Darmstädter Tagblatt 1928


23. März 1928

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Jar,
Haus

Einzelnummer 10 Pfennige

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 83
Freitag, den 23. März 1928.
191. Jahrgang

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(4 Dollar 4.20 Mark. Im Falle höherer
Gewolt, we Kieg Autahr. Skeil Un. eriſcht
ſede Verpſchtung auf Erfüllung der Anzeſgen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſede
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Natſionalbank

Frantſurt a. M. 1304.

Bruderkrieg in Arabien.

Von unſerem Berichterſtatter.
G. Kairo, im März 1928.
Ueber zwei Jahre ſind bereits vergangen, ſeitdem die Mach=
malg
zum letzten Male in Mekka war. Jene ägyptiſche Militär=
abordnung
, die eine koſtbare Hülle für das Grab des Propheten
und etliche tauſend ägyptiſche Pfunde Jahr für Jahr überbrachte,
bis die begleitende Militärkapelle von den puritaniſchen Waha=
biten
, die den Prunk für Sünde hielten, mit Steinen be=
worfen
wurde. Damals war Blut gefloſſen, und ſeitdem
herrſcht keine Freundſchaft mehr zwiſchen dem Nilland und dem
Hedſchas.
Dennoch verfolgt man von hier aus mit brennendſtem Inter=
eſſe
die Vorgänge im arabiſchen Bruderland, mit dem Aegypten
durch Blut, Religion und Sprache verbunden iſt, und man be=
dauert
, daß dieſes Bruderland zerriſſen iſt in Staaten und Stäät=
chen
. Man weiß nicht, wem man ſeine Shmpathie zuwenden
ſoll in dieſem Kampfe Aller gegen Alle, und man weiß vor allem
nicht, mit wem man nun eigentlich Fühlung ſuchen ſoll. Und es
iſt wahrhaftig ſchwer, ſich in dieſem Chaos von Intrigen zurecht=
zufinden
, die jenſeits des Roten Meeres die arabiſchen Stämme
ſich zerfleiſchen laſſen.

haupte immer, der ruſſiſche Konventionsentwurf ſtehe im Wider=
ſpruch
zum Völkerbundspakt. Nach ſeiner Anſicht wünde man
jedoch dem Völkerbund, einen ſchlechten Dienſt
erweiſen, wena man den Pakt zu einer Bar=
riere
gegen die Abrüſtung mache und in den
Beſtimmungen des Paktes ein Hindernis für
die Totalabrüſtung ſehen wollte.
Der Paki dürfe nicht zu einem Fetiſch werden,
und jeden Fortſchritt verhindern. Der ruſſiſche Konventions=

DDer engliſch=ruſſiſche Streit. Sehr ſcharfe
:Auseinanderſetzung Litwinows mit Lord
Cuſhendun.
* Genf, 22. Mänz. (Priv.=Tel.)
Die heutige Nachmittagsſitzung der Vorbereitenden Wbrü=
ſtungskommiſſion
wurde eingeleitet mit Eullärungen der Ver=
treter
Angentiniens und Chiles, die beide ſür eine Verſtärkung
der friedlichen Mittel zur Beilegung von Konſlikten eintraten.
Dann gab Litwinow in längere Rebe die ruſſiſche
Antwort auf die Kritik der Militärſtaaten an
dem ruſſiſchen Abrüſtungsentwurf. Seine Aus=
fühwungen
waren im erſten Teil eine ſehr ſcharfe Ausein=
anderſetzung
mit der Kritik Lord Cuſhenduns.
Litwinow bemerkte eingangs, er habe es ſeinerſeits veumeiden
wollen, auf die von Coyſheudun berührten Fnagen einzugehen,
jedoch hobe der engliſche Vertreter außerhalb des Rahmens der
Beratuugen politiſche Probleme angeſchnätten, die ihm jetzt wohl
das Recht gäben, mit eben dem gleichen Freimut zu anzworten.
Wenn Cuſhendun in ſo dramatiſcher Foym nach den Motiven
fragte, die die Ruſſen zur Teilnahme an den Beratungen ver=
anlaßt
hoben, ſo könne er wohl mit dem gleichen Recht die Frage
an Cuſhendum richten, ob denn die engliſche Regienung ihre Ver=
treter
auch nur aus reiner Liebe hierhenſchicke und ob ſie nicht
etwa auch beſtimmte pollitiſche Zwecke in bezug auf die Abrüſtung
mit ihrer Delegation hier verfolge. Aus dem gleichen Grunde
könne man nach den Motiven forſchen, weshalb es bisher noch
nicht zu einer zweiten Leſung gekommen ſel.
Rußland ſei immer für die Beſeitigung des
größten Uebels der Menſchheit, des Krieges,
eingetreten,
aber es ſei bebannt, daß ihm lange Zeit die Herſtellung des
Friedens im eigenen Land nicht möglich geweſen ſei, weil ſich an
den Gegenrevolutionen ſehr ſtanke Kräfte außeuhalb Rußlands
beteiligt haten. Die Ruſſen häten ſchon in Genug einen Vor= verzichten. Litwinow ſetzte ſch dann mit den techniſchen Ein=
ſchlag
für die Totzglabrüſtung gemacht, aber damals hobe man
Firmen in Rußland zu unterhalten, die während der Revolu=
dion
geſchädigt worden ſeſen. In den zehn Zahren ihrer Exi= jei in Europa noch in den meiſten Ländern be=
ſtenz
hobe die Sowjetunion noch keinem Nachbar den Krieg er=
klärt
und noch in kein Land eines Nachbarn eine Invaſion un= überall die gleiche ſei, was ſich daraus ergebe, daß ver=
ternommen
. Wenn ſie ſich in Genf an den Benatungen beteilige, biliſierten Ländern angefallen und ermordet
ſo geſchehe das aus dem Wunſch, in aktivſter Form an der Be=
ſeitigung
des Militarismus und des Krieges teilzunehmen.
Die Haltung der Sowjet=Union dem Völker=
bund
gegenüber
ſei ja bekannt. Rußland habe aus ſeinen Bedeuken gegen die
Uebernahme der Verpſlichtungen durch den Völlerbundspakt nie Er habe lediglich vorgeſchlagen, daß
ein Hehl gemacht. Darin könne aber keine Schädigung des Pre=
ſtiges
des Völkerbundes liegen, denn andere Staaten nähmen ja
eine ähnliche Haltung ein. Litwinow berief ſich zum Beweis
dafür auf die Haltung der Vereinigten Staaten der Waffenhan= angenommen werde und er wolle keineswegs fordern, daß der
kas nicht zuſtonde gekommen iſt. In ſehr ſatiriſchen Worten jetzt im Augeublick augenommen werde. Man müſſe aber für
Waſhingtoner See=Abrüſtungskonferenz und die
von den Ruſſen geforderte Rückſicht auf das
Preſtige des Völkerbundes nehme, da es ja eine eine beträchtliche Anzahl der anweſenden Delegierten der An=
ganze
Reihe von Abkommen nicht unterzeichnet
Protokoll gegen den Waſſenhandel und das engliſch=iriſche Ab= Diskuſſionen überflüſſig ſein. Die ruſſiſche Delegation meſſe
kommen, Litwinoſv erimnerte dann weiter an andere Abkommen, dieſem Prinzip eine ſo große Bedeutung bei, daß ſie auch ferner=
legen
. Viele Teſle der Völlerbumdsarbeit würden durch die Nicht= ſtimmung der Kommiſſion mit dem Totalabrüſtungsprinzip.
ratiſizierung der Verträge unmöglich gemacht. Auf Lord Cu=
ſhenduns
Frage, ob Rußland den Büngerkrieg ummöglich machen
wolle, erinnerte Litwinow daran, daß es ſich hier ja um eine empfinden. Es ſei jetzt an der Kommiſſion, zu entſcheiden, ob
praktiſche Aufgobe handle, die der Kommiſſion geſtellt ſei, näm= man dieſe Entſchließung faſſen werde oder nicht. Die ruſſiſche
lich die Beſeitigung des internationalen Krieges und der Rie=
ſenrüſtungen
.
Wenn England Rußland anklage,
hierherzukommen, um Propaganda zu treiben, wie es überhaupt
gegen die lapitgliſtſchen Staaten Propaganda tvebe, ſo müſſe er ker für eine Totalabrüſtung ſeien und die Sowjet=
feinerſeits
an die unzähligen Propagandabüros in
den europäiſchen Staaten evinnem, in denen ruſſiſche Emi=
granten
Dokumente fabrizierten, die, wie z. B. noch
in letzter Zeit der Sinowjew=Brief, eine bedeutende polis Der franzöſiſche Vertreier für Veriagung des
tiſche Rolle geſpielt hätten. Litwinow ging den engliſchen Vor=
würfen
über die Eingriffe Rußlands in die innere Politik an=
derer
Länder gegenüber dann weiter auf die engliſchen Maßnah=
men
in Schanghai, Nanking, Perſien, Aegypten und anderen
Städten und Ländern der Welt ein, in denen England, ohne
Rückſicht auf die Souveränität dieſer Stagten, teils in diplo=
habe
. Wber, ſo fuhr Litzwinow fort, was hat dieſer ruſ= von den 20 abgegebenen Erklärungen 19 gegen den ruſiſchen
haupt zu tun?. Ich muß zugeſtehen: gar nichts. Cuſhen=
nar
=Erllärung zu dem ruſſiſchen Enwpurf anſehe. Man be=

wehl nur zwei Wege, dieſen Zuſtand gbzuändern:
Entweder Krieg oder Reviſion der Verträge.
Wenn er nicht für Krieg ſei, könne er ruhig auf die Bewaffnung
es für beſſer gehalten, ſich über das Eigentum verſchiedener wänden auseinander, die Cuſhendun gegen den ruſſiſchen Eni=
wurf
erhoben hätte, und wies u. a. daruf hin, daß die Poli=
waffnet
ſei, daß aber die Sicherheit doch wohl nicht
ſchiedene ruſſiſche Vertreter in beſonders zi=
worden
ſeien. Prinzipiell erklärte er, die Kritik Cuſhenduns
hätte wohl anders gelautet, wenn der engliſche Vertreter nicht
überall von falſchen Vorausſetzungen ausgegangen ſei. Vor
allem habe es der Sowjetdelegation fernge=
legen
irgendein Ultimatum zur Annahme zu ſtel=
len
. Die Sowjetregierung habe zwar ſelbſt ſchon allerlei Ulti=
maten
erhalten, aber ſie denke nicht daran, ſelbſt ſolche zu ſtellen.
der ruſſiſche Entwurf als Diskuſſionsbaſis
delskonvention gegenüber, die durch den Einſpruch Nordameri= Entwurf alsdann als Ganzes und in ſeinen Einzelheiten ſchon
erinnente Liuwinow dann weiter daran, daß ja z. B. auch die die Diskuſſion eine gewiſſe Grundlage haben, und deshalb
komme es ihm darauf an, zu erfahren, ob die Kommiſſion die
Naval=Conference mit dem Völkerbund eigentlich nichts zu tun erſten 36 Artikel annehme, die das Prinzip der Totglabrüſtung
gehabt hätten, und daß beſonders auch England nicht die einſchließen. Darauf habe auch der engliſche Vertreter aus=
weichend
gegutwortet. Wenn in Wirklichkeit die Mehrheit oder
ſicht ſeien, daß das Prinzip der vollkommenen Abrüſtung für
habe, wie z. B. das Ablkommen gegen den Güſtgaskneg, das ihre Regierungen unannehmbar ſei, dann würden alle weiteren
die England mit verſchiedenen Völlerbundsmitgliedern gbge= hin zu jeder weiteren Aufklärung bereit ſei. Eine ſolche Dis=
ſchloſſen
hätte, ehne ſie dem Völkerbund zur Regiſtrierung vorzu= kuſſion ſei wünſchenswert und ſie erfordere nur die Ueberein=
Es ſei wohl möglich, die Verhandlungen auch dann noch fort=
zuführen
. Er ſelbſt würde es dann aber als einen Zeitverluſt
Delegation ſtehe auf dem Standpunkt, daß nur die allge=
meine
und ſofortige Abrüſtung eine erfolgver=
ſprechende
Garautie für den Frieden gebe, und
daß nur eine Totalabrüſtung mit den Wünſchen und Notwen=
digkeiten
der Völker in Uebereinſtimmung ſtehe. Esſeiheute
ſchon unzweifelhaft, daß die Maſſen aller Völ=
delegation
ſei überzeugt, daß dieſe Anſicht auch allmählich Beſitz
von allen Regierungen ergreifen werde, die hier vertreten ſeien.
ruſſiſchen Entwurfes und der deutſchen
Vorſchläge.
matiſcher For ſich ebenſalls in die innere Politik eingemiſcht einige Punkte in der Litwinowſchen Rede ein. Er ſtellte feſt, daß einfallen laſſen können, während Ibn Saud ſich im Nordoſten
liſch=engliſche Streit mit der Abrüſtang über= Entwurf und eine zweifelhaft ſei. Er machte dann den Vol= Und das wäre doch eine unangenehme Sache geweſen. Deshalb
ſchlag, den ruſſiſchen Entwurf an die Regierun= iſt es ſchon beſſer, das ſchöne Gold aus den Händen Claytons
dun habe ihn jedoch zu dieſen Ausführungen gezwuungen, die gen zur Stellungnahme zu verweiſen und ihn in, zu nehmnen. So wird denn wohl bald wieder Friede in Arabien
der engliſche Delegierte anſcheinend als eine gewiſſe Prälimi= einer zweiten Leſung von der Kommiſſion durchberaten zu laſſen, herrſcher
(Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.)

eif ce e er e e elen
Jachjah von Yemen mit den ſchönen Junkersflugzeugen und
den funkelnagelneuen italieniſchen Gewehren und Geſchützen. Er
iſt kein Freund Ihn Sauds, der ſeinen Todfeind, den Stammes=
Der franzöſiſche Vertreter Clauzel ging auf häuptling Idriſſi, beſchützt. Imam Jachjah hätte es ſich alſo
und Nordweſten herumſchlug, nach dem Hedſchas zu marſchieren.
s zum nächſten Heiligen oder un=
heiligen
Krieg. Nule Britannia!

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Seite 2

Nummer 83

Freitag, den 23. März 1928

Rußlands Antwort.
(Fortſetzuung von Seite 1, 2. Spallte.)
Den Regierungen müſſeunbedingt Gelegenheit
gegeben werden, dazu Stellung zu nehmen, denn
die Delegierten und Sachverſtändigen hier könnten ihren Regie=
rungen
nicht vorgreifen, da dieſe eventuell noch untereinander
verhandeln müßten. In der zweiten Leſung ſolle man den Text
des ruſſiſchen Entwurfes, dem ſchon ausgearbeiteten zweiten
Abrüſtungsentwurf vom März 1927 gegenüberſtellen und gleich=
zeitig
auch in einer neuen Kolonne die deutſchen Vorſchläge über
die Publizität mit dieſem Text vereinigen. Die Einberufung
einer neuen Sitzung der Kommiſſion, in der dieſe zweite Leſung
dann erfolgen ſoll, ſoll dem Präſidenten überlaſſen, aber der
Zeitpunkt doch ſo früh gewählt werden, daß ſie noch vor der
nächſten Vollverſammlung des Völkerbundes im September ſtatt=
finden
kann.
Graf Bernſiorff proteſtiert. Die Konferenz
geht weiter.
Dem Vorſchlag des Grafen Clauzel gegenüber verlangte der
deutſche Vertreter Graf Bernſtorff eine Antwort, ob
man noch beim zweiten Punkt der Tagesordnung ſtehe oder zum
dritten übergegangen ſei. Zum Punkt 3 der Tagesord=
nung
der Beratungen über den augenblicklichen
Stand der Arbeiten der Vorbereitenden Ab=
rüſtungskommiſſion
habe er noch viel zu ſagen.
Angeſichts der drei Jahre, die man ſchon der Beratung des
Abrüſtungsproblems gewidmet habe, ſei die dreitägige Beratung
des ruſſiſche Konventionsentwurfes nicht ſo bedeutend. Er werde
jedenfalls, wenn der zweite Punkt erledigt ſei, zum dritten das
Wort ergreifen.
Präſident Loudon entgegnete, daß man morgen in einer
Reſolution, die das Büro ausarbeiten werde, mit der Beratung
des ruſſiſchen Entwurfes zu Ende kommen und dann zum dritten
Punkt übergehen werde, ſo daß dem Grafen Bernſtorff in dieſer
oder in der nächſten Woche genügend Gelegenheit bleibe, ſeinen
Standpunkt darzulegen.
Präſident Loudon ſchloß die Sitzung um 7 Uhr 30 abends.
Die Kommiſſion tritt morgen vormittag 10 Uhr 30 wieder zu=
ſammen
.
Ungariſch=rumäniſcher Grenz=Zwiſchenfall.
EP. Budapeft, 22. März.
Von der ungariſch=rumäniſchen Grenze bei BeretyoUjfalu,
auf der Strecke BudapeſtGroßwardein, wird ein blutiger
Grenzzwiſchenfall gemeldet, dem ein Menſchenleben zum Opfer
fiel. Wie heute amtlich mitgeteilt wird, haben vor einigen Ta=
gen
fünf ungariſche Landwirte aus einem Grenzort Reiſig ge=
ſammelt
und verirrten ſich dabei auf rumäniſches Gebiet. Eine
rumäniſche Grenzpatrouille gab zwei Alarmſchüſſe ab. Die
Bauern flüchteten darauf zur ungariſchen Grenze zurück, worauf
die rumäniſchem Soldaten mehrere Schüſſe auf ſie abfeuerten.
Drei der Landwirte konnten die Grenze noch erreichen, zwei
Bauern jedoch, ein 40jähriger und ein 20jähriger, wurden auf
rumäniſchem Gebiet durch die Schüſſe ſchwer verletzt und muß=
ten
nach dem rumäniſchen Militärlazarett Großwardein über=
geführt
werden, wo der 40jährige ſeinen Verletzungen erlag.
Eine Darſtellung des Zwiſchenfalles von rumäniſcher Seite ſteht
noch aus.
Deutſche Abſage an Warſchau.
* Berlin, 22. März. (Priv.=Tel.)
Die Ueberprüfung der Ausführungsbeſtimmungen, die Polen
zu der Grenzzonen=Verordnung herausgegeben hat, hat ergeben,
daß die neuen Beſtimmungen mit dem zwiſchen Deutſchland und
Polen abgeſchloſſenen und bisher nur paraphierten Nieder=
laſſungsvertrag
formell nicht in Widerſpruch ſtehen. Die deutſche
Regierung ſteht aber auf dem Standpunkt, daß durch die neue
Verordnung der ganze Niederlaſſungsvertrag überholt iſt. Da
dieſer Vertrag von unſerer Seite aus Beſtandteil eines abzu=
ſchließenden
Handelsvertrages war, müßte er entſprechend den
neuen Beſtimmungen umgeändert werden. Das bedeutet alſo
die Einleitung neuer Verhandlungen. Wir ſind daher praktiſch
da, wo wir bereits im vorigen Jahre ſtanden. Vermutlich iſt das
auch die Abſicht Pilſudſkis geweſen, der auf eine neue Regierung
in Deutſchland wartet. Die Wiederaufnahme der Wirtſchafts=
verhandlungen
kommt unter dieſen Umſtänden gar nicht in Frage.
Vermutlich werden auch die Niederlaſſungsverhandlungen monate=
lang
dauern, bis ſich Pilſudſki davon überzeugt hat, daß auch
von einer irgendwie anders gearteten deutſchen Regierung größere
Zugeſtändniſſe nicht zu erwarten ſind.

Vom Tage.
Die Film=Oberprüfſtelle hat nach mehr als vierſtündiger Verhand=
lung
die Zulaſſung des Luther=Films für ganz
Deutſchland, und zwar auch für Jugendliche, nach Vornahme
einiger Streichungen endgültig beſtätigt. Der Antrag des
bayeriſchen Staatsminiſteriums, den Film für ganz Deutſchland oder
wenigſtens für Bayern zu verbieten, wurde abgelehnt.
Anläßlich des Ablebens der Gattin desfranzöſiſchen
Botſchafters in Berlin hat der Reichspräſident in
einem eigenhändigen Handſchreiben ſeine Teil=
nahme
zum Ausdruck gebracht. Der Reichskanzler, der
Reichsminiſter des Auswärtigen und der Staatsſekretär
des Auswärtigen Amtes haben dem Botſchafter gleichfalls
ihre Teilnahme bekundet.
Das Plenum des Heſſiſchen Landtags wird, am
Mittwoch, den 28. März, zu einer Tagung zuſammen=
treten
, in der der ſoeben vom Ausſchuß verabſchiedete Etat beraten
werden wird.
Der Führer der Zentrumsfraktion des Reichs=
tages
, v. Guérard, der vor einiger Zeit an Grippe er=
krankt
iſt, mußte in das Berliner Hedwigskrankenhaus übergeführt
werden.
Auf Anweiſung der belgiſchen Regierung mußte ſich Zubkoff im
Brüſſeler Polizeipräſidium vorſtellen, wo er aufge=
fordert
wurde, Belgien zu verlaſſen, da man ihn ſonſt
ausweiſen müſſe. Zubkoff hat Belgien verlaſſen. Er iſt vermutlich
nach Luxemburg abgereiſt.
Nach einer Meldung aus Straßburg wird dort während der
Wahlperiode eine neue Zeitung, L’Electeur Républicain, herausgege=
ben
werden, die als Kampforgan gegen den Autvnomis=
mus
, ſeine Verbündeten und Mitſchuldigen bezeich=
net
wird.
In Genf wurde ein rumäniſch=griechiſcher Schieds=
gerichtsvertrag
unterzeichnet.
Die Gerüchte von einem beabſichtigten Rücktritt des ame=
rikaniſchen
Botſchafteus in London, Houghton,
werden vom Sekretariat des Botſchafters entſchieden in Abrede
geſtellt.
Wie Havas aus New York berichtet, iſt ein Goldtransport
von zwei Millionen Dollar nach Hamburg und einer
im Werte von einer Million Dollar nach London abgefertigt worden.
Die Geſamtſtärke der amerikaniſchen Marine be=
trägt
zurzeit 8745 Offiziere und 83 250 Mannſchaſten.

BeſtechungsſkandalbeiderReichsbahn
Ein Verfahren gegen einen Oberbaurat wegen
Mißbrauch ſeiner Stellung eingeleitet.
* Berlin, 22. März. (Priv.=Tel.)
Im Eiſenbahnzentralamt iſt man einem außerordentlich
umfangreichen Beſtechungsſkandal auf die Spur gekommen. Nach
langen, in aller Heimlichkeit geführten Ermittlungen hat es ſich
ergeben, daß ein höherer Beamter in der Beſchaffungs=
abteilung
ſeine Stellung dazu mißbraucht hat,
Lieferverträge mit Firmen abzuſchließen, die
ihn mit ſehr beträchtlichen Summen beſtochen
hatten. Im Eiſenbahnzentralamt iſt bekanntlich das geſamte
Lieferungs= und Beſchaffungsweſen der Deutſchen Reichsbahn
zentraliſiert. Von hier aus ergehen die Lieferungsſchreiben an
die Firmen, denen bei den Lieferungsangeboten der Zuſchlag er=
teilt
worden iſt. Für viele Hunderte Millionen Mark werden
hier Aufträge ausgeſchrieben. In Kreiſen des Handels und der
Induſtrie ging ſchon ſeit einiger Zeit ein geheimnisvolles Raunen,
daß bei der Vergebung von Aufträgen nicht alles
in Ordnung ſei. Als vor wenigen Wochen bei der Reichs=
bahndirektion
eine Stelle geſchaffen wurde, die den Betrieb nach
kaufmänniſchen Grundſätzen revidieren ſollte und in der führende
Wirtſchaftler neben dem Reichsſparkommiſſar ſaßen, lief bei dieſer
Stelle ein Schreiben ein, in dem darauf hingewieſen wurde, daß
die Kölner Firma Hans Reiſert & Cie. ganz auf=
fällig
bei der Lieferung von Waggonteilen
bevorzugt werde. Man ging dem Fingerzeig nach. Es ſtellte
ſich dabei heraus, daß der Oberbaurat Schultze, der auf
die Vergebung von Aufträgen auf dieſem Gebiet maßgebenden
Einfluß hatte, mit der beſchuldigten Firma einen
regelrechten Vertrag abgeſchloſſen hatte nach
dem die Firma eine von ihm gemachte Erfindung
einer beſonders geeigneten Lagerſchale, für
Waggons auswertete. Selbſtverſtändlich wurden dann
bei der Reichsbahn nur noch dieſe Schultzeſchen Lager beſtellt, ſo
daß der Fabrik Rieſenaufträge zugingen, während der Oberbaurat
ſeit 1924 über 100 000 Mark an Lizenzgebühren erhielt. Die
Staatsanwaltſchaft hat die Geſchäftsbücher der Firma R. be=
ſchlagnahmt
und gegen Schultze ein Verfahren eingeleitet. Man
behauptet in dieſem Zuſammenhang, daß noch andere ähnliche
Geſchichten bei der Reichsbahn ſchweben. Die Reichsbahndirek=
tion
wird allen dieſen Gerüchten ſehr gründlich nachgehen.

Pariſer Sorgen.
Die Tanger=Konferenz. Die Abrüſiungs=
frage
. Der ruſſiſche Vorſchlag.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 22. März.
Die Tangerkonferenz tagt in aller Ruhe in Paris,
England war ja währenb der franzöſiſch=ſpaniſchen Vewhand=
lungen
auf dem Laufenden gehalten worden; es iſt alſo aus=
geſchloſſen
, daß man von engliſcher Seite der Konferenz unmit=
telbar
Schwiergkeiten in den Weg begt. Und mit der Haltung
Jualiens iſt man vorläufig zufvieden, was ſellbſtverſtämdlich
nicht beſſagen ſoll, daß Paris von den italieniſchen Fordewungen
die Italiener wollen an der Adminiſtvation von Tanger teil=
nehmen
entzückt iſt. Immerhin hat die fvanzöſiſche Preſſe
der italieniſchen Delegation einen ſympathiſchen Empfang be=
reitet
. Das alles bedeutet aber nicht, daß wan trotz der beſten
Ausſichten nicht etwa einen coup de théatre befürchtet.
Mehr Sorgen verurſacht jetzt aber die Abrüſtungs=
frage
. Die Haltung Kelloggs fängt an, Paris ganz und gar
wicht zu gefallen, aber trotzdem beſteht die Wahrſcheinlichkeit, daß
Briand gezwungen ſein wird, weiter die Einigung zu ſuchen.
Man ſpricht davon, daß er den Vorſchlag machen wivd, an der
Kriegsächtung alle Mächte teilnehmen zu laſſen; ſellbſtvevſtänd=
lich
würde man in Waſhington dieſen Vorſchlag mit gemifchter
Freude aufnehmen. Es verlautet aber noch nichts ſicheres über
die franzöſiſche Andvort.
Mit den Genfer Ereigniſſen iſt wan ſehr wenig zufrieden.
Hauptſächlich hat Frankreich die Haltung Rußlands enttäuſcht.
Und daraus iſt zum Teil wenigſtens die Odyſſee des ruſſi=
ſchen
Vorſchlages zu erklären. Als ſeinerzeit die ruſſiſche Dele=
gauon
in Genf erſchien, wurde ſie von den Franzoſen mit
offenen Armen empſangen. Daktiſche und Gleichgewichtsrück=
ſichten
haben Paul Boncour zu dieſer Haltung beſtimmt. Der
ruſſiſche Vorſchlag wurde zwar in Paris für abſurd und un=
durchführbar
gehalten; aber dies wurde nicht viel betont, um die
ruſſiſchen Gmpfindlichkeiten nicht zu veuletzen. Vor der Abrü=
ſtungskonferenz
hatte dieſer Vovſchlag ausgeſpnochen Glück; wan
hatte, nämlich auf dieſer Konferenz überhaupt wichts zu tun.
Nur das magere Ergebnis des Sicherheitskomitees konnte als
Verhandlumgsſtoff dſienen. Der ruſſiſche Vorſchlag wurde alſo
bereitwilligſt aufgegriffen. Und er wunde in allen Ehren gehal=
ten
, bis ihn auf einmal Japan, England und vor allem Fvamk=
reich
wütend angriffen. Und ſonderbarerweiſe der Bann
gegen den puſſiſchen Vorſchlag datiert von dem Augenblick an,
wo die Nuſſen ſich den Ameröhanern zu nähern verſuchten, und
den Plan auſwarfen, ihr Projekt mit der Kelloggſchen Kriegs=
ächtung
in Einſlang zu bringen. Das wirft ein intereſſantes
Streiflicht auf die fvanzöſiſchen Geſühle Amerika gegenüber.
Proteſikundgebung der Eiſenbahner= Gewerk=
ſchaften
gegen den Schiedsſpruch.
Berlin, 22. März.
Die drei vertragſchließenden Organiſationen der Reichsbahn=
lohnempfänger
, der Einheitsverband der Eiſenbahner Deutſch=
lands
, die Gewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahner und der Allge=
meine
Eiſenbahnerverband, haben heute in einer gemeinſamen
Sitzung zu der durch den Schiedsſpruch geſchaffenen Lage Stel=
lung
genommen. Sie kamen einmütig zu dem Ergebnis, daß der
Schiedsſpruch unhaltbar ſei. Auf keinem Gebiete ſei den berech=
tigten
Forderungen der Eiſenbahnarbeiter Rechnung getragen
worden. Aus dieſem Grunde erhoben die Gewerkſchaften ge=
meinſam
gegen den Schiedsſpruch den ſchärfſten Proteſt.
Die Gefrierfleiſchverſorgung in Heſſen.
Amtlich wird mitgeteilt: Da die Herabſetzung des Gefrier=
fleiſchkontingents
künftig nur die Berückſichtigung eines kleineren
Perſonenkreiſes mit zollfreiem Gefrierfleiſch zuläßt, hat der Heſſ.
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft bereits vor einiger Zeit bei
der Reichsregierung Schritte unternommen, damit auch in Zu=
kunft
bei der Verteilung des Kontingents Heſſen im Verhältnis
ſeines ſeitherigen Bedarfs an Gefrierfleiſch berückſichtigt wird.
Insbeſondere wurde für die Städte Darmſtadt, Mainz und Offen=
bach
und deren Umgebung gefordert, daß bei der Zuteilung des
geminderten Kontingents dieſe Gebiete gegenüber anderen, gleich
dicht beſiedelten Bezirken im Reich nicht benachteiligt werden
dürfen. Die endgültige Regelung iſt noch nicht eingetroffen. Es
ſteht jedoch zu erwarten, daß in Zukunft auch Heſſen in einer
Weiſe berückſichtigt wird, die er geſtattet, den Bevölkerungskreiſen
zollfreies Gefrierfleiſch in ausreichendem Maße zuzuführen, die
auch in anderen Teilen des Reiches mit gleicher Bevölkerungs=
dichte
damit verſorgt werden.

*Oas Trinkglas in alter und neuer Zeit
Von Arthur Zmarzly.
Die Geſtalt, die der trinkfreudige Menſch dem weinſpenden=
den
, lippennetzenden Trinkgefäß gab, zeigt ſo mannigfaltigen
Formenreichtum, wie die vom edlen Tropfen beſchwingte Phan=
taſie
. Tierhörner und Muſcheln, Humpen und Becher, Schalen,
Tulpen und Kelche aus Ton und Elfenbein, aus Kriſtall und
buntfarbigen Gläſern, aus Zinn und Gold und Silber, niedere
Hohlbecher und hochfüßige Pokale in tauſend Formen, von primi=
tiver
Wucht oder feinſter Filigranarbeit, dienten dem charakter=
vollen
Trank als Gefäß. Wer eine Geſchichte der Trinkſitten ſchrei=
ben
wollte, könnte an den Scherzformen und =Namen altdeutſcher
Trinkgläſer nicht vorübergehen, die der tollen Trinklaune jener
Zeit entſprachen. Beſonders die Tier= und Scherzformen der
Trinkgefäße in der deutſchen Renaiſſancezeit offenbarten einen
treffſicheren, ſympathiſchen Humor.
Die nach Art der Tierhörner hergeſtellten Glasgefäße des
Altertums und des frühen Mittelalters unterſtützten die Trink=
luſt
, da ſie ohne Fuß waren und immer ausgetrunken werden
mußten. In den altfränkiſchen Rüſſelbechern ſpiegelte ſich die
derb=fröhliche Zecherluſt wieder. Sie dienten zur Beluſtigung der
Gäſte und wurden den Halbtrunkenen gereicht, da der einge=
ſchenkte
Wein nicht durch das Mundſtück, ſondern durch die ſeitlich
angebrachten Rüſſel über das Geſicht des Zechenden lief. Als
das Verſtändnis für den edlen heimiſchen Wein erwachte und in
unſeren Wäldern zahlreiche Glashütten entſtanden, verdrängten
die ſorgſam geformten und geſchliffenen Gläſer, die man mit ſinn=
reichen
Sprüchen, Namen und Bildern verzierte, mehr und mehr
die primitiden Holzgefäße. Die Mehrzahl der Trinkglasformen
bildete ſich im 15. und 16. Jahrhundert aus. Sie wurden zwar
mit Rückſicht auf Einfachheit und Zweckmäßigkeit aus den ein=
fachſten
geometriſchen Körpern, wie Kugel, Kegel, Zylinder und
deren Verbindungen entwickelt, ſie ließen aber der geſtaltenden
Phantaſie weiten Spielraum, die beſonders dann ausgenützt
wurde, wenn es galt, den Ausdruck der Liebe und Freundſchaft
zu finden oder Erinnerungen an Familienfeſttage oder geſchicht=
liche
Daten und Ereigniſſe feſtzuhalten. Daneben mußte aber im
Einklang mit den mannigfaltigen Trinkſitten und Scherzen alles
Mögliche und Unmögliche der Trinkglasform als Vorbild dienen.
Man erfährt darüber einiges aus dem Trunken Geſpräch im
8. Kapitel von Fiſcharts Gargentua und Pantagruel, wo es
heißt:

Da ſtachen ſie eynander die Pocal auff die Pruſt, da flogen
die müheln, da ſtibeten die Nömerken, da räumt man die Dickel=
bächer
, da ſoffen je zween und zween aus Doppleten, die man
von eynander bricht, ja ſof aus geſtifleten Krügen, da ſtürzt man
die Pott, da ſchwang man den Guttruff, da trähet man den Ang=
ſter
, da riß und ſchält man den Wein aus Potten, aus Pinten,
aus Kelchen, Napffen, Gonen, Kellen, Hoffbechern, Taſſen, Trink=
ſchalen
, Pfaffenmaſen, Stauffen von hohen Staufen, Kitten, Käl=
ten
, Kanuten, Köpffen, Knartgen, Schläuchen, Pipen, Nuſſen,
Fiolen, Lampelen, Kufen, Nüſſeln, Seydeln, Külkeſſeln, Mälter=
lin
, Melkgellen, Spitzmaſen, Zolcken, Kannen, Schnautzenmas,
Schoppenkännlein, Stotzen, da klangen die Gläſer, da funkelten
die Krauſen.
Und ein erzürnter Kanzelredner des 16. Jahrhunderts wet=
terte
gegen die Unmäßigkeit:
Heutigen Tages trinken die Weltkinder und Trinkhelden aus
Schiffen, Windmühlen, Laternen, Sackpfeiffen, Schreibzeugen,
Büchſen, Stiefeln, Krumenhörnern, Weintrauben, Gockelhähnen,
Affen, Pfauen, Mönchen, Pfaffen, Nonnen, Bären, Löwen, Bau=
ern
, Hirſchen, Schweinen, Käuzen, Schwänen, Straußen, Elend=
füßern
und anderen ungewöhnlichen Trinkgeſchirren, die der Teu=
fel
erdacht hat, mit großem Mißfallen Gottes im Himmel.
Beſonderer Vorliebe erfreute ſich der aufrecht ſtehende Bär,
der auch als Vexiergefäß durch ſeine Schnauze den unerfahrenen
Trinker beſpritzte. Der Angſter, den Fiſchart erwähnt, hatte über
einem kugeligen Bauch einen langen, aus mehreren Röhren ge=
flochtenen
Hals, der oben in eine Schale mündete. Nach Fiſchart
ſoll der Name Angſter beſagen, daß durch die engen, gewundenen
Nöhren die Flüſſigkeit herausängſtigte. Aber auch an anguſtus
eng iſt dabei zu denken. Fiſchart ſingt in ſeiner Geſchichtsklitterung
(1582): Viel krummer Angſter bringet her, die kehret um und
macht ſie leer. Eine ähnliche Trinkgefäßform wurde Guttrolf
genannt, da nach dem Pfarrer Matheſius durch die ſtoßweiſe ein=
dringende
Luft die auslaufende Flüſſigkeit kuttert, klunkert oder
wie ein Storch ſchnattert‟. Das langſame Herausſickern narrte
die Gier des durſtigen Zechers. Der Krausſtrunk, aus dem Zylin=
der
entwickelt, iſt beſonders charatteriſtiſch für das ſpätgotiſche
Formgefühl. Seinen Namen erhielt dieſes Trinkgefäß durch die
ſpitzigen Fladen und warzigen Nuppen, die den hohen Zylinder=
körper
gleichmäßig bedeckten und ihm das Ausſehen eines entblät=
terten
Krautſtrunks verliehen. Dieſe Auppen die n.
Pfarrer Matheſius im Jahre 126- in einer Frcsigt
dazu, daß die Gläſer etwas feſter unid beſtändiger uin

len und ungeſchickten Leuten deſto leichter köndten in Fäuſten be=
halten
werden Solche Nuppen verzierten die meiſten der im
ſpäten Mittelalter erfundenen Glasformen, unter denen ſich auch
die edelſte Weinglasform, der Römer, befand, deſſen Name von
roemen prunken, prahlen, abgeleitet wird und der ſich mit klei=
nen
Formabwandlungen bis in die Gegenwart gerettet hat.
Der in den Niederlanden beliebte Mühlenbecher ſtellte ein
Glashorn dar mit einer ſilbernen Windmühle am Ende, die der
Zecher nach dem Austrinken durch Blaſen in Bewegung ſetzen
mußte, um ſeine noch vorhandene Lungenkraft zu beweiſen,
Einem Stehaufmännchen glich der Tummler, ein halbkugeliger,
fußloſer Becher, der, leer auf die Seite gelegt, wieder hochſchnellte.
Wer den Spruch befolgte, der auf einem Tummler des Jahres
1650 ſtand: Trink mich aus und löge mich nieder, Steh auf, ſo
fülle mich wieder, konnte ſehr ſchnell ins Tummeln geraten. Der
Jgel, eine kolbenförmige Abart des kugeligen Bechers, deſſen
oberer Teil ſich ſo rundlich wölbte wie der Igel im aufgeſchreck=
ten
Zuſtande, war in Schleſien heimiſch. Es war ein Biertrink=
glas
und nicht leicht zu handhaben. Im Schweidnitzer Bierkellen
wurde die Glocke geläutet, wenn jemand einen Jgel zerbrach, und
der Ungeſchickte mußte Spott und Strafe über ſich ergehen laſſen.
Wer viele Jgel trank, kam leicht ins Egeln Taumeln.
In den Muſeen und auch im Familienbeſitz befinden ſich
noch eine ganze Anzahl altdeutſcher Trinkgläſer. Heute iſt der
Formenreichtum verſchwunden, beſonders was die Scherzformen
anlangt. Der Stiefel, der Hut und einige Tierformen werden
wohl auch heute noch zur Erheiterung der fröhlichen Zechergilde
gebraucht, aber das iſt auch alles. Nur an das Weinglas werden
heute höhere künſtleriſche Anſprüche geſtellt. Wie man ſchon früh=
zeitig
einzelnen Weinſorten beſtimmte Trinkglasformen zuwies,
ſo legt der Weinſachverſtändige unſerer Zeit beſonderen Wert dar=
auf
, daß ſich das Glas in Farbe und Form dem Weine anpaßt=
Der kräftige, ſich nach oben verjüngende Römer ſoll dem Rhein=
gauer
als Gefäß dienen. Den leichten Moſel birgt wohl ein hoch=
ſtieliges
, ins Grünliche ſchimmerndes Glas. Kriſtall gebührt dem
Pfälzer und Rheinheſſen von größerer Ueppigkeit. Rubinfarben
leuchtet der Rotſpon aus dem weitbauchigen Ballon auf dünnem
Stiel. Und der Nahewein trinkt ſich prächtig aus dem echten
Remiſechen oder der Frankenwein aus dem kurzen, mattgelben
Römer. Für den Geſchmack ſoll es ein neutraler Vermittler ſein,
das Spiel der Farbe ſoll das Auge unterſtützen, dem Gefühl des
Griffs ſoll es durch die Form dienen, dem Geruch die flüchtigen
Stoffe fangen und durch ſeinen Klang auch das Gehör erfreuen.

[ ][  ][ ]

Nummer 83

Freitag, den 23 März 1928

Seite 3

Zur hefſiſchen Beſoldungspolitik.
Eine amtliche Richtigſtellung.
Amtlich wird mitgeteilt: Durch die deutſchnationale Preſſe
Seht eine Gegenüberſtellung von Beamtengehältern aus den
Jahren 1914 und 1918, die darzuſtellen ſucht, daß durch den Ent=
purf
der Beſoldungsneuordnung das Gehalt der höheren Be=
amten
unverhältnismäßig mehr geſteigert werden ſoll, als das
wer unteren Beamten. Dieſer Eindruck wird dadurch erweckt, daß
wöllig unvergleichbare Zahlen dabei verwandt wer=
wen
. So wird z. B. behauptet, daß das Gehalt des Amts=
gehilfen
von 2000. M. im Jahre 1914 auf 2384. M. im
Jahre 1928, d. h. nur um 20 Prozent ſteigen ſoll. Hierbei iſt
mußer acht gelaſſen, daß jetzt als ſozialer Ausgleich eine Kinder=
gulage
gewährt wird, die 1914 unbekannt war. Nimmt man
mur an, daß ein Kind vorhanden iſt, dann ergibt ſich ein Ge=
ſalt
in der unterſten Stufe von 1750. M. in 1914 und 2274. M.
fin 1928, das iſt aber ſchon eine Steigerung um 30 Proz.
In der höchſten Stufe der Amtsgehilfen betragen die entſprechen=
den
Gehälter 2250. M. bzw. 3172. M., das iſt ein Mehr
von 41 Prozent.
Ebenſo iſt in dem deutſchnationalen Blatt bei dem im Ent=
wurf
vorgeſehenen Gehalt des Staatspräſidenten nicht
berückſichtigt, daß im Jahre 1914 der Staatsminiſter ein Reprä=
ſentationsgehalt
bezog und genau wie der Staatspräſident
jetzt freie Wohnung hatte. Es darf alſo nicht in 1928 dem
Gehalt des Staatspräſidenten das Wohnungsgeld zugerechnet
werden, wie es das deutſchnationale Blatt tut. Es beträgt dem=
nach
das Gehalt des Staats=(Miniſter=)Präſidenten:
1914
1928
nicht 15000 M., ſondern
nicht 28 160 M., ſondern
15 000 M. Gehalt
26 000 M. Gehalt,
u. 12000 M. Repräſentationsgeh. 1 500 M. Aufwandsentſchädigg.,

deln wie die mit Beamtenſchein und die reichsrechtlichen Verordnungen
waßgebend ſein zu laſſen. Ferner wird die Regierung erſucht, bei der
Reichsregierung dafür einzutreten, daß 1. ſchwerkriegsbeſchädigte Be=
amte
bei Verwendung im Reichsdienſt ebenſo behandelt werden, wie die
Beamten, für die die Beſtimmungen des Unfallfürſorgegeſetzes für Be=
amte
zutreffen; 2. den ſchwerkriegsbeſchädigten Beamten die Kriegsjahre
in dem Maße als Ruhegehaltsdienſtzeit anzurechnen, als ob ſie während
der ganzen Dauer des Krieges an dem Kriege teilgenommen hätten.
Die Entſchließung wurde gegem eine Stimme angenommen. Zu Ar=
tikel
7, Poſition 4, lag ein Antrag Dr. Keller vor, beim Uebertritt aus

Grutbe 2e nach 24 oder D, wird das Beſoldungsdienſtalter höchſtens
um 4 Jahre gekürzt. Der Antrag wunde abgelehnt. Abg. Dr. Leucht=
gens
hatte zu Artikel 3 beantragt, daß das Dienſtalter lediglich in demn
Dienſtaltersſtufen zu berückſichtigen ſei. Auch dieſer Antrag verfiel der
Ablehnung.
Der frühere Landtagsabgeordnete Dr. Dehlin=
ger
, der viele Jahre dem Heſſiſchen Landbund angehört hatte, dann
im Herbſt vergangenen Jahres zur Deutſchen Volkspartei übergetreten
war, iſt jetzt aus dieſer Partei ausgeſchieden.
V.

Die Arbeiten des Reichstags.

480 M. Kinderzulage,
27000 M. zuſammen.
27980 M. zuſammen.
Die Steigerung im Gehalt des Staatspräſidenten würde alſo
nicht 88 Prozent, wie fälſchlich angegeben, betragen, ſondern mit
Kinderzulage 4 Prozent, ohne dieſe 2 Prozent.
Außerdem ſind bei einer Wertung der Gehälter auch die Ver=
hältniſſe
in den anderen deutſchen Ländern in Betracht
zu ziehen. Heſſen kann es ſich nicht leiſten, ſeine Beamten
weſentlich ſchlechter zu bezahlen, ohne Gefahr zu laufen, als
Staat zweiten Ranges betrachtet zu werden. In Sachſen be=
zieht
der Miniſterpräſident, ebenſo wie die Miniſter, ein Jahres=
gehalt
von 32 160 M.; in Baden beträgt das Gehalt des Staats=
präſidenten
29 160 M., das der Miniſter 26 160 M. Die Mini=
ſtergehälter
in Baden gleichen alſo denjenigen in Heſſen.
Will man die ſchwierige Gegenüberſtellung der Beſoldungs=
ordnungen
von 1914 und 1928 ſachlich einwandfrei durch=
führen
, dann wird ſich ergeben, daß die Republik den Ver=
gleich
mit dem alten Staat hinſichtlich der ſozia=
len
Geſtaltung der Beamtengehälter keines=
wegs
zu ſcheuen braucht.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags beriet in ſeiner geſt=
xigen
Sitzung das Steuervorauszahlungsgeſetz. Artikel 1 bis 5 dieſes
Geſetzes wurden angenommen. Zu Artikel 6 lag ein Antrag Dr. Leucht=
gens
vor, der einen neuem (3.) Abſatz angefügt haben wollte: Die
Gemeindem dürſen an Grund= und Gebäudeſteuern für bebauten Grund=
beſitz
höchſtens 30 Pf., für unbebauten höchſtens 15 Pf. je Hundert des
Steuerwertes erheben. Der Antrag wurde abgelehnt und der Artikel
genehmigt. Zu Artikel 7 hatte Abg. Dr. Niepoth einen Antrag ein=
gebrac
, wwodurch der Wortlaut in dem Sinne geändert werden ſollte,
daß die Gewerbeſteuern bis 1926 als abgegolten zu betrachten ſeien und
für 1927 ſollte noch keine Neuveranlagung vorgenommen werden. Der
Antrag wurde abgelehnt und der Artikel angenommen. Artikel 9 wurde
genehmigt. Es lag hierzu ein Antrag Blank-WecklerHeinſtadt vor,
die Zahl 20 (in der 6. Zeile) durch die Zahl 10 zu erſetzen. (Es be=
trifft
dies die Zurückzahlungen.) Ein Antrag Dr. Niepoth will in ſei=
nem
erſten Teil dasſelbe, im zweiten wünſcht er, daß die Worte auf
Antrag geſtrichen werden. Ferner werden noch redaktionelle Aende=
rungem
gewünſcht. Der Antrag Weckler wurde einſtimmig angenom=
men
, womit auch der erſte Teil des Antrages Dr. Niepoth angenommen
iſt. Der zweite Teil wurde ebenfalls angenommen, aber die weiteren
Aenderungen abgelehnt. Die Artikel 10, 11 und 12 ſowie die Ueber=
ſchrift
wurden genehmigt. Eine Regierungsvorlage über eine Kredit=
erweiterung
für das Landestheater wurde mit 7 gegen 6 Stimmen an=
gemommen
. Eine Regierungsvorlage über bauliche Veränderungen in
Bad=Salzhauſen wurde einſtimmig angenommen, ebenſo fand eine Vor=
lage
über den Bau und die Errichtung von Landarbeiterwohnungen
auf fiskaliſchen Hofgütern Annahme. Hierauf wurde in die Beratung
der Beſoldungsvorlage eingetreten und die Artikel 1 bis 9 im Wortlaut
angenommen, unter Ablehnung einer Reihe von kommuniſtiſchen An=
trägen
. Zu Artikel 5 Titel 10 hatten die Abgeordneten Storck, Hein=
ſtadt
und Reiber eine Entſchließung eingebracht: Der Landtag erfucht
die Regierung, die ſchwerkriegsbeſchädigten Beamtem ohne Beamten=
ſchein
im heſſiſchen Staatsdienſt bezüglich der Beſoldung ſo zu behan=

Großreinemachen.
Unerfüllbare Wünſche der Reichsregierung.
Die Sorgen der Abgeordneten.
Von unſerer Berliner Redacktion.
Nachdem die Schwierigkeiten des Notproguamms im weſent=
lichen
beſeitigt ſind, beiginnt allmähllich das Gvoßreinemachen, um
von dem reichſhlaltigen Ausſchußmaterial wenigſtens noch einen
Teil zu retten. So chat man denn auch den Ausſchußbericht
über die Avbeiten des 4. Unterausſchuſſes, des Ausſchuſſes
über die Unterſuchung des Kriegszuſammen=
bruchs
noch im Plenumm zur Kenntnis genommen, ohne eine
Debatte für nötig zu halten. In dieſer ſtillſchweigenden Erle=
digung
biegt vielleicht die wirkſamſte Kritik des Syſtems
der parlamentariſchen Ausſchüſſe überhaupt, denn
der Rieſenapparat, der mit der Vernehmung von Sſachverſtän=
digen
und Zeuugen in 94 Sitzungen auſgeboten worden iſt, hat
wenig mehr als einige dicke Bände Makulatur hervongebnacht.
und eine Entſchließung, die niemand wehe vun will. Die Be=
ratung
des Innenetats, die vielleicht noch lebchafter
werden kann, weil unter Umſtänden die Schuldfrage für
das Scheitern des Schulgeſetzes angeſchnitten wind,
wurde am Donnerstag in Angriff genommen. Im übrügen hielt
man an der Gewohnheit feſt, den Fraktionen Gelegenheit zu Be=
ratungen
zu geben, obſwohl nicht viel zu beraten iſt.
Die Reichsregierung hätte gern noch die Nowelle zum Ziga=
rettenbanderobengeſetz
gerettet, die den Zweck vevfolgt, die ein=
gefrovenen
Kredite für die Banderolenſteuer wieder frei=
zumachen
, indem die Stundungsfriſt allmählich von ſechs auf
zwei Monate zuvüchgeſchnaubt wwird und das Reich dadurch die
Verſüguung über einige hundert Millionen Banderolenſteuer ge=
winnt
. Die Parteien verſpüren aber keine Neügung, ſich an die=
ſem
Problem die Zähne auszubeißen. Es wird für den kom=
menden
Reichstag liegen bleiben. Aehnlich wind es vermutlich
auch mit den neuen Verſuchen ausgehen, die von der Regierung
unternommen werden, den Splitterparteſen im Wahl=
bampf
das Leben ſauer zu machen. Das Innenmiwiſterſum hat
erneut den Vovſchlag gemacht, den amtlichen Wahlzettel ſo zu
drucken, daß nur die ganz großen Pavteien auf ühm verzeichnet
ſind, während für die Splitterparteien ein Raum freibleibt, den
die Wähler auszufüllen hätten. Die Parteien haben aber keine
große Neſigung, wegen dieſſer bleinen Aenderung den ganzen
Geſetzgebungsapparat in Bewegung zu ſetzen. Vevmutlich wird
auch das eine Anregung bleſben.
Am Freitag will ſich der Aelteſtenrat zuſammenſetzen, um
zu überlegen, wie man die Laſt der Arbeit am vaſcheſten los
wird. Eine große Rolle ſpielt dabei die Frage der Diä=
ten
. Die Abgeordneten haben den Gegreiſlichen Wunſch, ihre
Diäten möglichſt lange ſich zu evhalten und ſind deshalb davon
ausgegangen, daß es zwechmäßig wäre, bis in den April hinein
zu tagen. Sie wiſſen ſelbſt nicht, daß in aller Heimlichkeit dieſe
Angſt ſchon ausgeſtanden iſt, denn der Reichstag hat im vorigen
Jahr ein Geſetz angenommen, daß im Falle der Auflöſung die
Diäten ohnehin bis zur Neuwahl gezahlt wenden. Es beſteht
alſo kein Grund mehr, deswegen die Dauer der Seſſion künſülich
zu verlängern.
Proteſi des Reichstags gegen die Abtrennung
des Saargebiets vom deutſchen Zollgebiet.
* Berlin, 22. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute zunächſt kleinere Vorlagen und be=
faßte
ſich dann mit der deutſch=franzöſiſchen Vereinbarung über den
Warenaustauſch zwiſchen dem Saargebiet und dem deutſchen Zollgebiet.
In der kurzen Ausſprache über dieſes Thema proteſtierte zunächſt
Abg. Dr. Reichert (Dnatl.) gegen die ungerechte und
widernatürliche Abtrennung des deutſchen Saar=
gebiets
vom deutſchen Zollgebiet. Das vorliggende Ab=
kommen
bringe der bedrängten Bevölkerung an der Saar noch nicht die
erſehnte Erlöſung. Dieſe könne erſt durch die völlige Wiedervereinigung
des Saargebietes mit dem deutſchen Mutterlande erreicht werden.

Auch Abg. Sollmann (Soz.) nannte es einen unerhörten Zuſtand,
daß die kerndeutſche Bevölkerung an der Saar ohne ein wirkliches Par=
lament
einer fremden Regierung überantwortet ſei.
Abg. Hoffmann=Ludwigshafen (Ztr.) beklagte gleichfalls das
Schickſal der Saarbevölkerung, die franzöſiſcher Mißwirtſchaft ausgelie=
fert
ſei. Die Deutſchen müßten immer daran denken, daß hier deut=
ſches
Gebiet gewaltſam von uns geriſſen ſei. Das Saargebiet werde
ſtändig die Hilfsbereitſchaft des Reichstages finden, der den Gruß dieſer
Bevölkerung erwidere mit dem Ruf: Deutſch die Saar immerdar!
Hierauf wurde das Abkommen in zweiter und dritter Leſung ge=
nehmigt
.
Nachdem wiederum einige unweſentliche Vorlagen erledigt waren,
wandte ſich das Haus dem Bericht des parlamentariſchen Unteraus=
ſchuſſes
über
die Urſachen des inneren Zuſammenbruches
im Weltkrieg
zu, den Abg. Philipp (Dnatl.), der Vorſitzende des vierten Unteraus=
ſchuſſes
, erſtattete. Der Ausſchuß hat die Ergebniſſe der Unterſuchung
in folgender Geſamtentſchließung zuſammengefaßt: Abſchließend iſt
feſtzuſtellen, daß von allen im Verlaufe der politiſchen Auseinander=
ſetzungen
der Nachkriegsjahre geprägten Formeln, die den deutſchen
Zuſammenbruch auf eine einzige Urſache zurückzuführen ſuchen, keine
der Unterſuchungen des Ausſchuſſes ſtandgehalten hat. Nur im wechſel=
ſeitigen
Zuſammenwirken zahlreicher Urſachen, von denen der Ausſchuß
die hauptſächlichſten hervorgehoben hat, kann die Schuld am Zuſammen=
bruch
gefunden werden. Der neue zweite Teil der Entſchließung be=
handelt
den inneren Zuſammenbruch in allen ſeinen Einzelheiten, wäh=
rend
der dritte Teil die beſondere Rolle der U. S.P. D. bei der Bewegung
in der Marine und die Haltung der S.P.D. behandelt. Die Leiſtungen
der Marinemannſchaften entſprachen bis zum Herbſt 1918 allen Anfor=
derungen
. Die Gehorſamsverweigerungen im Herbſt 1918 hatten ihren
unmittelbaren Anlaß darin, daß die Mannſchaften, innerlich zermürbt
und von den Bewegungen im Lande erfaßt, glaubten, daß auch eine
ſiegreiche Seeſchlacht am Ausgang des Krieges nichts mehr ändern
könne und die Flotte nur aus Preſtige=Gründen eingeſetzt werden ſollte.
Dieſe Auffaſſungen in Mannſchaftskreiſen hätten durch Einwirkungen
von außen her Stütze und Kräftigung erfahren. An einer anderen
Stelle ſagt die Entſchließung, daß den Führern der S.P.D. der Aus=
bruch
der Revolution unerwartet kam. Welche Perſonen und Gruppen
im einzelnen Falle die Initiative ergriffen haben, laſſe ſich nicht überall
feſtſtellen. Auch ſei die Frage, ob die Gegner Deutſchlands ihre Waf=
fenſtillſtands
=Bedingungen ermäßigt hätten, wenn das deutſche Volk ſich
bis zum letzten Widerſtand bereit erklärt hätte, ungeklärt geblieben.
Das Haus ſtimmte ohne Debatta der Ausſchußentſchließung zu und
begann
des zweite Leſung des Etats des Reichs=
innenminiſteriums

und der dazu vom Ausſchuß angenommenen Entſchließungen. In
dieſen Entſchließungen wird u. a. ein Geſetzentwurf verlangt, der für
alle Deutſchen an Stelle der Staatsangehörigkeit die deutſche Reichs=
angehörigkeit
ſetzt, ferner wird gefordert, daß die Vertreter der Reichs=,
Staats= und Kommunalbehörden an Veranſtaltungen, bei denen
Flaggenſchmuck verwendet wird, nur dann amtlich teilnehmen können,
wenn die Reichsfarben an hervorragender Stelle gezeigt werden.
Abg. Sollmann (Soz.) eröffnet die Ausſprache mit ſcharfen
Angriffen gegen den Reichsinnenminiſter v. Keudell. Die nodwendige
Vereinheitlichung des Reiches könne nicht erreicht werden unter einem
Miniſter, der, wie Herr v. Keudell, von der Souveränität der Länder
ſpreche. Der Redner verbreitete ſich dann noch ausführlich über die
Frage der Neugliederung des Reiches, lehnte den Föderativgedanken
ab, der für die Einigung Europas zwar gut, für Deutſchland aber un=
brauchbar
ſei, und bekannte ſich namens ſeiner Fraktion nochmals als
Anhänger eines überzeugten Unitarismus. Nicht durch Konferenzen
der Miniſterpräſidenten könne die Vereinigung des Reiches erreicht
werden, ſondern nur durch die Endſcheidung des Volkes.
Abg. Berndt (Dntl.) ging zunächſt auf das Scheitern des Schul=
geſetzes
ein, das bei der ganzen chriſtlichen Elternſchaſt Empörung er=
rege
. Der Kampf um das Schulgeſetz werde aber fortgeſetzt werden,
bis die konfeſſionelle Volksſchule geſetzlich geſihert ſei. Der Redner
ſvandte ſich weiter gegen vorzeitige Reichstagsnenwahlen und gegen die
Agitation für den Einheitsſtaat. Die Deutſchnationalen würden alle
Ausſchußanträge ablehnen, die unitariſtiſchen Charakter haben. Dann
erörterte der Redner die bekannten deutſchnationalen Wünſche zu einer
terfaſſungsrechtlichen Neuordung, die wie man ſich erinnern wird, auf
die Vereinigung der Aemter des Reichskanzlers und des preußiſchen
Miniſterpräſidenten und auf eine Erweiterung der Nachte des Reichs=
Fräſidenten hinauslaufen.
Das Haus vertagte die Weiterberatung dann auf Freitag nach=
mittag
2 Uhr.

*Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Donnerstag, den 22. März.
Gaſtſpiel von Käthe Dorſch.
Roſe Bernd‟
Es gibt Theater=Abende, die mit überirdiſcher Leuchtkraft
über das Leben ſtrahlen und ihm ihren Schein geben.
Unvergänglich als Erlebnis war es, als Eleonore Duſe in
ihren Frauengeſtalten der Menſchheit Leid ausſtrömen ließ, als
Kainz und Sorma zum erſten Male den Jubel des Glocken=
gießers
und ſeines Rautendelein kündeten, als Anna Pawlowna
in früheren Jahren den Tod des Schwans, Sada Yakko den Tod
der Blume ſtarb. Es ſind Augenblicke, in denen der Menſch in
ſeinen letzten Tiefen erſchüttert wird; Augenblicke, in denen das
Rauſchen der Ewigkeit über die Bühne geht.
Augenblicke von ſolcher Größe gibt jetzt Käthe Dorſch. Ich
ſah ſie vor einigen Monaten in Berlin als Julchen im Schin=
derhannes
, und ein großſtädtiſches Parkett ſchluchzte in Tränen.
Wir ſahen ſie heute, als Roſe Bernd, in Hauptmanns
Drama, und die tiefſte Erſchütterung lag über dem Haus.
Käthe Dorſch iſt heute der deutſchen Bühne herr=
lichſter
Veſitz.
Ihre Roſe Bernd hat nicht die ſtarken, faſt herben, aber
auch herrlichen Konturen, die Elſe Lohmann ihr einſt gab.
Ihre Roſe Bernd iſt das innige, deutſche Mädel, aus deſſen
weichen Formen ſich ein wundervolles Weibtum entwickelt.
Ihre ſchauſpieleriſchen Mittel ſind einfach und doch ergreifend.
Ein Ruck des Armes, ein Zucken des Auges, und eine Seele
offenbart ſich! In dem Klang der Stimme, in dem Ton eines
Wortes liegt das ganze Leid der geſchlagenen Kreatur.
Wie wunderbar waren die einzelnen Szenen! Nie werde
ich den Eindruck vergeſſen, als ſie nach der Trennung von Flamm,
dem Geliebten, in der ſonnigen Landſchaft ſtand, den Arm ſtill
vor die Augen hielt und in wenigen Augenblicken von dem ge=
noſſenen
Glück innerlich Abſchied nahm."
Wie brach aus dem weichen Mädchen gegenüber der Bruta=
lität
Streckmanns die Empörung mit Naturgewalt hervor!
Wie kam am Krankenſtuhl von Frau Flamm das Schuld=
bekenntnis
von dem falſchen Eid und ſeine Entſchuldigung ſo
ſchlicht und ergreifend über ihre Lippen: ich hab’ mich geſchamt.
Der Urgrund von Käthe Dorſch’s erſchütternder Kunſt liegt in
den geheimnisvollen Strömen, die von ihrer Perſönlichkeit aus=

gehen. Höchſte Schauſpielkunſt iſt letzten Endes Macht der Per=
ſönlichkeit
. Sie iſt das Individuellſte, das Ariſtokratiſchſte auf
dieſer Erde. Freuen wir uns, daß ſie in Käthe Dorſch eine ſo
wundervolle Offenbarung findet!
Die Mitſpieler ſtanden durchweg auf künſtleriſcher Höhe:
Olaf Bach als Flamm, ein von ſeinen Leidenſchaften geſchüt=
telter
, unglücklicher Menſch, Martha Hartmann als gelähmte
Gattin eine ſtille Dulderin, Jakob Feldhammer und Ulrich
Bettac die feindlichen Pole um das Mädchen.
Ein von Herzen kommender, endloſer Beifall, dankte den
Künſtlern.
* Aus den Darmſiädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
Seit geſtern rollt im Helia wohl der beſte Sportfilm, zum
mindeſten Winterſportfilm, der je gedreht wurde: Das weiße
Stadion. Ein Film, der in einem Rahmen wundervoller
Winterbilder aus St. Moritz und dem Engadin die ſportlichen
Wettkämpfe auf Eis und Schnee der letzten Olympiade in St.
Moritz bringt. Dieſer Film hat den Vorzug, neben aller Schön=
heit
der Winterlandſchaft, die er in reicher Fülle bietet, höchſt
aktuell zu ſein und den vielen Millionen, die wohl ſehnſüchtig
die Zeitungsmeldungen über die St. Moritz=Olympiade täglich
verfolgten, den lebendigſten Eindruck des ſportlichen und geſell=
ſchaftlichen
Lebens und Treibens dieſer internationalen Welt zu
vermitteln. Die Regie Arnold Fancks und Othmar Gurt=
ners
hat es verſtanden, wirklich nur das Schönſte an Bildaus=
ſchnitten
zu bringen, und die hochentwickelte Kameratechnik hat
das Wunder vollbracht, auch die Sportzweige, die in großer Ge=
ſchwindigkeit
ſich entfalten, vielfach mit Zuhilfenahme der Zeit=
lupe
beſſer im Bild feſtzuhalten, als er vielleicht manchem Zu=
ſchauer
möglich war mit eigenem Auge zu ſehen. In dem mär=
chenhaft
ſchönen, poeſieumwobenen Rahmen der winterlichen
Berglandſchaft trifft ſich die internationale Sport= und Lebewelt.
Unter Verzicht auf unnützes Beiwerk bringt Das weiße Stadion
nach kurzer Schilderung des natürlichen Rahmens die ſportlichen
Vettkämpfe ſelbſt, in denen alle Größen von internationalem
Ruf ſich in ritterlichem Wettkampf meſſen. Die dazwiſchen=
geſtreuten
Zeitlupen=Aufnahmen zeigen, welche Anmut der trai=
nierte
Körper in der ſportlichen Betätigung entfaltet, wohl ent=
falten
muß, um in die Reihe der Sieger eingereiht zu werden.
Anmut und Grazie, wie ſie beſonders im Eiskunſtlauf entwickelt

werden, ſind hier zu Höchſtleiſtungen ausgebaut, die, rein bild=
haft
genommen, einfach Wundervolles zeigen.
Wir ſehen Skilauf im Langſtreckenlauf, ſehen Pferderennen
auf gefrorenem Schnee, ſehen die vielverzweigten Wettſpiele auf
der Eisbahn, vor allem das nervenpeitſchende Skijöring, die eben=
ſo
aufregenden Skeleton= und Bobrennen und ſchließlich die
fabelhaften Sprünge der Skier und das Eiskunſtlaufen, das An=
mutigſte
und Schönſte, was der Winterſport wohl bringen kann.
Den Abſchluß der Kämpfe bildet ein großes Eisfeſt auf
Suvretta noch zur Beluſtigung der Jungen vorgeführt ,
dann heißt es, zur Schlußfeier antreten. Mit froher und ſtolzer
Miene wird aus berufener Hand der Lohn für all die mühe=
vollen
Tage, die nun erfolgreich durchſchritten ſind, entgegen=
genommen
. In alle Winde zerſtreuen ſich wieder die Kämpfer,
die hier einige Wochen lang eine große einige Familie gebildet
hatten, um ſich nach vier Jahren vielleicht wieder zu hartem
Wettſtreit zu treffen.
Im Beifilm läuft ein hübſches Luſtſpiel Männer vor
der Ehe mit Hanni Weiße, Nina Vanna, Jul. Falken=
ſtein
, Curt Veſpermann, Anton Pointnar und Carl
Anen, und ein köſtlicher Trickfilm Der Bär und die
Bienen, eine Fabel nach Felix, dem Kater.

Budapeſier Oemonſirationen
gegen Jonny ſpielt auf.
Der heutigen Aufführung von Jonny ſpielt auf ſieht man
mit Beſorgnis entgegen, da die chriſtlich=nationalen Studenten
geſtern abend eine vertrauliche Beſprechung abgehalten haben,
in der dem Vernehmen nach beſchloſſen wurde, heute abend
neuerlich gegen die Aufführung zu demonſtrieren. Die Polizei
wird deshalb heute abend ganz beſonders umfaſſende Vorſichts=
maßnahmen
treffen, um größeren Ruheſtörungen vorzubeugen.
Der Platz vor dem Städtiſchen Theater wird von 600 Poliziſten
zu Fuß, zu Pferd und zu Fahrrad beſetzt ſein, und im Theater
ſelbſt ſollen über 100 Detektive verteilt werden. Bemerkenswert
iſt, daß heute abend noch eine zweite gänzlich unpolitiſche Demon=
ſtration
gegen die Jazz=Oper Ernſt Kreneks geplant iſt. Die
ſtellungsloſen Zigeunermuſikanten von Budapeſt wollen nämlich
etwa 200 Mann ſtark zum Städtiſchen Theater ziehen und unga=
riſche
Weiſen fiedeln, um auf dieſe Art einen Proteſt gegen die
Negermuſik einzulegen, durch deren Vordringen die Budapeſter
Zigeuner ihr Brot verloren haben.

[ ][  ][ ]

Nummer 83

Von der Reiſe
zurück!
Zahnarzt
Dr. Stroh
Sandſtraße 20
Tel. 1458. 7737mfo

Heute iſt ein geſundes
Mädel
angekommen
Ober=Ingenieur C. Ohly u. Frau
Eiſe, geb. Walter.
Darmſiadt, 20. März 1928.
(*7986)

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mitteilung, daß unſer innigſtgeliebter Sohn,
Bruder und Neffe

Karl Uhl

zu verkaufen. (5325
Momentan anzuſehen
Geſv Eintracht,
Reichenbach i. Od.

am 18. März 1928 in Duisburg infolge eines Un=
glücksfalles
im Alter von 28 Jahren plötzlich verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Ahl
Darmſiadt, Liebigſtraße 44.
Die Beiſetzung findet ſtatt am Samstag vormittag um 11½ Uhr
auf dem Waldtriedhof.
(*8038

Ihre Vermählung beehren sich anzu-
zeigen
!
Dipl-Ing. Fritz Sengebusch
Liesel Sengebusch
geb. Klenk
Darmstadt, Kranichsteinerstraße 37.

Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden un=
ſeres
teuren Entſchlafenen

Am Donnerstag, den 22. März 1928 verſtarb der
Diplom=Handelslehrer

(irchl. Trauung: Samstag, den 24. März, nachmittags
1½ Uhr, in der Martinskirche.
(5317

Am Mittwoch Abend entſchlief
nach kurzem ſchweren Leiden meine
gute Frau, unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau

Schreinermeiſter
ſagen wir der geſamten Einwohner=
ſchaft
für die rege Anteilnahme herz=
lichen
Dark. Insbeſondere danken
wir dem Herrn Pfarrer Weigel für
die troſtreichen Worte am Grab, dem
Herrn Dr. Müller und der Schweſter
Gretchen für die unermüdliche und
aufopfernde Pflege, demOrtsgewerbe=
verein
für die letzte Ehre, ſowie Kranz=
niederlegung
, ferner danken wir dem
Imker=Verein für die Kranzſtiftung.
Die trauernden Hinterbliebenen
in deren Namen
Marie Keil, Haushälterin.
Nieder=Ramſtadt, 21. März 1928. (5337

Joachim Enoch
Dori Enoch
geb. Bronner
Vermählte
Worms a. Rh., im März 1928.

Ein herzensguter, froher Menſch, ein ſegens=
reich
wirkender und bei ſeinen Schülern beliebter
Lehrer und ein lieber Kollege iſt mit ihm dahin=
gegangen
.
Die Lücke, die ſein Tod hinterläßt, werden wir
lange empfinden, ſein Andenken nie vergeſſen.
Das Lehrerkollegium der kaufmänniſchen
Berufs= und Handelsſchulen
J. A.: Dr. Zeiger, Direktor.
318)

geb. Wagenknecht
im Alter von 60 Jahren.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Wixhauſen, Arheilgen, Hondershauſen,
den 22 März 1928.
Die Beerdigung finder Samstag
Nachmittag um 3 Uhr ſtatt.
(5314

Trauung: Sonntag, den 25. März, nachmittags 2 Uhr
Wiesbaden, Hotel Kronprinz.
(*7967

Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige rief am 21. März unſeren
lieben Vater, Großvater, Urgroßvater, Bruder,
Schwager und Onkel

Dankſagung.
Aufrichtigen Dank Allen, die uns während der
Krankheit und dem Hinſcheiden unſerer lieben Ent=
ſchlafenen
ſo treu zur Seite geſtanden haben. Be=
ſonderen
Dank Herrn Pfarrer Rückert für die troſt=
reichen
Worte am Grabe, den Schweſtern der Paulus=
gemeinde
für die aufopfernde Pflege, den Herren der
ehemal. Meiſterbrüderſchaft Beſſungen, ſowie für die
Blumenſpenden und Allen, die ihr als Geleit die
letzte Ehre erwieſen haben.
Gg. Weidmann und Frau
Karl Weidmann und Frau
Otto Weidmann und Frau.
Darmſtadt, den 22. März 1928.
Wittmannſtr. 8.
(B.5309

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
teueren Entſchlafenen

im Alter von 88 Jahren zu ſich in die Ewigkeit.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 22. März 1928.
Löffelgaſe 24.
Die Beerdigung findet Samstag, den 24. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (5315

geb. Dörig
ſagen wir der geſamten Einwohner=
ſchaft
für die innige Anteilnahme
her lichen Dank, ſowie für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden. Ins=
beſondere
dan en wir dem Herrn
Pfarrer Weigel für die ergreifende
Grabrede, dem evangeliſchen Frauen=
verein
für die letzte Ehre, ſowie Kranz=
niederlegung
.
5338
Die trauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen
Friedrich Luckhaupt 5.
Nieder=Ramſtadt, Amorbach ( Unter=
franken
), den 21. März 1928.

Aus unſeren Reihen iſt unſer
treues Mitglied

Lokomotivführer i. R.
geſchieden.
Die Beerdigung findet heute
nachmittag, 3 Uhr, auf dem alten
Friedhof, an der Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
, ſtatt.
Die Kameraden werden um
zahlreiches Erſcheinen gebeten.
Sammlung: 2 45 Uhr am Por=
tale
des Friedhofes.
5346

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſer
inniggeliebtes Kind, Brüderchen und Enkelchen

Die Beerdigung der
Frau Marie Beſt
findet am Freitag nicht um 2 Uhr,
ſondern um 12 Uhr ſiatt.
(5301

Johann Ludwig

Kleine Darlehen
gibt Selbſtgeb. An=
frag
. unt. E 120 an
die Geſchſt. (28016

nach kurzem Krankenlager heute vormittag /5 Uhr
zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Johann Ludwig Schuſter und Frau
Familie Daniel Schuſter
Familie Karl Schanz I.
Darmſtadt, Ober=Ramſtadt, den 22. März 1928.
Die Beerdigung findet Samstag vormittag 11½ Uhr
auf dem Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtraße ſtatt.
34)

Für die vielen Beweiſe herzl.
Teilnahme bei dem Hinſcheiden
unſerer lieben Entſchlafenen

Mu
Inh. (Hsbeſ) kurz=
friſt
. z. leih geſ .Ang.
unt. E96 an d. Ge=
ſchäftsſtelle
(*7958

(2123a
behandelt

Haarausfall
Peter-Orth, Martinstr 78

Teilhaber
Herr od. Dame, mit
e w. Kap. bei leichter
Beſchäftigung, auch
halbtags, geſ. Ang u.
E 109 Geſchſt. (*7984

geb. Benz
ſagen wir auf dieſem Wege
unſern herzl. Dank.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Hofgut Nackterwäldchen, Darmſtadt,
Arbeilgen, Wixhauſen.
(5304

Reformhaus (233a
Braunwarth
Ernst-Ludwigstr 3

Heilerde

Da Mit
Keld Herzklopfen

Jahrzehnte dewährt
Kelne Mogenbeschwerden

Heute verſchied plötzlich und unerwartet infolge eines Herz=
ſchlags
unſer lieber Sohn und letztes Kind, unſer treuſorgender,
herzensguter Vater, unſer lieber Schwiegerſohn

Aur Erweiterung

und gewähre bis auf Weiteres

In tiefer Trauer:
Heinrich Mandel und Frau
Theo und Ruth Mandel
Profeſſor Dr. Alexander Ehrenberg und Frau
Frau Direktor Jakob Lutz.
Darmſtadt, Inſelſtraße 14 und Alzenz, den 22. März 1928.
Die Beerdigung findet am Montag, den 26. März 1928, vormittags 11 Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſiraße aus ſiatt.

mit Ausnahme einiger Marken-Artikel.
Günstige Gelegenheit für Brautpaare zur
Anschaffung vollständiger Küchen-Einrichtungen.

PHILIPP SCHAAF

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20 Ernst-Ludwigstraße 20
Altestes Fachgeschäft der Branche am Platze,

(5341)

[ ][  ][ ]

Nummer 83

Freitag, den 23. März 1928

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. März.
Schülerprüfungen der Städt. Akademie
für Tonkunſt.
Wie alljährlich zum Schluſſe des Winterſemeſters finden auch in
dieſem Jahre wieder die Schülerprüfungen der verſchiedenen Juſtrumen=
nengattungen
in den Dilettantenklaſſen ſtatt. Legen die Ausbildungs=
b
aſſen an einzelnen Vortragsabenden, die auf das ganze Jahr verteilt
mnd, Zeugnis von der geleiſteten Arbeit ab, ſo ſind die Dilettanten=
aſſen
alle zuſammengefaßt. Die diesjährigen Prüfungen finden ſtatt
an den Nachmittagen des 24., 27., 28. und 31. März und an den Vor=
and
Nachmittagen des 25. April einſchließlich. Die Prüfungen
Daben einen doppelten Zweck; einmal ſollen ſie den Schülern Gelegen=
beit
geben, ſich an das öffentliche Vorſpiel zu gewöhnen, andererſeits
ſrieten ſie den Eltern und Freunden der Akademie die Möglichkeit, ſich
non den Fortſchritten der Schüler und der Leiſtungsfähigkeit des Leh=
verkollegiums
ſowie von der Art, wie an der Akademie gearbeitet wird,
Ein Bild zu machen. Der beſſeren Ueberſichtlichkeit wegen wurde davon
Abgeſehen, das ganze Prüfungsprogramm cronologiſch aufzubauen, wie
ſties vor dem Kriege üblich war; die einzelnen Abteilungen bringen
ediglich die Schüler der für die betreffende Abteilung angegebenen
Wehrkräfte. Da ſich im vorigen Jahr die Räumlichkeiten der Städt.
Velkademie für die Schülerprüfungen als zu klein erwieſen, wurden für
ſoieſes Jahr die Vorführungen in den Muſikvereinsſaal verlegt. Pro=
gramme
, die zum Eintritt für alle Abteilungen berechtigen, ſind im
Sekretariat der Städt. Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36,
rhältlich.
Heſſiſches Landestheater. Heute Freirag gibt Käthe Dorſ.h in
SShaws Komödie Pygmclion ihr zwueites und letztes Gaſtſpiel.
ſſeben ihr wirken mit die Damen Grete Bukovies, Martha Hartmann,
Woniſe Holitſcher, Berta Monnard und die Herren Olaf Bach, Ulrich
Wettac, Jacob Feldhammer, Edgar Kaniſch, Leo Selenko, Bernhard
SStark. Die Vorſtellung beginnt um 19,30 Uhr.
Im Großen Haus wird Carmen geſpielt mit Anny v. Stoſch
FMiegela) und Hans Grahl (Don Joſe) als Gäſten. Die Auffüh=
rrung
, die nicht als Wahlvorſtellung gilt, beginnt um
E9,30 Uhr.
In der Aufführung des Reviſor morgen Samstag nach=
rmittag
ſpielt Adolf Meyer=Bruhns vom Schauſpielhaus ingBre=
men
als Gaſt den Chleſtakoff. Die Vorſtellung findet im Kleinen Haus
ſtatt und beginnt um 15 Uhr.
In der Abendvorſtellung am Samstag Coenn=Bube von Natan=
ſſon
tritt gleichfalls ein Gaſt auf: Willy Eichberger (Berlin)
ſſpielt den Henri.
4a. Kreislehrerverſammlung in Darmſtadt. Am Mittwoch, den
28. März, findet in Darmſtadt eine Verſammlung des Kreislehrerver=
eins
Darmſtadt=Land des Heſſiſchen Landeslehrervereins ſtatt. Dieſe
Tagung, die von dem Kreisvorſitzenden, Rektor Schenk=Weiterſtadt,
geleitet werden wird, wird im Reichshof abgehalten. Im Laufe der
Tagung, die ſich u. a. mit dem Jahresbericht, der Rechnungsablage und
der Vorſtandswahl beſchäftigen wird, ſpricht der Vorſitzende des Heſſi=
ſchen
Beamtenbundes, Dr. Peter Claß=Darmſtadt, über das Tyema
Dringende Wirtſchafts= und Standesfragen.
Ein neues Korpshaus. Unter dem Vorſitz des Herrn Geh. Rat
Dr. W. v. Opel tagte geſtern im Hotel zur Traube ein Preisgericht
über Entwürfe zum Neubau eines Korpshauſes des Korps Fran=
konia
. Geh. Nat v. Opel iſt einer der Gründer des vor jetzt 40 Jah=
vem
ins Leben getretenen Korps. Preisrichter war unter anderem
Prof. Meißner von der Techn. Hochſchule. Die Konkurrenz war auf
Angehörige des Korps beſchränkt; den 1. Preis erhielt Dipl.=Ing.
Bruno in Bielefeld, der 2. Preis wurde dem Dipl.=Ing. Frantzen in
Köln und der 3. Preis dem Architekt Reich in Düſſeldorf zuerkannt.
Der 1. Preis ſtellt eine Löfung der Aufgabe dar, die der Stadt Darm=
ſtadt
zur Zierde gereichen wird. Der Plan des erſten Preisträgers ſoll
unverändert zur Ausführung gelangen. Das Haus ſoll am Alfred=
Meſſelweg beim Orpheum errichtet werden.
Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Auf
den am nächſten Mittwoch, den 28. d. M., im Fürſtenſaale, Grafen=
ſtraße
, ſtattfindenden Vortrag des Herrn Syndikus Dr. P. Koll=
bach
über: Zeitgemäße Probleme aus der Deutſchen
Reichsverfaſfung wird ſchon heute aufmerkſam gemacht.
Bücherſtube Afred Bodenheimer. Die zurzeit von der Bücher=
ſtube
in ihren Räumen veranſtaltete Käthe Kollwitz= Ausſtel=
lung
erfreut ſich eines ſehr guten Beſuches. Die Ausſtellung bleibt
bis zum 4. April geöffnet. In Vorbereitung iſt eine Max Beckmann=
Ausſtellung.
Die Eleonorenſchule veranſtaltet morgen Samstag, abends 7 Uhr,
zugunſten ihres Landheims einen Bunten Abend. Das Programm
bringt ein Elfenſpiel, das bei einem Elternabend großen Beifall hatte,
dann eine Gavotte und zuletzt ein Luſtſpiel Talentlos. Sämtliche
Darſteller ſind Schülerinnen der Anſtalt. Die Preiſe ſind ſehr niedrig
gehalten.
Stadtkirche. Unſere geſtrige. Mitteilung über die Aufführung
der Johannes=Paſſion von H. Schütz am Sonntag, den B. März, be=
darf
inſoweir einer Aenderung, als aus zwingenden Gründen der Be=
ginn
der Aufführung von 8 Uhr abends auf 5 uhr nachmittags
verlegt werden mußte. Wir bitten, von dieſer Aenderung Kenntnis
zu nehmen.
Die Kunſtſchätze an der Donauſtraße. Ein Lichtbilder=
Vortrag von Profeſſor Dr. V. O. Ludwig. Unter den Sehens=
würdigkeiten
des öſterreichiſchen Bundesſtaates nehmen die an der Nibe=
lungenſtraße
, d. i. am Donauwege zwiſchen Paſſau und Hainburg, ge=
legenen
altberühmten Kulturſtätten einen hervorragenden Platz ein.
Zahlreiche Fremde aus aller Herren Länder, neuerdings beſonders aus
Amerika, beſuchen mit Vorliebe dieſe mit der Geſchichte des Landes
innig verknüpften altehrwürdigen Orte: Burgen klöſterliche Anſiedlun=
gen
und Städte; zumal die im öſterreichiſchen Landſchaftsbilde durch
ihren architektoniſchen Formenreichtum gleich Schönheitsmalen die Auf=
merkſamkeit
des Wanderers auf ſich ziehenden großen Stifte. Die Man=
nigfaltigkeit
und die Fülle ihrer kulturhiſtoriſchen Deikmäler verlockt
zu einer ſtets lohnenden Beſichtigung, mag auch die heutige Bedeutung
dieſer ehemaligen Kulturzentren in keinem Vergleiche mehr zu deren
Vergangenheit ſtehen. Dieſe mitunter hart am Donauufer ſich erheben=
den
ſtolzen Bauten ſind Muſterbeiſpiele der einzelnen Stilepochen ge=
worden
, die man nicht mit Unrecht als Juwelen im öſterreichiſchen
Heimatſchatze bezeichnet. Haben ſie auch im Sturme drangvoller Zeiten
manche der ihnen anvertrauten Zeugen höherer Kultur eingebüßt, ſo
bergen ſie immer noch genug des Schönen und Sehenswerten, das eine
eingehendere Darſtellung in Wort und Bild verdient. Der öſterreichiſche
Gelehrte und Konſervator des öſterreichiſchen Bundesdenkmalamtes,
Prof. Dr. V. O. Ludwig, wird in ſeinem von der Volkshochſchule
angekündigten Vortrag an Hand einer überaus reichen Bilderſerie eine
genaue Grläuterung und Würdigung dieſer Kunſtobjekte und Kultur=
ſchätze
vornehmen, womit zugleich alle jenen, die eine Donaureiſe vor=
haben
, die gediegenſte Einbegleitung für dieſelbe gegeben erſcheint. In
dem vom Berliner Volksverband der Bücherfreunde herausgegebenen
Buche Prof. Ludwigs, betitelt die Nibelungenſtraße, iſt allen Freunden
des Donauweges eine umfaſſende Darſtellung aller Sehenswürdigkeiten
gegeben, die der Vortragende zum Gegenſtand einer hierortigen Vor=
führung
in der Volkshochſchule am 31. März zu machen ge=
denkt
.
Orpheum. Nelſon=Gaſtſpiel. Es ſei nochmals darauf
hingewieſen, daß das Nelſon=Gaſtſpiel nur noch bis Sonntag, den
25. März, währt und nicht verlängert werden kann. (Siehe Anzeige.)
Der Gabelsberger Stenoaraphenverein von 1861, Darmſtadt,
unternimmt am Sonntag, den 25. März, ſeine erſte diesjährige Wan=
derung
. Abfahrt 8.03 Uhr vom Oſtbahnhof nach Ober=Ramſtadt. Marſch
von Ober=RamſtadtNieder= und Ober=ModauErnſthofenWebern
LützelbachSteinauRimdidim-NonrodGroß=Bieberau. GBeſichtigung
des Darmſtädter Naturfreundehauſes.)
Das Wohnungsamt Darmſtadt weiſt in einer aufklärenden Mit=
teilung
in heutiger Numme darauf hin, daß auch nach dem 1. April
dieſes Jahres alle frei gewordenen und frei werdenden Woh=
nungen
, ohne Rückſicht auf die Zimmerzahl, bei dem Wohnungs=
amt
anzumelden ſind, und daß das Wohnungsamt auch
nach diefem Zeitpunkt in der bisherigen Weiſe über ſie verfügt.

Der (tat der Stadt Darmſtadt.

Darmſiadts kommungle Entwicklung.
Die Anleihepolitik. Erſparnismaßnahmen.
Verwaltungsvereinfachung.
Ausführungen des Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing.
Der Oberbürgermeiſter leitete die Vorlage des Haushaltplanes, der
in den Ausſchußſitzungen ſchon beraten iſt, mit folgenden Worten ein:
In der Entwicklung unſeres Gemeinweſens gibt ſich bei einem Rück=
blick
auf das Jahr 1927 kund die weitere Geſundung der privaten Wirt=
ſchaft
, aber auch die ſtändig zunehmende Belaſtung der öffentlichen Ge=
meinweſen
. Die Gegenwartsfragen in der Gemeindepolitik enthalten
bange Sorgen für die Zukunft. Sind wir doch ſo weit, kämpfen zu
müffen, daß das ſtark gefährdete Leben der kommunalen Verwaltungen
erhalten bleibt. Die Verhältniſſe in unſerem engeren Vaterlande ſind
gleichfalls ſo ernſt, daß eine Hoffnung auf Hilfe von ſeiten des Landes
nicht beſteht. Die Zeit für einen endgültigen Finanzausgleich iſt noch
nicht gegeben. So lange das Wirtſchaftsleben fortgeſetzt großen Schwan=
kungen
unterworfen iſt, iſt jeder Finanzausgleich ein Proviſorium. Bei
den Gemeinden tritt der Umfang der direkten und indirekten Kriegs=
belaſtungen
derart in den Vordergrund, daß alle anderen Ausgaben
zurücktreten. Ich erinnere nur daran, daß die Voranſchläge 1927 und
1928 eine Steigerung der Wohlfahrtslaſten von zuſammen mehr als
eine Million enthalten; ich erinnere an den Umfang der Wohnungsbau=
tätigkeit
der Stadt, die nach Lage der Verhältniſſe mit erheblichen Zu=
ſchüſſen
verbunden iſt. Ich bin mir klar darüber, daß die Hauszins=
ſteuer
in ihrer gegenwärtigen Belaſtung nicht dauernd ſein kann. Auch
muß es unbedingt erreicht werden in Heſſen, daß ein größerer Teil
der Hauszinsſteuer wie ſeither Bauzwecken zugeführt wird. In der
Geſtaltung des Haushaltsplanes hängen wir weſenlich von den Ent=
ſcheidungen
des Reichstags ab. Der raſchlebenden Zeit darf in das
Gedächtnis zurückgerufen werden, daß zu den durch den Reichstag ſchon
früher beſchloſſenen Mehrausgaben und Mindereinnahmen für dieſes
Jahr hinzutreten:
die Auswirkung der Kriſenfürſorge auf die allgemeine Wohlfahrts=
pflege
;
die Mehrbelaſtung auf Grund des Geſetzes zur Bekämpfung der
Geſchlechtskrankheiten;
die Beamtenbeſoldungsregelung als Folge des Vorgehens im Reich.
Für die Mindereinnahmen entfalten auch die Intereſſentenverbände eine
ſolche Tätigkeit, daß fortgeſetzte Einnahmeentziehungen das Leben der
Gemeinden bedrohen. Ich erinnere an die Senkung der Vergnügungs=
ſteuern
, an das Beſtreben, dieſe Steuern gänzlich zu beſeitigen, und an
alle Geſetzesauslegungen, welche unter Hinweis auf die Not der Zeit
zu immer größeren Mindereinnahmen führen. Andererſeits darf ich
auch erfreuliche Züge im Bilde der Gegenwart, insbeſondere nach der
Seite der privaten wirtſchaftlichen Entwicklung, verzeichnen. Im allge=
meinen
hat das Jahr 1927 für die privete Wirtſchaft eine Beſſerung
gebracht. Die Wirtſchaft konnte ſeit 1926 in dem Zuſtand der Erholung
ihre Nationaliſierung weiterhin durchführen.
Für unſere örtlichen Verhältniſſe erſcheinen folgende Zahlen von
allgemeinem Intereſſe:
Straßenbahn. Im Straßenbahnverkehr ſtieg die Zahl der Beförde=
rungsfälle
von 11 015 000 auf 12 822 000, ſomit um 15 Prozent.
Städtiſche Sparkaſſe. Die Städtiſche Sparkaſſe konnte ihre Spar=
einlagen
um 50 Prozent auf 12 600 000 RM., ihren Scheck= und Konto=
korrentverkehr
um 15 Prozent auf 1500 000 RM. erhöhen.
Arbeitsloſigkeit.
Die Zahl der Erwerbsloſen iſt von 3275 am 1. Januar 1927 auf
2732 am 1. Januar 1928, die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger
aus der Erwerbsloſen= und Kriſen=Fürſorge von 2722 am 1. Januar
1927 auf 1995 am 1. Januar 1928 geſunken. Im Vergleich zu den Zif=
fern
im Reiche ſtellt ſich in Darmſtadt die Erwerbsloſigkeit auf durch=
ſchnittlich
3,0 4 Proz, der Bevölkerung, gegenüber 3,6 Proz, in Frank= nehmigen. Die Zahl der der Gemeinde zur Laſt fallenden Erwerbsloſen
furt a. M., und überſtieg den Reichsdurchſchnitt von 2,3 Proz. Der
Rückgang der Erwerbsloſenziffer iſt aber nur ſchein=
bar
, da die ausgeſteuerten Erwerbsloſen der allgemeinen Fürſorge
der Stadt anheimfallen und die Zahl der dort zu Betreuenden um etwa
400 vermehrt haben. Auch befindet ſich hier eine ſehr große Zahl unter=
ſtützter
Perſonen in hohem Alter, ſowie an erwerbsbeſchränkten Per=
ſonen
, die nicht gut auf dem Arbeitsmarkt untergebracht werden können
in einer Zeit der Rationgliſierung.
Soziale Arbeit.
Die Zahl der vom Wohlfahrts= und Jugendamt unterſtützten Per=
ſonen
betrug am
Allgemeine Fürſorge ..
2478
2086
1065
1179
Kleinrentner=Fürſorge ..
Sozialrentner=Fürſorge . . . .
1161
1179
4722
zuſammen 4426
Bis Ende des Rechnungsjahres 1927 werden allein die Fürſorgeunter=
ſtützungen
einen Nettozuſchuß von 2800 000 Mk. notwendig machen.
Für Notſtandsarbeiten wurden bis jetzt im laufenden Rechnungs=
jahre
561 018 RM. bewilligt. Hiervon werden als verlorene Zuſchüiſſe
des Landes, des Bezirksverbandes und des Arbeitsamtes insgeſamt
65 671 RM. getragen, während der Reſt von 495 347 RM. endgültig
aus ſtädtiſchen Mitteln beſtritten werden muß.
Im Jahre 1927 war die Verwaltung ſchon Ende des Sommers
genötigt, mit aller Energie eine Ausgabenverminderung zu erzielen
durch Einſchränkung der Kredite. Am derhängnisvollſten wirkte ſich im
Herbſt die gänzliche Abſperrung der Städte von dem ausländiſchen Ka=
pitalmarkte
aus. Infolgedeſſen waren die Verwaltungen genötigt, kurz= Verſammlung trotz der Fehlbeträge in den Jahren
friſtige Kredite zu hohen Zinsſätzen im Inlande aufzunehmen. Auf die 1925, 1926 und 1927 eine Steuererhöhung nicht ein=
Dauer kann dieſer Zuſtand nicht bleiben. Gerade auf dem Gebiete der
Bauverwaltung werden ſich die verhängnisvollen Folgen des Widerſtan= Fehlbetrage von 272 000 Mark, 1926 mit über 600 000 Mark und 1927,
Aufgaben der Volksgeſundheit herantreten, wenn angeſichts des Woh=
nungselends
die erforderliche Zahl von Wohnungen nicht errichtet wird,
wenn die Schulnot infolge der Ueberfüllung der Klaſſen ſteigt, wenn
die öffentliche Bautätigkeit lahmgelegt werden ſollte, ſo werden dieſe Darlehen unnötig machte. Ich hatte für den Voranſchlag 1927, um die
Folgen ſich derart fühlbar machen, daß wohl eine andere Stellung=
nahme
erfolgen müßte. Gerade in unſerer Stadt iſt die Linderung der Mindereinnahmen und Mehrausgaben in Höhe von nahezu 3 Mil=
Wohnungen fürlieb nehmen, wenn ihnen ſolche Möglichkeit geboten
würde. In der Entwicklung unſerer Stadt vollzog ſich eine geſunde
Arbeit, ſei es geiſtiger oder anderer Art haben, hat ſich in der Zuſam=
menſetzung
der Bevölkerung gegen früher gewaltig erhöht. Ein großer
Teil dieſer neuen Schichten iſt denn auch erfreulicherweiſe in der Lage,
unſere Bildungsinſtitute, insbeſondere das Theater, zu beſuchen. Die
ren, den Umſtellungsprozeß zu fördern und dabei vor allen Dingen die
Wirtſchaftlichkeit ihrer Verwaltung, ſowie der Herabminderung der
Ausgaben die größte Aufmerkſamkeit zu widmen. Mit bloßen Schlag=
worten
und Anklagen iſt in der Gegenwart nichts getan. Auch die
großen deutſchen Wirtſchaftsverbände wiſſen, wie in ihren eigenen Be=
preisſteigernd
gewirkt hat. Wenn heut= unſeren Arbeitern und Beam=
ten
eine Gehaltszulage gegeben wird, kann die Preiswelle dieſe Zulage
ſchon im Augenblick der Auszahlung zu einem Teil wieder ausgeglichen
Sſt doch die öffentliche Verwaltung nun einmal die
Vertretung der Volksgemeinſchaft, die ſo ſchwere
Laſten wie unſer Volk zu tragen hat. Je drückender
die Not des Volkes, deſto ſtärker iſt der Zwang, dieſe
Not gemeinſam zu tragen. Ganz unverſtändlich iſt es, wie

man angeſichts der fortgeſetzt ſteigenden Laſten auf ſozialpolitiſchem Ge=
biete
, insbeſondere der Wohlfahrtspflege, zu dem Gedanken kommen
kann, ſtädtiſche Verwaltungen unter eine verſchärfte allge=
meine
ausgedehnte Staatsaufſicht zu ſtellen. Ich
würde nur wünſchen, daß einmal die Probe auf das
Beiſpiel gemacht wird, denn auch die Staatsaufſicht müßte
angeſichts des fortgeſetzten Wachstums der Laſten auf ſozialpolitiſchem
Gebiete erkennen, wie wenig dieſe Forderung berechtigt iſt und praktiſche
Erfolge aufweiſen kann. Wenn man den Gemeinden auch noch ſchließ=
lich
das Recht nehmen wollte, eigene Anlehen aufzunehmen, ſo kommt es
unter den gegenwärtigen Verhältniſſen geradezu zur Auflöſung der
Selbſtverwaltung. Eine zielbewußte Verwaltung weiß von ſelbſt, was
nottut und muß nach und nach, trotz der unglaublichen Hemmniſſe der
Gegenwart und des fortgeſetzten Wachsums der Ausgaben im Gebiete
der Wohlfahrtspflege, dafür ſorgen, daß ihr Haushaltsplan
einer Geſundung entgegengeführt wird. Ich widme
der Aufgabe der Verwaltung, eine ſtets größere Wirtſchaftlichkeit herbei=
zuführen
, meine ganze Arbeitskraft.
Zur Orientierung der Oeffentlichkeit einige Mitteilungen. Ich
habe der Stadtverordnetenverſammlung eine Denkſchrift über den
Perſonalbeſtand der Stadt und die Maßnahmen zur Minderung des
Perſonalaufwandes vorgelegt. Sie legt dar, daß ich auch in Zu=
kunft
auf dem bisher beſchrittenen Wege größerer
Zuſammenfaſſung, Vereinheitlichung und Verein=
fachungfortfahren
werde. Wir müſſen Erſparnismaßnahmen
erzielen im Intereſſe des durch Krieg und Inflation in weiten Teilen
verarmten deutſchen Volkes. Der Laſtendruck iſt heute weit höher, doch
müſſen wir bei allen Ziffern berückſichtigen auch eine Haupturſache der
Divergenz der Ziffern von 1914 und 1928, nämlich die leider ſo ſtark
fortgeſchrittene innere Geldentwertung. Die geſamten Perſonalkoſten
nach dem Voranſchlag 1928 betragen für Beamte und Angeſtellte RM.
3 140 000, d. h. 13,80 Prozent der Geſamtausgaben; für Arbeiter RM.
1912 000 gleich 8,40 Prozent der Geſamtausgaben. Die beiden Summen
addiert ergeben 5 052 000 RM. 22,20 Prozent der Geſamtausgaben
von 22 742 200 RM.
Wenn die Preſſemeldungen über die Etatsrede des Oberbürgermei=
ſters
der Stadt Frankfurt a. M. richtig ſind, ſo bereitet dort ſchwerſte
Sorge die Tatſache, daß ſich für 1928 der Perſonalaufwand
aufrund 63 Millionen RM. (gegen 25,29 Millionen im Jahre
1914) ſtellen wird, d. h. etwa ein Drittel der Geſamtbruttoausgaben
ausmacht.
Ein weiteres Beiſpiel: Wir haben nach Abzug der Ausgaben und
der Reichsüberweiſungsſteuern in dem Kapitel Gemeindeſteuern eine
Reineinnahme von 2 898 600 RM. Dieſer Reineinnahme ſtehen an
Ausgaben gegenüber:
1. Koſten der Veranlagung der Steuern einſchließlich
Hebgebühren für die Hundeſteuer . ..
15 000 Mk.
2. Perſonalkoſten für die mit der Veranlagung und
der Erhebung der Gemeindeſteuern betrauten Beam=
ten
der Hauptverwaltung und der Stadtkaſſe 14
Beamte mit einem Jahresgehalt von zuſammen rund 55 000 Mk.

zuſammen 70 00 Mk.

70 000 Mk. ſind rund 2,4 Prozent von rund 2900 000 Mk.
Dieſe Feſtſtellung zeigt, daß die Koſten unſerer Steuerverwaltung, ver=
glichen
mit anderen Zahlen in Städten, Ländern und im Reich, günſtig
ſind.
Auch Erſparnismöglichkeiten im Gebiete der öffentlichen Fürſorge
waren wiederholt Gegenſtand eingehendſter Prüfung. Hier auf dieſem
Gebiete iſt aber in erſter Linie feſtzuſtellen, daß das Reich ſich fortgeſetzt
entlaſtet und die Gemeinden belaſtet. Schon jetzt befindet ſich eine große
Zahl von ausgeſteuerten oder nicht anſpruchsberechtigten Erwerbsloſen
in der Unterſtützung der öffentlichen Fürſorge, die bei der Andauer der
gegenwärtigen Konjunktur nur geringe Ausſicht haben, Arbeit zu be=
kommen
. Daher die Notwendigkeit für die Gemeinden, fortgeſetzt neue
Ausgaben zu machen. Wir mußten erſt in der letzten Sitzung der Stadt=
verordnetenverſammlung
300 000 Mk. Kredite für Notſtandsarbeiten ge=
würde
ſich in großem Umfange erhöhen, falls etwa die Kriſen=
unterſtützung
nicht über den 1. April hinaus verlän=
gert
wird. Die Zahl der Klein= und Sozialrentner, die in unſerer
Stadt ergänzende Unterſtützung aus Mitteln der öffentlichen Fürſorge
erhalten, iſt und bleibt verhältnismäßig groß. Es wäre endlich zu
wünſchen, daß das Reich die Bezüge dieſer Gruppen auch einmal aus
Reichsmitteln dauernd erhöhen würde, damit die Lage eine Beſſerung
erführe und die Stadt eine Entlaſtung. Wir können nur derſuchen,
durch möglichſt zweckmäßige Handhabung unnötige Ausgaben zu ver=
meiden
und nach wie vor die Hilfe den Umſtänden des einzelnen Falles
entſprechend anzupaſſen. Vor allen Dingen aber gilt es, raſch zu helfen
und damit die notwendige Ausgabe ſo produktiv wie möglich zu geſtal=
1. 1927 1. 1. 19238 ten. Auch der ſtädtiſchen Verwaltung geht es gegen ihr eigenes ſoziales
Empfinden, wenn wir aus Anlaß der Finanznot der Zeit genötigt wer=
den
, ſogar im Gebiete der ſozialen Hilfe und z. B. im Gebiete der
Schulen mit den Ausgaben zu bremſen. Es iſt ſicher eine Kul=
turwidrigkeit
, wenn wir genötigt werden, auch in den ſachlichen
Ausgaben für die Schulen bei dieſem Voranſchlag 25 Prozent zu ſtrei=
chen
. Allein die Verwaltung mußte ſich bei dieſem Voranſchlag den
Grundſatz zu eigen machen, im Gebiete der geſamten Verwaltung bei
allen ſachlichen Ausgaben, die nicht zwangsgebunden ſind, nur die Vor=
anſchlagsſätze
des vorigen Jahres anzuerkennen und hierbei ein Viertel
zu ſtreichen. Machen wir uns dieſen Grundſatz ſelbſt zu eigen, ſo kann
auch die Schule leider nicht verſchont bleiben.
Der Vermögensſtand der Stadt Darmſiadt iſt gut.
Die Stadtverwaltung hat ſeither ſchon auf den Steuerdruck der
Gegenwart und die Lage der Wirtſchaft in den letzten Jahren ſtets
Rückſicht genommen, hat doch auch die Stadtverordneten=
treten
laſſen. Das Jahr 1925 ſchloß in der Rechnung mit einem
des der Reichsbank und der ihr nachfolgenden Kreiſe gegen die An= günſtig geſchätzt, mit 1,5 Millionen Mark ab. Dabei kann es als Beweis
leihen der Städte in ſteigendem Maße fühlbar machen. Wenn dringende einer ſorgſamen Verwaltung gelten, daß es mir möglich war, bis jetzt
unſer Betriebskapital in Höhe von 885 000 Mark zu erhalten, d. h. einen
durchlaufenden Poſten, der in Zeiten höchſten Bedarfs zur vorlagsweiſen
Verrechnung der Ausgaben diente und die Aufnahme hochverzinslicher
Bevölkerung in jeder Weiſe zu unterrichten, darauf hingewieſen, daß
Wohnungsnot ein beſonders dringendes Gebot. Verarmte Kreiſe wür= lionen bevorſtanden. Nur dadurch, daß die Verwaltung von Oktober
den weiterhin ihre derzeitigen Wohnungen verlaſſen und mit kleineren vor, J3. an in außerordentlicher Weiſe die Ausgaben bremſte, und auch
diejenigen Ausgaben zurückſtellte, für die Kredite nur unter kaum trag=
baren
Bedingungen zu erhalten waren, iſt das Ergebnis erreicht, daß
Umſtellung. Die Anzahl derer, die ein Einkommen aus irgend welcher der Fehlbetrag vorausſichtlich nur etwa 1500 000 Mk. betragen wird.
Die im letzten Jahre vollendeten neuen Unternehmungen der Stadt:
Herrngartenkaffee Feſthalle, Ratskeller, Hotel
Traube haben die in ſie geſetzten Erwartungen
gerechtfertigt. Iſt bei der kurzen Zeit ihres Beſtehens noch kein
Verwaltung hat die Aufgabe, die Gelegenheit zur Arbeit zu vermeh= endgültiges Urteil auszuſprechen, ſo liegt doch ſchon eine ſehr
ſtarke Verkehrsſteigerung vor, welche die früher, insbeſon=
dere
bei dem Hotel Traube ermittelten Verkehrsziffern, weit überholt
hat. Liegen teilweiſe jetzt ſchon Ueberſchüſſe vor, ſo wird hoffentlich
ſpäter einmal feſtgeſtellt werden, daß dieſe Betriebe, deren neue Ein=
nahmen
die Steuerzahler vor neuen Laſten bewahren ſollten, endgültig
trieben die Unkoſten geſtiegen ſind und die innere Geldentwertung zum Segen der Stadt gereichten. Nie Stadt Darmſtadt, weiche durch
die Verhältniſſe der Nachtriegszeit ſo unendlich viel verloren hat, kann
in ihrer Entwicklung nicht ſtille ſtehen. Wie ſie ſchon ſeither in dieſem
Gebiet erfolgreich gearbeitet hat, ich erinnere an das ſo glanzvoll ver=
haben
. Deshalb iſt es auchunrichtig, reinprivatwirt= laufene Mittelrheiniſche Turnfeſt und die Landwirtſchaftliche Aus=
ſchaftlichvonderüffentlichen
Verwaltung zu denken, ſtellung im Sommer b. 38, ſo wird ſie auch beiterhin arbeiten. Des=
halb
wird rege gearbeitet ſowohl im Gebiete der ſyſtematiſchen
Verkehrswerbung, wie im Gebiete der zukünftigen
Fernſtraßenbahn=Unternehmungen.
In allen bedeutungsvollen Fragen werde ich es mir beſonders an=
gelegen
ſein laſſen, auch in Zukunft unſere Tageszeitungen über

Ag
Nar
Ai

Warhaus 80. 2 fäushrsft duch aber Harakunen
Geabekalprei.
Cymabrode dauschaßkunen
Meh. N. GdAecmäft
Nocherpaushale Gadelsd .105.-
(mindestens) 3 Nocken: 18

TV.2969

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag den 23 März 1928

Nummer 83

die Abſichten und Beweggründe der Verwaltung zu unterrichten. Ich
werde über die Finanzlage der Stadt, ihre Einnahmen und Ausgaben
die Oeffentlichkeit informieren. Ich begrüße jede objektive wenn
auch ſcharfe Kritik, denn ſie kann wertvoll ſein und uns den Anlaß
geben zu einer erneuten Ueberprüfung. Ich möchte eine enge und von
gegenſeitigem Vertrauen getragene Zuſammenarbeit zwiſchen Verwal=
tung
und Preſſe herbeiführen.
Im Sinne einer rationellen Geſtaltung unſerer zukünftigen Gas=
verſorgung
iſt ein bedeutſamer Fortſchritt erzielt. Durch die Zu=
ſammenfaſſung
der Provinzen und Städte iſt eine Einheit in der kraft=
wirtſchaftlichen
Poſition durch die Gründung der Heſſiſchen Ferngas=
verſorgung
geſchaffen, die unſere Stellung ſtärkt für die kommenden
Entſcheidungen.
Ich habe für
die Wohnungsbautätigkeit 1928
eine Vorlage in der Geſamthöhe von über 4 Millionen vorgelegt. Die
Stadt beſitzt z. Zt. im ganzen 1146 Wohnungen darunter 706 neu er=
richtete
Wohnungen. Die Stadt hat den ernſten Willen, Herr zu werden
über die großen Schwierigkeiten der Gegenwart und ihre Wohnungs=
bautätigkeit
fortzuſetzen. Der hier genannte Betrag iſt die höchſte Ziffer,
die ich bei vergleichbaren Verhältniſſen kenne. Frankfurt a. M. hat aus
ſtadteigenen Mitteln die Summe von rund 5½ Millionen für 1928
bereitgeſtellt.
Nunmehr zur Vorlage des Voranſchlages 1928. Es wurde ſchon
bemerkt, und von mir ſ. Zt. der Oeffentlichkeit durch alle Tageszeitungen
unſeren Mitbürgern mitgeteilt, daß das Jahr 1927 in ſchwerſter Weiſe
vorbelaſtet war. Es mußten mit Rückſicht auf die Verwahrloſung in
der Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit u. a. 220 000 Mk. Mehr=
aufwendungen
für die Bauverwaltung, 250 000 Mk. Mehraufwendungen
für notwendige Ausbeſſerungen in den Schulen, 625 000 Mk. Mehr=
koſten
für das Wohlfahrtsamt, ſowie 100 000 Mk. Erhöhung des Theater=
beitrages
eingeſtellt werden. Dabei kam infolge Entſcheidung des
Reichstags die Getränkeſteuer mit einer vorhandenen Einnahme von
230 000 Mk. in Fortfall. Nur die Bierſteuer brachte eine kleine Er=
leichterung
. Aber auch dieſe Steuer iſt heute wieder Gegenſtand der
Anfechtung, trotzdem unſere Aufſichtsbehörden in autoritativer Weiſe
ſich im ganzen Reiche für die Rechtsgültigkeit dieſer Steuer eingeſetzt
hatten. Es iſt klar, daß bei dieſer Lage des Vorjahres auch der Haus=
haltsplan
1928 leiden muß. Es wäre mir aber trotzdem ge=
lungen
, angeſichts der Anſtrengungen des Vor=
jahres
den Haushaltsplan 1928 in das Gleichgewicht
zu bringen, wenn nicht drei neue Vorbelaſtungen
dieſen Haushaltsplan belaſteten:
493 000 Mk. Mehrbetrag für das Wohlfahrtsamt,
450 000 Mk. Mehrbetrag für den Schuldendienſt (abnorm
hoher Zinsfuß, Ausgleichung für das Vorjahr),
450 000 Mk. Mehraufwendung für die Beſoldungserhöhung.
Angeſichts ſolcher Tatſachen mußten außergewöhnliche Maßnahmen
ergriffen werden. Der urſprüngliche Voranſchlag für 1928 ſchloß trotz
der Einſtellung der Einnahmen der Gebühren (für Müllabfuhr, Kanal=
benutzung
und Straßenreinigung in Höhe von 700 000 Mk.) noch mit
einem Fehlbetrag von rund 2½ Millionen ab. Ich habe die noch
möglichen Reſerven herangezogen und komme mit Einnahmeerhöhungen
und Ausgabeſtreichungen dann auf einen Fehlbetrag von rund 800 000
Mark. Angeſichts der ſchweren Notlage müſſen, wie dies auch in anderen
Städten der Fall, erhebliche Einnahmeerhöhungen beſchloſſen werden.
Wenn wir z. B. ſeither, was ein Ruhmesblatt für die Stadt Darm=
ſtadt
war, aus ſozialer Geſinnung heraus die höchſten Richtſätze im
Deutſchen Reiche für die Unterſtützung der Klein= und Sozial=Nentner
zahlten, ſo müſſen wir ſelbſtverſtändlich auch die dafür erforderlichen
Verwaltungsmitteln in Einnahme bewilligen. Die endgültigen Anträge
für ſämtliche Einnahmeerhöhungen werde ich ihnen nach Abſchluß der
z. Zt. geführten Vorverhandlungen noch mitteilen.
Ein Sorgenkind in unſerem Etat bildet auch das Landestheater.
Die Stadt ſoll wiederum bei den Verhältniſſen der Gegenwart eine
erhebliche Erhöhung des Theaterbeitrags leiſten. Sie wiſſen, daß die
Theaterprobleme der Gegenwart in allen Bühnen Deutſchlands einen
Beſtandteil der Kulturkriſe darſtellen. Kino, Radio, Sport, die Wand=
lung
in der geiſtigen Einſtellung der Menſchen, Folgen der Nach=
kriegszeit
und ihre Entwicklung und die ſtarke Geldentwertung bedingen
Ausgaben, die kaum noch tragbar ſind. Ich brauche nur auf die Er=
örterungen
in unſerer Nachbarſtadt Frankfurt hinzuweiſen, um zu
zeigen wie auch dort verſucht wird, die Bühne auf eine neue Grundlage
zu ſtellen. Aber alle, die guten Willens ſind, werden mit der ſtädtiſchen
Verwaltung dafür eintreten, daß die Bedeutung Darmſtadts als einer
Stätte geiſtig regſamen Lebens erhalten bleibt. Sie werden ſich in der
Gegenwart und Zukunft für die Erhaltung unſeres Theaters einſetzen.
Meine Damen und Herren! Alle unſere Sorgen münden in das Be=
kenntnis
, daß wir wachſam ſein müſſen in dieſer ſchweren Zeit. Wir
müſſen wachen insbeſondere über die Zukunft unſerer Stadt. Ich werde
zu gegebener Zeit die Oeffentlichkeit unterrichten über die Verhand=
lungen
, die ich z. Zt. führe in Darmſtadts Intereſſe. Stehen wir ooch
in einer Zeit, die Umformungen bringt zu den Umſchichtungen, die
bis jetzt ſchon erfolgt ſind in der örtlichen Zuſammenſetzung unſerer
Stadt.
Meine Damen und Herren! Auch zum Schluß betone ich, daß uns
nichts übrig bleibt, als mit aller Energie den Spargedanken in die
Tat umzuſetzen und insbeſondere jede vermeidbare Ausgabe für die
Zukunft zu unterlaſſen. Selbſtverſtändlich hat der Spargedanke ſeine
Grenzen auch in wirtſchaftlichen Erwägungen. Wird nicht rechtzeitig
zugegriffen, ſo kann das Sparen unwirtſchaftlich ſein. Nicht ſtille
Reſignation, ſondern die klare Erkenntnis, daß wir in der gegenwär=
tigen
beſonders bedeutungsvollen Zeit Einfluß gewinnen müſſen auf die
Geſtaltung der Dinge, muß unſere Willenskraft trotz aller Hemmniſſe
der Gegenwart erſtarken laſſen.
Mit der erfreulichen Feſtſtellung, daß unſere ſtädt. Sparkaſſe ihren
Einlagebeſtand zu Anfang d8. Js. auf 12600 000 Mk. erhöhen konnte
und die deutſchen Sparkaſſen das Jahr 1928 mit einem Spareinlagen=
beſtand
von rund 4,6 Milliarden begonnen haben, will ich meine Be=
trachtungen
ſchließen und der Hoffnung Ausdruck verleihen: möge es
uns gelingen in der Zuſammenarbeit der Verwaltung und der Stadt=
verordneten
=Verſammlung unſer Gemeinweſen auch durch die in Zu=
kunft
noch drohenden Gefahren ſicher und gut hindurchzuſteuern.

DAuszahlung von Militär=Verſorgungsgebührniffen beim hieſigen
Poſtamt 1. Die Zahlung der Militär=Verſorgungsgebührniſſe
für April erfolgt am 29. März an den bekannten ſieben Zahlſtellen von
7.3012 Uhr und von 1417 Uhr. Die bei der Märzzahlung am 2/. 2.
den Rentenempfängern ausgehändigten Lebensbeſcheinigungen ſind nad
vorheriger amtlicher Beglaubigung bei Abhebung der Gebührniſſe am
29. März mit den Nummernkarten vorzulegen. Die Auszahlung der
Renten erfolgt nur gegen Rückgabe der von den Rentenempfängern
unterſchriebenen und amtlich beglaubigten Lebensbeſcheinigungen. Die
am 29. März nicht abgehobenen Gebührniſſe können noch bis zum 4. 4.
an den Werktagen in der Rentenſtelle während der Zahlſtunden von
8.3012.30 Uhr vormittags abgehoben werden. Nach dieſer Zeit findet
eine Zahlung von Verſorgungsgebührniſſen nicht mehr ſtatt. Die bis
dahin nicht abgehobenen Beträge werden dann dem Verſorgungsamt
zurücküberwieſen.
Auszahlung der Verſicherungsrenten (J. A, K, W. WK, O) und
unfallrenten beim hieſigen Poſtamt 1. Die Auszahlung der Inva=
liden
= und Unfallrenten erfolgt am 2. April an den bekannten
acht Zahlſtellen. Die Auszahlung beginnt jetzt ſchon um 7.30 Uhr vor=
mittags
. Auch während der folgenden Sommermonate findet die Aus=
zahlung
an den Hauptzahltagen von 7.3012 Uhr und von 1417 Uhr
ſtatt. Alle Quittungen müſſen am Zahltage mit der amtlichen Beglau=
bigung
der Unterſchrift, der Lebensbeſcheinigung der Kinder oder der
ſonſt in Betracht kommenden Perſonen und der Witwenſchaftsbeſcheini=
gung
verſehen ſein. Die Beglaubigung uſw. darf von der Polizei=
behörde
uſw. ſchon jetzt vorgenommen werden. Die am Zahltage nicht
abgehobenen Rentenbeträge werden an den folgenden Werktagen in der
Nentenſtelle von 8.3012.30 Uhr gezahlt.
E Kraftpoſt. Vom 1. April an wird die Kraftpoſt Darmſtadt=
Brandau wieder bis Neunkirchen durchgeführr.

Die Wohnungsnot in Darmſiadt.
Der Wohnungsbau 1928. Die Hilfe für die Wohnungsſuchenden. Der Saalbon
wird renoviert

Stadtverordneten Perſammlung.
bürgermeiſter Dr. Gläſſing des verſtorbenen Provinzialdirektors
Dr. Kranzbühler. Die Stadtverordnetenverſanmnlung erhob ſich zum
Zeichen der Trauer von ihren Sitzen.
war, wurde weſentlich hinausgezogen durch die Erörterung der Frage
über die Zahl der Wohnungſuchenden. Die Bewilligung des Kredits
zur Renovierung des Saalbaues wurde dagegen einſtimmig erteilt,
ohne folgende Ausſprache zur Kenntnis genommen.
Die eigentliche Sitzung wurde von Oßerbürgermeiſter Dr. Gläſ=
ſing
um 6.20 Uhr eröffnet.
Auf Wunſch erſtattete Stadw. Metzler (So.) Bericht über den
Wohnungsbau 1928.

In den Jahren 19211927 hat die Stadl Darmſtadt insgeſamt 670
Wohnungen neu erbaut, und zwar: 136 Wohnungen mit 1 Zimmer
und Küühe, W7 Wohnuugen mit 2 Zimmern und Küche, 170 Woh=
nungen
mit 3 Zimmern und Kuche, 149 Wohnungen mit 4 Zimmern
und Küche, 8 Wohnungen mit 5 Zinmern und Küche. Die tatſächlichen
Baukoſten dieſes Wohnungshauprogramms ſtellen ſich auf ungefähr
6 700 000 Mark. Der Geländewert beträgt etwa 1800 000 Mark. Die
Mieten für dieſe Wohnungen betragen dunchſchnittlich 3,84 Prozent
des inveſtierten Kapitals. Der Betrag, den die Stadt alljährlich auf
die ſe Wohnungen drauf zu legen hat, beträgt einſchließlich der Privat=
bauten
, die finanziert worden ſind. rund 245 000 Mark. Solange die
Hauszinsſteuer die Möglichkeit gibt, wird dieſer Fehlbetrag durch die
Ginkünſte aus disſer Steuer gedeckt. Sobald die Steuer aber aufhört,
müſſen die Fehlbetuige auz dem Wohnungsbau durch neue Steuer=
mittel
aufgebraht werden.
Als es galt, das neue Bauprogramm 1928 vorzubereiten, hat ſich
die Stadtverwaltung entſshloſſen, nur ein Aeines Bauprogramm in
Eicenbauten vorzuſchlagen, im übrigen aber wollte ſie die Hauszins=
ſtenermittel
an Wohnungsbaugenoſſenſchaften und Private derart ver=
geken
, daß für jede Wohrung 3000 Mark Darlehen, wenn möglich zins=
los
, gegeben werden. Unter dieſen Geſichtspuntten iſt der Voran=
ſchlag
der Wohnungsbaukaſſe für 1928 entſtanden, deſſen
Genehmigung vorgeſchlagen wird.
Indeſſten hat die Stadwerwaltung aber angeſichts der großen Woh=
nungsnot
ſich dazu entchließen müſſen, das Bauprogram an Eigen=
bauten
der Stadt ganz weſentlich zu erweitern. Sie tut dies aber auch
ſchon, um das Bauaewerbe wieder zu beleben, das durch die eingetre=
tene
Stockung ſeit Monaten faſt ganz beſchäftigungslos iſt. Das Er=
gebnis
dieſer Beſchäftigungsloſigkeit iſt ein Heer von über 3060 Er=
werbsloſen
, deſſen Erhaltung auch der Stadt erhebliche Mittel auf=
bürdet
. Die Stadt hat die Abſicht, etwa 20 Dreigimmerwohnungen
zu errichten mit einem Rauminhalt von 400 Kubikmeter pro Wohnung.
Die Baukoſten einer ſolchen Wohnung betragen bei einem Einheits=
preis
von 30 Mark pro Kubikmeter 12000 Mark. Der Bauplatz und
die Baureifmachung erfordern 1600 Mark, ſo daß eine ſolche Woh=
nung
den Betrag von 13 600 Mark erfondert. Die Finanzierung einer
ſolchen Wohwung würde ſich folgendermaßen ſtellen: Aus Mitteln der
Hauszinsſteuer nimmt die Stadt 4000 Mark zu 0 Prozent, als Hypo=
theken
werden aufgenommen 8000 Mark zu 8 Prozent, das Gelände
wird als ſtadteigenes Gelände verzinſt mit 4 Prozent. Die Finanzie=
rung
ſtellt ſich demnach wie folgt: 1. Hypothek 2000 Mark zu 8 Prozent
640 Mark, 2. Hauszinsſteuerhypothek 4000 Mark zu 0 Prozent,
3. Bauplatz 1600 Mark zu 4 Prozent 64 Mark, zuſammen 704 Mark
Zinſen, dazu Betriebskoſten 136 Mark, zuſammen 840 Mark jährlich
oder 70 Mark pro Monat.
Die neuen Wohnungen dürfen eine weitere Belaſtung der Stadt
mit Zuſchüſſen nicht mahr erbringen. Die Feſtſetzung der Miete muß
demnach in ausreichender Höhe geſthehen. Dies iſt nur möglich, wvenn
die Finanzierung etwa in dem oben angedeuteten Rahmen erfolgen
kann.
Die Koſten für dieſen erweiterten Wohnungsbau betragen 2000 000
Mark. Dazu kommt noch das Darlehen aus dem Voranſchlag der Woh=
nungsbaukaſſe
mit 1 700 000 Mark, ſo daß der geſamte Geldbedarf
4½ Millionen Mark beträgt. Dieſe Summe will die Stadt aufnehmen
als Hypothek auf den ſeitherigen ſtadteigenen Wohnungsbau. Da ſie aber
ihre finanzielle Baſis nicht verändern kann, muß der Hausbeſitz aus der
Nachkriegszeit von dem Vermögen der Stadt ganz abgezweigt und einer
ſtädtiſchen Wohnungsbaugeſellſchaft übertragen werden.
Ueber die Form der zu gründenden Geſellſchaft kann heute noch nichts
näheres geſagt werden. Ihr ſoll übertragen werden der geſamte Nach=
kriegsbeſitz
und das in der Nachkriegszeit erworbene bauueife Gelände
mit einem Friedenswert von rund 9 Millionen Mark, um den ſelbſt=
verſtändlich
die Schulben der Stadt verringert werden. Dieſe ſtädtiſche
Wohnungsbaugeſellſchaſt nimmt 50 Prozent des Wertes auf und be=
nutzt
dieſe Hypothek wieder zum Bauen. Selbſtverſtändlich müſſen der
Geſellſchaft; auch aus der Hauszinsſteuer die erforderlichen Mittel zur
Verfügung geſtellt werden, um beſtehen zu können. Die erforderlichen
Mittel ſollen alsbald aufgenommen werden.
Die Verwaltung beantragte deshalb grundſätzliche Zuſtimmung zu
dem Voranſchlag der Wohnungsbaukaſſe für 1938, grundſätzliche Zu=
ſtmmung
zu dem erweiterten Bauprogramm und grundſätzliche Zu=
ſtimmung
zur Schaffung einer ſtädtiſchen Wohnungsbaugeſellſchaft.
Der Verichterſtatter gab Einzelpoſitionen bekannt und wies darauf
hin, daß die Grundung der Geſellſchaft wohl noch Schwierigeiten be=
reiten
werde.
Stadtv. Engel ſpricht ſich gegen die Vorlage aus, da die
minderbemittelte Bevölkerung die Mieten für die Wohnungen gar nicht
bezahlen könne. Er regt an, die Vorlage zur nochmaligen Bearbeitung
an den Bauausſchuß zu überweiſen. Er warf die Frage der Zahl der
Wohnungſuchenden auf und erklärte, daß die Wohnungsnot ſehr groß
ſei. Von 1996/97 bis 1. März 1928 ſei die Zahl der Wohnungſuchen=
deu
von 3584 um 577 auf 4161 geſtiegen. Noch B3 Kriegsbeſchädigte,
darunter 111 Schwerkriegsbeſchädigte, und etwa 300 Tuberkuloſekranke
hätten noch keine eigene Wohnung. Die Schaffung von Wohnungen
bleibe ein Problem für die Kommunen, da die Privatwirtſchaft noch
nicht in der Lage ſei, zu bauen. Man müſſe aber mit dem notwendigen
ſozialen Gefühl bauen. Nach ſeiner Anſicht reiche der vorgeſehene
Zuſchußbetrag von 3000 Mark für eine kleine Wohnung nicht aus. Nach
Lage der Dinge beantrage er Zurückverweiſung der Vorlage zur noch=
maligen
Beratung.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärte, es wäre wohl eine lleine Ver=
wechſelung
der Begriffe über die Baugelder entſtanden, die gegeben
worden ſeien. Annähernd 2 Millionen Mark ſeien aus Mitteln der
Sparkaſſe gegeben. Die etzwa 150 Erbbauhäuſer erfordern einen Zu=
ſchuß
von zirka 30 000 Mark, die 670 von der Stadt erſtellten Woh=
nungen
einen ſolchen von 210 000 Mark. Uebrigens habe Darmſtadt
im Wohnungsbau Erfolge gehabt, wie kaum eine andere Stadt. Die
Zahl der Wohnungſuchenden ſtimme nicht ganz. Heute kämen etwa
1000 Wohnungſuchende in Frage, für andere handele es ſich lediglich um
einen Wohnungstauſch. Allerdings ſei auch die Zahl 1000 hoch genug.
Wenn Mittel vorhanden wären, könnten, einſchließlich der mehr als
100 Anmeldungen zum Bau von Wohnungen durh Wohnungsbaugefell=
ſchaften
uſtw., ettua 500 Wohnungen im Jahre fertiggeſtellt werden.
Zur Beſchaffung von Mitteln diene eben die zu gründende Geſellſchaft.
Der Redner gibt noch einige Rechenegempel, die der Stadtverordneten=
verſammlung
zeigen ſollen, wie man der Wohnungsnot ſteuern könne.
Stadtv. Haury (D.V.P.) gibt zunächſt ais Mitglied der Woh=
nungszuweiſungskommiſſion
ein Bild von der ſchweren Wohnungsnot
und erklärtz dann, daß die Rohnung des Herrn Bürgermeiſters Bux=

baum inſofern ein Loch habe, als die Baufälligkeit der Häuſer, die da=
durch
notwendig werdende Wohnungsräumung, die Wohnungsſuckh
wegen Vergrößerung der Familie uſw. nicht berückſihtigt ſeien. Wem=
Zu Beginn der geſtrigen Stadtverordnetenſitzung gedachte Ober= wan die Zahl dieſer Wohnungfuchenden mit 100 annehme, ſei ſie nicht
zu hoch gegriffen. Die Beratung der Vorlage wolle er allerdings nickk
verzögern, und daher ſtimme er nicht für Rückverweiſung an den Auss
ſchuß. Ganz beſonders müſſe man ſich gegen den Eiuzimmerwohnungs=
Die Erledigung der Tagesordnung, die allerdings ſehr umfangreich beu wenden. Man ſollte aus hygieniſchen und ſittlichen Gründen Drei
eventuell Zweizimmerwohnungen bauen. Es müſſe darauf hingewieſe=
werden
, daß heute Private kaum mehr bauen könnten, da ſie kein Gell
lätten und auch keinen Zuſchuß erhielten. Man ſolle aber gerade dii
ebenſo wurden der Veewaltungsbericht und der Inhalt der Etatsrede Privatbauten fördern, da deren Beſter auch für die Stadt als Steuem
zahler einmal von Bedeutung ſein können. Erbauern von Privacz
häuſern ſolle man ruhig 35 Prozent Zuſchuß gewähren. Auch müſſi
ein gerechter Wertausgleich erſtrebt werden. Weiter verbreitete ſich deu
Nedner über die Mietſteigerungen und den Lohnkonflikt in dieſem Zu
ſammenhang.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärte, daß die Stadtverwaltm
keineswens die Abſicht habe, die Priatbauten zu unterbinden. Di=
in
Ausſicht genommenen Einzimmerwohnungen, die jetzt für alte Leut=
ſihr
verteilhaft ſeien, könnten im Bedarfsfalle leicht in Dreizimmer=
nuhnungen
umgebaut werden.
Stadtv. Süß ſprack, über die Bauabſichten der Gemeinnützigem
Gefellf hift für Angeſtelltenh imſtätten und die Tätigkeit der Deutſchem
Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaften. Derartige Privatbauten würdem
neit mehr ausgefihrt werden, wean ſie durch die nötigen Zuſchüſſ.
unterſtüitzt würden.
Burzermeiſter Buxbaum legte die prekäre finanzielle Lage dem
Stodt auseinander, die Gewährung von Mitteln über das zuläſſige
Maß und ohne erſite Sicherheit nicht erlaube.
Stadtv. Tempel befaßt ſich zunächſt wit der Zahl der Wohnung
ſuchenden und knüpft an die Ausführungen des Stadtv. Haury an. En
glaubt, daß bei entſprechend billigerem Bau mindeſtens 86 Wohnunger,
mehr beſchafft, und daß ferner dann die Mieten geſenkt werden könn=
ten
. Man müſſe die fungtbare Wohnungsnot mit allen Mitteln be=
kämpfen
.
Bürgermeiſter Buxbaum ſetzt in längeren Ausführungen aus=
einander
, daß man nur auf Koſten der Qualität billiger bauen könne.
Man verſchleudere kein Geld; wenn man unter den vorgeſchlagenem
Satz von 30 Mark heruntergehe werde ſich das ſpäter rächen.
Stadtv. Goſenheimer (Dem.) weiſt darauf hin, daß man der
Vorlage zuſtimmen, oder ſie ablehnen ſolle. Tatſache ſei, daß mam
der Wohnungsnot unbedingt ſteuern wüſſe, alſo könne man der Vor=
lage
im Sinne der Stadtverwaltung zunächſt zuſtimmen. Mit gewiſſe=
Sorge verfolge man das Entſtehen der Kaſernenbauten der ſtadt=
eigenen
Gebäude. Auch die privaten Bauten müſſe man begünſtigen.
Man ſolle aber bei der Herſtellung von Neubauten nicht kleinlich ſpa=
ren
, man ſetze Vertrauen in die Stadtverwaltung, allerdings hätten.
andere Städte billiger gebaut, es ſei aber auch bekannt, daß vielel
Städte teurer bauen, und auch die Berechnungen ſolcher Stadtverwal=
tungen ſeien ſehr gewiſſenhaft angeſtellt. Dem Bauprogramm kann:
man alſo zuſtimmen. Redner verbreitete ſich noch kurz über die Lohn=
forderungen
und die Forderungen des Inlandsmarktes.
Stadtv. Hütſch (Soz) beleuchtet die Tätigkeit einiger Baugenoſſen=
ſchaften
und erklärt, daß, wie er gehört habe, 9s vorgekommen ſei,
daß eine Baugenoſſenſchaft ſich mit Geld der Stadt (der Name, ob das
Zuſchüſſe oder Darlehen ſeien, tue nichts zur Sache) Gelände gekauft, es
liegen gelaſſe habe, um es ſpäter ſpekulativ zu verwerten.
Stadtv Haury (DV.P.) widerſpuicht ganz energiſch dieſer Auf=
faſſung
. Er bedaupe, daß derartige Verdächtigungen geäußert wurden,
Die in Frage ſtehende Genoſſenſchaft habe nie mit ſtädtiſchem Geld Bau=
gelände
vekauft. Geld oder Darlehen ſeien der Vorſchrift gemäß auf=
genommen
und auch verwertet worden.
Stadtv. Weſp (Zentr.) nennt einige ſtatiſtiſche Zahlen über die
fehlenden Wohnungen.
Der Berichterſtatter zu dieſer Vorlage, Stadw. Metzler (Soz),
gibt noch einige Erläuterungen und fragt dann an, wie es komme, daß
in Ermangelung von Geldern ſtädtiſſch Bauten nicht fertiggeſtellt
werden konnten, während noch Zuſchüſſe zu Privatbauten gegeben
wurden.
Bürgermeiſter Buxbaum klärt die Frage dahin auf, daß die=
ſer
Zuſchuß nach Ausweis der Darlehensliſte bereits vor zirka 134
Jahren vor der Inanſpruchahme bewilligt worden war.
Nachdem Stadtv. Hütſch (Soz.) als Antwort auf die Ausführun=
gen
des Stadtv. Haury noch erklärt hatte, daß ihm die Verdächtigung
der Genoſſenſchaftsmitglieder ferngelegen habe, wird zur Abſtimmung
über die Vorlage geſchritten. Die grundſätzliche Zuſtimmung zu der
vorliegenden Vorlage wird einſtimmig erteilt.
Traditionsgemäß übernimmt der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes,
Stadtv. 3iggs (Soz.) den Vorſitz, als Stadtb. Dr. Noellner Aus=
führungen
zu dem
Verwaltungsbericht über die Rechnungsjahre 1924 und 1925
gibt. Da dieſer Bericht gedruckt vorliegt, beſchränkt ſich der Redner
auf einige Erläuterungen zu den Hauptpunkten dieſes Verwaltungs=
berichts
. Der Voyſitzende dankt dem Referenten für ſeine Aus=
führungen
, es wird einſtimmig Entlaſtung erteilt. Ferner ſpricht der
Vorſitzende der Stadtverwaltung und beſonders Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing den Dank der Stadtverwaltung für die mühevolle geleiſtete
Arbeit aus.
Iu Anbetracht der vorgeſchrittenen Zeit gibt Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing im Einverſtändnis mit der Stadtverordnetenver=
ſammlung
lediglich eine kurze Inhaltsangabe über ſeine Etatsrede, die
der Preſſe zur Veröffentlichung zuging.
Der Finanzausſchuß hatte in ſeiner letzten Sitzung den driugend
notwendigen Herſtellungen des Saalbzues, wie ſie in der allen Stadt=
verordneten
zugegangenen Vorlage des Oberhürgermeiſters verzeichnet
ſind, unter Bewilligung des erforderlichen Kredits von 110000 Mk.
bereits zugeſtimmt.
Nach Erledigung einiger unweſentlicher Punkte, betr. Wahlen von
Mitgliedern zu verſchiedenen Ausſchüſſen, wurde die öffentliche Sitzung
geſchloſſen.

Hefſiſcher Motorſportklub Darmſtadt, Ortsgruppe des A.D.A.C.
Heute mittag 1 Uhr fahren unſere Mitglieder Robert Trapp und Hugo
Huck ab Theaterplatz zum Start nach Köln zur A. D.A.C.=Bundesfahrt
über 3500 Kilometer. Unſere beſten Wünſthe begleiten dieſe beiden
Sportler auf ihrer Fahrt.
Pr.4. Turngemeinde Beffungen 1865, e. V., D.T. Samstag, den
24. März, abends 9 Uhr, findet in unſerer Wochenverſammlung ein
Vortrag mit Lichtbildern von Herrn Studienrat Dr. Ph. Krämer
über Fava, die Sonneninſel, ſtatt, zu dem wir alle unſere
aktiven und inaktiven Mitglieder ſowie Freunde und Gönner herzlichſt
einladen: Damen ſind ganz beſonders willkommen! Es wird für jeden
Beſucher eine weihevolle Stunde bedeuten, dieſem geſchätzten Redner zu
lauſchen, der aus eigenem Erleben in gedankentiefen Ausführungen die
Kultur der fernen öſtlichen ſagenumwobenen Inſeln ſchildert und dabei
tiefernſte Betrachtungen über das Verhältnis zwiſchen dem Oſten und
Weſten, denen noch weltgeſchichtliche Auseinanderſetzungen bevorſtehen,
einflicht. Es iſt dies der geiſtige Kampf zwiſchen der iſlamitiſchen
und chriſtlichen Weltanſchauung. Treffliche Lichtbilder eigener Aufnahme
von beſonderer Eigenart, Schönheit und Klarheit werden eine anſchau=
liche
Ergänzung des geſprochenen Wortes bilden. Sie werden uns ein=
führen
in die Landſchaft, Bodenbewirtſchaftung, in das Leben und das
Treiben der Bewohner, ihre religiöſen Kulte und die buddhiſtiſchen
Tempel mit ihren rieſigen Ausmaßen. Wir hoffen, daß alle unſere
Mitglieder unſerer Einladung Folge leiſten!

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TV.4765

[ ][  ][ ]

Nummer 83

Freitag den 23 März 1928

Geite 7

Pritte Jahresſitzung der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt

am 20. März 1928.

Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorſitzende des
ſiweraus ſchuerzlichen, überraſchenden Verluſtes, den auch die Wirtſchaft
5. s Kammerbezirkes duvch das plötzliche Ableben des Provinzialdirektors
dr Provinz Starkenburg, Herrn Dr. Kranzbühler, betroffen hat.
Drer Verſtorbene, ein Mann von außerordentlichen Kenntniſſen, tiefer
Aäldung und auf allen Gebieten des Wiſſens bewandert, erfreute ſich
z. weiteſten Wirtzſchaftskreiſen höchſter Wertſchätzung zumal er mit
karem Blick die wirtſchaftlichen Zuſammenhänge erkannte und ſeine
nitverzweigte Verwaltung den praktiſchen Erforderniſſen entſprechend
frhrte. Die Lücke, die durch das Hinſcheiden des ſo verdienſwollen
ATannes eingetreten iſt, wird nur ſchwer in geeigneter Weiſe zu ſchließen
iu. Die Verſammlung erhob ſich zu ehrendem Gedenken an Herrn
2r. Kranzbühler von den Sitzen.
Aus dem Geſchäftsführungsbericht berdient beſonders hervorgehoben
zu werden ein Vortrag von Herrn Profeſſor
Dr. D. Witte im Kreiſe der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammern, in Mainz über Wirtſchafts=
iwagen
des fernen Oſtens‟. Der Vortragende legte in klaren,
ton bebeutendem wirtſchaftlichen Verſtändnis getragenen Ausführun=
ten
dar, wie die deutſche Wirtſchaft mit dem fernen Oſten in noch
ungere geſchäftliche Beziehungen treten kann. Eine Beſprechung
mit dem neuernannten heſſiſchen Geſandten, in
erlin, Herrn Nuß, gab Gelegenheit, die Wünſche der heſſiſchen
Wirtſchaftskreiſe, die ſie hinſichtlich der Vertretung ihrer Intereſſen
trurch die heſſiſche Geſandtſchaft in Berlin haben, zum Ausdruck zu
ingen. Es danf erwartet werden, daß die vertrauensvolle Zuſammen=
errbeit
zwiſchen der heſſiſchen Wirtſchaft und der Geſandtſchaft in Ber=
ſen
wie bisher zum Nutzen des Landes gute Früchte tragen möchte.
Bei einer Ausſprache, die die Reichsbahndirektion
Weainz mit intereffierten Stellen aus dem Kreiſe
Broß=Gerau über Fahrplanfragen veranſtaltete, war die
Kammer vertreten; ein Teil der vorgebrachten Wünſche wird im neuen
Bahrplan erfreulicherweiſe ſeine Erfüllung finden. Die Teilnahme
hen einer Vorſtandsſitzung des Südweſtdeutſchen Ver=
ehrsbundes
in Frankfurt a. M. gab erwünſchte Gelegen=
reit
, gegenüber neuerdings in Verkehrsfragen gelegentlich zu=
mge
getretenen Monopoliſierungsbeſtrebungen maß=
ebender
Frankfurter Stellen die heſſiſchen Intereſſen nachdrücklich wahr=
unehmen
; beſonders wurde darauf hingewieſen, daß etwaige Verände=
ſ
=ungen des derzeitigen Zuſtandes hinſichtlich der Einteilung der Reichs=
pahndirektionsbezirke
nicht einſeitig nach den Frankfurter Wünſchen er=
olgen
könnten. Solche Beſtrebungen ſind nur geeignet, die unbedingt
erforderliche vertrauensvolle Zuſammenarbeit Frankfurts mit den Nach=
Garſtädten in Frage zu ſtellen.
Das neuerdings gerade in manchen Branchen überhandnehmende
Ausverkaufsweſen gab Veranlaſſung zu einer eingehenden
grundſätzlichen Ausſprache. Es konnte hierbei feſtgeſtellt werden, daß
erfreulicherweiſe Beſtrebungen zur Aenderung der der=
geitigen
unzureichenden Beſtimmungen über das
Ausverkaufsweſen, bei den maßgebenden Stellen im Gange
ind, von denen die dringend notvendige Beſſerung der derzeitigen Zu=
ſitände
erwartet werden darf. Bis zur Neuregelung dieſer Materie
wwird es aber notwendig ſein, daß in enger Zuſammenarbeit der mit
Der Ueberwachung der Ausverkjufe beauftragten Induſtrie= und Handels=
Fammern und der zuſtändigen Polizeibehörden, unterſtützt durch die
Einzelhandeisorganiſationen, etwaigen auftretenden Mißſtänden mit
Machdruck entgegengetreten wird.
Im Mittelpunkt der weiteren Verhandlungen ſtand ein eingehen=
Der Bericht des Mitgliedes der Kammer Dr. e. h. Kle=
Fenz über die Verhandlungen der Verkehrskommiſ=
ffion
des Deutſchen Induſtrie= und Handelstags,
idie ſich mit der Neuregelung der Eiſenbahnverkehrs=
wordnung
befaßten. Der Referent legte die wichtigſten Aenderungen,
die der Entwurf bringt, dar und gab anſchließend daran einen Ueber=
blick über die zahlreichen Wünſche der Wirtſchaft, die in der derzeitigen
Faſſung des Enwurfs noch keine Erfüllung gefunden haben. Da die
Neuregelung der wichſtigen, weitverzweigten Materie auf lange Sicht er=
folgt
, muß erwartet werden, daß die maßgebenden Stellen den ein=
gehend
begründeten Wünſchen der Wirtſchaft weiteſtgehend Rechnung
tragen. Anſchließend berichtete der Referent über die letzten Ver=
handlungen
, des Landeseiſenbahnrats in Frank=
furt
a. M., die Gelegenheit boten, wichtige Verkehrswünſche aus dem
Kammerbezirk zur Erörterung zu ſtellen. Als erfreulich konnte feſt=
geſtellt
werden, daß, einem Antrag des Berichterſtatters entſprechend,
der mit dem Sommerfahrplan verkehrende Fern=
ſchnellzug
FD. 3, der eine günſtige Frühverbindung vormittags
mir Berlin darſtellt, entgegen den urſpünglichen Abſichten der Reichs=
bahn
bereits ab und bis Mannheim auch für Nichtſchlafwagenreiſende
freigegeben wird.
Eine eingehende Ausſprache fand ſtatt über die Frage, ob das mit
Eude Juni dieſes Jahres außer Kraft tretende Geſetz über den Ver=
kehr
mit unedlen Metallen noch weiter verlängert werden,
vder ob auch auf dieſem Wirtſchaftsgebiet die völlige Gewerbefreiheit
wieder hergeſtellt werden ſoll. Obwohl die hieſigen Wirtſchaftskreiſe
grundſätzlich auf dem Standpunkt ſtehen, daß Ausnahmegeſetze, die aus
den Notzjahren nach dem Kriege ſtammen, beſeitigt werden ſollen, ſo
wird doch eine Verlängerung des Geſetzes über den Verkehr mit un=
edlen
Metallen um eine beſchränkte Friſt befürwortet, zumal eine Neu=
regeluny
der Grundſätze für dieſen Handel anläßlich der bevorſtehen=
den
Abänderung der Bewerbeordnung zu erwarten ſteht;
im Hinblick hierauf erſcheint es nicht wünſchenswert, daß allzu häufige
Aenderungen der Beſtinmungen die Rechtslage verwirren.

Der Entſchluß der Deutſchen Reichsbahngeſell=
ſchaft
, ſich gerade in den Bezirken der Reichsbahn=
direktionen
Mainz und Frankfurt a. M. neben der
Beförderung auf dem Schienenwege auch an dem
Verkehr auf der Landſtraße im Wege einer Beteili=
gung
an der Kraftverkehrsgeſellſchaft Heſſens in
Frankfurt a. M. zu betätigen, veranlaßte die Kammer, ſich ein=
gehend
mit den in die bisherigen Verkehrsverhältniſſe ſtark eingreifen=
den
Vorgängen zu befaſſen. Die weitere Entwickelung der Dinge auf
dieſem Gebiete bedarf höchſter Aufmerkſamkeit aller Beteiligten, damit
nicht wichtige Intereſſen der Wirtſchaft insgeſamt oder ſchutzwürdige
Belange einzelner Wirtſchaftskreiſe beeinträchtigt werden. Andererſeits
wäre es zu begrüßen, weun durch verſtänonisvolle Zuſammenarbeit der
Kraftverkehrsgeſellſchaft und hiermit der Reichsbahn mit den in Be=
tracht
kommenden Wirtſchaftskreiſen der Verkehr in Bahnen geleitet
würde, die den Geſetzen der Wirtſchaftlichkeit entſprechen und eine ge=
ſunde
Entwickelung gewährleiſten. Aufgabe ſämtlicher Beteiligten ſollte
es ſein, innerhalb des gegebenen Rahmens eine Löſung zu finden, die
einen zwechmäßigen und gerechten Ausgleich aller in Frage kommenden
Intereſſen in ſich ſchließt.
Weiter wurde Bericht erſtattet über den Stand der Neurege=
lung
des gewerblichen Rechtsſchutzes, worüber ein
Geſetzentwurf bei den maßgebenden Stellen zur Beratung ſteht.
Der Entwurf ſiehr vor, die innerdeutſchen B=ſtimmungen den in letzter
Seit neugeſtalteten internationalen Abmahungen anzugleichen und gleich=
zeitig
den veränderten wirtſhaftlichen Verhältniſſen weiteſtgehend Rech=
urung
zu tragen. Die maßgebenden Spitzenorganiſationen, insbeſondere
ge: Deutſche Jaduſtrie= und Handelstag, werden Gelegenheit nehmen,
die beſonderen Wünſche von Induſtrie und Handel an den zuſtändigen
Stellen zur Geltung zu bringen.
Aufbauend auf den Erfahrungen, die im Straßenbauweſen
auf der Braunſchweiger Verſuchsſtrecke gemacht wur=
den
, ſind die wegebauunterhaltungspflichtigen, öffentlich=rechtlichen Ver=
lände
bei der Reihsregierung wegen erhöhten Schutzes gegen
übermäßige Abnutzung der Straßen, durch Kraft=
fahrzeuge
vorſtellig geworden. Die Anträge gehen einmal dahin,
für Laſtkraftwagen nah einer angemeſſenen Ueber=
gangszeit
die Benutzung von Vollgummireifen zu
unterfagen; weiterhin wird angeregt, die Höchſtgewichte
ſowvie die höchſtzuläſſigen Achſen= und Felgendrucke jeden=
falls
nicht weiter zu erhöhen, ebenſo auch die weitere übermäßige Ver=
breiterung
und Erhöhung der Wagenaufbauten einzuſchnänken. Auch
iſt an beſondere Vorſchriften zur Beſchränkung der Geſchwindigkeiten
für beſtimmte Arden von Fahrzeugen gedacht. Wenn auch dieſe Forde=
rungen
der wegebauunterhaltungspflichtigen Verbände einer gewiſſen
Verechtigung nicht entbehren, ſo muß bei der Regelung der überaus
wichtigen, weiteſte Wirtſchaftskreiſe unmittelbar betreffenden Frage doch
die mittlere Linie gefunden werden, die die Wirtſchaftlichkeit der Be=
nutzung
der Laſtkraftfahrzeuge nicht beeinträchtigt, andererſeits aber
auch davor ſchützt, daß die Koſten für die Wegebauunterhaltung ins
Ungemeſſene geſteigert werden.
Erfreulichevweiſe iſt nunmehr dem Heſſiſchen Landtag der Ent=
wurf
eines heſſiſchen Gewerbeſteuergeſetzes zuge=
gangen
. Der Enwurf deckt ſich, ſoweit es ſich bis jetzt überſehen läßt,
mit dem bereits im Vorjahre dem Heſſiſchen Landtag vorgelegten Ge=
werbeſteuergeſetzentwurf
, zu dem die Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
kammern
eingehende und begründete Abänderungsvorſchläge gemacht
hatten. Bedauerlich iſt, daß eine undgültige Veranlagung erſt für das
am 1. April beginnende Rechnungsjahr 1928 vorgeſehen iſt, während
für das Rechnungsjahr 1927, gleichwvie für die beiden vorangehenden
Jahre 1925 und 1926 die Vorauszahlungen auf die Gewerbeſteuern
grundſätzlich als endgültige erklärt und nur durch unzureichende Be=
ſtimmungen
, die eine Behebung der tatſächlichen Härtefälle nicht er=
möglichen
, ergünzt werden ſollen. Es wird Aufgabe der Heſſiſchen In=
tuſtrie
= und Handelskammern ſein, auf eine Regelung der Ge=
werbeſteuerfrage
in Heſſen hinzuwirken, die den berechtigten
Wünſchen nah ſtenerlicher Gerechtigkeit in höherem Maße,
als es nach dem Enwwurf geplant iſt, Rechnung trägt.

Kunſinotizen.

Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krliſ.
Heute abend 8 Uhr ſpricht im Zentralhotel, Obergaſſe 12, der
bekannte Vortragende H. Groſſe=Würzburg über Elektrizi=
tät
das modernſte Kampfmittel der Menſchheit
gegen die Leiden des Körpers‟. Der durch Experimente er=
läuterte
Vortrag, der uns nicht nur einen Einblick in das Weſen der
Elektro=Therapie, der zeitgemäßeſten Heil= und Verjüngungsmethode,
ſondern auch Gelegenheit zu öfterer, koſtenloſer Selbſtbehandlung unter
Anleitung bietet verſpricht ſehr intereſſant zu werden und empfehlen
wvir daher den Beſuch. Näheres Anzeige!
Der Vortrag im Neugeiſtkreis findet heute abend
8 Uhr ſtatt (Loge, Sandſtraße). Fr. Gberspücher ſpricht über Die
Pflicht zum Glück. Alle Müden und Verzagten, alle Verärgerten
und Mutloſen ſollen ſich neue Kraft und Anregung holen. Gäſte, wie
ſtets, willkommen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Deutſchorden. Die Kommende Höchſt i. Odw. lädt zur
Teilnahme an ihrer Bismarcks=Geburtstagsfeier am 31. März d. Js.,
abends 8.30 Uhr, im Saale des Gaſthauſes Zur Poſt ein.

eber Werte, Künſtler oder fünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchieht behält ſich die Redalion ihr Urtel vor.
Palaſt=Lichtſpiele. Panik, Regie und Hauptdar=
ſteller
: Harry Piel. . . . Geſchickte Szenenfolge, ſpannende Momente,
wirkungsvolle Einheit; der Film iſt vom Publikumsſtandpunkt aus einer
der beſten der letzten Zeit. Der Filmkurier ſchreibt: Dieſer Film legt
erneuten Beweis für die vielſeitige Darſtellungskunſt Harry Piels ab,
der in nicht weniger als drei verſchiedenen Rollen erſcheint. Beſon=
deres
Aufſehen dürfte jedoch der rieſige bengaliſche Königstiger Vy=
land
erregen, der auch in den aufregendſten Situgtionen auf den leiſe=
ſten
Wink ſeines Herrn (Harry Piel) hört. Mit dieſem Tiger iſt Harry
Piel ſeinerzeit bei den Aufnahmen verunglückt, worüber alle Tages=
zeitungen
berichteten.
Aus den Parteien.
Deutſche Demokratiſche Partei, Landesver=
band
Hefſen. Am Sonntag, den 25. d. M., findet um 1 Uhr
mittag3 in Frankfurt a. M. im Volksbildungsheim, Eſchenheimer An=
lage
40, ein außerordentlieher Parteitag ſtatt, deſſen Tagesordnung
lautet: 1. Aufſtellung der Kandidaten für den Reichstag, 2. Verſchiede=
nes
. Alle Parteifreunde ſind hierzu herzlich eingeladen.
Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Die
ordentliche Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt findet
am Dienstag, den 27. März, abends 8.15 Uhr, im Gelben Saale des
Reſtaurants Sitte, Karlſtraße 15, ſtatt. Tagesordnung: 1. Vortrag des
Herrn Dr. K. Klein=Buchſchlag über Die politiſche Lage und die Be=
deutung
der demnächſtigen Reichstagswahlen, 2. Geſchäfts= und Kaſſen=
bericht
. Wir bitten unſere Mitglieder dringend um ihr Erſcheinen.
Wetterbericht.
Gießen, 22. März.
Die warmen Luftmaſſen des weſtlichen Tiefdruckgebietes, die bis
über Mitteleuropa vorgedrungen ſind, haben einen Abbau des ruſſiſchen
Hochdruckgebietes herbeigeführt. Im weiteren Bereich des Druckfall=
gebietes
dauert das wolkige Wetter mit Regen an.
Ausſichten für Freitag, den 23. März 1928:
Wolkiges Wetter, Temperatuven wenig verändert, zeitweiſe Nieder=
ſchläge
.
Ausſichten für Samstag, den 24. März 1928:
Wechſelnd wolbig, noch vereinzelte Niederſchläge wahrſcheinlich.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:

Ort: Wetter: Temp.
in C‟ Wind: Miee
ſchlag
in mm Fe
decke
in em Gießen: Regen 1,9 Aachen: Regen Hamburg: heiter os0, Berlin: wolkig 080. München: wolkig W. Königsberg: heiter SO,

Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:

Feldberg:
(Taunus) Nebel 00 S0. 0,5 Waſſerkuppe:
Feldberg: Schnee (Schwarzw.) Nebel W. Zugſpitze: Kahler Aſten: Fichtelberg: heiter

Togelender ſir Freitag, den 3. Märn 198.
Heffifches Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 22½
Uhr, F 9 (Darmſtädter Volksbühne): Carmen Kleines Haus,
Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr, außer Miete: Gaſtſpiel Käche
Dorſch: Pygmalion. Orpheum, abends 20 Uhr: Madame
Revue‟. Konzerte: Schloßkaſfe, Aaſfe Rheingold, Weimhaus
Maxi. Darmſtädter Hof, Tamusburg, Boßler (Maukt 12) Spa=
niſche
Bodega, Hotel Schmitz. Stadtkirche, abends 20 Uhr: Konzert
des Soloquartetts für Kirchengeſang, Prof. Rötchig, Leirtzig.
Chriſtengemeinſchaft, abends 20.15 Uhr, in der Städt. Abadewie für
Tonbunſt, Eliſabethenſtr.: Oeffentl. Fragegbend Die ſedliſche Not der
Jugend u. d. Konfirmation. Aula der Ludwigs=Oberrealfchule,
abends 20 Uhr: Oeffentl. Vortrag des Vereins für natungemäße Le=
bens
= und Heilweiſe. Heaghaus, Luiſenſtr. 16. abends 20 Uhr:
Vortrag Die Elektrizität im Haushalt. Atelierausſtellung
Auguſte von Bellersheim, Willhelmmenſtr. 42, I., von 111 Uhr und
von 3½5 Uhr. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele, Helöa.

M D en Heeeneche
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 23. März: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 15 Min.
Samstag, den 24. März: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min.
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 24. März: Vorabend 6 Uhr 10 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min.
Wochengoitesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min. Abends 6 Uhr

daer TaiHähIIIe
MTUIR

Soliedtht *
So versicherte uns ein bluger Fachmann, als wir ihm.
mitteilten, dass wir eine neule Cigarette mit der Parole
bringen:
ddes für den Inhalt, nichts mehr füräusseren Luzus!
Lauchon die die neue Katschau Liggretts

ALMIOOTA
Zessere Cigarotten in dieser Preislage gibt es nicht!

TV.71

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Freitag, den 23. März 1928

Nummer 83

Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 22. März. Der Retourgerätekampf der
hieſigen Avbeiter=Turnerſchaft, der in Stuttgart=Kormweſüheim ſtattfand,
endete mit dem Siege unſerer Mannſchaft. Mit einem Pbus von 11
Punkten entſchied ſich das Treffen zu unſeren Gunſten. Das Handball=
ſpiel
entſchied ſich mit 7:1 für unſere Spieler und das Fußballſpiel
ſtand 1:1. Es waren ſchöne Spunden, die man m Scutrgarts Mouern
verlebte und ſie werden ſtets allem Teillnehmern in beſter Erinnerung
Gleiben. Die Freiw. Feuerwehr ladet ihre Mitglieder für
Sonmtag, den 25. ds. Mts., nachmitdags 3 Uhr zur diesjährigen Haupt=
verſammlung
ein. Auf der Tagesordnung ſteht außer andeven wichtigen
Punkten das 50jährige Beſtehen der Wehr. Aus dieſem Anlaß wird
pümktliches und vollzähliges Erſcheien aller Kameraden evwartet.
J. Griesheim, 22. März. Ein junger Mann von hier, der ſich
geſtern abend auf dem Wege nach Pfungſtadt befand, ſtürzte infolge
eines Raddefektes vom Rade und zog ſich am Knie eine ſehr ſchwere
Verletzung zu. Dr. Kaſtorf von Pfungſtadt leiſtete dem Verletzten die
erſte Hilfe, indem er die Wunde zunähte und einen Notverband an=
legte
. Mit dem Auto wurde der junge Mann nach ſeiner Wohnung
transportiert. Wegen Ausführung von Pflaſterarbeiten iſt der Zu=
fahrtsweg
nach dem Hintereichen und nach der kleinen Zeil (Flur XIII)
vom 22. März bis 31. März ds. Js. geſperrt. Vor kurzem wurde
aus Krofdorf (im Lahntal) berichtet, daß daſelbſt zu Oſtern ein Knabe
aus der Schule entlaſſen werde, der die ungewöhnliche Größe von 1,80
Meter aufweiſe. Heute können wir mitteilen, daß dieſer junge Menſch
von einem hieſigen Konfirmanden an Körperlänge noch übertroffen
wird. Es iſt dies der Sohn Wilhelm des Eiſenbahnſchloſſers Valentin
Leber, der 1,84 Meter mißt und ſeinen Lehrer faſt um Haupteslänge
überragt. Unter ſeinen Mitkonfirmanden nimmt ſich dieſer junge
Menſch wie ein wahrer Rieſe aus.
F. Eberſtadt, 21. März. Im Saale des Gaſthauſes Zum
Schwonen fand eine Veranſtaltung des Volksbundes Deutſche Kriegs=
gräberfürſorge
ſtatt, welche den Zweck hatte, die Ziele und Aufgaben
des Bundes, nämlich die Herrichtung, Erhaltung und Pflege der fernen
Ruheſtätten unſerer gefallenen Brüder vor Augen zu führen, und Mit=
glieder
für den Bund zu werben. Bürgermeiſter Dr. Uecker wies in
ſeiner Begrüßungsanſprache auf dieſe ehrenvolle Aufgabe des Bundes
und ihre Notwendigkeit hin. Lehrer Germann=Darmſtadt ſchilderte
dann durch Vorführung einer großen Amzahl Lichvbilder den Zuſtand
der Ruheſtätten und Sammelfriedhöfe unſerer Helden in den fremden
Staaten und das ſegensreiche Wirken des Bundes ſowie die große
Avbeit, die auf dieſem Gebiete noch ihrer Vollendung harrt. Heißes,
nie verlöſchendes Dankgefühl, ſo führte Redner aus, müſſe alle Deutſche.
ohne Anſehen ihres religiöſen Bekenntniſſes, ihrer ſozialen Stellung und
ihrer politiſchen Auffaſſung zuſammewſchließen zu einem großen Ganzen,
zur Mitarbeit am Werke des Volksbundes, ſeinen Toren die Treue zu
bewahren und wenigſtens zu einem gevingen Teil ſeiner Dankespflicht
zu genügen. Die Veranſtaltung war ſtimmungsvoll umrahmt von Muſik=
ſtücken
des Muſibvereins 1904, der ſich unter Leitung ſeines Dirigenten
Frees in anerkennenswerter Weſſe in den Dienſt der guten Sache ſtellte.
Fräulein Käthe Dietze=Darmſtadt half den Abend durch paſſende Ge=
ſangsvorträge
künſtleriſch verſchönern und zu heben. Dafür ſei ihr und
ihrer Begleiterin auf dem Klavier, Fräulein Uecker=Darmſtadt, herz=
lichſt
gedankt.
F. Eberſtadt, 22. März. Kirchenkonzert. Das rühmlich be=
kannte
Solo=Quarrett Profeſſor Röthig=Leipzig vernaſtaltet am Sams=
tag
(24. März), abends 8 Uhr beginnend, in der evang. Kirche ein
Kirchenkonzert. Eintritt 50 Pfg. Ausſtellung von
Schülerarbeiten. Im Saal 2 der Gutenbergſchule ſind am Sonn=
tag
(25. März) Schülerarbeiten der gewerblichen Abteilung der Knaben=
fortbildungsſchule
ausgeſtellt, die von vormittags 11 Uhr an beſichtigt
werden können. Schachklub. Der Schachklub Eberſtadt weilte am
vergangenen Sonntag in Sindlingen. Zum erſten Male in den bis=
herigen
fünf Wettkämpfen beider Vereine mußte ſich Eberſtadt als ge=
ſchlagen
bekennen. Das Reſultat an den 16 Brettern endete mit 5½:4½
für Sindlingen. Eine Genugtuung für Eberſtadt war es aber doch,
daß gerade an den beiden erſten Brettern die ſtärkſten Spieler Sind=
lingens
, Jürgens und Münſtermann, die beiden Meiſter der Main=
Taunus=Schachvereiigung, von den Eberſtädter Spielern geſchlagen
wurden. Sindlingn hatte im vergangenen Jahr die Vereinsmeiſterſchaft
der genannten Schachvereinigung errungen, die ſeit mehreren Jahren
im Beſitze des Schachklubs Flörsheim a. M. war.

Das Endſpiel um den deutſchen
Hanvoag=poidt mr Darinſtae..
Um den Ehrenpreis des Reichspräſidenten.
Das Handballſpiel hat in den letzten Jahren einen Auf=
ſchwung
genommen, der geradezu erſtaunlich iſt, aber in dem
erzieheriſchen Wert des Spieles begründet liegt. Turner und
Leichtathleten haben es als Uebungsgebiet aufgenommen. Und
man wird, rein zahlenmäßig genommen, ſchon jetzt feſtſtellen
können, daß es den großen Bruder Fußball, deſſen Pflege ein
beſonderer Verband ſich angedeihen läßt, wenn nicht überflügelt,
ſo doch eingeholt hat nicht nur in Sportlerkreiſen. Dieſes Hand=
ballſpiel
, deſſen Vorzüge für die körperliche Erziehung hier auf=
zuführen
zu weit führen würde, hat bei uns in Heſſen und da
vor allem in Darmſtadt eine Entwicklungsſtufe erreicht, die an=
zuſtreben
des Schweißes der Edelſten wert iſt. Die Deutſche
Sportbehörde hat die Vormachtſtellung rein äußerlich dadurch an=
erkannt
, daß ſie als Austragungsort des Endſpieles um den
deutſchen Pokal Darmſtadt beſtimmt hat, wo am kommenden
Sonntag nachmittag auf dem Stadion am Böllenfalltor die Ver=
treter
Süddeutſchlands und Brandenburgs ſich gegenüberſtehen
werden. Auch für dieſes Spiel hat unſer Reichspräſident von
Hindenburg ſein Bild geſtiftet, das der ſiegenden Mannſchaft
außer dem Ehrenpreis übereignet wird. Welches Intereſſe man
allſeits dieſem Spiel entgegenbringt, beweiſt die große Nachfrage
nach Karten, die im Vorverkauf zu billigeren Preiſen zu haben
ſind. Allerdings machen wir darauf aufmerkſam, daß der Vor=
verkauf
am Samstag mittag abgeſchloſſen wird. Mancher unſerer
Landleſer, ſei er Sportler oder Turner, wird ſicher die Gelegen=
heit
gerne benutzen, um einmal der Reſidenz ſeinen Beſuch abzu=
ſtatten
. Ein ſolch ſportlicher Genuß wird nicht alle Tage geboten.

4a. Pfungſtadt, 22. März. Gelöſchte Firma. Die hieſige
Firma Ludwig Dintelmann iſt im Handelsregiſter gelöſcht worden.
Beerdigung. Landwirt Ludwig Gerhardt 2. wurde unter großer
Beteiligung zu Grabe getragen. Der Junglandbund und die Ortsgruppe
des Landbundes, ſowie der Bienenzüchterverein widmeten ihm ehren=
volle
Nachrufe. Abendunterh altung. Die Sängervereini=
gung
Pfungſtadt hält am kommenden Sonntag im Kronenſaal eine
Abendunterhaltung ab, in deren Verlauf ein größerer Schwank in drei
Aktem zur Aufführung gelangen wird.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 21. März. Krieger= und Veteranen=
Verein. Aus Anlaß der vorzunehmenden Ehrungen alter verdienter
Mitglieder fand bei Kamerad Leißler eine Familienfeier ſtatt.
Von ſeiten des Haſſiaverbandes überbrachte Herr Bezirksvorſitzender
Kam. Eidenmüller aus Darmſtadt Grüße. Er nahm auch die
Ehrungen vor. Für 50jährige Mitgliedſchaft kamen in Frage: 1. Adam
Wittersheim, der an dieſem Tage zugleich auch ſeinen 86. Geburtstag
feiern konnte; 2. Philipp Reitz, 3. Georg Wagner III, 4. Georg Eckert,
5. Chr. Nungeſſer, 6. Adam Schweitzer; für 40jährige Mitgliedſchaft
wurden geehrt die Kameraden 1. Karl Block, 2. Altbürgermeiſter Hch.
Appel, 3. Jean Krug, 4. Lehrer i. R. Gg. Lortz, 5. Johs. Seehaus;
eine 25jährige Vereinszugehörigkeit können nachweiſen die Kameraden
1. Ludwig Bender III, 2. Rektor i. R. Hch. Schultheiß, 3. Hch. Ströher
und 4. Förſter Otto Harniſch. Sämtlichen Geehrten wurde neben der
entſprechenden Medaille eine Ehrenurkunde ausgehändigt. Eine beſon=
dere
Ueberraſchung wurde dem Kameraden Karl Block von ſeiten des
Haſſiaverbandes zuteil. Für ſeine langjährige Tätigkeit als Vorſtands=
mitglied
und jetziger Ehrenvorſitzender des Vereins wurde ihm das
Haſſia=Ehrenkreuz verliehen. Unter den Klängen der Muſikkapelle
Gruß blieb man in recht gemütlicher Stimmung noch lange Zeit bei=
ſammen
. Weſentlich zur Verſchönerung der Feier haben beigetragen
Kamerad Lortz, der zuſammen mit ſeinem Schüler Georg Steuer=
nagel
einige Klavierſtücke zu Gehör brachte.

G. Ober=Ramſtadt, 22. März. Familienabend. Der Evan
geliſche Bund, Zweigverein Ober=Ramſtadt, hält am Sonntag, den 25.,
ds. Mts., im Saale Zum Löwen (Schneider) wieder einen Familien= ab, bei dem Herr Pfarrer Dr. Dorn einen Vortrag über ſeine=
Romreiſe halten wird. Auch der Kirchengeſangverein wirkt mit. Neben=
allen
Mitgliedern ſind auch Freunde des Vereins hierzu freundlichſt=
eingeladen
. Auf die am gleichen Sonntag von vormittags 11 Uhr bis;
nachmittags 5 Uhr im Eliſenbad ſtattfindende Ausſtellung von=
Arbeitsproben der Lehrlinge, veranſtaltet von der Fort=
bildungsſchule
, ſei auch an dieſer Stelle noch einmal hingewieſen.
Le. Groß=Umſtadt, 22. März. Die Heſſiſche Wanderaus=
ſtellung
für Geſundheitspflege und ſoziale Für=
ſorge
wurde am Sonntag vormittag unter zahlreicher Beteiligung im
der Turnhalle der hieſigen Oberreal= und Höheren Landwirtſchaftsſckuuls
feierlich, unter Mitwirkung des Männergeſangvereins, eröffnet. Hern
Bürgermeiſter Lampe begrüßte die Erſchienenen, insbeſondere den Prä=
ſidenten
der Landesverſicherungsanſtalt, Herrn Dr. Neumann, und dem
Vertreter des Kreisamtes, Herrn Kreisdirektor Hemmerden. Dr. Neu=
mann
hieß ebenfalls die Anweſenden herzlich willkommen und danckte
dem Direktor der Oberrealſchule, Herrn Pfersdorff, im Namen der
Ausſtellungsleitung dafür, daß er in bereitwilliger Weiſe die ſchönen
Räume der Schule den Zwecken der Ausſtellung zur Verfügung geſtellt
habe. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Ausſtellung hier wie
allerorts der ſegensreiche Erfolg nicht veuſagt bleibe. Der Dank des
Kreisdirektors Hewmerden galt nicht nur Herrn Dr. Neumann, ſonder
auch der Stadtverwaltung für das Entgegenkommen b=i der Auf=
bwingung
der erforderlichen Mittel. Herr Oberſtudiendirektor Pfers=
dorff
wünſcht der Ausſtellung beſten Erfolg und verſpricht freudige
Mitarbeit der Schule in den ihr geſetzten Grenzen. Die Ausſtellung
umfaßt ſechs Abteilungen. Unter ihnen nehmen diefenigen für Tuber=
kuloſe
, Geſchlechtskrankheiten, Krüppelfürſorge und Säuglingsfürſorge
den breiteſten Raum ein. Die beiden ſchlimmſten Seuchen der menſch=
lichen
Geſellſchaft ſind z. Zt. Tuberkuloſe und die Geſchlechtskranſheiten.
Es iſt erſchreckend, wenn man hört, daß jeder vierte in Deutſchlond ver=
ſtorbene
Menſch der Tuberculoſe erlag, oder daß alle 7 Minuten ein
Menſch als Opfer dieſer Seuche erliegt. Aehnlich liegen die Veuhältniſſe
auf dem Gebiete der Geſchlechtskrankheiten, die in der Nachkriegszeit
in erſchreckender Weiſe zugenommen haben. Von den Patienten der
Univerſitätsklinik in Gießen ſind heute 7580 Proß. von dieſſer Seuche
befallen. Das ſind furchtbare Tatſachen, die uns in der Ausſtellung in
ploſtiſcher Form und als abſchreckende Beiſpiele vorgeführt werden.
Möchten ſie ſich unſere Jugend ganz beſonders zu Herzen nehmen!
Im Nohmen der Ausſtellung fanden noch an drei Abenden im Gaſthaus
zur Krone Vorträge ſtatt. Am Monvag, 19. März, ſprach Medißziwalratz
Dr. Vix, Kreisarzt in Dieburg, über Oeffenuliche und pribate Ge=
ſundcheitspflege
; am Dienstag abend Kreisfütſongerin Schweſter
Tabitha Furch über Kind Familie und Staat und am Mitwoch
abend der Leiter der Ausſtellung, Herr Dr. Avemarie, über Vollks=
kranßheiten
, ihre Verhütung und Heilung‟. Die Ausſtellung ſowohl,
wie auch die Vorträge erfreuten ſich eines guten Beſuches. Möge der
in Wort und Bild ausgeſtreute Samen zum Wohle des Einzellnen wie
auch der Geſamtheit reiche Frucht tragen! Die Landwirtſchaft=
liche
Schule dahier hat mit der Veröffentlichung ihres neunten
Jahresberichts gleichzeitig eine Einladung zur Schlußfeier für Mittwoch,
den 21. März, ergehen laſſen, die im Gaſthaus Zum weißen Roß
ſtattfand. Die öffentliche Prüfung begann um 3 Uhr nachmittags und
erſtreckte ſich auf Pflanzenſchutz Tierzucht, Ackerbau und Proben freien
Vortvags durch Schüler. Nach Beendigung derſelben erfolgte die Ueber=
reichung
der Zeugmiſſe und die feierliche Entlaſſung der abgehenden
Schüüler. Die Schule wurde von 36 Schülern beſucht, und zwar ent=
fielen
auf die Oberklaſſe 20 und auf die untere Abteilung 16 Schüler.
Am B. Februar 1928 wohnte Herr Oberlandwirtſchaftsrat Bauer
dem Unterricht bei. Leider verſtarb ein Schüler. An ſeiner Beerdigung
beteiligten ſich ſämtliche Mitſchüler und die Lehrer. Zur Unterſtützung
des theoretiſchen Unterrichts wurde eine Reihe von Ausflügen und Be=
ſichtigungen
durchgeführt, ſo der Zuckerfabrik und der Genoſſemſchafts=
wolkerei
, Teilnachme an einer Maſchinenvorführung in Lengfelld, Beſich=
tigung
des Landeswuſeums, des Darmſtädter Schlachthofes und der Be=
ſuch
landwirtſchaftlicher Betriebe in Dilshofen. Am 10. und 12. Januar
nahm die Schule teil an dem Vortragskurſus der Landwirtſchafts=
kammer
zu Darmſtadt. Die Abſchiedsfeier an der Landwirtſchaftlichen
Schule finder Samstag, den 24. März, im Gaſthaus Zum weißen Roß‟,
ſtatt. Dobei werden zwei Theaterſtücke Einer muß heiraten und
Der Nachtwächter zur Aufführung gelangen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 83

Freitag, den 23. März 1928

Seite 9

Die Entwäſſerung der heſſiſchen Rheinniederung.

Der Mittelrheiniſche Architekten= und Ingenieurverein, Darmſtadt,
hatte zu einem Vortrag des Miniſterialrats Heyl über die Entwäſſerung
der heſſiſchen Rheinniederung eingeladen. Der Vorſitzende des Vereins,
Miniſterialrat Wagner, begrüßte die Erſchienenen, u. a. die Vertreter
der heſſiſchen Miniſterien und Behörden u. a. an deren Spitze den
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, Korell. Miniſterialrat Heyl
führte in ſeinem Vortrag ungefähr folgendes aus:
Schon vor dem Weltkrieg war Deutſchland angewieſen, einen großen
Teil der erforderlichen Nahrungsmittel aus dem Ausland einzuführen.
Deutſchland als reiches Land konnte ſich das auch leiſten. Das ver=
armte
Deutſchland jedoch iſt nicht mehr in der Lage, in gleichem Umfang
Fleiſch und Getreide einzuführen wie früher. Wir ſind gezwungen,
unſere landwirtſchaftliche Produktion zu vermehren, wollen wir nicht
am Hungertuch nagen und wollen wir nicht wieder die Zeit erleben,
die uns allen noch gut in Erinnerung iſt. Es iſt deshalb unſere Aufgabe
neue Anbauflächen zu gewinnen,

die Oedländereien und die Sümpfe zu meliorieren und die Ernte des
heimiſchen Bodens zu ſchützen.
Die Beſtrebungen die heſſiſche Rheinniederung zu ent=
wäſſern
, ſind wohl ſo alt als das Bedürfnis, mehr Kulturland zu ge=
winnen
, und das Bedürfnis, das Kulturgelände vor Ueberſchwemmungen
durch das Hochwaſſer des Rheins oder der Bäche, die aus dem Odenwald
kommen, zu bewahren. Nach kurzer Erläuterung der geologiſchen Ver=
hältniſſe
führte der Redner weiter aus, daß die Bewohner der Rhein=
ebene
gegen Ueberſchwemmungen durch den Rhein ſich ſchon ſehr früh=
zeitig
durch die Anlage von Dämmen ſchützten. Aber das von dem
Odenwald kommende Grundwaſſer, das bei hohen Rhein=
waſſerſtänden
über das tiefliegende Gelände austritt, und die aus dem
Odenwald kommenden Gebirgsbäche verwandelten große Flächen in faſt
ſtets unbegehbare Sümpfe. Schon im 16. Jahrhundert wurde verſucht
durch Anlage des Landgrabens größere Flächen zu entwäſſern und
in kulturfähigen Zuſtand zu bringen. Der Landgraben lag aber nicht
an der richtigen Stelle, er ſchnitt Sande an, ſo daß die Unterhaltung
ſchwierig war. Es war auch nicht möglich, durch ihn die alten Neckar=
bette
zu entwäſſern, weil er zu hochlag.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts verſuchte die heſſiſche Regierung,
die großen Flächen der Rheinebene vor Ueberſchwemmung und vor
Verſumpfung durch austretendes Grundwaſſer zu ſchützen. Es wurden
berſchiedene Entwürfe aufgeſtellt, die ſich aber nicht verwirklichen ließen.
Der bekannteſte Entwurf iſt in der Denkſchrift Die Waſſer= und Boden=
verhältniſſe
im Ried von Landeskulturrat Dr. Klags niedergelegt,
die ſich auf die eingehenden Vorarbeiten des Herrn Miniſterialrats
Mangold aufbaut. Es folgte hierauf eine Erläuterung
der in der heſſiſchen Rheinebene bis jetzt ſchon ausgeführten Ent=

wäfſerungsanlagen,
wie: der Bau des Schwarzbachpumpwerks im Jahre 1913,
des kleinen Pumpwerks bei Bauſchheim, das alte Mainſchlingen
entwäſſern ſoll, des Pumpwerks Bürſtadt=Hofheim (im Jahre
1902/03 errichtet), über die Anlagen im Gebiet des Halbnaas= und
Langengrabenverbands und über die Anlagen auf dem linken Rheinufer
in den Gemarkungen Laubenheim, Bodenheim, Nad n=
heim
, Oppenheim, Dienheim und Guntersblum. Hier
find zur Entwä ſerung Pumpwerke vorhanden, die z. T. veraltet ſind
und umgebaut werden müſſen. Alle bis jetzt aufgeführten Ent=
wäſſerungsanlagen
haben jedoch keinen Erfolg gebracht. Es iſt mit
der Anlage einer Pumpſtation und einem Hauptentwäſſerungsgraben
nicht getan. Ebenſo wichtig wie die Pumpſtation und die Hauptent=
wäſſerungsgräben
ſind die Nebengräben. Ein Grabennetz, das die
ganzen Acker= und Wieſenflächen waſſerfrei halten kann, und die ver=
ſumpften
Teile in Kulturgelände verwandeln kann,
iſt nur möglich, wenn das Feldbereinigungsver=
fahren
in den Riedgemarkungen durchgeführt wird.
Der Tatkraft des früheren Landtagsabgeordneten Dr. Dehlinger,
eines Gutsbeſitzers im Ried iſt es zu verdanken, daß ſich die Regie=
rung
entſchloß, ein Geſetz zur Verbeſſerung der Waſſer= und Boden=
verhältniſſe
des Rieds im Kreiſe Groß=Gerau zur Vorlage zu
bringen. Nach dieſem Geſetz wurden 8 Gemeinden zu einem Ent=

wäſſerungsverband zuſammengeſchloſſen, der die Aufgabe hat, in dem
durch das heſſiſche Miniſterium feſtgelegten Gebiet nach den Plänen
der ſtaatlichen Kulturbehörde die Entwäſſerung vorzunehmen und die
Feldbereinigung durchzuführen. Das Geſetz fand die Zuſtim=
mung
aller Parteien des heſſiſchen Landtags. Die Riedbevölkerung
ſelbſt ſtand in überwiegender Mehrheit dem Geſetz ablehnend gegenüber.
Das Gebiet dieſes Aſtheim=Erfelder Entwäſſerungs=
verbandes
iſt rund 4300 Hektar groß. Wie die Entwäſſerung dieſer
Fläche früher erfolgte und wie ſeit 1925 die Arbeiten des großzügigen
Planes durchgeführt wurden, wurde durch den Redner eingehend er=
läutert
. Dieſer Teil des Rieds beſitzt jetzt drei Entwäſſerungs=
pumpwerke
und eine größere Zahl Haupt= und Nebengräben. Als
Entwäſſerungspumpen wurden M. A. N.=Schraubenſchaufler gewählt. Die
Stimmung in der Bevölkerung iſt jetzt völlig umgeſchlagen, denn es
zeigt ſich, daß die früher verſumpften Flächen ſo gründlich entwäſſert
wurden, daß in Zukunft mit einer ſicheren Ernte gerechnet wird. Die
Erfolge, die hier erzielt wurden, veranlaßten die Heſſiſche Regierung,
auf Antrag Dr. Dehlingers, der ein unermüdlicher Vorkämpfer für die
Riedentwäſſerung iſt, einen
Generalkulturplan für die geſamte hefſiſche Rheinebene
aufſtellen zu laſſen. Bei Aufſtellung des Generalkulturplans wurde
ermittelt, daß rund 1000 Hektar Sumpffläche in der Rheinebene vor=
handen
ſind, die durch geeignete Maßnahmen in wertvolles Wieſen=
gelände
umgewandelt werden können, und daß rund weitere 27000
Hektar Wieſen und Aecker ſtark entwäſſerungsbedürftig ſind. Das
ganze Ried wird in 27 Entwäſſerungsgebiete einge=
teilt
, von denen 21 in der Provinz Starkenburg und 6 in der Provinz
Rheinheſſen liegen. Es folgte nun eine eingehende Erläuteruag der für
die einzelnen Gebiete im Generalkulturplan vorgeſehenen Maßnahmen
zu einer gründlichen Entwäſſerung der geſchädigten Flächen. Der
Landgraben, der zurzeit noch die alten Neckarſchlingen zwiſchen
Modau und Schwarzbach ungenügend entwäſſert, wird als Ent=
wäſſerungsgraben
aufgehoben. Die alten Neckarſchlingen ſollen
auf dem kürzeſten Weg nach dem Rhein entwäſſert werden. Es wird,
abgeſehen von dem alten Neckarbett zwiſchen Bensheim, Heppenheim
und Lorſch in dieſem öſtlichen Teil des Rieds kein Pumpwerk erforder=
lich
. Das mittlere Landgrabengebiet, die Gemarkungen Dornheim
und Büttelborn umfaſſend, ſoll durch einen Eiſenbetonkanal nach dem
Aſtheim=Erfelder=Verbandsgebiet Vorflut finden. Das obere Land=
grabengebiet
mit den Gemarkungen Griesheim, Goddelau und Wolfs=
kehlen
wird ebenfalls durch einen geſchloſſenen Rohrkanal nach dem
Altrhein bei Erfelden entwäſſert werden. Dieſe Anlage wird die
rentabelſte in der ganzen Rheinebene werden. Ohne Anlage einer
Pumpſtation kann jetzt faſt wertloſes Sumpfgelände in Acker= und Ge=
müſefelder
und in gute Wieſe umgewandelt werden. In dem Sand=
bach
=Schwarzbach=Gebiet, dem Land= und Fanggraben=Gebiet
und dem Winkelbachgebiet iſt eine gute Entwäſſerung durch Anlage
wehrerer Hiupt= und Nebengräben zu erreichen, die zweckmäßig nur
im Feldbereinigungsberfahren guut ausgeführt werden
können. Das Weſchnitzgebiet läßt ſich ohne Pumpwerke nicht gut
entwäſſern; es iſt die Grrichtung von fünf Heimen Pumpwenken vorge=
ſehen
. Zur Entwväſſerung der rechtsſeittigen alten Rhein=
ſchlingen
ſind noch ſechs kleine Pumpwerke bei Biebeshefm, Watten=
heim
, Nordheim, Bürſtadt und Lampertheim zu errichten.
Auf der linken Rheinſeite
iſt beſonbers das Gebiet der Seebach= und Seegrobennieberung ſehr
entwäſſevungsbebüürftig. Zur Abwendung der Hochwaſſerſchäden iſt die
Errichtung zweier Pumpwerke vorgeſehen. Mit der Ausſührung des
Unternehmens wird jetzt begonnen. In den Entwäſſewungsgebieten
Oppenheim, Dienheim und Guntersblum müſſen die vor=
handenen
Anlagen noch verbeſſert und ausgebaut werden. In dem
Bodenheimer Gebiet wurde das Pumpwerk bei Laubenheim 1927
umgebaut und bei Bodenheim ein neues Pumpwenk errichtet. Von den
ſieben Gebieten im Vorland haben zwei Gebiete ſchon älſtere Puump=
werke
, bei drei Gebieten ſind die geplanten Arbeiten zur Ausſüührung
beſchloſſen bzw. in Angriff genommen; bei den zwei letzten Gebieten
ſind Entwäſſerugsanlagen geplant. Der Genevallkuulunplam erſtvcckt ſich

auf B5 Gewarhungen. Die Koſten für die Gntwäſſemmgsanlagen
werden urnd 11 Millionen Reichsmark betragen, zu denen noch die
Koſten für die Feldbereinigung mit rund 5 Millionen hinzuckommen.
In allen Gebieten wird durch Erhöhuung der Produubtion ein Reinge=
winn
von 10 bis 20 Prozent zu evwarten ſein.
Während des Vortrages wurden ungefähr 50 Lichtbilder ge=
zeigt
, die heuptſächlich eimn Bild über den früheren Zuſtand der Ried=
landſchaften
, über einzelne Bauabſchnitte während der Bauausführung,
wie Grabenherſtellungen und Errichtung von Purmpwerken, gezeigt. Die
Aurfnahmen wurden von der bauuleitenden Behövde dem Kultur=
bauamt
Darmſtadt gemacht. Einige Bilder zeigten auch den
Gegenſatz zwiſchen der Einrichtung der neuen modermen und der vor=
handenen
alten Pumpwerke. Zum Schluß folgten Bilbder des Landes=
kulturrats
Dr. Klags des Herrn Miniſterialvats Mongold die früüher
ſehr beſtrebt waren, Verbeſſerungsarbeiten im Ried buch uführen, ſowie
des früheren Abgeordneten Dr. Dehlinger, der ſich in ſelbſtloſer Weiſe
für die Entwäſſerung der heſſiſchen Rheinebene einſſetzt.

Br. Langſtadt, 22. März. Die Filmvorführung, welche zum
Gegenſtand die Tragödie Glaube und Heimat von Karl Schönherr
hatte, darf als ſehr gut bezeichnet werden. Sie wies einen ſehr ſtarken
Beſurh, auch von auswärts, auf, ſodaß der Soal Zur Roſe übrfüllt
war. Das Gebotene himterließ bei den aufmerkſamen Zuſchauern einen
tiefen, nachhaltigen Eindwuck, ſodaß jedermann vollſte Befriedigung mit
nach Hauſe nahm. Ein Waldbrand, der ſehr leicht ſchlimme
Folgen hätte zeitigen können, brach am letzten Montag gegen Abend
im hieſigen Gemeindewald, Diſtrikt Schwabenholz, aus. Ein mit Holz=
abfahren
beſchäftigter hieſiger Landwirt nahm ihn zuerſt wahr. Nach
anſtrengender Arbeit gelang es jedoch, das Feuer, welches in dem bich=
ten
, dürren Laub reichliche Nahrung fand, noch im Keime zu erſticken,
ſodaß ein Umſichgreifen glüchlicherweiſe verwieden wurde. Ueber die
Entſtehlungsurſache konnte ma bis jetzt michts in Erfahrung bringen
Nächſten Sonntaa ſpricht hier im Nachmittagsgottesdienſt Herr
Miſſionsprediger Schulze aus Berlin.
r. Babenhauſen, 21. März. Seine ordentliche Generalver=
ſammlung
hielt der Veteranen= und Militärverein=
Babenhauſen=Harreshauſen hier im Gaſthaus Zum Löwen ab. Sie
war gut beſucht. Nach Begrüßung der Anweſenden durch den Präſiden=
ten
Herrn Gg. Krapp erſtattete dieſer den Jahresbericht über die
Vereinstätigkeit im vergangenen Jahre. Aus dieſem ſei erwähnt, daß
ſich der Verein auch im Jahre 1927 gut weiterentwickelt hat. Der Mit=
gliederbeſtand
betrug Ende des verfloſſenen Jahres 201 Mitglieder. Das
Andenken der verſtorbenen Mitglieder wurde in der üblichen Weiſe ge=
ehrt
. Nach Abzug der Ausgaben von den Einnahmen verbleibt noch ein
Kaſſenbarbeſtand von 417,12 Mk. An Unterſtützungen wurden 150 Mk.
verausgabt. Die von dem zweiten Vorſitzenden Kam. Hptm. Kraft
vorgeleſenen Berichte und die von dem Rechner Kam. Hammann
vorgetragenen Jahresberichte gaben keinen Anlaß zur Beanſtandung.
Nach Entlaſtung des Vorſtandes ſchritt man zur Ergänzungswahl des
ſelben. Wiedergewählt wurden die Kameraden Jackel, Heinlein
und Langheinz, neu hinzugewählt wurden A. Krapp und A.
Baumann. Die vom Vorſtand ſchon vorberatenen neuen Satzungen
wurden nach Verleſung angenommen. Es wurde beſchloſſen, im Laufe
des Sommers ein Preisſchießen zu veranſtalten und am 15. Juli an
dem Landeskriegertag in Offenbach teilzunehmen. Mit dem Beſchluß,
noch in dieſem Frühjahr einen Lichtbildervortrag zu veranſtalten, er=
reichte
die Hauptverſammlung ihr Ende. Der Vorſitzende ſchloß die
harmoniſch verlaufene Verſammlung mit einem Hoch auf unſer Vater=
land
. Der Unterhaltungsabend, den der Eiſenbahn=
verein
von hier und Umgegend am Sonntag im Gaſthof zum Löwen
veranſtaltete, war gut von den Mitgliedern beſucht. Im Mittelpunkte
des Abends ſtand die Ehrung verſchiedener 25 und 40 Jahre im Dienſte
der Reichsbahn ſtehender Mitglieder. Einen in ſinniger Form von
unſerer Lokaldichterin Frau Dina Gröger verfaßten Willkommen=
vorſpruch
trug in verſtändnisvoller Weiſe Fräulein Marie Pilger
vor, die auch in entſprechendem Gewande den Dekorierungsprolog ſprach.
Herzliche Worte der Begrüßung richtete der erſte Vorſitzende, Herr
Oberbahnmeiſter Eigelsheimer, an die Gäſte des Abends, Frau
Gröger und Herrn Reg.=Baurat Rothamel, und an die Mitglieder. In
zuvorkommender und uneigennütziger Weiſe hatte ſich für den Abend die
hieſige Schillerbühne zur Verfügung geſtellt. Sie erntete für
ihre Darbietungen lebhaften Beifall. Der muſikaliſche Teil war bei der
verſtärkten Lautzſchen Kapelle, die gutgewählte Konzertſtücke vortrug,
in den beſten Händen.

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8011) [ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag den 23 März 1928

Nummer 83

L. Michelſtadt, 21. März. Familienabend. Der Evangel.
Jugendverein Michelſtadt hatte ſeine Mitglieder und Freunde zu einem
Familienabend in den Städt. Saalbau eingeladen, der unter Mitwir=
lung
des Poſaunenchors ſtattfand und am folgenden Tage eine Wieder=
holung
erfuhr. Nach dem von Herrn Neff gut vorgetragenen Gedicht
An die Freude von F. v. Schiller, hielt Herr Stadtpfarrer Hofmeher
die Begrüßungsanſprache. Er ſtreifte den moraliſchen Niedergang des
Volkes nach dem Weltkriege, der insbeſondere unſerer Jugend früher
lſicht gekannte Gefahren brachte, denen ein großer Teil derſelben zum
Opfer fällt. Nur durch engen Zuſammenſchluß in Jugendverbänden
und ſonſtigen Organiſationen, deren Hauptaufgabe es ſein muß, die
freie Zeit in reiner Freude und nutzbringend für die Jugend auszu=
füllen
, ſei es möglich, dieſe Gefahren abzuwenden. Es folgte die im
Mittelpunkt des Abends ſtehende Aufführung eines Volksſtücks in vier
Aufzügen von Paul Körber: Sein Sohn. Die Rollen zu dieſem
Stück waren in den beſten Händen, und wirkte das Spiel in ſeiner un=
gezwungenen
natürlichen Art vorzüglich. Herr L. Schnauber ſowie Frl.
G. Hering verdienen beſonders hervorgehoben zu werden. Auch der üb=
eigen
Hauptdarſteller Herrn Klotz, Frl. Wiener, Herrn Neff, Frl. Krä=
mer
ſei dankbar gedacht. Die Pauſen wurden durch muſikaliſche Dar=
bietungen
des Poſaunenchors unter der Leitung ſeines Dirigenten,
Herrn Eiſenbahnoberſekretär Schnndt, umrahmt, die Gelegenheit gaben,
die ſtete Vorwärtsentwicklung des Vereins unter ſeiner bewährten Füh=
rung
feſtſtellen zu können. Auch ihm dankte das Publikum für ſeine
gute Unterhaltung durch ſtarken Beifall.
b. Erbach i. Odw., 21. Mäc=z. Ortsausſchuß für Leibes=
übungen
Erbach. Der vom Ortsausſchuß für Leibesübungen
bereits vor längerer Zeit angekündigte Sportwerbeabend ſoll nunmehr
am kommenden Sonrtag, 25. März, abends in der Städtiſchen Feſthalle
ſtattfinden. Die Träger der Veranſtaltung ſind die dem Ortsausſchuß
angeſchloſſenen Vereine. Die verſchiedenen Riegen des Turnvereins
werden durch Darbietungen der Radfahrervereine, die unter anderem
Kunſtfahren und Radballſpiele (letztere zwiſchen dem Radfahrerverein
1900 Erbach und dem Radfahrerverein 1902 Michelſtadt) abgelöſt. Der
Erbacher Schwimmklub bringt Vorführungen von Rettungsgriffen und
Wiederbelebungsverſuchen, auch zeigt er die verſchiedenen Schwimmarten
in Trockenübungen. Ueber ſportliche Fragen wird Seine Erlaucht der
Erbgraf zu Erbach=Erbach, der ja in der ganzen Sportwelt einen guten
Ruf genießt, in einem kurzen Vortrag ſprechen. Die Pauſen werden
durch gute Muſikſtücke ausgefüllt. Männerriege des Turn=

vereins 1860. Innerhalb des Turnvereins 1860 wurde eine
Männerriege gegründet, die ſich die Segnungen der neuzeitlichen Kör=
perſchale
zugute kommen laſſen will. Die Leitung derſelben hat Herr
Oberpoſtſekretär Diehl übernommen, de= auf dieſem Gebie;e ſehr er=
fahren
iſt und dem beſonders die Sportabteilung des Turnvereins ihren
derzeitigen vorzüglichen Höheſtand verdankt.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 22. März. Frühlingsanfang.
Der Frühling hat in den Morgenſtunden ſeinen Einzug bei 7 Grad
Kälte gehalten, ſpäter guter Sonnenſchein, doch trübte ſich der Himmel.
Am Spätnachmittag flatterten für kurze Zeit echt winterliche Schnee=
flöckchen
zur Erde, ſpäter ſtürte man ſogar einen leichten Regenſchauer
und nachts war es wieder ſchön ſternhell. Holder Frühling, dein
Erdenwallen beginnt unter gar ſonderlichen Begleiterſcheinungen, möchte
deine weitere Entwicklung mehr frühlingshaft werden.
Hirſchhorn, 22. März. Waſſerſtand des Neckars am
21. März 1,03 Meter, am 22. März 1,01 Meter.
H. Aus dem Neckartal, 22. März. Waldbrand. Geſtern nach=
mittag
brach in den Waldungen des Forſtamtes Neckarſchwarzach nahe
bei Hirſchhorn Feuer aus. Nach Alarmieren der Hirſchhorner Feuerwehr
und Bevölkerung wurde dem verheerenden Element bald Einhalt ge=
boten
. Verkehrsverein. Am letzten Samstag hielt der Ver=
kehrsverein
im Gaſthaus Zum Hirſch in Neckarſteinach ſeine dies=
jährige
Hauptverſammlung ab. Es wurde dabei feſtgeſtellt, daß der
Verein auch im verfloſſenen Jahre wieder ſehr rege Tätigkeit im In=
tereſſe
und zur Hebung des Verkehrs entfaltete.
H. Aus dem Weſchnitztal, 22 März. Straßenſperre. Die
Provinzialſtraße von Rimbach nach Mörlenbach iſt wegen Wallzarbeiten
bis Ende ds. Mts. für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art ge=
ſperrt
. Der Durchgangsverkehr geht über Heppenheim-Fürth.
Arbeitsvergebung. Die Ausführung von 300 Quadratmeter
Goſſenpflaſter und die Lieferung von 200 Ifd. Meter Gpanit=Randſteine
in der Gemeinde Mörlenbach ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben
werden. Angebote ſind bei dem Bauinſpektor Knaup in Rimbach bis
Mittwoch, den 28. März, vorm. 11 Uhr, einzureichen.
B5. Bensheim, 21 März. Unter dem Vorſitz des Herrn Kreis=
direktors
Reinhart hielt der Verband der Obſt= und Garten=
bauvereine
des Kreiſes Bensheim im Speiſeſaal des Hotels Deutſches
Haus ſeine Hauptverſammlung ab, der nachmittags 1 Uhr im
Lichtſpielhaus eine Filmvorführung über Pilzkrankheiten und tieriſche

Schädlinge und ihre Bekämpfung, verbunden mit einem entſprechenden
Vortrag des Herrn G. Engel=Höchſt von der Beratungsſtelle für
Schädlingsbekämpfung, die der J.G. Farbeninduſtrie=Aktiengeſellſchaft
angegliedert iſt, voranging. Kurz nach Beginn der Verſammlung er=
ſchien
der Ehrenvorſitzende des Verbands, Herr Kommerzienrat Euler,
herzlichſt vom Vorſitzenden und den Anweſenden begrüßt, wys ihm An=
laß
bot, an die Verſammlung freundliche Worte des Dankes und der
Ermahnung dahingehend zu richten, daß bei der heranwachſenden Ju=
gend
mehr Intereſſe am Obſtbau erweckt werden möge, denn jeder Er=
werb
ſetzte auch eine gewiſſe Arbeitsleiſtung voraus. Herr Rektor
Michel erſtattete ſodann den Jahresbericht und die Rechnungsavlage,
die bei einer Einnahme von 1061,84 Mk. gegenüber den Ausgaben einen
Ueberſchuß von 163,42 Mk. ergab. Für den nach Darmſtadt verzogenen
Herr Profeſſor Dr. Spilger wurden bie Herren Wölfelſchnei=
der
und Fries in den Vorſtand gewählt. Der Verband errang ſich
bei der vorjährigen großen Darmſtädter Ausſtellung einen 2. Preis.
Lobend gedacht wurde der tatkräftigen organiſatoriſchen Mitwirkung
des Herrn Obſtbauinſpektors Behne von der Landwirtſchaftskammer,
der ſich ſodann auch in einem Vortrage über die Maßnahmen zur För=
derung
der Schädlingsbekämpfung und des Umpfropfens eingehend ver=
breitete
und dabei den einzelnen Vereinen eine energiſchere Mitarbeit
dringend ans Herz legte. Eine ausgedehnte Diskuſſion, an welcher ſich
eine große Zahl der Anweſenden lebhaft betiligte, und in der die ver=
ſchiedenſten
Fragen, die ſich im Rahmen rationellen Obſtbaues bewegten,
erörtert wurden, ſetzte ein. Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier
trat für obligatoriſche Schädlingsbekämpfung ein und redete einem ratio=
nellen
Obſtbau nach amerikaniſcher Manier das Wort.
Gernsheim, 22. März. Waſſerſtand des Rheins am
21. März 0,37 Meter, am 22. März 0,40 Meter.
Ah. Gau=Bickelheim (Rhh.), 22. März. Tot aufgefunden
wurde in dem Flur ſeines Hauſes der etwa 60jährige Landwirt Franz
Groben. Die gerichtliche Unterſuchung hat ergeben, daß er die etwas
ſteile Treppe, die vom erſten Stock in den Flur führt, abgeſtürzt ſein
muß und dabei das Genick gebrochen hat.
Bg. Vilbel, 22. März. Die Zahl der Vilbeler Quellen nimmt zu.
So hat der Beſitzer der hieſigen Chattia=Quelle eine Neubohrung unter=
nommen
, die von Erfolg gekrönt war. Er ſtieß auf einen erdig= alkali=
ſchen
Säuerling, der 5,8 g Beſtandteile Mineralien enthält, darunter
3,0 g freie Kohlenſäure. Dazu iſt die Quelle ſehr ergiebig, ſo daß ſie
mit den Namen des Vilbeler Waſſers hinaustragen wird.

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ſtummet 83

Freitag, den 23 März 1928

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Pfungſtadt nach Gernsheim ſowie des
Zasrohrnetzes in Gernsheim ſollen als=
bald
vergeben werden, und zwar:
Gasfernleitung Los 1 Rohrgrabenarbeiter
2 Rohrverlegungsarb.
Gasrohrnetz 3 Rohrgrabenarbeiten
4 Rohrverlegungsarb.
Pläne und Arbeitsbeſchreibungen lie=
gen
auf unſerem Geſchäftszimmer Nr. 24
während der Dienſtſtunden von 7½/, bis
16½. Uhr zur Einſicht offen, woſelbſt
auch Angebotsunterlagen abgegeben
werden.
Angebote ſind bis Donnerstag, den
5. April 1fd. Js., vorm. 11 Uhr,
verſchloſſen mit der Aufſchrift Gasver=
ſorgung
Gernsheim bei der unterzeich=
jeten
Direktion, Frankfurterſtraße 100,
einzureichen.
(st5329
Darmſtadt, den 22. März 1928.
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

Nutz= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Dienstag, den 27. März 1928,
vormittags 9, Uhr anfangend,
werden in der Gaſtwirtſchaft von Franz
Göckel dahier aus dem Spachbrücker
Gemeindewald, Diſtrikt Mark, verſteigert
Lärch.=Stämme Ia Kl. 8St. 1,47 in
Ib 3 0,96
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Fichten= I., 144 , 12,96
II. 62 3,72
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Buche 97 rm, Hainbuche 8 rm.
Auskunft erteilt Herr Förſter May,
Markhaus, Meſſel.
(5293
Spachbrücken, den 21. März 1928.

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Die bei Herſtellung des äußeren Ver=
putzes
und der Anſtriche am Schulge=
bäude
und am Knabenbau des Erzieh=
ungsheims
Ohlyſtift in Gräfenhauſen
vorkommenden Weißbinderarbeiten ſollen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30.
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Donnerstag,
den 2. April 1928, vorm. 10 Uhr,
(st5302
einzureichen.
Darmſtadt, den 21. März 1928.

Städt. Hochbauamt.

Der Plan über die Herſtellung einer
oberirdiſchen Telegraphenlinie an der
Prov.=Straße von Brensbach nach Werſau
liegt bei dem Poſtamt in Reinheim (Heſſen)
auf die Dauer von 4 Wochen aus.
Darmſtadt, 21. März 1928.
(5339
Telegraphenbauamt.

Für den Neubau des Poſthauſes
in Beerfelden
(Odenwald) ſollen die Rohbauarbeiten,
wie Erd=, Maurer= und Aſphaltarbeiten,
Eiſenbetonarbeiten, Zimmer=, Dachdecker=
und Klempnerarbeiten, in einem Los
vergeben werden. Angebotshefte können,
ſolange der Vorrat reicht, von der Ober=
poſtdirektion
in Frankfurt (Main), Zim=
mer
346, bezogen werden. Die Zeich=
nungen
liegen daſelbſt und beim Poſt=
amt
in Beerfelden während der Dienſt=
ſtunden
zur Einſicht aus. Die Angebote
ſind mit der Aufſchrift Angebote auf
Rohbauarbeiten, für den Poſtneubau in
Beerfelden bis zum 10. April, mit=
jags
12 Uhr, an die Oberpoſtdirek=
tion
in Frankfurt (Main), Zimmer
346, verſchloſſen und poſtfrei einzuſen=
den
, wo die Eröffnung in Gegenwart der
twa erſchienenen Bieter erfolgt. (5294
Die Bauleitung.

Akademiker (verheiratet, ohne Kinder)
ſucht


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oder beſchlagnahmefreie
3 oder 4 Zimmerwohnung
mit Küche und Bad in gutem Hauſe.
Angebote mit Preis=Angabe an

E. Merck, Personalabteitung
(5295
erbeten.

Durchfährung des Bohnungs=
mangelgeſetzes
.
Es wird vielfach die Anſicht vertreten,
daß die Wohnungen, in der Größe von
6 und mehr Zimmern und Küche vom
1. April 1928 ab nicht mehr bei dem
Wohnungsamt angemeldet werden müß=
ten
und daß dem Wohnungsamt ein Ver=
fügungsrecht
über ſolche Wohnungen von
dieſem Zeitpunkt ab nicht mehr zuſtehe.
Dieſe Anſicht iſt durchaus irrig,
da weder an den Beſtimmungen des
Reichswohnungsmangelgeſetzes, noch an
den Heſſ. Ausführungsbeſtimmungen hier=
zu
nach dieſer Richtung irgend etwas
geändert wurde.
Die Verwechslung iſt offenbar darauf
zurückzuführen, daß nach § 1 des Reichs=
mietengeſetzes
vom 20. Februar 1928 bei
Mietverträgen, die über freigewordene
oder freiwerdende Räume nach dem
31. März 1928 auf mehr als zwei Jahre
neu abgeſchloſſen werden, und ſich ent=
weder
ausſchließlich auf Geſchäftsräume
oder auf ſolche Wohnungen beziehen, die,
abgeſehen von Küche, Nebengelaß und
Mädchenkammer, mindeſtens 6 Wohn=
räume
mit mindeſtens hundert Quadrat=
meter
Wohnfläche haben, der Mieter
nicht mehr das Recht hat, ſich auf
die geſetzliche Miete zu berufen,
uusgenommen im Falle des Tauſches,
denn die Mieter in die beiderſeitigen
Mietverträge eintreten.
Dieſe neue Beſtimmung iſt aber auf
die beſtehende Pflicht der Hauseigen=
tümer
zur Anmeldung aller freige=
wordenen
und freiwerdenden Wohnun=
gen
, ohne Rückſicht auf ihre Zimmerzahl,
und das Verfügungsrecht des Woh=
nungsamts
ohne jeden Einfluß.
Darmſtadt, den 22. März 1928. (st5343
Städt. Wohnungsamt.

Die Anfuhr des Heizmaterials
für das Hauptpumpwerk der
Stadt Darmſtadt im Griesheimer Eich=
wäldchen
ſoll für das Verwaltungsjahr
1928 öffentlich vergeben werden. Be=
dingungen
und Arbeitsbeſchreibungen
liegen bei uns, Frankſurterſtraße 100,
Zimmer 16, offen. Angebotsſcheine wer=
den
dort abgegeben. Angebotstermin
Montag, den 2. April 1928, vormittags
10 Uhr.
(st 5328
Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

Stellenbeſetzung.
Die den Verſorgungsanwärtern vor=
behaltenen
Stellen eines Schutzmannes
(Beſoldungsgr. IV) und eines Aſſiſtenten
bei der Gemeindekaſſe (Beſoldungsgr. V)
in der Gemeinde Eberſtadt ſind ſofort zu
beſetzen. Die beiden Stellenangebote ſind
inden Anſtellungsnachrichten ( Stellen=
nachweis
f. Verſorgungs=Anwärter) ver=
öffentlicht
. Wir machen an dieſer Stelle
in Frage kommende Bewerber auf die
Stellenausſchreibung aufmerkſam. Die
Bewerbungen mit den erforderlichen
Unterlagen ſind umgehend an das Heſſ.
Kreisamt Darmſtadt einzureichen. (5319
Eberſtadt, den 20. März 1928.
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wer
Kur
190
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Wie
in
Erk
Rut
dur

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Ji
ſue
bu
A=

Frankfurter Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 22. März.
Die Effektenbörſe war wieder freundlich geſtimmt, obwohl die Um=
ſätze
noch ſehr gering blieben. In Nachwirkung der Außenhandels=
ziffern
für Februar ſowie vor allem von weiteren Stützungskäufen am
Farbenmarkt und der anhaltenden Aufwärtsbewegung von Rheinbraun
hat die ganze Börſe Veranlaſſung zu Meinungskäufen genommen, wo=
bei
noch die Spekulation, die an ſich nach Abgang des Farbenbezugs=
rechtes
mit einer ſchwächeren Börſe gerechnet hatte, teilweiſe zu Rück=
deckungen
von Leerverkäufen überging. Kursbeſſerungen von ½2
Prozent wurden an faſt ſämtlichen Märkten feſtgeſtellt. Der geſamte
Montanmarkt lag freundlicher mit Ausnahme von Harpener, wo der
Bericht nicht ſehr günſtig aufgenommen wurde. Die Farbenaktie aus=
ſchließlich
Bezugsrecht mit 251, alſo etwa 2 Prozent höher gehandelt.
Farbenbonds bei ſehr großen Umſätzen zwiſchen 139/138½139¼.
Farbenbezüge noch im Freiverkehr mit 10½ Prozent umgeſetzt. Zell=
ſtoffwerte
in Verbindung mit dem Kunſtſeidemarkt wieder feſter. Ver=
nachläſſigt
blieben wieder Freigabeaktien. Schiffahrtswerte eher etwas
abgeſchſächt, Scheideanſtalt, Holzverkohlung unverändert. Bauaktien
ziemlich widerſtandsfähig. Von Autowerten Daimler behauptet, Adler=
werke
auf Kapitalserhöhungsgerüchte ½ Prozent freundlicher, dagegen
NSU. in Auswirkung der Finanzlage der Geſellſchaft wieder 1 Prozent
ſchwächer und damit unter ihrem ſeinerzeitigen Kursſturz, der bei 60
Prozent ſtill ſtand. Am Anleihemarkt Anatolier etwa 1 Prozent feſter.
Wie wir erfahren, iſt die Zuſammenkunft der Unterhändler wegen An=
kaufs
der anatoliſchen Eiſenbahnwerte, direkt nach Oſtern in Ausſicht
genommen. Ruſſen ziemlich unverändert, auch dt. Anleihe ohne An=
regung
. Der Börſenverlauf blieb zwar ruhig, doch weiterhin freund=
lich
geſtimmt.
Der Geldmarkt zeigte eine allgemeine, doch noch leichte Entſpan=
nung
. Tagesgeld 6 Prozent, Monatsgeld 77/, Warenwechſel 7 Prozent,
Privatdiskonto vorausſichtlich unverändert 6¾ Prozent. Am Deviſen=
markt
iſt London in Reaktion der letzten Aufwärtsbewegung inter=
national
etwas leichter. Auch Madrid wieder leicht abgeſchwächt. Lon=
don
gegen New York 4,8817½, gegen Mailand 92,37½, gegen Madrid
29,12, gegen Zürich 25,34½, gegen Holland 12,1240, Pfunde gegen Mark
20,/4134, Dollar gegen Mark 4,1815.
An der Abendbörſe herrſchte wieder große Geſchäftsſtille. Es
wurde weiterhin über den faſt vollkommenen Ordermangel geklagt. Die
Stimmung war jedoch im Grundton freundlich, und die Kurſe blieben
gut behauptet, da einzelne kleine Deckungskäufe vorgenommen wurden.
Farbenaktien zogen im Kurſe leicht an, Farbenbonds mit 1393 Pro=
zent
unverändert. Im Freiverkehr blieben Glanzſtoff auf dem erhöhten
Frankfurter Nachbörſenkurs von ca. 733 Prozent behauptet. Gesfürel
gewannen 1 Prozent. Renten lagen ſtill. Auch im Verlaufe blieb das
Geſchäft im allgemeinen ſehr ſtill.

Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.

Von unſerem A=Korreſpondenten.

Berliner Effektenbörſe.

Berlin, 22. März.
Der heutige Vormittagsverkehr ſtand in Nachwirkung der gebeſſer=
ten
Handelsbilanz und zeigte eine zuverſichtlichere Stimmung, zumal
die Farbentransaktion eine anſcheinend zur Zufriedenheit der Verwal=
tung
ausgefallene Erledigung gefunden hat. In Spezialwerten waren
ſchon außerbörslich größere Umſätze getatigt worden, und die Kurſe,
die man nannte, waven zum Teil recht hoch. Auf Grund dieſer Feſtig=
keit
neigte die Spekulation eher zu Gewinnmitnahmen, ſo daß die erſten
Notierungen die Höchſtkurſe des vorbörslichen Verkehrs nicht überall be=
haupten
konnten. Rheiniſche Braunkohlen hatte man z. B. vorbörslich
bis 272 Prozent gehandelt, während der erſte offizielle Kurs ſich nur
auf 269 Prozent ſtellte. Auch die Notiz bei Harpener enttäuſchte und
lag unverändert zu geſtern. Die Anſichten über die heute erſchienenen
Bilanzziffern ſind geteilt. Der Dividendenrückgang finde zwar durch ſie
keine Erklärung, die Höhe der Bankguthaben entſpreche aber, nicht den
Erwartungen der Börſe. Die meiſten Papiere erzielten gegen geſtern
1= bis 2prozentige Gewinne. Spezialwerte wie Schubert u. Salzer,
Wicking Zement, Bemberg, Glanzſtoff. Deutſch=Atlanven, Polyphon
und Karſtadt, Schleſ. Bergwerk Beuthen lagen 3 bis 7 Prozent höher.
Auffällig ſchwach eröffneten dagegen Chadeaktien, die 7½ Mark ver=
loren
. Bei den Werten des Chemiekonzerns verſtehen ſich die Notie=
rungen
heute exkluſive Bezugsrecht. Zu den anfangs genannten Pa=
pieren
kamen im Verlaufe noch einige Werte hinzu. Berliner Ma=
ſchinen
, Julius Berger, Elektriſche Lieferungen blieben lebhafter gehan=
delt
. Karſtadt konnten bis 192 anziehen, Glanzſtoff erreichten einen
neuen Höchſtſtand von 734 Prozent uſw., während die Mehrzahl der
Papiere ſich unter Schwankungen etwa auf Anfangsniveau halten konn=
ten
. Anleihen ruhig, Ausländer überwiegend feſter. Anatolier bis
34 Prozent höher, Ruſſen. lebhafter, aber ohne größere Veränderung.
Pfandbriefe lagen ſehr ſtill und nicht weſentlich verändert. Rentenbriefe
weiter feſt und bis ½ Prozent höher. Deviſen zu erhöhten Kurſen ge=
fragt
. Man glaubt, die Ultimodispoſitionen ſeien erledigt. Auch für
den Geldmarkt befürchtet man keine Ueberraſchungen mehr. Allerdings
iſt eine Erhöhung des Reportgeldſatzes, der morgen von den Banken
feſtgeſetzt wird, nicht ausgeſchloſſen. Tagesgeld iſt bei 5 bis 7 Prozent
leicht. Die für den Ultimo bereitgeſtellten Gelder ſuchen in dieſer Form
Anlage. Monatsgeld unverändert 7½ bis 8½ Prozent, Warenwechſel
zirka 7 Prozent. Bis zum Schluß der Börſe konnten ſich die erhöhten
Kurſe infolge von Gewinnmitnahmen der Spekulation nicht halten und
gaben im Durchſchnitt um 1 Prozent nach. An der Nachbörſe war die
Haltung uneinheitlich, zum größten Teil aber wieder feſter.

Paris, 20. März.
Die Finanzlage in Frankreich hat in der letzten Zeit nur wenig
Aenderung erfahren. Die Aufhäufung der Gold= und Deviſenvorräte
geht weiter. Die Geldflüſſigkeit dauert weiter an. Der Notenumlauf
hat bedeutend zugenommen; man befaßt ſich in den Wirtſchaftskreiſen
mit dieſer Tatſache ſehr eingehend. Für Beunruhigung liegt noch kein
Grund vor, da der gegenwärtige Notenumlauf, in Gold umgerechnet,
noch immer weiter hinter dem Notenumlauf der Friedenszeit zurück=
bleibt
. Die unmittelbare Urſache der Erhöhung des Notenumlaufes ſoll
in der Erhöhung der Preiſe zu ſuchen ſein; ſie iſt mit Ausnahme von
einigen Rohſtoffen ſehr ſtark zu fühlen.
Infolge der Preiserhöhungen ging die induſtrielle Aktivität bedeu=
tend
zurück. Die Rationaliſierung macht große Fortſchritte; ſie wird
noch durch bevorſtehende Fuſionen von großen Geſellſchaften weiter er=
leichtert
werden.
Die Lage am Kohlenmarkte bleibt weiter ſchwierig. Die
Ueberproduktion hält an, und die Vorräte ſind ſehr groß. Von gewiſſen
Sorten ſind die Preiſe zurückgegangen. Nur der neuerliche Aufſchwung
der Schwerinduſtrie fördert den Verbrauch. Dagegen iſt bei anderen
Induſtriezweigen der Verbrauch zurückgegangen. Die monatliche Pro=
duktion
iſt ziemlich dieſelbe wie im Vorjahre und zeigt eine eher ſtei=
gende
Tendenz. Man hält in den hieſigen Wirtſchaftskreiſen eine Rege=
lung
der europäiſchen Kohlenproduktion für unbedingt notwendig. Nur
wollen die engliſchen Produzenten ſich daran nicht beteiligen. Wenn alſo
in der Zukunft ein internationales Kohlenkartell zuſtande kommt, kann
man dabei, ebenſo wie bei dem Stahlkartell, auf die Beteiligung der
Engländer nicht rechnen. Die Kohlenwerte lagen nichtsdeſtoweniger
feſt; beſonders geſucht waren die indochineſiſchen. In Indochina ſoll
der Kohlenbergbau rieſige Fortſchritte gemacht haben.
Die Lage der Schwerinduſtrie hat in der letzten Zeit eine
günſtige Wendung erfahren. Auf dem inneren Markt waren die Eiſen=
ſorten
beſonders geſucht, da die Gießereien mit erhöhter Aktivität arbei=
ten
. Man hatte mit einer Baiſſe der Preiſe gerechner, und da ſtatt
deſſen ſich eine Ha iſſe einſtellte, beeilte man ſich jetzt, ſich mit Vorräten
einzudecken. Weitere Preisſteigerungen wird man aber nicht vornehmen,
da in dieſem Falle die engliſche Konkurrenz ſich gefährlich erweiſen
würde. Sie arbeitet mit niedrigen Preiſen und hat ſich in der nörd=
lichen
und öſtlichen Induſtrie Frankreichs bereits Beſtellungen zu ſichern
gewußt. Was den Export betrifft, ſind die franzöſiſchen Stahlwerke mit
ausländiſchen Beſtellungen reichlich verſehen. Die beſten Exportgebiete
ſind zur Zeit Südamerika und der ferne Oſten. Mit dem Inlands=
geſchäft
iſt man weniger zufrieden, da die Induſtrie ſich mit Vorräten
eingedeckt hat. Peſſimiſten befürchten ſogar, daß, beſonders falls Preis=
ſteigerungen
eintreten ſollten, ſich leicht eine lange ruhige Periode in
der Schwerinduſtrie einſtellen würde. Wie dem auch ſei, die Fabriken
ſind auf vier bis fünf Monate mit Beſtellungen reichlich verſehen. Die

Produktion der Hochöfen im Januar belief ſich auf 809 000 Tonns=
gegenüber
796 000 Tonnen im Dezember und 762 000 To. im Novembe-,
Die Stahlproduktion bezifferte ſich auf 750 000 Tonnen im Januc
gegenüber 735 000 Tonnen im Dezember und 682 000 Tonnen im Novern
ber. Die Zahl der in Betrieb ſtehenden Hochöfen belief ſich auf 144 a-n
1. Februar. Sie war um 2 höher als am 1. Januar. Die bishering
Eiſen= und Stahlproduktion des Jahres 1928 bedeutet einen ſtarke
Fortſchritt. Die Schwerinduſtriewerte lagen feſt.
Auf dem Metallmarkte gab es verſchiedene Tendenzen. Wär)
rend die Kupferpreiſe noch eine relative Feſtigkeit zeigen, ſind die Prei=
der übrigen Metalle ſehr niedrig. Und vorläufig beſteht wenig Ausſich.
dafür, daß die Tendenz beſſer wird. Es gelang nicht, die hohen Kupfe-
preiſe
des vorigen Monats aufrecht zu erhalten; und die jetzt begin
nende neuerliche Kupferhauſſe wird nach unſerer Meinung 5.
ihrer Bedeutung etwas überſchätzt. Die Londoner Vorräte ſollen zuvs.
um etwa 80 Prozent zurückgegangen ſein; man darf aber nicht vergeſſen
daß die engliſche Induſtrie, welche kürzlich einen gewiſſen Aufſchwunz
nahm, in der letzten Zeit viel Kupfer verbrauchte. Nach der hier ven
breiteten Auffaſſung ſollen die Kupferpreiſe durch die Spekulation au=
wärts
getrieben werden. Tatſächlich wird in Amerika das Kupfer vie
fach unter dem offiziellen, d. h. vom Kartell feſtgeſtellten, Preiſe ar
geboten.
Die Kaliproduktion iſt im Wachſen begriffen. Die Produktion de
Vorjahres war bedeutend höher als die von 1926. Der Umſatz wäch
ebenfalls beſtändig, und die Preiſe zeigen eine große Feſtigkeit.
Kaliwerte waren ſehr geſucht.
Die Zukunft des Nitratemarktes wird viel beſprochen. Der Kam
zwiſchen den Produzenten des natürlichen und künſtlichen Nitrates i=
ſehr
ſcharf. Alle Anzeichen deuten darauf, daß dieſer Kampf noch lang
dauern wird. Die für Anfang April erwartete Konferenz der Nitrats=
produzenten
ſoll verſchoben werden; vielleicht wird ſie überhaupt nich=
ſtattfinden
. Und das bedeutet, daß die europäiſchen Nitratproduzenten
verſuchen wollen, die chileniſchen Produkte vom Markte vollſtändig z
verdrängen. Die Zolltarife ſind ihnen dabei behilflich, da die chilen
ſchen Unternehmungen infolge der Zollmaßnahmen ihrer Regierug
ſchwer betroffen ſind. Trotzdem hörte man in der letzten Zeit viel vom
einem Aufſchwung der chileniſchen Nitratenausfuhr. In der Tat waren
in Chile am Ende des Vorjahres 60 Werke in Betrieb gegenüber etm=
30 am Ende des Jahres 1926. Doch konnten dieſe Betriebe die Herſtell
lungskoſten kaum aufbringen.
Auf dem Petroleummarkte herrſcht eine gewiſſe Feſtigkeitt
Das Problem der amerikaniſchen Ueberproduktion iſt zwar nicht voll!
ſtändig gelöſt, es ſind aber ſchon wichtige Schritte für ſeine Löſung
unternommen worden, deren Wirkung auf dem Markte bereits zu fühlem
iſt. Die Preiſe in New York und in London haben ſich erhöht. Die
Petroleumwerte lagen feſt.

A. E. G.
Augsb.=Nürnb.
Baſalt.
Bergmar
Berl. Kar
Berl. Hand
Braunkohl. Brike
Bremer Wolle..
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontoge
Dresdner
Deutſche
Deutſche (
Deutſche Petro
Dynamit Nob=
Elektr. Lieferun
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg
G. f, elektr. Un
Han. Maſd
Hanſa Damp
Hapag.
Harpner.
Hemoor Zement. . . .

21. 3. 22. 3. 21. 3 1150.75 152. Hirſch Kupfer. 113. 99. 99.5 Höſch Eiſen. 137.75 85. 86. Hohenlohe Werke 88.125 171 171 25 Kahla Porzellan 105. 7.5 78.5 Kali Aſchersleben 168.25 258. 253.75 Salzdefurth.. 254. 1169.5
215 125 169.5 Weſterregeln 214. Lindes Eismaſch. 147. 232.25 235. L. Loewe & Co. . 237. 161.5 162. Lingel Schuh. 62. 1156. Tag Mannesmann Röhren 144. 157.25 158.375 Niederlauſitzer Kohle 161. 1161. 50.5 49.75 Nordd. Loyd .. 150. * 1123.25 123.75 Orenſtein. . . . Polyphon ....." 305. 124.5 120.125 Rütgerswerke .. 99.75 167.5 167.5" Sachſenwerke. 119.75 120. ſe5o.25 250.25 Siemens Glas.. 145 131.25 133.25 Ver. Glanzſtoff. 712. 270. 270.5 Ver. Stahlwerke. 102. 1103. 59 75 60. Volkſtedter Porzellan 59.25 232. 232.25 Wanderer Werke. 180 150.5 150.5 Wiſſner Metall. 166.7
1242. 170.
241. Wittener Gußſtahl .. 65.75

22. 3.
112.
138.5
88 125
105.
169.
254.75

146.
239.
62.
144.25
149.5
129.75 130.5

35
146.

60.25
180.
134. 1134.
60.5

Deviſenmarkt.

Helſingfors ..
Wien ..
Prag .."
Budapeſt
Sofia".
Holland
Cslo ....."
Kopenhagen
Stockholm.
London ..
Buenos Aires
New=Yor!
Belgien

21. 3. 22. 3. 21. 3. 22. Geld /Brief Geld Brief Geld Brie Geld 10.523 10.543 10.52 0.54 Italien". 22.07 22.11 22.07. 58.77 58.89 58.60 56. 39 Paris .. 16.44 16.49 16.445 112.378 12.389 12.382 12.402 Schweiz.. 80.465 80.62 80.485 72.97 73.11 73.0 73.15 Spanien. 70.30 70.44 69.99 3.019 3.025 3.014 3.02* Danzig. 81.53 8i.6 81.56 168. 21 168.55 168.2 168.56 Japan.. 1.963 1.967 1.963 111.51 11.73 111.51 11.73 Rio de Janeiro 0.5025 0.5045 .5035/ 112.01 112.23 112,01 112.231 Jugoſlavien. 7.353 7.367 7.353 Hie. 12 112. 34 112.14112.361 Portugal. 16.58 16.62 17.08 120.393/20,4331 20.393/20.43: Athen 5.554 5.566 5.554 1.788 1.789 1.789 1.794 Konſtantinopel 2.121 2. 125 2. 123 14.7770/4.1850 4.1780 4 188 Kanada. 4.17 4.187 4.17 158.20 58.32 58.21 58.33 liruguah. 4.313 4.324 4.326

go 64s
70 13
81.72
1.967
1.5055
7.367
17.12
5.566
2. 127
4. 187
4.334

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Inlandsanleihe der Stadt Frankfurt a. M. Für die von den ſtäd=
tiſchen
Körperſchaften der Stadt Frankfurt a. M. beſchloſſene Inlands=
anleihe
im Betrage von 20 000 000 RM. hat die Stadtverwaltung eim
gemeinſchaftliches Angebot zweier Bankengruppen, von denen die einn
unter Führung der Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung), die ander
unter Führung des Bankhauſes Mendelsſohn u. Co. ſteht, angenom:
men. Die Emiſſion erfolgt in der Form, daß die Stadt dreijährig=
5prozentige Obligationen (Schatzanweiſungen) begibt, die im Jahra
1931 zu 108 Prozent rückzahlbar ſind. Mit den Schatzanweiſungen iſch
für den Inhaber ein Umtauſchrecht in eine 7prozentige, bis zum Jahre=
1953 tilgbare Anleihe der Stadt Frankfurt a. M. zum Kurſe vorn
93½ Prozent verbunden. Bei dem Umtauſch in die 7prozentige An=
leihe
werden die dreijährigen Schatzſcheine zu beſtimmten ſteigendern
Kurſen in Zahlung genommen werden, und zwar beginnend nach einen
Jahr zu 102½ Prozent und endend bei Fälligkeit der Schatzanweiſunger
zu 109 Prozent. Die Stadt erzielt von den Banken für die 5prozentiger
Schatzſcheine einen Uebernahme=Kurs von 96½/ Prozent.
Frankfurter Hypothekenbank, Frankfurt a. M. Der AR. des zur
Arbeitsgemeinſchaft ſüddeutſcher Hypothebenbanken gehörenden In=
ſtituts
beſchloß, für 1927 eine Dividende von 9 (8) Prozent vorzuſchla=
gen
. Hiermit beſtätigt ſich unſere frühere Information. Neben in der
Höhe nicht genanntem Rückſtellungew werden dem Penſionsfonds 10000
RM. übevwieſen.

Produktenberichte.

Mannheimer Produktenbericht vom 22. März. An der Produkten=
börſe
haben ſich die Forderungen für Brotgetreide und inländiſchen
Hafer weiter erhöht. Man verlongte für die 100 Kilogromm ohne Sack.
waggonfrei Mannheim, im Reichsmark: Weizen, inl. 27,0027,50, ausl.
29,5032,00; Roggeu, inl. V7,5027,75, ausl. nicht notiert; Hafer, inl.
26,0027,00, ausl. 26,7527,75; Braugevſte, ausl. 32,5036,00, pfälz-
32,0033,50, badiſche, heſſiſche und wwürttembergiſche 31,5032,50; Fut=
tergerſte
24,0025,00; Mais, mit Sack 25; ſüdd. Weizenmehl Sſpez. Null
38,0038,25, ſüdd. Noggenmehl 37,7539,50, Weizenbleie 14,5014,75.

F Aktien. Darmſtadt. Frankfurter Aursbericht vom 22. März 1904.

I. 1. Reichs=,
Länder= und Schutz=
gebietsanleihen

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Fre
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen Frei
ſtaat von 1927.
7½ Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + 1
Ablöſungsanleih
Otſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe

2. Stadtanleihen

8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
80 Darmſtdt. v. 26
7% Dresden v. 26
% Frkf. a. M. v. 26
Heidelb. v. 26
8 Ludwahf. v. 26
8% Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 25
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26

3. Pfandbriefe
und Schuld=
verſchreibungen

7% Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26
82 Berl. Hyp.=Bk
f.Hyd.

RJe
82.5
81.5
81.5
9725

Frſ. Pfbrfban

51.85
14.75

Aa

O Gotha
Cred. Lig.=Pfbr.
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr.
%6 Heſſ. Landesbk.

88

s7
93
92.5
103
95.25

8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
28 Landesbank d.
Rheinprovinz!
8% Landeskr. Kaſſ.
7 Mein. Hhp.
% Naſſ. Lar
Pfälz. Hyp. B
Lic
Pfandbriefe
6 Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred...
½% Preuß. Ctr.=
Lig. Pfandbr. .
Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft.
z Rhein. Hhp.=B.

89.5
98
93

33,5
3

Lig
Pfandbriefe.
2 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.....
L.=Pf
Südd. Bod.=
Cred.=Bank .
Lig.=
Pfdl
8% Württ. Hyp.=B

95.5
88

77.5

80.5
Minä
98
90

94.5

100
100
96
93
96.5
89.5
101
89.5
96
93.5

76

97.5
78.5

33
96
93.5

79

103
89
78.25

96.5

Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.-Anl.
* Ausloſ. Ser. III

52
66.5

Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Obl.
Frkf. Hyp.=Bk. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr.
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dal. Kom.=Obl.
S. 1-16
Kom.=Obl.
S. 17-24
Mein. Hyp.=Bank.
Vorkr.= Pfandbr.
Nordd. Grunder.=
Vorkr.=Pfdbriefe
Preuß. Pfandbrbk.
Vorkr.=Pfdbriefe
Rh. Hyp.=Bk. Vor=
kr
.=Kom.=Oblig..
Weſtd. Bodencred. Vorkr.=P

9.5
17.75
13.05
7.32
2.36
14.12
14

4.6
14

4. Induſtrie=
Obligationen.
% Dt. Linoleum=
werke
Bln. v. 26
8% Heſſ. u. Herku=
les
=Brau. v. 26
8% Klöckn=Werkel
Berlin v. 26...
10% Kom. Elektr.=
Mark.
Mainkriw v. 26
7% Mitteld. Stahl=
werke
von 27...
8% Neckarſulm v. 26
8% Salzmann & Co.
Kaſſel v. 26....
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
7% Ver. Stahlw.
ohne Opt. b. 26

95.75
94
94

102.25
88.5

91.8
89.5

90
88

II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
5%Badenw. Kohl.
6% Heſſ. Braunk.
u. Roggenanleihe
Heſſ. Volksſt
Roggenanleihe,

21.5
11.65

8.75

520 Preuß. Kali=
wertan
eihe ..
5% Preuß. Roggen
wertanleihe
5% Sächſ. Roggen=
wertanleihe
.
50 Südd. Feſtw. ..

9.3
8.65
2.

III. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
5%Bosn. L. E. B. v.
1914..
..."
50 Bosn. L.=Inv.=
Anl. v. 1914 ...
4½0 Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech. v. 90
1:/0 Griech. Mon.
5% Mex inn. (abg.

40

40

5% äuß.
4% Goldan=
leihe
(abg.)
inn. (abg.)
Irrig.=
Anl. (abg.)
Tamau=
lipas
(abg.)
4½%0 Oſt. Schatz=
aniv
. v. 1914
(C. C.=Stücke)...
2 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)...
4½% Num. Gold
von 1913
..
4½ Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
4% Türk. Admin.
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
% ungarn von
1913 CC. C.=St.)
dito von
1914 C. C.=St.)
4% dito Goldr.
(C. C.=St.)
dito von
1910 (C. C.=St.)
4% dito Kron. (abg.) ...."
2. Stadtanleihen
Zudap. v. 14 (abg.
% Kopenh. v. 01

18.5
57.25
47.5
18.5

29.9
30.7
15
96

12.5

21. 8
24.5
251
25

4½ Liſſab. v. 18861
420 Stockh. v. 1880/ 98

58
92

3. Obligationen v.
Transportanſt.
4% Dux=Bodenb.
von 1891
4% Eliſabethbahn
von 1883
42 Lemberg=Czer.
ſteuerpflichtig. ..
40 Lemberg=Czer.
ſteuerfrei.
2.o% Oſt. Südb.
(Lombard.) ....
4% Oſt. Staatsb.v.
1883 ....."
3% Raab=Odenbg.
v. 1883 ...
4%0 Rudolfb. i. S
i. G.
4½% Anatolier I
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr
Barm. Banrverein!=
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank ....
Berl. Handelsgeſ.
Hypoth.=Bk.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank..
Dt. Eff.=u. Wechſel=
bank
.
Dt. Vereinsbank
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank..
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bankl.
Metallbank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban
Pr. Bod.=Creditbk
Hhp.=Akt.=Bk.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank

12.1
2.3
9.75
971,
15

18
3.8
2.1
17.25

143.5
158
169
145.5

154

174.5
233.75
161.5

126.25
102
156
159.5
113.5
142.5
142.9
140
136
126.25
204
165
37.3
155.1
135
147
88
129
183.5

Südd. Bod. Fr. Bk.
Disc.=Geſ...
Wiener Bankverein!

2. Verkehrs=
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Allg. Lokalb.= und
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Dt. Eiſenb.=Geſ.
2o Dt. Reichsbhn=
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Llohd.
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.

3. Induſtrie
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Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug

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Bad. Maſchf.=Durl. /138.5
Bamag=Meguin ../ 25
Baſt Nürnberg
Beck & Henkel../ 64
Bergm. El. Werke/173
Brem.=Beſigh.=Ol 67
BrownBoverickCie 156
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Karlſtadt . . . . . . 178
Lothr. (Karlsr.)./ 77
Chem.WerkeAlbert.
Brockhues.. / 79
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185.5
153.5

150.25
150.5

135.75

50

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78
72.25
151

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Mansfeld. Bergb. 114.5
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Peters Union Frrf./ 97
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[ ][  ][ ]

Nummer 83

Freitag den 23 März 1928

Seite 13

Franukfrter Produktenbericht vom 22. März. Die heutige Ge=
nlsbörſe
hatte zwar ruhiges Geſchäft, doch blieb die Stimmung
furdlich. Roggen um 25 Pfg., Roggenmehl um 50 Pfg. noch höher.
rotierten je 100 Kilogramm: Weizen I 26,75, Roggen 27,2527,50,
étnnergerſte 3031,50, Hafer inl. 2727,50, Mais für Futterzwecke
M25, dito für andere Zwecke 25,5026, Weizenmehl 3838,50, Rog=
grehl
37,5038,50, Weizenkleie 14,6014,75, Roggenkleie 15,5016.
BZerliner Produktenbericht vom 22. März. Trotz geſteigerter über=
ſtiſser
Forderungen war die geſamte Lage weſentlich ruhiger. Das
umere Wetter hat die Kaufluſt allgemein auf ein Minimum gebracht
w damit eine zum Teil ziemlich beträchtliche Senkung des Preis=
gaus
zur Folge gehabt. Der Weizen iſt beiſpielsweiſe zum erſten
ſrt zwei Mark niedriger geſetzt, für Roggen beſtehen die Abſchwächun=
m
moch weiter. Es ſcheinen doch vielfach für dieſe Getreideart auf
gurd der letzten Steigerungen die Ausgleichungen am Markt zu ſein.
Viehmärkte.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 22. März. Aufgetrieben
wet: 6 Ochſen, 10 Schafe, 166 Kälber. Bezahlt wwurden für das Pfund
herdgewicht für Kälber 4) 7278, b) 6771, c) 6066, für Schweine
445. Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 22. März. Zum heutigen Klein=
bbmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kilogramm Lebend=
wiecht
je nach Klaſſe gehandelt: 130 Kälber 6080, 27 Schafe 4248,
M Schweine 4457, 587 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen
114, über 4 Wochen 1018, Läufer 2026. Mauktverlauf: Mit
Aldern mittelmäßig, geräumt; mit Schſveinen rnhig, Ueberſtand; mit
Feteln und Läufern ruhig.
Frankfurter Viehmarkt vom 22. März. Der Auftrieb des heutigen
Abenmavktes beſtand aus 103 Rindern, 1291 Kälberm, 413 Schafen und
Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
Ctwoche waren 150 Kälber und 220 Schafe mehr angetrieben, während
6) Schweine weniger am Markt waren. Bezahlt wurde pro Zentner
4bendgewicht: Kälber b) 7580, c) 6574, d) 5664; Schafe: a) 51
B56, b) 4550; Schweine: b) 5456, c) 5456, d) 5256, e) 5254.
m Vergleich zu den Notierungen des vergangenen Hauptmavktes blie=
br
Kälber und Schweine behauptet, Schafe gaben 1 bis 4 Mark nach.
Aasktverlauf: Kälber und Schafe anfangs lebhaft, zum Schluß ab=
fuend
, ausverkauft. Schweine: mäßig rege und geräumt. Fleiſchgroß=
mißt
: Ochſen= und Rindfleiſch T 9095, II 8530; Bullenfleiſch 80
B90; Kuhfleiſch I 6575, II 5565, III 3550; Kalbfleiſch II 95 bis
Schweinchleiſch 7075. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 48
9 Hinterviertel 58.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 22. März. (Priv.=Tdl.)
Weizen bevkehrte anfangs etwas ſchwächer auf beſſere Saatenſtands=
berichte
und Abnahme der Exportmachfrage. In den Nachmitragsſtunden
konnte ſich auf Meldungen über ſtarke Auswinterungsſchäden eine Er=
holung
durchſſetzen.
Mais: Am Maismarkt war zunächſt eine ſchwache Tendenz vorherr=
ſchend
auf größere Zufuhren. Im Verlauf griff eine Evholung Platz,
da ſich einiges Deckungsbedürfmis zeigte.
Roggen lag ſehr ſchwach auf die ſchwwache teihniſche Lage des Maults
und geringe ausländiſche Nachfrage. Gegen Schluß trat auch hier eine
Erholung ein.
Hafer war ebenfalls im Preiſe gedrüickt. Auf Dechungen wurde die
Haltung ſpäter etwas freundlicher.
* New York, 22. März. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Niedrigere Riokabel und größere Zufuhren veranlaßten die
Importfimen zu Ablgloben.
Zucker: Die Preiſe lagen anfangs niedriger auf 44 Mänz= Andie=
nungen
und auf Liquſdationen und Abgaben für kuhaniſche Rechmumg.
Käufe des Handels führten ſpäter eine Erholung herbei.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 22. März:
Getreide. Weizen: März 141½, Mai 140½, Juli 137½: Mais:
Mänz 99½, Mai 101½, Juſi 103½; Hafer: März 58½, Mai
57½, Juli 52½: Roggen: März 123¾, Mai 122½, Juli 115½.
Schmalz: März 11,50, Mai 11,75½, Juli 1207½.
Fleiſch: Mai 11,30, Juli 11,55, Sept. 12,05: Speck, loko 11,25;
leichte Schweine 7,50 bis 8,50, ſchwere Schweine 7,65 bis 8,25;
Schweinezufuhren: Chicago 35 000, im Weſten 150 000.
Baumwolle: März 19,45, Mai 191119,12.
Es noterten nach Meldungen aus NewYork am 22. März;
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 176½, hart 159½; Mais, neu
ank. Ernte 114½; Mehl, ſpring wheat clears 6,606,90; Fracht:
nach England 1,62,6 Schilling, nach dem Kontinent 910 Cts.
Schmalz: Priwa Weſtern, loko 12,20; Dalg, extra 8½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umatz in Lots: 121; Februuar
1358, März 13,45, April 13,47, Mai 13,58, Juni 13,76, Juli
13,85, Auguſt 13,85, September 13,85, Oktober 13,65, Nob. ,
Dezeinber 13,32.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Eſſigſäureſteuer beträgt vom 1. April 1993 ab für in An=
rechnung
auf das Betriebsrecht oder Holfsbetriebsrecht abgefertigte
Eſſigſäure 49,40 RM. und für andere Eſſigſäure ſowie für Eſſigſäure
und Eſſig, die aus dem Ausland eingeführt werden, 74,10 RM. für den
Doppelzentner waſſerfreier Säure.
In der Woche vom 4.10. März ſind nach den Statiſtiſchen Mit=
teilungen
der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft insgeſamt 905 753
Wagen geſtellt worden. Es ergibt ſich demnach für die Berichtswoche
eine arbeitstägliche Geſtellung von 150 959 Wagen gegen 149 628 Wagen
in der Vorwoche und 144 522 Wagen in der entſprechenden Woche des
Vorjahres.
Der Rohjutemarkt iſt ruhig. Für Firſtmarken, Verſchiffung März,
werden laut Dundee Telegramm vom 19. März 29,15 Pfund Sterling
gefordert. Die Nachfrage nach Garnen iſt gut, das Heſſiangeſchäft
bedeutend. Die Preiſe ziehen an. Der deutſche Markt hat ſich ſehr
belebt. In der Berichtswoche wurden umfangreiche Geſchäfte abge=
ſchloſſen
.
Mitte März wurden in Oeſterreich insgeſamt 211 035 unterſtützte
Arbeitsloſe gezählt. Im Vergleich zu der letzten Zählung vom 29. Fe=
bruar
ergibt ſich eine Abnahme von rund 13 000 Unterſtützten.
Die Oeſterreichiſche Glanzſtoffabrik wird mit Rückſicht auf den gün=
ſtigen
Geſchäftsgang im abgelaufenen Geſchäftsjahr eine höhere Divi=
dende
, etwa in der Höhe von 8 Schilling, bezahlen. Die Vorjahs=
dividende
betrug 6 Schilling.
Die bäniſche Eiſenbahnanleihe in Schweden im Betrage von 20
Millionen Kronen iſt in ganz kurzer Zeit überzeichnet worden. 15 Mil=
lionen
Kronen wurden zu einem Emiſſionskurs von 99 Prozent auf
den ſchwediſchen Markt geworfen, während der Reſt von ausländiſchen
Banken übernommen wurde.
Der Export der Sowjetunion an die europäiſchen Grenzen betrug
im Februar 42 Millionen Rubel gegenüber 44 Millionen im Januar.
Der Import belief ſich auf 60 Millionen gegenüber einer Einfuhr von
58 Millionen Rubel im Januar. Der Paſſivſaldo iſt gegen Januay
um 7 Millionen geſtiegen.
Nach Berichten aus Johannesburg wird dort die Bildung einer
Luftlinie von Kapſtadt nach dem Randgebiet angekündigt, die von Oberſt
Henderſon im November eingerichtet werden foll. Für die Linie wür=
den
deutſche Ganzmetall=Flugzeuge benutzt werden. Die Junkers= Ge=
ſellſchaft
habe zugeſagt, Anteile der nen zu bildenden Geſellſchaft zu über=
nehmen
.

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Deutſchtum in Amerita in Berück.
ſichtigung des Heimatgedankens und im
zweiten Teil Erzählung über die letzte
Romreiſe des Redners ſtatt. Badener
und Freunde herzlich willkommen.
Eintritt frei!
Anfang 8 Uhr.
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den heute abend 8 Uhr im Central=
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(Darmſtädter Volksbühne)
Freitag, den 23. März 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.30 Uhr
Keine Wahlvorſtellung
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Große Oper in vier Akten Text von
Meilhac und Halévy
Muſik von Georges Bizet
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf
In der Inſzenierung von Guſtav Hartung
Bühnenbild: T. C. Pillartz
Tänze: Manda von Kreibig
Mitwirkende: (V5310
Paula, Kapper, Roſe Landwehr, Martha
Liebel, Annie von Stoſch=Lübeck, a. G.,
Fohannes Biſchoff, Hans Grahl=Weimar,
a. G., Joſef Herrmann, Alfred Karen,
Hans Ney, Eugen Vogt.
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
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Nummer 83

Reich und Ausland.
ſuurnfahrten in das rheiniſche Induſtriegebiet.
gSroßes Entgegenkommen der Städte Duisburg,
Elberfeld und München=Gladbach.
Die vielen Tauſende der deutſchen Turner und
ſarnerinnen, die anläßlich des 14. Deutſchen Turn=
ſeiges
zum erſten Male an den Rhein kommen, haben
as lebhafte Bedürfnis, bei dieſer Gelegenheit die
Süäätten der deutſchen Arbeit und Tatkraft, das In=
ſtriegebiet, kennen zu lernen. Die Verhand=
ngen
des Kölner Hauptausſchuſſes wit den rhei=
ſitchen
Stadtverwaltungen haben erfreulicher Weiſe
ſihserall großes Entgegenkommen gefunden. So wird
. Stadt Duisburg eine koſtenfreie Beſichtigungs=
ſchurt
durch die weltbekannten Duisburger Hafen=
unlagen
durchführen, wobei Induſtrieanlagen:
Hüütte Ruhrort=Meiderich, Kupferhütte, Niederrhei=
uaß
che Hütte, Kabelwerk, Teerdeſtillation, Zeche mit
Kreubeneinfahrt beſuchk werden. Die Stadt wird den
Fuurnfeſteilnehmern einen gemeinſamen Abend auf
hatt Terraſſen der Stadion= und Strandbadanlagen
Een. An die Beſichtigung von Duisburg werden
ite Fahrten auf dem Niederrhein nach Xanten, Weſel
ucd Cleve anſchließen. Die Stadt Elberfeld hat
ſthenfalls große Anſtrengungen gemacht, den Beſuch
des Bergiſchen Landes mit einer eingehenden Be=
ſic
tigung der Stadt, ihrer induſtriellen Anlagen und
üher ſchönen Umgebung ſo angenehm wie möglich zu
gfftalten. Die Beſuche von Elberfeld ſind von der
Sckadtverwaltung für den 30. und 31. Juli vorge=
ſichen
. Zur Deutſchen Roſenſchau lädt die Stadt
Arünchen=Gladbach ein. Auch die ſtädtiſchen Behör=
dnn
München=Gladbachs ſtellen ſich gern in den Dienſt
drr deutſchen Turner und haben ſorgſame Vorberei=
trngen
getroffen, daß auch dieſer weſtliche Teil
Irſeres deutſchen Vaterlandes ſeine Schönheiten und
Gehenswürdigkeiten den beutſchen Turnern erſchließt.
Polizei im Frankfurter Bürgerſaal.
Frankfurt a. M. Bei der Stadwerordneten=
m
=sſammlung am Mittwoch ereignete ſich ein Zwi=
Senfall, der in den Annalen der Fronkfurter Stadt=
uerordnetenverſammlung
ohne Beiſpiel ſein dünfte.
Abei der Spezialberatung zum Etat machte der kom=
muniſtiſche
Stadtverordnete Lang verſchiedene tem=
veramentvolle
Zwiſchennufe, die ihm mehrere Ord=
wungsrufe
und den Ausſchluß aus drei Verſamm=
uungen
durch den Vorſitzenden einbrachten. Da
s tadtv. Lang den verſchiedenen Aufforderungen, den
Geaal zu verlaſſen, nicht Folge leiſtete, wurde die
HSitzung unterbrochen. Die Unterbrechung dauerte
mgefähr eine Stunde und die Polizei wurde um
grinſchreiten erſucht. Schließlich wurde Stadtverord=
weter
Lang durch Polizeigewalt aus dem Saal ent=
nermt
. Ein Antrag der Komwuniſtiſchen Partei, die
RSitzung zu unterbrechen, wurde abgelehnt, worauf
häe Partei geſchloſſen den Sitzungsſaal verließ. Hier=
auf
konnte die Sitzung fortgeſetzt werden.
Erdbeben in 9500 Kilometer Entfernung.
Heidelberg. Ein heftiges Fernbeben regi=
grierte
geſtern morgen der Seismograph der König=
wruchl
=Sternſparte. Die erſte Welle erfollgte 5,29,55
Uhr, die zweite 5,40,23 Uhr, die lange Welle 5,58,51
Uhr, das Maximum fiel auf 6,9065 Uhr. Die Be=
wegung
erloſch erſt gegen 9 Uhr. Die Entfernung
des Herdes beträgt 9500 Kilometer.
Schweres Bergwerksunglück in Nordfrankreich.
Paris. Aus Dougi (Nordfrankreich) wird ein
ſchweres Bergwerksunglück gemeldet. Eine Mann=
bchaft
von 12 Arbeitern war in dem Kohlenbergwerk
oon Aniche mit der Aufhebung eines neuen Ganges
boeſchäftigt, als ſie von einer Schlagwetterexploſion
Eberraſcht wurde. Zwei Bergleute wurden auf der
Stelle getötet, ſechs andere ſchwer und vier erheblich
werletzt.
WasLawinenunglück beiSalzburg
Zwölf Todesopfer geborgen.
Salzburg, 22. März.
Die erſten Nachrichten über die große Lawinen=
Mataſtrophe am Sonnblick hoben leider in vollem
Mmfang ihre Beſtätigung gefunden. Nur vier von
(den 17 Wiener Touriſten, die am vergangenen Sams=
tag
zu einer ſechstägigen Sſcitour aufgebrochen waren,
Bonnten ſich retten und liegen zurzeit in vollſtändig
gerſchöuftem Zuſtand in dem Schutzhaus der Natur=
freunde
bei Kolm=Saiourn. Die erſte Rettungs=
kolonne
, die am Nachmittag von Gaſtein aufgebrochen
war, bemühte ſich biele Stunden, die Spur der Ver=
ſchütteten
zu finden, doch erwieſen ſich ihre Bemüh=
rungen
als vollkommen ausſichtslos. Die Verunglück=
ton
liegen unter ſo großen Schncemaſſen, daß es
ganz unmöglich iſt, zu ihren Leichen zu gelangen.
Nach der Schilderung der vier Ueberlebenden
waren die 17 Touriſten in den evſten Vormittags=
ſtunden
von der Schutzhütte uach dem Sonnblick
aufgebrochen. Es herrſchte Föhn und neblige Wit=
terung
mit Schneetreiben, ſo daß die Skiläufer als=
bald
vom richtigen Weg abirrten. Als ſie bemerkt
hatten, daß ſie ſich auf falſchem Weg befanden, traten
derben wurde, weil die Schneedecke der übermäßigen
Belaſtung durch 17 Pevſonen nicht ſtandhielt und das
den 700 Meter talwärts geriſſen und verſchüttet.
Nur vier von ihnen konnten ſich an Strauchwerk
feſthalten. Die übrigen 13 verſchwanden ſpurlos in
der Tiefe. Bergführer aus Kolm=Saigurn, die ſich
ſofort auf die Suche nach den Verſchitteten machten,
fanden etwa 400 Meter unterhalb der Aſturzſtelle, ganzen Tag über herrſchte, hat auch ein Todesopfer
ubgebrochene Shiſtöcke, Skier und verſchiedene andere gefordert. Die 15jährige Handelsſchülerin Charlotte
Auspüſtungsſtücke. Die Bergführer mußten jedoch
nach fünfſtündiger Arbeit die Suche nach den Ver= Berlin die Kleinbahn. Schon vor Eimfahrt des
ſchütteten als ausſichtslos aufgeben.
Bei den heute wieder aufgenommenen Nachfor= ſtellte ſich auf die Plattform, ohne die Schutztür zu
ſchungen konnten von den 13 verunglückten Wiener ſchließen. Bei einem heftigen Windſtoß verlor das
Scifahrern 12 Leichen geborgen werden. Der drei= junge Mädchen das Gleichgewicht und ſtürzte vom
gehnte Verunglückte wird noch vermißt. Die Bergung
durch einen Zufall ermöglicht, weil aus den Schnee= auf einer Handelsſchule ihre Prüfung beſtanden.
maſſen eine Hand herausragte. An dieſer Stelle be=
gann
die Bergungsexpedition mit dem Ausſchaufeh
und förderte in mehrſtündiger Arbeit 12 Leichen zu=
logen
. Der Tod iſt bei allen durch Erſtickung ein= heftiges Glockenläuten. Als Mitglieder des Heimat=
getreten
. Die Leichen wurden zunächſt auf Schlitten ſchutzes in das Kloſter drangen, fanden ſie dort zwei
in das Naturfreundehaus gebracht und ſollen in Nonnen im Handgemenge mit einem Mann. Der
einem gemeinſamen Grabe beſtattet werden.

Feldmarſchall Mackenſen beim Feſtakt.
Zur Erinnerung an den ruhmreichen Armeeführer aus den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71
Feldmarſchall Prinz Friedrich Karl von Preußen iſt eine Prinz=Friedrich=Karl=Eiche in Nikolskoe
bei Potsdam gepflanzt worden. Unſer Bild zeigt den Feſtredner Feldmarſchall v. Mackenſen und
rechts die Prinzen Eitel Friedrich und Oskar v. Preußen.
Goldene Hochzeit in hiſtoriſchen Trachten.

Das Junkers=Landflugzeug für den Atlantic=Flug Köhl=Looſe.
ſie zu einer Beratung zuſammen, was zu ihrem Ver= Die Vorbereitungen für den von Hauptmann Köhl, Looſe und Freiherrn von Hünefeld geplanten
deutſchen Ozeanflugverſuch ſind weit gediehen. Hauptmann Köhl iſt bereits in der iriſchen Haupt=
ſtadt
Dublin, von wo aus er ſtarten will. Er läßt dort Verbeſſerungen an der Startbahn des
Schneefeld ins Rutzſchen kam. Die 17 Tourſten wur= Flugplatzes vornehmen, um den Aufſtieg eines mit Brennſtoff ſchwer belaſteten Flugzeuges zu
ermöglichen.

Ein Opfer des Sturmes.
Berlin. Der ſtarke Wind, der vorgeſtern den
Wedel aus Schönwalde, benutzte zur Heimfahrt von
Zuges in den Bahnhof verließ ſie das Abteil und
Wagen. Sie geriet unter die Räder und war ſofort
der Leichen wurde in den heutigen Morgenſtunden tot. Die Wedel hatte am ſelben Tage im Berlin
Liebestragödie im Nonnenkloſter.
Bregenz. Vom Turm des Nonnenkloſters
tage, die in kleineren Abſtänden nebeneinander Lauterbach beiBregenz ertönte am Donnerstag nachts
Eindringling veyſuchte zu füüchten, wunde aber von

dem Kommandanten des Heimatſchutzes durch einen
Revolverſchuß niedergeſtreckt. In dem lebensgefähr=
lich
Verletzten erkannte man einen 29jährigen Eiſen=
bahner
Ludwig Ropp, der bei ſeiner Vernehmung
erklärte, er hobe eine junge Nonne geliebt, hobe ſich
abber beim Einſteigen im Fenſter geirrt und ſei in
die Zelle zweier alten Nonnen geraten.
Anſchlag auf eine Eiſenbahn in Jugoflawien.
Belgrad. In der Nächt zum Donnerstag
wurden Bahnwärter in der Nähe von Kotſchane auf
verdächtige Perſonen aufmenhſam, die im Schutze der
Dunkelheit und infolge Nebels umerkannt entkamen.
Die am frühen Morgen undernommenen Nachkfor=
ſchungen
führten zu der Entdechung einer Höllen=
maſchine
, die 400 Meter von der Bahn entfernt von
den Flüchtlingen zurückgelaſſen worden war. Bemer=
kenswert
iſt, daß bereits im vergaugenen Noveuber
an derſelben Stelle ein Sgbotageakt verlibt wo
den iſt.

Seite 15

Brandkataſtrophen
in aller Welt.
2000 Morgen Jungwald
verbrannt.

Baßstst 1231000000.

Unſere Karte zeigt das Gebiet von Friebland in
Mecklenburg, wo 7000 Mougen Schomung einem Rie=
ſenbrand
zum Opfer gefallen ſind. Auch große
Strecken Hochwald und 5000 Morgen Wieſe wur=
den
von den Flawmen erfaßt. Die Einwohner und
die Techniſche Nothilfe der Umgebung, ſowie in
Sonderzügen herangeholte Erwerbsloſe hoben das
Feuer durch Auswerfen tiefer Gräben abgeriegelt.
Der Torf brennt weiter.
Großfeuer im Kabelwerk der A. E. G.
Berlin. Auf dem Kobellwerk der A.E.G. imn
Oberſchöneweide entſtand am Mittwoch obend in
der 10. Stunde aus noch unaufgeblärter Urſache ein
Großfeuer. Das Feuer verurſachte enormen Schaden.
Auf mehrmaligen Alarm rückte die Berliner Feuen
wehr mit ſechs Zügen und dem Feuerlöſchboot unter
Leitung des Oberbranddirektors Gempp und der
Bauräte Sauer und Noack zur Brandſtelle aus. Mit
zehn Schlauchleitungen ſtärhſten Kalibers wurde an=
gegriffen
. Der Brandherd lag in der Tiſchlerei.
Das Feuer hat ein angrenzendes Oellager in Mit=
leidenſchaft
gezogen. Insgeſamt iſt ein Gebiet von
3000 Quadratmetern vom Feuer angegriffen geweſen.
Dank dem ſchnellen, umfaſſenden Eingreifen der
Feuerwehr konnte der Brand nach wenigen Stunden
bereits gelöſcht werden. Der Tiſchlereibrand ſoll
durch Kurzſchluß entſtanden ſein.
Bei der Berliner Feuerwehr herrſchte geſtern
Hochbetrieb. Von 9 Uhr morgens bis 19 Uhr abenös
liefen nicht weniger als 50 Hilferufe aus allen
Stadtteillen, ein. Dachſtuhl=, Wohnungs=, Waldbrände
und Gasvergiftungen waren die Urſache des größten
Teiles der Alarme. Ein Rekovd= und Großkampftag,
wie er ſeit vielen Monaten nicht mehr zu verzeichnen
war.
Großfeuer im Kreiſe Kolberg.
Kolberg. Geſtern nacht wurde die Ortſchaft
Damitz von einem verheerenden Feuer heimgeſucht,
dem acht Gebäude bäuerlichen Beſitzes zum Opfer
fielen. Da Gefahr für das ganze Dorf beſtand, mußte
ein Kommando der Kolberger Reichswehr zur Hilfe=
leiſtung
entſandt werden. Miwerbrannt ſind ſämt=
liche
Ernte= und Futtervorräte und alle in den ab=
gebrannten
Gebäuden untergebrachte landwirtſchaft=
liche
Maſchinen, ferner 50 Schweine, 5 Schafe und
fehr viel Federvieh. Das Feuer wird auf Brand=
ſtiftung
zurückgeführt.
Großer Waldbrand.
Frankfurt a. O. Mittwoch vormittag end=
ſtand
auf bisher ungeklärte Weiſe in dem Forſt des
Grafen von Finkenſtein nördlich von Matſchdorf ein
Waldbrand, der bei dem herrſchenden Oſtſturm
größere Ausdehnung annahm und um die Mittags=
ſtunde
auf den Fronkfurter Forſt übergriff. Zur
Bekämpfung des Waldbrandes ſind größere Abtei=
lungen
Reichswehr aus der Frankfurter Garniſon
ausgerückt.
Todesopfer bei einem Dorfgroßbrand.
Schwerin. Das mccklenburgiſche Dorf Klein=
Krams, bei Ludwigsluſt, wurde geſtern früh von
einer furchtbaren Branddataſtrophe heimgeſucht, der
13 Gebäude, ein Menſchenleben und viel Vieh zum
Opfer fielen. Das Feuer war auf einem Gehöft des
Hoſbeſitzers Hagen in den weichbedachten Wohn= und
Wirtſchaftsgebäuden ausgebrochen und infolge des
Sturmes mit raſender Schnelligkeit auf die Nachbar=
grundſtücke
übergeſprungen. Gine 66 Jahre alte Fraur
konnte ſich nicht mehr retten; ſie fand den Tod im
den Flammen.
Dorfbrand.
Uhyſt (Kreis Hoherswerda). Mittwoch nach=
mittag
, in der zweiten Stunde, wurde der Orde
Drehna bei Uhyſt von einer Feuersbrunſt heimge=
ſucht
, die infolge des herrſchenden Sturmes einen
großen Umfang annahm. Zwei Gehöfte fielen dem
Feuer vollſtändig zum Opfer, während von fünf
weiteren Gehöften die Stallungen und Scheunen
vernichtet wurden. Viel Vieh iſt miwerbrannt. De
nur wenig gerettet werden konnte, ſind einßzelne Be=
ſitzer
, die ihr ganzes Hab und Gut verloren hoben,
ſehr ſchwer geſchädigt. Die Urſache des Brandes iſt
noch nicht ermittelt.
Brandkataſtrophe in Malmö.
Hundert Perſonen obdachlos.
Malmö. In einem Gebäude, in dem eine
große Anzahl Arbeiter eines Holzgeſchäftes wohnten,
brach ein Brand aus, der ſchr raſch um ſich griff.
Die Bewohner konnten nur das nackte Leben vetten
und flüchteten notdürftüig bekleidet ins Freie. Etwva
hundert Perſonen ſind obdachlos geworden, während
ein ſchlafendes Ghepaar in den Flammen umbam.
Großfeuer in einer indiſchen Stadt.
31 Todesopfer.
London. Bei einem Großfeuer in der Stadt
Shimoga, im Staate Maiſſur, ſind, einer Reuter=
meldung
aus Bombay zufolge, 31 Perſonen ums Leu
ben gekommen und 40 verletzt worden. 200 Per=
ſonen
ſind bbdachlos. Der Schaden wird auf eine
illion Mark geſchätzt.

Freitag den 23 März 1928
Eine Prinz=Friedrich=Karl=Eiche in Nikolskoe.

Der Trachtenzug in Alträhnitz.
In der ſächſiſchen Dorfgemeinde Alträhnitz wurde die goldene Hochzeit des Ehepaares Karl Hoff=
mann
nach altem Brauche in traditioneller Form und hiſtoriſchen Trachten gefeiert. Unſer Bild
zeit die Auffahrt zur Kirche inmitten des Friedhofes.

Hauptmann Köhls neues Ozeanflugzeug.

[ ][  ][ ]

Seite 16

I.
Juger
Fawi.
tung
holun
An
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Volke
leicht
Opfer
und
freie
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Mitte
Aufzi
Stück
gezw.
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ſtatt
ange
werl
Kun
1900
Erb
Wie
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Erb.
Ruf
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mi
for
Fa
tra
E
Ju
ſuc
bu
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Freitag, den 23. März 1928

Nummer 83

din Süsftin Tamare

24)

Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)

Kurz nachdem Erich dem Mädchen ſeinen Namen genannt
hat, macht ſich ein lautes Trippeln und Scharren vernehmbar,
und Fräulein Kuhlmann, die liebenswürdige, blondgebleichte
Penſionsinhaberin, erſcheint, gefolgt von all ihren Hunden, auf
der Treppe.
nett, daß Sie mal wiederkom=
Ach, Herr Rothe
das vorige Mal hatte ich leider nichts frei.
zen
Gefällt es Ihuen drüben am Nürnberger Platz nicht mehr?
Ich habe jetzt ein ſehr ſchönes
Etwas unruhig, was?
oben in der Ecke, das grün geſtreiſte
Zimmer für Sie,
wiſſen Sie, welches ich meine?
Wo die
ſie unterbricht ſich: Wer iſt
Richtig, wo die
denn dieſer Herr? Gehört er zu Ihnen?
Ja und nein! Er iſt Kriminalbeamter.
Sie geht ihm mit liebenswürdigem Lächeln ein paar
Sihritte entgegen:
Was wünſchen Sie, mein Herr?
Erich kommt ihm mit der Antwort zuvor:
Der Herr hat den Auftrag, mich zu beobachten.
Sie
Wiſſen Sie denn nichts von der geſtohlenen Tizian= Ma=
donna
und meiner Verhaftung?
Sehen Sie antwortet ſie mit klagender Stimme, man
kommt nicht mal dazu, die Zeitung zu leſen. Von den intereſ=
ſanteſten
Dingen weiß man nichts.
Morgen wird wahrſcheinlich auch dieſer Herr ein Zimmer
mieten, meint Erich.
Das wird ſchwerhalten, ſagt ſie, denn ich habe nur noch
eines frei, und das bekommen Sie.
Vielleicht haben Sie noch ein Zimmer mit zwei Betten und
voller Penſion, dann machen Sie wenigſtens ein gutes Geſchäft.
Fräulein Kuhlmann legt warnend den Zeigefinger auf die
rotgeſchminkten Lippen und flüſtert:
Seien Sie ſtill, ich habe nicht gern die Polizei im Haus
Sie wiſſen doch, mit dem einen iſt dies, mit dem andern
jenes. Es ſind alles unſichere Exiſtenzen, die in den Penſionen
Aber das kann ich Ihnen ſagen, wendet
herumſitzen.
ſie ſich an Schulz, beſtellen Sie Ihren Herren einen ſchönen
Gruß, ſie ſollen ſich mal bei mir über Herrn Rothe erkundigen,
bei Fräulein Kuhlmann, Penſion Hund in der Schaperſtraße
wiſſen Sie, wie lange ich den Herrn kenne?
Vor acht Jahren hat er, ſchon bei mir
Acht Jahre!
gewohnt.
Sie iſt die paar Stufen hinuntergegangen und hat die Tür
geöffnet:
und vergeſſen
Alſo auf Wiederſehen denn, Herr
Sie nicht, das Ihrer Behörde zu ſagen ich bin bekannt,
glauben Sie mir.

Herr Schulz tut ſo, als ob er forigeht, aber er ſtellt ſich in
den Torbogen eines gegenüberliegenden Hauſes und wartet.
Er wartet lange und vergebens; denn Erich wird das Haus
nicht verlaſſen, wenigſtens, nicht durch die Vordertür, auf die
Schulzens kriminaliſtiſche Blicke gerichtet ſind.
X.
Hanſemann trägt einen Bart.
Baron Kemp, ſaß in einem Kupee 1. Klaſſe. Noch eine
halbe Stunde, dann iſt er im Haag. Ob ſie ihn am Bahnhof
erwartet? Er war ganz allein. Die holländiſche Landſchaft
mit ihren unzähligen kleinen Waſſerläufen und altmodiſchen
Windmühlen, mit den ſattgrünen Wieſen, auf denen bunte
Kühe fett und faul weiden, und den ſauberen Häuschen, die wie
rote und blaue Punkte auftauchen, flog an ihm vorüber.
Endlich hatte ihn die geſprächige alte Dame, deren Rede=
ſchwall
er ſeit Bentheim über ſich ergehen laſſen mußte, in Ut=
recht
verlaſſen. Endlich konnte er ſeinen eigenen Gedanken
nachgehen, und dieſe Gedanken kreiſten um eine Geſtalt, um
einen Namen: Tatjana Samaroff.
Tatjana Samaroff hörte er im Rhythmus der rollen=
den
Räder: Tatjana Samaroff! Der Zug fuhr ein.
Er ſtand am geöffneten Fenſter und war überraſcht von
dem Stimmengewirr und dem lebhaften Geſtikulieren der ſonſt
als phlegmatiſch bekannten Holländer.

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Daag! hörte Kemp vor allen Seiten.
Dag Zus!
Zus heißt Schweſterchen und iſt die Betitelung aller
jungen Mädchen bis zu 15 Jahren.
Korpulent Damen, die fonſt nur Schrittchen vor Schritt=
chen
vorwärtsgingen, ſtürzten aufeinander zu und umarmten
ſich nach ſüdländiſchem Muſter. Dazwiſchen ſchrie die gellende
Stimme eines Jungen in blauer Uniform mit blanken Knöpfen:
Schokolaaa Haagſche Hopjes!
Baron Kemp gab, ſein Gepäck einem Träger und ſah ſich
nach allen Seiten um. Er fand ſie nicht. Er hatte ſich ausge=
malt
, daß er ſie gleich zwiſchen allen Menſchen entdecken würde,
daß ſie ihm zuwinkte, daß Die Menge der Reiſenden
hatte ſich verlaufen. Er ſtand allein auf dem Bahnſteig, aber
nirgends ſah er eine ſchlanke ſchwarze Fran, die ihn erwartete.
Wäre er nur hundert Schritte weiter gegangen, ſo hätte er ſie
geſehen. Sie ſtand hinter der Sperre, da ſie in der Erregung
ihr Handtäſchchen vergeſſen hatte und keine Bahnſteigkarte
kaufen konnte.
Sie ſtand hinter der Sperre und wartete mit brennender
Sehnſucht. Die Reiſenden drängten an ihr vorbei am Arm
ihrer Frauen oder Männer, umringt von Freunden oder Ge=
ſchwiſtern
. Dazwiſchen einige Geſchäftsleute, denen die Ankunft
im Zuge, auch wenn ſie noch ſo weit herkamen, etwas Alltäg=
liches
war.

Sie bohrte ihre Blicke vergebens in den Knäuel der heranz=
nahenden
Menſchen. Sie fand ihn nicht. Eine bittere Entt=
täuſchung
ſtieg in ihr auf und ein banges Gefühl grenzenloſe
Einſamkeit und Verlaſſenheit überkam ſie.
Ganz in der Ferne, vor dem letzten Wagen ſtand noch eim
einzelner Herr, aber der machte nicht den Eindruck, erwartet zm
werden.
Sie dachte keinen Augenblick daran, daß es Kemp ſein,
könnte, ſie wartete nur auf ihn, um das Verlöſchen des letzte-
Hoffnungsfunkens hinauszuſchieben.
Als er endlich auf die Sperre zukam, erkannte ſie ihn un.)
winkte ihm zu. Sie hätten beide vor Glück aufſchreien möger
aber ſie preßten ihre jubelnden Gefühle in die enge Form eine-
konventionellen
Begrüßung, die ſie gegenſeitig mißverſtande-
und die ſie beide enttäuſchte.
Wir hätten uns beinahe verfehlt, ſagte ſie, ich
wollte gerade fortgehen.
Ja, ich hatte die Hoffnung ſchon aufgegeben, von Ihue
erwartet zu werden ich kam nicht auf den Gedauker
daß Sie ſich ſo verſteckt aufſtellen könnten jedenfalls iſt e
ſehr lieb von Ihnen, daß Sie mich
Ich mußte Ihnen doch ein klein wenig entgegenkommen=
lächelte
ſie.
Sie nahmen den Wagen, mit dem Tatjana gekommen wan,
und fuhren den Kanal entlang nach Scheveningen. Sie erzähr=
ten
ſich, wie es ihnen ergangen war und es fiel ihm auf, daß ſä
nicht einmal nach der Madonna fragte, für die ſie ſich ſo ſeh=
intereſſiert
hatte.
Wie geht es Ihrem Bruder, iſt er auch hier? fragte en
Sie zögerte mit der Antwort, denn ſie mußte ihn jetzt belügen
oder gleich die volle Wahrheit ſagen.
Mein Bruder iſt unterwegs nach Amerika.
Und da hat er Sie nicht mitgenommen?
Ich wollte lieber hierbleiben, ich bin etwas reiſemüde.
Er ſah ſie von der Seite an und war ſchon wieder enttäuſcht
denn er hatte gehofft, aus ihrem Blick zu entnehmen: Ich bi=
hiergeblieben
: Deinetwegen. Merkwürdig, dachte er, wi
fremd ſie mir geworden iſt.
Er ſuchte den Ausdruck in ihrem Geſicht, den er bei ihr ge
ſehen hatte, als ſie am Klavicr ſaß er hatte gehofft, die Ma
konna zu finden, die er in einſam gequälten Stunden gemal
hatte, und ſie war wieder das Ebenbild ſeines erſten Porträts
die lachende mondaine Frau.
Erſt am Abend, als er von Wein und Tanz berauſcht war
glühte ſeine Liebe wieder auf.
Er verbrachte eine ſchlafloſe Nacht, unſicher ſeiner Empfin
dungen und von namenloſen Zweifeln gepeinigt. Erſt geger
Morgen ſchlief er ein.
Er hatte eine Madonna geſucht und eine Bacchantin ge
funden.
Am anderen Tag, gegen Mittag, kam Hanſemann an.
Er ſah ſehr komiſch aus; denn er hatte ſich einen Vollbarf
ankleben laſſen und trug eine Brille.
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Nummer 83

Freitag den 23 März 1928

Seite 17

Opott, Spiel und Tarnen.

Süddeutſchland-Brandenburg
Die Aufſiellung der Mannſchaften.
Die ſchwierigſte Frage, die bei einer ſolch wichtigen Begegnung,
wie ſie das Pokal=Endſpiel darſtellt, zu löſen iſt, iſt die der Mann=
ſchaftsaufſtellung
. Der brandenburgiſche Verband hat allerdings
für das bevorſtehende Spiel keine große Mühe aufwenden müſſen,
um ſeine beſte Vertretung ausfindig zu machen. Die Repräſen=
tativen
des Verbandes haben nämlich in der Zwiſchenrunde gegen
Mitteldeutſchland in Halle, alſo auf fremdem Boden, ein derart
großes und ausgezeichnetes Spiel geliefert, daß unbedenklich die=
ſelbe
Elf auch mit der Aufgabe betraut werden konnte, das Pokal=
Endſpiel zu beſtreiten. Es will wirklich eine ſportliche Höchſt=
leiſtung
bedeuten, einen ſolch ſtarken Gegner wie die mittel=
deutſche
Verbandself vor dem eigenen Anhang 10:6 zu beſiegen,
zumal, wenn man bedenkt, daß der Kampf bei Halbzeit noch 5:5
geſtanden hat. Die Mannſchaft, die dieſen Erfolg und damit die
Berechtigung zum Endſpiel erzielte, hat folgendes Ausſehen:
Gramſch
(Brandenburg)
Samorski
Gerloff
(P. S. V.)
(P. S. V.)

Köbke
(P. S. V.)
Klatt

Adebahr
(P. S. V.)
Wolf Burkowski

Kirchhoff
(P. S. V.)
Heine Kerber
(S. C. C.) (Siemens) (P. S. V.) (P. S. V.) (P. S. V.)
An Einheitlichkeit läßt dieſe Mannſchaft nichts zu wünſchen
übrig. Außer dem Poſten des Torwächters und mit Ausnahme
des rechten Sturmflügels ſpielen in der Elf nur Leute des lang=
jährigen
und auch jetzigen deutſchen Meiſters, des Polizeiſport=
vereins
Berlin. Dieſe Spieler ſind in Darmſtadt zu bekannt, als
daß es noch notwendig wäre, ihre ſpieleriſchen Fähigkeiten zu
ſchildern. Wir Darmſtädter haben allmählich gelernt, Spieler,
wie z. B. Wolf, Burkowski, Adebahr als Handballwunder zu be=
ſtaunen
. An Technik iſt dieſe Mannſchaft wohl kaum zu über=
treffen
. Und daß die Leute auch über eine unverwüſtliche Kampf=
kraft
verfügen, haben ſie bei ihrem letzten Spiel in Darmſtadt zur
Genüge bewieſen.
Wohl kaum hätte der ſüddeutſchen Vertretung eine ſchwerere
Aufgabe widerfahren können, als gegen dieſen Gegner anzutreten.
So war es alſo ſchon des Kopfzerbrechens des Spielausſchuſſes
wert, eine Elf ausfindig zu machen, die dem brandenburgiſchen
Verband mit Ausſicht auſ Erfolg gegenübertreten kann. Der
ſüddeutſche Verband mußte dies iſt ohne weiteres anzuer=
kennen
zu einer Neuaufſtellung der Hintermannſchaft ſchrei=
ten
, nachdem im Spiel gegen Weſtdeutſchland ſich Mängel heraus=
geſtellt
haben, die für die Zukunft nicht hingenommen werden
können. Der Spielausſchuß hat jetzt folgende Mannſchaft be=
nannt
, wobei zu bemerken iſt, daß Allwohn (Sportverein 98) in
den letzten Tagen durch Voß (D. S. V. München) erſetzt wor=
den
iſt.
Bender
(V. f. R. Schwanheim)
Roſen
Reuter
(Schwaben Augsburg) (Sportv. Darmſtadt 98)
Gebhardt
Böhm
Voß
(Spielverein. Fürth) (Pol. Babenhauſen) (D. S. V. München)
Fiedler
Werner Jans Dietz
Hennemann
(Alle Sportverein Darmſtadt 98)
Daß man in der Aufſtellung des Sturmes wiederum auf die
Angriffslinie des Sportvereins 98 zurückgegriffen hat, war nach
den Erfolgen, die dieſe Spieler ſeither immer, wenn ſie Verwen=
dung
gefunden haben, aufzuweiſen hatten, ſelbſtverſtändlich. Zur=
zeit
wird auf keinen Fall in Süddeutſchland eine beſſere Angriffs=
reihe
aufgeſtellt werden können. Nicht ganz bedenkenfrei erſcheint
dagegen die Zuſammenſetzung der Hintermannſchaft. An ſich iſt
es ſchon ein großes Wagnis, daß die ſechs Spieler der Hinter=
mannſchaft
auch ſechs verſchiedenen Vereinen angehören. Wird
ſchon dadurch die Einheitlichkeit dieſes Mannſchaftsteiles in Frage
geſtellt, ſo werden die Bedenken noch dadurch erhöht, daß man
die Spieler zum Teil gar nicht auf die Poſten geſtellt hat, die ſie
in ihrer Vereinsmannſchaft einnehmen; ſo ſpielt Gebhardt ſtatt
Mittelläufer Außenläufer; auch Voß, deſſen Leiſtungen als
Sturmverbinder am letzten Sonntag ausgezeichnet waren, muß
den ungewohnten Poſten eines Läufers einnehmen. Wir ver=
kennen
auf der anderen Seite jedoch keineswegs, daß es ſich bei
ſämtlichen Spielern um hochtalentierte Handballer handelt, die
bei vollſter Aufopferung ohne weiteres alle Schäden ausgleichen
können. Die Läuferreihe der Süddeutſchen muß jedoch auf jeden
Fall bedenken, daß ihre Stürmer auf weite Vorlagen eingeſtellt
ſind, ſo daß ſie ſich, wollen ſie ihren Angriff nicht kaltſtellen, inſo=
weit
anpaſſen müſſen.

*Kreis Starkenburg.
Ergebniſſe am Sonntag, den 18. März;
Verbandsſpiele.
A=Klaſſe um den Aufſtieg: V.f. L. Rotweiß Darmſtadt IPolizei=Sport=
Verein Butzbach 2:2 (0:2).
B=Klaſſe: Tv. Biebesheim-Polizei=Sportverein Darmſtadt II 2:2 (2:1).
Privatſpiele.
Liga=Klaſſe: Pol. Sp.B. BabenhauſenAlemannia=Worms 13:4 (5:0).
A=Klaſſe: Sp.V. Darmſtadt 98 IIT.= und Sp.V. Langen 4:6 (3:5).
B=Klaſſe: VfL. Rotweiß Dſt. IISpv. Germania Babenhauſen 4:2 (1:0).
Sp.V. Darmſtadt 98 IIIT.= u. Spv. Langen (98 abgeſagt).
Jgd.=Klaſſe: VfL. Rotweiß Darmſt. IISp.Cl. Hakoah Wiesbaden und
Sp. V. Darmſt. 98 IVT.= u. Spp. Langen; die beiden
letzten Spiele unterblieben infolge Spielſperre wegen Jgd.=
Waldläufen.
Spiele am kommenben Sonntag, den 25. März.
Liga=Endſpiel um den deutſchen Handballpokal
Süddeutſchland-Brandenburg um 16 Uhr,
ſonſt Spielſperre für ſämtliche Mannſchaften der Vereine des Kreiſes
Starkenburg.

Fußball.

FC. EintrachtSportverein 98, Reſerven.
Eintrachts letztes Spiel in der diesjährigen Verbandsrunde gelangt
am kommenden Sonntag zum Austrag. Der Gegner iſt der inoffizielle
Meiſter des Gaues Bergſtraße, die Reſerven des Sportvereins 98, die
mit ganz geringen Ausnahmen ihre Pflichtſpiele in überlegenem Stile
für ſich entſcheiden konnten. Auch das Vorſpiel gegen Gintracht ge=
wannen
die Reſerven 7:3. Eintracht brennt auf Revanche und wird
auch die Spiele wit einem Siege abſchließen wollen. Bei der Spiel=
weiſe
wie gegen Haſſia Dieburg darf man auch mit einem günſtigen
Abſchneiden rechnen. Es bleibt noch der Wunſch offen, daß von beiden
Mannſchaften wie im Vorſpiel ein ſchönes, faires Spiel vorgeführt
wird, das einen würdigen Abſchluß der Verbandsſpiele darſtellt. Das
Spiel beginnt vormittags 10.30 Uhr auf dem Platze am Finanzamt.
Kreisliga Südheſſen.
Nach mehrwöchiger Ruhepauſe haben nunmehr die Freundſchafts=
ſpiele
auch bei den Kreisligavereinen in Südheſſen voll und ganz ein=
geſetzt
. So weilte am vergangenen Sonntag die Wormſer Olympigelf
in Heuſenſtamm und konnte gegen Sportverein 06 Heuſenſtamm einen
4:3=Sieg erringen. Die Leute aus Worms führten ein ſchönes, raffineſ=
ſenreiches
Spiel vor, das allgemein Anklang fand und das beweiſt, daß
man die Ruhezeit nicht müßig verbrachte, ſondern eifrigſt dem Training
oblag. Die Olympianer hinderließen ſo in Heuſenſtamm den denkbar
beſten Eindruck und vertraten demgemäß den Kreis äußerſt würdevoll.
Aber auch in den Lagem der anderen Kreisligavereine war man ſeit=
her
wicht müßig. Siege, Unentſchieden und auch etliche Niederlagen ſind
zu verzeichnen; imwerhin kann man wit den ſeitherigen Reſultaten
der einzelnen Vereine allgemein zufrieden ſein. So hat der Kreis=
meiſter
Olympia Lorſch ſchon recht ſchöne Spiele geliefert. Es wird
dort eifrigſt trainiert und daran gearbeitet, die derzeitige gute Form
beizubehalten. Auch Olympia Lampertheim, Hochheim, Pfeddersheim
und wie ſie alle heißen, betreiben zurzeit die Trainingsarbeiten aufs
intenſivſte und ſind zum Teil ſchon ein ſchönes Stück vorangekommen.
Erfreulicherweiſe wird hier auch bei verſchiedenen Vereinen außer dem
Fußballtraining Gymaſtik und ähnliche Körperpflege geübt, was ſich
ſchon jetzt bei den einzelnen Spielen ſehr vorteilhaft bemerkbar macht.
Leider iſt es den Kreisligavereinen des Kreiſes Südheſſen nicht möglich,
ſich Trainer zu halten, wodurch das allgemeine Trainig leider in ge=
wiſſer
Hinſicht leidet; denn den Vereinstrainern wird nicht immer die
nötige Folge geleiſtet. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß ſich auch end=
lich
der V.F. 1919 Biblis aufraffte und ſein erſtes Freudſchaftsſpiel
am Sonntag gegen Viktoria Griesheim austrug. Wider Erwarten ent=
ſchieden
die Bibliſer den äußerſt fairen Kampf 4:2 zu ihren Gunſten,
trotzdem die Mamnſchaft mit Erſatz antretem muußte.
Automobilſport.
Generalverſammlung des A. v. D.
Die ſtark beſuchte ordentliche Generalverſammlung des Automobil=
klubs
von Deutſchland fand in Berlin ſtatt. Den Vorſitz führte an
Stelle des durch Unfall verhinderten Präſidenten Graf von Arnim=
Muskau der Bizepräſident von Radowitz. Neben der Eröffnung des
Kaſſen= und Jahresberichts und der Beſchlußfaſſung über Erteilung der
Entlaſtung nahmen die Beſprechungen über die Aenderungen der
Satzungen einen breiten Raum ein. Nach Vornahme geringfügiger
Aenderungen wurde die Annahme der Satzumgen einſtimmig beſchloſſen
und dem Präſidium die Ermächtigung erteilt, redaktionelle Aenderungen
vorzunehmen. Die turnusgemäß aus dem Repräſentantenausſchuß aus=
ſcheidenden
Mitglieder wurden wiedergewählt. An Stelle der verſtor=
benen
Mitglieder des Repräſentantenausſchuſſes, Geh. Reg.=Rat Prof.
Dr. Busley, M. Talborn und A. Wollheim, wurden die Herren Alexan=
der
Flinſch, Rudolf Herzog und Rudolf Ullſtein gewählt. Im Anſchluß
an die Generalverſammlung fand die konſttuierende Sitzung des Re=
präſentantenausſchuſſes
ſtatt, in der Graf v. Arnim=Muskau wieder
zum Präſidenten und Unterſtaatsſekretär v. Radowitz wieder zum Vize=
präſidenten
gewählt wurden. Die Herrem Komm.=Rat Dr. Mamroth
und Wirkl. Geh. Oberreg.=Rat von Meiſter wurden neu zu Vizepräſi=
denten
gewählt.

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Nach Griechenland und Konſtantinopel wit M.=S. Monte
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Am 3. Mai beginnt in Venedig die zweite große Orientfahrt dieſes
bekannten großen deutſchen Motorſchiffs der HamburgSüd. Arhen,
Konſtantinopel, Malta, Tunis, Palermo und Neapel werden auf der faſt
dreiwöchentlichen intereſſanten Reiſe beſucht. Die außerordentlich preis=
werte
Fahrt endet am 20. Mai in Genua. Durch Vereinbarung mit den
verſchiedenen Ländern und der Bahn tritt für die Teilnehmer eine er=
hebliche
Verminderung der Viſums= und Bahnkoſten ein. Da das Schiff
nahezu ausverkauft iſt, ſind Platzbeſtellungen möglichſt umgehend aufzu=
geben
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Freitag, 23. März. 13: Schallplatten. O 15.30: Dr. Clauß?
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Vereinsnachrichten Mitteilungen. O 18.30: Stunde des Südweſt=
deutſchen
Radio=Clubs. O 19: Kaſſel: Prof. Dr. M. Verweyen:
Die Kultur des Schweigens. O 19.30: Fortſchritte der Wiſſenſchaft
und Technik: Die Auswahl des richtigen Verkehrsmittels. Moderne
Frauenkleidung. O 19.50: Film=Wochenſchau. O 20: Saalbau:
Konzert der Muſeumsgeſellſchaft. Soliſt: P. v. Wittgenſtein (Klavier).
Leitung: Prof Cl. Krauß. Anſchl.: Kaſſel: Spätkonzert der
Hauskapelle. Muſik. Leit.: A. Wiſotzky.
Stuttgart.
Freitag, 23. März. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Funkorch.
Einl.: H. Lingor. O 18.15: Dr. Hirſchberg: Das Volkskinderlied.
O 18.45: Karlsruhe: Prof. Bredig: Bedeutung der Chemie für
Wirtſchaft und Leben. O 19.15: Eſperanto. O 19.45: Die Haupt=
veranſtaltungen
der kommenden Woche (in Eſperanto). o 20:
Saalbau Frankfurt: Freitagskonzert. Soliſt: P. v. Wittgenſtein
(Klavier). O 22: Das deutſche Gedicht und die deutſche Proſa der

Drei Stücke aus dem Jugendalbum. Schwab: Der Reiter und
der Bodenſee. Hauff: Hans Huttens Ende. Kerner: Aus dem
Bilderbuch aus meiner Knabenzeit. Schubert: Impromptu,

22.45: Nachrichten.

Berlin.

Freitag, 23. März. 15.30: Margarete Weinberg: Die Ber=
linerin
im modernen Roman. O 16: C. Schneider: Frühling im
Garten. O 16.30: A. Auerbach: Die ſüdweſtdeutſche Ecke. o 17:
Kapelle Emil Rooſz. 18.30: Italieniſch. o 19: Auf dem
Arbeitsgericht. Zwiegeſpräch nach einer Sitzung des Arbeitsgerichts,
gehalten von Dr. Schneider und W. Niemandt, Angeſtellter.
O 19.25: Dr. Falkenfeld: Dichter als Philoſophen. Kierkegaard.
O 19.55: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Delbrück: Bilder aus der
deutſchen Vergangenheit. Albrecht Alcibiades von Brandenburg,
O 20.30: Willy Prager ſingt Schlager. O 21: Stunde der Lebenden.
Prof. Weißmann: Eileit. Worte. Poulenc: Sonate für Horn,
Trompete und Poſaune. Milhaud: Zionsgeſang. Die Trennung.
Honegger: Zum Wohl. Der Abſchied. Eine Tänzerin. Gnädige
Frau. Ravel: Sonate für Violine und Klavier. Mitw.3
Florence Loſey (Sopran). Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30:
Wildweſt. Mitw.: Konzertorch. Kermbach. Ell:, Zimmermann=Behm
(Mezzo=Alt). Siede: Am Lagerfeuer Steiner: Alvameda,
indianiſches Intermezzo. Rehl: Indianerſpiele. Wakefield
Cadman: Vom Lande des himmelblauen Waſſers. Wenn Morgen=
dämmer
leiſe entſchwindet. Siede: Indianerliebe. Lindſay=
Theimer: Indianiſches Intermezzo. Wakefield Cadman: Von Ferne
höre ich meines Liebſten Flöte. Der Mond ſinkt langſam unter.
Bantok: Im fernen Weſten. Dubouche: Prärieblume, indianiſches
Intermezzo. Lumbye: Indianiſcher Kriegstanz.
Stettin. 20.30: Schubert=Abend. Mitw.: Hannel Lichtenberg
vom Stadtth. (Sopran). H. Overdyck (Bariton), Suſcha von
Ketelhodt (Klavier). Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Freitag, 23. März. 14.30: Kinderlieder. O 15:
Frau Dr. Block: Die Bedeutung der Milchzähne. O 15.35: Wetter
und Börſe. O Min.=Rat Dr. Schindler: Lehrmeiſter und Lehrlig.
O 16.30: Prof. Dr. Reichenbach: Raum und Zeit. O 17: Leipzig:
Bärtig=Quartett: Aus Dvoraks Schaffen. O 18: Dr. A. Karſten:
Was jeder von den Leihämtern wiſſen muß. O 18.30: Engliſch für
Fortgeſchrittene. O 18.55: Dr. Ohlmer: Möglichkeft und Not=
wendigkeit
der Ertragsſteigerung des deutſchen Ackerbaues. O 19.20:
Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte. O 20: Frankfurt: Konzert der
Frankfurter Muſeums=Geſellſchaft aus dem Saalbau: Paul von
Wittgenſtein. Strauß: Klavierwerke: Parergon, Pan=Athenäenzug,
O 22: Preſſenachrichten. O 22.30: Wildweſt. Mitw.: Konzert=Orch.
Otto Kermbach, Elli Zimermann=Behm (Mezzo=Alt).

Hauptſchriftleitung: Rudolt Maupe
Verantwortlſch für Polllik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann=
für
den Handeſ: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſf: Andrea Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Reite; für den Inſeratentell: Wills Kuhle: Hruck
und Verlag: C. C. Wiitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich/ Abernemmen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.

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