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Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 81
Mittwoch, den 21. März 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerichtiſcher Belteibung fällt jeder
Rabait weg. Banklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant
Rußlands Abfuhr in Genf.
WSabotage gegen die Atrüſtung. — Italien und Frankreich verlangen als
Voraus=
fſetzung einer radikalen Abrüſtung Sicherung des ſozialen und w rtſchaftlichen
Friedens.— England forvert eine Friſt von 6Monaten zur Prüfung der Vorſchläge.
andere Frage. Man könne ihn ſo auffaſſen, daß man jetzt zu
Die Mintarmachte aufdem Plan wählen hätte zwiſchen internationalen Kriegen oder
Bürger=
kriegen. Lord Cuſhendun erinnerte dabei an
Zurückweiſung der ruſſiſchen
Abrüſiungs=
die Tätigkeit
vorſchläge.
* Genf, 20. März. (Priv.=Tel.)
Die heutige Nachmittagsſitzung der Vorbereitenden
Abrüſtungs=
kommiſſion brachte die Militärmächte auf den Plan, deren
Vertreter, wie zu erwarten war, im großen und ganzen die
ruſſiſchen Vorſchläge zurückwieſen Der
italie=
niſche Delegierte, General Marinis, der als erſter
ſprach, erklärte, es ſei nicht zu beſtreiten, daß die Vorſchläge der
Sowjet=Delegation in großen Zügen auf das gleiche Ziel
hin=
ſteuerten, wie es die Abrüſtungskommiſſion ſchon ſeit langem im
Auge habe. Man habe bis jetzt jedoch immer nur von der
mili=
täriſchen Sicherung des Friedens geſprochen. Man
dürfe dabei nicht vergeſſen, daß zur Sicherung des
Frie=
dens auch ähnliche Maßnahmen, auf dem ſozialen
und wirtſchaftlichen Gebiet ergriffen werden müßten.
Wenn man die radikale Abrüſtung durchführe,
wie die Ruſſen ſie wollten, dann werde eines Tages der Zuſtand
geſchaffen ſein, daß die kleinen Staaten doch wieder
der Gefahr ausgeſetzt ſeien, von den reicheren und
größeren Ländern unterdrückt zu werden. Wenn
Litwinow in dieſer Richtung ihm Garantien geben könne; dann
ſei er gern bereit, ſeine Vorſchläge anzunehmen.
Derfranzöſiſche Delegierte GrafClauzel nahm
ebenfalls auf die notwendige Vorausſetzung einer
radi=
kalen Abrüſtung durch Sicherung des ſozialen
und wirtſchaftlichen Friedens Bezug und erklärte, daß
es nicht die Aufgabe der augenblicklichen Kommiſſion ſei, ſich
prin=
zipiell über die ruſſiſchen Vorſchläge auszuſprechen. Ihre
Auf=
gabe ſei durch den Artikel VIII des Völkerbundspaktes genau
umſchrieben, in dem es heiße, daß die Völkerbundsmitglieder für
eine Begrenzung der Rüſtungen ſich einſetzen, ſoweit ſie mit ihrer
inneren Sicherheit vereinbar ſei. Dieſe Grenze könne die
Kom=
miſſion nicht überſchreiten.
Englands Auseinanderſetzung mit Rußland.
Eine Ablehnung auf der ganzen Linie fanden die ruſſiſchen
Vorſchläge bei dem engliſchen Vertreter Lord
Cuſhendun, der über eine Stunde lang an der ganzen
poli=
tiſchen Haltung der Sowjetregierung Kritik übte. Auf die geſtern
von Litwinow aufgeſtellte Forderung nach einer klaren und
ein=
deutigen Antwort, ob die Kommiſſion den Abrüſtungsentwurf als
Ganzes annehme und eine Generalabrüſtung als ihr Ziel
er=
blicke, könne er hier nur antworten, es handle ſich hier nicht
darum, über die Prinzipien zu entſcheiden. Das liege nicht in
den Befugniſſen der Kommiſſion. Es handle ſich für die
Kom=
miſſion lediglich darum, zu prüfen, was praktiſch möglich und
er=
reichbar ſei. Man müſſe ſich fragen, aus welchen
Gründen die Ruſſen jetzt ihre Mitarbeit an der
Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion
aufge=
ſtellt hätten. Sieben Jahre lang habe das Werk der
Rüſtungsverminderung, das ſchon langſam Fortſchritte gemacht
habe, von ruſſiſcher Seite keine Förderung und keine Ermutigung
erfahren. Esdenke heutekein Menſchinder ganzen
Welt an den Krieg, nach den ſchweren
Erfahrun=
gen des letzten Weltkrieges. Man ſei ſich aber
auch überall klar darüber, daß eine Abrüſtung,
wie ſie die Ruſſen verlangten, praktiſch nicht
durchführbar ſei. Man müſſe ſich fragen, aus
wel=
chen Motiven die Ruſſen ihre Anträge ſtellten.
Seiner Anſicht nach bedeuteten ſie nichts weiter als die
bewußte Sabotage der Sowjet=Regierung
gegen den Völferbund.
Anſcheinend beabſichtigten die Ruſſen, die
kapitaliſtiſchen Regierungen ins Unrecht zu
ſetzen, indem ſie derart weitgehende Vorſchläge
machten, dienatürlichabgelehntwerden müßten.
Vom erſten bis zum letzten Wort ſei der ruſſiſche Entwurf im
Widerſpruch mit ſich ſelber und auch mit den Beſtimmungen des
Völkerbundspaktes. Ein beſonderes Zeichen für den Geiſt, in
dem dieſe Vorſchläge gemacht würden, ſei für ihn der Art. 63,
der von der Niederlegung der zukünftigen Ratifikationsurkunden
in den fünf Welthauptſtädten ſpreche.
Das ſei ebenſo eine Außerachtlaſſung der beſtehenden
Ver=
hältniſſe des Völkerbundes, wie die vorgeſchlogene Bildung
einer internationalen Kontrollkommiſſion, die auch in
Wider=
ſpruch mit dem Völlerbunds ſtehe. Wenn Litwinow geſtem
verlangt habe, daß man ſich mit einem klaren Fa oder Nein
zu ſeinem Projekt ausſpreche, und daß man ſich daſür
ent=
ſcheiden müſſe, ob man den ruſſiſchen Abrüſtungsendwurf als
Ganzes annehmen oder ablehnen wolle, ſo ſtehe das nicht im
Ein=
klang mit dem Entwurf ſelber, der ausbrücklich den Paſſus
ent=
halte, daß die in ihm gegebenen Anregungen lediglich als Baſis
für eine Diskuſſion dienen ſollten. Wenn die Ruſſen auf einem
Ja oder Nein beharrten, ſo machten ſie es damit ſelbſt
unmög=
lich, über den einen oder anderen Teil ihres Projekts, das auch
nach engliſcher Auffaſſung gewiſſe Beachtung verdiene, zu
be=
raten. Für ihn ergebe ſich aus dem Enturf aber noch eine
der Kommuniſtiſchen Internationale
bei den verſchiedenen Zwiſchenfällen in den letzten ſieben Jahren,
in denen die Ruſſen immer wieder als Saboteure aufgetreten
ſeien. Einige Länder hätten als Mitglieder des Völkerbundes,
unter ihnen auch England, an ihre Verantwortlichkeit gegenüber
den Kolonialmandaten zu denken. Wenn man dieſe Frage und
die Zuſtände in den Kolonien berückſichtige, dann müſſe man ſich
klar darüber ſein, daß man in eine ſehr ernſte Lage gerate,
wenn man alle bewaffneten Kräfte mit einem Schlage beſeitige,
wie es die Ruſſen verlangten. Der ruſſiſche Entwurf
ſehe freilich eine bewaffnete Polizeimacht vor.
Aber auch dieſe Polizeimacht, die für Rußland, ſeiner
Bevölkerungsziffer und ſeiner Landfläche nach, ſehr beträchtlich
ſein würde, könnte unter Umſtänden für Polen
und andere kleine, Rußland benachbarte
Staa=
ten eine Gefahr ſein. Er mache hierzu Litwinow einen
Verbeſſerungsvorſchlag zu ſeinem Enwwurf in der
Form, daß man auch nach dem Muſter der
unbe=
waffneten engliſchen Sicherheitspolizei jede
bewaffnete Polizeimacht abſchaffe. Lord
Cuſhen=
dun beſchäftigte ſich im einzelnen weiter mit den ruſſiſchen
Vor=
ſchlägen, die er, beſonders was die Vorſchriften über
See=Abrüſtung angeht, einer ziemlich herben
Kri=
tik unterzog. Für alle dieſe Punkte, die die See=Abrüſtung
angingen, intereſſiere ſich ſein Land beſonders, und man habe
ja auf dieſem Eebiet auf den letzten Konferenzen in Waſhington
und ſpäter große Fortſchritte gemacht. England ſei bereit, auf
dieſem Wege auch noch weiter zu gehen durch Verlängerung der
Lebensdauer der Schiffe, Begrenzung der Tonnage uſw.
Neue Verſchleppung der Abrüſiung.
Nach einer burzen Unterbrechung ſeiner 1½ Stunden
wäh=
renden Rede faßte Lond Cuſhendun ſeinen Standpunkt Sahin
zuſammen, daß die ruſſiſchen Vorſchläge einer
ernſten Prüfung unterzogen werden müßten,
da noch viele Einzelheiten und Unklarheiten in ihnen zu klären
ſeien. Es ſei jedoch unbedingt erforderlich, daß
die Regierungen Zeit hätten, ſich zu den
Vor=
ſchlägen zu äußern, und er halte eine Zeit von
ſechs Monaten zur Prüfung der Vorſchläge für
nicht zu gering. Es werde ſich Cann darum handeln, ob
man die ruſſiſchen Vorſchläge mit den bereits beſtehenden
Ab=
rüſtungsentwürfen in Einklang bringen oder ſie geſondert
be=
handeln wolle und in welcher Form man ſie im Harmonie mit
dem Völkerbundspakt bringen könne. Lord Cuſhendun ſchloß
ſeine Rede mit dem Hinweis, daß man davan denken müſſe,
daß ſeit Jahrhunderten niemand an die Beſeitigung des Krieges
gedacht habe, daß der Völkerbund zum erſten Male dieſe
Auf=
gabe aufgreife, daß man alſo Geduld haben müſſe, und nicht
glauben dürfe, einfach alle Schwierigkeiten überſpringen zu
können, um zum Idealzuſtand des Friedens zu gelangen. Die
Rede Lord Cuſhenduns fand ſtarken Beiſall.
Es ſprach ſodann der japaniſche Delegierte Sato,
der eingangs erhlärte, daß die rſſiſchen Vorſchläge wohl im
Prinzip mit der Endidee der vom Völkerbund verfolgten
Ab=
rüſtung übereinſtimmen, daß ſie jedoch in ihrer augenblicklichen
Faſſung einen ganz anderen Standpunkt einnehmen, als er
bis=
her in der Kommiſſion zum Vorſchein gekommen ſei. Die
Auf=
gabe dieſer Kommiſſion ſei feſt umriſſen durch den Wortlaut des
Artikels 8 des Völkerbundspaktes. Wenn man den radikalen und
abſoluten Abrüſtungsgedanken folgen wollte, müßte man zuerſt
vom Nat, wie von der Vollverſammlung eine Erweiterung der
Kompetenzen der Kommiſſion verlangen und evtl. auch eine
Aenderung des Völkerbundspaktes ſelbſt herbeiführen. Seiner
Auffaſſung nach ſei es notwendig, daß man den ruſſiſchen
Kon=
bentionsentwurf der Vollverſammlung des Völkerbundes zur
Prüfung zuleite. Zum Schluß ſeiner Rede forderte Sato die
ruſſiſche Delegation auf, ihre Mitarbeit in der Vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion fortzuſetzen.
Nach einer kurzen Rede des hanadiſchen Vertreters Riddel,
der ſich Lord Cuſhendun anſchloß, wurde die Sitzung vom
Prä=
ſidenten Loudon um ½8 Uhr abends auf morgen vormittag
1211 Uhr vertagt.
Gegen die britiſche Rheinlandbeſatzung.
Im Unterhaus lenkte der Abg. Kenworthy in ſehr geſchickter
Weiſe die Aufmerkſamkeit darauf, daß noch immer rund 7300
Mann engliſche Truppen in Deutſchland zehn Jahre nach dem
Waffenſtillſtand ſtehen. Was in aller Welt ſei denn der Nutzen
einer ſolchen Armee von dieſer Stärke inmitten eines Volkes
von 60 Millionen Menſchen. Vom militäriſchen Standpunkt aus
ſei ſie zwecklos, vom ſtrategiſchen Standpunkt aus unhaltbar,
vom politiſchen Standpunkt aus genüge eine Art Konſularwache,
ſo daß die Truppenzahl auf eine Brigade, ein Bataillon oder
eine Kompagnie beſchränkt werden könne. Ferner dürfe man die
Rückwirkung auf die Bevölkerung des Rheinlandes nicht
ver=
geſſen. Im übrigen wandte ſich Kentvorthy gegen die Heirat
deutſcher Mädchen mit engliſchen Soldaten, da erſtere nicht
ge=
nügend Kenntniſſe von den engliſchen Verhältniſſen hätten,
wo=
durch ihre Ehen unglücklich werden könnten.
* Die Plauderei über die Abrüſtung.
Von unſerem I. N.=Berichterſtatter,
Genf, März 1928.
Auf der Tagesordnung der am 15. März begonnenen fünften
Seſſion der Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz ſtehen drei
Punkte: 1. Siand der Arbeiten des Komitees für Sicherheit und
Schiedsverträge, 2. Prüfung des ſowjetruſſiſchen Vorſchlags einer
ſofortigen und vollſtändigen Abrüſtung und 3. Stand der
Arbei=
ten des Vorbereitenden Ausſchuſſes. Fragt man aber irgend
einen der Delegierten, welche Aufgabe denn nun wichtig ſei, dann
antwortet er achſelzuckend: in Wirklichkeit hat die Kommiſſion auf
dieſer Tagung gar nichts zu tun, denn ſie wurde für März nur
einberufen, um dem Grafen Bernſtorff Spaß zu
machen, der unter allen Umſtänden eine Märztagung verlangte.
So ſchlagen wir halt acht bis zehn Tage die Zeit tot, um uns
auf Juli oder Oktober zu vertagen.
Tatſächlich waren die erſten Sitzungen ſo grotesk inhaltslos
und die Reden derart unzuſammenhängend, daß es wirklich
pein=
lich war, die höchſt offiziell hergereiſten Vertreter von 24 Staaten
hilflos zu ſehen. Nicht mal eine einzige Sitzung wußten ſie
aus=
zufüllen. Dies Bild ſchildert nicht nur die Lage der
Vorbereiten=
den Abrüſtungskommiſſion, ſondern den Stand der
Abrüſtungs=
frage überhaupt. Als beim erſten Punkt, Stand der Arbeit des
Sicherheitsausſchuſſes, niemand das Wort ergriff, und als die
Herren Diplomaten verlegen ſitzen blieben, da rief der
Vor=
ſitzende verzweifelt: Bitte, meine Herren, wir müſſen doch irgend
eine Entſchließung faſſen! — Und es wurde wirklich „irgend eine‟
Entſchließung gefaßt. Mehr iſt auch nicht zu erwarten, denn die
Vorbereitende Abrüſtungskommiſſion iſt in eine Sackgaſſe
ge=
raten, aus der ſie nicht herauskommt, weil die bis an die Zähne
bewaffneten Mächte an eine Rüſtungsbeſchränkung nicht heran
wollen. Und ſolange die Mächte dazu keine Luſt
verſpüren, müſſen ihre Vertreter auf der
Ab=
rüſtungskonferenz von Jahr zu Jahreben —
um=
einander herumreden.
Was könnte man nun ernſtlich über den Stand der Arbeit
des Sicherheitskomitees ſagen? Was iſt nicht ſchon hundertmal
geſagt worden? Nun, dieſer Ausſchuß wurde von der letzten
Vollverſammlung des Völkerbundes eingeſetzt, um „den guten
Willen zu beweiſen, das Werk der Rüſtungsbeſchränkung
fortzu=
ſetzen (12)” und um die franzöſiſche Anſicht zu unterſtreichen, daß
die Abrüſtung von der Sicherheit bedingt werde. Der Ausſchuß
machte ſich alſo an die Arbeit und brachte drei Muſter für
Pakt=
verträge heraus, die von den Regierungen im Prinzip gebilligt
werden. Setzt man voraus — was noch ſehr fraglich iſt —, daß
die Regierungen der ganzen Welt ihre Zuſtimmung geben, dann
wird die Vollverſammlung des Völkerbundes im Herbſt den
Ver=
tragsmuſtern ihren Segen geben und ſie allen Mitgliedern und
Nichtmitgliedern des Bundes zur eifrigen Benutzung empfehlen,
um endlich den armen Staaten mit den Rieſenheeren und
Rieſen=
flotten das Gefühl der Sicherheit vor den gänzlich entwaffneten
Nationen zu geben.
Aber ſolange die Modellverträge von den Regierungen noch
nicht benutzt, geſchloſſen und ratifiziert ſind, bleiben ſie juriſtiſche
Uebungen des Seminars für Sicherheit beim Völkerbund oder
Studienobjekte der Jurisprudenz über eine Einzelfrage des
inter=
nationalen Rechts. Man muß ſchon einen naiven Kinderglauben
haben; um zu hoffen, daß die Staaten, die nicht abrüſten wollen,
ſich nun mit dem Abſchluß ſolcher Patentverträge beeilten, um
ihre Militärmacht abbauen zu können. Ueberhaupt Modell=
Verträge! Wir haben ſo etwas ſchon 1924 erlebt, in Geſtalt des
famoſen Genfer Protokolls, das in der Vollverſammlung
ein=
ſtimmig angenommen wurde, und zwar unter donnerndem
Bei=
fall, während man Tränen in den Augen hatte und ſchwor:
„Friede im Himmel und auf Erden!“ — Heute kennen wir das
traurige Geſchick jenes Genfer Protokolls. Ich fürchte für die
Friedens=Muſter=Verträge dasſelbe Schickſal.
Man wird mir glauben, daß bei dieſer Lage der Dinge die
Diskuſſion über den erſten Punkt der Tagesordnung genau
eine halbe Stunde dauerte, wobei bemerlt werden muß,
daß „die Debatte” durch das Eingreifen des Herrn Litwinow
ent=
ſtand, dem dafür Dank gebührt.
Auch beim zweiten Punkt der Tagesordnung, Prüfung der
Sowjet=Vorſchläge, müſſen die Vertreter der bürgerlichen Staaten
den Kommuniſten dankbae ſein, denn was hätten ſie ohne dieſe
Vorſchläge anfangen ſollen? Sie füllen wenigſtens ein oder zwei
Sitzungen. Im Grunde aber nehmen wohl die Ruſſen ſelbſt ihre
Vorſchläge nicht ernſt. Mau weiß nicht, ob ſie nur Propaganda
bezwecken oder ob ſie Verwirrung in die Reihe der bürgerlichen
Staaten tragen ſollen. Jedenfalls nimmt die geſamte Konferenz
den ruſſiſchen Plan nicht ernſt.
Bleibt der dritte Punkt, der Stand der Arbeit der
Vorbe=
reitenden Kommiſſion. Aber dieſe Arbeit ſtockt ſeit einem Jahre.
Die Anſichten gehen heute genau ſo auseinander, wie nur je
zu=
vor. Die zweite Leſung des Entwurfes über die
Nüſtungsbeſchränkung würde der erſten aufs Haar
glei=
chen, bei der man ſich nicht einigte. Es gibt keine Einigung über
die Seeabrüſtung, und ſo kommt auch die Abrüſtung zu Lande
nicht, da Italien und Frankreich beides voneinander abhängig
machen.
Es iſt wahr, daß der Admiral Jones, amerikaniſcher
Dele=
gierter auf der letzten Seeabrüſtungskonferenz, nach Europa
kommt, um inoffiziell Vorbeſprechungen über die
Seeabrüſtung aufzunehmen. Er wird London und Paris
be=
ſuchen, um das Terrain zu ſondieren. Aber die Miſſion dieſes
Admirals hilft der Kommiſſion nicht weiter. Hier handelt es ſich
um die Inſtruktionen der franzöſiſchen Delegierten.
Aus dieſen und ähnlichen Gründen beſteht hier gar nicht die
Frage, wann man endlich an die zweite Leſung des
Abrüſtungs=
entwurfs herangeht. Hier handelt es ſich einfach darum: Muß
die Kommiſſion ihre ſechſte Sitzung im Juli oder im Oktober
ab=
halten? So wird man die ſechſte, die ſiebente und alle weiteren
Sitzungen mit Nichtigkeiten anfüllen, bis die
Ver=
treterder entwaffneten Staaten endlich den Mut
zu der Forderung aufbringen, daß die
Kommiſ=
ſion ſich auflöſt. Dann iſt die Lage wenigſtens klar, und
der Welt wird nichts mehr vorgelogen.
Seite 2
Mittwoch den 21 März 1928
Nummer 81
*Das Kampf um das Noiprogramm.
Ein unerfreuliches Bild.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Das zeitliche Programm, das der Reichstag ſich für ſeine
Geſchäfte geſetzt hatte, gerät in Gefahr. Der Haushaltsausſchuß
ſollte eigentlich am Dienstag ſeine Beratungen zu Ende geführt
haben, damit dann das Plenum in Dauerſitzungen von morgens
bis in die Nacht hinein die noch ausſtehenden Geſetze erledigen
könnte. Davon iſt aber gar keine Rede mehr. Der Ausſchuß
wird noch die ganze Woche ſitzen müſſen. Ein großer Teil des
Notprogramms iſt geradezu feſtgefroren, und niemand ſieht
recht, wie die Dinge weitergehen ſollen. Beim
Gefrierfleiſch ſtreitet man ſich noch immer über die Höhe des
zoll=
freien Kontingentes. Beim Perſonalnachtragsctat hat die Deutſche
Volkspartei mit der Fauſt auf den Tiſch geſchlagen und energiſch
verlangt, daß die Regierung wenigſtens die Entſchließungen
durchführt, die im Zuſammenhang mit der Beſoldungsreform
angenommen wurden, daß die Regierung aber nicht wahllos
ein=
zelne Punkte herausgreift. Dabei haben ſich Sozialdemokraten
und Demokraten neben die Volkspartei geſtellt, während das
Zentrum plötzlich ſparſam geworden iſt und alle Mehrausgaben
ablehnt. Dazu kommen Anſprüche, die von den Deutſchnationalen
bezüglich des Diplomatenſchubs im Auswärtigen Amt geſtellt
werden. Bei der Rentenbankkreditanſtalt arbeitet die preußiſche
Regierung nach wie vor eifrig hinter den Kuliſſen und ſucht jede
Mehrheitsbildung im Reichsrat für die Reichsregierung zu
ver=
hindern. Wenn deshalb auch der Haushaltsausſchuß das
land=
wirtſchaftliche Notprogramm am Dienstag abend im weſentlichen
plenarreif gemacht hat, ſo zeigt doch ſchon dieſe kleine Aufzählung,
wie ſtark die Dinge noch auseinandergehen. Es ſpricht eigentlich
alles dafür, daß der Reichstag wieder das alte Prinzip des
Hinausſchiebens betreibt und bis zur kommenden Woche Verſtecken
ſpielt, um dann im letzten Augenblick alle Entſcheidungen übers
Knie zu brechen. Im Ganzen alſo ein unfreundliches Bild, das
den Abſchied von dieſem ſterbenden Reichstag nur erleichtert.
Die zweite Lefung des
Kriegsſchädenſchluß=
geſetzes im Reichstag.
* Berlin, 20. März. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag erledigte heute in zweiter Leſung zunächſt ohne
Aus=
ſprache einen volksparteilichen Antrag auf Verlängerung des Geſetzes
über den Verkehr mit unedlen Metallen bis zum 31. Dezember 1928
durch Ueberweiſung an den Volkswirtſchaftlichen Ausſchuß und erledigte
dann gleichfalls debattelos den Etat des Reichstages. Bei einem
kom=
muniſtiſchen Antrag unweſentlicher Natur ſtellte ſich die
Beſchlußunfähig=
keit des Hauſes heraus, ſo daß die Verhandlungen um 10 Minuten
unterbrochen werden mußten.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung begann die zweite Leſung des
Kriegsſchädenſchlußgeſetzes. Zunächſt ſprach Abg. Buchwitz (Soz.),
der auf die Enttäuſchung der Liquidationsgeſchädigten im vorliegenden
G ſetzentwurf hinnies. Dieſe Enttäuſchung und verzweifelte
Stim=
mung habe ſich z. B. in dem Falle Langkopp ſehr deutlich ausgewirkt.
Der Redner mihte der Regierung den Vorwurf, es beim
Kriegsſchäden=
ſihlußgeſetz an der richtigen zielklaren Führung fehlen gelaſſen zu haben.
Außerdem begründete er eine Reihe von Verbeſſerungsanträgen ſeiner
Fraktion, die u. a auf Kürzung der Beträge für die Großgeſchädigten
und Erhöhung der Beträge für die Kleingeſchädigten hinauslaufen.
Der Vorlage i ihrer jetzigen, vom Ausſchuß hergeſtellten Faſſung
könne die ſozialdemokratiſche Fraktion, ſo erlärte der Nedner zum
Schluß, nicht zuſtimmen.
Die folgenden Redner, Dr. Schneider (Dntl.), Dr. Schetter
(Zentr.) und Dauch (D.V.P.), waren übereinſtimmend der Anſicht,
daß die Vorlage den berechtigten Anſprüchen der Geſchädigten nicht
Genüge leiſte. Sie wieſen ebenſo übereinſtimmend darauf hin, daß die
früheren Regierungsparteien während der Ausſchußverhandlungen eine
andere, weſentlich beſſere Löſung angeſrrebt und der gegenwärtigen
Vorlage nur zugeſtimmt hätten, weil mit Rückſicht auf die bevorſtehende
Auflöſung des Reichstages die Gefahr beſtanden habe, daß die ganze
Vorlage geſcheitert wäre. Alle drei genannten Redner wieſen aber
auch auf die Völkerrechtswidrigkeit der Beſchlagnahme deutſchen
Privat=
eigentums während des Krieges durch die Entente hin, wodurch
eigent=
lich ja erſt die Verlage veranlaßt worden ſei. In ähnlichem Sinne
ſprach ſich auch Abg. Dr. Heuß (Dem.) aus. Wenn ſeine Fraktion,
ſo erklärte er, dem Geſetz zuſtimme, ſo geſchehe das nicht, um es
ſach=
lich zu ſanktionieren, ſondern um die Notwendigkeit zu beſtätigen, daß
den armen Geſchädigten wenigſtens einigermaßen und raſch geholfen
werde.
Abg. Jadaſch (Komm.) lehnte das Geſetz als einen weiteren
Verſuch zur Auspowerung der Kleinen und zur Bereicherung der
Großen ab. — Dann wurde die Weiterberatung auf Mittwoch
nach=
mittag 2 Uhr vertagt.
Vom Tage.
Die Litauiſche Telegraphenagentur veröffentlicht die litauifche
Antwortnote an Polen. Danach wird in den Verhandlungen
in Königsberg, die am 30. März beginnen, Miniſterpräſident
Wolde=
maras den Vorſitz der litauiſchen Delegation perſönlich innehaben.
Die ſowjetiſtiſche Delegation für die
Wirt=
ſchaftsverhandlungen mit Deutſchland iſt wieder
in Moskau eingetroffen.
Der frühere türkiſche Kriegsminiſter Redſchib
Bey wird nach Mitteilungen der türkiſchen Preſſe demnächſt zum
türkiſchen Votſchafter in Tokio ernannt werden.
Seit Abſchluß der Konferenz für die Beſeitigung der
Ausfuhrhin=
derniſſe und Ausfuhrverbote für Häute und Knochen iſt das
Proro=
koll über die Ausfuhr von Häuten und Rohleder
von ſämtlichen zwölf teilnehmenden Staaten
un=
terzeichnet worden.
Der aus den Ratsdelegierten Belaerts von Brookland=Holland
Villegas=Chile und Procope=Finnland beſtehende Dreier=
Aus=
ſchuß zur Unterſuchung der St. Gottharder
Waf=
fenſendung wird nach den Oſterfeiertagen in Paris
zu einer Sitzung zuſammentreten.
Die Havasagentur gibt bekannt, daß durch Dekret das
Inkraft=
treten der Sommerzeit in Frankreich auf die Nacht
vom 14. auf den 15. April feſtgeſetzt und die Maßnahme
den Regierungen von England, Belgien und Holland mitgeteilt wurde.
Lord Balfour, der ſhon ſeit einiger Zeit erkrankt iſt,
hatte einen erneuiten Anfall von Herzſchwache. Die „Daily Expreß”,
glaubt, berichten zu können, daß das Befinden des Lords
einſt ſei.
Die kriegsgerichtlichen Verhandlungen gegen
den Admiral und die beiden Stabsoffiziere des
engliſchen Mittelmeergeſchwaders ſind auf den 29. März
feſtgeſetzt und werden in Gibraltar ſtattfinden.
* Finanzausſchuß des Heiſiſchen Landtags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags nahm in ſeiner
geſtri=
gen Sitzung die Beratungen des Stautsvoranſchlags bei Kapitel 108
(Miniſterium der Finanzen) auf; ein Antrag Angermeier und Gen., der
die Stellen von zwei Staatsräten, 6 Miniſterialräten und 5
Vortragen=
den Räten geſtrichen haben wollte, wurde gegen 1 Stimme abgelehnt.
Das Kapitel wurde angenommen. Die Kapitel 109 (Hausverwaltung)
und 110 (Hauptſtaatskaſſe) wurden genehmigt. Bei Kapitel 111 (
Landes=
vermeſſungsweſen) wurden Klagen laut über das teuere Arbeiten der
Vermeſſungsbehörden. Die Regierung ſuchte in einer Erklärung
nach=
zuweiſen, daß andere Länder noch teurer arbeiteten. Es lag ein
An=
trag Storck vor, Lithographen, die auf Tariflohn beſchäftigt ſind, als
Beamte einzugruppieren; der Antrag wurde der Regierung als
Mate=
rial überwieſen und das Kapitel gegen 2 Stimmen genehmigt. Die
Kapitel 112 (Bauweſen und 112a (Rheinſchiffahrt) wurden genehmigt.
Zu Kapitel 113 (Brücken und Ueberfahrten) lag ein Antrag Nuß=Weſp
vor, worin die Regierung erſucht wird, Verbeſſerungen, die bei der
Fliegenden Brücke in Oppenheim heute beſtehen oder in Ausſicht
ge=
nommen ſind, auch für die Brücke bei Gernsheim durchgeführt
wer=
den ſollen. Der Antrag wurde angenommen und ebenſo das
Kapitel 114 (Landesanſtalt für Wetter= und Gewäſſerkunde) wurde
ge=
nehmigt. In einer Eingabe des Kreiscmts Schotten zu Kapitel 115
(Privateiſenbahnen und Kraftwagenverbindungen) werden Wünſche für
eine Bahnverbindung Birſtein—Hartmannshain geäußert; die Eingabe
wurde der Regierung als Material überwieſen. Angenommen wurden
ſodann die Kapitel 116 (Stellvertretungs= und Aushilfskoſten), 117
(Poſtgebühren) und 118 (Ausleihungen und Staatsſchuld). Zu Kapitel
120 (Siedlungsweſen) wurde einer Kreditübertragung zugeſtimmt. Bei
Kapitel 124 (Badeanſtalt Bad Salzhauſen) wurden 5000 Mark bewilligt.
Im übrigen wurden die Kapitel genehmigt, ferner Kapitel 125 (An=
und Verkauf von Staatsgütern), 126 (Neſte aus früheren Jahren,
Ueberſchüſſe und Fehlbeträge), 129 (Hochbauweſen) ſowie eine Reihe
weiterer Kapitel des Vermögensteils des Staatsvoranſchlags. Bei
Kapitel 8 (Reſt aus früheren Jahren uſw.) lag ein Antrag Hoffmann
und Gen. vor, die Regierung möge alsbald dahin wirken, daß gemäß
der Zuſage des Reichskanzlers Dr. Marx vorerſt die Zuſchüſſe des
Reiches für Heſſen feſtgeſetzt werden. Der Antrag wurde nach einer
Regierungsantwort für erledigt erklärt. In einem Antrag Hammann
zu Kapitel 9 (Ueberweiſungen) wurde die Regierung aufgefordert, dahin
zu wirken, daß der Anteil des Landes an der Einkommen= und
Körper=
ſchaftsſteuer von 75 Prozent auf 90 Prozent erhöht wird. Der Antrag
wurde durch eine Regierungsantwort für erledigt erklärt. Dasſelbe
geſchah mit einem Antrag Weckler=Blank und Gen. über die Erhebung
von Reichsſteuerrückſtänden, und darauf wurde das Kapitel genehmigt.
Kapitel 10 (Landesſteuern), zu dem eine Anzahl Anträge eingebracht
iſt, wird am Mittwoch beraten. Es folgen dann die
Steuervorauszah=
lung, Kirchen, die Vorbemerkung zum Voranſchlag und eine Reihe von
Anträgen, ſo daß am Donnerstag mit der Beſoldungsordnung
begon=
nen werden kann.
Der Geſetzgebungsausſchuß nahm in ſeiner
Dienstags=
ſitzung die zweite Leſung des Polizeibeamtengeſetzes vor. Die noch
rückſtändigen Artikel 16 und 17 wurden in der Faſſung der
Regierungs=
vorlage angenommen. Zu Artikel 14 wurde ein Antrag Schreiber
an=
genommen, der die Altersgrenze für Polizeibeamte im Vollzugsdienſt
auf das 60. Lebensjahr und im Verwaltungsdienſt auf das 65.
Lebens=
jahr feſtſetzt. Bei Artikel 43 und bei Artikel 8 wurden die dazu
ge=
ſtellten Anträge abgelehnt und die Regierungsvorlage wieder
herge=
ſtellt, worauf dann das ganze Geſetz angenommen wurde. Der
Aus=
ſchuß trat ſodann in die Generalausſprache der Regierungsvorlage über
elektriſche Hochſpannungsleitungen und Gasfernleitungen ein.
Fort=
ſetzung der Beratungen am Freitag.
V.
* Zwiſchen Dardanellen und Smyrng.
Von Kaſimir Edſchmid.
Die Fahrt durch die Dardanellen iſt etwa ſechzig Kilometer
lang und doppelt ſo lang wie die Fahrt durch den Bosporus.
Beidesmal hat man das Gefühl einer Flußfahrt, nur daß der
Bosporus maleriſcher und üpriger iſt, während die Dardanellen
flach und kreidig wirken. Beide Meerengen brauchen nämlich erſt
das Sonnenlicht, um in ihre eigentliche Schönheit ſteigen zu
kön=
nen. Die Abendſonne macht aus dem Bosporus, der am Tag mit
dem ſchöneren Rhein gar nicht verglichen werden kann, plötzlich
ein Orcheſter von Farben, deren Zartheit, aber auch deren
Ueppig=
keit unvergleichlich iſt. Die Dardanellen brauchen hingegen den
Mond, der auch ihnen die hiſtoriſche Geiſterhaftigkeit gibt, welche
den Hügel von Troja und den Hügel des Xerxes rieſenhaft
um=
wittert. Der orientaliſche Mond macht taghell, ein ſachliches,
ſchönes, männliches Licht, hart und unromantiſch, wie es die
Größe der Landſchaft und die Gewalt der Geſchichte verlangt.
Die Dardanellen ſind jetzt frei, die Batterien ſind geſchleift.
Nechts ſtehen grüne, links rote Blinkfeuer. Das Waſſer iſt in der
Nacht faſt weiß. An den Ufern liegt deutlich Ort an Ort:
unter=
ſetzte kleine Türme, nadeldünne helle Minaretts. Die Ruhe dieſer
Natur iſt märchenhaft. Aber genau ſo großartig, wie dieſe
Land=
ſchaft ſchweigt, verändert ſie ſich. Der Hellespont endet ganz
plötz=
lich, und mit einem großen noblen Bogen tut das Meer ſich
wie=
der nach der Flußfahrt auf.
Man kann im Frühjahr und Sommer nichts Geſcheiteres tun,
als in den Meeren um Griechenland und vor der Küſte der
Tür=
kei herumzufahren. Das Meer hat dort ſeine beſonderen Reize,
es duftet und blüht. Das Land iſt am Tage trocken und nackt,
aber das Meer hat alle Grade des Tropiſchen an ſich gezogen.
Das Joniſche das Aegäiſche Meer, ja ſelbſt das Mittelmeer
zwi=
ſchen Kreta und Zypern hat eine geheimnisvolle Farbe und eine
rätſelhafte Kraft, zu beruhigen und zu begeiſtern. Man hat das
Gefühl, daß die Küſten erſtarrt ſind, weil dieſes Meer nicht nur
ſo lebendig, ſondera ſo göttlich zart iſt. Dabei ſind dieſe Meere
voll von Inſeln. Immer iſt der Horizont voll Geflock, wie von
Dutzenden von Segeln. In der klaren, ſeidigen Luft liegen dieſe
Geſtade wie hingehaucht, und man erſtaunt, wenn ihre Namen
fallen. Sie gehören der Geſchichte an, wo ſie am heroiſchſten iſt:
Salamis. Kythera, Naxos, Samos, Delos, Patmos, Lesbos. Sie
ſtehen wie lyriſche Wolken über der monatelang ruhigen,
blühen=
den Flut.
Das Kreuzen in dieſen Meeren iſt ſo reizvoll wie kompliziert,
wenn man nicht gerade eine eigene Yacht beſitzt. Manchmal kann
es vorkommen, daß man Land zu gleicher Zeit ſieht, das drei
Nationen gehört, Griechen, Türken und Italienern. Die Griechen
und die Türken ſind in der Schiffahrt von radikalem
Nationalis=
mus. Die Türken haben im Vertrag von Lauſanne bereits
durch=
geſetzt, daß die fremden Schiffsgeſellſchaften wie Puglia,
Meſſage=
ries Maritimes, Lloyd Trieſtino, rumäniſche und griechiſche
Dampferlinien keinen Paſſagierdienſt zwiſchen türkiſchen Häfen
tun dürfen. Die Griechen haben im letzten Jahr dieſelben
Be=
ſtimmungen durchgebracht. Was das, ganz abgeſehen von der
Reinlichkeit, bedeutet für Reiſende im Orient, die Sachen ſehen
wollen, welche abſeits der großen Linien liegen, kann ſich nur
vor=
ſtellen, wer die Levante kennt. Man kann in Athen kaum von
einem Miniſter erfahren, wie man nach Samos kommt, geſchweige
denn, wie man Patmos erreicht. Da die Souveränität über das
Inſelgewirr im Lauf der Jahrhunderte mit jedem Krieg wechſelt,
hat man manchmal den Eindruck, als ob die beteiligten Nationen
ſelbſt nicht wüßten, welche Inſeln ihnen gerade gehörten und
welche nicht. Jedenfalls, um von Stambul nach Smyrna zu
kom=
men, muß man einen türkiſchen Dampfer benutzen.
Um in Smyrna einzufahren, muß man einen
tiefeinſchneiden=
den Golf durchfahren, der ſo tief iſt wie der Hellespont. 60
Kilo=
meter. Eine der liebenswürdigſten Einfahrten der Welt. Man
fährt dabei mit dem Dampfer einen ganz verrückten Kurs, man
fährt faſt unbegreiflichen Zickzack. Ein Fluß nämlich, der auf der
einen Seite in dieſen aſiatiſchen Fjord mündet, hätte beinahe einen
Einnenſee daraus gemacht. Hätte man ſeinen Lauf nicht
abgegra=
ben und an eine andere Stelle verlegt, ſo hätten die
Anſchwem=
mungen, die er unermüdlich in den Golf ablagerte, den Fjord
ge=
ſchloſſen, und Smyrna läge unerreichbar an einer von Land
um=
ſchloſſenen Lagune, dem Schickfal anderer großer Städte wie
Brügge und Ravenna folgend, die von dem Meer verſandet
wor=
den ſind. Die Linien des Golfs ſind ſehr elegant und weich. An
den Ufern ſtehen Pelikane. Hinter ihnen Pyramiden aus Salz,
ganz weiß, mitten in den Ufer=Salinen. Der ſeltſamſte Eindruck
ſind aber an Ttrol erinnernde grün überhauchte Gebirgszüge, die
allerdings ſo geometriſch dreiedig neben=, hinter= und
übereinan=
der ſtehen, daß es, abgefehen von dem ſo ſeltenen flaumigen
Grün, eigenartig reizvoll wirkt, in dieſem Süden ſoviel ſcharfe
Form zu finden.
Tief unten in dieſer wellenloſen Bai liegt Smyrna. Am Quai
iſt der Front=Boulevard drei Kilometer lang wieder aufgebaut.
Mit einem gewiſſen Stolz ſteht ein Generalkonſulat Europas
neben dem anderen. Das iſt die linke Hälfte von Smyrna.
Hin=
ter dieſer Faſſade liegt die grauenhafteſte Ruinenſtadt der
Gegen=
wart. Aus der Nähe geſehen hat der neuerrichtete Boulevard
allerdings auch noch ſeine Löcher, Verbrannte und zerſchoſſene
Bauerntumulte bei
Zwangs=
verſteigerungen.
Polizei greift ein.
Nimptſch (Schleſien), 20. März.
Anläßlich der geſtern nachmittag in Langenoels (Kreis
Ninnptſch) veranſtalteten Zwangsverſteigerungen von
landwirt=
ſchaftlichen Betrieben hatten ſich eion tauſend Bauem aus den
Kreiſen Reichenbach und Nimpiſch angeſammelt. Durch Singen
auf wden Verſteigerungsplätzen verſuchten ſie die Aclza e don
Geböten zu verhindern. Der Landrat des Kreiſes Nimpiſch hatte
ein Polizeikommando von 20 Mann nach Langenoels entſandt.
Die Polizei ging mit dem Gummiknüppel gegen die Bquern vor,
wobei es mehrere Leichtverketzte gab. Als ſich der Tumult
ſtei=
gerte, weil ein belannter Führer der Landwirte werhaſtet
wer=
den ſollte, ließ der beſehlshabende Offizier die
Maſchinen=
gewehre anfahren und die Kardeiner laden. Amsieſichts dieſer
ernſten Lage wurde die weitere Zwangsverſteigerung V.
be=
brochen. Nur dem beſonnenen Verhalten des O/fiziers uind dem
Eingreifen der anweſenden Landl=unpſſühhrer iſt es zu verdanken,
daß Blutvergießen verhütet wrde.
Die Lage im Ruhrbergbau.
Eſſen, 20. März.
Da die Verhandlungen über das von den Bersa.bbeitern
ge=
kündigte Mehrapseitsabkommen im Ruhrkergbqu auch heute
ergebnislos bliesen, hat jetzt der Zechenverkand den ſtagtlichen
Schllichter erſucht, die Schlichtungsverhandlungen am 28. und
29. März durchzuführen. Die Gewerſſchaften verharren auf
ihrem Verlangen nach einer Verlürzung der Schich” auer unter,
ſowie über Tag auf 7 (bisher 8), bzw. 8 (bisher 9) Stunden.
Andererſeits beruft ſich der Zechenverkand auf ſeinen bereits
dargelegten Standpunkt.
Streikvorbereitungen der Eiſenbahner=
Gewerkſtaften.
Die Schlichtungsverhandlungen wegen der Lohndifſerenzen
mit den Reichsbahnangeſtellten ſind heute abend auf morgen
vormittag 10½ Uhr vertagt worden. Die „Tägliche Run=ſchau”
veröſſentlicht auszugsweiſe ein Runöſchreiben es ſozialiſtiſchen
Einheitsverbandes der Eiſenkahner, m dem unter Bezugnahme
auf die gegenwärüigen Lohnverhandlungen mit Her
Reichskahn=
direktion es abgelehnt wird, die angebbliche Erbitterung und
Streikſtimmung in irgendeiner Art einzudänmmen. Am 1. April
müſſe die geſamte Mitglielsſſchaft zur Akuon Gbereitſtehen. Danach
ſcheint alſo bei den ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften ſdie A.ſicht zu
beſtehen, es auf einen Streik ankommen zu kaſſen, wenn die von
ihnen geſtellten Forderungen nicht al.ßeptiert weuden.
Das Programm der A. G. P. D.
Der Parteivorſtand der Alten Sozialdemokratiſchen Partei
Deutſchlands veröffentlicht heute das elf Abſchnitte umfaſſend=
Parte programm der A.S.P.D. Im erſten Abſchnitt, der den
Dienſt an Volk und Stagt behandelt, heißt es u. a.: die A. S.P. D.
iſt eine Partei der ſchaffenden Bevölkerung. Ihre
Einſtellung zum Staate liegt jenſeits aller taktiſchen
Zweckmäßig=
keitserwägungen. Aus dem Grundſatz der Geſinnung dient
ſie dem Staate und iſt ſie bereit, ſich dem Gebote der
ſtaat=
lichen Notwendigkeiten bedingungslos zu unterwerfen. Weiter
heißt es: Die A.S.P.D. iſt eine ſozialiſtiſche, republikaniſche
Partei. Sie tritt für wahrhafte Völkerverſöhnung ein. Ihr
außenpolitiſches Progranm umfaßt folgende Punkte:
Außer=
kraftſetzung des Verſailler Vertrages, Beſeitigung der durch den
aufgezwungenen Schuldſpruch auferlegten Laſten, Durchführung
der Abrüſtung aller Länder bis auf den Stand, der deutſchen
Abrüſtung, Reviſion der erzwungenen Landesgrenzen, Rückgabe
der früheren deutſchen Kolonien und Vereinigung Oeſterreichs
mit Deutſchland.
Der Einſpruch der deutſchen Wahlgemeinſchaft
gegen die Wahlen in Oſioberſchleſieg.
Kattowitz, 20. März.
Im Laufe des geſtrigen Tages hat die deutſche
Wahlgemein=
ſchaft bei dem Vorſitzenden der Kreiswah’/omſmiſſion der drei
ſchleſiſchen Wahllreiſe Königshütte, Kattowitz und Teſchen den
bereits angelündigten Einſpruch gegen Lie Eüiltigkeit ber Wohlen
zum Seim erhrſen. Gleichzeitig wurde dem Vorſitzenhen Ger
Kreiswahlkommiſſion, für die Senats ohlen in Kattowitz der
Einſpruch gegen die Gültigkeit Ler Wahlen zum Senat
über=
reicht.
Häuſer hängen tragiſch dazwiſchen. Zwiſchen Meer= und
Euro=
päer=Faſſade läuft eine Pferdebahn auf Schienen. Das kleine
Pferd, das an einer langen Schnur den Wagen führt, wird von
einem Herrn in Kaki und Tropenhelm dirigiert. Dieſer Anblick iſt
um ſo komiſcher, als die Wagen von Menſchen ſo gefüllt ſind, daß
ſie wie die Bienen noch auf den Trittbrettern hängen. Zwiſchen
den Autos geſehen und gar noch nis=ä-ris der originellen Form
eines weißen deutſchen Hanomag hat dieſes Bild den Reiz aller
Uiebergangserſcheinungen.
Hinter der Front der Konſulatshäuſer und hinter dem
gro=
tesken Lehen des Quais liegt nun der grauſame Anblick der
Trümmerſtadt, eine Stadt von faſt zweihunderttauſend
Einwoh=
nern, die verbrannt iſt. Der Wind weht weißen Schutt in
koloſ=
ſalen Wolken hin und her. Das waren Häuſerblocks, europäiſche
Straßen. Der Anblick dieſer Wüſte aus Stein iſt furchtbar. Wie
aus antiken Trümmerhaufen in Epidauros oder in Olympia oder
in Mykeme plötzlich die erhabene Größe ihrer Epoche ſteigt und
den Zuſchauer berührt und begeiſtert, ſo erhebt ſich aus dieſen
verbrannten modernen Häufern, deren Fundamente nur noch
ſtehen, lediglich eine tiefe Niedergeſchlagenheit, ein politiſches
Grauen, ein modernes Schickfak. Hier ſteht für die Türkei
aller=
dings in den Staubwolken dieſer Ruinen ein Sianal, der Beginn
ihrer neuen Organiſation, ihr erſter entſchloſſener Zug, als aſiatiſche
Nation ſowohl national entſchloſſen als auch europäiſch modern zu
ſein. Kemak Paſcha ſchlug hier die Griechen, als ſie ein neues
byzantiniſches Reich mit Smurna und Stambul gründen wollten,
in einer entſetzlichen Weiſe tragiſch zuſammen. Faſt eine halbe
Million Menſchen mit einem großen Teil der Teppichinduſtrie
ver=
ließ die Küſte der Türkei und ballte ſich im Hafen von Athen
zu=
ſammen. Ueberall in Griechenland ſtehen Barackenſtädte für die
türkiſchen Griechen, welche Griechenland plötzlich aufnehmen mußte
in einem Angenblick, wo es ſelbſt faſt zerſchmettert war. Eine
halbe Stunde fährt man im Pferdewagen burch die abgebrannte
Europäerſtadt.
Man erkennt genau, daß der Brand Smyrnas eine genaue
politiſche Linie eingehalten hat. Der Brand hat genau vor der
rechten Seite Smyrnas halt gemacht. Die türkiſche und armeniſche
Stadt zieht ſich unverſehrt mit einem maleriſchen Schwung den
Pagos=Hügel hinauf. Das Bild iſt ungewöhnlich elegant und zart.
Mit Zypreſſen, Palmen, Moſcheen und Minaretts iſt dieſer Zug
von zärtlicher Größe erfüllt. Im Iunern iſt dieſe aſiatiſche
Groß=
ſtadt von Menſchen durchtpühlt. Dabei wieder voll ſtiller Straßen
mit Platanenhöfen, mit Brunuen, um die man Kaffee trinkt, ſich
raſiert und wäſcht. Der Bazar iſt gegen den Bazar von Stambul
provinziell. Aber er verrät wie dieſer auch den Uebergang, den
Nummer 81.
Mittwoch, den 21 März 1928
Seite 3
Die Oonez=Affäre.
Die „Gründe” für die Verhaftung der deutſchen
Ingenieure.
* Berlin, 20. März. (Priv.=Tel.)
Die „Kreuzzeitung” will von einer aus dem Donezgobiet
mach Berlin zurüchgekehrten Perſönlichkeit erfahren haben, daß
fffür die Verhaftung der deutſchen Ingenieure folgende Gründe
wmaßgebend geweſen ſeien: In den Zechen, über die die
Inge=
nieure die Auſſicht hatten, waren durch ruſſiſche Arbeiter 15 Pud
SDymamit geſtohlen worden. Als die GPll. davon in Kenntnis
ggeſetzt wurde, beſchloß ſie, alle möglichen Maßnahmen zu treſfen,
runter die auch die Verhaftung und Vernehmung der zuſtän=
Sigen Abteilungsleiter, die deutſche Ingenieure ſind, fiel. In=
Ewiefern die Ingenieure für die Enuwendung des Dmamits
haſt=
bar gemacht weren, entzieht ſich der Kenntnis dieſes
Vertvau=
ensmannes.
Nach einer. Meldung aus Moskau, hat der Vorſitzende des
ukrginiſchen Rates der Vollskommiſſare in der Samsdagsſitzung
eider dritten Seſſion des ukrainiſchen zentralen Vollzugskomitees
eine Rede über den Donezvorfall gehalten, in der er ausführte,
daß die Aufdeckung der Verſchwörung zeige, daß im Boden der
Sowjetunion noch Wurzeln des alten kapitaliſtiſchen Syſtems
verblieben ſeien. Dieſe Wurzeln hätten neue Triebe
ange=
fetzt und verſchärften die Beziehung
Aiutiche Wuen se uere eien zun ſeler Siche
dung zu den alten Beſitzern im Auslande. Einige Vertreter
ausländiſcher Firmen, die in Rußland hineingelaſſen worden
ſeien, um die gekauften Maſchinen und Anlagen aufzuſtellen,
hätten darüber hinaus „Aufträge” übernommen, die ſich in der
Uebergabe von Geldbeträgen an Schädlinge der
Sowjetwirt=
ſchaft äußerten und dem Zweck dienten, Maſchinen außer Betrieb
Auſmanſch gegen die Sowjetunion rüſte. Nun müſſe die
Kampfs=
fähigkeit der Roten Armee geſteigert, die Tätigkeit der G.P.u.
intenſiver geſtaltet und die proletariſche Kontrolle auf allen
Ge=
bieten der Volkswirtſchaft verſchärft werden.
Ein ruſſiſches Blatt bringt folgende Verſion über das
ſo=
genannte Donez=Komplott: Danach ſoll einer der früheren
Be=
ſitzer dieſer Gruben, dem es gelungen iſt, unter dem
Sowjet=
regime eine leitende Stellung zu erlangen, die Schächte hoben
explodieren laſſen, die Arbeiter gegen die Sowjetmacht
aufge=
hetzt und die techniſchen Leitungen überredet haben, keine neuen
Schächte zu eröffnen. Es wird eine Anzahl von Beiſpielen
an=
geführt, wonach der frühere Beſitzer namens Kolodup in
Ge=
meinſchaft mit anderen lokalen Ingenieuren die
Schachtaus=
rüſtungen zerſtört und beſtohlen haben ſoll. Schließlich ſeien
ſo=
gar verſchiedene Schächte aus dem offiziellen Plan überhaupt
verſchwunden. Einer der Verhafteten habe ſosar zugegeben, daß
eine ausländiſche Intervention in einem Zeitraum von drei
Jahren verſprochen worden ſei.
Inzwiſchen hetzten die Gewenſſchaftler weiter. Tomſbi und
Loſowſki wandten ſich in Anſprachen in der Sitzung der
Ge=
werbſchaftsinternationale nicht nur gegen die deutſche Regierung,
ſondern auch gegen die deutſche Oeſfentlichkeit. Tomſki betonte
die Notwendigkeit, die Einmiſchungsverſuche der deutſchen
Re=
gierung in innerruſſiſche (!) Angelegenheiten energiſch
abzu=
wohren. Beide Redner verlangten ſtrengſte Beſtraſung der
Sa=
boteure, welcher Nationalität ſie auch ſeien. Die Arbeiter in
Leningrader Fabriken haben in Verſammlungen Entſchließungen
angenommen, in denen gleichfalls gegen die Einmiſchlung
Deutſchlands in irgendwelche innere Angelegenheiten des
Lan=
des proteſtiert wird. Die Putilowwerke verlangen von der
Sowjetregierung „energiſche Abwehr der keine Grenzen
kennen=
den deutſchen Boungeoiſie”. In einigen Werken wurde die
Tobes=
ſtraſe für alle Verhafteten gefondert.
An Berliner amtlicher Stelle liegen noch immer keine neueren
Berichte vor über die Gründe, die zur Verhaftung geführt haben.
Unſer Botſchafter Graf Brodldorff=Rantau bemüht ſich nach wie
vor, weitere Eizelheiten zu erſahren und die Moslauer
Regie=
rung zur Zuſtimmung für die Stellung eines beratenden
Ver=
teidigers zu gewinnen. Hierüber ſchweben vorläufig die
Ver=
handlungen noch. Solange die Vorunterſuchung noch läuft, wird
man wahrſcheinlich kaum weitere Details über die Gründe zu
den Maßnahmen der ruſſiſchen Behörden in Erfahrung bringen
können, da der Unterſuchungsrichter abgelehnt hat, im jetzigen
Stadium des Verfahrens Material bekannt zu geben oder einem
deutſchen Konſul zu geſtatten, ſich mit den Verhafteven in Ver=
bindung zu ſetzen.
Die Sinowjew=Affäre vor dem
Unterhaus.
Die Arbeiterpartei beſchuldigt die
Konſer=
vativen der Fälſchung. — Ablehnung des von
der Arbeiterpartei geforderten
Unterſuchungs=
ausſchuſſes.
EP. London, 20. März.
Im engliſchen Unterhaus ſteht in dieſen Tagen der Sinowjew=
Brief zur Debatte, deſſen Veröffentlichung ſeiner Zeit der
Arbei=
terregierung Macdonald beträchtliche Schwierigkeiten bereitete und
die Niederlage der Arbeiterpartei in den darauffolgenden Wahlen
zur Folge hatte. Schon damals wurde von ſeiten der
Arbeiter=
partei der Brief als eine Fälſchung bezeichnet, was von den
Konſervativen, die man als die Urheber bezeichnete, beſtritten
wird. Nun wird der Brief durch die Arbeiterpartei in engem
Zuſammenhang mit einer kürzlich aufgedeclten Beſtechungsaffäre
eines Beamten des Foreign Office gebracht, und in der geſtrigen
Unterhausſitzung beſchuldigte der Arbeiterabgeordnete Maxton die
konſervative Regierung, den Brief in allen Stücken fabriziert zu
haben und forderte die Regierung Baldwin auf, die Echtheit des
Dokuments zu beweiſen. Der Attorneygeneral erklärte
demgegen=
über, daß die Kopie des Briefes dem Foreign Office aus vier
ver=
ſchiedenen Quellen zugegangen, daß jede dieſer Quellen
nach=
geprüft und als zuverläffig befunden worden ſei. Es kam dann
zu einer längeren Auseinanderſetzung zwiſchen dem
Attorney=
general, Chamberlain, dem Abgeordneten Kenworthy und
Max=
ton über den Preis, den die Regierung für das Schriftſtück
be=
zahlt hat, und über die Frage, ob der kürzlich ſeines Amtes
ent=
ſetzte Beamte des Foreign Office, Gregory, damit ein Geſchäft
gemacht habe. Der Arbeiterführer J. H. Thomas brachte
Cham=
berlain mit der Frage in Verlegenheit, ob er, falls vor etwa 14
Tagen allgemeine Wahlen im Gange geweſen wären, auch den
Briefwechſel zwiſchen der engliſchen Regierung und der ägyp= Reichskabinett mit der vollkommen neuen Sachlage befaſſen, die
tiſchen Regierung veröffentlicht hätte.
Schließlich wurde der Antrag der Arbeiterpartei, einen
Unter=
ſuchungsausſchuß einzuſetzen, mit 326 gegen 132 Stimmen
ab=
gelehnt.
Die Debatte im Unterhaus, über die Angelegenheit des
Sinowjew=Briefes findet in der Preſſe einen ſtarken Nachhall.
Die konſervativen Zeitungen ſind ſich darüber einig, daß Baldwin
einen ſtarken Vorteil gegenüber der Arbeiterpartei errungen habe.
Sie ſehen keinerlei Erfolge für die Arbeiterpartei und hoffen, daß
dieſe Angelegenheit nun ein für allemal erledigt iſt. — Die
libe=
rale Preſſe ſtellt feſt, daß noch nicht alle Unklarheiten beſeitigt ſind.
Sie ſteht jedoch auf dem Standpunkt, daß eine Fortſetzung der
Parteiſtreitigkeiten nur den Konſervativen weitere Vorteile
brin=
gen könne und daß es beſſer ſei, den kommenden Wahlfeldzug für Konſolidierung der neuen Reichsregierung in Frage kommen.
die Oppoſitionsparteien dadurch günſtiger zu geſtalten, daß man
die Fehler der konſervativen Regierung ſchärfer beleuchte.
Macdonald erklärt ſich mit dem Ergebnis zufrieden, da es
und da die Debatte die Kampfmethoden der konſervativen Gegner
enthüllt habe. Da die Regierung jede weitere Unterſuchung
ab=
gelehnt hat, ſo tröſtet der „Daily Herald” ſeine Leſer mit der
Feſtſtellung, daß die konſervative Regierung etwas zu
verheim=
lichen habe und daß die Arbeiterpartei in der Forderung nach
einer Unterſuchung im Recht geweſen ſei.
Eröffnung der Tangerkonferenz.
Paris, 20. März.
Außenminiſter Briand hat heute mittag die Vier=
Mächte=
konferenz über Tanger, an der die Regierungen Frankreichs,
Englands, Spaniens und Italiens teilnehmen, eröffnet. Die
Konferenz wird ungefähr drei Wochen dauern. Zu Ehren des
Tages gab der franzöſiſche Außenminiſter heute mitjag ein
Frühſtück.
In der erſten Sitzung der Tangerkonferenz
wurde beſchloſſen, das franzöſiſch=ſpaniſche Abkommen und im
Zuſammenhang damit die Frage zu prüfen, ob und inwieweit
durch dieſes Abkommen die Grundlagen des internationalen
Staats verändert werdem. Weiterhin nahm die Konferenz von Das Abkommen ſoll einen Monat nach Austauſch der
Ratifi=
den Wünſchen Italiens Kenntnis. Den Vorſitz der Konferenz
führte Berthelot.
Der Abbruch der
Wirtſchafts=
verhandlungen mit Polen.
Die neue polniſche Grenzzonen=Verordnung
ein Gegenzug gegen Deutſchland.
* Berlin, 20. März. (Priv.=Tel.)
Die Neuorientierung in Polen nach den ſoeben beendeten
Wahlen nimmt wenig erfreuliche Formen an. Ganz
augenſchein=
lich iſt die nationaliſtiſche Kampfſtimmung wieder im Wachſen,
ungeachtet der Tatſache, daß von 30 Millionen Einwohnern de8
neupolniſchen Staates im Höchſtfalle 17,5 Millionen, alſo weniger
als 60 Prozent der Geſamtbevölkerung, als Nationalpolen
anzu=
ſprechen ſind. Es gibt im heutigen Polen rund 6,5 Millionen
Ukrainer, 3,5 Millionen Juden, 1,25 Millionen Deutſche und
ebenſo viel Weißruſſen, endlich noch litauiſche und großruſſiſche
Minderheiten. Ebenſo töricht wie es iſt, die kulturellen Belange
ſolcher gewaltigen Minoritäten mit Füßen zu treten, ebenſo
un=
ſinnig iſt es natürlich, ſich mit den angrenzenden Stammländern
dieſer Minoritäten in eine etwaige wirtſchaftliche Kampfſtellung
einzulaſſen. Es wird abzuwarten bleiben, wie lange ſich der
pol=
niſche Nationalismus noch den Luxus leiſten will, insbeſondere
mit ſeinem wichtigſten Nachbarſtadt, Deutſchland, den nunmehr
ſeit rund drei Jahren propagierten Wirtſchaftskrieg fortzuſetzen.
Die am Montag veröffentlichte Novelle zu der berüchtigten
polniſchen Grenzſchutzverordnung übertrifft ſelbſt die ſchlimmſten
Erwartungen, die man in deutſchen politiſchen und
wirtſchaft=
lichen Kreiſen vor dem Bekanntwerden dieſer Verordnung hegte.
Cin Sonderkurier aus Warſchau hat die Verordnung am
Diens=
tag dem Berliner Auswärtigen Amt überreicht, und man
beſchäf=
tigt ſich zurzeit an deutſcher zuſtändiger Stelle mit dem genauen
Studium dieſes Aktenſtückes. Alsbald wird ſich natürlich das
durch die polniſche Grenzverordnung für die deutſchen Belange
entſtanden iſt. Soviel ſteht bereits feſt, daß die kaum erſt wieder
in Gang gekommenen Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen durch
dieſen Steinwurf aus Warſchau vorerſt als abgebrochen anzuſehen
ſind. Es iſt natürlich nicht mehr daran zu denken, daß die
gegen=
wärtige Regierung noch über irgendwelche Modalitäten mit
War=
ſchau ſich ins Einvernehmen ſetzen kann, unter welchen
Vorbe=
dingungen etwa die Wirtſchaftsbeſprechungen wieder in Gang
ge=
ſetzt werden könnten.
Um es kurz zu ſagen: Die Dinge ſind zum ſo und ſo vielten
Male wieder zum gänzlichen Leerlauf gekommen, denn die
Voraus=
ſetzung der jüngſten Wiederaufnahme der Beſprechungen, nämlich
die Frage des Niederlaſſungsrechts für die Deutſchen in Polen,
iſt durch den jüngſten Schachzug Warſchaus erledigt. Man wird
alſo wieder völlig von vorne anfangen müſſen. Das kann
ſelbſt=
verſtändlich erſt nach Beendigung der deutſchen Wahlen und nach
Eine endgültige Stellungnahme kann natürlich erſt nach
ein=
gehendem Studium der polniſchen Kundgebung deutſcherſeits
er=
folgen, doch ergibt ſchon eine oberflächliche Prüfung der
Verord=
nung eine erhebliche Verſchlechterung der Rechtslage für die
deut=
die Arbeiterpartei von den erhobenen Beſchuldigungen freiſpreche ſchen Reichsangehörigen, die ſich in Polen niederlaſſen wollen.
Aus dem Wortlaut der Verordnung geht auch hervor, daß es ſich
nicht mehr um einen Schutz gegen bolſchewiſtiſche Propaganda
an den Oſtgrenzen Polens handelt, wie dies polniſcherſeits
bis=
her behauptet wurde, ſondern um eine generelle Regelung des
Niederlaſſungsrechtes von Ausländern, in allen Grenzgebieten
Polens. Die polniſche Negierung iſt demnach jederzeit in der
Lage, ihr mißliebig gewordene Ausländer ohne weiteres aus
ihren Gebieten auszuweiſen, und zwar ohne aufſchiebende
Wir=
kung eines etwaigen Proteſtes. Für dieſes Jahr iſt demnach mit
dem Zuſtandekommen eines deutſch=polniſchen
Wirtſchaftsvertra=
ges beſtimmt nicht mehr zu rechnen.
Deutſch=engliſches Rechtshilfe=Abkommen.
EP. London, 20. März.
Zwiſchen Sir Auſten Chamberlain und dem deutſchen
Bot=
ſchafter in London, Dr. Sthamer, iſt heute ein deutſch=engliſches
Rechtshilfe=Abkommen unterzeichnet worden. Das Abkommen ſoll
auf Zivil= und Handelsſachen einſchließlich nichtſtreitbarer Sachen
Anwendung finden. Es regelt die Rechtshilfe bei Zuſtellung
ge=
richtlicher und außergerichtlicher Schriftſtücke, ſowie bei der
Be=
weisaufnahme und enthält eine Reihe allgemeiner Beſtimmungen.
kationsurkunden in Kraft treten. Aehnliche Abkommen beſtehen
bereits zwiſchen Deutſchland und einer Reihe anderer Staaten.
alle alten Reiche eben machen, den Uebergang aus dem Mythos
in die Organiſation. Im Bazar von Smyrna hängen wenig
Tep=
piche mehr. Dafür Kolynos und Etam=Strümpfe und Coty=
Parfüms. Hin und wieder Broderien, die niemand kauft, da keine
Reiſende mehr nach Smyrna kommen. Was den Handel betrifft,
ſo iſt der Hafen von Smyrna wie der Hafen von Konſtantinopel
ein Friedhof, während der Piräus von Athen einer der
gigan=
tiſchen Häfen des europäiſchen Kontinents zu werden beginnt.
Man ſieht in Smyrna kaum Trachten mehr. Alles iſt Uebergang
ins europäiſch=amerikaniſche Syſtem. Die Geldwechſler bieten
Tabak an. Die Juweliere verkaufen Poſtkarten. Im Schuhbazar
findet man ſelten „Opanken”, aber viele Lackſchuhe. Hin und
wie=
der nur gegen Abend rennen verſchleierte Türkinnen durch die
Straßen. Sie tragen graue Nonnenmäntel und vor dem Geſicht
(um nicht gegen das den Schleier verbietende Geſetz zu verſtoßen)
ſchwarze Seidentücher, die ſo dünn und ſo durchſichtig ſind, wie im
Altertum manchmal die Maler die Geſichter der Frauen mit
ſtinnwebhaften Spitzen bedeckten, um den Reiz der Haut
dar=
unter noch delikater und geheimnisvoller zu machen.
Smyrna iſt orientaliſch, aber moderner Orient. Die Küſte
Kleinaſiens teilt das Geſchick der afrikaniſchen Nordküſte, die
voll=
kommen europäiſiert iſt. In Algier allerdings iſt es die
Koloni=
fation, welche die Autobahnen und die Golfplätze zwiſchen die
Hotels legte und Tauſendundeine Nacht zerſtörte. In Kleinaſien
iſt es aber der bewußte Wille Kemal Paſchas, der das Land mit
einer diktatoriſchen Energie aus eine Tradition reißt, die
märchen=
haft, aber heute ſinnlos iſt. Wie anders iſt dieſe heutige Türkei
als diejenige Pierre Lotis, deſſen Wohnhaus gegenüber der „
ver=
brannten Säule” in Stambul ſteht. In zehn Jahren hat die
Tür=
kei, deren Flieger über Smyrna kreuzen, dreihundert Jahre
über=
ſprungen. Iſt dies das Ende des „Orient”?
„Orient” gibt es ſcheinbar nur noch in Marokko, wo Tetuan
noch ſteht, noch fünf Jahre vielleicht, als eines der wenigen
un=
berührten Wunder aus der Märchenzeit der Welt. Und „Orient”
iſt ſchließlich immer noch dieſes Meer, das man wochenlang
durch=
fahren kann, ohne ein Nachlaſſen ſeiner Phantaſiekraft und ſeiner
rätſelhaften Duſt=Farbe zu ſpüren.
*Heſſiſches Landestheater.
Karl Paryla iſt für die nächſte Spielzeit von Intendant
Iltz an die Städtiſchen Bühnen in Düſſeldorf verpflichtet. Als
Anwärter auf ſein Fach gaſtierte geſtern Fritz Wendel vom
Düſſeldorſer Schauſpielhaus in der Titelrolle von Gogols „
Revi=
for”, Fritz Wendel iſt ein darſtelleriſcher Tauſendſaſſa. Er iſt
gewandt, hat zahlreiche Nuancen und erfüllt die Bühne mit vielem
Lärm. Doch ſeine Nuancen ſind oft allzu bewußt, ſeine Komik
wirkt übertrieben; er ſpielt in den Zuſchauerraum. Die ſehr
aus=
geſponnene Schwips=Szene nach dem Frühſtück zeugte mehr von
Trunkenheit als von liebenswürdiger Phantaſterei. Oft fehlte es
an dem Zuſammenhang zwiſchen dem Gaſt und den hieſigen
Kräften. Es mag ſein, daß F. Wendel, wenn er unter der
Füh=
rung eines ſtarken Regiſſeurs ſteht und mit dem Enſemble
ver=
wachſen iſt, es zu beſſeren Leiſtungen bringen kann.
Z.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Halle a. S.: Der durch die Ueberſiedlung des Profeſſors G. Hertz
nach Berlin erledigte Lehrſtuhl der Phyſik iſt dem a. v. Profeſſor Dr.
Gerhard Hoffmann in Königsberg i Pr. angeboten worden.
Göttingen: Der hieſige Ordinarius Dr. jur. Fritz Pringsheim
hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl für Zivilprozeßrecht und deutſchen
bürgerlichen Rechts an der Univerſität Frankfurt als Nachfolger
Pro=
feſſor Max Pagenſtechers erhalten.
Greifswald: Zur Wiederbeſetzung des Ordinariats der Phyſiologie
an der hieſigen Univerſität iſt ein Ruf an den a. o. Profeſſor Dr. med.
et phil. Wilh. Steinhauſen in Frankfurt ergangen. — Der durch
die Emeritierung des Geh. Nats Otto Jaekel erledigte Lehrſtuhl der
Geologie und Paläontologie iſt dem a. o. Profeſſor Dr. Johs.
Wei=
gelt in Halle a. S. angeboten worden.
Henrik Ibſen.
Vor 100 Jahren iſt Henrik Ibſen geboren. Anläßlich ſeines
100. Geburtstages iſt bei F. A. Brockhaus ein ſchön ausgeſtartetes Buch
über ihn erſchienen: Gerhard Gran: Henrik Ibſen. Der
Mann und ſein Werk. (Geh. 9 Mk., Leinen 11 Mk.) Dieſes Buch
be=
deutet in der Ibſen=Literatur eine Notwendigkeit, denn was hier
ge=
boten wird, iſt tatſächlich überragend und nicht mit den üblichen — oft
recht langweiligen — Dichterbiographie zu vergleichen; verfallen ſie doch
nicht ſelten in Einſeitigkeiten und laſſen das geiſtige Band vermiſſen,
das Menſch und Kunſtwerk im Dichter untrennbar verknüpft. Man kann
eine Dichtung nur voll verſtehen, wenn man in das Seelenleben des
Dichters eingedrungen iſt, das wieder durch die äußeren Lebensumſtände
bedingt iſt. Dieſen Weg geht Gerhard Gran. In ſeinem Buche wird.
ein Menſch in ſeinem Widerſpruch geſchildert, in Menſch, der eine
ſchwere Jugend hinter ſich hat und den Druck der Armut und
Ungeiſtig=
keit nachwirken fühlte, der ſchon als Kind im Eiternhaus auf ihm
laſtete. Aber Ibſen verſtand es, ſich aus der Alltagswelt herauszureißen
und ſich in zäher Arbeit und Tatkraft Luft für ſeinen Genius zu
ſchaf=
fen. Ibſens Dramen bilden ſämtlich ein Stück ſeiger Seelengeſchichte,
denn ſie ſind einem tiefen Erleben entſprungen. — Gruns Biographie
lieſt ſich wie eine ſpannende Erzählung; in flüſſiger Sprache ſehen wir
das Leben und Wirken des Dichters ſich ror uns abrollen. Nichts
Wich=
tiges von dem reichen Tatſachenmaterigl iſt vergeſſen, aber auch die
kleinen Menſchlichkeiten finden in der Anekdote ihr Recht. Dem Werk
ſind mehrere Bilder beigegeben, die den Dichter in verſchiedenen
Lebens=
altern zeigen, ſowie die wichtigſten Dertlichkeiten ſeines unſteten
Wan=
derlebens. Den Druck und die Ausſtattung des Buches, muß man
vor=
züglich nennen; man merkt ihm an, daß es von Künſtlerhand entworfen
und unter den Augen eines Künſtlers entſtanden iſt.
Cäſar Georg Haeſeler: Was aber ſagt der Akt?. Mit Zeichnungen von
Jan Nils. Dioskurenverlag, Wiesbaden 1927.
Ich erinnere mich noch jenes ſtimmungsvollen Herbſtabends, als
ich vor Jahren mit Cäſar Georg Haeſeler durch das Zwielicht der
nebel=
feuchten Wieſen und Stoppelfelder des kleinen oberheſſiſchen Bachtales
heimwärts ſchritt Wir hatten eini
n an den
Wällen einer im Wieſengrund verſchütteten alten Burg verſucht und
waren auf dem Nückweg in die Gedankengänge eines uralten
religions=
philoſophiſchen Problems geraten. In jahrzehntelangem Streben nach
tiefer Erkenntnis hatte Haeſeler verſucht, die durch viele Kulturſyſteme
verſchütteten Stellen aufzuräumen und ſie bis zum Allerhe ligſten
gang=
bar zu machen. Mit der Hingabe und Inbrunſt des von ſeiner Aufgabe
reſtlos Ueberzeugten ſprach er mir damals von dieſer ſeiner
Lebensauf=
gabe und jeger Eckenntnis, die ihm den Schlüſſel zu den Kräften des
Lebens in Spannung und Ausgleich gab, jenem Schlüſſel der im Geiſt
und Körper ſich manifeſtierenden Liebe als höchſte Lebensweisheit. Sie
ward ihm der Inbegriff alles Seins und Ausdruck der religiöſen
Sym=
bole. Ich muß geſtehen, daß mich ſeit den Gedankengängen eines Arthur
Drews über den Chriſtumsmythos als Sonnenkult, die im Anfang
dieſes Jahrhunderts das Aufſehen weiteſter Kreiſe erregten, auf dieſem
Gebiete nichts ſo ſehr feſſelte als die Erklärungen, die Haeſeler der
religiöſen Symbolik und vor allem der des Chriſtentums gab. Das
ſchöpferiſche Prinzip der zeugenden Kraft iſt ihm Kern des Lebens und
der Neligion. Von hier aus wendet er ſich gegen die „Verbogenheit”
der Zeit und die religiöſen Syſteme, in dem er veeſucht, dem Kultus der
göttlichen Perſonifikation durch die Urkraft der Liebe neuen
Inhalt zu geben. Nicht immer vermag man ihm zu folgen, aber der
hohe ſittliche Ernſt, mit dem er das Zeugungswunder zum religiöſen
Motiv erhebt und die überkommene Symbolik zu erklären verſucht,
wirkt überall dort verſöhnend, wo der Wille zur Klärung ſich in allzu
perſönlicher Einſtellung verliert. Hgeſeler hat jetzt ſeine Ideen nicht
in einem dickbändigen philoſophiſchen Werk niedergelegt, er hat für ſie
die Form der Verſe gewählt, in denen die Kritik des Dichterphiloſopher
an den Lebensformen der Gegenwart über das Negative das Poſitive
zu geben erſtrebt. Mit lebendiger Friſche und unbekümmerter Schärfe
zieht er vom Leder. Oft ſt der Kritiker ſtärker als der Dichter und das
philoſophiſche Shſtem bleibt im Reim verfangen, ohne ſich im Gedicht zu
überwinden. Aber die Ehrlichkeit der Ueberzeugung und die
Mannig=
faltigkeit der Ideen erfreuen ſtets dort noch, wo die dichteriſche
Form=
geſtaltung mitunter nicht gleichen Schritt mit ihnen hält. Haeſelers
Verſe werden ſicher unter denkenden Menſchen manchen anerkennenden
Freund, aber ſicher nicht weniger Ablehnung finden. Es iſt dies das
Los jeder Streitſchrift, die ſich an die höchſten Probleme heranwagt.
Anerkennung oder Widerſpruch aber bedeuten in gleicher Weiſe einem
nach Erkenntnis ſtrebenden Geiſte Dank für die Opfer, die er ſeiner
Dr. W. C.
Ueberzeugung bringt.
Seite 4
Mittwoch, den 21. März 1928
Nummer 81
Por der Präſidentenwahl in Portugal.
DieAusſichten des Dittators GeneralCarmona
* Liſſabon, 20. März. (Priv.=Tel.)
Für den 25. März ſind in Portugal die Wahlen des
Staats=
präſidenten angekündigt worden. Nur Männer, die das 45.
Lebensjahr erreicht haben, und ſich im Vollbeſitz ihrer
bürger=
lichen Rechte befinden, dürfen das Wahlrecht ausüben. Da der
gegenwärtige Diktator, General Carmona, ſich auf die
bürger=
lichen Voltsſchichten und auf das Militär ſtützen kann, ſo darf
ſeine Wahl zum Staatschef als ziemlich ſicher gelten. Die
portu=
gieſiſche Dittatur des Generals Carmona unterſcheidet ſich von
der benachbarten ſpaniſchen des Generals Primo de Rivera, die
durch die königliche Gewalt Don Alfons begrenzt iſt und die im
Lande auf keine ernſte Oppoſition ſtößt. General Carmona iſt
ein Bewunderer der den Spaniern weſensfremden fasciſtiſchen
Methoden, und erſt kürzlich wurde in Liſſabon unter dem
Pro=
tektorat Muſſolinis eine fasciſtiſche Hochſchule eröffnet. Auch iſt
die Verhängung der Diktatur in Portugal nicht ſo reibungslos
wie in Spanien durch den Staatsſtreich in Barcelona erfolg:.
Der erſte Diktator, General Gomez da Coſta, der vor etwa
zwei=
einhalb Jahren die erſte Militärverſchwörung anzettelte, konnte
ſeinen Poſten nur wenige Tage behaupten. Er hatte den jetzigen
Diktator zu ſeinem Außenminiſter ernannt, verſuchte ihn aber
bald als Botſchafter an den Vatikan zu ſchicken, um ſich von
ſeiner Gegenwart zu befreien. Carmona aber kehrte den Spieß
um, verhaftete mit Hilfe der ihm ergebenen Offiziere Gomez da
Coſta und verbannte ihn auf die Azoren, wohin ihm als Troſt
bald die Ernennung zum Feldmarſchall folgte. Vor einigen
Monaten wurde General Gomez da Coſta die Rückkehr nach
Liſſabon geſtattet, da ſich aber um ihn wieder einige
Unzufrie=
dene zu ſammeln begannen, mußte er von neuem in die
Ver=
bannung gehen.
Der Regierungsantritt General Carmonas wurde von einer
blutigen Revolution begleitet. Im Gegenſatz zu den gewohnten
portugieſiſchen Revolutionen, in denen kein Blut zu fließen
pflegte, und wo man ſich meiſtens mit blinden Schüſſen und
martialiſchen Geſten begnügte, bedeckten bei dieſer Revolution
Haufen von Leichen die Straßen von Liſſabon und von Oporto.
Die portugieſiſchen Arbeiterorganiſationen hatten ſich, wie ſich
ſpäter erwieſen hat, mit Hilfe von Moskau gerüſtet, das
herr=
ſchende Regime zu ſtürzen, um die Gewalt an ſich zu reißen. In
der Tat war ein Teil des Militärs zu den Arbeitern
übergegan=
gen und der Aufſtand konnte nur dank der Energie des jetzigen
Diktators niedergeworfen werden. Seit dieſer großen
Revolu=
tion hat es in Portugal keine ernſten Putſche mehr gegeben;
denn die Operettenverſchwörung des Leutnants Sarmento, der
mit einigen Gefährten den Präſidenten Carmona aus ſeinem
Palaſt zu vertreiben verſuchte, ſelbſt aber vertrieben wurde, darf
kaum als Putſch bezeichnet werden. Es gelang der
diktatori=
ſchen Regierung, die Verhältniſſe im Lande zu ſtabiliſieren, mit
Spanien den Duero=Vertrag abzuſchließen, durch den die
Be=
ziehungen zwiſchen den beiden Nachbarländern überaus
freund=
ſchaftlich geſtaltet wurden, es gelang, eine Anleihe in London zu
erreichen und die Finanzen auf ſicherer Baſis aufzubauen. Auch
das Militär, das bisher in allen portugieſiſchen Verſchwörungen
eine führende Rolle ſpielte, iſt mehr oder weniger entpolitiſiert.
Nur die Arbeiteroraaniſationen unter kommuniſtiſcher Leitung
regen ſich noch im Lande. Letztens wieder wurde eine
weitver=
zweigte kommuniſtiſche Bombenverſchwörung in Liſſabon
aufge=
deckt. Die Verſchwörer ſetzten ſich aus Syndikaliſten.
Anarchi=
ſten und Kommuniſten zuſammen. Die Polizei beſchlagnahmte
ein großes Depot von Bomben, Dumdum=Geſchoſſen. Gewehren
uſw. Die Verſchwörung verzweigte ſich nach Oporto und
Ba=
reiro. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen und die
Hausſuchungen werden noch heute fortgeſetzt. Die Ruhe im
Lande wurde nicht geſtört und die Autorität des Diktators
Car=
mona iſt nicht erſchüttert. Deshalb darf man vorausſetzen, daß
die auf den 25. März angeſetzten Präſidentenwahlen ohne
Zwiſchenfall verlaufen werden.
Blutige Demonſtrationen in Siebenbürgen.
EP. Bukareſt, 20. März.
Geſtern fanden in allen Teilen Siebenbürgens große
Proteſt=
kundgebungen der dortigen griechiſch=katholiſchen Bevölkerung
gegen die neue Kultusgeſetzgebung der Regierung ſtatt, durch die
die Vorherrſchaft der griechiſch=orthodoxen Kirche in
Siebenbür=
gen, deſſen Bevölkerung zum großen Teil der griechiſch=
katholi=
ſchen Konfeſſion angehört, verautert werden ſoll. In zahlreichen
Städten wurden zum Zeichen des Proteſtes gegen die
Regie=
rungsvorlage Umzüge unter Borantritt der griechiſch=katholiſchen
Geiſtlichen veranſtaltet In Marosz=Vaſarhely kam es zu einem
ſchweren Zwiſchenfall. Eine Menſchenmenge von etwa 5000
Perſonen zog dort, mit dem griechiſch=katholiſchen Klerus an der
Spitze, durch die Straßen. Ein Militärkordon wollte den Zug
aufhalten und die Menge zerſtreuen. Als die Demonſtranten
eine drohende Haltung gegen das Militär einzunehmen
began=
nen, ging das Militär mit gefälltem Bajonett gegen die
Volts=
menge vor. Fünfzehn griechiſchkatholiſche Geiſtliche wurden durch
Bajonettſtiche verletzt. Ein Prieſter dürfte kaum mit dem Leben
davonkommen. Die Nachricht hat in Bukareſt große Erregung
hervorgerufen. Der Unterrichtsminiſter hat eine ſtrenge
Unter=
ſuchung angeordnet.
Eniſcheidung des Reichsgerichtes im Prozeß
Müller — Streſemann.
Leipzig, 20. März.
Das Reichsgericht hat in der Reviſionsverhandlung des
Be=
leidigungsprozeſſes Dr. Müller—Dr. Streſemann folgendes
Ur=
teil gefällt: Das Urteil des Landgerichts Plauen wird in
Straf=
ausſpruch aufgehoben und zur Straffeſtſetzung an die Vorinſtauz
zurüdverwieſen. Der Vorſitzende, Senatspräſident Lobe, folgte
in der kurzen Begründung im weſentlichen den Ausführungen
des Reichsanwaltes. Die Straftat liege nur in dem letzten
Briefe vom 23. November 1925. Der Vorwurf der Korruption
ſei eine ſchwere Beleidigung. Die Gewährung des Schutzes
des § 193 komme zugunſten Dr. Müllers nicht in Frage. Die
Teilung des Strafantrags hält das Gericht für durchaus
zu=
läſſig, zumal ſie auch an dem § 63 nicht verboten werde.
Ledig=
lich in der Höhe des Strafmaßes der Vorinſtanz ſei die Tatſache
zu berückſichtigen, daß die ſtraffälligen Handlungen durch die
Beſchränkung auf den letzten Brief eine bedeutende
Einſchrän=
kung erfahren haben. Infolgedeſſen habe das Urteil zur
ander=
weitigen Feſtſetzung des Strafmaßes an die Vorinſtanz
zurück=
verwieſen werden müſſen.
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Waffengeſchäft
Nummer 81
Kranzniederlegungen.
Miniſter des Innern Leuſchner legte als Erſter einen
Kranz nieder und ergriff unter tiefem Schweigen das Wort zu
einem warmen Nachruf: In dankbarer Erinnerung widme ich,
zugleich im Namen der Staatsregierung und der Beamten des
Miniſteriums des Innern, dem hervorragenden Mitarbeiter am
Staats= und Volkswohl, den Kranz der Ehre und die
Verſiche=
rung des trauernden Andenkens. Rauh griff es uns ans Herz,
als uns die Kunde von ſeinem Ableben ereilte. Das Miniſterium
des Innern betrauert den Tod, eines ſeiner beſten Beamten.
Sein ausgleichendes Weſen, ſein Sinn für die Realitäten des
politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens und ſeine ſelbſtbewußte
Perſönlichkeit befähigten ihn, ſtets unter allgemeiner Beachtung
aufzutreten. Mehr als dreißig Jahre ſeines Lebens ſtellte er in
den Dienſt des Staates. Was er Heſſen galt, das galt er auch
dem Reiche. So wurde er während des Krieges zum Präſidenten
der Prorinz Namur berufen. Nach der ſchickſalsſchweren
Be=
ſetzung unſeres Landes war der Verſtorbene bis zu ſeiner
Aus=
weiſung im Jahre 1923 verdienſtvoll als Staatskommiſſar beim
Reichskommiſſar für die beſetzten rheiniſchen Gebiete tätig.
Raſt=
los arbeitete er am politiſchen Aufbau und an der
wirtſchaſt=
lichen Erneuerung der ihm anvertrauten Provinz Starkenburg.
In voller Schaffenskraft raffte der Tod einen Menſchen dahin,
deſſen Wirken und Perſönlichkeit das Miniſterium des Innern
zum Wohle des Volkes beſonders jetzt dringend bedurft hätte.
Bewegten Herzens nehmen wir Abſchied. Seine unermüdliche
Tätigkeit für das Wohl des Staates und des Volkes wird uns
allen ein unvergeßliches Vorbild bleiben.
Im Namen der Beamten des Kreisamtes Darmſtadt, der
Provinzialdirektion und des Kreisſchulamtes legte
Oberregie=
rungsrat Haberkorn einen Kranz nieder. In ſeinem
Nach=
ruf gab er der Erſchütterung Aller über den unerwarteten Tod
des Provinzialdirektors Ausdruck. Großes hatte der Verſtorbene
erreicht, große Pläne blieben noch unerfüllt. Ein Mann mit hohen
Gaben des Geiſtes und des Herzens iſt dahingegangen, ein ſelten
edler Charakter, der unermüdlich in der Arbeit war. Sein
An=
denken wird ewig weiterleben. Weitere Kränze legten der
Kreis=
direktor des Kreiſes Erbach von Werner und Regierungsrat
Helmreich für den Kreis Schotten nieder. In ihren herzlichen
Nachrufen gedachten ſie des Freundes und allzeit treuen Kollegen.
Polizeidirektor 1i ſinger rief im Namen des Polizeiamts
Darm=
ſtadt, dem der Verſtorbene drei Jahre vorſtand, einen letzten
Gruß zu und wies auf das gute Einvernehmen hin, das ſtets
mit dem Provinzialdirektor beſtand. Auch er legte einen Kranz
nieder. Weitere Kränze wurden mit tiefempfundenen Nachrufen
von Oberbürgermeiſter Dr. Granzin (Offenbach) im Namen
des Provinzialausſchuſſes, im Namen des Verwaltungsrates der
Landesbank, des heſſiſchen Städtetages und der Stadt Offenbach,
von Bürgermeiſter Ritzert für den Kreisausſchuß des Kreiſes
Darmſtadt und von Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing im
Namen der Stadtverwaltung, der Stadtverordneten und der Heag
niedergelegt. In al dieſen Nachrufen wurde des allzu früh
Ver=
ſtorbenen in herzlicher Verehrung und Anerkennung gedacht und
dem tiefen Schmerz über den unerſetzlichen Verluſt Ausdruck
ge=
geben. — Zahlreich waren die Nachrufe, die noch folgten. Solegten
u. a. Oberregierungsrat Emmerling für die höheren
Be=
amten der Staatsverwaltung, Oberbürgermeiſter Rahn für die
Stadt Worms, ein Vertreter des aktiven Korps „Starkenburgia”
Legationsrat Dr. Heinemann für den Alten=Herren=Verband
dieſes Korps, Medizinalrat Dr. Weiffenbach für die
Provin=
zialpflegeanſtalt, Prof. Büchner für den Verein der Freunde
des humaniſtiſchen Gymnaſiums einen Kranz nieder. Der Herr
Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch ließ durch Miniſterialrat
Oppermann am Grabe einen Kranz niederlegen. Er gedachte
dabei der für das Reich überaus wertvollen Tätigkeit des
Ver=
ſtorbenen in der Internationalen Rheinſchiffahrtskommiſſion zu
Straßburg. Dieſe hatte ihres verſtorbenen Mitgliedes durch
Ueberſendung eines Kranzes gedacht und zur Beiſetzung Herrn
Gerlach, das deutſche Mitglied des Sekretariats, entſandt.
Bürgermeiſter Mueller legte im Namen der Heſſiſchen Flug=
Mittwoch, den 2i. März 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 21. März.
* Or. Kranzbühlers Beifetzung.
Eine ſehr große Trauergemeinde hatte ſich geſtern vormittag
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße eingefunden,
um dem ſo plötzlich und unerwartet in den Sielen verſtorbenen
Provinzialdirektor Dr. Eugen Kranzbühler die letzte Ehre zu
er=
weiſen. — Ernſt waren die Mienen Aller, die Gedanken
verweil=
ten bei dem ſtets liebenswürdigen Menſchen, der als
unermüd=
licher Verwaltungsbeamter in immer ſelbſtloſer Pflichterfüllung,
als Vorgeſetzter ſtets leuchtendes Vorbild war. Nur ſchwer konnte
man ſich mit der harten Wirklichkeit abfinden, daß dieſer ſo
ge=
ſunde, lebenbejahende Mann, der noch an ſeinem Todestage
ſeine gewohnte Berufsarbeit erledigte, nun ſtill und tot unter
Kränzen aufgebahrt lag. Feierlich leuchteten die Kerzen in der
kleinen Kapelle, die all die Trauernden kaum faſſen konnte. Die
nächſten Verwandten, zahlreiche Vertreter der ſtaatlichen und
ſtädtiſchen Behörden, unter ihnen Staatspräſident Adelung,
Mi=
niſter des Innern Leuſchner, Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing,
ferner Mitglieder des Provinzialausſchuſſes, auswärtige
Kreis=
vertreter und Bürgermeiſter wohnten der feierlichen
Einſegnung
bei, die von Pfarrer Lautenſchläger vorgenommen wurde.
Anknüpfend an Ev. Joh. 8. Kap., Vers 51, fand der Geiſtliche
ergreifende Worte von der Vergänglichkeit des Menſchenlebens,
das verweht und vergeht wie die ſchönſten Blumen auf der Flur.
Und doch hat der Entſchlafene ſo ſehr die Achtung, Anerkennung,
die Freundſchaft, Dankbarkeit und Liebe ſeiner Umwelt ſich
er=
worben, daß ſein Andenken unvergänglich ſein wird. Sein
Wir=
ken hat Spuren hinterlaſſen, die nicht zu verwehen und nicht
aus=
zulöſchen ſind. Aber das weit wertvollere für einen Chriſten iſt
der Glaube an Gott, an Chriſtus, der da ſprach: „So jemand
meine Worte wird halten, der wird den Tod nicht ſehen ewiglich.”
Unſer Leben ſteht in Gottes Hand, er nimmt dem Tode den
Stachel, er tröſtet alle Trauernden und läßt die Hoffnung auf ein
Wiederſehen nicht untergehen. In tiefer Ergriffenheit betete die
Verſammlung die letzten Gebete an der Bahre des
Dahingegan=
genen, und unter leiſen Orgelklängen ſegnete der Geiſtliche den
Sarg, der alsdann zur Gruft geleitet wurde, wo Dr.
Kranz=
bühlers ſterbliche Hülle ruhen ſoll.
Die ſtrahlende Frühlingsſonne, die der Verſtorbene ſo ſehr
geliebt hatte, begleitete ihn auf ſeinem letzten Weg, aber ſie konnte
ein Fröſteln nicht verhindern, das die Trauernden auf dieſem
ſchweren Gang überkam. Ernſt klangen die Klänge der Kapelle,
die unter Obermuſikmeiſter Webers Leitung den Trauermarſch
ſtielte, und feierlich riefen die Glocken ihr Trauergeläute. Ernſt
und feierlich waren die Gedanken, die bei dem Verſtorbenen
weil=
ten. Nach der Einſegnung des Grabes wurden überaus zahlreiche
Kränze niedergelegt.
betriebs=Geſellſchaft und Generalkonſul Mayer für den
Heſ=
ſiſchen Automobilklub einen Kranz nieder.
Viele Leidtragende hatten dem Verſtorbenen noch letzte Grüße
zuzurufen. Einzeln traten die Hinterbliebenen und Freunde an
das offene Grab und gelobten im Geiſte, den Verſtorbenen nicht
zu vergeſſen. — Die Kapelle ſpielte den Bach’ſchen Choral aus
der Johannis=Paſſion. Langſam nur verließen die Trauernden
die letzte Ruheſtätte des ſo plötzlich heimgegangenen
Provinzial=
direktors.
Ehre ſeinem Andenken!
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat der heſſiſchen
Regierung zum Tode des Provinzialdirektors Dr. Kranzbühler
folgendes Beileidstelegramm überſandt: „Der heſſiſchen
Regie=
rung ſpreche ich zu dem plötzlichen Ableben des
Provinzialdirek=
tors Dr. Kranzbühler meine aufrichtigſte Anteilnahme aus. Der
Verſtorbene hat als langjähriger heſſiſcher Delesierter in der
Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt den deutſchen
Inter=
eſſen die wertvollſten Dienſte geleiſtet. Ein ehrenvolles und
dank=
bares Gedenken wird ihm hier ſtets gewahrt bleiben.”
Verzinsung von
Aufwertungs-Sparguthaben
Zur Beischreibung der Jahreszinsen für 1927 werden
hiermit neu aufgerulen.
Die alten Sparbücher Nr. 40040 bis 100000
Aufgeru ſen sind mithin!
Die alten Sparbücher Nr. 1 bis 100000
Kassestundeni
Vormittags 81.—1 Uhr, nachmittags von 3—41/, Uhr
Samstags nachmittags geschlossen
Aufwertungsstelle im 1. Stock
Städtische
Sparkasse Darmstadt
132
Erſie Süddeutſche G=ſiwirtsmeſſe
in Darmſiadt.
Die erſte Süddeutſche Gaſtvirtsmeſſe, die in Verbindung mit dem
45 Verbandstag des Rhein Main=Gaſtwirt=verbandes (Heſſiſcher
Lan=
desverband) in der neuen ſtädtiſchen Feſthalle zu Darmſtadt ſtattfindet,
hat nicht nur bei den Ausſtellern aus dem geſamten Intereſſenkreis des
gaſtronomiſchen Gewerbes, ſondern auh bei allen ſtaatlichen und
ſtädti=
ſchen Behörden ungewöhnliche Beachtung gefunden. Der
Staats=
präſident von Heſſen hat da3 Protektorat über die
Gaſtwirts=
meſſe übernommen und dem Ehrenausſchuß, deſſen endgültige
Konſtituierung in Kürze erfolgt ſein wird, gehören alle führenden
Per=
ſönlichreiten der Vehörden, der wirtſchaftlichen Organiſationen und des
Geſverbes an. Der heſſiſche Staat hat ſein Intereſſe dadurch
be=
kundet, daß er goldene und ſilberne Medaillen für die Ausſteller
zur Verfügung ſtellte, desgleſihen die Stadt Darmſtadt, die die
Ehren=
plakerte der Stadt für die beſten Leiſtungen verleihen wird.
Außer=
dem iſt eine große Anzahl von Ehrenpreiſen zur Verfügung
geſtellt werden.
Die Erſte Süddeutſche Gaſtwirtsmeſſe findet vom 5. bis 10. Mai in
Darmſtadt ſtatt und wird das bedeutſamſte Ereignis auf dieſem Gebiet
in Süddea=ſchland bilden. Es handelt ſich hier, wie ausdrücklich
feſt=
geſtellt wird, nicht um ein Privatunternehmen, ſondern um eine
Ver=
anſtaltung des Gewerbes ſelbſt, das in den Innungen und Verbänden
vrganiſatoriſch zuſammengefaßt iſt. Der Hauptzweck der Veranſtaltung
wird zu erſter Linie der ſein, zu zeigen, wie ganz moderne Betriebe
nach dem heutigen Stand der Induſtrie eingerichtet werden können,
und vor allem, wie vorhandene Betriebe leicht mod rniſiert werden
kinnen, ſodaß ſie den Anfonderungen des Publikums, die heute andere
ſind als je, ent’prechen. Mit der Gaſtwirtsmeſſe iſt eine große
gaſtro=
nomiſche Schau und eine Kochkunſtausſtellung verbunden.
In der Feſthalle ſind noch einige Ausſtellungsplätze frei. Anmeldungen
nimmt die Geſchäftsſtelle der Gaſtwirtsmeſſe, Darmſtadt,
Alexander=
ſrraßze 12, Tel. 3889, bis 15. April entgegen.
Blut-
auffrischend,
reinigt die
Organe.
B
(V 1790
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel.45/6
— Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch wird im Kleinen
Haus Natanſons Komödie „Ceur=Bube” gegeben. Die Vorſtellung
fällt der Zuſatzmiete III zu, die ausnahmsweiſe aus
ſpieltechni=
ſchen Gründen auf Mittwoch verlegt worden iſt.
Die nächſte, für Samstag, den 24. März, angeſetzte Wiederholung
von „Coeur=Bube” iſt der Zuſatzmiete V zugeteilt.
Morgen Donnerstag findet das erſte Gaſtſpiel Käthe Dorſchs
und ihres Enſembles ſtatt: Hauptmanns „Roſe Bernd‟. Noben Käthe
Dorſch wirken mit die Damen Grete Bukovics, Louiſe Gröſchler,
Martha Hartmann, Berta Monuard und die Herren Olaf Bach, Ulrich
Verttac, Jaco Felthammer, Louis Selenko, ſowie aus dem
En=
ſemble des Landestheaters die Damen Ja=ke=Joſt und Knott und die
Herren Keßler, Maletzki, Portloff. Die Vorſtellung beginnt um
19,30 Uhr.
Heute beginnt der Vorverkauf zur Aufführung der Operette „Der
Vogelhändler”, die am Samstag, den 24. März, als
Volksvor=
ſtellung zu Einheitspreiſen (1—4 Mark) im Großen Haus gegeben wird.
Die Wieberholung der „Carmen” am Freitag, den 23. März,
gilt nicht als Wahlvorſtellung.
An Stelle von „Violanta” und „Ginnni Schicchi”, deren Premiére
wegen Erkrankungen im Perſonal verſchoben werden mußte, gelangt
am Sonntag, den 25. März, Aubers „Stumme von Portici”
die Miete C zur Aufführung.
— Kapellmeiſter Berthold Sander wurde von Generalintendant
Dr. Neiheck ab Herbſt dieſes Jahres an das Landestheater in
Braunſchweig verpflichtet.
— Schloßkaffee. Auf die beſteingeführten und beliebten
Sonder=
veranſtaltungen des „Schloſkaffee=Enſembles” unter der bewährten
Lei=
tung des Herrn Kapellmeiſters Kurt Fiſcher ſei hierdurch beſonders
auf=
merkſam gemacht. Die Konzertprogramme ſind ſtets abwechilungsreiſh
geſtaltet und bieten immer einen muſikaliſchen Genuß. (Näh. ſ. Anz=
* Heinrich Anſchütz zum Gedächtnis.
Ein echter Heſſe, ein echter Darmſtädter, der ſeine Heimat auch in
der Fremde nie vergaß, iſt nicht mehr. Geboren war er in dem damals
noch ganz ſtillen Darmſtadt am 31. März 1858 als Sohn des damaligen
Hauptmanns, ſpäteren Generals Anſchütz. Sein Vater war ein
hervor=
ragend tüchtiger Offizier, lange Zeit Kommandeur des 1. Jägerbataillons,
war ein Freund und Mitarbeiter ſeines Kameraden W. von
Ploen=
nies bei deſſen Studien über die gezogene Feuerwaffe der Inſanterie.
Der junge Anſchütz beſuchte zuerſt die bekannte Schmitziſche Schule.
Infolge des Garniſonswechſſels ſeines Vaters beſuchte er zuerſt nach
ein=
ander die Schulen zu Gießen, Friedberg und Worms und
durchlief dann von Unter=Sekunda an das Ludwig=Georgs=
Gymna=
ſium und legte im Alter von 17 Jahren, 1875, die Reiferpüfung ab.
Nachdem er auf verſchiedenen Univerſitäten die Rechte ſtudiert, die
Vor=
bereitungsjahre erledigt, die Staatsprüfung gut beſtanden, und ſein
ein=
jährig=freiwilliges Jahr bei den 115ern abgedient hatte, hielt es ihn
nicht mehr länger in der Heimat. Er meldete ſich zur Laufbahn der
Marinegerichtsbarkeit. Nachdem er verſchiedene
Vertretun=
gen in Potsdam, Glogau und in Wilhelmshaven gehabt,
wurde er 1887 Auditeur in letzterer Stadt. Im Jahre 1887—88 war er
Geſchwader=Auditeur auf der Kreuzerkorvette „Bismarck” in
Oſt=
aſien. Er beſuchte China, Kiautſchau, Japan, dann
Auſtra=
lien und Samoa; hier erkrankte er an einem Sonnenſtich; 1888—89
war er Geſchvader=Auditeur auf der „Leipzig” für Oſtafrika und
machte unter Admiral Deinhardt die Blockade von
Zanzi=
bar mit. Er, der wie Homer im Eingang der Odyſſee ſingt „vieler
Menſchen Städte geſehen und Sitten gelernt hat”, erzählte in
Freundes=
kreiſen kurzweilig und feſſelnd von dieſen ſeinen Erlebniſſen: welch
glück=
liche Stunden er z. B. in Tokio im Hauſe ſeines Landsmannes, des
bekannten Chirurgen, Univerſitätsprof ſſors Dr. med. Julius
Seriba und ſeiner japaniſchen Gemahlin verlebte. Ebenſo erinnerte
er ſich gern der denkwürdigen Zeiten vor Zanzibar. Leider hinterläßt
er keine Lebenserinnerungen.
Nach Hauſe zurückgekehrt, wird er 1892 Auditenr des
Oſtſee=
geſchwaders in Kiel. Hier verheiratete er ſich mit einer Kielerin,
Alice, geb. Schneekloth, die jedoch ſchon 1900 bei der Geburt des
zweiten Kindes verſtarb. Am 26. Juni 1900 wurde er
Militärgerichts=
rat, am 10. Oktober d. J. Geheimer Juſtizrat, Mitglied des
General=Auditoriats, und wurde dann bei der Begründung
des Reichsmilitärgerichts in dieſes übernommen und am
2. Dezember 1916 Senatspräſident. In dieſer Stellung blieb
er bis zur Auflöſung dieſes höchſten Militär=Gerichtshofes am 30. S.
p=
tember 1920. Nach dem Umſchwung aller Verhältniſſe zog er ſich in ſeine
Heimat zurück und lebte hier in ſeinem Vaterhaus in lebhaftem Verkehr
mit ſeinen Freunden und als eifriges Mitglied des Hiſtoriſchen Vereins.
Einen Glanzunkt ſeiner letzten Jahre bildete die Fünfziafahrfeier
des Abgangs vom Gymnaſium 1925. ſeine Klaſſe war berühmt
wegen der vielen Exzellenzen, darunter zwei Miniſter, die F Braun
und von Homberak zu Vach. Anſchütz hielt damals im
Zeichen=
ſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums eine gewaltige, von
Vaterlandsliebe durchglühte Anſprache, die von keinem ſeiner alten
Mit=
ſchüler je vergeſſen werden wird. Er, der auch dem Vaterlande ſeinen
Tribut im Weltkrieg zollte — ſein einziger Sohn fiel 18jährig am 28.
Januar 1915 als Fahnenjunker bei Weſtende in Flandern —
blickte ungebeugt in eine beſſere Zukunft.
Nachdem er vor eineinhalb Jahren einen Schlaganfall erlitten,
erholte er ſich nie mehr ganz und der Tod trat am 16. März als Freund
an den faſt Siebzigjährigen heran. Er hinterläßt eine Tochter und zwei
Enkelkinder.
Anſchütz war ein treuer, ſtets hilfsbereiter Menſch, der ſein
Vater=
land über alles liebte. Darmſtadt darf ſtolz auf dieſen ſeinen Sohn ſein.
Adreßbuch für die Provinz Starkenburg (Adreß= und
Geſchäfts=
handbuch), Ausgabe 1928. Die Drucklegung dieſes Adreßbuches
der Provinz Starkenburg ſchreitet rüſtig voran. Es beſteht noch
die Möglichkeit, Anzeigen aufzugeben, die bis Ende der Woche
den Verlag erreichen müſſen. Sowohl die Provinzialdirektion
wie auch der Heſſiſche Verkehrsverband haben auf die
Notwen=
digkeit und Bedeutung des Adreßbuches, das letztmalig
1205 erſchien, hingewieſen. Die heſſiſche Geſchäftswelt ſollte
die vorteilhafte Reklamemöglichkeit ausgiebig nutzen. Da 1000
Exemplare garantiert abgeſetzt werden, lohnt es ſich, mit einer
Anzeige vertreten zu ſein. Alles Nähere durch den Verlag
L. C. Wittich. Es empfiehlt ſich, Exemplare rechtzeitig zu
be=
ſtellen.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Zu dem heute abend im
kleinen Saal des Städt. Saalbaus ſtattfindenden Vortragsabend der
Geſangsausbildungsklaſſen von Mathilde Weber wird noch bemerkt, daß
die Karten zum Preiſe von 1 Mk. im Sekretariat der Akademie bzw.
abends an der Kaſſe verkauft werden. Beginn der Veranſtaltung um
20 Uhr.
— Evangeliſcher Bund. Wie weiſen nochmals hin auf den heute
abend im Feierabend, Stiftsſtraße, 8 Uhr beginnenden
Beſprechungs=
abend für alle Mitglieder des Bundes, bei dem über „Der Kampf um
den Lutherfilm und die Filmkultur” gehandelt wird.
— Konzert in der Stadtkirche. Aus der Vortragsfolge des
Paſſions=
konzerts am Freitag abend 8 Uhr in der Stadtkirche (Leipziger
Quar=
tett) ſeien hervorgehoben: „Chriſte du Lamm Gottes!” Satz von Leo
v. Hasler um 1528; „O Haupt voll Blut und Wunden” 1. Str., Satz
von Leo v. Hasler; 2. Str., Satz von Joh. Crüger; 3. Str., Satz von
Joh. Seb. Bach; „Willſt du recht die Schritte lenken”, alte nordiſche
Sequenz aus 12. Jahrh., auf deutſchen Text von Prof. Bruno Röthig;
„So wünſch’ ich mir zuguterletzt”, aus dem Schemelliſchen Geſanabuch
von Joh. Seb. Bach; „Tretet näher, hier weilet Gott” von Anton
Bruckner (1824—1896); „Chriſt iſt erſtanden”, Melodie aus 12. Jahrh.;
„Ecce homo” von Paul Gerhardt; „Schönſter Herr Jeſu”, Text aus
1695, Satz von dem ſächſiſchen Kantor Th. Schneider. (Näh. ſ. Anzeige.)
— Der Gau Darmſtadt im Heſſ. Sängerbund hielt in der „Krone”
ſeine Hauptverſammlung ab. Dem Tätigkeitsbericht war zu entnehmen,
daß der Gau u. a. am Mittelrheiniſchen Kreisturnfeſt und bei der
Toten=
gedenkfeier mitgewirkt und einen Liederabend veranſtaltet hat. Füir das
neue Jahr iſt neben der Beteiligung am Deutſchen Sängerbundesfeſt in
Wien ein Sänger=Sommerfeſt, ein großer Konzertabend im Herbſt und
ein Liederabend vorgeſehen. Bei der Vorſtandswahl ſchieden die Herren
Künzel (ſeither 2. Vorſitzender) und Kilian (ſeither Rechner) aus. Der
1. Vorſitzende, Herr G. F. Roth, wurde einſtimmig auf die Dauer von
dier Jahren wiedergewählt. Der Vorſtand beſteht mit dem Vorſitzenden
aus 15 Perſonen. Die Aemterverteilung erfolgt in der erſten
Vor=
ſtandsſitzung.
— Das neue Sängerbanner, das der Bundesſchatzmeiſter des Heſſ.
Sängerbundes für den Volkschor Berlin geſtickt hat, iſt gegenwärtig im
Seidenhaus Volz, Darmſtadt, ausgeſtellt.
— Vogelsberger Hühen=Club Darmſtadt. Am Sonntag, 25. März,
findet die vierte Wanderung, die infolge des bevorſtehenden
Oſterfeſtes etwas früher gelegt werden mußte, ſtatt. Sie führt von
Auerbach durch das Fürſtenlager nach Hochſtätten, dann weiter um das
Auerbacher Schloß nach Zwingenberg. Bei dem herrlichen
Frühlings=
wetter verſpricht ſie, ſehr lohnend zu werden, zumal die Führung in
beſten Händen liegt. Die Führer haben für Unterhaltung am Endziel
beſtens geſorgt, ſo daß auch hier jeder voll befriedigt wird. Rege
Be=
keiligung iſt erwünſcht. Alles Nähere iſt aus der heutigen Anzeige zu
erſehen.
— Wanderklub Falke 1916. Am kommenden Sonntag unternimmt
der Falke ſeine diesjährige Frühjahrswanderung mit Damen,
an welcher ſich die Ortsgruxpe Nieder=Ramſtadt des Odenwaldklubs
beteiligen wird. Freundſchaftliche Beziehungen verbinden die beiden
Vereine ſchon mehrere Jahre, ſo daß einem langgehegten Bedürfnis
Rechnung getragen wird, auch gemeinſam einmal eine Wanderung zu
veranſtalten. Dieſelbe führt von Heppenheim durch den Bannwald
über Kreuzberg, Waldner=Turm nach Weinheim, mit Einkehr in der
Fuchsſchen Mühle, woſelbſt Gelegenheit zur Einnahme von Mittageſſen
und Kaffee gegeben iſt. Wir wünſchen eine recht zahlreiche Beteiligung
und verweiſen auf unſere heutige Anzeige
— Die Provinzialſtraße Mainz—Budenheim wird infolge Umbau
des Bahnübergangs Nr. 40 bei Km. 23,86, der Strecke Mainz—Bingen
liegend, am Donnerstag, den 22. März, von 7 bis 17 Uhr geſperrt.
Die Umleitung erfolgt durch die Kirchſtraße über den Bahnübergang
bei Km. 22,94.
A
A d
Seite 6
Mittwoch den 21. März 1928
Nummer 81
I, Perbandstag des Heſſiſchen Kaffeehaus=
Beſitzer=Verbandes.
St. Darmſtadt, 21. März.
In den Feſträumen der Vereinigten Geſellſchaft fand geſtern der
erſte Verbandstag des Kaffeehausbeſitzer=Verbandes Heſſen, Sitz
Darm=
ſtadt (Heſſiſcher Landesverband des Reichsverbandes der
Kaffeehaus=
beſitzer und verwandter Betriebe, Sitz Berlin), ſtatt. Zahlreiche
Kaffee=
hausbeſitzer aus Heſſen, Frankfurt und dem Reich nahmen an der
bedeut=
ſamen Tagung teil. Als offizielle Vertreter der Behörden uſw. waren
u. a. erſchienen die Herren Staatskommiſſar Schlichter Dr.
Bern=
heim, Bürgermeiſter Mueller, Aſſeſſo= Dr. Bernauer
Amt=
mann Goebel, Bankdireltoren Weiler und Becker und Herr
Th. Stemmer ſen, als Vertreter des Verkehrsverbandes und
Ver=
kehrsvereins Darmſtadt.
Der Vorſitzende des Verbandes, Herr Tiſchler=Darmſtadt,
er=
öffnete nach vorangegangener unterner und geſchäftlicher Tagung den
Verbandstag um 2½ Uhr mit herzlicher Begrüßung der Erſchienenen,
beſonders der genaunten behördlichen Vertreter. Für dieſe hatten die
Herren Oberregierungsrat Dr. Bernheim und Th. Stemmer
be=
reits am Vormittag Dank für die Einladung und B=grüßungsworte
gefprochen. Herr Birgermeiſter Muel’er nahm Gelegenheit, im
Namen der Stadt Darmſtadt den Verbandstag zu begrüßen und den
Damen und Herren für die Stunden im gaſtfreien und ſchönen
Darm=
ſtadt das Beſte zu wünſchen. Er verbreitete ſich daun oingehender über
die Organiſation und ihre Vedeutung, die im weſentlichen darin liege,
daß durch gemeinſame Vertretung im Verkehr mit den B=hörden es
beſſer und leichter möglich iſt, in einigem Zuſammenarbeiten Dinge
zu klären und Härten aus der Welt zu ſchaffen, was im beiderſeitigen
Intereſſe liege. Herr Direktsr Weiler (Volksbank) dankte und
be=
grüßte herzlich auch im Namen des Verbandes der Erwerbs= und
Wirt=
ſcheftsgenoſſenſchaften Heſſens und ſprach wärmſte Sympathien für die
mit der Tagung verbundenen Wünſche und Hoffnungen aus. — Im
Namen des Pubizeiamts begrüßte in Verhinderung des Herrn
Direk=
tors Dr. Uſinger Herr Aſſeſſor Dr. Bernauer den Verbandstag und
wünſchte auch namens ſeiner Behörde der Tagung beſten Erfolg.
Den Begrüßungsanſprachen folgte ein Vortrag über
die allgemeine Wirtſchaftslage im Kaffeehausgewerbe, insbeſondere
über Feierabendſtunde und Urkundenſtempel,
durch den Verbandsdirektor, Herrn Geiſthardt=Verlin. Der
Vor=
tragende verbreitete ſich zunächſt kurz über die allgemoine
Wirtſchafts=
lage, die zugeſtandenermaßen dem Gewerbe einige Beſſerung gebracht
habe. Dieſe Beſſerung aber ſei bei weitem nicht ausreichend. Noch
immer leide gerade das Kaffeehausgewerbe unter einengenden
geſetz=
lichen Sonderbeſtimmungen, die es immer ſchwerer machen, die
Be=
triebe einigermaßen ertragreich zu halten. Vor allem ſei das bei dem
Arbeitsnotgeſetz der Fall, trotz vorhandener Arbeitsbereitſchaft, und
trotz der einwandfreien Feſtſtellung, daß das einſchlägige Gewerbe in
den letzten Jahren die Zahl der Arbeitslofen um 1½ Millionen
ver=
mindert hat. Die Ueberſpannung der ſozialen Gefetzgebung (vor dem
Kriege 1300, heute 8000 Beant=) bringe dem Einzelnen keine Vorteile,
ſchädige aber ganze Erwerbsgruppen und damit die Allgemeinheit, weil
die Wirtſchaftlichkeit überhaupt darunter ſchwer zu leiden hat. Alle
ein=
ſchlägigen Geſetze (Betriebsrätegeſetz, Arbeitsſchutzgeſetze,
Kündigungs=
rocht uſpv. uſw.) fanden krit ſche Beſprechung mit Hinweiſen auf ihre
Handhabung und auf die Möglichkeiten, dieſe Geſetze auch für die
Pra=
xis tragbar zu geſtalten. Weiter beſprach der Vortragende das
Ge=
träukeſteuergeſetz und die letzten Verhandlungen des Städtetages hierzu.
Leider ſe: es nicht gelungen, auch die Gemeinde=Bierſteuer zu
beſei=
tigen. Die Beſtrebungen in dieſer Nichtung müſſen intenſiv
fort=
geſetzt werden. Unverſtändlich ſei der Standpunkt des Deutſchen
Städte=
tages, die Abſtinenzbewegung für dieſe Steuer einzuſpannen. Klarer
Menſchenverſtand beweiſe, daß, wenn die Getränkeſteuer zu einer ſtarken
Einſchränkung des Alkoholverbrauchs führe, doch automatiſch auch die
Steuererträge ſich verringern, ſo daß dann auch die Getränkeſteuer fallen
könne. Die Beſtrebungen müßten darauf gerichtet werden, das ganze
Steuerfyſtem wieder geſunder zu geſtalten. Das iſt im weſentlichen
durch die einzig gerechte Steuer auf das Einkommen mit prozentualen
Zuſchlägen zu erreichen. Es iſt vor allem notwendig, Ruhe und
Ord=
nung in die Steuergeſetzgebung zu bringen.
Die Bedeutung des gaſtronomiſchen Gewerbes
geht ſehr anſchaulich aus einigen Zahlen hervor, die im allgemeinen
nicht b kaunt ſein dürften. Was die Zahl der Angeſtellten und
Ar=
beiter betrifft, ſteht diefes Gewerbe an 4. Stelle aller
Prodnk=
tionszweige, an 10. Stelle von 23 Hauptwirtſchaftsgruppen. Das
geſamte gaſtronorniſche Gewerbe Deutſchlands beſchsfrigt 85 000
An=
geſtellte mehr als der ganze deutſche Bergbau!
Längere Ausführungen widmete der Vortragende dem
Schank=
ſtättengeſetz und ging dann zur Polizeiſtunde über und verwies
dazu auf die Ausführungen des Vertreters des preußiſchen
Miniſte=
riums des Innern, daß es nun endlich) aufhören müſſe, immer mehr
in die Freiheit des Staatsbürgers mit polizeilichen
Maß=
nahmen einzugreifen, daß eine Früherlegun; der Polizeiſtunde
die Polizeiorgane zu einer Zeit ihrem wichtigeren Dienſt entziehe, für
die ſie gerade zum Schutze des Bürgers gegen lichtſcheues Geſindel da
ſein ſollte, und daß man in Berlin mit der Aufhebung bzw.
Verlänge=
rung der Polizeiſtunde bis 3 Uhr (auch iu Braunſchweig ufw.) die beſten
Erfahrungen gemacht habe. — Mehr von Spezialintereſſe waren die
Ausführungen zu dem Thema Schutz für Werke der Tonkunſt uſw.,
beſenders ſoweit die Genoſſenſchaft deutſcher Tonſetzer in Frage ſteht,
die beſonders in Süddeutſchlaud den Kiffeehausbeſitzern mit
Konzert=
betrieb große Schvierigkeiten bereite. — Mit einer ernſten Mahnung
zum Ausbau der Organiſation ſchloß der Redner unter lebhaftem
Beifall.
In der Diskuſſion warf Herr Alfred Schmitz eine Anzahl
Fra=
gen, ſpeziell Heſſen und Darurſtadt betreffend, auf.* Vor allem die der
Feierabendſtunde. Hier ſei wohl ſchon Beſſerung eingetreten, aber nich
weitgehend genug. Vor allem ſci zu beanſtanden, daß die verſchiedenen
Kueisämter die Geſetzbeſtimmungen verſchieden auslegen (Dieburg!). Im
übrigen ſei dankbar das Verſtändnis der heſſiſchen und Darmſtädter
Behörden anzuerkennen. Reformbedürftig ſei aber das Heſſiſche Ur
kundenſtempelg=ſetz, das aus dem Jahre 1924 ſtamme, da die Mark
er=
heblich weniger war wie heute, da man wieder mit dem Pfennig
rech=
nen kann und muß. Hierunter fallen auch die Strafen für
Ueberſchrei=
tung der Feierabendſtunde, die außerordentlich hart ſind.
Selbſtver=
ſtändlich ſollen Gefetzesübertretungen beſtraft werden, aber es gibt dod
Fälle gerade auf dieſem Gebiete, in denen eine loyale Handhabung der
Geſetze zur ſittlichen Forderung werden kann. Nicht mehr zeirgemäſ
iſt auch die Einrichtung der „Razzia”, die in Darmſtadt noch beſteht.
Zum Kapitel „Luſtbarkeitsſteuer” kommt Redner auf die ſtädtiſchen
Regiebetriebe zu ſprochen und beanſtandet, daß durch dieſe Betriebe die
Steuerkraft einzelner Privatbetriebe erheblich geſchwächt wird, ſo daß
— ſoweit die Regiebetriebe Zuſchüſſe erfordern — die Stadt ja doppelt
ſich ſelbſt ſchadet. Notwendige Einrichtungen zur Hebung des
Fremden=
verkehrs ſollen natürlich nicht bekämpft werden. Die Luſtbarkeitsſteuer
ſei in Darmſtadt zu hoch, beſonders Tanzſtempel und
Polizeiſtundever=
längerung, Zuſchläge für die Karnevalszeit uſw. Der Darmſtädter
Volksbank ſpreche Ncdner für ihr beſonderes Verſtändnis für die
Er=
forderniſſe des Gewerbes Dank und Anerkennung aus.
Der Verbandspräſident, Herr Stübber=Berlin, ſtellte gerne
feſt, daß der Verlauf dieſes Verbandstages ein Stimmungsbild gezeigt
habe aus Heſſen, wie man es in kaum einem anderen Teil Deutſchlands
lisher vorfand. Das ſpreche doch immerhin für Verſtändnis der
Be=
hörden, aber auch für das Verhalten der heſſiſchen Kollegen, die mit
den Behörden das Vorhandene erreicht haben. Wenn in den heutigen
Verhandlungen von Ueberſozialiſierung geſprochen wurde, ſo müſſe er
feſtſtellen, daß gerade dieſes Gremium berechtigt iſt, ſo zu ſprechen. Wir
alle ſtammen aus dem Volk=, aus dem Stand, der dunch ſeiner Hände
Arbeit zu dem ward, was er heute iſt. Wir können uns im
Deutſch=
land niht erlauben, zu faulenzen, darum müſſen wir der Gefahr achten,
die droht, wenn die Arbeitsloſenunterſtützung zur Prämie auf die
Faulheit wird. Das ſoll nicht mißverſtanden werden, nur ungeſunde
Auswüchſe treffen. Den Behörden, beſonders der Polizei, möchte
Redner ſagen, ſie ſolle wehr dafür ſorgen, daß das Geſverbe ſauber
bleibt, daß die Konzeſſionsſuchenden geprüft werden, dann wird auch
die Polizei weniger Arbeit haben. Daß die „öffenüliche Hand” nicht
rentabel arbeiten kann, iſt eine allgemein bekannte Tatſache. Dieſe
„öffentliche Hand”, die wan vor der Revolution nicht kannte, muß aus
dem Gewerbe verſchwinden! (Lebh. Braro!)
Herr Kowalinſki, der Vorſitzende des Verbandes Berlin, wies
beſonders auf die Schwierigkeiten des Reparationsproblems hin, das
im nächſten Jahre 2,5 Milliarden aus der deutſchen Wirtſchaft
heraus=
quetſchen muß. Das bedeutet in einem Jahr pro
Se=
kunde 80 Mark, die an das Ausland abgeliefert werden müſſen.
Dieſe Aufgabe zu löfen, iſt nur einer ganz geſunden Wirtſchaftspolitik
möglich, was man von der derzeitigen, beſonders von der
Steuergeſetz=
gebung, wirklich nicht ſagen kann. Beſſerung zu erreichen, kann nur
Einigkeit gelingen.
Herr Bürgermeiſter Mueller dankte den Vorrednern für die
Form der Kritik, die an den Behörden geübt wurde, und ging dann
auf die einzelnen Fragen näher ein. Den Wunſch, die Quälſteuern
zu beſeitigen, teilen auch die Gemeinden, aber alle Bemühungen in
die=
ſer Richtung waren bisher vergeblich. Die Getränkeſteuer die z. B.
in England viel höher iſt, wird kaum einen fühlbaren Konſumrückgang
bringen. Was die Kritik an der Arbeitsloſenunterſtützung betrifft, ſo
muß doch feſtgeſtellt werden, daß die größere Zahl der Arbeitsloſen
gerne arbeiten möchte. Für die Aufhebung der Polizeiſtunde habe
Redner perſönlich ſich leider erfolglos eingeſetzt, er ſei bei den
Par=
teien nicht durchgedrungen. Zu den R giebetrieben ſei zu bemerken,
daß für mehrere der ſtädtiſchen Betriebe kein Privatumternehmer zu
finden war. Für die Hebung des Verkehrs muß die Stadt mit allen
Mitteln eintreten.
Herr Tiſchler beanſtandet u. a. die Lage der Feſthalle, die
mög=
lichſt ſo veriegt werden müßte, daß die Fremden zunächſt durch die
Stadt müſſen.
Herr Präſident Stübber ſtellt feſt, daß ſeine Ausführungen
zur Arbeitsloſenunterſtützung ſich nicht gegen dieſe überhaupt, ſondern
nur gegen ungeſunde Auswüchſe richten ſollten, beſonders gegen die
ethiſchen Nachteile. Früher ſchämte ſich jeder, zu geſtehen, daß er
arbeitslos ſei, heute ſei das ſehr viel anders, was aus der Praxis leicht
zu beweiſen iſt. Man ſollte ſtets in erſter Linie für Arbeit, in
zwei=
ter Linie für Unterſtützung ſorgen.
Es ſprachen noch die Herren Seber=Bad=Nauheim, Zeiger,
Vorſitzender des Verbaudes, Frankfurt a. M., Marck=Iſenburg,
Aſſeſſer Dr. Bernauer, der ſich gegen jede bureaukratiſche
Hand=
habung der Polizeiſtunde ausſprach, für die das Polizeiamt Darmſtadt
allgemeine Richtlinien herausgegeben habe.
Herr Tiſchler dankte herzlichſt allen Teilnchmern, beſonders
den Rednern, für ihre wertvollen Anregungen ud Aufklärungen im
Namen des Heſſiſchen Verbandes. Als Ort der nächſtjährigen
Ver=
bandstagung wird Mainz beſtimmt. Darauf wird die Tagung mit
einem kurzen Schlußwort des Vorſitzenden, Herrn Tiſchler, geſſchloſſen.
Abends fand im großen Saal: der Vereinigten Geſellſchaft
Feſtbankett
ſtatt, an dem auch die Damen der Teilnehmer, für die tagsüber
Beſich=
tigungen und Ausflüge veranſtaltet waren, und Gäſte teilnahmen.
Herr Tiſchler begrußte wiederum die Erſchienenen, beſonders
die Ehrengäſte, zu denen außer den oben Genannten noch Herr
Re=
gierungsrat Dr. Kayſer als Vertreter der Staatsregierung und des
Polizeiamts trat, der feinerſeits den Gruß der von ihm vertretenen
Behörden entbot und die Herren Miniſter Leuſchmer und
Polizeidirek=
tor Uſinger entſchuldigte, die durch eine Dienſtreiſe ferngehalten ſind,
ſich aber über die Tagung berichten ſaſſen. Jedenfalls freue er ſich der
allgemeinen Feſtſtellung, daß die Beziehungen zwiſchen dem Verband
und den Behörden in Heſſen ſehr gute ſeien, und daß alle Wünſche
und Klagen in einer Form vorgebracht wurden, die vorbildlich ſein
darf.
Herr Bürgermeiſter Mueller dankte im Namen der Stadt
Darm=
ſtadt für die Einladung und entwarf dann in der von ihm gewohnten
poeſievollen Art ein Bild von der Bedeutung des Kaffechausbetriebes,
in dem Dichtwerke entſtanden und hohe Politik gemacht wurde. Dieſer
Charakteriſierung entſprechrechnd ſind alle Kaffechausbeſitzer ſcharmante
Leute. Er trinke auf ihr Wohl.
Herr Th. Stemmer brachte den Toaſt auf die Damen aus, Herr
Präſident Stübber trank auf das Blühen des Hefſiſchen
Verban=
des, der in dem erſren Jahre ſeines Beſtehens ſchon ſo Gutes geleiſtet
hat. — Mit einer Tankrede des Herrn Tiſchler ſchloſſen die Tiſchreden.
Für das künſtleriſche Programm des Abends hatte der Verband ſich
ciſte Kräfte des Landestheaters geſichert, U. a. hatten ihre große Kunſt
zur Veifügung geſtell: die Damen Roſel Landwehr und Müller=
Wiſchin und die Herren Theo Herrmann, Ney (am Klavier
wirkte Frl. Hommel). Die Künſtler ernteten rauſchenden Beifall.
Die Tafelnuſik ſtellte Herr Obermuſikmeiſter Weber. Der Abend
uahm einen höchſt harmoniſchen Verlauf.
*Schwurgericht.
p. Wegen Meineids und Anſtiftung dazu haben ſich vier Perſonen
aus Eberſtadt zu verantworten.
Im Jahre 1926 ſchwebte vor dem Amtsgericht II, hier, eine
Privat=
klageſache, in deren Verlauf zwei der Angeblagten als Zeugen
vernom=
men und beeidigt wurden. Auf Grund ihrer Angaben erfolgte die
Ver=
urteilung des Privatbeklagten. Die näheren Einzelheiten bieten kein
allgemeines Intereſſe.
Der Staatsanwalt hält ſämtliche Angeklagten des Meineids bzw.
der Anſtiftung zum Meineid für überführt: wegen nichtiger Dinge
ſeien zwei Meineide geleiſtet worden. Zuchthausſtrafen von 2 und 1
Jahre und Erlaß Haftbefehls werden beantragt. Der Verteiliger der
des Meineids Angeklagten bittet, nur Beſtrafung wegen fahrläſſigen
Falſcheides eintreten zu laſſen. Der Verteidiger des der Anſtiftung
an=
geklagten Ehepaares hält eine Verurteilung auf Grund der belaſtenden
Erklärungen der Mitangeklagten für ausgeſchloſſen, die Anblage gegen=
über dem Ehemann entfalle, da keine Anſtiftungshandlung nachgewieſen
ſei, auch eine Verleitung zum Meineid komme nicht in Frage.
Das Urteil erkennt wegen Meineids auf je 1 Jahr Zuchthaus und
drefjährigen Ehrverluſt, gegen die Ehefrau wegen Anſtiftung zum
Mein=
eid auf 2 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt, gegen den
Ehe=
mann wegen Unternehmens der Verleitung zum Meineid auf 1 Jahr
Zuchthaus und dreijährigen Ehrverluſt. Von Erlaß eines Haftbefehls
wurde abgeſehen.
— Die Aufnahme in die Pflichtfortbildungsſchule finder am Mon
den 28., und Dienstag, den 29. März 1928, von 15 bis 18 Uhr ſt
(Siehe die heutige Bekanntmachung.)
— Feuer in den Eiſenbahnwerkſtätten. In den geſtrigen Ab
ſtunden wurde von den Eiſenbahnwerkſtätten Feuer gemeldet. Daſ
war ein Schutthaufen in Brand geraten. Die in Gefahr befindlie
Waggons konnten abgerollt werden, ehe das Feuer auf ſie übergre
konnte. Der glarmierten ſtidtiſchen Feuerwehr gelang es, in kur
Zeit den Brand zu löſchen.
*V. Mittelrheiniſcher Architekten= und Ingenieur=Verein. Geſtern
veranſtaltete der Mittelrheiniſche Architekt n= und Ingenieur=Verein in
der Techniſchen Hochſchule einen Vortragsabend, an dem Miniſterialrat
Heyl über „Die Entwäſſerung der Rheinebene” ſprach.
Miniſterial=
rat Wagner begrüßte mit herzlichen Worten im Namen des
Vereins=
vorſtandes die zahlreich erſchienenen Mitglieder und die Gäſte,
ins=
b=ſondere die Vertreter der Miniſterien und anderer Behörden, an
ihrer Spitze den Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell, ſowie die
Vertretee der beteiligten Kreife. Miniſterialrat Wagner wies dann auf
die Bed=utung der Entwäſſerung der Rheinebene hin, die auf
techwi=
ſihem, wirtſchaftlichem und fiuanziellem Gebiete liege. Es ſei zu hoffen,
taß das Werk, an dem ſchon jahrelang gearveitet wird, zum Segen des
Landes gereiche. Der Nedner des Abends, Miniſterialrat Heyl, kam in
ſeinem Vortrage, nacdem er die früheren Verſuche zur Entwäſſerung
der Rheinniederung geſchildert hatte, auf verſchiedene Entwürfe zu
ſtrechen, die ſeit Anfang de3 19. Jahrhunderts aufgeſtellt wurden, ſih
aber nicht verwirklichen ließen. Der bekannteſte Entwurf iſt in der
Denkſchrift „Die Waſſer= und Bodeuverhältniſſe im Ried” von
Landes=
kulturrat Dr. Klags niedergelegt, die ſich auf die eingehenden
Vor=
arbeiten d:s Miniſtarialrats Mangold aufbaut. Es folgte hierauf eine
Erläuterung der in der heſſiſchen Rheinebene bis jetzt, ſchon
ausge=
führten Entwäſſerungsanlagen. Alle bis jetzt ausgeführten
Entwäſſe=
rungsanlagen haben jedoch keinen vollen Erfolg gebracht. Es iſt mit
der Anlage einer Pumpſtation und eines Hauptentwäſſerungsgrabens
nicht getan. Cbenſo wchtig wie die Pumpſtation und die
Hauptentwäſſe=
rungsgräben ſind die Nebengräben. Ein Grabennetz, das die ganzen
Acker= und Wieſenflächen waſſerfrei halten und die verſumpften Teile
in Kulturgelände verwandeln kann, iſt nur möglich, wenn das
Feld=
bereinigungsverfahren in den Riedgemeinden duvchgeführt wird. Der
Tatkraft des früheren Landtagsabgeordneten Dr. Dehlinger iſt es zu
verdanken, daß ſich die Regierung entſchloß, ein Geſetz zur Verbeſſerung
der Waſſer= und Bodenverhältniſſe des Rieds im Kreiſe Groß=Gerau
zur Vorlage zu bringen. Dieſes Geſetz fand die Zuſtimmung aller
Parteien des Landtags; die Niedbovölkerung ſelbſt ſtand in
überwiegen=
der Mehrheit ihm ablehnend gegenüber. Der Redner beſprach dann
einzelne Beſtimmungen des Geſetzes und erläuterte ſodann den
General=
kulturplan für das Ried, auf Grund deſſen 1000 Hektar Sumpffläche in
der Rheinebene feſtgeſtellt wurden, die ia wertvolles Wieſengelände
umgewandelt werden können, und daß rund weitere 27 300 Hektar
Wie=
ſen und Aecker ſtark entwäſſerungsbedürftig ſind. Während des
Vor=
trages wurden ungsfähr 50 Lichtbilder gezeigt, die hauptſächlich ein
Bild über den früheren Zuſtand der Riedlandſchaften und über die
Er=
richtung von Pumdwerken gaben. Zum Schluß folgten Bilder des
Landeskulturrats Dr. Klaas, des Miniſterialrats Mangold, ſowie des
früheren Abgeordneten Dr. Dehlinger, der ſich in ſelbſtloſer Weiſe für
die Enzwäſſerung der heſſiſchen Rheinebene einſetzt. Der Vortrag
wurde ſehr beifällig aufgenommen. Miniſterialrat Wagner dankte dem
Rodner für ſeine hochintereſſanten und ſachkundigen Darlegungen.
— Waldbranb. Geſtern abend wurde die Feuerwehr nach der
Faſa=
nerie alarmiert, wo in der Nähy des Oberwaldhauſes, vermutlich dunh
ein von einem Spaziergänger leichtſinnigerweiſe weggeworfenes
bren=
nendes Streichholz, ein Waldſtück in Brand geraten war. Gleichzeitig
wurden Schupoabteilungen zu. Eindämmung des Feuers an den
Brand=
herd gerufen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind an ſchlieſlich a 4 Sinweiſe auf Anzelgen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie ale Beſorechung oder Kritk.
— Der Vortrag im Neugeiſtkreis, findet heute abend
8 Uhr ſtatt (Loge, Sandſtraße). Fr. Eberspächer ſpricht über „Die
Pflicht zum Glück”. Alle Müden und Verzagten, alle Verärgerten
und Mutloſen ſollen ſich neue Kraft und Anregung holen. Gäſte, wie
ſtets, willkommen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſſier oder künftleriſche V.ranſialtungen, deren Im Nachſiehenden Erwähnung
geſchteht, behält ſich die Redattion ihr Urteil voc
— „Die Pflicht zum Glück” lautet das Thema eines
Vor=
trages, den der bekannte Neugeiſtführer Friedruh Eberspächer aus
Stutt=
gart am Freitag, den B. März, abends 8 Uhr, im Logengebäude hält.
Der Redner, der im hieſigen Neugeiſtkreis bereits wiederholt mit
beſtem Erfolg geſprochen hat, wird aus ſeiner reichen Praxis heraus das
Thema nach den verſchiedenen Seiten beleuchten und ſprechen über das
Suchen nach dem Glück, das Schaffen des Glüches, vom Ich und Du,
von der Allverbundenheit, von den kosmiſch=geiſtigen Geſetzen, vom
Ge=
ſetz des Ausgleiches, vom Glück in der Liebe und Ehe, von Armut und
Reichtum und von dem Weg, glücklich zu werden. Der Abend verſpricht
allen Suchenden und Bedrückten neue Wege zu weiſen zu einem
har=
moniſcheren Leben, und wird ſie ſtärken, mit neuen Kräften und mit
neuem Mute daran zu gehen, ſich ein neues und beſſeres Leben
aufzu=
bauen; deshalb kann der Beſuch nur wärmſtens empfohlen werden.
(Vergl. Anzeige.)
— Im Wunderreich der Träume. (Der Traum als
Ge=
ſundheitslehrer, Schickfals= und Charakterdeuter.) Ueber dieſes ſpannend
intereſſante Thema wird der Naturarzt=Schriftleiter Oskar Mummert
aus Berlin auf Veranlaſſung des hieſigen Vereins, für naturgemäße
Lebens= und Heilweiſe am 23. März, abends 8 Uhr, in der Aula der
Ludwigs=Oberrealſchule am Kapellplatz einen Vortrag halten. (Siche
Anzeige.) Der Vortrag ſoll nicht in unklare Myſtik hineinführen,
ſon=
dern er ſoll nachweiſen, daß unſer Traumleben für unſer Alltagsleben
eine außerordentlich große Bedeutung hat. Die Alten nannten den
Traum „den königlichen Weg zur Seele”, und wie der Traum für die
Geſundheitspflese, für die Erkenntnis unſeres eigenen wahren Selbſt,
für die Erziehung unſeres Selbſt und unſerer Kinder Bedeutung hat,
das ſoll der Vortrag an Beiſpielen aus dem Leben beleuchten. Der
2. Teil führt dann in ein viel umſtrittenes, mit dem Schleier des
Ge=
heimniſſes umgebenes Gebiet, in das der Wahrträume. Gibt es ſolche?
Der Vortragende wird ſich bemühen, an der Hand nicht nur
wiſſer/chaft=
licher, ſondern auch gerichtsnotoriſcher Tatſachen den Beweis zu führen.
Wer den Redner kennt, weiß, daß er ſein Thema nicht nur durch
gründ=
liches Wiſſen fundiert, ſordern durch Humor erwärmt und in dieſem
Sinne unterhaltend wirkt. Der Vortrag kann daher jedem empfohlen
werden.
Aus den Parteien.
Deutſchnatipnale Volksparkei und
Deutſich=
nationaler Arbeiterbund Darmſtadt. Der
Deutſch=
orden veranſtaltet am Mittwoch, den 21. März, abends 8 Uhr, in der
Turnhalle am Woogsplatz einen „Abend deutſcher Muſik”, dem
beizu=
wohnen unſere Mitglieder herzlich eingeladen wurden. Der Eintvitt
beträgt 2 Mk. und 1 Mk. Schüler und Studenten 50 Pfennig.
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende 22½ Uhr,
B 16: „Boris Godunow”. — Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
22 Uhr, Außer Miete: Gaſtſpiel Käthe Dorſch: „Roſe Bernd‟ —
Orpheum, abends 20 Uhr: „Madame Revue‟. — Konzerte:
Sckloß=
kaffee, Kaffee Rheingold, Weinhaus Maxim, Bockshaut, Darmſtädter
Hof, Taumusburg, Apoſtelhof, Kaffeehaus Bleiclſtr. 43, Zum
Schiefer=
ſtein. — „Ein Abend deutſcher Muſik”, abends 20 Uhr, in der
Turn=
halle am Woogsplatz. — Vorträge: Fürſtenſaal, nachm. 16 Uhr:
„Die Glektrizität im Haushalt”; Waldſtr. 18, grds. 20 Uhr:
Lichtbil=
dervortrag „Das Blutbad der Inguiſitſion”: Eintracht,
Ebiſſabethen=
ſtraße, abends 20 Uhr: Vortrag Dr. Willi Glück „Jungbleiben an
Körper und Geiſt”. — Atelier=Ausſtellung Auguſte von Bellersheim,
Wilhelminenſtr. 42, I., von 11—1 Uhr und 3½—5 Uhr. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpicle, Helia.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 22. März 1928.
Brennholzverſteigerung, vorm. 9 Uhr, auf dem Exerzierplatz vor dem
Rheintor an der Main—N.ckar=Bahn. — Holzverſteigerung,
vormit=
tags 10 Uhr, zu Burg Frankenſtein. — Nutzholzverſteigerung aus dem
Eberſtädter Gemeindewald; Zuſammenkunft: vorm. 10 Uhr, auf dem
Bäckerweg, am Eingang des Waldes. — Nutzholzverſteigerung, vorm.
9 Uhr, in Groß=Gerau, im Gaſthaus „Zum Adler”. —
Nutzholzver=
ſteigerung, vorm. 9 Uhr, in Altheim bei Dieburg, in der
Gaſtwirt=
ſchaft von Friedr. Lehr.
Was foll man für ſein Geſicht tun?
Die meiſten Menſchen werden antworten, daß man ſein
Geſicht einſeifen und waſchen ſoll; alles weitere ergebe ſich
von ſelbſt.
Verkehrt! Seife verwandelt das feine Hautfett, das die
Natur zur Erhaltung der Haut abſondert, in Seife. Dadurch
wird es wirkungslos für den Schutz der Haut. Die unter den
Poxen liegenden feinen Drüſen müſſen fortgeſetzt neues
Haut=
fett abſondern, wodurch die Drüſen erſchöpft werden. Dies hat
zur Folge, daß die Haut erſchlafft, vorzeitig welk oder grau
wird und ſich in Falten legt.
Wer weiter nichts für ſein Geſicht tut, als es mit Seife zu
waſchen, der — das kann man wohl ſagen — mißhandelt ſein
Geſicht! Wem ſein Geſicht lieb iſt, wer ſein Geſicht jung,
natur=
friſch und ohne Falten erhalten möchte, der mag ſich den Namen
eines auf wiſſenſchaftlicher Baſis entſtandenen Mitiels merken,
das für jede Geſichtshaut eine Wohltat iſt. Dies Mittel heißt:
Marylan=Creme.
Aus der Pflege oder Nichtpflege ſeines Geſichtes zieht man
gern Rücſchlüſſe auf den Menſchen. Wer auf ſich hält, wird
immer den Wunſch haben, ſein Geſicht naturfriſch, jung und
faltenlos zu wiſſen, ſo daß er und alle, die ihn ſehen, Freude
daran haben.
Marylan=Creme gibt jedem, der dies erprobte Mittel
au=
wendet, Freude. Auch Sie kommen dahin, daß Sie ſich auf die
Minuten freuen, wo Sie die erfriſchende, jugendſpendende
Marylan=Creme anwenden, weil Ihre Geſichtshaut dadurch
von Tag zu Tag blühendes wird, und Sie eine Geſichtsſchönheit
von einſchmei helndem Liebreiz erlangen, die ſich dauernd
er=
halten läßt. Selbſt wenn Sie ſchon Falten und Runzeln haben,
werden Sie dieſe durch Marylan=Creme beſeitigen können und
um viele Jahre verjungt ausſehen und aufblühen.
Erproben Sie Marylan=Creme gänzlich koſtenlos! Legen
Sie nachſtehenden Gratisbezugsſchein in ein Kuvrt, laſſen Sie
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(TV,51
Nummer 81
Mittwoch den 21. März 1928
Geite 2
Aus Heffen.
Weiterſtadt, 19. März. Gemeinderatsbericht. Der Orts=
Gauplan Kreuzſtraße wird nach der vom Hochbauamt angefertigten
Pauſe genehmigt, und zwar ſo, daß die Straße 10 Meter Breite erhält
mit 4 Meter Vorgarten auf der Nordſeite. — Der Kiefernſpanner im
Gemeindewald ſoll durch Beſtäubung bekämpft werden. — Die
Stamm=
holzverſteigerung vom 8. November wird genehmigt. — Zur beſſeren
Beaufſichtigung der Hunde werden Hundemarben eingeführt. — Die
durch das Kreisſchulamt Groß=Gerau getroffene endgültige Entſcheidung
betreffend die ſachlichen Koſten der Fortbildungſchule wird vom
Ge=
meinderat nicht anerkannt, der Bürgermeiſter vielmehr beauftragt,
er=
neut in Verhandlungen mit dem nnumehr zuſtändigen Kreisſchulamt
Darmſtadt einzutreten. — Der kürzlich in Biebesheim getätigte
Faſel=
ankauf wird mit 725 Mark genehmigt. — Das Geſuch des Ludwig
Görich um Handverpachtung von Ackerland auf längere Zeit wird
ab=
gelehnt.
J. Griesheim, 19. März. Gemeinderatsbericht. 1. Die nach
Bremen an die Gaswerksverwaltung entſandte Kommiſſion erſtattet
durch den Herrn Bürgermeiſter eingehenden Bericht über die
Gaswerks=
angelegenheit. Der Gemeinderat beſchloß hierauf einſtimmig, den
gegen=
wärtig noch bis zum 31. März 1930 laufenden Vertrag auf Grund des
§ 25 desſelben vorſorglich bis zum 31. März d. Js. zu kündigen. Mit
der Ausarheitung eines neuen Vertrags wurde die Gaswerkskommiſſion
beauftragt. — 2. Die Anſchaffung eines Standrohrwaſſermeſſers für die
Waſſerleitung wurde beſchloſſen und die Anlieferung derſelben den
Lux=
ſchen Induſtriewerken A G. in Ludwigshafen zum Angebotspreis von
145 Mk. übertragen. — 3. Die Gemeindefuhren für das Rechnungsjahr
1928 wurden dem Ludwig Hauſe zu deſſen Angebotspreis übertragen. —
4. Zur Anſchaffung von Ausrüſtungsgegenſtänden für die Freiwillige
Feuerwehr ſoll in den Voranſchlag von 1928 ein Betrag von 1161 Mk.
eingeſtellt werden. — 5. Dem Philipp Diefenbach II. wurde geſtattet,
an der Straßenfront in der Kirchgaſſe ein Nebengebäude von 4 Meter
Breite zu errichten, da hier eine Nebenſtraße in Frage kommt. — 6.
Ver=
ſchiedene Gemeindebauplätze in Flur II wurden gegen Barzahlung an
Bauluſtige übertragen. — 7. Einem Geſuch um Gewährung von
Bau=
koſtenzuſchuß wurde entſprochen. — 8. Die Bürgermeiſterei wurde zum
Verkauf des Gemeindehaufes (früher „Zum weißen Roß”) zu einem
an=
nehmbaren Preis beauftragt. — 9. Je einem Geſuch wegen
Vorrangs=
einräumung und Uebernahme einer Bürgſchaft der Heſſiſchen
Landes=
bank in Darmſtadt gegenüber wurde ſtattgegeben. — 10. Der
Gemeinde=
rat erklärte ſich bereit, daß ein mit Baukoſtenzuſchuß erbautes Haus in
den Beſitz des Metzgermeiſters Eugen Keller hier übergeht.
Aa. Eberſtadt, 20. März Evangeliſcher Frauenverein.
Der hieſige evangeliſche Frauenverein hat ſich in der letzten Zeit in
er=
freulicher Weiſe entwickelt. Die Mitglieder kommen jeden Dienstag
abend in der Kleinkinderſchule zuſammen, wo Handarbeiten verrichtet
werden, Choräle geſungen und durch den Ortsgeiſtlichen Andachten
ab=
gehalten werden. Im vergangenen Jahre gingen nahezu 850 RM. an
Gaben ein. Unter den Ausgaben befinden ſich 569 RM. an
Unterſtüt=
zungen für Kranke. Arßerdem haben arme Kinder eine größere
Weih=
nachtsgabe erhalten. — Entſpannung auf dem
Arbeits=
markt. Erfreulicherweiſe hat die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den
letzten drei Wochen eine, wenn auch kleine Verbeſſerung erfahren, indem
die Zahl der Arbeitsloſen von 340 auf 320 zurückgegangen iſt. Unter
dieſen befinden ſich noch 50 arbeitsloſe Perſonen, die der Kriſenfürſorge
unterliegen. — Waldbrand. Die Häufigkeit der
Wald=
brände in den letzten Wochen gibt zu den Vermutungen Anlaß,
daß es ſich um angelegte Brände handelt. Die Vermurungen werden
beſtärkt durch die Tatſache, daß die Brände zu einer ſonſt nicht
gewohn=
ten Zeit ſtattfinden. Geſtern entſtand in den ſpäten Nachmittagsſtunden
ein neuer Waldbrand auf dem hinter der Kaiſermühle gelegenen
Ried=
berg. Nicht weniger als vier Morgen ſchöner Holzbeſtand fielen
wie=
derum dem Brande zum Opfer. Herbeigeeilte Einwohner, denen ſpäter
ein Zug Schupo von Darmſtadt zur Hilfe kam, dämmten den Brand ein
und verhüteten ſo ein weiteres Umſichgreifen. — Die Forſtbehörde wird
dieſen Bränden Aufmerkſamkeit ſchenken und ihren Urſachen einmal
gründlich nachgehen müſſen, denn dieſe Werte, die bisher vernichtet
wurden, ſind ſehr beträchtlich. Zur Verhütung weiterer Brände werden
verſchärfte Maßnahmen nicht zu umgehen ſein. —
Gemeinderats=
ſitzung. Am Donnerstag, den 22. März, abends 8 Uhr, findet eine
Gemeinderatsſitzung im Rathausſaale ſtatt.
Aa. Pfungſtadt, 20. März. Odenwaldklub. Die hieſige
Orts=
gruppe des Odenwaldklubs unternahm am Sonntag, von ſchönem
Wet=
ter begünſtigt, eine Klubteur nach dem vorderen Odenwald, deren
Hauptziel der Otzberg war. Von Lengfeld aus wurde die Heimfahrt
angetreten.
G. Ober=Ramſtadt, 20. März. Die am 16. ds. Mts. im Forſtort
Hainböhl abgehaltene Nutzholzverſteigerung iſt genehmigt und können
die Abfuhrſcheine bei der Gemeindekaſſe an den Zahltagen in Empfang
genommen werden. — Bis zum 25. d8. Mts. iſt das 6. und letzte Ziel
der Gemeinde= Kreis= und Provinzialumlagen bei Meidung der
Mah=
nung an die Gemeindekaſſe zu zahlen.
Bp. Nieder=Mobau, 20. März. Brandſtiftung. Vor etwa
vier Wochen brannte die Scheune des Landwirts Berthaloth mit großen
Heu= und Futtervorräten, Wagen und Maſchinen nieder. Der
Seiten=
bau brannte an und Bertholoth erlitt einen Armbruch. Zur gleichen
Stunde wie das erſte Feuer entſtand am Sonntag abend im Seitenbau,
der teilweiſe neu aufgerichtet war, abermals Feuer und äſcherte dieſen
mit allen Vorräten ein. Das wertvolle Pferd Berthaloths ſprang die
Mauer hinab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es abgeſchlachtet
werden mußte. Es liegt zweifellos Brandſtiftung vor. Die
Bevölke=
rung befindet ſich in begreiflicher Aufregung.
Be. Ober=Kainsbach. 20. März. Hier verunglückten zwei Arbeiter
in dem von Herrn Adam Kriechbaum gepachteten Steinbruche, beim
Steinbrechen. Der eine erlitt eine ſchwere Quetſchung am Oberſchenkel,
der andere am Fuß, beide wurden, da ſie nicht mehr laufen konnten, von
einem hieſigen Landwirt abends mit einem Wagen nach Hauſe
ge=
bracht.
Lehrkurſe der Landwirtſchaftskammer.
Abhaltung von Lehrkurſen in den beiden Frühgemüſebaubetrieben der
heſſiſchen Landwirtſchaftskammer in Groß=Umſtadt und Gonſenheim betr.
In Fortſetzung der bisherigen Kurſe finden folgende Kurſe ſtatt:
1. In Groß=Umſtadt:
a) Eintägige Kurfe, honorarfrei für Heſſen, andere 5 Mk., je
Teil=
nehmer: am Mittwoch, den 4. April, 18. April; 2. Mai; 16. Mai;
30. Mai; 13. Juni; 27. Juni.
b) Dreitägige Kurſe, Honorar für Heſſen 5 Mk., andere 10 Mk., je
Teilnehmer: am 12., 13. und 14. April; 26., 27. und 28. April;
10., 11. und 12. Mai; 7., 8. und 9. Juni; 21., 22. und B3. Juni.
c) Drcimonatskurſe ſür Praktikanten, nur für Leute, welche ſchon
prak=
tiſch im Gemüſebau gearbeitet haben und gewillt ſind, tüchtig
mit=
zuarbeiten. Honorarfrei und Barvergütung je nach Leiſtung von
10 bis 50 Mk. monatlich. Eintritt zum 1. eines jeden Monats.
2. In Gonſenheim:
a) Eintägige Kurſe, wie oben, am Montag, den 2. April, 16. April, 30.
April, 14. Mai, 4. Juni, 18. Juni.
b) Dreitägige Kurſe, wie oben, am 19., 20. und 21. April, 10., 11. und
12. Mai, 14., 15. und 16. Juni.
c) Dreimonatskurſe, wie oben.
Anmeldungen zu den Kurſen ſind ſo rechtzeitig an die
Landwirt=
ſchaftskammer zu rickten, daß dem Anmeldenden die Mitteilung über die
Zulaſſung noch vor Beginn des Kurſes zugeſchickt werden kann. Ohne
dieſen Ausweis iſt eine Beteiligung am Kurſus nicht ſtatthaft. Ueber
die Annahme, Anzahl der Teilnehmer uſw., behält ſich die
Landwirt=
ſchaftskammer Entſcheidung vor.
Mitteilungen über die Zulaſſung ergehen auf Grund der
Anmeldun=
gen rechtzeitig an die Kursteilnehmer. Die Gebühren werden am erſten
Tag des Kurſus von dem Leiter erhoben.
* Kirch=Brombach, 20. März. Auf vielſeitigen Wunſch gelangte
die Operette „Das Mädel vom Neckarſtrand” ſeitens des
Männergeſang=
vereins im großen geräumigen Saale „Zum Engel” (Beſ. Wilh. Ihrig)
zum zweiten Male zur Aufführung. Sämtliche Rollen waren ohne
Ausnahme mit erſtklaſſigen Kräften beſetzt und ſo war der Erfolg
ge=
ſichert. Nach Beendigung des Stückes brachte der Verein unter
Lei=
tung ſeines zielbewußten Dirigenten, Herun Schnellbacher, noch 3 Chöre
zum Vortrag. Die Aufführung dieſer Operette, ſowie die
Lieder=
vorträge bewieſen erneut, daß der Verein großes zu leiſten vermag.
* Steinbuch i. Odw., 20. März. Sängerfeſt. Die am 20.
Mai ds. Js. bei uns ſtattfindende Bannerweihe des hieſigen „
Männer=
quartetts 1925” verſpricht, ſoweit die jetzigen Anzeichen urteilen laſſen,
ſich zu einem großartigen Sängerfeſt auszugeſtalten. Eine große
An=
zahl Vereine hat ihr Kommen bereits angeſagt und viele Anmeldungen
werden noch erwartet. Vereine, die mit der Bahn kommen, ſeien zur
beſſeren Orientierung darauf hingewieſen, daß Steinbuch von der
zu=
ſtändigen Bahnſtation Michelſtadt in etwa 40 Minuten bequem zu
er=
reichen iſt.
4i. Vielbrunn, 19 März. Elternabend und
Mädchen=
fortbildungsſchule. Der Elternabend der
Mädchenfortbil=
dungsſchule wurde von dem Mädchenchor eingeleitet mit dem Lied „Grüß
Gott mit hellem Klang”, worauf der Vorſitzende des Schulvorſtandes,
Herr Lehrer Koch in einer herzlichen Begrüßungsanſprache den
An=
weſenden für ihr Erſcheinen dankte und mit eindrucksvollen Worten auf
die Bedeutung der Mädchenfortbildungsſchule hinwies, dabei betonend,
daß Heſſen in der Erkenntnis, daß viele Mädchen heute gezwungen ſeien,
einen Beruf zu ergreifen etwa im Fabrikſaal oder Kaufladen uſw. und
ſomit die Führung eines Haushaltes nicht erlernen können, dem Beiſpiel
anderer deutſcher Staaten, in denen dieſelbe ſchon lange eingeführt iſt,
ſeit 5 Jahren ebenfalls mit deren Einführung gefolgt iſt, welche den
Mädchen bei ihrem Uebergang von der Schule in das Leben mit ſeinen
Nöten und Gefahren Führerin und Beraterin ſein ſoll. Daß die von
den Lehrerinnen Frl. Weichel und Frl. Schlund an die Schülerinnen
verwendete Mühe keine vergebliche war, bezeugte die lange Reihe
aus=
geſtellter Näh= Stick= uſw. arbeiten, ſowie die vorzüglich ſchmeckenden
Backwaren. Das rege Intereſſe, welches die Eltern für die
ausge=
ſtellten Arbeiten bekundeten, dürfte vielleicht manches gegen die
Fort=
bildungsſchule gehegte Vorurteil beſeitigen und das Band zwiſchen
Schule und Elternhaus feſtigen, ſowie den Wunſch nach Wiederholung
eines ſolchen Abends im nächſten Jahr aufkommen laſſen. Daß die
Mädchen die Freude am Singen und das Singen nicht verlernt haben,
zeigten die dreiſtimmigen klangvollen Liedervorträge, ebenſo die in
Original=Volkstrachten glänzend aufgeführten Singſpiele, eingeübt von
Herrn Lehrer Koch und Frl. Weichel, welch letztere mit
bewunderns=
werter Zähigkeit auch erreicht hat, daß die Heag probeweiſe einen
Elektroökonom in der Mädchenfortbildungsſchule aufgeſtellt.
(II. Hbg.3671
die fdeale
hio EnthaarungsCreme.
L. Michelſtadt, 19. März. Vortrag. Auf Veranlaſſung der
Stadtverwaltung ſprach Herr Kapitän von Senden im großen Saale
des Schmerkers Garten vor den Schülern der Volksſchule Michelſtadt,
über das Leben und Treiben an Bord eines modernen
Paſſagier=
dampfers des Nordd. Lloyd auf der Reiſe von Bremen nach Japan.
Ueber die Einrichtungen eines ſolch rieſenhaften Paſſagierdampfers wie
des uns vor Augen geführten „Columbus” war man in höchſtem Maße
entzückt, ebenſo über das Leben und Treiben an Bord ſelbſt, das das
Reiſen mit ſolchen Dampfern zu einem ganz beſonderen Vergnügen
geſtaltet. Für den überaus wertvollen und lehrreichen Vortrag wurde
Herrn Kapitän von Senden reichlich Beifall gezollt. — Nutzholz=
Verſteigerung. Am Dienstag, den 20. März, nachmittags, wird
durch die Bürgermeiſterei Michelſtadt im Gaſthaus zu den „Drei Haſen”,
eine Nutzholzverſteigerung ſtattfinden, bei der etwa 117 Feſtmeter aus
den Waldungen der Stadt Michelſtadt zum Ausgebot gelangen. —
Brennholz=Verſteigerung. Aus den gleichen Waldungen
wird am Mittwoch, den 21. März, abends, im Städtiſchen Saalbau ein
größerer Anfall Brennholz zur Verſteigerung gelangen. Ebenſo
ge=
langen bei dieſer Verſteigerung verſchiedene Loſe Reiſig zum Ausgebot.
1. Aus dem Odenwald, 19. März. Bürgermeiſter Fath, der kürzlich
ſein 40jähriges Jubiläum als Bürgermeiſter der Gemeinde Rippenweier
feierte, tritt am 1. April aus Geſundheitsrückichten von ſeinem Amte
zurück. Welcher Beliebtheit Herr Fath ſich zu erfreuen hat, haben die
großen Kundgebungen gezeigt, die ihm zu ſeinem Jubiläum von nah
und fern dargebracht wurden.
i. Aus dem Odenwald, 19. März. Der ledige Kaufmann K. Sauer
aus Weinheim erlitt in der Nähe von Glattbach im Odenwald einen
ſchweren Unfall, indem er mit ſeinem Motorrad bei einer
ſchar=
fen Kurve einen Abhang hinunterſtürzte. Der Verunglückte, der
lebens=
gefährliche innere Verletzungen erlitt, wurde in das Krankenhaus nach
Heidelberg übergeführt.
Bt. Fürth, 20. März. Am Sonntag hielt der Turn= und
Sportver=
ein in der hieſigen Turnhalle ſeinen Theaterabend unter
Mit=
wirkung der Muſikkapelle Mörlenbach ab. Zur Aufführung gelangte
das Luſtſpiel „Familie Hanemann” nebſt einem humoriſtiſchen
Sing=
ſpiel „Die ſtrammen Hamelbacher”.
H. Aus dem Gorxheimer Tal, 20. März. Bauſparkaſſe. Vor
Jahresfriſt gründeten die drei Talgemeinden Tröſel, Unterflockenbich
und Gorxheim eine Bauſparkaſſe, die der Sparkaſſe Unterflockenbach
an=
gegliedert wurde, die ſich bis jetzt ſehr gut bewährte. Es konnten bereits
drei Mitglieder mit Geldmitteln bedacht werden. Im zweiten Halbjahr
ſollen an zwei weitere Mitglieder genügende Summen zur Verteilung
kommen. Man hofft, durch dieſe Einrichtung der Wohnungsnot nach
und nach zu ſteuern.
i. Von der Bergſtraße, 19. März. Ein nichtswürdiger
Bu=
benſtreich, der im vergangenen Jahre allgemeine Entrüſtung in
den Kreiſen des Odenwaldklubs hervorrief, wird jetzt ſeine, wenn auch
verſpätete Sühne finden. Im Sommer 1927 war das Gefallenen=
Denk=
mal der Ortsgruppe Weinheim des Odenwaldklubs im Weinheimer
Stadtwäldchen von einem Unholde über und über mit Teer beſudelt
worden. Nunmehr iſt es der Gendarmerie in Weinheim gelungen, den
Täter in der Perſon eines 19jährigen Arbeitsloſen zu ermitteln. Der
Täter, der ſich wegen noch anderer Vergehen in Unterſuchungshaft
be=
findet, hat ein Geſtändnis abgelegt und erklärt, aus bloßem Uebermut
das Denkmal verunreinigt zu haben. Hoffentlich wird dieſer gemeine
Lausbubenſtreich exemplariſch beſtraft werden. — In Lützelſachſen
a. d. B. iſt die vierjährige Giſela Stöhr, Tochter des
Reichsbahn=
ſchloſſers Philipp St., tödlich verunglückt. Das auf einem Tiſch ſitzende
Kind riß einen Topf mit kochend=heißem Kaffee um und zog ſich dabei
ſo ſchwere Brandwunden zu, daß der Tod bald darauf eintrat.
i. Von der Bergſtraße, 19. März. Von ſonnigem Wetter begünſtigt
veranſtaltete am Sonntag (Laetare) in Weinheim der Gemeinnützige
Verein unter gewaltiger Teilnahme aus dem Odenwalde ſeinen
dies=
jährigen Sommertagszug. Eine Reitergruppe des Vereins „Alt=
Wein=
heim” und Fanfarenbläſer in altdeutſcher Tracht eröffneten den Zug,
der nebſt Winter= und Sommermännern viele dem Frühling huldigende
Feſtgruppen enthielt. Im Zuge marſchierten über 1200 Schulkinder mit,
bewaffnet mit Sommertagsſtecken, fortwährend ſingend „Alle Vöglein
ſind ſchon da‟. Auf dem Marktplatze wurde der Wintermann unter
gro=
ßem Halloh verbrannt.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 19. März. Veränderungen im
Bensheimer Stadtbild. Das überkommene Bensheimer
Stadt=
bild hat in den jüngſt vergangenen Jahren in baulicher Hinſicht
vieler=
lei Veränderungen erfahren. Immer wieder waren es Umbauten von
Ladengeſchäften, die den Faſſaden der betreffenden Häuſer ein
moder=
nes Gepräge geben ſollten. Meiſt waren ſolch bauliche Veränderungen
dem mittlerweile ſich einſtellenden Bedürfnis nach neuzeitlichen, großen
und hellen Schaufenſtern und Verkaufsräumen entſprungen. Die
Bens=
heimer Geſchäftswelt wollte und will damit auch ſinnfällig nach außen
hin dokumentieren, daß ſie geſchäftlich nicht zurückbleiben will, und mit
dem Fortſchritt gleichen Schritt zu halten verſteht. Inſofern alſo ſind
bauliche Veränderungen, weil den Willen zum Fortſchritt nach außen
hin kundgebend, nur zu begrüßen. Schade nur, daß der Freund alter
hiſtoriſcher Städtebilder bei ſolcher Entwicklung nicht auf ſeine Koſten
kommt. Er ſieht, vielleicht wehmütigen Herzens, wie ein bauliches
Stück nach dem anderen, welches uns an eine geruhſamere und
gemüt=
vollere Vergangenheit erinnert, verſchwindet. Daß unſer Bensheim an
ſolch alten Baudenkmälern heute jedenfalls nicht mehr ſonderlich reich
iſt, brauchen wir nicht noch eigens zu ſagen. — Zu ſolch altertümlichen
Denkmälern gehört nun zweifelsohne auch unſere alte „Mittelbrücke”,
die die „Altſtadt” und die „Vorſtadt” miteinander verbindet.
Untrenn=
bar zum Bilde der Mittelbrücke gehört aber auch jenes maleriſche
Häus=
chen — wir wollen es kurz „Brückenhäuschen” nennen, in dem man
noch bis vor kurzem eine Wirtſchaftbetrieb. Auch es modelt, wie man
derzeit ſehen kann, ſein altertümliches Kleid. Statt des alten
Holzfach=
werks werden eiſerne Stützpfoſten und Träger eingezogen, um aus
ſeinem unteren Stockwerk ein modernes Ladengeſchäft zu machen. So
verlangt es — unerbittlich — der Fortſchritt der Zeit. — Das hiſtoriſche
Bild unſere Mittelbrücke mit ihren beiden Brückenheiligen, St. Franz
Xaver und St. Nepomuk, iſt wiederum um eine Nüance ärmer geworden.
Bb. Bensheim, 19. März. Herr Geiſtlicher Nar Profeſſor Laufer=
Darmſtadt hielt im Zyklus der Vorträge des Verbandes katholiſcher
Akademiker im Turnſaale des Inſtituts der Engliſchen Fräulein einen
ſpannenden Vortrag über Okkultismus, einem Thema, das er tiefgründig
zu beleuchten verſtand, ohne ſich aber dabei anmaßen zu wollen, alle
Vorgänge und Erſcheinungen reſtlos aufblären zu können. Leider dienen
die Probleme zum größten Teil noch zu unlauteren Handlungen, ja
95 Prozent aller Expermimente dürften als ſchwindelhafte
Unterneh=
mungen zu gelten haben, immerhin bleibt noch genügend zurück, das
der wiſſenſchaftlichen Erklärung wert iſt. In ausführlichſter Weiſe
ſprach der Redner über die verſchiedenen Gebiete okkulter Erſcheinungen,
ſo über die Telepathie nach ihrer eigentlichen und uneigentlichen Seite,
das Gedankenleſen, Zahlraten, das Hellſehen, den Mediumismus u. a. m.
Die =Anweſenden folgten dem oft humorvoll gehaltenen Vortrag mit
großer Spannung und dankten mit ſpontanem Beifall.
uf mehrmonatiger Orientreiſe hat der Ghef unſeres Hauſes
ſeit 30 Jahren als führender jackfmann tätig — die für
Waldorf=Astoria-Zigaretten beſonders geeigneten
Ca-
bake perſönlich eingekauftee
SoLNOT O
MEUE ARBEIT
„Flüchttinge waren es.. .",
Hier Zürken, dort Griechen. Ihr einziges Gut der Tobolſamen aus der allen Heimat. Doch der
nzue Boden gab andere Ernte. „Paſtar3tabale” nennt ſie der Fachmann, und dem Unkundigen,
Er ſie im Bertrauen auf den alten Romen verarbeilet, erwächſt oft ſchwere Enttäuſchung.
Waldorf=Astoria führt nur Cabake echter und edelſter Brozenienz!
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Nummer 81
Mittwoch, den 21. März 1928
Zuſammenſchluß der Genoſſenſchaften
des Rieds und Rheinheſſens.
*D. Worms, 17. März. Nachdem in den letzten Monaten in allen
größeren Ortſchaften des Rieds ſowohl als auch in den hierfür in
Be=
tracht kommenden Ortſchaften Rheinheſſens Verwertungsgenoſſenſchaften
für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe gegründet wurden, trägt man ſich
nun=
mehr mit dem Gedanken, die beſtehenden Genoſſenſchaften zu
organiſie=
ren und ſoll aus dieſem Grunde eine Zentralgenoſſenſchaft gegründet
werden. Die intenſibſte Bearbeitung dieſes Projekts von intereſſierter
Seite machte nunmehr eine Verſammlung notwendig, in der die
einzel=
nen Vertreter der verſchiedenen Genoſſenſchaften ſich erklären konnten.
In den „Zwölf Apoſteln” fand nunmehr unter Vorſitz des Herrn
Direk=
tors Berg eine Verſammlung ſtatt, die denn auch einen äußerſi zahlreichen
Beſuch aufzuweiſen hatte. Herr Direktor Berg gab nach Begrüßung der
zahlreich Erſchienenen die einzelnen Punkte der Tagesordnung bekannt
und waren dies: Punkt 1.: Zentraliſierung der Genoſſenſchaften und
hiermit in erſter Linie des Gurkenmarktes; Punkte 2: Gemeinſamer
Samenbezug ſowie Anbau und Düngung; Punkt 3: Verſchiedenes. Der
erſte Punkt der Tagesordnung wurde daraufhin von Herrn Direktor
Berg in eingehender Weiſe erörtert und wurde unter anderem auf die
Verſammlung am 27. Februar in Worms hingewieſen, in der ſich ſchon
damals kundtat, daß ein geſchloſſenes Vorgehen beim diesjährigen Abſatz
der verſchiedenen Produkte unumgänglich notwendig ſei. Erinnert ſei
nur an die mißlichen Umſtände beim Verkauf im vorigen Jahre, der
Landwirt, und mag er der allerdümmſte ſein, muß ja die Naſe voll
haben. Es handelt ſich nun vor allem darum, einen günſtigen Modus zu
finden in bezug auf den Zuſammenſchluß ſowie auch des günſtigſten
Ab=
ſatzes. Es beſtehen für den Zuſammenſchluß zwei Möglichkeiten, und
zwar in erſter Linie die Gründung einer Zentrale für alle intereſſierten
Genoſſenſchaften mit eigener Geſchäftsführung und ſell ſtſtändiger
Finan=
zierung, oder die Verbindung mit der landwirtſchaftlichen
Zentralgenoſ=
ſeuſchaft in Darmſtadt, die dann ſelbſtverſtändlich auch die Finanzierung
übernehmen würde. Für den Abſatz kommt zum Teil ſofortiger Verkauf
der Produkte oder aber die Einlegung, beiſpielsweiſe der Gurken, in
Frage. Es wurden dieſe äußerſt heiklen Fragen bis ins kleinſte
klar=
gelegt und den verſammelten Vertretern der verſchiedenen links= und
rechtsrheiniſchen Genoſſenſchaften anheim geſtellt, die Entſchließung
hier=
über ſelſſt zu treffen. Verſchiedene Redner, u. a. Herr Dr. Strub und
Verbandsdircktor Wagner=Landau, legten an Hand von Beiſpielen klar,
W. Heppenheim a. d. B., 19. März. Eine ſeltene
Er=
ſcheinung. In den Morgenſtunden des vergangenen Freitags
konnte man auf den Niedwieſen zwiſchen Heppenheim und Bensheim
eine einzigartig ſchöne Beobachtung machen. Eine nach Hunderten
zählende Schar von Kiebitzen ließ ſich dort nieder. Schätzungsweiſe
han=
delt es ſich um 2—300 dieſer Vögel, die ſich wohl auf dem Durchzug
be=
finden, und bei der Raſt im hellen Sonnenſchein ein ſo ſchönes Bild
abgaben. — Am letzten Donnerstag fand eine Vorſtandsſitzung der
hie=
ſigen Freiw. Feuerwehr ſtatt. Zu der Sitzung, die zur Beſprechung
des 19. Feuerwehrtages, der am 19.—20. Mai in Heppenheim
ſtattfin=
den ſoll, einberufen war, waren der Ehrenvorſitzende, Herr
Bürger=
meiſter Schiffers, ſowie die Vorſtände der verſchiedenen V. reine
Heppen=
heims erſchienen. Der 19. Feuerwehrtag in Heppenheim ſoll ein Feſt
werden, an das alle Teilnehmer gern zurückdenken. Der Bürgermeiſter
der Stadt verſprach in der Sitzung, bei den Stadtverordneten und der
Bevölkerung Heppenheims dahin zu wirken, daß man die Vorbereitungen
der Feuerwehr zu dieſem Feſte in jeder Hinſicht nach Möglichkeit
unter=
ſtütze. Auch die eingeladenen Vereine, wie Geſangvereine, Turnvereine,
Geſellenverein und Sportvereine uſw. verſprachen ihr Möglichſtes zur
Verſchönerung des Feſtes zu tun, — ſind doch bereits im Januar 230
Einladungen an die Freiwilligen Wehren in Starkenburg; Oberheſſen;
Rheinheſſen, und an die Nachbarwehren in Baden; ſowie an Behörden
und Gäſte ergangen, — ſo daß man mit vielen Fremden rechnen muß;
denen man durch gemeinſame Arbeit einige frohe und ſchöne Stunden
bereiten will.
W. Heppenheim a. d. B., 2). März. Die Entlaſfungsfeier
der Abiturienten der hieſigen Oberrealſchule, zu der auch viele Eltern
der Abiturienten erſchienen waren, fand im kath. Vereinshaus ſtatt.
Die Feier beſtand hauptſächlich aus muſikaliſchen Darbietungen, die
durch das Schülerorcheſter unter Mitwirkung einiger Herren der
An=
ſtalt geboten wurden und für ſämtliche Anweſenden (inen künſtleriſchen
Genuß bedeuteten. Zum Schluſſe der Feier wurde den Abiturienten
nach einer Ausſprache des Direktors, das Reifezeugnis überreicht. —
Aus den Forſtämtern Lorſch und Jägersburg wird am 2. und
3. Npril Stamm= und Nutzholz verſteigert. Und zwar am 2.
April ſämtliche Eichen= und Buchenſtämme und am 3. April alles übrige
Laub= und Nadelholz. — Aus dem Staatswald Unter=Hildersklingen
und Gras=Ellenbach werden am 23. März, Derbſtangen, Nutzknüppel,
Nutzſcheiter, Knüppelreiſig, Reiſigwellen und Stöcke verſteigert.
— Hirſchhorn, 20. März. Waſſerſtand des Neckars am
19. März 1,03 Meter, am 20. März 1,05 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 19. März. Gemeinderatsſitzung.
Die Winterſchafweide wurde dem ſeitherigen Pächter Karl Krieg aus
Steingebronn für 1928/29 zu 450 RM. wieder belaſſen. — Die
An=
bringung von zwei Hoftoren an den Gemeindewohnhäuſern wird
ge=
nehmigt. Die Arbeiten fielen der Firma Heeß u. Diehl zu, welche auch
einige Reparaturen von Hydranten ausführen ſollen. — Dem Geſuch
des Wendel Kreider um Anbringung eines Gartenzaunes am neuen
Schulhaus wird zugeſprochen. — Die Anpflanzung weiterer 14
Obſt=
bäume in der kleinen Lache wird genehmigt. — Für die Führung der
Bürgermeiſterei während der Abweſenheit des Bürgermeiſters Steffan
werden dem Beigeordneten Lameli 300 Mark monatlich bewilligt. — Die
Mietbücher aus den Gemeindewohnhäuſern lagen dem Gemeinderat vor.
Da teils große Mietrückſtände zu verzeichnen ſind, ſoll künftig gegen dieſe
ſäumigen Mieter mit aller Schärfe vorgegangen werden, und iſt die
Be=
ſchaffung von Eiſenbahnwagen ins Auge gefaßt worden. — Auf Antrag
der ſozialdemokratiſchen Fraktion ſollen in der nächſten
Gemeinderats=
ſitzung die verſchiederen Kommiſſionen neugebildet werden.
Bm. Hofheim (Nied), 19. März. Familienabend. Im Saal
„Zum Kaiſerhof” (Joh. Lameli) hielt der Männergeſangverein „
Lieder=
kranz” einen gut beſuchten Familienabend ab. Der Verein hatte hierzu
ein Streichorcheſter der Kapelle Haſch=Worms verpflichtet, deſſen
Dar=
bietungen ſehr gut gefallen konnten. Ebenſo ſorgten die Liedervorträge
des Vereins, einige humoriſtiſche Einlagen ſowie die Luſtſpiele „
Inſtruk=
tion beim Fliegerbataillon” und „Die Stiefelnot in Brummſtättel” für
einen gemütlichen und harmoniſchen Verlauf des Abends.
D. Biblis, 20. März. Schwerer Motorradunfall.
Vor=
geſtern abend kurz nach 9 Uhr ereignete ſich auf der Landſtraße nach
Jägersburg, unweit des Fließweges, ein ſchwerer Motorradunfall. Durch
die gegenſeitigen Lichter geblendet, ſtießen zwei Motorradfahrer
der=
maßen zuſammen, daß die Räder vollſtändig demoliert wurden.
Wäh=
rend der eine Verunglückte einen doppelten Beinbruch und ſonſtige
Ver=
letzungen erlitt, kam der andere mit verhältnismäßig leichten
Ver=
letzungen davon. Ein gerade des Wegs kommendes Auto brachte die
Verletzten zu einem hieſigen Arzt, der ſofort die Ueberbringung des
Schwerverletzten ins Krankenhaus gnordnete. Die vollkommen
demo=
lierten Maſchinen wurden mittels Fahrzeug nach dem hieſigen Rathaus
zur einſtweiligen Aufbewabrung gebracht.
— Gernsheim, 20. März. Waſſerſtand des Rheins am
19. März —27 Meter, am 20. März —31 Meter.
Br. Egelsbach, 20. März. Die Bürgermeiſterwahl findet
nächſten Sonntag ſtatt. Das Abſtimmungslokal des erſten Bezirks iſt
im Nathausſaal, das des zweiten in der neuen Schule in der
Rhein=
ſtraße. Es ſind drei Kandidaten aufgeſtellt. Von den Bürgerlichen
Herr Philipp Schlapp V., von den Sozialdemokraten Herr Anthes V.
und von den Kommuniſten Herr Heinrich Knöß IV. — Unter der
Drei=
teilung Körperſchule, Leiſtungsturnen, Spiel und Volkstanz wurde am
Samstagabend den zahlreichen Beſuchern des Elternabends der
hieſigen Turngemeinde im Saale der „Krone” neuzeitliches
Jugend=
turnen vorgeführt. Durch planmäßiges Ausbilden des ganzen Körpers
follen die jungen Menſchenkinder, die demnächſt aus der Schule entlaſſen
werden, zum Kampf des Lebens gerüſtet werden, und die Eltern ſollten
durch dieſen Abend veranlaßt werden, ihre Kinder auf die Turnſtätten
zu ſchicken. — Gemeinderatsſitzung. 1. Aufwertung der
Alt=
beſitziehulden der Gemeinde wird der Finanzkommiſſion überwieſen, da
der Gemeinderat ſich nicht für eingeweiht genug hält. 2. Das Geſuch
des Aug. Heiligenſtein um Erlaß der Hundeſteuer wird abgelehnt. Doch
ſoll im nächſtjährigen Haushaltsplan auf die Außenmärker Rückſicht
genommen werden. — 3. Gg. Wilhelm Heck will ſein Grundſtück am
Erzhäuſer Weg mit einem anderen der Gemeinde, das im Ortsbauplan
liegt, vertauſchen. Das Geſuch wird der Baukommiſſion zur
Weiter=
verarbeitung überwieſen. — 4. Das Geſuch eines Mieters in einem
Ge=
meindehauſe wird mit Rückſicht auf die Folgen abgewieſen. — 5. Zum
Schreiben von Gg. Weiker=Arheilgen ſoll bei der dortigen Gemeinde
Auskunft angefordert werden.
wie ſich der Aufbau der Zentralgenoſſenſchaft geſtalten könne, und war
es nach dieſen Ausführungen allen klar, daß unbedingt geregelte
Ver=
hältniſſe erſtehen werden. Es ſtoht den Genoſſenſchaften vollkommen frei,
ſich durch Selbſthilfe jeglicher Art empor zu arbeiten, um ſo allen
wo=
möglich unvorhergeſehenen Eventualitäten vorzubeugen. Die
Finanzie=
rung der Zentrale ſoll dergeſtalt erledigt werden, daß die
Genoſſenſchaf=
ten ſich mit einem Geſchäftsanteil von 500 Mark und einer Haftſumme
in Höhe von 1000 Mark verpflichten. Bei der Ausſprache über den
vor=
läufigen Sitz der Zentrale wurde für Horchheim geſtimmt und der
be=
währte Vertreter der Genoſſenſchaft Horchheim, Herr Iſſel, zum
Ge=
ſchäftsführer ernannt. Es wurde ihm anheim geſtellt, unter der Leitung
der Zentralgenoſſenſchaft den Geſchäftsverkehr unter Mithilfe eines
Ver=
treters feglicher einzelnen Genoſſenſchaft zu tätigen, und liegt dieſer
Poſten, bei dem großen Wiſſen auf dieſem Gebiete, bei Herrn Iſſel in
guten Händen. Da nun aber, wie beiſpielsweiſe im vorigen Jahre, eine
Maſſenproduktion einſetzen könnte, wird man kluger Weiſe ſolchen
mit=
unter ſehr unangenehmen Gefährdungen der Märkte dadurch abhelfen,
daß man drei Filialſtationen, wahrſcheinlich zwei im Ried und eine in
Rheinheſſen, errichtet. Dies wird vor allen Dingen für die noch
uner=
fahrenen Genoſſenſchaften von großem Nutzen ſein, zumal ſie mit der
Einlegung ſicher nicht bewandert ſind, was vor allem für die Gurken
bauenden Landwirte gilt. Auch Punkt 2 der Tagesordnung fand
allge=
mein großes Intereſſe und wurde in bezug auf die Baſchaffung des
Samens beſchloſſen, denſelben jeweils von der Zentrale zu beziehen.
Ueber Anbau, Düngung uſw., wurde lebhaft debattiert und iſt es auch
hier Pflicht jedes einzelnen, ſich nach Möglichkeit den Anweiſungen
der Zentralgenoſſenſchaft zu fügen. So müſſe vor allem dem zum Teil
unvernünftig großen Anbau verſchiedener Landwirte unbedingt geſteuert
werden, um ſchon auf dieſe Art einer Maſſenproduktion, die ja ſchon
immer ein Schaden war, vorzubeugen. Es iſt ſicher ein leichtes für jeden
Genoſſen, die von der Zentralgenoſſenſchaft noch zu bildenden Statuten
zu beherzigen, zumal es ſich ja unbednigt um ſeinen Vorteil handelt.
Ueber Punkt 3, Verſchiedenes, wäre noch zu ſagen, daß ſich an der nun
einſetzenden Diskuſſion faſt alle Vertreter lebhaft beteiligten, jedoch
klärte ſich alles Für und Wider aufs beſte. Nach vierſtündiger
Verſamm=
lung trennte man ſich mit dem Bewußtſein, für den landwirtſchaftlichen
Produktenumſatz ein gutes Stück Arbeit geleiſtet zu haben und iſt
anzu=
nehmen, daß der Landwirt dieſes Jahr auf ſeine Koſten kommt.
Vortagsfolge des „Landwirtſchaftsfunks”
für den Monat April.
zwar am Montag und Donnerstag jeder Woche in der Zeit war am Abend vorher verſehentlich nicht geſchloſſen worden, ſo daß das
ppaktiſchen Anregungen für den Landwirt ſendet, die in ganz Deutſch= breitete.
land ſchon mit einfachen Appraten gehört werden können, ſind für den
Monat April folgende Vorträge vorgeſehen:
Aufzucht und Maſt der Schweine und ihre Verwertung.”
5. April: Prof. Dr. Dengler, Eberswalde: „Der Wald der Sängerbund zuſammen. Anweſend waren ferner Miniſterialrat Dr.
norddeutſchen Tiefebene.”
deutſchlands im Jahre 1928.
ſchaftsweſen.”
„Künſtliche Fiſch zucht in Deutſchland.”
Schleswig=Holſtein: „Bedeutung der Qualitätserzeugung im Butter= für den vollzogenen Zuſammenſchluß. Es wurde boſchloſſen, zum provi=
geſchäft.”
26. April: Direktor Dr. Bierei, Albrecht Thear=Seminar, Celle:
„Aufrechterhaltung der Gare im Boden.”
30. April: Direktor Dr. Scharr, Bakt. Inſtitut der
Landwirt=
ſchaftskammer Brandenburg: „Die Euterkrankheiten des Rindes und
ihre Bekämpfung.”
Die W. S. C.=Wachenburg — ein Malſiein
der Treue.
Saht ihr je die Bergſtraße im Frühling? Die Bergſtraße, die ſich
von Darmſtadt nach Heidelberg zu Füßen der Weſtausläufer des
ſagen=
durchrauſchten Odenwaldes entlang zieht? Saht ihr ſie, wenn die
lachenden Kränze aus dem Blühen der Mandeln, der roſa Pfirſiſche, der
Kirſchen, der Birnen über den nach Weſten und Süden gelegenen
Hängen, in den Gärten der Städtchen und Orte überall hervorleuchten?
Oder wenn ſpäter die Straße in ein Meer von blühenden Apfelbäumen
eingebettet liegt, deren jeder wie ein roſnweißer Blumenſtrauß prangt,
den man am liebſten abpflücken und mitnehmen möchte?. Dann ward
euch die Gnade, ein ſchönſtes Stück deutſcher Erde zu ſehen.
Und dann ſahen eure Augen auch die Burgen der Bergſtraße den
Frankenſtein, Schloß Auerbach, den neuerſtandenen dicken Bergfried der
Starkenburg über Heppenheim, die Strahlenburg und die Windeck über
der lieblichen Stadt Weinheim. Viel Großes und viel Trauriges
deut=
ſcher Geſchichte kündet auch die Bergſtraße, die öſtlichſte Straße der
Rheinebene. Die Burgen haben die Franzoſen gebrochen.
Doch eine taucht über Weinheim auf, ſchier 300 Meter über der
Stadt, die iſt nicht zerſtört, hoch ſteigen der ſchlanke Bergfried und der
edelgeformte gewaltige Pglas und die Rundtürme, die den Burghof
begrenzen, empor. Und nach Weſten zu, überragt vom Bergfried und
zu beiden Seiten von Palas und Rundturm geſchützt, lugen weite
Rund=
bogen, wie ernſthlickende Augen zum Rhein und über den Rhein hin;
ſie ſind die Eingänge zu einer feierlichen Ehrenhalle. Sie iſt erſt im
letzten Jahre fertig geworden. Am 21. Mai werden dort von ehernen
Tafeln die Namen all der Toten grüßen, die der Weinheimer Senioren
Convent, — die Corps der Techniſchen Hochſchulen und Bergakademien
— im Einigungskriege von 1870/71 und im Verteidigungskriege von
1914/1918 auf den Schlachtfeldern der weiten Welt verlor! Am 21. Mai
wird zu Beginn der diesjährigen Tagung des W.S.C. die Weihe der
Ehrenhalle ſein.
Ein einziges rieſenhaftes würdiges Denkmal für deutſche Männer,
die der Heimat dem Vaterlande, dem Geloben treu ihr Leben ließen —
das iſt die W. S.C.=Wachenburg bei Weinheim an der Bergſtraße. Ueber
der Ehrenhalle, dem Allerheiligſten der Burg, die nur vom unteren
Burghof zugänglich, allem profanen Leben und Treiben verſchloſſen
bleibt, ragen Bergfried, Türme und Palas wie eine zum Schwur
auf=
gereckte Hand gen Himmel: ein unerſchütterliches Treuegelöbnis und eine
Hoffnung!
Ac. Worms, 19. März. Herr Bürgermeiſter Schulte
ver=
öffentlicht eine Erklärung, wonach die über ihn in Umlauf befindlichen
Gerüchte ſämtlich unwahr ſind. Er habe ſich weder um den Poſten des
Oberbürgermeiſters von Heidelberg noch einer anderen Stadt
bewor=
ben, auch ſei man mit einer ſolchen Anfrage nicht an ihn herangetreten.
Die geſchwätzige Wormſer Fama habe ſich dieſe Märchen buchſtäblich aus
den Fingern geſogen, da aber derartige Gerüchte immer ſtärker auftreten
und auch nach außerhalb gedrungen ſeien, fühle er ſich zu dieſer
Erklä=
rung veranlaßt. — Gasvergiftung. Vorgeſtern früh wurde im
Hauſe Bärengaſſe 12 Gasgeruch bemerkt. Als man gewaltſau eindrang,
fand man den Metzgermeiſter Reinheimer, ſeine Frau, ſeine Tochter und
das Dienſtmädchen bewußlos auf. Die drei Letzteren wurden in das
Im Landwirtfchaftsfunk der Deutſchen Welle, die Krankenhaus verbracht; der Mann iſt wieder zum Bewußtſein
zurück=
über den Sender Königswuſterhauſen (Welle 1250) regelmäßig und gerufen worden und konnte zu Hauſe bleiben. Der Hahn des Gasofens
von 6,55 Uhr (18,55) bis 7,20 Uhr (19,20) belehrende Vorträge mit Gas die ganze Nacht über ausſtrömte und ſich in der Wohnung ver=
* Alzeh, 20. März. Aus der heſſiſchen
Sängerbund=
bewegung. Gründung des Gaues Alzey. Im Saale der
2. April: Gutsbeſ. Schlothe, Charlottenhof b. Reinfeld: „Die „Zwölf Apoſtel” fanden ſich am Sonntag die Vertreter der 59
Geſang=
vereine des Kreiſes Alzey zur Gründung des Gaues Alzey im heſſiſchem
Siegert, Vorſitzender des Heſſiſchen ſSängerbundes, der Geſchäftsführer
12. April: v. Tippelskirch, Dipl. Landwirt, Major a. D., des Heſſiſchen Sängerbundes RothDarmſtadt, Provinzialvorſitzender
Görsdorf a. Dahme: „Die Kartoffel auf den leichten Sandböden Nord= Mattern=Mainz, Reallehrer Lambert=Darmſtadt, Bürgermeiter Hill=
Alzey u. a. In einer Anſprache an die Sänger legte der Bundesvor=
16. April: Direktor Buſſen, Hannover, Verb. hannov. landw. ſitzende die Ziele und Beſtrebungen des Deutſchen und des Heſſiſchen
Genoſſ.: „Die Mitarbeit der Frau im landwirtſchaftlichen Genoſſen= Sängerbundes dar. Geſchäftsführer Roth behandelte die Neueinteilung
des Sängerbundes und den Beitritt. Seinen Ausführungen war zu ent=
19. April: Prof. Dr. Wundſch, Landesanſtalt für Fiſcherei: nehmen, daß die Organiſation des Bundes bis auf den Kreis Alzey
vor=
geſchritten ſei. Nach längerer Ausſprache wurde der Gründung des
23. April: Dr. Asmis. Direktor der Landwirtſchaftsk. f. d. Prov. / Gaues allgemein zugeſtimmt. Bürgermeiſter Hill fand begeiſterte Worte
ſoriſchen Vorſitzenden Herrn Guttmann=Alzey zu wählen und die Wahl
des eigentlichen Vorſtandes der nächſten Vollverſammlung, die für
22. April angeſetzt wurde, zu uberlaſſen. Ein Männerchor des
Volks=
chors Alzey beſchloß die ſchön und harmoniſch verlaufene
Gründungsver=
ſammlung. Mit dieſem Akt iſt das letzte Bindeglied in der Organiſation
des Heſſiſchen Sängerbundes geſchaffen.
Spoziergang nach dem Kühkopf.
*D. Aus dem Nieb, 20. März. Abſeits der allgemeinen
Verkehrs=
ſtraßen, zwiſchen Alt= und Neurhein, liegt wundervoll der von den
Be=
wohnern des ſüdlichen Ricbs wenig beſuchte, weil unbckannte
Natur=
ſchutzpark Heſſens, der Kühkopf. Es unterliegt wohl keinem Zweifel,
daß ſich bei dem zur Zeit vorherrſchenden herrlichen Vorfrühlingswetter
ein Ausflug an die bereits grünende Bergſtraße oder in die ſtillen,
träu=
meriſchen Riedwaldungen lohnt; jedoch ſteht ein Ausflug nach dem
Küh=
kopf dieſen Spaziergängen ſicher in keiner Beziehung etwas nach.
Wir ſetzen nach Beſichtigung des erſt im vorigen Jahre bei
Stock=
ſtadt errichteten Rheinbades mit der Fähre über den Altrhein,
unmittel=
bar bei dem Gutshof des Freiherrn von Hehl. Hierbei haben wir
Ge=
legenheit, Waſſerhühner beim Tauchen zu beobachten, und ſind erſtaunt
ob der Fertigkeit, die dieſe Tierchen in dieſer Beziehung entwickeln. Auf
dem Altrhein ſelbſt treiben Segelboote, auch haben ſich bereits die erſten
Paddler wieder eingeſtellt. Auch dem Angelſport wird hier in großem
Maßſtab gehuldigt und ſieht man ganze Kolonnen Angler, mit modernem
Angelgerät ausgeſtattet, den Angelplätzen zuſtreben. An den Ufern
ſelbſt, ſowie an Baum und Strauch ſind die Spuren des letzten
Hoch=
waſſers noch recht gut erſichtlich und hatten die Waſſermaſſen den
tief=
gelegenen Kühkopf ſicherlich in einen recht beträchtlichen See verwandelt.
Von der Fähre führt ein Fahrweg nach dem höher gelegenen Teil des
Kühkopfs und nimmt uns ein herrlicher Hochwald mit vielen Büſchen
und Sträuchern auf. Schon nach wenigen Schriten wird uns klar,
warum man ſich die größte Mühe gibt, dieſen herrlichen Naturſchutzpark,
dieſe ausgeſprochene Vogelinſel im heſſiſhen Altrhein, aufs beſte zu
erhalten, und es iſt unbedingt berechtigt, wenn erſt vor wenigen Tagen
in dieſem Sinne ſeitens des Vogel= und Tierſchutzvereins ſowohl als
auch des Bundes zum Schutze der Naturdenkmäler Großheſſens und
Naſſaus, ſowie der Rheiniſchen Naturforſchenden Geſellſchaft in Mainz
eine Erklärung veröffentlicht wurde. Noch verunziert kein
Butterbrot=
tepier uſw. die ſtille Waldung, noch lagern nicht allenihalben
Wander=
vögel, den Sinn der Vogelinſel verwerhſelnd, noch kampieren nicht Tag
und Nacht abenteuerluſtige Geſtalten in Buſch und Wald, nein, noch
gehen ernſte und trotzdem naturfröhliche Spaziergänger die hierzu
be=
ſtimmten Pfade und treten nicht neu aufkeimendes Leben ſchon
vor=
zeitig nieder. Auge und Ohr woidet ſich allüberall an neuem Leben,
neuem Klang. Nach kirzer Wanderung durch den jetzt uoch lichtm Wald
ſehen wir das Dach des Forſthauſes ſchimmern, ſelbſtverſtändlich fängt
ſofort der Magen an zu knurren.
4c. Worms=Neuhauſen, 19. März. Am 1. April ſind es 30 Jahre,
daß das ehemalige Dorf Neuhauſen von der Stadt Worms eingemeindet
wurde, wodurch es Kanaliſation, Waſſer= und Gasleitung und ſpäter
auch die elektriſche Bahn erhielt. Heute iſt es mit Worms unmittelbar
zuſammengewachſen und hat durch das neue Hochhaus der Hehl’ſchen
Lederwerke Liebenau (das erſte Hochhaus in Worms) ein weithin
ſicht=
bares, Wahrzeichen, das im Laufe der nächſten Wochen vollendet ſein
wird. — Die Erwerbsloſenziffer iſt in der erſten Märzwoche
zurückgegangen, der Baumarkt zeigt eine leichte Belebung, das ſtädt.
Wohnungsbauprogramm wird in den nächſten Wochen i Angriff
ge=
nommen und dadurch ebenfalls eine Erleichterung auf dem Arbeitsmarkte
bringen. — Die Herberge zur Heimat, deren bevorſtehende
Wiedereröffnung von der Rhein=Main=Korreſpondenz gemeldet worden
war, wird nicht wieder eröffnet, da die bisher hier zur Verfügung
ſtehende Uebernachtungsgelegenheit für Minderbemittelte nur mit etwa
60 Prozent in Anſpruch genommen wird.
Um den großen Tacho=Preis befindet ſich der bekannte
Weltrekordläufer Mazeppa (Paul Sillia) zur Zeit auf einem
Fern=
lauf Karlsruhe-Berlin. Er ſtartete am 21. März vorm. in
Karls=
ruhe und wird vorausſichtlich (bei einer Durchſchnittsleiſ ung von
80 km pro Tag) morgen Donnerstag Darmſtadt paſſieren. (I.5112
Eine längere Raſt bei kräftiger Speiſe und gutem Trank in der
angenehmen Wirtsſtube des Forſthauſes bekommt uns allen
außerordent=
lich gut, doch ſind wir uicht die einzigen, die den Genuß von Speiſe und
Trank nach herrlicher Wanderung zu ſchätzen wiſſen; um und neben uns
wird mundfertig „geheinert”. Vorwiegend Darmſtädter Ausflügler haben
ſich eingefunden, doch fehlt es auch an überrheiniſchen Gäſten nicht. Der
Förſter ſelbſt, ein liebenswürdiger älterer Herr, bedient zum Teile
eigenhändig die Gäſte und hat dabei, wie es mir ſcheint, noch das Amt
einer kleinen Auskunftei zu verrichten. Noch fragt ihn dieſer nach den
vrſchiedenen Vogelarten, jener nach den Angelplätzen, ein Dritter nach
den diesjährigen Holzmacherarbeiten, da möchte der rotbäckige
über=
rheiner Weinbauer ſchon wieder wiſſen, wo er eine Glucke reinraſſiger
„was weiß ſich” für Hühner erſtehen kann. Der alte Herr verliert
wahr=
haftig nicht die Geduld und gibt Auskunft nach beſtem Wiſſen und
Können. So iſt auch die kurze Raſt recht amüſant, und mit friſcher Kraft
treten wir den Weg nach dem Neurhein an. Rechts des Weges blinken
im goldenen Sonnenſchein die Dächer von Erfelden, und nach kurzem
Marſche ſtehen wir an den Ufern des ſagenreichen Vater Rheins. Am
gegenſeitigen Ufer ſehen wir die rheiniſchen Hügel, die Ruine von
Oppen=
heim ſowie Oppenheim ſelbſt und manches ſanft an die Hügel gebettetes
Dörſchen, während auf dem Strome ſelbſt auf= und abwärts Dampfer
mit Schleppkähnen ziehen; wahrlich ein herrlicher Anblick. Schon liegt
goldenes Abendrot über den flahen Kämmen der rheinheſſiſchen Hügel
und auch diesſeits über Flur und Wald, und die letzten Sonnenſtrahlen
ſpiegeln ſich in den gurgelnden, plätſcherden Fluten des Rheines, ſo daß
auch wir an den Abſchied denken müſſen.
Ein kühler Abendwind fegt uns um die Naſe, doch hier vollkommen
ſtaubfrei”, was wahrlich ein Hochgenuß iſt, und erſt im Dämmerlichte
ſetzt uns der alte Fährmann wieder bei Stockſtadt über. Lange noch
wird dieſer kurze, aber herrliche Ausflug allen Teilnehmern eine
an=
genehme Erinnerung ſein, deſſen bin ich ſicher, und iſt ein Ausflug, der
tatſächlich auch ein Ausflug im wahren Sinne des Wortes ſein ſoll, nach
dem Kühkopf unbedinat zu empfehlen.
Anmerkung der Red. Wenn wir unſeren geſchätzten Mitarbeiter
recht verſtehen, legt er die Beronung im Schlußſatz auf die Worte
„Ausflug im wahren Sinne des Wortes!‟ Dem ſtimmen wir zu. Das
ſoll heißen, man kann auch vom Wege oder von den ausgebauten oder
natürlichen Raſtplätzen aus die Vögel und das ſonſtige Getier beobachten.
Nicht in die Dickichte eindringen und Bruten, ſtören oder gar noch
Schlimmeres. Die Tjerchen in Ruhe laſſen, ſie bilden dann ihren
Natur=
ſchutzpark ganz von ſelbſt!
F. Grünberg, 19. März. Der Vorſitzende des hieſigen
Verkehrsber=
eins berichtete in der Hauptverſammlung über die Tätigkeit des
Ver=
eins, insbeſondere über die erfüllten Wünſche, wie Müllabfuhr,
Ver=
beſſerung der Anlagen und des Eiſenbahuverkehrs u. a. m. Der
Kaſſen=
beſtand iſt vorzüglich und ſoll deshalb in dieſem Jahre den
Verkehrs=
wegen beſondere Aufmerkſamkeit zugewendet werden. Bei „
Verſchiede=
nes” wurde angeregt, daß die Ueberdachung des Bahnſteigs 2 erforderlich
und die Einführung von Sonntagskarten nach Bad=Nauheim und
Frank=
furt (Main) erwünſcht wäre. Diesbezügliche Schritte ſollen
unternom=
men und eine Verbeſſerung des Poſtbetriebs angeſtrebt werden.
Mund
CICSURd
durch.
115
DA 125 und
[ ← ][ ][ → ]Mittwoch, den 21. März 1928
Seite 9
Nummer 81
436 guck
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wenige der vielen neuen Verbesserungen dieses noch größeren und besseren Cherrolet 1928
Alle Knaben und Mädchen, die nach
acht= bezw. neunj ihrigem Schulbeſuch
die Schule ver aſſen, ſind verpflich ei,
noch drei bezw. zwei Jahre lan)
die Forlblldungsſchule zu beſuchen, auch
ſolche, die von auswärts und hier
beſchäf=
tigt ſind.
Die Neuaufnahme findet ſtatt am
Mon ag, den 26. und Dienstag, den
27. März 19.8, 15—18 Uhr, und zwar
für Metallarbeiter und Bauhandwerker
jeder Art im Schulhaus Landgraf=
Phllipp=Anlage 6; für Schuymacher,
Satiler, Kammacher, Schneider,
Poſa=
mentiere, Metzger, Bäcker, Konditoren,
Kellner, Köche, Friſeure, Gärtner,
Schrift=
ſetzer, Buchdrucker, Buchbinder,
Land=
wirte, Fabrikarbeiter, Hausburſchen,
Tag=
lö ner, Schneider nnen,
Putzmache=
rinnen, Weißzeugnähernnen im
Schulhaus Nieder=Ramſtädierſtr. 8;
für Kaufleute (einſchl. Drogiſten) und
Schreiber männlichen und weiblichen
Ge=
ſchlechts im Schulhaus
Hermann=
ſtraße 21 (Mornewegſchule); für alle
Mädchen, die nicht gewerblich und
kaufmänniſch tätig ſind, im
Schul=
hauſe Alexanderſtraße 27.
Alle von auswärts, neu zugezogenen
Fortbildungsſchulpflichtigen der
dreiJahr=
gänge haben ſich an den gleichen Tagen
in den betreffenden Schulhäuſern zu
melden.
Näheres wird bei der Anmeldung be=
(st4655
kanntgegeben.
Darmſtadt, den 6. März 1928.
Der Vorſitzende des Schulvorſtandes.
Dr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter,
Moniag, den 26. ds. Mts., von
vorm. 10 Uhr ab, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz hier aus
den ſtädt. Förſtereien Teſſ. Laubwald
(Franzoſenberg 15, H. d. Erlen, 8, 9, 10,
Steckertswieſenſchlag 23 und verſch. Abt.
und Heiligkreuz (Eichelacker 56,
Wei=
denlache 8, Langw. 50, Scheftheimerſchl.
52, Hinterh. 1, 2, 3, 4 und verſch. Abt.
verſteigert:
Eiche 3 V. 3,89, 1 VIII 2,27 Im
(Lichtſchlag 33, Langw. 50); Birke 10
II. 3,52, 8 III. 4,04 fm (Steckertsw. 28),
Akazie 1 II. 0.42, 1 III. 1,02. 1 10
0,92 fm (Nachtw. 43); Kie er 2 IIb 1.07
im; Weißtanne 2 IIb 2,71 im;
Doug=
lasfichte 44 la 6,61. 14 Ib 4,16, 2 IIa
1,01 im; Lärche 4 Ia 0,67, 11 Ib 3.36.
3 IIa 2,11 im; Fichte, reſp.
Fchte=
abſchnitte la 60,74 und 0.09 im. Ib
193,78 und 1.09 im, Ila 153,28 und 5,58
Im. IIb 47,67 und 6,58 fm, IIIa 15,24 u.
14,23 im, IIIb 8,97 und 9.21 im. IVa
7,55 Im, 1Vb 3,50 im;
Fichiederb=
ſtangen 1.—1I1 Kl. 376 Stück;
Doug=
lasſichtederbſangen I.—III. gl 191
Stück; Fich e=,Douglasſichte= u.
Wey=
mouihskieferreisſtangen (
Bohnen=
ſtangen!) IV. — V. II. Kl. 1700 St: 1 rm
Lärchenutztnüppel u. 6 rm
Fichte=
nutzknüppel.
(st5202
Darmſtadt. den 20. März 1928.
Städt. Güterverwaltung.
Uhren,
Gold=
i. Silberwaren
Beſtecke in 800
u. ſchwer verſilbert.
Präziſionsuhren,
Armbanduhren
und Tellusuhren
große Auswall.
Trauringe.
Fachmänniſche
Be=
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uhrmacher
Roßdör erſtraße 53.
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Saalbauſtraße 42, 11.
(:7791)
Käufer
er Chevrolet 1927 war der meist=
L gekaufte Wagen der Welt. Der
höchste Automobilwert. So groß
war die Nachfrage nach Chevrolets,
daß im vorigen Jahre eine Million
davon gebaut werden mußten.
Aber der neue Chevrolet 1928
ist noch verbessert!
Beachten Sie diese
bemerkens=
werten Verbesserungen:
Größer und daher
geräu=
miger.
Der ganze Wagen, Radstand
und Karosserie — alles das ist
länger. Das Innere der Coach=
Karosserie ist allein um 10cm länger.
Ergebnis: reichlicherer Raum für
fünf erwachsene Insassen, größere
Bequemlichkeit, wunderbare
An=
passung an die Straße,
außerordent=
liche Schönheit.
Vierradbremse. Starke, feste,
haltbare, zuverlässige
Wierrad=
bremse. Dieser neue Chevrolet
hält noch leichter, sanfter, sicherer
und schneller.
GrößereKraft. Viele
Verfeine=
rungen, des starken „Ventileim=
Kopf”=Motors. Neue Aluminium=
Kolben gewährleisten kraftvolle=
Touring, 5 Sitzer . . . . . M 3725
Coach, 5 Sitzer. . . . .. . 4250
Sedan, 5 Sitzer . .. . . .. 4625
Imperial=Landau Sedan. . 4920
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ren und doch ruhigeren Gang. Der
Chevrolet, von jeher berühmt für
seine schnelle Anfahrt und
Be=
schleunigung, für seine
Bergsteige-
fähigkeit, ist jetzt noch stärker und
leistungsfähiger.
Dann hat er noch eine große
An=
zahl anderer Verbesserungen:
Lenk=
rad in Kugellagern, stoßdämpfende.
Federn, schmälerer, tieferer Kühler,
thermostatische Wasserkontrolle,
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Die Vergebung von Fuhrleiſtungen
für die ſtädt. Dienſtſtellen ſollen, ſoweit
ſie nicht der ſtädt. Fuhrpark ausführt,
für das Rechnungsjahr 1928 in
öffent=
licher Submiſſion vergeben werden.
Angebote ſind bis 26. März 1928,
vormittags 10 Uhr, auf dem
Geſchäfts=
zimmer des Fuhrparks abzugeben.
Bedingungen liegen daſelbſt während
der Dienſtſtunden zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 21 März 1928. (st5175
Der Oberbürgermeiſter.
Am Donnerstag, den 22. März
1928, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokale,
Lu=
tſenſtraße 32, zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
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verſchiedene Küchenſchränke und
Kre=
denze, 1 Büfett, 1 Schreibtiſch. 1
Bü=
cherſchrank. 1 Rauchtiſch, 1
Schlaf=
zimmereinrichtung, 1 weißer
Spiegel=
ſchrank, 1 Partie Flaſchenweine und
1 Partie Zigarren.
Die Verſteigerung dieſer Gegenſtände
findet beſtimmt ſtatt.
Ferner verſteigere ich:
2 Schreibmaſchinen, 1 Fahrrad, eine
Ladentheke, 1 Warenſchrank. 1 Klavier,
1 Bücherſchrank, 1 Stück Leinen für
Bettücher, 11 Akten= und Notenmappen.
1 Schweißapparat, 1 Eßzimmer, ein
Schreibtiſch ſowie Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 21. März 1928.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 19. März
1928 iſt genehmigt. Ueberweiſungs=
und erſter Fahrtag mit Zuſammenkunft
vormittags 9 Uhr an den Forſthäuſern
Schlichter, bezw. Wieſental, bezw.
Apfel=
bachbrücke Mittwoch, den 28. März 1928
Anlauf der dreiwöchigen Barzahlfriſt.
(6161
10. Aprik 1928.
Mörfelden, den 19. März 1928.
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.
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Gebrauchsſilber
bis Ende d 18. Jahrhund.,
zub. Eß= u.
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ſerviee, einzel.
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Nummer 81
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durch das Leipziger Solo-Quartett
am Freitag, 23. März
abends 8 Uhr
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Karten-Vorverkauf am Verkehrsbüro.
(4986
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Martin Arnold u. Frau
Eva, geb. Lorenz
Vermählte
Weimar
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Feldbergstr. 67.
Kirchl. Trauung: Mittwoch, 21. März
1928, nachmittags 3 U r. in der Stadt-
7ais
kspelle.
Für die erwieſenen
Aufmerk=
ſamkeiten anläßlich unſerer
Ver=
lobung danken wie herzlichſt
Anna König
Heinrich Schneider.
Balsbach b. Kirchbrombach. (5166
Dankſagung.
Für die vielen Geſchenke und
Gra=
tulationen, die uns anäßlich unſerer
Si bernen Hochzeit zugin en, ſer auf
die em Wege herzlichſt gedankt Ganz
beſonders dauken wir dem
geſam=
en Perſonal des Bahnho’s
Kranich=
ſtein für das ſchöne Geſchenk, dem
Geſangverein „Frohlinn”.
Arheil=
gen, für das dar gebrachte Ständchen
und dem Stammtiſch Ro
enfreun=
de” für das chöne Geſchenk und
(7749
Ständchen
Chriſtian Welker und Frau.
Darmſtadt, am Nordbahnhof Nr. 25.
Todes=Anzeige.
Heute Morgen um 9 Uhr
ent=
ſchlief nach kurzer, ſchwerer
Kran=
heit unſer lieber, guter Vater,
Schwiegervater Großvater,
Bru=
der und Onkel
Adam Hartmann
im Alter von 71 Jahren.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 20. März 1928.
Schloßgraben 13.
(*7832
Die Beerdigung findet Freitag
nachmittag 3 Uh. vom Portale des
Walofriedlofs aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
Sonntag mittag 12 Uhr wurde mein lieber Vater
Amtsgerichtstaxator
Taoig Raue
nach kurzem, ſchweren Leiden aus ſeinem arbeitsreichen Leben
ge=
riſſen.
Dr. med. Ernſt Raab.
Darmſiadt, Halle a. d. S., den 19. März 1928.
Die Einäſcherung hat auf Wunſch des Verſiorbenen in aller Stille
ſiattgefunden
5177
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die traurtge Nachricht,
daß mein lieber, guter Mann, unſer herzensguter
Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und
Onkel
Lorenz Rohmann
heute Nacht 3½ Ur, verſehen mt den Tröſtungen
unſerer leiligen Kirche, im 85. Lebensjahr ſanft
ver=
ſchieden iſt.
Um ſtilles Beileld bitten
Die trauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Frau Anna Rohmann, geb. Stapp
7798)
Arheilgerſtr. 94
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 4 Uhr
auf dem Friedyof an der Nied=Ramſtädterſtraße ſtatt
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben Mutter ſagen wir herzlichſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen.
Dr. H. Lanz und Frau.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme anläßlich der Krankheit und des Hinſcheidens
meines Mannes, des
Werkmeiſters i. R.
Max Lindner
ſage ich Allen auf dieſem Wege herzlichen Dank.
Die Beiſetzung fand auf Wunſch in der Stille
auf dem Walofriedhof ſtatt.
Darmſtadt, den 20. März 1928.
Friederike Lindner Wwe.
7825)
Darmſiadi, den 21. März 1928.
Allen denen, welche am vergangenen
Montag beim Heimgang meiner lieben!
Frau durch Geleit und Blumenſchmuck
Troſt ſpendeten, ſei hierdurch nochmals
herzlichſt gedankt.
(5154
Philipp Werner
Gronau.
Polizeidiener.
— Habe jetzt —
Telephon
Nr. 3833
Dr. Feldmann
Jacharzt für Haut=
und Harnleiden.
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Am Montag früh, den 19 März entſchlief
in Köln ſo ruhig, wie ihr ganzes Leben
war, unſre gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schwägerin und Tante
Frau
Emma Ziſcher
geb. Kleiniger
im 79. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Max Fiſcher, Berlin
Bianka Fiſcher, Dentiſtin, Eberſiadt
Karl Fiſcher, Köln
Kreizbaurat Georg Fiſcher, Gumbinnen
Oſtpreußen)
prof. Dr. Karl Fiſcher, Köln
Emmi Korndörfer, geb Fiſcher
Dipl.=Ing. Willy Fiſcher, Dortmund.
Eberſiadt, den 19. März 1928.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, um 11 Uhr
vormittags, von der Eberſtadter Friedhofshalle
aus ffatt.
5172
Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir die traurige
Mit=
teilung, daß unſer lieber Sohn, Bruder und Enkel
Theo Bauſch
heute früh nach längerem Leiden ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Bauſch, Rechnungsrat.
Griesheim, den 20. März 1928.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 22. März,
nachm. 3 Uhr, auf dem Darmſtädter Wald riedhof
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* 48 an die Geſchäftsſtelle.
ummer 81
Mittwoch den 21. März 1928
Geite 13
Spoll Oher und Tarnen.
Das Endſpiel um den
Binvoanpoiat der D.C.B.
Süddeutſchland -— Brandenburg.
Wohl auch der beſte Regiſſeur könnte keine wirkſamere
Stei=
eu ung im Ablauf der Ereigniſſe veranlaſſen, wie ſie der
Hand=
aſklſport in Darmſtadt in den jetzigen Wochen von ſelbſt bietet.
ſwen erſt hat ſich die einheimiſche Meiſtermannſchaft die
Weſt=
rhuppenmeiſterſchaft durch einen 5:1=Sieg gegen V. f. R.
Kaiſers=
iſt:tern geſichert; noch ſtehen wir unter dem friſchen und
un=
nättelbaren Eindruck des erſten Endſpieles um die Süddeutſche
ſäeiſterſchaft, das wiederum, allerdings nach ſchwerem
ausge=
ſihenen Kampfe, die 98er als Sieger ſah. Und nun folgt das
Sſt kal=Endſpiel der beiden Landesverbände, die ſich in der
Vor=
uinde und Zwiſchenrunde als die ſpielſtärkſten erwieſen haben.
Elährend die beiden vergangenen Spiele mehr lokalſportliche
Be=
ſenatung hatten, wird das Spiel des kommenden Sonntags im
arizen Reiche die Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen. Hier geht es
ſur einen Sieg, der im ganzen rafenſporttreibenden Deutſchland
eumen Widerhall finden wird. Wenn hierbei überhaupt noch ein
ſiytaſtand denkbar iſt, die äußere Bedeutung des Spieles zu
unter=
ſtnichen, ſo iſt es die Tatſache, daß dieſes Spiel, trotzdem es den
Karmpf zweier Landesverbände bringt, doch auch der
lokalſport=
jichen Bedeutung nicht entbehrt. Dies iſt nicht nur um deswillen
der Fall, weil in der ſüddeutſchen Mannſchaft nicht weniger als
iſcben Spieler des Sportvereins Darmſtadt 98 mitwirken, ſo daß
ſün etwaiger Triumph über den zweifellos ſpielſtärkſten Verband
dam Darmſtädter Handballkönnen eine mächtige Förderung weit
ſühser die engeren Landesgrenzen verſchaffen würde; die
lokal=
ſwortliche Bedeutung liegt weit mehr darin begründet, daß in der
Mrpräſentativ=Elf des brandenburgiſchen Verbandes acht Spieler
dä s deutſchen Handballmeiſters, des Polizeiſportvereins Berlin,
ſtüehen, ſo daß ſich letzten Endes das Spiel faſt zu einem Kampf
zwweier Vereinsmannſchaften geſtaltet.
So kommen wir in Darmſtadt doch noch nachträglich zu dem
G enuß, der uns in der vorjährigen Zwiſchenrunde um die deutſche
ALeiſterſchaft durch die Unfähigkeit des Schiedsrichters vereitelt
murde. Wenn auch damals die ſpieleriſche Ueberlegenheit der
B erliner offenſichtlich war, fo daß ſie wohl auch bei einer
ein=
m andfreien Spielleitung zu einem Sieg gekommen wären, ſo war
dwch damals die einheimiſche Mannſchaft durch das Verhalten
des Schiedsrichters in einer ſolchen Weiſe deprimiert, daß ſchon
daraus die anormale Leiſtung erklärlich iſt. Zweifellos haben
die Vorgänge des damaligen Spieles nicht vermocht, die
ſport=
ldchen Beziehungen der Verbände und der beiden
Verbands=
mreiſter zu trüben, da es ſich ja offenſichtlich um Vorgänge
han=
delt, die nur durch die inkorrekte Handlungsweiſe des
Schieds=
nchters veranlaßt wurden. Die normale Abwicklung des
bevor=
behenden Kampfes wird überdies ſchon dadurch garantiert, daß
diie D. S. B. mit der Leitung des Spieles ihren befähigſten
FSchiedsrichter, Herrn Pöthmann (Barmen) beauftragt hat.
Auch zu dieſem Spiel iſt ab heute wieder ein Vorverkauf
ein=
terichtet, und zwar wiederum im Zigarrenhaus Becher (
Grafen=
graße) und in der Sportbuchhandlung Skurnik (Grafenſtraße).
Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Preiſe im Vorverkauf
weſentlich niedriger gehalten ſind als an der Tageskaſſe, ſo daß
ſich an dieſer niemand über die durch die D. S. B. ſeſtgeſetzte
tHöhe der Preiſe beſchweren kann. Auf Anordnung der D. S. B.
miuß der Vorverkauf am Samstag nachmittag 12 Uhr geſchloſſen
wwerden.
Um die Deutſche Hanzball=
Meiſiterſchaft der OSB.
Die Ermittlung der Endſpielteilnehwer.
Handball iſt erfrenlicherweiſe ſehr populär geworden. Es gibt
SStädte, in denen das Intereſſe am Handball das am Fußball
zurück=
wgedrängt hat, in denen bei größeren Spielen Zuſchauermaſſen von
—10000 keine Seltenheit ſind. Wir können das gerade in dieſen
SWechen, in denen die Landesverbä de der Deutſchen Sportbehörde ihre
KVerbandsmeiſter ud Kandidaten für die Endſpiele um die Deutſche
MMeiſterſchaft ermitteln, wieder erleben.
Als erſter Landesverband hat Norddeutſchland ſeinen
Mei=
iſter nennen können. Die Hanburger Poliziſten konnten ihren im Vor=
Fjahre au den Pol. S.P. Hannover verlorenen Titel wieder
zurück=
gerobern. Sie bewieſen im ensſcheidenden Spiele eine klare U=berlegen=
Theit. Die norddeutſche Meiſterſchaft der Damen fiel an den S.V.
Wüſtrow. — In Süddentſchland und Brandenburg ſollen
die Entſcheidungen am 1. April fallen. Die erſten Entſcheidungsſpiele
zwiſehen den Gruppenmeiſtern ſahen im Süden den Titelverteidiger
S.V. 98 Darmſtadt über D.S.V. München und in Berlin den Deutſchen
Handball=Verein Berlin über den Deutſehen Meiſter Pol. S.V. Berlin
ſiegreich. Während im Kampf um die Süddeutſche Meiſterſchaft die
Darmſtädter am 1. April in München wenigſtens einen Punkt und
da=
mit den Titel erobern dürften, iſt es fraglich, ob in Berlin an dieſem
Tage ſchon die Entſcheidung fallen wird, denn es hat den Anſchein, als
Aachen konnte Solingen 95 ſchlagen. Die Tabelle zeigt jetzt folgende
Rangfolg= an: 1. V.f.B. 08 Aachen 8:0 Punkte; 2. Sportfreunde Siegen
und Solingen 95 je 4:2 Pnnktke; 4. Preußen Eſſen 2:4 Punkte;
5. V.f,9. IT/18 Münſter und Kurheſſen Kaſſel je 0:2 Punkte; 7. Sport=
vereinigung Oberhauſen 0:6 Punkte. — Mittelbeutſchland wird
am nächſten Sonntag bei den Herren die Polizei=Spor=Vereine Halle
und Leipsig, bei den Damen Guths Muts Dresden und Fortuna
Leip=
zig im Endſpiel ſehen.
Bei den Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft dürften, ſoviel
kann man heute ſchon ſagen, unter den ernſthaften Anwärtern wieder
durchweg die Favoriten des Vorjahres zu finden ſein.
Handball=Städteſpiel Wiesbaden—Mannheim.
Am 25. März findet in Wiesbaden ein Handball=Städteſpiel
Wies=
baden—Mannheim (D.S.B.) ſtatt. Wiesbadens Vertretung liegt bei
der forgenden Mannſchaft: Huhn (Pol. S.V.); Kromer (S.V.), Halberg
(Hakoah); Müller (S.V.), Herbert (Pol. S.V.), Gruber (S.V.);
Kinds=
togel, Pape, Nehling (alle Pol. S.V), Großhut (Hakoah), Sottokaſa
(Pol. S. V.)
T.V. Vickenbach 1.—Z. Gde. Egelsbach 1. 5:2 (2:1).
T. V. Pickenhach 2.—Z. Gde. Egelsbach 2. 9:1 13:0).
Unter der einwandfreien Leitung von Buttler=Eberſtadt lieferten
ſichk, obige 1. Mannſchaften einen ruhigen, fairen Kampf. In der erſten
Halbzeit legten beide Mannſchaften mächtig los. Es können jedoch
beide zunächſt keinen zählbaren Erfolg erringen; ganz beſonders
zeich=
nete ſich hierbei der Egelsbacher Torhüter aus, der ſeine Mannſchaft
ver einer höheren Niederlage bewahrte. Außer ihm war auch die
Läuferreihe recht aut, während Verteibigung und Sturm nichts
Beſon=
deres leiſteten. Bei Bickenbach gefiel der Erſatztorwächter bis auf das
eine Tor. Verteidigung gut wie immer. In der Läuferreihe gefiel
beſonders der linke Läufer. Im Sturm haperte es im Spiel am
nöti=
gen gegenſeitigen Verſtändnis, wenn er auch bei weitem ſchußkräftiger
als der Egelsbacher Sturm war.
Frühjahrs=Jugend=Waldläufe.
Von dem herrlichſten Wetter begünſtigt, vollzogen ſich die
Früh=
jahrs=Jugend=Waldläufe des Gaues Bergſtraße des S.F.B. und
des Kreiſes Starkenburg der D.S.B. progransnäßig. Den
wenigen Zuſchauern bot ſich am Sonntag morgen ein prächtiges Bild,
als die Teilnehmer auf die Reiſe geſchickt wurden. Ein erhebendes
Ge=
fühl beſchlich den Intereſſenten, als er die Jungens mit leicht
beſchwing=
ten Füßen über die feſtgeſetzte Strecke dahinlaufen ſah. Leider beteiligten
ſich an den Waldläufen von den 15 gemeldeten nur 12 Vereine. —
Nach=
folgend das Ergebnis des Laufes:
Junioren, 3000 Meter, Einzelkampf:
1. Blind (Rot=Weiß Darmſtadt), Zeit 13:57,2; 2. Göbek (Sp.V. 98
Daxmſtadt); 3. Lortz, Phil. (Sp.Vgg. Arheilgen).
A=Klaſſe. 3000 Meter (die drei erſten erhielten Diplome).
I. Mannſchaftskampf. 1. Germania Pfungſtadt, 24 Punkte: 2.
Haſ=
ſia Dieburg, 36 Punkte; 3. Zweite Mannſchaft Sportverein Groß=Gerau,
40 Punkte; 4. Erſte Mannſchaft Sportverein Groß=Gerau, 41 Punkte;
5. Sp.Vgg. Arheilgen, 42 Punkte.
II. Einzellauf. 1. Würtz, Sp.V. 98 Darmſtadt: 2. Rau, Germania
Pfungſtadt; 3. Ritter, Haſſia Dieburg; 4. Weber, Germania
Pfung=
ſradt; 5. Koch, Sp.Vgg. Arheilgen; 6. Heiß, Sp.V. Lengfeld: 7. Roth,
Germania Eſchollbrücken; 8. Becker, Viktoria Griesheim; 9. Löbig,
Haſſia Dieburg; 10. Döring, Sp.V. Groß=Gerau; 11. Fafſorth, Sp.=
V. Groß=Gerau; 12. Mikat, Sp.V. Groß=Gerau; 13. Auer, Gg., Sp.V.
Groß=Gerau.
B=Klaſſe. 2000 Meter.
I. Mannſchaftskampf: 1. Sp.Vgg. Arheilgen, 11 Punkte; 2. Sp.V.
Roßdorf, 29 Punkte; 3. Vp.V. Lengfeld, 34 Punkte.
II. Einzellauf: 1. Pulg, Sp.V. 98 Darmſtadt: 2. Fleck, Sp.Vgg.
Arheilgen: 3. Baher, Germania Eſchollbrücken; 4. Schäfer, Sp.Vgg.
Arheilgen; 5. Treuſch, Sp.Vgg. Arheilgen.
C=Klafſe, 1500 Meter.
I. Mannſchaftslauf: 1. Sp.V. 98 Darmſtadt, 7 Punkte: 2. Sp=
Vgg. Arheilgen, 16 Punkte.
II. Einzellauf: 1. Keller, Sp.V. 98, Zeit 7:35: 2. Luft, Sp. V. 98;
3. Mayox, Sp.Vgg. Arheilgen.
Das Strafgericht des BDR.
über das 20. Berliner Sechetagerennen.
Der Bund Deutſcher Radfahrer hat in Sachen „20. Berliner
Sechs=
tagerennen” überraſchend ſchnell ſein Urteil gefällt. Mit aller Strenge
iſt gegen die vorgegangen worden, die verſucht haben, den Ausgang des
Rennens zu beeinfluſſen. Dem Holländer Piet van K.mpen iſt die
Li=
zenz für drei Monate entzogen worden, außerdem wurde ihm für die
Dauer eines Jahres Strafverbot auf ſämtlichen deutſchen Bahnen
auf=
erlegt. Die gleiche Strafe trifft ſeinen Manager Blekemolen, der als
Vermittler zwiſchen verſchiedenen Mannſchaften aufgetreten iſt. Eichli
erhielt drei Mongte Lizenzentziehung, Ehmer und Kroſchel je zwei Mo= Gießen:
tate Startverbot und 1000 Mark Geldſtrafe. Oskar Tietz und Nieger
wurden für zwei Mongte von allen deutſchen Bahnen ausgeſchloſſen, Hamburg:
dem Pfleger Pank Münzner wurde die Lizenz für zwei Monate ent= Berlin:
zogen. Villa, der als Betreuer von Tietz, Rieger und Tonani tätig
war, wurde für ein Jahr von deutſchen Bahnen verwieſen.
Pferdeſport.
Oſter=Preis und Henckel=Rennen.
Der Verein für Hindernisrennen (Karlshorſt) eröffnet das
Rennjahr am Oſtermontag, den 9. April, und läßt an dieſem Tage, wie
üblich, als Hauptnummer den Oſter=Preis laufen. Das mit
Ehren=
preis und 12 000 Mark ausgeſtattete, über 3400 Meter, führende
Aus=
gleichs=Jagdrennen fand beim jetzt erfolgten Nennungsſchluß 45
Unter=
ſchriften. Genannt wurden u. a. Niederwald, Fateider, Namen,
Cul=
worth, Mainberg, Dada 2, Final, Le Challenge, Kritiſcher Tag, Coeur
dialmée, Opponent, Coriolan 3, Mandarin. Dioseur, Rekared,
Maeſtoſo, Crédulité, Dorn 2, Mirko und die beiden auf deutſchen
Bah=
nen noch nicht gelaufenen Franzoſen Banditi und Pimouloche. — Zum
Henckel=Rennen am 13. Mai in Hoppegarten, der erſten klaſſiſchen
Dreijährigen=Prüfung des Jahres, liegen 28 Meldungen vor, darunter
auch die für Conteſſa Maddalena. Die Ställe Altefeld und
Weinberg ſind durch Askari, Atbantis, Melkart und Aditja bzw. Audax,
Avolo, Faro und Farinelli vierfach vertreten, weiterhin ſei auf die
Engagements von Poſtmeiſter, Orlamünde, St. Robert, Naxciß,
Nor=
manne, Teukxos, Felis Eſte, Liederkranz, Lupus, Gawan, Goldurom
und Alicia hingewieſen.
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17849)
Turnen.
Odenwald=Turngau —Frühjahrsgautag.
Am letzten Sonntag fand in Heubach der diesjährige
Frühjahrs=
gauturntag des Odenwaldgaues ſtatt. Der Einladung des
Gauvorſtan=
des war dank des herrlichen Frühlingswetters ſo zahlreich Folge
ge=
leiſtet worden, daß das Vereinslokal des Turnvereins Heubach kaum
die Abgeordneten und Turnfreunde zu faſſen vermochte. Sämtlich= 55
Gaudereine hatten ihre Vertreter entſandt, die hier in ernſter Arbeit
turneriſche Fragen in friedlichem Wortſtreit löſten. Eingeleitet wurde
der Gautag durch das von einem Heuhacher Bläſerchor wirkungsvoll
vorgetragene Niederländiſche Dankgebet, das dem Gautag einen
feier=
lichen Stempel aufdrückte. Anſchließend widmete der 1. Gauvertreter
Dr. Spalt dem verſtorbenen Oberturnwart der D.T., Max Schvarze,
einen warmen Nachruf. Er feierte ihn als den berufenen Turnführer,
als den ausgezeichneten Turntechniker, als den großen Sinner und
Denker, der in Wort und Schrift mit dichteriſch beſchwingter Sprache
und mit bienenfleißiger Hand der Deutſche Turnerſchaft unſchätzbare
Dienſte leiſtete. Einen nicht minder tiefen Eindruck hinterließ der
Tur=
uer Thierolf bei ſeinen dankbaren Zuhörern mit dem Vortrag „Jahns
grundſätzliche Forderungen und unſer heutiges Turnen”, worin er in
trefflichen Worten das Bekenntnis eines echt deutſchen Turners nied
ir=
legte. Allgemein wird der durch ſeine dienſtliche Verſetzung bedingte
Weggang und das Scheiden aus dem Odenwald=Turngau bedauert, dem
er in uneigennütziger, nie aufdrängender Weiſe große Dienſte leiſtete.
Zum Danke wurde dem ſcheidenden Turnbruder der Gauehrenbrief
ver=
liehen. Ebenſo brochte der Gautag auf den verdienſtvollen
langjähri=
gen Gaugeſchäftsführer Eidenmüller, der bereits mit d.m Gauehren= und
Kreisehrenbrief ausgezeichnet iſt, zum Danke ein dreifaches „Gut
Heil” aus.
Sämtliche Punkte der Tagesordnung wurden programmäßig zu
aller Zufriedenheir durchberaten, ſo daß der Gauvertreter den allſeitig
harmoniſch verlaufenen Ggutag gegen 16 Uhr ſchließen konnte,
Zweiter deutſcher Waſſerballſieg in Spanien. Nachdem der deutſche
Waſſerballmeiſter Waſſerfreunde Hannover das erſte Spiel in Barcelona
gegen die ſpaniſche Nationalmannſchaft 3:2 gewonnen hatte, war man
auf den Ausgang des Rückſpiels ſehr geſpannt, da die Möglichkeit
be=
ſtand, daß die Spanier das Ergebnis korrigieren würden. Das
Gegen=
teil aber trat ein. Die Spauier waren im zw iten Spiel den Deutſchen
gar nicht gewachſſen und unterlagen ganz glatt mit 6:0 Toren, nachdem
ſchon die Halbzeit 3:0 für die Waſſerfreunde geſtanden hatte.
Deutſche Turner in der Schweiz. Zum eidgenöſſiſchen Turnfeſt in
Luzern ſoll deutſcherſeits eine elf Turner ſtark= Kunſtturnriege
ent=
ſandt werden. Zn den Auswahlkämpfen ſollen je ſechs Turner aus
Bahern, Baden, Württemberg und vier aus der Pfalz genommen
wer=
den. Leiter der Riege wird Prof. Brechtel=München ſein.
Wacker München wurde am Montag (Joſefitag) im Stadion
über=
raſchend im Troſtrundenſpiel der Gruppe Südoſt von München 1860
3:2 (3:1) geſchlagen. Wacker ſpielte ſehr matt und nahm das Spiel
zu leicht, während ſich die 60er ziemliche Mühe gaben. Im Privatſpiel
in Würzburg ſiegten die Würzburger Kickers 6:1 über Viktoria
Aſchaffenburg.
Das Endſpiel um den Pokal des DFB. zwiſchen Südoſtdeutſchland
und dem Sieger des Treffens Nord= gegen Weſtdeutſchland findet am
29. April in Breslau ſtatt.
Trabreiten ſollen durch die Bahn in München=Daglfing erſtmälig
in Deutſchland eingeführt werden.
Phil Scott ſchlug in New York den Belgier Pierre Charles nach
Punkten.
Wetterbericht
Noch ämmer hält der Einfluß des ruſſiſchen Hockdruckgebietes mit
ſeiner ausſtrömenden trockenen Luft an, ſo daß die weſtliche
Tiefdruck=
ſtörung zunächſt noch keinen Einfluß auf unſere Wetterlage gewinnt.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 21. März 1928.
Meiſt heiter, zeitweiſe etwas bewölkt, trocken, Tamperaturen nachts
um Null, vereinzelt etwas darunter.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 22. März 1928.
Teils wolkig, teils heiter, Temperaturin nur weuig verändert.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in Ce Me=
Wind: ſchlag
in mm Re
decke
in cm heiter S) Aachen: SSC, SO O. München: NO. Königsberg: SsO, Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
(Taunus) heiter SO, Waſſerkuppe:
Feldberg: SO, (Schwarzw.) Zugſpitze: heiter 240 Kahler Aſten: Fichtelberg: — wolkig 72
Hauptſchriftlettung. Rudolt Maupt
Verantwortlch für Politil und Wirtſchaft: Rudoif Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe, für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Baue;; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteit: Witly Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — jämilich in Daurmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nichv übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
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Mittwoch, den 21. März
Aus deutſchen Weinbaugebieten.
In den Weinbergen iſt die Düngung faſt allenthalben ſchon
durch=
geführt. Auch der Rebſchnitt dürfte bis auf einige Nachzügler beendet
ſein. Durch die nächtliche Kälte iſt das Wachstum der Neben etwas
zurückgeblieben. Man betrachtet dies jedoch als nicht ganz
unvorteil=
haft, weil dadurch eventuell auftretende Schäden durch ſpäteren Froſt
vermieden werden können. Vielfach beſchäftigt man ſich mit den
Vor=
bereitungen zur Abwehr, der noch kommenden Frühjahrsfröſte. An
manchen Orten ſind Räucherwehren organiſiert, um bei gefahrdrohenden
Fröſten ſofort Abwehrmaßnahmen treffen zu können. Der 1927er
be=
findet ſich im zweiten Anſtich. Allerorts wird fleißig geprobt.
In dem Weinbaugebiet der Nahe haben ſich faſt keine
Froſtſchä=
den bisher bemenkbar gemacht. Vor allem Rieslingreken blieben völlig
verſchont. Der Verkauf an Weinen iſt klein. Die Preiſe ſind zu hoch,
daß ſchon jetzt größere Eindeckungen vorgenommen werden. Niederhäuſer
erlöſte 570 RM., 1927er Kreuznacher, Schloßböckelheimer und
Nieder=
häuſer kamen pro Halbſtück auf 890—1660 RM. Die Flaſche 1921er
Naturweine, Winzenheimer, koſtete 2,50 und 6,70 RM., Kreuznacher 4,70.
In Rheinheſſen iſt im freihändigen Weingeſchäft eine leichte
Belebung eingetreten. Die Preiſe lagen hierbei durchweg feſt. Für
1200 Liter bezahlte man für den 1926er Jahrgang in Alsheim 1750,
Bornheim 1550, Alzey 1450, Sponsheim bei Bingen 1450 RM., für den
19N7er Jahraang in Alzey ca. 1350, Albig, Armsheim, Schimsheim und
Flonheim 1250—1300, Sprendlingen, St. Johann, Wolfsheim,
Welges=
heim und Biebelsheim 1250—1200 RM. In Welgesheim waren es 29
Stück 1927er, die verkauft wurden.
Im Rheingau iſt die Lage ſehr ruhig. Verkäufe wurden nicht
bekannt. Alte Weine, inskeſondere 1925er, ſind kaum mehr anzutreffen.
Auch vom Mittelrhein iſt wenig Neues zu melden. Die
No=
tierungen für 1927er ſchwankten bei kleinen Verkäufen zwiſchen 1400 und
1500 RM. pro 1000 Liter, in der Koblenzer Gegend zwiſchen 1300 und
1500 RM.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 20. März.
An der heutigen Börſe war die allgemeine Stimmung weiterhin
außerordentlich zurückhaltend und luſtlos, und die Haltung ſchwächte
ſich überwiegend weiter etwas ab. Da das private Publikum ſich immer
noch vollkommen unintereſſiert zeigte, legte auch die Spekulation wenig
Neigung zu Neuengagements an den Tag, und das Geſchäft war
wie=
der ſehr ſtill. Der nahende Quartalsultimo mahnte weiter zur
Zu=
rückhaltung, trotzdem am Geldmarkt eine gewiſſe Erleichterung fühlbar
wurde. Die allgemeine Luſtloſigkeit wurde unterſtützt durh den
Wirt=
ſchaftsbericht der Diskontogeſellſchaft, wobei man beſonders auf die
Betrachtung der Geldmarktlage hinwies. Auch die Nachfrage nach
Spezialwerten hat nachgelaſſen. Bei der erſten Notierung waren
ge=
genüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt kleinere Kursrückgänge bis
zu 1 Prozent zu verzeichnen. Unter merklich ſtärkerem Kursdruck
ſtan=
den am Elektromarkt Gesfürel und Licht u. Kraft, die 4 bzw. 47/s
Pro=
zent einbüßten, Siemens gaben 134 Prozent nach. Stärker angeboten
waren ferner Scheideanſtalt mit minus 4½ Prozent. J. G. Farben
eröffneten 1½ Prozent niedriger, J. G. Bonds und Bezugsrechte
blie=
ben jedoch gut behauptet mit 137 bzw. 10 Prozent. Im Verlaufe ſetzten
hier die Käufe wieder ſtärker ein und Bonds waren zu 137½ Prozent,
Bezüge zu 10,05 Prozent Geld geſucht. Zellſtoff Waldhof eröffneten
gut behauptet und kennten ſpäter etwas anziehen im Zuſammenhang
mit dem Intereſſe für Kunſtſeidenwerte, von denen Glanzſtoff im
Freiverkehr mit 700 Prozent geſucht waren. Am Montanmarkt verloren
Mannesmann 2 Prozent und Rheinſtahl 1½ Prozent, ſonſt waren die
Kursveränderungen hier gering. Am Markte der Autoaktien gaben
Adlerwerke auf Realiſationen weiter 1 Prozent nach, Daimler und NSU
blieben behauptet. Die Rentenmärkte blieben vernachläſſigt. Im
Frei=
verkehr war in Ruſſen einiges Geſchäft.
Im weiteren Verlaufe wurde die Stimmung etwas freundlicher, da
die Interventionskäufe in den J. G. Werten anregten. Beſonders
J. G. Bonds waren verlangt und bis 138½/ Prozent. Die zweite
amt=
liche Notiz für J. G. Bezüge ſtellte ſich auf 10½/ Prozent. Am
Geld=
markt war Tagesgeld zu 6½ Prozent leichter. Am Deviſenmarkt
konn=
ten ſich Deviſen weiter erholen. Das Pfund lag international merklich
feſter. Mark gegen Dollar 4,1815, gegen Pfunde 20,413, London=Kabel
4,8815, Paris 124,02, Mailand 92,42, Madrid 28,98, Holland 12,127/s.
Die Abendbörſe war faſt vollkommen geſchäftslos, doch
kurs=
mäßig gegenüber der etwas abgeſchwächten Nachlörſe allgemein gut
ge=
halten. Der Farbenmarkt lag ebenfalls ſehr ſtill. Farbenbonds mit
137½, Farbenbezüge mit 10,10, Farlenaktien mit 258½ gehandelt. Die
Börſe blieb bis zum Schluſſe ohne Anregung, die Anfangskurſe konnten
ſich behaupten. Im einzelnen nannte man: Danat 231, Deutſche 161,5,
Gelfenkirchen 130,75, Harpener 165, Mannesmann 1425, Rheinbraun
263, Stahlverein 10225, Nordd. Lloyd 150,5, A. E.G. 151,5, Licht und
Kraft 212. Gesfürel 270,75, Schuckert 168,5, Siemens 266, Waldhof 262,5.
Abenddeviſen: London gecen Paris 124 02, gegen Mailand 92,40,
gegen New York 4,8815, gegen Holland 1202/, gegen Madrid 29,03,
gegen Zürich 25,34, Pfunde gecen Mark 20,41, Dollar gegen Mark
4,1807.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 20. März.
Die Tendenz hat ſich an den Effektenbörſen heute ungünſtig ange
kaſſen, da die Spekulation im Hinblick auf den Ultimo
Gewinnrealiſatio=
nen vornahm und auch die Provinz eher mit Angaben am Markte
war. Es handelte ſich überall nur um kleinere Verkaufsaufträge, die
aber genügten, um das Kursniveau auf der ganzen Linie zu drücken.
Man führte zur Begründung der Verkäufe neben börſentcchniſchen
Ge=
ſichtspunkten noch die außenpolitiſche Spannung (Rußland und Polen)
ſowie angebliche Beſſorgniſſe über die Geldmarktentwicklung an.
Aller=
dings ſtanden Geldbefürchtungen in direktem Gegenſatz zur tatſächlichen
Lage, indem die Verſorgung der Börſe mit kurzfriſtigen Mitteln
merk=
lich größer als bisher war und der Satz für Tagesgelder auf 6—8
Pro=
zent und darunter nachgab. Erſte Firmen kamen bereits mit 5 Prozent
an. Monatsgeld wurde unverändert mit 7,5—8½ Prozent und der Satz
für Warenwechſel mit 7 Prozent genannt. Von der ſchwachen Tendenz
machten nur Kunſtſeidenwerte, Hanſa Dampf, Hammerſen, Rhenania
Chemiſche Spenska eine Ausnahme, ohne die Stimmung auch ſpäter
beeinfluſſen zu können. Im Deviſenverkhr lag der Dollar international
ſchwach. London-New York 4,8817, New York-Berlin 4,1807. Feſte
Haltung hatte die holländiſche Währung mit 12,1235 gegen London.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe bröckelten die Notierungen erneut
leicht ab, doch betrugen die Kursveränderungen nur Bruchteile eines
Prozentes.
Im weiteren Verlauf der Berliner Börſe nahm wieder die
Bezugs=
rechtnotierung auf Farbenbons das Intereſſe der Börſe in beſonderem
Maße in Anſpruch. Im Gegenſatz zum Vortag lag heute ſtärkere
Nach=
frage vor, ſo daß die Banken einen großen Teil der geſtern
afgenom=
menen B zugsrechte unterbringen konnten. Notiz wurde auf 10/
Pro=
zent erhöht. Der Umſatz bei den Maklern betrug nur etwa die Hälfte
des geſtrigen. Sonſt war die Stimmung in der zweiten Stunde auf
Rückkäufe der Kuliſſe und Dcckungen freundlicher. Zu den ſchon als
ge=
fragt genannten Papieren kamen ſhäter noch Otavi hinzu, in denen
Käufe für Londoner Rechnung ſtattfanden. Privatdiskont unberändert
6¾ Prozent für beide Sichten.
Bis zum Schluß der Börſe hielt die Befeſtigung nicht an allen
Märkten an. Die Haltung wurde uneinheitlich und eher leicht
nach=
gebend. An der Nachbörſe traten kaum Veränderungen ein. Gegen
2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: J .G. Farben 258,5, Deſſquer
Gas 172. Zellſtoff Waldhof 264 5. Vereiniate Glanzſtoff 712, Schultheiß
331. Oſtwerke 266, Siemens 267,25, A.E. G. 151.5. Bergmann 171. 25,
Ludwig Löwe 238. Mannesmann 143.75, Rheinſtahl 153 25, Rheiniſche
Braunkohlen 262.75. Rütgerswerke 98. Oberkoks 94,5, Hapag 151,25.
Nordd. Llohd 150 25, Commerzbank 173.5. Danatbank 231, Dresdner
Bank 157,5, Altbeſitz I und II 52,10, dto. III 55,40, Neubeſitzanleihe 14,80.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt".
Bergmann.
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle.
Danatbank. . . .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel ....
Eleftr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Bere
G. f elektr. Unt
Han. Maſch.
Hanſa Damp
Hapag
Harpner
Hemoor Zement
215.— Lindes E smaſch. 180.— 178.5 215 148.— 146.25 a32.25 231.— L. Loewe & Co. 1237 25 237.- 163. 161.5 Lingel Schuh 62.25 1156.5 155.75 MannesmannRöl 145.25 142.— 159. 157.5 Niederlauſitzer 1 161. 161.— 53.75 52.5 Nordd. Loyd 152.5 150.125 f124.37. 122.625 Orenſtein. 132.75 129.125 61. 62.5 Polyphon 94.5 300.— 124.5 125.12: Rütgerswer 99 5 98.375 1164.— 164.5 Sachſenwerke 119.5 119.5 260 25 259.— Siemens Glas 145 146.— 131,5 131.— Ver. Glanzſtoff 1683.125 697.— 775.5 270.25 Ver. Stahlwerke. 103.25 102.— 66. 60.— Volkſtedter Porzellan 57.25 59.— Fe30. 232.25 Wanderer Werke. 181— 179.75 152.75 151.— Wiſſner Metall. 133.25 133.75 166.
1245. 165.
244.75 Wittener Gußſtahl 63.75
Deviſenmarkt.
Selſingfors ..
Zien
Prag ..
Xudapeſt.
Sofia.
Kolland
Cslo ....
Kopenbagen
Stodkolm
London .
Buenos Aire‟
Nen=York
Belgien .....
Geld /Briei
10.515 10.5 20. 3.
Geld /Brief
10.515 10.53 Italien .. 19. 3.
Geld / Brie
22.055 22.09. 58.80, 58 9: 58.78 58.90 Paris ...." 16.43 16.4: 12.377 12.397 12.379 12.39 Schweiz ..."
Spanien.. 80.41 3 02/ 73.1e 72.99/ 73 1 70.21 70.35 ,017/ 3.02: 3.017 3.02 Danzig. 81.5 81.6 168.07 168.4 166 18 168.521 Japan. 1.96‟ 1.9661 Wi7.46 111.6 111.49111.7 Rio de Janeiro 10.5025 Hrt 94tte.1 111.97112.19 Fugoſlavien. 7.343 7.36: 112.08 112 3 112.10112.32, Portugal 17.16 17.2 20.381120.421 20.39 20.4: Athen. 5.534 5.54 1.787 1791 1.788 1.792 Konſtantinopel.
Kanada. . 2 11. 2.114 1.1770 4.1850 4 1765 4 18455 4.177 1.185 98.215,58.335 58.215 53.335) Uruguay .. . 4. 316 4.324
20 3.
Geld/ Brief
22.065 22.105
16.44 16.4‟
80 57/ 80.431 80 59
70.3.
81.52
1 963
( „353
16.58
5.564
2. 121
4.17
4.316
I 1. Reichs=,
änder= und Sd
utz=
geb etsanleihen
6% Dtſche. Reichs
anleihe von 1927/ 87.25
% Baden F
ſtaat von 1927 79.75
6% Bay. Freiſtaat
von 1927
81.5
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927. 81.5
7% Thüringer Frei
ſtaat von 1927. / 87.21
90.5
88.5
Dtſche. Anl
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih. 51.8
Diſche. Anl. Ablä
ſungsſch. (Neub.)/ 14.75
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe
2. Stadtanleihen
32 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Dresden v. 26
% Frrf. a. M.v. 26
726 Heidelb. v. 26
8% Ludwahf v. 26
8% Mainz v. 26.
10% Mannh. v. 251107
8% Mannh. v. 26
8½ Nürnberg v 26
8% Pforzh. v. 26
8% Pirmaſens v. 26
3. Bfandbriefe
und
Schuld=
erſ hreibungen
T2 Bad. Gold=
Kom. Anleihev. 26
8‟ Berl. Hyp.=Bk
„ Lia.=
Pfaudbriefe
2 Frkf. Hyp. Bk.
74%- „Big=B
6.72
3% Frkf. Pfbrfbank 98
4½% Gotha Gr
Cred. Lig.=Pfbr. 77.5
4½% Hamb. Hyp.=
Bk. Lig.=Pfdbr
89 Heſſ. Landesbk. 97.75
92
90
825 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt/ 95.25
3% Landesbank
Rheinprovinz 100
Landestr Ka
80 Mein. Hhp.Bl
8% Naſſ. Landesbk
95
88
86.75
93
25.25
95
93
8% Pfälz. Hyp. Bk
„ Lie
4½
Pfandbriefe ..."
8% Preuß. Ctr.=
Bod=Cred.
4½% Preuß. Ctr.
Lig. Pfandhr.
8% Preuß. Ctr.
Stadtſchaft
8% Rhein. Hyp.=B!
Lig.
41
Pfandbrief
8% Rhe n.= Weſtf.=
Bd.=Credit.
„ L..Pf.
Südd. Bod.
Cred.=Bank
100
96
93
96.5
92
97.5
90.5
96
93.5
89.5
98
93
Rrre
93.5
77.5
„Lig.
Pfdbr
8%0 Württ. Hyp.=5
Dt. Komm. Sam.
mel-Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
* Ausleſ. Ser.I
76
97.5
78.15
99
94
79.5
U
89
18.25
365
52
86.5
Papiermark=
Pfandbr. und
Kommunal=Dbl.
Frkf. Hyv.=Bt. K.=
Obl. Ser. 1 u. 2
Frkf. Pfdbr.=Bank.
Vorkr.=Pfandhr. 17.75
Heſſ. Lds=Hyp.=Bk.
Vorkr.=Pfdbriefe
dgl Kom.=Cbl.
S. 1-1
7.48
Kom.=Obl.
S. 17-24/ 2.45
Mein. Hyv.=Bank.
Vorkr.=Pfandbr. 14
Nordd. Grundcr.
Vorkr.=Pfdbriefel 14
Preuß. Pfandbrbk
Vorkr.=Pfdbriefe/ 13.5
Rh. Hyp.=Bl. Vor
kr.=Kom.=Oblig. 4.6
Weſtd. Bodencred.
anſtalt Vorkr.=Pfl 13.8
4. Induſtrie=
Obligationen.
8% Di.
Linoleum=
werke Bln. v. 26
8% Heſſ. u.
Herku=
les=Brau. v. 26
80 Klöckn=Werke
Berlin v 26..
10% Kom. Eleftr.
Mark.
%o Mainkrw v. 2‟
% Mitteld
Stahl=
werke von 27
20 Neckarſulm v. 26
8 Silzmann & Co.
Kaiſel v. 26.
% Ver Stahlw.
mit Opt v 20
20 Ver. Stahlw.
ohne Opt v. 20
94
94
II. Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
6%Bad.=Bad. Holz.
1½Badenw. Kohl.
3%0 Heſſ. Braunk.
u. Roggenanleihe
5% Heſſ. Volksſt.
Roggenanleihe.
102
83.25
91.8
R.e
90-
88.5
21.5
5½ Preuß.
Kali=
wertan eihe .."
5% Preuß.
Roggen=
wertanleihe
% Sächſ.
Roggen=
wertanleihe
5% Südd. Feſtwv.
bank".
IT 1. Ausländ.
Staatsanleihen
%Bosn. L. E. B. v.
1914
320 Bosn. L.=Inv.
Anl. v 1914
4½2 Bosn. v. 02
5% Bulg. Tab. v02
1,6% Griech v. 90
2% Griech. Mon.
5% Mex. inn. (abg.)
„ äuß. „
„
Goldan=
leihe (abg.
inn. (abg.
„ Frrig.-
Anl. (abg.
Tamau=
lipas (abg.)
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914/
(C. C.=Stücke)..."
4% Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)
4½% Rum. Goldl
von 1913
4% Schweiz. Bds.=
Bahnen v. 1912
4% Türk. Adm
joi
1914
40
A.
2.5
18.5
57.25
48
17.5
32.75
4½ Liſſab. v. 1886
4% Stockh. v. 1880
J. Obligationen v.
Trausportanſt.
4% Dur=Bodenb.
von 1891
4% Eliſabethbahn
von 1883
4½ Lemberg=Czer
ſteuerpflichtig.
4½ Lemberg=Czer
ſteuerfrei
22.o% Oſt. Südb
(Lombard.
4% Oſt. Staatsb.v.
1883
3% Raab=Odenbg
v. 1883
4% Rudolfb. i. (
i. G.
4½% Anatolier I
TV.1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt
Badiſche Bank.
Bk. f. Brauinduſtr
Barm. Bankverein
Bahr. Hyp.= und
Wechſelbank ....!
Berl. Handelsgef
„ Hypoth.=Bk.
Comm. u Privatb.
Darmſt. u. Nt.=B
Neutſche Banl..
11.3
98
Südd. Bod.Cr.Bk.)
Disc.=Geſ...
Wiener Bankverei
140
17.25
12.1
15
18
2.8
16.8
142.25
180
169
154
2.
Verkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrswſ. 185
Allg. Lokalb.= und
Kraftwagen . .
Dt. Eiſenb.=Geſ.,
7% Dt. Reichsbhn=
Vorzge. .
Hapag ........"
Nordd. Lloyb. . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Ge
151.5
3. Induſtrie
Idt. Gebr.
Accum. Berl
Adler & Oppenh.
Adlerw (v. K
6? AEG. Vor
2
AEG. Stan
Sad. Maſchf.=Durl.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ...!
Beck &. Henkel
Bergm. El. Werkel
Brem.=Beſigh.Ol
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Bürſtenfbr Erlang.
Tementwerte.
Heidelberg
erlſtadt
8.76
mutägen. .
A autecre
Rechnungsrat.
28.
„ZStag, den 22. März,
nſtädter Wald riedhof
8
1995
93.2:
137
49
150
86.5
72.5
15:.5
138
Joa
172.5
67
153 5
48.5
115.5
79
87.5
87.5
22.75
192
264.5
6a
Wirtſchaftliche Rundſchau.
70 49
31.68
1.967
0.5045/).3025 0.5045
7.367
16.62
5.576
2 125
4.185
4.324
10½ Millionen RM. für Meliorationen und ſtaatseigene
Waſſer=
bauten. Das Preußiſche Staatsminiſterium hat einen Geſetzentwurf
über die Bereitſtellung von Staatsmitteln zur Gewährung von Beihilfen
für Meliorationen und zur Ausführung ſtaatseigener Waſſerbauten
dem Staatsrat überſandt mit der Bitte, mit Rückſicht auf die
Dringlich=
keit der Vorlage die gutachtliche Aeußerung des Staatsrats möglichſt
bald herbeiführen zu wollen. In dem Entwurf ſind 9 792 940 RM. zur
Gewährung von beſonderen Beihilfen zur Durchführung von
Mclio=
rationen und 7*
RM. für ſtaatseigene Waſſerbauten und ſonſtige
ſtaatliche Aufwendungen, zuſammen 10 522 940 RM., vorgeſehen, die im
Wege des Kredits beſchafft werden ſollen. — Von der oben genannten
Summe ſind zunächſt 2 770 000 RMM. zur Förderung der Landwirtſchaft
durch Ausführung von Meliorationen, Umlegungen und
Waſſerleitun=
gen in allen Provinzen vorgeſehen.
Neue Devifenankaufsbedingungen der Reichsbank. Wie uns die
Reichsbank mittcilt, ſind im Deviſenverkehr der Reichsbank folgend
Aenderungen eingetreten: Beim Ankauf von Wechſeln und Schecks aru
das Ausland, welche über Reichsmark lauten, wird von jetzt ab
ſtett=
der Reichsbankdiskont gerechnet, auch wenn der ausländiſche Diskontſau
höher iſt. Beim Ankauf von Wechſeln und Schecks auf Japan werden
bis auf weiteres mindeſtens 28 Tage Zinſen (anſtatt bisher 42 Tagoe
gerechnet. Der zu berechnende Zuſchlag für nicht akzeptierte Wechſe
welche eine beſtimmte Zeit nach Sicht zahlbar ſind, wird bis auf weitere=;
auf 35 Tage (bisher 47 Tage) herabgeſetzt.
Der deutſche Poſtſcheckverkehr im Februar 1928. Im Monat Februgz
1928 iſt die Zahl der Poſtſcheckkonten weiter um 3352 auf 928 781 arn
Ende des Berichtsmonats geſtiegen. Insgeſamt ſind auf den Konten irn
Februar 35 148 000 Gutſchriften über 5 488 137 00 MM. und 20 045 000
Laſtſchriften über 5 491 474 000 RM. ausgeführt worden, ſo daß ſich der
Geſamtumſatz auf 55 193 000 Buchungen, über 10 979 611 000 RM. be
läuft. Von dieſem Betrag wurden bargeldlos beglichen 8 766 638000
RM. Die Geſamtheit der Guthaben auf allen Poſtſcheckkonten belief ſict
Ende Februar auf 555 513000 RM. und im Monatsdurchſchnitt au
572 240 000 RM. Im Uebe weiſungsv rkehr mit dem Ausland ſin,
10 066 000 RM. umgeſetzt worden.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebiets im Monat Februar 192S
Im Monat Februar 1928 wurden insgeſamt in 25 Arbeitstagem
10 031 212 Tonnen Kohle gefördert gegen 10 295 342 Tonnen in 255½
Arbeitstagen im Januar 1928 und 9826 231 Tonnen in 24 Arbeitstagem
im Februar 1927. Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung im
Fe=
bruar 1928 401 248 Toinen gegen 401 769 Tonnen im Januar 1928 uns
409 425 Tonnen im Februar 1927. Die Kokserzeugung des
Ruhr=
gebiets ſtellte ſich im Februar 1928 auf 2500 567 Tonnen (täglich
86 226 Tonnen), im Januar 1928 auf 2 585 883 Tonnen (täglich 83 410
Tonnen), im Februar 1927 auf 2 153 426 Tonnen (täglich 76 908
Ton=
nen). Auf den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet. Die Bri
kettherſtellung hat im Februar 1928 insgeſamt 266 461 Tonnern
betragen (arbeitstäglich 10 658 Tonnen) gegen 302069 Tonnen (11 784
Tonnen) im Januar 1928 und 337 138 Tonnen (14047 Tonnen) inn
Februar 1927. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbei
ter ſtellte ſich Ende Februar 1928 auf 397 275 gegen 398 140 Ends
Januar 1928 und 418 506 im Februar 1927. Die Zahl der wegen
Ab=
ſatzmangels eingelegten Feierſchichten betrug im Monat Februan
1928 — nach vorläufiger Berechnung — insgeſamt 25 890 (arbeitstäglickh
1036) gegen 27 719 (arbeitstäglich 1082) im Januar 1928. Die
Be=
ſtände an Kohlen, Koks und Preßkohle (Koks und
Preß=
kohle in Kohle umgerechnet) ſtellten ſich Ende Februar 1928 auf runs
1,34 Mill. Tonnen gegen 1,32 Mill. Tonnen Ende Januar 1928. Im
dieſen Zahlen ſind die in den Shndikatslägern vorhandenen
verhältnis=
mäßig geringen Beſtände einbegriffen.
Dividendenerhöhung der Gemeinſchaftsgruppe. In der
Bilanz=
ſitzung der Gemeinſchaftsgruppe Dcuüſcher Hypothekenbanfen wurde be
ſchloſſen, den Generalverſammlungen der zu der Gruxpe gehörigen
Banken eine Dividende von 9 (8) Prozent vorzuſchlagen. Die Rück
ſtellungen betragen 1,8, die Zuweiſungen des Wohlfahrtsfonds 0,3Ml..
RM. Der Geſamtüberſchuß beläuft ſich auf mehr als 7,5 Mill. RM.,
Der Gemeinſchaftsgruppe gehören an: die Deutſche Hypothekenbank
Meiningen, Frankfurter Pfandbrieſbank, Leipziger Hypolßckenbamk,
Mecklewburgiſche Hypotheken= und Weckſſelbank, Norkbeuuſche
Grundkre=
ditbank, Preußiſche Bodenkrodit=Aktienbank.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungem
wurden in der Zeit vom 4. bis 10. März im Ruhrgebiet in ſechs
Arbeits=
tagen 2 418 575 Tonnen Kohle gegen 2374 718 Tonnen in der
vorhir=
gehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen gefördert. Die
Kofs=
erzeugung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in dem
Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 596 370 Tonnen gegen=
606 610 Tonnen in der vorhergebenden Woche, die Pr ßkohlenherſtellung:
auf 63 580 Tonnen gegen 60 351 Tonnen in ſechs Arbeitstagen.
Die=
arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 4. bis 10. März,
403 096 Tonnen gegen 395 786 Tonnen in der vorhergehenden Woche,
die=
tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 85 196 Tonnen (86 659 Tonnen), die
arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 10 597 Tonnen (10 059). Die=
Zahl der wegen Arbeitsmangel eingelegten Feierſchichten ſtellte ſich im
der Berichtswoche auf 6187 (arbeitstäglich 1031) gegen 5778 (263).
Der Abſchluß der Elektrizi äts=Lieferungs=Geſellſchaft, Berlin. Das
Unternehmen legt nunmehr für das am 31. Dezember beendete
Geſchäfts=
jahr 1927 ſeinen Abſchluß vor. Die Roheinnahmen, die im Vorjahre mit
4 509 524 RM. in einem Poſten ausgewieſen wurd’n, ſind dieswal
ſpe=
zialiſiert in einen Betriebsgewinn mit 3 898 777 RM. und einen Gewinn
aus Effekten und Beteiligungen von 2058 212 RM. Dem
bemerkens=
werten Mehrerträgnis ſteht ein verhältnismäßig weniger ſtarkes Steigen
der Handlungsunkoſten und Steu rn auf 1729 177 (1 392 122) RM.
ge=
genüber. Schuldverſchreibungezinſen beanſpruchten wieder 113 091
(113 094) RM. Nach Ueberweiſung von 421 400 (349 025) MM. an den
Werlverminderungsfonds, von 422 195 (300 000) RM. an den
Erneue=
rungsfonds, von 57 000 (50 000) RM. an den Fürſorgefonds für
Ange=
ſtellte und von 29 000 (28000) RM. an die Paul=Mamroth=Stiftung
verbleibt ein gegenüber dem Vorjahre auf 3 231 726 (2301 251) RM.
erhöhter Reing winn. Der Vortrag von 46 601 (26 970) MM. iſt in dieſer
Summe eingeſchloſſen. Man ſchlägt vor auf 30 Mill. (20 Mill.) RM.
Stammaktien wieder 10 Prozent Dividende auszuſchütten. Die
Vorzugs=
aktien, ſollen wieder 6 Prozent erhalten, für Genußrechte aus
Alt=
beſitz der Teilſchuldverſchreibungen benötigt man ebenfalls 6 Prozent.
Dem A.=R. ſind 98 789 RM. zugedacht, 54 346 RM. will man zum
139.75
179
Eichbaum, Brauer. /27.5
Eiſenw. Kaiſersltn.
Elektr. Licht u. Kraft /211.5
Elektr. Liefer.=GHeſ
Elſäſſ. Bad. Wollel 31.7
Ema; Elektz. Frkft. 89
Enzing. Unionwke./ 41
Eſchw. Bergwerk /209
Eöling. Maſchinen! 64
Ettling. Spinnerei/235
Faber, Joh., Bleiſt. 61
Faber & Schleicher/103
Fahr, Gebr., Pirm.) 51.7
F. G. Farbenindſtr. /258.7
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas.
1150
Hof.
.11085
Maſch. Po
korny & Wittek. 73.5
Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwerk/130
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. 1107.2
Britzner Maſchinen 142.25
Grün & Bilfinger. /173
Hafenmühle Frankf/135
Haid & Neu
Hammerſen (Osn.//186.25
Hanfw. Füſſen . . . 140.5
Hanſa=LloydBrem.
Harpener Bergbau
Hartm. & Braun
Henninger. Kempf,
Stern Brauerei. 1178
Heſfen=Naſſau Gas
Heuligenſtaedt
24.5
Hilpert Armaturfb. 88
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer
111
Hochtief Eſſen
Holzmann Phil. 11a6
Holzverk.=Induſt:
80
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe/122
Juag
Funghans Stamm. / 83.3
Kali Aſchersleben
Salzdetfurth. /255
Weſteregeln. . 177
Kammgarnſpinn. 1210.5
Karſtadt, R.
Ker. Werke Offſtein
Klein, Schanzl. . . /106
Klöcknerwerte
Knorr, Heilbronn ./156
Konſervfabr. Braun/ 69
Kraftw. Alt=Württ. /101
Krauß & Co., Loko.
Pahmeyer & Co.
Lech, Augsburg .. . 116.5
Lingel, Schuhw
Löhnberger. Mühle
Löwenbr. Münch. 31
Ludwigsha
139
Lüdenſcheid Meta.
Mainkr.=W.
Mainz. Akt.
Mannesm. R
Mansfeld. Bergb.. 111
Mars=Werke
Metallgeſ. Frankft. /170.5
Miag, Mühlenbau 140
Moenus Stamm.
Motorenfabr. Deutzl 62
Oberurfell 71.25
Münch. Lichtſpielk. 125
Neckarſ. Fahrzeug. 60 25
Neckarw. Eßl.
a9= Nicolay, Hofbr
145
Oberbedari
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen.
Peters Union Frrf./ 99
Pfälz. Näh. Kayſerl 48.75
Philipps A.=G.
45.5
Phönix Bergbau 1105
Porzellan Weiſel 28
Reiniger Gebb. &
Schall
R9 Braunkohlen
Elektr Stamm 150.2
Stahlwerke 153.
Rhenania, Kunh.
Riebeck Montan
Rütgerswerke . . ./ 98
Salzwerkbeilbronn 195
Schneider & Hanau/ 46
Schnellpr. Frankth. 69
Schöfferhof=Bind.. 1341
Schramm Lackfrb. 122.5
chriftg. Stempel. 1118
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Schuhfabr. Herz. . 17.25
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Schwarz Storchen 165
Seilindſtr. Wolff. . / 78
Siem. Glasinduſtr.
52.5
142
114
chuckert Elektr. . .!
Siemens & Halske 266.75
Südd. Immobilien
ZuckerA6. 121.75
Strohſtoff, Ver.,. . 313
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Geſ. . 111.25
Tucher, Brauerei . 151
Unterfr. Krs.=El=
k=
tr.=Verſ.
.109
Veithwerke.
Ver f. Chem. Ind
72.5
deutſch. Olfabr. 8
Faßfabr. Caſſel 45
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Berlin=Frankf.
Königs= und
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70
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Wanß & Frentag . 127.9
Wegelin Rußfabrik 136.5
Werger Brauerei. 172.5
Bellſt. Aſchaffenbg.
140
Memel
Waldhof .. . 262
Zuckerf, Rheingau
4. Verſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung .
Frkft. Allg. Verſ.=G 172.5
Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich. „159
Darmſtädter Werte
Bahnbedarf
33
Dampfk. Rodberg.
Gebr. Lutz
Motoren Darmſtadt
Gebr. Roeder ....H21
[ ← ][ ][ → ]fmmmer 81
Mittwoch den 21 März 1928
Seite 13
Frag bringen. Der Vorſtand wiſt darauf hin, daß die Verſorgung
Fduſtvie und Landwirtſchaft mit elektriſcher Energie ſchon langſt
hauptſächlichſten Aufgaben großer Stromliefelungsunternehmen
baaſchinenfabrik Gritzner A.=G., Durlach. Nach etwas erhöhten
ueibungen von 301 015 (292 214) RM. verbleibt einſchließlich
Vor=
gein Reingewinn von 1,04 (0,76) Mill. RM., aus dem 11 (7) Pro=
Mividende auf die Stammaktien verteilt, 110 740 (53 713) RM. für
Mjahrtszwecke verwandt und 235 684 (259 139) RM. vorgetragen
gein. In der Bilanz haben ſich die Gläubiger von 1,15 auf 1,77
2RM. erhöht Ihnen ſtehen weſentlich höhere, allerdings nicht
gekennzeichnete Schuldner von 2,6 (1,92) Mill. RM., ferner 0,22
SMill Wechſel gegenüber. Vorräte ſind auf 4,47 (4,16) Mill.
an=
nc ſen. Die Anlagen ſind mit 4,18 (4,33) Mill. RM. bewertet. Nach
Bericht hat die Belebung des Geſchäfts angehalten, ſo daß der
Teil der im Kriſenjahr 1926 abgebauten Arbeiter wieder
ein=
werden konnte. Der Umſatz hat ſich in allen Abteilungen
ſo=
inſichtlich der Menge wie des Betrags geſteigert. Die Preiſe
Fahrräder ließen nach wie vor zu wünſchen übrig. Der Wettbewerb
„de, in dieſem Artikel ſei im Inland und Ausland ſtark. Das
trotz=
d rrzielte Ergebnis ſei hauptſächlich auf die rationelle Einrichtung
huesuführen. Man ſei in nähere Beziehungen zu der Deutſchen
Anſchinenfabrik von Joſ. Wertheim A.=G., Frankfurt a. M.,
ge=
ſpy= welche ſich bisher günſtig entwickelt habe. Es handele ſich dabei
weme techniſche Konzentration zum Zwecke der Rationaliſierung, bei
dem Kapitalaustauſch nicht in Betracht komme. Der Umſatz in den
ſar Monaten des neuen Jahres war befriedigend.
Arereinsbank Hanau, e. Gen. m. b. H., Hanau. Das Inſtitut ſchlägt
92zerteilung einer Dividende von 7 Prozent (8) vor,
7A iſchoff u. Henfel, Elektrotechniſche A.=G., Mannheim. Die
Gene=
yesſammlung, in der vier Aktionäre mit einem Akdienkapital von
7 RM. vertreten waren, genehmigte die Bilanz. Auf das 131000
betragende Kapital wird eine Dividende von 10 Prozent gezahlt,
Roſerve wenden 4000 RM. überwieſen und auf neue Rechnung
Ird—n 56 960 RM. vorgetragen. Die Generalvenſammlung beſſchloß die
tn—ndlung von 5000 RM. Vorzugsaktien in Stammaßien. Das
tü al der Geſellſchaft wird von 89 000 auf 220 000 RM. erhöht, durch
1 —usgabe neuer Aktien, die den Aktionären im Verhältnis von 2:1
—06 bis zum 1. Mai angeboten werden ſollen.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 20. März
ſtan ſich für Kupfer: (Tendenz: träge) Standard per Kaſſe
0:3 Monate 61½—617/to, Settl. Preis 61½, Elektrolyt 66½—66¾
it fſelected 64½—66, Elettrowirebars 66¾; für Zinn: (Tendenz:
IAy) Standard per Kaſſe 232—23214, drei Monate 2327—233, Settl.
es 232½, Banka (inoff.) 237½, Straits 236½; für Blei: (
Zen=
w ſtetig) ausländ, prompt 1912/,, entf. Sichten 20½, Settl. Preis
½5. für Zink: (Tendenz: rhig) gewöhnl prompt 25, entf. Sich=
O4Ü u, Settl. Preis 25; Quechſilber (inoff.) 22—22½;
Wolfram=
u4½; Cleveland=Gußeiſen Nr. 3 (inoff.) 66.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
März ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februax 121¾4 (122),
ſärz 121 (122½), Aprü 121 (121½), Mai 121½ (121¾), Jum 121¾
MB4), Juli 121½ (12134), Auguſt bis Dezember 121¾ (122). Ten=
.: ſt tig. — Für Blei: Januar u. Februar 41½ (41½), März
240½), April 40 (40¾), Mai 40½ (40½), Juni 40½ (4034), Juli,
umiſt und September 4034 (41), Oktober und Nodember 41 (41½),
—mber 41½ (41½). Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Januar bis
zember 49½ (49¾). — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
armern Brief.
Viehmärfte.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 20. März. Der Auftrieb auf
dem Großmehmapkt war etwas ſtärber wie in der Vorwoche. Es
wur=
den 13 Stück Großvieh mehr verzeichnet. Kälber waren 59 Stück
weniger angetrieben. Das Geſchäft war ſehr ruhig, und gaben Färſen
3 Mark nach, während Kälber 2—3 Mark anzogen. Auf dem Schwein= war das Geſchäft ebenfalls ruhig, und blieben die Preiſe
un=
verändert. Vereinzelte Tiere wurden über Notziz bezahlt. Auf beiden
Märkten verblieb ein kleiner U. berſtand. Angetrieben waren 24 Ochſen,
22 Bullen, 530 Kühe und Färſen, 273 Kälber und 1178 Schveine. Für
100 Pfund Lebendgewicht wurden je nach Qualität folgende Preiſe
im einzelnen erzielt: Ochſen 45—54, Bullen 35—45, Färſen 50—60,
Kühe 35—45, 25—35, 18—22, Kälber 54—68, 42—54, Schweine 57—59
50—59 und 54—57 Mark.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 20. März. Die Tendonz iſt feſt,
Mais konnte weiter anziehen, da das Angebot immer knopper wird.
Mehl liegt nach wie vor ruhig. Kleie zur prompten Lieſerung öſt
ge=
fuchr, desgleichen Hafer. Braugerſte iſt außerordentlich knapp
gewor=
den, ſo daß kaum noch ein Angebot gemacht wird. Die Preiſe wurden
wie folgt feſtgeſetzt: Weizen T 2,50—26,75, Roggen 27,00,
Sommer=
gerſte 29,00—31,50, Hafer, inl. 26,75—R,25, Miais für Futterzwecke
24,50—24,75, Mais für andere Zweike 25,50—25,75, Weizemmehl 37,75
bis 38,25, Roggenmehl 36,75—38,00, Weizemkleie 14,60—14,75,
Roggen=
kleie 15,50—16,00.
Berliner Produktenbericht vom 20. März. Während im Berliner
Getreidegeſchäft der Weizen vernachläſſigt wird und die Preiſe im
Lie=
ferungshandel nur unw ſentliche Veränderungen nach oben oder unten
aufweiſen, ſteht die Aufwärtsbewegung für heimiſchen Roggen weiter.
Bei knappen und in der Forderung höher gehaltenen Angeboten war
die Tendenz hier feſt. Eine Ausnachme machte allerdings im
Lieferungs=
handel der laufende Monat, für den die Käufer vorfichtiger geworden
waren. Der erſte Kurs eröffnet auf der Schlußbaſis des geſtrigen Tages.
Hafer auf der ganzen Linie feſt. Gute Gerſte hat laufende Frage.
Mehl ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 20. März (Priv.=Tel.).
Weizen nahm einen durchweg feſten Verlauf auf erhöhte
Liver=
pvoler Kabel, ungünſtige europäiſche Saatenſtandsberichte und Kaufluſt
für Loko= und Exportwaxe.
Mais: Beſſere Exportnachfrage und kleine kontraktliche
Anliefe=
rungen bewirkten eine Aufbeſſerung der Maispreiſe. Ebenſo regten die
Meldungen aus Indiana und Illionis an.
Hafer: Die Schwankungen der Preiſe waren heute nur gering.
Nach ſchwächerem Marktbeginn trat ſpäter im Einklang mit Weizen und
Mais eine Erholung ein,
Roggen konnte ebenfalls durch die Feſtigkeit der vorgenannten
Märkte etwas anziehen.
New York, 20. März (Priv.=Tel.).
Baumwolle nahm heute einen überwiegend feſten Verlauf auf den
hauſſegünſtigen Bericht des Zenſurbüros über die endgültige Ziffer der
im Vorjahre entkörnten Baumwolle. Nach vorübergehenden
Realiſatio=
nen nahmen Handel und Spekulation erneut Deckungskäufe vor
Zucker: Anfangs erfolgten Realiſationen und Hedgingsverkäufe.
Dann wurde die Haltung ſtetig auf einſetzende Deckungskäufe. Der
Schluß war auf Hedgingsverkäufe erneut ſchwach.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 20. März:
Getreide. Weizen: März 140½, Mai 139½, Juli 136½;
Mais: März 99½, Mai 102½, Juli 104½: Hafer: März 58½,
Mai 58½, Juli 53½; Roggen: März und Mai 122, Juli 116.
Schmalz: März 11,52½, Mai 11,82½, Juli 12,12½.
Fleiſch: Mai 11,65, Juli 11,92½, Sept 12.17½; Speck, loko
11,37½; leichte Schweine 7,75—8,50, ſchwere Schweine 7,65—815;
Schweinezufuhren: Chicago 30 000, im Weſten 130 000.
Baumwolle: März 19,25, Mai 19,18—19,19.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork mn 20. März:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 172½, hart 157½; Mais, nen
ank. Ernte 115½; Mehl, ſpring wheat clears 6,60—6,90; Fracht:
nach England 1,6—2,6 Schill., nach dem Kontinent 9—10 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,25: Talg, extra 83
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 72: Loko: 13½;
März 13,33, April 13,35, Mai 13,47. Juni 13,62, Juli, Auguſt
und Septenber 13,70, Oktober 13,53, Nowember —, Dezember
13,18.
Kleine Wirtſchafisnachrichten.
Im Jahre 1927 ſind im Lübecker Hafen ein= und ausgelaufen Ss82
(S419) Schiffe mit 1866 655 (1675 207) R.T. Der Güterumſchlag
be=
trug insgeſamt 1 732324 (1 463 192) To. Der Lübecker Hafenverlehr
wies ſomit eine nicht unerhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahre
auf. Trotzdem hat er die Friedensziffern von 1913 noch nicht ganz
wvie=
der erreicht.
Die Stadtverorbnetenverſummlung der Stadt Frankfurt hat am
Dienstag den Magiſtrat ermüchtigt, eine Inlandsanleihe bis zum
Be=
trage von 20 Mill. RM. aufzunehmen.
Der Aufſichtsrat der Deutſch=Atlantiſchen Telegraphen=Geſellſchaft
ſchlägt eine Dividende von 7 Prozent (i. V. 0 Prozent) vor. Der
Ver=
kehr auf den Kabeln der Geſellſchaft hat ſeit der Inbetriobnahme des
neuen Azorenkabels eine ſtarke Steigerung erfahren. Die Einnahmen
haben den Erwartungen entrſppochen.
Wie auf Anfrage aus A. R.=Kreiſen mitgeteilt wird, trifft das an
der geſteigen Berliner Börſe verbreitete Gerücht über eine bevorſtehende
Kapitalerhöhung der Hamburg=Südamerikaniſchen Dampfſchiffahrts=
Geſellſchaft nicht zu.
Nach einer Meldung aus Moskau ſind in den letzten 8 Monaten
(Juli 1927 bis Februar 1928) in der geſamten Sowjetunion 9 296 000)
Tonnen Getreideprodukte erfaßt worden. Im Verhältnis zum
Vor=
jahre iſt die erfaßte Menge etwa3 zurückgegangen.
Im Auftrage des Comptoir d’Escompte in Genf wurden in den
letzten Tagen größere Aktienpakete der Oeſterreichiſchen Krupp A. G.
aus dem Markt genommen. Die ſchweizeriſche Bankengruppe, die eine
Pfund=Schuid der Geſellſchaft in eine längere, auf ſchweizeriſche
Fran=
ken lautende Anieihe der Geſellſchaft verwandelte, hat an der genannten
Gefellſchaft ein erhöhtes Jutereſſe genommen.
Wie aus New York gemeldet wird, weiſt die H. S. Steel
Corpo=
ration die Umſätze für das Jahr 1997 mit 1 310 393000 Dollars aus
gegen 1 508076000 Dollars 1926, 1 406505000 Dollars 1925 und
1 263 711 000 Dollars 1924. Die Geſamteinnahmen betrugen nach
Ab=
zug aller Aufwendungen für den Betrieb 172315000 Dollars gegen
207 345 000 Dollars 1926, 173 783 000 Dollars 1925 und 161 183 000
Dollars 1924.
Der ſüdafrikamiſche Wollmarkt verkehrt in unverändert feſter
Hal=
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[ ← ][ ][ → ] Mittwoch den 21 Mätz 1928
Brand des Getreideſpeichers am Berliner Lehrter Bahnhof
Seite 15
Hiſtoriſches Theater
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Möglichkeit, von Berlin=Tegel auf dem Waſſerwege nach der Oſtſee zu gelangen. Der luxuriös
ausgeſtattete Ausflugsdampfer faßt 500 Perſonen und wird von Berlin über die Havel,
Hohen=
zollernkanal, Oder, Stettiner Haff, nach Swinemünde=Heringsdorf und weiter nach der Inſel
Rügen in der Oſtſee verkehren.
Schwere Bluttat eines Nervenkranken.
Berlin. Geſtern früh, gegen 8 Uhr, überſiel
auf der Treppe eines Hauſes in der Tilſiter Straße,
im Oſten Berlins, der dort wohnende Bauklempner
Forthuber, der wegen Nervenkrankheit ſchon einmal
in einer Heilanſtalt geweſen war, den Tiſchler
See=
land und ſchlug ihm mit einer Axt auf den Schädel.
Als auf die Hilferufe Seelands die Frau
herbei=
eilte, ſchlug er auch dieſe mit der Axt nieder. Die
Hausbewohner glarmierten einen Arzt und die
Po=
ſizei. Es gelang j.doch Forthube=, in der allgemeinen
Aufregung zu verſchwinden. Balb darauf ſtellte er
ſich auf dem Polizeirevier. Die beichen Ueberfallenen
liegen ſchwerverletzt im Krankenhaus; darnieder.
Ausdehnung der Gras= und Heibebrände.
Hamburg. Die Gras= und Heidebrände, die
ſich zunächſt in der Hauptſache auf die Vororte
Groß=
borſtel, Niendorf und Langenhorn erſtreckten, haben
einen immer größeren Umfang angenommen. Auch
am Montag iſt die Feuerwehr nicht zur Ruhe
ge=
kommen. Von allen Seiten wurden Gras= und
Heide=
brände gemeldet, die teilweiſe einen ſehr großen
Umfang anzunehmen drohten. In Kaltehofe
ver=
brannten 80 000 Quadvatmeter Schilf und Gras. Die
Feuerwehr hatte mehrere Stunden angeſtrengt mit
der Niederkämpfung des Feuers zu tun. Am
Mon=
tag abend gegen 6 Uhr entſtand auch auf der
Spree=
hafeninſel beim Kleinen Grasbrook ein Grasbrand.
Eine beſondere Gefahr beſtand hier, daß das Feuer
auf die großen Lagerplätze in der Nähe übergriff.
Nach mehrſtündiger, angeſtrengter Arbeit der
Feuer=
wehr gelang es, das Feuer niederzukämpfen,
Schwere Bluttat in Dillingen.
Saarbrücken. Der Mieter des Kaffees
Hahnenberger, Koch aus Neunkirchen, lag ſeit
ge=
raumer Zeit in Zwiſtigkeiten mſt dem Vermieter
Hahnenberger, der Koch aus dem Lohal hinaus haben
wollte. Der in Ausſicht genommene Nachfolger, Fuchs,
begab ſich daher im Auftrag Hahnenbergers in das
Kaffee, um das vorhandene Inventar aufzunehmem.
Hierbei gerieten Fuchs und Koch in Streit, der
ſchließlich damit endete, daß Koch den Fuchs mit
mehreren Revolverſchüſſen niederſtreckte. Fuchs hatte
zwei Schüſſe in den Unterleib und einen Halsſchuß
erhalten. Koch wurde ſofort verhaftet.
Schadenfeuer.
London. Gine große Anzahl von Autobuſſen
wuvde durch ein Großfeuer, das bei Armſtrong, in
Penrith, ausbrach, zerſtört. Das Feuer griff auf die
anliegenden Gebäude über, wodurch ſchwverer
Sach=
ſchaden verurſacht wurde, der auf 40000 bis 50000
Pfund beziffert wird.
Mehrere Kinder beim Spielen verunglückt.
Glasgow. Als eine Anzahl Kinder auf dem
Glasdach einer Keſſelſchmiede ſpielten, brach plötzlich
das Glas entzwei und die Kinder ſüüirzten in die
Tiefe. Ein ſiebenjähriges Mädchen war ſofort tot.
Ihre Schweſter und fünf weitere Kinder wurden
ſchwer verletzt.
Wagner=Prozeß.
Frankenthal. Die erſte Sitzung der vierten
Woche eröffnete der Vorſitzende mit dem Bemerken,
daß Hoffnung beſtehe, die Beweisaufnahme in dieſer
Woche zu beenden. Die Ausſagen der verſchiedenen
Zeugen ergaben wenig Neues. Mit der Vernehmung
des früheren Leiters der Lohnabteilung Wagners,
des Kaufmanns Brändle=Ludwigshafen, kam die
Be=
weisaufnahme zu dem Anklagepunkt:
Lohnſicherungs=
gelderbetrug. Der Zeuge Brändle iſt überzeugt, daß
Wagner die ungerechtfertigten Lohnſicherungsanträge
gebilligt hat, zumal er ihm die Anveiſung dazu gab.
Der Zeuge erhielt nur ſoviel Lohnſicherungsgelder,
als er zur Auszahlung brauchte. Wo das übrige viele
Geld hingekommen iſt, weiß er nicht. Als nach
Been=
digung des paſſiven Widerſtandes das
Apbeitgeber=
kartell die Aufſtellung einer Geſamtabrechnung der
angeforderten und erhaltenen Beträge ſowie eine
Statiſtik verlangte, wurde von Wagner die
Anwei=
ſung gegeben, die Liſten, Quittungen und alle
Un=
terlagen zu vernichten. Der Zeuge mußt dann an das
Arbeitgeberkartell einen Brief des Inhalts ſchreiben,
daß den Anforderungen nicht entſprochen werden
könne, weil die Unterlagen hätten vernichtet werden
müſſen, da ein Arbeiter mit Anzeige bei der
Be=
ſatzungsbehörde gedroht habe. Weiter erklärte der
Zeuge auf Befragen des Staatsanwalts, daß 59
An=
geſtellte auf die Liſte geſetzt wurden, obwohl nur
zwei Angeſtellte ausſetzten. Wagner ſuchte glaubhaft
zu machen, daß er das Dürener Wbkonrmen nicht
gekannt und ſich infolged’ſſen für berechtigt gehalten
habe, die Lohnſicherungsanträge zu ſtellen, weil ſein
Betrieb unproduktiv gearbeitet habe. — Der als
Sachverſtändiger vernommene Syndikus des
Arbeit=
geberkartells Ludwigshafen, Dr. Weſtermann, führte
an, daß die Firma Wagner an der Sitzung des
Bezirksarbeitgebervevbandes für das Baugewerbe
teilgenommen habe, in der genaue Erblärungen über
die Lohnſicherung gegeben wurden. Unmittelbar nach
dieſer Sitzung legte Wagner den erſten
Lohnſſiche=
rungsantrag ein. Der Sachverſtändige hat feſtgeſtellt,
daß die ſäritlichen angeforderten
Lohnſicherungs=
gelder, nach dem jeweiligen Dollarſtand berechnet,
26 991 Goldmark betrugen. Der nächſte Betrag wurde
nur zum Teil abgehoben, woraus der
Sachverſtän=
dige ſchließt, daß er nicht zur Lohnzahlung verwendet
wurde, weil er ſonſt vollſtändig abgehoben wonden
wäre.
Tödlicher Autounfall.
Saarlouis. Zwiſchen Wolfersweiler und
Hirſtein ſtießen ein Automobil und ein Motorrad
zuſammen. Der Motorradfahrer wwar ſofort tot. Das
Auto wurde ſchwer beſchädigt.
Neun Tote bei einem Brandunglück.
Londpn. Wie aus Vancouper (Kanoda)
gemel=
det wird, brach in einem Holzlager einer Grube am
Branby River ein Braud aus, der ſo ſchnell um ſie
griff, daß 9 Bergarbeiter lebend verbrannten. Fünf
Arbeiter trugen lebensgefährliche Brandwunden
davon.
Das berühmte Buddenbrock=Haus in Lübeck
war Schauplatz einer reizvollen Theater=Aufführung.
Die Geſtalten des großen Thomas=Mann=Romans
„Die Buddenbrocks” wurden im hiſtoriſchen
Budden=
brock=Haus von alteingeſeſſenen Lübeckern dargeſtellt.
Die Dramatiſierung des Lübecker Romans hat an
hiſtoriſcher Stätte ungewöhnlich einprägſam gewirkt.
Ein Kinobrand.
3 Tote, 60 Verletzte.
Budapeſt. In der Gemeinde Solt, im Peſter
Komitat, 80 Kilometer ſüdlich von Budapeſt, ereignete
ſich abends bei einer Kinovorführung ein ſchweres
Brandunglück, das in ſeinen Einzelheiten lebhaft an
die Kataſtrophe im Kino von Moriago erinnert. Im
Feſtſaal des Gebäudes des Gewerbevereins der
Ge=
meinde Solt wurde ein religiöſer Film vorgeführt,
zu dem ein aus Budapeſt herbeigereiſter
Jeſuiten=
pater ſowie der Ortspfarrer volkstümliche
Erläute=
rungen gaben. Bei der dritten Vorführung des
Films, die um 8 Uhr abends begann, ſprang plötzlich
aus der Dynamomaſchine des Projeklionsapparates
ein Funke und ſetzte den Filmſtreifen in Brand.
Das Zelluloid exlodierte, gleichzeitig ging das
elik=
triſche Licht im Saale aus, und im nächſten
Augen=
blick ſtand die Kabine des Operateurs in Flammen.
In dem dicht gefüllten Saal entſtand eine
furcht=
bare Panik und alles drängte ſich nach der einzigen
Tür des Saales, die zum Unglück nach innen zu
öffnen war. In dem furchtbaren Gedränge wurden
zahlreiche Perſonen zu Boden getreten, viele Leute
ſprangen aus den Fenſtern des im erſten Stock
ge=
legenen Saales auf die Straße. Die hepbiegeeilte
Dorffeuerwehr ſtetlle Leitern zu den Fenſtern auf,
über die ſich ein Teil des Publikums ins Freie
ret=
tete. Insgeſamt erlitten 60 Perſonen Verletzungen,
davon 30 ſchwere. In den Abendſtunden ſind drei
der Schwerverletzten im Spital ihren Verletzungen
erlegen.
Erdbeben in Südſlawien.
Belgrad. In der Nacht zum Dienstag
wur=
den in Agram und in mehreren Orten Kroatiens
und Slawoniens ziemlich ſtarke Erdſtöße verſpürt. In
Agram hat ſich keinerlei Schaden ereignet. Dagegen
wird aus Pakratz gemeldet, daß dort drei Stöße
ver=
ſpürt wurden, die in vielen Häuſern Riſſe im
Mau=
erwerk verurſachten. In manchen Orten wurde das
Erdbeben von einem unterirdiſchen Getöſe begleitet.
Lawinenunglück in Dagheſtan.
Moskau. In den Bergen Dagheſtans ſind
in=
folge einer Schneelawine vier Bergbewohner und viel
Vieh umgekommen. Die Wege ſind durch Schnee
verſchüttet und viele Dörfer von der Außenwelt
ab=
geſchnitten.
Neues Mittel
gegen die Seefrankheit.
Linderung durch Sauerſtoff=Einatmung.
Ozeandampfer werden intereſſante
und angeblich gelungene Verſuche gemacht, den
See=
kranken durch Einatmen von verdünntem Sauerſtoſf;
ung zu bringen.
Willy Mier,
jähriger Poſtſchaffner, hat acht Menſchen vom
An des Ertrinkens und ein Kind vom Tode unter
mädern errettet. Nun ſchmückt ihn die Retrungs=
Medaille.
Benzolexploſion auf einem Kohlenſchiff.
Frankfurt a. M. Ein aus Oſtpreußen
ſtam=
uwer Matroſe des vor Frankfurt liegenden
Kohlen=
ſites „Gelderland, II” wollte in ſeiner Kabine
ſurr anfachen und benutzte hierzu Benzol. Es
er=
ge eine heftige Exploſion und der Matroſe ſtürzte
ermend auf das Deck, um in den Main zu ſpringen.
boe bevor er ſein Vorhaben ausführen konnte, brach
ewußtlos zuſammen und ſtarb kurz darauf an
Im erlittenen Brandwunden. Der in der Kabine
ſh andene Brand konnte bald gelöſcht werden, ſo
6 die alarmierte Feuerwehr ſich auf die
Aufräu=
gsarbeiten beſchränken konnte.
Todesurteil im Mordprozeß Harth.
Limburg. Zu Beginn des vierten
Verhand=
unnstages wurde Medizinalaſſeſſor Dr. Boſch
noch=
as vernommen, der bekanntlich die Bettſtelle auf
trtflecke unterſucht hat. Das Bett iſt im
Gerichts=
k4— aufgebaut, und der Sachverſtändige hat zwei
ſeme Blutstropfen auf der Bettſtelle tatſächlich feſt=
Suellt. Nachdem noch der frühere Lehrherr des
pe mut Bisquart dieſem ein gutes Leumundszeugnis
ugeſtellt hat, wurde die Beweisaufnahme
ge=
hroſſen. Staatsanwaltſchaftsrat Schmidt erhob, ſich
ohann zu ſeinem Plädoyer. Der Staatsanwalt iſt
e. Anſicht, daß die Tat längſt nach Abſchluß des
5reits zwiſchen dem Angeklagten und Frau Bunke
n. der Küche verübt worden iſt, und zwar mit voller
TBerlegung. Am Ende des dreiſtündigen Plädoyers
antragte er gegen Harth wegen Mordes die
Todes=
trafe. Nach der Mittagspauſe ergriff der Verteidiger
S Wort. Seiner Anſicht nach iſt die Darſtellung des
Angeklagten, daß er Frau Bunke im Streit erſtochen
hlbe, nicht widerlegt. Es liege Totſchlag vor, und
Pear Totſchlag auf Provokation hin. Das Gericht
zeht ſich darauf zur Beratung zurück. Um 7 Uhr
rkündet der Vorſitzende folgendes Urteil: Der
An=
geklagte wird wegen Mordes zum Tode verurteilt.
Der Angeklagte nahm das Urteil gelaſſen auf.
Brand in einem Kinderheim.
Karlsruhe. In einem Kinderheim in
Karls=
ruhe entſtand am Montag morgen, zwiſchen 7 und
* Uhr, ein Zimmerbrand, dem zwei Kinder von
e—nem und drei Monaten zum Opfer fielen. Eine
gerichtliche Unterſuchung iſt im Gange.
Durch einen Meſſerſtich getötet.
Bielſchowitz. Zwiſchen den beiden 60
jähri=
een, ſeit Jahren in Feindſchaft lebenden Arbeitern
Shwalzyk und Loſka, kam es am Montag wieder
m Streitigkeiten, in deren Verlauf Chwalzyk ſeinen
Segner Laſka durch einen Meſſerſtich in das Herz
üötete. Der Täter wurde verhaftet.
Eine Kirche ins Meer geſtürzt.
Der brennende Speicher.
Ein gewaltiger Brand hat den Getreideſpeicher auf dem Lehrter Güterbahnhof in Berlin bis auf
die Grundmauern niedergebrannt. Rieſige Warenbeſtände, darunter 800 To. Zucker, 300 To. Gerſte,
500 To. Hafer und 200 To. Mehl ſind ein Raub der Flammen geworden. Der Sachſchaden beträgt
mehr als eine Million Mark.
Schiffsverbindung Berlin-Heringsdorf-Rügen.
Die alte Höfrup=Kirche
auf Stevns Klint, ſüdlich Kopenhagen, iſt unter
ge=
waltigem Felsſturz bis zur Mitte angebrochen und
ein Drittel der Kirche ſtürzte ins Meer. Der ganze
Chor und die Kanzel wurden von den Wellen
ver=
ſchlungen. Das Meer hat einen großen Teil des
Friedhofes unterſpült, wodurch dieſer ebenfalls
ver=
fank. Auf dieſe Weiſe wurden viele Gräber geöffnet
und Särge und Grabſchätze ſchwammen auf dem Meer.
Dieſe Kirche iſt eine der älteſten des Landes und
ſtammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde ſo
nahe am Meer erbaut, damit der Turm gleichzeitig
als Leuchtturm diene.
Seite 16
Mitwoch, den 21. März 1928
Nummer 81
Eindrücke und Zuſtärde in China.
Hat man den Krieg und die Inflation in Deutſchland
mit=
erlebt und dann ſeit 1924 die Unruhen im Yangtſetal, dann kommt
ein Verlangen nach Ruhe und ein Abſtumpfen den Ereigniſſen
gegenüber.
Als vor Wochen wieder ein Wechſel in der Regierung kam, auch die umliegenden ſchönen Teekaufhäuſer zerſtört.
die Nankingtruppen anrückten und die Chineſen mit ihrem Hab
und Gut in Automobilen und Rikſhaws in die franzöſiſche
Nieder=
laſſung flüchteten, um dort für viel Geld eine kurze Bleibe zu
finden, da empfand ich nur ein Mitleid mit dem chineſiſchen Volk,
das gewiß gern ungeſtört arbeiten würde; an eine Unſicherheit
für mich dachte ich nicht mehr. Oft, wenn ich nach einem Chineſen
frage, der vor längerer Zeit, für mich arbeitete, ſo kam der
ſuchende Boy heim und meldete: „Er iſt verzogen, man weiß
nicht, wohin.” Sonſt zogen Leute, die in den Städten ihre Arbeit
hatten, zum Ahnenkult in das Haus ihrer Familie, oder wenn ſie
zu Familienberatungen gerufen wurden — aber jetzt iſt es ein
großes Flüchten geworden, denn unter den Chineſen iſt ein
greßes Morden. Jede neue Partei tötet die Anhänger ihrer
Vor=
gänger. An eine ſorgfältige Juſtiz kann ich nicht glauben. Es
geht alles viel zu ſchnell. In den letzten Wochen wurden viele
Studenten und Studentinnen, Anhänger der bolſchewiſtiſchen
Idee, im Rücken der alten engliſchen Niederlaſſung abgeurteilt.
Man ſchoß durch ihre Stirnen, weil dort die böſen Gedanken
wohnten, und hernach gab man ihre Körper den ſchauluſtigen
Kulis frei — hatten ſie doch mit ihren Gedanken und Worten
die Kulis ins Unglück geführt.
Als 1926 der große Vorſtoß der Kantoneſen ins Yangtſetal
erfolgte, hatte ich für dieſe eine große Sympathie. Waren es
dech endlich Chineſen, die für einen Gedanken kämpften, keine
Räuber, die ſich nur die Taſchen füllen wollten. Und jetzt —
verſchiedene Generale ſind in den letzten Monaten abgezogen, zu
Schiff nach Japan, wenn ſie genügend erpreßt hatten, obwohl
auch ſie Mitglieder der Kuomingtang waren und den Lehren
Sun Yat Sens huldigten. Meiſtens töteten ſie zuvor die, die
ihnen ins Gewiſſen redeten. — Einmal ſtritten vier Generale
ſich um Hankow, d. h. um die Einnahmen aus den Steuern, die
ſie jetzt auf den Hankow=, Wuchang=, Hanyang=Handel legen und
womit ſie den Handel langſam erdroſſeln, wie ſie die chineſiſche
Induſtrie ſchon vernichtet und unendlich viele Arbeiter brotlos
den Verkehr geſperrt, auch denkt keiner an Erhaltung und Pflege
der Verkehrswege, ſo zieht ſich der Handel nach anderen Plätzen;
die reichen Chineſen ſind geflüchtet und haben verſucht, ſich in
Shanghais internationaler Niederlaſſung in Sicherheit zu
brin=
gen. Das Land kann durch Export kein Geld verdienen, die
Waren müſſen oſt umkommen, weil ſie nicht befördert werden
können. Ein ſolches Land iſt auch nicht aufnahmefähig für den
Import.
In der zweiten Hälfte des Dezember haben ſie die
Sowjet=
konſulate geräumt und alle Rotruſſen vertrieben und, wie ſchon
erwähnt, ſcharfe Juſtiz mit den verdächtigen Chineſen gehalten,
Sicher hat dieſes ſtraffe Vorgehen uns vor den großen Greueln,
die in Kanton geſchehen ſein müſſen, bewahrt; wenn auch man= keſſel normaler Größe zur Bereitung der Lauge erforderlich iſt, Weitere
cher, der irrtümlich aus ſeinem Bett geholt wurde und gefeſſelt t Zuſätze von Seife oder Seiſenpulver ſind unnötig.
im Nachtanzug durch die kalten Straßen mußte, mit Grauſen
an dieſes Erlebnis zurückdenkt. — Das Konſulat Sowjetrußlands
iſt jetzt abends bis in den kleinſten Winkel hell erleuchtet,
wäh=
rend am Tage bunte Wäſche die Balkone der Faſſade ſchmückt —
ein kraſſer Gegenſatz zu der feenhaften, teufliſch roten Beleuch= iſt beſtimmt zur Aufnahme der farbenfrohen Fahnenbilder, die den
tung und Schmückung am Geburtstage der ruſſiſchen Revolution.
— Geſtohlen wurde bei der Razzia natürlich auch, worüber man
ſich nicht mehr wundert, wenn man das chineſiſche Militär ſieht
— ſehr viele elende Körper in mangelhafter Kleidung. Viele
Krankheiten werden eingeſchleppt. Viel wird vernichtet, wenn
die Soldaten ihre Quartiere vor der Flucht in Brand ſte en. Das
letztemal ſchreckte uns abends ein ſchaurig=ſchönes Feuer am
Rande der Chineſenſtadt. Die frühere engliſche Niederlaſſung
war weithin erleuchtet und teilweiſe ſogar abgeſperrt, d. h. die
Kulis durften nicht durch; Automobile ließ man ruhig in den
Feuergarbenregen hineinfahren. Mit dem Hauptquartier wurden
Iſt man jahrelang Zeuge der Zuſtände hier im Lande, dann
ſchüttelt man wohl den Kopf über die Berichte, die mancher
ſchreibt, der eine kurze Reiſe nach dem Oſten macht und hier und
da ſich flüchtig orientieren kann. — Ich las die Einführung eines
deutſchen Gelehrten für das Buch eines Chineſen. Er drückte
ſein Mißbehagen aus, daß die Chineſen nicht auch alle von den
Europäern geſchaffenen Anlagen in Shanghai genießen können.
— Iſt mir zuerſt auch ſo gegangen! Der Boy, der meinem Mann
durch viele Jahre gut gedient hatte, ſollte ſeiner Herrin bei den
Schwierigkeiten der erſten Einkäufe im fremden Land helfen. So
gingen wir los, mein Boy immer drei Schritte hinter mir, und
kamen wir an die Straße, die am gewaltigen Yangtſe
entlang=
führt, ſo blieb er auf dem Fahrweg. Auf Befragen erfuhr ich,
es war den Chineſen verboten, dieſe von den Europäern allein
angelegte Straße, die auch der einzige gute Spazierweg war, zu
benutzen. Damals fühlte ich wie unſer Gelehrter und fand es
ungerecht, heute ſehe ich meine Kurzſichtigkeit ein. Die Straße
iſt längſt Eigentum der Chineſen, und die Europäer haben in
Hankow keinen Spazierweg mehr. In einem blühenden Hankow
wäre es zu erwägen, die Straße am Fluß, über die die Kulis
die ſchweren Laſten tragen, den Kulis auch zur Erholung zu
laſſen und für den Spaziergänger Wege im Gelände hinter den
Niederlaſſungen zu ſchaffen. — Aber im brachliegenden Hankow?
— Da muß ſich jetzt jeder ſein Körnlein picken, wo ers findet,
und hoffentlich laſſen ſich bald wieder mehr finden, auf daß
Chineſen und Europäer wieder ungehindert in dieſem großen,
geheimnisvollen Reich leben können.
A. H., Hankow, China.
Geſchäftliches.
Wie aus Spanien mitgeteilt wird, beſichtigten küwzlich S. K. H. der
Infant von Spanien und S. H. der Herzog von Tetuan einen deutſchen
Omnibus, welcher in Madrid und anderen ſpaniſchen Städten großes
gemacht haben. Durch die Kämpfe ſind die Eiſenbahnen für Aufſehen erregt hat. Es handelt ſich um einen Büfſing=
Sechs=
radomnibus, welcher inzwiſchen im Ueberlandverkehr m Spanien
in Dienſt geſtellt iſt. Intereſſant iſt, daß der Omnibus von Deutſchland
nach Spanien per Achſe überführt wurde und hierbei eine Durchſchnitts=
Reiſegeſchwindigkeit von über 40 Kilometern in der Stunde erreicht hat,
Eine derartige Schnelligkeit läßt ſich natürlich nur bei einem
luftbereif=
ten Omnibus mit ſtarkem Sechszylindermotor erreichen: auch
verbeſ=
ſert die Ausbildung als Sechsradwagen weſentlich die Fahreigenſchaften,
Ein Fehler beim Waſchen Nt 28, wenn die Waſchlauge
zu ſchwach iſt. Von einer ſchwachen Lauge iſt kein befriedigendes
Waſch=
ergebnis zu erwarten. Man rechnet im Durchſchnitt, d. h. bei normal
beſchmutzter Wäſche, ein Doppelpaket Perſil (das übrigens im
Ein=
kauf mit 85 Pf um 5 Pf. billiger iſt als zwei Einzalpakete) auf 5 bis
s Eimer Waſſer; das iſt eine Mengo Waſſer, wie ſie bei einem Waſch=
Wer nennt die Länder — kennt die Fahnen?
So=
eben iſt die zweite Auflage des Maſſary=Fahnenalbums enſchienen (
Her=
ausgeber: Maſſary Zigarettenfabrik, Berlin 8 42). Das Album
ver=
lockt zu einem ungemein kurzweilſigen und bildenden Sammelltport. Es
guten Maſſarh=Zigaretten mitfolgen und in orfginalgetreue
Wieder=
gabe die Fahnen aller Kulturſtaaten der Weſt zeigen. Die ſehr
ge=
ſchmackvoll ausgeſtattete und erfreulich überſichtlich angeordnete
Neuaus=
gabe iſt weſentlich reichhaltiger. Es lohnt ſich, dafür 1,50 Mark
anzu=
legen.
Rundfunk=Pro ramme.
Frankfurt.
Mittwoch, 21. März. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30:
Rektor Wehrhan: Die Macht des Geſanges — mittelalterliche Sänger.
16.30: Rundfunkorch.: Jof. Seb. Bach (geb. 21. März 1685).
Mitw.: Eva Servatius (Sopran), Konzertmeiſter W. Caſpar (Wioinel,
L. Wenderoth (Föte). O 17.45: Bücherſtunde. O 18.15:
Vereins=
nachrichten, Mitteilungen. O 18.30: Piarrer Taesler: Die
Religion=
bei den griechiſchen Deniern bis einſchließlich Sokrates. O 19: Käte
Stiputat: Meine Auswanderung nach Paraquan. O 19.30:
Franzöſi=
ſcher Sprachunterricht. 20: Dr. R. Mertens: Der Botaniſche
Garten in Buitenzorg auf Java. — 20.15: Kaſſel: Abend= und
Nachtklänge. Trunt: Serenade für Streichorcheſter. — Bodart:
Nacht=
gruß. Abendwolke. — Kaun: Mondnacht. Liebeslied. — Trunk:
Flieder m Mondlicht. Mondſchein. — Strauß: Im Spätboot. —
Joll: Nachtmuik. Ausf.: Engelhardt=Paſchel (Sopran). Funkorch.
O 21.50: Neues Rathaus Berlin=Schöneberg: Rede des
Reichsaußen=
miniſters Dr. Streſemann auf dem Emplangs=Abend des Berliner
Verbandes der auswärtigen Preſſe.
Stuttgart.
Mittwoch, 21. März. 12.30: Schallplatten. O 15: Rektor
Stuber: Schulmu ikpflege und Mundharfe. — Anchl.: Vorführ.
des Vereinigten Stuttg. u. Oberndorfer Schüler=Mundharfen=Orch.
O 16: Briefmarken unde für die Jugend. O 16.15: Frühlingsanfang.
Funforch. Einl.: Conzelmann. D 18.15: Kon ul Skarnitzl,
Stutt=
gart: Ein Jahr in Japan. O 18.45: Karlsruhe: Berufsberater
Gurk: Die mittlere Beamtenlaufbahn in Baden und Württemberg.
O 19.15: Engliſch. O 20: John Gabriel Borkman, Schauſpiel in
4 Akten von Ibſen. Spielleit.: Köſtlin. Verſ.: John Gabriel
Borkman; Gunhild ſeine Frau; Erhard, Student, ihr Sohn: Ella
Rentheim, Frau Borfmans Zwillingsſchweſter: Fanny Wilton;
Wilhelm Foldal, Hilfsſchreiber bei einer Rechnungskammer: Frida,
ſeine Tochter. Stubenmädchen bei Frau Borfman. —
Kammer=
muſik=Einl. des Phill. Orch, O 22: Tanzmuſik der Kapelle
Wende. O 22.50: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 21. März. 15.3-. „argarete Caeminerer:
Aus=
drucksmöglichkeiten der Frauenerſchemung durch die Kleidung. O 16:
W. v. Kuhlwein: Reit= und Fahrzurſier=Sport einit und jetzt.
O 16.30: Jugendbühne. Th. Kappſtein: Henrik Ibſen. — Danach:
Tee=Mu ik der Kapelle Geza Komor. O 18.23: Einf. zu dem
Sende=
ſpiel am 22. März. O 18.50: Prof. Dr.=Ing. Hanemann: Die
Prüfung und Verwendung der Metalie, O 19.20: Dr. Würzburger=
Wie ſieht der moderne Mann die moderne Frau? Anonyme
Be=
gegnungen. 19.50: Geheimrat Prof. Dr. Kraus: Die
medie=
ziniſche Weltanſchauung. 2 23.30: Ruſiſche Tänze. Dir.; Seidler=
Winkler. Mouſſorgſfy: Introduktion und Polonaiſſe aus Boris
Godounow. — Rimſky=Kor alow: Gauklertanz aus Schneeflöckchen. —
Glazounow: Fant. Walzer aus Raymonda. — Cui: Taranielle.
— Mouſſorgſky: Perſiſcher Tanz aus Die Prinzen Khovansky. —
Glazounow: Ballettſzenen. Funkorch. 21.39: Rede des
Neichs=
außenminiſters Dr. Streſemann auf dem Empfangsabend des Berliner
Verbandes der auswärtigen Preſſe. — Tagesnachrichten. O 22.30:
Tanzmuſik der Kapelle Marek Weber,
Deutſche Welle. Mittwoh, 21. März. 12: Einheitskurzſchrift
für Schüler. 2 12.30: Mitteil des Reichsſtädtebundes. 0 12.40:
Mitteil, d. Verbandes der Preuß, Landgemeinden. 14.30:
Kimder=
ſtunde: Singſpiel „Der Lord und das Singvögelchen” o 15:
Schulrat Wolff u. Schulrat Gantzer: Elternzeitſchrift als Brücke
zwiſchen Haus und Schule (ein Dia og). O 15.35: Wetter und Börſe.
O 16: Min.=Rat Dr. Südhof: Der deutſche Auslandlehrer. 8 16.30:
o 17: Hamburg: Bandler=Quartett: Werke von Stomitz, Dittersdorf
u. Handn. o 18: Ing. Behr: Werkzeuge und Werkzeugmaſchinen!
O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger O 18,55: Dr. W. Deiters;
Lebenshaltung der Angeſtellten. O 19.25: A. Me ichar: Einführung
in die moderne Mu 7”: Franz Schrecker zum 50. Geburtstaa. O 20.30:
Ruſſiſche Tänze. Dir.: Seidler=Winkler, Funkorch. Werie von
Glazounow, Mouſſorgsky, Rimsky=Korſſakow, Eui. 0 21.30: Rede
des Reichsaußenminiters Dr. Streſemann auf dem Empfangsabend
des Berliner Verbandes der auswärtigen Preſſe, O 22:
Preſſe=
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bracht werden.
Nummer 81
Mittwoch den 21 März 1928
Seite 17
Win Sürstin Tamare
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Sie mußten eine der ſehr belebten Seitenſtraßen
überque=
en, und er hatte ſie leicht untergefaßt, um ſie hinüberzuführen.
zſer weicher Arm ruhte in ſeiner Hand.
Da ſie ſelten zu Fuß, durch die Stadt ging, fühlte ſie ſich
ſin ſicher bei dem regen Verkehr. Sie ſreute ſich ihrer
Unſicher=
ſſoat; denn nun konnte ſie ſeine Aufmerkſamkeit geſchehen laſſen,
orie mit ihrer ſeit Jahren großgezüchteten Prüderie in Kon=
IEt zu geraten.
Inzwiſchen gab ſie lachend zur Anttvort:
„Es iſt jedenſalls ſehr ſchmeichelhaft, mit laumarmem Waſſer
errglichen zu werden!“
Und er dachte: — von dieſem Geſichtspunkt aus hinkt
aller=
dwigs mein Vergleich gewaltig.
Kurz bevor ſie die andere Seite erreicht hatten, überlegte ſie,
ol, ſie ihren Arm zurückziehen ſollte oder nicht. Er kam ihr
zu=
ver und ließ ſie los. Die nächſte Seitenſtraße war ohne
Ver=
tchr, weshalb er auch keine Anſtalten zu einer Wiederholung
nwuchte, und eigentlich hatte ſie ſich ſchon darauf gefreut
Allmählich fing ſie an, von ſich und ihrem Leben zu erzäh=
Im. Sie ſprach in großen Zügen von ihrem Vater, ihrer Mutter
u.id ihrem Manne. Er hörte die Wehmut, die aus ihren
Wor=
tin klang. Als ſie vor ihrem Haus ſtanden, wurde die Tür von
innen geöffnet. Er ging mit hinein und ſchloß den Fahrſtuhl
arf. Sie wunderte ſich darüber, denn er hatte ihr erzählt, daß er
ſ it einigen Wochen nicht mehr dort wohnte.
Während ſie hinauffuhren, fragte ſie:
„Fahren Sie jetzt zu ihrem Frcund?”
„Nein — — ich wollte Sie nur bis oben begleiten. (Es iſt
ſehr praktiſch, daß ich noch ein paar Schlüſſel habe — — — ich
ſmnd ſie mal auf der Treppe, und da ich doch faſt täglich
hinauf=
jahre, habe ich ſie behalten.”
„O.
—!” ſagte ſie, mit Schadenfreude, „dann ſind es
meine Schlüſſel, ich habe ſie vor ungefähr vier Wochen verloren.”
„Stimmt,” erwiderte er. — — — „Darf ich ſie Ihnen mit
oeſtem Dank zurückgeben?”
Vor ihrer Tür, die ſie langſam und etwas umſtändlich auf=
/chloß — denn er hatte noch gar nicht gefragt, ob er ſie
wieder=
ehen dürfte — zog ſie ihren Handſchuh aus und reichte ihm
Dic Hand. In dieſem Augenblick ging das Nachtlicht aus. Er
chatte ihre Hand gefaßt und küßte ſie. — — — Zuerſt war es ein
manz offizieller Handkuß — — — dann die vertraute Huldigung
ines guten Bekannten —
und nach fünf Sekunden eine
ZZärtlichkeit.
Inzwiſihen ſpannte Amor ſeinen Bogen und durchſchoß
gerad= an der Stelle den Panzer ihrer guten Erziehung, wo
das Herz ſaß.
Sie wurden geſtört. Die Sicherheitskette der
gegenüberlie=
genden Etagentür wurde beiſeite geſchoben, Stimmengewirr
wurde laut, und man entnahm daraus, daß einige Gäſte ſich
verabſchiedeten.
Ohne ein Wort zu ſagen, ſchob er die junge Frau in die
Diele ihrer Wohnung und ſchloß leiſe die Tür hinter ſich. Um
nicht den Eindruck einer Ueberrumpelung aufkommen zu laſſen,
taſtete er ſofort nach dem elektriſchen Schalter und drehte das
Licht an.
Sie hatte ein ganz verſtörtes Geſicht.
„Wann kommt Ihr Gatte zurück?” fragte er ſie.
„Nicht vor zwölf, halb eins; aber — —
„Warum aber —
— Ich möchte noch eine Zigarette mit
Ihnen rauchen — — — außerdem kann ich jetzt unmöglich
hinaus; denn die Leute drüben verabſchieden ſich noch eine halbe
Stunde.” Sie dachte: meine Dienſtboten ſind aus; es iſt
nie=
mand in der Wohnung.
Sie führte ihn ſvortlos in den kleinen Salon, zog vorſichtig
die Vorhänge zu und drehte das Licht an.
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oller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Ihr Vorteil,
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„Wäre die Stehlampe nicht hübſcher?” meinte er.
Sie zog an der kleinen Kette der Stehlampe und er drehte
das Deckenlicht wieder aus. So ſaßen ſie eine kleine Weile
nebeneinander in den weichen Kiſſen des Sofas=
— ſahen
ſich an und rauchten.
„Wiſſen Sie, daß es ein ſträflicher Leichtſinn iſt, was ich
tue?” ſagte ſie nuvermittelt.
„Leichtſinn, vielleicht — — — aber ſträflich — —?‟
Si= rückte etwas näher, um ihre Aſche abſtreifen zu können:
„Mein Mann hat die allerſtreugſten Grundſätze — — wiſſen
Sie, was er täte, wenn er Sie hier fände —
Er lächelte mokant.
„Er würde fragen, was ich hier mache — — und ich glaube
beſtimmt, ein= paſſende Antwort darauf zu finden."
Sie ſtand nervös auf.
„Sie kennen ihn ehen nicht — — — er wäre imſtande, Sie
glatt zu erſchießen."
„Da3 träfe mich”, er ſah ſich um, „— — oder den Spiegel
hier hinter mir. — — Im übrigen leben wir in einer Zeit, wo
man das Schießen vom Salon auf die Straße verlegt hat.”
Sie legte zärtlich ihre Hand auf ſeine Schulter:
„Sie müſſen gehen!
— Es wäre ſurchtbar.”
Er lachte laut:
„Allerdings, — — für den Spiegel!”
„Still!” flüſterte ſie.
„Sie ſind furchtbar komiſch.”
viel=
„Bedenken Sie die Stellung meines Mannes —
leicht wird er in den nächſten Tagen Miniſter — — — ſeine
politiſche Karriere wäre vernichtet — — — er würde mich auf
die Straße ſetzen — — — es gäbe einen furchtbaren Eklat —
— — es iſt—
ein gruſeliges Liebesgeflüſter”, unterbrach er ſie.
Er fühlte, ihren Blick auf ſich gerichtet. Es lag etwas
Flehendes, Hilfeſuchendes darin, eine Sehnſucht, ein Verlangen
und doch ſo, daß man nur ihre Hand nehmen und ihre
Finger=
ſpitzen küſſen konnte.
„Sie ſind ſehr unglücklich und unzufrieden,” ſagte er leiſe,
„Ihr Leben iſt inhaltlos; nur der äußere Glanz täuſcht Sie
darüber hinweg. Es iſt ſchade um Sie. Sie ſollten aufwachen
aus dieſer Lethargie und ein neues Leben beginnen.”
„Das ſagt man ſo leicht — — — und ſchreibt es ſo leicht in
den Büchern,” ſpottete ſie wieder, „aber die Wirklichkeit iſt
anders. Ich bin die Frau von Dr. Jürgens, ſchon ſeit ſieben
Jahren, und ſeit dieſer Zeit lebe ich mein eigenes Leben nicht
mehr. Es iſt wie in einer Tretmühle, tagein, tagaus —
Sie lächeln — — — es iſt eine luxuriöſe Tretmühle, gewiß —
— — aber auch mit einer vergoldeten Peitſche kann man
ge=
ſchlagen werden.”
Er dachte einen Augenblick nach und erwiderte:
„Sie ſelbſt ſind ſchuld daran!“
Sie ſchloß ſinnend die Augen;
„Ja, aber dieſe Schuld liegt ſieben Jahre zurück; muß ich
denn mein ganzes Leben büßen —
„Sie verſtehen mich falſch. Ich denke nicht an die Schuld
oder, beſſer geſagt, an die Urſache vor ſieben Jahren, ſondern
an die Schuld von heute, die ungeheure Schuld, ſich ſelbſt
gegen=
über, daß Sie jeden Verſuch, das Leben zu meiſtern, unterlaſſen
Sie haben Muſik ſtudiert, Sie haben eine ſchöne
Stimme — —
„Woher wiſſen Sie das‟
„— ich habe Sie hin und wieder fingen gehört. Wer
ver=
bietet Ihnen den Geſang?”
„Ich dürfte doch niemals öffentlich auftreten.”
„Geben Sie — wenn Sie Ihre Eitelkeit unbedingt
befrie=
digen wollen — eine Soiree.”
Sie ſchüttelte den Kopf.
„Oder tun Sie etwas anderes, ſetzen Sie ſich irgendein Ziek.
Sie gehören zu den wenigen Menſchen, die ihren Ambitionen
nachgehen könnten — —‟ Er ereiferte ſich und ſprach mit ihr
ſvie mit einem alten Freund — — „Aber Sie haben eben keine
— — wachen Sie
Ambitionen, Sie halten einen Winterſchlaf
auf ans Ihrer Lethargie — —
Auf einnial wurde ſie ganz blaß. Sie ſprang auf und
lauſchte, ſie lief ans Fenſter, und er hörte, wie eine Wagentür
zuklappte und ein Auto ſich in Bewegung ſetzte. Sie ſtarrte ihn
mit großen, entſetzten Augen an. Er eilte auf ſie zu und ſtützte
ſie, ſonſt wäre ſie umgefallen.
(Fortſetzung folgt.)
Verein für naturgemäße Lebens=
und Heilweiſe, E. V., Darmſtadt.
Freitag, den 23. März b. Js., abends
8 Uhr. in der Aula der Ludwigs=
Ober=Realſchule am Kapellplatz
Oeffentlicher Vortrag
des Herrn Oskar Mummert,
Schrift=
leiter des „Naturarzt” in Berlin, über
d.8 Thema:
1. Im Wunderreich der Träume
(Der Traum als Geſundheitslehrer,
Schickſals= und Charakterdeuter)
2. Läßt ſich das Fortleben nach dem
Tode wiſſenſchaftlich begreifen?
Karten für Nichtmitglieder zu 1.—
an der Abendkaſſe. Für itglied r
iſt der Eintritt gegen Austpeis der
letzten Beitragsquittung koſtenlo”.
514
NEe
UEIST
Freitag, 23. März
ſpricht
Eberſpächer
Stuttgart
n der Loge,
Sanb=
ſtr. 10, 8 Uhr abends
über (5145
ZUM GLück.
Darmſtadt.
Sonnta ), 25. März=
4. Wanderung
Rund um Auerbach
und Zwingenberg.
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Zwin=
genberg.
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