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berechigt den Bezſeher nicht zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 34
Freitag, den 3. Februar 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streilk uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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auffräge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei.
Konlurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Nationalbank.
Die Not des beſetzten Gebietes.
Rritik des Reichstags an der franzöſiſchen Rheinlandpolitik. — Uebergriffe der
Beſatzungstruppen. — Die Militärherrſchaft am Rhein.
Die Mittel zur Förderung von Wirtſchaft und Arbeit im beſetzten
Ge=
biet ſollen zur ſyſtematiſchen Erhaltung und Förderung der Wirtſchaft rats darauf hingewieſen hat, daß die Wahlen von 1928 in den
Die Räumungs=Oebatte.
verwendet werden. Ferner ſollen Induſtrie und Gewerbe in möglichſt
großem Umfange Arbeiten und Lieferungen zugeführt werden.
Der Reichstag fordert den Abzug der Beſatzung.
Als erſter Redner erhob Abg Witte (S.) Einſpruch gegen die im=
Herr Briand, der urſprünglich die Abſicht hatte, bereits
ium Mittwoch vor die Kammer zu treten und einen
Rechenſchafts=
ericht über ſeine Deutſchlandpolitik zu geben, iſt von
beinem Kabinettschef veranlaßt worden, ſich vorläufig noch etwas
urückzuhalten. Infolgedeſſen wird er wahrſcheinlich überhaupt
urſt am Anfang der kommenden Woche das Wort ergreifen und
em Reichsaußenminiſter ſeine Antwort von der Rednertribüne
ſerab geben. Dadurch erhält die Pariſer Preſſe weiterhin freie
Sand in ihren Verſuchen, die Räumungsdebatte, wie
ſäe neu aufgerollt wurde, auf ein totes Gleis zu ſchieben.
DDer Reichstag hat ſich allerdirgs durch dieſe Pariſer
Quer=
reibereien nicht abhalten laſſen, zu den Locarnoverträgen
ſaas feſtzuſ llen, was in aller Oeffentlichkeit geſagt werden
mußte. Er hat die Debatte zum Etat des Auswärtigen durch
u ine einmütige Kundgebung am Donnerstag bei der Beſprechung
ürber den Haushaltstlan des Miniſteriums für die beſetzten
Ge=
beiete ergänzt. Mit ſeltener Geſchloſſenheit ſtellten die Redner
er Fraktionen von rechts bis links die Forderung auf, daß
ſeas Rheinland endlich geräumt und von dem
Oruck der Beſatzung befreit werden müſſe.
Den Auftakt gab der Staatsſekretär Schmidt vom
Rheinminiſterium, der für den erkrankten Reichskanzlex
Dr. Marx ſprach. Er zog eine überaus traurige Bilanz
er Verhältniſſe im beſetzten Rheinland, die ſich
mum weſentlich geändert haben. Nach wie vor würden viele
auſende Wohnungen der Bevölkerung
ent=
ogen, Tauſende von farbigen Soldaten ſeien
och immer im Rheinland, Schießübungen auf
eutſchem Boden würden in größtem Stil abgehalten,
ſHerbſtmanöver durchgeführt ohne Rückſicht auf die Bedürfniſſe
drer Bevölkerung, Zugtiere und Kraftfahrzeuge
wür=
den fortgefetzt gemuſtert, auch die
Ordonnanzverhand=
aungen kämen nicht vom Fleck, auch weiter ſei die
Bevölke=
ung der Militärjuſtiz ausgeliefert, die
Ge=
eimpolizei beherrſche das beſetzte Gebiet, die
Rekru=
ſierung der franzöſiſchen Fremdenlegion werde
durch die Beſatzungsbehörden gefördert, kurz: die geſamte Lage
ſei für das beſetzte Rheinland die denkbar ungünſtigſte.
Staats=
ſekretär Schmidt gab dann einen kurzen Ueberblick über die
Ver=
ſtiche der Reichsregierung, endlich einmal bei den
Beſatzungs=
behörden Erleichterungen für die Bevölkerung durchzuſetzen. Er
wies weiter nach, welche Maßnahmen von der Reichsregierung
en griffen worden ſeien, um unabhängig von den Verhandlungen
urit den Beſatzungsbehörden Abhilfe zu ſchaffen. Irgendwelche
WBerſprechungen konnte er nicht machen, er konnte nur der
Hoff=
u ung Ausdruck geben, daß die Beſetzung ein baldiges Ende
ſanden möge.
Dann marſchierten in langer Reihe die Redner der
Frak=
rionen auf, die eine Fülle von Materiai über die Lage der
BSevölkerung im beſetzten Gebiet und die Uebergriffe der
ſaranzöſiſchen Beſatzungstruppen vorbrachten. Sie
aagänzten ſich gegenſeitig in der wirkungsvollſten Weiſe, ſo daß
dirie Ausſprache ein vollendetes Bild von den Zuſtänden
unter der Militärherrſchaft gab, die ſich heute kaum
noeſentlich von der früheren unterſcheidet. Man wird abwarten
mnüſſen, welches Echo dieſe Donnerstagsverhandlungen des
Reichstages namentlich in Frankreich finden werden. Die
inter=
w ationale Ausſprache hat begonnen. Es ſind ſchon viele
Stim=
uien zu verzeichnen, die ſich gegen die weitere Aufrechterhaltung
der Beſetzung wenden. Wir brauchen nur die „Times”
heraus=
za greifen, die doch gewiß nicht deutſchfreundlich ſind. Auch aus
den Reihen der franzöſiſchen Sozialiſten erſchallt der Ruf nach
haldiger Beſeitigung der Fremdherrſchaft am Rhein, nur kann
mnan gerade nicht behaupten, daß ſich die franzöſiſchen Sozialiſten
on den anderen Parteien Frankreichs weſentlich unterſcheiden,
diie noch immer nicht in den Locarnoverträgen eine wirkſame
/Friedensgarantie ſehen. Es wird auch ſchwerlich in der nächſten
98eit ein günſtiges franzöſiſches Echo zur Rheinlandräumung zu
errwarten ſein. Die Wahlen ſtehen vor der Tür, und die meiſten
AParteien verſuchen, die Angſt des franzöſiſchen Wählers vor der
angeblichen deutſchen Gefahr auszunutzen. Das alles kann uns
aber nicht abhalten, den jetzt eingeſchlagenen Weg zielbewußt
ſwrtzuſetzen und die Forderung nach Beſeitigung der
ugenblicklichen Zuſtände am Rhein immer wieder
zui erheben, ſo lange, bis ſie von Erfolg begleitet ſind.
Die Beratung des Eiats des Miniſteriums
für die beſetzten Gebiete.
* Berlin, 2. Februar. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag beſchäftigte ſich heute mit dem Etat des Miniſteriums
für die beſetzten Gebiete. Hierzu liegen eine Reihe
Ausſchußentſchließun=
ggen vor. Der Ausſchuß erſucht die Reichsregierung, die Beſtimmungen
ü ber den Abbau der örtlichen Sonderzuſchläge im beſetzten Gebiet für
diie Betroffenen erträglicher zu geſtalten, die Frage einer gleichmäßigen
(erhöhung der Beſatzungszulage zu prüfen, ferner Maßnahmen für das
Weiterbeſtehen der Thegter und Orcheſter im beſetzten Gebiet zu treffen.
mer noch fortdauernde Beſetzung des Rheinlandes, die mit friedlicher
Verſtändigung nicht im Einklang ſtehe. Das Miniſtenium müſſe auf mög= liche Tatſche erſt in der Entwicklung, noch nicht aber in der
tat=
lichſt ſchnelle Befreiung der Bevölkerung von den Leiden der Beſatzung
hinarbeiten. Die Verurteilungen wegen Uebeitretens der Ordonnanzen
ſeien entwürdigend. In der Entſchädigungsfrage müſſe der Bevölkerung
der beſetzten Gebiete mehr Entgegenkommen gezeigt werden. Hoffentlich
werde im beſetzten Gebiete bald wieder anſtelle der Trikolore die deutſche
Fahne flattern.
Unter dem Druck der Beſatzung: Immer
noch 8 600 Wohnungen beſchlagnahmt.
Nun nahm Staatsſekretär Schmid vom Reichsminiſterium für die
beſetzten Gebiete, der für den erkrankten Reichskanzler ſprach, das Wort
zu folgenden Ausführungen: Die außergewöhnliche Lage des beſetzten
Gbiets offenbart ſich am deutlichſten in den verſchiedenen
Erſcheinungs=
formen der Beſatzungslaſt und in der Notwendigkeit umfaſſender
Für=
ſorgetätigkeit. Die Durchführung der Beſatzungsverminderung, die ich
vor dem Ausſchuß für die beſetzten Gebiete beſprochen habe, hat die
Freigabe von 436 Wohnugen durch die Beſatziklig zur Folge gehabt,
denen aber immer noch 8600 beſchlagnahmte Wohnungen gegenüberſtehen.
(Hört, hört!) In einzelnen Plätzen wie in Mainz und in manchem Orten
der Pfalz ſteigert ſich der Beſatzungsdruck zu einer nahezu unerträglichen
Höhe. Die Anweſenheit von weit über tauſend farbigen Soldaten auch
heute noch in dem franzöſiſchen Beſatzungskontingent erregt nach wie vor
die öffentliche Meinung. Die weit über das vom deutſchen Militär her
bekannte Maß geſteigerten Schießübungen der Beſatzungstruppen im
Ge=
lände und ihre in größtem Stile durchgeführten Herbſtmanöver ſind eine
wahre Landplage für die ohnedies unter ſchwierigen Verhältniſſen
ſeuf=
zende rheiniſche Landwirtſchaft. Die Muſterungen der Zugtiere und
Kraftfahrzeuge mit ihrem demütigenden und wirtſchaftsſchädigenden
Weſen ſind tvotz intenſivſter Bemühungen der Reichsregierung von der
Beſatzung auch in dieſem Jahre wieder augeordnet worden. Die
Or=
donnanzenverhandlungen ſind immer noch in der Schwebe. Ich habe
wiederholt erklärt, daß wir an einer Aenderung des Beſatzungsſtatuts
nur dann ein Intereſſe haben, wenn die Neuerungen einen weſentlichen
Abbau der vorhandenen Einſchränkungen und Laſten für die Bevölkerung
bedeuten und ſo auf die völlige Räumung des beſetzten Gebiets
hin=
weiſen und vorbereiten. (Zuſtimmung). Die Militärgerichte der
Be=
ſatzung ziehen immer noch jährlich rund 1500 deutſche Bürger vor ihre
Schranken, und zwar in mehr als 90 Prozent der Fälle wegen
ausge=
ſprochener Bagatellſachen.
Ueber hundert ernſie Ausſchreitungen gegen
die wehrloſe deutſche Zivilbevölkerung
waren auch im Jahre 1927 zu beklagen. (Hört, hört!) Die unter dem
Namen „Suraté” bekannte Geheimpolizei der Beſatzung entfaltet zum
Teil eine Tätigkeit, die vom Standpunkt der deutſchen Staatsſicherheit
aus auf das ſchärfſte beanſtandet werden muß. Auch die Begünſtigung
der Rekrutierung der franzöſiſchen Fremdenlegion durch nachgeordnete
Beſatzungsſtellen hat nicht aufgehört. Allen dieſen Uebelſtänden
gegen=
über hat die deutſche Regierung nichts unverſucht gelaſſen, um
Beſſe=
rungen herbeizuführen, das harte Los der rheiniſchen Bebölkerung zu
erleichtern und für das Erduldete einen teilweiſen Ausgleich zu bieten.
Die Mittel für kulturelle Fürſorge im beſetzten Gebiet weiſen den
gleichen Betrag auf, wie im vorigen Jahre. Der Reichsrat hat die
Poſition von 3 auf 4 Millionen Mark erhöht. Die Reichsregierung
glaubte, aus grundſätzlichen Erwägungen heraus dieſem Beſchluß nicht
folgen zu können. Andererſeits hat ſie ſich bereit erklärt, überplanmäßig
die Mittel bereitzuſtellen. Schon jetzt aber muß geſagt werden, daß in
keinem Falle mehr als eine Million Mark erwartet werden kann, da die
allgemeine Finanzlage höheren Ausgaben im Wege ſteht. Mit
Zuſtim=
mung der Reichsregierung ſind Mittel zur Förderung von Wirtſchaft und
Arbeit im beſetzten Gebiet in gleicher Höhe wie im Vorjahre, d. h. mit
800 000 Mark, von ihrem Haushaltsausſchuß eingeſetzt worden. Die
Reichsregierung iſt auch der Anſicht, daß die Weitergewährung der
Fahrt=
entſchädigungen an die Saargänger erfolgen ſoll, ſolange deren Notlage
fortdauert. Zu dieſem Zweck iſt im Haushalt ein Betrag von vorerſt
1½ Millionen eingeſetzt. Erwähnt ſei hier auch der Grenzſonds, der
mit ſeinem für die weſtlichen Gpenzgebiete beſtimmten Teil gerade auch
für die beſetzten Gebiete bedeutſam iſt und der in Höhe von 12½
Mil=
lionen bis Ende des laufenden Monats noch zur Auszahlung
ge=
bracht wird.
Die geſetzgeberiſchen Fortſ hritte des derfloſſenen Jahres auf dem
Gebiete der Beſatzungsſchäden, das neue Beſatzungsleiſtungsgeſetz und
die Novelle zuu Beſatzungsperſonenſchädengeſetz, haben ſich bereits, wie
die bisherigen Erfahrungen zeigen, für die Bevölkerung vorteilhaft
aus=
gewirkt. Nun hat der Vonredner auch
das Kapitel der Entſchädigungsfragen
angeſchnitten. Ich möchte dazu erklären, daß huir im Endſtadium der und die Zuneigung des Herrn Seipel erſcheint als eine Säule
Abwicklung der ſogenaanten Rhein= und Ruhrſchäden ſtuehen und daß
unter dieſe Entſhädigungen gezogen werden. Es iſt völln unmöglich.
daß wir immer wieder die Behandlung ſolcher Schadensfälle neu
auf=
nehmen und dauit neue Beunruhigung in der Bevölkerung und neue
Erwartungen hervorrufen, die nachher nicht ihre Erfüllung finden. Wir
haben in den verſchiedenen Entſchädigungsverfahren einen Betrag von
uund 100 Millionen Mark für die Aufrechterhaltung mittlerer und
kleinere: Exiſtenzen aufgewendet, daneben noch Kreditmaßnahmen für
die mittleren und kleinen Exiſteuzen in einer Geſamthöhe von etwa
60 Millionen, ſodaß alſo die Hilfsaktion mit einem Geſamtaufwand von
160 Millionen durchgeführt worden iſt, wohl eim Bewveis dafür, daß
wir in dem durch die allgemeine Finanzlage des Reiches gezogenen
Rahmen auch gerade für die mittleren und kleineren Cxiſtenzen in
weiteſtgehender Weiſe geſorgt haben. Laſſen Sie mich meine kurzen
Ausführungen ſchließen mit der Verſicherung der Reichsregierung, daß
ſie der Bevölkerung der beſetzten Gebiete auch fürderhin treu zur Seite
ſtehen wird und mit dem Ausduuck der Hoffnung, daß der verſtindnis
widtige Anachtonismus der Beſatzung und damit auch die Tätigkeit
Reichsverſpaltung für die beſetzten Gebiete ein baldiges Ende finde
(Befall.)
(Fortſetzung auf Seite 2, Spalte 3.)
Schickſalswende.
Von unſerem —=Korreſpondenten.
Rom, Ende Januar.
Das Jahr 1928/iſt vielleicht für Italien ein Jahr der
Schick=
ſalswende. Die Politik Muſſolinis wird ſchon jetzt durch die
Möglichkeit von Veränderungen in der politiſchen Struktur
Frankreichs, Englands und Deutſchlands beeinflußt. Man weiß,
daß Muſſolini ſelbſt in der letzten Tagung des fasciſtiſchen
Groß=
drei Nordſtaaten nicht ohne Bedeutung für die politiſche Haltung
Italiens werden könnten. Als er dieſe Prognoſe ſtellte, war aber
ein Faktu noch nicht in Richnung zu ſtellen, weil dieſe
geſchicht=
ſächlichen Auswirkung bekannt war: der Sieg Stalins über
Trotzki in der Sowjetrepublik Rußland. Jetzt iſt Trotzki in ſeiner
Verbannung angelangt, die Ausbootung der radikalen
Bolſche=
wiſten iſt zunächſt zur Tat geworden. Damit iſt für die
bolſche=
wiſtiſche Richtung, die ohne offizielle Weltrevolution auskommen
will, der Weg frei. Man verzichtet nach den Enttäuſchungen in
Deutſchland (der Ueberwindung der Ruhrbeſetzung), nach dem
Fehlſchlag in England (Bergarbeiterſtreik) und dem
Zuſammen=
bruch der ruſſiſchen Arbeit in China (chineſiſcher Nationalismus)
zunächſt auf die Utopie der Weltrevolution und iſt froh, wenn
man unter Beibehaltung der äußeren Form einer ſozial=
bolſche=
wiſtiſchen Regierung mit Hilfe des verachteten Kapitals wieder
Anſchluß an die übrige Welt findet, um ſich wieder
emporzu=
arbeiten. Die rein agitatoriſch=propagandiſtiſche Epoche der
ruſſi=
ſchen Revolution erſcheint zunächſt abgeſchloſſen. Damit wird
England eine ſchwere Sorge los: den Schutz ſeiner Kolonien
im fernen Oſten gegen die Bolſchewiſierung und die Bedrohung
ſeiner Intereſſen in China durch ruſſiſche Emiſſäre.
Dieſe veränderte Lage in Rußland iſt in ihren
Auswirkun=
gen aber auch für Italien von ganz außerordentlicher Wichtigkeit.
Alle Kalkulationen muſſoliniſcher Politik werden zunächſt dadurch
im nahen Oſten auf das Empfindlichſte betroffen. Die Pläue im
der Türkei oder gegen die Türkei, das ſyriſche Problem (
Mau=
datsfrage), ja die geſamte Politik am Roten Meer und in
Ara=
bien erhalten ein anderes Angeſicht. Denn ein England, das im
fernen Oſten ſorgenfreier handeln kann, braucht die freiwillige
oder unfreiwillige Mitarbeit Italiens im nahen Orient nicht
mehr, weil es genügend Atem und Kräfte hat, jetzt dort ganz
allein ſeine Pläne durchzuführen oder zum mindeſten ſeine
weſentlichen Intereſſen ohne jegliche Söldnerſchaft Italiens zu
ſchützen. Der große Alpdruck aus Moskau iſt behoben, England
„karä da se. Was Italien immer gern tun möchte, aus ſich her=,
aus die Dinge ſchaffen, das kann ſich England wie in früheren,
freieren Zeiten wieder leiſten. Es wird jetzt mehr als je ohne
jede Rückſicht auf andere nur noch ſeinen eigenen Vorteil walten
laſſen. Damit iſt auch Chamberlains Methode, ſich Italiens für
alle möglichen Zwecke zu bedienen, beſonders dann, wenn es
darum ging, nicht direkt gegen Rußland dder ſeine Nachbarn zu
handeln, inhaltslos geworden, und die ſchon immer beſtrittene
Bedeutung dieſes fasciſtiſchen Engländers noch mehr
herab=
gemindert. Die engliſchen Wahlen werden unter dem Einfluß
dieſer Konſtellation und des bolſchewiſtiſchen Abbaus in Moskau
dieſe grundlegende Aenderung noch klarer in Erſcheinung treten
laſſen.
Muſſolini wird ſich alſo im Jahre 1928 einer neuen Ordnung
der Dinge in Europa gegenüberſehen. Er hat ſchon im
abgelaufe=
nen Jahre keine ſeiner Verſprechungen wahrmachen können. Das
verheißene auguſtäiſche Zeitalter iſt nicht angebrochen. Statt
Wohlfahrt des Landes kennt man bisher nur eine andauernde,
büsartige Deflationskriſe, ſtatt Expanſion nur eingeſtürzte
Luft=
ſchlöſſer. Der einzige äußere Erfolg durch die Verträge mit
Alba=
nien iſt nur ein neuer Anſtrich an der Faſſade eines Hauſes, das
Italien bereits ohne dieſen Anſtrich gehörte. Nur iſt das Haus
zuſiächſt nicht viel wert, wenn man es nicht weiter als Feſtung
gegen Serbien und gegen den Balkan ausbauen kann. Und dazu
fehlen noch allerlei Vorbedingungen, beſonders die
Verkehrs=
wvege und die Einigkeit unter den Hausbewohnern.
Auch die verſchiedenen Vorſtöße, die eine Vorherrſchaft im
Balkan einſchließlich Ungarns ſichern ſollten, haben trotz einer
gewiſſen Vertiefung des italieniſchen Einfluſſes, noch nicht zu
einem wirklich auswertbaren Ergebnis geführt. Rumänien in
ſeiner gewohnten Unzuverläſſigkeit läßt zwar ſeinen
Außen=
miniſter nach Rom fahren, aber die weſentlichen Beſprechungen,
die Herr Titulescu führen wird, werden in Paris und nicht in
Nom ſtattfinden. Polen, ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr ſo
intim mit Italien verbunden, fühlt ſich mehr als früher von der
ruſſiſchen Gefahr befreit und beſinnt ſich unter dem Einfluß
weſt=
licher Mächte darauf, daß es doch eines Tages auch mit
Deutſch=
land zu einem Modus vivendi kommen muß. Selbſt Herr
Wolde=
margs, der vor gar nicht langer Zeit noch Troſt bei Muſſolini
ſuchte, konferiert jetzt mit Harrn Streſemann. Nur noch Ungarn
hält einigermaßen treu zu ſeinem Waffenlieferauten Italien,
treuer Freundſchaft. Aber auch ſie, ſchon geborſten, kann ſtürzen
über Nacht. Von Frankreich und Jugoſlawien braucht man gar
uicht erſt zu ſprechen. Hier verkleiſtern alle offiziellen freundlichen
Worte den großen Riß nicht, der eine ſtändige Gefahr für den
Frieden in Europa iſt. Unter dieſen Umſtänden muß es immer
wieder mehr als harmlos wirken, wenn von Rom aus dem
un=
achtſamen Deutſchland geſagt wird, daß ſeine wichtigeren
Inter=
eſſen in Elſaß=Lothringen lägen und nicht in Südtirol.
Deutſch=
land hat andere Sorgen und wird ſich Herrn Muſſolini zu Liebe
nicht von dem Locarnoerfolg abbringen laſſen, wenn es auch
ebenſo nicht darauf verzichten wird, immer wieder daran zu
mah=
nen, daß die Deutſchen in Südtirol genau ſo gut wie die anderen
Deutſchen in der deutſchen Irredenta auch dann den moraliſchen
Schutz des Mutterlardes verdienen, wenn territoriale
Vorkriegs=
anſprüche nicht vorhanden ſind. Gerade Italien war der
Vor=
kämpfer der Irredenta, des Schutzes und des Strebens für die
„unbefreiten” Gebiete italieniſcher Sprache.
Muſſolinis internationale Lage iſt alſo nicht gerade erfreulich
und durch die ruſſiſchen Ereigniſſe noch unerquicklicher geworden,
als ſie ſchon in den Tagen der letzten fasciſtiſchen Großratsſitzung
Nummer 34
Freitag, den 3. Februar 1928
Seite 2
war. Die inneren Verhältniſſe ſind, wie bereits geſagt, ebenfalls
recht betrüblich. Es hat ſich gezeigt, daß die tatſächlichen
Leiſtun=
gen des Fascismus trotz eines poſitiven Anſcheins nicht
produk=
tiv oder effektiv ſind. Die Wiederherſtellung der Ordnung, mit
der der Fremde zunächſt in Italien geblufft wird, iſt auch bei
allen anderen durch den Krieg herabgewirtſchafteten
Großmäch=
ten im eigentlichen Europa möglich geweſen, ohne daß deshalb
Terror und Diktatur nötig waren. Italien aber hat ſich dieſe
Ordnung mit einer ungeheueren Belaftung des Staatsſäckels
erkauft. Denn es muß die fasciſtiſche Parteimiliz bezahlen, deren
Mannſchaften (als Poſt=, Bahn=, Telegraphen=, Forſt=, Grenz=,
Zoll=Miliz) hinter jedem Beamten ſtehen, um ihn dauernd in
Arbeit und Ordnung zu halten. Da an ſich ſchon in Italien zwei
Beamte nötig ſind, wo in Deutſchland ein Angeſtellter ausreicht,
ſo kann man ſich ausrechnen, was etwa die Beſorgung eines
Briefes in Italien an Unkoſten im Verhältnis zu anderen
Län=
dern verſchlingt. Zu dieſen Spezialmilizen treten dann noch die
Jugendorganiſationen, das Spitzelweſen, die
Ausbandspropa=
ganda und die unzähligen Aemter und Pöſtchen, die jede
Partei=
wirtſchaft mit ſich bringt. Alſo Koſten über Koſten, die ſo gut
wie gar keine produktiven Zinſen bringen. Schon allein die
krank=
hafte Sucht nach Uniformierung, unter der man heute in Italien
den Begriff der Ordnung verſteht, verlangt Summen, die ſich
nicht aus dem Walten dieſer „ſegensreichen” Kraft wieder
ein=
bringen laſſen.
Wohin können nun dieſe Verhältniſſe führen? Zwei Punkte
ſind dabei zu berückſichtigen: der tatendurſtige, echte Fascismus
verlangt Erfolge und Beſchäftigung. Dieſe ſind zurzeit ſchwer
und nur unter allergrößten Gefahren außerhalb Italiens zu
ſchaffen. Die Bürgerſchaft aber, die ſich in ihren Hoffnungen
auf Glück und Geld geprellt ſieht, will ebenfalls Taten ſehen
oder, wenn dieſe ausbleiben, dann wenigſtens eine Lockerung der
Steuerbelaſtung und eine Erleichterung des täglichen Lebens
auch im Wort durch Behebung des Drucks der fasciſtiſchen
Ueber=
wachung. Soll nun Muſſolini abwarten, bis ſich die europäiſchen
Verhältniſſe nach den Wahlen in Paris, London und Berlin
und der Umſtellung in Moskau noch ungünſtiger geſtalten können,
als ſie jetzt ſind, oder ſoll er alles auf eine Karte ſetzen, vorgreifen
und handeln? Was er auch tut: das fasciftiſche Italien ſteht
wohl vor einer Schickſalswende.
Verlegung der Verhandlungen nach Berlin.
* Berlin, 2. Februar (Priv.=Tel.)
Die deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen werden
in den nächſten Tagen unterbrochen werden. Die deutſche
Dele=
gation kehrt unter Führung des Miniſters a. D. Hermes nach
Berlin zurück, allerdings begleitet von einer polniſchen
Dele=
gation, um in Berlin die Verhandlungen fortzuſetzen. Die Polen
haben ſich bereit erklärt, für 4 Wochen nach Berlin zu kommen.
Die Begründung der Verlegung des Verhandlungsortes iſt darin
zu ſuchen, daß Miniſter a. D. Hermes überraſchend zum Leiter
der Delegation ernant wurde, ſo daß er eine Reihe wichtiger
An=
gelegenheiten in Berlin nicht zu Ende führen konnte. Um nun
dies zu ermöglichen, ſollen die Verhandlungen für kurze Zeit in
Berlin weitergeführt werden. Die Verhandlungen werden im
allgemeinen nicht ungünſtig beurteilt; man legt aber Wert auf die
Feſtſtellung, daß ein Erfolg nur dann zu verzeichnen iſt, wenn
ſich die Polen entfchließen, endlich ihre Zölle zu revaloriſieren.
Damit haben ſie bisher gezögert, ſo daß man über die einzelnen
Zollpoſitionen noch nicht ernſthaft fprechen kann.
Zum Arteit im Dofumentenfälſcher=Prozeß
Schreck.
* Leipzig, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Es dürfte noch in aller Erinnerung ſein, daß der
Reichs=
außenminiſter auf der letzten Ratstagung in Genf ſich ſehr ſcharf
gegen das Verhalten gewiſſer deutſcher Pazifiſten wandte. Man
horchte einigermaßen erſtaunt auf. Nun hat man durch den
Dokumentenfälſcherprozeß Schreck und Genoſſen (ſiehe auch
Seite 10 unter „Reich und Ausland‟. D. Red.) näher erfahren,
warum der Reichsaußenminiſter das Verhalten der Pazifiſten
vom Schlage eines Förſter ſo brandmarkte. Die Verhandlungen
vor dem Reichsgericht in Leipzig ergaben, daß Schreck ſeine
ge=
fälſchten „Dokumente” über angebliche Rüſtungen der Reichswehr
zum Revanchekrieg an ausländiſche Mächte verkauft hat. Dieſe
Dokumente fanden in Polen und Frankreich natürlich Glauben
und wurden nicht nur dazu benutzt, um eine neue großzügige
Propaganda gegen Deutſchland zu entfalten, ſondern auch dem
Reichsaußenminiſter gegenüber zur Kenntnis zu bringen, daß
man die Ehrlichkeit der deutſchen Friedensliebe anzweifeln müſſe.
Weiter iſt aber auch bekannt geworden, daß dieſe gefälſchten Do=
Vom Tage.
Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt von Abſichten
der Beſatzungsmächte, weitere 10000 Mann aus dem
Rheinland zurückzuziehen, und über Verhandlungen über
dieſe Frage in Berlin nicht das geringſte bekannt. Man
hält auch nach Lage der Dinge derartige Abſichten für unwahrſcheinlich.
Die Pariſer Preſſe ſagt zur zweiten Streſemanne
rede, daß ſie leider nicht ermurigender ſei als die erſte.
Der „Temps” antwortet auf die zweite Rede Streſemann3 mit den
gleichen Argumenten wie vor einigen Tagen. Wenn Streſemann
be=
haupte, daß der Friedensgeiſt in Deutſchland
Fort=
ſchritte gemacht habe, ſo müſſedafür der Beweis
andau=
ernd neu erbracht werden. Es ſei an den Deutſchen, das
Miß=
trauen zu zerſtreuen, das man im Auslande noch gegen ſie hege.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat geſtern eine mehrwöchige
Urlaubsreiſe nach Sizilien angetreten.
Der Quai d’Orſay veröffentlicht eine Nove, in der die Meldung des
„Giornale d’Italia” d ementiert wird, daß zwiſchen
Frank=
reich und Südſlawien ein Flottenabkommen
abgeſchlof=
ſen worden ſei.
Auf eine Beſchwerde der ſtändigen Mandatskommifſion hat die
bri=
tiſche Regierung dem Generalfekretär des Völkerbunds mirgeteilt, daß ſie
Vorſorge getroffen habe, daß künftig im Verwaltungsſtatut für
Tangan=
fika dieſe ehemalige deutſchoſtafrikaniſche Kolonie als Mandat des
Völ=
kerbundes bezeichnet werde und nicht mehr wie bisher fälſchlich als
eng=
liſehe Kronkolonie.
kumente auch jenen Pazifiſten, die ſich in der Liga für
Menſchen=
rechte zuſcmmengefunden haben, zugänglich gemacht worden ſind.
Sie hatten ſofort erkannt, daß es ſich um Fälſchungen handelt,
hatten aber nichts getan, um ihre weitere Verbreitung zu
verhin=
dern. Infolgedeſſen iſt der deutſchen Außenpolitik ein
unge=
heurer Schaden erwachſen, namentlich hat die Bevölkerung des
beſetzten Gebietes ſchwer zu leiden gehabt, weil Frankreich es auf
Grund dieſer „Dokumente” ablehnte, weitere Erleichterungen
zu=
zugeſtehen. Unter dieſen Umſtänden muß die Verurteilung zu
einer Zuchthausſtrafe von 5 Jahren als verhältnismäßig milde
bezeichnet werden.
Das Schulgeſetz.
Die Forderungen des Zentrums.
* Berlin, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Das Zentrum hat die vor einigen Tagen angekündigten
Forderuugen wegen des Reichsſchulgeſetzes ſchriftlich niedergelegt
und der Deutſchen Volkspartei zugehen kaſſen. Die Forderungen
beziehen ſich bekanntlich auf die Frage des geordneten
Schul=
betriebes, die im Religionsunterricht zur Verwendung
kom=
menden Lehrbücher und die Simultanſchule, Sie ſollen die
Grundlage der weiteren Verhandlungen bilden, die für die Zeit
zwiſchen der erſten uud zweiten Lefung ſtattfinden ſollen. Wann
dieſe Befprechungen beginnen, läßt ſich noch nicht ſagen, doch
wird darauf hingewieſen, daß man erſt die Beratungen des
volksparteilichen Reichsſchulausſchuſſes abwarten will. Auch in
der Donnerstagsſitzung der D.V.P.=Fraktion, die ſich in der
Hauptſache mit Verkehrsfragen beſchäftigte, witrde das
Schul=
geſetz nur kurz geſtreift. Der Fraktionsvorſitzende Dr. Scholz
teilte mit, daß weder von der Fraktion noch ihren Vertretern
im Bildungsausſchuß irgendwelche Verhandlungen
aufgenonz=
men worden ſind. Die Fraktion ſehe keinen Anlaß, von ihrer
bekannten Stellung in der Schulfrage abzugehen.
Zuſammenkunft Streſemanns mit Titulescu
an der Riviera?
2,Bexlin, 2. Febrlar, (Prib.=Fel.)
Der rumäniſche Außenminiſter Titulescn iſt am Donnerstag
in Paris eingetroffen. Er beabſichtigt, hier eine Reihe von Tagen
zu bleiben und dann nach Berlin weiterzufahren. Urſprünglich
wollte er am 10. Februar der Reichsregierung ſeinen Beſuch
ab=
ſtatten. Es iſt aber wieder fraglich geworden, ob dieſer Termin
eingehalten werden kann. Gleichzeitig hat der
Reichsaußen=
miniſter beſchloſſen, einen längeren Erholungsurlaub anzutreten.
Das Ziel ſeiner Reiſe wird noch ſtreng geheimgehalten, was ja
begreiflich iſt, doch vermutet man jetzt, daß der rumäniſche
Außenminiſter ſich mit der Abſicht trägt, ſeine Berliner Reiſe
gänzlich aufzugeben und ſich mit Dr. Streſemann in der Schweiz
oder an der Riviera zu treffen. Da ſich doch wohl kaum noch
einrichten läßt, eine Zuſammenkunft in Berlin herbeizuführen,
ſo ſpricht manches für die Richtigkeit dieſes Gerüchtes. Wie
ver=
lautet, beabſichtigt Titulescu, mit dem Außenminiſter nicht nur
die Banca Generala=Angelegenheit zu beſprechen, ſondern auch
ſämtliche anderen Fragen, die das deutſch=rumäniſche
Verhält=
nis berühren. Außerdem ſoll ſich Titulescu in der von der
letz=
ten Ratstagung nicht erledigten rumäniſch=ungariſchen
Optanten=
frage Deutſchlands Neutralität ſichern wollen.
Die Räumungs=Oebatte.
Die Ausſprache. — Einheitsfront aller Parteien
gegen die Fortdauer der Rheinlandbeſetzung.
(Schluß von Seite 1 Spalte 2.)
Nach den Ausführngen des Staatsſekretärs Schmid ergriff der
Abg. Dr. v. Dryander (Dnatl.) das Wort. Die Zuſtände im
beſetz=
ten Gebiete hätten ſich politiſch und wirtſchaftlich verſchärft. Das Land
ſtehe unter der Herrſchaft emes nur wenig gemilderten Kriegsrechts. Drei
Kommiſſare erließen Ordonnanzen mit unbegrenzter
Machtvollkommen=
heit. Das ſei nicht nur ein Widerſpruch gegen alle Geſetze der Kultur,
ſondern auch gegen alle Beſtimmungen des Friedensvertrags. Der
Red=
neu führte dann eine Reihe von Einzelfällen an, die beweiſen, wie die
Gebiete geknebelt und mißhandelt werden. Gerade mit dem deutſchen Vole
die Verſtändigung mit Frankreich würnſche, müſſe man die Beſetzung als
eine ſtändige Provokation und ein ſchweres Hindernis der Verſtändigung
bezeichnen. Redner ſchloß mit den Worten, daß zu Optimismus kein
Anlaß vorliege, aber umſomehr müſſe alles getan werden, um die
Wider=
ſtandskraft der Rheinlandbevölkerung zu kräftigen.
Abg. Hofmann=Ludwigshafen (Ztr.) betonte, daß die ſeit 1918
im Reichstag immer wiederkehrenden Klagen über die Verhältniſſe im
beſetzten Gebiet notwendig ſeien, damit nicht nur das Inland, ſondern
vor allem auch das Ausland erfahre, daß die Verhältniſſe im beſetzten
Gebiete immer noch eines freien Volkes unwürdig ſeien. (Sehr wahr!)
Wilſon, Clemenceau und Lloyd George haben am 16. Juni 1919 die
früühere Beendigung der Okkupation verſprochen, wenn Deutſchland
vor=
her ſeine Verpflichtungen erfüllt und guten Willen gezeigt habe. Haben
wir dieſe Vorausſetzungen nicht erſüllt? Unter dem Druck der Beſatzung
iſt keinerlei wirkliche Völkerverſöhnung möglich und kann die
Bevölke=
rung nicht an die Ehrlichkeit der Locarno=Politik glauben. Wann kommt
endlich der Tag an dem wir keinen Etat für die beſetzten Gebiere mehr
brguchen?
Abg. Kalle (D. Vpt.) erklärte ſich mit dem Vorredner
einverſtan=
den, daß er an die Verſprechungen der Entente erinnert habe. Die
Be=
völkerung des beſetzten Gebietes trage im nationalen Intereſſe in
be=
wundernswürdiger Weiſe den ſchweren Beſatzungsdruck. Aus höheren
Geſichtspunkten habe Deutſchland den Handelsvertrag mit Frankreich
abgeſchlloſſen. Das ſei doch ein Beweis unſeres guten Willens. Das
ge=
ſpannte Verhältnis, an dem Frankreich trotzdem feſthalte, ſei das Moment
der Unſicherheit in ganz Europa. Die Aufrechterhalwung der militäriſchen
Beſatzung ſei das Unerhörteſte und Unſinnigſte, woran auch die
zuge=
ſagte Reviſion nicht viel ändern würde. Die Volkspartei uterſtütze die
Entſchließung für die Verteilung ſtaatlicher Aufträge. Das Rheinland
wiſſe noch immer als Notſtandsgebiet angeſehen werden.
Abg. Schücking (Dem.) bezeichnete den Frieden von Verſailles
als ein Unglück nicht nur für das deutſche Volk, ſondern auch für die
Siegerſtaaten. Er ſtrrtze von Ungerechtigkeiten und ſei auch techniſch
undurchführbar. Auf dem Gebiete der Beſetzung großer Teile deutſchen
Landes müſſe immer wieder auf das entſchiedenſte die ſofortige
vollſtän=
dige Räumung verlangt werden. Ueber die unerhörten Foxderuggen
des Verſailler Vertrages hinaus fordere man von Deutſchland neue
Ga=
rantien. Nicht durch erzwungene Garantien, ſondern nur durch
nakür=
liches Recht könne ein dauerhafter Frieden geſchaffen werden. Der
Völ=
kerbund erfülle nicht voll ſeinen Zweck. Er ſtehe unter dem Druck der
großen Mächte. Der Redner forderte daher ein wirklich neutrales
Fo=
rum, dem die Streitigkeiten der Völker umtenbreitet werden.
Abg. Dr. Jörrifſen (W. Vgg.) nahm ſich heuptſächlich der
not=
leidenden Mittelſtandsexiſtenzen des beſetzten Gebietes an.
Abg. Dr. Queſſel (Soz.) forderte eine ſtärkere Beteiligung der
heſſiſchen beſetzten Gebiete an ben ausgeworfenen Mitteln. Er
begrün=
dete einen ſozialdemokratiſchen Antrag auf Erhöhung des Kulturfonds
um eine auf bier Millionen Mark. Der Redner ſchilderte ausführlich
die unſürdigen Wohnungsverhältniſſe im beſetzten Heſſen. Die heſſiſche
Bevölkerung empfinde es auch als beſonders ungerecht, daß ihr von
dem Fonds für Theaterunterſtützung nur 75 (00 Mark zugeſprochen
wurden. Ein weiterer Wuſch Heſſens ſei die Erweiterung der
Main=
zer Rheinbrücke, wodurch Arbeit geſchaffen würde. Die Stadt Mainz
benötige auch ein Baudarlehen von 600 00 Mk., um die Wohnungsnot
zu bekämpfen, denn die Woehnungsverhältwiſſe in Mainz ſeien geradszu
eine Schande zu deren Beſeidigung aber ungefähr 1,5 Millionen Mart
ausreichen würden.
Nach einer Auseinanderſetzung des Abg. Dr. Queſſel mit dem nat.
Abg. Kube, der die von Dr. Qucſfel geſchildorte Beſatzungsnot in Heſſen
anzuzieifeln verſuchte, wuude der Etat des Miniſteriums für die
beſet=
ten Gebiete ſowvie die Entſchließungen des Ausſchuſſes genehmigt.
Das Haus vertagte ſich auf Diensrag, den 7. Februgr.
Saarkohlen für die Reichsbahn?
* Berlin, 2. Februar (Priv.=Tel.)
Die in ſranzöſiſcher Verwaltung ſtehenden Saarkohlengrüben
wollen in dieſen Tagen 5000 Bergleute wegen Abſatzmangels
ent=
laſſen. Vertreter der Saargewerkſchaften haben ſich deshalb vor
einigen Tagen nach Berlin begeben und angeregt, die
Reichs=
regierung möge dafür Sorge tragen, daß die Reichsbahn eine
be=
ſtimmte Menge Saarkohlen übernimmt, damit die Bergarbeiter
weiter beſchäftigt werden könnten. Irgendwelche Beſchlüſſe
wur=
den noch nicht gefaßt. Wenn ſich die Reichsregierung entſchließt,
in dieſem Sinn bei der Reichsbahn vorſtellig zu werden, dann
kann das natrlich nur unter der Vorausſetzung geſchehen, daß
der franzöſiſche Fiskus ſich verpflichtet, die 5000 deutſchen
Ar=
beiter weiter zu beſchäftigen.
Bunter Ball des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland.
Die Frauenortsgruppe des V.D.A. veranſtaltete zum Beſten
ihrer Kinderheime einen „Bunten Ball”. — Wer geſtern abend
im Saalbau war, erkannte die nüchternen und häßlichen Räume
nicht wieder. Es war eine unglaubliche Arbeit geleiſtet worden,
und das Ergebnis dieſer Arbeit war ein Schulvereinsfeſt, das
die ſchönſten aus vergangenen Jahrzehnten zum mindeſten
er=
reicht, wenn nicht übertrifft.
Der große Saal empfing die Beſucher in der Unterwelt. Der
ganze große Raum iſt in magiſches Dunkel gehüllt, aus ſchwarzen
phantaſtiſchen Formen — der Saal mit den Galerien war in
eine rieſige Höhle umgewandelt — leuchten geſpenſtiſch=flackernde
rote Flammen. Die Decke ein unſichtbares, unabgegrenztes
Dun=
kel, kein Leuchtkörper, der als ſolcher zu ſehen iſt, ſondern überall
nur ſcheinbar offene Flammen, wie in einem rieſigen Hexenkeſſel.
In dieſem Rahmen ein buntes Treiben der Menſchen, die
aller=
dings nicht den Eindruck erweckten, als ſeien ſie in
grauen=
erregender Unterwelt: neben Geſellſchaftstoiletten der Damen
und ſchwarz befrackten Herren, viele in hübſchen, originellen
Koſtümen, zum mindeſten mit phantaſtiſchem Kopfputz, alle aber
in fröhlicher Stimung.
Wie der große Saal, waren auch die Nebenräume oben und
unten durch reiche und originelle Dekoration, beſonders durch
lamellenartige Verkleidung der Decken unkenntlich gemacht und
für den beſonderen Zweck charakteriſtiſch umgeſtaltet. Ein
fröh=
liches Treiben entwickelte ſich bald im Gartenſaal auf der großen
Rutſchbahn, die ſehr fidele Stimmung auslöſte, an anderer Stelle
wurden Scherzartikel und ſonſtige Dinge von liebenswürdigen
Damen feilgeboten. Die oberen Räume waren umgewandelt in
eine Schießbude, ein kleines Monte Carlo, eine lauſchige
Tanz=
diele, originelle Kaffeeſtuben, bwuitfarbige Sekt= und Likörſtuben,
wieder an anderer Stelle war eine ganz eigenartige Angelei im
Gange. Jeder, der ſeine Angel auswarf, erhielt von zarter Hand
irgend einen hübſchen Gegenſtand an den Angelhaken gehängt,
ſelbſtverſtändlich ſo, daß der Angler oder die Anglerin von den
Geſchenkſpenderinnen nicht geſehen ward. Beim Preisſchießen
ſtanden wertvolle Preiſe, u. a. Fahrräder und Gasherde, zur
Verfügung, auch durch Ringwerfen konnte man nette kleine
Gegenſtände gewinnen, und endlich bot eine humoriſtiſche Küche
Gelegenheit, ſich im Zerſchlagen von Geſchirr zu üben, eine
Ge=
legenheit, die beſonders von angehenden Ehemännern eifrigſt
ausgeübt wurde. In der Tanzklauſe ſpielte eine ausgezeichnete
Studentenkapelle Jazz mit ſchneidigem Temperament und
vor=
bildlichem Fleiß. Für leibliche Bedürfniſſe ſorgten reich
ausge=
ſtatte Büfetts, an denen ebenfalls Damen der Geſellſchaft
liebens=
würdigt tätig waren. Ueberall aber originell bunte Farben,
Tauſende von Flaggen und Fähnchen in buntem Krepp=Papier,
ſo daß ein Rahmen geſchaffen war ebenſo eigenartig wie ſchön
das buntbewegte Treiben zu umfangen. —
„Oeffnet Truhe und Schrein,
Macht Euch bildhübſch und fein,
Daß jedermann rühme,
Wie ſchön die Koſtüme,
Und kommet alle
Zum „Bunten Balle‟,
Was man Schönes beſchert,
Iſt den Taler wohl wert;
Voll fröhlichen Mutes
Tut Ihr etwas Gutes,
Helft Not uns lindern
An deutſchen Kindern.
Beginnt gleich mit der Vorbereitung
Und leſet eifrig in der Zeitung.”
So lautet die originelle Einladung der Frauenortsgruppe,
für die beſonders Frau Dr. Koepke mit einem großen Stab
von Mitarbeiterinnen in den Vorbereitungen aufopfernde Arbeit
geleiſtet hatte. Viele, ſehr viele waren dieſer Einladung gefolgt,
nicht nur dadurch, daß ſie erſchienen waren, ſondern auch nach dem
ſonſtigen Inhalt. Viele hatten ſich bildhübſch gemacht noch
mehr waren es von ſelbſt, alle aber hatten auf die Schönheit
ihrer Koſtüme Wert gelegt und ließen auch wohl den Taler rollen.
Aus dem regen Verkehr, der an den einzelnen Ständen und
Buden herrſchte, dürfte das wenigſtens geſchloſſen werden.
Das Programm. Ja, ein Programm wurde auch
ge=
boten. In geſchickter Aufmachung, geſchickt darum, weil ſie den
Zweck verfolgte, möglichſt wenig zum Sitzen zu veranlaſſen und
für ſtändiges Fluktuieren der Beſucher zum Beſten der
geld=
bringenden Jahrmarktsftände zu ſorgen, bot das Programm eine
Fülle künſtleriſcher Genüſſe. Es wurde nicht nach dem gewohnten
Schema heruntergeſpielt, vielmehr waren die einzelnen
Darbie=
tungen in das allgemeine bunte Treiben und in den bunten Ball
eingeſtreut, ſo aber daß ſtets die Beſucher aufmerkſam gemacht
wurden und für Ruhe geſorgt war. Wir können aus dieſen
Darbietungen verzeichnen: Das Städtiſche Orcheſter, dem auch
die Begleitmuſik, und zwar unter Leitung von Siegfried May,
bei allen Vorgängen auf der Bühne oblag, bot von 7 bis 8 Uhr
hübſches Promenadenkonzert. Dann wurde von dem bewährten
Anſager und Dichter Profeſſor Eugen Köſer die launige
Ge=
ſchäftsordnung bekannt gegeben. Als wichtigſte Punkte daraus
mußte vor allem die tanzluſtige Jugend ſich die Orcheſterſignale
einprägen. „Gern hab’ ich die Frauen geküßt”, bedeutete für die
Herren, die Damen zu engagieren, — „Ach, wie iſt’s möglich
dann” legte die Pflicht des Engagierens den Damen auf, was
allerdings von einigen Herren — dieſe einige waren viele —
falſch verſtanden und als „Rette ſich, wer kann” aufgefaßt wurde
„Strömt herbei, ihr Völkerſcharen” war der Sammelruf für alle,
die die Bühnenvorgänge ſehen wollten.
Den heiteren Vorſpruch, eine Dichtung von Eugen Köſer,
trug Fräulein Anni Kaiſer von der Opernſchule vor. Wir
laſſen den Text hier folgen:
Oed und leer ſind alle Straßen,
Ruhig iſt das Stadtrevier,
Jedes Gaſthaus ausgeblaſen:
Denn ganz Darmſtadt ſeh ich hier:
Kleine, Große, Dünne, Dralle,
Alle auf dem Bunten Balle.
Bunt ſind dieſes Saales Wände,
Und man ſteunt der Lichterpracht,
Und man lobt, was Fleiß der Hände
Hier an Wundern hat vollbracht.
Keiwer kennt die üble Halle
Wieder auf dem Bunten Balle.
Wunderbunt iſt die Gewandung,
Die Ihr Euch heut” zugelegt,
Wenn auch manches Herzens Brandung
Nur ein kühler Frack umhegt.
Jeder ſucht, daß er gefalle
Heute auf dem Bunten Balle.
Bunt Programm wird man entrollen.
Ja, man rief die Meſſe her.
Ihr könnt auf der Rutſchbahn tollen,
Ringeln, ſchießen und noch mehr.
Herrlich ift in jedem Falle
Angeln auf dem Bunten Balle.
Bunte Bilder zeigt die Bühne
Und erfreut die ältern Herrn.
Denn es ſteht manch deutſcher Hüne
Nummer 34
Freitag den 3 Februar 1928
Brinds Andort un Stefemanin.
Keine Rücknahme der Beſatzung. — Räumung nur gegen finanzielle deutſche
Zugeſtändniſſe und Kontrolle der Rheinlandzone auch nach 1935. — Mißtrauen
gegen die deutſch=ruſſiſchen Beziehungen.
Seite 3
Räumungs=Oebatte
im franzöſiſchen Senat.
Beſchuldigungen gegen Deutſchland durch den
früheren Juſtizminiſier LHopiteau.
EP. Paris, 2. Februar.
früheren Juſtizminiſter L'Hopiteau eröffnet worden, der die
Locarnoabkommen ſcharf kritiſierte. Die allgemeine Unruhe in internationalen Frontkämpferbundes empfangen habe.
Beſon=
gegeben und an ihre Stelle vertrauliche Zwiegeſpräche geſetzt zu
haben. Die üblen Folgen ſehe man heute. Streſemann werfe
Briand vor, ihm Verſprechungen gemacht zu haben, die von
Briand aber in Abrede geſtellt werden. In Deutſchland beſtehe
heute allgemein der Eindruck, daß Frankreich ſein gegebenes ſtehen. Briand erklärt weiter,
Wort nicht gehalten habe. In Deutſchland und Frankreich habe
man die Locarnoabkommen verſchieden aufgefaßt. Für
Frank=
reich ſeien ſie lediglich eine Beſtätigung des Verſailler
Ver=
trages, für die Deutſchen dagegen ein Mittel, um den Verſailler
Vertrag zu zertrümmern.
In Locarno ſei keine neue Geiſtesrichtung entſtanden.
Deutſchland betreibe nach wie vor eine Politik der
Revi=
ſion des Verſailler Vertrages.
Das Entgegenkommen Briands werde in Deutſchland nicht
ge=
würdigt. Wenn Briand vom internationalen Rhein ſpreche, ſo
ertöne aus Deutſchland die Antwort: „Deutſcher Rhein”. Als
Briand den „Edelmut” Streſemanns gerühmt habe, habe
Hin=
denburg mit der Tannenberg=Rede geantwortet. Nach Locarno
und Thoiry ſei Streſemann mit dem Hute in der Hand
gekom=
men; ſofort nachher habe er den Hut wieder feſt aufgeſetzt und
die Räumung des Rheinlandes gefordert.
Der Senator ſpricht dann von neuen angeblichen Rüſtungen
Deutſchlands.
Er läuft auch gegen den Völkerbund Sturm, den er als ein
Gericht ohne Gendarmen bezeichnet. Die
Schiedsgerichtsabkom=
men ſeien ebenſo wenig wert. England wolle ſich ihnen nicht
unterwerfen. Locarno habe die Diplomatie nicht gefördert. In
Deutſchland ſei an die Stelle eines ſozialiſtiſchen Reichspräſiden= davon überzeugt, daß ihr Außemminiſter der dümmſte ſei.
Streſe=
kenne. Ein liberales Kabinett ſei durch ein nationaliſtiſches
ab=
gelöſt worden. Die Friedensmyſtik habe in Frankreich die Sorge
um die Sicherheit ausgelöſt, in Deutſchland dagegen eine Kriegs= land ſich Rechenſchaft davon ablege, daß die
bei=
den dürfe, ſolange Frankreich nicht im Austauſch eine andere trag bft als eine Art Zauberkaſten an, aus dem alles Mögliche
vollwertige Garantie erhalten habe. — Die Rede wurde von der
Rechten mit ſtarkem Beifall aufgenommen.
Briand über die deutſch=franzöſiſche
„Annäherung”.
Nach de Jouvenel (Radikal), der ſich vor allem wegen
der St. Gotthard=Angelegenheit entrüſtete, daß die entwaff= rung zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ſtatt=
netengStaaten im Geheimen ihre Rüſtungen fortſetzten, betrat
Briand die Rednertribüne. Er erklärte, der bisherige Ton
der Debatte habe dem Senat alle Ehre gemacht. Zu Senator land und deutſche Beſucher in Frankreich ſeien überraſcht von der
weichen und ſo deutlich wie nur möglich ſprechen. Die Me= der Geiſter. Briand anwortete dann auf verſchiedene
Vor=
thode der Unterhaltung zu Zweien, wie ſie von
ihm und Streſemann eingeführt worden ſei, ſei gut, Sache nie die allgemeinen Zuſammenhänge aus dem Auge laſſen.
denn dadurch würden Mißverſtändniſſe zwiſchen den Völkern am
beſten zerſtreut. Verſchiedene Redner hätten ſowohl
den Verſailler wie den Locarnovertrag nicht rade den Eindruck des Friedenswillens
ver=
genügend ſtudiert, ſondern nur das herausgeleſen, was
wolle, man keine Angſt vor Worten haben und häufiger vom
Frieden als vom Kriege ſprechen müſſe.
Die Menſchheit habe den Krieg ſatt. Bisher habe als
Formel gegolten: Wenn du den Frieden willſt, ſo rüſte
zum Kriege. Die Geſchichte habe aber bewieſen, daß die
Formel nichts tauge. Es ſei keine ſchlechte Methode, wenn
man endlich anfange, vom Frieden zu ſprechen.
Während des Krieges habe er alle ſeine Greuel aus der Nähe
geſehen und ſich geſchworen, alles zu tun, um die Wiederkehr
ſolcher Greuel zu verhindern. (Senator Hervé ruft: Alle, die im
Im Senat iſt die heutige außenbolitiſche Debatte von dem Kriege Kinder verloren haben, ſind mit Ihnen einig!) Briond
erklärt dann, daß er vor etwa zwei Wochen eine Delegation des
Europa ſei durch ſie keineswegs behoben worden. Er wirſt deren Eindruck habe es auf ihn gemacht, als ein blinder Oeſter=
Briand vor, die alten geſunden diplomatiſchen Methoden auſ= reicher, dem beide Arme fehlten, ihm erklärte: Laſſen Sie ſich
durch nichts abhalten, führen Sie Ihr gutes Werk weiter, Sie
werden die Unterſtützung von 5 Millionen Kriegsverletztem
haben. — Als er das gehört habe, habe er ſich ſtark genug
gefun=
den, in der Folge einer gewiſſen Anzahl von Angriffen zu
wider=
man habe die Locarnopolitik kritiſiert. Die Kritiker
müß=
ten aber ſagen, was an ihre Stelle geſetzt werden ſolle.
Er erkenne an, daß die Lage noch viele Schwierigkeiten
biete. Seit einigen Jahren ſeien aber merkliche Fortſchritte
auf dem Wege zum Frieden gemacht worden.
Aus dem Kriege ſei ein prächtiges Inſtrument hervorgegangen,
das ſich zur Aufgabe gemacht habe, die Wiederkehr des Krieges
zu verhindern. Der Völkerbund habe viel zur Aufrechterhaltung
des Friedens beigetragen. Er habe den Frieden im
griechiſch=
bulgariſchen Konflikt und in den Streitfällen zwiſchen Danzig
und Polen, ſowie zwiſchen Polen und Litauen erhalten.
Beſon=
dere Freude habe ihm gemacht, als Streſemann im letzteren
Kon=
flikt ſich auf die Seite der Mehrheit des Rates geſtellt habe.
Die Locarnoverträge könne man natürlich nach ihrem
Geiſte oder Buchſtaben verſchieden auffaſſen. Streſemann
ſpreche mehr von dem Geiſte, als von den Realitiäten des
Vertrages.
Er (Briand) ſei der Loyalität des deutſchen Außenminiſters
ge=
wiß. Streſemann vertrete aber in erſter Linie
die Intereſſen ſeines Landes, geradeſo wie der
fran=
zöſiſche oder engliſche Außenminiſter in erſter Linie die
Inter=
eſſen ſeines Landes vertrete. Die Franzoſen ſeien zwar leicht
ten ein nationaliſtiſcher getreten, der nur den Kultus der Gewalt mann fei ein poſitiver Geiſt. Er habe die Tendenz, wenn er im
Olivengang von Locarno ſrazieren gehe, eher etwas zu fordern,
als etwas zu geben. Es ſei notwendig, daß
Deutſch=
ſtimmung wachgerufen. Als einzige Garantie habe den Länder noch Schwierigkeiten zu überwin=
Frankreich heute noch die Rheinlandbeſetzung, den hätten. Briand ſagte weiter, der Locarnovertrag ſei im
die unter keinen Umſtänden aufgegeben wer= Rahmen des Verſailler Peitrages gehalten. Man ſehe den
Ver=
hervorgezaubert werden köne. Man müſſe bedenken, daß er erſt
vor anderthalb Jahren unterzeichnet worden ſei und daß ſeither
nicht alle Schwierigkeiten aus der Welt geſchafft werden konnten.
Es ſei aber gewiß, daß der Verſailler Vertrag durch den
Locarnovertrag humaniſiert worden ſei.
Heute werde der Dawesplan ohne Schwierigkeiten erfüllt. Auch
aufwirtſchaftlichem Gebiete habe eine
Annähe=
gefunden und ein deutſch=franzöſiſches Handelsabkommen habe
unterzeichnet werden können. Franzöſiſche Beſucher in Deutſch=
Lemery gewandt, erklärte er er wolle keinen Schwierigkeiten aus= Entwicklung der öffentlichen Meinung und von der Abrüſtung
würfe des Senators Ecart, man dürfe bei der Beurteilung einer
Es gebe auch in Frankreich gewiſſe
Zeitungs=
artikel und gewiſſe Wahlplakate, die nicht
ge=
ſtärken könnten. Er ſei aber überzeugt, daß dieſe nicht
ihnen paſſe. Er ſei überzeugt, daß, wenn man den Frieden den geiſtigen Zuſtand der Mehrheit des franzö=
ſiſchen Volkes widerſpiegeln. Wenn man die
Reichs=
wehr kritiſiere, ſolle man bedenken, daß es nicht zu verhindern
ſſei, daß eine Armee aus Militär zuſammengeſetzt ſei. Bei ſeinen
Zuſammenkünften mit Streſemann habe er auf verſchiedene
Uebel=
ſtände hingewieſen, die dann abgeſtellt worden ſeien.
Die Locarnopolitik habe ohne Zweifel ein gutes Reſultat
gezeitigt, wenn ſie auch nicht alle gehegten Hoffnungen
er=
füllt habe. Streſemann habe von Heuchelei geſprochen,
wenn man im Hinblick auf die evtl. Räumung des
Rhein=
landes die Sicherheitsfrage prüfe. Ihm, Briand, fehle es
nicht an Vertrauen.
Aber es ſei doch nicht unmöglich, daß Leute wie Freytagh=
Lo=
ringhoven an das Regierungsruder kommen könnten. Dadurch
wäre eine gewiſſe Sorge um die Sicherheitsfrage gerechtigt. In
dieſem Jahre ſtünden die Wahlen in verſchiedenen Ländern
bevor und die Völker hätten ihr Schickſal in der Hand. Sie
müß=
ten darum aufgeklärt werden. Esdürfenichtan der
voll=
ſtändigen Loyalität Streſemanns gezweifelt
werden. Streſemann habe anerkannt, daß im
Locarno=
vertrag hinſichtlich der Rheinlandräumung
keine Verpflichtungen enthalten ſeien. Die Lo=
Carnoverträge ſeien bedingungslos
unter=
zeichnet worden. Eine Stunde ſpäter ſei allerdings
über gewiſſe Dinge geſprochen worden, ohne daß ſich
die Regierungen verpflichtet hätten. Streſemann habe
ge=
ſagt, daß er gewiſſe Zugeſtändniſſeerhalten habe.
Er (Briand) müſſe erklären, daß die damals gemachten
Zugeſtändniſſe ſeither vollſtändig erfüllt worden
ſeien. Im beſetzten Gebiet ſei der Charakter der Beſatzung
ge=
ändert und die Befatzung ſtark vermindert worden.
Er erkenne an, daß die Beſetzung für Deutſchland peinlich
ſei, man müſſe aber nicht glauben, daß ſie für Frankreich
ein Vergnügen ſei. Die maßgebenden Männer hätten die
Vorteile der Locarnopolitik anerkannt. Ein deutſcher
Kanz=
ler habe zugegeben, daß die elſaß=lothringiſche Frage
end=
gültig geregelt ſei. Die entmilitariſierte Zone ſei nach
fran=
zöſiſcher Auffaſſung notwendig. Es ſei ein Irrtum, von
Heuchelei zu ſprechen: am Rhein habe Frankreich keine
Be=
fürchtungen, aber man dürfe die Solidarität nicht
ver=
kennen, die zwiſchen allen Teilen Europas beſtehe.
Briand kommt nebenbei auf die Affäre von St. Gotthard zu
ſprechen und erklärt, er kenne die Angelegenheit nur aus
Zei=
tungsmeldungen und wolle ſich vor einem voreiligen Urteil hüten.
Der Völkerbund werde ſich damit zu befaſſen haben. Es ſei aber
nicht die Aufgabe Frankreichs, jedesmal, wenn irgendwo in der
Welt etwas paſſiere, den Völkerbund anzurufen. Zur
Rheinlandräumung
zurückkommend, ſtellt Briand feſt, daß die Beſetzung aus
drei Gründen erfolgte: 1. Um die Kriegsſchuldigen zu
beſtrafen, 2. um die Abrüſtung zu garantieren und
3. um die Reparationen ſicher zu ſtellen. Auf die Beſtrafung der
Kriegsſchuldigen habe man verzichtet. (Zwiſchenrufe:
Bedauer=
licherweiſe:) Als Beſetzungsgründe blieben alſo noch die
Garan=
tierung der Abrüſtung und die Reparationen beſtehen. In Thoiry
habe er Streſemann geſagt: Sie wünſchen die Räumung des
Rheinlandes; Führen Sie die Abrüſtung durch und prüfen Sie
die Mittel und Wege, damit die Reparationszahlungen
beſchleu=
nigt werden.
Die von Streſemann in Ausſicht geſtellten Vorſchläge für
die Neparationszahlungen habe er aber niemals erhalten,
offenbar, weil die Lage auf dem internationalen Geldmarkt
nicht günſtig geweſen ſei. Streſemann habe geſagt, er werde
nichts für die Räumung anbieten, was über den Verſailler
Vertrag hinausgehen werde. Das verlange Frankreich auch
gar nicht. Es handle ſich um eine rein geſchäftliche
Ange=
legenheit und Deutſchland werde wohl Mittel finden, um
zum Ziele zu gelangen. Der Verſailler Vertrag biete
ge=
wiſſe Sicherheitsgarantien, aber eine Kontrolle der beſetzten
Rheinlandzone werde auch nach 1935 notwendig ſein.
Die Zone ſei eingerichtet worden, weil das ſowohl im Intereſſe
Frankreichs wie Deutſchlands liege. Es ſei Aufgabe des
Völkerbundes, die Fortſetzung der Kontrolle
ſicherzuſtellen. Aber mit der Garantie der
entmilitariſier=
ten Zone ſei das Problem nicht gelöſt. In allen Teilen
Guropas beſtehe die Unruhe weiter. Frankreich habe
jede Gelegenheit benutzt, um ſeinen Friedenswillen zu zeigen.
Die franzöſiſche Armee ſei nach dem Kriege bedeutend vermindert
worden. Im Oſten Europas gebe es aber ein
gro=
ßes Land, das in dieſem Jahre 700 000 Mann zum Manöver
aufgeboten habe, und deſſen Führer eine beunruhigende Sprache
ſprächen. Zu dieſem Lande unterhalte
Streſe=
mann Beziehungen. Er (Briand) müſſe wünſchen, daß
Streſemann dieſem Lande gegenüber eine ähnliche Sprache
füh=
ren möge wie gegenüber Frankreich. Das franzöſiſche Volk emp=
Doch dem Black=Bottom noch fern.
Freude bringen wir für alle
Heute auf dem Bunten Balle.
Bunt ſind auch die Leckerbiſſen,
Appetitlich, lockend, dreiſt.
Ausgepichte Kenner wiſſen,
Wo man ganz vorzüglich ſpeiſt,
Uind daß ſchnell die Weſte pralle,
Wenig Geld beim Bunten Balle.
Bunt iſt ferner, wie ſie’s treiben,
Auf dem böſen Stadthaus dort.
Denn wir wollten einverleiben
Geld in unſern Kinderhort.
Doch da kommt die Steuerkralle,
Holt uns Geld vom Bunten Balle.
Bunt ſind auch die Staatenlenker,
Der iſt ſchwarz und der iſt rot.
Doch ich ſag’ als ſchlichter Denker:
Dieſe Buntheit ſei heut tot.
Weg ſei heute Gift und Galle.
Luſtig ſeid beim Bunten Balle.
Beſonderen Dank hat ſich die Frauenortsgruppe durch die
Verpflichtung von Fräulein Ilſe Peterſen=Frankfurt
ver=
dient, der Ballettmeiſterin und erſten Solotänzerin vom
Frank=
furter Opernhaus, die bei ihrem erſten Auftreten in Darmſtadt
im Mozartverein ſich alle Herzen im Sturm erobert hatte. Sie
tanzte ein entzückendes Menuett von Mozart und einen ebenſo
entzückenden wie temperamentvollen Grotesktanz „Schlager” und
zum Schluß „Zirkus”, mit dem ſie ſchon damals ſtürmiſchen
Beifall errang.
Außer dieſer Künſtlerin hatten, ſich auch Damen des
Bereins in den Dienſt der Tanzkunſt geſtellt. Sie boten,
ein=
ſtudiert von Aenne Reis vom Landestheater, in
farben=
frohen, eigenartig ſchönen Koſtümen, die Frau Vally
Rei=
necke=Sander entworfen hatte, zwei Tänze: „Radetzky” und
„Narrhalla”, die allerdings mehr gaben, als man ſonſt von
Nichtkünſtlerinnen zu ſehen gewohnt iſt. —
Heinrich Gutkäſe, der bewährte Salonhumoriſt, brachte
ein von Arno Egelaſa gedichtetes Charleſton=Couplet und
ſpäter ein von demſelben Dichter ſtammendes Couplet „
Punkt=
roller”. Es bedarf kaum des Hinweiſes, daß auch dieſer Künſtler
rauſchenden Beifall erntete. Tanz im großen Saal und Tanz
in der Tanzklauſe, Tanz ſchließlich auch auf Gängen und in
den Nebenräumen war ſelbſtverſtändlich. Ueberall aber bot auch
dieſer ein ſchönes buntes Bild. Es war ja „Bunter Ball”!
Bliebe noch folgendes mit Anerkennung und Dank zu
er=
wähnen: die eigenartige und ſchöne Ausſtattung des großen
Saales, ſeine Unwandlung in die Unterwelt, entſtammt einer
Idee von Bauinſpektor Hofmann, die, was die Malerei
an=
belangt, von Herrn Ranzow, und was die elektriſchen Anlagen
betrifft, von Herrn Geil ganz ausgezeichnet in die Tat
um=
geſetzt wurde. Größte Anerkennung aber verdient, wie bereits
oben erwähnt, die Rieſenarbeit der Vorſitzenden der
Frauen=
ortsgruppe, Frau Dr. Koepke, und ihres großen Stabes
mitarbeitender Damen.
H. St.
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Palaſt=Lichtſpiele: „Feme‟.
Dem Film liegt Vicki Baums gleichnamiger Roman
zu=
grunde, der neben ſpannender Handlung an inneren Feinheiten
reich iſt. Man hat es dabei verſtanden, beide Seiten
gleicher=
maßen gut wiederzugeben und auszugeſtalten, und gerade weil
man hier auch die inneren Vorgänge nicht außer acht ließ, iſt es
ein wenig zu bedauern, daß die Bearbeiter am Schluß ſehr
weſentlich von dem literariſchen Vorbild abwichen und dadurch
einen ſeiner ſchönſten Gedanken, den der Sühne, und zwar der
Sühne durch die Tat, fallen ließen. Denn dadurch, daß hier,
ab=
weichend vom Roman, der Täter ſchließlich den ſelbſtgewählten
Tod findet, wird ſein Leiden und ſeine Läuterung, werden ſeine
Begegnungen mit der tiefen Menſchlichkeit des Irrenarztes und
der Größe der verzeihenden Mutter des Ermordeten um den
tieferen Sinn gebracht.
Mit dieſer leichten Einſchränkung kann man den Film als
ſehr gut bezeichnen. Die Handlung dürfte, eben durch Vicki
Baums Roman, der früher in der Berliner Illuſtrierten Zeitung
erſchienen iſt, ſo allgemein bekannt ſein, daß wir hier auf eine
Wiedergabe verzichten können. Es bleibt neben der Regie Rich.
Oswalds, die beſonders in der Milieugeſtaltung ausgezeichnet
iſt, das Zuſammenwirken einer ganzen Anzahl bedeutender
Künſtler zu erwähnen, als das Faktum, das den Film
künſt=
leriſch erfreulich macht. Hans Stüwe als Joachim Burthe gibt
die unerfahrene Haltloſigkeit des jungen Menſchen, ſeinen
ikre=
geleiteten Idealismus, ſeine Verzweiflung nach der blind=
fana=
tiſchen Tat gut wieder. Rudolf Forſter iſt als Askamius ein
gewiſſenloſer, harter Streber und iſt in ſeiner ſeelenloſen
auto=
natiſchen Starrheit etwas ſchuftiger geraten als im Roman.
Bernhard Goetzke geſtaltet ſehr ſchön die Figur des Pſychiaters,
der ein wirklicher Seelenkenner und Seelenarzt iſt. Daneben
muß man Grete Mosheim als Charlotte Burthe, Friedrich
Kayß=
ler als Miniſter und Adele Sandrock als deſſem Mutter
unbe=
dingt erwähnen.
Eine 18jährige ſpricht.
In der Eigenſchaft als Vermittler ſetze ich heute den Leſern
des „Darmſtädter Tagblattes” Geiſtesprodukte einer 18jährigen
Dichterin aus Rio de Janeiro vor.
„Gedankenſpäme” — nennt Juanita Schmalenberg ihre
Betrachtungen. Stark ſatiriſch=gallige Auffaſſung der Dinge.
Es folgen die Aphorismen:
„Der beſte Schauſpieler iſt, wer aufgehört hat, einer zu ſein.”
„Genialität iſt eine aus den Wolken gefallene Krankheit.
Bei den erſten Symptomen konſultiere man ſofort einen
Spezial=
arzt für Nervenleiden, vielleicht, daß man noch zu retten iſt.”
„Im Anfang nahm der Menſch den Gänſekiel, dann erſtand
die Underwood, und ſiehe da, aus jedem Drittgeborenen ward
ein Schriftſteller.”
„Die techniſchen Errungenſchaften der Neuzeit ſind die
ein=
zigen Nichtwiederholungen des Altertums.”
„Die Zeitung iſt die marchmal etwas gewaltſame, aber
un=
erſetzliche Amme der tviſſensdurſtigen Menſchheit.”
„Eine Enttäuſchung fällt immer auf den Enttäuſchten zurück.
—Wieſo?. Wenn man ſeine Erwartungen auf ein Diner zu
hoch ſpannt, rührt man letzten Endes immer in angebrannter
Mitgeteilt von Friedrich Wilhelm Fuchs.
Sauce.”
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M.: Studienrat am Leſſinggymnaſium Dr. O.
Schu=
mann iſt beauftragt worden, vom Sommerſemeſter 1928 ab an der
Univerſität Vorleſungen auf dem Gebiete der mittel=lateiniſchen
Philo=
logie zu halten.
Heidelberg: Zum Nachfolger des in den Ruheſtand tretenden Geh.
Hofrats Profeſſor Dr. Hans Meher auf dem Lehrſtuhl der
Kolonial=
er Univerſität Leipzig ſt der hieſige
Seite 4
finde einen tiefen Friedenswillen und dieſe Geſinnung werde
noch verſtärkt werden, wenn die deutſchen Wahlen eine Feſtigung
der Republik bringen werden. Zwiſchen
Franfreich und Rußland
habe ſich kürzlich ein Zwiſchenfall ereignet, der es ermöglicht habe,
neuerdings zu bekräftigen, daß Frankreich ſich nicht in die
inne=
ren Angelegenheiten Rußlands, einmiſchen wolle. Es vergeſſe
nicht, daß Nußland ſein Verbündeter im Kriege geweſen ſei und
wolle nicht die Beziehungen zu Nußland abbrechen, denn es ſeien
bedeurende Intereſſen zu diskutieren. Er ſei überzeugt, daß
Rußland eine diplomatiſch korrekte Haltung einhalte und ſich nicht
in franzöſiſche Angelegenheiten einmiſchen werde. — In den
Be=
ziehungen zu Italien werde der gute Wille auf beiden
Sei en genügen, um eine gütliche Löſung gewiſſer
Mißverſtänd=
niſſe zu finden.
Frankreichs Politik im Völkerbund
fei darauf gerichtet, den Frieden feſter zu organiſieren. Die
Kon=
fliktsgefahren ſeien bereits weniger ernſt. Man habe Fühlung
ge=
nommen, die Zuſammenarbeit habe begonnen und
Handelsber=
träge ſeien geſchloſſen worden. Schon ſehe man ſogar Deutſchland
und Polen zu einem Handelsvertrag ſchreiten. Der
Locarno=
beitrag ſei für die Sicherheit der Grenzen im Oſten Deutſchlands
nicht urwirkſam. England habe Frankreich ſeine Garantie
zuge=
ſtanden, habe aber keineswegs erklärt, daß es ſich an den
Oſt=
grenzen desintereſſiere. Es habe ſich lediglich vorbehalten, je nach
den Umſtänden zu handeln. Deutſchland habe die Verpflichtung
unterzeichnet, niemals gewaltſam zu einer Regelung eines
Kon=
fliktes mit Polen zu ſchreiten. Es ſei auch nicht richtig, daß
Polen in den Locarnoverträgen keine Garantien bekommen habe.
Der Antrag, den Polen auf der letzten Tagung des Völkerbundes
gegen den Krieg eingebracht habe, habe den Anſchluß von 43
Na=
tionen gefunden. Er (Briand) werde niemals eine Gelegenheit
verſäumen, um ergänzende Garantien zu erhalten.
Reviſion der Kriegsſchulden= und
Reparations=
frage im Jahre 1928?
Man könne ſeine Kritik kritiſieren, müſſe dann aber andere
Wege vorſchlagen. Wenn Locarno nicht vorhanden wäre, würde
die Lage keineswegs gebeſſert ſein. Es kündige ſich bereits die
Entſpannung unter den Völkern an. Dem Vorredner de
Jou=
venel müſſe er hinſichtlich der griegsſchulden= und
Reparationsfrage antworten, daß das Jahr 1928
nicht zu Ende gehen werde, ohne daß wichtige
Punkte dieſer Angelegenheit geregelt und
da=
mit die Hoffnungen auf eine weitere
Befrie=
dung der Welt erfüllt werden.
Freitag, den 3. Februar 1928
„Was die internationale
Schiedsgerichtsbar=
keit anbelange, ſo habe er bereits fünf Schiedsgerichtsverträge
unterzeichnet. Weitere ſeien in Vorbereitung. Briand erinnert
dann an die Verhandlungen mit Amerika. Dieſe
Ver=
handlungen würden weitergeführt werden. Er glaube
nicht, daß, wenn der Vertrag in dem von ihm vorgeſchlagenen
Sinne abgefaßt worden wäre, dadurch der Völkerbund
beein=
trächtigt worden wäre. Amerika habe aber die Ausdehnung
dieſes Vertrages auf mehrere Rationen vorgeſchlagen, was
Briand nicht annehmen könne.
Vertrauen des Senats zur Regierung.
Unter donnerndem Beifall des Hauſes verläßt Bröand die
Rednertribüne. Er wurde von zahlreichen Senatoren
beglück=
wünſcht. Auch während ſeiner Rede äußerte ſich bereits
mehr=
fach ſpontauer Beifall. Am Schluſſe brachte Senator Marraud
eine Tagesordnung ein, die das Vertrauen des Senats
zur Regierung zum Ausdruck bringt. Dieſe Tagesordnung
wurde einſtimmig durch Handaufheben angenommen.
Poincarcs Finanz=Rede vor der
ftanzöſſchen Kammer.
Die Sanierung der Finanzen. — Noch keine
Stabiliſierung. — Die Ratifizierung der
Kriegs=
ſchuldenabkommen verweigert.
EP. Paris, 2. Februar.
In der Kammer ergriff Poincaré ſofort nach Eröffnung der
Sitzung das Wort. Er erklärte zunächſt, daß er keinerlei
Kom=
mentare mit Bezug auf die Zeit vor Juli 1926 äußern werde,
d. h. die Zeit vor der Ergreifung der Finanzgeſchäfte durch
Poin=
caré. Weiter erklärte er, daß das Jahr 1927 ein entſcheidendes
Jahr in der Geſchichte der Reſtaurierung der
franzö=
liſchen Finanzen geweſen ſei. Die akute Periode ſei jetzt
vorüber. Er beglückwünſchte ſämtliche Kollegen im Miniſterium,
ihm bei der Reitung der Finanzen des Landes treu zur Seite
ge=
ſtanden zu haben. Man dürfe nicht vergeſſen, daß im Juli 1938
in der Kaſſe des Treſors nur eine Million Franken lagen. Im
Juli 1926 habe man ihn bereits aufgefordert, ſofort zu
ſtabili=
ſieren. Er habe dies abgelehnt, und die Ereigniſſe hätten ſeither
bewieſen, daß er Recht hatte. — Poincars verlas dann einen
Brief von Vincent=Auriol, den dieſer im Juli 1926 im Nanen
der S. aliſten an ihn gerichtet hatte, und worin er erklärte, daß
Rummer 34
die Sozialiſten ihm ihr Vertrauen verweigern würden. Die
So=
zialiſten hätten damals befürchtet, daß die neuen Steuern zu
einer ſtarken Steigerung der Lebenshaltungskoſten und zu einer
allgemeinen Kapitalflucht führen würden. Alle dieſe
Schwarz=
ſehereien hätten ſich nicht erfüllt. Der Großhandelsindex, der im
Juli 1920 auf 850 ſtand, ſei ſeither auf 617 gefallen. —
Poin=
caré erinnerte auch an die befannte Rede Léon Blums in
Ver=
ſailles anläßlich der Bildung der Awortiſierungskaſſe. Léon
Blum habe damals erklärt, daß die ganze Finanzpolitik
Poin=
rares aus wirkungsloſen Beſtandteilen zuſammengeſetzt ſei. Es
habe ſich aber gezeigt, daß dieſe Beſtandteile doch ihre Wirkungen
ausüben konnten. Jetzt habe die ganze Welt Vertrauen in die
frauzöſiſchen Finanzen. Mehrere Länder, wie die Schweiz,
Schweden und Holland, hätten Frankreich im letzten Jahre
An=
leihen gewährt, und ſeien auch heute noch bereit, ihre Kapitalien
dem franzöſiſchen Staate zur Verfügung zu halten. Frankreich
be=
dürfe aber dieſer Kapitalien nicht. Poincaré erinnerte auch an
die jüngſte Aufhebung des Embargos für die franzöſiſchen
An=
leihen in den Vereinigten Staaten.
Der Redner ſpricht darauf von den Kriegsſchuldenabkommen.
Er habe ſich von jeher geweigert, dieſe Abkommen zu ratifizieren,
Frankreich erkenne allerdings ſeine Schulden an; er habe es aber
nicht übernehmen können, das Land auf die Dauer von 62 Jahren
für die Bezahlung ſo ungeheurer Summen zu verpflichten,
nach=
dem die Transfermöglichkeit keineswegs ſicher geweſen ſeien. Das
Finanzwerk ſei heute zwar noch nicht vollendet; es ſei noch viel zu
tun, aber die Lage ſei geklärt. Die Metalldeckung der Bänk von
Frankreich ſei heute vollauf genügend; ſie würde ſogar genügen,
um ſofort ſtabiliſieren zu können. Ein Bankrott ſei nicht mehr
zu befürchten, außer wenn wieder eine neue „Folie finaneisre‟
vorkommen ſollte.
Im Juli 1926 habe der Staat der Bank von Frankreich 38½
Milliarden Franken geſchuldet, heute ſchulde er ihr nur noch
31 Milliarden. Der Diskontſatz der Bank von Frankreich ſei von
7½ auf 4 Prozent gefallen. Das Budget für 1926 habe einen
Fehlbetrag von 2½ Milliarden Franken aufgewieſen, während
das Budget für 1927 mit einem Einnahmeüberſchuß von einer
Milliarde Franken abgeſchloſſen habe, der für die Aufbeſſerung,
der Beamtengehälter verwendet werden konnte. Es ſeien
gegen=
wärtig genügend Gelder verfügbar, um die in den nächſten zwei
Jahren verfallenden Staatsſchulden zu bezahlen. Im Juſf 1925
habe der Staat an die Inhaber der Staatsrentenpapiere
monat=
lich 6 Milliarden Franken zu bezahlen gehabt, dagegen jetzt nur
noch 3½ Milliarden Franken.
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Nummer 34
Freitag, den 3. Februar 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 3. Februar.
Darmſtadt im Dunkeln?
Daß die Beleuchtung der Straßen in Darmſtadt eine
durch=
daus unzureichende iſt, iſt eine von allen Bevölkerungsſchichten
lbeſtätigte Anſicht. Lediglich die Stadtverwaltung ſtellt ſich auf
iden Standpunkt, daß es abzulehnen ſei, „in den Geſchäftsſtraßen
geine beſondere, über das von der Stadtverwaltung anerkannte
Werkehrsbedürfnis hinausgehende Beleuchtung zu ſchaffen”
Die Darmſtädter Geſchäftswelt hat ſich deshalb gezwungen
ggeſehen, zu einer außergewöhnlichen Maßnahme zu ſchreiten, um
Sen verantwortlichen Stellen, und der geſamten Bevölkerung
BDarmſtadts zu zeigen, wie ſchlecht tatſächlich die ſtädtiſche Be=
Weuchtung iſt. Um die Wirkung der privaten Straßen= und
Ge=
ſtſchäftsbeleuchtung zu verhindern, werden heute Freitag,
Kden 3. Februar, ab 6 Uhr abends weder Schaufenſter, noch
Reklameſchilder, Trausparente uſw. beleuchtet; ebenſo wird die
tprivgte Bogenlampenbeleuchtung der einzelnen Straßenzüge im
Zentrum der Stadt ausgeſchaltet. Die Straßen werden alsdann
nnur noch von den ſtädtiſchen elektriſchen und Gaslampen mit
2Licht verſorgt werden.
— Ernannt wurden: am 21. Januar der Verſougungsanwärter
Kanzliſt bei dem Amtsgericht Gernsheim Jakob Märten, zum
Kanz=
leiaſſiſtenten, der Kanzleigehilfe bei dem Amtsgericht Gießen Walter
Bromm, zum Kanzliſten; am 23. Januar der Oberaſſiſtent bei dem
FAmtsgericht Darmſtadt I Martin Gengnagel zum Kanzleiſekretär
bei dem Miniſterium der Juſtiz — alle mit Wirkung vom 1. Februar
1928 ab.
— 60. Geburtstag. Am heutigen Tage vollondet Polizeidirektor
ri. R. Nikolaus Reinhart ſein ſechzigſtes Lebensjahr. Sohn
des Wormſer Induſtriellen, der lange Jahre in der 2. Kammer der
Stände als nationalliberaler Politiker eine führende Rolle ſpielte, hat
Reinhart in Straßburg, Heidelberg und Berlin Rechts= und
Staats=
wiſſenſchaft ſtudiert und iſt ſpäter nach burzem Vorbereltungsdienſt bei
einem preußiſchen Amtsgericht in den heſſiſchen Verwaltungsdienſt
ge=
ttreten. Vorübergehend in Mainz, Gießen und Bensheim tätig, hat er den
ggrößten Teil ſeiner Dienſtzeit in der Landeshauptſtadt verbracht, wo er
auch jetzt im Ruheſtand lebt. Er mußte umſomehr in Darmſtadt
verwur=
zeln, als er hier in verantwortungsvoller Stellung — als Polizeidirektor
— die ſchwerſten Jahre in der neueren Geſchichte der Stadt erlebt hat:
die Zeit des Krieges und des Umſturzes. Mit unermüidlichem Fleiß
wind unbeugfamem Gerechtigkeitsſinn hat er die faſt unlösbaren
Ver=
twaltungsaufgaben jener Zeit zu bewältigen verſucht. Zuſammenbruch
und Staatsumwälzung trafen den aus innerer Ueberzeugung
konſer=
dativen Mann ſchwer. Trotzdem hat er auch nach der Staatsumwälzung
ſeine Kräfte loyal dem neuen Staat zur Verfügung geſtellt. Wenn er
ſidann ſpäter in Konflikt kam mit der republikaniſchen Staatsregierung,
ſo konnte er ſicher ſein, daß ſeine Ueberzeugung, die er nicht verleugnen
wollte und konnte, auch auf der gegneriſchen Seite geachtet wurde, und
daß man ſein Ausſch=iden aus dem Staatsdienſt bedauerte. In fachlicher
Beziehung hat der Staat durch das Ausſcheiden Reinharts jedenfalls
einen ſehr ſchwer erſetzbaren Verluſt erlitten. Denn er war einer der
beſten Henner der heſſiſchen Polizei und wäre daher berufen geweſen,
bei ihrer Umgeſtaltung an führender Stelle mitzuwirken. An ſeinem
Geburtstag gedenken weite Kreiſe der Darmſtädter Bevölkerung mit
Hochachtung Les aufrechten Mannes.
— 25jähriges Dienſtjubiläum. Herr Juſtizſekretär Beynhard
Eifenhauer in Darmſtadt, Beſſunger Straße 97, kann am 4. Febr.
auf eine 25jährige Tätigkeit bei dem Heſſiſchen Amtsgericht I Darmſtadt
zurückblicken. Herr Eifcnhauer iſt am 4. Februar 1903 bei dem
Amts=
gericht I Darmſtadt eingetreten, nachdem er vorher ſchon nahezu fünf
Jahre teils im Kommunaldienſt, dem Heſſiſchen Ortsgericht I hier und
in jungen Jahren bei der Staatsanwaltſchaft Darmſtadt tätig war. In
dieſer langen Zeit treueſter Pflichterſtillung im StaatsLienſte hat ihn
ſeine Kollegenſchaft ſtets mit der Vertretung der Standesintereſſen bei
dem höchſten Stellen betraut, die er auch dank ſeiner reichen
Erfayrun=
gen tatkräftig und erfolgreich wahrgenommen hat. Jahrelang in der
Beamtenbewegung Heſſens ſtehend, hat ſich der Jubilar durch dieſe
beamtenpolitiſche Betätigung ſehr verdient gemacht und ſich nicht nur
bei ſeinen geſamten Kollegen im Heſſenlande, ſondern auch dort einen
wohlklingenden Namen erworben, wo er für ſeine Kollegenſchaft
einge=
treten iſt. An Glückwünſchen und Ehrungen wird es daher dem aller
orts beliebten Beamten nicht fehlen.
— Die Ausſtellung Roland Anheißer in der Kunſthalle am
Rheintor iſt noch Samstag und Sonntag zu beſichtigen; es lohnt
ſich für jeden Intereſſenten, der dieſe ſehenswerte Schau noch nicht
be=
ſucht hat, dieſe letzte Gelegenheit zu benutzen.
— Gau Volksſtaat Hefſen des Reichsverbandes bildender Künſtler
Deutſchlands, E. V. Am 25. Februar d. Js findet unſere 2.
General=
verſammlung im Sitzungsſaale des Rathauſes in Darmſtadt ſtatt,
zu der die Spitzen der in Betracht kommenden Behörden des Staates
und der Kommunen, ſowie die Preſſe eingeladen worden. Wir fordern
unſere Mitglieder dringend auf, an dieſem Tage in Maſſen zu erſcheinen.
Es erfolgt zu dieſer Generalverſammlung noch eine perſönliche
Ein=
ladung. Tagesordnung: 1. Bericht der Geſchäftsſtelle (Poſch), 2. Vericht
der Kaſſenſtelle (Soeder), 3. Bericht über den Verlauf der
Verbandsaus=
ſtellungen 1927 und Aufſtellung des Ausſtellungsplanes 1928 (Dr.
Grei=
ner), 4. Lichtbildvortrag über „Das Häßliche als abſoluter hünſtleriſcher
Wert” (Neferent Dr. Zeh=Heppenheim a. d. B., 5. Entlaſtung des
Vorſtandes, 6. Verſchiedenes. Anträge erbitten wir rechtzeitig an
unſere Geſchäftsſtelle: Heinrichſtraße 1.
— Hefſiſches Landesthcater. Uebermorgen, Sonntag, ſingt Maria
Olszewska im Land stheater die Carmen; Maria Olszewska, heute
wohl die berühmteſte Altiſtin, iſt Mitglied der Staatsoper Wien und
gehört auch als Gaſt der Städtiſchen Oper in Berlin an; ſie befindet ſich
zurzeit auf einer Gaſtſpieltournee und wird u. a. auch im Londoner,
Covent=Garden=Theater ſingen. In Darmſtadt hatte die Künſtlerin
bereits in einem Konzert des Mozartvereins ganz außerordentlichen
Erfolg.
In der heutigen Aufführung des „Roſenkavalier” wirken in
den Hauptrollen mit die Damen: Albrecht, Jacobs, Landwehr, Liebel.
und die Herren: Biſchoff, Kuhn, Vogt. Muſikaliſche Leitung:
General=
muſikdirektor Dr. Böhm. Die Vorſtellung beginnt um 19 Uhr.
Zu den beiden Gaſtſpielen der Tanzgruppe Palucca, die
Mitt=
woch und Donnerstag, den 8. und 9. Februar, im Großen Hauſe
ſtatt=
finden, erhalten die Micter im Vorverkauf Karten zu ermäßigten
Prei=
ſen (1—5 Mark), jedoch nur Samstag und Sonntag, den 4. und 5. Febr.;
am Montag, 6. Februar, beginnt der allgemeine Vorverkauf zu Preiſen
von 1—8 Mark.
Heute erſcheint Nummer 10 der Blätter des Heſſiſchen
Landesthea=
ters; ſie enthält u. a. einen Aufſatz von Paul Stefan über den „
Roſen=
kavalier”.
Rollands „Spiel von Liebe und Tod” inſzeniert als Gaſt
Theodor Haerten vom Rheiniſchen Städtebundtheater.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wir
veranſtalten unſere 5. Winterberſammlung am Mittwoch, den
8. Februar, abends 8 Uhr, bei Sitte (Kaulſtraße) im Gelben Saal. Es
iſt uns gelungen, Herr Profeſſor Dr. K. Bürker, Direktor des
Phy=
ſiologiſchen Inſtituts der Univerſität Gießen, für einen Vortrag über
das hockintereſſante Thema: „Eine Leibwache unſeres
Kör=
pers, die weißen Blutzellen” (mit Vorführungen) zu
ge=
winnen. Niemand von unſeren Mitgliedern ſollte es verſäumen, dieſen
Vortrag anzuhören, denn Herr Profeſſor Dr. Bürker verſteht es,
gerade=
zu ſenſationelle Mitteilungen über dieſes Gebiet zu machen. Unſere
Mitglieder ſind mit ihren Familienangehörigen zu dieſem Vortrage
freundlichſt eingeladen und auch ſonſtige Freunde des Handwerks
herz=
lichſt willkommen. Näheres ſiehe auch Anzeige in der Sonntags Nummer
dieſes Blattes.
— Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe, e. V.,
Darm=
ſtadt. Einen intereſſanten Nachmittag bereitete die Frauengruppe des
Vereins für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe ihren Mitgliedern
und Freunden am letzten Dienstag. Rohkoſt und Seitzſche Präſerven
wurden in manigfacher Art zubereitet, ſowie Koſtproben verabreicht
und erregten Staunen über das appetitliche Ausſehen und den feinen
Geſchmack. Haferdiätſpeife, vegetariſche Suppen, Rohgemüſeplatten,
Bohnenſalat und =Gemüſe, ſowie zum Schluß eine feine Obſtkaltſchale
zeugten davon, wie abwechſlungsreich man auch die vegetariſche Küche
geſtalten kann. Auch an dieſer Stelle ſei nochmals der Firma Herm.
Seitz, Langen, und den Damen des Vereins, welche ſich ſelbſtlos in den
Dienſt der guten Sache ſtellten, herzlichſt gedankt.
— Schloß=Kaffce. Auf die in dieſer Woche ſtattfindenden
Veran=
ſtaltungen ſei hierdurch beſonders hingewieſen; ſie ſind der
Faſchings=
zeit angepaßt und verſprechen den Beſuchern vergnügte Stunden.
Näh res ſiehe Anzeige.
Wegen Vornahme von Kanalarbeiten wird die Schießhausſtraße
zwiſchen Im G.ißenſee und Nieder=Ramſtädter Straße vom 6. Februar
1928 bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr
geſperrt.
*Das lebende Magazin
iſt der Titel der bildheibſchen neuen Revue, die zur Zeit im Orpheum
gezeigt wird, und die — eine Seltenheit für Darmſtadt — ſchon bei der
Premiere ein faſt ausverkauftes Haus zu verzeichnen hatte.
Em. Tauſig, der Autor und Regiſſeur dieſer Retue, nennt ſie
einen Reigen von Schönheit, Liebe und Leidenſchaft. Dieſer Titel iſt
treffend und übertreibt auch nicht. Ein Reigen von Schönheit iſt dieſe
Revue ſicher, von einer Schönheit, die ſich zum größten Teil in der
natürlichſten Form zeigt, d. h. auf die Gewandung, ſoweit es einiger=
matiſche Darſtellung. Dieſe Revue iſt auch Liebe, ſoweit eben der
ſzeni=
ſchen Darſtellung der Bilder Liebe oder Liebesſzenen zugrunde liegen.
Es iſt auch Leidenſchaft, ſoweit hier das gleiche der Fall iſt, was
aller=
dings nur in einem ſchauerlich ſchönen Bild zum =Ausdruck kommt, in
dem die nackte Schönheit gekreuzigt und mit Dolchen vernichtet wird.
Dieſes von den 24 Bildern iſt das einzige, das vielleicht entbehrt
wer=
den könnte, wenn der Eindruck auf die breite Maſſe auch unzweifelhaft
zwuingend iſt.
Was in der Charakteriſierung dieſer Revue niht geſagt iſt, was aber
wohl wichtig iſt, zu verzeichnen, iſt die Tatſache, daß ſie ſehr viel Humor
bringt, ſehr viel Tanz; daß allerdings auch in dieſem Tanz Leidenſchmft
pulſiert, und daß darum „Das Lebende Magazin” gerade in der Zeit
des Faſchingstreibens ſehr gut paßt.
Dieſe Revue verzichtet bis zur Grenze der Notwendigkeit auf
vom=
pöſe Ausſtattung. Das Auge wird nicht geblendet durch Flimmer, wenn
auch der Farbenrauſch nicht fehlt. Dafür aber ſind die Darbietungen
auf ein gutes künſtleriſches Niveau geſtellt, ſind ſehr vielſeitig,
reich=
haltig und unterhaltend. — Was ein Magazin iſt, weiß jeder: Eine reich
illuſtrierte Zeitſchrift, die aus dem geſellſchaftlichen, kinſtleriſchen auch
kulturellen Leben der Gegenwart in bunter Zuſammenſtellung ein
Spie=
gelbild gibt. Ein ſolches Magazinheft iſt in dieſer Revue verlebendigt.
Es ſind 24 Bilder, die ohne zuſammenhängende Handlung ſind, von
denen aber eines das andere an Schönheit übertrifft. Den
Zuſammen=
hang bietet einzig ein ganz ausgezeichneter „Anſager”, Harry
For=
reſter=Neumeyer, der Dichter, Komiker, Vortragskünſtler,
Tän=
zer, Sänger, Schauſpieler und alles mögliche andere noch in einer Perſon
iſt. Harry Forreſter Neumeher und Maud Nielſen, ein ganz
einzigartiger weiblicher Komiker, dabei eine bildhübſche queckſilbrige
Porſon, die an Vielſeitigkeit mit ihrem Partner wetteifert, ſind Träger
der humoriſtiſchen Hälfte der Revue. Um ſie herum gruppieren ſich eine
ganze Reihe von Tänzern und Tänzerinnen, die ebenfalls für ſich in
An=
ſpruch nehmen dürfen, zu den Beſten ihrer Kunſt zu zählen. Da iſt in
erſter Linie Yvonne Molene: gertenſchlank, bildhübſch, charmant,
das ganze Körpeichen nur Tanz, nur Leidenſchaft. Da iſt Mm. Helios,
von der das gleiche zu ſagen iſt und wir nur nach anderen Worten ſuchen
mißten, um ihre Kunſt zu charakteriſieren; da iſt Baroneß Etta Scotti
von Polt, Katfa Lau=Sckklovſki, und da ſind noch eine ganze
Reihe weitever Tänzerinnen, die über die Bühne wirbeln, die Charleſton
und Blackbottom tanzen, die durchweg ſchöne Körper, hin und wieder
auch ſchöne Koſtüime zeigen und zeigen können. Da ſind dann weiter
auch Tänzer und Sänger im Maskulinum, wie Mr. Longfield
der ausgezeichnete Partner der Helios, Alf Bern, Stefan Kapoſi
u. v. a., vor allem aber der Komponiſt und muſikaliſche Leiter der
Nevue, Theo A. Körner, der zuſammen mit Fritz Lehner und
Auſtin Egen die Muſik komponiert hat, Guſtav Neuber, der für
dem Tanz und das Ballett verantwortlich zeichnet uſw. Kurz, eine ſehr
große Reihe von Künſtlerinnen und Künſtlern, die alle an ihrem Platz
das Beſte geben, um das Geſamtbild dieſer Revue ſo glänzend und ſchön
zu geſtalten, wie es tatſächlich iſt.
Bei der Füille der Bilder iſt es uns beim beſten Willen nicht möglich,
auf alle einzeln einzugehen. Nur einiges wollen wir hervorheben: in
„Haſchiſch” faſziniert Yvonne Molene in Spiel und Kampf mit einer
Nieſenſchlange, die den nackten Körper ſcheinbar gefahrdrohend ſtändig
umſchlingt; in „Tango=Molene” tanzen Mr. Longfield und Yvonne
Molene nach Körners Muſik einen ganz wundervollen Tango, ebenſo
wie Baroneß von Polt in dem ganz entzückend erfundenen „
Char=
leſton Spuk” einen vielſeitigen queckſilbrigen Charleſton. Dann dürfen
noch beſonders hervorgehoben werden die plaſtiſchen Tänze von Mm.
Helios und Mr. Longfield, das wundervolle Bild „Glyzinien”,
das Schlußbild im „Nachtfalter”, vor allem aber vielleicht das ſchönſte
Bild der ganzen Revue: „Die Symphonie”. Hier iſt der Verſuch
gewagt, aus Beethovens 9. Symphonie eine tanzplaſtiſche Verkörperung
zu geben, die Em. Tauſig komponiert hat. Ein Verſuch, der auf jeden
Fall ſehr ſchön und eigenartig wirkt: aus einer rieſigen, in magiſches
Dunkel gehüllten Orchide, die in phosphoreſzierenden Farben erglüht,
erblüht in nackter Schönheit ein junges Menſchenkind (Yvonne Molene),
bis nach burzen, der Muſik angepaßten Tanzplaſtiken die Blüte ſich
wie=
der ſchließt. Nicht vergeſſen dürfen die Magazin=Girls werden, die ihre
Sache ausgezeichnet machen.
Richtigſiellung.
Samstag, den 4. Februar, nachmittags 4 Uhr
Sonntag, den S. Februar, vormittags 11/ Uhr
Kinder Tanz U, Spiellieder
von Lill Hickler
(1597a
im Kleinen Haus
Karten zu Mk, 3. 2 u. 1 an der Kasse u. Im Verkehrsbüro.
— Der Allgemeine Poſtwertzeichenſammlerverein e. V., Darmſtadt,
hält ſeine ſatzungsgemäße Hauptverſammlung heute Freitag abend ab.
Auf die Einladung hierzu im Anzeigenteil dieſes Blattes wird
hinge=
wieſen. Zweck dieſes Sammlervereins iſt, die Poſtwertzeichenkunde zu
pflegen, die Mitglieder bei Erweiterung ihrer Sammlungen und beim
Austauſch von Briefmarben zu unterſtützen und ſie vor Fälſchungen zu
beivahren. Erreicht wird dieſer Zweck durch Abhaltung von
Vereins=
abenden mit fachwiſſenſchaftlichen Vorträgen, Beſprechungen und
Ver=
loſung von Briefmarken, durch einen vorbildlich eingerichteten
Rund=
ſendungs= und Auswahlverkehr, eine philateliſtiſche Bücherei, durch
Aus=
lage philateliſtiſcher Literatur und Fachzeitſchriften im Vereinslokal und
vieles andere mehr. Eine Mitgliedſchaft bietet ſonach ganz beſondere
Vorteile, inſofern noch, als auch die koſtenloſe Lieferung zweier
phila=
teliſtiſcher Zeitſchriften erfolgt, die „Germaniaberichte”, die gegenwärtig
beſte in Deutſchland ereſcheinende Sammlerfachzeitſchrift, und weiter noch
„Das Poſtwertzeichen”, die Zeitſchrift des Bundes Deutſcher
Phila=
teliſtenverbände im In= und Auslandg. Intereſſenten ſind zu den
Ver=
einsabenden, am 1. und 3. Freitag jeden Monats, jederzeit gerne
will=
kommen.
Hausfrauen, die am Samstag den Markt
beuchen, kaufen bei Grodhaus am weißen Turm beſonders
billig: Flammer=Kernſeiſe, großes 400 gr Blockſtück,
blüten=
weiß, nur 45 H, Flammer=Kernſeife 1 kg Riegel 1.05, 3 kg
nur 3 —, Schmierſeife, beſte Leinö ware, Pfund 40 H,
Eimer mit 15 Pfund 5.50, Putztücher, Gelegenheitskauf,
Stück nur 30, 48, 58, 68, 78 J, Fenſterleder, gut u billig.
Schaufenſter beachten
232
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Der diesjährige Maskenball
der Turngeſellſchaft 1875 findet am Faſtnachtſamstag, den 18. Februar,
in ſämtlichen Räumen des Turnhauſes, Dieburger Straße 26, ſtatt.
Unſere Mitglieder ſowie Vereinsfreunde machen wir ſchon heute auf
dieſen Turnermaskenball aufmerkſam. Die Räume werden für dieſen
Abend mit einer neuen und ſehr ſchönen Beleuchtung ausgeſtattet,
ferner wird eine große Muſikkapelle für die nötige muſikaliſche
Stim=
mung ſorgen. Likör= Kaffee= und Sektſtuben fehlen auch nicht. Wir
bitten, die in den nächſten Tagen erſcheinende Anzeige in dieſer
Zei=
tung zu beachten. Gleichzeitig machen wir unſere Mitglieder noch auf
die am Sonntag, den 5. Februar, 7½ Uhr, ſtattfindende
Wanderer=
ehrung aufmerkſam. Näheres hierüber in der Januar=Vereinszeitung.
— Hausfrauenbund. Am Dienstag, den 7. Februar, um 4 Uhr,
fin=
det in der Küche Heidelberger Straße 47 einer der hauswirtſchaftlichen
Nahmittage ſtatt, die eine neie, viel begwißte Einrüchtug bilden. Die
Firma Protos (Siemens=Sckuckert=Werke) führt die elektriſche Brat= und
Backröhre (mit Koſtproben) vor; ferner den neuen elektriſchen Scheuer
und Bohner und den Waſchautomat. Es iſt zu erwarten, daß ſich
un=
ſere Mitglieder zahlreich zu der Veranſtaltung einfinden. — Zugleich
ſei ſchon heute darauf hingewieſen, daß Ende dieſes Monats, auch in
der Küche, ein 14tägiger Kochkurſus ſtattfinden ſoll, der von einem
her=
vorragenden Fachmann, Herrn O. Rüttiger=Frankfurt, geleitet wird.
Der Kurſus gilt der feineren Küche, die während der Kriegs= und
Nachkriegsjahre naturgemäß ſehr in den Hintergrund trat, wodurch die
Kenntniſſe auf dieſem Gebiete dielfach ernerungsbedürftig ſein dürften
ſoſvohl bei Hausfrauen wie bei Hausangeſtellten. Der Kurſus iſt au n
Nichtmitgliedern zugänglich. Alles nähere darüber iſt in der
Geſchants=
ſtelle, Rheinſtraße 7. zu erfahren.
— Gartenbauverein Darmſtadt. Die diesjährige Hauptverſamm
tung ſindet am Donnerstag, den 9. Februar, im „Fürſtenſaal” ſtatt.
Eine Anzeige hierüber erſcheint in den nächſten Tagen.
In der Nummer 32 brachten wir die Mitteilung über das Ergebuis
des Wettbewerbes um die Moſelbrücke in Koblenz. In
der Zuſammenſtellung der zum Ankauf empfohlenen Entwürfe iſt ein
Irrkum enthalten.
An dritter Stelle wurde durch das Preisgericht zum Ankauf
empfohlen, ein Entwurf der Firma Dyckerhoff u.
Wid=
mann in Biebricha. Rh. in Verbindung mit Profeſſor
P. Meißner, Darmſtadt. Der an dritter Stelle genannte Entwurf
der Honnefwerke rüickt ſonach nur wegen ſeines ſtädtebaulichen
Grund=
gedankens an die 4. Stelle.
Garantiert reiner Bienenhonig.
Eine Warnung an das Publikum.
Gelegeutlich der 47 Mitgliederverſammlung hannoderſcher
Bienen=
züchter in Hoha wurde ein Glas mit Cuba=Honig herumgereich”, wie
er im Hamburg und Bremen i ungereinigtem Zuſtande ankomnſt. Die
Jarbe war ſchwarzgrau und trübe, der Geruch ſäuerlich nach
Bienen=
leichen. Der Geſchmack? Keiner der anwcſenden Imker hat es wohl
über ſich gebracht, eine Probe davon in den Mund zu nehmen. In
dem Honig ſchwammen 2—4 Zentimeter lange Fremdkörper, die nicht
zu definieren waren. Dieſer ſog. Honig bedarf nun erſt einer
gründ=
lihen Reinigung, um ihn als Honig an den Mann zu bringen. We —
eine Knochenfabrik aus alten Knochen die feinſten Fleiſchbrühwürfel
hei=
ſtellen würde, ſo hälte dies Aehnlichkeit mit dem Reinigungsprozeß
die=
ſes Honigs.
Nun gibt es leider auch Imker, die hauptſächlich aus Gowinnſucht
Lieſen Auslandshonig beziehen, mit dem eigenen Honig miſchen, um
ihm das rihtige Aroma zu geben, und können ihn deshalb billiger liefern
als derjenige Imker, der nur auf reine deutſche Erzeugniſſe hält.
Es gibt draſtiſche Beiſpiele, wovon eines herausgegriffen ſei. Der
Lehrer R Fiſcher in Oberneuland bei Bremen hat eine große eigene
Imkerei, bezieht aber jährlich zirka 900 000 Kilogramm Auslandshonig.
In den geleſenſten Zeitungen Deutſchlands inſeriert er und bietet
ga=
rantiert reinen Blütenſchleuderhonig, Ia. Qualität, unter Kontrolle vonr
dem Chem. Laboratorium Dr. Hermann Ulex, Hamburg, an. Eine
ſolche Offerte wirkt immer, und dazu der billige Preis. Wegen
unlau=
teren Wettbeweibs wurde derſelbe im Jahre 1925 bei der
Staatsanwalt=
ſchaft in Bremen angezeigt. Der Prozeß dauerte über ein Jahr, und
Herr Fiſcher wurde zu einer Geldſtrafe von 1000 RM. verdonnert. Auch
in der Berufungsinſtanz blieb die Strafe beſtehen. Heute inſeriert er
luſtig weiter.
Es bleibt alſo nur die Selbſthilfa. Da hat nun der Deutſche
Imkeubund ein Einheitsglas geſchaffen, welches nur an ſolche Imker
abgegeben wird, wo die Gelrißheit beſteht, daß dasſelbe mit eigenen
Erzeugniſſen gefüllt wird und worüber eine ſtrenge Kontrolle herrſcht.
Es beſteht in ½=, 1= und 2=Pfundgläſern. Es iſt geriffelt, zeigt am
un=
deren Rende die Anſchrift: „Gewähr für echten deutſchen Bieneshonig”.
Der Deckel iſt aus Weißblech und trägt u= der Mitte die Schutzmarke,
Der Schutzſtreifen, welcher um das ganze Glas herumführt, trägt
eben=
falls in der Mitte die Schutzmarke (einen Bienenkorb auf ſchwarzeu=
Grunde und die Andeutung der Vorderfüße eines Bären, ſowie die
Aufſchrift: „Deutſcher Imkerbund‟). An der Rückſeite befinder ſich dann
noch die Kontrollnumer für den betreffenden Imker. Bei
Beanſtan=
dungen kann dann immer nachgewieſen werden, von welchem Imker das
betreffende Glas mit Honig in den Handel gebracht iſt. Dadurch, daß
mit dem Deckel ein grünes Band verbunden iſt, welches unter dem
Schutzſtreifen hindurchgeht, wird bewirkt, daß der Schutzſtreifen beim
Oeffnen des Glaſes zerreißt und ein zweites Mal nicht benutzt werden
Celle beſteht das Landesinſtitut für Bienenforſchung und
biewenwirt=
ſchaftliche Betriebslehre under dem Profeſſor Dr. Koch, Caſſeiſtr. 21.
Hier wind auch Honig unterſueht, und zwar unentgeltlich. Wer
daher im Zreifel iſt, ob er gefälſchten oder Auslandshonig gekauft hat,
ſende eine Probe an Profeſſor Koch und er erhält in einigen Tagen
Gewißheit.
— Zum Vortrage von Profefſor Edgar Dacqué heute abend, 8 Uhr,
in der Otto=Berndt=Halle. Die naturhiſtoriſche Envwicklung der
Menſch=
heit wurde im verfloſſenen Jahrhundcat und wird auch heute noch
teil=
weiſe von der Schulwiſſenſchaft unter der Annahme einer Abſtammung
von höheren Sängetieren der Tertjärzeit angeſehen. Als Urmenſch gilt
der Eiszeitmenſch, deſſen älteſte Spuren nur durch roh zugehauens
„Steinſchaber nachgewieſen ſind. Skelette hat man erſt von dem jüngeren
Steinzeitmenſchen; bei Heidelberg wurde guch ein Unterkiefer eines
älteren Eiszeitmenſchen gefunden.
Einen grundſätzlich anderen Standpunkt vertritt Dacqué. Ihm gilt
die Abſtammungslehre nur ſehr bedingt; er ſieht die Entwicklung durch
die Erdzeitalter hindurch als eine Typenfolge, ohne unmittelbaren
ſtammesgeſchichtlichen Zuſammenhang an. Dadurch, daß ſich zu
beſtimm=
ten Zeiten gewiſſe gleichmäßige organiſche Bauſtile im Tier= und
Pflan=
zenreich bemerkbar machen, erſcheinen oft „Uabergangsformen” zwiſchem
Sippen und Typen, die jedoch mit ſtammbaummäßigen Mittelformen
im Sinne der bisherigen Deszendenzlehre wichts zu tun haben. Der=
Menſch kann danach auch kein Abkömmling von affenhaften
Säugetierei=
ſein, ſondern iſt ein eigener Typus, deſſen Merkmale auf Zeitbauſtile
hinweiſen, die wir ſchon ſehr frühe in der Erdgeſchichte auftreten ſehen.
Es iſt daher höchſt wahrſcheinlich, daß „der Menſch” ein uralter
Erd=
bewohner und keineswegs der Spätling in der organiſchen Welt iſt, als
den ihn die Abſtammungslehre bisher hinſtellen wollte. Durch die
Wahrſcheinlichkeit dieſes hohen erdgeſchichtlicken Menſchenalters
bekom=
men nun auch die uralten Sagen ihr eigentümliches Leben. Denn die
in den Mythen und Sagen feſtgehaltenen Bilder ſind oft von einer
erſtaunlichen Gleichheit mit dem, was die Vorweltkunde als durchaus
wiſſenſchaftliche Ergebniſſe berichtet. Dacqué hat nun in ſeimem Buche
„Urwelt, Sage und Menſchheit” ſowohl dieſe Beziehungen der Sagen
zu einem Urmenſchen, wie auch die Entwicklung dieſes Urmenſchen teils
aus paläontologiſchen Erwägungen, teils aus den Sagenbildern ſelpft
zu umreißen verſucht. Ueber dieſes Thema, unterſtützt von Lichtbildern,
wird er heute abend ausführlich ſprechen.
— Der Kameradſchaftliche Verband der Kreigsteilnehmer, dem
Deuttſchen Reichskriegerbund Kyffhäuſer und Kriegerkameradſchift Haſſia
angefchloſſen, hielt im Saale Bürgerhof ſeine
Generalverſamm=
lung ab. Kamerad Rett begrüßte alle Kameraden herzlich und
ge=
dachte der verſtorbenen Mitglieder und gefallenen Kameraden. Der
Verband iſt von 25 Mitgliedern auf über 100 in einem Jahre
herange=
wachſen. Es wurde von der Verſammlung mit Freuden begrüßt, daß
der Verband trotz der niedrigen Beitragsleiſtung von monatlich 50 Pfg.
pro Mitglied einſchließlich der Lieferung der Zeitung „Heſſ. Kamerad”
imſtande war, am Weihnachtsfeſte 100 Mark für die Kinderbeſcherung
zu ſtiften. Auf Anregung des Kam. Rett wurde beſchloſſen, eine
Sterbe=
unterſttitzungskaſſe ins Leben zu rufen. Der monatliche Beitrag pro
Mitglied wurde wieder auf 50 Pfg. feſtgeſetzt. Bei der folgenden
Vor=
ſtandswahl wurde Kam. Rett als erſter Vorſitzender einſtimmig
wieder=
gewählt. Da der Verband in ſeiner Hauptaufgabe beſtrebt iſt, den
Kriegsbeſchädigten, Kriegshinterbliebenen, Altrentnern,
Invalidenrent=
nern und Unfallrentnern in allen Rentenſachen zur Seite zu ſtehen, ſo
machte Kam. Rett den Vorſchlag, den Vorſtand aus Kriegsbeſchädigten,
Kriegshinterbliebenen, Altrentnern, Invaliden u. Unfallrentnern
zuſam=
menzuſetzen, was auch geſchehen iſt. Es wurde auch beſchloſſen, in
Zu=
kunft bei den monatlichen Einkaſſiergeſchäften den Mitgliedern beine
Ouittungen mehr zu verabfolgen, ſondern Mitgliedsbücher zum
Ein=
kleben von Beitragsmarken.
— Geſtohlenes Auto. Mittwoch abend, kurz nach 6 Uhr, wurde
ein Perſonenkraftwagen, Marke Brenabor II A 6038, geſtohlen. Der
Wagen enthielt einige Muſterkoffer mit Lederwaren. Falls
Leder=
waren von unbekannten Perſonen in einſchlägigen Geſchäften angeboten
werden, wird um Anzeige gebeten. Perſonen, die beobachtet haben,
daß um dieſe Zeit ein Wagen vom Kapellplatz abfuhr, werden um
Bekanntgabe ihrer Wahrnehmungen bei der Polizei gebeten.
Aus den Parteien.
—Frauengruppe der Deutſchen Volkspartef. Die
Mitglieder werden darauf aufmerkſam gemacht, daß am Sonntag,
den 5. Februar, in Frankfurt a. M. vormittags 11.30 Uhr ein
gemeinſamer Frauentag der Wahlkreiſe Heſſen=Naſſau, Heſſen und Pfalz
ſtattfindet. Es werden ſprechen Frau Reichstagsabgeordnete Dr. Matz
und Frau Landtagsabgeordnete Birnbaum. Wir laden unſere
Mit=
glieder herzlich zur Teilnahme ein. Nähere Auskunft und der Ausweis
werden auf der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 22, erteilt.
LIKIROI
beseiligt schnell,sicher und schmerzlos
2 Hühneraugen
Kannnaagnnagign.
Packung
75 Pfg.
Vielmillionentach bewährt.
Bestimmt vorrätig: Drog. Chr. Schwinn, Rheinstr. (TV 109
Seite 6
Freitag den 3. Februat 1928
Nummer 34
*Steuer= und Wirtſchaftskalender
für die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1928.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!
1.—15. Februar: Abgabe der Steuererklärung zur
Frühjahrsveranlagung 1923 hinſichtlich der
Einkom=
menſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer. Vergl. die
Oeffentliche Aufforderung” der Finanzämter Darmſtadt=Stadt,
Darmſtodt=Land und Langen in Nr. 31 des Tagblatts vom
31. Januar 1928.
5. (6.) Februar: Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanz=
kaſſe, daß die Summe der im Januar 1928 abgeführten
Steuerabzugsbeträge mit der Summe der im Januar
einbehal=
tenen Steuerbetrage übereinſtemurt. (Keine Schonfriſt.)
X (6.) Februar: Abführung der Lohnſteuer für die in der
Zeit vom 15. bis 31. Januar 1928 erfolgten Lohnzahlungen.
Falls die bis zum 15. Januau 1923 einbehaltenen Beträge 200
Reichsmark nicht erreicht haben, im Ueberweiſungsverfahren
Abführung für die in der Zeit vom 1. bis 31. Januar 1928 er
folgten Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
6. (6.) Feb=uar: Ablauf der Schonfriſt fur die am 25. Januar
1928 fällig geweſene fünfte Vorauszahlung (gemeindliches Ziel)
auf die Grundſtener Gewerbeſteuer und Sonder.
gebäudeſtuer für das Rechnungsjahr 1927.
10. Februar: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit
dieſe im Abrechnungsverfahren entichtet wird.
15. Februar: Kirchenſteuer 1927/28. Viertes Ziel. (
Verzugs=
ziuſen werden nichſt erhoben
15. Februar: Einkemmenſteuer=Vorauszahlueg der
Lamd=
wirte. (Keme Schonfriſt)
15. Februar: Vorauszahlung auf die Vermögensſteuer 1928,
erſte Rate. Die Höhe des zu entrichtenden Betrages ergibt ſich
aus dem Steuerbeſcheid. Der Zahlungstermin gilt auch für
die Landwirtſchaft. (Keine Schonfriſt.)
15. Februar; Abführung der Beiträge zur
Brandverſiche=
rung für 1928 an die Finanzkaſſe. Einziges Ziel. Ab 1. März
1928 werden Verzugszinſen erhoben.
15. Februar: Letzter Tag zur Abgabe der
Steuer=
erklärungen zur Frühjahrsveranlagung für 1928.
H. W. Wohmann.
Lokale Veranſialtungen.
Die Herunter erſcheinenden Rotizen find an4ſchlietlich als Hinweiſe auf Angeigen zu beirechten
in leinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritl!.
— Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten. Auf
den am Freitag, den 3 d. M., abends, im Saale der „Eintracht”,
Eliſabethenſtraße, ſtattfindenden Kameradſchaftsabend werden alle
Ka=
meraden hiermit nochmals hingewieſen.
— Kameradſchaftliche Vereinigung ehem. Heſſ.
Garde=Drag. 23. Wir weiſen auf das Inſerat der Hauptgruppe
Darmſtadt der Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag. 23 in der
heutigen Ausgabe hin.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Küniſier eder fünftleriſche Veronſiolltungen, deren mm Rachſſchendes Erudfnmnd
geſchieht, behält ſich die Redattien ihr Uriell vos
— Palaſt=Lichtſpiele: „Der Benzinteufel”.
Regi=
nald Denny, der Sportheld, der „Mann am Steuer” in ſeinenn größten
Autofilm. — Reginald, „der Benzinteufel”, hat — durch einen
Auto=
unfall — allem, was Auto heißt, abgeſchworen. Aber — in die Tochter
eines Benzinfabrikanten ſterblich verliebt —, fährt er ihretwegen ein
Rennen, weil er ihr als der berühmteſte Rennfahrer der Welt vorgeſtellt
wurde, nach tollen Senſationen, wie ſie ſelten gezeigt wurden, zum glück.
lichen Sieg und fährt nunmehr „zu Zweien” einer roſigen Zukunft
ent=
gegen. — Sanatorium „Zur Liebe‟ Laura la Planre, die von
der geſamten Tagespreſſe als die charmanteſte Amerikanerin, die
wirk=
liche Schauſpielerin iſt, erklärt wird, in der Rolle der eiferſüchtigen
Braut eines Frqutenarztes zu ſehen, heißt voller Genuß! Was dieſes
tolle Frauchen alles anſtellt, um ihren Bräutigam, der ihr angeblich
untreu iſt, in ihve Arme zurückzuführen, muß man ſehen, Worte können
das nicht wiedergeben!
Tageskalender für Freitag, den 3. Februar 1928.
Landestheater Großes Haus, Anf. 19 Uhr, Ende 22½ Uhr,
D 13: „Der Roſenkavalier”. — Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum, abends 8 Uhr, Revue: Das lebende Magazin”
Konzerte: Schloß=Kaffee, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim,
Waldſchlößchen, Krone (Schuſtergaſſe). — Vorträge; abends
8 Uhr, Luiſenſtr. 16: „Die Elektrizität im Haushalt”, Akademie für
Tonkunſt, Gliſabethenſtr., abends 8½ Uhr, Joh. Thielemann: „Beruf
und innere Entwicklung” — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
Freitag, den 3. Febr.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 30 Min.
Samstag, den 4. Febr.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min,
— Sabbatausgang 6 Uhr 15 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 30 Min. —
Abends 5 Uhr 30 Min
Gebetszeiten in der Synagoge der ifraelitiſchen Religionsgeſe lſchaft.
Samstag, den 4. Febr.: Vorabend 4 Uhr 55 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. — Abends 4 Uhr
45 Minuten
Montag, den 6. Febr.: Chamiſcho Oſſor.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
O. Erzhaufen, I. Febr. Der Geſangveyein „Ge=mauia” hielt am
verfloſſenen Samstag abend ſeien Winterball ab. Der
Geſang=
derein Sängerbund begeht am 4. Februar einen Ball und die Turn=
und Sportgemeinde hat beſchloſſen, am 18. Februar einen
Masken=
ball abzuhalten.
* Weiterſtadt, 1. Febr. Turnabend der Turngemeinde
e. V. 1891. Mit Stolz und Freude kann die Turngemeinde auf ihren
Turnabend zurückblicken, denn alles was geboten wurde, war erſtklaſſig,
und die Mitwirkenden hatten ſich ihre Aufgabe, zu zeigen, was im
abge=
laufenen Vereinsjahre geleiſtet wurde, wahrlich nicht leicht gemacht. Der
von der fugendlichen Turnerin Gretchen Römer mit Begeiſterung
vorge=
tragene Vorſpruch gefiel ſehr. Turner Lehrer Köppel erfreute die
Zu=
hörer durch den Vortrag eines ſelbſtgedichteten Turnerliedes. In ſeiner
Begrüßung dankte der erſte Vorſitzende Chriſtoph Hirſch allen, die zum
guten Gelingen des Abends beitrugen, insbeſondere dem Oberturnwart
Johannes Vetter, den Turnwarten Otto Bender, Philipp Hahn, Hrch.
Schyhdlowſki, Ludwvig Bangert und Ludwig Numrich. Die muſikaliſche
Begleitung ſämtlicher Vorführungen lag wie immer in den bewährten
Händen des Turners Rekror Schenck, der ſich ſeiner Aufgabe mit Geſchick
entledigte. Aus den Frei= und Geräteübungen der Schüler konnte main
ſehen, mit welchem Eifer und mit welcher Begeiſterung ſie an die
Arbeit gingen. Die Geſellſchaftsübungen der Zöglinge und Schüler
machten ſehr viel Spaß. Verblüffend war die Sicherheit, mit der die
Leichtathleten ihre Kugelübungen ausführten, die ſich ſpäter nochmals
beim Steurmen als wirkliche Athleten produzierten. Frei, Keulen= und
Stabübungen der Turnerinnen wurden flott und exakt durchgeführt.
Auch mit zwei Reigen warteten die Turnerinnen auf, die ganz veizend
getanzt wurden; der eine „An der ſchönen blauen Donau”, der andere
„Roſen aus dem Süden‟. Erſterer mußte auf vielſeitiges Verlangen
wviederholt werden. Beſonders lobenswert waren die
Sonderdarbietun=
gen einzelner Turner, ſo die Sonderſtabübung des Turners Heinricch
Schydlowfki, die Sonderfreiübung der Turner L. Bangert und L.
Num=
rich, ſowie die Keulenübung der Turnerin Lisbeth Hamm. Die Tnrner
die ſich am Pferd, Barren und Reck zeigten, waren in vorzüglicher Form
und das Zuſchauen eine Luſt. Einen reizenden Abſchluß fand die
Veran=
ſtaltung durch Stellen von dier Brunnengruppen der Turnerinnen, die
rauſchenden Beifall fanden. Die an ſich ſchönen Bilder wurden
weſent=
lich verſchönt durch die reizende buntfarbige Beleuchtung, die Turner
Franz Schhdlowſki, unſer Elektriker, erſtellte. Die Pauſen wurden mit
luſtigen Weiſen von einer Hauskapelle ausgefüllt. Zuletzt möge auch
noch unſeres verehrten Vereinswirtes. Ludwig Schöneberger, gedaiht
werden, der ſtets mit größter Bereitwilligkeit allen Wünſchen des Vereins
nachkommt.
J. Griesh=im, 1. Febr. Ein ſtahlblauer Himmel, von dem die
Sonne gar freundlich herunterlachte, war das Zeichen des letzten
Somn=
tags im Jannaz. Die Darmſtädter Landſtraße wimmelte denn auch
nur ſo von Spaziergängern, die ſich in den wärmenden Sonnenſtrahlen
und der reinen Luft ergingen und ſpäter in den Reſtaurants und
Kaffees Einkehr hielten, die von dem zahlreichen Beſuch recht befriedigt
waren. Der Abend ſtand unter dem Zeichen des Faſchings. Das
Mas=
kentreiben in den Straßen und in den Wirtſchaften war ſehr lebhaft,
doch hat man von Auswüchſen nichts vernommen, es verlief alles in
harmloſer Weiſe.
F. Eberſtadt, 1. Febr. Geſangverein „Frohſinn” 1842
Unter der Debuſe: „Sie häwem geſchreiwtze” wird der Geſangverein
„Frohſinn” am Sonntag, den 5. Februar, abends 8.11 Uhr, im „BVerg.
ſträßer Hof” nach alter Tradition ſeinen Bunten Abend eſinleiten. Die
Vorbereitungen dazu ſind in vollem Gange. Das Elferkomritee wird alles
aufbieten, damit die Befuher auf ihre Rechnung kommen. —
Ge=
ſangverein „Sängerluſt” Zum erſten Male veranſtaltet der
Geſangverein „Sängerluſt” in dieſem Jahre unter dem Motto: „Mer
lache a ohne Geld” einen bompöſen Maskenball. Er findet
am Samstag (4. Februar) im Saale „Zum Bergſträßer Hof” ſtatt. Der
Elferrat ſorgt dafür, daß nur Erſtklaſſiges geboten wird.
F Eberſtadt, 2. Febr. Maul= und Klauenſeuche. Unter
dem Viehbeſtand des Beſitzers der Wieſenmühle iſt die Maul= und
Klauenſeuche ausgebrochen. Die obere und untere Wieſenmühle iſt als
Sperrbezirk, der Ortsteil öſtlich der Alten Darmſtädter= und Kirchſtraße
als Bepbachtungsgebiet erklärt worden. Der Faſelſtall bleibt bis auf
weiteres geöffnet.”— Die Gemeinderechnung ſowie die
Rech=
nung des Gemeinde=Waſſerwerks liegen ab 3. d. M. während einer
Woche zur Jedermanns Einſicht auf der Bürgermeiſterei offen.
Inner=
halb der Offenlagefriſt können ſchriftliche Bemerkungen vorgebracht
wer=
den. — Hauptverſammlung. Der Verein „Zitherkranz”
(Zither= und Mandolimenklub) hält feine diesjährige
Hauptverfamm=
lung am Sonntag (5. Februar) im Vereinslokal („Zur Eiſenbahn”) ab.
Beginn nachmittags 4 Uhr — Fechtverein „Wciſenſchutz”.
Der Fechtverein „Waiſenſchutz” veranſtaltet am nächſten Samstag (4.
Februar) im Saale des Gaſthauſes „Zum Schwanen” einen
Theater=
abend, deſſen Reinerlös in die Weihnachtsbeſchertaſſe fließen ſoll. Zur
Aufführung gelangt das Luſtſpiel „Der Erbe von Schmobelpitſch‟. Die
Muſik ſtellt der Muſikverein „Edelweiß”. Beginn 8 Uhr. Eintritt
50 Pfennig.
42. Pfungſtadt, 2. Febr. Die Hauptverſammlung des
Turnvereins iſt aufs beſte verlaufen. Einer der wichtigſtem Punkte
war die Errichtung der Turnhalle. Bekanntlich hat der Verein bereits
vor längerer Zeit vom Reich eine Militärhalle gekauft. Diefe ſoll
num=
mehr ſobald wie möglich aufgebaut werden. Sie wird auf dem
Turn=
platz des Vereins zur Errichtung gelangen. Sie ſoll ſowohl als
eigent=
liche Turnhalle wie als Feſthalle benutzt werden können. Neben anderen
Beſchlüſſen iſt hervorzuheben, daß der Verein die Einführung einer
Vereins=Ehrennadel für 25jährige Mitgliedſchaft beſchloſſew hat. Der
ſeitherige Vorſtand wurde zum allergrößten Teil wiedergewählt. Mit
den im vergangenen Jahre errungenen Erfolgen auf den verfchiedenſten
Gebieten (Turnen, Sport, Spiel, Schwimmen und Wandern) kann der
Verein vollauf zufrieden ſein. Die Kaſſenverhältniſſe ſind ebenfalls
zu=
friedenſtellend. — Die Verpachtung der
Gemeindegrund=
ſtücke, die am Montag ſtattgefunden hat, iſt nach amtlicher
Bekannt=
gabe der Bürgermeiſterei genehmigt worden. — Die Rechnung der
Ge=
meinde, des Elektrizitäts= und Waſſerwerks, für das Rechnungsjahr 1927
liegt gegemwärtig eine Woche lang auf der Bürgermeiſterei zur
Einſicht=
nahme auf. — Der Geſangverein „Sängerluſt”, der in dieſem Jahre
in ſein 45. Vereinsjahr eingetreten iſt, hält am Samstag, den 4.
Fe=
bruar, im Vereinslokal bei Weigel ſeine Hauptverſammlung ab. — Aus
Hahn wird gemeldet: Der ehemalige Backſteinfabrikant Georg Michel 2.
wurde unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Der Krieger= und
Militärverein Hahn gab dem Verſtorbenen in üblicher Weiſe das letzte
Geleite. Die Grabrede hielt Pfarrer Vögler.
A2. Pfungſtadt, 2. Febr. Gewerbeball. Die Gewerbe= und
Handwerkervereinigung „Pfungſtadt hat beſchloſſen, am Samstag,
den 11. Februar, bei Koch den diesjährigen Geſverbeball abzuhalten.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. Febr. Wanderer=
Dekorierungs=
feſt. In dem mit Tanneng ei feſtlich geſchmückten Saale des
Klud=
lokales Gaſthaus „Zur Poſt” fand das Wanderer=Dekorierungsfeſt der
Ortsgruppe des Odenwaldklubs ſtatt. Nach dem einleitenden
Eröffnungs=
marſch des Klampforcheſters des Wanderklubs „Falke” und dem ſinnvoll
durch Frl. Jährling vorgetragenen Feſtprolog, begrüßte der 1.
Vor=
ſitzende Herr Bürgermeiſter Jährling, in treffenden Worten die
zahl=
reich Erſchienenen insbeſondere als Vertreter des Hauptausſchuſſes,
Herrn Apotheker Scriba aus Reinheim, als Vertreter des Wanderkmbs
„Falke‟=Darmſtadt deſſen Ehrenvorſitzenden Herrn Oberreallehrer Schäfer
und deſſen Vorſitzenden Herrn Jakoby, beide aus Darmſtadt, ſowie die
Vertreter anderer Ortsgruppen. Nachdem gemeinſam das Lied: „
Wohl=
auf, die Luft geht friſch und rein” geſungen war und Herr Jakob
Leißler ſeien ſelbſt verfaßten, humorvollen Wanderbericht vorgetragen
hatte, ſchritt man zur Vornahme der Dekorierung. Dieſe nahm der
Vertreter des Hauptausſchuſſes Herr Apotheker Seriba, vor. Für jeden
Einzelnen hatte er geeignete Worte der Dankbarkeit und Aufmunterung.
Es wurden dekoriert zum erſten Male: Herr G. Bell; zum zweiten
Male: Frl. Ria Bell, Herr Lurdwig Bender, Frau Paula Bender, Frl.
Gerda Bender; zum dritten Male: Herr L. Reitz; zum vierten Male:
Herr K. Hartmann, Herr W. Schmidt, Frau Dora Schmidt; zum
fünften Mole: Herr Otto Geider; zum 6. Male: Herr Jak Leißler.
Eine befondere Ueberraſchung bot die Ernennung des Heurn
Oberreal=
lehrers Schäfer aus Darmſtadt zum Ehrenmitglied der Ortsgruppe unter
Ueberreichung einer von Herr J. Leißler ſelbſt gezeichneten
Ehren=
urkunde mit dem Bildnis der heimatlichen Gefilden des Geehrten. Der
zweite Teil der Veranſtaltung brachte ein buntes Bild. Humoriſtiſche
Szenen, Volkstänze und muſikaliſche Darbietungen wechſelten miteinander
ab, ſodaß gar bald eine fröhliche Stimmung aufkam.
f. Roßborf, 2. Febr. Am Sonntag, den 5. ds. Mts., nachmittags
2 Uhr, findet im Gaſthaus „Zum goldenen Stern” ein Vortrag der
Landwirtſchaftskammer Darmſtadt über „Bedeutung der
Pflanzenkrank=
heiten und ihre Bekämpfung” ſtatt. Vortragender: Dipl.=Landv.
Grä=
ber. — Die nächkſte Nutzholzverſteigerung im hieſigen Gemeindewald
findet am Dienstag, den 7. ds. Mts., vormittags 9½ Uhr, ſtatt. (
Nähe=
res ſiehe heutige Anzeige.) — Die in der Nacht vom 22. auf 23. Januar
auf der Roßdörfer Chaufſee mit dem Motorrad verunglückten Peter
Brehm Eheleute befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Bei der
Ehefrau Brehm handelte es ſich jedoch nicht, wie urſprünglich berichtet,
um einen Schädelbruch, ſondern um eine Gehirnerſchütterung. Die
Er=
mittelungen über die Klärung der Schuldfrage ſind noch nicht
abge=
ſchloſſen.
Bk. Groß=Zimmern, 2. Febr. Betr. Feldbereinigung in
der Gemarkung Klein=Zimmern. Der Heſſiſche
Feldbe=
reinigungskonmniſfar, Herr Oberregierungsrat Schnittſpahn, lädt ſamtliche
beteiligten Grundeigentümer zu der in der Gemäßheit des Art. 25 des
Feldbereinigungsgeſetzes zu der am Donnerstag, den 9. Februar 1928,
nachmittags 3½ Uhr, im Schulſaal zur Klein=Zimmern ſtatrfindenden
Verſammlung der beteiligten Grundeigentümer ein. Die Verſanrmlung
hat zu beſchließen, wie die Feldbereinigungskoſten aufgebracht werden
ſollen, ob durch Ausſchlag auf die Flächengröße oder den
Ab=
ſchätzungswert der Grundſtücke oder, abgeſehen von den in Art 28 des
Feldbereinigungsgefetzes kezeichneten Fällen, durch Bildung und Verkauf
von Maſſegrundſtücken, ſowie ferner, ob die Beiträge nach Bedüufnis
erhoben oder die laufenden Mittel durch die Aufnahme von Darlehen
beſchafft werden ſollen. In dieſer Verſammlung hat jeder anweſende
beteiligte Grundeigentümer 1 Stimme, auch wenn er mehrfach
bevollmäch=
tigt iſt. Die Beſchlüſſe erfordern zu ihrer Gültigkeit eine Mehrheit der
Anweſenden und ſind unter dieſer Vorausſetzung auch für die nicht
er=
ſchienenen Beteiligten verbindlich. Kommen gültige Beſchlüſſe nicht
zu=
ſtande, ſo hat die Vollzugskommiſſion die erforderlichen Beſchlüſſe zu
faſſen. Die außerhalb obiger Gemarkung wohnenden beteiligten
Girnd=
eigentimer (Ausmärker) werden aufgefordert, gem. Art. 8 des
Feldbe=
reinigungsgefetzes zur Wahrung ihrer Intereſſen eine Haſelbſt wohnende
Perſönlichkeit zu beſtellen, da eine geſetzliche Verpflichtung zu einer
weiteren beſonderen Zuſchrift an ſie im Laufe des
Feldbeveinigungs=
verfahrens nicht beſteht.
r. Babenhaufen, 2. Febr. Der Filmvorkvag „
Sieben=
bürgen”, den Herr Pfarrex Schuſter aus Hevtau un Sießenbuirgen im
Auftrag des Guſtad=Adolf=Vereins am Dienstag abend im Saalbau
Deutzſcher Hof” hielt, war ſehr gut beſucht. Die Zuhörer erlebten eiue
Feierſtunde. Herr Pfarrer Kehr begrüßte mit herzlichen Worten den
Redner und die Gemeindeangehörigen und drückte ſeine lebhafte Freude
darüber ans, daß wir ein Kind des Voltes und Landes Siebenbürgen
heute hören könnten, deſſen Worte der Kraft uns ſelbſt Kraft,
Glaubens=
ſrärke und Volkszuſammengehörigbeitsgefühl verleihen möchten. Dann
ſprach der Redner. Er erzählt uns von Land und Volk der
Sieben=
bürger Sachſen. Der Heldenkampf der Sachſen geht weiter um Glaube
und Volkstum. Nach den ſchlichten, zu Herzen gehenden Ausführungen
des Redners ſieht man eine große Kette prachtvoller Filmaufnahmen
und Lichtbilder Siebenbürgens. Erinnerungen an den Krieg, an den
Vormarſch in den Karpathen, an die herzliche Aufnahme durch die
wackeren Siebenbürgen werden wachgerufen Die Schlußworte des
Redners, getragen von hoher vaterländiſcher Begeiſterung, erweckun in
uns das Pflichtgefühl, der tapferen Auslandsdeutſchen zu helfen.
Vereinigung kath. Akademiker.
Vortrag
des hochw. Herrn Dominikanerpaters
Benedikt Momme Nißen über;
Wanderungen und Wandlunger
mit dem Rembrandtdeutſchen
am 6. Februar 1928, abends 8 Uhr,
in der Aula der „Höheren
Landes=
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Nummer 34
V. Klein=Umſtadt, 1. Febr. Der hieſige Turnberein veranſtaltete
ſeinen erſten Theaterabend. Zur Aufführung gelangte „Siegfrieds
Tod”, bearbeitet von Fritz Hanſen. Die Einübung des Stückes lag in
den Känden des 1. Vorſitzenden. Kurz nacl 8 Uhr begrüßte der 2.
Vor=
ſitzends die ſehr zahlrei” erſyienenen Zuſchzuer und gab eine kurze
In=
haltsangabe des Theaterſtickes. Alle Mitſpieler, ohne Ausuahme,
ent=
ledigten ſich ihrer ſchweren Aufgabe mit großem Geſchick. Anſchließend
fand ein Ball ſtatt. — Die neugegründete Schülerinneuriege erfreut
ſicl=
eines guten Zuwvackſes, und es iſt eine Genugtuung, den Eiſer der
Mäd=
chen zu bewundern. Leider verbieten die auch jetzt in unſerem Dorfe
aufgetrekenen Maſen ein Abhalten regelmäßiger Turnſtunden. Weit
über die Häufte der Schüler der einen Klaſſe liegt brank zu Bett. —
Am Freitag lagen die Pläne der Feldbereinigung Kleeſtadts auf dem
hieſigen Rathaus zur Einſichtnahme offen. Die meiſten beteiligten
Orts=
einwohner erhoben Proteſt gegen die geplanten neuen Greuzen.
Groß=Umſtadt, 1. Febr. Am letzten Donnerstag fand im
Gaſt=
haus „Zur goldenen Krone” der Vortragskurſus des Junglandbundes
und des Vereins ehemaliger Schüler ber Lanwvirtſchaftlichen Schule zu
Groß=Umſtadt ſtatt. Herr Funk=Harreshauſen eröffnete als Vorfitzender
des Junglandbundes die Verſammlung und begrüßte die zahlreich
Ei=
ſchienenen im Namen des Junglandbundes und des Vereins ehemaliger
Schüler, Hierauf ergriff Hers Landwirtſchaftsrat Strack das Wort zu
einem Vortrag über „Futterbau und Futterkonſervierung als
Grund=
lage unſerer heutigen Tierzucht‟. Der Redner zeigte, wie ſich durch
geeignete Entwäſſerung, Düngung und Bodenbearbeitung die
Erträg=
unſerer Wieſen ſowohl als auch unſerer Aecker erheblich ſteigern laſſen,
und er brachte eine Reihe neuer Geſichtspunkte zur Futtergowinnung.
Beſondens wichtig ſei es, daß der Landwirt die auf Wieſen und Feldern
ſtehenden Futtermaſſen auch durch geeignete Erntemethoden unter Dach
und Fach bringen kann. Die Neuzeit biete eite Meage von
Ernte=
maßnahmen, die den Landwirt uuabhängiger von den Unbilden der
Witterung mache; Pflicht des Landwirts ſei es nun, all dieſe
Neuerun=
gen ſich auch zu Nutzen zu machen, um ſo durch Erzeugung
einwand=
freien Futteis immer mehr wirtſchaftseigene Nährſtoffe den Tieren zur
Verfügung ſrellen zu können. Der lang anhaltende Beifall bezeugte,
welch großes Intereſſe alle Zuhürer an dem Vortrage genommen haben.
In der Ausſprahe wurden zahlreiche Fragen, Luzerne=, Klee= und
Zwiſchenfruchtbau betreffend, an den Reſerenten geſtellt. Anſchließend
folgte ein zweiter Vortrag von Herm Dr. Viehmann,
Landwirtſchafts=
kammer Darmſtadt, über „Welche betriebsſwirtſehaſtlichen Maßnahmen
ſind bei der heutigen Lage der Landwirtſchaft angezeigt?‟ Der
Redne=
wies nach, daß der Reinertrag in der Laudwirtſhaft beſtimmt werde
don der Höhe der Erzeugung, von Abſatzverhältniſſen und von der
Höhe der Produktionskoſten. Während der Landwirt die Höhe der
Eu=
zeugung und die Höhe der Produktionskoſten beeinfluſſen könne,
häu=
gen die Abſatzverhältniſſe und die erzielten Preiſe der
landwirtſchaft=
lichen Produkte von der Weltwirtſchaft ab. Zwei Wege zeigte der
Referent, die aus der derzeitigen Notlage zum Aufſtieg in der
Land=
wirtſchaft führen; einial müſſe der Landwirt von der Regierung eine
beſſere Wirtſchaftspolitik verlaugen und dann müſſe und könne der
Landwirt auch ſich alle Errungenſchaften der Ncuzeit auf dem Gebiete
der Dingug, der Sortenwahl; der Bodenvearbeitung, der
Fütterungs=
technik uſw. zu Nutzen machen, um möglichſt vieſe und hohe Erträge aus
ſeiner Wirtſchaft herauszufchlagen. Auch dieſer Vortrag gab
mannig=
faltige Anregungen und fand lebhaften Beifall bei den Zuhörern.
Jn=
folge der vorgeſchrittenen Zeit fand keine Diskuſſion ſtatt. Der
außer=
urdentlich zahlreiche Beſuch des Kurſus und das große Intereſſe der
Zuhörer an den Vorträgen haben bewvieſen, wie nützlich das
Zuſammen=
arbeiten des Junglaudbundes mit dem Landwuirtſchaftsamte iſt und
be=
rechtigen zu der Hoffnung, daß auch in der Zukunft das gute Verhältnis
ſich weiter auswirkt zum Nutzen der Landuurtſchaſt.
4l. Höchſt i. O., 1. Feſx. Oeffentliche
Gemeinderats=
ſitzung. Dem Reit= und Fahrverein Höchſt, welcher um Zuweiſung
eines für ſeine Zwecke geeignetem Geläudes nachſucht, wird
anheimgege=
ben, evtl. Vorſchläge zu machen. — Der Karuſſellplatz für Maimarkt
und Kirchweih im Jahre 192 ſoll Frau Schneider Witwe, Bechtheim,
für 250 Mk. überlaſſen werden; ſollte dieſelbe für dieſen Betrag jedoch
kein Intereſſo daran haben, wind die Verpachtung durch Ausſchreibung
vorgenommen. — Der Antuag Georg Kautz um Zuweiſung einer im
Falle frei werdenden Wohnung im Gemeindehaus wurde zurückgeſtellt.
— Zur Abwäſſerung des aus der Genarkung Mümling=Grumbach
kom=
menden Waſſers au der Gemarkungsgrenze Münling-Grumbah—
Höchſt ſtimmt der Gemeinderat einen evtl. Verlegung des Grenzarabens
zu und iſt bereit, die Hälfte der Koſten auf die Gezueindekaſſe zu
über=
nehmen. — Dem Vorſchlag des Kreisamts folgend, die Wiederbelebung
der Bauwirtſchaft durch ſteuerliche Begünſtigung zu fördern, beſchließt
der Ortsvorſtand, für Gebäude, die im Jahre 1938 erbaut werden, für
das laufends und die nächſten fünf Jahre eine Grund= und
Sonder=
ſteuer nicht zu erheben. — Die Unterhaltung des „Duſenbacheuweges”
durch die Gemeinde wind abgeſehnt, da der Kreis dieſe Straße ſchon
linger als 30 Jahre unterhalten läßt. — Den Antragſiellern Hermann
Gerbig und Adam Friedrich wird verbilligtes Bauholz zur Ve=fügung
geſtellt, während Lehrer Lenz die übliche Bauholzvergütung erhrlten
ſoll. — Die Herrihtung des Sportplatzes foll nach dem Voranſchlag
des Bauaufſehers vorgenommen werden. — Die Entwäſſerung der
Wie=
ſen im Annelsbacher Bruch wurde, da dieſelbe einen Koſtenaufuand
von über 3000 Mark erfordert, bis zum Herbſt d3. Js. zurückgeſtellt und
ſoll da evtl. mit Notſtandsarbeiſten derknüpft worden. — Die Lieferung
einer Dungſtreumaſchine von 175 Zeutimeter Streubreite wurde dem
Wenigſtnehmenden Friedrich Gieg zum Preiſe ven 187 Mk. übertragen.
— Die hieſige Gemeindejagd wuurde Herrn Rudolf Kleiner=Wiesbaden
für eine jährliche Paclt von 1371 Mark auf die Daue: von 9 Jahren
überlaſſen. Weiter wurde beſchloſſen, die Lieferung einer Wahlkartei
Herrn Adam Stockert, Buchhandlung, Höchſt i. O. zu übertragen.
Anſchließend f=lote eine geheime Sitzung.
4i. Vielbrunn, 1. Febr. Junglandbund. Der von der
hieſigen Ortsgruppe des Junglandbundes am Sonntag veranſtaltete, gut
beſuchte und mit Tanz verbundene Unterhaltungsabend nahm einen
glänzenden Verlauf. In den Tanzpauſen wechſelten m butner
Reihen=
folge Anſprachen und humorvolle, zumeiſt im heimatlichen Dialekt
abge=
faßte Gedichte. Nach einer die Bedeutung des Abends würdigenden
Anſprache des Junglandbundmitgliedes Georg Wehrich ergriff
Kreis=
geſchäftsführei, Herr Fürſt=Erbach, das Wort, bekundete ſeine Freude
über das zahlreiche Erſcheinen der Mitglieder der Ortsguppe und ſchil=
Freitag den 3 Februar 1928
derte mit kernigen Worten ausführlich Bedeutung und Aufgaben dieſer
Organiſation. Der Kreisvorſitzende des Junglandbundes Neubold=König
verbreitete ſich dann in ſeiner Anfprache über ſportliche Leiſtungen des
Junglandbundes.
T. Michelſtadt, 2. Febr. Feier der 50jährigen des
Kirch=
ſpiels Michelſtadt. Am Sonntag, den 5. Februar, nahmittags
2 Uhr, finder im Gaſthaus „Zum goldenen Lamm” in Steinbach eine
Beſprechung der im Jahre 1892 konfirmierten, ſowie derjenigen im
Jahre 1878 geborenen und inzwiſchen nach hier zugezogenen Perſonen
ſtatt, die der Feſtlegung des Ortes und Zeitpunktes, ſowie des
Pro=
gramms für eine würdige Feier der 30jährigen dienen ſoll. — Verein
für das Deutfchtum im Ausland. An der Fahrt zur
dies=
jährigen Hauptverſammlung des V. D.A., die in Gmunden im
Salz=
kammergut frattfindet, werden ſich 22 Schüler und Schüilerinnen der
S hulgruppe der Oberrealſchule Michelſtadt beteiligen. —
Brenn=
holz=Verſteigerung. Die Gräfl. Oberförſterei Rehbach in
Steinbah wird am Mittwoch, den 8. Februar, nachmittags 2 Uhr, bei
Gaſuuirt Uhrig in Rehbach eine größere Brenuholz=Verſteigerung
ab=
halten. — Die Säuglingsberatungsſtunden ſinden in
dieſem Mona: Montag, 6. Fedr., und Montag, 20. Febr., nachm. 3 bis 4
Uhr, in der Landwirtſchaftsſthuſe ſtatt. — Karnedaliſtiſche
Veu=
anſtaltungen. Nachdem der Reigen de Maskenbälle durch einen
Hausmaskenball des Café Beller, ſovie den großen Galamaskenball
des Radfahrervereins 1902, der am verfloſſenen Samstag in den
wun=
dervoll dekorierten Räumen des Städt. Saalbqu ſtattfand, eröffnet
wurde, werden am kommenden Samstag, den 4. Februar, zuei, wueiter
große Veranſtaltungen folgen, und zwar wird der Tenniskluh
Michel=
ſtadt im Hotel Fricdrich und der Turnverein e. V. (D.T.) in den
Mäu=
men des Schnerters Garten ihre Maskenbälle abhalten. Denſelben
wird am Sonutag, den 5. Februar, ein großer Preis=Maskenkall. des
Karnebal=Vereins „Narrhalla” folgen, der ebenfalls in Shmerkers
Garten ſtattfindet. — Vortrag. Heru Oberſtudiendirektor. Dr.
Weiner=Michelſtadt ſpricht am Freitag, den 3. Februar, im Auftrage
der Odenwälder Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft im „Anker”
zu Stockheim iiber Die Philoſophie der Gegenwart”,
b. Erbach i. D., 2. Febr. Der Turnverein Erbach 1860 e. V. hält
am Sonntag, den 5. Februar d. J.. abends 20,11 Uhr beginnend, eine
Herren= und Damenſitzung mit anichließendem Tauz ab. — Stunden
ungetrübter Freude verſpricht das Wanderer=Ehrungsfeſt des
Odenwald=
klubs Erbach ſeinen Mitgliedern. Dasſelbe findet am Samstag, den
4. Februar, abends 8 Uhr, im Saale des „Schnitzenhof” ſtatt. Der Klub
hat, wie gewvohnt, keine Mühe und Koſteu geſcheut, um ſeinen
Wander=
freunden genußreiche Stunden zu bereiten.
— Lützelbach i. Odwv., 2. Febr. Näckſten Sonntag, den 5. Februar,
hält der Kriegerverein Lützelbach bei Gaſtwirt Jakob Böhnr ſeinen Ball
ab. Die Kapelle Sauerwein=Roßdorf hat zugeſagt. (Siehe Anzeige.)
II. Aus dem Ueberwald, 1. Fcbr. Jagdverpachtung. Am
Samstag, den 4. os. Mts., vormritrags-10 Uhr, wird bei Gaſtwirt Aug.
Sattler in Wahlen der erſte Jagdbezirk der Staatsjagd der Gemarkung
Gras=Ellenbach ſowie der zweite Jagdbezirt der Staats und
Gemeinde=
jagd der Gemartung Wahlen auf weitere 9 oder 12 Jahre verpachtet;
an demſelben Tage, nachmüttags 2 Uhr, im S hulhaus zu Gras=
Ellen=
bach die Gemeindefagd der Gemarkung Gras=Ellenbach und um dieſelbe
Zeit hei Wirt Georg Dörrſam, in Tröſel die Jagd der Gemeinde Tröſel
auf weitere 6 Jahre.
* Hirſchhorn, 2. Febr. Waſſerſtand des Neckars am
1. Februar: 1.24 Meter; am 2. Februar: 1,25 Meter.
Bn. Hirſchhorn, 2. Febr. Am kommenden Samstag, den 4.
Fe=
bruar 1928, läßt der Lichtſpielverein Weſchnitztal=Ueberwald im
Gaſt=
haus „Zum ErbachFürſtenauer Hof” zu Hiſchhorn, abends von 8 bis
10 Uhr, dirch ſeine Filmuopführung „Quer durc die Wüſte Sahara”
im Dezeincer vorigen Jahres noch in guter Exinnerung, einen neuen
Film „Milak, der Grünlandjäger” laufen.
A. Mitlechtern, 2. Febr. Giftmiſcher. Wie erſt jetzt genauer
bekannt wird, verſuchte ein hieſiger Wirt ſeine Frau und
Schwieger=
mutter zu vergiften, indem er ein Gift dem Bier beimiſchte und ſeiner
Frau zum Trinken anbot. Da jedoch die Frau das ſeltiame Gebaren
ihres Mannes beobachtet hatte, trank ſie das angebotene Bier nicht,
worauf ſie der Mann mit Drohen dazu zwingen wollte. Die Frau
er=
ſtattete Anzeige bei der zuſtändigen Gendarmerie, die den Giftmiſcher
verhaftete. Im Gefängnis ſtellte ſich dieſer nun anfangs irrſinnig, was
ihm aber nichts half. Er bleibt vorläuſig in Haft, bis die Unterſuchung
abgeſchloſſen iſt.
— Rodau, 2. Febr. Heute früh 4 Uhr brah bei der Mübeſhreinerei
Otto Späth dahier Feuer aus. Die Feuerwehr war gleich zur Stelle
und konnte durch einſtündige Arbeit der Brand wieder gelöſcht werden.
Ap. Bensheim, 1. Febr. Straßenbäume als
Verkehrs=
hindernis. Die Provinzialſtraßenverwaltung ſah ſich genötigt, in
der Darmſtädter Straße ob des geſteigerten Automobilverkehrs die
Lindenbäume daſelbſt in ihren Baumkronen erheblich höher zu ſchneiden.
Die über die Straße ragenden Aeſte bildeten für die hochgebauten
Transportkuaſtwagen ein ſtarkes Hindernis und führten wiederholt
Be=
ſchädigungen im Verdeck der Wagen herbei. —
Wohnſützverle=
gung. Nach dem Verkauf ihrer Villa in der Schönbergerſtraße haben
die beiden Freifräulein B. und M. Marſchall von Bieberſtein
ihren Wohnſitz von Benshseim fortverlegt. — 25jähriges
Be=
ſtehen einer Nähſchule. Am 1. Februar kann, die von Frl.
Maria Ohlemüller begründete und heute noh perſönlich von ihr
geleitete Näh= und Zuſchneideſchule ihr Bjähriges Beſtehen feiern. Die
Lehrkurſe von Frl. Ohlemuller zählen heute nahezu 100 Schilerinnen,
eine Beſuherinnenziffer, die Geſſer als Worte die Wertſchätzung und
das Vertranen zur Lehrmeiſterin dartut. — Sturmſchäden in
Waldbeſitzungen. Der im Januar herrſchende Nachtſturm hat,
wie ſich jetzt heraulsſtellt, an den oberlalb des Gutes Hohenſtein bei
Rei=
cenbach gelegenen Waldbeſitzungen des Fürſten und Grafen v. Erbach=
Schönberg einen größeren Schaden angerichtet. 700 bis 800 Feſtmeter
ſind ſo im Zeſtraum einer Sturmnacht umgelegt worden.
Lpd. Rüffelsheim, 2. Febr. Opelſucht Arbeiter. Die
Opel=
werke in Rüſſelsheim haben mit dem Einſatz einer neuen
Produktions=
quelle mit der Einſtellung größerer Arbeitermaſſen begonnem.
Beſon=
ders die Städte Mainz, Frankfurt und Darmſtadt haben Nutzen von
Seite 7
dieſen Arbeiteranforderungen Opels, die ſich täglich auf faſt 100 Mann
belaufen. Innerhalb kurzer Zeit iſt die Arbeiterzahl von 7000 auf 9400
gewachſen. Da noch größere Arbeiten bevorſtehen, vor allem mit den
Neubauten ſchell begonnen werden ſoll, wird die Belegſchaft binnen
kurzer Zeit noch erheblich geſteigert werden müſſen. Von den
Arbeits=
ämtern der umliegenden Städte werden noch dauernd Arbeitskräfte
an=
gefordert.
Rumzenbeim, 2. Febr. Heute nachmittag 2½ Uhr fand auf dem
Friedhof dahier die Beerdigung des infolge eines Herzſchlages plötzlich
verſcliedenen volkswirtſchaftliuhen Referenten der
Landwirtſchaftskam=
uer für Heſſen, Herrn Du. phil. Eduard Viehmanu, Sohn des
Gutspächters Herrn Eduard Viehmann in Numpenheim, ſtatt.
Zahl=
reich wwar das Trauergefolge. Neben den Chargierten der
Burſcheu=
ſchaft Germania=Gießen wuaren diele Alte Heruen dieſer Burſchenſchaft
erſchienen. Die Beamtenſchaft der Landwuirtſchaftskammer und dereir
Ausſchüſſe war zahlreich vertreten. Aus nah uud fern, aus
Starkeu=
burg, Oberheſſen und Rheinheſſen, waren nicht wvenige Landwirte in
dem Trauergefolge vertreten. Nach einer ergreifenden Trauerrede des
Ortsgeiſtlichen ergriff der erſte Chargierte der Burſchenſchaft Germanig=
Gießen das Wort und ſchilderte die vorbildliche und aufbauende
Tätig=
keit des Verſtorbeneu im der Burſchenſchaft nach dem Kriege, deren
erſter Sprecher er zuar. Als Zeichen äußerer Dankbarkeit der
Burſcheu=
ſchaft Germania legte deren Sprecher einen Kranz uieder. Desgleichen
im ſelben Sinne gedenkend der Vertreter des Alten=Herrenverbandes
derſelben Burſchenſchaft. Herr Präſident Henſel von der
Landwirt=
ſſchaftskammer widmete dem Verſchielenen wvarme Worte der
Anerken=
uung, dabei deſſen hervorragende Begabung und Arbeitstraft lobend
betonend. Als Dank der Landwirtſchaftskammer für ihren verſchiedenen
Beamten legte er einen Krauz am Grabe nieder. Herr Baurat Thaler
don der Landwirtſchaftskammer ſchilderte den Verſchiedenen als treuen
lieben Kollegen und legte gur Grabe als letzten Gruß der Beamten und
Angeſtellten der Landwirtſchaftskammer und derem Ausſchüſſe ebenfalls
einen Kranz nieder. Weirere Kranzſpenden wurden niedergelegt mit
Worten der Anerkennung der Verdieuſte des Dahingeſchiedenen für die
heſſiſthe Landwirtſchaft von Herrn Laudtagsabgeordneten Dr. von
Hel=
molt namens des heſſiſchen Landbundes, von Herrn Generalſekretär
Socker=Gonſenheiun namens der „heinheſſiſchen Landwirtſchaft, von
Herrn Geſchäftsführer Weber von der Landbundſtelle. Daruſtadt,
namens der Junglandbiuern, von Heren Oekonomierat Fritſch=
Dils=
hofen namens des landwirtſchaftlichen Kränzchens Darmſtadt und ſeitenßs
des Abteilungsvorſtandes Herun Eiſinner namens der
Landwirtſchafts=
kammer Wiesbaden und deren Beautenſchaft. Der Krieger= ud
Sol=
datenverein der Vereinigung ehemaliger Angehöriger des Inf.=Regts.
236 in Köln, dem Heir Dr. Viehmann als Leutuant und
Kompagnie=
führer angehörte, ehrte den Verſtorbeuen ebenfalls durch Niederlegung
eiuer Kranzſpende. Die Landwirtſchaftskammer für Baden in
Karls=
ruhe wvar durch ihrem volkswirtſchaftlichem Referenten, Herun Dr.
Schenk, vertreten. Ferner waren ur dem Trauergefolge zahlreiche
Kol=
legen des Verſtorbeuen aus anderen Berufsſtellen anweſend. Das
große Trauergefolge bewies die allgemeilte Beliebtheit und
Wert=
ſchätzung des Dahingeſchiedenen. Möge ihm die Erde leicht ſein!
Rheinheſſen.
Ad. Oppenheim, 2. Febr. Bürgermeiſterverſammlung.
Unter dem Vorſitz des Herrn Kreisdirektors Heubeug fand in Mainz
(iue Verſammlung der Bürgermeiſter des Kreiſes Oppenheinr ſtatt, die
ſehr gut beſucht war. Den Gegenſtand der Tagung bideten verſchiedene
Angelegenheiten, insbeſondere die Frage des Pflaſterns der
Feldweg=
abjahrten, die Anlegung von Ortstafeln, die Verpachtung der
Gemeinde=
jagden, Erhebung des Jagdpachtſtempels /und andere
Verwalturngs=
fragen, die eino lebhafte Ausſpracbe veranlaßten. Nachdem Herr
Bür=
germeiſter Feldmann dem Vorſitzenden den Dank der Verſammelten
für ſein Entgegenkommen ausgeſprochen hatte, ſchloß dieſer die lehrreiche
Veranſtaltung mit dem Wunſche, daß der Kreis Oppenheim allen
Ge=
rüchten zum Troetz dock, beſtehen bleiben möge. —
Generalver=
ſammlung dar Handelsvereinigung. Im Hilbigſchen
Saale fand die gut beſuchte ordentliche Generalverſammlung
der Handelsve einigung Oppenheim, ſtatt, wvozu auch
Herr Altbürgermeiſter Schmitt und die Direktoren der boiden
Bank=
inſtitute erſchienen waren. Nach Grſtattung des Geſchäſts= und
Tätig=
keitsbericktes für 1927 durch den Vorſitzenden, Herrn Ernſt
Jung=
kern bekundete mon allſeits ſeine Sympathie für die Beſtiebungen
des Vertehrs= und Verſchönerungsvereins durch eing Oppenheimer
Werbewoche den Fremdenverkehr zu heben. Nach Vortyag verſchiedener
Wünſche wurde der ſeitherige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt.
Oberheſſen.
LPD. Gießen, 2. Febr. Anſtatt Zuchthaus. freigeſprochen.
Die hieſige Große Strufkammer ſprach einen Penſionsinhaber aus einer
Nachbarſtadt, der beſchuldigt worden war, an ſeinem 14jährigen
Pflege=
kind ſeit Jahren unſittliche Handlungen vorgenommen zu haben und
deshalb von dem erweiterten Schöffengericht zu zwei Jahren Zuchthaus
verurteilt wurde, auf ſeine Berufung hin frei unter Uebernahme der
Koſten auf die Staatskaſſe. Der Gerichtshof hob hervor, daß der Mann
trotz des Freiſpruchs noch erheblich belaſtet bleibe. Die Beweisführung
ſei aber nicht ganz ſchhiſſig, um ſeime Verurteilung aufpecht zu erhalten.
— Verkehrsbund Oberheſſen. Der geſchäftsführende
Vor=
ſtand und der erweiterte Ausſchuß des Verkehrsbundes Oberheſſen hielten
hier eine Sitzung ab, in der Bericht erſtattet wurde über die Tätigkeit
des Bundes im verfloſſenen Geſchäftsjahr. Obwohl der Bund erſt ſeit
etwa einem Jahre beſteht, war es ihm doch möglich, eine außerordentlich
erfolgreiche Tätigkeit, namentlich auf dem Gebiet des
Eiſenbahnfahrplan=
weſens zum Nutzen der ganzen Provinz Oberheſſen zu entfalten. Zur
Zeit iſt der Bundesvorſtand mit der Herausgabe eines Führers durch
Oberheſſen beſchäftigt, der in wenigen Wochen auf dem Reiſebüchermarkt
erſcheinen wird. Den verſchiedenen Bahnbauprojekten im Vogelsberg
gegenüber wird der Verkehrsbund zunächſt noch eine abwartende Halzung
einnehmen, da die Intereſſenten der beteiligten Orte ſich ſelbſt noch
un=
einig darüiber ſind, welche Linienſührung für ſie die beſte ſein wird. Für
den verſtorbenen Bundesrechner, Bürgermeiſter Völker=Lich, wurde der
Bürgermeiſter Menzel=Schotten zum Bundesrechner einſtimmig gewählt.
4 ber die derlaafe
mit ſeinen umfaſſenden Kenntniſſen und Erfahrungen den edlen Roßſtoff perſönkich beſchafft, ſo if darn:.
die Grundlage einer ganz Geſonderen Liſtung gegeben.
Die beſten Lagen der Cabakernten 1924, 25 und 26, weſthe der Gßef unſeres Hauſes im Orient ſelöſt
einkauſte, gewährleiſten in unſerer Zigaretten-Erzeugung einen Fortſehnitt, den jeder Raucher”
freudig begrüßen wird.—
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I.St. 2297
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Freitag, den 3. Februar 1928
Nummer 34
Opott, Shler und Turnen.
Der Sport des Sonntags.
Im Programm des Sommtags dominieren weiterhin Fußball und
Winterſport. Der letztere erreicht in dieſen Tagen ſeinen Höhepunkt
vor den Olympiſchem Winterſpielen in St. Moritz, die Mitte Februar
beginnen, Hochbetrieb herrſcht vor allem wieder im
Fußball,
wo zu den ſüddeutſchen Endſpielen noch das Wiederholungsſpiel des
DFB.=Zwiſchenvundenkampfes Weſt= gegen Norddeutſchland hinzukommt.
Der Vorkampf in Hamburg endete nach zweimaliger Verlängerung 4:4
unentſchieden ud mußte ergebnislos abgebrochen werden. Am Sonntag
ſteigt nun in Dwisburg die Wiederholung, die darüber Aufſchluß
brin=
gen ſoll, wer mit dem Ueberraſchungsſieger Südoſtdeutſchland das
End=
ſpiel um den Pokal beſtreiten ſoll. Weſtdeutſchland ſtellt mit drei
Aus=
nahmen die gleiche Elf wie in Hamburg. Im Sturm ſind die beiden
Schalker Czepan und Kuzorra hinzugekommen, die Verteidigung wurde
durch Schröder=Köln verſtärkt. Der von Birlem=Berlin geleitete Kampf
gibt, da er in Duisburg ſtattfindet, den Weſtdeutſchen große Chancen.
Seit langer Zeit winkt ihnen erſtmalig wieder die Ausſicht, in der
End=
runde zu ſtehen. Obwohl der Kampf durchaus offen und unüberſehbar
iſt, verdienen die Weſtdeutſchen diesmal gefühlsmäßig etwas mehr
Ver=
trauen. Ihr Sieg wäre jedenfalls keinesfalls eine Ueberraſchung. Die
Endſpiele in Süddeutſchland bringen folgende Pgarungen:
Runde der Meiſter: Im Frankfurt: Eintracht Frankfurt—FV.
Saar=
brücken; in Wooms: Wormatig Worms—SV. Mannheim=Waldhof;
in Stuttgart: Stuttgarter Kickers—Karlsruher FV.; in München:
Bayern München—Sp.Vg. Fürth.
Troſtrunde Gruppe Südoſt. In Nürnberg: 1. FC. Nirnberg—VfR.
Fürth; in Karlsruhe: Phönix Karlsruhe—SC. Freiburg.
Troſtrunde Gruppe Nordweſt. In Neu=Iſenburg: VfL. Neu=Iſenburg
—FSV. Frankfurt; in Neckarau: VfL. Neckarau—FSV. Mainz 05;
in Neunkirchen: Bornſſia Neunkirchen-Not=Weiß Frankfurt; „in
Saarbrücken: Saar 05 Saarbrücken—Ludwigshafen 03.
Der Hauptkampf des Sonntags ſteigt in München. Vielleicht
enſtſcheidet ſich bier ſogar ſchon die ſüddeutſche Meiſterſchaft. Bayern
München iſt zurzeit in ganz großer Verfaſſung, von den Fürthern läßt
ſich das nicht unbedingt behaupten. Da der Kampf in München
ſtatt=
findet, iſt die Möglichkeit eines Sieges der Münchener durcheus
ge=
geben, wenn auch keineswegs ſicher. Man wird den Kampf offen
be=
wertem müſſen. Dasſelbe gilt von den Spielen in Worms und
Stuttgart. Wormatia hat auf eigenem Platze die Möglichkeit, die
unglücklich kämpfenden Waldhöfer zu ſchlagen oder ihnen wenigſtens
einen Punkt abzunehmen. Aurch die Kickers genießen gegenüber ihren
ſpielſtarken Rivalen aus Karlsruhe den Vorteil des eigenen Platzes.
Eine einigermaßem beſtimmte Vorausſage künnte man nur in
Frank=
furt treffen, weil man unter normalen Verhältniſſen Eintracht einen
Sieg über FV. Saarbrücken zutrauen müßte.
Die beiden Troſtſpiele der Gruppe Südoſt ſprechen für die
Platz=
vereine. Der 1. FC. Nürnberg wird ſich nach ſeiner Niederlage
vor=
ſehen und diesmal gewinnen. Phönix Karlsruhe kann auf eigenem
Platz vielleicht mit den Freiburgern fertig werden — In der
Nord=
weſtgruppe dürfte der FSV. Frankfurt ſeine führende Stellung
in Iſenburg befeſtigen. Neckarau hat, auf eigenem Platze ſpielend,
wieder die Chance eines Sieges über Mainz, muß dann aber mit allem
verfügbaren Elan bei der Sache ſein. Ob Rot=Weiß Frankfurt, das
bisher viermal unentſchieden ſpielte, in Neunkirchen gewinnen kann,
muß noch dahingeſtellt werden. Ein Sieg der Bouuſſen enſcheint jedoch
weit weniger möglich und uh Saar Saarbrücken kann man nur wenig
Chaucen gegen die ſpielſtarken Gäſte aus Ludwigshafen geben.
Von den Privatſpielen, die in Süddeutſchland abgeſchloſſem
wurden, ſind die Spiele FV. Offenburg—Union Niederrad und
Schwa=
ben Augsburg—Stuttgarter SC. in erſter Linie zu nennen. In den
übrigem deutſchem Verbänden gehen die Meiſterſchaftsſpiele weiter und
nähern ſich ihrem Abſchluß. Weſtdeutſchland ſieht die einzelnen
Gruppen=
meiſter im Kampf um die Bezirksmeiſterſchaft, nach deren Ergebniſſen
ſich die Teilnehmer an den weſtdeutſchen Endſpielen bzw. der Troſtrunde
ermitteln. — Dgs Ausland bringt als wichtigſte Begegnung den
Kampf um den Europa=Pokal zwöſchen Ungarn und Italien in
Budapeſt.
Hykey.
4
Das Hockehprogramm des Sonntags beſchränkt ſich wieder auf
zahlreiche Privatſpiele, die aber beſonders bereichert ſind durch das
Gaſtſpiel der unter den Namen „Swoiß Wanderers” ſtartenden
ſchwei=
zerifchen Olympiamannſchaft beim HC. Heidelberg. Bei den
Verbeſ=
ſerungen, die die Schweizer in letzter Zeit gemacht haben, wird es über
aus intereſſant ſein, feſtzuſtellen, auf welcher Höhe augenblicklich der
ſchweizeriſche Hockeyſport ſteht. — Der SC. 80 Frankfurt fährt zum
VfR. Mannheim zum Rückſpiel, um ſich für das letzte 0:0 zu
rehabili=
tieven. Der Deutzſche Hockey=Bund hält am Sonntag in Leipzig einen
ſehr wichtigen a. o. Bundestag ab, deſſen Hauptzweck die Löfung der
Frage „Bund der Verbände oder Bund der Vereine‟ iſt.
Handball.
Die Handball=Meiſterſchaftsſpiele der DSB. treten jetzt in ihr
ent=
ſcheidendes Stadium. Nachdem die Meiſter der Landesverbände
feſt=
ſtehen, ſteigt am Sonntag in Darmſtadt der erſte Kampf um die
ſüddeutſche Meiſterſchaft zwiſchen dem Frankfurter
Ver=
bandsmeiſter SV. 98 Darmſtadt und dem badiſchen Meiſter Polizei
Mannheim.
Schwimmen.
Die Elite des europäiſchen Schvimmſports trifft ſich im Hallenbad
des Berliner Lunaparks bei dem am Freitag begonnenen
gro=
ßen internationalen Schwimmfeſt der drei Berliner Vereine Poſeidon,
SC. und SSC. Im Vordergrund des Intereſſes ſteht das Auftreten
von Arne Borg, ferner die Waſſerballkämpfe zwiſchem Deurſchland,
Bel=
gien und Tſchechofloſvakei. Zu den Schwimmern ſelbſt treten dann
noch Franzoſen hinzu, ſo daß dieſe Veranſtaltung zweifellos eine der
größten in Europa ſein wird.
Tennis.
Die deutſchen Tiſchtennismeiſterſchaften, die außerordentlich ſtark
beſetzt ſind, werden am Sonntag in Berlin abgeſchloſſen. Der Deutſche
Tenwis=Bund hält in Stuttgart ſeine ordentliche
Mitgliederver=
fammlung ab, die einige ſehr wichtige Fragen zu behandeln haben wird.
Boxen.
Die Dortmunder Weſtfalenhalle iſt am Samstag Schauplatz der
Endausſcheidung um die deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft zwiichen
Ludwig Haymann und Rudi Wagener, dem letzten Meiſter, der von
Franz Diener abgelöſt wurde. Der Sieger dieſes Kampfes kann dann
gegen den Sieger des bevorſtehenden Treffens Diener=Schmeling um den
Titel antreten. Ein zweiter Meiſterſchaftskampf ſteigt im Federgewicht
Zwiſchen Meiſter Paul Noack und dem Herausforderer Gohres=
Duis=
burg. In den Rahmenkämpfen boxt Weltergewichtsmeiſter Karl Sahm
gegen Willi Drekopf=Düſſeldorf und Krüppel=Krefeld gegen Schumann=
Würzburg.
Motorſport.
Der Bayeriſche AC. bringt am Samstag und Sonntag wvieder ſeine
Wiuterfahrt nach Garmiſch=Partenkirchen, diesmal als offene
Veran=
ſtaltung, zur Dunchführung. Für die Berarennen und das Eibſee=
Rennen ſind von 81 Fahrern rund 200 Nennungen abgegeben worden.
Schach.
Von 14 Teilnehmern beſtritten, nimmt am Samstag das
inter=
nationale Jubiläums=Schachturnier der Berliner Schachgeſellſchaft von
1827 ſeinen Anfang. Unter den Teilnehm en befinden ſich Leute wie
Dr. Tartakower, Bogoliuboff, Niemzowitſch, Rubinſtein, Reti, Prof.
Vidmar u. a.
Winterſport.
Der Winterſport ſteht in dieſen Tagen vor den Olympiſchen
Winter=
ſpielen im Zeichen der verſchiedenen Meiſterſchaftswettbewerbe. So
bringt Davos die Weltmeiſterſchaften im Eisſchnell=Laufen mit 37
Teilnehmern aus neun Nationen, darunter deutſchevſeits Vollſtedt=
Altona, der neue deutſche Meiſter, und Mehke=Berlin. Die Rodler
tuagen in Schreiberhau auf der Zackelfall=Bobbahn erſtmalig ihre
Europameiſterſchaften aus. Der Gau Hochfirſt iſt Organifator des
Schwarzwaldſtaffellaufes über 40 Kilometer und die
baye=
riſche Eisſchnellaufmeiſterſchaft, die mehrfach verſchoben werden mußte,
wird auf dem Simſee bei Roſenheim im Allgäu vor ſich gehen. Ane
den ſchweizeriſchen Akademöſchen Skimeiſterſchaften in Engelberg
be=
teiligen ſich auch deutſche Läufer. Zu nennen ſind dann noch der
Sauerländer Verbands=Skilauf in Oberhof, der Harzer Verbandslauf
Brauntage und die Oeſterreichiſchen Skimeiſterſchaften in Bad Aufſee.
Zur Frage der Ausbildung
der beſſiſchen Turnlehrer und
Turnlehrerinnen.
Wir konnten bereits melden, daß der Heſſiſche
Turnlehrer=
verein am 11. und 12. Februar ſeine Hauptverſammlung in
Darmſtadt abhält. Auf der öffentlichen Verſammlung am 11.
Fe=
bruar, nachm. 4 Uhr, wird der Vorſitzende des Deutſchen
Turn=
lehrervereins, Univerſitätsprofeſſor Dr. Altrock=Leipzig, über die
Frage der Neuregelung der Turnlehrerausbildung im Rahmen
der geſamten Lehrerausbildung ſprechen.
Daß der Heſſ. T. L. V. dieſe Frage in aller Oeffentlichkeit
be=
handelt wiſſen will, darf begrüßt werden; denn es iſt an der Zeit,
daß die Turnlehrerausbildung im ganzen Reich einer einheitlichen
Regelung ernſtlich entgegengeführt wird, wie es mit der
Aus=
bildung der Volksſchullehrer und der Philologen ſchon
ge=
ſchehen iſt.
Die Buntſcheckigkeit in dem Gebilde des Deutſchen Reiches
ſpiegelt ſich auch bei der Turnlehrerausbildung. Faſt jedes Land
hat eine andere. Am vollkommenſten iſt ſie in Bayern. Dort
ver=
langt man für die reinen Fachturnlehrer an höheren
Knaben=
ſchulen 4 Jahre Ausbildung, für die Turnlehrerinnen 3 Jahre.
Sachſen fordert ſeit 1924 ein 8ſemeſtriges Studium neben 1½
Fa=
kultäten anderer Wiſſenſchaften. Preußen und die meiſten ſeiner
benachbarten Länder haben eine Fachausſtellung von 1 Jahr auf
der preußiſchen Hochſchule für Leibesübungen in Spandau, die
zur Vorausſetzung die Ablegung der Volksſchullehrerprüfung
oder die der Philologen hat. Es ſchweben dort ſchon längere
Zeit und oft ſchwierige Verhandlungen, die eine ähnliche
Aus=
bildung wie ſie Sachſen hat (mit vielleicht nur 1 anderen
Fakul=
tät), bringen werden. Vor einer ebenſolchen Umänderung ſtehen
Thüringen und Hamburg. Württemberg hatte ſeither 6monatige
Kurſe mit Abſchlußprüfung, Baden ſolche von 3 Monaten in ihren
Turnlehrerbildungsanſtalten. Heſſen hat überhaupt keine
Ein=
richtung, in der hauptamtliche Turnlehrer(innen) herangebildet
werden können. Es finden lediglich Prüfungen für
Turn=
lehrer(innen) vor einer ſtaatlichen Prüfungskommiſſion ſtatt. Die
Vorbereitung zu dieſer Prüfung iſt jedem Prüfling ſelbſt
über=
laſſen. Das iſt ein unhaltbarer Zuſtand, der unbedingt ſowohl
im Hinblick auf eine ſachgemäße und gründliche Ausbildung, als
nuch wegen der anzuſtrebenden Einheitlichkeit im Turnunterricht
beſeitigt werden muß. Es iſt unmöglich, durch Selbſtſtudium in
den Mußeſtunden auf den Gebieten der Anatomie, Phyſiologie,
Pſychologie, der allgemeinen Pädagogik und in der praktiſchen
Fertigkeit ſich ſo einzuarbeiten, wie es ein fruchtbuingender
neu=
zeitlicher Turnunterricht erfordert. Körperſchule und
Leiſtungs=
ſchule, wie Neuendorff die Aufgaben des Turnunterrichts
be=
zeichnet, laſſen ſich weder durch einfache Spielſtunden noch durch
reichlichen Betrieb von Ordnungsübungen und langatmiger,
me=
thodiſch ausgeklügelter Freiübungen erſetzen.
Dem Durnunterricht in Verbindung mit einem verbindlichen
Spielnachmittag fallen ungemein wichtige Aufgaben zu, nachdem
eines der wichtigſten Volkserziehungsmittel, die allgemeine
Wehr=
pflicht, gefallen iſt. Darum bedarf es Lehrer der Leibesübungen
von beſter Qualität. Sie werden dann wahre Führer in den auf
dem Gebiet der Leibesübungen tätigen Vereine und Verbände
und in der Lage ſein, die Nebenerſcheinungen beſeitigen zu helfen,
die ſich bei der raſchen Ausbreitung der Leibesübungen
einge=
ſchlichen, aber mit einer Volkserneuerung und Volksertüchtigung
gar nichts zu tun haben.
Der Heſſ. T. L. V. hat zu dem Thema der
Turnlehreraus=
bildung einen Mann gewonnen, der mit der Materie
außer=
ordentlich gut vertraut iſt. Sein ganzer Werdegang verbürgt die
Gründlichkeit, mit der er ſie behandeln wird. Als Volksſchullehrer
ausgebildet, hat er ſich durch eifriges Studium weiter
vervoll=
kommnet. Nachdem er die Laufbahn eines akadewiſchen Lehrers
eingeſchlagen, dabei aber ſtets Zeit und Muße gefunden hatte, ſich
auf dem Gebiet der Leibesübungen in hervorragender Weiſe zu
betätigen, wurde er zum Lehrer und Dozenten an die
Reichshoch=
ſchule für Leibesübungen berufen. Als ſolchen wählte man ihn
auf der Tagung des Deutſchen T. L. Vereins im Juli 1923 in
München zum Vorſitzenden dieſes Vereins. Inzwiſchen wurde er
als außerordentlicher Profeſſor der Leibesübungen an die
Uni=
verſität Leipzig berufen und ſowohl mit der Oberleitung der
körperlichen Ausbildung der geſamten Leipziger Studentenſchaft
als auch ganz beſonders mit derjenigen des ſächſiſchen
Turn=
lehrernachwuchſes betraut. Die Pfingſttagung des Deutſch. T. L.
V. 1927 übertrug ihm auch auf weitere 4 Jahre deſſen Führung.
Es darf die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Tagung
in Darmſtadt dazu geeignet ift, die Frage der Ausbildung der
Turnlehrer(innen) ihrer endgültigen Regelung näher zu bringen.
Dieſe Frage iſt wert, im Rahmen der kommenden
Verwaltungs=
eform eingehend geprüft zu werden. Hierbei dürfte maßgebend
ſein, daß eine beſondere finanzielle Belaſtung des heſſiſchen
Staates unter allen Umſtänden zu vermeiden iſt, wie ſie durch
Schaffung einer heſſiſchen Turnlehrerbildungsſtätte ſelbſt unter
Ausbau vorhandener akademiſcher Körperbildungsinſtitute
zwei=
fellos entſtehen würde. Aus dieſem Grunde wird es richtiger ſein,
daß ſich die amtlichen Stellen dafür entſcheiden, daß der heſſiſche
Turnlehrer(innen)nachwuchs auf einer ſchon beſtehenden
vorbild=
lichen Ausbildungsanſtalt, wie z. B. der bayeriſchen, nach den
dort maßgebenden und durchaus bewährten Grundſätzen erhält.
*
Wir erfahren ſoeben noch, daß zur Verſammlung am 11. ds.
Mts. als Vertreter des Bayer. Staatsmineteriums Herr Direktor
Dr. Vogt von der bayer. Landesturnanſtalt, ebenſo die
Vorſitzen=
den des bayeriſchen, des badiſchen, des württembergiſchen und
des preußiſchen Turnlehrer=Vereins kommen.
Zußball.
* Kreisliga Südheſſen. — Olympia Lorſch Meiſter.
Nach harten Kämpfen iſt erſt im letzten Spiele der Meiſtertitel des
Kreiſes Südheſſen der Olympia Lorſch zugefallen. Somit haben die
Lorſcher mit nur einem Punkte Vorſprung vor ihrem Bruderverein
aus Lampertheim die Lorbeeren eingeheimſt, was vor allem auf die
Beſtändigkeit während der ganzen Verbandsſpiele zurückzuführen iſt.
Die Tabelle gibt folgendes Bild:
Sp.
un. verl. Punkte
Lorſch
16
Lampertheim
16
24
Bürſtadt
6
Worms
15
18
Biblis
16
16
Pfiffligheim
15
15
Pfeddersheim
16
Heppenheim . 16
10
Hochheim
16
Das entſcheidende Spiel um die Meiſterſchaft fand am letzten
Sonntag in Bürſtadt ſtatt und endete unentſchieden 1:1, womit die
Leute aus Lorſch den noch zur Meiſterſchaft notwendigen Punkt
rette=
ten. Das Spiel hatte zirka 1000 Zuſchauer angezogen. Der
Spiel=
verlauf war normal; man gab, ſich beiderſeits die größte Mühe, jedoch
waren die Leiſtungen allgemein nur Durchſchnitt. Bürſtadt ſchoß ſein
Tor in der erſten Halbzeit, worauf Lorſch mit großer Mühe in der
zweiten Hälfte ausglich. Wie ſich der neugebackene Meiſter in den
Aufſtiegſpielen bewähren wird, bleibt abzuwarten. In Heppenheim
ſpielte am letzten Sonntag die Bibliſer Elf und mußte abermals eine
6:2 Niederlage einſtecken. Biblis macht zurzeit eine Schwächeperiode
durch.
Sportv. Lengfeld — V. f. R. Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag begibt ſich die erſte Elf des V.f.R. nach
Lengfeld, um gegen den dortigen Sportverein das fällige Verbands=
Rückſpiel auszutragen. Lengfeld beweiſt mit ſeinen letzten Reſultaten,
daß es ſehr ſchwer zu ſchlagen iſt, dazu noch auf eigenem Gelände. Die
Mannſchaft ſpielt, im Gegenſatz zu den anderen Landvereinen, einen
ruhigen, flachen und überlegten Fußball und iſt daher auch viel
gefähr=
licher. Ihrer Spielweiſe nach müßten die Lengfelder einen guten
Mittelplatz in der Tabelle innehaben, was ihnen aber durch koloſſales
Pech nicht möglich war. Die Naſenſpieler, welche in der alten
Auf=
ſtellung antreten, müſſen ſich alſo ſtark anſtrengen, um nicht mit einer
Ueberraſchung die Heimreiſe anzutreten. An Schlachtenbormmlern wird
es dieſen Sonntag nicht fehlen, denn wer gedenkt nicht mit Freude an
die vor kurzer Zeit in Lengfeld verlebten Stunden, welche das
Ango=
nehme fertig brachten, beide Vereine und deren Mitglieder aufs innigſt
miteinander zu verbinden.
Sportverein Roßdorf e. V. — Sportverein Weiterſtadt.
Obige Vereine treffen ſich am kommenden Sonntag nachmittags
halb 3 Uhr auf dem Sportplatz in Noßdorf, um das von der
Gau=
behörde feſtgeſetzte Gaumeiſterſchaftswettſpiel auszutragen. Bekanntlich
ſpielten die Vereine der B=Klaſſe des Gaues Bergſtraße in zwei
Be=
zirken. Im Laufe der Verbandsſpiele ſicherte ſich Weiterſtadt im einen,
und Roßdorf im anderen Bezirk die Meiſterſchaft. Um nun die
Gau=
meiſterſchaft zu ermitteln, haben beide Vereine Entſcheidungsſpiele
aus=
zutragen. Das erſte findet am kommenden Sonntag in Noßdorf ſtatt.
— Iſt ſich die Roßdörfer Elf ihrer hohen Aufgabe bewußt, bietet ſie die
gegen Höchſt i. O. gezeigte Form und ſind die Rothoſen vom
Sieges=
willen durchdrungen, ſo dürfte ein intereſſanter Kampf zu erwarten ſein,
zumal Roßdorf einem ſtarken Gegner gegenüberſteht, der in den
Verbands=
ſpielen Groß=Zimmern aus dem Felde ſchlug. Hoffentlich finden beide
Mannſchaften einen guten Unparteiiſchen, damit ſich das Auge des
Sportlers an einem ſchönen fairen Kampf erfreuen kann. — Die erſte
Elf Roßdorfs ſpielte am vergangenen Sonntag gegen Dreieichenhains
erſte ein Unentſchieden 2:2.
Schwunmen.
6. Jahn=Schwimmen der D.T.
In dem geſtern unter Schwimmen veröffentlichten Artikel muß es
anſtelle 6. Jahresſchwimmen der Deutſchen Turnerſchaft heißen „Sechſtes
Jahn=Schwimmen der Deutſchem Turnerſchaft”
Das Klauſenpoß=Rennen iſt wegen Duuehführungsſchwierigkeiten für
1928 ganz abgeſagt worden.
Die nächſte Vorſtandsſitzung der F37A findet am 11. und 12.
Februar in Köln ſtatt.
Erich Möller abſolviert in den nächſten Wochen vier Starts in
Fvankreich.
Geſchäftliches.
Man hör: von der Kundſchaft nur ein Urteil: Bei Reyfeld iſt
in der Weißen Woche alles fabelhaft billig. Meine Schaufenſter=
Aus=
ſtellung b=ſtätigt dieſes Urteil vollkommen. Außergewöhnlich ſind die
Leiſtungen in meinen großen Abteilungen Weißwaren, Damen= und
Betswäſe. Rehfelds Qualitätswagen, auch die billige Preislage,
ſind ſeir Jahren als hervorragend bekannt und begehrt. Die Preiſe
für ſie find während der Weißen Woche ſo auffallend niedrig, daß ich)
nnu allen Hausfranen raten kann: Decken Sie jatzt Ihren Bedarf in
weißen Waren bei J. Rehfeld, Ludwigſtr. 15. Sie iſt
auch die günſtigſte Einkaufsgelegenheit für Hotels, Reſtaurants und
Ausſtener=Anſchaffungen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 3. Februar, 13: Schallplatten=Konzert. O 15.30:
Be=
rufsberaterin Steinhäuſer: Das junge Mädchen im Verkauf. O 16.30:
Hausfrauen=Nachmittag. Dipl.=Ing. Mengeringhauſen: Von krummen
Nägeln, ſchlechten Schrauben und dem Gebrauch des Werkzeugs.
O 17.45: Aus den Briefen der Frau Rat Goethe. O 18.15:
Ver=
einsnachrichten. O 18.30: Südweſtdeutſcher Radio=Club. o 19.30:
Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. Der Fultograph.— Die
Trinklerſche Zentralaſien=Expedition. — Geophyſikaliſche Schürfungen
auf Erdöl. O 19.50: Film=Wochenſchau. O 20: Liederhalle
Stutt=
gart: Sinfonie=Konzert. Beethoven: Ouv. Leonore Nr. 2 in der
neu aufgefundenen Faſſung. — Tartini: Konzert für Viola da
Gamba mit Orch. — Brahms: Sinfonie Nr .1 C=moll. Ausführ.:
Philharm. Orch. Stuttgart. Leit.: Generalmuſikdir. Prof.
Abend=
roth, Köln. Soliſt: Chr. Döbereiner, München (Viola da Gamba).
— Anſchl.: Balladen=Stunde Hans Dohne, Kaſſel. — Darauf:
Tanzmuſik der Kapelle Pinkus=Langer.
Stuttgart.
Freitag, 3. Februar. 12.30: Schallplattenkonzert. o 13.50:
Nachrichten. 16: Aus dem Reiche der Frau. o 16.15:
Rundfunk=
orcheſter. Einl.: Käte Ivers. o 18.15: Dr. Bouquet: Georg Trafl
und Georg Heim, zwei Dichter des Expreſſignisinus. O 18.45: Dr.
K. Grunsky: Anton Bruckner. O 19.15: Dr. Wenk: Amerikaniſche
Schulen. O 19.45: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der
kommenden Woche (in Eſperanto). o 20: Liederhalle Stuttgart:
Sinfoniekonzert. Philharm. Orcheſter. Leit.: Generalmuſikdirektor
Prof. H.. Abendroth, Köln. Soliſt: Chr. Döbereiner, München
(Viola da Gamba) Beethoven: Ouv. „Leonore” Nr. 2 in der neu
aufgefundenen Faſſung. — Tartini: Konzert für Viola da Gamba,
— Brahms: Sinfonie Nr. 1 in C=Moll. Anſchl.: Nachrichten, Sport.
Bexlin.
Freitag, 3. Febr. 15.30: Erna Meyer: Haustrau, hilf dir
ſelbſt: O 16: San.=Rat Dr. Frank: Mediziniſch=hygieniſche Plauderei,
O 16.30: A. Wildgans lieſt aus ungedrückten und gedruckten
Dichtungen. O 17: Kapelle Gebr. Steiner. 18.20: Italieniſch
(Alfier: und Cecond. e 18.40: Eröffnung des Internationalen
Schach=
meiſterturnters. O 19.10: Geh. Reg.=Rat Prof. Waetoldt:
Kunſt=
werke haben Schickſale. Wanderungen berühmter Werke. O 19.40:
Miniſterialrau Dr. Wagner: Der Reichshaushaltsplan und ſeine
Ausführung U. Teil). O 20.10: Sendeſpiel. Uraufführung: „Die
ſchöne Lau”. Märchenoper in 6 Bildern von Julia Kerwey. Leit.:
Bronsgeeſt. Dir.: S. Meyrowitz. Perſ.: Die ſchöne Lau, eine
Waſſerfrau; Giſcht, Zwerg der ſchönen Lau; Synd, Bruder der
ſchönen Lau: Abt; Frau Betha Seyſolffin, Wirtin des Nonnenhofes;
Xaver, ihr Sohn; Donau=Fürſt; Jutta und erſtes Waſſermädchen;
Aenne und zweites Waſſermädchen; Lieſel und drittes Waſſermädchen:
Bauern, fahrender Sänger, Stephan, Waſſernixen, Mönche des
Kloſters, Spinnerinnen, Bürger von Blaubeuren. — Anſchl.: Tages=
und Sportnachrichten.
Deutſche Welle. Freitag, 3. Februar. 8.30: Wintertagung der
Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft: Verſammlung der Ackerbau=
Abteilung. e 14.30: v. Eyſeren: Kinderlieder. o 15: Min.=Rat
Prof. Ottendorf: Die Turn= und Sportlehrerin. o 15.35: Wetter
und Börſe. S 16: Dr. Bruck: Mutter und Kind. o 16.30: Dr.
M. Hilzheimer: Die Herkunft der wichtigſten Haustiere. O 17:
Konzert aus Leipzig. O 18: Dr. Huber: Tiere als Jagdgehilfen
des Menſchen. o 18.30: Engliſch für Fortgeſchr. 18.55:
Hirſch=
ſtein: Rohſtoffe und ihre Märkte: Wolle und andere Geſpinſte.
O 19.20: Wiſſenſchaftl Vortrag f. Aerzte. O 20.10: Sende=Spiele
(Uraufführung): „Die ſchöne Lau”, Märchenoper in 6 Bildern von
Julia Kerwen. Anſchl.: Preſſenachrichten u. Unterhaltungsmuſik.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 4. Februar
(nach der Wetterlage vom 2. Februar).
Wolkiges Wetter, wieder milder und vereinzelte Niederſchläge
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtel
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Veranwornich für Pollit und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleton, Reich M4
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſeuſt: Andreas Baue!” 0
„Die Gegenwart”, Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: De
und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſlrivte wird Garautie der Rückſendung nich; übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Nummer 34
Freitag, den 3. Februar 1928
Geite 9
Familiennachrichtenk
Todes=Anzeige.
Siatt jeder beſonderen Anzeige.
Am 2. Februar entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden mein lieber Mann, unſer guter Vater,
Groß=
vater, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und
Onkel
Geh. Oberjuſtizrat
H. Tuiß kafer
Landgerichtsdirektor i. R.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Bertha Rüſter
geb. Schönberger.
Darmſtadt, Frankfurterſiraße 68.
Die Einäſcherung findet Samstag nachmittag 3½ Uhr
auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. ( s110
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Zeſſ. Herr in d. 40er
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abh. Frau mit ſchön.
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dankenaustauſchs, ev.
ſpät. Heirat, kenn. z. I.
Ang. u. V 71 Geſchſt.
(*3148)
Nachruf.
Am 27. Januar ds. Js. verſchied
nach ſchwerem Leiden unſer lieber
Schulkamerad
Herr Georg Polz
Landwirt
im kaum vollendeten 31.
Lebens=
jahre.
Der Verſtorbene zeichnete ſich
durch ſeinen ehrlichen,
liebens=
würdigen und heiteren Charakier
beſonders aus und ſein Tod
be=
deutet auch für uns
Schulkame=
radinnen und =kameraden einen
ſchweren Verluſt. Wir werden ihm
ein dauerndes, ehrendes Andenken
bewahren.
Wixhauſen, den 1. Februar 1928.
Die Schulkameradinnen und
kameraden
3164) des Jahrgangs 1896 97.
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8 Uhr. Br. verſp.
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gekommen. (*3172
Dankſagung.
Für die anläßlich des Hinſcheidens unſeres lieben
Vaters, Großvaters Schwiegervaters, Schwagers,
Vetters und Paten
Herrn Auguſt Rettberg
Rechnungsrat i. R.
bewieſene innige Teilnahme ſagen wir dem Herrn
Stadtpfarrer Wagner, für die tiefempfundenen lieben
Worte und die aufopfernde Pflege durch Herrn und
Frau Henzler, Diakonenheim, Heidelbergerſtraße,
herz=
lichſten Dank. Auch für die reichen Blumenſpenden,
ſowie Teilnahme der lieben Herren Kollegen, Freunde
und Verwandten ſei unſer tiefgefühlter Dank hiermit
ausgeſprochen.
Im Zamen der trauernden Hinterbliebenen:
Carl Rettberg.
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Darmſtadt, den 2. Februar 1928.
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Seite 10
Freitag, den 3 Februar 1928
Nummer 3 4
Reich und Ausland.
Ein deutſcher Sprachforſcher
in Perſien ermordet.
Dr. Walter Stoll,
ein junger deutſcher Sprachforſcher, Sohn des
Amts=
gerichtsrats Stoll aus Tal bei Eiſenach, iſt auf ſeiner
perſiſchen Studienreiſe einem Mord zum Opfer
gefallen.
Der Frankfurter Theaterſkandal.
Frankfurt a. M. Der Stadtrat hat nach
ſtürmiſcher Ausſprache über die ſkandalöſen Vorgänge
an den ſtädtiſchen Bühnen, beſonders über die
viel=
fachen Veruntreuungen des flüchtig gegangenen
Di=
rektors Müller=Wieland mit großer Mehrheit einen
Antrag auf Auflöſung der bisherigen Bühnen=A.=G.
und die Ueberführung der Theater (Oper und
Schau=
ſpiel) in rein ſtädtiſche Verwaltung angemommen.
Ein völkiſcher Antrag auf Haftbarmachung des
Ober=
bürgermeiſters Dr. Landmann und des Stadtrates
Meckbach für die Verfehlungen in der
Bühnengeſell=
fchaft wurde gegen die Antragſteller und die
Kom=
mruniſten abgelehnt.
Müller=Wieland verhaftet.
Lpd. Frankfurt a. M. Auf Grund einer
Ver=
fügung der hieſigen Staatsanwaltſchaft wurde am
Mittwoch in Leipzig der frühere Frankfurter
Theater=
direktor Müller=Wieland feſtgenommen. Gegen ihn
wurde die Vorunterſuchung wegen Untreue, Betrug,
Unterſchlagung, Urkundenvernichtung ſowie Verſtoß
geger das Handelsgeſetzbuch eröffnet. Es iſt im
In=
tereſſe der Klärung der Angelegenheiten in der
Städtiſchen Bühnen=A.=G. außerordentlich erfreulich,
daß Müller=Wieland nicht, wie es zuerſt hieß, auf
Nimmerwiederſehen verſchwunden iſt, ſondern daß es
gelungen iſt, eine gerichtliche Klärung der
Verfehlun=
gen herbeizuführen und damit auch die Frage zu
klären, welche Inſtanzen letzten Endes die
Verant=
wortung für alle dieſe Dinge tragen.
Brand bei der Deutſchen Gaſolin A.=G.,
Werk Frankfurt a. M.
Lpd. Frankfurt a. M. Bei der Deutſchen
Gaſolin A.=G., die ſich bekanntlich mit der
Deſtil=
lation von Oelen beſchäftigt und zu dieſem Zwecke ein
Werk im hieſigen Oſthafen unterhält, gerieten
Don=
nerstag morgen mehrere Behälter, in denen das Oel
fertig zum Ablaſſen ſtand, wahrſcheinlich durch einen
Defekt an der Röhrenleitung, in Brand. Die
Frank=
furter Feuerwehr rückte mit zwei Zügen kurz nach
3 Uhr aus und brachte das Feuer dadurch zum
Er=
löſchen, daß ſie die Behälter kühlte und dadurch die
Temperatur, die den Brand der Gaſe verurſachte,
ſtark erniedrigte. Die Arbeit dauerte bis 7,50 Uhr.
Der Materialſchaden iſt gering, da es ſich um eiſerne
Behälter handelt, der übrige Schaden bewegt ſich in
mittleren Grenzen und iſt durch Verſicherung gedeckt.
Die Geſellſchaft gehört bekanntlich zum Konzern der
J. G. Farbeninduſtrie.
Das Urteil des Reichsgerichts im
Dokumenten=
fälſcher=Prozeß Schreck.
TU. Leipzig. Der Prozeß gegen Schreck und
Genoſſen iſt vor dem fünften Strafſenat des
Reichs=
gerichts nach vierwöchiger Verhandlung durch
folgen=
des Urteil beendet worden: Der Angeklagte,
Land=
wirt Anton Schreck, wird wegen Berbrechens gegen
Paragraph 267 und 268, Abſatz 1 des Geſetzes zum
Schutze der Rapublik und wegen Verrats militäriſcher
Geheimniſſe zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn
Jahren Ehrenrechtsverluſt verurteilt. Die Stellung
unter Polizeiaufſicht iſt zuläfſig. 1 Jahr der
ver=
büßten Unterſuchungshaft wird angerechnet. Der
Angeklagte Koch wurde wegen verſuchten
Landes=
verrats zu einem Jahr zehn Monaten Zuchthaus und
der Angeklagte Schulz wegen Meineides zu vier
Monaten, 15 Tagen Gefängnis verurteilt.
Im Dienſt erſchoſſen.
Kobuvg. Im benachbarten Unterſiemau wollte
der Stationskommandant Scheler auf der Landſtraße
in der Nähe des Dorfes einen verdächtigen Reiſenden
unterſuchen, weshalb er vom Rade ſtieg. In
dm=
ſelben Augenblick gab der Mann eine Anzahl Schüſſe
auf den Beamten ab, die ihn tödlich verletzten. Der
Täter ergriff dann das Rad des Bcamten und floh
in ſüdlicher Richtung davon. Der Beamte iſt bereits
geſtorben. Man vermutet, daß der Täter der
Poſt=
räuber und Mörder Hein iſt. Die Gendarmerie und
Landespolizei iſt alarmiert.
Vor der Verhaftung des Poſträubers Hein?
TU. Lichtenfels. Ein zweiter
Gendarmerie=
beamter aus Unterſiemau nahm ſofort die Verfolgung
Nes Mörders des Stationskommandanten von
Unter=
ſemau auf und gob mehrere Schüſſe auf ihn ab, die
ſon dem Mörder erwidert wurden. Der Beamte
Rußte jedoch die Verfolgung aufgeben, da ihm die
Munition ausging. Der Mörder — es beſtehen kaum
loch Zweifel, daß es ſich tatſächlich um Hein handelt
— kann ſich nur im Banzer Wald in der Nähe
Lich=
ſenfels aufhalten, ſo daß man mit ſeiner alsbaldigen
Verhaftung rechnen kann. Die Landespolizei von
Gamberg wurde alarmiert.
„Los Angelos” (3. R. 3) und das Flugzeugmutterſchiff „Saratoga”.
Ein hervorragender Verſuch iſt der amerikaniſchen Flotte gelungen. Das unter Dr. Eckeners
Leitung von Friedrichshafen nach Amerika überführte Zeppelin=Luftſchiff Z. R. 3, welches in der
amerikaniſchen Luftmarine unter dem Namen „Los Angelos” geführt wird, konnte auf dem
Flug=
zeugmutterſchiff „Saratoga” mit vollendeter Sicherheit landen. Nicht nur die Uebernahme von
Oel und anderen Vorräten, ſondern auch das Umſteigen der Paſſagiere iſt anſtandslos verlaufen.
Unſer Bild wurde gelegentlich früherer Uebungsfahrten aufgenommen.
Straßenpflaſter aus Gummi.
Kein Schleudern der Autos mehr.
Eine Straße mit Gummi=Pflaſterung.
In der Nähe von London ſtellt man jetzt Verſuche mit einer neuartigen Straßenpflaſterung an.
Sie beſteht aus kleinen: Holzblöcken, die mit Gummiſtreifen belegt ſind. Die neue Pflaſterung
verhindert nicht nur das Schleudern der Automobile, ſondern verſchlingt auch vollkommen die
Geräuſche der darüberfahrenden Wagen. Sie ſchützt das Leben der Fahrer und ſchont die Ohren
der Fußgänger.
Z. R. 3 landet auf einem Ozeanſchiff.
Eine Selbſtmörderbrücke.
Die Reichsbrücke in Wien
hat eine traurige Berühmtheit erlangt. Laut einer Polizeiſtatiſtik iſt die Zahl der Selbſtmörder
welche ſich von der Reichsbrücke in die Donau geſtürzt haben, auf rund 1000 geſtiegen. Nunmeh
trägt ſich die Wiener Polizei mit der Abſicht, auf dem Brückengeländer eine elektriſche Leitſchien
anbringen zu laſſen, die jeder berühren muß, der ſich in das Waſſer ſtürzen will. Ein er
ſchreckender, aber nicht ſchwer verletzender elektriſcher Schlag ſoll die Selbſtmörderkandidaten vor
der Ausführung ihres verzweifelten Vorhabens zurückhalten.
Die Univerſität Heidelberg und die Deutſche
Studentenſchaft.
Heidelberg. Zu den verſchiedenen
Preſſe=
meldungen über den Wiedereintritt Heidelbergs in die
Deutſche Studentenſchaft ſtellte der Allgem. Deutſche
Studentenausſchuß in ſeiner Sitzung vom 1. Februar
folgendes feſt: Der Vorſtand der Heidelberger
Stu=
dentenſchaft hat dem Vorſtand der Deutſchen
Stu=
dentenſchaft mitgeteilt, daß der Rektor der
Univer=
ſität Heidelberg, den vom Allgemeinen Deutſchen
Studentenausſchuß mit einfacher Mehrheit gefaßten
Beſchluß zum Wiedereintritt Heidelbergs in die
Deutſche Studentenſchaft außer Kraft geſetzt hat.
Hei=
delberg gehört der Deutſchen Studentenſchaft alſo
zurzeit nicht an; jedoch hat ſich der Rektor eine
end=
gültige Stellungnahme bis zur Klärung der
Rechts=
lage vorbehalten.
Großfeuer auf dem Hunsrück.
Lpd. Trier. In Sensweiler bei Morbach brach
ein Großfeuer aus, das in einer Scheune, die mit
Erntevortäten gefüllt war, entſtanden war. Zwei
Scheunen und zwei Wohnhäuſer brannten völlig
nie=
der. Sechs Feuerwehren aus den Nachbardörfern
waren angerückt, ſie konnten aber wegen
Waſſer=
mangels nicht eingreifen. Menſchenleben und Vich
iſt nicht zu Schaden gekommen. Die in der Nähe des
Brandherds liegenden Wohnhäuſer mußten ſämtlich
geräumt werden.
Das Schulſchiff „Großherzogin Eliſabeth”
in Pernambuco.
FU. Bremen. Das Schulſchiff des deurſchen
Schulſchiffvereins „Großherzogin Eliſabeth” iſt am
31. Januar wohlbehalten in Pernambuco
angekom=
men und wird am zweiten Januar die Heimreiſe nach
der Weſer antreten.
Wintertagung der Vereinigung
der Deutſchen Bauernvereine.
In der vollzählig beſuchten Geſamtvorſtandsſitzung
der Vereinigung der Deutſchen Bauernvereine am
31. Januar 1928 wurde mit Bedauern von dem
in=
zwiſchen erfolgten Rücktritt des Herrn Freiherrn von
Kerckerinck als Präſident der Vereinigung Kenntnis
genommen. Die Verſammlung ſprach dem Herin
Freiherrn von Kerckerinck für ſeine verdienſtvolle,
auf=
opfernde Tätigkeit für den Bauernſtand einmütig
ihre rückhaltloſe Anerkennung und ihren vollen
Dank aus. In einer innerhalb der nächſten Zeit
ſtattfindenden Gefamtvorſtandsſitzung wird die
Neu=
wahl des erſten Präſidenten erfolgen. Ueber alle
in=
neren Flagen der Vereinigung wurde unter allen
Bauernvereinen volle Einmütigkeit erzielt und zum
Ausdruck gebracht, daß bei der heutigen Not der
Landwirtſchaft die Vereinigung der Deutſchen
Bauern=
vereine ihre ganzen Kräfte konzentriert
zuſammen=
faſſen muß.
Zwei Kriminalbeamte von einem Räuber
lebensgefährlich verletzt.
Dortmund. In der vergangenen Nacht
wur=
den hier zwei Kriminalbeamte, als ſie vor dem
Burgwalltheater den ſchon ſeit längerer Zeit
geſuch=
ten Bergmann Schwalm feſtnehmen wollten, von
dieſem durch Schüſſe lebensgefährlich verletzt,
Schwalm ſteht im dringenden Verdacht, mit einem
bereits fiſtgenommenen Helfer die drei Ueberfälle auf
die Reichsbahnkaſſe der Station Lüdgentdortmund
ver=
übt zu haben. Weiter iſt er dringend verdächtig, am
24. Januar in Waltrop einen Chauffeur erſchoſſen
zu haben. Das Polizeipräſidium hat auf die
Er=
greifung des Täters 500 Mark Belohnung
aus=
geſetzt.
Die Theaterfamilie Roſe im Auto verunglückt.
Berlin. Auf einer Fahrt nach Altlandsberg
iſt laut „B. Z.” am Mittwoch Frau Direktor Roſe,
die Beſitzerin des Roſitheaters, mit ihrer Familie im
Kraftwagen verunglückt. Während der Heimfahrt
löſte ſich das eine Vorderrad und ſprang ab. Der
Wagen ſtürzte in den Straßengraben. Frau Direktor
Roſe und ihre Kinder wurden herausgeſchleudert.
Während die drei Kinder Paul, Willi und Traute
mit Quetſchungen am Kopf und Schnittwunden im
Geſicht davonkamen, erlitt Frau Direktor Roſe
ſchwere innere Verletzungen.
Tragiſche Folgen einer Unſitte.
Nach einer Blättermeldung aus Saarbrücken
wurde die Familie des Chauffeurs Friedrich
Hart=
mann in Walsheim von einem ſchweren Unglück
be=
troffen. Die Frau benutzte Petroleum zum
Feuer=
anmachen. Die Flamme ſchlug plötzlich aus dem Ofen
zurück und ſetzte die Kleider der Frau in Brand.
Auf die Hilferufe der lichterloh brennenden Frau
eilte der Mann herbei und verſuchte die Flammen zu
erſticken. Leider kam ſeine Hilfe zu ſpät. Nach der
Einlieferung ins Krankenhaus ſtavb die Frau. Der
Mann ſelbſt erlitt bei ſeinem Rettungsverſuch
lebens=
gefährliche Brandwunden.
100=Millionen=Betrug beim Wiener
Elektrizitätswerk.
TU. Wien. Bei der Kaſſe der Kulturvereinigung
der Wiener Städtiſchen Elektvizitätswerke wurde ein
Fehlbetrag von 100 Millionen Kronen feſtgeſtellt. Es
iſt dies, wie die „Reichspoſt” berichtet, ſchon der zweite
große Betrug. Denn auch vor zwei Jahren wurde die
Betriebskaſſe des Elektrizitätswevkes durch drei
Be=
triebsräte ausgeräumt und den Angeſtellten des
Wer=
kes dadurch ein Schaden von einigen hundert
Mil=
lionen Kronen zugefügt.
Schneeverheerungen in Norwegen.
TU. OSlo. Ueber Norwegen ſind in den letzten
Tagen ungeheure Schneemaſſen niedergegangen. Der
Verkehr in den Straßen Oslos iſt faſt unmöglich und
eine ganze Reihe von Menſchen ſind durch die von den
Dächern herabſtürzenden Schneemaſſen verletzt
wor=
den. An nicht weniger als 1800 Stellen iſt das
Te=
lephonnetz zerriſſen. Bei Moß drückte der Schnee
einen 40 Meter langen Schuppen ein und zerſtörte
dabei 30—40 Motorboote.
Das Schwindel=Lombardhaus
in Berlin.
Das Lombardhaus des Schwindlers Bergman.
im Berliner „Paſſage=Haus”.
In den Räumen des Allgemeinen Lombard= und
Lagerhauſes ſind nach der Verhaftung des Inhabel”
Bergmann nur noch die Beauftragten der Um”
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noch der richtigen
Jlein Geruchsinn lässt sich nicht täuschen.
Der vollwürzige Kaffeeduft hat ihm gleich die
Wck-
samkeit von Webers Carlsbader verraten.
Mit offenen Hugen häfte ihm auch die verlockende
goldbraune Jarbe keinen Zweifel darüben gefarsen, daß
hier die Kaffeebohne mit
120 Mark Zinsen
zahle ich nur Selbſtgeber für Darlehen von
K 600.— auf 1 Jahr gegen Sicherheit.
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Freisfrage: Weiche der 4 in dieser Zeitung erschienenen Anzeigen mumeriert 1-41
mit der Frage ,„ Warm Bumust” wirbt am stärksten für die Verwendung von Burnus.
und warum! (Kurze Begrinding.)
Bedingungen: Die Beteiligung steht allen Frauen offen. Einzusenden ist bis
gpätestens Montag, den 26. Februar 1928: 1. Die gewählte Anzeige, die
aus dieser Zeitung oder aus einem Prospekt auszuschneiden ist. 2. Ei Zettel i
Postkartengröße mit al kurzer Beantwornng der Freisfrage b1 Angabe des
Geschäfts, in dem die Patrone gekauft wurde cl der genauen Apschrift der Ein
sendern. 5. Der Deckel einer Bumus-Fatrone.
500 Mark
(. Preis
Preise:
50o
3.
4.—13.
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100 Trostpreise
200
jelooMark1000
ſe 50 „ 1000
je 10 „1000
zusammen 4000 Mark
eisgericht: 1. Herr Dr. Otto Röhm, der Erfinder des Bumnus
T. Frl. Tiüig de Weerth, Vorsitzende des Reichsverbands
Deutscher Hausfrauen-Vereine, Landesverband Hessen-
Darm-
stadt. 5. Herr Rechtsanwalt und hessischer Notar Th. Klein=
Wschmict, 4. Hierr Werbeberater Fr. Senft. 5. EinVer.
W reter der Firma August Jacobi A. G., sämtlich in
Darmstadt. Die besten Begründungen für die
An=
zeige, welche die meisten Stimmen auf sich
ver-
einigt, werden prämiert. Bei gleicher Bewertung
entscheidet das Los. Die Entscheidungen des
Preisgerichis sind endsültig und umanſechtbar.
Ergebnis: Die Hauptpreisträgerinnen werden
im März in dieser Zeitung veröffentlict.
Zum gleichen Zeitpinkr erhalten alle
Freisträgerinnen schriſtlichen Bescheid
enter geichzeitiger Überweisung der
Geldpreise!
MAuf Verlangen senden wir jeder Teilnehmeri,
Sofort kastenlos aufklärende Literatur über das
Organische Wäsche-Einweichmittel
TWenn Sie die vier Anzeigen nicht ausgeschnitten
haben, lassen Sie sich bitte bei Ihrem Händler
den Frospekt iber das Preisausschreiben geben.
„AEM
AeI
CHr
Preiserhohung der Süddeutſchen Eiſenzenirale
Die Süddeutſche Eiſenzentrale hat die Preiſe für Form= und
Stab=
eiſen um je 70 Pfg. pro 180 Kilo erhöht. Die Zonenpreife für
Band=
eiſen gelten laut Beſchluß der Preiskommiſſion nunmehr ſür
Lagerliefe=
rungen unter 15 Tonnen und Werklieferungen unter 5 Tonnen (bisher
nur für Werk= und Lagerlieferungen unter 5 Tonnen). Für
Bandeiſen=
lieferungen von 5 Tonnen und mehr in einem Poſten ab Werk ſowie
von 15 Tonnen und mehr in einem Poſten ab Lager gelten mit
ſoforti=
ger Wirkung folgende Grundpreiſe a) Für Mitglieder der S. E.3. 155,5
RM. je Tonne, Frachtgrundlage Hamburg; b) für Verbraucher 158,5
RM. je Tonne, gleiche Frachtgrundlage. Außerdem erhalten die
Mit=
glieder der S E.Z. und die Verbraucher folgenden Jahresrabatt: a)
Mit=
glieder der S.E.Z. bei Jahresbezügen von 250 bis unter 500 Tonnen
1,50 RM., 500 Tonnen und mehr 3 RM.; b) Verbraucher bei
Jahres=
bezügen von 100 bis unter 250 Tonnen 1 RM., von 250 bis unter 500
Tonnen 1,50 RM., von 500 bis unter 1000 Tonnen 3 RM., und von
1000 Tonnen und mehr 4,50 RM. Hinſichtlich der Preisſtellung ſür
Bezüge von Bandeiſen in kombinierten Ladungen verbleibt es bei den
bisherigen Beſtimmungen der gemeinſamen Preisliſte der S.E.Z. und
der Formſtab unter Berückſichtigung der oben angeführten neuen Preiſe.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 2. Februar.
Die Börſe eröffnete heute in allgemein feſterer und zuverſichtlicherer
Haltung, da von der Meldung, daß die Freigabebill im Finanzausſchuß
des amerikaniſchen Senats angenommen worden ſei, eine ſtarke
An=
regung ausging. Die Spekulation ſchritt daraufhin zu ſtarken
Deckungs=
käufen; in den letzten Tagen dürften nämlich die Blankoabgaben der
Baiſſepartei ein ziemlich großes Ausmaß angenommen haben. Von
privater Seite blieb der Ordereingang bei den Banken jedoch weiterhin
außerordentlich gering, ſo daß das Geſchäft im allgemeinen nicht
weſent=
lich lebhafter werden konnte, als an den vorausgegangenen Tagen.
Etwas angeregt wurde die Spekulation auch von dem Bericht des
Röh=
renverbandes, wonach das Inlandsgeſchäft ſich lebhaft entwickeln konnte,
ferner von der leichten Beſſerung der Arbeitsmarktlage. Bei der erſten
Notierung ergaben ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe meiſt
Kurs=
erhöhungen von 2—4 Proz. Sehr lebhafte Umſätze derzeichneten
natür=
gemäß die Freigabewerte. Hapag geuvannen 6½½s Prozent, Norddeutſcher
Lloyd 7,25 Prozent und Baltimore 4 Prozent. J.G. Farben waren
etwas vernachläſſigt (plus 3,75 Prozent). Für Scheideanſtalt machte ſich
ſtarkes Intereſſe bemerkbar; zum erſten Kurs ergab ſich eine 7½proz.
Kursbeſſerung. Von Elektrowerten konnten Gef. für El. 3,5 Prozent,
Licht u. Kraft 4,25 Prozent und Siemens 4,75 Prozent anziehen. Am
Montanmarkt war das Geſchäft ziemlich ſtill, doch gab es auch hier
Kurs=
beſſerungen bis zu 4 Prozent. Am Bankenmarkt traten Danatbank mit
plus 4,5 Prozent etwas hervor. Gleich nach der erſten Kursfeſtſetzung
machte ſich bei der Tagesſpekulation etwas Realiſationsneigung
bemerk=
bar, und die Kurſe bröckelten bis 1 Prozent ab. Anleihen lagen ſtill und
wenig verändert. Von ausländiſchen Renten waren Türken etwas
ge=
fragt. Im weiteren Verlauf kam das Geſchäft zum faſt vollkommenen
Stillſtand. Man verwies auf die weiter angeſpannte Geldmarktlage.
Die Kurſe blieben jedoch im allgemeinen gehalten. Tägliches Geld
un=
verändert 7½ Prozent. Am Deviſenmarkt zog die Mark weiter an.
Man nannte Mark gegen Dollar 4,1919, gegen Pfunde 20,428, London—
Kabel 4,8715, Pcris 124,02, Mailand 92,05, Madrid 28,42½.
An der Abendbörſe war die Stimmung außerordentlich
freundlich, wobei für einige Hauptwerte, wie Siemens und Halske,
Schuckert, Waldhof und Hapag noch Kurserhöhungen bis 1,5 Prozent
verzeichnet wurden. Allerdings waren insgeſamt die Umſätze ſehr
be=
ſcheiden. Im ſpäteren Verlauf wurden Nachrichten bekannt, die vor
einer allzu frühzeitigen optimiſtiſchen Auffaſſung der Freigabe=
Ange=
legenheit warnten. Daraufhin gingen die erſten Gewinne ſämtlich
wieder verloren und man ſchloß teilweiſe unter den Berliner
Nachbörſe=
kurſen. Im einzelnen nannte man: Dauar 233,5; Dresdner 161;
Metallbank 129: Gelſenkirchen 134; Harpener 190; Mannesmann 151,5;
Phönix 101; Rheinſtahl 167,5; Stahlverein 104,75; Hapag 149,25;
Nordlloyd 153: Adlerwerke 83: AEG. 166,5: Erdöl 132,25;
Scheide=
anſtalt 192; Licht u. Kraft 224,5; Farbeninduſtrie 26275; Geſ. für
Elektr. 265: Lahmeher 167; Siemens u. Halske 286; Waldhof 252,5. —
Abendddeviſen lagen nur wenig verändert.
Berliner Effeftenbörſe.
Berlin, 2. Februar.
Der Beſchluß des Finanzausſchuſſes des amerikaniſchen Senates,
ſofort 80 Prozent des deutſchen Eigentums zurückzugeben und die
Zah=
lung von 100 Millionen Dollar für die deutſchen Schiffe, Patente und
Radioanlagen, die während des Krieges beſchlagnahmt wurden, zu
leiſten, bewirkte an der heutigen Berliner Börſe eine ziemlich kräftige
Aufwärtsbewegung, die ſich auf alle Märkte ausbreitete und
durch=
ſchnittlich 2—3 Prozent betrug. Ein beſonderes Intereſſe beſtand
natur=
gemäß für Freigabewerte, die ſich bis zu 8 Prozent erhöhen konnten.
Nach längerer Zeit war auch heute die Provinz wieder als Käufer zu
beobachten, auch die günſtigen Meldungen über den Röhrenmarkt und
die Preiserhöhung für Magerkohle wirkten ſich günſtig aus. Das
De=
menti der Ver. Glanzſtoffe brachte den Aktien dieſer Geſellſchaft einen
Gelvinn von 11 Prozent (555 nach geſtern 544) ein. Die Spekulation
ſchritt zu Deckungskäufen, hielt ſich aber ſpäter wieder zurück, da der
demnächſt zu erſartende Bericht der Diskontogeſellſchaft ziemlich
un=
güinſtig ausfallen ſoll. Am Geldmaukt hielt die Nachfrage weiter an.
Tagesgeld ſtellte ſich auf 7,5—8,5 Prozent und war nur für erſte
Adref=
ſen etwas billiger zu haben. Monatsgeld gegen geſtern mit 7,5 —8,5
Prozent unverändert. Warenwechſel 6‟/ Prozent. Am internationalen
Deviſenmarkt blieb die Mark weiter geſucht. Sie ſtellte ſich für den
Dollar auf 4,1917,2 und gegen das Pfund auf 20,/42,5. Die
Diskont=
erhöhung in Norwegen blieb ohne Einfluß, Oslo unverändert 18,32½.
Feſt lag Madrid mit 28,46. Zürich dagegen ſchwächer.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſchrumpfte das Geſchäft mehr und
mehr zuſammen. Die anfänglichen Gewinne konnten ſich nicht ganz
behaupten und gaben bei anhaltend freundlicher Grundſtimmung in
mäßigem Umfange nach. Vereinigte Glanzſtoffe gewannen
vorüber=
gehend erneut 4 Prozent, ſchwächten ſich dann aber wieder auf 555 ab
Rheiniſche Elektrizitäts konnten ihren Anfangsgewinn von 2,5 Prozent
auf 5 Prozent vergrößern. Die Spekulation übte größte Zurückhaltung
beim Eingehen neuer Engagements, wobei ſie auf die noch immer
be=
ſtehende geſpannte Geldmarktlage hinwies. Der Privatdiskont blieb für
beide Sichten mit 6’/s Prozent unverändert.
Im Verlauf der zweiten Börſenſtunde bröckelten die Kurſe zunächſt
weiter ab, bis kurz vor Beendigung der Börſe unter Führung eines
größeren Pribatbankhauſes zum Teil umfangreiche Deckungskäufe
vorge=
nommen wurden. Die Schlußkurſe ſtellten ſich infolgedeſſen zum Teil
einige Prozent höher als die Anfangskurſe. Die Nachbörſe wurde aber
auf Gewinnmitnahmen wieder uneinheitlich. Man hörte gegen 2.30 Uhr
u. a. folgende Kurſe: AEG. 167,5; Beramann 186; Elektr. Licht u.
Kraft 224: Siemens 2855; Schuckert 182,75; Zellſtoff Waldhof 252:
Ver Glanzſtoff 555; Schultheiß 398; Oſtwerke 343; J. G. Farben 246,5
Klöckner 123,25; Gelſenkirchen 135,25; Mannesmann 151,75; Rheinſtahl
169; Rhein. Elektrowerke 158,5; Ludwig Loewe 258; Deſſauer Gas
176,5; Nordlloyd 153,5; Berliner Handelsanteile 288; Dresdner Bank
160,5: Deutſche Bank 164,75: Danatbank 233; Bembera 429; Polyphon
254; Altbeſitz, Reihe 1 und 2, 52: Reihe 3 56,30.
1.2.
2 2
1. 2. 1 2. 2
236. — 1244.—
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110.— 1110.5
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Bamag=Meguin
74.—
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105.—
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74.
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147 75 1154.5
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144.5 145.5 „Lingel Schuh
73.—
73.
Deviſenmarkt.
Helſingfors
Wieſt.
Prag ..
Budapeſt.
Sofia ...
Holland.
Sslo ......"
Kopenhagen
Stockholm".
London ..."
Buenos Aires
New=York.
Belgien ..
256.5
113.25
160.—
135.125
88.—
73.—
96.5
121.5
139.—
148 75
135.25
54
58.5
192.875
1.9691 1.966/ 1.970
22.19 22.23
16.45/ 16.49
80.56/ 80,72
71.581 71.72
81.59/ 81.75
5025 0.5045
7.385/ 7.363/ 7.377
19.78 19.82
5.574/ 5.588
2 1251 2.129
4. 180 4.188
4:276/ 4.284
Piehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 2. Februar. Aufgetrieben waren: 153
Kälber, 0 Schweine, 7 Schafe, 2 Ziegen, 10 Ochſen. Der Marktverlauf
war lebhaft, geräumt. Die Preiſe ſtellten ſich für Schafe 40—45 Pfg., für
Kälber a) 71—74, b) 64—70, c) 58—63 Pfg. pro Pfund.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 2. Februar. Zum heutigen
Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht
je nach Klaſſe gehandelt: 151 Kälber 58 bis 72; 13 Schafe 42 bis 48;
138 Schweine 54 bis 60; 892 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen
11 bis 14; über 4 Wochen 15 bis 20; Läufer 21 bis 25. — Marktverlauf:
Kälber ruhig, langſam geräumt; Schweine mittelmäßig, ausverkauft;
Ferkel und Läufer mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 2. Februar. Der Auftvieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 1080 Kälbern, 329 Schafen und 469 Schweinen,
ferner aus 67 Rindern. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
der Vorwoche waren 15 Kälber, 70 Schafe und 540 Schweine weniger
angetrieben. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber G) 72
bis 76, c) 65—71, d) 54—64. Schafe a) 48—52, b) 42—47 c) 37—40.
Schweine b) 59—60, c) 59—60, d) 58—60, c) 56—58. Im Vergleich zu
den Notierungen vom Montag, den 30. Januar, waren Kälber 1 Mark
und Schweine 2 Mark teurer, während Schafe 2 Mark nachgeben mußten.
Marktverlauf: Kälber und Schweine ruhig, Schafe rege. Alle
Viehgat=
tungen ausverkauft. Fleiſchgroßmarkt: Ochſen und Rindfleiſch T 90—95,
II 80—90, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch II 60—70, III 30—50,
Kalb=
fleiſch II 90—100, Hammelfleiſch 90—95, Schweinefleiſch 70—78.
Gefrier=
fleiſch, Vorderviertel 50 und Hinterviertel 58
).
zittich,aftliche Rundſchaz.
Die Arbeitsgemeinſchaft der Hefſiſchen Kreditgenoſſenſchaften (
Rich=
tung Schulze=Delitzſch) veröffentlicht ſoeben die Rohbilanzzahlen per
31. Dezember 1927. Die 29 berichtenden Genoſſenſchaften weiſen ein
Geſamtbetriebskapital von 56 Millionen Mark auf, was gegenüber Ende
1926 eine Zunahme um 12.15 Millionen Mark oder 27,7 Prozent
be=
deutet. Es entfallen von dieſer Steigerung bei den Aktiven 64,3 Prozent
auf Debitoren und 35,7 Prozent auf flüſſige Mittel; auf der Paſſivſeite
ſind es 35 Prozent beim Eigenvermögen und 67 Prozent bei den fremden
Geldern. Daraus geht hervor, daß die Genoſſenſchaften das ihnen
an=
vertraute Kapital faſt reſtlos den angeſchloſſenen Mittelſtandskreiſen als
Kredite zur Verfügung geſtellt haben. — Daß trotz der überaus großen
Geldknappheit die Spareinlagen ſeit Ende 1926 um 43 Prozent zunehmen
konnten, iſt ebenſo erfreulich wie beachtenswert. Die kurzfriſtigen
Gel=
der erhöhten ſich um 16,8 Prozent. Bankſchulden und Aczeptverbindlich,
keiten ermäßigten ſich ſogar etwas. Einzig die Giroverbindlichkeiten
zei=
gen ein Anſteigen auf 4,895 Mill. Mark gegen 2,881 zu Ende 1926. Es
betragen in Prozent der Bilanzſumme: Flüſſige Mittel 20,5 Prozent;
Debitoren 73,5 Prozent; Eigenvermögen 15,1 Prozent; Spareinlagen
43 Prozent; Kurzfriſtige Gelder 31 Prozent; Banken und Akzepte 5
Prozent. Die kurzfriſtigen Verbindlichkeiten waren zu 50 Prozent durch
ſofort greifbare Mittel gedeckt; zur Erhöhung dieſes Prozentſatzes
ſtehen Bankkredite als Liquidationsreſerve zur Verfügung. Unter
Hin=
zunahme der im Beſtand befindlichen und weiterbegebenen Wechſel hatte
am 31. Dezember 1927 die heſſiſche Wirtſchaft von den
Kreditgenoſſen=
ſchaften der Arbeitsgemeinſchaft rund 53,5 Millionen Mark im
Wege des Kredites erhalten, welche Tatſache aufs neue die
Leiſtungsfähig=
keit der genoſſenſchaftlichen Volksbanken erhellt.
Neue Einlöfungsftellen für die Zinsſcheine von Reichsanleihen. Die
Preußiſche Staatsbank (Seehandlung) iſt zur Einlöſungsſtelle für die
Zinsſcheine der Reichsanleihen und Reichspoſtanleihen beſtellt worden.
Die Preußiſche Zentralgemoſſenſchaftskaſſe iſt zur Einlöſungsſtelle für die
Zinsſcheine der Reichsanleihen beſtellt worden.
Amtliche Notierung preußiſcher Pfandbriefe. Wie der Amtliche
Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, wurden die Anfang Januar von den
Preußiſchen Landespfandbriefanſtalt zur Zeichnung aufgelegten
reichs=
mündelſicheren 7prozentigen Goldmarkpfandbriefe Reihe X (
Zeichnungs=
kurs 93,5 Prozent) und 8prozentigen Goldmarkpfandbriefe Reihe XI
(Zeichnungskurs 98 Prozent) am 1. Februar an der Berliner Börſe zum
erſten Male amtlich notiert. Es ſtellte ſich der Kurs für die 7prozentigen
Pfandbricfe auf 94 Prozent, derjenige für die 8prozentigen Pfandbriefe
auf 98,5 Prozent.
Preußiſche Bodenkredit=Aktienbank. In der Aufſichtsratsſitzung der
Preußiſchen Bodenkredit Aktienbank wurde mitgeteilt, daß die
Aufſichts=
behörde die geſetzlich erforderliche Zuſtimmung zu dem beabſichtigten
Generalabfindungsangebot verfagt habe. Die Bank wird nunmehr den
Weg der Teilausſchüttung in 4½prozentigen Goldpfandbriefen beſchreiten
und die Genehmigung dazu nachſuchen. Es iſt die Ausſchüttung einer
Quote von 15 Prozent beabſichtigt.
Südfilm A.=G. Frankfurt a. M.=Emelka. Wie wir erfahren, erfolgte
die Uebernahme des Emelka=Beſitzes an der Südfilm A.=G. Frankfurt
am Main, durch die Britiſh=Internationale Pictures=Copp. in London
zu 100 Prozent. Wenn die Emelka kürzlich dafür 140 Prozent bezahlte,
ſo iſt darauf hinzuweiſen, daß an die engliſche Gruppe nur noch die
Ver=
leih=Organiſation ging, während die Theaterbeſitzer vom Südfilm von
der Emelka abgetrennt wurden. Weiterem Vernehmen nach ſtehen die
Verhandlungen wegen des Total=Erwerbes der Süidfilm A.=G. durch die
engliſche Geſellſchaft dicht vor dem Abſchluß.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 2. F.bruar
ſtellten ſich für Elettrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolhtkupfernoliz)
135,25 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in D=utſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hüttei=
aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 210
RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 214 RM.,
Rein=
nickel, 98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 95—100 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kg. fein) 78,25—79 RM.
Die amtliche Preisfeſtſetzung im Metallterminhandel vom 2. Februar
ſtellte ſich für Kupfer: Januar 126,50 (126,75), Februar 126,75 (177),
März 126,75 (126,75), April, Mai 126,50 (126,50), Juni 126,25 (126,75),
Juli 126,25 (126,50), Auguſt 126,50 (126,50), September, Oktober 126,50
(126,75), November 126,50 (126,50), Dezember 126,50 (126,75). Tendenz:
ſchwächer. Für Blei: Januar 43 (43,25), Februar 41,75 (42), März
42 (42,25), April 42 (43,50), Mai, Juni 42,25 (42,50), Juli, Auguſt,
Sep=
tember 42,75 (43), Oktober, November 43 (43,25), Dezember 43,25 (43,25).
Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar 51,25 (51,75), Fbruar 51,50 (52),
März, April, Mai 51 (52), Juni, Juli, Auguſt 51,25 (51,75), September
51 (52), Oktober 51,25 (51,75), November, Dezember 51 (51,75). Tendenz:
ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten
Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 2. Februar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: unregelmäßig): Standard p. Kaſſe
62½—/u, 3 Monate 61½—1/g, Settl. Preis 61½, Elektrolyt 66½—34,
beſt ſelected 6534—67 Elektrowirebars 66¾; Zinn (Tendenz: ſtetig);
Standard p. Kaſſe 245—½, 3 Monate 245½—58, Settl. Preis 245,
Banka (inoff. Not.) 246, Straits (inoff. Not.) 246½; Blei (Tendenz:
ſtetig): ausländ. prompt 201/e, entft. Sichten 21½, Settl. Preis 21;
Zink (Tendenz: willig): gewöhnl. prompt 25¾, entft. Sichten 251„
Settl. Preis 25¾; Queckſilber (inoff. Not.) 22—½; Wolframerz (inoff.
Not.) 1434.*
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Rchsanl. Ablöſ.=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teill 52.1
III. Teill 56.1
D. Nchsaul. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine. .. 16.45
4½ Dt. Schutzgeb.=
Anl. ......
b) Ausländiſche
50 Bos. E. B. 1914/ 38
50 L.Inv. 1914/ 38
4½% „ 1898
4½% „1902..
2.25
4½ Bosnien ..... 3.1
5% Bulg. Tabak. 02/ 17
4½% Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
½% Oſt. Schatz. 14/ 30
4½% Oſt. Silberr. 4.25
Goldr
49 Oſt. Goldrentel
lt. Innsbr. Abk. /31.625
42 „ einh. R. (k.).
370 Port. /Spz, II
5%Rum. am. R.03
4½%„Gold. 13 ..
4½ am. kon.
6
4% „ am. 05 ..
400 Türk. Adm.103
4% (Bagd.)
48(Bagd.) II 12.8
4½ „unif. 1903
4% 1911 Zoll.
410 ung. St. 1913
4½
1913/
(t. Jnnsbr. Abk.)
4½% Ung. St. 1914
4½% Ung. St. 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
4¾ Ung. Goldr.. . . / 25.15
02.35 v. 10 21 0 Komm. Ldsbl 2 Ung. Kronr. Darmſt. Reihe 95.5 2o Ung. Eiſ. Tor. 15.75 3½ K. Landesbank Außer=
europäiſche Darmſt. Reihe II 96 2o Ldwgshf. Stadt
Goldanl. . .. 93.5 aMex. am. in. abg. o M. Kraft Höchſt 89.25 5% n äuß. 99 41 Mainz.=St.=G. 93 40 „ Gold 04 ſtf.. 27.5 Mannh. St.=G. 95 konſ. inn. Mannh. St.=G 81.25 4½%nZrrigat. 34 M.=Stahlw. 2 94 52 TamaulipasI, Naſſ. Ldb. Golt 102.75 Sachwert=Schuld= 8% Nbg. St. Gldal
6 Pfälz. Hyp. Bk. verſchreibungen Goldpfbr. 97.5 Mit Pfälz. Hyp. Bk. Zinsberechnung Goldpfbr.
9 Pfälz. Hyp.Bk. 94 10%Berl. H.=Bk. G. 105 Goldpfbr. 88.5 6%6 Berl. St. Gold 98 8%0 Pforzh. St.=0
O. Pirmeſ. St.=G. 96 Darmſt. St.=G 93 O. Pr. Centr. Bd.= 0 D. Hyp.=Bank Cr.-Bk. Goldpfbr. 98 Meining. Goldpf. 97.75 80 Pr. Centr.=St.= 94 ſchafts=Gldpfbr. 98 89 Pr. Centr.=St.* Dresd. St.=G.= 87 ſchafts=Goldpfbr. 94 Frkrft. St.=G. 89.5 8% Rh.=Hyp.=Bk. Frkf. Hyp.=Bk. 83 Goldpfbr. 97.75 97 „ 94 fbr. Goldt %0 Frkf. Hyp.=Bk. 93 %o „ „ Lig. Pfb 83.5 Goldpfbr. „ Anteilſch 61.3 6% Frkf. Hyp.=Bk.= 89 25 Rh. Stahlw. 122 Goldpfbr. 80 Frkf. Pfbr.=Bk. 10% Rh.=Weſtf.=B Goldpfbr. Cr.=Bk. Goldpf. 103 70 Frkf. Goldpfbr. 33 97 8%0 Frtf. Pfbr.=Bk. 90 8% Südd. B.Cr. B 91 Goldofbr. 97 5% Frkf. Pfbr.=Bk. Goldpfbr. 80.5 70 V. Stahlw. Düſ= %0 H.=St.=Golde ſeldorfHyp.=Gld= 93.5 anl. . . . . . ." 87 obl. mit Option 2 Heſſ. Land.=Bk. ⁄ V. Stahlw. Düſ= Goldpfbr. 98.5 ſeldorfHyp.=Gd.= Heſſ. Land.=Bk. obl. ohne Ovtion! 91.5 Goldpfbr. . 94 O Viag (V. Ind,= 8% Klöckn.=Werk. 26 Unt. Bln.) 27.. s0
Voigt &Häffter)
Goldobl.
..1 93
Württ. Hhp.=
Bank Goldpfbrf
Ohne
Zinsberechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mnnh.
Kohl. 23 ...... ! 13.45
6%Heſſ.Bk.=Reg. 23/ 6.4
%Heſſ. Volksſtaat
Roggen ... . . 23/ 9
5% Pr. Kaliw. ...
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. BG.
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berl. Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk...
Frkf. Pfandbr.=Bk. 18.15
Hamb. Hyp.=Bf.
Mecklb. Hyp.=u. Wb
Meining. Hyp. Bk. 14.175
Nord. Gr.=Cr.=Bk./ 14.1
Pfälz. Hyp.=Bk..
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk. —
Rhein. Hyp.=B..
—
Rh.=Wſtf.=B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
—
Württ. Hhp.=Bk...
Staatl. od prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.. / 12.7
Landeskr. Caſſel
Naſſauiſche Ldsb. . 9.577
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz.=Carl=
Lud.=B..... .."
„ abg.
2 Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
31,
2,6Alt. Oſt. Süd.
2,60 Neue
15
4%0 Oſt. Staatsb. 83
3%0 Oſt. 1. b. 8. E.
3% Oſt. „ abg.
% „ „ „ 9. Em.
30 „ „ (abg.)
2o „ „ 1885
„ abg.
3%Oſt. Erg. Netz
3%Oſt. „ „abg. . . 21.75
3% Raab Oebd. 83/ 19
6
„ 91/ 17
971 14.5
40 Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.) 2.65
4½%Anat., S. T 18.25
4½% Anat., S. II/ 17.25
4½% Anat., S.III/ 14.5
O7 Salon. Monaſt.
20 Tehuantepee
O-Sle
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit . . . 145
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. . . . 178
Barmer Bankv. . . 1148
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. /173.5
Darmſt. u. Nt.=Bk.. /231.5
Deutſche Bank
162
D. Eff. u. Wchſ.=Bk./125
D. Hyp.=Bk. Mein. /138
D. Vereins=Bk.. . . 104
Disk.=Geſellſch.
158.5
Dresdener Bk. . . . 159.25
Frankf. Bk.
120
Frankf. Hypth.=Bk. 140
Frkf. Pfdbr.=Bk. 1141
Gotha. Grundkr. B.
Lux. Intern. Bank.
Metallbank.
129
Mitteld Creditb. (207
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank/135.25
„ Hyv.=Akt.=Bank/15e
Reichsbank=Ant. . . 19*
Rhein. Creditbk:
Rhein. Hhp.=Bk. 11.5
Südd. B.=Credbitk.
Südd. Disc.=Geſ. . 1146
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein/ 13.*
Vergwerks=Akt.
Buderus.
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. /133.5
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St..
Genußſchein .. . 123.25
Kali Aſchersleben .1177.25
Kali Salzbetfurth 1257
Kali Weſterregeln . /187.5
Klöcknerwerke (abg.
Lothr.-Hütte). . . 121.5
Mannesm.=Röhre . /150.5
Mansfelder.
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb. . . . 1100.1
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . 167
Riebeck Montan. ..
SalzwerkHeilbronn /188
Tellus Bgb. . ...
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke.
Induſtrie-Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/270
Henninger.
1183.5
Hereules Heſſiſche 1148
324.5
Löwenbr.=Mün=
Mainz, Aktienbr:
248
Schöfferhof(Bind.)/314
Schwarz=Storchen /470
Tucher, Nürnberg.
Werger...
158
99.5
210
189
1108
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kleher)
6‟ E. A. G. Vzg.
5% A. E. G. Vzg. V
A. E. G. Stamm
Bad. Maſch. Durlach
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin.."
Baſt Nürnberg ..
81.5
87
79.5
165
144
11.75
3
235
ahr
Beck & Henkel
Bergmann El. 2
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh.=2
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement. Heidelb.
Cement Karlſtadt.
Cement. Lothr.
Chem. Albert. . . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch
Daimler=Benz A. G.
Dt. EiſenhandelBl.
Deutſche Erdöl ...
D. G. u. Silb. Sch.2
D. Linoleumw. Bln
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürkopp=W. (St.).
Dürr. Ratingen..
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Licht u. Kraft ..
El. Lieferung ..
Elſ. Bad. Wolle".
Email. Ullrich ...
Enzinger=Werke.
Eßlinger Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher!
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Feltenc Guilleaum
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Sekt
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof ..
Frkf. M. Pok. &
Geiling & Cie.
Goldſchmidt. Th..
Gotha Waggon.
Gritzner Maſch. ..
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft
Haid & Neu
Hammerſen .
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd, Br.
ſartm. & Braun..
Ais
137.5
189
123
82.25
45
131.5
193.5
260.5
233
38
150
107
75.75
129.5
155
138
51.5
134
139.25
Heyligenſtaedt. .
Hilpert, Armatur. 93
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer . .. . 110
Hoch=Tief=Eſſen
Holzmann ..
140
Holzverk.=Ind..
77.75
Hydrom. Breslau
Inag
99.25
JunghausSt.
85.1
Kammg. Kaiſersl.. /203
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, 9.
154
Klein, Sch.EBecker/115
Knorr, Heilbronn. . 172
gonſerv. Braun .. 66
Krw. All=Württbg. /105
Krauß & Co. . ... . ! 51
Lahmeyer .. . . . . . 165.5
Lech. Augsburg
Lederw. Rothe ..
Lederw. Spicharz..
Lingel Schuhw.. . . / 70
Löhnberg. Mühle. 42
Ludwigsh. Walzm. /234.5
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſtl.. 116‟,
Mars=W. Nürnberg/132.75
Metallgeſ. Frkf.
180
Miag Mühlenb.
140
Moenus Stamm . . 68
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ. 7
Münch. Lichtſpielk. 122
Neckarſ. Fahrz.
100
Neckarw. Eßlingen.
Beters Union . . . 112
Pfälz. Nähm Kahßerl 57
Philipps A.=G.
Porzellan Weſſell. 30
Rein. Gebb. & Schall/118
Rhein. Elektr. St.. 156.5
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke
96.9
Schneid & Hanau
49
Schnellpr. Frankrh. 76
Schramm Lackfn. . 135.5
Schrift g. Stemipel 121
Schuckert. Elekti... . 180.5
Schuhfbr. Weſſel.. 84.5
Schuhf. Herz..).
20.75
Schultz. Grünlack..
Seilind. Wolff. . . ./ 80
Siemens Glas..
Siemens & Halske, 282.5
Südd. Immob. . / 94.75
Südd. Zucker=A=G. 142
Thür. Lief. Gotha. 1115
Uhren Furtwängl..
Unter fr. Kr. El. V.. 104.5
Beithwerke. . . . . . . 51
Ver. f. Chem. Ind. 100.25
Ver. d. Olfbr. Mhm. 87
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frlf. 91
Pinſel=Nürnberg..
Ultramarin .. . . .. 143
Zellſtoff Berl.. . . . 148
Vogtl. Maſch. . . . . / 74.5
Voigt & Haeffner.. 178
Polthom Seil ....! 74
Bayß & Frehtag. 138.5
Wegel inRußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg. 173.5
Zellſt. Memel .. . . 140
Zellſt. Waldhof..
Zuckerf. Rheingau. —
Transport= und
Berſicherungs=Aft.
Dt. Reichsb.=Vorz./ 271/.
A. Dt. Eiſenbahn.
A. Lokalb. u. Kraft 183.5
Dt. Eiſenb.=Geſ... 142
Schantung E.B..
Südd. Eiſenb.=Gef. 140
1148
Hapag......"
Nordd. Lloyd .. . . 152.75
Frkft. Allg. Berſ..
Frankonia Rückv. .
Darmſtädter Berte
Bahnbedarf
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ.. . .
Gebr. Lutz.."
Motorf. Darmſt. .
Gebr. Roeder...
VenulethcEllenb..
176.5
199.7
Rummer 34
Seite 13
Produftenberichte.
Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Februar. Tendenz: ruhig
orderung je 100 Kg. ohne Sack waggonfrei Mannheim in Reichsmark:
Weizen inl. 25 bis 25,50; ausl. 28,25 bis 31; Noggen inl. 25,50 bis 25,75;
—usl. 26; Hafer inl. 23 bis 24,85; ausk. 24,50 bis 26; Braugerſte ausl.
Bl bis 35: pfälziſche 29,5 bis 31,25; badiſche, heſſiſche und
württember=
miſche 29 bis 2,50: Futtergerſte 22,50 bis 23,50; Mais mit Sack 22;
Füddeutſches Weizenmehl Spezial Null 36,75 bis 37; ſüddeutſches Roggen=
—nehl 34,25 bis 36,25; Weizenkleie 14 bis 14,25.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. Februar. Der Frankfurter
Produktenmarkt verkehrte in flauer Haltung. Abſchlüſſe wurden nur
En ſehr beſcheidenem Rahmen getätigt. Weizen war ſtark angeboten,
Sbenſo auch Roggen. Für Gerſte und Hafer beſtand weiter etwas
In=
zereſſe. Am Futtermittelmarkt war nur Weizenkleie, ſofortige
Liefe=
ung, ſtärker begehrt. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen
K. 24,75: Weizen 2. 23,25—33,50; Weizen 3. 22,75—23,25; Roggen 24,50;
Sommergerſte 27,50—29,50; Hafer inl. 23,50—24: Mais für Futterzwecke
1,75—22: Mais für andere Zwecke 22,50—22,75: Weizenmehl 36,50—37;
oggenmehl 33,50—35.25; Weizenkleie 14,15— 14,25; Roggenkleie 15
is 15.25.
Berliner Produktenbericht vom 2. Februar. Güniſtige überſeeiſche
Sepeſchen bewirkten heute im Berliner Getreidehandel, unterſtützt von
rößerer Deckungsfrage für Lieferungsweizen, eine zum Teil kräftige
Sefeſtigung der Preislage. Weizen war annähernd 3 Mark, ſonſt 1,5
Bis 2 Mark befeſtigt. Hiermit ſind die Abſchlüſſe der letzten Tage zum
allergrößten Teil wieder eingeholt. Roggen liegt allerdings
verhältnis=
anäßig ruhig; hier ſtoppen die Zufuhren eine allzu große Steigerung ab.
DDie letzten Schlußkurſe waren nur etwa eine Mark höher. Effektiver
SHafer feſter, Gerſte ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Auf Grund der ſchwächeven Liverpooler Kabel und der
Meldungen von der guten Qualität des argentiniſchen Weizens, der am
Sontinent ausgeladen wird, nahm der Terminmarkt einen ſchwachen
WVerlauf.
Freitag, den 3. Februar 1928
Mais: Prwate hauſſegünſtige Schätzungen des argentiniſchen
Ex=
port=Ueberſchuſſes und Berichte über Schäden der argentiniſchen
Saa=
ten, ließen heute eine Befeſtigung Platz greifen. Unbefriedigende
Loko=
nachfrage bewirkte am Schluſſe ein größeres Angebot.
Hafer: Der Markt verlief in abgeſchwächter Haltung auf kleine
Lokonachfrage und günſtige Wetterberichte.
Roggen: Günſtiges Wetter im geſamten Anbaugebiet und geringe
Lokonachfrage bewirkten auch hier eine verſtimmende Haltung.
* New Yurk, 2. Februar. (Prio.Tel.)
Baumwolle: Am heutigen Terminmarkt herrſchte eine äußerſt
ner=
böſe Stimmung auf die ſchwachen Liverpooler und Alexandriner Kabel.
ſowie Verkäufe und Liguidationen. Im allgemeinen ſcheint man in die
weitere Entwicklung des Marktes wenig Vertrauen zu haben.
Kaffee: Unter Liquidationen und Verkäufen heimiſcher und
braſi=
lianiſcher Häuſer trat ein Abgleiten der Preiſe ein.
Zucker: Zu Beginn tendierte der Terminmarkt ſtetig. Per März
wurden Deckungen vorgenommen. Nach vorübergehender Abſchwächung
wurden gegen Schluß Deckungskäufe beobachtet.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. Febr.:
Getreide: Weizen, März 129½, Mai 130, Juli 1277; Mais,
März 88½8, Mai 9034, Juli 92½; Hafer, März 54½, Mai 55½,
Juli 51½; Roggen, März 107¾, Mai 108½, Juli 103.
Schmalz: März 11,475, Mai 11,735, Juli 11,975.
Fleiſch: März 11,46, Mai 11,70; Speck loco 11,25; leichte
Schweine 8—8,40, ſchwere Schweine 7,90—8,30; Schweinezufuhr
Chicago 58,000, im Weſten 117000.
Baumwolle: März 16,78, Mai 16,91—16,94.
Es notierten nach Meldungen aus NewYorck am 2. Febr.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 154, hart 145½; Mais neu ank.
Ernte 102¾4; Mehl ſpr. wheat clears 6,50—6,8; Fracht nach
Eng=
land 1,9—2,9, nach dem Kontinent 7—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,05; Talg extra 9.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 71, loco 13½, Februar
13,52, März 13,60, April 13,68, Mai 13,77, Juni 13,87, Juli 13,98,
Auguſt 13,99, September 14, Oktober 13,78.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie von der Reichsbankverwaltung mitgeteilt wird, die die o. B.P
der Reichsbank auf den 14. März d. J. anberaumt worden.
Die Betriebsanlage in Kehlheim der Zallſtoffabrik Waldhof wird
nunmehr am 15. April ihren Betrieb voll aufnehmen können. Das Werk
wurde bekanntlich ſeinerzeit von Waldhof erworben, neu aufgebaut und
ganz neuzeitlich eingerichttet.
Wie Berliner Blätter aus Luxemburg melden, hat der
luxeunbun=
giſche Generaldirektor der Finanzen in der Kammer einen Geſetzentwurf
zur Stabiliſiewng der luxemburgiſchen Währung eingebracht.
Der Londoner Goldpreis beträgt gemäß 8 2 der Verordnung zur
Durchführung des Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken ab 1. Febr.
für eine Unze Feingold 84 Sch. 10,75 Pence, für ein Gramm Feingold
demnach 32,7536 Pence.
Im Verlaufe der Londoner Rauchwarenauktionen gelaugte ein ſehr
gutes Angebot zur Verſteigerung. Die Deutſchen und die Franzoſem
ſind die Hauptkonkurventen.
Aus London wird gemeldet, daß die Bekauntmachung über die Reiſe
Deterdings nach Amerika in dortigen intereſſierten Kreiſen die größte
Beachtung gefunden habe. Es hat den Anſchein, als ob auf beiden
Sei=
ten die Neigung zu einer Verſtändigung im engliſch=amerikaniſchen
Erd=
ölkonflikt beſteht.
Bereits vor einem Jahre wurrden Gerüchte laut, daß die Tſchechiſche
Kreditanſtalt in Prag vor einer Liquidation ſtehe. Wie nun
Abend=
blätter melden, ſteht die Bank tatſächlich vor der Liquidation. Nach dem
jetzt veröffentlichten Reviſionsbericht beträgt der Paſſivſtand 15 Mill.,
dieſem ſtehen an Aktiven 8 Millioneu gegemiber. Die Einleger werden
nur noch 17 Prozent ihrer Einlagen enthalten.
Die Beſprechungen der tſchecho=flowakiſchen Eiſenwerke wurden am
geſtrigen Tage fortgeſetzt und abgeſchloſſen. Der Quotenvorſchlag der
Rohſtahlgemeinſchaft wurde abgelehnt. Ein Gegenantrag wird in der
bevorſtehenden Wiener Konferenz des mittelenropäiſchen Kartells zur
Genehmigung vorgelegt werden.
Wie die Chicago Tribune ſich aus Wafhington melden läßt, hat ſich
das Staatsdepartement einer 30 Millionen Dollar=Anleihe widerſetzt, die
die Sowjets in den Vereinigten Staaten für die Inſtandſetzung der
ruſfi=
ſchen Eiſenbahnen auflegen wollten.
Residenz-Theater
Palast-Lichtspiele
Das abwechslungsreiche Doppelprogramn
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7 spannende Akte mit einer Fülle von
lustigen Szenen
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( 3171)
Jugendliche zahlen auf allen Plätzen halbe Prelse
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Sonntag, den 5. Februar 1928. Gaſihaus
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Schloß-Café-Ensemble
Leitung: Kapellmeister Kurt Fischer
Freitag, 3. Februar, abends 8½ Uhr
Lustiges Konzert
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potpourris mit Text. (2311
Samstag, 4. Februar abends 8½ Uhr
Gesellschafts-Abend
Bis auf Weiteres: Mittwochs Samstags
u. Sonntags verlängerte Polizeistunde
Großer
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Samstag, 4. Februar 1928.
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Die nächſte Monatsverſammlung
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Ende 22.15 Uhr
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Muſik von Richard Strauß
Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm
Nach der Inſzenierungvon Joſef Schlembach
Spielleitung: Hans=Esdras Mutzenbecher
Mitwirkende V2296
Margarete Albrecht, Margarete Carlſen,
Martha Fleiſchmann, Bertha Gerhardt,
Anna Jacobs, Ellen Kiesling, Roſe
Land=
wehr, Martha Liebel, Grete Penſe, Dore
Sauerwein, Guſtav Baumgarten, Jol annes
Biſchoff, Adolf Braun, Karl Ebert=Beyer,
Herbert Grohm. Richard Jürgas, Alfred
Karen, Adolf Klotz, Heinrich Kuhn, Fritz
Lang Karl Lochmann, Chriſtoph Möbus,
Hans Ney, Joſerh Poerner, Jacob
Scham=
bach, Kurt Schüppel, Eugen Vogt,
Ludwig Wenzel, Wilhelm Wegerich
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätz: 1 — 10 Mark
Kleines Haus
Freitag, den 3. Februar 1928
Keins Borſtellma
Seite 14
Freitag, den 3. Februar 1928
Nummer 34
Als ich noch Prinz war.. .!
Roman von Paul Hain.
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oska:
iſter, Werdau Sa.
Nachdruck verboten)
25)
Es gab eine Zeit, wo ſie ſich faſt täglich mit den kleinen
weißen Bällen beſchäftigt hatten — und die Prinzeſſin hatte
darin eine bemerkenswerte Geſchicklichkeit. Doch das lag Jahre
zurück.
„Und mit den philoſophiſch.,: Streitereien nicht minder”
erwiderte die Prinzeſſin neckend. „O — ich weiß, was Sie für
ein Streithahn waren, Ferdi.”
Er fühlte ſich ſicher vor einer neuen Liebe.
„Auch das, jawohl. Nu — wir werden das reichlich
nach=
holen.”
Die hohe, voll=ſchlanke Geſtalt der Prinzeſſin ſtand in
an=
mutigem Selbſtbewußtſein vor ihm. Ihr nicht unſchönes Geſicht
war in leichte, ſpöttiſche Heiterkeit getaucht.
Der Erzherzog ſchmunzelte.
Ein heimlicher Blick traf Anna Luiſe. Und dieſer Blick
ſchien zu ſagen: Siehſt du wohl, wie vortrefflich die beiden
zu=
ſammenpaſſen? Es wird ſich ſchon machen — es wird ſich ſicher
machen.
Aber das Lächeln der Herzogin war keine Anwort darauf.
15.
Es gibt im Menſchenleben nicht viele Wunder. Eigentlich
nur dort an der Grenze — wo das Reich der Kunſt beginnt
und aus dem Menſchlichen ins Göttliche führt, kommen noch
Wunder vor. Da geſchieht es zuweilen, daß jemanden ein
Un=
nennbares aus dem Staubkreis der Erde, aus der Gewohnheit
des Alltäglichen plötzlich hinausführt in höhere Regionen. —
Anita war zu Lachmann gegangen.
Er wohnte am Ende der Stadt, in einem kleinen,
landhaus=
ähnlichen Ruheſitz, der mitten in einem weiten Garten lag. Hier
lebte er, ſeit er ſich vom eigentlichen Theaterleben infolge
Kränk=
lichkeit zurückgezogen hatte, eine Art künſtleriſchen
Einſiedler=
lebens, ohne jedoch ganz die Beziehungen zu alten Kreiſen
auf=
zugeben. Von hier aus flatterten manche reizvolle Kompoſitionen
in die Welt — von hier aus beobachtete er ſtill die mancherlei
Entwicklungslinien in der Muſik. Und um ſeinen Tagen auch
eine gewiſſe tätige Ordnung zu geben, ſuchte er ſich aus dem
Schülermaterial, das ſich ihm von ſelbſt anbot, das beſte aus
und hatte ſeine Freude, wenn er Erfolge ſah.
Eine alte Haushälterin beſorgte ihm die Wirtſchaft und
war Köchin, Dienerin, Wäſcherin in einer Perſon.
Anita hatte doch einiges Herzklopfen, als ſie im Veſtibük
ſtand und darauf wartete, zu Lachmann eingelaſſen zu werden.
Sie hatte ihn öfter auf der Straße geſehen — den mächtigen,
markanten Schädel mit dem ſchlohweißen Haar und der
geier=
artig vorſpringenden Naſe heimlich bewundert, der an den Kopf
Sebaſtian Bachs erinnerte.
Nun durfte ſie eintreten — und fand ſich in einem großen,
faſt ſaalartigen Raum, der aber trotzdem infolge der
behaglich=
gemütvollen Einrichtung nicht kühl wirkte. Mitten auf dem
Tep=
pich, der faſt den ganzen Fußboden bedeckte, ſtand ein Flügel
— das ſchwarze Ebenholz glänzte wie poliert — und davor ſaß
Lachmann, in bequemer Samtjoppe — den Kopf der Tür
zu=
gewandt.
Er nickte der Eintretenden herzlich zu und ſtand dann auf.
„Guten Tag, mein Fräulein —
Bewundernd überflog ſein Blick die entzückende
Mädchen=
erſcheinung. Das ſtrahlende Blau ihrer Augen bewegte ihn.
„Bitte — ſich nicht zu genieren. Nehmen Sie Platz. Sie
wollen — Stunden nehmen?”
Er dachte: Etwas anderes kann ſie nicht von mir wollen.
Anita faßte Mut.
„Ja, das möchte ich. Das heißt, erſt möchte ich Sie bitten,
mich zu prüfen, und mir zu ſagen, ob es ſich lohnt. Ich — will
zur Bühne —‟
„So — ſo —. Hm — wie kamen Sie auf mich?"
„Weil Sie ein Freund meines Vaters waren —
„Bitte? Wie?”
Lachmann war verdutzt.
„Verzeihen Sie — Ihr Name? Ich vergaß ihn —‟
„Anita Wielandt!”
Lachmann ſtand am Flügel gelehnt. Sein Blick ließ das
Mädchen nicht los. Aber es war, als ginge dieſer Blick hindurch
in eine weite Ferne und ſuche dort.
„Wielandt — Wielandt —2‟
Und dann trat er plötzlich einen Schritt näher auf ſie zu.
Ganz jugendlich.
„Meinen Sie Anton Wielandt?”
Anita nickte.
„Ja —”
He
Oiiff
wirkt sofort und gibt
sammet-
weichen Teint.
Schschtein u m. u G wg.
Toben m 60 md iw R.
„Zum Teufel — Sie ſind die Tochter?. Die Tochter von
Anton Wielandt? Ja — zum Kuchck — das höre ich erſt jetzt?
Nach zehn — zwölf Jahren? Sie ſind —‟
Und nun waren helle Pünktchen in ſeinen Augen. In den
vielen Falten um Augen und Naſe hockten plötzlich Kobolde —,
ein volles, lautes Lachen brach über die Lippen.
„Fräulein Wielandt — wirklich? Wirklich — Sie haben
wahrhaftig — das Lächeln von Anton. Da iſt was von ihm in
Ihrem Geſicht. Bei Gott! Allerdings — ja — entſchuldigen Sie
— woher kommen Sie überhaupt? Aber bitte — nun endlich
Platz genommen — ich bitte ſehr=
Er ſchob ihr in putzigem Eifer einen Seſſel hin, nahm neben
ihr Platz
„Erzählen Sie mal erſt — bitte. Weiß der Himmel — ſo
ganz unbekannt kommen Sie wir doch nicht vor. Aber das
macht wohl die Aehnlichkeit — hm? Oder — haben wir uns
doch ſchon geſehen? Erzählen Sie, Kind — marſch, marſch!”
Da erzählte ſie. Freimütig — ohne Scheu. Und Lachmann
kam aus dem Staunen nicht heraus. Faßte ihre Hände und
ſtreichelte ſie immer wieder.
„Ja, ja — der Anton! Ein Leichtſinn war er ſchon. Ein
Luftikus. Allerdings ein Gottbegnadeter. Und da ſind Sie —
Kreuztürkenblut! — Nähmädel geworden! Alle Wetter! Und
Ihre Tante — nee, das iſt einfach — alſo einfach wundervoll!”
„Vater hatte nichts hinterlaſſen. Nur — ein paar tauſend
Mark — die ſollten für mich bleiben — wir haben nie einen
Pfennig davon genommen. Ich habe Vater — ja nie ſingen
hören, Herr Lachmann —
„Ja — ja doch — Sie erzählten ja —"
Ganz aufgeregt ſprang Lachmann hoch.
„Und nun — nun? — Sie wollen ſingen lernen? Ja —
können Sie denn überhaupt —
„Man ſagt, ich hätte eine ſehr gute Stimme."
Lachmann ſtand breitbeinig vor ihr.
„So — ſagt man?”
Er lachte.
„Dann — dann hätten Sie ſich ſchon längſt einmal bei mir
ſehen laſſen ſollen Verehrteſte! Fräulein Wielandt — Ihr Vater
war einer von den ganz Großen. Er würde ſich im Grabe
um=
drehen, wenn —‟
„Wenn einer aus ſeiner Familie behauptete, er könnte ſingen
— und wäre nur ein blutiger Dilettant. Das wollten Sie doch
ſagen?"
Lachmann ſaß ſchon am Flügel.
„Unſinn!”
Er ſah über die Schulter zurück. Sah in dieſes ſchöne, ſtolze
Mädchengeſicht — und frogte hart:
„Sie haben Noten in der Taſche, nicht wahr? Zeigen Sie
mal her!”
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1928, vormittags 94, Uhr, werden
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62, verſteigert:
Kiefernſtämme Kl. IIa 11 St. 3,60 im
Zuſammenkunft an der Kubig. (2307
Roßdorf, den 1. Febr. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lorenz.
„
Muisholzberſteigerung N. 5.
(Gemeindewald Ober=Ramſtadt),
Montag, den 6. Februar 1928,
vormittags 9 Uhr anfangend,
wer=
den in den Forſtorten Strieht 21,
Gries=
bach 9 und Eichelberg 10 an Ort und
Stelle verſteigert:
Stämme:
2 St. Kiefern Kl. IIb u. IIIb— 1,27 Im
206
130
15
55
6
Fichten
Lärchen
Ia
IIa
IIIa
1Ia
IIa
Ib —66,28
IIb —77,85
IIIb-17,10
Ib— 7,11 „
IIIa— 3,50
Derbſtangen:
105 Stück Lärchen Kl. 1 und II.
Zuſammenkunft der Steigerer im
Forſtort Strieht 21 (Kreuzung von
Brei=
tenſtein= und Brückenweg). Die
Lärchen=
ſtämme und=Derbſtangen kommen zuerſt
zum Ausgebot.
(2291
Ober=Ramſtadt, den 1. Febr. 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Dienstag, den 7. Februar 1928,
vormittags 9 Uhr, werden in der
Breidert’ſchen Gaſtwirtſchaft zu
Nieder=Ramſtadt aus den Forſtorten
Pfi. gſtweide 14, Kohlberg 1a, Ib und
5b der Förſterei Emmelinenhütte und
aus Birkenwald 1a, 1b und 2, Billerſtein
b und Holert der Forſtwartei
Waſchen=
bach verſteigert:
a. Nutzholz:
Derbſtangen: Fichte I.—III. Kl. 274
Stück — 8,97 fm;
Reisſtangen: Fichte TV.—VIII. Klaſſe
987 Stück — 7,19 tm.
b. Brennholz:
Scheiter, rm: 173 Buche, 113 Eiche,
Kiefer; Knüppel, rm: 43 Buche, 56
Eiche, 43 Kiefer, 3 Verſch.; Reiſer=)
holz I. Kl. (Knüppelreiſig), rm: 14
Buche, 88 Eiche, 10 Kiefer;
Reiſer=
holz II. Kl. (Stammreiſig), 100 W.:
9,2 Buche, 2,8 Kieſer: Reiſerholz
III. Kl. (Aſtreiſig), 100 W.: 21,1 Buche,
4,9 Eiche; Stöcke, rm: 4Buche, 7 Eiche.
Das Reiſerholz II. Kl. lagert in
Biller=
ſtein Ib und Birkenwald 1b.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung
einzuſehen. Irgendwelche ſpätere
Ein=
wendungen wegen der Güte des Holzes
werden nicht entgegengenommen.
Nähere Auskunft durch das
unter=
zeichnete Forſtamt und Herrn Förſter
Harniſch zu Forſthaus
Emmelinen=
hütte für die Förſterei Emmelinenhütte
und Herrn Forſtwart Roß zu Nieder=
Ramſtadt für die Forſtwartei
Waſchen=
bach.
Ober=Ramſtadt, den 1. Febr. 1928.
Heſſ. Forſtamt Ober=Ramſtadt.
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Geſchäftsſt. (*313
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
1. der Eliſe Hennemann, geb. Wöhrn, Witwe von
Phi=
lipp Hennemann, zu ?
2. des Karl Ludwig Hennemann, Dentiſt in Wiesbaden,
zu Jag
im Grundbuch eingelragen waren, ſollen
Dienstag, den 17. April 1928, nachmittags 31/, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219.
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 2. Januar 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Nechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(2334a
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 27. Januar 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 2, Band III, Blatt 183.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann an Schätzung
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Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Georg Ruths III., Landwirt in Darmſtadt, im
Grund=
buch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 24. April 1928, nachmittags 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. Januar 1928 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Infoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige= derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 27. Januar 1928.
(23334
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band Xl, Blatt 505.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzung
III 482 Bauplatz Eckhardtſtraße 8
500 RM.
2 III 483 Hofreite Nr. 33 daſelbſt 243 6500 RM.
3 III 484 Grabgarten daſelbſt 160 1000 RM.
Seſſel
169 1500 RM. gepolſtert, gut
erhal=
ten, für eine Kranke
gef. Angeb. u. V 50
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hoſe, ſchl. Fig Ang.
mit Pr. unter V60
an die Geſchſt /3125
Stamm= u. Nutzholz=
Verſteigerung.
Dienstag, den 7. Februar 1928,
vormittags 10 Uhr anfangend,
wer=
den im hieſigen Gemeindewald verſteigert:
1. Kiefern IVa Kl. 8 Stämme 6,56 im
Submiſſion
auf Stammholz.
IIIb „ 15
3.
IIIa
IIb
IIa
Fichte IIIb
IIIa ,
IIa
9. Lärche=Nutzknüppcl 3 rm.
Die Zuſammenkunft iſt in der Römig
1101
24,54
11,61
186
1.15
0,97
996
(2198a
an der Bank.
Klein=Umſtadt, den 27. Jan. 1928.
Heſſ.Bürgermeiſterei Klein=Umſtädt
Sturmfels.
Die Genteinde Klein=Umſtadt hat
fol=
gendes Holz abzugeben:
1. Fichte IVa Kl. 2 Stämme 5,78 fm
528
Ne
2.
19,42—
3.
IIIa „ 12
26,00 „
IIb „ 21
4.
40,83 „
IIa „ 53
16,13 „
Ib „ 39
2,84
Ia „ 13
1.13
8. Lärche IIb",
5,33 „
TIa
404
Ib
032
Ia „ 1
11.
Preisangebote ſind bis zum Mon=
tag, den 6. Februar 1928,
nachmit=
tags 1½, Uhr, bei der unterzeichneten
Bürgermeiſterei abzugeben.
Nähere Auskunft erteilt Förſter
Klip=
ſtein, Klein Umſtadt.
Die Bedingungen ſind bei der
Bür=
germeiſterei erhältlich.
Das Holz iſt mit Rinde gemeſſen.
Klein=Umſtadt, den 27. Jan. 1928.
Heſſ=Bürgermeiſterei Klein=Umſtadt
Sturmfels. (2197a
Nummer 34
Seite 10
Freitag, den 3. Februar 1926
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