103½; Hafer: März 58½, Mai
57½, Juli 52½: Roggen: März 123¾, Mai 122½, Juli 115½.
Schmalz: März 11,50, Mai 11,75½, Juli 1207½.
Fleiſch: Mai 11,30, Juli 11,55, Sept. 12,05: Speck, loko 11,25;
leichte Schweine 7,50 bis 8,50, ſchwere Schweine 7,65 bis 8,25;
Schweinezufuhren: Chicago 35 000, im Weſten 150 000.
Baumwolle: März 19,45, Mai 1911—19,12.
Es noterten nach Meldungen aus NewYork am 22. März;
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 176½, hart 159½; Mais, neu
ank. Ernte 114½; Mehl, ſpring wheat clears 6,60—6,90; Fracht:
nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 9—10 Cts.
Schmalz: Priwa Weſtern, loko 12,20; Dalg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umatz in Lots: 121; Februuar
1358, März 13,45, April 13,47, Mai 13,58, Juni 13,76, Juli
13,85, Auguſt 13,85, September 13,85, Oktober 13,65, Nob. —,
Dezeinber 13,32.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Eſſigſäureſteuer beträgt vom 1. April 1993 ab für in
An=
rechnung auf das Betriebsrecht oder Holfsbetriebsrecht abgefertigte
Eſſigſäure 49,40 RM. und für andere Eſſigſäure ſowie für Eſſigſäure
und Eſſig, die aus dem Ausland eingeführt werden, 74,10 RM. für den
Doppelzentner waſſerfreier Säure.
In der Woche vom 4.—10. März ſind nach den Statiſtiſchen
Mit=
teilungen der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft insgeſamt 905 753
Wagen geſtellt worden. Es ergibt ſich demnach für die Berichtswoche
eine arbeitstägliche Geſtellung von 150 959 Wagen gegen 149 628 Wagen
in der Vorwoche und 144 522 Wagen in der entſprechenden Woche des
Vorjahres.
Der Rohjutemarkt iſt ruhig. Für Firſtmarken, Verſchiffung März,
werden laut Dundee Telegramm vom 19. März 29,15 Pfund Sterling
gefordert. — Die Nachfrage nach Garnen iſt gut, das Heſſiangeſchäft
bedeutend. Die Preiſe ziehen an. — Der deutſche Markt hat ſich ſehr
belebt. In der Berichtswoche wurden umfangreiche Geſchäfte
abge=
ſchloſſen.
Mitte März wurden in Oeſterreich insgeſamt 211 035 unterſtützte
Arbeitsloſe gezählt. Im Vergleich zu der letzten Zählung vom 29.
Fe=
bruar ergibt ſich eine Abnahme von rund 13 000 Unterſtützten.
Die Oeſterreichiſche Glanzſtoffabrik wird mit Rückſicht auf den
gün=
ſtigen Geſchäftsgang im abgelaufenen Geſchäftsjahr eine höhere
Divi=
dende, etwa in der Höhe von 8 Schilling, bezahlen. Die
Vorjahs=
dividende betrug 6 Schilling.
Die bäniſche Eiſenbahnanleihe in Schweden im Betrage von 20
Millionen Kronen iſt in ganz kurzer Zeit überzeichnet worden. 15
Mil=
lionen Kronen wurden zu einem Emiſſionskurs von 99 Prozent auf
den ſchwediſchen Markt geworfen, während der Reſt von ausländiſchen
Banken übernommen wurde.
Der Export der Sowjetunion an die europäiſchen Grenzen betrug
im Februar 42 Millionen Rubel gegenüber 44 Millionen im Januar.
Der Import belief ſich auf 60 Millionen gegenüber einer Einfuhr von
58 Millionen Rubel im Januar. Der Paſſivſaldo iſt gegen Januay
um 7 Millionen geſtiegen.
Nach Berichten aus Johannesburg wird dort die Bildung einer
Luftlinie von Kapſtadt nach dem Randgebiet angekündigt, die von Oberſt
Henderſon im November eingerichtet werden foll. Für die Linie
wür=
den deutſche Ganzmetall=Flugzeuge benutzt werden. Die Junkers=
Ge=
ſellſchaft habe zugeſagt, Anteile der nen zu bildenden Geſellſchaft zu
über=
nehmen.
Palast-Lichtspiele
Der größte und beste Fllm, den
bis letzt gemacht
HarryBiel
hat
Residenz-Theater
Wollen Sie sich einige Stunden köstlich amüsieren,
dann besuchen Sie das auserlesene
Lustspielprogramm im R. T. (* 8037
Wie werde ich
meine Frau los!
Haupbdarsteller, Pola Regri und Tom Moore
Ber Juxbaron
mit Solette Brettl und Reinhold Schünzel
Anfang 3½ Uhr
Mada
Rev
Tage
21 Bilder von Hans H. Zerleit 21
Musik von Rudolph Nelson
persönlich mit Walter Joseph an 2 Flägeln.
D Der schänste Spielplan der Saison!
Preise von Mk. 1.— an
Nur noch Karten: Verk.-Büro und Kiosk,
Ernst-
bis MLudwig platz sowie de Waal, Rheinstr. 14.
(5322
Sonntag A Teleph. 389. — Anfang 8 Uhr.
Ferner wirken mit: Dary Holm, Erich Kaiser-Titz,
Eugen Burg, Kurt v. Brenkendorf, Henry Bender.
Leop. v. Ledebour, Albert Paulig u. a. m.
U. a. wirken auch Wilde Tiere mit
9große Löwen 2 große Tiger
S kleine Löwen 3 kleine Tiger
4 Eisbären, 4 braune Bären, 1 Kragenbär
Cuno von Kleckeritz
Humorvolles Lustspiel mit Halius Falkenstein,
Wilhelm Bendow u. a. m. (5320
Verein Deutſcher Ingenieure
io
Ortsgruppe Darmſtadt.
Der Verband für autog. Metallbearbeitung Ortsgruppe
Darmſtadt veranſtaltet heute abend 8 Uhr im Reſtauran
„Fürſienſaal”, Grafenſtraße 18, einen Vortragsabend
mit Lichtbildern, wozu wir unſere Mitglieder herzlichſi
einladen. Es ſpricht Herr Akademiedirektor
Prof. Dr. Ing. Schimpke aus Chemnitz über:
„Wirtſchafttichkeitsfragen der geſamten Schweißtechnik”.
Der Vorſiand: Heidebroek
5291
Kleine Anzeigen an und Verkäufe uſw.
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
die weiteſte Verbreitung
Freitag und Samstag
—MrgelfäkkeE
Wilhelm Petri
Arheilgerſtr.
Darmſtadt
Familien=
Laſtauto /Erholungs-=Aufenthalt
2Ton. gut durchrep., in ſchön gelegenem Landhaus, ſüdl. Oden
zu denkbar beſten Be
dingungen zu verk
Wo? ſagt Geſchäftsſt
7979(s)
wald. Bahnſtatton. 6 Zimmer und Küche,
znöbliert, evtl. wochenweiſe zu vermieten.
Anfu. an Frau Dr. Heidenreich, Darmſtadt,
Heidelbergerſtraße 73. (*8031
Citroön
Ziitzer, ſehr gut, bill.
abzugeben (4213a
Donges & Wiest.
Nadio=Neutrodyn
5 R., m. Lautſpr. ſehr
billig zu verkaufen.
Näheres in der Ge
ſchäftsſtelle.
NEU
Gels!
heute abend 8 Uhr
Loge, Sandſtr. 10.
DIE PFLICHT
ZuM GLÜcK.
Unkoſtenbeitrag.
519 1
4972a
in Bett zu verkauf.
Zu erfragen
Kiesſtr. 99, pt.
Union-Theater
Ein Emigrantenfilm aus einer modernen Großstadt
Geheime Macht
Hauptdarsteller:
Michael Bohnen und Suzi Vernon
Meide känte venne Tante
HENNY PORTEH in der Hauptrolle
Haus der tausend Freuden
Lustspiel in 2 Akten
K u VkurFIm
8036
Anfang 3½ Uhr
Hotel Schmitz
Täglich
UhrernattangsmasiK
Dualitatsbiere (5203a) Ia Küche
Davenel;selein
Darmſtadt
Am Freitag, den 23. März 1928, findet
im gelben Saale der Reſtauration Sitte
ein Vortrag des Herrn Dr. Dorn
(Dentſchamerikaner) über „Das
Deutſchtum in Amerita” in Berück.
ſichtigung des Heimatgedankens und im
zweiten Teil „Erzählung über die letzte
Romreiſe” des Redners ſtatt. Badener
und Freunde herzlich willkommen.
Eintritt frei!
Anfang 8 Uhr.
5288)
Der Vorſtand.
Auch Sie milssen
den heute abend 8 Uhr im Central=
Hotel, Obergaſſe 12 ſtattfindenden
Experimental-Vortrag über
„Elektrizität-das modernſte
Kampf=
mittel gegen die Leiden d. Körpers!”
beſuchen.
Allen Kranken iſt Gelegenheit zu
öfterer koſtenloſer
Selbſtbehand=
lung geboten.
Zur Unkoſtendeckung werden 30 Pfennig
Ein ritt erhoben.
968
oder
GFAde angegraute Haart
nehmen wieder Jugendfarbe an durch
Haarfarbe-
„C6 1.50, 6.00,
Wieder-
extr. Stark
Jersteler zMldadt Mle Heu I
(Leicht wie Haarwasser anzuwenden). Zu
haben: Löwen-Apotheke am Ballonplatz:
Drogerie Schwinn, Rheinstraße 8;
Parfümerie Frank. (V.13
TagerTäun
Nähe Schillerplatz zu mieten geſucht
Seifenhaus am Schillerplatz
Fernruf 2073.
Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Miete F (9. Vorſtellung)
(Darmſtädter Volksbühne)
Freitag, den 23. März 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.30 Uhr
Keine Wahlvorſtellung
Carmen
Große Oper in vier Akten — Text von
Meilhac und Halévy
Muſik von Georges Bizet
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf
In der Inſzenierung von Guſtav Hartung
Bühnenbild: T. C. Pillartz
Tänze: Manda von Kreibig
Mitwirkende: (V5310
Paula, Kapper, Roſe Landwehr, Martha
Liebel, Annie von Stoſch=Lübeck, a. G.,
Fohannes Biſchoff, Hans Grahl=Weimar,
a. G., Joſef Herrmann, Alfred Karen,
Hans Ney, Eugen Vogt.
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze 1 — 10 Mark
Kleines Haus
Außer Miete
Freitag, den 23. März 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr
Zweites Gaſtſpiel Käthe Dorſch
mit Enſemble
Pygmalion
Komödie in 5 Atten von Bernard Shaw,
Mitwirken de
Eliza: Käthe Dorſch
Gretl Bukovics, Martha Hartmann, Louiſe
Holitſcher, Berta Monnard, Olaf Bach,
Ulrich Bettac, Jacob Feldhammer, Edgar
naniſch, Leo Selenko, Bernhard Stark,
Preiſe der Plätze: 2 —10 Mr.
A
iſſe, Rrmeln. Hechten, Sommerſproſſen vſp. Mit Herbo
Geiſe enlelt ma wohlgepflegten Ceint. Glänuende
privat=
umd äsliche Anerkemnungen. Erbältlich in alen Anotheken
Drogerien, Porfümerier und Sriſeurgelchöften VT.901
Sonntag vormitt. 11 Uhr
K
Der Eilm der deutscher
Reforrnation
aheres morgen
K
Speiſezimmer
preisw. zu verkauf.
Teilzahlung, (52782
Möbelhaus
H. Flamm
Grafenſtr 4. Tel. 1436.
Geldkaſten,
Spinn=
rad, Rehgehörne weg
Umz. bilig zu verkf
Bismarckſtr. 42, pt.,
9—12 u. 3—6 Uhr.
(*7845mt)
Gebr. weiß.
Kinder=
bett b. zu verkaufen
Schäfer, Taunusſtr
Nr. 40, III. (*802
Ein gut erh
Drogen=
ſchrank, ferner ein
Ladenregal, 26
Schub=
laden, und ein neuer,
weiß emailliert.
Gas=
herd weg. Platzmange
preiswert zu verkauf.
Gervinusſtr. 39, pt.
7988
Guterh. Kinderwag.
zu verk.
Ludwigshöh=
ſtraße 25, Mſ. (B5308
Hausfrauen, werlangt
Hersteller:
Hag-Seifen
(5078a
Der Name bürgt für die Oualität
Bernhard May Söhne — Groß-Zimmern
Ia Straßenrenner
28 ℳ, 1 Röhren=
Ra=
dio, neu, mit Akku.
25., zu verk. (*7977
Kiesſtr. 1, Hinth., I.
Schmiedeiſernes
Gittertor, 3,20 m br.,
mit Pfoſten zu
ver=
kaufen.
Moosberg=
ſtraße 95. 5342a
1 noch guterh. Sitz=
Liegewagen zu verk.
Ballonplatz 3½, 2te
Haustür, I. 8008
Anzugſtoff 32. ℳ
Gummimantel, neu,
20ℳ zu vk.
Franken=
äckerweg 6, Ecke
Hein=
richſtraße. ( 8030
Küchen
Schlafzimmer, 1=, 2=
und 3türig.
Kleider=
ſchränke,
Küchen=
ſchränke,
Waſch=
kom., Flurgarderob.,
Stühle, Tiſche. 4862a
Zahlungserleichterg.
Möbelhaus
H. Flamm
Grafenſtr. 4. Tel. 1436.
Ia Speiſe=Bartoffeln
gelbfleiſchige Induſtrie
Saat=Kartoffeln
(28
frühe und ſpäte
Neue Zwiebel
empfiehlt billigſt
Grafenſtraßeb
Kartoffel=Crößmann gelephon 28
1 Zylinder und
1 ueberzieher billig
zu verkaufen (*7997
Stiftſtraße 6, part.
Gehrock=Anzug, gb
erhalten, billi/ z. 57
kauf. Rhönring 447
1. Stock r.
Frifannn der Meuspaustestnn
Dinnn Srzdansssate!
Jetzt ist es soweit, daß Sie Ihre Auswahl treffen müssen, denn kaufen werden Sie doch, ob früher oder später.
Meine neuen feschen Modelle
in wundervollen Farbtönen und Formen, sind nicht nur ſchick und elegant, sondern auch billiger als Sie denken.
Aber Sie wissen ja selbst von Ihrem letzten Kauf, daß Sie gut bedient worden sind.
Beachten Sie bitte Freitag, Samstag und Sonntag meine 6 Hutfenster!
Hadeſa=Haus
Ua. M
wann=Tamitt
Scke Marſt und Budwigstraße
5237)
Nummer 83
Reich und Ausland.
ſuurnfahrten in das rheiniſche Induſtriegebiet.
gSroßes Entgegenkommen der Städte Duisburg,
Elberfeld und München=Gladbach.
Die vielen Tauſende der deutſchen Turner und
ſarnerinnen, die anläßlich des 14. Deutſchen
Turn=
ſeiges zum erſten Male an den Rhein kommen, haben
as lebhafte Bedürfnis, bei dieſer Gelegenheit die
Süäätten der deutſchen Arbeit und Tatkraft, das In=
”ſtriegebiet, kennen zu lernen. Die
Verhand=
ngen des Kölner Hauptausſchuſſes wit den
rhei=
ſitchen Stadtverwaltungen haben erfreulicher Weiſe
ſihserall großes Entgegenkommen gefunden. So wird
. Stadt Duisburg eine koſtenfreie
Beſichtigungs=
ſchurt durch die weltbekannten Duisburger
Hafen=
unlagen durchführen, wobei Induſtrieanlagen:
Hüütte Ruhrort=Meiderich, Kupferhütte,
Niederrhei=
uaß che Hütte, Kabelwerk, Teerdeſtillation, Zeche mit
Kreubeneinfahrt beſuchk werden. Die Stadt wird den
Fuurnfeſteilnehmern einen gemeinſamen Abend auf
hatt Terraſſen der Stadion= und Strandbadanlagen
„Een. An die Beſichtigung von Duisburg werden
ite Fahrten auf dem Niederrhein nach Xanten, Weſel
ucd Cleve anſchließen. Die Stadt Elberfeld hat
ſthenfalls große Anſtrengungen gemacht, den Beſuch
des Bergiſchen Landes mit einer eingehenden
Be=
ſic tigung der Stadt, ihrer induſtriellen Anlagen und
üher ſchönen Umgebung ſo angenehm wie möglich zu
gfftalten. Die Beſuche von Elberfeld ſind von der
Sckadtverwaltung für den 30. und 31. Juli
vorge=
ſichen. — Zur Deutſchen Roſenſchau lädt die Stadt
Arünchen=Gladbach ein. Auch die ſtädtiſchen
Behör=
dnn München=Gladbachs ſtellen ſich gern in den Dienſt
drr deutſchen Turner und haben ſorgſame
Vorberei=
trngen getroffen, daß auch dieſer weſtliche Teil
Irſeres deutſchen Vaterlandes ſeine Schönheiten und
Gehenswürdigkeiten den beutſchen Turnern erſchließt.
Polizei im Frankfurter Bürgerſaal.
Frankfurt a. M. Bei der
Stadwerordneten=
m=sſammlung am Mittwoch ereignete ſich ein Zwi=
Senfall, der in den Annalen der Fronkfurter
Stadt=
uerordnetenverſammlung ohne Beiſpiel ſein dünfte.
Abei der Spezialberatung zum Etat machte der
kom=
muniſtiſche Stadtverordnete Lang verſchiedene
tem=
veramentvolle Zwiſchennufe, die ihm mehrere
Ord=
wungsrufe und den Ausſchluß aus drei
Verſamm=
uungen durch den Vorſitzenden einbrachten. Da
s tadtv. Lang den verſchiedenen Aufforderungen, den
Geaal zu verlaſſen, nicht Folge leiſtete, wurde die
HSitzung unterbrochen. Die Unterbrechung dauerte
mgefähr eine Stunde und die Polizei wurde um
grinſchreiten erſucht. Schließlich wurde
Stadtverord=
weter Lang durch Polizeigewalt aus dem Saal
ent=
nermt. Ein Antrag der Komwuniſtiſchen Partei, die
RSitzung zu unterbrechen, wurde abgelehnt, worauf
häe Partei geſchloſſen den Sitzungsſaal verließ.
Hier=
auf konnte die Sitzung fortgeſetzt werden.
Erdbeben in 9500 Kilometer Entfernung.
Heidelberg. Ein heftiges Fernbeben
regi=
grierte geſtern morgen der Seismograph der
König=
wruchl=Sternſparte. Die erſte Welle erfollgte 5,29,55
Uhr, die zweite 5,40,23 Uhr, die lange Welle 5,58,51
Uhr, das Maximum fiel auf 6,9065 Uhr. Die
Be=
wegung erloſch erſt gegen 9 Uhr. Die Entfernung
des Herdes beträgt 9500 Kilometer.
Schweres Bergwerksunglück in Nordfrankreich.
Paris. Aus Dougi (Nordfrankreich) wird ein
ſchweres Bergwerksunglück gemeldet. Eine
Mann=
bchaft von 12 Arbeitern war in dem Kohlenbergwerk
oon Aniche mit der Aufhebung eines neuen Ganges
boeſchäftigt, als ſie von einer Schlagwetterexploſion
Eberraſcht wurde. Zwei Bergleute wurden auf der
Stelle getötet, ſechs andere ſchwer und vier erheblich
werletzt.
WasLawinenunglück beiSalzburg
Zwölf Todesopfer geborgen.
Salzburg, 22. März.
Die erſten Nachrichten über die große Lawinen=
Mataſtrophe am Sonnblick hoben leider in vollem
Mmfang ihre Beſtätigung gefunden. Nur vier von
(den 17 Wiener Touriſten, die am vergangenen
Sams=
tag zu einer ſechstägigen Sſcitour aufgebrochen waren,
Bonnten ſich retten und liegen zurzeit in vollſtändig
gerſchöuftem Zuſtand in dem Schutzhaus der
Natur=
freunde bei Kolm=Saiourn. Die erſte
Rettungs=
kolonne, die am Nachmittag von Gaſtein aufgebrochen
war, bemühte ſich biele Stunden, die Spur der
Ver=
ſchütteten zu finden, doch erwieſen ſich ihre
Bemüh=
rungen als vollkommen ausſichtslos. Die
Verunglück=
ton liegen unter ſo großen Schncemaſſen, daß es
ganz unmöglich iſt, zu ihren Leichen zu gelangen.
Nach der Schilderung der vier Ueberlebenden
waren die 17 Touriſten in den evſten
Vormittags=
ſtunden von der Schutzhütte uach dem Sonnblick
aufgebrochen. Es herrſchte Föhn und neblige
Wit=
terung mit Schneetreiben, ſo daß die Skiläufer
als=
bald vom richtigen Weg abirrten. Als ſie bemerkt
hatten, daß ſie ſich auf falſchem Weg befanden, traten
derben wurde, weil die Schneedecke der übermäßigen
Belaſtung durch 17 Pevſonen nicht ſtandhielt und das
den 700 Meter talwärts geriſſen und verſchüttet.
Nur vier von ihnen konnten ſich an Strauchwerk
feſthalten. Die übrigen 13 verſchwanden ſpurlos in
der Tiefe. Bergführer aus Kolm=Saigurn, die ſich
ſofort auf die Suche nach den Verſchitteten machten,
fanden etwa 400 Meter unterhalb der Aſturzſtelle, ganzen Tag über herrſchte, hat auch ein Todesopfer
ubgebrochene Shiſtöcke, Skier und verſchiedene andere gefordert. Die 15jährige Handelsſchülerin Charlotte
Auspüſtungsſtücke. Die Bergführer mußten jedoch
nach fünfſtündiger Arbeit die Suche nach den Ver= Berlin die Kleinbahn. Schon vor Eimfahrt des
ſchütteten als ausſichtslos aufgeben.
Bei den heute wieder aufgenommenen Nachfor= ſtellte ſich auf die Plattform, ohne die Schutztür zu
ſchungen konnten von den 13 verunglückten Wiener ſchließen. Bei einem heftigen Windſtoß verlor das
Scifahrern 12 Leichen geborgen werden. Der drei= junge Mädchen das Gleichgewicht und ſtürzte vom
gehnte Verunglückte wird noch vermißt. Die Bergung
durch einen Zufall ermöglicht, weil aus den Schnee= auf einer Handelsſchule ihre Prüfung beſtanden.
maſſen eine Hand herausragte. An dieſer Stelle
be=
gann die Bergungsexpedition mit dem Ausſchaufeh
und förderte in mehrſtündiger Arbeit 12 Leichen
zu=
logen. Der Tod iſt bei allen durch Erſtickung ein= heftiges Glockenläuten. Als Mitglieder des
Heimat=
getreten. Die Leichen wurden zunächſt auf Schlitten ſchutzes in das Kloſter drangen, fanden ſie dort zwei
in das Naturfreundehaus gebracht und ſollen in Nonnen im Handgemenge mit einem Mann. Der
einem gemeinſamen Grabe beſtattet werden.
Feldmarſchall Mackenſen beim Feſtakt.
Zur Erinnerung an den ruhmreichen Armeeführer aus den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71
Feldmarſchall Prinz Friedrich Karl von Preußen iſt eine Prinz=Friedrich=Karl=Eiche in Nikolskoe
bei Potsdam gepflanzt worden. Unſer Bild zeigt den Feſtredner Feldmarſchall v. Mackenſen und
rechts die Prinzen Eitel Friedrich und Oskar v. Preußen.
Goldene Hochzeit in hiſtoriſchen Trachten.
Das Junkers=Landflugzeug für den Atlantic=Flug Köhl=Looſe.
ſie zu einer Beratung zuſammen, was zu ihrem Ver= Die Vorbereitungen für den von Hauptmann Köhl, Looſe und Freiherrn von Hünefeld geplanten
deutſchen Ozeanflugverſuch ſind weit gediehen. Hauptmann Köhl iſt bereits in der iriſchen
Haupt=
ſtadt Dublin, von wo aus er ſtarten will. Er läßt dort Verbeſſerungen an der Startbahn des
Schneefeld ins Rutzſchen kam. Die 17 Tourſten wur= Flugplatzes vornehmen, um den Aufſtieg eines mit Brennſtoff ſchwer belaſteten Flugzeuges zu
ermöglichen.
Ein Opfer des Sturmes.
Berlin. Der ſtarke Wind, der vorgeſtern den
Wedel aus Schönwalde, benutzte zur Heimfahrt von
Zuges in den Bahnhof verließ ſie das Abteil und
Wagen. Sie geriet unter die Räder und war ſofort
der Leichen wurde in den heutigen Morgenſtunden tot. Die Wedel hatte am ſelben Tage im Berlin
Liebestragödie im Nonnenkloſter.
Bregenz. Vom Turm des Nonnenkloſters
tage, die in kleineren Abſtänden nebeneinander Lauterbach beiBregenz ertönte am Donnerstag nachts
Eindringling veyſuchte zu füüchten, wunde aber von
dem Kommandanten des Heimatſchutzes durch einen
Revolverſchuß niedergeſtreckt. In dem
lebensgefähr=
lich Verletzten erkannte man einen 29jährigen
Eiſen=
bahner Ludwig Ropp, der bei ſeiner Vernehmung
erklärte, er hobe eine junge Nonne geliebt, hobe ſich
abber beim Einſteigen im Fenſter geirrt und ſei in
die Zelle zweier alten Nonnen geraten.
Anſchlag auf eine Eiſenbahn in Jugoflawien.
Belgrad. In der Nächt zum Donnerstag
wurden Bahnwärter in der Nähe von Kotſchane auf
verdächtige Perſonen aufmenhſam, die im Schutze der
Dunkelheit und infolge Nebels umerkannt entkamen.
Die am frühen Morgen undernommenen
Nachkfor=
ſchungen führten zu der Entdechung einer
Höllen=
maſchine, die 400 Meter von der Bahn entfernt von
den Flüchtlingen zurückgelaſſen worden war.
Bemer=
kenswert iſt, daß bereits im vergaugenen Noveuber
an derſelben Stelle ein Sgbotageakt verlibt wo
den iſt.
Seite 15
Brandkataſtrophen
in aller Welt.
2000 Morgen Jungwald
verbrannt.
Baßstst 1231000000.
Unſere Karte zeigt das Gebiet von Friebland in
Mecklenburg, wo 7000 Mougen Schomung einem
Rie=
ſenbrand zum Opfer gefallen ſind. Auch große
Strecken Hochwald und 5000 Morgen Wieſe
wur=
den von den Flawmen erfaßt. Die Einwohner und
die Techniſche Nothilfe der Umgebung, ſowie in
Sonderzügen herangeholte Erwerbsloſe hoben das
Feuer durch Auswerfen tiefer Gräben abgeriegelt.
Der Torf brennt weiter.
Großfeuer im Kabelwerk der A. E. G.
Berlin. Auf dem Kobellwerk der A.E.G. imn
Oberſchöneweide entſtand am Mittwoch obend in
der 10. Stunde aus noch unaufgeblärter Urſache ein
Großfeuer. Das Feuer verurſachte enormen Schaden.
Auf mehrmaligen Alarm rückte die Berliner Feuen
wehr mit ſechs Zügen und dem Feuerlöſchboot unter
Leitung des Oberbranddirektors Gempp und der
Bauräte Sauer und Noack zur Brandſtelle aus. Mit
zehn Schlauchleitungen ſtärhſten Kalibers wurde
an=
gegriffen. Der Brandherd lag in der Tiſchlerei.
Das Feuer hat ein angrenzendes Oellager in
Mit=
leidenſchaft gezogen. Insgeſamt iſt ein Gebiet von
3000 Quadratmetern vom Feuer angegriffen geweſen.
Dank dem ſchnellen, umfaſſenden Eingreifen der
Feuerwehr konnte der Brand nach wenigen Stunden
bereits gelöſcht werden. Der Tiſchlereibrand ſoll
durch Kurzſchluß entſtanden ſein.
Bei der Berliner Feuerwehr herrſchte geſtern
Hochbetrieb. Von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr abenös
liefen nicht weniger als 50 Hilferufe aus allen
Stadtteillen, ein. Dachſtuhl=, Wohnungs=, Waldbrände
und Gasvergiftungen waren die Urſache des größten
Teiles der Alarme. Ein Rekovd= und Großkampftag,
wie er ſeit vielen Monaten nicht mehr zu verzeichnen
war.
Großfeuer im Kreiſe Kolberg.
Kolberg. Geſtern nacht wurde die Ortſchaft
Damitz von einem verheerenden Feuer heimgeſucht,
dem acht Gebäude bäuerlichen Beſitzes zum Opfer
fielen. Da Gefahr für das ganze Dorf beſtand, mußte
ein Kommando der Kolberger Reichswehr zur
Hilfe=
leiſtung entſandt werden. Miwerbrannt ſind
ſämt=
liche Ernte= und Futtervorräte und alle in den
ab=
gebrannten Gebäuden untergebrachte
landwirtſchaft=
liche Maſchinen, ferner 50 Schweine, 5 Schafe und
fehr viel Federvieh. Das Feuer wird auf
Brand=
ſtiftung zurückgeführt.
Großer Waldbrand.
Frankfurt a. O. Mittwoch vormittag
end=
ſtand auf bisher ungeklärte Weiſe in dem Forſt des
Grafen von Finkenſtein nördlich von Matſchdorf ein
Waldbrand, der bei dem herrſchenden Oſtſturm
größere Ausdehnung annahm und um die
Mittags=
ſtunde auf den Fronkfurter Forſt übergriff. Zur
Bekämpfung des Waldbrandes ſind größere
Abtei=
lungen Reichswehr aus der Frankfurter Garniſon
ausgerückt.
Todesopfer bei einem Dorfgroßbrand.
Schwerin. Das mccklenburgiſche Dorf Klein=
Krams, bei Ludwigsluſt, wurde geſtern früh von
einer furchtbaren Branddataſtrophe heimgeſucht, der
13 Gebäude, ein Menſchenleben und viel Vieh zum
Opfer fielen. Das Feuer war auf einem Gehöft des
Hoſbeſitzers Hagen in den weichbedachten Wohn= und
Wirtſchaftsgebäuden ausgebrochen und infolge des
Sturmes mit raſender Schnelligkeit auf die
Nachbar=
grundſtücke übergeſprungen. Gine 66 Jahre alte Fraur
konnte ſich nicht mehr retten; ſie fand den Tod im
den Flammen.
Dorfbrand.
Uhyſt (Kreis Hoherswerda). Mittwoch
nach=
mittag, in der zweiten Stunde, wurde der Orde
Drehna bei Uhyſt von einer Feuersbrunſt
heimge=
ſucht, die infolge des herrſchenden Sturmes einen
großen Umfang annahm. Zwei Gehöfte fielen dem
Feuer vollſtändig zum Opfer, während von fünf
weiteren Gehöften die Stallungen und Scheunen
vernichtet wurden. Viel Vieh iſt miwerbrannt. De
nur wenig gerettet werden konnte, ſind einßzelne
Be=
ſitzer, die ihr ganzes Hab und Gut verloren hoben,
ſehr ſchwer geſchädigt. Die Urſache des Brandes iſt
noch nicht ermittelt.
Brandkataſtrophe in Malmö.
Hundert Perſonen obdachlos.
Malmö. In einem Gebäude, in dem eine
große Anzahl Arbeiter eines Holzgeſchäftes wohnten,
brach ein Brand aus, der ſchr raſch um ſich griff.
Die Bewohner konnten nur das nackte Leben vetten
und flüchteten notdürftüig bekleidet ins Freie. Etwva
hundert Perſonen ſind obdachlos geworden, während
ein ſchlafendes Ghepaar in den Flammen umbam.
Großfeuer in einer indiſchen Stadt.
31 Todesopfer.
London. Bei einem Großfeuer in der Stadt
Shimoga, im Staate Maiſſur, ſind, einer
Reuter=
meldung aus Bombay zufolge, 31 Perſonen ums Leu
ben gekommen und 40 verletzt worden. 200
Per=
ſonen ſind bbdachlos. Der Schaden wird auf eine
illion Mark geſchätzt.
Freitag den 23 März 1928
Eine Prinz=Friedrich=Karl=Eiche in Nikolskoe.
Der Trachtenzug in Alträhnitz.
In der ſächſiſchen Dorfgemeinde Alträhnitz wurde die goldene Hochzeit des Ehepaares Karl
Hoff=
mann nach altem Brauche in traditioneller Form und hiſtoriſchen Trachten gefeiert. Unſer Bild
zeit die Auffahrt zur Kirche inmitten des Friedhofes.
Hauptmann Köhls neues Ozeanflugzeug.
[ ← ][ ][ → ]Seite 16
I.
Juger
Fawi.
tung
holun
An
die B
Volke
leicht
Opfer
und
freie
füllen
Mitte
Aufzi
Stück
gezw.
G.
rigen
mer
bietu
Herr
die ſ.
rung
gute
üb:
bere
am
ſtatt
ange
werl
Kun
1900
Erb
Wie
in
Erb.
Ruf
dur
mi
for
Fa
tra
E
Ju
ſuc
bu
Ar
Freitag, den 23. März 1928
Nummer 83
din Süsftin Tamare
24)
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Kurz nachdem Erich dem Mädchen ſeinen Namen genannt
hat, macht ſich ein lautes Trippeln und Scharren vernehmbar,
und Fräulein Kuhlmann, die liebenswürdige, blondgebleichte
Penſionsinhaberin, erſcheint, gefolgt von all ihren Hunden, auf
der Treppe.
— nett, daß Sie mal wiederkom=
Ach, Herr Rothe
das vorige Mal hatte ich leider nichts frei. —
zen —
Gefällt es Ihuen drüben am Nürnberger Platz nicht mehr?
— — Ich habe jetzt ein ſehr ſchönes
Etwas unruhig, was?
oben in der Ecke, das grün geſtreiſte
Zimmer für Sie,
wiſſen Sie, welches ich meine?”
„Wo die —
ſie unterbricht ſich: „Wer iſt
„Richtig, wo die
denn dieſer Herr? — — Gehört er zu Ihnen?”
„Ja und nein! Er iſt Kriminalbeamter.”
Sie geht ihm mit liebenswürdigem Lächeln ein paar
Sihritte entgegen:
„Was wünſchen Sie, mein Herr?”
Erich kommt ihm mit der Antwort zuvor:
„Der Herr hat den Auftrag, mich zu beobachten.”
„Sie
„Wiſſen Sie denn nichts von der geſtohlenen Tizian=
Ma=
donna und meiner Verhaftung?”
„Sehen Sie” antwortet ſie mit klagender Stimme, „man
kommt nicht mal dazu, die Zeitung zu leſen. Von den
intereſ=
ſanteſten Dingen weiß man nichts.”
„Morgen wird wahrſcheinlich auch dieſer Herr ein Zimmer
mieten”, meint Erich.
„Das wird ſchwerhalten,” ſagt ſie, „denn ich habe nur noch
eines frei, und das bekommen Sie.
„Vielleicht haben Sie noch ein Zimmer mit zwei Betten und
voller Penſion, dann machen Sie wenigſtens ein gutes Geſchäft.”
Fräulein Kuhlmann legt warnend den Zeigefinger auf die
rotgeſchminkten Lippen und flüſtert:
„Seien Sie ſtill, ich habe nicht gern die Polizei im Haus
—Sie wiſſen doch, mit dem einen iſt dies, mit dem andern
jenes. Es ſind alles unſichere Exiſtenzen, die in den Penſionen
—„Aber das kann ich Ihnen ſagen,” wendet
herumſitzen.”
ſie ſich an Schulz, „beſtellen Sie Ihren Herren einen ſchönen
Gruß, ſie ſollen ſich mal bei mir über Herrn Rothe erkundigen,
bei Fräulein Kuhlmann, Penſion Hund in der Schaperſtraße
wiſſen Sie, wie lange ich den Herrn kenne? —
— Vor acht Jahren hat er, ſchon bei mir
Acht Jahre!
gewohnt.”
Sie iſt die paar Stufen hinuntergegangen und hat die Tür
geöffnet:
und vergeſſen
„Alſo auf Wiederſehen denn, Herr
Sie nicht, das Ihrer Behörde zu ſagen — — — ich bin bekannt,
glauben Sie mir.”
Herr Schulz tut ſo, als ob er forigeht, aber er ſtellt ſich in
den Torbogen eines gegenüberliegenden Hauſes und wartet.
Er wartet lange und vergebens; denn Erich wird das Haus
nicht verlaſſen, wenigſtens, nicht durch die Vordertür, auf die
Schulzens kriminaliſtiſche Blicke gerichtet ſind.
X.
Hanſemann trägt einen Bart.
Baron Kemp, ſaß in einem Kupee 1. Klaſſe. — Noch eine
halbe Stunde, dann iſt er im Haag. Ob ſie ihn am Bahnhof
erwartet? — — Er war ganz allein. Die holländiſche Landſchaft
mit ihren unzähligen kleinen Waſſerläufen und altmodiſchen
Windmühlen, mit den ſattgrünen Wieſen, auf denen bunte
Kühe fett und faul weiden, und den ſauberen Häuschen, die wie
rote und blaue Punkte auftauchen, flog an ihm vorüber.
Endlich hatte ihn die geſprächige alte Dame, deren
Rede=
ſchwall er ſeit Bentheim über ſich ergehen laſſen mußte, in
Ut=
recht verlaſſen. Endlich konnte er ſeinen eigenen Gedanken
nachgehen, und dieſe Gedanken kreiſten um eine Geſtalt, um
einen Namen: Tatjana Samaroff.
— Tatjana Samaroff — hörte er im Rhythmus der
rollen=
den Räder: — Tatjana Samaroff! — Der Zug fuhr ein.
Er ſtand am geöffneten Fenſter und war überraſcht von
dem Stimmengewirr und dem lebhaften Geſtikulieren der ſonſt
als phlegmatiſch bekannten Holländer.
miſt beſſen Borſten
Bowe 495, 6.50, 775, 107
Tel. 20
Seifenhaus am Schillerplatz 53o
„Daag!” hörte Kemp vor allen Seiten.
„Dag Zus!”
„Zus” heißt Schweſterchen und iſt die Betitelung aller
jungen Mädchen bis zu 15 Jahren.
Korpulent Damen, die fonſt nur Schrittchen vor
Schritt=
chen vorwärtsgingen, ſtürzten aufeinander zu und umarmten
ſich nach ſüdländiſchem Muſter. Dazwiſchen ſchrie die gellende
Stimme eines Jungen in blauer Uniform mit blanken Knöpfen:
„Schokolaaa — — — Haagſche Hopjes!”
Baron Kemp gab, ſein Gepäck einem Träger und ſah ſich
nach allen Seiten um. Er fand ſie nicht. Er hatte ſich
ausge=
malt, daß er ſie gleich zwiſchen allen Menſchen entdecken würde,
daß ſie ihm zuwinkte, daß — — — Die Menge der Reiſenden
hatte ſich verlaufen. Er ſtand allein auf dem Bahnſteig, aber
nirgends ſah er eine ſchlanke ſchwarze Fran, die ihn erwartete.
Wäre er nur hundert Schritte weiter gegangen, ſo hätte er ſie
geſehen. Sie ſtand hinter der Sperre, da ſie in der Erregung
ihr Handtäſchchen vergeſſen hatte und keine Bahnſteigkarte
kaufen konnte.
Sie ſtand hinter der Sperre und wartete mit brennender
Sehnſucht. Die Reiſenden drängten an ihr vorbei am Arm
ihrer Frauen oder Männer, umringt von Freunden oder
Ge=
ſchwiſtern. Dazwiſchen einige Geſchäftsleute, denen die Ankunft
im Zuge, auch wenn ſie noch ſo weit herkamen, etwas
Alltäg=
liches war.
Sie bohrte ihre Blicke vergebens in den Knäuel der
heranz=
nahenden Menſchen. Sie fand ihn nicht. Eine bittere
Entt=
täuſchung ſtieg in ihr auf und ein banges Gefühl grenzenloſe
Einſamkeit und Verlaſſenheit überkam ſie.
Ganz in der Ferne, vor dem letzten Wagen ſtand noch eim
einzelner Herr, aber der machte nicht den Eindruck, erwartet zm
werden.
Sie dachte keinen Augenblick daran, daß es Kemp ſein,
könnte, ſie wartete nur auf ihn, um das Verlöſchen des letzte-
Hoffnungsfunkens hinauszuſchieben.
Als er endlich auf die Sperre zukam, erkannte ſie ihn un.)
winkte ihm zu. Sie hätten beide vor Glück aufſchreien möger
aber ſie preßten ihre jubelnden Gefühle in die enge Form
eine-
konventionellen Begrüßung, die ſie gegenſeitig mißverſtande-
und die ſie beide enttäuſchte.
„Wir hätten uns beinahe verfehlt”, ſagte ſie, „— — ich
wollte gerade fortgehen.”
„Ja, ich hatte die Hoffnung ſchon aufgegeben, von Ihue
erwartet zu werden — — — ich kam nicht auf den Gedauker
daß Sie ſich ſo verſteckt aufſtellen könnten — jedenfalls iſt e
ſehr lieb von Ihnen, daß Sie mich
„Ich mußte Ihnen doch ein klein wenig
entgegenkommen=
lächelte ſie.
Sie nahmen den Wagen, mit dem Tatjana gekommen wan,
und fuhren den Kanal entlang nach Scheveningen. Sie
erzähr=
ten ſich, wie es ihnen ergangen war und es fiel ihm auf, daß ſä
nicht einmal nach der Madonna fragte, für die ſie ſich ſo
ſeh=
intereſſiert hatte.
„Wie geht es Ihrem Bruder, iſt er auch hier?” fragte en
Sie zögerte mit der Antwort, denn ſie mußte ihn jetzt belügen
oder gleich die volle Wahrheit ſagen.
„Mein Bruder iſt unterwegs nach Amerika.”
„Und da hat er Sie nicht mitgenommen?”
„Ich wollte lieber hierbleiben, ich bin etwas reiſemüde.
Er ſah ſie von der Seite an und war ſchon wieder enttäuſcht
denn er hatte gehofft, aus ihrem Blick zu entnehmen: Ich
bi=
hiergeblieben: Deinetwegen. — Merkwürdig, dachte er, wi
fremd ſie mir geworden iſt. —
Er ſuchte den Ausdruck in ihrem Geſicht, den er bei ihr ge
ſehen hatte, als ſie am Klavicr ſaß — er hatte gehofft, die Ma
konna zu finden, die er in einſam gequälten Stunden gemal
hatte, und ſie war wieder das Ebenbild ſeines erſten Porträts
die lachende mondaine Frau.
Erſt am Abend, als er von Wein und Tanz berauſcht war
glühte ſeine Liebe wieder auf.
Er verbrachte eine ſchlafloſe Nacht, unſicher ſeiner Empfin
dungen und von namenloſen Zweifeln gepeinigt. Erſt geger
Morgen ſchlief er ein.
Er hatte eine Madonna geſucht und eine Bacchantin ge
funden.
Am anderen Tag, gegen Mittag, kam Hanſemann an.
Er ſah ſehr komiſch aus; denn er hatte ſich einen Vollbarf
ankleben laſſen und trug eine Brille.
(Fortſetzung folgt.)
sind neu eingetroffen:
Moderne Herren-Stiefel und -Halbschuhe
in braun und schwarz
Eleg. Damen-Oesen- und-Spangenschuhe
in allen Modetarben
Mädchen- u. Knabenstiefel und Halbschuhe
in schwarz und tarbig
Kinder-Stiefel, Schnür- u. Spangenschuhe
in allen Farben
in bekannt guten Oualitäten
zu billigen Preisen.
Besichtigen Sie bitte meine Schaufenster!
Inh.: S. Nauheim
Luisenplatz 1
Telephon 2545
Rosen
Roſenhochſtämme von 1 m bis 1.40 m)
1 Stck. 3.4, Roſenhalbſtämme (v 0.45 —
1m) 1. Stck. 2 ℳ, 12 Stck. extra ſtarke
Buſch=
roſen in 10 Farben X 7.50, Schlingro en
Stck. 80 H per Nachn. portofr ins Haus
lie=
fert die Roſenſchule Heinrich Michel, Sprend=
(4792a
lingen bei Frankf. a. M.
Sämtliche Erd= und chem Farben empfiehlt
Drogerie Zachmann
Bleichſtraße 47.
(5274
Kaufen Sie
AuIet
Kaast
ur bei mir 3940a
Mäller &open
Darmstadt, Rheinstraße 39
Vertreter seit 1883 —
Reelle Preise — Bequeme Zahlung
prechapparote
bei kleiner Anzahlung
und Eleiner Abzahlung
erhalten Sie bei
pengier cein Laden)
Mornewegstr. 25 Rhastr. 24
Auskunft bel H. Büchsel, Wenckstrade 2. (2824a
JAGD-GEWEHRE
müſſen ſetzt zur Reparatur. Rech zeitige
Inſtandſetzung ſchützt Sie vor Gefahren!
Gehen Sie aber nur zum Fachmann.
Robert Hübner, Darmsladt
Büchſenmachermeiſter 3857a
11 Ernſt=Ludwigſtraße 11
Ein Posten
Bohnerdachs
weiß, gelb
1 Pfund 45 Pfennig (5299
Farben-Krauth, Eschollbrückerstr. 3
Gold= und Silberbronce empfiehlt Drog.
Secker Nachf. Ludwigshöhſtraße 1. (B 50841
Souehr
Sotftoie
wirkt Suma im Kochkessel. Suma hat die
Eigenart, einen lebendigen Strom von
Millionen Seifenbläschen zu bilden,
wel-
cher die Gewebe durchspült und
zwi-
schen die feinsten Fasern dringt, wobei
auch der hartnäckigste Schmutz
behut-
sam gelöst und emporgespült wird. So
wäscht Suma auf natürlichste,
schonend-
ste und vollkommenste Weise.
Sie brauchen wederBürste
nochWasch-
brett, und da Suma absolut frei ist von
chemisch bleichenden und scharfen
Sub-
stanzen, bleibt auch das zarteste Fädchen
unversehrt.
Dabei spart Ihnen Suma viel Geld: Ein
Paket gibt vier Eimer kräftig
schäumen-
de Lauge; kein anderes Waschmittel ist
so ausglebig.
Waschen auch Sie hinfort mit Sumaf
Preis nur 50 Pfennig.
Sonkielf Stb.
MANNHEIM
TV.860
[ ← ][ ][ → ]Nummer 83
Freitag den 23 März 1928
Seite 17
Opott, Spiel und Tarnen.
Süddeutſchland-Brandenburg
Die Aufſiellung der Mannſchaften.
Die ſchwierigſte Frage, die bei einer ſolch wichtigen Begegnung,
wie ſie das Pokal=Endſpiel darſtellt, zu löſen iſt, iſt die der
Mann=
ſchaftsaufſtellung. Der brandenburgiſche Verband hat allerdings
für das bevorſtehende Spiel keine große Mühe aufwenden müſſen,
um ſeine beſte Vertretung ausfindig zu machen. Die
Repräſen=
tativen des Verbandes haben nämlich in der Zwiſchenrunde gegen
Mitteldeutſchland in Halle, alſo auf fremdem Boden, ein derart
großes und ausgezeichnetes Spiel geliefert, daß unbedenklich
die=
ſelbe Elf auch mit der Aufgabe betraut werden konnte, das Pokal=
Endſpiel zu beſtreiten. Es will wirklich eine ſportliche
Höchſt=
leiſtung bedeuten, einen ſolch ſtarken Gegner wie die
mittel=
deutſche Verbandself vor dem eigenen Anhang 10:6 zu beſiegen,
zumal, wenn man bedenkt, daß der Kampf bei Halbzeit noch 5:5
geſtanden hat. Die Mannſchaft, die dieſen Erfolg und damit die
Berechtigung zum Endſpiel erzielte, hat folgendes Ausſehen:
Gramſch
(Brandenburg)
Samorski
Gerloff
(P. S. V.)
(P. S. V.)
Köbke
(P. S. V.)
Klatt
Adebahr
(P. S. V.)
Wolf Burkowski
Kirchhoff
(P. S. V.)
Heine Kerber
(S. C. C.) (Siemens) (P. S. V.) (P. S. V.) (P. S. V.)
An Einheitlichkeit läßt dieſe Mannſchaft nichts zu wünſchen
übrig. Außer dem Poſten des Torwächters und mit Ausnahme
des rechten Sturmflügels ſpielen in der Elf nur Leute des
lang=
jährigen und auch jetzigen deutſchen Meiſters, des
Polizeiſport=
vereins Berlin. Dieſe Spieler ſind in Darmſtadt zu bekannt, als
daß es noch notwendig wäre, ihre ſpieleriſchen Fähigkeiten zu
ſchildern. Wir Darmſtädter haben allmählich gelernt, Spieler,
wie z. B. Wolf, Burkowski, Adebahr als Handballwunder zu
be=
ſtaunen. An Technik iſt dieſe Mannſchaft wohl kaum zu
über=
treffen. Und daß die Leute auch über eine unverwüſtliche
Kampf=
kraft verfügen, haben ſie bei ihrem letzten Spiel in Darmſtadt zur
Genüge bewieſen.
Wohl kaum hätte der ſüddeutſchen Vertretung eine ſchwerere
Aufgabe widerfahren können, als gegen dieſen Gegner anzutreten.
So war es alſo ſchon des Kopfzerbrechens des Spielausſchuſſes
wert, eine Elf ausfindig zu machen, die dem brandenburgiſchen
Verband mit Ausſicht auſ Erfolg gegenübertreten kann. Der
ſüddeutſche Verband mußte — dies iſt ohne weiteres
anzuer=
kennen — zu einer Neuaufſtellung der Hintermannſchaft
ſchrei=
ten, nachdem im Spiel gegen Weſtdeutſchland ſich Mängel
heraus=
geſtellt haben, die für die Zukunft nicht hingenommen werden
können. Der Spielausſchuß hat jetzt folgende Mannſchaft
be=
nannt, wobei zu bemerken iſt, daß Allwohn (Sportverein 98) in
den letzten Tagen durch Voß (D. S. V. München) erſetzt
wor=
den iſt.
Bender
(V. f. R. Schwanheim)
Roſen
Reuter
(Schwaben Augsburg) (Sportv. Darmſtadt 98)
Gebhardt
Böhm
Voß
(Spielverein. Fürth) (Pol. Babenhauſen) (D. S. V. München)
Fiedler
Werner Jans Dietz
Hennemann
(Alle Sportverein Darmſtadt 98)
Daß man in der Aufſtellung des Sturmes wiederum auf die
Angriffslinie des Sportvereins 98 zurückgegriffen hat, war nach
den Erfolgen, die dieſe Spieler ſeither immer, wenn ſie
Verwen=
dung gefunden haben, aufzuweiſen hatten, ſelbſtverſtändlich.
Zur=
zeit wird auf keinen Fall in Süddeutſchland eine beſſere
Angriffs=
reihe aufgeſtellt werden können. Nicht ganz bedenkenfrei erſcheint
dagegen die Zuſammenſetzung der Hintermannſchaft. An ſich iſt
es ſchon ein großes Wagnis, daß die ſechs Spieler der
Hinter=
mannſchaft auch ſechs verſchiedenen Vereinen angehören. Wird
ſchon dadurch die Einheitlichkeit dieſes Mannſchaftsteiles in Frage
geſtellt, ſo werden die Bedenken noch dadurch erhöht, daß man
die Spieler zum Teil gar nicht auf die Poſten geſtellt hat, die ſie
in ihrer Vereinsmannſchaft einnehmen; ſo ſpielt Gebhardt ſtatt
Mittelläufer Außenläufer; auch Voß, deſſen Leiſtungen als
Sturmverbinder am letzten Sonntag ausgezeichnet waren, muß
den ungewohnten Poſten eines Läufers einnehmen. Wir
ver=
kennen auf der anderen Seite jedoch keineswegs, daß es ſich bei
ſämtlichen Spielern um hochtalentierte Handballer handelt, die
bei vollſter Aufopferung ohne weiteres alle Schäden ausgleichen
können. Die Läuferreihe der Süddeutſchen muß jedoch auf jeden
Fall bedenken, daß ihre Stürmer auf weite Vorlagen eingeſtellt
ſind, ſo daß ſie ſich, wollen ſie ihren Angriff nicht kaltſtellen,
inſo=
weit anpaſſen müſſen.
*Kreis Starkenburg.
Ergebniſſe am Sonntag, den 18. März;
Verbandsſpiele.
A=Klaſſe um den Aufſtieg: V.f. L. Rotweiß Darmſtadt I—Polizei=Sport=
Verein Butzbach 2:2 (0:2).
B=Klaſſe: Tv. Biebesheim-Polizei=Sportverein Darmſtadt II 2:2 (2:1).
Privatſpiele.
Liga=Klaſſe: Pol. Sp.B. Babenhauſen—Alemannia=Worms 13:4 (5:0).
A=Klaſſe: Sp.V. Darmſtadt 98 II—T.= und Sp.V. Langen 4:6 (3:5).
B=Klaſſe: VfL. Rotweiß Dſt. II—Spv. Germania Babenhauſen 4:2 (1:0).
Sp.V. Darmſtadt 98 III—T.= u. Spv. Langen (98 abgeſagt).
Jgd.=Klaſſe: VfL. Rotweiß Darmſt. II—Sp.Cl. Hakoah Wiesbaden und
Sp. V. Darmſt. 98 IV—T.= u. Spp. Langen; die beiden
letzten Spiele unterblieben infolge Spielſperre wegen Jgd.=
Waldläufen.
Spiele am kommenben Sonntag, den 25. März.
Liga=Endſpiel um den deutſchen Handballpokal
Süddeutſchland-Brandenburg um 16 Uhr,
ſonſt Spielſperre für ſämtliche Mannſchaften der Vereine des Kreiſes
Starkenburg.
Fußball.
FC. Eintracht—Sportverein 98, Reſerven.
Eintrachts letztes Spiel in der diesjährigen Verbandsrunde gelangt
am kommenden Sonntag zum Austrag. Der Gegner iſt der inoffizielle
Meiſter des Gaues Bergſtraße, die Reſerven des Sportvereins 98, die
mit ganz geringen Ausnahmen ihre Pflichtſpiele in überlegenem Stile
für ſich entſcheiden konnten. Auch das Vorſpiel gegen Gintracht
ge=
wannen die Reſerven 7:3. Eintracht brennt auf Revanche und wird
auch die Spiele wit einem Siege abſchließen wollen. Bei der
Spiel=
weiſe wie gegen Haſſia Dieburg darf man auch mit einem günſtigen
Abſchneiden rechnen. Es bleibt noch der Wunſch offen, daß von beiden
Mannſchaften wie im Vorſpiel ein ſchönes, faires Spiel vorgeführt
wird, das einen würdigen Abſchluß der Verbandsſpiele darſtellt. Das
Spiel beginnt vormittags 10.30 Uhr auf dem Platze am Finanzamt.
Kreisliga — Südheſſen.
Nach mehrwöchiger Ruhepauſe haben nunmehr die
Freundſchafts=
ſpiele auch bei den Kreisligavereinen in Südheſſen voll und ganz
ein=
geſetzt. So weilte am vergangenen Sonntag die Wormſer Olympigelf
in Heuſenſtamm und konnte gegen Sportverein 06 Heuſenſtamm einen
4:3=Sieg erringen. Die Leute aus Worms führten ein ſchönes,
raffineſ=
ſenreiches Spiel vor, das allgemein Anklang fand und das beweiſt, daß
man die Ruhezeit nicht müßig verbrachte, ſondern eifrigſt dem Training
oblag. Die Olympianer hinderließen ſo in Heuſenſtamm den denkbar
beſten Eindruck und vertraten demgemäß den Kreis äußerſt würdevoll.
Aber auch in den Lagem der anderen Kreisligavereine war man
ſeit=
her wicht müßig. Siege, Unentſchieden und auch etliche Niederlagen ſind
zu verzeichnen; imwerhin kann man wit den ſeitherigen Reſultaten
der einzelnen Vereine allgemein zufrieden ſein. So hat der
Kreis=
meiſter Olympia Lorſch ſchon recht ſchöne Spiele geliefert. Es wird
dort eifrigſt trainiert und daran gearbeitet, die derzeitige gute Form
beizubehalten. Auch Olympia Lampertheim, Hochheim, Pfeddersheim
und wie ſie alle heißen, betreiben zurzeit die Trainingsarbeiten aufs
intenſivſte und ſind zum Teil ſchon ein ſchönes Stück vorangekommen.
Erfreulicherweiſe wird hier auch bei verſchiedenen Vereinen außer dem
Fußballtraining Gymaſtik und ähnliche Körperpflege geübt, was ſich
ſchon jetzt bei den einzelnen Spielen ſehr vorteilhaft bemerkbar macht.
Leider iſt es den Kreisligavereinen des Kreiſes Südheſſen nicht möglich,
ſich Trainer zu halten, wodurch das allgemeine Trainig leider in
ge=
wiſſer Hinſicht leidet; denn den Vereinstrainern wird nicht immer die
nötige Folge geleiſtet. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß ſich auch
end=
lich der V.F. 1919 Biblis aufraffte und ſein erſtes Freudſchaftsſpiel
am Sonntag gegen Viktoria Griesheim austrug. Wider Erwarten
ent=
ſchieden die Bibliſer den äußerſt fairen Kampf 4:2 zu ihren Gunſten,
trotzdem die Mamnſchaft mit Erſatz antretem muußte.
Automobilſport.
Generalverſammlung des A. v. D.
Die ſtark beſuchte ordentliche Generalverſammlung des
Automobil=
klubs von Deutſchland fand in Berlin ſtatt. Den Vorſitz führte an
Stelle des durch Unfall verhinderten Präſidenten Graf von Arnim=
Muskau der Bizepräſident von Radowitz. Neben der Eröffnung des
Kaſſen= und Jahresberichts und der Beſchlußfaſſung über Erteilung der
Entlaſtung nahmen die Beſprechungen über die Aenderungen der
Satzungen einen breiten Raum ein. Nach Vornahme geringfügiger
Aenderungen wurde die Annahme der Satzumgen einſtimmig beſchloſſen
und dem Präſidium die Ermächtigung erteilt, redaktionelle Aenderungen
vorzunehmen. Die turnusgemäß aus dem Repräſentantenausſchuß
aus=
ſcheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. An Stelle der
verſtor=
benen Mitglieder des Repräſentantenausſchuſſes, Geh. Reg.=Rat Prof.
Dr. Busley, M. Talborn und A. Wollheim, wurden die Herren
Alexan=
der Flinſch, Rudolf Herzog und Rudolf Ullſtein gewählt. Im Anſchluß
an die Generalverſammlung fand die konſttuierende Sitzung des
Re=
präſentantenausſchuſſes ſtatt, in der Graf v. Arnim=Muskau wieder
zum Präſidenten und Unterſtaatsſekretär v. Radowitz wieder zum
Vize=
präſidenten gewählt wurden. Die Herrem Komm.=Rat Dr. Mamroth
und Wirkl. Geh. Oberreg.=Rat von Meiſter wurden neu zu
Vizepräſi=
denten gewählt.
Geſchäf i hes.
Nach Griechenland und Konſtantinopel wit M.=S. „Monte
Sarmiento‟!
Am 3. Mai beginnt in Venedig die zweite große Orientfahrt dieſes
bekannten großen deutſchen Motorſchiffs der Hamburg—Süd. Arhen,
Konſtantinopel, Malta, Tunis, Palermo und Neapel werden auf der faſt
dreiwöchentlichen intereſſanten Reiſe beſucht. Die außerordentlich
preis=
werte Fahrt endet am 20. Mai in Genua. Durch Vereinbarung mit den
verſchiedenen Ländern und der Bahn tritt für die Teilnehmer eine
er=
hebliche Verminderung der Viſums= und Bahnkoſten ein. Da das Schiff
nahezu ausverkauft iſt, ſind Platzbeſtellungen möglichſt umgehend
aufzu=
geben bei Agentur Darmſtadt: Friedr. Horn, Kirchſtr. 14, Mainz: Otto
Hirſch, Bauhofſtr. 12.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 23. März. 13: Schallplatten. O 15.30: Dr. Clauß?
Männliche Berufe mit akademiſcher Vorbildung. O 16.30:
Haus=
frauen=Nachmittag. Gartenbauinſp. Schablitzfy: Vogelſchutz i
Haus=
garten. O 17.45: Aus den „Briefen der Frau Rat Goethe. O 18.152
Vereinsnachrichten Mitteilungen. O 18.30: Stunde des
Südweſt=
deutſchen Radio=Clubs. O 19: Kaſſel: Prof. Dr. M. Verweyen:
Die Kultur des Schweigens. O 19.30: Fortſchritte der Wiſſenſchaft
und Technik: Die Auswahl des richtigen Verkehrsmittels. — Moderne
Frauenkleidung. O 19.50: Film=Wochenſchau. O 20: Saalbau:
Konzert der Muſeumsgeſellſchaft. Soliſt: P. v. Wittgenſtein (Klavier).
Leitung: Prof Cl. Krauß. — Anſchl.: Kaſſel: Spätkonzert der
Hauskapelle. Muſik. Leit.: A. Wiſotzky.
Stuttgart.
Freitag, 23. März. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Funkorch.
Einl.: H. Lingor. O 18.15: Dr. Hirſchberg: Das Volkskinderlied.
O 18.45: Karlsruhe: Prof. Bredig: Bedeutung der Chemie für
Wirtſchaft und Leben. O 19.15: Eſperanto. O 19.45: Die
Haupt=
veranſtaltungen der kommenden Woche (in Eſperanto). o 20:
Saalbau Frankfurt: Freitagskonzert. Soliſt: P. v. Wittgenſtein
(Klavier). O 22: Das deutſche Gedicht und die deutſche Proſa der
Drei Stücke aus dem Jugendalbum. — Schwab: Der Reiter und
der Bodenſee. — Hauff: Hans Huttens Ende. — Kerner: Aus dem
Bilderbuch aus meiner Knabenzeit. — Schubert: Impromptu,
22.45: Nachrichten.
Berlin.
Freitag, 23. März. 15.30: Margarete Weinberg: Die
Ber=
linerin im modernen Roman. O 16: C. Schneider: Frühling im
Garten. O 16.30: A. Auerbach: Die ſüdweſtdeutſche Ecke. o 17:
Kapelle Emil Rooſz. 18.30: Italieniſch. o 19: Auf dem
Arbeitsgericht. Zwiegeſpräch nach einer Sitzung des Arbeitsgerichts,
gehalten von Dr. Schneider und W. Niemandt, Angeſtellter.
O 19.25: Dr. Falkenfeld: Dichter als Philoſophen. Kierkegaard.
O 19.55: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Delbrück: Bilder aus der
deutſchen Vergangenheit. Albrecht Alcibiades von Brandenburg,
O 20.30: Willy Prager ſingt Schlager. O 21: Stunde der Lebenden.
Prof. Weißmann: Eileit. Worte. — Poulenc: Sonate für Horn,
Trompete und Poſaune. — Milhaud: Zionsgeſang. Die Trennung.
— Honegger: Zum Wohl. Der Abſchied. Eine Tänzerin. Gnädige
Frau. — Ravel: Sonate für Violine und Klavier. Mitw.3
Florence Loſey (Sopran). — Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30:
Wildweſt. Mitw.: Konzertorch. Kermbach. Ell:, Zimmermann=Behm
(Mezzo=Alt). Siede: Am Lagerfeuer — Steiner: Alvameda,
indianiſches Intermezzo. — Rehl: Indianerſpiele. — Wakefield
Cadman: Vom Lande des himmelblauen Waſſers. Wenn
Morgen=
dämmer leiſe entſchwindet. — Siede: Indianerliebe. — Lindſay=
Theimer: Indianiſches Intermezzo. — Wakefield Cadman: Von Ferne
höre ich meines Liebſten Flöte. Der Mond ſinkt langſam unter. —
Bantok: Im fernen Weſten. — Dubouche: Prärieblume, indianiſches
Intermezzo. — Lumbye: Indianiſcher Kriegstanz.
Stettin. 20.30: Schubert=Abend. Mitw.: Hannel Lichtenberg
vom Stadtth. (Sopran). H. Overdyck (Bariton), Suſcha von
Ketelhodt (Klavier). — Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Freitag, 23. März. 14.30: Kinderlieder. O 15:
Frau Dr. Block: Die Bedeutung der Milchzähne. O 15.35: Wetter
und Börſe. O Min.=Rat Dr. Schindler: Lehrmeiſter und Lehrlig.
O 16.30: Prof. Dr. Reichenbach: Raum und Zeit. O 17: Leipzig:
Bärtig=Quartett: Aus Dvoraks Schaffen. O 18: Dr. A. Karſten:
Was jeder von den Leihämtern wiſſen muß. O 18.30: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 18.55: Dr. Ohlmer: Möglichkeft und
Not=
wendigkeit der Ertragsſteigerung des deutſchen Ackerbaues. O 19.20:
Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte. O 20: Frankfurt: Konzert der
Frankfurter Muſeums=Geſellſchaft aus dem Saalbau: Paul von
Wittgenſtein. Strauß: Klavierwerke: Parergon, Pan=Athenäenzug,
O 22: Preſſenachrichten. O 22.30: Wildweſt. Mitw.: Konzert=Orch.
Otto Kermbach, Elli Zimermann=Behm (Mezzo=Alt).
Hauptſchriftleitung: Rudolt Maupe
Verantwortlſch für Polllik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen
Buhlmann=
für den Handeſ: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſf: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Reite; für den Inſeratentell: Wills Kuhle: Hruck
und Verlag: C. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich/ Abernemmen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Schreih-
ſaäfden
Mülter & Ober, Darmstadt
Rheinstraße 39
(3155a
SchwarzerGehanzug
und ein Ueberzieher
zu verkaufen.
Gervinusſtr. 39,I (*800
Penſioneng
Mittag= und
Abendtiſch
von 50—95 Pfg
begetariſche u. Fleiſch=
(1442
küche
Reform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4, I
Unterricht
Zeicenunterricht
(einfach Schulzeichn.
von junger Dame
ge ucht. Angebo em
Preis=Angabe unte
E 116 an die Ge
SCK
ſchäftsſtelle
Gründl. Unterricht in
engl.
Geſchäfts=
korreſpondenz
für 2 Perſonen
ge=
ſucht. An gebote mit
Preis u. E 122 an
die Seſchſt. ((8020
Engliſch—
Franzöſiſch
Anmeld. z. Unterricht
werd angenommen
Hoffmann,
Hein=
rchſtraße 42. (179721sg
Immobilien g
5—5Zimmer=
Kaßenleafs
ei hoher Anzah ung
zu kaufen gei.
Ange=
bote unt. E 115 an
die Geſchſt.
(5313
mit Vor= und
BallS Hintergarten,
elektr. Licht, eigener
Wa erverſorgung, in
beſter Lage Groß=
Zimmerns, infolge
Sterbefalls alsbald
ganz oder geteilt zu
vermieten. Näheres
hei Rechtsanwalt Dr.
Maurer,
Olbrich=
veg Nr. 19, (e027!
Finfamilienhaus
neu, 7 Zimm., B d,
Zentralheizg., alsbald
beziehbar, zu verk. d
Immob.=Crößmann
Grafenſtraße 16.
Tel ph. 2598. (e802.
Zur Errichtung eines
Doppelhauſes Part
ner geſucht, Bauplatz
vorh.; desgl
Bau=
platz (330 qm in beſt.
Lage jehr preiswert
bzugeben. Näheres
zu erfrag. bei
Archi=
tekt A Fröhner,
Oſann=
ſtraße 14. Tel. 3841
*7975
Bei Kauf oder Berkauf von
Grundſtücken
al er Art Vermietungen, Beſchaffung von
Hypotheken Hausverwaltungen
Bera=
tungen wende man ſich vertrauensvoll an
Immobilien=Crößmann
Grafenſtr. 16 (28022) Telefon 2598
in Nieder=Ramſtadt
am Loh gelegen, über 1400 qm groß, als
Bauplatz geeignet, ſoſort zu verkaufen
An ebote unter E 118 an die Geſchäfts=
(*8012
ſtelle dieſes Blattes.
im Odenwald
zu verkaufen
beſtehend aus ca. 20 Morgen Feld u. Wieſe,
darunter ein gioßer Obſtgarten, 5 Srück
Vieh. 2 Pferde darunter eines bald fohlend)
8 Schweine (darunter ein kräfti ſes
Mutter=
ſchwein). Die Gebäulichkeiten ſind faſt neu,
beſtehen aus einer gutgehend. Gaſtwi tſchaft
mit Tanzſaal und Kegelbahn, neuer Scheuer,
Vieh= und Schweineſtällen nebſt Backofen,
Elektriſch Licht mit Kraftanlage.
Waſſer=
leitung und Telefon iſt vorhanden. Das
Grundſtück iſt zum Preiſe von 38000.— ℳ
mit totem und lebendem Inventar ſofort
zu verkaufen. Näheres Geſchäftsſt. (5 89
Bilder aller Art
Graphik
Oelgemälde
Aff
Spiegel
Elnrahmungen billlgst
Franz Lansheinz
Darmstadt - Karlstradle 25 • Ecke Hölgesstraße- Telephon 1747
Krößtez Spezlalgeschäft am Platze
Garibeldi.
von Ciaeta. Band 20. Das Kreuz von Savoyen.
erscheinen soeben in neuer bedeutend verbesserter ungekürzter Ausgabe, umfassend stwa 8 Abteilungen zu je S Leinenbanden, lede
Ab-
teilung Rm. 24.-, Jeder Band ist für sich abgeschlossen und auch einz, lieferbur zum Preise von jo Rm. 4.80. Bisher gelanst zur Auegäbe‟
Abteilung I: Band 1-3, Nens Sahib (Volk in Folter — Maharani / Abteilung III: Band 11. Add- und Edda. Band 12 Aut heißer
Margarethe — Ram Ram Mahadeo). Band 4. Die Abenteurer der Erde- Band 13. Die Eisprinzessin, Band 14, Assasuinen Band 12-
Sonora. Band 5. Zu den Cuellen des Buenaventurz.
Abteilung II: Band 6. Goldtieber (früher Puebla 3 Bände), Band 7. Abteilung WV: Band 16. Die Venu von Rom. Band 11. Magent=
Die Wölfin von Skadar, Band8 Das Testament Peters des Großen. und Solferina. Band 18 Capitang Maria. Band 19. Die Donne
Band 9. Um das Schwarze Meer. Band 10. Sewastopol.
Umvergleichlichte Meister-Ausgabe der künstlerisch wollendeten Durcharbeitung und wesentlichen Vervollständigung durch
Berthel-Winkler. Ein Anfschen erregende- Ereignis für die gesamte Literaturwelt! Der klassische Indien-Roman „Nena Sahib:
zum allerersten Male mit den bisher stets fehlenden Schlußkapiteln! Vorwort und geschichtl. Einführung. v.
Barthel-Winkler mit Geleitevort des Imams Prof. Jabbar Kheini aus Deihi. Reteliſfe= Romane zind in Millionen von Brempl.
verbreitet. Der Varfasser hat wie kein zweiter verstanden, den atemlos spannenden Abenteuerroman, leidenschaftlichen
Liebesroman, mitreißenden Geschichtsroman, zu einem einzigen zu vereinen. Er schildert mit fabelhafter Gestaltungskraft
* den furchtbaren Aufstand des indischen Volkes, die Geheimnisse des Orients, Abentener im wilden Westen, das
bunte Leben des Grafen Don Juan, das Treiben am spanischen Hofe zur Zeit Isabellas und anders
ge-
teliffe uuf Wunscb auch ohne TR
chichtliche Ereignisse. Wir liefern die soeben in neuer Ausstattung erschienenen!
00 A4
Erhebung eines Teilzahlungszuschlages gegen Monatszahlungen von nur
fürjede Abteilung Bei Bezug von3 Abteilungen monatlich nur/ Rm., bei 4 Abteilung. 10 Rn. Die erste Rute wirdbeiEmpfrng nachgenomme
Alexandrinenstraße 97, Pos auh 417
Bestellschein nebenstehend. Ausführliche
Bucbhandlung BlAL & FREUND, Berlin S42 Postschock-Konto; Berlin Nr. 29654
Prospekt kostenlos und franko
2236
AänLsFr62
Nummer 83
Empfehle als ſehr vorteilhaft!
auch im Ausſchnitt
Gänſeſchmalz ¼ Pfund 50 3
Fette Suppen= und Ragouthühner
ſonſtiges Geflügel, in großer Auswahl
Schwere Waldhaſen
per Pfund ℳ 1.-
Ziemer Schlegel Ragout Rehbroten
Lapins Geislämmer Maſtkalbfleiſch
Schweinebraten . . .per Pfund 96 3
„
„ 1.20ℳ
Koteletts ...
Bauchlappen, friſch u. geſ.
80 Z
Hausm. Leber= u. Blutwurſt
80 Z
Fleiſchwurſt u. Schwartenmagen . 1.— K
Dörrfleiſch, ohne Rippen
1.40ℳ4
Kaſſeler Rippenſpeer,v. Kn. „ 1.80 ℳ
65 J
Gekochter Schinken . . . ¼4
Heinrich Grimm
Schulſtr. 16 (53241 Telefon 115
Nontartenglod walg A. 9ur..
lch gebe auch Kredlt In:
Schuhen aller Art, Herren=,
Damen= u. Kinder=Konfektion
Tiſch=, Bett= und Leib=Wäſche
Ausweispapiere ſind mitzubringen.
Strengſte Diskretion zugeſichert nur bei
H. RUBIN
Kirchſtraße 10, Laden. Tel. 991
Beachten Sie die Fenſterauslagen. (2585a
Aang
Fami
ung
olun
An
die T
Volke
licht
Opfe=
und
freie
füller
Mitt
Aufz
Stüdk
gezt.
G. 6
rigen
mer
bietu
Af
die
rung
gute
üb:
bere
am
ſtatt
ange
wer
Kur
1900
Erb
Wie
in
Erk
Ruf
dur
Darmstadt
Markiplatz
Darmstadt
Marktstraße
Geite 18
Optik
Prismengläſer
v. Mk. 240.- b. 49.-
Operngläſer
v. Mk. 8 —b. 12.—
Leſegläſer
v. Mk. 25.— b. 1.50
Horn=Brillen
mit Glas
Mk. 20.- b. 9.50
Cell.=Brll. m. Glas
Mk. 15.- b. 7.50
Dublé=Zwicker
Mk. 30.— b. 5.50
Nick.=Zwicker
Mk. 15.— b. 3.50.
Alle Arten Gläſer
billigſt. (4812a
Luiſenplatz 4,
gegenüber
der Hauptpoſt.
Achtung:
Samstag früh trifft
auf dem Schillerplatz
gegenüb. Herrn Heß.
ein Quantum
Ziegen=
lämmer in groß.
Aus=
wahl ein, das Pfd.
60 Pfg. (8028
Melly
Henna=
Haarfarbe
beſte und einfachſte
Haarfarbe.
von feinſtem Blond
bis tiefſtem Schwarz.
Alleinverkauf:
Parfämerie Tillmann,
Eliſbethenſtr. 21.
(3107a)
Wäſche=Beutel
liefert billigſt (5273
Papiergroßhandlung
Skurni”, Bleichſtr. 46.
Teleph. 1791.
Kaffee
täglich friſch gebr.
nur bet Schellhaas,
Karlſtraß 50, 3945a
Mathis
4ſitzer
4n16, in ausgez.
Zu=
ſtand, ſehr billig
ab=
zuigeben. (4212a
Donges E Wiest.
Fotogräfte Händen
in allen Größen u. Preislagen
Größte Auswahll L2ia
Wagnen
Elisabethenstr. 7. Tel. 4244.
50 Zimmer
Speie=, Herrn= und Schlafzimmer, Küchen,
Einzelmöbel, preiswert zu verkaufen
L. Menger
Darmſtadt
(5277a)
Bleichſtr. 17
Zur Uebernahme einer
Salz-Miederlage
wollen sich Firmen mit
Fuhr-
werk oder Auto und
agerräumlichkeiten meld.
unter E 100 bei der
Ge-
schäftsstelle dieses Blattes.
II Mhm.5286)
1at. Brennabor
Lieferwagen
Chaſſi, rie enluftbereift, neuwertig, evtl.
mit Britſche, pre Swert zu verkaufen.
Da=
elbſt Evans=Motorrad RM. 75.—. (*8007
Christ, Aufo-Reparatur
Ahaſtraße 5
Nähr- und Kräftigungsmittel
empfiehlt
Drogerie Zachmann
Bleichſtraße 7.
Fahrrad=Decken
und Luftſchläuche
extra prima,
aufen Sie billig be=
B. Orio
Karlſtraße 14. (2048a
65275
Etagen-
Manufaktur
Erust-Ludwigstr. 20, 1
Inh.:
Georg Hein
Sie sparen
viel Geld
wenn Sie eine
Treppe steigen!
Vf
FEINE OUALITA
Co/a
die Kernſeife
der denkenden hausfrau.
Herren Anzüge
1- und 2reihig, in den neuesten
be-
liebten Karos, in wunderbaren
Far-
benzusammenstellungen. Elegante
Verarbeitung und beste Paßtorm.
28.-, 32.-, 36.-, 46.-,
56.-, 66.-, 75.-, 85.- und höher
Sport-Anzüge
aparte Neuheiten, mit Breeches,
Knicker oder langer Hose, in
prachtvollen Stoffarten
24.-, 28.— 36.—, 46.-,
56.-, 66.-, 75.-, 85.— und höher
Frühjahrs-Häntel in Covercost,
Shetland, Gabardine und herrlich schön gemusterten Stoffen
28.—, 35.—, 48.—, 58. —, 68.—, 78.— und höher.
Billige 1799
Photo-Hpparate
ſpwie ſämtl
Photo=
bedarfsartike kaufen
Sie vorteilhaft bei
Thiele Nacht.
Darmſtadt, Bleichſtraße 9,
und Alexanderſtr 19.
Anleitung koſtenlos.
Brennabor
8/24 PS., ſechsſitzig,
ausgezeichnet im
Stand Rm. 1500 —
Müller & Ober,
Rheinſtr. 39. (5197a
liefert repariert
Parkettböden und reinigt
Gebrüder Lang
Mühlſtraße 26 (3468a) Telephon 1433
Bohner und Mop
Bevor Sie einen kaufen, lassen Sie sich
dieselben unverbindlich vortühren. Oualität
und Preis beachten im Spezialgeschätt
Grodhaus am Weißen Turm
Zur Konfirmation
Manikür- und Bürstengarnituren
sowie andere praktische Geschenke
fnden Sie preiswert im Spezialgeschätt
Parfümerie Müller, Rheinstr. 6
5050a
II. St.63
Kräft., abgehärtete
Halatpflanzen
ſind zu haben
Ring=
ſtr. 108,Ecke Dieb. Str.
(*7982 s)
Flavierstüimmen
sofort
4Alavier-Hrnold
Telefon
975 2457
Elisabelhenstraße 23.
(3859a)
Berad
26er Modell, wie neu,
Zündlicht, billig
ab=
zugeben. 4210a
Donges & Wiest.
DAS MARKENRAD AB FABRIK
Die grossen
Leistungs-
prüfungen für Rennfahrer
und Fahrrad
sehen Mifa
seit Jahren an hervorragender
Stelle. In diesem Jahre
brach-
ten die 6Tagerennen in
Stutt-
gart und Breslau 2 neue Siege.
Im letzten -Berliner 6
Tage-
rennen belegten Tietz-Rieger
und van Kempen-Richli für
Mifa den zweiten und dritten
Platz. Van Kempen spielte
in dem Rennen
eine überragende
RollerMifaräder
I.BIn,1
für Wochenraten
von 2,50 RM an.
KATALOG
aRaris
FABRIK-
VERKAUFSTELLE
Darmstadt, Grafenstrasse 4
Leiter: Georg Moll
Hagopfam devenbeim Heidelber
Gymnas.- u. Roalklasson: Sexta bis Reifsprüfung
(2386
amilllenheime, PrEiuruser wige.
4fl., ſchw. Gasherd
nit Bralofen
preis=
wert z. vk.
Schleier=
macherſtr. 31, II. /7869
Unsere Auswahl in hochaparten
Sacto- und Sportanzügen
wie auch in Burschen- und Knaben-Anzügen ist jetzt
besonders reichhaltig. Sie werden erstaunt sein, bei
uns eine derart riesengroße Auswahl zu finden.
Beachten Sie folgende Preislagen:
Das Geld fürlhre
Sommerreise
können Sie zum großen Teil erübrigen.
wenn Sie geplante Neu-Anschaffungen
zurückstellen und Ihregetragene
Garde-
robe Herren-, Damen- und Kinderkleider
bei uns chemisch reinigen
lassen. Wenn Stoff und Farbe noch gut
erhalten sind, so tun Sie Ihnen die
gleichen Dienste wie neue.
IV 8886
Färberei
Braubach & Fischer.
Wilhelminenstraße 19
Täglich friſch!
Schmierkäſe
Pfund 35 Pfg.
Vollfriſche
Trink= u. Siede=Eier
10—15 Pfg.
Bleichſtraße 22
Schwarz and Georgenſtr. 77971
Freitag, den 23. März 1928
A
Wb
Rre
2 r
Urſſe.
P
P
Wr A