Einzelnummer 10 Pfennige
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Franfurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 2
Montag, den 2. Januar 1928.
191. Jahrgang
27mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepfg.
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Beif iheſckainge. Anzeigen vongauscwifrie AReickepſs.
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zſtctge und koſtung von Schodenerieh. Di=
Konſurs oder gerichtlicher Betreibung jäll edr
Nabatz wes. Nanſonlo: Deutſche Ban, und Darme
ſtidtel und Natſonabark.
Neujahrsempfänge beim Reichspräfidenten
Die Glückwünſche
Der Empfang der Reichsregierung.
des Oiplomatiſchen Korps.
Reichspräſident von Hindenburg empfing am Neujahrstage
um 12 Uhr mittags die Chefs der hieſigen fremden diplomatiſchen
Vertretungen, denen im Ehrenhof des Reichspräſidiums von
einer Abteilung Reichswehr die üblichen militäriſchen Ehrenbe= richtete an den Herrn Reichspräſidenten folgende Anſprache:
zeugungen erwieſen wurden. Die Glückwünſche des Diplomatiſchen
Korps überbrachte der Ackoſtoliſche Nuntius Monſignore.
Pacelli
als Doyen zum Ausdruck. Seine Anſprache lautete:
Schwierigkeiten und vielfacher Hemmungen neue Fortſchritte auf, als ob irgendwie beſondere Geſchehniſſe die Lage unſeres
Rei=
dem ſchweren Wege der Befriedung und Zuſammenſchließung der ches oder Volkes entſcheidend geändert hätten. Wir erwarten
hochherzigen Männern, die, obwohl ſie die Flamme der Vater= ſchrittweiſe und in ungbläſſiger Arbeit zu erringen iſt. Zwar
landsliebe nicht erlöſchen laſſen und in der ſtändigen Pflege und
Wahrung der berechtigten Intereſſen ihres Landes ihre höchſte
Aufgabe ſehen, es dennoch verſtehen, ihr Trachten und Bemühen aber dennoch iſt eine Beſſerung und Feſtigung unſerer
auswär=
richten. Das Geſühl des Vertrauens, das die Wohltaten des und mehr die Schranken niedergelegt, die noch immer die Völker
Friedens und die internationalen politiſchen und wirtſchaftlichen trennen; Deutſchlands Stellung unter den Völkern wird ſich auch
Uebereinkommen bei den Völkern hervorrufen und nähren, hat in Zukunft weiter heben, wenn unſer tiefer und ehrlicher Wille,
dazu beigetragen, in den verſchiedenen Staaten das große Werk
Geißel des Krieges hinterlaſſen hat, zu fördern. Unter dieſen großer Freude darf ich feſtſtellen, daß die ernſte Sorge der uns
oberſtes Amt Sie, Herr Reichspröſident, inne haben. Wer
hin=
unterſteigt in das Innere der Erde, die mühevolle und
ohren=
betäubende Arbeit der Bergwerke ſieht, oder wer die raſtloſe
Arbeit der gewaltigen Werke mit rauchenden Schornſteinen und
glühenden Kochöfen beobachtet oder wer hoch in den Lüften die
kühnen Unternehmungen der modernen Luftſchiffahrt überſchaut,
der iſt von Bewunderung für dieſen erneuten Aufwand an Geiſt
und Lebenskraſt ergriffen. Mögen dieſe ungeheuren Triumphe
der Technik überall von einem klaren Erkennen und einer
ge=
rechten und friedlichen Löſung der großen ſozialen Fragen, die
ſich aus den wirtſchaftlichen Umwälzungen der letzten Zeiten
er=
geben, begleitet ſein! Möge das gewaltige Wiederaufleben des
menſchlichen Fortſchritts von dem erhabenen Lichte der
Wahr=
heit erleuchtet und getragen werden von einem geiſtigen und
ſittlichen Emporſtreben der Seelen, von dem Gefühl der
Gerech=
tigkeit und Liebe; denn dieſes iſt das Band der Einigleit, aus
der Wohlſtand und Ordnung fließen. In der Morgenſtunde des
neuen Jahres, von dem wir wünſchen, daß es reich an Friede
und Wohlergehen ſei, iſt es mir eine beſondere Freude, Ihnen,
Herr Reichspräſident, im Namen der hochgeſchätzten Kollegen des
Diplomatiſchen Korps, deſſen Dolmetſch zu ſein ich die Ehre
habe, die verehrungsvollſten und heißeſten Glückwünſche für Ihre
Perſon zu überbringen, für Ihre Familie ſowie für die geſamte
große deutſche Nation. Möge derjenige, von dem alles Gute
kommt, dieſen Wünſchen Erfüllung bringen und der Welt den
Frieden geben, der der ſchönſte Lohn iſt für die Menſchen voll
guten und reinen Wollens.”
Reichspräſident von Hindenburg
erwiderte mit folgenden Worten:
Mit wärmſtem Danke nehme ich die Glückwünſche entgegen,
die Sie im Namen des Diplomatiſchen Korps dem deutſchei
Volke und mir als ſeinen Vertreter in ſo herzlichen Worten
dar=
gebracht haben. Sie haben daran erinnert, daß in dem nunmehr
abgeſchloſſenen Jahre trotz der immer wieder ſich einſtellenden
Vergangenheit und die wirtſchaftlichen, ſozialen und geiſtigen
Nöte der Gegenwart in den Völkern, von denen jedes einzeluie
im Zuſammenleben der Menſchheit ſeine wichtigen und unent= maucher Beziehung eine Beſſerung unſerer Lage gebracht hat.
behrlichen Aufgaben zu erfüllen hat, den Willen zur
Zuſammen=
arbeit und das Berſtändnis für die Lebensnotwendigkeiten jedes
einzelnen Volles rerti ſen und verſtärken werden. Opferwillige
Hingabe an das Baterland ſchließt den Dienſt an der Menſchheit
nicht aus. Die Völier aber werden ſich um die Herbeiführung
einer wahren Friedensgemeinſchaft der Nationen um ſo freudiger
bemühen, wenn ſie xon der Ueberzeugung erfüllt ſein können, daß
dieſer Friede zugleich die Herrſchaft der Gerechtigkeit und ihres
hüchſten Gzties, der Freiheit begründet. So ſehr das deutſche
Volk noch von eigenen Sorgen bedrückt iſt, die es weder rergeſſen
noch zurückſtellen kann, wird es ſich doch an allen Bemühungen
um einen echten Frieden entſchloſſen und aufrichtig beteiligen,
in det Ergrtung, daß ſo die Erreichung jenes
Menſchheits=
i eals der Gerecſtigkeit in den Beziehungen der Völker unter=
Aund e e etlce Were eieh e enget
die Ernte, die wir erhoffen, hervorſprießen laſſen
In dieſer Erwartung ſpreche ich Ihnen, Herr Nuntius, und
Ihnen, meine Ferren, zugleich für Ihre Staatsoberhäupter,
Re=
bierungen und Völker, im Namen des Deutſchen Volkes und im
eigenen Namen meine aufrichtigſten und herzlichſten
Neujahrs=
wünſche aus.”
Hierauf begrüßte der Reichspräſident die einzelnen
Bot=
ihnen
Ue cenſlcenet eheler de Nanf den Setgleſcheie
des Auswärtigen Amts Dr. von Schubert ſowie der Chef des
Protokolls, Geſandter Köſter, zugegen.
Im Anſchluß hieran empfing der Herr Reichspräſident den
Reichskanzler ſowie die hier anweſenden Reichsminiſter und
Staatsſekretäre der Reichsregierung.
Reichskanzler Dr. Marx
„Es iſt mir wiederum die Ehre „vergönnt, Ihnen, Herr
Reichspräſident, die ehrfurchtsvollen, von den Gefühlen inniger
bringen. Wenn ich in dieſem feierlichen Augenblicke die
Erinne=
rung an den Tag vor einem Jahre zurückrufen darf, ſo will es
mir nicht als überheblich erſcheinen, auf das abgelaufene Jahr
„Das abgelaufene Jahr hat trotz immer neu auftauchender mit dem Gefühl dankbarer Befriedigung zurückzublicken. Nicht
Völker gebracht. Unſere Bewunderung und Hochachtung gilt den ſie nicht und wiſſen, daß der Wiederaufſtieg unſeres Volkes nur
2 iſt der Herzenswunſch des geſamten deutſchen Volkes, die
Befrei=
ung des beſetzten Gebietes, noch nicht in Erfüllung gegangen,
auf das hohe Ideal der Brüderlichkeit unter den Menſchen zu tigen Lage unverkennbar. Auch das abgelaufene Jahr hat mehr
au den großen Völkerfragen tatkräftig mitzuwirken, die
gemein=
des Wiederaufbaus auf dem Trümmerfeld, das die furchtbare ſame Arbeit zur Sicherung des Friedens gefördert hat. Mit
Staaten nimmt einen wichtigen Platz die Nätion ein, deren im Vorjahre drückenden Arbeitsloſigkeit mit allen ihren ſchweren
Schädigungen ſeeliſcher und materieller Not zu einem großen
Teile von uns genommen iſt; auch daß wir von ſchweren
Wirt=
ſchaftskänapfen verſchont blieben, zeugt von der immer mehr ſich
turchſetzenden Erkenninis, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer
gemeinfam an der Meiſterung der ſchweren Wirtſchaftsprobkenge
arbeiten müſſen, die uns die Nachkriegszeit zurückgelaſſen hat.
Meine Hoffnung iſt, daß dieſer Gedanke, auch im kommenden.
Jahre ſich immer tiefer ſeſtſetzen möge. Daß es gelungen iſt,
unſerer treuen und bewährten Beamteuſchaft. zum Schluß des
Jahres das zu gebei, was nach Lage unſerer Staatsfinanzeg
und unter Berückſichtigung der Wirtſchaftsverhältniſſe möglich
war, erfüllt uns mit beſonderer Genugtuung.
Schwere Aufgaben ſind auch im kommenden Jahre zu löſen.
Eine Fülle dringender Probleme, die ſich aus der hiſtoriſchen
Gliederung des Deutſchen Reiches ergeben, müſſen ihrer Löſung
entgegengeführt werden. Aber wenn wir dabei hoffnungsfreudig
ans Werk gehen, ſo beſeelt uns der Gedanke an die Feier, die wir
dank der götllichen Vorſehung vor kurzem begehen konnten. Zur
Vollendung Ihres achtzigſten Lebensjahres ſand ſich das deutſche
Volk zufammen und ſcharte ſich um Sie, hochverehrter Herr
Reichspräſident, als ſeinem bewährten Führer, in erhebender
fen des kommenden Jahres dieſes Gefühl der neu empfundenen
Einigung nicht verloren gehen möge, unferer Einigkeit, die nicht
nur ein Unterpſand des Glückes, ſondern im erfolgreichen Ringen
für Recht und Freiheit die unerläßliche Vorbedingung iſt. Mit
ſolcher Zuwerſicht treten wir in das neue Jahr ein, das für Sie,
ſehr verehrter Herr Reichspräſidenz, und unſer deutſches Volk ein
glückliches und geſesnetes ſein möge!”
Der Herr Reichspräſident
erwiderte hierauf mit folgenden Worten:
„Ich danke Ihnen herzlichſt, Herr Reichskanzler, für die
Glückwünſche die Sie mir namens der Reichsregierung in ſo
freundlicher Weiſe ausgeſprochen haben. Ich erwidere ſie mit
Schwerigkeiten und Hemmungen neue Fortſchritte auf dem Wege meinen aufrichtigſten Wünſchen ſür Ihr aller perſönliches
Wohl=
der Befriedung und der Annäherung der Nationen erzielt wor= ergehen und den Erfolg Ihres Wirkens; zugleich danke ich Ihlen lionen überſchreiten konnte, iſt im Laufe des Jahres immer
den ſind. Ich hoffe und wünſche, daß die harten Prüfungen der allen für die hingebende und unermüdliche Arbeit, die Sie im ſtärker zurückgegangen und betrug im Oktober nur noch 2,3
Mil=
letzten Jahre im Dienſte des Vaterlandes geleiſtet haben. Gerne
erkenne ich rücklblickend an, daß das nun abgelaufene Jahr in
erfüllt worden. Wir gedenken daher heute wiederum in a
ſchmerzlicher Anteilnahme der Volksgenoſſen im beſetzten
Ge=
biete und geben im Bewußtſein, in dieſem Wunſche mit dem
ganzen deutſchen Volke eins zu ſein, auch heute der
Erwar=
tung Ausdruck, daß ihnen bald Befreiung werde. Fremde Deutſches Reich
Militärgewalt und Beſatzung im Land iſt unvereinbar mit
einer endgültigen Befriedung. Nur auf freiem Boden und Beigen
zwiſchen freien Völkern können die Gedanken der Verſtändi= Däuemark
gung und des Ausgleiches voll zur Auswirkung gelangen. Kanada
Mit lebhafter Genugtuung ſtelle ich dagegen feſt, daß es durch
einanser am beſten geſördert wrd. Herr Nuntius! Möge das obferwillige Entſchileßungen der Reichs= und der Preußiſchen Arbeitsloſenziffer ſicherlich eine Folge unſerer im
al=
unſerem gemeinſamen Staa Sregierung in den letzten Tagen gelungen iſt, dem anderen gemeinen nicht ungünſtgen Wirtſchaftslage geweſen. Schon die
ſprechen bald die Verwirtlichung folgt, und daß die ſchweren durch die Ausfuhr nicht gedeckte Fehlbetrag von 450 Millionen
alle noch zu Beginn des vergangenen Jahres mit großer Sorge ſchaftlichkeit, wie ſie privatim ebenſo wie durch das Reichs=
Jahr hier weiteren Fortchritt bringen, und möge der Gedanke des ſchritten, obſchon hier die ſchematiſche Einführung des
Acht=
ſozialen Friedens und Ausgleichs ſich ſtärken und vertiefen! Das ſtundentoges leicht zu einem Rückſchlage führen kann. Auch die
Jahr 1928 wird im Zeichen der Wahlen ſtehen. Mein dringender Konzen rationspolitik von Induſtrie und Geſchäft kann, das
Wunſch an dieſem Neujahrstag an alle Deutſchen, beſonders aber ihrige zu einer Herabſetzung der Erzeugungsjoſten beitragen.
an die führenden Männer im Parteiſeben, in der Preſſe und iun Gegenüber dieſen erfreulichen Momenten freilich ſteht immer
den Volksvertretungen, iſt der, Laß die Wahlbewegung nicht zur tvieder das Damoklesſchwert der Repanationen und des Ueber=
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
*Weltwirtſchaftsbilanz 1922.
Ni
Prof. Dr. Hermann Levy, Berlin.
Da nun einmal das Wort „Stabiliſierung” ein
wirt=
ſchaftliches Modewort geworden iſt, ſo kann man es vielleicht
auch mit einiger Berechtigung auf die Verhältniſſe der
Welt=
wirtſchaft anwenden. Anſtatt von einer „chroniſchen
Weltwirt=
ſchaftskriſe” zu ſprechen — wozu man leider auch im Jahre 1927
ohne weſentliche Einſchränkungen gezwungen war —, kann man
den Gedanken vertreten, daß die Verhältniſſe der internationaken
Wirtſchaft, wenn auch ungünſtig im Vergleich zu
Vorkriegs=
maßſtäben, einer gewiſſen Stetigkeit, alſo Stabiliſierung,
ent=
gegengehen, und die wirtſchaftlichen Hauptergebniſſe des
ver=
floſſenen Jahres laſſen ſich im Ganzen dahin zuſammenfaſſen:
Verehrung getrugenen Glückwünſche der Reichsregierung zu über= daß e3 zwar nicht beſſer in der Weltwirtſchaft, aber auch nicht
ſchlechter geworden iſt. Das bedrückendſte Symptom der
Weltwirtſchaftslage bleibt nach wie vor die internationale
Preisbildung. Es ſcheint in der Tat, als ob die Preiſe
zu dem Vorkriegsniveau nicht mehr zurückwollen. Andererſeits
weiß man zur Genüge, daß die Preisbilbung der weſentliche
Ausgangspunkt einer Geſundung der internationalen Wirtſchaft
ſein würde, weil die allzu ſtark geſteigerte produktive
Leiſtungs=
fähigkeit der meiſten Länder mit der geſchwächten Kaufkraft der
ganzen Welt nur dann in eine beſſere Beziehung gebracht
wer=
den kann, wenn ein ermäßigtes Preisniveau belebend auf die
Nachfrage und den Welt=Güterbedarf wirken würde.
Vergleicht man nun die wichtigſten Weltmarktpreiſe
zu Ende Oktober 1927 mit der Friedensbaſis 1900—1905, welche
gleich 50 geſetzt wird, ſo ergibt ſich das Folgende: Es betrug
danach die Indexziffer auf dem engliſchen Markt, der noch immer
für die genannten Erzeugniſſe den „Weltmarkt” repräſentiert:
für Weizen 96½. Reis 111½ Tee 163, Kaffee 132, Rübenzucker
113½, amerikaniſche Baumwolle 98½ Garne 97, Tuche 1084,
Roheifen 72½, Dampfkeſſelkohle 91, Zinn 105, Erdöl 100,
Oel=
ſaaten 70. Man erſieht wiederum, daß die Teuerung gegenüber
Friedenszeiten 50 bis 100 Prozent ausmacht; eigentlich bilden
nur zwei Erzeugniſſe eine Ausnahme: Gummi, das weit unter
Friedenspreis ſteht, und Kupfer, das gerade eiwa ſoviel koſtet
wie in früheren normalen Zeiten. Diefen Tatſachen entſpricht
nun auch der Judex, der uns über die Koſten der Lebenshaltung
in den Einzelländern belehrt. Setzt man das Jahr 1914 (Juli)
gleich 100, ſo betrugen die Lebenshaltungskoſten im
Oktober 1927 in England 169, in Deutſchland 1502, in den Vers
einigten Stagien im Juni 173, in Kanada im September 150,
während ſie in anderen Ländern wegen der
Inflationsverhält=
niſſe ſich nicht zuverläſſig mit den Zahlen vor dem Kriege
ber=
gleichen laſſen. Trotz dieſer gewiß nicht als günſtig anzuſehenden
Verhältniſſe der Lebenshaltung kann man von den
Erzeu=
gungsziffern des Jahres 1927 nicht ſagen, daß ſie
im Hinblick auf die geſamte gedrückte Lage der Weltwirtſchaft
als beſonders ungünſtig an zuſprechen ſind. In England hat das
Ende des gewaltigſien aller modernen Streiks, des Kohlenſtreiks,
belebend auf die Erzeugungsziffern gewirkt. Die Stahlerzeugung,
welche im Februar 1927 nur 324 00 Tonnen betragen hatte —
was gerade etwa die Hälfte der Durchſchnittsmonatsziffer von
Einmütigkeit. Wir vertrauen, daß auch in den politiſchen Kämp= 1913 war! — iſt bis Oktober 1927 auf 710 000 Tonnen, alſo über
die Friedensziffer geſtiegen. Ebenſo zeigte die deutſche
Stahl=
ziffer keine ungünſtige Tendenz, wohl aber iſt der ſo heiß
er=
wartete „boom” der Vereinigten Staaten von
Amerika immer noch ausgeblieben, eine Tatſache,
die nicht nur vom amerikaniſchen Standpunkt, ſondern auch von
dem der europäiſchen Exportinduſtrie zu bedauern iſt. Denn
erſt unlängſt hat ein antlicher engliſcher Bericht über die
Ver=
einigten Staaten nachdrücklichſt vetont, daß ein reicher werdendes
Amerika auch der europäiſchen
Verfeinerungs=
induſtrie ſteigende Abſatzmärkte zu geben vermöge. In dieſem
Sinne wäre eine Hochkonjunktur in der Union auch vom
euro=
päiſchen Exportſtandpunkt zu begrüßen geweſen. Aber dieſe
Hoch=
konjunktur hat ſich im Jahre 1927 noch nicht eingeſtellt. Die
Ziffer der Stahlerzeugung, die im Januar 1927 die ſtattliche
Höhe von 3,7 Millionen Tonnen erreichen, ſpäter ſogar 4
Mil=
lionen, während entſprechende Rückgänge bei der amerikaniſchen
Kohle und dem Roheiſen zu verzeichnen waren. Immerhin darf
es als ein erfreuliches Zeichen gedeutet werden, daß in
Aber die Hoffnung, mit der das geſamte deutſche Volk das faſt allen Ländern die Arbeitsloſenziffern im
nun zu Ende gegangene Jahr begrüßte, daß es unſeren Brü= Jahre 1927 einen nicht unerheblichen Rückgang
dern am Rhein die Freiheit bringen möge, iſt leider noch nicht gezeigt haben. Von 100 Arbeitern, die Gewerkvereinen
angeſchloſfen oder einem ſtaatlichen Verſicherungszwang
unter=
ſtllt waren, waren unbeſchäftigt:
In Deutſchland ſpeziell, iſt das Sinken der
bedrängten Grenzgebiete unſeres Vaterlandes, Oſtpreußen, durch= Verbeſſerung unſerer Kandelsbilanz iſt ein Beweis dafür. Die
greiſende Hilfe zuſagen zu können. Ich hoffe, daß dieſem Ver= deutſche Handelsbilanz hat ſich ſeit Juli ſoweit gebeſſert, daß der
Sorgen, die über dieſem von der Heimat getrennten Landesteile RM. auf rund 240 Millionen im September zurückgegangen iſt.
und ſeiner arbeitsfreudigen Bevölkerung ſeit Jahren laſten, in Von großen Streiks ſind wir trotz der eine Zeitlang bedrohlichen
Kürze behoben werden. Mit Ihnen, Herr Reichskanzler, begrüße Lage im Braunkohlengebiet verſchont geblieben; die Arbeiten der
ich es herzlichſt, daß die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands, die Uls Rationgliſierung und der geſteigerten
Wirt=
erſüillte, eine weſentliche Beſſerung erfahren hat. Möge das neue kuratorium für Wirtſchaftlichkeit gefördert werden, ſind
fortge=
tragungs=(Trausfer=)problems. Mit banger Erwartung ſieht
Geite 2
man dem Ablauf der ſogenannten „Ruhepauſe” intgegen. Die
awderen Länder haben andere Sorgen. Englands
Han=
delsbilanz weiſt auch in dieſem Jahre wieder eine ganz
er=
hebliche und ſchr beſorgniserregende Ueberpaſſivität auf.
Frankreich, Belgien, Italien müſſen ſich über kurz
oßer lang mit ihrem Valuta=Problem auseinanderſetzen. Auf
die Dauer iſt eine valutariſch zerſplitterte Weltwirtſchaft
unmög=
lich. So hat ein jedes Land neben den
weltwirtſchaft=
lich bedingten Sorgen noch ſeine eigenen, die
ſelbſtver=
ſtändlich als Geſamtheit wieder auf die Lage der Weltwirtſchaft
zurückwirken. Auf die Weltwirtſchaftskonferenz, deren erſtes
Auftreten wir 1927 erlebten, iſt nicht gerade ſehr viel Hoffnung
zu ſetzen. Der Anſturm gegen ungeſunde wwirtſchaftliche.
Ver=
hältniſſe, die aus dem Kriege und den ſogenannten „Friedens”=
Verträgen zurückgeblieben ſind, muß von den beteiligten
Inter=
eſſenten ſelbſt kommen. Vom grünen Tiſch aus iſt nicht viel zu
machen. Solange aber dieſer Anſturm ausbleibt, wird man
damit zufrieden ſein müſſen, daß ſich die weltwirtſchaftliche
Lage, wie in dieſem Jahre, zumindeſt nicht verſchlechtert hat
Vertiefung des Zwieſpalts und der Gegenſätze ſühren und nicht
zu perſönlicher Bekämpfung und Verhetzung ausarten möge.
Auch im Wahlkampf ſoll der Gedanke an das Vaterland und die
Gemeinſchaft des deutſchen Volkes vor dem Streben nach
partei=
politiſchem Vorteil ſtehen! Denn nur in dieſem Gedanken und im
ſeſten vertrauenden Zuſammenhalt aller Deutſchen können wir
die ſo ſchwierigen Probleme und Auſgaben löſen, die noch vor
uns liegen. Daß Gott uns hierfür Kraft und Stärke gebe, daß
unſerem ſchwer geprüften Volke weitere Geſundung und
fried=
licher Fortſchritt beſchieden ſeien, iſt der Neujahrswnſch, mit dem
ich Sie, meine Herren, und das deutſche Volk von Herzen grüße!”
Weitere Glückwünſche.
Später übermittelte der Reichstagspräſident Loebe und die
Vizepräſidenten Dr. Rieſſer und Graef die Wünſche des Reichs=
Weiswann, der bayeriſche Reichsratbevollmächtigte Geſandter
Dr. von Preger, und der braunſchweigiſche
Reichsratbevollmäch=
tigte, Geſandter Boden, die Glückwünſche des Reichsrats und der
preußiſche Miniſterpräſident Dr. h. c. Braun die Glüclwünſche der
preußiſchen Staatsregierug. Die Glüchwünſche der Wehrmacht
fprachen der Chef der Heeresleitung General der Infanterie Heye
und der Chef der Marineleitng Admiral Zenker aus.
rauch und Vogt brachten ſodann die Glückwünſche der
Haupwer=
waltung des Perſonals der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft und Gelegenheit die immerhin auffallende Formulierung wählt, daß
Reichsbanlpräſident Dr. Schacht mit dem Vizepräſidenten Dreyſe das Zentrum ſich der Gefahr einer Vergewaltigung durch eine
und dem Direktor Dr. von Grimm die Glückwünſche der
Reichs=
bank dar.
herzlichen Worten für ihre gunen Wünſche.
EP. Paris, 1. Jan.
ſtatt. Alle Notabilitäten der Republik ſowie das diplomatiſche
war aber weitaus unpolitiſcher gehalten als letztes Jahr, wo
bekanntlich der damalige Nuntius Zeretti dem Außenminiſter Gilbert Stellung zu nehmen beabſichtige.
Briand perſönlich Kränze band und die Verdienſte um das
Zu=
ſtandekommen der Locarnoverträge beſonders hervorhob, was
damals in der Rechtspreſſe ſtarken Anſtoß hervorgerufen hatte.
Die heutige Anſprache des Nuntius hielt ſich in Allgemeinheiten.
Er wünſchte Frankreich Frieden und Wohlſtand. Die Völker,
die die Schrecken des Krieges leider nicht vergeſſen hätten,
wünſchten heute vor allem, daß der Friede in Gerechtigkeit und
Brüderlichkeit gefeſtigt und garantiert werde.
Doumerguc erinnerte in ſeiner Antwort daran, daß das
ver=
gangene Jahr Foltſbritte auf dem Gebiete der Befeſtigung des
internationalen Friedens gebracht habe. Der
Schiedsgerichts=
an, Gemeingut der Völker zu werden. Man wohne dem Erwachen
einer neuen Auffaſſung der internationalen Beziehungen bei,
wodurch die Liebe zum Vaterland mit den Pflichten gegenüber
der großen Familie der Nationen wohl vereint werden könnte.
Montag, den 2. Januar 1928
Nummer 2
Vom Tage.
Wie aus Straßburg gemeldet wird, ſind dort vorgeſtern zwei
neue Verhaftungen von Autonomiſten vorgenommen
worden, und zwar handelt es ſich um den Kunſtmaler Heinrich Solveen
ſowie um den früheren Lehrer Würtz. Die beiden Verhafteten ſind wie
„Sunday Chronicle” veröffentlicht eine Neujahrserklärung
Muſſolinis, worin er für das Jahr 1828 große politiſche
Ver=
gegangene moraliſche Gleichgewicht wiederfinden. Es werde eine
Ver=
ſtändigung zwiſchen den Völkern zuſtadekommen wie nie zuvor.
Nach dem „Matin” und dem „Petit Pariſien” werden die
franzö=
ſiſchen Kammerwahlen am 22. April ſtattfinden und die
Stich=
wahlen am 29. April.
Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Chicago ſtießen
zwei Schnellzüge infolge des herrſchenden Nebels zuſammen.
Bis jetzt wurden 25 Verletzte geborgen; doch glaubt man, daß die Zahl
der Opfer noch größer iſt.
Zwiſchen den Jahren.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der Jahreswechſel hat die üblichen Betrachtungen auf dem
Gebiete der Außen= wie der Innenpolitik gebracht, die allerdings
im Weſenzlichen nichts neues enthalten. Herr Briand hat dem
Vertreter der „Voſſiſchen Zeitung” ſein Herz ausgeſchüttet. Er
hat aber gerade bei dem Problem, das uns am meiſten
inter=
ſprochen. Der Vertreter der „V. 8.” ſtellt feſt, daß dieſe Frage
Herrn Briand ſichtlich unerwünſcht geweſen ſei. Er hat darauf
nur erwidert, daß das Rheinlandproblem im Augenblick nicht
aktuell ſei, und das iſt eine ſehr einſeitige Auffaſſung. Wie aktuell
es iſt, für uns wenigſtens, dürfte Herr Briand aus dem Empfang
des Reichskabinetts beim Reichspräſidenten inzwiſchen erſehen
tages, der Staatsſekretär im preußiſchen Staatsminiſterium Dr. haben. Für uns iſt es auch nur ein magerer Troſt, wenn Herr
Briand dieſe Gelegenheit benutzt, um einige Spitzen gegen ſeinen
Miniſterpräſidenten Poincaré in die Welt zu ſetzen, indem er
gegen eine Politik der Iſolierung und der Rekordrüſtungen
pole=
miſiert.
So ziemlich alles, was das Zentrum im Reich an
Machtfak=
toren hat, gibt ſich in der Neujahrsnummer der „Gerwania” ein
Stelldichein, um ſich über die innere Lage zu äußern: Herr Marx
vorſichtig, wohlwollend, mehr als Parteiführer, enwas deutlicher
Generaldirektor Dr. Dorpmüller und die Direktoren Dr. Wey= ſchon Herr von Gusrard, der Fraktionsvorſitzende des Zentrums,
der dem Schulgeſetz eine neue Liebeserklärung macht und bei der
heterogene Mehrheit des Sozialismus, des Liberalismus und
des Kommunismus nicht ausſetzen werde. Staatsſekretär Pün=
Der Herr Reichspräſident dankte all dieſen Abordnungen mit der, die rechte Hand des Reichskanzlers, äußert ſich eingehend
über das Kapitel Reich und Länder, wobei er auch zu dem
Er=
gebnis kommt, daß die Länderkonferenz, die am 16. Januar in
Verlin zuſammentreten will, bereits poſitive Entſchließungen faſ=
Der eujahrsempfang im Sthfée. ſen muß. Er ſcheint dabei vornehmlich daran zu denken, daß den
leiſtungsſchwachen Ländern, die alſo finanziell nicht mehr die
Kraft zur Selbſtändigkeit haben, die Möglichkeit gegeben werden
Heute fand im Elyfée=Palaſt der übliche Neujahrsempfang muß, als Reichsland unmittelbar in das Reich aufzugehen.
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler kündigt an, daß in nächſter Zeit
Korps haben dem Präſidenten der Republik ihre Neujahrs= dem Reichsrat ein Geſetzentwurf über die Entſchädigung der
wünſche überbracht. Als Senior des diplomatiſchen Korps hielt / Standesherren und das Miniſterpenſionsgeſetz zugehen wird. Er
der päpſtliche Nuntius, Mfgr, Maglione, eine Anſprache. Dieſe fügt hinzu, daß die Reichsregierung bei der großen Ausſprache
zum Etat auch zu dem Jahresbericht des Generglagenten Parker
* Schiemann geſcheitert.
Der Führer der deutſchen Fraktion in Lettland iſt mit ſeinem
ſcheitert, da das lettiſche demokratiſche Zentrum abgelehnt hat,
obwohl ihm das Miniſterpräſidium angeboten worden war. Die
übrigen Fraktionen hatten bereits ihre Zuſtimmung gegeben. Es
nicht an einer Koglition beteiligen, die von den Deutſchen auf die
gedanke und der Begriff der internationalen Gerechtigkeit fingen Beine gebracht wurde. Nach dem Verſuch, eine bürgerliche
Koglition zu bilden, wird jetzt der bisherige Miniſterpräſident,
der Sozialiſt Siujeniek, ſeine Bemühungen gufnehmen, wobei er
bisher das Zünglein an der Wage bildeten.
*Albert Kartmann.
Zum 2. Januar 1928.
In der großen Schar der Darmſtädter Künſtler nimnt
Pro=
feſſor Albert Hartmann, der ſchon über ein Vierteljahrhundert
hier wirkt, einen ehrenvollen Platz ein. Gewiß werden am
heuti=
gen Tage, an dem er 60 Jahre alt wird, viele Leſer dieſes
Blat=
tes, ſeine Freunde und Verehrer etwas Näheres über ſeinen
Werdegang und ſein Werk gern vernehmen.
Albert Hartmann entſtammt einer Odenwälder Familie. Sein
Vater (1233—1898) war wohl der bedeutendſte Elfenbeinſchnitzer
des Erbach=Michelſtädter Kreiſes. Ihm wurde am 2. Januar
1868 unſer Albert H. in Michelſtadt geboren, ſeine künſtleriſchen
Anlagen ſind alſo ein Erbgut von ſeinem Vater. Nachdem er ſich
in der Realſchule ſeiner Vaterſtadt eine gründliche
Allgemein=
bildung erworben, arbeitete er zunächſt eine Zeitlang unter
ſei=
nem Vater als Schnitzer, dann aber ſollte er ſich als Bildhauer
für ſein Fach ausbilden und beſuchte deshalb von 1885 bis 1887
die Kal. Kunſtgewerbeſchule in München. Es zog ihn aber ſchon
damals zur Malerei, und er ſtudierte nebenher viel im
Kupfer=
ſtich=Kabinett. Er beſuchte dann die Malſchule von Fritz Fehr
in München. Während er da ſein einjährig=freiwilliges Jahr bei
den „Leibern” abdiente, ſchloß er ſich innig an ſeinen Kameraden,
den leider früh verſtorbenen Bildhauer Hermann Hausmann,
an, dem er merkwürdigerweiſe tiefe Einblicke in das Weſen der
Malerei verdankt und er nun ganz Maler wurde. Von 1890 bis
1894 war er in der Hofglasmalerei von F. X. Zettler als
Kartonzeichner tätig. In dieſe Zeit fallen allerlei Studienreiſen
zwiſchenhinein, an den Gardaſee, Südtirol, ein längerer
Aufent=
halt in Tachau (Böhmen) bei der Fürſtin von Windiſchgrätz
und eine Studienfahrt nach Aegypten. Dann war er eine
Zeit=
laug Zeichenlehrer an der Schnitzereiſchule in Erbach. Als nun
im Sommer 1897 der bekannte Maler und Radierer B.
Mann=
feld, Profeſſor an der Städelſchen Kunſtanſtalt, nach
Michel=
ſtadt und Erbach lam, lernte er Hartmann und ſeine
künſtle=
riſchen Anlagen näher kennen und nahm ihn mit nach Frankfurt.
Seit 1898 arbeitete er unter Mannfeld. Der Hauptwendepunkt in
ſeiner künſtleriſchen Entwicklung iſt aber ſeine Bekanntſchaft mit
Wikhelm Trübner, dem er, ohne gerade ſein Schüler zu ſein,
ſtarke Förderung verdankt; 1899 machten beide gemeinſam eine
Studienſahrt nach Amorbach und malten dort eifrig.
Im Frühjahr 1801 trat der greiſe Maler Profeſſor Auguſt
Noack von ſeinem Lehramt an der Techniſchen Hochſchule
zu=
rück und Hartmann wurde als ſein Nachfolger berufen. Seine
Lehrzeit war damit abgeſchloſſen, es beginnen ſeine Meiſterjahre.
Das Ziel ſeines Schaffens kann am beſten mit den Worten ſeines
Vorbildes Wilhelm Trübners gekennzeichnet werden: „das
Kolorit auf Grund der vollendetſten Zeichnung
auf die höchſte Stufe zu erheben”. Hartmann iſt ein
vorzüglicher Zeichner, was ja heutzutage von gewiſſer Seite für
einen künſtleriſchen „Mangel” gehalten wird. Sein Haupigebiet
1ß die Landſchaftsmalerei, und zwar die heimiſche Landſchaft,
die er uns in immer größerer Meiſterſchaft vorführt. Die Natur
war und iſt noch immer ſeine geliebte Lehrweiſterin, der er ſein
Beſtes verdankt. Er iſt ein ſelbwachſener Künſtler. Die
Vor=
würfe zu ſeinen Bildern entnimmt er vor allem dem heimatlichen
Odenwald, Darmſtadt und nächſte Umgebung eingeſchloſſen, aber
auch die oberheſſiſche Landſchaft und die alten Städtchen weiß
er uns näher zu bringen. Von dem übrigen deutſchen Vaterland
ſei nur noch die Gegend von Hohenlohe=Langenburg ſowie
Südtirol erwähnt, von Italien der Gardaſee. Auch als Radierer
wird er von vielen ſehr geſchätzt. Kunſtgewerblich iſt er ebenfalls
vielfach tätig, ſeine Exlibris, Linoleumſchnitte, der Kopf der
früheren Wochenbeilage dieſes Blattes, Porzellanwalereien
zei=
gen ſein großes Können. Hierzu gehört auch eine reizende
Krippe, wozu er Skizzen von ſeiner Aegyptenfahrt benutzte.*)
Wir wünſchen dem Jubilar, daß er mit derſelben Begeiſte= zu berteidigen. Es iſt einſach ſo faul dazu. Wenn es hon einem
rung und Schaffensfreude noch recht lange fürder weiter
wir=
ken möge.
*) Im Januarheſt von „Volk und Scholle” ſind einem Aufſatz über
Hartmann zahlreiche Abbildungen beigegeben, darunter auch die der
Hirtengruppe der „Krippe‟.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Samstag, den 31. Dezember.
Der Mikado.
Operette von Arthur Sullivan.
Am Silveſterabend Kritik ſchreiben? Den Teufel auch, ich
ſtreike. Zum Glück kann es dem alten guten Mikado gleichgültig
wüſtlich zu ſein. Neu hin= und hergerichtet, luſtig bemalt und
bunt ausſtaffiert, parodierte er für alle, die anſpruchslos Sinn
für graziöſe Muſik, Satire, Couplets, Tanz und qualifizierten
Blödſinn haben: in Aufmachung und Ausführung ſo etwas wie
eine Senſation. Wer wollte ſich da als Kritilaſter aufſpielen? —
Aber unſere famoſen, beifallumrauſchten Künſtler, die ſollen heute lümmert ſich nicht um ihn, es ſchläft ruhig weiter. Es weiß, es
hochleben! Beim Knattern der Silveſterſchüſſe her ein Glas
Punſch! Zuvorderſt Proſt Herr Generalmuſikdirektor
für die feine muſikaliſche Führung, Proſt die Herren
Raben=
alt, Reinking, v. Schenck ſür die durchgearbeitete Regie,
den originellen Bühnenbau, die fabelhaften Koſtüme, Fräulein
v. Kreibig für die ſtilvollen Tänze, Herr Sander für die
temperamentvollen Chöre! Mit den Ausführenden laßt uns
an=
mit Lokalwitzen geſpickter köſtlicher Ko=Ko, mit den Herren
Deharde, Kuhn, Ebert, Komregg für ihre friſchen,
draſtiſchen Geſtalten, mit Herin Gallinger — vor ſolchem
Spitzbubengeſicht hört der Gockelhahn auf zu krähen.
Beim Goldregen der Feuerwerke her ein Glas Sekt! Auf
das Wohl der unwiderſtihlichen Katiſha Anna Jacobs!. Das
reizende Trio Müller-Penſe—Kiesling, hoch ſoll es
Gilbert bei Mellon.
* Berlin, 1. Januar. (Priv.=Tel.)
Der Generalagent für Reparationszahlungen, Parker
Gil=
die übrigen verhafteten Autonomiſten nach Aühlhauſen gebracht worden, bert, der ſeit einigen Tagen in Amerika weilt, hat am
Silveſter=
abend zunächſt eine Ausſprache mit dem Vater des
Repara=
tionsplanes, Daves, gehabt und ſpäter auch dem Schatzſekretär
änderungen vorausſagt. Die Welt werde das durch den Krieg verloren= Mellon einen Beſuch abgeſtattet. Die Beſprechungen Parker
Gil=
berts in Amerika dürften für die weitere Entwicklung der
Repa=
rationsfrage von ungeheuerer Bedeutung ſein. Zum erſtenmal
hat der Neparationsagent, der nicht nur in Deutſchland, ſondern
auch in der internationalen Finanzwelt als eine allererſte
Kapa=
zität in der gegenwärtig wieder ſo aktuellen Reparationsfrage
angeſehen wird, in ſeinem vor kurzem veröffentlichten
Jahres=
bericht die Feſtſetzung der Endſumme der deutſchen
Reparations=
leiſtungen gefordert. Parker Gilbert hat ſich damit eine
Auf=
faſſung zu eigen gemacht, die von deutſcher Seite ſchon ſeit
lan=
gem eindringlich, aber inmer vergebens, gefordert wurde. Der
Londoner Zahlungsplan, der unter dem Namen Dawesplan
be=
kannt iſt, ſieht zwar ſtändig wachſende Jahresannuitäten der
deutſchen Reparationszahlungen vor, eine feſte Summe, für die
deutſchen Geſamtverpflichtungen gegenüber den ehemaligen
Alli=
ierten iſt aber in ihm nicht genannt, da die Schöpfer des Planes
— eine Unzulänglichkeit, die ſich in ihrer ganzen Größe erſt im
Laufe der Jahre als ſolche eiwieſen hat — von ihren
Auftrag=
gebern nicht dazu verpſlichtet worden waren.
Gilbert hai mit dieſem Paſſus ſeines Jahresberichtes
unge=
heures, zum Teil recht unliebſames Aufſehen erregt. Dieſes
letz=
eſſiert, Räumung des Rheinlandes, um die Dinge herumge= tere war insbeſondere in Fraukreich der Fall, wo Poincaré
ſo=
fort auf die Diskuſſion, die ſich im Anſchluß an die
Veröffent=
lichung des Gilbert=Berichtes entſponnen hatte, mit einer Rede
antwortete, die nicht nur eine klare Präziſierung des franzöſiſchen
Standpunktes zu dem gegenwärtigen Stand der
Reparations=
frage enthielt, die dielmehr auch zu erkennen gab, wo die
haupt=
ſächlichſten Gegner einer gedeihlichen Weiterentwicklung, einer
Evolution der Reparationsfrage zu ſuchen ſind. Die franzöſiſchen
Komentare ließen keinen Zweifel darüber zu, daß Frankreich
einer grundſätzlichen Umorientierung in der bisherigen
Hand=
habung der Reparationsfrage nur dann zuſtimmen würde, wenn
zu gleicher Zeit auch das — volkswirtſchaftlich geſehen — in
engem Zuſammenhang mit den Reparationen ſtehende Problem
der interalliierten Kriegsſchulden einer Reviſion unterzogen
würde. Amerika lehnte bisher aber eine Verquickung der beiden
Fragenkomplexe miteinander entſchieden ab. An dieſer
Stellung=
nahme Amerikas muß letzten Endes eine Neuaufrollung und eine
Reviſion des Reparationsproblems ſcheitern. Den Schlüſſel zur
Lage hält aber Amerika, der Generalgläubiger der ganzen Welt,
in der Hand. Indeſſen iſt mit einer Aenderung des
ameri=
kaniſchen Standpunktes bei der innerpolitiſchen Gebundenheit
des gegenwärtigen Präſidenten und der Regierung in
Waſhing=
ton in abſehbarer Zeit nicht zu rechnen. Im November des neuen
Jahres finden in Amerika Neuwahlen ſtatt, ein halbes Jahr
ſpäter tritt erſt der neue Präſident ſein Amt an. Es iſt demnach
kaum anzunehmen, daß vorher etwas Entſcheidendes in der
Reparationsfrage geſchehen wird.
Trotzdem ſind die Beſprechungen des Reparationsagenten bei
Coolidge, Mellon und Dawes von großer Bedeutung, da ſie der
Klärung der Sachlage dienen. Parker Gilbert dürfte in dieſen
Beſprechungen eingehend über ſeine kürzliche Auseinanderſetzung
mit der deutſchen Regierung Bericht erſtattet und eine genaue
Darſtellung der Entwicklung des deutſchen Finanzweſens
ge=
geben haben. Bei dieſer Gelegenheit wird wohl auch zur Sprache
gekommen ſein, welche Rolle die deutſchen Auslandsanleihen
ſo=
wohl im Etat wie bei den deutſchen Reparationszahlungen
ſpie=
len. Bisher hat Deutſchland bekanntlich in der Hauptſache aus
dem großen Topf der Auslandsanleihen geſchöpft, um ſeinen
Reparationsverpflichtungen gerecht werden zu können. Nun iſt
ſchon eine lebhafte Diskuſſion darüber entſtanden, oh die Rechte
Verſuch, eine Koglition der bürgerlichen Parteien zu bilden, ge= der Reparationsgläubiger nicht auf die Dauer durch die
Ueber=
handnahme der deutſchen Verpflichtungen aus den
Auslands=
anleihen benachteiligt werden könnten. Am 1. September 1928
beginnt das erſte Volleiſtungsjahr für Deutſchland. Hier wird es
ſcheint, als ob das Verſagen lediglich aus chauviniſtiſchen Grün= ſich erſt zu erweiſen haben, ob Deutſchland in der Lage ſein wird,
den zu erklären iſt. Das demokratiſche Zentrum wollte ſich jährlich den ungeheueren Betrag von 2,5 Milliarden abzuſtoßen.
Am Mittwoch nächſter Woche tritt Parker Gilbert ſeine Rückreiſe
nach Deutſchland an. Erſt nach ſeiner Rückkehr dürfte es ſich im
weſentlichen entſcheiden, inwiefern ſeine Beſprechungen in Nem
York und Waſhington die komnende Entwicklung beſchleunigt
vielleicht auch die Unterſtützung der Deutſchen finden wird, die haben, die zu der notwendigen Reviſion des Reparationsplanes
führen muß.
leben! Allen Damen und Herren vom Chor und vom
Bal=
let, allen Künſtlern des Orcheſters ein volles Glas!
Schließ=
lich wollen wir auch aller direr von unſerer vortrefflichen
Künſt=
lerſchar dankbar gedenken, die, heute nicht witwirkend, uns
den Alltag ſo oft verſchönt haben. Proſit Neujahr!
v. H.
— Blühende Tiere. Wenn man den Pelz eines Faultiers
be=
trachiet, ſo ſieht man darin kleine, graue Flecke, die man zunächſt
für Holzſtückchen halten könnte. Sie ſind eine beſondere Art
von Algen und Flechten, die im Regen anfangen zu grünen,
und hüllen das Tier ſo in einen ſchützenden zarten Schleier,
dienen alſo der Mimikry. Dieſe Selbſtverteidigung hat das
Faultier notwendig, da es, angegriffen, laum daran denkt, ſich
Jaguar oder einer Schlange angegriffen wird, dann ſchnappt es
g. Nogck, nur ganz langſam mit ſeinem Maul und ſchlenkert gelangweilt
einen Arm hin und her, dem jedes Tier ausweichen kann, wenn
es nicht gerade — ein Faultier iſt. Um ſo merkwürdiger iſt es,
baß es in dem kampferfordernden Urwald blüht und gedeiht.
Bei Brochaus iſt ſoeben ein Buch erſchienen, in dem ſich
präch=
tige Naturſchilderungen finden: William Beebe, „
Dſchungel=
leben. Forſcherfreuden in Guayanas Urwäldern”; ein Kapitel
behandelt die Pſychologie des Faultiers. Wenn dieſes Tier
ſeinem Sport, dem Schlaf, huldigen will, klettert es hoch bis
auf die äußerſte Gabelung der Bäume und hängt ſich da mit
allen Vieren an einen Aſt. Wenn ein Faultier einmal ſeine
Faulheit abſtreifen will, was allerdings ſehr ſelten vorkommt,
dann — grunzt es. Dieſer Laut iſt ganz merkwürdig und dabei
ſo bauchredneriſch, daß man nie weiß, woher oder vom wem er
kommt. Trotz aller natürlichen Schutzmittel kommt es vor, daß
bleiben, ob er gelobt oder getadelt wird; denn er ſcheint under= Feinde das ſchlafende Faultier entdecken. Der Jaguar wittert
die Loſung unter dem Baum und klettert eilig hinauf; ein
Adler ſieht aus ſchwindelnder Höhe, wie ein vermeintliches
Laubbüſchel ſchläfrig den Arm ausſtreclt und ſich kratzt — etwas,
was ein Laubbüſchel nicht tun ſollte —, und ſchon läßt ſich der
große Vogel in der Nähe des Faultiers nieder. Aber dieſes
kommt ihm ſo leicht keiner bei. Denn uiemand kann ein
Faul=
tier einfach an den langen Rückenhaaren packen und
herunter=
ziehen, es klammert ſich ſo feſt mit ſeinen zwölf Krallen in den
Aſt, daß man entweder den Aſt abſägen oder die langen
Haken=
klauen eine um die andere ablöſen muß. Beide Möglichkeiten
kommen für die Angreifer, Katzen oder Adler, nicht in Frage.
Aber noch andere Verteidigungsmittel beſitzt das Faultier. Es
ſtoßen! Mit dem Allerweltskünſtler Hans Ney, hoch lebe ſein hat etwa zwanzig Rippen, die ungewöhnlich breit und flach
ſind. Um dieſe Nippen ſpannt ſich eine zähe Haut, die ſo dick
iſt, daß ein Indianerpfeil Lavon akprallt, ohne ſie auch nur zu
ritzen. So muß mancher Jaquar trotz wütender Verſuche
unver=
richteter Sache wieder abziehen, er kann von dem ſchwankenden
Zweig aus das verfilzte Haar, die zähe Haut und das
Knochen=
gitter nicht durchſchlazen: die lebenswichtigen Organe dieſer
ruhigen Bürger ſind von der Natur wunderbar geſchützt. Ha.
Brüd
i
hin verkeuſten
31. April 1928.
. Brfreiun
der Pflicht zur Ar
Nummer 2
Montag, den 2. Januar 1928
Seite 3
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 2. Januar.”
Aus dem Wochenſpielplan des Heſſiſchen
Landestheaters.
Großes Haus.
Freitag, den 6. Januar, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. D 10. „Der
Mikado”, Operette von Sullivan. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Samstag, den 7. Jnnuar, 14½ Uhr, Ende gegen 18 Uhr.
Sams=
tags=Fremdenmiete, 4. Vorſtellung. „Das Käthchen
von Heilbronn”, Schauſpiel von Kleiſt. Preiſe 0,70
bis 7 Mk.
Sonntag, den 8. Januar, 19 Uhr, Ende 21¾ Uhr. C 7. „
Fide=
lio”, Oper von Beethoven. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Donnerstag, den 5, und Freitag, den 6. Januar. Keine
Vorſtel=
lungen.
Samstag, den 7. Januar, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
VI (7); Schülermiete rot 3. In neuer Inſzenierung:
„Zar und Zimmermann”, Oper von Lortzing.
Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Sonntag, den 8. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntags=
Fremdenmiete weiß, Vorſtellung. — Wahlvorſtellung.
Der dreizehnte Stuhl” Kriminalſtück von Bayard
Veiller, Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
— Heſſiſches Landestheater. Die nächſten Aufführungen des
Kriminal=
ſtückes „Der dreizehnte Stuhl” finden am Dienstag, den 3.
Ja=
nuar, und am Sonntag, den 8. Januar, ſtatt. — In der Samstags=
Notiz über die Aufführungen des Märchens „Trilltrall und
ſeine Brüder” wurde irrtümlicherweiſe die heutige Vorſtellung als
die letzte bezeichnet; es mußte heißen; „die vorletzte”, denn die letzte
Auf=
führung findet Sonntag, den 7. Januar, ſtatt. — Sullivans Operette
„Der Mikado” wird Freitag, den 5. Januar, zum erſten Male
wiederholt.
Hindenburgbriefmarken. Es wird nochmals darauf hingewieſen,
daß Hindenburgjubiläumspoſtkarten und Hindenburgbriefmarken außer
bei den Poſtanſtalten nach wie var auch bei der Geſchäftsſtelle der
Darm=
ſtädter Nothilfe im Stadthaus, Zimmer 26, erhältlich ſind. Der
Ver=
kauf wird am 31. Januar 1928 eingeſtellt, dagegen behalioen die bis
da=
hin verkauften Wertzeichen ihre poſtaliſche Gültigkeit noch bis
31. April 1928.
*p. Befreiung polniſcher landwirtſchaftlicher Wanderarbsiter von
der Pflicht zur Arbeitsloſenverſicherung. Ab 1. Januar 1928 ſind ſolche
Arbeiter, die auf Grund des Arbeitsvertrags beſchäftigt werden, den
der Fachausſchuß für Land= und Forſtwirtſchaft bei der Hauptſtelle der
Reichsanſtalt für Arbeitscermittelung und Arbeitsloſenverſicherung für
ausländiſche landwirtſchaftliche Wanderarbeiter aufgeſtellt hat, von der
Pflickt zur Verſicherung gegen Arbeitsloſigkeit frei. Die Beitragspflicht
der Arbeitgeber bleibt unberührt.
Fp. Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte. Ab 1. Avril
1988 berden für die freiwillige Beitragsentrichtung die Beitragsklaſſen
G II, I und K gebildet. Der freiwillige Monatsbetrag betuägt in der
Klaſſe ( 25 Mk., HI 30 Mk., 1 40 Mk. und K 50 Mk.
*p. Führung von Amtsb=zeichnungen. Reichsbeamte deren
bis=
herige Amtsbezeichnung in dem Beſoldungsgeſetz vom 16. Dez. 1927 nicht
vorgeſehen iſt, dürfen ihre bisherige Amtsbezeichnung in und außer
Dienſt weiterfühken. In Zweifelsfällen entſcheidet die oberſte
Reichs=
behörde einvernehmlich mit dem Reichsminiſter des Innern.
— Der unüberlegte Zuzug nach der Großſtadt hat leider noch nicht
aufgehört. Zahlreiche junge Männer und Jugendliche wandern täglich
zu, die ſich durch verlockende Erzählungen und vielverſprechende
An=
zeigen verleiten ließen, oft mit Genehmigung ihrer Eltern, ihr Glück in
der Großſtadt zu ſuchen. Bei der herpſchenden Arbeitsloſigkeit ſind aber
die Arbeits= und Verdienſtmöglickkeiten in der Großſtadt ſehr gering.
Die Jugendlichen, welche in den Großſtädten ankommen und keine
Ar=
beit finden, fallen der Wohlfahrtspflege zur Laſt oder ſinken von Stufe
zu Stufe. Der evangeliſche Bahnhofsdienſt in Frankfurt a. Main,
Langeſtr. 16, zugleich Geſellſchaft zur Fürſorge für die zuziehende
männ=
liche Jugend, warnt darum vor unbeſonnenem Zuzug in die Großſtadt.
Er verſendet für diejenigen, welche beruflich oder ſtudienhalber die
Groß=
ſtadt, insbeſondere Frankfurt a. M., aufſuchen müſſen, ſowie für Eltern,
Lehrer, Vormünder, Geiſtliche uſw. einen „Natgeber für junge Männer”,
der gegen Erſtattung des Rückportos auf Wunſch koſtenlos zugeſtellt
wird. Er erteilt weiter gerne im Hauptperionenbahnhof Frankfurt a. M.
Rat und Auskunft an Reiſende ohne Unterſchied der Konfeſſion,
über=
nimmt Abholung und Begleitung Jugendlicher und weiſt Unterkunft
und Vereinsanſchluß nach. Alle Inanſpruchnahme iſt völlig koſtenfrei.
Kunſinotizen.
Ueber Werle, Rünſiler oder fünftleriſche V ranſialtungen, deren im Nachſlehenden drwimmns
geſchteht behält ſich die Redakion ihr Urteil vor
— Pal=ſt=Lichtſpiele. Das luſtige Doppelprogramm: Der
fröh=
liche Weinberg. Nach dem preisgekrönten Luſtſpiel von Karl
Zuckmare:, das in Berlin und allen Großſtädten Deutſchlands das größte
Erfolgsſtück der vorjährigen Bühnetſaiſon war. Im Beiprogramm:
„Schweik, der Hundefänger von Prag.‟ Ein heiteres
Luſtſpiel in 6 Akten.
* Im Zeichen des Hexenmeiſiers Kaßner
ſteht ſeit geſtern das Programm des Orpheums. Und in dieſem Zeichen
wird unſer Tempel der leichtgeſchürzten Muſe für die nächſten 14 Tage
bzw. Abende ſiegen. Dem dieſer Hexenmeiſter Kaßner iſt wirklich
ein Teufelskerl, der ſeinesgleichen ſo bald nicht finden dürſte. Gewiß
ſind die Zeiten der Zeichen und Wunder vorbei und unſere aufgeklärte
Gegenwart findet für alles, das übernaürlich ſcheint, eine Erklärung,
wenn ſie auch meiſtens vorbeirät. Aber wer ſich ein paar Stunden imn
das Reich der Illuſionen verſetzen laſſen und ſich harmlos den Wundern
hingeben kann, der wird vollbefriedigt von dem Beſuch der Kaßnerſchen
Zauberſchau ſein. Dieſer Hexenmeiſter hat eine außerordentlich
liebens=
würdige und humorvolle Art, ſeine Fingerfertigkeit zu zeigen, und er
verſüigt über eine ſchier unerſchöpfliche Fülle von Appararen und
Gerä=
ten, die es ihm ermöglichen, wahre Wunderdinge zu vollbringen: Aus
einer feuergefüllten Bratpfanne kommen lebende Tauben, Haſen und
Enten, aus einer Waſſerflaſche gießt er vor den Augen des Publikums
zwanzig verſchiedene Liköre, Weine, Sckt, Bier, Grog und Kaffee und
ſchenkt dieſe freigebig im Publikum aus. Ein lebender Kanarienvogel
wird in die Piſtole geladen und in eine brennende Glühbirne geſchoſſen,
aus der er erſt nach Zertyimmerung wieder luſtig herausflattert.
Bren=
nende Lampen kommen und verſchwinden. Aus leeren Reifen und
Papier=
tüten entſtehen ganze Blumengärten und Hunderte von Fahnen und
Decchen. Tiſche werden zu Reiſekoffern und „Meona” der künſtliche
Menſch, weiß und kann alles. Dieſe optiſche Täuſchung iſt geradezu
fabelhaft. In eine gewöhnliche Packkiſte läßt ſich Kaßner einnageln
nach vielfacher Feſſelung, und während noch die Kiſte bewacht wird, ſitzt
der Herenmeiſter ſchon im Publikum und ſeine Gattin wird gefeſſelt aus
der Kiſte geholt. In leere, vielfach geſicherte Koffer zaubert er lebende
Menſchen hinein und ſchießt ſogar lebende Mädchen aus der Kanbne in
einen an der Decke hängenden Koffer. Das alles iſt eine kleine
Ausleſe der Vielheit von Kaßners Darbietungen, die mit dem
Verſchwin=
den von 12 Perſonen aus dem Zuſchauerraum abſchließen. Dieſe zwölf
verſchwinden und wiſſen ſelbſt nicht wie. Es iſt fabelhaft.
Dieſer Zauberſchau geht ein ausgezeichnetes Varieté=Programm
vor=
aus. Der komiſche Kunſtratfahrer Otto Derington eröffnet den
Abend. Er verfügt üiber mehr als ein Dutzend von Vehikeln der
ver=
ſchiedenſten Art, die er alle meiſtert, als ſei er darauf geboren. —
Marie und Alfred Ree, iſt ein exzentriſches Tänzerpaar von
einer ganz fabelhaften Eelenkigkeit und totchie! — Der humoriſtiſche
Pfeif= und Mundharmonika=Künſtler Pepi Ganzer, iſt ebenfalls
ein ſehr liebenswürdiger Künſtler, der auf den Fingern pfeift, wie
man=
cher Soliſt es auf der Flöte nicht beſſer kann, und der Mundharmonika,
einem ganz primititen Kinderinſtrument, entlockt er ganze Sinfonien.
— Groteske=Künſtler von ganz beſonderer Individualität ſind Gert
und Gräfe, die in ihrem Sketch „Drunter und drüber” eine Fülle
humoriſtiſcher Darbietungen bringen. Alles in allem ein Programm,
wie es kein Großſtadtvarieté beſſer und reichhaltiger bringen kann. *
P. Eberſtadt, 1. Jan. Waſſerpreis. Die gelegentlich der
Beratung des Gemeindevovanſchlags für das Rechnungsjahr 1927 vom
Gemeinderat beſchloſſene Erhöhung des Waſſerpreiſes von 18 auf 22 Pfg.
pro Kubikmeter iſt von der Aufſichtsbehörde genehmigt worden. Die
Erhöhung tritt jedoch erſt mit Wirkung vom 1. Januar 19B in Kraft.
— Hundeſteuer. Die vom Gemeinderat kürzlich beſchloſſene
Hunde=
ſteuer (Gemeinde=Hundeſteuer) iſt durch Verfügung des Kreisamts vom
27. d3. Mts. genehmigt worden. Sie beträgt (wie für 1977): 4 Mark.
wenn der Hundebeſitz in die Zeit vor dem 1. Juli fällt, und 2 Mark,
wenn der Beſitz in die Zeit nach dem 1. Juli fällt. Für den zweiten
und jeden weiteren Hund beträgt die Abgabe 6 Mark mehr als für
den vorhergehenden Hund — Beſitzwechſel. Die Gaſtwirtſchaft
„Zum goldenen Lamm” (Joh. Grünewald) geht vom 1. Januar 1928
durch Verpachtung in den Beſitz des Herrn Nobert Ruthmann über.
S. Lampertheim, 1. Jan. 25jährige Mitgliedſchaft.
Geſtern waren es 25 Jahre, daß Herr Zigarreufabrikant Jakob
Eber=
hard der Induſtrie= und Handelskammer Worms angehört. Bis zum
Jahre 1902 zählte Lampertheim zum Handelskammerbezirk Darmſtadt.
Die geographiſche Lage und die damalige engere Verbundenheit unſeres
gemeindlichen und wirtſchaſtlichen Lebens mit dem Bezirk der Stadt
Worms ließen es geboten erſcheinen unſere Gemeinde dem
Handels=
kammerbezirk Worms zuzuteilen. Bei der vorgenommenen
Umgeſtal=
tung wurde auf Vorſchlag des verſtorbenen Großinduſtriellen und
Neiclstagsabgcordneten Freiherrn Hehl zu Herrusheim durch den
damali=
gen Vorſitzenden der Kammer, Herrn Baruch=Worms. Herr Eberhard
zum Mitglied derſelben beuufen. Nückſchauend auf dieſen
Arbeitsaus=
ſchnitt darf geſagt werden, daß Herr Fberhard allezeit mit
unermüd=
licher Schaffenskraft als ausgezeichnete: Kenner des wirtſchaftlichen
Lebens nicht allein in der Gemeinde ſondern auch vertraut mit dem
Heſſenz und unſeres großen deutſchen Vaterlandes, in dieſem Ehrenamt
erfalgreich geiwvirkt hat. Neben dieſem Chrenamt b=leidet Herr
Eber=
hard hier und auswärts noch eine Reihe wictztiger Ehrenämter. So
wirkt er ſchon viele Jahre als Direktor der Vereinsbank Lampertheim,
iſt Mitglied des Ortsgerichts, gehört dem Vorſtand des Evangeliſchem
Krankenhauſes, dem Evangeliſchen Kinderheim und der Gemeinmüitzigen
Baugenoſſenſchaft an und ſteht auch in verſchiedenen Organiſationen
der Zigarreninduſtrie an führender Stelle. Vor einigen Jahren wurde
er auch als Arbeitgabervertreter in den Vorſtund der Allgemeinen
Orts=
krankenkaſſe des Kreiſ=8 Bensheim gewählt. Seitens der Induſtrie= und
Handelskammer Worms und auch von anderer Seite ſind ihm
mamnig=
fache Ehrungen zuteil geworden.
4e. Worms, 1. Jan. Verkehrsunfall. Am Donnerstag
nachmittag gegen 3 Uhr wurde in der Alzeher Straße gegenüber dem
franzöſiſchen Lager ein zwölfjähriger Junge namens Jäger aus Lorſch
von einem Auto überfahren, als er plötzlich auf die Fihrſtraße ſpraug,
ohne auf das herankommende Auto zu achten. Diefes konnte nicht ſchnell
genug bremſen, und dadurch wurde der Junge von dem rechten
Kot=
flügel erfaßt. Der bezwußtloſe Knabe wurd= durch ein anderes Auto
ins Krankenhaus gebracht, uo er vorgeſtern noch nicht zum Bewußtſein
gekommen war. Es beſteht Lebensgefahr. — Diebſtahl. Aus dem
Hof eines Hauſes in der Bauhofgaſſe wurde Donnerstag mittag ein
Fahrrad geſtohlen. Der Dieb ging frech zu Werke, daß er das Rad
ge=
wiſſermaßen unter den Augen des Beſitzers ſtahl
* Streupflicht des Haus= und Geſchäftsbeſitzers
bie Winterglätte
(Nachdruck verboten.)
Beklagter iſt Eigentümer eines Hausgrundſtückes in Ilfeld (Harz).
Im Erdgeſchoß betreibt er ein Kolonialwarengeſchäft. Der Eingang
zum Laden befindet ſich in dem mit glatten Steinflieſen ausgelegten
Hausflur. Von der Straße aus füühren zwei Stufen zu der Haustüre.
Ein Zeitungsträger iſt bei herrſchendem Schneewetter, als er die
Zei=
tung in den Laden bringen wollte, auf den Flieſen des Hausfluus vor
dem Eingang zum Laden geſtürzt und hat ſich erheblich verletzt. Für die
Folgen des Unfalls hat er den Haus= und Ladenbeſitzer mit Erfolg
haft=
bar gemacht. (8 8B B.G.B.). Neichsgericht führt aus: „Dem
Haus=
beſitzer obliegt die allgemeine Verantwortlichkeit für die
Verkehrsſicher=
heit des für den Verkehr von Menſchen beſtimmten Gebäudes. Das
Maß der anzuwendenden Sorgfalt richtt ſich nach der Lebhaftigkeit des
Verkehrs und den örtlichen Verkehrsverhältniſſen. Der
Hauseigen=
tümer muß, mag er ſelbſt im Hauſewohnen oder nicht,
insbeſondere die Zugänge zum Hauſe in
verkehrs=
ſicherem Zuſtande erhalten. Dazu gehört auch ſeine
Ver=
pflichtung, Teile des Hausflurs bei Winterglätte zu
be=
ſtreuen. Neben dem Eigentümer trifft dieſe Sorgfaltspflicht u. a.
den Kaufmann, der als Mieter für ſeine Geſchäftszwecke einen Verkeyr
geſchäffen hat hinſichtlich der Zugänge zum Geſchäft. Der Hausflur iſt
bei Winterglätte mit abſtumpfendem Material (Sägeſpäne, Sand,
Aſche oder dergleichen) zu beſtreuen. Die Kleinigkeit Salz, die jeden
Morgen im Hausflur geſtreut wurde, iſt kein zur Beſeitigung der Glätte
ausreichendes Mittel, da das Salz durch Auflöſung des Schnees die
an und für ſich ſchon beſthende Glätte der Flieſen noch erhöht. Sollte
aus Sauberkeitsgründen ein abſtumpfendes Mittel nicht angewendet
werden, ſo waren auf dem kurzen Wege von Haustür bis Ladeneingang
Matten, Tücher oder Säcke auszubreiten.
*Schwere meuchleriſche Bluttgt in der
Neujahrsnackt.
* Weinolsheim, 2. Jan. Als in der Nacht vom Samstag auf
Sonn=
tag der verheiratete 43jährige Kirchendiener Karl Bettſchenka in
Weinolsheim in der Kirche das neue Jahr eingeläutet hatte und ſich auf
dem Nückweg in ſeine Wohnung befand, wurde er plötzlich ohne jede
Veranlaſſung meuchlings von hinten angefallen und durch einen
Meſſer=
ſtich in den Rücken ſchwer verletzt. Das Meſſer drang in die Lunge ein,
und wurde der Verletzte in lebensgefährlichem Zuſtande mittels Auto
ſofort ins Städtiſche Krankenhaus Mainz übergefihrt. Der Täter ein
Wjähriger Dienſtknecht in Weinolsheim, der mit dem Verletzten
verfein=
det iſt, wurde noch in der Nacht verhaftet und dem Amtsgericht
zu=
geführt.
Ah. Alzeh, 30. Dez. Eiſenbahnunfall. Ein bedauerlicher
Unfall trug ſich im Bereiche des hieſigen Bahnhofes zu. Als ein
Ar=
beiter als Albig mit dem Abladen von Gepäck beſchäftigt war, kam er
dem anderen Gleiſe, auf dem gerade ein Zug einfuhr, zu nahe, wurde
von der Maſchine erfaßt und zur Seite geſchleudert. Er erlitt einen
Nippenbruch und Kopfverletzungen und mußte ins Krankenhaus verbracht
werden.
V. Grünberg, 1. Jan. Am Sonntag vor Weihnakten und am
1. Weihnacktsfeiertag ahend hielten beide hieſige Geſangöereine,
Män=
nergeſangverein und Sängerkranz, ihre Weihnachtsfeiern im
Gaſthaus zum Rappen ab. Weihnachtschöre, Vorträge, Theaterſtücke
und Verloſung bildeten den unterhaltenden Teil dieſer ſchön
verlaufe=
nen Weihnachtsfeiern. — Das Winterfeſt des Turnvereins, das
am 2. Weihnachtsfeiertag abend in der Turnhalle ſtattfand, hatte, wie
alljährlich, ſehr guten Beſuch aufzuweiſen. Auch wird keiner der
Be=
ſucher ohne das Bewußtſein nach Hauſe gegangen ſein, etwas wirklich
Schönes an dieſem Abond geſehen zu haben. — Ein
Feiertags=
ritt der benachbarten Abteilungen des Ländlichen Reit= und
Fahr=
bereins Grünberg=Lich und Alsfeld ſtührte am 3. Weihnachtsfeiertag nach
Grünberg. Etwa 100 Reiter trafen ſich am Vormittag im Wald an der
Gießener Straße und zogen gegen ½12 Uhr unter den Klängen des
Grümberger Muſikvereins ins Städtchen ein. Unter Mitwirkung des
Muſikvereins vergingen die Stunden nur zu ſchmell. Bereits um 4 Uhr
mußte aufgebrochen werden, um programmäßig um 5. Uhr vom
Markt=
platz abrücken zu können. — Die im Spätherbſt begonnene und zu
einem Teil durchgeführte Kanaliſation der Londorferſtraße mußte
wegen der herrſchenden ſtarken Kälte eingeſtellt werken. Mit der
Fort=
ſetzung kann erſt wieder bei milderer Temperatur begonnen werden. —
Herr Lehrer Ph. Bender, der faſt 19 Jahre an der hieſigen
Volksſchule tätig iſt und die Nektorgeſchäfte ſeit der Ruheſtandsverſetzung
von Lehrer Lauber führte, wurde zum Rektor dieſer Anſtalt ernannt.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden".
nicht heantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
B. in D. Verlaugen Sie, daß der Anwalt der Gegenpartei dieſe
Koſten gerichtlich feſtſetzen läßt.
Tageskalender für Montag, den 2. Januar 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 16 Uhr, Ende
18 Uhr: „Trilltrall und ſeine Brüder”. — Kleines Haus, Anfanz
19½ Uhr, Ende 22 Uhr: „Der Vetter aus Dingsda”. — Orpheum,
Anfang 20 Uhr: A. Kaſſner. — Konzerte: Hotel Schmitz,
Schloßkaffee, Weinhaus Maxim. — Kinovorſtellungens
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.
Frandk.
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Die Beerdigung findet am
Mon=
tag, den 2 Januar 1928, nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Be=
teilig
Der Vorſtand.
Seite 4
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mit Camilla Horn, Lotte Nenmann,
Carl de Vozt, Radolf Rittner, Fritz
Odemar, Panl Morzan u a. m.
DerHundefänger v. Prag
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mit Albert Paufiz, Carl Noll,
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Montag, den 2. Januar 1928
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Das Schulgeld der hieſigen höheren
Schulen für den Monat Dezember 1927
iſt bei Meidung der Beitreibung
bis zum 10. Januar 1928 hierher zu
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zahlen.
Darmſtadt, den 31. Dez. 1927.
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Muſik von Art ur Chitz
Regie: Hans=Joachim Weitz
Muſikaliſche Leitung: Erwin Palm
Bühnenbild: Wilhelm Reinking
1. Bild: Auf den Trümmern der Schule
2. Bild: Am Kreuzweg
3. Bild: Im Wald, beim Holzapfelklausner
4. Bild: In der neuen Hütte
5, Bild: Am Nachtwächterfelſen, wo der
Knarraſper wohnt
6. Bild: Auf hoher See, auf der Flucht
vor dem Knarraſper
7. Bild: In Glockotonia, auf der Wäſchewieſe
Mitwirkende:
Johanna Blum, Fe icitas Guttmann, Trude
Keßſer, Elſa Knott, Ciaere Randolph. Mela
Wigandt, Karl Ebert=Beyer, Werner Finck,
Ulrich Folkmar, Hermann Gallinger, Richard
Jürgas, Hugo Keßler, Rudolf Klix, Paul
Maletzki, Hans Ney, Karl Paryla, Gothart
Portloff, Artur Schettler,
Kur Weſtermann
Spielwart: Willy Krichbaum.
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Familiennachrichten
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Am 31. Dezember 1922 entſchlief plötzlich nach
längerem Leiden mein lieber Mann, unſer treubeſorgter
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager
(415
und Onkel
Heinrich Spieß
im Alter von 66 Jahren.
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Die Beerdigung findet Mittwoch, den 4. Januar,
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mittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs an der
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Muſikaliſche Leitung: Berthold Sander
Inſzenierung: Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Tänze: Manda von Kreibig
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Nummer 2
Montag, den 2 Januar 1928
Seite 3
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Die ergänzte Liſie der Endſpielteilnehmer.
Neue Leberraſchungen.
Hatten ſchon die erſter Vorpoſtengefechte bei den Endſpielen
um die ſüddeutſche Meiſterſchaft mit dem 2:2 aus dem Kampf
Bayern München gegen Wormatia Worms eine Ueberraſchung
gebracht, ſo wurde man am Neujahrstag in verſchiedenen Fällen
noch ſtärker überraſcht.
In der Runde der Meiſier,
kamen zwar die Reſultate an ſich eigentlich nicht ſehr
uner=
wartet, aber dafür der Verlauf der Kämpfe umſomehr. Die
Sp. Vg. Fürth ſtellte daheim im 1:0=Kampf gegen den
Karls=
ruher F.V. zwar den allgemein getippten Sieg ſicher, aber der
Sieg war eben ſehr knapp und die Leiſtungen, mit deien er
er=
zielt wurde, ſehr mäßig. Ganz beſonders enttäuſchte der K.F.V.
Bei Fürth war die Stürmerreihe ſehr mäßig. Den entſcheidenden
Treffer erzielte Frank in der 37. Minute der erſten Halbzeit. —
Im Kampfe gegen die Bayern München holte ſich Eintracht
Frandfurt auf eigenem Platze vor 15 000 Zuſchauern eme 0:2=
Niedenlage. Mit dieſem Ergebnis hatte man in Süddeutſchland
weiig gerechnet. Die Bayern waren aber gegenüber ihrem Spiel
gegen die Wormatia Worms nicht wiederzuerkennen Beide
Mannſchaften zeigten vorzügliche Leiſtungen, die Bayern hatten
ein kleines Plus, das auch ihren Sieg rechtfertigte, Huſteiner
und Haringer waren kurz nach Beginn und kurz vor Schluß des
Spieles die Torſchützen. — Eine völlig unverdiente Niederlage
holten ſich die Stuttgarter Kickers in Worms gegen die
Wor=
matia. Der Kampf, dem die für Worms ſehr bedeutende
Zu=
ſchauermenge von 6000 Perſonen beiwohnte, ſtand faſt ſtändig im
Zeichen der techniſch um eine Klaſſe beſſer ſpielenden Schwaben.
Dieſe ſchoſſen auch zunächſt durch Manewall zwei einwandfreie
Tore. Dann verſchuldete aber Wels zwei völlig unnötige
Hand=
elfmeter, die von Worms jeweils durch L. Müller zum Ausgleich
verwandelt werden koniten. Im Endſpurt lief dann die
Wor=
matia zu einer prächtigen Form auf und es gelang ihr auch,
durch L. Müller den Sieg ſicherzuſtellen.
Wie nun der weitere Verlauf der Meiſterrunde ſein wird,
läßt ſich nach dieſen erſten Ergebniſſen noch nicht klar ſagen.
Man wird weiter mit Ueberväſchungen und mit einem
außer=
ordentlich harten Kampf um die erſten Plätze rechnen müſſen.
Die Tabelle der Meiſterrunde.
Nordweſt hatte nur ein Spiel auf dem Tagesprogramm, das
mit einem 3:2 (2:0)=Sieg des F. S. V. Frankfurt gegen Boruſſia
Neunkirchen (in Neunkirchen) aach ſchönem Spiel der
Frank=
furter dieſen einen verdienten Erfolg brachte, mit dem man auch
hatte rechnen dürfen. — Dafür gab es aber in der Gruppe
Südoſt einige unerwartete Reſultate. München 1860 konnte
Union Böckingen nach ſehr mäßigem Spiel nur 1:0 ſchlagen,
Wacker München mußte ſich in Freiburg gegen den Sportklub
ſogar mit einem 1:1 beſcheiden. Sehr ſchöne Leiſtungen und den
erwarteten Sieg bot der 1. F. C. Nürnberg, der in Karlsruhe
Phönix nach tapferer Gegenwehr vor 8000 Zuſchauern 3:1 ſchlug.
Tabellen über die Spiele in den Troſtrunden der „Zweiten und
Dritten” haben in Anbetracht der wenigen abſolvierten Spiele
keinen beſonderen Wert.
Bei den Verbandsſpielen in den Gruppen
wurden am Sonntag mit einer Ausnahme die letzten
Endſpiel=
teilnehmer ermittelt. In der Gruppe Rhein ſicherte ſich der
S.V. Waldhof durch ein 0:0 gegen den V.f.R. Mannheim die
Gruppenmeiſterſchaft. Der V.f.L. Neckarau, der die Sp. Vg.
Sandhofen 4:1 ſchlug, bleibt endgültig Zweiter. Da
Ludwigs=
hafen 03 gegen Mannheim 08 2:3 unterlag, kamen Ludwigshafen
03 und V.f.R. Mannheim auf gleiche Punktzahl. Zwiſchen dieſen
beiden Mannſchaften iſt alſo noch ein beſonderes
Entſcheidungs=
ſpiel um den dritten Platz notwendig, das am nächſten Sonntag
ſtattfinden ſoll. — Tabellendritter der Gruppe
Württem=
berg iſt der V.f.B. Siuttgart, der am Neujahrstage das
Ent=
ſcheidungsſpiel gegen den Stuttgarter S.C. 4:0 gewann. — Die
Verbandsſpiele in den Gruppen Main und Heſſen,
ins=
geſamt nur drei, hatten keine beſondere Bedeutung. — Das
ein=
zige Gruppenſpiel in Nordbayern brachte dem F.S.V.
Nürnberg eine 0:3=Niederlage gegen Bayern Hof. Die
Nürn=
berger ſind dadurch zum Abſtieg verurteilt worden, den ſie
ge=
meinſam mit dem F.C. Fürth antreten müſſen.
Mit einer Ausnahme ſtehen jetzt ſämtliche Teilnehmer für
die Runde der Meiſter und die Troſtrunden in Süddeutſchland
feſt. Die Ausnahme iſt der Dritte aus der Rheingruppe, der erſt
am 8. Januar in einem Entſcheidungsſpiel zwiſchen V.fR.
Mannheim und Ludwigshafen 03 ermittelt werden muß. Die
endgültige Liſte der Endſpielteilnehmer hat folgendes Ausſehen:
Runde der Meiſter.
Sp. Vg. Fürth (Nordbayern), Bayern München (Südbayern),
Stuttgarter Kickers (Württemberg), Karlsruher F. V. (Baden),
S.V. Waldhof (Rhein), F.V. Saarbrücken (Saar), Eintracht
Frankfurt (Main), Wormatia Worms (Heſſen).
Runde der Zweiten und Dritten.
Gruppe Südoſt: München 1860, Wacker München (
Süd=
bayern), 1. F.C. Nürnberg, V.f.R. Fürth (Nordbayern), Union
Böckingen, V.f.B. Stuttgart (Württemberg), Phönix Karlsruhe,
Freiburger SC. (Vaden).
Gruppe Nordweſt: V.fL. Neckarau und V.f.R.
Mann=
heim oder Ludw’gshaſen 03 (Rhein), Boruſſia Neunkirchen,
Saar 05 Saarbrücken (Saar), F.S.V. Frankfurt, Rot=Weiß
Frankfurt (Main), F.S.V. 05 Mainz, V.f.8. Neu=Fſenburg
(Heſſen).
Die Spiele in der Gruppe Heſſen.
1:2 (1:0).
Eine kleine Ueberraſchung, um ſo mehr, als Arheilgen in
der erſten Halbzeit weit mehr Torgelegenheiten herausarbeitete
als Höchſt, das in dieſer Zeit gänzlich zuſammenhanglos blieb.
Arheilgens Sturm nutzte die ſpieleriſche Ueberlegenheit nicht
aus. Nückerich hatte einen ſehr ſchlechten Tag, was im Vercin
mit ſeinem offenſichtlichen Phlegma Arheilgen die wenn auch
an ſich bedeutungsloſen Punkte koſtete. Ihm iſt es zuzuſchreiben,
daß das Halbzeitergebnis nicht 3:0 hieß.
In der zweiten Halbzeit zeigten die Höchſter ganz
anſpre=
chende, wenn auch nicht überwältigende Leiſtungen. Sie ſpielten
jetzt einheitlicher. Ob der Grog daran ſchuld war? Jedenfalls
gelang es Jäger, auszugleihen. Als dann gegen Spielende im
Anſchluß an einen Freiſtoß der Mittelläufer Böſch das Reſultat
auf 2:1 für Höchſt ſtellte, war das Spiel entſchieden.
Arheilgen verſuchte noch in den letzten Minuten, wieder die
Führung an ſich zu reißen. Es zeigte auch in dieſer Zeit ſein
wirkliches Können, aber an dem Höchſter Torwart, der mit Gluck,
aber auch, was beſonders auerkannt ſei, mit viel Geſchick jeden
Ball hielt, zerſchellten die Angriffe.
Höchſt verließ als Sieger den Platz, ob verdient oder nicht
verdient, ſei dahingeſtellt. Das iſt ja auch gleichgültig; denn
letzten Endes entſcheiden nicht die Gelegenheiten, ſondern die
Tore. Und Höchſt hätte ſich gar drei Tore anrechnen dürfen,
wenn der Schiedsrichte: Joſé=Saarbrücken, der im übrigen gut
leitete, das zu Recht beſtehende dritte Tor gegeben hätte.
Zu dem Spiel hatten ſich etwa 600 Zuſchauer eingefunden,
die diesmal nicht den am Mühlchen gepflegten „raſſigen”
Fuß=
ball zu ſehen bekamen. Wenn auch für beide Parteien nicht viel
auf dem Spiele ſtand, ſo ging der Kampf doch hart auf hart.
Germania Wiesbaden — F. S.V. Mainz 05 0:3 (0:0).
Der F.S. V. Mainz 05 ſicherte ſich in ſeinem letzten
Ver=
bandsſpiele gegen Germania Wiesbaden durch einen 3:0=Sieg
den zweiten Platz in der Tabelle endgültig. Arheilgen hatte die
S. Gem. Höchſt zu Gaſt.
Für die Mainzer handelte es ſich in dieſem Spiele darum,
noch den einen Punkt zur endgültigen Erringung des zweiten
Tabellenplatzes zu erkämpfen, was für die Mainzer in Anbetracht
der Ungleichheit der Gegner nicht allzu ſchwierig war. Beide
Mannſchaften ſpielten in der erſten Halbzeit recht luſtlos, ſo daß
das Treffen bei der Pauſe noch unentſchieden ſtand. Nach
Seiten=
wechſel brachte dann Zimmermann die Gäſte in der 8. Minute
in Führung. Bei dann ſtändig leichter Ueberlegenheit der
Main=
zer konnte Dreisbach in der 23. und 24. Minute den Sieg mit
zwei weiteren Toren ſicherſtellen. Dem Spiel wohnten 1500
Zu=
ſchauer bei. Schiedsrichter Urnau=Sar=Wellingen hatte ein
leichtes Amt.
Gruppe Main.
Eintracht Frankfurt
22 Sriele 93:13 Tore, 41: 3 Puntte
F. S. V. Frankfurt
36: 8
87:25
Rot=Weiß Frankfurt
51:29
30:14
UInion Niederrad
55:38
26:18
Viktoria Aſchaffenburg
53:57
21:23
60:82
S. Vg. Fechenheim
20:24
FC. Hauau 93
42.:44
20:22
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30:41
Kickers Offenbach
17:25
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41:79
17:27
Hanau 94
12:30
35:68
21
V. f. R. Offenbach
10:32
28:79
21
9:35
Germania Frankfurt
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Südbayerns Elf gegen die „Deutſche‟
Die verſchiedentlich bereits bekanntgegebene ſüdbayeriſche
Mannſchaft, für das am 6. Januar in München ſtattfindende
Probeſpiel der Olympiakandidaten des DFB. hat in verſchiedenen
Punkten nicht geſtimmt. Die Aufſtellung dieſer Elf iſt erſt jetzt
endgültig erfolgt und zeigt ſolgendes Bild: Tor: Ertl (Wacker
München); Verteidigung: Falk (Wacker) und Kutterer (Bayern);
Läufer: Weber (Wacker), Huiras (Wacker) und Nagelſchmitz
(Bayern); Sturm: Stiglbauer und Hornauer (beide 1860), Kraus
(Schwaben Augsburg), Schnnidt 2 (Bayern), Hörmiller (Wacker).
— Es handelt ſich alſo um eine rein Münchener Kombination,
verſtärkt durch den Mittelſtürmer Kraus von Augsburg. Als
Er=
ſatzleute kommen Schwab (Bayern), Klingseis (Wacker), Pledl
(1860), Wendl (1860) und Nebauer (Wacker) in Frage.
FußballErgebniſſe.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
In Frankfurt: Eintr. Frankf. — Bayern München 0:2 (0:1).
In Worms: Wormatia Worms — Stuttg. Kickers 3:2 (1:2).
In Fürth: Sp.Vg. Fürth — Karlsruher FV. 1:0 (1:0).
Troſtrunde.
Abteilung Nordweſt.
In Neunkirchen: Bor. Neunkirch. — FSV. Frankf. 2:3 (0:2).
Abteilung Südoſt.
In Karlsruhe: Phönix Karlsruhe — 1. FC. Nürnb. 1:3 (0:1).
„In München: SV. 1860 Mürch. — Union Böckingen 1:0 (1:0)
In Freiburg: SC. Freiburg — Wacker München 1:1 (0:1).
Entſcheidungsſpiel um den 3. Platz.
Gruppe Württemberg: VfB. Stuttg. — Stuttg. SC. 4:0 (1:0).
Verbandsſpiele.
Gruppe Nordbayern: FSV. Nürnberg — Bayern Hof 0:3.
Gruppe Rhein: VfL. Neckarau — Sp.Vg. Sandhofen 4:1. VfR.
Mannheim — SV. Waldhof 0:0. Mannheim 08 —
Ludwigs=
hafen 03 3:2. FV. Speyer — Germania Friedrichsfeld 3:2.
Phönix Mannheim — Pfalz Ludwigshafen 0:5 Gruppe Main:
1. FC. Hanau 1893 — Rot=Weiß Frankfurt 1:1. Gruppe
Heſ=
ſen: Sp.Vg. Arheilgen — TSG. Höchft 01 1:2. Germania
Wies=
baden — FSV. Mainz 05 0:3.
Geſellſchaftsſpiele.
FV. Saarbrücken — Komb. Kreisliga 2:0. ASV. Nürnberg
Franken Nürnberg 1:1. VfR. Fürth — Jahn Regensburg 3:2.
FC. Fürth — Bayern Schn abach 4:1.
Weſtdeutſchland.
Verbandsſpiele.
Viktoria Tüſſeldorf — Fortuna Düſſeldorf 3:2. Solingen 05
— Düſſeldorf 99 0:4. Ratingen 04 — Solingen=Gräfrath 1:2.
Eiberfeld=Sonnborn — Düſſeldorf 05 1:2. Jugend Düren —
Boruſſia M.=Gladbach 2:3. Vingſt 05 — VfR. Köln 1:5. VfB.
Aachen — Dürener SV. 7:0.
Geſellſchaftsſpiele.
Köln=Sülz 07 — DFC. Prag (Samstag) 3:3. Schwarz=Weiß
Barmen — DFC. Prag 1:1. Schwarz=Weiß Eſſen — Schalke 04
1:0. Gelſenkirchen 07 — Hagen 72 4:0. Alemannia Gelſenkirchen
— Schalke 96 1:0. Turu Düſſeldorf — Meiderich 06 3:2.
Duis=
burg 08 — Buer 07 1:1.
Südoſtdeutſchland.
Bundespokalelf — Verbandsmannſchaft 6:2.
Berlin.
Tennis=Boruſſia — CfR. Köln — 4:3. SV. 92 Berlin
Kickers Schöneberg 1:8. 1. FC. Neukölln — Viktoria Berlin 1:4.
Taswania Neukölln — Alemannia 1:4.
Mitteldeutſchland.
Dresdener SC. — Zwickauer SC. 15:1. Ring Dresden —
Brandenburg Dresden 2:1. Meißen 08 — Turnſport Teplitz 4:2.
Chemnitzer BC. — Viktoria Leipzig 1:1. Wacker Leipzig
SV. 99 Leipzig 6:1. Sp. Vg. Leirzig — Favorit Halle 2:1.
Norddeutſchland.
Hildesheim — Sport Egyeſület Budapeſt 0:3. Bremer SV.
Werder Hannover 1:3. Sterber Hamburg — Hammonia
Hamburg 2:1.
Baltenverband.
Titania — Stettiner SC. (Geſellſchaftsſpiel) 5:0.
Fußball im Ausland.
England. 1. Liga. Arſenal — Bury 3:1. Birmingham —
Tottenham Hotſpur 3:2. Bolton Wanderers — Cardiff City 2:1.
Burnley — Blackburn Rovers 3:1. Leiceſter City — Aſton
Villa 3:0. Liverrool — Sheffield United 2:1. Middlesbrough
Mancheſter United 1:2. Newcaſtle United — Huddersfield
Town 2:3. Sheffield Wednesday — Everton 1:2. Weſtham
United — Derby County 2:2. 2. Liga. Chelſea — Reading
0:0. Briſtol City — Notts County 1:2. Clcpton Orient —
Grimsby Town 1:2. Hull City — Barnsley 2:1. Leeds United
South Shield 3:0. Mancheſter City — Wolverhampton Wand
3:0. Preſton Northend — Fulham 1:0. Stoke City —
South=
ampton 2:1. Swanſea Town — Blackpool 1:0. Weſt Bromwich
Albion — Oldham Athletic 0:0.
Schottland. Aberdeen — Queens Park 2:1. Airdrieonians
— Hibernians 2:2. Cowdenbeath — Falkirk 0:2. Hearts —
Hamilton Academicals 2:1. Motherwell — Clyde 5:0. Partick
Thiſtle — Dundee 2:2. St. Johnſtone — Rangers 0:1. St.
Mir=
ren — Dunfermline Athletie 5:1.
Italien. FC. Aleſſandria — Slavia Prag 1:2. Lazio Rom
— Baſtya Szegedin (Ungarn) 3:1.
Vaſtya Szegedin (Ungarn) 3:1. In Genua: Länderſpiel
Italien — Schweiz 3:2 (1:1).
Scite 6
Montag den 2. Januar 1928
Nummer 2
Kraftſport.
Kr Sp. Cl. Arheilgen — Kr. Sp. V. Darmſtadt
Von dem Kraftſportverein Darmſtadt 1910 erhalten wir
fol=
gende Ausläſſungen:
Der ſchon lungſt füllige Mannſchaftskampf im Ringen
zwi=
ſchen Kraf./Por aud Arheagen und Kraſtſportverein Darmſtadt
1910 fano am Freitag, den 30. Dez mder, a ends 8½ Uhr, in
Arheugen ſüctt. Beide Mannſchaften, weiche ſich in ſtir ſter
Auf=
ſteuung gegenuberſtanden, lieferten ſich vor einem zahlreich
er=
ſanenenen Publium erbitierte Kampfe. Man ſah ſihon an der
Crr xuung der Zuſchauer, wie an den Ringern ſelbſt, oaß ſih die
beiden „Favoriken gegenücker anden. Wenn ſich dieſe erregung
fchließlich auch auf den Schiedsrichter über ragt, ſo iſt das zu
entſchhulo gen, denn er iſt ja auch ein Menſch mit Nerven, und
dieſe tönnen jeden einmat im Stiche laſſen; und wenn Fehlurteile
vorkommen, welche, wie es der Zuſau wiu, nur die eine Par ei
betreffen, ſo iſt das bitter, aber nicht zu ändern. Arheilgen ſtellte
eine törperlich ſehr ſtarte Mannſchaſt auf die Maute, weiche auc)
zwei ſehr gute Technier, wie 8. Fiſcher und Eg. Fiſcher
aufzu=
weiſen hat. Wenn nun Darmſtadt 1310 letzten Endes doch den
Sieg davon rug, ſo beweiſt das, daß die „Zehner” immer noch
Klaſſe ſind, orſvohl man vor Be inn der Kampfe in gewiſſen
Kreiſen geneigt war, das Gegenteil zu behaupten. Allerdings
war der Sieg inapp und ſchwer, doch muß berückſichtigt werden,
daß die Darmſtäd er nur mit ſechs Mann kämpften, da Siegriſt
zu An ang des Kamöfes ſich eine Verletzung zuzog und nicht
mehr ringen konnte. Durch dieſen Umſtand war die Darmſtädter
Mannſchaft ſehr geſchwächt und ſie wäre nicht mehr verpflichtet
geweſen, den Rückkampf auch noch auszutragen. Eine kurze
Be=
ſprechung mit der Mann chaft aber genügte, daß dieſelbe weiter
tämpfte, was ein Beweis für die Diſziplin der Mannſchaft iſt,
und auch, daß ſie eingegangene Verpflichtungen ſelbſt unter den
unigünſtigſten Verhältniſſen zu erfüllen bereit iſt.
Der Vorkampf.
Fliegengewicht. Doſch=Darmſtadt gegen Bauer=Arheilgen.
Dem ſonſt ſehr guten Darmſtdeer ſah man das fehlende
Trai=
ning an. Bei einem Angr.ff kam er auf eine Schutter und der
Uinparteiiſche entſchied Sieg für Arheilgen. Zeit: 3,5 Min=
Buntckingewicht. Borow/li=Därmſtadt gegen Storck=
Arheil=
gen. Borowſti toar ſtart überlegen und ſiegte ſchon in 1 Min.
Federg wicht. Schwarz=Darmſtadt gegen K. Fiſcher=
Arheil=
gen. Auch in dieſem Kampfe war der Darmſtäoter überiegen. Er
ſiegte nach ſchnell wechſelnden Situationen in 7 Minuten.
Leichgewicht. Siegriſt=Darmſtadt gegen H. Fiſcher=Arheilgen.
Beide gingen ſcharf gneinander, wobei ſich der Darmſtädter eine
Knieverletzung zuzog, weiche ihn zur Aufgabe zwang.
Mittelgewicht. Keitel=Darmſtadt gegen Fiedler=Arheilgen.
Beide lieferten ſich einen heftigen intereſſanten Kampf über die
ganz= Zeit. Der Darmſtädter hatte entſchieden mehr vom
Kampf, auch touch’erte Fiedler ſich lich zveimal mit beiden
Schultern. Nach Ablauf der Zeit wurde Fiedler mit einem
„Merkmal” mehr zum Punitſieger erklärt.
Halbſchwergewicht. Veith=Darmſtadt gegen Anth=s=
Arheil=
gen. Der Arheilger ſcheint über rieſige Kraft zu verfügen und
ver,pricht einmal ein ſehr guter Ringer zu werden; bis jetzt iſt er
aber Veith noch nicht ebenbürtig. Letzterer ſiegte in drei Minuten.
Schwergcwicht. Echerl=Darmſtadt gegen P. Fiedler=
Arheil=
gen. Bis jetzt ſtand der Kampf remis und dieſe Klaſſe mußte die
Entſche dung bringen. Der Darmſtädter Altmeiſter hatte keine
leichte Aufgabe gegen den viel ſchwereren und ſehr ſtarten Fiedler
einen Sieg herauszuholen. Nach drei Minnten aber beförderte
er denſelben mit Hüftſchwung auf beide Schultern.
Reſultat: 8:6 für Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Rückkampf.
Fliegengewicht. Doſch=Tarmſtadt gegen Bauer=Arheilgen.
Doſch ſihtlich deprimierr von der ungerecten Entſcheidung im
Vor ampf, ertitt eine Niederlage in 1,5 Min.
Bantamgewicht: Toroſöſti=Darmſradt g. yen Stork=Arheilgen.
Trotz heftiger Gegenwehr von Stora ſietzte der Darmſtaster in
5 Mcinuten.
Federgewicht. Schwarz=Darmſtadt gegen K. Fiſcher=
Arheil=
gen. Scharz hatte ſtets den Hampf in der Hand und ſiegte nach
ſchöner Verteid gung von Fiſcher in 9,5 Min.
Leichtgewicht. H. Fiſcher=Aerheilgen lampſlos Sieger.
Mittelgewicht. Keitel=Darmſtadt gegen Gg. Fiedler=
Arheil=
gen. Wieder dasſelbe Bild wie der erſte Gang. Ein heftiger
auf=
regender Kampf, bei welchem Fiedler zuerſt mit beiden Schultern
berührte. Bei einer ähnlichen Situation gegen den Darmſtädter
wurde derſelbe als beſiegt erklärt. Zeit: 6 Minuten.
Halbſchvergewicht. Veith=Darmſtadt gegen Anthes=
Arheil=
gen. Diefesmal hatte Veith noch weniger Arbeit, ſchon in zwvei
Minu en ſiegte er.
Schwergewicht. Eckerl=Darmſtadt gegen P. Fiedler=
Arheil=
gen. Wieder ſtand bei dieſem letzten Gang die Partie gleich,
Der Darmſtädter gab aber alles aus ſich heraus und ſiegte nach
ſchwerem Kampf in 9,5 Minuten, ſo das Reſultat wieder auf 8:6
für Darmſtadt 1910 ſtellend.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910—Aihl.=Sp.V. 95 Darmſtadt.
Am Mittwoch, den 4. Januar, ſteigt nun das ſchon lange
er=
wartete Lokaltreffen im Mannſchaftsringen zwiſchen
Kraftſport=
verein Darmſtadt 1910 und A hletikſportverein 95 Darmſtast. Daß
beide Vereine mit ihren ſtärkſten „Garnituren” antreten werden,
iſt ſelbſtverſtändlich und iſt die Frage, wer wird Sieger? eine
ganz offene. Hoffentlich findet dieſer Kampf bei dem
ſportlieben=
den Publi um Las nötige Intereſſe, denn ein guter Beſuch wäre
den Veranſtaltern ſehr zu wünſchen.
Boxen.
Und doch Schmeling—Diener?
Wie bereits gemeldet wurde, hat die Boxſportbehörde
Deutſch=
lands dem Manayer des Curopgmeiſters Schmeling auf deſſen
Herausforderung an Diener mitgeteilt, daß ein Titelkampf um
die Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft zwiſchen dem Meiſter
Franz Diener und Schmeling erſt nach Erledigung der an die
Weſtfalenhalle vergebenen laufenden Kämpfe um Austrag
kom=
men könne. — Nun hat aber die Leipziger Sporthalle „Achilleion”
ein ſinanziell günſti es Angebot für einen Kampf Diener=
Schme=
ling gemach, auch für den Fall, daß dieſer Kampf nicht um den
Titel gehen würde. Beide Boxer wollen das Anzebot annehmen.
Da Diener für ſeinen n uen Kampf um die Meiſterſchaft gegen
den Sieger der Endausſcheidung Haymann=Wazner erſt ab 10.
Felruar S arwerkot bat, lönnte der Kampf Diener—Schmeling
alſo noch vor dieſem Termin ſteigen. Die aßſchließenden
Ver=
han lungen ſollen ſofort nach dem Treffen Schmeling—Bonaglin
am 6. Januar aufsenommen werden. Der Kampf in Leipzig ſoll
untr der Deviſe „Wer iſt der beſte deutſche Echwvergewichtler?”
ausgetrasen werden=
Schwimmen.
Küxpers Nekordverſuch mißglückt. — Wiederholung in den
näch=
ſten Tagen.
Der Deutſche Meiſter im Rückenſchwimmen, Ernſt Küppers=
Vierſen, unternahm am Neujahrslage im Ruhrorler Hallenbad,
das eine Baſſinlänge von 25 Meter aufwe’ſt, einen Angriff auf
den von ihm ſelbſt mit 1:11.9 Minuten gehal enen Deutſchen
Re=
kord im 100 Meter Nückenſchwimmen. Der Verſuch mißglückte
kußpers verfehlte zweimal die Wende und ſchwamm nur eine
ſeit bon 1:127 Min. — Küppers will den Verſuch in den näckſten
en mi derholen und dann gleichzeitig auch den von dem Ame=
1auer Lauffer mit 1:11,2 Minnten gehaltenen Weltrekord
an=
gieifen.
Handball.
Turngemeinde Darmſtadt 1846—Turngemeinde Griesheim b. D.
8:3 (2:2).
Das geſtrige Spiel der erſten Mannſchaften obengegannter
Vereine endete mit einem vollen Erfolg der Darmſtädter. Seit
geraumer Zeit iſt bei dieſer Mannſchaft eine ſtetige
Formber=
beſſerung zu beobachten, die auch geſtern wieder wohltuend in
Erſcheinung trat. Nur hätte das allzu viele und laute Zurufen
zu Anfang der erſten Halbzeit unterbleiben können. Es geht
auch ohne dies, wie man ja ſpäter ſah. Ein Fehler war auch,
daß die Außenſtürmer zu wenig bedient wurden — der
Rechts=
außen hatte in der erſten Halbzeit kaum etwas zu tun — dadurch,
wurde micher Erfolg der erſten Halbzeit vereitelt. Nach der
Pauſe wurde das beſſer
Griesheim ſtellte eine kräftige und flinke Mannſchaft, die in
der Ballbehandlung ſchöne Momente zeigte. Das Zuſpiel war
ſicher und ruhig.
Darmſtadt hatte Anwurf und kam nach ſchönem
Zuſammen=
ſpiel ſofort vor Griesheims Tor. Doch Griesheims Torhüter
aubeitete ſehr gut. Ein äußerſt ſchnelles Spiel entwickelte ſi.ch
nun, das jedoch vorerſt keinen Erfolg zeitigte. Erſt in der
9. Minute erzielt Griesheim das Führungstor. Gar oft varen
nun beide Tore in Gefahr, doch erſt in der 15. Minute gelaug
Darmſtadt der Ausgleich. Angriff auf Angriff wurden nun
ſowohl von Griesheim, als auch von Darmſtadt vorgetragen.
Bis zum Schluß der erſten Halbzeit, konnte Griesheim und
Darmſtadt noch je ein Tor ſchießen, ſo daß mit 2:2 die Seiten
geſpechſelt lwurden.
Nach der Pauſe flaute Darmſtadt für einige Minuten etwas
ab, in welchen Griesheim ſehr ſtark drückte. Doch in kurzer Zeit
war dieſer Zuſtand überwunden und Darmſtadt wieder vollauf
in Form. Nun wurde das Spiel äußerſt raſch und durch den
Uimſtand, daß Darmſtadt ſeine Außenſtürmer mehr zum Wort
kommen ließ, hatte es viel mehr vom Spiel, wie in der erſten
Halbzeit. Noch ſechsmal konnten die 1846er erfolgreich ſein.
Griesheim dagegen war nur noch ein Tor vergbnnt.
Wenn auch das Spiel in der zweiten Halbzeit etwas härter
turde, ſo wurde es, dank der vorzüglichen Leitung des
Schieds=
richters, Turner Zeunert=Langen, ſtets in einwandfreier Weiſe
durchgeführt. Auf jeden Fall war es in jeder Hinſicht geeignet
dem Handballipert neue Freunde zu erringen.
Kegein.
Ausſcheidungskegeln. Keglerverband Darmſtadt und Umgebung.
Nach einer Ruhepauſe während der Feiertage wurde geſtern
das Ausſcheidungstegeln fortgeſetzt. Im Konkordiaſaal und bei
Sitte warfen 10 Kegelbrüder ihre rückſtändigen 100 Kugeln nach,
wührend ſich im Bürgerverein die Damen beim 50=Kegelkampf
betät’gten.
Es erzielten im einzelnen: Turnhalle (100 Kugeln):
1. Becher 552, 2. Schieſerdecer 513, 3. Grab 470. Sitte (100
Kugeln): 1. Becher 527, 2. Sattler 507, 3. Ott 462.
Konkor=
diaſaal (100 Kugeln): 1. Kramer 534, 2. Grab 516, 3. Zuleger
501, 4. Scheidtmer 447. Bürgerverein Damen (50 Kugeln);
1. Frau Wenne 233, 2. Frau Seibert 214, 3. Frl. Bäumer 214,
4. Frau Reichert 211, 5. Frau Götz 209, 6. Frau Sch inn 201
7. Frau Pfeiffer 201, 8. Frau Heldmann 200.
2. Südd. Sportwoche und Heimweihe in Frankfurt a. M.
Schon längſt waren die Räume des Frankfurter Keglerheims
nicht mehr ausreichend, ſowohl in bezug auf die Wirtſchafts=
und Geſchäftsräume ſowie auch hinſichilich der Ausgeſtaltung der
Bahnen. Der Verland iſt deshalb friſch und mutig ans Werk
gegangen und hat den Ausbau des Keglerheims beſchloſſen. Er
ſand für ſeinen Plan, eie nötigen Intereſſenten. Der Umbau iſt
nunmehr mit einem Koſtenaufwand von nahezu 400000 Mark
vollzegen. Vom 14. bis 22. Januar 1928 wird die Weihe
voll=
zogen und damt die 2. Südd. Sportwoche verbunden. Das
Keglerheim iſt mit 16 Bahnen, großem Saale und den
erforder=
lichen Geſchäfts= und Wirtſchaftsräumen in modernſtem Stile
ausgeſtattet.
Das ſportliche Programm umfaßt folgende hier intereſſierende
Kämpfe: 1. Spordabzeichenkampf 200 Kugeln, erreicht müſſen
1100 Holz werden. Aſphaltbahn. 2. Großkampf auf Aſphalt,
300 Kugeln. 3. Eroßlampf auf Aſphalt, Behle und Schere. 300
Kugeln. 4. Dameneinzelkampf auf Aſphalt, 50 Kugeln. 5.
Mann=
ſchaftskämpfe auf Aſphalt, 100 Kugeln pro Mann, 10er
Mann=
ſchaft. 6. Klubwett=ämpfe auf Aſphalt, 5er Mannſchaften. je 50
Kugeln. 7. Einzetprämienbahnen.
Es ſollte kein Kegler verſäumen, in den Tagen vom 14.—22.
Januar 1928 dem Keglerhem in Frankſurt einen Beſuch
abzu=
ſtatten. Er wird dort einen rechten Einblick bekommen, in welcher
Weiſe im Züdd. Gau und Deutſchen Keglerbunde Kegelſport
be=
trieben wird. Meldungen für das Kegeln nimmt Kegelbruder
Reichert, Butenbergſtr. 39, bis jpäteſtens 8. Januar entgegen.
Züchterprämien 1927.
Die auf Grund der Renngewinne von den Rennvereinen zu
ahlenden Beträge an Züchterprämien erreichten in der
verfloſſe=
nen Rennzeit die ſtattliche Höhe von 830062 Mart, wozu noch
23 Chrenpreiſe tommen. Von dieſer Summe fauen diesmal nur
128 902 Mcark an den Zuchtfonds der Oberſten Behörde, aus dem
das Geld zur Förderung der inländiſchen Privat=Vollblu zucht
verwendet wird. In dieſem Jahre hat die Zuchtkommiſſion
allerdings davon Abſtand genommen, im Auslande junges
Stutenmaterial anzuaufen, ſondern namhafte Beträge an die
zurzeit nicht gerade auf Roſen gebe teten Rennvereine derteilt.
Von den Züchtern erhielt wie ſchon in den beiden letzten Jahren
Frhr. S. A. v. Oppenheim mit 67 490 Mark die größte Summe
an Prämien. Es folgen A. u. A. von Weinberg 50 860 Mk.,
Ge=
ſtüit Weil 45 870 Mk., E. Biſchoff 35 987 Mk., R. Haniel 25 460
Mark, H. v. Opel 22965 Mk., L. Lewin 22 185 Mk., W. Schmitz=
Haſenwinlel 18 200 Mk., M. J. Oppenheimer 17210 Mk., P.
Nie=
möller 14 704,50 Mk., H. Ruſt=meyer 13 967,50 Mk., Frhr. W. von
Lyncker 11 480 Mk., M. Friedheim 11 355 Mk., Graf Seidlitz=
Sand=
reczki 10917 Mr., Geſtüt Lauvenberg 10 225 Mk. uſw.
Sonder=
prämien gelangten durch die Zuchtlommiſſion noch zur Verteilung
an Züchter beſonders erfolgreicher Pfende, die ſich nicht mehr in
ihrem Beſitz befinden. Es erhielten: W. Schmitz=Ha enwinkel
(Torero) 4000 Mk., H. Ruſtemeyer (Dorn 2) 3000 Mk., H. v. Opel
(Ma nberg) 3000 Mk., Geſtüt Weil (Frohſinn) 2000 Mk., M. Stern
(Maeſt=ſo) 2000 Mk., Frhr. S. A. v. Oppenheim (Indigo) 2000
Mk. Femer wurden nach dieſem Modus noch 22 Prämien zu
je 1000 Mark gegeben. Die Geſamtſumme der oben genannten
230 062 Mark wurde von 43 Rennvereinen aufgebracht. Mit den
größ en Summen ſind natürlich die Berliner Vereine daran
be=
teiligt. Auf die großen Vereine entfallen die Züchterprämien wie
folgt: Hoppecarten 113 340 Mark, Grunewald 102 480 Mk.,
Karls=
horſt 89470 Mk., Hamburg=Horn 55 950 Mk., Köln 30800 Mk.,
Vaden=Baden 29965 Mk., Dortmund 29 785 Mk., Dresden 28530
Mk.. Düſſeldorf 28 430 Mk., Leipzig 28285 Mk., Strausberg
28 000 Mk.. Krefeld 26 738 Mk., Hannover 26 460 Mk., Frankfurt
am Main 25 125 Mk., Horſt=Emſcher 23 625 Mk., Neuß 23 109 Mk.,
Mükheim=Duisburg 21 960 Mk., Hambura=Borſtel 14 760 Mk.,
Breslau 14230 Mk.. Mannheim 1420 Mk. Ma deburg 13 950
Mr., Halle a. S. 12010 Mk.. München 9 940 Mk., Königsberg 6535
Mk., Bad Harzburg 6 490 Mark.
Leichtathleint.
Lammers — Körnig — Houben — Dr. Wichmann
Das Zuſammentreffen zwiſchen den beſten Sprintern der
DSB. und dem Turnermeiſter Lammer=Oldenburg ſcheint nun
endlich zur Wirklich eit zu werden. Die Deutſche Sportbehörde
Körnig
Hallenſportfeſt des Verbandes Brandenburgiſcher A. hletil=Vereine
erteilt. Da die D.T. ihrerſeits mit einer Zuſtimmung laum auf
ſich warten laſſen wird, dürfte dem überaus intereſſanten
Sprin=
ter=Kampf nichts mehr im Wege ſtehen. Das Feld ſoll noch durch
einen vierlen Mann, den Frankfurter Dr. Wichmann,
vervollſtän=
digt werden.
Die beſien Leichtathleten der Vereinigten
Staaten.
Im Hinblick auf die bevorftehenden Olympiſchen Spiele in
Amſterdam iſt eine Zuſammenſtellung der beſten Leicht athleten der
Vereinigten Staaten von Nordamerikt, die „La Gazzetta dello
Sport” Mailand veröffentlicht, ſehr intereſſant. In der Aufſtellung
ſind einige Leiſtungen enthalten, die eine offizielle Anerkennung
ſeitens des amerikaniſchen Leichtathletikverbandes nicht erfuhren,
Bemerkenswert iſt aber die überaus große Zahl gleichwertiger
Leiſtungen. So findet man beiſrielsweiſe im 100=Yards=Laufen
acht Leute, die es auf 9,6 Sekunden bringen. Im 220=Yards=
Lauf rangiert Paddock mit 21,4 Sekunden erſt an zehnter Stelle.
Im Hochſprung iſt die niedrigſte regiſtrierte Leiſtung 1,93 Meter,
die von elf Leuten überſprungen wird. Im Weitſprung ſteht die
ſchlechteſte Leiſtung auf 7,23 Meter, und auch da ſind elf Leute
mit beſſeren Leiſtungen vertreten. Die 4=Meter=Grenze im
Stab=
hochſprung iſt von ſieben Athleten überſchritten, und die gleiche
Zahl hat im Speerwerfen mehr als 60 Meter erreicht: Ein
Be=
weis, über welch ausgezeichnetcs, reichhaltiges Material Amerika
verfügt, ſelbſt wenn eine kritiſche Nachprüfung der Liſte hier und
da Unrichtigkeiten ergeben ſollte. Wir laſſen nachſtehend die Liſtz
folgen: 100 Yards: Borah, Bowmann, Hubbard, Aldermann
Pappas, Quinn, Barnglomew, Miller je 9,6 Sek., Schmetz 9,7 Sek.
220 Yards: Borah 20,9 Sek., Glendenning und Waycotte je 21.
Sek., Everingham 21,2 Sek., Aldermann, Ellis, Deck, Paulſen,
Vartholomew, Rockſvell, Della Maria, Rucker und Paddock, alle
21,4 Sek. 440 Yards: Spencer 47,8 Sek., Haynes 48 Sek.,
Alder=
mann 48,3 Sek., Barbutti, Butler und Philipps je 48,5 Sek.
880 Yards: Akeny 1:52,2 Min., Martin 1:53,4 Min., Wattſon
1:53,6 Min., Conger 1:53,8 Min., Siltig 1:54,2 Min. Eine Meile:
Hahn 4:12,2 Min., Goodwin 4:15,6 Min., Conger 4:17,2 Min.,
Cox 4:186 Min., Wills 4:21 Min. 120 Yards Hürden: Werner,
Nichols, Leiſtner, Maxwell, Dye je 14,6 Sek. 220 Yards Hürden:
Spence 23,4 Sek., Maxwell, Spielmann je 23,6 Sek., Cuhel, Kaer
je 23,8 Sck. 440 Yards Hürden: Gibſon 52,6 Sek., Taylor 52,9
Sek., Grumbels 53,8 Sek. Hochſprung: Osborn und King je
198 Meter, Burg, Work, Majors und Coggeshall je 1,96.5 Meter.
Weitſprung: Hubbard 7,98 Meter, Bates 7,54 Meter, Hill 7,49
Meter, Zombro 7,46 Meter, Flanggan 7,46 Meter, Jones,
Ma=
thias je 7,45 Meter. Stabhochfprung: Carr 4,26 Meter, Barnes
4,19 Meter, Edmonds 4,11 Meter, Myers 4,07 Meter, White 4,04
Meter. Kugelſtoßen: Hoffmann 15,14 Meter, Schwartze 15,08
Meter, Houſer 14,90 Meter, Kreiz 14,78 Meter, Kuck 14,75 Meter.
Diskuswerfen: Hoffemann 47,05 Meter, Houſer 45,37 Meter,
Rinefoot 45,30 Meter, Kreutz 44.94 Meter, Thornbill 44,92 Meter.
Speerwerfen: Hines 62,71 Meter, Harlow 61,43 Meter, Joaguin
6101 Meter, Rinehart 60,85 Meter, Moroney 60,67 Meter.
Sport=Neuigkeiten in Kürze.
Deutſche Kanu=Meiſterſchaften 1928. Die deutſchen Kanu=
Meiſterſchaften 1928 ſollen auf den Wedauerſeen bei Duisburg.
die auch Austragungsort der letztjährigen weſtdeutſchen
Meiſter=
ſchaften waren, zum Austrag gelangen. Da die Kanu=
Wett=
bewerbe auf den Olympiſchen Spielen in Amſterdam nicht
fign=
rieren, hat der Deutſche Kanu=Verband Einladungen an alle
intereſſierenden Nationen ergehen laſſen. Meldungen aus
Schweden, Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei und den Vereinigten
Staaten liegen bereits vor.
Eine ſchwarze Tafel, die in den Zeitungen veröffentlicht
wird, haben die Franzoſen für Sportler eingerichtet, die ſich
gegen die Geſetze ſportlichen Anſtandes vergehen.
Deutſcher Sieg in Paris. In Paris unterlag der Racing.
Club de France in einem Hockeykampf mit 2:4 gegen Köln 99.
Bei den Amateur=Nadrennen in Stuttgart ſchlug am
Sonn=
tag der Däne Falk=Hauſen im Viererkampf den Schwzizer
Kuabenhans, den Italiener Severgnini und den Dortmunder
Jokſch. Jokſch ſtürzte im letzten Lauf und zog ſich einen Bruch
des linken Oberarms zu. Im 300 Runden=Mannſchaftsfahren
blieben die Münchener Steeger/Zettner in Front.
Die erfolgreichſten europäiſchen Radrennfahrer ſino nach
Punktwertung bei den Stehern Linart=Belgien (Möller=
Deutſch=
land folgt an vierter Stelle) und bei den Fliegern Michard=
Frankreich (Oszmella=Deutſchland folgt an ſiebter Stelle).
Im Fußball=Länderkampf Italien—Schweiz, der am
Sonu=
tag in Genua vor 15 000 Zuſchauern ausgetragen wurde, ſiegten
die teihniſch weſentlich beſſeren Italiener mit 3:2 (Halbzeit 1:1)
Treffern. Die Schweizer können es nur ihrer ſehr guten
Ver=
teidigung verdanken, daß die Niederlage nicht mit einer größeren
Tordifferenz ausfiel"
Fußball=)eiſter von Oberſchleſien wurde am Neujahrstage
Preußen Zaborze durch einen 4:0=Sieg über die Delbrückſchächte.
Internationales Tiſchtennis=Turnier in Frankfurt. Der
Frankfurter TC. 1914 veranſtaltet auch in dieſem Jahre wieder
ein internationales Tiſchtennis=Turnier, in deſſen Rahmen die
ſüddeutſchen Meiſterſchaften im Einzel, Doppel und Mired
aus=
getragen werden. Das Turnier findet in der Zeit vom 13. bis
15. Januar ſtatt.
Endſpiel um den Spengler=Pokal in Davos. Vor rund 4000
Zuſchauern gelangie am Samstag in Davos das Endſpiel um
den Spengler=Pokal zwiſchen den Eishockeymannſchaften des
Verliner Schlittſchuh=Clubs und des EHC. Davos zur En
ſchei=
dung. Die Beiliner vermochten nicht, den im Vorjahre
gewon=
nenen Pokal erfolgreich zu verteidigen; mit 2:3 Toren wurden
ſie knapp von den S hweizern geſchlagen.
Eis=Schnellauf=Weltmeiſter 1925 Thunberg=Finnland, der in
Helſingfors übr 1000 Meter in 1.33,5 Min. vor Ovaska und
Blomquiſt und über 1500 Meter in 2.26,7 Min. ſiegte, iſt wieder
ernſthafter Anwärter auf die Weltmeiſterſchaften und die
Olym=
biſchen Winterſpiele 1928.
Beim Eisſport=Werbefeſt auf dem Müggelſee bei Berlin
gewann Schönbrodt die 500 Meter in 54,2 Sek. vor Grund und
Groll. Mayke nicht am Start.
Deutſcher Eishockeyſieg in der Schweiz. Der Stuttgarter
S C. ſchlug am Neujahrstage, in Cauc (Weſtſchweiz) Stade
Lauſanne mit 5:1 Treffern.
Der Berliner Schlittſchuhklub war, am Neujahrstage mit
einer durch Molander verſtärkten zweiten Mannſchaft Gaſt des
Troppauer Eislauſvereins und wurde 1:2 geſchlagen.
Anerkannter Hochſprungrekord. Der von Freiherrn von
Vuddenbrock auf Fortunello am 12. Juni 1927 in Muhrau
(Schleſien) mit 2:07 Meter aufgeſtellte Rekord für Hochſprung zu
ferde iſt jetzt vom Ausſchuß für Leiſtungsprüfungen im Verein
für Zucht und Prüfung des Deutſchen Warmbluts anerkannt
worden.
Paar=K.
P
Aombinier
Sigaten, Fi.
wegen, Pole
Skeleton=Renue
reich, Eng!
Bobſleigh: Deu
Franlke
meiſterſch
waldn
tragenden Gd
Sprungſch
reichten
eine neue
iſt. Die W
am 23. und
lauf, Spruf
Nammer 2
Montag den 2 Januar 1928
Seite 7
Winterſport.
24 Nationen für St. Moritz gemeldet.
Meldeſchluß für die 2. Olympiſchen Winterſpiele.
Mit dem 31. Dezember iſt die Friſt für die Anmeldungen zu
den in der Zeit vom 11. bis 19. Februar in St. Moritz zum
Aus=
trag kommenden 2. Olmpiſchen Winterſpielen abgelaufen. Laut
einer Mitteilung des Organiſa ions=Komitees haven bis zu
die=
ſem Termin 24 Nationen ihre Teilnahme an den Winterſpielen
zugeſayt und entſprechende Meldungen abgegeben. Die 24
Ra.ionen ſind:
Argentinien, Vereinigte Staaten von Nordamerika,
Bel=
gien, Deutſchland, Englano, Cſtland, Finnland,
Fraak=
reich, Holland, Italien, Japan, Kanada, Lettlamo, Lit=auen,
Luxemiturg, Norwegen, Oeſterreich, Polen, Rumänien,
Schtve=
den, Schweiz, Tſchechoſlowakei, Ungarn und Jugoſlawien.
Mit Ausnahme des Skeleionrennens hat Deutſchland alle
Wetübewerbe der Winterſpiele beſetzt. Da die namentlichen
Mel=
dungen der Teilnehmer erſt drei Wochen vor Beginn der Spiele
abgegeben werden müiſſen, jann man ſich zur Stunde erſt nur einen
allgemeinen Ueberblick machen. Zu den verſchiedenen
Weitbe=
werben haben gemeldet:
Eisſchnellaufen: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada, Eſtlond,
Ver=
einigte Staaten, Finnlund, Frankreich, England, Holland,
Ita=
liem, Littauen, Letiland, Noowegen, Schweden, Tſchechoſlowackei.
Damen=Eiskunſtlaufen: Deitſchland, Oeſterreich, Belgien,
Ka=
nada, Vereinigte Staaten, Frankreich, Englumd, Ungarn,
Nor=
wegen, Schweiz. Jugoſlawien.
Herren=Kunſtlaufen: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Vereinigte
Staaten, Kanada, Finnland, Frankreich, England, Ungarn,
Norwegen, Schweden, Jugoſlawien.
Paar=Kunſtlaufen: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Kanada,
Vereinigte Staaten, Finnland, Frankreich, England, Ungarn,
Norſvegen, Schſweiz.
50 Km. Ski=Langlauf: „Deutſchland, Oeſterreich, Kanada,
Ver=
ein’gte Staaten, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Japan,
Norwegen, Polen, Schweden, Schweiz, Tſchechoſlowakei,
Jugo=
lawien.
18 Km. Ski=Langlauf: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada,
Ver=
einigte Stauien, Finnland, Frankreich, Ungarn, Italien, Japan,
Norlvegen, Polen, Schweden, Schweiz, Tſchechoſlowaket,
Jugo=
flaſtvien.
Sprunglauf: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada, Vereinigte
Stoa=
ten, Finnland, Frankreich, Italien, Ungarn, Japan, Norwegen,
Polen, Schweden, Schweiz, Tſthechoſlowakei.
Kombinierter Lauf: Deutſchland, Oeſterreich, Kanada, Vereinigte
Stagten, Finnland, Frankreich, Ioalien, Ungarn, Japan,
Nor=
wegen, Polen, Schſeden, Schweiz, Tſchechoſlowackei.
Skeleton=Rennen: Oeſterreich, Belgien, Vereinigte Staaten,
Frank=
reich, Engkand, Italien, Schweiz, Argentinien.
Bobſleigh: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Vereinigte Staaten,
Frankreich, Ensland, Holland, Italien, Luxemburg, Rumänien,
Schweiz, Tſchechoſlowakei, Argentinien.
Eishockey: Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Kanada, Vereinigte
Staatzen, Frankreich, Englanb, Ungarn, Polen, Schweden,
Schweiz, Tſchechoſlolvakei.
Militär=Ski=Patrpuillenlauf: Deutſchland, Finnland, Frankreich,
Italien, Norwegen, Rumänien, Schweiz, Tſchechoſlowakei,
Polen.
Eine neue Skiſchanze im Schwarzwald.
Im laufenden Winter hat der Ski=Club Schwarzwald die
Durchführung ſeiner Schwarzwaldmeiſterſchaft an den
Nord=
ſchwarziald abgegeben, weil auf dem Feldberg die deutſche
Ski=
meiſterſchaft ausgetragen wird. Die Verlegung der
Schwarz=
waldmeiſterſchaft in den Norden des Gebirges ſtellte den
aus=
tragenden Gau Hornisgrinde vor die Aufgabe, eine neue
Sprungſchanze zu ſchaffen, da die bisherigen Anlagen nicht
aus=
reichten. Durch den Umbau der Rieſenkopfſchanze wurde nun
eine neite Meiſterſchaftsſchanze geſchaffen, die jetzt fertiggeſtellt
iſt. Die Wettläufe um die Schwarzwald=Skimeiſterſchaft finden
am 23. und 29. Januar ſtatt und umfaſſen Langlauf,
Gelände=
lauf, Sprunglauf und Damenlauf.
Deutſche Skimeiſterſchaften 1928.
Für die Austragung der Deutſchen Ski=Meiſterſchaft, die
vom 23 bis 26. Februar auf dem Feldberg durch den Ski=Club
Schwarzwald vollzogen wird, liegt jetzt die genaue
Ausſchrei=
bung vor. Teilnahmeberechtigt am Lang= und Sprunglauf ſind
Läufer der erſten und der Altersklaſſe 1—3 des Deutſchen Ski=
Verbandes und der entſprechenden Klaſſen aller dem
internatio=
nalen Skiverband angeſchloſſenen Verbände. An der
Staffel=
meiſterſchaft ſind Verbandsſtaffeln des DSV. und der dem
internationalen Verband angeſchloffenen Verbände. Ausländer
düirfen in deu ſchen Mannſchaften nicht mitwirken. Die deutſche
Reiſterſchaft wird durch Teilnahme am Lang= und Sprunglauf
erworben. Titelverteidiger iſt Guſtav Müller=Bayriſch Zell, in
der Staffelmeiſterſchaft der Bayeriſche Skiverband. Die
ange=
ſihloſſene Teutſche Heeresmeiſterſchaft kann durch Teilnahme am
Heerespatronillenlauf und Staffellauf erworben werden.
Teil=
nahmeberechtigt ſind die vom Reichswehrminiſterium
zugelaſſe=
uen 15 Mennſchaften, jede beſtehend aus einem Offizier und
4 Mann. Verteidiger des Titels iſt hier 3. Jägerbatl., 19. Juf.=
Regt. Kempten (Allgäu). Nennungsſchluß iſt am 10. Februar.
Ausloſung der Startnummern erfolgt am 12. Februar in
Frei=
burg. Von dieſem Tage ab wird die große Sprungſchanze am
Feldberg geſperrt. Die Einteilung der Wettkämpfe iſt folgende:
23. Februar: Heerespatrouillenlauf über 25 Kilometer.
21. Februar: 18 Rilometer=Langlauf — 25. Februar: 40
Kilo=
meter Staſſellauf. — 26. Februar: Sprunglauf an der Max
Egon=Schanze, — Die ſportliche Leitung der Kämpfe hat der
Sportausſchuß des OSV., die allgemeine Leitung der Ski=Club
Schwarzwald. Das Schiedsgericht wird gebiltet aus den Herren
Dr. Tenner=Weimar, Profeſſor Kohlhapp=Freiburg, Dr. Schon=
Innsbruck, Dr. Frey=Frankfurt.
Südweſtdeutſche Eislaufmeiſterſchaften.
Der vor zwei Jahren gegründete Südweſtdeutſche
Eisſport=
verband wird ſeine diesjährigen Eislaufmeiſterſchaften vom
6. bis 8. Januar in Schwenningen am Neckar durchführen.
Vor=
geſehen ſind Eishockey, Eisſchnellaufen, Eiskunſtlaufen. Im
Schnellaufen kommen Neulings= und Juniorenlaufen über 500
und 1500 Meter zum Austrag, im Kunſtlauf Neulings= und
Junioren=Laufen für Damen und Herren. Austragender Verein
iſt der Schwimm= und Eisclub Schwenningen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
wontag, 2. Januar, 13.30: Uebertr. von Kaſſel: Hauskapelle.
O 15.30: Lehrer Voigt: Abenteuer mit Löwen in Südafrika (für
Kinder vom 12. Jahre ab). O 16.30: Konzert. o 17.45: Aus
dem Roman Auch Einer” von Viſcher. O 18.15: Vereinsnachricht.
O 18.40: Pfarrer Taesler: Buddha und Mahavira. o 19.10:
Wirtſchaftsmeldungen. S 19.15: Paula von Reznicek: Der Sport
als Mittel zum Zweck oder als Rekordiagerei. o 19.45: Engliſche
Literaturproben. O 20.15: Der Feldprediger” Operette in drei
Akten von Millöcker, — Anſchl.: Schallplatten=Konzert.
Stuttgart.
Montag, 2. Januar. 12.30: Schallplattenkonzert. 16.15:
Rundjunkorch. Einl.: Hede Mader=Schrempf. 18.15: Prof.
Verweyen: Die Idee des neuen Jahres. O 18.45: Dr. Schneider:
Die Inſel Capri und ihre Bewohner. O 19.15: Dr. Brönner:
Alkgemeine volkswirtſchaftliche Grundbegriffe. & 20: Freiburg:
Konzert. Ausf.: Doellinger (Ge ang), G. Starke (Klavier), Orch.
Mendeksſohn: Ouv. Sommernachtstraum. — Grieg: Zweite Peer
Gynt=Suite. — Schumann: Im Rhein, im heiligen Strome. Aus
alten Märchen winkt es. Die alten, böſen Lieder. — Rubinſtein:
Valſe Caprice. — Gal: Zwei Intermezzi in F= und B=dur.
Schumann: Widmung. Frühlingsfahrt. Flufenreicher Ebro. — Cuf:
Berceuſe. Cantabile. Orientale. — Strauß: Märchen aus demn
Orient. O 21.30: Schlager=Stunde. Nelſon: Die Braut vom
Alexander. — Stransky: Caſanova. Ich denk dabei an dich. —
Berlin: Heimweh. — Stolz: Dein Kirſchenmund. — May: Bruder
im Rheinland. — Padilla: Nur ein Rendez=vous. — May: Zwei
unterm Himmelszelt. — Herbert: Du Geheimnis der Nacht.
Engel=Berger: Dös is a Wein. — Katſcher: Küß mich noch ein
ietztes Mal. — Wottitz: Mammy. — Ripp: Denk an mich. —
Schaale: Warum ſoll die Mizzi. — Branſen: Auf der grünen
Wieſe. — Stransky: Tränen der Liebe. — Fall: Ich bin verliebt
in dich, mein Wien. — Raymond: Wenn die Gänſeblümchen blühn.
* 22.45; Nachrichten.
Berlin.
Montag, 2. Januar. 15.30: Prof. Marcuſe: Der Sternhimmel
im Monat Januar. o 16: Dr. Venzmer: Moderne
Arzneimittel=
gewinnung. O 16.30: Interview mit Beelzebub. Eine Novelle von
Arnold Hahn, gel. vom Verfaſſer. O 17: Konzert. Soliſten:
Kon=
zertm. v. Szpanowski (Violine), Konzertm. Berger (Cello). Am
Flügel: Seidler=Winkler — Danach: Salonquartett Raue. Weber:
Ouv. Prezioſa. — Millöcker: Traum=Walzer. — Moſzkowski:
Aus aller Herren Länder. — Fant. Undine. — Sinding:
Früh=
lingsrauſchen. O 19.05: Fr. Fride: Die Seele des Arbeiters.
O 19.30: Geh. Juſtizrat Prof. Heilfron: Rechtsfragen des Tages.
O 19.55: Dr. Stein: Die Nationalhymnen der Völfer. Mit muſikal.
Beiſpielen. O 20.30: „Hermann Stehr”. Einl. Worte: L. Kunz.
Selbſtbegriff. Des Schindelmachers Auferſtehung. Fabers Abſchied.
Th. Loos. S 21.30: Lieder von Beethoven, Brahms, Mahler,
gei. von Jobanna Klemperer (Sopran). Am Flügel: Operndir.
Klemperer. O 22.30: Nachtmuſik. Konzert=Orch. Kermbach.
Stetttn. 20.30: Konzertverein Volkschor. Sol.: Margarete
Kanſer (Sopran), H. Ehrbar (Tenor), am Flügel: C. Füſſel und H.
Scheibenhofer. Das Mühlrad, weſtf. Volkslied. — Sturm: Unterm
Lindenbaum. Einkehr. — Brahms: In ſtiller Nacht. Es ſteht ein
Lind” in jenem Tal. Mir iſt ein ſchön’s braun’s Maidelein. —
Humperdinck: Rosmarin. — Wengert: Und drüber ſang die
Nachtigall. — Radecke: Aus der Jugendzeit. — Und der Hans
ſchleicht umher. — In einem kühlen Grunde. — Brahms:
Sand=
männchen. — Handwerg: Am Ort, wo meine Wiege ſtand. —
Schauß: Ich hört ein Vöglein pfeiſen. — Zelter: Meiſter und
Geſell. — Wohlgemut: Pappelmäulchen. — O Heimnat amerikaniſch.
— An dem Strom der Mutter Wolga, ruſſiſch. — Robin Adair,
triſch. — Gretſcher: Skizzen aus Italien. Frauenchor. — E=
Schäfermädchen weidete. — Du. du liegſt mir im Herzen. — Die
Auserwählte.
Deutſche Welle. Montag, 2. Januar. 12: Engliſch für
Schüler. S 14: Stud.=Rat Thiel, Dr. Wieg: Rechnen für
Kauſ=
leute und ſelbſtändige Handwerfer. o 14.30: Kinderſtunde: Märchen
und Geſchichten „Der Tannenbaum” O 15: Liſelotte Kueſſner:
Landfrauenwünſche zum kommenden Berufsbildungsgeſckz. O 15.40:
Adele Lüderitz: Kochanweiſungen u. Speiſefolgen. O 16: B. Graef:
Sprechtechnik. O 16.30: Dr. Schrrofauer: Deutſche Winterbilder:
Sudeten=Bauden und =Kämme. o 17: Konzert aus Berlin,
D 18: Dir. Volk: Techn. Lehrgang f. Facharbeiter: Werkſtoffe im
Maſchinenbau. O 18.30: Enaliſch für Anfänger. O 18.55: Ob.=Reg.=
Rat Gerriets: Tagesfragen a. d. Gebiete der Schafzucht. O 19.20:
Dr. Lange: Phantaſtiſche und groteske Dichtung. O 20: Uebertr.
Hamburg: Orcheſterkonzert. O 22: Berlin: Nachrichten. O 22.30:
Berlin: Nachtmuſik. Mitw.; Orcheſter Kermbach und Alexandrine
Alexandrowa (Sopran).
Weiterbericht.
Wetterausſichten für Dienstag, 3. Januar 1928
(nach der Wetterlage vom 1. Januar):
Wolkig bis bedeckt, Temperatur langſam anſteigend; vereinzelte
leichte Niederſchläge, teils in Form von Schnee wahrſcheinlich.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
Reich und Ausland.
Die Neujahrsnacht in Frankfurt.
WSN. Frankfurt a. M. Trotz des Verbots des
Polizei=
präſidenten, in der Neujahrsnacht Feuerwerkskörper abzuſchießen,
veranſtaltete auch in dieſem Jahre wieder beſonders die Jugend
ein wahres Trommelfeuer, um den Anbruch des neuen Jahres
zu begrüßen. Wie immer, ging dieſe Schießerei nicht ohne Unfälle
ab, die aber glücklicherweiſe nur einen harmloſen Verlauf nahmen
Schlimmer verlief eine Meſſerſtecherei, die ſich in der Wallſtraße
in Sachſenhauſen zutrug. Dort waren mehrere Perſonen nach
reichlichem Alkoholgenuß in Streit geraten, in deſſen Verlauf der
Händler Leopold Hillenbrand aus der Schwanthalerſtraße
mehrere Meſſerſtiche in den Rücken erhielt. Er mußte in das
Krankenhaus gebracht werden. Die Täter ſind noch unbekannt.
Insgeſamt mußte die Rettungswache 23 Transporte ausführen,
darunter zwei Fälle mit einem Knieſchuß und mit verſchiedenen
Schnittwunden. Auch die Feuerwehr war ſtark in Anſpruch
genommen. Vermutlich durch brennende Raketen verurſacht,
ent=
ſtanden in der Kleinen Eſchenheimergaſſe ſowie in der
Rahmhof=
ſtraße Kellerbrände, die aber bald gelöſcht werden konnten. In
Sachſenhauſen entſtand am Bahndamm in der
Mörfelderland=
ſtraße ein Grasbrand, der ebenfalls bald gelöſcht werden konnte.
Auch in Bornheim mußte die Feuerwehr einen Heinen Brand
bekämpfen.
Große Ueberſchwemmung in Franzöſiſch=Marokko.
EP. Paris. Aus Algier und Marokko kommen neue
alar=
mierende Ueberſchwemmungsberichte. Im Departement Oran
ſtehen 5000 Quadratkilometer der fruchtbarſten
Getreideanbau=
fläche unter Waſſer. Die Ueberſchwemmungen haben einen
grö=
ßeren Umfang angenommen als vor einem Monat, wo die Stadt
Moſtaganem überſchwemmt wurde. Sämtliche ſeitdem
unter=
nommenen Wiederaufkauarbeiten ſind wieder vernichtet worden.
Die Eiſenbahnverbindung zwiſchen Oran und Algier iſt
neuer=
dings unterbrochen. Das Waſſer ſteht in den Ebenen 30—50
Zen=
timeter hoch. Die Anſiedler haben ihre Wohnungen maſſenhaft
verlaſſen. — Aus Caſablanca wird gemeldet, daß in Franzöſiſch=
Marokko ein rieſiges Dreieck, das von den Städten Kenitra,
Petitjean und Suk el Arba eingeſchloſſen iſt, mehr oder wewiger
überſchwemmt iſt. Die Winterernte gelte als verloren. Tauſende
Stück Vieh ſind durch die Ueberſchwemmungen umgekommen
oder aufgetretenen Epidemien erlegen. Da wo früher Automobile
verkehrten, wird der Verkehr jetzt mit Motorbooten beſorgt. —
Aus Spaniſch=Marokko wird ein Zyklon an der Küſte nordöſtlich
von Melilla gemeldet. Mehrere Fiſcherboote ſind geſunken. Man
zählt zahlreiche Tote.
Ein merkwürdiger Chauffeurſtreik.
EP Paris. Aus Ajaccio wird ein ſonderbarer Streik
ge=
meldet. Sämtliche Chaufſeure der Inſel Korſika haben beſchloſſen,
in den Ausſtand zu treten, um gegen den ſchlechten Zuſtand der
Straßen zu proteſtieren. Die Automobilpoſt=Verbindungen, die
in dieſem noch mit wenig Bahnen verſehenen Lande eine große
Rolle ſpielen, ſind dadurch vollſtändig zum Stillſtand gekommen.
Die Militärbehörden haben den Gemeinden einige
Mklitärchauf=
feure zur Verfügung geſtellt, um wenigſtens den wichtigſten
Poſtdienſt verſehen zu können.
Durch einen Schneeſturm 60 Perſonen getötet.
EP. London. Aus Tokto wird gemeldet, daß durch einen
Schneeſturm auf der Inſel Hondo 60 Perſonen getötet wurden.
Der Schnee iſt ſtellenweiſe zwei Meter hoch gefallen. Es ſiud
4000 Arbeiter aufgoboten worden, um die durch den Schnee
be=
einträchtigten Verbindungen wieder herzuſtellen.
Zwei däniſche Dampfer in Seenvt.
TU. Kopenhagen. Der aus Aarhus kommende Dampfer
„Köbenhavn” iſt am Samstag morgen an der ſchwediſchen Küſte
im dichten Nebel auf Grund gelaufen. Der Dampfer, auf dem
ſich die Königin und de rKronprinz von Dänemark beſanden,
konnte ohne fremde Hilfe ſlott gemacht werden und ſeine Reiſe
nach Kopenhagen fortſetzen. — Am Samstag iſt der däniſche
Dampfer „M. Meſchior” mit 59 Paſſagieren an Bord nördlich
von Helſingör geſtrandet. Das Fahrzeug hat durch Funkſpruch
um Hilfe gebeten.
Geſchäftliches.
Halloh! Katzenjammer?! Was ſagt der Juriſt? „Der
Katzenjammer iſt die Gewerbsſtörungsklage des Kopfes gegen den Magen
wegen unerlaubter Errichtung einer Branntweinkonzeſſion.” — Klagen
erfolglos! Nur „Cſtrovanille” hilft raſch und zuverläſſig gegen
Kopf=
ſchmerz nach Alkohol= und Tabakgenuß, wie auch gegen Migräne,
Reu=
ralgien und rheumatiſche Zahnſchmerzen. „Citrovanille” iſt in allen
Apotheken erhältlich; Proſpikte durch: Otto u. Co., Frankfurk a. M.=
Süid, Metzlerſtraße 37.
Sauptſchrittlentung. Nudoll Mauor
Verantwortlich für Politſt und Wirtſchaft: Rudoit Maupe: für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Fugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. 8. Queiſch; für den Schlußdienſf: Andreas Baue: für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herberi Nette; für den Inſeratenieil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: Z. C. Wittſch — jämtilich in Dormſiadt
Für unverlangte Manuilripte wird Garantie der Rückſendung nich: Gbernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Wenn man das Buch „Die
Salus=
kur” gründlich ſtudiert hat, dann
fällt es einem wvie Schuppen von
den Augen. Ihre Entdeckung iſt
un=
ſtreirig die größte, die je in der Heil
kunde, ſo alt wie ſie auch ſein mag
gemacht wurde. Nehmen Sie der
Ausdruck mieiner größten Dankbar
keit und möchte ich nicht unerwähnt
laſſen, daß ſich meine Frau durch
Ihre Kur von einer dreijährigen
Hautflechte befreit hat.
F. 2.
Darmſtadt,
3schiaz.
Ich litt vor einem Jahre ar
ſchwerer Jschias und konnte kaum
mehr gehen. Auf Anraten des ..."
habe ich die Dr. Greither’ſche
Salus=
ölkur gemacht. Ich wurde ohne Be=
Frufsſtörung in 4 Wochen vollſtändig
wiederhergeſtellt und bin bis auf den
heutigen Tag ohne Beſchwerden ge
blieben. Das Syſtem des Herrn Dr.
med. Greither hat ſich als allen ande=
Aren Heilmethoden überlegen
erwie=
ſen,weshalb ich mich verpflichtet fühle
allen keidenden Menſchen den (
brarich der Saluskur zu empfe
Offenbach a. M.,
Kurfürſtenſtr. 60.
Wilhelm Pförtner.
Magenleiden.
Ich litt ſeit dem Jahre 171
von dieſem Leiden zu befreien, miß
langen, trotzdem ich auch verſchiedene
Spezialärzte aufgefucht und mich
von dieſen behandeln ließ. Ich hatte
von Zeit zu Zeit derartige
Schmer=
zen, daß ich wochenlang und ohne
Nahrung zu mir nehmen zu können,
unter den größten Schmerzen zu
leiden hatte.
Im Jahre 1926 wurde mir von
bekannter Seite Ihr Salusöl
emp=
fohlen und von dieſem Zeitpunkt be
nutze ich dasſelbe. Schon nach
Ge=
brauch einer Flaſche ſpürte ich
Lin=
derung und bis zum heutigen Tage
bin ich frei von jeglichen
Beſchwer=
den. Salusöl iſt ein ganz
ausge=
zeichnetes Mittel, das ich jedem, der
gleich mir mit Magenbeſchwerden
behaftet iſt, nicht warm genug
empfehlen kann.
Frankfurt a. M.,
Tönges=
gaſſe 34 Heinz Flurſchütz.
Verſtopfung, Hämorrhoiden,
Alterserſcheinungen.
Seit Jahren leide ich an ver
härteter Stuhlgang infolge von
Hämorrhoidalbildungen und
häu=
figen Magenverſtimmungen.
Daz=
kommen die üblichen
Alterserſchei=
nungen, da ich im 61. Lebensjahre
ſtehe. Durch jetzt mehrmonatigen
Genuß des Salusöles hat ſich
mei=
an einem mir im Felde zugezogenen Allgemeinbefinden bedeutend ge
Magenleiden. Alle Verſuche, mich beſſert, ſo daß ich auf Grund meiner
Die Erfolge der natürlichen, unschädlichen,
billigen, ohne Berufsstörung und ohne
Voikenntnisse darchfükrbaren
AUR
KALU
von Dr. med. Oßfo Gr either
fei chroniſchen nohbeeinflußlaren Krankheiten ſind immer die gleich
guten. Beachlen Sie nachſtehende Dankſchre ben und verlangen Sie
koſtenloſen Pro pert
„Heilen heißt Reinigen‟
und individuelle Auskunft vom Saluswerk München.
Veikaufs. und Auskunftsſtelle: Darmſtadt, Mühlſtr. 18
Erfahrungen das Salusöl
nament=
lich älteren Perſonen nur ange
legentlichſt empfehlen kann
Berlin=Friedenau, Illſtr. 11.
Grunske, Miniſterial=Amtm. i
Reichswehrminiſt., Marineltg.
Neuraſthenie.
Seit Ende des Jahres 192
litt ich an Neuraſthenie, die ſich bei
mir durch hartnäckige Darmträgheit
hochgradige Nervoſität und
Schlaf=
oſigkeit bemerkbar machte. Ich war
erſt monatelang bei mehreren
Arz=
ten und danach bei einem Homöo=
konnte mir helfen. Nachdem ich ſchon/Herzleiden viel beſſer iſt.
viel über die gute Wirkung der
Saluskur gehört hatte, begann ich wird immer bleiben
im Auguſt d. J. mit derſelben. Ich
bin nun über die gute Wirkung der
Saluskur ſehr überraſcht, denn der
Stuhlgang iſt wieder regelmäßig
und reichlich und die Schlafloſigkeit /Krämpfe.
iſt vollſtändig verſchtvunden. Ich Diagnoſe: Multiple Skleroſe
werde die Saluskur jedem leidenden Todeskandidat, denkt der Allopa:
Menſchen empfehlen.
Eſſen=Weſt, Jahnplatz 19.
Gicht und Rhenmatismus.
Möchte Ihnen mitteilen, daſ
auch ich durch die Saluskur von
meinem langjährigen (Bicht= und
rheumatiſchen Leiden befreit wurde.
Voriges Jahr hatte ich einen ſehr
ſtarken Gichtanfall, war faſt
ge=
lähmt und konnte keine Nadel mehr
halten. Meine Knie waren ſtark ge
ſchtvollen und ein Einbiegen
un=
möglich. Ich probierte dann Ihre
Kur und bemerkte von der dritten
Woche an, von Woche zu Woche
Beſſerung. Nach der zweiten Kur
konnte ich meiner Hausarbeit wieder
nachkommen. Heuer im September
bemerkte ich wieder leichte
Schmer=
zen, griff ſofort wieder nach Ihrer
Kur und befinde mich ſehr wohl,
Habe viel vyn meiner Stärke
ver=
pathen in Behandlung. Aber keiner loren, wodurch auch mein ſtarkes
Eine treue Saluskur= Anhängerin
Augsburg,
Luginslandgaſſe E 80/0 r.
Fr. Marie Wagner.
Prei e für Sclusöl bedeuterd ermäßigt!
aber weit gefehlt, da iſt noch das
Salusöl. Es dringt in alle Falten
ein und rettet uns aus jeder Pein!.
Emil Haas. Die Arzte verordneten mir zuerſt
Einnahrie von Brom, Jodkali und
ſpäter noch Einſpritzungen von
Strychnin. Das Leiden ſchritt aber
dennoch weiter, ohne mir überhaupt
eine Erleichterung zu bringen. Seit
ich das Ol nehme, kann ich ſagen,
daß ſich eine fortſchreitende
Beſſe=
rung einſtellt . . . Krämpfe und
Schmerzen bei Witterungswechſel
ſind ganz verſchwunden . . . Ich
mache die Kur ſeit Januar 1925 und
hatte ſchon vor einigen Monaten
Erfolge zu verzeichnen. Selbſt bei
meiner Frau, welche ſchon 2 Jahre
ſtändig an Durchfall und
Gebär=
muttervorfalls litt, iſt geregelter
feſter Stuhlgang und der Vorfall iſt
verſchwunden.
H. A.
Heidelberg.
Hier ausſchneiden und einſend n!
Vom Saluswerk Darmſtadt,
Mühlftraße 18, erbitte ich koſtenloſe
Zuſendung des Gratispro pektes
Hifen heißt Reinigen
Straße
II Nch
Montag den 2 Januar 1928
Nummer 2
Seite 8
MoaadgabdArläaau
wegen deschäfts-Aufgabe!
Saaian sianstau, dan 3. Jauuar
vormssttaat 10 Uhr
Unser gesamtes, reichhaltig, sortiertes Warenlager soll
im Monat Januar vollständig geräumt sein. Wir
haben aus diesem Grunde sämtliche Preise für unsere
bekannt guten Qualitäten Aufsehen erregend
herabgesetzt. Die Ausverkaufspreise sind an jedem
Artikel vot gezeichnet.
Preise anzuführen wäre zwecklos!
Kommen Sie! — Staunen Sie!
Wegen Vorbereitung bleiben unsere Geschäftsräume Montag, den 2. Januar, geschlossen!
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Die Grundpreise sind maßgebendl
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WITTICH KALENDER
auf das Jahr 1928.
Mit einem Vierfarbendruck (Ansicht des Marktplatzes zu
Darm-
stadt nach einem handkolorierten Stich von Georg Moller) und
12 Reproduktionen nach Bleistiftskizzen hessischer Orte (
Butz-
bach, Büdingen, Friedberg, Ortenberg, Rodheim, Rendel,
Rockenbers) son F. M. Hessemer aus den Jahren 1824—1827.
52 Seiten in 8".
In Ballonleinenband mit Goldaufdruck Rm. 6.—
AUS DER EINLEITUNG:
In seiner Reise am Rhein, Main und Neckar zählt Goethe die
Darmstädter Kunstschätze, Museum und Bibliothek, die der
erste Großherzog im Flügel des Schlosses nach dem Markt zu
untergebracht hatte, zu den „vorzüglichsten Anstalten dieser
Gegenden”, rühmt „die Neigung des Fürsten”, der sie ihre
Blüte verdanken und gedenkt dabei Georg Mollers: „Er fndet
in eiver Residenz, deren Straßen sich täglich mehr ausdehnen,
wo Privatgebäude aufgeführt, öffentliche projektiert werden,
für sein architektonisches Talent erwünschte Gelegenheit.
Ferner hat er sich seit mehreren Jahren auch mit Abbildung
altdeutscher Bauwerke beschäftigt, und das Boisserée’sche
Domwerk (Kölner Dom) wird von seinem Fleiß und
Ge-
nauigkeit, sowie von seinem Geschmack das unzweideutigste .
Zeugnis ablegen. Der neuentdeckte Originalriß des Kölner
Doms ist in seinen Händen, und ein Faksimile desselben wird
von ihm herausgegeben; und so wird ihm deun auch die
Ge-
schichte der deutschen Baukunst die schönsten Beiträge
ver-
danken, indem er die alten Gebände seines Bezirks in Mainz,
Oppenheim, Worms, Speier, Frankfurt usw. zu zeichnen und
in Kupfer stechen zu lassen beschäftigt ist‟. Mollers Kunst
verdankt sein Neffe Fritz Mas Hessemer, geb. am 24 Febr. 1800
in Darmstadt, gestorben am 1. Dez. 1860 in Frankfurt a. M.,
wo er seit 1850 als Professor der Architektur am Städelschen
Institut wirkte, Anregung und Richtung. Die Bleistiftskizzen
Hessemers, die größtenteils in den Jahren 1824-1827
ent-
standen, sind auch darum interessant und wertvoll, weil
manches alte Bauwerk, so besonders aus der alten
Wetterau-
stadt Butzbach, seitdem längst vom Erdboden verschwunden ist.
Soeben erschienen.
Zu haben in jeder guten Buchhandlung
und in der Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblattes.
L. C. WITTICHVERLAG
DARMSTADT
638omt
Wahl des Vorſtandes der Beſonderen
Orts=
krankenkaſſe „Merkur‟ Darmftadt
Die Wahl der Vertreter der Arbeitgeber und der
Ver=
ſicherten im Vorſtand, der Beſonderen Ortskrankenkaſſe
„Merkur” findet
am 13. Februar 1928
im Geſchäftszimmer der Kaſſe, Rheinſtraße 47, ſtatt; ſie
beginnt um 9 Uhr vormittags und endet um 12½ Uhr
mittags. Zu wählen ſind 6 Vertreter und 12 Erſatzleute
für die Verſicherten und 3 Vertreter und 6 Erſatzleute für
die Arbeitgeber.
Wir laden die wahlberechtigten Ausſchußmitglieder der
Kaſſe hierdurch zu dieſer Wahl ein.
Die Wahlen ſind geheim. Gewählt wird nach den
Grundſätzen der Verhältniswahl, nach näherer Beſtimmung
der amtlich genehmigten Wahlordnung, die bei der
Ge=
ſchäftsſtelle der Kaſſe eingeſehen werden kann. Danach
ge=
ſchieht die Wahl nach dem Syſtem der ſog, ſtreng
gebunde=
nen Liſten. Die Wahlberechtigten ſind an die eingereichten
Vorſchläge gebunden, ſie können ſich bei der Wahl nur für
einen der rechtzeitig eingereichten Wahlvorſchläge
entſchei=
den. Aenderungen daran ſind ausgeſchroſſen.
Die Vorſchlagsliſten ſind bis zum 16. Januar 1928 bei
dem Vorſtand einzureichen. Vorſchläge, die ſpäter eingehen,
werden nicht berückſichtigt.
Wahlvorſchlagsliſten können nur eingereicht werden von
Mitgliedern des Ausſchuſſes.
Dieſen Vorſchlagsliſten ſtehen gleich ſolche
Vorſchlags=
liſten von Ausſchußmitgliedern, die mindeſtens 2
Unter=
ſchriften von dieſen tragen.
Die Wahlvorſchläge können nach ihrer Zulaſſung bei
der Geſchäftsſtelle der Kaſſe eingeſehen werden.
Wählbar ſind nur volljährige Verſicherte deutſcher
Staatsangehörigkeit.
Nicht wählbar iſt:
1. wer infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung die
Fähig=
keit zur Bekleidung öffentlicher Aemter verloren hat
oder wegen eines Verbrechens oder Vergehens, das den
Verluſt dieſer Fähigkeit zur Folge haben kann, verfolgt
wird, falls gegen ihn das Hauptverfahren eröffnet iſt;
2. wer infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung
über ſein Vermögen beſchränkt iſt.
Das Wahlrecht iſt in Perſon auszuüben; wahlberechtigt
ſind nur die volljährigen Ausſchußmitglieder der Kaſſe.
Etwaige Einſprüche gegen die Richtigkeit der
Wahl=
berechtigung ſind bei Vermeidung des Ausſchluſſes
ſpäte=
teſtens bis zum 16. Januar 1928 unter Beifügung von
Be=
weismitteln bei dem Kaſſenvorſtande einzulegen.
Die Wahlhandlung leitet der Vorſtand, der aus einem
lrbeitgeber als Vorſitzenden und aus zwei vom Vorſtande
ernannten Wahlberechtisten beſteht. Bei der Wah
hand=
lung iſt der Vorſtand befugt, die Wahlberechtigung der
Wähler zu prüfen.
Das Ergebnis der Wahl wird alsbald vom Vorſtande
70 der Kaſſenſatzung belannt gegeben.
(366
Darmſtadt, den 2. Januar 1928.
Der Vorſtand der Beſonderen Ortskrankenkaſſe „Merkur”.
V. Schnellbächer, 1. Vorſitzender.
2.
ben dom den
3 der Vertrag
in Fällen intern
Nacht in Frage
laund
Ferner
Vertrages zur
worden, der
franz
Santen de
beitreten.
Nach eine
ton hat Staa
Woſingon
übermittelt
ten Slagte
Relag de
zines ſolche
bürden.
dia ſeh
ſeich
beibrech
den Haiek
Mtziellen W.
türs Kelloen
in gufe 9ed
Bentrag des
ſei hon Kellos
miſſin des
1d5 Ant. 2 de
Uinrar
Uuerianden
Franzöſi