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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landesbauptſtadt
Wöchentliche iliunffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämticher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 76
Freitag, den 16. März 1928.
191. Jahrgang
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Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reklamezelle (92 mm
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
ſede Verpftichtung auf Erfüllung der
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auftfäge und Leiſtuns von Schadenerfatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nalionalbaut
dur Verhaftung der deutſchen
Ingenieure in Rußland.
Iite Antwort der Reichsregierung an Moskau.
Berlin, 15. März.
Wie wir erfahren, trat das Reichskabinett heute vormittag
n. 11 Uhr zu der angekündigten Sitzung zuſammen, in der
eihskanzler Dr. Marx zum erſten Male ſeit ſeiner Erkrankung
m Vorſitz führte. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
be=
ruch den Verlauf und das Ergebnis der letzten Tagung des
äüterbundsrates in Genf, worauf der Leiter der deutſchen
Dele=
in on für die deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen,
etrhsminiſter i. R. Dr. Hermes, über ſeine Tätigkeit dem Kabi=
Bericht erſtattete. Die Angelegenheit der Verhaftung
deut=
der Ingenieure in Rußland bildete den Gegenſtand einer
ein=
henden Ausſprache. Das Reichskabinett hat ſich dahin
ent=
hieden, daß die ſchwebenden deutſch=ruſſiſchen
Wirtſchaftsver=
an dlungen ſolange unterbrochen bleiben, bis die Angelegenheit
Verhaftung deutſcher Ingenieure im Donezgebiet eine
Rege=
ting gefunden hat. Das Kabinett iſt hierbei von der Erwägung
un gegangen, daß die Verhandlungen durch die ungeklärte
Donez=
fſräre in eine Atmoſphäre gebracht worden ſind, die wenig
Er=
eug verſpricht.
Streſemann beim Gowjet=Botſchafter.
Wie uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt aus
An=
a. der Verhaftung deutſcher Ingenieure und Techniker im
danezgebiet der deutſche Botſchafter in Moskau
be=
u ftragt worden, die Sowjetregierung um ſofortige
uch genaue Aufklärung darüber zu bitten, welche
konkre=
er Beſchuldigungen im einzelnen gegen die Verhafteten erhoben
vurrden und welche Beweiſe für die Beſchuldigungen vorliegen.
Zurgleich wird in Moskau auf Grund der beſtehenden
Ver=
riegsbeſtimmungen die Forderung geſtellt werden, daß
ſemm zuſtändigen deutſchen Generalkonſul in Charkow.
ſtattet wird, die verhafteten
Reichsangehöri=
n zu beſuchen.
Ferner hat der Reichsaußenminiſter den hieſigen
Sowjet=
prittſchafter auf die Erregung hingewieſen, die der
Zwiſchen=
all in der deutſchen Oeffentlichkeit, namentlich in den
mn Wirtſchaftsverkehr mit Rußland beteiligten Kreiſen
hervor=
gerufen hat. Er hat dem Botſchafter mitgeteilt, daß es infolge
dur durch den Zwiſchenfall geſchaffenen Sachlage an einer der
weſentlichſten Vorausſetzungen für ein gedeihliches Ergebnis der
zu rzeit im Gange befindlichen Wirtſchaftsbeſprechungen fehle,
uund daß die Reichsregierung es deshalb für geboten halte, dieſe
Beſprechungen bis auf weiteres auszuſetzen. Die
Reichsregie=
ryrng hoffe jedoch, daß durch ſchnelle Beilegung des Zwiſchenfalls
eimie Grundlage für die baldige Wiederaufnahme der
Beſprechun=
garn geſchaffen werde.
Das Reichskabinett hat ſich am Donnerstag mit den
aktu=
elllen Oſtproblemen beſchäftigt, ſoweit ſie in die auswärtige
Poli=
urk hineingreifen. Dabei ſtanden zwei Fragen im Vordergrund:
diie Handelsvertragsverhandlungen mit Polen
unid die Wirtſchaftsverhandlungen mit Rußland,
die ja ebenfalls in das Gebiet des Handelsverkehrs
hinein=
dehören, da am 12. September auf den 12. März nächſten Jahres
der deutſch=ruſſiſche Handelsvertrag gekündigt werden kann. Die
B8erhandlungen, die ſeit einigen Wochen mit den Ruſſen in
Ber=
iurn ſtattfinden, haben ja den Zwea, Urſachen, die vielleicht zu
iner Kündigung führen könnten, aus der Welt zu ſchaffen. Die
„Kuſſen ſind dabei mit neuen ſehr erheblichen
Kredit=
u nſprüchen hervorgetreten. Sie wollten einen
Export=
hredit von 600 Millionen Mark. Auf deutſcher Seite
beſteht jedoch nur ſehr geringe Neigung, zumal da unſer Handel
minter dem Eindruck ſteht, daß die Erwartungen, die wir auf den
letzten 300 Millionenkredit ſetzten, nur zu einem ſehr geringen
Teil in Erfüllung gegangen ſind. Die deutſche Statiſtik hat
aus=
zerechnet, daß der Export nach Rußland im Jahre 1927 von 265
mur auf 329 Millionen Mark geſtiegen iſt, obwohl damals aus
wem Export 150 Millionen zur Verfügung ſtanden. Der Kredit,
wen wir den Ruſſen eröffneten, ſollte aber ſelbſtverſtändlich zu
einem Zuſatzexport führen, während er nach dieſen Zahlen den
ſökuſſen nur dazu diente, wenigſtens zur Hälfte den bisherigen
xport nicht mehr zu bezahlen, ſondern auf Kredit zu nehmen.
Wie Ruſſen haben dieſe Zahlen beſtritten und da auch ſonſt die
MAuffaſſungen ſehr weit auseinandergingen, hat man ſich in eine
Mökeihe von Unterkommiſſionen verteilt, worin die einzelnen
Pro=
ſGleme geklärt werden ſollen. Ob eine Verſtändigung möglich,
bſchien immerhin zweifeihaft.
Durch das Vorgehen der Ruſſen gegen die deutſchen
Ange=
iſſtellten im Donezgebiet hat ſich aber das ganze Bild mit einem
SSchlag verändert. Die deutſche Politik ſteht unter dem Eindruck,
Waß hier von Rußland der Verſuch gemacht wor=
Wen iſt, innenpolitiſche Erfolge auf Koſten
Dder Deutſchen zu erreichen, und daß wir keine Veran=
Alaſſung haben, uns das gefallen zu laſſen, zumal da die Ruſſen
halles tun, um durch die Art ihres Vorgehens den Schlag
ggegen Deutſchland zu verſchärfen. Wir brauchen ſie nicht
darüber zu belehren, inwieweit das klug iſt, daß ſchließlich auch
Deutſchland der einzige Staat iſt, der noch wirtſchaftlich mit
ihnen in Verbindung ſteht. Das muß ihre Sorge ſein. Für
Deutſchland iſt es ſchon aus Gründen der Selbſtachtung
notwen=
dig, daß wir auf dieſe Beleidigung reagieren. Das iſt unter dem
erſten Eindruck von dem Grafen Brodldorff=Rantzau in Moskau
geſchehen, der ſehr deutlich geworden iſt. Das iſt auch durch
Generaldirektor Deutſch geſchehen, der dem ruſſiſchen Botſchafter
in Berlin, Kreſtinſki, keinen Zweifel darüber gelaſſen hat, wie
dieſe unerhörte Art der Behandlung deutſcher Ingenieure und
Techniker wirken müßte. DDas=Reichskabinett hat den
Schluß=
ſtrich darunter geſetzt, indem es beſchloſſen hat, den Ruſſen
mit=
zuteilen, daß unter dieſen Umſtänden die deutſch=ruſſiſchen
Ver=
handlungen zunächſt abgebrochen werden müßten. Die Ruſſen
müſſen alſo nach Haufe fahren und es iſt ihnen überlaſſen, durch
eine annehmbare Beilegung des Zwiſchenfalles mit den
Inge=
nieuren die Vorausſetzungen für eine Fortſetzung der ſachlichen
Verhandlungen zu ſchaffen.
Die Handelsvertragsverhandlungen mit Polen
In der Kabinettsſitzung am Donnerstag iſt auch in
Anweſen=
heit des Geſandten Rauſcher und des Führers der deutſchen
Wirtſchaftsdelegation, Miniſter a. D. Hermes, über die
Handels=
vertragsverhandlungen mit Polen geſprochen worden, die
inzwi=
ſchen wohl auch durch die unmittelbare Unterredung des
Außen=
miniſters mit dem polniſchen Außenminiſter in Genf gefördert
worden ſind. Herr Rauſcher iſt mit neuen
Inſtruk=
tionen nach Warſchau zurückgefahren.
Auch hier liegen die Dinge ſo, daß auf deutſcher Seite
grund=
ſätzlich die Bereitſchaft beſteht, das Kriegsbeil zu begraben, daß
aber die Vorausſetzungen dafür von Polen geſchaffen werden
müſſen. Die Valoriſierung der polniſchen Zölle und vor allem
die Grenzzonengeſetzgebung hinſichtlich des Niederlaſſungsrechtes
ſind für Deutſchland als Grenznachbar einfach untragbar.
So=
lange in dieſen beiden Punkten nicht eine Klärung herbeigeführt
iſt, wird an den Abſchluß eines Handelsvertrages nicht zu
den=
ken ſein. Wir möchten annehmen, daß Herr Rauſcher beauftragt
iſt, in Warſchau dieſen Standpunkt mit aller Gründlichkeit zu
entwickelu.
Neue Schwierigkeiten.
Widerſtände gegen die Regierungsvorſage.
Die Ruhe, die in den letzten Tagen ſich über dem Reichstag.
ausbreitete und die die vorgeſehene Bewältigung des Programms
zu gewährleiſten ſchien, iſt jäh unterbrochen worden. Das Plenum
hat zwar die Beratung des Wehretats, Abteilung Reichswehr, in
zweiter Leſung zu Ende gebracht — etwas mit Donner und Blitz,
denn der Nationalſozialiſt Straſſer übte ſich in ſcharfen Angriffen
gegen den Miniſter, die ſich gegenüber dem Reichsaußenminiſter
dann bis zum Vorwurf des bewußten Landesverrates ſteigerten,
worauf der Reſt ſeiner Rede in einem ohrenbetäubenden Lärm
unterging, während ein ihm Beifall ſpendender Tribünenbeſucher
gewaltſam entfernt werden mußte. Das war aber doch mehr
Theaterdonner.
Hinter den Kuliſſen brauen ſich aber offenbar ſchwere Wolten
zuſammen. Das Notprogramm liegt immer noch zum Teil beim
Reichsrat, zum Teil bei der Reichsvegierung und zum Teil im
Reichstag. Im Sozialpolitiſchen Ausſchuß ſind die
Zuwen=
dungen an die Sozialrentner durch eine
Herauf=
ſetzung der Kinderzuſchläge um 10 Millionen
Mark erhöht worden. Was der Finanzminiſter dazu ſagt, weiß
man noch nicht. Im Reichsrat kommt die Reichsregierung mit
ihren Vorſchlägen zur Rentenbanckreditanſtalt
nicht recht vorwärts. Preußen hat einen großen Gegenſchlag
aus=
geführt, indem es eine erhebliche Verbeſſerung des Kapitals der
Preußenkaſſe ankündigte, um dadurch der Zuweiſung neuer
Auf=
gaben an die Rentenbankkreditanſtalt Konkurrenz zu machen. Die
Verhandlungen mit den Ländern kommen nur ſchwer
vom Fleck und früheſtens am Samstag wird der Reichsrat
Be=
ſchluß faſſen können.
Der ſchwierigſte Punkt aber iſt die Herabſetzung
des zollfreien Gefrierfleiſchkontingentes. Dieſe
Entſcheidung wird im Handelspolitiſchen Ausſchuß getroffen
wer=
den müſſen. Das Zentrum hat darüber am Mittwoch beraten,
iſt ſich aber nicht einig geworden. Heute ſtehen ſich drei
Meinun=
gen gegenüber: der reine Konſumentenſtandpunkt, der von der
Regierungsvorlage und von einer Herabſetzung der Einfuhrziffer
von 120 000 auf 50 000 Doppelzentner nichts wiſſen will, der
agrariſche Flügel, der die Herabſetzung als Notwendigkeit
befür=
wortet, und ein dritter Teil, der einen vermittelnden Standpunkt
einnehmen will. Die Spannung im Zentrum muß ziemlich groß
ſein. Die Zentrumsführung hat jedenfalls ſchon zu erkennen
ge=
geben, daß ſie ihrer Leute nicht ganz ſicher iſt und daß ſie unter
Umſtänden einen Ausbruch eines Teiles der Fraktion befürchtet,
womit bei der Abſtimmung die Regierungsvorlage
ge=
fährdet werden könnte. Die Reichsregierung hält aber nach
wie vor daran feſt, daß das ganze Notprogramm ein einheitliches
Geſetz iſt. Die Ablehnung dieſer Vorlage würde auch den
Zu=
ſammenbruch des ganzen Programms bedeuten. Die
Deutſch=
nationalen ſcheinen ebenfalls die Lage als ſehr ernſt zu
betrach=
ten. Sie haben es für notwendig gehalten, eine Erklärung
her=
auszugeben, worin ſie mit aller Schärfe ſich auch für die
land=
wirtſchaftlichen Mindeſtforderungen einſetzen und eine
Zerſtücke=
lung des Notprogramms ablehnen. Die Beratung dieſer Frage
iſt am Donnerstag im Ausſchuß auf Freitag vertagt worden. Sie
wird vermutlich am Freitag wieder um einen Tag
hinausge=
ſchoben werden, damit inzwiſchen die Parteien Gelegenheit haben,
über neue Vergleichsvorſchläge zu beraten. Man rechnet aber noch
immer mit der Möglichkeit, daß es gelingt, den opponierenden
Teil des Zentrums zurückzugewinnen und dadurch die Mehrheit
der Regierungsparteien für dieſen Teil des Progpamms
ſicher=
zuſtellen.
Gleichzeitig kommen auch von den Beamten her Widerſtände
gegen die Verknappung des Perſonalnachtragsetats. Die Beamten
machen darauf aufmerkſam, daß die Novelle in ihrer jetzigen
zu=
cmimengeſtrichenen Form nicht einmal den bekannten Fußnoten
im Beſoldungsgeſetz entſpricht und verlangen eine Erweiterung.
Auch deswegen hat die Regierung neue Verhandlungen mit den
Parteien aufgenommen. Es zeigt ſich alſo, daß Herr Dr. Marz
mit ſeinem Regierungsſchiff noch nicht alle Klippen umſchifft hat.
Der Doppelſluch der Reparationen.
Von Philip Snowoen,
ehemaliger britiſcher Schatzkanzler.
In wenigen Monaten tritt der Dawesplan in das ſogenannte
Normaljahr ein. Von dieſem Zeitpunkt ab müſſen dann jährlich
2½ Milliarden Reichsmark von ſeiten Deutſchlands an den
Generalagenten gezahlt werden. Darüber hinaus beſteht nach
dem Londoner Abkommen die Möglichkeit, daß auf Grund eines
ſogenannten deutſchen Wohlſtandsindex Zufatzzahlungen von den
Enientemächten gefordert werden dürfen.
In weiten Kreiſen der deutſchen Bevölkerung wie auch im
Auslande machen ſich bereits heute große Sorgen um die
künf=
tige Durchführung des Dawesplanes bemerkbar. Dieſe Sorgen
ſind, wie die nachſtehenden Ausführungen zeigen werden,
durch=
aus gerechtfertigt. Wir dürfen allerdings nicht überſehen, daß der
Datesplan von Anfang an nur als eine zeitweilige Löſung
ge=
dacht war, die möglichſt ſchneli gefunden werden mußte, damit
überhaupt Reparationszahlungen ermöglicht wurden, und um
Deutſchland in den Stand zu ſetzen, ſeine Finanzen in Ordnung
zu bringen und ſeine Wirtſchaft auf eine geſunde Grundlage zu
ſtellen.
Der Dawesplan war ſeinerzeit das große wirtſchaftliche
Experiment mit politiſchem Hintergrund. Als das Londoner
Abkommen unterzeichnet wurde, wußte noch niemand, wie ſich
die Durchführung des Planes geſtalten würde. Man fühlte nur,
daß eine zeitweilige Löſung der verwirrenden politiſchen und
wirtſchaftlichen Probleme aus den verſchiedenſten Gründen
drin=
gend erforderlich war. Einmal mußte Frankreich durch eine
Feſt=
ſetzung von Reparationszahlungen, für die nächſten Jahre
be=
ruhigt werden, und dann vor allem bedrohte die Ruhrbeſetzung
den Frieden Europas aufs ſchärfſte. Die Löſung des Problems
konnte alſo nicht länger aufgeſchoben werden.
Die Tatſache, daß die Londoner Konferenz die Geſamtſumme
der deutſchen Reparationszahlungen noch offen ließ, zeigt
deut=
lich, daß es ſich bei dem Abkommen vom Auguſt 1924 nur um
eine zeitweilige Löſung handelte. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß
eine Begrenzung der Jahresleiſtungen Deutſchlands früher oder
fpäter doch einmal gefunden werden muß. Der Grund, weshalb
die Fixierung der Geſamtſumme damals nicht ſofort erfolgte,
war vor allen Dingen der, daß es ſeinerzeit unmöglich war, ſich
auf irgend eine beſtimmte Summe zu einigen.
Man erkannte jedoch bereits damals die Schwierigkeiten, die
der Transfer dieſer Summen bereiten würde. Und erſt recht
heute macht man ſich in Deutſchland wie in den Ländern, welche,
die deutſchen Zahlungen emrfangen ſollen, große Sorgen
dar=
über, wie der Transfer durchgeführt werden ſoll. Man weiß
auch, daß Mr. Parker Gilbert, der Generalagent für die
Repa=
rationen, ſich viel Kopfzerbrechen wegen der Löſung dieſer Frage
macht.
Da man bereits ſeinerzeit die Möglichkeit ſolcher
Schwierig=
keiten vorausſah, wurde im Londoner Abkommen ein Paſſus
eingefügt, durch welchen das Transferkomitee ermächtigt wurde,
zu geſtatten, daß die Redarationszahlungen in der Reichsbank
bis zu einem beſtimmten Betrag angeſammelt werden können,
damit eine Erſchütterung der deutſchen Valuta vermieden wird.
Dieſe Vorſchrift iſt bisher noch nicht in nennenswerter Weiſe
an=
gewandt worden, da Deutſchland ſeinen Zahlungsverpflichtungen
zunächſt mit Hilfe der Aufnahme von Auslandsanleihen
nach=
gekommen iſt.
Die große Frage alſo, ob Deutſchland die künftigen
Repa=
rationszahlungen aus den Erträgen ſeiner Wirtſchaft oder aus
den Erſparniſſen ſeiner Bevölkerung ſowie aus den Ueberſchüſſen
ſeines Exporthandels leiſten kann, iſt daher noch nicht praktiſch
gelöſt worden. Bisher ſind die Zahlungen vornehmlich aus den
im Ausland, hauptſächlich in Amerika, aufgenommenen Darlehen
geleiftet worden. Das Daweskomitee ſah ſeinerzeit nicht voraus,
daß Deutſchland gezwungen ſein würde, für den Wiederaufbau
ſeiner Wirtſchaft in ſo hohem Maße im Auslande Darlehen
auf=
zunehmen. Heute ſchätzt man die deutſche Auslandsverſchuldung
auf über 9 Milliarden Reichsmark, die ſeit der Stabiliſierung der
deutſchen Mark aus dem Auslande nach Deutſchland gefloſſen
ſind. Die Auslandsdarlehen haben zweifellos dazu beigetragen,
den wirtſchaftlichen Wiederaufbau Deutſchlands zu fördern; ein
Wiederaufbau jedoch, der auf ſolche Weiſe vor ſich ging, muß
gerade die entgegengeſetzte Wirkung auf die
Reparationszahlun=
gen auslöſen, als ſie der Dawesplan annahm.
Deutſchland hat nämlich in erheblichem Maße von den im
Ausland aufgenommenen Darlehen gelebt. Sie haben eine ſtarke
Ausdehnung des deutſchen Handelsvolumens und eine
Minde=
rung der Beſchäftigungsloſigkeit herbeigeführt, andererſeits aber
auch eine Steigerung der Warenpreiſe im Inlande und eine
ſtarke 9iregung des Importgeſchäftes bewirkt. Deutſchlands
Handelsbilanz hat infolgedeſſen keineswegs den Ueberſchuß der
Ausfuhren gezeigt, die für die Zahlungen der Reparationen ſo
überaus notwendig ſind und die auch tatſächlich den einzigen
Weg darſtellen, wie man eine Kriſe vermeiden könnte. Im
Gegenteil, die deutſche Wirtſchaft hat im vorigen Jahre eine
paſſive Handelsbilanz von nahezu 4 Milliarden Reichsmark
gezeigt.
Die Schwierigkeiten Deutſchlands, ſein Exportgeſchäft zu
ſteigern, ſind überaus groß. Es ſcheint auch augenblicklich wenig
Ausſicht zu ſein, daß es dieſer Schwierigkeiten Herr werden
könnte. Den hauptſächlichſten Hemmungsfaktor bildet die
ſchutz=
zöllneriſch eingeſtellte Handelspolitik der Gläubiger Deutſchlands.
Der Generalagent hat auf dieſe Tatſache bereits gebührend
hin=
gewieſen und erklärt, daß die Durchführbarkeit des Transfers
letzten Endes auf dem Entgegenkommen der Gläubiger
Deutſch=
lands, und zwar ſowohl der Reparationsgläubiger als auch der
Darlehnsgläubiger beruhen müſſe, deutſche Exportwaren
anzu=
nehmen.
Mir erſcheint es wahrſcheinlich, daß an
die=
ſer Klippe der Transfer der Reparationen
letz=
ten Endes ſcheitern wird. Deutſchland finanziert
zwei=
fellos heute bereits ſeine induſtrielie Entwicklung in ziemlichem
Maße aus Erſparniſſen des Inlandes. Aber die Notwendigkeit,
Auslandskapital für die Reorgauifation der deutſchen Wirtſchaft
Seite 2
Freitag, den 16. März 1928
Nummer 76
Vom Tage.
Die GenferAbrüſtungsverhandlungen
aufzunehmen, bleibt auch in Zukunft beſtehen. Zurzeit iſt es
un=
möglich, einzuſehen, wie der Konflikt zwiſchen der Anleihepolitik
Deutſchlands und dem Transfer der Reparationen einmal aus
der Welt geſchafft werden ſoll. Es wäre indeſſen ein großer
Feh=
ler, zu warten, bis ſich dieſer Konflikt zu einer gefährlichen
Kriſe herausgebildet hat.
Der Generalagent kennt alle dieſe Gefahren.
Einge=
weihte wiſſen, daß er beiden Gläubigerländern
bereits Vorſtellungen nach dieſer Richtung hin
gemacht hat. Das ganze Problem iſt indeſſen ein Wirrwarr
der widerſtrebendſten Intereſſen. Deutſchland kann nur
Repara=
tionszahlungen aus dem Ueberſchuß ſeiner Ausfuhr leiſten, und
um dieſen Ueberſchuß zu ermöglichen, muß es ausländiſches
Kapital für die Steigerung der Leiſtungsfähigkeit ſeiner
Wirt=
ſchaft aufnehmen. Das erhöht wiederum automatiſch ſeine
jähr=
lichen Zahlungsverpflichtungen und macht damit den endgültigen
Transfer nur noch um ſo ſchwieriger.
Die Löſung dreier Probleme kann ſicherlich nicht auf
unbe=
ſtimmte Zeit vertagt werden, nämlich einmal die Feſtſetzung der
Geſamtſumme der Zahlungen Deutſchlands, zum zweiten die
Löſung des Konfliktes zwiſchen den Privatſchulden der deutſchen
Wirtſchaft und den Reparationsverpflichtungen, und endlich die
Bereitſchaftserklärung der Gläubigermächte Deutſchlands,
deut=
ſchen Exportwaren Eingang in ihre Wirtſchaft zu ermöglichen.
Die grundlegende Wahrheit über die
Repa=
rationsfrage wird vielleicht noch einmal von
allen Gläubigerländern gewürdigt werden. Sie
gipfelt in der Erkenntnis, daß die
Reparatio=
nen mit einem doppelten Fluch beladen ſind, ſie
bedeutennämlich einen Fluch für das Land
wel=
ches ſie zu zahlen hat, aber auch einen nicht
ge=
ringeren Fluch für die Länder, welche die
Repa=
rationen zu empfangen haben.
Annahme des Heeresetats
im Reichstag.
Ein Streit um Worte.
* Berlin, 15. März. (Eig. Bericht.)
Ju Reichstag wurde heute die Debatte über den Reihswehretat
fortgeſetzt, zunächſt durch den Vertreter der Wirtſchaftspartei, Abg.
Bredt, der dem Etat im allgemeinen zuſtimmte. Der Redner war
der Anſicht, daß der Pazifismus, von dem geſtern ſo viel geſprochen
worden ſei, niemals die Grundlage einer Armee ſein könne. Pazifismus
und Wehrmacht ſeien Gegenſätze. Allerdings werde Deutſchland von
anderen Mächten als Bundesgenoſſe nicht geſucht werden wegen ſeiner
militäriſchen Kraft, ſondern nur, wenn es ſeine innere wirtſchaftliche
Kraft enhwichle. In der heutigen Zeit könne zweifellos niemals der
Krieg auf die Auseinanderſetzung mit einer Macht lokaliſiert bleiben;
es werde immer zu ſo großen Auseinanderfetzungen kommen, daß
unſere Reichswehr dabei keine ausſchlaggebende Rolle ſpielen könne.
Bei der folgenden Rede des Abg. Straſſer (Nat.), der heftig
gegen den Reichswehrmimiſter polemiſierts und ihn u. a. mit Judas
Iſchariot verglich und auch den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
bewußten Landesverrat vovwarf, kam es zu einer großen Unruhe im
Hauſe. Die Mehrheit des Hauſes begleitete die Ausführungen des
Redners mit Pfuirufen. Ein Mann, der auf der Tribline Beifall
be=
zeugte, mußte aus dem Saal entfernt werden. Der Redner wurde zur
Ordnung gerufen.
Abg. Hennings (Völk.) behauptete u. a., es beſtehe die Gefahr,
daß die Reichswehr aus einem Inſtrument des deutſchen Volkes zu
einem Inſtrument des Völkerbundes gemacht werde. Der Vertreter
der Chriſtlich=Nationalen Bauernpartei, Henſe ſowie der Abg.
Lucke (Wftspt.) ſprachen ſich wohlwollend für die Reichswehr und den
Reichswehrminiſter aus.
Reichswehrminiſter Groener nahm noch einmal das Wort, um
zunächſt auf die Frage des Offfzierserfatzes einzugehen. Er ſtehe voll
und ganz auf dem Standpunkt Scharnhorſts, der die Privilegien
be=
ſeitigt habe und die Vorbildung für die Beförderung zum Offizier
entſcheidend werden ließ. Der Miniſter betonte, daß er daran feſthalten
müſſe, daß nur nach dem erfolgreichen Beſuch einer Waffenſchule jemand
zum Ofſizier gemacht werden könne. Die Vorbildung wüſſe
entſchei=
dend ſein, nicht die geſellſchaftliche Stellung. „Ich lege”, ſo erklärte
der Miniſter, „Wert auf eine einheitliche Auffaſſung des Offizierskorps,
nicht aber ihrer Väter, Onkels und Tanden.‟ Der Miniſter ging dnnn
auf einige Einzelfragen ein und verſicherte u. a., daß die beſetzten
Ge=
biete bei der Frage des Nacherſatzes gebührend berückſichtigt würden
und kam dann auf die Sellbſtmorde in der Armee zu ſprochen, als deren
Haupturſache er den Zwang zum 12jährigen Dienſt bezeichnete. Dieſes
uns im Verſailler Vertrag aufgezwungene menſchenunwürdige Syſtem
trage die Schuld an der Zerſtörung manchen jungen Menſchenlebens.
Es folgten die Abſtimmungen über den Heeresetat, während die
Ausſprache und Abſtimmungen über den Mayineetat erſt in den
näch=
ſten Tagen ſtattfinden ſollen. Das Haus lehnte ſämtliche
Abänderungs=
anträge der Sozialdemokraten und Kommuniſten ab. Ebenſo das
kom=
muniſtiſche Mißtrauensvotum gegen Groener ſowie den kommuniſtiſchen
Antrag auf Streichung des Miniſtergehaltes und nahm den
Heeres=
etat an.
Dann vertagte ſich das Haus auf Freitag nachwittag 2 Uhr.
In ſeiner Reichstagsrede vom Mittwoch hat der Reichswehrminiſter
Groener ſich zu einem „beſonnenen und vernünftigen Pazifismus”
bekannt. Das hat merkwürdige Folgen, gehabt. Die Deutſchnationalen
Der Reichspräſident empfing den Reichsminiſter a. D.
Dr. Hermes zur Berichterſtattung über die
deutſch=
polniſchen Handelsvertragsverhandlungen.
Vom 19. März 1928 an nehmen am Fernſprechverkehr mit
Amerika teil: Barmen Düſſeldorf, Köln und Mannheim.
Als Nachfolger des Grafen Erroll, des engliſchen
Dele=
gierten in der Rheinlandkommiſſion, wird wahrſcheinlich
Chilſton ernant werden.
Eine Konferenz der öſterreichiſchen Gewerkſchaften
hat den von der Regierung vorgelegten Entwurf eines neuen
Mietengeſetzes abgelehnt und den ſchärfſten Kampf gegen
die Vorlage angekündigt.
Die ungariſche Regierung teilt dem Generalſekretariat
des Völkerbundes mit, daß ſie gemäß der Aufforderung der
Vollver=
ſammlung die Unterrichtsbehörden angewieſen habe, an
den Volks= und höheren Schulen und Univerſitäten
den Unterricht im Sinne einer Erziehung zum
Völ=
kerbundsgedanken zu erteilen.
Italien hat zwei Millionen Pfund als
Tilgungs=
rate ſeiner Kriegsſchulden an England abgeführt.
Gegen die Abſicht Muſſolinis, in Tirol ein
Krie=
gerdenkmal zur Erinnerung an die Toten Italiens zu
er=
richten, erhebt der „Daily Expreß” ſcharfen Proteſt.
Außenminiſter Briand hat den chileniſchen Geſandten
in Rom, de Villegas, der bekanntlich Mitglied des vom
Völker=
bund eingeſetzten Unterſuchungsausſchuſſes für die St.
Gotthard=
affäre iſt, empfangen.
Die Union Cold Storage Cy hat der Sowjetunion einen
Kredit von annähernd 500 000 Pfund Sterling
ein=
geräumt, wogegen dieſe Geſellſchaft die Orgamiſation des geſamten
Handels in Milch und Eiern, ſoweit England als Abnehmer in Frage
kommt, übernimmt. Die Kredite ſollen in Rußland zur Entwicklung
der Molkereibetriebe in Sibivien und dem Uralgebiet verwendet werden.
Kanada hat das reſtliche beſchlagnahmte
öſterreichi=
ſche Nationaleigentum zurückerſtattet.
ſind darüber ſehr entrüſtet und werfen ihm vor, daß nicht einmal
Geßler den Wölfen ſo viel hingeworfen” habe, während die
Demo=
kraten Herrn Groener nunmehr erſt recht für ſich in Anſpruch nehmen.
Tatſächlich haben wohl beide Teile unrecht. Ein vernünftiger und
geſunder Pazifismus iſt doch ſchließlich gerade nach den Erfahrungen
des Krieges für alle Deutſchen das gegebene Poogramm und deckt ſich
durchaus mit den Gedanken, die der Reithspräſident vor Jahr und Tag
uf die Formel gebracht hat, daß, wer den Krieg kennt, den Frieden
wünſcht. Daß wir gerade darüber hinaus alles Menſchenmögliche tun,
um unſere kleine Reichswehr zu einem möglichſt ſchlagfertigen
Inſtru=
ment zu machen, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, die übrigens Herr Groener
auch ausdrücklich anerkannt hat.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Die geſtrigen Verhandlungen des Finanzausſchuſſes des Heſſiſchen
Landtages wurden mit einer längeren Geſchäftsordnungsdebatte
ein=
geleitet über die Ankündigung eines Geſetzentwurfes durch den
Reichs=
ernährungsminiſter Schiele zur Herabfetzung des zollfreien
Gefrier=
fleiſchkontingents und deſſen Neuverteilung, wobei nur Gebiete
berück=
ſichtigt werden ſollen, die ſchon bisher Bedarf gezeigt haben. Es wurde
der Befürchtung Ausdruck gegeben, daß Offenbach, wo viel
Gefrier=
fleiſch gebraucht wird, nicht mehr berückſichtigt werde. Von der
Regie=
rung wurde erklärt, es ſei nicht anzunehmen, daß der Offenbacher Bezirk
nicht mehr beliefert werde. Die Beratungen über den
Staatsvoran=
ſchlag wurden dann bei Kapitel 82 (Landwirtſchaftliches
Unterrichts=
weſen uſw.) fortgeſetzt. Es lag ein Antrag Glaſer=Dr. Leuchtgens vor,
einen Titel neu einzuſetzen, in dem für landwirtſchaftliche
Hauskaltungs=
ſchulen 3000 Mark in Ausgaben einzuſtellen ſind. Nach einem
Zuſatz=
antrag der Abgeordneten Weckler, Heinſtadt und Blank ſoll die
Ver=
teilung an die in Frage kommenden Schulen allein durch das Mi
tiſte=
rium für Arbeit und Wirtſchaft erfolgen. Beide Anträge wurden mit
7 gegen 6 Stimmen angenommen. Ein Antrag Weckler=Blank, worin
die Regierung erfucht wird, die Landwirtſchaftsſchule zu Butzbach im
Herbſt 1928 zu einer Vollanſtalt auszubauen, wurde mit 8 gegen 4
Stim=
men angenommen, und dann das Kapitel genehmigt. Zu dem Kap. 83
(Bodenverbeſſerung und Waſſerverſorgung) iſt ein Nachtrag der
Regie=
rung eingegangen, daß im Geſchäftsbereich des Landesvermeſſungsamts
die Stelle eines höheren Vermeſſungsbeamten als Inhaberſtelle im
Feldbereinigungsdienſt zugehen ſoll. Dieſe Regelung wurde mit allen
gegen eine Stimme gutgeheißen. Ferner wurde eine
Regierungsvor=
lage, worin die Regierung ermächtigt wird, Darlehen an Beamte für
Kraftfahrzeuge zu Dienſtzwecken zu gewähren, genehmigt. Ein Antrag
Weckler, Blank, Heinſtadt erſucht die Regierung, Vorſchläge zur
Finan=
zierung der Feldbereinigungs= und Meliorationsarbeiten durch ein
zen=
trales Geldinſtitut (Landesbank, Girozentrale) zu machen; der Antrag
wurde einſtimmig angenommen. Ein Antrag Angermeier, daß die
Koſten für die Feldbereinigungen im Vogelsberg reſtlos vom Staate
getragen werden ſollen, wurde der Regierung als Material überwieſen.
Ein Antrag Joſt und Genoſſen, daß die Koſten für die Durchführung
der Feldbereinigungsarbeiten zu drei Fünfteln den Grundeigentümern
erſetzt werden ſollen, wurde mit 6 gegen 6 Stimmen abgelehnt. Ein
Antrag Eberle will, daß außerordentliche Zuſchüſſe an
Feldbereinigungs=
genoſſenſchaften ärmerer Gemeinden bezahlt werden und daß die
Re=
gierung im Bedarfsfalle über die angeſetzte Summe von 10 000 Mark
hinausgehen darf. Nach einem weiteren Antrag Eberle zur Verbeſſerung
der Hutweiden im Vogelsberg ſoll die Regierung ermächtigt werden,
über den Betrag von 20000 Mark hinauszugehen. Beide Anträge
fan=
den Zuſtimmung; dagegen wurden Anträge in gleichem Sinne der
Ab=
geordneten Joſt und Gen., die für Feldbereinigungen ſtatt 10000 Mk.
30 000 Mk. und für die Hutweiden ſtatt 20 000 Mk. 40 000 Mark
forder=
ten, abgelehnt. Das Kapitel wurde genehmigt.
V.
Vertagung der Beratungen bis zum Eintreffen
der türkiſchen Oelegation.
* Genf, 15. März. (Priv.=Tel.)
Die erſte Sitzung der fünften Tagung der Vorbereitenden
Abrüſtungskommiſſion wurde in den Couloirs des Völkerbundes
mit einer Fülle von Gerüchten und Kombinationen eingeleitet.
die alle mehr oder weniger den Charakter beſtimmter
Tendenz=
mache und Senſationen tragen. Von franzöſiſcher Seite machte
ſich vor allem ein verſtärktes Beſtreben bemerkbar, Stimmung für
eine Vertagung der zweiten Leſung zu machen. Nach, dem
üblichen Schnellfeuer der Photographen und Filmoperateure
wurde die Sitzung um 11.30 Uhr vom Präſidenten Loudon
er=
öffnet. Er ſtellte mit Genugtuung feſt, daß die Zahl der bei der
Kommiſſion vertretenen Staaten ſich unterdeſſen vergrößert habe
und begrüßte mit beſonderer Freude den Vertreter der türkiſchen
Regierung Munir Bey, der den Platz Tewfik Beys bis zu deſſen
Eintreffen eingenommen hat. Loudon ging dann auf die
Arbei=
ten des Sicherheitskomitees ein und gab einen kurzen Ueberblick
über die fertiggeſtellten Modellverträge, die im Juni in einer
zweiten Leſung durchberaten werden ſollen, wobei dann auch
gleichzeitig die deutſchen Anregungen behandelt werden würden.
Er wies auf die politiſche Bedeutung dieſer Arbeiten hin und
bezeichnete ſie als den beſten Weg, die in Artikel 5 des
Völker=
bundspaktes beſtehende Lücke auszugleichen. Dann dankte er dem
Präſidenten des Sicherheitskomitees Beneſch, der an den
gegen=
wärtigen Sitzungen wegen Krankheit nicht teilnimmt, und den
drei Berichterſtattern.
Ferner erklärte er, daß man bei dem zweiten Punkt des
Arbeitsprogramms der Kommiſſion die ruſſiſchen
Vor=
ſchläge vom November zu beraten haben werde. Man werde
ſie ohne Rückſicht darauf, ob ſie zu verwirklichen ſeien oder nicht,
im Geiſte der höchſten Realität einer ernſten Prüfung unterziehen.
Zum dritten Punkt des Programms der Beratungen, dem
Stande der Arbeiten der Kommiſſion ſelbſt, erklärte
Leudon, daß er leider keine Mitteilungen darüber habe, ob die
Regierungen in der Zwiſchenzeit in direkten Verhandlungen ihre
verſchiedenen Geſichtspunkte einander nähergebracht haben. Er
würde glücklich ſein, wenn er von den Delegierten im Verlaufe
der Sitzung darüber etwas vernähme.
Munir Bey dankte Loudon für die Begrüßung und bat
darum, der türkiſchen Delegation Gelegenheit zu geben,
ſich zu allen wichtigen Punkten der Tagesordnung eingehend zu
äußern und deshalb die Beratung des dritten
Punk=
tes zu verſchieben, bis Tewfik Bey eingetroffen ſei, der
erſt am Sonntag um Mitternacht in Genf ſein könne.
Der deutſche Delegierte Graf Bernſtorff
unterſtützte dieſen Wunſch und beantragte
Ver=
tagung der Beratungen aller politiſchen Fragen und
hauptſächlich des dritten Punktes der Tagesordnung über die
Abrüſtung bis auf Montag. Auch der ruſſiſche Vertreter
Litwinow trat für die Vertagung bis Montag ein und wies
dar=
auf hin, daß es ja der Zweck des ruſſiſchen Antrages auf
Ein=
ladung der Türkei geweſen ſei, möglichſt vielen Mächten
Gelegen=
heit zu geben, an den Beratungen teilzunehmen. Ein allgemeines
vergnügtes Lächeln zog über die Geſichter der Delegierten am
Kommiſſionstiſch, als ſich darauf der polniſche Delegierte Sokal
erhob und ebenfalls den Wunſch auf Vertagung unterſtützte und
darauf hinwies, daß die Einladung der Türkei ja durch den
pol=
niſchen Außenminiſter Zaleſki gelegentlich der letzten Ratstagung
erfolgt ſei. — Der Präſident Loudon ſtellte feſt, daß dem
Wunſch auf Vertagung nichts entgegenſtehe, da die
Tagesordnung ja vorläufig nur proviſoriſch ſei. Man werde
deshalb die Beratung des dritten Punktes auf Montag
verſchie=
ben und zuerſt die Arbeiten des Sicherheitskomitees
durch=
beraten. Er machte den Vorſchlag, die Kommiſſion ſolle morgen
Freitag nachmittag um 4 Uhr wieder zuſammentreten.
Die Debatte über die Tagesordnung nahm Graf Bernſtorff
zum Anlaß, um ſich von dem Präſidenten Loudon beſtätigen zu
laſſen, daß zu dem Punkt „Stand der Arbeiten der
Abrüſtungs=
kommiſſion” ſämtliche auf die Abrüſtung bezüglichen Fragen ohne
Ausnahme diskutiert werden könnten, mit anderen Worten, daß
zu dieſem Punkt die ſogenannte zweite Leſung ſtattfindet.
Die Kommiſſion vertagte ſich darauf auf Freitag nachmittag
4 Uhr. Für die Freitagsſitzung erwartet man die Abgabe einer
prinzipiellen ruſſiſchen Erklärung zu dem Stande der Sicherheits=
und Abrüſtungsarbeiten.
Richard Wagner
als Sonatenkomponiſtimklaſſiſchen Stil
Eine unveröffentlichte Klavierſonate in A=Dur.
Die Sonate, deren Manuſkript ſich im Archiv
des Hauſes Wahnfried befindet, ſtammt aus
Wagners Studienzeit bei dem Leipziger
Tho=
maskantor Theodor Weinlig.
Im Stile des jungen Beethoven ſtürmt der 1. Satz (A=Dur,
Allegro con moto, /) einher. Ein paar kraftvolle Schläge im Eingang
des 1. Themas. Eine kühne Frage iſt aufgeworfen, als wollte der
junge Komponiſt Lehrmeiſter, Theorie und Wiſſenſchaft
heraus=
fordernd zurufen: „Was wollt ihr, ihr ſollt ſehen, wie ich euch neu
geſtalte!” Aber ſchon lenkt die Fortführung des Themas mit der
im p gehaltenen Antwort ein: Hier walte nicht die Freiheit des
jugendlichen Temperaments, hier herrſche die Klarheit der
erprob=
ten Erfahrung! Das Thema iſt geſchloſſen, und nun entfließt
ihm friedlich eine ſchöne Melodie, die ſich in der Wiederholung
zwar noch einmal aufzubäumen verſucht — ein kühner Lauf will
die ſchon verlorene Freiheit retten —, aber doch an ihrer eigenen
reizvollen Schlichtheit Gefallen findet.
Nun ſteht das 1. Thema geſchloſſen vor uns; nun darf es
der junge Meiſter mit ſicherer Hand ausgeſtalten. Wir fühlen
ſeine Beglückung, ſein frohes Selbſtbewußtſein, die Freude des
ſchaffenden Könners, die in mehr als einem Jubel ihren
Aus=
druck findet. Vom H=Dur=Schluß ſpielen heitere Erinnerungen
an des Themas erſten Teil zur Dominante der Grundtonart
hin=
über, in der nun das 2. Thema, ein weiches, herzlich empfundenes,
vierteiliges Lied (in der Form: a, a, b, b) auftritt, das aber
ſo=
gleich vom erſten Thema mit jugendlichem Feuer überrannt wird.
(Modulation: E=Dur — über A=Dur nach D=Dur.) Schon will
dieſes in der Dominante den erſten Teil des erſten Satzes
ab=
ſchließen, da ruſt ihm der Wohlgelaunte ein C=Dur=Halt! zu, aus
dem es mit doppelter Kraft erneut dem Ziele zueilt. Da ſind wir
am f=Schlußakkord des erſten Teils; und jetzt haben ſelbſt die
trotzigen Eingangsſchläge ihre kühnen, ſelbſtherrlichen Pläne
auf=
gegeben und ſich ganz dem formalen Vermögen des Komponiſten
dienſtbar gemacht; durch zwei Oktaven wandern ſie nun, die
Dominante beſtätigend, als liebliches Figurenwerk in p und pp.
zum Schlußakkord.
„Wir können auch anders!” So rufen ſie im
Durchführungs=
teile, einem vortrefflichen Spiele des 1. Themas, dem verſchämt,
beſcheiden und nur gelegentlich durchblickenden 2. Thema zu;
durch alle Tonarten geht es, von A=Dur über C=Dur, ja Cis=
Dur und E=Moll zurück nach E= und A=Dur, bis wir im 3. Teile,
der Wiederholung, angelangt ſind, die uns nun eine klare Form
ſichtbarlich vor Augen führt. Wiederum ſchließt der Satz mit den
ki=Schlägen des 1. Themas in der Grundtonart, wiederum
huſchen dieſelben Schläge wie kleine Geiſterchen, diesmal gar
über vier Oktaven hinweg, ein jedesmal im Grundton endend,
der dann ſcherzhaft noch einmal aufbrauſt, als ſei er längſt
ſchla=
fen gegangen und nun böſe über das luſtige, ihm läſtige
Kobold=
treiben, bis das 2. Thema ſeine ſüße Stimme noch einmal erhebt,
die Kobolde nach Hauſe ſchickt und Frieden ſtiftet. Da huſchen
ſie hinweg, ſo leiſe und unbemerkt, wie ſie gekommen waren. —
Wir haben geſehen, wieviel Humor im 1. Satz verborgen i
gedenken wir noch einer Stelle, die ebenſo humorvoll wie techniſ
meiſterhaft angelegt iſt. Das 1. Thema in ſeinen beiden Unte
teilen bildet den Abſchluß des Durchführungsteils — A=Dur
und leitet gleichzeitig den 3. Teil ein. Sahen wir alſo eben noc
den 2. Teil ſich ſchließen und ſind wir mit unſeren Gedanken nod
bei dem Vergangenen, ſo werden wir plötzlich mitten in de
neuen Teil hineingeworfen. Wir haben alſo gar keine Zeit meh
nachzudenken: „Aha, jetzt wird der 3. Teil beginnen” — —, nei
ehe wir denken wollen, hat uns dieſer ſchon erfaßt und ein Sti
mitgeriſſen. Die ſcherzhaft doppelte Ausdeutung ein und der
ſelben Stelle als Schluß (2.) und Anfang (3.) iſt ein kleine=
Meiſterſtück für ſich.
Im 2. Satze (Eis=Moll — die Tonart der Klavier=Fantaſi
ag) bleibt Wagner ſeinem geliebten Beethoven treu, ja er b
kennt ſich mit aller Offenheit und Ehrfurcht zu dem Göttlicher
Im Arioſo dolente des 2. Satzes der Beethoven=Sonate Opus 1.
finden wir einen kleinen melodiöſen Anklang zum Hauptthem
unſeres Satzes; aber nicht die Melodienparallele, die
übrigen=
nur ſehr gering und nicht einmal wörtlich iſt, ſondern ſich
na=
wenigen Tönen ganz frei, ſelbſt rhythmiſch frei, entwickelt, i
ſchon dies Bekenntnis, ſondern der Stimmungsgehalt unſer
„Adagio molto, e aſſai es preſſivo”=Satzes. Es iſt faſt, als g
dächte der junge Wagner des Erdenleids des Titanen, als ſäng
er dem tragiſchen irdiſchen Schickfale des weltentwachſenen Beet
hoven ein Lied der Verklärung.
Kein Scherzo und kein wohlgefälliges Menuett folgt dem
ernſten Erlebnis. Welch wahrhaften Entſchluß! In einem kurzen
Ueberleitungsteil erfolgr die Sammlung der Kräfte. Im
Maeſtoſo (A=Dur, /=) ſtark, aufſteigende E=Akkorde, dann ordnen
ſich die Gedanken, ein A=Dur=Lauf über drei Oktaven, auf dem
Dominantgrundton endend, eine Generalpauſe der ruhigen
Kla=
rung, und aus dem A=Dur=Grundton entwickelt ſich das kraftvoll
bejahende Thema einer dreiſtimmigen Fuge (A=Dur, h=
Wohl wenden wir uns dem Thomaskantor Theodor Weinlig
wie=
der zu; wohl erinnern wir uns ſeiner ſtrengen kontrapunktiſchen
Lehre; wohl denken wir an Johann Sebaſtian Bach; aber bleibt
das nicht alles nur äußerlich? „Wahrſcheinlich werden Sie nie
Fugen und Kanons ſchreiben” —; mußte Wagner nicht gerade
nach ſeinem Adagio nun in der Fuge einkehren, bewußt, „das
Künſtlichſte zu können”, um den Schmerz in Bachſcher
Erheite=
rung zu löſen?
Daß er das „Kunſtvollſte” nun kann, zeigt die Durchführung
der Fuge mit ihrer deutlichen Zweiteilung, deren erſter Teil in
D=Dur, der zweite in E=Dur abſchließt; die Fuge kehrt alſo nicht
zur Grundtonart zurück, ſondern verharrt in der Dominante,
um ſogleich mit einer aus dem Thema gewonnenen formalen
Ueberleitung in den vierten Satz (Allegro molto, A=Dur, ½½a) zu
münden. In der Fuge hat ſich der Komponiſt die innere Kraſt
wiedergewonnen; nun vermag er ſeiner Heiterkeit — im ſchönſten
Goetheſchen Sinne, als der erſten, lichtvollen Klarheit des
Hek=
zens — reichen Ausdruck zu gewähren. Einem außerordentlich
melodiöſen erſten Thema über 14 Takte (a, a, b, b, je vier Tatle
und zwei Erweiterungstakte, die die Melodie noch einmal vom
Grundton ab und über H=Dur und E=Dur dieſem wieder
zu=
führen) folgt unmittelbar das zweite Thema, in dem die innere
Heiterkeit nun auch einen frohen, nach außen gerichteten Ausdruck.
findet. Auch dieſes Thema umfaßt 12 Takte (4 mal 3 Takte);
Melodien, formale Einfälle, Ablöſungen des erſten Themas in
beiden Händen und Verbindungen in beiden, Erweiterungen und
Umkehrungen des Themas; neue kleine Seitenthemen blühen
nun nur ſo auf, löſen in lieblichem Spiel einander ab, jagen und
necken ſich, treffen ſich wie zufällig und trennen ſich wieder und
ſtreben beglückt doch alle einem fröhlichen, bejahenden Ende zu.
Fürwahr, bier behandelte der junge Meiſter „die ſchwierigſten
techniſchen Probleme der Muſik” in Mozarts „leichter und
fließen=
der” Weiſe und blieb dabei doch ſeinem Beethoven treu, deſſen
O. D.
Genius wir uns an allen Stellen nahefühlen.
Nummer 76
Freitag den 16 März 1928
Seite 3
gliſch=äghptiſchen Beziehungen.
ſllſand der Verhandlungen. /Nahad Paſcha
mit der Kabinettsbildung betraut.
* Kairo, 15. März. (Priv.=Tel.)
In dem engliſch=ägyptiſchen Konflikt, der in den letzten
gen durch den Rücltritt des Kabinetts Sarwat Paſcha
ſtag=
inke, iſt durch die Betrauung des Führers der Wafd=Partei
load Paſcha mit der Kabinettsbildung ein neues Moment zu
rieichnen. Der bisherige Miniſterpräſident gehört, wie auch
had Paſcha, der Wafd=Partei an, ſteht aber im Gegenſatz zu
ſiem auf dem gemäßigteren Flügel und vertritt insbeſondere
der Frage des Verhältniſſes zwiſchen Aegypten und England
Auffaſſung, daß Aegypten angeſichts ſeiner militäriſchen
hchtloſigkeit darauf angewieſen ſei, ſich mit England auf dem
iGhandlungswege zu verſtändigen. Die Politik Sarwats
gegen=
ei:England ging denn auch dahin, das Minimum der
Forde=
ſhigen der ägyptiſchen Nationaliſten auf friedlichem Wege
durch=
ſotzen. Ohne Zweifel iſt dieſe Methode inſofern von einem
ge=
ſſten Erfolg gekrönt worden, als die Loyalität Sarwat Paſchas
Sondon nicht mehr angezweifelt wurde und das geſamte Ver=
Unnis Englands zu Aegypten im letzten Jahre viel von ſeiner
ſvrünglichen Schärfe verloren hat. Immerhin beſtand aber
u5 auch für Sarwat das erwähnte Minimum der ägyptiſchen
bderungen, von dem er nicht abweichen konnte. Daß dem ſo
ſhat ſich London mehrfach während der im Verlauf der letzten
ſelviertel Jahre ſtattgefundenen Verhandlungen überzeugen
murten. Chamberlains Ultimatum an Aegypten galt demnach
jatt nur der Regierung Sarwat Paſchas, ſondern auch der
herr=
hunden Wafd=Partei, die die große Menge des ägyptiſchen
Vol=
st repräſentiert und die 154 von 194 Mandaten in der Kammer
ſttzt. Der Rücktritt Sarwat Paſchas bedeutete alſo nach Lage
Dinge lediglich das Eingeſtändnis des Miniſterpräſidenten
egenüber ſeiner Partei, daß er mit ſeiner Politik gegenüber
ugland nicht mehr weiterkomme.
Ueber die Stellung Aegyptens zu den engliſchen
Bedingun=
herrſcht völlige Klarheit. Kabinett wie Parlament ſind ſich
gü über einig, daß Aegypten die engliſchen Vorſchläge ablehnt.
(5 inungsverſchiedenheiten beſtehen dagegen im Augenblick
dar=
ger, in welcher Form die ägyptiſche Ablehnung abgefaßt
wer=
ſoll. Hier zeigen ſich Gegenſätze, die im weſentlichen
partei=
untiſcher Natur ſind. Die Zaghluliſten wünſchen eine ſchärfere
mmart und haben ihre Vertreter im Kabinett damit beauftragt,
ür einzutreten. Dagegen ſind die konſtitutionellen Liberalen
Anſicht, daß der Augenblick nicht geeignet iſt, England auch
ur den Schein einer Handhabe zu geben, die ihm ermöglicht,
Bahn der diplomatiſchen Auseinanderſetzung zu verlaſſen.
auch die Mehrheit der Zaghluliſten geneigt iſt, allen
Kompli=
zſionen aus dem Weg zu gehen, beſteht die größte
Wahrſchein=
chkeit dafür, daß es Sarwat Paſcha gelingen wird, ſowohl ſeine
tAllegen wie die Kammermehrheit von der Richtigkeit ſeines
Ver=
altens zu überzeugen. Das wird um ſo leichter fallen, da auch
Furgland nicht auf ſchnelle Entſcheidung drängt, ſondern im
Hyrgenteil die Neigung zur Fortſetzung der Verhandlungen in
er bisherigen Art und Weiſe zeigt. In London ſagt man ſich
ehr wohl, daß der Rücktritt Sarwats ſchon an ſich eine
Ver=
chüärfung der Kriſe bedeutet hat. Sarwat wurde in London als
iue Säule der ägyptiſchen Verſtändigungspolitiker angeſehen,
emne Niederlage muß ſich darum in der Folgezeit auf die
gegen=
eittigen Beziehungen auswirken. — Ungleich mehr kompliziert
cin nun aber die Lage erſt durch die Betrauung des Führers
der Wafd=Partei Nahad mit der Bildung des Kabinetts
ange=
ehen werden. Es iſt bezeichnend, daß die zweitſtärkſte Partei im
Parlament, die konſtitutionellen Liberalen, erklärt hat, ſie würde
iuc an einem Kabinett Nahad nicht beteiligen. Die Bildung des
nauen Kabinetts wird nicht ganz einfach ſein, da die
konſtitutio=
hallen Liberalen nicht geneigt ſind, die Koalition fortzuſetzen,
menn die Nationalpartei darauf beſtehen ſollte, die
Verhandlun=
gan mit England gänzlich abzubrechen. Auf ſeiten der Zaghluliſten
bä ſteht ebenfalls wenig Neigung, die geſamte Laſt der
Schwierig=
kaäten auf ſich zu nehmen, die bei einer Verſchärfung der
engliſch=
äugyptiſchen Beziehungen für Aegypten zweifellos entſtehen
wer=
darn. Wenn es nicht gelingen wird, unter dem Druck der
Verhält=
yüiſſe eine parlamentariſche Notgemeinſchaft zu ſchaffen, die eine
brauchbare Grundlage für die Arbeit eines neuen Kabinetts ab=
9Abt, beſteht die große Wahrſcheinlichkeit, daß das neue Kabinett
wur eine kurze Lebensdauer haben und lediglich den Platzhalter
ſrär ein neues Miniſterium Sarwat Paſcha machen wird, das nach
deer Beſeitigung der letzten innerpolitiſchen Hemmungen innerlich
ſmark genug iſt, um den Ausgleich mit England herbeizuführen.
Für die engliſche Politik in Aegypten iſt die Sicherung des
Greeweges nach Indien, d. h. die Beherrſchung des Suezkanals,
ene Noli me tangere=Frage. Wie Chamberlain in ſeinem
kürz=
loch veröffentlichten Weißbuch zugibt, hat England, als Aegypten
in den 80er Jahren beſetzt wurde, erklärt, daß die Beſatzung
ſo=
hald wie möglich zurückgezogen würde. Die Zeit dafür ſei aber
mie gekommen, die Umſtände hätten ſich als ſtärker erwieſen. Dieſe
Umſtände beſtehen aber auch jetzt noch und werden für England
immer beſtehen, ſolange ein britiſches Weltreich exiſtiert und
In=
dien in dieſem Weltreich eine Rolle ſpielen wird. Auch
einſichts=
volle Aegypter ſagen ſich natürlich, daß ein hundertprozentiger
Sieg für ſie nicht in Frage kommt. Es läuft auch hier ſchließlich
darauf hinaus — wie im Rheinland —, wo und in welcher Zahl
die Truppen ſtationiert werden, wie die Beſatzung „unſichtbar”,
gemacht werden ſoll. Den Aegyptern bedeutet die Anweſenheit
der engliſchen Truppen in Kairo eine ſtändige Mahnung daran,
daß die viel gerühmte Unabhängigkeit in Wahrheit für ſie ein
Phantom iſt. Sie würden ſich vielleicht unter gewiſſen
Bedingun=
gen mit einer Verlegung der Beſatzung aus Kairo in die weitere
Umgebung des Suezkanals einverſtanden erklären, aus Gründen
einer falſch verſtandenen Taktik haben ſie aber hundertprozentige
Forderungen erhoben, von denen ſie nun aus Preſtigerückſichten
nicht zurück können, die England aber nie bewilligen wird. Das
iſt der tiefere Grund des gegenwärtigen engliſch=ägyptiſchen
Kon=
flikts, der wegen der Ungleichheit der in ihm verteilten Kräfte
ſchließlich kaum jemals zu einer von beiden Seiten als
annehm=
bar erkannten Löſung gelangen kann.
Wie aus Kairo gemeldet wird, hat der Vollzugsausſchuß der
Liberalen Partei beſchloſſen, die Koalition mit den Wafd aufrecht
zu erhalten und mit dem neuen Regierungschef, Nahad Paſcha,
der bekanntlich Führer der Wafd iſt, zuſammenzuarbeiten. Man
glaubt zu wiſſen, daß Nahad Paſcha nunmehr dem König Fugd
mitteilen wird, daß er die Kabinettsbildung unter Teilnahme
der Liberalen übernehmen werde.
Amerikag Standpunkt zur Kriegsächtung.
Amerikaniſche Pakipolitik.
Die Angebote an Deutſchland und Spanien.
Franzöſiſche Befürchtungen.
Von unſerem X=Korreſpondenten.
Paris, 15. März.
Der Notenwechſel zwiſchen Briand und Kellogg ſteht wieder
einmal im Vordergrunde des Intereſſes. Man weiß noch nicht,
wann Briands Antwort erfolgen wird, aber die Vermutungen
über den Inhalt dieſer Antwort nehmen ſchon feſtere Formen an.
Das Genfer Milieu ſoll den franzöſiſchen Außenminiſter für
die Vorſchläge Kelloggs günſtig geſtimmt haben. Anſcheinend
halten die anderen Mächte den Gegenſatz zwiſchen der
amerika=
niſchen Kriegsächtung und dem Völkerbund nicht für ſo
gefähr=
lich als Frankreich. Die franzöſiſche Antwort an Kellogg ſoll
demgemäß ſehr nachgiebig — und ſehr ausweichend ausfallen.
„Amerika hat ſeine Paktvorſchläge auch Deutſchland und
Spanien mitgeteilt. Diejenigen Kreiſe in Paris, welche die
Poli=
tik Kelloggs am ſtrengſten verurteilen, ſehen auch in dieſer
Maß=
nahme einen verborgenen Vorſtoß gegen den Völkerbund.
Deutſchlands Haltung dem Kriegsächtungsplane gegenüber wird
hier beſonders unruhig erwogen, ja man iſt vielfach der
Mei=
nung, daß ſie — da Deutſchland abgerüſtet hat — ſich
not=
wendigerweiſe von der Haltung der anderen Mächte,
insbeſon=
dere der Frankreichs, unterſcheiden muß.
Spanien iſt bekanntlich gegenwärtig kein Mitglied des
Völ=
kerbundes. Dieſer hat ſeinerzeit keine Neigung gezeigt, Spanien
als Großmacht anzuerkennen. Die Tatfache, daß die
amerika=
niſchen Vorſchläge dem ſteniſchen Botſchafter in Waſhington
überreicht wurden, bedeutet alſo einen Erfolg für Primo de
Rivera, einen Erfolg, den man übrigens auf Grund ſeiner
ameri=
kaniſchen Orientierung vorausſehen konnte.
Spaniens Haltung in der Kriegsächtungsfrage verurſacht in
Frankreich aus dieſen Gründen faſt noch mehr Beſorgnis als
die=
jenige Deutſchlands. Man will in Paris den Anſchein, als ob
die anderen europäiſchen Mächte den Vorſchlägen Kelloggs
gün=
ſtiger geſinnt wären als Frankreich, unbedingt vermeiden. Das
bedarf keiner weiteren Erklärung. Deshalb glaubt man
mancher=
orts annehmen zu können, daß der Quai d’Orſay verſuchen wird,
den franzöſiſchen Standpunkt mit einer der in Havanna gefaßten
Refolutionen über die Kriegsächtung in Uebereinſtimmung zu
bringen, um auf dieſe Weiſe zwiſchen den Konzeptionen Briandé
und Kelloggs eine Brücke zu ſchlagen.
Eine Rede Kelloggs an die franzöſiſche Adreſſe.
EP. Waſhington, 15. März.
Staatsſekretär Kellogg hielt heute eine große außenpolitiſche
Rede, die zum Teil als Antwort auf die letzte Note Briands
gedacht zu ſein ſcheint. Kellogg hob hervor, Antikriegspakt
und Schiedsgerichtsverträge ſeien etwas
durch=
aus Grundverſchiedenes. Er könne den
Stand=
punkt gewiſſer Idealiſten nicht anerkennen, wonach
ſämtliche Streitfragen zwiſchen den Nationen
einem internationalen Schiedsgericht
unter=
breitet werden ſollen. Man müſſe zwiſchen juriſtiſchen
und politiſchen Fragen unterſcheiden. Erſtere könnten einem
Schiedsgericht unterbreitet werden, letztere dagegen nicht. Sie
könnten aber von einer gemiſchten
Verſöhnungskom=
miſſion der in Frage kommenden Länder behandelt
wer=
den. Es ſei bezeichnend, daß der panamerikaniſche Kongreß
zwei Entſchließungen in dieſem Sinne angenommen habe. Er
lege Wert darauf, den Wortlaut der Entſchließungen, über die
bekanntlich viel geſtritten worden ſei, bekannt zu geben. Die
Ausſtellung Anton Hartmann
im Gewerbemuſeum.
Im Gewerbemuſeum ſind zurzeit Kartons und
Studienblät=
wer des hieſigen Malers Anton Hartmann für die
Aus=
inalung der Fideliskirche ausgeſtellt. Im allgemeinen iſt
das Gewerbemuſeum nicht der richtige Platz für Ausſtellungen
aildender Kunſt. Aber mit der Wandmalerei iſt es eine eigene
Sache. Stärker als auf anderen Gebieten empfindet hier der
Rünſtler noch heute den Zuſammenhang mit handwerklicher
helrbeit, und umgekehrt hat die gewerbliche Dekorationsmalerei
wveſentliche Anregungen von der großen Kunſt zu erwarten. Das
Bewerbemuſeum hat darum auch kein Bedenken getragen, dieſe
MAusſtellung zu übernehmen, die nicht nur einem heimiſchen
Künſt=
der verdiente Beachtung ſchafft, ſondern dem Beſucher auch die
Großen Probleme monumentaler Kunſt menſchlich nahe bringt.
Der Auftrag der Kirche erſtreckt ſich zunächſt auf zwei große
Wandbilder an den Seiten des Chors mit Darſtellung der
Pre=
ſoigt und des Martyriums des hl. Fidelis, der im Jahre 1622 in
ſohen Kämpfen zwiſchen Oeſterreichern und Schweizern, zwiſchen
Satholiken und Calviniſten, von den Bauern erſchlagen wurde.
DDazu kamen zwei Evangeliſtengeſtalten hinter dem Altar und
die=
ſſem gegenüber eine Darſtellung des Abendmahls. Die
Ausſtel=
ilung enthält die Kartons zu den fertigen Bildern und eine
bgrößere Auswahl von Studienblättern.
Am unmittelbarſten wirkt wohl die menſchliche Einſtellung
des erſt 23jährigen Künſtlers. Er beſitzt einen Realismus, der
nüber den Dingen ſteht. Seine Vorbilder nicht nur für Volk und
Soldaten, ſondern auch für Heilige waren die Arbeiter und
Stel=
lungsloſen aus der Gemeinde. Solche durch die Not des Lebens
geformte Geſtalten bieten menſchlich mehr Intereſſe als
konven=
tionelle Typen und Statiſten. Zu jeder Zeit ſind ſie darum dem
Künſtler willkommene Modelle für Charakterfiguren geweſen.
Aber Hartmann ſieht in den Mühſeligen und Beladenen jene
Hoheit des Lebens, welche die Seligpreiſung im Auge hat, und
nicht durch irgendwelche Stiliſierung, ſondern nuk durch die
Wie=
dergabe deſſen, was er ſieht, macht er aus ſeinen Modellen Heilige
und Propheten von erſchütternder Größe. Weil ſeine
Kompoſi=
tion ſich auf dieſe Ehrfurcht in der ſchlichten Erfaſſung der
Ge=
ſtalt gründet, iſt ſie frei von falſchem Pathos und Trivialität. Und
na für alle kirchliche Kunſt.
das iſt die erſte 2
Die Bilder in der Fideliskirche ſind mit Kaſeinfarben gemalt.
Hartmann verſucht dabei dem Weſen der Monumentalmalerei in
dem Sinn gerecht zu werden, daß er der Wand architektoniſch
ihren Zuſammenhang und ihre Bedeutung läßt, aber durch die
Malerei zugleich aus der architektoniſchen Begrenztheit
hinüber=
führt in imaginäre Räume. Seine Bilder folgen weder den
Ge=
ſetzen der Tiefenperſpektive nsch der Flächenkunſt. Seine
Figu=
ren ſollen Körper haben, aber ohne Schwere. Sie ſollen räumlich
ſein, aber ohne Beziehung zu dieſer Welt. Es gehört ein großes
Können dazu, techniſch und geiſtig, um dieſes Ziel unter
Beſeiti=
gung aller Schlacken zu erreichen. Wer Kritik üben will, wird an
den Arbeiten Hartmanns leicht bemerken, daß der Künſtler noch
kein „Vollendeter” iſt. Für andere wird gerade der Eindruck
ſeines Ringens den Wert der Ausſtellung erhöhen.
Die Ausſtellung im Gewerbemuſeum gehört zu den
Veran=
ſtaltungen, die nur für ernſthafte Beſucher berechnet ſind.
Neu=
gierige kommen nicht auf ihre Rechnung. Wer aber eigenen Sinn
für große Kunſt mitbringt, und auch für das Werdende ein Auge
hat, der wird von der Ausſtellung Ge inn haben. Haupt.
Oriiter Deutſcher Akademikertag in Elberfeld.
Die Vorbereitungen zum 3. Deutſchen Akademikertag, der in den
Tagen vom 11. bis 15. April 1928 in Elberfeld ſtattfinden ſoll, ſind in
vollem Gange. Nach dem Stand der Zuſagen iſt feſtzuſtellen, daß das
Intereſſe für die Veranſtaltung bei, den Akademikern aller deutſchen
Siedlungsgebiete ſo ſtark iſt wie bei keiner der bisherigen akademiſchen
Tagungen, noch größer als beim 2. Deutſchen Akademikertag, der
be=
kanntlich 1925 in Elberfeld ſtattfand. Aus allen Teilen des deutſchen
Sprachgebietes werden Vertreter erwartet. Die große Bedeutung der
Tagung geht u. a. auch daraus hervor, daß von den Rektoren der
greuz=
deutſchen Hochſchulen eine große Anzahl ihr Erſcheinen in Ausſicht
ge=
ſtellt haben.
Die Tagung ſteht unter dem Leitgedanken: „Wille zur
Frei=
heit, darum Wille zum Volk und Wille zum Opfer!“
ſoll alſo vor allem den Freiheitswillen in der deutſchen Akademikerſchaft
und darüber im ganzen Volke wieder wachrufen. Es muß der
Wider=
ſtand gegen den Zuſtand moderner Sklaverei in allen Schichten unſeres
Volkes neu erweckt, werden, nicht allein auf dem Gebiete des
Allgemein=
politiſchen, ſondern auch auf dem Gebiete des Geiſtigen und Seeliſchen=
Unter den Rednern der Tagung finden wir: Unib=Prof, Dr.
Hupfeld=Roſtock, Unip. Prof. Dr. Wundt=ſena. Geheimrat Gerſtenhauer=
Weimar. Dr. Niedlich=Berlin. Geheimrat Univ.=Prof. Dr. Schwarz=
Greifswvald, Miniſterialrat Dr. Chriſtoph=Braunſchweig. Beſondere
Gervorhebung verdienen die Beſtrebungen der Tagung, das Problem
erſte Entſchließung laute wie folgt: „Die amerikaniſchen
Repu=
bliken wünſchen feſtzulegen, daß ſie den Krieg als
Inſtru=
ment der nationalen Politik in ihren
gegenſei=
tigen Beziehungen verurteilen.‟ Es ſei von
Inter=
eſſe, zu konſtatieren, daß dieſe Entſchließung faſt wörtlich
dem urſprünglichen Vorſchlag Briands für den
Antikriegspakt entſpreche. Die zweite Entſchließung
habe erklärt: „Der Angriffskrieg ſtellt ein
inter=
nationales Verbrechen gegen, das
Menſchen=
geſchlecht dar. Jeder Angriff wird als
ungeſetz=
lich angeſehen und daher als verboten erklärt.”
Die erſte Entſchließung ſei die wichtigere; denn von den 21
Repu=
bliken, die ſie unterzeichnet hätten, ſeien 17 Mitglieder des
Völker=
bundes. Dieſe Entſchließung proklamiere gewiſſermaßen das
Prinzip der obligatoriſchen Schiedsgerichtsbarkeit für juriſtiſche
Streitfragen und ſehe außerdem die Einberufung einer
Konferenz in Waſhington für den Abſchluß der
nötigen Schiedsgerichts= und
Verſöhnungsver=
träge vor. Den Vorſchlag Briands, wonach nur der
Angriffskriegverboten werden ſollte, könne er nicht
annehmen; denn er ſehe nicht ein, wie eine befriedigende
Defi=
nition der Begriffe Angriffskrieg und Angriff geliefert werden
könne. Die engliſche Regierung habe in ihrem jüngſten
Sicher=
heitsmemorandum ähnliche Bedenken geäußert. Nach ſeiner
An=
ſicht werde durch den Verſuch, zu beſtimmen, unter
welchen Umſtänden eine Nation Krieg führen
dürfe, der Wert der Antikriegspakte ganz bedeutend
herabgemindert und ihre poſitive Bedeutung als
Frie=
densgarantie tatſächlich zerſtört. Die Vereinigten
Staa=
ten würden ſich niemals einem Abkommen
anſchlie=
ßen, das direkt oder indirekt einer
militäri=
ſchen Allianz gleichkomme. Die Vereinigten Staaten
würden ſich niemals von vornherein verpflichten, ihre Streitkräfte
gegen irgend eine Nation der Welt zu verwenden. Amerika
ſei nicht der Anſicht, daß der Weltfriede oder
der europäiſche Friede durch Militärallianzen
geſichert werden könne. Der Krieg müſſe als
Inſtitu=
tion abgeſchafft werden. Amerika werde auf dieſem Gebiete
niemals zurückbleiben.
Die Konferenz zur Abſchaffung
der Zollhinderniſſe.
Tarifabkommen über Häute und Knochen.
* Genf, 15. März. (Priv.=Tel.)
Die Verhandlungen der Konferenz zur Abſchaffung der
Aus=
fuhrverbote und Ausfuhrhinderniſſe für Häute, Knochen und
verwandte Produkte in Genf haben zu der Abfaſſung von zwei
Protokollen geführt, in denen ſich die Staaten zur Aufhebung
aller Ausfuhrverbote verpflichten. Für die Ausfuhr von Häuten
können Ausfuhrzölle geſtattet werden, wenn dringende Gründe
für ein Land vorliegen und ſich ein Drittel der an der
Konven=
tion beteiligten Staatem damit einverſtanden erklären. Für
Knochen wird für zwei Jahre ein Höchſtausfuhrzoll von drei
Goldfranken geſtattet, der nach Ablauf diefer Friſt entweder
be=
ſeitigt oder herabgeſetzt werden ſoll. — Die beiden
Protokoll=
entwürfe liegen bis zum 25. März zur Unterzeichnung durch die
Staaten beim Völkerbund auf. — Der Präſident Serruys wies
darauf hin, daß durch die Protokolle zum erſten Male in der
Ge=
ſchichte des Völkerbundes ein allgemeines tarifariſches Abkommen
zwiſchen 12 Staaten direkt zuſtande gekommen ſei, wie es dem
Hauptgedanken der Weltwirtſchaftskonferenz entſpreche.
Arbeiter und Akademiker” im Intereſſe der Wiedererweckung des
deut=
ſchen Freiheitswillens herauszuſtellen. Zur Behandlung der damit
zu=
ſammenhängenden Fragen iſt eine Vortragsreihe beſtimmt, die Hörerm
aller Schichten zugänglich iſt. Als Redner, ſind vorgeſehen:
Ober=
ingenieur Arnhold=Gelſenkirchen, Oberſtudiendirektor, Dr. Ellenbeck,
Oberpräſident a. D. Auguſt Winnig=Potsdam.
Die Tagung beginnt mit einem Begrüßungskonzert, das die Stadt
Elberfeld veranſtaltet, bringt am Sonntag eine Kundgebung gegen
Kriegsſchuldlüge und widerrechtliche Beſetzung der Rheinlande und
endet mit einer Feſtvorſtellumg von Goethes Freiheitsdrama „Egmont”.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Als Nachfolger des Geheimrats Flamm auf den Lehrſtuhl
für Theorie des Schiffes an der Technichen Hochſchule iſt der
Abteilungs=
vorſteher in der Preußiſchen Verſuchsanſtalt für Waſſerbau und
Schiffs=
bau in Berlin Profeſſor Dr.=Ing. Fritz Horn berufen worden.
Der Obſervator am Geodätiſchen Inſtitut in Potsdam, Dr. Erich
Brennecke, iſt zum ordentlichen Profeſſor für Geodäſie an der
Tech=
niſchen Hochſchule ernannt worden. — Das Kuratorium der Haager
Völkerrechtsakademie hat den Völkerrechtsgelehrten Dr. Hans
Weh=
berg beauftragt, im Sommerſemeſter 1928 im Haag über „Das
Prob=
lem der Kriegsächtung” zu leſen. — Neben dem als Gaſtprofeſſor an
der hieſigen Univerſität wirkenden Profeſſor Dr. Zoltan v. Gombocz
wird vom Sommerſemeſter ab Profeſſor Dr. Julius von Farkas
vom Eökvös=Collegium in Budapeſt als u. a. Profeſſor die ungariſche
Literaturgeſchichte in Berlin vertreten.
Breslau: Der Generalſuperintendent D. Dr. Martin Schian iſt
zum Honorarprofeſſor in der evangeliſch=theologiſchen Fakultät der
hie=
ſigen Univerſität ernannt worden.
Dresben: Das Vorleſungsverzeichnis der Techniſchen Hochſchule für
das Sommerſemeſter 1928 ſamt den Stunden= und Studienplänen
ein=
ſchließlich der Verzeichniſſe der Veranſtaltungen an der
Turnlehrer=
bildungsenſtalt und am Pädagogiſchen Inſtitute iſt erſchienen. Es.iſt
durch das Sekretariat und A. Dreſſels Akademiſche Buchhandlung,
Bis=
marckplatz!4, zum Preiſe von 1 Mk. und 15 Pfg. Porto zu beziehen.
Die Vorleſungen beginnen am 23. April 1928; Anmeldung dazu für
Studiere ide, Zuhörer und Hoſpitanten vom 2. bis 30. April 1928. —
Das Miniſterium des Innern weiſr die Polizeibehörden an, bei der
poli=
zeilichen Anmeldung zugezogener Perſonen, die einen Doktortitel
führen, durch Befragung feſtzuſtellen, ob er auf einer ausländiſchen
Ver=
leihung ber aht, und, falls dies zutrifft, den Inhaber ausdrücklich darauf
hinzuweiſen, daß er zur Vermeidung ſeiner Beſtrafung (8 360 Ziffer 8
des Strafgeſetzbuches) bei dem Miniſterium für Volksbildung um die
nach den Verordnungen vom 27. Dezember 1878 und 14. Juli 1897
er=
forderliche Genehmigung zur Führung der ausländiſchen Würde in
Sachſen nachzuſuchen hal
Seite 4
Freitag, den 16. März 1928
Nummer 26
iſt emtllellt durch Pickeln, Miteſſer und Sommerſproſſen Dieſt
Hautmreinigkeiten beſeitigtſchnellObermeuers Herba Geiſe
und man enzielt durch dieſelbe eine zarte, roſige Haut, vau
jahkreiche ärztl. u. private Gutachten beweiſen St M
302ſo verſtärkt A. 1.— Zur Nachbeh iſt Herba”
beſond. zu empfetl. Su baden in all. Apotb. Drog. v
M
Die glückliche Geburt
P/ eines geſunden Jungen zeigen
hocherfreut an
Wilhelm Formhals und Frau
Elſe, geb. Steffan
z. Zt. Städt. Krankenhaus
Darmſtadt, den 15. März 1928.
Roßdörferſtr. 33.
(7298
Die gute Geburt unſeres
Wolfram zeigen wir in freudigem
Glücke an
Dr. Bertel Dörr, Kinderärztin
z. Zt. Heidelberg, Privatklinik
Prof. Dr. Neu
Armin Dörr, Roßdörferſfr. 83.
Darmſtadt, 12. März 1928. (7300
Ihre Vermählung geben
bekannt:
Ludwig Mittelstaedt
Gretel Mittelstaedt
geb. Eidenmüller
Trauung: Samstag nachm. 3 Uhr
in der Pauluskirche.
Darmstadt, den 17. März 1928.
(7180)
Sein 25jähriges Dienſtjubiläum
feiert heute Ludwig Bechker als
Portier bei der Firma Carl Schenck,
G. m. b. H., Darmſtadt.
Gleichzeitig ſind es 25 Jahre, daß Frau
Becker die Büroräume derſelben Firma
( (7307
reinigt.
Dankſagung.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim
Hin=
ſcheiden unſeres lieben
Ent=
ſchlafenen
Joh. Philipp Ruths
ſagen wir auf dieſem Wege
unſern innigſien Dank. Ganz
beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Becker für die troſireichen Worte
am Grabe, ſowie dem
Krieger=
verein für ſeine
Kranznieder=
legung.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Eliſab. Ruths
geb. Lork.
4851
Todes=Anzeige.
Aſſen Verwandten, Freunden und Bekannten
hſer=
mit die traurige Mitteilung, daß heute nachmittag 3 Uhr
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Jakob NeumeiſterI.
Schreinermeiſter
nach langem ſchweren Leiden im Alter von nahezu
77 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
In deren Namen:
Marie Keil, Haushälterin.
Nieder=Ramſtadt, den 15. März 1928.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 18. März,
nach=
mittags 3 Uhr ſiatt.
(4872
Für die uns bei dem Heimgange unſeres
teuren Entſchlafenen erwieſene Teilnahme,
ſo=
wie die reichen Blumenſpenden, ſagen wir allen
Freunden und Bekannten. insbeſondere den
Barmherzigen Schweſtern für die liebevolle
Pflege, unſeren herzlichſten Dank.
Elſe Amelung und Kinder.
Darmſiadt, den 16. März 1928.
(7265
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Am 14. März entſchlief ſanft nach ſchwerem, mit großer
Ge=
duld getragenem Leiden meine innigſtgeliebte Gattin, unſere gute
Mutter
Frau Lilli Schlitt, geb. Starck
im 54, Lebensjahr,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Emil Schlitt, Rechnungsrat.
Darmſtadt, den 15. März 1928.
Viktoriaſtr. 33.
(7310
Die Beerdigung findet Samstag, den 17. ds. Mts., vormittags
11 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.
Der auffallend
schöne Speier-Schuh
Graue angegraute Haare
nehmen wieder Jugendfarbe an durch
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Ramſtädterſtraße bis
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Inhaber Paul Wildau.
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Nasdh eitend — Jahnehan bercht —
feln Herzklopfer — Feine Pogenbeichrerde
Am D enstag, den 20. März 1828,
vormittags 9‟, Uhr, werden aus
Ab=
teilung 14, 27, 29 und 51 des Roßdörfer
Gemeindewaldes verſteigert:
Kiefern=Stämme Kl. 2a 9 St. 3,02 im
2b 79 „ 38,54 „
Fichten=
Eſche=
3a 54
3b 15
4a 1
1a 27
1b 27
2a 6
3a 2
3b 2
2 3
33,94 „
1209
132,
4,54 ,
8,28
3,71,
1,43,
2,55
0,68
Fichten=Derbſtangen Kl. 1, 2 u. 3 1286t.
Zuſammenkunft um 9 Uhr am Bahn=
(4835
hof Roßdorf.
Roßdorf, den 14. März 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz.
Samstag, den 17. März 1928,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich in
Darmſtadt, Holzhofallee 27,
ein Laſtauto
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung.
Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Litters
Ge
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt
Günſtiges An= Junge
16 Mon. alt, in gute
gebot!
Hände als Kindesſtatt
Schlafzimmmer (Eiche) abzugeben. Angeb. u.
von 425 „K an auf= D 79 Geſchſt. ( 7262
wärts. Teilzahlung
7381 Durch eigene
Anfer=
geſtattet.
Itigung, billige ei ene
Möbelhaus Arbeitskräfte, auch
Philipp Feick kein Verbands=Mit=
Darmſtad glied, bin ich in der
Bleichſtr. 38.
Lage, trotz gutem
—Material und Arbeit,
zu den biligſt. Preiſen
Beſſ. Herr
känſtl. Zähne und
in den 40 Jahren,
Gebiſſe,
Gold=
jüngere alleinſtehend.
Frau mit ſchönem Kronen u. Brücken
Ausſehen, zwecks frd. zu liefern. Große Be=
Verkehr. Spätere träge auch auf Teil=
Heirat nicht ausgeſchl.
7318
Angebote u. D 103134 1ung.
an d. Geſchſt. (*7328 Landgraf=Georgſtr.
Mm.mmer 76
Freitag, den 16 März 1928
Geite 5
Alus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 16. März.
=Ernannt wurden: am 28. Februar der Landgerichtsrat bei dem
Algwricht der Provinz Rheinheſſen Dr. Paul Krug zum
Landge=
wirtdrrektor bei dem Landgericht der Provinz Starkenburg und zu=
Aprzum Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht Darmſtadt I mit Wir=
Elumom 15. März 1928 ab; am 12. März der Regierungsaſſeſſor Kark
Yü/I beim Feldbereinigungskommiſſar zu Lauteebach mit Wirkung
u1. Januar 1928 ab zum überplanmäßigen Regierungsrat.
„Erlebigt, iſt die Stelle des Amtsvorſtandes des Forſtamtes
9 h ach. Schluß des Meldetermins: 28. März 1928.
UW. Von der Landes=Univerſität Gießen. Der Privatdozent für
Alnntatiſche Theologie Lie. Dr. Heinrich Adolph wurde zum außer=
Atknäißigen außerordentl. Profeſſor ernannt. — Dem Dr. Lihotzki,
Unrdſchaftl. Mitarbeiter, der Leitz=Werke in Wetzlar, wurde ein Lehr=
Eugg für angewandte Optik erteilt.
Amtliche Dienſtnachrichten. Unſere vor einigen Tagen
veröffent=
eEMitteilung über die Entlaſſung des Kriminalhauptwachtmeiſters
ihl told aus dem Staatsdienſt wird heute noch dahingehend
er=
tt. datz Herr Bechtold von der Stadtveywlatung Worms zum
Kri=
zuspolizeimeiſter befördert und unwiderruflich angeſtellt worden iſt.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Freitag findet die erſte
Wieder=
au g von Natanſons „Coeur=Bube” ſtatt, die urſprünglich auf
14. März angeſetzt war, aber an dieſem Tage wegen Erkrankungen
Ayerſonal abgeſagt werden mußte: die Aufführung iſt, wie ſeit
kur=
ſcie Mehrzahl der Vorſtellungen überhaupt,
Wahlvorſtel=
ſng. Da das Stück der Zuſatzmiete 1 beſtimmt nicht, der
Zuſatz=
ſt. IP höchſtwahrſcheinlich nicht mehr zugeteilt werden wird, emp=
IU es ſich für die intereſſierten Mieter jener Gruppen, von ihrem
ſh recht Gebrauch zu machen. Die Vorſtellung beginnt um 20 Uhr.
WIm Großen Haus wird Cavalleria” und ,Bajazzo” mit
tu Wolf als Gaſt CTurriddu, Canio) gegeben. Beginn der
Vor=
lung 19.30 Uhr.
NMorgen Samstag wird als Volksvorſtellung (zu Preiſen von 1—4
aſfk) Kleiſts „Käthchen von Heilbron n” geſpielt. Käthchen:
Eu2 Stengel: Wetter von Strahl: Carl Ebert. Die Vorſtellung
gumnt um 19 Uhr.
In der neuen Inſzenierung von Roſſinis „Barbier von Se=
Ta” wirken mit die Damen Marta Liebel und Käte Walter und die
uuen Leo Barezinſki, Joſef Herrmann. Theo Herrmann, Adolf Klotz,
eonrich Kuhn, Karl Lochmann, Joſef Poerner, Fritz Wilde.
Die Städtiſche Gewerbeſchule gibt bekannt, daß die im laufen=
Winterhalbjahr angefertigten Schülerarbeiten aus den Fachklaſſen
Dekorationsmaler im Schnlgebäude, Landgraf=Philipp=Anlage 6,
zgeſtellt ſind. Alle Freunde der Schule und des Handwerks ſind zur
eichtigung freundlichſt eingeladen. Die Ausſtellung iſt geöffnet am
guustag, den 17., und Sonntag, den 18. März, von 10—17 Uhr.
— Gewerbemuſeuu. Am Sonntag, den 18. d. M., um 11 Uhr.
fin=
in der Ausſtellung von Anton Hartmann eine Führung durch
hieſigen Kunſthiſtoriker Herrn Rudolf Perard ſtatt. Der
ia tritt iſt frei.
— Ein neues Sängerbanner Wilhelm Bitters. Der Schatzmeiſter
Heſſiſchen Sängerbundes Wilhelm Bitter iſt ſchon lange weiten
weiſen der Sängerſchaft als ein hervorragender Fahnenſticker bekannt.
z ihm hat Heſſen noch den Vertreter eines Handwerks, das heute
lugemein von der Arbeit der Maſchine verdrängt worden iſt. Wieviel
eüt=be und Fleiß Bitter in ſeiner Freizeit für dieſes Handwerk übrig
a=, beweiſt eine neue Arbeit, die er im Laufe dieſes Monats beendet.
Sn in Ruf drang bis nach Berlin, wo ihn der Beethovenchor
zauftragte, zum 2jährigen Stiftungsfeſt ein beſonders ſchönes und
lotbares Banner zu ſticken. Er braucht ſonſt durchſchnittlich ein Jahr
ur eine ſolche Arbeit. Diesmal hatte er nur wenige Monate zur
Ver=
ſingung. Dennoch trägt das neue Banner nirgends Spuren von
Be=
aleunigung. Es iſt ein Werk von einer Schönheit und Sorgfalt der
Aauusführung, die ſeinen Ruf aufs neue glänzend rechtfertigt. Die
Vor=
dirrſeite enthält auf purpurnem Grunde ein goldgewirktes Lorbeer=Obal,
da rin, ebenfalls auf goldgewirktem Grunde, das Bildnis Beethovens,
aufi dem es Bitter geleng, die feinſten Schattierungen der Geſichtszüge
miederzugeben. Ueber dieſem Bildnis iſt das Deutſche Sängerbund=
Zeichen angebracht. Den Purpurgrund rahmen brockatene
Seiten=
ſyreifen mit blauer Einfaſſung und goldfarbenen Verzierungen. Die
Vüickſeite enkhält das Vereinsabzeichen mit Lyra und Bär in ſilberner
Auusführung; darüber iſt aus grauer Seide die Nürnberger
Meiſter=
ſungerkirche in ein Ornament eingearbeitet. Alles iſt Handarbeit, die
S eide mit flanellgefüllter Gaze unterlegt, der Faden Alt= und Neugold
der Alt= und Neuſilber. Durch eine amerikaniſche Stiftung bekam der
böerliner Beethovenchor die Mittel zu einem ſo reichen Banner, deſſen
MNaterial allein auf 600 Mark geſchätzt wird. Die Ausführung hat Herr
Kitter umſonſt übernommen. Die Arbeit des Lorbeerkranzes und des
BBeethoven=Hinterarundes hat 440 Meter Goldfaden, das
Vereinsab=
weichen etwa 500 Meter Silber gebraucht. Das Banner wird an einem
huunſtvoll gearbeiteten Gitter in Giebelform aufgehängt. Das
Darm=
brädter Seidenhaus Volz beabſichtigt, die Arbeit nach ihrer
Wollendung in einem ihrer Ausſtellungsräume der Oeffentlichkeit zu
Beigen.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Auf den im heutigen Inſerat
böekanntgegebenen Vortragsabend der Geſangsausbildungsklaſſen
won Mathilde Weber wird nochmals hingewieſen. Berichtigend wird
wermerkt, daß der Abend nicht am Dienstag, ſondern am Mittwoch,
en 21. März, ſtattfindet.
— Alte Kunſt. Freunde mittelalterlicher Kunſt und Bräuche
wer=
wen auf die in den Schaufenſtern der Buch= und Kunſthandlung J. Waitz
EEliſabethenſtraße) ausgeſtellten Aufnahmen des Kapitelſaales
ſches Deutſchordens aufmerkſam gemacht. Die meiſterhafte
Wie=
ſcergabe iſt Herrn E. Geisler=Dieburg zu danken.
— Hausfrauenbund — Kleiderſtelle. Es wird hierdurch mitgeteilt,
Kdaß die Kleiderſtelle Alexanderſtraße 27 am 1. April nach
Woogs=
ſplatz 3 verlegt wird. Um den Umzug zu erleichtern, wird gebeten,
bis dahin die Winterſachen und die bis vor einem halben Jahre
gebrach=
ten Kleidungsſtücke wieder abzuholen, da ſie vorausſichtlich nicht mehr
verkauft werden. — Außerdem macht der Hausfrauenbund auf den am
Montag, den 19. März, um 3 Uhr beginnenden Kochkurſus in
der Küche Heidelberger Straße 47 aufmerkſam.
— Volkshochſchule. Ibſenfeier. Am 20. März jährt ſich zum
100. Male der Geburtstag Ibſens, der nicht nur in ſeiner Heimat,
ſon=
dern im der ganzen literariſchen Welt gefeiert wird. Aus dieſem Anlaß
veranſtaltet auch die Volkshochſchule Darmſtadt am Montag, den
19. März, durch einen von Herrn Dr. Max Wauer gehaltenen Vortrag
mit anſchließenden Rezitationen aus Gedichten und Dramen des großen
Norwegers eine Gedächtnisfeier für Henrik Ibſen. Sie findet ſtatt
abends 8 Uhr im Saal 140 der Techuiſchen Hochſchule.
Hindenburg ſtiftet ſein Bild
für das Endſpiel in Darmſtadt.
Um den DSB=Handballpokal am 25. März.
Dem Preſſedienſt der Deutſchen Sportbehörde für
Leicht=
athletik entnehmen wir folgende Feſtſtellungen: In Darmſtadt,
einer Hochburg des deutſchen Handballſpiels, wird die
Entſchei=
dung zwiſchen der ſüddeutſchen und brandenburgiſchen
Mann=
ſchaft um die ſchöne Siegestrophäe der Deutſchen Sportbehörde
für Leichtathletik fallen. Eine Original=Plaſtik von Profeſſor
Behn=München: „Der nemäiſche Löwe” erwartet den
Sieger. Eine ganz beſondere Freude wird dem Sieger noch
da=
durch zuteil, daß unſer Reichspräſident v. Hindenburg
auch in dieſem Jahre ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift
geſtiſtet hat.
Nicht weniger als ſieben Teilnehmer in der ſüddeutſchen
Mannſchaft ſtammen aus dem rührigen Sportverein 98
Darm=
ſtadt. Von der vorjährigen ſüddeutſchen Mannſchaft nehmen nur
Roſen und Gebhardt in dieſem Jahre teil.
Auch das am kommenden Sonntag, den 18. März, auf dem
Stadion am Böllenfalltor nachmittags 3 Uhr ſtattfindende
Hand=
ballſpiel, in dem der Sportverein 98 Darmſtadt mit dem D.S.V.
München um die ſüddeutſche Meiſterſchaft zu kämpfen
hat, wird ein ſportliches Ereignis erſten Ranges werden. (
Nähe=
res vergl. im Sportteil.)
Bei Unfall und Krankerttransporten-
80515a)
ist Teiefonruf „anikäts-wache Rotes Kreuz.
Telefon:4oo Darrnstadt.
*Portrag von Dr. Schürer.
4m. In der Bücherſtube Bodenheimer fand im Februar
eine kleine, aber ausgewählte und in mancher Hinſicht feſſelnde
Aus=
ſtellung von Werken Pablo Picaſſos ſtatt, die demienigen, der
den Künſtler etwa nur als einen typiſchen Vertreter des Kubismus und
Expreſſionismus kannte — ich denke hier z. B. an den „Harlekin” (von
1918) oder an die „Mandolinenſpielerin” — einen nachhaltigen
Ein=
druck verſchaffte von den feinen Zeichnungen des gleichen Künſtlers. Am
Donnerstag abend ſprach nun, ebenfalls auf Veranlaſſung der
Bücher=
ſtube Bodenheimer, im Landesmuſeum von einer nicht kleinen Zahl von
Künſtlern und Kunſtfreunden Herr Dr. Oskar Schürer aus Prag
über „Pablo Picaſſo und die Probleme der heutigen
Malerei‟. Der Vortragende hat im vergangenen Jahre ein feines
und kluges Buch über Picaſſo veröffentlicht, und ſo war auch der von
zahlreichen Lichtbildern begleitete Vortrag ſo geſtaltet, daß man, von
wenigen unweſentlichen Punkten abgeſehen, ſich willig den künſtleriſchen
Einſtellung des Vortragenden einfügen konnte.
Man kann Dr. Schürer auch darin folgen, wenn er ſagt, daß er
die Richtunggebung der modernen Malerei von einem fremden Künſtler
erörtern wolle, um, nicht gebunden und erſchwert durch die
Verbunden=
heit mit einem Künſtler eigenen Blutes, die Entwicklungskonturen
ſchär=
fer auszacken zu können. Es iſt nicht ſo, daß Picaſſo einmal Kubiſt iſt,
dann in dumpfer Schwere aufbricht oder plötzlich in milden
Klaſſizis=
mus abſinkt; bei dem Künſtler ſtehen dieſe Formen und Empfindungen
nebeneinander, ja gleiten ineinander über. Die Wandlungen, um dieſen
Ausdruck, aber nur als ſolchen einmal zu gebrauchen, des ſpaniſchen
Künſtlers, für deſſen Formgeſtaltung und inneres Erleben dann Paris
entſcheidend wurde und blieb, laſſen ſich als Extrakt des Vortrags ſo
feſthalten: Nach den zarten Bildern und der Dekadenz des erſten
Jahr=
zehnts die taſtenden Verſuche der Raumproblematik, dann kubiſtiſche
Landſchaften, erſte und reife Kubiſtik. Neben den erſten klaſſiziſtiſchen
Bildern, die in ihrer Monumentalität an Pompei und Aegypten
an=
klingen, die Hinwendung zum realiſtiſchen Sehen der Dinge, wie ſie
da ſind, ſchließlich Hinwendung zum Dekorativen, wobei unter
Dekora=
tivismus nicht das übliche Schlagwort verſtanden werden ſoll, ſondern
das präziſeſte Ergreifen abſoluter Formzuſammenhänge. — Die in die
Lichtbilder eingeſtreuten Bilder bzw. Photographien aus der Welt der
Technik riſſen ſcharfe Parallelen — aber auch nicht mehr — zwiſchen
moderner Kunſt und Technik auf.
6. W. W.
— Orpheum. Heute Nelſon=Premiere. Rudolph
Nel=
ſons reizende Rebvue „Madame Rebue” in 21 Bildern (Text von Hans
H. Zerlett. Muſik von Rud. Nelſon) erlebt heute unter
perſön=
licher Mitwirkung des Komponiſtem ſeine Darmſtädter
Erſt=
aufführung. — Ueber die weiteren Mitzwirkenden wurde an dieſer Stelle
bereits eingehend berichtet. Näheres iſt noch aus heutiger Anzeige (im
Inſeratenteil dieſes Blatztes) erſichtlich. — Um zu ſtarken Andrang an
der Abendkaſſe zu vermeiden, wolle man den Vorverkauf benützen.
— Hohes Alter. Am Samstag, den 17. März, begeht Frau Laible
ihren 85. Geburtstag. Trotz ihres hohen Alters iſt das Mütterchen
körperlich und geiſtig noch rüſtig.
Ortsgewerbeverein
und Handwerikervereinigung Darmſiadt.
In der ſiebenten Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung
am 14. März hielt Herr Profeſſor Dr. E. Stiasny, Vorſtand des
Inſtituts für Gerbereichemie, im Saale 326 der Techniſchen Hochſchule
einen ſehr intereſſanten Vortrag über „Technik der
Lederberei=
tung, aus deſſen reichhaltigem Inhalt folgendes hervorgehoben ſei:
Die Kunſt, Haut in Leder zu verwandeln, reicht ſoweit zurück, wie die
Geſchichte der Menſchheit. Die erſten Gerbarten waren die Fettgerbung
und die pflanzliche Gerbung; ſie blieben durch Jahrtauſende hindurch
die einzigen Methoden der Lederbereitung. Auf ſie beziehen ſich die
zahlreichen Stellen in der Bibel, in Keilſchrifturkunden, in Bildniſſen,
und die Abbildungen von Gegenſtänden, die in alten ägyptiſchen
Grä=
bern, Tempeln und Pyramiden gefunden wurden. An Hand von
Licht=
bildern und begleitet von Zitaten aus der Bibel und anderen alten
Schriften GHomer) wurden dieſe erſten Entwicklungsperioden der
Leder=
bereitung veranſchaulicht. Dann wurde die Mannigfaltigkeit der
Mth=
haut beſprochen, die ſich aus den verſchiedenen Tierarten und deren
Raſſen ergibt, und es wurde das wichtigſte über die
Konſervierungs=
arten (Trocknen und Salzen) und die häufigſten Rohautfehler (
Inſek=
tenbeſchädigungen und Fäulnisfehler) geſagt. Die Haut, die aus
Ober=
haut und Lederhaut beſteht, muß von der erſteren befreit werden, ehe
ſie zur eigentlichen Gerbung gelangt. Die Entfernung der Overyaut
gelingt auf Grund der Empfindlichkeit der der Lederhaut (Corium)
zu=
nächſt liegenden Schleimſchicht, mit deren Lockerung auch alle in den
Einſtülpungen der Oberhaut gelegenen Gebilde (Haare und Drüſen)
mechaniſch entfernbar gemacht werden. Zu den vorbereitenden Arbeiten,
die dem eigentlichen Gerbvorgang vorangehen müſſen, gehört auch das
ſogen. Beizen, das ſeit dem Altertum bis in die neueſte Zeit mit
Hunde=
oder Vogelmiſt bewerkſtelligt wurde, heute aber faſt ausſchließlich durch
künſtliche Beizen bewirkt wird, von denen die von der Darmſtädter
Firma Röhm u. Haas erzeugte Oroponbeize die weitaus verbreitetſte iſt.
— Bei der nun folgenden Beſprechung der eigentlichen Gerbung wurde
die pflanzliche und mineraliſche Gerbung etwas ausführlicher erläutert,
während die Fettgerbung, die Gerbung mit künſtlichen Gerbſtoffen,
ſo=
wie die kombinierten Gerbungen nur erwähnt werden konnten. So
Verleihen von Krankenbedarfsartikeln wie bei der Gerbung wurde auch bei der Beſprechung der Zurichtung
auf die wichtigſten Lederſorten (Sohlleder, Riemenleder,
Chromober=
leder, Feinleder, Handſchuhleder) Rückſicht genommen. Der Vorrrag,
der durch zahlreiche Lichtbilder und ein großes Anſchauungsmaterial an
Lederproben und Gerbereihilfsſtoffen ausgeſtattet war, ſchloß mit einem
Hinweis auf die weitere Entwicklung der Lederinduſtrie, die durch
in=
nige Zuſammenarbeit von Theorie und Praxis erwartet werden darf.
Die aus mehreren hundert Perſonen beſtehende Zuhörerſchaft,
unter der ſich viele Damen und zahlreiche Mitglieder des
Schuhmacher=
gewerbes, ſowie andere Lederintereſſenten und auch Mitglieder anderer
Gewerbevereine befanden, folgte den Ausführungen des Redners mit
geſpannter Aufmerkſamkeit und dankte am Schluſſe durch lebhaften
Bei=
fall, dem der Vorſitzende des Vortragsausſchuſſes, Profeſſor Dr. W.
Sonne, im Namen der Gewerbevereinigung nochmals Ausdruck gab.
Das vorgelegte Anſchauungsmaterial wurde von vielen der Beſucher
eingehend beſichtigt. Einer Anregung aus der Verſammlung heraus
folgend, ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß gelegentlich des ſechſten
Landesverbandstages des Dekorateur=, Sattler= und Tapeziergewerbes
am 25. März eine Beſichtigung des bekannten reichhaltigen
Gewerbe=
muſeums in Offenbach ſtattfindet, welche auch für weitere Kreiſe von
Intereſſe iſt.
Für die achte Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung am
28. März im Fürſtenſaal iſt ein Vortrag von Herrn Syndikus Dr.
P. Kollbach=Darmſtadt über „Zeitgemäße Probleme aus
der deutſchen Reichsverfaſfung” vorgeſehen, der ebenfalls
durch Lichtbilder erläutert werden ſoll. Auch für dieſen Vortrag wird
auf eine ebenſo zahlreiche Beteiligung unſerer Mitglieder, wie bei den
früheren Veranſtaltungen gerechnet.
Kunſinotizen.
Ueber Wecte, Künſtier eder Hünftleriſche Veranſtallungen, deren im Nachſichenden Crwiturng
geſchleht, behält ſich die Nedaktion ihr Urtell vor
Beethoven=Abend Guſtav Beck. Wie bereits berichtet,
ſvielt am Montag, den 19. März, abends 8 Uhr, im Saal der Loge,
Sandſtraße 10. Guſtav Beck Beethoven=Sonaten, für Klabier. Für
Freunde klaſſiſcher Muſik dürſte dieſe Veranſtaltung ſicherlich
willkom=
men ſein, zumal Guſtav Beck ein hervorragender Bethoven=Interprek
iſt. Anläßlich eines Konzertes berichtet die Aachener Zeitung unter
anderem: „Beſonders bei Beethoven jauchzten und jubelten die
be=
ſeelten Töne ſu wundervoller Klangpracht.” — Desgleichen ſchreibt die
Eiſenacher Zeitung: „Seie elegante, blitzſaubere, ſorgfältig polierte
Technik machen ihn ebenſo wie abſolute Klarheit und Durchſichtigkeit
ſeines Vortrags zum berufenen Beethoven=Spieler.” — Karten zu
dieſer Veranſtaltung im Vorverkaaf bei Muſikalienhandlung
Chri=
ſt ian Arnold am weißen Turm und an der Abendkaſſe.
Paſſionskonzert. Ueber das Leipziger Solo=
Quar=
tett, das am B. März (Freitag) in der hieſigen Stadtkirche
zugunſten evangeliſcher Jugendarbeit ſingt, ſchreibt der bekannte
Schrift=
ſteller und Pfarrer Dr. K. Heſſelbacher aus Baden=Baden: „Ich möchte
über dies Muſizieren ſagen, daß es nicht ein Singen iſt, wie tanſend
andere muſikaliſche Menſchen eben nun einmal ſingen, das aus ewigen
Gründen Terausquillt. So viel Mühſelige und Beladene ſind unter
uns, die unter Sorgen und Herzweh leben. Denen möchte ich raten:
geht in dieſe ſtille Feierabendſtunde. Ihr werdet gelabt werden durch
einen Trunk aus himmliſchen Quellen.” — Karten im Vorverkauf im
Verkehrsbüro (1.00 Mk., 0,50 Mk.).
— Palaſt=Lichtſpiele. „So küßt nur eine Wienerin”, 8Akte
non Liebe, Luſt ud Leid ... den ſchönen Titel „So küßt nur eine
Wienerin” mit einem filmwirkſamen Text vevſehen... Kein Wunder,
daß dieſer Film überall Beifall ſindet. Grinzing beim Wein, der
Ste=
fansturm, der Prater, geben herrliche Bilder. Man fährt über die
Lagunen Venedigs, ſitzt im eleganten Hotelbeſtibül, hat alſo
Ab=
wechſlung und ſieht gute Schauſpieler wie Greta Graal. Evi Eva und
vor allem Werner Fuetterer, der nicht nur von Akt zu Att, ſondern
auch von Film zu Film beſſer wird. Es gab Beifall und gute
muſiha=
liſche Begleitung. Im Beiprogramm: Pat und Patachon in dem großem
Luſtſpiel=Schlager.
Briefkaſien.
M. R. Die Wahl der Lohnklaſſe ſteht völlig frei. Es kann auch zu
jeder Zeit ein Wechſel in der gewählten Lohnklaſſe vorgenommen
wer=
den. Bei Selbſtverſicherung iſt dem Verſicherten anheimgeſtellt, wann
er die Marken kleben wvill, mit der Einſchränkung, daß freiwillige
Bei=
träge: 1. für mehr als ein Jahr zurück, 2. nach Eintritt daurrnder
oder vorübergehender Invalidität oder für die weitere Invalidität nicht
entrichtet werden dürfen.
Diie
Meläge
Der wahrhaft zeitgemässe Kleinwagen!
Die Umstellung unseres Eisenacher Werkes auf Fliessarbeit ist vollzogen und die
Gross-
fabrikation des 3/15-PS-Vierzylinder-Dixt im vollen Gange. Nun brauchen Sie nicht mehr
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Dirt spielend seine leistung vom Fuseängertempo bis zu 85 hm Geschwindliskeit. Kasches
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Seite 6
Freitag, den 16. März 1928
Nummer 76
Fum neuen Fahrplan.
Mitgeteilt von der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt.
„Sen zur Ausgabe gelangte erſte Entwurf des Fahrplans
vou 15. Mg: 1923 dex Reichsbahndirektion Mainz läßt erſehen, daß die
Reichsbahn zum kommenden Sommerfahrplan weſentliche
Verbeſſerun=
gen vorgeſehen hat.
Für Darmſtadt, die Bergſtraße und den Odenwald iſt es von ganz
beſonderer Bedeutung, durchgehende Verbindungen nach
Rheinland=Weſtfalen gefahren zu ſehen und, ſoweit ſolche
Ver=
bindungen noch fehlen, zum mindeſten in Mainz und Wiesbaden gute
Anſchlüſſe an die ſchnellfahrenden Züge der beiden Rheintallinien zu
erhalten. Gerade in wichtigen Verkehrsbeziehungen mit Rheinland=
Weſtfalen wird der Sommerfahrplan bedeutende Verbeſſerungen
brin=
gen. Vor allem werden die D=Züge D 167/168 Nürnberg—Wiesbaden
gleichzeitig mit den über Frankfurt a. M. verkehrenden Teilen (hier
U 67/68) über Wiesbaden hinaus nach Köln-Krefeld und in der
Haupt=
reiſezeit bis Amſterdam verlängert. Vom 15. Mai an wird ſomit die
Möglichkeit beſtehen, in Darmſtadt 11.30 Uhr abzufahren und bei
direk=
ter Fahrt in Köln um 15.26 Uhr anzukommen. In umgekehrter
Rich=
tung verläßt der Gegenzug Köln um 14.06, um 17.58 mit vorzüglichen
Anſchlüſſen nach allen Nichtungen Süddeutſchlands durch D 86 und
D 186 in Darmſtadt anzulangen. Mit dieſen an ſich nicht neuen, aber
nunmehr durchaus zweckmäßigerweiſe nach dem Mittel= und Niederrhein
verlängerten Zügen iſt es gelungen, für Darmſtadt erſtmalig nach
dem Kriege eine gute durchgehende
Tagesſchnellzugsver=
bindung mit 1.—3. Klaſſe nach Köln, und dem Niederrhein und
in der Hauptreiſezeit auch nach Holland zu erhalten.
Auch im übrigen hat die Reichsbahndirektion Mainz den Wünſchen
auf Verbeſſerung der Uebergänge in Mainz bzw.
Wiesbaden weitgehend Rechnung getragen. So wird erſtmalig im
kommenden Sommer der Anſchluß von B.P. 6.03, ab Darmſtadt 8.06
(bisher 8.08), an den ſpäter gelegten D 281 Frankfurt — Holland, ab
Wiesbaden 9.10, erreicht. Der bisherige, als ſehr unangenehm
empfun=
dene Aufenthalt in Mainz beim Uebergang von dem genannten B.P.=
Zug auf. D 161 von 48 Minuten fällt hierdurch weg. Zug B.P. 805
iſt um einige Minuten früher gelegt, ab Darmſtadt 16.13 (mit Anſchluß
von B.P. 847); er erreicht wie bisher in Mainz die Anſchlüſſe an
D 269 nach Köln-Dortmund und D 369 nach Köln=Barmen. Der
bis=
her vorhandene Anſchluß an den München-Dorkmunder Schnellzug
D) 57 in Wiesbaden wird leider verloren gehen; als Erſatz hierfür iſt
der bisher nicht vorhandene Anſchluß an den ſpäter gelegten B.P.=Zug
849 München—Dortmund vorgeſehen, der auch für kleinere Orte des
Rheintals günſtige Verbindungen ſchafft, während für Reiſende nach
den großen Städten die beiden genannten linksrheiniſchen Schnellzüge
erhalten bleiben.
Beſonders bedauert wurde es bisher, daß an die wichtigen Eilzüge
111 Fraukfurt-Mainz H.—Köln-Barmen und 291 Frankfurt—
Wies=
baden—Köln-Krefeld gute Anſchlüſſe nicht beſtanden, ſo daß gerade in
den Abendverbindungen längere Aufenthalte in Mainz nötig wurden.
Auf Antrag der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt iſt dem
Miß=
ſtand dadurch abgeholfen worden, daß im Anſchluß an den
Perſonen=
zug 649, ab Darmſtadt H. 18.24, von Mainz H. nach Wiesbaden=Bieprich
(früher Biebrich=Weſt) unter Umgehung von Wiesbaden H. ein
Trieb=
wagen gefahren wird, der den Anſchluß an den rechtsrheiniſchen Eilzug
291 erreicht. Da dieſer Zug in Köln=Deutz einen Uebergang auf den
linksrheiniſchen Eilzug 111 beſitzt, wird durch die genannte
Triebwagen=
fahrt eine beſonders günſtige Abendverbindung von Darmſtadt und
Umgebung nicht nur nach den Orten des Rheintales, nach Köln und
dem linken Niederrhein, ſondern auch nach wichtigen rechtsrheiniſchen
Bezirken hergeſtellt. Durch eine neu eingelegte Triebwagenfahrt, ab
Darmſtadt 19.20, an Mainz H. 20.16, die auch dem Berufsverkehr zu
dienen berufen iſt, wird in Mainz H. der Anſchluß an den wichtigen
D 138 nach Saarbrücken—Paris und Boulogne erreicht; dieſer Zug hat
wiederum in Bingerbrück Anſchluß an den bisherigen Eil= und nunmehr
in einen D=Zug umgewandelten Zug 119, ſo daß auf dieſem Wege eine
weitere Spätverbindung r ach Köln hergeſtellt iſt.
In umgekehrter Richtung — rheinaufwärts — iſt durch
Früher=
legung des Eilzuges 298, Koblenz—Niederlahnftein—Wiesbaden—
Frank=
furt, der Anſchluß an B.P. 602, an Darmſtadt 9.55, hergeſtellt, der
bis=
her gefehlt hat. Zug D 137 aus Paris, Calais und Saarbrücken (der
an die Stelle des Zuges D 145 Saarbrücken—Frankfurt getreten iſt), an
Mainz 10.30, wird ebenfalls einen günſtigen Anſchluß in Richtung
Darmſtadt erhalten, ab Mainz 10.33, an Darmſtadt 11.26. Der Anſchluß
an den wichtigen D 370, der in Köln Uebergang von D 270 hat, an
Mainz 12.06, erſcheint nach dem neuen Fahrplan ſichergeſtellt. Ein
be=
ſonders günſtiger Anſchluß beſteht von dem in der Richtung
rheinauf=
wärts fahrenden Pullmannzug — Fernſchnellzug „Rheingold‟ —.
Die=
ſer beſonders beſchleunigte Zug mit 1. und 2. Klaſſe, FFD. 102,
Hol=
land—Schweiz, ab Köln 11.35, ohne Zwiſchenhalt an Mainz 14.00, hat
einen Uebergang auf Zug 644, ab Mainz 14.15, an Darmſtadt 15.10.
In umgekehrter Richtung fährt man ab Darmſtadt 12.41, an Mainz
13.34, um außer dem bereits vorhandenen Anſchluß an D 251, ab 14.20,
den Anſchluß an den FFD. 101 Schweiz—Holland „Rheingold” 14.29
zu erreichen. Wenn auch dieſe letztgenannten Uebergänge nicht
beſon=
ders günſtig ſind, ſo werden ſie praktiſch doch vielfach in Frage kommen.
Beſonders geklagt wurde bisher über die wenig günſtigen Anſchlüſſe
an die rheiniſchen Abendzüge in Mainz. Durch Einlegung einer
Trieb=
wagenfahrt ab 21.35 in Mainz, an Darmſtadt 22.30, im Anſchluß an
Zug 964 in der Richtung nach der Bergſtraße (f. u.), ab 22.34, iſt hier
eine Verbeſſerung erzielt.
Auf der Strecke Darmſtadt-Aſchaffenburg mit ihren
wichtigen Anſchlüſſen nach Bayern ſind weſentliche Aenderungen nicht
zu verzeichnen; leider werden auch die mangelhaften Anſchlüſſe an die
Nachmittagsſchnellzüge D 58 und D 158 nach München und Nürnberg—
Wien noch nicht verbeſſert; in umgekehrter Richtung beſteht wie bisher
der günſtige Anſchluß in Geſtalt des /B.P. 605.
Weſentliche Verbeſſerungen weiſt der Verkehr über die Riedbahn
auf. Es ſind hier in der Mittagszeit neue Schnellzüge eingelegt; in
ſüdnördlicher Richtung verkehrt der nunmehr über die Pfalz geführte
Zug D 147 Paris—Frankfurt über die Riedbahn mit Halt für Darmſtadt
in Goddelau=Erfelden, 12.43. Leider ſoll nach dem Entwurf die
Weiter=
fahrt nach Darmſtadt erſt nach 30 Minuten mit Zug 2827 ſtattfinden.
In umgekehrter Richtung iſt ein neuer Zug D 60 Frankfurt—Worms—
Ludwigshafen mit Anſchluß nach der inneren Pfalz und nach der Saar,
ab Frankfurt 12.12, eingelegt, der in Dornberg=Groß=Gerau 12.36 hält
und dieſe wichtige Station erſtmals nach dem Krieg= in den D=Zugs=
Verkehr einbezieht. Dieſer Zug hält für Darmſtadt in Goddelau=
Erfel=
den 12.45 mit ſehr günſtigem Anſchluß durch Zug 2822; dieſe= Zug
ver=
mittelt die künftig ſchnellſte Verbindung zwiſchen Darmſtadt und Worms,
ab Darmſtadt 12,22, an Worms 13.08. Der frühergelegte Eilzug 172
Frankfurt—Worms-Pirmaſens mit Kurswagen Frankfurt—
Saau=
brücken, ſtellt ebenfalls wie bisher eine günſtige Verbindung
Darm=
ſtadt—Worms, ab Darmſtadt mit T 28810 7.08 an Worms 8,05 Uhr.
Die Verbindungen über die Main=Neckarbahn, weiſen für
die Hauptreiſezeit die neuen Züge D 21/22 Baſel—Frankfurt-Berlin
auf, welche die beſtehenden D=Züge D 1/2 und D 77/78 entlaſten ſollen.
Wie im vergangenen Sommer werden zur Entlaſtung der Zuge D 156=
159 die Züge D 149/150 Freudenſtadt und Wildbad—Frankfurt und
zu=
rück gefahren; beide Züge werden in Heppenheim anhalten. Die B.P.=
Züge 847/848 Freiburg und Stuttgart-Krefeld, die man wie bisher
leider auf dem zeitraubenden und koſtſpieligen Umweg über Frankfurt
fführen will, werden während des Sommerabſchnittes in veränderter
Zeitfolge gefahren. Zug D 276 aus Dortmund—Siegen—Gießen wird
für die Folge nur noch bis Karlsruhe gefahren. Statt deſſen wird eine
günſtige Spätverbindung nach dem badiſchen Oberland dadurch
geſchaf=
fen, daß der bisher in Karlsruhe endende Eilzug 100, ab Frankfurt
19.20, ab Darmſtadt 19.52, künftig bis Freiburg i. B. durchgeführt wird.
In umgekehrter Richtung wird der bisherige D=Zug 175 als Eilzug
gefahren.
Die für Darmſtadt und ſeine weitere Umgebung ſo wichtigen BD=
Züge 5/6 nach Leipzig und Berlin werden im Sommer unabhängig
von den nunmehrigen dreiklaſſigen Zügen D 163/164 Schweiz—Holland
durchgeführt. Der Zug nach Berlin verläßt Darmſtadt 14.00, während
der Gegenzug 16.08 bei weſentlich ſpäterer Abfahrt in Berlin anlangt.
Einzelnen Wünſchen in bezug auf die Fahrzeiten der
Perſonen=
züge iſt entſprochen worden. So wird Zug 964, der als Theaterzug
nach der Bergſtraße in Frage kommt, in der Folge Darmſtadt H. ſtatt
um 22.22 erſt 22,34 (mit dem obengenannten neuen Triebwagenanſchluß
aus Richtung Mainz) verlaſſen; auch der letzte Zug in Richtung Groß=
Gerau—Mainz wird etwas ſpäter gelegt werden. Für Groß=Gerau iſt
von beſonderer Bedeutung, daß es gelungen iſt, die bisher fehlende
Abendverbindung von Dornberg nach Frankfurt zu erhalten, ab Dorn= Krankenpflegeperſonal in 2 Fällen.
berg 22.20, an Frankfurt H. 22.58.
Auf der Odenwaldbahn bringt der neue Fahrplan leider
noch immer nicht das dringend erwünſchte zweite Eilzugspaar. Indeſſen
ſind andere bedeutende Verbeſſerungen auch für dieſe Strecke vorgeſehen.
Der bisher in Erhach endende Zug 713 wird für die Folge nach Eberbach
durchgeführt, an 10.41. Die ſehr unangenehm empfundene Zuglücke
zuiſchen den Zügen 724 und 726 von über fünf Stunden wird dadurch
geſchloſſen, daß ein neuer Perſonenzug von Eberbach, ab 14.20, mit
guten Anſchlüſſen aus beiden Richtungen verkehrt, an Darmſtadt=Oſt
und Darmſtadt—Odenwald-Heilbronn—Stuttgart iſt um etwa eine fahrtspflege vielfach erwähnt; es ſind Gedanken von Stöcker, Naumann
halbe Stunde ſpäter gelegt, wodurch beſtehende Anſchlüſſe an nunmehr
verlegte Züge gewahrt und neue wichtige Anſchlüſſe gewonnen werden.
rungen, die der neue Fahrplan bringt, und die für den Bezirk der
Induſtrie= und Handelskammer von beſonderer Bedeutung ſind, auf= von der Nächſtenliebe ſtand im Mittelpunkt der Wohlfahrtspflege der
zelnen bringen, ſo daß ſich ein eingehendes Studium des Kursbuches dert gemacht; es geſchah dies nicht wegen einer beſſeren Einſicht,
ſon=
vor Beginn von Reiſen ſeinerzeit empfehlen wird.
Neichsbahndirektion Mainz Dank dafür ſagen können, daß einem
be=
auf Verbeſſerungen des Fahrplans verſtändnisvoll entſprochen wor= lorenen Krieg und die Inflation iſt das Gebiet der Wohlfahrtspflege
den iſt.
— Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Nach
New Yorr ab Bremen=Bremerhaven: D. George Wafhington
(uS9) 14. 3., D. Berlin 15. 3. D. Derfflinger 17. 3., D. Dresden
22. 3., D. Karlsruhe 27. 3., D. Columbus 29. 3. Nach New York
ab Southampton: D. George Waſhington 15. 3., D. Berlin 16. 3., D.
Columbus 30, 3. Nach Kanada (Halifax) New York ab
Bre=
men=Bremerhaven: D. Derfflinger 17. 3., D. Karlspuhe 27. 3. Nach
Hapana=Galveſton Ausreiſe über Halifag ab Bremen=
Bremerhaven: D. Sehdlitz 7. 4. Nach Kanada: D. Cairndhu ab
Bremen 17. 4., ab Hamburg 15. 4.; D. Lahn ab Bremen 24. 4., ab
Hamburg 22. 4. Nach Philadelphia—Baltimore—
Nor=
folk: D. Hannover ab Hamburg 17. 3., ab Bremen 22. 3. Nach
Nord=Amerika=Weſtküſte: D. Ilmar ab Hamburg 27. 3.,
ab Bremen 29. 3. Nach dem La Plata ab Bremen=Bremerhaben
(Paſſagiereinſchiffung): D. Sierra Ventana 24. 3., D. Weſer 31. 3.,
D. Sierra Cordoba 14. 4. Nach Nord=Braſilien ab Hamburg:
D. Aegina 11. 4. Nach Mittel=Braſilien ab Hamburg: D.
Attika ab Bremen 31. 3., ab Hamburg 4. 4. Nach Cuba—New
Orleans: D. Ingram ab Hamburg 11. 4., ab Bremen 13. 4. Nach
Oſtaſien: D. Deſſau ab Hamburg 14. 3., MS. Trave ab Bremen
17. 3., ab Hamburg 21. 3.; D. Aachen ab Bremen 24. 3., ab Hamburg
28. 3.; D. Pfalz ab Bremen 31. 3., ab Hamburg 4. 4. Nach
Auſtra=
lien: D. Franken ab Hamburg 28. 3., ab Bremen 31. 3.; D. Aller
ab Bremen 1. 5. Nach Süd=Amerika Weſtküſte durch den
Pauamakanal: D. Rapot ab Hamburg 28. 3., ab Bremen 31. 3.; durch
die Magellan=Straße: D. Wiegand ab Hamburg 7, 4., ab Bremen
3. 4. Nach Weſtküſte, Zentral=Amerika und Mexiko;
MS. Erfurt ab Bremen 26. 3., ab Hamburg 1. 4. Fruchtfahrt
Kanariſche Inſeln nach Bremen=Hamburg: D. Arucas
17. 3., D. Orotava 31. 3. Nach der Levante ab Bremen: Abfahrten
allſe 3 bis 10 Tage. Nach Finnland ab Bremen: 14tägiger Dienſt
nach allen Haupthäfen. Nach Rebal ab Bremen: Abfahrten alle
10 Tage. Nach Leningrad ab Bremen: Abfahrten alle 8 bis 14
Tage. Nach England ab Bremen: 2 bzw. 4 Abfahrten in der Woche.
Nach Afrika (Weſt=Afrika): D. Winfried ah Hamburg 20. 3.
Mitgeteilt vom Vertreter Anton Fiſcher, Darmſtadt,
Frankfurter=
ſtraße 12/14, Telephon 186.
Lokale Veranſialiungen.
Die Herunier erſcheinenden Roiizen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie ale Beſbrechung oder Kritl.
— Srahlhelm, Bund der Frontſoldaten. Heute abend, 8.30 Uhr,
Kameradſchaftsabend mit Vortrag in der Eintracht. Recht zahlreiches
Erſcheinen erwünſcht. Der Ortsgruppenführer.
— Train=Vereinigung 18. Der Verein ehem.
Leibgau=
diſten hat zu ſeiner Stiſtungsfeier auf kommenden Samstag, den 17.
Mänz, nach der Turnhalle am Woogsplatz eingeladen. Wir bitten
unſere Mitglieder, der Einladung recht zahlreich Folge zu leiſten.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 16. März: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 00 Min.
Samstag, den 17. März: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min
Schriftertlärung — Sabbatausgang 7 Uhr 20 Min,
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min.
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſeliſchaft.
Samstag, den 17. März: Parſchas Haſchaudeſch. Vorabend
6 Uhr. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang
7 Uhr 20 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr,
Donnerstag, den 22. März: Rauſch Chaudeſch Niſſan.
4Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Die Anklage legt einem Studeuten fahrläſſige
Körberhor=
letzung zur Laſt; er ſoll in Eberſtadt am 17. September 1927 bei
nn=
überſichtlichkeit der Fahrbahn einen Radfahrer von hiten mit dem
Auto angefahren haben, ſo daß dieſer eine Rippenquetſchung dahon,
trug. Die Unfallſtelle befindet ſich am Eingang von Eberſtadt,
nal=
der Halteſtelle. Nach Angabe des Angeklagten war der Abend dunkel md
regueriſch, er will, in der Sicht durch zwei entgegenkommende Auts
behindert, abgebremſt haben. Aus der Beweisaufnahme geht herdm
daß der Verletzte von hinten kein Sional gehönt hat.
Der Sachwverſtändige bezeichnet das Verhalten des Verletzten als
vollkommen korrett, unerklärlich ſei dagegen das Verhalten des
Ang=
klagten, der auch bei abgeblendeten Lichtern die Fahrbahn auf 20 Meter
habe überſehen müſſen, und der den Radfahrer nicht habe überſehen
können; er hätte ſein Fahrzeug rechtzeitig zum Halten bringen können
das Aböbremſen ſei zu ſpät geſchehen; zumal bei ſtark beſchlagener
Scheibe hätte er langſamer fahren müſſen. Der Staatsanwalt ver
neint das Vorliegen eines unabwendbaren Zufalls, angeſichts einer
nicht hochgradigen Fahrläſſigkeit möge eine angemeſſene Geldſtrafe aus
geſprochen werden. Der Verteidiger betont, eine Verfehlung gegen
85 17, 18 der Verordnung liege feitens des Angeklagten nicht bor, der
Sachſtand erſcheine mehr wie zweifelhaft. Der Radfahrer habe
lange abſteigen müſſen, bis die Fahrbahn frei geweſen ſei, wie dies
8 8 der Vorſchriften für Nadfahrer beſtimme. Wenn man verlang,
daß im Fragefall der Angeklagte hätte halten müſſen, dann müſſe mon
den ganzen Automobilverkehr einſtellen. Das wolle auch 8 18 der
Ver=
erdnung nicht. Angeklagter habe gebremſt und in der Folge ſein Rhr.
zeug zum Stehen gebracht; dies ſei rechtzeitig geſchehen. Die Frei
ſprechung erſcheine geboten.
Das Urteil erkennt auf 50 Mark Geldſtrafe.
2. Zwei Einwohner von Hüttenfeld haben ſich wegen fälſchlicher
Aufer=
tigung eines Teſtaments zu verantworten. Die Angeklagten betonen
die krauke Erblaſſerin habe vom Teſtament gewußt, als es dem Tod
zugegangen, ſei es in ihrem Beiſein vom angeklagten Vater diltien
und von dem angeklagten Sohn geſchrieben worden. Das Teſtamem
habe inhaltlich den letzten Willen der Verſtorbenen und deren Wunſch
entſprochen, ſie habe erklärt, nun könne ſie ruhig ſterben. Nach dem
Tode wurde das Teſtament als ein eigenhändiges dem Gericht
übe=
geben.
Der Wert des Nachlaſſes wird auf 800 Mark geſchätzt.
Der Verteidiger verneint ein in rechtswidriger Abſicht erfolgiz
Handeln der beiden Angeklagten, unanſtändige, gemeine Motive häte
nickt vorgeligen. Da mildernde Umſtände vorlägen, möge gegen du
Licter nur auf die Mindeſtſtrafe — 1 Woche Gefängnis — erkannt
ben, wenn das Gcricht ihn berhaupt für ſchuldig halte.
Das Urteil erkennt gegen den Viter auf 3.-Wochen Gefängnis uu
ſpricht den Sohn frei.
3. Ein Händler aus Frankfurt a. M. hatte dem Maurer Siene
ton Mörfelden unter Eigentumsvorbehalt ein Pferd verkauft, worüber
eine ſchriftliche Urkunde vorliegt. Er bekam Angſt um ſein Geld;
zu=
fallig bezegnete er dem Käufer und ſpannte ihm das eingeſpante
Pferd wieder aus, der weiter Angeklagte fuhr mit dem Pferde davon,
Beide habeu ſich wegen Nötigung zu verantworten. Der Vorfall hat ſch
nahe der Windmühle bei Darmſtadt abgeſpialt.
Der Staatsanwvalt ſtellt die Entſcheidung in das Ermeſſen de
Grbite.
Das Urteil ſpricht frei.
— Tätigkeitsbericht der Sanitätswache vom Roten Kreuz,
Saalbau=
ſtraße 4 (Telephon 400) im Monat Februar: Kranken= und Unfal=
Transporte in 149 Fällen, davon von und nach auswärts 26;
Hilſe=
leiſtungen im Kleinen und im Großen Haus 7; Hilfeleiſtungen bei
g=
ſtellten Wachen 14; Verleihanſtalt in 10 Fällen: „Vermittelung von
Aus den Parteien.
V. Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. An
Mittwoch veranſtaltete die Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei
im Gelben Saal bei Sitte einen Vortragsobend. Pfarrer Mangold=
Grieshein ſprach über „Moderne Wohlfahrtspflege‟. Der Redner ging
bei ſeinen Betrachtungen von der Entwickelung des Wohlfahrtsweſens
aus, das nicht eine moderne Schöpfung iſt, ſondern aus der Vergangen=
16.31, Darmſtadt=H. 16.45 Uhr. Der Abendeilzug Frankfurt—Hanau heit übernommen wurde. In der Reichsverfaſſung wird die Wohl=
und den ſozialdemokratiſchen Führern, die hier ihren Niederſchlag
ge=
funden haben. Verhängnisvoll wäre es, wollte man alles, was in der
Im Vorſtehenden konnten naturgemäß nur die wichtigſten Neue= Vorkriegszeit geſchah, als belanglos abtun. Die letzten Wurzeln der
Wohlfahrtspflege gehen auf Jeſus zurück; ſein ſittliches Grundgeſetz
geführt werden. Auch über das Geſagte hinaus wird der am 15. Mai erſten Chriſten, die in mancher Beziehung die unſerer Tage übertraf.
d. Js. in Kraft tretende Fahrplan gar manche Aenderungen im ein= Außerordentliche Fortſchritte hat die Wohlfahrtspflege im 19.
Jahrhun=
dern die Not der Zeit und die wirtſchaftlichen Umwälzungen waren der
Alles in allem wird man, wenn auch nicht alle berechtigten Wünſche Anlaß dazu. Auf proteſtantiſcher Seite haben Fliedner, Wichern,
ihre Erfüllung finden, der Reichsbahnverwaltung und insbeſondere der Bodelſchwingh, Stöcker und Naumann hervorragenden Anteil an
die=
ſer Entwuickelung. Seit etwa 1890 iſt dann die ſtagtliche
Woylfahris=
trächtlichen Teil der begründeten Vorſchläge der maßgebenden Stellen pflege immer mehr in den Vordergrund getreten. Durpch den
bei=
ſehr viel ausgedehnter geworden. Ihre Träger ſind der Staat und
die Organiſationen der freien Wohlfahrtspflege. Die ſtaatliche
Wohl=
fahrtspflege hat ihre beſtimmten Grenzen; für die freie gibt es daneben
noch ſehr viel zu m. Viele Fälle verlangen nach ihr, namentlich wenn
es ſich nicht allein um die leibliche Verſorgung handelt. Die modere
Wohlfahrtspflege iſt nichts Abgeſchloſſenes, ſondern etwas ſehr
Ent=
wickelungsfähiges. Es darf nicht ſein, daß der Staat einen Zweig der
Wohlfahrtspflege nach dem anderen an ſich reißt, ſondern es kommt
darauf an, daß beide Arten der Woylfahrtspflege, die behördliche und
die freie, neben= und miteinander wirken. Die Ausführungen des
Red=
uers waren von lebhaften Beifall begleitet. Es folgte noch eine
Aus=
ſprache, woran ſich ein geſelliges Zuſammenſein mit muſikaliſchen
Dat=
bietungen ſchloß.
— Abgeordnete der Deutſchen, der Deutſchnationalen und der
Bahe=
riſchen Volkspartek, darunter auch der Abgeordnete Dr. Becker=Heſſel
haben im Reichstag folgenden Antrag eingebracht:
Die Reichsregierung zu ermächtigen, folgende Entſchließung 0
zunehmen, die den Winzern unmittelbar oder mittelbar gewähri
Kredite, je nach der Lage des Einzelfalles, ganz oder zum Teil
niedel=
zuſchlagen.
Tageskalender für Freitag, den 16. März 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
D 16: „Cavalleria zuſticana”; hierauf: „Der Bajazzo”. — Kleines
Haus, Anf. 20 Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete II: „Coeur Bube.
— Orpheum abends 20 Uhr: Madame Revue‟. — Konzerte:
Schloß=Kaffee Kaffee Rheingold, Weinhaus Maxim, Bockshaut,
Darm=
ſtädter Hof, Spaniſche Bodega, Kaffeehaus Bleichſtr. 43, Apoſtelhof.
Chriſtengemeinſchaft, in der Städt. Akademie f. Tonkunſt,
abends 814 Uhr, öffentlicher Vortrag Dr. Heidenreich: „Der Leidens
weg Chriſti als Enthüllung des Todesrätſel”. — Heaghaus,
Luiſen=
ſtraße 16, abends 20 Uhr, Vortrag: „Die Elektrizität im Haushalt” —
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Pglaſt=
Licht=
ſpiele, Helia.
PETERS UNION-A-G. FRANKFURT OMAf
[ ← ][ ][ → ]Nurmer 26
Freitag, den 16. März 1928
Seite 7
Aus Heſſen.
Am heilgen, 15. März. Schriftliche Angebote für nachſtehend
ver=
mSeiſtungen für die Gemeinde, die auf dem
Sub=
ge vergeben werden ſollen, ſind bis zum 19. d5. Mts. an die
hablürgermeiſteret einzureichen: 1. das ſich im Rechnungsjahr
chesgebende Taglohnfuhrwerk mit Ausnahme der größeren Ar=
.. Entleerung der Senkgruben und Abfuhr von Kehricht in
den e meindebaulichkeiten; 3. das Fahren des Leichenwagens und
4. Seſung des Kondukts. — Da der ſeitherige Organiſt ſein Amt
mit /70 1. April ds. Js. gekündigt hat, ſucht die hieſige
evange=
lifiſs irchengemeinde zu dieſem Terrain eine neue Kraft für
dieſt4Alxut. — Hier iſt gegenwärtig eine Lehrerinnenſtelle
zur umnt tiven Beſetzung ausgeſchrieben. Bewerberinnen ſeien darauf
aufngſam gemacht, daß unſere Gemeinde ſeit vorigem Monat wieder
dem ſies Sſchulamt Darmſtadt unterſteht und darum Meldungen an
dieſſit eſtörde zu richten ſind. Dreißig Mitglieder des Arbeiter=
Tuſſrr nd Sportvereins fahren dieſen Samstag zum
Retour=
kamauſtn. Geräteturnen nach Stuttgart=Kornweſtheim. Den Vorkampf
konnulettuttgart für ſich buchen. Auch die Fuß= und
Handballmann=
ſchanzt werden ſich an der Fahrt beteiligen und daſelbſt Spiele
apſol=
bienn Mit dieſem Ausfluge wird natürlich eine Beſichtigung der
wüttgmſzergiſchen Hauptſtadt verknüpft ſein. — Das Gaſthaus „Zum
grüm Baum”, das ſeit 50 Jahren von der Frankfurter Bierbrauerei
Heuchigr mit Gerſtenſaft beliefert wird, veranſtaltet aus dieſem Anlaß
dieſſiſewamstag eine kleine Feſtlichkeit. — Am 1. Oſterfeiertage wird
dertz ſagverein „Liederzweig” im Gaſthauſe „Zum weißen Schwanen”,
ein an zert veranſtalten, wobei die Herren Konzertmeiſter Linder
untdrmmermuſiker Henning, beide von der Staatsoper in Wiesbaden,
ſonzwcerr P. Leber (Bariton) und Fräulein Hofmann von hier
mit=
wiitzt werden. Leiter des Chores, iſt Herr Muſikdirektor Herber,
Dattücdt.
Eberſtadt, 13. März. Konfirmationstermine. Die
Vochalung der diesjährigen Konfirmanden findet, zuwerläſſigen Angaben
zuffe, in dieſem Jahre am Sonntag (Judica), 25. März, ſtatt. Die
Knitzanwerden am zweiten Oſterfeiertag vormittags konfirmiert werden.
Diftzoſl firmation der Mädchen, deren Vorſtellung am zweiten Oſtertag
nattwags vorgenommen wird, findet in der üblichen Weiſe am
Sonn=
tagtz a Oſtern (15. April) ſtatt. — Bühnenſchauturnen. Die
Tufgegellſchaft e. V. hält am Sonntag, den 18. März, abends, im Saale
delßbargſträßer Hofes” (Vereinslokal) ein größeres Bühnenſchauturnen
abl lu. den Vorführungen wirken Turner, Turnerinnen, Volksturner,
33z, Schüler, Schülerinnen ſowie die Turnerſingmannſchaft (
Ge=
miſſer Ghor) mit. Außerdem wirkt der der Turngeſellſchaft nahe
be=
frielege Geſangverein „Liederkranz” Malchen mit. Das Programm
wbührer 20 Punkte auf und bietet in den einzelneen Darbietungen ein
uugſandes Bild über den Stand des modernen Turnens. Als
Ver=
trikt ves Gaues (Main=Rodgau) wird Gauvorſitzender Draisbach aus
ach anweſend ſein. — Straßenherſtellungsarbeiten.
thauſſierungsarbeiten in der Frankenſteinerſtraße ſind jetzt ſoweit
cer, daß die Dampfwalze eingetroffen iſt und mit dem Einwalzen
ABitrraßenſchotters begonnen hat. — Wäſchediebſtahl. Ein großer
Akyeoiebſtahl iſt hier zur Nachtzeit verübt worden. Die hinter einem
Aſze Ger Pfungſtädter Straße zum Trocknen aufgehängte Wäſche einer
hlis wurbe nämlich von unbekannter Hand geſtohlen. Man ver=
1t mittels eines Polizeihundes den Dieben auf die Spur z” kommen.
4- Pfungſtadt, 14. März. Neue Straßennamen. Die
Bau=
führlutien der neuen Straßen nördlich der Lindenſtraße ſind in dieſen
Aſan von der Gemeindevertretung feſtgeſetzt worden. Gleichzeitig
lle die Namensbenennung der Straßen vorgenommen. Die
Fort=
ſer4 der Bahnhefſttaße nördlich der Ringſtraße ſoll in Anlehnung
ahlen bekannten Walddiſtrikt. Klingsackertanne „Klingsackerſtraße‟
ſtn. Die Straße zwiſchen Waldſtraße und Bahnhofſtraße (Abzweig
Alslſungſtraße) wird den Namen „Zinsgutſtraße” erhalten, nach der
G8kungsgewuann Zinsgut. Eine andere Straß= ſoll den Namen
Ua traße” führen. Es iſt dies die Straße nähit der Lindenſtraße.
28Mornſtraße ſoll übrigens wieder ihren altertümlichen, landläufigen
Abe- „Borngaſſe” erhalten. — Die Holzhauerarbeiten im
Bemdewald gehen in Kürze ihrer Beendigung entgegen. Unmittel=
15durauf wird die Verloſung des Lesholzes für Ortsbürger
vorge=
run werden. Man rechnet beſtimmt damit, daß dieſes noch vor
E möglich ſein werde. — Brückenbauzuſchuß. Die Pro=
16 Starkenburg hat für die Erweiterung der Rathausbrücke der Ge=
1ftd- eine Summte von 200 MM. als Zuſchuß überwieſen.
Dein Wrſcſit. ech. em e he eiſein er Tie
wärtsbewegung befindliche Muſikverein hält am Sonntag, den 25. März,
im Saale des „Rheiniſchen Hofes” ein Streichkonzert ab, bei dem außer
der Kapelle namhafte Soliſten mitwirken. — Sängerehrung.
Der Geſangverein „Sängerluſt” hält am kommenden Samstag eine
Feier ab, in deren Mittelpunkt die Auszeichnung langjähriger
verdienſt=
voller Mitglieder ſteht. — Die Bürgermeiſterei weiſt darauf
hin, daß der Ortsbauplan, der die Erweiterung des Bauquartiers
nörd=
lich der Lindenſtraße, am Friedhof angeht, und das Verzeichnis der
Pflichtfeuerwehr gegenwärtig auf dem Amtszimmer zur Einſichtnahme
aufliegen. — Verſteigerung. Die 3. Nutzholzverſteigerung aus
dem Stadtwald, Diſtrikt Klingsackertanne, Abteilung 16, findet am
Mon=
tag, den 19. März, ſtatt. Es haudelt ſich in der Hauptſache um
Kiefern=
ſtammholz und um 60 Raummeter Nutzſcheitholz. Bemerkt wird, daß
es ſich um 132jährigen Holzbeſtand handelt.
Aa. Eſchollbrücken, 15. März. Baumfrevel. Auf einem Acker
in der Gemarkung Pfungſtadt, der am Oppenheimer Weg liegt und
einem hieſigen Einwohner gehört, wurde ein, ſchöner Apfelbaum
um=
gemacht. Man nimmt an, daß der Baum auf einem kleineren Fuhrwerk
weggebracht worden iſt. Der Täter konnte noch nicht ermittelt werden.
* Ober=Ramſtadt, 15. März. Arbeitsmarkt. Zurzeit ſtehen
hier 134 Arbeitloſe in Unterſtützung. Ferner werden 20 Perſonen,
darunter 4 weibliche, in der Kriſenfürſorge betreut. — Die
Bürger=
meiſterei weiſt in einer Bekanntmachung dapauf hi, daß das Verzeichnis
über die vom 1. April 198 i die Pflichtfeuerwehr neu
ein=
tretenden Mannſchaften ab 15. März 1928 eine Woche lang auf dem
Büro der Bürgermeiſterei zur Einſicht der Intereſſenten offen liegt.
G. Ober=Ramſtadt, 15. März. Werbetag. Am Sonntag, den
18. d. M., nachmittags, veranſtaltet der Geſangverein „Sängerluſt”
Ober=Namſtadt im Saalbau „Schützenhof! (Georg Schulz) unter
Mit=
wirkung auswärtiger Geſangvereine einen Werbetag für das Deutſche
Lied. An ſtarkem Zuſpruch dürfte es dem rührigen Verein auch bei
die=
ſer Veranſtaltung wohl nicht fehlen.
r. Babenhauſen, 14. März. Aus dem Gemeinderat. Zu
Beginn der öffentlichen Gemeinderatsſitzung werden eine Reihe von
Bauangelegenheiten erledigt. Ein vom Hochbauamt Dieburg
ausgear=
beiteter Plan für ein ſechs Wohnungen enthaltendes
Gemeindedoppel=
wohnhaus am Speſſartplatz wird ohne weitere Ausſppache genehmigt.
Die von den Bauherren L. Mohr und Ad. Beck vorgelegten Baupläne
für Wohnungsneubauten am Speſſartplatz, ebenſo das Baugeſuch bon
Julius Pilger für ein Wohnhaus am Harveshäuſer Weg werden
eben=
falls genehmigt. Der Preis für das abzugebende Baugelände am
Speſ=
ſartplatz wird auf 250 Mark pro Quadratmeter feſtgeſetzt. Die
Bau=
plätze müſſen jedoch imnnerhalb Jahresfriſt bebaut werden, andernfalls
Nückgabe an die Gemeinde erfolgt. — Ein Geſuch des Fr. Mohr 2. um
Abgabe des letzten Bauplatzes am Speſſartring wird zurückgeſtellt, bis
ein Bauplan vorgelegt wird. — Nach einer Mitteilung des Kreisamts
Dieburg, hat das Heſſ. Miniſterium des Innern ſeine Genehmigung zur
Beſetzung der Aſſiſtentenſtelle bei der Bürgermeiſterei mit einem
Zivil=
anwärter zurückgezogen. Die Stelle iſt demnach mit einem
Verſor=
gungsanwärter zu beſetzen. Sie ſoll umgehend, unter Bezugnahme auf
die Bedimgungen des letzten Gemeinderatsbeſchluſſes vom B. Februar,
erneut für Verſorgungsanwärter ausgeſchrieben werden. Der gewählte
Bewerber muß ſich einer Probedienſtzeit von einem halben Jahr
unter=
ziehen. — Die Freiwillige Feuepwehr erſucht um eine Neuauſſtellung der
Grundliſten für die Mannſchaften der Pflichtfeuerwehr. Der
Gemeinde=
rat beſchließt, daß die Jahrgänge 1900 bis 1998 herangezogen werden
ſollen. Eine ganze Reihe von Wünſchen der Freiwilligen Feuerwehr
zur Ergänzung ihrer Ausrüſtungsſtücke und Beſchaffung neuer
Gerät=
ſchaften wird ſodann beſprochen und erledigt. U. a. ſollen angeſchafft
werden: 18 Wachsfackeln, eine mechaniſche Vorrichtung zum Aufhängen
der Schläuche, neue Beleuchtungskörper für das Spritzenhaus, ſechs
Stei=
gergurten und fünf Uniformröcke. — Ein Geſuch der Kleinkinderſchule
der Evang. Gemeinſchaft um einen Unterſtützungszuſchuß wird nach
Ab=
ſtimmung abgelehnt. Bei dieſer Gelegenheit wird von mehreren Seiten
zum Ausdruck gebracht, daß die Kloinkinderſchulfrage dringend der
Er=
ledigung bedarf, und daß die Gemeinde ſobald wie möglich an die
Errichtung einer ſolchen herantveten will. — Betr. Wiederheyſtellung der
ebangeliſchen Stadtkirche wird beſchloſſen, den zwiſchen der
Finanzkom=
miſſion und dem evangeliſchen Kirchenvorſtand getroffenen
Vereinba=
rungen zuzuſtimmen. Demnach ſollen in dem Hauptvoranſchlag der
Gemeinde für 1938 10 000 Mark als erſte Rate eingeſtellt werden.
Neue Mittel ſollen weiter zugebilligt werden in der Erwartung, daß
der Staat und die Landesbirche zu den Wiederherſtellungskoſten unſeres
Gotteshaufes entſprechende Zuſchüſſe ebenfalls gewähren. — In der
Seite 2
Wohnungsangelegenheiten erledigt. U. a. wird ein Schreiben des
Ver=
eins ehemaliger 6ler Artilleriſten beſprochen, der um einen Vorſchlag
eines geeigneten Gebäudes oder Platzes zur Anbringung einer
Gedenk=
tafel für ſeine Gefallenen bittet. Es werden verſchiedene Vorſchläge
gemacht, die der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Rühl, mit dem
Ver=
einsvorſtand perſönlich beſprechen ſoll. Zum Schluß der Sitzung, die erſt
nach Mitternacht ihr Ende ſindet, werden zwei Schuldſcheine der
Ge=
meinde genehmigt und unterzeichnet. Sie betreffen eine
Bapitalauf=
nahme von 40 000 Mark bei der Bezirksſparkaſſe Seligenſtadt und eine
ſolche von 80 000 Mark bei der hieſigen Volksbank. Die beiden
Schuld=
aufnahmen dienen zur Errichtung des Waſſerturms und zur
Barab=
löſung der hieſigen Stadtanleihe.
* Fränkiſch=Grumbach, 15. März. In der Nacht von Dienstag auf
Mittwoch hat die 21jährige Eliſabetha Schatein, Tochter des Landwirts
Peter Schatein im nahen Michelbach (Gemeinde Fränkiſch=Crumbach),
ihrem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht.
— Pfaffen=Beerfurth, 14. März. Am letzten Sonntag feierte die
Spar= und Darlehnskaſſe e. G. m. b. H. Pfaffen=Beerfurth
ihr ſilbernes Kaſſenjubiläum. Die Generalverſammlung war über
Er=
warten ſtark beſucht. An 100 Mitglieder waren anweſend. Der
Präſi=
dent des Aufſichtsrates, Herr Heinrich Auras, leitete die Verſammlung.
Den Geſchäftsbericht erſtattete Herr Rendant Krämer. Aus demſelben
war zu entnehmen, daß der Geſchäftsbetrieb der Kaſſe im letzten Jahre
wieder außerordentlich geſtiegen iſt. Auch die Spareinlagen haben ſich
bedeutend vermehrt. Die Entlaſtung der Verwaltungsorgane wurde
ausgeſprochen und der Reingewinn verteilt; die einbezahlten
Geſchäfts=
anteile werden mit 10 Prozent, verzinſt, je 10 Prozent werden der
Betriebsrücklage und dem Reſervefonds zugewieſen, die alten
Ge=
ſchäftsanteile mit 2 Prozent aufgewertet und der Reſt wird dem
Auf=
wertungsfonds überwieſen. Das ſeit Gründung der Kaſſe
ununter=
brochen dem Vorſtand angehörende Vorſtandsmitglied Herr
Altbürger=
meiſter Nicklas wurde einſtimmig wiedergewählt, ebenſo die beiden
aus=
ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Johann Peter Harkmann (Pfaffen=
Beerfurth) und Georg Kaffenberger (Unter=Gerſprenz). Es gab noch
eine außerordentlich intereſſante und rege Ausſprache über verſchiedene
Vorkommniſſe, die von der Verwaltung ausführlich erläutert wurden.
Anſchließend an den geſchäftlichen Teil überbrachte ein Verbandsbeamter
die Glüchwünſche der Darmſtädter Bentralſtellen und beſtätigte auch
dieſer den Geſchäftsbericht des Herrn Rendanten Krämer, wonach die
Entwicklung der Genoſſenſchaft eine ſehr gute ſei. In ſeinen weiteren
Ausführungen behandelte er den Urſprung, die Bedeutung und die
Erfolge des Genoſſenſchaftsweſens. Er überbrachte eine Ehrenurkunde
des Verbandes für das Vorſtandsmitglied. Herrn Altbürgermeiſter
Nicklas, der leider durch Krankheit verhindert war, an der
Jubiläums=
verſammlung teilzunehmen. Anſchließend an die Generalverſammlung
begaben ſich Vorſtand und Aufſichtsrat in die Wohnung des Herrn
Altbürgermeiſters Nicklas, wo der Verbandsvertreter die Ehrenurkunde
Herrn Nicklas überreichte.
Ernſthofen, 15. März. Herr Wilhelm Heyd begeht am 2.
März ſeinen 85. Geburtstag. Er erfreut ſich außepgewöhnlicher
Rüſtig=
keit und macht jeden Tag ſeinen gewohnten Spaziergang. Unſerem
älteſten Dorfeinwohner, der 19 Jahre lang Feldſchütz war, bringen wir
unſere herzlichen Glückwünſche dar.
* Herchenrob, 15. März. Herr Peter Lautenſchläger und Frau
Waria Katharine Lautenſchläger begehen am 21. März das Feſt der
goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar erfreut ſich guter körberlicher
und geiſtiger Rüſtigbeit. Die Gemeinde wünſcht ihm einen heiteren
Lebensabend.
P. Kirchbrombach, 14. März. Von der Volksſchule. In
einer gemeinſamen Sitzung beſchäftigten ſich Gemeinderat und
Schulvor=
ſtand mit dem drohenden Abbau der dritten Schulſtelle. Einſtimmig war
man der Anſicht, daß es unbedingt bei dem ſeitherigen Zuſtand zu
blei=
ben habe. Wenn auch augenblicklich eine etwas geringere Schilerzahl
vorhanden iſt, ſo ſteigt dieſe doch in aller Bälde auf 152, ſenkt ſich dann
eine Kleinigkeit und wird vorausſichtlich auf 140 für die Folgezeit ſtehen
bleiben. Es wäre eine verfehlte Maßnahme, eines Augenblickszuſtandes
wegen eine ſo einſchneidende Anordwung zu treffen, wie ſie der Abbau
der dritten Stelle darſtellt. Daß eine dreiklaſſige Schule mehr leiſten
kann als eine zweiklaſſige, beſonders dann, wenn die zweiklaſſige mit
einer durchſchnittlichen Klaſſenſtärke von 70 Schülern zu rechnen hätte,
bedarf wohl keiner Erörterung. Die Landbewohner haben ein ſtarkes
Intereſſe daran, daß ihren Kindern die ſeitherige Bildungsmöglichkeit
und höhe erhalten bleibt. In dem ſcharſen Exiſtenzkampf von heute
iſt das mehr denn je nötig. Kirchbrombach mit ſeiner äußerſt regſamen
Bevölkerung weiß wohl zu ſchätzen, was gute Schubbildung bedeutet.
Beim Angebot von Sigaretten wird viedlach
ge-
sagt, ihre Guglität würde verbürgt durch eine
Herstellung, nach modernen,
patentierten Verlahren, deren
Zizenzen sonst niemand
Be-
säbe. - Seien Sie mibtrauisch!
Warzun 2 — Datente verkirgen
keineCualität. Es gilt keinerlei
Patente, Eizenzen oder
Erlin=
dungen, die imstande wären,
aus einem Jabak von geringer
Sorte einen guten zu machen.
Es gilt kein Verlahren, an
einen an sich schon guten und.
reilen Jabak noch eine
Ver=
edelung zu bewicken, und es
bedarf dessen- auch nicht.
Jabak ist ein Naturprodukt,
und nur durch Auswahl bester und gut zueinander
passender Arten wird der W0ohlgeschmack erzielt.
Aüle anderen Behauptungen gehören deshald
nur in das Reich der Fabel. -Unsere
Jabak=
meister sind im Orient geboren und kennen seit
ihrer Rindheit die Eigenschaf-
NRUeNNt
ten des Jabaks genau. Sie
sor=
tieren und mischen unsere
II.
Jalaße auf Grund ürer
jahr=
sehntelangen Erlahrungen, sie
uachen mit grsbter Lorgkalt
und Aufmerksamkeit darüber,
daß die Jabake vor jeglichen
störenden Einſlüssen behütet
werden und ihnen der reinste
Geschmack, das edelste
Aro=
ma erhalten bleiben. Die
Pro=
duktion von Greiling-Auslese
geschieht durchaus nach
die=
sen Erlahrungen. Diese Marke
kann daher von keiner
Ziga=
rette in dieser Preislage im W0ohlgeschmack über=
Boten werden. Veruöhnte Raucher, welche eine
Sigarette edelster Jabake Lieben,wählen daher nur
Off
Bb S 2
W
B
Für besonders lestliche Anlässe emplehlen wie unsere „Zuuel zu 6 %.
Geite 8
Freitag, den 16. März 1928
Nummer 76
Die Odenwaldbahn im neuen Fahrplan.
Vom Vorſitzenden des Odenwald=Verkehrsbundes.
Der am 15. Mai d. J. in Kraft tretende neue Fahrplan der
Reichsbahn bringt auch für die Odenwaldbahn bedeutſame
Aende=
rungen.
Eine unliebſame Enttäuſchung wird es für weitere Kreiſe allerdings
ſein, daß auch der neue Fahrplan das ſehnlichſt erwartete zweite
Paar „Odenwald—Neckar=Eilzüge” in der Richtung von
Norden nach Süden morgens und in umgekehrter Richtung abends, noch
immer nicht bringt. Indeſſen ſieht der neue Entwurf andere wichtige
Ergänzungen und Veränderungen im einzelnen vor, ſo daß alles in
allem die Verkehrsverhältniſſe im öſtlichen Odenwald durch den neuen
Fahrplan weſentlich gebeſſert worden ſind.
Beſonders wichtig iſt es, daß der langjährige Wunſch nach
Ausfül=
lung der Zuglücke zwiſchen dem Mittagszug (724) und dem
Nachmittags=
zug (726) Erfüllung findet. Es wird mit guten Anſchlüſſen aus beiden
Nichtungen des Neckartales ein neuer Perſonenzug 730, ab
Eberbach 14,20; ab Hetzbach 14,57; ab Erbach 15,07; ab Michelſtadt 15,14;
ab König 15,25; ab Höchſt 15,37; gefahren, der in Darmſtadt=Oſt 16,31
und Darmſtadt=Hpthf. 16,45 eintrifft. Dieſer Zug ſtellt gleichzeitig eine
günſtige Gelegenheit zu mehr örtlichen Reifen innerhalb des Mümlingtals
dar. Als Gegenzug wird der bisher in Erbach endende Zug als Zug
713 nach Eberbach durchgeführt, an dort 10,/41.4
Bedeutſam iſt die Späterlegung des Abendeilzugs, der
bisher Frankfurt um 18,15 derließ. Die Abfahrt dieſes Zuges wird auf
18,50 hinausgerückt, ſo daß in Frankfurt wichtige neue Anſchlüſſe,
namentlich aus Richtung Kaſſel, mit D. 28a erreicht werden. Auch die
Abfahrt von Darmſtadt erfolgt entſprechend ſpäter mit einem neuen
günſtigen Anſchluß vom Rhein (ab Wiesbaden 17,59, ab Mainz 18,25).
Die Späterlegung des Abendeilzuges wird um deswillen notwendig, weil
der mit dieſem Zug zuſammengeſchloſſene Nachtſchnellzug Ludwigshafen
—Würzburg—Berlin (D 37) um die entſprechende Zeit ſpäter gelegt
worden iſt.
Der bisher 11,00, künftig 11,08 Eberbach verlaſſende Zug 724 wird
einen neuen guten Anſchluß aus Richtung Heidelberg erhalten; ob der
ſeit Jahren erſtrebte Anſchluß des D 115 in Eberbach an Zug 726,
letz=
terer Eberbach künftig ab 16,32 ſtatt bisher 16,20, erreicht werden wird,
iſt anhand des vorliegenden Materials noch nicht endgültig feſtzuſtellen.
Eine weſentliche Verbeſſerung der Frühverbindungen
vom Odenwald nach Frankfurt wird durch eine geringfügige
Beſchleunigung des Zuges 720, ab Eberbach 6,04, erzielt: Bei einer
Ab=
fahrt von Mümlingſtationen, die um nur etwa 8 Minuten früher liegt
als ſeither, wird man für die Folge dreiviertel Stunden früher, nämlich
in Frankfurt ſtatt um 10,00 (Frankfurt=Oſt) bzw. 1007 (Frankfurt=H.),
bereits um 9,15 mit dem Eilzug 2.—3. Klaſſe Freiburg über Darmſtadt—
Frankfurt ankommen können. Dieſer Zeitgewinn am Vormittag wird
für viele Reiſende von beſonderer Bedeutung ſein.
Die beſchleunigten Sonntagszüge Frankfurt=Hanau und Darmſtadt=
Odenwaldbahn — Eberbach — Heilbronn 493/494, mit Flügelzügen
493a/494a, werden bis Eberbach bis 14. Oktober und von da ab bis
Heilbronn bis 30. September geführt werden.
Auch im übrigen bringt der Entwurf kleinere Veränderungen; es
wird notwendig ſein, bei Erſcheinen ſeinerzeit den neuen Fahrplan
ge=
nau zu ſtudieren, damit unangenehme Erfahrungen durch
Zugberſäum=
niſſe vermieden bleiben.
P. Ki=chbeombach, 13. März. Kriegerverein. Im
dicht=
beſetzten Saale des Herrn Straub hielt der Kriegerverein ſeinen
Familienabend ab. Der ſchneidig geſpielte Eröffnungsmarſch „Mein
Regiment” leitete die Veranſtaltung ein. Bezirksvorſteher Herr
Roſe=
wick=Erbach übermittelte die Grüße der „Haſſia‟. Seine weiteren Worte
galten unſerem lieben Vaterland und klangen in das Deutſchlandlied
aus, das ſtehend geſungen wurde. Der Vortrag „Die Fahne der 6ler”
führte Soldatentugenden in höchſter Vervollkommnung vor. Zwei
Chöre: „Am Rhein”, vorgetragen vom Männergeſangverein, und „Die
Veſper”, vorgetragen von der Sängervereinigung, fanden lebhaften
Beifall. Die Wiedergabe der Duvertüre zur Oper „Aleſſandro
Stra=
della” zeigte das hohe Können der Kapelle Weißgerber. Die Gedichte
„Von des Kaiſers Bart” und das humoriſtiſche „E Gailskur” wurden
eifrig applaudiert. Nun folgte eine Lichtbilderſerie mit Vortrag des
Herrn Lehrers Zorbach über die bayeriſchen Königsſchlöſſer. Das
romantiſche, herrliche Neu=Schwanſtein, die erhabene Ritterburg Hohen=
Schwangau, das verſteckt gelegene Schmuckkäſtchen Linderhof, das
prunk=
volle Herren=Chiemſee zogen am Beſchauer vorüber und gaben ihm eine
Ahnung von der Pracht dieſer Anlagen, die den Namen Ludwigs II.
in alle Länder der Erde trugen. Dem 79jährigen Johann Trautmann
überreichte hierauf unter Würdigung ſeiner Verdienſte der
Bezirks=
vorſteher Herr Roſewick=Erbach das Haſſia=Ehrenkreuz. Wir
gratulie=
ren! Der Vorſitzende Herr Beck ehrte für 25jährige Mitgliedſchaft die
Kameraden Georg Straub, Jean Meiſinger, Lehrer Zorboch. Dieſer
ſtrach auch den Dank der Geehrten aus. Eine reichhaltige Tombola
ſchüttete jetzt ihre Preiſe aus. Weitere zwei Chöre „Nur die
Hoff=
nung feſtgehalten” und „Morgen” fanden größten Anklang. Ein
Pot=
pourri deutſcher Lieder brachte viele alte Melodien zu Gehör. Die
allbekannte Mühle im Schwarzwald beſchloß die reichhaltige
Vortrags=
folge. Der Kriegerverein bewies mit ſeinem Abend, daß Kameradſchaft
alle Parteigegenſätze überbrücken kann.
L. Michelſtadt, 15. März. Straßenverbeſſerung. An
der Provinzialſtraße zwiſchen Michelſtadt und Erbach wird zurzeit
Steinmaterial angefahren, das für eine gründliche Verbeſſerung der
Straßenverhältniſſe Verwendung finden ſoll. Es iſt eine
Oberflächen=
behandlung nach dem Syſtem „Kolas” geplant.
M. Hainſtadt (Kr. Erbach) 14. März. Nach längerem Krankenlager
verſtarb der weit über die Grenzen unſeres Kreiſes hinaus
wohlbe=
kannte und geachtete Herr Lehrer i. R. Heinrich Haſſenfratz. Am
Montag nachmittag wurde er unter großer Beteiligung der ganzen
Ge=
meinde und der geſamten Lehrerſchaft des Kreiſes zu Grabe getragen.
Mit dieſem Toten verliert die Gemeinde Hainſtadt einen Sohn, der
ſein ganzes Leben nur dem Dienſte und dem Wohle ſeiner Mitmenſchen
gewidmet hat. 44 Jahre hat er ohne Unterbrechung in der hieſigen
Ge=
meinde als Lehrer und Jugenderzieher gewirkt, nachdem er zuvor zwei
Jahre in gleicher Eigenſchaft in Breitenbrunn tätig war. Mit ſeltener
Hingabe und großem Idealismus hat er ſein Amt verwaltet, und alle
ſeine alten und jungen Schüler wiſſen, was ſie ihm zu danken haben.
Neben ſeinem Beruf als Lehrer war der Verſtorbene ein großer
Natur=
liebhaber. Er hat ſich große Verdienſte um den hieſigen Obſtbau
ge=
macht. Bereits vor vielen Jahren eikannte er, daß nur die Zucht edlerer
Sorten Obſt auf die Dauer rentabel ſei. Durch die Anlage eines eigenen
großen Edelobſtgartens ging er den übrigen Obſtzüchtern mit gutem
Beiſpiel voran, und die meiſten haben es ſeiner Hand zu verdanken,
daß ihre Bäume heute beſſeres Obſt tragen. Eigenhändig hat er
Hun=
derten von Bäumen das veredelnde Reis aufgepfropft, getreu ſeines
Be=
rufes als Lehrer und Erzieher. Nebenher betrieb er auch eine
muſter=
hafte Bienenzüchterei und hat auch weiter durch Tat, Wort und Schrift
zuu Verbreitung der Bienenzüchterei im Odenwald beigetragen. Nicht
genug damit. Er war auch ein tiefgründiger Kenner und Forſcher
unſerer Heimatgeſchichte. In den wenigen Jahren feines Ruheſtandes
hat er die durch lange Jahre hindurch geführte Forſcherarbeit in
Ge=
ſtalt einer Geſchichte unſeres Heimatdorfes niedergeſchrieben. Unzählige
Auszüge aus derſelben wurden bereits in den verſchiedenen
Tagesblät=
tern zum Abdruck gebracht. Gern hat er ſeinen Kollegen und Freunden
aus dem unerſchöpflichen Brunn ſeines reichen Wiſſens Mitteilung
ge=
macht. Trotz ſeines großen Wiſſens und Könnens war er ein Beiſpiel
an Uneigennützigkeit und Beſcheidenheit. Noch für ſeinen letzten Gang
hatte er ſich jede äußerliche Feierlichkeit und jede Kranzſpende
ausdrück=
lich verbeten. Herr Pfarrer Strak fand die richtigen tröſtenden Worte
und unterließ es auch nicht, der Gemeinde Hainſtadt nochmals ins
Ge=
dächtnis zurückzurufen, was dieſer Tote ſeinen Mitbürgern geweſen
und was die Gemeinde ihm für Dank ſchuldig ſei. Mit ſchönen und zu
Herzen gehenden Worten gedachte ſodann in eigenem, wie im Namen
der Lehrerſchaft Herr Kreisſchulrat Gerbig des Verſtorbenen. Der
Lehrerverband hatte ſich trotz des entgegengeſetzten Wunſches des
Da=
hingeſchiedenen nicht nehmen laſſen, mit ehrenden Worten des
Ge=
denkens und des Dankes durch ſeinen Vorſitzenden, Herrn Lehrer Lutz,
einen Kranz als letzten Gruß am Grabe niederzulegen.
m. Beerfelden, 14. März. Der Geſangverein „Sängerkranz” hielt
am Samstag ſeine Generalverſammlung im „Schützenhof”
ab. Der Präſident, Herr K. Löb, begrüßte die Erſchienenen und
ge=
dachte anſchließend des dem Verein durch den Tod entriſſenen Mitglieds,
des Poſtſchaffners Bohn. Aus dem Protokoll der letztjährigen
Ver=
ſammlung ging hervor, daß der 1. Präſident des Vereins,
iadenr ſolen Nich dergelegder Rhehug urcde ſe ſie eichit eranf=
und der Vorſitzende entlaſtete den Rechner und dankte ihm für die
muſterhafte Rechnungsführung. Die aus dem Vorſtand ausſcheidenden
Herren K. Schäfer, K. Heinrich und A. Rumpf wurden wiedergewählt.
Der Dirigent des Vereins, Herr Nektor i. R. Göbel ſprach über das
Vereinsleben im abgelaufenen Jahre; Herr Präſident Löb dankte ihm
für ſeine aufopfernde Tätigkeit. — Sängerehrung. Am
Sonn=
tag abend fand ſich der hieſige „Sängerkranz” wiederum zuſammen,
und zwar im Saal „Zum Ochſen”, denn es galt die Mitglieder, die
25 Jahre und länger dem Verein angehören, entſprechend zu ehren.
Der Vorſitzende Herr Löb begrüßte die Anweſenden, worauf man den
Chor anſtimmte „Harmonie hält uns zuſammen”. Nun ſchritt der
Vorſitzende zur Dekorierung. Foigende Herren wurden ausgezeichnet:
Dirigent Rektor Göbel, 42 Jahre Leiter des Vereins, Adam Lang,
42 Jahre aktives Mitglied, Engelbert Holſchuh, 34 Jahre aktiv, Karl
Heinrich, 30 Jahre, Heinrich Lang, 28 Jahre, Friedrich Breunig,
28 Jahre, Auguſt König, 27 Jahre, Heinrich Hübentlal, 27 Jahre,
Heinrich Veit, 26 Jahre, Auguſt Kumpf, Adam Damm, Georg Kumpf,
je 25 Jahre. Nachdem Herr Löb die Dekorierten beglückwünſcht hatte,
dekorierte der Dirigent den Präſidenten für 28jährige treue Arbeit im
Verein als Vereinsrechner, Schriftführer und ſeit 1913 als Präſident.
Nun blieb man in fröhlicher Runde noch mehrere Stunden beiſammen,
und manch friſcher Chor zeugte von der Liebe zum Geſang und deſſen
treuer Pflege.
Bn. Hirſchhorn, 13. März. 25jähriges Jubiläum. Aus
Anlaß des 25jährigen Beſtehens der Spar= und Darlehnskaſſe e. G.
m.b. H. zu Hirſchhorn a. N. im feſtlich dekorierten Saale des Gaſthauſes
„Zur Krone” dahier fand am Samstag, den 10. März Ifd. Js., abends
8 Uhr, die 25. ordentliche Generalverſammlung verbunden mit dem
25jährigen Jubiläum der Genoſſenſchaft ſtatt. Der Vorſitzende, Herr
Buchbindermeiſter Adolf Berthold, begrüßte die Anweſenden,
insbeſon=
dere den als Vertreter des Heſſiſchen Genoſſenſchaftsverbandes zu
Darmſtadt anweſenden Herrn Verbandsreviſor Wagner zu Erbach i. D.,
ſowie die beiden Jubilare, Herrn Schleſſermeiſter Eduard Berthold
und Bierbauereibeſitzer Philipp Zipp, die auf einer 25= bzw. 20jährige
Tätigkeit als Aufſichtsratsmitglieder bei der Spar= und Darlehnskaſſe
zurückblicken können, und dankte für das überaus zahlreiche Erſcheinen.
Er gab einen kurzen Ueberblick über den Werdegang der Spar= und
Darlehenskaſſe Hirſchhorn. Zur weiteren Ausführung über den
Ge=
ſchäftsbericht erteilte er dem Rechner Herrn Friedrich Blum das Wort.
Aus dem Geſchäftsbericht geht hervor, daß das abgelaufene Jahr recht
erfolgreich war. Die Vermögensbilanz über das abgelaufene
Geſchäfts=
jahr mit auf der einen Seite 198 797/41 RM. bei einem Reingewinn
von 3401,12 RM. wurde von der Generalverſammlung genehmigt und
dem Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Des Reingewinn
ſoll, wie vom Vorſtand vorgeſehen, verteilt werden: 8prozentige
Ver=
zinſung der 22 400 RM. Geſchäftsanteile, Zuweiſung zum
Aufwertungs=
fonds 200 RM., zum Reſervefonds und zur Betriebsrücklage je die
Hälfte. Die ausſcheidenden Vorſtands= und Aufſichtsratsmitglieder Herr
Buchbindermeiſter Adolf Berthold und Bierbrauereibeſitzer Philipp
Zipp wurden per Akklamation wiedergewählt. Der Bcricht über die
am 12. und 13. April vorigen Jahres vorgenommene geſetzliche
Ver=
waltungsreviſion durch einen Reviſor aus Darmſtadt wurde verleſen
und gutgeheißen. Der Vorſitzende dankte dem Rechner für ſeine
muſter=
hafte Kaſſen= und Geſchäftsführung und erteilte Herrn Verbandsreviſor
Wagner das Wort. Herr Wagner machte an Hand ſtatiſtiſchen
Mate=
rials ganz intereſſante Ausführungen über den Werdegung der Spar=
und Darlehnskaſſe ſeit der Gründung bis heute. Er ermahnte die
Anweſenden, noch mehr als ſeither nach dem altbewährten Grundſatz
Selbſthilfe, Selbſtverwaltung und Selbſrverantwortung” weiterhin der
Spar= und Darlehnskaſſe Hirſchhorn das Vertrauen zu ſchenken. Zum
Schluß ſeiner Ausführungen überreichte er dem Aufſichtsratsmitgliede
Eduard Berthold, der auf eine 25jährige Tätigkeit als
Aufſichtsvats=
mitglied zurückblicken kann, im Namen des Genoſſenſchaftsverbandes
eine künſtleriſch ausgefertigte Urkunde und beglückwünſchte denſelben zu
ſeinem Jubiläum. Dieſem Glückwunſch ſchloß ſich der Vorſitzende an
und überreichte außerdem dem Aufſichtsratsmitglied, Herrn Philipp
Zipp im Namen der Spar= und Darlehnskaſſe Hirſchhorn ebenfalls eine
Ehrenurkunde für 20jährige Tätigkeit im Aufſichtsrat. Herr
Beigeord=
neter Karl Holzſchuh ſprach in Verhinderung des Bürgermeiſters Zipp
den Glückwunſch der Gemeinde Hirſchhorn zum 25jährigen Beſtehen
der Spar= und Darlehnskaſſe aus.
* Hirſchhorn, 15. März. Waſſerſtand des Neckars am
14. März: 1,11 Meter; am 15. März: 1,12 Meter.
HI. Wimpfen, 14. März. Amtstag. Das Kreisamt Heppenheim
wird am Montag, den 19. d. M., vormittags 9½ Uhr, im hieſigen
Nathauſe einen Amtstag abhalten. Die Bürgermeiſtereien haben dies
in den in Betracht kommenden Gemeinden ortsüblich bekannt machen zu /
laſſen.
A. Ellenbach, 14 März. Filmvorführung. Der
Lichtbild=
verein Weſchnitztal=Ueberwald beginnt ſeine zweite Spielrundreiſe und
wird auch kommenden Mittwoch abend hier ſeine zwei neuen Filme
vor=
führen. Beginn der Veranſtaltung: 8 Uhr abends, im Gaſthaus „Zum
Odenwald‟. Es kommen die Filme „Mit den Zugvögeln nach Afrika‟,
und „Tiſchlein deck dich” zur Vorführung. Während wir in erſterem
mit Störchen, Bachſtelzen und Schneegänſen hineilen an die Geſtade
des Nils, zu den ägyptiſchen Pyramiden und in die Grasſteppen Afrikas,
führt uns der zwveite, luſtige Film mit ſeiner Handlung ins
Märchen=
reich. Die landſchaftlichen Bilder ſtammen aus Schlitz uno Umgegend,
alſo aus unſerem eigenen Heimatland.
4. Lindenfels, 14. März. Paſſionskonzert. Kommenden
Sonntag ſoll in der hieſigen evangeliſchen Kirche ein Paſſionskonzerk
ſtattfinden. Die Verauſtaltung findct um ½4 und 6 Uhr ſtatt und iſt
ſomit auch Auswärtigen Gelegenheit geboten, das Konzert zu beſuchen.
Der beſtbekannte Madrigalchor Darmſtadt, unter perſönlicher Leitung
von Herrn Prof. Dr. Noack, der auch als Soliſt mitwirkt, hat ein d
zügliches Programm der Veranſtaltung zugrunde gelegt, deren
Beſit=
gewiß allen Geſangsfreunden ein ſeltener Genuß ſein wird. Als Solid,
wirken noch drei weitere bekannte Darmſtädter Sänger und Sänoe
rinnen mit. Abends 8 Uhr findet ein gleiches Konzert in Reichenbach ſt.u
H. Birkenau, 12. März. Lagerhalle. Einem ſchon längſt oo
fühlten Bedürfnis der hieſigen Spar= und Darlehnskaſſe wurde jetzt o.
geholfen, nämlich die Erſtellung einer Lagerhalle. Der Bau der Holl
in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs iſt nun vollendet und dürſte zu
etwa 3000 Mark zu ſtehen kommen. Sie ſoll hauptſächlich zur Aufbewab,
rung von Futterartikeln und Düngermitteln für die Mitglieder dienm
— Schulſpeiſung. Vierzig Kinder der hieſigen Schulen erhalten
ſchon längere Zeit ein Frühſtück, beſtehend abwechſelnd in einer Toſſ
Milch oder Kakao mit Brötchen, das in einer der Morgenpauſen
ein=
genommen wird. Die Kinder wurden vom Schularzt ausgewählt; du
Koſten der Speiſung trägt die Gemeinde.
Ap. Bensheim, 14. März. Vortrag von Profeſſor o.
Schmidtgen in Bensheim. Der Vortrag Profeſſor
Schmidtgens, des Direktors des Mainzer Naturhiſtoriſchn
Muſeums, im Hauſe von Frau Guſt. Müller, bot einer ſtattlichen
Anzahl von Teilnehmern einen Abend vielfältiger Anregung. De
Vortragende, Gelehrter vom Fach und ſympathiſcher Redner in eine
Perſon, verſtand es, ſeine Hörer einen Blick in die paläontologiſche ud
paläbiologiſche Vorgeſchichte unſerer Heimat tun zu laſſen. Zitſtwen
längſt vergangener, vorgeſchichtlicher Perioden (Tertjärzeit und
Diln=
vialzeit) werden an Rudimenten ihrer Flora und Fauna, ſo wie ſie uns
durch Forſcherfleiß aus der Mutter Erde, wo ſie eingebettet lagen
wiedergegeben wurden, illuſtriert und lebensvoll dargeſtellt. Vorwiegend
das Gebiet des nördlichen Teiles der Oberrheinebene iſt es, deſſen paſt,
ontologiſche Zeitſtufen der Redner uns näher zu bringen wußte. Vieln
zu früh, hatte der Vortrag ſein Ende erreicht. Hatte er für diesmal nur
Tier= und Pflanzenwelt unſerer Heimat berückſichtigt, ſo wird in einen
zweiten Vortrag, den Prof. Schmidtgen halten wird, die
Urbewohner=
ſchaft unſerer Heimat im Mittelpunkt ſtehen.
Bm. Hofheim (Ried), 13. März. Schubert=Abend. Im Saale
„Zum Schwarzen Adler” (Gebr. Lameli) veranſtaltete der Arbeiten,
geſangverein „Sängerbund” einen wohlgelungenen Schuhert=Abend. Die
durch den Vereinschor vorgetragenen Schubertlieder zeugten durchwe
von guter Schulung, die der Verein unter der Leitung des Herrn Lehrn
Schmitt=Heppenheim a. d. B. hat. Auch konnte Herr Schmitt mit ſeine
Partnerin für mehrere Violin= und Klaviervorträge reichen Befal
ernten. Den ſtärkſten Applaus erhielt Frl. Bauer=Heppenheim a. d. 3
für ihre ſehr guten Liedervorträge in Alt.
D. Biblis, 15. März. Generalverſammlung. Vorgeſtien
abend hielt der Kegelklub „Gut Holz” eine außerordentliche Generalvn
ſammlung im Vereinslokal, Gaſtwirt Gg. Hebling, ab, und warn
hierzu ſämtliche Mitglieder erſchienen. Der Vorſitzende, Herr Ludw
Seib, eröffnete die Verſammlung, gab ſeiner Freude Ausdruck über 9
vollzählige Erſcheinen der Mitglieder und ging alsdann zur Tagesm
nung über. Nach Prüfung der Bücher wurde dem Rechner, Herrn M.
Müller, Entlaſtung erteilt. Alsdann erfolgte die Neuaufnahme de
Kegelbrüder Anton Seib und Martin Götz für die ausgeſchiedenn
Kegler Hch. Kohr und Hch. Hebling, ſo daß die Zahl der den Statuien
gemäß 14 betragenden Kegler wieder vollzählig iſt. Der alte
Vor=
ſtand wurde einſtimmig wiedergewählt. Um die Intereſſen auch
weiten=
hin zu feſtigen, wurde beſchloſſen, eine Wander=Plakette auszuſpielen
die dem dreimaligen Gewinner zufällt. Auch ſollen Brudervereine der
Nachbargemeinden zu einem Kegelabend eingeladen werden, um ſo alch
mit anderen Kegelbrüdern in Fühlung zu kommen. Weiter wurde
b=
ſchloſſen, am kommenden Samstag einen gemütlichen Abend mit
Feſt=
eſſen und Freibier zu arrangieren. Zum erſten Male ſoll hierbei ein
Bewerbungsſpiel um die Plakette mit dem kleinen Preiskegelſpiel
ſtant=
finden. Boſchloſſen wurde auch die Hebung von Bandengeld ſowie die
Verſicherung des Kegelbuben. An der darauf einſetzenden Diskuſſion
be=
teiligten ſich die Anweſenden äußerſt lebhaft. — Lehrerjubiläun
Dieſer Tage feierte Herr Lehrer Grimm hier ſein B5jähriges Dienſt
jubiläum. Dem allſeits beliebten Schulmeiſter wurde die ihm
diesbe=
züglich gebührende Ehre zuteil. Seit 1903 wirkt Herr Lehrer Grimm
an der hieſigen Volksſchule und hat es durch ſeine außerordentliche
Begabung als Lehrer verſtanden, Schüler der verſchiedenen Stäne
durch ſeine eiſerne Diſziplin ſowohl, als auch durch ſeine leicht begren
liche Lehrmethode binnen weniger Jahre zu evſtklaſſigen Schülern he
anzubilden. Viele verdanken, wenn auch indirekt, ihr ſpäteres Fon
kommen in den verſchiedenſten Berufen Herrn Lehrer Grimm in erſtet
Linie. In den letzten Jahren hat er dankenswerter Weiſe die Hilfs
klaſſe übernommen und hatte auch hier ſchon, danc ſeiner
unermüd=
lichen Schaffenskraft, verſchiedentlich Erfolg, indem er weniger begabte
Schüler zu guten Anwärtern der verſchiedenſten Berufe ausbildete.
* Gernsheim, 15. März. Waſſerſtand des Rheins am
14. März: —0,G7 Meter; am 15. März: —0,13 Meter.
* Rüfſelsheim, 15. März. Lebensgefährliche
Verbrü=
hung. In den Opelwerken in Rüſſelsheim ſtürzte in der Nachſt von
Mittwoch auf Donnerstag der 22jährige Arbeiter Fritz Wolf aus
Gins=
heim in ein Baſſin mit kochendem Sodawaſſer. Der Unglückliche wurde,
am ganzen Körper ſchrecklich verbrüht, von ſeinen Arbeitskollegen aus
dem Behälter herausgeholt und durch das Samitätsauto der Firma
hierher ins Städtiſche Krankenhaus gebracht. Die Verbrühung iſt
lebensgefährlicher Art.
Guſtavsburg, 15. März. Gefährdetes Auge. In einen
größeren Betriebe in Guſtavsburg flog dem Arbeiter Siegmund
aus Nackenheim während der Arbeit ein Stahlſplitter ins rechte Auge,
Der Verletzte wurde ſofort hierher ins Vinzenzkrankenhaus gebrachl,
woſelbſt der Splitter auf operativem Wege entfernt werden muß.
Br. Langen, 15. März. Durch Platzen des Heizkeſſels ſind die beit
den Schulhäuſer am Kirchplatz und in der Frankfurter Straße ohne
Heizung. Die Stunden der betreffenden Klaſſen wurden auf
nachmü=
tags von 12½ bis 4½ Uhr in die Schulen der Wall= und Dieburger
Straße verlegt. Auch die ebangeliſche Kirche kann bis zur
Wiederher=
ſtellung der Anlage nicht geheizt werden. — In Dreieichenhain häl
nächſten Sonntag abend der Geſchichts= und Verkehusverein im Saale
„Zur Krone” einen Unterhaltungsabend. Im Mittelpunkt des
Pro=
gramms ſteht der Film, der anläßlich des vorjährigen hiſtoriſchen Feſi”
zuges aufgenommen wurde. Verſchönert wird der Abend durch tune
riſche und gefangliche Darbietungen der hieſigen Vereine.
Ad. Wörrſtadt, 15. März. Autounfall. Ein Frankfurſe=
Auto fuhr, von Alzey kommend, in der Nähe von Ensheim in eine
Schotterhaufen, wodurch ſich das Fahrzeug überſchlug und in dei
Straßengraben fiel. Während der Führer nur leicht verletzt wunde,
turden dem Beſitzen des Autos die Sehnen der linken Hand und de
Pulsader von der zerſprungenen Schuitzſcheibe durchſchnitten. Dem
Schwerverletzten wurde in Ensheim ein Notverband angelegt, woraul
er nach Alzey in das Krankenhaus überführt wurde.
I. Gau=Algesheim, 15. März. Generalverſammlung. An
tergangenen Sonntag tagte der Vaterl. Kriegerverein in der
Gaſtwirtſchaft von Nikolaus Gläſſer dahier. Vor Eingang in die
Tagesordnung ehrten die Anweſenden die im verfloſſenen Jahre
ber=
ſtorbenen Kameraden durch Erheben von den Sitzen. Aus dem Benſche
über das verfloſſene Geſchäftsjahr konnte man entnehmen, daß der
Verein in der Unterſtützung bedürftiger Mitglieder ſowie Beratung bei
Anträgen auf Gewährung von Rente uſw. Tüchtiges geleiſtet hat. Auc
finanziell wurde gut gewwirtſchaftet, ſodaß ein anſehnlicher Kaſſenbeſtand.
verblieb. Derſelbe kommt an bedürftige Kameraden und Altveteranen
zur Verteilung. Die Vorſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1.
Vok=
ſitzender: Georg Kraus, 2. Vorſitzender: Beigeordneter Hattemer. Au
Mitgliedern zählt der Veerin z. Z. 212, außerdem 32 Kriegerwitwel.
Einer Einladung des Brudervereins Ober=Hilbersheim zur Teilnahme
an der Feier ſeines 55jährigen Beſtehens am 2. Pfingſtfeieltage wird
der Verein Folge leiſten. — Mit dem Abſingen des Deutſchlandliedes
ſchloß die anregend verlaufene, ſehr gut befucſte Verſammlung.
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zmer 76
Freitag, den 16. März 1928
Seite 9
Sleingeſuche
ſeläblich
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Meichlägerſtr. 17,
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Batochterſtelle
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[ ← ][ ][ → ] e 1mimer 76
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* Oberammergauer Paſſion 1930.
chen. Am letzten Sonntag hat eine
Voll=
verwirlung der Gemeinde Oberammergau die
Wie=
derſtangrung des Paſſionsſpieles im Jahre 1930
be=
ſch)t Die Bildung des Paſſionsſpielkomitees,
Veſerknng des Gemeinderates iſt nun die erſte
Not=
weſ rküit, und geht in zwei Wahlgängen, Vorwahl
undfüaniptwahl, vor ſich. Die Vorarbeiten für die
Dyügrung des Paſſionsſpieles 1930 müſſen
be=
ſchſhliett in Angriff genommen werden. Größere
Bohr=nahmen ſind notwendig. So muß die Bühne
neſeulgut und techniſch neuzeitlich eingerichtet
wer=
deiſness anſchließende Garderobegebäude muß
eben=
falſl nder Renovierung unterzogen werden. Der
Ge=
asſie verwächſt bis zum Beginn der Paſſionsſpiele
19/Bize ſehr ſtarke Schuldenlaſt. Der Autoverkehr
wiſiü die nächſte Spielzeit wohl Rekordziffern
er=
relki. Um für die an der Hauptſtraße wohnenden
Elßopmer und Gäſte dieſen Verkehr erträglich zu
mhi wurde während des Sommers 1927 die
Hßeſraße mit einer Walzaſphaltdecke verſehen.
Eine Weinlotterie.
ſeirlin. Zur Hebung des Weinbaues an Rhein,
MM Moſel, Saar, Ruwer und Ahr wird demnächſt
viwdr=m Reichsverband der Rheinländer, Berlin
SElll— Halleſches Ufer 20, der rührigen
Spitzen=
oſhriation der rheiniſchen Heimatvereinigungen im
umeſt ten Deutſchland, eine „Rheinland=Lotterie‟
Abeſhaltet, deren Eigenart darin beſteht, daß außer
Akorrtvollen Hauptgewinnen (komplett eingerichtete
AB.*Maybachwagen, Wochenendhaus, Vierzimmer=
(Ecung) 32850 Gewinne zur Verloſung kommen.
Aäm erprobten guten Weinen beſtehen. Hier hat
j ſengann die Möglichkeit, ſich von der Güte
deut=
fIſſt Weine zu überzeugen und gleichzeitig ſeine
An=
ſteayme für die nun ſchon 10 Jahre beſetzten Ge=
Ab uu bekunden.
Frzeiherr von Hünefelds neue Flugpläne.
I.. Berlin. In einem Schreiben an den
2werband der Deutſchen Preſſe nimmt Freiherr
yſs Küünefeld zu den in den letzten Tagen gebrachten
ſſichſten über neue Ozeanflugpläne Stellung. Frei=
5 won Hünefeld teilt mit, daß die ſeinerzeit zu
Ia hSzeanflug benutzte Maſchine „Bremen” von ihm
moll llig unabhängigen Privatmann käuflich von der
ſchn- Junkerswerke erworben wonden ſei. In
Ge=
mürhaft mit Köhl beabſichtige er nun zu einem
unicht feſtſtehenden Zeitpunkt einen ſportlichen
Stug zu unternehmen. Da Hünefeld die Mittel
s Enkauf der Maſchine aus eigenem Vermögen
mmn vollem Umfang beſaß, hätte eine Reihe von
zvü tleuten entſprechende Beträge zur Verfügung
gltt. Unter den Geldgebern ſei jedoch weder eine
b5Sank, noch ein Werk der Flugzeugbau=Induſtrie,
h—in Flugverkehrsunternehmen, noch eine Zeitung
* ein Schiffahrtsunternehmen.
Gefängnis für deutſche Pfadfinder.
Gisſtern ſtanden in Trier fünf Bitburger
Pfad=
de— vor dem franzöſiſchen Militär=Polizeigericht.
Pfadfindergruppe Bitburg hatte am Aller=
Lig entag nach einer Wanderung in die Eifel am
tes erdenkmal einen Kraug in den Farben des alten
tuſchland niedergelegt. Daraus konſtruierte die
Be=
urngsbehörde, nachdem ſie ſofort etwa 50
Pfad=
daw verhaftet und vernommen hatte, eine „
Ver=
hung der Ordonnanzen” und erhob Anklage. Der
het tSanwalt beantragte Gefängnisſtrafen bis zu
ei; Jahren, da nach ſeiner Anſicht
Pfadfindergrup=
nwom alten Militärregime organiſiert ſeien. Das
träl lautete für einen der Pfadfinder auf ſechs
vyrate Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe, für den
hififtführer des Pfadfinderbundes Bitburg auf zwei
ſoynate Gefängnis, für die übrigen Angeklagten auf
ennen Monat Gefängnis, in allen Fällen unter Zu=
Ungung einer Bewährungsfriſt.
Die Eröffnung des Excelſior=Tunnels.
Berlin. Am Donnerstag mittag wurde der
kcſ=lſior=Tunnel, der das Hotel Excelſior mit dem
hb=alter Bahnhof verbindet, feierlich dem Verkehr
deyrgeben. Der 100 Meter lange Tunnel, der vom
emrbahnſteig des Anhalter Bahnhofs bis ins
Veſti=
ili des Hotels Excelſior führt, enthält mehrere
Lä=
ind und hat auch zwei öffentliche Ausgänge, wodurch
much zu einem öffentlichen Verkehrsweg gemacht
Freitag den 16 März 1928
Seite 11
ſiuch.
Zubkow ausgewieſen.
Werlin. Der Regierungspräſident von Köln als
auf despolizeibehörde hat, wie das „B. T.” meldet,
I. BSubkow, den Gatten der Prinzeſſin Viktoria von
zmeußen, nachdem er wegen Paßvergehens
rechts=
räftig verurteilt worden iſt, aus dem deutſchen
teh chsgebiet ausgewieſen.”
Sieben Gebäude zerſtört.
4Hohen=Reinkendorf (Kreis Randow). Am
Nattwoch nachmittag brach auf dem Gehöft des
Zaruernhofbeſitzers Ernſt Laabs Feuer aus, das ſchnell
rüeße Ausdehnung annahm. Die mit Frucht und
ant dwirtſchaftlichen Geräten gefüllte Scheune brannte
rſetder. Ferner wurden ein Schuppen und zwei Ställe
Raub der Flammen, während die beiden
Wohn=
ſän rſer durch Löſchwaſſer uſw. ſchwer beſchädigt
wur=
nn. Drotz angeſtrengter Arbeit der Feuerwehren
rus der Umgegend, auch aus Gartz, griff der Brand
rrh auf die benachbarten Scheunen zweier
Bauern=
rbeſitzer über. Beide Gebäude wurden ebenfalls
vrrnichtet. Schließlich brannte noch ein
Scheunen=
mäd Stallgebäude, das drei Familien gemeinſam
ge=
haat, nieder. Insgeſamt ſind alſo ſieben Gebäude
nieedergebrannt. Ueber die Urſache des Feuers konnte
nah ch nichts feſtgeſtellt werden.
Den Spielkameraden erſchofſen.
Wie aus Swinemünde gemeldet wird, legte
ein Junge im Scherz auf den 13jährigen Sohn des
Arbeiters Heinz einen Teſching an, der ſich entlud.
De Kugel drang dem Knaben in das Rückenmark, ſo
dürß dieſer bald nach ſeiner Einlieferung in das
ſ ankenhaus verſtarb.
Drei deutſche Segelflieger nach Amerika
berufen.
Die „D.A.3.” meldet aus Königsberg: Der Leiter
der Segelfliegerſchule Roſſitten, Rittmeiſter a. D.
ſ=oehre, iſt als Führer einer deutſchen
Segelflieger=
euspedition nach den Vereinigten Staaten von Amerika
nerufen worden. Von ſeiten der Rhön=Roſſitten=
Ge=
ſellſchaft ſind für die Expedition außer dem Leiter,
FZittmeiſter Roehre, noch die Segelflieger Laubenthal
dnd Heſſelbach beſtimmt worden.
Rieſen=Dammbruch in Kalifornien.
Ein kaliforniſcher Staudamm mit Stauſee.
Kreuzer „Emden” von der Weltreiſe zurück.
Der Kreuzer „Emden” im Heimathafen.
Begeiſterter Empfang der „Emden”.
Schon lange vor der Ankunft des Kreuzers „
Em=
den” hatten ſich am Mittwoch nachmittag auf den
Wilhelmshavener Schleuſen viele tauſend Menſchen
eingefunden. Zum Empfang waren außer dem
Flot=
tenchef, Oldekop, die beiden Stationschefs der Oſt=
und Nordſee, die Vizeadmirale Bauer und Räder,
er=
ſchienen. Gegen 5 Uhr kam der Kreuzer am Horizont
in Sicht. Der Menge bemächtigte ſich ſtürmiſche Be=
geiſterung. Als der Kreuzer einfuhr, brachte der
Kommandant von Wilhelmhaven, Fregattenkapitän
Altvater, das Hoch auf den Kommandanten und die
Beſatzung des Kreuzers „Emden” aus. Kapitän zur
See, Förſter, der Kommandant des Kreuzers, brachte
daraufhin für die Beſatzung der „Emden” das Hoch
auf das deutſche Volk und das Vaterland aus. Die
Menge ſtimmte begeiſtert das Deutſchlandlied an. Bei
den Klängen der Militärmuſik legte der Kreuzer zum
erſten Male wieder auf deutſchem Boden an.
Die größte Tankſtelle Europas.
Die größte und modernſte Tankſtelle Europas
wurde in Berlin dem Betrieb übergeben. Sechs verſchiedene Sorten Betriebsſtoff und acht
ver=
ſchiedene Sorten Autoöle, ſowie Apparate für Luft und Waſſer ſtehen den Automobiliſten zur
Verfügung.
Der reuige Sünder.
EP. Auf etwas ungewöhnliche Weiſe iſt eine in
Paris weilende reiche Amerikanerin wieder in den
Beſitz eines Ringes im Werte von 200 000 Frs.
ge=
kommen, der ihr vor etwa zwei Monaten in Nizza
geſtohlen worden war. Vor einigen Tagen erſchien
ein Prieſter in dem am Quai des Orfévres gelegenen
Büro der Kriminalpolizei, zog den geſtohlenen Ring
aus einer Taſche ſeiner Sutane und erklärte dem
aufs höchſte erſtaunten Polizeikommiſſar, das Kleinod
ſei ihm von dem Diebe ſelbſt übergehen worden,
nach=
dem er ihm in der Beichte ſeine Tat eingeſtanden
habe.
Ueberfall auf Automobilkarawanen in Shrien.
London. Morning Poſt meldet aus Bagdad,
daß zwei arabiſche Automobilkarawanen vor kurzem
in der ſyriſchen Wüſte von Banditen, die ſich in einem
großen Kraftwagen befanden, aufgehalten wurden.
Die Paſſagiere wurden beraubt und ein Armenier
ernſtlich verwundet.
Flugzeugzuſammenſtoß.
London. Ueber dem Flugplatz von Mauſton
(Kent) ſtieß am Mittwoch ein Kampfeindecker mit
einem Bombenflugzeug zuſammen. Der
Kampfein=
decker ſtürzte ab. Führer und Beobachter, zwei
Offi=
ziere, wunden getötet. Das Bombenflugzeug konnte
im Gleitflug landen.
Unglücks-Gebiet.
Moßstab 7: 3300000
55
50 —0ßm.
Die Karte des Unglücksgebiets.
TU. NewYork. Nach einer Meldung aus Los
Angeles wird amtlich die Zahl der bei der
Kata=
ſtrophe in Kalifornien ums Leben gekommenen
Per=
ſonen auf 302 angegeben. Man rechnet, daß ſich die
Opfer auf mindeſtens 400 erhöhen. Die Urſache iſt
noch ungeklärt, aber unter der Bevölkerung verdichtet
ſich die Behanptung, daß ein Konſtruktionsfehler
vor=
liegt. Einige Tage vor dem Unglück war bereits auf
den auliegenden Faumen von Konſtruktionsfehlern
die Rede geweſen.
EP. NewYork. Von dem durch die
Damm=
bruch=Katgſtrophe heimgeſuchten Gebiet ſind 62
Qua=
dratmeilen vollſtändig mit Schlamm bedeckt.
Präſi=
dent Coolidge hat dem Senator Shortridge von
Kalifornien mitgeteilt, daß die Regierung bereit ſei,
die Heimgeſuchten mit Bundesgeldern zu unterſtützen,
ſofern die Regierung von Kalifornien dies wünſche.
Spen Hedin in Urumtſchi eingetroffen.
Stockholm. Die Zeitung „Dagens Nyheter”
veröffentlicht ein neues Telegramm von Dr. Sven
Hedin, datiert Urumtſchi, den 27. Februar, worin er
mitteilt, daß er mit ſeiner Expedition am ſelben Tage
in Urumiſchi angelangt iſt. Die Reiſe iſt bisher
ſehr günſtig verlaufen und die Mitglieder der
Expe=
dition befinden ſich wohl. Der Empfang in Sinkiang
war äußerſt freundlich. Die Expedition hat jetzt 2200
Kilometer zurückgelegt.
Verhafteter Mädchenhändler.
Stockholm. Die ſchwediſche Polizei hat in
Stockholm am Dienstag einen Amerikaner namens
Frank Rogers verhaftet, der auf friſcher Tat ertappt
wurde, als er ein Mädchen entführen wollte. Die
Anzeige auf der Polizei geſchah durch eine Bekaziute
des jungen Mädchens, die nach dem Ausland geführt
werden ſollte. Rogers war gerade dabei, ſich auf die
Reiſe zu begeben. Die Polizei hat auch die
Kok=
reſpondenz des Verhafteten beſchlagnahmt, aus der
hervorgeht, daß er einen umfangreichen Briefwechſel
mit jungen ſchwediſchen Mädchen geführt hat. Das
junge Mädchen, das entführt werden ſollte, war in
einem Reſtaurant angeſtellt, wo ſich der Amerikaner
aufzuhalten pflegte. Dort machte er ihre
Bekaunt=
ſchaft und ſchmeichelte ſich bei ihr durch Geſchenke ein.
Ein Diamantenkollier im Werte von
500 000 Mark geſtohlen.
Paris. Einer der bekannteſten Juweliere von
Paris wurde, wie jetzt bekannt wird, in der vorigen
Woche von einem geriebenen Hochſtapler um ein
Halsband im Werte von 500 000 Mavk beſiohlen.
Nachdem der Gentleman zuerſt ein Brillantkollier im
Werte von einer Million Franken in Auftrag
ge=
geben und bar bezahlt hatte, beſtellte er ein
Diamant=
kollier für drei Millionen Franken. Durch den erſten
Verkauf in Sicherheit gewiegt, ſchickte der Juuelier
ſeinen zuverläſſigſten Verkäufer mit dem neuen
Kol=
lier in den von dem vornehmen Kunden angegebenen
Hotelpalaſt. Der Käufer war gerade damit beſchäftigt,
ſich zu raſieren, entſchuldigte ſich wegen ſeines
Negli=
ges und ließ ſich während des Schaumſchlageus das
Schmuckſtück vorzeigen. Er legte es dann nachläſſig
in eine Metalltoilettenſchachtel auf ſeinen
Toileiten=
tiſch. Nach beendeter Toilette zog er ſich in das
Nebenzimmer zurück, um ſich völlig anzukleiden und
das Geld zu holen. Er kam aber micht wieder. Nach
längerem Warten ſtellte der Ueberbringer des
Kol=
liers feſt, daß eine Seite der Metallſchachtel und die
dahinter Gefindliche Mauer große Vöcher aufwieſen,
durch die der Gauner das wertvolle Kollier
heraus=
geholt und damit das Weite geſucht hatte.
Eiſenbahnunglück in Aegypten.
EP. Kairo. Ein Luxuszug der Linie Lukſor—
Kairo geriet am Donnerstag morgen 4 Uhr plötzlich
in Flammen. Zwei Erſter=Klaſſe=Wagen wurden
voll=
ſtändig zerſtört. Die Reiſenden der beiden
Schlaf=
wagen konnten ſich mit Mühe und Not retten und
mußten die Reiſe nach Kairo zu Fuß oder im
Kraſt=
wagen fortſetzen. Sie trafen dort zumeiſt im Pyjama
eimn. Reiſende wurden nicht verletzt. Under den
Rei=
ſenden befand ſich auch der amerikaniſche Millionär
Eaſtman, der im Auftrag einer Filmgeſellſchaft nach
dem Innern Afrikas gereiſt war und eine wertvolle
Sammlung von Filmen über das Urwaldleben
mitge=
bracht hatte. Dieſe Filme ſind ſämtlich zerſtört
worden.
Amerikaniſche „Trockenheit”.
Ep. Nach Meldungen amerikaniſcher Blätter
wurde dieſer Tage in Waſhington ein 39jähriger
Automobiliſt namens Paul Kvale verhaftet, weil er
derart betrunken war, daß er mit ſeinem Automobil
die Oeffentlichkeit gefährdete. An ſich ſcheinen
der=
artige Vorfälle im ſogenannten „trockenen Amerika”,
nicht gerade ſelten zu ſein. Diesmal aber löſte die
Verhaftung ein gewiſſes Aufſehen aus, denn der
Feſtgenommene entpuppte ſich als der Sohn des
Mit=
gliedes des Repräſentantenhauſes, O. J. Kbale, und
dieſer Volksvertreter hatte im letzten Wahlkampf dem
Vater des ſogenannten Trockenlegungs=Geſetzes,
An=
drew Volſtcad, eine Niederlage bereitet, weil die
Wähler ihn für noch „trockener” hielten, als ſeinen
für die Trockenlegung der Vereinigten Stagten
ver=
antwortlichen Gegner.
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Urlend-
MNeu Fundlend
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New Vock
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AFRKA
Darmstadt, Eudwigsplatz 4, I. St.
R41
Seite 12
Freitag den 16 März 1928
Nummer 76
Ein neuer Todesflug über den Ozean?
Hincheliffes Ozeanflug
Ungewißheit über das Schickſal
des engliſchen Fliegers.
* London, 15. März. (Priv.=Tel.)
Seitdem das Flugzeug geſtern beim Ueber=
Kiegen der iriſchen Küſte geſichtet worden iſt,
ſind weder beim Luftſchiffahrtsminiſterium noch
bei den großen Schiffahrtsgeſellſchaften, deren
Schiffe die Fluglinie kreuzen, zuverläſſſige
Nach=
richten eingetroffen. Bis 17 Uhr iſt das
Flug=
zeug auch nicht über Neufundland geſichtet
wor=
den. Nach allen Berechnungen hätte das
Flug=
zeug die Küſte aber ſchon gegen mittag
er=
reichen müſſen. — Im übrigen haben ſich die
heute früh noch günſtigen
Wittevungsbedingun=
gen verſchlechtert. Aus der Richtung der
Gro=
ßen Seen wehen ſtarke Stürme in öſtlicher
Rich=
tung, und die Küſte Neufundlands iſt
voll=
ſtändig in Nebel gehüllt: Bisher iſt noch keine
Nachricht in London eingegangen, die zu der
Annahme berechtigen könnte, daß Hinchcliffe den
Ozean überflogen hat. Alle Beobachtungen, die
i Neufundland gemacht wurden, ſind
wahr=
ſcheinlich Täuſchungen oder Verwechſlungen mit
anderen Flugzeugen, die nach einer Mitteilung
der neufundländiſchen Regierung aufgeſtiegen
ſind, um nach dem Flugzeug Hinchcliffes
Aus=
ſchau zu halten.
In amerikaniſchen Fliegerkreiſen ſowohl wie
in Kreiſen der Wetterſachverſtändigen betrachtet
man den Verſuch als mißglückt und als eine
un=
verandwortliche Waghalſigheit, da ein Flugzeug
in dieſer Jahreszeit auf dem Ozean kaum
Rückenwinde findet und gegenwärtig in der
Mitte des Atlantik ſogar ein bedeutendes
Sturmzentrum zu paſſieren hat. In der
Ge=
gend von Neufundland ſollen genügend feuchte
Nebel vorhanden ſein, um die Tragflächen des
Flugzeuges mit einer ſtarben Eiskruſte zu
be=
decken, was auch ſeinerzeit Nungeſſer und Coli
in den Tod getrieben hat.
Hincheliffe noch immer überfällig.
Philadelphia, 15. März.
Die von mehreren Seiten eingetrofſenen
Mel=
dungen über Propellergeräuſche, die in der
ver=
gangenen Nacht in verſchiedenen Gegenden
ge=
hört worden waren, veranlaßte die Leitung des
hieſigen Flugplatzes, umfangreiche
Vorbereitun=
gen für den Empfang Hincheliffes zu treffen.
Zur Aufrechterhaltung der Ordnung ſind
wei=
tere 100 Poliziſten eingetroffen. Rieſige
Schein=
werfer, deren Licht 30 engliſche Meilen weit zu
Kapitän Hincheliffe.
gebnis geblieben. Um 3,30 Uhr nachmittags
(amerik. Zeit) fehlte in New York noch immer
jede Nachricht von dem Flieger Hincheliffe.
Auch dieſer jüngſte aller Ozeanflüge hat zu
einer Reihe falſcher Meldungen über Sicht und
Landung der Flieger Veranlaſſung gegeben.
Alle mußten bisher dementiert werden und es
beſteht nach Lage der Dinge kaum noch ein
Zweifel, daß auch diesmal die Flieger ihren
kühnen Verſuch mit dem Leben bezahlen
muß=
ten. Auf Veranlaſſung der ameribaniſchen
Be=
hörden ſind an allen Plätzen, die für eine
Lan=
dung in Frage kommen können, umfangreiche
Nachforſchungen von Militär und Polizei
vor=
genommen worden. Sämtliche auf See
befind=
liche Schiffe wurden funkentelegraphiſch
beauf=
tragt, nach dem Flunzeug zu forſchen, doch
er=
wieſen ſich bisher alle Bemühungen als völlig
ergebnislos. Das Flugzeug iſt nunmehr 40
Stunden überfällig, ſo daß man eigentlich jede
Hoffnung auf Rettung aufgeben muß. Wenn
die Flieger im Ozean treiben ſollten, dann iſt
ihnen auch dort der Tod ſicher, weil ſich das
Wetter ſehr verſchlechtert hat. In der Richtung
Weſt—Oſt wehen beftige Stürme, denen das
Gummirettungsboot auf keinen Fall gewachſen
iſt. Mit dem wagemutigen Flieger iſt daher
auch ſeine Begleiterin, Elſie Mackey, verloren.
Bei aller Anteilnahme an ihrem Schickſal kommt
man doch nicht um die Feſtſtellung herum, daß
ſie ein Opfer ihrer Senſationsluſt geworden iſt.
Wenn ſchon durchaus Flugzeugüberquerungen
des Ozeans verſucht werden, ſo ſollte doch
Die Flugſtrecke Irland—Neufundland—New York-Philadelphia.
ſehen iſt, ſind in Tätigkeit geſetzt worden. Die
Nachforſchungen, die Polizei und Preſſe nach
dem angeblich beim Menlopark gelandeten
Ka=
pitän Hincheliffe angeſtellt haben, ſind ohne Er=
davon abgeſehen werden, die Frauen daran zu
beteiligen. Die Rückſichtnahme des Piloten auf
ſeine Begleiterin wird in der überwiegenden
Zahl der Fälle das Unternehmen nur gefährden.
Der Mord an dem
Juwelier Trupheme.
Geſtändnis Meſiorinos
Ep. Paris, 15. März.
Die Ermordung des Pariſer Juweliers
Tru=
pheme, die ſeit langer Zeit wegen der
geheim=
nisvollen Begleitumſtände die franzöſiſche
Oef=
fentlichkeit in Aufregung hielt, hat jetzt endlich
ihre Aufklärung geſunden. — Der geſtern
ver=
haftete Juwelier Meſtorino hat nach einem etm
zwanzigſtündigen Verhör unter Tränen ein
Ge=
ſtändnis abgelegt. Danach hat er Trupheme, als
dieſer einen Wechſel über 35 000 Franten
ein=
kaſſieren wollte, in ſeinem Bureau mit einem
Meßinſtrument erſchlagen. (Bei einer
Durch=
ſuchung ſtellte die Polizei an einem Seſſel, zn
einem Tiſch und auf dem Teppich Blutſpuren
feſt.) Der Mörder verbarg dann die Leiche in
einem Wandſchrank, der gleichfalls noch
Blut=
ſpuren aufweiſt, und ſchaffte ſie nachts in ſeinem
Automobil fort. In der Nähe von Verſailles
warf er die Leiche, die er vorher mit Benzm
übergoſſen hatte, in einen Straßengraben und
zündete ſie an. — Die Polizei wurde nach
ver=
geblichen Bemühungen, den Mörder zu
em=
decken, auf die richtige Spur gelenkt durch einen
Garagebeſitzer, bei dem Meſtorino unmittelbar
nach der Tat Benzin gekauft hatte. Die von
dem Diamantenhändlerverband, für die
Ent=
deckung des Mörders ausgeſetzte Belohnung
von 40 000 Franken wird zwiſchen den mit der
Unterſuchung betrauten Kriminal= und Polizei
beamten verteilt werden.
Im Zuſammenhang mit der Mordaffäre
Tu=
pheme hat die Polizei heute einen
Garagenb=
ſitzer vernommen, der früher ausgeſagt hatz,
daß das bei ihm untergeſtellte Automobil des
Mörders Meſtorino an dem Mordtage die
Ga=
rage nicht verlaſſen habe. Durch dieſe falſche
Ausſage war die Polizei, die ſchon zu Begim
der Unterſuchung gegen Meſtorino Verdacht
hegte, von der richtigen Fährte abgelendt
wor=
den. Es iſt mit der Verhaftung des
Garagen=
beſitzers zu rechnen. — Gegen mittag wurden
die Trupheme gehörigen Wertſachen von einem
Kriminalkommiſſar herbeigeſchafft. Der Mörder
hatte die Juwelen in zwei Pakete verpackt und
ſeiner Schweſter und ſeiner Tante zur
Aufbe=
wahrung übergeben, ohne daß dieſe eine
Ahnung von dem Inhalt hatten.
4 AleA
Nummtr 3
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
16. März 1928
Hohlmagnete.
Von
Dr. Alfred Gradenwitz.
dirß der innere Teil eines Magneten durch ſeine
entmag=
ſreisende Wirkung die Leiſtung verringert, war bekannt;
troß=
diſehmtte man bisher aus dieſem Umſtande nicht die Folgerung
gibeti, daß ſich durch geeignete Formgebung, d. h. durch Weg=
I9ſa kdes Magnetkerns, leiſtungsfähigere Magnete würden
er=
z hul laſſen.
Dier Berliner Zivil=Ingenieur Joſef Zacher iſt erſt ganz
k)Kich mit ſeinen auf dieſer Erkenntnis beruhenden
Hohlmag=
wha an die Oeffentlichkeit getreten und hat durch ſeine Ergeb=
„blüiniges Aufſehen erregt. Seine Verſuche, die er auch dem
Oßelber dieſer Zeilen vorgeführt hat, zeigen nämlich, daß ein
leoſſer Magnet, deſſen Maſſe nur ein Bruchteil von der eines
YAm.agneten iſt, dieſem um ein Mehrfaches überlegen iſt. So
hunf z. B. ein nur 500 Gramm ſchwerer Hohlmagnet doppelt
Fſel wie ein Vollmagnet von gleichen äußeren Abmeſſungen,
x :H200 Gramm Gewicht; in dem einen Falle handelt es ſich
uen ne Laſt von etwa 300, in dem anderen um eine ſolche von
ſer 2150 Gramm. Hierzu kommt, daß die Magnetkraft im Hohl=
Uyreten viel, länger konſtant bleibt als im Vollmagneten.
Wie Phyſikaliſch=Techniſche Reichsanſtalt, die auf
Veranlaſ=
ſan des Erfinders deſſen Ergebniſſe nachgeprüft hat, ließ neun
Shllamellen aus dem gleichen, einzeln gehärteten Material
her=
ſteia, um hieraus ſowohl die Voll=, wie auch die Hohlmagnete
zrmimenzuſetzen. Hierdurch wurde der Einwand, der
Hohl=
rz et könnte aus anderem, beſſeren Stahl hergeſtellt ſein, als
z WVollmagnet, und ebenſo jede Berufung auf eventuell beſſere
Euung wirkſam entkräftet.
MMun zeigte es ſich, daß ein aus neun Stahllamellen beſtehen=
7 Wollſtahlmagnet ungefähr gleichen Kraftfluß beſitzt wie ein
chmmagnet, der aus vier derartigen Lamellen beſteht und daher
muger als die Hälfte wiegt. In dem einen Fall wurden näm=
313 620 Einheiten (für den Vollmagnet) und in dem anderen
500 feſtgeſtellt. Hieraus ergibt ſich aber — im Einklang mit
ᛋ praktiſchen Ergebniſſen des Erfinders — für den
Hohl=
griet ein mehr als doppeltes Tragevermögen.
EMan kann demnach aus den gleichen Lamellen zwei
Hohl=
eeniete von je doppeltem Tragvermögen aufbauen und behält
ch. noch die neunte Lamelle übrig; ja wan kann die
Seiten=
inde der beiden Hohlmagnete auch aus halben Lamellen her=
Uurn und auf dieſe Weiſe zwei weitere Lamellen erſparen. Neben
Eivervielfachten Lerſtung der Magnete, bzw. einer entſprechen=
Materialerſparnis, erreicht man aber auch noch den
tech=
fagen Vorteil, den die Gewichtserſparnis als ſolche auf vielen
ſuwendungsgebieten, z. B. im Kraftfahrweſen und in der
Luft=
fiüt fahrt, bedeutet.
Bisher gab es zur Leiſtungsſteigerung eines Magneten nur
3 eine Mittel, daß man den Magnetſtahl durch Zuſatz von
huom, Wolfram oder Kobalt für die Aufnahme von
Magnetis=
uis empfänglicher machte. Zwar konnte man auch auf dieſem
ſege ganz gutes erzielen, aber die Grenzen der
Steigerungs=
öiglichkeit waren ſchon aus wirtſchaftlichen Gründen (vor allem
i dem teuren Kobalt) beſonders eng gezogen.
Die Anwendungsmöglichkeiten ſind ſehr ausgebreitet, laſſen
ch aber vorläufig in ihrer ganzen Ausdehnung noch nicht
über=
haruen. Sicherlich wird die Technik die neuartigen Magnete
hr bald in Gebrauch nehwen und ihnen die verſchiedenartigſten
farwendungen anweiſen, vor allem bei Elektromaſchinen jeder
In., Meßinſtrumenten verſchiedenſter Ausführung, phyſikaliſchen
Imfſtrumenten und ſchwachſtromtechniſchen Apparaten, wie
Tele=
hon und Lautſprecher.
Indulor-
Lugbeemtiussung.
Von
Ing. Karl Becker, Darmstadt.
Zahlreiche Verſuche und Erfindungen haben Einrichtungen
wäährend der letzten Jahre gezeitigt, die das ungewollte
Ueber=
fachren von Eiſenbahn=Haltſignalen auf maſchinellem, elektriſchem
oc er elektromagnetiſchem Wege wirkſam verhindern ſollen. Jetzt
iſ die Deutſche Reichsbahn damit beſchäftigt, dieſe ſchwierige
Auufgabe durch praktiſche Erprobung endgültig zu löſen. Es
merden zurzeit Verſuche angeſtellt mit einem auf induktiver
Be=
eimfluſſung des Zuges beruhenden Verfahren, dem man die
Be=
zu ichnung „Indulor=Zugbeeinfluſſung” beigelegt hat.
Das von der C. Lorenz=A.=G. und der Knorr=Bremſe=A.=G.
aſtigegebene Syſtem beruht im weſentlichen darauf, daß zwei
eſtektromagnetiſche Kreiſe, von denen einer am Gleis und der
zveite an der Lokomotive angeordnet iſt, ſich beeinfluſſen, ſobald
ſie einander genähert werden. Dabei werden die
Drahtwicklun=
gen des am Gleis angebrachten Magneten — Gleismagnet —
vom Stromkreis durchfloſſen, ſolange das Signal, „Halt” zeigt.
98ei Signal „Fahrt” wird der Stromkreis unterbrochen.
Mag=
wete am Tender der Lokomotive — Lokömotivmagnete — wirken
über einen Stromfchließer auf Signallampen und die Luftbremſe
des Zuges ein. Im Regelzuſtande durchfließt ein Wechſelſtrom
die Lokomotivmagnete, der Anker des Stromſchließers wird
an=
gezogen, eine Lampe zeigt weißes Licht. Befährt der Zug den
dleismagneten bei Signal „Halt”, ſo wird der Strom im
Loko=
mnotivmagneten geſchwächt, der Anker am Schließer fällt wieder
mub. Die weiße Lampe erlöſcht, eine rote leuchtet auf, das
WBremsventil öffnet ſich, worauf die gepreßte Luft im
Haupt=
ſehälter ein Notventil der Hauptbremsleitung betätigt, ſo daß
ſoie Bremsklötze anſchlagen und den Zug zum Halten bringen.
Mufgehoben kann die Bremswirkung nur werden, während der
GZug hält durch Auslöſen eines nicht vom Führerſtande aus,
ſon=
ſoern nach Abſteigen von der Lokomotive erreichbaren
Auslöſe=
ſrnopfes.
Soll ein Haltſignal aus betrieblichen Gründen abſichtlich
ſüberfahren werden, beiſpielsweiſe ein in Warnſtellung befind=
Tiches Vorſignal, ſo zieht der Führer einen „Wachſamkeitshebel”.
6der erſt wieder in ſeine Grundſtellung zurückkehrt, nachdem die
Gleismagnete befahren ſind, was hier ohne Bremsauslöſung
möglich iſt.
Das Ueberfahren eines Haltſignals und die Benutzung des
Wachſamkeitshebels wird in jedem Falle auf einem
Papier=
ſtreifen ſelbſttätig aufgezeichnet. Iſt die Einrichtung für die
Zug=
beeinfluſſung geſtört, ſo tritt die Bremſe ſofort in Tätigkeit und
halt den Zug feſt, bis die Störung behoben iſt.
Die Tätigkeit iſt, was den Menſchen glücklich macht,
Die, erſt das Gute ſchaffend, bald ein Uebel ſeibſt
Durch göttlich wirkende Gewalt ins Gute kehrt!
Darum auf beizeiten morgens! Ja, und fändet ihr,
Was geſtern ihr gebaut, ſchon wieder eingeſturzt,
Ameiſen gleich nur friſch die Trümmer aufgeräumt!
Und neuen Plan erſonnen, Mittel neu erdacht!
So werdet ihr, und wenn aus ihren Fugen ſelbſt
Die Welt gehoben, und ſich ſelbſt zertrümmerte,
Sie wieder bauen, einer Ewigkeit zur Luſt.
Goeihe (1749—1832)
Der Elektromagnet
als Greifer.
Von
Dipl.-Ing. H. Harms, Hannover.
Die Befeſtigung ſchwerer und auch ſperriger Laſten am
Kranhaken iſt zeitraubend und teuer, ferner aber auch gefährlich
für die damit beſchäftigten Arbeiter. In Stahl= und Walzwerken
ſowie in Hochofenanlagen iſt man deshalb zur Verwendung von
Elektromagneten übergegangen. Erze, Maſſeln, Schrot, Roh=,
Halb= und Fertigfabrikate werden ſchnell und ſicher gefaßt und
losgelaſſen, ſo daß erheblicher Zeitgewinn und ſomit erhöhte
Wirtſchaftlichkeit gegeben iſt. Darüber hinaus fällt aber auch die
gefährliche Arbeit am Haken meiſt ganz fort. Unfälle ſind ſomit
ſo gut wie ausgeſchloſſen, und es wird ſchließlich noch an
Bedie=
nung geſpart.
Das untenſtehende Bild zeigt einen Kruppſchen
Laſthebe=
magnet bei der Beförderung von Gußblöcken. Es läßt deutlich
die dem rauhen Betrieb entſprechende, äußerſt kräftige Bauart
des Gehäuſes erkennen. Das Gehäuſe befteht aus Dynamo=
Stahlformguß von großer mechaniſcher Feſtigkeit und mit hohen
magnetiſchen Eigenſchaften. Als Spulenmaterial kommt faſt
ausſchließlich Aluminium in Frage, um die tote Laſt am Kran
möglichſt klein zu halten. Die Spulen ſind eingebettet in eine
Füllmaſſe von großer Wärme=Leitfähigkeit und hoher elektriſcher
Durchſchlagsfähigkeit. Eine beſondere Dichtungsmembran ſchließt
die Spulen völlig waſſerdicht ab, ſo daß die Magnete unbedenklich
im Freien Verwendung finden können.
Es ſei noch erwähnt, daß Kruppſche Laſthebemagnete bis zu
75 000 Kg. Hubkraft gebaut werden. Die Form derſelben iſt,
je nach Verwendungszweck, rechteckig oder rund. Zum
Trans=
port ſperriger Laſten wie z. B. Blechtafeln, Eiſenbahnſchienen
u. dergl. m. können auf einfache Weiſe mehrere Magnete an
einem Balken vereinigt angeordnet werden. Geſchickte
konſtruk=
tive Ausbildung, Verwendung nur ausgeſuchter Materialien
und ausgezeichnete Werkſtattausführung bürgen dafür, daß die
Magnete ſicher arbeiten, alſo unbeabſichtigtes Loslaſſen
aus=
geſchloſſen iſt.
Neue
Fördermöglichkeiten.
Von
Ing. Kurt Reimer, Lahr,
Bei der Gütererzeugung und =verteilung ſpielt der Anteil
der Förderkoſten für die Preisbildung eine nicht unbedeutende
Rolle. Da die Förderdauer hier ſelbſt von ſtarkem Einfluß iſt
und beſonders ein mehrmaliges Verladen den Güterumlauf
außerordentlich verzögert, war man von jeher beſtrebt, die Zahl
der Ladevorgänge herabzuſetzen, bzw. das Umladen ſelbſt zu
beſchleunigen.
Sieht man von den Fördermitteln ab, die dem großen Um
ſchlagsverkehr dienen und zum Teil in vorbildlicher und ſehr
wirtſchaftlicher Ausführung geſchaffen wurden, und betrachtei
man lediglich die Fördereinrichtungen, welche als Zubringer an
die Eiſenbahn und für die Verwendung innerhalb von
Ortſchaf=
ten dienen, ſo wird man ſeſtſtellen, daß die hierfür gebräuchlichen
Mittel zur Förderung noch ſehr verbeſſerungsfähig ſind.
Es iſt bekannt, daß der häufig lange Aufenthalt der Züge
durch das zeitraubende Ein= und Ausladen des Gepäcks und
beſonders der Paketpoſt hervorgerufen wird. Denn jedes
ein=
zelne Stück muß in die Hand genommen werden. Wenn die Poſt
z. B. die aufgelieferten Pakete (gewöhnlich von rechteckig
prisma=
tiſcher Form) im Poſtamt in Behälter füllt, die ſich aufeinander
ſetzen laſſen und einfach in die Poſtwagen hineingeſtellt werden,
ſo ließe ſich das Umladen der Pakete an der Bahn in viel
kür=
zerer Zeit durchführen als bisher. Die Behälter würden etwa
zwanzig Pakete von Durchſchnittsgröße und =gewicht faſſen, ſo
daß ſie noch bequem von zwei Leuten gehandhabt werden können.
Die Ladezeiten verringern ſich alſo auf etwa ein Zwanzigſtel.
Die am Ziel angekommenen Behälter werden wieder mit Paketen
gefüllt und einem anderen Poſtamt zugeführt. Außer erheblicher
Zeiterſparnis fällt noch der Vorteil größter Schonung der Pakete
ſehr ſtark ins Gewicht. Es iſt auch einleuchtend, daß ſich die
Be=
hälter auf den Poſtämtern viel beſſer, raumſparender,
ſach=
gemäßer und in kürzerer Zeit einfüllen laſſen, als dies in der
Eile auf den Bahnſteigen möglich iſt.
Auch bei der Gepäckbeförderung könnte in ähnlicher Weiſe
verfahren werden, indem man die Gepäckſtücke auf ſogenannte
Rollplatten ſtellt, die einfach vom Gepäckkarren in die
Eiſenbahn=
gepäckwagen gerollt werden, wobei eine Angleichung der
Platt=
formhöhen von Gepäckkarren und Eiſenbahnwagen anzuſtreben
iſt. Beſonders zweckmäßig wäre dieſe Einrichtung bei der
Milch=
beförderung, wo täglich Tauſende von Milchkannen mit einem
Durchſchnittsinhalt von 30 bis 40 Litern zum Verſand kommen,
welche Stück für Stück auf die Gepäckkarren und von dieſen
wie=
derum in die Bahnwagen gehoben werden müſſen. Nicht nur
die ſich hieraus ergebende körperliche Leiſtung, ſondern auch der
Aufwand an Zeit iſt außerordentlich groß. Schnelleres Verladen
heißt aber ſtets raſchere Beförderung, und in dieſem Falle
be=
deutet es friſchere Milch.
Alle die Unternehmer, welche ſich mit dem Verfrachten von
Maſſengütern kleinerer Form wie Briketts, Steinen, Ziegeln
uſw. innerhalb von Ortſchaften befaſſen, werden vorteilhaft mit
dem Hubwagenſyſtem arbeiten, welches ja bisher nur im
Werk=
ſtattverkehr für Hand= und Elektrofahrzeuge bekannt iſt. Das
be=
treffende Ladegut wird hierbei nicht unmittelbar auf das
Fahr=
zeug, ſondern auf ein Ladegeſtell gebracht, welches von dem mit
einer Hubplartform verſehenen Wagen unterfahren wird. Die
Plattform wird mittels Handkurbelantrieb in etwa einer halben
Minute (bei maſchinellem Antrieb in kürzerer Zeit) 6 bis 10
Zentimeter angehoben und nimmt das Ladegeſtell mit in die
Höhe.
Wenn zum Beiſpiel ein Kohlenhändler zur Verſorgung ſeiner
Kunden die gefüllten Säcke im Lager auf ſolche Geſtelle ſetzt, ſo
wird er die Leiſtung ſeines Betriebes dadurch weſentlich ſteigern
können, daß die Wartezeiten für das Abladen fortfallen. Nach
dem Abſetzen des beladenen Geſtells kann der Hubwagen unter
Umſtänden ein anderes, bereits abgeladenes Geſtell auf dem
Rückweg mitnehmen. Der Wagen ſteht alſo für reine
Förder=
zwecke dauernd zur Verfügung.
Noch ſtärker tritt die Zweckmäßigkeit dieſer Förderart beim
Ziegeltransport in die Erſcheinung.
Beiſpiel: Eine Ziegelei beliefert eine Anzahl
Bau=
unternehmer durch zwei Wagen mit Pferden. Das Aufladen
in der Ziegelei und das Abladen an der Bauſtelle erfordert bei
einem Faſſungsvermögen von je 1000 Normalſteinen jeweils 20
Minuten. Bei durchſchnittlich 15 Fuhren am Tage ergibt ſich
eine Geſamtladezeit von: 2 X 20 X 15 — 600 Minuten — 10
Stunden/Tag. Beträgt die Durchſchnittsfahrzeit von der
Zie=
gelei bis zur Bauſtelle 20 Minuten, ſo errechnet ſich die
aufzu=
wendende Zeit bis zur Rückkehr zur Ziegelei zu:
Aufkaden in der Ziegelei . . . . . 20 Minuten,
Hinfahrt zur Bauſtelle
20 „
Abladen an der Bauſtelle .
20
Rückfahrt zur Ziegelei
20
Geſamtzeit . . . . . 80 Minuten.
Dieſe Zeiten laſſen ſich durch Verwendung von Kraftwagen
mit Hubvorrichtung weſentlich verringern. Ergibt ſich bei den
neuzeitlichen Elektrohubwagen, welche bei 1500 Kilogramm
Trag=
kraft gut 500 Steine im Normalformat faſſen, bereits eine
Er=
ſparnis von etwa 58 Prozent, ſo wird dieſe noch bedeutend
größer bei Wagen mit Rauminhalt für 1000 Steine. Gegenüber
Pferdefuhrwerk mit 4 km/st Durchſchnittsgeſchwindigkeit kann
man für beladene Kraftwagen das Doppelte, für unbeladene das
Dreifache annehmen. Vernachläſſigt man die Zeiten für das
Heben und Senken der Plattform, ſo erhält man bei obigem
Beiſpiel:
Aufladen
0 Minuten,
Hinfahrt
Abladen
Rückfahrt
Geſamtzeit
17 Minuten.
Die erzielte Erſparnis iſt alſo: 100—17.100— 100 — 21,25— 78,75%,
d. h. die Leiſtung wird faſt fünfmal größer als bei der Benutzung
von Pferdefuhrwerk. Die Anſchaffung von Hubwagen und
Lade=
geſtellen würde ſich alſo nach kurzer Zeit bezahlt machen.
Handelt es ſich, wie in obigem Beiſpiel, um ſtets
gleich=
artige Fuhren, ſo läßt ſich auch noch billiger arbeiten, indem man
die ſchon oben erwähnten Rollplatten ſtatt der Ladegeſtelle
ver=
wendet. Dieſe ſind mit auf Kugellagern laufenden Rädern
aus=
gerüſtet und dienen zur Aufnahme des Ladegutes. Die
Roll=
platten befinden ſich während des Beladens auf einer
feſtſtehen=
den Unterlage in gleicher Höhe mit dem Wagenboden, ſo daß
durch einfaches Hinüberrollen ein ſofortiges Beladen oder
Enk=
laden herbeigeführt wird.
Man erkennt hier, daß die breite Anwendungsmöglichkeit an
beſtimmte Ausführungsnormen gebunden iſt, und die große
Be=
deutung der Feſtlegung von Raummaßen für die
gebräuchlich=
ſten Formen von verpacktem und unverpacktem Ladegut wird hier
beſonders ſtark empfunden. Der Gedanke des ſogenannten
Ein=
heitskäfigs zwecks raſcheren Entladens iſt nicht neu. Aber die
allgemeine Einführung in die Praxis ſcheiterte eben daran, daß
die Aufſtellung von Normen, welche die Verwendung von
Ein=
heitsbehältern zur Vorausſetzung machten, ſich infolge der
ver=
ſchiedenſten Meinungen und Wünſche bisher nicht durchſetzem
konnte. Die außerordentliche Wichtigkeit dieſer grundlegenden
Normenarbeit erhellt jedoch aus der Tatſache, daß der Verſand
von Briketts, Steinen, Ziegeln uſw. in raumſparender Weiſe
durch gleichartige Behälter viel raſcher erfolgen könnte, weil ein
Stück=für=Stück=Ausladen dann fortfällt. Auch beim
Holztrans=
vort für Zellſtoffabriken würde erheblich an Zeit geſpart. Bei
der Brikettförderung hat ſich ſchon ſeit längerer Zeit für die
Ver=
ſorgung mit Hausbrand ein Kaſtenſyſtem bewährt, welches von
Kohlenhändlern innerhalb von Ortſchaften angewendet wird.
Die oben offenen, leicht handlichen Blechkäſten, die etwa 50
Kilo=
gramm Briketts faſſen, ermöglichen neben raſcher
Gewichtsermitt=
lung große Ueberſichtlichkeit des jeweiligen Beſtandes.
Aus den vorliegenden Betrachtungen geht hervor, daß die
Fördermittel für den Staßenverkehr, auch als Zubringer zur
Eiſenbahn, noch erheblich leiſtungsfähiger geſtaltet werden können.
Preitag, 16. März 1928.
Technik der Gegenwart
Nummer 8
Funk-Nawgation.
Von
Dipl.-Ing. W. G. H. Vogt, Essen.
Angeſichts der verſchiedenen Verſuche zur Ueberquerung der
Ozeane uuuch Flugzeuge, die die Möglichreit der Durchfuhrung
einer konſtanden Luſvervindung der Konlinente beweiſen ſollen
uno mir Hinodick auf den Gedanken einer Flugverlehrslinie mit
Luftſchhiſſen zwuſchen Spanien und Sudcmerua, ſcheint es
inter=
eſſant, einmal zu ſchildern, welche Bedeurung die Funktechnik für
die Lentung von Fahrzeugen, ſeien es Waſſer= oder Luftfahrzeuge,
haben tann.
Von jeher war die Menſchheit ſchon bemüht, bei
Fortbewe=
gung in pſqoloſem Gelände ſich beſtimmter
Richtungsmar=
ken und Richtungsanzeiger zu bedienen, um auch hier
den kurzeſten Weg zum Ziel zu finden, der eine gewiſſe
Sicher=
heit des Verkehrs gewährleiſtet. Schon die erſten Seefahrer
be=
nutzten bei ihren Küſtenjahrten bekannte Landmarken und führten
ihr größeren Seefahrten aus, indem ſie ſich zuerſt lediglich nach
dem Syand der Geſtirne richteten und ſpäter den von den
Chine=
ſen übernommenen Magnetkompaß anwendeten.
Verhältnis=
mäßig lange, d. h. bis in die neueſte Zeit hinein, blieben dieſe
Orientierungsmitrel, wenn auch techniſch vervollkommnet, die
ein=
zigen. Erſt die Funktechnik gab uns die Mittel in die Hand, auf
dem Gebiet der Navigation neue Wege zu beſchreiten, und wenn
wir auch erſt am Anſang ihrer Anwendung ſtehen, kann doch
be=
reits jetzt behauptet werden, daß ihre Einführung als Hilfsmittel
der Navigierung einen weſentlichen Fortſchritt bedeutet.
Vorweg ſei der drahtloſen Telegraphie als Träger der
Nach=
richtenübermittlung Erwähnung getan, die in dieſer Anwendung
ja nichts Neues bietet. Neben dem Wechſelverkehr von Boden=
und Bordſtation, der ſich auf den Austauſch von privaten
Mit=
teilungen der Paſſagiere und von Betriebsmeldungen über Start
und Landung der Fahrzeuge bezieht, iſt vornehmlich der
Wetter=
dienſt zu nennen. Gerade dieſer iſt dazu berufen, die Sicherheit
der Verkehrslinien zu erhöhen durch Ausgabe von
Sturmwar=
nungen uſw., wodurch die Fahrzeuge zu Abweichungen von der
Fahrtroute und zum Aufſuchen weniger gefährdeter Wege oder
ſchlimmſtenfalls ſicherer Hafenplätze veranlaßt werden.
Not=
wendige Vorbedingungen für dieſen Wechſelverlehr iſt die
Aus=
rüſtung der Fahrzeuge mit Telegraphie=Sende= und
Empfangs=
geräten, deren Größe — damit auch die Reichweite — in direktem
Verhältnis zur Tnagfähigkeit des Fahrzeuges ſteht.
Zweck=
mäßigerweiſe wird die Bordanlage noch mit einem Telephonie=
Zuſatz ausgerüſtet, um in dringenden Fällen eine ſchnelle und
ſichere Gegenſprechverbindung zu erzielen.
Soweit die Beſchreibung der Funkſtationen, wie ſie als
Nachrichtenübermittler für den Fahndienſt notwendig ſind.
Als weiteres folge num ihre Anwendung als Hilfsmittel der
Navigation. Der Vorteil der Funknavigation iſt ohne
weiteres einleuchtend, wenn man berückſichtigt, daß die
draht=
loſen Wellen aurf kleinere Entfernungen ſich faſt unabhängig von
der Sicht ausbreiten, d. h. daß auch bei Nebel ihre Ausbreitung
kaum beſchränkt wird. Ganz anders verhalten ſich die
Licht=
wellen, die von den Leuchttürmen, Feuerſchiffen uſw. ausgeſtrahlt
werden und bei dieſigem Wetter in ihre Reichweite ſolche
Ein=
ſchränkung erfahren, daß die Wirkſamkeit der Lichtſigaliſationen
beina)e illuſoriſch gemacht wird. Weiterhin ſind drahtloſe
Pei=
lungen noch auf Entfernungen möglich, wo wegen der geringeren
Anſchwiegſamkeit der Lichtwellen an die Kugelgeſtalt der Erde
dieſe unter dem Horizont nicht mehr wahrgenommen werden
können. Aſo der Vorteile genug, die es gebieten, die Funktechnir
der Fahrzeuglenkung nutzbar zu machen.
Es bieten ſich nun zwei Möglichkeiten der Funknavigation,
und zwar ſind dies die ſogen. „Ziel= und Peilfahrt” und die
„Leitfahrt‟. Erſtere findet ihr Hauptanwendungsgebiet in der
Seeſchiffahrt, den Ueberſeeflügen und ſolchen Flügen über Land,
bei denen unwegſames Gelände überquert wird. Die Methode
der Peilfahrt iſt aus der Seeſchiffahrt übernommen und
unterſcheidet ſich von der alten Art der Peilung nur durch die
Länge der angewendeten elektriſchen Wellen — da ja auch die
Lichtwellen elektriſcher Natur ſind — und durch die dadurch
ver=
urſachte Aenderung der Sende= und Empfangsapparaturen. Hier
wie dort dienen ihrer geographiſchen Lage nach genau bekannte
Stationen zur Ermitilung des jeweiligen Standortes des
Fahr=
zeuges, wobei mehrere ſolcher aufeinanderfolgender
Ortsbeſtim=
mungen den Fahrlurs genau wiedergeben. Eine in der Praxis
wenig im Gebrauch befindliche Art der Orts= und
Fahrtrichtungs=
beſtimmung iſt die Fremdpeilung, bei der ein an Bord
be=
findlicher Sender normaler Bauart von 2 Bodenſtationen mittels
Rahmenantenne angepeilt wird. Von beiden wird jeweils der
Winkel des Peilſtrahls gegen die Nordrichtug der Windroſe
feſtgeſtellt und gegenſeitig das Ergebnis mitgekeilt; auf einer
Karte werden die zwei Peilungen eingetragen, deren Schnittpunkt
den Ort des auszumachenden Senders angibt, und nach
Feſt=
ſtellung dieſes erfährt der Fahrzeugführer funktelegraphiſch ſeine
Poſition. Dieſes Fremdpeilung gibt zu verhältnismäßig großen
Ungenawigkeiten der Ortung Anlaß, hauptſächlich da infolge der
großen Eigengeſchwindigkeit von z. B. Flugzeugen die
Beſtim=
mung des Standortes nur bei ſehr kurzer Peilzeit von
ange=
meſſener Genauigkeit iſt. Ihr Anwendungsgebiet iſt daher
beſon=
ders auf kleinere Flugzeuge beſchränkt, deren Piloten dergeſtalt
die zeitraubenden Peilarbeiten abgenommen werden. Für größere
Flugzeuge, Luftſchiffe und Seeſchiffe empfiehlt ſich jedoch eine
Eigenpeilung, die von einem Mitglied der Beſatzung von
Zeit zu Zeit leicht vorgenommen werden kann. Eigenpeilung iſt
die Beſtimmumg der Empfangsrichtung zweier örtlich genau
deſinierter Sendeanlagen mit Hilfe eines Bondempfangsgerätes.
Während einerſeits Strahlfunkanlagen als Bodenſtationen in
Betracht kommen, kann andererſeits dasſelbe Ziel auch durch
normale Rundſender erreicht werden. Die Empfangsanordnung
iſt in ihrem Aufbau ſelbſtverſtändlich abhängig von der Art des
Senders und muß deswegen den jeweiligen Verhältniſſen
ange=
paßt ſein.
Nur in geringem Maße ſind bis heute
Strahlfunk=
ſtationen als Funkpeilſtellen erbaut worden, da
einige techniſche Schwierigkeiten und die verhältnismäßig hoben
Geſtehungskoſten den Faktor der Wirtſchaftlichkeit ſolch eines
Eyſtems ſtark herabſetzen. Als Beiſpiel können die Stationen
Inchkeith (Firth of Forth) und South Foreland (beide in
Eng=
land) genannt werden, die in zwei verſchiedenen
Ausführungs=
formen die jahrelangen Arbeiten der „Marconi Wireleß Co.” in
ihrer Endform zeigen. Seit 1920 bzw. 1925 ſind dieſe
Küſten=
peilſtellen in Betrieb und arbeiteten bislang völlig in den ihnen
vorgeſchriebenen Bahnen. Die Uebereinſtimmung ihrer
Wirk=
weiſe mit der der optiſchen Leuchtfeuer iſt an Hand einer kurzen
Erläuterung leicht vorzuweiſen. 2 Drahtreflektoren ſind auf
einer Drehſcheibe ſo angeordnet, daß die von ihnen ausgeſendeten
kurzwelligen elektriſchen Straslen entgegengeſetzte Richtung
haben. Das ganze Drehſyſtem vollbringt nun in zwei Minuten
eine Umdrehung, wodurch alſo ein und dieſelbe Richtung
winüt=
lich genau je einmal vom Strahl beſtrichen wird. Durch eine
be=
ſondere Anordnung ſenden die Reflektoren je nach den Strichen
der Windroſe unterſchiedliche Morſekennungen aus, deren
Ver=
ſchiedenheit den einzelnen Farben oder Strahlbündelformen der
Drehfeuer entſpricht. Infolge der Automatik der Zeichengabe
und der Drehung der Reflektoren mittels eines kleinen
Elektro=
motors entfällt jede manuelle Bedienung und wird ſomit die
Wartung auf ein Minimum eingeſchränkt. Die Kürze der
draht=
loſen Welle von rund 6 Metern geſtattet das Anbringen einer
ſehr kleinen Antenne an Bord des Fahrzeugs, da die Größe von
Welle und Luftleiter einander direlt Froportional. Links und
Xahts der Komandoſtelle dient je ein Uleiner Meſſingſtab als
Aetherwellen-Musik.
Von
Dr. Alfred Gradenwitz.
Im Gegeyſatz zu allen bekannten Muſikinſtrumenten, die
hinſichtlich ihres Tonbereiches und vor allem in bezug auf die
Klangfarbe mehr oder weniger beſchränkt waren, geſtattet das
von einem jungen ruſſiſchen Phyſiker, Profeſſor Theremin, von
dem ſtaatlichen phyſikaliſch=techniſchen Inſtitut zu Leningrad,
er=
fundene neuartige Verfahren zur Erzeugung von Muſik ſo gut
wie unbeſchränkie Wirkungen. Es kommt ohne eigentliche Ju=
ſtrumente aus, und die Töne werden, was das eigentümliche iſt,
ohne materielle Verbindung mit dem Apparat aus der Luft, bzw.
dem Lichtgether, gezogen. Der Muſiker ſteht vor einem kleinen
Kaſten, den man etwa für einen Rundfunkempfänger halten
könnte, und bewegt beide Hände auf und nieder. Die rechte
Hand reguliert hierbei die Tonhöhe und die linke die Tonſtärke.
Um dieſen Vorgang zu verſtehen, muß man bedenken, daß
die Erzeugung nicht nur einzelner Töne, ſondern ganzer
Ton=
ſkalem durch gewöhnliche Radioröhren im Prinzip durchaus nicht
neu iſt; nur konnte man dieſe Möglichkeit für die Muſik nicht
ausnutzen, da man keinerlei Mittel zur unveränderten Erhaltung
der Tonhöhe beſaß.
Theremin hat daher zunächſt eine Methode ausgearbeitet,
durch die ſich die Höhe der einzelnen Töne mit einer Sicherheit
konſtant erhalten läßt, die mehrere hundertmal größer iſt als die
Abſtimmfähigkeit von Klavier und Orgel.
Der Grundgedanke der Erfindung iſt der, daß durch
Be=
wegung der Hand des Spielers gegen die Antenne eines
Schwin=
gungsſyſtems deſſen Kapazität verändert und dadurch eine die
Tonhöhe beeinfluſſende Periodenveränderung in dem Telepho
(Kopfhörer, Lautſprecher uſw.) erzeugt wird, das an das
Schwingungsſyſtem angeſchloſſen iſt. Hierbei entſpricht jeder
be=
ſtimmten Stellung der Hand eine beſtimmte Höhe des Tones
Um reine muſikaliſche Töne zu erhalten, werden Hochfrequenz
er=
zeugende Schwingungskreiſe miteinander gekoppelt und zur
In=
terferenz gebracht. Dabei beſteht freilich die Gefahr der
gegen=
ſeitigen Mitnahme; durch paſſende Wahl des Widerſtandes
ſo=
wie von Selbſtinduktion, Kapazität und gegenſeitiger Induktion
kann dieſer Uebelſtand jedoch beſeitigt werden, und man kann
do=
her z. B. reine Baßtöne erzielen.
Ebenſo aber wie die Tonhöhe läßt ſich auch die Tonſtärke
mit Leichtigkeit durch eine Handbewegung im freien Raum
ver=
ändern. Zu dieſem Zweck iſt eine zweite
An=
tenne vorgeſehen, in deren Umgebung
gleich=
falls elektriſche Wellen entſtehen. Nähert man
die (linke) Hand dieſer Antenne, ſo wird die
Schwingungsperiode verändert, die den
er=
forderlichen Verſtärkungsgrad kontrollien.
und ſo kommt es, daß man die Hand nur zu
heben braucht, um den Ton anſchwellen zu
laſſen, während die umgekehrte Bewegung
den Ton ſchwächt und ſchließlich verklingen
läßt. Vibrierende Töne können durch
ent=
ſprechende vibrierende Handbewegungen
er=
zielt werden, und ein Wechſel der
Klang=
farbe durch Verſtärkung und Abſchwächung
der mit dem Grundton mitklingenden
ſoge=
nannten harmoniſchen Obertöne.
Dieſe Aetherwellen=Muſik, wie Theremin
ſie nennt, zeichnet ſich nicht nur durch eine
bisher ungekannte Tonſchönheit aus. Sie
er=
möglicht außerdem Wirkungen, wie ſie
bis=
her unmöglich waren, die Verwendung neuer
Tonſyſteme und die beliebige Abänderung
der Klangfarbe. Die Spieltechnik iſt überaus
einfach: da man die Töne mit den auf= und
abbewegten Händen fühlt, ſind muſikaliſch
Begabte vielfach ohne vorhergehende Uebung
ſofort zu ſpielen imſtande. Die
Leichtig=
leit, mit der die Töne alle von der
Partitur vorgeſchriebenen Eigenheiten, vom
Schlaginſtrument bis zur menſchlichen
Stim=
me, annehmen können, und die Möglichkeit
einer ungleich feineren Abſtuſung der Töne durch die frei im
Raum beweglichen Hände berechtigt zu der Annahme, daß ein
derartiges Orcheſter zum mächtigften Ausdrucksmittel aller
muſi=
kaliſchen Ideen werden wird. Außerdem geſtattet die Erfindung
mancherlei techniſche Anwendungen, und ſchließlich erhofft der
Erfinder von ihr die Möglichkeit einer Verknüpfung verſchiedener
Kunſtformen.
Das „Sphärophon” iſt zum erſten Male in Deutſchland auf
der vorjährigen Muſikausſtellung zu Frankfurt am Main
vorge=
führt worden. Nachdem der Erfinder dann unausgeſetzt an
der Vervollkommnung ſeines Werkes gearbeitet hat, konnte er
im vergangenen Herbſt in Berliner Konzertſälen unter größtem
Beifall Vorführungen veranſtalten. Wie leicht hantierbar das
„Sphärophon” iſt, ergibt ſich ſchon daraus, daß ein Mann, der
zwar ſehr muſikaliſch aber keineswegs Muſiker von Beruf iſt,
ſich mit dieſem Inſtrument vor das Publikum der Philharmonie
und anderer Säle wagen und ſeiner Aufgabe durchaus gerecht
werden konnte.
Empfangsantenne, der dann jeweils durch ein Kabel mit dem
Empfänger verbunden iſt. Die Peilungen und Meſſungen werden
in der Kommandozentrale vorgenommen, wobei die
Ortsbeſtim=
mung auch hier wieder einwandfrei möglich iſt durch Ausmachen
der Peilrichtungen von zwei oder mehreren ſolchen
Funkdreh=
feuern. Der Vorteil dieſes Syſtems liegt in der einfachen
Be=
dienung desſelben und in der Vermeidung der ziemlich großen
Fehlbeſtimmungen, die bei Fremöpeilung unvermeidbar ſind.
Während im ſoeben beſchriebenen Fall die Richtwirkung der
Strahlen auf ſeiten des Senders liegt, kann jederzeit dieſe auch dem
Empfangsgerät übertragen werden. Eine kleine Rahmenantenne
in wetterfeſter Umhüllwg nimmt je nach ihrer Stellung
gegen=
über der ankommenden Welle mehr oder wewiger Energie auf,
und ſo kann alſo mit ihrer Hilfe die Richtung zum Sender ſehr
genau ausgemacht werden. Sender mit gewöhnlichen
Antennen=
formen, die jeder Richwwirkung entbehren, ſind in beſtimmten
Ab=
ſtänden der Verkehrslinie entlang aufgeſtellt und beherrſchen von
markanten Geländepunkten aus ihre ganze Umgebung. Von Zeit
zu Zeit ausgegebene Morſeſignale, die durch ihren Rhythmus die
Kennung der betreffenden Sendeſtelle angeben, wenrden von einem
Empfänger aufgenommen, woburch verſchiedene
Fehlbeſtimmun=
gen der Ortung vermieden werden. Die deutſche Firma
Telefun=
ken entwickelte beſonders dieſes Prinzip der Eigenpeilung
mit gerichteter Empfangsantenne (Peilrahmen)
und brachte es zu ſolcher Strfe der Vollendung, wie ſie von
keiner anderen Firma bis heute erreicht werden konnte. Das
Bordpeilgerät hat ſich in den wenigen Jahren ſeiner
An=
wendung in der Seeſchiffahrt ſo gut bewährt, daß binnen kurzem
dieſer Funkpeiler wohl zu den unbedingt nötigen
Meßinſtrumen=
ten an Boyd großer Fahrzeuge gehören wird. Der große
Fort=
ſchritt in der Funkortung durch Einführung des Bordpfeilers
liegt in der leichten Bedienbarkeit, da nur der Peilvahmen mittels
Handrad gedreht und auf Empfangsſtärke=Maximum oder =
Mini=
mum eingeſtellt wird. Zwei Peilungem ergeben wiederum den
Standort, währenb eine größere Anzahl derſelben auf die
Fahr=
ſtrecke verteilt eine Kurseintragung in die See= oder Landkarte
ermöglichen.
Außer derartigen Peilfahrten können bei hinreichender
Sende=
weite auch Zielfahrten unternommen werden, dergeſtalt, daß
Peil=
rahmen und Fahrzeugaxe einen konſtanten Winkel bilden, wobei
das Fahrzeug nach gleſchbleibender Lwutſtärke der empfangenen
Zeichen geſteuert wwird.
Eine im Luftverkehrsdienſt gut bewährte Art der Fahrzeug
ſteuerung iſt die Leitfahrt, die einen feſt eingebauten
Pe=
rahmen benutzt. Starkſtromüberlandleitungen, Bahn und Lant
telegraphenlinien werden mit hochfrequenten Strömungen g
ſpeiſt, die in nur je einer Leitlinie zugehörigem Takte
au=
geſtrahlt und vom Bondempfänger abgehört werden. Die Au
gabe des Flugzeugführers iſt nun, der Linie entlang zu fahre
was ſich durch Einhalten derſelben Zeichenlautſtärke unſchwe
erreichen läßt. Eine Trennung der Leitlinie in je einen Zug fi
Hin= und Rückfahrt oder Vorſchriften über die einzuhaltend
Flughöhe beſchränken ſonſt kaum vermeiſdliche Zuſammenſtöße a
ein Mindeſtmaß, Verſuche, die der Einführung der Leitfahrt au
in der Seeſchiffahrt dienten, können als wohlgelungen bezeichn
werden und bieten bei Einfahrten in Flußmündungen un
Hafenanlagen Vorteile, die nicht zu uterſchätzen ſind. Einfack
Kabel ſind autf der Sohle der Fahrrinne verlegt und hochfrequer
erregt. Die elektriſchen Wellen breiten ſich im Waſſer in ähnlich
Weiſe wie in Luft aus und gelangen ſo zu dem Bordempfänge
der an einem Meßinſtrument gleichfalls konſtante Lautſtärke
ei=
ſtellt, ſolange Abweichungen von der vorgeſchriebenen Linie nic
zu groß werden. Gerade bei dieſigem oder ſtürmiſchem
Wette=
wo guch der Lotſe für fehlerloſes Einbringen des Schiffes i
den Hafen nicht garamtieren könnte, alſo eine Beſſerung d
Wetters vor dem ruhigen Hafen abgewartet werden müßte, iſt d.
Anwendung funktechniſcher Hilfsmittel für die Navigierumg or
weittragenſter Bedeutuna; iſt doch die Erſparnis von Zeit ei
Fartor, der ſich in der Gewinn= und Verluſtrechnung der Se
und Luftreedereien ſtark bewerkbar machr.
KURZE MITTEILUNAEN
* Jules Verne. Am 8. Febr. waren 100 Jahre verſtrichen, ſeit der
Dichter Jules Verne geboren ward. Er iſt durch ſeine mit Begeiſterung
angefüllten, von großer Erfindungsgabe zeugenden Bücher für viele
Menſchen eine Quelle des Genuſſes geworden. Ganz beſonders der
Techniker und der techniſch begeiſterte Laie haben wohl immer mit
großer Freude zu Jules Verne gegriffen, da aus ſeinen Büchern nicht
nur eine große Phantaſie zu dem Leſer ſpricht, ſondern da dieſe
Phantaſie ſich auf naturwiſſenſchaftliche und techniſche Kenntniſſe
auf=
baut und zu Vorausſehungen führte, die in unſeren Tagen ihre
über=
raſchenden Verwirklichungen gefunden haben. Sein Buch „5 Wochen
im Ballon” kann mit Hilfe unſerer modernen Luftſchiffe bald zur
Wirk=
lichkeit werden. Das Unterwaſſerſchiff, das ein Kapitän „Nemo”
ſteuerte, iſt längſt reale Wirklichkeit geworden. Eine „Reiſe um die
Erde in 80 Tagen” iſt heute nicht nur einem Phileas Fogg möglich,
ſondern jeder Erdenbürger, wenn er nur über die nötigen Geldmittel
verfügt, kann die Reiſe in noch kürzerer Zeit zurücklegen. Jules Verne
hat noch in ſeinem hohen Alter — er ſtarb 1905 — miterleben können,
daß ſich die Verwirklichung ſeiner Träumereien anbahnte. Santons
Dumonts hat noch zu ſeinen Lebzeiten ſein erſtes lenkbares Luftſchiff
um den Eiffelturm kreiſen laſſen. Marconi hat die erſten Verſuche
drahtloſer Telegraphie verwirklicht. Durch Ueberſetzungen in viele
Kulturſprachen iſt Jules Verne Gemeingut aller Völker geworden.
* Das Hotel Excelſior in Berlin, will ſich eine unmittelbare
Ver=
bindung mit dem Anhalter Bahnhof, dem es benachbart iſt, ſchaffen.
Dieſe Verbindung wird in Form eines Perſonentunnels zur Zeit von
der Julius Berger Tiefbau=A.=G. hergeſtellt. Der Tunnel führt von
dem Querbahnſteig des Bahnhofs unter der verkehrsreichen Königgrähzer
Straße hindurch in das Veſtibül des Hotels. Der Tunnel hat einen
Querſchnitt von 3 auf 3 Meter, die Länge beträgt 100 Meter. Der
ganze Tunnel wird in Eiſenbeton ausgeführt und muß, da er teilweiſe
im Grundwaſſer liegt, waſſerdicht ausgeführt werden. Zur Beleuchtung
dienen Soffittenlampen. Treppen an beiden Ende und Aufzüge machen
den Verkehr zugänglich. Da auch vor dem Hotel und vor dem
Bahn=
hof Zugänge ſind, kann der Tunnel auch dem öffentlichen Verkehr
nutz=
bar gemacht werden.
* Vom Auto. Der neue Fordwagen beginnt bereits, ſich die Welt
zu erobern. Auch bei uns iſt er kein Fremdling mehr. Am 10. Jan.
waren bereits 727 000 Wagen feſt verkauft. Auf 537 000 Wagen waren
bereits mehr als 25 Dollar anbezahlt: 9000 Wagen ſind auf wöchentliche
Abzahlung von 5 Dollar verkauft worden. Wenn der Verkauf ſich
weiter ſo entwickelt, dürfte Ford auch von ſeinem neuen Wagen bald
wie vom alten 15 Millionen Stück abgeſetzt haben. Eine Zählung am
1. Jan. 1928 hat ergeben, daß in U. S.A. 23,3 Millionen Wagen
zu=
gelaſſen waren; etwa 3 Millionen hiervon waren Laſtkraftwagen und
Kraft=Omnibuſſe. Es iſt bekannt, daß noch der erſte Büſing=
Laſtkraft=
wagen nun ſeit 25 Jahren ſeine Dienſte leiſtet. Einen noch älteren
Wagen ſoll der Abbé Gavois in Vrenneville bei Amiens in Betrieb
haben, der nun ſchon 30 Jahre im Dienſt ſteht. Der Wagen hat Räder
aus Holz mit Eiſenreifen und zur Lenkung einen Hebel. Wann findet
ſich ein mitleidiges Muſeum, das dieſen Veteranen der Arbeit an einem
ſtillen Plätzchen unſchädlich macht?!
* Motorſchlitten werden als ſtändiges Verkehrsmittel in Finnland
eingeführt. Auf der 70 Klm. langen Strecke von Lahtis bis Kuhmoiſt
werden Schlitten mit je 12 Sitzplätzen in Zukunft während der
Winter=
zeit den Verkehr bewerkſtelligen. Die einzelnen Fahrzeuge werden
durch einen 660 PS Flugmotor an der Rückſeite des Schlittens
ange=
trieben. Sie erreichen eine Höchſtgeſchwindigkeit von 70 Klm. in der
Stunde. Es iſt wohl das erſtemal, daß derartige Fahrzeuge in den
öffentlichen Verkehr eingeſtellt werden.
PERSONLICHES AUS DER TECHNIK
Geheimer Oberbaurat Prof. Dr.=Ing. Fr. Engeſſer
langjähri=
ger Lehrer für Statik an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, feierte
ſeinen 80. Geburtstag.
Dr. Dr.=Ing. e. h. Friedrich Raſchig, ein Führer der deutſchen
chemiſchen Induſtrie, iſt kürzlich im 65. Lebensjahre geſtorben,
Geh. Reg.=Rat Prof. Dr.=Ing. e. h. Carl Busley iſt geſtorben.
In Busley verliert der deutſche Schiffbau einen ſeiner bedeutendſten
Konſtrukteure und Organiſatoren.
Dr Erfinder der eiſernen Spundwand, Baurat a. D. T. Larſſen
verſtarb in. H7. Leben3jahre.
Zuimer 76
Freitag, den 16. März 1928
Sport, Spiel und Turnen.
Handball.
Worſpiel um die Süddeutſche Meiſterſchaft
in Darmſtadt.
Sportverein Darmſtadt 98 — D. S.V. München.
ſan iſt in Darmſtadt nachgevade daran gewöhnt, daß
bedeutungs=
boſſlön—ndballſpiele auf dem Sportplatz des Sportvereins 98 zum
Aus=
ordſ ev=angen. Gerade die letzten Monate waren reich an derartigen
Sibn Neben dem für den Ausgang der Verbandsſpiele wichtigen
Kwe gegen V.f.R. Schwanheim und den Spielen um die
Weſt=
gymmmeiſterſchaft hatten die beiden Repräſentativkämpfe des
Süd=
be byen Verbandes gegen den Baltenverband und gegen
Weſtdeutſch=
lalmhre Anziehungskraft auf die große Zahl der Handballenthuſiaſten
nilfüva rfehlt. Und doch wird vom lokalſportlichen Geſichtspunkt aus
bdt die Bedeutung aller dieſer Spiele überragt von dem für
nili:, Sonntag bevorſtehenden Kampf. Hier geht es für den
Sport=
bM 8 und damit für das ganze ſportliebende und ſportbegeiſterte
Dhefündt um die Hegemonie im Süddeutſchen Hand=
Gſßiſtport; hier gilt es, die überragende Stellung, die ſich die
HBöl-Aigamannſchaft im Spieljahre 1924/25 geſchaffen und bis zum
Hbezom Tag erhalten hat, weiter dadurch zu feſtigen, daß auch für das
GKführ 1927/28 das äußere Merkmal der Vormacht die Erringung
MMEAtels „Süddeutſcher Meiſter”, mit Erfolg in die Wege geleitet
THK
S ſind ſchon Bedenken kaut geworden, die dahin gehen, daß es den
Aßsrörädtern in dieſem Jahre beſonders ſchwer fallen wird, ihren Titel
ſachrfolg zu verteidigen. Man traut dem D.S.V. München, der in
ſn! beiſpielloſen Siegeszug, der an das Aufkommen der 98er vor
4/hren erinnert, Verbands= und Oſtgruppenmeiſter geworden iſt, zu,
n biie beiden letzten Spiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft fiegreich
ſpegnden. Es iſt ja wohl ſelbſtverſtändlich, daß die Darmſtädter in
üc egner der Endſpiele eine Mannſchaft vergegenwärtigen müſſen,
Uſchxä tützt auf ihren jungen Ruhm an Tatendrang und Tarenluſt baum
phertreffen ſein wird; und daß auch dem Oſtgruppenmeiſter das
tech=
lme! Rüſtzeug nicht fehlt, bedarf wohl keiner Hervorhebung. Eine
Ry ſchaft, die ſowohl im Vorſpiel als auch im Rückſpiel eine
Spiel=
vintigung Fürth beſiegen komte, ohne dabei ein einziges
ſaentor hinnehmen zu müſſen, kann ohne weiteres für
ſir Anſpruch nehmen, eine Sonderſtellung im ſüddeurſchen
Handball=
fty eingeräumt zu bekommen.
lund trotzdem haben die Darmſtädter keinen Grund, berzagt in den
cuff zu gehen. Die 98er, ſeit dem denbwürdigen Spiel gegen
Polizei=
rerein Berlin in keinem Verbandsſpiele beſiegt, ſind ſtark genug,
* hAlnſturm der Münchener ſtandzuhalten. Und gerade nach dem Ver=
F wer diesjährigen Verbandsſpiele haben wir nicht die geringſte
Ver=
ſaſu ung, an dem Können des dreimaligen Süddeutſchen Altmeiſters zu
zileln. Man halte ſich vor Augen: Von 13 Verbandsſpielen im
tyrfurter Landesverband endete ein einziges unentſchieden, ſämtliche
tinen wurden gewonnen; die drei Pokalfpiele im ſelben Verband
en=
insgeſamt ſiegreich. Von den ſich anſchließenden 4 Spielen um die
firerſchaft der Weſtgruppe Süddeutſchlands wurden mit Ausnahme
Linentſchiedenen Treffens in Kaiſersbautern drei Spiele mit hohen
wüifferenzen gewonnen. Das Geſamttorverhältnis dieſer 20 Spiele,
wen 98ern das Recht zur Teilnahme an den beiden ſüddeutſchen
End=
ſelren verſchafft haben, beträgt 148:28. Ob dieſe Ziffern dem
ute berühmten Sturm der Darmſtädter ein
beſ=
res Zeugnis als der einheimiſchen
Hintermann=
dſ-ft ausſtellen, iſt wohl müßig, zu unterſachen.
ſti ſteht auf jeden Fall, daß beide Mannſchaftteile auf ſolche Ziffern
I; ſein können. Allerdings hat auch die Darmſtädter Mannſchaft in
ſeer Saiſon einige ſchwache Spiele geliefert; das letzte Spiel gegen
aiverslautern muß zweifellos zu dieſen ſchwachen Spielen gerechnet
enden. Eine lange Verbandsſpielſaiſon wird jedoch immer ſolche wenig
hrcollen Punkte zeitigen; dauernde fportliche Höchſtform iſt eine
vü tliche Utopie. Wenn es jedoch um höchſte Ehren ging, ſahen wir
eBDarmſtädter immer noch auf dem richtigen Poſten. Gerode wegen
w ſchwachen Leiſtung des letzten Sonntags glauben wir an ein großes
piel im 1. Endſpiel um Süddeutſchlands höchſten Titel. Die 98er
wer=
geſchloſſen auf den Plan treten und nur beſeelt von dem einzigen
wanken, die geſchaffene Poſition mit Erfolg zu verteidigen, zur
Höchſt=
un auflaufen. So hoffen wir und ſo erwarten wir es von dem
ein=
eill=lichen Kamevadſchaftsgeiſt, den wir ſchon oft an der Mannſchaft zu
engundern Gelegenheit hatten.
Wir machen nochmals auf die Gelegenheit aufmerbſam,
Eintritts=
arten zu dem Spiel an den beiden Vorverkaufsſtellen (Zigarrenhaus
Garher und Sportbuchhandlung Skurnik) zu ermäßigten Preiſen löſen
al können.
In Ergänzung unſerer früheren Veröffentlichung bringen
wrr nachſtehend die Aufſtellung der ſüddeutſchen Mannſchaft
für das am 25. März in Darmſtadt ſtattfindende Endſpiel um den
danttſchen Pokal:
Bender
(V.f.R. Schwanheim)
Roſen
Reuter
(Schwaben Augsburg) (Sp.V. 98 Darmſtadt)
Gebhardt
Böhm
Allwohn
(Sp.Vg. Fürth) (Pol. Babenhauſen) (98 Darmſtadt)
Fiedler Werner Jans Dietz Hennemann
(ſämtlich von Sportverein 98 Darmſtadt).
Um die Mittelrhein=Kreismeiſierſchaft.
Tv. Saarbrücken=Malſtatt—Tv. „Vorwärts”=Langen 6:3 (3:1).
Vor einem muſtergültigen Publikum (zirka 2000) rollte am
ver=
wangenen Sonntag im Ludwigspark in Saarbrücken der erſte Akt
wes Filmes „Um die Mittelrhein=Kreismeiſterſchaft” ab.
Ecwartungs=
pemäß verlor Langen, die böſen Zunzen jedoch Lügen ſtrafend, nicht
zweiſtellig, ſondern ehrenvoll mit 6:3 Toren. Nach der etwas ſchwachen
Form der Langener in den beiden letzten Spielen führte die
Vorwärts=
ymannſchaft am Sonntag ein Spiel vor, das man mit gut bezeichnen
wann. Malſtatt in ſeiner derzeitigen Form iſt unbedingt der berufendſte
Wertreter des Kreiſes und ſollte auch ein gewichtiges Wort um die
Deutſche Meiſterſchaft” mitſprechen. Vorwärts=Langen er=
„ang in dieſem Jahre die Gauverbands=Meiſterſchaft ohne Punktverluſt,
uund auch in der Kreisgruppenrunde erwieſen ſich die Langener als
wür=
ſicige Vertreter. Es iſt dies ſeit Beſtehen des D. T.=Handballes das
erſte=
nal, daß ein Verein des Main=Rhein=Gaues ſich erfolgreich bis zu der
Mreisgruppen=Meiſterſchaft durchſetzen und ſomit das Endſpiel beſtreiten
onnte. — Die Mannſchaften ſtanden:
Emmerich
Rhoden Hartenbach
Kelter Klein Vollrath II
Steinhaußen Vollrath I Schäfer Saling, F. Saling, G.
Loh Erckmann Werner, A. Menger
Frion, K.
Werner, K. Reis Brenner
Doll. Werner, Ph.
Frion, E.
Für die Zuſchauer war das Spiel eine Augenweide. Entzückte auf
der einen Seite Malſtatts Sturm durch ſein glänzendes Spiel alle,
Zu=
ſchauer, ſo riß auf der anderen Seite die Abwehrarbeit der Langener
Hintermannſchaft, hauptſächlich des Torhüters, ſie zur lauten
Begeiſte=
rung hin.
Kommenden Sonntag finden auf dem Vorwärtsplatze in Langen
die Endſpiele um die Mittelrhein=Kreismeiſterſchaft für
Damen und Herren ſtatt. Im Damen=Endſpiel ſtehen ſich Eintracht=
Frankfurt und Tv. Mainz 1817 gegenüber. Die Frankfurter Damen,
welche 1924 die Deutſche Meiſterſchaft und in den folgenden Jahren
die Weſtdeutſche bzw. die Kreismeiſterſchaft in Händen hatten, ſtehen mit
ſechs Punkten in Führung und ſind ſelbſt im ungünſtigſten Falle ſicherer
Meiſter. Das Damenſpiel, etwas Neues für Langen, ſollte trotzdem
ſeine Zugkraft nicht verfehlen. Das Spiel findet um 2 Uhr ſtatt.
Um 3 Uhr findet das Endſpiel der Turner zwiſchen Saarbrücken=
Malſtatt und Vorwärts=Langen ſtatt. Nach den ſonntäglichen
Leiſtun=
gen zu urteilen, iſt auf eigenem Gelände ein Sieg der Langener nicht
ganz ausgeſchloſſen. Dennech iſt die Ueberlegenheit des Saarſturmes
gegenüber dem einheimiſchen Sturm ſo groß, daß man auch auf einem
für die Malſtätter ungewohnten Platze mit einem Sieg der Saarländer
rechnen kann. Mit dieſem Spiele wird den intereſſierten Sportfreunden
eine Delikateſſe geboten, die ſich keiner entgehen laſſen ſollte.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V.
Der kommende Sonntag bringt ſämtliche Mannſchaften nach
aus=
wärts. So ſpielen die erſte und die zweite Elf in Worfelden gegen den
dortigen Turnverein, während ſich die Jugend nach Arheilgen begibt. —
Auch nach Seeheim zum Frühjahrswaldlauf entſendet die Turngemeinde
ſechs Vertreter. Es laufen die Turner: Sieß und Vollhardt je 6000
Meter: Seifert, Kehmtzow, Maul und Steiger in der Jugendklaſſe je
3000 Meter. — Mögen die Handballer, ſowie die Waldläufer am
Sonn=
tag die Turngemeinde würdig vertreten.
Polizeiſportverein Babenhauſen 1b—,Siegfried” Wiesbaden. —
Polizei=
ſportverein Babenhaufen, Liga—V.f.R. Alemannia Worms 05, Liga.
Obengenannte Spiele gelangen am Sonntag, den 18. März, in
Babenhauſen zur Austragung. Um 2 Uhr nachmittags trifft dort der
B=Meiſter von Heſſen=Naſſau mit dem B=Meiſter von Starkenburg am
Trompeterwäldchen zuſammen. Man kann dieſes Spiel als die
Vor=
entſcheidung um die Bezirksmeiſterſchaft der B=Klaſſe im Bezirk
Frank=
furt anſehen. Die zweite Handballelf der Babenhauſener Poliziſten
wird hoffentlich erneut beweiſen, daß ſie dem Gegner — „Siegfried”
Wiesbaden —, den ſie im Vorſpiel 4:2 abfertigte, ruhig die Stirne
bieten kann. Trotzdem darf man aber die Wiesbadener, die eine gut
eingeſpielte Mannſchaft ins Feld führen, nicht unterſchätzen.
Baben=
hauſen jedoch weiß, um was es geht und wird leichtſinnig keine Punkte
verſcherzen. — Des weiteren iſt es den Polizeiſportlern gelungen, die
1. Elf des Vereins für Raſenſport, „Alemannia” Worms 05 für
kom=
menden Sonntag, 3 Uhr nachm., zu verpflichten. Auch die Wormſer
verfügen über eine flinke, durchſchlagskräftige Mannſchaft, die den
Poli=
ziſten ſchon in früheren Jahren hervorragende Spiele geliefert hat.
Doch wird man nicht fehlgehen, wenn man die Bezirks=Ligamannſchaft
Babenhauſens, die ihre Spielform dauernd verbeſſert, als Sieger
er=
wartet. Ueber den Ausgang beider Treffen werden wir ſpäter
be=
richten.
Das 20. Berliner Sechstagerennen wurde geſtern
abend von dem deutſchen Paar Ehmer—Kroſchel gewonnen.
Eine Runde zurück lagen Tietz—Rieger, drei Runden zurück
van Krampen—Rüſchli.
Der deutſche Waſſerballmeiſter „Waſſerfreunde Hannover wurde in
Paris von einer Stadtmannſchaft 4:3 geſchlagen.
Miß Gleitze iſt mit ihrem Verſuch, die Meerenge von Gibraltar zu
durchqueren, erneut kurz vor dem Ziel geſcheitert.
Fußball.
Um die Gau= und Rheinbezirks=Meiſterſchaft der Deutſchen Jugendkraft.
Bürgel 1. — Viernheim 1. 1:0.
Vilbel 1. — Bingen 1. 3:0.
Biſchofsheim 1. — Lämmerſpiel 1. 0:1.
Flörsheim 1. — Lörzweiler 1. 10:0.
Niederolm 1. — Mainz=Rhenanial 2:0.
Die Meiſterſchaftsſpiele des vergangenen Sonntags litten ſehr unter
der Ungunſt der Witterungs= und Bodenverhältniſſe. Der Hauptkampf
ſpielte ſich in Bürgel ab, wo der vorjährige Kreismeiſter mit dem
knapp=
ſten aller Reſultate in letzter Minute Sieger blieb. Viernheim
ent=
täuſchte nach der beſten Seite und hätte gleichfalls als Sieger
hervor=
gehen können. Einſtweilen führt Bürgel in der Tabelle. Mit großem
Intereſſe erwartete man auch in Vilbel das erſte Spiel ihres Meiſters
auf heimiſchem Boden und der Platzbeſitzer ſicherte ſich auch die Punkte.
Immerhin entſpricht das Ergebnis nicht dem Spielverlaufe, da Bingen
oftmals ſehr drängte und 1—2 Tore verdient hätte. Der Handballkampf
in Biſchofsheim wurde außerordentlich erbittert ausgetvagen. Der
Kreis=
meiſter Lämmerſpiel fpielte unter ſonſtiger Form. Das Tor fiel bereits
in den erſten Minuten und weitere Erfolge verhinderte der in
vorzüg=
licher Verfaſſung befindliche Biſchofsheimer Torwart. Nun hat auch der
5. Bezirk des Gaues ſeinen Fußballmeiſter. Der Tabellenführer
Nieder=
olm konnte das letzte große Hindernis gegen die Mainzer Rhenanial
nach ſchwerem Kampfe überwinden und wurde damit mit einem Punkt
Vorſprung vor Flörsheim, das 10:0 über Lörzweiler triumphierte,
ſicherer Meiſter. Somit wird der Rheinbezirk, wie im Jahre 1925,
wie=
der von Niederolm in den Kämpfen um den Gaumeiſtertitel vertreten
und wir glauben, daß er auch den anderen Bezirksmeiſtern ebenbürtige
Spiele liefern wird. Am kommenden Sonntag herrſchr Spielruhe,
Sportv. Weiterſtadt — Boruſſia Rüſſelsheim (Ligaerſatz) 7:0 (3:0).
Bei nicht gerade günſtigem Fußballwetter ſtanden ſich am Sonntag
vor zirka 300 Zuſchauern die genannten Mannſchaften zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel in Weiterſtadt gegenüber. Rüſſelsheim ſtellte eine flinke
eifrige Mannſchaft ins Feld, der Platzverein ſteht in bekannter
Aufſtel=
lung. Gleich nach Antritt entwickelt ſich ein flottes Spiel, welches
ziem=
lich gleich verteilt war auf beiden Seiten. Jedoch dieſes Tempo hielt bei
den Gäſten nicht lange an und ſah man den Platzherrn bald ſtark im
Vorteil. In der zwölften Minute geht Weiterſtadt durch einen
Pracht=
ſchuß des Mittelſtürmers in Führung, dem bis zum Seitenwechſel noch
zwei weitere folgten. Nach der Pauſe hat Weiterſtadt den Wind zum
Bundesgenoſſen und iſt jetzt ſomit ſeinem Gegner ſtark überlegen. Die
bis zum Schluß noch weiteren vier Tore fielen in ziemlich gleichen
Ab=
ſtänden und dürften zum größtem Teil für den Tormann als unhaltbar
bezeichnet werden. Zu bemerken ſei noch, daß Rüſſelsheim keinesfalls
7 Tore ſchlechter war als der Platzverein; es fehlte lediglich im Sturm
an der nötigen Durchſchlagskraft und Schußfreudigkeit. Die Läuferreihe
ſowie die geſamte Hintermannſchaft war nicht zu tadeln. Der
Schieds=
richter, ein Herr vom VfR. Darmſtadt, war dem Spiel ein gerechter
Leiter. — 2. Mannſchaft Weiterſtadt — 2. Maunſchaft Rüſſelsheim:
Rüſſelsheim nicht angetreten.
Kraftſport.
Athletenverein Vorwärts Groß=Zimmern.
Am Sonntag, den 18. März, nachmittags 4 Uhr, empfängt obiger
Verein eine Nationalmannſchaft aus der Schweiz (Baſel). Die Schweizer
Mannſchaft macht eine Tournee durch Süddeutſchland und kämpft am
Freitag in Bad=Kreuznach, am Samstag in Frankfurt=Sachſenhauſen und
uim Sonntag gegen die Vorwärts=Mannſchaft. Jetzt ſchon ein
Vor=
urteil zu fällen, wäre ſchließlich verfehlt, da die Gäſte=Mannſchaft über
ſehr gute Kräfte verfügt, aber trotzdem wird die Vorwärtsmannſchaft
alles daranſetzen, um mindeſtens doch dasſelbe Reſultat zu erzielen, wie
ſeine Vorkämpfer, der Kreismeiſter des zweiten Kreiſes Bad=Kreuznach
und der Bezirksmeiſter Frankfurt=Sachſenhauſen. Die Groß=Zimmerer
Mannſchaft tritt in folgender Aufſtellung an: Fliegengewicht: Fritz Poth;
Bantamgewicht: Deutſcher Meiſter J. Ohl; Federgewicht: Hch. Weidner;
Leichtgewicht: H. Ohl; Leichtmittelgewicht: Karl Oh;I
Schwvermittelge=
wicht: Juſtus Kraus; Schwergewicht: L. Fröhlich. — Die
Eintritts=
preiſe ſind ſo gehalten, daß jedermann Rechnung getragen iſt und
be=
tragen 0,70 Mk. und Sperrſitz 1,50 Mk.
Der Deutſche Fußball=Bund will einigen deutſchem Vereinen die
Er=
laubnis geben, gegen eine engliſche Berufsſpielermannſchaft zu ſpielen.
In Frage kommt Weſtham United; die Engländer würden dann in
Berlin, Köln, Dresden, Nürnberg (1. FC.), München (Bayern) und
Fraukfurt (FSV. oder Eintracht) ſpielen.
Geſchäftliches.
Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt: „Was iſt
eigent=
lich Margarine” bei, worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle
aufmerk=
ſam machen.
TV 4554
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 16. März. 13: Schallplatten. 15.30:
Berufs=
veraterin Klüſſendorf: Angelernte Nähberufe. O 16.30: E. Münſter:
Muſik im Hausgebrauch. 6 17.45: Aus den Briefen der Frau Rat
Goethe. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen O 18.30:
Süd=
weſtdeutſcher Radio=Club. O 19: Oberpoſtſetr. Daeffner: Fehler.
die das Publikum m Verkehr mit der Poſt vermeiden ſollte. o 19.15:
Prof. Schultz: Das deutſche Drama und Theater vom 17. Jahrh.
bis zur Gegenwart. 19.45: Das Kautſchukproblem. Ladak oder
Klein=Tibet. O 20.05: Film=Wochenſchau. O 20.15: Frankfurter
Komponiſten. Roſy Geiger=Kullmann, Sofie Mannheimer, Max
Kowalski, Bodo Wolf. O 21.15: „Doktor Funkius”. Ein Hörſpiel
von A. Auerbach. — Anſchl. Kaſſel: Spätkonzert. Hauskapelle.
Muſ. Leit.: Wiſotzky.
Stuttgart.
Freitag, 16. März. 12.30: Schallplatten. 16.15: Funkorch.
a eo e eaetche ie
kommenden Woche. O 20: Bürgermuſeum Stuttgart: Klavierabend
Artur Haagen. Reger: Träumereien am Kamin. — Schubert:
Sonate B=dur. — Ravel: Miroirs. — Scott: Poems. O 21:
„Die Jagd nach dem Glück”. Eine Reiſe um die Welt i zwölf
Sendefolgen. Von Struve. 6. Abend: Bangkok. Mitw.: G. Ott,
Stockinger, Struve (die drei Weltbummler); Hilde Binder Grete
Carlſohn, Käte Mann, Elſe Reimann, Thea Struve=Jöhnſſen, E.
Baudiſtel, Hanus Thyſſen, Karner, Höger, Brandt, Ali=Nuri uſw.
— Anſchl.: Philharm. Orch. Blankenburg: Germanentreue. —
Suppe: Ouv. Leichte Kavallerie. — Doſtal: Der fliegende Rittmeiſter.
— Thomas: Ouv. Raymond. — Waldteufel: Schlittſchuhläufer.
— Adam: Ouv. Wenn ich König wär. — Hohenfriedberger Marſch.
O 22.45: Nachrichten.
Berlin.
Freftag, 16. März. Marie Leſſer: Die Buchhändlerin. o 16:
Dr. M. Winkel: Die Bedeutung der zweckmäßigen Volksernährung.
O 16.30: Prof. Dr. Nobiling: Stephane Mallarme. Vortrag und
Leſeproben. 17: Kapelle Emil Rooßz. O 18.15: Dr. H. Bollmamn:
Die Sportſchau des Monats. O 18.40: Italieniſch. O 19.10: Dr. E.
Hurwicz: Die neue Welt des europäiſchen Oſtens”. (Die baltiſchen
Staaten., O 19.40: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. H. Delbrück: „Bilder
aus der deutſchen Vergangenheit”. (Kaiſer Karl V. und Luther.)
O 20.10: P. Zſchorlich: Einf. zu dem nachfolgenden Konzert.
O 20.30: Sinfonie=Konzert. 2
Tagesnachrichten. O 22.30: Dorfgeſchichten. Konzertorch. Otto
Kerm=
bach, E. Schubert (Baß). Södermann: Schwediſche Bauernhochzeit.
Czibulka: Ländliches Hochzeitsfeſt. — Reinecke: Tanz unter der
Dorflinde. — Im Krug zum grünen Kranze. — Fürſt: Der Wagen
rollt. — Künneke: Fant. „Das Dorf ohne Glocke‟ — Schmock:
Liebe im Kuhſtall. — Ruch: Beim Heuen. — Pohl: Der luſtige
Dorfſchmied. — Paſtor: Die Schießbuden=Trude. — Weber:
Kirmes=
reigen. — Fuhrmannslied. — Börner: Heimkehr von der Kirmes. —
Schenkirz: Dirndl, geh, lach’ amol. — Kalman: Dorfkinder, Walzer,
Stettin: 13.05: Sondermitteilungen für den Landwirt.
Deutſche Welle. Freitag, 16. März. 14.30: Kinderlieder.
0 15: Dr. Haedenkamp: Der Beruf des Arztes. 0 15.35: Wetter
und Börſe. O 16: Min.=Rat Schindler: Lehrmeiſter und Lehrling.
0 16.30: Prof. Dr. Kähler: Die großen Revolutionen des 17. und
18. Jahrhunderts. O 17: Leipzig: Hausmuſik für Bläſer. o 18:
Breyne: Stammverwandte Literaturen niederdeutſcher Zunge:
„dafrika. o 18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Dr.
Croll: Die Reparationsüberweiſungen (transfer). O 19.20: Wiſſenſch.
Vortrag f. Aerzte. O 20.10: Berlin: Einf. und anſchl.: Smf.=
Konzert. Dir.: Prof. Pfitzner, A. Spiwen (Flügel). Werke von
Pfitzner und D=moll=Sif, von Schumann. O 22: Preſſenachr.
O 22.30: Dorfgeſchichten. Mitw.; Konzertorch. Kermbach und Erick
Schubert (Baß).
Wetterbericht.
Das Hochdruckgebiet über Skandinavien verlagert ſich mehr
ſüdöſt=
lich. Infolgedeſſen kommt der Einfluß der Hochdruchvetterlage weiter
zur Geltung. Die Temperaturunterſchiede werden infolge ungehinderter
Ein= und Ausſtrahlung zwiſchen Tag und Nacht wieder ſtärker werdem,
ſo daß die Temperaturen tagsüber weiter anſteigen, nachts dagegen einige
Grad unter Null zurückgehen.
Ausſichten für Freſtag, den 16. März: Nachtfroſt, tagsüber weiteren
Temperaturanſtieg, meiſt heiter und trocken.
Ausſichten für Samstag, den 17. März: Tagsüber weitere Erwärmung,
nachts noch Temperaturen unter Null und vorwiegend trocken.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
in Ce Wind: Mee
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: wolkig Aachen: 10 Windſtille Hamburg: heiter O. Berlin: wolkig ONO, München: RG. Königsberg: wolkig ON0. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
(Taunus) wolkig 5‟ O Waſſerkuppe:
Feldberg: heiter SO, (Schwarzw.) Zugſpitze: wolkig Windſtille 250 Kahler Aſten: Nebel Fichtelberg: heiter SO,
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politlk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulllieton Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch: für den Schlußdienſ: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willy Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
1
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Nummer 26
Freitag, den 16. März
GeſſNeueſte Nachrichten
Frankfurter Effektenbörſe
Frankfurt a. M., 15. März.
Die Tendenz konnte ſich heute allgemein weiter befeſtigen. Die
Stimmung erfuhr eine merkliche Beſſerung und Beruhigung, wobei
man wieder auf den günſtigen Reichsbankabſchluß verwies. Der
eigent=
liche Grund für die feſtere Haltung war jedoch wieder das lebhafte
Ge=
ſchäft in Spezialwerten, und zwar ging die Anzegung heute im
weſent=
lichen vom Farbenmarkte aus. Hier ſollen von Großbankſeite ſtärkere
Käufe vorgenommen worden ſein. Lebhaftere Umſätze verzeichnete des
ferneren der Elektromaukt, auf dem das Ausland verſchiedentlich als
Käufer aufgetreten ſein ſoll. Außerdem erhielt ſich für Rhein
Braun=
kohle das Intereſſe. Im übrigen bewegten ſich die Umſätze jedoch in
engen Grenzen, die eine regere Beteiligung des privaten Publikums
wieder nicht zu verzeichnen war. Bei der erſten Notierung lag die
Mehrzahl der Papiere 1—2 Prozent höher. Von den favoriſierten
Spezialwerten gewannen J.G. Farben 4,25 Prozent. Auch J.G=
Bezugsrechte waren zu 9.25 Prozent ziemlich lebhaft verlangt. Am
Elektromarkt waren Geſ. für El. mit plus 2 Prozent, Licht u. Kraft
mit plus 3 Prozent und Siemens, die 2.75 Prozent anzogen, bevorzugt.
Rhein. Braunkohlen lagen erneut 2.25 Proz. feſter. Auch Rheinſtahl
zogen 2.50 Prozent an. Die übrigen Montanwerte blieben
vernachläſ=
ſigt und ſehr ruhig. Banken waren überwiegend nur gut behauptet,
nur Reichsbank auf die Abſchlußziffern 1.25 Prozent feſter. Rütgers=
Werke und Deutſche Erdöl waren wieder etivas gefragt. Intereſſe
be=
ſtand ferner für Metallbank (plus 3 Prozent). N. S.II. gaben weitere
2.25 Prozent nach. Ablöſung ohne Ausloſung zogen geringfügig an;
ausländiſche Renten lagen faſt geſchäftslos. Im Freiverkehr waren
Ruſſen bei behaupteten Kurſen weiter etwas beachtet. Im Verlaufe
wurde das Geſchäft allgemein ſehr ſtill, und die Kurſe bröckelten erwas
ab. Geſ. für Ek. gaben 1.5 Proz. nach. Die Spekulation ſchritt
ange=
ſichts des erhöhten Kursniveaus zu Realiſationen. Lebhafteres
Ge=
ſchäft entwickelte ſich jedoch in J.G.=Bezügen, die bis 9.47½ Prozent
an=
zogen; auch J.G.=Bonds auf 135 Prozent erhöht. Die Farbenaktie
blieb nur knapp behauptet. Geld war im Zuſammenhange mit dem
Zahltag, der im übrigen keinerlei Schwierigkeiten bereitete, etwas
ge=
ſuchter. Tägliches Geld 7 Prozent. Am Deviſenmarkt lag die Mark
unverändert feſt. Mark gegen Dollar 4.1825, gegen Pfunde 20.410,
Lon=
don-Kabel 4.8785, Paris 124.02½, Mailand 92.36, Madrid 29.10,
Hol=
land 12.12½
Die Abendbörſe war durchweg noch freundlich geſtimmt. Im
Vordergrunde des Geſchäfts ſtanden wieder einige Spezialmärkte, ſo
vor allem einige Elektromärkte; ferner Schiffahrtsaktien und Farben.
Auch Rheiniſche Braurkohlen wieder gefragt. Die Kurserhöhungen
gingen jedoch nicht über 1 Prozent hinaus. Die übrigen Werte
eben=
falls gut gehalten. Anleihen ſtill, doch behauptet. Der Verlauf und
Schluß der Abendbörſe wurde ſtill und auf Glattſtellungen eher etwas
leichter. Im einzelnen nannte man: Commerzbank 174.5, Danat 228.25,
Metallbank 126.75, Harpener 161, Mannesmann 143, Rheiniſche
Braun=
kohle 265, Rheinſtahl 156 25, Lloyd 152.25, AEG. 154.75, Licht u. Kraft
216.25, Farben 258. 75, Geſ. für El. 277, Siemens 267.25, Aſchaffenburger
Zellſtoff 172. Abenddeviſen: Gegen mittag nicht weſentlich
ver=
ändert. London. gegen Paris 124.02, gegen Mailand 92.30, gegen New
York 4.8787, gegen Holland 12.12½, gegen Madrid 29 06, gegen Zürich
25.34½, Pfunde gegen Mark 20.403,, Dollar gegen Mark 4. 1830.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 15. März.
Die Börſe eröffnete einheitlich in feſter Haltung bei etwas
lebhaf=
terem Geſchäft. Die Anregung ging von Spezialhauſſen aus, deren
Baſis weſentlich breiter als am Vortage war. Es handelt ſich dabei
zum Teil um Auswirkungen paralleler Hauſſen im Auslande,
anderer=
ſeits aber auch um eine allmählich zunehmende Beteiligung der Provinz.
In Börſenkreiſen verwies man außerdem auf den Wiederbeginn der
Arbeit bei Siemens ſowie die Ausführungen der Reichsbank in ihrem
Jahresbericht über die Frage der Auslandsanleihen. Man neigte zu
der Auffaſſung, daß wir in der nächſten Zeit wieder mehr mik dem
Her=
einkommen ausländiſcher Gelder rechnen können, und ſchöpfte daraus
Anregungen für die hieſigen Wertpapiermärkte. Die leichte Verſteifung
des Tagesgeldmarktes (6,5—8 Prozent) hing mit dem Zahltag zuſammen
und fand deshalb wenig Beachtung, zumal Monatsgeld unverändert mit
7,5—8 Prozent genannt wurde. Warenwechſel zirka 7 Prozent. Im
Deviſenverkehr befeſtigte ſich die Reichsmark gegen New York auf
4.1832. Das englifche Pfund notierte gegen New York mit 4.8785
unver=
ändert. London—Mailand 92.39, London-Madrid 29.09. Nach
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe fanden Gewinnrealiſationen ſtatt, ſodaß die
Kurſe ſich nicht ganz behaupteten. J.G. Farben 255, Karſtadt gaben um
* Prozent, Geſ. für El. um 2.12 Prozent nach. Im weiteren Verlauf
der Börſe zogen Karſtadtaktien erneut an, da man von einer 12proz.
Dividende und der Ausſicht auf günſtiges Bezugsrecht ſprach. Bemberg
gewannen abermals 6 Prozent, dagegen lagen Ver. Glanzſtoff ſpäter
gedrückt. Oſtwerke und Schultheiß vergrößerten ihre Steigerung noch
um je 3 Prozent, Schubert u. Salzer ſogar um weitere 7.5 Prozent.
Polyphon gingen auf rund 200 Prozent in die Höhe. Intereſſe beſtand
im Freivertehr auch für die Farbenbezugsrechte, die mit 9.50 Prozent
gegen 9.10 Prozent am Vortag genannt wurden. Im übrigen war die
Tendenz im Verlauf unſicher. Pridatdiskont unverändert 6.75 Prozent
für beide Sichten. In der zweiten Börſenſtunde trat wieder eine ſtarke
Aufwärtsbewegung in Spezialwerten ein. Die Börſe ſchloß feſt. An
ſe konnten ſich die Höchſtkurſe nicht ganz behaupten. Gegen
2.30 Uhr hörte man unter anderem: Polyphon 303, Bemberg 530, Ver.
Glanzſtoff 695, Schultheiß 334, Oſtwerte 264, Zellſtoff Waldhof 267,
J. G. Farben 257,75, Holzmann 143, Karſtadt 188,5, Daimler 91, Hapag
151,5, Nordd. Lloyd 151,5, Berliner Handelsg. 249, Kommerzbank 174,5,
Danatbank 228, Dresdener Bank 157,62, A.E.G. 154, Siemens 267,
Harpener 160, Klöckner 113,75, Oberkoks 96, Rhein. Braunkohle 265,
Rheinſtahl 154,5, Loewe 239, Altbeſitzanleihe I und II 52,10, desgl. III
55,30, Neubeſitz 14.40.
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Berlin el. 23
Bremer Eulkan.
Linke u Hofme
219.25 222—
Bremer Wolle..
237.— 237.5
Teutſch.=Atlant. Tel. /102. 101.5 12. Loewe u.
103.— (102.75
Teutſche Maſchinen 1 55.5 53.25 C. Lorenz
Niederlauſitzer
1159.— 162.—
Teutſch.=Nied. Tel.
122.— 122.6251 Nordd. Gummi
Deutſche Erdöl
130.
130.—
Deutſche Petroleum / 64.— 64.— Orenſtein
Tt. Kaliwerke
Rathgeber We
84.5
84.5
Rombacher Hütte:
Tonnersmarckhütte".
Tynamit Nobel .. . . 1121.5 125.5 Roſitzer Zucker.
99.—
162.— Rütgerswerke.
Eleltr Lieferung ... /162.5
99.—
J. G. Farben ..
2525 257.— Sachſenwer I.
1119.75 118 375
R. Friſter
142.5 1142.5
102.— 102.25 Sächſ. Gußſtahl
146.— 1146.—
33.— 33.— Siemens Glas
Eaggenau Vorz=
Eelſenk. Berg
126.— 125.—
Ver, Lauſitzer G
275.—
Volkſtedter Porzell
54.—
G. f. elektr. Untern. 1271.5
135.— 135.—
Halle Maſchinen
Weſtf. C. Langendr
Ban.=Maſch.=Egeſt. 62.25 60 25 Wittener Gußſtahl . 1 65-125 64.5
227.— Wanderer Wer
1180.— 1180.—
Hanfa=Dampfſchf
Deviſenmarkt.
Seliingfors ..
Vien ..."
Prag ..
Budapeſt.
Sofia ....
Solland ..
Cslo ...
Kopenhagen.!
Stockboln
London".
Buenos Aires
Neir=York".
Belgien
Paris ......
Schweiz ....
Spanien. . .
14. 3.
22.075 22.11!
16.44 16.48
80.46/ 80.64
70.081 70 2.
81.521 81.69 81.51
1.963/ 1.967
0.5025,0.5045
7.358 7.372
16.98/ 17.02
2.1331 2 137
4.177 4.18.
4.276 4.584
15. 3.
Geld / Brie /Geld / Brief
22.07
80.455
1.963
1.503
7.350
15.88
5.494/ 5.5061 5.4941 5.506
2 12
4.178
4.276
22.11
16.44 16.48
80,615
70.09/ 70.23
81.67
1.967
0.505
7.364
15.92
2.128
4.186
1.264
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 15. März
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rot=
terdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elebtrolytkupfernotiz)
134,75 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berlincr
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarven, 99 Proz., 214 RM.,
Rein=
nickel, 98—99 Prozent 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg. fein) 78,75—79,75 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 15. März
ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar 121,50 (121,75), März
120,75 (121,75), April 121 (121,25), Mai 121,25 (121,75), Juni Juli 121,25
(121,50), Auguſt 121 (121,75), September 121,25 (121,50), Oktober,
No=
vember, Dezember 121,25 (121,75). Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei:
Januar 40,50 (40,75), Februar 140,75. (41), März 39 (39,75), April. 39,50
(39,75), Mai 39,75 (40), Juni 40 (40,25), Juli, Auguſt, September,
Ok=
tober, November, Dezember 40,25 (40,50). Tendenz: ſtetig. Für Zink:
Januar 48,75 (49,75), F bruar 49 (49,75), März 49 (50,50), April, Mai
Juni 49 (50), Juli 49 (49,50), Auguſt — (49,75), September, Oktober
48,75 (49,75), Nobember, Dezember 48,75 (49,50). Tendenz: ſtill. — Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Diskonto=Geſellſchaft, Berlin. Die Direktion der Diskonto=
Geſell=
ſchaft, Berlin, weiſt darauf hin, daß es ſich empfiehlt, den Umtauſch der
Kommanditanteile zu 40, 50, 150, 180 und 400 RM. möglichſt vor dem
31. März vorzunehmen, da an dieſem Tage die Dividende für 1927 zur
Auszahlung kommen ſoll und die Auszahlung auf Grund des erſten an
den neuen Anteilen zu 100 und 1000 RMM. haftenden Dididendenſcheines
Nr. 2 vorgenommen wird.
Die deutſche Roheiſengewinnung im Februar 1928. Die
Roheiſen=
gewinnung im Februar 1928 iſt mit 1 122 384 Tonnen um 58 192 Tonnen
niedriger als die des Januar. Da der Februar aber nur 29
Arbeits=
tage hatte, während im Januar die Hochöfen an 31 Tagen in Betrieb
waren, iſt die durchſchnittliche arbeitstägliche Gewinnung mit 38 703
Tonnen um 620 Tonnen höher, als die des Vormonats. Sie beläuft ſich
auf 84,28 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gewinnung im
fahre 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfangs. Von 190 (
Vor=
monat 191) Hochöfen waren 115 (116) in Betrieb und 11 (10) gedämpft
Die neuen Zwiſchenbilanzen der Kreditbanfen.
Nachdem, wie bereits mitgeteilt, die Verhandlungen über die
Neu=
ordnung der Zwiſchenbilanzen zum Abſchluß gelangt ſind, und das Er
gebnis zwiſchenzeitlich auch die Genehmigung des
Reichswirtſchaftsmim=
ſters gefunden hat, wird nunmehr im Reichsanzeiger die „
Nen=
ordnung gleichzeitig mit einer Bekanntmachung des
Reichswirtſchaft=
miniſters veröffentlicht. Statt der bisherigen 5 Zweimonatsbilanzen
werden jetzt jährlich 10 Zwiſchenbilanzen — alſo Monatsbilanzen —
auf=
geſtellt. In Fortfall kommen die Monatsbilanzen für den Dezember und
Januar, einmal wegen des Jahresſchluſſes und dann um zu vermeiden.
daß die Zwiſchenbilanz für Ende Januar früher erſcheint als
Jahresſchlußbilanz. Statt wie bisher zum 25. des dem Bilanzabſchluß
folgenden Monats muß die Zwiſchenbilanz bereits zum 21. des dem
Stichtag folgenden Monats eingereicht werden. Die Veröffentlichung, die
bisher zum Schluß des auf den Stichtag folgenden Monates geſchah.
ſoll fetzt bereits im letzten Drittel diefes Monats veröffentlicht werden
Während bisher für die einzelnen Arten von Banken beſondere
Formu=
lare vorgeſehen waren, iſt das jetzt aufgeſtellte Formular für alle
Ban=
inſtitute einheitlich.
Die Aenderung der Formulierung des Bilanzſchemas iſt
außer=
ordentlich vielſeitig, wie ja auch ſchon aus der Bilanz der Deutſchen
66:25 65— Bank, die ſich dem neuen Schema bereits angepaßt hatte, zu erſehen va,
Teilweiſe ſind naturgemäß die Aenderungen auch bedingt durch das oben
erwähnte, nunmehr einheitliche Schema für alle Banken. Aus den
Aenderungen heben wir nachſtehend die wichtigſten hervor. Vorweg zu
nehmen iſt, daß eine Ausſcheidung der Auslandskreditoren aus den Ge=
555 ſamtkreditoren, die vorgeſehen war, nicht vorgenommen worden iſt, ſont
augenſcheinlich die Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters, nicht
ge=
funden hat. Bei dem Poſten „Wechſel” tritt inſofern eine weiten
Spezialiſierung ein, als die unverzinslichen Schatzanweiſungen und
Schatzwechſel geſondert aufgeführt werden. Unter „Noſtroguthaben m
Banken und Bankfirmen” werden in Zukunft nur ſolche Guthaben
au=
geführt, die bis zu drei Monaten fällig ſind. Die übrigen ſind und
„Debitoren in laufender Rechnung” auszuweiſen. Geſondert ausgewi
ſen werden hier dann noch die innerhalb 7 Tagen fälligen
Noſtrogu=
haben. Bei „Reborts und Lombards” ſollen zur beſſeren Erfaſſung 98
Börſengeſchäftes die Reports allein aufgeführt werden. Die Richtlinie
wollen Vorſorge treffen, daß nur feſte, nicht in laufender Rechnung
g=
gebene Kredite, die auf beſtimmte Zeit gegen beſtimmte Effekten zu einen
feſten Zinsſatz gewährt ſind, in dieſe Poſition aufgenommen werden. Die
Poſition „Vorſchüſſe auf Waren und Warenverſchiffungen” iſt vollſtändig
neu formuliert worden. Sie lautet jetzt „Vorſchüſſe auf verfrachtei
oder eingelagerte Waren” Sie wird aufgeteilt in a) Rembourskredite,
b) ſonſtige kurzfriſtige Kredite gegen Verpfändung beſtimmt bezeichneter
marktgängiger Waren, wobei die „Rembourskredite” noch je nach der
Sicherſtellung untergeteilt werden. Auch hier geben die Richtlinien
ge=
naue Auskunft darüber, welche Poſten in dieſe Poſition hineingehören
und welche nicht. Bei den „Debitoren in laufender Rechnung” ſind auf
Wunſch des Statiſtiſchen Reichsamtes die an Banken, Bankfirmen,
Spar=
kaſſen und ſonſtige Kreditinſtitute gewährten Kredite herausgeſchält
wor=
den. Die „Gedeckten Kredite” ſind untergeteilt in „durch börſengängige
Wertpapiere” und durch „Sonſtige Sicherheiten gedeckte Kredite‟. Auf
der Paſſivſeite ſind bei den Kreditoren die Noſtroverpflichtungen in
Fortfall gekommen. Die Poſition „Guthaben deutſcher Banken und
Bankfirmen” lautet jetzt „deutſche Banken, Bankfirmen, Sparkaſſen ud
ſonſtige deutſche Kreditinſtitute‟. Die Unterteilung zwiſchen „Einlagen
auf proviſionsfreier Rechnung” und „Sonſtige Kreditoren” iſt fortge
fallen. Begründet wird dies damit, daß die Unterteilung praktiſch leit
zu Fehlſchlüſſen geführt habe, und heute die Kreditorenkonten mei
proviſionsfrei ſeien. Während man früher die „Einlagen auf
prove=
ſionsfreier Rechnung” als Sparguthaben anſah, ſind ja heute auch
tat=
fächlich die Sparguthaben bei den Banken, ſoweit ſie wirkliche
Spar=
guthaben ſind, nur von untergeordneter Bedeutung. Die Unterteilung
je nach der Fälligkeit ſoll jetzt die gefamten Kreditoren mit Ausnahme der
„Seitens der Kundſchaft bei Dritten benutzte Kredite” umfaſſen. Die
Poſition „Akzepte und Schecks” heißt jetzt nur noch „Akzepte‟. „Noch
nicht eingelöſte Schecks” ſollen unter „Kreditoren” verbucht werden. Bei
den „Aval= und Bürgſchaftsverpflichtungen” iſt neu die Ausweiſung der
eigenen Indoſſamentsverpflichtungen, die ſich bisher nur in dem Schema
der Girozentralen befand, und deren Aufteilung in „Verbindlichkeiten
aus weiterbegebenen Bankatzepten”, „aus Solawechſeln der Kunden an
die Order der Bank” und „aus Sonſtigen Rediskontierungen” Weiter
find noch die „in ſpäteſtens 14 Tagen fälligen
Indoſſamentsverbindlich=
keiten” aufzuführen.
Die neuen Beſtimmungen treten mit dem 31. März 1928 in Kraft.
Die an dieſem Tage zu veröffentlichenden Zwiſchenbilanzen per 29.
Februar werden demnach noch nach dem alten Schema aufgeſtellt werden.
Eine 3 Millionen=Dollar=Anleihe. Die Dortmunder A. G. für
Gas=
beleuchtung, die Dortmunder Waſſerwerks=Geſellſchaft m. b. H. und die
Dortmunder Straßenbahn G. m. b. H. haben ſoeben eine Anleihe im
Betrage von 3 Millionen Dollar mit dem New Yorker Bankhaufe Field,
Glore u. Co. unter Mitwirkuny des Bankhauſes Gebrüder Lismann
in Frankfurt a. M. abgeſchloſſen. Die Anleike iſt eine Gprozentige, die
Daner beträgt 20 Jahre mit üblicher Amortſſationsmöglichkeit. Die
Sicherheit beſtehr in der Eintragung einer erſten Hypothek auf den
Ge=
ſamtbeſitz der drei genannten Geſellſchaften. Die Auflegung in Neu
York ſoll nach Erledigung aller Formalitäten demnächſt erfolgen.
Fluulfärter Karvorkicht Boitt 1e. Mulz 1940.
I. 1. Reichs=,
Länder= und
Schutz=
gebietsanleihen
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927f 87.25
6% Baden Frei
ſtaat von 1927.. / 80
6% Bah. Freiſtaa
von 1927
82
6% Sachſen
Fre=
ſtaat von 1927.. 1 81.5
7½ Thüringer Fre
ſtaat von 1927../ 87.5
Dtiche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
Ablöſungsanleih. / 51.85
Dtſche. Anl. Abl.
ſungsſch. (Neub.)/ 14‟,
Otſche. Schutzge
bietsanleihe
2. Stadtanleihe
80 Bad.=Bad. b. 26
6% Berlin= h. 24
80 Darmſtdt. v. 26/ 93.5
9 Dresden b. 26
v Frkf. a. M. v. 26
Heidelb. v. 26/ 86.75
88 Ludwahf. v. 26/ 93
O Mainz v. 26.
10% Maunh. v. 25/103
8‟ Mannh. v. 26/ 95
8% Nürberg v. 26
88 Pforzb. v. 26
825 Pirmaſens v.28/ 93
3. Pfandbriefe
und
Schuld=
verſchreibungen
7% Bad. Gold=
Kom. Anleiheb. 26/ 89.5
8% Berl. Hhp.=Bf. 98
93
1
Pfandbrief
8% Frtf. Hyp. Bk. 96.75
93.5
89
88
Cred. Liquidat
Pfandbriefe..
77.5
Hamb. Hyp
R
He
k1 85.75
90
8% Kom. Lant
bank. Darmſtadt/ 95
26 Landesbauk d.
Rheinprovinz/100
94.5
. 93
92
96.75
90.5
96.75
93.5
76
8 Landeskr. Kaſſ. 96
½ Mein. Hhp. Bk./ 96
Pfandbriefe
6 Preuß. Ctr.=
Bod.=Cred.
%o Preuß. Ctr.
77.25
Lia. Pfandbr
Preuß. Ct.
97
Stadtſchaft
93
99
82 Nhein. Hyp
94
79.45
90
77.75
96
93
7
95
Dirt Hlb.
2t. Komn
mel=Ablöſ.=
* Ausl. Ser. I./ 52
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöf.-Anl
Ser.III 66.25
Papiermark=
Pfandbr. und
Aominunal=Sbl.
8.5
orkr.=P
17.74
ſſ. 20s=
Vorkr.=Pfdbriefe/ 13.2
I. Kom.=Lbl.
7.25
Kom.=Obl
S. 17-24 2.4
Mein. Hyp.=Bank.
Vorhr.=Pfandbr. 13.9
Nordd. Grunder
Vorkr.=Pfdbriefe 14
Preuß. Pfandbrbk
orkr.=Pfdbriefe/ 13.5
Rh. Hyp.=Bk. Vor
tr.=Ko.=Obligat. 4.6
Seſtd. Bodencred.
niſtalt Vorfr.=Pfl 13.9
1. Jnduſtrie=
Obligationen.
Linoleum
werke Bln. v. 28
Heſſ. u.
Herku=
ſes=Brau. v. 26/ 94
Klöckn=Werke
Berlin v. 26
94
10% Kom. Elettr.
Mark.
102.4
o Mainkriu v. 261 88.25
Mitteld. Stal
werke von 27.
92.25
Neckarſulm v. 26/ 90
Salzmann E Co
Kaſſel v. 26
r. Stahlt
mit Opt.
90".
ſo Ver. Stal,
ohne Lpt. v. 26 89
II Auf Sachwerte
laut. Schuldverſchr.
d.=Bad.
3% Baden, Kohle,
Heſſ. Braunk.
u. Roggenanleihe
ſeſſ. Volksſt
Roggenanleihe
Preug. Kalt
ertanleihe
Preusß. Noge
wertan
Süchſ. Rogge
wertanlei
Südd. F
ank.
21.1
11.95
6.4
8.5
9.35
8.65
2. 23
1II. 1. Ausländ.
Staatsanleihen
% Bosn. LEB. v.
1914
Bosn. 2.=Ind.
Anl. v. 1914.
h Bosn. v. 0.
Bulg. Tab. v021
6% Griech. b. 90
Griech. Mon
o Mex. inn. (abg.)
Mex.äuß. (ab.
Mex. Goldan
leihe (abg.)
Mex inn. (abg. )
Mex. Irrig.=
Anleihe (abg.
Mex.
Tamau=
lipas (abg.). ...
2%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
(C. C.=Stücke).
%0 Oſt. Goldrente
(C. C.=Stücke)
½% Rum. Gold
von 1913.
Schweiz. Bds.
Bahnen v. 1912
Türk. Admin.
1. Bagd.
2. Bagd.
Zollanl.
Ungarn von
1913 CC. C.=St.)
dito vor
1914 C.C.=S.
dito Goldr.
(E. C.=St.).
dito
1910 C. C.=St.)
dito Kror
„rente (abg.
4½%0 1913 dito
C. C. St..
2. Stadtauleihen
Budap. v. 14 (abg.)
4½ Kopenh. v. 01
4½ Liſſab. v. 188
42 Stockh. v. 1880
3. Obligationen v.
Trausportanſt.
2 Dux=Bodenb.
von 1891
jabethbahr
1883
38.5
2.1
18.5
57.25
48
15.65
96
12.65
12.4
25.15
24.8
58
92
10.5
98
12.2
%o Lemberg=Gzer.
ſteuerpflichtig. ..1 10.25
2 Lemberg=Czer
ſteuerfrei
O Oſt. Südb.
(Lombard.)
42 Oſt. Staatsb.v
1883
4
o Raab=Sdenbg
v. 1883
20 Rudolfb. i
42 Rudolfb. i. G
½%o Anatolier I./ 16.75
TV. 1. Bank=Aktien
Allg. Dt. Creditanſt. /141.5
Badiſche Bank. . . . 160
Bk. f. Brauinduſtr. 166.5
Barm. Bankverein/142.5
Bahr. Hhp.= und
Wechſelbank ..
Berl. Handelsgeſ..
„ Hypoth.=Bk. 1226
Comm. u. Privatb. /173
10.5
15
18.25
3.9
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank...
Dt. Eff.=u. Wechſe
bank
Dt. Vereinsbank.
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank
Frankf. Bk.
aaf 3
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B. /140.5
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditbk. 203
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Ban
Pr. Bod.=Creditbk. /134
Pr. Hyp.=Akt.=Bk
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditban
Rhein. Hhp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bf
Südd. Disc.=Geſ...
Wiener Bankverein
226.5
160.5
120.25
102
154.25
158.5
115
141
143
134.5
125.5
172
37.5
155
147
199.75
129.75
162
138
17‟
2.
Berkehrs=
unternehmungen
A.=G.f. Verkehrsivſ. /186
Allg. Lokalb.= un
Kraftwagen .. . 199 5
Dt. Eiſenb.=Geſ. /250
Dt. Reichsbhn=
97
zge.
pag
149.75
Nordd. Lloyd. . . . . /150
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ. /137.5
3. Induſtrie
49.5
Adt. Gebr.
Accum. Berlin.
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)/ 79
AEG. Vorzug
Lit. 4 .. . . . . ... / 77
% AEG. Vorzug
Lit. B.
AEG. Stamm . . . . 154
Bad. Maſchf.=Durl. /137.25
Bamag=Meg., Berll 23.5
Baſt Nürnberg
Beck &. Henkel
(Kaſſel)
Bergm. El. Werke/173
Brem.=Beſigh.=Ol
fabrik
BrovnBoverickCie 156.5
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..
Bürſtenfbr Erlang. 48
Cementwerke:
Heidelberg ..
1ar
Karlſtadt . .
179
Lothr. (Karlsr.).
Chem. WerkeAlbert. /110
Chem. Brockhues,
Chem. Fabrik Milch! 39
Daimler=Benz
90
Dt. Atl.=Telegr.. 1102
Eiſenh. Berlin
Erdöl .."
123.25
Gold= u. Silb
ſcheide=Anſtalt . . 194
„ Linolwerk. Berl. /265
Dresden=Leipziger
Schnellpreſſen .1127
Dürrwerke Rating. / 66
Eichbaum, Brauer. /275
Eiſenw. Kaiſersltn. / 28
Elektr. Licht u. Kraft /214.5
Elektr. Liefer.=Geſ.
Elſäfſ. Bad. Wolle/ 32
Emag Elektr. Frtft. 89
Enzing. Unionwke. 40
Eſchw. Bergwerk /200
Eßling. Maſchinen! 67
Ettling. Spinnerei 235
Faber, Joh., Bleiſt. 61.5
66
Faber E Schleicher/103
Fahr, Gebr., Pirm. / 52
F. G. Farbenindſtr. 255.5
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)/ 90
Frkft. Gas.
1150
Frkft. Hof.
108
Frkft. Maſch.
korny & Wittek.
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk/129
Geſ. f. elektr. Un
ternehmungen . . /274.5
Goldſchmidt Th. 1107
Gritzner Maſchinen, 141.25
Grün & Bilfinger. 1169.75
Hafenmühle Frankf/136
Haid & Neu
49.5
Hammerſen
140.75
Hanfw. Fi
Hanſa=Lloyd Brem
Harpener Bergbau/159
Hartm. & Braun
Frankfurt a. M./168
Henninger, Kempf,
Stern Brauerei. 178
Heſſen=Naſſau Gas 120
Heyligenſtaedt. .
25
Hilpert Armaturfb. 88
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer und
Meſſing ..."
115
Hochtief Eiſen
79.75
Holzmann, Phil. . . 140.25
olzverk. Induſtriel 80.25
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſ. 120
fnag
99
Junghans Stamn
86.1
Kali Aſchersleben . 1164
Salzdetfurth. 248
Weſteregeln. 175
Kammgarnſpinn.
Kaiſerslautern . . 211
Karſtadt, R.
186.5
Ker. Werke Offſteir
Klein, Schanzl. &
Becker.
103
Klöcknerwerke.
Knorr, Heilbronn ./162.75
Konſervfahr. Braun/ 67.25
Kraftw. Alt=Bürtt. /100
Krauß & Co., Lol
Jahmeher EC.
Lech, Augsburg .. 115
ſingel. Schuhw.
Erfurt
Löhnbergar. Mühlel 38
Löwenbr. Münch. 1312
Ludwigshaf.
Walz=
mühle.
.... 138
Lüdenſcheid
Metall=
wverke.
Mginkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br.. 255
Mannesm. Röhren/141.5
Mansfeld. Bergb. 111
Mars=Werke
Nürn=
berg
11
Metallgef. Fra
172
Miag, Mühlenb.
Frankft. a. M. 139
Moenus Stamm . 71.75
Motorenfabr. Deutz/ 6
„ Oberurſell 72.5
Münch. Lichtſpielk. 124.5
Neckarſ.
Fahrzeug=
werke
63.5
Neckarw. Eßl.
135.5
Nicolay, Hofbr.
145
Oberbedarf.
97
Sſterr. AlpineMon.
Stavi Minen ..
Peters Union Frkf.
a. M. .
98.25
Pfälz. Näh. Kahſer/ 51.25
Philipps A.=G.
45.5
Phönix Bergbau . / 99
Porzellan Weſſel
Reiniger, Gebb. E
Schall.
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm 150
Stahlwerke
Rhenauia, Kunh. 55.25
Riebeck Montan
Rütgerswerke .
99
DalzwerkHeilbronn/195
Schneider & Hanau/ 46
Schnellpr.
Franken=
thal . .
69.25
Schöfferhof=Bind. 330
Schramm Lackfrb. 122
Schriftg. Stempe
Frankfurt a. M. /118.5
Schuckert Elektr.
Nürnberg
163.75
Schuhfbr. Bern
Weif
83
chuhfabr. H
18.5
chultz Grünlack.
K u
Seilindſtr. Wolff.. 76
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel265.5
Südd. Immobilien! 98.75
Zucker=AG./131
Strohſtoff, Ver.
Dresden.
308
Tellus Bergbau 1111
Thür. Ligf.=Geſ.
Ante
111
152
Tucher, Bräuere‟
Unterfr. Krs.=Elek=
1107.5
tr.=Verſ.
Veithwerke Sand=
445
bach
Ver f. Chem. Ind.
91.5
Frankfurt.
deutſch. Olfabr.
Mannheim . . 80
Faßfabr. Caſſell 46
Gummifabrik.
Berlin=Frankf.
Königs= und
Laurahütte
Pinſelfabriken
89.5
Nürnberg.
Stahlwerke
„ Ultramarin 138
Zellſt., Berlinl 70
Vatländ. Maſch.. 70
Voigt &. Haeffner
174.5
Stämme ..
Poltohm, Seil .../ 70.25
Wauß & Freutag 1127.5
Wegelin, Rußfabri
Werger Brauerei. 1172.5
Bellſt. Aſchaffenbg. 172
139
Memel
Waldhof Sta. 265
Zuckerf. Rheingau.
4. Verſicherungen
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung . . . 2
Frkft. Allg: Verſ.=G/173.5
Frankona Rück=
183
Mitv.
Maunh. Berſich. 1161.5
Darmſtädter Werte
34
Bahnbedarf
Dampft. Rodberg.
Gebr. Lutz
Motoren Darmſtadt
Bebr. Roeder .. . . 1133
mmer 76
Freitag, den 16. März 1928
Seite 17
Produktenberichte.
mrnheimer Produktenbericht vom 15. März. Bei ungefähr
un=
n Preiſen verkehrte die Börſe in feſter Haltung, beſonders
lagen feſt. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehe: Wei=
„25—26,75, desgl. ausländ. 29,25—31,50, Roggen inländ.
desgl. ausländ, nich notiert, Hafer inländ. 24,75—26,50,
. 26,50—27,35, Brauxerſte badiſche, geſſiſche und wüirttem=
—32,50, pfälziſche 32 —3,50, desgl. ausländ. 32,50— 36,
23,5—24,25, Mais mit Sack 24,25, ſüddeutſches Weizenmehl
ull 38—38,25, ſüddeutſches Noggenmehl 36,50—38,50, Kleie 14,
Bilkeiger 17,75—18,25.
aakfurter Produktenbericht vom 15. März. Die Marktlage iſt
undchnloert. Mais liegt etwas feſter, desgleichen Roggenmehl. Die
Umiſei im Brotgetreide ſind verhältnismäßig klein. Das Mehlgeſchäft
äter ſehr ruhig. Geſucht iſt guter Hafer, auch Kleie hatte
Nachfrage zu verzeichnen, doch ſind die Käufer nur ſchwer
rdie hohen Preiſe anzulegen. Auch Futter= und Nachmehle ſind
t ſte=ſt und etwas beſſer gefragt. Die Preiſe wurden wie folgt feſt=
Weizen I 28,50—26,75, Roggen 26,25—26,50, Sommergerſte
30, Hafer inl. 26—26,75, Mais für Futrerzwecke 23,50—23,75,
Abfär andere Zwecke 24,50—24,75, Weizenmehl 38—38,25,
Noggen=
mdh3 25—37,75, Weizenkleie 14,50—14,60, Roggenkleie 15,50—16.
eilliner Produktenbericht vom 15. März. Bei geringen Umſätzen
notſher Produktenmarkt einen ſtetigen Verlauf. Die ausländiſchen
Tihmnärkte meldeten wenig veränderte Preiſe für Weizen und
Rog=
gemnc auch Ciſpreiſe hielten ſich zumeiſt auf geſtrigem Niveau. Vom
Jlhd= liegt eher reichlicheres Angebot von Weizen vor. Die
Forde=
rilmf für ſofort verladbare und ſchwimmende Ware ſind teilweiſe auch
etik rrachgiebiger. Die Mühlen zeigen aber nur ſehr geringe Kaufluſt
füüluahve Ware, da ſie ziemlich reichlich verſorgt ſind und auch wieder
ülſoss Mehlgeſchäft klagen. Einige Nachfvage beſteht für ſpätere Ab=
Idbtg Roggen iſt weiter ſpärlich angeboten. Für das
herauskom=
uihe EMaterial werden Untergebote nicht akzeptiert; Mehrforderungen
ſiy nehoch auch nicht durchzuſetzen. Am Lieferungsmarkte blieb die
Um=
ſobriärkeit minimal, die Preiſe zeigten nur ziemlich unweſentliche
Ver=
älſnunigen. Weizen= und Roggenmehl zu geſtrigen Preiſen angeboten
iy lnppendem Geſchäft. Am Hafermarkt ſtockt das Konſumgeſchäft
an=
ees der hohen Preiſe faſt völlig. Der Export nimmt zu geſtrigen
ABe Ware auf. Gerſte weiter ruhig.
A
Viehmärkte.
Lasrmſtädter Viehmarkt vom 15. März. Aufgetrieben waren:
5ſan; 9 Schafe; 153 Kälber; — Ziegen. — Die Preiſe ſtellten ſich für
Rer: a) 71—76; b) 66—70; c) 60—65; für Schweine 40—45 Pfg. pro
F0. — Marktverlauf: geräumt.
Aeßener Frühjahrspferdemarkt. Unter ſehr ſtarkem Andrang der
Boyirte und Pferdezüchter aus der ganzen Provinz Oberheſſen und
ry=grenzenden preußiſchen Kreiſen wurde in Gießen der
Frühjahrs=
eſemarkt 1928 abgehalten. Es waren 369 Pferde und 18 Fohlen
auf=
grehen gegenüber 244 Pferden und 14 Fohlen beim vorjährigen
Hſmnarkt. Das Material war außerordentlich hervorragend und fand
bilobende Anerkennung hervorragender Züchter. Bei langſamem
50T, wobei ſich die Geldknappheit der Landwirtſchaft ſehr bemerkbar
mt wurden zumeiſt Käufe in mittlerer und geringerer Ware
abge=
ſſſun. Für erſtklaſſige Pferde wurden 1200 Mark und mehr bezahlt,
huace Tiere kamen auf 600—800 Mark, geringere gingen mit 300 bis
MTark ab.
Mannheimer Viehmarkt vom 15. März. Dem Kleinbichmnrkt
waren zugeführt: 79 Kälber, 14 Schafe, 193 Schweine und 646 Ferkel
und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 60—76, für Schafe 42—48,
für Schweine 52—60 je 50 Kilo; für Ferkel bis 4 Wochen 12——16, über
4 Wochen 16—31, Läufer 12—30 Mark. Marktverlauf: Mit Kälbern
ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig; mit Ferkeln und
Läu=
fern mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 15. März. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 85 Rindern, 1145 Kälbern, 192 Schafen und
1093 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der
Vorwoche waren 80 Kälber und 800 Schweine mehr angetrieben,
wäh=
rend der Auftrieb der Schafe nahezu unverändert blieb. Bezahlt wurden
pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 76—80; c) 66—75: d) 56—67;
Schafe a) 56—60; b) 50—55: r) 40—49: Schweine b) 53—55: c) 54—56;
d) 54—56; e) 50—54. Im Vergleich zu den Notierungen des letzten
Hauptmarktes blieben Kälber behauptet, während Schweine bis 6 Mark
nachgaben. Schafe zogen dagegen 5 Mark an. — Marktverlauf: Kälber
und Schafe anfangs rege, zum Schluß etwas abflauend, ausverkauft.
Schweine langſam und Ueberſtand. — Fleiſchgroßwarkt: Ochſen= und
Rindfleiſch 1. 90—100; 2. 85—90; Bullenfleiſch 65—90; Kuhfleiſch 1. 70
bis 80; 2. 60—70; 3. 35—50; Kalbfleiſch 2. 90—105; Hammelfleiſch 95
bis 105; Schweinefleiſch 70—78. — Gefrierfleiſch, Rindfleiſch,
Vorder=
viertel 50 und Hinterviertel 58—60.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 15. März. (Priv.=Tel.)
Weizen nahm heute einen überwiegend ſchwächeren Verlauf auf
Niederſchläge in Kanſas, Oklahoma, Nebraska und Texas. Auch die
gute Qualität des neuangekommenen arginitiſchen Weizens in Europa
beeinflußte die Stimmung.
Mais konnte ſich heute etwas befeſtigen auf gute Exportnachfrage,
Anziehen der Kaſſaprämien an der Golfküſte und niedriger lautende
argentiniſche Verſchiffungsſchätzungen.
Hafer nahm einen ſtetigen Verlauf auf Exportverkäufe nach (Europa
und für die Erntebewegung wenig günſtiges Wetter.
* New York, 15. März. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die niedrigeren braſilianiſchen Offerten und geringe
Loko=
nachfrage bewirkten Liquidationen. Dann erfolgten lebhafte
Deckungs=
käufe, die eine Erholung zur Folge hatten.
Zucker: Liquidationen und Abgaben für kubaniſche Rechnung und
ſtärkeres Lokoangebot hatten anfangs ein Nachgeben der Preiſe zur
Folge. Dann trat auf Deckungen eine Erholung ein.
Baumwolle litt unter Liquidationsdruck auf die ſchwächeren öſtlichen
Kabel. Im Verlaufe trat auf Deckungen eine Erholung ein, ſo daß bis
zum Schluß die Preiſe ſich befeſtigen konnten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. März:
Getreide: Weizen, März 137½, Mai 137, Juli 134½: Mais,
März 96½, Mai 99½, Juli 101½; Hafer, März 57½, Mai 57½,
Juli 53½; Roggen, März 118½, Mai 1185, Juli 112½.
Schmalz: März 11,30, Mai 11,60, Juli 11,875.
Fleiſch: Mai 11,25, Juli 11,50, Sept. 11,775: Speck loco 11:
leichte Schweine 7,80—8,60, ſchw. Schweine 7,90—8,35;
Schweine=
zufuhr Chicago 40 000, im Weſten 130000.
Baumwolle: März 18,42, Mai 18,48—18,49.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 15. März:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 170½, hart 155½; Mais neu ank.
Ernte 112; Mehl ſpr. wheat clears 6,60—6,90; Fracht nach
Eng=
land 1,6—2,6, nach dem Kontinent 9—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12; Talg extra 8½.
Kakav: Tendenz; kaum ſtetig, Umſatz in lots 93, loco 13%,
März 13,48, April 13,52, Mai 13,61, Juni 13,82, Juli 13,90,
Auguſt 13,90, September 13,93, Oktober 13,73, Dezember 13,33.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir erfahren, iſt in der geſtrigen Sitzung die
Schrottgemein=
ſchaft der Werke des rheiniſch=weſtfäliſchen Reviers bis Ende dieſes
Jah=
rens auf der bisherigen Grundlage verlängert worden.
Die endgültige Bildung des belgiſchen Zinkkartells mußte wegen
einzelner Detailſchwierigkeiten um einige Tage verſchoben werden.
Wie wir aus Brüſſel erfahren, werden die Meldungen über eine
wahrſcheinliche Erhöhung des Diskontſatzes in Belgien offiziös
de=
mentiert.
Nach einer aus Brüſſel eingegangenen Meldung hat der belgiſche
Miniſterrat Mittel zur Verfügung geſtellt, um eine offizielle Beteiligung
Belgiens an der Frankfurter Frühjahrsmeſſe durchzuführen.
Ende der Woche werden in London 2 557 500 Stammaktien zu nom.
1 Oſurl. und 2850 000 „Deferred” zu nom. 1sh der Britiſch Acétaté Silk
Corporation zur Emiſſion gelangen. Die Geſellſchaft wurde bekanntlich
zwecks Aufnahme der Bulmer Rayon Co. konſtituiert.
In dem Programm des polniſchen Eiſenbahnminiſterium für 1928/29
ſind neben Neubauten auch eine Reihe von Arbeiten, die den Ausbau der
Eiſenbahnanlagen in Danzig und Gdingen bezwecken, vorgeſehen. Für
Bauten in Danzig und Gdingen ſind insgeſamt zehn Millionen Bloty
vorgeſehen.
Der deutſch=böhmiſche Induſtrielle Schicht in Auſſig hat nunmehr
neben den Reichardtwerken G.m.b.H. in Wandsbek auch die Aktien der
mit 672 000 Mk. ausgeſtateten Gaedke A. G. in Hamburg (
Schokoladen=
fabrik) erworben.
Die diesjährige 8. Muſtermeſſe in Ljubljana (Laibach) wird vom
2. bis 11. Juni abgehalten werden. War auch bei den bisherigen
Meſſe=
veranſtaltungen das deutſche Intereſſe lebhaft und die deutſche
Beteili=
gung eine angemeſſene, ſo wird in dieſem Jahre nach Abſchluß der
deutſch=jugoſlawiſchen Handelsverträge noch regeres Intereſſe deutſcher
Kreiſe erwartet.
In ungariſchen unterrichteten Wirtſchaftskreiſen verlautet, daß die
Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und Ungarn im
September d. J. beginnen wevden. Die Handelsvertragsverhandlungen
zwiſchen Italien und Ungarn wurden unterbrochen, weil die ungariſchen
Delegierten zu einer Konferenz des Völkerbundes nach Genf reiſen
mußten.
Die Spekulationstätigbeit an der New Yorker Börſe wird von Tag
zu Tag wilder. Geſtern hatte der Aktienumſatz einen neuen Rekord zu
verzeichnen, indem 4 057 931 Papiere gehandelt wurden.
Im Fortgange der derzeitigen Sydneh=Wollauktionen wurden am
13. März 10 800 Ballen bei ſcharfer Käuferkonkurrenz faſt geräumt.
Hauptintereſſenten am Markte waren wiederum deutſche, franzöſiſche
und japaniſche Käufer.
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Aktiva
Bilanz per 31. Dezember 1927
Grundſtücke
Beſtand am 1. 1. 1927 RM. 498 000.—
Gebäude.
107 820.56
Zugang ..
RM. 605 8-0.56
30 820 56
Abſchreibung 5%o=
Fabrikeinrichtungen
Transportanlagen
Beſtand am 1. 1. 1927 RM. 200 000.—
33 597.40
Zugang .
RM. 233 597.40
35 597.40
Abſchreibung 15%
Beſtand am 1. 1. 1927 RM. 30 700.—
4 218.—
Zugang .
RM. 34 918.—
5 918.—
Abſchreibung 15‟
Mobilien".
Modelle .."
....
...
Kaſſe und Bankguthaben . . .
„
Debitoren
.
Waren.
.....
RM. 7000.—
Avale
273 600 575 000 198000 29 000 37 697
1 197835
671 741 24 2982 876 08
Paſſiva
Stamm=Aktienkapital
Vorzugs=Aktienkapital
Rücklage ..
Penſionsfonds
Beſtand am 1. 1. 1927 . RM. 30 000.—
Gutſchrift an Zinſen.
1500.—
RM. 31 500.—
Abgang für bezahlte Penſionen
17 960 45
Kreditoren
.
Dividenden, nicht erhoben . . . . . .
Gewinn . . . .
Vortrag aus 1926 RM. 46 389.42
Gewinn aus 1927 „ 255 445 18
Avale".
. RM. 7 000.—
RM.
800 000
5 000
180000
13 539
681 082
1419
301 834
B
55
60
2982 876 08
Soll
Gewinn= und Verluſtrechnung per 31. Dezember 1922
Haben
Allgemeine Unkoſten
Abſchreibungen . . .
Gewiun .
Vortrag aus 1926 RM.
Gewinn aus 1927 „
46 389.42
255 445.18
Mie
951 153
72 335
301 834
1325334
Rohgewinn
RM.
1 325 334
1325334
B
—
Auf Grund eingehender Prüfung vorſtehender Bilanz und Gewinn= und
Verluſtrechnung vom 31. Dezember 1927 beſtätige ich deren Uebereinſtimmung
mit den ordnungsgemäß geführten Büchern der Geſellſchaft.
Georg Troſchau.
Darmſtadt, den 11. Februar 1928.
Gebrüder Roeder A.-G.
Phil. Roeder.
A
[ ← ][ ][ → ]lenz-
Der König der Lieblinge, der unvergleichliche Reiter, in seinem neuesten Film:
Or MIIT zue TeueblanlPauf den Biauk Hitel
Es steht ein Wirtshaus an der Lahn‟
Ein Film v. deutscher Poesie. Hauptdarsteller: Ernst Hofmann und Betty Astor
Palast-Lichtspiele
Der große Wiener Film
vom heiteren Leben, vom goldenen Herz und
von jugendlicher Liebe
8o küßt
nur eine Wienerin
Drei bittersüße Liebesgeschichten aus einem
bewegten Leben in 8 Akten
Paul Otto, Werner Fuetterer, Carl Auen,
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Mplong-Münz, Teddy Bill u. a. m.
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Kampf nt den Drachen
Humorvolles Lustspiel in 6 Akten (4847
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Städtiſche Gewerbe=Schule
Darmſiadi
Abteilung für Dekorationsmaler
Ausstellung
der Schiler-Arbeiten
im Schulgebäude Landgraf=Philippsanlage 6, am
Sams=
tag, den 17. und Sonntag, den 18. März, von 40 bis 17 Uhr.
Atelier-Ausstellung
Auguste von Bellersheim
Dalmatien r Herzegowina r Montenegro
Wilhelminenstr. 42, I. Geöffnet 11-1 u. 3½-5 Uhr
Sonntag, 18. März bis 1. April (4810
Eintritt frei!
Rüdeshelm au Kaein
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Darmstädter Hof
wieder geöffnet
Die
Jasklaue
im Darmstädter
Hof neu eröffnet!
Ortggruppe Darmſiadt der —
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Am Freitag, den 16. März, abends 8½ Uhr
ſpricht im „Bürger of‟ Eliſabelhenſtraße
der nat.=ſoz, Schriftſteller L. F. Gengler,
Bamberg üb.
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herzlich eingeladen. Juden iſt der Zu ritt
verboten. — Unkoſtenbeitrag 20 Pfg.
Die Führung.
Me
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gehalten von Küchenchef O. Rüttenauer,
Frankfurt.
Seginn: Montag, den 19. März, nachm. 3 Uhr,
in der Küche, Heidelbergerſtraße 47.
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Geſangsausblldungs=
klaſſen
von
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Mittwoch, 21. März.
abenos 20 Uhr,
im Kleinen Saal des
Saalbaus.
Eintrittskarten zu
1 Mk. im Sekretariat
der Akademie,
Eliſa=
bethenſtr. 36.
Fern=
ruf: Stadtamt.
Der Zbach=Flügel
iſt von der Fa. Hch.
Arnold, „
Wilhelmi=
nenſtr. 9, freundlichſt
zur Verfügung ge=
(st4463
ſtelt.
Berad
Zündlicht, bilig
ab=
zugeben. 4210a
Donges & Wiest.
DRr Neor !
eute Freitag, 16. März, abends 8 Uhr
Premiere
elSOrA
„Apoſtel=Hof
früher Café Haſſia
Ab Freitag, den 16. März, bis auf
weteres in feenhaft dekorierten
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Großes Bochbier=Feſt
Zum Ausſchank gelangt das beliebte
Wormſer „Loppel=Bock”.
Prima Küche, tägl. ftiſche Bockwurſt.
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Es ladet höfl. ein Hermann Meie.
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21 Bilder von Hans H. Zerlett. Musik v. Rud. Nelson
D
Walter Joseph u. Rud. Nelson versönl. an 2 Flügeln"
Zum „Alice-Eek
Freitag, 16. und Samstag, 17. 3.1
(*7325)
Samstag Konzen
Es ladet ein
Hrch. Becher und Frau,/
Käthe
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Rerue)
Senta
Born
Berl
Tanz=
attraktion
Helson-
Gurls
Adolk
Hille
Confe-
renee
Rud.
Melson
und W.
Joseph
Irma Godau
Vera Torlen
Frlizl Schadl
Mt
Frafd-Lortaing
Maler Aiüer.
Nalt 1 indau
Aus der Bilderfolge:
Die Licltter von Der neue Knigge. „Einmal in der
„Wenn ein
Berlin. Das sterb.
Fräulein .."
Lied. — Madome.
Revue. — Heute
will ich’s wissen!
Das wandernde
Lied. — Spiel an
2 Flügeln.
Woche‟
„Sisters”
Spanisches
Intermes3o
„Begegnung‟
Duell der Frauen.
Der einsame.
Matrose.
„Du und ich‟
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Heinrich Grimm.
Schulſtr. 16 Telephon 1152
Oa...7
Der Bajazzo (Pagliace)l
Drama in zwei Aufzügen und einem
Prolog von Leoncavallo
Muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmide*
Spielleitung: Rudolf Scheel
Mitwirtende
Canio: Otto Wolf a. G.
Paula Kapper, Herbert Grohm, Joſel
Herrmann, Theo Heuſer a. G.
Ludwig Wenzel
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.20—12 Mark
TTas
Kleines Haus
Zuſatzmiete VI (11. Vorſtellung)
Freitag, den 16. März 1928
Anfang 20.00 Uhr Ende nach 22.00 uh2
Coeur=Bube
Komödie in drei Akten
von Jaques Natanſon
Inſzenierung: Robert Klupp
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Mitwirkende:
3 Annelieſe Born. Elſa Knott, Ulrich Folkmar
Rudolf Klis, Hugo Keßler, Karl Parhla=
Spielwart: Willy Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1.20—6 Mark
Meieech
gebrannt
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kruit Genalt
[ ← ][ ][ → ]umer 76
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
elhatte ihn auch einmal gefragt, als er ſehr gereizter Stim=
„ar:
lh=xei, ſag mir doch, was dich quält? — — — Warum läßt
du ch nicht teilnehmen an deinen Sorgen?”
anwaren plötzlich die ſcharfen Falten um ſeine Mundwinkel
erſſiinn, und ſein Geſicht hatte einen feindſeligen Ausdruck
behdlnen.
Eenn ich mich richtig entſinne,” war die ſchneidende
Ant=
waih, o haben wir vereinbart, daß du danach nicht zu fragen
—— Es geht dich nichts an.”
odche Geſpräche entfremdeten ſie wieder auf Monate
hin=
ruſſäie verſpürte dabei eine brennende Röte im Geſicht, als
obſᛋ re geohrfeigt hätte, und ihre Empfindungen für ihn, die
meſen al inniger wurden, waren plötzlich wieder zerſtört.
ſn den letzten Tagen war eine Wendung eingetreten.
icion während der Fahrt von Berlin nach Holland war es
zuher kleinen Verſtimmung gekommen. Sie ſprachen über den
D/hüahl der Tizian=Madonna, der abends ſchon in allen
Zei=
tuhm ſtand.
Mseißt du,” ſagte ſie, „daß ich eine Vorahnung eines
unan=
gehmren Ereigniſſes hatte und dabei immer an das
Madonnen=
biſſnaiken mußte? Dieſes unheimliche Gefühl war ſo ſtark, daß
ichharon Kemp bat, nach Hauſe zu fahren und mir das Bild
uſpoeummal zu zeigen — — — aber als wir in das Atelier kamen,
wpei: ſchon verſchwunden.”
Agexei ſah ſie mit einem lauernden Blick an:
ASo — — —2” ſagte er und lehnte ſich zurück in die Polſter.
*ure nahm eine illuſtrierte Zeitung und begann zu blättern.
„GEkynnte nicht leſen, denn ſie fühlte ſeinen durchdringenden
AK muf ſich gerichtet.
* Tiat ſcheinſt dich für dieſen Baron Kemp ſehr zu intereſſieren,”
ſſſa ier mit leichtem Spott.
Suie wartete einen Augenblick mit der Antwort —
ſie
fIſtte eine heftige Erregung, und zum erſten Male lehnte ſie ſich
ymGsewalt gegen ihn auf. Sie warf den Kopf etwas zurück
Um jagte:
„Ka, ſehr — — und ich hoffe, ihn bald einmal wiederzuſehen.”
„Daraus wird wohl nichts werden,” erwiderte er von oben
Uhh, „denn ich liebe dieſen Verkehr nicht.”
Eisie ſchwieg und blätterte in ihrem Heft weiter, aber ſie las
be Wort und ſah kein Bild — — — ſie blätterte von vorn nach
Ihen und von hinten nach vorn, und während ihre Finger
Imnniſch die Blätter umlegten, peitſchte das Blut durch ihren
Eper, krampfte ſich ihr Herz zuſammen und ſpürte ſie ein
Wür=
g ſeis zum Hals. Sie hatte ein Gefühl, als ſei ſie in Ketten
ahrmiedet.
Oer Mann ihr gegenüber, der ruhig ſeine Zigarette rauchte,
belte ſchon wieder. Er war ein ſicherer Pſychologe. Er
betrach=
ſoie Wirkung ſeiner letzten Worte und wußte, daß er einen
hler begangen hatte.
MAnd dann, wie ein Hypnotiſeur, der mit einer leichten
Hand=
binggung den Bann der Hyonoſe bricht, beugte er ſich
liebens=
rleig vor, berührte das Blatt, um ihre Aufmerkſamkeit
zwang=
mauf ſich zu lenken und ſagte:
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Freitag den 16 März 1928
„Weißt du, wenn man drei Wochen lang jeden Nachmittag
mit demſelben Menſchen zuſammen geweſen iſt, auch wenn ſeine
Geſellſchaft noch ſo angenehm war — denn Baron Kemp iſt
wirk=
lich ein lieber und feiner Kerl —, dann hat man auf lange Zeit
genug davon; wenigſtens ich für meinen Teil. Ich möchte jetzt
mal wieder, ſtatt über Gogh, Rouſſeau, Liebermann, Kadinſki
und wie ſie alle heißen, etwas über Pferderennen und
Auto=
mobile hören. Ich habe nichts gegen Kemp perſönlich, ſondern
nur eine gewiſſe Antipathie gegen das Milieu, verſtehſt du. —
Es gibt überhaupt ſo wenig Menſchen, mit denen man
wochen=
lang hintereinander zuſammen ſein kann. Du biſt für mich die
Einzige — — am liebſten iſt es mir, wenn wir allein ſind. Wir
beide haben immer Unterhaltungsſtoff — — wir ſitzen jetzt ſchon
wieder ſtundenlang im Zuge und haben uns nicht einen
Augen=
blick gelangweilt. — — Willſt du nicht auch eine Zigarette? Du
haſt heute morgen noch gar nicht geraucht — —
Sie hatte ſich etwas beruhigt; der Bann, der ſie quälte, war
gewichen. — — Wie ſcharmant er doch ſein konnte —
Im Gang wurde der Gong geſchlagen, der das Mittageſſen
ankündigte, und ſie gingen hinaus, um ihre Plätze im
Speiſe=
wagen einzunehmen.
Als ſie in Scheveningen ankamen, war dieſes Intermezzo
längſt vergeſſen. Die neuen Eindrücke nahmen Tatjana gefangen,
und das Meer übte wie immer eine überwältigende Wirkung
auf ſie aus.
Sie ſchwamm jeden Morgen, und es machte ihr Spaß, ſich
auf einen der ſtörriſchen Eſel zu ſetzen, die auf dem Hinweg
nur=
mit Stockſchlägen und fortwährendem Gebrüll der Eſelsjungen
in leichtem Trab zu halten waren, um, ſobald es zurückging, in
einen grotesken Galopp zu verfallen.
Sie hatte Kemp feſt verſprochen, zu ſchreiben. Warum ſchob
ſie dieſen Brief von einem Tag zum anderen auf? Fürchtete ſie
ſich vor Alexei? Er hatte geſagt: — Sei ſo gut, ihm nicht unſere
Adreſſe zu ſchicken, ſonſt kommt er womöglich her, und das wäre
mir nicht angenehm.
Oder hielt ſie etwas anderes davon ab? — — Sie fürchtete
ſich vor der Tat! Sie war es ſeit Jahren gewöhnt, alles geſchehen
zu laſſen, ohne ſelbſt einzugreifen in das Räderwerk ihres
Schick=
ſals. Deshalb ſchreckte ſie zurück vor dieſer „Tat”, von der ſie
wußte, daß ſie von großer Bedeutung für ihr weiteres Leben
ſein würde.
Bis ſie ſich eines Tages deſſen bewußt wurde und ſich ganz
unumwunden ſagte: Ich bin zu feige, um mein eigenes Schickſal
in die Hand zu nehmen, ich lebe wie ein Kind, ohne eigenen
Willen und ohne Initiative — — — ich bin der Sklave meines
Daſeins.
Sie entſchloß ſich, zu ſchreiben.
Sie fühlte plötzlich den unwiderſtehlichen Drang, zu handeln,
Wünſche zu haben und ſie zu erfüllen, ſich Ziele zu ſtecken und
ihnen zuzuſtreben; kurzum, die Zügel ihres Lebens ſelbſt in die
Hand zu nehmen.
Sie atmete ganz tief, und es war ihr, als ob ſie ſich von
einem fremden Zwang befreite. So ging ſie mit leichten
Schrit=
ten in den Schreibſaal des Kurhauſes und ſchrieb:
Lieber Baron Kemp,
ich habe verſprochen, Ihnen zu ſchreiben. Wir ſind in
Scheve=
ningen, wo es in dieſen Tagen ſo ſonnig und warm iſt wie in
Italiem. — Sie ſagten am letzten Abend unſeres
Beiſammen=
ſeins, daß Sie uns gerne beſuchen möchten. Haben Sie dieſen
Wunſch immer noch? Ich würde mich ſehr darüber freuen. Ge=
Seite 19
bew Sie mir Antwort poſtlagernd Scheveningen. Die Gründe
hierfür werde ich Ihnen ſpäter erklären.
Inzwiſchen verbleibe ich mit beſtem Gruß Ihre
Tatjana Samaroff.
Sie verſchloß den Brief gleich und brachte ihn ſelber zur
Poſt. Als ſie ihn in den hohen, rot lackierten Briefkaſten warf,
wußte ſie, daß in dieſem Augenblick eine neue Epoche in ihrem
Leben begann.
Bei all dieſen Erinnerungen war Tatjana eingeſchlafen.
Das Telegramm von Kemp war ihrer Hand entfallen und lag
neben ihr auf dem Boden.
Ein ſtarkes Klopfen ſchreckte ſie auf. Sie hatte vergeſſen,
ihre Tür abzuſchließen, und bervor ſie noch zu vollem
Bewußt=
ſein gekommen war, ſtand Alexei vor ihr.
Es war nichts Außergewöhnliches, daß er unerwartet von
kleinen Reiſen zurückkam. Sie hatte damit gerechnet und
des=
halb auch Kemps. Antwort poſtlagernd erbeten.
Aber in dieſem Augenblick erſchrak ſie und ſprang verſtört
auf. Sie wollte mit ihrem Fuß das Telegramm unter den Divan
ſchieben, aber er kam ihr zuvor und hob es auf. Während er die
wenigen Worte las, herrſchte eiſige Stille. Er faltete es
ſorg=
fältig zuſammen und gab es ihr zurück:
„Bitte, packe deine Koffer, wir fahren heute abend ab!” Sie
nahm ihre ganze Kraft zuſammen, um nicht zu zittern und
eben=
falls ruhig zu erſcheinen, und ſagte:
„Nein, ich bleibe hier!”
Er ging auf die Tür zu und drehte den Schlüſſel um, dann
verſchloß er die Balkontür. Sie folgte ſeinen Bewegungen mit
einem etwas ängſtlichen Blick. Aber ſie nahm ſich feſt vor: ganz
gleichgültig, was geſchieht, ich bleibe hier.
Er lächelte etwas ironiſch, ſteckte ſich eine Zigarette an und
ſetzte ſich in einen Seſſel.
„Du brauchſt keine Angſt zu haben,” fing er an, „ich möchte
nur bei dieſer Unterhaltung weder belauſcht noch geſtört
werden.”
„Ich habe nicht die geringſte Angſt,” antwortete ſie.
„Nein, das ſieht man ſchon an deinem Geſicht — — — aber
nun zur Sache —” fuhr er fort. „Du weigerſt dich alſo, heute
abend mitzureiſen?”
„Ja!”
„Warum?”
„Weil ich Baron Kemp erwarte —
„Liebſt du ihn? —
Sie ſchwieg. Sie ſah ihn auch nicht mehr an, ſondern
be=
trachtete ihre Fingerſpitzen.
„Wenn du verliebt in ihn biſt oder ihn liebſt, was in dieſem
Falle gleich iſt — denn ſo unbewußte und unerfahrene Menſchen
wie du können das nicht unterſcheiden — dann wird es einige
Mühe machen, dich davon abzubringen, hierbleiben zu wollen.”
„Es kann mich nichts mehr davon abbringen!” antwortete
ſie mit einer gewollten Ueberlegenheit.
Er hatte wieder dieſes maliziöſe Lächeln:
„Das ſind hochtrabende Worte — — —.‟ Er wurde ernſtert
„Zunächſt eines: Wenn du heute abend nicht mitfährſt,
tren=
nen ſich unſere Wege.”
Sie gab darauf keine Antwort und verſuchte, ein
gleichgül=
tiges Geſicht zu machen.
(Fortſetzung folgt.)
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Jedoch wart” nicht bis zum Sch uß,
Weil den Reſt Du nehmen muft. —
Nehm‟ Dir mal’ ne Stunde Zeit,
Denn der Weg iſt ja nicht weit.
Doch paß auf, geh’ nicht verkehrt,
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Was iſt
eigentlich
Margarine:
Verehrte Hausfrau!
Menn Sie jemand fragen wollte: „Was iſt eigentlich Schokolade?” dann
bun den Sie den Betreffenden wohl etwas verblüfft anſehen.
DOenn das weiß doch jedes Kind, daß Schokolade eine Miſchung iſt von Kakao
Zucker, mit oder ohne Milch, bald grob, bald fein verarbeitet, daß ſie ſchlecht,
t oder vorzüglich ſchmeckt, je nach Qualität, je nach Marke und Preis.
Wenn aber jemand kommt und will von Ihnen wiſſen:
„Was iſt eigentlich Margarine, woraus beſteht dieſes ſo
über=
aus wichtige, weitverbreitete und für die Volksernährung
unent=
behrliche Nahrungsmittel?"
Ga, liebe Hausfrau, daß iſt etwas ganz anderes, das miſſen auffallend.
enige.
Und dieſes Nichtwiſſen iſt der Grund, weshalb ſich ſo viele von der Margarine
ermhalten, oder wenn man ſie ſchon verwendet, dann darf es beileibe niemand
enahren, oft nicht einmal der eigene Ehemann. — Und warum? — Weil man
icht weiß, woraus Margarine eigentlich beſteht, darum begegnet man ihr ohne
as notwendige Vertrauen, man genießt ſie vielleicht, weil man es aus
Erſparnis=
ninden tun muß, aber nicht mit vollem Appetit und nicht mit dem Bewußtſein,
in ganz vortreffliches Nahrungsmittel vor ſich zu haben.
Zweck dieſer Zeilen iſt es, Sie aufzuklären und Sie zu bitten, das, was
war Ihnen ſagen, auch an alle Ihre Bekannten weiterzugeben.
Margarine iſt nichts Chemiſches und nichts Künſtliches,
Margarine iſt ein rein natürliches Erzeugnis.
Sie enthält keinen Beſtandteil, den ſelbſt die
meiſt wähleriſche Hausfrau nicht ohnehin
ſtän=
dig im Haushalt von jeher gebraucht!
Nämlich:
ein feſtes, reines Speiſefett, z. B. geläutertes
Rinderfett, oder feinſtes echtes Schmalz, oder
das köſtliche, reinweiße Kokosfett, wie es unter
der Marke „Palmin” beſten Ruf genießt.
— ein flüſſiges, goldklares Speiſeöl, z. B. Erdnuß=,
Seſamöl oder Sonnenblumenöl, womit Salate
ſo vortrefflich reinſchmeckend geraten. Dieſe
feſten, weichen und flüſſigen Fette bzw. Ole
werden je nach der Jahreszeit und der Witterung
in wechſelndem Verhältnis gemiſcht. (Daher kommt
es, daß Margarine im Gegenſatz zur Naturbutter
im=
mer gleichmäßig geſchmeidig und ſtreichfähig bleibt!)
Dann werden immer
etwa 85 Hundertteile dieſer Fettmiſchung
15 Hundertteile beſte Friſchmilch,
eine Priſe feinſtes Speiſeſalz und
ein wenig Hühner=Eigelb (welches das
Bräunen in der Pfanne bewirkt und
das Spritzen verhindert)
innig vermengt (gekirnt), abgekühlt, gehörig geknetet:
und fertig iſt die Margarine.
Dahaben Sie —ingroßenUmriſſen
das ganze Geheimnis! Wir möchten
faſt ſagen, Sie könnten es mit Schneebeſen, Eismaſchine und Butterkneter ſelbſt
in der Küche probieren.
Sie werden nun fragen, verehrte Hausfrau, warum müſſen etwa 85
Hundert=
teile Fett und 15 Hundertteile Milch in der Margarine enthalten ſein.
Sehr einfach, weil die Naturbutter (der gute Margarine in Zuſammenſetzung
Nährwert, Geſchmack, Ausſehen und Verwendung gleichen muß) ebenfalls
etwa 85 Hundertteile Butterfett enthält.
Noch eines, verehrte Hausfrau, eine Sache von größter Wichtigkeit:
Während des ganzen Fabrikationsvorganges,
einſchließlich der Verpackung in die geſetzlich
vorgeſchriebene Würfelform, kommt keine
Men=
ſchenhand mit der Ware in Berührung.
Sie werden zugeben müſſen, daß es ein reinlicheres, natürlicheres Produkt
nicht geben kann, und daß die Margarine es alſo verdient, immer und überall
mnit vollem Appetit genoſſen zu werden.
Natürlich — das wird Ihnennunohneweiteresklar ſein — gibt es gewaltige
Qualitätsunterſchiede, die rein äußerlich im Preiſe zum Ausdruck
kommen. Denn — je reiner und beſſer die Fette,
je ſorgfältiger die Milchbehandlung,
je vollkommener die techniſchen Einrichtungen,
je geſchulter das Perſonal,
je größer die Fabrikationserfahrung,
je höher der Umſatz und infolgedeſſen
je friſcher die Ware,
um ſo beſſerwird auch die Margarine ſein.
Alle dieſe Vorausſetzungen ſind vollauf erfüllt bei Rama=Margarine
butterfein, die in unglaublich kurzer Zeit zur meiſtgekauften Margarinemarke
Deutſchlands geworden iſt. Der Preis von Mk. 1.— für 1 Pfund kann nur deshalb ſo
niedrig geſtellt werden, weil der ſtets gleichmäßig ſteigende, wöchentlich jetzt mehrere
Millionen Pfund betragende Umſatz eine beſonders günſtige Berechnung zuläßt.
Wenn Sie mit Rama=Margarine butterfein einen Verſuch machen — und
das werden Sie, verehrte Hausfrau, nach unſeren Aufklärungen hoffeutlich
ſogleich tun —, dann haben Sie das Beſte, was es gibt, und Sie werden uns
nachher im ſtillen ſicher danken, danken ſchon deshalb, weil Sie mit Rama=Margarine
butterfein dasſelbe erreichen wie mit Molkereibutter und viel
Wirtſchafts=
geld erſparen.
Eine der großen Rama=?
WBerdegang der Margarine
in einem der großen neuzeitlichen Rama=Werke.
„enn Sie uns, verehrte Hausfrau, bis hierher gefolgt
und bereit ſind, das Geſagte zu glauben, dann hat dieſes
Heftchen ſeinen Zweck erfüllt. Der praktiſche Gebrauch einer guten
Margarine tut das übrige.
Wenn Sie aber noch etwas Zeit haben, dann wird es ſehr intereſſant
für Sie ſein, uns auf einem Rundgang durch die
größte Margarinefabrik der Welt,
die Rama=Werke, zu begleiten, die
täglich über eine halbe Million Pfund
Margarine herſtellen und verſenden.
Kokos=Palmen — Kokos=Nuß
[ ← ][ ][ → ] Bild linis:
Erdnüſſe
Paranüſſe
Rohſtoffe.
Olpreſſung und Raffination.
Die Margarinefette ſind bei der Verwendung praktiſch frei von ſolchen Teilen
R u n. d g a
mithin von größter Verdaulichkeit und Bekömmlichkeit.
Beginnen wir nun mit unſerem
Vorausſchicken möchten wir noch einige Angaben über die Gewinnung
und Behandlung der Rohſtoffe.
Die tieriſchen Fette, die bei weitem nicht ausreichen, den Bedarf zu
decken, entſtammen größtenteils den gewaltigen Großvieh=Herden, die den Stolz
und den Reichtum Südamerikas und Auſtraliens bilden. Dieſelben Werke, die
das begehrte Töpfchen echten Fleiſchextrakt liefern, verſenden das Fett der „
breit=
geſtirnten, glatten” Rinderſcharen in genußfähigem Zuſtande in die alte Welt. Auch
die deutſchen Schlachthöfe liefern ſo viel ſie können.
Die Olfrüchte, die die Pflanzenfette liefern, ſind zumeiſt Kinder der
heißen Zone. Rapsſaat, Rübſamen und Sonnenblumenkerne wachſen zwar auch
auf europäiſchen Fluren, die Sonnenblume zum Beiſpiel auf dem Balkan, die
Hauptmaſſen bringen aber die Tropen mit ihrem unermeßlichen Reichtum an
Palmen und anderen Sonnenkindern.
Die Olpalme Afrikas, die Kokospalme der Südſee liefern feines Ol. Dazu
kommen die mildſüßen Erdnüſſe, die Paranüſſe, die das beſte Salatöl geben,
ferner die Soyabohne, eines der begehrteſten Nahrungsmittel Japans, endlich
die Seſam= und die Baumwollſaat.
Teilanſicht der Molkerei
und zwar in der wichtigſten, in der
Die Olſaaten werden nach ſorgſamer Sortierung und Reinigung in den
Ol=
mühlen, ſoweit es notwendig iſt, fein gemahlen und dann unter ſtarkem
hydrau=
liſchen Druck ausgepreßt. Der Rückſtand ſind die Olkuchen, das von der Landwirtſchaft
hochgeſchätzte beſte Kraftfuttermittel.
Das ausfließende Ol bedarf noch ſorgfältiger Läuterung, um es für den
menſch=
lichen Genuß vollwertig zu machen. Früher verwendete man im Haushalt das
Oi ſo, wie es aus der Preſſe kam. Wer kennt nicht zum Beiſpiel das kratzende,
ſtarkriechende, gelbbraune Rühöl aus der Zeit vor 30 Jahren, als die techniſche
Reinigung (Raffination) der Speiſeöle noch kaum gebräuchlich war. Ein ſolches Ol iſt
für die Margarinefabrikation unmöglich zu verwenden. Heuteiſt das Rühöl nach
der Raffinätion hellgelb; goldklar, gerüch= Und geſchmäcklos,
2 Beider Raffination, wie ſie jetzt unerläßlich iſt, handelt es ſich nicht nür zuf
gering=
ſten Grade um die Entfernung kleinſter Olfruchtteilchen, ſondern um die
Ent=
fernung der in jedem Ole enthaltenen ſchwerverdaulichen Fette.”
Nur die leichteſtverdaulichen, glasklaren Olbeſtandteile kommen in die
Margarine, die dadurch denſelben Nährwert,
dieſelbe Bekömmlichkeit und
dieſelbe Verdaulichkeit
wie friſcheſte Molkerei=Butter beſitzt.
Haben Sie, verehrte Hausfrau, ſchon einmal älteres Fett, ſei es Naturbutter,
Hier liegt das Geheimnis der Fabrikation. Es iſt keine
Kleinigkeit, täglich rund 80 000 Liter Friſchmilch
ſo vorzubereiten, daß ſie als Zuſatz der Margarine
den rein natürlichen, aromatiſchen
Duft der Naturbutter geben. Denn dieſes iſt mit der
Hauptzweck der Milchverwendung.
Die beſte Milch enthält etwa hundert verſchiedene
Arten von Bakterien, die, je nachdem ſie vorherrſchen,
das Gerinnen, das Sauerwerden, die Schimmel= und
Käſebildung hervorrufen. Es iſt nun nach
jahr=
zehntelanger wiſſenſchaftlicher Arbeit
gelun=
gen, gerade diejenigen Bakterien zu finden und
in Reinkultur zu züchten, welche allein die
Aromabildung der Milch und ſomit auch der
Naturbutter bewirken.
Die ankommende Milch, die täglich in großet
Tankautos von den Molkereien oder in Kannen
direkt von den Landwirten geliefert wird,
muß zuerſt tief gekühlt, paſteuriſiert, alſo
keimfrei gemacht werden.
Wie bei der Bereitung von Voghurt und
Kefir werden alsdann die Aromabakterien
ſchwerverdaulichen entfernten Olbeſtandteile ſind nicht verloren, ſondern der begehrteſte Rohſtoff für die Herſtellung guter Seifenſorten.
Kühltrommel
hartgewordener Talg, Bratenfett oder ſonſt etwas, in der Küche benutzt? Es iſt
unbekömmlich, es liegt — wie man ſagt — „ſchwer im Magen!‟ Das verſchulden
eben die ſchwerverdaulichen Beſtandteile, die ſich in jedem Fett bilden, je länger
und je mehr es mit dem Sauerſtoff der Luft in Berührung kommt.
zugeſetzt, die ſich ungeſtört
ent=
wickeln, bis die Milch die weiten
Fabrikhallen mit reinem, friſchem
Butterduft erfüllt.
Kühltrommel=Anlage
In dieſem Zuſtande wird die Milch zuſammen mit der Fettmiſchung in
Möhrenleitungen — die täglich mit Dampf gereinigt werden — den Kirnen
ſBugeführt. Kirnen nennt man fachmänniſch die großen doppeltwandigen Behälter,
ſin denen Fette und Aroma=Milch durch ſchnellaufende Rührwerke ſo lange
gemiſcht werden, bis ſie ſich innig zu einer Creme (Emulſion) verbunden haben.
Nun iſt es nötig, die ſo bereitete Maſſe von dem emulſionartigen Zuſtand bis zu
der erforderlichen Feſtigkeit erſtarren zu laſſen. Zu dieſem Zweck wird ſie mittels
einer ſinnreichen. Vorrichtung auf rieſige, rotierende Kühltrommeln von
rund 2 Meter Durchmeſſer in millimeterdünner Schicht aufgetragen
Würfel=Packmaſchine
Die Multiplex iſt ein etagenförmig angeordnetes Syſtem von
Zahnrad=
kegeln, Schneckengetrieben und rieſigen hölzernen geriffelten Walzen, zwiſchen
denen die Maſſe innig geknetet, vorgetrieben, in die nächſte Etage gedrückt, mit
dem nötigen Salz verſehen, nochmals geknetet wird und die überſchüſſigen,
wäſſerigen Beſtandteile der Milch entfernt werden.
Schließlich wird die Ware auf flachen Tellerwalzen bis zu völliger
Gleich=
förmigkeit ausgewalzt, womit die Margarine gebrauchsfertig iſt und verpackt
werden kann.
Steht man mitten in der mächtigen lichtdurchfluteten Halle, ſo kann man
mit wenigen Blicken den ganzen Werdegang der Margarine verfolgen. Uberall
rotieren Räder, kreiſen Trommeln, wandern Wagen durch die Luft, ſurren
Scheiben, und überall, oben und unten, hier und dort, fließt, quillt und rieſelt in
Tropfen, in hauchdünnen Blättchen und großen goldgelben Klumpen Margarine
und häuft ſich zu Bergen.
Die Packmaſchinen.
Erſtaunlich arbeiten die Maſchinen, die, viel akkurater als Menſchen es
ver=
mögen, unaufhörlich, die bekannten Pfund= und Halbpfund=Margarine=Würfel
herſtellen und in Pergamentpapier ſauber verpacken. Ein endloſer
Margarine=
ſtreifen quillt aus einem Mundſtück mit quadratiſchem Querſchnitt, automatiſch
ſchneidet ein Meſſer, genau nach Gewicht, davon den gewünſchten Würfel ab.
Irgendwoher, geſpenſtiſch faſt, ergreifen zwei Metallarme dieſen gelben Würfel
und heben ihn empor. Pergamentpapier ſchmiegt ſich heran, andere Hände
aus Metall falten es ſorglich um den Würfel herum, ſchließen das Paket
feſt und befördern es aus der Maſchine heraus, um das Spiel von vorn zu
beginnen. Nun erſt treten Menſchenhände direkt in Tätigkeit. Frauen ergreifen
die Würfel und packen ſie ſchnell in Kiſten, die unaufhörlich aus der eigenen
Kiſtenfabrik in langer Reihe auf einem Transporteur ſelbſttätig
heranwandern. Die gefüllten Kiſten wandern auf gleichem Wege zur Expedition
an die Rampe des eigenen Güterbahnhofes unmittelbar in den
Waggon.
Beendet iſt der Produktionsprozeß.
Nach einem werden Sie in der Margarinefabrik vergeblich ſuchen, nach dem
Lager fertiger Ware.
Im Zeitraum einer einzigen Umdrehung der
eisge=
kühlten Trommeln iſt die Flüſſigkeit bereits zu
Mar=
garine gefroren, wird wie dünne gelbe Hobelſpäne mittels einer
Schabevorrichtung von der Trommeloberfläche entfernt und fällt unaufhörlich in
darunterſtehende Wagen, die jeder 60 Zentner faſſen. Unten reiht ſich goldgelb Wagen
an Wagen. Einer nach dem anderen rollt unter einen Kran, der ihn automatiſch
erfaßt, wieder zur Decke emporführt und ſeinen Inhalt in den Trichter der großen
Multiplex=Knetmaſchine kippt. Auch hier iſt die menſchliche Hand, die
beim Kneten der Butter noch eine große Rolle ſpielt, durch die Maſchinen erſetzt.
derampe
[ ← ][ ]Auslandsverbrauch.
Naturbutter=Einfuhr aus dem Ausland.
Das verarmte deutſche Volk hat, während die deutſchen Molkereien teilweiſe
über mangelnden Abſatz klagten, im Jahre 1925 für rund 380 Millionen
Mark Naturbutter aus dem Auslande bezogen. Wäre an Stelle dieſer Butter nur
die Hälfte deutſche Margarine verbraucht worden, dann wären über150
Milli=
onen Mark im Lande geblieben.
Erſparnis.
Große Erſparnis erzielt die Hausfrau in der Küche durch „Rama butterfein”
Zweitauſend Menſchen arbeiten unausgeſetzt, jedoch immer nur zur Erledigung
bereits vorliegender feſter Beſtellungen. Niemals wird auch nur ein Pfund
auf Vorrat gearbeitet. Nur dadurch iſt es möglich, daß Margarine jederzeit
vollſtändig friſch in den Konſum gelangt. Vergleichen Sie, bitte, damit, daß
Naturbutter aus Sibirien, Neuſeeland uſw. wochen= ja, monatelang unterwegs iſt.
Für nachdenkliche Leute.
Arteile der Wiſſenſchaft.
Diplom=Dr. Ad. Reitz:
. . . . Margarine beſitzt denſelben Nährwert wie Naturbutter.
Geſchmack=
lich iſt Margarine der Landbutter vorzuziehen. Die Verdaulichkeit der
Margarine iſt dieſelbe wie die von Naturbutter.
Profeſſor Dr. Soxhlet:
„Uber Margarine.”
. . . . Die Bevorzugung der Margarine finden wir aber nicht nur in
den kleineren Wirtſchaften, ſondern auch in Großwirtſchaften bzw. auf
Gütern, die eine gute Butter ſelbſt produzieren, hiervon möglichſt viel
zu verkaufen ſuchen und den Ausfall durch die von auswärts
ange=
kaufte Margarine decken. Tätſächlich finden wir auch, daß die
Mar=
garine eine beſonders weite Verbreitung als Konſumartikel gefunden
hat in den Gegenden mit einem dichten Netze bäuerlicher
Genoſſen=
ſchaften.
Dr. Adolf Jolles:
„Uber Margarine.”
. . . . Nächſt der großen Haltbarkeit, welche den Margarineprodukten
eigen iſt, zeichnen ſich dieſelben gegenüber den Naturprodukten auch
durch ihren relativ erheblich geringeren Bakteriengehalt aus .. . ."
Dr. O. Heſſe:
„Uber Natur= und Kunſtbutter.”
. . . . Die Vorteile, welche die Margarine der Naturbutter
gegen=
über gewährt, ſind auch die Urſache, daß viele Landwirte ihre erzeugte
Butter verkaufen und dagegen Margarine einkaufen, um dieſelbe in der
eigenen Haushaltung zu verwerten.
wöchentlichen
Verbrauch von Naturbuter.
pro Pfund
Mk. 2.20 Nama butefein
pro Pfund
Mk. 1.— Erſparnis
pro Woche Erſparnis
pro Jahr 3 Pfd. 6,60 Mk. 3.— Mk. 3,60 Mk. 187,20 Mk. 4 „ 8,80 „ 4,80 „ 249,60 5 „ 11.— 6.— 312,— 6 „ 13,20 „ 7,20 374,40 Für Hotels und Großküchen 7 Pfd. 15,40 Mk. 7.— Mk. 8,40 Mk. 436,80 Mk. 8 17,60 „ 8.— 9,60 „ 499,20 „ 9 . 19,80 „ 10,80 561,60 10 „ 22.— „ 10.— 12.— 624,— 20 „ 44,— „ 20,— 24.— 1248.—
Schlußwort.
Es iſt bezeichnend, daß Holland und Dänemark, die beiden typiſchen
Butter=
länder, den größten Verbrauch an Margarine haben. Sie führen die Butter zu
teuren Preiſen aus, um im eigenen Lande die ſoviel billigere und der Butter
gleich=
wertige Margarine zu verbrauchen.
Der Margarineverbrauch beträgt pro Kopf z. B. in Dänemark das Dreifache
des Konſumes Deutſchlands.
Wir danken dem geneigten Leſer, der unſeren Ausführungen bis hierher gefolgt
iſt, für ſein Intereſſe und hoffen, daß er die Zeit, die er der Lektüre einer „
Reklame=
ſchrift” gewidmet hat, nicht für verloren anſieht, ſondern daß ihm dieſe Zeilen
Vertrauen einflößen zu den Produkten, die von uns hergeſtellt werden, und daß ſie
ihm die Anregung geben, einen praktiſchen Verſuch damit zu machen. Ein ſolcher
Verſuch wird ihn beſſer, als alle Worte es vermögen, von dem Wert und der
Brauchbarkeit unſerer Fabrikate überzeugen.
Warum „Rama butterfein”
und nicht eine der vielen mit Zugaben gelieferten Margarine=Marken.
Die Rama=Werke verfolgen das Prinzip, für äußerſt kalkulierte Preiſe eine garantiert reine und hochwertige Qualität auf den Markt zu bringen. Den bisher in
dieſem Zielſtreben erreichten Höhepunkt bildet die Marke
„Nama butterfein”
die von den meiſten deutſchen Hausfrauen als die vorzüglichſte Delikateß=Margarine anerkannt iſt und verwendet wird. Beim Einkauf dieſer Qualität weiß die Hausfrau
genau, was ſie für ihr Geld bekommt.
Zugaben, in welcher Art ſie auch immer zu den verſchiedenen Margarinemarken angeboten werden, ſind Scheinvorteile. So wie es bei allen Waren verſchiedene
Preislagen gibt, iſt dies auch bei Margarine der Fall. Kauft man Margarine mit Gutſcheinen für Zugaben, ſo iſt der Wert der Zugabe in den Preis der Margarine
einkalkuliert, deren Wert eben um ſoviel geringer iſt. Denn kein Menſch kann dauernd etwas verſchenken; auch nicht der Margarine=Lieferant.
Darum wird die wirklich rechnende Hausfrau immer nur eine Marke kaufen, deren Preis nur den wahren Wert der Margarine bezeichnet und nicht durch die
Zugabe von ſogenannten Geſchenken beeinflußt iſt.
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