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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAnſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 68
Donnerstag, den 8. März 1928.
Kuliſſenkämpfe in Genf.
Kompetenzen des Ratspräſidenten. —
Cham=
berloin gegen die Veberguiſſe Iſcheng Los.
* Genf, 7. März. (Priv.=Tel.)
Der Völkerbundsrat iſt heute morgen 10 Uhr 45 in geheimer
(Sitzung zur Beratung des Inveſtigationsantrages der Kleinen
zOreier=Kommiſſion, die einen Bericht über den Stand
ausarbei=
dem holländiſchen Delegierten Belgerts van Blokland anvertraut
werden kann, und die eine Einſtimmigkeit im Rat ſchafft, die der
(eutſchließung in der St. Gotthard=Affäre ein größeres
mora=
ltſches Gewicht verleihen ſoll. Es iſt möglich, daß das
kontra=
hiktoriſche Verfahren zwiſchen Titulesen und Tanezos in die mänien ſeinerſeits genug Anlaß, um ſich zu beſchweren. Aber die
üffentliche Sitzung verlegt wird, doch hängt das von dem
Ver=
lauf der Geheimſitzung ab. Das Ergebnis der Arbeiten des
4Oreier=Komitees dürſte die Einſetzung einer zivilen
Enguéte=
tSommiſſion ſein, die mit beſonderen Befugniſſen ausgeſtattet
wird und aus Perſönlichkeiten beſtehen ſoll, deren Nang und
kamen erkennen laſſen, welch große Bedeutung der Rat einer
Arlärung der Frage beimißt.
Nan beabſichtigt anſcheinend in franzöſiſchen Kreiſen, einen ja nicht darum, in eine Debatte über die Streitpunkte zwiſchen
18rägedenzfall für die eventuelle praktiſche
Anwendung des Inveſtigationsrechtes zu
ſchaf=
ſzen. Das würde den 1926 feſtgelegten
Ausführungsbeſtimmun=
yen zur Inbeſtigation widerſprechen und weit über ſie
hinaus=
gehen. Die Beſtimmungen von 1926 dürften auch, wie es die
Meinung in engliſchen und italieniſchen Kreiſen iſt, durchaus
genügen, um im Falle einer Jüveſtigation den ganzen
Unter=
ſuuchungsapparat ohne Reibung arbeiten zu laſſen, da ſie
voll=
ſommen klar und eindentig ſind.
Die Geheimſitzung des Völkerbundsrats
über die Inveſtigationsangelegenheit gegen Ungarn wurde um
U1 Uhr 45 in eine öffentliche Sitzung umgewandelt. Die
öffent=
l=che Sitzung galt der Behandlung des Inveſtigationsbegehrens
er Kleinen Entente. In der Geheimſitzung vorher iſt über die
4Berminderung der Ratsſeſſionen und gleichzeitig über die
Kom=
etenzen des Ratspräſidenten geſprochen worden,
hei welcher Gelegenheit Chamberlain, wie verlautet, ſein
liebhaftes Mißfallen mit dem Telegramm des Urrutia, der Ratspräſident, machte der Auseinanderſetzung
ormaligen, Ratspräſidenten Tſcheng Lo, des
coineſiſchen Geſandten in Paris, in der Szent Gotthard=
Uffäre ausgeſprochen hat.
Der vormalige Ratspräſident Tſcheng Lo erklärte, daß er
u ach Fühlungnahme mit einigen Ratsmitgliedern ſich für
berech=
urgt gehalten habe, in der St. Gottharder Angelegenheit das
be=
lmnnte Telegramm abzuſchicken, um die Autorität des Rates zu
wahren.
Chamberlain und der italieniſche Delegierte Scialoja hielten
S angeſichts der Erklärung des chineſiſchen Delegierten für
not=
wendig, daß der Rat in eine Prüfung der Befugniſſe des
Rats=
nräſidenten für die Zeit der Seſſionspauſen eintrete.
Nach längerem Meinungsaustauſch, bei dem Briand ſich Vorſchlag Chamberlains an. Auch General Tanezos erklärte ſich
ſtür Tſcheng Lo einſetzte, erklärte Streſemann, daß es
ver=
früht ſei, vor einer Klärung des Verfahrens gegen Ungarn und
mor Kenntnis des Standpunktes Ungarns und der Kleinen
En=
tente in die Debatte über die Kompetenzen des Ratspräſidenten jedoch dem ungarſchen Vertreter in fehr konzlicgutem Tone
güinzutreten. Cs ſei beſſer, damit bis nach Klärung des St. Gott= einige Fragen vor, um deren Beantwortung er bat. Er betonte
ard=Falles zu warten.
Der Rat beſchloß darauf, in einer ſeiner nächſten Sitzungen
dieſes Problem zu beraten. Auf Vorſchlag Briands, der von
(hamberlain unterſtützt wurde, ließ man dann zur Behandlung
des St. Gotthard=Streitfalles das öffentliche Verfahren zu. Zu
WBeginn der öffentlichen Sitzung bat der Natspräſident Urrutia woher in Ungarndieſe Mißſtimmung gegen den
diie Vertreter der Tſchechoflowakei und Südflawiens, Veverka
und Fotitſch, ſowie den ungariſchen Vertreter, General Tanezos, ſchinengewehre geführt habe, anſtatt dem Völkerbund, das
am Ratstiſch Platz zu nehmen.
Die Demarche der Kleinen Entente.
Lituleseu, der als erſter ſprach, gab eine Erklärung ab, ſeine Schritte unterrichtet habe.
un der er im Namen der tſchechiſchen, jugoſlawiſchen und
rumä=
y iſchen Regierung betonte, daß die Kleine Entente die St.=
Gott=
ſardaffäre nicht als eine Frage von ſpeziellem Intereſſe für die
98ölkerbund als ſolchen berühre. Die Kleine Entente verzichte und über den Antrag Chamberlains abzuſtimmen. Es wurde
dparauf, in dieſer Angelegenheit irgend jemand verantwortlich
zu machen. Sie habe es jedoch aus prinzipiellen Gründen und Studium der Frage zu beauftragen
angenom=
ſähaft als Mitglieder des Völkerbundes für erforderlich gehalten,
dgen Rat in der Weiſe von der Affäre zu unterrichten, wie es
geſchehen ſei. Der Rat müſſe jetzt ſeinen Pflichten und ſeinen
WBerpflichtungen gemäß in der Angelegenheit verfahren.
Der tſchechiſche Delegierte Veverka wies auf
duie Noten in der Angelegenheit hin und bezog ſich dabei auf die
Weſtimmungen über das Inveſtigationsverfahren von 1924 und
1526. Auch Fotitſch ſchloß ſich dem Standpunkt Tituleseus und
Weverkas an.
Scharfe Auseinanderſetzung zwiſchen Ungarn
und Numänien.
Der ungariſche General Tanczos verlas darauf
ſrche. Der Rat habe in ſeiner Weisheit den Fall auf ſeine wirk= früher auf die Tagesordnung geſetzt hätte
liche Bedeutung zurückgeführt. Die Demarche der
Nach=
die Wahrung ſeiner Souveränitätsrechte bedacht ſein müſſe. Der ges”. Wenn nun dem Worte „Aechtung” irgend ein Sinn beizu=
(Entente gegen Ungarn zuſammengetreten. Er wird in dieſer ihm eine Dokumentation überreicht. Tanezos führte dann zur Geächtete iſt jemand, der jedermanns Feind iſt und deſſen Feind
ſöitzung das einzuſchlagende Verfahren beſprechen und die Erklärung des ungariſchen Standpunktes die Konvention gegen jedermann iſt. Er iſt im Kampfzuſtand mit der großen
menſch=
ten ſoll, beſtimmen. Das Präſidium dieſer Kommiſſion dürfte und die gültig ſei, wenn ſie auch infolge der noch ausſtehenden Kampf zu erklären.
Natiſikationen durch andere Staaten noch nicht in Kraft getreten
tverden. Die Bemühungen gehen darauf hinaus, eine Löſung ſei. Sie bilde die rechtliche Grundlage für die Maßnahmen, die ſetzt die „Aechtung des Krieges” ein ganzes Syſtem von
Straf=
der Angelegenheit zu finden, die von beiden Teilen angenommen lingarn bezüglich des beſchlagnahmten Materials ergriffen habe, ſanktionen voraus, die im gegebenen Fall gegen den in Acht
Titulescu bezeichnete die Erklärungen Tanczos als ſehr
unklug. Wenn man auf die Gründe eingehen wolle, die das
Ver=
hältnis zwiſchen den beiden Staaten erſchweren, ſo hätte Ru=
Verſchärfung der Situation ſei ſicher nicht die Schuld
ten Zeit über das Verhältnis und über die Zuſtäude in Ungarn
gekommen ſei, denn Rumänien habe lein Intereſſe daran,
Pe=
troleum ins Feuer zu ſchütten. Aber es handle ſich hier
den Ländern einzutreten, ſondern darum, Maßuahmen zur
Siche=
rung des Friedens zu ergreifen.
licher Ueberlegung. Im übrigen ſei es nicht ſeine Aufgabe, zu zur Verantwortung zu ziehen.
diskutieren, ſondern er ſei lediglich beanftragt, vem Nar für alle
ſtehen.
Titulescu replezierte, wenn die ungariſche
Erklä=
nuehmen, wenn er ſeine Maßnahmen beſchließe.
Einſetzung eines Dreier=Komitees zur
Unter=
ſuchung der Gotchard Aſfäre.
ein Ende, indem er darauf hinwies, daß dem Rat ja ganz
kon=
krete Dinge zur Beurteilung unterlägen, und daß er es für
beſſer halte, in die juriſtiſche Erörterung der Frage einzutreten,
wie man zu einer befriedigenden Löſung kommen könne.
öffentlicher Sitzung die von Ungarn gelieferte voluminöſe
Doku=
komitee zu bilden, das dem Rat noch in dieſer Seſſion einen
Bericht auf Grund der vorliegenden Dokumente unterbreiten
ſollte.
Titulescu, Veverka und Fotitſch nahmen nacheinander den
Lamit einverſtanden.
Briand ſtimmte dem Vorſchlag Chamberlains zu, legte
die freundſchaftlichen Gefühle Frankreichs gegenüber Ungarn.
Man wolle im Geiſte des Friedens und des Völkerbundes zu
einer friedlichen Regelung kommen. Er fragte Tanczos nach
näheren Auskünften über die Herkunft und die Beſtimmung der
Waffenſendung und wünſchte eine Erklärung dafür,
Völkerbund gekommen ſei, die zur Zerſtörung der Ma=
Gornus delioti zur Verfügung zu ſtellen. Tanezos legte darauf die
fünf Originalfrachtbriefe vor und wies darauf hin, daß Ungarn
von ſeinen ganzen Maßnahmen nichts geheim gehalten, ſondern
Nach längerer Fortſetzung des
koutradiktatori=
ſchen Verfahrens zwiſchen Briand und dem
Akleine Entente betrachte, ſondern als eine Angelegenheit, die den loja den Vorſchlag, doch mit der Sache zu Ende zu kommen
imn Intereſſe des Reſpekts vor den Verträgen mit ihrer Eigen= men. Dieſem Dreierkomitee gehören an der holländiſche Dele= Verpflichtung empfinden würde.
gierte Belgerts van Blokland als Präſident, und als Mitglieder
die Vertreter Finnlands, Prokop, und von Chile Villegas.
Die Ratsſitzung wurde um 13 Uhr geſchloſſen.
des Rates.
die Beratungen im Völkerbundsrat wegen des litauiſch=olniſchen. Durch die Anwendung des Ausdrucks „Aechtung” verkünden ſie
Konflikts zur Kenntnis nehme. Woldemaras hat ſich jedoch nicht im voraus und mit Nachdruck, daß ſie den Krieg als Mittel zur
darüber geäußert, ob und wann er der indirekten Einladung Austragung gegenſeitiger Streitigkeiten moraliſch verwerfen und
eine Erklärung, in der geſagt wird, daß er dem Völkerbundsrat. Folge leiſten wird. Er erwähnt lediglich, daß man die Angele= erklären ſich im voraus für ſchuldig, falls ſie ſich jemals
veran=
zu allen näheren Inſormationen in dieſem Fall zur Verſüigung genheit, wenn man ſie im Nate beſprechen wolle, beſſer ſchon laßt ſehen jolten, doch zu einer Entſcheidung mit den Waffen
191. Jahrgang
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aufräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreſbung fäſlt ſeder
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Darm=
ſädter und Nationalban.
Aechtung des Krieges.
Von
Rt. Hon. H. A. L. Fifher, ehem. engliſcher Unterrichtsminiſter.
Uieber die Frage einer Aechtung des Krieges ſind vielfach
barn ungarns hätte nicht dazu beigetragen, Anſchauungen verbreitet, die einer Klärung einigermaßen
bedürf=
die Beziehungen zwiſchen den Ländern zu ver= tig erſcheinen. In den Vereinigten Staaten bekennen ſich
die=
beſſern (in dieſem Moment meldet ſich Titulescu erregt zum ſelben Leute, die den Völkerbund ſchmähen, und die behaupten,
Wort). Durch die Aufbauſchung der Angelegenheit ſei eine au f= die große Nepublik jenſeits des Ozeaus werde ſich niemals in
geregte Atmoſphäre geſchaffen worden, was verſtändlich das Netzwerk ſeines Vertragsſyſtems verſtricken laſſen,
gleich=
ſei bei einem Volke, das, wie Ungarn, beſonders empſindlich auf zeitig zum Glauben an die Theſe von der „Aechtung des Krie=
Nat müſſe in voller Unparteilichkeit und Unabhängigkeit die meſſen iſt, ſo kann es nur der ſein, daß derjenige, der ein Geſetz
Dinge prüfen. Zu dieſem Zwecke habe die ungariſche Regierung verletzt hat, als außerhalb des Geſetzes ſtehend erklärt wird. Der
den illegalen Waffenhandel an, die Ungarn angenommen habe lichen Geſellſchaft und dieſe iſt moraliſch verpflichtet, ihm den
Wenn nun Worte nicht ein leerer Schall bleiben ſollen, ſo
Erklärten in Anwendung kommen.
I.
Was hätte es für einen Sinn, einen Staat, der einen Krieg
entfeſſelt hat, in Acht zu erklären, wenn nicht für die Anwen=
Rumäniens geweſen. Er könne feſtſtellen, daß in ſeinem Parla= dung von Maßregeln Vorſerge getroffen iſt, die im Falle der
ment, dank der Beſonnenheit der Parlamentarier und ſogar der Aechtung ſtörend empfunden würden? Präſident Wilſon hat die
Oppoſition, es nicht zu einer einzigen Interpellation in der letz= Unumſtößlichkeit dieſes Argumentes klar erkannt. Er hatte den
aufrichtigen Wunſch, den Krieg in Zukunft geächtet zu ſehen,
und ſeine Abſicht war, den Völkerbund mit den erforderlichen
Sanktionen auszuſtatten. Auch Leon Bourgeois” Standpunkt in
dieſer Frage war vollkommen folgerichtig. Er forderte für den
Völkerbund eine Armee und einen Generalſtab. Dank einer
ſolchen Organiſation wäre — deren Realiſierbarkeit vorausgeſetzt
Tanezos entgegnete, daß ſeine Erklärung nicht das Ergebnis — die „Aechtung des Krieges” zur Tatſache geworden. Mau
einer unüberlegten Handlung ſei, ſondern das Reſultat reif= wäre in der Lage geweſen, einen Friedensſtörer auch entſprechend
II.
Inſormationen in dem St. Gottharder Falle zur Verfügung zu Es iſt indeſſen klar, daß ſelbſt durch ein ſolches Syſtem nicht
feder Krieg für ungeſetzlich erklärt worden wäre, denn die
Ge=
ſellſchaft der Nationen iſt bloß mit der Macht ausgeſtattet, einem
rung das Ergebnis reiflicher ueberlegung ſei, ſo „Angreifer=Stagt” den Krieg zu erklären. Der Tatbeſtand der
ſei das ein ſchlimmes Zeichen von dem Geiſtes= Geſetzverletzung ergibt ſich durch die Nichteinhaltung der
aus=
zuſtand in ungarn. Er bitte den Rat, davon Notiz zu drücklich übernommenen Verpflichtung, Frieden zu halten.
Dem=
gemäß iſt nicht jede Art von Krieg von der Aechtung bedroht,
ſondern bloß ein Angriffskrieg, wie und durch welche Inſtanz
auch immer der Begriff des Angriffes definiert werde. Es ſoll
keineswegs geleugnet werden, daß der feierlichen Erklärung eines
mächtigen Staates, gegen ſeine Nachbarn nicht das Schwert
ziehen zu wollen, ein gewiſſer moraliſcher Wert beizumeſſen iſt;
eine ſolche Erklärung würde jedoch keinesfalls einer Aechtung
des Krieges gleichzuhalten ſein.
Es erſcheint durchaus angebracht, ſich dieſe elementaren
Grundbegriffe wieder ins Gedächtnis zurückzurufen, denn in dem
jüngſt zwiſchen den Regierungen der Vereinigten Staaten und
Chamberlain bezeichnete es als unmöglich, daß der Rat in Frankreichs ſtattgehabten Notenwechſel kommt der Terminus
„Aechtung des Krieges” ausdrücklich vor. In dieſem
Noten=
mentation zu dem Falle durchberate. Er ſchlug in Ueberein= wechſel handelt es ſich um die Anregung für beide Regierungen,
ſtimmung mit den Gebräuchen des Rates vor, ein Dreier= den Krieg aus ihren gegenſeitigen Beziehungen auf Grund eines
praktiſchen Planes von ungewöhnlichen Ausmaßen für alle
Zu=
kunft auszuſchalten. Wie iſt das zu verſtehen? War damit
beab=
ſichtigt, daß die beiden Regierungen ſich verpflichten ſollten, nie
und unter keinen Umſtänden einen Krieg gegeneinander zu
füh=
ren?. Wir vermögen der Note der amerikaniſchen Regierung nicht
dieſe Auslegung zu geben. Die Waſhingtoner Regierung ſchlägt
die Abgabe einer Erklärung vor, nicht aber die Uebernahme einer
Verpflichtung. Und ſelbſt wenn dieſe unſere Deutung nicht
zu=
treffend wäre, ſelbſt wenn es ſich um die Uebernahme
wechſel=
ſeitiger Verpflichtungen handeln ſollte, könnte von einer
Aech=
tung des Krieges” nicht geſrrochen werden. Zwei einzelne
Staa=
ten können ſich gegebenenfalls nicht gegenſeitig in Acht erklären;
der Begriff der „Aechtung” ſetzt das Vorhandenſein einer
höhe=
ren Inſtanz voraus, die den Einzelnen die Einhaltung der
Geſetzesvorſchriften aufzwingt.
Aus den vorſtehenden Erwägungen dürfte mit einiger
Sicherheit hervorgehen, daß die Waſhingtoner Regierung dem
von ihr gebrauchten Ausdruck „Aechtung des Krieges” nicht die
dieſem Begriff urſprünglich zukommende weitgehende Deutung
geben wollte. Eine Regierung, die die Kompetenz des Haager
Schiedsgerichts nicht ohne weitgehende Vorbehalte annimmt und
im Gegenteil die geſamte Oeffentlichkeit der ganzen Welt über welche im Begriff ſteht, eine enorme Kriegsfotte zu bauen, die
ſie durchaus nicht zur Verfügung irgend eines Welttribunals zu
halten begbſichtigt, eine ſolche Regierung hat ſich nicht auf die
Gedankengänge der Aechtung des Krieges” eingeſtellt. Sie mag,
General Tanezos machte der italieniſche Delegierte Seig= was wir nicht bezweifeln wollen, von den ehrlichen Beſtrebungen
erfüllt ſein, den Frieden zu halten. Aber offenbar betrachtet ſie
einen Krieg nicht als völlig ausgeſchloſſen, ebenſowenig aber als
darauf der Antrag, ein Dreierkomitee mit dem einen Frevel, den zu züchtigen — falls ein anderer Staat ſich
eines ſolchen ſchuldig machen ſollte — ſie etwa als moraliſche
Man könnte andererſeits geltend machen, daß der
Aufven=
dung eines volltönenden Ausdrucks wie der „Aechtung des
Krie=
ges” eine gewiſſe moraliſche Wirkung zugute zu halten ſei, auch
wenn er nicht in des Wortes tiefſter Bedeutung verſtanden wird.
Zwei Regierungen indeſſen, die erklären, den Krieg fürderhin
Woldemaras Antwort auf die Einladung als Mittel zur Schlichtung von wechſelſeitigen Streitigkeiten
aus=
ſchalten zu wollen, haben damit nicht mehr getan, als ſich
ver=
pflichtet, alle nur möglichen Mittel anzuwenden, um eventuell
Der ktauſche Minſterpräſtent Woldenargs hut den gofe zwiſchen imnen auftauchende Streifragen auf riedichen Wege
terbund mitgeteilt, daß er de telegraphiſche Infomierung über aus der Velt zu ſchaffen. Tafſtchlich haben ſie ich darauf
be=
ſchränkt, in feierlicher Weiſe ihre friedliche Geſinnung zu betonen.
Zuflucht zu nehmen.
Seite 2
Donnerstag den 8 März 1928
Nummer 68
III.
In Wahrheit iſt die Aechtung des Krieges in eigentlichem
Sinn ſolange unvorſtellbar, als ſich die Welt nicht als
überſtaat=
liches Forum konſtituiert. Seiner praktiſchen Verwirklichung
ſcheint dieſes Ziel noch am nächſten gekommen zu ſein durch die
Völkerbundsverſammlung und durch das Vertragswerk von
Locarno, das unter der Aegide des Völkerbundes zuſtande kam.
Beise haben wirklich Sanktionen geſchaffen. Dieſe mögen nicht
ſo wirkſam ſein wie jene, die ein Staat gegen ſeine eigenen
ſtraffälligen Angehörigen zur Anwendung zu bringen pflegt; aber
ſie find vorhanden und werden im Laufe der Zeit eher an Kraft
zunehmen, als ſchwächer werden.
IV.
Man mag das Memorandum über das Sicherheitsproblem,
das die engliſche Regierung kürzlich dem Völkerbund hat zugehen
laſſen, für zu zurückhaltend anſehen. Immerhin ſtellen deſſen
Vorſchläge einen wirkſameren Beitrag zur praktiſchen Löſung des
Problems dar, als eine bloße Erklärung, laut derer jeder Krieg
in Acht erklärt werden ſoll, ohne durch das Verſprechen
bekräf=
tigt zu ſein, daß ihr Inhalt auch tatſächlich zur Geltung kommen
werde. Die britiſche Regierung hat ſich bereit erklärt, Vorſchläge,
die auf eine Erweiterung der Schiedsgerichtsbarkeit abzielen,
ſowie Vorſchläge zu darauf bezüglichen Verträgen in Erwägung
zu ziehen. Sie iſt insbeſondere dazu bereit, die bezüglich der
Lebensintereſſen, der Ehre und Unabhängigkeit ſowie bezüglich
der Intereſſen dritten Staaten formulierten Vorbehalte, die
bis=
her manchen Schiedsverträgen Schranken geſetzt haben, einer
neuerlicher Prüfung zu unterziehen. Sie begrüßt lebhaft die
Beſtellung von „Verſöhnungskommiſſionen” als Forum zur
Aus=
tragung von Streitfragen, die ſich zur ſchiedsgerichtlichen
Behand=
lung nicht eignen. Schließlich ſtellt die engliſche Regierung noch
feſt, daß ſie den Vertrag von Locarno für den „idealen Typus
eines Sicherheitspaktes” anſieht und gibt der Hoffnung
Aus=
druck, daß das Syſtem von Locarno einen weiteren Ausbau
er=
fahren möge.
Für den Geltungsbereich des Vertrages von Locarno ſind
alle Vorbedingungen zu einer tatſächlichen Aechtung des Krieges
vorhanden: Eine Gruppe von Mächten hat ſich vertraglich
ver=
pflichtet, den Frieden zu garantieren und gegen jeden Störer
desſelben mit Waffengewalt einzuſchreiten. Wir müſſen
unab=
läſſig beſtrebt ſein, dieſes Syſtem räumlich begrenzter Garantien
und Pakte auf weitere Gebiete auszudehnen, wenn wir Zeugen
eines Triumphes der Idee von der „Aechtung des Krieges”
werden wollen.
Wie ſteht es nun mit den Vereinigten Staaten? Wie
ver=
mag die Waſhingtoner Regierung zur Löſung dieſes
Welt=
problems beizutragen, ſolange ſie ſich von der Mitarbeit am
Genfer Werk ausſchließt? Sie könnte verſchiedene Schritte
unter=
nehmen, aber ein einziger wäre von ausſchlaggebender
Bedeu=
tung: Sie könnte eine einſeitige Erklärung proklamieren des
Inhalts, daß ſie keiner Maßregel hindernd in den Weg treten
werde, die auf Veranlaſſung des Völkerbundsrates gegen einen
Mitgliederſtaat unternommen würde, falls er ſich gegen die
Satzungen des Völkerbundes vergangen hat.
Eine ſolche Erklärung wäre ein wahrer Fortſchritt auf dem
Wege zur „Aechtung des Krieges”
Die ungariſche Gotthard=Oenkſchrift.
Ungarn an dem Waffenſchmuggel nicht
be=
teiligt. — Eine Inveſiigation kann nicht in
Frage kommen.
* Genf, 7. März. (Priv.=Tel.)
Die geſtern von Ungarn überreichte Denkſchrift ſtellt eine
Sammlung aller auf den Sl. Gottharder Fall ſich beziehenden
Dokumente dar. Sie gibt eine eingehende Darſtellung des
ganzen Verfahrens, das von Ungarn von ſeiner
Seite aus zur Klärung der Affäre eingeleitet wurde, und
enthält die Auskünfte aller derjenigen Stellen, an die ſich Ungarn
ur Feſtſtellung des Exporteurs und Empfängers der
Waffen=
ſendung gewandt hat. Die Mitrailleuſenſendung
wird in der Dokumentenſammlung als herrenloſes Gut
be=
zeichnet, deſſen Urſprung nicht habe aufgeklärt
werden können. Sie ermähnt, daß die Transportwaggons
erneut verſiegelt und die Beſtandteile der zerſtörten
Maſchinen=
gewehre einer Unterſuchung zur Verfügung ſtehen. Es wird
nochmals zum Ausdruck gebracht, daß es ſich bei der Affäre um
eine Angelegenheit des illegalen
Waffenhan=
dels handele, von der Ungarn nicht betroffen werde,
und daß deshalb eine Inveſtigation nicht in Frage
kommen könnte.
Stefan Zweig — Oscar A. H. Schmitz.
Stefan Zweig ſtellt über den neuen Roman von
Oscar A. H. Schmitz „Meluſine, der Roman eines
Staats=
mannes” in der „Neuen Freien Preſſe” Betrachtungen an,
die verdienen, wiedergegeben zu werden, nachdem dieſer
Aufſehen erregende politiſche Roman von Oscar A. H.
Schmitz ſo ſtark in der Oeffentlichkeit diskutiert wird. Wir
geben die Ausführungen des Dichters Stefan Zweig hier
wieder.
Was der Name O. A. H. Schmitz weiterem Publikum
be=
deutet, vermag ich nicht ganz abzuſchätzen, denn ſeine Wirkungen
und Wandlungen wwaren immer durchaus vielfache und
verſchie=
dene Kreiſe umfaſſend. Meine erſte intenſive Begegnung mit
ſeinem Werk galt einem heute leider verſchollenen Buche
„Haſchiſch”, phantaſtiſche Erzählungen, und datiert zwanzig Jahre
her. Aber genau noch entſinne ich mich des mächtigen Eindruckes,
den ich von dieſem außerordentlichen, erzähleriſchen Werke
emp=
fing: Eine Reihe Novellen im Geiſte Edgar Allan Poes und
Villiers de 1Iſſe — Adam war da für Deutſchland erſtmalig
geſchaffen, der Baudelaireſche Satanismus zum erſten Male in
Proſa transponiert, der dann ein paar Jahre ſpäter in
ſchwäche=
ren Abgüſſen bei Hanns Heinz Ewers als große deutſche Mode
paradierte. Damals erwarteten wir alle von Oscar A. H. Schmitz
nach dieſem großartigen Anbeginn eine Entfaltung als Erzähler,
dann, aus der Schule Stefan Georges gekommen, aus ſtrengſtem
Eſoterismus, formgeſchult und klar, plaſtiſcher Bildung fähig,
ſchien er berufen für eine ſehr abſeitige, ſehr kunſtreich kalte und
ſublime Darſtellung rarer und erhobener Zuſtände. Aber
ſonder=
bar (und eigentlich natürlich): ſeine Entwicklung ging
vollkom=
men andere Wege. Er ſtieß ſich mit einem Ruck aus der
abge=
grenzten literariſchen Sphäre in Weltreiſen und Politik, wurde
jahrelang gefeſſelt von dem weitgeplanten Verſuch kollektiver
Pſychologie, die Völker einerſeits in ihren Sitten, Sprachformen
und Neigungen (das Buch über Frankreich, das Buch über Eng
land, das „Brevier für Weltleute”) zu betrachten, anderſeits in
ihren großen politiſchen Charakteren wie Disraeli, Beaconsfield
und Don Juan In dieſem Sinne als Kulturkritiker höchſten
Ranges hat Oscar A. H. Schmitz dann, glaube ich, ſeine größte
und weiteſte Wirkung gehabt, die plötzliche Unterbrechung erfuhr,
als durch den Krieg dieſe ſeine extroverte Stellung zur Welt in
eine intenſiv introverte umſchlug, als er ſtatt eines ſehr modiſchen
und bequemen „Breviers für Weltleute” lieber ein „Brevier für
Einſame” ſchrieb, ſein eigenes Leben in einem dreibändigen
Er=
innerungswerk aufgrub und den dunkleren Wiſſenſchaften, wie
der Aſtrologie, näher trat als den allzu offenbaren der Politik=
Vom Tage.
Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat die
Aufführung des Films „Die Erſchießung Schills
und ſeiner Offiziere” verboten.
Das afghaniſche Königspaar hat Berlin im
Son=
derzug verlaſſen, und ſich nach Eſſen begeben.
Das beratende Komitee der Wirtſchaftsorganiſation
des Völkerbundes, das am 14. Mai zuſammentritt, wird, wie in
Genf verlautet, im Rahmen ſeiner geſamten Arbeiten eine Studie
über die Möglichkeit eines internationalen
Koh=
lenabkommens ausarbeiten.
Da über die Nachfolgeſchaft des belgiſchen
Mit=
gliedes der Saar=Regierungskommiſſion eine
Eini=
gung zwiſchen Deutſchland und Frankreich nicht erzielt werden
konnte, wird heute nachmittag eine Beſprechung zwiſchen den
Rats=
mitgliedern erfolgen.
Der Rat hat in ſeiner nichtöffentlichen Sitzung geſtern nachmittag
zum Nachfolger des ausgeſchiedenen japaniſchen
Mitgliedes in der Mandatskommiſſion den Japaner
Sajenobe gewählt.
Chamberlain hat ſeine Abreiſe von Genf von Freitag
auf Samstag abend verſchoben. Da Litwinoff ſeine Abreiſe von
Moskau um einige Tage vorverlegt hat, glaubt man, daß er vor der
Abreiſe Chamberlains mit dieſem noch zuſammentreffen wird.
Der Kelloggſche Friedensvorſchlag, der in der
geſtrigen Beſprechung der Vertreter der fünf Großmächte nicht mehr
zum Gegenſtand der Ausſprache gemacht wurde, wird wahrſcheinlich in
den nächſten Tagen doch noch von den Staatsmännern
be=
handelt werden.
Die Zurücknahme des ſpaniſchen
Austritts=
geſuches und der Wiedereintritt Braſiliens in den
Völkerbund werden in den nächſten Tagen die Mitglieder des
Rates beſchäftigen. Es haben in den letzten Tagen bereits
Beſprechun=
gen in dieſer Frage ſtattgefunden, die erwarten laſſen, daß der Rat
eine Formel finden wird, die es den beiden Ländern erleichtert, ihren
Entſchluß zur Rückkehr in den Bund, zu der beide Länder Neigung
erkennen laſſen, auszuführen.
Frankreich und Genf.
Pariſer Hoffnungen und Enttäuſchungen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. März.
Die Tagung des Völkerbundsrates in Genf wird hier mit
großer Spannung verfolgt. Man mißt der Tatſache, daß Briand
in Begleitung Berthelots, dem Direktor des Quai d’Orſay, in
Genf weilt, eine große Bedeutung bei. Denn man hat Berthelot
nur für wichti. Sachen nötig.
Die zwei unangenehmſten Probleme des Völkerbundsrates
ſind das litauiſch=polniſche Verhältnis und die St.=Gotthard=
Affäre. Die Danziger Frage hat man von der Tagesordnung
geſtrichen, da es den Anſchein hat, als ob ſich Danzig und Pollen
untereinander einig würden; vielleicht auch deshalb, weil der
Völkerbund jetzt genug Gelegenheit hat, auf anderen Gebieten
Mißerfolge zu ernten.
Chamberlain hat ſich in Genf ſehr energiſch gezeigt. Er hat
Woldemaras telegraphiſch nach Genf eingeladen; überhaupt legt
er einen auffallenden Eifer für die Sache des Völkerbundes an
den Tag. Man bezweifelt aber, daß Woldemaras nach Gen
kommen wird. Die polniſch=litauiſche Frage hat dem
Völker=
bund ſchon bittere Enttäuſchungen bereitet. Während der letzten
Tagung hat man gehofft, alles gelöſt zu haben, und war
außer=
ordentlich ſtolz auf dieſen Erfolg. Jetzt ſtellt ſich heraus, daß die
litauiſche Frage überhaupt nicht gelöſt iſt; das iſt keineswegs
überraſchend, aber peinlich. Und die ganze Sache wäre vielleicht
noch viel beinlicher, wenn ſie nicht ſo lächerlich wäre.
Auch die St.=Gotthard=Affäre iſt peinlich. Die Ungarn ſind
noch genau ſo halsſtarrig wie früher. Es iſt nicht ſo einfach, ſie
zu kapazitieren. Dabei will man eigentlich nichts anderes mehr,
als eine formelle Löſung, um einen Rückzug des Völkerbundes
vor Ungarn vermeiden zu können. Man hat ſchon nach dem
be=
währten Rezept einen Berichterſtatter für die St.=Gotthard=
Affäre ernennen wollen, aber niemand wollte angeblich dieſe
heikle Aufgabe übernehmen. Nun hat man ein Dreier=Komitee
eingeſetzt, das den Waffenſchmuggel ſtudieren ſoll.
In Frankreich, ſelbſt in den Kreiſen, in denen man das
Vor=
gehen in der St.=Gotthard=Affäre reſtlos billigt, iſt man wegen
des äußerſt ungeſchickten und unlogiſchen Verhaltens Beneſchs
und Marinkowitſchs, die ihrer Sache mehr ſchadeten, als nützten,
verbittert. Blätter, wie „L’Echo de Paris” geben dieſer
Stim=
mung offen Ausdruck.
Auch in der Frage der Kriegsächtung ſoll in Genf ein
Fort=
ſchritt erfolgen. „Jetzt zerbrechen ſich ſchon alle Außenminiſter
der Welt ihre Köpfe darüber, wie ſie Briand aus ſeiner
unan=
genehmen Lage retten könnten”, ſoll jemand, der ſonſt zu ſeinen
Anhängern gehört, bemerkt haben.
Abſeitig in jenen Jahren der Weltumformung, iſt Schmitz in
dieſer Zeit bis zu einem gewiſſen Grade ſeinem urſprünglichen
Publikum abhanden gekommen und das Publikum ihm. Er hat
willenskräftig und opfermutig ſich kleineren und engeren,
geiſti=
geren Kreis gewählt für ſeine Auseinanderſetzungen, nicht die
unbekannten und lernbedürftigen Gleichgültigen, ſondern die
leidenſchaftlichen Pſychologen, die Liebhaber des Geheimnisvollen.
Dieſe beiden Strömungen, die innere und die äußere, die
zentrifngale und zentripedale, vereinigen ſich aber nun
neuer=
dings in ſchöpferiſcher Weiſe in ſeinem neuen Roman „
Melu=
ſine” (Georg Müllers Verlag), der in gewiſſem Sinn eine
Rück=
kehr zum Dichteriſchen ſeines Anfanges bedeutet und doch von
allen ſpäteren philoſophiſchen Phaſen Elemente mitgeſtaltend
er=
hält. Roman, alſo erfinderiſche Fügung, aber Roman eines
Staatsmannes, alſo zeitpolitiſch tingiert, dazu innerlich
durch=
färbt von okkulten Wiſſenſchaftskünſten, eine durchaus
merkwür=
dige Miſchung, befremdend und anziehend durch Originalität und
ſelbſt für uns, die wir durch Freundſchaft und geiſtige
Kamerad=
ſchaft ihm jahrelang naheſtehen, für den erſten Augenblick
über=
raſchend. Kühn ſchon der Einſatz, denn Schmitz nimmt als
Hand=
lungsſphäre ein imaginäres, ein erfundenes Land, ein
Fürſten=
tum Haringen, das er zwiſchen Oeſterreich und Bayern und etwa
von der Größe eines dieſer Länder eingezeichnet denkt, eine Art
Luxemburg, gleichfalls in den Krieg verwickelt — alſo auch hier
ein Mixtum compositum allerrealſter Zuſtände mit freieſter
Imagination. Sein Fürſt und ſein erſter Ratgeber, der rheiniſche
Abkömmling, Holthof, dazu deſſen Bruder, drei Männer
verſchie=
dener Typs, bilden die Stützpunkte der Handlung, die von einer
dämoniſch geſehenen Frau (bedeutungsvoll Meluſine genannt)
einerſeits und anderſeits von den ebenſo unberechenbaren
Zeit=
kräften in Bewegung verſetzt werden. Revolution,
Konterrevo=
lution wechſeln mit Zurückgezogenheit und Idylle, ſehr
ſpiegel=
haft gezeichneten Perſönlichkeiten, die an Eisner und andere
aktuelle Figuren erinnern, mit vollkommen imaginären Gebilden,
bald weitet ſich das Geſchehnis, ins ſoziologiſche und
ſtaats=
techniſche Wiſſen aus, bald zieht es ſich, magiſch verengt, in den
inneren Blutkreis der Herzensangelegenheiten zuſammen. An
Kontraſten mangelt es alſo nicht, im Gegenteil: faſt ſind es ihrer
zu viele, und ein großer Reichtum der Erfahrung überſchwingt
manchmal die urſprünglich klar gezogene Linie des epiſchen
Fort=
laufes. Aber was der Miſchungsgefahr ſo vielſeitiger und
anders=
weltlicher Elemente hilfreich zur Seite tritt, iſt Schmitzens ſeltene
Klarheit des Ausdruckes, ſeine ſachliche, in anderer Sphäre oft
ſchon bewunderte Fähigkeit, geiſtig komplizierte Vorgänge in
um=
rißſcharfer, beinahe kriſtallener Art auszudrücken. Er ſchwätzt
nie=
mals vage und überſchwenglich ins Geiſtige hinein, ſondern formt,
Die Modell=Verträge.
Die deutſche Auffaſſung über Sicherheits=
Verträge.
Aus Kreiſen der deutſchen Delegation erhalten wir aus
An=
laß der Tagung des Sicherheitsausſchuſſes eine Darſtellung über
die Modellverträge, die wir nachſtehend folgen laſſen, wobei wir
uns jedoch die Kritik vollkommen offenhalten:
Die Modellverträge, die angenommen worden ſind, zerfallen
in drei Gruppen: 1. Arbitrage= und Ausgleichspakte, 2. Pakte,
die den Charakter von Nichtangriffspakten haben, 3. Verträge zur
friedlichen Regelung aller internationalen Streitfragen. Für jede
dieſer Gruppen ſind wieder zwei verſchiedene Modelle
ausgear=
beitet worden: 1. ein Generalvertrag für mehrere Staaten, 2. ein
Vertrag, der nur zwiſchen zwei Staaten abgeſchloſſen werden
kann. Außer dieſen Verträgen iſt eine Reſolution angenommen
worden, in der die deutſchen Vorſchläge enthalten ſind. Die
Reſolution wird durch den belgiſchen Berichterſtatter bei der
zwei=
ten Leſung der Verträge am 15. März vertreten werden.
Unſere Gegenſpieler hatten verſucht, folgende beiden
Geſichts=
punkte herauszuarbeiten: 1. Der Rat ſoll den Abſchluß dieſer
Verträge nicht empfehlen, ſondern durch die einfache
Wei=
gerung, einen Pakt abzuſchließen, ſoll der ſich
weigernde Staat moraliſch ins Unrecht geſetzt
werden. 2. Die Gegenſeite hat verſucht, den Abſchluß von
Regionalverträgen als das wichtigſte Mittel für die
Aufrecht=
erhaltung der Sicherheit hinzuſtellen. Von den Engländern, die
ſich eine größere Bewegungsfreiheit vorbehalten wollten, iſt
dem=
gegenüber eine Reſolution vorgelegt worden, die folgende drei
Punkte enthält: 1. Der Völkerbundspakt, wie er jetzt beſteht,
bietet weiteſte Sicherheit. 2. Man kann nicht Maßnahmen gegen
Konflikte aller Art ſchon im voraus beſtimmen, man muß
viel=
mehr einen gewiſſen Spielraum laſſen. 3. Der Abſchluß von
Regionalpakten wird empfohlen. Sie werden als das wichtigſte
Mittel angeſehen, um Frieden und Sicherheit in der Welt zu
ſchaffen.
Der deutſchen Delegation iſt es gelungen, der Reſolution
eine Geſtalt zu geben, die folgende Punkte enthält: 1. Durch den
Völkerbund wird eine Sicherheit geſchaffen, die anerkannt
wer=
den muß. Die Artikel ſeines Statutes können ſo angewandt
wer=
den, daß ſie in den meiſten Fällen einen Krieg verhindern. 2. Der
gemeinſame Wille der Mitgliedsſtaaten des Völkerbundes iſt um
ſo wirkſamer, wenn nicht eine ſtraffe Art des Vorgehens zur
Vermeidung internationaler Kriege vorgeſehen wird. Es wäre
deshalb inopportun, zu verfuchen, im voraus eine vollſtändige
Zahl der Maßnahmen für die Aufrechterhaltung des Friedens
aufzuſtellen. 3. Für die Staaten, die wirkſame Garantien für
ihre Sicherheit ſuchen, bietet neben der Maßnahme zur Regelung
internationaler Streitfälle der Abſchluß von Sicherheitspakten
eines der wirkſamſten Mittel, die man empfehlen könne.
Abſchluß der Sicherheitsberatungen.
* Genf, 7. März. (Priv.=Tel.)
Das Sicherheitskomitee hat in ſeiner heutigen Schlüßſitzung
am Nachmittag die reſtlichen Muſterverträge angenommen und
nur die bilateralen Verträge auf die zweite Leſung zurückgeſtellt.
In ſeiner Schlußreſolution wurden die in der nächſten Seſſion
zu leiſtenden Arbeiten feſtgelegt. Der Präſident ſoll dieſe Seſſion
noch vor Ende Juni anberaumen und in ihr die zweite Leſung
der Muſterverträge, ſowie die Beratung der deutſchen Vorſchläge
auf Grund des Berichtes von Rollin=Jacquemine und außerdem
die erneute Prüfung der bilateralen Verträge vornehmen laſſen.
Außerdem ſoll das Studium der Artikel 10, 11 und 16 fortgeſetzt
werden. Es wird in der nächſten Tagung feſtgeſtellt werden, ob
die jetzt fertiggeſtellten Muſterverträge und die zu ihnen
gehöri=
gen Reſolutionen der Vollverſammlung zur freien Annahme oder
zum Abſchluß von Verträgen vorgelegt werden ſollen. Politis
faßte die Arbeit des Komitees in einem kurzen Réſumé
zuſam=
nen. Er bezeichnete die jetzt ausgearbeiteten Verträge als eine
Syntheſe zwiſchen der Locarnoformel und den Wünſchen der
Staaten nach einem Generalpakt. — Beneſch dankte in ſeinem
Schlußwort den Mitgliedern des Komitees und ſprach die
Hoff=
nung aus, daß die Arbeiten des Komitees dem
Abrüſtungs=
gedanken dienen würden.
ſprachlich bei Stephan George geſchult und intellektuell in der
zeitgenöſſiſchen Philoſophie, exakt auch die verwirrteſten
Pro=
bleme, ſo daß bei hoher intellektueller Haltung dieſer durchaus
männlich beſtimmte Roman doch nie ials ins Hybride und
Theo=
retiſche ſich verliert, ſondern allezeit Bindung mit dem
Menſch=
lichen behält. Wie alle ſeine Bücher, widerſtrebt es aus
einge=
borener Eigenbrötelei der Einordnung in eine Klaſſe, in eine
beſtimmte Gattung. Man kann es nicht ganz Roman nennen
im Sinne des rein Unterhaltenden und nicht in dem einer
Ent=
wicklungstheoretik und profeſſionellen Pſychologie. Dieſes Buch
iſt Gattung für ſich, keine weiterzeugende vielleicht, aber Zeugnis
bietende für eine beſondere und im kulturellen wie künſtleriſchen
Sinne hervorragend ausgelildete Perſönlichkeit.
Bücher dieſer Art, die dem Schema ſich verweigern, werden
ſelten, und noch mehr die Menſchen, die ein, derart vielfältiges
Welt= und Seelenwiſſen geformt weiter zu geben vermögen; wie
in allen ſeinen Aeußerungen erweiſt ſich Oscar A. H. Schmitz
auch in dieſem durchaus ranghaften und intereſſanten Roman
als ein beſonders wertvoller Typus der anregenden. Natur,
viel=
leicht nicht einer genug einſeitigen und parteiiſchen, um vollſtändig
und widerſpruchslos mitzureißen in ſeine Doktrin und ſeine
Dar=
ſtellung, aber eine jener eminent kommunikativen, die
Gegenſätz=
liches in neuer Syntheſe aufzulöſen wiſſen und die Zeit in ihren
Geſchehniſſen ſchöpferiſch zu ſymboliſieren. Solche Menſchen
er=
höhen durch ihre Gegenwart das Niveau der geiſtigen Zeitweit,
ſie bedeuten die wahren Mittler und Vermittler der unſichtbaren
Kräfte, die eine Epoche durchſtrömen durch das Medium ihrer
Wirkſamkeit und jede Beſchäftigung mit ihnen beſtärkt und
för=
dert die Blutzirkulation des Zeitgefühls. Gerade weil ſie nicht
diktatoriſch wirken, keinerlei ſtarre Meinung aufzwingen, ſondern
das Seiende nur bildneriſcher und verſtändlicher machen, helfen
ſie wohltätig mit an der freien Entwicklung des kulturellen
Kräfteſpiels, und ſinnlicher als an den früheren gewinnen wir
an dieſem ſeinem neudichteriſchen Buche neuen Einhlick in den
inneren Wertſinn ſeiner ſeit Jahren ſcheinbar nur für ſich ſelbſt
und doch für die Zeit ſich entſaltenden Perſönlichkeit.
Heiberg: Geiſteskrankheiten im klaſſiſchen Altertum. Verlag de
Gruy=
ter u. Co., Berlin.
Was die griechiſchen und römiſchen Aerzte und Philoſophen an
Geiſtes ranken beobachteten, welche Behandlungen ſie anwendeten und
welche Theorien ſie über das Weſen der Geiſteskcankheiten und ihre
konſtitutionellen Urſachen hatten, zeigt die Schrift in kurzem
Ueber=
blick, der für den Kultur= und Geiſtesgeſchichtler ebenſo intereſſant iſt
wie für den Mediziner.
Nummer 68
Donnerstag, den 8 März 1928
Geite 3
Vom
Wirtſchafts=
eim Verkehrsetat im Reichstag.
Zourückhaltung beim Waſſerſiraßenbau.
Spemmungen der Handelsluftfahrt im beſetzten
Gebiet. — Notlage der Reichsbahn?
Der Reichstag hat am Mittwoch die Beratungen des
Wirt=
chaaftsetats mit dem üblichen Schwanz von Entſchließungen zum
lſſeſchluß gebracht und iſt dann zum Etat des
Reichsverkehrs=
nmiſteriums hinübergewechſelt, den der Miniſter Koch mit einer
äugeren Rede einleitete, die allerdings nur einen kleinen
Aus=
chmitt aus dem Machtbereich des Miniſters gab. Er
entſchul=
ſitgte ſeine Zurückhaltung beim Waſſerſtraßenbau mit der
finan=
illlen Notlage, hält aber daran feſt, das Netz von
Hauptver=
eſorsſtraßen und eine Straßenbauordnung durch Vereinbarung
nit den Ländern zu ſchaffen. Auf dem Gebiete des Luftverkehrs
iſcht er eine Einſchränkung des Netzes als unvermeidlich an,
be=
in=tzt aber die Gelegenheit, um über die Hemmungen lebhaft
fhage zu führen, die unſerer Handelsluftfahrt, im
eſetzten Gebiet immer noch bereitet werden. Nicht allzu
öſſig beurteilt der Miniſter die Lage der Reichsbahn,
die 1927 noch mit einem Ueberſchuß von 180 Millionen Mark
hnen kann, aber trotzdem mit dem Gedanken einer
Tarif=
enſchöhung ſpielt. Das Kabinett will allerdings eine ſolche
Er=
hö hung nur im alleräußerſten Notfall bewilligen und hat bisher
ihke Anträge in der Richtung abgelehnt, weil die von der
Reichs=
bſihn vorgelegten Unterlagen eine derartige Notlage nicht
nach=
wieeiſen.
Im Reichstag ſtand auch heute noch die Beratung des Haushalts
die3 Reichswirtſchaftsminiſteriums auf der Tagesordnung, da die zweite
Aednerreihe immer noch nicht erſchöpft war. Zu Worte kamen heute
de Vertreter der kleineren Fraktionen, deren Ausführungen über die
ſcon während der erſten Rednerreihe gemachten eingehenden
Beſpre=
chuingen verſchiedener wirtſchaftlicher Themata nichts Weſentliches mehr
by achten. Nach Beendigung der Ausſprache nahm das Haus eine Reihe
vhen Abſtimmungen zum Wirtſchaftsetat vor. U. a. wurde eine
Aus=
ſcoußentſchließung angenommen, wonach den Richtern beim
Reichswirt=
ſevaftsgericht und bei den Kartellgerichten die richterliche Unabhängigkeit
gurwährt wird, ferner eie Ausſchußentſchließung, wonach Reichsmittel
far die Ausſtellungen und Meſſen nur unter einheitlicher Leitung eines
Reichskommiſſars verwendet werden dürfen, ferner ein Antrag um
grö=
ßure Berückſichtigung des Handwerks und Gewerbes bei Vergebung
öfffentlicher Aufträge ſowie eine Entſchließung, die ſich gegen die
Eiſen=
eiſe richtet. Der Etat ſelbſt wurde ohne Abſtriche bewilligt. Der
kom=
mu uniſtiſche Antrag auf Streichung des Miniſtergehaltes wurde abgelehnt
Es folgte die Beratung des Etats des
Reichsver=
lehrsminiſteriums, die Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch mit
euner längeren Rede einleitete. Der Miniſter betonte die
Rotwendig=
küit, daß im Intereſſe der Geſamtwirtſchaftslage die beiden großen
Mrager des deutſchen Verkehrs, nämlich Reichsbahn und
Binnenſchiff=
fürhrt, ſich geſund erhalten müßten. Am Geſamtgüterverkehr ſei die
Bin=
menſchiffahrt gegenwärtig mit einem Fünftel beteiligt. Die
Reichswaſſer=
ſtraßenbauten ſeien im Jahre 1927 planmäßig gefördert worden, leider
mreiſe aber der neue Etat keine neuen Bauten auf. Auch bei den
Sum=
wen für die im Gang befindlichen Bauten habe die finanzielle Frage
Zu=
michhaltung auferlegt, ſo daß Verzögerungen, d. h. namentlich beim
Mit=
tellandkanal, um vier Jahre in Kauf genommen werden müßten.
Auf das Gebiet der Seeſchiffahrt übergehend, wies der Miniſter auf
hen kräftigen Wiederaufſtieg unſerer Handelsflotte hin, die wieder
un=
gefähr 3,5 Millionen Bruttoregiſtertonnen umfaſſe gegenüber 600 000
KBruttoregiſtertonnen bei Friedensſchluß. Was den Kraftwagenverkehr
uetreffe, ſo habe ſich dieſer auch günſtig enwickelt; nachdem die
Reichs=
hahn auf die Einrichtung eigener Kraftwagenbeſtände verzichtet habe,
peürde der Kraftlinienbetrieb bedeutend ausgedehnt werden können.
Heider habe der Ausſchuß von den 2 Millionen, die die Regierung zur
henterſtützung der Kraftwagenverkehrsgeſellſchaften im Etat angefordert
ſabe wieder geſtrichen.”
Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen wies Miniſter Koch
uf die bemerkenswerten Fortſchritte der deutſchen Luftfahrt hin. Leider
abe aber die zunehmende Größe der Flugzeuge und die Stärke der
Motoren uns keineswegs der Löſung der Wirtſchaftlichkeitsfrage näher
vrebracht. Eine gewiſſe Einſchränkung des Netzes werde kaum zu
ver=
neiden ſein. Der innerdeutſche Kurzſtreckenverkehr werde ſich
beſon=
wers in ein Syſtem eines planmäßigen Fliegens umbilden müſſen.
Peider ſei auch die Luftfahrt im beſetzten Gebiet noch immer unfreier
urls ſogar der deutſche Luftverkehr in Frankreich und Belgien.
Der Miniſter ging dann auf die Finanzlage der Reichsbahn ein
mand nannte dabei die im letzten Jahresbericht der Reichsbahn allgemein
voekannten größeren Zahlen. Er betonte, daß die Reichsbahn im Zeichen
ſeiner günſtigen Konjunktur ſtehe, und ihre eigene Schätzung von 4,3
M0Nilliarden im letzten Jahre ſtark überholt habe. Trotzdem dürfe die
Finanzlage der Reichsbahn für das neue Jahr nur mit Vorſicht
be=
nirteilt werden. 300 Millionen Mehrausgaben ſtünden bereits feſt,
Wavon 70 Millionen für die geſteigerten Reparationslaſten. Der
Mini=
ter teilte mit, daß ſich das Reichskabinett kürzlich mit der Frage einer
ariferhöhung der Reichsbahn beſchäftigt habe. Da3 Reichskabinett
giei nach reiflicher Prüfung der Verhältniſſe zu dem Ergebnis
gekom=
ymen, daß eine Notwendigkeit zu einer Tariferhöhung zur Zeit nicht
worliege. Zum Schluß betonte der Miniſter die Notwendigkeit der
Aufrechterhaltung des Berufsbeamtentums bei der Reichsbahn. Er
ſprach die Hoffnung aus, daß es ſich doch ermöglichen laſſen werde,
die Beförderungsverhältniſſe bei der Reichsbahn ausreichender zu
ge=
ſtalten. Er erachte es für ſeine Pflicht, an dieſer Stelle dem Perſonal
der Reichsbahn den Dank der Reichsregierung für ſeine treue
Pflicht=
erfüllung auszuſprechen.
In der Ausſprache fiel auf, daß der Redner der Deutſchen
Volkspartei Dr. Mittermann dem Miniſter gegenüber ſtark kritiſch
eingeſtellt war, was wieder die Deutſchnationalen reizte, ſo daß
auch im Anſchluß an den Verkehrsetat die Auseinanderſetzungen
innerhalb der Regierungsparteien unvermeidlich erſcheinen.
Schiedsſpruch im Berliner Metallarbeiterſtreik
Berlin, 7. März.
Die Verhandlungen, die heute in der Angelegenheit des
Berliner Werkzeugmacherſtreiks im Reichsarbeitsminiſterium
ſtattfanden, geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig. Schließlich
wurde von der zur Schlichtung des Metallarbeiterſtreiks
beſtell=
ten Einigungskammer heute abend ein Mehrheitsbeſchluß gefaßt,
der beſagt: Das Beſtimmungsrecht der Arbeitgeber bei
ſtritti=
gen Akkorden durch Einſetzung einer paritätiſchen Kommiſſion
wird im weſentlichen gewährleiſtet. Die Stundenlöhne und
Akkordverdienſte der Werkzeugmacher ſind einer Nachprüfung zu
unterziehen. Die Nachprüfung hat ſich nicht nur auf die
einzel=
nen Akkorde zu erſtrecken, vielmehr iſt die Angemeſſenheit der
Löhne und Akkorde im allgemeinen nachzuprüfen. Auch
Er=
höhungen der Verdienſte ganzer Gruppen im Werkzeugbau ſind
gegebenenfalls vorzunehmen. Sollte eine Einigung in den
Be=
trieben nicht zuſtande kommen, wird unter Mitwirkung der
Ver=
bände eine endgültige Entſcheidung getroffen, wobei
erforder=
lichenfalls die Akkordberechnungsgrundlagen (Goldfaktoren) für
die einzelnen Werkzeugmachergruppen feſtzulegen ſind. Der
Schiedsſpruch iſt im übrigen beinahe in unveränderter Form
der Vorſchlag des Vorſitzenden der Schlichtungskommiſſion. Die
Erklärungsfriſt läuft morgen nachmittag um 4 Uhr ab. Der
Be=
ſchluß wird nicht einſtimmig, ſondern mit der Mehrheit der
Mit=
wirkenden der Kommiſſion gefaßt. Wie verlautet, nehmen die
Arbeitgeber morgen vormittag zu dem Schiedsſpruch Stellung.
Die Ausſichten einer Annahme von beiden Parteien werden
zweifelhaft bezeichnet.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landiags.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags ſetzte geſtern ſeine
Beratungen des Staatsvoranſchlags bei Kapitel 33 (Polnzei und
Gen=
darmerie) fort. Er befaßte ſich zunächſt mit einem Antrag Dr.
Leucht=
gens u. Gen. zur Aufwandsentſchädigung der Beamten und
Angeſtell=
ten, der für alle Gebiete der Verwaltung fordert, daß die ſog.
Tren=
nungszulage (bei verſchiedenem Wohnſitz) auf die Hälfte herabgeſetzt
wird. Der Antrag wurde zurückgeſtellt. Ein Antrag Reiber, daß von
9 Polizeioberleutnantſtellen 3 für ihre Perſon nach Gruppe 9 oder 10
eingereiht werden, wurde mit 7 gegen 5 Stiwmen angenomnen. Ein
Antrag Widmann, bei den ſachlichen Ausgaben des Kapitels 20000
Mark zu ſtreichen, wurde ebenfalls angenommen. Mehrere
kommuni=
ſtiſche Anträge wurden abgelehnt. Ein Antrag Ritzel, die Koſten für die
polizeiliche Nahrungsmittelkontrolle auf den Staat zu übernehmen,
wurde der Regierung als Material überwieſen; dasſelbe geſchah mrt
einem Antrag von Oberſt Rau, eine Stabsarztſtelle für Friedberg und
Butzbach zu ſchaffen. Das Kapitel wurde genehmigt. Zu Kapitel 18
(Landtag) wurde ein Antrag Blank u. Gen., die Stelle des
Verwal=
tungsaſſiſtenten und eines Angeſtellten, wie bereits vom früheren
Lano=
tag beſchloſſen war, in Gruppe 6 bzw. 5 einzuſtellen, angenommen.
Fer=
ner wurde ein Beſchluß angenommen, die Koſten des Landtags in
einer Summe in den Voranſchlag einzuſtellen und auf Grund des
geſetz=
lich feſtgeſtellten Voranſchlags und den Vorſchlägen des
Landtagsvor=
ſtandes eine Aufſtellung über das Ausgabenbedürfnis foſtzuſetzen. Die
in Titel 4 eingeſtellten Koſten für Stellvertretungen von Staatsbeamten,
die zu Abgeordneten gewählt ſind, wurden geſtrichen, da dieſe Koſten
bei den Miniſterien verrechnet werden ſollen, bei denen die
Stellver=
tretungen erforderlich ſind. Für Herſtellungen im Landtagsgebäude
wurden 8000 Mark bewilligt und dann das Kapitel genehmigt.
Parlamentariſches.
Der demokratiſche Abgeordnete Reiber brachte im Heſſiſchen
Land=
tag folgenden Antrag ein: Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung
zu erſuchen:
1. ſofort feſtzuſtellen, welche Gemeinden Geldſpenden und in welcher
Höhe für die Hagelgeſchädigten bewilligt haben;
2. ſofort feſtzuſtellen, an welche Stellen die einzelnen Gemeinden die
Geldſpenden abgeliefert haben.
Begrüindung: In einem uns bekannt geſvordenen Falle hat eine
Gemeiude die für alle Hagelgeſchädigten betvilligte Spende in Höhe
von 1000 Mk. an die „Freie Rhenrheſſiſche Bauernſchaft” abgeliefert.
Die Freie Rheinheſſiſche Bauernſchaft hat ſich zur Einziehung dieſes
Be=
trages eines Anforderungsformulars bedient. Es iſt daher anzunehmen,
daß auch noch in anderen Gemeinden die für die Geſamtheit der
Hagel=
geſchädigten bewilligten Spenden nur den einer beſtimmten
Bauern=
organiſation angehörigen Geſchädigten zugute kommen.
Oer Phöbus=Fall.
Schwierige Löſung. — Eine Oenkſchrift
des Sparkommiſſars.
Der Reichskanzler hat ſeine Amtsgeſchäfte jetzt zum Teil
wieder übernommen und ſteht nun gleich vor der unangenehmen
Notwendigkeit, das Knäuel zu entwirren, das ſich um die
Phöbus=Angelegenheit geſponnen hat. Die Aufgabe wäre
ein=
facher geweſen, wenn die Reichsregierung ſich bereits vor einigen
Wochen mit dem Reichstag in Verbindung geſetzt hätte. Dadurch,
daß ſie die Zeit her ein ausſichtsloſes Verſteckſpielen trieb, hat
ſie ihre taktiſche Lage weſentlich verſchlechtert und ſieht ſich jetzt
den größten Schwierigkeiten gegenüber, eine Löſung
zwi=
ſchen den etatrechtlichen Notwendigkeiten und den
Landesinter=
eſſen zu ziehen. Der Kanzler hat am Mittwoch zunächſt mit den
Vertretern der Regierungsparteien geſprochen, hat dann die
Sozialdemokraten zu ſich gebeten, die ihrem Vorſitzenden Müller=
Franken eine Ehrenwache von vier Mann mitgaben, und
ſchließ=
lich auch dem Demokraten und der Wirtſchaftspartei ſeine
Auf=
faſſung entwickelt. Er hat die Parteien darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß, der, ihm vorliegende Saemiſch=Bericht eigentlich gar
kein Bericht ſei, ſondern nur eine Art Skizze darſtelle zur
Ergän=
zung der mündlichen Mitteilungen. Gleichzeitig aber habe Herr
Saemiſch auch ſelbſt abgelehnt, daß dieſer Bericht, den er
ledig=
lich dem Kanzler zur Verfügung geſtellt hatte, herausgegeben
werde. Man wird deshalb ſvohl darauf abkommen, den
Spar=
kommiſſar zu erſuchen, eine Denkſchrift
auszu=
arbeiten unter beſonderer Berückſichtigung der etatrechtlichen
und finanzwirtſchaftlichen Geſichtspunkte. Dieſe
Denk=
ſchrift ſoll am nächſten Montag dem
Haushaltungs=
ausſchuß zugehen, und der Kanzler iſt dann bereit, Rede
und Antwort zu ſtehen, ſoweit das bei der Eigenart des Falles
möglich iſt. Fraglich bleibt nur, ob die Oppoſition mit dieſer
Erledigung einverſtanden iſt oder ob ſie nicht doch, nachdem der
Bericht vorliegt, noch auf weitere „Enthüllungen” drängt.
Die Abrechnung des Reparationsagenten
für Februar.
Das Büro des Genevalagenten für Reparationszahlungen
veröffentlicht eine Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und
vorgenommenen Transfers im vierten Annuitätsjahre bis zum
29. Februar 1928. Danach betrugen die verfügbaren Gelder bei
einem Saldo per 31. Auguſt 1927 von 185 487 193 Goldmark am
29. Februar 120577 106 Goldmark. (Vom 1. September 1927 bis
29. Februar 1928 903 821 571 Goldmark.) Die vorgenommenen
Transfers in ausländiſcher Währung betrugen insgeſamt im
Februar 67 893 725 (372999 655) Goldmark. Davon ſür den
Dienſt der deutſchen Auslandsanleihe von 1924 im Februar
7 607 023 (43 602 621) Goldmark. Für Reparationsrecovery=Acts
im Februar 28 991 755 (167 144 106) Goldmark und
Barüberwei=
ſungen 28782 472 (144 948 172) Goldmark. Die vorgenommenen
Transfers durch Zahlungen in Reichsmark für Sachlieferungen,
Beſatzungstruppen, Koſten der Interalliierten Kommiſſionen
u. a. betrugen im Februar 62 658 215 (404592011) Goldmark.
Insgeſamt wurden transferiert im Februar 130 551940
Gold=
mark (777 591 666 Goldmark). Das Saldo per 29. Februar 1928
betrug demnach 126 229 905 Goldmark.
*Ozeanflugverkehr durch Zeppelin=Luſtſchiffe.
Spanien hat dieſer Tage einen Sondergeſandten nach
Deutſchland geſandt, der neben der Aufgabe, dem
Reichspräſi=
denten die Grüße des ſpaniſchen Herrſchers zu überbringen, eine
Reihe wichtiger Aufträge für die deutſche Induſtrie zu erledigen
hat. Die Wahl des ſpaniſchen Königs iſt nämlich auf den
ehe=
maligen jpaniſchen Innenminiſter Antonio Goicoecho gefallen,
der bekanntlich Präſident der ſpaniſchen Zeppelingeſellſchaft iſt.
Dicſe Geſellſchaft iſt nach der erfolgreichen Amerikafahrt von
Z. R. 3 im Jahre 1924 gegründet worden. Sie bezweckt die
Durchführung eines regelmäßigen Luftverkehrs zwiſchen Sevilla
und Buenos=Aires, ſowie zwiſchen Sevilla und den Kanariſchen
Inſeln und wird vom ſpaniſchen Staat mit 35 Millionen
Peſe=
ten jährlich unterſtützt. Für den Verkehr kommen nach
Auffaſ=
ſung ſpaniſcher Luftfahrtkreiſe nur Zeppelinluftſchiffe in
Be=
tracht. Aufgabe des nun in Deutſchland weilenden Präſidenten
der Eeſellſchaft iſt es, mit der deutſchen Geſellſchaft,
insbeſon=
dere Dr. Eckener, über die Flugbereitſchaft des im Bau
befind=
lichen Luftſchiffes zu verhandeln. Das Luftſchiff iſt bereits
ſo=
weit fertiggeſtellt, daß man mit der Eröffnung der Linie für
den Oktober dieſes Jahres rechnet. Auch die Vorbereitungen
zur Durchführung der Ozeanflüge ſind erheblich gefördert
wor=
den. Dr. Eckener rechnet mit der Fertigſtellung des
Luft=
ſchiffes bereits für den Frühſommer dieſes Jahres, damit
Ge=
legenheit gegeben iſt, es auf Ueberland= und Non=ſtop=Flügen
gehörig auszuproben.
Sternenwirken in Erdenſtoffen.
Ueber die Möglichkeit der Aſtrologie iſt von vornherein nichts
hauszumachen. Daß zwiſchen den kosmiſchen und irdiſchen
Vor=
gängen allgemeine Beziehungen beſtehen, iſt wahrſcheinlicher als
Das Gegenteil, einige Sonderbeziehungen haben ſich nachweiſen
Haſſen. Ob die Aſtrologie den beſonderen Charakter dieſer
Be=
ßziehungen kennt und zur Diagnoſe und Prognoſe befähigt iſt,
Häßt ſich nur nach Durchſicht eines großen und einwandfreien
MMaterials, wie es heute viclleicht noch nicht vorliegt, entſcheiden.
Wer ohne das urteilt, handelt unwiſſenſchaftlich, und iſt er
Wiſſen=
tſchaftler, ſoll man es ihm doppelt übel vermerken.
Eine andere Frage iſt die nach der Erklärbarkeit; aber auch
wenn man ſie ganz offen laſſen müßte, würde davon ein etwaiger
Tatſachenbefund ſo wenig berührt, wie der hiſtoriſche oder
legen=
däre Apfelfall, die elektriſchen oder radioaktiven Erſcheinungen
von unſerer Unwiſſenheit über das Weſen der Schwerkraft, der
Eelektrizität und der Strahlungsvorgänge. Immerhin kann man
der Aſtrologie mit einigem Recht vorwerfen, daß ſie ſich um die
theoretiſche Grundlegung ihrer ſelbſt nie fonderlich bemüht hat.
Ohne unmittelbare Beziehung auf die eigentliche Aſtrologie
iſt nun L. Koliſko an die experimentelle Unterſuchung eines
etwaigen chemiſchen Strahlungseinfluſſes der Planeten
heran=
getreten und hat das Ergebnis in zwei kleinen Bänden vorgelegt,
deren Text dem reichen photographiſchen Material durchaus
unter=
geordnet iſt. (Sternenwirken in Erdenſtoffen, Orient=Occident
Verlag, Stuttgart.) Es handelt ſich dabei um Verſuche mit
einigen Metallöſungen, Goldchlorid, Silbernitrat, Eiſenſulfat,
Bleinitrat, und wenn man über die Einzelheiten ohne das
An=
ſchauungsmaterial nicht gut referieren kann, ſo läßt ſich, um das
Frappanteſte zu erwähnen, doch ſoviel ſagen, daß die Einwirkung
einer Sonnenfinſternis und einer Planetenkonjunktion auf die
chemiſchen Vorgänge in dieſen Stoffen glaubhaft gezeigt worden
iſt. Einige Steinerſche Sätze in dieſer ſonſt ſo ſachlichen und
experimentellen Arbeit mag man ruhig ſtreichen, denn mit „
geiſt=
durchwirkter Materie” hat das ja vorläufig noch nichts zu tun, und
es iſt auch beſſer, wir verſuchen zunächſt tiefer in das Weſen der
Materie einzudringen, als das eine mechaniſtiſch=unorganiſche
An=
ſchauungsweiſe bisher getan hat.
Das Wichtigſte dieſes Reſultats, vorausgeſetzt natürlich, daß
es ſich durch weitere Verſuche erhärten und präziſieren läßt, iſt
der Nachweis eines ſpezifiſchen Strahlungseinfluſſes der
Plane=
ten, gegen deſſen Annahme die Ueberlegung, daß es ſich nur um
reflektierte Sonnenſtrahlung handelt, zunächſt ſpricht; anderer=
ſeits darf man die phyſikaliſche Veränderung der Lichtſtrahlen
durch Brechung nicht außer Acht laſſen, und kann außerdem,
woran Dacaué erinnert, in Erwägung ziehen, daß der
Planeten=
einfluß nicht ausſchließlich lichtſtrahlenhafter Natur ſein muß.
Die allgemeine Exiſtenz kosmiſcher Strahlen, ſogenannter
Ultra=Gamma=Strahlen, iſt durch die Forſchungen von
Kohlhör=
ſter und dem amerikaniſchen Nobelpreisträger Millikan in den
letzten Jahren nachgewieſen. Kohlhörſter ſtellte dabei
Zuſammen=
hänge zwiſchen der Strahlungsſtärke und der Kulmination
be=
ſtimmter Fixſterngruppen feſt. Weiterhin iſt heute nahezu
er=
wieſen, daß die Sonnenfleckenperioden Einfluß auf die
Witte=
rungsverhältniſſe der Erde haben, insbeſondere Störungen
elektri=
ſcher Art und Gewitterbildung hervorrufen. Endlich kann man
hier auf den Einfluß des Mondes und ſeiner verſchiedenen
Pha=
ſen auf das organiſche Leben erinnern, wie ihn u. a. der
Pſycho=
loge Hellpach bezüglich nervöſer und epileptiſcher Erkrankungen
glaubhaft gemacht hat.
Von der Aſtrologie ſind dieſe Erkenntniſſe nach Entſtehung
und Bedeutung ganz unabhängig, aber da ſie für die
naturwiſſen=
ſchaftliche Begründung oder Verwerfung derſelben wichtig
wer=
den können, mag man ſie auch unter dieſem Geſichtspunkt einmal
betrachten.
Dr. Herbert Nette.
*Heſſiſches Landestheater.
Das Fehlen eines Helden im Enſemble nötigt das
Landes=
theate=, zu jeder Aufführung von Zuckmayers „
Schinder=
hannes” einen Gaſt von auswärts kommen zu laſſen. Geſtern
wurde die Not zur Tugend und verſchaffte uns das Vergnügen
eines Wiederſehens mit Walter Kuliſch. Der Künſtler, der
Darmſtadt im Sommer 1925 nach mehrjähriger, erfolgreicher
Wirkſamkeit verlaſſen hat, war ſodann in Bremen tätig und ſoll
nach einer auswärtigen Meldung vom nächſten Herbſt an nach
Dortmund verpflichtet ſein. Er brachte für die Geſtalt des
„Schinderhannes” die Einfachheit und Natürlichkeit der
Empfin=
dung mit. Gab er dem „Volkshelden” auch nicht die ſtärkſte
innere Spannung, ſo zeichnete er ihn doch ſo warmherzig und
Feſüylvol, daß ſein unglückſeliges Schickſal Teilnahme erweckte
Das Darmſtädter Publikum gab der Freude, den ſympathiſchen
und beliebten Gaſt auf der Bühne begrüßen zu können, mit
leb=
g.
haftem Beifall Ausdruck.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
— Von der Univerſität Frankfurt. Seit längerer Zeit ſind
Beſtre=
bungen im Gange, die Forſchung und Lehre als die beiden
Hauptauf=
gaben der Univerſitäten mit den weiteſten Kreiſen in Berührung zu
bringen. Auch bei der Univerſität Frankfurt iſt wiederholt angeregt
worden, in Nachbarſtädten Vorträge und Kurſe abhalten zu laſſen.
Sie überſendet jetzt ein hübſch ausgeſtattetes Heft, in dem über 200
Vorträge verſchiedenſten Juhalts von Profeſſoren aller Wiſſensgebiete
verzeichnet ſind, die auf Anforderung beim Sekretariat der Univerſität
Frankfurt zur Verfügung ſtehen. Es handelt ſich nicht allein um
Vor=
leſungen, die für jedermann verſtändlich ſind, ſondern auch um ſolche
für Fachvereine, in denen Vertiefung des jeweiligen Wiſſensgebietes
angeſtrebt wird. Die Univerſität Frankfurt will auf dieſe Weiſe durch
Verbreitung ernſten Wiſſens zur Feſtigung und Hebung deutſcher
Kul=
tur beitragen. Wie wir hören, iſt beabſichtigt, das Verzeichnis noch
weiter auszubauen, um alle Kräfte der Univerſität für den gleichen
Zweck dienſtbar zu machen. Wir wünfchen dem Unternehmen, das auf
den Dank jedes Menſchen Anſpruch hat, den beſten Erfolg.
C. K. Gemälde für fünf Millionen unter dem Hammer. Der
zweite Teil der berühmten Holford=Sammlung wird demnachſt
bei Chrieſtie’s in London verſteigert werden. Es ſind dies die
holländiſchen und flämiſchen Meiſterwerke, die der große
Samm=
ter Sir George Holford zuſammengebracht hat, und man er=
Varker, daß der Erlös für dieſe Bilder den der italieniſchen
Ge=
malde, der ſich auf über drei Millionen belief, um mindeſtens
zwei Millionen übertreffen wird. Die höchſten Preiſe dürften die
bier Nembrandts erreichen, zu denen ſich noch eine
pracht=
volle Rembrandt=Zeichnung geſellt. Es ſind: das Porträt eines
jungen Mannes, das man früher für das ſeines Sohnes Titus
hielt und das etwa um 1658 entſtand, das Bildnis eines gewiſſen
Martin Looten von 1632, das Bildnis einer Dame mit einem
Taſchentuch in der linken Hand, etwa um 1645 entſtanden, und
das Bildnis eines Mannes, der die Tohrah hält, von Rembrandt
ſigniert und 1644 datiert. Sodann werden zwei Meiſterwerke
von Rubens ausgeboten, der endgültige Entwurf zu dem
„Großen Triptychon” der Kathedrale von Antwerpen und das
„Martyrium des heil. Paulus”. Unter den frühen Niederländern
iſt das wichtigſte Werk ein Porträt von Petrus Chriſtus,
dann ein Bildnis des Biſchofs Darid von Burgund von Mabuſe.
Von den fünf van Dycks iſt das lebensgroße Porträt des
Abbé Scaglia das bedeutendſte, das aus ſeiner Genueſer Zeit
herrührt. Unter den ſpäteren Holländern ragt eine Anſicht
Dord=
rechts von Cuyp hervor. Am zweiten Tage der Verſteigerung
werden ſpaniſche und franzöſiſche Meiſter ausgeboten, darunter
fünf Bilder, die dem Murillo, und drei, die Velasquez
zugeſchrieben werden.
Seite 4
Donnerstag, den 8 März 1928
Nummer 68
Dumſtädiel Sontgeunt eem. v.i, Darmſtavk.
Rktiva.
Bilanz am 31. Dezember 1927.
RM.
Kaſſe, fremde Geldſorten und Zinsſcheine . . . . . ."
Guthaben bei der Reichsbank und beim Poſtſcheckamt
......
Wechſel .
Wertpapiere.
.
.."
.....
Guthaben bei Banken. .....
Forderungen aus Lombardierung börſengängiger Wertpapiere
Sonſtige Vorſchüſſe . . . ."
Kontokorrent=Guthaben .. ..
...
Forderungen aus Bürgſchaft
Mobilien
Schrankfächer
Grundſtücke
150 000.—
a) Hügelſtraße 8/16.
2 000.—
b) Schützenſtraße 12
Aſ0.—
c) Schützenſtraße 14.
„......
Beteiligungen .
RM.
50 468.
69 638
529 799.-—
124585‟
76945.
Aſſt i
2141 399.1
331 842.0
5 215 896.1
205 653.
1.-
100.-
156 000.—
510.—
Geſchäftsguthaben
a) der verbleibenden Mitglieder ..
b) der ausſcheidenden Mitglieder . . .
Reſervefonds I.
Reſervefonds II
...
Reſervefonds III.
Spareinlagen und auf feſte Termine gegebene Gelder
a) auf 30 Tage .."
...
b) über 30 Tage bis zu 6 Monaten",
Kontokorrentſchulden . . . .
Verbindlichkeiten bei Banken
Verbindlichkeiten bei unſeren Zentralinſtituten
a) in laufender Rechnung .
b) gegen Darlehnswechſel".
Akzeptationen
...
Forderungen aus übernommenen Bürgſchaften
Unterſtützungsfonds . . . . . . ..
Reingewinn 1927...
Passiva.
RM.
RM.
686 313.60
23 942.30 710 25590
51 310—
50 000.—
125 000.—
1961 043.20
1055 514 84 3016 55804
3 136 874,58
153 921.92
22 834.37
320 000.— 342 8343g
124 436.01
205 653.—
705.3G
134 351.68
20r 401. 33
30r.40.3
2401
Die Mitgliederzahl betrug am 31. Dezember 1926 . . .
236
Während des Geſchäftsjahres neu eingetreten.
.....
.
2637
177
Während des Geſchäftsjahres ausgeſchieden.
2460
Mithin Mitgliederzahl am Schluſſe des Geſchäftsjahres
Die Haftſummen erhöhten ſich in der Zeit vom 31. Dezember 1926 bis 31. Dezember 1927 um Mk. 45 000.—. Sie betrugen am Jahresſchluß Mk. 1 344 000.—.
Die Geſchäftsanteilguthaben erhöhten ſich in der Zeit vom 31. Dezember 1926 bis 31. Dezember 1927 um Mk. 163 781.55. Sie betrugen am Jahresſchluß Mk. 710 255.90
Auf die Geſchäftsanteilguthaben werden 100 Dividende zur Ausſchüttung gebracht.
1924
1925.
1926
1927
1) Dividende
2) Geſchäftsanteile
3) Offene Reſerven
4) Bilanzſumme . .
5) Umſätze
100,
66 000.—
173 000.—
1 200 000.—
32 000 000.—
10J0
291 000.—
205 000.—
3 125 000.—
75 000 000.—
100)
546 000.—
225 000.—
5 100 000.—
120 000 000.—
10%0
710 000.—
275 000.—
8 000 000.—
178900 000.—
Rückſtellung zur freiwilligen Aufwertung von Spareinlagen.
10000.— 15 000.— 25 000.—
5 000.—
Die Dividende von 10% kommt ſeit heute zur Auszahlung.
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Nummer 68
Donnerstag den 8 März 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſitadt.
Darmſtadt, 8. März.
Erſte ſüddeutſche Gaſtiwirtsmeſſe
Darmſiadt 1928.
Die Meſſe, die bekanntlich während des 45. Verbandstages des
Phein=Main=Gaſtwirte=Verbandes (Heſſiſcher Landesverband im
Deut=
ſ„en Gaſtwirtsverband) vom 5.—10. Mai ſtattfindet und bei der
zrgleich die Gaſtwirte=Innung Heſſen (Sitz Darmſtadt) ihr 45jähriges
Weſtehen feiert, wird ein Ereignis allererſten Ranges für das
Gaſtwirte=
ewerbe werden.
Die Stadt Darmſtadt hat im vorigen Jahre aus Anlaß des
Turn=
füſtes eine große dauernde Feſthalle errichtet, die mit über 3000
Quadrat=
neter Bodenfläche ein außerordentlich günſtiges Ausſtellungslokal für
Gaſtwirtsmeſſe bietet. Trotz der Größe der Feſthalle, die in
un=
nrittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs gelegen iſt, dürfte, nach den
vor=
luindenen Anmeldungen zu ſchließen, auch dieſer Rieſenraum kaum
aus=
eichen, alle Ausſteller zu faſſen, ſo daß ſchon jetzt, beſonders für die
roßen Maſchinen, die Errichtung weiterer proviſoriſcher Hallen in
Er=
zö=ägung gezögen iſt. Unter den Ausſtellern werden die größten Firmen
weutſchlands, ſoweit ſie mit dem Gaſtwirts=, Hotel= und
Kaffeehaus=
ewerbe in irgendwelcher Beziehung ſtehen, vertreten ſein. Mit der
MMeſſe ſoll auch eine große Kochkunſtausſtellung verbunden werden, ſo
diraß tatſächlich eine gaſtronomiſche Schau geboten werden wird, die ſich
treen größten derartigen Veranſtaltungen zur Seite ſtellen kann. Die
cuusſtellenden Firmen bringen der Veranſtaltung auch das größte
Ver=
yrauen entgegen, da die Meſſe nicht von gewerblichen Unternehmern,
ſondern von Berufskollegen geleitet wird. Auch dürften die Ausſteller
gruf einen ganz beſonders großen Beſuch der Meſſe ſeitens der Gaſtwirte
nechnen können, denn der Heſſiſche Landesverband umfaßt allein
ränige tauſend Mitglieder, und iſt deren Beſuch ſchon ſicher=
Geſtellt; dazu kommt weiter, daß der „Heſſiſthe Landesverband des
Reichsverbandes der Kaffeehausbeſitzer und verwandter Betriebe”
eben=
ſalls die Meſſe offiziell beſuchen und am Verbandstag teilnehmen wird.
SSodann findet während der Zeit die Generalverſammlung der „
Haft=
ieflichtkaſſe Deutſcher Gaſtwirte” ſtatt, zu welcher ſich viele Kollegen
gußer Heſſen auch aus Bayern, Württemberg, Baden, der Provinz
Weſſen=Naſſau und Waldeck, bis aus der Provinz Sachſen einfinden
werden.
Abgeſehen von der durch den beſtimmt zu erwartenden
Maſſen=
beſuch — eine großzügige Propaganda hat eingeſetzt — ſtarken
wirt=
haftlichen Werbekraft der Meſſe winken den Ausſtellern Staats= und
städtiſche Ehrenpreife bzw. Medaillen und Diplome. Der Heſſiſche
Staat hat ſein Intereſſe an der Veranſtaltung nicht allein dadurch
undgegeben, daß der Herr Staatspräſident Adelung ſelbſt
was Protektorat übernommen hat, ſondern er wird, ebenſo wie
ſoie Stadt Darmſtadt, auch Ehrenpreiſe zur Verfügung ſtellen.
Eine beſchränkte Anzahl von Anmeldungen zur Ausſtellung kann
mioch entgegengenommen werden, da, wie bemerkt, durch die Errichtung
on Sonderhallen noch Ausſtellungsplatz geſchaffen wird.
Auskünfte werden durch das Meſſeburean: Darmſtadt,
Alexander=
traße 12 (Telephon 3889) erteilt.
— Ernannt wurddl: am 28. Februar die Lehrer Georg Hopp
isu Nieder=Kinzig (Kreis Erbach) und Karl Vogel zu Schwabenrod
Kreis Alsfeld) zu Lehrern an der Volksſchule zu Griesheim (Kreis
Darmſtadt), beide mit Wirkung vom Tage des Dienſtankritts ab; am
29. Februar: der prov. Fachlehrer an der Fortbildungsſchule zu Oſt=
„ofen und Umgegend (Kreis Worms) Karl Göriſch zum Fachlehrer
ſtan dieſer Schule; die prov. Handarbeitslehrerin Barbara Hofmann
zBu Abenheim zur Handarbeitslehrerin an der Volksſchule zu Abenheim
uind Umgegend (Kreis Worms).
Bp. Glückwünſche für Geheimrat Wagner. Namens der heſſiſchen
Regierung hat Staatspräſident Adelung Herrn Geheimrat Wagner
nläßlich ſeines 85. Geburtstages die Glückwinſche telegraphiſch
aus=
zegeſprochen. Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft, Korell, über=
Frachte zuſammen mit Miniſterialdirektor Uebel dem Jubilar ſeine
Wöllichwünſche perſönlich.
— Heſſiſches Landestheater. Die Erſtaufführung der Komödie
„Cpeur=Bube” von Natanſon muß auf Sonntag, den 11. März,
werſchoben werden; ſie wird der Zuſatzmicte II zugeteilt. Am
eFreitag abend wird nun, wie am Nachmittag, der Lubitſch=Film „Soiſt
SParis” mit dem Beiprogramm geſpielt; die Vorführungen beginnen
num 16, 18 und 20 Uhr.
Die Sonntagsfremdenmiete weiß erhält die
Auffüh=
rrung der „Candida” von Shaw, die ſie am 11. März ſehen ſollte,
uvorausſichrlich erſt eine Woche ſpäter, am 18. März.
Im Kleinen Haus läuft heute zum erſten Male das große Lubitſch=
Filmluſtſpiel „So iſt Paris” mit Patſy Ruth Miller und Monte Blue
in den Hauptrollen; außerdem werden zwei kleinere Filme gezeigt. Die
8 Vorführung beginnt um 16 Uhr. (Siehe beſondere Anzeige.)
Die Karten zu Wilhelm Michels Vortrag „Deutſche Theater=
Frobleme der Gegenwart”, der kommenden Montag im Roten Foyer
ſtatt=
findet, ſind von Freitag ab an der Tageskaſſe des Großen Hauſes zu
haben; ſie koſten 1, 2. 3 Mark.
Die muſikaliſche Leitung von Korngolds „Violanta” und
Pucck=
nis „Gianni Schiechi” die Ende März im Großen Haus gegeben
werden, hat Generalmuſikdirektor Dr. Böhm inne.
Seit geſtern wird den Mietern des Landestheaters auf Formularen,
die ſie vor Beginn der Vorſtellung erhalten, eine Reihe von Fragen
zur Beantwortung vorgelegt, in der Abſicht, die Mieter ſelbſt zu
ſachlich=
fördernder Kritik an dem beſtehenden Abonnements=Syſtem und zu
Vor=
ſchlägon für ſeine Verbeſſerung auzuregen. Dieſe Einrichtung kann
jedoch nur daun ihren Zweck erfüllen, wenn ſih kein Zufallsreſultat,
ſondern ein wirklich vollſtändiges Material an Antworten ergibt; es
liegt im Intereſſe und iſt geradezu Pflicht jedes Mieters, dieſe
Gelegen=
heit zu unmittelbarer Aeußerung ſeiner Anſichten nicht zu verſäumen.
Damit die Bearbeitung des Antwortenmaterials raſch epfolgen kann,
wird beſonders darum gebeten, auf den vorgedruckten Formulaven und
nicht in beſonderen Briefen, auf Poſtkauten uſw. zu antworten.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Bücherſtube bereitet eine
Käthe Kollwitz=Ausſtellung vor, die Mitte März eröffnet
wird; das genaue Datum wird noch bekanntgegeben. — Der heute
abend im Rahmen ihrer literariſchen Veranſtaltungen ſtattfindende
Vortrag von Oskar H. A. Schmitz beginnt um 8.15 Uhr im
Hotel Traube.
— Prof. Dr. Hermann Beckh=Stuttgart, Pfarrer in der
Chriſten=
gemeinſchaft, ſpricht am Freitag, den 9. März, abends in der Städt.
Akademie für Tonkunſt über: „Das chriſtliche Myſterium bei Richard
Wagner”. Wenn man die Reihe der mythiſchen Offenbarungsbilder
in den Werken Richard Wagners in ihrer innerſten Verbundenheit und
Entwicklungsfolge anſchaut, läßt ſich erleben, wie das
menſchheits=
geſchichtliche Myſterium, das ſich darin ausdrückt, zugleich im tiefſten
Sinne das chriſtliche Myſterium iſt. (Vgl. die heutige Anzeige.)
— Offener Abend im Gewerbemuſeum. Am Freitag, den 9. März,
abends 8.15 Uhr, kommen in dem Hörſaal des Gewerbemuſeums
Licht=
bilder nach den Skulpturen des Naumburger Doms zur
Vor=
führung. Die Entwicklung der letzten 15 Jahre hat die großen Werke
der deutſchen mittelalterlichen Kunſt unſerem Empfinden beſonders
nahe gerückt. Kaum eine andere Schöpfung hat aber ſtärkere Eindrücke
hinterlaſſen als die Bildwerke im Weſtchor des Naumburger Doms.
Ihre Vorführung in guten Lichtbildern wird immer erneut die
ſtärk=
ſten Anregungen geben. Der Eintritt zu den Offenen Abenden des
Gewerbemuſeums iſt frei.
— Das große Los gezogen. Wie gemeldet wird, iſt geſtern
vor=
mittag das große Los auf die Nummer 305 845 gefallen, und zwar in
der erſten Abteilung nach Neumünſter, wo es in Achtelloſen geſpielt
wird, und in der zweiten Abteilung nach Pforzheim in Viertelloſen.
Tageskalender für Donnerstag, den 8. März 1928.
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr,
Ende nach 21½ Uhr, C 14: „Cav. ruſticana”. — Kleines Haus, nachm.
16 Uhr: Lubitſch=Film „So iſt Paris.” — Orpheum, abends
20 Uhr: Metro=Revue. Die Geheimniſſe des Harems”. —
Kon=
zerte: Schloß=Kaffee, Weinhaus Maxim, Bockshaut, Waldſchlößchen,
Hotel zur Poſt, Hottes (Schloßgaſſe), Kaffee Rheingold, Rheingauer
Weinſtube, Kaff ehaus Bleichſtr. 43, Spaniſche Bodega. —
Kino=
vorſtellungen: Union=Theater, Reſidenz=Theater, Palaſt=
Licht=
ſpiele, Helia.
Verſteigerungskalender für Freitag, den 9. März 1928.
Holzverſteigerung in Arheilgen (Wirtſchaft zum Schwanen),
vormittags 9 Uhr. — Nutzholzverſteigerung aus dem
Eber=
ſtädter Gemeindewald; Zuſammenkunft vormittags 10 Uhr, auf dem
Bäckerweg, am Eingang des Waldes. — Holzverſteigerung
aus dem Niedernhäuſen r Gemeindewald, Zuſammenkunft vormittags
9 Uhr, auf der Hohen Straße von Werſau nach Nonrod, bei
Brenn=
holz Nr. 680.
Heſſiſcher Diakonie=Verein.
Geſtern nachmittag hielt der Heſſiſche Diakonieverein ſeine
Haupt=
verſammlung in Darmſtadt ab. Die Tagung, die im Heimathaus
ſtatt=
fand, leitete der Vereinsvorſitzende, Pfarrer Liz. Waas, der i ſeiner
Begrüßungsanſprache etwa folgendes ausführte: Wir halten heute zum
erſten Male im eigenen Heim unſere Jahresverſammlung ab; durch
große Opfer und durch viele Beihilfen haben wir den Umbau des Heims,
der einem Neubau gleichkam, ermöglichen können. Die Eröffnung der
Wohlfahrtsſchule und der Pfarrgehilfinnenſchule in dieſem Gebäude
waren die wichtigſten Ereigniſſe des vergangenen Jahres. Als der
Diabonieverein ins Leben gerufen wurde, war die Not in den
Gemein=
den ſehr groß, weil es an Gemeideſchweſtern fehlte. Es galt,
Schwe=
ſtern heranzubilden, die nicht nur Gehilfinnen des Arztes als
Kranken=
ſchweſtern ſind, ſondern auch die edangeliſche Wohlfahrtspflege ausüben
können. Die Ausbildung in der Gemeindepflege erfordert einen
Zeit=
raum von einem Jahr, in der Wohlfahrtspflege dauert die
Ausbildungs=
zeit zwei Jahre. Die Heranbildung von Pfarrgehilfinnen hat ſich als
dringend notwendig erwvieſen bei dem Mangel an theplogiſchem
Nach=
wuchs und wegen der Größe mancher Gemeinden; mit dieſem neuen
Beruf wird ein Neuland erſchloſſen. Auf das vergangene Jahr können
wir mit Dankbarkeit zurückblicken, aber wir müſſen uns den
Zukunfts=
aufgaben widmen. Noch immer iſt der Schweſternmangel niht behoben;
es ergeht darum an alle die Bitte, der Anſtalt junge Mädchen, die für
den Schweſternberuf geeignet ſind, zuzuführen.
Pfarrer Guyot erſtattete den Jahresberichr und erwähnte darin
u. a. die Bewegung innerhalb der Schweſternſchaft. Beſonders die
Zu=
ſammenkünfte der Schweſtern haben ſehr anregend gewiukt; es wurden
dort Vorträge mit verſchiedenen Themen gehalten. Regelmäßige
Be=
ſuche der Vereinsgeiſtlichen hielten die Beziehungen zwiſchen der
Schweſternſchaft in dem Heimathauſe aufrecht. Schweſtern, die
län=
ger ais 6 Jahre im Beruf ſtehen, werden zu Vereinsſchweſtern ernannt;
in dieſem Jahre waren es 8. Neu aufgenommen wurden 28
Schülerin=
nen, wovon einige ſpäter wieder ausſchieden, 2 Schweſtern ſtarben, 11
mußten ihren Beruf wegen Erkrankung wieder aufgeben. 128
Schwe=
ſtern ſtanden im Dienſte des Vereins, davon 53 m Heſſen. Der
Red=
ner ſchilderte dann die Arbeiten zur Erweiterung des Hauſes, das am
3. Oktober eingeweiht wurde. Die Koſten des Umbaues betrugen 150 000
Mark; der Aufwand für die geſamte innere Einrichtung belief ſich auf
17 000 Mark. Weiter machte der Redner noch eingehende Mirteilungen
über die Arbeit der Schweſternſchaft (Zahl der Verpflegungstage uſw.).
Ueber die Rechnungsablage und den Voranſchlag berichſtete
eben=
falls Pfarrer Guyot. Die Enonahmen betrugen 21 670 Mark, denen
146 000 Mark Ausgaben gegemiberſtehen. Der Voranſchlag für 1928
ſchließt mit rund 183 000 Mark in Einnahmen und Ausgaben ab.
In den Verwaltungsausſchuß wurden die ausſcheidenden
Mit=
glieder wiedergewählt, und für ein Mitglied, das wegen
Arbeitsüber=
laſtung gebeten hatte, von einer Wiederwahl abzuſehen, wurde
Ober=
kirchenrat Dr. Horre gewählt.
Im Anſchluß an die Hauptverſammlung fand eine öffentliche
Ver=
ſammlung ſtatt, auf der Pfarzer D. Joh. Herz aus Leipzig einen
Vor=
trag über das Thema hielt: „Warum evangeliſch=ſozial?‟ Der Redner
führte hierzu etwa aus: Hat es einen Sinn, zwiſchen die beiden Worte
die Bindeſtriche zu ſetzen? Evangeliſch iſt doch ein Bekenntnis und ſozial
iſt eine Lebensform; es wird alſo etwas Innerliches mit Aeußerlichem
verbunden. Es geht bekanntlich nicht an, Jeſus als einen
Sozialrefor=
mer zu bezeichnen, denn die ſozialen Fragen des Geſellſchaftslebens
lagen Jeſus fern. Er hat beiſpielsweiſe nicht daran gedacnt, die
Sklave=
rei ſeiner Zeit aufzuheben, denn nicht die äußeren Formen des Lebens
waren ihm wichtig, ſondern die Seelen. Er wollve ſie fähig machen zur
Weltüberwindung. Nach einer ſehr zugeſpitzten Theſe handelt es ſich
bei ihm nur um Gott und die Seele. Es liegt jedoch in dieſer
Formu=
lierung eine Einſeitigkeit. Zwiſchen Religion und ſozialem Leben beſteht
eine Verbindung, dafür ſind ſchon die Propheren des Alten Teſtaments
Zeugen, namentlich Jeſaias. Und auch, wenn wir uns die
Verkündk=
gungen Jeſu anſehen, gewahren wir, daß durch alle ſeine Lehren ein
ſozialer Zug geht, der auch in ſeinem Leben erkennbar iſt. Jeſus hat
den Menſchen nie iſoliert betrachtet, denn in ſeinen Lehren ſpielt der
Nächſte ſtets eine große Rolle; er ſpricht viel von Gott und dem
Näch=
ſten. Selbſt in das Gebet hat er den Nächſten eingeſchloſſen (Gib uns
unſer täglich Brot; vergib uns unſere Schuld). Mit dieſen
Anſchau=
ungen ſtimmen auh die Verkündigungen des Apoſtels Paulus überein,
der viel von ſozial=ethiſchen Forderungen ſpricht; ebenſo ſind auch die
Schriften der anderen Apoſtel voll davon. Die Liebe zu dem Nöchſten
wird von Paulus über den Glauben geſtellt. Das Chriſtentum will
nichts von einem religiöſen Egoismus wiſſen, ſondern fordert einem
religiöſen Altruismus; es handelt ſich im Chriſtentum nicht um Gottz
und die Seele, ſondern um die Seelen. Religion iſt nichts Iſoliertes,
ſondern etwas, das leben foll mit allen anderen Gebieten des Lebens;
Religion hat ſelbſt in ſich eine ſtarke, gemeinſchaftsbildende Kraft, und
ge=
rade das Chriſtentum hat von Anfang an dieſen Zug gehabt und ſtark auf
die Formen des menſchlichen Lebens eingewirkt. Das Chriſtentum kann
es nicht unterlaſſen, immer wieder auf Geſellſchaftsordnungen
umge=
ſtaltend zu wirken, damit ſie dem Ideal entſprechen. Lobendige
Reli=
gion wird immer ſoziale Ideale und Maßſtäbe aufſtellen müſſen; wahre
Religion iſt immer wie ein Feuer, ein Moment der Unruhe; ſie kann
ſich nicht beruhigen bei geſellſchaftlichen Zuſtänden, wie ſie geworden
ſind. Sie muß aber auch getragen ſein von Verantwortungsbewußtſein.
Wohl waren Nächſtenliebe und Wohltätigkeit in früheren Zeiten die
nächſtliegenden Ferderungen, heute ſtehen wir jedoch mit einem viel
größeren Kreiſe als dem Nächſten in ſozialer Verflechtung; es handelt
ſich hier niht mehr um die Nächſten=, ſondern um die Fernſtenliebe, die
damit zur Nächſtenliebe wird. Dieſer Fernſtenließe entſpricht ein
ſo=
ziales Handeln in großen Zuſammenhängen, das ſchrankenlos iſt. Jede
Geſellſchaftsordnung braucht religiöſe Bindungen, dem widerſpricht der
Gedanke der Eigengeſetzlichkeit des Wirrſchaftslebens. Eine gewiſſe
Eigen=
geſtaltigkeit iſt ihm wohl zuzuſprechen, aber den letzten großen ethiſchen
und religiöſen Forderungen muß es ſich doch unte ordnen, ſonſt iſt es
ein Kampf aller gegen alle und das Wirtſchaftsleben würde ſeelenlos.
Zwiſchen dem Orient der alten Zeit und unſerem modernen Leben
be=
ſteht ein ganz ungeheurer Gegenſatz; dort kennt man viele ſoziale
Probleme auch heute noch nicht, die uns bewegen. Es wäre für uns
bequemer, wenn wir ſoziale Anweiſungen in der Bibel fänden, ſie ſind
abeu nicht darin enthalten und wir wüſſen uns die Erkenntmis ſelbſt
ſuchen, denn nur gewiſſe Grundſätze ſind angegeben. Der
Wirtſchafts=
drozeß muß immer ſo geſtaltet ſein, daß auch die Seele Gabei beſtehen
kann; geſchieht das nicht, ſo geht ſie zugrunde. Für die Verbindung
edangeliſch und ſozial beſteht eine Notwendigkeit; der Proteſtantismus
hat dies gleich erkannt, namentlich ſchon Luther. In ſeiner Schrift „An
den chriſtlichen Adel deutſcher Nation” iſt ein ſoziales Neformprogramm,
die evangeliſche Wohlfahrtspflege, entwickelt. Als im vergangenen
Jahrhundert der wirtſchaftliche Aufſchwung kam, entſtand auch der
evan=
geliſchen Kirche ein ſozialer Prophet: Johann Hinrich Wichern, der für
diele unſerer heutigen ſozialen Forderungen bereits eingetreten iſt. An
Wichern hat Friedrich Naumann angeknüpft, der deſſen Gedanken
auf=
nahm, fortführte und für die Beſeitigung des Maſſenelends eintrat.
Die Verbindung evangeliſch=ſozial iſt jetzt offiziell von allen ebangeliſchen
Landeskirchen averkannt. Wir müſſen uns Mühe geben, den Begriff
ovangeliſih=ſozial möglichſt rein zu halten; wir dürfen ihn nicht in
Ver=
bindung bringen mit Parteien, wodurch er nur verengert wird.
Auf=
gabe muß es zunächſſt ſein, das ſoziale und das Geſellſchaftsleben zu
ſtudieren, denn man darf nicht über dieſe Dinge reden, ohne ſie zu
kennen. Dam muß das Meſſen und die Wertung an den Grundfätzen
und Maßſtäben des Gvangeliums erfolgen; das Dun muß dann den
notwendigen Abſchluß bilden. (Lebhafter Beifall.) — An den Vortrag
ſchloß ſich noch eine kurze Ausſprache.
F
Verzinſung von
Aufwertungs=Sparguthaben.
Um unſeren Spargläubigern ein allzulanges Anſtehen bei
der Abfertigung zu erſparen, ſehen wir uns veranlaßt, die
alten Sparbücher zwecks Beiſchreibung der Jah
es=
zinſen für 1927 nach Nummern aufzurufen. Hiermit
werden aufgerufen:
Die alten Sparbücher No. 1 bis 40000
Die Vorlage der Bücher erfolgt bei der
Aufwertungs=
ſtelle im 1. Stock.
Kaſſenſtunden: Vormittags von 8½ —1 Uhr und
Nach=
mittags von 3— 41/. Uhr. Sams ags nachm geſchlo ſen.
Weitere Nummern werden beſonders anfgerufen! (st4073
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
— Kulturfilmgemeinde der Heſſiſchen Lichtſpiele, für Schule und
Volksbildung. Man ſchreſibt uns: Dem Vorbild zahlreicher Großſtädte
entſprechend, ſteht auch in Darmſtadt die Gründung einer
Kulturfilm=
gemeinde zur Förderung des Kulturfilms, ſowie des künſtleriſch
hoch=
wertigen Spielfilms unmittelbar bevor. Damit berwirklichen ſich
An=
regungen, die in letzter Zeit von den verſchiedenſten Seiten gegeben
wurden. Intereſſenten ſeien auf die Anzeige in dieſer Nummer
hin=
gewieſen.
— Weidmannsheil. Am 6. März ſchoß der Jäger Peter Daum
aus Winterkaſten unweit der Neunkircher Höhe in dieſem Bezirk die
erſte Schnepfe.
Lokale Veranſialtungen.
Die dierunter ertſicheinenden Noliyen find ansſchlieflich als Hinweiſe auf Anzeigen iu bekrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krliſl.
— Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und
Umgegend. Freitag, den 9. März, abends 8 Uhr,
Mitgliederver=
ſammlung im Vereinslokal „Brauerei zum goldenen Anker”, Große
Ochſengaſſe.
— Deutſchorden. Heute Donnerstag, den 8. März,
Knapp=
ſchaftsabend. Inſtruktionsſtunde. Oſterwanderung zu den
Ordens=
brüdern in Weſtfalen.)
altbewährt bei.
Nieren-,
Blasen-,
Harnleiden.
(V. 1790
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel.45/6
Kunſinotizen.
Ueber Werle, Köniſier oder Hünſſieriſche Vtranffoltungen, deren im Nachſicheden Grwihme
geſchieht. behält ſich die Redalfien ihr Urtell vos
— Zum Schlusnus=Sonderkonzert iſt der Vorverkauf
außerordentlich rege, ſo daß der beliebte deutſche Sangesmeiſter wohl
mit einem gefüllten Hauſe rahnen darf. Kammerſänger Heinrich
Schlusnus hat für den angekündigten Abend ein neues, ausgewähltes
Programm vorgeſehen, welches Liedergruppen von Schumann, Woll=
Dvorak, ſowie Arien aus Werken von Verdi und Giordano nennt.
Heill=
rich Schlusnus, dem man nach wie vor die ſchönſte Stimme unter Dei
Sängern Europas nachſagt, wird auch diesmal von dem bekanute‟
Pianiſten Franz Rupp=Berlin am Flügel begleitet. Das Konzert M lt
von beſonderem Intereſſe dadurch ſein, daß Heinrich Schlusmus ait
kommenden Mittwoch letztmalig vor einer bevorſtehenden neuen Veebe
Auslandsreiſe in Darmſtadt ſingen wird. Der ſehr beliebte Baritbniſt
der Verlier Staatsoper dürfte alſo im kommenden Konzertwinter nicht
nach Darmſtadt kommen können. Einlaßkarten zu dieſem
bedeutungs=
vollen Konzert in der Muſikalienhandlung Wilhelm Heß,
Eliſgbethen=
ſtraße 84,
4Bezirksſchöffengericht.
p. Ein Verwaltungsoberinſpektor ſteht wegen Verbrechens und
Vergehens im Amt vor Gericht. Es handelt ſich um Anklagen wegen
Urkundenvernichtung, Betrugs und Unterſchlagung. Der Angeklagte
kam 1919 zur Stadtverwaltung und war bis 1923 beim Wohnungsamt
tätig. Darauf kam er ins Bauſekretariat und in die Hauptverwaltung.
Es handelt ſich um betrügeriſche Manipulationen bezüglich
Wohnungs=
freimachungsprämien. Fingierte bezügliche Geſuche wurden im
ord=
nungsmäßigen Geſchäftsgange vorgelegt und Anweiſung zur
Auszah=
lung erteilt. Die bezüglichen Aktenſtücke wanderten aber nicht in die
Regiſtratur, ſondern blieben — wohl aus Angſt vor einer Entdeckung
— bei dem Angeklagten zurück. So ſtellt der Staatsanwalt feſt, daß
ein vom 4. Juli 1926 datiertes Schriftſtück im Auguſt 1927 noch beim
Angeklagten gefunden wurde. Bei einem der fingierten Geſuche kamen
die Machenſchaften zur Entdeckung. In einer Nachtragsanklage
han=
delt es ſich um eine Schädigung der Stadt in Höhe von 78 Mark,
in=
dem eine Entſchädigung wegen Freigabe eines gepachteten
Schreber=
gartens vorgetäuſcht wurde. Auch hier wurde ein fingiertes Protokoll
aufgenommen.
Der Angeklagte, der im weſentlichen geſtändig iſt, beſtreitet eine
Aktenbeiſeiteſchaffung; er will in Notlage geweſen ſein. Der
Vor=
ſitzende hält ihm vor, daß er über ſeine Verhältniſſe gelebt haben ſolle,
Demgegenüber betont der Angeklagte, daß er geſellſchaftliche
Verpflich=
tungen gehabt habe. Es kommt der Ankauf eines Eßſervices, eines
Eß=
zimmers, eines Flügels, einer Radioanlage zur Sprache. Der Schaden
iſt in Höhe von 1650 Mark der Stadt erſetzt.
Eine anonyme Anzeige hat den Stein ins Rollen gebracht. In der
Beweisaufnahme ſchildert der Perſonalreferent der Verwaltung die
Qualifikation des Angeklagten, der als über Durchſchnitt begabt und
auch als organiſatoriſch veranlagt bezeichnet wird. Die Bewilligung der
Gewährung von Wohnungsfreimachungsprämien lag Bürgermeiſter
Mueller ob.
Von 437 vorliegenden Fällen von Wohnungsfreimachungsprämien
hat ein Stadtamtmann auftragsweiſe 409 geprüft; 6 Fälle waren zu
beanſtanden und ſind Gegenſtand der Anklage geworden.
Der dem Angeklagten vorgeſetzte Stadtamtmann betont, daß die
Akten im ordnungsmäßigen Lauf in der Zentralregiſtratur
aufzube=
wahren waren. Zu Haufe durften Akten nicht aufbewahrt werden.
Der Staatsanwalt verweiſt auf den bei dem Angeklagten
vorhan=
denen bedauerlichen Mangel an Pflichtbewußtſein und innerer Haltung.
Um den Betrag von 2400 Mk. ſei die Stadt geſchädigt worden. Die
Anwendung der §§ 348 Abſ. 1, 349 StGB. entfalle deshalb, weil die
Unterſchrift des Angeklagten unter den fingierten Protokollen fehle.
Zugunſten des Angeklagten könne eine fortgeſetzte Betrugshandlung
angenommen werden, zumal die dazwiſchenliegenden Zeitſpannen
ge=
ring ſeien. Der Angeklagte habe weiter die Akten beſeitigt (§ 348
Abſ. 2), indem er ſie in ſeiner Aktenmappe verſteckt habe; die
Ausferti=
gungen ſeien nicht zur Abſendung gelangt. Er habe ſich im Beſitze
der betrügeriſch erlangten Vermögensvorteile erhalten wollen. Hierin
liege die Abſicht, ſich einen Vermögensvorteil zu verſchaffen. Alle
Kon=
ſequenzen ſeiner Handlungsweiſe habe der Angeklagte überdacht.
Die vom Angeklagten zur Entſchuldigung vorgebrachte Notlage ſei
zum Teil ſelbſt verſchuldet; Angeklagter habe ſich nicht da
einzuſchran=
ken verſtanden, wo er ſich einſchränken mußte.
Der Strafantrag geht auf eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr 6 Monaren
Zuchhaus, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von.
2 Jahren, der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die
Dauer von fünf Jahren. Die Unterſuchungshaft möge angerechnet
werden.
Der Verteidiger widerſpruchr, daß eine Urkundenbeſeitigung
vor=
liege; die vom Angeklagten abgefaßten Vorgänge ſeien keine Urkunden,
Auch das Moment der Verſchaffung eines Vermögensvorteils entfalle.
Es möge eine Strafe gefunden werden, die dem Maße des Verſchuldens
gerecht werde.
Das Urteil erkennt auf 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus
und eine Geldſtrafe von 200 Mark; zur Anrechnung kommen vier
Monate der Unterſuchungshaft. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden
auf, fünf Jahre aberkannt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
rör dſe Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltien keinertel
Wen=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
er Einſender verantworiſich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückge andt, die Ablehnung nicht beärüindet werde
In den Hauptſtraßen der Stadt Darmſtadt, namentlich in der
Rhein=
ſind noch Ueberbleibſel der Karnevalszeit in Geſtalt von
Luft=
ſchlangen auf den Bäumen, Maſten und an den Häuſern zu beobach=
Es wäre zu wünſchen, daß die Stadtverwaltung die Arbeitskraft
einiger Arbeitsloſer zur Beſeitigung der unzeitgemäß
geworde=
nen Ueberreſte verwenden würde, wie dies in anderen Städten zur
Er=
höhung des Anfehens der Stadt der Fall iſt.
Seite 6
Donnerstag, den 8. März 1928
Nummer 68
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Aa. Eberſtadt, 7. März. Verlängerung der
Straßen=
bahnſtrecke nach Eberſtadt. Wie zuverläſſig verlautet, iſt die
„Heag” mit den Vorbereitungen zur Weiterführung der Straßenbahn
bis an den Südausgang von Eberſtadt beſchäftigt. Soeben wird die
Reinigung der ſeit 1914 in der Heidelbergerſtraße liegenden
Schienen=
gleiſe vorgenommen, Mit der Neu=Aufmontierung der Oberleitung
wird in einigen aTgen begonnen werden können. Mit der baldigen
Inbetriebnahme der Reſtſtrecke wird man daher in Kürze rechnen können.
— Unfall. Eine Einwohnerin, die auf der Darmſtädterſtraße wegen
einbrechender Dunkelheit von ihrem Fahrrad geſtiegen war und dieſes
ueben ſich herdrückte, wurde auf der Fahrbahn von einem
Motorrad=
fahrer angefahren und an Kopf und Beinen verletzt.
4a. Pfungſtadt, 7. März. Stammholzverſteigerung.
Die 2. Stammholzverſteigernug aus dem Pfungſtädter Stadtwald findet
am Montag, den 12. März, ſtatt. Das Holz ſtammt aus dem Diſtrikt
Malcher Tanne. Gegen Bürgſchaft wird bis Marnmi dieſes Jahres
Zahlungsfriſt gewährt. — Lichtbildervortrag.
Oberpoſt=
inſpektor Traub aus Jugenheim hält am kommenden Sonntag, den
11. März, im evangeliſchen Gemeindehausſaal einen Lichtbildervortrag
über „Samoa, Land und Leute”, Poſtinſpektor Traub war früher in
Samoa tätig und kann aus eigener Erfahrung ſprechen.
— Hahn bei Pfungſtadt, 7. März. Am 23.—24. Juni kann die
Freiw. Feuerwehr Hahn auf ihr 25jähriges Beſtehen
zurück=
blicken. Wir können ſtolz ſein, daß ſich vor 25 Jahren herzhafte
Män=
ner gefunden haben, die in den damals zerrütteten Verhältniſſen in
unſerer Gemeinde auf dem Gebiete des Feuerlöſchweſens ſich
zuſam=
menſchloſſen und eintraten für das Panier: „Gott zu Ehr — dem
Nächſten zur Wehr. Einer für alle — alle für einen”. Aus dieſem
Anlaß iſt der Wunſch berechtigt, dieſen Erinnerungstag feſtlich zu
be=
gehen, zumal neben würdigen Feſtveranſtaltungen, Ehrung der
Jubi=
lare und großer Schauübung viele Kameraden und Freunde der edlen
Sache in unſerer Mitte erſcheinen werden. Schon jetzt ſind Zuſchriften
einzelner Wehren aus der nahen und weiten Umgebung eingegangen.
Wie bekannt, findet das Feſt in dem neu angelegten geräumigen
Gar=
ten der Gaſtwirtſchaft „Zum Hahner Hof” (Gg. Stark Wwe.), in der
Mitte des Ortes gelegen, ſtatt.
Aa. Eich bei Pfungſtadt, 7. März.
Kriegerdenkmals=
weihe. Die Einweihung des hieſigen Ehrenmals für die Gefallenen
und Krieger verlief in ſchönſter Weiſe. Ein Poſaunenchor des
evan=
geliſchen Bläſerchors Pfungſtadt und ein paſſendes Lied der Schulkinder
leiteten die Feierlichkeit ein, worauf nach einer kurzen Begrüßung aller
Anwcſenden Lehrer Chriſt die Enthüllung vornahm. In dieſem
Augen=
blick ſpielte der Pfungſtädter Bläſerchor. „Ich hat einen Kameraden”.
Darauf nahm Beigeordneter Dickler das Denkmal in den Schutz der
Gemeinde. Die Weiherede hielt Pfarrer Dr. Dreſcher aus dem
be=
nachbarten Eſchollbrücken. Nach einem Chor des Geſangvereins
Ein=
tracht ſprach im Namen des Kreisamtes Darmſtadt Regierungsrat
Blumers. Mit Kranzſpenden und dem Liede „Ich hab mich ergeben”
ſchloß die Feier. Das Denkmal beſteht aus einem Granitfelſen, der mit
einem Stahlhelm geziert iſt.
f. Roßdorf, 7. März. Wieſenkultur. Durch Bekanntmachung
der Bürgermeiſterei wurden die Bewirtſchafter von Wieſen
aufgefor=
dert, bis längſtens 10. ds. Mts. ihre Wieſen von Geſträuch und
Ge=
ſtrüpp, ſoweit es nicht für den Ufer= oder Vogelſchutz in Frage kommt,
zu ſäubern, ſämtliche Grenzgräbchen ſowie die Be= und
Entwäſſerungs=
gräben, ſoweit erforderlich, neu auszuſtechen und den dadurch ſich
er=
gebenden Erdaushub auf den Wieſen zu verteilen Maulwurfs= und
Ameiſenhaufen zu verebnen und die Wieſen von ſchädlichen Pflanzen
und Unrat aller Art zu reinigen. Das Feldſchutzperſonal hat
An=
weiſung erhalten, den vorſtehenden, auf Grund der
Wieſenpolizeiverord=
nung für den Kreis Darmſtadt vom 14. Juni 1926 getroffenen
Maß=
nahmen zu überwachen und Säumige zur Anzeige zu bringen. —
Filmvorführung. Am Donnerstag, den 8. ds. Mts., abends
20 Uhr, findet im Saale des „Darmſtädter Hofes” eine Filmvorführung
über die „Maggiwerke in Singen” ſtatt.
* Groß=Zimmern, 7. März. Opererte „Das
Blumen=
mädel”. Am Sonntag führte der Turnderein 1863 im Saale von
Karl Pllmann (Vereinslokal) die Operette „Das Blumenmädel” auf.
Vor Beginn der Veranſtaltung dankte der 1. Vorſitzende Georg Göbel
den Gäſten, Freunden und Gönnerm des Vereins für den überaus guten
B=ſuch. Ferner dankte er allen denjenigen, die mitgeholfen haben, die
Aufführung der Operette zu ermöglichen. Beſonders erwähnt ſei hier
der altbewährte und beliebte Spielleiter, Herr Valt. Stumpf, der es den
Spielern beibrachte, ſich dem Sinne der Operette anzupaſſen. Die z. Z.
in vorzüglicher Form ſtehende Vereinskapelle begleitete die Spieler in
vollendeter Weiſe und verdienen beſonders die Mitwäirkenden der
Operette, Frl. Schwörer, Frl. Schönig nud Frl. Weidner ſowie die
Herren Jordan, Hofmann, Steinbrecher, die zum guten Gelingen der
Veranſtaltung weſentlich beigetragen haben, beſonderes Lob. Ganz
beſonderen Beifall fanden Frl. Weidner und Herr Steinbrecher und
ernteten mit ihrem wohlgelungenen Tanz ganz beſonderen Veifall. Auf
allgemeinen Wunſch findet die Aufführung am nächſten Sonnrag, den
11. ds. Mts., nochmals ungekürzt ſtatt.
* Ernſthofen, 7. März. Der Geſangberein Ernſthofen=Herchenrode
veranſtaltet am kommenden Sonntag im Gaſthauſe „Zum Odenwald”
von Ludwig Roßmann ſeine diesjährige Abendunterhaltung.
Zur Aufführung gelangt: „Der rote Wolf”, ein romantiſches Volksſtück
in 5 Akten.
— Groß=Bieberau, 7. März. Kommenden Samstag abend 8 Uhr
findet im großen Saale von L. Lortz ein Werbeabend des
deut=
ſchen Turnvereins ſtatt. Neben den Vorführungen der Turner werden
Schüler und Schülerinnen durch turneriſche Vorführungen, Reigen,
Volkstänze uſw. den Abend verſchönern. Im Intereſſe der guten
deut=
ſchen Turnſache und zur Hebung der turneriſchen Tätigkeit in der
Ge=
meinde wäre ein recht zahlreiches Erſcheinen erwünſcht.
Le. Groß=Umſtadt, 7. März. Waldbrände. Allenthalben lieſt
man von Waldbränden, die infolge der Unſitte, das abgeſtorbene, dürre
Gras von Rainen und Wegen zu verbrennen, entſtehen. Teils ſind es
halbwüchſige Jungen, teils aber auch Erwachſene, die ſich dieſes
zweifel=
hafte Vergnügen leiſten. Aber auch unachtſam weggeſvorfene
Streih=
hölzer und Zigarettenſtummel ſind häufige Urſachen dieſer Waldbrände.
Leider kann man auch in unſerer Gemarkung faſt täglich die Beobachtung
machen, wie da und dort größere Flächen, die mit abgeſtorbenem Gras
beſtanden ſind, in Flammen aufgehen, oft ſogar ganz in der Nähe des
Waldes, der durch die zurzeit lebhaft wehenden Winde häufig gefährdet
iſt. Es wäre an der Zeit, wenn dieſem groben Unfug ganz energiſch
ge=
ſteuert würde, bevor größerer Schaden zu beklagen iſt, wie das z. B.
im Groß=Zimmerer—Roßdörfer Walde, bei Rothenberg, wo etwa 12—15
Hektar Wald dem Feuer zum Opfer fielen, an der Bergſtraße, in
Eichel=
ſachſen und anderen Orten der engeren Heimat der Fall geſpeſen iſt.
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8
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95
95
50
95
95
50
95 d
1.95
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503
509
95 ₰
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in Stücklängen von 2.30—10m
per Stück 1.95, 0.95,
1 Fenstereimer, Emaille.
50 8
12 Kompotteller, Glas ..
95 ₰
4 Dessert-Teller, Porzellan.
95
12 Kaffeelöffel, Aluminium . . . 50 ₰
3 Teller, tief oder Hach, Porzellan 95 ₰
1 Zinkeimer, 30 cm . . . . . . 95 5
3 Putztücher, gute Oualitäd . . . 95 g
1 Fensterleder, 32X30 cm . . . . 95 9
4 Poliertücher, gelb, gute Qualit. 95 H
12 gute Schulbleistifte . . . . . . 50 9
1 Kassette Briefpapier, 50 Bogen
und 50 gelütterte Umschläge . . 95 9
1 Celluloid-Handspiegel . . 0.95, 50 ₰
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Hülse u. 1 Garantie-Pinsel . zus. 95 ₰
1 großes Stück Toilettenseife ½Pfd. 50 9
1 groß. Stellspiegel,m. Nickelr., 0.95, 50 ₰
6 Stück Ia Toilettenseife, weiß, in
Cellophan Beutel .. . . . . . . 95 9
1 Cell.-Kopfbürste, m. weich. Borst. 95
1 P. Dam.-Strümpfe,
Seidenflor m.
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pelsohle u. Hocht .
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stutzen, grau
me-
liert . .
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Nummer 68
Donnerstag, den 8 März 1928
Geite 7
Te, Groß=umſtadt, 7. März. Aus dem Gemeinderat. Der
6e-meinderat beſchloß in ſeiner letzten Sitzung folgendes: Die Gemeinde
ritt das für die neu anzulegende Chauſſee Wald=Amorbach-Heubach
er=
ſcderliche Gelände loſtenlos an die Prooinz Starkenburg ab. — Die
ſa=ufaſſung von Quellen in der Gemarkung Raibach und die Rohrver=
Errung nach dem Muſter= und Verſuchsgut der Landwirtſchaftskammer
tard entſprechend den Plänen und dem Koſtenvoranſchlag des
Kultur=
ſaatamts Darmſtadt ausgeführt. Die Bürgermeiſterei wird beauftragt,
m Arbeitsnachweis Dieburg dieſe Arbeiten als Notſtandsarbeiten mit
erſtärkter Förderung behufs Bewilligung von Reichs= und
Staatsdar=
ſahgen anzumelden. — Behufs Klärung der nach ſtrittigen Fragen bzw.
Neufaſſung von Quellen in der Gemarkung Raibach uſw. ſoll das
reisamt gebeten werden, eine gemeinſame Sitzung mit der
Landwirt=
aftskammer, dem Kultuvbauamt Darmſtadt, der Gemeinde Raiba:h
d Groß=Umſtadt anzuberaumen. — Bezüglich des Ankaufs einiger
Ualdparzellen wird der Bürgermeiſter ermächtigt, mit dem derzeitigen
eſitzer zu verhandeln. — Das Geſuch des Jagdpächters Winkler von
ankfurt a. M. um Nachlaß bzw. Rückerſtattung des Pachtpreiſes wegen
geblicher Wertminderung der Jagd wird als unbegründet abgelehnt.
Der Vertrag mit der „Heag” über die Berechnung eines
Vorzugs=
aaifs für den Stromverbrauch der Kühlanlage im ſtädtiſchen
Schlacht=
huus wird genehmigt. — Das Gruppenwohnhaus in der
Zwölfapoſtel=
twaße iſt mit einem Brandkaſſenwert von 12 500 Mark geſchätzt worden.
D—r Gemeinderat iſt mit der Schätzung einverſtanden. — Der
Mietver=
tyag der Gemeinde mit dem Landwirtſchaftsamt wird genehmigt. — Bei
dum Kreisamt Dieburg ſollen Baudarlehen für acht Wohnungen für die
E=meinde einſchließlich der privaten für 1928 beantragt werden. — Der
Auntrag der Groß=Umſtädter Luhtſpiele um Befreiung von der
Vergnü=
huungsſteuer für den Film „Die lachende Grille” wird abgelehnt. — Die
Grrſuche von Dr. Biedenkopf u. Joh. Gg. Eidmann betr. Einfriedigung ihrer
Gxrundſtücke werden genehmigt. — Zum Pflichtfeuerwehrdienſt werden in
1E 28 die Jahrgänge 1899 bis 1910 herangezogen. — Die Gemeinde tritt
du m Odenwaldklub in Anbetracht ſeiner gemeinnützigen Beſtrebungen
nüit einem JahresSeitrag von 10 Mauk bei. — Die Uebernahme der
Aſten der Verlegung der ober= und unterirdiſchen Telegraphenlinie an
dr Straße Groß=Umſtadt—Höchſt—Abzweig Heubach wird abgelehnt, da
I— einer früheren Abmachung die Telegraphenverwaltung die Hoſten zu
tnagen hat. — Die ſtädtiſche Tanzbühne wird der Freiwilligen
Feuer=
u ehr Richen am 22. und 23. Juli 1928 zum Preife von 30 Mark
leih=
weiſe überlaſſen. — Der Sportplatz im Raibacher Tal ſoll auf Erſuchen
d:es Turnvereins verlegt und neu hergerichtet werden. Die Gärten der
Yndgenoſſenſchaft ſowie die anliegenden Holzplätze werden gekündigt,
a das Gelände zum Sportplatz hinzukommen ſoll. Den Pächtern wird
winderweitig Erſatz geſchaffen. Die ſtädtiſche Bauleitung wird beauftragt,
en nen entſprechenden Plan mit Koſtenvoranſchlag vorzulegen. — Der
muckerfabrik werden aus der Holzernte 1928 35 Raummeter
Kiefern=
ammholz mit 50 Prozent Aufſchlag zum Tarif abgetreten. — Das
ſeit=
er an Ludwig Hr. Karp verpachtete Grundſtück am Rauwald ſoll
auf=
geforſtet werden. — Ein Geſuch des Metzgermeſiſters Holzapfel bezgl.
des Kühlhauſes wird abgelehnt. — Für das Landwirtſchaftsamt wird
n Amtsgebäude nebſt Schulſälen erbaut. Die Baukommiſſion ſoll
Asläne und Koſtenvoranſchlag in der nächſten Sitzung vorlegen.
Des=
olleichen ſollen zwerks Erweiterung der Oberrealſchule vier Säle gebaut
poerden. Pläne und Koſtenvoranſchläge ſind gleichfalls in der nächſten
SSitzung vorzulegen.
* Sandbach, 7. März. Volkstrauertag. Auch in hieſiger
Göemeinde wurde der Volkstrauertag würdig begangen. Am Vormittag
beteiligten ſich die bürgerlichen Vereine am Gottesdienſt. Für den Abend
hatten die Bürgermeiſterei, das evangeliſche Pfarramt ſowie die
Schul=
heitung zu einem Familienabend eingeladen. Während die
Er=
wachſenen in anſehnlicher Zahl erſchienen waren, fiel die geringe Zahl
der anweſenden Jugendlichen auf. Fußballſpiele am Nachmittag und
Tinovorſtellungen am Abend ſagten ihnen offenbar mehr zu. Es zeigt
ſt.ch immer mehr, daß die Eltern keinerlei Einfluß mehr auf ihre
heran=
wachſenden Söhne und Töchter ausüben. Dieſes Fehlen der Jugend
war um ſo bedauerlicher, als im Mittelpunkt des Familienabends ein
ochintereſſanten, ſelten gebotener volkstümlicher
Weltanſchauungsvor=
hrag des Herrn Lehrer Brunner ſtand. Er ſprach über den
geſtirn=
u en Himmel, über uns und das ethiſche Geſetz in uns.
/Der Vortrag dauerte 2 Stunden und hielt das ſtaunende Intereſſe aller
Alnweſenden vom Anfang bis zum Ende ununterbrochen wach. Die
Lei=
uung des Abends hatte Herr Bürgemeiſter Karg übernommen, Herr
Wfarrer Römheld ſprach das Schlußwort. Die beiden hieſigen Vereine
pgatten ſich in dankenswerter Weiſe für die ſtimmungsvolle Umrahmung
bses würdig verlaufenen Abends zur Verfügung geſtellt. Mögen die
künf=
nigen Volkstrauertage in ähnlich erhebender Weiſe hier verlaufen!
Aw. Heubach i Odw., 7. März. Todesfall. Der langjährige
ſgieſige Totengräber Georg Jung iſt plötzlich und unerwartet geſtorben.
WFung erfreute ſich hier und in den Nachbargemeinden wegen ſeines
Söſtlichen Humors großer Beliebtheit. — Tödliches Unglüc.
Im benachbarten Wiebelsbach fiel ein Landwirt beim Heuholen derart
nunglücklich von der Scheuertenne herab, daß er an den erlittenen
ſchwe=
zuen Verletzungen verſchied. — Arbeitsloſenfragen. Die
Hemeinde Heubach verfürſorgt zurzeit ungefähr 60 Arbeitsloſe. Durch
Die Feldbereinigung in Richen hofft man vorübergehend einer Anzahl
rwerbslos Gemeldeter Arbeit geben zu können. — Die hieſige
Orts=
nruppe des Odenwaldklubs unternahm am verfloſſenen Sonntag bei
wahlreicher Beteiligung von jung und alt eine hübſch verlaufene
Wan=
ſcherung mit dem Ziel Groß=Bieberau.
b. Erbach i. O., 7. März. Sportwerbeabend des
Orts=
ſausſchuſſes für Leibesübungen. Ein Sportwerbeabend
Findet am Sonntag, den 25. März ds. Js., in der ſtädtiſchen Feſthalle
tatt. An demſelben beteiligten ſiech faſt alle dem Ortsausſchuß für
Leibes=
mibungen angeſchloſſenen Vereine. Das Programm ſei hier auszugsweiſe
ſriedergegeben. Der Turnverein bringt in einer kombinierten Abteilung
ſaller Altersſtufen (vom Schüler bis zum Turner der Oberſtufe)
Aufbau=
mibungen an Reck und Barren. Die Frauenabteilung des gleichen Vereins
eigt Freiübungen, Volkstänze und Keulenſchwingen. Die Sport= und
SSpielabteilung führt das Publikum auf das Gebiet der neuzeitlichen
Würperſchule. Der Radfahrerverein Wanderluſt fährt einen 6er
Flaggen=
geigen. Der Nadfahrerverein 1900 bringt ein 2er Radballſpiel und
Munſtfahrten. Aufgabe des Schwimmklubs wird es ſein, das Laienpubli=
„um durch Trockenſchwimmübungen in die verſchiedenen Schwimmarten
Tinzuführen. Außerdem zeigen 11 Mitgließer des genannten Vereins,
ſcie Inhaber des Abzeichens der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft ſind,
Fettungsgriffe und Wiederbelebungsverſüche. Die Programmnummern
ſDes Odenwaldklubs und des Vereins für Raſenſport liegen noch nicht
pgenau feſt. Für muſikaliſihe Ausſchmückung der Veranſtalkung iſt eine
pgute Kapelle geſvonnen. Die Vorbereitungen liegen im beſten Händen,
ſ ſodaß unſerem ſportintereſſierten Publikum genußreiche Stunden in
BAusſicht ſtehen. — 100 Kilometer=Straßenrennen des
Nadfahrervereins 1900 um den Wanberpreis Seiner
Durchlaucht des Grafen zu Erbach. Eine Verſammlung des
Gaues 70 des BDR. befaßte ſich mit der diesjährigen Durchführung des
überſchriebenen Rennens. Dasſelbe ſoll am 17. Juni oder 24. Juni 1928
— am Tage der Einweihung des Sport= und Erholungsparkes —
ſtatt=
finden. Die Rennſtrecke wurde wegen der ſchlechten Straßenverhält=
niſſe und der Geländeſchwierigkeiten der ſeitherigen ggändert. Dieſelbe
führt nunmehr von Erbach nach Groß=Umſtadt—Dieburg—Roßdorf—
Ober=Ramſtadt—Gadernheim—Lindenfels—Reichelsheim-Kinch=Beerfurth
—Gerſprenz—Rehbach-Michelſtadt nach Erbach zurück. Dieſe Strecke iſt
rund 100 Kilometer lang. Start und Ziel befinden ſich am „Shützenhof”.
— Ableben des Herrn Betriebsleiters Sommer. Der
Betriebsleirer des ſtädtiſchen Elektvizitätswerkes, Herr Ingenieur
Wer=
ner Sommer, iſt am Montag im Alter von 56 Jahren infolge
Herz=
ſchlages plötzlich geſtorben. Herr Sommer war ſeit Errichtung des
ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes deſſen Leiter und hat dasſelbe mit
bewähr=
ter Sachkenntnis und größtem Fleiß durch alle Schwierigkeiten
hindurdh=
geführt und den ſelbſtändigen Charakter desſelben ſtets zu wahren
ge=
wußt. Der Gewerkſchaft der Heßſiſchen Landgemeindebeamten gehörte
Herr Sommer ſeit einer Reihe von Jahren als Vorſitzender an und hat
ſich um die Geſchicke der dem genannten Verband angeſchloſſenen
Be=
amten große Verdienſte erorben. Der Odenwaldklub, Ortsgruppe
Erbach, betrauert einen ſeiner eifrigſten Förderer und allzeit frohen
Wanderkameraden, der ihm ſeit einigen Jahren 1. Vorſitzender war.
Der ſchwergeprüften Familie des Verblichenen bringt man allgemein
herzlichſte Teilnahme entgegen.
Gg. Mittershauſen, 6. März. Das Losholz der
Ortsbür=
ger. Das Forſtamt Heppenheim hat im Einvernehmen des
Miniſte=
riums der Finanzen, Abteilung für Forſtverwaltung, der
Bürger=
meiſterei Mittershauſen das Anſinnen geſtellt, die Ortsbürger dahin zu
bringen, daß dieſelben mit der ganzen Losholzlieferung für das Jahr
1928 Abſtand nehmen möchten und ſich mit einer Geldentſchädigung
für den teilweiſen Holzausfall für diesmal begnügen ſollten. Herr
Bür=
germeiſter Bauer machte den Verſammelten dahingehende Vorſchläge,
in welcher Weiſe die Höhe der Entſchädigung feſtgeſetzt werden ſollte.
Mit dieſen Vorſchlägen waren aber die Ortbürger nicht einverſtanden,
ſondern berlangten, wie bei der letzten Verſammlung, einſtimmig das
ihnen zuſtehende Losholz unter der Begründung, daß in dem
Gemeinde=
wald noch genügend überſtändiges Brennholz vorhanden ſei, und wenn
für die folgenden Jahre eine Herabſetzung der Holzfällung ſtattfinden
ſolle, ſich dieſe nur auf Nutzholz beziehen könne, um einen Ausgleich
für den Windfall herbeizuführen.
— Hirſchhorn, 7. März. Waſſerſtand des Neckaus am
6. März 1.20 Meter, am 7. März 1,22 Meter.
Bn. Sirſchhorn, März. Am kommenden Samstag, den 10. Mär=
Ifd. Js., findet im Gaſthauſe „Zur Krone” dahier die diesjährige (25.)
ordentliche Mitgliederverſammlung der Spar= und
Dar=
lehnskaſſe e. G. m. b. H. zu Hirſchhorn a. N. ſtatt. Aus dem
Geſchäfts=
bericht, der in dieſem Jahre aus Anlaß des 25jährigen
Geſchäftsjubi=
läums den Mitgliedern in Druck zurzeit zugeſtellt wird, iſt zu
entneh=
men, daß ſich die Genoſſenſchaft im abgelaufenen Geſchäftsjahre weiter
gut entwickelt hat; konnte ſie doch mit einem Reingewinm von 3401,12
Reichsmark das Jahr beſchließen bei einer Steigerung des
Geſamt=
umſatzes von rund 500 000 auf 1 750 000 Reichsmark.
m. Vom ſüdlichen Odenwalde, 7. März. Verſchiedenes.
Ge=
dächtnisfeiern für die im Weltkrieg Gefallenen wurden abgehalten: in
Airlenbach am Denkmal, wobei Herr Bürgermeiſter Rebſcher begrüßte,
Herr Pfarrer Grießmer die Gedächtnisrede hielt, Schulrinder Gedichte
vortrugen und der Geſangverein einige Lieder ſang; in Gammelsbach
beteiligten ſich ſämtliche Ortsvereine, Herr Lehrer Lahr hielt die
Ge=
dächtnisrede, Kapelle und Geſangverein wirkten mit, Vertreter der
Ge=
meinde, des Geſang= und des Kriegervereins legten Kränze nieder. In
der Gemarkung Ober=Finkenbach=Gammelsbach war dieſer Tage ein
Waldbrand. Ein Eichelſchlag brannte ſchon längere Zeit, bis endlich
Feueralarm die Bewohner der Nachbarſchaft zur Hilfe herbeibrachte.
Dem Feuer fielen etwa 100 Morgen Gräflicher Wald und etwa 10
Mor=
gen ſtaatlicher Wald zum Opfer. Die weitere Ausdehnung des Brandes
veuhinderten die Einwohner und Feuerwehren von Gammelsbach,
Rothenberg und Finkenbach. — Der älteſte Einwohner von Olfen,
A. Krämer 2. feierte hürzlich ſeinen 90. Geburtstag in geiſtiger
Friſche. — In Beerfelden wurde der Einwohner Sch. in ſeiner
Woh=
nung erhängt aufgefunden. Der Lebensmüde war vor dem Kriege in
England als Kellner, war dort verheiratet, während eines Teiles vom
Kriege im Konzentrationslager und kam dann hierher. Er konnte keine
richtige Exiſtenz mehr finden und endete ſo, auch als Kriegsopfer.
I. Aus dem Weſchnitztal, 6. März. Starker Verkehr.
In=
folge des herrlichen ſonnigen Wetters am letzten Sonntage entwickelte
ſich in unſerem ſo prächtig gelegenen Tale ein ungemein reger Verkehr.
Zu Hunderten durchſauſten Fahr= und Motorräder fowie Autos unſere
ſchöne Landſchaft, dicke Staubwolken zurücklaſſend. Die meiſten
Fuß=
gänger wichen dieſen aus und benutzten die ſtaubfreien Waldwege. Wehe
dem, der die Landſtraße paſſieren mußte. Wie ein Müller fah er
ſchließlich aus; da konnten auch Fluch= und Schimpfworte und
Ver=
wünſchungen nicht helfen; der dicke Staub mußte halt geſchluckt werden!
Auch die Bahnzüge waren gut beſetzt, beſonders die Abendzüge.
Bl. Lautenweſchnitz, 6. März. Der hieſige Geſangverein Sängerluſt
lud zu einem Unterhaltungsabend ein. Nach dem Chor: „O
Blüme=
lein” und der Begrüßung durch den Vorſitzenden ging die komiſche
Szene „Der ſchlaue Jakob” über die Bretter. Der Einakter: „Der
ver=
wechſelte Ehemann” folgte. Auf den Chor „Blaue Augen” dann der
Clou des Abends: „Der Wunderdoktor”, ein Spiel, bei dem die
Mit=
wirkenden ihre Sache nicht beſſer hätten machen können. Das Terzett:
„Wir heiraten nicht” und das Lied: „O wie herbe iſt das Scheiden”
ſowie eine Tombola beſchloſſen den gelungenen Abend.
j. Von der Bergſtraße, 5. März. Der Bau der Weinheimer Feſthalle
iſt durch den Stadtrat in Weinheim wie folgt finanziert worden. Die
Stadt übernimmt für ein von dritter Seite an die Hotelfirma „Pfälzer
Hof” zu gewährendes Darlehen von 120 000 Mark die Ausfallbürgſchaft.
Die Stadt erhält ihr der Firma gewährtes Baudarlehn von 70 00 Mk.
zurückgezahlt, ſodaß die ſtädtiſche Hypothek erliſcht. Dafür wird eine
erſtſtellige Hypothei über 120 000 Mauk zur Sicherung des obigen
Dar=
lehns eingetragen. Der Bürgerausſchuß wird am 9. März endgültig
über dieſe Löſung zu entſcheiden haben.
Bb. ,Bensheim, 7. März. Vorgeſtern ereignete ſich in der
Mittags=
ſtunde an der gefährlichen Fuchsſchen Ecke am Ritterplatz wiederum ein
Verkehrsunfall, der leicht ernſtere Folgen haben konnte. Ein
von Auerbach kommendes Automobil, das rechtzeitig hupte, fuhr in
mäßigem Tempo nach dem Bahnhof zu um die unüberſichtliche Ecke. In
dieſem Augenblick beſtieg am Saurerſchen Laden ein Radfahrer ſein
Rad, um über den Ritterplatz zu fahren. Er ſprang, als er das Auto
kommen ſah, vom Rade, das er fallen ließ, und rettete ſich auf den
Bürgeriteig. Das am Boden liegende Rad wurde vom Auto überfahren
und total ruiniert. Dem Radfahrer dürfte wohl die Schuld an dem
Unfall zuzuſchreiben ſein. Gerade den von Auerbach herkommenden
Kraftwagen kann immer nur dringend äußerſte Vorſicht beim Fahren
uf der im Gefäll liegenden Strecke empfohlen werden!
4a. Lorſch, 7. März. Todesfall. Der lange Jahre hier
amtierende, zuletzt im Ruheſtand lebende Rektor Johann Graf iſt im
Alter von 72 Jahren geſtorben. Rektor Graf hatte das Lehrerſeminar in
Bensheim beſucht, das er im Jahre 1875 verließ. Der Verſtorbene
er=
freute ſich in weiten Kreiſen der Bevölkerung als Menſch und Erzieher
großer Beliebtheit und war auch in Vereinskreiſen tätig.
8. Lampertheim, 7. März. Gefalkenenehrung. Hunderte
hatten ſich nachmittags 3 Uhr zur Trauerfeier auf dem Ehrenfriedhof
eingefunden. Eine große Zahl Vereine war mit umflorter Fahne
er=
ſchienen. Die Feier begann mit dem vom evangeliſchen Poſaunenchor
geblaſenen „Wie ſie ſo ſanft ruh’n”, worauf der Männeegeſangverein
„Sängerroſe” Schuberts „Die Nacht” vortrug. Pfarrer Dr. Wendel=
Darmſtadt hielt hierauf eine Anſprache, der die Menge in ſtiller
An=
dacht lauſchte. Vergangenes am geiſtigen Auge vorüberziehen laſſend,
zeigte er, wie Gottes Vorſehung unſer Vaterland vor dem feindlichen
Einbruch bewahrt hatte; wie dankbar wir aber auch dafür den Helden
ſein müſſen, die ihr Leben einſetzten, um Haus und Hof zu ſchützen.
Sie, die für uns ihr Beſtes hingaben, ruhen bis in den entfernteſten
Ländern und auf dem Grunde der Meere. Mahnend wandte ſich der
Nedner an alle, doch von dem Streit im inneren Lande abzulaſſen,
denn nur Einigkeit könne wieder zu lichteren Höhen führen. Nach
ſeinen Worten intonierte der Poſaunenchor „Ich hatt’ einen
Kamera=
den” und die Fahnen ſenkten ſich über den Gräbern. Mit Baumanns
„Die Waldquelle”, geſungen von der „Sängerroſe” und dem
Nieder=
ländiſchen Dankgebet des Poſaunenchors nahm die erhebende Feier ihr
Ende
Bm. Hofheim (Ried), 7. März. Zu den bereits gemeldeten
Haus=
ſuchungen bei einem hieſigen Elektriker und einem Fahrradhändler
weilte nochmals die Kriminalpolizei hier. Aber auch eine weitere
Unter=
ſuchung erbrachte kein belaſtendes Material. — Kommenden Samstag,
10. März, hält der Radfahrerverein „Viktoria=Blitz” in der „Krone‟
(Jakob Lameli) einen Familienabend ab. Theater, Verloſung
uſw. werden den Abend ausfüllen.
— Gernsheim, 7. März. Waſſerſtand des Rheins am
6. März 0,19 Meter, am 7. März 0,12 Meter.
Rheinbeſſen.
AC. Worms, 7. März. Brände. Mittags gegen 2 Uhr
ent=
ſtand in der „Großen Rieſen”=Gaſſe (hier gibt es auch eine „Kleine
Rieſen”=Gaſſe) ein Kellerbrand, der durch die Feuerwehr bald gelöſcht
werden konnte. — Im Städtiſchen Altersheim brach gegen
halb 4 Uhr ein Zimmerbrand aus, bei dem ebenfalls kein größerer
Schaden entſtand. — Verkehrsunfälle. Ecke Peters= und
Rö=
merſtraße: Fahrrad und Motorrad. Ergebnis: ein zerbrochenes
Fahr=
rad. — Ecke Speyerer= und Andreasſtraße: Perſonenauto und
Motor=
rad: Ergebnis: beide ſchwer beſchädigt, Perſonen nicht verletzt. — Ecke
Nenz= und Kaiſer=Wilhelmſtraße: Perſonenauto und Nadfahrer.
Er=
gebnis: Fahrrad zerſtört. — Ecke Bismarckanlage und Stefansgaſſe:
Laſtauto und Perſonenauto. Ergebnis: Perſonenauto ſchwer beſchädigt,
— Ecke Renz= und Gauſtraße: Perſonenauto und Radfahrer. Ergebnis:
Rad zertrümmert. — Ecke Kämmererſtraße und Hardtgaſſe: zwei
Per=
ſonenauto. Ergebnis: beide beſchädigt. Zuſammenfaſſend: Worms
wird Großſtadt!
Ad. Nierſtein, 6. März. Einbruch. Nachts wurde i der
Schokoladenfabrik Fritz Reichardt jun. eim Einbruch verübt, der
Kaſſen=
ſchrank erbrochen und dieſem etwa 400 Mark Bargeld entnommen. Von
den Einbrechern fehlt bis jetzt jede Spur. — Geländer wurde in der
Nähe der fliegenden Brüicke eine weibliche Leiche im Alter von ungefähr
25 Jahren.
1. Gau=Algesheim, 6. März. Diebſtahl. Nachts wurde in die
Gaſtwirtſchaft von Nikolaus Gläſſer in der Bahnhofſtraße eingebrochen.
Die Diebe, die dunh ein Fenſter eindrangen, ließem etwva 400 Mark in
bar ſowie eine Partie Zigarren und Zigaretten mitgehen. —
Ferkel=
markk. Auf dem Ferkelmarkt waren etwa 120 Ferkel und Läufer
auf=
getrieben. Die Kaufluſt war groß, die Preiſe bewegten ſich für Ferkel
zwiſchen 26—23 RM., für Läufer zwiſchen 40—45 RM.
Oberbeſſen.
Bad Nauheim, 5. März. Wie Ankündigung und Symbol des in
Bad=Nauheim, dieſer „Frühlingsinſel”, verhältnismäßig frühen
Er=
wvachens der Natur, wirkt der einfache techniſche Vorgang, der die
Sprudel VII und XlV aus ihrer Winterruhe alljährlich anfangs März
erweckt. Durch kurzes Anſaugen werden ſie aus dem Schoße der Erde
zurückgerufen zur Unterſtützung ihres großen Bruders, des an
Schüt=
tungsmenge, Kohlenſäure und Salzen überreichen Hauptſprudels XII,
der neben anderen Mineralquellen (für die Kurbrunnenbäder) während
der Winterkurzeit für die Herſtellung der Bäder genügt. Nun laſſen
wieder alle drei Sprudel in dem berühmten „Sprudelhof” Bad=
Nau=
heims, ihre heilkräftigen Waſſer emporſchäumen, die dieſen Weltkurort
zu einem Jungborn gemacht haben, für alle Herzkranken, Rheumatiker,
von beginnender Arterienverkalkung, Gicht, Bronchitis, Rückenmarks=,
Frauen= und Nervenleiden, Geneſungſuchenden. Kuren im März und
April ſind durch das milde Klima Bad=Neuheims, ſehr begünſtigt und
haben dazu noch den Vorteil, daß die Skala der Kurabgabe bis zum Mai
ſich ſſehr günſtig abſtuft. Die Preiſe für Kurkarten betragen beim
Kur=
antritt bis einſchl. 14. März für die Hauptkarte 20 RM., für jede
Bei=
karte 10 RM., ab 15. März 25 RM. (13 RM.), ab 1. April 30 RM.
(15 RM.), ab 15. April 35 RM. (18 RM.). Dieſe Kurkarten haben eine
Gültigkeitsdauer von 8 Wochen. Ab 1. Mai ſind für die Hauptkarte
40 RM., für jede Beikarte 20 RM. Kurabgabe zu zahlen. Dieſe Karten
haben eine Gültigkeitsdauer von 5 Monaten, alſo bis einſchl. 30. Sept.
m. Aus dem Lande, 5. März. Zahlreiche Sprechtage der
Handwerks=
kammernebenſtellen bringt auch die erſte Hälfte des angefangenen
Mo=
nats. Sprechtage ſind vorgeſehen: von der Nebenſtelle Alzey für Stadt
und Kreis Alzey an 5 Orten und in Alzey mit Ausnahme der
auswär=
tigen Sprechtage von Montags bis Samstags von 10 bis 12 Uhr
vor=
mittags, und außer Samstags auch von 3—4 Uhr nachmittags; —
Nebenſtelle Darmſradt für die Kreiſe Darmſtadt, Bensheim, Heppenheim
und Groß=Gerau an 7 Orten, durch die Inanſpruchnahme des Syndikus
bei den Kurſen zur Vorbereitung für die Meiſterprüfung müßte einiges
geändert werden; die Nebenſtelle Friedberg für die Kreiſe Friedberg,
Büdingen und Schotten an 9 Orten und in Friehberg Montags,
Diens=
tags, Donnerstags und Freitags, vormittags von 8—12 Uhr; in
Lau=
bach und Ulrichſtein ſind Sprechtage nach Bedarf; die Neßenſtelle Gießen
für die Kreiſe Gießen, Alsfeld und Lauterbach an 11 Orten, dann für
Gießen=Land mit Ausnahme der auswärtigen Sprechtage in Gießen
Dienstags und Freitags vormittags von 9—12 Uhr für Gießen=Stadt
mit Ausnahme der auswärtigen Sprechtage Montags und Mittwochs,
vormittags von 9—12 Uhr; die Nebenſtelle Mainz für Stadt und Kreis
Mainz und Stadt und Kreis Vingen in Mainz Montags, Dienstags,
Donnerstags und Freitags von 9—12.30 Uhr, in Bingen an den
Mitt=
vochen; die Nebenſtelle Offenbach für die Kreiſe Offenbach, Dieburg und
Erbach an 11 Orten, die Nebenſtelle Worms für die Kreiſe Worms und
Oppenheim an 5 Orten und in Worms täglich, außer Mittwochs unb
Samstags, vormittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr.
Nehmen Sie morgens, mittags und
Für Korpulente: abends 2 Toluba=Kerne. Sie
er=
halten die echten Toluba=Kerne in Apotheken
(TV.3693
wird jeden Packungsluxus verurteilen.
50 Millionen Reichsmark
werden jährlich in Deutschland an verbrauchten
Cigarettenschachteln nutzlos weggeworfen. Wie richtig
ist es daher, die Packung so einfach wie möglich zu halten
u. jeden ersparten Groschen für die Ware selbst zu verwenden!
(NETTOy S Pig. CREKORD O Pfg.
doher von aussergewöhnlicher Cualität
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„BATSCHARI
5
[ ← ][ ][ → ]Ot8
Donnerstag, den 8. März 1928
Nummer 68
„Pei gnügungen” im roten
Mogtau.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, März 1928.
Unter den Bolſchewiken iſt Moskau mit ſeinen zwei Millionen
Einwohnern die erſte Reichshauptſtadt geworden. Die ſchönen
Zarenreſidenzen, der Winterpalaſt an der Newa, Petershof und
Zarskoje Selo, dienen nur noch als Tummelplatz für einige
höhere Sowjetbeamte. Das bolſchewiſtiſche Großſtadtleben und
der rote Luxus zeigen ſich deshalb heute auch weit mehr in
Mos=
kau als in Petersburg, allerdings ſind ſie im Vergleich zu den
Vorkriegszeiten arg verblaßt. Die meiſten Moskauer, etwa 90
Prozent der Bewohner, merken nichts vom
Großſtadt=
leben und von Luxus. Sie müſſen in ihren finſteren,
übel gelüfteten Wohnlöchern auf alle Lebensfreude verzichten,
es ſei denn, daß ſie ſich mit dem vom Staate gebrauten 40
prozen=
tigen Schnaps, der in häßlichen Kneipen ausgeſchenkt wird,
oder mit einem billigen Kino tröſten wollen. Die
Woh=
nungsverhältniſſe ſpotten jeder Beſchreibung. Leute, die ſich gar
nicht vertragen können, Männer und Frauen werden in engen
Räumlichkeiten zueinander gepfercht und können ſich nicht trennen,
weil es ihnen unmöglich iſt, eine andere Unterkunft zu finden.
Sogar geſchiedene Ehepaare müſſen im ſelben Zimmer
nebeneinander aushalten, weil der Raummangel ſie feſſelt. Als
Troſt in der Miſere gilt dann eben die Schnapsflaſche.
Es gibt in Moskau eine Anzahl kleiner Cafés, die mit
einem Bäckerladen verbunden zu ſein pflegen. Man erhält dort
für recht teueres Geld einen mäßigen Kaffee und Kuchen. Aber
das Publikum hält ſich in dieſen Cafés nicht lange auf, denn es
iſt dort weder ſauber noch gemütlich. Nur bei Philippow, in
dem altberühmten Café Moskaus, iſt mehr Betrieb. Man kann
dort ſogar einen Anſtrich von großſtädtiſchem Leben entdecken,
denn alle die Damen, die die anliegenden Straßen auf
und ab zu ſchreiten pflegen und zu deren Unterſtützung
die Regierung jetzt zwei Millionen Rubel ausgeworfen hat, um
ihre wirtſchaftliche Lage zu beſſern, nehmen gern bei Philippow
einen kurzen Aufenthalt. Die Provinzler, einige Notarmiſten
und Sowjetangeſtellte trinken dort allabendlich Bier und
ge=
nießen das „mondäne” Treiben. — Für rote Gecken, für
Speku=
lanten und für einige Ausländer, die über Dollar und
Tſcher=
wonzy verfügen, gibt es in Moskau ſechs oder ſieben
Luxuslokale, in denen geſchlemmt wird. Sie tragen
teil=
weiſe noch ihre alten Bezeichnungen, wenn ſie auch heute ſchon
in Kooperativbetriebe umgewandelt worden ſind. Jedoch iſt auch
dort das meiſte Talmi. Das Silber iſt falſch, anſtatt feiner
Leinewand findet man Papierſervietten, und das Geſchirr iſt
brüchig. Es fehlen als Kellner die geſchmeidigen Tataren von
früher, die lautlos bedienten, die immer da waren, wenn man ſie
brauchte, und die doch niemals ſtörend zu ſehen waren. Das
laute, reiche Leben Moskaus iſt erloſchen, es iſt rundherum
freud=
los geworden. Auch die Muſik ſpielt nicht mehr wie früher in
den Reſtaurationen. Nur noch im Grand Hotel gibt es Tanz
und Souper, zu dem die Gäſte in Abendtoilette zu kommen
pflegen. Moskau war früher berühmt durch ſeine Zigeunerchöre.
Namentlich „der Jar” genoß Weltruhm, und die Lieder vom Jar
werden auch heute noch in allen ruſſiſchen Lokalen des
Aus=
landes geſungen. Aber auch im heutigen Moskau gibt es noch
einen Zigeunerkeller, in dem ſich eine ausgelaſſene
Ge=
ſellſchaft zu verſammeln liebt. Echte geputzte Zigeunerinnen
ſingen dort mit blitzenden Augen ihre melancholiſch=ſehnſüchtigen
Lieder, und es iſt dort vielleicht der einzige Ort, in dem
ſich das alte und das neue Moskan die Hand
reichen.
Wenn auch die guten Reſtaurationen in Verfall geraten ſind,
ſo findet man als Erſatz Spielklubs und Kaſinos, die geduldet
werden, da der Staat aus ihnen große Einnahmen erzielt.
Sowjetbeamte verſpielen dort oft Hunderte und Tauſende von
Rubeln und werden nachher oft in einen Prozeß wegen
Unter=
ſchlagung oder Diebſtahl verwickelt. Die zahlreichen Todesurteile,
die die ungetreuen Beamten treffen, helfen wenig. Es iſt in
Rußland ſelten ſo viel geſtohlen und unterſchlagen worden, wie
jetzt unter der Herrſchaft der Bolſchewiken. Auch junge
Prole=
tarier verlieren in den Spielklubs oft ihren Arbeitslohn, es
ge=
ſchieht aber auch, daß ſie Summen gewinnen, die ſie für Stunden
oder Tage den grauen Alltag vergeſſen laſſen.
Da die Jugendorganiſationen, die Kosmomolzy,
die den Stamm der heranwachſenden Staatsbürger nach
kommu=
niſtiſchem Muſter bilden ſollen, allmählich in Unkultur und
Roh=
heit zu verkommen drohen und außer für Schnaps und Orgien
wenig Intereſſe zeigen, ſo iſt eine Propagandawoche für die
kul=
turelle Entwicklung der Jugend eingeſetzt worden. Getrunken
und gebummelt wird zwar nach wie vor, aber Züge von
ver=
ſchiedenen Organiſationen durchſtreifen die Straßen, es werden
Fahnen herumgetragen, die die Aufſchrift „Herunter mit den
Karten und mit Trunk” oder „Es lebe die wöchentliche
Badſtube, die Zahnbürſte und das Fenſter zum
Lüften” tragen. Durch die verdorbene Luft in den
Wohn=
räumen und durch den Mangel an Hygiene mehren ſich die
Krankheiten in den Städten. Namentlich die
Wohnungsverhält=
niſſe der Arbeiter — abgeſehen von einigen Paradekaſernen für
naide Beſücher — befinden ſich in einem durchaus ungenügendem
Zuſtande. Auch die Zahl der Betriebsunfälle in den
Sowfet=
betrieben mehrt ſich ſtark. Wenn man früher in revolutionärem
Kreiſen den Unternehmern Profitgier vorwarf, weil ſie am
Schutzvorrichtungen für die Arbeiter ſparen wollten, ſo weiſt
die=
nationaliſierte Sowjetinduſtrie heute Rekordzahlen auf.
Gemäß=
der letzten Statiſtik gab es in der Textilinduſtrie auf 1000
Arbei=
ter 48 Unfälle im Jahre. In den Bergwerken iſt die Zahl der=
Unglücksfälle noch viel größer. Der Staat hat nun zwar
ver=
ſtrochen, überall moderne Schutzvorrichtungen in den Betrieben.
zu errichten, meiſtens iſt es aber bei dem Verſprechen geblieben.
So nimmt denn die Unzufriedenheit zu, ſie wird noch dadurch
gemehrt, daß Brot und Lebensmittel zu mangeln beginnen und
daß der kärgliche Verdienſt nicht ausreicht, die notwendigſten
Be=
dürfniſſe zu decken. Elend und Obdachloſigkeit mehren ſich. Wohl
fahren durch die nächtlichen Straßen Moskaus Luxusautos
und Droſchken. Auf den Trottoiren drängt ſich ſtets viel Volk
aber es iſt kein fröhliches Nachtleben, es iſt nur der Schatten,
die Vortäuſchung eines europäiſchen Großſtadttreibens. Scharen
von obdachloſen Kindern umdrängen die
Vorübergehen=
den in den abgelegeneren Straßen und betteln und ſtehlen. In
den Vorſtädten treiben Banditen ihr Unweſen. Das heutige
Moskau iſt ebenſo krank wie das gewaltige ruſſiſche Reich. Wer
das Straßenleben aufmerkſam betrachtet, der ſieht die
Fieber=
ſymptome ſeiner Krankheit.
30. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
24. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen;
6 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 140029 199868 324967, 10 Gewime
zu je 3000 Mark auf Nr. 33332 93034 143419 180180 323, 12
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winne zu je 2000 Mark auf Nr. 114832 123567 188181 197079 245497
294906, 16 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 2198 59859 B304 136273
185757 254846 291920 36650, ferner 82 Gewinne zu je 500 Mark und
190 Gewinne zu je 300 Mark. In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 9708 170733, 24 Gewinne
zu je 2000 Mark auf Nr. 18298 64455 94607 906B 150642 208533 212177
222137 223063 263760 291169 322350, 48 Gewinne zu je 1000 Mark auf
Nr. 14955 27672 43724 48129 B21 72516 75659 104872 109811 134803
141228 168329 194543 22007 28679 94824 B39329 256720 268751 N5570
307655 310500 327108 34388, ferner 62 Gewinne zu je 500 Mark und
174 Gewinne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade
verblie=
ben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 500 000 Mark,
2 Gewinne zu je 75 000 Mark, 2 Geſvinne zu je 25000 Mark, 16
Ge=
winne zu je 10000 Mark, 32 Gewinne zu je 5000 Mark, 74 Gewinne
zu je 3000 Mark, 120 Gewinne zu je 2000 Mark, 312 Gewinne zu je
1000 Mark, 836 Gewinne zu je 500 Mark, 2100 Gewinne zu je 300 Mart.
Familiennachrichten
Die Verlobung unserer Tochter
Marianne
mit Herrn
Hans Fischer von See
in Prag zeige ich hiermit an
Universitäts-Professor
Dr. Ernst Pringsheim
Prag, Wien und Darmstadt
Meine Verlobung mit Fräulein
Marianne Pringsheim
Tochter des Uniu.-Prof. Dr. Ernst
Pringsheim in Prag und Frau
Lily Pringsheim, geb. Chun in
Darmstadt zeige ich hiermit an
Hans Fischer von See
Wien und Prag
März 1928.
(4327
*1 Oe Aite Sinn
eines kräftigen Sohnes
zeigen in dankbarer Freude
an
Gertrnd Lantz, geb. Beyer
Keinrich Lantz.
Darmſiadt, den 6. März 1928.
Karlsſtraße 94.
(4334
Statt Karten.
Statt Karien.
Anna König
Heinrich Schneider
Verlobte
Balsbach b Kirchbrombach,
8. März 1928.
Todes=Anzeige.
Am 6. März wurde unſer lieber,
treuſorgender Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder u. Onkel
Adam Hornung
im nahezu vollendeten 76. Jahre
nach kurzer Krankheit durch einen
2 ſanften Tod erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Hornung und Familie
Georg Hornung und Familie.
Darmſtadt, den 6. März 1228.
Beſſungerſtr. 104.
Die Beerdigung findet am Freitag,
den 9. März, nachmittags ½3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen:
Wilhelm Schäfer
Aenne Schäfer, geb. Hartmann
Bad-Nauheim
Traisa b. D.
Moltkestraße 7
Ludwigstraße 30
Die Trauung findet in Darmstadt Samstag, den 10. März,
nachm. 3 Uhr, in der Stadtkapelle statt. (*6568
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Kurt Hummel und Frau
Silvia, geb. de Watteville
Darmſiadt
Wilhelmſtr. 6.
Edinburgh
Bß
Bymnaſtik=Lehrerin
ſucht abgeſchloſſenen
GARTEN
z. Unterrichtszwecken.
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Geſchäftsſt. *6518
Todes=Anzeige.
Unſere liebe, treuſorgende Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter und
Tante
Frau Franziska Klink
geb. Schäfer
Witwe des Lokomotivführers Karl Klink
iſt heute Nachmittag um 19½ Uhr nach kurzem
Krank=
ſein im 83. Jahre ihres arbeitsreichen Lebens ſanft
verſchieden.
Um ſtilles Beileid bitten:
Die trauernd Hinterbliebenen:
Heinrich Klink
Suſanna Ruppel, geb. Klink
Johannes Ruppel
Familie Dr. K. H. Ruppel.
Darmſtadt, Anerbach (Heſſen), am 6. März 1928.
(*6507
Hügelſtraße 32.
Die Beerdigung findet Freitag, den 9. ds. Mts.,
vormittags 11 Uhr, von der Kapelle des Friedhof.
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtart
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige.)
In der Nacht ron Dienstag auf Mittwoch enſchlſef
nach ſchwerem Leiden mein lieberMann, unſer treubeſorgter
Vater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Juh. Kemav Shertel
im 67. Lebensjahr.
(B.4332
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeih Scherrer
Konrad Scherrer u. Frau
Georg Scherrer u. Frau
Darmſtadt, den 7. März 1928
Sandbergſtraße 8.
Die Beerdigung findet Freitag, den 9. März, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof von der Kapelle aus ſtatt.
Nach langem, ſchweren, mit großer Geduld
ertragenem Leiden verſchied heute mein
herzens=
guter Mann, unſer treubeſorgter Vater, Großvater,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Johannes Weber
Zugführer i. R.
im 72. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Frau Marg. Weber, geb. Heuſer nebſt Kindern
und Angehörigen.
Groß=Zimmern, Poukeeppſy (Nordamerika), Halle,
Eberſtadt, Darmſtadt, den 7. März 1928. (4367
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2½—6 Uhr, und Sonntag, 11. März, vorm.
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Darmſtadt: Montag, 12. März, vormitt.
9—1 Uhr und nachm. 2—6½ Uhr, Hotel
Prinz Heinrich.
Mainz: Dienstag, 13. März, vormittags
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Seite 10
Donnerstag den 8 März 1928
Nummer 68
Zum Bilderraub in Cadolzburg. — Die geſtohlenen Altargemälde.
Margarete und Barbara, zwei heilige Frauen.
Maria und Chriftus.
Der Dieb.
Ueberführung des Kunſthändlers Lippmann
ins Gefängnis. (In der Mitte.)
Der Kunſthändler Lippmann, Sohn des berſtorbenen Direktors im Berliner Kupferſtichkabinett, hat ſich durch eine Erpreſſerbande zu einem ſchweren Verbrechen verleiten laſſen. Vor einigen
Tagen ſind die wertvollen Flügeltüren eines Altars im Cadolzburger Schloſſe entwendet worden. Sie waren mit koſtbaren Gemälden aus dem 16. Jahrhundert geſchmückt. Der Polizei iſt es
bald gelungen, die Diebesbeute und die Diebesbande aufzuſpüren. Lippmann iſt ſchon in Haft.
Beiſetzung der Opfer von Recklinghauſen.
Die Totenfeier.
Unter ungeheurer Beteiligung der Umgebung ſind die dreizehn im Förderkorb auf der Zeche
„Ewald”, verunglückten Bergleute zur letzten Ruhe gebettet worden.
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
Für 650000 Franken Juwelen
ge=
ſtohlen. Der 66jährige Juwelenhändler Parlant
oder Charlant Peiſach, gebürtig aus Saroca, iſt aus
Brüſſel mit wertvollen Steinen mnd Juwelen im
Werte von 650 000 Franken verſchwunden. Er foll
nach Deutſchland geflüchtet ſein. Es beſteht die
Mög=
lichkeit, daß er nach Frankfurt kommt. Sachdienliche
Mitteilungen erbittet das Kriminalkommiſſariat 10
des hieſigen Polizeipräſidiums. — Vor dem Hauſe
Kleine Eſchenheimer Straß= 30 iſt ein vierjähriges
Kind von einem Kraftwagen angefahren
und verletzt worden. — Bei einer Schlägerei,
die in der Nacht zum 2. März an der Konſtabler
Wache ſtattfand, bekam der obdachloſe Stallſchweizer
Daniel Regler, 59 Jahre alt, einen Stoß gegen die
Bruſt, ſo daß er zu Boden fiel und ſich eine
Ver=
letzung am Kopf zuzog. Die Rettungswache
ver=
brachte ihn ins Heilig=Geiſt=Hoſpital; dort iſt der
Verletzte am folgenden Tage eigenmächtig
fortge=
gangen und hat ſpäter im Afyl für Obdachloſe
über=
nachtet. Da er Fieber bekam, wurde der Verletzte
dem Städt. Krankenhaus zugeführt, wo er am
5. März an den Folgen der Verletzung verſtorben iſt.
Der beſchuldigte Täter iſt dem Amtsgericht
vorge=
führt worden.
Wo iſt Wichmann?
Frankfurt a. M. Nach den bisher von der
Kriminalpolizei gemachten Ermittlungen beſteht die
große Wahrſcheinlichkeit, daß Wichmann nicht mehr
unter den Lebenden weilt. Durch Zeugen wurde
feſt=
geſtellt, daß am 1. März, am Tage der grauſigen
Tat, nach 12 Uhr, ein Mann von der Wilhelmsbrücke
in den Main geſprungen iſt. Als er über das
Ge=
länder ſtieg, wurde er von einem jungen Manne
ge=
ſehen. Dieſer Zeuge gab bei der polizeilichen
Ver=
nehmung eine Perſonen= und Kleiderbeſchreibung, die
auf den Mörder Wichmann zutrifft. Auch hat er den
Selbſtmörder in dem ihm vorgelegten Lichtbild
Wich=
manns wiedererkannt. Nach ärztlichen Anſichten iſt
die Erdroſſelung der Ehefrau und ihrer drei Kinder
in der Zeit von 10 bis 12 Uhr vormittags erfolgt.
Wichmann hat um 11 Uhr das Haus verlaſſen und
eine knappe Stunde ſpäter iſt er in den Main
ge=
ſprungen. Trotzdem ſofovt die Schiffer
Rettungsver=
ſuche anſtellten, gelang es nicht, den im Waſſer
Trei=
benden zu erreichen. Wichmann hat, wie bereits ſchon
gemeldet, vor ſeiner Tat bis ins einzelne über ſeine
Hinterlaſſenſchaft Anweiſungen gegeben. Ueber ſeine
Schulden und ſein Eigentum hat er ſeinen Eltern
ganz genaue Aufſtellungen zugehen laſſen. Es iſt
nach dieſem Vorgehen ebenfalls anzunehmen, daß
Wichmann den Vorſatz hatte, nach der Tat aus dem
Leben zu ſcheiden. Auf Grund der polizeilichen
Er=
mittlungen kann mit aller Sicherheit angenommen
werden, daß wirtſchaftliche Not das Motiv zur Tat
geweſen iſt.
Der Mürder Neckermann nach Preungesheim
überführt.
Hanau. Der Luſtmörder Heinrich Neckermann
iſt am Mittwoch durch ein Sanitätsauto unter
ſicherer Bewachung nach dem Gefängnis in
Preunges=
heim überführt worden, wo er im dortigen Lazarett
weiterbehandelt wird. Die Ueberführung iſt auf
Anordnung der Staatsanwaltſchaft erfolgt, weil ſich
Neckermanns Zuſtand ſo gebeſſert hat, daß er ans
Bett nicht mehr gebunden iſt und das
Landkranken=
haus Hanau keinen Raum beſitzt, der genügend
Si=
cherheit gegen ein etwaiges Entweichen gewährleiſtet.
Nach ſeiner vollſtändigen Heilung wird Neckermann
noch einige Tage ins Hanauer
Unterſuchungsgefäng=
nis überführt und von dort zunächſt einer
Irren=
anſtalt zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes
über=
wieſen.
Doppelſelbſtmord im Walde.
Heidelberg. Im Walde bei Ziegelhauſen
wurde der 24jährige Privatdetektib Heinrich Bauer
aus Hamburg und ein 16jähriges Mädchen, das
an=
ſcheinend gleichfalls aus Hamburg ſtammt, tot
aufge=
funden. Beide ſind nach den ſofort erfolgten
Ermitt=
lungen nach Heidelberg gefahren, um hier gemeinſam
in den Tod zu gehen, und zwar offenbar aus
Liebes=
kummer. Der junge Mann erſchoß erſt das Mädchen
und tötete ſich dann ſelbſt durch einen Schuß in den
Kopf.
Mordtat in der Kirche.
In Schwetz a. d. Weichſel wurde während der
Veſperandacht in den Kreuzgäugen der Schwetzer
Klo=
ſterkirche der 16jährige Sohn des Malers
Mu=
rawfki von dem 21jährigen Gymnaſiaſten Krprowfti
durch einen Revolverſchuß getötet.
Aman Ullah auf der Leipziger
Re
König Aman Ullah (X) im Geſpräch mit
Aus=
ſtellern.
Der König Aman Ullah beſuchte am Montag,
den 5. März, die Techniſche Meſſe in Leipzig und
beſichtigte auf dem Stand der Büſſing=Werke mit
großem Intereſſe den ihm vom Leitziger Meſſe=
Amt geſchenkten Sechsrad=Wagen. Der Wagen foll
zunächſt dazu dienen, die verſchiedenen Geſchenke des
Königs nach Afghaniſtan zu überführen. Mit
Rück=
ſicht auf deren Menge dürfte ſeine Tragfähigkeit von
7,5 Tonnen voll ausgenutzt werden. Der König
äußerte, daß er den Sechsrad=Wagen ſpäterhin nicht
im Dienſt der Hofverwaltung, ſondern für wichtige
Regierungstransporte verwenden werde. Büſſing=
Sechsrad=Wagen haben ſich als ſchnelle und
zuver=
läſſige Transportmittel auch im ſtraßenloſen Gelände
erwieſen, jo daß das Meß=Amt mit der Entſendung
dieſes modernſten aller Laſtwagen nach Afghaniſtan
eine gute Wahl getroffen hat.
Die Urſache des Idſteiner Felsſturzes aufgeklärt.
Das Fbſteimer Rathaus muß abgebrochen werden.
Idſtein. Die mit der Unterſuchung des
Id=
ſteiner Felsſturzes beauftragten Geologen der
Darm=
ſtädter Hochſchule haben feſtgeſtellt, daß die Urſache
des Felsſturzes am Nathaus in ſeit Jahrzehnten
beſtehenden Spalten in den Felſen zu ſuchen iſt. Die
Expanſionskraft des in dieſen Spalten ſich
anſam=
melnden Eiſes habe die Lockerung beſchleunigt. Der
ſüdweſtliche Felsblock müſſe durch eine Stützmauer
gehalten werden, um neue Erdrutſche zu vermeiden.
Das Nathaus wird nach dem gemannten Gutachten
abgeriſſen werden müſſen.
Schwerer Eiſenbahnzuſammenſtoß.
Ein Toter, mehrere Verletzte.
Hannover. Geſtern nachmittag fuhr der
Güterzug 7602 im Bahnhof Jeddigen, auf der Strecke
Uelzen-Langwedel, auf den Perſonenzug 407 auf.
Durch den Zuſammenſtoß wurde eine Perſon getötet
und mehrere verletzt. Zwei Aerzte waren bald an
der Unglücksſtelle, desgleichen die Sanitätskolonne
von Nothenburg. Die Strecke Uelzen-Langwedel
war geſperrt. Der Betrieb wurde durch Umſteigen
aufrecht erhalten. Wahrſcheinlich hat der Güterzug
das auf „Halt” ſtehende Einfahrtſignal überfahren.
Weitere Meldungen beſagen, daß bei dem
Zuſan=
menſtoß auf der Station Jeddingen ein Toter, zwei
Schwverderletzte und 19 Leichtverletzte zu beklagen
ſind. Getötet wurde eine Lehrersfrau aus der Nähe
von Soltau. Die verletzten 21 Fahrgäſte wurden in
Sanitätsautos in die Krankenanſtalten von
Roten=
burg und Uelzen überführt.
Vergiftungen in einer Automobilfabrik.
Berlin. In der Lackſpritzerei der
Automobil=
firma Chryſler in der Flugplatzſtraße in Johannistal
bei Berlin erkrankten plötzlich zehn Arbeiter unter
eigenartigen Vergiftungserſcheinungen. Zwei der
Er=
krankten mußte von der Feuerwehr erſte Hilfe
ge=
leiſtet werden. Die Urſache der ſeltſamen
Vergif=
tungen konnte noch uicht einwandfrei feſtgeſtellt
wer=
den. Vermutlich haben die Exhauſtoren nicht
ein=
wandfrei gearbeitet. Ferner beſteht die Möglichkeit,
daß die Gullys für das abfließende Waſchbenzol nicht
in Ordnung waren, und daß die aufſteigenden
Benzol=
dämpfe, die ſich in größeren Mengen angeſammelt
hatten, den Unfall verurſacht haben.
Im Moor verſunken.
Kolberg. Die Tochter des Arbeiters Schäfer
aus Technowv ging, um einen Weg abzukürzen, abends
auf dem Heimweg über ein Moor. Sie geriet vom
ſchmalen Pfad ab und verſank. Die Leiche konnte erſt
nach zwei Tagen gefunden werden.
Levine in Havanna eingetroffen.
New York. Der Flieger Levine iſt nach
un=
unterbrochenem Flug i Havanna eingetroffen.
Betrugs= und Beſiechungsprozeß:
Wagner.
Frankenthal. Die
Dienstagnachmittagsver=
handlung begann mit einem Nachtrag Wagners zu
ſeiner politiſchen Erklärung, in der er beſonders
ſeine Verdienſte bei der Lebensmittelverſorgung der
Pfalz während des paſſiven Widerſtandes betonte,
Es wurde dann die Beweisaufnahme zum Fall Caſtell !
fortgeſetzt, die nichts weſentlich Neues ergab. Zwei
Zeugen, die Vertragsangeſtellten ber Poſt Blun
und Bär, die beim Bau des Poſtamts Nord die
Untergebenen Caſtells waren, verbreiteten ſich dam
über die Tageslohnzettel Wagners und über die
Kontrolle beim Bau. — Nach der Vernehmung dieſer
Zeugen, fand eine längere Beſprechung zwiſchen dem
Gericht, der Anklagebehörde und der Verteidigung
über das weitere Verhandlungsprogramm ſtatt. Dn
nach wird am Mittwoch nachmittag 3 Uhr eine
Oriz=
beſichtigung in der Anilinfabrik Ludwigshafen von
genommen, die die Beweisaufnahme über den Fal
Leunawerk einleitet, die am B. März begonnen
werden kann; ſie ſoll bis 29. März dauern, ſo diß
das Urteil in den letzten Tagen des Monats en
wartet werden kann.
Frankenthal. Den Auftakt der Beweisut
nahme am Mittwoch bildete die Vernehmung d4
Landgerichtsrats Dr. Hahn, der mit der Unteg
ſuchung betraut worden iſt. Der Zeuge gab zunächt
ein Geſamtbild von dem Hergang der Vorunten
ſuchung. Er hat von Wagner den Eindruck gewonnen
daß dieſer der Situation vollſtändig gewachſen war,
Wagner verſuchte, ſich beim Unterſuchungsrichter in
treuherziger Weiſe einzuführen und hat ſofort eine
perſönliche Fühlungnahme verſucht, mit dem
Bemer=
ken, daß ſie engere Landsleute ſeien, daß er, Wagner,
zum Unterſuchungsrichter das größte Vertrauen
habe. Seine Ausſagen waren aber außerordentlich
unzuverläſſig und hielten einer näheren Nachprüfung
nicht ſtand. Die Taktik Wagners, den der
Unter=
ſuchungsrichter als einen mehr ſchlauen als klugen
Mann charakteriſiert, beſteht darin, daß er ein
Körn=
chen Wahrheit mit vielen Unwahrheiten vermiſchte.
Zunächſt hat Wagner behauptet, ſchuldlos zu ſein,
Erſt als ihm das viele Beweismaterial vorgehalten
wurde, gab er zu, was er nicht mehr leugnen konnte.
Der Unterſuchungsrichter hatte den Eindruck, daß
Wagner ſofort einen Plan hatte, wie er ſich verhalten
ſollte. Wagner verſuchte wiederholt, den Unter
ſuchungsrichter zu unterbrechen, bis ihm der
Vor=
ſitzende mit Abführung drohte, worauf Wagner in
höchſter Erregung erklärte, daß er den Verhandlungen
nicht mehr beiwohnen werde. Gegenüber den Angrif
fen der Verteidigung, daß der Zeuge perſönliche
Auf=
faſſungen wiedergebe, die nicht den Tatſachen
ent=
ſprächen, ſtellte der Unterſuchungsrichter feſt, daß er
nur Tatſachen anführe, und daß er ſeine Angaben
für nötig halte. Ueber die ihn belaſtenden Ausſagen
ſeiner Mitangeklagten war Wagner ſtets empört.
Wagner hat alle möglichen Verſuche gemacht, ſich
vom Gefängnis aus durch Kaſſiber mit der
Außen=
welt in Verbindung zu ſetzen, was mit ein Grund
war, den Angeklagten Wagner aus dem
Untel=
ſuchungsgefängnis Ludwigshafen, nach Frankenthal
zu bringen.
Großfeuer in einem landwirtſchaftlichen
Anweſen.
Simmern. In „Budenbach brach bei einem
Landwirt Feuer aus, das durch den Wind begünſtigt
wurde. Das Feuer ſprang auf eine Scheune und das
Wohnhaus über. Nur ein kleiner Teil des Mobiliars
konnte gerettet werden, während alles andere,
beſon=
ders auch wertvolle landwirtſchaftliche Maſchinen, ein
Raub der Flammen wurden. Der Beſitzer erleidet
erheblichen Schaden, da das Anweſen nur gering
verſichert war.
Schweres Grubenunglück.
Glatz. Im Laufe des Mittwoch) nachmittag
erfolgte in der Wenzeslaus=Grube in Ludwigsdorf
bei Neurode ein Kohlenſäureausbruch. Dem Unglüick
ſind ſechs Tote zum Opfer gefallen, 18 Bergleute ſind
noch eingeſchloſſen.
Ein Lehrer ermordet.
Metz. In dem Nachbarort St. Ruffine wurde
der 56 Jahre alte Lehrer und Gemeindeſchreiber
Osbild in der Nacht von Banditen in ſeiner
Woh=
nung überfallen und durch Beilhiebe getötet. Die
Tat wurde erſt entd=ckt, als die Schule am nächſten
Morgen nicht geöffnet wurde.
Banditenüberfall in Mexiko.
New York. Nach einer Meldung aus Galava
(Mexiko) überfielen Banditen einen dort
verkehren=
den Ommibus, wobei ſie fünf Perſonen töteten.
Donnerstag den 8 März 1928
Mummer 68
Sport, Spiel
Handball.
Die mittelrheiniſche Kreisklaſſe.
0ruppe Oſt: Polizei Frankfurt-Vorwärts Langen 6:8 (4:1).
unppe Weſt: Koblenz=Mülheim—Eintracht Wiesbaden 4: 2 (0: 2).
Die Schlußſpiele der Kreisklaſſe brachten in beiden Gruppen
Ueber=
inhungen. In der Ortsgruppe unterlag der Meiſter, Vorwärts
Lan=
m. der Frankfurter Polizei mit 3:6 Toren. Während Langen ſeine
mplette Mannſchaft zur Stelle hatte, war die Polizei gezwungen, mit
arſatzleuten anzutreten, die jedoch die Leiſtungen der Fehlenden
manch=
a= ſogar übertraſen. Die Hauptſtärke der Polizei lag im Sturm, der
ch! trotz dem Erſatz viel gefährlicher als im Vorſpiel in Langen
erwies=
ſe harte Platz (Kaſernenhof) fand bei den Langenern keinen Anklang,
as in dem fehr zaghaften Spiel der Vorwärtsler zum Ausdruck kam.
ſu: überraſchende Niederlage iſt in Anbetracht des glänzenden Spieles
ei. Polizei dunchaus gerechtfertigt. An der Höhe der Niederlage iſt die
moorteilhafte Abwehrarbeit der Langener Mannſchaft ſchuld. Der
Spiel=
eillauf war kurz folgender: Polizei kommt durch Knüttel in der 12.
Mi=
uge zum 1. Tor; zwei Minuten ſpäter gleicht Frion II auf Flanke von
„kmann aus. Im Anſchluß an einen Schiedsrichterball vorm Langener
on kommt der Ball zu Binder, deſſen Wurf Frion l ungehindert
paſſie=
e. läßt. Werner III, der linke Läufer Langens, muß für kurze Zeit
nwolge eines Zuſammenpralles das Spielfeld verlaſſen und iſt auch von
au an nicht mehr voll ſpielfähig. Polizei nutzt ſein Fehlen aus und
ourmt innerhalb weniger Minuten zu zwei weiteren Erfolgen.
Halb=
e.k. Nach der Pauſe geht Langen etwas mehr aus ſich hevaus und holt
uch Menger und Frion II zwei Tore auf. Ein weiteres Tor der
zugener wird wegen Abſeits nicht gegeben. Nach und nach ſetzt ſich das
wlkemvollere Spiel der Polizei wieder durch, und Langen wird mehr
rnld mehr in die Verteidigung gedrängt. Bis zum Schluß kommt die
Belizei durch Knüttel und Church zu zwei weiteven Toren.
Due Tabelle:
Sp. gew. un. verl. Pkte. Tore
10:9
Langen ..
2:l3
Polizei Fpankfurt . 4
Nied
6:14
... 4
Die zweite Ueberraſchung gab es in Koblenz=Mülheim. Hier
ſchlu=
gar die Mülheimer, die komplette Wiesbadener EintrachtMannſchaft.
wlelche im Vorſpiel einen glatten 5:l=Sieg für ſich buchen konnte, mit 4:2
Doren. Bis zur Pauſe lag Eintracht noch 2:0 in Führung. Nach dem
Wechſel kamen die Mülheimer mehr und mehr in Schwung und ſchoſſen
regelmäßigen Abſtänden durch den Linksaußen und Halbrechten
47 Tore.
Die Tabelle:
Sp. gew. un. verl. Pkte. Tore
25:4
Saarbrücken
8ils
Wiesbaden
Koblenz
8:9
Fußball.
Sp.Vg. 1921 Darmſtadt—Fr. T. Frankfurt=Sachſenhauſen.
Wieder einmal iſt es der Spielvereinigung 21 gelungen, für
kommen=
duen Sonntag einen Kreisklaſſengegner nach Darmſtadt zu verpflichten,
uurd zwar den als äußerſt ſpielſtark bekannten Verein Frankfurt=
Sachſen=
hauſen. Frankfurt=Sachſenhauſen ſteht in der Kreisklaſſe ſeiner Gruppe
ur zweiter Stelle der Tabelle und iſt die einzige Mannſchaft, die den
MReiſter Bornheim auf eigenem Platz überzeugend ſchlagen konnte. Man
n* daher auch ſehr geſpannt, wie es die Spielvereinigung verſteht, ſich
aus der Affäre zu ziehen, wird doch Frankfurt in ſtärkſter Aufſtellung
qritreten. (Näheres folgt.)
Sp.V. Lengſeld—Eintracht Darmſtadt 2:4 (2:4).
Man hatte Eintracht auf Grund, der letzten Leiſtungen Lengfelds
hür das Spiel in Lengfeld wenig Ausſichten eingeräumt. Trotzdem
ge=
lang ein überzeugender Sieg, die durch die beſſere Geſamtleiſtung
durch=
auus verdient war. Auch techniſch überragte Eintracht den Gegner
be=
trutend. Die geſamte Mannſchaft zeigte ein überaus verſtändnisvolles
zuuſammenſviel. Beſonders der Sturm wand ſich geſchickt, durch die
Bemafelder Deckung. Die erzielten Tore waren alle die Ergebniſſe ſelten
geſehener Zuſammenarbeit. Schon in den erſten 25 Minuten lag
Ein=
tracht mit 3 Toren in Führung. Lengfeld vermochte durch einen ſchön
gerwandelten Eckball und einen von dem Tormann zu kurz abgewehrten
und eingeſchobenen Ball das Torverhältnis auf 3:2 zu verbeſſern. Noch
nor Halbzeit ſtellte Eintracht durch ein viertes Tor das Endergebnis her.
Fn der zweiten Halbzeit kam Lengfeld etwas auf, ohne jedoch die ſicher
arbeitende Verteidigung Eintrachts überwinden zu können. Außer einer
UInzahl Ecken, die geklärt wurden, war nichts zu erreichen. Eintrachts
Angriffe ſcheiterten jetzt teilweiſe an der Abſeitstaktik, auf die ſich
Leng=
teld mit Erfolg verlegte. Es verſtand auf dieſe Weiſe ſehr gut, ſich
ſäür den Reſt der Spielzeit ſein Tor rein zu halten. Lengfeld ſpielte
Lberaus eifrig und ſchnell nur ſollte man beim Angreifen des Degners nicht
wergeſſen, daß Fußball ein Spiel iſt und das echt ſportliche Geſinnung
ver=
bangt, daß man die Geſundheit des Spielgegners über den Erfolg zu ſtellen
ſwat. In der Mannſchaft wären beſonders zu erwähnen Tormann,
MMittelläufer, Mittelſtürmer und rechte Sturmſeite. Der Schiedsrichter.
ſcherr Böttinger=Biebesheim, ließ ſich nicht von den von Spielern und
woem ziemlich einſeitig eingeſtellten Publikum ausgeſtoßenen Drohungen
Feeinfluſſen. Seine Leitung war durchaus korrekt, wenn ihm auch von
ſſeiten einiger Fanatiker, nach dem Spiel in nicht gerade wähleriſchen
Ausdrüchen das Gegenteil vorgeworfen wurde.
Moldenhauer und Frl. Außem werden an dem in Rom
beginnen=
ſden Tennisturnier teilnehmen.
Dr. Kleinſchroth von Kehrling wurden im Endſpiel des
Herren=
doppels in Monte Carlo von Hillyard Jan Kozeluh geſchlagen.
und Turnen.
Schwimmen.
Klubwettkampf „Moenus” Offenbach gegen „Jung=Deutſchland”
am kommenden Montag, 19.30.
Nach dem im letzten November ſo glänzend verlaufenen
internatio=
nalen Schwimmfeſt tritt der Darmſtädter Schwimmklub „Jung=
Deutſch=
land” am kommenden Montag, 12. März, abends 19.30 Uhr im ſtädtiſchen
Hallenbad mit einem Klubwettkampf gegen „Moenus” Offenbach wieder
einmal vor die Oeffentlichkeit. Man ging hierbei von dem Gedanken
aus, daß gerade durch Klubwettkämpfe die ſportliche Stärke der
einzel=
nen Vereine am meiſten gehoben wird. Die Offenbacher Moenanen ſind
ja in Darmſtadt nicht unbekannt, und die Klubwettkämpfe, die vor
einigen Jahren zwiſchen den beiden Vereinen durchgeführt wurden,
dürf=
ten dem Darmſtädter Publikum noch in guter Erinnerung ſein.
Ge=
rade die Offenbacher haben aus den Reihen ihrer Jugendlichen immer
wieder neue Leute herausgebracht, ſo daß ſie ſeit Jahren zu den
führen=
den Vereinen des Frankfurter Gaues gehöven. Für den kommenden
Montag haben die beiden Vereine ein Programm vereinbart, das aus
drei Freiſtilſtaffeln, 3 mal 100 Meter, 6 mal 100 Meter und 6 mal 200
Meter, beſteht, und da die Offenbacher in letzter Zeit über ausgezeichnete
Freiſtilſchwimmer verfügen, wird es am Montag zu ſpannenden
Kämp=
fen kommen. Die Darmſtädter werden auf die bekannten Leute Berges,
Ihrig, Gils, Kloſtermann und Förſter zurückgreifen, zu denen in dem
Karsruher Nichter und dem vorjährigen Jugendſchwimmer Brandis zwei
gute, neue Leute hinzukommen, wähend ſich Moenus auf die Gebrüder
Grützner, Becker und den guten Jugendſchwimmer Maus ſtützen werden.
Um die einzelnen Leute nicht zu ſehr anzuſtvengen, werden die beiden
100 Meter=Staffeln in einem Rennen ausgetragen werden, indem die
drei Beſten beider Klubs als die drei erſten in der 6mal 100 Meter=
Staffel die 3 mal 100 Meter=Staffel ſchwimmen werden. Es ſind weiter
verſchiedene, ſehr intereſſante Fülvennen vorgeſehen, während den
Be=
ſchluß des Abends zwei Waſſerballſpiele machen werden. Die 1.
Mann=
ſchaft „Jung=Deutſchland” wird gegen die Meiſtermannſchaft der
Tech=
niſchen Hochſchule antreten, in der ſo gute Leute wie der 12fache
Inter=
nationale Cordes, Hellas Magdeburg, ferner die Darmſtädter Orlemann
und Kloſtermann mitwirken. Für die 2. Mannſchaft „Jung=
Deutſch=
lands” ſteht der Gegner noch nicht feſt, jedoch ſind Verhandlungen mit
einem guten Gegner im Gange. Die Turngemeinde Beſſungen hat in
liebenswürdiger Weiſe dem Darmſtädter SC. „Jung=Deutſchland” ihren
Schwimmabend noch zur Verfügung geſtellt, ſo daß das Programm in
zwei Stunden abgewickelt werden kann. Die Gintrittspreiſe (Grwachſene
50 Pfg. Mitglieder und Schüler 30 Pfg.) ſind ſo gehalten, daß ſich wohl
jeder einen Beſich des Abends erlauben kann. Wir werden an dieſer
Stelle auf die Veranſtaltung zurückkommen.
K. W. L.
Wetterbericht.
Das isländiſche Hochdruckgebiet hat ſich noch etwas verſtärkt.
Gleich=
zeitig rückt von Weſten eine neue Tiefdruckſtörung heran, die neben
ſtärkerer Bewölkung auch Niederſchläge bringen dürfte. Dabei werden
ſich tagsüber, durch den bedeckten Himmel, die Tempergturwerte in
tiefeven Grenzen als ſeither halten.
Witterungsausſichten für Donnerstan, den 8. März 1928.
Wolkig, auch zeitweiſe bedeckt Temperaturen tagsüber niedriger
als ſeither, ſpäter Uebergang zu Niederſchlägen.
Witterungsausſichten für Freitag, den 9. März 1928.
Wolkiges Wetter, Temperaturen wenig verändert, vielfach regneriſch.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Witterungsverhältniſſe in Deutſchland heute morgen:
Ort: Wetter: Temp.in 60 Wind: Ke
ſchlag
in mm e
decke
in em Gießen: Regen 00 —— Aachen= Nebel M. 02 Hamburg: Windſtille Berlin: heiter 980. München: heiter SW. Königsberg: wolkig 10 ONG, Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
(Taunus) Schnee * SW. 01 Waſſerkuppe:
Feldberg: (Schwarzw.) wolkig SW. 00 Zugſpitze: Nebel NNW. 245 Kahler Aſten: wolkig SW. Fichtelberg: heiter wSW. 60
Ree
Die Hannoverſchen Gummiwerke „Excelſior”, A.=G.,
bringen zur Leipziger Meſſe Neuheiten, die das Intereſſe der
Allge=
meinheit erwecken. Zu den vielen Erfolgen, die die Reſfen=Technik in
den letzten Jahren erringen konnte, iſt ein neuer, großer Erfolg
hinzu=
gekommen: „Der Rieſen=Ballon=Reifen!‟ Dieſer Reifen macht die
großen Vorzüge, die die Niederdruckbereifung gegenüber der
Hochdruck=
bereifung aufzuweiſen hat, nun auch dem Großkraftwagen dienſtbar.
Die Wirtſchaftlichkeit der Güterbeförderung durch Kraftwagen wird
wieberum vevgrößert, die Bequemlichkeit der Perſonenbeförderung wie=
Geite 11
derum erhöht. Die „Excelſior” bringt in dieſem Monat den „Exeelſior”=
Rieſen=Ballon=Reifen. Konſtruktion, Verarbeitung und Material dieſes
Reifens entſprechen dem Excelſior=Prinzip, wur vorbildliche Reifen auf
den Markt zu bringen. Ein beſonderes Kennzeichen des neuen „
Excel=
ſior”=Rieſen=Ballon=Reifens iſt ſein übevaus zweckmäßiges Profil, das
ſich dem Beſchauer in wuchtiger Breite präſentiert — iſt doch der
Rieſen=Ballon=Reifen noch etwa 5 Zentimeter breiter als der
Nieſen=
luftreifen. Eine andere Neuheit: „Excelſior”=Schwammgummi=
Bade=
matten. Das moderne Badezimmer vereinigt fein erdachte
Zweckmäßig=
keit mit wohlgefälliger Eleganz. Die farbenfrohen „Exeelſior”=
Bade=
matten aus Schwammgummi tragen dazu bei, die Wirkung des
Geſamt=
bildes noch zu erhöhen. „Exeelſior”=Schwammgummi=Badematten ſind
praktiſch und ſchön zugleich. Auch auf dem Gebiete der Puppen=
Fabri=
kation hat die „Ereelſior” Neuheiten herausgebracht. Die reiche
Aus=
wahl der geſchmackvollen „Exeelſior”=Puppen und =Diere wurde durch
mehrere Schöpfungen von Künſtlerhand ſehr glücklich erweitert,
Preißermäßigungen in der deutſchen Automobil=Induſtrie.
Die NSU. Vereinigten Fahrzeugwerke, A.=G., in Berlin, ſind in
der Lage geweſen, ihr bewährtes Fabrikat, den neuen IſygbsMSül=
Sechszylinder im Preiſe um ein weſentliches zu ſenken, ein Erfolg der
fortſchreitenden Nationaliſierung in der deutſchen Automobilinduſtrie,
ein Beweis für die große Nachfrage nach dieſem kleinſten deutſchen
Sechszylinder höchſter Leiſtung. Die allgemeine Beliebtheit dieſes
Wagens iſt micht wur auf die Schönheit und Eleganz der Ausſtattung
der Karoſſerien zurückzuführen, ſondern auch auf ſeine hohe
Wirtſchaft=
lichkeit. Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß der J⁄yo=PS=NSU=
Sechs=
zylinder, für deutſche Qualitätsarbeit Zeugnis ablegend, ſich bald im
In= und Ausland allgemein einführen wird. Die ſoeben geſchloſſene
Kopenhagener Ausſtellung bewies im internationalen Wettbewerb die
günſtigen Ausſichten. Auch Kronprinz Frederik von Dänemark beſuchte
mit Gefolge den NSu=Stand und ſprach ſich anerkennend über die
Klarheit und Ueberſichtlichkeit der Konſtruktion dieſes Sechszylinders
aus.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 8. März. 13.30: Kaſſel: Hauskapelle. O 15.30:
A. Hering: Das Papier. o 16.30: Funkorch. Leoncavallo (geb.
8. März 1858) Mitw.: B. Ziegler (Bariton). 0 17.45: Leſeſtunde.
Aus den Novellen von Gogol. O 18.15: Vereinsnachrichten. Mitteil.
18.30: Kaſſel: Gartening. Hinze: Sommerblumen. O 18.45:
Kaſſel: Dr. Lewinskt: Leonard Nelſon, der Philoſoph als Erzieher.
19.15: A. Geßner: Der Angeſtellte und ſeine Organiſation m
Staat und Wirtſchaft. 0 20.15: Stuttgart: Violin=Konzert.
Nardint: Konzert Emoll. — Jarnach: „Solo=Violinſonate. —
Blumer: Capriccio. — Tiessen: Totentanzmelodie. — Frenkel:
Novellette. — Smetana: Aus der Heimat. Ausf.: Stefan Frentel
(Violine), Reinhold Merten (Flügell. O 21.15: Stuttgart: Roda
Roda: Schwänke und Schnurren, Satiren und Gleichniſſe. O 22.30:
Berlin= Tanzkurſus. — Anſchl.: Tanzmuſit aus Berlim.
Stuttgart.
Donnerstag, 8. März. 12.30: Schallplatten. O 16.15: Funkorch.
Einl: H. Grotz. O 18.15: Kirchenrat Prof. Dr. Zilchert:
Löwen=
kämpfe und ihre tiefere Bedeutung. O 18.45: Freiburg: Prof.
Wittop: Zum 140. Geburtstag Eichendorffs. 19.15: Schulrat
Meyer: Vom Deutſchtum in Memel. 0 20.15: Frankfurt a. M.:
Klavierabend Steſan Frenkel, Berlin. Nardini: Konzert E=moll.
— Jarnach: Sonate. — Blumer: Capriccioſo. — Thießen:
Toten=
tanzmelodie. — Frenkel: Novellette. — Smetang: Aus der Heimat.
O 21.15: Roda=Roda erzählt Schwänke und Schnurren. O 22.30:
Berlin: Funktanzſtunde. 0 23: Tanzmuſik.
Berlin.
Donnerstag, 8. März. 12.30: Für den Landwirt 6 15.30:
Rektor Hauer: Verkehrsplauderei für jedermann. o 16.15: Jüngſte
Dichter. Einl.: H. Kaſack. Hansfürgen Wille lieſt eigene Werke.
—E. W. Süßkind lieſt eigene Werke, 2 17: Konzert. Ria v. Heſſert
(Alt). L. Muenzer (Flügell. o 18.20: Obering. Hartmann: Eindrücke
von der Leivziger Meſſe. O 18.45: Spaniſch. O 19.10: G. Streiter,
M. d. L.: Die Entwicklung der deutſchen Kranken= und
Wohlfahrts=
pflege. O 19.35: Dr. Hurwiez: Deutſchlands neuer Nahbar= Polen.
O 20.10: Sendeſpiel: „Die Perlen der Cleopatra”, Operette in drei
Teilen von Straus. Leit.: Bronsgeeſt. Dir.: Seidler=Winkler=
— Anſchl.: Nachrichten. o 22.30: Funk=Tanzſtunde — Danach:
Tanzmuſik Kapelle Kermbach.
Deutſche Welle. Donnerstag, 8. März. 14: Bewertung der
vegetariſchen Küche und der Rohkoſt. o 14 30: Anni France=Harrar;
Reiſen und Abenteuer: „Das brennende Schiff und andere
Erleb=
niſſe‟. o 15: Modeauswirkungen. o 15.35: Wetter und Börſe.
15.40: Kochanweiſungen. a Min=Rat Dr. Schindler: Lehrmeiſter
und Lehrling. o 16.30: Prof. Dr. Kähler: Geſchichte der großen
Revolutionen des 17. und 18. Jahrhunderts. O 17: Berlm: Konzert.
2 18: Prof. Dr. Nußbaum: Rechtstatſachenforſchung. 18.30:
Spaniſch für Fortgeſchrittene. o 18.55: Dr. Simon: Praktiſche
Winke für den Zuckerrübenbau. 19.20: Dr. Michaelis: „
Multa=
tuli”, zum 60. Geburtstag Wilhelm Spohrs. o 20.10: Berlin=
Sende=Spiele. J. Brammer und A. Grünwald, Muſik v. O. Strauß:
Die Perlen der Cleopatra”, Operette. o 22: Preſſenachrichten,
O 22.30: Funk=Tanzſtunde, danach Tanzmuſik.
Zaupſchiſſelug. Rudo) Maupe
Verantwortich für Pollit und Wiertſchaft: Rudolf Mauve; für Feulleton. Reich und
Zusſand und Heſſche Nachnichten: Mar Streeſe: ſr Sport, Dr Eugen Buhlmanni
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdſenſi: Andreas Bauer:; füe
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette: für den Inſeratentell: Wiliy Kuhle: Druc
und Verlag: L. C. Wittich — ſcmilich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manutivte wird Garantie der Rückſendung nicht Abernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
Sensationeller Preisabbaut
NO0 Vont den Vield voner dEMaelo
Bl8
Dodr TAA
BEII SÜNSTISSTER ZAHLUNGSWEISE
Sie müssen den 6/30-PS-NSU gesehen und gefahren haben,
um zu erkennen, dass dieses Inserat keine marktschreierische
Propaganda, sondern die Ankündigung einer Spitzenleisting
der deutschen Automobil-Industrie ist. Wir vollen Ihnen
sehr gern den Wagen ohne Kaufverptlichtung vorführen!
Bezirksverkaufsstellen: Alzev. Rh.: Gebr. Zimmermann / Darn
Frankfurka. Main: Autohaus Wilh. Glöckler, Höchster Str. 1-5 /Gernsbach:
Kirn, Nahe: Gebr. Maurer /Konatanz: Konst. Pahrzeng- und Sporthans. Wihelmstr. 42 / Mannheim: Friedrich,Fels, R. 6, 4 „Stuttgart: NSU- Biliale. Charlottenplatz6
Stuttsart: Robert Michel, Kornbergstr. 29 / Worms a. Rh.: Gs. Herwehe, hömerstr. 32 / Würzburg: Kramag, Kraftwagen- v. Waschinen d. m. b. H., Ezerzierplaiz 3. dBln.4
Nummer 68
Donnerstag, den 8. März
Vom ſüddeutſchen Holzmarkt.
Am ſüddeutſchen Rundholzmarkt halten ſich die Preiſe weiterhin auf
der bisherigen Höhe. Dagegen machen ſich doch größere Schwankungen
bemerkbar, da vielfach die Taxe nur unweſentlich überſchritten werden
konnte. Wie ſtabil die Verhältniſſe im Februar waren, ergibt ſich auch
aus den Holzverkaufserlöſen der württembergiſchen Staatswaldungen.
Im Monar Februar kamen hier an Fichten und Tannen 87 816 Fm.
zum Verkauf zu einem Durchſchnittserlös von 194 Prozent, während
im Monat Januar bei einer Verkaufsmenge von 46 146 Fm. ebenfalls
134 Prozent durchſchnittlich erlöſt wurden. Aehnlich liegen auch die
Ver=
hältniſſe bei Forchen und Lärchen, wo im Februar 10 616 Fm. zu 135
Prozent verkauft wurden gegen 5848 Fm. zum gleichen Durchſchnittserlös.
In der letzten Februarwoche hat die Verkaufstätigkeit in den
badi=
ſchen Staatswaldungen einen beträchtlichem Aufſchwung genommen. Es
kamen in dieſer Zeit allein etwa 6900 Fm. Fichten und Tannen zum
Verkauf. Die Erlöſe hierfür ſtellten ſich ſehr verſchieden. Das FA. St
Blaſien erlöſte für 1005 Fm. nur die Taxe, wobei allerdings der
Fuhr=
lohn mit 6,80 Mark außerordentlich hoch war. Das FA. Gengenbach
erlöſte bei 4,50 Mk. Fuhrlohn für 11,83 Fm. III. 5 Prozent. Das FA.
Pforzheim für 426 Fm. 136 Prozent für Fichten und Tannen. An Forlen
und Lärchen kamen insgeſamt etwa 1800 Fm. in dieſer Woche zum
Ver=
kauf, wobei die Erlöfe nicht ſolche Schwankungen zeigten wie bei Fichten
und Tanmen.
Am Laubſtammholzmaukt iſt eher eine Abſchwächung der Eichenpreiſe
feſtzuſtellen. So erlöſten das FA. Staufen I für 197 Fm. nur 100, das
FA. Pforzheim für 53 Fm. 102, das FA. Emmendingen für 76 Im.
105, Engen 143 Fm. 107, Bretten 94 Fm. 132, Graben 394 Fm. 127 und
das FA. Odenheim für 171 Fm. Eichen 132 Prozent. Für Buchen
konn=
ten ſich die Preiſe beſſer halten. Das FA. Staufen I verkaufte 259 Fm.
zu 115 Prozent, Heidelberg 68 Fm. zu 128 Prozent, Graben 48 Fm. zu
194 Prozent und Odenheim 122 Fm. zu 140 Prozent. Eſchem kamen
ebenfalls bei zwei kleineren Verkäufen zu 136 und 127 Prozent (
Ken=
gingen und Graben) zum Verkauf. Für 26 Fm. Heinbuche konnte vom
FA. Gerlachsheim nur die Taxe erreicht werden. Für Erlen erlöſte das
FA. Graben für 50 Fm. durchſchnittlich 165 Prozent. Für 23 Fm.
kana=
diſche Pappel dasſelbe Forſtamt 121, für 64 Im. ſonſtige Pappel jedoch
nur 94 Prozent. Die Papierholzpreiſe ſtehen immer noch nicht im
glei=
chen Verhältnis zu den Stammholzpreiſen. Die Erlöſe bei drei
Ver=
käufen in Südbaden ſtellten ſich auf 112, 113 und 118 Prozent. Stangen
zeigenr dagegen immer noch gute Bewertung, das FA. Pforzheim erlöſte
für 4335 Stüick ſogar 189 Prozent, während Schopfheim für 4479 Stück
nur 119 Prozent erzielen konnte. Am 14. Februar verkaufte übrigens
das FA. Neckargemünd 17 256 Stangen zu 151 Prozent.
Frankfurier Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. März.
An der heutigen Börſe erfuhr die Tendenz eine Abſchwächung. Die
Stimmung wurde ſehr unſicher und nervös, da die drohende
Ausbrei=
tung der Lohnbewegungen durch neue bevorſtehende Tarifkündigungen
ſtark beachtet wurde. Die Spekulation nahm daher Blancoabgaben vor,
die bei der Enge des Marktes und der herrſchendem Aufnahmeunluſt
einen ziemlich ſtarken Druck auf das Kursniveau ausübten. Das private
Publikum blieb dem Geſchäft weiterhin faſt vollkommen fern. Der
Ab=
ſchluß der Diskontogeſellſchaft bot kaum eine Anregung, auch die heute
erſtmals zu beachtende leichte Entſpannung des Geldmarktes konnte
keinen Einfluß auf die Srimmung ausüben, da andererſeits ein ſtarkes
Angebot in J. G.=Farbenbezugsrechten, die mit 8B bis 8,40 Prozent
gehandelt wurden, die Tendenz ungünſtig beeinflußte. Farbenbonds
waren zu 131 Prozent angeboten, während Farbenaktien 2½ Prozent
niedriger eröffneten. Bei der erſtein Notierung gab es ſonſt auf den
meiſten Marktgebieten 1= bis Drozentige Kurseinbußen. Stärker
ange=
boten lagen die an den Vortagen favoriſierten Werte. So büßten
Rhei=
niſche Braunkohle 3 Prozent und Rheinſtahl 2 Prozent ein. Harpener
lagen mit minus 2½ Prozent erneut rückläufig, während von den
üb=
rigen Montanwerten Gelſenkirchen auf die bekannte Auslandsanleihe
und Hoffnungem auf eine 8prozentige Dividende behauptet blieben.
Scheideanſtalt lagen 1¾ Prozent gedrückt, auch Holzverkohlung minus
134 Prozent. Schiffahrtswerte blieben behauptet im Zuſammenhang
mit dem erwarteten Abſchluß von Hapag. Bankew lagen ſtill und meiſt
behauptet. Am Elektromarkt verloren Siemens 1½ Prozent, A. E.G.
und Licht u. Kraft je 1 Prozent, während Gesfürel etwas gefragt und
2½ Prozent höher waren. Anleihe für Neubeſitz blieben etwas gefragt.
Am Auslandsrentenmarkt erhielt ſich für Türken einiges Intereſſe. Im
Freiverkehr waren Ruſſenwerte weiter lebafter verlangt und feſter. Am
Pfandbriefmarkt lagen Anteile höher.
Im Verlaufe neigte die Tendenz weiter zur Schwväche, und die
Kurſe gaben meiſt weitere 1 bis 2 Prozent nach. Das Geſchäft wurde
außerordentlich ſtill. Der Satz für Tagesgeld wurde geringfügig auf
7¾ ermäßigt. Am Deviſenmarkt lagem Deviſen etwas erholt. Man
nannte Mark gegen Dollar 4,1842, gegen Pfunde 20.423 London=Kabel
4,8795, Paris 124,03, Mailand 92,30, Madrid 29,25, Holland 12,12½.
Die Abendbörſe war bei ruhigem Geſchäft nur knapp gehalten.
Farbeuinduſtrie und Elektrowerte ½—1 Prozent ſchwächer. Die
Ge=
ſamtlage iſt erneut enttäuſchend durch ungeklärte Finanzlage bei der
NSlk., deren Geſamtverpflichtungen das A.K. überſteigen ſollen. Für
NSU. waren keine Käufer vorhanden, das Angebot lautete auf 65
(minus 10 Prozent). Anleihen gut gehalten, doch gleichfalls ſehr ruhig.
Der Verlauf und Schluß blieb unverändert luſtlos.
Im einzelnen nannte man: Commerzbank 173,5, Danat 222,
Deutſche Bank 161, Diskonto 156, Dresdener 157,5, Gelſenkirchen 131,
Harpener 165,5, Mannesmann 143, Phönix 100, Rhein. Braunk. 246,5,
Rheinſtahl 156,5, Stahlverein 100,25, Hapag 151,25, Nordd. Lloyd 152,25,
Adlerwerke 80, AEG. 152, Farben 250,75, Gesfürel 259,5, Siemens
262,5, Waldhof 254.
Die Abenddeviſen waren nicht weſentlich verändert. London gegen
Paris 124,03, gegen Mailand 92,30, gegen New York 4.8780, gegen
Holland 12,121 gegen Madrid 29,25, gegen Zürich 25,34, Pfunde
gegen Mark 20,41½, Dollar gegen Mark 4,1835.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. März.
Die Dividendenkurzung bei Stolberger Zink und vorausſichtlich auch
bei der Harpenee Bergbaugeſellſchaft rief am Montanaktienmarkt einiges
Angebot hervor, das die Geſamtſtimmung der Börſe beeinträchtigte. Die
Tendenz war allgemein bei B=ginn unſicher und geteilt. Lediglich
wenige Einzelpapiere, wie Ver. Glanzſtoff (plus 15 Prozent), Zellſtoff
Waldhof (plus 4,25 Prozent), Polyphon (plus 4 Prozent), Nordd. Wolle
(plus 4 Prozent) und Stöhr Kammgarn (plus 2,5 Prozent) lagen feſt.
Im übrigen überwogen leichte Kursrückgänge von durchſchmnittlich
1 Prozent. Zu der Verkaufsneigung trugen neben den verſchiedenen
Dividendenkürzungen auch die Streikbewegung im Berliner
Verkehrs=
gelverbe und ein parlamentariſcher Linksantrag gegen die eiſenſchaffende
Induſtvie bei. Die Lage am Geldmarkt geſtaltete ſich heute etnas
gün=
ſtiger, ſo daß die Abdeckung der Lombardkredite bei der Reichsbank für
zuhlreiche Geldgeber erleichtert war. Eine durchgreifende Entſpannung
trat aber immer noch nicht ein, ſo daß man teilweiſe ſchon jetzt mit der
Möglichkeit einer Erhöhung der Reportgeldſätze bei der Medio=
Liquida=
tion rahnete. Man nannte Tagesgeld mit 7—8½ Prozent,
Monats=
geld mit 7½—8½ Prozent und Warenwechſel mit ca. 6¾ Prozent. Im
Devöſenverkehr befeſtigte ſich der Dollar nach der geſtrigen ſcharfen
Ab=
ſchwächung wieder auf 4,1842. Das Pfund notierte in Berlin mit 20,4170
gleichfalls höher. London=Kabel wurde dagegen mit 4,8794 wenig
ver=
ändert genannt. London-Madvid ſchwärher 29,23, London—Mailand
be=
feſtigt 92,33.
Die Neubeſitzanleiche befeſtigte ſich auf Deckungskäufe um ½ auf
15,2 Prozent.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe war die Tendenz ausgeſprochen
ſchwach. Terminwerte verloren allgemein noch 1,5—2 Prozent,
nament=
lich Elektrowerte, J. G. Farben (252), Montamerte und
Schiffahrts=
aktien. Daimler auf angebliche Dividendenloſigkeit minus 3 Prozent.
Im weiteren Verlaufe der Börſe hielt die gevinge Erholung auf
allen Gebieten an. Man befürchtet eine neue Heraufſetzung des
Privat=
diskonts um ½ Prozent und ebenſo eine Erhöhung des
Reportgeld=
fatzes. Bei der Geſchäftsunluſt drückten dieſe Momente natürlih auf
das Kursniveau, das nochmals im allgemeinen um ½—1 Prozent
nach=
gab. Eine Ausnahme machten lediglich Elektrowerte, von denen
Ges=
fürel 1 Prozent und Siemens 1 Prozent gewinnen konnten. J. G.
Farben 251,75, Danatbank 223.
Bis zum Schluß der Börſe hieltz die ſchwache Tendenz an. Eine
Aenderung trat auch nicht einmal vorüübergehend ein, als der
Privat=
diskont entgegen den Erwartungen auf 6½ Progent für beide Sichten
ermäßigt wurde. Auch an der Nachbörſe gaben die Kurſe erneut nach.
Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: A.E.G. 152,5,
Berg=
mann 172, Siemens 263, Schnltheiß 324, Oſtwerke 262,5, Glanzſtoff 619,
J. G. Farben 251, Deurſche Erdöl 125, Karſtadt 176,5, Ludw. Loewe
242,5, Harpener 165,5, Phönix 99,75, Gelſenkinhen 130 5, Rheinſtahl
156,75, Nordd. Lloyd 152,75, Hapag 150,75, Damatbank 222,5, Bemberg
453, Albtſitz, Reihe I und II 52, dto. III 15,80, Neubeſitz auf 15,00
nach=
gebend.
7. 3.
6. 3
Aſchaf ſenb. Zellſtoff.
Semoor=Bement. .. 1247.5 248.75
Augsb. Nürnb. Maſch.
Hirſch Lupfer.
117.875/ 118.—
Bamag=Meguin
25.125/ 25.— Höſch Eiſen
140.—
142.—
Berlin el. W
71.5
1 25 JHohenlohe Werke
93.— / 92.—
Berlin Karsruhe‟
83.6251 82.5
Kahla Porzellan,
108.— 1104.5
Braunkohl. = Bri
1675 1167.— Lindes Eismaſch.
151.— 1150 25
Bremer Pulkan
144.5 1144.5 Lingel Schuh
66.— 1 65.—
Bremer Wolle.
228 — 1227. Linke u Hofmann
—
—
Teutſch.=Atlant. Tel. /100.5 1103.5 12. Loewe u. Co..
248.— 243.—
Teutſche Maſchinen 1 60.375/ 60.— K. Lorenz
105.25 / 105.—
Teutſch.=Nied. Tel.
Niederlauſitzer Ko
161.125/ 161.—
Deutſche Erböl.
127.— 1124.625MNordd. Gummi..
Deutſche Petroleum / 67.— 1 67.— Orenſtein
134.25 132.5
Dt. Kaliwerke
Rathgeber Waggon 1 86.25 81.5
—
Tonnersmarckhütte
Rombacher Hütten
Tynamit Nobel
125.— 1121.5 (Roſitzer Zucker".
86.5
69.75
Eleftr Lieferung
164.— 1164.— Rütgerswerke ..
98.5
95. 625
J. G. Farben".
254.25 1251.— Sachſenwer I.
119.5
119.75
R. Friſter
104.
104.— Sächſ. Gußſtahl
145.5
146.—
Eaggenau Vorz=
34.125) 34.— Siemens Glas
144.— 143.5
Eelſenk. Ver/
Vel, Lauſitzer Glas / 126.— 124.—
G. f. elektr. Untern. 1257.— 1258.— Volkſtebter Porzell. / 56 5 1 56.5
Halle Maſchinen
140.875/140.— Weſtf. C. Langendreel
—
Ban.=Maſch.=Egeſt. . 62.—
60.—
62.25 WWittener Gußſtahl . T 60.—
Hanſa=Dampfſchf .. 1226. — 1224.— 1Wanderer Werke .. .1 177.5 1 167.5
Deviſenmarkt.
Helſingfors”.
Wien ...."
Prag.
Budapeſt..
Sofia ....."
Solland".
Eslo.
Kopenhagen
Stockholm".
London
Buenos Aires
New=York".
Belgien
6. 3.
Geld/ Brief
10.523 10.5431
58.84/ 53.9
2.382 12.402
73.10/ 73.241
3.017/ 3.023
168.15/168.49
Frtn.2shttt.5
111.98/112.20
112.14/112.36li 12.17/112 39
20.387/20.42,
1.788/ 1.782
4.1790 4. 187
38.24 158.36 158.275/58.393
7. 3.
Gelb /Brief
0.525/10.545
58.841 58.96
2.39
73.11
3.017
168.17
11.3
11.99
12.407
73.25
3.023
168.51
111.56
12.21
20.395 20.435
1.789/ 1.793
4.1800/4.198
ftalien ..
Paris ....
Schweiz.
Spanien.
Danzig
Fapan.
Rio de Janeiro
Jugoſlavien.
Portugal.
lthen .....
Konſtantinopel
Kanada. .
füruguay.
5.534/ 5.546 3.574 5.586 2. 100 2.104 2.115/ 2.119 4.172 4.18( 4.176/ 4.184 4.27 4.284 4.276/ 4.284
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Der Meſſe=Mittwoch in Leipzig. Bis Mittwoch vormittag
ſind rund 140 000 geſchäftliche Einkäuferausweiſe zum Beſuch der
Meſſe ausgegeben worden. Damit iſt die entſprechende Frequen;
des Vorjahres bereits ſpeit übertroffen. Am Mittwoch war noch
kein. Nachlaſſen des Meſſeverkehrs zu beobachten. Aus allen
Branchen wird weiter über lebhafte Nachfrage und teilweiſe
ſehr bedeutende Aufträge berichtet.
Die amtliche Großhandelsindexziffer für Februar. Die für den
Monatsdurchſchnitt Februar 1928 berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegen den Vormonat um 0,6 v. H. von
138,7 auf 137,9 zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die
Index=
ziffer für Agrarſtoffe um 1,3 v. H. auf 130,3 (132,2) und diejenige für
Kolonialwaren um 0,2 v. H. auf 129,7 (130,0) nachgegeben. Unter den
Induſtrieſtoffen iſt die Indexziffer für Rohſtoffe und Halbwaren um
0,6 v. H. auf 133,6 (134,4) geſunken, während die Indexziffer der
induſtriellen Fertigwaren um 0,4 v. H. auf 156,8 (156,1) geſtiegen iſt.
Wenig veränderte Arbeitsmarktlage im Reich. Nach amtlichen
An=
gaben dauert die Stillſtandsperiode auf dem Arbeitsmarkt an.
Wäh=
rend ſich in einigen Landesarbeitsämtern die B=
ſchäftigungsmöglich=
keiten wieder langſam gebeſſert haben, war in anderen Bezirken infolge
des wieder einſetzenden Froſtwetters und der dadurch hervorgerufenen
teilweiſen Einſtellung von Arbeiten im Baugewerbe und in den
übri=
gen Außenberufen noch eine leichte Zunahme der Zahl der
Arbeit=
ſuchenden zu beobachten. In der Geſamtzahliſt die Zahl der
Hauptunterſtützungsempfenger jedoch weiter
zu=
rückgegangen.
— Kohlenförberung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen
Berechnun=
gen wurden in der Zeit vom 19.—25. Februar im Ruhrgebiet in ſechs
Arbeitstagen 2 368 583 To. Kohle gefördert gegen 2 405 524 To. in der
vorhergehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die
Kokserzeu=
gung ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in den
Koke=
reien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 611 718 To. gegen 590 099
To. in der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 58 702
gegen 60 718 To. in ſechs Arbeitstagen. Die arbeitstägliche
Kohlen=
förderung betrug in der Zeit vom 19.—25. Februar 394 764 To. gegen
400 921 To. in der vorhergehenden Woche; die tägliche Kokserzeugung
ſtellte ſich auf 87 388 To. (84 300 To.), die arbeitstägliche
Preßkohlen=
herſtellung auf 9784 (10 120) To. Die Zahl der wegen Abfatzmangels
eingelegten Feierſchichten ſtellte ſich in der Berichtswoche auf 10 942
(arbeitstäglich 1824) gegen 5714 (952) To.
Dividendeploſigkeit der Daimler=Benz A.=G., Berlin=Stuttgart. Die
Geſellſchaft ſchließt 1927 nach 4264 225 (3 018 588) RM. Abſchreibungen
mit einem Reingewinn von 861 634t RM. (478 227 RM.), in welchem
der Vortrag von 478 227 RM. enthalten iſt. Eine Dividende wird, wie
angekündigt, wieder nicht verteilt. Aus der AR.=Sitzung wird noch
mitgeteilt, daß die vor einigen Wochen gemeldete erfreuliche
Abſatzſteige=
rung weiter anhalte. (GV. 30. März.)
Chemiſche Fab ik Flörsheim Dr. H. Nördlinger A.=G.,,
Flörs=
heim a. M. Die Geſellſchaft beantragt Kapitalerhöhung um 100000.
RM. Bekanntlich wurde 1926 das A.=K. von 600 000 RM. auf 3000
RM. herabgeſetzt.
Frankfurter Pfandbriefbank in Frankfurt a. Main. Wie wir
er=
fahren, folgt die Frankfurter Pfandbriefbank als zweites Inſtitut der
Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken mit ihrer
Dividenden=
erklärung für 1927. Die A.=R.=Sitzung am Mittwoch hat ſich für eine
Dividendenerhöhung auf 9 (8) Prozent ausgeſprochen. Damit beſtätigt
ſich auch gleichzeitig unſere frühere Meldung, daß die
Gemeinſchafts=
direktion der Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken vor
einiger Zeit die Dividendenerhöhung auf 9 Prozent im Prinzip
be=
ſchloſſen hat.
Otto u. Quantz A.G., Schokoladenwerke, Frankfurt a. M. Wie wit
erfahren, bietet die Verwaltung der Neſtleé=Geſellſchaft, die bekanntlich
die Peter Cailler u. Kohler übernimnt, 100 Prozent für die noch im
Freiverkehr, ſchwinmnenden Otto u. Quantz=Aktien. Die Cailler u.
Kohler A.G. hattem bisher ſthon 80 Prozent des Kapitals.
Dividendenerhöhung bei der Kaiſer=Friedrich=Quelle A.=G., Offenbach.
Wie wir erfahren, verteilt die Geſellſchaft für 1927 eine von 8 auf
10 Prozent erhöhte Dividende.
Bayeriſche Landmaſchinenfabrik A.=G., Miltenberg a. Main. Die
in Frankfurt a. M. zum 7. ds. Mts. angeſetzte G.=V. wurde aus
for=
mellen Gründen vertagt. Zur Beſchlußfaffung über die
Zuſammen=
legung des A.K. und Wiedererhöhung des A.K. wird eine neue G.=V.
einberufen werden.
Pfälziſche Wirtſchaftsbank, Gemeinnützige A.=G., Ludwigshafen.
Der A.=R. beſchloß für 1927 aus 102 802 (50 082) RM. Reingewinn
5 (4½) Prozent Dividende auf das nun voll eingezahlte A.K. von 15
Mill. RM. der G.=V. am 28. März vorzuſchlagen.
Dividendenerhöhung der Pfälziſchen Hypothekenbank, Ludwigshafen.
Der A.=R. beſchloß, der G.=V. am 31. März aus 853 254 RM. (656 192
RM.) eine erhöhte Dividende von 11 (8) Proz. und wieder 6 Proz. auf
die Vorzugsaktien vorzuſchlagen. Zum Vortrag gelangen 65 028 RM.
Metallnotierungen.
Die Metalluotierungen an der Londoner Börſe vom 7. März ſtellten
ſich für Kupfer; (Tendenz: willig) Standard per Kaſſe 60½—6012
/u=
drei Monate 601½/½—60¾, Settl. Preis 60¾, Elektrolyt 66½—66¾
beſt ſelected 64½—65½, Elettrowirebars 66¾. — Für Zinn: (Ten=
Staatspapiere
a)Deutſche
D. Rchsanl. Ablöf.=
Schuld einſchl.
Auslof.=Scheinen/ 55.75
D. Rchsanl. Ablöſ.=
Schuld ohne Aus=
„ Frändfatter Karvorricht vsar . Marz Lond.
loſungsſcheine..
4½ Dt. Schutzgeb.
Anl. . . .
b) Ausländiſche
50 Jos. E.B. 1914
5% L.Inv. 1914
„ 1898 ...
„ 1902..
% Bosnien ..
14.8
7.1
A
38
2.75
2.5
65 2 Bulg. Tabak.02/ 18.5
½% Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
4½% Oſt. Schatz. 14
(lt Innsbr. .Abk.)
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr.
t. Innsbr. A
42 einh. R. (k.).
3% Port.,(Spz.iII
5%Rum. am. R.03
4½%, Gold. 13
4% „ am kon.
42. „ am. 05
4% Türk. (Adm. 0
4% (Bagd.)
42 „ (Bagd.) II
4% - unif. 1903
49 . 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
(lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
49 Ung. Goldr.
((t*. Innsbr. Abk.
4% Ung. Staatsr
v. 10 . ....."
(44 Insbr. Abf.
2.25
3.75
6.25
157
5.3
5.3
13
12.8
24.8
24.6
40 Ung.Kronr.
320 Ung. Giſ. Tor.;/ 17.25
Außer=
europäiſche
5%Mex.am. in. abg.
5% „äuß. 99
40 „ Gold 04 ſtf..
konſ. inn.
4½%„Irrigat.
5% Tamaulipas!,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberechnung
80 Bad.=Badener
Stadt=Goldanl...
10%Berl. H.=Bk. G.
„ 98
„. „ „ 93
4½%n „ Li=
—
quid.=Pfandbr. . .
6‟ Berl. St. Gold) —
8‟ Darmſt. St.=G./ 93.5
80 D. Hyp.=Bank)
Meining. Goldpf.
3.
Dresd. St.=G.. 88
% Frkrft. St.=G.. 89
80.5
Frit. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
98.5
20 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
91.5
6%0 Frtf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
89
41%Frkf. Hyp.=B.
Liquid.=Pfbr.
76.25
8½ Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr
98.5
Frlf. Goldpfbr. / 91.5
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
s9
5% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
79.5
4 ¼% Hamb. Hyv.
Bk.=Liauid.-Pfpr./ 80r),
Labeidelb=Stadt)
Goldanl.
80 Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. ..
70 Heſſ. Land.=Bk
Goldpfbr.
6% Heſſ.Land.=Bk.
Goldpfbr.. . .
8%Klöckn.=Werk. 26
10%Komm. Elektr.
Mark(Hag.)Gdobl
Komm. Ldsbk
Darmſtadt . . . .
8% Lanb.=Kreditk.
Kaſſel Goldpfbr
8% Ldwgshf. Stadt
Goldanl.
%o M. Kraft Höchſt
Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
M.=Stahlw. 2
8% Naſſ. Ldb. Gold
Nbg. St. Gldal
80 Pfalz. Hyp.Bk.
Goldpfbr.
70 Pfälz, Hyp. Bi.
Goldpfbr.
6%0 Pfälz. Hyp. Bk.
Goldpfbr.
4½% PfälzGhp. B.
Liquid.=Vfbr. ...
8½ Pforzh. St.=G
8% Pirmaſ. St.=G.
O Pr. Centr. Bd.,
Cr.=Bk. Goldpfbr
4½½
Liquid.=Pfbr.
32 Pr. Centr.=St.=Gldpfbr.
%⁄ Pr. Centr.=St.-Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
..
% —. Lig. Pfb
7 ½% Rh. Stahlw.
25
100 Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
87.5
9n.n5
93.9
90
94.25
Ne 6
95.25
96.5
93
88.75
95
92.25
101.5
90.25
86
96.75
93.5
88
76.5
95.2
93
97.6
92
93
99
94
89.5
82.5
103
% R=W. B=C.BG.)
4½
Lig.-Pf
8% Südd. B. Cr. B.
Golbpfdbr. ..."
„
417 %u „Lig.=Pfb.
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.
Gld=
obl. mit Option
Jo V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gd.. ohne Optio
79 Viag (V. Ind,
Unt. Blu.) 27..
8% Voigt &Häffner
Goldobl. ... ..."
80 Württ. Hyp.
Bank Goldpfbr‟
Gn
78.5
33.5
90
89:1,
941.
968
Ohne
Zinsberechnung
5‟ Bdw. Kohl 23/ 12.15
6% Großkr. Mnnh.
Kohl. 23 .. . . . . 113.525
6%Heſſ. Bk.=Reg. 23
5½Heſſ. Volksſtaat
Roggen . . . 23 8.5
%0 Pr. Laliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt.BG.
Borkriegé=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bf..
Mecklb. Hyp.= u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nord. Gr.=Cr.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl od prov.
garantiert
Heff. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Siſ.=Bahn ſtfr.
17.8
13.5
4½ Galiz.=CarlL. B.; 3.7E
abg.
82 Oſt. Sd. 7L.ſtfr.
2,6%Alt. Oſt. Süd.
2,6% Neue
4% Oſt. Staatsb. 83
30 Oſt. 1. b. 8. E.
„ „ 9. Em.
„ . 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz 22
3% RaabOedb. 83/ 18.25
3% „
„ 91/ 18
3%o
4% Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I / 18
4½% Anat., S. III 17
4½% Anat., S. IIII
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepee.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit . .. 143
Bad. Bk. . . . . . . . . 160
Bk. f. Brauind. .
Barmer Bankv. . . 144.5
Bah. Hhp.=Wchſ. .1156
Berl. Handelsgeſ.
„ Hhpoth.-Bk. /235
Comm. u. Privatb. /172.5
Darmſt. u. Nt.=Bk. . 1223
Deutſche Bank
161
D. Eff. u. Wch
121
D. Hyp.=Bl.Me
136.25
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
156
Dresdener Bk.
1157.5
Frankf. Bt.
1114
Fraukf. Hhpth..Bt. 142
97/ 14.5
102.5
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Lux. Intern. Bank.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Nürnb Vereinsst.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hhp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk:. . .
Rhein. Hyp.=Bk...
143.75
144
8
125.25
172
181
134
48
129.5
180
Südd. B.=Crebbitk.
Südd. Disc.=Gef.. /139
Oſterr. Creditanſt. 37.5
Wiener Bankverein! 17:1,
Bergwerké=Akt.
Buderus. . . . . . . . . / 95.1
Fſchw. Bergw. .."
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb. . . . . /167.25
Jiſe Bergb. St...
„Genußſchein .. . /121.25
Kali Aſchersleben ..166.5
Kali Salzdetfurth /247
Kali Weſterregeln . /176.75
Klöcknerwerke (abg
Lothr.=Hütte)..
Mannesm.=Röhre . /143.5
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min =Ant.
Phönix=Bergb. . . /100
Rhein. Braunk. . . . 247.5
Rhein. Stahlw. . . . /156.75
Riebeck Montan..
SalzwerkHeilbronn /198
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke 1101‟,
Oſt. Alpine Montan
Juduſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/275
Henninger
178
Hereules He ſiſche. 1138
Löwenbr.=Münch. 1320
Mainz, Aktienbr: 250
Nicolai, Hofbrauer. /145
Schöfferhof(Bind.)/326
Schwarz=Storchen 1165
Tucher. Nürnberg.
Werger...
173
Abt, Gebr. . . !
Akkum. Berlin . . . . 146
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)! 81
6%o A.E. G. Vzg. A/ 80.75
52 A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm /153.5
Bad. Maſch. Durlach/138.5
—
114
104
112
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin. .
Baſt Nürnberg ..
Bayr. Spiegel .
Beck & Henfel".
Bergmann El. Wk.
Brem.=Beſigh.=O!.
BrownBoveriECie
Brüning & Sohn.
Bürſtenfbr. Erlang
Eement. Heidelb. ..
Cement Karlſtadt.
Cement. Lothr.
Chem. Albert..
Chem. Brockh. .
Chem. Milch..
Daimler=Benz A. G.
Dt. Atlantik Telegr.
Dt. EiſenhandelB!
Deutſche Erdöl ..."
D. G. u. Silb. Sch. A.
D. Linoleumw. Bin.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp=W. (St.).
Dürr Ratingen.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Licht u. Kraft ..
El. Lieferung
Elſ. Bad. Wolle
EmagElekt. Frankf.
Email. Ullrich
Enzinger=Werke
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Feltenc Guilleaum.
Feinmech. Jetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof .."
Frkf. M. Pok. & W.
Geiling & Cie.
Geſ f. elekt. Untern.
Goldſchmidt, Th
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Haid & Neu ...."
11
67.5
68
69
150
53
140.25
180
70.5
115
77.5
40
89
101
125.5
193.5
264
127.5
68.5
73.5
26
210
35
92.5
17.5
40
68.1
235
63
105
52
250.5
35.5
107
73‟
73
259
103
143
165.5
135
47.5
Hammerſen .. ..
Hanfw. Füſſen ..
Hanſa=Llohd, Br.
Hartm. & Braun
Heſſen=Naſiau Gas 122
Heyligenſtgedt
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm. /10,
Hirſch, Kupfer
Hoch=Tief=Eſſen
Holzmann
Holzverk.=Jud..
Inag
Junghans St. .
Kammg. Kaiſersl. 210
Karſtadt, N.
Keram. W. Offſtein
Klein. Sch. EBecker
Knorr, Heilbronn..
Konſerv. Braun .. 67.5
Krw. All=Württbg. /102
Krauß & Co.
Lahmeher
Lech Augsburg . 116
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle. 38
Ludwigsh. Walzm./134
Lüdenſcheid. Metall/
Maintraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg/117.5
Metallgeſ. Frkf. 1173
Miag Mühlenb 140
Moenus Stamm
Motorenf. Deutz 62
Motorenf. Oberuri.
Münch. Lichtſpielk. 125
Reckarſ. Fahrz
n5.
Neckarw Eßlingen
Peters Uinion
100.5
Pfälz. Nühm Kayfer/ 49
Philipps A.-G.
46
Porzellan Weſſel
Rein Gebb. & Schall/103
khein Eleltr. St.
Rhenania,Kunheim! 55
Rütgerswerke 95
Schneid & Hanau. 46
Schnellpr. Franith. 70.5
Schramm Lackfr. . .
Schrift g. Stempel 121
Schuckert. Elektr.. . 1168
25.5
117.5
77.5
81:.
99
86.4
155
chuhfbr. Weſſel. . / 83.25
Schuhf. Herz.... 17.25
Schultz. Grünlack..
Seilind. Wolff. . . . 76
Siemens Glas. ..
Siemens & Halske.
Südd. Immob. . . / 98.5
Züdd. Zucker=A=G. 131
StrohſtoffV. Dresb 313
Thür. Lief. Gotha.
Unterfr. Kr. El. V.. /106.75
Beithwerfe.
46
Ver. f. Chem. Ind./ 94
Ver. b.Olfbr. Mhm. 80
Ver Faßf. Caſfel. . . 51
Gummi. Bln.=Frkf. 30
Pinſel=Nürnberg . . / 87
138.5
Ultramarin
Zellſtoff Berl.. . . . 156
Vogtl. Maſch. . . . . / 70
Voigt & Haeffner. . 1175
70
Volthom Seil
Wayß & Frentag. 1127.5
WegelinRußfbr. 1135
Zellſt Aſchaffenbg. 165
Zellſt. Memel
141
Zellſt. Waldhof. 254
Zuckerf. Rheingau
Transport= und
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz. 97
A. Lokalb. u. Kraft 200
Dt. Eiſenb.=Geſ. . 144
Schantung E.B.../ 6.8
Südd. Eiſenb.=Geſ.
1150.5
Hapag
Nordd Lloyd
153
Frrft. Allg. Ver,
Frankonia Rücko
Darmſtädter Werte
Bahnbedar;
Dampfk. Rodberg.
Helvetia Konſ.....
Gebr. Lutz ......."
Motorf Darmſt. . .
Gebr. Roeder.....!.
VenulethcEllenb.
172
184
A2.
135
[ ← ][ ][ → ]Mummer 68
Donnerstag, den 8 März 1928
Seite 13
ms: willig) Standard per Kaſſe 20½—30½, drei Monate B2¾ bis
Ps, Settl. Preis 230½, Banka (inoff.) 25¾, Straits (inoff.) B4½.
Für Blei; (Tendenz: willig) ausländ, prompt 1942/u, entft. Sichten
ms, Settl. Preis 19¾8. — Für Zink: (Tendenz: willig) gewöhnl.
pt 25½, entft. Sichten 25, Settl. Preis 25½. — Queckſilber (inoff.)
+——21½; Wolframerz (inoff.) 15.
Die Metallnotierungen in Berlin für 7. März ſtellten ſich für je
Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
* Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt.
Elektrolytkupfer=
j.3) 134,75 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
ekallbörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in
Deutſch=
mo für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Original=
ſinsenaluminium, 98= bis 98proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren
10: RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 214 RM.,
Rein=
ſc xl. 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM., Fein=
Iher (1 Kilogramm fein) 78.25—79.00 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
MMärz ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 191¾ (122),
Narrz 121½ (121½), April und Mai 122 (122½), Juni 122 (122), Juli
(4. Oktober 122 (122½), November und Dezember 122 (122). Tendenz:
byreſchwächt. — Für Blei: Januar und Februar 40¾ (41), März
9/ (40½), April 40 (40½), Mai und Jum 40½ (40½), Juli 40½
B1), Auguſt, September und Oktober 40½ (4034), November 40¾
D), Dezember 40¾ (41) Tendenz: abgeſchwächt. — Für Zink:
Mtärz 49½ (50½), April, Mai und Juni 49½ (50), Juli 49½ (50),
Iy guſt bis Dezember 49½ (50) Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen
be=
ſeyaten Geld, die in Klammern Brief.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 7. März. Während effektiver Weizen
incd Roggen ſeitens der Mühlen und des Konſums in wieder größeren
Bheſten aus dem Markt genommen wurde, war die Umſatztätigkeit im
3u itgeſchäft recht gering. Das Ausland hatte durchweg ſeine
For=
ſerungen wieder ermäßigt, ſo daß auch im Berliner Produktenhandel
i geſtrigen Preiſe ſich keinesfalls behaupten konnten. Die
Notie=
rurgen gingen für Weizen um 1,25 Mk., für Roggen etwa 1.— Mk.
zirück. Die Märzſichten waren aber für beide Artikel ſtetig. Prompter
Eiafer feſt, ſonſt nicht ganz einheitlich. Gerſte gut behauptet, im
Mehl=
gifſchäft iſt die Situation allgemein ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 7. März. Die Marktlage iſt im
ahlgemeinen unverändert, lediglich Mais und Roggewmehl zogen im
Arreiſe an. Guter Weizen iſt nur in beſchränktem Maße angeboten. Die
Umnſätze ſind nicht bedeutend. Das Mehlgeſchäft zeigt eine leichte
Be=
lbung. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen I 26, Weizen II
„ Weizen III —; Roggen 25,75, Sommergerſte 29—31,50, Hafer inl.
2.——26, Mais für Futterzwecke 23—B,50, Mais für andere Zwecke 25,50
158 25,75, Weizenmehl 37,50—38, Roggenmehl 35,50—37,75, Weizenkleie
14,10—14,25, Roggenkleie 15—15,25.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 7. März. (Priv.=Tel.).
Weizen: Der Markt war heute recht feſt veranlagt auf den
amt=
lichen Wetterbericht und Meldungen über ſtarke Inſektenſchäden in
Texas, ſowie auf ungünſtige Saatenſtandsnachrichten aus Rußland und
Deutſchland.
Mais: Kleinere Abladungen an den Hauptſtapelplätzen bewirkten
im Zuſammenhang mit Lokokäufen eine feſte Stimmung. Im Verlaufe
ſetzten ſich dann Abgaben durch.
Roggen verlief heute anfangs ageſchwächt auf gutes Erntewetter
und mangelnde Exportnachfrage. Später ſetzte ſich eine Erholung durch
auf private Nachrichten, wonach wenigſtens 60 Prozent der deutſchen
Roggenernte für Mahlzwecke nicht geeignet wären.
Hafer verlief in ſtetiger Haltung auf die Nachfrage am Lokomarkt.
* New York, 7. März. (Priv.=Tel.).
Baumwolle: Das Geſchäft war ruhig. Anfangs zogen die Preiſe
etwas an auf die erhöhte Liverpooler und ägyptiſchen Kabel. Auf
günſtige Wetterberichte aus Texas wurden dann Liquidationen
vor=
genommen.
Kaffee: In Märzterminen wurden anfangs Deckungen getätigt,
während die übrigen Sichten unter Abgaben zu leiden hatten. Im
Verlaufe wurde die Stimmung allgemein ſchwach auf Abgaben des
Handels und europäiſcher Firmen.
Zucker: Am Terminmarkt drückten Hedgingsverkäufe und
Liqui=
dationen, ſowie Abgaben des Handels.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. März:
Getreide. Weizen: März 139½, Mai 138½, Juli 137: Mais:
März 95½, Mai 98½, Juli 100½; Hafer: März 57, Mai 57½,
Juli 53; Roggen: März 116½, Mai 117½, Fuli 111.
Schmalz: März 11,52½, Mai 11,80, Juli 12,10.
Fleiſch: Mat 11,45, Juli 11,70, Sept. 11,96; Speck, loko 11;
leichte Schweine 7,75—8,40; ſchwere Schweine 7,75—8,25;
Schweinezufuhren: Chicago 21 000, im Weſten 130000.
Baumwolle: März 18,27, Mai 18,23.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. März;
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 168½, hart 156½; Mais, neu
ank. Ernte 111; Mehl, ſpring wheat clears 6,60—6,90; Fracht:
nach England 1,6—2,6 Schilling, nach dem Kontinent 9—10 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,25; Talg, extra 838.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 73: Loko:
138; März 13,50, April 13,59, Mai 13,69, Juni 13,71, Juli 13,89,
Auguſt 13,90, September 13,92, Oktober 13,77, November —=
Dezember 13,29.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Privatdiskontſatz wurde geſtern um ½⁄₈ Prozent für beide
Sich=
ten auf 6½ Prozent ermäßigt.
Der Zentralverband der Lebensmittelhändler Deutſchlands ub der
Reichsverband deutſcher Obſt= und Gemüfehändler, die ziffernmäßig
ſtärkſten Verbände des Lebensmitteleinzelhandels im Deutſchem Reiche,
hielten ihre diesjährige Hauptverſammlung in den Tagen vom 4. bis 7.
Marz in Dortmund ab.
Wie von der Verwaltung beſtätigt wird, iſt für 1927 die Dividende
bei der Phönix=A.=G. mit 6½ (6) Prozent in Ausſicht zu nehmen.
Bi=
lanzſitzung 4. April, G.=V. 2. Mai.
Das ſeit 40 Jahren beſtehende Warenhaus Eduard Bormaß in
Han=
nover iſt von der Lindemann u. Co. A.=G. käuflich übernommen worden.
Wie wir erfahren, iſt der Geſchäftsgang der Lindemann u. Co. A.=G.
durchaus befriedigend.
Nach einer Meldung aus Paris, ſoll an Stelle, des tödlich
ver=
uglückten Präſidenten Mayriſch einſtweilen Fritz Thyſſen mit der
Füh=
rung der Geſchäfte der Rohſtahlgemeinſchaft bis zum Zuſammentritt des
Präſidiums und bis zur Neuwahl beauftragt werden.
Es tauchen wieder Prager Meldungen über Verhandlungen der
J. G. Farbeninduſtrie mit dem Auſſiger Verein, und auch mit
ungari=
ſchen Geſellſchaften auf. Bereits vor etwa 4 Wochen hatten wir
Ge=
legenheit, faſt gleichlautende Verhandlungem zu dementieren und daran
hat ſich bis heute noch nichts geändert.
Die Aktien der neuen chemiſchen Geſellſchaft „Acna” (Vereinigte
Nationale chemiſche Werke) in Mailand, die, wie wir bereits meldeten,
mit Underſtützung der italieniſchen Regierung aus der Fuſion der drei
Werke „Sipe‟, „Bonelli” und „Italica” mit einem AK. von 95,5 Mill.
Lire hevvorgegangen iſt, befinden ſich faſt ausſchließlich im Beſitz der
Turiner Gaswerke (Gas di Turino),
Beim Finanzminiſterium in Rom iſt ein Ausſchuß eingeſetzt worden,
der die Verkaufspreiſe für Quechſilber feſtſetzt. Er beſteht aus fe einem
Vertveter der ſtaatlichem Minen von Idria ſowvie der Geſellſchaften
„Mkonte Amiata” und „Siele‟. Die Beſtimmung der Preiſe erfolgt in
Uebereinſtimmung mit der ſpaniſchen Geſellſchaft, die den Alleinverbauf
aus den ſtaatlichen Minen von Almadem innehat.
Meldungen aus Waſhington beſagen, daß noch im Laufe des am
3. Juni ablaufenden Fiskaljahres 50 Millionem Dollar für Radioanlagen,
Schiffe und Patente auf Grund des Eigentumsgeſetzes zurückerſtattet
werden ſollen.
In Sydney wurden 10 150 Ballen bei regem Käuferintereſſe faſt
veſtlos ausverkauft. Die zur Verſteigerung gelangenden Loſe waren
durchweg ausgezeichneter Qualität. Die Kaufluſt war ſeitens
euro=
päiſcher und amerikaniſcher Käufer äußerſt lebhaft.
Dienstag, den 13. ds. Mts., von
vorm. 90, Uhr ab, werden in der
Yurnhalle am Woogsplatz hier
auus den ſtädt. Förſtereien Beſſ.
Laub=
voald (H. d. Erlen 10, Dachsberg 30,
dranz.=Berg 15, Dieterſchlag 2 u. 4) und
Aeiltgkreuz (Spitz a. Z. 7, Eichelacker
1S, 56, 57, Lichtſchlag 33, Holzſchlag 23
41i. Woogsberg 38, Hitzberg 28, 29, Küh
hache 20) verſteigert:
Buche (Dieterſchlag 2u. 4) 94 II. K
4,27 mm, 2 III. 1,33 fm; Hainbuche
Sitzberg 29, Hi. Woogsberg 38) 3 II. 1,5
un, 1 III. 0,77 km; Linde (Hi.
Woogs=
herg 38) 2 III. Kl. 1,65 Im; Eiche (dar
hrſtkl. Schnittſtämme) 58 I. Kl. 9,62 Im,
M6 II. 21,87 im, 74 III. 59,51, 60 IV
n7,73, 18 V. 29,14, 2 VI. 3,47, 1 vII
A,52 und 1, VIII. 3,79 fm:
Eichenutz=
ſcheit (rund, Eichelacker 15) 2 Im.
Darmſtadt, den 3. März 1928. (st4095
Städt. Güterverwaltung.
Der Plan über die Herſtellung
unter=
mnd oberirdiſcher Telegraphenlinien an
wer Holzhofallee liegt hier auf die Dauer
won 4 Wochen aus.
Darmſtadt, den 7. März 1928.
Telegraphenbauamt.
Bekanntmachung.
Die Nutz= und
Brennholzverſtei=
gerung vom 5. März 1928 iſt
geneh=
mnigt. Ueberweiſungs= und erſter
Fahr=
ſtag Mittwoch, den 14. März 1928 mit
SZuſammenkunft vormittags 9 Uhr am
Forſthaus Apfelbachbrücke, für die 7 vm
Riefern=Nutzſcheit in der Förſterei
Schlich=
ter zur gleichen Zeit am Forſthaus
ASchlichter. Ablauf der dreiwöchigen Bar=
Sahlfriſt den 27. März 1928. (4314
Mörfelden, den 6. März 1928.
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.
.1B
m Fürſtl. Forſtrevier Hohenſtein.
Montag, den 12. März, von
vor=
mittags 9 Uhr an, werden im
Gaſt=
hauſe „Zur Traube” (Frau Lampert) in
Reichenbach i. Odw. aus den Diſtrikten
Forſtwald, Großwald, Forſt, Heckenhain,
Ferdinandenshöhe, Steinwäldchen,
Höll=
berg und Hoheberg öffentlich verſteigert
Stämme:
Eiche: Kl. 1 2 St. — 0,33 fm, Kl. 2
28 St. — 11,77 fm, Kl. 3 14 St. —
11,90 im, Kl. 4 4 St. — 5,57 im;
Eſche: Kl. 1 7 St. — 1,52 fm, Kl. 2
6 St. — 1,99 im;
Ahorn: Kl. 2 und 3 2 St. — 0,76 im;
Edelkaſtanie: Kl. 3 2 St. — 0,82 fm,
Kl. 4 4 St. — 2,57 im, Kl. 5 2 St.
— 1,49 fm:
Fichte: Kl. 1b 7 St. — 1,67 im, Kl. 2a
44 St. — 32,04 fm, Kl. 2b 45 St. —
56,01 fm, Kl. 3a 32 St. — 52,56 fm
Kl. 3b 1 St. — 2,27 im, Kl. 4a 1 St.
— 3,04 fm;
Weißtanne: Kl. 1b 1 St. — 0,46 Im,
Kl. 2a 1 St. — 0,75 im, Kl. 3a 1 St.
— 1,48 im;
Weymouthskiefer: Kl. 3b 1 St. —
0,48 Im, Kl. 4b 1 St. — 1,21 fm.
Derbſtangen:
Fichte: Kl. 3 135 St. — 4,16 fm:
Weißtanne: Kl. 1 u. 3 57 St. — 2,28 fm;
Reisſtangen:
Fichte: Kl. 6 1171 St. — 7,11 fm;
Weißtanne: Kl. 6 310 St. — 2,81 fm.
Bohnenſtangen:
Fichte: 800 St.
Weißtanne: 200 St.
Hohenſtein, den 6. März 1928. (4316
Fürſtliches Forſtrevier Hohenſtein.
(Letzte Brennholzverſteigerung.)
Montag, den 12. ds. Mts., von
vorm. 9 Uhr ab, werden in der
Turn=
halle am Woogsplatz hier aus den
ſtädt. Förſtereien Heiligkreuz (
Nacht=
weide 43, 44, 45, Eichelacker 56, 57, Spitz
an der Chauſſee 32, Stadförſterlache 35,
Scheftheimerſchlag 52, Langwieſe 50 und
verſch. Abteilungen Los Nr. 1485—1706)
und Beſſ. Laubwald (Dieterſchlag 2
und verſch. Abteilungen von Los Nr. 964
ab) verſteigert:
rm Scheiter: 204 Buche, 35 Eiche,
3 Birke, 5 Kiefer, 4 Erle, 11 Fichte, 2
Linde; Knſippel: 40 Buche, 25 Eiche,
1 Birke, 5 Kiefer, 9 Erle, 29 Fichte:
Reiſigknüppel: 3 Buche; Stöcke: 2
Buche, 4 Eiche, 12 Fichte. (st4342
Darmſtadt, den 7. März 1928.
Städt. Güterverwaltung.
Vergebung von Rüchenabfällen.
Die Küchenabfälle aus dem ſtädt.
Altersheim und Verſorgungshaus ſollen
für die Zeit vom 1. April 1928 bis 31.
März 1929 dem Meiſtbietenden überlaſſen
werden.
Für beide Anſtalten ſind getrennte
Angebote bis längſtens 15. März 1928,
vormittags 10 Uhr, in verſchloſſenen
Briefumſchlägen mit entſprechenden
An=
ſchriften bei dem ſtädt. Wohlfahrts= und
Jugendamt, Zimmer 64, einzureichen.
Darmſtadt, den 1. März 1928. (436
Städtiſches Wohlfahrts= und
Jugendamt.
Am Freitag, den 9. März 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27,
eine große Anzahl gepfändete
Ge=
genſtände öffentlich zwangsweiſe geger
Barzahlung.
(4356
Vorausſichtlich wird beſtimmt
verſteigert:
1 Nähmaſchine, 1 Sekretär, 1 Klavier
1 Schreibtiſch, 1 kl. Bohrmaſchine.
Hieran anſchließend, 4 Uhr, an
Ort und Stelle, Liebfrauenſtr. 74:
eine Anzahl Weißbinderartikel und
Gerätſchaften.
Darmſtadt, den 7. März 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher.
Am Freitag, den 9. März 1928,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Bleichſtr. 40
fol=
gende Pfänder zwangsweiſe gegen
Bar=
jahlung verſteigert werden, insbeſondere:
2 Muſikautomaten, 1 Klavier, 1 große
Partie Pelze, Pelzmäntel, 1
Kinder=
wagen, 1 Muſterkarton mit
Chriſt=
baumſchmuck, 1 große Partie Schirme
und Stöcke, 1 Kaffeemaſchine, 1
Co=
lumbus=Waſchtiſch, 2 Regulatoren, ein
Photo=Apparat, 3 Kiſten
Weihnachts=
kerzen, 50 Briefordner, 4 Schreibzeuge,
46 Bilderrahmen, 2 Fächer, neue und
gebrauchte Möbek aller Art u. and. m.,
1 Teppichkehrmaſchine.
Ferner nachmittags 3 Uhr:
160 Paar Schuhe (alle Größen).
Darmſtadt, den 7. März 1928. (4365
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Dienstag, den 13. März 1928,
beginnend vorm. 8 Uhr, werden au
Vahnhof Kranichſtein 330 Stck.
Brenn=
holzſchwellen und 38 cbm Bruchſchwellen
losweiſe, öffentlich, meiſtbietend gegen
ſofortige Barzahlnng verſteigert. Die
Bedingungen werden vor Beginn der
Verſteigerung bekanntgegeben.
Bahnmeiſterer 56.
4331)
Am Freitag, den 9. März 1928,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich ar
Ort und Stelle, Kiesſtraße 24,
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung:
(4362
2 Singernähmaſchinen, 1
Zuſchneide=
tiſch, 1 Spiegel (dreiteilig), 1
Schreib=
tiſch, 1 Garnitur Peddigrohr, 1
Stoff=
regal, 1 Wandſchrank, 1
Garderobe=
ſtänder, 2 Arbeitstiſche und verſchied.
andere mehr.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Höhere Bürgerſchule zu
Groß=Bieberqu.
Anmeldungen neu eintretender
Schüler und Schülerinnen für das
Schul=
jahr 1928/29 werden Freitag, den 16.
März, und Mittwoch, den 21. März
nachmittags von 1 —2 Uhr im
Schul=
gebäude entgegengenommen.
Vorzulegen ſind Geburtsſchein,
Impf=
ſchein und Zeugnis der zuletzt beſuchten
Schule. Der Eintritt in die Sexta kann
nach vierjährigem Beſuch der
Grund=
chule erfolgen.
In Ausnahmefällen können die
An=
meldungen auch ſchriftlich an die
Schul=
leitung eingereicht werden. Die
Aufnahme=
prüfungen finden Montag, den 23. April,
von 8” Uhr vormittags an, ſtatt. Der
lehrplanmäßige Unterricht beginnt
Diens=
tag, den 24. April, vorm. 8 Uhr, (4321
Der Leiter:
Saal, Studienrat.
Alle Sorten.
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Donnerstag den 8 März 1928
Nummer 68
Palast-Lichtspiele
Union-Theater
Das auserwählte
Doppelprogramn
Ein Film. den jed
sehen muß!
Anläßlich der endgültigen Fertigstellung
unserer Orgel spielt am
Sonntag, den 11. März
vormittags 11½ Uhr
Herr Professor H. Schindler
Das hohe Lied de
Gattin und Mutter
vom Staats-Konservatorium
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„.SCHARLACHROTE
BUCHSTABE
f Lasbansgh.
gEeik: vicrön s56sreön
K
T—rrrtirg
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EeELN-
Würzburg
V
nne
HAMEAA-
Ben Eineien Eint uestlaletersa eu
Ai Bnde ve d duch
Akte Florence Vidor Takte
(24582
nachstehendes Orgel-Konzert
1. Passacaglia in cmoll . . . Joh. Seb. Bach
2. Freie Improvisation mit Vortührung der
einzelnen Register und Registergruppen
3. Choral in a-moll . . . . . . . Cesar Franck
4. Introduktion u. Passacaglia in fmollMax Reger
5. Fantasie und Fuge über den Namen BACH
Franz Liszt
mit
William Boyd
Der beste Wild-West-
Film der Saison
A.
Tänzer, Akrobaten, Mimiker Zauberer und
Taschenspieler — Ein ganzes Variete-Programm
bildet den Hintergrund zu diesem Drama.
Jugendliche haben
Zutritt ( 6583
Die Orgel ist geliefert von der Orgelbauanstalt
((V.4355
Weise in Plattling.
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Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Miete C (14. Vorſtellung)
Donnerstag, den 8. März 1928
Anfang 19.30 Uhr Ende 22.00 Uhr
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an=
ſtelle der angekündigten Vorſtellung
Vorverkauftägl. an unserer Kasse. Preise 1.00—2.50
(k. 1100,—. (4215a
Donges & Wiest.
Großes Lustspiel mit Dina Gralla
und Werner Fuetterer (4311
„Salome‟
Cavalleria rusticana
Melodrama in einem Aufzug
von Pietro Mascagni
Muſikaliſche Leitung: Berthold Sander
Spielleitung: Rudolf Scheel
Mitwirkende
Nei
Ntartha Liebel, Roſe Landwehr, Kät.
Walter, Leo Barc inſki, Joſef Poerner
Anfang 3½ Uhr. Wochenschau. Abends 8 Uhr.
Sonntag, den 11. März, nachmittags 4 Uhr
m..Städtischen Saalbau
Mitwirkende: Herr Konzertsänger Peter Schäfer, Darmstadt, Herr
Prof. Dr. Friedrich Noack, Darmstadt, Herr Konzertmeister u.
Vioiin-
virtuose Ernst Lindner, Herr Kammermusiker H. Hennig, beide vom
Staatstheater Wiesbaden — Der aktive Chor — Leitung der
„öre: Herr Musikdirektor Robert Herber Darmstadt
Der Bajazzo (Pagliacci)
Drama in zwei Aufzügen und einem
Prolog von Leoncavallo
Muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt
Spielleitung: Rudolf Scheel
Mitwirkende:
Paula Kapper, Rudolf Balve, Leo Bar=
(I. Bariton, Staatsoper Berlin.)
Lieder und Arlen; Schumann, H. Wolt,
Dvorak, Verdi, Giordano.
2, 3. 4, 5 u. 6 ℳ ſeinschl. Steuer) in
Iaf IEn der Musikalienhandlung Wilh. Heß,
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Elisabethenstraße 34.
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udwigstr., Fr. Roth, Bessungerstr. 41, Friseur Müller Bessungerstr.
H. Fink, Soderstraße 36 und bei den aktiven Mitgliedern. (16570
czinſki, Karl Ebert=Beyer, Herbert Grohm
Ludwig Wenzel
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze 1 — 10 Mark
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Kleines Haus
Donnerstag, den 8. März 1928
Anfang 16.00 Uhr
Das Lubitſch=Filmluſtſpiel:
So iſt Paris
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Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße.
„Das chriſtliche Myſterium bei
Richard Wagner”
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Hermann Beckh, Stuttgart. Freiwillige
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Zur Förderung des Kulturfilms, sowie des künstlerisch
hochwertigen Spielfilmssind durch die Hessischen
Licht-
spiele für Schule und Volksbildung (Leitung Studienrat
Dr. A. Vetter) in Darmstadt die Vorbereitungen zur
Gründung einer Kulturfilm-Gemeinde beendet. Die
Hessische Lichtspieltheater A. G., deren vornehmes
Lichtspielhaus (Helia) m der Wilhelminenstr. seit seinem
kurzen Bestehen in weitesten Kreisen bekannt geworden
ist, wird in enger Zusammenarbeit mit uns diesen Filmen
besondere Pflege angedeihen lassen und unseren
Mit-
gliedern außerdem Vorteile für den Besuch bieten.
Nähere Mitteilungen folgen in den nächsten Tagen.
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Mummer 68
Bin Särttin Taman=
Roman von P. van der Hurk.
(Nachdruck verboten)
Die Herren veräbſchiedeten ſich, und Baron Kemp blieb
Ui in.
Er ging in tiefen Gedanken in ſeinem Atelier auf und ab
no bemerkte zuerſt ſeine Haushälterin, nicht, die in Hut und
Nyantel, mit verweinten Augen und einem altmodiſchen
Köfſer=
ſeutin der Hand, auf der Türſchwelle ſtand.
„Herr Baron — — ich gehe!
Er blickte erſtaunt auf.
Tränen kullerten aus ihren geröteten Augen.
„Was ſagen Sie, Marie?!”
„Ich gehe, Herr Baron!”
Er ging mit großen Schritten auf ſie zu:
„Warum denn, Marie?
Sie ſchneuzte ſich umſtändlich und wiſchte die Tränen ab.
nahm ihr den Koffer ab und führte ſie wie ein Kind an der
on.nd zu einem Stuhl.
„Nun ſetzen Sie ſich mal, Marie, und machen Sie keine
Luummheiten."
„Vor 25 Jahren kam ich in das Haus unſeres ſeligen alten
barrn Baron” ſchluchzte ſie. „25 Jahre iſt eine lange Zeit, Herr
Aaron. Der Herr Baron war noch ein ganz kleiner Junge. Ich
ſolbe mit ihm geſpielt, ich habe an ſeinem Bettchen geſeſſen, wenn
II krank war, ich habe mit ihm gebetet — — ich war zu ihm wie
uie Mutter zu ihrem Kind —
„Aber das weiß ich doch alles, Marie, glauben Sie denn, daß
a, das vergeſſen habe —
„lnd jetzt ſoll ich das ſchöne Bild geſtohlen haben, — du
—” ſchluchzte ſie.
ber Gott, ſteh mir bei —
Baron Kemp ſtrich ſanft über das ergraute Haar der alten
ſtrau:
„Aber wer glaubt denn das, Marie, wer hat denn das
ſagt?“
„Der Herr Kommiſſar”, rief ſie jetzt mit erhobener Stimme.
„Ich habe es mit meinen eigenen Ohren gehört!“
— Dies will nun allerdings nicht viel heißen — dachte
A—mp.
„Es gibt nur die eine Möglichkeit, hat er geſagt, daß Ihre
Haushälterin, hat er geſagt, die ein zweites Paar Schlüſſel hat,
ingendwie an der Sache beteiligt iſt, hat er geſagt.”
Er ſchob ſich jetzt einen Stuhl ganz nah an den ihrigen und
verſuchte ſie zu beruhigen:
„Aber Marie, was der Kammiſſar ſagt, das brauche ich doch
woch lange nicht zu glauben — und ich hade es auch keinen
Mugenblick geglaubt.”
„Wirklich nicht??” fragte ſie und ſah ihn trenherzig an.
Donnerstag, den 8. März 1928
„Wirklich nicht, Marie, ich gebe Ihnen meine Hand darauf.”
Er nahm ihre von Tränen feuchte Hand und ſtand auf:
„Nun ziehen Sie ſich wieder aus, Marie, ſtellen Sie den
Koffer fort und vergeſſen Sie, was der Kommiſſar geſagt hat,
denn der verſteht nichts davon.”
Als er wieder allein war, grübelte er weiter: Wer kann es
geweſen ſein? — Ein Fremder konnte es nicht ſein; denn ſein
Hund hätte ihn angefallen und nicht ohne blutigen Kampf
los=
gelaſſen. Aber davon hätte man eine Spur finden müſſen.
Er ging ſelbſt nochmal durch alle Räume. Es war nichts
zu finden. Alles ſtand an ſeinem gewohnten Platz, es war
rätſelhaft.
Er ſetzte ſich in einen Seſſel, und dachte angeſtrengt nach.
Immer wieder drängte ſich ihm der Gedanke an Erich Rothe auf,
und immer wieder verwarf er ihn und ſchämte ſich, daß er ſeinen
Freund verdächtigte.
Er fuhr hinunter und klopfte bei der Portierfrau.
Die klatſchſüchtige und ſenſationslüſterne Frau ſchloß ſofort
ihre Portierloge auf und kam heraus.
„Sagen Sie mal, Frau Schramm, Sie kennen doch meinen
Freund, den Herrn Rothe?”
„Natürlich, Herr Baron, den hübſchen Herrn mit den
dunk=
len Augen — der hat doch jetzt den Roman in der „Illuſtrierten”
geſchrieben — alſo mein Mann und ich, wir haben geſagt:
ſabel=
haft — alſo ſo ſpannend, ſage ich Ihnen, wunderbar! Nächſte
Woche kommt nun die letzte Fortſetzung — mein Mann und ich
haben geſagt, ſchade, daß es zu Ende geht. — Was meinen Sie,
Herr Baron, ob das Mädchen den noch kriegt — — alſo ſo ein
armes Ding — mein Mann und ich
Baron Kemp hatte eine Weile dieſen Redeſchwall über ſich
ergehen laſſen, aber jetzt unterbrach er ſie und fragte:
„Wann haben Sie Herrn Rothe zuletzt geſehen?”
Die Frau fühlte, daß man ſie nach etwas Wichtigem fragte
und ſtellte ſich gleich in Poſitur:
„Wenn ich Ihnen das genau ſagen ſoll, Herr Baron, warten
Sie mal — — zuletzt geſehen? Wann habe ich Herrn Rothe doch
zuletzt geſehen? — Das war geſtern abend, als er mit dem
Herrn Baron fortging, das war ſo um ſieben herum.”
„Und nachher nicht mehr? Abends vielleicht, als er den
Hund herausließ?”
Frau Schramm ſchüttelte den Kopf:
„Nein, ich habe ihn ſeitdem nicht mehr geſehen. Nun gibt
unſereins auch nicht ſo acht, wenigſtens am Abend nicht, wenn.
das Haus zu iſt — — und der Herr Rothe hat doch einen
Schlüſ=
ſel und braucht nicht zu ſchellen.”
Kemp ſtutzte:
bei Huſten, Heiſerkeit,
AIM Verſchleimung
Fay’s echte Sodener Mineral=Paſiillen.
Seite 15
„Hat er denn jetzt auch noch einen Schlüſſel?”
„Ja, geſtern, als er zum Herrn Baron hinauffuhr, ſchloß er
die Ture ſelbſt auf und auch den Fahrſtuhl.”
„So —”, ſagte Kemp, „und ſonſt iſt Ihnen nichts
aufge=
fallen?”
Die Portierfrau machte eine ganz wichtige Miene:
„Paſſiert iſt ja geſtern abend gerade genug — — die Frau
Reichstagsabgeordnete Dr. Jürgens vom zweiten Stock hat doch
das Ueberfallkommando angerufen, kurz bevor ih Mann nach
Hauſe kam.”
„Davon weiß ich ja nichts”, unterbrach er ſie.
„Nun ja, bei der Aufregung wegen dem Bild iſt das ja kein
Wunder — — und da haben ſie doch einen Mann herausgeholt
— — alſo gut angezogen, ſage ich Ihnen, man könnte meinen,
ein Herr — aber ſo iſt es ja immer, die größten Gauner haben
die feinſten Sachen — — ſein Geſicht konnte ich nicht erkennen,
aber jetzt, wo Sie mich ſo nach dem Herrn Rothe fragen, fällt
mir ein, er hatte dieſelbe Statur wie Herr Rothe, gerade ſo eine
große ſchlanke Figur.”
„Nun — und war es ein Einbrecher?” fragte Baron Kemp.
Die Frau ging einen Schritt näher auf ihn zu:
„Gefunden haben ſie nichts bei ihm, aber ſagen Sie ſelbſt,
Herr Baron, zum Spaß klettert man doch nicht nachts um 11 Uhr
in eine fremde Wohnung!”
Kemp gab der Frau eine Zigarre für ihren Mann und fuhr
wieder hinauf. Er rief ſofort die Penſion an, wo Erich Rothe
wohnte. Aber das Stubenmädchen gab zur Antwort, daß Herr
Rothe nicht zu Hauſe ſei; es wäre auch ſchon ein Herr dageweſen,
der ihn dringend hätte ſprechen wollen.
„Wiſſen Sie zufällig, wann Herr Rothe fortgegangen iſt?“
fragte er und nannte ſeinen Namen.
„Soviel ich weiß, iſt Herr Rothe heute nacht überhaupt nicht
zu Hauſe geweſen,” meinte das Mädchen, „dem das Bett lag
am Morgen noch unberührt, und ich habe Herrn Rothe heute
auch noch nicht geſehen — — kann ich vielleicht ewas ausrichten?”
Baron Kemp dankte, legte den Hörer ab und überließ ſich
wieder ſeinen Gedanken. Aber ſie hafteten nicht an dem
verlore=
nen Bild und nicht an ſeinem treuen Hund. Vor ſeinen Augen
ſtand immer wieder eine Madonna. Aber es war nicht die
Ma=
donna von Tizian, es war ſeine Madonna, die er lebendig vor
ſich geſehen, deren Stimme er gehört hatte und die er liebte mit
ſeinem großen, reinen Herzen. Da ſtand noch die Staffelei, vor
der er wochenlang gearbeitet hatte, da ſtand noch ihr Seſſel, der
ihr täglicher Platz geweſen war. Bald war es drei Uhr, das war
die gewohnte Stunde ihres Beſuches, aber ſie kam heute nicht, ſie
ſaß ſchon in den weichen Polſtern eines D=Zug=Abteils und fuhr
— — wohin eigentlich?” Sie wollte ſchreiben, hatte ſie beim
Abſchied geſagt. Ob ſie Wort hielt, und wann?
Er ſtellte ſich vor die Staffelei und betrachtete den leeren
Seſſel. Er ſchloß die Augen: langſam ſtieg ihr Bild vor ihm auf.
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