Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 13
Freitag, den 13. Januar 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireik uſw., erliſcht
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auffräge und Teſtung von Schadenerſahz. Bei
Konkurs oder gerſchticher Beſtelbung fänft jeder
Robailt wes. Bomſaonie Deuſche Baſt und Darme
ſädter und Nationalbank.
Die ſetzte Sitzungsperiode.
Beiands Abfuhr in Waſhington. eaelſchlten udh auleneliſche eget e dai Ktale e
franzöſiſch=amerikaniſchen Friedenspaktes.
Die franzöſiſch=amerikaniſche
Pakt=Kontroverſe.
Kelloggs Antwort auf Briands letzte Note
Waſhington, 11. Januar.
Die Antwort der amerikaniſchen Regierung auf die letzte
erte Briands über den amerikaniſchen Plan für ein
internatio=
iales Abkommen gegen den Krieg iſt geſtern dem franzöſiſchen
ztſchafter überreicht worden. Man glaube, daß
Staats=
erk retär Kellogg den franzöſiſchen
Abände=
zungsvorſchlag, der das Abkommen auf Angriffskriege
ſnt ſchränkte, abgelehnt und darauf beſtanden hat,
ß andere Weltmächte gleichzeitig mit
Frank=
leiich und den Vereinigten Staaten ſolche
Ab=
ſarmmen abſchließen.
franzöſiſcher Kabinettsrat. — Die
kommuniſti=
ieen Abgeordneten unter Haftbefehl. / Briand
über Kelloggs Abſage.
EP. Paris, 12. Januar.
Der Kabinettsrat von heute befaßte ſich in erſter Linie mit
Frage der kommuniſtiſchen Abgeordneten, die im der Kammer
yen Sturm heraufzubeſchwören droht. Es wurde beſchloſſen,
g): die Abgeordneten erſt nach dem Votum der
mmer als unter Haftbefehl ſtehend erklärt
eieden ſollen. Sie werden ſomit in der Lage ſein, in der
vor=
n gehenden Debatte das Wort zu ergreifen. Sie können aber
ſ dann verhaftet werden, wenn ſie das Kammergebäude
ver=
igen haben. Wenn es ihnen alſo paſſen wird, die Kammer nicht
verlaſſen und ſich von ihren politiſchen Glaubensgenoſſen
rottant zutragen zu laſſen, würde man einem höchſt eigen= ſuchte. Nacheinander nahmen dann hierzu noch republikaniſche,
trgen Novum entgegenſehen.
Das Kammerpräſidium veröffentlicht eine
Mittei=
ſiwh, daß der ſozialiſtiſche Kammerpräſident zu 227 Stimmen dem Antrag der Negierung auf
Wiederverhaf=
rnand Bouiſſon ſich gegen den Standpunkt
er Regierung ausgeſprochen habe. Die Note
er=
ſätt, daß Bouiſſon lediglich den Standpunkt vertreten habe, die
be den.
Im weiteren Verlaufe der Sitzung des Miniſterrats teilte verhindern, waren mehrere hundert Polizeibeamte
te Note über die Frage des Antikriegspakts
au ptinhalt dieſer Note als eine Mitteilung des franzöſiſchen
taſchafters in Woſhington, Paul Claudel, im Qugi dOrſay
Uiriits bekannt. Kellogg ſcheint daran gelegen zu ſein, zu
tend einem poſitiven Reſultat zu gelangen, obwohl er die
u ffaſſung Briands, daß lediglich ein Angriffskrieg als
tichtet anzuſehen wäre, nicht zu teilen ſcheint.
Briand ſprach außerdem über die Affäre der
Ma=
h nengewehre von Szent Gotthard und ſoll erklärt
ten, daß die franzöſiſche Regierung in dieſer Angelegenheit
ſtnerlei Initiative zu ergreifen habe. Es ſtehe aber den
inter=
im Völkerbund zu unterbreiten.
u Handelsvertragsverhandlungen abhängt.
„Der Miniſterpräſident hat außerdem auf den Vorſchlag der
ör tte in der Kammer am 24. Januar eröffnen zu laſſen. An
ſ m Tage wird ſomit Poincaré die angekündigte große Rede träge auf 200 Millionen Franken; der der Regierung zugefügte
ten, in der wahrſcheinlich nicht nur das Finanzprogramm der Schaden ſoll etwa 10 Millionen Franken betragen. In den mei=
4y erung, ſondern auch ihr Wahlprogramm auseinandergeſetzt, ſten Fällen handelt es ſich, wie bereits gemeldet, um Lieferung
(noen wird.
ing die Immunität der Abgeordneten und das
Kontrollrecht der Kammer.
Die heutige Kammerſitzung wurde um 3 Uhr nachmittags
öſtnet. Von den 13 Mitgliedern des Kabinetts waren in der
ſitzung nicht weniger als neun anweſend, darunter alle
Ver=
tm der Haupt=Miniſterien, Poincars, Barthou, Briand, Sar=
Iut. und Herriot. Von den kommuniſtiſchen Abgeordneten waren
ur Cachin und Vaillant=Couturier erſchienen, weil das
Zen=
tlwomitee von der ganzen Fraktion lediglich dieſe beiden zur
ünrahme an der Sitzung bezeichnet hatte. Haus und
Tri=
nan waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Vor der Kammer
ſti, ein umfangreicher Ordnungsdienſt Aufſtellung genommen.
Bunächſt hielt der Kammerpräſident Fernand Buiſſon die bei
ſt onsbeginn übliche Anſprache. Dieſe ſtellt gewiſſermaßen
enr Rückblick auf die geſetzgeberiſche Arbeit der gegenwärtigen
ummer dar und kann in dieſem Sinne als Propagandarede
gennüber dem Lande angeſehen werden. Die Hinweiſe auf die
huarſtehenden Wahlen ſind denn auch zahlreich. Ein gewiſſes
femationales Intereſſe bietet lediglich der nachfolgende
Paſ=
ſi. „Sie haben, meine Herren, während der ganzen Legislatur
ſct aufgehört, diejenigen zu unterſtützen, die die
Verantwort=
eit für unſere Außenpolitik tragen und die ſowohl in Genf,
un Locarno mit ſoviel Nutzen für die Befeſtigung des
euro=
ſſchen Friedens gearbeitet haben. Das Land wird ſich nicht
uiſchen. Es weiß wieviel in dieſem großen Unternehmen die
tmſtützung der Kammer gezählt hat. Das Kontrollrecht der
Kammer iſt immer intakt und umbeſtritten geblieben. Man hat
dies anläßlich der Unterhandlungen über die interallierten
Schulden geſehen, und man würde es morgen wieder ſehen,
wenn die Reparationsfrage durch einen Verſuch, das
Dawes=
abkommen zu liquidieren, einen neuen Aſpekt bieten würde.”
Die Sozialiſien gegen die Verhaftung
der Abgeordneten.
Die ſozialiſtiſche Kammerfrakvion hat eine Entſchließung
an=
genommen, in der die Aufhebumg der Ausnahmegeſetze von
1894, auf Grund welcher die kommuniſtiſchen Abgeordneten
ver=
ſchloſſen, eine Abordnung zum Kammerpräſidenten zu
entſen=
den, um ihn zu erſuchen, darüber zu wachen, daß die Rechte des
Parlaments nicht mißachtet und die Verfaſſungspumkte über die
Immunität der Abgeordneten reſpektiert würden.
Senſationelle Wiederverhaftung der Abg.
Cachin und Vaillant=Couturier.
Juſtizwiniſter Barthou erklärte, er hätte es vorgezogen,
wenn ſich die kommumiſtiſchen Abgeordneten nach Schluß der
legal geweſen wäre. Durch ihre Flucht aber hätten ſie die
Regie=
rung gezwungen, ihre Verhaftung zu fordern. Die Regierung
werde die Vertraueusfrage ſtellen.
Hierauf nahm der Kommuniſt Cachin ſelbſt das Wort
und bekämpfte nicht nur die geplante Verhaftung der
kommu=
niſtiſchen Abgeordneten, ſondern forderte gleichzeitig eine
allge=
meine Amneſtie für alle politiſchen Vergehen. Er erklärte, die
Kammer werde heute zu beweiſen haben, ob ſie reaktionärer ſei
als der konſerdative Senat. Dann ſprach Leon Blum in
äußerſt eindrucksvoller Weiſe, indem er den Standpunkt der
Regierung mit verfaſſungsrechtlichen Gründen zu widerlegen
kommuniſtiſche und radikale Abgeordnete das Wort und ſprachen
ſich alle gegen die Verhaftung der verurteilten Abgeordneten
ſtg, wodurch die Meldung des „Quotidien” dementiert aus. Bei der Abſtimmung ſtimmte dann die Kammer mit 310
tung der verurteilten kommuniſtiſchen Abgeordneten zu.
Die beiden Abgeordneten Cachin und Vaillant=Couturier,
die allein an der Kammerſitzung teilgenommen hatten, wurden
ſammer hätte dieſe Angelegenheit als letzte Inſtanz zu ent= in dem Augenblick verhaftet, als ſie das Pglais Bourbon durch
das äußere Gittertor verlaſſen wollten. Um ein Entweichen zu
tiiand mit, daß die Antwort Kelloggs aaf ſeine in Uniform und Zivil erſchienen, die ſämtliche
Aus=
gänge des Hauſes beſetzt hielten. Die beiden Abgeord= all das ſind ſchmerzhafte Erinnerungen, die der
amerikaniſch=
ture vormittag im Quai dOrſay eingegangen ſei. Sie neten wurden von den Poliziſten umringt und von= franzöſiſche Friedenspakt aus dem Gedächtnis der beiden Völker
aber noch nicht entziffert worden. Der Rat be= einander getrennt. Als ſie in einem Auto Platz nahmen, um
tlaß darauf, am Samstag neuerdings zuſammenzutreten, um in das Santé=Gefängnis transportiert zu werden, brach eine folgt, Ziele, die vielleicht nur im Unterbewußtſein der
fran=
t vor allem mit dieſer Note zu befaſſen. Immerhin iſt der etwa tauſendköpfige Menge in Hochrufe auf ſie aus. Es entſtand
durch die Zuſchauermenge eine unbeſchreibliche Verwirrung, da
alle Verkehrsmittel angehalten werden mußten. Die Polizei trieb
darauf die Menge auseinander.
lümten Regierungen frei, die Angelegenheit unter Umſtänden ſchen Sachlieferungen fanden in den letzten Tagen in Paris und „Douches degoendautes” des Außendepartements in Waſhington
in mehreren Provinzſtädten, ſo vor allem in Meaux und Straß= gewöhnen können.
„Handelsminiſter Bokanowſki berichtete über den neuen burg, Hausſuchungen ſtatt. In Straßburg wurde die Villg eines
bltarif. Es ſoll das Möglichſte verſucht werden, damit der Kaufmannes durchſucht, der ſich zurzeit in Frankfurt a. M. be= genommen. Das iſt ſchließlich verſtändlich denn die franzöſiſche
iu= Zolltarif noch in der gegenwärtigen Seſſion unter Dach finden ſoll. In Paris wurden zahlreiche Dokumente bei der Auffgſſung weicht in jedem Punkte von der Amerikas ab. Frank=
Itd. Fach kommt, da davon weſentlich der Ausgang der laufen= Minerva=Geſelſchaft, bei der von einem gewiſſen gegenwärtig in reich wünſchte eine ſpezielle Freundſchaft mit Amerika.
Verlin weilenden Goldſchmidt geleiteten Parg=Import= und
Exportgeſellſchaft und bei zwei Privatleuten namens Goldberg
dmmiſſionspräſidenten der Kammer beſchloſſen, die Finanz= und Levy beſchlagnahmt. Nach den bisherigen Ermittlungen reich ſteht. Frankreich wünſcht eine Verdammung des
Angriffs=
beläuft ſich die Geſamtſumme der betrügeriſchen
Lieferungsver=
von Kohlen, Hopfen, Zucker und Vieh. Zahlreiche
Verhaftun=
gen ſind zu erwarten. Vorläufig iſt das Verfahren gegen
Un=
bekannt wegen Fälſchung, Betrug und Mitſchuld an beiden ſchließt man in Waſhington an dieſe Formel Vorbehalte, die
Straftaten eröffnet worden. Die Beteiligung deutſcher Firmen
an dem Schwindelmanöver ſoll außer Zweifel ſtehen.
Das „Journal” beziffert die dem franzöſiſchen Staat aus
burger Kaufmauns mit, bei dem geſtern Hausſuchungen
vorge=
nommen wurden. Es handelt ſich um einen gewiſſen Vetter,
Teilhaber der Baden=Badener Firma Wertheimer. Auch eine
Straßburger Bank ſei in die Sache verwickelt. Der bereits
ge=
nannte Pariſer Kaufmann Goldſchmidt ſei deutſcher
Staatsange=
mit Vieh und mit Getreide gehandelt und zu dieſem Zweck mit
einer bedeutenden Pariſer Firwa und einer hohen offiziellen
nung des genannten Kaufmannes durchſucht worden, deſſen Es wäre auch ſchwer zu glauben, daß das offizielle Italien dieſe
Schwindel einen Nutzen von drei Millionen Franken gezogen iſt ſo ſchwierig, daß man für ihre Erleichterung jede Möglichheit
haben ſoll.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Januar 1928.
In kaum drei Monaten ſollen die franzöſiſchen Wahlen
ſtatt=
finden. Anfang März will man die Kammer auflöſen, die jetzige
Sitzungsperiode iſt alſo ihr Schwanengeſang. Es iſt kaum
an=
zunehmen, daß in der kurzen, noch zur Verfügung ſtehenden
Zeit in der Innenpolitik etwas Ueberwältigendes geſchehen
wird. Auch iſt das Arbeitsprogramm der Kammer — getreu
dem Syſtem Poincaré — ſo reichhaltig, daß die Deputierten
für politiſche Seitenſprünge wahrſcheinlich keine Kraft
übrig haben.
haftet werden ſollen, verlangt wird. Es wurde außerdem be= Militärgeſetze, die Reform des Flugweſens, Reform der
Radiogeſetzgebung, die Regelung des Petroleumimportes und
die Geſetzgebung über die Sozialverſicherung werden am
häufig=
ſten als die wichtigſten Programmpunkte genannt. Die
Sozial=
berſicherungen — es iſt noch nicht abſolut ſicher, daß ſie
zur Sprache kommen werden — nennt man ſcherzhaft auch
Wahlverſicherungen. In der Tat ſollen ſie die
Volks=
tümlichkeit der Deputierten unter umſtänden, ſehr bedeutend
heben. Das wäre übrigens auch dringend nötig.
Man ſteht vor einer großen Debatte über die Finanzpolitik,
letzten Seſſion wieder ins Gefängnis begeben hätten, wie es und Poincaré ſoll in einer langen Rede ſein Finanzprogramm
dartun. Anlaß ſollen ihm die Interpellationen Leon Blums und
Vincent Aureols geben. Endlich werden jene längſt veralteten
Interpellationen an die Reihe kommen, die ſich mit den
Demon=
ſtrationen gegen die Hinrichtung Saccos und Vanzettis
befaſſen. Die Kammer hat in Wirklichkeit aber nur eine Sorge,
und das ſind die Wahlen. „Was ſoll ich tun, daß ich
wieder=
gewählt werde?” iſt die ewige Frage, die die „kleinen‟
Depu=
tierten beſchäftigt. Die gegenwärtige Innenpolitik gilt bereits
als tot. Alles erſcheint nur noch als Proviſorium und
Ueber=
gangszuſtand. Man hat beinahe das Gefühl, daß man die
Gegeu=
wart für die Zukunft opfert. Trotz allem aber gilt es, in dem
Programm der Kamwer noch ſo manche gefährliche Klippe zu
umſchiffen, ſo daß die Sorgloſigkeit der
Regie=
rungsparteien geradezu überraſchend wirkt.
Das allgemeine Intereſſe wendet ſich nur der
Außen=
politik zu, und unter Außenpolitik verſteht man jetzt die
Ver=
handlungen mit Amerika. Es iſt ſonderbar — ja, es wirkt
geradezu ſchickſalshaft, wieviel Sorgen, die große überſeeiſche
Republik den Franzoſen bereitet. Seit Kriegsende hatte die
ſtanzöſiſche Außenpolitik mit Amerika nur Pech. Die Abkehr
Amerikas von den Allierten, die Konferenz in Waſhington; die
unglückliche Reiſe Caillaux”;, die Mißerfolge in den
Schulden=
verhandlungen, die kleineren Reibungen in der Zollpolitik —
hätte auslöſchen ſollen. Man hat auch noch andere Ziele
ver=
zöſiſchen Politik lagen — aber das iſt nun gleichgültig, ſie
wer=
den bis in alle Ewigkeit dort liegen bleiben.
Briand hat einen Mißerfolg mit ſeinem Angebot an die
Vereinigten Staaten erlitten, einen Mißerfolg, der, wenigſtens
formell, reichlich unverdient war, der ſich aber nichtsdeſtoweniger
Der Sachlieferungsſchwindel, ſtark auswirkt. Nachdem man in Waſhington den Franzoſen
verſichert hatte, daß Amerika das Angebot Briands prinzipiell
Hausſuchungen in Paris und Straßburg. billige, ja, nachdem man die franzöſiſche Diplomatie zur
Ueber=
reichung eines poſitiven Angebotes geradezu angeſpornt
EP. Paris, 12. Jonuar. hatte, empfand man die Note Kelloggs wie eine kalte Duſche,
In der neuerdings aufgedeckten Schwindelaffäre mit deut= und man hat ſich bisher trotz der Vergangenheit nicht an die
Die Antwortnote Briands wurde in Waſhington kühl
auf=
die Amerikaner eine Friedenskundgebung der führenden Mächte,
in der überhaupt kein Wort über die Freundſchaft mit
Frank=
krieges, was ſoviel heißt, daß es die Tür zu
Völkerbundsſank=
tionen offenlaſſen will. Amerika beſteht dagegen auf der
Aech=
tung jedes nur denkbaren Krieges — Nicaragua iſt
ſelbſtver=
ſtändlich eine Ausnahme, meint man hier — will alſo auch jedes
„Zuhilfekommen” verhindern. Und das iſt gerade das
Gegen=
teil von dem, was die Franzoſen wünſchen. Und zu alledem
Amerikas Bewegungsfreiheit praktiſch genommen in jeder, aber
auch in jeder Beziehung wahren. Das amerikaniſche Angebot
dem Sachlieferurgsſchwindel erwachſenen Schäden auf 20 bis 25 mißfiel alſo in Paris nicht nur deshalb, weil es Amerila die
Millionen Franken. Das Blatt teilt den Namen des Straß= Möglichkeit zum Kriegführen offen läßt, wie es dieſes zur
wünſcht, ſondern weil es im Grunde genommen einen Verſtoß
gegen den Völkerbund und das ganze franzöſiſche
Bündnis=
ſyſtem darſtellt.
Briand wollte das Verhältnis zu Amerika verbeſſern und
nicht verſchlechtern. Darum kann er die Verbindungen mit
höriger, und die von ihm geleitete Para=Import= und Export= Waſhington trotz der Ernüchterung nicht abbrechen. Auch muß
geſelſchaft haben ihren Sitz in Berlin. Er habe hauptſächlich er den Anſchein wahren — kurz: er hat ſich eine ungugenehlte
Suppe eingebrockt.
Den einen Vorteil aber beſitzen die Verhandlungen mit
Perſönlichkeit in Verbindung geſtanden. Eine andere deutſche Waſhington; ſie lenken die Aufmerkſamteit der Franzöſiſchen
Firma, die Minerva=Geſelſchaft, habe ebenfalls ihre Sendungen. Oeffentlichkeit von den Verhandlungen mit Italien ch.
Aer=
nämlich Zucker, an eine iu Pariſer griſtokratiſchen Kreiſen ſehr dings wiederholen die Italiner ihre Forderungen deshah nicht
bekannte Perſönlichkeit gerchtet. Die Unterſuchung habe er= weniger ſtürmiſch. Sie bieten diesmal auch etwas an,
wenig=
geben, daß in einem Falle 1200 Kilogramm Zucker eingeführt, ſtens weun man die Ausſprüche von Coppola ernſt nehmen will,
aber 12000 Kilogramm aviſiert wurden. Dieſer Zucker ſei über= und dieſes etwas wäre die Garantie der franzöſiſchen
dies, im Widerſpruch mit dem Wallenberg=Abkommen, wieder Sicherheit. Von einigen äußerſten Rechtskreiſen abgeſehen,
nach England ausgeführt worden. In Beſangon ſei die Woh= findet dieſes Augebot allerdings keine beſondere Anerkennung,
Schlviegervater Baukier in Düſſeldorf ſei, „und der aus dem Idee ernſt nähme: aber die franzöſiſche=italieniſche Annäherung
und auch manche Unmöglichkeiten eifrig unterſucht.
Seite 4
Die polniſch=ſitauiſchen Beziehungen.
Eine polniſche Note an Litauen. — Polen
zu Verhandlungen in Riga bereit.
Freitag, den 13. Januar 1928
TU. Warſchau, 12. Januar.
Die polniſche Regierung hat heute durch einen beſonderen
Kurier eine Note an die litauiſche Regierung nach Kowno
ge=
ſandt, in der ſie den Beginn der polniſch—litauiſchen
Verhand=
lungen für Ende Januar in Riga vorſchlägt. In der Note ſind
beſtimmte Richtlinien für die kommenden Verhandlungen
feſt=
gelegt worden. Polen empfiehlt, die Verhandlungen mit
Be=
ſprechungen über die mit dem Grenzverkehr
zuſammenhängen=
den Fragen, ſowie über den Tranſitverkehr und die Aufnahme
des Poſt= und Eiſenbahnverkehrs zu beginnen.
Die Stellung der litauiſchen Sozialdemokratie
zur Wilnafrage.
Warſchau, 12. Januar.
Die polniſche Telegraphenagentur veröffentlicht die
Unter=
redung ihres nach Kowno entſandten Vertreters mit dem Führer
der litauiſchen Sozialdemokratiſchen Partei, Ingenieur Stefan
Kairys. Ueber die Ausſichten der demnächſt zu eröffnenden
pol=
niſch—litauiſchen Verhandlungen befragt, betonte Kairys, daß
die Stellung ſeiner Partei zu dieſer Frage, insbeſondere zur
Wilnafrage, ſich von der Auffaſſung der übrigen öffentlichen
Meinung Litauens, über die von der litauiſchen Regierung zu
befolgende Taktk, ſtark unterſcheide. Nach Anſicht der
litauiſchen Sozialdemokratie ſollte unter
Berück=
ſichtigung des gegenwärtigen Sachverhaltes die Frage der
Zugehörigkeit Vilnas, durch einen Entſcheid
der Bevölkerung des Wilnagebietes bei voll=
ſtändiger Wahrung der Abſtimmuags frefheit
geregelt werden. Abgeſehen von der Wilnafrage,
wider=
ſetzt ſich jedoch die litauiſche Sozialdemokratie keineswegs der
Wiederaufnahme der normalen wirtſchaftlichen und kulturellen
Beziehungen zu Polen, die nach ihrer Meinung allerdings erſt
nach vollzogener gerechter Löſung der Wilnafrage wirklich
freundliche Formen annehmen könnten. Die Löſung der
Wilnafrage könnte nach Meinung der litauiſchen
Sozial=
demokratie auch auf dem Wege direkter
polniſch=
litauiſcher Verhandlungen, auf Grund
gegen=
ſeitiger Konzeſſionen erreicht werden. Unter den
gegenwärtigen parlamentariſchen Verhältniſſen dürfte, nach der
Meinung Kairys, nicht viel von den Verhandlungen zu
er=
warten ſein.
Die deutſch=polniſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen.
* Berlin, 12. Jan. (Priv.=Tel.)
Die deutſch=polniſchen Handelsvertragswerhandlungen haben
am Donnerstag in Warſchau wieder begonnen, wo ſie vor
Weih=
nachten unterbrochen wurden. Allerdings hat ſich das Bild durch
die Ankündigung der Polen ewwas verſchoben, daß ſie ihre Zölle
revaloriſieren wollen. Die deutſche Delegation wird die
entſpre=
chende Mitteilung der Polen abwarten und erſt dann materiell
verhandeln. Die Ausſichten werden trotzdem als günſtig
bezeich=
net, wem auch noch Monate bis zu einem Abſchluß vergehen
können. Als Ziel wird vorerſt noch, immer der kleine
Handels=
vertrag angeſteuert, der nur die wichtigſten Poſitionen im
bei=
derſeitigen Handelsverkehr enthalten ſoll, alſo vor allem das
Nie=
derlaſſungsrecht, die polniſche Schweineausfuhr und die deutſche
Maſchineneinfuhr nach Polen. Wenn hierüber eine Regelung
er=
zielt iſt, können dann anſchließend die Verhandlungen über einen
allgemeinen Handelsvertrag beginnen.
Das neue lettiſche Kabinett.
Riga, 12. Januar.
Die Verhandlungen über die Beilegung der
Regierungs=
kriſis haben heute, um 742 Uhr nachmittags, zu einem Ergebnis
geführt, auf Grund deſſen der Staatspräſident den
Abgeord=
neten des demokratiſchen Zentrums Juraſchewſti mit der
Mini=
ſterpräſidentſchaft offiziell betraut hat. Der neuen Regierung
gehören an vier Mitglieder der Rechtsparteien, darunter der
Deutſch=Balte Magnus als Juſtizminiſter, zwei
Zentrumsleute und ein Lettgaller. Drei Poſten, und zwar
Auswärtiges, Verteidigung und Finanzen, werden von
partei=
loſen Sachverſtändigen beſetzt. Der Außenminiſter iſt vorläufig
noch nicht ernannt worden. Dieſen Poſten erhält vorausſichtlich
der jetzige lettiſche Geſandte in Kowno, Balodis.
Trotzkis Verbannung.
* Berlin, 12. Ja. (Priv.=Tel.)
Die ruſſiſche Regierung treibt ein merkwürdiges Spiel. Sie
hat die Maßregelung der Oppoſition durch die Zenſur zu
ver=
heimlichen geſucht und hat auch dem amtlichen deutſchen Büro
er=
klärt, daß von der ganzen Maßregelung in Moskau „zurzeit nichts
bekannt” ſei. Das „Berl. Tageblatt” erhält aber jetzt einen
Be=
richt aus Moskau, worin die Angaben beſtätigt werden mit dem
Zuſatz allerdings, daß in Rußland ſelbſt davon noch kein Wort
in die Oeffentlichkeit gedrungen ſei, obwohl ſchon am 3. Januar
die Staatspolizei den unglücklichen Oppoſitionellen mitgeteilt
habe, daß ſie mit dreitägiger Friſt nach einem der entlegenſten
Teile der Union geſchickt würden. Trotzhi ſoll nach Aſtrachan,
Nykow in ein Dorf, das 500 Kilometer von der nächſten
Bahn=
ſtation entfernt iſt, Radek in ein Neſt im ſibiriſchen Gouvernement
Tobolſk, Sinowjew auf die Höhen des Ural uſwp. Was unter
dieſen Umſtänden die Ableugnungspolitik des ruſſiſchen
Partei=
gpparates, für einen Sinn haben ſoll, iſt uns nicht recht
ver=
ſtändlich.
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Seidenflor-Strümpfe
Rf
Damen-Schürzen
mit Träger, und Kleiderschürzen
in gestreikt und bund
II III
Posten
in vielen Farben
Besten
III
Ein Posten
Regen-Schirme
in guter Ausführung
Posten
1II
stuck
5.90 8.90 13.50
stuek 2.50 3.90 5.90 6.90
Ein Posten
Blusenschoner
gehäkelt, in weiß und farbig
Bosten I
Ein Posten
Beit-Kattun
80 cm breit, in neuer Ausmusterung
Posten I II III „V
verstärkte Sohle und Hochferee
II III „V
Posten I
Staek
0.95 1.25 2.25 2.90
Paar
095 1.20 1.35 1.50
Meter
0.58 068 0.88 098
Ein Posten
Waschseidene D.-Strümpfe
mit 4facher Sohle und Ferse
Posten „ mI U
A
Kinder-Schürzen
für Knaben und Mädchen.
in gestreikt und bunt
II III IV
Posten
Rf
Seiden-Kragenschoner
einkarbis und gestreilt
Bosten
III
Stuek 1:25 1.75 2.25 290
stoek 3.95 4.50 6.50
Ein Posten
Farbige Binder-Kleider
gemustert
in einfarbis
Bosten
7.50
staet 3.50 450
Ein Posten
Mantel-Stoffe
140 cm breit einfarbig u. gemustert
III IV
Posten.
paar
1.95 2.25 2.50 2.75
Stuek
0.50 0.75 0.95 1.25
Ein Posten
Damen-u. Herr.-Handschuhe
gefüttert und dänisch imitiert
III „IV
Posten I
Ein Posten
Kinder Ueberziehjäckchen
in weiß und farbig
Posten
I III
TV
2.50 3.90 4.90 650
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— 5. Alademie=
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Boogsplatz um 8 Uh.
uariat der Agdemi
ſowie Kriegsbeſchäd
ſFräinfen Unfang
— Hiſtoriſcher
Profeſer Dr. ber
gmthiſchen Grundl
die Vorlelungen d
jahmsweiſe ein Die
Aulag des Reulemm
Ausführungen des
Nummer 13
Freitag, den 13. Januar 1928
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 13. Januar.
Verſetzung in den Ruheſtand: Am 1. Februar 1928 tritt der
Maſchineriedirektor Ernſt Schwerdtfeger aus Darmſtadt auf Grund
des 8 1 des Geſetzes über die Altersyrenze der Staatsbeamten vom
2. Juli bzw. 19. Dezember 1928 in Verbindung mit Artikel 2 des
Geſetzes über die Einſtellung des Perſonalabbaues in Heſſen und zur
Aenderung des Heſſ. Perſonalabbaugeſetzes vom 8. Oftober 1925 in den
Nuheſtand.
— Der Hefſiſche Hauptverein des Evangeliſchen Bundes hat das
„Haus Schwanenſtraße 29 käuflich erworben und hier ſeine
Landes=
geſchäftsſtelle errichtet. Dort werden auch die zahlreichen literariſchen
Erſcheinungen des Bundes, Büicher, Zeitſchriften und Flugblätter zu
Ehaben ſein. Auch wind dort über die Wartburgverſicherung für die
Mit=
dglieder des Bundes Auskunft erteilt.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Die Aufführungen von
Ludwig Bergers Märchenfilm „Der verlorene Schuh” m Klei=
Inen Haus des Landesthenters beginnen heute um 16, 18 und 20 Uhr.
des ſei nochmals darauf hingewieſen, daß der Film nicht nur für
Kin=
ſider gedachr iſt.
— 10 Akademie=Konzerte. Für die noch ausſtehenden ſechs Akademie=
Konzerte dieſes Winters wurden folgende Soliſten verpflichtet: 1.
Don=
mnerstag, den 19. Januar, im Feſtſaale der Turngemeinde: Klavierabend
BBeethoven; 3. Montag, den V7. Februar (Großes Haus des Heſſiſchen
Wandesrheaters), Arien= und Liederabend, der Kammerſängerin Frau
EMaria Jvogün (Berlin) am Flügel Michael Raucheiſen
TBerlin); 4. Freitag, den 30. März (Großes Haus des Heſſiſchen Landes=
Eheaters), Orcheſterkonzert, Soliſtin: Blanche Schiffmann (Vern),
Wellokonzert von Dvorak und Soloſtück; 5. Mittvoch, den 2. Mai (Gro=
Bratſche), Konzert für Violine und Bratſche, Duo; 6. Montag, den
U1. Mai (Großes Haus des Heſſiſchen Landestheaters), Klavierabend
won Rudolf Serkin (Baſel). Näheres zu erfragen im Sekretariat
Der Stidtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36 (Fern=
7urecher Stadtamt).
— 5. Akademie=Konzert. Das 5. Akademie=Konzert, welches Herr
SRaoul von Koczalſki aus Paris (Klavier) ſoliſtiſch beſtreitet, findet am
DDonnerstag, den 19. Januar, in dem Feſtſaal der Turngemelnde am
WBoogsplatz um 8 Uhr ſtatt. Der Kartenverkauf beginnt heute im Sekre=
Tariat der Akademie, Eliſabethenſtraße 36. Klein= und Sozialrentner,
owie Kriegsbeſchädigte erkalten ab Montag, den 16. d. M., in be=
Fchränktem Umfange zu ermäßigten Preiſen Karten hierfür.
Hiſtoriſcher Verein. Am Dienstag, den 17. d. M., ſpricht
Wrofeſſor Dr. Hermann Aubin aus Gießen über „Die hiſtoriſch=
geo=
graphiſchen Grundlagen der heſſiſchen Geſchichte‟. Mit Rüchſicht auf
Sie Vorleſungen des geſchätzten Redners mußte als Vovtragstag
aus=
rrahmsweiſe ein Dienstag gewählt werden. Der Vortrag findet in der
Alula des Rcalgymnaſiums um 6½ Uhr ſtatt. Lichtbilder werden die
Liusführungen des Vortragenden erläutern.
* Muſikverein. — Winterfeſt. Die Begleitung der 6 humoriſtiſchen
Lieder Heinrich Hölzlins am Flügel hat Irmgard Baumann
jübernommen. Zur Eröffnung des Abends und in den Zwiſchenakten
Ges Theaterſtückes ſpielt das ſtädt. Orcheſter. Außer dem Hauptbüfett
im Gartenſaal iſt im Fürſtenſaal Sektausſchank (Glas 1 Mk.) ſowie
Sikör= und Kaffeeausſchank eingerichtet (bei Muſik.
Tiſch=
weſtellungen ſind an den Saalbauwirt zu richten. (Tel. Stadtamt=
Saalbau.)
— Volkshochſchule. Wir maihen unſere Mitglieder darauf
aufmerk=
bam, daß zu dem Vortrag des Herrn Profeſſors M. G. Baege=
Frank=
uurt a. M. „Gehirn und Seele” am Samstag, den 14. Januar,
bends 8 Uhr, im Realgymnaſium, Karten zu 30 Pf. in unſerer
Ge=
bchäftsſtelle zu haben ſind.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Von
wer Wirtſchafts=Film G. m. b. H, Werbefilme für Induſtrie,
Landwirt=
bchaft und Verkehr, haben wir eine Einladung erhalten zu dem neuen
nriegsgeſchichtlichen Film „Tannenberg”, der in Darmſtadt am
Samstag und Sonntag, den 14. und 15. Januar 1928, jeweils 5 Uhr
rachmittags und 8 Uhr abends, in der Aula des Ludwig=Georg=
Gym=
waſiums läuft. Die Vorführung des Films dauert 2 Stunden. Der
Film wurde zum 80. Geburtstag des Herrn Reichspräſidenten v.
Hinden=
gurg ſeinerzeit zum erſten Male vorgefuhrt.
— Geſellenprüfungen 1928. Die Anmeldung zu den Geſellenprüfun=
4en für alle Prüflinge findet von Montag, den 16., bis Donnerstag, den
29. Januar 1928, bei Herrn Weißbindermeiſter G. Kraus, Luiſenſtr. 40,
un Hofe links, nur in der Zeit von 12 bis 5 Uhr nachmittags ſtatt.
wierſelbſt wird auch Auskunft erteilt und die Ammeldeformulare
aus=
gegeben. Die Prüflinge von der Induſtrie melden ſich bei ihren
Be=
weiebsleitern. Die Eltern und Meiſter werden gebeten, die Lehrlinge
anzuhalten, ſich in der angegebenen Zeit anzumelden, da zu ſpät
abge=
nebene Anmeldungen nicht mehr berückſichtigt werden können. (Näheres
behe Anzeige.)
— „Die Schlacht bei Tannenberg 1914” an Hand eines
kriegsgeſchicht=
ſachen Karten=Lehr=Filmes, Samstag, den 14., und Sonntag, den
5. Januar, jeweils 5. Uhr nachmitags und 8 Uhr abends, in der
Rula des Ludwig=Beorg=Gymnaſiums, Karlſtr. 2.
Das ſiegreiche Ringen einer deutſchen Minderheit gegen mehr als die
hoppelte ruſſiſche Uebermacht im Oſten 1914 unter Führung des
Beneral=
fldmarſchalls von Hindenburg darf wohl für alle Zeiten ein
beſon=
deres Intereſſe beanſpruchen. In ſeinem Mittelpunkt ſteht der Sieg
ei Tanuenberg mit ſeinen 42 (00 Gefangenen, darunier 13 Generale
mit 2 kommandierenden Generalen. Die Kriegsgeſchichte aller Zeiten
und Völker hat dem Sieg bei Tannenberg kaum Gleichhes zur Seite zu
ellen.
— Orpheum. Heute, morgen und übermorgen ſind die 3 letzten
Vorſtellungen der Groß=Zauberſchau Kaßner. Dieſer
be=
ende und charmante Zaubermeiſter, der ſeine Kunſt zu einer
unglaub=
lechen Virtuoſität geſteigert hat, verdient mit Recht ſeinen Titel „Der
(önig der Magier”, denn die Fülle ſeiner Darbietungen, die
Geſchick=
ſichkeit und die graziöſe Vorführung tragen in allen Nuancen eine
per=
ſtnliche Note, die ſchlechterdings nicht zu kopieren oder gar zu
über=
niseten iſt. Wer Kaßner bisher noch nichſt geſehen hat, verſäume
ie 3letzten Tage nicht.
— Jahreshauptverſammlung der Liedertafel. Im Fürſtenſaal fand
die Jahreshauptverſammlung der Liedertafel ſtatt. Vor Eröffnung
der Verſammlung gedachte der 1. Vorſitzende, Herr Mitze, der im
ver=
gaugenen Jahre rerſchiedenen Mitglieder. In ſeinem Bericht wies der
— Vorſitzende u. g. darauf hin, daß die bei der letzten
Jahreshauptver=
mmmlung in das Jahr 1927 geſetzten Erwartungen nicht erfüllt worden
ien, ſondera daß die ganze Schivere der Zeit auch heute noch auf den
„Seveinen laſte. Trotzdem war es aber der Liedertafel dank weiſer
Dis=
moſitionen möglich, ihr Programm im Jahre 1927 ungeſchmälert
durch=
ruführen. Die unerhört hohe und ungerechtfertigte Belaſtung der
Ver=
ine im ſtenerlicher Hinſicht bei ihren Veranſtaltungen, die doch
ſchließ=
uch notwvendig ſeien zur Erhaltung der Vereine als wertvoller
Kultur=
jmktor unſeres Volkes, machten bald jede Veranſtaltung unmöglich. Auch
uir das Jahr 1928 ſei an eine Beſſerung kaum zu denken. Er würdigte
dſie Tärigkeit der einzelnen Vorſtandsmitglieder, dankte dieſen und
mr=
eand damit die Bitte, daß auch 1928 jeder an ſeinem Platze ſeine Pflickt
füllen möge zum Wohle der Liedertafel. Im beſonderen dankte er
aem verdienſtvellen Chormeiſter, Herrn Karl Grim, der auch im ver=
„ugenen Jahre die Liedertafel mit aufopferungsvoller. Hingabe in
ge=
anglicher Hinſicht vorwärts geführt habe. Schließlich galten noch ſeine
nkesworte den Sängern, die im vergangenen Jahre dem Verein
Ve Treue bewahrten und mit ſelbſtloſer Hingabe die an ſie geſtellten
eohen Anforderungen erfüllten. Die bei der Weihnachtsfeier im ſo
Toßer Anzuhl verliehenen Auszeichnungen zeigten ja, daß die
Lieder=
tafel Verdienſte gerne anerkenne, aber auch ebenſo jede ungerellffertigte
Unforderung entſchieden zurückweiſe. Der 2. Vorſitzende, Herr Guſtab
ang, widmete Worte der Anerkennung und des Dankes dem 1.
Vor=
kenden, Herrn Wilhelm Mitze, als dem gefeierten Führer der
Lieder=
reifte kurz die Veranſtaltungen de3 Jahres 1927, die alle
zu Erfolg gekrönt wuaren. Die R=chnungssblage für 1927 und den
Soranſchlag für 1928 erläuterte und begründete der Nechner. Herr
Friedel Hofmann. Herr Göbel erſtattete den Bericht der
Prüfungs=
mmiſſion und wies mit den Worten des Dankes auf die dielſeitige
und muſtergültige Arbeit des Rechners hi. Der Voranſchlag für 1928
wurde insgeſamt genehmigt. Der Vorſtand ſetzt ſich wie folgt
zuſam=
men: 1. Vorſitzender Wilhelm Mitze, 2. Vorſitzender Guſtav Lang,
Schriftführer Jakob Lied, 2. Schriftführer Ludwig Klier, Rechner
1ied: h Hofmann. Kontrolleu; Konrad Glatt, Bibliothekru Wilchelm
Deußinger, Schriftleiter Wilhelm Weber. Beiſitzer; Hermann Wetzel,
Beinrich Erb, Heinrich Dreſte, Joſef Springmann. Erſatzleute:
Wil=
helm Hönig, Ludwig Lehner. Sitz und Stimme im Vorſtand:
Ehren=
bah, Ehrenmitglied Jemn Matheis.
horſitzender. Will=
Die Stansoerokonelenderfamtang.
Die erſte Sitzung im neuen Jahr. — Baupläne der Stadt Darmſtadt.
Zu der erſten öffentlichen Stodtverordnetenſitzung im neuen Jahre
hatten ſich die Stadtverordneten faſt vollzählig eingefunden, ebenſo die
Stadtverwaltung, außer Bürgermeiſter, Delp. Die Galerien füllten ſich
langſam. Vor dem Rathaus hatte ſich zu Beginn der Sitzung eine nach
Hunderten zählende Menge verſammelt, zum größten Teil
Erwerbs=
loſe, die an Oberbürgermeiſter Gläſſing eine Deputation ſandten, die
Wünſche bezüglich der Erwerbsloſenunterſtützung vortrug und nach
deren Rückkehr ſich die Menge zerſtreute. Kurz nach 5 Uhr füllte ſich
allmählich der Sitzungsſaal.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing eröffnete um 5,25 Uhr die
Sitzung, ſprach den Stadtverordneten und deren Familien die
herzlich=
ſten Glüchwüinſche aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die
Ar=
beiten des neuen Jahres der Stadt Darmſtadt zum Segen gereihen
möchten. Dann trat man in die Berarung der Tagesordnung ein, die
ſich ſchnell erledigt.
Punkt 1 betrifft die Bewilligumg eines Beitrages für Stipendien
an die Akademie für Arbeit in Frankfurt a. M. Die Akademie der
Ar=
beit in Frankfurt a. M. hat um die Bewilligung eines Beitrages zur
Gewährung von Stipendien nachgeſucht. Die Verwaltung ſchlägt vor,
den Berrag von 1000 RM. für Stivendien an würdige minderbeneittelte
Teilnehmer aus der Stadt Darmſtadt der Amndemie zur Verfugung zu
ſtellen. Es wird Zuſtimmung hierzu beantragt. Dem
Verwaltungs=
antrag wird mit 26 Stimmen zugeſtimot. Ein Antrag auf Bewilligung
von nur 400 RM. wird abgelehnt.
Weiter haben die Eigentümer der Grundſtücke von 3
zuſammen=
hängenden Baublöcken i der Gartenſtadt am Hohlen Weg um
Auftei=
lung ihrer Grundſtücke in angemeſſene Bauplätze nachgeſucht, um
Wohn=
gebäude errichten zu können. Da auh ſtädtiſches Gelände im das
be=
treffende Baugebiet fällt, erhält die Stadt gleichfalls einige Bauplätze.
Im Einvernehmen mit der Bau=Deputation wird beantragt, der
Auf=
teilung zuzuſtümmen. Der Antrag wird einſtimmig angenommen.
Für das Gelände des Breitwieſenbergs wurde im Einwernehmen
mit dem Eigentümer und mit Zuſtimung der Bau=Deputation ein
Be=
bauungsplan aufgeſtellt, deſſen Genehmigung beantragt wird. Auch
die=
ſer Antrag wird einſtimmig genehmigt.
Die Punkte 2 und 4, die Gebührenordnung für die Friedhöfe und
die Fußſteigherſtellung in der Riedlingerſtraße betr., werden auf
An=
trag zunächſt von der Tagesordnung abgeſetzt.
Als letzter Punkt lag noch ein Verwaltngsantrag, den
Bebauungs=
plan für die Nordſeite der Annaſtraße zwiſchen Wilhalminen= und
Karl=
ſtraße betroffend, vor. Gegen den bekanntlich von der Stadtverordneten=
Verſammlung am 8. Dezember 1927 gutgeheißenen Bebauungsplan
wurden von Nachbarn erneut Einwendungen erhoben, deren Ablehnung,
weil unbegründet, im Einvernehmen mit der Bau=Deputation
bean=
tragt wurde.
Bürgermeiſter Buxbaum erſtattete hierzu nochmals Bericht,
in=
dem er den bekannten Bebauungsplan erklärge und die vorgebrachten
Einwände als unbegründet bezeichnete.
Stadtv. Haury (D.V.P.) betont, daß man derartige Einſprücke
und Manöver zur Verhinderung des Baues mit aller Energie zum
Wohle der Stadt ablehnen müſſe, zumal die vorgebrachten Bedenken
ab=
ſolut nicht ſtichhaltig ſeien. Zudem müſſe nan der Not der Zeit
Nech=
nung tragen und jede ſich bietende Arbeitsmöglichkeit dankbar begrüßen.
Mit derartigen Einſprüchen könne man nur erreichen, daß Inſtitute wie
die Verſicherungsanſtalt aus Darmſtadt evtl. vertvieben würden. Ihm
ſei bekannt, daß dieſem Inſtitut von Nauheim bereits ein ſehr
günſti=
ges Angebot gemacht worden ſei.
Stadtv. Leuſchner (Soz.) legte ebenfalls gegen die
Verſchlep=
pung ſchärfſten Proteſt ein. Als Vorſtandsmitglied könne er
beſtäti=
gen, daß ein günſtiges Angebot der Stadt Nauheim vorliege. Die
vor=
gebrachten Einwendungen der Nachbarn ſeien ganz und gar nicht
an=
gebracht. Dem Bau, deſſen Beginn ſowieſo noch verſchleppt wurde, ſollte
kein Hindernis in den Weg gelegt werden. Es ſei nur zum Beſten der
Darmſtädter Bevölkerung, wenn derartige Gimwendungen unterblioben.
Soviei ihm bekunnt ſei, wolle ſogar der Denkmalpfleger durch
Unter=
ſchutzſtellung des alten Stallgebäudes in dem in Frage ſtehenden Hauſe
die Sach= illuforiſch machen. Des miſſe man energiſch verhindern.
Im übrigen halte das Inſtitut an ſeinem erſten Bauprojekr feſt.
Stadtv. Walbe (D.V.P.) hält privaten Einſpruch ebenfalls für
ubegründet, dagegen bedauert er, daß ſein Vorſchlag ſeinerzeit abge=
lehnt wurde. Er hält es nicht für möglich, daß das Stallgebäude unter
Denkmalſchutz geſtellt werde.
Darauf wurde die Ablehnung der Einwendungen von der
Stadt=
verordnetenverſammlung beſchloſſen.
E3 folgen nun die allgemeinen Mitteikungen, bzw. eine längere
Ausſprache, und zwar betont Stadtv. Haury (D.V.P.), bezugnehmend
auf den letzten Punkt, er hätte auch eine klare Stellungnahme der
Stadt=
verwaltung zu dieſer Bebauungsfrage erwartet.
Bürgermeiſter Buxbaum betont in ſeiner Erwiderung, daß er
auf Erſuchen des Bauausſchuſſes ein neues Projekt für den Umbau
ausgearbeitet habe.
Nachdem Stadtv Leuſchner (Soz.) erklärt hatte, daß nur das
bereits erwähnte erſte Bauprojekt als zweckmäßigſtes und ſchönſtes in
Frage komme, erſucht Stadtv. Haury den Herrn Oberbürgermeiſter um
klare Stellungnahme.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing iſt mit den Stadtverordneten
der Anſicht, daß die Schwierigkeiten unbedingt beendigt werden müſſen,
und betont im übrigen ſeine volle Uebereinſtimmung mit der
vorgetra=
genen Anſicht der Stadtverordneten.
Stadtv. Schneider (Dntl.) ſtellt in der weiteren Ausſprache die
Frage, ob die Gerüchte der Aufhebung der Oberpoſtdirektion i
Darm=
ſtadt auf Wahrheit beruhen.
Bürgermeiſter Ritzert führt hierzu aus, daß nach den Beſchlüſſen
der Sparkommiſſion eine Aufhebung der Oberpoſtdirektion i Heſſen,
alſo in Darmſtadt, nicht vorgeſehen ſei, es gebe kleinere
Oberpoſtdirektio=
men im Reich, deren Aufhebung man ins Auge gefaßt habe.
Aller=
dings ſei in Erwägung gezogen worden, ob nicht einzelne poſtaliſche
Einrichtungen, z. B. das Poſtautomobilweſen u. dal., zentraliſiert
wer=
den könnten.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing beſtätigt dieſe Ausführungen
und betont, man werde derartigen Beſtrebugen, falls ſie auftauchen,
entgegentreten.
Bürgermeiſter Buxbaum verlieſt eien Antwag des
Bezirks=
gewerkſchaftskartells, die Erwerbsloſenunterſtützung und =beſchäftigung
betreffend. Er betonte, daß man allerdings von Notzſtandsarbeiten
vor=
läufig abſehen müſſe, aber die Neubauten an der Inſel= und
Soder=
ſtraße ſeien bereits wieder aufgenommen worden, da beſchränkte Mittel
aus Sonderſteuereinmahmnen zur Verfügung ſtänden.
Stadw. Engel (Soz.) fragt, warum die verlangten Zuſchüſſe an
die Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaft von Bürgermeiſter Buxbaum
wiht bewilligt worden ſoien, im Gegenſatz zu Mainz, Worms und
Wiesbaden.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärte, er müſſe ſich in der
öffent=
lichen Sitzung endlich verbitten, daß man immer ſage, er allein mache
alles. Ihm ſeien durch die Stadtverordnetenverſammlung auch die
Hände gebunden und über beſtehende Beſtimmngen könne er nicht
hinaus. So könne er auch nicht mehr als 3000 RM. pro Wohnung der
Amtragſtellerin bewilligen, weil ein höherer Beitrag dunch die
beſtehen=
den Beſtümmungen nicht vergeben werden dürfe. Ueber Gelder, wie
Steuereingänge im Jahre 1928, die er noch wicht habe, könne er auch
nicht verfügen. Er habe ſogar noch ein übviges tun wollen und
vor=
behaltlich der Zuſtimmung der Stadtverordnetenverſammlung für dieſe
evtl. zu verleihenden Beträge von 3000 RM. pro Wohnung
Zinsloſig=
keit im Ausſicht geſtellt. Mehr könne er doch nicht tun.
Stadtv. Wieſenecker (Soz.) glaubt, in den Ausführungen
des Bürgermeiſters Buxbaum einen Angriff auf die Stadtverordneten
ſehen zu müiſſen, den er zurückweiſen müſſe.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärte, er habe keinen
Stadtverord=
neten irgendwie angreifen wollen, er ſei augenſcheinlich mißverſtanden
worden, ſeine Ausführungen richteten ſich im allgemeinen gegen die
An=
ſicht, er handele nach eigenem Gutdünke, während er lediglich nach
Pflicht und Gewiſſen handele und im Rahmen der ihm geſetzten
Be=
ſtimmmgen und Grenzen.
Auf eine Anfrage des Stadtv. Hütſch (Soz.), die Fortſetzung der
ſeinerzeit beſchloſſenen Barackenbauten betvoffend, erklärte Bürgermeiſter
Buxbaum, daß man im Voranſchlag für 1928 den Betrag von 800 000
Mark für den Bau feſter Wohnungen vorgeſehen habe und von dem
Barackenbau daher abſehen wolle.
Nachdem noch von Bürgermeiſter Ritzert auf eine Anfrage
er=
klärt worden war, der Ommibusverkehr nach dem Martinsviertel ſei
nicht gefährdet, wurde die öffentliche Sitzung geſchloſſen.
O
Herr Dr. med. G. Braun hält morgen Samstag, den 14.
Jan. abends 218 am Rundfunkſender einen Vortrag über das
„Schlankheitsbad Leichner 1001.”
Intereſſenten iſt Gelegenheit gegeben dieſen Vortrag durch ein erſiklaſſiges
Empfangsgerät anzuhören. Anmeldungen erbitte ſchnellſtens an die
Parfümerie Frank, Eliſabethenſtr. 9, Telefon 886. 4041
Sodooedoaoae
— Skikurſe des Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Infolge der
ungünſti=
gen Witterung muß der für die Zeit vom 15. bis 21. Januar 19B8
ge=
plante Skikurs auf der Darmſtädter Hüitte im Schwarzwald um 8 Tage
verſchoben werden. Weiteve uverbindliche Anmeldungen zu dieſem
Kurſus, der jetzt gleichzeitig für Anfänger und Fortgeſchrittene
durch=
geführt wird, ſind im Sporthaus Adelmann abzugeben, woſelbſt auch
nähere Auskunft erteilt wird. — Um eine Ueberſicht über die
Teil=
nehmerzahl des Hauptſkikurſes zu bekommen, welcher in der Zeit vom
26. Februar bis 10 März 1928 in Galtür (Tirol, Silvvetta) zur
Durch=
führung gelangt, ſind Anmeldungen möglichſt bis zum 1. Februar 1928
im Sporthaus Adelmann abzugeben. — Beide Kurſe ſind auch offen
für Nichtmitglieder.
— Stenographie. Wir machen nochmals auf die am Freitag) den 13.
Januar, abends 8 Uhr, beginenden neuen Anfängerkurſe in
Reichs=
kurzſchrift und den um 7 Uhr beginnenden Redeſchriftkurſus in der
Hand=
werkerſchule, Ecke Karls= und Nieder=Ramſtädter Straße aufmerkſam.
Ueberreichung von Meiſterbriefen.
Indentun=
Qusverkauf
Sute Qualitäten • Große Auswahl
Nicht unterbietbar billige Preise
(1025
eltrumpfgamaschen wieder eingetroffen
— Turngemeinde Beſſungen 1865 Darmſtadt E, V.,
Wanderabtei=
ung. Kommenden Sonntag, den 15. Januar 1928, findet die
diesjäh=
rige erſte Wanderung ſtatt, und zuar iſt dieſelbe als Grenzgang durch
die Wälder im Weſten der Stadt gedacht. Die Führung hat Förſter
Geriſch in dankenswerter Weiſe übernommen. Zuſammenkunft der
Wanderluſtigen iſt an der Beſſunger Turnhalle, von wo pünktlich um
3 Uhr der Abmarſch erfolgt. Da dieſe Wanderung dunh das beſetzte
Gebiet führt, ſind Perſonalausweiſe nötig und ſelbſtverſtändlich
mit=
ubringen. Als Endziel iſt das Vereinshaus vorgeſehen. Hier findet
die Wahl des Wanderwartes und des Wanderausſchuſſes ſtatt. Es
be=
kauf (eines weiteren Hinweiſes, daß ſämtliche Turnſchweſtern u
Turnbrüder zu der Wanderung herzlichſt eingeladen ſind.
Minteie
Samstag, den 14. Januar, abends 7 15 Uhr, hält Dr. med. Braun,
Berlin am Frankfurter Sender einen Vortrag über Entfettungskuren.
ſpeziell auch über das Schlankheitsbad Leichner 1001. Ergänzende
Broſchüren koſienlos in der Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6, ſowie
(1072.
Filiale Grodhaus am weißen Turm.
Im Dezember v. J. haben ſich 16 Metzger aus dem Landkreis
Darm=
ſtadt der Meiſterprüfung unterzogen. Nach beſtandener Prüfung wurden
den Prüflingen am 11. Januar 1928 im Saale der Geſellſchaft „
Ein=
tracht” in Darmſtadt die Meiſterbriefe überreicht. Hierzu waren außer
der Meiſterprüfungskommiſſion u. a. Herr Direktor Schüttler als
Ver=
treter der Handwerkskammer und Herr Veterinärrat Dr. Bauſch als
Leiter des veterinärpolizeilichen Ausbildungskurſus erſchienen.
Bei der Ueberreichung der Meiſterbriefe führte der Vorſitzende der
Miiſterprüfungskommiſſion, Herr Malermeiſter Kraus, aus, daß der
Meiſtertitel die höchſte Würde ſei, die das Handwerk zu verleihen habe.
Die Jungmeiſter müßten ſich deshalb bewußt ſein, was es heißt, Meiſter
zu ſein. Sie dürften jetzt nach abgelegter Prüfung an ihrer Fortbildung
nicht aufhören, fondern müßten weiter arbeiten, damit ſie geſtählt den
ſchweren Exiſtenzkampf, den jedes Gewerbe zu führen habe, aufnehmen
könnten. Herr Direktor Schüttler überbrachte die Glückwünſche der
Handwerkskammer und ermahnte die Jungmeiſter, tveu zu ihrer
Organi=
ſation zu halten, da nur gemeinſam der Kampf in dem Gewerbe
ge=
führt werden könne. Es müſſe heute jeder Einzelne mehr wie früher
ſeinen Mann ſtellen, um ſich gegenüber den Mannigfaltigkeiten in dem
Gewerbe, die heute an jeden herantreten, behaupten zu können.
Die Jungmeiſter ſind: Peter Hartung=Arheilgen; Peter Anthes=
Arheilgen; Heinrich Rupp=Arheilgen; Georg Büttner=Arheilgen; Willi
Bär=Eberſtadt; Friedrich Achenbach=Eberſtadt; Joſeph Wickler=Eberſtadt;
Jakob Haas=Erzhauſen; „Adam Stumpf=Griesheim; Heinrich Kellen=
Griesheim; Friedrich Lautenſchläger=Nieder=Beerbach; Roß=Nieder=
Beer=
bach; Konrad. Diehl Ober=Ramſtadt: „Chriſtoph Feldmann=Pfungſtadt;
Georg Röder=Wixhauſen und Wilhelm Jakobi=Wixhauſen.
FAm. Winterfeſt des Polizeiſportvereins. Der Heſſiſche
Pokizeiſport=
verein e. V. hielt am Mittwoch abend in der Turnhalle am Woogsplatz
ein Wintervergnügen im ſportlichen Rahmen ab. Muſikſtücke, von der
Kapelle des Obermuſikmeiſters M. Weber ſchneidig geſpielt, und ein
vorzüglicher Geſangsvortrag der Sängerriege der 4. Bereitſchaft (
Diri=
gent Herr Frey) leiteten den Abend ein. Herr Polizei=Oberſtleutnant
Schröder, der Vorſitzende des Polizeiſportvereins, begrüßte die
Ver=
treter der Behörden, der befreundeten Sportvereine, deren Mitwirkung
vor allem das Zuſtandekommen des Programms zu danben ſei, und der
Preſſe. Der Redner wmriß in kurzen Sätzen die beſonderen Anſprüche,
die an die Mannſchaften der Bereitſchaftspolizei in körperlicher Hinſicht
geſtellt werden und betonte, daß es bei dem Polizeiſportverein nicht auf
Höchſtleiſtungen ankommt, ſondem darauf, daß die körperliche
Ertüchti=
gung Aller gefördert, der Charakter gebildet und im freien Spiel der
Kräfte geſtählt, die Kameradſchaft gepflegt wird. — Nach der
Begrüßungs=
anſprache rollte unter der ſtraffen Oberleitung von Polizei=Oberleutnaut
Herrmann der erſte Teil des Programms, die ſportlichen und
turne=
riſchen Darbietungen, flott ab. Turnerinnen des VfL. Not=Weiß
(Leitung Herr Möſer) führten ſehr exakte Freiübungen vor, 32 Manu
des Heſſ. Pol.=Sportvereins (Leitung Herr Schrauder) zeigten
glänzend durchgeführte gymnaſtiſche Uebungen. Herr O=R.=R.
Sie=
gert überbrachte herzliche Grüße und Wünſche des am Erſcheinen
ver=
hinderten Herrn Miniſter des Imern. Schülerinnen des VfL. Rot=
Weiß tanzten und ſangen hierauf ganz reizende Volkstänze, zum Teil
im drolligen Wechſelgeſang. Sehr intereſſante Freigefechte (Leitung
Herr Brauns) ließ ſodann die Fechterſchaft der Turngemeinde
1846 ſehen, die auch am Barren (Leitung Herr Schieferdecker) die
aus=
gezeichnete Durchbildung ihrer Mitglieder bewies. Auch die
Geſangs=
riege der 2. Bereitſchaft bereicherte das Programm mit einem trefflich
geſungenen Lied. Großen Beifall ernangen, wie übrigens auch alle
übri=
gen Darbietungen, die Belaſtungsgruppen des Heſſ. Pol.=Sportvereins
(Leitung Herr Schrouder), bei denen die ganze Laſt — bis zu 15 Zentner
— von einem Mamn getragen wurde. Einen glänzenden Abſchluß
der Vortragsfolge im wahrſten Sinne des Wortes bildeten die
turneri=
ihrungen von Damen der Turngemeinde 1846 mit brennenden
Fackeln. Daun trat der Tanz unter den Klängen der ſchmiſſigen
Ball=
tadelle M. Weber in ſeine Rechte bis — zur Polizeiſtunde. Auch die
reichbeſetzte Tombola ſoll nicht unerwähnt bleiben. So waren alle
Vor=
bedingungen für einen recht ſchönen Verlauf des Abends vorhanden
Seite 6
Freitag, den 13. Januar 1928
Nummer 13
*V. Vortrag Dr. Wauer. Geſtern abend ſprach Herr Dr. Wauer
in der Buchhanlung Müller u. Rühle (Eliſabethenſtraße 5) über
Her=
mann Heſſe. Der Redner bezeichnete Heſſe als den würdigen
Nach=
folger Gottfried Kellers und, weiter zurück, der Romantiker bis auf
Hölderlin. Er nannte ihn den letzten Romandker. Heſſe zählt nicht
zu unſeren ganz Großen der Gegenwart; dazu iſt ſein Herz nicht klar
genug. Aber wir müſſen ihn als Dichter, als Menſch und als Bruder
lieben. Heſſe iſt am 2. Juli 1877 im Calw m Württemberg geboren.
Sein Vater kam aus Eſtland, ſeine Mutder entſtammt ſchweizeriſchen
Calviniſten. Seine Familie väterlicher und mütterlicher Seite war
pietiſtiſch; in dieſer religiöſen Stimmung erfolgte auch ſeine
Er=
ziehung. Religiöſe und indiſche Ideen haben ihn von Jugend auf
be=
ſchäftigt. Seine Vaterſtadt Calw hat er in vielen Scheiften
verherr=
licht; mit anderen größeren Städten hat er innerlich keine Beziehung.
Eichendorff, Brentano und andere Romantiker liebt er beſonders,
ebenſo Franziskus und Buddha. Seine Eltern beſtimmten ihn für den
theologiſchen Beruf. Die Schule betrachtete er als Zwangsanſtalt,
ob=
wohl er ein guter Schüler war. Mür 14 Jahren kam er nach
Maul=
bronn; ihm wurde dort klar, daß er „entweder Dichter oder gar nichts
würde‟. Die Stimmung trieb ihn aus dem Scminar von Maulbronn,
was ihm harte Strafe zuzog. Nun kommt er auf das Gymnaſium nach
Cannſtatt, wo er viel Gefallen an der lateiniſchen Sprache fand und
vieles aus lateiniſchen Dichtern überſetzte. Nach einem Jahr war
auh hier die Flucht aus der Schule das Ende. Nach weiteren Irrungen
und Wirrungen wurde er Schmied in einer Turmuhrenfabrik ſeiner
Vaterſtadt, doch hielt er körperlich dieſen Beruf nicht aus; dann kam
*Bezirksſchöffengericht.
er nach Tübingen in eine Buchhandlung. Er abſolvierte ſeine
Lehr=
zeit, beſchäftigte ſich viel mit Literatur und ſetzte dieſen Beruf in Baſel
fort, wo ſeine erſten ſchriftſtelleriſche Verſuche begannen. Seine zwei
Seelen, eine quälende und eine mit Muſik erfüllte, treten hier ſchon
hervor. Im Jahre 1904 erſchien der „Peter Camenzind” der Heſſe
berühmt in Europa machte, das erſre große Bekenntnisbuch des
Dich=
ters. Es ſchildert im weſentlichen einen Naturburſchen. Er konnte
jetzt, im Alter von 26 Jahren, den Buchhändlerberuf aufgeben, ganz
der Dichtkunſt leben, und er wurde, wie er ſelbſt ſagt, ein zufriedener
Menſch. Er heiratete, lebte bis 1912 in Gaienbofen am Bodenſee und
ſiedelte dann nach der Schweiz über. In der Ehe fand Heſſe das
er=
träumte Glück nicht, dafür iſt ſein Roman „Roßhalde” Zeugnis; die
Ehe wurde ſpäter auch gelöſr. 1911 reiſte er nach Indien; von dort
brachte er jedoch nur Enttäuſchungen mit. Er ſiedelte ſich dann in
Bern an. Er ſchrieb hier den Muſikerroman „Gertrud”, der den Dichter
geradezu als gemutskrank zeigte; mehr noch tat dies der Roman „
Roß=
halde‟. „Unterwegs” und „Muſik eines Einſamen”, zwei Gedichtbände,
laſſen erkennen, daß der Dichter ſich der Natur und der Kreatur aufs
engſte ve=bunden fühlt. Der Krieg brachte ihn in eine kriegsfeindliche
Stimmung; viele ſeiner Freunde wandten ſich damals von ihm ab.
Vorübergehend mußte der verdüſterte Dichter ein Sanatorium
auf=
ſuchen, wo er den Roman „Deminn” ſchrieb, der eine geiſtige Wandlung
und Geſundung bedeutete. Die folgende Dichtung „Sidharta” iſt unter
dem Einfluß der Stimmung bei dem Tode ſeines Vaters entſtanden.
1219 wurde Heſſe in Montagnola in Teſſin Einſiodler, wo er mehrere
Novellen verfaßte. „Wanderung” das nächſte Buich, iſt jedoch ganz klar,
ohng jede Myſtik. Die letzten größeren Werke zeigen wieder
Gegen=
ſätze; ſie ſind entweder vergnüglich oder ſchwermütig. Der Redner
ſchloß ſeine feſſelnden Ausführungen über Hermann Heſſe mit dem
Selbſtbekenntnis des Dichters „Die geſtutzte Eiche‟ Herr Dr. Wauer
ließ dann Rezitationen Heſſeſcher Gedichte folgen und Stellen aus ſeinen
Proſaſchriften. Sowohl der Vortrag wie die Rezitationen wurden von
der zahlreichen Zuhörerſchaft ſehr beifällig aufgenommen.
— Neue Kurſe in Reichskurzſchrift. Trotz der Stellenloſigkeit im
Kaufmannsſtande herrſcht immer noch große Nachfrage nach tüchtigen
Stenotypiſten. Dieſer Umſtand gibt erneut Veranlaſſung, darauf
hin=
zuweiſen, ſich ausreichende Kenntniſſe in der Kurzſchrift rechtzeitig
an=
zueignen. Gelegenheit hierzu bietet die Stenographen=Vereinigung
„Gabelsberger”, die am kommenden Freitag, den 13. Jan. und Dienstag,
den 17. Jan.,, von 7—9 Uhr abends, neue Kurſe für Anfänger und
Fort=
geſchrittene in ihren Unterrichtsräumen in der Handwerkerſchule, Ecke
Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße abhält. Das Unterrichtsgeld iſt
gering und kann in Raten entrichtet werden. Anmeldungen in der erſten
Stunde.
p. 1. Wegen Abgabe einer falſchen Verſicherung an Eidesſtatt hat
ſich ein Kaufmann aus Sprendlingen zu verantworten. Zur
Begrün=
dung einer gegen einen Pfandgläubiger erhobenen Interventionsklage,
die beim Amtsgericht Langen erhoben wurde, behauptete er, er ſei
Eigentümer zweier vom Gerichtsvollzieher gepfändeter
Strohhutnäh=
maſchinen und einer Nähmaſchine (Anita), die nach der Anklage zur
Sicherung übereignet waren. Zur Stützung der Klagbehauptungen
überreichte er eine eidesſtattliche Verſicherung, die, wie die Anklage
behauptet, den Tatſachen nicht entſpricht. Der Angeklagte überreichte
dieſe Verſicherung dem die Interventionsklage aufnehmenden Beamten
des Amtsgerichts. Er ſucht ſich damit zu entſchuldigen, daß er ſich in der
Erregung falſch ausgedrückt habe oder falſch verſtanden worden ſein
müſſe; er habe in Verzweiflung gehandelt, da anderen Tages die
Pfän=
der (Maſchine) hätten verſteigert werden ſollen. Der die Klage
pro=
tokollierende Beamte kann ſich auf den Fall nicht erinnern, weiß auch
nicht, ob er den Angeklagten auf die Strafbarkeit einer falſchen
eides=
ſtattlichen Verſicherung aufmerkſam gemacht habe. Der Staatsanwalt
hält nur eine Verfehlung wegen der Anita=Nähmaſchine für vorliegend
und beantragt, da nur Fahrläſſigkeit in Frage komme, anſtelle einer an
ſich verwirkten Gefängisſtrafe von zwei Wochen 50 Mk. Geldſtrafe.
Dem Antrage entſprechend ergeht Urteil.
2. Voll geſtändig iſt ein beim Finanzamt früher beſchäftigter junger
Mann. Schon früher lagen dienſtliche Verfehlungen vor. Die Anklage
hebt Verfälſchungen der Anmeldungen von Kraftfahrzeugen zur
Kraft=
fahrzeugſteuer, Unterſchlagungen von Steuerſtrafgeldern, von ihm zur
Ablieferung an die Finanzkaſſe empfangener Steuergelder, Betrug und
fälſchliche Anfertigung von Quſttungen hervor. Der Angeklagte, für den
auch die auf Beamte bezüglichen Beſtimmungen in §S 348 Abſ. 2 und 349
Strafgeſetzbuchs in Frage kommen können, erklärt zur Entſchuldigung,
er ſei mit Geſchäften überlaſtet geweſen. Die Steuerſtrafgelder wurden
unterſchlagen, während Angeklagter beim Finanzamt Reinheim beſchäftigt
war. Angeklagter wurde ſpäter entlaſſen und ließ ſich hier als
Steuer=
berater nieder. In dieſer letzteren Eigenſchaft erhielt er Gelder zur
Ablieferung an die Steuerkaſſe und unterſchlug ſie. Als Beamter hätte
der Angeklagte eine ſchöne Karriere vor ſich gehabt; er zeigte aber öfter
ei zerfahrenes Weſen. Der Staatsanwalt will den Tatbeſtand des §349
StGB. ausſcheiden, hält aber die Anklage aus 8 348 Abſ. 2 StGB.
auf=
recht. In Reimheim habe der Angeklagte im Unterwerfungsverfahren
ihm behändigte Gelder unterſchlagen. Auch Amtsunterſchlagung nach
§ 350 StGB. liege vor. Unter Annahme mildernder Umſtände wird
eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 4 Monaten unter Anrechnung
der Unterſuchungshaft beantragt, außerdem Aberkennung der Fähigkeit
zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von fünf Jahren.
Aus der Verhandlung und der nachträglich wiedereröffneten
Beweis=
aufnahme iſt hervorzuheben, daß nur den Kaſſenbeamten und den
Be=
amten des Beitreibungsdienſtes erlaubt iſt, Steuergelder anzunehmen.
Der Verteidiger will die rechtliche Würdigung des Tatbeſtandes dem
Gericht überlaſſen; es möge eine fortgeſetzte Handlung angenommen
werden, zumal über dem Ganzen unglückliche Ehe= und
Familienver=
hältniſſe gelagert ſeien. Bei der Strafzumeſſung möge die Sühne,, die
ſich der Angeklagte ſelbſt auferlegt habe, indem er ſich in eine
Arbeiter=
kolonie begeben habe, berückſichtigt wevden. Das Urteil erkennt auf
1 Jahr 2 Monate Gefängnis, wovon 3 Wochen verbüßt ſind. Das Gericht
will ein Geſuch um bedingten Strafaufſchub befürworten, falls
Auge=
klagter in der Arbeiterkolonie verbleibt.
Der in Arheilgen geborene, in Darmſtadt wohnhafte Glaſer
Wil=
helm Winter, und der in Arheilgen geborene, dafelbſt wohnhafte
Weißz=
binder Hans Dieter ſind angeklagt, der Gg. Mampel Wwe. in
Arheil=
gen am 5. November 1927, abends, 40 Mark entwendet zu haben, in
bem ſie mit einem falſchen Shlüſſel das Haus öffneten. Beide waren
arbeitslos: Winter will auf Dieters Vorſchlag nach Arheilgen gekommey
ſein, wo Dieter ihm die Gelegenheit zur Entwendung mitgeteilt habe
Sie verabredeten den Diebſtahl bei Witwe Mampel, die gerade vor
Hauſe abweſend war. Die Beſtohlene iſt eine arme, bald 77jährige
Witwe.
Das Urteil erkennt auf je 9 Monate Gefingnis, Winter werden
7 Wochen 4 Tage, Dieter 9 Wochen der Unterſuchungshaft angereihnet.
B
V
Gegen spröde Haut:
wirkt sofort und gibt
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weichen Teint.
Sohachtci z D. A. 60. iw w.
Tuden zu 60 und 100 M
Reichsbahn Omnibuslinie Darmſtadt—Mefſel. Wegen
unzu=
reichender Benutzung der Sonntagsfahrten verkehrt die Ommibuslinie
Darmſtadt—Meſſel ab ſofort bis auf weiteres vur noch an Werktagen.
* Polizeibericht. Am 9. Januar, abends gegen 22 Uhr, wurde an
Landestheater ein Perſonenkraftwagen entwendet. Auf Grund ſofort
erlaſſener Funtſprüche und Ausſchreiben konnte das Auto am 11.
Ja=
nuar 1928 m Kreuznach beſchlagnahmt werden. Der Täter war ent
kommen, konnte aber geſtern Donnerstag in Darmſtadt ermittelt
wer=
den. Es handelt ſich um einen 16jährigen Mechanikerlehrling, der vor
längerer Zeit öfters Schwarzfahrten mt Autos ſeines Lehrherrn
unter=
nommen hat. — In einem Anweſen der Großen Ochſengaſſe wurden
hinter einem Kloſettrohr 5 neue ſchvarze Fahrraddecken mit der
In=
ſchrift „Suprema para, Poſtreifen” vorgefunden. Die Decken trager,
außerdem emen roten Stempel mit der Bezcichnung „12 Monate
Ga=
rantie‟. Wer Eigentumsrechte geltend maehen kann, wolle ſich an die
Kriminalabteilung wenden. — Eine Betrügerin, die von der
Staats=
anwaltſchaft Elberfeld ſeit längerer Zeit geſucht wird, konnte hier
feſt=
genommen werden. Es handelt ſich um das Hausmädchen Lina Köpe,
geb. 13. 4. 02 in Elberfeld.
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Lokale Veranſitaltungen.
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fch
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derunter erſcheinenden Rotlyen ſind ant fchllstiich els Hinweiſe auf Anzsiorn iu beirachten.
in leinem Faſle irgendwie als Deſdreohung oder Kritd.
— Der Zweigverein des Heſſ. Fechtvereins
Waiſen=
ſchutz hält am kommenden Donnerstag in ſeinem Vereinslokal,
Brauere=
zum Heſſiſchen Hof, ſeine Generalverſammlung ab. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Freitag, den 13. Januar 1928.
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr
Ende nach 22 Uhr: „Ein Wintermärchen”. — Kleines Haus, Anfang
16, 18, 20 Uhr: Märchenfilm „Der verlorene Schuh”. — Orpheun
Anfang 20 Uhr: Zauberſchau Kaßner. — Konzerte: Hote
Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, Groß=Darmſtadt,
Wald=
ſchlößchen, Rheingold. — Kinovorſtellungen: Union=,
Re=
ſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
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jangen im und af
Etung zu
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Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 13. Jan.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 00 Min.
Samstag, den 14. Jan.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min=
Schrifterklärung. — Sabbatausgang 5 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 30 Min. —
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſe lſchaft
Samstag, den 14. Jan.: Vorabend 4 Uhr 25 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 05 Min. — Abends 4 Uhr
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Freitag den 13. Januar 1928
Seite 7
He Fgefſtice Tabbiſcafmige Tode.
Andauernd ſtarker Beſuch der Verſammlungen. — Die Fachreferate über Fragen des Pflanzenbaus und der Düngung.
Die Nachmitags=sggungen im Rahmen der Londwirtſchaſtichen Woche.
Der Vortvragskurſus der Landwirtſchaftskammer nahm mit dem
Mefemt über
Neuzeitliche Fragen im Pflanzenbau.
ven Prof. Dr. G. Sefſous, Direktor des Inſtituts für Pflanzenbau
urd Pflanzenzüchtung der Landes=Univerſität Gießen, ſeinen Fortgang,
pſte herzlich begrüßt hatte.
Aus dem großen Gebiete des Pflanzenbaues, welches Saat, Pflege
diege Ackervorbereitung, brachte der Vortragende einige ſehr intereſſante
Awpitel. Er wies eingangs ſeiner Ausführungen auf die auf allen Ge= laſſen.
bisten der Landwirtſchaft infolge des Krieges und nach Friedensſchluß
f5 regenden Kennzeichen der Erneuerung unſerer Anſchauungen und
Waßnahmen, beſonders auf die zahlloſen Verſuche hin, welche den
Vor=
gengen im und auf dem Acker nachſpüren. Hat man vor dem Kriege
zielfach ſein ganzes Heil in der Anreicherung des Bodens an Nährſtoffen
Vorgängen im Boden, welche jeder Ackeubearbeitumg folgen, volſte
Be=
wHtung zu ſchenken. Ganz beſonders lenkte der Redner die Aufmerkſam=
Fruchtbarkeit hat, und beſprach eingehend die von Blohm hierüber
an=
giſtellten ſehr wichtigen Unterſuchungen. Man muß im Waſſerhaushalt
8 Bodens zwei Feuchtigkeitsmomente auseinanderhalten, einmal das
Vaſſer, welches von dem Boden mehr oder weniger, je nach ſeiner
Zu=
ſammenſetzumg (Ton, Lehm, Sand, Humusboden), feſtgebalten wird, und
dimm jenes Waſſer, welches gewiſſermaßen überſchüſſig als ſogenamntes
Senkwaſſer im Boden vorkommt. Das erſtere Waſſer, das ſogenannte
Krpillarwaſſer, hält der Boden in ſeinen haarfeinen Zwiſchenräumen
ek, auch wird es durch die feinſten Bodenteilchen, welche wie Leim
nrellen können aufgeſaugt und zurückgehalten. Durch eine ſachgemäße
2a ckerung des Bodens und damit zweckmäßige Lagerung ſind wir in der
eege, die Struktur, die Beſchaffenheit hervorzurufen, welche dieſe
Auf=
ſogungsfähigkeit des Bodens vergrößert. Dabei wird ein Ueberſchuß
n. Waſſer, der den Pflanzen ungünſtig werden könnte, mit Leichtigkeit
rach unten zum Verſickern gebracht.
Die erwähnte Kapillarität oder Haarröhrchenkraft, welche das Waſſer
n allen ſeinen Schichten entgegen der Schwerkraft feſtzuhalten vermag,
an aber auch, wenngleich nur in geringerem Maße, ſobald eng
ge=
grerte Bodenteilchen mit einer freien Waſſerſchicht, nämlich dem
Grund=
wſſer imn Berührung kommen, Waſſer bis zu einer gewiſſen Höhe
auf=
grgen. Man hat dieſem Aufſaugungsvermögen vielfach eine viel zu
ſroße Bedeutung beigemeſſen und hat geglaubt, daß beſonders in
trocke=
ver Jahren vom Grundwaſſer her eine Verſorung der obenen Schichten
tektfindet. Dies tritt in den feltenſten Fällen ein, wie der Vortragende
u der Hand von treffenden Abbildungen eines ruſſiſchen Forſchers klar
ſewies. Wir müſſen unſer ganzes Augenmerk einzig und allein darauf
ichten, die Feuchtigkeit, welche vom Himmel herniederfällt, durch
ge=
cickte Bodenbearbeitungsmaßnahmen vor dem Verdunſten oder
Verſik=
ern zu bewahren. Wir könen dies, wem es uns gelingt, die Lagerung
Struktur) des Bodens und damit die waſſerfaſſende Kraft geſchickt zu
ſerinfluſſen. Es geſchieht dies in allererſter Linie durch ſachgemäße
Ober=
linhenbehaondlung (Schälen, Hacken), aber auch durch die Behandlung
es Untergrundes (Pflügen, Untergrundlockern).
Der Redner ermahnte, nicht nur dem Hachen ganz allgemein, ſondern
uch der Zeit ſeiner Ausführung und der Güte der Hackarbeit beſondere
N.fmerkſamkeit zu ſchenken. Die Zahlen, welche er zum Beweiſe der
reicherung des Bodens an Waſſer unter einem gepflügten und
ge=
akkten einem ungepflügten und ubearbeiteten Boden gegenüber, nicht
ur in der Ober= und Unterkrume, ſondern auch im Untergrund brachte,
vrren vollkommen überzeugend. Mit Recht wurde darauf hingewieſen,
las man heute nicht mehr von Halm= und Hackfrüchten reden ſoll, denn
IAit.: Landwirt von heute ſollte wiſſen, daß ſein Getreide des Waſſers noch
nick mehr bedarf, als die Blattfrüchte. Der Nedner ſtellte mit Recht die
Firderung auf, daß mach jedem Regen gehackt werden müßte. Geſchähe
ſis, dann würde jeder Tropſen Niederſchlag, im Boden erhalten und
ist viele tauſend Liter nutzlos durch die Oberfläche wieder verdunſten.
Hinſichtlich der Schaffung der beſten Struktur (
Lagerungsverhält=
üFe) für leichte und ſchwere Böden empfahl der Redner für die erſteren
lgshes Pflügen und tieſes Lockern, während bei ſchweveren Böden ſchon
Uein der Durchlüſtung wegen, ein tieferes Pflügen angebrachter ſei.
Beiter wies der Redner auf die unbedingte Notwendigkeit hin, die
wrhen Furchen im Frühjahr rechtzeitig abzuſchleppen, den Acker
ein=
u bnen, gleichſam ein Tuch über ihn zu breiten, um die über Winter
ureſammelte Feuchtigkeit nicht nutzlos aus der rauhen Oberfläche
ver=
unſten zu laſſen. Es ſei viel wichtiger, im Frühjahr erſt alle Aecker,
o bald die Kämme anfangen grau zu werden, abzuſchleppen, und für
ie Erhaltumg der Feuchtigkeit in den Feldſtüchken zu ſorgen, welche ſpäter
fnbe April— Anfang Mai die Blattfrüchte aufnehmen ſollen, als ein oder
wei Tage früher mit der Beſtellung des Sommergetreides zu beginnen.
Den ſolange ſtiefmüiterlich behandelten
Bodenbearbeitungsmaßmah=
ter hat die neuere Zeit die ihr gebührende Aufmerkſamkeit geſchenkt.
keover glaubte daher auf die zahlenmäßigen Beweiſe der Bedeutung der
Caſſerführung im Boden im ihrem Verhältnis zur Logerung, wie ſie die
rocerne Forſchurg bietet, ausführlich hinweiſen zu müſſen. — Sodann
ſardte er ſich Fragen über Saat und Saatmaßnahmen zu.
Es war begreiflich, daß man während und nach dem Kriege daran
nöte, auch hinſichtlich der Ausſaatmengen Erſparungen zu machen, um
iusm unnötigen „Zuviel” zu ſteuern. — Die Möglichleit einer
Herab=
ſtzung der Ausſaat bei Getreide ſtellt eine Sparmaßnahme dar, die da,
zu ſie angebracht erſcheint, recht enhebliche Mengen an
Nahrungs=
rückeln für die Volksernährung erhalten kann. Angebracht iſt eine
lwoächere Ausſaat, als wie ſie vielfach in den kleineren bäuerlichen
Betſchaften die Regel iſt, überall da, wo 1. das Saatbett ſorgfältig
eigerichtet wird, 2. das Land unkrautfrei oder wenigſtens nicht
un=
z ztwüchſig iſt, 3, wo ſtärkere Düngung angewandt wird, denn dünne
tzat erlaubt nicht nur, ſondern verlangt eine kräftigere Ernährung
er Pflanzen, 4. wo einwandfreies Saatgut verwandt wird, ſo daß
des geſäte Korn auch aufgebt, 5. wo fleißig gehackt wird, denn der
ſinrnere Beſtand muß, bis er ſich ſchließt, vor dem Ueberwuchern durch
neraut geſchützt werden, 6. mit guten Maſchinen geſät wird, welche
ſe Körner gleichmäßig fallen laſſen. Man iſt in den Ratſchlägen, ganz
Ugemein dünere Ausſaat zu empfehlen, ohne Rückſicht auf die ſoeben
an=
eführten Punkte, vielfach zu weit gegangen. Jeder Landwirt ſollte ſelber
ſu einfachen Verſuch, ob eine Verringerumg der Ausſaat bei ihm
ange=
richt iſt, ausführen. Es iſt doch ſo einfach, durch Stellen der
Drill=
ſg chine abwechſelnd mal mehr und mal weniger fallen zu laſſen. Man
A. ſich aber nicht durch den Augenſchein täuſchen laſſen über einen
maigen Ertrag, ſondern ſoll von den einzelnen Streifen geſondert
ſe „Ertragsermittlung machen. Die Trennung der einzelnen Teilſtücke
ſa- ſich ganz einfach dadurch kennzeichnen, daß man beim Drillen ein
ſrlſchar zuſtopft und die Körner aus ihm nicht laufen läßt.
Die verſchiedenen Verfahren, nach denen gedrillt wird, ob in
Dop=
ſeihen oder nach dem Band=Saatdrillverfahren, haben im
allge=
u Vorzug geben könnten. Bei Doppelreihen muß die Hackapbeit
ochr emſiger betrieben werden, als wenn die Reihenentfernung
gleich=
lägig iſt. Gines weiß man beſtimmt, daß, wenn Getreide gehackt
ſio, man die Reihenentfernung nicht unter 20 Zentimeter wählen
hrckt wird, keine Schädigung erleidet. Bei aller Empfehlung von
inreren Ausſaaten müſſen wir ebenſo, wie die Natur, mit
Saatgut=
in die kommende Witterung nicht und wiſſen auch nicht, welcher
Schäd=
hg unſere Beſtände heimfucht. Ich habe mal ein Wort geprägt, das
uiet: Der ſicherſte Schutz gegen das Auswintern des Weizens iſt dicke
hk. — Gs gibt noch einen anderen Schutz gegen das ſogenannte
Aus=
nsern des Noggens, aber auch von Weizen und Wintergerſte, nämlich
e Beizung des Saatgutes. Hinſichtlich der Ausſaat bei Zuckerrüben= e
dern glaubt der Redner gelegentlich eines Standweitenverſuches zu
errüben die Beobachtung gemacht zu haben, daß die Oſt=
Weſtrich=
nn der Drillreihen wegen der früheren Beſchattung des Bodens
gün=
ſger iſt. Um der Klage wegen des Rückgangs der Zuckerrübenernte
wegegnen, wäre für Zuckerrüben eine ſtärkere Ausſaat vorzunehmen,
ue 2 Pfund je Morgen, das wirde eine Ausgabe von etwa 30 Pfg.
druten, die in keinem Verhältnis dazu ſtehen würde, wenn auch nur
uige Zentner Zuckerrüben mehr je Morgen geerntet würden, denn
ſei ein etwas dichterer Beſtand würde ſchon beim Verhacken
enäger Fehlſtellen hinterlaſſen. Käme dazu noch eine größere
Auf=
ſterune gewonnen. Hinſichtlich der Staniweite bei Zuckerrüben, für d.
nchdem Präſident Henſel die ſehr zahlreichen Zuhörer und Ehren= empfehlen. Was die Ausſaatzeiten für Zuckerrüben anlangt, ſo iſt ſorten zu nützen und ſich ſo letzten Endes einen finanziellen Vorteil
urd Ernte umfaßt, und damit natürlich auch die für die Saat notwen= daß ſelbſt bei ſtarker Schoſſepbildung eine Entfernung der Schoßrüben von Steinacher Heuhütten gibt er bekannt, die zeigen, wie gerade in
unter 50 Gramm je Knolle. Und das bedeutet etwa 10 Zentner Saat= wirtſchaft und des ganzen Volkes entwickeln möge.
gut je Morgen. Im trockenen Frühjahr iſt unter allen Umſtänden die
Fehen, ſo iſt man jetzt bemüht, den noch viel wichtigeren phyſikaliſchen große Knolle der kleineren überlegen. Wir müſſen uns daran gewöh= führungen des Redners, und der Vorſitzende dankte ihm im Namen der
ſet auf den Einſluß, welchen die Waſſerführung im Boden auf ſeine Zentnerzahl an Saatgut, welche wir angelegt haben, abziehen. Dann Beteiligung verlaufene Hauptverſammlung des Vereins zur Förderung
der Beurteilung der Sorten für ihren Gebrauchswert vornehmlich als Jahr ſchließen.
Speiſekartoffel, muß in der Feſtſtellung der natürlichen Sortierung Nachmittags um 2 Uhr begann im Fürſtenſaal bei ſehr ſtarkem
liegen. Zum Schluß verbreitete ſich der Redner noch über die neuen Beſuch die außerordentliche
Rübenerntemethoden.
Der Vorſitzende dankte dem Hermn Referenten für ſeine
eingehen=
den und beſehrenden Ausführungen und erteilte dann Harrn Prof. Hauptderſannnkang dex Luudesver=
Dr. Rößler, Direktor der Landwirtſchaftlüchen Verſuchsſtation
Darm=
ſtadt, das Wort zu ſeinem Vortrag übenr
Neuzeitliche Fragen auf dem Gebiete der
Dün=
ſprechen. Der Abſatz der Düngemitel im letzten Jahre hat ſich erheb= wie auf die Gepflogenheit über wichtige Fragen auf außerondemtlichen
deß dunch falſche Düngung für die Böden und für die landwirtſchaftliche
kohlenſaurem Kalk auf leichtem Boden ſei z. B. miht von allzu großem
Folgen und zeigte an ganz vorzüglich lehrreichen Lichtbildern die
Er=
folge der verſchiedenen Düngungsarten auf den Verſuchsfeldern der
heſſiſchen Verſuchsſtation. Die Vegetations= und Feldverſuche, die
Schachbrett= und Feldverſuche, die Wirtung des Kainit auf mustauſch= ſoll nun junzwiſchen durch einen Fachmann über die Fruage aunfgeklärt
ſaurem Boden, die Magneſiumpirkung und die Haferverſuche mit phy= werden.
ſiologiſch=alkaliſcher und ſaurer Grunddüngung mit und ohne Hall
wur=
vorgetragen. In ſeinen weiteren Ausführungen behandelte der
Red=
ſuche auf den verſauerten Böden m Heſſen und ihre Abhilfe. Die
An=
wendungsart der Stickſtoſſdungung und die Düngemittel vor und nach alteten Betriebsformen feſthält und weil er ſeine Bäume nicht gemug
ner uuterſtrich, daß alle N=Dunger bei richtiger Anwendung von ziem=
und Weſben, bei Laguminoſen und Getreide. Die Dingung mit Stall= dene Urſachen haben dazu geführt: 1. Frühere Gmten in ſüdlichen
Län=
nie überſehen werden. Die Verſuchsſtatien ſei ſtets bereit, auftlänende
Auskünfte zu erteilen und übernehme die Unterſuchung der heſſiſchen
Böden koſtenlos. Nund 800 heſſiſche Bodenarten (darunter 90
rhein=
heſſiſche) wurden im letzten Jahre unterſucht. Eingehend erklärte der
Referent ferner die Vonſuche nach der Neubauerſchen Methode und kam ſchen Obſterzeugern hat nicht wenig dazu beigetnagen, daß ſie den
heimi=
ragend hält er das auf den Markt gebrachte Nitrophoska zu
Dünge=
zwecken, deſſen Erfolge an ſehr guten Lichtbildern gezeigt wurden. Für
über die Dingung der Böden. Gine richtige Bodenbearbeitung.
Un=
krautbekämpfung, eine individuelle Fütterung im Stall, eine individuelle
Ausführungen ergänzte der Redner dunch reiche, verſtindliche
Zahlen=
beiſpiele, die — bis zum letzten Platz zu ſehen — auf der Leimpand
nen Wortes zur eigenen Belehrung ermöglichten. Mit der
Verſiche=
rmg, daß der heſſiſchen Landwirtſchaft in der ſchwoven Zeit die
Unter=
ſtützung dunch die Verſuchsſtation ſtets ſicher ſei, ſchloß er ſeine inter= Kulmbach ging dem Umpfropfungsverfahnen eine Statiſtik der Bäume
eſſanten Ausführungen.
kuſſion an.
Die Tagung des Vereins
zur Förderung der Grünlandwirtſchaft
des Vereins eröffnete am Donnerstag nachmittag, um ½2 Uhr. Herr
ſchließend teilt Herr Generaldirektor Dr. Hamann, von der
Land=
wirtſchaſtskammer, im Auftrage der Kaſſenprüfungskommiſſion mit. Jungbäumen einer Baumſchule entnommen werden.
daß der Rechnungsabſchluß des Jahres 1927 in Ordnung geht, und die wird durchgeführt von 56 Lauten, die die Vorbereitungen treſſen, 55
Leu=
beantragte Entlaſtung wird erteilt. Nachdem der Geſchäftsführer und
eröffnet nach kurzer Pauſe.
die Hauptverſammlung des Vereins
kämpfer und Pionier der Grünlandwirtſchaft Herrn Oekonomierat 3,50 bis 4,50 Mark. Die Gelder werden von der Bezirks= und der Stadt=
„Neuzeitliche Bewirtſchaftung und Anlage von Wieſen
und Weiden.”
ſieten zu keinen Ergebniſſen geführt, die dieſem oder jenem Verfahren Vortragende die wichtigſten Fragen aus dem Gebiete der Grünland= unzeitiges und unſachgemäßes Abwerfen, durch falſches Auslichten der
die Bedeutung der Gründlandwirtſchaft in der heutigen ſchwierigen gründlichen Nachbehandlung in den nächſten Jahnen.
Zeit. Es gilt, mit Hilfe der denkbar kleinſten Fläche den Viehſtand aus=
Ue. Auch hat ſich erwieſſen, daß der Roggen, wenn er vorſichtig reichend und gut zu ernähren. Qualitätsverbeſſerung, richtiges Ein= mit wird nicht nur den Obſterzeugern und den Obſtverbrauchern,
ſon=
besſchüſſen rechnen, wenn wir nicht Lotterie ſpielen wollen, wir ken= dern die vorhandenen Wieſen= und Weideflächen zu verbeſſern durch noch die übliche Fragenbenantwortung.
richtige Behandlung, Düngung, und auf dieſe Weiſe auf die höchſte
Leiſtung zu bringen. Allerdings müſſen in den Gebieten, in denen auf
lagen, die für den Ackerbau unrentablen, landwirtſchaftlich genutzten
Flächen umgewandelt werden. Gute Wieſen und Weiden müſſen uns
erſtklaſſiges Wirtſchaftsfutter liefern, das geſtattet, aus den Tieren das
Milch und Molereiprodulte einen beſſeren Preis belonmen und eine Dngeldeh, enſtatete einen längeren Bricht iher die berngeitge polchiſche
richtige Verwertung finden. Für 4 Millarden Goldmark werden heute.! Lage in beſſen, wobei er auch 1. 4. die Ve gandlungen, nit mderen
noch Lebensmittel eingeführt, und unſer Volk und unſere Parlamente Narteien zur Negieuungsbildung berichte. Die lann ud ſachlichen
wollen immer noch nicht erkennen, daß es weit beſſer wäre, wuenn durch Ausführungen des Rednerz fanden den Beifall der Anweſenden. Es
richtige Einſtellung der Wirtſchaftspolitik dieſe Lebensmittel auf deu ſchloß ſich daran eine eingehende Ausſpracke, die eine Eimmütigkeit in
heimatlichen Scholle erzeugt würden.
Anſchließend behandelte der Redner einzelne wichtige Fragen. Zu= Generaldtrektor Dr. Hamay von der Landwirtſchaftskammer über
nächſt das Gebiet der Düngung. Er weiſt auf die Bedeutung des Wirt= einſchlägige landwirtſchaftliche Fragen, mußte wegen der vorgerückten
erſamkeit und beſſere Aufſicht beim Verziehen, ſo wäre hierbei ſchaftsdüngers für die Weide und Wieſe hin. Wirtſchaftsdüinger muß Stunde auf einen ſpäteren Zeitwmkt verſchoben werden. Es wurde
au=
die Grundlage bilden. Eyſt wenn dieſe vorhanden iſt, können die künſt= geregt, daß der Ausſchuß abwechſelnd im den drei Prwinzen tunt.
deren zweckmäßigſte Anordnung man nach dem Kriege allerorts Verſuche lichen Düngemittel zur höchſten Ausnutzung gebracht werden. Er
be=
ausführte, läßt ſich ſagen, daß zwar bei 50 Zentimeter Reihenentfer= handelte weiterhin die Bedeutung der Stickſtoffdüngung und des Kalkes
nung im allgemeinen die größten Erträge ſich eingeſtellt haben in für unſere Weiden. Die Frage der Einzäunung und Pflege der
Aus=
großen Wirtſchaften. In kleineren Wirtſchaften, wo dunch den engeren ſaat wird von ihm eingehend beſprochen. Der Wert der Zuchtſorten
Stand bis höchſtens 45 Zentimeter ein früherer Schluß erzielt wird, und bei unſeren Gräſern wird von unſeren Gründlandwirten noch lange
dadurch eine ebenſo intenſive Hackarbeit wie bei weiterem Stand hin und nicht genug gewürdigt, und immer noch kaufen ſie billige
Handels=
wieder entbehrlich wird, ſind geringere Standweiten eher zu ſaaten, lediglich, um Geld zu ſparen, anſtat die Qualität der
Zucht=
eine Folge der übertriebenen frühen Ausſaat, d. h. vor dem 1. April zu verſchaffen. Hochintereſſante Verſuchsergebniſſe hinſichtlich der
Er=
e im allgemeinen, eine ſehr ſtarke Schoſſerbildung. Auch iſt erwieſen, haltung des Eiwaißgehaltes bei der Trocknung des Heues mit Hilfe
keinen wirtſchaftlichen Erfolg bringt. Man ſoll ſie ruhig im Boden naſſen Jahren dieſe Ernteverfahren ſo ungeheuer wichtig beſonders für
unſeren Vogelsberg und Odenwald ſind. Nachdem Herr Oekonomierat
Hinſichtlich der Saatgutgröße, das heißt der Knollengröße des Kar= Niggl noch weitere intereſſante Ausführungen gemacht hatte, führte er
toffelpflanzgutes, iſt wohl einwandfrei jetzt Folgendes feſtgeſtellt: Man ſeine Ausführungen mit dem Wunſche zu Ende, daß die
Grünland=
ſoll unter keinen Umſtänden zu kleine Kartoffeln nehmen, d. h. nicht wirtſchaft in Heſſen ſich weiterhin zum Nutzen der einheimiſchen Land=
Lang anhaltender, reicher Beifall belohnte die vortrefflichen
Aus=
nen, unſere Kartoffelerträge nach dem Nettoertrag zu berechnen, d. h. Verſammlung. — Nach ausgiebiger Diskuſſion konnte Herr
Oberamt=
von dem Bruttoertrag der wirklich gemachten Ernte an Knollen die mann Güngerich die zur vollen Zufriedenheit und unter großer
iſt der erzielte Reingewinn ein einfaches Rechenexempel. Ein Moment der Grünlandwirtſchaft mit dem Wunſche auf ein beſſeres kommendes
bandes der Obſt=u. Gartenbauvereine
Der Verbandsvorſitzende, Geh. Reg.=Rat von Hahn, begrüßte den
Ver=
gung der landwirtſchaftlichen Kulturpflanzen. treter des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft, dem Präſidenten der
Ausgehend von der Mentabilität der Düngemittel, deren Nutzen Landwirtſchaftskammer, die Vertreter der Obſtbauſchulen Oppenheim und
Friedberg, die Vertreter der Verbände und der Kreisvereine. Der
Red=
unbedingt nachgewieſen und deren Gebrauch daher zu empfehlen ſei, ner machte auf die enſprießliche Arbeitsgemeinſchaft, die zwiſchen dem
kam der Redner auf die Düngung mit Düngemitteln im einzelnen zu Landesverband und der Landwirtſchaftskammer beſtecht, aufmerlſam
ſo=
lich geſteigert. Allerdings ſei bei der Düngung der Böden zu beachten, Tagugen während der Landwirtſchaftlichen Woche referiewem zu laſſen
Pwoduktion ſtarke Gefahren beſtehen. Redner behandelte die Gefahren und ſie zur Dishuſſon zu ſtellen. In dieſem Jahne ſteht die Frage des
einer zu ſchwachen Phosphonſäureanwendung. Die Venwendung von Umtfropſens der Obſtbäume im Vordergrunde; den Anſtoß dazu hat ein
Rundſchreiben des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft gegeben, im
dem amgefragt wird, auf welcher Grundlage ſie zu ermöglichem ſei; auch
Nutzen. Ausführlich behandelte er die Bodewerſäuerung und ihre ſind Mittel hierfür in Ausſicht geſtellt. Die Ergebniſſe einer Umfrage
bei den Verbändem und Vereimem liegen jetzt vor und ſie enthalten
wich=
tiges Material, das noch geſichtet werden muß. Die weite Oeffentlichkeit
Im Anſchluß hieron erteilte der Vorſitzende dem Gartenbauunſpektor
den anſchaulich und für die Zuhörer belehrend und leicht verſtändlich NammBahreunth das Wort zu ſeimem Vortrag über Erfahrungen
im planmäßigen Umpfropfen der Obſtbäumel. Der
ner die phyſiologiſchealkaliſche Volldungung und im Zuſammenhang des Redner ſchilderte zuächſt, die Zuſtände im deutſchen Obſthandel, mit
mit die Gründe der geuingeren Säureaktivierung, ferner die Ver= denen weder die Erzeuger noch die Händler und die Verbraucher
zufrie=
den ſind. Der Grzeuger hat eine gewiſſe Mitſchuld, weil er an
ver=
dem Kriege waren für die Lankwirte von großem Intereſſe. Der Red= bflegt und düngt. Hinzu kommt eine rückſtändige Abſatzverwertung:
es fehlt an der richtigen Verpackung. Der Handel will eine einheitliche
lich gleicher Wirkung ſeien außer Harnſtoff und ſalzſaurem Ammonigk. Sorte Obſt in möglichſt großen Mengen. Namentlich ſeit dem Jahr
Weſter behandelte er die Stickſtoffdüngungen, ihre Wirkung bei Wieſen 1920 wird Deutſchland mit ausländiſchem Obſt überſchwemmt.
Verſchie=
miſt ſei immer noch die beſte und deshalb dürfe dieſes Düngungsmittel dern, 2. Valutaverhältniſſe, 3. handelsmäßige Zurichtung des Obſtes im
Erzeugergebiet, 4. eine Kontrolle auf die Exportfähigkeit, 5. billige
Be=
förderung, 6. billigere Befönderug ausländiſchen Obſtes im Inland.
Bedauerlich iſt, daß das Ausland mit deutſchem Gelde ſeinem Obſtbau
auf eine höhere Stufe gebracht hat; die Zepſplitterung unter den
deut=
dam auf die Düngemittel im einzelnen zu ſprechen. Ganz hervor= ſchen Markt verloven haben. Ihre Hauptaufgabe muß mu ſein, ſich den
Markt wieder zu erobern. Dem ausländiſchen Obſt muß ein
Maſſen=
angebot beſter Qualität entgegengeſetzt werden. Ein dwingendes Gebot
die Landwirte ſei es zum eigenen Nutzen Erkundigungen einzuziehen iſt die Umpfropfung, die dunchführbar und lohnend iſt, wemn ſie
ent=
ſprechend durchgeführt wird. Je ſchneller dies geſchieht, um ſo beſſer
iſt es. Im Bezirk Kulmbach werden rickſichtslos die Aepfel auf 3 bis 5
Düngung der Felder wird ſtets höchſten Nutzen abwerfen. Alle ſeine Sorten Tafel= und Wirtſchaſftsobſt zurückgeführt; die Auswahl konnte
nach dem bisherigen Exfahwungen nicht ſchwer fallen. In Bayern iſt die
Umpfropfung im Jahre 1937 planmäßig in Angriff genommen worden;
erſchienen und den Zuhörern ein eigenes Nachprüfen bes geſproche= rund 130 000 Bäume, vorwiegend Aebfelbäume ſind bereits umgepfropft.
Der Redner gab dann eine Statiſtik der Obſtbäume in Bayern, die
auf B Millionen im Reich 158 Millionen) geſchätzt werden. Im Bezirk
voraus ſowie eine Umfrage, wer bereit iſt, a dem Unternehmen mitzu=
Dem Redner wurde durch reichen Bafall gedankt, dem der Vor= helfen. Eine Verſammlung wurde dann abgehalten und ihr der Plan
ſitzende, Vizepräſident Oekonomierat Hahn, nochmals benedten Aus= unterbreitet, der guch angenommen wurde; es wurden die Koſtenfrage
druck gub. Wegen der vorgerückten Zeit ſchloß ſich mur eine kurze Dis= erörtert und Maßnahmen, wie die Koſten hepobzumindern ſind, ſowie die
Fpage der finanziellen Beihilfen. Am 1. Dezember wurde mit dem
Umlegen begonnen. Voraus gingen kurze Umpfropf oder
Veredelungs=
kurſe und dann folgten 42 Abwerfkurſe. Das praktiſche Abwerfen
be=
gann ſogleich in Gruppen. Was im dieſen Kurſen nicht erledigt wurde,
machten dann Beamte und einzelne Gruppen fertia, 45 000 Gdelweiſer
ſind notwendig für den Kulmbacher Bezirk; im Durchſchnitt kommen
auf jeden Baum 15 Pfropfköpfe. Für die Umpfropfung werden die
fol=
genden Sorten verwendet: Schöner von Boskopf, Ontario, Rheiniſcher
für Heſſen und Nachbargebiete, e. V., bezw. die Generalverſammlung Winter=Rambour und Brauner Winter=Weinling. Die Sortenwahl er=
Oberamtmamn Güngerich, Hof Engelthal, und begrüßte die I. folgt nach Boden= und Standverhältniſſen, es iſt darauf zu ſehen, daß
reich Erſchienenen. Er erteilte zur Erſtattung des Geſchäftsberichtes e3 triebſähige Sorten ſind. Wegen der Frage, wie ſich die Reiſer zu
Herrn Abteilungsvorſtand Dr. Finger, von der Landwirtſchafts= ihren Unterlagen verhalten, darf man nicht alzu vorſichtig ſanz
wich=
kammer, das Wort. Derſelbe gibt in kurzen Umriſſen ein Bild über tig iſt aber die Sicherung der Gdelreiſer. Drei Beamte ſchneiden ſie
von den beſten Bäumen; die Baumbeſitzer geben die Reiſer meiſtens
die unfangreiche Tätgkeit des Vereins im verfloſſenen Jahre. An= koſtenlos gb. Weil die Gdelreiſer nicht ausreichen, müſſen ſolche auch von
Die Umpfrobfung ſelbſt muß zuwerläſſig vorgenommen werden; ſie
Herr Kraeber noch über die Veranſtaltungen des kommenden Jahres ten, die die Veredelung vornehmen und 56, die das Verbinden der
referiert haben, ſchließt der Vorſitzende die Generalverſammlung und Bäume beſorgen. Die Arbeitszeit beträgt 10 oder 11 Stunden und es
iſt mit einer täglichen Leiſtung von 450 Edelreiſern zu rechmen.
Inner=
halb drei Wochen muß die Arbeit beendet ſein. Geräte werden, ſoweit
dies notwendig iſt, gemeinſam bezogen. Leitern uſwv. müſſen die Orte
anläßlich der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Woche. Er erteilt dem Vor= ſtellen. Das Umpfropfen koſtet im Durchſchnit für jeden Baum etwa
Niggl, Steinach (Niederbayern), das Wort zu ſeinem Vortrag über kaſſe vorgelegt. Die Beteiligten erhalten Uebernachtung und Koſt ſowie
50 Pfenmig Stundenlohn.
Die Gefahren für das Umpfropfen beſtehen darin, daß es nicht
ſach=
gemäß durchgeführt wird, daß man z. B. kranke Bäume wählt, die das
Auf Grund ſeiner reichen, langjährigen Erfahrung behandelt der Verfahnen nicht lohnen und mur Koſten verurſachen. Ferner durch ein
wirtſchaft und weiſt darauf hin, daß es für ihn eine große Freude iſt, Bäume, durch Verwendung unechter Edelreiſer, dunch unzuverläſſiges
in dem zweitälteſten deutſchen Grünlandverein zu ſprechen, und ſchildert Verebeln ſelhſt, durch ſchlechtes Baumwachs und durch Verſäumen einer
Den Enderfolg ſichert erſt eine muſterhafte Pflege der Bäume.
Do=
bringen der Ernte und vieles mehr ſind die Ziele der deutſchen Grün= dern auch unſerem ganzen Volke ein Dienſt erwieſen. Dann wird es
landwirtſchaft. Es gilt nicht, die Grünlandwirtſchaft auszudehnen, ſon= auch gelingem, den Abſatz zu regeln. (Lebhafter Beifall.) — C3 folgte
Grund des Klimas und Bodenverhältniſſen, in Heſſen die Gebirgs= Oder LandwirtſchaftlicheAusſchuß der Deutſchen
Volkspartei
Höchſte herauszuholen. Gleichzeitig gilt es aber, durch Zuſammenſchluß, tagte im Saalbau unter dem Vorſitz von Dekononieut Fritiark Dutshoieh
und Zuſammenhalten der Landwirte dafir Sorge zu tragen, daß die bei guten Veſuch. Der Vorſtende der Landesmartei, Abgeordneter
der politiſchen Auffaſſung erkennen ließ. Das vorgeſehene Referat von
Seite 8
Freitag den 13. Januer 1928
Nummer 13
O. Erzhauſen, 12. Jan. Dieſer Tage fuhr der hieſige Landwirt
Fr. B. und ſein Sohn mit Kartoffeln nach Neu=Iſenburg. Auf dem
Nückwv ge zwiſchen Neu=Iſendurg und Sprendlingen ſtießen das
Fuhr=
werk mit einem Auto zuſammen. Der Chauffeur wurde durch
Glas=
ſplitter verletzt und das Auto beſchädigt. Der Landwirt und ſein Sohn
wurden aus dem Wagen geſchleudert, wobei der Landwirt Quetſchungen
davontrug; ſein Sohn kaum mit dem Schrecken davon.
— Weiterſtadt, 12. Jan. Der Sportverei e. V. 1910 Weiterſtadt
hält am 21. Januar im Gaſthaus zum Schwanen (Gaſtwirt Hamm) einen
großen Preismaskenball mit anſchließender
Schönheitskonkur=
renz ab. Zur Verteilung gelangen nur erſtklauige Preiſe.
J. Griesheim, 11. Jan. In den Jahren 1830—1840 wurden die
hie=
ſigen, den Ortsbürgern zur Bewirtſchaftung überlaſſen geweſenen,
ſoge=
nannten Allmendgrundſtücke, den damaligen Allmendinhabern ohne
Zah=
lung eines Kauſpreiſes zu Eigentum überwieſen. Um nun an Stelle
eines Kaufpreiſes der Gemeinde eine dauernde Einnahme für den
Ver=
luſt der Grundſtücke zu ſichern, wurden die abgegebenen
Allmendgrund=
ſtück mit einem Grundzins belaſtet, der je nach der Größe des
Grund=
ſtücks 10 Kreuzer bis zu einem Gulden betrug. Dieſer Grundzins wurde
als Grundlaſt in das Grundbuch eingetragen und wäre auch unter
nor=
malen Verhältniſſen für die Gemeinde eine dauernde Einnahmequelle
geweſen. Als nun im Jahre 1908 das 4. Schulhaus zur Erbauung
kom=
men ſollte und die Beſchaffung des erforderlichen Kapitals auf
Schwie=
rigkeiten ſtieß, trat die Gemeinde an den Heſiſchen Staat wegen
Ab=
löſung der Grundzinſen heran. Dem Anſinnen der Gemeinde wurde
ſtaatlicherſeits entſprochen, indem der Gemeinde der Wblöſungsbetrag in
Höhe von 63 769,37 Mark überwieſen wurde, der dann auch tatſächlich
zum Schulhausneubau Verwendung fand. Der frühere Grundzins wurde
Fun im Grundbuch geläſcht, worauf an deſſen Stelle eine Tilgungsrente
zugunſten des Staates trat, die in ihrer Höhe ewas geringer war als
der frühere Grundzins; ſie betrug je nach der Größe 30 Pſennig — 1.44
Mark und erſtreckte ſich auf die Dauer von 48 Jahren. Dieſe
Lilgungs=
reite wurde bis zur Beendigung der Inflation erhoben und kam nach
Stabiliſierung der Währung nicht mehr zur Anforderung. Es wurde
alſo vom Jahre 1994 ab keinerlei Zahlung mehr geleiſtet. Die bis
da=
hin gezahlten Tilgungsrenten ſind nunmehr auf 25 Prozent aufgewertet
und ſollen rückwirkend ab 1. Januar 1925 wieder erhoben werden. Es
ſind aber nur zu zahlen für 1925 — 40 Prozent, für 1926 und 1927
60 Prozent des Aufvertungsbetrags und von 1928 ab — 100 Prozent.
Beiſpiel: Die Tilgungsrente betrug bisher 12 Mark. Aufgewertet
Nacht. In der Nacht vom letzten Montag auf Dienstag wurden hier Winterbeihilfen in der Form von Gutſcheinen, die von den
Geſchäfts=
einem Metzger. Dort fielen dem Diebsgeſellen 300 Mk., die er der ſind. Die Stadt will ſich auf dieſem Wege eine Kontrolle bezüglich der
Ladenkaſſe entnahm, in die Hände, ſowie ein Fahrrad. Im andern Falle Verwendung dieſer Beihilfe ſichern und „einer mißbräuchlichen
Verwer=
gelang ihm offenbar der Einbruch in den Laden nicht, dazir ſtahl er ein tung vorbeugen. — Geländeankäufe der Stadt Bensheim.
darmerie noch nicht, dem Einbrecher auf die Spur zu kommen.
ten Soldaten” über die Bretter.
erſte diesjährige Wanderung aus. Die Tour geht über Erlenbach Rolle= neues Verwaltungsgebäude fertiggeſtellt. Der neue, formſchöne
Zweck=
heim ſtatt.
Klinger, zum Mechner: Straßenwart Waſſum, zum Schriftführer: Georg wohl an erſter Stelle als gerne gewählter Zielpunkt in Betracht kommt,
Filmportrag ſtatfinden.
11. Januar 1,48 Meter, am 12. Januar 1,50 Meter.
Bn. Hirſchhorn, 11. Jan. Ein von der Bevölkerung des
nahe=
auf 25 Prozent — 3 Mark. Cs werden erhoben für 1935: 40 Prozent Verletzungen, die ſich das Kind hierbei zuzog, ſind wohl ſchwerer Art, der Titelvolle, Herr Bademeiſter Heinnich Wenzel, wahre Lachſalven
— 190 Mark, 1926: 60 Prozent — 180 Mark, 1997: 60 Prozent — 180 doch beſteht bis jetzt glücklichenweiſe keine Lebensgefahr. — Am Freitag, hervor. Eine reichhaltige Tombola und ein auſchließendes Tänzchen
Mark. 1928: 100 Prozent — 3,00 Mark. Dieſſe Zahlungen laufen bis 13. Januar, findet nachmittags von 2—3.30 Uhr durch Herrn Syndikus beſchloſſen den Abend. — Die diesjährige Generalverſammlung der
einſchließlich 1958. Es ſind alſo von 1928 bis 1956 29 mal 3 Mark zu Dr. Kollbach von der Handwerkskammer Darmſtadt bei Herrn Tün= freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz dahier tagt am
kommen=
zahlen. Die Nente kann dadurch abgelöſt werden, daß die rückſtändige chermeiſter Johann Weis (Gaſthaus „Zum Hirſch”) hier ein Sprech= den Sonntag in Gaſthaus „Zum Karpfen”. — Ueber die zu eruichtende
Summe auf einmal bezahlt wird. Es tritt dabei eine Ermäßigung ein, tag ſtatt. — Am gleichen Tage vormittags 11 Uhr verſteigert die Bür= Verſuchs= und Lehrwirtſchaft für Schweinezucht in Gernsheim fand auf
weil die in der Tilgungsnente enthaltenen Zinſen in Wegfall kommen, germeiſterei Hirſchhorn auf dem hieſigen Rathauſe verſchiedene ab Einladung des Herrn Bürgermeiſters Hoffmann im Gemeinderatsſagl
Seitens des Finanzamts Darmſtadt=Land ſind nu an ſämtliche in Be= gängige Obſtbäume aus dem Langenthaler Tal, Weidenau, Michelberg, des Staöthauſes eine Beſprechung, zu der der Gemeinderat, die
Vor=
tracht kommenden Grundbeſitzer Anfnagen ergangen, ob ſie bereit ſind,
von dem Ablöſungsrecht Gebrauch zu machen. Um die Angelegenheit zu der Schule in Beerfelden boten am Sonntag den Eltern und Mit= in Kloin=Rohrheim wohnhaften Mitglieder der heſſiſchen Landwirtſchafts,
kläven, fand am letzten Samstag abend eine Verſammlung der Grund= ſchülern einen Mänchenabend, der ſchön verlief und alle Erſchienenen kammer eingeladen waren, ſtatt. Der Verſammlungsleiter, Herr
Bür=
beſitzer ſtatt, in der die Angelegenheit m ausgiebiger Weiſe erörtert hoch befriedigte. Nach einleitenden Worten des Lehrers und eimer germeiſter Hoffmann, gab bekannt, daß alle Ausſicht beſteht daß
Gerns=
wurde. Die überwiegende Mehrheit der Grundbeſitzer ſtellte ſich auf den Schüilerin folgte als erſtes Mänchenſpiel „Die zertanzten Schuhe‟ Als heim ein Unteruehmen bekommen wird, wie keim zweites auf dieſem
Standpunkt, daß mit Rückſicht auf die Inflationsverluſte eine Nieder= zweites wurde geboten „Sternenkind”. So zog Heiteres und Ernſtes an Gebiete ſich in Europa beſindet. Kommt das geplante Inſtitut nach
ſchlagung der Rente angebracht ſei. Der Bauernbund wurde deshalb Chr und Auge der Zuſchauer vorbei, und beſonders das luſtige Märchen Gernsheim, dann hat die geſamte Bevölkerung: „Geſchäftsleute,
Gaſt=
beauftragt, beim Miniſterium in dieſer Richtung vorſtellig zu werden.
13 Eberſtadt, 12 Jan. Der Turnverein 1878 E.P. hält am m2 Büldern „Schwan klebl an” reate die Lachmuskeln an. Die ſchönen wirte wie auch die Landwirtzſchaft einen großen Vortel. Den Kern=
Sonntzg gbend im Scale ſeines Vereinslokals „Zur Eiſenbahn” einen Darbietungen, die alſeitwgen Beifall fanden, hätten noch gewonnen, punkt der Sache ekläuterte der Urheber des ganzen Unternehmens bzo.
Familien=unterhaltungsabend ab. Mit der Abend= wandertag, der 15. Januar wird eine große Anzahl Turner der Ueberſiht über das bisher in die Wege Geleitete. Es iſt erreicht
wor=
unterhaltung ſoll die Auszeichnung der Wanderer der Wanderabteilung
vorgenommen werden. — Am Samstag abend fimdet im gleichen Saale. Deutſchen Lurnerſchaft auf dem Feldbera im Taunus zuſammenführen.
der diesüährige Familienabend der Ortsgruppe Ebenſtadt des Land= Da für den Odenwaldgau das genannte Ziel zu fern liegt, hat dieſer als kammer und beſonders durch die heſiſchen Reichstagsabgeordneten aler
bundes ſtatt.
42. Pfungſtaht, 12. Jan, Vermißt. Das Dienſtmädchen eines Vereinen und Jugendgruppen freigeſtellt, ab 11 Uhr iſt im Heiſt ſchen Neichswegen zur Verfügung geſtellt wird. Insbeſondere wias der
Refe=
hieſigen Metzgers und Gaſtwirts wird ſeit turzem vermißt. Es handelt Saale Sammlung. Bei günſtiger Witterumg werden auch Geländeſpiele
ſich um eine im Jahre 1993 in Ambera Bahern) gebonene. Anna abgehalten werden, ferner ſind vorgeſehen gemeinſchaftliche Geſänge An= Gernsheim für eine Geldſumme gefordert worden ſei, auch ſei noch
ſprachen, Einzelvorträge, turneriſche Darbietungen, Spiele, Volkstänze.
Schneider, die unter Zurücklaſſung ihrer Ausſtattung ſich entfernt Wenn die Witterung dem Tag hold iſt, wird er ein ſchöner Auftakt zu
hat. Die Angelegenheit iſt der Staatsanwaltſchaft übergeben worden.
Wie weiter verlautet, weiß auch der Bruder des Mädchens, das ein
Waiſenkind iſt, nichts von dem Aufenthalt ſeiner Schweſter, die ſich dem
SVernehmen nach mit Selbſtmordgedanken getragen haben foll. —
Hohes Alter. Einer der Alten, Peter Polſter, kann Ende des
Monats ſeinen 89. Geburtstag begehen. Der Schwiegerſohn Polſters,
Weißbindermeiſter Chriſtoph Scherer, iſt auf einem Neubau in der
Eber=
ſtädter Straße von einem Schlaganfall betroffen worden, an deſſen
Fol=
gen er daniederliegt. — Das Volksliederkonzert des
Geſang=
vereins Sängerluſt”, das am Sonntag nachmittag im Saalbau
Vögler abgehalten wird, erfreut ſich großen Intereſſes. Es wird darauf
hingswieſen, daß ein Klavier= und Streichquartett aus Darmſtadt ſome
Mitwirkung zugeſagt hat.
C. Ober=Ramſtadt 12. Jan. Die Rechnungen der
Ge=
meinde und des Gemeindewaſſerwerks für 1926 Ri. liegen
gegen=
wärtig in Gemäßheit des Art. 173 L.G. O. auf dem Bürgermeiſtereibütro
zur Einſicht und Erhebung etwaiger Einwendungen offen. — Obwohl
in den letzten Tagen wieder etwa 40 Perſonen aus der
Arbeits=
loſenfürſorge ausſchieden, ſtehen zur Zeit immer noch 175 in
Fürſorge, außerdem werden 20 Perſonen von der Krifenfürſorge betreut.
(k) Roßdorf, 12. Jan. Vereinigung früherer Heſſiſcher Leibgardiſten
(Ortsgruppe Darmſtadt) unternahm am Sonntag einen Familienausflug
nach Roßdorf. Es wurde im Gaſthaus. Zur Sonne‟ Einkehr gehalten.
Dort traf man ſich mit den Kameraden der hieſigen Ortsgruppe.
Zu=
nächſt begrüßte Kamerad Kalbhenn von Darmſtadt alle auf das
her=
lichſte und dankte für das zahlreiche Erſcheinen. Der Geſangverein
„Sängerlasſt” ſang in gewohnter Weiſe wundervolle Lieder und trug
da=
durch ſehr zum guten Gelingen der Zuſammenkunft bei. Die Muſik
ſpielte fleißig zum Tanze auf und in den Pauſen erheiterte Kamerad
Savelsberg, mit humoriſtiſchen Geſängen und Erzählungen, teils
ſolda=
tiſchen Inhalts. Unter ſeiner Leitung wurden manche alte Reſervelieder
geſungen, die ſo recht alte Erinnerungen wach werden ließen. Unſerem
Kameraden Savelsberg, der eine urgemütliche Stimmung hervorzauberte.
dem Geſangverein „Sängerluſt” und auch der Muſik der Kameraden
Döll und Kraft gebühren Dank
Z. Groß=Uuſtadt, 12. Jan. Volksbildungsverein. Das
nächſte Gaſtſpiel des Frankfurter Künſtlertheaters wird uns am
Mitt=
woch, den 18. Januar, im Gaſthaus. „Zum weißen Roß” ein Werk von
geradezu europäiſcher Geltung bringen. Es iſt „Das Grabmal des
unbekannten Soldaten” von Paul Raynal. Der Dichter gehört jener
jungen Ceneration der Franzoſen an, die bemüht iſt. Zwietracht, Haß
und Mißtuerſtändnis zu überwinden. Die Dichtung iſt ein hohes Lied
der Menſchenliebe, eine Verklärung des Opfers, das alle Soldaten im
Weltkrieg ihren Lieben und ihrem Vaterland haben bringen wiſſen.
Das Stück zuill verſöhnend und begütigend wirken, und es iſt zu erwar= gangenen Jahre 24 Mitglieder. Von der Jugendgruppe erhietten zwölf
dem turneriſchen Treiben im Jahre 1998 bilden.
— Allertshofen=Horhohl, 11. Jan. Der hieſige gleinkalibep= den Weg gegeben.
Schützenverein hielt im neuerbauten Saale Joſt einen
Unterhal=
tungsabend ab. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Lehrer
Schmitt=Allertshofen gelangten zwei Theaterſtücke: „Der Jugend Schuld
geſühnt” und „Spuk” zur Aufſihrung. Die nur aus Mitgliedern des
Vereins und deren Angehörigen beſtehenden Darſteller erfüllten ihre
Auf=
gabe mit anerkennenswertem Eifer und fanden bei der den Saal dicht
füllenden Zuhörerſchar reichen Beifall. Der Mandolinenklub
Beeben=
kirchen füllte dunch ſeine Konzertvorträge die Paufen zwiſchen den
ein=
zelnen Auftritten angenehm aus.
II. Von der Bergſtraße, 12. Jan. Vermißt. Der ſeit 12 Tagen
verwißte Georg Klemm aus Heddesheim hat ſich in dieſer Zeit in
Cal=
bach, einem kleinen Ort m Oberheſſen, aufgehalten und wurde von ſeinen
Eltern wieder heimgeholt. — Der ſeit längerer Zeit vermißte Peter
Keil aus Heddesheim befindet ſich in der franzöſiſchen Fremdenlegion in
Algier. Von dort aus erhielten ſeine Eltern zu ihrem großen Leidweſen
dieſer Tage die erſte ſchriftliche Nachricht. — Die Saalbaubühne Da
die Stadtgemeinde Weinheim es abgelehnt hat, die Koſten für die
Saal=
baubühne zu übernehmen, hat die Theatergemeinde Weinheim es
über=
nommen, die Koſten dafür zu tragen, da ohne die Bühne die Feſthalle
den beabſichtigten Kulturzweck volſtändig verfehle. Es follen des vegen
von Mitgliedern der einheimiſchen Theatergeſellſchaft ſowie von
Freun=
den derſelben Anteilſcheine gezeichnet werden, die dann in beſtimmten
Zeitabſchnitten wieder zur Zurückzahlung gelangen.
W. Heppenheim a. b. B., 11. Jan. Odenwaldklub. Das
wies einen guten Beſuch auf. Eingeleitet wurde die Feier durch einen
Marſch, geſpielt von der Feuerwehrkapelle Heppenheim, welchem ſich die gememdung der Nachbargemeinde bereits im Vorjahre zugeſtimmt.
Begrüßungsanſprache des erſten Vorſitzenden, Herrn Du. Horn,
an=
für 25jährige Mitgliedſchaft. Nach einem gemeinſamen Lied folgte die ſtatt.
Aufführung des Schwankes „Der Lebensretter” von Eduard Haßloch=
Bensheim, welcher mit großem Beifall von den Beſuchern
aufgmom=
men wurde. Nach einem Muſikſtück folgte dann eine humoriſtiſche Ge= des deutſchen Schwimmverbands wurde dem Schwimmverein
Sprend=
folgende Wanderer=Ehrung vor. Ausgezeichnet wurden insgeſamt 37
Mitglieder, wovon 25 das große goldene Abzeichen, 8 das kleime goldene
Abzeichen und 2 Mitglieder das Abzeichen für 1omalige Auszeichnung
erhielten. Seit dem Jahre 1906 wurden insgeſamt 416 Auszeichnungen
verliehen. Durchſchmittlich beteiligten ſich bei jeder Wandemng im ver=
ten, daß es auch in unſerer Stadt die Aufmerkſamkeit der weiteſten Kreiſe Mitglieder eine Auszeichnung. Im Durchſchnitt nahmen hier an jeder
auf ſich lenken wird. Die Karten ſind im Preiſe von 80 Pfg. bis 2,50 Mk. Wanderung 12 Mitglieder teil. Ein allgemeines Lied beſchloß den
bei Friſeur Kurz im Vorverkauf zu haben.
r. Babenhaufen, 11. Jan. Der Jahresball, den der
Vete=
ranen= und Militärverein von hier und Harreshauſen im
Saalbau „Deutſcher Hof” abhielt, war recht gut beſucht. Ein flotter Er=
Sffnungsmarſch, geſpielt von der Kapelle Lautz, leitete die Feier ein.
Nach einem recht eindrucksvoll vorgetragenen ſinnreichen Vorſpruch
durch Fräulein Emma Baumann begrüßte der erſte Vorſitzende des
Vereins, Herr Georg Krapp, die Gäſte und Kameraden mit einer
kurzen, herzlichen Anſprache. Er teilte weiter mit, daß 6 Kameraden,
die dem Verein über 40 Jahre angehören, zu Ehrenmitgliedern ernannt
ſoien. An acht Kameraden überreichte er das Ehrenzeichen der Haſſia mit
der Zahl 25 bzw. 40 ſir ihre mehr als B5jährhige Zugehörigkeit zur
Haſſia. Begeiſtert ſtimmte die ganze Feſtverſammlung in das Hoch auf
die Geehrten und unſer Vaterland ein, worauf eine Strophe des
Deutſch=
laudliedes geſungen wurde. Nach dem Vortrag von Konzertſtücken und
ſchneidigen alten Militärmärſchen nahm der Tanz mit einer Polonaiſe
ſeinen Anfang. An den Rundtänzen, bei denen hauptſächlich die älteren
Tänze zu ihrem Reckte kamen, beteiligte ſich alt und jung in heiterer
Feſtſtimmung recht lebhaft.
— Brenshach, 12. Jan. Näckſten Sonntag, den 15. Januar hält
der Geſangverein „Sängerluſt” ſeinen Jahresball, im Gaſthaus
Zur Poſt”. Neben einer ausgezeichmeten Ballmuſik der Kapelle
Koll=
bacher wird der abend durch Geſangsvorträge des Chores ſowie
humo=
riſtiſche Einlagen verſchönert.
— Fränkiſch=Crumbach, 12. Jan. Der Odenwaldklub feierte
bei Koll. Feick ſein Dekorierungsfoſt. Nachdem der Vorſitzende Herr
H. Schädler ſämtliche Damen und Herren ſowie die erſchienenen Gäſte
der 2.G. Reinheim und Lichtenbera begzüßt hatte, wurde ein Prolog
von Fräulein Guntchen Waſermüller vorgetragen. Sodann übermittelte
Herr Scriba von der D G. Reinheim herzliche Grüße vom
Hauutaus=
ſchu ß. Es folgte das Theaterſtück. Lieschen”; dasſelbe wurde gut geſtpielt.
Auch der Nachtrag zu unſerem 40jährigen Juhiläumsfeſte von V.
Eiſen=
rde von Fräulein Gretel Jäger ſchön vorgetragen. Sämtliche
Mitwirkonde ſowie die Lahelle Trauſch gaben ihr Beſtes zum G=lingen
dieſes ſchönen Abends. Die Dekorierung der Wanderer wurde von Herrn
Seriba übernommen.
offiziellen Teil, welchem ſich eim Tanz anſchloß. — Die Veranſtaltung der
Jungfrauenkongregation, wies auch diesmal wieder einen
ſehr guten Beſuch auf. Die Thegteraufführung, welche unter guter
Leitung ſtand, fand reichen Beifall. Der Erlös des Abends wurde für
wohltätige Zwuecke verwendet.
4y. Bensheim, 12. Jan. Anſteigen der Erwerbsloſen.
Die Veröffentlichungen des Kreisarbeitsamts geben ein erneutes
Anſtei=
gen der Ziffer der Arbeitsloſen im Kreiſe Bensheim bekannt. So
wur=
den in der letzten Dezemberwoche 1608 männliche und 111 weibliche, im
ganzen alſo 1719 arbeitsloſe Hauptunterſtützungsempfänger gezählt.
Vor=
wiegend die Kreisgemeinden mit eigener Induſtrie oder, ſei es nur mit
induſtrieller Wohnbeblkerung, ſtehen oben an. So die Orte
Lampert=
heim mit 406, Bensheim mit 347, Bürſtadt mit 133, Lorſch mit 121 und
Auerbach mit 116 Erwerbsloſen. — Winterbeihilfen in der
Formvon Gutſcheinen. Wie im vergangenen Jahre, ſo gewährt
Bekannte ärztliche Autoritäten haben feſigeſtellt, daß beſiimmte
Mineral=
ſalze durch ihre Wirkung auf die Organe das Blut waſſerärmer machen. Eine
ärztliche Autorität ſchreibt:
„Das Bitterſalz, wie überhaupt die Mittelſalze, entziehen dem
Körper Waſſer. Es kommt mit den dünnen Stühlen mehr Waſſer
aus dem Körver heraus, als das geirunkene Solzwaſſer beirägt. Das
Blut wird alſo waſſerörmer
Die zuverläſſigſie Methode iſt die Anwendung des Kruſchen=Salzes,
weſches die beſonderen Minerglſalze in chemiſch reiner Form unter
Berück=
ſichtigung geeſaneter kleiner Goben in genauer An lyſe enthält. Die
Schwachdoſſerung wie beim Kruſchen=Talz iſt von großen ärztlichen
Autori=
jäten anerkannt worden. Je mehr Waſſerverluſt im Stuhl, um o mehr
Garnſäure, Giſte und Schlacken werden aus dem Körver herausgezogen und
dadurch ſndet natirlich ein beſſerer Stoßfwechſel Fatt. Eine Kruſchenkur
reicht für 100 Tage ſomſt tägliche Geſundheitspſiege für 3 Pfg. TF.1008
U Mceiden Slo. 1. cch. Nne EeirfrIce Feiner ichre Ne Sch Drcen en unealungseneans
zwei Einbrüche verübt, der eine in einem Kaufladen, der andere bei leuten, die ſie in Zahlung mhmen, ſpäter bei der Stadtkaſſe einzulöſen
im Hofe wohl nicht verwahrtes Fahrrad. Bis jetzt gelang es der Gen= Am Südausgang des Stadtgebietes hat kürzlich die Stadt Bensheim aus
Eulerſchem Beſitz Ackergelände im Werte von nahezu 8000 RM. erwor=
I. Michelſtadt, 11. Jan. Landeswanderbühne. Das Rhein= ben, ebenſo auch der Beneſizial= und Schulfonds. Wenn die Stadt Bens=
Mainiſche Künſtlertheater Frankfurt a. M. wird in der nächſten Zeit in heim hier als Grundſtückskäufer auftritt, ſo verfolgt ſie dabei die Ab=
Erbach und Michelſtadt mehrere Theater=Vorſtellungen geben. In Erbach ſicht, Gelände, das in abſehbarer Zeit als Baugelände in Fvage kommt.
geht demnächſt das altbekannte und immer wieder gern geſehene Luſt= ihrerſeits dem Bamarkt zur Verfügung ſtellen zu können bzw. die
Er=
ſpiel „Charleys Tante” und in Michelſtadt „Das Grabmal des unbekann= öffnung eines neuen Baugartiers am Südausgang der Stadt weſentlich
zu erleichtern. — Neues Verwaltungsgebäude des
Bens=
b. Erbach i. Odw., 12. Jan. Odenwaldklub. Die Ortsgruppe heimer Gas= und Elektrizitätswerks. Auf dem Fabrik=
Erbach des Odenwaldklubs führt am Sonntag, den 15. ds. Mts., ihre gelände des Gas= und Elektrizitätswerks Bensheim wurde kürzlich ein
Dorf=Erbach nach Erlenbach zurück. Abmarſch 1 Uhr nachmittags am bau iſt eher geeignet, den geſteigerten Geſchäften der Werksverwaltung
Gemeindehaus. — In einem Vortragsabend der Odenwäldervereinigung zu genügen. Die Koſten des Neubaues ſollen etwa 25 000—28 000 RM.
für Kunſt und Wiſſenſchaft ſpricht am Freitag, den 13. ds. Mts, Herr in Anſpruch genommen haben. — Bensheim im Spiegel der
Dr. Roeder=Darmſtadt über „Die Anfänge des europäiſchen Porzellans”. Mannheimer Ausflugsſtatiſtik. Vor kurzem wurde in
Der Vortuag findet abends 8½4 Uhr im Gaſthaus „Zum Anker” in Stock= einer Mannheimer Tageszeitung eine Statiſtik über die hauptſächlichſten
Zielpunkte des Mannheimer Ausflugsverkehrs veröffentlicht, ſo wvie ſich
— Breitenbrunn, 11. Jan. Der hieſige Kriegerverein hielt, dies aus der Verausgabung von Eiſenbahnfahrkarten erkennen läßt. Da
bei Kamerad Georg Lautenſchläger ſeinen Jahrestag ab. Der Verein iſt es nun recht intereſſant, neben Orten wie Heidelberg, Schwetzingen,
zählt gegenwärtig 36 Mitglieder. Im vergangenen Jahre ſtarben vier Weinheim, den Neckarſtädten Gberbach und Neckargemünd. Orte, die
Mitglieder, deven Andenben durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde, freilich in erſter Linie als Ausflugsorte für die Mannheimer Bevölkerung
Zwei Mitglicder ſind neu eingetreten. Bei der Wahl wurden wieder= in Frage kommen, auch den Namen Bensheim zu leſen. Wenn auch
gewählt zu Vorſitzenden: Maurer Georg Philipp Müller und Förſter unſer Bensheim für den ſonntäglichen Ausflugverkehr der Stadt Worms
Olt 11. Der Bildung einer Jugendabteilung wird zugeſtimmt. Auch in ſo erſieht man jedoch aus beidem, wie mit dem Wachstum der
nahegelege=
dieſem Winter ſoll ein Vortrag über den Krieg, und zwar diesmal ein nen Induſtriegroßſtädte unſere Bergſtraße als ſonntägliches Ausflugsziel
während der Sommermonate eine ſteigende Bedeutung gewinnt, und
— Hirſchhorn, 12. Jan. Waſſerſtand des Neckars am wie hier noch lange nicht alle Möglichkeiten der Entfaltung des
Berg=
ſträßer Fremdenverkehrs ausgeſchöpft ſind.
g. Gernsheim, 11. Jan. Der Familienabend des katholiſchen
Kür=
gelegenen Ortes Haag lang= und vielgehegter Wunſch ſoll durch Her= chenchors „Cäcilia” erfreute ſich eines guten Beſuchs. Den erſten Teil
ſtellung einer neuen Straße in der Richtung Haag—Eberbach des Abends füllten Muſikvortrige, Chöre und Solos aus. Die Herren
am Neckar in Erſüllung gehen. Hiermit kommt die von vielen Fuhr= Willi Fiſcher WVioline), Otto Kühne (Flöte) und Heinz Rühl (Klavier),
leuten und Automobilfahrern geßirchtete Steigung am Ortsausgang ſämtlich aus Worms, zeiaten ſich im Enſemble als Meiſter ihres
In=
von Haag, der ſogenannte „Rathausbuckel”, in Wegfall, was allgemein ſtruments. Einen ebenfalls ſehr guten Eindruck hinterließ die
Sopra=
mit Freuden begrüßt wird. — Das zweijährige Kind des im nahe= niſtin Fräulein B Münz aus Frankfurt a. M. Der Chor ſelbſt, umter
gelegenen Haag wohnhaften Schmiedemeiſters Weſch, der gegenwärtig Leitung ſeines Dirigenten, zeigte ſich auf der Höhe ſeines Könnens. Im
in einer Heilanſtalt ſich befindet, fiel beim Spielen im Zimmer in einem zuveiten Abſchnitt des Programms ging das preisgekrönte Luſtſpiel
unbewachten Augenblick zwiſchen den geheizten Ofen und die Wand, wo= „Doktor Allwiſſend” von Johannes Hofmann über die Bretter.
Sämt=
bei es ſich im Geſicht und an den Händen Brandwunden zuzog.: Die liche Mitwirkende löſten ihre Rollen gut, insheſondere rief der Inhaber
m. Vom ſüdlichen Obenwalde, 11. Fan. Die Schüler der Oberklaſſe ſtände des Bauernvereins und Bauernbundes ſowie die hierorts und
wenn eine größere Bühne zur Verfügung ſtände. — Der Kreis= Plans, Herr Dipl.=Ing. Dionys Kauth, dahier. Er gab eine genaue
den, mit Unterſtützung der heſſiſchen Regierung und der Landwirtſchafts=
Wanderziel die Bölſteiner Höhe erſehen. An= und Abmarſchwege ſind Parteien, daß die zur Errichtung der Anſtalt erfzuderliche Summe von
remt daraufhin, daß bisher von keiner Seite eine Haftung der Gemeinde
keine Rede davon geweſen, rb und wie ſich Gernsheim zu beteiligen
hobe. Die Frage der Geländeinanſpruchnahme wurde ebenfalls erörtent
und wurden ſeirens der Anweſenden verſchiedene Anvegungen mit auf
i. Stockſtadt, 11. Jan. Im Kirchenkonzert zu Stochſtadt a. Rh.
am letzten Sonntag wirkten in hervorragendem Maße auch Darmſtädter
Kräfte von der Akademie für Tonkunſt mit: Fpau Gräfin P. v.
Schweri=
ſpielte mit bekannter Meiſterſchaft unter Orgelbegleitung von Fräulein
M. Ritſchl vier Stücke für Geige von Händel, J. S. Bach und M.
Ne=
ger mit aller Feinheit in der Wiedergabe und einem Ton von erhabener
Kyaft und ſeltener Schönheit. Fräulein Ritſchl. zurzeit auch Orggniſtin
an der Kinche zu Goddelau, ſang geiſtliche Lieder von Ballmann und
J. S. Bach mit dem ihr eigenen jugendlichen Schmelz der Stimme und
ſchuf bei den zahlreichen und danhbaren Zuhörern durch den
beſchwing=
ten und treffenden Vortrag dveier Orgelſtücke einen tiefen Eindruck dieſer
Bachſchen Muſik. Die einzeimiſchen Kräfte, der Bariton Hans Nold, der
Kirchenchor unter Leitung von Lehrer Will und Lehrer Becker, der die
Lieder der Sängerin begleitete, entledigten ſich der ihnen geſtellten
Auf=
gabe in bemerkenswerteſter Weiſe.
Rheinbeſſen.
Ab. Bingen a. Rh., 11. Jan. Die Eingemeindungder
Ge=
meinde Büdesheim nach Bingen. In der Frage der
Ein=
gemeindung von Büdesheim nach Bingen gibt es in der Gemeinde
Büdesheim Freunde und Gegner. Es findet nun eine Volksabſtmmung
in dieſer Frage ſtatt. Der Abſtimmungstermin für die Eingemeindung
Wanderer=Ghrungsfeſt der Ortsaruppe Heppenheim vom Odenwaldklub wurde vom Büdesheimer Gemeinderat auf den 11. März 18. Js.
feſt=
gelegt. Bekanntlich hat das Binger Stadtverordnetenkollegium der Ein=
I. Gau=Algensheim, 11. Jan. Da in Oben= Ingelheim die Maul= und
ſchloß. Er gab einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung der Orts Klauenſeuche amtlich feſtgeſtellt wurde, findet der nächſte
Ferkel=
gruppe beppenheim und überreichte mehreren Mitgliedern das Abzeichen markt am 17. ds. Mts, vormittags 9 Uhr, wieder m Gau=Algesheiu
Ah. Sprendlingen (Rhh.), 12. Jan. Bezirksſchwimmfeſt.
Das diesjährige Bezivksſchwwimmfeſt des Bezirkes Rhein, Gau 5, Kreis 5
ſangspoſſe „Die drei luſtigen Wanderburſchen”, welche allgemeine lingen zur Durchführmg übertragen. An dem Feſt nehmen die
Heiterkeit erregte. Herr Miniſterialrat Guntrum nahm die nun Schwimmvereine aus Wiesbaden, Mainz, Worms, Kreuznach uſw. teil.
Oberbeſſen.
— Leihgeſtern b. Gießen, 10 Jan. Am vergangenen Sonntag abend
fand im Vereinslokal des Geſangvereins „Liedorkranz” eine
außer=
ordentliche Generalverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Wahl
einiger Ausſchziſſe, die mit den Vorarbeiten des am 9., 10. und 11. Juni
dieſes Jahres ſtattfindenden Geſangswettſtreits und großen Hüttenbeug=
Volks= und Trachtentages betraut wurden. Nach den bereits
einge=
gangenen Meldungen ausnärtiger Geſanavereine verſpricht der am
29. ds. Mts ſtattfindende Delegiertentag einen regen Beſuch, und darf
wohl heute ſchon mit einer ſtarken Beteiligung am Wettſingen gerochnet
werden. Auch die von dem oberheſſiſchen Heimatdichter Georg Heß
ge=
machten Ausführungen über den Ausbau des geplanten Volls= und
Trachtentages verſprechen das Beſte, zumal dieſe Veranſtaltung unter
ſeiner Leitung ſteht. Weiten Kreiſen der Oeffentlichkeit iſt Georg Heß
als Pfleger ländlicher Heimatſitten bekannt und hat breits genügend
Zeugnis über das Wohlgelingen ähnlicher von ihm geleiteter
Veranſtal=
tungen abgelegt.
WSN. Altenburg, 12. Jan. Oſtfrieſiſche Warmblutſtuten
für Heſſen. In den letzten Tagen wurden vom Verband der
Warmblutzüchter Heſſens mehrere erſtklaſſige Original=Oſtfrieſiſche
Warmblutzuchtſtuten aus dem oſtfrieſiſchen Hochzuchtgebiet für Rechnung
eimiger oberheſſiſcher Züchter angekauft. Vorausſichtlich follen noch weie
tere Transporte erfolgen.
WSN. Lauterbach, 12. Jan. Errichtung eines
Volks=
bades. Anfang voriger Woche wurde hier mit dem Bau eines
Volls=
bades begonnen, das im Sommer in Betrieb genommen werden ſol.
Vor der Badeanſtalt, die auf dem Steinisgrund errichtet wird und von
der Lauter geſpeiſt wird, wird eine Kläranlage zur Reinigung etwaiger
Abwäſſer aus den Hüttfabriken von Blitzenrod hepgeſtellt. Die Koſten
des Baues belaufen ſich auf etwa 40 000 Mark.
Der Mann hat recht
wenn er von ſeiner Frau Pirtſchaftlichleit verlangt. Die denkende Haus
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Nummer 13
Freitag, den 13. Januar 1928
Seite 9
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Koſtenloſer Sprachunterricht
mit energetiſchen Hilfsmitteln
Was bedeutet das? Energetik iſt gleichbedeutend mit Kraft= und
Zeit=
erſparnis. Wie es Hilfsmittel gibt zur Erhöhung körperlicher Leiſtungen
durch ſinnvolle Ausnutzung der Kraft und Zeit, ſo gibt es auch ſolche
zur Steigerung geiſtiger Leiſtungen.
Zu Fuß brauchen Sie für einen Weg von 5 km eine Stunde, mit dem
Fahrrad bei geringerer Anſtrengung nur 20 Minuten.
Nach den veralteten Sprachlehrmethoden brauchen Sie z. B. 10 oder
20 angeſtrengte Stunden, bevor Sie ſich das dichte und wegloſe Geſtrüpp
unzähliger Ausſpracheregeln mit ihren Ausnahmen durchgearbeitet haben
und notdürftig zum Ausſprechen fremdſprachiger Wörter übergehen
können. Nach der energetiſchen Methode können Sie
nach knapp zweiſtündiger Vorbereitung
fremdſprachige Zeitungsartikel leſen!
Dieſe Methode ſpart Ihnen das nervenzermürbende Auswendiglernen:
Sie wachſen in die fremde Sprache hinein wie das Kind in ſeine
Mutterſprache, nur daß es bei Ihnen, weil Ihre Geiſtes= und
Willens=
kräfte viel größer und entwickelter ſind als die des Kindes, viel ſchneller
geht. Sie lernen die fremde Sprache nicht nur richtig leſen und richtig
ſchreiben, ſondern gleichzeitig richtig ausſprechen. Durch die energetiſche
Methode werden Sie mit den verſchiedenen durch planmäßige Forſchungen
gefundenen energetiſchen und pſychotechniſchen Hilfsmitteln ausgeſtattet,
mit denen Sie die
erſtaunlichen Leiſtungen ſpielend vollbringen.
In den letzten Jahren haben Hunderttauſende mit Hilfe dieſes Verfahrens,
das in Fachkreiſen als Spitzenleiſtung der modernen Methodenforſchung
gewertet wird, nicht nur eine, ſondern teilweiſe drei und vier Sprachen
geläufig erlernt und ſich dadurch neue Welten und den Weg zum
beſſeren Fortkommen erſchloſſen.
Wir ſtellen Ihnen die nötigen Unterrichtsmittel nach dem energetiſchen
Verfahren eine volle Woche lang koſtenlos zur Verfügung, und wir
übernehmen auch die Verſandſpeſen. Sie gehen keinerlei Verpflichtungen
ein, weder zum Kauf, noch zu ſonſt etwas, es handelt ſich lediglich um
eine großzügig durchgeführte Werbemaßnahme für das energetiſche und
pſychotechniſche Verfahren. Auf dem nachſtehenden Anmeldeſchein ſind
die Sprachen enthalten, in denen wir dieſen koſtenloſen Probeunterricht
gewähren. Wählen Sie eine davon aus, denn nur für eine gilt dieſes
Angebot. Tun Sie es heute noch!
Anmeldeſchein
(In offenem Umſchlag als Teildruckſache 5 Pfennig Porto)
An den
Aufſtieg=Verlag
München 305
Friedrichſtraße 18.
Ich melde hiermit meine Teilnahme an dem Probe=Kurſus Engliſch —
Franzöſiſch— Italieniſch—Spaniſch—Tſchechiſch die gewählte Sprache
gefl unterſtreichen) in der Vorausſetzung an, daß damit für mich
keinerlei Koſten oder Kaufverpflich ungen irgendwe cher Art verbunden ſind.
Nach Beendigung des Probeunterrichts, der, gerechnet vom Tage des
Em=
pfangs der Sendung, eine volle Woche wihrt, werde ich das erhaltene
Ma=
terial wieder an den Aufſtieg=Verlag. München, zurückſenden.
(Deutliche Adreſſe)
Vor= und Zuname:
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 13
Freitag, den 13. Januar 1928
Geite 11
Reich und Ausland
Ein neunjähriges Mädchen verbrannt.
Kaſſel. Mittwoch vormittag verbrannte in
d—r Fiedlerſtraße ein neunjähriges Mädchen, das mit
3sueranmachen beſchäftigt war. Durch einen bisher
unaufgeklärten Umſtand ſchlug die Flamme aus dem
kerd zurück und im Nu ſtand das Kind in Flammen.
A—rf ſeine Hilferufe eilten die Angehörigen herbei
urd fanden das Kind beſinnungslos vor. Die
her=
tägerufene Feuerwehr brachte das Kind, mit
ſarweren Brandwunden über und über bedeckt, ins
2—ndeskrankenhaus. Sein Zuſtand iſt hoffnungslos.
Brandſtiftungsepidemie in Brüel.
Güſtro w. In Brüel, wo im letzten Jahre
7 Gebäude durch Brandſtiftung eingeäſchert und die
erſcharbeiten durch Zerſchneiden der
Schlauchlei=
u—igen ſehr erſchwert worden waren, haben die
andſtifter an mehrere Beſitzer Drohbriefe mit der
Mitteilung gefandt, daß ihre Scheunen auch bald in
F—mmen aufgehen würden. Die Staatsanwaltſchaft
Güſtrow hat 4000 Mark Belohnung für
Ergrei=
ung der Täter ausgeſetzt.
Die Rieſenhalle in Wien.
SBK. Anläßlich des in Wien im Juli 1928
ſtatt=
rü denden 10. Deutſchen Sängerbundesfeſtes wird für
i. Abhaltung der Feſtkonzerte eine eigene Feſthalle
evaut, die ſchon heute die Aufmerkſamkeit der
Oef=
tlichkeit auf ſich lenkt. Die Halle wird im Prater
u der Jeſuitenwieſe errichtet und mit Rückſicht auf
i hunderttauſend Feſtteilnehmer gewaltige
Aus=
uiße erhalten. Sie wird eine Grundrißfläche von
a 20 000 Quadratmeter beſitzen, d. h. die
Jeſu=
eemwieſe zu ungefähr zwei Dritteln der Fläche
be=
eSen. Sie kommt als dreiſchiffige Halle mit
über=
östem Mittelſchiff in Holzkonſtruktion zur
Aus=
i rung. Die Halle wird durch einzelne 20 Meter
oxeinander entfernte ſogenannte Fachwerksbinder,
ſi das Dachtragwerk tragen, gebildet. Der
Mittel=
allenraum wird durch Zweigelenk=
Fachwerksbogen=
üüder überdeckt, die auf 60 Meter frei geſpannt ſind.
d— Geſamtfrontbreite der Halle beträgt 110 Meter,
Länge faſt doppelt ſoviel. Die Halle iſt in der
Nttte 25 Meter hoch und erreicht demnach die Höhe
res dreiſtöckigen Hauſes. Der Holzhallenbau ſtellt
/ Beteiligten bezüglich ſeiner techniſchen
Durch=
ürung vor ganz neue Aufgaben. Daß für ſolch
ſeifße Ausmaße auch außergewöhnliche
Materialauf=
endungen zu machen ſind, liegt auf der Hand.
ever 4000 Kubikmeter Holz, das ſind mehr als etwa
A. Waggonladungen, werden für dieſe Halle
ein=
reßlich der inneren Einrichtungen benötigt. Die
mrliche Baukommiſſion hat bereits ſtattgefunden.
die Vorarbeiten für den Bau ſind in vollem Gange.
7* dem Bau ſelbſt ſoll im März begonnen werden.
ſe:— Entwurf ſtammt von Architekt Z. V. Georg
usprecht, die konſtruktive Idee für den Hallenbau
n.= die ſtatiſche Berechnung dieſes außergewöhnlichen
ſawerkes von Baurat Dr.=Ing. Eduard Erhart.
Schweres Unwetter.
Uslar. Hier tobte ein ſchweres Gewitter, das
m. außerordentlich ſtarken Niederſchlägen und
ge=
artigem Sturm begleitet war. Das Gewitter hielt
al denlang an, und der wolkenbrüchartige Regen
rwandelte die Bäche in reißende Flüſſe. In
Schön=
nesen mußten mehrere Einwohner ihr Vieh aus den
rich die eingedrungenen Waſſermaſſen gefährdeten
ſtAllungen fortbringen. In Sollingen fuhr ein kalter
Aisſtrahl in die Giebelwand der im Bau
befind=
chen großen Appretierhalle der dortigen
Muſter=
ſeche. Die 30 Zentimeter breite Wand wurde
da=
trch bis auf die obere Fenſterbrüſtung umgeworfen
n”, ſtürzte auf die Eiſenbetondecke, die jedoch dem
ngeheuren Druck ſtandhielt. Auch an den
Fern=
ſrach= und Lichtleitungen, ſowie an vielen
Haus=
ſchern und Bäumen wurde mancher Schaden
ange=
chret.
fin, ſchwediſcher Atlantikflug in Vorbereitung.
Stockholm. In Schweden iſt ein
Atlantik=
e in Vorbereitung, der im Mai ſtattfinden ſoll.
ſte Koſten werden auf 250 000 Kronen veranſchlagt.
larr will das nötige Kapital durch
Liebhabevbrief=
aiken im Werte von je 1000 Kronen aufbringen.
ſir 176 dieſer Marken haben ſich bereits Käufer
fünden. Außerdem haben ſich verſchiedene ſchwe=
Iſore Firmen bereit erklärt, namhafte Summen für
m Zweck zu ſtiften.
Vrerwegener Raubüberfall auf einen
Eiſen=
bahnzug.
Bukareſt. In der Nacht zum Mittwoch wurde
f den Bukareſt—Czernowitzer Perſonenzug, in der
ſle der tSation Buzeu, ein frecher Raubüberfall
w.bt. Mehrere Banditen ſprangen auf der Brücke
ſer den Buzeu=Fluß, wo der Zug ſeine Fahrt
ver=
n ſamen muß, auf den Poſtwagen, hielten die
Poſt=
ariten und das Zugperſonal mit vorgehaltenen
tlvern in Schach und raubten die Wertpoſt und
ere Gepäckſtücke, die ſie auf die Strecke warfen.
un ſprangen die Räuber vom Zug und entkamen
Der Dunkelheit.
Spaniſche Piraten.
Vondon. Der ſpaniſche Dampfer „San
An=
tuw” wurde ſechs Meilen von Gibraltar entfernt
in 50 ſpaniſchen kleineren Fiſcherfahrzeugen über=
Am, die 300 Mann an Bord hatten, die mit
Re=
ilnern, Schwertern und Meſſern bewaffnet waren.
überwältigten die Beſatzung, beſetzten das Schiff
d kaperten mit dieſem den ſpaniſchen Fiſchdampfer
Nrria” in ähnlicher Weiſe. Dann wurden beide
ſcodampfer auf Land geſetzt. Eine ſpaniſche
Küſten=
ſchse verſuchte einzugreifen, wurde jedoch
zurückge=
tlogen. Nach vierzehnſtündigem Bemühen konnten
Fiſchdampfer wieder flottgemacht und nach
Gib=
ſtar gebracht werden.
Graf Luckner bei Henry Ford.
Mew York. Auf ausdrücklichen Wunſch Henry
drbs fand zwiſchen dieſem und Graf und Gräfin
uimer eine Zuſammenkunft ſtatt. Bei dieſer
Gele=
ubzeit hat dann Ford dem Grafen Luckner einen
Jagen ſeines neueſten Modells zum Geſchenk
ge=
agpt. Graf Luckner überreichte als Gegengabe ein
ile des „Seeadler”. Heury Ford erklärte u. a.:
2ucttſchland kann ſtolz auf Sie als Botſchafter des
ein dens ſein”, und hob in dem anſchließenden
Ge=
rach über ſein Unternehmen hervor, daß unter
inen Mitarbeitern ſich viele Deutſche befinden. Er
rgige hinzu: „Ich bin ja ſelbſt ein halber Deutſcher,
iu. meine Mutter eine Deutſche war”. Er gab Graf
ua ner die Verſich rung, daß das Bild des „
See=
ler:” den Ehrenplatz über ſeinem Schreibtiſch
ein=
hunen werde.
Die neuen Dichter=Akademiker.
Fritz von Unruh.
Alfred Döblin.
Theodor Däubler.
Leonhard Frank.
Die preußiſche Dichter=Akademie hat ſich mit neuen Mitgliedern ergänzt.
Fritz v. Unruh geb. 1885 in Koblenz, urſprünglich Offizier, fiel zuerſt mit ſeinen Dramen
„Offiziere” und „Prinz Louis Ferdinand” auf. Im Kriege erſchien ſein Werk „Ein Geſchlecht”
und in Rheinlands ſchwerſter Zeit der „Heinrich von Andernach‟ Erſt kürzlich iſt der Dichter
mit dem Schiller=Preis ausgezeichnet worden. — Alfred Döblin, geb. 1878 in Stettin, ſeit
1912 Nervenarzt in Berlin, ſchrieb zuerſt Novellen, ſodann die großen Romane „Die drei
Sprünge des Wang=lun” und „Wallenſtein”. — Theodor Däubler, geb. 1876 in Trieſt,
hat ſeine epiſchen und lyriſchen Dichtungen in den Bänden „Nordlicht” und „Der ſternhelle
Weg” geſammelt. — Leonhard Frank, geb. 1882 in Würzburg, trat 1914 mit dem
expreſſio=
niſtiſchen Roman „Die Räuberbande” hervor und hat mit ſeinem neuen Roman „Das
Ochſen=
furter Männerquartett” den großen Erfolg des Jahres 1927 errungen.
Neuartige Eignungsprüfung für Kraftfahrer.
Der Kandidat fährt mit einem Stift.
Bei der Eignungsprüfung für Kraftfahrer in Wien bewegt ſich ein Straßenbild auf den Prüfling
zu, der den Stift, welcher einen Wagen darſtellt, ſo nach rechts oder links bewegen muß, daß er
auf der Straße bleibt und nirgends anſtößt. Hinderniſſe und Signale ſind eingefügt. Erſt wer
auf dieſe einfache Weiſe ſeine piychiſche Eignung für den Kraftfahrerberuf nachgewieſen hat, wird
„in die Chauffeurſchule aufgenommen.
Augen der Kriegsflotte.
Flugzeuge an Bord des amerikaniſchen Linienſchiffes „California”.
Im Schatten der Rieſengeſchütze nehmen ſich die Flugzeuge der amerikaniſchen Marine — Augen
der Kriegsflotte — faſt zierlich aus. Die letzten Seemanöver vor Los Angeles haben die
gepan=
zerte Macht der Vereinigten Staaten auf dem Ozean eindrucksvoll vorgeführt.
Vom Einfluß der Ziviliſation auf die
Menſchheit.
EP. Wie aus New York gemeldet wird, fand in
Battle Creek (Michigan) ein
Raſſenverbeſſerungs=
kongreß ſtatt, deſſen Teilnehmer über die Vorteile
der modernen Ziviliſation und der wiſſenſchaftlichen
Forſchung für das Wohlbefinden und die
Lebens=
dauer des Menſchen anſcheinend keine allzu günſtige
Meinung hegen. Der Leiter des phyſiologiſchen
In=
ſtituts der Unwerſität Chicago, Dr. Carſſon,
er=
klärte zum Beiſpiel, daß der Menſch ſich
höchſtwahr=
ſcheinlich durch die Auswahl und die künſtliche
Zu=
bereitung ſeiner Speiſen beträchtlich ſchädige und
daß er beſſer daran täte, zu den Sitten ſeiner
Vor=
fahren zurückzukehren und allerhand Tiere und
Pflanzen, ſelbſt Schlangen und Gras, zu eſſen. Der
Konſum von Rauſchgiften aller Art habe gefährlich
zugenommen und die Bewohner der Städte würden
elbſt von Luft und Waſſer bedroht. Prof. Roß von
der Univerſität Wisconſin führte Klage darüber, daß
die Qualität aller Völker der Erde durch die
Auf=
zucht von Schwächlingen verdorben werde. In
früheren Zeitaltern ſeien Kranke und körperſchwache
Perſonen von ſelbſt frühzeitig ausgemerzt worden,
heute aber würden ſie am Leben erhalten und ſetzten
ſogar Nachkommen in die Welt. Trotzdem gaben die
meiſten Redner zu, daß ſich die Lebensdauer des
Menſchen ſeit der Jahrhundertwende um
durch=
ſchnittlich 13 Jahre erhöht habe. Prof. J. Fiſher von
der Univerſität Yale ſagte ſogar voraus, daß bis
Ende dieſes Jahrhunderts der Menſch im
Durch=
ſchnitt 80 Jahre erreichen werde. Dr. Alexis Carrel
vom Rockefeller=Inſtitut für mediziniſche Forſchungen
berichtete über von ihm angeſtellte Verſuche, bei
denen es ihm gelungen iſt, menſchliche Zellen auf
unbeſchränkte Zeit am Leben zu erhalten. Dr.
Car=
rel erklärte es für übertrieben, wenn man ſeine
Ex=
perimente als die Entdeckung des Geheimniſſes der
ewigen Jugend bezeichne. Bisher ſei die Erhaltung
derartiger Zellen nur dann gelungen, wenn ſie aus
dem menſchlichen Körper gelöſt und in
Verſuchs=
röhren unter günſtigeren Bedingungen untergebracht
wurden als ſie der Körper ſelbſt bot. Immerhin
beſtehe die Hoffnung, daß die Ergebniſſe ſeiner
Ver=
ſuche in Zukunft zur Verlängerung des menſchlichen
Lebens beitragen könnten.
Exploſionskataſtrophe
im Hamburger Hafen.
35 Arbeiter verletzt. — 2 Arbeiter
werden vermißt.
Hamburg. Donnerstag morgen, kurz vor
7 Uhr, hat ſich im Hamburger Hafen ein ſchweres
Exploſionsunglück ereignet. Auf einer mit
Schauer=
leuten vollbeſetzten Motorbarkaſſe der
Ham=
burger Stauereigeſellſchaft entſtand inmitten des
Elbeſtromes, querab vor der Werft Reiherſtieg, eine
Exploſion, die wahrſcheinlich durch einen
Ver=
gaſerbrand verurſacht wurde. Die Barkaſſe
ge=
riet in Brand, und ein großer Teil der Arbeiter
ſprang in verletztem Zuſtand über Bord. An Bord
befanden ſich insgeſamt 90 Perſonen. Der
Exploſion ging eine ſtarke, faſt haushohe
Stichflamme voraus, worauf eine ſtarke
Deto=
nation erfolgte, die weit umher im Hafen
ver=
nommen wurde. Schnell herbeigeeilte Barkaſſen,
Fährdampfer und Schleppdampfer retteten die über
Bord geſprungenen Arbeiter, die aus dem Eiſe
her=
ausgeholt werden mußten. Nach den bisherigen
amt=
lichen Feſtſtellungen ſind etwa 35 Arbeiter
mehr oder weniger ſchwer verletzt. Die meiſten
der Verletzten befinden ſich im Hafenkrankenhaus.
Zwei Anbeiter werden noch vermißt. Die
Barkaſſe wurde geborgen.
Die Urſache des Exploſionsunglücks
auf der Barkaſſe der Hamburger Stauerei=G. m. b. H.
konnte trotz energiſch durchgeführter Unterſuchung
bisher noch nicht feſtgeſtellt wurden.
Feſt=
geſtellt iſt, daß weder der Vergaſer, noch der
Benzin=
tank explodiert ſind. Es ſcheint vielmehr, als ob ſich
unter den Flurplatten Benzin= oder
Del=
gaſe gebildet haben, die plötzlich zur Entflammung
gebracht wurden. Ganz ungeklärt iſt, wie dadurch
der ungeheure Knall entſtehen konnte, der weithin
vernehmbar war. Durch die umhergeſchleuderten
Flurplatten wurden viele Arbeiter an Bord verletzt
und trugen Knochenbrüche davon. Einige Arbeiter
erlitten auch ſchwere Brandverletzungen. Das
Fahr=
zeug befand ſich zur Zeit des Unglücks im Schlepptau
eines Dampfers, da es im Eiſe feſtgeraten war.
Brand in einem Arſenal.
Drei Millionen Dollar Schaden.
London. Wie aus Rio de Janeiro gemelder
wird, brach im dortigen Arſenal ein Brand aus,
der für etwa drei Millionen Dollar Schaden
an=
richtete. 17 Perſonen wurden verletzt. —
Gleichzeitig brach an Bord des Kreuzers „Sao
Paulo” Feuer aus, das jedoch ſchnell gelöſcht
werden konnte. Einige Matroſen wurden verletzt.
Das Ende der Maffia auf Sizilien.
Die berüchtigte und berühmte Maffia, die
ſizi=
lianiſche Verbrecherbande, die feit Jahrzehnten die
Bevölkerung in Angſt und Schrecken hielt, iſt nun
endgültig vernichtet worden. Mit dem Aufgebot
ſtar=
ker militäriſcher Kräfte gelang es den Behörden, nach
und nach faſt ſämtliche Mitgkieder der
Verbrecher=
bande dingfeſt zu machen. Der Prozeß gegen die
154 Rädelsführer iſt nun, nach dreimonatiger Dauer,
am Dienstag von dem Schwurgericht in Termini
Imereſe (Sizilien) beendet worden. Sieben
Ange=
klagte wurden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit
ver=
urteilt, acht Angeklagte erhielten 30 Jahre
Zucht=
haus und die übrigen Zuchthausſtrafen zwiſchen 25
und 5 Jahren. Sieben der Angeklagten wurden
frei=
geſprochen. Die Verurteilten ſaßen zum Teil ſeit
Jahren in Unterſuchungshaft.
Palermo. Der Maffia=Prozeß von Termini
Imereſe hat im ganzen drei Monate und ſieben
Tage gedauert. Im Gegenſatz zu früheren, vom
Sizilianiſchen Geheimbund durch Einſchüchterung
der Zeugen und Richter erzielten Freiſprüchen, hat
er mit der Verurteilung der ganzen
Verbrecher=
bande geender, die jahrelang der Schrecken der
Be=
völkerung der durch die Frühjahrsrennen um die
Targa Florio bekannten Gegend der Madonie,
un=
weit von Palermo, war. Die Geſchworenen hatten
ſich vor dem Entſcheid drei Tage und drei Nächte
lang ununterbrochen beraten, wobei ſie das Eſſen
in der Geſchworenenkammer einnahmen. — Die
exem=
plariſche Beſtrafung der Verbrecher iſt von der
ſizi=
lianiſchen Bevölkerung mit großer Befriedigung und
Erleichterung aufgenommen worden.
Ein bedeutender Flug=Gedenktag
Ein Weltrekord von 20 Jahren: Farmans
erſter Rundſtreckenflug.
Farmans Start im Jahre 1908.
Henri Farman, der 1875 geborene franzöſiſche
Avia=
tiker, vollführte am 13. Januar 1908 mit einem
Voiſin=Apparat den erſten Rundſtreckenflug und ſchuf
ſpäter ſeinen eigenen erfolgreichen, heute ebenfalls
ganz überholten Zweideckertyp. Er war urſprünglich
Maler, dann Radrennfahrer, Automobiliſt, Pilot und
zuletzt Flugzeugkonſtrukteur. Seine Erfindungen hat
mit ſeinem 1877 geborenen Bruder Maurice
gemeinſam gemacht.
Geite 12
Nummer 13
Freitag, den 13. Januar 1928
Pon Prittwitz und Gaffron.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, im Januar.
Botſchafter Dr. F. von Prittwitz und
Gafſton verläßt am 13. Januar an Bord
der „Ballin” Deutſchland, um ſeinen
neuen Poſten in Waſhington anzutreten.
Als der friſchgebackene Botſchafter von ſeiner überraſchenden
Ernennung in Berlin nach Rom zurückkehrte, um hier ſeine
Ge=
ſchäfte als Botſchaftsrat abzuſchließen und zu übergeben, ehe er
nach einem informativen Aufenthalt in Deutſchland ſich in dieſen
Tagen auf ſeinen neuen Poſten in Waſhington begibt, fragte ich
Herrn von Prittwitz: „Wollen Sie wir ein Interview
gewäh=
ren?‟ Die Antwort lautete: „Das geht beim beſten Willen nicht.
Ich kann kein Interview geben, ehe ich mein
Beglaubigungs=
ſchreiben in Waſhington überreicht habe.” Mit dem Botſchafter=
Interview war’s demnach nichts. Alſo halten wir uns an den
Botſchaftsrat. Wenn man ſieben Jahre lang einen Menſchen bei
der Arbeit geſehen hat und viele, viele Stunden mit ihm über
Politik und Wirtſchaft geplaudert oder auch beraten hat, ſo lernt
man einen Mann ſchon etwas kennen, ſelbſt wenn er ein
wirk=
licher und guter Diplomat iſt. Denn ein Diplomat von Klaſſe
iſt wie das verſchleierte Bild von Sais. Man ſoll ihn nie ganz
erkennen und doch den Eindruck haben, als kenne wan ihn
genau, als habe er keine Geheimniſſe vor us. Herr von
Pritt=
witz iſt ein ſolcher wirklicher Diplomat. Ich habe ſtets die
Emp=
findung gehabt, daß er vollkommen offen gegen mich war, ich
habe auch nie eine Ausrede oder eine verklauſulierte oder
ver=
drehte Mitteilung von ihm erhalten, und doch blieb bei aller
Freundſchaft und Offenheit jene für einen wahren Diplomaten
unumgängliche Kunſt der Menſchenbehandlung beſtehen: intime
Diſtanz zu wahren, Vertrauen zu ſchenken und zu haben, ohne
vertraulich zu werden.
Prittwitz hat in erſter Linie die Gabe, die den umgänglichen
und liebenswürdigen Italiener alten Schlages auszeichnete: die
Gentilezza, jene Eigenſchaft, die im Norden gerade bei den
wirt=
ſchaftlich tüchtigſten Männern ſo oft ſchmerzlich vermißt wird.
Die Gentilezza des Italieners iſt jene köſtliche Kunſt, die dem
Nebenmenſchen das Leben erleichtert, in großen und kleinen
Dingen Entgegenkomen zeigt, ohne daß deshalb Dank erwartet
oder ein großer Apparat mit „Wenn” und „Aber” in Bewegung
geſetzt wird. Gentilezza iſt die beſte Anlage eines Diplomaten,
denn ſie erleichtert das Verhandeln, ſie lenkt die Unterhaltung
aus einer Bahm, bei der der andere trotz aller Reden doch nur
das „Nein” hören würde. Sie macht keine unnötigen Hoffnungen,
aber ſie enttäuſcht auch nicht. Dieſe Gentilezza des römiſchen
Botſchaftsrats aber war gepaart mit der ſeltenen Gabe, die
Men=
talität des andern raſch zu erfaſſen, aus ſeinem Sinne heraus
das Geſpräch zu leiten, infolgedeſſen dem Freund oder Gegner
wirklich zuzuhören, dann auch in der Antwort ſachlich auf ſeine
Gedanken einzugehen und ihn dadurch zu leiten, zu befriedigen
oder zu entwaffmen.
Da ſich mit dieſer Gentilezza obendrein noch eine klare
per=
ſönliche Ueberzeugung vereinte, ſo war Herr von Prittwitz nie
in der Zwangslage, gegen ſeine eigene Meinung zu handeln
oder zu reden. Er gehört zu den ſeltenen Männern der
Wil=
helmſtraße, die eine ſogenannte Zivilcourage haben. Da auch der
Bötſchafter in Rom, Herr von Neurath, ein aufrechter Mann iſt,
den gerade um ſeiner Perſönlichkeit willen zu ſchätzen wahrlich
nicht ſchwer iſt, ſo ergab ſich aus dem Zuſammenarbeiten des
Botſchafters und Botſchaftsrats in Rom eine Folge von Jahren
wirklich erfreulicher und erſprießlicher Zuſanmpenarbeit zugun=
ſten der deutſchen Politik.
Wer ſeit mehr wie zwanzig Jahren an allen möglichen
Punkten des runden Erdballs berufsmäßig mit Diplomaten aller
Länder zu tun gehabt hat, erwirbt allmählich eine gewiſſe
Kennt=
nis der Interna in der Diplcmatie. Das weſentlichſte Kriterium
für die Tüchtigkeit eines Diplomaten ſchien nach dieſen
Erfah=
rungen eigentlich immer die etwas paradoxe Tatſache: je
bedeu=
tender und vollkommener ein Diblomat in ſeinem Amte iſt, deſto
mehr Zeit hat er. Die ſtets mit Arbeit überlaſteten und gehetzten
Diplomaten ſind Stümper. Herr von Prittwitz hatte imer Zeit.
Niemals hat man unnötig bei ihm antichambrieren müſſen. Nie
aber hat er auch aus geiſtiger Faulheit heraus wie mancher
andere nichtsfagende Geſpräche fortgeſchleppt, um im „
Nichts=
ſagen” und im „Nichtsſagenden” dem Beſucher den Eindruck von
Weisheit oder Wohlwollen vorzuſpiegeln. Gerade in dieſer
An=
lage, mit Gentilezza den Begriff des „Time is monev” zu
ber=
binden, dieſer Zeitangſt der Amerikaner entgegenzubommen, wird
Pritwwitz in Waſhington ſich ſeinen Weg ebenen. Vor allem aber
iſt er ein politiſcher Kopf mit jener unſchätzbaren genigliſchen
Begabung, Endwichlungen und Wirkungen der Politik zu ahnen,
ohne durch dieſe Phantaſie ſich vom Wege der nüchternen
Wirt=
lichkeit abdrängen zu laſſen, der aus dieſer realpolitiſchen
Geiſtes=
richtung heraus auch die wirtſchaftlichen Probleme mit einer
erſtaunlichen Fähigkeit beherrſcht, — kurz und gut: einer unſerer
beſten jüngeren Politiker. Er ſieht wirklich, was in einem
Ver=
trag ſteht, und vor allem, was fehlt. Und das iſt das Wichtigſte,
ehe man Verträge paraphiert.
Herr von Prittwitz iſt aber nicht nur ein Mann der
diplo=
matiſchen Zukunft, ſondern auch ein Diplomat der Gegenwart,
Er iſt nicht hängen geblieben in den Anſchauungen der
Ver=
gangenheit, die dem Sohne einer alten Adelsfamilie nicht zu
verdenken wären, er hat ſich auch nicht nur wie mancher andere
auf den „Boden der Tatſochen” gerettet, ſondern ſeiner poſitiven
Veranlagung und ſeinem bürgerlichen Mute gemäß politiſch im
neuen Reiche zur Republik bekannt. Als er dies tat, war dies
kein Opportunismus, ſondern frühe und reife Erkenntnis der
Notwendigkeiten. Daß er es ſchon tat, als mancher noch ſchwankte,
das iſt heute einer der feſten und glückbringenden Bauſteine, die
er in ſein neues Heim nach der Republik Amerika mit
hinüber=
nimmt. Dieſer Stein wird ihm die Brücke feſtigen, die er
zwi=
ſchen Deutſchland und Amerika in Vollendung der Arbeit ſeines
Freundes Maltzahn fertigſtellen ſoll.
Prittwitz hat vaſch und überraſchend Karriere gemacht. Er
überſpringt Zwiſchenſtufen. Ich habe — sit venia verbo — an
der Wiege und an der Bahre ſeiner Botſchaftsratzeit geſtanden.
Es war im Winter 1920 zu 1921. Ich war ſeit einiger Zeit
wie=
der nach Rom zurückgekehrt und mußte wie die weiſten Fremden
im Hotel wohnen, weil in ganz Rom zu jener Zeit nicht eine
Wohnung zu haben war. Ich ſtand gerade in der Hotelhalle, als
ein eleganter junger Mann ſeinen Namen ins Fremdenbuch
ſchrieb. Ich las: „Dr. Friedrich von Prittwitz, Konſul, Trieſt.”
Alſo das war der neue Botſchaftsrat, der erwartet wurde und
der bisher den ſchwierigen Poſten im ehemalig öſterreichiſchen
Trieſt ſeit Friedensſchluß verwaltet hatte.
In Rom fand er nicht leichtere Verhältniſſe vor. Die
deut=
ſche Botſchaft hatte noch kein eigenes Gebäude, ſondern haufte,
ſo gut es ging, in den Räumen des deutſchen Geweindehquſes,
das der deutſchen Kirche angebaut iſt. Dort herrſchte in der Eile
und dem Durcheinander der erſten Monate nach Friedensſchluß
ein etwas wirrer und nicht ganz korrekter Betrieb. Im
Preſſe=
zimmer zum Beiſpiel ſaß ein eifriger und williger Mann, der
dieſen Poſten aber eigentlich aus eigener Machtvollkommenheit
eingenomen hatte. Die deutſche Kolonie Roms war zerſtreut,
der Generalkonſul, der in der erſten Zeit die Geſchäfte der
Bot=
ſchaft geführt hatte, konnte ſchließlich auch nicht mehr tun, als er
vermochte. Damals hat Prittwitz in ruhiger, aber energiſcher
Arbeit zunächſt die Orggniſation des Botſchaftsbetriebes
aufge=
baut. Denn auch dieſe Eigenſchaft iſt ihm gegeben, zu
onganiſie=
ren und vor allem zu dirigieren. Er verſteht es, den
diploma=
tiſchen Nachwuchs zu erziehen und zur Arbeit anzuhalten.
Er=
mag kein bequemer Vorgeſetzter ſein, denn er verlangt von ſeinenr
Mitarbeitern dasſelbe, was er beſitzt: Fleiß. Das iſt bei
jünge=
ren Diplomaten nicht immer ſehr beliebt.
Dann hat Prittwitz durch all die Jahre hindurch — zuerſtt
auch in recht beſchränkten Wohnverhältniſſen in der
wunder-
vollen, aber unwohnlichen Villa Coelimontana auf dem Monte=
Celio — die römiſche Botſchaft zuſammen mit Herrn von
Neu=
rath zu einer ausgezeichneten deutſchen Auslandsvertretung
aus-
gebaut. Er hat vor allem ſieben Jahre lang die ſchweren
Som=
mermonate des Auguſt und September, wenn der Botſchafter auff
Urlaub ging, im heißen Rom verbracht und die Geſchäfte der=
Botſchaft ſelbſtändig geführt. Dieſe Uebung wird ihm auf
ſeinem-
neuen Poſten ebenſo angerechnet werden müſſen, als habe
er=
bereits irgend eine Geſandtſchaft als Miſſionschef geleitet.
Aber wie ich neben Herrn von Prittwitz in der erſten Stunde:
geſtanden habe, als er nach Rom kam, ſo habe ich auch
durch=
einen Zufall ſeinen letzten Tag als Botſchaftsrat miterlebt. Ich
war gerade in den letzten Oktobertagen in Lugano, als Herr von
Prittwitz für kurze Urlaubstage dorthin kam, um ſich von der
heißen Sommerarbeit in Rom etwas zu erholen. Wir ſaßen
abends im Hotel beiſammen, als er aus Rom die Mitteilung
be=
kam, er ſolle ſofort nach Berlin zur Rückſprache mit Dr.
Streſe=
wann fahren. Er war gar nicht ſehr von der Underbrechung und
Kürzung ſeines Urlaubs entzückt, obwohl es klar war, daß es
ſich bei dieſer Beſprechung in Berlin unter anderem auch um
ſeine fällige Ernennung für einen Geſandtenpoſten handeln
mußte. Wir rieten, was ihm bevorſtehen könnte. Verſchiedene
Poſten waren nach allgemeiner Anſchauung neu zu beſetzen. Ich
tippte zunächſt auf Bukareſt oder Oslo, wo, wie ich gehört hatte.
die Geſandten wechſeln ſollten. Auch andere Miſſionen ſollten
vom allgemeinen „Revirewent” betroffen werden. Ich hatte
etwas von Angora munkeln hören und fragte: „Können Sie
nicht vielleicht als Botſchafter nach Angora kommen? Schier
ent=
ſetzt fuhr Prittwitz auf: „Aber ich kann doch noch nicht
Botſchaf=
ter werden!“ Zwei Tage ſpäter war er Exzellenz.
Die alte Geſchichte: Selbſt der blügſte Botſchafter kann ſich
irren. Der Journaliſt aber ahnt es — wenn auch nur ungefähr.
30. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
2. Tag, 4. Klaſſe In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu 100 000 Mark auf Nr. 83 230; 2 Gewinne zu 5000 Mark
auf Nr. 145 540; 2 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 280 956; 4 Gewinne
zu 2000 Mark auf Nr. 84 614, B32 930; 2 Gewinne zu 1000 Mark auf
Nr. 309 154; 8 Gewinne zu 800 Mark auf Nr. 86 B6, 107 822, D 432,
324 798; 24 Gewinne zu 500 Mark auf Nr. 37 767, 37884, 51088,
116 438, 146 908, 163 090, 22239, 325 6B, 342026, 366 647, 372 162,
374 922; ferner 80 Gewinne zu 400 Mark und 294 Gewinne zu 300 Mk.
In der heutigen Vormittags=Ziehung fiel der gezogene
Hauptge=
winn von 100 000 Reichsmark auf die Losnummer 83220 in
Ab=
teilung I nach Berlin und in Abteilung II nach Neu=Strelitz.
— In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 50000
Mark auf Nr. 229 034; 2 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 313 12;
2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 289 686; 2 Gewinne zu 3000 Mark
auf Nr. 131 641; 2 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 329 325; 4 Gewinne
zu 1000 Mark auf Nr. 98 694, 172 662; 16 Gewinne zu 800 Mark auf
Nr. 5241, 23 117, B024, 33684, 104 063, 130381, 191 405, 38 791;
14 Gewinne zu 500 Mark auf Nr. 73 256, 105 397, 175 688, 187 899,
330 217, 347 812, 369 907; ferner 108 Gewinne zu 400 Mark und B2
Ge=
winne zu 300 Mark. — Die Ziehung der fünften Klaſſe findet vom
8. Februar bis zum 13. März 1928 ſtatt.
Süße, ſaftige
Orangen 3 Pfund
Wir machen befonders darauf aufmerkſam, daß unſere
Konſerven nur neuer Ernte und erſter Qualität ſind.
Gemüſe=Erbſen ½ Ooſe 808
Junge Erbſen
95 9
„ Schnittbohnen , 70 9
Erbſen mit Kar. 1 Doſe 1.00
Karotten, gewürfelt „ 45 8
Apfelmus, extra fein , 1.00
Pfund. Apfel=Gelee
nur 4M.
Eimer
9
Johanntsbeer=Gelee „ A M.
Marinaden in A Liter=Doſen .. . . . . . .OS
Große Zitronen 3 Stück 25 8
Mandarinen . . 3 Pfund 95 8
Feinſte Tafelbutter
½ Pfund 1.
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Verſiegen der
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durch Verflüſſ
induſtrie, die
forſchern Bergi
ren zur Verflu,
eungwerk bei
jallen beſteher
teldeutſche Brau
im April des a
etwa 120 000 T.
licher Bruchteil
Auch die F
gelaufenen Je
hoher Dampfd
beſſer als bish
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von 35 bis 40
abgelaufenen
deren Hochdru
ſoll. Eine nach
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Wer
Lärmet
AAeTA TAAPAOUAOA ALA
Nummer 1
18. Januar 1928
DARMSTADTER TAGBLATT — HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN
Technische Arbeit
im Jahre 1927.
Von
Ing. Christoph Cariowitz, Leipzig.
Mag auch das Zeitalter der Maſchine mancherlei verdrängt
haben, was unſeren Altvorderen unentbehrlich erſchien, ſo hat es
uns dafür mit einer ſolchen Fülle ſegensreicher Einrichtungen
überſchüttet und damit unſer Daſein erleichtert, daß heute auch
der ärgſte Läſterer der angeblich ſo materialiſtiſchen Technik
wohl kaum auf ihre großen Errungenſchaften verzichten möchte.
Im Intereſſe der vorläufig noch zunehmenden
Erdbevölke=
rung muß jeder techniſche Fortſchritt, der das reibungsloſe
Zu=
ſammenleben ſo rieſiger Menſchenmaſſen erleichtert, zugleich auch
als ein Fortſchritt der Ziviliſation angeſehen werden. Und an
derartigen Fortſchritten war auch das abgelaufene Jahr ſehr reich.
Angeſichts der zur Neige gehenden Erdölvorräte leiſten
Wiſſenſchaft und Technik ſchon heute wertvollſte Pionierarbeit
für kommende Geſchlechter, wenn ſie es nicht erſt bis zum völligen
Verſiegen der Erdölquellen kommen laſſen, ſondern ſchon jetzt
mit großer Tatkraft zu Werke gehen, um den Erſatz des Erdöls
durch Verflüſſigung der Kohle herbeizuführen. Die J.G.
Farben=
induſtrie, die die Patente bzw. Lizenzen der von den
Kohle=
forſchern Bergius, Fiſcher und Tropſch ausgearbeiteten
Verfah=
ren zur Verflüſſigung der Kohle erworben hat, gliederte ihrem
Leunawerk bei Merſeburg eine aus etwa zwei Dutzend rieſiger
Hallen beſtehende Kohleverflüſſigungsanlage an, in der die
mit=
teldeutſche Braunkohle in Oel verwandelt wird. Dieſe Anlage,
im April des abgelaufenen Jahres fertiggeſtellt, vermag jährlich
etwa 120 000 Tonnen Oel zu liefern, womit ein ganz
anſehn=
licher Bruchteil unſeres heutigen Oelbedarfs gedeckt werden kann.
Auch die Frage beſſerer Brennſtoffausnutzung erfuhr im
ab=
gelaufenen Jahre eine weſentliche Förderung. Durch Anwendung
hoher Dampfdrücke ſollen die ſchwarzen Diamanten weſentlich
beſſer als bisher ausgenutzt werden. Schon ſind eine ganze
An=
zahl neuer Anlagen fertiggeſtellt worden, die mit Dampfdrücken
von 35 bis 40 Atmoſphären arbeiten. Die Reichsbahn gab im
abgelaufenen Jahre eine Hochdruckdampflokomotive in Auftrag,
deren Hochdruckkeſſel mit 100 Atmoſphären Spannung arbeiten
ſoll. Eine nach den Entwürfen der Schmitſchen
Heißdampfgeſell=
ſchaft in Kaſſel umgebaute Schnellzuglokomotive für 60
Atmo=
ſphären Druck befindet ſich ſchon ſeit Frühjahr 1927 im
Probe=
dienſt und hat bisher ſehr weſentliche Brennſtofferſparniſſe zu
verzeichnen gehabt. Die Siemaus=Schuckertwerke in Berlin haben
ſogar kürzlich eine Höchſtdruckdampfanlage für 225 Armoſphären
Druck fertiggeſtellt. Der Dempf wird hierbei allerdings des
außerordentlich hohen Druckes wegen ſtatt in einem Keſſel in
einer Rohrſchlange erzeugt. Da der erzeugte Dampf in einer
Turbine verwendet wird, ſo entſpannt man ihn zuvor auf 105
Atmoſphären Druck. Beſſere Ausnutzung der Brennſtoffe und
Verwertung minderwertiger Sorten bezweckt auch die
Verbren=
nung der Kohle in ſtaubförmigen Zuſtand. Das größte
euro=
päiſche Dampfkraftwerk für Staubkohlenfeuerung und
Hochdruck=
dampf, das Großkraftwerk Klingenberg der Stadt Berlin,
befin=
idet ſich ſchon ſeit Jahresfriſt in Betrieb. Die erſte deutſche
Kohlenſtaublokomotive hat etwa Mitte des abgelaufenen Jahres
den Probedienſt aufgenommen.
Während ſo die Wärmetechniker mit großem Erfolg bemüht
ſind, die den Brennſtoffen innewohnende Energie immer
voll=
ikommener auszunützen, ſind zahlreiche andere Techniker
gemein=
ſam mit den Chemikern und Phyſikern am Werke, um die Güte
ider Werkſtoffe zu verbeſſern. Die höheren Dampfdrücke, die der
Wärmetechniker einführte, ſetzen natürlich auch einen äußerſt
wwiderſtandsfähigen Werkſtoff voraus. Ebenſo ſtellen die erhöhten
AAnſprüche der Verbraucher auf allen anderen techniſcheinduſtriel=
Uen Gebieten eine beſſere Güte der Werkſtoffe voraus, als man
es noch vor einem Jahrzehnt gewöhnt war. Die im Herbſt 1927
ſin Berlin veranſtaltete Werkſtoffſchau trug dieſen neuen
Forde=
rrungen Rechnung.
Die in etwa einem Jahrhundert zur Neige gehenden
Eiſen=
erzvorräte unſerer Erde laſſen die Sorge nach einem Erſatz für
Dieſes wichtigſte Metall ſchon heute ais ſehr begründet erſcheinen.
Es iſt ja nicht ausgeſchloſſen, daß es den vereinten Bemühungen
wer Wiſſenſchaft noch gelingt, einen guten Erſatz für das Eiſen
in den Legierungen des Aluminiums zu finden, doch bleibt es
Fraglich, ob dieſe Leichtmetalle jemals ſo härtbar ſein werden
wvie das Eiſen und ſeine Legierungen. Nur zögernd ſchreitet
heute der Konſtrukteur zur Verwendung von Leichtmetallen,
ob=
wvohl es unter ihnen ſchon Legierungen gibt, die dem Flußeiſen
an Feſtigkeit nicht nachſtehen. Die Werkſtoffſchau legte beredtes
Zeugnis darüber ab, wie im Flugweſen, Kraftwagen=,
Kraftrad=
uund Fahrradbau, im Waggonbau, Schiffsbau, Keſſel= und Be=
Sälterbau und mancherlei anderen Induſtrien die Leichtmetalle
Serwendet werden können. Die Zeit dürfte nicht mehr fern ſein,
rvo der Verbrauch an Eiſen durch internationale Vereinbarungen
niur für hochbeanſpruchte Maſchinenelemente und Geräte
frei=
gegeben iſt, während alle anderen Teile aus Leichtmetallen her=
Seſtellt werden müſſen.
Die weitere Mechaniſierung der landwirtſchaftlichen Betriebe
rnacht langſame, aber ſtetige Fortſchritte. Im Herbſt des abge=
Caufenen Jahres fand in den zuckerrübenbauenden Gegenden
Deutſchlands eine von Erfolg begleitete Vorführung von Rüben=
Erntemaſchinen ſtatt, die den Landwirten Gelegenheit geben
ollte, das mechaniſche Körfen und Roden der Zuckerrüben durch
Eigene Anſchauung kennen zu lernen.
Als bemerkenswerte Neuerung im Eiſenbahnweſen müſſen
vie Verſuche zur mechaniſchen Zugbeeinfluſſung, die beim
Ve=
agen des Lokomotivführers den Zug bei Haltſtellung des
Si=
nials zum Stehen bringen ſollen, die Einführung der Maſchine
m: beit beim Eiſenbahnoberbau und die ſtetige Weiterführung der
glektriſchen Zugförderung angeführt werden.
Auch der Automobilverkehr machte weitere Fortſchritte. V.=
Heißungsvoll für Autofahrer und Publikum iſt die Entwicklung
wes Automobilſtraßenbaues. Wenn wir auch noch weit von dem
Ausbau eines Automobilſtraßennetzes entfernt ſind, ſo haben
woch die Verſuche und Planungen im vergangenen Jahre
er=
reuliche Fortſchritte gemacht.
Auf dem Gebiete des Schiffsbaues hat das Streben nach
Höchſter Wirtſchaftlichkeit (angeſichts des ſcharfen Wettbewerbs
ſoer ſchiffahrttreibenden Nationen eine unbedingte
Notwendig=
leit für jede Reederei) ebenfalls zur Einführung hochgeſpannten
Dampfes und der verſuchsweiſen Einführung der
Kohlenſtaub=
ſieuerung geführt. Ferner hat man Abdampfturbinen eingebaut,
uim die Energie des Damtfes vollkommener auszunutzen als
wisher. Mit der in verſchiedenen Ländern erfolgten Stapellegung
großer Schnelldampfer, die hinſichtlich der Geſchwindigkeit alle
wisherigen Schnelldampfer überbietn ſollen, ſcheint ein äußerſt
ſcharfer Kampf um die kürzeſten Fahrtzeiten über den Atlantik
Bevorzuſtehen. (Vgl. den folgenden Aufſatz von Harms. D. Red.)
R
.
Wer nichts zu tun hat, findet niemals Zeit,
Weiſt alles von ſich mit geſchäft gen Mienen;
Wer ernſtlich wirkt und ſchafft, iſt ſiets bereit,
Auch andern gern mit Rat und Tat zu dienen
Fr. Bodenſiedt (1819—1892).
Auf flugtechniſchem Gebiet erregte die mehrfache erfolgreiche
Ozeanüberquerung verſchiedener Flieger beſonderes Aufſehen.
Weniger Beachtung fand die Tatſache, daß ein engliſcher Flieger
beim Wettbewerb um den Schneider=Pokal, der über Venedig
ausgetragen wurde, die ungeheuere Geſchwindigkeit von 519
Kilo=
metern in der Stunde erreichte, und etwas ſpäter das engliſche
Flugzeug „Gloſter Napier IV” ſogar 35 Minuten lang mit einer
Geſchwindigkeit von 523 Kilometern ſlog. Gegenüber dieſer
Ge=
ſchwindigkeit, die in einigen Jahren vielleicht ſchon keine
Selten=
heit mehr ſein wird, verlieren die 330 Kilometer
Stunden=
geſchwindigkeit, die ein engliſcher Fahrer mit einem 1000
pferdi=
gen Rennwagen erzielte, ihren erſtaunlichen Charakter, obwohl
ſie für einen Kraftwagen einen Rekord darſtellen. Höchſte
Be=
wunderung verdient auch der 14ſtündige Weltrekord des
Segel=
fliegers Schulz in Roſitten und der Höhenrekord von 12945
Metern, den kürzlich der qmerikaniſche Flieger Kapitän Gray im
Freiballon aufſtellte.
Die Verwendung immer kürzerer Wellen, die Rückkehr zur
Funkenſtrecke, die Aufnahme des Bildfunkes zwiſchen Berlin
und Wien am 1. Dezember und das erſte drahtloſe
Telephon=
geſpräch zwiſchen Europa und Amerika in den erſten Januartagen
des abgelaufenen Jahres mögen als bemerkenswerte Ereigniſſe
auf dem Gebiete der drahtloſen Technik angeführt ſein. Für
Deutſchland iſt die Inbetriebnahme des Deutſchlandſenders mit
dem höchſten Funkturm der Welt in Zeeſen bei Berlin
be=
merkenswert.
Zieht man zuſammenfaſſend die Summe der im
abgelaufe=
nen Jahre erzielten Fortſchritte, die hier nur zu einem geringen
Bruchteil angeführt werden konnten, ſo darf man das Jahr 1927
zu einem der erfolgreichſten ſeit Kriegsende rechnen.
*Deutscher Schiffbaul92?
Von
Dipl.-Ung. H. Harms, Hannover.
Das vergangene Jahr hat dem deutſchen Schiffbau reichliche
Beſchäftigung gebracht. Im Gegenſatz zu den Vorjahren herrſchte
wieder emſige Tätigkeit auf den Werften; denn nicht nur die
großen, ſondern auch die kleinen ſind mit Aufträgen bedacht
worden. Es ſei nur erwähnt, daß die Hapag etwa 20, der Llond
etwa 18 Schiffe im Bau haben, dazu kommen entſprechend
nied=
rigere Zahlen der kleineren Reedereien ſowie einige
bemerkens=
werte Auslandsaufträge. Beſonders beachtenswert iſt, daß das
umfangreiche Lloyd=Programm 2 Fahrzeuge von 46 000
Brutto=
regiſtertonnen, alſo faſt von der Größe des „Imperator” enthält.
Sehr intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß in Deutſchland ein
Nückgang des Motorſchiffprozentſatzes eingetreten iſt, deſſen
Urſache in der Einführung der Kolbenmaſchine mit
Abdampf=
turbine — Syſtem Bauer=Wach — zu ſuchen iſt, ergibt doch die
Ausuußung des ſonſt im Kondenſator vernichteten
Temperatur=
gefälls der normalen Kolbenmaſchine in einer auf dieſelbe Welle
arbeitenden Abdampfturbine einen Leiſtungsgewinn von 25 bis
30 Prozent, bzw. eine gleiche Brennſtofferſparnis. Daneben
machen auch die wirtſchaftlichen neuzeitlichen Turbineuanlagen
dem Dieſelmotor unter gewiſſen Vorausſetzungen erfolgreich
Konkurrenz, vor allem bei großen, ſchnellfahrenden
Fahrgaſt=
ſchiffen, wie den beiden Rieſendampfern des Lloyd und dem
27 000=Tonnen=Dampfer der Hamburg—Süd=Amerika—Linie
— Cap Arcona —, während nach neueſten Berichten in England
ein 50 000=Tonnen=Schiff für die White=Star=Line mit
Dieſel=
motorantrieb von 100 000 PS bei Harland u. Wolf, Belfaſt, im
Vau ſein ſoll.
Betrachten wir den Dieſelmotorantrieb näher, ſo zeigt ſich,
daß dem doppelt wirkenden Zweitaktmotor, in deſſen Baut
Deutſchland, und hier vor allem die M.A.N., führend iſt, der
Vorzug gegeben wird. Die Konzentration der Leiſtung in nur
wenigen Zylindern, wie ſie durch dieſe Bauart naturgemäß
ge=
geben iſt, wird der Maſchine immer weitere Verbreitung
ver=
ſchaffen. Es möge erwähnt werden, daß auch die beiden bei
Blohm u. Voß, Hamburg, im Bau befindlichen Schweſterſchiffe
der Cleveland”, die mit 17000 Bruttoregiſtertonnen die
größ=
ten deutſchen Motorſchiffe ſein werden, doppelt wirkende
Mo=
toren, Bauart M.A.N., erhalten. Mit der Indienſtſtellung
die=
ſer Fahrzeuge wird der Dieſelmotor erſtmalig deutſcherſeits in
die Fahrt nach New=York eingeführt werden.
Der Vollſtändigkeit halber müſſen noch ein paar Worte über
den Kleinſchiffbau geſagt werden. Es zeigt ſich, daß die
Klein=
ſchiffahrt immer mehr zum Dieſelantrieb übergeht, ſteht ihr
doch im kompreſſorloſen Motor eine äußerſt wirtſchaftliche,
betriebsſichere, ſowie im Aufbau und in der Bedienung einfache
Maſchine zur Verfügung. In dieſem Jahre ſind deshalb die
erſten Fiſchdampfer erſolgreich mit derartigen Motoren
aus=
gerüſtet worden. Auf Schleppern und Fahrgaſtſchiffen haben
ſie weitere Verbreitung gefunden, auch ſind ſie auf einem
Lotſen=
ſchi,f ſowie anderen Spezialfahrzeugen zur Anwendung gelangt.
Die Auslandsaufträge haben ausſchließlich hochwertige
Farzeuge umfaßt. Der bemerkenswerteſte Auftrag iſt der auf
ein Fahrgaſtſchiff von 17 000 Bruttoregiſtertonnen für die
Schweden=Amerika=Linie, den die Werft von Blohm u. Voß trotz
ſchärfſter Konkurrenz, vor allem engliſcher Firmen — von 15
Angeboten waren 6 engliſche — hereinholen konnte. Leider
wird allerdings die Maſchinenanlage nicht mitgeliefert; denn
die Reederei wünſchte den Einbau von Burmeiſter u. Wain=
Motoren, die in Kopenhagen hergeſtellt werden. Die größte
Zahl von Auslandsaufträgen haben die Deutſchen Werke A.G.,
Kiel, aufzuweiſen, „nämlich die auf 2 ſchnellfahrende
Motor=
frachtſchiffe von 89/0 bis 9000 Tonnen Tragfähigkeit für
ſchwe=
diſche, ſowie auf 3 Motorſchiffe gleicher Größe für norwegiſthe
Rechnung, die ſämtlich doppelt wirkende Zweitaktmotoren von
4—5000 PS der Bauwerft erhalten. Erwähnenswert ſind
außer=
dem die Aufträge auf 2 Motartankſchiffe von 15000 Tonnen
Tragfähigkeit — Germania=Werft, Kiel —, 1 Motorſchiff von
21 000 Tonnen — Bremer Vulkan —, ſowie auf 3 Motortatk:
ſchiffe von 10 (00 Tonnen — Schichau —, ſo daß alſo der
Motoi=
antrieb vorherrſchend iſt. Dampfantrieb erhalten nur einige der
10 kleinen, für Rußland im Bau befindlichen Küſtenſchiffe.
Psychotechnik
zur Verkehrssicherung.
Von
Ing. Karl Becker-Darmstadt.
Die Pſychotechnik, die wechaniſche Prüfung der Tauglichkeit
für einen beſtimmten Beruf, in ihren Anfängen vielfach bekämpft,
ſtellt heute ein unbedingt anerkanntes Verfahren dar, um
un=
geeignete Arbeitskräfte auszuſchalten. Sie ermöglicht es, nach
wiſſenſchaftlich begründeter Methode zu beurteilen, ob ein
Be=
werber die nötigen Eigenſchaften und Fähigkeiten beſitzt, die der
von ihm gewählte Beruf erfordert.
Beſonders wertvolle Dienſte leiſtet die Pſychotechnik bei der
Auswahl des Verkehrsperſonals (Krafwagenführer,
Straßen=
bahnwagenführer, Triebwagenführer, Lokomotivführer). Bei
ihnen ſind die Anforderungen beſonders groß. Will der Führer
eines dem öffentlichen Verkehr dienenden Fahrzeuges allen
An=
forderungen gerecht werden, ſo muß er befähigt ſein, außer der
Bedienung des Fahrzeuges und der Beobachtung der Signale
auch die Gefahren plötzlich auftretender Verkehrshinderniſſe
ſchnell zu erfaſſen, um Unfälle abzuwenden. Dies iſt ihm aber
nur möglich, wenn er neben körperlicher Veranlagung auch die
nötigen ſeeliſchen Fähigkeiten beſitzt, in jeder Lage Herr zu
wer=
den. Denn nicht die Hand iſt es, die das Fahrzeug ſteuert,
ſon=
dern das Hirn. Jede Maſchine, und ſei es die vollkommenſte, iſt
ſeelenlos, iſt gleichgültig gegen äußere Eindrücke.
Bild 1. Schema eines Prüfstandes für Kraftwagenfährer.
Nicht jeder Menſch iſt aber befähigt, jede Leiſtung unter
ſchwierigſten Verhältniſſen zu vollbringen. Auch erfordert jeder
Beruf in bezug auf Ausdauer, Aufmerkſamkeit, Umſicht,
Ent=
ſchlußfähigkeit, Beobachtungsvermögen, Werkfähigkeit, Ruhe,
Tat=
bereitſchaft u. a. m. eine beſondere Befähigung. Dieſe
feſtzu=
ſtellen, iſt Aufgabe der pſychotechniſchen Berufseignungsprüfung
Welche Hilfsmittel ihr hierbei für die Verkehrsſicherung zur
Ver=
fügung ſtehen, ſollen nachſtehend einige Beiſpiele zeigen.
Bild 1 zeigt einen Prüftand für Kraftwagenführer. Auf
einem ſchwach geneigten Tiſche g erblickt der Prüfling von der
Bank b aus ein der Wirllichkeit nachgeahmtes Straßenbilbd. Das
Urbild der Straße iſt auf einem endloſen Bildſtreifen
aufgezeich=
net und wird durch einen mit auffallendem Licht arbeitendem
Bildwerfer auf der Tiſchplatte wiedergegeben. Auf dieſen
Strei=
fen fällt der Schatten einer kleinen rechteckigen Scheibe, die der
Führer mittels eines Lenkrades ſenkrecht zur Laufrichumg des
Bild 2: Lehr- und Prütstand für Straßenbahntahrer.
Papierſtreifens verſtellen bann und deren Bild auf dem
Straßen=
bilde ebenfalls erſcheint. Bewegt ſich der Streifen, ſo ſteuert
der Prüfling durch Betätigung des Lenkrades das Schattenbild
genau ſo, als ob er einen wirklichen Kraftwagen auf
verkehrs=
reicher Straße lenken würde. Zur Regelung der
Geſchwindig=
keit eines kleinen Elektromotors, der den Bildſtreifen antreibt,
dient ein Gashebel d. Ein Manometer, das beobachtet werden
muß, ſorgt für die Ablenkung und Verteilung der
Aufmerk=
amkeit.
Die Auswertung der Eignungsprüfung zeigt eine
Vorrich=
tung ſelbſttätig an und meldet außerdem jeden Vorſtoß gegen
die Fahrregeln durch ein elektriſches Signal.
Die nach ähnlichen Grundſätzen gebaute Prüfeinrichtung
(Bild 2) iſt ſowohl zum Feſtſtellen der Berufseignung für den
Fahrerdienſt, als auch zum Anlernen der Fahrer beſtimmt.
langCan
„chnell
Bild 3. Der Prütling zeigte wenig Gefühl für
Fahrgeschwindig-
keiten und beging sechs Fehler, die praktisch zu
Zusammen-
stößen getührt hätten.
Zur Feſtſtellung der Berufseignung wird der Apparat ſo
eingeſtellt, daß er ohne Vorkenntniſſe bedient werden kann. Der
Prüfling iſt nach kurzer Anleitung in der Lage, die Hebel am
Führerſtande ſo zu handhaben, wie es nach den Reizen auf
be=
wegter Fahrbahn notwendig iſt. Auch hier werden Fehler durch
ein Zählwerk ſelbſttätig vermerkt. Die Eignung für den Beruf
eines Fahrers wird dann nach der Zahl der vom Prüfling
ge=
machten Fehler beurteilt. Damit der Prüfungsleiter während
des geſamten Vorganges den Prüfling aufmerkſam beobachten
kann, iſt die Einrichrung mechaniſiert.
Bild 3 bis 5 veranſchaulichen Aufzeichnungen des
Arbeits=
verlaufs an Apparaten, bei denen die Prüflinge durch richtige
Betätigung der Bremskurbel des Fahrzeuges Zuſammenſtöße mit
entgegenlaufenden Fahrzeugen zu verhindern hatten. Die
be=
gangenen Fehler hat der Apparat durch rote Punkte, die hier
ſchwarz dargeſtellt ſind, vermerkt. Die Aufgabe lautete: möglichſt
ſchnell fahren, keine Fehler machen, Zuſammenſtöße verhindern!
Die aufgenommenen Schaubilder zeigen das Ergebnis der
Berufseignung und den Verlauf des Arbeitsganges. Sie
ermög=
lichen es ſomit, bei geübter und richtiger Deutung wertvolle
Freitag, 13. Januar 1928.
Technik der Gegenwart
Nummer 1.
Schlüſſe ſowohl auf die Arbeitsart, als auch auf die
Veran=
lagung des Prüflings zu ziehen.
Nach der Arbeitskurve (Bild 3) iſt der Prüfling zwar raſch
gefahren, auch hat er ſtets rege gebremſt, beſitzt aber zu wenig
Gefühl für die richtige Abſtufung der Fahrgeſchwindigkeit; denn
meiſt gerade durch das Abbremſen hat er ſechsmal gefehlt und
iſt dadurch mit den anlaufenden Fahrzeugen zuſammengeſtoßen.
Bild 4 zeigt die Leiſtungen eines Prüflings, der zu langſam,
faſt bedächtig gefahren iſt. Er arbeitete jedoch fehlerfrei und
zeigte gute Vorausſicht, Zuſammenſtöße zu verhindern.
Die Leiſtungen eines nervöſen und unruhigen Prüflings
gibt Bild 5 wieder. Der Prüfling ließ trotz lebhaften Arbeitens
neun Zuſammenſtöße unverhindert.
In der Darſtellung entſpricht der Führerſtand dem eines
neuzeitlichen Triebwagens. Neben der Fahrkurbel mit
elek=
triſchem Antrieb. iſt Vor= und Rückwärtsſchaltung vorhanden.
Auch der Sandſtreuer fehlt nicht; er iſt mit der ſchnellwirkenden
Bremſe verbunden. Die Anfahrkurbel iſt mit dem
Handbrems=
hebel durch eine Verrieglung derart geſchaltet, daß ein Bremſen
Bild 4. Der Prüfling besitzt gute Voraussicht für etwaige
Zu-
sammenstöße und arbeitete tehlertrei.
dur möglich iſt, wenn die Kurbel für Fahrt mindeſtens in
Null=
ftellung oder gleichfalls in Bremsſtellung iſt, und umgekehrt.
Dadurch wird der Anwärter gezwungen, die einzelnen
Hand=
lungen genau nach Vorſchrift auszuführen und einer
Abdroſſe=
lung des Motors vorzubeugen. Durch eine für ihn unſichtbar
eingebaute Verklemmung wird er mit Störungen jeder Art
ver=
traut gemacht. Tritt eine Störung ein, ſo muß der Prüfling
den Strom abſtellen und die Störungsurſache ermitteln, bevor
er die Einrichtung weiter bedienen kann. Die Kurbelftellungen
„Mittelfahrt” und „ſchnelle Fahrt” müſſen immer und ſachgemäß
benutzt werden.
Das entgegenlaufende Bild kann vom Prüfling in
wechſeln=
der Fahrgeſchwindigkeit durch einfache Bedienung der Apparate
am Führerſtande bewegt werden.
D
(ang.sam
Fchnell
Bild 5. Leistung eines nervösen, unruhigen Prüflings. Die
Auf-
nahme zeigt neun Fehler.
Außerdem ermöglicht es der Apparat, einer unbeſchränkten
Anzahl von Lernenden die im geſchloſſenen Ram ausgeführten
und mit allen Hinderniſſen erſchwerten „Probefahrten” ohne
irgendwelche Ablenkung mitzuerleben und ſie dabei einen derart
ſeeliſch vertieften Unterricht praktiſch genießen zu laſſen, der weit
wirkſamer iſt, als allgemeine theoretiſche Vorträge. Auch kann
man wohl behaupten, daß dieſe Lernmethode in höchſtem Maße
das Verantwortungsgefühl weckt und ſtärkt. Erſt wenn der
An=
wärter für den Fahrdienſt am Lernapparat die Bedienungsgriffe
vollſtändig beherrſcht und ihm die geſamte Fahrtechnik, auch in
Gefahrfällen, in Fleiſch und Blut übergegangen iſt, wird er auch
den Anforderungen des praktiſchen Fahrdienſtes in jeder
Hin=
ſicht gerecht werden können.
Bild 6. Wandermarkenapparat, zur Feststellung der
Berufs-
eignung und Tatbereitschait tür den Dienst eines Rangierers
bei Eisenbahnen und Straßenbahnen.
Ein weiteres beachtenswertes Gerät für die Prüfung
pſycho=
techniſcher Berufsprüfung im Verkehrsdienſte iſt der durch Bild 6
veranſchaulichte Wandermarkenapparat. Er wird namentlich für
die Prüfung des Rangierperſonals bei Eiſen= und
Straßen=
bahnen ſowie für Kranführer und Fahrſtuhlleiter angewendet.
Mittels des Wandermarkenapparates wird feſtgeſtellt, ob der
Prüfling die nötige Tatbereitſchaft beſitzt und befähigt iſt, alle
Bewegungsvorgänge, die er entweder ſelbſt ausführt oder bei
denen er mitgehen und ſie beobachten muß, ſowie alle
Einzel=
heiten im Verlaufe dieſer Vorgänge ſicher zu erfaſſen.
Auch Laufbandapparate und Augenprüfer leiſten bei der
Unterſuchung des Verkehrsperſonals gute Dienſte. Erſtere dienen
zur Prüfung der Aufmerkſamkeit, letztere zur Feſtſtellung der
Blendwirkung, die heute im Verkehr durch Scheinwerfer und
andere Urſachen häufig Anlaß zu Unfällen gibt. Aehnlichen
Zwecken dienen Augenmaßprüfer und Optometer.
Alle dieſe Einrichtungen tragen zur Hebung der
Verkehrs=
ſicherheit weſentlich bei. Sie erſparen außerdem Zeit und Mühe,
uim ungeeignete Kräfte zu ihrem eigenen Wohle und zum Wohle
der Geſamtheit von Berufen fernzuhalten, für die ſie nicht
be=
fähigt ſind. Denn es iſt zweifellos richtiger, den Menſchen
dort=
hin zu ſtellen, wo es ihm körperlicher und geiſtiger Befähigung
auch ſeeliſch möglich iſt, Höchſtleiſtungen zu vollbringen, ſtatt an
H:mmungen, die er nicht zu überwinden vermag, zu ſcheitern.
Von kommenden
Ausstellungen.
Von
Dipl.-Ing. Kreh, Mainz.
Ausſtellungen, die in erſter Linie immer Schauſtellung zur
verkaufender Waren bedeuten, ſind eine ſehr alte Einrichtung.
Schon immer waren ſie notwendig, um den Abſatz der Waren
zu begünſtigen. Ebenſo wie die Reklame haben in neueſter Zeit
auch Ausſtellungen an Bedeutung gewonnen. Im Laufe der
Zei=
ten haben entſprechend der Entwicklung der Wirtſchaft auch die
Ausſtellungen einen Wandel durchgemacht. Von der
mittelalter=
lichen Meſſe zu den Weltausſtellungen des vergangenen
Jahr=
hunderts iſt ein großer Entwicklungsgang umfaßt, der vielleicht
in unſeren Tagen an einem neuen Wendepunkt angekommen iſt.
Ein Zeichen hierfür mag die ſtumme Werkſtoffſchau ſein, die der
Vergangenheit angehört, und eine Dauerausſtellung werden,
deren Pläne jetzt auftauchen. Befonders das Bauen hat in den
letzten Jahren das Ausſtellungsweſen beherrſcht. Auch die
kom=
menden Jahre werden neue Bauausſtellungen bringen, über die
folgendes berichtet werden kann:
I. Ausstellung „Heim und Technik‟
München 1928.,
Die bayeriſche Landeshauptſtadt dürfte in dieſem Jahr
wie=
der einmal eine Ausſtellung beherbergen, die auf weite Kreiſe
Anziehung ausüben wird. Under dem Vorſitz und auf Anregen
von Exz. Oskar von Miller ſind eine Reihe führender
Perſön=
lichkeiten zuſamengetreten und haben im Verein mit dem
Ver=
band techniſch=wiſſenſchaftlicher Vereine ein Konſortium gebildet,
das die Leitung der Ausſtellung übernommen hat. Die
Geſchäfts=
beitung liegt in Händen des Direktors Joſ. N. Jurneck. Die
Ausſtellung wird im Mai eröffnet und bis Oktober offen bleiben.
Auf dem ſchon oft benutzten Ausſtellungsgelände der Stadt
Mün=
chen ſind 30 000 Quadratmeter Grundfläche in feſten Hallen zur
Verfügung geſtellt worden. Alles, was die Technik für den Bau
und die Ausgeſtaltung der Innenräume geſchaffen hat, wird in
der Ausſtellung gezeigt werden. Die Erforderniſſe zum Heizen,
Kochen, Waſchen, Beleuchten und die weitgreifende Verwendung
der Elektrizität im Haushalt werden vorgeführt. Dabei handelt
es ſich natürlicherweiſe nicht um eine wahlloſe
Aneinander=
reihung von Geräten und Maſchinen, ſondern ſie ſind
ſyſte=
matiſch aufgebaut und in Gruppen aufgeteilt. Die
Ausſtellungs=
leitung wird ſich bemühen, alle Teile ſorgfältig vorzubereiten
und ſtörendes Beiwerk fernzuhalten. Neben einer hiſtoriſchen
Abteilung werden vollſtändig eingerichtete Wohnungen, und zwar
von der Kleinwohnung bis zum Einfamilienhaus gezeigt
wer=
den. Wie üblich werden Vorführungen und Vorträge in
beſon=
ders hierzu eingerichteten Sälen das Verſtändwis der Beſucher
etweitern. Bei dieſem weitumfaſſenden Programm und der
großzügigen Anlage der ganzen Ausſtellung kann angenommen
werden, daß der Beſuch, insbeſondere auch für Fraen, ſehr
lohnend ſein wird.
III. Ausstellung „Gas und Wasser”
Berlin 1929.
Anfangs Auguſt 1927 fand in Berlin in Anweſenheit von
etwa 90 Fachmännern die konſtituierende Verſammlung eines
Komitees ſtatt, das die Vorbereitungen für die Ausſtellung „Gas
und Waſſer” übernommen hat. Dieſe Ausſtellung wird einen
Auftakt für die große Ausſtellung des Jahres 1930 bilden. Herr
Dr. Bertelswann von den Berliner Gaswerken entwichelte
ein Programm für die Abteilung Gas, aus dem hervorgeht,
daß von den Rohſtoffen an bis zur Gasfernverſorgung alle
Ein=
zelheiten der Gasbereitung, =verwertung und =verwendung in
der Ausſtellung behandelt werden ſollen. Der Vorſitzende des
Vereins Deutſcher Gas= und Waſſerfachmänner, Herr Kühne,
ſtellte anſchließend hieran dar, wie etwa die Abteilung Gas
auf=
zubauen ſein wird. Vom Vorkommen des Waſſers, ſeinen
phyſi=
kaliſchen und chewiſchen Eigenſchaften, der Biologie und
Bak=
teriologie, der Reinigung ausgehend, wird als Kern der
Aus=
ſtellung die Gewinnung, Fortleitung und Verteilung des Waſſers
dargeſtellt. Eine hiſtoriſche Abteilung, eine Abteilung Hygiene
des Waſſers und eine Abteilung Waſſerwirtſchaft bilden den
Schluß dieſes Programs. Die verſchiedenen Vertreter der
be=
teiligten Induſtrien ſicherten einhellig ihre Mitarbeit zu. Ein
Präſidium und je ein Ausſchuß für das Gas= und Waſſerfach
wurde gebildet.
III. Bauausstellung 1930—40.
Im Oktober 1926 tauchte erſtmalig der Gedanke einer großen
Bauausſtellung auf, die vom Deutſchen Werkbund ausgehen
ſollte und die ſich in dem Schlagwort „Die neue Zeit”
charakteri=
ſieren ließ. Der Uebereifer Einzelner wollte aus dieſem Plan
eine Weltausſtellung werden laſſen, wodurch der Vorſchlag etwas
in Mißkredit ham. Die Bauinduſtrie griff den Plan auf und
ver=
dichtete ihn im Juli vorigen Jahres zur Gründung eines
Ver=
eins Bauausſtellung e. V. Ende vorigen Jahres ſchloß dieſer
Verein einen Vertrag mit der Stadt Berbin, wonach dieſe das
Gelände am Bahnhof Witzleben für eine zehnjährige
Bauausſtel=
lung zur Verfügung ſtellt und ſicherte ſomit die Durchführung.
Gelegentlich einer Preſſebeſprechung führte der Vorſtand des
Vereins, Baurat Dr.=Ing. Riepert aus, daß man durch die
Aus=
ſtellung bezwecken wolle, die alljährlich in einzelnen Teilen
Deutſchlands geplanten Einzelveranſtaltungen in einem großen
Unternehmen zuſammenzufaſſen. Ein allgemeiner Wettbewerb
unter allen deutſchen Baukünſtlern ſoll ausgeſchrieben werden,
um Pläne für die Ausgeſtaltung der geſamten Ausſtellung zu
erhalten. Der Reichskommiſſar für Ausſtellungen und
Meſſe=
weſen Geheimrat Matthies hat den Plan gutgeheißen und ihm
ſeine Förderung zugeſagt. In dem Verein iſt in erſter Linie die
Bauinduſtrie vertreten, die Mitwirkung von Handwerk, Kunſt
und Wiſſenſchaft iſt geſichert. Soweit bis jetzt bekannt, wird ſich
die Ausſtellung in vier große Gruppen gliedern:;
1. Bauſtoffe, Werkzeug und Gerät.
2. Bauausführungen mit den zugehörigen Maſchinen,
Werk=
zeugen und Geräten.
3. Baukunſt, Bauwiſſenſchaft, Bauverwaltung und
Bau=
finanzierung.
4. Lehrweſen.
Der Plan umfaßt in dieſen vier Gruppen Hoch= und
Tief=
bau, Ingenieurbauweſen aller Art, Innenausgeſtaltung.
Denk=
mal= und Friedhofskunſt und Gartenbaukunſt. Ein Entwurf von
ſehr großen Ausmaßen. Er ſcheint gerechtfertigt, wenn man
be=
achtet, daß unſere deutſche Bauwirtſchaft in den komenden
Jahren vor große Aufgaben geſtellt ſein wird. Die Beſchaffung
der immer noch mangelnden Wohnräume, die Ausbildung unſe= PERBONLICHES AUS DER TECHNIK
rer Verkehrsanlagen, insbeſondere die Automobilſtraßen, ſind
Probleme, die nur unter Zuſammenfaſſung aller Kräfte zu einer
gedeihlichen Löſung geführt werden können. Zur weiteren
Aus=
geſtaltung des Gedankens wird neuerdings vorgeſchlagen, in
jedem Jahre eine beſonders zugkräftige Idee der Ausgeſtaltung
zugrunde zu legen. In einem Jahre ſoll ewwa die Hygiene des
Hauſes beſonders behandelt werden, in anderen Jahren die
Rationaliſierung des Hausweſens, die Beziehungen zwiſchen Deſſau die Exnermedaille,
Haus und Menſch oder ähnliches. So wird die geplante
Aus=
ſtellung auch über den Raum der Fachwelt hinaus für die
ge=
ſamte deutſche Kultur von Bedeutung ſein und zu einer Lehrſtatt Rhein.=Weſtf. Elcktrizitätswerkes in Eſſen, Arthur KoeppcEF.
für die aufwachſende Generation werden.
KURZE MITTEILUNAEN
* L. Z 127. Nach der glorreichen Fahrt des 2 R 3 (, Z 126) iſt danr
der Tatkraft Dr. Eckeners ein neues Schiff auf Stapel gelegt worden,
das bereits im kommenden Frühjahr ſeine Probefahrten beginnen wird.
Das Schiff wird berufen ſein, eine Luftſchiffverbindung Spanien—Süd=
Amerika herzuſtellen. Es übertrifft alle bis jetzt gebauten
Zeppelin=
luftſchiffe hinſichtlich der Größe um ein ſehr erhebliches Maß. Der
Nenninhalt des Tragkörpers beträgt 105 000 Kubikmeter, die Länge über
alles 235 Meter, der größte Durchmeſſer 30,5 Meter, die größte Höhe
33,5 Meter. Der Querſchnitt des Tragkörpers bildet ein regelmäßiges
28=Eck. Als Maſthinenanlage werden 5 umſteuerbare Maybach=Motoren
von je 530 PS, insgeſamt alſo 2650 FS, eingebaut. Einen weſentlichen
Fortſchritt in techniſcher Beziehung bedeutet die erſtmalige Verwendung
eines gasformigen Betriebsſtoffes. Das Schiff wird in der Lage ſein,
15 Tonnen Nutzlaſt über 10 00 Kilometer mit einer Geſchwindigkeit von
100—110 Kilometer in der Stunde zu befördern. Die Beſatzung beſteht
aus 25 Maun. Für die Fahrgäſte ſind 10 Wolnkammern mit je 2 Betten
neben großen Aufenthalts= und Speiſeräumen ſowie Küche und ſonſtigen
Nutzräumen vorgeſehen.
* Die Hauptverſammlung des V. D. J. wird in dieſem Jahr in
Eſſen ſtattfinden. Im Anſchluß an die Hauptverſammlung iſt eine
Ausſtellung „Kunſt und Technik” geplant, wobei insbeſondere auch die
küinſtleriſchen Lichtbilder berückſichtigt werden ſollen.
* Amerikafahrt deutſcher Architekten und Ingenieure 1928. Der
Verband deutſcher Anchitokten= und Ingenieuwvereine veranſtaltet m
Zuſammenarbeit mit dem Norddeutſchen Lloyd in Bremen auch in
die=
ſem Jahre eine Studienreiſſe nach Amerika, die vom 9. Auguſt bis zum
18. September dauern wird. Am 9. Auguſt werden die Teilnehmer mit
dem Dampfer „Stuttgart” auslaufen und am 20. Auguſt in New York
eintreffen. Die Studienreiſe führt von der amerikaniſchen Hauptſtadt
weiter nach Philadelphia, Wafhington, Piuttsburgh, Chicago. Detroit,
Buffalo, Boſton und zurück nach New York, wo dann am 9. September
die Nückfahrt auf dom Dampfer „Sierra Cordoba”, angetreten wird.
Der Neiſeplan iſt ſomit der gleiche wie im Verjahre. Der
Teilnehmer=
preis einſchließlich veller Verpflegung beträgt 2157 Mk., ſodaß ein
Teil=
nehmer mit etwa 2500 Mk. einſchließlich der perſönlichen Nebenkoſten
rechnen muß. Die Zahl der Tailnehmer iſt auf höchſtens 150 beſchränkt.
Es ſteht zu erwarten, daß die Amerikaner, beſenders diejenigen
deut=
ſcher Abſtammung, die Gelegenheit auch in dieſem Jahre begrüßen
wer=
den, perſönlich mit deutſchen Technikern Fühlung nahmen zu können.
Dunch die Reiſe werden aber auch wohl amerikaniſche Ingenieure
an=
geregt, ähnliche Reiſen nach Deutſchland zu unternehmen. Es iſt zu
begrüßen, daß durch dieſe Studienfahrten deutſchen Ingenieuren immer
mehr die Möglichkeit gegeben iſt, ſich über die amerikaniſchen
Verhält=
niſſe ein ſelbſtärdiges Urteil aus eigener Anſchauumg zu bilden. Der
Verband will ſich deswegen auch dafür ginſetzen, daß ſich höhere
tech=
miſche Beamte in ſtärkerem Maße als ſeither im amtlichen Auftrag a
ſolchen Reiſen beteiligen können.
* Das Kachlet=Werk in der Donau iſt Ende November in Betrieb
gekommen. Nach einer Bauzeit von 5 Jahren ſind vorerſt 4
Maſchinen=
ſätze fertiggeſtellt. Weitere 4 Maſchinenſätze ſollen nach etwa einem
Vierteljahr ebenfalls in Betrieb kommen. Das Werk wird dann in deie
Lage ſein, 60 000 PS zu leiſten und im Jahre 375 Mill. Kilowattſtunden
zu lieſern.
Große Wafſerbauten im Oſten. Auf Veranlaſſung des
Völker=
bundes wird Polen die Weichſelregulierung dunchführen. Die Koſten
der Regulierung ſind auf 500 Mill. Bloty veranſchlagt. Nach dem
vor=
liegenden Plan wird die Arbeit 28 Jahre m Anſpruch nehmen.
In Rußland iſt mit einer Bauzeit von 5 Jahren geplant, einen
Wolga=Don=Kanal zu bauen. Die Koſten dieſer Arbeiten ſind auf 116
Mill. Rubel mach einer Mitteilung der „Esveſtija” von dem
Staats=
planungsausſchuß=Sowjet Rußlands veranſchlagt.
In Japan iſt beabſichtigt, einen Schiffahrtsbanal von Yokohama
nach Tokio zu bauen. Nicht der japaniſche Staat, ſondern die
Stadwver=
waltungen von Tokio und Yokohama und die Negierungsbezirke, durch
die der Kanal gelegt wird, werden die Koſten aufbringen. Die Koſten
des Beues werden auf 32 Mill. Yen geſchätzt.
* Eine Brücke von über 1000 Meter Spannweite wird zur Zeit in
New York über den Hudſon gebaut. Es iſt dies die erſte Brücke, die
Manhattan mit Jerſeh=City verbindet. Die Brücke hat die größte
bisher überhaupt zur Ausführung gekommene Spannweite mit 1007
Meter. Sie iſt als Hängebrücke ausgebildet. Die Tragpfeiler haben
eine Höhe von 182 Meter über dem mittleren Hochwaſſerſpiegel de
Hudfon. Vorausſichtlich wird die Brücke im Jahre 1932 fertiggeſtell.
Die ſeitherige Brücke mit der größten Spannweite über den St.
Lawe=
rence=Strom in Quebee, die im Jahre 1918 errichtet wurde, hat eine
Spannweite von 549 Meter. Zum Vergleich ſei noch erwähnt, daß die
Kölner Rheinbrücke, die im Jahre 1915 fertiggeſtellt wurde, nur
185 Meter (1) Spannweite hat.
NEUE BüCHER UND ZEITSCHRIETEN
Spinnen und Zwirnen. Von Geh. Regierumgsrat Dipl.=Ing. Profeſſor
H. Glafey. 2. verbeſſerte Auflage. 155 Seiten mit 94 Abbildungen,
Geb. 1,80 Mk. Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung Nr. 94. Verlag
von Quelle u. Meher in Leipzig.
Mit dem Verſchwinden des Spinnrockens, der nur noch als „
Zimmer=
ſchmuck” im „Salon” ein „Uebereck”=Plätzchen eingeräum bekommt, und
dem Webſtuhl hat die Bevölkerung unſerer Gegend, die Berührung mit
der Textiltechnik in der Hauptſache verloren. Dagegen iſt ſie mehr denn
je von den Künſtlern der Textiltechmik abhängig geworden. Iſt doch
eine moderne Dame ohne deven hauchfeine Erzeugniſſe kaum denkbar!
um ſo nützlicher erſcheint es, wenn der Verlag durch eine verbeſſerte
Auflage des kleinen Büchleins, das vom Spinnen und Zwirnen handelt.
Gelegenheit gibt, wenigſtens die Grundlagen der heutigen Textiltechnik
in weiteven Kreiſen kennen zu lernen.
* Technik für Alle, Monatsſchrift für Technik und Induſtrie, Franckhs
techniſcher Verlag Dieck u. Co., Stuttgart, Preis vierteljährlich 2,25 Mk.
Die bereits im zehnten Jahrgang erſcheinende Zeitſchrift bringt in
ihvem Januar=Heſt eine Tafel „Werden, Weg und Wirken der C=
ektri=
zität‟. Der Verlag beabſichtigt in der Form der vorliegenden erſten
Tafel weitere folgen zu laſſen. Er geht hierbei einen Schritt weiter
auf dem weiten Weg, bei dem er es ſich bewußt zur Aufgabe gemacht
hatte, techniſche Kenntniſſe zu verbreiten und auch außerhalb der
Fach=
welt Freunde für die Technik zu gewinnen.
* Luegers Lexikon der geſamten Technik, 3. Auflage, herausgegeben von
Oberregierungsrat Baurat a. D. E. Freh. Deutſche Verlagsanſtalt
Stuttgart, Preis pro Band gebunden 45 Mk.
Ein weiteres Halbesjahr hat uns den 4. Band von Luegers Lexikon
gebracht. Er umfaßt auf 830 Seiten die StiEworte von Hebelraum bis
Maſſ. Kamphin, Kappenkranz, Kaprinſäure, Karbrodruck, Käſtelverband,
was bedeuten dieſe Worte? Das Lexikon wird es ſagen. Hier mögen
ſie nur zeigen, wie vielſeitig der Inhalt iſt und daß es viele Stichworte
gibt, die auch den erfahrenſten Techniker noch zum Nachſchlagen
veran=
laſſen können.
75 Jahre Büsſcher u. Hofmann A.=G. Eckſteins biographiſcher
Verlag Berlm. Das Dachpapp= und Aſphaltwerk der Aktiengeſellſchaſt
Büsſcher u. Hofmann mit dem Stammſitz in Berlin und Zweiganſtalten
in 7 deutſchen Städten und 2 Werken im Oeſterreich hat ſich, wie viele
Induſtriewerke, anläßlich eines Geſchäftsiubiläums veranlaßt geſehen,
eine Feſtſchrift herauszugeben, die in großen Bügen die Entwicklung.
des Werkes von kleinem Anfang zu einem vielverzweigten Betrieb
ſchildert. Der Geſchichtsſchreiber der Technik wird derartige
Veröffent=
lichungen, die ihm das Material zu zuſammenfaſſenden Arbeiten geben,
freudig begrüßen. Aber auch der Techniker ſelbſt muß mit
Bewun=
derung ſolche Feſtſchriften in die Hand nehmen, die ihm das Errungene
zeigen und ihn einen Einblick tun laſſen in den Wirkungskreis ſeiner
Kollegen.
Profeſſor Dr. Kleinlogel vollendete im vergangenen Menar
ſein 50. Lebensjahr. Gleichzeitig konnte der bedeutende
Eiſenbetonfac=
mann ſein 25jähriges Berufsjubiläum feiern. Die T. d. G. verdantt
Kleinlogel manchen werwollen Beitrag.
Der Gewerbeverein i Wien verſieh Prof. Hugo Junkers in.
Die Tahniſche Hochſchule in Karlsruhe, verlieh dem Direktor des
die Würde eines Dr.=Ing. e. b.
Freitag, den 13. Januar 1928
Geite 13
Opotl Spier une Tarnen.
Um den Handballpokal der OSB.
Die Zwiſchenrunde in Darmſiadt.
Um den Handballpokal der Deutſchen Sportbehörde für
Leichtathletik drängen die beiden Zwiſchenrunden am 12. Februar
1928 in Halle und in Darmſtadt.
In Darmſtadt trifft ſich die ſüddeutſche Mannſchaft,
zu der Sportverein 98 Darmſtadt nicht weniger als ſieben
Spie=
ler ſtellt, mit der weſtdeutſchen Mannſchaft. Nachſtehend
bringen wir die Spieler in der Mannſchaftsaufſtellung:
Süddeutſche Maunſchaft. Bender
(V.f R. Schwanheim)
Gußner
Reuter
(Sp. Vgg. Fürth) (98 Darmſtadt)
Gellinger
Gebhardt
Allwohn
(Sp. Vgg. Fürth) (Sp.Vgg. Fürth) (98 Darmſtadt)
Fiedler Werner Jans Dietz
Hennemann
(Sportverein 98 Darmſtadt).
Heggen Weſtkamp
Klein Pöthmann Tucht
(Pol. Sp. V. Remſcheid) (Sp. Fr. Siegen)
(Barmen)
Klein
Gutgar
Tepel
(Düſſeldorf=Eller) (Vikt. D’dorf) (Schwarz=Weiß Barmen)
Frohn
Bartz
(Turu Düſſeldorf) (Düſſeldorf=Eller)
Orth
Weſtdeutſche Mannſchaft. (Hagen 1872).
In Halle wird die Berliner Mannſchaft von der
mnitteldeutſchen Mannſchaft erwartet. Zu der Berliner
Mann=
chaft ſteuern eine ganze Reihe Vereine bei. Dos
Hauptkontin=
gent ſtellt der Polizeiſportverein. Die
mitteldeut=
che Mannſchaft iſt noch nicht zuſammengeſtellt, da erſt in
Dieſen Tagen ein Ausſcheidungsſpiel ſtattfindet, um die ſpiel=
Ftärkſte Manſchaft zu gewinnen. Die Berliner
Mann=
chaft laſſen wir nachſtehend folgen:
Gramſch
(Brandenburg)
Gerloff
Stagge
(Brandenburg)
(P. S. V.)
Axmann
Köbfe
Adebahr
(P. S. V.)
(P. S. V.)
(P. S. V.)
Kerber
Heine
Klatt
Wolf
Burkowſki
S.C. C.) (Siemens) (P.S.V.) (P.S.V.)
(P. S. V.)
Handball.
Pol. Sportverein Darmſtadt I.—Pol.=Sportverein Worms I., 15 Uhr.
Pol.=Sportverein Darmſtadt II.—Sportklub Griesheim I.,
Verbands=
ſpiel., 14 Uhr.
Der Handballabteilung des Heſſ. Pol. Sportvereins iſt es gelungen,
ſiüir die nächſte Zeit eine Reihe ſpielſtarker Mannſchaften zu Privatſpielen
mr verpflichten. Kommenden Sonntag empfängt die 1. Mannſchaft
Kame=
uaden aus der Nibelungenſtadt. Der Wormſer Pol.=Sportverin pflegt
vorwiegend das Handballſpiel. In ſeinen Reihen ſind Geſichter zu ſehen,
diie bei der Heſſ. Schutzpolizei das Spielen gelernt haben. Dies allein
gübt ſchon die Gewähr, daß dieſe Mannen zu ſpielen verſtehen werden.
Der Darmſtädter Polizeiſporvvereinsſturm wird ja das Spiel für ſich
gritſcheidem, zumal er ſich zurzeit in Hochform befindet, und durch
Weiß=
wwantel noch eine weſentliche Verſtärkung erhält.
Vor dieſem Spiel muß die 2. Mannſchaft gegen Griesheim im
Ver=
handsſpiel antreten. Wena es auch nicht mehr gilt, hier Punkte einzu=
Eimſen, denn der Titel Verbandsmeiſter iſt vergeben und den des
Pokal=
reiſters hat ſie am vergangenen Sonntag ſelbſt erkämpft, ſo iſt gerade
4—swegen mit einem ſchönen Spiel hier zu rechnen, zumal die Mannſchaft
eim glänzendes Zuſpiel ſich angeeignet hat. Genau wie am Sonntag
lmm mm fetzt ſchon ſagen, wird der Zuſchauer auf ſeine Rechnung
kommen und mit dem Gefühl und der Ueberzeugung nach Hauſe gehen,
taaß er auf dem Polizeiſportvereinsplatz ein faires und ſchönes
Hand=
kllſpiel geſehen hat. Das Sviel der 2. Mayſchaft beginnt um 14 Uhr,
tas der 1. Mannſchaft um 15 Uhr.
Boxen.
Vereinsmeiſterſchaften des V. f. L. Rot=Weiß.
Es ſei an dieſer Stelle nochmals auf die heute abend um 8 Uhr im
7üirſtenſaal ſtattfindenden Vereinsmeiſterſchaften im Boxen hingewieſen.
ASie bekannt, wurden bereits verſchiedene Ausſcheidungskämpfe
veran=
ſimltet, ſo daß nur die Beſten den Ring betreten. Es ſind alle
Gewichts=
kwoſſen ausgefüllt, in denen ſich folgende Paare begegnen:
Papiergewicht: Steingäſſer—Künſtler.
Fliegengewicht: Ackermann—Helmund.
Bantamgewicht: Köhler—Kuhn.
Federgewicht: Dammaſchk—Schmitt.
Leichtgewicht: Walter II-Bork.
Weltergewicht: Dammaſchk I—Sommer.
Mittelgewicht: Hergt—Walter I.
Zum Schluß findet ein Schaukampf ſtatt zwiſchen dem bereits
feſt=
ſirihenden Vereinsmeiſter im Halbſchwergewicht, Weckbach, und dem
ASeiſter im Schwergewicht, Heß. Hier ſtehen ſich zwei routinierte Boxer
gegenüber, die auf eine große Serie ſchöner Erfolge zurückblichen können.
A5s Schauporführung wird deshalb dieſer Kampf ſeinen Werbeerfolg
nocht verfehlen. Als Kampfrichter fungieren die Herren Kaltwaſſer (
Ath=
ikſporvverein 95), W. Weckbach, Kurz und Wenzel (Not= Weiß), die eine
ennwandfreie Abwicklung garantieren.
Waſſerball.
Deutſche Wafferballmeiſterſchaft 1928.
Die diesjährige deutſche Waſſerballmeiſterſchaft iſt jetzt zur
Ausſchrei=
beng gelangt. Die beiden erſten Vorrunden können in Hallenbädern
au sgetragen werden, von der dritten Runde ab ſollen aber nach
Möglich=
kat freie Bäder genommen werden. Am 1. März iſt Nennungsſchluß.
Mach Maßgabe der eingelaufenen Meldungen wird dann ſofort der
Swielplan aufgeſtellt und bis zum 21. März veröffentlicht. Das Endſpiel
fundet am 19. oder 26. Auguſt auf neutralem Felde im Bereich Berlins
ſtrtt, wo auch deutſche Vereins= und Staffelmeiſterſchaft vor ſich gehen
urerden.
Turnen.
Aus dem Main=Rheinturngau.
Nachdem das Jahr 1927 zur Rüſte gegangen, in deſſen letztem Viertel
insbeſondere die Ausbildung von Turnwarten, Vorturnern und Leitern
von Männer= und Frauenabteilungen der Gauvereine, ſowie Ausbildung
von Volksturnwarten und Schwimmleitern im Vordengrunde der
turne=
riſchen Arbeit innerhalb des Gaues ſtand, ſo wird auch mit dem
begon=
nenen neuen Jahre die Ausbildungsarbeit fortgeſetzt. So bringt der
erſte Monat des Jahres 1928 die Ausbildung von Leitern und
Leite=
rinnen von Knaben= und Mädchenabteilungen und den letzten der im
Verwaltungsjahre des Gaues 1927/28 vorgeſehenen Lehrgang im Spielen
zur Ausbildung von Spielführern und Abteilungsleitern. Die
Wander=
abteilungen der Gauvereine beteiligen ſich am 15. Januar an der Kreis=
Winterfahrt nach dem Feldberg i. T. Nachdem die Turnſchule der D.T.
i Berlin ihre Pforten geöffnet hat, werden auch die Lehrgänge, welche
dort ſtattfinden, von den Gauvereinen beſchickt werden, und zwar
der=
fenige zur Ausbildung von Jugend=Turnleitern vom 16.—21. Januar.
Auch in den Unterabteilungen des Gaues, in den Bezirken, beginnt die
turneriſche Arbeit aufs neue, die insgeſamt auf das große Deutſche
Turnfeſt in Köln abgeſtimmt iſt. So findet im dritten Bezirk (Untere
Bergſtraße) am 22. Januar in Eberſtadt die erſte diesjährige
Bezirks=
übungsſtunde mit anſchließender Bezirkstagung unter Leitung von
Be=
zirksturnwart Schmidt=Seeheim ſtatt. Am gleichen Tage findet in
Frank=
furt a. M. ein Fechterlehrgang des Mitrelrheinkreiſes ſtatt, an welchem
beſonders aus dem Gaugebiet die Fechtabteilung der Darmſtädter
Turn=
gemeinde von 1846 beteiligt ſein wird. Der 29. Januar iſt für den Gau
inſofern von Bedeutung, als er zum erſtenmal ſeine Turner und
Tu=
nerinnen, die ſich zu den Wettkämpfen für das Deutſche Turnfeſt
vor=
bereiten, zu den Verbandsübungsſtunden des zweiten Gauverbandes,
welche in Aſchaffenburg für Turner, in Darmſtadt für Turnerinnen
ſtattfinden, entſendet. Der zweite Gauverband umfaßt die Gaue Main=
Rhein, Main=Speſſart, Odenwald und Odenwald=Jahn, und ſtellt der
Main=Rheingau für genannte vier Gaue die Oberleitung, und zwar für
das Männerturnen: Gauturnwart Gg. Bauer=Rüſſelsheim, für das
Frauenturnen: Gaufrauenturnwart L. Klenk=Bensheim; die
Haupt=
leitung des Gauverbands übt Verbandsoberturwwart Hofferberth=
Darm=
ſtadt aus. An der Kreistagung der Gau= und Vereinsgeſangwarte, die
in Frankfurt a. M. gleichfalls am 29. Januar ſtattfindet und für die
Gauſängerſchaft von beſonderer Wichtigkeit ſein dürfte, werden zahlreiche
Abgeordnete des Gaues vertreten ſein. Bei allen Tagungen und bei den
Uebungsſtunden wird die Arbeit für das Deutſche Turnfeſt in Köln
(Juli 1928) im Vordergrunde ſtehen. Die Voranmeldung der
Teilneh=
mer aus den Gauvereinen an dem gewaltigſten aller Turnfeſte, dem 14.
Deutſchen Turnfeſt in Köln, iſt nunmehr auch zum Abſchluß gelangt,
und ſind 350 Turner und 80 Turnerinnen zu verzeichnen. An erſter
Stelle der Beteiligung ſteht aus dem Gau die Turngemeinde 1846
Darm=
ſtadt, der am nächſten der Tv. Groß=Gerau, Tgde. Beſſungen und
Tur=
nerſchaft Griesheim in der Beteiligung ſtehen.
Fußball.
Kreisliga Südheſſen.
Die Kämpfe nahmen am Sonntag den erwarteten Verlcuf, lediglich
in Lampertheim kam es zu einem ausnahmsweiſe hohen Reſultat. In
der Tabelle hat ſich auch diesmal wieder nichts von Belang geändert.
Es iſt nun abzuwarten, ob Olympia Lorſch ſeinen Namensbruder aus
Lampertheim noch überflügelt:
WVorms 14 2 14 18 Bürſtadt". 13 16 Biblis 14 16 Pfiffligheim 13 Pfeddersheim". 14 Heppenheim . 12 Hochheim . 15 12
In Hochheim hatten es die Leute aus Lorſch ſchwer, einen Sieg zu
er=
zielen. Die Mannſchaft zeigte diesmal lange nicht den Fußball wie im
Spiele gegen Lampertheim; lediglich Lorbacher war wieder einmal in
ganz guter Form. Ihm iſt es vor allem zu verdanken, daß Olympia
dieſe beiden Punkte gutſchreiben kann. Die Hochheimer haben abermals
bewieſen, daß ſie der Kreisliga würdig ſind, denn 2:1 gegen den
vor=
ausſichtlichen Meiſter zu verlieren, iſt ſicher keine Blamage. In
Lampert=
heim ging es diesmal hoch her. Die neun Bibliſer machten es den
Eimn=
heimiſchen nicht ſchwer, dem entſpricht auch das zweiſtellige Reſultat 12:0.
Verwüinftigerweiſe verlief das Spiel ohne Ausſchreitungen, jedoch war
das Nachſpiel vor den Toren und auf dem Wege zum Lokal ſowie dort
weniger ſchön. Vielleicht nimmt ſich die zuſtändige Stelle einmal dieſer
Sache anz; die Bibliſer werden den Olympiaplatz wohl nicht mehr
be=
treten. In Worms gab es ein Spiel mit Hinderniſſen, da vor allem der
Mann der Pfeife fehlte, und auch ein Privatſchiedsrichter dadurch
be=
hindert wurde, daß ſeine Pfeife verſagte, und das Spiel ſo under recht
grotesken Verhältniſſen ausgetragen wurde. Letzten Endes entſchieden
die Wormſer das Privattreffen mit einem 2:0=Sieg, doch wehrten ſich
die Leute aus Pfiffligheim recht tapfer. Auch in Heppenheim ging es
recht komiſch zu. Dort waren die Leute aus Pfeddersheim erſchienen,
mußten aber wieder unverrichteter Sache abziehen, da den
Heppenhei=
mern von der Behörde mitgeteilt worden war, daß Pfeddersheim bis
auf weiteres disqualifiziert ſei. Daß der Vorſtand des Pfeddersheimer
Vereins ſeine Leute trotzdem fahren ließ, iſt unbegreiflich. Der erſte
Sonntag im neuen Jahre war, wie man ſieht, für den Fußball im Kreiſe
Südheſſen kein Glanztag. Es wäre zu wünſchen, daß derartige
Vor=
kommniſſe, wie ſie der letzte Sonntag auf der ganzen Front ſah, ſich nicht
wiederholen.
Sportverein Lengfeld—Sportverein Groß=Gerau.
Am Sonntag, 15. Januar, nachmittags 2.15 Uhr, empfängt der
Sportverein Lengfeld den Sportverein Groß=Gerau zum fälligen
Ver=
bandsſpiel in der A=Klaſſe. Groß=Gerau iſt wohl in Lengfeld ein
un=
bekannter Gaſt, ſpielt aber in der A=Klaſſe eine ſehr gute Rolle, was das
Neſultat von 2:1 gegen Eberſtadt zur Genüge beſagt. Lengfeld mußte
im Vorſpiel eine hohe 6:0=Niederlage hinnehmen, und geht am Sonntag
mit Revanchegedanken um, denn, will man ſich in der A=Klaſſe halten,
ſo iſt es jetzt unbedingt notwendig, daß ſich die Lengfelder vom
Tabellen=
unde wegſchaffen. Aber Groß=Gerau iſt nicht geſonnen, ohne weiteres
die beiden Punkte in Lengfeld zu laſſen, da ſonſt der gute Tabellenplatz
gefährdet wird. Aus den oben angeführten Gründen iſt mit einem
inter=
eſſanten Spiel zu rechnen, und man darf geſpannt ſein, wie ſich Lengfeld
aus der Affäre zieht. Zu wünſchen wären noch guites Wetter und ein
guter Schiedsrichter.
T. u. Sp.=V. Mörfelden—F. C. Union Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag ſetzt der F.C. Union ſeine Verbandsſpiele
fort. Die Ligawannſchaft muß den ſchweren Gang nach Mörfelden
an=
treten. — Mörfelden, das am vergangenen Sonntag ſeine Anhänger mit
der knappen Niederlage gegen Sprendlingen arg enttäuſchte, wird im
Zumieten geſucht
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Erfurt
Spiel gegen Union beſtimmt mit andevem Kampfgeiſt auſwarten, ſo daß
ſich die Hieſigen auf einen hefrigen Widerſtand gefaßt machen müſſen.
Andererſeits darf die Union unmöglich Punkte einbüßen, will ſie nicht
vorzeitig, ſchon mit dem ſonntäglichen Reſultat, alle Hoffnungen auf die
Meiſterſchaft aufgeben. Darmſtadts Fußball=Sportgemeinde folgt
be=
ſtimmt mit dem größten Intereſſe dem ins entſcheidende Stadium
rückenden Meiſterſchaftstreffen. Deshalb erwarten wir gevade von den
Unioniſten ein techniſch ſchönes und auch faires Spiel, wie man es von
einem Meiſterſchaftsanwärter ganz beſonders gebührend erwarten darf.
Mörfelden, als kräftige Mannſchaft mit ganz beſonderem Ehrgeiz auf
eigenem Platz gerade, bekannt, wird ſicherlich nicht ihren Gegner unfair
bekämpfen; dafür garantiert die Vereinsleitung. — Kein Darmſtädter
Fußballanhänger darf darum fernbleiben, hat die Allgemeincheit noch ein
Intereſſe an der Erhaltung eventweller Darmſtädter Bezirksliga. Denn
kann Union das Spiel mit einer zahlreichen Anhängerſchaft für ſich
ent=
ſcheiden, ſo hat ſie von den noch auszutragenden 6 Spielen der
Nück=
runde allein 5 auf heimiſchem Boden (einſchließlich Polizei=Rückſpiel auf
dem Exerzierplatz), die günſtigſte Gelegenheit, vor dem 1. FC. Langen
ſich die Meiſterſchaft und die Bezirksliga zu ſichern. — Es iſt Vorſorge
getroffen, alle Intereſſenten und Anhänger reſtlos mit Omnibuſſen und
Laſtwagen, die ab 12 Uhr am Vereinslokal (Ludwigshöhſtraße) zur
Ver=
üigung ſtehen, nach Mörfelden zu befördern.
Geſchäftliches.
Die Selbſtbehandlung von Katarrhenr
Es iſt heute ſehr ſchwer, aus den vielen Angeboten das richtige
herauszufinden. Gerade zur Bekämpfung von Katarrhen, Aſthma und
ſonſtigen Krankheiten der Atmungsorgane werden zurzeit ſo vielerlei
Paſtillen und Apparate angeboten, daß es angebracht erſcheint, darauf
hinzuweiſen, daß der Wiesbadener Doppelinhalator, hergeſtellt von der
Wiesbadener Inhalatorengeſellſchaft in Wiesbaden, Rheinſtraße 34, das
Beſte und Vollkommenſte auf dem Gebiete iſt. Jeder, der ihn hat, lobt
ihn und iſt überraſcht von den Erfolgen. Wenn man etwas derartiges
kauft, ſollte man nur das Beſte kaufen, zumal der Apparat nur
9.80 Mark koſtet und ſich ſeit 1912 überall bewährt hat. Eine
Anwen=
dung von ſogenannten billigen, minderwertigen Artikeln bringt meiſtens
mehr Nachteile als Nutzen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 13. Januar. 13: Schallplatten=Konzert. o 15.30:
Berufsberaterin Klüſſendorf: Die Berufe der Friſeuſe und der
Mo=
diſtin”. — Für Kinder vom 12. Jahre ab. O 16.30:
Hausfrauen=
nachmittag. O 17.45: Leſeſtunde. Aus den „Briefen der Frau
Rat Goethe.‟ O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Stunde des
Südweſtdeutſchen Radio=Clubs. O 19: Prof. Franz Schultz: Das
deutſche Drama und Theater vom 17. Jahrh. bis zur Gegenwart.
O 19: Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. Kurzprüfung von
Anſtrichſtoffen auf Wetterbeſtändigkeit. — Lärche, Blattlaus und
Biene. O 20: Stuttgart: Sinfonie=Konzert. Ausf.: Prof. Rehberg
(Klavier), Philharm. Orch. Leit.: Generalmuſikdir. Prof. von
Hausegger. Weber: Ouv. „Der Freiſchütz”. — Bruckner: Konzert
A=Dur f. Klavier und Orch Sinfonie Es=Dur. — Anſchl: Aus
Kaſſel: Heitere Stunde. Mitw.: Beate Mertens (Vortrags= und
Verwandlungskünſtlerin), Fr. Werner (Vortragskünſtler), Lea Mantf,
(Pfeif=Virtuoſin), Kapelle Wanja Julian=Filor. Darauf: von
Kaſſel: Konzert der Hauskapelle.
Stuttgart.
Freitag, 13. Januar. 13.50: Nachrichten. O 16: Aus dem
Reiche der Frau. O 16.15: Konzert. Komol: Modliner=Marſch. —
Gungl: Immortellen, Walzer. — Gade: Albumblatt. Novellette. —
Cherubini: Ouv. „Ali Baba”. — Lortzing: Fant. „Der
Freitag, 13. Januar. 15.30: Dr. Poritzky: Die Frau im
In=
telligenzberuf. o 16: R. Klein: Plaudereien eines Kakteenfreundes.
O 16.30: Dr. Becce’s Sinfoniker. O 19.05: Italieniſch. O 19.30:
Dr. Heyde: Die Sonne als zentrale Kraftquelle. O 20: Staats=
Macht des Schickſals” — Verdi: Man nennt mich den ſchwarzen
Studenten aus „Die Macht des Schickſals‟. Erhebe dich, aus „Ein
Maskenball”, — d’Albert: Fant. „Tiefland”. — Gounod:
Valen=
tins Gebet aus „Margarethe‟. — Bizet: Vorſpiel „Carmen” —
Bizet: Euren Toaſt kann ich wohl erwidern, Torerolied aus
Car=
men” Berliner Funk=Orch. — Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30:
Balalaika=Orcheſter=Konzert. Groß=Ruſſiſches National=Orch. Leit.:
Alexander Michailowsky.
Deutſche Welle ,Freitag, 13. Januar. 14.30: Kinderlieder.
O 15: Zentralinſtitut für Erziehung. O 15.35: Wetter und Börſe.
16: L. Dill: Angewandte Körperkultur der Frau im täglichen
Leben. o 16.30: Dr. Jürgens: Das Buch im neuen Rußland.
O 17: Konzert aus Leipzig. O 18: Dr. Archenhold: Aus der
Ge=
ſchichte der Aſtronomie. O 18.30: Engliſch f. Fortgeſchrittene.
0 18.55: Landrichter Dr. Barth: Der Reichswirtſchaftsrat, ſein Zweck
und ſeine Organiſation. O 19.30: Wiſſenſchaftl. Vortrag f.
Zahn=
ärzte. O 20.30: Berlin: Vortrag. O 21: Berlin: Opern=Abend.
Dir.: Georg Szell. Mitw.: H. Janſſen (Bariton) und Berl.
Funk=
chor und Funk=Orch. O 22: Preſſenachr. O 22.30: Berlin: Balalaika=
Konzert.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 14. Januar 1928.
(Nach der Wetterlage vom 12. Januar 1928.)
Unbeſtändig, wechſelnd wolkig mit ſtellenweiſer, vorübergehender
Aufheiterung, Temperaturen ſchwankend, jedoch über Null, vereinzelte
Niederſchläge.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudolſ Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Aueland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wiliv Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
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Preiserhöhungen des Stahlwerksverbandes.
Frankfurter Effektenbörſe.
Südweſideutſcher Holzmarkt.
In der Donnerstagsſitzung des Stahlwerksverbandes herrſchte Uebe— darüber, daß, ſoweit Formeiſen und Stabeiſen in Frage
kommt, ein Preisaufſchlag von 3 Mark pro Tonne, das mindeſte deſſen
darſtelle, was unter den heutigen Verhältniſſen gefordert werden müſſe,
um ein einigermaßen wirtſchaftliches Arbeiten zu ermöglichen.
Dem=
entſprechend wurden folgende Erhöhungen beſchloſſen: Für Formeiſen
und Stabeiſen 3 Mark je Tonne, ferner wurde der Aufpreis für
Liefe=
rung in Siemens=Martin=Güte für A=Produkte und Stabeiſen auf
8 Mark je Tonne feſtgeſetzt. Die Preisſpanne für Verkauf wurde für
Frachtgrundlage Oberhauſen und Neunkirchen von 6 auf 4 Mark die
Tonne herabgeſetzt, letzteres, um insbeſondere für Süddeutſchland
un=
gefähr das Preisverhältnis herzuſtellen wie es in der Vorkriegszeit
be=
ſtand. Der Grundpreis für Thomas=Güte beträgt für Formeiſen auf
Frachtgrundlage Oberhauſen 134 Mark. Frachtgrundlage Neunkirchen
133 Mark. In welchem Ausmaß eine Preiserhöhung für die ſonſtigen
Walzwerke Platz greifen muß, wird noch geprüft.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Vorzeitige Schließung einer Pfandbriefemiſſion. Die Frankfurter
Pfandbriefbank hat die Zeichnung auf die vom 29. Dezember bis 14.
Januar aufgelegte GM. 3 Millionen 8proz. Goldpfandbriefe=Emiſſion
infolge Ueberzeichnung vorzeitig geſchloſſen.
Kriegsſchädenſchlußgefetz und Rufſengläubiger. Der Reichstag bzw. der
22. Ausſchuß wird in Kürze zu dem Entwurf des
Kriegsſchäden=
ſchlußgeſetzes Stellung zu nehmen haben. In dieſem Entwurf
ſind bekanntlich die Intereſſen der Ruſſengläubiger überhaupt nicht
berückſichtigt. Es droht alſo die Gefahr, daß die Firmen, welche auf
Grund ihrer Vorkriegslieferungen nach Rußland in großem Umfang
Schäden erlitten haben, ſeitens des Reiches hierfür keine Entſchädigung
erhalten. Dies hat eine Reihe von Induſtrie= und Handelskammern
fowie den Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebund, Elberfeld, und eine
Anzahl der dieſem angeſchloſſenen Verbände, ferner den Rheiniſch=
Weſt=
fäliſchen Verein für Ausfuhr= und Großhandel, Barmen=Remſcheid,
ver=
anlaßt, eine ausführliche Eingabe an die Reichsregierung und den
Reichs=
tag zu richten. In dieſer wird die Notwendigkeit betont, die Anſprüche
der Ruſſengläubiger im Rahmen des Kriegsſchädenſchlußgeſetzes oder
eines beſonderen Geſetzes zu ſichern.
Fuſion Hildesheimer Bank mit Deutſche Bank. Die Hildesheimer
Bank beruft auf den 9. Februar eine a.o. G.V. ein mit folgender
Tages=
ordnung: Genehmigung eines Verſchmelzungsantrages mit der
Deut=
ſchen Bank. Danach ſoll die Hildesheimer Bank im Wege der Fuſion
auf die Deutſche Bank mit Wirkung vom 1. Januar 1928 derart
über=
gehen, daß für nom. 400 RM. Hildesheimer Bankaktien mit
Dividenden=
berechtigung für 1937 nom. 300 RM. Deutſche Bankaktien mit
Dividen=
denberechtigung für 1927 gewährt werden. Das Kapital der
Hildeshei=
mer Bank beträgt 6 Millionen RM. und befindet ſich mit etwas mehr
als einem Drittel im Beſitz der Deutſchen Bank. Die für den Umtauſch
des Reſtes benötigten Aktien der Deutſchen Bank ſtehen dieſer zur
Ver=
fügung, ſo daß eine Erhöhung des Aktienkapſtals der Deutſchen Bank
nicht erforderlich iſt. Die Deutſche Bank beabſichtigt, die Geſchäfte der
Hildesheimer Bank und ihrer Filialen in Form von Niederlaſſungen
weiterzuführen. Die gegenwärtigen Vorſtandsmitglieder der
Hildes=
heimer Bank Leo Lehmann und Otto Schneidler werden die Leitung der
Hildesheimer Bank übernehmen. Es iſt beabſichtigt, aus den
Aufſichts=
ratsmitglieder der Hildesheimer Bank, ſoweit ſie bezirksmäßig ſind, einen
Ausſchuß unter dem Vorſitz des Geheimrats Max Leeſer zu bilden.
Zur Eifenpreiserhöhung. Eine Eiſenpreiserhöhung ſcheint raſcher,
als die bisherigen Meldungen erkennen ließen, beabſichtigt zu ſein. Der
Stahlwerksverband hat lt. „F. 3.” ſeit Anfang dieſer Woche den
Ver=
kauf zu den alten Preiſen eingeſtellt und beabſichtigt, ſchon in den
näch=
ſten Tagen — man ſagt am Freitag — ſeine Erhöhungsbeſchlüſſe bekannt
zu geben. Eine Erhöhung würde nicht nur auf die Hauptprodukte
Stabeiſen und Formeiſen beſchränkt bleiben, ſondern auch die übrigen
Produkte (man nennt ſogar Röhren) ſteigern. Sie würde wahrſcheinlich
Aenderungen der Grundpreiſe wie der Rabatte zur Folge haben. Das
Ausmaß iſt noch ungewiß.
Um den Weiterbeſtand der Frankfurter Meſſe. Um einen
Weiter=
beſtand der Frankfurter Meſſe zu ſichern, wurde bekantlich vom Magiſtrat
für diesjährige Frühjahrsmeſſe ein Kredit von RM. 250 000— RM.
beantragt. Am Mittwoch befaßte ſich der Haupt= und
Wirtſchafts=
politiſche Ausſchuß mit der Frage der Gewährung dieſes Kredite. Nach
einer General=Ausſprache vertagte der Ausſchuß die endgültige
Entſchei=
dung und überwies die Angelegenheit einem Unterausſchuß, der in
ſpäteſtens 14 Tagen endgſiltig Bericht zu erſtatten hat. — In der gleichen
Sitzung des Haupt= und Wirtſchaftspolitiſchen Ausſchuſſes wurden
ver=
ſchiedene Reform=Vorſchläge gemacht, von denen man ſich eine
Ver=
minderung des Zuſchußbedarfs der Meſſe verſpricht.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 12. Januar ſtellen ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 135,25, Original=Hüttenaluminium 210, dito in
Walpen 214, Reinnickel 350,00, Antimon Regulus 95,00—99,00, Silber
in Barren 79,25—80,25.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen am Metallterminhandel vom
12. Januar ſtellen ſich für Kupfer: Januar 123 (124½), Februar
124¾4 (124½), März, April, Mai und Juni 124 (124), Juli 124 (124½),
Auguſt und September 124½ (124½), Oktober 124¼ (124½), November
und Dezember 124½ (124½). Tendenz: ſchwächer. — Für Blei: Jan.
43½ (44), Februar 43½ (43½4), März, April, Mai, Juni und Juli
4334 (44), Auguſt, September, Oktober, November und Dezember 44
(44½). Tendenz: behauptet. — Für Zink: Januar 5134 (53), Febr.,
März, April und Mai 51½ (52½), Juni Juli und Auguſt 51 (52),
September 51 (5134), Oktober 51 (51½), November 50½ (51½), Dez.
50¾ (51½). Tendenz: matt. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
in Klammern Brief.
Die Notierungen an der Londoner Metallbörſe vom 12. Januar
ſtellen ſich für Kupfer: (Tendenz: unregelmäßig) Standard per
Kaſſe 61—61½/,, drei Monate 607/,8—61½/, Settl. Preis 61,
Elek=
trolgt 66½—67, beſt ſelected 6534—67, ſtrong ſheets 92,
Elektrowire=
bars 67; für Zinn: (Tendenz: unregelmäßig) Standard ver Kaſſe
25358—25334, drei Monate 252½—253, Settl. Preis 253¾, Banka (
in=
off.) B54, Straits (inoff.) 25334; für Blei: (Tendenz: ſtetig) ausländ.
prompt 211/,, entft. Sichten 22½, Settl. Preis 21½; für Zink:
(Tendenz: willig) gewöhnl. prompt 2512ſg, entft. Sichten 25½, Settl.
Preis 25½; Inoffiziell: Queckſilber 22½—22½, Wolframerz
147, Weißblech 18½.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 12. Januar. Die
Produkten=
börſe hatte auch heute bei ruhiger Haltung nur mäßige Umſätze. Man
verlangte für die 100 Kg. ohne Sack waggonfrei Mannheim in
Reichs=
mark: Weizen inl. 25,75—26, ausl. 28,75—31,25, Roggen inl. 25,75, ausl.
26,25—26,50, Hafer inl. 22,25—24, Braugerſte, pfälziſche 29,25—31,25,
badiſche, heſſiſche und württembergiſche 28,75—29,75, Futtergerſte 22,50
bis 23,50, Mais mit Sack 20,75—21, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial
Null 37—37,50, ſüddeutſches Weizenbrotmehl 28—29,50, ſüddeutſches
Rog=
genmehl, je nach Ausmahlung, 34,50—36,75 Kleie 13,75—14.
Frankfurter Produktenmaukt vom 12. Januar. Die Geſchäftslage
iſt unverändert. Umſätze werden nur wenig getätigt. Futtermittel lie
gen abgeſchwächt, ausgenommen Kleie zur prompten Lieferung. Das
Mehlgeſchäft ruht augenblicklich faſt ganz. Weizen 1 25, II 28½—233/
III 22—22½, Roggen 2434, Sommergerſte 27—29, Hafer, inl. 2234—24,
Mais für Futterzwecke 2034, für andere Zwecke 21½, Weizenmehl 37—
37½, Roggenmehl 35—35½, Weizenkleie 14—14½, Roggenkleie 15½
bis 15½
Berliner Produktenbericht vom 12. Januar. Die feſtere
Preisgeſtal=
tung Nordamerikas blieb natürlich auf dem Berlimer Getreidemarkt nicht
ganz ohne Einfluß, doch ließen die unveränderten Cifofferten
Argen=
liniens eine größere Unternehmungsluſt keinesfalls aufkommen. Die
Zurückhaltung erklärt ſich auch aus der Erwartung größerer Zufuhren,
die mit Beginn der Wiederaufnahme der Schiffahrt nur zu verſtändlich
ſt. Märzweizen war deshalb nur eine Kleinigkeit feſter, während Mai
und überhaupt ſpätere Sichten etwa eine Mark anzos n. Roggen hat
bei größter Vorſicht in der Abgabe von Geboten Gewinne von etwas
üiber eine Mark aufzuweiſen. Hafer iſt in bahnſtehender Ware güt
bfferiert, aber in der Preishaltung feſt. Mais und Gerſte ruhig, Mehl
ohne größere Veränderu
Frankfurt a. M., 12. Januar.
Haltung. Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe im Verlaufe eine ſpannung der Rundholzpreiſe, ſowie auch die fortgeſetzte Verteuerung
Abſchwächung feſtzuſtellen war, war die Tendenz zu Beginn des
offi=
nahmeunluſt nur ſchwer unterzubringen war. Das private Publikum
blieb dem Börſengeſchäft auch heute faſt vollkommen fern. Im Ver= frage nach Eintritt des Winterwetters, wie es der alljährlichen
Erfah=
laufe verſtärkte ſich die von der Spekulation geübte Zurückhaltung,
5 Prozent angeboten. Man wollte die evtl., allerdings ausgebliebene,
Diskontermäßigung der Bank von England gbwvarten. Bei der erſten
Notierung waren gegen die geſtrige Abendbörſe überwiegend
Kursrück=
gänge zu verzeichnen, die nur vereinzelt über 1 Prozent hinausgingen.
So eröffneten J.=G. Farben 2 Prozent niedriger. Am Montanmarkt
und Barmer Bank, die 2 Prozent verloren. Siemens u. Halske lagen
ebenfalls 2 Prozent ſchwächer auf Realiſationen. Die übrigen
Elektro=
werte konnten dagegen bis 1½ Prozent anziehen (Licht und Kraft).
Schiffahrtswerte lagen 1 bis 2 Prozent abgeſchwächt. Einiges Intereſſe
zeigte ſich für Adlerwerke (plus 1 Prozent) auf die Mitteilung einer
Umſatzſteigerung. Scheideanſtalt nach dem Dividendeabgang 1 Prozent
feſter. Am Bankenmarkt waren Danatbank mit plus 2 Prozent etwas
gefragt. Deutſche Anleihen blieben bei ſtillem Geſchäft gut behauptet,
auch Ausländer waren wenig verändert. Im weiteren Verlaufe wurde
die Stimmung, vom Elektromarkt ausgehend, etwas feſter und
leb=
hafter. Die Kurſe konnten ſich 1 bis 2 Prozent erholen. Danatbank
blieben gefragt und konnten 3 Prozent anziehen. Namentlich per
Ul=
abgeſchwächt. Mark gegen Dollar 4.20, gegen Pfunde 20,472, London— für das Pfund Lebendgewicht: Kälber a) 69—72 Pfg., b) 65—68 Pfg.,
Kabel 4.8755, Paris 194,02, Mailand 92.15, Madrid B.,60.
An der Abendbörſe war die Stimmung durchweg feſter. Man
tä=
tigte kurz nach dem Medio wieder zum Ultimo, beſonders in den
Haupt=
terminwerten, Geſchäfte. Bevorzugt waren Elektroaktien, dann vor
allem Bankaktien, wo größere Nachfrage beſtand, und auch wieder
Schiff=
fahrtswerte. Am Anleihemarkt Neubeſitz ſowie Ungarn und Ruſſen
leb=
hafter und höher. Im Verlaufe blieb die Stimmung angeregt und man
ſchloß feſt, da man dieſes Mal keine ungünſtige Rede von Dr. Schacht,
ſondern im Gegenteil, vielleicht Erörterungen über eine
Diskontermäßi=
gung und über die Abſchaffung der Kapitalertragsſteuer erwartet. Es
notierten: Danat 266,5, Dresdener 164, Metallbank 135, Gelſenkirchen
145,5, Harpener 199,74, Mannesmann 160,75, Rheinſtahl 185,5,
Stahl=
verein 106,25. Hapag 152. Nordd. Lloyd 155,75, A.E.G. 172, Licht und
186,5. Rütgerswerke 99 5, Südzucker 145 Waldhof 269,5.
London-Paris 124,02, —Mailand 92,15, —New York 4,8770, —Holland / 2 Mark an. Marktverlauf: Kälber ruhig, Schafe mäßig rege, ausver=
12,097/g. —Madrid 28,60, —Zürich 25,31. Pfunde gegen Mark 20,48½4,
Dollar gegen Mark 4,1995.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 12. Januar.
Auch an der heutigen Börſe herrſchte dasſelbe Bild der
Zurückhal=
tung, das ſeit Tagen ſich bemerkbar machte. Die Umſätze waren noch
geringer, das Publikum fehlte nach wie vor und die Spekulation nahm
wie geſtern Poſitionslöſungen vor und ſchritt in geringem Umfange zu
Leerverkäufen, die natürlich bei der herrſchenden Unluſt das
Kurs=
niveau wieder ſenken mußten. Im Vormittagsverkehr hatte man etwas
höhere Kurſe geſprochen, jedoch nahm man zum offiziellen Beginn
wie=
der nur von ungünſtigen Nachrichten Notiz und zeigte kein Beſtreben,
Käufe zu tätigen. Eine eventuelle Eiſenpreiserhöhung um 5 Prozent,
die erwartet wird, wurde geteilt beurteilt, da man im Gegenſatz zu
den höheren Einnahmen eine Verringerung des Abſatzes befürchtete.
Die Kohlenpreisermäßigung in Nordfrankreich verſtimmte, man war
geſpannt auf die Rede, die der Reichsbanbpräſident Schacht heute in
Bremen halten wird, da man in ihr Aeußerungen über die
Diskont=
politik der Reichsbank erwartete. Die weiter fortſchreitende
Flüſſig=
keit am Geldmarkt konnte keine Belebung hervorrufen, obwohl
Tages=
geld zum Beiſpiel mit 4 bis 6 Prozent, und ſogar mit 3½ Prozent,
nicht unterzubringen war. Die erſten Kurſe zeigten ein uneinheitliches
Ausſehen, die Schwankungen betrugen nach beiden Seiten im
Durch=
ſchnitt 1 bis 2 Prozent, bei überwiegenden Abſchwächungen. Der
Mon=
tanmarkt lag verhältnismäßig gut behauptet. Niebeck konnten 2½ Proz.
anziehen. Tietz waren um 3 Prozent gebeſſert und hatten, ebenſo wie
Polyphon (plus 2 Proz.) und Chade (plus 9½ Mk.), lebhafteres
Ge=
ſchäft aufzuweiſen. Danatbank war auf Kapitalserhöhungsgerüchte
etwas gefragter. Schwach lagen wieder Holzmann, mit einem Verluſt
von über 3 Prozent. Nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäft
all=
gemein etwas belebter. Auf allen Märkten ergaben ſich Kursgewinne
von 1 bis 2 Prozent, bei nicht einheitlicher Haltung. Danatbank
konn=
ten weitere 3 Proz. anziehen, Stolberger, Zink 8 Proz., Chade 3 Mk.,
Spenſka 4 Mk., Spritwerte 4 Proz., Schuckert 3 Proz. und Polyphon
5 Proz, höher. Deutſche Anleihen lagen wenig verändert, ausländiſche
Nenten waren bei geringen Umſätzen behauptet. Am Pfandbriefmarkt
waren Liquidationspfandbriefe=Anteile und einzelne
Vorkriegspfand=
briefe feſter. Goldwerte und Obligationen neigten eher zur Schwäche.
Am Deviſenmankt hielt ſich die Nachfrage in engen Grenzeun, das Pfund
lag infolge der Nichtermäßigung des Diskontſatzes leicht gebeſſert;
Oslo feſter, Madrid ſchwächer. Privatdiskont: kurze Sicht 6 Prozent,
lange Sicht 6½ Prozent.
An der Nachbörſe zogen die Terminnotierungen weiter um 1 Proz.
an, nachdem die Börſe bereits bemerkenswert feſt ſchloß. Im
Vonder=
grund ſtanden Svenſka mit 424,25, Elektrowerte und die ſchon
erwähn=
ten Spezialpapiere
Aſchaffenb. Zellſtof”
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Berlin el. W.
BerlinKarlsruhe
Braunkohl. Brik=
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Tel
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Donnersmarckhütte .
Dynamit Nobel
Eleltr Lieferung
J. G. Farben ..
R. Friſter
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
Han.=Maſch.Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf ..!
Deviſenmarkt.
elfingfor=
Wien.
Prag.
Budapeſt .
Sofia..
Holland..
Oslo .
Kopenhagen.
Stockholm.
London ..
Zuenos Aires
New York
Belgien.
10.56 110.58 Gelo Brief
10.56 10.58 Italie Geld Brief Geld !.
22.195 22.2351 22.205 59.17 59,29 59.,17 59.29 Paris 16.43 16.53 12.433/12.4531 12.433 12.453 Schwveiz... 180.333 30. 395/ 80,845 8 3.35/ 73.49 73.33 73 47 Spanien... 72.20 72 34 4.027 3.033
169.06 169.40) 2.027/ 3.033 Danzig .. 81.79 31.95 169 06 169.40 Japan.. 1 972 1.978 1111.511 111.52 111.74 Rio de Faneiro. 0.504 (C.508 112.391 12,61 12.41 112,83 Fugoſlavien. 7.388 7.402 112.82/113 04 12.84 113,08 Portugal 20.62 20.56 20.445/20,486 20.456 20.496 Uthen 5.614, 5.626 1.730/ 1.594 1.792/ 1.798 Konſtantinopel 2.18) 2.181 4.1950 4.2030 4 1955 4 2035 Kanada. 4.187 4.195 33.50558. 625 38.485 58,615 Uruguah. 4.276 4.2841 283/4 12. .I. Brief 22.245 15.49 16.53 31.005 71.53 71.65 81.77 81.93 1.965 1.970 0.5035 0 5o55 1.383 7.404 20.58 20.62 Soi4 5. 626 2 183 2.184 4.187 1.195 294
Kein Abſatzabkommen der deutſchen und öſterr. chemiſchen Induſtrie.
Die wiederholt in ſüngſter Zeit durch die Preſſe gegangenen Meldungen
über ein allgemeines Abſatzabkommen der deutſchen und öſterreichiſchen
cemiſchen Induſtrie werden von unterrichteter Seite als nicht zutreffend
bezeichnet. Richtig ſei nur, daß über einzelne Produkte von Fall zu
Fall Vereinbarur gen zwiſchen beiden Induſtrien getroffen worden ſeien,
doch hätten dieſe Abmachungen keine große Bedeutung. In den letzten
Wochen ſei überhaupt nichts derartiges geſchehen.
Vom Verein für Holzintereſſenten Südweſtdeutſchland, Sitz Freiburg
Die heutige Börſe verkehrte in außerordentlich luſtloſer und ſtiller i Br., wird mitgeteilt: Die immer noch weiter anhaltende ſtarke
An=
aller Rohmaterialien und die dadurch bedingte Steigerung der
Betriebs=
ziellen Verkehrs weiter nachgebend. Zur heutigen Prämienerklärung koſten verfehlen ihren Einfluß auf die Preisgeſtaltung der Sägeerzeugniſſe
kam noch etwas Material an den Markt, das bei der herrſchenden Auf= nicht. Deshalb ſind die Verkaufspreiſe für alle Nadelholzſchnutwaren
geſtiegen. Die erhöhten Preiſe werden auch verlangt, obwohl die
Nach=
rung entſpricht, geringer geworden iſt. Es notierten im Verkehr zwiſchen
trotzdem der Geldmarkt keine Anſpannung erfuhr. Tagesgeld war zu Produzenten und Wiederverkäufern frei Waggon Karlsruhe Nadelholz,
Bauholz, ſcharfkantig 77,5—78,5, Süddeutſch vollkantig 74,5—75,5, mit
üblicher Waldkante 71,5—72,5, Baukantig 68,5—69,5, Vorratsholz von
3 Meter Länge mit 4,5 Meter Durchſchnittslänge 64,5—65,5 RM. per
Kbm. Reine und halbreine Bretter 1" 5—7‟ 92—94, 8—9‟ 96—98,
10—11‟ 99—101 12‟ 103—105 Mk., gute Dielen 2/4, 1½, 2‟ 108—105 Mk.,
goben Harpener und Rheiniſche Braunkohle je 1½ Prozent nach Stär= Schußbretter 1”, 5—7‟ 62—64 Mk., 8—9‟ 64—65 Mk., 10—11‟ 66—67,
ker angeboten waren ferner Zellſtoff Waldhof mit minus 3½ Prozent 12‟ 72—73 Mk. Ausſchußdielen 71—72 Mk. per Kbm. A=Bretter ſtellten
ſich 8—12 Prozent billiger als Ausſchußbretter. Gute Rahmen koſten
74—76, Abrahmen 66—68, Kreuzholzrahmen 77—79 Mk. per Kbm.,
Latten, und zwar gute Latten, 9—9½, Ablatten 7—7,5 Pfg. per Ifd.
Meter. Stumpenlatten 5—6,5 Pfg. je nach Länge, per Ifd. Meter,
Spalierlatten 1.25—1,30 Mk. per Bund von ca. 75 Ifd. Meter.
Hobel=
waren 21—22 Millimeter ſtart ſtellte ſich in guter Qualität auf 2,60
bis 2,65, unſortierte 2,35—2,40, gehobelte Abord, 2.— per qm,
Rauſch=
bund 1‟ 1,80—1,85 Mk. per am.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 12. Januar. Zum heutigen Viehmartz
timo wurde das Geſchäft lebhafter. Am Deviſenmarkt lag Spanien waren aufgetrieben: 160 Kälber, 11 Schafe 8 Ochſen. Bezahlt wurbe
() 58—64 Pfg., und Schafe 38—43 Pfg. Marktverlcuf: lebhaft geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 12. Januar. Zum heutigen Viehmarkt
waren aufgetrieben und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
gehandelt: 75 Kälber 58—74 9 Schafe 42—48, 86 Schweine 47—50, 667
Ferkel und Läufer: Ferkel bis vier Wochen 9—12, über vier Wochen
15—19, Läufer 20—B. Marktverlauf: Kälber mittelmäßig, geräumt;
Schweine ruhig, langſam geräumt; Ferkel und Läufer mittelmäßig.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 12. Januar. Der Auftrieb des
heutigen Nebenmarktes beſtand aus 67 Rindern, 966 Kälbern, 279
Scha=
fen und 212 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarkts
der vergangenen Woche, waren 30 Schafe und 600 Schweine weniger
angetrieben, dagegen ſtand 210 Kälber mehr zum Verkauf. Bezahlt
wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber: b) 73—76, c) 66—72, d) 55
Kraft 223,5, Farbeninduſtrie 281, Gesfürel P84, Holzmann 145, Metallgef. bis 65; Schafe: 2) 46—50, b) 38—45, () 28—37. In Schweinen
unter=
blieb die Notiz wegen des ſchwachen Auftriebs. Im Vergleich zu den
Die Abenddeviſen lagen gegenüber Mittag nicht weſentlich verändert. Notierungen vom letzten Hauptmarkt zogen Kälber und Schafe je 1 bis
kauft. — Fleiſchgroßmarkt: Ochſen= und Rindfleiſch 1 90—35,
IT 80—90, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch I 70—75, II 50—60, III 30
bis 50, Kalbfleiſch II 90—100, Hammelfleiſch 85—90, Schweinefleiſch
70—80; Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 50 und Hinterviertel
58—60.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 12. Jan. (Priv.=Tel)
uebungsgunteg ebunzß am einog uenhnlas ohlzagt eis uz2:zW
Die Exporteure nahmen Käufe vor. Später gingen die Preiſe etwas
zurück, da die großen argentiniſhen Verſchiffungen verſtimmten.
Mais: Hier kam es zu einer recht erheblichen Preisſteigerung auf
beſſere Exportnachfrage und geringe Zufuhren an den Stapelplätzen,
Der Schluß war abgeſchwächt auf günſtige Prognoſen.
Roggen: Die beiden erſten Sichten waren heute etwas rückläufig
und die Exportnachfrage enttäuſchte.
Hafer: Der Markt verkehrte auf kſeine Zufuhren in freundlicher
Haltung. Gegen Shluß ſetzten teilwveiſe Realiſationen ein.
* New York, 12. Jan. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Preiſe zogen heute etwa 20 Punkte an auf
gün=
ſtige Liberpooler Kabel und beſſere Berichte aus Mancheſter.
Vorüber=
gehend trat eine Abſchwächung ein, doch wurden ſpäter Deckungen
vor=
genommen.
Kaffee: Die Feſtigkeit der braſilianiſchen Märkve wirkte anregend
und das Angebot wurde ſchnell aufgenommen.
Zucker: Hier fanden Liquidationen im Januarſichten ſtatt, doch
hielten ſich auch die übrigen Preisſchwarkungen in mäßigen Grenzen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 12. Jan.:
Getreide. Weizen: März 128½, Mai 129½, Juli 125¾;
Mais: März 89½8, Mai 92½, Juli 935; Hafer: März 54½, Mai
55½, Juli 5238; Roggen: März 108½, Mai 108½, Juli 104.
Schmalz: Januar 11.93½ März 12,07½, Mai 1225.
Fleiſch: Januar 10,96, März —, Mai 11,35: Speck, loko
11,00; leichte Schweine 7,50—8,35, ſchwere Schweine 7,85—8,35;
Schweinezufuhren: Chicago 52 000, im Weſten 140000.
Baumwolle: Januar 18,90, März 19,08.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 12. Jan.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 147½, hart 144½; Mais, neu
ank. Ernte 101½: Mehl, ſpring wheat clears 6,50—6,75; Fracht:
nach England 1,9—2,3 Schilling, nach dem Kontinent 7—10 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,00—12,65; Talg, extra 9.
Kakao. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 61; Loko: 13½:
Januar 13,08, Februar 13,08, März 13,13, April 13,20, Mai
13,29, Juni 13,39, Juli 13,49, Auguſt 13,59, September —,
Ok=
tober 13,45, November —, Dezember
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Zu den Kursſchwankungen der Philipp Holzmann=Aktien in den
letzten Tagen verlautet an der Frankfurter Borſe, daß ein Paket von
einer Million RM. nom. Aktien der Geſellſchaft in Berlin in einer
Spekulationshand angeſammelt worden ſei und nunmehr an ein größeres
Berliner Bankhaus abgeſetzt worden ſei.
Nach der Zeitſchrift „Stahl und Eiſen” iſt die deutſche
Roheiſen=
gewinnung im Dezember 1927 mit 1 149 680 Tonnen um rund 30000
Tonnen oder um 3 Prozent höher als die des November.
Wie wir erfahren, ſteht der Abfchluß der
Zuſammenſchlußverhand=
lungen in der ſächſiſchen und württembergiſchen Strichwareninduſtrie
dicht bevor. Es iſt jedoch im Augenblick noch nicht möglich, nähere
Ein=
zelheiten anzugeben.
Auf Grund weiterer Verhandlungen, die jetzt abgeſchloſſen ſind,
dürfte in allernächſter Zeit mit der G=indung der Reichsorganiſation
der Deutſchen Mehlhändler zu rechnen ſein. Die Reichszentrale des
Mehlhandels wird dem Reichskund für den Handel mit
landwirtſchaft=
lechen Erzeugniſſen und Bedarfsſtoffen angegegliedert.
Unter Mitwirkung der flämiſchen Bauernorganiſation Boerenbond,
und der Bankinſtitute Banque de Commerce. Crédit du Nord, Crédit
General Belge u. a. wurde ein neues Finanzkonſortium mit einem
Kapital von 75 Mill. Fr. gegründet.
Wie die „Ekonomitſcheskaja Shiſn” meldet, betrug die
Kohlenfor=
derung im Donezgebiet im Dezember 1927 1 966 000Tonnen gegenüber
1890 000 TTonnen im November desſelben Jahres. Das Monats
programm iſt, mit einem Mehr von 2 Prozent erfüllt worden.
Aus Rom wird gemeldet daß die polniſche Regierung beſchloſſen hat,
die im Jahre 1923 durch Vermittlung der Banca Commereiale in Italien
aufgenommene 400 Mill. Lira=Anleihe zu tilgen. Wie verlautet, wünſcht
die polniſche Regierung wieder die freie Verfügung über das
Tabat=
monopol zu erhalten, das für die Zwecke der Anleihe verpfändet worden
war.
Nach einem Bericht aus New York wurden im Monat Dezember in
den großen amerikaniſchen Städten insjeſamt 47736 Mill. Dollar in
Neubauten inbeſtiert, gegenüber 460 39 Mill. Dollar im November und
384,45 Mill. Dollar im Dezeunker 1228
Aus den Veröffentlichungen von 51 der bedeuitendſten amerikaniſchen
Werften geht hervor, daß die Ende 1927 in Bau befindliche Tonnage
gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 45 Prozent zeigt.
Nummer 13
Freitag den 13 Januar 1928
Geite 12
Als ich noch Prinz war....
z alles zauberte die
Roman von Paul Hain.
Urheber=Rechtsſchutz Verlag Oskar
Werdau Sa.
achdruck verboten)
Die Donau rauſchte — uid die MZune blühten — und
Mädchenlachen zerflatterte im Ab.
„Melodte hin — unbezwinglich — miiteeizend — mit magiſcher
„ewalt.
Der Prinz hatte ein feines Lächeln um die Lippen. Er ſah
uch die Komteſſe, die ihm ſo leicht im Arm lag. Sah ihr junges
AGeſicht, in dem die Angen geſchloſſen waren. Der Mund kaum
nnerklich geöffnet. Nun träumte ſie wohl — von der Zukunft —
wom Glück — von ihrer heimlichen Liebe.
Da ergriff auch den Prinzen ganz der Zauber der Melodie
nund des leichten Dahinſchwebens — und das Geſicht vor ihm
werwandelte ſih mählich — wurde zu einem feinen blaſſen
SMädchenantlitz, um das ſich blondes Haar lockte — und zwei
Slaue Augen träumten zu, ihm auf, wie er es vor Stunden
Gekundenlang in Frau Halkers Nähſtube erlebt hatte.
Seine Hand umfaßte die Mädchengeſtalt feſter und in
ver=
tohlener Zärtlichkeit, zog er ſie an ſich. Nun tanzte er nicht
mehr mit der kleinen, glücklichen Komteſſe, er hielt Anita im
Arm, die „kleine Anita”, deren flinke Finger den Schaden an
einem Frack ausgebeſſert hatten und in deren keuſchem, ſcheuem
WFeſen die Melodie des Walzers war, nach der er nun tanzte.
Es waren ſeltſame Minuten der Uwirklichkeit. Und der
elige Johann Strauß mochte wohl aus den Wolken der Un=
Eterblichkeit ſchmunzelnd hervorgucken und leiſe, wie ein
Bauberer, den Fidelbogen im Takt mitſchwingen.
Da war der Tanz zu Ende.
Wie ein müdes Erwachen kam es über die Tanzenden. Die
Somteſſe öffnete die Augen verwirrt. Der Prinz bot ihr den
Arm, ſie an den Tiſch zurückzuführen.
Ein Klatſchen flatterte durch den Saal. Die Gäfte ſpen=
Seten der Kapelle Beifall für den Tanz.
Gleich darauf flogen wieder die modernen Akzente eines
Boſtons durch den Raum, die zärtliche Stimmung der
Walzer=
nkte verwiſchend.
Der Prinz blieb ſchweigſam.
Er füllte mechaniſch die Gläſer von neuem. Graf Czerny
rind ſeine Braut, ſowie einige nähere Bekannte hatten ſich an
vem Tiſch eingefunden.
„Auf unſere Jugend — und das, was wir lieben!” rief der
Prinz aus.
Die Gläſer klangen zuſamen.
„Und auf die Erfüllung unſerer beſten Wünſche,” ſagte die
leine Komteſſe leiſe.
Anita Wielandt ließ die Hände von den Taſten ſinken. Der
ſetzte Ton zitterte in der kleinen Stube nach. Ihr Blick hing
— der Kopf eines Mannes, ungemein markant in den Linien,
mit einem unverkennbar genialen, künſtleriſchen Zug im
Aus=
druck. Der Blick der blauen Augen, die ſich ſeltſam gegenſätzlich
zu der Männlichkeit der Phyſiognomie ausnahmen, ſtrahlte mit
eindringlicher Lebendigkeit.
„Dein Vater hätte deine Stimme hören ſollen, Nita — wie
würde er ſich gefreut haben,” ſagte eine Stimme aus dem
Schat=
ten einer verdunkelten Ecke.
Anita drehte kaum den Kopf.
„Ach, Tante — er hatte ja immer ſo wenig Zeit für mich —
„Ja — er wußte ſich nie zu zähmen, und ſo zerranm ihm
ſein Leben wie — ſein Singen! Und doch — er war von Gott
geſegnet. Darum mußte er ſo früh fort.”
Es war ſo. Der große Anton Wielandt, der große Sänger,
dem Könige einſt huldvoll zugejubelt hatten — er hatte ſich nie
zu zähmen gewußt. Der Ruhm, das Jauchzen der Menge, die
Dankbarkeit der Welt für den Genuß ſeiner göttlichen Stimme —
es war ihm alles eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen. Das
Schick=
ſal hatte ihn allzu ſehr verwöhnt, indem es ihn früh zu den
Größten der Großen im Reiche der Kunſt erhob. Seine junge
Frau ſtarb, da Anita zur Welt kam. Sie hatte die Mutter nie
gekannt. Und Anton Wielandt zog ſeit der Zeit wie ein
Ruhe=
loſer durch die Welt, gejogt von ſeinem eigenen Ruhm. Oder
war es der Schmerz um die Frühverlorene? Wer wollte ſich in
einem Künſtlerherzen auskenuen!
Bis er nach einer Vorſtellung an der Pariſer Opéra Comique
in ſeiner Garderobe tot aufgefunden wurde. Beim Abſchminken
hatte ihn der Herzſchlag getroffen. Mitten aus reich begnadetem
Künſtlerleben hatte es ihn herausgeriſſen. Er ſtand in der Fülle
ſeiner Mannesjahre.
Viel Vermögen hatte er nicht zurückgelaſſen. Und es war
gut, daß er eine Schweſter beſaß, die brave, betuliche Anna
Wielandt, die in der Ueinen Reſidenzſtadt ein geruhiges, wenn
auch kärgliches Witwenleben führte, ſo daß die kleine Anita hier
eine Zuflucht finden konnte. Daß ſich das Können ihres Vaters
auf ſie vererbt hatte die Tante ahnte es bold. Mit zehn.
Jahren beherrſchte ſie die Klaviatur, ohne daß ſie Unterricht
genommen hätte — und in ihrer Kehle „ſang eine Nachtigall”,
ſo meinte die Tante oft. —
(I. Mch 717)
Krieg und Kriegsfolgen aber zwangen zu praktiſcher
Be=
tätigung, zum Zuſammenhalten des Wenigen, was die Tante
an dem Oelbild, das über dem Klavier hing. Es war ein Porträt
beſaß. Anita half ihr, ſo gut es gehen wollte, beim Nähen und
Sticken, womit dieſe im weſentlichen den Haushalt beſtritt, und
es ging ihr alles leicht von der Hand. Und ſo kam es denn wie
von ſelbſt, daß Anita ſpäter, da die Tante nicht mehr ſo recht
mittun konnte, in Frau Hallers Nähſtube eintrat und mit ihrer
flinken Hände Arbeit die Wirtſchaft zum guten Teill beſtritt.
So war ſie ſiebzehn Jahre alt geworden, und die Jugend
und eine tiefe innere Fröhlichkeit machten ihr das Leben ſchön.
Noch war ihr nie der Gedanke gekommen, daß ihr Lebensweg.
auch ein anderer hätte ſein können, wenn Anton Wielandt
ſpar=
ſamer mit ſeiner Lebens= und Künſtlerkraft umgegangen wäre
Aber ſeit geſtern — da einer vor ihr geſtanden hatte, der
gewiß aus einer anderen Welt kam, und ihr gedankt hatte für
die Stimme aus ihrer Kehle — ſeit geſtern war eine ſeltſame
Verwirrung in ihrer Seele, und ſie hatte verſucht, ſich daraus
am Klavier zu retten in die Harmonie der Töne, und das Lied
von Strauß, das ſie wieder geſungen, hatte ſie plötzlich mit
größerem Wiſſen um das Gefühl, das darin loderte, erfüllt.
„Ich trage meine Minne—
Da war ihr heimliche Röte ins Geſicht geſtiegen, und die
Hände waren von den Taſten geſunken.
„Tante — ich habe Vater nie ſingen hören. Daran muß ich
ſeit geſtern immer denken."
Anna Wielandt nickte leichahin mit dem Kopf.
„Er hat oft hier vor dem Klavier geſeſſen — er hatte es mir
ja ſelbſt geſchenkt —
„Das iſt ſo ſonderbar. Zu denken, daß auch ſeine Hände
dieſe Taſten berührten.”
Noch immer ſah ſie zu dem Bilde auf.
„Vorhin war es mir, als ob er mir plötzlich zunickte und
heimlich lächelte. Dieſes Lächeln habe ich noch im Gedächtwis —‟
„Ja — er konnte bezwingend herzlich ſein. Ein Zucken um
die Mundwinkel — und es war wie ein Sonnenſtrahl. Das
haſt du von ihm. Nita. Du lächelſt auch immer nur ſo ein wenig
— kaum merklich — aber es iſt, als ob dann dein ganzes liebes
Geſicht voll Sonne iſt —
Anita wandte ſich um.
„Tante — du Schmeichlerin
Die lachte heiter auf.
„O — du wirſt das ſchon ſelber wiſſen, Kind
Anita ſprang auf und lief zu ihr hin. Ihr Geſicht hotte
ſich fein gerötet. Hell blitzten die Zähne zwiſchen den rotem
Lippen.
„Tante, du haſt nichts dagegen, wenn ich noch ein bißchen
an die friſche Luft gehe? Die gute Fra Haller hat uns heute
extra früher nach Hauſe geſchickt, weil ſo ein wunderbares
Wetter iſt.*
(Fortſetzung folgt.)
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Goldpfbr.
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Goldpfbr.
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84
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Ohne Zins.
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Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
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Pfälz. Hyp.=Bk.
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Preuß Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=-Cr.=B.
Süidd. Bodenkr.
Württ Hyp Bk.
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Transportanſt.
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3%Oſt. 1.b.8. E.
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4½% Anat.. S. II
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3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
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Allg. D.=Kredit. ..
Bad. Bk. .
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Barmer Banko. 159
Bay. Hyp.=Wchſ.
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Deutſche Bank ...
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein. /140
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Disk.=Geſellſch
Dresdener B!
Frankf. Bf.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frrf. Pfdbr. Bk....
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. Intern. Bank
Metallbank..
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hyp =Bk.
Pr. Bo.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Ban/ 152
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
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Südd. B.=Credilbk.
14.5
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NR7
5.1
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22.75
147.5
175
175.5
178
24
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130
105
160.5
181.75
1125.5
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147
220
139
191
133.25
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17‟,
196
35
179.5
181.5
188
114
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271
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[ ← ][ ][ → ]Seite 18
Freitag, den 13. Januar 1928
Nummer 13
Union- Theater
Eine Leistung der Filmkunst — Ein Werk, das nicht hoch genug
bewertet werden kann!
Bonnenauldul
Gutas Eeinrogra mm neben der ersten Emelka-Woch
Anfang 31/, Uhr
Besiden-Theater
Versäumen Sie nicht den großen Aufklärungsfilm nach Norbert (* 1161
Jacques Roman „Plüsch und Plumowski
Ho nene Tonk.
7 Akte!
„Donner, der atille Held”” 5 Akte. — Die neueste Emelka-Wochenschau
Ankang 3½ Uhr
Palast-Lichtspiele
Dag 2 b w e 6 h. 5 10 n g 5r e ie b e Doppelprosramm
Der Alexander Corda-Film
Die gestohlene Braut
BilIle Dove, mit den großen träumerischen,
schwarzen Augen, dem Scharm ihrer fraulichen
Erscheinung. — Liovd Hughes, vornehm und
männlich in einer Handlung voll dramatischer
Höhe-
punkte u. spannend vom Anfang bis zum letzten Bilde
Milton Sills, Mary Astor, Larry Kent in:
Spanisches Blut
Eine Geschichte von sturmdurchwehter See — und
sturmbewegten Herzen. Ein Film, dessen
Eindringlich-
keit. Tempo und atemraubender Spannung sich
niemand entziehen kann, dabei voll sprudelndem
Humor und voll prickelnder Situationen. (1040
Mur noch heute,
morgen und übermorgen
Kassner’st
verblüffende
Herde der Haastonen
und das lustige
Varieté-Beiprogramm
— Kleine Preise —
Voranzeige!
Ab Montag, 16. Januar
Nochmals kurzes Gastspiel/
gsBer Heker
in der Original-Besetzung!
(1068)
Mitglieder
des Reichsbundes
d Krie gsbeſchädigten
und Hinterbliebenen
erhal en gegen
vor=
eigen d. Mitgliedskarte
im Orpheum
hilbe Einirittspreiſe
(außer Sonntagsſ=
(1051
Schwere Fuh
leiſtun=
gen unternimmt mit
Fordſon=Zugmaſchine
F Riehl, Pfungſtadt,
Eberſtädterſtr 32.
E1033ds)
10/4
Marineverein
Darmſtadt u Umgebung
Samstag, den 14. Jan.,
abends 8 Uhr im
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entrichten. Ferner iſt noch mitzubringen
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