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Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Rorgenzeitung der Landeshauptftadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bſtd und Bort
Nachbruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 5
Donnerstag, den 5. Januar 1928.
191. Jahrgang
Mer 40 Mfennige
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(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerichtiſcher Beitreibung fäſli jeder
Rabait weg. Bankonte Deutſche Bank und.
Darm=
ſädter und Naiſonglbank.
Ra4
DieBawesdelnſtang vei beutſcensnbafttie
Der Bericht des Treuhänders
für deutſche Induſtrie=Obligationen.
Jetzt hat auch der Treuhänder für die Induſtrieobligationen
Rela f! ſeinen Bericht erſtattet, und damit liegen die Berichte des
ver=
gen M4 4
gangenen Jahres vollſtändig vor. Es ergibt ſich von ſelbſt, daß
dieſer Bericht im weſentlichen Zahlen enthält,
Zuſammenſtellun=
gen über Konzentrationsbewegungen in den einzelnen Branchen,
über die Bilanzen der wichtigſten Geſellſchaften, und über die
Bewegung der Produktion. Da er aber gewiſſermaßen von außen
her in die deutſche Induſtrie hineinſieht, enthält er auch
mancher=
lei, das nicht nur für den engen Kreis der Sachverſtändigen von
Intereſſe iſt. So errechnet er zum Beiſpiel, daß die
Induſtrie=
belaſtung aus dem Dawesplan im Reparationsjahr 1926/27 ſich
von den erzielten Betriebsgewinnen auf 8,28 und für die
folgen=
den Jahre auf 9,94 Prozent, alſo auf faſt 10 Prozent, beziffert.
Das will heißen, daß die deutſche Induſtrie 10 Prozent ihres
Rohüberſchuſſes zunächſt einmal zur Verzinſung der
Obligatio=
nen abführen muß. Welche Rückwirkungen daraus für unſere
Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkte ſich ergeben, braucht
kaum erwähnt zu werden. Die Konzentrationsbeſtrebungen und
die damir verbundene Rationaliſierung haben nach Auffaſſung
des Treuhänders ſich im ganzen günſtig ausgewirkt, vor allem in
den Schli ſſelinduſtrien. Er nimmt auch an, daß die bisher
ge=
troffenen Maßnahmen ſich in den kommenden Jahren in höheren
Gewinnen auswirken werden. Der Treuhänder zieht ſchließlich
das Fazit, daß die deutſche Induſtrie von 1925 an eine ernſthafte
Kriſe durchgemacht hat, die erſt im Mai 1926 ihren Höhepunkt
erreichte. Von da an zeige die Produktion eine raſche
Steige=
rung, die bis zum Mai 1927 weniger raſch und weniger
aus=
geſprochen ſich fortſetzte. Von Mai 1927 ſei die Lage der In=
DDuſtrie güt geblieben, wenn auch ein leichter Rückſchritt unver=
Tennbar ſei.
Frankreich gegen eine Reviſion des Dawesplans
Paris, 4. Januar.
In Kommentierung eines Artikels der Deutſchen
Berg=
wverkszeitung”, in dem von der Nowendigkeit einer Neuregelung
Der Reparacionsfrage die Rede iſt, ſchreibt „Excelſior”, offenbar
beeinflußt: Für die franzöſiſche Regierung bleibt die juriſtiſche
Baſis der Rebarationen der Londoner Zahlungsplan in Höhe
von 132 Millionen Goldmark. Zweifelsohne weiß man in
Frankreich ſehr gut, daß der Dawesplan nur proviſoriſch iſt. In
der Tat müßte der Dawesplan mehr als ein Jahrhundert in
Kraft bleiben, damit Deutſchland ſeine ganze Schuld begleichen.
kann; aber die franzöſiſche Regierung, die durch den
Dawesplan mehr erhält, als ſie an England und die Vereinigten
Staaten ſchuldet, hat kein Intereſſe an ſeiner
Revi=
ion. Sie wird alſo nur der Feſtſetzung der Geſamtſchuld durch
die Reparationskommiſſion zuſtimmen, wenn ſie Frankreich
gleiche Garantien und gleichwertige Vorteile bietet. Niemand
kann im Augenblick von der franzöſiſchen Regierung verlangen,
daß ſie die Initiative zu einer Reviſion ergreife oder daß ſie
die Initiative Tanderer Mächte unterſtütze. Sie wird nur
den Konzeſſionen, die man in London, in Waſhington und
natür=
lich auch in Berlin wünſcht, zuſtimmen, wenn Frankreich die
Gewähr hat: 1. daß die ſpäteren Zahlungen Deutſchlands
reſt=
los die franzöſiſchen Zahlungen gegenüber England und die
Bereinigten Staaten decken, 2. daß das franzöſiſche Schatzamt die
genügende Summe überweiſen wird, um den Zinſendienſt für die
inneren Anleihen, die Frankreich für ſeine Reparation
aufgenom=
men hat, zu beſtreiten. Jeder Plan, der dieſer doppelten
Not=
wendigkeit nicht Rechnung trägt, wäre für Frankreich eine
Ent=
täuſchung und das Parlament und die öffentliche Meinung
müß=
ten ihm energiſch die Zuſtimmung verſagen.
Der Kampf gegen die elſäſſiſchen Autonomiſien
Aus Straßburg wird gemeldet, daß der proteſtantiſche
Pfar=
ſrer Hirtzel über die deutſche Grenze entkommen ſei. Er wurde
von der franzöſiſchen Polizei im Automobil verfolgt. Der
Ge=
flohene war einer der Gründer der „Zukunft‟ Das
Direktions=
ſkomitee der Republikaniſchen Volksunion des Elſaß, d. h. der
lelſäſſiſchen Fraktion der franzöſiſchen Nationaliſten, hat ſich
geſtern nachmittag in Straßburg verſammelt, um zu den
Auto=
ſomiſten=Verfolgungen Stellung zu nehmen. Obwohl die
Dis=
uſſion den ganzen Nachmittag dauerte, konnte keine Einigung
eerzielt werden, und das Komitee wird ſich am nächſten Samstag
von neuem verſammeln. Sämtliche elſäſſiſchen nationaliſtiſchen
Abgeordneten mit Ausnahme Pflegers wohnten der Sitzung bei.
Es verlautet, daß es ſehr ſtürmiſch zugegangen ſei. Die
Auto=
nomiſten=Verfolgungen wurden von verſchiedenen Rednern
frundſätzlich verurteilt, obwohl keiner der verhafteten
Autono=
miſten der Partei angehört. Beſonders wurde die Verhaftung
es Lehrers Roſſe mißbilligt, ebenſo wie die Hausſuchungen bei
atholiſchen Geiſtlichen.
ſebertragung der thüringiſchen
Landesſteuer=
verwaltung auf das Reich.
Ein Berliner Abendblatt berichtet, daß die Verhandlungen
ſwpiſchen der thüringiſchen Regierung und dem
Reichsfinanz=
nintiſterium über die Uebertragung der Landesſteuerverwaltung
luf das Reich ſoweit gefördert worden ſeien, daß man nunmehr
lamit rechnen könne, daß die Reichsſteuerbehörden die
Verwal=
ung der Thüringer Grundſteuer, Gewerbeſteuer und
Aufwer=
ungsſteuer vom 1. April d. J. ab übernehmen. Hierzu erfahren
dir von unterrichteter Seite, daß die Verhandlungen noch nicht
ſbgeſchlöſſen ſind, daß aber begründete Ausſicht auf einen
poſi=
tven Erfolg beſteht. Der Termin läßt ſich im Augenblick noch
ſicht beſtimmen.
Um die Räumung des Rheinlandes.
Ein neuer deutſcher Schritt nach den
fran=
zöſiſchen Wahſen.
Der Pariſer „Temps” hat in ſeiner Neujahrsbetrachtung die
Behauptung aufgeſtellt, die Beſetzung des Rheinlandes wäre für
eine aufrichtige deutſch=franzöſiſche Verſtändigung kein Hindernis.
Wir haben das Erforderliche dazu ſchon geſagt. Das wäre an ſich
nicht einmal nötig geweſen, wenn der „Temps” lediglich ſeine
eigene Meinung widergibt. Er wird aber häufig als Sprachrohr
des franzöſiſchen Außenminiſteriums benutzt. Das ſcheint auch
in dieſem Falle ſo geweſen zu ſein. Jedenfalls deuten wir es ſo,
wenn jetzt die „Tägl. Rundſchau” noch einmal darauf
zurück=
kommt, um mit großer Eindringlichkeit darauf hinzuweiſen, wie
gefährlich eine ſolche Einſtellung für die weitere Entwicklung der
deutſch=franzöſiſchen Beziehungen ſein müſſe. Wir erblicken darin
eine Aeußerung des Reichsaußenminiſters, der ſeinem Kollegen
Briand eine unmißverſtändliche Mahnung zugehen laſſen will, die
gerade umſo bedeutungsvoller iſt, weil ſie nebenbei erwähnt, die
Aeußerungen des Reichspräſidenten und des Reichskanzlers zum
Neujahrstag ſeien keineswegs eine Regiſtrierung des deutfchen
Anſpruches, ſondern eine ſehr ernſte und ſehr ernſtgemeinte
Tat=
ſachenfeſtſtellung. Das wird im Augenblick vermutlich auf den
„Temps” keinen Gindruck machen. Auch Herr Briand hat zu
ver=
ſtehen gegeben, daß vor den Wahlen mit Frankreich über die
Rheinlandräumung nicht zu ſprechen iſt. Wir entnehmen aber
daraus, daß die Bemerkung, die der Reichspräſident über die
Notwendigkeit der Rheinlandräumung gemacht hat, die
An=
meldung einer neuen Aktion bedeutet, und dieſe
Ak=
tion wird eingeleitet werden, ſobald das franzöſiſche Kabinett
aus den Sorgen um die Wahlen heraus iſt.
Die Vorfälſe im beſetzten Gebiet.
* Koblenz, 4. Januar. (Priv.=Tek.)
Die von den Franzoſen veranlaßten Zwiſchenfälle im
be=
ſetzten Gebiet haben ſich in den letzten Tagen gehäuft. Die
Mel=
dungen, die darüber eingingen, beſtätigen ſich in vollem Umfange.
Richtig iſt auch, das in Kaiſerslautern franzöſiſche Offziiere einen
Arbeiter geohrfeigt haben. In dieſem Falle haben die Franzoſen
eine Unterſuchung zugeſagt. Es wird von fränzöſiſcher Seite
auch nicht beſtritten, daß 15 Offiziere in Zweibrücken das
Bis=
marck=Denkmal beſchädigt haben, deren Beſtrafung zugeſichert iſt.
Es wird aber abzuwarten ſein, wie dieſe Beſtrafung ausfällt und
ob ſie hart genug iſt, um vor einer Wiederholung ſolcher
un=
würdigen Streiche zu ſchützen.
Der Kampf um das Schulgeſetz.
Gegen die geiſtliche Schulaufſicht.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Es wird nachgerade unmöglich, hinter jeder Ente, die in
Berlin auffliegt, herzujagen und ihr den Kopf abzuſchlagen. So
wurde neulich von rechts her eine gefährliche Inirige enthüllt,
die zwiſchen dem Zentrumsmann v. Guérard und den
Sozial=
demokraten geſponnen worden ſein ſollte, um das Kabinett Marx
zu ſtürzen. Heute kommt von links her, aus demokratiſcher
Quelle, die Mitteilung über ebenſo ſeltſame Pläne, die, auf eine
kurze Formel gebracht, darauf hinauslaufen, daß die Deutſche
Volkspartei bereit ſei, ihren Widerſpruch gegen das Schulgeſetz
aufzugeben, wenn das Zentrum auf eine Vorverlegung der
Reichstagsneuwahlen auf Juni ſich einließe. Ein regelrechter
Kuhhandel alſo, bei dem nur nicht recht einzuſehen iſt, welchen
Preis das Zentrum zahlen ſoll. Es iſt doch durchaus möglich,
daß die innere Spannung in der Koalition ſich verſtärkt und
dann ohnehin Neuwahlen im Frühjahr nötig machen kann. Die
Volkspartei müßte alſo töricht genug ſein, um Zugeſtändniſſe zu
machen für ein Objekt, das ſie, wenn ſie es wirklich anſtrebt,
unter Umſtänden umſonſt haben kann.
Die Volkspartei wird auch daher auf dem Gebiete des
Schul=
geſetzes nicht imſtande ſein, größere Zugeſtändniſſe zu machen.
Der Punkt, um den ſich im Augenblick alles dreht, iſt die Frage
nach der Schulaufſicht. Die Volkspartei iſt bereit, dem oberſten
Vertreter der Kirchenbehörde perſönlich das Recht zur
Einſicht=
nahme in den Religionsunterricht zuzugeſtehen, lehnt aber die
Uebertragung dieſes Rechtes auf den Ortsgeiſtlichen ab, weil das
die Wiedereinführung der geiſtlichen Schulaufſicht bedeuten
würde. Nach dem, was wir bisher über die Verhandlungen
hinter den Kuliſſen gehört haben, iſt eine Verſtändigung in
die=
ſer grundſätzlichen Frage nicht erfolgt.
Die Frage der Mietserhöhungen.
Zu der in Mieterkreiſen berbreiteten Befürchtung, daß am
1. April 1928 abermals eine Steigerung der Mietpreiſe eintreten
werde, wird an unterrichteter Stelle verſichert, daß eine ſolche
abermalige Steigerung zu dem genannten Termin für die
Wirt=
ſchaft untragbar ſein würde, zumal naturgemäß dabei die
Rück=
wirkungen auf die Konſumenten auch in ihrer Eigenſchaft als
Lohn= und Gehaltsempfänger in Frage kommen würden. Eine
Mietzinsverteuerung wird daher am 1. April 1928 nicht
ein=
rreten. Dagegen iſt die Situation auf dem Wohnungsbaumarkt
für das Jahr 1928 als kritiſch zu bezeichnen, da ſich der private
Kapitalmarkt vor einer recht ungünſtigen Lage ſieht. Es bleiben
für den Wohnungsbau nur zwei Hilfswege: einmal daß das
Reich in der Lage iſt, ſeinen ſogenannten Zwiſchenkreditfonds
von 200 Millionen RM. aus eigenen Mitteln zu erhöhen — oder
aber der Auslandsmarkt. Sollte es nicht gelingen, einen dieſer
Wege zu beſchreiten, ſo müßte allerdings mit einer ernſten Kriſe
auf dem Baumarkt gerechnet werden.
Nerdoſteuropäiſche Bilanz.
Von
Rotf Wingendorf, Danzig.
II.
Danzig und Polen.
Auch die Freie Stadt Danzig, die trotz ihrer Kleinheit infolge
ihrer geographiſchen Lage in der Politik Nordoſteuropas eine,
wenn auch nicht aktiv, bedeutſame Rolle ſpielt, iſt von den Kriſen
der Umgebung nicht verſchont geblieben. Beſonders die polniſche
Wirtſchaftspolitik, die während der ganzen letzten Zeit
aus=
ſchließlich das Ziel einer aktiven Handelsbilanz verfolgte und
infolgedeſſen die Einfuhr geradezu abdroſſelte, mußte einen
un=
günſtigen Einfluß auf Danzig, das in erſter Linie als
Handels=
vermittler im Oſten dienen ſoll, ausüben. Die Folge war eine
Verſchärfung der Arbeitsloſigkeit weiter Bevölkerungsſchichten
in der Freien Stadt und eine Belebung der Auswanderung.
Wirtſchaftlich eine Erleichterung brachte dann die internationale
Anleihe, die auf Grund der Empfehlung des Völkerbundes in
Höhe von 45 Millionen Gulden Nominalwert erlangt wurde.
Schwere innerpolitiſche Kämpfe und Kriſen, wirtſchaftliche
Aus=
einanderſetzungen im Parlament und in der Oeffentlichkeit über
die Ausſichten der Anleihe und das mit ihr verbundene
Tabak=
monopol gingen vorher. Der endliche Abſchluß der Anleihe wurde
jedoch dann von allen Seiten begrüßt. Durch ſie wurde auch eine
andere Laſt wenigſtens vorläufig abgetragen, die das
Gleich=
gewicht des Danziger Haushalts dauernd zu ſtören drohte. Es
fand aus den Anleihebeträgen eine proviſoriſche Regelung der
Reparationsſchuldenfrage Danzigs ſtatt. Wenn man die Anleihe,
die von internationalen Banken der Freien Stadt Danzig
ge=
geben worden iſt, richtig würdigen will, ſo muß man die
Aus=
wirkung von zwei Seiten betrachten. Die Anleihe mußte als
Beweis der Kreditfähigkeit der Freien Stadt auf das
Wirt=
ſchaftsleben belebend einwirken. Direkt aber konnten die
Au=
leihebeträge dem Wirtſchaftsleben nicht zugute kommen, da der
größte Teil des Erlöſes der Anleihe zur Abdeckung von
Schul=
den dient. Unter dieſen Schulden iſt auch die ſchwere Belaſtung
Danzigs durch das polniſche Munitionslager enthalten, zu deſſen
Ausbau Danzig über 3 Millionen bezahlen muß.
Junerpolitiſch brachte das Jahr 1927 für Danzig im
Novem=
ber die große Auseinanderſetzung zwiſchen den Parteien, die
Neuwahl zum Danziger Volkstag. Das Ergebnis dieſer Wahlen
brachte in mancher Beziehung eine Uieberraſchung, wenn es auch
in derſelben Richtung lag wie die Wahlergebniffe im Deutſchen
Reiche, in Hamburg, Königsberg, Bremen. Die Sozialiſten
gewannen bei dieſen Wahlen über 30 Prozent und die
Deutſch=
nationalen verloren etwa 20 Prozent. Die Mitte ging aus den
Wahlen vollkommen zerſplittert hervor, und nur das Zentrum
konnte ſeinen Beſitzſtand erhalten und ſogar etwas vermehren.
Die Verhandlungen über die Regierungsbildung geſtalteten ſich
außerordentlich ſchwierig, und doch muß in dieſen Tagen die
Entſcheidung fallen, ob das Jahr 1928 Danzig eine Regierung
der Rechten oder eine Regierung der Weimarer Koglition
brin=
gen wird. Es muß jedoch immer wieder hervorgehoben werden,
daß dieſe innerpolitiſchen, teilweiſe recht ſcharfen
Auseinander=
ſetzungen das Deutſchtum Danzigs in keiner Weiſe berühren.
Danzig wird unter jeder Regierung als ſeine vornehmſte
Auf=
gabe den Kampf um ſein Deutſchtum anſehen und dieſes
Deutſch=
tum zu bewahren wiſſen. Gerade von der Stärke des
Deutſch=
tums haben die Wahlen den klarſten Beweis gegeben. Die
pol=
niſche Vertretung im Danziger Volkstag iſt von fünf auf drei
Abgeordnete, d. h. alſo auf genau 2½ Prozent zurückgegangen.
Angeſichts dieſer Tatſache dürfte ein Zweifel an Danzigs
Deutſch=
tum wohl kaum möglich ſein.
Von polniſcher Seite hat man die Verſuche, den deutſchen
Charakter Danzigs in Frage zu ſtellen, jetzt anſcheinend auch
endlich aufgegeben. Auch polniſche Blätter bequemen ſich jetzt
dazu, von der „polniſchen Minderheit” in Danzig zu ſprechen.
Um ſo mehr aber verſucht die polniſche Regierung, ihren
Ein=
fluß auf anderen Wegen in Danzig geltend zu machen. Dieſe
Beſtrebungen hängen eng zuſammen mit den Beſtrebungen der
polniſchen Geſamtpolitik. Es geht Polen um ſeinen Einfluß an
der Oſtſee. Nur aus dieſem Grunde hat man im vergangenen
Jahre im Danziger Hafen das Polen vertraglich zuſtehende
Um=
ſchlagspoſtamt als eine Monumentalbauwerk aufgeführt, ohne
Koſten zu ſcheuen, um nach außen hin zu wirken; denn tatſächlich
fertigt dieſes Poſtamt vielleicht einmal im Monat ein paar
Pakete für Amerika ab. Nur aus dieſem Grunde will Polen
nicht auf beſondere Vorrechte für ſeine Kriegsſchiffe im
Dan=
ziger Hafen verzichten, und die Auseinanderſetzungen zwiſchen
Polen und Danzig drehten ſich faſt ausſchließlich um polniſche
Hafenrechte. Drei Fragen waren es, die im Jahre 1927 faſt
ſtän=
dig den Völkerbundsrat beſchäftigten. Als erſte iſt die immer
wiederkehrende Frage des polniſchen Munitionslagers auf der
Weſterplatte zu nennen. Dieſe Frage, d. h. die Aufſtellung von
Regeln für die Benutzung der Weſterplatte durch Polen, hat den
Völkerbundsrat mehrere Sitzungen hindurch beſchäftigt und ſie
iſt noch nicht zu einem Abſchluß gekommen. Für Danzig von
ganz beſonderer Bedeutung aber iſt das Gutachten der
Völker=
bundsjuriſten in dieſer Frage, durch das eindeutig feſtgeſtellt
wird, daß die Weſterplatte Danziger Gebiet iſt und der
Dan=
ziger Souveränität unterſteht. Ueber dieſe Einzelfragen hinaus
hat aber das Gutachten die Bedeutung, daß es ganz klar zum
Ausdruck bringt, daß Danzig Polen gegenüber die Rechte eines
ſouveränen Staates hat, die in keiner Weiſe eingeſchränkt ſind.
Danzig hat während der Ratstagungen in dieſem Jahre zum
erſten Male bei dem deutſchen Außenminiſter als Ratsmitglied
Hilfe und Schutz gefunden. Die Bedeutung des Eintritts
Deutſchlands in den Völkerbund für Danzia kann, daher gar
nicht überſchätzt werden. Der energiſchen Stellungnahme des
Außenminiſters iſt es zu danken, daß in der Weſterplattenfrage
ein juriſtiſches Gutachten abgegeben worden iſt. Wenn auch
dieſes Gutachten jetzt nicht in der Dezembertagung zu einer
Ent=
ſcheidung erhoben wurde, ſo bildet es doch in den kommenden
*) Einen erſten Aufſatz veröffentlichten wir in unſerer
geſttigen Nummer.
Seite 2
Litauens Kampf gegen zwei Fronten.
Zuſpitzung der Beziehungen zu Polen. /
Fort=
dauer der Unierdrückung der Memelländer.
Die Hoffnung des Völkerbundsrates, daß er mit ſeiner
Gen=
fer Formel den Krieg zwiſchen Litauen und Polen beſchworen
habe, will ſich noch immer nicht erfüllen. Es iſt unverkennbar,
daß gerade in der letzten Zeit eine Zuſpitzung der
Be=
ziehungen zwiſchen den beiden Staaten eingetreten iſt. Herr
Woldemaras ſucht den Verhandlungen mit Polen auszuweichen,
um vorher die litauiſche Verfaſſung unter Dach zu bringen, die
ausdrücklich Wilna als Hauptſtadt vorſieht. Auf der Grundlage
diefer Verfaſſung wird nun Polen wieder ſchwer zu
Zugeſtänd=
niſſen bereit ſein. Es ſcheint, als wenn England und Frankreich
eine neue Intervention in Kowno verſucht haben, um
Wolde=
maras weich zu machen. Vorläufig aber haben ſie damit keinen
Erfolg. Um ſo merlwürdiger aber iſt es, daß die Litauer
trotz ihres Verſprechens den Kampf im
Memel=
gebiet weiterführen und ſich dadurch jede Rückenſtärkung
bef Deutſchland verſcherzen. In den letzten Tagen haben
zwi=
ſchen dem deutſchen Geſandten Morguh und der litquiſchen
Re=
gierung Beſprechungen ſtattgefunden, die aber — wenn wir recht
unterrichtet ſind — nur der Feftlegung des Programms für die
Berliner Beſprechungen anläßlich des Beſuches Woldemaros
galten. Die Schwierigkeit liegt für uns darin, daß wir formeil
wegen der Vorgänge im Memelgebiet nicht Einſpruch erheben
können, da das Sache des Völkerbundsrates iſt. Man wird aber
annehmen dürfen, daß man Herrn Woldemaras nicht im
Un=
klaren darüber gelaſſen hat, daß eine befriedigende Regelung
unſerer Beziehungen nur erfolgen kann, wenn die Verhältniſſe
im Memelgebiet ſich den beſtehenden Verträgen angleichen.
Neuer Konflikt zwiſchen meinelländiſchem
Landiag und Gouverneur.
Königsberg, 4. Januar.
Zwiſchen dem Landtag des Memelgebietes und dem
Gouver=
neur iſt em Streit über die Auslegung des Artikels 12 des
Memelſtatuts entſtanden, der von weſentlicher Bedeutung für die
weitere politiſche Entwicklung im Memelgebiet ſein dürfte.
Be=
reits im vorigen Jahre war über die Auslegung des Artikels 12
ein ſchwerer Konflikt zwiſchen dem damaligen Gouverneur und
dem 1. Landtag entſtanden. Der ehemalige Gouverneur ſtand
*Zu Herman Grimms hundertſtem
Geburtstag.
Von Profeſſor Dr. phil. h. c. Karl Berger.
Wenn wir, umbrauſt von dem Lärm einer im Augenblick
lebenden, lauten Zivilifation, tröſtende, erhebende Verbindung
fuchen mit der in ewigem Glanze leuchtenden deutſchen Kultur
des deutſchen Idealismus, ſo dürfte es kaum einen beſſeren
Mittelsmann geben ols den vor hundert Jahren, am 6. Januar
1828, zu Kaſſel geborenen Sprößling einer alten heſſiſchen
Be=
aniten= und Predigerfamilie Herman Grimm. Als Sohn
Wil=
helm Grimms und als ſeinem Oheim Jakob zeitlebens
nächſt=
ſtehender Geiſtes= und Blutsverwandter iſt Herwan Grimm
einporgediehen innerhalb einer bedeutenden Familien= und
Ge=
lehrtentradition. In die in der Geſchichte aller Völker einzig
da=
ſtehende Geiſtesgemeinſchaft der beiden Brüder wuchs auch der
von beiden gleich geliebte Sohn und Neffe hinein, erſt in
Göttin=
gen und von 1840 ab in Berlin. Von ihnen erbte der
Jünger=
die treue Liebe zur heſſiſchen Heimat, den Trieb und die Kraft
zu unermüdlicher, ununterbrochener geiſtiger Arbeit, den
ehr=
furchtsvollen Einn für große Männer in der Vergangenheit und
Gegenwart, in Literatur und Kunſt. Durch ſie wurde er in
jungen Jahren ſchon hingeleitet zu den großen Zeiten des
deut=
ſchen Geiſteslebens, zur Romantik und Klaſſik und deren
Be=
ziehungen zur Antike, zu allen nationalen und individuellen
Er=
ſcheinungen und Schöpfungen des deutſchen Volksgeiſtes. Frühe
in die eigenen Arbeiten der Brüder eingeweiht, auch in die
Werke, die ſie, wie zum Beiſpiel eine Geſchichte der deutſchen
Dichtung und eine Geſchichte der deutſchen Geiſteskultur, nur im
Kopfe trugen, durfte ſich Herman doch ganz frei nach ſeiner
Eigenart und ſeinen Neigungen entwickeln. Die Hauptſache war:
ſeine Perſönlichkeit bildete ſich unter dem Einfluſſe all jener
Gei=
ſter und Geiſtesſchöpfungen, die die höchſte deutſche Kultur
be=
seuten. Mit ſeiner eigenen Arbeit aber, die Herman Grimm nach
Voſlendung des Studiums der Rechte zunächſt als freier
Privat=
gelehrter, ſeit 1859 an der Seite ſeiner Gattin Giſela, einer
Toch=
ter Achims von Arnim und der Bettina, ſpäter als Profeſſor der
Kunſtgeſchichte an der Berliner Univerſität, in fünfzigjähriger
Tätigleit bis zu ſeinem Tode (16. Juni 1901) leiſtete, ging er
andere Wege als ſein Vater und ſein Oheim. Wie dieſe in ihren
letzten großen Plänen, arbeitete auch Herman Grimm auf Kultur=
Feſchichte hinaus, nachdem er mit Drawen („Armin”, „
Deme=
rius” „Rotrudis”), Gedichten und Novellen begonnen hatte.
Mehr und mehr vereinigten ſich ſeine geiſtigen Intereſſen yn
Goethe als ihren Mittelpun.t Alles, was an bedeutenden
Donnersiag, den 5. Januar 1928
Nummer 8
Verhandlungen für Danzig eine wertvolle Rechtsgrundlage. —
Sonft muß man jedoch leider bei einem Rückblick auf das Jahr
1927 feſtſtellen, daß die Danzig=polniſchen Streitfragen trotz
ſorg=
fältiger Vorbereitungen von ſeiten Danzigs in jedem einzelnen
Falle keine Erledigung gefunden haben. Die Frage des
Klage=
rechtes der Danziger Eiſenbahner gegen den polniſchen Fiskus
bei Danziger Gerichten, in der der Hohe Kommiſſar durch ſeine
Entſcheidung den Eiſenbahnern dieſes Recht rauben wollte, iſt
dem Haager Schiedsgericht überwieſen worden, wo ſie im
lau=
fenden Jahre zur Verhandlung kommt. In der Frage des
An=
legerechtes polniſcher Kriegsſchiffe im Danziger Hafen iſt
Dan=
zig auf den Weg direkter Verhandlungen mit Polen verwieſen
worden, obgleich auch da die Rechtsgrundlage vollſtändig geblärt
war. Es muß offen geſagt werden, daß Danzig aktive
Unter=
ſtützung in politiſchen Fragen von ſeiten des Völkerbundsrates
nicht erhalten hat, und daß es das Schickſal Danzigs war, mit
ſeinen Intereſſen in den Hintergrund geſchoben zu werden
gegen=
über den großen Problemen, die gerade im vergangenen Jahre
den Völkerbund beſchäftigt haben, und die den Völkerbund zu
einem Kampf um ſeine eigene Exiſtenz zwangen.
Wenn man rückſchauend das Jahr 1927 in ſeinen
Auswir=
kungen auf die Beziehungen der oſteuropäiſchen Länder
betrach=
tet, ſo kann man eins mit Genugtuung feſtſtellen, daß von
pol=
niſcher Seite anſcheinend endgültig aufgegeben iſt, Anſpruch auf
deutſches Gebiet zu erheben und die Legende von dem angeblich
polniſchen Urſprung Danzigs aufrecht zu erhalten. Andererſeits
hat aber kaum ein Jahr ſo viel negative Reſultate in Danzigs
Exiſtenzkampf vor dem Völkerbund gebracht wie das letzte Jahr,
wobei noch in Betracht gezogen werden muß, daß der Ausgang
ohne das Dazwiſchentreten des deutſchen Reichsaußenminiſters
für Danzig noch ungünſtiger geweſen wäre. Vom neuen Jahre
darf man vor allen Dingen hoffen, daß der Völkerbund aufhört,
die Danziger Fragen als eine Bagatelle anzuſehen, die im
Rah=
men der großen europäiſchen Politik ohne Bedeutung iſt. Vor
allen Dingen die baltiſchen Staaten und auch die ſkandinaviſchen
Länder werden ſich darüber klar werden müſſen, daß die Danziger
Probleme nicht zu trennen ſind von dem Geſamtproblem
Nord=
oſteuropa. Der Kampf um die Maht an der Oſtſee wird von
Polen nicht nur über Litauen und Lettland, ſondern auch über
Gdingen und Danzig geführt.
Vom Tage.
Der Senatspräſibent beim Reichsgericht Niedner
iſt auf ſeinen Antrag unter Gewährung des geſetzlichen
Ruhe=
gehaltes mit Ablauf des 31. Januar 1928 in den Ruheſtand
ver=
ſetzt worden.
Kapitän Ehrhaudt hat von München aus, wo er ſich zur Zeit aufhält,
Anweiſung für die Amflöſung des „Wikingbundes” in
Thü=
ringen, wo er bisher wicht verboten war, gegeben.
Engliſche Betrachtungen
zur Jahreswende.
„Das Jahr verlorener Chancen”.
Am Neujahrstage iſt in Lindenberg im Allgäu an ihrem 82.
Ge=
burtstage die Mutter des Reichswehrminiſters Dr.
Geß=
ler geſtorben. Die Beiſetzung iſt in aller Stille erfolgt.
Die Verhandlungen zwiſchen Sozialdemokraten, Zentrum
und Liberalen in Danzig zur Bildung einer Regierung
ſind ergebnislos abgebrochen worden.
Die deutſche Delegation zur Wiederaufnahme der
Ver=
handlungen über das Saarwirtſchaftsabkommen iſt
nach Paris zurückgekehrt.
In einer Straßburger Meldung der Agentur Havas wird
migeteilt, daß die Polizei trotz einer Jagd im Auto durch
ganz Elſaß den evangeliſchen Pfarrer Hirtzel nicht
habe verhaften können. Es ſei ihm gelungen, über
die deutſche Grenze zu entkommen.
Die Verhandlungen über eine Zuſammenkunft
Briand-Muſſolini werden erſt nach Eintreffen des neuen
franzöſiſchen Botſchafters in Rom aufgenommen.
Der Generalagent für Neparationszahlungen, Parker Gilbert,
ſtattete dem Präſidenten Coolidge im Weißen
Hanſe einen Beſuch ab. Er erklärte noch dem Beſuch, daß die
Beſprechng nücht im Zuſammenhang mit den Finanzproblemen der
Nachkriegszeit geſtanden habe.
ebenſo wie der jetzige auf dem Standpunkt, daß der Landtag vom
Jahresſchluß bis zum vierten Montag des Januar — das war
im vorigen Jahre der 24. Januar — ſich nicht in ordentlicher
Tagung befinden dürfe. Er verbot, wie erinnerlich, die für den
10. Jamtar angeſetzte Tagurng und ſetzte ſelbſtändig eine neue
Landtagsſitzung auf den 22. Januar feſt. Dieſer Konflikt führte
bekanntlich zuſammen mit anderen gegenſätzlichen Auffaſſungen
zur Auflöſung des erſten memelländiſchen Landtags.
Um nun in dieſem Jahre dem gleichen Konflikt aus dem
Wege zu gehen, hat der Landtag, wie bereits berichtet, in ſeiner
Sitzung am 29. Dezember einſtimmig einen Dringlichkeitsantrog
angenommen, nach dem die erſte ordentliche Tagung des zweiten
memelländiſchen Landtages mit der gleichen Sitzung geſchloſſen
wurde. Trotzdem hat nun der Gouverneur in einer geſtern zur
Ausgabe gekommenen Sonderausgabe des Amtsbhattes eine
Verfügung mit Datum vom 31. Deezmber 1927 veröffentlicht, die
folgenden Wortlaut hat: „Auf Grund des Statts des
Memel=
gebietes ſchließe ich hiermit die ordentliche Tagung des
Land=
tages des Memelgebietes für das Jahr 1927 und ſetze für den
Zuſammentritt zur ordentlichen Tagung im Geſchäftsjahr 1928
den 23. Januar, nachmittags 5 Uhr, feſt.‟ Da es ſich hier um
Sein oder Nichtſein des memelländiſchen Landtages handelt, iſt
hier wieder ein Konflikt geſchaffen, der dem vor einem Jahre
völlig entſpricht.
Argentiniſcher Beſuch in Berlin.
* Berlin, 4. Januar. (Priv.=Tel.)
Der argentiniſche Außenminiſter Dr. Gallardo, der ſeit
dem vorigen Herbſt eine Rundreiſe durch Europa macht, trifft
am Donnerstag in Berlin ein. Herr Gallardo iſt von Hauſe aus
Zoologe und hat ſich durch ſeine wiſſenſchaftlichen
Veröffent=
lichungen einen Namen gemacht, ehe er zur Politik überging.
Die Berliner Tage ſind angefüllt mit den üblichen offiziellen
Feierlichkeiten, die ſich um Diner und Frühſtück gruppieren.
Am Freitag gibt die Reichsregierung dem Beſucher ein
Früh=
ſtück, und hierbei ſollen auch die offiziellen Reden geholten
wer=
den. Der Miniſter hat nebenbei die Abſicht, Inſtitute und
Schu=
len uſw. zu beſichtigen. Er wird hoffentlich den Eindruck
mit=
nehmen, daß in Deutſchland allgemein der Wunſch beſteht, die
Beziehungen zwiſchen uns und Argentiwien weiter und möglichſt
eng zu geſtalten.
Sozialpolitiſche Arbeiten im
Reichs=
wirtſchaftsrat.
Dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß des vorläufigen
Reichswirt=
ſchaftsrates liegen zurzeit zur Begutachtung vor: 1. der Entwurf
eines Arbeitsſchutzgeſetzes, 2. die vom Reichsarbeitsminiſter zur
Erörterung geſtellte Frage betreffend die Feſtſetzung von
Lehr=
lingshöchſtzahlen im Handelsgewerbe, 3. der Entwurf eines
Verzeichniſſes der dem Paragraphen 7 der
Arbeitszeitverord=
nung zu unterftellenden Gewerbezweige, 4. Anträge auf
Ein=
beziehung weiterer gewerblicher Krankheiten als
Berufskrank=
heiten in die Verordnung über Ausdehnung der
Unfallverſiche=
rung auf gewerbliche Berufskrankheiten, und 5. der Entwurf
eines Berufsausbildungsgeſetzes.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 4. Januar.
Garwin ſchreibt im „Obſerver”: „Welches iſt die
Haupt=
lehre, welche der Welt durch die Ereigniſſe des alten Jahres für
das neue erteilt worden iſt? Ebenſo wie für die Heimat war
1927 für das Ausland in großem Umfange eine Jahr
ver=
lorener Chancen. In einer Beziehung ſind die Anzeichen
allerdings ermutigende. Feſte Schritte wurden in der Richtung
auf eine weitere Erholung vom Kriege, auf die
Wiederherſtel=
lung normaler Stabilität getan. Die Fortſchritte des durch
amerikaniſchen Kredit unterſtützten Deutſchlands waren
auffallend und ſogar erſtaunlich — in mehr als
einer Hinſicht ein glänzendes Beiſpiel für uns
ſelber. In Frankreich haben Herr Poincaré und ſeine
natio=
nale Regierung eine außerodentliche Wendung zum Beſſeren
in der Stellung des Franc und in den Finanzen des Staates im
allgemeinen herbeigeführt. In Italien iſt Muſſolinis Rückkehr
zur Goldbaſis, ohne Rückſicht auf alle die falſchen Elemente der
Popularität, einer der kühnſten Streiche in der Laufbahn
irgend=
eines lebenden Mannes geweſen.
Aber weder Frankreich noch Italien, noch viel weniger
Deutſchland, ſind unſerem Beiſpiek in dem Abbruch der
Bezie=
hungen mit Rußland gefolgt, und wir haben in der Affäre
bis=
her keinen praktiſchen Gewinn erzielt. Das Sowjetreich befindet
ſich jedoch unzweifelhaft auf dem Wege, der zu einer
Wieder=
auſnahme der Beziehungen führen wird. Ueberall ſind die Pläne
einer Weltrevolution im Auslande ebenſo vollſtändig
zuſammen=
gebrochen wie die kommuniſtiſche Theorie im Innern. Zehn
Jahre nach der Revolution hat der Bolſchewismus zu einem
allgemeinen Fiasko geführt. In China iſt das Mißlingen zu
einer demütigenden Kataſtrophe geworden. Das iſt der Grund
für Stalin und die Mehrheit, Trotzki und ſeine noch wilderen
Viſionäre zu unterdrücken. Lediglich unter dem Zwang der
Un=
ſtände iſt Rußland der Rückkehr zur politiſchen Geſundheit in
ſeinem Verkehr mit anderen Nationen wieder näher gekomen.
Die Abrüſtung Europas an ſich hat keinen Fortſchritt
ge=
macht, weil die wirkliche internationale Wiederverſöhnung keinen
gemacht hat. Dies Problem iſt von den Hauptmächten in der
Liga bisher noch nicht ehrlich oder kühn angepackt worden. Ihre
geſonderten Verbindungen ſind immer noch ſtärker als ihre
Ver=
einigung in Genf, ſo unſchätzbar die perſönlichen
Zuſammem=
künfte und direkten Meinungsaustauſche von Staatsmännern
für untergeordnete Zwecke auch ſein mögen. Der eireulus
viti-
osus iſt noch ungebrochen. Ohne eine Erhöhung der Sicherheit
kann keine hinreichende Verminderung der Rüſtungen erfolgen.
Ohne eine Reviſion des Syſtems der Verſailler Verträge kann
es keine hinreichende Sicherheit geben. Aber bisher betrachtete
die Mehrheit in Frankreich jeden Reviſionsplan als eine gegew=”
wärtige Bedrohung der Sicherheit ſelber. Das Rheinland iſt
noch von fremden Truppen beſetzt. Die Zukunft des Dawes=
Planes iſt in Dunkel gehüllt und ſo wenig verſprechend, daß ſie
Frankreich mit Unruhe erfüllt. Deutſchland muß ſeinerſeits
die=
ſer Tatſache in das Geſicht ſehen und dieſe Beſorgnis beſeitigen,
bevor Frankreichs Zuſtimmung zur vollkommenen Räumung
und eine friedliche Reviſion erreicht werden können.
Es iſt klar, daß ein ruhigſtes, tiefſtes Nachdenken der
Staats=
männer in allen Ländern das ganze Jahr 1928 hindurch auf dieſe
Gruppe verſchlungener Probleme gerichtet werden muß. Ohne
eine vollkommene Verſtändigung zwiſchen
Bri=
tannien, Deutſchland und Frankreich kanu kein
gründlicher und dauernder Ausgleich in
Eu=
ropa auf der Grundlage eines geſicherten
Frie=
dens zuſtande kommen. Der moraliſche Gewinn aus den
Fehlſchlägen des Jahres 1927 beſteht darin, daß dieſe Gedanken,
die ſich vielleicht noch weit von ihrem Ziele befinden, mehr
Fortſchritte zu ihrer allgemeinen Billigung gemacht haben, als in
allen anderen Nachkriegsjahren zuſammengenommen.”
Menſchen ihm lieb war, der Vater, der Oheim, zwei Frauen des
Goetheſchen Kreifes, Marianne v. Willemer und Bertina, trugen
unabläſſig dazu bei, Goethes allumfaſſende Perſönlichkeit in eine
allbeherrſchende Stellung bei ihm zu rücken. Dazu kam der
ame=
rikaniſche Weiſe Ralph Waldo Emerſon, der Goethe in Ame=
Herman Grimm.
rika eingebürgert hatte und von dem Herman Grimm ſo ergriffen
wurde, daß der Populärphiloſoph und Goethe zu den geiſtigen
Polen ſeines großen Romans „Unüberwindliche Mächte”
wur=
den. In Goethe ſah Grimm ſchließlich nicht nur ſein Vorbild
und Muſter, ſondern die eigentliche moderne deutſche
Kultur=
macht. Ihm widmete er deshalb 1874 ſeine erſte große Vorleſung,
die zum Ereignis im damaligen Berlin wurde. Später in
Buch=
form erſchienen, blieb Grimms „Goethe” lange Zeit die
ein=
zige deutſche Biographie des Großen, unberührt in ihrer
Total=
auffaſſung von den nachfolgenden Veröffentlichungen wichtiger
Dokumente und neuer Lebensbeſchneibungen, unberührt „wie
eine Büſte, die bleibt, wie ſie iſt, der man nachträglich nichts nehr
men oder geben lann”, weil ſie ein Werk perſönlicher Kunſt und
Schauenskraft iſt. Dadurch, daß Grimm immer wieder auf Goetly
hinwies in einer Zeit, die von ihm lieber nichts wiſſen wollte,
har er neben wenigen anderen am meiſten dafür gevan, Goethe
„wieder in den Dienſt unſerer Zeit” zu ſtellen.
Von Goethe kam ſein Herold zu anderen Heroen des Geiſtes,
insbeſondere zu den großen künſtleriſchen Vertretern der
italie=
niſchen Renaiſſance, wo er, gleich ſeinem Meiſter und Führer,
raft der Gedanken und Schönheit der Form vereint ſah.
Dar=
ſi widmete er ſein bedeutendſtes Werk. „Das Leben
Michel=
nugelos”, einem der größten Künſtler aller Zeiten, errichtete
iih Raffael ein herrliches Denkmal und wandte ſich dann
hem Dichter zu, ohne den es keine antike Kunſt und keine
Renaiſ=
ſice gäbe, Homer deſſen Welt und deſſen Charackter er
wie=
raufbaute, ohne Rückſicht auf die kritiſche Forſchung, nur nach
inem eigenen äſthetiſchen Prinzip der Erkenntnis, die ihm die
zmeriſchen Geſänge als das allerhöchſte Erzeugnis menſchlicher
iſteskraft in Geſtalt einer beſtimmiten Perſönlichkeit
erſchei=
ſi ließ.
Auch zu der Phantaſiewelt Dürers, Holbeins, Rembrandts,
Shakeſpeares fand der Forſcher einen Weg, wenn er ihnen auch,
wie den altdeutſchen Sachen, nicht den feinſchmeckeriſchen Reiz
abgewinnen konnte, der bei ihm zu vollem Gefallen notwendig
war. Unter den neueſten Künſtlern aber gab er denen den
Vor=
zug, die von dem großen Florentiner gelernt hatten, wie
beſon=
ders Peter v. Cornelius. Ihm und anderen Erſcheinungen der
Gegenwart und Vergangenheiten, künſtleriſchen Einzelproblemen
und Geſamtfragen hat Grimm mit einer unglaublichen
Beweg=
lichkeit des Geiſtes kleine und größere Abhandlungen gewidmet,
die ihn als Meiſter des deutſchen Eſſays erſcheinen
haſſen. Darunter freilich einer auch über Johanna Ambroſius,
die oſtpreußiſche Dichterbäuerin, die er dem deutſchen Volk als
einen Quell echter Poeſie empfehlen zu dürfen wähnte. Im
gan=
zen aber bedeuten dieſe koſtbaren Stücke, die alle Stufen
ſchrift=
ſtelleriſcher Mitteilungsart von der liebenswürdigen Plauderei
bis zu der ernſt deutenden Darſtellung künſtleriſcher Werke und
Werte durchlaufen, zuſammen mit den großen Werken eine
all=
gemeine Kulturgeſchichte der in Betracht kommenden Menſchheit.
Zum Abſchluß wäre dieſe unerſchöpfliche Natur auch bei noch
längerem Leben nicht gekommen. Herman Grimm war, wenn
auch Forſcher und Schriftſteller, Redner und Lehrer, doch, wie er
ſelber einmal lächelnd fagte, kein Mann „vom Fach”, dafür aber
eine künſtleriſche Vollnatur, die auch ohne „Methode” ſich zur
Geltung zu bringen wußte. Wo ſind heute die Lehrer der
aka=
demiſchen Jugend, die ſich mit ihm meſſen könnten?
Frankt
Kriegsverbotes
ſamkeit verfol
lungen die allg
ſchaben werden
in Berlin d
Briands
Sondervertrag
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Die Auſt
[ ← ][ ][ → ]Nummer 5
Donnerstag den 5. Januar 1978
Seite 3
Um die Verrufserklärung des Krieges.
Kelloggs Gegenvorſchlag auf die Briandſche
Anregung.
Waſhington, 4. Januar.
In ſeiner dem franzöſiſchen Botſchafter in Waſhington
über=
gebenen Note über Briands Paktorſchlag führte Kellogg aus:
Die Vereinigten Staaten begrüßen jede Gelegenheit, ſich mit
an=
deren Regierungen in der Verurteilung des Krieges zu
ver=
binden und aufs neue ihren Glauben an die
Schiedsgerichts=
barkeit zu bekunden. Angeſichts der traditionellen Freundſchaft
zwiſchen Frd reich and den Vereinigten Staaten, einer
Freundſchaft, die glücklicherweiſe nicht von dem Beſtehen einer
formellen Verpflichtung abhängt und angeſichts des gemeinſamen
Wunſches der beiden Nationen, zur Löſung der zwiſchen ihnen
etwa beſtehenden Streitigkeiten niemals zu den Waffen zu
grei=
fen, einer Entſchloſſenheit, die in dem vorerwähnten Entwurf des
Schiedsgerichtsvertrages bekundet wird, bin ich der Meinung, daß
die beiden Regierungen, anſtatt ſich mit den zweiſeitigen
Er=
klärungen der von Briand ageregten Art zu begnügen, einen
bemerkenswerteren Beitrag zum Weltfrieden leiſteten, indem ſie
ſich in gemeinſamer Bemühung zuſammenſchlöſſen, um die
Zu=
ſtimmung aller bedeutenden Mächte der Welt zu einer Erklärung
zu enlangen, worin auf den Krieg als ei Inſtrument ſtaatlicher
Politik verzichtet wird. Wenn eine devartige Erklärung don den
Hauptmächten der Welt zur Durchführung gebracht würde, ſo
würde ſie naturgemäß ein eindrucksvolles Beiſpiel für alle
an=
deren Nationen der Welt ſein, und es wäre denkbar, daß ſie dieſe
Nationen dazu bringen würde, ihrerſeits das gleiche Dokument
zu unterſchreiben, wodurch eine Vereinbarung, die bisher für
Frankreich und Amerika als Vertragsteilnehmer angeregt war,
ſich auf alle Mächte der Welt ausdehnen würde. Die Regierung
der Vereinigten Staaten iſt daher bereit, mit der franzöſiſchen
Regierung Rat zu pflegen im Hinblick auf den Abſchluß eines
Vertrages unter den Hauptmächten der Welt, deſſen
Unterzeich=
nung allen Nationen freiſtehen würde. Wenn die franzöſiſche
Regierung gewillt iſt, ſich dieſer Bemühung anzuſchließen, und
mit den Vereinigten Staaten und den anderen Hauptmächten
einen geeigneten Kollektivvertrag einzugehen, werde ich mich
freuen, ſofort Beſprechungen im Hinblick auf die Vorbereitung
eines Vertragsentwurfes, der dem von Briand vorgeſchlagenen
folgen würde, aufzunehmen, der dann von Frankreich und den
Vereinigten Staaten gemeinſam den anderen Nationen der Welt
unterbreitet werden würde.
* Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Gedankenaustauſch zwiſchen
Frankreich und Amerika über die Möglichkeit eines gegenſeitigen
Kriegsverbotes auch in Berliner amtlichen Kreiſen mit
Aufmerk=
ſamkeit verfolgt wird, weil durch den Ausgang dieſer
Verhand=
lungen die allgememe politiſche Konſtellation weſentlich
ver=
ſchoben werden könnte. Gerade unter dieſem Geſichtswinkel wird
in Berlin der amerikaniſche Gegenvorſchlag auf das Angebot
Briands lebhaft beachtet. Was Briand wollte, lief auf einen
Sondervertrag zwiſchen den Vereinigten Staaten und Paris
hinaus, der gegebenenfalls praktiſch wohl als Bündnis wirken
mußte. Was Kellogg will, iſt eine allgemeine
Verrufserklärung des Krieges, die nicht au
zwei Staaten beſchränkt bleibt, ſondern alle
Großmächte umfaſſen müßte. Praktiſch wird man ſich
von einer ſolchen Formel nicht allzuviel verſprechen dürfen. Die
Geſchichte hat gezeigt, daß, wenn es hart auf hart geht, das
In=
tereſſe des eigenen Landes wichtiger iſt als internationale
Bin=
dungen. Aber der von Kellogg vertretene Gedanke liegt durchaus
im Sinne der deutſchen Außenpolitik, die auf eine möglichſt große
Feſtigung des Friedens hinausläuft.
Briands Antwort
auf den amerikaniſchen Vorſchlag.
Paris, 4. Januar.
Der diplomatiſche Redakteur der Havasagentur glaubt
be=
richten zu können, daß der Außenminiſter geſtern an den
fran=
zöſiſchen Botſchafter in Waſhington eine Antwort auf die
jüng=
ſten Anregungen der amerikaniſchen Regierung übermittelt habe;
was die Erneuerung des Schiedsgerichtsvertrages zwiſchen
bei=
den Ländern betreffe, ſo erkläre ſich Briand mit der von Kellogg
vorgeſchlagenen Grundlage einverſtanden und fordere nur eine
Präziſion über gewiſſe Punkte, beſonders betreffend die Lage,
die ſich aus der Ablehnung durch den amerikaniſchen Senat
hin=
ſichtlich der Annahme des Schiedsgerichtskompromiſſes, das dem
Senat zur Ratifizierung vorlag, ergeben würde, ſowie betreffend
die Bedeutung des Vorbehaltes, durch die das
Schiedsgerichts=
verfahren in an dritte Mächte angehende Angelegenheiten
auf=
geſchloſſen werde. Was die Erklärung der Außerkraftſetzung des
Krieges anbelange, ſo ſei der franzöſiſche Außenminiſter über
die Aufnahme durch den amerikaniſchen Kollegen erfreut, aber
wenn, wie Kellogg in ſeinem Schreiben andeute, das geplante
Abkommen nicht nur Frankreich und die Vereinigten Staaten
allein binden ſolle, fordere Briand eine eingehende Prüfung
der Frage, damit den Rechten und Pflichten kein Abbruch getan
werde, die ſich für die intereſſierten Nationen aus dem
Völker=
bundsſtatut und den beſtehenden Abkommen ergäben.
Gleichlautende Vorſchläge Kelloggs an
Eng=
land und Jaßen. — Rückzug Frankreichs?
EP. Paris, 4. Januar.
Nach der „Baris Times” hat das franzöſiſche
Außenmini=
ſterium nach eingehender Prüfung der amerikaniſchen
Antikriegs=
paktvorſchläge das amerikaniſche Staatsdepartement um
Auf=
klärungen über gewiſſe in der amerikaniſchen Note enthaltenen
Punkte gebeten. Dieſe Rückfrage wurde vor allem damit
moti=
viert, daß man am Quai d’Orſay einen Konflikt zwiſchen den
amerikaniſchen Vorſchlägen und den Völkerbundsverpflichtungen
befürchtet. Es verlautet feiner, daß Kellogg
gleichlau=
tende Vorſchläge an die engliſche und japaniſche
Regierung übermittelt habe. Schließlich aber müſſe
man mit der Möglichkeit rechnen, daß die ganze Angelegenheit
auf eine Erneuerung des im nächſten Monat ablaufenden
franzö=
ſiſch=amerikaniſchen Schiedsgerichtsvertrages zuſammenſchrupfe.
In der franzöſiſchen Preſſe tritt mehr und mehr die Tendenz
hervor, ſich hinter den franzöſiſchen Verpflichtungen gegenüber
dem Völkerbund zu verſchanzen. Im der „Liberté” überſchreibt
Bainville ſeinen Kommentar: Eine Konkurrenz des
Völkerbun=
des”. In Völkerbundskreiſen frage wan ſich, weshalb man
ver=
ſuche, mit den Vereinigten Staaten ein beſonderes Abkomen
zu ſchließen, denn man habe immer noch gehofft, die Vereinigten
Staaten zum Eintritt in den Bund zu bewegen. Der Völkerbund
werde herabgewürdigt und in ſeinem Preſtige geſchädigt, wenn
ſich neben ihm rivaliſierende Verbände auftäten.
Auch das „Journal des Debats” weiſt darauf hin, daß es
ſich bei den Verhandlungen um einen Grundſatz handle, den über
50 Staaten, die imn Völkerbund wertreten ſeien, ſeit 1920
metho=
diſch a.izuwenden ſuchten. Der amerikaniſche Vorſchlag käme
alſo auf einem Umweg zu dem großen Gedanken Wilſons wieder
zurück. Frankreich begrüße alles freudig, was zu einer
Annähe=
rung Waſhingtons an Genf führen könne, aber man mache ſich
keine Illuſionen über die Ergebniſſe. Auf jeden Fall müßten die
Mitglieder des Völkerbundes ſorgfältig die Worte abwägen,
be=
vor ſie Abkommen unterzeichneten, die gewiſſe mit den
Beſtim=
mungen des Völkerbundes in Widerſpruch ſtehende Klauſeln
ent=
halten.
Der „Teizps” zu den Paktverhandlungen.
EP. Paris, 4. Januar.
Der Temps” glaubt heute die hinſichtlich der
franzöſiſch=
amerikaniſchen Verhandlungen beſtehenden Unklarheiten dahin
aufklären zu können, daß man zwiſchen zwei völlig von einander
unabhängigen Verhandlungsgegenſtänden unterſcheiden müſſe.
Zunächſt werde über die Erneuerung deß
franzöſiſch=
amerikaniſchen Schiedsgerichtsvertrages
verhan=
delt. Die in dieſem Vertrage vorgeſehenen Ausnahmen vom
Schiedsgerichtsverfahren ſollten verhindert werden. In die
Prä=
ambel werde die feierliche Bekräftigung aufgenomen, daß die
beiden Länder etwa zwiſchen ihnen auftauchende Differenzen
nicht durch einen Appell an die Waffen regeln wollen. Dieſe
Präambel bilde gewiſſermaßen die Einleitung für den zweiten
zur Verhandlung ſtehenden Pakt, nämlich einen
inter=
nationalen Vertrag zwiſchen den Großmächten,
in dem dieſe ſich verpflichten, nicht zum Kriege
zu ſchreiten. Dieſe Verhandlungen würden in Waſhington
zwiſchen Staatsſekretär Kellogg und dem franzöſiſchen Botſchafter
Claudel geführt. Der Quai d’Orſay habe am Dienstag abend
Claudel ſeine Antwort auf dieſe Ende des vergangenen Monats
in Paris eingegangenen amerikaniſchen Vorſchläge für beide
Verhandlungsgegenſtände übermittelt und ihm gleichzeitig
In=
ſtruktionen für die weiteren Verhandlungen erteilt.
Nach einer Waſhingtoner Meldung der Agentur Radio
glaubt man in amerikaniſchen Kreifen, daß die franzöſiſche
Regierung vor allem Vorbehalte hinſichtlich des von den
Ver=
einigten Staaten vorgeſchlagenen Artikels machen werde, in dem
vorgeſehen iſt, daß ein Schiedsſpruch des Internationalen
Ge=
richtshofes oder eines im Einverſtändnis beider Parteien
ein=
geſetzten anderen Organismus erſt obligatoriſch werden ſoll,
nach=
dem er vom amerikaniſchen Senat ratifiziert worden ſei. Dieſe
Klauſel gebe nach franzöſiſcher Anſicht den ganzen
Schieds=
gerichtsvertrag auf, denn es ſei höchſt unwahrſcheinlich, daß der
amerikaniſche Senat einen den amerikaniſchen Intereſſen
zu=
widerlaufenden Schiedsſpruch ratifizieren werde.
Die amerikaniſch=mer kaniſchen
Jeziehungen.
Das Ende des Oelkrieges. — Die
Wieder=
verſöhnung.
* Berlin, 4. Januar. (Priv.=Tel.)
Durch die Annahme des revidierten Oelgeſetzes im
mexika=
niſchen Senat hat die Spannung zwiſchen Waſhington und
Mexiko, die monatelang angedquert und die vor etwa einem Jahr
einen ſolchen Grad erreicht hatte, daß bereits mit dem Abbruch der
Beziehungen gerechnet wurde, ihr Ende erreicht. Die Annahme
des Geſetzes bedeutet einen Sieg der Waſhiigtoner Regierung,
wie er noch vor einigen Monaten nicht denkbar geweſen wäre.
In dem Konflikt zwiſchen der Waſhingtoner Regierung und
dem mexikaniſchen Präſidenten Calles ſpiegelten ſich die
ver=
ſchärften Gegenſätze wieder, die ſich im Verlauf der letzten Jahre
zwiſchen Nord= und Südamerika herausgebildet hatten. Den
Ai=
laß zu der akuten Zuſpitzung der Beziehungen lieferten zunächſt
die innerpolitiſchen Unruhen in Nicaragua, wo es zwiſchen dem
konſervativen und dem liberalen Präſidentſchaftshandidaten zu
Zuſammenſtößen kam. Die Vereinigten Staaten erblickten in den
Vorgängen in Nicaragug eine Gefährdung ihrer Intereſſen und
landeten ein Korps Marineſoldaten, deren Aufgabe offiziell zwar
zunächſt dahin umſchrieben war, Leben und Eigentum der U. S.
A.=Staatsbürger zu ſchützen, die aber in Wahrheit, wie ſie es
auch ſpäter ganz offen taten, de liberalen
Präſidentſchaftskandi=
daten unterſtützen ſollten. Dieſer hatte ſich nämlich verpflichtet,
einen für die U. S. A. günſtigen Vertrag abzuſchließen, der
Waſhington weitgehende Rechte in Nicaragua gewährte. Gegen
dieſe Expanſion des nordamerikaniſchen Einfluſſes nahm Mexiko
ſcharf Stellung, das den konſervativen Gegenkandidaten mit Geld
und Waffen unterſtützte. Die Situation erſchien eine Zeitlang
bedrohlich, da die Möglichkeit von Zuſammenſtößen zwiſchen
nordamerikaniſchen Marineſoldaten und mexikaniſchen
Partei=
gängern gegeben ſchien. Mexiko war, aber vorſichtig genug,
wenigſtens nach außen hin in Nixaragua nicht in Erſcheinung zu
treten, ſondern ſeine Aktivität lediglich auf die Unterſtützung des
ihm genehmen Kandidaten zu beſchränken. Es lag auf der Hand,
daß in Nicaragua derjenige letzten Endes Sieger bleiben würde,
der über die größeren Macht= ſowie Geldmittel verfügte. Daß dies
die Vereinigten Staaten ſind, unterlag nie einem Zweifel. Einer
geſchickten Vermittlung gelang es aber, unter der Drohung
ameri=
kaniſcher Bajonette eine Einigung zwiſchen den beiden
feind=
lichen Präſidentſchaftskandidaten in Nicaragua herbeizuführen,
die zwar offenſichtlich dem Kandidaten der U. S. A. den Gewinn
brachte, die aber andererſeits immerhin bis zu einem gewiſſen
Gvade den Schein des Rechts wahrte. Ein weiteres erhebliches
Spannungsmoment ergab ſich zwiſchen Waſhington und Mexiko
City, als der ſozialiſtiſche Präſident Calles dazu überging, die
mexikaniſchen Oelquellen zu nationaliſieren, ohne darauf
Rück=
ſicht zu nehmen, daß ſie ſich zum Teil in den Händen
amevka=
niſcher Pächter befanden, deren Verträge ſehr langfriſtig waren.
Die amerikaniſchen Firmen, darunter die größten Oelgeſellſchaften
der Welt, proteſtierten mit Nachdruck gegen die
Nationaliſierungs=
politik Calles‟. Dieſer hatte jedoch die Mehrheit des Parlaments
hinter ſich, mit der er im Rahmen einer Erneuerung der
Landes=
geſetzgebung zu einer weitgehenden Ausſchaltung des Einfluſſes
der U. S. A. in Mittel= und Südamerika zu gelangen beſtrebt
war. Auch hierbei ſpielte natürlich wiederum der Gegenſatz
zwi=
ſchen Nord und Süd eine erhebliche Rolle. Die nordamerikaniſche
Politik, die dazu übergegangen war, in Mittel= und Südamerika
Kolonien ihres Wirtſchaftsimperialismus zu erblicken, ſchuf damit
in den ſüdamerikaniſchen Republiken eine Gegenſtrömung, zu
deren Wortführer ſich Präſident Calles machte. — Calles war
indeſſen klug genug, es nicht aufs äußerſte ankommen zu laſſen.
In langwierigen Verhandlungen mit Vertretern Nordamerikas
verſuchte man zu einer Einigung zu gelangen. Insbeſondere der
neue amerikaniſche Geſandte in Mexiko, Morrow, legte es darauf
an, auf die bisherige Taktik der Drohungen zu verzichten und in
freundſchaftlichen Beſprechungen eine Einigungsbaſis zu ſuchen.
Im Verlauf dieſer Beſprechungen kam es zu einer
Abände=
rung des gegen die U. S. A. gerichteten Oelgeſetzes des
Präſi=
denten Calles. Die Einigung wurde durch den Lindbergh=Flug
nach Mexiko beſiegelt; wie weit hier bereits die U. S. A. feindliche
Stimmung geſchwunden war, geht daraus hervor, daß dieſer
Flug als nationales Ereignis in Mexiko gefeiert wurde. So
wurde der Friede wiederhergeſtellt, wobei die bevorſtehende
Neu=
regelung der Schuldenfrage auch Mexiko einen Vorteil bringen
wird.
*Die Rufdeckung der altrömſchen
Flottenſatton am Rhein.
Unmittelbar am Rheinufer, etwa drei Kilometer entfernt von
der Stao mauer, die einſt die altrömiſche Siedlung Colonia
um=
gab, liegt eine Anhöhe, die ſich bis zu 15 Metern über dem
Strom erhebt und auf der heute die Marienburg ſteht. Die Stelle
war ſchon in jener Zeit beſiedelt, da die römiſchen Legionen das
große Lager errichteten, aus dem ſpäter die Stadt Köln
hervor=
gegangen iſt, und zwar befand ſich hier das befeſtigte Lager der
römiſchen Rheinflotte. Dieſer Flottenſtützpunkt iſt ſpäter als die
Anſiedlung der Legionen, eingerichtet worden. Erſt eta um
20 n. Chr., nachdem durch die Niederlage im Teutoburger Wald
der Traum der Römer, ſich das rechtsrheiniſche Germanien zu
unterwerfen, zunichte geworden war, mußte ſich Rom darauf
be=
ſchränken, das linek Rheinufer feſt in der Hand zu behalten, und
uim den Verkehr auf dem Strome zu ſichern, wurden mehrere
Flottenſtationen angelegt, ſo eine zu Nymwegen und zu
Arents=
burg in Holland und dann die auf der Anhöhe bei Köln. Seit
langem iſt dieſe Stelle als Fundort römiſcher Altertümer bekannt,
aber bisher waren noch keine ſyſtematiſchen Forſchungen
vorge=
nommen worden. Da nunmehr eine Umwandlung des Geländes
in eine Villenkolonie bevorſteht, hat die Römiſche Abteilung des
Wallraf=Richartz=Muſeums die letzte Gelegenheit ergriffen, um
möglichſt viel von der Anlage des Kaſtells zu ermitteln und
Grabungen veranſtaltet, die noch in vollem Gange ſind. Schon
jetzt aber ſind ſo wichtige Ergebniſſe gewonnen worden, daß Dr.
Fremersdorf ſie in einem Auffatz der Frankfurter Wochenſchrift
„Die Umſchau” weiteren Kreiſen bekannt gibt. Im Innern des
Lagers iſt eine große zuſammenhängende Anlage von
Kaſernen=
bauten feſtgeſtellt worden, zwiſchen denen ſchmale Gaſſen
durch=
laufen.
Die Kaſernen beſtehen jeweils aus einer ganzen Anzahl
ein=
zelner Räume, in denen die „Conzubernien” oder Zeligemein
ſchaften zuſammen hauſten; in jedem Raum iſt eine einfache
Herdanlage. Während der langen Zeit, in der der
Flottenſtütz=
punkt beſtand, nämlich von etwa 20 bis 270 n. Chr., laſſen ſich
Bauten aus verſchiedenen Perioden erkennen. Im Norden liegt
eine lange Wandelhalle, vor der ſich ein Abwaſſerkanal befindet.
Einzelne Bauten weiſen Warmluftheizung unter hohlem
Fuß=
boden auf, andere haben einfachere Heizanlagen im Boden. Ein
kleiner Raum, der aus Dachziegeln errichtet iſt, dürfte einen
Kühl=
raum darſtellen. Sehr groß iſt die Zahl der Kleinfunde
aller Art. Und zwar iſt beſonders Keramik in großen Maſſen
vertreten. Die Dachziegel weiſen in vielen Fällen die Stempel
der Truppen auf, die ſie hergeſtellt haben, und zwar bedeuten die
Buchſtaben, des einen Stempels ſo viel wie „Die germaniſche
Rheinflotte”, während die Buchſtaben eines andern aufzulöſen
ſind als „Die germaniſche Rheinflotte, die treuergebene und
zu=
verläfſige‟ Dieſen ehrenden Beinamen, erhielt die Flotte als
Auszeichnung für ihr treues Verhalten bei der Niederwerfung
des Aufſtandes des Saturninus. Die Dachziegel mit dieſen
Stempeln können daher erſt nach 89 n. Chr. fabriziert ſein. Au
die Anweſenheit einer Marinetruppe laſſen zahlreiche
Pionier=
geräte ſchließen, außerdem Reſte von Schwertern, eiſerne
Lanzen=
ſpitzen, Teile von Gürtelbeſchlägen uſw. Einzelne bronzene
Ge=
genſtände ſind beſonders gut erhalten, ſo viele ſchön gemuſterte
Broſchen. Die bronzene Figur einer Minerva, der Kriegsgöttin,
trägt einen Helm mit mächtigem Buſch, einen Bruſtpanzer mit
dem Schutzſchild, auf dem die Meduſa mit den Schlangen zu
ſehen iſt; in der verlorenen rechten Hand" hielt ſie wohl eine
Lanze. Außerhalb der Umwallung iſt ein Brandgrab mit ſehr
E. K.
intereſſanten Beigaben gefunden worden.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M. Der Direktor des Goethemuſeums, Dr. Ernſt
Beutler, iſt zum Honorarprofeſſor in der philoſophiſchen Fakultät
der Univerſität ernannt worden. — Im Alter von 58 Jahren verſchied
der Direktor des Städtiſchen Hiſtoriſchen Muſeums, ord.
Honorau=
profeſſor für deutſche Altertumskunde an der dortigen Univerſität
Dr. phil. Bernard Müller.
Heidelberg. Der Heidelberger Profeſſor Dr. Katl Brink
mann hat einen Ruf an die Univerſität Görtingen auf den Lehrſtuhl
der Soziologie erhalten.
Tübingen: Dem hieſigen Profeſſor Lic. Hermann Dörries wurde
der Lehrſtuhl für Kirchengeſchichte der Univerſität Halle angeboten.
Freiburg. Der außerplanmäßige a. o. Profeſſor und erſte
Proſektor am anatomiſchen Inſtitut der hieſigen Univerſität Dr. Hans
Böker iſt zum planmäßigen außerordentlichen Profeſſor der
Ana=
tomie ernannt worden.
München: Profeſſor Dr. iur. Karl Rothenbücher hat einen
Ruf auf den Lehrſtuhl für öffentliches Recht an die Univerſität Bonn
erhalten. — Dem hieſigen Profeſſor Dr. Johannes Stroux wurde
der Lehrſtuhl für klaſſiſehe Philologie an der Univerſität Göttingen
angeboten.
Jena. Der Privatdozent Dr. mec. Willich wurde zum
nicht=
beamteten a. o. Prof. an der mediziniſchen Fakultät ernannt.
Göttingen. Der Kurator der Univerſität Geh. Regierungsrat
Juſtus Theodor Valentiner iſt
rechts= und
ſtaatswiſfel=
ſchaftlichen Fakultät zum Ehrendoktor der Staatswiſſenſchaften ernanut
worden.
Halle. Der Privatdozent für Phyſiologie Dr. med. Ernſt
Wert=
heimer iſt zum nichtbeamteten außerordentlichen Profeſſor ebenda
ernannt worden.
Hannover. Der Stuttgarter ordentl. Profeſſor für
theolv=
giſche Phyſik Dr. Peter Paul Ewald hat einen Ruf an die hieſige
Techniſche Hochſchule erhalten.
Berlin. Der ordentliche Profeſſor der Geodäſie an der
Tech=
niſchen Hochſchule in Danzig Wilhelm Lührs hat einen Ruf an die
hieſige Techniſche Hochſchule erhalten. — Der Privatdozent für innere
Medizin Dr. Max Roſenberg iſt zum nichtbeamteten
außerordent=
lichen Profeſſor ernannt worden. — Prof. Dr. Alfred Bertholet,
von der Univerſität Göttingen, hat einen Ruf an die hieſige
Univer=
ſität auf den Lehrſtuhl der alttemſtamentlichen Theologie erhalten.
Düſſeldorf. Der Grazer Hofrat Prof. Dr. Hans Haberer
hat einen Ruf an die Mediziniſche Akademie Düſſeldorf, auf den
Lehr=
ſität auf den Lehrſtuhl der altteſtamentlichen Theologie erhalten.
Köln: Der neubegründete Lehrſtuhl der Botanik iſt dem
ordent=
lichen Profeſſor Dr. Hermann Sierp in München angeboten worden.
Köln. Der Privatdozent für Philoſophie Dr. Johannes
Heſ=
ſen iſt zum nichtbeamteten a. v. Profeſſor ernannt worden.
„Teufel auch!‟ Das muß ich leſen, ſagte ich laut vor mich hin,
als ich die Noriz vom Erſcheinen des Büchleins las. Alsbald lag das
Würfelbüchelchen der Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde vor mir:
Dr. Max Wauer, „Teufel auch! Hackeriana und anderes aus dem
Theaterleben” In zarten lenzgrünen Würfeln leuchtet der Einband
und H. Hohmann hat den Druck in tadelloſer Weiſe hergeſtellt;
viel=
verſprechend das Aeußere. Sofort ging es ans Leſen! Und wenn das
Bändchen zehnmal ſo ſtark geweſen wäre, ich hätte es nicht aus der
Hand gelegt, ehe es zu Ende. — Das Gaſtſpiel des Darmſtädter Hof
theaters, im Auguſt 1916 in Lille, Douai und Valenciennes iſt in
ſchön=
ſter Weiſe beſchrieben, beginnend mit den Unannehmlichkeiten der
Bahnfahrt uſw. Aber für all die kleinen Opfer an Bequemlichkeit
wurden die Künſtler reich belohnt durch die Dankbarkeit und das
gluck=
liche, befreiende Lachen der Feldgrauen. — Der zweite Teil, dem
An=
denken meines unvergeßlichen, lieben Kollegen Heinrich Hacker
gewio=
met, iſt mit ſo viel herzlicher Liebenswürdigkeit geſchrieben, daß man
lvohl ſagen darf, Dr. Wauer hat dem Menſchen und Künſtler ein
herr=
liches Erinnerungsblatt als Denkmal geſetzt! Jeder Darmſtädter, der
das Büchlein in die Hand nimmt, wird ſich daran erfreuen, und wenn
er erſt die Scherze und Witze lieſt, die Hacker in ſo bezaubernder Weiſe
vorzubringen wußte, dann wird er von Herzen lachen! — „J—ſ—t
es die Möglichkeit!” würde Hacker geſagt haben, wenn er mich geſehen
hätte, denn in meinem einen Auge glänzten Tränen und mit dem ande=
Anna Ethel.
Das Büchlein iſt zu beziehen von dem Büro der Geſellſchaft der
Heſſiſchen Bücherfreunde im Schloß.
Nummer 3
Seite 4
Perwaltungsreform und Parteipolitik
Von
Staatsminiſter a. D. von Lvebell.
Die Verluſte des Krieges, die ſozialiſtiſchen Experinnente der
Rachkriegszeit, die Verheerungen der Inflation und die Laſten
des Dawes=Abkommens haben das einſt reiche Deutſchland arm
gemacht. Unſere vor dem Kriege führende Wirtſchaft muß heute
mühſam um ihre Behauptung und Fortentwicklung kämpfen.
Alfe Erfolge der von ihr mit großer Energie betriebenen
Ratio=
naliſierung werden immer wieder in Frage geſtellt durch die
ſtän=
dige Steigerung der öffentlichen Laſten. Die Zufammenhänge
ſind nachgerade ſo oft beleuchtet worden, daß nur
hemmungs=
loſe Parteidemagogie behaupten kann, die Rationaliſierung der
öffendlichen Wirtſchaft ſei eine Maßnahme zum ausſchließlichen
Vorteil der beſitzenden Schichten. Trotzdem aber iſt praktiſch
bisher nichts geſchehen. Der Reichstag hat zwar vor Jahren
einen Sparkommiſſar ernannt, ihm aber nur das Recht
eingeräumt, die Etats der einzelnen Miniſterien nachzuprüfen
und über die Zweckdierlichkeit einzelner Verwaltungen
Gut=
achten abzugeben. Irgendwelche eigenen Anordnungsbefugniſſe
hat er nicht. Er hat zwar im Reichstag Sitz, aber keine eigene
Stime. Mit Neid und Beſchämung ſieht man aurf die reichen
Vereinigten Staaten. Trotzdem ſie Gläubiger der ganzen Welt
ſind, iſt es ihrem Präſidenten Coolidge gelungen, den
Spar=
gedanken in der öffentlichen Verwaltung lebendig zu machen
und daraus entſprechend der amerikaniſchen Einſtellung zwiſchen
den einzelnen Abteilungen direkt einen Sport zu entwickeln,
durch den ſie einander in möglichſt hohen Leiſtungen bei
mög=
lichſt geringen Ausgaben zu überbieten ſuchen. Wiederholte
Herabſetzung der Steuern und dauernde Ueberſchüſſe ſind die
Folgen. Die Urſache hierzu liegt nicht in einer beſſeren
Quali=
tät der amerikaniſchen Beamten. Es zeigt ſich hier vielmehr klar
die Bedeutung eines einheitlichen, zielbewußten Willens. In
den Vereinigten Staaten trägt der vom Volk erwählte Mann
allein die volle perſönliche Verantwortung für ſein
Tun und Laſſen, in Deutſchland iſt die Verantwortung dagegen
auf die Parteien, alſo auf eine Vielheit, d. h. in der Praxis
auf niemanden, übertrogen worden.
Es iſt im Hinblick auf das amerikaniſche Beiſpiel
nahe=
liegend, zu erkennen, daß eine erfolgreiche Verwaltungsreform
ein ausſchließlich hierfür verantwortliches, von der
unmittel=
baren Parteiherrſchaft unabhängiges
Willenszen=
trum vorausſetzt. Jedem derartigen Vorſchlag aber tönt von
links her das Geſchrei entgegen, man plane „reaktionäre”
Maß=
nahmen, man wolle die politiſche Allgewalt des Volkes und
ſeiner Erwählten beſchränken. Es zeigt ſich immer deutlicher,
daß in dieſen Kreiſen die Weimarer Verfaſſung
unan=
taſtbar iſt, und daß man bereits in Krämpfe verfällt, wenn
man nachzuprüfen wagt, ob offenſichtliche Mängel nicht in ihr
begründet ſind. Jede Kritik der Weimarer Verfaſſung wird als
Sünde wider den heiligen Geiſt, als Verbrechen gegen die
Republik gebrandmarkt. Die politiſchen Rollen ſind völlig
ver=
tauſcht: Was ſich früher Fortſchritt nannte iſt
heute in Wirklichkeit ſturſte Reaktion und vermehrt
jede geſunde Weiterentwicklung mit gehäſſigſter Verfolgung der
ernſthaft fortſchrittlich Geſinnten.
Donnerstag, den 5. Januar 1928
Nachdem durch den Schriftwechſel zwiſchen
Reichsfinanz=
miniſter und Reparationsagent das ſenſationelle Stichwort
ge=
fallen iſt und die Erörterung über Verwaltungsreformen auch
in der Tagespreſſe nicht mehr aufzuhalten war, hat man in den
Linkskreiſen ſofort den Verſuch gemacht, die ſachliche Erörterung
auf das parteipolitiſche Gebiet abzulenken durch das
Kampf=
geſchrei „Unitarismus gegen Föderalismus”. Man
weiß, daß in weiteſten Kreiſen des Volkes das Verlangen nach
einer Senkung der öffentlichen Laſten ſo ſtark iſt, daß es in
irgend einer Form befriedigt werden muß. Man behauptet
in=
folgedeſſen, daß der Unitarismus die erhoffte Erſparnis bringe,
wobei gefliſſentlich vermieden wird, eine genaue Rechnung
auf=
zumachen. Man überſieht abſichtlich die unſchätzbaren Vorteile,
die eine Dezentraliſation des politiſchen, kulturellen und
wirt=
ſchaftlichen Lebens für Deutſchland mit ſich gebracht hat und
er=
kennt nicht einmal, daß es doch das Eingeſtändnis einer
er=
ſchreckenden Ideenloſigkeit der Revolution von 1918 iſt, wenn
man erſt jetzt, neun Jahre nach dieſer Revolution und von der
bereits wieder erreichten Oppoſitionsſtellung aus, endlich das
politiſche Ziel entdeckt, für das man damals eigentlich die Maſſen
hatte mobiliſieren wollen. Wer konſequent und mit unerbittlicher
Sachlichkeit die finanziellen Vorteile des abſoluten Unitarismus
nachprüft, wird zu dem Ergebnis kommen, daß die hierdurch
ermöglichten Erſparniſſe ſich in ſehr engen Grenzen halten und
infolgedeſſen nicht der Kern der Verwaltungsreform ſein können,
die wir brauchen. Man wird vielmehr bedenken müſſen, daß ein
derart radikaler Umbau unſeres Staates ein Experiment
dar=
ſtellt, deſſen Koſten unüberſehbar ſind und das zweifellos manche
peinliche Ueberraſchungen bringen kann. Koſtſpielige
Experi=
mente können wir uns in unſerer heutigen Lage und nach den
zahlreichen trüben Erfahrungen auf dieſem Gebiete nicht mehr
leiſten. Will man ernſtlich eine Verwaltungsreform aus
ſach=
lichen wirtſchaftlichen Gründen, dann wird man beſtrebt ſein
müſſen, größere Erſchütterungen zu vermeiden. Auch im Rahmen
unſeres heutigen ſtaatlichen Aufbaus läßt ſich bei vernünftiger
Handhabung der ſtaatlichen Macht ſehr wohl eine durchgreifende
Verwaltungsreform denken. Man wird allerdings den heute
noch üblichen einzelſtaatlichen Machtegoismus aufgeben müſſen.
Man wird auf eine Verteidigung der innerſtaatlichen, mit
Rückſicht auf ehemalige, inzwiſchen erloſchene dynaſtiſche
In=
tereſſen gezogenen, der wirtſchaftlichen Entwicllung häufig
zu=
widerlaufenden Grenzen verzichten müſſen. Man denke nur
daran, daß wir heute noch weit über hundert
En=
klaven einzelner Länder beſitzen und daß dadurch jede
einheitliche wirtſchaftliche Maßnahme ſchwer gehemmt iſt.
Da=
bei ſpielen nicht nur die Verwaltungsaufgaben im engeren
Sinne eine Rolle, ſondern ebenſo auch die Entwicklung unſerer
Wirtſchaft, insbeſondere die elektriſche Kraftwirtſchaft, die
Fra=
gen der Gasfernverſorgung, die Verkehrsfragen uſw. Freiherr
von Wilmowſki hat mit vollem Recht im preußiſchen Landtag
darauf hingewieſen, daß es heute noch einfacher ſei, den direkten
transkontinentalen Perſonenverkehr von Berlin durch Rußland
nach Sibirien zu führen, als von Merſeburg nach Leipzig. Die
Herren im demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Lager, die ſich
jetzt als die begeiſtertſten Anhänger des Unitarisms ausgeben,
hatten im preußiſchen, heſſiſchen, ſächſiſchen, braunſchweigiſchen
und anderen Landtagen genügend Gelegenheit, ihrem Ideal
unter Zuſtimmung jedes realpolitiſch Denkenden einen Schritt
näher zu kommmen, indem ſie dieſe unſelige Enklavenwirtſchaft
beſeitigten und damit eine weſendliche Vereinfachung unſerer
Verwaltung herbeiführten. Wie wenig ſie aber in der Praxis
ihren rein agitatoriſchen Ruf nach dem Einheitsſtaat zu
verwirb=
lichen gedenken, zeigt der unſelige Kampf zwiſchen Groß=
Ham=
burg und Preußen. In beiden Regierungen ſitzen führend=
Männer der „unitariſchen Parteien”
Die Auseinanderſetzungen über Unitarismus und
Föderalis=
mus lenken vom eigentlichen Problem ab. Die praktiſche
Ver=
waltungsreform kann nicht mit ganz großen Problewen
begim=
nen, ſondern ſie muß von den kleinen und lleinſten Dingen,
aw=
gefangen von der Büroreform bis zur Begrenzung der
Auf=
gaben der öffentlichen Wirtſchaft, ausgehen. Auch dabei muß
man ſich bei der praktiſchen Durchführung von vornherein auf
große Widerſtände einſtellen. Soll zum Beiſpiel eine
Verwal=
tungsbehörde mit einer anderen zuſammengelegt werden, ſo
werden aus den Kreiſen der davon unmittelbar betroffenen und
aus den davon berührten Städten Widerſprüche laut, die mit
einer gewiſſen Berechtigung die Wahrung der beſonderen lokalen
Intereſſen beanſpruchen. Die entſcheidende Vorausſetzung für
die praktiſche Durchführung einer Verwaltungsreform liegt in
dem Verholten der Parlamente, d. h. der politiſchen Parteien:
Verwaltungsreformmaßnahmen ſind nur kheoretiſch populär,
ihre Durchführung verlangt Mut zur Unpopularität.
Werden unſere Parlamente dieſen Mut aufbringen? Der
Reichstagsabgeordnete Prof. D. Dr. Bredt führt in ſeiner
aus=
gezeichneten Broſchüre „Etatrecht und Finanzwirtſchaft” klar
aus, warum der Parlamentarismus zu immer neuen Ausgaben
Veramlaſſung gibt. Die Parteien müſfen ihre Wähler bei guter
Laune erhalten, Unpopularität iſt für ſie Selbſtmord. Da aber
der Widerſpruch einzelner Kreiſe ſich ſtets lauter äußert als die
Zuſtimmung der Allgemeinheit, iſt für die Parteien ein
groß=
zügiges Reformwerk faſt unmöglich, zumal die Opfer einer
der=
artigen Reform ſofort in die Erſcheinung treten, während ſich
ihr Nutzen erſt langſam und allmählich auswirkt.
Daraus ergibt ſich als erſte Vorausſetzung einer
Rationali=
ſierung der öffentlichen Wirtſchaft, daß die Parteien in
Erkennt=
nis der Schwäche des parlamentariſchen Syſtems ihre in der
Weimarer Verfaſſung verankerten Rechte ſelbſt eingrenzen und
ein Willenszentrum ſchaffen, das unabhängig von der
Popu=
larität der Maſſen der Bewilligungsfreudigkeit der Parlamente
entgegentritt und den Gedanken der Verwaltungsrefo mit der
notwendigen ſtaatlichen Autorität gegen alle Widerſta. De
durch=
ſetzt. Parallel dazu müßte es außerhalb des Parlaments eine
Stelle geben, die ohne Rückſicht auf Beifall oder Mißfallen durch
Ausarbeitung einzelner poſitiver Vorſchläge die notwendige
öffentliche Debatte immer wieder anzuregen verſteht und dem
egoiſtiſchen Beſtrebungen Einzelner die Notwendigkeit für die
Allgemeinheit entgegenſtellt. Als ich im Vorjahre das „
Kura=
torium für Spar= und Vereinfachungsmaßnahmen” gründete,
hoffte ich, daß dieſes der außerparlamentariſche Schrittmacher
des Verwaltungsreformgedankens werden könne. Die
parteipoli=
tiſche Zerriſſenheit des deutſchen Volkes hat ſich aber ſtärker
er=
wieſen als der Gedanke gemeinſchaftlicher Arbeit auf rein
ſach=
licher Baſis. Das Kuratorium hat ſich bisher noch nicht dazu
verſtehen können, einen gemeinſchaftlichen von der Autorität
ſei=
ner Mitglieder getragenen Reformporſchlag zu machen und für
ſeine Durchſetzung einzutreten. Trotzdem hoffe ich zuverſichtlich,
daß es gelingen wird, die dort begonnenen ſehr wertvollen
Arbeiten fortzuſetzen. Die wirtſchaftlichen Erforderniſſe reden
eine ſo harte und deutliche Sprache, daß ſie auf die Dauer nicht
ungehört bleiben können. Hoffenulich hört ſie unſer Volk,
ſo=
lange es noch in der Lage iſt, nach eigenem Ermeſſen ſeinen
Weg in eine beſſere Zukunft zu finden.
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Donnerstag, den 3. Januar 1928
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Nummer 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 5. Januar.
Oberforſimeiſter van der Hoop *
* Geſtern nachmittag verſtarb nach kurzem Krankemlager
der langjährige geſchäftsführende Vorſitzende des Allgemeinen
Deutſchen Jagdſchutzvereins Landesverband Heſſen,
Ober=
forſtmeiſter Exzellenz van der Hoop. Der
Ver=
ſtorbene war bis zum Umſturz Oberjägermeiſter des Großherzogs
und bekleidete das Amt des Vorſtandes des Forſtamtes
Kranich=
ſtein bis vor zwei Jahren. Um dieſe Zeit trat er in den
Ruhe=
ſtand. Seit 1920 war Exzellenz van der Hoop Vorſitzender des
Landesverbandes Heſſen des Allgemeinen Deutſchen
Jagdſchutz=
vereins, und zwar wurde er als Nachfolger des Fürſten Karl zu
Solms=Hohenſolms=Lich im Juli 1920 als ſolcher gewählt. Der
Verſtorbene war Mitbegründer des Heſſiſchen Jagdklubs, deſſen
Ehrenvorſitzender er bis zu ſeinem Tode geweſen iſt.
— Ernannt wurden: Am 14. Dezember 1927: der Gerichtsaſſeſſor
Dr. Wilhelm Triedrich in Darmſtadt zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amsgericht Offenbach a. M.; — am 15. Dezember 1927: der
Gerichts=
vollzieheraſpirant Kanzleiaſſiſtent bei dem Amtsgericht Seligenſtadt
Her=
mann Etzel mit Wirkung vom 6. Januar 1926 ab zum Gerich=
svoll=
zieher bei dem Amtsgericht Worms; am 9. Dezember 1927: der
Kanzleigehilfe bei dem Amtsgericht Offenbach Chriſtian Siebert zum
Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Januar 1928 ab. — Am 31. Dezember
1927 wurde der Kommunalforſtwart Leonhavd Dörr III. zu Rimbach
auf Grund des Artikels 4 des Geſetzes über die Ermächtigung der
Staats=
rogierung zur Neuvegelung der Dienſtbezüige der Kommunalforſtwarte
ſowie zur Ncueinteilung der Förſtereien vom 30. Juli 1920, vorbehältlich
der Regelung der Dienſtaltersfolge vom 1. Dezember 1927 an in den
Staatsdienſt übernommen und zum Förſter der Förſterei Rimbach,
Forſt=
amt Birkenau, ernannt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde am 31. Dezember 1927 der
Juſtiz=
inſpektor bei dem Amtsgericht Seligenſtadt Franz Jakob Zahn auf
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Mai 1928 ab. — Am 1. Februar 1928
tritt der Forſtrat Ernſt Mettenheimer zu Romrod auf ſein
Nach=
ſuchen in den Ruheſtand.
— Erledigt iſt die Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule zu Crumſtadt (Kreis Groß=Gerau);
Dienſtwoh=
nung iſt nicht vorhanden. — Ferner: Die Stelle des Förſters der
Förſterei Kleeneck des Forſtamtes Kranichſtein. Schluß des
Melde=
termins: 20. Januar 1928.
Techniſche Hochſchule. Rektor und Senat der Techniſchen
Hoch=
ſchule Darmſtadt haben auf einſtimmigen Antrag der Abteilung für
Elektrotechnik die Würde eines „Doktor=Ingenieurs
ehren=
halber” verliehen: Herrn Dr. Robert Haas, Generaldirektor der
Kraftübertragungswerke Rheinfelden, in Anerkennung ſeiner
hervor=
ragenden Verdienſte und wiſſenſchaftlichen Leiſtungen auf dem Gebiete
der Elektrizitätswiſſenſchaft und Herrn Dipl.=Ing. Karl Schnetzler,
Direktor der Brown, Bovrei u. Co., A.=G., in Mannheim, in
Aner=
kennung ſeiner hervorragenden Verdienſte auf dem Gebiete der
elektri=
ſchen Maſchinen und ihrer Anwendung, ſowie ſeiner erfolgreichen
orga=
niſatoriſchen Tätigkeit.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. In der heutigen Aufführung
von Verdis „Maskenball” ſingt Paula Kapper den Oscar.
Die Bühnenbilder zu der neuen Inſzenierng von Lortzings „Zar
und Zimmermann” ſtammen von Lothar Schenck v. Trapp.
Sonntag, den 8. Januar, wird das Märchen „Trilltrall und ſeine
Brüder” von Erich Ponto zum letzten Male gegeben. Die Vorſtellung
beginnt um 14 Uhr.
Obwohl das Kriminalſtück „Der dreizehnte Stuhl” wegen
Erkrankun=
gen im Perſonal ſtatt des „Schinderhannes” geſtern Mittwoch gegeben
werden mußte, bleibt die ſür Freitag angeſetzte Vorſtelling im Kleinen
Haus, die der Miete K, Bühnenvolksbund (nur Zuſatzwiete XI),
zuge=
teilt iſt, beſtehen.
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Manda v. Kreibigs
außerordentlich erfolgreichen Tanzabend im Münchener Schauſpielhaus
ſchreibt die „Münch. Poſt” (Nr. 282): „Sie beweiſt ein ſehr eigentümlichs
Geſtaltungsvermögen. Was ſie über Caſellaſcher Muſik verſucht, iſt ſehr
ſelbſtändige Abwandlung Valeska Gertſcher Grotosken ins Abſtrakte
hin=
über . . . Das Koſtim (Scheuck von Trapp) betont dabei folgerichtig die
Aſymetrie der Flächen und Linien. Sehr ſaubere Ballettechnik im
Fan=
dango und der Parodie in Roſa; einfallsreich, luſtig, mit Prachtkoſtümen
wieder von Trapp. Von durchſchlagendſter Wirkung ihre Charltſton=
Parodie.” — Die „Münchner Zeitung” (Nr. 334) ſchreibt: „In
dieſer Sphäre „Man kann nie wiſſen”: Sentimentalitätsparodie iſt gut,
aber Sentimentalität ſelbſt iſt auch nicht übel —; in dieſer von weiblicher
Logik anmutig vergüldeten Wolkenſchicht iſt Manda von Kreibig reizend.
Sie tanzt Impreſſions, z. B. Charleſton, alſo ſozuſagen Spott auf
Hohn, wobei, potenziert man den Charleſton mit der Impreſſion, höchſt
überraſchend wieder Charleſton zum Vorſchein kommt. Dieſer ganz
hintergründige Tanzwitz gefiel uns allen ausnehmend.” — Die
Münch=
ner Neueſten Nachrichten” (Nr. 332) ſchreiben: „Dieſe aus dem
Nationaltheaterballett hervorgegangene Tänzerin gehört zu unſeren
in=
ſtinktſicherſten und raſſiaſten Künſtlerinnen auf dem Tanzpodium. Ihre
Tänze verrieten eine ſprühende, techniſch wohlgeſchulte, im Ironiſchen
v.H.
ſich erfüllende Körxerlichkeit.”
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Daniel Greiner zeigt bei
Alfred Bodenheimer eine intereſſante Ausſtellung ſeiner Plaketten,
Graphik und Handzeichnungen und eine Anzahl gerahmter Paſtelle. Die
Ausſtellung bleibt bis zum 15. Januar geöffnet. — Anläßlich ſeines
Vor=
trages i der Turnhalle wird. Paul Keller in den Räumen der
Bücherſtube die bei ihr gekauften Werke mit ſeiner eigenhändigen
Unter=
ſchrift verſehen.
— Der Fechtverein „Waiſenſchutz”, Darmſtadt, hielt am Sonntag,
den 1. Januar, in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen Saalbaus ſeine
Weihnachtsfeier ab. Es war ein wunderbares Programm von Feſtwart
Herrn Ernſt Thomas zuſammengeſtellt. Eingeleitet wurde die Feier
durch einen Marſch „Proſit Neujahr” von M. Weber, durch die Kapelle
Weber, welche, wie gewohnt, Vorzügliches leiſtete. Beſonders zu
er=
wähnen ſei der Cornet=A=Piſton=Bläſer Sehr. Frl. Elſe Oberndörfer
ſprach wirkungsvoll das Melodram „Die Weihnachtsfee‟. Herr
Burg=
graf begrüßte die Erſchienenen und gab folgende Beförderungen
be=
kannt: zu Generalfechtwarten: der H.=Fwt. Peter Bernius, Joſef
Faerber; zu Hauptfechtwarten: Obfw. Hermann Kloes, Mathias Weber,
zu Oberfechtwarten: Fwt. Guſtav Wolf; zu Fechtwarten: Frau
Eliſa=
beth Fredericken, Marie Müller, Herr Albert Libmann und Nobert
Müller. Frl. Erna Braun und Herr Wilh. Brecht ſangen das Duett
„Ein Stelldichein auf dem Wochenmarkt”, Frl. Braun entpuppte ſich
auch als weiblicher Humoriſt und erntete reichen Beifall, ebenſo unſer
Vereinshumoriſt Philipp Mechler. Der Glanzpunkt des Abends war
uinſtreitig das Auftreten der Turnerinnenabteilung (Leiter:
Frauen=
turnwart Schwarz) und der 1. Turner=Riege (Leiter: Turnwart W.
Kunz) der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875; auch ihnen wurde
leb=
hafter Beifall gezollt. Das Theaterſtück „Ein tapferer Soldat” wurde
von den Mitwirkenden Damen, Frl. Eliſabeth Hamm, Erna Rau, den
Herren Otto Wißman, Ernſt Wieſer, Ferd. Heim und Willi Schmidt
flott geſpielt. Lebhafter Beifall dankte ihnen für die Aufopferung. Ein
Tanz beſchloß die ſchöne Feier.
— Weihnachtsfeier. Wie es der Bürgergefangverein Beſſungen
verſteht Weihnachten zu begehen, bewies die in der Beſſunger
Turn=
halle veranſtaltete Weihnachtsfeier. Nach einem einleitenden
Muſit=
votrag, dem ein Prolog (vorgetragen von Lina Nungeſſer) und
hier=
nach der Chor „Hymne an die Nacht” von Beethoven folgte, begrüßte
der Vorſitzende, Herr Gg. Fr. Roth. die Anweſenden, insbeſondere
Herrn Schatzmeiſter Bitter, vom Heſſiſchen Sängerbund. Mit
anerken=
nenden Worten überreichte der Vorſitzende unſerem Chormeiſter, Herrn
Chordirektor Guſtav Wendorf, vom Heſſiſchen Landestheater, einen
goldenen Lorbeerkranz mit Schleife. Sieben Sänger und zwar die
Herren: Joh. Ph. Nungeſſer, ſenior, W. Boländer, Adolf Arheilgen,
W. Hof, Gg. Schäfer, J. Schäfer und Chr. Keßler, erhielten für ſteten
Beſuch der Singſtunde einen von dem Vorſitzenden entworfenen
Sän=
gerbrief. Herr Ph. Nungeſſer wurde für ſeine aufopfernde Tätigkeit,
die er ſtets dem Verein entgegenbringt, ein ſchön dekorierter Korb
überreicht. Ein Zithervortrag, geſpielt durch Kinder von
Mitglie=
dern, unter Leitung des Herrn Schleckmann, wie auch ein
Weihnachts=
märchenſpiel „Weihnachten im Nixenhaus”, durch Kinder erfolgreich
mit großer Hingabe aufgeführt, gefielen ſehr. Knurrhahns 50.
Um=
zugsjubiläum lag bei Herrn M. Diehl in guter Hand. Herr J. Metzger
brachte mit ſeinem Koſtümvortrag „Der abgerüſtete Nekrut” die
Lach=
muskeln in Bewegung. Die Duoizene: „Fränzchen im Bett” war
zün=
dend. Das Singſpiel „Herzliebchen mein unterm Nebendach” und das
luiſtige Trauerſpiel „Gefolterte Herzen” wurden flott geſpielt. Die
Spielleitung und Einſtudierung lag in den bewährten Händen des
Schriftführers, Herrn Ph. Nungeſſer, der auch die neuen
Dekora=
tionen entwarf und ausführte. Der Chor war in guter Verfaſſung. Zimmerbrand. Dortſelbſt waren verſchiedene Möbel here
Beſonders gefiel der Chor „In der Waldſchenke” von Krgemer. Die
Tombola war mit guten Gewinnen ſchön ausgeſtattet.
Wohnplatzverzeichnis für Heſſen.
Soeben iſt im Heſſiſchen Staatsverlag ein neues
Wohnplatzverzeichnis für den Volksſtaat Heſſen,
herausgegeben von der Heſſiſchen Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik,
in bequemem, handlichem Format erſchienen. Es iſt ein unentbehrliches
Nachſchlagewerk für alle ſtaatlichen und kirchlichen Behörden, wie für
alle Handel= und Gewerbetreibenden und enthält im erſten Teil eine
Ueberſicht über die Einteilung des Landes nach Provinzen und Kreiſen,
Kreisgeſundheits= und Kreisveterinärämtern, Stadt= und
Kreisſchul=
ämtern. Gendarmerieſtationen, Kulturbauämtern,
Landwirtſchafts=
ämtern, Gewerbeaufſichtsämtern, Haupteichämtern, Gerichten,
Vermeſ=
ſungsämtern, Forſtämtern, ſtaatlichen Bauämtern, Waſſerbauämtern,
Finanzämtern, Finanzkaſſen und Hauptzollämtern, Handelskammern,
evangeliſchen und katholiſchen Dekanaten. Für jeden Bezirk iſt
ange=
geben, welche Gemeinden er umfaßt.
Im zweiten Teil bringt es in alphabetiſcher Reihenfolge ſämtliche
Städte Gemeinden und Vororte, Kolonien, wichtigere Wohnplätze,
Forſthäuſer, Gutshöfe, Kurhäuſer uſw., für alle dieſe Orte und
Wohn=
plätze die Größe der Fläche, die Zahl der Wohnhäuſer und Einwohner,
die zuſtändigen Poſt=, Telegraphen= und Telephonanſtalten, die
wich=
tigſten ſtaatlichen Behörden, kirchlichen Behörden und öffentlichen
Körperſchaften.
Die Einrichtung des zweiten Teils wird am beſten an
nachfolgen=
dem Beiſpiel veranſchaulicht:
Arheilgen PfD, 3278,6 ha, 1070 Hr., 7619 E. PTF, UErhSt,
GendSt, ev, kath Pf — KA, HZollA, ev, kath Dek Darmſtadt — AG
Darmſtadt 2 — FinK, FinA, VermA Darmſtadt Ld — ForſtA
Kra=
nichſtein.
Die Abkürzungen ſind wie folgt zu leſen: Pfaurdorf mit einer
Fläche von 3278,6 Hektar, mit 1070 Wohnhäuſern und 7619 Einwohnern
am 16. Juni 1925, beſitzt Poſtanſtalt, Telegraph und
Fernſprechan=
ſtalt, iſt Sitz einer Untererhebſtelle, einer Gendarmerieſtation, einer
evangeliſchen und katholiſchen Pfarrei, gehört zum Kreisamt,
Haupt=
zollamt, evangeliſchen Dekanat, katholiſchen Dekanat Darmſtadt
Amtsgericht Darmſtadt 2 — Finanzkaſſe, Finanzamt,
Vermeſſungs=
amt Darmſtadt Land — Forſtamt Kranichſtein.
Das Verzeichnis iſt zu beziehen, einſchließlich Speſen, zum Preiſe
von 2.20 RM. vom Heſſiſchen Staatsverlag, Darmſtadt.
Heute beginnt er
unser diesjähriger großer Unventur-
Ausverkauf und bietetganz unglaub.
liche Vorteile. Kommen Sie gleich!
Stegmüllen
Hinterm Schloss.
— Jugendbünde der Johannesgemeinde. Es wird darauf
hinge=
wieſen, daß unſere Mitglieder, die am Sonntag, den 8. Januar an
der Aelterentagung in unſerem Landheim teilnehmen wollen, ſich am
Donnerstagabend, um 8 Uhr, im Gemeindehaus anmelden müſſen.
Weitere Auskunft daſelbſt.
— Verein für das Deutſchtum im Ausland. Das ſehnlich erwartete
Schulvereinsfeſt der Frauenortsgruppe findet am Donnerstag,
den 2. Februar, in allen Räumen des Städtiſchen Saalbaues ſtatt. Man
lädt zu einem „Bunten Ball” der, als vornehmes Koſtimfeſt gedacht,
in den Frohſinn des Karnevals geſtellt, Ueberraſchungen aller Art bieten
wird. Alles Nähere ſagen demnächſt die Anzeigen.
Liebesdrama auf den Schienen.
* Ein Liebesdrama ſpielte ſich geſtern abend nach
8 Uhr in der Nähe des Hauptbahnhofs ab. Zwei junge
Leute von etwa 20 Jahren beſchloſſen, da ihr
Verhält=
nis von den Eltern des Mannes nicht geduldet wurde, freiwillig
aus dem Leben zu ſcheiden. Sie legten ſich in der Nähe
des Hauptbahnhofs am Stellwerk Ecke Weiterſtädter Weg und
Gräfenhäuſer Weg auf die Schienen, um ſich von dem aus
Frank=
furt kommenden Zug überfahren zu laſſen. Der junge Mann,
N. N. aus Worfelden, wurde von dem heranbrauſenden Zuge
erfaßt und ſofort getötet, während das Mädchen, die Annemarie
D. aus Darmſtadt, wahrſcheinlich durch den Körper des jungen
Mannes zur Seite geſchleudert wurde. Sie wurde noch bei
Be=
wußtſein mit inneren Verletzungen von der Städtiſchen
Ret=
tungswache (Tel. 00) in das Städtiſche Krankenhaus gebracht.
Ob die Verletzungen lebensgefährlich ſind, ſteht noch nicht feſt.
Die Leiche des jungen Mannes wurde nach der Leichenhalle auf
dem Waldfriedhof verbracht.
Zur Zimmeriultur der Kakteen.
Wie ſchon einmal zur Biedermeierzeit, iſt gegenwärtig die
Zimmer=
kultur der Kakteen die große Mode, und man findet in allen Kreiſen
leidenſchaftliche Liebhaber dieſer einſt kaum beachteten Pflanzen, diren
Weſen Lari b=ſteht, viel Saft aufzuſpeichern, um während der Dürre
nicht einzugehen, und die ſich durch Stacheln oder andere
Verteidiglings=
mittel dagegen zu ſchützen ſuchen, von Durſt leidenden Tieren verzehrt
zu werden. Da dieſe lebendigen Waſſerbehälter meiſt der heißen Zone
entſtammen, ſind ſie in unſerem gemäßigten Klima etwas empfindlich und
beteirfen daher des Schutzes. Im Zimmer weiſt man ihnen während
der kalten Jahreszeit ein helles, froſtfreies Plätzchen an, wo ſie eine
Wärme von 7—10 Grad Celſius haben. Der Winter iſt die Ruhezeit der
Pflanze, man begießt ſie daher wur wenig. Im Sommer kann man ſie
im Freien halten, am beſten freilich unter einem beweglichen Dach in
einem Glashäuschen. Während dieſer Zeit muß man ſie gleichmäßig
feucht halten, aber nicht zu feucht; denn in dauernd naſſem Boden
können ſie nicht gedeihen. Als Erde gibt man ihnen ſandigen Lehm;
die meiſten wünnſchen auch ein wenig Kalkzuſatz, der vor allem die
Stachel=
bildung begünſtigt. Im Zimmer kann man die verſchiedenartig
ge=
formten Kakteen zu kleinen Landſchaftsgärten vereinigen. Die einzelnen
Pflanzen müiſſen dann aber in ihrem eigenen Topf bleiben; die
Zwiſchen=
räume kann man mit Kies oder noch beſſer mit Moos oder Torfmll
ausfüllen. Das Verpflanzen in eine große, gemeinſame Schale kommt
zumeiſt auf einen Mord an unſeren Lieblingen hinaus. Auf jeden Fall
ſorge man für durchläſſige Erde und guten Waſſerabgang, indem man
durch Auflegen von Scherben die Verſtopfung des Abgangloches am
Boden des Topfes verhindert. Ihres langſamen Wachtums wegen, das
bei guter Pflege mit hohem Alter verbunden iſt, werden die Kakteen
wirklich zu guten Freunden. Schon die große Vielgeſtaltigkeit dieſer
Pflanzengattung nimmt für ſie ein. Da gibt es ſtumpfe Kegel, ferner
Kugeln, Säulen, blattartige, kriechende, ſtrauchartige und ſogar
baum=
artige Gewächſe. Wunderbar iſt die Verſchiedenheit ihrer Bewehrung
von der Verteidigung an bis zur Verſtellung. Am höchſten aber
be=
wundert man die Pflanze, wenn ſie ihre Büiten zu entfalten beginnt,
die in Form und Farben wetteifern. Es gibt über 1000 Arten dieſer
wunderlichen Pflanzenſippe, darunter cich ſolche, die nur in
Gewächs=
häufern gedeihen. Aber die Auswahl für den Kakteenzüchter bei
Zimmertemperatur iſt reich genug. Die Vermehrung der Pflanze erfolgt
durch Samen, aber auch leicht durch Stecklinge.
Beachten
Sie bitte unbedingt
die Angebote der
Firma‟
Tabt.ROMLtINA
auf den Seiten
24 und 25
Bühnenvolksbund. Diejenigen K=Mieter, welche Zuſatzmiete 11
haben (welche als letzte Vorſtellung „Figaros Hochzeit” hatten), iſt
morgen abend, ½8 Uhr, im Kleinen Haus das zurzeit den
Spiel=
plan beherrſchende Kriminalſtück „Der 13. Stuhl” zugeteilt. Wir
bit=
ten, den Abend nicht zu überſehen; die Vorſtellung iſt auf unſeren
Wunſch eingeſchoben. Die vorzügliche Darſtellung gewährleiſtet einen
intereſſanten Abend, mag auch das Werk ſelbſt ſich nicht über das
Niveau eines Unterhaltungsſtückes erheben. Immerhin glauben wir
nicht, es unſeren Mitgliedern vorenthalten zu dürfen. — Am
Mitt=
woch, den 11. Januar, abends 8 Uhr, ſpricht unſer einheimiſcher
Dialektdichter Robert Schneider in der Aula des
Real=
gymnaſiums über Mundarten und bringt eigene Dichtungen zur
Vor=
leſung. Der Eintritt iſt frei. Wir erwarten eine rege Teilnahme
inſerer Mitglieder, von denen doch viele unſeren Nobert Schneider
nicht perſönlich kennen, wohl ſeine Dichtungen geleſen, aber doch kaum
aus ſeinem Mund mit unverfälſchtem Heinerdialekt gehört haben.
Siehe Anzeige.)
— 70. Geburtstag. Herr Schneidermeiſter Rödling, hier,
Markt=
platz 7, feiert am 5. ds. Mts. ſeinen 70. Geburtstag. Er gehört von
dieſer langen Zeitſpanne 38 Jahre dem Kriegerverein als Mitglied an.
Pdfhg—
Cichbargs
Machfigen
Gthofminonſtn. 9)
Inventur-Ausverkauf
vom 5 bis 18. Januar
* Feuer. Geſtern nachm. 19,30 Uhr waren im Hauſe Wilhelmin nſtr. 50
durch eimen zu nahe an der Wand ſteh. nden Kachelofen die Tapeten in
Brand geraten. Beim Eintreffen der Feuerwehr war der Brand
be=
reits durch die Hausbcwohner gelöſcht. — Um 17.30 Uhr entſtand i
folge Abbrennens eines Chriſtbaumes im Hauſe Herdweg 18 e
geraten. Auch hier war durch die Hausbewohner beim Eintreffen
Feuerwehr der Brand bereits gelöſcht.
— Der Schrein der Heiligen drei Könige im Kölner Dom, der an
dem offenen Abend im Gerwerbemuſeum am Freitag,
abends 81 Uhr vorgeführt wird, gehört zu den größten Werken der
Goldſchmiedekunſt. Bei der Jahrtauſendausſtellung vor zwei Jahren
hatte er den Ehrenplatz und wurde damals von zahlloſen Beſuchern
be=
wundert. Aber dort, wie im Dom, machten die Schutzgitter einen
vollen Eindruck und eine ungeſtörte Betrachtung unmöglich. Das
Ge=
werbemuſeum beſitzt eine große Zahl von Lichtbildern nach dieſem
Werk, das techniſch ebenſo erſtaunlich iſt, wie als plaſtiſche Leiſtung,
und durch ſeine Entſtehung und Vergangenheit zu den wichtigſten
Denkmälern deutſcher Geſchichte gehört. Ihre Vorführung wird daher
für verſchiedene Intereſſen erwünſcht ſein.
— Gau=Liebertag in Darmſtadt. Der Gau Darmſtadt (Stadt) im
Heſſiſchen Sängerbund hält am 21. Januar in Darmſtadt in der
Turn=
halle am Woogsplatz, abends 7 Uhr, einen Liedertag ab, an dem etwa
30 Gauvereine teilnehmen. Zwar wird der Liedertag ſeit über zwanzig
Jahren abgehalten, doch findet er erſtmals als Gau=Liedertag des
Gaues Darmſtadt (Stadt) im Heſſiſchen Sängerbund ſtatt.
Sängerehrung. Der Heſſiſche Sängerbund hat eine Reihe von
Sängerveteranen, Sänger die 40 Jahre aktiv tätig ſind, mit einem
künſtleriſchen Diplom ausgezeichnet. Es ſind dies: Ludwig Eckhardt,
Gg. Dörr, Andreas Klös, Wilh. Hahn, Hch. Dickhardt, Ludw. Schmidt,
Wilh. Schmidt („Liederkranz”=Lehnheim); Lorenz Rady („Germania”=
Hösbach); Gg. Borger, Wilh. Deußinger Gg. Friedrich („Liedertafel”=
Darmſtadt); Hch. Windiſch („Einigkeit”=Dexheim); Karl Schollmayer
(M.=G.=V. Obernburg); Andr. Scheppler (Mainzer Sängerbund,
Mainz); Phil. Schenk („Liederkranz”=Worms); Joh. Ludwig
Som=
mer, Lorenz Spielmann (M.=G.=V. Haibach); Joh. Fleckenſtein, Joh.
Sauer („Sängerkranz”=Goldbach); Joh. Hitter („Sängerbund”=Drais).
Die gleiche Ehrung wird in den nächſten Tagen noch folgenden
Säu=
gern zuteil: „Johann Philipp Liſt, Philipp Eiſinger 3. (M.=G.=V.
1859, Seeheim) und Hch. Teis 3. und Joh. Dietzler (Geſ.=Ver.
Männer=
chor, Büddingshauſen).
— Ernennung zu Ehrenchormeiſtern. Der Heſſiſche Sängerbund
hat zu Ehrenchormeiſtern im Heſſiſchen Sängerbund ernannt: Joſef
Wolf (M.=G.=V. 1843, Heppenheim a. d. B.), Michael Keilmann (M.=
G.=V. Lampertheim) Rektor Mayr (M.=G.=V. Viernheim), Jakob
Mül=
ler („Liedertafel), Mainz=Koſtheim), Friedrich Gläſer (Momb. G.=V.
1878, Mainz=Mombach), Franz Zink (M.=G.=V. Obernburg), P. Frey
(M.=G.=V. Groß=Umſtadt), J. Hamburger („Liederkranz”, Zellhauſen),
H. Nikolai („Germania”, Burkhardsfelden), Val. Leonhard („
Sänger=
luſt”, Auerbach), Franz Edm. Weber („Sängerkranz”, Goldbach).
— Nundfunkvorträge „Aus dem Reiche der Reklame‟. Die nächſten
Vorträge auf dem Berliner Sender finden ſtatt: 5. 1. 1928: Was
Re=
klame koſtet und was ſie nutzt. Dr. Max Andler. — 19. 1.: Reklame
und Kunſt. Egon Juda. — 2. 2.: Unbemerkte Werbearbeit. Werbo
wart Weidenmüller. — 16. 2.: Dienſt am Kunden. Direktor Neuhäufer
— 1. 3.: Was die Hausfrau von der Reklame haben kann. Frl. Fried
länder. — 15. 3.: Die Kunſt des Verkaufens. Dr. Th. K.
Fried=
laender.
— Lohnſteuertabellen und Senkung der Lohnſteuer ab 1. Januar 1928.
Durch das Geſetz zur Aenderung des Einkommenſteuergeſetzes vom 22.
Dezember 1927 wivd die Lohnſteuer mit Wirkung vom 1. Januar 1928
ab weiter geſenkt, und zwar: 1. Durch Ermäßigung der einzubehaltenden
Steuer um 15 v. H., höckſtens um R. 2.— monatlich, 9M. 0,50
wöchentlich, RM. 0,10 täglich, RM. 0,05 zweiſtündlich; 2. durch
Er=
höhung der Kleinbetragsgrenze auf RMM. 1.— monatlich, RM. (,25
wöchentlich. Die zu 1 bez ichnete Ermaßigung gilt ganz allgemein ohne
Nückſicht darauf, ob die Steuer nach den geltenden Vorſchriften im
ein=
zelnen Falle nach dem Syſtem der fiſten Abzüge, nach dem prozentualen
Syſtem oder in Pauſchbbeträgen zu berechnen iſt. Jedoch beſtehen hier
zwei Ausnahmen: a) Bei einmaligen Einnahmen, die meben laufenden
Bezüigen gewährt werden (z. B. Tantiemen, Gratifikationen und dgl.
§ 73 E.St. G.) tritt eine Ermäßigung bei den einmaligen Einnahmen
nicht ein; die Ermäßigung beſchränkt ſich auf die laufenden Bezüge; die
einmaligen Einnahmen werden alſo ganz wie bisher beſteuert. b) Wird
der Arbeitsverdienſt nicht nach Zeitabſchnitten gezahlt und ſind daher
in jedem Falle 2 v. H. — bei Heimarbeitern — 1 v. H. vom vollen
Arbeitslohn als Steuer einzub halten (74 E.St. G.), ſo ermäßigt ſich die
Steuer ſtets um 15 v. H. ohne Rückſicht auf den Betrag der Ermäßigung
in einzelnen Falle. Die unter 1 bezeichneten Höchſtbeträge gelten hier
alſo nicht. ) Der nach Abzug der Ermäßigung verbleibende Betrag iſt
ebenfalls auf den nächſten durch 5 RPf. teilbaren Betrag nach unten
abzurunden. Die b’sherigen geſetzlichen Beſtimmungen über den
Lohn=
ſteuerabzug bleiben auch weiterhin beſtehen, ſodaß dem Arbeitgeber durch
das Hinzutreten d’s neuen Geſetzes bei der Lohnſteuerberechnung eine
Mehrarbeit aufgebürdct worden iſt. Auch haftet der Arbeitgeber dem
be für die Einbehaltung und Entrichtung der in den §§ 70 73 und
74 lsſtimmten Beträge neben dem Arbeitnehmer. — Im Selbſtverlag
Darmſtalt, Barkhausſtraße 25, iſt ſoeben eine Tabelle für
wöchentliche (auch Dopp lwochen), tägliche und zweiſtüindliche
aus der für jeden Lohn= oder Gehaltsbetrag
cnſtand die auf den Arbeitslohn entfallende Steuer
Berechnung glatt abgeleſen werden kann.
Geſte 6
Jagd und Fiſcherei im Januar.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Jagöklub E. V., Darmſtaßt.
Die meiſten Wildarten genießen Schonzeit, bei uns auch der Hafe,
deſſen Schußzeit laut Ausſchreiben des Heſſiſchen Miniſteriums
aus=
nahmsweiſe am 31. Dezember zu Ende gegangen iſt.
Edel= und Damwild, für das die Jagd noch auf iſt, ſollte nur
mit weiſer Auswahl und größter Zurückhaltung bejagt werden.
Sauen rauſchen.
Faſanen, Wildenten und Wildgänſe haben noch Schußzeit. Auer=,
Birk=, Rackel= und Haſelhühner ebenſo, kein weidgerechter Jäger wird
jedoch in Anbetracht der unbedingt nötigen Hege dieſer in ihrem Beſtand
dauernd zurückgehenden Waldhühner an einen Abſchuß denken.
Die Futterſtellen für Haar= und Federwild ſind regelmäßig zu
be=
ſchicken.
Ende des Monats ſetzt die Ranzzeit des Fuchſes ein, ebenſo die
des Edelmarders. Die Bälge derſelben ſind jetzt beſonders gut.
Den Krähen iſt möglichſt Abbruch zu tun, Wilderern, namentlich
Schlingenſtellern beſonders auf die Finger zu ſehen.
Der Fang des Huchens mit der Spinnangel lohnt ſich in großen
Flüſſen. Bachſaiblinge und Forelle ſind zwar frei, doch zum Verbrauch
minderwertig. Die Rutte laicht.
Lokale Veranſfaltungen.
Die derunter erſcheinenden Notiyen ſind ausſchlichlich als Hinwelſe auf Kinztivm m hrtrt
in leinem Faiie irgendwie al Beſbrechung oder Kritie.
Die Volksbühne veranſtaltet am Samstag, den 7. Januar,
wie im Inſeratenteil bekannt gegeben, im Städtiſchen Saalbau einen
Geſellſchaftsabend, der zugleich Propagandazwecken für den
Verein, und damit für das Theater dient. Der Abend enthält ein ſehr
reichhaltiges künſtleriſche Programm, das von den Mitgliedern des
Landestheaters und vom Städtiſchen Orcheſter beſtritten wird, und
ſchließt mit einem Ball ab. Die Eintrittspreiſe betragen 0.75 RM. bis
1.50 RM., im Vorverkauf bei der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße 19.
Zur Veranſtaltung haben, dem Zweck des Abends entſprechend, auch
Nichtmitglieder Zutritt.
— Deutſchorden. Heutte Donnerstag, 5. Januar,
Knappſchafts=
abend in Treuenau. Ehrenmeiſter des DO. Freiherr von Stein ſpricht
über „Deutſchlands Srhne im Ehren= und Heldenkampf”. — Samstag,
den 7. Januar, abends, vierte Gefolgſchaft: Muſikabend (Wagner) i
Treuenau.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künftler oder fünſkieriſche Veronſtaltungen, deren im Nachſiehrnd
geſchiebt, bebält ſich die Redalftien ihr (rteil vos
— Don=Koſaken. Nachdem Serge Jaxoff mit ſeinem Chor m
der Schweiz, Ungarn und Oeſterreich (in Wien feierte er ſein 1000.
Kon=
zert) mit geradezu triumphalen Erfolgen abſolviert hat, wird der
Don=
koſakenchor wieder eine Konzertreiſe durch Deutſchland unternehmen. Die
Bedeutung dieſes Chores iſt durch ſeine mehreren hier ſtattgefundenen
Abende dem großen Muſikpublikum hinreichend bekannt. Die Konzerte
dieſes Meiſterchors waren bisher jedesmal autsverkauft. Auch dieſes Mal
iſt wieder mit einem ausverkauften Haus beſtimmt zu rechnen, das
be=
weiſt der große Abgang der Karten im Vorverkauf, der bei Konzert=
Arnold (Wilhelminenſtraße 9) ſtattfindet.
— Palaſt=Lichtſpiele: Kunſtfligger Doret im
F ilm. Der bewihmte Kunſtflieger Doret, der vor kurzer Zeit in
Berlin den Ehrentitel „König der Lüfte” gegen den deutſchen Flieger
Fieſeler ſiegreich verteidigte, hat den großen Luftkampf in dem
Bruck=
miann=Film „Duell in den Lüften” mit bewundernswerter Virtuoſität
durchgeführt. In der künſtleriſchen Leiſtung von Mady Chriſtians findet
er eine ausgezeichnete Evgänzung. Mady Chriſtians ſpielt die
Haupt=
rolle in dieſem ſenſationellen Großfilm, der Paris, Tunis und die Wüüſte
zum Schauplatz hat und einen Luftkampf von unerreſchter Realiſtik und
Spannung zeigt. Eine ſelten filmiſche Leiſtung ſürwahr — einesteils
Geſellſchaftsfilm erſten Ranges mit pompöſeſter Aufmachung, gleichzeitig
aber auch Abenteuer= und Senſations=Großfilm voll atemraubender
Geſchehniſſe. Den Höhepunkt bildet der Luftkampf der Rivalen, die beide
die ſchöne Frau erringen wollen.
— Union=Theater. Ein heiterer Sportfilm von
Dr. Franck! Dr. Arnold Franck, der dem deuutſchen Film eine Reihe
erleſener Hochgebirgsfilme geſchenkt hat, ſo den „Berg des Schickſals”,
uind den „Heiligen Berg”, hat nun mit ſeiner Truppe ein Luſtſpiel
ge=
dreht, das gleichfalls in den Bergen ſpielt und eine äußerſt luſtige
Hand=
lung zur Grundlage hat. Ein junger Berliner verliebt ſich in eine
Ziegenhirtin in den Bergen. Er wuß aber, um die Hand der jungen
Dame zu gewinnen, eine Reihe von Proben ſeiner Gewandtheit ablegen,
und ſiehe da, der kleine Berliner Kaufmann evweiſt ſich als äurßerſt
ge=
ſchickter Kletterer und Skiläufer. Leni Rifenſtahl, die Heldin des „
Hei=
ligen Berg”, iſt auch in dieſem Film beſchäftigt. Eine Bereicherung
erfuhr das Enſemble noch durch den Komiker Paul Graetz. Der Film
beſitzt alles in allem die Ausſicht, ein ſtarker Erfolg zu werden,
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
P. S., hier. Ziehungen der angefragten Papiere haben ſchon
ſtatt=
gefunden. Näheres erfahren Sie bei den Banken und Sparkaſſen.
Tagestalender für Donnerstag, den 5. Januar 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 19 Uhr, Ende 22 Uhr:
„Ein Maskenball”. — Kleines Haus; Keine Vorſtellung. —
Orpheum, Anf. 20 Uhr: Zauberſchau Kaßner. — Konzerte:
Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, Rheingold
Geſell=
ſchaftsabend. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Donnerstag, den 5. Januar 1928
* Bezirksſchöffengericht.
p. 1. In der Strafſache gegen einen Beamten des Finanzamts
Heppenheim wegen Beleidigung des Bürgermeiſters von Viernheim
kommt eine vergleichsweiſe Verſtändigumg zuſtande.
2. Der Bureaugehilfe und Kraftfahrer bei dem gräflichen Forſtamt
Beerfelden Hch. Federlin iſt der fahrläſſigen Tötung und
Körperver=
letzung angeklagt. Federlin fuhr am 29. Juli 1927 auf der Landſtraße
von Beerfelden—Hetzbach Richtung Erbach, während ihm der
Kriminal=
wachtmeiſter Friedrich Kronfeld von Köln auf dem Motorrad mit
Ehe=
frau und 9jährigem Sohn aus Richtung Erbach entgegenkam.
Kron=
feld wurde ſchwer verletzt, ſein Tod trat am 31. Juli ein, Frau und
Sohn wurden wir körperlich verletzt. Die Anklage betont, baß der
An=
geklagte, der erſt ſeit 1. Juni 1927 den Füihrerſchein beſitze und obgleich
er ſich vor einer ſchwer überſehbaren, von ihm zu überſchreitenden Kurve
und Kreuzung befunden habe, übermäßig ſchnell gefahren ſei, wobei
er außerdem die rechte Straßenſeite verlaſſen und vegelwidrig nach der
linken Straßenſeite und damit in die Fahrbahn des Motorradfahrers
Kronfeld gefahren ſei.
Die Unfallſtelle befindet ſich in unmittelbarer Nähe des Kurhauſes
Marbachs an der ſog. „Inſel”
Der Angeklagte, der mit einem offenen 4 PS haltenden Wagen fuhr,
hatte die Abſicht, über Hüttenthal, Pfaffenbeerfurth, Reinheim nach
Darmſtadt zu fahren, um den neuen Wagen nachſehen zu laſſen; er
kennt die Strecke, weiß auch, daß die Unfallſtelle unüberſichtlich iſt. Er
will Signal und Zeichen mit der linken Hand gegeben haben und nach
dem von ihm beobachteten Kilometerzähler mit 20—25 Kilometer
Ge=
ſchwindigkeit gefahren ſein, während der Motorradfahrer ſeine
Ge=
ſchwindigkeit nicht verringert habe. Als der Angeklagte den
Motorrad=
fahrer erblickte, deſſen nunmehrige Witwe hinten auf dem Motorrade
ihren Platz und hier den Sohn bei ſich hatte, hatte dieſer bereits das
Kurhaus Marbach paſſiert.
Die Witwe Kronfeld hat ſich dem Verfahren als Nebenklägerin
an=
geſchloſſen.
Die Witwe Kronfeld bekundet, ihr Ehemann habe Signal gegeben,
der Angeklagte ſei nicht allzu raſch gefahren. Angeklagrer erklärt, er
habe ſich nach dem Zuſamenſtoß in Aenderung der in Ausſicht
genom=
menen Fahrtrichtung bereit erklärt gehabt, den ſchwer verletzten
Motor=
radfahrer ins Krankenhaus nach Erbach zu bringen. Das Motorrad
war nach dem Zuſammenſtoß völlig zertrümmert. Eine halbe Stunde
nach dem Unfall war der Polizeibeamte aus Erboch an Ort und Stelle
und vernahm den bei vollem Bewußtſein befindlichen Kronfeld.
Der=
ſelbe erklärte dem Beamten damals, er ſei vorſchriftsmäßig und nicht
zu raſch gefahren. In dem vom Angeklagten gelenkten Auto befand ſich
Forſtdirektor Weſternacher von Beerfelden mit Gemahlin. Ein
weib=
licher Kurgaſt in der Marbach beobachtete vom Fenſter aus die ſich
nähernden Fahrzeuge und den Zuſamwenſtoß. Das Kind rief laut:
„Ach, mein armer Papa‟. Die Zeugin begab ſich an die Unfallſtelle, es
habe lange gedauzert, bis der Arzt gekommen ſei. Zeuge Weſternacher
bekundet, daß gehupt worden ſei und Federlin mit der linken Hand
Zei=
chen gegeben habe; der Motorradfahrer habe ſeiner Anſicht nach die
Herrſchaft über ſein Fahrzeug verloren, Federlin ſei weiter nach links
abgebogen, um dem Motorradfahrer die Straße freizugeben. Nach dem
Unfall iſt der Zeuge bereit geweſen, Kronfeld nach Erbach zu bringen.
Sachverſtändiger Enſinger bezeichnet die Fahrweiſe des Autoſüihrers als
etwvas ängſtlich. Ein leichter Bremsweg war feſtſtellbar, er betrug etwa
8 Meter 2, vom Hinterrad des Wagens geweſſen. Das Wetter war
trocken; der Sachverſtändige betrachtet den Fall nach § 21a des Geſetzes,
beide Fahrer hätten vorſchriftsmäßig ihre Fahrbahn einhalten,
gege=
benenfalls bremſen und halten miſſen. Es ſeien beide Fahrzeuglenker
an dem Zuſammenſtoß ſchuld. Federlin habe geſucht, in die Nichtung
Hüttenthal zu kommen, um dem Motorradfahrer die Bahn freizugeben.
Der Sachverſtändige bezeugt, daß das Auto nicht gut gebremſt habe, in
den letzten 4 Metern ſei eine Bremsſpur nicht mehr feſtzuſtellen geweſen,
ſondern nur noch ein Schleifweg. Der Sachverſtändige Giovannini
be=
tont, die Geſchwindigkeit des Motorradfahrers ſei leider nicht wehr
feſt=
zuſtellen. Federlin habe den Motorradfahrer verhältnismäßig ſpät zu
Geſicht bekommen. Die Fußbremſe des Autos habe nur ſchwach gezogen,
wie Enſinger bekundet habe. Der Führer des Wagens ſei für die
Wirk=
ſamkeit der Bremſe verantwortlich. Der Sachverſtändige Hallwachs
ſchließt ſich im weſentlichen den beiden anderen Gutachten an. Nach
An=
ſicht eines der Sachverſtändigen beſteht die Vermutung, daß
Kron=
feld mit Rückſicht darauf, daß er die Steigung hinter der Marbach mit
3 Perſonen nehmen wollte, mit größerer Geſchwindigkeit fuhr.
Der Staatsanwalt betont, daß Angeklagter ein friſch wutsgebildeter
Kraftwagenführer ſei, der mangels jeder Uebung gerade, weil er die
„Wege kennt, zu beſonderer Sorgfalt verpflſchtet geweſen ſei, dies,
zu=
mal auch die Bremſen nicht in Ordnung waren. Die
Kraftfahrzeug=
beſtimmungen habe Angeklagter in vierfacher Richtung verletzt: die
Aus=
weichparagraphen in §8 18, 20 und 21a. Es wäre möglich geweſen, die
Geſchwindigkeit auf ein Schrittempo zu mäßigen. Auch wenn man
ver=
ſuche, ein Verſchulden des Kronfeld hereinzuziehen, es bleibe doch immer
ein Verſchulden des Angeklagten übrig. Eine Gefängnisſtrafe von 5
Mo=
naten ſei angemeſſen
Der Vertreter der Nebenklägerin hält den Unfall nicht für völlig
aufgeklärt. Der Motorradfahrer ſei nicht mit größerer Geſchwindigkeit
als mit 25 Kilometer gefahren. Die Steigung nach Hetzbach zu
be=
ginne erſt hinter der Brücke. Angeklagter habe ſich nicht auf freier
Strecke, ſondern auf durchaus umiberſichtlicher Stelle befunden er habe
zudem gewußt, daß mindeſtens eine ſeiner Bremſen nicht richtig
funk=
tioniere. Der Autolenker dürfe ſich nicht auf ſein ſubjektives Ermeſſen
verlaſſen, er müſſe die geſetzlichen Bedingungen und Vorſchriften
beob=
achten, Federlin habe wohl die Kurve zu ſchneiden verſucht.
Angeklag=
ter habe den Eindruck gehabt, der Motorradfahrer werde unſicher,
dem=
entſprechend habe er ſich verhalten müiſſen. Ein konkurrierendes
Ver=
ſchulden des Kronfeld könne höchſtens darin gefunden werden, daß er
ſeinerſeits nicht gebremſt und gehalten habe.
Der Verteidiger beſtreitet jegliches Verſchulden des Angeklagten,
be=
tont eigenes Verſchulden des Getöteten und vermißt endlich das Vor=
Nummer 3
liegen einer Kauſalität. Das Gelände ſei völlig überſichtlich, die Strecke
frei geweſen, zu einer Verlangſamng der Fahrgeſchwindigkeit ſei keim
Anlaß geweſen, der Motorradfahrer ſei ein alter, erprobter Fahrer
ge=
weſen. Gerade weil der Motorradfahrer ins Schwanken gekommen ſei,
habe für den Autolenker die Veranlaſſung vorgelegen, nach links
abzu=
biegen, der Angeklagte habe keineswegs kopflos gehandelt, er ſei links
ausgebogen, gerade um einen Zufammenſtoß zu vermeiden. Den
Ver=
lebten treffe ein ausſchlaggebendes eigenes Verſchulden: Der Vorſchrift
hinſichtlich der Belaſtung zuwider ſeien drei Perſonen auf dem
Motor=
rad geweſen, Kronfeld habe nicht gebremſt und einen Bogen nach rechts
weit über die geſetzliche Zuläſſigkeit in die Straße nach Hüttenthal zu
genommen. Kronfeld ſei es geweſen, der die Siwuation nicht überſehen
habe. Angeklagter habe das Recht der Vorfahrt nach Hüttenthal zu
ge=
habt. Nicht feſtſtehe, mit welcher Geſchwindigkeit Kronfeld gefahren ſei,
ſeine Witwe ſei nicht in der Lage, dieſe Geſchwindigkeit zu ſchätzen; dieſe
Geſchwindigkeit miſſe aber eine ſehr große geweſen ſein. Hier ſei man
auf reime Vermutungen angewieſen. Der Autolenker ſei mit geringer
Geſchwindigkeit gefahren, die Kauſalität könne nicht zu Ungunſten des
Angeklagten entſchieden werden.
Das Urteil erkennt an Stelle einer an ſich verwirkten
Geſängnis=
ſtrafe von 1 Monat auf 500 Mark Geldſtrafe. Auch autf ſeiten des
Ge=
töteten liege mindeſtens das gleiche Verſchulden vor.
Die Mannheimer Theatergarantie vor dem
Reichsgericht.
(achdruck verboten.)
js. Das Nationaltheater in Mannheim wird von der Stadt
Mann=
heim auf eigene Rechmung betrieben und erfordert ſeit langer Zeit
Zuſchüſſe aus ſtädtiſchen Mitteln. Im November 1923 forderte der
Ober=
bürgermeiſter die humſtliebende Einwohnerſchaft von Mannheim auf,
Be=
träge für einen wertbeſtändigen Garantiefonds zu zeichnen, der die
Auf=
rochterhaltung des Theaterbetriebes gewährleiſten ſollte, da die Stadt
infolge großer Finanznot nicht in der Lage ſei, im nächſten
Jahr Barzuſchüſſe zu leiſten. Eine größere Anzahl Einwohner leiſtete
dieſem Aufruf Folge und verpflichtete ſich durch Zeichnung beſtimmter
Beträge für einen etwaigen Fehlbetrag im Spieljahr 1924/25
aufzu=
kommen, der im Verhältnis zu der geſamten Garantieſumme
gleſch=
mäßig umgelegt werden ſellte. Nun ſchloß das Rechnungsjahr 1923 für
die Stadtgemeinde Mannheim mit einem Ueberſchuß von mehr als
3 Millionen RM. ab, dagegen endete das Theaterjahr 1924/25 mit einem
Fehlbetrag von etwa 600 000 RM. Die Stadtgemeinde Maunheim
ber=
langt nunmehr im Wege der Klage von den Zeichnern des Garantiefonds
die Einzahlung der gezeichneten Beträge. Die Klage iſt jedoch in allen
Inſtanzen — Landgericht Mannheim Oberlandesgericht
Karls=
ruhe und Reichsgericht — abgewieſen worden. Die
reichs=
gerichtlichen Entſcheidungsgründe intereſſieven hierzu mit
folgenden Ausführungen: Der Streit der Parteien betrifft die Frage,
an welche Vorausſetzungen der Garantiefall gebunden iſt. Klägerin
meint, daß nach den Bedingungen die Garantie ſchon in Anſpruch
ge=
nommen werden könnte, wenn im Spieljahr 1924/25 ſich ein Fehlbetrag
bei dem Theaterbetrieb ergäbe. Die Beklagten vertreten dagegen die
Auffaſſung, daß aus dem Aufruf des Oberbürgermeiſters zu folgern ſei,
daß der Garantiefall nur eintreten ſollte, wenn der Stadt Mannheim
in=
folge ihrer umgünſtigen Finanzlage die Leiſtung der üblichen
Barzu=
ſchüſſe zum Theater nicht möglich ſein ſollte. Das Oberlandesgericht hat
die Frage zu Gunſten der Beklagten entſchieden. Die von der Revifion
dagegen erhobenen Angriffe können nicht durchgreifen. Das
Oberlandes=
gericht ſchließt aus dem Aufrufe des Oberbeirgermeiſters, daß die
Finunz=
uot der Stadt für beide Teile die Veranlaſſung zu dem
Garantiever=
trage geweſen iſt, und daß die Zeichner den erkennbaren Willen hatten,
den Fortbetrieb des Theaters zu ſichern, wenn er durch die Finanznot der
Stadt gefährdet war, nicht aber bezweckten, der Stadt die Gefahr eines
Fehlbetrages, wie er eingetreten iſt, abzunehmen. In weiterer
Aus=
legung des Vertrages gelangt das Oberlandesgericht zu der Annahme,
daß die Zeichmungen ihre Bedeutung verlieren ſollten, wenn die
Finanz=
not der Stadt vor Beginn des Spieljahres wegfallen und die Stadt
in der Lage ſein würde, dem Theater wieder die nötigen Barzuſchüſſe
zu leiſten. Dieſe Darlegungen enthalten keinen Rechtsirrtum. Vielmehr
erfonderten Treu und Glauben, daß die Beklagten nicht in einer Weiſe
verpflichtet wurden, die über den von beiden Teilen in Ausſicht
genom=
menen Zweck dieſer Verpflüchtung weit hinausging. (Aus den „
Reichs=
gerichtsbriefen”. Herausgeber: K. Mißlack, Leipzig 8 3.) (KII 410/27
— 16. 12. 7.)
—Polizeibericht. Einbruchsverſuch. In der Nacht vom 3.
auf 4. Januar wurde in einem Zigarrengeſchäft Ecke der Rhein= und
Georgenſtraße ein Einbruch verſucht. Die Täter haben an der
Eingangs=
türe die Glasſcheibe eingedrückt. Durch das Klirren der Scheibe fühlten
ſich die Täter vermutlich entdeikt, was ſie veranlaßt haben dürfte, ohne
Beuute das Weite zu ſuchen. In der Nähe des Tatortes wurden zwei
größere Handkoffer aufgefunden, die ſicherlich zum Abtransport der Beute
dienen ſollten. — Diebſtahl. Aus dem Bureau der rheiniſchen Hoch=
und Tiefbaugeſellſchaft, die zur Zeit Arbeiten auf dem Hochſchulſportplatz
ausführt, wurden drei Lohndüten mit den Wochenlöhnen der Arbeiter
entwendet. Der Verdacht fiel auf einen 15jährigen Laufjungen der
Firma, der nach hartnäckigem Leugnen den Diebſtahl zugab Er machte
mit eimem Teil des Geldes Autofahrten und den Reſt verfubelte er mit
ſeinen Freunden. — Einbruchsdiebſtahl. Wegen
Einbruchsdieb=
ſtahls wurde ein hieſiger Kaufmann feſtgenommen. Der Täter wohnte
in einem Geſchäftsauſe der Ernſt=Ludwigſtraße. Nach Geſchäftsſhluß
öffnete er mittels Nachſchliſſels die Geſchäftsräume und Lager und
ent=
wendete nach und nach eine große Menge Waren, u. a. Bettkolter,
Gar=
dinen, Vorhänge, Bindfaden, große Rollen Packpapier und Spielſachen.
— Leichenländung. Der ſeit 15. November 1927 als vermißt
gemeldete Kanzleigehilfe Georg Bernhardt aus Nieder=Beerbach
wurde am 2. Januar bei Boppard im Rhein als Leiche geländet.
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Donnerstag, den 5. Januar 1928
Nummer 5
Gasttce und eielice Kache.
Vergleichende Betrachtungen von Dipl.=Ing. Adolf v. Lippmann.
Pforte, der Ende des verfloſſenen Jahrhunderts weit über
Ham=
burgs Greuzen hinaus bekannte Traſteur und Meiſter der Kochkunſt,
ſoll das Wort geprägt haben: „Der Küchenbetrieb iſt der Gradmeſſer für
die Kultur des Wirtſchaftsbetriebes‟. Das gilt in der Tat für den
klein=
ſten wie den größten Haushalt. Wer ein Intereſſe hat, zu wiſſen, wie
ein Haushalt ge ihrt wird, tut zwechmäßig zu allererſt einen Blick in die
Kücke.
Als man Cioſe, dem berühmten franzöſiſchen Kochkünſtler und
Erfinder der Gänſeleberpaſtete, einen Gehilfen anbot, dem man weiter
nichts nackzurühmen wußte, als daß er alle ſeine Verrichtungen mit
Fcinlicher Sauberkeit zu vollführen pflege, ſoll Cloſe geſagt haben:
„Schön! Dann hat er ja Alles, was er mitbringen ſoll: die Kochkunſt
kann ich ihm dann ſchon beibringen!“ Auch das iſt treffend; denn der
„dankbare Magen” und die „Liebe, die durch den Magen geht”, ſind
letzten Endes Auswirkungen, die in hohem Grade von der Sauberkeit
im Küchenbetribe abhängin ſind. Das Wohlbefinden des Menſchen
hängt ja nicht allein von der Art und Meuge der aufgenommenen
Spei=
ſen, ſondern weit mehr noch von der Bekömmlichkeit dieſer Speiſen ab.
Die Bekömmlichkeit iſt aber wiederum eine Funktion der Sauberkeit bei
der Zubereitung; denn (s muß loch vor allem dafür geſorgt ſein, daß
eben uichts in die Speiſen hineinrommt, wvas nicht hineingehört. Das
„Haar in der Suppe” iſt nicht uut eine ſehr unerfreuliche Angelegenheit,
ſondern es geſtattet Schlüſſe, die für die, die es angeht, fatal fein können.
Wir nennen Hygiene die Wiſſenſchaft, die uns wirkſame
Vorbeu=
gungsuraßuahmen gegen die Vorgänge lehrt, die die körperlichen
Funk=
tionen beeinträchtigen und dadurch die Leiſtungsfähigkeit des Menſchen
herabſetzen. Nun ſind, aber gerade bei der Zubereitung der täglichen
Nahrung in ausgiebigem Maße derartige Vorbeugungsmaßnahmen zu
beachten. Und darum ſpielt die Hygiene der Küche für die Erhaltung
des Wohlbefindens und der Leiſtungsfähigkeit des Menſchen eine ſo
ge=
wichtige Rolle, daß ſich, ſoweit es die Leiſtungsfähigkeit des Einzelnen
irgend geſtattet, wirtſchaftliche Opfer lohnen, wenn es gilt, die Hygiene
des Küchenbetriebes zu ſteigern.
Die Einſührung des Gasherdes bedeutete gegenüber dem Kohlenherd
ſchon einen erheblichen Fortſchritt. Das höchſte Maß an Hygiene läßt
ſich aber durch die Einführung der elektriſchen Küche erzielen. Indeſſen
vepräſentiert die Einheit, nach der die elektriſche Energie veikauft wird,
die Kilowattſtunde, nur eine Wärmemenge von 860 Wärmeeinheiten,
während 1 Kubikmeter Gas bei ſeiner Verbrennung eine Wärmemenge
von 1000 bis 4300 Wärmceinheiten zu liefern vermag. Mau kann alſo
mit einer Kilowattſtunde etwa nur ein Fünftel der Wärmemonge
erzeu=
gen, die ein Kudicmeter Gas liefern kann. Praktiſch wirkt ſich dieſes
Mißverhältnis nicht ganz ſo ungünſtig aus, da die elektriſche Küche,
beſonders wenn ſie mit elektriſch beheizten Kochtöpfen betrieben wird,
ſehr diel ökonomiſcher arbeitet, das heißt, die erzeugte Wärme ſehr viel
günſtiger ausnutzt als die Gasbiche. Bei der Gasküche kann nur ein
Teil der bei der Verbrennung des Gaſes erzeugten Wärmemenge den
Soeiſen zugeführt werden; ein recht erheblicter Teil der Wärme der
offenen Flammen geht nickt auf den Kochtopf über, ſondern im
umgeben=
den Luftraum verloren. Dagegen führt der elektriſche Kochtopf die durct
den Strom erzeugte Wärme mit ganz verſchwindenden Verluſten dem
Kochgut zu. Durch ſeine vorzügliche Wärmeifolierung nimmt er zudem
noch den Charakter einer Kochkiſte an und geſtattet damit eine ganz
be=
ſonders güinſtige Ar snutzung der zugeführten Wärmemeuge.
Die unbeſtrittenen überragenden Vorzüge der elektriſchen Küche
liegen in ihrer großen Sauberkeit und Reinlichkeit, ſowie auch in ihrer
Betriebsſicherheit begründet. Den Gefahren der offenen Flamme und
den ſattſam bekaunten Folgen undichter Gasleitungen, ſowie unvorſichtig
offen gelaſſener Gashähne ſtehen bei der heutigen Technik der elektriſchen
Inſtallationen und des Apparatebaues Gefahren ähnlicher Art der
elet=
triſchen Küche nicht gegenüber. Endlich haben die Verſuche auch gezeigt,
daß die Gewichtsabnahme beim Fleiſch bei dem elektriſchen Kochen um
etwa 10 Prozent geringer als beim Kochen mit Gas und etwa 15—20
Prozent geringer als beim Kochen auf dem Kohlenherd iſt. Solange
ſich aber die Stromverkaufspreiſe i der Größenordnung von 50 Pfg. fe
Kilowattſtunde und mehr beivegten, ſtanden den hohen Vorzigen der
elekkliſchen Küche ſo hohe Stromkoſten gegenüber, daß ihre Einführung
für die überwiegende Mehrzahl außer dem Bereich der Erſchwinglichkeit
lag. Das hat ſich inzwiſchen geändert. Auch bei den hier in Darmſtadt
gegebenen Verhältniſſen wird nun durch den Wohnungstarif die
Ein=
führung der elektriſchen Küche, die im Intereſſe der Volkshygiene zu
wünſchen iſt, für weite Kreiſe in den Bereich der Möglichteit gerückt,
wie durch die nachfolgenden vergleichenden Beiſpiele gezeigt werden foll.
Die angegebenen Vergleichszahlen ſind aus einer großen Zahl von mit
Wattmeter und Gasuhr durchgeführten Verſuchsreihen entnommen und
können deshalb als gute Mittelwerte Anſpruch auf ausreichende
Zuver=
läſſigkeit erheben.
1. Beiſpiel. Fünfzimmerwohnung mit Küche und 2 Nebenräumen.
Wir legen den Haushalt einer Familie mit 4 Perſonen zu Grunde,
deſſen monatlicher Licktſtromkonſum etwa 30 Kilowattſtunden beträgt.
Da man nicht nur aus wirtſchaftlichen, ſondern auch aus hygieniſchen
Gründen gut daran tut, den Grad der Berpflegung zu variieren, dieſe
ſich alſo nicht jeden Tag gleich reichhaltig geſtalten wird, ſo ſoll auch
dieſer Umſtand berückſichtigt werden dadurch, daß wir, je nach dem
Aus=
maß der Verpflegung Tage 1., 2. und 3. Ordnunn unterſcheiden, und
auf dieſer Grundlage zunächſt einmal den mittleren monatlichen
Ver=
brauch an elektriſcher Energie oder Heizgas ermitteln. Das führt zu
folgenden Werten:
2 Pfund Kalbsbraten zuberei= 0.20 0062.— ten mit Soße. KK 0260.— 1 Kopf Blumenkohl 0.350. 0.115.— 1 Obſtkuchen backen 3,350. 0,115.— 5 Liter Heißwaſſer 0,560.— 0,188.— 396 Tag 2. Ordnung Kilowattſtunden Kubikmeter Gas 8 Taſſen Kaffee. 0,128.— 0,042.— 4 Eier kochen . . . . . 0060.— (020.— 1 Liter Suppe bereiten". 0,210.— 0,068.— 2 Pfund Rindfleiſch kochen. 0,250.— O9682.— 2 Pfund Spinat 0.350.— 0,115.— 1 Stunde Plätten*) 0,400.— 0,130.— 5 Liter Heißwaſſer. 0,560.— 0,183.— 1958— 0640.— *) Mit 1 großem oder 2 kleinen Eiſen. Tag 3. Ordnung Kilowattſtunden Kubikmeter Gas 8 Taſſen Kaffee. 0,128.— 0,042.— 4 Eier kochen .. . OK0.— 0,020.— 2 Pfund Koteletten 0,100.— U733.— 2 Pfund Kartoffeln . . .. 0250. 0,082.— 5 Eier mit Schinken backen . 0.150.— (,050.— 5 Liter Heißwvaſſer .... 0,560.— 0,183.— 1248— 0410— Wir berechnen nun den durchſchnittlichen Monatsverbrauch wie folgt: 5 Tage 1. Ordnung". 15,040.— 4,920.— 10 Tage 2. Ordnung 19,580.— 6,400. 15 Tage 3. Ordnung ". 18,720.— 6,150.— 53340— U.40.—
Mit einigen Aufrundungen nach oben können wir ſomit den
mittle=
ren monatlicken Wärmebedarf unſerer Küche mit einem Aufwand von
60 Kilowattſtunden elektriſcher Energie oder von 20 Kubikmeter Heizgas
beſtreiten. Mit dieſen Zahlen ergeben ſich folgende Unkoſten:
4. Für normalen Lichttarif und Gasküche.
30 Kilowattſtunden 3 45 Pfg. — 13.50 RM.
20 Kubikmeter 4 18 Pfg. — 3,60 RM
B. Für Wohnungstarif und elektriſche Küche.:
Grundgekihr:
6 Haupträume 4 70 Pfg. — 4,20 RM.
2 Nebenräume 4 35 Pfg. — 0,70 RMM. 4,90 RM.
eitsgebühr:
Licht: 30 Kilowatttumden 4 12 Pfg. — 3,60 RM.
Küche: 60 Kilowattſtunden 2 12 Pfg. — 7.20 RM.
15,70 RMk.
Wer alſo bisher nach dem normalen Lichttarif monatlich 30
Kilo=
wattſtunden entnommen und ſeine Küche mit Gas betrieben hat, kann
nach Einführung des Wohnungstarifes bei gleichem Liktkonſum ſeine
Küche elektriſch betreiben und erzielt in den Geſamtunkoſten dazu noch
eine kleine Grſparnis. Er kann dieſe Exſparnis noch weiter treiben,
wenn er m ſeinem Haushalt die elektriſche Kockkiſte” verwendet, wie
dieſe unter dem Namen „Elektro Oekonom” in vorzüglicher Weiſe von
der Firma J. Henrich in Freiburg i. B. ausgeführt und in den
ein=
ſchlägigen Inſtallationsgeſchäften, u. a. auch in den Ausſtellungsräumen
der Heag, gezeigt wird. Der „Elektro Ockonom” wird dieſe von uns
zu Grunde gelegten Kochleiſtungen mit einem durchſchnittlichen Aufwand
von etwa 40 Kilowattſpunden je Mongt leiſten können, ſo daß ſich für
ihn unſere Rechnung wie folgt ſtellt:
Grundgebühr
4,90 RMk.
Licht: 30 Kilowattſtunden 4 12 Pfg. — 3,60 RM.
Ockonom: 40 Kilowattſtunden a 12 Pfg. — 4,80 RM.
1330 RM.
Die elektriſche Kochkiſte, der Elektro=Oekonom, iſt der gegebene
Apparat, um imnsbeſondere in den kleinen und mittleren Haushalten eine
der Zeit entſprechende Rationaliſierung durchführen zu helfen, zumal er
in bezug auf Hygiene und Betriebsſicherheit den höchſten Anforderungen
entſpricht. Man mag über den Wiederaufſtieg unſeres
niedergeſchmetter=
ten Vaterlandes denken wie man will — er wird ja kommen, und die
Anzeichon dafür ſind da —, aber fürs erſte nziſſen wir uns ebeis mit
der Tatſache abfinden, daß für ſehr, ſehr viele von uns die Decke ſehr
knapp geworden iſt und Laß man frieren muß, wenn man es nicht
ver=
ſteht, ſich krumm zu legen und nach der Decke zu ſtrecken. Die
tatſächliche Verarmung des einſt ſo behäbigen Mittolſtandes iſt vielleicht
gerade deshalb bisher noch nicht ſo kraß in die Erſcheinung getreten,
weil man verſchiedentlich immer noch verſucht, den einſtigen „standard
of like” zu halten und weil heute manche, mehr auus Gewohnheit als aus
Leichtſinn, mehr denn je geneigt ſind, über ihre Verhältniſſe zu leben.
Eine der Folgen dieſer wirtſchaftlichen Verhältniſſe iſt aber, daß ſehr
viele Hausfrauen auf das Halten von Perſonal verzichten und ſich
wohl oder übel dazu derſtehen müſſen, die Haushaltsgeſchäfte, beſonders
die Kühe, reſtlos ſelbſt zu übernehmen. Auch wenn ſie das ſonſt nicht
gewohnt waren. Für dieſe bedeutet der Elektro Oekonom eine nicht zu
unterſchätzende Hilfe. Er macht es ihnen leicht, ſich nach der Decke zu
ſtrecken und tretzdem dem Haushalt eine tadelloſe Verpflegung zu
ſithern. Denn die Speiſen die der Oekonom bei richtiger Bedienung,
die übrigens leicht und einfach iſt, liefert, ſind gar und bekömmlich und
auch nicht verbrozzelt. Die Vermeidung des letzteren Uebels beſorgt ja
ſchon die vorgeſehene ſelbſttätige Ausſchaltung der elektriſchen Energie,
die in Wirkung tritt, ſobald die Temperatur, die zum allmähligen
Gar=
werden der Speiſen erforderlich iſt, eingetreten iſt. Die Hausſrau
be=
reitet die Speiſen roh zu und ſetzt ſie in den Apparat ein. Dann kann
ſie beruhigt ihren anderen Geſchäften nachgehen. Denn alles Weitere
beſorgt prompt und zuverläſſig das Heinzelmännchen Oekonom. Und
ob die Speiſen dann eine Stunde früher oder ſpätev herausgenommen
wverden, ſpielt auch keine Rolle, denn das Heinzelmännchen ſorgt, für
Warmhaltung, ohne daß dabei eine Einbuße an Geſchmnack und
Be=
kömmlichkeit eintritt.
2. Beiſpiel. 2 Zimmerwohnung (Wohnkiche) und 1 Nebenraum.
Im Proſpekt, den die Herſteller des Oekonom verteilen, wird geſagt:
„Zu einem kompletten Mittageſſen für 4 Perſonen, beſtehend aus Suppe,
Fleiſch und Genruſe, benörigt der Apparat waximal ca. 0,4
Kilowatt=
ſtunden, im Momat 0,4 mal 30 — 12 Kilowattſtunden, die
Kilowatt=
ſtunde zu 15 Pf. — 1,80 RM.” Abgeſehen davon, daß die Angaben
„komplettes Mittageſſen” etwas zu allgemein gehalten ſind, um ſich
darüber ein Urteil zu bilden, ob ein ſolches Mittageſſen für alle Fälle
für den Bedarf von 4 Köpfen ausreicht, trifft aber die Angabe der
Stromkoſten für Darmſtädter Verhältniſſe nicht zu. Denn bei dem
geringen Lichtſtromkonſum, den die hier in Betracht kommenden
Haus=
halte haben, kann auch der Wohnungstarif die Energie nicht zu dieſem
Preiſe ligfern. Unter Annahme eines Energiebedarfes von 12
Kilowatt=
ſtunden je Monat für den Betrieb der Küche hätte, man
gebenen Verhältniſſen aber zu rechnen:
Grundgebühr:
2 Haupträume 1,40 RM.
1 Nebenraum 0,35 RM.
Arbeitsgebühr:
Licht: 3 Kilowattſtunden 4 12 Pf.
Oekonom: 12 Kilowattſtunden a 12 Pf.
036 RM.
144 RM.
3,55 MM.
Das dürfte dem Rahmen eies ſolchen Haushaltes entſprechen und
gibt bei einem Geſamtbedarf von rund 15 Kilowattſiunden je Mongt
einen durchſchnittlichen Strompreis von 3,55 RM. : 15 — 0,B alſo rund
23 Pf. je Kilowattſtunde. Mit Hilfe einer Gasherdplatte und ohne
Verwendung einer Kochkiſte würde ſich aber die gleiche Kochleiſtung mit
einem monatlichen Aufwand von etwa 10 Kubikmeter Gas, erzielen
laſſen. Dann ſtellt ſich die Nechnung untar Zugrundelegung des
ngi=
malent Licklütarifes wie folgt:
3 Kilowattſtunden 4 45 Pf. —
1,35 RM.
10 Kubikmeter 4 18 Pf. —
1,20 RM.
3.15 RM.
Die Einführung der elektriſchen Küche unter Wahl des
Wohnungs=
tarifes bedeutet hier für ben Konſumenten eine monatliche
Mehraus=
uade von etwa 40 Pf. Für Haushalte dieſes Ausmaßes, in denen die
Frau die Haushaltsgeſchäfte allein beſoryt, bedeutet aher die
Verein=
fachung und Erleichterung der Küchengeſchäfte ohne jeden Zweifel eine
fo erhebliche Erſparnis, daß demgegenüber die kleine Mehrausgaße
doch wohl als erſchwinglich bezeichnet werden darf.
Im Uebrigen bringt die heute auf hohee Stufe ſtehende Erzeugung
elektriſcher Heizapparate auch billigere Ausführungen auf den Martt,
deren Einführung ſich auch für kleine Haushalte wohl lohnen dürfte.
An dieſer Stelle verdient die Protos Kleinküche‟ Erwähnung, die von
der Firma Siemens=Schuickert=Werke hergeſtellt wird. Die Protus=
Kleinküche iſt ein rohrförmiger Apparat von 260 mal 440 Millimeter
Innenraum, mit Ober= und Unterhitze und kann zum Schmoren, Backen,
Braten, Dünſten, Röſten, Warmyalten uſw. verwendet werden. Für
den Bedarf eines Haushaltes von 4 bis 5 Köpfen reicht ſie jedenfalls
aus. Da der Anfchlußwert nur 0,6 Kilowatt beträgt, der Apparat bei
einer Netzſpannung von 220 Volt nicht ganz 2,8 Amperes aufnimmt,
ſo iſt ihr Anſchluß und ihre Aufſtellung wohl überall möglich. Sie
vollführt z. B. eine Kochleiſtung von 2 Pfund Kalbsbraten in rund 1½/6
Stunde.
Auf alle Fälle iſt aber bei Einführung der elektriſchen Küch=
ge=
ſchloſſenen Apparaten, wie Ockonom oder Protos Kleinküche, wie auch
den direkt beheizten elektriſchen Kochgeſchirren wegen der weit beſſeren
Wärmeausnutzung gegenüber elektriſch beheizten Herdplatten der
Vor=
zug zu geben. Dann die kochkiſtenähnlichen Wirkungen der geſchloſſenen
Apparate bedeuten eine nicht zu unterſchitzende Erſparnis an
Wärme=
energie und damit auch an Betriebskoſten.
Da, wo ſehr große Kochleiſtungen gefordert werden, wie beim
Be=
triebe von Hotels und Gaſtſtätten, kann die elektwiſche Küche bei den
heute gegebenen Verhältniſſen den wirtſchaftlichen Wettbewerb mit der
Gasküche nicht aufnehmen. Immerhi kann ſie auch da einen Pla½z
behäupten, und zwar als Aushilfsküche für die Zeit, in ber die Haup= geſchloſſen iſt. Die Möglihkeit, auch einem ſpät eintreffenden
Gaſt, zu Zeiten, in denen die Hauptküche längſt geſtbloſſen iſt, noch eine
angemoſſene warme Mahlzeit zu bieten, kann dunk Aufſtellung leicht zu
bedienender elektriſcher Kochapparate, die ſich überall, z. B. auch in
Anricſtergum, in der Pantry, aufſtellen laſſen, unſchwer geboten wenden
Die überragenden Vorzüge der elektriſchen Küche haben ihr
abe=
auch heute ſchon ein weites Feld erobert. So iſt man z. B. boi der
Einrichtung des Alters= und Siechenheimes der Stadt Köln dazu
über=
gegangen, für die Wohnräume elektriſche Kochapparate vorzufehei.
Man iſt dabei von der Epvägung ausgegangen, daß Spiritus= und
Gas=
kocher die unangenehme Eigenſchaft haben können, gelegentlich zu
explb=
dieren und daß auch undihte Gasleitungen ſowie unzuverläſſig
ge=
ſchloſſene Gashähne recht unangenehme Folgen haben können, um ſo
mehr, als man hier mit der Unſicherheit und Unbeholfenheit der alten
Leute zu rechnen hat. Elektriſche Kochapparate laſſen ſich aber nis
nur betriebsſicher herſtellen, ſondern guh abſ=lut betriebsſicher in
ſtallieren.
Auch bei den Umſtellungen, die infolge der veränderten
wirtſchaft=
lichen Verhältniſſe in bezug auf die beſſere Ausnutzunn des
verfüg=
baren Wohnungsraumes notwendig werden, kann die elektriſche
Küch=
wertvolle Hilfe leiſten. So ſiellt ſich z. B. der Ausnutzung größerer
Einfamilienhäuſer für zwei oder mehr Familien bei dieſen nur auf
einen Haushalt zugeſchnittenen Wohngebäuden häufig genug die
Un=
möglihkeit der Einrichtung einer zweiten oder auch einer dritten Kuche
hemmend entgegen. In den meiſten Fällen wird man aber dieſe
Schwierigkeiten durch den Einbau elektriſeher Küchen überwinden können.
Abſchließend iſt zu ſagen, daß auch bei heute gegebenen
Verhält=
niſſen die heutigen Tarife und die heute auf dem Markt beſindlichen
Apparate ſelbſt für kleine und mittlere Haushalte in den Bereich der
Erſchwinglichkeit rücken, ſich die großen Vorzüge der elektriſchen Küche
zu ſichern. In wieweit dies im einzelnen Fall zutrifft, bedarf natürlich
einer den jeweils gegebenen Verhältniſſen entſereihenden Vorbeucchnüüg
die nicht ſchwer durchzuführen iſt. Eine Anleitung dazu zu geben, foll
der Zweck der vorſtehenden Ausführungen ſein.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 5
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Hm 3. Januar entschlief nach kurzer
Krank-
beit mein geliebter Mann, unser lieber Vater,
Bruder und Schwiegersohn
WaltherFreiherruan derHoop
Großh. Hess. Oberjägermeister und
Hess. Oberforstmeister i. R.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Leonie Freifrau van der Hoop,
geb. Freiin Roeder von Diersburg
Hdele Freiin van der Hoop
Walter Freiherr van der Hoop.
Die Beerdigung findet Samstag, den 7. Januar
vom Portal des aiten Friedhofs aus statt.
Beileidsbesuche dankend verbeten. (415
Statt beſonderer Anzeige.
Heute morgen ſtarb nach ſchwerem, mit
großer Geduld ertragenen Leiden im Alter
von 69 Jahren mein heißgeliebter Mann,
unſer treubeſorgter, guter Vater, Großvater,
Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel
Kal. wrttbg. Baurat, Dr. ing. e. h.
In tiefer Trauer:
Emilie Bilfinger, geb Weingärtner
Dr. Bernhard Bilfinger
Dora Sinner, geb. Bilfinger
Paula Kappes, geb. Bilfinger
Liſelotte Schmidt, geb. Bilfinger
Fabr.=Dir. Rudolf Sinner
Bank=Oir. Robert Kappes
Dr. med. Theodor Schmidt.
Mannheim, Karlsruhe, Darmſitadt,
den 4. Januar 1928
Die Feuerbeſiattung findet am 7. Januar,
3 Uhr nachmittags, in Mannheim ſiatt.
Han
Heute Nacht entſchlief ſanft, nach
langen, ſchweren, mit großer
Ge=
duld ertragenen Kriegsleiden
mein lieber Gatte, unſer Bruder,
Schwager und Onkel
Herr Peter Mah
Darmſtadt, 4. Januar 1928.
Dieburgerſtr. 17.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frieda Mah, geb. Dahlke
Die Beerdigung findet am
Frei=
tag, 6. Januar 1928, nachmittags
2½ Uhr, von der Trauerhalle des
Waldfriedhofs ſtatt.
118
Oierdurch die traurige Mitteilung,
daß plötzlich und unerwar et mein
lieber Mann, mein Sohn
Herr Georg Bernhardt
Kanzleigehilfe.
von uns geſchieden iſt.
Nieder=Beerbach, 4. Januar 1928.
Anna Veruhardt, geb. Meyer
Katharina Bernhar”t.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 3. Januar 1928,
nach=
mittags 3 Uhr in Nieder=
Beer=
bach ſtatt.
556
Witwer, 40 Jahre=
Geſchäftsmann, mit
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Nachruf.
Am 3. Januar abends verſchied
Se. Excellenz HerrOberſägermeiſter i. R. u. Oberforſtmeiſter i. R.
Freiherr van der Hoop.
Seit langen Jahren hat der Verſiorbene als „geſchäftsführender
Vorſitzender” ſeine reiche Erfahrung in den Dienſt der von
unter=
zeichneiem Verein vertretenen guten Sache geſtellt und ſeit mehr als,
ſieben Jahren als „Vorſitzender” an der Spitze des Vereins
ge=
ſtande . Noch auf ſeinem letzten Krankenlager hat er für den Verein
gearbeitet und gedacht.
Durch ſein liebenswürdiges und verbindliches Weſen hat der
Verſiorbene ſich die Verehrung und Liebe Aller erworben.
Wir werden ſeiner ſteis in Dantbarkeit und Treue gedenken.
Der Landesverein Heſſen des Allg. Deuiſchen
Jagdſchutzvereins.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Antelnahme an dem Heimgange meines
lieben Gatten, un eres Bruders,
Schwa=
gers und Onkels, insbeſondere Herrn
Pfarrer Fink für die troſtreichen Worte
am Grabe, dem Kriegerverein
Darm=
ſtadt für die ehrenden Worte, der
Kranz=
ſpende und der Muſik, dem
Geſang=
verein =Sängerluſt”, dem Vorſtand des
Verbendes Heſiſcher
Schuhmacher=
meiſter, der Schuhmacher=Innung für
den ehrenden Nachruf und der
Kranz=
ſpende, ſowle allen Leidtragenden ſagen
nir unſeten herzlichſſen Danf.
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der trauernden Hinterbliebenen:
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Darmſtadt, den 4. Januar 1928.
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ausgeſprochene Behauptung, daß ihm zwei
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ſchützet worden ſeien, mit Bedauern zurück.
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Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 4. Jan. Statiſtiſches. Beim hieſigen
Standes=
aunte wurden im verfloſſeuen Jahre 1927 folgende Perſonenſtandsfälle
regiſtriert: 116 Geburten, 73 Eheſchließungen und 55 Sterbefälle
Außer=
dem ſtarben 9 hieſige Einwohner in auswärtigen Krankenhäuſern. —
Nach Verfügung des Kreisamtes Groß=Gerau müſſen bis ſpäteſtens den
10. d. M. alle hier vorhandenen Pferde, Perſonen= und Laſtkraſtwagen,
ſowie Motorräder zur Weiterleitug an die Beſatzungsbehörde
gemeldet werden. Alle Beſitzer dieſer angeführten Tiere und Wagen
müſſen, ſoweit noch nicht geſchehen, auch Veränderungen in dem
Be=
ſtande auf der hieſigen Bürgermeiſterei melden. Ab 13. d. M. werden
durch einen Kontrolloffizier der Beſatzungsbehörde Stickproben
vorge=
nomnen. Etwaige Beanſtandungen unterliegen der Beſtrafung. —
Am 14. d. M. findet hier ein Städtewettkampf im Geräteturnen
Stuttgart=Kornweſtheim—Arheilgen (Arb=Turn= u. Sportv.) ſtatt. Jede
Riege beſteht aus ſechs Mann, die a Reck. Barren und Pferd je zwei
Kürübungen turnen — Der Vereinsball der Arbeiterturner wird am
4. Februar d. J. im Gaſthauſe „Zum goldenen Löwen” abgehalten.
Außerdem ſei nach mitgeteilt, daß genannter Verein in dieſem Jahre auf.
ein B5jähriges Beſtehen zurüglblichen kann und werden bei der am 21.
d. M. ſtattfindenden ordentlichen Generalverſammlung dieſes Jubiläum
betueffende Beſchlüſſe zu faſſen ſein. — Frau Marie Schroth, geb. Heck,
die ſeit 5 Jahren auf dem hieſigen Poſtamte tätig war, trat wegen
Ver=
heiratung mit Ablauf des verfloſſenen Jahres aus dem Poſtdienſte aus.
J. Griesheim, 4. Jan. Polizeibericht. Im verfloſſenen Jahre
wurden 213 durchziehende Wanderburſchen in unſerem Aſyl für
Obdach=
loſe untergebracht und und verpflegt. Darunter waren 17 Jugendliche
unter 18 Jahren, 34 minderjährige von 18 bis 21 Jahre und 169 über
21 Jahre. Der jüngſte Wanderburſche war der 16jährige Fabrikarbeiter
Erwin Müller aus Rottenweil und der älteſte der 75jährige Hirte
Eduard Blumzinger aus Seider bei Burtſcheid. Die Zahl der
durch=
ziehenden Obdachloſen iſt gegen das Jahr 1926 um 93 zurückgegangen.
Dies mag teils auf die beſſeren Arbeitsverhältniſſe und teils auf die im
vorigen Jahre überall neu eröffneten Wanderherbergen, hauptſächlich
Jugendherbergen, zurückzuführen ſein.
J. Griesheim, 4. Jan. Am Sonntag nachmittag konnte ein die
Große Gerauer Chauſſee herkommendes Perſonenauto die Kurve an der
Darmſtädter Chauſſee nicht nehmen und iſt über den Fußweg und durch
den Graben bis in den Wald hineingefahren, wo ihm ein Baum Halt
gebot. Ob die Steuerung verſagt hat oder der Führer es an der
nötigen Vorſicht hat fehlen laſſen, iſt nicht bekannt. Von den Inſaſſen
iſt glücklicherweiſe niemand zu Schaden gekommen, auch das Auto wurde
nur wenig beſchädigt. — Geſtern abend um 8 Uhr fand in der hieſigen
Kirche eine Vorführung des Films. Der heilige Born‟ (Die heilige
Quelle) ſtatt. Der Film zeigte in 5 Abteilungen Bilder aus den
An=
ſtalten zur Krüppelfürſorge in Volmarſtein. Es war zu ſehen, wie
armen Menſchen geholfen wird, wie ſie ihren Fähigkeiten entſprechend
ausgebildet werden. Auch bei uns in Heſſen iſt eine ſolche Krüppelarbeit
entſtanden. Seit Jahren beſteht das Krüppelheim in Nieder=Namſtadt
und im vergangenen Jahre iſt dort auch ein Krüppelwerkſtättenhaus
er=
baut worden, in dem verkrüppelte ſchulentlaſſene Jungen für das
Er=
werbsleben ausgebildet werden ſollen. Der Ertrag der Filmvorführung
iſt für dieſes Liebeswerk beſtimmt.
F. Eberſtadt, 4. Jan. Gemeinderatsſützung. Am
Donners=
tag, 5. Jan, abends 8 Uhr beginnend, findet im Rathausſaal eine
öffent=
liche Gemeinderatsſitzung ſtatt. — Wettſchreiben. Der
Stenogra=
phenverein „Gabelsberger” veranſtaltet am kommenden Sonntag in der
Eleonorenſchule ein Vereins=Wettſchreiben. Am Abend des
gleichen Tages findet im Saal des Gaſthaufes „Zur Roſe” eine
Familien=
feier ſtatt, wobei das Ergebnis des Wettſchreibens bekannt gemacht und
die Verteilung der Ehrenpreiſe vorgenommen wird. —
Buben=
ſtreiche. In hieſiger Gemarkung haben Baumfrevler ewa 40 junge
tragfäh’ige Baume zugrunde gerichtet. Bisher gelang es nicht, die Täter
zu ermitteln. — Die Hebeliſte über die Beſträge der Viehbeſützer
auf Grund des Neicksviehſeuchengeſetzes vom 26. 9. 1909 für das Ri. 1927
liegt vom 4. bis einſchl. 11. Jamuar 1928 während der Dienſtſtunden auf
Zimmer 5 der Bürgermeiſterei zur Einſicht und etwaigen Berichntigung
pffen.
4a. Pfungſtadt, 4. Jan. Die Stadtkafſe gibt bekannt, daß das
4. Ziel der Gemeinde= Kreis= und Provinzialumlagen einſchließlich der
Sondengebäudeſteuer ſür das Rechnungsjahr 1927 beim Vermeiden einer
Mahnung bis zum 16. Januar zu entrichten iſt.
Donnerstag, den 5. Januar 1928
42. Hahn bei Pfungſtadt, 4. Jan. Feuerwehrjubiläum.
Die Freivillige Ortsfeuerwehr iſt mit dem Jahre 1928 in das 25. Jahr
ihres Beſtehens eingetreten. Sie gedenkt, im Laufe des Sommers das
Jubiläum in größerem Maßſtab zu begehen. Als Termin iſt der letzte
Sonntag im Juni vongeſehen.
* Nieder=Ramſtadt, 4. Jan. Die Weihnachtsfeier des
Turn=
vereins im Saale des Gaſthauſes zur Poſt (Beſ. Breidert) brachte ein
abwechſlungsreiches Programm. Eingeleitet wurde die Veranſtaltung
durch einen Muſikvortrag des Gymnaſiaſten H. Breidert, Klavier, und
des H. Burger, Violine, und eine Anſprache des erſten Vorſitzenden des
Vereins, Herrn Lehrers Körner. Die beiden Leiter der
Jugendabteilun=
gen, Frau Cilli Mahr und Herr H. Reitz, in deren Händen die
Spiel=
leitung lag, hatten wieder einmal gezeigt, daß ſie mit ihren Abteilungen
immer etwas Paſſendes zu bieten vermögen. Märchenſpiel, Neigen und
das von dem kleinſten Turnſchüler vorgetragene Gedichtchen fanden den
beſten Anklang. Ein Melodram. Das kranke Kind”, geſprochen von der
Auſbauſchülerin E. Wembacher, und am Klabier begleitet von Herrn H.
Kaiſer, erntete reichen Beifall. Gleicher Beifall lohnte die Muſikvorträge
der Herren F. Ring (Klavier) und W. Luckhaupt (Violine). Am Schluſſe
fand die Verteilung der Tombolagewinne ſtatt.
f. Roßdorf, 4. Jan. Gemeindehundeſteuer. Die vom
Gemeinderat beſchloſſenen Sätze für Hundeſteuer im Kalenderjahre 1928
ſind kreisamtlich genehmigt worden. Hiernach kommen zur Erhebung,
wenn der Hundebeſitz fällt in die Zeit vor dem 1. Juli, 6 Mart, vom
1. Juli ab 3 Mark, ſür jeden Hund. — Standesamtliches. Im
Monat Dezember 1927 wurden beim hieſigen Standesamt beurkundet:
4 Geburten, 3 Cheſchließungen und 2 Sterbefälle. Insgeſamt betrug im
Jahre 1927 die Zahl der Geburten 58 (1926: 64), der Eheſchließungen
35 (1936: 27), der Sterbefälle 30 (1928: 40). Umpfropfen von
Obſt=
bäumen. Die Landwirtſchaftskammer beabſichtigt gemeinſam mit
dem Obſt= und Gartenbauverein im Laufe dieſes Winters ein Umpfropfen
der Obſtbäume vorzunehmen. Alle Obſtbaumbeſitzer, die ſich hieran zu
beteiligen gedenken, wollen ſich bis 6. Januar bei dem Vorſitzeuden des
hieſigen Obſt= und Gartembauverems, Herrn Lehver Zimmermann,
molden. — Gemeinderatsbericht. Aus der letzten
Gemeinde=
ratsſitzung läßt ſich folgendes berichten: Der Vorſtand des
Bauern=
vereins hatte gebeten vom Ri. 1928 ab die Faſelbighhaltung wieder wie
früher in die Gemeinde zu übernehmen. Während der Inflationszeit kam
unter den Tierhaltern eme Einigung dahin zuſtande, daß dieſe für die
Futterboſchaffungskoſten ſellſt aufkommen, während die Gemeinde den
Aa= und Verkauf des Faſelviehes, den Gehalt des Faſelwärters und die
Inſtandſetzung der Fafelſtallungen übernahm. Hierdurch erübrigte ſich die
Erhebung eines Sprunggeldes. Dieſes Verfahren wünſcht der
Bauern=
verein beſeitigt zu haben. Nach längever Ansſprache wird der Autrag
der Finanzkommiſſion zur näheren Prüfung überwieſen. — Heinrich Karl
Emig und Heinrich Emig 3. wollen von der Gemeinde im Gewann
„Mummler” Geländeſtreifen erwerben. Die Baukommiſſion ſoll zunächſt
eine Beſichtigung vornehmen. — Aus Grundſtücksverkäufen aus dem
Jahre 1922 an die Gemeinde begehren eine Reihe Perſonen Aufwertung
auf Grund verſpäteter Zahlung der Kaufpreiſe. Die Finanzkommiſſion
hat ſich bereits eingehend mit den geſtellten Anträgen befaßt und
be=
ſchloſſen, daß Aufwertung nach allgemeinen Vorſchriften gemäß 8 242
B.G.B. ſtattfinden ſoll. Der Gemeinderat ſchließt ſich dem Standpunkt
der Finanzkommiſſion an und genehmigt die abgeſchloſſenen
Verein=
barungen — Der Ortsausſchuß für Leibesübungen bittet in einem
Geſuch um Inſtandſetzung der Badeanſtalt und Erweiterung des
Sport=
platzes. Zur Begründung wird angeführt, daß ſich die Badeanſtalt in
einem Zuſtande befinde, der ſie faſt nicht mehr gebrauchsfähig mache viele
Einwohner ſeien dadurch im letzten Jahre vom Baden abgehalten
worden. Ebenſo entſpreche der Sportplatz nicht mehr den Anforderungen
der Jetztzeit, für beſondere Kämpfe laſſe ſich das vonſchriftsmäßige
Spiel=
feld nicht einrichten, die Anlegung einer Lauſbahn ſei für alle Vereine
notwendig. Nach einigem Hin und Her wird beſchloſſen, daß ſich die
Baukommiſſion im Einvernehmen mit dem Ortsausſchuß für
Leibes=
übungen mit der Angelegenheit eingehend befaßt. —
— Klein=Zimmern, 4. Jan. Turn= und Sportverein Kl.=
Zimmern. Die Theaterveranſtaltung, welche der Verein
im Gaſthaus „Zuim goldenen Löwen” abhielt, erfreute ſich eines ſehr
guten Beſuch s. Nach einem einleitenden Marſch begrüßte der 1.
Vor=
ſitzende die Erſchienenen. Hierauf begann das ſehr intereſſante Drama
Die Braut des Wilderers”; dieſes und das Luſtſpiel „Der
Schinder=
hannes oder der Ueberfall m der Waldmühle” verfehlten ihren Erfolg
nicht. Der Humorſt Johann Hotz brachte ein Couplet: „Ach, wenn ich
nur ein Mädel hätt‟. Den mitwirkenden Perſonen ſei beſonders gedankt.
Landwirtſchaftlicher Vortragskurſus.
In Verbindung mit der heſſiſchen landw. Woche veranſtaltet die
Landwirtſchaftskammer an den Vormittagen vom 10. bis 13. Januar
1988 auch in dieſem Winter wieder einen Vortragskurſus für
praktiſche Landwirte. Zu dieſem Vortragskurſus ſind namhafte
Vertreter der Wiſſenſchaft als auch hervorragende Redner aus der Praxis
gewonnen, welche Vorträge über die verſchiedenſten Geblete der
Land=
wirtſchaft halten werden. Es werden von nachgenannten Referenten
folgende Vorträge gehalten: Gutsbeſ. J. Deicke. Rittergut Peſt
(Pommern): „Die Züchteriſchen Maßnahmen und Ziele in der
nord=
amerikaniſchen Landwirtſchaft.” — Prof. Dr. Honcamp, Roſtock: „Die
rationelle Fütterung der Milckhühe im Lichte neuzeitlicher Forſchungs=
und Verſuchsergebniſſe, unter Berückſichtigung der Wirtſchaftsfuttermittel
und der Preislage der zurzeit verfügbaren Kraftfuttermittel.” — Dr. V.
Pfaff Gießen: „Neuzeitliche betriebswirtſchaftliche Fragen.” — Dr.
Geora Wilh. Schiele, Naumburg/Saale: „Induſtrie und
Landwirt=
ſchaft in ihrer Stellung zum Weltmarkt.” — Prof. Dr. Seſſous,
Gießen: „Neutzeitliche Fragen im Pflanzenbau.” — Prof. Dr. Rößler,
Darmſtadt: „Neuzeitliche Fragen auf dem Gebiete der Düngung der
landw. Kulturpflanzen.” — Prof. Dr. Holldack, Leipzig: „Der
klein=
bäuerliche Betrieb und die Mechaniſierung.” — Gutspächter Endres,
Weſterhorn: „Arbeitſparende Wirtſchaftseinrichtungen.” — Wie in den
letzten Jahren, ſo iſt auch in dieſem Jahre bei dem ſo vorſorglich
ausge=
wählten Programm auf einen recht zahlreichen Beſuch der Landwirte
zu rechnen. Die Vorträge werden unſeren Landwirten eingehende
Be=
lehrungen über die verſchiedenſten Zweige ihres Berufsſtandes verſchaffen
und ihnen viel Wiſſenswertes mit auf den Weg geben. Gerade bei der
zurzeit ſchwierigen Lage der Landwirtſchaft iſt es für jeden fortſchrittlich
denkenden Landwirt notwendig, ſich weiter zu bilden und ſich mit den
neueſten Methoden der Erzeugung, des Abſatzes und der Verwertung
vertraut zu machen. An den Nachmittagen der genannten Tage werden
die Fachverbände und freien Wirtſchaftsorganiſationen ihre
Verſamm=
lungen und Tagungen abhalten.
Z. Groß=Umſtadt, 4. Jan. Handelskammerwahl. Wie wir
neulich bereits berichteten, war die Agitation bei der Wahl eines
Ver=
treters zur Handelskammer für den Bezirk Groß=Umſtadt—Neinheim
eine äußerſt rege. Mit knapper Majorität ging damals Herr Bär (
Die=
burg) aus der Wahl hervor. Wie wir nun hören, ſollen formelle
Ver=
ſtöße bei der Wahl vorgekommen ſein, und auf Grund dieſer hat die
Ver=
einigung des hieſigen Einzelhandels gegen die Gültigkeit derſelben
Ein=
ſpruch erhoben.
r. Babenhaufen, 4. Jan. Der Jahresball, den die Freiwillige
Feuerwehr am Neujahrstag im Saale des Gaſthofs „Zum Löwen”
ver=
anſtaltete, erfreute ſich eines recht guten Beſuchs durch die Mitglieder
der Wehr und Gäſte. Nach einigen flott geſpielten Konzertſtücken der
Feuerwehrkapelle begrüßte der Kommandant, Herr Wilhelm Heinlein,
mit herzlichen Worten die Gäſte und wünſchte ihnen einige vergnügte
Stunden im Kreiſe der Wehr. Lebhaften Beifall erntete Herr Euil
Fuchs für ſeine Coupletvorträge, die das Publikum in heitere Laue
verſetzten. Eine ſtattliche Polonaiſe leitete bald nach 10 Uhr zum Tanz
über, an dem ſich hauptſächlich die Jugend beteiligte. Nach Mitternacht
trug ein Kotillon zur Hebung der Ballſtimmung weſenrlich bei.
L. Michelſtadt, 4. Jan. Ehrung. Aus Anlaß des 60.
Geburts=
tages des Herrn Prof. Albert Hartmann, Darmſtadt, eines der
bedeu=
tendſten Maler unſeres heimatlichen Odenwaldes, ſandte demſelben ſeine
Vaterſtadt Michelſtadt, deven Ehrenbürger er iſt, folgendes Telegramm:
„Dem Ehrenbürger der Stadt Michelſtadt, dem hochgeſchätzten Künſtler
und tiefempfindenden Freund der alten Heimat, herzlichſte Glückwünſche
zum 60. Geburtstag. Namens der Stadt Michelſtadt: Ritzel,
Bürger=
meiſter.” — Am Neujahrsmorgen fand in der hieſigen Kirche die
feierliche Einführung des neuernannten Stadtpfarres, des ſeitherigen
Pfarraſſiſtenten zu Steinbach. Wilhelm Hofmeher aus Offenbach a. M.,
ſtatt. Die Kirche, die im Lichterglanz erſtrahlte, bot ein weihevolles,
erhebends Bild. Nach der Einführung des neuen Geiſtlichen durch den
hochwuirdigen Herrn Dekan, zwei weiteren Geiſtlichen, und den geſamten
Kirchenvorſtand, ſtellte Dekan Bernbeck der Gemeinde den neuen
Seel=
ſorger vor. Nach der Verpflichtung durch Handſchlag ſang der
Kirchen=
chor das Gebet: „So nimm denn meine Hände”, worauf die Predigt
folgte. Auf Grund des Wortes Luk. 22. 19: Ich will Euch das Rich
beſcheiden, wie mir’s mein Vater beſchieden hat”, ſchloß der neue
Geiſt=
liche ſich mit der Gemeinde zuſammen und forderte ſie auf zum Kampf
für das Reich des Herrn.
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5. Januar 1928
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 5
Donnerstag, den 5. Januar 1923
Rimhorn i. Q, 4. Ja. Die Jugendhünde der Johannesgemeinde
Darmſtadt, die hier ihr eigenes Landheim beſitzen, veranſtalten am
Samstag, den 7 Januar, abends, im Gaſthauſe Wolf einen
Unterhal=
tungsabend, bei dem u. a. „cerr Peter Squenz” ein Spiel von A.
Gry=
phius aufgeführt wird. Muſikaliſche Darbietungen und Kurrendegeſänge
werden den Abend uurrahmen. Alle Gemeindemitglieder, auch aus der
Umgegend, die einige frohe Stundem verleben wollen, ſeien hierzu
herz=
lichſt eingeladen.
* Erbach i. Obw., 3. Jan. Die „Geſellſchaft der
Muſik=
freunde im Odenwald” verauſtaltet am Sountag, 8. Januar,
einen Liederabend von Frau Helena Rogſener aus
Darm=
ſtadt. Die Künſtlerin hat bei den Bahreuther Feſtſpielen mitgewirkt.
Sie wird eine Reihe zum Teil weniger bekannter Lieder von Schubert,
Schumann, Brahms. Pfitzner uſw. ſingen. Die Begleitung üibernimmt
freundlickſt Herr Wilhelm Peterfen, der bekannte Darmſtädter Kome
voniſt. Das Konzert findet in der vom Grafen zu Erbach=Erbach
freund=
licherweiſe zur Verfügung geſtellten Hirſchgalerie des Erbacher Schloſſes
um 1730 Uhr ſtatt.
Erbach, 4. Jau. Schneiderzwang3innun: Zu der
vorgeſtrigen Meldung über die durch das Kreisamt auf Grund eines
Beſchluſſes der Jnnungsverſammlung erfolgte Schließung der
Schneider=
innung teilt uns die Handwerkskammer mit, daß die au die Meldung
geknüpſte Bemerkung irrtümlich iſt, wonach die Maßnahmen im
Inter=
eſſe einer freien Preisgeſtaltung zu begrüßen ſei. Die Innungen ſtehen
einer freien Preisgeſtaltung dunchaus nicht im Wege, vermögen
derarti=
ges nachhaſtig auch gar nicht durchzuführen. Sie bekämpfen lediglich im
Intereſſe der Horſchaltunn der Standesehre jedes unlautere
Goſchäfts=
gebaven uud belehnen ihre Mitglieder in der Bildung richtiger Preiſe
und zwar um einerſeits das Publikum, andererſeits die Gläubiger zu
ſchützen und ſo für einen redlichen Wetübewerb einzutreten, der im
all=
ſeitigen Intereſſe liegt.
Bn. Hirſchhorn, 4. Jan. In den Regiſtern des
Standesamts=
bezirks Hirſchhorn, umfaſſend die Orte Hirſchhorn, Unterhainbmnn
und Heſſiſch=Igelsbach, wurden im abgelaufenen Jahre folgende
Beur=
kudungen vollzogen: 40 Geburten, 15 Traungen und 20 Sterbefälle
gegenüber 45 Geburten, 19 Traungen und 3 Sterbefällen im Jahre
1926. In konfeſſioneller Beziehung ſetzen ſich die obigen Zahlen wie
folgt zuſammen: „Geburten 36 katholiſch, 4 evangeliſch; Trauungen
14 katholiſch, 1 evangeliſch: Sterbefälle 17 katholiſch, 3 evangeliſch. —
In dem hieſigen im Hambrunnertal gelegenen Gemeindehaus kam es
zwiſchen den beiden in ein und demſelben Stock nebeneinander
wohnen=
den Familien Fiſcher und Sommerauer zu einem heftigen Streit, in
deſſen Verlauf Fiſcher nach vorausgegangenem Wortwechſel die
mittler=
weile verſchloſſene Zimmertür Sommerauers mit dem Beil einſchlug.
Frau Sommerauer flüchtete und ſprang durch das Fenſter auf die Straße
bei einer Höhe von etwa 3 Meter. Als ſi ſich wieder in ihr Zimmer
begeben wollte, wrde ſie von Fiſcher bemerkt, worauf ſich der oben
ge=
ſchülderte Vorgang wiederholte, und Frau Sommerauer, da ein
Verblei=
ben ſür ſie in der Wohnung nicht möglich war, ſich nach dem hieſigen
Schweſternhaufe begab, um dort zu übernachten.
* Hirſchhorn, 4. Jan. Waſſerſtand des Neckars am 3.
Ja=
nuar: 106 Meter; am 4. Januar: 1,02 Meter.
H. Waldmichelbach, 4. Jan. In Ruheſtand getreten. Herr
Bürgermeiſter Stein hier trat mit dem 1. Januar aus Gefunk
heits=
rückſichten in den Ruheſtand. Mit ihm tritt ein Beamter aus ſeinem
Wirkungskveiſe, der ſich um das Wohl der Gemeinde ſehr verdient gemacht
hatz wir erinnern wur an die Verſorgung der Gemeinde mit elektriſchem
Licht und an die Erbauung des neuen herrlichen Schulhaufes. Möge
dem in allen Kreiſen beliebten, geehrten und hochgeſchätzten
Bürger=
meiſter ein ruhiger und glücklicher Lebensabend beſchieden ſein.
4g. Lindenfels, 4. Jan. Stiftung. Am letzten Tage des
ver=
gangenen Jahres übergab unſer Ehrenbürger Herr Oberſtleutnant
Baur de Bétaz der Gemeinde Lindenfels ſür die in Kriegszeiten
abgenommene Bürgerglocke einen wohlgelungenen, von der Firma Nink
in Sinn hergeſtellten künſtleriſchen Erſatz. Der Gemeinderat hatte ſich
zu einer ſchlichten Feier in dem Rathausſaal verſammelk. Nachdem ein
Kinderchor unter der Leitung Les Herrn Lehrer Stierle einen Ausſchnitt
aus Schillers Gedicht. Das Lied von der Glocke” geſungen hatte, übergab
Herr Oberſtleutnant Baur de Bétaz mit kernigen Worten die Glocke. Er
zeichnete in lebhaſten Farben ein Bild des alten Städtchens Lindenfels
mit ſeinen Türmen. Toren und wehrhaften Mauern. Er bodauerte, daß
die meiſten all dieſer Wahrzeichen vernichtet oder zerſtört ſeien. Vor
allem der herrliche Torturm, ter die Straße zwiſchen der alten „Harſe‟
und dem Rauchſchen Haus abſchloß, und einem Nothenburg zur Ehre
gereicht hätte. Im Jahre 1857 wurde dieſes ſtolze Bauwerk niedergelegt.
Auf dem Torturm himg die alte Büngerglocke, welche morgens um 4 Uhr
und abends um 10 Uhr geläutet wurde. Der damalige Polizeidiener
Elzer und der Nachntwächter Mehring haben als Letzte dieſen Dienſt
ver=
ſehen. Nach Abbrich des Tores kam die Glocke auf das Rathaus, wo ſie
bis zum Weltkrieg verblieb. Herr Oberſtlemtnant Baur de Betaz ſchloß
ſeine Worte mit dem Wunſch, daß der helle Ton der Glocke hinausklingen
möge über Berge und Täler des Odenwaldes, daß er ſich miſchen möge
mit dem Rauſchen der Wälder, dem Klingen der Quellen und fröhlichen
Stinmen unſerer Kinder, zur Freude der Heimat und zur Ehre es
Vater=
londes. Bürgermeiſter Schnellbacher dankte in herzlichen Worten
namens der Gemeinde und verſprach, dem Wunſche des Stifters Rechnung
zu tragen, daß die Bürgerglocke nicht nur in Augenblicken der Not,
ſon=
dern auch, altem Brauch gemäß, wieder Werktags um 11 Uhr geläutet
wverden ſolle. Er betonte das viele Gute, das die Familie Baur für
Lindenfels geſtiſtek hat. und kwüpſte daran den Wunſch, daß unſer
Ehrenbürger in Zukunſt ſeinen Aufenthalt wieder länger i Lindenfels
nehmen möge. Ein harmoniſches Zuſammenſein im Hauſe Boureneck,
bei welchem Herr Pfarrer Klingelhöffer= Reichelsheim, welcher
ſich um Lieferung und Ausführung der Glocke in liebenswürdiger Weife
benüht hatte, imn herzlickſter Weiſe der Eltern des Stifters gedachte, und
in welchem alte Lindenfelſer Lieder geſungen und vergangener Zeiten
gedacht wurde, ſchloß die Feier der Uebergabe der Glocke.
II. Von der Bergſtraße, 4. Jan. Von der Straßenbahn
überfah=
ren wurde voreſtern mittag das vierjährige Kind des Arbeiters
Baf=
finger m Schvetzingen. Der Tod trat alsbald ein. Den
Wagen=
ſihrer ſoll keine Schuld treffen. — Unfall. An der Wirtſchaft „Zur
deutſchen Giche” in Weinheim erlitt ein unbekannter Mann einen
Ohn=
machtsanfall und wurde in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus
ge=
bracht. Da der Unbekannte immer noch bewußtlos iſt und keine
Aus=
weisbabiere bei ſich führte, wird um ſackdienliche Mitteilung gebeten.
Hundert Mark verbrannt. Ein Wirt in Bensheim wurde mit
einem Hundertmarkſchein bezahlt. Da der Herr Gaſthalter gern Spaß
macht, warf er den Schein in den Ofen, da er meinte, der Ofen ſei längſt
ausgebramnt. Plötzlich wurde es im Ofen hell und der Rentenſchein war
vom Feuer verzehrt.
S. Hähnlein, 4. Jan. Gemeindehebamme. Frau Eliſabetha
Götz, die ſeit dem Jahre 1878 ununterbrochem in unſerer Gemeinde tätig
war, trat mit dem 1. Januar 19B8 in dem wohlverdienten Ruheſtand.
Sie hat nahezu 50 Jahre uverdroſſen in aufopfernder Weiſſe ihr
ſchweres Amt als Hebamme verſehen und während dieſer langenZeit an
Jahren bei 1683 Geburten Hilfe geleiſtet. Wemn man die
Einwohner=
zahl von Hähnlein (1508) gegenüberſtellt, ſo zeigt die hohe Zahl von
1683, was uns Frau Götz war und was ſie tatzſächlich geleiſtet hat.
An=
läßlich ihres Jubiläums erhielt Frau Götz durch die Gemeinde Hähnlein
eine Ehrengabe. Um der Frau Götz ihre Freude am goldenen Tage zu
ſteigern, ließen es ſich die Fpauen Hähnleins auf Anregung deß
Orts=
oberhauptes nicht nehmen, in reſtloſer Anerkennung der geleiſteten treuen
und großen Dienſte ihr eine weitere Ehrengabe in Höhe von 180 RM.
zu überreichen. Gleichzeitig wunde derſelben von Herrn Bürgermeiſter
Seib im Auftwage des Herrn Miniſters für Arbeit ud Wirtſchaft ein
Glückwumſchſchreiben überreicht. Bei dieſer Gelegenheit wurden der
Jubilarin auch die Glüchwunſche der Kreisverwaltung und der
Ge=
meindeverwaltung zum Ausdruck gebracht.
4r. Bensheim 3. Jan. 65 Jahre Städteordnung in
Bensheim.) Am 1. Januar d. Js. waren es gerade 25 Jahre,
ſeit=
dem die Städteordnung m Bensheim in Kraft getreten ſt. Nach dem im
Frühjahr 1902 erfolgten Tod des letzten Bensheimer Ehrenbürgermeiſters
ließen die geſteigerten Bürgermeiſtengeſchäfte der aufſtrebenden Kreisſtadt
an der Bergſtraße die Anſtellung eines beſoldeten Bewufskürgermeiſters
notwendig erſcheinen: ein Ziel, das nach dem damaligen
Gemeindever=
faſſungsrecht — im Gegenſatz zu heute — nur durch den Uebergang zur
Städteordnung ermöglicht werden konnte. Dur Städteordnung
überzu=
gehen, glaubte man ſchließlich auch der Entwicklung Bensheims ſelber
ſchuldig zu ſein. Erwartungen, die ſich in hohem Maße verwirklichen
ſollten. Seit der Einführung der Städteordnung in Bensheim (iggs)
mußte die Stadtvertretung dreimal zur Narwahl eines Bürgermeiſters
ſchneiten, ſo 19B, wo es galt, in der Perſon des Mainzer Rechtsamwalts
Dr. Frenay, der ſich als Mitglied der Zweiten Kammer der
Land=
ſtände einen Namen gemacht hatte, den erſten Stadtbürgermeiſter zu
be=
rufen, nach deſſen Tode (Dezember 1912) in Kreisamtmann Dr. L5
s=
lein einen Nachfolger zu kreiern, und nach deſſen allzu frühem Ableben
(Fuli 192) in der Perſon des Notars Dr. Angermeier=
Sprend=
lingen den derzeitigen Bürgermeiſter der Stadt zu beſtellen. Die Stadt
hat alſo bis heute bei der Wahl eines Stadtoberhauptes an der
Quali=
fikation eines meeltskundigen Bürgermeiſters feſtgehalten. Seit der
Ein=
führung der St.O. hat unſere Bergſtraßenſtadt einen erfolgreichen
Auf=
ſchwung genommen, zumal die in die geſegneten Vorkriegsjahre
entfal=
lende Amtszeit Dr. Frenahs iſt für die Stadt überaus fruchtbar geweſen.
Hatte man ſich allendings vor, dem Kriege die Entwicklung Bensheims
mehr im Sinne einer Villen= und Rentnerſtadt gedacht, ſo hat die
nüch=
terne Nachkriegszeit es uns deutlich gemacht, auf eine induſtrielle
Ent=
faltung nicht, ohne ſelber Schaden zu nehmen, verzichten zu können. Lief
doch ſonſt eine in ſtetem Wachstum begriffene Stadtgemeinde Gefahr,
ihrer wirtſchaftlichen Eigenſtändigkeit verluſtig zu gehen und zum
Koſt=
gänger einer induſtriell fortſchrittlichen Großſtadtumgebung herabzuſinken.
— Die Stadt wild offizielle in Kürze ſich dieſes Gedenktages erinnern,
Seite 13
Bm. Bürſtadt (Heſſen), 4 Jan.
Bundesbrieftanbenaus=
ſtellung. Der Bund Heſſiſcher Reiſevereinigungen, zu dem
Bens=
heim, Darmſtadt und Umgebung, Mainz und Umgebung, ſowie Bürſtaöt
und Umgebung gehören, hat dem hieſigen Brieftaubenverein „
Heimak=
liebe” anläßlich ſeiner Bjährigen Zubelfeier die diesjährige
Bundesaus=
ſtellung übertragen. Die Ausſtellung, welche wohl die größte dieſer Art
in Heſſen ſein dürfte, findet am 28. und 29. Januar 1928 ſtatt.
4. Groß=Rohrheim, 4. Jan. Roher Akt. Ein gemeiner, roher
Akt wurde in der letzten Woche an dem jümgſt eingeweihten Ehrenmal
für die Gefallenen des Krieges 1870/71 und des Weltkrieges 191418
ver=
übt. Von einem Kranz mit ſchwarz=rotgoldener Schleife, den der
Arbei=
tergeſangverein niedergelegt hatte als Anerkennung und Dank für die
dapgebrachten Opfer der gefallenen und vermißten Helden, wurde über
Nacht die Schleife entwendet. Man iſt zur Zeit auf der Suche nach ham
oder den Tätern. Aus weſchem Beweggrund die Tat auch geſchehen ſein
mag, verwerflich iſt ſie auf alle Fälle, da man doch einen Ort, der jedem
heilig und hehr ſeim follte, nicht auf ſolche Art m politiſche Känkereien
hereinziehen follte. — Weihnachtsſparverein. Auch im
ver=
floſſenen Jahre wieder konnten im hieſigen Weihnachtsſparverein durch
Einlagen der Mitglieder beinahe 8000 RM. erſpart und an Weihnachten
wieder zur Verteilung gebracht werden; gewiß ein Zeichen erwachendem
Sparſinns im Volke! Es ſind in den letzten Tagen etwa 20 Mitglieder
neu hinzugetreten, und ſoll in den näckſten Wochen noch mehr geworben
werden. — Preiskegeln. Zur Zeit findet auf der
Aſphaltkegel=
bahn der Wirtſchaft „Zur Krone” (Bahnhofſtraße) ein Preiskegeln ſtatt.
zu dem namhafte Preiſe ausgeſetzt ſind. Das Preiskegeln erſtreckt ſich
über mehrere Wochen, ſodaß auch auswärtigen Kegelbrüdern Gelegenheit
zur Teilnahme geboten iſt.
— Gernsheim a. Rh., 4. Jan. Waſſerſtand des Rheines
am 3. Jan.: —43 Zeutimeter, am 4. Jan.: —30 Zentmeter.
g. Gernsheim, 4. Jan. Unfall. Der bei der Firma Chemiſche
Fabrik Buckau, Werk Gernsheim, beſchäftigte Fabrikarbeiter Jakob
Kiſſel 9. erlitt während der Ausübung ſeines Benufs infolge Fehltritts
eine ziemlich ſchwere Verletzung an einem der Oberſchentel, ſo daß er
ſofort ärztliche Hilfe, die Herr Dr. wed. Winkler, dahier, leiſtete, in
Anſpruch nehmen mußte. Nach Anlogung eines Notverbandes erfolgte
die Transportierung des Verletzten in ſeine hieſige Wohnurg. — Das
Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern in dieſem Monat die Eheleute Johannes
Meiſter 5. und Frau Barbara geb. Ritter. — Bei der letzten Treibjagd
im hieſigen Gemeindewald wurden 18 Haſen und 7 Enten erlegt. Jur
allgemeinen iſt der Wildſtand in unſerem Walde nicht ſo ſehr erfreulich,
dagegen iſt bei den Nehen eine ziemliche Vermehrung feſtzuſtellen. Dieſe
Tatſache ergibt ſich aus der jahrelangen Schonung dieſer Wildarr. —
Im Laufe dieſer Woche findet wiederum im Walde ſeitens des hieſigen
Forſtamts eine Sppengung von Bäumen ſtatt. Der erſte Verſuch war
geradezu verblüffend. Für den Fortgang der Holzhauerarbeiten bedeutet
dieſer Fortſchritt eine erhebliche Erleichterung. — Beim Standesamt
Gernsheim wurden im Monat Dezember beurkundet 4 Geburten, 3
Ehe=
ſchließungen und 4 Sterbefälle, darunter eine Totgeburt. Im Laufe des
Jahres 1997 wurden beim Standesamt Gernsheim regiſtriert 67
Ge=
burten, 36 Gheſchließungen und 42 Sterbefälle. — Was die
Bautätig=
keit im Jahre 1997 gnbelamat, ſo wurde mit Hilfe ſtaatlicher und
ge=
meindlicher Darlehen im Jahre 1937 im Verhältnis tiel geleiſtet. Die
Gemeinde ſelbſt hat zur Linderung der Wohnungsnot in der Fabrikſtraße
ein Zweifamilienhaus ſowie in der Waſſerſcheide drei Behelfshäuſer
er=
richtet. — Eine intereſſante Statſtik bildet der Wandererverkehr im
Jahre 1997. Verpflegt wurden in hieſiger Herberge lusgeſamt 1938
Wandeuer. — Seitens des Kreisamts Groß=Gerau wurde, die Wahl des
Landwirts Philipp Bopp zum Beigeordneten hieſiger Gemeinde beſtätigt.
Der naugewählte Beigeorbnete wird in einer der nächſten Sitzungen
durch den Bürgermeiſter in ſein Amt eingeführt. An Stelle des
unn=
mehr aus der ſozialdemokratiſchen Fraktion ausgeſchnedenen
Beigeord=
neten Bopp tritt an deſſen Stelle als Gemeinderatsmitglied der
Eiſen=
dreher Johann Georg Kalter.
Offenbach, 4. Jan. Der Stadtverordnete Franz Jörg, bisher
Geſchäftsführer der Deutſchnationalen Volkszartei, hat wegen Wegzuges
mit Schluß des alten Jahres ſem Amt niedemelegt. Der
Stadtwahl=
vorſtand hat feſtgeſtellt, daß an Stelle des Ausgeſchiedenen der Lehrer
Gottfricd Wetzel zur Nachfolge berufen iſt. Da Stadtverordneter
Wetzel der Deutſchnationalen Vollspartei nicht angehört, iſt dioſe Partei
in der Stadtverordnetenverſammlung nur noch mit einer Stimme, der
Stadtverordneten Hergeus, vertretzen.
Ah. Baö Kreuznach, 4. Jan. Zufammenſchluß im
Kreuz=
nacher Sport. Die ſeit langem beſtehenden Beſtrebungen auf
Zu=
ſammenſchluß der beiden Kreuznacher Fußballvereine, nämlich des
1. F. C. 09 und des F. S. V. 07, ſiud am Ziele der Verwirklichung
an=
gelangt. In den Hauptverfammlungen heider Vereine ſprach ſich mit
etzwn zwei Drittel Mehrheit für dem Zuſomenſchluß aus. Der neue
Verein ſoll den Namen „Verein für Leibvsühungen Bad Kreuznach!
erhalten.
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Reich und Ausland.
Winterſchäden in Süddeutſchland.
Das „B. T.” meldet aus Karlsruhe: Die
Kälte hat ſich in Süddeutſchland weiter verſchärft.
Ungewöhnlich ſtarke Rauhreifbildungen haben in
Ver=
bindung mit ſcharfen Nordwinden in den letzten
Tagen in den Hochwäldern erhebliche Schäden
an=
gerichtet. Zahlloſe alte Baumſtämme ſind der Laſt
des Rauhreifs und dem Windbruch zum Opfer
ge=
fallen. Beſonders ſchwere Sturmſchäden werden aus
den Waldungen von Pfullendorf gemeldet, wo über
20 000 Feſtmeter dem Sturm zum Opfer fielen.
Unfall im Steinbruch.
Lpd. Kaſſel. Im Steinbruch am Schützenplatz
in Diſſen ſind nach einer Sprengung zwei alte
Steinbrucharbeiter, die ihren Beruf ſchon über 30
Jahre ausüben, ſchwer verunglückt. Es löſten ſich
nämlich nach der Sprengung plötzlich Geſteinsmaſſen,
zerſchmetterten dem Arbeiter Fritz Biſchof den
Bruſt=
korb und fügten dem neben ihm ſtehenden Arbeiter
Rothorſt einen Beckenbruch zu. Die Freiwillige
Sanitätskolonne brachte die beiden Verletzten in das
Diſſener Krankenhaus.
Großfeuer in Koblenz.
UU. Koblenz. In der Nacht zum Mittwoch
gegen 3 Uhr brach in der am Schloßplatz gelegenen
Turnhalle der Beſatzungstruppen aus unbekannter
Urſache Großfeuer aus. Jedenfalls verbreiteten ſich
die Flammen vom Eingang her mit raſender
Ge=
ſchwindigkeit, ſo daß das ganze Gebäude, das noch
aus der Zeit der amerikaniſchen Beſatzung ſtammt
und aus Holz hergerichtet war, niederbrannte. Die
Berufs= und die freiwillige Feuerwehr, die ſofort an
den Brandherd eilte, konnte nichts anderes tun, als
die Nachbargebäude und die Baumanlagen des
Schloßplatzes vor dem entfeſſelten Element zu
ſchützen. Nach einer Stunde war der etwa 1000
Quadratmeter große Bau nur noch ein rauchender
Trümmerhaufen. Sämtliches Inventar iſt jedenfalls
ein Raub der Flammen geworden.
Schneeballſyſtem und ſeine Opfer.
Berlin. Seit einigen Monaten haben elf
Berliner Schokoladefirmen und eine
Zigaretten=
firma ein neues Schneeballſyſtem eingeführt, durch
das allein in Berlin mehr als 800 Perſonen
ge=
ſchädigt ſein ſollen. Die Firmen ſchickten den Leuten
Agenten in die Wohnungen und gaben ihnen
Be=
ſtellſcheine, für die ſie eine Mark anzahlen mußten.
Hierauf bekamen ſie unter Nachnahme noch einmal
drei weitere Scheine zu je 1 Mark, ſo daß ſie auf
dieſe Art bereits um 4 Mark erleichtert waren. Die
drei Scheine mußten die Leute nun ihren Bekannten
zuführen und ſich von ihnen eine Mark für jeden
Schein zurückzahlen laſſen. Die Bekannten mußten
nun wieder ihrerſeits bei der Firma eine
Nachnah=
meſendung über 3 Mark einlöſen und die Scheine in
ihrem Kreiſe abgeben. Erſt wenn die Scheine
reſt=
los eingelöſt waren, erhielt der Kunde ein Paket,
das=
entweder Zigaretten oder Schokoladen im Werte von
10 Mark enthielt. In den wenigſten Fällen iſt es
aber gelungen, die Scheine glatt abzuſetzen, ſo daß
die Verſandfirma das Geld ohne Gegenleiſtung
er=
halten hat. Die Kriminalpolizei hat ſich nun mit
dieſer Sache beſchäftigt, und auf dem
Verwaltungs=
wege iſt den Firmen jetzt unterſagt worden, dieſes
Schneeballſyſtem weiter zu betreiben. Die
Steuer=
behörden, die bei einer Firma das Poſtſcheckkonto
prüfte und dort 30 000 Mark fand, hat davon ſofort
mehrere tauſend Mark für Steuern eingezogen.
Von maskierten Räubern überfallen.
Recklinghauſen Ein ſchwerer Bankraub
wurde am Dienstag abend in der Zweigſtelle
Wal=
trop der Kreisbank Recklinghauſen verübt. Zwei
maskierte Verbrecher fuhren im Auto vor, drangen
in das Gebäude ein und zwangen den anweſenden
Beamten mit vorgehaltenem Revolver zur
Heraus=
gabe der Barſchaft von 6000 Mark. Dann verließen
ſie das Gebäude, ſchloſſen von außen ab und fuhren
davon. Die Polizei nahm ſofort die Ermittlungen
auf und hat, wie ſpäter verlautet, bereits einen der
Täter verhaftet.
Ausbruch von zwei Unterſuchungsgefangenen
aus einem ſchleſiſchen Gefängnis.
Wüſtegiersdorf. Am Silveſter ſind zwei
Unterſuchungsgefangene, der Artiſt Rudolf Torner
und der Zeichner Reimsfeld, aus dem hieſigen
Ge=
richtsgefängnis ausgebrochen. Den beiden
Gefange=
nen war anläßlich des Silveſters geſtattet worden,
länger Licht zu brennen. Als der Juſtizwachtmeiſter
gegen 11 Uhr das Licht löſchen wollte, fand er die
Zelle leer. Die Gefangenen hatten mit einem
Ofenhaken die Tür geöffnet, die Stäbe des Fenſters
gebrochen und ſich an einer Wäſcheleine herabgelaſſen.
Der Ueberfall auf Ingenieur Schweigel
in Laurahütte vor Gericht.
bzw. Körperverletzung, die Mitglieder des
aufſtän=
diſchen Verbandes, Brandis, Krafzyk, Bohner und
Blaſezyk zu verantworten, die angeklagt waren, am
15. Dezember 1926 auf dem Bahnhof Laurahüitte die
Familie des Hütteningenieurs Schweigel ſchwer
miß=
handelt zu haben. Alle vier leugneten hartnäckig die
Schuld, obwohl ſie von der Familie Schweigel und maroſziget wurden ſeit den Weihnachtsfeiertagen elf
einer Reihe anderer Zeugen auf das Beſtimmteſte als Mädchen vermißt, die an einem Vormittag
gemein=
die Täter bezeichnet wurden. Nach längerer Ver= ſam in ein Nachbardorf gegangen waren und über
handlung beantragte der Staatsanwalt gegen zwuei deren Schickſal man bisher im Unklaren war. Erſt
der Angeklagten je zwei Monate Gefängnis, gegen jetzt wird bekannt, daß die Mädchen, als ſie ſich auf
einen anderen einen Monat und gegen den vierten deu gemeinſamen Heimwege befanden, im Walde von
klagten frei und erkannte bei dem vierten auf drei Mädchen wurden von den Naubtieren, die der Hun=
Wochen Gefängnis.
Eine polniſche Verbrecherbande unſchädlich
gemacht.
Kattowitz. Bei der Verfolgung der Banditen,
die nach einem vergeblichen Ueberfall auf eine Sta= waſſer wuaren am Diestag nachmittag faſt
vollkom=
tionskaſſe, wie gemeldet, in Gichenau von der Polizei, men eisfrei. Man rechnet jedoch mit neuer
Eis=
geſtellt wurden, wurden außer dem Verbrecher, der bildung und weiteren Schwierigkeiten. Wie aus
ſich freiwillig ergab, weitere drei Männer und zwei Naeſtved gemeldet wird, iſt der däniſche Schlepper
Franen feſtgenommen. In den Wohnungen der Ver= „Suſaa” am Montag früh ausgefahren, um dem im
hafteten, die alle aus Eichenau ſtammen, wurden Eiſe ſteckengebliebenen Kopenhagener Dampfer „Ponl
Waffen und Einbruchswerkzeug gefunden. Man er= Möller” Hilfe zu leiſten. Seit der Zeit hat man von
wartet weitere Verhaftungen in Eichenau, die zur dem Schlepper nichts mehr gehört. Es beſteht die
Unſchädlichmachung einer ſeit längerer Zeit Polniſch= Befürchtung, daß er vom Eiſe abgetrieben oder ſonſt
Oberſchleſien heimſuchenden Verbrecherbande führen verunglückt iſt. Die Nachforſchungen der
Hafenver=
dürften.
Briefmarken, die Ende Januar ungültig werden.
Das neue Kleinfahrzeug des Ueberfallkommandos
der Berliner Schutzpolizei iſt ein Motorrad mit Soziusſitz und großem Beiwagen. Da im
Bei=
wagen drei Poliziſten Platz haben, kann ein Streifkommando von fünf Perſonen mit der Kraft
eines Motorrads befördert werden.
Drei Lokomotiven kämpfen gegen den Schnee an.
Der engliſche Südexpreß
konnte bei Bulford in Wiltfhire ſelbſt mit drei Lokomotiven kaum vorwärts kommen. Die
Güter=
züge können der Schneehinderniſſe gar nicht Herr werden. Viele kleine Ortſchaften der engliſchen
Kattowitz. Am Dienstag hatten ſich vor dem Provinz ſind ohne Lebensmittel= und Breunſtoffzufuhr der ärgſten Not preisgegeben. Man
ver=
hieſigen Landgericht wegen ſchwerer Mißhandlung, ſucht, den eingeſchneiten und beſonders ausgehungerten Dörfern mittels Fluggzeuge
Nahrungs=
mittel zuzuführen.
11 Mädchen von Wölfen gefreſſen.
EP. Brünn. In dem ſlowakiſchen Dorfe Mar=
Freiſprechung. Das Gericht ſprach drei der Ange= einem Rudel Wölfen angefallen wurden. Alle elf
ger in die Nähe der menſchlichen Anſiedelungen
ge=
trieben hatte, buchſtäblich aufgefreſſen.
Die Winterleiden der däniſchen Schiffahrt.
FU. Kopenhagen. Die däniſchen
Oſtfahr=
waltung waren bis jetzt ergebnislos
Große Petroleum=Schwindelaffäre.
EP. Bukareſt. Im „Cuvantul” erhebt der
ehemalige Abgeordnete Floreseu ſenſationelle
An=
ſchuldigungen. Da in Rumänien kein amtlicher
Berg=
werkskataſter beſteht, ſei es möglich geweſen, daß der
Staat im Petroleumgebiet um große Summen
ge=
ſchädigt ſuurde. Nach den Darlegungen Floreseus
wurden Petroleumfelder im Ausmaß von
min=
deſtens 2500 Hektar von fremden Perſonen auf
Grund falſcher Konzeſſionen dem Staat unrechtmäßig
entzogen und ausgebeutet. Floreseu ſchätzt den
Schaden, den der Staat dadurch erlitten hat, auf
etwa 375 Milliarden Lei (rund 9,75 Milliarden RM.),
eine Summe, die zur Bezahlung aller rumäniſchen
Staatsſchulden genügen würde. Florescu beſchuldigt
einige Perſönlichkeiten, die der Leitung der
rumä=
niſch=amerikaniſchen Petroleumgeſellſchaft angehören,
der Teilnahme an dieſen Schiebungen. Eine
Unter=
ſuchung über die Anklagen Floreseus iſt im Gange.
Neuer Kälteeinbruch in Jatlien.
Rom. In Italien hat erneut Kälte eingeſetzt.
In Florenz hat es den ganzen Vormittag geſchneit.
In Belluno ſank das Termometer 8 Grad uunter.
Null. Bei Rom iſt während der Nacht ein Mann
erfroren.
Die Ziffermarken zu 3, 5, 10, 20 und 50 Pfennig der Ausgabe 1923, ferner die mit dem Bild des
verſtorbenen Gründers der Reichspoſt, Staatsſekretär Stephan, geſchmückten Marken zu 10 und
20 Pfennig und die Rheinland=Marken zu 5, 10 und 20 Pfennig verlieren am 31. Januar ihre
Gültigkeit.
Leberfallkommando auf Motorrad.
Sechs Kinder auf einer Eisſcholle
ins Meer abgetrieben.
Wilhelmshaven. Dienstag nachmittag, um
4 Uhr, ſind vom Wilhelmshavener Strand ſechs
Kinder mit einer Eisſcholle bei Eintritt der Flut
abgetrieben worden. Die Marinewerft traf ſofort
Maßnahmen zur Rettung der Kinder. Fahrzeuge
ſuchten, ſoweit es die Eisverhältniſſe geſtatteten, das
Fahrwaſſer in Richtung des Leitdammes und des
Dangaſter Fahrwaſſers ab. Gegen 6 Uhr konnten
aufgeſtellte Megaphonpoſten das Schreien der Kinder
aus der Rinne des Leitdammes noch hören. Die
Hilfsmaßnahmen werden fortgeſetzt. Es beſteht aber
geringe Hoffnung, die Kinder noch zu retten.
Die Rettungsaktion im Jadebuſen von Erfolg
gekrönt.
TU. Wilhelmshaven. Die am Dienstag
nachmittag vom Wilhelmshavener Strande auf einer
Eisſcholle abgetriebenen ſechs Kinder ſind ſämtlich
gerettet worden.
Dem Schlepper „Arne” war es gegen neun Uhr
abends gelungen, drei Kinder zu retten, die ſofort
von einem an Bord des Schleppers befindlichen Arzt
in Pflege genommen wurden. Die Marine hatte
inzwiſchen noch den Flottentender „Hela” und den
Lotſendampfer „Müſtringen” ausgeſandt, die mit
ihren Scheinwerfern das Eis abſuchten, während
vom Strande aus ein großer fahrbarer Scheinwerfer
ſie unterſtützte. Die drei übrigen Kinder trieben
während deſſen auf dem Eiſe nach Varel zu und
machten ſich durch lautes Schreien bemerkbar. Der
Schlepper „Arne” ſtieß weiter durch das Eis vor,
konnte die Kinder durch Leuchtraketen entdecken und
ſie ebenfalls an Bord holen. Der Schlepper konnte
jedoch vorläufig nicht nach Wilhelmshaven
zurück=
kehren, da er durch den inzwiſchen einſetzenden
Ebb=
ſtrom im Eiſe feſtkam. Er wird erſt Mittwoch früh
wieder in den Hafen einlaufen können.
Verhaftung der Frau dUnamunos.
Paris. Nach einer vom „Journal”
wiederge=
gebenen Meldung hat die ſpaniſche Polizei die Frau
des in Frankreich im Exil lebenden ſpaniſchen
Schrift=
ſtellers d’Unamuno verhaftet in dem Augenblick, als
ſie nach Spanien von einem Beſuch bei ihrem Gatten
zurückkehrte.
Notlandung eines franzöſiſchen Poſtflugzeuges.
Gibraltar. Der Dampfer „Brithiſh Knight”
iſt in den hieſigen Hafen eingelaufen, um ein
fran=
zöſiſches Poſtflugzeug und zwei franzöſiſche Offiziere
an Land zu ſetzen, die er am Montag unweit
Al=
meria an Bord genommen hatte. Das Flugzeug war
wegen Maſchinendefekts gezwungen worden,
nieder=
zugehen. Es hatte Poſt von Alicante nach Oran
an Bord.
Die Ueberſchwemmungen in England.
London. Infolge des Tauwetters und des
Regens ſteigen die Flüſſe Englands von Stunde zu
Stunde. Viele ſind ſchon über die Ufer getreten und
haben ihre Umgebung verwüſtet. Mehrere Vororte
Londons ſtehen bereits unter Waſſer, insbeſondere
die öſtlichen Vororte am Flüßchen Lea. Die Themſe
ſelbſt iſt in den letzten 24 Stunden um faſt 1 Meter
geſtiegen und ſteigt noch durchſchnittlich um drei
Zen=
timeter je Stunde. 24 mit Waxen beladene Boote
haben bei Kingſton an der Themſe ihre Seile
zer=
riſſen, mehrere gingen unter, audere ſtießen gegen
Brückenpfeiler und richteten ſchweren Schaden an.
Die Ueberſchwemmungen haben mehrere Eiſenbahnen
und Verbindungsſtraßen zwiſchen wichtigen
Verkehrs=
zentren unterbrochen.
Acht Kinder in England ertrunken.
London. Meldungen aus verſchiedenen Teilen
Englands beſagen, daß am Dienstag infolge des
ein=
getretenen Tauwetters im ganzen acht Kinder auf
dem Eis von Teichen einbrachen und ertranken.
Schweres Autvunglück in Amerika.
Ottawa. Aus Cobalt (Ontario) wird gemeldet,
daß ein Automobil in den Timiskamingſee ſtürzte
und daß hierbei die ſechs Inſaſſen, darunter ein
Farmer mit ſeiner Frau und ſeinen drei Kindern,
ertranken.
Eineweltberühmte Schauſpielerin
im Armenhauſe.
Helene Odilons Ende.
Helene Odilon,
die einſt vergötterte Schauſpielerin, hat in einem
Greifenaſyl Aufnahme gefunden. Sie, die früher
Millionengeſchenke erhalten und vergeudet hat, beſitzt
jetzt nicht das Notdürftigſte. Im Jahre 1865
ge=
boren, kam die Odilon 1882 an das damals
König=
liche Schauſpielhaus in Berlin, 1891 nach Wien und
konnte bis 1904 Triumphe über Triumphe feiern.
Von ihrem erſten Manne, dem großen Komiker
Alexander Girardi, ließ ſie ſich bald ſcheiden.
Seit=
her führte ſie ein wechſelvolles, zuletzt durch Elend
und Krankheiten heimgeſuchtes Leben.
Seite 18
Donnerstag den 5. Januar 1928
Nummer 5
Geſchichten aus aller Weit.
(Nachdruck auch mit Quellenangabe verboten.)
Ein Arzt und drei Sealmäniel.
fr.) Wien. Lebhaften Anteil nahm die Oeffentlichkeit an einer
Gerichtsverhandlung, die ſich vor kurzem hier abſpielte. Angeklagt war
ein junger Arzt, der das in unſerer unmoraliſchen Zeit nicht
ungewöhn=
liche Verbrechen begangen hatte, ſeine Liebe drei Frauen zugleich zu
fchenken. Dieſe drei Frauen ſaßen, in mittelmäßige Sealmäntel gehüllt,
denn auch als geſtrenge Anklägerinnen hinter ihm. Der Arzt, ein
Dr. N., hatte nach dem Kriege mit ſeiner erſten Frau und zwei
Feld=
webeln ſeines Regiments in Wien ein Kohlengeſchäft eröffnet, das in
kurzer Zeit zugrunde gewirtſchaftet war, und damit endete, daß der
da=
malige Student der Medizin ſich Wechſelſchulden in Höhe von 80000
Schilling gegenüberſah. Seine Frau beging Selbſtmord, und er ging
nach Verlin. Hier ſetzte er ſein Studium fort, und um die Mittel dazu
zu beſtreiten, ſpielte er des Abends in den Nachteafés der
Reichshaupt=
ſtadt. Es gelang ihm aber, den Doktortitel zu erhalten, und er kehrte
nach Wien zurück. Jedoch trotz aller Rechtsangleichung iſt das deuntſche
Doktordiplom in Oeſterreich noch nicht „noſtrifiziert” und ſo war der
neugebackene Dr. med. wieder darauf angewieſen, diesmal in Wien, in
obfkuren Caféhäuſern der Vorſtadt zu muſizieren. Da tauchten die drei
Sealmäntel auf. Die erſten beiden gaben ihm Geld, und der dritte,
natürlich die Trägerin, genoß ſeine Liebe. Aber eines ſchönen Tages
kam die Sache heraus, die beiden Wohltäterinnen verwandelten ſich in
bitterſte Feindinnen, und ſo kam Dr. R, auf die Anklagebank. Aber da,
angeſichts der ſtrafenden Gerechtigkeit, gaben die Anklägerinnen blein
bei und erklärten, ſie hätten die fragliche Summe dem jungen R. auch
geborgt, wenn ſie gewußt hätten uſw. So kam es zum Freiſpruch, und
glückſelig zog Dr. R. mit der dritten Frau, die ſelbſtverſtändlich viel
jünger und hübſcher als die beiden anderen war, von dannen.
Der Engländer und der Schlittſchuh.
(r) Amſterdam. Einen beweglichen Stoßſeufzer hat ein jnger
Holländer in einem großen heimatlichen Blatt von ſich gegeben. Er iſt
während der letzten Wochen geſchäftshalber in England geweſen, und
erklärt nun auf Grund der dort gewonnenen perſönlichen Eindrücke, alles
daranſetzen zu wollen, die „Legende von der engliſchen
Sportbegeiſte=
rung” zu zerſtören. Bekannlich hat England, ebenſo wie das Feſtland,
heute ſchon einige ſehr ſtrenge Wintertage gehabt, während derer die
Landſchaft in einer dichten Schneedecke begraben war und Bäche und
Teiche ſich mit einer haltbaren Eiskruſte bedeckt hatten. Der funge
Hol=
länder, der ſchon bei vier Grad Kälte den Kanal überquert hatte, war
als begeiſterter Winterſportler ſo vorſorglich geweſen, ſich ein Paar
Schlittſchuhe mit nach England hinüber zu nehmen, wo er ſich mehrere
Wocken aufzuhalten und ſeine Mußeſtunden mit Eisſport auszufüllen
gedachte. Wer beſchreibt ſeine Entgeiſterung, als er am erſten Tage, an
dem er ſich ſeinem Sport widmen wollte, an dem großen zugefrorenen
Teich im Hyde=Park in London ankam und die ganze ausgedehnte
Eis=
fläche völlig leer und unbeſucht fand? Und durch weitere
Nachforſchun=
gen und Erkundigungen kam er dann zu der erſtaunlichen Erkenntnis,
daß der Engländer, insbeſondere der Londoner, nicht einen Schatten
von Intereſſe für den Eislauf beſitzt, eine Erkenutnis, die gerade einen
Holländer, der ja einem alten Sprichwort zufolge mit Badehoſe und
Schlittſchuhen geboren wird, mit der tiefſten Betrübnis erfüllen muß.
„Für das geiſtloſe Fußballſpiel”, ſo ſchreibt der Gekränkte, „mobiliſieren
die Städte Huderttauſende von Zuſchauern, die alle mehr oder minder
aktiv dieſem rohen Sport huldigen; der elegante Eislauf jedoch ſcheint
in England keine Liebhaber zu beſitzen‟. Dem enttäuſchten Sohn der
Niederlande kann jedoch geholſen werden; er braucht nur nach St. Moritz
oder Davos zu fahren, um das mit Paſſion ſchlittſchuhlaufende und
rodelnde Albion in voller Tätigkeit zu ſehen.
Die bartloſe Franzoſen=Armee.
(—) Paris. Infolge der Berühvung mit den Armeen Englands
und Amerikas hat man auch in der franzöſiſchen Armee mit einem alten
Brauch gebrochen, nämlich mit dem Tragen des ſprichwörtlich
gewor=
denen frauzöſiſchen „Henry 1.‟ Das hat in höheren militäriſchen
Krei=
fen der franzöſiſchen Republik lebhaften Unwillen hervorgerufen, und
der bekannte General Franchet dEſpéray hat die Armeekommandanten
vor einigen Tagen zu ſich befohlen, und ſie geradezu beſchworen, „doch
daſür Sorge zu tragen, daß die alte Tradition der „bärtigen Armee‟
wieder zu Ehren komme. Er erinnerge daran, daß die „Unſterblichen
der Großen Armee” faſt ausnahmslos bärtig geweſen wären, und daß
Napoleon den jugendlichen Marſchall Neh, der noch keinen Flaum auf
der Oberlippe hatte, geradezu zwang, ſich einen falſchen Schnurrbart
anzulegen. Wie die Zeitungen berichten, ſoll dieſe Red= des Generals
d’Eſpéray eine tiefe Wirkung auf die verſammelten Kommandanten
gehabt haben, die ſich mit den beſten Vorſätzen nunmehr daran machen,
die franzöſiſche Armee wieder „bärtig” zu geſtalten.
Die beſteuerie Muſik.
(—) Paris. Vor einigen Monaten ging als Kurioſum durch die
Weltpreſſe die Geſchhckte einer kleinen oſtpreußiſchen Stadt, die eine
Steuer auf den Bubikopf legen wollte. Man ſchmunzelte und, ſoweit
Frankreich in Betracht kam, erklärte man: Nadürlich, ſo atwas kann ja
nur in Deutſchland uſw. Aber jetzt hat ſich eine franzöſiſche Stadt —
nämlich das nicht ſo ganz unbekannte Troyes — etwas geleiſtet, was
in ſteuerlicher Hinſicht wohl ebenfalls als ein Kurioſum betrachtet
wer=
den kann und vielleicht ungeahnte Folgen nach ſich zu ziehen geeignet iſt.
Es ſei dahingeſtellt, ob Troyes, oder vielmehr ſeine Bewohner,
muſi=
kaliſch oder umuſikaliſch ſind, ob dort unter denen, die ſich am Tage
oder des Abends an das Klavier zu ſetzen pflegen, ſich viele Anfänger
befinden, die Nerven der Frauen gewiſſer Stadtväter übermäßig
emp=
findlich find, oder aber der Stadtſäckel leer iſt; jedenfalls hat der
Stadt=
rat beſchloſſen, auf jedes Klavier, das ſich innerhalb der nur noch
bruch=
ſtüchweiſe vorhandenen Mauern von Troyes befindet, eine Steuer von
30 Fr. zu legen. Geſchäftlich wird die Sache bereits ausgenutzt, indem
ſich das Gerücht verbreitet, in Trohes wären billige Klaviere zu haben.
Andererſeits hört man, verſchiedene Kommunen der franzöſiſchen
Ne=
publik erwögen eine ähnliche Steuer, die jedoch nicht ſo wie in Troyes
allgemein ſein ſoll, ſondern ſich je nach den Fähigkeiten der Spielwütigen
zu richten hätte. „Gewerbsmäßige Falſchſpieler” ſollten demnach eine
höhere Steuer zahlen als ſolche, die die Kunſt des Klavierſpielens
ein=
wandfrei beherrſchten. In einer Zeit da die Nerven der Bewohner
ziviliſierter Länder ſolch hohen Anforderungen gegenüberſtehen, wirkt
der Beſchluß der Stadtväter von Troyes in gewiſſer Weiſe ſenſationell.
Wer weiß, wohin er noch führen wird.
Neujahrswünſche des Steueramies!
(f.) London. Ueber den barſchen Ton, mit dem man in
ſtaat=
lichen Amtsſtuben dem Publikum begegnt, iſt ſeit Jahrhunderten Klage
geführt worden. Welche Ueberraſchung nuß es nun auslöſen, wenn
man vernimmt, wie die engliſchen Stererbehörden das Publikum
zum Jahreswechſel an ſeine finanziellen Verpflichtungen
gegen=
über dem Staate erinnern. Man leſe folgendes Rwudſchreiben, das
ſoeben von den Behörden in England an die ſteuerpflichtigen Bürger
verſchickt worden iſt. Es lautet: „Sehr geehrter Herr!. Wir teilen
Ihnen hierdurch höflichſt mit, daß Ihre, für 1928 fällige Steuer ſo und
ſoviel beträgt. Der vierte Teil davon wird am 1. Januar fällig. Wenn
irgend möglich, bitten wir Sie, die Summe bis zu dieſem Zeitpukt
bereitzuhalten, um die berwaltungstechniſchen Arbeiten nicht zu
erh=
ſchwveren. Wir ergreifen die Gelegenheit, um Ihnen und Ihrer werten
Familie ein frohes Neujahr zu wünſchen. Mit vorzütglicher
Hoch=
achtung: Das Steueramt.” — Damit aber Akte Akde bleiben, wurden
auch dieſe „Neujahrsglückwünſche” mit dem entſprechenden Jaſzikel
ver=
ſehen. Aber immerhn ..
„Der ergebene Freund” des Marinelords.
(k) London. Der Engländer iſt konſervativ und wie er, ſo ſind
auch ſeine ſtaatlichen Inſtitutienen. Aber im Zcichen von Flugzeug.
Radio und Bildertelegraph verlieren oft die beſten Traditlouen ihreu
Sinn — und werden gründlich mißverſtanden. Das muß man zum
Ver=
ſtändnis folgender Begebenheit überlegen: einer der vielen Kreuzer
ſeiner britiſchen Majeſtät ſchwvamm da irgendwo in den wäſſerigen
Ei=
öden des unermeßlichen Pacific, ſtolz wehte der Union=Jack in einer
fri=
ſchen Briſe, und Mannſchaft, Offiziere und Kapitän waren bei beſter
Geſundheit und beſter Laune. Da raſte ein Torpedobootszerſtörer heran,
der ebenfalls die engliſchen Farben zeigte, und nach den üblichen
Be=
grüßungsformalitäten wurde dem Kapitän des Kreuzers ein Brief des
erſten Lords der Admiralität überreicht, der viele gute Wünſche enthielt
und mit den Worden ſchloß: Ihr treu ergebener Freund, der erſte Lord
der Admiralität. Unſer Kapitän, nicht faul, ſetzte ſich hin und ſchrieb
einen Dankesbrief als Antwort, und am Ende des Textes: Ihr treu
ergebener Freund Kapitän X. Das Schreiben gelangte nach London und
erregte leichtes Kopfſchüitteln. Aber man zitiert hier nicht gleich jeden
Kapitän, der ſich mit einem Kriegsſchiff auf einer Weltreiſe befindet,
nach der Hauptſtadt und begwüigte ſich, diesmal jedoch auf
funkentele=
graphiſchem Wege, dem Sünder zu erklären, er hätte in gewiſſen
In=
ſtruktionsſtunden ſeiner Ausbildungszeit wohl nicht gehörig aufgepaßt,
denn ſonſt hütte er wiſſen müſſen, daß es uralter Brauch bei der
eng=
liſchen Marine ſei, Seeleute, die in ihren Dienſten auf fernen Meeren
ſchwämmen, durch die erwähnte Formel „ergebener Freund” ſeitens der
Marinelords zu verſichern, daß man ihrer in der Heimat nicht vergeſſen
habe. Der Satz dieſer Strafpredigt iſt in Wirklichkeit ſicher viel länger
geweſen. Aber wie dem auch ſei, der Kapitän telegraphierte zurück:
„Ich verſichere hiermit den erſten Lord der Admiralität, daß ich mich
nimals als ſein treu engebener Freund bezeichnen werde‟. Die Themſe
iſt nicht die Donau, ſonſt würde man im britiſchen Marineminiſterium
die Sache wohl aufgeben und ſagen: Da kann man halt beim beſten
Wüllen von der Wölt nis machen.” Aber London iſt eben nicht Wien.
und ſo ſtehen dem ollen, ehrlichen Seebär nach ſeiner Rückkehr wohl
noch ſchwere Tage bevor.
Ein neuer Weg zum Reichtum.
(3.) New York. Man weiß, daß die ſich ſo viel auf ihre
Demo=
kratie einbildenden Vereinigten Staaten einen noch größeven Wert auf
Namen legen, und ſo manche „freie amerikaniſche Bürgerin”
glückſtrah=
lend und ſelig mit einem adligen Gatten von einer Europareiſe
zurück=
kehrt. Aber auch im Geſchäftsleben kommt dem Namen eine gewaltige
Bedeutung zu, und ſeine Wirkung iſt, pſtzchologiſch betrachtet, mit
viel=
leicht das Wichtigſte bei der „Bearbeitung der Maſſen” auf dem Gebiet
der Reklame. Dieſer Erbenntnis iſt es auch zu danken, daß Fräulein
Laura Rogers in kurzer Zeit, nämlich in Jahresfriſt, zur Millionärin
wurde. Im Januar 1927 war ſie arm wie eine Kirchenmaus und froh,
wenn ſie ſich, wie ſie ſagte, zum Mittag einen warmen Tee gönnen
konnte. In dieſer Zeit begegnete ſie eines Tages auf der Straße einem
Maun, der in einem Käfig einen Kanarienvogel trug, den erſin
zärt=
licher Weiſe mit dem Namen „Hannibal” anredete. Das Groteske dieſer
Namensgebung, die Verbindung des Begriffes Kanarienvogel mit dem
gewaltigen Heerführer der Antike, brachte Fräulein Rogers zum Lachen,
und eine weitere Gedankenverbindung gab ihr dann die Idee ein, die
ſie, wie erwähnt, zur Millionärin machte. Sie beſchloß, „Namen zu
geben”, und zwar gegen Entgelt. Sie verkaufte ihre letzte Habe und
mit dem Erlös veröffentlichte ſie Inſerate, im denen ſie anbot, für jedes
Ding, ob Baby, Geſchäftsartikel oder Konzern, einen Namen
bereitzu=
halten. Dies begann ſie im Laufe des Januar 1927, und jetzt — nach
einem Jahre — verſügt ſie über ein Konto von 20 000 Dollars, was
einer Million Mark entſpricht. In gewiſſer Hinſicht iſt die Union doch
noch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
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(585
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 5
Donnerstag, den 5. Januar 1928
Seite 21
Im Jahre 2000.
Von Kurt Pinkert.
Eine 2000 erſchien am Himmelszelt. Erzeugt wurde ſie durch
künſtliche Blitze. Böllerſchüſſe ertönten. Naketen ziſchten. Aus
feſtlich erleuchteten Rieſenflugzeugen ſchoß man mit
Leucht=
piſtolen. Kleinere Flugzeuge ſchrieben aus Flammenſchrift ein
„Proſit Neujahr” in allen Weltſprachen in die Luft. In den
Geſellſchaftsräumen der Rieſenflugzeuge herrſchte übermütigſte
Stimmung, man huldigte der modiſchſten Tanzſchöpfung; man
mrßte ſie den Irren in der Anſtalt bei einem verzwickten Anfall
abgelauſcht haben. Nach Dr. Nonſenſe aber gabs nichts
Voll=
kommeneres. Man mußte dieſen Tanz beherrſchen, der Dicke
zu=
ſehends ſchlank machte und Schlanke vor Erſchöpfung umfallen
ließ. Es machte auch nichts. Eigens zu dem Zweck engagierte
Boys trugen dieſe Alzuſchlanken in luftige Nebenräume,
betteten ſie aufweiche Diwans, rieben die Stirn mit Kölniſch
Waſ=
ſer, und bald kamen dieſe Opfer des Modetanzes wieder zu ſich.
Auf dem Promenadendeck des Rieſenvogels „Florida”, das
in einen Palmenhain verwandelt war, ſaß Mr. Snob. Keiner
hatte ſich ſonſt hierher verirrt. Was ſollte man auch hier?
Viel=
leicht die lächerlich kleine Erde betrachten? Was war heute in
dieſer Silveſternacht da unten noch vertreten. Nur die Aermſten
der Armen. Wer auf Anſhen hielt, verlebte ſie in den
Geſell=
ſchaftsräumen irgendeines Flugzeuges, zumindeſt aber im dem
Luxushotels der Flughäfen, die man in den letzten Jahrzehnten
aus Bequemlichkeitsgründen auf künſtlichen Plateaus von
eini=
gen hundert Metern Höhe errichtet hatte. Mr. Snob haßte das
Alleinſein. Man mußte ſich dann unwillkürlich mit ſich ſelbſt
be=
ſchäftigen. Die Menſchheit hatte doch alles erreicht.
Entfernun=
gen gab’s nicht mehr. Ob man in einem der fünf Erdteile
wohnte, die Schnellflugzeuge geſtatteten einen Erdrundflug in
vierundzwanzig Stunden. Man nahm den kine o Clock tea im
Norden oder Süden, je nach Jahreszeit — und hörte am Abend
eine Oper oder beſah eine Revue in einer beliebigen Weltſtadt
von Ruf. Dann flog man zurück ins Eigenheim. Es wurde
lang=
weilig auf dieſer Welt. Was ſollte werden, wenn für genügend
Abwechflung nicht mehr Sorge getragen werden konnte? Warum
aber heute ſchon darüber grübeln? Der Geldbeutel regierte noch
immer. Als Alleinerbe des reichſten Mannes der Welt beſaß
Mr. Snob Einblick in alle wichtigen Unternehmungen. Ueberall
konnte er regelnd eirgreifen. Alle Verſuche, Gold, Diamanten,
Platin künſtlich in jeder beliebigen Menge zu erzeugen, waren
bis zum heutigen Tage fehlgeſchlagen. Sollte aber dieſer Mann
wirklich einmal geboren werden, würde es ihm — dank ſeines
mächtigen Einfluſſes — ein Leichtes ſein, ihn für ſich zu
gewin=
nen oder — ihn unſchädlich zu machen!
Um die gleiche Zeit ſaß der Bergarbeiter Heinz Rother in
ſeinem Einheitsgaſtzimmer im Hotel garni, das 1500 ſolcher
Räume enthielt. Er war ein Sonderling und hatte es nicht fertig
gebracht, ſich den anderen anzuſchließen, die in den Speiſeſälen
Silbeſter feierten. Aus alten Familiendokumenten, die ihm
zu=
fällig in die Finger gerieten, erſah er, daß ſeine Vorfahren
be=
deutende Gelehrte geweſen waren. Das Zeitalter, der Technik
und der anbrechenden Rekorde wollte jedoch von großen
Geiſtes=
heroen nichts mehr wiſſen. Waren ſeine Vorfahren nicht
weit=
ſichtig genug, um ſich rechtzeitig auf die neue Zeit einzuſtellen,
vder hatten ſie ſich abſichtlich nicht anpaſſen wollen, kurz, es ging
weiter bergab, und die letzten Sprößlinge brachten es nur zu
gewöhnlichen Arbeitern. Arbeiter brauchte man auch im Jahre
2000 noch, wenn auch die Kohle nach der Bergung verflüſſigt
wurde. Etwas hatte ſich aber auf ihn von ſeinen Ahnen vererbt:
die Sehnſucht nach ſeeliſchem Frieden und Idealen. Als vor
fünfundſiebzig Jahren ein Eckener zum erſtenmal den Ozean
überflog, dem dann ein Lindbergh und Chamberlin folgten, hatte
dieſe Menſchheit geglaubt, große Taten vollbracht zu haben.
Er=
ſtrebenswerte Ziele kannte man damals noch. Heute war der
Menſch eine Nummer, wenn er nicht über großes Vermögen
oder rieſige Titel verfügte. Starb der gewöhnliche Sterbliche,
wurde er auf Staatskoſten eingeäſchert und ſeine Aſche in alle
Winde verſtreut. Man war tot! Ausgelöſcht war alles.
Ver=
gangen. Bei Lebzeiten hieß es, Ellenbogen gebrauchen. Dann
hatte man alles! Man war geachtet, herrſchte. Starb man,
hätte man wenigſtens des beruhigende Gefühl genoſſen, gelebt
zu haben.
Böllerſchüſſe riefen ihn in die Wirklichkeit zurück. Das neue
Jahr hielt ſeinen Einzug. In alten Büchern hatte er geleſen,
daß früher in der Silveſternacht alle Glocken der Kirchen
geläu=
tet hatten. Es mußte ſeltſam geweſen ſein. Zwar konnte er ſich
heute davon keine Vorſtellung mehr machen. Was ſollte heute ein
allmächtiger Gott, wenn der Menſch ſich ſelbſt ſchon zur Allmacht
emporgeſchwungen hatte? Die Kirche ſelbſt war modern
gewor=
den, hatte umgelernt, ſich der Zeit angepaßt, um nur nicht alle
Anhänger zu verlieren. Die kirchlichen Baulichkeiten waren auf
Abbruch verkauft worden, denn die Welt wuchs. In den
moder=
nen Hochhäuſern hatte man Betſäle eingerichtet. Sie war mehr
dekorativ, die Tätigkeit der Kirche, aber dadurch lebte ſie.
Heinz Rother öffnete jetzt das Fenſter ſeines im 32. Stock
ge=
legenen Zimmers. Die Straße maß zwar 40 Meter, aber trotzdem
ſah ſie von hier oben ſehr klein aus. Menſchen bewegten ſich kaum
Larin. Der Himmel dagegen war durch Leuchtkugeln, Raketen
und Flammenſchrift beinahe taghell erleuchtet und die Luft war
vom Surren der Propeller erfüllt.
Angewidert zog er ſich vom Fenſter zurück. Laut klopfte es
an ſeine Tür. Verſtört, lange Haare wirr im Geſicht, mit
fieb=
rigen Wangen, ſchob ſich ein ungefähr gleichaltriger Menſch ins
Zimmer. Manfred Stieber war ebenfalls Bergmann, ſein
Zim=
mer lag faſt neben dem von Heinz. Sie arbeiteten beide zu
glei=
cher Zeit unter Tage und ſtimmten ſehr überein. Sonderlinge
waren beide auf ihre Art.
„Was gibt’s, Manfred, ſprich!”
Heinz Nother verſuchte vergeblich, etwas aus ihm
heraus=
zuholen. Zwar ſah er Maufred an, daß er ſprechen wollte. Ein
Stammeln blieb’s. Da füllte Heinz ſein Glas mit einem Reſt von
Silveſterpunſch und zwang Manfred, zu trinken.
„Rede endlich, was gibt’s?”
Er drang erneut in ihn und ſchüttelte ihn
„Heinz, worüber ich gegrübelt Tag und Nacht, dieſe
Sil=
veſternacht offenbarte mir das Geheimnis.”
Seine Stimme ſteigerte ſich, einen mißfarbenen Klang hatte
ſie faſt angenommen. Plötzlich ſprang er vom Stuhl auf, faßte
in ſeine Rocktaſchen und warf etwas zu Boden. Es polterte,
rollte und wurde wieder ſtill. Heinz glaubte, einen Irren vor
ſich zu haben. Er packte Manfred feſt und legte ihn auf ſein
Bett. Seine Augen waren geſchloſſen, alles Blut aus dem
Ge=
ſicht gewichen. Nun bückte ſich Heinz. Klumpen und Klümpchen
hob er auf. Er betaſtete ſie, trug ſie zum Lampenlicht und
be=
trachtete alles eingehender.
Es beſtand kein, Zweifel: Manfred hatte die Wahrheit
ge=
redet, er hatte Gold, Diamanten auf künſtlichem Wege gewonnen.
Eine neue Aera brach an. Er ſtürzte an das Lager zu Manfred.
Er umarmte ihn, nannte faſt zärtlich ſeinen Namen. Zu ſtill lag
er da. Nur jetzt nicht ſterben, tot ſein, ausgelöſcht. Für alle
Zeiten wäre dann vielleicht dieſes Geheimnis mit ins Grab
genommen. Allmöchtiger Gott, hilf! Und Heinz Rother, der ſich
von Gott keine klare Vorſtellung machen konnte, ſtieß brüllend
dieſe Worte aus. Manfred lag ſtill. Ein freundlicher, verklärter
Zug hatte ſich über ihn gebreitet. Er hatte ausgelitten. Getötet
vor Freude oder — Angſt?.
Da kam auch Heinz wieder zu ſich. Ehrfürchtig ſtreichelte er
Manfreds Wangen. Daun ging er ans Fenſter zurück. Noch
immer war der Himmel in ein künſtliches Flammenmeer getaucht.
Noch immer bewegten ſich in den Geſellſchaftsräumen der
Flug=
zeuge ſchemenhafte Weſen beim Tanz, und aus den unter ſeinen
Fenſtern liegenden Sälen verirrten ſich widerliche Töne der
Jaz=
band. Er ſah und hörte nichts von alledem. Ein unbeſchreibliches
Gefühl der Glückſeligkeit und reſtloſen Zufriedenheit hatte ihn
ergriffen. Ein ſternenklarer Himmel nur mit der ſilbernen
Mond=
ſcheibe war für ihn ſichtbar, und aus unbeſtimmbarer Ferne
ver=
nahm er Töne, die ſeiner Seele Frieden brachten.
Leben heißt arbeiten. Das war alte Ueberlieferung ſeit
Welt=
beſtehen. Die Welt ſelbſt hatte ſich oft verändert, vieles Alte war
geſtürzt und für immer abgetan, aber das eine war geblieben
und hatte ſich vererbt von Geſchlecht zu Geſchlecht. Er wandte
ſich dem Toten zu, und der verklärte Ausdruck ſeines einſtigen
Freundes verkündete ihm nur, daß er ſich auf richtiger Fährte
befand, Kräftig und geſund war er, mit Freude wollte er
arbei=
ten für ſich und ſeine Umwelt. Und in dankbarer Freude ob
die=
ſer Erkenntnis fand er ſich zurück zu dem Gott, der zweifellos
unſer aller Geſchick lenkt.
* Einlagen des Arbeitnehmers beim Arbeitgeber.
Anfwertungsanſpruch der Hinterbliebenen.
(Nachdruck verboten.)
Ein als kaufmänniſcher Angeſtellter, ſpäter als Prokuriſt tätiger,
im Speditionsgeweube einer Firma von 1867 bis Mai 1915 beſchäftigter
Mann ließ Teile ſeines Gehalts bei der Firma gegen Verzinſung ſtehen.
Bei ſeinem Ausſcheiden betrug ſein Guthaben 73 000 Mark, bei ſeinem
Tode 74000 Mark. Auch ſeine Witwe beließ das Guthaben bei der
Firma und hob kleine Beträge ab. Bei ihrem Tode (1918) betrug das
Guthaben 67 330 Mark. Von drei Töchtern wurde ſie beerbt, die das
Guthaben bis auf 60 000 Mark abhoben und auf drei verſchiedene Konten
von je 20000 Mark übertragen erhielten. Eine der Töchter verlangte
Anfwertung mit 25 Prozent. Die Firma beſtritt dieſe Verpflichtung, da
Anſprüche aus laufender Rechnung (8 65 Aufw.=Geſ.) vorlägen.
Drei Inſtanzen haben die Aufwertungspflicht ausgeſprochen. Das
Neichsgericht ſagt: „Nicht zu beanſtanden ſei, daß die bis zum
Ausſchei=
den des Angeſtellten auf ſeinem Konto gutgeſchriebenen Beträge als
Ein=
lage des Arbeitnehmers beim Arbeitgeber zu betrachten ſind. Ob die
Kontoführung eine laufende Rechnung darſtelle, könne dahingeſtellt
blei=
ben. 8 65 finde keine Anwendung. Ohne Nechtsirrtum ſei angenommen,
daß am Charakter des Guthabens als Einlage durch den Tod des
Ange=
ſtellten, durch den Uebergang der Forderung auf die Witwe, und ſpäter
auf die drei Töchter, nichts geändert worden ſei. Auch durch die ſpätere
Umänderung des Guthabens in drei Einzelkonten ſei der Betrag ſeiner
Eigenſchaft als Einlage beim Arbeitgeber nicht entkleidet worden.
Aller=
dings hobe die klagende Tochter von ihrem Konto einmal einen
größe=
ren Betrag abgehoben und ſpäter auf dasſelbe fünf Einzahlungen
ge=
leiſtet. Inſoweit dadurch eine Aenderung des Kontos herbeigeführt
iſt, mußte dieſe Aufwertung bei der Abhebung berückſichtigt werden.”
Geſchäftliches.
Unſerer heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt der Firma Wilh.
Deuſter, Marktplatz, bei, worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle
aufmerkſam machen.
Sauptchriftleitung. Rudoll Maupe
Verantwortlich für Pollit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feutlleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmanm
für den Handel: Dr. C. 6. Queiſch; ſür den Schlußdſenſt: Andreas Baue:; für
„Die Gegenwart” Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Wiliy Kuble: Druc
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Di= Verkeh:stcihniker würden am liebſten unſere Großſtädte
vollkommen niederreißen und ſie dann neu aufbauen. Sie
ent=
ſprechen den Arforderungen des heutigen Verkehrs ſchon lange
nicht mehr, denen des zukunftigen werden ſie erſt recht nicht
ent=
ſprechen. Ihre Straßen ſtammen teilweiſe noch aus dem
Mittel=
alter. Aber auch die neueren, die man noch vor einigen
Jahr=
zehuten als Prachtſtraßen beſpunderte, ſind zu eng geworden.
lieberaſl Stockungen Nirgends kann die Geſchwindigkeit der
Kraftwagen ausgenützt werden. Dieſes ſchnellſte unſerer
ſtädti=
ſchen Verkehrsmittel kommt manchmal langſamer vorwärts als
der Fußgänger. Auch die Bahnhöfe wurden vielfach zu einer
„Jeit gebaut, als man das raſche Wachstum der Großſtädte noch
licht ahnen konnte. Pan ſtellte ſie weit hinaus, da man nicht
wußte, wie man die Bahn dureh die Stadt führen ſollte. Sie
mußte daher draußen endigen. Heute ſehnt man ſich allüberall
nach einem großen Bahnhof inmitten der Stadt, der an der
Stelle des größten Verkehrs ſteht und deshalb von allen Seiten
leicht erreichbar iſ: Er iſt faſt uirgends mehr zu ſchaffen.
Genau ſo, wie es uns heute mit den Bahnhöfen geht, wird
es in Bälde mit den Flughäfen ſein. Auch ſie befinden ſich weit
2raußen vor den Städten. Das iſt in unſeren Tagen ein
Un=
ding, in denen alles danach ſtrebt, die Zeit aufs höchſte
auszu=
nützen. Das Flugzeug ſpart uns Zeit und raubt uns einen
Teil der erſparten wieder, weil es uns nicht an den Mittelpunkt
des Verkehrs bringt. Von weit entlegenen Stellen aus müſſen
ivir, nachdem wir die Art der Beförderung gewechſelt haben,
hereinfahren. Die Bahnhöfe erſtanden, wie wir eben
ausführ=
ten, nur aus dem Grunde ſo weit da draußen, weil man es
da=
nals noch gar nicht verſtand, einen Schienenſtrang durch eine
Verkehrsſtraße hindurchzulegen. Heute haben wir Untergrund
bahnen und Hochbahnen. Wenn unſere Flugplätze gleichfalls
nür aus dem Grunde ſo weit draußen liegen, weil wir
nicht=
tviſſen, wie man ein Flugzeug mitten im Häuſermeer landen
laſſen ſoll, ſo taucht unwillkürlich die Frage auf: Wird nicht
dereinſt eine Zeit kommen, wo die Flugzeuge auch in den
Städten landen können? Die weitere Frage ſchließt ſich an:
Werden wir dann nicht ebenſo bedauern, daß die Flugplätze in
ſo großer Entfernung liegen, wie wir es bereits bedauern, daß
man früher die Bahnhöfe außerhalb der Stadt errichtete?
Beide Fragen ſind unbedingt zu bejahen. Glücklicherweiſe
liegt die Sache aber beim Flugverkehr erheblich günſtiger als
bei der Eiſenbahn. Bei dieſer läßt ſich ſchon aus
wirtſchaft=
lichen Gründen nicht viel des Verfehlten wieder gut machen,
)veil ja die Koſten für Grund und Boden inmitten der Städte
viel zu groß geworden ſind. Man muß warten, bis die Stadt
wächſt und wächſt und ſchließlich den Bahnhof einſchließt. Dann
liegt er, wenn auch nicht immer an der richtigen Stelle, ſo doch
lvenigſtens nicht mehr draußen. Beim Flugverkehr werden ſich
die Verhältniſſe deshalb günſtiger geſtalten, weil die Zeit
viel=
leicht nicht mehr allzufern ſein wird, wo man auf den Flugplatz
überhaupt verzichten kann. Man wird es auch nicht nörig
haben, Grund und Boden zu erwerben, damit die Flugzeuge
inmitten der Stadt landen. Wie ſich die
Landungsgelegenhei=
ten dereinſt geſtalten werden, hat die amerikaniſche Regierung
beim Entwurf für das neue große Poſtgebäude für Chicago ge=
Zeigt. Man will allmählich dazu kommen, die Poſt ſo ſchnell
als nur möglich durch Flugzeuge von Ort zu Ort zu befördern.
Da darf es kein limladen auf den Flugplätzen und keine
Poſt=
autos mehr geben, die im Gewuhl der Großſiadt nicht vorwärts
kommen. Der Verkehr muß ſich unmittelbar vom Poſtamt der
einen Stadt zu dem der anderen vollziehen. Deshalb erhält
das neue Poſtgebäude eine lang geſtreckte Form und ein
voll=
kummen flaches Dach. Die Abmeſſungen ſind ſo gehalten, daß
auf dieſem Dich” viele Flugzeuge gleichzeitig landen und
ab=
fliegen können. Da aber die Abflugſtrecke gegenüber der auf
freiem Felde
3t iſt. ſo 4 At das Dach eine
beſondere Abflugbahn in Form einer ſchiefen Ebene. Die
Flug=
zeuge fahren von der einen S hmalſeite des Daches über die
ſanze Fläche hinweg nach dieſer Startbahn, gelangen mit voller
Geſchwindigkeit auf ſie hinauf und über ihren vorderen Rand
hinweg in die freie Luft. „Andere Städte Amerikas ſollen
gleich=
falls ſo ſchnell als möglich mit derartigen Poſtgebäuden oder
mit Dächern für den Abflug verſehen werden.
Mit der Errichtung von Abflugbahnen auf den
Poſtgebäu=
den iſt aber dem allgemeinen Verkehr noch nicht gedient. Die
weitblickenden Amerikaner haben richtig erkannt, daß dereinſt
eine Zeit kommen wird, wo auch der Privatmann ſein
Flug=
zeug beſitzt, oder wo zahlreiche Fluglinien in der Stadt
zuſam=
iienlaufen. Man wird nicht immer neue Häuſer mit geeigneten
Dächern bauen können. Bei den alten ſind die Unterſchiede in
der Höhe ſehr groß. Deshalb kommt es darauf an, techniſche
Einrichtungen zu ſchaffen, die es ermöglicen, ſchließlich auf
jedem Dach zu landen und, was noch ſchwieriger ſein wwird, von
jedem abzufliegen. Die Frage ſpitzt ſich alſo darauf zu, die
Lan=
dung und den Abflug auch auf verhältnismäßig ſehr kleiner
Fläche zu ermöglichen.
Für dieſe Beſtrebungen gibt es ſchon Beiſpiele auf den
Flugmutterſchiffen der Marine. Das neueſte derartige Schiff
der amerikaniſchen Marine, die „Lexington”, ähnelt in getwiſſem
Sinne dem neuen Poſtgebäude von Chicago. Sie beſteht
eigent=
lich nur aus einem Schiffsrumpf mit einem langen flachen Dach,
über das lediglich der Kommandoturm und ein Schornſtein
emporragen. Nicht weniger als 106 Flugzeuge ſollen von dieſem
274 Meter langen Deck aus abfliegen und auf ihm landen. Man
ſieht, bis zu welchen Ergebniſſen man ſchon in dem Beſtreben
gekommen iſt, Landungen auf kleinſter Fläche auszuführen.
Aber immerhin iſt das Deck der „Lerington” noch ein Nieſe
gegen das Dach eines Privathauſes.
Für ſehr kleine Dächer hat nun der bekannte amerikaniſche
Techniker Francis Jenkins, der ſich auf dem Gebiete der
Bild=
telcaraphie bereits einen hervorragenden Ramen gemacht hat,
eine neue Vorrichtung konſtruiert. Sie beſteht aus einer
dreh=
baren Plattform, aus einer Art von Drebbühne, die auf dem
Dache angebracht wird. Sie läuft auf zahlreichen kleinen
Nollen, die ſich auf einer kreisförmigen, unter der Plattform
liegenden Schienenbahn bewegen. Die Drehungen werden durch
einen Elektromotor ausgeführt. Vor dem Abflug wird die
Bahn ſo geſtellt, daß das Flugzeug in der paſſenden Richtung
zum Winde abkommt. Auf der Plattform erhebt ſich ein
eigen=
artig geſtaltetes Gerüſt, das eine Art von Katapult darſtellt. Wie
die alte Maſchinenſchleuder der Nömer, das Katapult, einen
Stein in die Luft hinausſchleuderte, ſo ſoll dieſe Einrichtung
dem Flugzeug den nötigen Schrung verleihen, den es ſich
in=
folge der kurzen Bahn nicht ſelbſt geben kann. Das Gerüſt iſt
ſehr hoch. Von ihm führt eine gebogene ſchiefe Ebene herab,
die in ihrem oberen Teil kenvex, dann konkav, dann wieder
konver verläuft und die äußerſt ſteil iſt. Das Flugzeug wird
durch eine wiederum von einem Elektromotor angetriebene
Winde an Stahlſeilen auf die Höhe der ſchiefen Ebene
hinauf=
gezogen. Dann beginnt der Propeller zu arbeiten. Er führt
es über die Ebene herab. Die geringe Anfangsgeſchwindigkeit,
die er ihm verleiht, wird durch die Steilheit der Abflugbahn
ſofort außerordentlich geſteigert, ſo daß es am Ende mit
genü=
gender Schnelligkeit in die freie Luft hinauskommt. Damit es
ſährend der raſenden Fahrt über die kurze ſteile Strecke nicht
ausſpringt, alſo nicht ſeitwärts über den Rand hinunterſtürzt,
läuft es auf Schienen. 1leber die Schienen greift von der Seite
her noch eine Sicherheitsſchiene herüber, die oben über das Rad
in Form eines umgekehrten U herumgebogen iſt. Auf dieſe
Weiſe entſteht eine Art von Kanal, aus dem das Rad erſt im
Moment des Abflugs freigegeben wird. Dann iſt noch eine
dritte Schiene vorhanden, deren vorderer Teil verſtellbar iſt.
Sie dient dazu, das Flugzeug im letzten Augenblick
aufzurich=
ten, und zwar in einem Winkel, der der jeweiligen Stärke des
Windes und den ſonſtigen Umſtänden entſpricht.
Schwieriger als das Abfliegen iſt das Landen auf ſo engem
Raum. Jenkins verſieht das Flugzeug mit einem umkehrbaren
Propeller, alſo mit einer Luftſchraube, deren Flügel auch in
umgekehrter Richtung laufen können. Vor dem Landen wird
auf Rückwärtsdrehung eingeſtellt. Ein anderes Syſtem beſteht
aus einer Plattform, die nach der Mitte zu trichterförmig
ver=
tieft iſt. Das Flugzeug ſetzt auf und fährt in Spiralen um die
Plattform herum. Ihr anſteigender Rand verhindert dabei,
daß es an ihm emporſteigt. So muß es ſchließlich in der Mitte
landen. Auch eine Bremſe mit Hilfe ſtarker, in die Plattform
eingelaſſener Elektromagnete iſt bereits vorgeſehen. Wahrſ
hein=
lich wird man dereinſt nicht ein einzelnes dieſer Syſteme,
ſon=
dern mehrere gleichzeitig zur Anwendung bringen, um die
lan=
denden Flugzeuge raſch und ſicher zu bremſen. Auf alle Fälle
zeigt ſich aber, daß man jetzt die Richtung klar erkannt hat, in
ber die zukünftige Durchbildung des Flugverkehrs in den
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kapelle. e 15.30: Stunde der Jugend. Aus den Kindheitstagen
großer Erfindungen. Mittelſchull. Hering: Die Turbine. Für
Kinder vom 12. Jahre ab. 16.30: Luſtige Muſik. Engleman:
Ouv.=Extrakt. — Ganglberger: Mein Teddybär. — Ochs: s kommt
ein Vogel geflogen. — Strauß: Der Zweikampf, humoriſt. Duett
für Oboe und Fagott. — Vollſtedt: Luſtige Brüder, Walzer. —
„Der tolle Bomberg” von Jol. Winkler. o 18.15:
Vereins=
nachrichten. O 18.40: Uebertr. von Kaſſel: Haus und Garten,
18.55: Uebertr. von Kaſſel. 19.25: Wirtſchaftsmeldungen.
20: Dr. Tilli Edinger: Drüſen. Aeußere Sekretion. O 20.153
Ukrainiſcher Volkschor. O 21 15: Emil Lucka lieſt aus eig. Werken.
D 22.45: Konzert. Ausf.: O. Urag (Cello), R. Merten (Flügel),
Beethoven: Sonate A=dur. — Rubinſtein: Sonate D=dur. —
Griea: Sonate A=moll.
Stuttgart.
Donnerstag, 5. Januar. 12.30: Schallplattenkonzert. 16.15:
Funkorch. Einl.: Elſa Dieterle. O 18.15: Baſtelſtunde. o 18.454
Aerzte=Vortrag: Krankheit eines Ehegatten als Scheidungsgrund,
O 19.15: Schachfunk. O 20: 27. Aufführung der Kammeroper des
des Südd. Rundfunks. „Martha” oder: Der Markt zu Richmond.
Komiſche Oper von Fr. v. Flotow. — Anſchl.: Das deutſche
Gedicht und die deutſche Proſa der letzten 100 Jahre. 5. Die
Ro=
mantiker Achim von Arnim und Clemens Brentano, o 22.45:
Nachrichten.
Berlin.
Donnerstag, 5. Jan. 12.30: Für den Landwirt. o 15.30:
Dr. Zielenziger: Nationalwirtſchaft einſt und jetzt. O 16: Lektor
Colſon: Le Jour des Rois. O 16.30: Emil Frommel zum
100. Geburtst. Vortrag und Rezit.: Th. Kappſtein. O 17:
Un=
gariſche Muſik. Kapelle Emil Rooſz. — Danach: Lortzing: Ouv.
Zar und Zimmermann. — Mendelsſohn: Gondellied. — Schubert:
Moment muſical. — Delibes: Fant. aus Coppelia. — Translateur;
Schlummerliedchen. — Haydn: Serenade. — Strauß: Wiener Blut.
O 19.05: Prof. Großmann: Natürlicher und künſtl. Kautſchut. O 203
Uebertr. aus dem Gr. Schauſpielhaus: „Madame Pompadour”
Operette in 14 Bildern. Muſik von Leo Fall. — Danach:
Tanz=
muſik. Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Donnerstag, 5. Januar. 14: Adele
Lüde=
rißz: Ein Abendeſſen im größeren Kreis mit nachfolgendem Tanz
und Muſikabend. O 14.30: Dr. Berger: Kinderſtunde: Reiſen und
Abenteuer: „Zwiſchen Krokodilen u. Flußpferden‟ 15:
Arbeits=
plan der Hausfrauen. O 15.40: Adele Lüderitz: Kochanweiſungen
und Speiſefolgen. 16: Prof. Kirchberger: Himmelsbeobachtungen
mit bloßem Auge. O 16.30: Dr. Archenhold: Aus der Geſchichte
der Aſtronomie. O 17: Konzert aus Berlin. O 18: Carl Schöffer=
F. Appun, ein deutſcher Forſcher in Venezuela u. Guayana.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: Prof. Eichingers
Kalkzuſtand und Unkrautflora des Ackerbodens. O 19.20: Dr. Braun=
Die neue Jugend im Roman „Eckardſtunde‟. O 20: Berlin: Aus
dem Gr. Schauſpielhaus: Madame Pompadour”. Operette in drei
Akten von Leo Fall. — Anſchl.: Tanzmuſik.
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Seite 24
Donnerstag, den 5. Januar 1928
Nummer 5
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25
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VerTen.8
Nummer 5
R
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A
Donnerstag den 5 Januar 1928
Seite 25
Beginn: Donnerstag früh 8½ Uhr
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Hemden-Zeflr
teils gestreift und kariert . 0.78, 0.68,
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hell- und dunkelgrundig . 1.15. 0.88,
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hubsche Dessins, solide Qualitat 0.98. S0
Sport-Flanell
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1F.
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35
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Größen
15
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000
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ge-
strickt. lange 6
A9=
Form
Große Posten
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Fußball.
Weitere füddeutſche Endſpiel=Termine.
Runde der Meiſier.
Der Spielausſchuß des Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=
Ver=
handes gibt fetzt die weiteren Termine für die Runde der Meiſter
be=
kannt. Die Spicle beginnen vorläufig noch um 2,15 Uhr nachmittags
und werden auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ausgetragen. An
den Orten,, an denen Spiele um die Süddeutſche Meiſterſchaft ſtattfinden,
ſoll nach Möglichkeit zu Gunſten der nicht an den Schlußſpielen beteilig:
ten Vereine in jedem Monat mindeſtens ein Sonntag ſpielfrei gehalten
werden, was unter Umſtänden durch entſprechende Zuſammenlegung der
übrigen Spiele erreicht werden muß.
Vorrunde:
Vorausſichtl.
Ter=
mine d. 2. Rund
15. Januar: Eintracht Frankfurt—Karlsruher FV. 11. März
Wormatia Worms — Sp.=Vg. Fürth
FV. Saarbrücken — Bayern München
Stuttgarter Kickers — SV. Waldhof.
22. Januar: SpVg. Fürth — Eintracht Frankfurt 18. März
Karlsruher FV. — Wormatia Worms
SV. Waldhof — Bayern München
FV. Saarbrücken — Kickers Stuttgart.
29. Januar: Eintracht Frankfurt — FV. Saarbrücken B. März
Wormatia Worms — SV. Waldhof
Kickers Stuttgart — Karlsruher FV.
Bahern München — SpVg. Fürth
5. Feb=uau: SV. Waldhof — Eintracht Frankfurt 1. April
FV. Saarbrücken — Wormatia Worms
Karlsruher FV. — Bayern München
SpVg. Fürth — Kickers Stuttgart.
12. Februar: Eintracht Frankf. — Wormatia Worms 15. April
SV. Waldhof — Karlsruher FV.
Bayern München — Kickers Stuttgart 22. April
SpVg. Fürth — FV. Saarbrücken.
19. Februar: SV. Waldhof — SpVg. Fürth
Das am 1. Januar ausgefallene Spiel WV. Saarbrücken — SV.
Waldhof wird auf den 8. April verlegt.
Oberturnwart Schwarze *
Waſſerball.
„Rot=Weiß‟ Darmſtadt — „Blau=Weiß”
Bochum.
Oherſtudienrat Max Schwarze,
ſeit 1926 Oberturnwart der Deutſchen Turnerſchaft, iſt 54jährig in
Dresden geſtorben. Der verdienſtvolle Führer des deutſchen
Sport=
lebens hat ſich auch als Turnſchriftſteller hervorgeten.
„Troſtrunde” (Runde der Zweiten und Dritten).
Vorrunde der Gruppe Südoſt.
8. Januar: Union Böckingen — VfR. Fürth; VfB. Stuttgart —
Phönix Karlsruhe; ſpielfreier Tag für München. 15. Januar: 1. FC.
Nürnberg — München 1860; VR. Fürth — VfB. Stuttgart; SC.
Frei=
burg — Union Böckingen; Wacker München — Phönix Karlsruhe;
ſpiel=
freier Tag für Karlsruhe. 22. Januar: 1. FC. Nürnberg —
Freibur=
ger SC.; München 1860 — VfR. Fürth; Union Böckingen — Wacker
München; fpielfreier Tag für Stuttgart. 29. Januar: VfB.
Stutt=
gart — Wacker München; Union Böckingen — 1. FC. Nürnberg; SC.
Freiburg — V R. Fürth; Phönix Karlsruhe — München 1860;
fpiel=
freier Tag für Nürnberg=Fürth. 5. Februar: Wacker München —
1. FC. Nürnberg; VfB. Stuttgart — München 1860; SC. Freiburg —
Phönix Karlsruhe. 12. Februar: 1. FC. Nürnberg — VfR. Fürth;
Phönix Karlsruhe — Union Böckingen; VfB. Stuttgart — SC.
Frei=
burg. 19. Februar: München 1860 — SC. Freiburg; Union
Bök=
kingen — VfB. Stuttgart; VfR. Fürth — Wacker München; ſpielfreier
Tag für Stuttgart, Karlsruhe. Nürnberg. 26. Februax: VfB.
Stutt=
gart — 1. FC. Nürnberg; VfR. Fürth — Phönix Karlsruhe;
ſpiel=
freier Tag für München. — Auch dieſe Spiele beginnen vorläufig noch
um 2.15 Uhr und werden auf den Plätzen der erſtgenannten Mannſchaften
ausgetragen.
Der Sport am „Dreikönigstag”
Pol. Sportverein I — A. S.C. Darmſadt
I. Mannſchaft.
Der Tag der „Heiligen drei Könige” (6. Januar) wird zwau nur
in Gebieten mit überwiegender katholiſcher Bevölkerung offiziell als
Feiertag gehalten, aber in dieſem Jahre bringt er auch in anderen
Gebieten Sportereigniſſe von großer Bedeutung.
Zum letzten Verbandsſpiel in der diesjährigen Spielfgiſon empfängt
der Polizeiſportverein Darmſtadt die erſte Mannſchaft des Akademiſchen
Sportklubs auf ſeinem Platz um 15 Uhr. Die Polizeimannſchaft, die in
letzter Zeit ſehr ſtark aufgekommen iſt, wird alles verſuchen, das letzte
Verbandsſpiel für ſich zu entſcheiden, und — das Torverhältnis zu
ver=
beſſern. Wohl gelang es ihr, das Vorſpiel auf dem Hochſchulplatz mit
6:3 Toren zu gewinnen. Aber als Gradmeſſer der Spielſtärke der beiden
Mannſchaften konnte das Ergebnis dieſes Spieles nicht angeſehen
wer=
den, weil die Beſchaffenheit des Platzes durch das Froſtwetter ein
Ent=
falten der Kräfte nicht zuließ. Die Akademiker werden der
Polizeimann=
ſchaft den Sieg nicht leicht machen. Die beiden Mannſchaſten bieten
Ge=
währ genug, für ein anſtändiges, ſchönes Spiel, ſo daß ein Beſuch ſich
lohnen wird.
Die 2. Mannſchaft muß zum Pokal=Endſpiel nach Biebesheim und
wird, wenn ſie die gleichen Leiſrgen zeigt, wie im Sipel gegen
Gries=
heim, das ſie mit 10:1 für ſich entſcheiden konnte, mit dem Titel eines
Pokalmeiſters nach Hauſe zurückkehren. Vorausgeſetzt, daß ſie den
nöti=
gen Siegeswillen mitbringt.
Der Vevein für Leibesübungen „Rot=Weiß‟ Darmſtadt hat, wie
be=
leits bekannt, am Donnerstag, abends halb 9 Uhr, den
Schwimverein „Blau=Weiß” Bochum als Gaſt. Nur ſelten kommt es
zo=, daß Vereine aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland, die zu dem
Kreis 9 des deutſchen Schwimverbandes zählen, ihren Weg hierher
finden. Nur die Zeitungsberichte bringen uns öfters Kunde von dort,
die darauf hinweiſen, daß gerade im Kreiſe 9 eine rege ſchwimmſportliche
Betätigung herrſcht, ja dieſer Kreis ſogar zuſammen mit Magdeburg
und Leipzig als die Schwimmerhochburg gilt. In den letzten Jahren
haben die dortigen Leiſtungen immre mehr aufhorchen laſſen, und
Namen wie Küppers, Derichs, Leidig, Handſchuhmacher, Schrader,
Ge=
ſchwiſter Rehborn uſw. haben ſogar im Auslande einen guten Klang.
Aber nicht vur im Schwimmen, auch im Waſſerball ſtehen die Vereine
im Rheinland und Ruhrgebiet an maßgebender Stelle. „Sparta” Köln,
„Weſtphalen” Dortmund, „Gut=Naß” Elberfeld ſind Namen mit Klang,
wozu ſich auch „Blau=Weiß” Bochum mit Recht zühlen kann.
Die weite Entfernung verhindert leider, daß ſüddeutſche Vereine
öfters mit obige Gegnern zuſammentreffen; aber wo dies geſchab,
konnten die Ruhr= und Rheinleute faſt ſtets ihre Ueberlegenheit beweiſen.
Es iſt erfreulich, daß der Schwimmverein „Blau=Weiß” Bochum die lange
Reiſe nicht ſcheute und auch einmal ſeinen Weg nach Süddeutſchland
führte. Seine Rundfahrt wird ihn mit maßgebenden Vereinen unſerer
nächſten Umgebung zuſammenbringen. Am Montag war er zunächſt
Gaſt bei dem Schwimmverein Bonn, dann ging die Reiſe den Rhein
aufwärts weiter, wo er mit bekannten Vereinen in Wiesbaden,
Maun=
heim, Heidelberg, Karlsruhe uſw. zuſammentraf. Dem V.f. L. Rot=Weiß
iſt es gelungen, Blau Weiß Bochum ebenfalls zu einem Start in
Darm=
ſtadt zu verpflichten. Ueber das Spiel ſelbſt kann man wenig ſagen,
dazu kennt man die Gäſte doch zu wenig. Rot=Weiß, das natürlich in
ſtärkſter Aufſtellung antritt, wird ſich aber gehörig ſtrecken müſſen, um
ehrenvoll abzuſchneiden. Im Sturm ſpielen zwei talentierte Stürmer,
von denen man abwarten muß, wie ſie mit dem ſchweren Gegner fertig
ſverden. Wenn Merz und Hanſt ihre Schußkraft, die ſich durch das
an=
haltende Training ſtark gebeſſert hat, anwenden können, ſo ſollten auch
die Darmſtädter, zumal ſie im eigenen Bade ſpielen, nicht ohne
Tor=
gewinn das Spiel beenden, d. h. wenn die eigne Verteidigung auf der
Hut iſt. Trotzdem rechnen wir mit einem Sieg der Bochumer, die ohne
Zweifel die größere Routine beſitzen, was gerade in der Halle am
mei=
ſten in das Gewicht fällt, wo es ſchlecht möglich iſt, einem achtpaſſenden
Gegner duuchzugehen. Daß Blau=Weiß die Tage vorher mit den
ſtärk=
ſten Vereinen in unſerer Umgebung zuſammentrifft, fördert außerdem
ohne Zweifel ihre Stärke, da ſie die hier heimiſche Spielweiſe, die vor
der dortigen etwas abweicht, kennen lernen und ſich danach einſtellen kann
Wir erwarten alſo einen ſpannenden Kampf. Als Schiedsrichter iſt Here
Leyerzapf von Jungdeutſchland eingeladen, der für eine gerechte
Spiel=
leitung bürgt.
Vor dem Spiel gegen Blau=Weiß Bochum trifft eine kombinierte
Jugendmannſchaft von Rot=Weiß auf die 1. Jugendmannſchaft des
Darmſtädter Schwimmklubs Jungdeutſchland, die ſich in
un=
eigennütziger Weiſe zur Verſchönerung des Abends zur Verfügung ſtellte.
Da die Rot=Weiß=Jugend ohne ihre drei beſten Spieler Merz, Hanſt
und Gimbel antritt, die zur Verſtärkung in der erſten Mannſchaft gegen
die Bochumer mitwirken, ſo darf man die Jungdeutſchlandmannſchaft
wohl als die etwas beſſere Fünf anſehen. Auch hier iſt ein ſpannendes
Spiel zu erwarten, haben ſich doch dieſe beiden Darmſtädter
Jugend=
manmſchaften ſchon immer intereſſante Sipele geliefert.
Zu Ehren der Gäſte aus dem Ruhrgebiet wäre eine volle Halle
wwünſchenswert.
Beim Olympia Auswahlſpiel in München
wird der DFB. mit einer aus den nachſtehend aufgeführten 14 Spielern
zuſammen geſetzten „Deutſchen Elf” auf eine ſüdbayeriſche
Kombina=
tion treffen. Die 14 Auserwählten ſind: Stuhlfauth, Kalb, Kugler,
Reinmann (alle 1. FC. Nürnberg), Leinberger, Hagen, Kraus (SpVg
Fürth), Rutz (VfB. Stuttgart), Hofmann (Bayern München),
Zeil=
felder (VfL. Neckarau), Schübel (Union Böckingen), Hofmann (Meerane),
Martvig (Tenis=Boruſſia), Helmchen (Brandenburg Kottbus).
Sild=
bayern ſtellt der „Deutſchen Elf” die folgende ſtarke Kombination
ent=
gegen: Tor: Ertl (Wacker München); Verteidigung: Falk (Wacker),
Kutterer (Bayern München); Läufer: Weber, Huras (beide Wacker),
Nagelſchmitz (Bayern München); Sturm: Stiglbauer, Hornauer (beide
München 60), Kraus (Schwaben Augsburg), Schmib 2 (Bayern),
Hör=
miller (Wacker). In dieſer Elf findet man nur wenige Leute, die nicht
auch ſchon für den DFB. international geſpielt haben. Die Mannſchaft
wird zwveifelsohne für die „Deutſche Elf” einen ſehr ſchweren Gegner
abgeben und nicht leicht zu bezwingen ſein. Wir halten es ſogar für
dur haus möglich, daß die „Südbayern” den Kampf gewinnen können.
Ueber den Wert dieſer Olympia Uebungsſpiele, die ja am
Sonn=
tag in Nürnberg fortgeſetzt werden, gehen die Meinungen auseinander.
Im Intereſſe einer guten Vorbereitung unſerer Olympia=Elf kann man
aber dennoch nur wünſchen, daß dieſe beiden Uebungsſpiele wenigſtens
einen Erfolg bringen möchten, der den Aufwand lohnt.
Im übrigen bringt der Tag in Süd= und Weſtdeutſchland eine
Reihe von Freundſchaftsſpielen. Sehr bedeutend iſt allerdings das
Privatſpielprogramm nicht, da die meiſten führenden Mannſchaften
ſich mit Rückſicht auf den Sonntag, der ſchwere Punktekämpfe bringt,
Schonung auferlegen. — In der Gruppe Württemberg
wer=
den einige reſtliche Verbandsſpiele ausgetragen. Die
Stutt=
garter Sportfreunde ſpielen gegen den VfR. Heilbronn und der VfN.
Gaisburg gegen den FV. Zuffenbauſen. Die Austragung des letzteren
Spieles iſt allerdings noch fraglich.
Sportverein Darmſiadt 98 —
Polizeiſport=
verein Wiesbaden.
Der Kampf um die Eurepameiſterſchaft im Halbſchwergewicht
zwiſchen dem Titelhalter Max SchmelingDeutſchland und ſeinem
Herausforderer Bonaglia=Italien, der am Freitagabend im Berliner
Sportpalaſt zum Austrag kommt, bewegt ſchon ſeit Wochen die
Box=
ſportfreunde des alten Erdteiles und auch in Amerika ſieht man mit
Intereſſe dem Ausgang des Kampfes entgegen. Max Schmeling,
Deutſchlands erfolgreichſter und auch wohl zukunftsreichſter Boxer
ver=
teidigt hier zum erſtenmale und auch ſicher zum letztenmale die im
Vor=
jahre errungene Europameiſterſchaft. Es macht dem Deutſchen ſchon
lange große Mühe, ſein Gewicht zu halten und ſeine Ueberſiedelung
ins Schwergeſicht iſt wohl nur noch eine Frage von Wochen.
Schme=
ling hat ja auch bereits den deutſchen Schwergewichtsmeiſter zum
Litel=
kampf herausgefordert und will, ſofern er auch dieſes Ziel erfolgreich
baſſiert hat, nach der Europameiſterſchaft im Schwergewicht greifen.
Nachdem die Handballmannſchaft des Sportvereins 98 die ganze Zeit
auf auswärtigem Gelände ihre Verbandsſpiele abſolvieren mußte, wird
an den beiden nächſten Sonntagen die Mannſchaft des Süddeutſchen
Mei=
ſters in Darmſtadt antreten. Die beiden Spiele gegen Polizeiſportverein
Wiesbaden und V.f.R. Schwanheim werden endgültig die Entſcheidung
barüber bringen, ob auch in dieſem Jahre die 98er den Titel „
Frauk=
furter Verbandsmeiſter”, für ſich in Anſpruch uehmen können. Selbſt
wenn man das durch fkandalöſes Verſchulden von ſeiten des V.f.N.
Schwanheim abgebrochene Spiel am erſten Weihnachtsfeiertag den
Darmſtädtern nicht als gewonnen anrechnet, obwohl zu erwarten ſteht,
daß eine einſichtige Behörde nicht auf eine Spielwiederholung erkennen
wird, bedarf es bei dem derzeitigen Tabellenſtand neben eines Sieges
gegen die Polizei Wiesbaden nur eines Remis gegen Schwanheim, um
ſelbſt bei einer Spielwiederholung und Spielverluſt in Schwanheim den
98ern endgültig die Verbandsmeiſterſchaft zu verſchaffen. Es iſt alſo
aller Anreiz dafür gegeben, daß die Darmſtädter in den beiden
bevor=
ſtehenden Spielen das geſamte ſpieltechniſche Können aufbieten, um die
letzten, noch notwendigen Punkte unter Dach und Fach zu bringen.
Allerdings darf nicht überſehen werden, daß ſowohl der
Polizei=
ſportverein Wiesbaden als auch der V.f.N. Schwanheim ernſthafte
Geg=
ner der 89er ſind. Gerade das Spiel am nächſten Sonntag darf
keines=
wegs unterſchätzt werden. Die Wiesbadener Poliziſten ſind im Verlauf
der diesjährigen Verbandsſpiele bisher die einzigen geweſen, die einen
Punktgewinn gegen die Darmſtädter erzielen konnten. Bekanntlich
en=
dete das Vorfpiel in Wiesbaden 3:3, nachdem die Kurſtädter bis kurz vor
Spielende ſogar mit 3:2 in Führung gelegen hatten. Dieſes Reſultat
wirkte damals ſenſationell, zumal am Sonntage vorher die 98er im
Pokalſpiel auf eigenem Gelände gegen denſelben Verein einen glatten
8:0 Sieg erzielen konnten, der jedoch wohl nur dadurch möglich war,
daß Wies aden für ſeine beſten Leute Erſatz einſtellen mußte. In
Wiesbaden war dann die Mannſcha”t ein vorzüglicher Gegner, der ins
beſondere durch ein glänzendes Stürmerſpiel zu gefallen wußte; damals
war der frühere Kaſſeler Poliziſt Padve die treibende Kraft. Dicſe
Stürmerlinie wurde in der Zwiſchenzeit durch Herber, früher
Nolizei=
ſportverein Frankfurt, noch weſentlich verſtärkt. Zurzeit ſteht Polizei
Wiesbaden am vierten Tabellenolatz, dicht hinter Nolizei Bahenhauſen.
Hätten die Wiesbadener zu Beginn der Verbandsſpiele dieſelbe
Smel=
ſtärke aufzuweiſen gebabt wie zurzeit, ſo kätten ſie zweifellos bei
Ver=
gebung der Meiſterſchaft ebenkalls ein ernſtes Wort mitgeſprochen. Das
vor einigen Wochen in Schwanheim erzielte Unentſchieden (1:1) läßt die
Wahrbeit der Tatſache erkennen, daß die Palizei Wiesbaden beute eine
der ſtärkſten Mannſchaften des Frankfurter Verbandes iſt. Wollen alſo
die Drmſtädter ſich nicht woch kurz vor dem Ziel ihre herech ioten
Meiſterſchaftsboffnungen zerſtören laſſen, ſo tun ſie aut daran, das
Seiel ſo ernſt und ſchwer zu nebmen, wie es tatfächlich iſt. Beherzigt
man dies, dann ſollte allerdings bei normaler Spielgbwicklung eine
er=
neute Ueberraſchung assgeſchloſſen ſein.
Die Witterungslage iſt zwar für den Winterſport evvas günſtiger
geworden, aber nach wie vor liegt in den deutſchen Gebirgen zu wenig
Schnee, um eine reibungsloſe Durchführung aller für den 6. Januar
geplanten Veranſtaltungen zu gowähren. Angeſetzt ſind für den
6. Januar: Ausſcheidungskämpfe der Deutſchen Olympia=Skimannſchaft
in Oberſtaufen; Südweſtdeutſche Eislaufmeiſterſchaften in
Schwennin=
gen; Olympia=Ausſcheidungskämpfe der Deutſchen Bobfahrer in
Schrei=
berhau und Krummhüübel; ein Jugend=Ski=Tag in Wildbad und einige
weitere kleinere Veranſtaltungen.
71 Meter — Skiſprung in Pontreſina!
Ganz hervorvagende Leiſtungen wurden bei den Neujahrs=
Ski=
ſeringen auf der großen Bernina Sprungſchanze in Pontreſina erzielt.
Hier zeigten die ſchweizeriſchen Olympia=Kandidaten, daß ſie bereits
ausgezeichnete Trainingsarbeit geleiſtet haben und ſich ſchon in beſter
Kondition befinden. In der erſten Serie wartete der junge Trofani=
Gſtaad mit einem Sprung von 63 Meter Weite auf. In dem
Beſtre=
ben, dieſe Leiſtung zu überbieten, kam es im zweiten Gang zu
mehr=
facleen Stürzen, von denen gerade die Beſten betroffen wurden. So
vollführte Trojami einen Sprung von 665 Meter Weite, allerdings
nicht geſtanden. Nun ſollte aber die Senſation kommen. Der
Nor=
weger Lidlegaard legte in der dritten Serie eine Weite von 69 Meter
vor, und dann löſte ſich die prachtvolle Geſtalt von Trojani vom
Sprunghügel ab. In wunderbarer Haltung gelang ihm unter dem
Jubel der Zuſchauer ein geſtandener Sprung von 71 Meter Weite,
eine Leiſtung, die in der Schweiz bisher einzig daſteht. Als Sieger
aus dem Wettbewerb ging bei gleichmäßig guten Sprüngen von 60. 62
und 59 Meter Weite Sepp Mühlbauer=St. Moritz mit Note 16.149
hervor. Die weitere Placierung war: 2. David Zoga Aroſa Note
15.902 (56 5 61, 63 Meter); 3. Feuz=Laufanne Note 15,819 (54, 61. 62,5
Meter); 4. Stephan Lauener=Wengen Note 15 499 (52, 62,5, 62,5 Mtr.);
5. Trojani=Gſtaad Note 15,305 (63, 66,5 geſtürzt, 71 Meter).
Ein Tennisländerkampf Deutſchland—Frankreich iſt in dieſem Jahre
wegen Ueberlaſtung des franzöſiſchen Terminkalenders nicht möglich.
Der Kölner SC. 99 ſchloß die Gaſtſvielreiſe ſeiner Hockeyelf in
Frankreich mit drei Siegen ab. Racin, Club de France wurde 4:2,
UAJ. Paris 4:0 und FC. Rouen 4:1 abgefertigt.
Henri Cochet gewann das Pariſer Hallentennisturnier im Endſpiel
gegen den Dänen Axel Peterſen.
80 Automobilfahrer beteiligen ſich an der vom 18. bis 22. Januar
ſtattfindenden Sternfahrt nach Monte Carlo.
Wetterbericht
Witterungsausſichten für Freitag, den 6. Januar
(nach der Wetterlage vom 4. Januar).
Meiſt wolkiges Wetter, Temperaturen vielfach über dem
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Donnerstag, den 5. Januar
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Dezember 1927 hat die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effekten um 746 auf 3300,4 Mill. RM. zugenommen. Die Zunahme
ent=
fällt mit 711 Mill. RM. auf die B=ſtände an Wechſeln und Schecks, die
auf 3128,7 Mill. RM. angcwachſen ſind. Die Lombardbeſtände haben ſich
um 34,2 Mill. RM. auf 78,3 Mill. RM. erhöht, während die Anlagen
in Effekten wit 93,4 Mill. RM. annähernd unveränder geblieben iſt.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheien zuſammen ſind 124,1 Mill.
Reichsmark in den Verkehr gefloſſen; im einzelnen erhöhte ſich der
Um=
lauf an Reichsbanknoten um 517,7 Mill. RM. auf 4564 Mill. RM.,
der=
jenige an Rentenbankſcheinen um 6,4 Mill. auf 716,2 Mill. RM.
Dem=
entſprechend ſind die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf
23,6 Mill. RM. zurückgegangen. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf
ſtellte ſich unter Einbeziehung von zirka 830 Mill. RM. Scheidemünzen
und zirka 190 Mill. RM. Priratbanknoten auf rund 6300 Mill. RM.
gegen rund 5830 Mill. RM. Ende 1926. Die fremden Gelder zeigen mit
779,1 Mill. RM. einen Zuwachs um 211,7 Mill. RM. Die Beſtände an
Gold= und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt ſtiegen um 6,6 Mill. auf
2146,6 Müll. RM., und zwar der Beſtand an Gold um 4,1 auf 1864,6
Millionen Reichsmark. Die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um
2,5 Mill. auf 282,0 Mill. RM. Die Dechung der Noten durch Gold allein
betrug 40,9 Prozent gegen 46,0 Prozent in der Vorwoche und 49,0 Proz.
Ende 1926, die dunch Gold und deckungsfähige Deviſen 47,0 Prozent in
der Vorwoche und 62,9 Prozent Ende 1926.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Januar.
Unter dem Eindruck des Reichsbankausweiſes ſür die letzte
Dezember=
woche, der die allerdings erwartete Rekordbeanſpruchung des Inſtituts
zum Jahresende anzeigt, kam die Aufwärtsbewegung an der Börſe
heute zum Stillſtand. Die Tendenz war überwiegend etwas ſchwächer,
da die Spekulation, wie es ſich an der geſtrigen Abendbörſe gezeigt hatte.
weiter zu Realiſationen ſchritt. Die Berliner Arbitrage ſoll ziemlich
viel Material auf den hieſigen Markt geworfen haben, das jedoch noch
verhältnismäßig glatt aufgenommen werden konnte, da wieder einige
Publikumsonders vorgelegen haben dürften. Bei der ſtarken Beachtung,
die der Reichsbankausweis fand, blieben die verſchiedenen günſtigen
Konjunkturberichte faſt ohne Einfluß. So wurde der Marktbericht des
Röhvenverbandes nur wenig beachtet, ebenſo die Handelskammerberichte
für Dezember und der Marktbericht der Metallwareninduſtrie. Ferner
blieben die Beilegung des Konfliktes bei der Durchführung der
Arbeits=
zeitverordnung und der große neue ruſſiſche Röhrenauftrag für das
deutſche Röhrenſyndikat ohne ſichtliche Wirkung. Das Ceſchäft war
weſentlich ſtiller als an den Vortagen. Bei der erſten Kursfeſtſetzung
ergaben ſich gegen die geſtrige Abendbörſe überwiegend Abſchwächungen
von 1 bis 2½ Prozent. J. G. Farben eröffneten knapp behauptet.
Scheideanſtalt aber ſtark angeboten und 4 Prozent ſchwächer.
Elektro=
werte lagen bis 2½ Prozent niedriger, Geſ.f.El. aber minus 3½
Pro=
zent. Am Montanmarkt erhielt ſich ſür Mannesmann einiges
Inter=
eſſe bei behauptetem Kurs. Kaliwerte waren etwas gefragt und bis
2½ Prozent feſter. Bis 1½ Prozent anziehen konnten Nütgerswerke,
Südd. Zucker und Zellſtoff Aſchaffenburg. Am Rentenmarkt lagen
deutſche Anleihen etwas niedriger. In Türken war ziemlich lebhaftes
Geſchäft bei Kursbeſſerungen, namentlich ſür Anatolier.
Im weiteren Verlaufe verſtärkte ſich das Angebot und die Kurſe
gaben allgemein 1 bis 2 Prozent nach. Am Geldmarkt machte die
Er=
leichterung Fortſchritte. Tagesgeld war zu 6 Prozent reichlich
ange=
boten. Am Deviſenmarkt lag das Pfund etwas ſchwächer. Man nannte
Mark gegen Dollar 4,195, gegen Pfunde 20,460, London=Kabel 4,8807
Mailand 92,40, Paris 124,02, Madrid 28,28.
Die Abendbörſe hatte immerhin noch lebhaftes Geſchäft, doch ſetzte
ſich die Abſchwächung ellgemein fort. Kursruckgäuge von 1—1½ Proz.
waren an den Hauptmärkten zahlreich. Beſonders in der Farbenaktie
kam größeres Matcrial heraus, ſodaß der Kurs vovübergehend 1,5 Proz.
ſchwächer lag. Auck Mannesmann=Aktien ſtärker abgegeben. Im
Ver=
lauf wurde die Haltung jedoch ſehr widerſtandsfähig, da man am
Donnerstag eine engliſche Diskontermäßigung erwartek. Man ſah zum
Sihluß zu den erſten Kurſen durchveg wieder Käufer. Im Einzelnen
nannte man: Commerzbank 171, Danat 235,75, Metallbank 142,
Har=
pener 198,5, Klöckner 128.75, Mannesmann 158,5, Phönix 101,5,
Rhein=
ſtahl 183, Stahlverein 107, Hapag 149,75, Nordd. Lloyd 155,5, AEG.
172,5, Daimler 93,5, Licht und Kraft 210, Farben 282,5, Gesfütrel 282,
Holzuann 146,25, Rütgers 98,5, Schuckert 190,5, Siemens Halske 296,5.
Zellſtoff Waldhof 271.
Die Frankfurter Abenddebiſen zeigten kaum Veränderungen.
London gegen Paris 124,02, gegen MNailand 92,42½, gegen New York
4.88 1½, gegen Holland 12,08½, gegen Madrid 28,25, gegen Zürich
25,28½, Pfunde gegen Mark 20,45½, Dollar gegen Mark 4,1915.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 4. Januar.
An der heutigen Börſe machte ſich eine Reaktion auf die ſtarken
Kursſteigerungen der letzten Tage bemerkbar, die ſeitens der
Spebula=
tion als etwas überhitzt angeſehen wurden und dieſer zu Realiſationen
Veranlaſſung gaben. Trotzdem war die Stimmung durchaus
zuverſicht=
lich und die Kursgeſtaltung nach unſichevem, überwiegend ſogar
ſchwäche=
rem Beginn ſpäter wieder freundlicher. Die ſcharfe Anſpannung des
Reick,sbankſtatuts am Jahrestermin wurde nicht einheitlich beurteilt, gab
aber zu größeren Bedenken keine Veranlaſſung. Man betonte
dem=
gegenüber vor allem die inzwiſchen lebhaft in Gang gekommene
Ent=
ſpannung am Geldmarkt und die Tatſache, daß vor allem am
Wechſel=
markt faſt nur die Reichsbank als Abgeber auftritt, während die
Groß=
banken ihre Weſel im eigenen Portefeuille behalten. Die
Monats=
berichte der Preußiſchen Handelskammer befriedigten wegen der
Feſt=
ſtellung, daß ſich die wirtſchaftliche Lage noch auf der bisherigen Höhe
halte. Die am Ende der erſten Stunde eingetretene allgemeine
Befe=
ſtigung der Aktienkurſe ging von J. G. Farbeninduſtrie aus. Die Aktien
dieſer Geſellſchaft wurden von intereſſierter Seite im Hinblick auf die
bevorſtehende Hauptverſammlung gekauft. Die Provinz und das
Aus=
land nahmen wieder Käufe in Elektrowerten und J. G. Farben vor,
allerdings nicht in dem bisherigen Umfang. Das Rheinland zeigte
In=
tereſſe für Röhrenwerte, vor allem Mannesmann, unter Hinweis auf
die günſtige Entwicklung des Röhrengeſchäfts. Starke Beachtung fand
in erſter Linie der überraſchend glatte Abſatz der achtprozentigen
Pfand=
briefe der Preußiſchen Zentralbodenkreditbank, woraus man Schliiſſe
auf eine günſtigere Geſtaltung des Realkreditmarktes zog. Am
Geld=
markt war Tagesgeld mit 5½—7½ Prozent flüſſig. Monatsgeld ſtill,
8½—9. Warenwechſel zirka 7½. Im Deviſenverkehr zog Spanien in
London auf 28,23 an. Stockholm in London ſchwächer, 18,1125, London
gegen New York 4,8805, New York gegen Berlin 4,1912.
Im weiteren Verlaufe trat eine allgemeine Abſchwächung der
Aktien=
kurſe ein, die 3—5 Prozent und bei den ſchweren Terminaktien bis
7 Prozent (Ver. Glanzſtoff) betrug. Die Platzſpekulation war
ver=
ſtimmt, weil eine weitere Ermäßigung des Privatdiskonts nicht eintrat
und nach dem Reichsbankausweis die Hoffnung auf eine Herabſetzung
des Reichsbankdiskonts vorläufig aufgegeben werden mußte. Es
fan=
den zum erſten Male ſeit einiger Zeit wieder Blankoverkäufe ſtatt, denen
keine nennenswerte Aufnahmeneigung gegenüberſtand. Neubeſitzanleihe
15,87, Schultheiß minus 6, Oſtwerke minus 6, Privatdiskont 6¾ Proz.
Bis zum Schluß der Börſe trat keine weſentliche Veränderung in
der Haltung der Börſe ein. An der Nachbörſe war die Tendenz
unein=
heitlich. Hder und da zeigten ſich bei emigen Papieren jedoch wieder
Kurserhöhungen in mäßigem Umfange. Im allgemeinen konnte ſich das
Kursniveau jedoch knapp behaupten. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a.
folgende Kurſe: J. G. Farben 284,75, Deſſauer Gas 179, Deutſche Erdöl
139, Holzmann 147,5, Oſtwerke 364, Schultheiß 414, Ver. Glanzſtoff 594,
Zellſtoff Waldhof 271,5, Ver. Stahlwerke 107,75, Rheinſtahl 184,25,
Mannesmann 158,75, Ludw. Loewe 262, Gesfürel 284,25, Siemens 296,5
Schuckert 191, A. E. G. 172,75, Elektr. Licht und Kraft 211, Commerzbank
187. Danatbank 235, Deutſche Bank 168, Dvesdener Bank 162,5, Hapag
150, Nordd. Lloyd 155,5, Chade 571, Sbenska 410, Ablöſungsſchuld,
Reihe I und II 52,30, dto. Reihe III 56,20, Neubeſitz 15,90.
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WittenerGußſtahl. 64.— 58.— 218.— 215.5 Wanderer Werke... 240.— 242.5
Deviſenmarkt.
3. 1. 4 1. 3. 1. Geld Brief ! Geld / Brie Geld Brief/ Geld Brie Kelſing lors. 110.537 10.557 1 10.536 10.556)Italien .. b2.14 l22.18 2.13 e2.17 Aien... . . . . . /59.13 59.25 59.14 59.26 Paris .... Prag ..... .. . 112.407 12.427 112.407 12.4171 Schweiz ... Budapeſt ... / 73.23 73 37 73 23/ 73.371 Spanien.. Sofia ....... / 3.022/ 3.028 3.027/ 3.033/ Lanzig Kolland. . . . . . 1 169 07 169.41 1 169.06 169.40/Fapan. Lslo ... . . . . . /111.39111.61 1111.34 111.561Rio de Janeiro. 1 0.503/ 0.505/0.503 0.505 Aopenhagen. /112.26 112.48 112.54 112.48/Jugoflavien ... / 7.390/ 7.4041 7.390/ 7.404 Stodholm. . 112.79 113.01 rt2.79 113 o9Portugal .. 20.64 20.68/ 20.64 20.68 Lonoon. . . . . . 20.433 20.473 1 20.43 20.47 LAthen .... . . . . / 5.614/ 5.626/ 5.569 5.581 nos Aires / 1.789 1.793.) 1.789/ 1.793/Konſtantinopel. 1 2 179/ 2.1831 2.1811 2 185 New York ... V4 18654 1945 1 4.1870 4.1950/Kanada.. 16.48 16.52 H6.475 16.515
183 835 80.995180.82 80 98
72.231 72.37/ 72.25 72 39
sr. :2/ 81.88/ 81.71/ 81.87
1.962/ 1.966/ 1 963/ 1.967
4 178/ 1.186/ 4.178 4.196
Belgien...
58.53 (58.65 58.53 (58,65 JUruguan
4.336/ 4.344/ 4.336 4.344
Zur Stabiliſierung der Lira. Da nach dem letzten Miniſterrat, in
dem die Stabiliſierung der Lira beſchloſſen wurde, vielfach die Ausgabe
von Goldmünzen erwartet wird, erklären einige Blätter, daß die in
dem Dekret enthaltenen Bemerkungen, die ſich auf die ſpäteren
Be=
ſtimmungen über die Prägung von Goldmünzen beziehen, nicht
unbe=
dingt auf die Ausgabe von Goldmünzen abzielen; vielmehr werde nichts
an dem im Umlauf befindlichen Silber= und Papiergeld geändert
wer=
den. Wenn aber, wie anzunehmen ſei, das Schatzamt ſich dennoch
ent=
ſchließen ſollte, Goldmünzen zu prägen, ſo würde für 100 Lire eine
Münze von 7,919,052 Gramm Feingold geprägt werden.
Die Frage der Zweckmäßigkeit
der Frankfurter Meſſe.
Die Induſtrie= und Handelskammer Frankfurt a. M.=Hanau hatte die
Preſſe zu einer Beſprechung eingeladen, um ſie über ihre
Stellung=
nahme zur Meſſefrage zu unterrichten; die Gründe, die es der Kammer
als drimgend erforderlich erſcheinen laſſen, nach wie vor für die
Franck=
furter Meſſe einzutreten, wurden dabei von der Handelskammer in
folgender Erklärung zuſammengefaßt:
1. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Inflationszeit und der
Stabi=
liſierungskriſe können keine Grundlagen fü.r die Beurteilung der
Be=
deutung der Frankfurter Meſſe bilden. Hier handelte es ſich nicht um
normale Stadien eines Konjunktur= bzw. Kriſenablaufs, ſondern um
außergewöhnliche Vorgänge, die über die Struktur einer Meſſe und ihre
natürlichen Grundlagen kein zuverläſſiges Urteil ermöglichen. Erſt das
Ergebnis des Jahres 1927 kann zur Beurteilung ihrer
Entwicklungs=
fähigkeit herangezogen werden.
2. Die Frankfurter Meſſen des Jahres 1927 haben bewieſen, daß
ſich die Meſſe in beſtimmten Branchen einen feſten Ausſteller= und
Ein=
käuferkreis erworben hat, der eine geſunde Grundlage für eine
aus=
ſichtsreiche Entwicklung der Meſſen bildet. Dabei iſt in Betracht zu
ziehen, daß die Zerſplitterung des Meſſeweſens bedeutende nach
Frank=
furt a. M. gerichtete Wirtſchaftsgruppen veranlaßt hat, von der
Be=
ſchichung von Meſſen ſolange abzuſehen, bis eine Verſtändigung unter
den Meſſen erfolgt iſt. Hienüber ſind die Verhandlungen noch nicht
ab=
geſchloſſen. Wenn auch die Vorrangſtellung von Leipzig unbeſtritten
iſt, ſo wird doch von führenden Kreiſen der Wirtſchaft die Anſicht
ver=
treten, daß bei einer normalen Entwicklung der Meſſen der
Aufnahme=
fähigkeit der Leipziger Meſſen ſchon aus techniſchen Gründen beſtimmte
Grenzen geſetzt ſind und neben Leipzig nur die Frankfurter Meſſen den
Charakter einer überregionalen internationaben Muſtermeſſe beanſpruchen
dürfen. Die Verhandlungen im Enquete=Ausſchuß beginnen im Februar.
Von Frankfurt a. M. wird dabei die Forderung erhoben werden, daß
es in beſtimmten Branchen (Schuh und Leder, Textilien, Möbel,
Genuß=
mittel) die Fſhrung erhält; an dieſe Großmärkte würden ſich dann dem
Bedürfnis der Ausſteller und der von ihnen aus dem engeren
Wirt=
ſchaftsgebiet erwarteten Nachfrage entſprechend Regionalmärkte in den
anderen meſſefähigen Branchen anſchließen.
3. Beſenders ausſichtsreich erſcheint die Verbindung von Meſſen mit
wirtſchaftlichen Ausſtellungen. Die bisher von der Frankfurter Meſſe
veranſtalreten Ausſtellungen waren ein voller Erfolg und für die
Ent=
wicklung beſtimmter Wirtſchaftsgruppen richtunggebend, indem ſie neue
Produktionsmethoden vorführten oder zur Erzielung beſonderer Qu
ali=
tätsleiſtung anregten. Es ſei nur auf die Bauausſtellung (
Rationali=
ſierung des Bauweſens), die Ausſtellung von Büromaſchinen (
Verein=
fhchung der Verwaltung kaufmänniſcher Betricbe), die Ausſtellung
Blumen und Früchte (Standardiſierung landwirtſchaftlicher Erz=ugniſſe)
u. a. verwieſen. Dieſe Ausſtellungen haben nicht unweſentlich dazu
beigetragen, daß die Meſſen ſtärker beſchickt wurden und ein
befrie=
digendes Ergebnis erzielt werden konnte.
4. Unter dieſen Umſtänden kann erwartet werden, daß die Meſſen
ſich auch für die Zukunft als eine wirtſchaftlich notwendige
Einrichtung erweiſen werden und es ſich nur um eine Uebergangszeit
handelt, in der ſie auf die Bewilligung von Zuſchüiſſen angewieſen iſt;
dabei erſcheint es als weſentlich, daß trotz der ungünſtigen Zeitumſtande
der Zuſchuß bisher von Jahr zu Jahr herabgeſetzt werden konnte. Das
Beſtehen der Meſſe iſt indes auch aus andeven Gründen, die nicht in
der Meſſe ſelbſt liegen, für Frankfurt a. M. unentbehrlich. Nicht nur,
daß die Werbung der Preſſe den Namen der Stadt Frankfurt in die
Welt hinausträgt und viele in= und ausländiſche Beſucher nach Frankfurt
führt. In den Meſſen hat ſich Frankfurt a. M. vielmehr eine
Organi=
ſation geſchaffen, die Verbindung mit allen wichtigen Plätzen des In=
und Auslandes unterhält und dadurch die wirtſchaftlichen und kulturellen
Beziehungen Frankfurts a. M. fördert. Ohne die Frankfurder Meſſe wäre
der Erfolg der Muſik=Ausſtellung nicht zu erzielen geweſen; bei künftigen
Veranſtaltungen wird immer wieder auf den Apparat der Meſſe
zurück=
gegriffen weuden wiiſſen. Das Beſtehen der Meſſe hat ferner dazu
ge=
führt, daß in Frankfurt a. M. zwiſchenſtaatliche Wirtſchaftsvertretungen
errichtet werden konnten (wie die Niederländiſche Handelskammer, die
Deutſch=Italieniſche und die Deutſch=Türkiſche Handelskammer), die
Frankfurt a. M. zu eimnem Stützpunkt internationaler
Wirtſchafts=
beziehungem gemacht haben.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Schuhfabrik Herz A. G., Frankfurt a. M. Nunmehr beruft die
Geſell=
ſchaft zum 28. Januar eine außerordentliche Generalverſammlung, die
die angehündigte Sanierung zu beſchließen hat. Das Aktienkapital von
1,54 Mill. RM. wird zur Beſeitigung der Unterbilanz und zur
Reſerve=
bildung auf 405 000 RM., alſo durch Zuſammenlegung der St.A. 4: 1
und der V.A. 4:3 zuſammengelegt. Auch wird das Mehrſtimmenrecht
der V.A. beſeitigt. Sodann wird das Kapital um bis zu 875 000 RM.
ab 1. Juli 1228 dividendenberechtigter St.A. auf 1,28 Mill. RM. wieder
erhöht. Davon werden 375 000 RM. den alten Stammaktionären auf die
zuſammengelegten St.A. 1: 1 zu 100 Prozent angeboten. Die veſtlichen
500 000 RM. ſind, wie wir zuverläſſig erfahren, von dem neuen
Groß=
aktionär der Geſellſchaft, Herrn Kaufmann m Firma Aug. Annathan,
Leder A. G., Frankfurt a. M., zu pari feſt übernommen worden.
Wei=
terem Vernehmen nach wird er gleichfalls das in der letzten G. V.
erhal=
dene Aufſichtsratsmandat niederlegen, um in den Vorſtand einzutreten.
An ſeine Stelle wird Herr Felix Bamberger von der gleichen Firma in
den A. R. von Schuh=Herz gewählt werden.
Gransfärter Karsdericht voi 2.Dun. Le4c
Staatspapiere
al Deutſche
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil
„ „III. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
lofungsſcheine .. .
4% Dt. Schutzgeb.=
Arl. ..
b Ausländt iche
5% Bos. E. B. 1914
5%„L.Inv. 1914
½% 139*
% „ 1902
4½ Bosnien
52.5
6.1
43
41.25
2.5
5 % Bulg. Tabak. 02/ 17
4½%Oſt. Staatsr.
v.1913. Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½s% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr
420 Oſt. Goldrente
lr. Innsbr. Abk.
*% „einh. R. (k)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. N.03
4½%„Gold. 13...
O an. kon.
4½ am.05
ürk. (Adm. 03/ 11)
(Bagd.
Bagd. II
unif 1903
4% 1911 Boll. 14.4
4½% Ung St. 1913
4½%
1913
(lt. Tnnsbr. Abk.)
4½% Ung St 1914
4½% Ung St 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
*% Ung. Goldr. . .
4.4
1.5
I/ 15.25
14.7
24
A
ung. Goldr.
(t. Innsbr. Abk.)
4½ ung Staatsr.
v. 10
4½Ung. Kronr.
3% Ung. Eiſ. Tor .
ußereuro-
päiſche
5%Mex.am. in. abg.
5% äuß. 99
Gold04ſtf
„ fonſ. inn.
4½% Frrigat.
5% Tamaulipas I ,
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. 6.
6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf
% Dresd. St.:0
7%Frkf. St.=G....
8% Frki. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
%0 Frkf. Hhp.=Bk
Goldpfbr.
%0 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
3%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
7½o Frlf Goldpfbr
6% Frtf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr.
7% H.=St.=
Gold=
ant. .
396 Heſſ. Land.=Bk.
Goldofbr.
7% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr. . .
8%Klöckn.=Werk. 2/
24.3
1.75
16
105
98
93
99
94
91.5
87"
92.05
83.25
99.25
93
93.5
95.5
10%Komm. Elektr
Mark (Hagen)
Golbobl.
80 Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
3% Ldwgshf Stadt=
Goldant.
7½%M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.=
7% M.=Stahlw. 27
8% Naſi. Ldb. Gold
8% Nog. St. Gldal.
80 Pfälz. Hyp. Bk.,
Goldpfbr
% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
Pfälz. Hyp.=B!
Goldpfbr.
% Pforzh. St.=C
26 Pirmaſ. St.=G.
%o Pr. Centr. Bd.:
Cr.=Bf. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.
ſchafts=Goldpfbr.
8½Rh.=Hyp.=Bt.
Goldpfbr
6- „Lig. Pfb.
„Anteilſch.
7½%Nh. Stahlw
25
10%Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk Goldpf.
2a Süidd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
2o V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld... mit Option
7% V. Stah. w.
Düſ=
eldorfHyv.=Gd.. ohne Option
7% Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27 ..
93.5
90
80.5
94
98.75
88.5
94.5
93
97
94 25
89.5
81:
60.5
135
97
94
Boigt &Häffner
Goldobl. ....
8% Württbg. Hhp.=
Bank Goldofbri
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw Kohl 2:
6 % Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6%Heſ. Bri.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen
50 Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd Feſt. B. G
Vorkriegé=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr Vereinsb
Bayr Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frrf Hyp.=Bf.
Frrf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bt.
Mecklb. Hyo. u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=
Pr. Cent.=B. Cr. B
Preuß Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp Bk.
Staatl od. prov
garantiert
Heſt. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
„ abg.
5%Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
12.63
13.55
6.5
R
17.95
13.5
2,6%AlteOſt. Südb.
2,6% Neue „ „
49 Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8. E.
3%Oſt.
3% „
3% „
3% „
9Oſt.
„abg.
„9.Em.
„abg.
1885
abg.
Erg. Netz
14.25
14.25
22.1
3%Oſt.
„abg.
5% NaabOebd 83
30
91
97
3%0 „
4%0 Rud. Silber
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
½% Anat.. S. II
4½% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt.
% Tehuantepec. .
4½%
Zank=Aktien
Allg. D.=Kredit.
Bad. Bk.
Bk./ Brauind.
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wch)
Berl. Handelsge)
omm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bant
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein..
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bf.
Frankf. Bf.
Frankf. Hypth. •Bk.)
Frkf. Pfdbr. Bk. . ..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. Intern. Bant
Metallbank
Mitteld. Creditb
Pfälz. Hyp=Bf.
Pr. Bo.=Creditbank
„Hyp.=Akt.=Ban;
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk..
Südd. B.=Creditbk.
21.5
19.75
17
150.25
175
154.5
173
255.5
179
233
168
129.5
149.25
105.5
60.5
163.5
28
152.5
151.25
59
143.25
223
155
193.5
134
81
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Ak
Buderus.
Eſchw. Bergw. ...
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb. ..
Ilſe Bergb. St.
„Genußſchein ..
Kali. Aſchersleben
Kali. Salzdetfurth
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerre (abg.
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb
Rhein. Braunt
Rhein Stahlw.
Riebeck Montan
SalzwerkHeilbronn
Tellus Bgb
Ver. Laurahütte
Ver Stahlwerke
nduſtrie=Akt
Brauereien
Eichbaum(Manng.)
Henninger
Hereules beiſiſche
Löwenbr.=Münche
Mainz. Aktienbr
Schöfferhof( Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher. Nürnberg 1170.25
Werger
Aitum. Berlin
Adler &Oppeny
Adlerw (v. Kleyer)
6%E. A. G. Vzg.A
5% A. E. G. Vzg. B
A. E. G. Stamm.
Bad. Maſch. Durla
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin.
Baſt Nürnberg ..."
143
38.9
17.7
103.5
205
144
199.5
133.5
181
252
185
132.75
15
125
92
193
185.5
162
183
118
107.5
230
185
158
240
353
185
160
174.25
145
12.5
27.5
R
ahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El ..
Bing. Metall.
Brem.=Beſtgh=Ol.
Bürſtenfer Erlang
Cement. Heidelb.
Cement Karlſtadt
Cement Lothr.
Chem Albert
Chem Brockh
Chem Milch
Daimler=Benz A. G
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G. u. Silb. S heit
D Linoleumw Rln
Dingler Zweibrück
Dresd S hnellpr
Dürkoppw. St)
Dürr Ratingen
Dyckerhoff & W
Eiſenw. Kaiſersl.
(E Licht u. Kraft
El Lieferung
Eli Bad Wolle
Email. Ullrich
Enzingei Werke
Ezlinger. Maſch
Ettlinger Spinn ..
Faber Bleiſtift
Faber & S hleicher .
Fahr. Pirmaſens
Farbenino F. G
Felten E GBuilleau.
Feinmech. (Fetter)
Feiſt. Seft
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.-M. Pok. u. W.
Beiling ECie
Goldſchmidt, Th
Gotha Waggon
Gritzner Maſch
Grün & Rilfinge
Dafenmühle Frrft.
Haid & Neu
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanſa=Lloyd, Br.
Hartm. & Braun. .
3
212.5
30
09
51.75
235.5
23.75
155
14)
57
151.5
142
72
Heyligenſtgedt
Hilpert, Armatur
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kurfer
Hoch=Tief Eſſen.
Holzmann
Holzverk Ind.
Hydrom Breslau
Fnag ..
FunghansSt
Kammg. Kaiſerst
Karlsruher Maſch.
Karſtadt N.
Riein ShcBecker
Knorr Heilbronn
Konſerv. Farun
Krw All=Württbg.
Prauz & Co
2ah neher
Leh. Augsburg
Leverw Rothe
Leverv. Spicharz.
Lingei Schuhw.
Löhnberg Mühle
Ludwigsh
Lüdenſheid Metall
Rainkraft Höch
Mars=W. Nürnbe
Metallgeſ. Frff
Nia) Mühlenb
Noenus Stamm
Motoren: Deußz
Notoren: Oberur:
Mün h. Lichtſpielt
Reckar; Fahrz
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz. Nia Fayſer
Pulipps
Porzellan Weſſel
ſein Gebb. E Schal
Rhein Elekty
Rhenania, Kunheim
Rütgers verte
Shneid * Hanau
Schnellpr Fran
S hramm Lackft
Shriftg Stemp
Shuckert Elektr
Schuhfbr. Weſſel
Schuhf. Her ..."
115
90.5
143.75
76
109
117.5
64.75
45.25
159
26.5
Schultz Grünlack
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halsfe
Südd. Immob
Südd. Zucker=A.-0
Thür Lief. Gotha
Nhren. Furtwäng!
Unter ir Kr.=El=V
Beithwerke
Ver f Chem. Ind
Ver. 0. Olfbr. Mann
Ver Faßi Caſſel
Gummi. Bln.=Frkl
Pinſel=Nürnberg
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Vogt! Maſch
Voigt & Haeffner
Volkhom Seil
Wanß & Frentag
Wegelin Rußfbr
Zellſt Aſchaffenbg
Zeilſt Memel
Zellſt Waldhof
Zuckerf. Rheingau
Eranspori= und
Verſicherungs=Akt.
Di Reichsb.=Borz
A. Dt. Eiſenbahn
A. Lokalb u. Kraft.
Dt. Eiſenb. Geſ.
Schantung E B
Südd Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd Lloyd
s6
296.5
105
154
118,75
103
55.5
105.5
91
59 5
91
147
156
82.5
65.5
1451,
187.75
159
272
100
42.8
143.5
150.5
155.5
Frrft. Allg. Vei) 1177.75
Frankonia Rückv 188
D.rmſtäd ur Wertel
Bahnbedauf
Dampft Rooberg
Helvetia Konſ
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder .... 141
VenulethcEllenb..
36
31
Das Eosl
Zahlleſe
naue
ſackm, Ki
und Sie
Rummer 5
Donnerstag, den 5 Januar 1928
Seite 29
Inangriffnahme der Steinkohlenverflüfſigung
im Ruhrgebiet.
Die Geſellſchaft für Teerverwertung G. m. b. H. im Duisburg=
Meiderich baut zur Zeit auf ihrem Gelände eine Fabrik für
Stein=
kohlenverflüſſigung nach dem Bergin=Verfahren und ſchafft dawit das
Gleiche für die Steinkohle wie die J. G.=Farbeuinduſtrie in Leuna für
die Braunkohlen. Es handelt ſich um die erſte
Steinkohlenverflüſſigungs=
anlage in Deutſchland. Wenn der Erfolg der Verſuche rentabel iſt, ſollen
auch in anderen Teilen des Ruhrgebietes derardige Fabriken errichtet
werden. Die Anlage, die etwa 4 bis 5 Millionen RM. koſtet, wird
Ende des Jahres in Betrieb genommen werden.
Vom ſüddeutſchen Ledermarkt. Die abgelaufene Berichtswoche ſtand
vollkommen unter dem Zeichen der Inventur. Nennenswerte Umſätze
fanden nicht ſtatt. Das Angebot hielt ſich weiter in engſten Grenzen.
Die Preiſe waren unverändert feſt. Infolge des geringen
Geſchäfts=
umfanges waren nur geringfügige Abweichungen von den letztgenannten
Preiſen zu beobachten. Allerdings wird im neuen Jahre mit weiteren
Preiserhöhungen zu rechnen ſein. Auch auf dem Sattlerledermarkt
waren gleiche Verhältniſſe, auch hier blieben die Notierungen
unver=
ändert.
Induſtriebahn A.G. Frankfurt am Main. Bei 1,335 Mill. RM.
Aktienkapital ergibt der Abſchluß per 30. September 1927 110 812
(58 179) RM. Ucberſchuß, woraus 43 866 (18 351) RM. Erneuerungs=
und 35 417 (4909) RM. der Tilgungsrücklage zugeführt werden, die
fetzt 463 393 (349 748) RM. beträgt. Die Bilanz weiſt Gläubiger mit
53 074 RM. und Schulden an die Deutſche Eiſenbahn A.G. mrit 349 220
RM. aus, andererſeits Schuldner mit 184 441 (138 166) RM.
Wert=
zapiere uſw. 197 854 (134 261) RM. aus. Die Bahnanlagen ſind mit
1947 154 (1 948 030) RM. eingeſetzt. Neu in den Aufſichtsrat wurde
Direktor Heinrich Siebrcht in Fraykfurt am Main gewählt.
Metallnotierungen.
Die amtliche Preisfeſtſetzung im Metallterminhandel vom 4. Januar
ſtellte ſich für Kupfer: Januar 125,75 (126), Februar 125,75 (126),
März 125,75 (126), April 125,75 (126), Mai 125,75 (126), Juni 125,75
(126), Juli 125,75 (126), Auguſt 126 (126), September 126 (126), Oktober
126 (126), November 126 (126,25), Dezember 126 (126,25). Tendenz: feſt.
Für Blei: Januar 44,50 (45,50), Februar 45 (45,25), März 45 (45,50),
April 4 5(45,50), Mai —, Juni 45,25 (45,75), Juli 45,50 (45,75), Auguſt
45,50 (45,75), September 45,50 (45,75), Oktober 45,50 (45,75) November
45,50 (45,75), Dezember 45.25 (45,75). Tendenz: ruhig. Für Zink:
Januar 52 (53,50), Februar 52,50 (53), März 52 (52,75), April 52 (52,75),
Mai 52 (52,75), Juni 52 (52,75), Juli 52 (52,75), Auguſt 52 (52,50),
Sep=
tember 52 (52,50), Oktober 52 (52,50), November 51,75 (52,25), Dezember
51,75 (52,25). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 4. Januar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: feſt): Standard p. Kaſſe 61¾—1/yo=
3 Monate 61¾—2/„ Settl. Preis 61¾, Elektrolyt 66½—67, beſt ſelected
65—66½, Elektrowirebars 67; Zinn (Tendenz: unregelmäßig):
Stan=
dard p. Kaſſe 258½—259, 3 Monate 258½—½, Settl. Preis 259, Banka
(inoff. Not.) 259½, Straits (inoff. Not.) 259; Blei (Tendenz: willig):
ausländ, prompt 222/o, entft. Sichten 322/yo, Settl. Preis 22½; Zint
(Tendenz: ſtetig): gewöhnl. prompt 262/=g, entft. Sichten 26½/, Settl.
Preis 26½; Antimon Regulus chineſ. per (inoff. Not.) 41½;
Queck=
filber (inoff. Not.) 22½8—½; Wolframerz (inoff. Not.) 15½.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenmarkt vom 4. Januar. Die erhöhten
Aus=
landsforderungen hatten zur Folge, daß die Geſamtlage in Getreide wie
Mehl etwas feſter iſt, was guch in den amtlichen Notierungen für
Wei=
zen und Weizenmehl zum Ausdruck kam. Die Abſchſüiſſe blieben fedoch
nach wie vor klein. Unter den Futtermitteln iſt Weizenkleie beſonders
befeſtigt. Die Preiſe lauten: Weizen I 25,25, Weizen II B3,75—24,
Weizen III 22,25—22,75, Roggen 25, Hafer inl. 22,75—24, Sommergerſte
2—V,50, Mais für Futterzwecke 20,75, Mais für andere Zwecke 91,50,
Weizenmehl 37,50, Roggenwehl 35—36, Weizenkleie 14—14,25,
Roggen=
kleie 15,25—15 50.
Berliner Produktenbericht vom 4. Januar. Die Frage der Mühlen
für erſte Waggonqualitäten hält zu höheren Geboten an. Im
Liefe=
rungshandel folgte das Niveau den gebeſſerten Notierungen
Nord=
amerikas und damit zuſammenhängend den geſteigerten Cifforderungen.
Der Preisſtand in Berlin war für Weizen etwa eine Mark feſter,
Lie=
ferungsroggen ſtetig, lediglich Mai konnte einen kleinen Gewinn für
ſich buchen. Hafer ſehr vernachläſſigt, Gerſte in guten Braugualitäten
ſtetig, ſonſt ſtill. Mehle ohne Veränderung.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 4. Jan. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der heutige Markt nahm einen trägen Verlauf. Die
an=
haltende Feſtigkeit von Buenos Aires und der hauſſegümſtige
Wochen=
wetterbericht bewirkten anfangs eine leichte Preisſteigerung. Im
Ver=
laufe gingen die Gewinne wieder verloren.
Hafer: Günſtige Wetterprognoſen und geringe Lokonachfrage
be=
wirkten anfangs Abgaben. Gegen Schluß trat eine Erholung ein.
* New York, 4. Jan. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Auf Käufe des Handels war der Begim ſtetig. Dann
trat eine Reaktion ei auf umfangreiche Liquidationen und Abgaben ffür
füdliche und New Orleanſer Rechnung. Später trat dann wieder eine
Erholung ein.
Kaffee: Anfangs drückten Liquidationen, die wegen der Schwäche in
Rio vorgenommen wurden. Später trat dann eine Erholung ein auf
Käufe für lokale und europäiſche Rechnung.
Zucker: Die Geſchäftstätigkeit hielt ſich heute in engen Grenzen.
An=
fangs waren Liquidationen zu beobachten. Nach vorhergehender Erholung
wurden wieder kursdrückende Abgaben für kubaniſche Rechnung
vor=
genommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. Jan.:
Getreide: Weizen, März 130½, Mai 132½, Juli 127½: Mais,
März 87½, Mai 908, Juli 92¾; Hafer, März 54½, Ma7 53½,
Juli 53½; Roggen, 108½, Mai 109, Juli 103½.
Schmalz: Jan. 11,60, März 12,075, Mai 12,25.
Fleiſch: Jan. 10,90, März —, Mai 11,30; Speck loco 10,875;
leichte Schweine 8,35—8,90, ſchwere Schweine 8,50—9;
Schweine=
zufuhr Chicago 22000, im Weſten 160000.
Baumolle: Jan. 19,33, März 19,36.
Es notierten nach Meldungen aus NewYor kam 4. Jan.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 149½, hart 147½; Mais neu ank.
Ernde 99½; Mehl ſpr. wheat clears 6,40—6,75; Fnacht nach
Eng=
land 2—23, n. d. Kontinent 7—10.
Schmlz: Prima Weſtern loeo 12,68: Talg extra 84.
Kakav: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 88, Loco 13½, Januar
12,98, Februar 13,07, Marz 13,15, Aprü 13,25, Mai 13,35, Jumi
13,45, Juli 13,55, September 13,60, Oktober 13,49.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Zur Unkoſtenverringerung und Wettbewerbsausſchaltung iſt in
Shtft=
gart die Rohſtoff=G. m. b. H. gegründet worden die gemeinſam den
Einkauf für die Firmen N. Mökler u. Sohn, Haßfurt a. N., Vogel u.
Schnurmann in Karlsruhe, Gebr. Walker in Rotteracker a. d. Donan
vornehmen wird.
Der Drahtſeilverband Eſſen hat in Verbindung mit dem
Seildrahb=
verband in Hagen eine neue Heraufſetzung der Preiſe vorgenommen.
Beſonders die Preiſe für Brennſeile wurden ſtark erhöht.
Obwohl die Endergebniſſe des Aus= und Einfuhrhandels über Danzig
noch nicht vorliegen, läßt ſich doch das Jahresergebnis für 1937 ſchon
am=
nähernd überſehen. Die Einfuhr über Danzig betrug etwa 1,3 Mill. To.,
die Ausfuhr etwa 6,3 Mill. To., während für das Jahr 1926 die
ent=
ſprechenden Zahlen auf 619 647 To. und 5 793 252 To. laten.
Die deutſche Delegation, die mit der Führung der Verhanblungen
zwecks Verlängerung und Abänderung der Wirtſchaftsabkommen betr.
das Saargebiet betraut iſt, iſt geſtern wieder nach Paris zurückgekehrt.
Die Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierug werden baldmöglichſt
wieder aufgenommen werden.
Nach der Realiſierung des Stickſtoffwerkprofektes in dem Mähriſch=
Oſtrau=Karwiner Revier ſollen noch zwei andeve Stickſtoffwerke entſtehen,
und zwar eines im oſtböhmiſchen Induſtrierevier und eines in der
Slo=
wakei. Die Grundbedingungg für die Stickſtoffinduſtrie bilden ergiebige
Kraftquellen, die an allen drei Seiten reichlich vorhanden ſind.
Die Prinz Heinrich=Bahn hat ſür gewiſſe Eiſenprodukte im Verkehs
mit Deutſchland die Tarife in geringem Ausmaße erhöht.
Der ſchwediſche Börſemmſatz weiſt für das Jahr 1927 gegewüber dem
Vorjahre eine Erhöhung von 285,09 Mill. Kr. auf 443,56 Mill. Kr., d. b.
um über 158 Mill. Kr. auf. Im Jahre 1925 ſtellte ſich der Geſamtumſatz
auf nur 232,60 Mill. Kr. und im Jahre 1924 aurf 169,6 Müll. Kr.
Wie verlgutet, nimmt auch die däniſche Nationalbank an der
Stabili=
ſierungsanleihe der italieniſchen Lira teil. Ueber die Höhe der däniſchen
Beteiligung iſt noch nichts bekannt.
Aus Moskau wird gemeldet, daß der Oberſte Volkswirtſchaftsrat der
Sowjetunion zuſammen mit der ſtaatlichen Plankommiſſion beſchloſſen
habe, demnächſt Sachverſtändige nach Deutſchland zum Studium der
Gas=
gewinnung und der Verflüſſigung der Kohle zu entſenden. Die
Sach=
verſtändigen ſollen gleichzeitig über den Erwerb der notwendigen
maſchi=
nellen Anlagen für die Kohlenverflüſſigung verhandeln.
Von den gelieferten 92 Mill. Meterzentner Zucherrüben ſind bereits 75
Prozent verarbeitet worden. Hieraus ergab ſich eine Produktion vom
1114700 Tonnen Zucker. Die Tagesproduktion iſt um 4—5 Prozenk
höher als in der vorjährigen Kampagne.
Nach amtlichen amerikaniſchen Angaben erreichte die amerikaniſchn
Ausfuhr im Jahre 1927 den Geſamtbetrag von 4925 Mill. Dollar.
Nach Meldungen aus Peking ſind die Seezolleinnahmen der Pckingen
Regierung im Jahre 1927 um rund 2 500 000 Pfund gegenüber dem
Vor=
jahre, und die Seezolleinnahmen in Schanghai um 1 500000 Pfund
zu=
rückgegangen. Dieſer Rückgang der Einnahmen iſt in erſter Linfe aul
die Abnahme der Einfuhr zurückzuführen.
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28)
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„Sollien Sie noch immer daran zweifeln, daß ſonderbare
Dinge ſich rings um Sie abgeſpielt haben,” rief Mr. Zenyon,
„ſo habe ich noch zwei Dokumente zur Sache. Die waren nicht
in der Hotelhalle angeſchlagen, ſondern ſind in einem
Schmutz=
blatt erſchienen, das ſich Potins de Paris nennt, und ſo ziemlich
jeden Artikel nimmt, wenn er nur von einem Scheck begleitet iſt.
Us war dieſelbe Zeitung, die ſpäter jene Kampagne iuſzenierte,
die zum Diebſtahl der griechiſchen Göttin führte. Sie wiſſen
doch, der mytileniſchen Venus?”
Er ſah zu dem Millionär auf, ohne daß dieſer es notwendig
zu finden ſchien, ſeinen Blick zu erwidern.
„Unmittelbar bevor die Kampagne begann, fuhr Mr.
Kenyon fort, „enthielt das ehrenwerte Preßorgan, das Menü
Ihres Lunch an jenem Tage, Ich glaube, daß jedermann das
ein reichhaltiges Lunch nennen mußte. Es beſtand aus nicht
weniger als acht Gäugen. Aber ein Menü muß ja auch
reich=
hältig ſein, wenn es zwei Worte 3 acht Buchſtaben mitzuteilen
hat.”
„Welche Worte?” fragte Alkyon Arghropoulos, ohne den
Blick von den Papieren vor ihm zu wenden.
„Aphrodite und Mytilene” antwortete der Detektiv. „Weun
Sie die eigentlichen Gerichte des Menüs von oben nach unten
leſen, bekomen Sie das erſte Wort, und wenn Sie ihre la
leſen, ergibt ſich das letztere.”
Sein Gaſtgeber ſtudierte das Menü, ohne zu antworten.
„Erhalten Sie nicht dasſelbe Reſultat wie ich?” fragte Mk.
Kenyon.
„Es — es könnte ſo ausſehen, als ob Sie recht hätten,”
räuſperte ſich der Millionär. „Aber was habe, ich mit dieſer
Sache zu tun?”
„Ja, ich gebe zu, daß ich nicht verſtehe, was Sie mit dem
Tiebſtahl der Venus von Mytilene zu tun haben können. Daß
er und ſeine Freunde dahinterſtecken, habe ich keinen Augenblick
bezweifelt. Aber Sie werden die Statue wohl kaum geſtohlen
haben, um ſie Ihnen zum Präſent zu machen! Darum erwähne
ich die Sache nur als Beweis, daß Dinge in Ihrer Nähe
vor=
gehen, von denen Sie keine Ahnung haben
Der Detektiv trommelte gedaukenvell mit den Fingern auf
dem Tiſch
„Aber nun komme ich zu dem letzten Menü. Sagen Sie mir:
Sind Sie irgendeinem Attentat von ſeiten einer Frau ausgeſetzi
geweſeu?”
Der greubärtige Hellene fuhr auf.
„Was ſagen Sie? Einer Frau? Warum fragen Sie das?”
Donnerstag den S Januar 1928
„Antworten Sie auf meine Frage! Waren Sie irgendeinem
Attentat ausgeſetzt, in das eine Frau verwickelt war?. Haben
ſie ſich nicht entblödet, ſolche Waffen gegen Sie anzuwenden?”
Altyon Argyropoulos errötete.
„Ich — ich habe keinen Anlaß, zu glauben — eine ſolche
Frage zu be — alfo, was meinen Sie? Und warum fragen Sie
mich danach?”
„Weil,” ſagte der Detektiv mit leiſer, eiskalter Stimme, „weil
der Speiſezettel, der vor drei Tagen von den Potins de Paris
publiziert wurde, nicht weniger als drei Nachrichten nach dem
bewährten Shſtem bringt: Verräterei, Perlen und Frauer.
Stu=
dieren Sie ihn näher, dann werden Sie ſie ſelbſt ſehen!
Ant=
worten Sie mir alſo: „Sind dieſe Leute nicht, einmal
zurück=
gſcheut, ſolche Waffen im Kampfe gegen Sie zu verwenden?
Alkyon Argyropoulos ſenkte den Kopf noch tiefer und ſchwieg
ſo lange daß der Detektiv die Achſeln zuckte.
„ſch verſtehe,” ſagte er mit herabgezogenen Mundwinkeln,
fdaß ich richtig geraten habe. Ich bedauere Sie — das iſt alles,
wvas ich ſagen kann. Sie ſind drei ungewöhnlich frechen
Schur=
ken in die Hände gefallen, und Sie haben die Hilfe, die ich
Ihnen im Kampfe gegen ſie gewähren wollte, abgelehnt. Ich —
hm — ich gebe zu, daß ſie aufangs die Oberhand hatten. Aber
als Sie meine Hilfe ablehnten, taten Sie es in ſo verletzender
Weiſe, daß dies mir das Recht gibt, Genugtuung zu fordern.”
„Welche?” fragte Alkyon Argyropoutos leiſe.
„Ich habe eine beſtimmte Theſe” anwortete Mr. Kenyon.
„Ich halte es für erwieſen, daß Ihr Küchenchef, der ſogenannte
Monſieur Heury, der Sie im Hotel Ceſarini bedieut hat, und
Ihnen in die Villa gefolgt iſt, mit einem guten alten Freunde
von mir und der Londoner Polizei identiſch iſt. Ich halte es
für erwieſen, daß er ein Doppelfpiel getrieben hat, das auf Sie
gemünzt iſt. Einerſeits hat er Sie ausſpioniert; andererſeits
hat er ſeine Menüs in einer ganz beſtimmten Weiſe formuliert,
um ſeine Komplizen von Ihnen Plänen und Ihren wunden
Punkten zu unterrichten. Sie können fragen, warum ſie ſich
nicht mündlich miteinander verſtändigt haben. Aber Sie dürfen
nicht vergeſſen, daß ſie alle drei von der Polizei verfolgt waren
und nie ſicher ſein konnten, ob ſie nicht unter Beobachtung
ſtan=
den. Die zwei anderen konnten gauz einfach Monſieur Henry
kaum im Hotel beſuchen. Und was Briefe betrifft, fo müſſen
ſie an eine beſtimmte Adreſſe geſchickt werden — aber ich
be=
zweifle nicht, daß ſie ihre Adreſſe ebenſo oft gewechſelt haben,
als der Haſe ſeine Fährte, wem er gejagt wird. Sie können
ſagen, daß dies nur eine Theorie iſt. Aber was ich von Ihnen
verlange, iſt nur, dieſe Theorie erproben zu dürfen. Und die
erſte Bedingung dafür iſt, daß Sie Monſieur Henry
hierher=
rufen laſſen.”
Der Millionär ſtrich ſich mit geiſtesabweſenden Augen den
Bart, dann drückte er auf einen Knopf und läutete. Die
Sekre=
kär erſchien.
„Baſilides, rufen Sie Monſieur Henry!”
Seite 31
Der Sekretär verſchwand. Mr. Kenyon reichte ſeinem
Gaſt=
geber ein Stück Papier.
„Beſtellen Sie dieſes Lunch für morgen,” ſagte er, „und
warten Sie den Effelt ab! Jch werde erſt im letzten Augenblick
einſchreiten. Aber dann rufen Sie alle Ihre Diener! Er iſt ſtark.”
Der Millionär nickte zerſtreut. In dieſem Augenblick trat
der Küchenchef über die Schwelle. Mr. Kenyon hatte ſich an das
Fenſter geſtellt, mit dem Rücken gegen das Zimmer.
II.
„Schaffer!” ſagte Alkyon Argyropoulos. „Ich finde, daß
ich alle Arbeit deinen Schultern aufbürde. Ich habe beſchloſſen,
mein Menü für morgen ſelbſt zu beſtimmen.”
„Wie Monſieur will,” lächelte der Kücheuchef und ſtrich ſich
über die Schürze. „Womit wünſchen Monſieur zu begimens
Hors doeurres‟”
„Nein. Der erſte Gang ſoll Endives ſein.”
„Endivien? Als Salat, gratiniert oder —
„Das iſt gleich: kurz und gut Endives. Der nächſte Gang iſt
navettes.”
„Rüben nach Endivien? Iſt Monſieur Vegetarianer
ge=
worden?!
„Der nächſte Gang”, fuhr der Millionär fort, „iſt
Porter=
house steak.”
„Ah, Monſieur iſt alſo nicht Vegetarianer geworden? Um ſo
beſſer. Das iſt eine triſte Religion. Porterhouse steak, gut.
Uind dann?”
„Der nächſte Gaug iſt Roastbeef.”
„Roastbsef nach Porterhouse steak! Wie konnte ich nur
glauber, Monſieur ſei im Begriff, Vegetarier zu werden?”
„Der nächſte Gang iſt Irish tsem”
Monſieur Heury prallte einen Schritt zurück.
„Drei Fleiſchſpeiſen hintereinander! Ich —”
„Danach”, fuhr der Millionär mit unerſchütterlicher Ruhe
fort, „wünſche ich einen Salat, dann ein Omelette und zum
Schluß ein Naparin de mouton. Haſt du alles notiert? Laß
mich ſehen!”
Monſieur Henry reichte ſeine Karte hin, die folgendes
Aus=
ſehen hatte:
Endves
Navettes
Porterhouse steck
Roastbeef
Irish ster
Salade
Omelette
Nararin de mouton
Alkyon Argyropoulos gab ſie zurück und ſah ſeinem
Küchen=
chef in die Augen.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 32
Donnerstag den 5. Januar 1928
Nummer 5
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Schuhmarkt
bedeuten die enormen Preis.
absctzungen beim diesjährigen /0
Inventurausverkauf omn
des Schuhhauses „Esma‟ purch
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lich Aus den gewaltigen Lögern hal Erſched
die Firme riesengroße Posten r Wiſſe
für diesen einzigartigen Verkeuf verheißen
Tür kein
zusammengestellt und dabei Er- wiſſer
mäßigungen bis zu 50 ½ u. darüber sbenf4
ſchal
hineus vorgenommen
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Allerdings ist es auch das seltene die
Zusammentreſfen ganz besonders ahnen
— günstiger Momente, welche es dem „en —
gaiklaſſe -Schuhhaus „Esma‟ ermöglichen, daß ſi
diert fü trotz der bekannt guten Qus- . zu ſi
ſſen, gau Beiit litäten ihrer Schuhwaren die / dem
Preise so niedrig zu halten.
Unvoreingeno in der richtigen Voraussetzung, Zeugniſſt
verlangt wel”, daß jeder Kunde in erster 48 lciſter
Linie auf, gute Qualität, taniſchen
billigste Preise und sochgemäße Bedienung Wer ni
Wert legt, hat das Schuhhaus „Esma” darauf: lächerl
verzichtet, große Luxuspaläste in den Haupt- allein
straßen, die einen kostspieligen Spesen- ſchon
apparat erfordern, zu unterhalten, ihre /ſcht 1944
einfochen, aber zweckmäßig eingerichte: Paßlat
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ten Geschäftsräume beanspruchen nur
„ieſe
geringe Miete und bedeuten daher eine
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kolossale Verringerung der sonst üb-
1g
bed=
lichen großen Geschäftsunkosten.
Das Prinzip der Firme „Esma‟, z1
ihren Kunden für wenig Geld das
Beste zu bieten, tritt bei diesem
Inventurausverkauf ganz be- .t uns
sonders inErscheinung. Diese „ Au
selten günstige Gelegenheit gemadu
in vollem Umfange auszu; g du
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