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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 345 Dienstag, den 13. Dezember 1927. 190. Jahrgang
27 mm brelte Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspfg.
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streil uſw., erliſcht
jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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Konkurs oder gerſchtlſcher Beltrelbung fällt, jeder
Nabatt weg. Bankionto: Deuſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Agsklang der Genfer Ratstagung.
Biuehte Sitzung der 48. Ratstagung.
Eindang zwiſchen Griechenland und
Deutſch=
land in der Salamis=Frage.
* Genf, 12. Dez. (Priv.=Tel.)
2ſeßte Sitzung der 48. Natstagung begann mit der
Rege=
ung z0 Salamis=Affäre. Der kolumbiſche Delegierte Urrutia
ſegte zal Berichterſtatter den einſtimmig angenommenen Bericht
des Jiuſtenkomitees vor, der darauf, wie ſchon berichtet,
hinaus=
ſmmuth aß der Rat auf Wunſch des gemiſchten Schiedsgerichts
ſine Zufnwretierung des Artikels 192 und eventuell 190 des
Ver=
üiüch hillenk Prtrages zu geben hat. In dem Bericht wird feſtgeſtellt,
mu, ſaß girtdlätzlich der Rat in keiner Frage intewvenieren darf, die
ſereitug or einem anderen internationalen Organ anhängig iſt,
e us penn a9s Erſuchen um Intervention des Rates nur von einer
ſer bhigten Parteien eingereicht iſt und wenn der Fall mit
De=Auſtirwmng beider Parteien vor dem internationalen Organ
be=
ſandeſt ucd als zu ſeiner Zuſtändigkeit gehörig angeſehen wird.
g;die Füſten fügen hinzu, daß, wenn dieſe Regel nicht aufgeſtellt
pird, 19 Situation aller internationalen Gerichte zweifelhaft
D bürden ne dem Völkerbund andererſeits eine untragbare Laſt
mufgehzüdek würde.
Glen die Verleſung des Rechtsgutachtens als
Allgemein=
gel lleee:der rumäniſche Vertreter Comnene Einſpruch ein, weil
ja zbaanntlich Rumänien in der rumäniſch=bulgariſchen
Streit=
nuge indem Falle befindet, allein gegen die Zuſtändigkeit des
niſcfnr Schiedsgerichtshofes Einſpruch erhoben zu haben. Es
ibt ſiao dabei, daß der Rat ſich mit der Salams=Frage nicht
hr Iſerft, falls das gemiſchte Schiedsgericht ihn nicht mehr um
Jſnzretation des genannten Artikels erſuchen wird.
DArg iechiſche Delegierte Politis bemerkte zu dem Bericht,
ertſy freue, daß es der Geiſt des Völkerbundes ſei — womit
ſachl atf die bevorſtehende Einigung zwiſchen Griechenland
Fetchland anſpielte —, der über den Geiſt der reinen
pſinſchaft geſiegt habe.
Tats=Entſchließung zur Weſſerplattefrage
weite Punkt der Tagesordnung betraf die
Zuſammen=
ud Befugniſſe der Kommiſſion, die ſich mit dem end=
Aiſeglement für den Zutritt der Danziger Behörden zur
kütte befaſſen wird. Es ſind die beiden Regierungen zu
chmtien direkten Verhandlungen auf der Grundlage der
gnze Fr okumentierung einſchließlich des Gutachtens von Sir
eil ſtürſt und von Pilotti aufgefordert worden, die unter
Vor=
dals Völkerbundskommiſſars ſtattfinden werden. Der
Kom=
ſſarf mn techniſche Sachverſtändige zu den Verhandlungen
WzuFſeen. Sollten die Verhandlungen zu keinem Reſultat
hrent,) wwird der Berichterſtatter Villegas beauftragt, für die
ſchſtt apung ſeinerſeits beſtimmte Anträge zu ſtellen. Villegas
nitc uchmals den beiden Juriſten für die vorzügliche Arbeit,
ſih das Gutachten gewandt haben.
Tſnfinniſche Delegierte, Geſandter Holſti, der den
abweſen=
flſchen Außenminiſter vertrat, entſchuldigte dieſen wegen
ſest ihlens in der Nachtſitzung vom Samstag. Der Miniſter
be ſukeiſen müſſen — wohl wegen der finniſchen
Miniſter=
e kund die Einladung zu der Sitzung habe ihn
infolge=
iſiend ihr mehr erreicht. Holſti betonte nachträglich die
Zu=
hmcht ſeiner Regierung zu der Regelung und ſeine
Glück=
ſnſchear den Rat, beſonders den Berichterſtatter. Er
berich=
e 1An über eine Einigung des griechiſchen wit dem
bulga=
ſcheK ünanzminiſters, der der Rat zuſtimmte.
Zund berichtete kurz über die Verlängerung der
Amts=
ert !s Vizepräſidenten des autonomen Amtes für
Nieder=
utzer griechiſchen Flüchtlinge, Sir John Simpſon.
„En erklärte der Ratspräſident Tſcheng=loh die 48. Tagung
erbundsrates für geſchloſſen.
(( Schreiben Streſemanns zur Rats=
WattL RüMletion im polniſch=litauiſchen Konflikt.
ſſernann hat heute früh ein Schreiben an den Rats=
Den, den chineſiſchen Botſchafter Cheng loh, gerichtet, in
mt er Bezugnahme auf die umlaufenden Gerüchte, als ob
* Ilt ſeine Nachtſitzung vom Samstag unter fremdem Druck
en hätte, gegen dieſe Herabſetzung des Anſehens des
nSes proteſtiert. In einer heute nachmittag erfolgten
beſtätigt der Ratspräſident durchaus die Auffaſſung des
19 Außenminiſters. Dazu iſt zu bemerken, daß die
Ge=
u die Streſemann Bezug nimmt, beſonders in gewiſſen
chen Zeitungen, die ſich ein Vergnügen daraus machten,
umph Polens feſtzuſtellen, merkwürdigerweiſe aber auch
leutſchen Zeitung verbreitet worden ſind.
Briefwechſel zwiſchen Streſemann und
Dem derzeitigen Ratspräſidenten,
Pbeſiſchen Botſchafter Cheng loh, der allen Ratsmitglie=
7 Tenntnis gebracht wurde, wird heute abend vom
Gene=
rat im Wortlaut veröffentlicht. In Anbetracht der
en Bedeutung des Briefwechſels ſei er hier wörtlich
ueben:
Genf, den 11. Dezember 1927.
hr verehrter Herr Präſident!
Berlaufe der heutigen Unterredung, die ich die Ehre
22 Ihnen zu führen, habe ich Gelegenheit genommen, die
arkeit Eurer Exzellenz auf verſchiedene
Preſſekommen=
lic iken, die ſich mit der Erledigung des polniſch=litauiſchen
As befaſſen. Der große Erfolg der Arbeit des Völker=
Ar den Frieden, ein Erfolg, der unter Ihrer
Präſident=
hrend dieſer Seſſion des Völlerbundsrates möglich
wurde, iſt in Gefahr, in eine falſche Beleuchtung zu kommen.
Obgleich gerade die geſtrige Sitzung des Rates das Anſehen des
Völkerbundes erhöht hat, verſucht man in einzelnen Blättern
den Eindruck zu erwechen, als wenn der Völkevbund unfähig
geweſen wäre, dieſe Angelegenheit während der Seſſion zu
regeln. Man verſieht die geſtrige ſpäte Abendſitzung mit
Kom=
mentaren, die es ſo erſcheinen laſſen, als ob es erſt in letzter
Stunde möglich geweſen wäre, zu einer Löſung zu kommen. Ich
freue mich deshalb, in unſerer heutigen Unterhaltung feſtgeſtellt
zu haben, daß ſchon die Vorbeſprechungen des Völkerbundsrates,
die am erſten Tage ſeiner Zuſammenkunft erfolgten, eine
weit=
gehende Uebereinſtimmung der Mitglieder des Völkerbundsrates
über die Form der Löſung des litauiſch=polniſchen Konſlikts
er=
geben haben, und daß diejenigen Geſichtspunkte, die der
hoch=
verehrte Herr Berichterſtatter in ſeinem Bericht für die
Ent=
ſchließung des Völkerbundsrates in ſo glücklicher Weiſe zum
Ausdruck gebracht hatte, die Gedanken wiedergaben, die von
Anfang an einer einmütigen Zuſtimmung aller Mitglieder des
Völkerbundsrates ſicher waren.
Ich wollte nicht verfehlen, dieſe Geſichtspunkte Eurer
Exzel=
lenz gegenüber noch einmal zum Ausdruck zu bringen, und
ſchätze mich glücklich, mich in dieſer Auffaſſung mit Eurer
Exzel=
lenz in Uebereinſtimmung zu befinden.
gez. Streſemann.
Die Antwort des Ratspräſidenten
an Streſemann,
die vom 12. Dezember datiert iſt, lautet:
Euer Exzellenz und lieber Kollege!
Ich danke Ihnen außerordentlich, daß Sie die
Liebenswür=
digkeit hatten, mir brieflich die Unterhaltung zu beſtätigen, die
ich geſtern mit Ihnen zu führen die Ehre hatte und in deren
Verlauf wir uns über gewiſſe Preſſekommentare zur Regelung
der polniſch=litauiſchen Frage unterhalten haben, die auf der
Tagesordnung der gegenwärtigen Ratsjagung ſtand, auf der
mir die Ehre zufiel, den Vorſitz zu führen. In der Tat könnten
dieſe Kommentare zu irrtümlichen Auslegungen Anlaß geben.
Es ſteht durchaus feſt, daß von Anfang unſerer Genfer Tagung
an innerhalb des Rates unter uns allen Uebereinſtimmung
be=
ſtand über die zu ſuchende Löſung. Unſer Kollege, der verehrte
Herr Berichterſtatter, hat ſich in glücklichſter Weiſe von jenen
urſprünglichen Gedankengängen leiten laſſen, die es ermöglicht
haben, daß unter allen Natsmitgliedern die Uebereinſtimmung
verwirklicht werden konnte. Euer Exzellenz iſt bekannt, daß im
Anfange der Zuſammenkunft, die am Mongen des 10. Dezember
im Büro des Generalſekretärs ſtattfand, der Berichterſtatter uns
ſeinen Bericht vorlas, der ſich bereits ſtark dem ſchließlich vom
Rat angenommenen Bericht annäherte. Dieſer Bericht=Entwurf
wurde in ſeinen Grundlinien nacheinander von Herrn
Wolde=
waras und von dem Vertreter Polens angenommen. Nach dieſer
Zuſammenkunft arbeitete der Berichterſtatter ſeine Reſolution
aus, worauf er ſie den beiden Parteien unterbreitete, von denen
er nach einer gründlichen Prüfung und Verhandlung, die bis in
den Abend hinein dauerte, die Zuſtimmung zum Bericht und zur
Reſolution erlangte, ſo wie ſie endgültig vom Rat angenommen
worden iſt. Ich glaube und ich bin überzeugt, daß alle
ver=
ehrten Ratsmitglieder ebenfalls einmütig über dieſen Punkt
denken und daß die Sitzung vom Samstag mit Recht das
An=
ſehen des Völkerbundes erhöht hat, der in dieſer Angelegenheit
und infolge der friedlichen und gerechten Löſung, die er zur
An=
nahme brachte, von neuem vor dem Angeſicht der Welt den
Friedensgeiſt und die Friedens=Atmoſphäre, die unter uns
herrſcht, feſtſtellte.
Ich ſchätze mich ſo glücklich darüber, mich in voller
Ueber=
einſtimmung mit Eurer Exzellenz zu wiſſen, daß ich nicht
ver=
fehlen möchte, Ihnen dies durch dieſen Brief zu beſtätigen.
gez.: Cheng loh.
Streſemanns Abſchied von Genf.
Dr. Streſemann, der heute mittag die deutſchen Beamten
des Völkerbundsſekretariats und die deutſchen Journaliſten zu
einem Frühſtück eingeladen hatte, an dem auch der Präſident
des Danziger Senats, Sahm, teilnahm, empfing heute
nach=
mittag um 4 Uhr noch den Beſuch Chamberlains und um 5 Uhr
den Beſuch Zaleſkis. Es iſt anzunehmen, daß Chamberlain den
deutſchen Außenminiſter noch über ſeine Ausgleichsbemühungen
zwiſchen Frankreich und Italien unterrichten und Zaleſki ihm
Mitteilung macht über die weiter in Ausſicht ſtehenden
Verhand=
lungen mit Litauen ſowie über den Fortgang der deutſch=
polni=
ſchen Verhandlungen. Im übrigen werden beide Beſuche,
ent=
ſprechend ihrem Charakter, als Abſchiedsbeſuche bezeichnet. —
Um 6 Uhr verläßt Streſemann mit dem größten Teil der
deut=
ſchen Delegation Genf, nachdem ein Teil der Delegation bereits
vormittags abgereiſt iſt.
Die Bedingungen Muſſolinis
für eine Zuſammenkunft mit Briand.
Der römiſche Korreſpondent der „Information” will erfahren
haben, daß die italieniſche Regierung für eine
Zu=
ſammenkunft zwiſchen Muſſolini und Briand
folgende Bedingungen ſtellt:
1. Frankreich muß anerkennen, daß Italien die auf dem
Bal=
kan und an der Adria am meiſten intereſſierte Macht ſei;
2. eine Aenderung der franzöſiſchen Politik in dieſen Gegenden;
3. Frankreich muß aufhören, die antiitalieniſche Politik in
Jugoflawien zu unterſtützen:
4. Regelung der Frage der italieniſchen Bewohner in Tunis;
5. Einſtellung der antifasciftiſchen Kampagne.
Sudetendeutſche Politik.
Groteske Auswirkungen der Gegenſätze im deutſchen Lager. —
Aktivismus oder Negativismus? — Verſuche zur Bildung eines
Bürgerblocks.
Von unſerem Prager Korreſpondenten.
Prag, 11. Dezember.
Als unmittelbar, nach dem Umſturze im Jahre 1918 die
Tſchechen daran gingen, das deutſche Gebiet des neuen
tſchecho=
ſlowakiſchen Staates mit Maſchinengewehren und kriegsmäßig
ausgerüſteten Truppen zu „erobern” und als die
Sudetendeut=
ſchen ſich faſt über Nacht dem Machtwillen Prags ausgeliefert
ſahen, waren es einige führende Männer der deutſchen Politik
in Böhmen, die in der Stadt Reichenberg zum Proteſt gegen
die von den Tſchechen geplante Vergewaltigung der ſtarken
deut=
ſchen Minderheit innerhalb der neuen Staatsgrenzen die
ſoge=
nannte deutſch=böhmiſche Landesregierung ins Leben riefen. Es
war dieſen Männern von vornherein klar, daß ſie nicht imſtande
ſein würden, gegen die bewaffneten Truppen, gegen
Maſchinen=
gewehre und gegen den Eroberungswillen der Siegerſtaaten
an=
zukämpfen, aber ſie wollten mit der Bildung der erwähnten
Landesregierung für Deutſchböhmen an das Gewiſſen der Welt
appellieren und für das Selbſtbeſtimmungsrecht der
Sudetendeut=
ſchen demonſtrieren. Hinter dieſe Landesſtelle haben ſich damals
alle Kreiſe des deutſchen Volkes in Böhmen geſtellt, und ſie hat
ihre geſchichtliche Aufgabe trotz der Kürze ihrer Wirkſamkeit
erfüllt in den feierlichen Manifeſtationen, in denen ſie im Namen
des Sudetendeutſchtums das Gewiſſen der Welt aufgerufen hat
gegen die jeder Demokratie hohnſprechende zwangsweiſe
Einver=
leibung deutſcher Gebietsteile in die tſchechiſche Republik. Es iſt
wahr, daß dieſe Landesregierung nur von kurzer Dauer geweſen
iſt: ſie wurde mit Waffengewalt geſtürzt, und ihre Funktionäre
mußten nach Wien flüchten, unter ihnen der Landeshauptmann
Dr. Lodgman, einer der ſpäteren Führer in der deutſchen
natio=
nalen Politik im tſchechoflowakiſchen Staate. Aber ebenſo gewiß
iſt es, daß die Reichenberger deutſchböhmiſche Regierung ihre
geſchichtliche Sendung erfüllt hat, jene Aufgabe, für die am
4. März 1919 in zahlreichen deutſchen Städten Böhmens,
Mäh=
rens und Schleſiens deutſche „Staatsbürger” die für das
Selbſt=
beſtimmungsrecht des Sudetendeutſchtums manifeſtierten, unter
den Gewehrkugeln tſchechiſcher Soldaten verblutet ſind ..
Die Tragödie jener Schickſalstage des deutſchen Volkes der
Tſchechoflowakei zu verhohnen, ſich über ſie luſtig zu machen —
dazu hat ſich zwar kein ernſt zu nehmender Tſcheche gefunden,
wohl aber hat dies, ſo unglaublich es klingt, ein deutſcher
Abge=
ordneter im Prager Parlament getan, der die Geſchichte der
deutſchböhmiſchen Landesregierung und des Kampfes der
Deut=
ſchen um die Selbſtbeſtimmung als eine lächerliche Groteske zu
bezeichnen ſich nicht entwürdigte, als ein Abenteuer, mit welchem
ſich das Sudetendeutſchtum vor der ganzen Welt bloßgeſtellt hätte.
Es iſt der deutſchagrariſche Abgeordnete Windirſch geweſen, der
den traurigen Mut zu dieſer beſchämenden Feſtſtellung aufbrachte,
und es nützt leider nicht viel, daß im Verlauf der ſich an ſeine
Ausführungen ankrüpfenden Debatten einer ſeiner Parteigänger,
der ins gleiche Horn zu ſtoßen unternahm, von einem anderen
deutſchen Abgeordneten mit einer ſchallenden Ohrfeige bedacht
wurde; wie widerlich und abſtoßend ſich die Fortſetzung ſolcher
„Politik” geſtaltete, erhellt aus den wüſten Beſchimpfungen, die
angeſichts der von tſchechiſchen Miniſtern und Parlamentariern
gefüllten Bänke des Abgeordnetenhauſes unter den deutſchen
Volksvertretern ausgetauſcht wurden und unter denen die Worte
„Lümmel” und „Speichellecker” noch nicht die ſchlimmſten waren.
Daß ſolche Vorgänge nicht geeignet ſein können, die
ohne=
dies geſpannten Beziehungen zwiſchen den regierungsfreundlich
eingeſtellten und zwiſchen den ſtaatsverneinenden deutſchen
Grup=
pen beſſer zu geſtalten, muß kaum beſonders hervorgehoben
wer=
den. Indeſſen kann ein Schlechtes oftmals eine Seite haben, die
ſich auswirkt zu Beſſerem. Im angeführten Fall hat die Schwüle
im deutſchen Lager endlich, wern man ſo ſagen darf, einen
Niederſchlag gefunden, der geeignet erſcheint, zur Reinigung der
Atmoſphäre einiges beizutragen. Bekanntlich waren ſeit mehr
als Jahresfriſt die Gegenſätze im bürgerlichen Lager der
Sude=
tendeutſchen, hervorgerufen durch die Verſchiedenheit der
poli=
tiſchen Beſtrebungen — während die deutſchen Chriſtlichſozialen,
Landbündler und Gewerbetreibenden den tſchechoſlowakiſchen
Staat in ſeiner jetzigen Geſtalt bejahen und poſitive Mitarbeit
leiſten, lehnen die Deutſchnationalen und ein völkiſch eingeſtellter
Flügel des Bundes der Landwirte einen ſolchen Aktivisms ab,
ſolange die Tſchechen dem bisherigen Syſtem der Unterdrückung
andersnationaler Bevölkerungsſchichten nicht entſagen —
außer=
ordentlich bedauerlich; die angedeuteten Vorfälle im Parlament
haben nunmehr einen Abgrund aufgeriſſen, über den eine Brücke
zu führen faſt unmöglich erſcheint. Dennoch ſoll mit Rückſicht
auf die immer kraſſer zutage tretenden Widerwärtigkeiten im
politiſchen Kampf der Deutſchen der Verſuch unternommen
wer=
den, und es iſt immerhin intereſſant, daß er von einer Seite
ausgehen ſoll, der bisher der Vorwurf gemacht worden iſt, ihre
politiſche Einſtellung gegenüber dem tſchechoflowakiſchen Staate
habe eine Zuſammenarbeit innerhalb der ſudetendeutſchen
Par=
teien unmöglich gemacht: es iſt die deutſche Nationalpartei, deren
Führer und neu ernannter Obmann Dr. Roſche die Aufgabe auf
ſich genommen hat, zwiſchen Negativismus und Aktivismus der
deutſchen Gruppen zu vermitteln und eine Plattform zu ſchaffen,
auf welcher alle bürgerlichen deutſchen Parteien des tſchechiſchen
Staates ſich zu gemeinſamer Arbeit für das Sudetendeutſchtum
ſammeln ſollen. Der unſelige Streit darüber, ob der
Aktivis=
mus, der Wille zur poſitiven Mitarbeit an den Geſchäften des
tſchechoſlowakiſchen Staates, oder ob der Negativismus, die
Ver=
neinung der tſchechiſchen Republik, in ihrem jetzigen Gefüge,
richtig und nützlich ſei, ſoll damit aus der Welt geſchafft werden,
daß ein Weg der Arnäherung zwiſchen den Anhängern dieſer
Auſchauungen geſucht werden ſoll. Dazu drängt auch das
Be=
ſtreben der internationalen ſozialiſtiſchen Gruppen zu einem
engeren Zuſammenſchluß gegen das Bürgertum. Es muß geſagt
werden, daß die Ueberbrückung der Gegenſätze im deutſchen
Lager das allerdringendſte Erfordernis der ſudetendeutſchen
Politik iſt. Ihre bisherige Erfolgloſigkeit liegt, ſo ſtellt Roſche,
der hoffnungsvoll begrüßte Vermittler, feſt, einmal in den poli=
Dienstag, den 13. Dezember 1927
Seite 2
tiſchen Machtverhältniſſen der Gegenſeite, dann aber auch in der
eigenen Unfähigkeit gegenüber der Zerriſſenheit der Zerſpaltung
des ſudetendeutſchen Volkes, zum größten Teil verurſacht durch
das Parteiſyſtem, eine einigende politiſche Linie zu finden. Die
ſudetendeutſche Politik ſei das Muſterbeiſpiel politiſcher Geſchichte
für den Kampf gegen ſich ſelbſt. Daß dieſer Kampf endlich aus
der Welt geſchafft wird und daß die Leute, denen das Volk
ver=
trauend ſein Geſchick in die Hände gelegt hat, in kürzeſter Zeit
die einheitliche Linie zu gemeinſamer und ernſter Arbeit finden
mögen, iſt ein Wunſch, deſſen Erfüllung nicht nur von den
Deut=
ſchen Böhmens, Mährens und Schleſiens, ſondern auch vom
Auslandsdeutſchtum entſprechend eingeſchätzt und als Beginn des
Aufſtiegs aus politiſchen Niederungen anerkannt würde!
Scheinlöſung des polniſch=litauiſchen Konflikts.
Rußlands Canoſſagang. — Vergebliche
Ver=
ſtändigungsverſuche mit Italien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 12. Dezember.
Der polniſch=litauiſche Konflikt hat eine
Schein=
löſung erfahren. Entgegen der polniſchen Auffaſſung
konſta=
tiert man hier, daß dies beſſer als nichts iſt. Die unongenehmen
Fragen ſind wenigſtens hinausgeſchoben, auch wenn die
polniſch=
litauiſche Verſtändigung nicht dauerhaft ſein wird — was
übri=
gens die meiſten Kenner der Lage behaupten — hat man Zeit
gewonnen und darauf kam es in erſter Linie an.
Sehr ſchwer ſind die Ergebniſſe der ruſſiſchen
Expedition nach Genf zu deuten. Es iſt zweifellos, daß
in Genf eine gewiſſe franzöſiſch=ruſſiſche
An=
näherung zuſtandegekommen iſt. Die Ausmaße dieſer
An=
näherung ſind allerdings beſcheiden; auch ſind die Franzoſen
nicht geneigt, die Bedeutung dieſer Annäherung beſonders zu
unterſtreichen. Darüber hinaus — und das war nicht allzuviel—
iſt kaum etwas erreicht. Sie haben in Genf gewiß einige
Hände=
drücke und Komplimente bekommen. Darauf werden ſie aber
allein ſchon deshalb nicht beſonders ſtolz ſein, da nach gewiſſen
Moskauer Tiraden die Genfer Reiſe Litwinows beinahe als ein
Canofſagang anmutet.
Die italieniſch=franzöſiſche Politik hat ſich
eigentlich mehr außerhalb von Genf abgeſpielt. Nicht dermaßen
vielleicht als man dies in Paris gewünſcht hat, denn
Chamber=
lain iſt es trotz allem gelungen, den Gedanken einer engliſchen
Vermittlung wachzuhalten. Wenn ſchon Paris und Rom ſich
verſtändigen ſollten, was, wenn man der engliſchen Preſſe glau= noch eine kurze Betrachtung. Der Miniſter hat eine Erhöhung um
ben will, der Herzenswunſch aller Engländer iſt, dann ſoll dieſe
Verſtändigung durch eine engliſche Vermittlung zuſtandekommen.
In Paris beklagt man es, daß die Verſtändigung
mit Italien ſehr langſam vor ſich geht — ſelbſt ohne
eng=
liſche Vermittlung. Der Fascismus befindet ſich wieder aus
rein innenpolitiſchen Gründen in einer agreſſiven Phaſe und die
Italiener ſtellen allzugroße Forderungen. Der Qugi d Orſay iſt
aber entſchloſſen, eine Entſpannung herbeizuführen.
Wollte man das franzöſiſch=italieniſche Verhältnis nach den
Preſſeſtimmen beurteilen, dann bekäme man ein überaus
kon=
fuſes Bild. Man pendelt fortwährend zwiſchen recht
entgegen=
geſetzten Gefühlen. Man wünſcht die Verſöhnung aufrichtig,
aber gleichzeitig findet man, daß man Muſſolini bereits weit
mehr entgegengekommen iſt, als dies richtig iſt. Die Wirklichkeit
iſt, daß man einen pſychologiſchen Moment verſäumt hat, und 57 Prozent der geſomten Ausgaben, alſo über die Hälfte aufgebraucht
dadurch die Annäherung, abgeſehen von allen ſachlichen Fragen,
erheblich erſchwert hat.
*Engliſche Erſatzwahlen und ihre Reſultate.
(D London, 12 Dezember.
Der Graf von Beauchamp hat ſich die Mühe gegeben, die
bei den Erſatzwahlen ſeit dem 1. Mai für die einzelnen
Parteien abgegebenen Stimmen zu zählen und den in denſelben
Kreiſen bei der allgemeinen Wahl abgegebenen Stimmen
gegen=
überzuſtellen. Seine Skizze ſieht wie folgt aus:
Allgemeine Wahl Erſatzwahlen. Stimmen
77000
— 14000
63000
Konſervative
+ 700
49 000
42000
Liberale
27000
Arbeiter
27000
4 Friedrich Liſt und wir.
Von Dr. Helmut Egloff.
Die Friedrich=Liſt=Geſellſchaft E. V. läßt
ſo=
eben im Verlag Reimar Hobbing, Berlin SW 61,
den erſten von zehn Bänden der „Schriften,
Reden und Briefe des großen deutſchen
Natio=
nalökonomen Friedrich Liſt” erſcheinen, und zwar
nach der franzöſiſchen Urſchrift erſtmalig
heraus=
gegeben und überſetzt: „Das natürliche Syſtem
der Politiſchen Oekonomie‟.
Deutſchland hat der Welt eine große Reihe bedeutender
Volkswirte gegeben. Unter ihnen ragt einer — Friedrich Liſt —
hervor; nicht weil er der größte unter ihnen geweſen iſt, ſondern
weil er eine Perſönlichkeit war von ſo außergewöhnlichem
For=
mat und ein Nationalökonom von ſo ausgeprägter Eigenart,
daß ihm ohne Zweifel eine Sonderſtellung gebührt. Friedrich
Liſt hat jedoch während ſeiner Lebzeit noch nach ſeinem Tode die
Anerkennung gefunden, die ſein Schaffen und ſeine Lehre
ver=
dienen. Erſt kürzlich hat man — insbeſondere durch die
Grün=
dung der Friedrich=Liſt=Geſellſchaft in Stuttgart — begonnen,
die gewaltige Lebensarbeit Liſts der Gegenwart nutzbar zu
machen. Es iſt kein Zufall, daß gerade das heutige Deutſchland,
politiſch ohnmächtig und wirtſchaftlich ſchwer ringend, ſich wieder
auf Friedrich Liſt beſinnt, denn die Ergebniſſe ſeiner
Forſcher=
arbeit ſind gerade für unſere Zeit ganz beſonders lehrreich und
wertvoll. Die Friedrich=Liſt=Geſellſchaft hat ſich zur Aufgabe
geſetzt, durch eine Geſamtausgabe ſeiner Werke Liſts Leben
nachträglich Geltung und Verſtändnis zu verſchaffen und die
Anerkennung ſeiner großen nationalen Gedanken in Wiſſenſchaft
und Wirtſchaft zu fördern. Zu dieſem hohen Ziel ſollen auch die
nachfolgenden Zeilen ein beſcheidener Beitrag ſein.
Unter dem Zeichen der Revolution, im Jahre 1789, wurde
Friedrich Liſt geboren. Von leidenſchaftlichem Kampf und
er=
zwungener Unraſt, von Mißerfolgen, Enttäuſchungen und
An=
griffen gegen ſeine Perſon und Sache waren ſeine
Schaffens=
jahre erfüllt. Auch als er aus Amerika nach jahrelanger
Ver=
bannung zurückkehrte, gelang es ihm nicht, in der Heimat Wurzel
zu faſſen. Die „Weite ſeiner Ziele zerbrach an den Dingen und
Menſchen, in deren Mitte ſein Land und ſeine Zeit ihn ſtellten”,
wie Friedrich Lenz, ſein geiſtvoller Interpret, es ausdrückt.
Liſt war ſeiner Zeit voraus, ſein Wollen und ſeine Pläne fanden
8ſ08 W der de Welieſciſche danf des Soum ilte
Heſt=
nung, den Kampf mit dem vormärzlichen Deutſchland zum
Er=
folg zu führen, — und kaum zwei Jahre ſpäter flutet jene
libe=
rale Welle durch das Land, mit der die Aera Metiernich ihr Ende
Nummer
Vom Tage.
Die für kurze Zeit unterbrochenen Verhandlungen zwiſchen
deus=
ſchen und polniſchen Regierungsvertretern über die Fiſcherei
in den Grenzwaſſerläufen und Grenzgewäſſern ſind
am 10. d. M. durch Unterzeichnung eines dieſe Frage betveffenden
Ab=
kommens zu Ende geführt worden.
Calonder hat entſchieden, daß die
Minderheits=
ſchule in Nowawies für 52 deutſche Kinder unverzüglich zu
er=
richten iſt.
Die polniſche Preſſe nimmt zur Erledigung des
polniſch=litauiſchen Streites in Genf in längeren
Ar=
tikeln zwar noch nicht Stellung. Aus den Ueberſchriften, unter denen
die Genfer Meldungen gebracht werden, geht aber hervor, daß man
die Genfer Reſolution als polniſchen Sieg bewertet.
Der Eiſenbahnarbeiterſtreik im Saargebiet hat
ſein Ende gefunden nachdem die Bezirksleitung des Einheits=
Genfer Ergebniſſe der Weitolint. berbandes der Eiſenbahner Zeutſchlands für das Saargeliet gegen eime
Stimme den Abbruch des Streiks beſchloſſen hat.
Die franzöſiſche Kammer hat das geſamte Budget, das
42 854 167 Fres. Einnahmen und 42 515 114 127 Fres. Ausgaben
auf=
weiſt, mit 405 gegen 125 Stimmen angenommen.
Muſſolini trat in einem Preſſeinterview für einen engen
Zuſammenſchluß aller lateiniſchen Nationen ein.
Die nächſte Sitzung des Völkerbundsrats ſoll auf
Veranlaſſung von Briand jedenfalls in Rom ſtattfinden, um
Frank=
reich, England und Italien außerhalb des Rakes Gelegenheit zu geben,
die Mittelmeerfragen zu beſprechen.
Es ereignen ſich noch immer Ausſchreitungen
rumäni=
ſcher Studenten in ſiebenbürgiſchen Stäoten. So wurde zum
Beiſpiel in Klauſenburg der ungariſche Dichter Hajnal von einen
rumäniſchen Studenten hinterrücks mit einem Stock zu Boden
geſchla=
gen. Im Krankenhaus wurde feſtgeſtellt, daß die Verletzung ſehr
ſchwerer Natur iſt.
Wie aus Großwardein gemeldet wird, hat die
Staatsanwalt=
ſchaft die Verhaftung des noch immer zwiſchen Leben und Tod
ſchwebenden Beſitzers des Parkhotels, Wajslowits, angeordnet, weil
dieſer ſich mit einem Dolhmeſſer gegen die rumäniſchen Sturdenten zur
Wehr ſetzte. Das Verhör Wajslowits durch den Staatsanwalt
wurde vom Spitalarzte verboten. Vor dem
Kranken=
zimmer ſtehen ſeit geſtern früh vier rumäniſche Soldaten
mit aufgepflanztem Seitengewehr.
Nach einem „Times”=Funkſpruch iſt Kanton wieder im
Beſitz der Kommuniſten.
Der 9=Milliarden=Etat.
Die Ausgaben ſieigen.
Der Reichsfinanzminiſter hat fetzt, kurz bevor er ſeinen Bericht
ſür das Rechmingsjahr 1928 dem Reichstag vorlegt, die abſchließenden
Zuhlen veröffentlicht. Sie bieten an ſich wenig Neues nach dem, was
man bereits vorher gehört und gewußt hat, verlangen aber trotzdem
367 Millionen vornehmen müſſen, ſodaß der Ctat mit 9,356 Millarden
Neichsmark ſich ausgleicht. Sein Gleichgewicht iſt allerdings nur dadurch
erreicht, daß die Steigerung der Einnahmen in Fortſetzung der
bis=
herigen Entwicklung der Konjunktur erwartet wird, eime Hoffnung die
nicht nach jeder Richtung hieb= und ſtichfeſt iſt. Auf der anderen Seite
ſind aber die Ausgaben erhöht durch höhere Ueberweiſungen an die
Länder, durch höhere Kriegsentſchädigung, durch die Beſoldungserhühung
und das Liquidationsgeſchädigtengeſetz, ſodaß tatſächlich im Vergleich
zum Vorjahr eine gewiſſe Erſparnis in den Ausgaben vorliegt, die
aber bei weitem noch nicht hoch genug iſt. Große Möglichkeiten ſind
freilich dazu nicht vorhanden. Wenn man die Steuerüberweiſungen
und Polizeizuſchüſſe an die Länder abſtreicht, dann verbleißt eine
Summe von rund 5,3 Milliarden Mark für den ordentlichen Etat des
Neiches. Davon geht ein volles Drittel für Penſionen, Wartegelder,
faſt ein Viertel für Neparationszahlungen ab, während ſür innere
Verwaltung etwa 15 Prozent und für Heer und Marine etwa 13 Proz.
übrigbleiben.
Es ergibt ſich alſo, daß allein für die reinen Kriegsſchulden beinahe
werden. Hier irgendwelche Erſparniſſe zu wachen, iſt nicht gut
mög=
lich. Im Gegenteil, was auf dem Gebiete der Penſionen geleiſtet wird,
bedeutet wohl das Minimalſte, eben weil dieſe Beträge für die Opfer
des Krieges beſtimmt ſind. Tatſächlich liegen alſo von den 9,3 Milliarden
des Etats mehr als 7 Milliarden vollſtändig feſt und auch von den
anderen Ausgaben iſt ein großer Teil zwangsläufig. Trotz alledem
bleibt der Eindruck des vorliegenden Etats, daß die Dinge ſo nicht mehr
weitergehen können. Die Ausgaben ſteigen und man muß die
Ein=
nahmeſchätzung ſchon gewaltig ſtrecken, wenn man überhaupt mitkommen
will und es muß ein anderer Weg eingeſchlagen werden, wenn
der Reichstag nicht den völligen Zuſammenbruch ſeiner Etatkalkulation
befürchten ſoll. Dieſer andere Weg liegt nicht ſo ſohr in Erſparungen
in einzelnen Kleinigkeiten, ſondern in einem vollkommenen Umbau der
Konſtruktion des Reiches, was ſich natürlich nicht von heute auf morgen
durchſetzen läßt. Dieſer Weg muß aber bis zum Beginn des nichſten
Etatialres beſchritten ſein, wenn nicht eines Tages eine finanzielle
Kataſtrophe eintreten ſoll, die uns neben anderen Unbequemlichkeiten
auch das Eingreifen des Reparationsagenten bringt.
findet, erſtarken die Gedanken der nationalen Einigung
Deutſch=
lands, die ſchließlich mit Hilfe der Staatskunſt Biswarcks ihre
Erfüllung im Deutſchen Reich von 1871 finden. So war es Liſt
nicht vergönnt, den Sieg ſeiner Gedanken zu erleben. Welche
Kraft, welche Begeiſterung hätte er aus den Ereigniſſen der 48er
Jahre, aus den Verſuchen zur Reichseinigung ſchöpfen können,
denn immer, auch wenn er im Ausland wirkte, war all ſein
Den=
ken und Streben auf das Schickſal Deutſchlands gerichtet, ſo wie
er einſt aus Amerika ſchrieb: „Im Hintergrunde aller meiner
Pläne liegt Deutſchland”,
Kaum weniger tragiſch als ſein perſönliches Geſchick
geſtal=
tete ſich Liſts literariſches Schickſal. Von ſeinen über 200
Schrif=
ten iſt eigentlich nur das „Nationale Syſtem der Politiſchen
Oekonomie” in den eiſernen Beſtand der wirtſchaftlichen
Staats=
wiſſenſchaften übergegangen. Im übrigen erhielt ſein Name den
Stempel „Vater der Schutzzolltheorie” und ſchien ſo lange Zeit
genügend gekennzeichnet. Es bedarf heute nicht mehr des
Be=
weiſes, daß eine ſo einſeitige Beurteilung Liſts Bedeutung in
keiner Weiſe gerecht wird. Univerſal wie ſeine Perſönlichkeit —
Liſt war gleichermaßen Agitator und Politiker, Journaliſt und 1
Gelehrter, als Geſchäftsführer des Handels= und Gewerbevereins
in Frankfurt a. M., zudem auch der erſte „Syndikus” einer wirt= Grundeinſtellung erhellt Liſts Bedeutung für die Gege
ſchaftlichen Intereſſenvertretung —, univerfal wie der Ablauf
ſeines Lebens — Amerika und Großbritannien, Belgien, Frank= rien Probleme, die erſt heute brennende Tagesfragen ge?
reich und die Schweiz, Oeſterreich und Ungarn wie die deutſchen
Einzelſtaaten waren die Stätten ſeiner Tätigkeit —, ebenſo uni= der Welt, wie ſie das Ergebnis des Weltkrieges gebracht
verſal war ſein Denken und ſein Werk. Den Fehler der merkan= ihren weſentlichen Linien bereits klar vorzeichnet, hat 2
tiliſtiſchen Wirtſchaftslehre erkannte er darin, daß ſie in
Verken=
nung des kosmopolitiſchen Prinzips nicht in der „künftigen digkeit einer internationalen Sozialpolitik, ja, den Ge
Union aller Nationen, in der Herſtellung des ewigen Friedens einer Weltwirtſchaftskonferenz hat Liſt bereits vorausge”
und der allgemeinen Handelsfreiheit” das Ziel fah, in dem
ſchließlich alle internationale Wirtſchaftspolitik ihre letzte
Er=
füllung finden muß. Nur die „Nation, nirgends die Menſchheit,
nur die Gegenwart, nirgends die Zukunft beachtend”, blieb die
merkantiliſtiſche Lehre daher für ihn unfruchtbar und einſeitig, Liſt=Gefellſchaft, die unter dem Protektorat der Deutſche
fehlte ihr der „philoſophiſche Blick, die kosmopolitiſche Tendenz”, demie ſteht, zum Ziel geſetzt. Sie wird eine kritiſche E
Umgekehrt warf er der klaſſiſchen Nationalökonomie, wie ſie in ausgabe der Schriften, Reden und Briefe Friedrich Liſts 0.
den Namen Smith, Ricardo und ihrer Epigonen ſich verkörpert,
vor, daß ſie den letztlich zu erſtrebenden Idealzuſtand der
Uni=
verſal=Union und des ewigen Friedens, der Weltwirtſchaft unter kürzlich auf einer Tagung der Geſellſchaſt die Bedeutan2
den Prämiſſen des Weltrechts und des Weltſtaats, für zur Zeit als Mittler zwiſchen Deutſchland und Amerika herbokhee
ſchon realiſierbar halte, ja als bereits vorhanden vorausſetze
und daraus die Forderung völliger Handelsfreiheit ableite. So
verkenne ſie die Bedürfniſſe der Gegenwart, ignoriere die Exi= n
ſtenz der Nation und die lebenswichtigen Erforderniſſe der 9
Nationalwohlfahrt. Demgegenüber gibt Liſt die Syntheſe der
beiden einander entgegengeſetzten Theorien. Wie die „höchſte,
zur Zeit realiſierte Einigung der Individuen” im Staat und in ſeine geniale Verſchmelzung von Nation
der Nation ſich darſtellt, ſo ſei die „höchſte gedenkbare Vereini= offenbart: „Et la patrie et Lhumanité!"
3421
„Das Zeiintumn weder Mungtchiint
noch republikaniſch”
Meoich e
Ein Geftändnis des Reichskanzlers Or. DMl
noch int
auf der Preſſetagung der Deutſchen Zentruugg)”, Koſteil
partei.
Berlin, 12. Dezembicr
Die Zentrumspartei hatte für den geſtrigen Sonntagu
den heutigen Montag in Verbindung mit dem
Auguſtinusts=
zu einer Preſſetagung nach Berlin eingeladen. Zum erſten in
nach den Vereinbarungen von Regensburg waren auch M7/
der der Bayeriſchen Volkspartei zugegen. Außer dem Rau
kanzler Dr. Marr und dem Reichsfinanzminiſter Dr. 9410 zmel !0
wohnten auch viele Abgeordnete des Reichstags und des
ſchie in der
ßiſchen Landtags den Verhandlungen bei.
Reichskanzler=
taeflt. am Dieht
Marx begrüßte, wie die „Germania” berichtet, die ErſchienentolP zun Spruch viell
vor allem die Vertreter der Bayeriſchen Volkspartei und oülzc=P.. Bevor die 2‟
Preſſe. Er ſprach die Hoffnung aus, daß beide Gruppen rytite
trennlich und dauernd zuſammengehen würden. Dann mmut!
er ſich der Behandlung der allgemeinen politiſchen Lage zun ſizn
muß alles darangeſetzt werden, um die terminmäßige 9.4,au che an Mithoe.
ſchiedung des Etats herbeizuführen, um niemanden aueu ſczu
einen Vorwand für den Verdacht zu geben, daß Deutſiüll,
keine geordneten Verhältniſſe herbeiführen wolle. Wünſchemt.
wäre ſicherlich auch noch die Fertigſtellung des Strafgeſetzblt
ſchon wegen des einen großen, überragenden Grundes Anfzu Enehuis darf mal
der in der Zuſammenarbeit mit Deutſch=Oeſterreich liegt.
zminiſter ſe
gsanzeige
n noch zu
chen
nt. Am
im Arbeit.
eanch ethelich genchet.
Mit beſonderem Nachdruck beſprach der Kanzler des wolrt= uz eichsarbeit
die Lage innerhalb der Partei, die ebenfalls zurzeit 110ſndieſer Beipr
ſchwierig iſt und ihre Urſache in den allgemeinen Schwierion
noertun den Arbeitgebern,.
der politiſchen und wirtſchaftlichen Lage hat.
W Iien dürſte, berfolgt
Der Kanzler ſtellt folgende Grundſätze vorn: Die Z0l.nmündar erſcheint. 2
trumspartei iſt von jeher eine Verfaſſungspartei geweſſiülſiwhnbgelehnt und
Sie war weder eine monarchiftiſche, noch will ſie eine rek=lign der Stantsautorität
blikaniſche Partei ſein.
herutzufommen und ihre
Nur weil wir eine Verfaſſungspartei waren, haben wir auuchhgzuuehen oder die Ail
Verſaſſung von Weimar anerkennen und gutheißen mögenn ia
ſie ordnungsgemäß zuſtande gekommen iſt und moraliſckk y in getroffene Res
ſtaatsrechtlich abſolut verbindlich iſt. Deshalb muß ſie vog/ügruppen vor mit
anerkannt und befolgt werden. Das Zentrum iſt aber auou ſ, ſür die Thomas=
Partei des wirtſchaftlichen, finanziellen und bürgerlichen 74 /m Prozent der ganz
gleiches. Sehr ernſte Worte ſprach der Reichskanzler gegennctzcmlung nicht vorgeſehe
nigfache Erſcheinungen im geſellſchaftlichen Leben der Großfic ayſordert worden, wei
die den tiefen Ernſt unſerer Zeit vermiſſen laſſen. Auch jenſu migeſchriten iſt. Sie
es wieder, die Staatsnotwendigkeiten voranzuſtellen. uwdſeneue Verordn
btry, Verke, die etwi
* Auf der Preſſetagung des Zentrums hat der R./M Sonderrege.
Ja nözlich ſind für ſolch
kanzler Dr. Marx am Sonntag eine Rede gehalten, übck
ſtllung befinden o
ein mehr wie merkwürdiger Bericht verbreitet wurde. Eᛋyhulle Verkeho
darnach geſagt, daß das Zentrum eine Vefafſuymi öhre Lage wi
partei ſei, es ſei weder eine monarchiſche, iſſ und die Entſchei
„MNeu Landesbehö
eine republikaniſche Partei. Dieſes Eingeſtändr=ſikä der Arbeitsmint
ſo eigenartig, daß man zunächſt an die Nichtigkeit des Be 1/ der neuen Verordn
nicht hat glauben wollen. Es liegt aber nach unſerer Oizſ., bis zum 1. Lhto.
digung kein Zweifel vor, daß Herr Marx in denei den !.Januar!
zmennichtm
eine derartige Formulierung gewählt hat
FWPhſt die Fäl
Wunder, wenn er deshalb von ſozialdemokratiſcher und 1 cni mit zehn
kratiſcher Seite her auf das ſchärfſte angegriffen wird. / Wcächienſyſtem aus m
wird in boshafter Form daran erinnert, daß erand äue vollkomm
noch gar nicht langer Zeit Mitglied des Re chwſt enem Zwei
T achtſtünd
banners geweſen ſei und heute den repub: nde und
niſchen Charakter des Zentrums abſchmih würde alſo jew=
Dieſe Entrüſtung von links her iſt verſtändlich, denn där Kfür die Aus
gründung, die Herr Marx gegeben hat, iſt in der Tat me.
fadenſcheinig. Eine Verfaſſungspartei um 179
Preis iſt ein Unding. Mit demſelben Recht könnt
in einem kommuniſtiſchen Staat das Zentrum auf den
der beliebten Tatſachen ſich ſtellen und eine kommuniſtiſche/
inüigt werden.
M3 der Sonnte
12 zum Sor
ungen.
emacht, daß au
zu, aber mit E.
worden iſt, verteidigen. Es iſt aber doch beachtenswern
ſtark die Dinge beim Zentrum durcheinander gehen, wem W/Gewverlſchaften
faſſung, wenn ſie erſt einmal von der Mehrheit angencu/f wer zu eit
1gsarbeit wird
Brozent für
ſogar ein ſo eifriger Republikaner wie Herr Marx ein gru M 8 Lohnausgleiche
liches republikaniſches Bekenntnis ſeiner Partei ablehnt. A kNeurgelung für tre
M ihrer Werke ermö
gung die der geſamten Menſchheit”, Gleichwie das „Indikt.M
im Staat und in der Nation ſeine individuellen Zwecke innF
viel höheren Grade zu erreichen vermag, als, wenn essce eFranffur
ſtände, ſo würden alle Nationen ihre Zwecke in einem
vie=
ren Grade erreichen, wären ſie durch das Rechtsgeſetz, den
Frieden und den freien Verkehr miteinander verbunden”
unter dem Geſichtspunkt der im Endziel liegenden Uniog
Völker will daher Liſt ſeine Schutzzolltheorie verſtanden M
will er durch „Erziehungszölle” die Harmonie der prodoll
Kräfte fördern und ſichern, um ſie für den Uebergang zum
Weltwirtſchaft reif zu machen, denn nur gleichſtarke und—l
lich geſunde Volkswirtſchaften können untereinander, untoe
zicht auf nationale Schutzmaßnahmen, in freien Welme
treten. Liſt iſt daher erſt als Theoretiker des Schutzolls M
Freihandels, als Verfechter des nationalen Syſtems E
internationalen Wirtſchaft richtig zu verſtehen und zu wir.n
Indem er für die Anwendung ſeiner Theorie die Lehmil
Eeſchichte zu Rate zieht, die nationale Wirtſchaft in im
ſchichtlichen Bedingtheit erkennt, wird er zugleich ein Mitl?
Menſd
zitloſer
der Di anic dieſer Uirden Andenaug ſeier. Neart
Im einzelnen behandeln ſeine Werke mit grundlegenden!
ſind. In ſeiner „Politik der Zukunft”, in der er die Ger”
viſionärer Kraft die Entwicklung vorausgeſehen. Die 200
Liſts Werke mit dieſen für unſere Zeit ſo bedeutſan
kenntniſſen liegen meiſt noch in den Archiven begraben.
Schatz zu heben und damit zugleich eine Ehrenſchuld de
ſchen Volkes an Friedrich Liſt abzutragen, hat ſich die ic
an deren Bearbeitung neben hervorragenden
deutſche=
forſchern auch Profeſſor Notz=Wafhington beteiligt iſt, A..
und
[ ← ][ ][ → ]Awmer 345
Dienstag, den 13 Dezember 1927
Geite 3
P Ane Wort eeiſen Meufttte. mſtelle des Zweiſchichtenſpſtems dadurch weſentlich erleichtert
gieeſt gierung lehnt das Verlangen der Induſirie ab. — Sonderregelung für die Induſtrie= nunmehr zuläſſig ſein wird, die ſonntägliche Betriebsruhe auf
verülbeie ſich noch in der Umſtellung beſinden oder in die Umſiellung eintreten. — Zwei= 12 Snunden zu beſchränken. Juwecheit in dieſen Verken unter
Schuſten=Syſtem für die Kaltwalzwerke. — Sonntagsarbeit in der Eiſen=Induſtrie? tung des notwendigen Ausmaßes von der Sonntagsarbeit tat=
Die Antwort
Der Kampf um die Lohnfrage.
Die Stillegungsgefahr noch nicht beſeitigt.
Ui Reichsarbeitsminiſters.
So wäre alſo der ganze Konflikt, ſoweit er unter den Ge= tinſtahlwerken geſpeiſt werden, ſowie den Hammer= und
Preß=
ſichtswinkel Arbeitszeit fällt, eigentlich umgebogen. Die Lage iſt werken eine Hinausſchiebung der Verordnung in Betracht kon=
Diſformel fur den Arbeitszeit=Ausgleich. aber dadurch kompliziert worden, daß am 1. Januar auch der men, zumal bei dem gegenwärtigen Stande der Technik der jetzige
der jüden gibt. Bevor die Schlichtungskammer zuſammentritt,
„dcuſe chsarbeitsminiſter ſeine Antwort an die Eiſeninduſtrie
zü Stillegungsanzeige veröffentlicht. Dieſer Brief war
entſchlchter müſſen, ihn noch zurückzuhalten und weitere
Beſpre=
gungzenir mittelbar zwiſchen den beiden Parteien abzuwarten,
bwölft anden lang im Arbeitsminiſterium verhandelt und als
gberfreu M4 Ergebnis darf man feſtſtellen, daß ſich ihre
Stand=
awunkte ichr erheblich genähert haben. Das zeigt ſich auch in dem
ßriuſdes Reichsarbeitsminiſters, der den
Nie=
berſſchag dieſer Beſprechungen enthält. Wenn er
ſuch Uenet den Arbeitgebern, noch den Arbeitnehmern ganz
will=
ſommgsſan dürfte, verfolgt er doch eine mittlere Linie, die für
hebeide nachmbar erſcheint. Die Regierung hat es
grund=
fätzlüütebgelehnt, und mußte es vielleicht auch ſchon aus
brund der Staatsautorität ablehnen, dem Verlangen der
In=
ſingunsz cieben oder die Durchführung auf Jahre hinaus zu
Bgerip.
Dſützt getroffene Regelung ſieht drei
verſchie=
rum neſenel ſtuppen vor mit verſchiedenartiger
Rege=
lung) Fir die Thomas=, Preß= und Hommerwerke,
und 0u.
ſie en 985 Prozent der ganzen Werke ausmachen, iſt eine
Aus=
tſhncbiel ung nicht vorgeſehen. Sie iſt auch von der Induſtrie
ſicht jweſordert worden, weil hier die Umſtellung bereits weit
Pnugu n geſchritten iſt. Sie werden alſo unbeſchräukt
Int euf e neue Verordnung fallen. Die Siemens=
Narſti Werke, die etwa 40 Prozent ausmachen,
erhal=
zutſen unf Sonderregelung inſofern, als
Ausnahmerege=
ede guu, bugern üglich ſind für ſolche Werke, die ſichnoch in der
ſimſtuelling befinden oder in die Umſtellung
ein=
ſretin Alle Werke haben darüber eine Anzeige
zuer=
hatte! Ihre Lage wird dann bis zum 1. Februar
ge=
brü fſt uod die Entſcheidung unter Zuziehung der
beriffu Landesbehörden von Fall zu Fall getroffen.
Pbeit A1 der Arbeitsminiſter daran feſt, daß die Friſt nach
Ein=
ihrurtnd r neuen Verordnung möglichſt kngpp bemeſſen wird.
hoff ſeis zum 1. Oktober 1928 durchkommen zu können.
ebeir)” n 1. Januar 1929 ſind irgend welche
Aus=
uhrſnt nicht mehr zuläſſig. Bleiben die
Kaltwalz=
kkie inſt die Hälfte aller Betriebe, die bisher ein
Zweiſchich=
tey mit zehnſtündiger Arbeitszeit hatten. Für ſie iſt, da ein
Fict tenſyſtem aus wirtſchaftlichen Gründen kaum in Frage
ue vollkommene Neuregelung getroffen inſofern, als ſie
ur einem Zwei=Schichtenſyſtem arbeiten ſollen,
ü achtſtündige Arbeitszeit vorſieht mit zwei Pauſen von
MEurde und 1 Stunde Ueberarbeit. Zwiſchen den beiden
cdtz würde alſo jeweils eine Pauſe von zwei Stunden lie=
Mrür die Auswechſlung der Walzen und andere techniſche
ſeicktbenötigt werden. Dafür wird der Induſtrie die Mög=
M der Sonntagsarbeit gegeben: von Samstag
48 zum Sonntag morgen und von Sonntag abend bis
imckan orgen. Die Induſtrie hat bereits früher darauf
auf=
afggemacht, daß auch Amerika zwar eine achtſtündige
Ar=
keits huhat, aber mit Einſchluß des Sonntages arbeite, ſo daß
2reikaner zu einer 54 Stunden=Woche kommen. Dieſe
bonk) Prozent für zuläſſig erklärt. Damit werden wohl
ſich u Gewerkſchaften einverſtanden ſein, weil dadurch eine
ſand s Lohnausgleiches gefunden iſt, und auch die Induſtrie
Nid 4 Neuregelung für tragbar erklären, weil ſie eine größere
Srtitig ihrer Werke ermöglicht.
2jahre Frankfurter Schauſpielhaus.
Iüe November 1902 wurde das von Baurat Heinrich See=
9Charlottenburg erbaute neue Schauſpielhaus eröffnet.
10 damalige Intendant Emil Claar, der 33 Jahre lang
9Awoller, defizitloſer Leiter der Frankfurter Theater war,
ſckm Büchlein „50 Jahre Theater” erzählt, waren ſeine
bemtühgen, das alte Schauſpielhaus zu erhalten, vergeblich.
aich an dieſe Beſtrebungen, die von einem guten Sinn für
kötion gerade dieſes Hauſes geleitet, waren, verſtehen.
81ne Haus brachte ſchon eine andere Zeit, wenn auch wohl
Ee der Einweihung noch Nachklänge der „guten alten Zeit”
ſuhchlen waren und der Zuſammenhang zwiſchen den Ein=
DN4 unſerer Stadt, die noch keine Großſtadt im materiellen,
bea tlnichtenden Sinne wie heute war, ein enger, durch nahe
Mäte und geſellſchaftliche Beziehungen bedingter war. Der
WeA vom „Comödienhaus” mag für viele wehmütig und ſym=
Wihiheweſen ſein, ergreifender wie die Eröffnungsvorſtellung
Vn Gebäude. Bis 1912 blieb Claar Intendant, es folgten
Nolkner, der ſich große Verdienſte erwarb, Felix Hollän=
1ᛋk in ſicherer Seemann war und das Schiff verließ, Mar
42, der die Nöte des Krieges erfolgreich bekämpfte, und
Mur Dr. Zeiß, der von Dresden kam und dem das
Schau=
eAs außerordentlich viel zu danken hat. Er, der Mann des
Etenn Theaters” ſchuf ſich ein Enſemble, dem Künſtler wie
Wet. Heinrich George, Jakob Feldhammer, Robert Taube
Wutlerinnen wie die Gerda Müller angehörten. Unter
Ze tung entſtanden vorbildliche Aufführungen wie „Ju=
Natia Stuart‟. Die Näuber”, „Maß für Maß” „Robert
M. „Der lebende Leichnam”, „Die große Katharina”
W Poſnets Erweckung” u. a., deren Bedeutung nicht nur
„Lſchauſpieleriſchen Einzelleiſtungen, ſondern auch in der
Aeiſten Führung einer künſtleriſch bedeutenden und an=
Regie lag. Das Frankfurter Schauſpiel ſtand zur da=
* Zeit in Deutſchland mit an erſter Stelle. Nach Zeiß
u de Nichard Weichert Intendant. Es iſt nicht leicht, im
Der Titanen zu kämpfen. Die Prominenten wie Ebert,
nrter, George, Gerda Müller gingen nach Berlin und
Tarifvertrag der nordweſtlichen Gruppe abläuft, daß alſo ueben
Sngriſe in der Eiſeuinduſtrie wächſt ſich almählich in die der Arbeitszeit auch gleichzeitig die Lohnfrage zu regeln Arbeitszeit aufrecht erhalten laſſen wird, wenn unter
Anwen=
äckuns hinein. An Dienstas trit die Schlchungskanmer, wäre, und zwar nicht nur fir die eiſenſchaffende, ſondern auch dung der in der Arbeitszeitverordnung vorgeſehenen
Möglichkei=
ſamgl, deren Spruch vielleicht ſchon Auskunft über Krieg, fſtr die eiſenverarbeitende Zuduſtie. Bei der eiſenſchaffenden ten zweiſchichtig gegrbeitet wird.
Juduſtrie arbeiten etwa 90 Prozent aller Arbeiter in Akkord.
Hier haben ſich Gewerkſchaften und Induſtrielle bereit erklärt,
einen Akkordausſchuß einzuſetzen, der in eingehender Arbeit
igentes chon an Mittwoch fertig, Herr Brauns hat ſich aber, die Akkordſätze noch einmal nächzuprüfen hat und auch auſwendungen und längere Bauzeiten erforderlich ſind. Ich bin
verſuchen ſoll, den Kreis der Akkordarbeiter noch weiter
aus=
was uſtuuch gelohnt hat. Am Sonntag haben die Parteien faſt Lohnerhöhung auszukommen. In der eiſenverarbeitenden
Iu=
duſtrie ſpielt die Akkordarbeit keine ſo große Rolle. Die Indu= ſchub in dem unbedingt erforderlichen Maß zu bewilligen. Ich
ſtrie macht darauf aufmerkſam, daß ſie jetzt bereits Anzeichen
für ein Rachlaſſen der Konjunktur bemerkt und daß deshalb eine
Erhöhung der Preiſe nicht tragbar iſt. Auf ihren Wunſch iſt
der Gutachter von der Pforte auch zum Dienstag vor die
Schlich=
tungskammer geladen. Welchen Eindruck ſeine Ausführungen
auf die Kammer machen werden, iſt noch vollkommen unſicher.
Hier bleibt alſo nach wie vor die Gefahr, daß die
Indu=
ſtrie eine erhebliche Lohnerhöhung nicht glaubt
tragen zu können und deshalb zur allgemeinen
ſuſtrük 1a zukommen und ihre Verordnung auf unbeſtimmte Zeit Stillegung kommt. Sollten die Dinge ſo laufen, damn
wäre es allerdings wünſchenswert, wenn die Induſtrie mit
ihren Kündigungen nicht in ein noch ſchwebendes Verfahren
ein=
greift, ſondern zunächſt einmal den Ausgang des Verfahrens
abwartet. Es iſt ja ohnehin anzunehmen, daß mit dem Spruch
der Schlichtungskammer ſich weder die Arbeitnehmer nach
Arbeit=
geber zufrieden erklären werden, ſondern daß beide den
Arbeits=
miniſter gnrufen werden, deſſen Eutſcheidung ja dann
bekannt=
lich endgültig iſt. Wie der Ausgang ſein wird, läßt ſich noch
nicht überſehen. Vom Standpunkt der deutſchen
Geſamtwirt=
ſchaft aus aber muß die dringende Hoffnung ausgeſprochen
wer=
den, daß es gelingt, auch hier einen Ausgleich zu ſchaffen, weil
der Beginn eines Lohnkampfes mit allen Mitteln auch nur in
der eiſenverarbeitenden Induſtrie ſich ſehr leicht auf die
eiſen=
ſchaffende und audere Induſtrien auswirken und dadurch der
ganzen deutſchen Konjunktur den Todesſtoß geben könnte.
Die Entſcheidung über die Arbeitszeit.
Auf die bekannte Eingabe der Großinduſtriellen zur
Ver=
ordnung über die Arbeitszeit in der Großeiſeninduſtrie vom
16. Juli 1927 hat der Reichsarbeitsminiſter am 12. Dezember,
wie amtlich mitgeteilt wird, im weſentlichen wie folgt
gegut=
wortet:
„Nach eingehender Prüfung der vorgebrachten Bedenken
gegen das Inkrafttreten der Verordnung am 1. Januar 1928 bin
ich nicht in der Lage, dem Antrage auf eine Hinausſchiebung
des Inkraſttretens für die Geſamtheit der durch die Verordnumg
betroffenen Werke zu entſprechen. Es muß vielmehr bei der
Durchführung der Verordnung zum 1. Januar 1928 ſein Be= des anhängigen Schlichtungsberfahrens.
wenden haben.
Ich habe zunächſt die von Ihnen betonten Schwierigkeiten
auf dem Gebiete des Arbeitsmarktes und des Wohnungsweſen
nachprüfen laſſen und auf Grund der Berichte der Landesämter
für die Arbeitsvermittlung feſtgeſtellt, daß die
Arbeiterſchwierig=
keiten überwindbar ſein werden.
Ungleich ernſter als die auf dem Gebiete des Arbeitsmarktes
und des Wohnungsmarktes liegenden Schwierigkeiten ſind die
Gründe allgemeinwirtſchaftlicher Art, die in Ihrer Eingabe
gel=
tend gemacht werden. Aber auch dieſe können nicht zu einem
Bonhlag sarbeit wird gegen einen Lohnzuſchlag allgemeinen Aufſchub des Inkraftretens der Verordnung führen.
Insbeſondere, ſehe ich keinen Anlaß, bei den Thomas=
Stahlwerken und den ausſchließlich oder zu einem erheblichen
niſſe der Thomaswerke in einer Hitze weiterverarbeiten, von der Arbeiter, ſondern ſie bringe im Endeffekt auch eine Hebung der
Durchſührung der Verordnung zum 1. Januar 1928 abzuſehen.
— eine Tatſache, die auch außerhalb von Frankfurt,
insbeſon=
dere in Berlin, erfreulicherweiſe durchaus anerkannt wird.
das Kleiſtſche Fragment, das Unerhörteſte, was ein deutſcher Vekenntnisſchrift ſein, die aus tiefſtem innerem Erleben geboren iſt und
Dramatiker jemals geſchrieben hat. Die Aufführung gehörte in zugleich eine Ergänzung und Fortſetzung des „Kauſalgeſetzes der
Welt=
der Zeißſchen Zeit zu den eindrucksvollſten; es iſt anzunehmen, geſchichte‟. Der Verfaſſer vertritt und begründet mit viel Beleſenheit
daß man den Guiskard in dankbarer Erinnerung an dieſe Auf= und einem großen Aufvand philoſophiſcher Argumenten ſeine Anſichten.
führung und an den, der ſie ſchuf, gewählt hatte. Wie damals Das erſte Kapitel handelt von dem ſeeliſchen Weltbild der
Naturfor=
ſpielte Carl Ebert, der jetzige Generalintendant in Darmſtadt, ſchung, in dem ausgeführt wird, daß eine Wiſſenſchaft, die lehrt, ſie
und glaubhaft in der kurzen Szene, in der der Normannenl= volle Irrlehre ſei. Nicht Myſtik, Okkultismus und „Aberglaube”,
ſon=
herzog mit übenmenſchlicher Energie mit dem Leben und mit dern Materialismus, Seelenloſigkeit und Verſtandesdünkel haben uns
dem Tode kämpft. Die arderen Rollen treten gegen den Guis= ius Unglück geſtürzt. Gegenüber der Seele und ihren Werken iſt alles
hervor. — Den Schluß bildete die 3. Leonoren=Ouvertüre unter durchringen. In dem Kapitel „Okkultismus und Myſtik” wird der Be=
Dr. W. Kn.
Dr. Rottenbergs Leitung.
Wo heſer Weiſe it mit berhlinäangf.
Koſtenaufwand möglich und könnte bei rechtzeitiger
Inangriff=
nahme am 1. Januar 1928 im weſentlichen beendet ſein. Den
genannten Werken wird die Einführung des Dreiſchichtenſyſtems
werden, als es nach der Bundesratsverordnung betreffend
Aus=
nahmen von dem Verbot der Sonntagsarbeit im Gewerbebetrieb
Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Lage und ohne
Ueberſchrei=
ſächlich Gebrauch zu machen ſein wird, muß den Tarif= und
Schlichtungsverhandlungen überlaſſen bleiben.
Ebenſowenig wie bei den Thomaswerken und den zu ihnen
gehörigen warmeinſetzenden Walzeuſtraßen kann bei den
kaltein=
ſetzenden Walzenſtraßen, gleichviel ob ſie aus Thomas= oder Mar=
Umfang der Erzeugung ſich in der Regel auch bei achiſtündiger
Anders liegen die Verhältniſſe bei denjenigen Werken, die zu
einer grundlegenden Betriebsumſtellung durch Umbau ihrer
Mar=
tinöfen in Ziegelſtahlöfen greifen müſſen, für die größere
Koſten=
gern bereit, für dieſe Stahlwerke und die von ihnen in einer Hitze
zudehnen, ſo daß hier wenigſtens die Hoffnuung beſteht, ohne geſpeiſten Walzwerke, ſoweit ſie nicht wegen gleichzeitiger
Beliefe=
rung durch die Thomaswerke dieſen zuzurechnen iſt, einen
Auf=
ſetze dabei voraus, daß die Aenderungsarbeiten bereits in
An=
griff genommen oder doch ſoweit vorbereitet ſind, daß ſie
ſpäte=
ſtens am 1. Februar 1928 aufgenommen ſein werden, und daß
ihre Vollendung mit allen Kräften betrieben wird, um ſie, wenn
irgend möglich, noch vor dem Beginn der ſommerlichen Hitze des
Jahres 1928 zu erreichen. Die Gewerbeaufſichtsbeamten werden
angewieſen werden, die Inangriffnahme und den Fortgang der
Umſtellungsarbeiten zu überwachen. Keinesfalls könnte ein
Auf=
ſchub über das Jahr 1928 hinaus in Frage kommen.
Betriebe, die von dieſer Ausnahme Gebrauch machen wollen,
haben ihre Anträge unter eingehender Darlegung der Verhältniſſe
alsbald dem zuſtändigen Gewerbeaufſichtsamt einzureichen.
Da=
bei iſt insbeſondere auch anzugeben, in welchem Umfang ein
Um=
bau geplant iſt, ob die Umbauten bereits begonnen ſind oder,
falls dies noch nicht der Fall iſt, zu welchem Zeitpunkt die
In=
angriffnahme erfolgen wird, welche Produktionsſteigerung und
im Zuſammenhang damit, welche Erſparung von Arbeitern aus
dem Umbau zu erwarten iſt und bis zu welchem Zeitpunkt der
Umbau bei äußerſter Beſchleunigung, durchgeführt ſein wird.
Die Gewerbeaufſichtsbeamten werden die Anträge nach Prüfung
und Begutachtung durch Vermittelung ihrer Landesregierungen
dem Reichsarbeitsminiſterium zur Entſcheidung zuleiten.
Hiernach wird mit einer größeren Anzahl von Anträgen,
ins=
beſondere für die Martin=Stahlwerke, zu rechnen ſein. Da ſich
eingehende Prüfung in jedem Einzelfall ergibt, wird die
Eut=
ſcheidung kaum ſo rechtzeitig erfolgen können, daß ihre
Durch=
führung vom 1. Januar 1928 ab den Betrieben zugemutet
wer=
den kann. Ich ſehe mich daher genötigt, für diejenigen Martin=
Elektro= und Tiegelſtahlwerke einſchließlich der zugehörenden
Walzwerke, für die bis zum 31. Dezember 1927 Anträge auf
Hinausſchiebung des Inkrafttretens bei den
Gewerbeaufſichts=
beamten eingegangen ſind, ſchon jetzt einen Aufſchub von einem
Monat zu bewilligen. Ob und in welchem Umſange dieſer
Auf=
ſchub über den 31. Januar 1928 hinaus verlängert werden muß,
wird dann in der Entſcheidung über die einzelnen Anträge
feſt=
geſtellt werden. Dieſer Beſcheid verſchafft den Parteien und dem
Schlichter die nötige Klarheit über am 1. Januar 1928
eintreten=
den Rechtszuſtand und ermöglicht damit die ſchnelle Beendigung
Die Stellung des Deutſchen
Metallarbeiter=
verbandes.
In einem Vortrag über die Stellung des Deutſchen
Metall=
arbeiterverbandes zu dem Konflikt, in der Eiſen= und
Stahl=
induſtrie führte der Vorſitzende des Deutſchen
Metallarbeiter=
verbandes u. a. aus: Für den Übergang zum Achtſtundentag ſei
nur eine Mehreinſtellung von 28 Prozent Leuten erforderlich.
Von hohen Lohnforderungen könne keine Rede ſein: der
Tarif=
ſtundenlohn betrage 76 Pfennig, und er ſoll auf 86 Pfennig die
Stunde heraufgeſetzt werden. Das Durchſchnittsjahreseinkommen
der Hüttenleute betrage 2563 Mark. Die dreigeteilte Achtſtunden=
Teil von Ihnen geſtreiften Walzenſtraßen, ſoweit ſie die Erzeug= ſchicht ſei nicht nur ein Gebot ſozialen Entgegenkommens an die
deutſchen Eiſenerzeugung.
Durnit fehlten die Träger der großen ſoliſtiſchen
Leiſtun=
llieb das Enſemble als ſolches — und der Regiſſeur
Berückſichtigt man die Schwierigkeiten, mit denen
ſeit ſeinem Amtsantritt zu kämpfen hatte, und zieht
Fazit von dem, was er in den ſieben Jahren geleiſtet
Zibt es ſich als eine Forderung der Gerechtigkeit ihm
Eubiläumstage unſeres Schaufpielhauſes rückhaltlos An=
S und Dank zu ſagen. Seine Aufführungen trugen den
lſeiner künſtleriſchen Perſönlichkeit als bedeutender, die
-Zewollte Nichtung gebender Regiſſeur. Weichert iſt von
*Klavier=Abend.
Daß man des Augenlichts beraubt ſein kann und trotzdem
ein Künſtler, bewies geſtern abend im Saalbauſaal Herr Hugo
Kander. Er iſt ein Techniker von großem Rang; nicht relativ
geſprochen — in Anbetracht ſeiner Hemmung —, ſondern ganz
abſolut. Seine Technik glitzert nur ſo und die Läufe perlen
über die Taſten mit nie verſagender Sicherheit; das Schönſte
an ſeinem Spiel iſt aber der meiſterliche Anſchlag, die Süße der
Kantilene, die Rundung und Fülle des Tones! Der
Zwiſchen=
ſatz (U=Dur) der II=Moll=Rhapſodie von Brahms erblühte zu
voller Schönheit; Chopin, von dem die 4s=Dur=, B=Dur= und
Eis=Dur=Etuden, die B=Dur=Nocturne, die Des=Dur=Berceuſe
und der Walzer in 4s=Dur Op. 42 geſpielt wurden, entzückte
durch Wohllaut und Grazie ebenſo wie durch virtuoſe
Leichtig=
keit von Finger= und Armgelenken. Die Art, wie Brahms
ge=
ſpielt wurde — außer der II=Moll=Rhapſodie noch die in
G=Moll —, weckte Freude auf die Appaſſionata, die der Künſtler
mit prachtvoller Kraft, in Plaſtik und Leidenſchaft, ſteigernd bis
zum Schluß, zu bringen verſtand. Wer wollte es dem Virtuoſen
verübeln, wenn (r im Vorwärtsdrängen, getrieben vom
Voll=
gefühl ſeines Könnens, da und dort zu viel tat? Jedenfalls
büßte die Klarheit des Vortrages, die Sicherheit der Technik
durch gelegentliche Ueberſteigerung der Zeitmaße nichts ein.
Eine erſtaunliche Leiſtung fürwahr, dieſer Klavierabend!
Herr Kander verdiente, in günſtigerem Saal, vor größerem
Publikum zu ſpielen. Er wird vor den anſpruchsvollſten Hörern
O.
in allen Ehren beſtehen.
den Küuff. Mar Kemmeich. Das Weltbilo bes Milers. Steingerlag
Leipzig)
Das Buch des Verfaſſers der „Kultur=Kurioſa”, des „Kurſalgeſetzes
Als Jubiläumsvorſtellung gab man den „Robert Guiskard”, der Weltgeſchichte, „Aus der Geſchichte der menſchlichen Dummheit”
u. a. m., will keine hiſtoriſche Darſtellung der Myſtik geben, ſondern eine
den Guiskard, groß und wuchtig in der Erſcheinung, erſchütternd könne mit ihren Methoden das Univerſum und deſſen Weſen erſchöpfen
oder auch nur im allerentfernteſten ihm näherkommen, eine
verhängnis=
kard zurück. Aus dem Chor ragte der Sprecher Alexander Engels andere nichtiges Handwerk, und zu dieſer Erkenntnis müſſen wir uns
griff der Myſtik erläutert und der Unterſchied zwiſchen Magie und
Myſtik berührt. Die Beweiskraft des innenen Erlebens wird an
zahl=
reichen Beiſpielen u. a. des Hellſehens, und die innige, aber für
Alltags=
augen unſichtbare Verknüpfung zwiſchen Einzelviſion und Ort erläutert,
was dem Verfaſſer Gelegenheit gibt, ſeine Anſichten über die
divinatori=
ſchen Wiſſenſchaften. Chiromantie und Aſtrologie. Horoſkopie,
Hiſtorio=
uomie, die Vorherberechnung der hiſtoriſchen Tatſachen und der
Präexi=
ſtenz darzulegen. Die Myſtiker ſind felſenfeſt daovon überzeugt, daß wir
nicht nur ein einzigesmal auf dieſer Erde ſind, ſondern ungezählte
Prä=
exiſtenzen erforderlich waren, um unſerer Seele jene Verfaſſung zu
geben, in der ſie ſich heute befindet. Für die Beweiſe der Wiedergeburt
dienen die Medien. Weitere Kapiteln handeln von Geburt und Tod,
Eintritt in das Jenſeits, Entſtehung der Religionen, den Gott der
Kir=
chen und des Myſtikers. Sämtliche Religionen, ſagt der Verfaſſer,
be=
ruhen auf einem Mißverſtändnis der Intentionen ihrer Stifter der
Kern aller Religionen iſt derſelbe, da alle aus derſelben Quelle der
Er=
kenntnis tranken und dieſelben höchſten Erlebniſſe hätten. Ein
zwingen=
der Gottesbeweis iſt nicht zu erbringen. Der vollendete, durch höchſte
innere Erlebnis erleuchtete Myſtiker bedarf keines Gottesbeweiſes mehr.
Nur jener Myſtiker erreichte ſein Ziel, der ſich zum Pantheismus
durch=
rang. Die Abhandlung „Der Weg zum höheren Erkennen”, in der als
das höchſte Ziel, das wir im Leben erreichen können, die Läuterung
und Reife unſerer Seele bezeichnet wird, iſt von hohem ſittlichen Ernſte
getragen. In dem letzten Kapitel „Das Leben des Myſtikers” werden
die in demn vorhergehenden dargelegten Anſichten und Grundſätze
noch=
mals zuſammengefaßt. Der Anhang. Deutſchlands Zuſammenbruch in
den Augen des Myſtikers” geht auf das ſoziale, ſozialpolitiſche und
ethiſche Gebiet über. Auch der, welcher die Anſichten und den
Stand=
punkt des Verfaſſers nicht teilt, wird aus dem Buche Anregungen
man=
cherlei Art empfangen.
Guſtav Freytag: „Bilder aus der deutſchen Vergangenheit II, Deutſche
Buch=Gemeinſchaft Berlin SW. 6l.
Dion Fortune: Liebe aus dem Jenſeits, Kurl Wolff Verlag München.
6 Mark.
Hugo Riemanns Muſiklexikon. 11. Auflage, Lieferung 1, Max Heſſe
Verlag Berlin W.
Geite 4
Dienstag, den 13 Dezember 1927
Der Reichstag
vor der Weihnachtspauſe.
Die letzte Sitzungswoche. — Zurückſiellung der
Etatberatung bis nach Neujahr. — Vor der
Verabſchiedung des Beſoldungsgeſetzes. — Die
Oppoſition macht Schwierigkeiten.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Regierungsparteien haben den verſtändigen Vorſchlag
gemacht, die Weihnachtspauſe noch in dieſer Woche beginnen zu
laſſen und den Reichstag dann bis Mitte Januar zu vertagen
Sie gehen dabei davon aus, daß Ende der Woche die Bayeriſche
Volkspartei ihren Parteitag hat, und daß es ein ungeſchriebenes
Geſetz iſt, an dieſen Tagen das Plenum nicht ſitzen zu laſſen,
daß im andern Fall alſo der Reichstag nach einer kurzen Pauſe
in der nächſten Woche noch einmal zuſammentreten müßte und
es dann unmöglich iſt, die Abgeordneten zuſammenzubekommen.
Eine Etatberatung in der kommenden Woche wäre nur eine
Farce. Sie haben deshalb den Wunſch ausgeſprochen, daß die
Etatberatung ſelbſt bis nach Neujahr
zurückge=
ſtellt, daß aber der Etat vorher ſchon dem Ausſchuß
über=
wieſen wird, um die Abwicklung der Arbeit nicht zu ſchädigen.
Die Oppoſition konſtruiert daraus den Vorwurf, daß die
Re=
gierung ſich um eine offene Ausſprache möglichſt lange
herum=
drücken wolle. Davon kann natürlich keine Rede ſein. Die
Regierungsparteien haben nur allzuviel Verantwortungsgefühl,
als daß ſie nur um des Redens willen die Fertigſtellung des
Etats ſelbſt gefährden möchten. Trotzdem ſcheint es, daß die
Oppoſition daraus noch eine Haupt= und Staatsaktion machen
und in redegewaltigen Geſchäftsordnungsdebatten den Kampf
herbeiführen will. Sie hat am Montag durch Fernbleiben von
einem ſelbſt geſtellten Vertagungsantrag künſtlich die
Beſchluß=
unfähigkeit des Hauſes herbeigeführt, ganz offenſichtlich, um
da=
durch die ſachliche Arbeit des Reichstages zu erſchweren. Vorher
wurde das Spiritusmonopol an den Ausſchuß geſchickt, ebenſo
die Novelle zur Einkommenſteuer, die von dem Finanzminiſter
perſönlich begründet wurde, die aber auch, wenn möglich, noch
vor Weihnachten erledigt werden ſoll. Die nächſten Tage werden
alſo ein ſehr reichhaltiges Arbeitsprogvamm zeigen. Man rechnet
daher mit Dauerſitzungen, die den normalen Arbeitstag des
Reichstages weit überſteigen. Damit ſoll am Dienstag bereits
der Anfang gemacht werden, weil das Beſoldungsgeſetz
am Mittwoch verabſchiedet werden muß, um die
rechtzeitige Auszahlung vor Weihnachten zu
ermöglichen.
Die Senkung der Lohnſteuer und das neue
Spiritusmonopolgeſetz dem Steuerausſchuß
überwieſen.
* Berlin, 12. Dez. (Eigener Vericht.)
Der Reichstag erledigte heute zunächſt einige kleinere Vorlagen und
nahm dann die erſte Leſung des Geſetzentwurfs über die Senkung der
Lohnſteuer auf Grund der Les Brüning vor. Dieſer Entwurf iſt
be=
kanntlich im Reichsrat bis auf die Beſtimmungen über die Erhöhung
der Familienabzüge ganz abgelehnt worden. Die Reichsregierung hat
daher dem Reichstag eine Doppelvorlage zugehen laſſen. Auf die
Vor=
gänge im Reichsrat wies Reichsfinanzminiſter Köhler in
einer kurzen Einführungsrede hin, wobei er das Haus um die
unver=
änderte Annahme in der Regierungsfaſſung erſucht. Der Miniſter wies
weiter darauf hin, daß der Geſetzendwurf zwar nicht dem ſtarren
Wort=
laut, wohl aber dem Geiſte der Lex Brüning entſpreche, denn inzwiſchen
hätten ſich die Vorausſetzungen, die bei Annahme des Antrages
vor=
lagen, verändert, beſonders weil ſich im Steueraufkommen das
Ver=
hältnis der Lohnſteuer zu den übrigen Steuern geändert habe. Die
Reichsregierung ſchlage daher in ihrer Vorlage eine Ermäßigung des
Steuerſatzes von zehn auf neun Prozent ab 1. Januar 1928 vor, wozu
noch weſentliche Verbeſſerungen der Familienabzüge zugunſten der
Steuerzahler treten. Das daraus entſtehende Minderauſkommen von
160 bis 170 Millionen Mark ſei bereits im neuen Etat berüchſichtigt.
Nach dem Miniſter ſprach für die Sozialdemokraten
der Abg. Dr. Hertz, der der Regierung den Vorwurf machte, daß
ſie die ihr durch die Lex Brüning auferlegten geſetzlichen
Verpflich=
tungen nicht nur nicht erfülle, ſondern ihr auch eine falſche Auslegung
gebe. Die Sozialdemokraten lehnten jede Veranwortung für die Folgen
dieſes Vorgehens der Regierung ab; allerdings ſei die Faſſung des
Reichsrates noch ungenügender.
Abg. Dr. Gereke (deutſchnational) wies darauf hin,
daß gerade auch die ſozialdemokratiſchen Länderregierungen im
Reichs=
dar gegen die Regierungsvorlage geſtimmt hätten. Die
Regierungsvor=
lage entſpreche durchaus dem Geiſt der Lex Brüning.
Die Vorlage wurde hierauf dem Steuerausſchuß überwieſen und
das Haus ging über zur erſten Leſung des neuen
Spiritus=
monopolgeſetzes.
In ſeiner Begründungsrede wies Reichsfinanzminiſter Dr.
Köh=
ler auf das beſtehende Mißverhältnis zwiſchen der Branntwein=
Nummer 343
erzeugung und dem Brantweinabſatz hin. Viele Hinterziehungen fu
feſtgeſtellt durch heimliche Herſtellung von Branntwein, Vrſchiek=
und Einſchmuggelung. Das jetzige Shſtem leide auch unter den vrin
Verwaltungskoſten infolge der vielen beteiligten Inſtanzen. Der 4u
liegende Geſetzentwurf wolle das Monopol beibehalten, ihm abo
achgemäßes Arbeiten nach kaufmänniſchen Grundſätzen ermöglichen
deshalb größere Selbſtändigkeit als bisher geben. Das Spiritusmongu
ſoll danach ähnlich wie die Reichspoſt, ein ſelbſtändiges
Unternehma=
des Reiches mit eigenem Sondervermögen ſein.
In der Debatte erklärte Abg. Egerſtedt (Soz.), die neu= 7
age laſſe dem Intereſſenteneinfluß einen zu großen Raum. Sie mai
in dieſer Hinſicht verbeſſert werden.
Die Vorlage wurde dem Steuerausſchuß überwieſen.
Das Haus wollte dann die Ausſprache über die Ruhrentſchädignnn
fortſetzen, doch ergab ſich ſchon bei der Rede des Abg. Roſenhoch
(Komm.) die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes. Der Präſident boß
daher die nächſte Sitzung für Dienstag, 11 Uhr, ein.
*Engliſche Kirchenfragen.
(7 London, 12. Dezembei
Einmal eine Vorlage, in Betreff deren alle Parteibande u5
gelöſt haben und auch Familienmitglieder gegeneinander ſtimm=
Es handelt ſich um die Einführung des abgeänderten „Pram=
Buchs”. Man nimmt an, daß die Vorlage trotz beträchtlin=
Widerſtandes im Hauſe der Lords durchgehen wird. In die
Falle wird ſich der Kampfplatz verſchieben. Bridgeman wird=
Reſolution für die Bill beantragen, und ſein Kollege, der MM.
ſter des Innern, die Ablehnung beantragen. Baldwin ſonn,
die Reſolution ſprechen wollen. Lloyd George hat ſich noch
erklärt. Liberale und Arbeiter werden durcheinander ſtimm
und es wird bei der Abſtimmung hart auf hart gehen.
einen Abgeordneten iſt die Lage eine ſehr heikle, und maw
viele werden ſich lieber der Stimmenabgabe enthalten, als s0
ſie bei einem wichtigen Teile ihrer Wähler Anſtoß errun,
Stimmenenthaltungen könnten den Ausſchlag geben. Eineu/4
ſondere Beeinfluſſung wird aus der Haltung der Non=Corw/
miſten entſtehen. Der Whip der Liberalen, Mr Fenly, M)
erklärte, das ſei eine Gewiſſensſache und habe mit der P.0i
nichts zu tun. Keine Behörde oder Inſtitution außerhalb ſthn
eigenen Kirche habe ein Recht, ſich in die Lehre ſeiner Kirckh
miſchen. Jede Aenderung der grundlegenden Doktrin oder r0.
ſchärfere Betonung dieſes oder jenes Teiles der Lehre ſei en
und allein Sache ſeiner Kirche ſelber. Er könne es mit ſeun=
Gewiſſen nicht vereinbaren, darüber abzuſtimmen, ob die Hay
von England das eine oder das andere „Prayerbook” erhän
ſolle.
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Erbach im Odw., den 11. Dez. 1927. (19533
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Die trauernde Schweſter:
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Darmſtadt den 12. Dezember 1927.
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Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. Dezember,
nachm. 3 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
Für die vielen Beweiſe
liebe=
vollſier Ceilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben Mutter
ſagen wir hiermit unſern
herz=
lichſten Dank
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Rüthlein.
Darmſtadt, den 12. Oez. 1927. (19528
Ueberzeugen Sie ſich
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Am Sonntag, den 11 Dezember entſchlief
ſanft nach ſchwerem Leiden mein lieber Mann,
unſer guter Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Onkel und Schwager
Konrad Heinz
Poſtaſſiſient i. R.
im 66. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margareie Heinz, geb. Roß.
Darmſiadt, den 12. Dezember 1927. 19490
Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 14. Dezember,
nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Antellnahme
beim Heimgang meines lieben Mannes und unſeres
lieben Sohnes, Bruders und Schwagers
Herrn Philipp Huthmann
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank, namentlich für
die ſchönen Krauzſpenden der C F. Winter’ſchen
Buch=
druckerei und des Geſchäftsperſonals, ſowie für die
lieben Worte des Herrn Bezirksvorſitzenden des
Ver=
bandes der Deutſchen Buchdrucker bei der
Kranz=
niederlegung.
Zm Aamen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Chriſtine Huthmann.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1927.
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6 J
A. Holler, Friseur,
Elifabethenſtr. 42.
*„3193
Aelt, alleinſt., geb
Dame, Ende 50, mit
gut eingericht Wohn
wünſcht geb. älteren
Herrn in ſich. Poſit.
auch penſ. Beamt.
zw. Heirat kennen zu
lernen Angeb. unt
N 171 Geſchſt (*33152
Weiße Hähne
(Ubler Hundgerucb beseitigt.)
EEin Urteil von Vielen): Ich möchte noch bemerken, daß ich ſeit lange
Jahren nur Chlorodont=Zahnpaſte gebrauche, da mich keine andere Paſte, Mierk
ſie noch einen ſo hoch klingenden Namen tragen, ſo befriedigt wie dieſe. 20
bin 45 Jahre, bis auf ein paar gezogene Backenzähne habe ich. keinen Eile
zigen ſchlechten Zahn. Trotzdem ich ſehr ſtarker Raucher hin, wundern, liecz
meine Bekannten über das blendend weiße Ausſehen meiner Zähne Lic
über mein ſonſt noch volles tadelloſes Gebiß, um welches ich viel beileiee
werde. Seit über 25 Jahren kenne ich keine Zahnſchmerzen Vielleitn
* Flensburg H Z
intereſſiert ſie dies.
Nr. 4
(Originalbrief bet unſerem Notar hinterlegt.)
Ueberzeugen Sie ſich zuerſt durch Kauf einer Tube zu 60 Pfg- Meen”
Tube 1 Ml. Chlorodont=Zahnbürſten 1.25 Mk., füt Ktnder 70 Pfg Chloropele
Mundwaſſer Flaſche 1 25 Mk. Zu haben in allen Chlorodont= Verlaulsllete"
Man verlange uur echt-Chlorodont und weiſe jeden Erſatz pafiüt Mite
(. Dr
[ ← ][ ][ → ]trimer 345
Dienstag, den 13. Dezember 1927
Geite 5
ſſus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 13. Dezember.
onannt wurden: Am 3. Dezember: die Lehrer Karl Heberer,
ommiſſariſch an der Volksſchule in Mainz, zum Lehrer an
die=
uce, Joſef Hill zu Harheim, Kreis Friedberg, Joh. Moll
ſer, Kreis Oppenheim; am 6. Dezember: die Lehrer Hermann
emdorf zu Schwanheim, Kreis Bensheim, Georg Giege=
Hähnlein, Kreis Beusheim, Andreas Göbel zu Heppenheim
Bergſtraße, Ludwig Huber zu Gimbsheim, Kreis Worms,
„Nader zu Neckarſteinach, Kreis Heppenheim, Emil Müller
tädten, Kreis Groß=Gerau, Philipp Müller zu Langen,
ſienbach, Johannes Reichert zu Uellershauſen, Kreis
Lauter=
fiholm Reinheimer zu Oppenheim, Ludwig Scholl zu
Beorg Schweizer zu Lampertheim, Kreis Bensheim, Adolf
zu Neckarhauſen, Kreis Heppenheim, Heinrich Weinhei=
Oppenheim, Wilhelm Wendel zu Büttelborn, Kreis Groß=
Theodor Zinſer zu Erbach i. O., zu Lehrern an der
Volks=
hubMainz; am 5. Dezember: der Lehrer Peter Mauer zu
Er=
eis Heppenheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Gaulsheim.
reißdurgen.
Söehes Alter. Morgen, Mittwoch, den 14. Dezember, begeht Herr
Petri, Leutnant a. D., Heinheimerſtraße 67, ſeinen 80.
Ge=
burt. 3h. Er iſt Veteran von 1870/71.
ßefſiſches Landestheater. Das Diaghileff=Ballett biete:
Gaſtſpielen am 14. und 15. Dezember folgendes Programm:
Uluſſana” (nach Muſik von Cimaroſa), „La chatte‟ (Die Katze) von
ddt. „Le tricorne‟ (Der Dreiſpitz) von Manuel de Falla.
erſte Wiederholung von Berr Brechts „Im Dickicht der
„” findet Donnerstag, den 15. Dezember, ſtatt.
9 Kindermärchen „Trilltrall und ſeine Brüder” von
ſorkto, Muſik von Arthur Chitz, wird im Großen Haus am
wstag, den 15. Dezember, zum erſten Male aufgeführt. Beginn:
zie. Die erſten Wiederholungen ſind Samstag, den 17. Dezember,
hr. Sonntag, den 18. Dezember 14½ Uhr, Montag, den 19.
De=
zeutw 16 Uhr, Mittwoch, dem 21. Dezember, 16 Uhr, Freitag, den
23. „9ember, 18 Uhr.
Srädtiſche Akademie für Tonkunſt. In Fortführung der
Prü=
fung erde der Meiſter= und Ausbildungsklaſſen finden Mittwoch, den
14. 1ehabber 1927, und Freitag, den 16. Dezember 1927, 20 Uhr, zwei
zorimsrbende der Meiſterklaſſen der Herren Willy Hutter (Klavier)
und ſſta Andreaſſon (Violine) im Saale des Muſikvereins,
Stein=
raf=4 ſtatt. Die Studierenden der Meiſterklaſſen für Klavierſpiel
wertzeorn Mittwoch Werke von Bach, Buſoni, Schumann, Brahms,
Joſeik aas und M. Ravel zum Vortrag bringen, während die
Studie=
imn
rend-afder Violin=Meiſterklaſſen am Freitag Werke für eine, zwei oder
P
drein Vlnen von Bach, Händel, Viotti, Corelli und Grabner zu Ge=
hör Fbigen werden, am Klavier unterſtützt von Paul Ottenheimer.
drs Schnurrbuſch=Quartett veranſtaltet am Sonntag, den 18.
De=
zemlua 11 ½ Uhr, eine der Adventszeit angepaßte Morgenfeier im
Klei=
nen ubus. Zur Aufführung kommt ein Streichquartett C=Dur von
Mozla und Hermann Zilchers Mavienlieder (geſungen von Frau
Su=
ſamue ven=Stoll). Dieſer Liederzyklus wird in Darmſtadt zum erſten
MalleGehör gebracht und dürfte beſonderes Intereſſe erregen.
=Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Un=
E ſire nAtulieder werden hierdurch auf den in der 2. Winterverſammlung
am unöſten Donnerstag im „Fürſtenſaale” ſtattfindenden Lichtbilder=
Vorm Hes Herrn Kapitäns a. D. W. von Senden über ſeine
See=
erlebſ’e während einer 42jährigen Kriegs= und Friedenszeit nochmals
hingncheſen.
Odenwaldklub. Unter der Leitung ihres 2. Vorſitzenden,
Ober=
ſtudit=nroktors Kiſſinger, veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe eine
gut iheunte außerordentliche Hauptverſammlung zur Feſtſetzung des
Wannheplanes für 1528. Der von dem Wanderausſchuß ausgearbeidete
Entrmu Fand Billigung. Die 13 Wanderungen, von erfahrenen
Füh=
terna vrieſchlagen, geben den Mitgliedern und Freunden des Klubs
wiedurßelegenheit, die ſchönſten Teile unſeres Odenwaldes kennen zu
eme, Eine Zweitagewanderung führt in den Schwarzwald (
Ruh=
ſeinF-orisgrinde), andere Wanderungen mit den Endzielen
Nier=
emaud Eltville führen an dem Rhein. Es iſt dafür Sorge getragen,
ſide Koſten in mäßigen Grenzen halten. Für die Schwarzwald=
Banneu g konnten beſondere finanzielle Vergünſtigungen auch für das
ebe ſemhsen erwirkt werden. Die Marſchzeiten ſchwanken zwiſchen 4
16S-unden. Zu einigen Wanderungen ſind die weiblichen
Mit=
dlr ſie Damem der Klubmitglieder, herzlich eingeladen. Nähere
usk u erteilen der Vorſitzende des Wanderausſchuſſes, Herr
Ver=
tnziiſpektor Schött, und der Rechner, Herr Kaufmann Robert
mar, Wilhelminenſtraße 19. Der Erwerb der Mitgliedſchaft des
mdlubs (Jahresbeitrag nur 5 RM.) empfiehlt ſich nicht nur
e Teilnahme an den Wanderungen und der damit verbunrdenen
ttzang der Wanderſache und der Wegmarkierung, er ſichert dem
ſee auch die koſtenloſe Lieferung der inhaltsreichen und mit
Bil=
uutvoll illuſtrierten Monatsſchrift „Unter der Dorflinde‟
Beihnachtsfeier des Kath. Deutſchen Frauenbundes. Der Kath.
95 /Frauenbund in Verbindung mit dem Kirchengeſangverein
A jg veranſtaltet am 16. und 20. Dezember im Konkordiaſaal
elachende Weihnachtsfeier. Das Weihnachtscratorium von Fidelis
Milſakommt zur Aufführung und verſpricht unter Leitung des bewähr=
Neigenten, Herrn Lehrers Blumöhr, und dem Kirchenchor St.
Lud=
gſteien hervorragenden Genuß. Zur Begleitung iſt aus freiwilligen
ülſchen Kräften ein kleines Orcheſter zuſammengeſtellt, als
Soli=
ſten ſtokem Fräulein Eva Servatius, Konzertſängerin aus Frankfurt
und hr Dr. Stiefenhofer von hier mit. Dazu bieten lebende Bilder
unte n Regie von Ballettmeiſterin Manda von Kreibig vom hieſigen
undceaters die Veranſchaulichung des innig empfundenen Geſanges.
öſche er Beſuch recht zahlreich werden und jeder den Geiſt der
Adphn= und Weihnachtsſtimmung dabei erfaſſen und empfinden. Kar=
21.20 und 0,60 Mark ſind im Vorverkauf zu haben bei Grieß=
(ila Wilhelminenplatz, und Caritas=Sekretariat, Hügelſtr. 20.
*Släklub Darmſtadt=Odenwald. Am Dienstag, den 13. Dezember,
hends in einem Nebenſaal der Turnhalle, Soherſtraße 30, ein
des Herrn Gießmann über die Ausrüſtung des Skiläufers,
Be=
ug und Wachſen der Schneeſchuhe ſtatt. Der Vortrag iſt
ins=
de für Anfänger beſtimmt. Auch Nichtmitglieder können teil=
T2ir nächſte Leſeabend der Stadtbücherei findet am Mirtwoch,
ANDezember, abends 8 Uhr, ſtatt. Geleſen werden: „Zwei nicht=
De Geſpenſtengeſchichten” In der Weihnachtswoche finden in der
Statcherei Weihnachtsveranſtaltungen für Kinder
Raih Nittwoch, den 21. Dezember, nachmittags 5 Uhr, für Kinder von
hren, ſoweit ſie noch nicht die Schule beſuchen; Donnerstag, den
A, nachmittags 5 Uhr, für Kinder von 6—8 Jahren (
einſchließ=
reätag, den 23. Dez., nachmittags 5 Uhr, für Kinder von 9—12
Dekanatstag des Oekanates Darmſtadt.
Am Freitag, den 9. Dezember, fand im Landeskirchentagsgebäude
der diesjährige Dekanatstag des Dekanates Darmſtadt ſtatt, aus deſſen
Verhandlungen wir das Folgende hervorheben: Der Dekanatstag
be=
ſchließt mit ſchriftlicher Abſtimmung einſtimmig, Herrn Dekan
Weiß=
gerber=Meſſel zu bitten, das Amt des Dekans weiterzuführen und dem
Landeskirchenamt dieſen Wunſch zu unterbreiten. Ueber das vom
Landeskirchenamt geſtellte Thema „Sonntagsheiligung und
Vengnü=
gungsſucht” ſprach Pfarrer Wagner=Darmſtadt und befürwortete eine
nachdrückliche innerkirchliche Erziehungsarbeit zur Sonntagsruhe, zu
Sonntagskirchgang und Sonntagsſtimmung. Der Koreferent
Ober=
ſtudiendirektor Kiſſinger unterſtützt auf Grund praktiſcher Erfahrungen
die Beſtrebungen zur Sonntagsheiligung aufs nachdrücklichſte. In der
Ausſprache gibt Dekan Weißgerber Richtlinien nach poſitiver und
nega=
tiver Seite, Pfarrer Heß weiſt auf die Bedeutung der Wohnungsnot
und des Alkoholkapitels. Pfarrer Berck auf die Sonntagswahlen und
die kirchliche Feſtſeuche hin. Einſtimmig wurde folgende Entſchließung,
die von Pfarrer Kleberger begründet wurde, angenommen:
„Der Dekanatstag des evangeliſchen Dekanates Darmſtadt fordert
die Erhaltung der chriſtlichen Simultanſchule im Volksſtaate Heſſen,
nachdem dieſe Form unſeres Schulweſens in einer 50jährigen Geſchichte
ſich als geeignet erwieſen hat, die religiös=ſittlichen Belange der
Er=
ziehungsberechtigten und Erziehungsverpflichteton in zufriedenſtellender
Weiſe zu wahren.
Der Dekanatstag richtet an die Kirchenregierung die Bitte, daß
ſie auch ihrerſeits gleichfalls nach wie vor für die Erhaltung der
chriſt=
lichen Sämultanſchule eintrete und bei der Staatsregierung im Sinne
dieſer Stellungnahme ihren Einfluß geltend mache.”
Ferner wurde nahezu einſtimmig nach längerer Ausſprache ein
Antrag D. Waitz angenommen: „Der Dekanatstag richtet an den
Lan=
deskirchentag die Bitte, daß das beſtehende Wahlverfahren (Liſtenwahl)
geändert werde.” Ferner wurde die Einſetzung eines Dekanats=
Miſch=
ehenpflegers beſchloſſen. Auf den gedruckt vorliegenden Jahresbericht
über den kirchlichen Zuſtand der Dekanatsgemeinden von 1925—26
wer=
den wir zurückkommen.
Morgen
und
übermorgen
gaſtiert das ruſſiſche Balleit
Piaghileff
im Großen Haus des Landestheaters.
Mieter nur heute noch Vorkaufsrecht
(19535
bei ermäßigten Preiſen.
— Orpheum. „Dornröschen” das entzückende große Märchenſpiel,
das anläßlich der geſtrigen Erſtaufführung von den Kleinen und
Klein=
ſten mit hellem Jubel begrüßt wurde, wird heute nachmittag 5 Uhr
noch einmal gegeben. Um den Kindern weiteſter Kreiſe Gelegenheit zu
geben, eine Weihnachtsvorfreude zu erleben, ſind die Preiſe für dieſe
Kindervorſtellung weitgehendſt ermäßigt. Es gelten Preiſe von 40 Pf.
bis 1,2 Mark, wobei die beſondere Vergüinſtigung noch eingeräumt
wird, daß jede erwachſene Perſon ein Kind frei mitbringen kann. Für
Schulen und Vereinigungen, welche die Märchenvorſtellungen geſhloſſen
beſuchen wollen, kommt eine weitere bedeutende Ermäßigung in Frage.
Es geniigt hierfür eine kurze Verſtändigung, (Telephon 389), worauf
ſeitens der Direktion des Orpheums bereitwilligſt Auskunft erteilt wird.
Vorverkauf für die Märchenaufführung Verkehrsbureau und Hugo
de Waal, Rheinſtraße 14 — Für Donnerstag, 15. Dezember, iſt die
Erſtaufführung des Operettenſchwankes „Das Blaue vom Himmel”,
Buch und Muſik von A. Waerder, vorgeſehen.
Sar autziskanne
Oasaasfrarten srau!
(19489
fein gewählt, hübsch verpackt — muß Elite
sein — Wählen Sie ihre Geschenke im
Strumpfhaus Elite, Wilhelminenstr. 11
— Weihnachtsglocken. Unter dem Titel „Weihmachtsglocken” hat
Hans Landmann=Darmſtadt eine kleine Sammlung von Gedichten und
Novellen im Verlage von H. Hohmann G. m. b. H., Darmſtadt”
er=
ſcheinen laſſen, die die Beachtung weiter Kreiſe verdient. Die Gedichte
zeichnen ſich durch glatte Form, eine gewählte Sprache und
Gedanken=
reichtum aus, und zwar treten dieſe Vorzüge bei den rein lyriſchen
Gedichten ſtärker als bei denen epiſchen Charakters hervor. Zwei ſehr
anſprechende Weihnachtserzählungen ſind in einer feſſelnden, lebendigen
und anſchaulichen Sprache geſchrieben.
— Darmſtäöter Spielſchar. Es ſei unſeren Mitgliedern und
Freun=
den nochmals bekannt gegeben, daß wir am Mittwoch, den 14. Dezember,
und Donnerstag, den 15. Dezember, zwei Spiele: „Gevatter Tod” und
„Lenzelot und Sanderein” zur Aufführung bringen. Einige Karten
ſind noch in der Muſikalienhandlung Arnold am Weißen Turm und an
der Abendkaſſe erhältlich. Das Stziel beginnt jeweils um 8 Uhr in
der Aula der Höheren Landesbauſchule, Neckarſtraße 3.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846, Jugendabteilung. Wir bikten
diejenigen Schülerinnen und Schüler, die im vorigen Jahre bei der
Weihnahtsfeier am erſten Feiertag in dem gemiſchten Kinderchor
mit=
geſungen haben, am Mittwoch, den 15. d. M., 16 Uhr, im Turnhauſe,
Woogsplatz, zu ſein. Die verehrlichen Eltern werden beſonders von den
Jugendturnwarten Frau Becker, K. Viſchoff und A. Heid gebeten, ihre
Kinder, auch die, die voriges Jahr nicht mitgeſungen haben, zu dem
torgenannten Zeitpunkt in die Turnhalle zu ſchicken.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrente für nicht im
Er=
werbsleben ſtehende Schwerbeſchädigte, Kriegshinterbliebene, Altrentner
und Altrentnerinnen erfolgt am Donnerstag, den 15. Dezember d. J.,
vormittags von 8—12 Uhr, duuch die Stadtkaſſe.
Warum ſiellt der weitblickende Uniernehmer
ältere Angeſtellte ein?
— Man ſchreibt uns: Ein Drittel der ſtellenloſen Angeſtellten
ge=
hören den ſogen, älteren Jahrgängen an. Vom Reichsarbeitsminiſterium
wird augenblicklich eine Denkſchrift ausgearbeitet, die die Möglichkeit
einer zwangsweiſen Unterbringung von älteren Angeſtellten unterſuchen
ſoll. Auch von ſeiten des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten (G.D.A.)
iſt die geſetzliche Unterbringung der älteren Angeſtellten verlangt
wor=
den. Ein entſprechender Geſetzentwurf wurde eingereicht. In dem
letz=
ten Tagen wurde von Seiten obengenannter Organiſation in einem
offenen Briefe an viele Firmeninhaber herangetreten und auch hier die
Frage der älteren Angeſtellten angeſchnitten. Aus dieſem Briefe
ent=
nehmen wir einige Leitſätze, die aus ſozialen und wirtſchaftlichen
Grün=
den die nötige Beachtung verdienen. Sie lqten:
Warum ſtellen weitblickende Unternehmer ältere
Angeſtellte ein?
Aus zwei Gninden. Aus einem wirtſchaftlichen und einem ſozialen.
Warum aus ſozialen Gründen? Aeltere Angeſtellte
haben als Familienväter, als Ernährer von Frau und Kind, oft von
Vater, Mutter und Geſchwiſtern, größere Verpflichtungen zu erfüllen als
ihre jüngeren Kollegen.
Weshalb ans wirtſchaftlichen Gründen? Aeltere
Angeſtellte ſind repräſentativer und erfahrener. Trotzdem werden
jün=
gere den älteren vorgezogen. Warum? Weil die Gehälter der älterem
höher ſind als die ihrer jüngeren Kollegen. Dabei iſt die Erſparnis der
Mehrkoſten nur eine ſcheimbare. Was der ältere Angeſtellte zahlenmäßig
mehr koſtet, bringt er durch Erfahrungen und Perſönlichkeitswerte
viel=
fach wieder ein
Was wird ferner gegen ältere Angeſtellte
aus=
geführt? Aeltere Angeſtellte ſollen weniger anpaſſungsfähig ſeim.
Auch dies iſt ein Trugſchluß. Jahrelange Angeſtelltentätigkeit kann
Einfühlungsvermögen, Sicherheit und Gewandtheit nur verſtärken. Die
bereits im Betrieb beſchäftigten Angeſtellten bekräftigen dieſe
Erkennt=
nis! Gerade an leitenden und verantwortungsvollen Poſten werden
meiſt ältere Angeſtellte beſchäftigt. Bevorzugung älterer Angeſtellter
heißt auch noch lange nicht Einſtellung eines beliebigen Bewerbers!
Eimgehende Prüfung des Einzelnen iſt nicht nur notwendig, ſondern
guch erwünſcht. Ehe eine Ablehmg des älteren Angeſtellten erfolgt,
ſollte aber erſt eine perſönliche Unterredung vorangegangen ſein. Der
perſönliche Beſuch beſeitigt Voreingenommenheit und Bedenken. Die
Praxis beſtätigt, daß gerade perſönliche Vorſtellung älterer Angeſtellter
zu Einſtellungen führen.
Der in den nächſten Jahren eintretende Nachwuchsmongel iſt ein
weiteres Argument für die Notwendigkeit der Berückſichtigung älterer
Angeſtellter! Er mahnt zur Perſonalpolitk auf Sicht! Nicht wur im
Intereſſe des einzelnen Betriebes, ſondern auch der geſamten Wirtſchaft.
Ueber den Rahmen des Einzelbetriebes hinaus wird die Eingliederung
der älteren Angeſtellten zum Problem für die ganze Wirtſchaft.
Unter=
nehmen, Staat und Wirtſchaft wiſſen mit deſſen Löſung neben der
ſozialen Verpflichtung wirtſchaftliche Gebote erfüllen. Das Eingreifew
des Geſetzgebers ſollten die deutſchen Unternehmer durch Initiative
über=
flüſſig machen.
Grauſame Not erheiſcht dringende Abhilfe!
— Markusgemeinde. Der Familienabend am Sonntag hatte eine
außerordentlich zahlreiche Verſammlung im ſchön geſchmücktm Saale
des Gemeindehauſes vereinigt. Herr Regievungsrat Profeſſor
Miſch=
lich hielt einen Vortrag über ſeine Reiſe durch Weſtafrika im Jahre
1926 und illuſtrierte ſeine Ausführungen mit einer großen Anzahl
vor=
züglicher Lichtbilder. Der Vortrag, der ſich ganz auf eigenes reiches
Erleben ſtützte, wurde für die geſpannt lauſchenden Zuhörer zu einem
großen Erlebnis. Man fühlte ſich einmal wieder ſtolz auf deutſchen
Forſchergeiſt, deutſche Arbeitskraft und deutſche Zukunftshoffnung.
Möge der Wunſch des Vortragenden, daß Deutſchland ſeine Kolonien
wieder erhalten müſſe, in nicht allzu ferner Zeit in Erfüllung gehen.
Herr Profeſſor Miſchlich hat gerade die Gebiete bereiſt und geſchildert,
in denen einſt der Afrika=Reiſende Dr. Eduard Vogel, ein Oheim des
hieſigen Pfarrers Vogel, ſein Leben im Dienſte der Forſchung gelaſſen
hat. Dem Vortrag voraus gingen die Variationen aus einem Trio von
Mozart, klangſchön geſpielt von Frau Pxofeſſor Kleinen (Pianino)
und den Herren Oertelegraphenſekretär Fiſcher (Geige) und
Ober=
reallehrer Pfaff CCello). Für reichliche Teebewirtung hatte der
Vorſtand des Frauenvereins, unterſtützt von freundlichen Helf rinnen,
geſorgt. Im zweiten Teil des Abends ſang Frau Kammermuſiker
Horn mit herrlicher Tongebung und feinem Ausdruck werkvölle Lieder
von weihnachtlich=frohem Charakter, ſehr gut von Frau Profeſſor
Klei=
nen am Klovier begleitet, und erntete rauſchenden Beifall. Nach einer
kurzen, eindrucksvollen Adventsanſprache des Pfarrers Vogel wurde
der reiche Abend mit dem Vortrag des unvergänglichen Andante aus
einem Trio von Schubert ſtimmungsvoll geſchloſſen. Das Hangſchöne
Pianino hatte die Firma Karl Arnold u. Sohn freundlichſt zur
Ver=
fügung geſtellt.
Lokele Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinendon Rotlzen find andfchlleällch als Hinwelſe auf Anzeigen iu betrachten,
in leinem Faſſe irgendwie als Deſprechung oder Kritkk.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten: Wir
erinnern nochmals an den Vortrag der Herrn Hugo Stieſi über
Darm=
ſtadt als befeſtigter Ort, der morgen abend 8½ Uhr bei Heß,
Kirch=
ſtraße, im Gartenſaal ſtattfindet, und bitten eingeführte Gäſte, unſere
Mitglieder mit ihren Damen um rege Beteiligung. Der Eintritt iſt frei.
Aus den Parteien.
— Weihnachtsfeier des Deutſchnationalen
Frauenausſchuſſes, Ortsgruppe Darmſtdt. Der
Deutſch=
nationale Frauenausſchuß. Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltet unter
Mitwirkung der Frauengruppe des Deutſchnationalen Arbeiterbundes
am Montag, den 19. Dezember abends 7½Uhr, im
Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ſeine diesjährige Weihnachtsfeier. Wiog
immer, wenn der Frauenausſchuß eine Feier begeht, ſo ſoll auch dieſer
Abend den Teilnehmern einige ſchöne, genußreiche Stunden beſcheren
und ſo das Band der Zuſammengehörigkeit immer enger knüpfen. Aus
dem ſehr ſchönen Programm dürfen wir verraten, daß außer einer
Kinderbeſcherung muſikaliſche und deklamatoriſche Vorträge, ein
leben=
des Bild weihnachtlicher Stimmung und ein vaterländiſches Spiel, bei
dem groß und klein mitwirken, geboten werden ſollen. Auch Knecht
Rupprecht hat ſein Erſcheinen zugefagt. Wir laden unſere Mitglieder
und ihre Familien und Freunde herzlich zu unſerer Weihnachtsfeier ein.
— Deutſche Volksparrei Darmſtadr. Die Mitglieder
werden nochmels herzlichſt zu der Adventsfeier am 14. Dezember,
abends 8 Uhr, im Rummelbräu eingeladen. Wir bitten bei dieſer
Fa=
wilienfeier um recht zahlreichen Beſuch. Eintrittsgeld wird nicht
er=
hoben.
A
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Dienstag den 13 Dezember 1922
Nummer 343/
Neuerwerbungen der Stadtbücherei.
Friedrich Baſſermann, Denkwürdigkeiten von 1811—1855. L 5;
Heinrich Eggersglüß, Tagebuch eines Eiſebahners. L. 5; Konrad
Haeniſch, Ferdinand Laſſalle. Der Menſch und Politiker in
Selbſt=
zeugniſſen. L. 5: Jſolde Kurz, Meine Mutter. L. 5: Heinrich
Lange, Aus einer alten Handwerksburſchenmappe, L. 5; Karl
Litz=
mann, Lebenserinnerungen. L. 5; Viktor Naumann, Profile. L. 1;
Kurd von Schlözer, Amerikaniſche Briefe. L. 5; Werner v. Siemens,
Lebenserinnerungen. L. 5.
Baedeker, Schwarzwald, Odenwald, Bodenſee. 20 Cz.; Rudolf
Dienſt, Im dunkelſten Bolivien. 30 Cm.; Thea de Haas,
Urwald=
haus und Steppenzelt. 30 Cf.; Franz Heinrichs, Mit Knotenſtock und
Ränzel. 5 C. 120; Martin Hürliman, Frankreich, Baukunſt,
Land=
ſchaft, Volksleben. 100 Cz.; Külz, Deutſchland, Jahrbuch für das
deutſche Volk. 1927. 40 Kc.: Der Rhein, Meyers Reäſebücher 30 Cz.;
Fridtjof Nanſen, Unter Robben und Eisbären. 5 Cp.; Harry Philby,
Das geheimnisvolle Arabien. 10 Ca.; Heinrich Schnee, Die deutſchen
Kolonien unter fremder Mandatsherrſchaft. 130 Cz.; Fr. Schultze=
Merzier, Die Oſterinſel. 30 Cm.; Kurt Siemers, Städte im
Nieder=
land. 65 Cz.; Al.gander Stelzmann, Mexiko, 165 Cz.; Wehrli, Die
Schweiz. 140 Cz.
Ernſt Berger, Die Technik der Aquarellmalerei, 5 Ka.; Peter
Metz, Der Dom zu Mainz. 55 Kg.; Walter Paſſarge, Der Dom zu
Erfurt. 55 Kg.; Max Sauerlandt, Deutſche Bildhauer um 1900 von
Hildebrand bis Lehmbruck. 15 Kg.; Hans Sedlmayer, Fiſcher von
Erlach der Aeltere. 70 Kg.; Julius Schurbert, Bildwerk vom Dom zu
Meißen. 55 Kg.; Rudolf Sillib und Karl Lohmeher, HeidtWberg.
55 Kg.; Bruno Taut, Bauen. Der neue Wohnbau. 15 Ka.; Maria
Waſer, Wege zu Hodler. 70 Kg.; Wilhelm Worringer, Aegyptiſche
Kunſt. 30 Kg.; Rudolf von Delius, Tanz und Erotik. 48 Kc.; Julius
Bab. Die Chronik des deutſchen Dramas. 5 Bände. 10 Kl.; Julius
Bab, Das Leben Goethes 55 Kl.; Julius Bab, Shakeſpeare. 50 Kl.;
N. Ball, Hermann Heſſe. 50 Kl.; H. W. Eppelsheimm, Petrarka.
50 Kl.; Fritz Strich, Deutſche Klaſſik und Romantik. 30 Kl.
Sbante Arrhenius, Der Lebenslauf der Planeten. 10 Da.; Svante
Arrhenius, Die Chemie und das moderne Leben. 50 Dc.; Sbante
Arrhenius, Erde und Weltall. 1 Da.; Endriß, Verſteinerungen. 1 Dg.;
Henty Hoek, Wetter, Wolken, Wind. 30 Dp.; Maurice Maeterlinck,
Das Leben der Termiten. 30 Dz.; Bernouilli, Handbuch des
Maſchi=
nentechnikers. 10 Em.
Chineſiſch=deutſche Jahreszeiten. 8 Ac.; Wilhelm Wiſſer,
Platt=
deutſche Volksmärchen. Neue Folge. 10 A.; Johannes Hohlfeld,
Ge=
ſchichte des deutſchen Reichs. 65 Bd.; Joſ ph Görres, Rheiniſcher
Merkur. 45 Bd.; Wilhelm Schüßler, Bismarcks Sturz. 60 Bd.;
Ernſt v. Aſter, Die franzöſiſche Revolution in der Entwicklung ihrer
politiſchen Ideen. 7 Bf.; Max Simon=Eberhard, Mit dem
Aſien=
korps zur Paläſtinafront. 45 Bk.; Georg Ellinger, Angelus Sileſius.
10 Rc.: Frdr. Heiler, Der Katholizismus. 40 Rc.; Joachim
Zimmer=
mann, Thomas Münzr. 85 Rc.; Auguſt Meſſer, Einführung in die
Erkenntnistheorie. 1 Ph.; Sigmund Freud, Maſſmpſychologie und
Ich=Analyſe. 15 Ps.; Heinz Hartmann, Die Grundlagen der
Pſycho=
analyſe. 15 Ps.; Heller, Theoretiſche Volkswirtſchaft. 5 Fn.; Werner
Sombart, Der Bourgevis, 5 Fn.; Hjalmar Schacht, Die Stabiliſierung
der Mark. 70 Fn.
Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat November
26mal alarmiert, und zwar zu 6 Kleinfeuern, 6 Schornſteinbränden,
6 Waſſerrohrbrüchen, 2 Autounfällen und 6 Verkehrsſtörungen. Der
Sanitätsdienſt erſtreckte ſich auf 122 Transporte; die zurückgelegte
Fahrt=
ſtrecke betrug 972 Klm. — Auf der Wache, Kirchſtraße 13 (Telephon
Stadtamt und Reichsfernſprecher Nr. 600) wurde in fünf Fällen erſte
Hilfe geleiſtet.
p. Reviſion der Genofſenſchaften. Nach § 53 des
Genoſſenſchafts=
geſetzes ſind die Einrichtungen der Genoſſenſchaft und die
Geſchäftsſtüh=
rung derſelben in allen Zweigen der Verwaltung mindeſtens in
fedem zweiten Jahre der Prüfung durch einen der
Genoſſen=
ſchaft nicht angehörigen ſachverſtändigen Reviſor zu unterwerfen. Dieſe
Friſt war durch Verovdnung vom 27. Dezember 1923 für die einem
Revi=
ſionsverband angehörenden Genoſſenſchaften auf drei Jahre verlängert
worden. Dieſe Verordnung tritt nun am 1. Januar 1928 außer Kraft.
Mithin bleibt es wieder bei dem geſetzlichen Zuſtand, ſoweit er nicht
durch Satzung andetweit geregelt iſt.
F
zugabensind nichts anderes 4e
Tockzmittel. Bleiben Sie bei ge!
beuährten Kamz Marceri.
butterfein! Beim Einkaut 20b
Rama erhalten Sie keine Lu
gaben, sondern nur Quglität, die
Innen wertvoller sein muh 2ie
zweifelhafte „Geschenke""
holen
V1686
Laßt Eure Anwartſchaft in der
Angeſiellten=
verſicherung nicht verfallen!
Während bis zum 31. Dezember 1923 alle Anwartſchaften in der
Angeſtelltenverſicherung auf Grund einer geſetzlichen Sondervorſchrift
als aufrecht erhalten gelten, ohne Rückſicht darauf, ob für einzelne Jahre
zu wenig Beiträge oder kein Beitrag entrichtet wurde, muß vom
Jahre 1924 an in jedem Jahreine beſtimmte
Mindeſt=
zahl von Beitragsmonaten nachgewieſen werden,
ſonſt gehen die Anſprüche aus der Verſicherung
ver=
loren. Das Angeſtelltenverſichewngsgeſetz verlangt, daß der
Ver=
ſicherte vom zweiten bis elften Kalenderjahr ſeiner Verſicherung
jähr=
lich acht, vom 12. Kalenderjahre ſeiner Verſicherung an jährlich
minde=
ſtens vier Beitragsmonate nachweiſt. Im Jahre des Eintritts in die
Verſicherung iſt eie beſtimmte Zahl von Beitragsmonaten nicht
vor=
geſchrieben. Die Nachzahlungsfriſt für freiwillige Beiträge für das Jahr
1925 endet mit dem 31. Dezember 1927. Wer im Jahre 1915 oder
ſpäter in die Angeſtelltenverſicherung
eingetre=
ten iſt, muß für 1925 acht Beitragsmonate nachweiſen
können. Nur für die bereits 1913 oder 1914 eingetretenen Verſicherten
genügen für 1925 — vorausgeſetzt, daß auch ſür 1924 die
Beitragszah=
lung in Ordnung iſt, vier Beitragsmonate. Möge jeder Verſicherte
prü=
fen, ob er hiernach für 1925 genügend Beitragsmonate nachweiſen kann.
Es iſt nicht ratſam, die Entrichtung freiwilliger
Beiträge bis zum letztzuläſſigen Zeitpunkt
aufzu=
ſchieben. Denn nach Eintritt des Verſicherungsfalles iſt die
Nachent=
richtung freiwilliger Beiträge im Regelfalle nicht zuläſſig.
Jeder freiwillia Verſicherte regele daher möglichſt laufend,
wenigſtens aber bis zum Schluſſe jeden Kalenderjahres ſeine
Verſiche=
rung für das laufende Jahr.
Die zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft
er=
forderlichen Beiträge für arbeitsloſe Verſicherte
ſind nach § 129 des Geſetzes über Arbeitsvermittelung und
Arbeitsloſen=
verſicherung vom 16. Juli 1927 während des Bezugs der
Hauptunter=
ſtützung vom Arbeitsamt zu entrichten.
— Dampferexpeditionen des Norbdeutſchen Lloyd, Bremen. Nach
NewYork ab Bremen=Bremerhaven: D. Columbus 9. 12., D.
Preſi=
dent Harding (uSL) 14. 12., D. Dresden 17. 12., D. Republic 28. 12.,
D. Preſident Rooſevelt (USL) 4. 1., D. Berlin 5. 1.; ab Southampton:
D. Columbus 10. 12., D. Preſident Harding (USL) 15. 12., D. Dresden
18. 12., D. Republic (USL) 29 12., D. Preſident Rooſevelt (USL) 5. 1.
— Nach Kanada (Halifax) New York, ab Bremerhaven:
D. Dresden 19. 1. — Nach Havana—Galveſton. Ausreiſe über
Halifax: D. York 3. 3. 1928. — Nach Philadelphia—
Balti=
more—Norfolk, ab Bremen: D. Göttingen 7. 12., D. Holſtein
21. 12. — Nach Nordamerika,Weſtküſte: ab Bremen: D.
Witram 15. 12., D. Witell 5. 1. — Nachdem Va Plata, ab Bremen=
Bremerhaven (Paſſagiereinſchiffung): D. Werra 17. 12.. D. Sierra
Morena 31. 12., D. Weſer 7. 1. — Nach Nordbraſilien: D.
Orotava, ab Bremen 7. 1., ab Hamburg 11. 1. — Nach Mittel=
Braſilien, ab Bremen: D. Attika 14. 12. — Nach Kuba—
New Orleans ab Bremen: D. Ingram 2. 12. — Nach
Oſt=
aſien: D. Lahn: ab Hamburg 7. 12.; D. Augsburg: ab Bremen
10. 12., ab Hamburg 14. 12: D. Moſel: ab Bremen 17. 12., ab
Ham=
burg 21. 12: D. Coblenz: ab Bremen 24. 12., ab Hamburg 28. 12.:
D. Graudon: ab Bremen 31. 12., ab Hamburg 4. 1. — Nach
Auſtralien: D. Crefeld: ab Hamburg 24. 12., ab Bremen 98. 12.;
D. Main: ab Hamburg 25. 1., ab Bremen 28. 1. — Nach
Südame=
rika, Weſtküſte: a) durch den Panamakanal: D. Holger: ab
Bremen 6. 12.; b) durch die Magelanſtraße: D. Ludwigshafen: ab
Hamburg 14. 1. — Nach Weſtküſte, Zentral=Amerika und
Mexiko: D. Nürnberg: ab Bremen 31. 12, ab Hamburg 7. 1. —
Fruchtfahrt Kanariſche Inſeln nach Bremen—
Ham=
burg: D. Amſel 10. 12. — Nach der Levante, ab Bremen:
Abfahrten alle 3—10 Tage. — Nach Finnland, ab Bremen:
Vier=
zehntägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. — Nach Reval, ab Bvemen:
Abfahrten alle 10 Tage. — Nach Leningrad, ab Bremen:
Ab=
fahrten alle 8 bis 14 Tage. — Nach England, ab Bremen: 2 bzw.
4 Abfahrten in der Woche. — NachAfrika: a) Weſt=Afrika: D. Lilli
Woermann: ab Hamburg 10. 12.; b) Süd= und Oſt=Afrika: D.
Ufam=
bara: ab Hamburg: 10. 12. — Mitgeteilt vom Vertreter Anton
iſcher Darmſtadt, Frankfurter Straße 12—14, Telephon 186.
Ulster
Paletots
Gebrock=
Paletots
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Gg. Schmeck
früher Daum
Ochſengaſſe 26,
im „Anker”.
*Schwurgericht
. Ein hier bedienſteter, im Mösbach (Baden) geborener Amu
iſt des Meineids angeklagt, der am 22. Februar d. J. vor dem Ariu
gericht I geleiſtet ſein ſoll.
Der Angeflagte befand ſich am Abend des 20. Dezember 19983,
einer hieſigen Wirtſchaft, im Nebenberuf iſt er Vertreter eines hadifeüt=
Spirituoſengeſchäfts. Er bot dem Wirte ſeine Waren an und beistte
beſonderes Entgegenkommen ſeiner Firma. Als Beiſpiel führte er
daß letztere in die Prolongation eines von einem Wirie ausoegeh=
Akzeptes, das dieſer nicht einlöſen konnte, eingewilligt habe.
Dicss=
zählte der Wirt weiter, und am gleichen Tage wurde die Sache
dem angeblich entgegenkommend behandelten Wirte mitgeteilt. To
ließ den Angeklagten zu ſich bitten und machte ihm Vorhalt wegenn
getanen Aeußerung, wobei er ſich zu Tätlichkeiten hinreißen ließ
Angeklagte erſtattete Anzeige wegen Mißhandlung, reichte auch
ärztliches Zeugnis ein, das Spuren ſolcher Mißhandlung feſtſtollte
der Hauptverhandlung gegen den Wirt am 22. Februar d. J. hmu
Angeklagter zeugeneidlich vernommen. Der Vorſitzende legte ihm
Frage vor, ob er nicht einige Tage vor der Aus=inanderſetzung mit ty g0inA
Wirt in eier Wirtſhaft Streit gehabt und dort geſchlagen wordemn
und ob die ärztlich beſcheinigte Verletzung des Trommelfolls nicht
dieſem Vorfall herrühren könne. Angeklagter verneinte dies.
Da=
hin rihtete der Amtsanwalt die Frage an den Angeklagten, ob er
in der letzten Zeit vor der ihm durch den Wi=t zugefügten Mißhande
anderweitig Schläge bekommen habe. Auch das verneinte der 29.
klagte. Er ſoll damit die Unwahrheir beſchworen haben. An
gleichen Abend, an welchem der Angeklagte in der Wirtſchaft die /
merkung bezüglich des Wirts machte (20. Dezember 1926), hatte eruin
eben dieſem Wirt nach der Anklage eine heftige Auseinanderſetzunmn
deren Verlauf er von dieſem einen kräftigen Schlag, vermutlſch
Ohrfeige, erhalten hat. Der Wirt iſt wegen Körperverletzung dam
it
zu 100 Mark Geldſtrafe rerurteilt worden. Dieſes Urteil, iſt rn
kräftig.
Der ärztliche Sachverſtändige beſtätigt in der Beweisaufnahme a/
die feſtgeſtellten Verletzungen des Trommelfells von Verletzungen 1)—u Gugeb
rührten, die höchſtens etwa 2—3 Tage zurücklagen. Der Angeklagg / Euimang 11.
nm 23. Dezember bei dem Arzte geweſen.
Die Msineidsanzeige hat der zu Geldſtrafe verurteilte Wirt1
ſtattet, nachdem der Angeklagte eine Entſchädigungsklage auf dem
wege vor dem ordentlichen Gericht erhoben hatte. Die Verhand
ſich
bietet kein weitergehendes Jutereſſe. Der Staatsanwalt betont.
ein Verdacht der Verletzung der Eidespfliht durch den Angeklagtern
zchmeiderin
ſtehe, ein Beweis aber nicht zu erbringen ſei; es wird Freiſpregsun ri gundſchuft,
beantragt. Der Verteidiger verweiſt auf die inneren Zuſammenheys im
einder=
die zu der Meineidsanzeige führten. Eine Expreſſung ſei verm/ Aprohe.
An=
worden, um die Zivilentſchädigungsklage auszuſchalten, und hierzu Im=, unter N 150
man ſih doch nicht einwandfreier Manipulationen bedient. Die Veunf
gung ſchließt ſich dem Antrage des S=aatsanwalts an.
Das Urteil iſt freiſprechend.
meiderin
Polizeibericht. In der Nacht vom 9. auf 10. Dezemher
wurde in einem Spezialgeſchäft für Schneiderartikel in der Schue
ſtraße ein Einbruch verübt. Geſtohlen wurden 6 Stücke Seid=,
zwar: 1 Stück hellgraue, 1 Stück dunkelgraue, 1 Stück coverevat, 1
ſchwarze, 1 Stück weiß=ſcwarz geſtreifte Herren=K.=Seide und 1
ſchwarzes Ueberziehfutter Satinella. Die weiß=ſchwarz geſtreifte
iſt 100 Zentimeter, alle übrigen Stücke 150 Zentmeter breit. —
einer Privatwohnung in der Hügelſtraße wurde eine echte Perlern
kette mit ſilberfarbigen Barock=Perlen im Werte von 350 Mon
ſtohlen. Die Kette iſt etwa 40 Zentimeter lang. Die mittlere
hat einen Durchmeſſer von etwa 4 Millimetern, die übrigen verfür= g
ſich nach dem Verſchluß zu. Dieſer ſog. Schnepperverſchluß iſt
5X 2½ Millimeter groß und mit Brillanten beſetzt. Perſonen
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Starkenburg.
An. Arheilgen, 12. Dez. Gemeinderatsbericht. Nach Be=
kanntgabe verſchiedener Schriftſtücke durch den Vorſitzenden,
Bürger=
meiſter Juma beſchließt die Verſammlung, bei der Verwaltung des
Städtiſchen Gaswerks anzufragen, wieviel Kubikmeter Gas am
Bahn=
hof Kranichſtein abzunehmen ſind, um von einer Zinsgarantie ent=
bunden zu werden. — Für das Säuglmgsheim wurden B Mark
be=
willigt. — Bezüglich des Geſuchs des Geflügel= und Kanm
henzucht=
vergins um Erlaß der Billetſteuer beharrt die Verſammlung auf ihrem
ablehnenden Standpunkt. — Dem Geſuch der J. Schütz Witwe um
Be=
freuung von ihrem Pachtvertrag mit der Gemeinde wird ſtattgegeben.
Das Grundſtück ſoll anderweit verpachtet werden. — Das Geſuch des
Gemeinnützigen Bauvereins betreffend Röhrenlieferung zur
Kanal=
anlage findet Genehmigung. — Ferner wurde beſchloſſen, den mit der
Kontrolle der Erwerbsloſenfürſorge beauftragten Wilhelm Völger mit
Ende dieſes Jahres zu entlaſſen. Anſchließend fand geheime Sitzung
ſtatt. — Die beſchloſſene Ortsſatzung über die Erhebung einer
allgemeinen Wertzuwachsſteuer in hieſiger Gemeinde iſt durch
Ver=
fügung des Münrſteriums des Innern vom 30. November d8. J8.
ge=
nehmigt worden und tritt mit dem Tage der Veröffentlichung der
Bekanntmachung im Amtsverkündigungsblatto in Kraft. Sie gilt ſomit
im allen Fällen, in denen der Abſchluß des Geſchäfts ſrüheſtens am
Tage der Veröffentlichung erfolgt iſt. Die Ortsſatzung liegt bis zum
19. ds. Mts. auf der hieſigen Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht
offen. — Nach dem Winterprogramm des Geſangvereins „
Ein=
tracht” wird derſelbe am 2. Weihnachtsfeiertage, abends, im
Baſt=
hauſe „Zum weißen Schwanen” ſeine Weihnachtsfeier veranſtalten, der
am Nachmittag eie Kinderbeſcherung vorausgehen wird. Am 2.
Ja=
nuar erfolgt dann das Winterfeſt, für welches die Vorbereitungen ſchon
in vollem Gange ſind. Ein Maskenball am Samstag vor Faſtnacht wird
dann die Wintervergnügen des Vereins beſchließen.
An. Arbeilgen, 12. Dez. In der Evangeliſchen
Männer=
vereinigung ſpricht dieſen Dienstag Herr Lehrer Wilhelm Schäfer
aus Darmſtadt über Das kommende Reichsſchul=
Geſetz‟. Der Vortragende gab ſeinerzeit den Anſtoß zur
Gründung der hieſigen Männervereinigung und wird als bekannter guter
Redner dieſe für die kulturelle gute Entwickelung unſeres Volkes ſo
bdeutſame Frage in allgemein verſtändlicher Weiſe behandeln, ſo daß
jedermann der Beſuch des Vortrags wärmſtens empfohlen werden kann.
— Die am Samstag und Sonntag durch den hieſigen Geflügel=
und Kaninchenzuchtverein veranſtaltete lokale Ausſtellung
war überaus gut beſchickt und erfreute ſich eines guten Beſuches.
Be=
ſonderen Zuſpruch hatte die reichhaltige Tombola mit ihren vielen
lebenden Gewinnen zu verzeichnen. — Der Segen des Sparens
hat ſich auch zum diesjährigen Weihnachtsfeſt wieder gezeigt. Von den
zahlreichen früher beſtehenden Sparvereinen hat eine große Anzah!
ihre Tätigknt wieder aufgenommen und werden nun vor dem
Weih=
nachtsfeſte ganz erhebliche Summen verteilt. Zahlreichen Familien
wird dadurch die Beſchaffung von Weihnachtsgeſchenken ganz weſentlich
erleichtert und die Geſchäfte haben davon ſicher einen recht
bemerkens=
wertn Vorteil. So konnte geſtern abend der Weihnachtsſparverein
„Adlerhouſt” recht anſehnliche Summen an ſeine Mitglieder ausbezahe
len. Sicher iſt dieſer Erfolg für viele ein Anſporn, auf dieſem Wege
weiterzufahren; denn die kleinen Wochenſparbeträge ſind leicht
aufzu=
bringen, wenn nar dir feſte Wille dazu vorhanden iſt.
— Weiterſtadt, 12. Dez. Volksliederkonzart. Am
Sonn=
tag, den 22. Januar 1928, hält der Geſangverein „Germania” (1891) im
Vereinslokal „Gaſthaus zum Löwen” ein Volksliederkonzert ab. Dieſer
Abend ſoll voll und ganz dem Geſang gewidmet ſein und Zeugnis davon
ablegen, was der Verein unter der rührigen Leitung ſeines Dirigenten,
Herrn Kantor SampenDarmſtadt, bisher zuwege gebracht hat.
J. Wolfskehlen, 12. Dez. Durch Feuer vollkommen zerſtört wurde
der langjährige Wohnſitz unſeres Storchenpaares auf dem Schornſtein
des Landwirts Gg. Oſterodh in der Ernſt=Ludwigſtraße. Vorüibergehende
bemerkten die Rauchentwicklung, die durch Funken aus dem Schornſtein
verurſacht wurde, und ſorgten ſchleunigſt für Entfernung des Neſtes,
um ein weiteres Umſichgreifen des Feuers zu verhüten. Vom Beſitzer des
Hauſes werden Vorkehrungen getroffen werden, um die verngeſehenen
Gäſte wieder anzuſiedeln.
J. Griesheim, 12. Dez. Bei der am 1. Dezember ds. Js
ſtattgefun=
denen Viehzählung wurde folgender Beſtand feſtgeſtellt: 346 Pferde,
336 Stück Rindvieh, 1003 Schweine, 1189 Biegen, 9577 Stück Federvich,
9 Vienenſtöcke.
4a. Eberſtadt, 12. Dez. Geflügelausſtellung. Am
Sams=
tag und Sonntag hielt im Saale des Gaſchauſes „Zur Eiſenbahn” der
Geflügelzuchtverein Eberſtadt eine große Geflügelausſtellung ab.
Aus=
geſtellt waren über 100 Stück Geflügel, aller Art, Hühner, Tauben,
Putzen, Enten, Gänſe uſw. Schon ein flüchtiger Gang dunch die
Aus=
ſtellung zeigte, daß in der Hauptſache wertvolles Material vonhanden
war. Mit Recht konnten deshalb viele der ausgeſtellten Tiere prämiert
werden. Eine ganze Reihe 1. und 2. Preiſe wurden vergeben. Mit der
Ausſtellung war eine Futterartikelſchau verbunden, an der ſich die
Firmen Philipp Eyſenbach=Eberſtadt, Schambach und Bitſch=Gberſtadt,
ſowie die bekannte Firma Spratt beteiligten. Sehr intereſſant waren
auch eine Menge Eier der betreffenden Tiere. Die Ausſtellung bewies
aufs neue, daß die Geflügelzucht in Eberſtadt auf einer beachtenswerten
Stufe ſteht und ſich viele Büchter Mühe geben, dieſe mit allen Mitteln
zu heben.
Aa. Plungſtadt, 12. Dez. Hohes Alter. Dieſer Tage konnte
Georg Borghauer in der Mühlberoſtraße ſeinen 83. Geburtstag
be=
gehen. In der kommenden Woche feiert die Witwe Auguſt Kiffel
im der Zieglerſtmße ihren 82. Geburtstag. Außerdem kann Eliſe
Bötti=
ger in der Kaplaneigaſſe ihren 88. Geburtstag begehen. — Sparen
tut not. Der Weihnachtsſparverein „Friſch auf” Pfungſtadt hielt
am Samstag abend eine Mitgliederverſammlung ab, in der in der
Hauptſache die im Laufe dieſes Jahres geſparten Gelder zur
Auszah=
lung gelangten. Die Geſamtſumme der hinterlegten Veträge ſtellte ſich
auf rund 1350 RM. — Steuerkartenausgabe. Die
Bürger=
meiſterei macht bekannt, daß alle Arbeitnehmer, die ihre Steuerkarten
für 19B8 noch nicht in Händen haben, ihre Karten noch am Dienstag,
den 13. Dezember, von 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr auf der
Bürger=
meiſterei abholen können. — Zuſammenſchluß des
Einzel=
handels? Hier ſind ſeit kurzem Beſtrebugen im Gange, einen
Zuſammenſchluß aller am Orte wohnenden Einzelhändler in die Wege
zu leiten. Wie verlautet, ſollen die nötigen Vorbereitungen in einer
beſonderen Verſammlung getroffen werden.
G. Ober=Ramſtadt, 12. Dez. Die Hebliſte über die Beiträge der
Viehbeſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädigungen auf Grund des
Neichsviehſeuchengeſetzes liegt bis 17. Dezember auf dem
Bürgermeiſterei=
bureau zur Einſicht und Erhebung etwaiger Einwendungen offen. Der
Hebliſte liegen die bei der Viehzählung am 1. Dezember ermittelten
Ve=
ſtände an Pferden und Rindvieh zugrunde
r. Babenhauſen, 12. Dez. Zu einer Dringlichkeitsſitzung
war der Gemeinderat am Samstag abend geladen. Nach einer
Aus=
ſprache allgemeiner Natur über die Verwertung des Holzes ſtimmt die
Gemeindevertretung dem Holzverkaufsabſchluß, den Herr Bürgermeiſter
Rühl im Auftrage des Gemeinderats betätigt hat, zu. Die rund
1000 Feſtmeter Nutzholz von der Sonderfällung in Diſtrikt. Große
Henge” kaufte die Geſellſchaft, für Holzhandel G. m. b. H. Bingen=
Gaulsheim (Firma Himmelsbach). Dieſelbe Holzfirma erhielt auch das
Schwvellenkolz 1. und 2. Klaſſe aus der etatsmäßigen Fällung. Der
Vorſitzende gibt ſodann noch Kenntnis von einen Schracben des
Mini=
ſteriums für Arbeit und Wirtſchaft. Die Erledigung einer Beſchwerde
anläßlich eines Verkaufs von Grundſtücken büldet den Schluß der
Sitzung.
Ai. Vielbrunn, 12. Dez. Deutſche
Kriegsgräberfür=
ſorge. Die von der hieſigen Ortsgruppe des „Volksbunds Deutſche
Kriegsgräberfürſorge” unter der Leitung des Ortsgruppenvorſitzenden
Herm Lehrer Koch in dankenswerter Weiſe durchgeführte
Hausſamm=
lung, zur Pflege und Schmüung unſerer fernen Heldengräber, ergab
die ſchöne Summe von rund 90 Mark. Ein greifbarer Beweis der
dankbaren treuen Liebe, mit der unſerer Treuen, die ihr junges Leben
in fernen Landen für die Heimat hingaben, in unſerer Gemeinde
ge=
dacht wird, und ſei den edelgeſinnten Gebern hiermit herzlichſt gedankt.
*Das Waſſerwerk Walldorf.
Am berfloſſenen Samstag, den 10. Dezember 1927, fand im Beiſein
des Hern Kreisdirektors Dr. Merck (Groß=erau) und Herrn
Regie=
rungsbaumeiſter Günther vom Heſſiſchen Kulturbauamt Darmſtadt die
Beſichtigung des von letztgenamter Behörde projektierten Waſſerwerk3
Walldorf ſtatt, welches während des verflaſſenen Sommers fertiggeſtellt
wurde und bereits in Betrieb genommen iſt. Die Bürgermeiſterei
Wall=
dorf hatte hierzu Einladungen an die mittel= und unmittelbar bei
dieſem Werk Beteiligten ergehen laſſen. Um 15 Uhr verſammelten ſich
die Beſichtigungsteilnehmer am Bahnhofsplatz, von wo aus uter
Füh=
rung des Herrn Bürgermeiſters Jourdan zunächſt der von der Firma
Brand (amnheim) nach den Plänen des Herrn Regierungsbaumeiſtors
Günther in Eiſſenbeton ausgeführte ſtolze Waſſerturm von 100
Kubik=
meter Nutzinchalt beſichtigt wurde. Alsdann ſchritt man zur Beſichtigung
des Pumpwerks und der Brumenanlage.
In einem verhältnismäßig kleinen, jedoch in jeder Hinſiht praktiſch
angelegten, ebenfalls vom Heſſiſchen Kulturbauamt Darmſtadt
projek=
tierten Pumpenhaus ſind in überſichtlicher Weſſe die beiden durs
Elektromotore direkt angetriebenen Kreiſelpumpen, der elektriſche
Waſſerſtandsfermmelder, die Schalttafel ſowie die elektriſch automatiſchen
Schaltapparate angeordnet. Die beiden Pumpen haben eine ſtündliche
Leiſtung von 60 Kubikmeter und wurden, wie auch der elektriſche Teil,
Schalttafel, alle zur Anlage gehörigen Apparate,
Waſſerſtandsfernmel=
deranlage mit Zubehör ſowie die automatiſche Pumpenſteuerung von
der Firma Jakob Nohl (Darmſtadt) ausgeführt, welche auch die
Lei=
tungen im Waſſerturm ſowie das geſamte Ortsrohrnetz und die
Filter=
brunnenanlage erbaut hat. Herr Ingenieur Heck, Vertreter der Firma
Nohl. erläuterte an Ort und Stelle die Wirkugsweiſe der Pumpen,
des Waſſerſtandsfernmelders ſowie der automatiſchen
Pumpenſteuerungs=
apparate und gab Auskunft über die Leiſtungsfähigkeit des B Meter
tiefen, 1000 Millimeter weit gebohrten Filterb=unnens, welcher mit
400 Millimeter weitem Filter verſehen iſt. Aus letzterem können
täg=
lich bis zu 1400 Kubikmeter gutes, einwandfreies Trinhwaſſer
entnonn=
men werden. Walldorf, welches gegenwärtig etwa 3000 Einwohner
zählt, benötigt täglich etwa 300 Kubikmeter Waſſer. Die Länge der
neuerbauten Waſſerleitung beträgt einſchließlich der 600 Hauszuleitungen
13 Kilometer. In dieſem Leitungsnatz ſind 82 Feuerhydranten und
60 Abſtellſchieber eingebaut.
Nach der Beſichtigung der Waſſerverſorgungsanlage verſammelten
ſich die Teilnehmer i Hotel Waldesluſt zu einem gemütlichen
Bei=
ſammenſein wobei verſ hiedene Anſprachen gehalten wurden. Als
erſter ſprach in längeren Ausführungen Herr Vürgermeiſter
Jour=
dan über den Verlauf der Verhandlungen und den Bau des geſamten
Werks und dankte allen denen, welche zur Fertigſtellung des
Waſſer=
werks beigetragen haben. Insbeſondere dankte er Herrn Kreisdirektor
Dr. Merck, welcher der Gemeinde geraten habe, das urſprünglich von
dieſer beſchloſſene Privatwaſſerwerk von der Firma Henry Hall (
Fürſten=
walde) nicht zu bauen, ſondern die Waſſerverſorgungsanlage in eigener
Negie ausführen zu laſſen. Außerdem dankte der Bürgermeiſter dem
Heſſiſchen Kulturbauamt Darmſtadt, Heirn Inſpektor Bachmann und
Herrn Bauführer Stein für ihre Arbeit bei der Ervichtung des
vollen=
deten Werkes. Gleichfalls anerkennende Worte fand er für die
Fir=
men Brand=Mannheim (Waſſerturm) und Jakob Nohl=Darmſtadt,
welche durch ihre gute umd ſolide Aubeitzleiſtung zur raſchen
Vollen=
dung der Arbeiten beigetragen hätten.
Herr Kreisdirektor Dr. Merck beglüchwünſchte die Gemeinde zu
ihrer ſchönen Anlage und lobte den einheitlichen Geſſt innerhalb des
Gemeindevats unter Vorſitz des jetzigen Bürgermeiſter Jourdan. Die
Gemeinde Walldorf ſei die erſte Gemeinde im Kreiſe Groß=Gerau, die
ihr eigenes Waſſerwerk beſitzt. Obgleich finanziell zu den ſcnvächſten
des Kreiſes gehörig, ſei ſie hierdurch zum Schrittmacher für die anderen
Gemeinden des Kreiſes geworden, welche noch nicht im Beſitze einer
Waſſerleitung ſeien. Für das Kulturbauamt ſprach Herr
Regierungs=
baumeiſter Günther über die Entſtehug des Werkes und
entſchul=
digte Herrn Oberbaurat Hauck, Herrn Baurat Krauſe ſowie Herm
Inſpektor Bachmann, denen es leider nicht möglich ſei, der
Ein=
ladung Folge zu leiſten. Für die Kreisſtadt Groß=Gerau ſprach Herr
Bürgermeiſter Dr. Lüdecke (Groß=Gerau), welſcher der Gemeinde
Walldorf ſeinen Glüchwunſch zur Vollendug des Waſſerwerks
aus=
ſprach. Er ſagte u. a., er habe ſich vorgenommen, die Gemeinde
Wall=
dorf bei dem Ausbau der Waſſerleitung für das Groß=Gerauer Land
als Vorbild zu nehmen. Für den Gemeinderat ſprach Herr
Gemeinde=
rat Schnitzſpan, der nochmals allen denen dankte, welche zu dem
guten Gelingen des Werks beigetragen hätten, und bedauert daß Herr
Regierungsbaurat Kraufe, welcher ſich in hervorragender Weiſe um
das Werk verdient gemacht habe, nicht an der heutigen kleinen Feier
teilnehmen konnte. Es ſprachen noch für die Fürma Brand (
Mann=
hei) Herr Oberingenieur Reilmann, von der Firma Jakob Nohl
(Darmſtadt) Herr Ingenieur Heck, für die Heſſiſche Eiſenbahn=Al.=G.
Herr Ingenieur Fieck ihren Dank aus für die Einladung und
aner=
kennenden Worte des Bürgermeiſters und Herrn Gemeinderats
Schnitz=
ſpan und beglüchvünſchten ebenfalls tie Gemeinde zur Vollendung
ihrer ſchönen Anlage.
b. Erbach i. Odw., 12. Dez. Unter überaus großer Beteiligung wurde
geſtern hier Herr Fabrikant Friedrich Seior über deſſen Tod wir
be=
reits berichteten, zu Grabe getragen. Die Vereine des Mümlinggaues
des Heſſiſchen Sängerbundes hatten ſämtlich Fahnenabordnungen
ent=
ſandt, ihrem Ehrenvorſitzenden die letzte Ehre zu erweiſen. Nach den
Amtshandlungen des Geiſtlichen, Herrn Stadtpfarrer von der Au=Erbach,
der von dem Verſtorbenen ein treſfliches Lebensbild gab, widmere Seine
lange Jahre war. Die Bezirksſparkaſſe Erbach widmete ihrem
Aufſichts=
ratsmitglied durch Herrn Fabrikanten L. Nexroth=Michelſtadt herzliche
Worte. Der Männergeſangverein „Liederkranz” entbot ſeinem
Ehren=
präſidenten durch Herm Eich den letzten Gruß. Für den Neebſchen
Män=
nerchor Frankfurt a. M., dem der Verſtorbene ebenfalls als
Ehrenmit=
glied angehörte, war eine Abordnung erſchienen. Herr Komfe=Frank=
Im Auftrage des Vorſitzenden des Heſſiſchen Sängerbundes, Herrn
König vertreten. Die Ortsgruppe Erbach des Odenwaldklubs und
ſchließ=
lich der Turnverein Erbach 1860 ließen ebenfalls Kränze niederlegen.
Mit dem Verſtorkenen iſt ein Stück Odenwälder Heimat von uns ge= verſität ſtatt. Der Rektor der Landesuniverſität, Profeſſor Dr.
gangen. — Die 1. Mannſchaft des V. f. R. unterlag bei dem außerplan=
V. f. L. Michelſtadt. Neſultat 5:0.
— Hirſchhorn, 12. Dez. Waſſerſtand des Neckars am den Dank der Landesuniverſität abſtattete für die opferfreudige
11. Dezember 1,03 Meter, am 12. Dezember 1,00 Meter.
fand eine Kinovorſtellung des Lichtſpielvereins Weſchnitztal=Ulsberwald Inſtitute außerordentlich angelegen ſein ließ. Der geſchäftsfüch
dahier ſtatt. Zur Vorführung kom der Film: „Quer durch die Wiſte
Sahara”. In klaren, deutlichen Bildern wurde man in die eigenartige
Wolt der Wüſte Sahara verſetzt, und alle Gefahren und Mühſale einer grüßte hierauf die außerordentlich große Schar der Feſtgäſte im 9
Exredition konnte man miterleben. Die Vorſtellumg war gut beſicht, des Inſtituts und hob ſodann in kurzen Zügen die Bedeutung der 9
und fand allgemeinen Beifall. Herr Lchrer Schitz aus Fürth gab 3ü deutſche Volkswirtſchaft hervor. Im Namen des Inſtituts dankt
den einzelnen Bildern die nötigen Erklärungen.
Bl. Erlenbach b. Fürth, 12. Dez. Abendunterhaltung des gabe der zur Ausgeſtaltung notwendigen Mittel. Die Feſtrede h4
Geſangvereins „Sängerbund”. Geſtern abend hielt unſer Geſanoverein /
ſeine Abendunterhaltung ab. Der große Saal von Peter Bitſch war Lebenswerk der frühenen Leiter des landwirtſchaftlichen Inſtitutl
vollbeſetzt. Das Dargebotene war wirklich ſchön. Nach dem Chor. Das
iſt der Tag des Herrn” begrüßte der Präſident die ſo zahlreich erſchie= ſchaft als Befruchterin und Mitſtreiterin der praktiſchen Landwi
nenen Gäſte. Danach erſchallte das herrliche Lied „O, du Heimat au der für die Hebung unſeres Volkes pries und mit einem frohen Ausbe”
Saar‟. Ein luſtiger Schwank in einem Akt. Die junge Ehe” folgte, ein weiteres gedeibliches Arbeiten in den neuen Inſtitutsräumg=
Nach einer kleinen Geſangseinlage zweier Mitglieder ging das Odenwäl= Wohle der Volksgefamtheit ſchloß. Hierauf folgte eine lange Nei=!
der Volksſtück „De Heerſchewerts Kunrad” über die Bretter. Was die (
Mitwirkenden in dieſen Stücken zeigten, verdient großes Lob. Eine
kleine Tombola und das Lied „Mädel, flink auf den Kranz” ſchloß die Am Nachmittag vereinigte ein Feſteſſen die Teilnehmer in den V
wohlgelungene Veranſtaltung.
I. Ben der Beraſtraß, 12. Dz. Umzug. Ms Rinmzan. 70
heim iſt dieſer Tage mit ſeinen Beanten in das endternhend umgchit, f0
chemalige „Prinz=WVilhelm=botel” am Hauptbahuhof übergeſietzelt
die alten Näume nicht mehr für das zahlreiche Perfonol ausreiche zu
Hotel war in der Zeit der Inflation von der Diskontasl. 9 fa5
erworben und iut eine Bmffiliale umgeſtaltet worden. Nach
Amfußt=
dieſer Filiale wurde das Gebäude an die Stadt Weiuheim verkaufg
es ſpäter mit Gewinn an das Neichsfinanzamt weiter verkaufte
durch iſt Weinheim um ein Hotel in günſtiger Lage ärmer gehment
allein um das Finanzamt am hieſigen Platze zu erhalten, konnto!
Stadt nicht anders handeln. — Wafſerleiknng. Nun
hatn=
der Gemeinderat in Laudenbach die Verichtung einer Vaſſerkeſtung!
ſchloſſen und die Koſten dafur im Beträge von B00 Mark H91404
genehmigt.
W. Heppenheim a. b. B. B. Dez. Tageswalderholnnp
heim. Man beabſichtigt, für die Stadt Heppenheim eing 7n
ſer.
mit
ben
Gebrä
Derdelrnglſiete Grnfein e 2 N Hcht
dieſem Gedanken in Heppenheim den Boden zu bereiten und dich
hörden und die übrigen charitatiwen Organiſationen für die
Veit=
lichung dieſ.s Planes zu gewinnen. Aehnliche Heime wurden in 1
z. B. in Darmſtadt und Bingen ernichtet. Am Benktag hält did
beiterwohlfahrt nun im Bahnhofshotel Wurth eine öffentliche Verſm k0 u duch einen rol
lung ab, in welcher Herr Medizinalrat Dr. Werner über die Bedeſthw
Lieſes A
der vorbeugenden Geſundheitsfürſorge für die Voltsgeſundheit in
ne82
wird. — Das kürzlich umgebaute und nun ſtark erweiterke ſeitüe=
Reſtaurant „Zur Emtracht” wurde am Mittwoch durch ein Fef.
einer geladenen Geſellſchaft interimiſtiſch eröffnet und als
reſtaurant Schömperle” aus der Taufe gehoben. Die eigentlichsn
weihung fand geſtern und vorgeſtern unter verſchiedenen Vermu
tungen — Schlachtfeſt, Konzert Iw. — ſtatt. Durch die Ert kaul nin zum Leile.
inien benützen. 24
dieſes weiteren Hotels wurde zur Verſchönerung des Stadtbildem
Giſte eicheint, io Ni.
getragen.
8. Lampertheim, 12. Dez. Losholz=Rückkauf. Auch z/ zie hand, ungefall
ſem Jahre kauft die Gemeinde das Losholz von den Bezugsberechtlleuſes — und alles iſt
wieder zurück. Sie vergütet für 1 Raummeter Kiefernſcheit u
Mtfien duch den Snide
Rigfernknüppel 8 RM. Kiefernſtöcke 5 RM. und 25 Kiefernreiſinizen
3 RM. — Genoffenſchaft. Hier haben die Vereinigten 1Anihtl Mch der 604 Je
wirte eine Gurken= und Gemiſe=Verwertungsgenoſſenſchaft genrumet 10 uch lebeit. Mk El
— Diebſtahl. Ein auswärtiger, hier beſchäſtigter Spengli kitond eine gebrauchte 0.
bei der Ausführung von Arbeiten aus dem Zimmer eines minſliesden m der Endſtation
wohnenden Arbeiters den Betrag von 10 NM. geſtohlen. Daci0 ſtzen, wie billig man
konnte ihm durch die Polizei wieder abgenommten und dem Beſtwwipit
ausgehändigt werden. Er aber wanderte in Unterſuchungshaft. 7 A4 betguftlich De. S
Bm. Bürſtadt, 12. Dez. Eine rege Tätigkeit herrſcht jnllmen, deſto gehſtoe.
am hieſigen Bahnhof, wo vor allem die im Sommer üblriesunzauſch und hüturel Reeh
Abflußgräbchen einer neuzeitlichen Kanaliſierung weichen mußtenn Fm du ſtieg unlängſt ei
Legen der Kanalrohre, durch welche das Abwaſſer vom Bahnho zat in einen volleſetzt
geleitet wird, das Setzen der Randſteine ſowie die Pflaſterurm (y wunder über Wunt
Bahnhofsvorplatzes ſchreiten rüſtig fort. Mit ſteigmdem Interefft
das Fortſchreiten der Arbeit verfolgt, da nun der Platz vor dem U4 zue Aüllige Fohieht.
hof ſowie die Straßen ein bedentend beſſeres Ausſehen erhalten 1 bükureſter Preſſe.
allerdings auch, dem Verkehr entſprechend, ſehr notwendig erſchiesn ü1 unen betrogen
Renovierungsarbeiten an der Brückenunterführung im Bahnhofiſtzul von Schafftern und
werden in ungefähr 8—10 Tagen beendet ſein.
Iif Aufregung
Bm. Hofheim (Ried), 12. Dez. Eiſenbahnerverfod
lung. In einer am Freitag gbend im „Löwen”, ſtatgefun/ 2it eralt 9. J. Mal
Eiſenbahnerverſammlung des Einheitsverbandes (Ortsgruppe A7.yc ime Zeit ſiüt ie Gel
ſprach der neue Ortsbovollmächtigte Nuß über Gchalts= und (kr=0 mr jo herum. 2i
bewegung bei der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft. An Hann äue ein, die Hoffnung de
Beweismaterial erklärte der Redner den Anweſenden die finariührdet. Da kam di
Lage der Reichsbahn, den über Friedenshöhe geſteigerten WagenlaFitze glorioſe Idee. 20
den Perſonalſtand, den Anlagenwert uſp. Den anweſenden Belz=utentierten und bom
konnte der Redner erklären, daß am 9. Dezember Verhandlungmn
Gehaltsregelung ſtattggfunden haben, und daß vielleicht ein Uänin ſMundheitsſtähfe
trag noch vor Weihnachten zur Auszahlung gelangt. Den anwesn un auf dieſe Weiſe vonl
Apbeitern mußte er leider mitteilen, daß höchſtwahrſcheinlich itm= in den Körper ein
Jahr keine Weihnachtsbeihilfe ausgezahlt werden wird.
Afiben. Man ſieht, der
— Gernsheim, 12. Dez. Waſſerſtand des Rhein Uehrmten Ge
11. Dezember —37. am 12. Dezember —45 Zentimeter.
42. Langen, 12. Dez. Ein Kaſſenſchrank mit Iny/Aiehen witde, m
geſtohlen. Hier brachen nachts unbekannte Diebe in die Räum 6Ml en.
Firma Max Wolf u. Co. ein, lndon einen ſechs Zentner ſchweren 83 Nrun aber hat ein neu
ſchrank auf einen Wagen und fuhren ihn auf das Feld in die Nt3 Gbeitsſtöpſel uun
Singeswieſer hinans. Dort erbrachen, ſie im raffinierter Pei* /1 ichtem Schweine
Kaſſenſchrank und entdeckten einen namhaften Betrag. Von deu BKuich beſtehen, Eo
fehlt jede Spyr.
Rheinbeſſen.
Miger Eintrag in das
I. Stadecken, 12. Dez. Bei der am 9. Dezember ſtatgefurnchier Aieilung B: Hiu
Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen, daß die von der Gemeinde 191: Bahnbedarf Altien
heim geſtiftete freiwillige Spende an Heu und Stroh, Frucht uſnd hut dt.
unſere durch das Hagelwetter heimgeſuchte Gemeinde teils dem Ae Generalverſammlung
ſtall, teils den ſchwer geſchädigten Landwirten zukommen ſolle, ſirber 1923 hat die El
k. Gberzheim, 11. D:s. Die Steuerberatungs= und Buchfüh/M(rmdlapitals um 20
Lehranſtalt, Gewerbeſitz Dresden, hielt vom 5. bis 8. d. M. einerzcpiſchloſſen. Die Herakl
ſus zwecks Aufklärung der Steuerzahler gb. Die Beteiligund a ipitals auf 1800001
30 Perſonen.
M. erfolgt.
Oberbeſſen.
ch Beſchluß der Gener!
Msm 29. Nobember 1
Lpd. Bübingen, 12. Dez. Verſammlung der Gemen Mähaftsvertrag geändert
beamten des Kreiſes Büdingen. Die Gewveriſchaft.
Gemeindebeamten, Kreisgruppe Büdingen, hielt in Stockheim (Verzll, Snerdberſammlun
ihre Jahresverſammlung für 1927 ab und nahm die durch den zzſtt W VoM 29. Nobember
Erlaucht Graf Konrad zu Erbach=Erbach im Namen des Gräfl. Hauſes ſeitherigen erſten Vorſitzenden, der in Ausübung ſeines Dienſtes ernthlle0 ermſchigt, mit
einen herzlichen Nachruf. Herr Beigeordneter Egner Erbach ſprach im nen Schutzmannes Kaltenſchnee=Büdingen, erforderliche Neuwa.3,/2gſelſchaft für 5
Namen des evangel. Kirchenvorſtandes, deſſen Mitglied der Verſtorbene Vorſtandes vor. Zum 1. Vorſitzenden wurde Gemeinderechner, MM ütelnternehmungen
Wenings, zum 2. Vorſitzenden Schutzmann Müller=Hirzenhain unr ſ0Hun einen Fuſio
Kaſſierer und Schriftführer Stadtrechner Berges=Büdingen gewählt i Zndlage
abzuſ=
erweiterte Vorſtand ſetzt ſich aus den Mitgliedern der Vereiniguriſt zen der Bohnbeder
ſammen. Im Laufe de Verſammlung hielt der Geſchäftsfühyr E
werkſchaft Heſſ. Gemeindebeamten, RackOffenbach, ein Referat ü-1/4, 08 Ganzes ohr
bevorſtehende Verwaltungsreform und die Rechte der Gemeindebeztlll W Necht der
furt a. M. ſprach für den verſtorkenen Sangesfreund herzliche Worte, organiſationen. Es waren 70 Mitglieder und Bürgermeiſter antzul:md mit Wirkung
WSN. Gießen, 11. Dez. Einweihung der neuen mM Wde Anutla A
Miniſterialdirektor Dr. Siegert, ſprach Gerr Bitter=Darmſtadt, für den wirtſchaftlichen Inſtitutsräume in der uniber Winels= und In
Mümlinggau des Hefſiſchen Sängerbundes Herr Fleckenſtein=König. Der Gießen. In Gegenſart zahlreicher Behördenvertreter und Nil Wergeht ud den
Hauptausſchuß des Odenwaldklubs war durch Herrn Nektor Schäfer= großen Kreiſes weiterer geladener Gäſte fand zur Einweihung 90 Wfhledurf Anien
eingerichteten Näume des landwirtſchaftlichen Inſtituts an der u:Gholcindl RM. 909
ſität Gießen geſtern vormittag ein Feſtakt in der neuen Aula d2) Uchedanf
Anieng=
mäßigen Verbandsſpiel in Michelſtadt gegen die 2. Mannſchaft des berg, eröffnete die Feier mit einer Anſprache, in der er ſeiner 7BR 0. 90—
tuung über die Schaffung der neuen ſchönen Inſtitutsräume A.2P Mer=Geſelſchaft *
gab und der heſſiſchen Staatsregierung ſowie dem heſſiſchen La-0 Idiſtielnternehwu
Weie gerährt
w=
ligung edr erforderlichen umfangreichen Mittel. Weiter dankte
Wensbertag int
Lehrkörper des landwirtſchaftlichen Inſtituts, der ſich die würdir
H. Hammelbach, 12. Dez. Filmvorführung. Vorgeſtern zu großen Hoffnungen berechtigende Ausgeſtaltung der verſchie 2//30 Muſſi und die
908
Nernigen.
dem
Direktor des landwirtſchaftlichen Inſtituts. Profeſſor Dr. Seſſo 20/ M4 Gunzes unter
wirtſchaftswiſſenſchaft für die landwirtſchaftliche Praxis und die 2
er der heſſiſchen Regierung und dem Landtag für die bereitwillia!!
Direktor des Tierzuchtinſtituts, Profeſſor Dr. Krämer, der dabei
big, Theger und Giſevius) erinnerte, weiterhin die Landwirtſchaftss
Glüchwunſchanſprachen. An den Feſtakt ſchloß ſich eine Beſchtig ng
neuen Inſtitutsräume an, die den vollen Beifall der Befucher
des Geſellſchaftsvereins.
T Würfel für 2 Teller BR.
MAGGK Suppen i Würfeln
K
Wehr als 25 Sorten; Harunter auch die Suppen, die Sie besonders gern essen.
HALPAUS
kommenden Festgruss, - ist das nicht das
Gegebene, um Freude zu bereiten, um
seine Aufmerksamkeit zu zeigen!
Der, der es bekommt, treut sich bestimmt!
iheltend
2.50RM
2.- RM.
vommen
mmer 343
ün rumäniſches Bilderbuch.
gefutztzt itsſtöpſel. — Gepfändete Steuerbeamte. — Ein Zeitung
für Analphabeten.
Von unſerem Berichterſtatter.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten.)
Sber. Bukareft, Anfang Dezember 1927.
ie, die manchmal mit weſteuropäiſchen Grundſätzen nach
Rurmüist kommen, erleben hier gewiſſe Enttäuſchungen. Sie
find ude Sitten und Gebräuche dieſes Landes ſonderbar und
eigeſglig. Es iſt aber gar nicht ſo. Es ſcheint nur ſo.
han ſie dann länger bleiben und mit den Verhältniſſen
heſſtge traut werden, etkennen ſie, daß die anſcheinende
Regel=
ſoſictzw und Unordnung etwas für ſich hat. Jeder tut, was er
willll vun er nur die entſprechenden Beziehungen zu den
jewei=
lige gſtaatslenkern auſweiſt. Und dies iſt natürlich ein idealer
Zußitwb.
gᛋibt es hierzulande ein „Seſam, öffne dich!”, ein
Wun=
deryoc, das, durch einen kräftigen Händedruck unterſtützt, alle
Tünmauifſchließt. Dieſes Wunderwort heißt „Backſchiſch”.
Aufü ur ſch würde man es Trinkgeld nennen. Und die Leute
mit u weſteuropäiſchen Grundſätzen reden danm von
Kor=
rulpion.
iſt aber gar nicht ſo, es ſcheint nur ſo.
Skann man zum Beiſpiel die Perſonenzüge gewiſſer
Haupt=
undm sbenlinien benützen, ohne eine Fahrkarte zu löſen. Wenn
der Auffner erſcheint, ſo drückt man ihm ſchweigend ein paar
Leiuſtdie Hand, ungefähr 10 bis 20 Prozent des regulären
Fahzweſſes — und alles iſt in Ordnung. 10 Prozent, wenn
ſeimeleviſion durch den Inſpektionsbeamten erfolgt, 20 Prozent,
wena ſies doch der Fall iſt. Denn der Herr Kontrolleur will
ſchlieſch auch leben. Als Empfangsquittung folgte der
Schaff=
verrſend eine gebrauchte Fahrkarte aus, die er einem anderen
Reiuigen an der Endſtation abgenommen hatte. Jeder Bauer
wufzuiſchon, wie billig man im Lande reiſen konnte. Der
Ver=
lchrz be bekanntlich die Wirtſchaft. Und je mehr die Leute
herywommen, deſto gebildeter werden ſie. Man ſieht alſo, wie
ökonhwiſch und kulturell bedeutſam eine ſolche Korruption iſt.
dei da ſtieg unlängſt ein höherer, ahnungsloſer
Eiſenbahn=
inſtnebu in einen vollbefetzten Zug und revidierte die
Fahr=
karuch Wunder über Wunder! Nicht ein einziger Paſſagier
konz eine gültige Fahrarte aufweiſen. Darob großes Geſchrei
in ih Bukareſter Preſſe. Der Eiſenbahnfiskus um
Mühllonen betrogen! Diſziplinarverfahren gegen eine
unztel von Schaffnern und Reviſoren. Aber kein Meuſch
ver=
ſtehu ſe Aufregung ..
be überall, ſo iſt auch in Rumänien der Spätherbſt eine
gefänhiche Zeit für ie Geſundheit. Die Infektionskrankheiten
der Ohb / ſchnnfren nur ſo herum. Die Schüler, die zarten Knäblein und
Mäſgdeir:, die Hoffnung der Nation, erſcheinen dadurch
beſon=
deri ejährdet. Da kam die Schulbehörde von Czernowitz
aufreſe glorioſe Idee. Laut Erlaß mußten die Schulkinder die
friſſth rentierten und vom Geſundheitsamt warm empfohlenen
Dienstag, den 13 Dezember 1927
Geite 9
vielleit nd „Gſeſtndheitsſtöpſel” für beide Naſenlöcher
kau=
fen,i auf dieſe Weiſe von den gewöhnlich durch die
Atungs=
orgſun in den Körper eindringenden Grippebazillen verſchont
zu jAhen. Man ſieht, der Staat tut, was er kann. Für dieſe
ſognrnmiten Geſundheitsſtörſel, denen eine beſondere Wirkung
1.
den werden. Erzeugungswert kaum fünf Bani. Die Fabrikanten
ließen ſich aber dafür von den Schulkindern das Tauſendfache
bezahlen. Die Kinder laufen mit eingefetteten Naſenlöchern
umher, aber die Grippe graſſiert deſſewungeachtet weiter. Und
nun zerbrechen ſich die Leute den Kopf, wer alles an dem famoſen
Geſundheitsſtöpſel mitverdient hat.
Viel von ſich reden mecht auch die ſogenannte
Papa=
coſtea=Affäre. Vor einiger Zeit erteilte nämlich das
Innenminiſterium einem Konſortium die Lizenz, große
Men=
gen einer Zeitſchrift an die Ortsvorſtände des ganzen Landes
zu ſchicken mit der Verpflichtung, jedes
Familien=
oberhaupt müſſe mindeſtens ein Exemplar
kau=
fen oder ein Abonnent auf ein Vierteljahr beſtellen. Dieſe etwas
ſonderbare Geſchichte veröffentlichte mit den entſprechenden
Unterlagen die Bukareſter Tageszeitung „Adverul” und ſprach
von 66 Millionen Lei, die auf ſolche Art zwangsweiſe von der
Bevölkerung eingetrieben wurden. Dabei handelte es ſich hier
nur um — Makulatur, nämlich um alte Jahrgänge der
Zeit=
ſchrift, die noch dazu meiſt an Analphabeten verkauft
wer=
den ſollten.
Gleichzeitig erhob das genannte Blatt gegen den
Poſtdirek=
tor die ſchwere Ankalge, er habe die Sendungen dieſer Zeitſchrift
für Analphabeten gratis befördern laſſen und dadurch den
rumä=
niſchen Staat um den Pappenſtiel von 5 Millionen Lei geſchädigt.
Aber die Sache wird immer merkwürdiger.
Der hochnotpeinliche Akt, mit dem ſeitens einer
Kontroll=
kommiſſion dieſer Mißbrauch feſtgeſtellt wurde, verſchwand. Der
Verfaſſer des Aktes erhielt eine Strafverſetzung in die dunkelſte
Provinz, und die mißbräuchliche Gratisverſendung der
Zeit=
ſchrift wurde weiter betrieben.
Nur Seine Herrlichkeit, den Herrn Poſtdirektor, läßt die
Regierung raſch zum Kammerdeputierten wählen, damit er durch
ſeine Immunität als Abgeordneter von einer etwaigen
Straf=
verfolgung geſchützt bleibt. Draußen auf dem flachen Lande
fal=
ten aber die frommen Bauern die Hände, richten ihre Blicke
himmelwärts und beten: „Lieber Gott! Wir danken dir innigſt
für die weiſe, liberale Regierung, die uns durch den Dommal
Ortsvorſtand zwingt, eine ſo ſchöne und vergilbte Zeitſchrift zu
kaufen. Nun beſchere uns auch eine Wunderbrille, damit wir all
das Herrliche ausleſen kömen. Denn gelernt haben wir dieſe
hehre Kunſt noch nicht.”
Die Hälfte der rumäniſchen Bevölkerung beſteht nämlich
nach dem Eingeſtändnis der zuſtändigen Stellen zurzeit noch aus
Analphabeten. Mehr Schulen könnten zwar dieſem
Uebel=
ſtande einigermißen abhelfen. Aber der Unterrichtsminiſter
Angelescu hat eine beſſere Idee. Wozu ſollen die dummen
Bau=
ern leſen und ſchreiben lernen? Gar nicht nötig. Ihre Bildung
ſoll durch den Film gefördert werden! Darum wurde die Grüne
dung mehrerer ſtaatlicher Wanderkinos beſchloſſen, die regelmäßig
durch die Dörfer ziehen ſollen. Durch einen derartigen
Anſchau=
ungsunderricht hofft man höheren Orts jahrhundertelalte
Bil=
dungslücken in kürzeſter Friſt wieder auszufüllen. Leſen und
ſchreiben lernt dabei allerdirgs niemand . . .
Aber kein Menſch wird beſtreiten, daß man hierzulande wit
der modernen Kultur gleichen Schritt zu halten verſteht.
Nur mit der Bezahlung der Steuern hapert es noch. Die
Beamten, die bei den Bauern die Steuern eintreiben ſollen,
laſſen ſich nämlich durch einen klingenden Händedruck und
ent=
ſprechende Geſchenke in Naturalien leicht überzeugen, daß hier
der Fiskus nicht zu ſeinen Rechten kommen kann. Manche
brach=
weben wurde, mußten die Schüler pro Paar 50 Lei ten es infolgedeſſen zu wahren Steuerſchuldrekorden.
Sechs= bis achtjährige Steuerſchulden ſind die Regel. Da riß dem
ſur aber hat ein neugieriger Chemiker und Arzt dieſe Ge= Finanzdirektor in Arad (Neurumänien) endlich die Geduld Und
üissſtöpſel unterſucht und dabei gefunden, daß ſie aus einem er verkündete: „Jeder Steuereinnehmer haftet in Zukunft mit
Stem Schweineſchmalz getränkten Watte= ſeinem geſamten beweglichen und unbeweglichen Vermögen für
9 beſtehen. Sonſtige Ingredienzien konnten nicht gefun=jede von ihm wicht eingetriebene Steuerſchuld. Wenn es ihm
(Nutzholz.)
Donnerstag, 15. ds. Mts., von
ſcuber 1926 hat die Herabſetzung vorm. 10 Uhr ab, werden in der
euiger Eintrag in das
Handels=
iſte Abteilung B: Hinſichtlich der
Rm: Bahnbedarf Aktien=Geſelſchaft, Sunzberſteigtrung Mr. 4.
et.dt:
Generalverſamlung vom 29.
deit ſrundlapitals um 8000.— Reichs=
Turnhalle am Woogsplatz hier aus
metlv ſchloſſen. Die Herabſetzung des
Gr wfapitals auf 1600 000— Reichs= den ſtädtiſch. Förſtereien Heiligkreuz
(Hinterhecke 3, We denlache 8) und
meiliſt erfolgt.
Beſſunger Laubwaid (Hinier den
ach Beſchluß der Generalverſamme Erlen 9 und 10) verſteigert (einzige
ſuigvom 29. November 1926 iſt der diesjährige Fichtenverſteigerung):
Glſtſchaftsvertrag geändert.
AGeneralverſammlung hat durch Fichte: 471 la 80,59, 333 Ib 110,77,
B/uß vom 29. November 1926 den 18 IIa 31,09, 3 IIb 2,79 Im;
Fichten=
derbſtangen: 299 I., 486 II. und 725
VlFund ermächtigt, mit der Aquila
ArüGeſellſchaft für Handels= und
Fᛋöſt iennternehmungen zu Frankfurt
mäſain einen Fuſionsvertrag auf
der)rundlage abzuſchließen, daß das
Weögen der Bahnbedarf Aktien=
Ge=
ſel Aaſt als Ganzes ohne Liquidation
mldem Recht der Weiterbenützung
dfirma mit Wirkung vom 1. April
12 Raaf die Aquila Aktien=Geſellſchaft
füſldendels= und Induſtrieunterneh=
MAhen übergeht und den Aktionären
AMZahnbedarf Aktien=Gefellſchaft auf
j6 minal RM. 800.— Stammaktien
Bahnbedarf Aktien=Geſellſchaft no=
NIu. RM. 200.— Stammaktien der
A la Aktien=Geſellſchaft für Handels=
M M.nduſtrieunternehmungen koſten=
1 Nſtempelfrei gewährt werden.
r Fuſionsvertrag iſt am 8. Juli
Dab geſchloſſen und die Fuſion
durch=
ſſhrk. Das Vermögen der Geſell=
90 rſt als Ganzes unter Ausſchluß
1MLrquidation mit dem Recht zur
Verbenützung der Firma mit Wir=
Mtom 1. April 1925 auf die Aquila
Ay=Geſellſchaft für Handels= und
iſtrieunternehmungen in
Frank=
ſ orn Main übergegangen. Die Ge=
Whaft iſt daher aufgelöſt. Die Firma
F1 Belöſcht.
Is nicht eingetragen wird veröffent=
. Das Grundkapital der Bahn=
R7 Aktien=Geſellſchaft beſteht aus
00 auf den Inhaber lautende Aktien
je 20.— Reichsmark. Dem
Auf=
ſStat ſteht die Befugnis zu,
Aktien=
ſtden über mehrere Aktien, und
½ über je fünf und ein Mehrfaches
—nf Aktien auszugeben. 119491
—mſtadt, den 7. Dezember 1927.
Amtsgericht I.
III. Kl. ſowie 650 Reisſtangen IV.
bis VIII. Kl.; Lärche: 1 Ib 0,43 und
1 HIa 0,53 Im; Erle: 4 II. 0.95 im.
Lärche u. Erlen i. Hinter den Erlen 10.
Darmſtadt, den 9. Dez. 1927.
st19337) Städt. Güterverwaltung.
Bekanntmachung.
Donnerstag, den 15. Dezember
1927, vormittags 11½/, Uhr, werden
in der Faſelhofreite zu Ober=Ramſtadt
ein ſehr gut gehaltener,
untauglich gewordener
aber
zur Zucht
(19534
Faſel und
drei Ziegenböcke
öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Ober=Ramſtadt, den 10. Dez. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Rückert.
Berſäumen Sie nicht
beim Kauf ein.
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rades unſere
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ſtellbaren
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ſchäftsſtelle erbeten.
nicht gelingt, die Steuerſchuddner zur Bezahlung zu beranlaſſen,
kann er ſelbſt gepfändet werden!“
Und ſiehe da! Der Ukas wirkte Wunder. Die Arader
Steuer=
kaſſe begann ſich mit einem Schlage zu füllen . . ."
Rundfunk=Programme.
Franffurt.
Dienstag, 13. Dezember. 15.30: Lehrer Stricker: „Maieſtäten
der Wildnis. O 16.30: Konzert des Hausorch.: Neue Tanzſchlager.
Benes: Beniamin, ich hab” nichts anzuzieh’n. — Fr. Fox u. St.
Weiß: Einmal war Wien eine Kaiſerſtadt. — Ripp: „Creola”,
Tango. — Nelſon: Die Braut von Alexander, Foxtrot. — Padilla:
Um ein Rendezvous, Foxtrot. — Küß mich noch ein letztes Mal.
— Rich. Fall: Nimm dir nur ja keine Frau vom Miſſiſſippi —
— Katſcher: Tauſend Millionen Sterne. — Rich. Fall: Henriette,
Foxtrot. — Willy Roſen: Frau Maier tanzt Tango. — Markuſch:
Roſſi! Foxtrot. — Borchert: Hören Sie zu! Potp. O 17.45: Aus
der „Geſchihte der Abderiten”, von Wieland. o 18.15:
Vereins=
nachrichten O 18.30: Kaſſel: Stunde Haus und Garten. 18.45:
Kaſſel: Vortrag. 0 19.10: Wirtſchaftsmeldungen. o 19.15:
In=
haltsangabe der Oper „Don Juan”. 19.30: Aus dem Frankf.
Opernhaus: „Don Juan”. Oper von Mozart.
Stuttgart.
Dienstag, 13. Dezember. 12.30: Schallplattenkonzert. O 16.15:
Konzert. Mitw.: Gerda Hanſi. Erich Baudiſtel, Hans Hanus.
Funk=
orcheſter. Weber: Jubel=Ouv. — Puccini: Fant. aus „Tosca‟. —
Puccini: Arie aus „La Boheme‟. — d’Albert: Amor und Pſyche
aus „Die toten Augen” O d’Albert: Fant. aus „Tiefland‟. —
Mascaoni: Intermezzo aus „Cavalleria ruſticana”. — Puccini: Arie
aus „Madame Butterfln”. — Mozart: Duett aus „Zauberflöte‟
— Roſſini: Fant. aus „Wilhelm Tell”. — Lortzing: Ouv. zu
„Undine‟. — Lortzing: Duett aus „Waffenſchmied‟. — Zeller:
Mel aus „Der Oberſteiger” — Strauß: Duett aus „Ein
Walzer=
traum”
— Winterberg: Walzer aus „Annelieſe von Deſſau”.
18.15: Ernſt Franzſeph: Die Aufgaben der Betriebsräte
D 18 45: Empfangsſchaltungen. 19.15: Dr. Kühn: Eindrücke
vom Deutſchtum in Barcelona. O 19.45: Nachr. ſüddeutſcher
Funk=
vereine. O 20: Gaſtſpiel=Abend des Budapeſter Streichquartetts.
Handn: Streichauartett in D.Dur — Schubert: Streichquartett in
D=Moll „Der Tod und das Mädchen” — Tſchaikowsky:
Streich=
quartett in F=Dur. Anſchl.: Nachrichtendienſt.
Berlin.
Dienstag, 13. Dez. 12.30: Für den Landwirt. 15.30:
Prof. Dr. Müller: Winterkuren. o 16: Stunde mit Büchern.
16.30: „Für unſere Kinder”. Alice Jaocb=Loewenſohn (Flügel),
Hede Türk (Sopran). — Hannah Zweig lieſt aus: Doltor
Dolittle. — Berliner Funkkapelle. Leit.: Konzertm. Franz von
Szpanowski. — Danach: Unterhaltungsmuſik der Berliner
Funk=
kapelle Leit.: Konzertm. v. Szpanowski. 19.05: Dr. Würzburger:
Praktiſche Erziehungsfragen. O 19.30: Ob.=Reg.=Rat Dr. Hirſchſeld:
Der Staat und ſeine Verwaltung (Reich und Länder) 6 19.,55:
Prof. Dr. Deſſoir: Erſcheinungen und Theorien des Okkultismus.
Fragebeantwortung. O 20.30: Sinfonie=Konzert. Dir.: Georg
Szell von der Berl. Staatsoper Mendelsſohn=Bartholdy: Sinf.
Nr. 3 A=moll (Schottiſche) — Weismann: Konzert für Violine
D=moll. — Weber: Ouv. Euryanthe. Berl. Funkorch. — Anſchl.:
Tagesnachrichten.
Stettin. 19.05: Direktor Löffler: Licht und Schatten in
Stettin.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 13. Dezember 12: Franzöſiſch
für Schüler, o 14.20: Dr. W. Noelle: Kinder, Tiere und Blumen.
0 15: Wanda von Poellnitz: Chriſtian Dietrich Grabbe. o 15.35:
Weiter und Börſe 16: Deutſche Volkskunde im Unterricht.
16.30: Rektor Schmidt: Geiſtig Unterwertige und ihre ſoziale
Einordnung. O 17: Geh. Hofrat Prof. Goetz: Die deutſche
Ge=
ſchichte im Zeitalter der Renaiſſance. O 18: Reg.=Rat Dr. Buſſe:
Internationales Luftverkehrsrecht O 18.30: Spaniſch. o 18.55:
A. Lorenz: Wilhelm Raabe. O 19.20: Dr. K. Dürre:
Weih=
nachtsſpiele. 20.30: Berlin: Sinfonie=Konzert des Berl. Funk=
Orch. Dir. Georg Szell. Soliſt Prof. Dr. G. Havemann. Anſchl.
Preſſenachr.
Seite 10
Dienstag, den 13. Dezember 1927
Reich und Ausland
Prof. v. Wilamowitz=Möllendorf
Ehrendoktor von Genf.
Wirklicher Geheimer Rat Prof. Dr. Ulrich von
Wilamowitz=Möllendorf,
der deutſche Altmeiſter der klaſſiſchen Philologie,
wurde von der Univerſität Genf zum Ehrendoktor
ernannt. Der Gelehrte, der am 22. Dezember ſein
79. Lebensjahr vollendet, war 1876—1883 in
Greifs=
wald, 1883—1897 in Göttingen und 1897—1921 in
Berlin ordentlicher Profeſſor der Philologie. Er iſt
bereits mehrfacher Ehrendoktor und Mitglied der
bedeutendſten gelehrten Geſellſchaften, ein Homer=
und Platoforſcher von Weltruf.
Frankfurter Chronik.
WSN. Eine ſenſationelle
Verhaf=
tung. Am Samstag iſt der Geſchäftsführer des
Frankfurter Metallinduſtriellenverbandes, Ingenieur
Fuchs, wegen umfangreicher Unterſchlagungen
ver=
haftet worden. Der Verband ſoll um 100 000 Mark
geſchädigt ſein. — Tödlicher Autounfall.
Am Samstag abend 10 Uhr fuhr ein
Perſonen=
wagen aus Frankfurt a. M. auf der Landſtraße von
Kloppenheim nach Vilbel gegen einen
Telegraphen=
maſt, der infolge des Anpralles umknickte. Der
Wagen überſchlug ſich und begrub die beiden
In=
ſaſſen unter ſich. Der Führer des Wagens,
Kauf=
mann Wallraff, war ſofort tot, während der
Mit=
fahrer leichtere Verletzungen davontrug.
Brand in einem Kinv.
Hofgeismar. Am Samstag entſtand in
einem hieſigen Kino währen der Vorſtellung ein
Brand. Aus dem Vorführungsraum ſchlug plötzlich
eine gewaltige Stichflamme hervor, durch die einige
mit der Bedienung des Apparates beſchäftigte junge
Leute ſchwere Brandwunden erlitten. Die Zuſcheuer
verließen panikartig den Saal, doch kam es dabei zu
keinerlei Zwiſchenfällen. Der Brand
konnte ſchließlich gelöſcht werden.
Für 100 000 Mark Schmugglerwaren
beſchlag=
nahmt.
FU. Düſſeldorf. Dem
Zollfahndungskom=
miſſariat in Düſſeldorf iſt es gelungen, in einem
Reſtaurant in der Nähe des Hauptbahnhofs eine
Bande von ſieben Perſonen, darunter
zwei Holländer, feſtzunehmen, die ſeit etwa
zwei Jahren aus Holland Juwelen, Brillanten und
goldene Uhren nach Deutſchland ſchmuggelte.
Insge=
ſamt wurden Waren im Werte von 100 000 Mavk
beſchlagnahmt.
Für 60 000 Mark Seide geſtohlen.
Berlin. Einer der größten Seidendiebſtähle,
die die Kriminalgeſchichte Berlins kennt, wurde in
der Nacht zum Montag m der Leipziger Straße
verübt. Einbrecher drangen in die Räume der
Sei=
denfirma Königsberger u. Co., ſuchten ſich für 60 000
Mark nur beſte Sachen aus und verſchwanden
ſpurlos.
Schwerer Autounfall.
Berlin. Der Hamburger Kaufmann v. Rade
befand ſich mit drei Perſonen in ſeinem Kraftwagen
auf der Fahrt nach Bremen. Bei Trelde prallte der
Wagen gegen einen Baum. v. Nade war auf der
Stelle tot. Eine Frau Brandt ſtarb auf dem
Transport nach dem Krankenhaus. Die beiden
an=
deren Infaſſen kamen mit Verletzungen davon.
Ein Muſikdirektor als Wilderer erſchoſſen.
Berlin. Bei Liebenwerda im Forſte
Noth=
ſtein hatte anfangs voriger Woche ein Förſter einen
Wilderer erſchoſſen. Erſt nach vier Tagen konnte der
Erſchoſſene als der Muſikdirektor Richard Drexler
aus Kirchhain in Sachſen identifiziert werden. Er
iſt das Opfer ſeiner Jagdleidenſchaft geworden.
Opfer der vereiſten Straße.
Berlin. Als am Sonntag die Deutſche
Miche=
lin=A.=G. in Regensburg vor einer größeren
Men=
ſchenmenge auf polizeilich abgeſperrtem Platz eine
neue Halbflachfelge vorführen wollte, geriet der
Ver=
ſuchswagen beim Nehmen einer Kurve infolge der
Schlüpfrigkeit des Bodens in Schleudern und fuhr
in die Zuſchauer hinein, wobei 11
Per=
ſonen verletzt wurden.
Verſuchs=Luftverkehr München—Mailand.
Berlin. Wie das W. T. B. an zuſtändig
Stelle erfährt, haben in den letzten Tagen in Berlit
Beſprechungen zwiſchen dem italieniſchen
Unterſtaat=
ſekretär für Luftfahrt, Exz. Balbo, und den Vertre
tern des Reichsverkehrsminiſteriums ſtattgefunder
die am Sonntag zu Vereinbarungen über einer
gemeinſamen Verſuchsluftverkehr München—Mai
land geführt haben. Dieſe Strecke ſoll über di
Alpen hinweg vom 15. April bis zum 1. Juli 192
lediglich mit Poſt und Fracht beflogen werden, un
über die meteorologiſchen und betriebstechniſche
Verhältniſſe, insbeſondere im Hinblick auf die Zwi
ſchenlandung in Trient, Erfahrungen zu ſammelt
Nach Abſchluß dieſer Verſuchszeit wird über de
weiteren Betrieb der Strecke, wie über die Mitnahm
von Fluggäſten, endgültig entſchieden werden. D
Verhandlungen betrafen ferner eine für ſpäter in
Auge gefaßte unmittelbare Luftverkehrslinie
Mü=
chen-Rom (ohne Zwiſchenlandung).
Zum Rieſenkonflikt in der Eiſeninduſtrie.
Eine der größten deutſchen Hochofenanlagen in Bochum.
Noch immer iſt die Gefahr der Stillegung der deutſchen Eiſeninduſtrie nicht gebannt. Das Wort
hat der Schlichter. Die Einigung zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern muß vor dem
31. Dezember erfolgen.
Ein fernlenkbares deutſches Zielſchiff.
Das alte Linienſchiff „Zähringen”
wird umgebaut und als erſtes drahtlos von der Küſte lenkbares Zielſchiff in den Dienſt unſerer
Marine geſtellt. Den feuernden Schiffen wird auf dieſe Weiſe bei den Manövern ein Ziel
ge=
boten, das die Beweglichkeit eines bedienten Schiffes aufweiſt. Das Zielſchiff wird nach dem
drahtloſen Lenkprinzip des Nürnberger Lehrers Wirth umgebaut. Das erſte Wirth’ſche Boot mit
Fernlenkung wurde 1911 auf dem Wannſee bei Berlin gezeigt. Im Weltkrieg hat unſere
Kriegs=
warine die Engländer mit einem elektriſch betriebenen, fernlenkbaren Boot mehrfach beupruhigt.
Neues Schneeſportgerät.
Ein Motorſchlitten mit Luftſchraube.
Ein Propellerſchlitten
bietet den Genuß weſentlich erhöhter Geſchwindigkeit.
Die Erweckung des Fakirs Toka.
Berlin. In Stuttgart wurde am Samstag
abend der Fakir Toka, der ſich am vergangenen
Montag zu einem 120=Stundenſchlaf in einem
glä=
ſernen Sarg hatte begraben laſſen, im Beiſein von
etwa 5000 Perſonen in der Sportarena wieder „
er=
weckt‟. Der Veranſtalter gab zuvor, wie der „
Mon=
tag” berichtet, Aufklärungen über das ſeltſame
Expe=
riment; dann begannen die Arbeiter die Erde
fort=
zuſchaufeln. Nachdem das Grab etwa bis zur Hälfte
ausgeſchaufelt war, ertönte die Alarmglocke, oin
Zeichen, daß Toka erwacht war, aber auch ein
kri=
tiſcher Moment, denn nun mußten ſich die Arbeiter
und die Sanitäter doppelt beilen. Bald darauf wurde
der Sarg ausgehoben. Siegel und Wände ſowie die
Glasſcheiben des Sarges waren unverletzt. Während
man Toka befreite, zog er die langen Nadeln aus
Wangen, Ohr und Hals, die er ſich vor der
Eingra=
bung hineingeſtoßen hatte. Er verlangte nach Waſſer
und nach einigen Löffeln Mehlbrei und wurde dann
in das Sanitätszimmer getragen. Die Aerzte ſtellten
feſt, daß keinerlei Ausſcheidung des Körpers erfolgt
und der Blutdruck derſelbe wie vor der Eingrabung
war. Die Diagnoſe ergab einen total erſchöpften
Zuſtand des Körpers. Im Gewicht hatte Toka zehn
Kilogramm abgenommen. Außer heftigen
Kopf=
ſchmerzen hatte er keinerlei Beſchwerden. Der aus
Düſſeldorf ſtammende 54 Jahre alte Fakir
unter=
nimmt das Experiment zum dritten Male.
Verwegener Raub im Berliner Zov.
Die Oekonomie=Kafſe um 30 000 Mark beraubt.
Berlin. Ein dreiſter Raubüberfall wurde mit
großem Erfolg in der vergangenen Nacht in dem
Oekonomiegebäude des Zoologiſchen Gartens verübr.
Drei Räuber überfielen mit erhobener Waffe gegen
2½ Uhr den Kaſſier Heinrich Kaſten und erbeuteten
nicht weniger als 30000 Mark. Der Kaſſier hatte
jach Schluß des Geſchäfts die Kellner und anderes
Perſonal entlohnt und mit ihnen abgerechnet. Dann
ſaß er am Tiſch, um die ganzen Aufrechnungen
fer=
tigzuſtellen. In dem Geldſchrank lagen die
Ein=
nahmen vom Samstag abend und vom
Sonntags=
geſchäft. Ein Wächter, der auf dem Oekonomiehof
eine Uhr ſtechen ſollte, hatte dieſes nach 2½ Uhr
be=
ſorgt und ſich auch bei Kaſten gemeldet. Etwa fünf
Minuten ſpäter ging plötzlich die Tür des
Kaſſen=
raumes auf. Drei Männer, zwei mit ſchwarzem
Halbmasken und einer unmaskiert traten herein.
Einer der Maskierten, ein großer, ſtarker Kerl,
ſprang ſofort auf den Kaſſier zu, hielt ihm einen
Revolver vor den Kopf, während die beiden andern
alles Geld aus dem Geldſchrank holten. Unten
wie=
derholten Drohungen verſchwanden die Räuber, ohne
Zweifel über die Lichtenſteinbrücke in den
Tier=
garten hinein. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die
Räuber die Gelegenheit von langer Hand
auskund=
ſchaftet haben.
Das Denkmal des großen Preuſienkönee
r der Kriegsſchule in Waſhington iſt nach GEn!
r Vereinigten Staaten in den Weltkrieg ei
orden. Nun hat die Regierung die Wiede
ellung des Denkmals auf dem alten Plah
dnet. Es möge als äußeres Zeichen dafür 2.
aß die amerikaniſch=deutſche Freundſchaft wiede.
geſtellt iſt.
Nummer 343/
Fünf Zuchthäusler ausgebrochen
TV. Berlin. Wie die Morgenblätter mendt.
iſt es in der Nacht zum Sonntag fünf in der S4s
anſtalt in Sonnenberg untergebrachten Sträfling,
die wegen ſchweren Raubs und Einbruchs zu folt
jährigen Zuchthausſtrafen verurteilt wurden mdr
mehrere Jahre abzuſitzen haben, gelungen, wu
her unaufgeklärte Weiſe zu entweichen. Die
Frra=
linge haben die eiſernen Stäbe, das Fenſter der ro
meinſchaftszelle, in der ſie ſich befanden, zerſägt t.
ſind dann, ohne von den Wachen bemerkt zu
wer=
über die mehrere Meter hohe Zuchthausmauer
kommen. Bisher iſt es nicht gelungen, der 2.
brecher habhaft zu werden. Man nimmt an, dan
ſich nach Berlin gewandt haben.
Nätſelhafter Tod eines jungen Mädchem
Der geheimnisvolle Tod eines jungen Mädoö=
beſchäftigt laut „Montag” zurzeit die Mordkomno
ſion des Berliner Polizeipräſidiums. Auf ein=
Polizeirevier erſchien der 37 Jahre alte Ingera=
7*
Dr. Rudolf Flügge und erzählte, daß ſoebern
ſeiner Wohnung das 2Zjährige Barmädchen Es /909.
A ne
Werner durch einen Unfall ums Leben gekonm.l
AAS
ſei. Flügge, der am Abend den Beſuch der Wetyß” „hmaet 29. 1. b
erhalten hatte, zeigte dieſer verſchiedene Rarittau f zurdig!
darunter auch Waffen, und, nach ſeiner Anmd Fmrt 88, 5. L m.
mitſchörfer.
habe ſich, während er und die Werner einen TZ.rm 3. =
3. Duchet.
melrevolver beſichtigten, den er in der Hand
Coenen 4o. 2.
die Kugel gelöſt und ſei ihr in den Kobä/ß
Hic B.
drungen. Flügge wurde vorläufig in Haftt/1ſtlalle;
nommen.
RB.5 4
Unaufgeklärter Todesfall.
Bii Srab ie
Potsdam. In einem Lokal in Nowaweis /echl, g. W 13. Schle.
Potsdam ſaßen am Sonntagabend zwei imFuB.1 Goe. O
1r9. 2. Schvin.
Männer und ein Mädchen zuſammm. Einer r11
jungen Leute hatte ſich für kurze Zeit entfernt.
*
er zurückkam, fand er ſeine beiden Begleiter amy
nend ſchlafend vor. Es ſtellte ſich aber heraus.e)
der Mann tot und das Mädchen bewu,
Hirſchborn-N
los war. Das Lokal wurde polizeilich geſchlUff cien die Schäden 9e
weil die Möglichkoit einer Alkoholvergift ungechulie wieder Nolchlt
T ppuitzags 3 Uhr, de8
beſteht.
gen getreienen Fußballe.
Verluſte der holländiſchen Fiſchereiflottn Huch ftatt. Neckarſien
beiden Seiten ein ſch
EP. Haag. Der holländiſchen Fiſchepflotte 004
den durch in der Nordſee herrſchende Sta jx m Weichen Mane Aa
Weierſteinach das erſte
ſchwere Verluſte zugefügt. Bisher ſind b //K;üerein, durch einen
zig Fiſcher als ertrunken feſtgeſtallt woi)l, hulzeit 11. Bei A
Zahlreiche Fahrzeuge haben ihre Netze verlorenn ſ9 wo ein und die Gäſter
Sa für ſich zu buchen, d
Rückreiſe der deutſchen Ozeanflieger. Anige, Hirſtchom fand
Paris. Wie aus Liſſabon gemeldet wird. 4f6 men Vorſtoß das ſiegre
die beiden deutſchen Flieger, deren Flugzeuge LI1uäichz Mühe, den Ause
und D1B0 in Hortha auf den Azoren baſchädigt imhtud der Hirſchorner
den, in Liſſabon eingetroffen. Sie werden am T8//08 vr dem Tor ſee
„. und nur einem glückl:
tag die Rückreiſe nach Deutſchland antreten. Paurhölmis nicht noch
Flugzeuge ſind in Hortha an Bord eines deu u1 Unmeinen nahm das Sp
Dampfers nach Hamburg verladen worden. 3 mendweſchen Beſchwver
öſterreichiſche Schauſpielerin Lilli Billenz, di.5 Rlüge der neugegründet
Flieger begleitete, wurde bei der Landung in „„Sihm wieder vergönf
bon von ihrem Gatten empfangen.
Erdbeben in Panama.
TU. London. Nach Meldungen aus Hit=ſchaftzſpiele im M
York, wurde in Panama am Montag nachmittar c,t dem ver
Erdbeben von einer Minute Dauer feſtgeſtellt. Af
Beben war das ſtärkſte ſeit dem Jahre 1913. 9
Panamakanal hat, wie die ſofort angeſtellten 1.L=/
ſuchungen ergaben, durch das Erdbeben nicht geliüsm” iſterklaſſe ſtande
Stürme im Schwarzen Meer.
EP. London. Nach einer Meldung aus ch=2laſſe: Ar
ſtantinopel herrſcht im Schwarzen Meer ein TℳArud ſchöne Spiel gen
Pirzlleiſterſ=
mi den reſtli
füber und kennte das
Msß=Gerau mit 6:1
tiger Sturm. Zahlreiche Fahrzeuge mn t Dieſem Sieg ungeſch
In der zweiten Gruppe
türkiſche Häfen anlaufm, doch iſt man über
größere Zahl von Fiſcherfahrzeagen. Meſ iſt der Sturm, der
Nachricht, und man befürchtet, daß ſie mit Manmu
Maus untergegangen ſind.
Die Beſatzung des Dampfers „Agawa” gern
Sault Sainte=Marias (Ontario). 3
Beſatzung des auf den Riffen der Inſel Manitlu
im Huronſee zerſchellten Dampfers „Agawa” r
gerettet, nachdem ſie 70 furchtbave Stunde
entſetzlicher Kälte im Bug des Schiffes veulm
hatte.
enſpiel und durch gu
Heir die dritte I
Min die Meit
laſſe
irmſta
ur Mamnſchaft gelan
weſentlic zu verbe
auſchaften in g
MMit). 2as er
Ha ien Eieg.
11 ſieren vor dem Tor
Erung zu einem höheren
Das Denkmal Friedrichs des Großt
in Waſhington wieder aufgeſtellt!
tmmer 345
Oſenstag, den 13 Dezember 1927
Sporl, Spier und Turnen.
Geite 11
Kegeln.
Merverband Darmſitadt und Umgebung
Ausſcheidungskegeln.
ſchem vergangenen Samstag und Sonntag wieder eine größere
Auzmſegelbrüder 100 Kugeln abgeworfen haben, iſt das
Ausſchei=
dun hiln ſoleit gediehen, daß mit Ausnahme von einer geringen An=
„abl” eirer alle ihre 400 Kugelzahl erfüllt haben. Es kommt nunmehr
zum bauf, der über 90 Kugeln geht und im Bürgerverein
ausge=
trag vrd. An der Spitze führt jetzt Kegelbruder Scherer mit 2270
„m8zweiter folgt Sportwart Schönefeld mit 2220 Holz.
kitzelergebniſſe. Bahn Sitte: 1. Scherer 552, 2. Wulff
iNees 52), 4. Thümmel 517, 5. Schönefeld 517, 6. Pohlmann 513,
gM/00, 8. Lautenſchläger, Fr. 482, 9. Voß 480, 10. Küchler 479.
1. (smbs 479, 12. Lenz 471, 13. Ziggel 471, 14. Schroth 465, 15. Chriſt
4.//geimp 439, 17. Mohr 433, 18. Keller 416.
ohm Krichbaum: 1. Ringler 557, 2. Bangert 544, 3. Dörr
/Blein 530, 5. Weger 524, 6. Schmitt 511, 7. Riebel 511, 8. Schild
n1Ealff 493, 10. Scheuermann 491, 11. Lautenſchläger=Sportk. 476,
WBangert 229, 12. Hahn 469, 13. Weber 467, 14. Bender 450.
zukordiaſaal: 1. Hübner 561, 2. Erbes 540, 3. Joſt 540,
zmbrodt 5B, 5. Thümmel 516, 6. Wenner 514, 7. Hechler 506,
w S05, 9. Mitſchdörfer 508, 10. Wilbert 502, 11. Ruppert 497,
„Gein 496, 13. Deuchert 481, 14. Bäumer 474, 15. Kleiß 474, 16.
Schümt/B. 17. Coenen 452, 18. Markus 445, 19. Küchler 443. 20. Lenz
138, uMuſch 432.
fenhalle; 1. Kindinger 558, 2. Dahlem 550, 3. Riegger 540,
1. SMr 532, 5. Bach 531, 6. Mayer 530, 7. Finſterer 519, 8. Götz 512,
9. Mrur 509, 10. Schembs 508, 11. Reinhardt 506, 12. Kemmerzehl 506,
13. AVer, K. 497, 13. Schinnerl 496, 14. Hering 496, 15. Schroth 483,
16. A:brß 483, 17. Kugler 470, 18. Kenold 463, 19. Pfeiffer 462, 20. Lang
457, füſeller 439, 22. Schwinn 4B, B. Melck 418.
Fußball.
Hirſchhorn-Neckarſteinach 8:2 (1:1).
ſdem die Schäden des letzten Hochwaſſers auf der hieſigen
Spoytytanlage wieder notdürftig beſeitigt ſind, fand am letzten
Sonn=
tag, ahmittags 3 Uhr, das erſte Freundſchaftsſpiel des wieder neu
ms Ym getretenen Fußball=Clubs Hirſchhern gegen den Nachbarverein
Neckauſinach ſtatt. Neckarſteinach hatte Anſtoß und es ſetzte gleich=
zeitigt ef beiden Seiten ein ſcherfes Tempo ein, das mit eiigen
Unter=
ſchiebz inr gleichen Maße auf und ab ging. Nach einigen Vorſtößen
ſtellerkr Kalbzeit 1:1. Bei Wiederbeginn des Spiels ſetzte ein
ſchär=
fferestr 2uso ein und die Gäſtemannſchaft hatte das Glück, bald ein
wei=
teres r für ſich zu buchen, dem kurz darauf von Hirſchhorn der
Aus=
leich fare. Hirſchhorn fand ſich beſſer zuſamen und es gelang ihm,
durchy aert Vorſtoß das ſiegreiche Tor einzuſenden. Neckarſteinach gab
ſich uſeiche Mühe, den Ausgleich zu ſchaffen, was aber an dem zähen
Widekrimd, der Hirſchhorner Srieler ſcheiterte. Kurz vor dem
Schluß=
pfiff ſie es vor dem Tor des Platzvereins noch einige gefährliche
Mo=
ment md nur einem glücklichen Zufall iſt es zu verdanken, daß ſich
ſov/xhältnis nicht noch mehr zugunſten des Platzvereins verſchob.
m nlmreinen nahm das Spiel unter der Leitung des Schiedsrichters,
er zu eiendwelchen Beſchwerden keinen Anlaß gab, einen fairen Ver=
lauf. Xuge der neugegründete Verein ſich weiterhin ſo tapfer ſchlagen,
min ahm wieder vergönnt iſt, in die höheren Klaſſen aufzuſteigen.
Handball.
Meitteſchaftsſpiele im Main=Rhein=Turngau Deutſche Turnerſchaft.
ANdem verfloſſenen Sonntag ſind die Kämpfe um die einzelnen
frututpe=Bkeiſterſchaften in der Gaurunde zu Ende gegangen und
zlert ti, den reſtlichen Spielen einen würdigen Abſchluß gefunden.
Liſterklaſfe ſtanden ſich Groß=Gerau und Sprendlingen
ſür und konnte das ſchöne und techniſch gut durchgeführte Spiel
Bſ=Gerau mit 6:1 (3:0) gewonnen werden.
Lelaſſe: Arheilgen—Walldorf 5:0 (2:0). Das überaus
ſpan=
ynd ſchöne Spiel gewaun Arheilgen überzeugend und ſicherte
ſmdieſem Sieg ungeſchlagen mit 20 Punkten die Gruppenmeiſter=
Mwer zweiten Gruppe der A=Klaſſe. Die ſchärfſte Waffe der
ſait iſt der Sturm, der ſich auh gegen Walldorf im glänzenden
ſchwen ſpiel und durch gutes Schußvermögen auszeichnete. Arheilgen
mehr die dritte Mannſchaft im Bunde geworden, welche um den
„ir die Meiſterklaſſe zu kämpfen haben.
3=2aſſe: Darmſtadt (Tgſ. 1875)—Laugen 4:2 (3:1). Der
Büidter Mannſchaft gelang es, trotz Erfatz in Langen ihren
Ta=
elletund ſveſentlik; zu verbeſſern. Das ſchöne Spiel wurde von
bei=
ſtAnnſchaften in größter Ruhe durchgeführt. Bensheim—
Pfung=
ſtahtztz 2 61:1). Das Spiel brachte das vorausgeſehene erbitterte
Rin=
mniuden Sieg. In der zweiten Halbzeit iſt Bensheim beſſer und
bösteren vor dem Tor des Gegners, konnte es aber trotz aller
nſirng zu einem höheren Ergebnis nicht bringen.
Jugendklaſſe: Sprendlingen (Tgde.—Grieshem (Tgde.)
9:5 (6:1). Sprendlingen zuerſt überlegen, Griesheim nach der Pauſe
mit nur 8 Mann ſpielte ſehr eifrig. Pfungſtadt—Groß=Gerau 3:1
(2:0). Groß=Gerau benachteiligt, da nur mit 10 Mann ſpielend. In
dem überaus ſchnellen Spiel zeigte Pfungſtadt ſehr ſchöne Leiſtungen
im Sturm. Groß=Gerau körperlich ſchwächer als der Gegner.
Hand= und Fußballſport in Michelſtadt.
Der letzte Sonntag fah eine ſtattliche Zahl von Sportfreunden nach
dem Stadion wandern, ſollten doch zwei intereſſante Spiele zum
Aus=
trag kommen, und zwar ein Handballſpiel zwiſchen der 1. Mannſchaft
der Handball=Abteilung der Turnvereins Nieder=Klingen und der
1. Mannſchaft der Handball=Abteilung des Turnvereins Michelſtadt,
ſo=
wie ein Fußballſpiel der 1. Mannſchaft des V.f.R. Erbach gegen die
2. Mannſchaft des V.f.L. 1911 Michelſtadt. Michelſtadt, obwohl weit
überlegen, war in der erſten Halbzeit nicht ganz bei der Sache und ließ
ſich bis auf ein Tor alle Chancen entgehen. Mit 1:0 für Michelſtadt
ging es in die zweite Halbzeit, die nunmehr Mähelſtadt in guter Form
ſah. Das Zuſammenſpiel war ausgezeichnet und würde zweifellos zu
einem Ergebnis von 10:0 geführt haben, hätte Bretz nicht 6 Bälle
hand=
breit über die Latten des Tors geſetzt. So konute Michelſtadt das Spiel
nur mit 5:0 gewinnen. — Kaum haten die Handballſpieler das
Ball=
ſpielfeld des Stadions verlaſſen, als auch ſchon die Mannſchaften zum
zweiten Sviele antraten, und zwar die 1. Mannſchaft des
Fußballver=
eins Erbich gegen die 2. Mannſchaft des V.f.L. 1911 Michelſtadt.
Die=
ſem Spiel galt das beſondere Intereſſe der Fußball=Anhänger, denn
Michelſtadts 2. Mannſchaft hatte in der letzten Zeit ſchöne Erfolge
er=
zielk und ſollte nun gegen einen nücht zu unterſchätzenden Gegner ſeine
Stärke beweiſen. Die erſte Halbzeit des Spiels brachte wenig
inter=
eſſante Momente und ließ ein techniſch einwandfreies Zuſammenſpiel
bei beiden Mannſchaften fehlen. Kurz vor Schluß der erſten
Halb=
zeit konnte Michelſtadt ein Tor erzielen, ſo daß es mit 1:0 für
Michel=
ſtadt in die zweite Halbzeit ging. Ermuntert durch den Erfolg, fand
ſich Michelſtadt nun gut zuſammen und konnte noch weitere 4 Tore
er=
zielen. Mit dem Reſultat von 5:0 für Michelſtadt mußte Eubachs
1. Mannſchmft das Kampffeld verlaſſen, geſchlagen von der 2.
Man=
ſchaft des V.f. L. Michelſtadt.
Kraftſport.
Kraftſportabteilung des Tb. Nieder=Ramſtadt—„Deutſche Gich
Roßdorf 8:6.
Am Sonntag weilte die Kraftſportabteilung des Tv. Nieder=
Ram=
ſtadt in Roßdorf, um den fälligen Mannſchaftsbampf gegen „Deutſche
Eiche” Roßdorf auszutragen. Die Mannſchaft der Kraftſportabteilung
trat in ſehr geſchwächter Zuſammenſetzung an, denn ſie mußte im
Flie=
gengewicht mit Erſatz ringen, und auch im Schwergewicht war ſie durch
die Verletzung Faltermanns ſehr benachteiligt. Das Ergebnis von 8:6
war daher ſchon ſo ziemlich im voraus zu erwarten. Was die Kämpfe
anbelangt, ſo wurden ſie mit größtem Eifer geführt, denn jeder Ringer
verſuchte ſeinen Verein zum Siege zu führen. Nachſtehend den Verlauf
der einzelnen Kämpfe:
Fliegengewicht: HanſteinN.=R. gegen Zimmer=R. Der
Nie=
der=Ramſtädter, der für den verletzten Schlenker antrat, konnte dieſen
nicht ganz erſetzen und verlor den Kampf nach zwei Minuten. 0:2.
Bantamgewicht: Artz=N.=R. gegen Nicoleh=R. Beide Ringer
gehen gleich forſch aneinander, aber ſchon nach ½ Minute muß ſich der
Roßdörfer dem Nieder=Ramſtädter beugen. 2:2.
Federgewicht: Rückert N.=R. gegen Günther=R. Rückerk, der
den Federgewichtler Schanz vertrat, erledigte ſeine Aufgabe voll und
ganz, indem er den Roßdörfer ſchon nach 4 Minuten beſiegte. 4:2.
Leichtgewicht: Schanz=N.=R. gegen Ahl=R. Dieſer Kampf war
der techniſch ſchönſte, den der Gaſt Schanz nach 10 Minuten gewann. 6:2.
Beichtmittelgewicht: Lautenſchläger=N.=R. gegen
Schuh=
mann=R. Der letztere, ein großer und gut gebauter Ringer, gewann
dieſen Kampf nach vielleicht nicht ganz korrekter Niederlage
Lauten=
ſchlägers. 6:4.
Schwermittelgewicht: Göbel=N.=R. gegen Kirſchner=R. Ein
ganz ungleiches Paar, Göbel ſchlank und ſehnig gebaut, Kirſchner viel
ſchwerer und körperlich weit überlegen. Göbel greift aber trotzdem
leb=
haft an und zwingt den Roßdörfer in die Bodenlage, wo er ihn durch
Halbnelſon auf beide Schultern legt. 8:4.
Schwergewicht: Faltermann=N.=R. gegen Feigk=R.
Falter=
mann, der durch eine Handverletzung benachteiligt war, gab den Kampf
nach 8 Minuten auf, ſo daß der Roßdörfer Sieger wurde. 8:6.
Die Leitung des Mannſchaftskampfes lag in den Händen des Herrn
Eckert aus Darmſtadt, der die einzelnen Kämpfe in unparteiiſcher Weiſe
leitete.
Athletikſportverein Groß=Zimmern gegen Dieburg 12:2.
Dieburg, das ſeit dem Kriege noch nuht gegen Groß=Zimmern
ge=
wonnen hat und im Vorkampf 12:2 verloren hatte, wollte umbedingt
gewinnen, veclor aber genau ſo wie im Vorkampfe. Das Ergebnis der
einzelnen Kämpfe war folgendes:
Fliegengewicht: Ohl=D. gegen Poth=Gr.=8. Sieger Poch nach 20
Minuten.
Bantamgewicht: Weisbäcker=D. gegen Stenner. Gr.=3. Sieger
Sten=
ner nach 13 Mimuten.
Federgewicht: Lehmann=D. gegen Deutſchmeiſter Joh. Ohl=Gr.=3.
Sieger Ohl in 3 Minuten.
Leichtgewicht: Enders=D. gegen Schönig=Gr.=8. Sieger Enders imn
20 Minuten.
Leichtmittelgewicht: Dotter=D. gegen Krauß=Gr.=8. Sieger Krauß
m 7 Minuten.
Schwermittelgewicht: Grimm=D. gegen Hch. Ohl=Gr.=3. Sieger Ohl
im 5 Minuten.
Schwergewicht: Weber=D. gegen Fröhlich=Gr.=Z. Sieger Fröhlich
nach 4 Minuten.
Das Kampfgericht amtierte zufriedenſtellend.
Nur zwei Uebungsſpiele läßt der DFB. im Januar ſeine
National=
mannſchaft austragen, anſtelle der anfangs vorgeſehenen vier. Ein
drittes Spiel ſoll dann evtl. noch im April ſtattfinden.
1:07,4 Min. für 100 Yards Freiſtil ſchwamm die erſt 13jährige
Amerikanerin Hoden. Ihre drei Jahre ältere Klubkameradin erreichte
ſogar 1:05,4 Min. Dieſe Reſultate beweiſen, über welch guten
Nach=
wuchs die Amerikaner verfügen.
Die Straußberger Rennen, die im Dezember noch nachgeholt werden
ſollten, ſind jetzt gänzlich abgeſagt worden, weil die Austragung kaum
möglich iſt.
Geſchäftliches.
Das beliebteſte Material für Weihnachts=
Hand=
arbeiten iſt und bleibt das in allen Farben leuchtende, fein
ge=
ſponnene Wollgarn. Man achte beim Einkauf ſorgfältig darauf,
daß nur beſte Qualitäten verwendet werden. Die berühmte NWK=
Wolle in allen ihren Marken, und zwar vornehmlich Sternwolle
und Schweißwolle zum Stricken von Strümpfen, Socken uſw.,
Sport=
wollen für Sportbekleidung, Jumper, Taubenwolle und Schwanenwolle
für feinſte Stickereien und Handarbeiten bietet jede Gewähr für
her=
vorragende Gütte.
Sie haben dauernd Freude
an einem ſchönen Eß= und Kaffeeſervice, an gutim Kriſtall, an einem
modernen Kunſtgegenſtand an wichtiger Stelle. Wie ganz anders wirkt
dann das Zimmer. Wie halt und unperſönlich ſind Räume, denen
jeder Schmuck fehlt. Tafel= und Kaffeeſervice, Bleikriſtalle,
Kunſtgegen=
ſtände, Geſchenkartikel und viele andere praktiſche Dinge enthält der
Weihnachtskatglog der Firma Ernſt Olitzſch, Markt 3 und
Ernſt=Ludwigsſtraße 12. Der Katalog in ſchönem Tiefdruck
bringt die einzelnen Gegenſtände ausgezeichnet zur Geltung; er ſtellt
aber gegenüber der Auswahl, die die Firma bietet, nur einen Auszug
dar. Zu einer zwangloſen Beſichtigung ihrer großm Weihnachts=
Ausſtellung ladet die Firma Ernſt Olitzſch, Markt 3 und Ernſt=
Ludwigsſtraße 12 beſonders ein und empfiehlt, die Weihnachtseinkäufe
möglichſt umgehend zu erledigen. In den letzten Tagen iſt der
An=
drang immer groß und kann die gleiche Auswahl nicht mehr geboten
werden. Ausgeſuchte Gegenſtände werden gerne bis zum Feſte
zurück=
geſtellt. Bebanntlich iſt die Firma Olitzſch Mitglied der
Großeinkaufs=
genoſſenſchaft Nord und Süd, Berlin und kann durch gemeinſamen
Einkauf mit 350 der erſten Fachgeſchäfte Deutſchlands ihre
Qualitäts=
waren zu gnüſtigen Preiſen verkaufen.
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Nachmit=
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4 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 100 143, 372885: 2 Gewinne zu
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188 3793 30 Gewinne zu 500 Mark auf Nr. 20 761, 50 310, 71 68, 87 587,
92 187, 129 895, 146 540, 171 142, 177 26, 181 075, 198252, 230 526,
336 108, 344 064, 358 260; ferner 98 Gewinne zu 400 Mark und 254
Ge=
winne zu 240 Mark. Der in der heutigen Vormittags=Ziehung gezogene
Hauptgewinn von 100 000 Mark fiel auf Nr. 245 594 in Abteilung 1
nach Berlin, in Abteilung 2 nach Berlin. Die Ziehung der 4. Klaſſe
findet am 10. und 11. Januar 1928 ſtatt.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 14. Dezember 1927.
(Nach der Wetterlage vom 12. Dezember 1927.)
Wolkiges Wetter mit ſtellenweiſem Nachtfroſt und in der
Haupt=
ſache trocken.
Hefſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptichrittleitung. Rudolf Maupe
Verantwortſich für Politit und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmanm
für den Handel: Dr. G. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 345
Dienstag, den 13.De
* Aus der Pforzheimer
Edelmetall= und Schmuckwareninduſirie.
fm. Die Erwerbloſenziffer hat ſich in Pforzheim während der letzten
Wechen nicht weſentlich verändert, ebenſo die Zahl der verkürzt arbeitenden
Betriebe, die von 8 auf 5 Betviebe zurückgegangen iſt. In einzelnen
Zweigen der Edelmetall= und Schmuckwareninduſtrie machte ſich bereits
im November eine geringe Abſchwächung im Geſchäftsgang und
Be=
ſchäftigungsgrad, ſowie im Eingang neuer Veſtellungen bemerbbar.
Auch die Zahlungsweiſe hat ſich verſchlechtert. Die Edelmetall= und
Schmuckwareminduſtrie blieb während der letzten Wochen gut, jedoch
ganz überwiegend für das Inland beſchäftigt, insbeſondere für Silber=
und Doubléwaren, ſowie Goldringe. Für Goldketten machte ſich ein
ſtarker Rückgang im Eingang neuer Aufträge bemerkbar. Auch für die
Doublefabrikation ſchlvächte ſich der Geſchäftsgang ab. Der heimiſche
Markt zeigte bis Mitte November angeſichts des Weihnachtsgeſchäfts
fortgeſetzt ſtarke Aufnahmefähigkeit, jedoch machte ſich im letzten Drittel
des November eine Verminderung in Eingang von neuen Aufträgen
für Goldketten, Juwelen, Silber= und Doubléwaren und eine gewiſſe
Zurückhaltung der Kundſchaft, wohl infolge des Sturzes der
Börſen=
papiere, bemerkbar. Im Exportgeſchäft hat die gevinge Belebung des
Oktober nicht angehalten. Für zahlreiche Branchen war die
Geſchäfts=
lage unbefriedigend. Feinverſilberte Metallwaren waren noch voll
be=
ſchäftigt und mußten zur rechtzeitigen Fertigſtellung der
Weihnachts=
aufträge teilweiſe Ueberſtunden in Anſpruch nehmen. Die
Verkaufs=
preiſe, insbeſondere für Beſtecke, waren ſehr gedrückt, die
Zahlungs=
weiſe ſchlecht. Infolge ſtarken Nachlaſſens im Eingang neuer
Beſtellun=
gen wird mit voller Beſchäftigung vorausſichtlich nur noch kurze Zeit
gerechnet werden können. Schſver verſilberte Tafelgeräte und Beſtecke
weiſen weitere Belebung des Geſchäftsganges auf. In der
Etuis=
induſtrie flaute der Geſchäftsgang erheblich ab wegen Auslieferung der
vorliegenden Beſtellungen und wegen ſpärlichen Eingangs neuer
Auf=
träge. In der Zelluloidwareninduſtrie zeigt ſich keine Aenderung der
günſtigen Geſchäftslage, hingegen trat in der Kunſthornwareninduſtrie
eine Abſchſvächung des Geſchäftsgangs infolge rejchlicher Eindeckung der
Kundſchaft für das Weihnachtsgeſchäft ein.
Frankfurter Effektenbörfe.
Frankfurt a. M., 12. Dezember 1927.
Nachdem ſchon an der Samstagsbörſe eine kräftige Kurserholung
eingetreten war, konnte ſich zu Beginn der neuen Woche eine ſehr feſte
Tendenz durchſetzen bei zeitweiſe lebhafter Umſatztätigkeit. Vor allem
waren J. G. Farben und Rheinſtahl ſtark verlangt, wovon bald auf die
übrigen Märkte eine anregende Wirkung ausging. Außerordentlich
günſtig aufgenommen wurden die Beſchlüſſe in der Aufſichtsratsſitzung
der J. G. Farbeninduſtrie, die angekündigte Dividendenerhöhung auf
12 0' und die Ausführungen über den Geſchäftsgang, namentlich über
die Steigerung der Benzinproduktion. Dazu kam noch, daß am Geldmarkt
heute erſtmalig eine fühlbare Entſpannung eingetreten war. Die
Speku=
lation nahm weiter Deckungen und Meinungskäufe vor, aber auch von
außenſtehender Seite ſollen Kaufanträge bei den Banken eingelaufen
ſein. Wieder war das Angebot außerordentlich gering, ſodaß auf
ver=
ſchiedenen Marktgebieten beträchtliche Kursſteigerungen zu verzeichnen
waren. J. G. Farben und Rheinſtahl gewannen je 8½ %= Mit ſtärkeren
Kursſteigerungen traten noch Riebeck hervor, die 8¾ 0 anziehen konnten,
Danatbank mit plus 9 %, Metallgeſellſchaft mit plus 9½ L½ und
Holz=
mann mit plus 7:/, %= Im übrigen ergaben ſich Kursbeſſerungen von
2 bis 5 % Schiffahrtswerte wurden etwas vernachläſſigt, doch ebenfalls
2 bis 3 ½ höher. Bei der herrſchenden feſten Stimmung blieb die
Tat=
ſache, daß die Schlichtungsverhandlungen im Konflikt der Eiſeninduſtrie
abermals ergebnislos blieben, vollkommen ohne Einfluß. Die
Renten=
märkte blieben vernachläſſigt. Ablöſungsſchuld lagen etwas erholt.
Im weiteren Verlaufe ſchritt die Tagesſpekulation zu Realiſationen,
ſodaß 1 bis 2 ½pronz. Kursrückgänge eintraten. Späterhin wurde die
Haltung jedoch erneut feſter. Tägliches Geld 7 %. Am Deviſenmarkt
lag die Mark abgeſchwächt. Mark gegen Dollar 4,1875, gegen Pfunde
20,455. London=Kabel 4,88?/,, London=Paris 124,02, Mailand 90,15,
Madrid feſter 29,32..
An der Abendbörſe waren die Umſätze ziemlich gering. Die
Nach=
börſen waren jedoch ſehr gut gehalten, beſonders ſür Chemie= und
Montanwerte. Banbem und Elektrowerte eher etwas ſchwächer,
An=
leihen ohne Umſatz. An der Abendbörſe gingen die konvertiblen Bonds
der J. G. Farbeninduſtrie mit 137 Prozent um, ſind alſo gegen den
cugenblicklichem Aktienkurs mit über 20 Prozent mehr bezahlt. Im
Verlauf blieb die Stimmung unverändert ruhig, doch gehalten. Auch
der Schluß war widerſtandsfähig.
Im einzelnen nannte man: Danat 228, Deutſche Bank 157,
Dres=
dener 154,5, Gelſenkirchen 131,5, Harpener 186, Mannesmann 145,
Mansfeld 114, Rhein. Braunk. 231, Rheinſtahl 167,5, Vereinigte Stahl= Prog,=
go=
werke 100, Hapag 144, Nordd. Lloyd 149,75, AEG. 158, Daimler 83,
Scheideanſtalt 193, Licht u. Kraft 197, Farben 272, Gasfürel 272,
Holz=
mann 165,25, Lahmeyer 163,75, Rütgers 88, Siemens Halske 273,
Zell=
ſtoff Waldhof 254.
Im Frankfurter Abenddeviſenverkehr lag London gegen Kabel
und Madrid feſter. London gegen Paris 124,02, gegen Mailand 90,2),
gegen New York 4,8845, gegen Holland 1207½, gegen Madrid 29,25,
gegen Zürich 25,28½ Pfunde gegen Mark 20,45½, Dollar gegen
Mark 4,1875.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 12. Dezember.
Die Emiſſionsvorſchläge der J.G. Farbeninduſtrie brachten der Börſe
in Verbindung mit den günſtigen geſchäftlichem Ausführungen eine
kräf=
tige Anregung, zumal die Spekulation in letzter Zeit ohnehin beſonders
ſtark auf die günſtigeren Nachrichten reagierte. Der Farbenkurs, der am
Samstag nachbörslich mit 263,75 genannt wurde, ſprang auf 274—275.
Die Tendenz der geſamten Effektenbörſe wurde von dieſen Spezialhauſſee
beſtimmt. Die Aktienmärkte hatten nach dem feſten Wochenſchluß einen
noch feſteren Wochenbeginn. Die Geſchäftstätigkeit war bereits in den
Vormittagsſtunden lebhafter. An den Käufen beteiligte ſich nicht nur
die Provinz, ſondern auch das Ausland. Man wollte vor allem
Lon=
doner Käufe in Farbenaktien beobachtet haben. Das Rheinlande
inter=
eſſierte ſich vor allem für führende Kohlenwerte, ferner für
Mannes=
mann und Rheinſtahl, letztere auf Grund ihrer engen Verbindungen zum
Farbentruſt. Stimulierend wirkte außer der Farbentransaktion die Aktie
der Polyphonwerke und der Schultheißabſchluß, nicht zuletzt auch die
leichtere Situation am Geldmarkt. Die berufsmäßige Spekulation, die
bisher immer wieder Realiſationen vorgenommen hatte, beteiligte ſich
an den Käufen ebenfalls, teilweiſe allerdings auf Grund eines ſtärkeren
Deckungsbedürfniſſes. In ſtärkerem Umfang dürften auch Stellage=
En=
gamements zur Eindeckung gelangt ſſein, weil mit einer ſo allgemeinen
Aufwärtsbewegung bisher kaum gerechnet wurde. Am Geldmarkt nannte
man Tagesgeld mit 6½—8½ Prozent, für erſte Firmen mit 6½—8
Pro=
zent, Monatsgeld mit 8½—9½, Warenwechſel mit 7½ Prozent und
Reportgeld mit 8—8½ Prozent. Im Deviſenwerkehr notierte der
Dol=
lar in Berlin 4,1880, das engliſche Pfund in New York 4,8839, Mailand
in London etwas günſtiger, 90.05. Spanien-London feſter, 29.36. Nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe fanden Gewinnmitnahmen ſtatt. Lebhaft
ge=
handelt wurden Schiffahrtswerte. Nordd. Lloyd plus 3,75 Prozent.
Sonſt bröckelte das Kursniveau bei feſter Grundtendenz leicht ab.
Im weiteren Verlauf der Börſe gab das Kursmiveau im allgemeinen
um etwa 1—2 Prozent nach. Als Abgeber beobachtete man die
Provinz=
arbitrage und zum Teil auch Banken, die in den Vortagen noch als
Käu=
fer aufgetreten waren. Eine gewiſſe Unſicherheit kam in die Börſe durch
die hervortretende Nachfrage nach Reportgeld, zumal die Banken wohl
kaum Neigung zeigen dürften, ihr Kontingent zu dem feſtgeſetzten Satz
zu erhöhen. Feſt waren im allgemeinen Freigabewerte, unter denen
bei=
ſpielsweiſe Orenſtein u. Koppel 4 Prozent gewinnen konnten.
Montan=
werte auf Prämienkäufe gut behauptet. Auch Gerüchte über ein
voraus=
ſichtlich günſtiges Bezugsrecht bei Oſtwerke und Schultheiß kamen wieder
in Umlauf. Privatdiskont lange Sicht 6¾, kurze Sicht 6¾ Prozent.
Gegen Schluß der Börſe trat dann nochmals auf Deckungskäufe der
Spekulation eime Erholung ein, die ſich aber nicht lange halten konnte.
Die Nachbörſe zeigte wieder eine weichende Tendenz bei ziemlich kleinem
Geſchäft. Gegen 2.30 Uhr hörte man u. a. folgende Kurſe: J. G. Farben
271,5, Rütgerswerke 89, Zellſtoff Waldhof 256. Commerzbank 172,75,
Hapag 143,5, Bergmann 187,5, Gesfürel 271, Hoeſch Stahl 141,
Neu=
beſitz 13, Reihe III 55,7, Holzmann 167,5, Schultheiß 388, Deſſauer Gas
172,5, Danatbank 228,25, Nordd. Lloyd 150, Siemens 273, Ludw. Loewe
245, Mannesmann 145.5, Oſtwerke 342. Ver. Glanzſt. 565, Berl.
Handels=
bank 239, Dresdener Bank 154,5, A. E.G. 159, Schuckert 172,5, Harpener
186,75, Rheinſtahl 168,25, Ablöſ.=Abl. I und II 52,62.
Aſchaffenb. Bellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Berlin el. W. ..
BerlinKarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlan t.
Deutſche Maſchi
Deutſch.=Nied. Tel
Deutſche Erdöl.
Teutſche Petrole
Dt. Kaliwerke.
Donnersmarckhütte
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen
Han. Maſch. Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf. ..
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aus der Filminduſtrie. Aus London wind gemeldet: Zwiſchen n”
Gaumont, Britſſh Pictures Corporation, und der Ufa iſt eine Sr
eſſengemeinſchaft abgeſchloſſen worden, die vorſieht, daß ein beſtimum
Prozentſatz der Filmproduktion der Ufa in England von der Gaummzl,
Geſellſchaft auf den Markt gebracht wird, während die Ufg üich
pflichtet, einen beſtimmten Prozentſatz der engliſchen Produktion 79
Deutſchland zu zeigen. Ufa und Gaumont wollen auch gegenſeſtig
giſſeure und Künſtler austauſchen, bzw. zuſammen engagieren
Abkommen, das am 12. Dezember in London bekannt gegeben mie
hat ſehr großes Aufſehen erregt. Allgemein wird der Stundt
vertreten, daß durch dieſe Kombination die Poſition des eurohäif
Films auf dem Weltmarkt ganz erheblich geſtürkt werden zre
Gaumont=Corporation umfaßt die Gaumont=Geſellſchaft, den 9
Film=Service, den Ideal=Film und die Gainsbordugh=Pictures=Go
ſchaft. Gleich der Ufa kontrolliert auch die Gaumont=Geſellſchaft
Anzahl der größten und beſten Theater. Das Abkommen gilt
1. April 1928. Nach Anſicht der engliſchen Zeitungen wird dur
Zuſammenarheit der beiden Geſellſchaften der Ausnutzungswert
Filme ſowohl in Deutſchland als auch in England um nändeſten
Prozent geſteigert. — Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, tmn
die Angaben im allgemeinen zu. Die Einzelheiten ſollen in den näß
Tagen bekannt gegeben werden
Philipp Holzmann A.=G., Frankfurt a. M. Die Meldung, da
Geſellſchaft in Hamburg die Sprinkenhof G. m. b. H. mitbegründet
unterlaufe offenbar einem Irrtum. Wie der OPD. erfährt, hat ſin
reits vor Monaten in Hamburg mit der Baugeſellſchaft „Norddeu
land G. m. b. H.” und der Firma Friedrich Holſt, beide in Hamn
die „Geſchäftshaus Altſtadt A.=G.” mit 300 000 RM. A.=K. gegrüülrt
zur Errichtung eines achtſtöckigen Hochha uſes, deſſen Grundſteinlemuung
reits vorigen Monat erfolgte, und das heute im erſten Obergeſchoſ
tiggeſtellt iſt. Die Ausführung erfolgt in Beton und
Eiſenklinkef=
blendung. Das Objekt von 4,5 Millionen RMM. Wert enthält zirkan)
Quadratmeter Nutzfläche für Läden, Bureaus, Wohnungen und Garu
und kommt neben das Ballin=Chilehaus zu ſtehen. Es ſollte urſon
lich den Namem Sprinkof nach dem hiſtoriſchen Hamburger Sch
Sprinke erhalten.
Zwangsvergleich bei der Heroux u. Leander A.=G., Offenbach
Der ſeinerzeit gemeldete Zwangsvergleichsvorſchlag, iſt jetzt rechtst!
geworden. Bekanntlich wurden 35 Prozent der Forderungen in bor
zahlt. 20 000 GM. ſollen durch Grundſchuldbriefe hinter einer erſiſ
gen Grundſchld eines Gläubigers weiterhin geſichert wenden. Die g
zahlung erfolgt in Raten ud zwar 10 Prozent bis Ende d8. J.
Prozent acht Wochen ſpäter, weitere 10 Prozent wiederum acht AAc
ſpäter und 5 Prozent ſpäteſtens am 15. Auguſt 1928. Forderungen NAig eun
50 RM. werden voll befriedigt. Die 20 000 RM. Grundſchuldbrief üſſder 2
bis 31. Dezember 1932, bei 5 Prozent Jahreszins ab 1. Januar r925au
zahlbar.
Eu ſche A
Heſſiſche Landeshypothekenbank in Darmſtadt. Das Inſtitut Uwdrmten wa
zum 1. Januar 1928 eine Teilausſchüttung von 10 Prozent durch chü bei unverät
dationspfandbriefe vornehmen, wozu ihm bereits Genehmigung dumn Fmt=Bedarfs. Hafer be
Aufſichtsbehörde erteilt wurde.
z Konſumnachfre
Vierbrauerei Durlacher Hof A.=G., Mannheim. Der Geſchäſt
oſtsis=
hat dem allgemein wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprochen und Ki—
digt. Die für Steuern und Umlagen aufgebrachten Beträge macht
Prozent des A.=K. oder das ſechsfache der zur Verteilung vorgin1a7
genen Dividende aus. Die Beſchaffung der Rohmaterialien erfoad
weſentliche Mehraufwendumgen. Im übrigen wurde die techniſche 3U
geſtaltung der Brauerei fortgeſetzt und außerdem ein Mälzereigan
ſtick erworben. Nach 68 250 (72 834 RM.) Abſchreibungen verbleiln
Reingewinn von 236 299 RM., aus dem wieder die St.=A. eine
dende von 10 Prozent und auf die V.=A. 8 Prozent verteilt wird..
RM. werden dem Delercederekonto, 30800 RM. dem Unterſützs
fonds zugewieſen und der Reſt mit 15 899 RM. auf neue Rechnungu
getragen. Aus der Bilanz. Aktiva: Immobilien 1 251 300 042
RM., Maſchinen 140000 (157 000) RM., Debitoren 798 000 (7
RMM., Vorräte 444 500 (345 000) RM.; Paſſiva: Aktienk. 1,5 Mill.
und Reſerve, Kreditoren 626 000 (502500) RM.
Gebr. Himnelsbach A.G. Der Konkursverwalter der Geks
Himmelsbach A. G. teilt dem W. T.B.=Handelsdienſt mit, daß die zu
dung von dem bevorſtehenden Verkauf der Werke des Unternelen
an die Firma J. J. Vowinkel in dieſer Form nicht zutrifft.
die ſchwobenden Verhandlungen können Einzelheiten nicht mit*
werden, ſolange der Konkursverwalter zu dem Ergebnis
derſelber-
nicht endgültig Stellung gevommen hat,
Deviſenmarkt.
Kelſing ſors. .
Wien.... .
Budapeſt.
Sofia ..
Holland. . .
Lslo ......"
Kopenhagen.
Stockholm.
London. . . ."
Fuenos Aires
New York
Belgien..
Italien .."
Paris..."
Schweiz
Spanien..
Danzig.
Japan. . . .
Rio de Janeir=
Jugoſlavien
Portugal
Athen".
Konſtantinope
Kanade
Uruguat
10.
Geio
1e2.625/22.6
s.47
80.81 180.9:
69.23
81.74
1.926/ 1.9:
10.4985
1.370
20.72/ 20.
5.594
2.171
12.
Bri
16.5
69.*
81.8
0.50
7.3
5.60
2.17
a.177 4.1
4.336
1.34
Geld
22.71
80.79
69.65
81.70
1.923
0.499
7.371
20.6
5.594
4.178
Brief
22.75
16.47 16.51
80.95
69.79
81.86
1.927
9.501
7.385
20.73
5.606
2.171/ 2-175
4.186
4.326/4.334
Die Berliner Mtetalluotierungen vom 12. Dezember 1927 ſtelltin
wie folgt: Elektrolttkupfer 135, Orig.=Hüttenaluminium 210, da
Walzen 214, Rein=Nickel 350, Antimon Regulus 91—100, Silkll=
Barren 79,75—80,75.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandell.
12. Dezember 1927 ſtellten ſich für Kupfer: Januar 122½ (E7
Februar 122½ (122¾), März 122u (1223), April 122½ (In=
Mai 122½ (122½), Juni 122¾ (122½), Juli 122¾ (122¾)
122¾ (122½): September 122¾ (122¾), Oktober 122¾
November 122¾ (122¾), Dezember 1221/, (122¾). Tendenz:
Für Blei Januar: 43½ (43½), Februar 43½ (43½4), März 43 X
April 43¾ (44), Mai 43¾ (44), Juni 44 (44:).), Juli 42 (44
44 (441).) September 441), (44½), Oktober 441/, (44:/.), Norh
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöf=
Schuld einſchl
Ausloſ.=Sch. I. Te‟
„III. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
(oſungsſcheine ...
4% Dt. Schutzgeb.=
Anl. .. . . .. . . ..."
„.5
55.5
b)Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5%L. Inv. 1914
4½% „1898 . . ..
4½% „ 1902 ...
4½ Bosnien ...
5% Bulg. Tabak. 02
4 ½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½%0 Oſt. Silberr.
4% „ Goldr. ..
4% Oſt. Goldrente
(t. Innsbr. Abk.
4% „Einh. R. (k. )
8% Port. (Spz.) III
5%Rum.am. R.03
4½½„Gold. 13...
4½ am.kon. ..
4% „ am.05 . . . .
4% Türk. (Adm. 03
4¾ (Bagd.) I
4%(Bagd.) II
4% unif. 190:
4% „1911 Boll.
13
7.3
Ha
37
%o Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.
4% Ung. Staatsr.
v. 10 .... ....
4¾Ung. Kronr. . . .
3% Ung. Eiſ. Tor ..
16
4½% Ung. St. 1913
4½% „ 1913/ 21.75 anl.
(lt. Tnnsbr. Abk.)
4½% Ung. St. 1914
454. Innsbr. Abk.) 23.7
(Tung. Goldr. . . 24.45
Außereuro=
päiſche
5%Mex.am. in. abg.
5% „äuß. 99
„ Goldo4ſtf.
„ konſ. inn. . .
%, Irrigat.
5%Tamaulipas T ./ 18.25
Sachwert=Schuld=
2.25 verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
14 10%Berl. H.=Bk. G./105.25
6% Berl. St. Gold
8% Darmſt. St.=G
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
7%Dresd. St.,G. . / 87
7%Frkf. St.=G...
1.
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . .
0 Frkf. Hyp.=Bk.
13.7
Goldpfbr.
4.8
20 Frkf. Hyp.=Bk.=
4.8
Goldpfbr. . . .
Frkf. Pfbr.=Bk.
8.46 Goldpfbr. ..."
13.75
Frkf. Goldpfbr.
12.25 6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr. .. ..."
12
5% Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr
H.-St.=Gold=
Heſſ. Land.=Bk.
4½% Ung. St. 1914/ 25.75 ) Goldpfbr.
2 Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
Ma ate
98
93
98.5
94
89
89.5
81
99.5
92
94.5
95.5
10%Komm.Glektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. . . . . . . 1101.1
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8%Ldwgshf. Stadt=
Goldanl.
7%M. KraftHöchſt
80 Mainz.=St.=G.
8½% Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.=
70 M.=Stahlw. 27
3% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp.Bk.=
Goldpfbr. .....
26 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
8%0 Pforzh. St.=G
8% Pirmaſ. St.=G.
8%Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
1 8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
20 Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. ..
4½% „„Lig. Pfb.
2% „Anteilſd
7 ½% Rh. Stahlw.
25
.
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
„
Stane.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gld.. mit Option
7% V. Stahlw.
Düſ=
eldorfHyp.=Gd.. ohne Option
% Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.) 27 ...
96
96
Rre
88
92
101
98
94
88.5
94.75
92
98.5
97
95.5
94 25
89.5
81.75
57.75
103.5
98
92
96.75
8½ Voigt &Häffner
Goldobl. ......
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ..
6%beſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .. . . . 23
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Röggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bk. .
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. .
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk
Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp. Bk. ..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Lbsb. ...
96
12.61
131,
8.5
9.1
15.8
17.2
13.75
26%Atebſt. Südb.
2,6% Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
8%Oſt. 1.b.8. E.
3%Oſt.
3% „
Ae
30
3%Oſt.
3%Oſt.
„abg.
„9.Em.
„abg.
1885.
abg.
Erg. Netz
„abg.
3½ NaabOebd. 83
91
97
4% Rud. Silber.
4% Rud. (Salzkg.
4½%Anat., S. I
4½% Anat..
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. ...
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv.
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein..
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 1149
Gotha. Grundkr.
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Creditbank
21.1
21.5
19
18.5
7n5
139
173
188.5
174.5
223.5
156
125.5
136.5
103
152‟
154
115
421
Südd. Disc.=Geſ. .,
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Aki.
Buderus. . . . . .
Eſchw. Bergw. . . . 1190
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St
„Genußſchein
Kali. Aſchersleber
Kali. Salzdetfurth.
Lali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (ab
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röt
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahl
Riebeck Mor
SalzwerkHei
Tellus Bgb.
Ver. Laurahü
Ver. Stah
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ..
Hereules, Heſſiſche
Löwenbr.=Münche
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger
134
39.75
1721,
94.5
131.5
208
122
160.5
230
120.4
147.25
114.25
90.25
39.4
92.5
169
271
187
158
340
238
Bahr. Spiegel ....
Beck & Henkel ..
Bergmann El ...."
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb.
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr. . . .
Chem. Albert ..
Chem. Brockh. ..
hem. Milch ..
Daimler=Benz A. G.
Dr. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G.u. Silb. Sche
D Linoleumw. Bln./
Dingler, Zweib=
Dresd. Schnellpr
Dürkoppw. (St).
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.. .
E. Licht u. Kraft. . .
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle..!
Email. Ullrich .
Enzinger Werke ..
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.. .
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G..
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Geiling E Cie.
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon
Gritzner, Maſch
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Haid & Neu
Hammer en
Hanfw. Füſſen....
Hanſa=Lloyd, Br..
Hartm. & Braun..
185
50.5
137
176
86
39
83.5
130.7
194.7!
249
131
Ne=
Hehl genſtaedt. .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ....
Hoch=Tief Eſſen..
Holzmann .. . . . . .
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Fnag ...
JunghansSt.
kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt. N.
Klein, Sch. EBecker
Knorr, Heilbronn".
Konſerv. Barun
Krw. All=Württbe
Krauß & Co.
Lahmeyer
Lech, Augsburg ...!.
Lederw. Rothe
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid. Metall
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf.
Miag, Mühlenb.
Moenus, Stamm
Motorenf. Deutz".
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Neckar). Fahrz.
Neckarw. Eßlinger
Peters Union
Pfälz. N.g. Kayſer
Philipps.
Porzellan Weſſel..
Rein. Gebb. &Schal
Rhein. Elektr. . . . .
Rhenania, Kunheim
Rütgerswerke ..
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackfr.
Schriftg. Stemp.
Schuckert, Elektr.
Schuhfbr. Weſſel..
Schuhf. Herz .....
163.75
118
40
122.5
Schultz, Grünlack
Seilind. Wolff.
Siemens Glas ..
Siemens & Halske.
Südd. Immob.
Südd. Zucker=A.=G.
Thür. Lief. Gotha ..
Uhren Furtwängl
Unter fr. Kr.=El.=V.
Veithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Ultramarin .. . . .
Zellſtoff Berl. ..
Vogtl. Maſch. . .
Voigt & Haeffner..
Volthom. Seil.
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Meme
Zellſt. Waldhof.
Zucker Rheingaur.
Transport= und
Verſicherungs=Akt.—
Dt. Reichsb.=Borz..
A. Dt. Eiſenbahn. .—
A. Lokalb. u. Kraft.
Dt. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E.B:
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd. Llohzd.
65
eurz
Ziebel
ſeiener 345
ſis). Dezember 43½ (4834). Tendenz: behauptet. Für
Zink=
ſt (53 ½), Februar 52 (53), März 52 (53), April 51,75 (5234),
(52 1), Juni 51½ (52), Juli 51 (52), Auguſt 5111 (51½),
ſes 51 (51½), Oktober 51 (51,75), November 51 (51,75),
De=
zu3 44 (52 34). Tendenz: ſtill.
ſtſt tallnotierungen an der Londoner Börſe vom 12. Dezember
5/ Vm ſich: Kupfer (Tendenz willig): Standard p. Kaſſe 5934
tie u73 Monate 591 ,—60, Settl. Preis 59 ½; Elektrolyt 66:/, bis
ütlected 65—661), ſtrong ſheets 90: Elektrowirebars 66%.
Linngſerdenz unregelmäßig): Standard p. Kaſſe 266½)—½, 3 Monate
Settl. Preis 266½, Banka (inoff. Not.) 269½, Straits
26324
wofd fwr.): 266 %4 Blei (Tendenz ſtetig): ausländ, prompt 217,,
chen 221/, Settl. Preis 217. Zink (Tendenz ruhig): gewöhnl.
ow WiSlu entf. Sichten 261, Settl. Preis 262/g. Inoffizielle
üzungen: „Aluminium für Inland: 107; für Ausland 112,
mcten iguls Erzeug.=Preis 64½—65, chineſ. per 41, Queckſilber 28
m42ſ,, Wolframerz 15, Nickel für Inland 175, für Ausland
güblech 181, Kupferſulphat 24½—25, Cleveland Gußeißen
Produkter berichte.
Dienstag, den 13 Dezember 1927
nmbeimer Produktenbericht vom 12. Dezember. Tendenz ruhig,
zLfrage ſchwvach. Man verlangte für die 100 Kilogramm ohne
mgonfrei Mannheim in Reichsmark: Weizen inl. 26,50—2 50.
731,50. Roggen inl. 26, ausl. 26,50—26,75, Hafer inl. 2,50
Au sl. 25,50—26,50, Braugerſte, pfälziſche 2—30,50, hadiſche,
ſſichund württembergiſche 27—28,50, Fuitergerſte 22—33,50, Mais
8 21,50, ſükdeutſ hes Weizenmehl, Speziall Null, 37.75—38,
ggtamnehl 29—30, ſüddeutſches Roggenmehl, je noch Ausmahlung,
A6 Kleie 14.
gſckſurter Produktenbericht vom 12. Dezember. Das Geſchäft war
üu klein. Es kamen größere Mengen Futterweizen an den
ſart 4i keine Käufer ſarden. Roggen liegt auf größeres Angebot
„aüt ächer. Das Mehlgeſchäft iſt äußerſt ſtill. Der Konſum
zeig=
ſharf. Futtermitel ſind nach wie vor feſt. Mais wieder etwas
g0. Kleie jedoch ſehr knatzp. Weizen 1 25,B, II 24, III 2250
Aig luagen 21.75—25 Sommergerſte 2—28, Hafer inl. 22,75—B,75,
2—21,25, Weizenmehl 77,50—38, Roggenmehl 35—35,75. Weizen=
15—13,30. Noggenkleie 15.50—15,75, Erbſen 32—60, Linſen 40
zi5b u 8—9, Weizen=Roggenſtroh drahtgepr. 4,50, gebündelt 325
3 2i0 Treber 18—18,25.
Aſniche Frankfurter Kartoffelnotierungen vom 12. Dez.
Großhan=
lspra” e 50 Kg.: Frachtparität Frankfurt a. M. notierts4: Induſtrie.
hieſin abegend, 3,75 RM., weißfleiſchige, hieſiger Gegend, 2,70 RM.
Tendem zurhig.
Bener Prodnktenbericht vom 12. Dezember 1927. Der Markt iſt
ſducht, e gegenwärtige Wetterlage weiter ſtark berunruhigt. Die
Aus=
and2 He rungen lauteten trotz der etwas feſteren Terminmeldungen
von Uuallberſeemärkten nur wenig verändert, die zweite Hand, die den
Marhtft völlig beherrſcht, zeigt ſich ſogar eher etwas
entgegenkommen=
er, juſae er Provinz liegt weiter reichliches Angebot von Brotgetreide,
enct Linie allerdings von abfallenden Qualitäten vor. Die Preiſe
guminell unverändert, infolge des nach wie vor ſchlechten
Mehl=
chiuſt kommen nur wenige Umſätze zuſtande. Das Angebot von
Kahn=
varen ſilt auf Grund der Schiffahrtsbehinderung vernachläſſigt. Auch
am Autezu ungsmarkt ſpielen die Schiffahrtsverhältniſ e eine weſentliche
„Rolletu n der Weizenmarkt hinſichtlich andienungsfähiger Qualitäten
in dindruptſache auf ſächſiſche, der Roggenmarkt vorzugsweiſe auf
ſausläundſch e Ware angewieſen iſt. Die Lieferungspreiſe für beide
Brot=
getrerderten waren leicht befeſtigt. Am Mehlmarkte beſchränkte ſich das
Geſchäf bei unveränderten Preiſen auf die Deckung des dringendſten
ſonſinweDarfs. Hafer begegnet trotz ermäßigter Forderungen nur
gerimae Konſumnachfrage, die Küſte bietet ebenfalls niedrigere Preiſe.
Gerſtrseſchäftslos.
Seite 13
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 12. Dezember. Zum Viehmarkt
be=
trugen Zufuhr und Preiſe die 50 Kilogramm Lebendgewicht je nach
Klaſſe: 218 Ochſen 30—62, 132 Bullen 30—59, 307 Kühe 14—52, 312
Färſen 40—63, 539 Kälber 46—76, 75 Schafe 42—48, 40n72 Schweine
50—63, 166 Arbeitspferde pro Stück 800—1500, 72 Schlachupferde 40 bis
100 Mark das Stück. Marktverlauf: Mit Großdieh mittelmaßig,
ge=
räumt; Kälber lebhaft, geräumt: Schweine mittelmäßig, kleiner
Ueber=
ſtand; ausgeſucte Tiere über Notiz bezahlt, mit Pferden ruhig.
Frankfurter Biehmarkt vom 12. Dezember 1927. Der Auftrieb des
heutigen Hauptmarktes beſtand aus: 1458 Nindern, darunter 282 Ochſen,
60 Bullen, 711 Kühen, 350 Färſen, ferner aus: 524 Kälber, 271 Schafen
und 6305 Schweinen. Marktverlauf: Geſchäft in allen Viehgattungen
ruhig, Kälber und Schafe ausverkauft; ſonſt geringer überſtand. Ochſen
A 1 61—65, II 57—60, B I 53—56, II 50—52, C 46—49, Bullen A 54
bis 57, B 50—53, Kühe A 48—52, B 42—47, C 35—41, D 25—34,
Färſen A 61—65, B 55—60, C 47—54, Kälber B 72—76, C 62—71,
D 54—61, Schafe A 45—48, B 36—41, C 30—34, Schweine A 60—62,
B 60—62, C 59—61, D 58—60, E 55—58, G 50—59, verglichen mit den
Notierungen des letzten Hauptmarktes zogen Ninder bis zu einer Mark
Bullen bis zu 2 Mark und Kühe und Färſen bis zu einer Mark im Preiſe
an. Gegenüber den Notierungen des Nebenmarktes der vergangenen
Woche gaben Kälber und Schafe 1 Mark und Schweine bis zu 4 Mark nach.
Fleiſchgroßmarkt Beſchickung: 429 Viertel Rindfleiſch, 30 ganze Kälber,
36 ganze Schafe und 163 halbe Schweine. Bezahlt wurde für Ochſen
4 T 95—100, II 85—95, Bullenfleiſch 88—93, Kuhfleiſch I 60—70,
II 50—60, II1 40—50, Kalbfleiſch I1 90—100, Hammelfleiſch 75—85,
Schweinefleiſch 1 70—80, Gefrierfleiſch, Rindfleiſch Vorderviertel 52
und Hinterviertel 62.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
* Chicago, 12. Dez. (Prib.=Tel.)
Weizen: Auf Grund der günſtigen Witterungsverhältniſſe aus dem
Süd= und Nordweſten gaben die Preiſe nach. Auch verſtimmten die
günſtigen Druſchergebniſſe aus Auſtralien und mangelnde
Export=
nachfrage.
Mais: Hien wirkten die größeren Provinzangebote und vermehrte
Ankünſte preisdrückend.
Roggen: Hier wurde die Preisgeſtaltung durch die Schwäche des
Lokomarktes, Abgaben der nordweſtlichen Firmen und geringe
Export=
nachfrage beſtimmt.
Hafer: Die Preiſe konnten heute etwas anziehen auf die ſchleckte
Qualität der Ankünfte und Käufe der Lokofirmen. Später wurden
verſchiedentlich Realiſationen beobachtet.
* New York, 12. Dez. (Priv=Tel.)
Baumwolle: Hier fetzten anfangs wieder Liquidationen ein auf
Abgaben der lokalen und ſüdlichen Firmen. Auch verſtimmten
ungün=
ſtige Berichte aus Mancheſter und nachlaſſende Nachfrage der
Spinne=
reien. Gegen Schluß wurden verſchiedentlich Angſtverkäufe beobachtet.
Kaffee: Die Notierungen gaben anfangs auf nachlaſſende
Lokonach=
frage und ermäßigte braſilianiſche Offerten nach. Lokale und
euro=
paiſche Häuſer ſchritten zu Liquidationen. Später ſetzten teilweiſe
Deckungen ein
Zuker: Das Geſchäft war heute äußerſt ſchleppend. Anfangs
zogen die Preiſe auf die ausländiſchen Kabel etwas an. Bis Schluß
waren die Preiſe bann wieder rückgängig.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 12. Dez.:
Getreide. Weizen: Dez. 128½, März 131½, Mai 133½;
Mais: Dez. 88½4, März 928, Mai 95½: Hafer: Dez. 53, März
55½ Mai 57½; Noggen: Dez. 107½4, März 10834, Mai 1088.
Schmalz: Dez. 1120, Jan. 11,75, Mai 12,123.
Fleiſch: Dez. 10,60, Jan. 11,25, Mai 11,50; Speck, loko 11,00;
leichte Schweine 7,75 bis 8,40; ſchwere Schweine 8,10 bis 8,75:
Schweinezufuhren: Chicago 63 000, Weſten 175 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 12. Dez.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 149½, hart 145; Mais: neu
ank. Ernte 103½; Mehl: ſpring wheat clears 6,75—700; Fracht:
nach England 1,9—2,3, nach dem Kontinent 13—14.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 11,95; Talg: extra 8½=
Kakav, Tendenz: ſtetig: Umſatz in Lots: 131: Loko: 1238:
Nov. —, Dez. 12,78, Jan. 12,65, Febr. 12,60, März 12,65, April
12,72, Mai 12,79, Juni 12,86, Juli 12,91, Auguſt —, Sept. 13,05.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Kaliabſatz iſt bisher gegenüber dem Vorjahr bekanntlich
leb=
hafter geweſen, ſodaß die Schätzungen des vorausſichtlichen
Geſamtab=
ſatzes im Jahre 1927 weſentlich über der Vorjahrsziffer liegen. In
unterrichteten Kreiſen ſchätzt man den Jahresabſatz auf rund 12,15 Mill.
Dz. gegen 11 Mill. Dz. Kali in 1926.
Der Oberbauſchrauben=Verband wurde proviſoriſch auf 3 Monate
verlängert. Die größte Quote, mehr als 50 Proz=, gehört bekanntlich
den Vereinigten Stahlwerken, Düſſeldorf.
Herr Fritz Wintermantel, ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied der
Deutſchen Bank, begimg am 10. Dezember das Jubiläum ſeiner 25 jähr.
Tätigkeit im Dienſte dieſes Inſrituts.
Kommerzienrat Paul Seifert Wiesbaden, der ſeit 18 Jahren
1. Vorſitzender des Vereins der Thomasmehlerzeuger iſt, hat gebeten,
von ſeiner Wiederwahl für 1928 abzuſehen. An ſeine Stelle tritt
Direk=
tor Richard le Mäitre, Dortmund. Kommerzienrat Seifert wurde zum
Ehrenvorſitzenden gewählt.
Zwiſchen der deutſchen und tſchechoflowakiſchen Re ierung iſt eine
Vereinbarung dahin getroffen, daß wachſelſeitig den Beſuchern aller
künſtigen Leipziger und Prager Meſſen Durchreiſeſichtvermerke durch
die Tſchechoſlowakei reſp, durch Deutſchland gekührenfrel erteilt werden
ſollen.
Der Stahlwerksverband hat die für den 12. Dezember angeſetzten
Sitzungen des 4=Protuktenverbandes und der angeſchloſſenen Verbände
auf ubeſtimmte Zeit verſchoben.
Wie ausBrüſſel gedrahtet wird, iſt als Termin für die nächſte
Tagung der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft der 22. März 1938
feſtgeſetzt worden. Verhandlungsort wird Paris ſein.
Der Präſident der Bank von Litauen Zelm iſt von Moskau nach
Niag zurückgekehrt, wo er erklärte, daß ſeine Verhandlungen mit der
ruſſiſchen Staatsbank lediglich informatoriſchen Charakter getragen
hätten. Der für die Finanzierung der Sowvſetaufträge erforderliche
Betrag ſtellt ſich auf etwa 5 bis 6 Millionen Mubel. Die ruſſiſche
Staats=
bank iſt bereit, litauiſche Wechſel zu diskontieren.
In Budapeſter Börſerkreiſen ſpricht man davon, daß die Vereinigte
Hauptſparkaſſe, deren Präſident der geweſene Außenminiſter Dr. Guſtab
Gratz iſt, ſich mit der Innerſtädtiſchen Sparkaſſe fuſionieren wird.
Wie aus Sofia gemeldet wird, wurden in dem Rhodopegebirge neue
Silber, und Bleiminen gefunden, die einen großen Wert beſitzen ſollen,
Ein deutſcher Fachgelehrter ſoll bereits zur geologiſchen Prifung der
Minen eingeladen worden ſein.
Daily Expreß” berichtet aus New York, daß nach Mitteilungen
von Perſonen, die in enger Fühlung mit der Regierung in Waſhington
ſtehen, Coolidge den Vorſitz der amerikaniſchen Stahlkoporation
ange=
boten erhalten habe. Er erwäge das Angebot.
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Seite 14
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Union-Tkeater
TallorROSCK
Haupdarsteller: Camila Hlorn, Lpdia
Poteehina, Hans Mierendorf, Hlertz I.
Walherk. Gustav Frählieb
„Cohen sontra Miller”” nach der Komödie „Zwei Straßen weiter‟ Ein amüsanter Schwank in 6 Akten
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Wieder-Eröffnung
Ende der Woche!
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Heſſiſches Landestheater
Großes Haus
Außer Miete
Dienstag, 13. Dez mber 1927
Anfang 20.00 Uhr
Zweites Konzert des
Muſikvereins
Ein deutſches Requiem
von Johannes Brahms
Leitung:
Generalmnſikdirektor Dr. Karl Böhm
Soliſten:
Thea Böhm=Linhard (Sopran), Hans
Komregg (Baß), Orgel: Studienrat
Borngäſſer, Chor des Muſikvereins,
Orcheſter des Landestheaters
Preiſe der Plätze: 1.50 — 7.00 Mr.
Drittes Konzert
Honegger: König David (Erſtaufführung)
Liſzt: 113. Pſalm.
Kleines Haus
Außer Miete
Dienstag, 13. Dezember 1927
Heſſiſche Spielgemeinſchaft
Anfang 19.30 Uhr Ende nach 22.00 Uhr
Der Lumbe=Awend oder Mann is Mann
Dialektpoſſe in fünf Gegenwarts=Bildern
von Dr. G. Büchner und R. Schneider
Inſzenierung: Eduard Göbel
Bühnenbild: Georg Pfeiffer
Mitwirkende: V19507
Elſe Arnold. Anne Dörſam, Elſe
Lauck=
hard, Dora Müller, Jſolde Pützer, Elſe
Schieferdecker, Lolo Schieferdecker, Elſe
Schopp, Fritz Arras, Ernſt Ludwig Göbel,
Auguſt Groß, Heinrich Gutkäſe, Hans
Harres, Juluus Harres, Richard Hinz,
Heinrich Kleinberg, Curt Mark, Hartmuth
Pfeil, Georg Rodenhäu er, Adolf Schulz,
Georg Spichartz, Ernſt Ludwig Stay, Ernſt
Stöſel. Hans Wolff
Spielwart: Ernſt Langsdorf
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[ ← ][ ][ → ]ſoiener 345
Dienstag, den 13. Dezember 1927
Geite 15
ſeug oder die ſieben Menüs.
Von Frank Heller.
Berechtigte U=berſetzung von Marie Fuanzos.
(Nachdruck verboten)
TV.
der Halle blieb Philipp Collin vor einer Automobilkarte
hankreich ſtehen, maß einige Entfernungen und rechnete
dieſe Zeit oder ſpäteſtens in einer Stunde müßte er
ſa. Aber kommt er im eigenen Auto, oder hat er ſich ein
Autos ietet? Um im eigenen Auto zu kommen, hätte er
wiſſeſymäiſſen, wo er ausſteigen würde. Das konnte er aber
nichta.nd, darum kommt er in einem gemieteten. Ja, ſicherlich.
And eiſte its —‟”
me murmeln Sie da in ſich hinein?”
„denke laut, Mr, Kenyon. Das iſt eine Gewohnheit, die
einergſeriſchen meines Berufes unfehlbar ins Verderben ſtürzen
muß/ der ich kann ſie nicht ablegen. — Andererſeits: wohin
weni er ſich, wenn er nach Paris kommt? Das zu wiſſen, iſt
uumcch. Ja, ganz unmöglich. Aber man kann Vermutungen
auſteill. Dieſe Affäre war ganz genau geplant. Eine beſtimmte
Lodhzne hat ſie angezogen. Alles andere ging nur mit drein.
Das erichwort ſagt, daß der Verbrecher um den Ort der Tat
rreiſt, lan könnte ebenſogut ſagen, um die Opfer der Tat. Sie
wiſſeſnuv das Opfer wohnt — und wo das Aas iſt! Ja, wo
das zW4 iſt, verſammeln ſich auch die Geier — und wer kommt
dort, unn nicht das Aas?, Lavertine, Graham, Mr. Kenyon!
Es üſtzeit, zu verduften. Herr Argyropoulos hält ſeinen
Ein=
zug mugs Hotel!”
9 Türhüter des Hotels Ceſarini wunderte ſich über den
Eifen, ſit dem drei Herren plötzlich auf die Straße zu kommen
ſtrebue ſie ſchienen es ſich in den Kopf geſetzt zu haben, das
phyffthſhe Geſetz umzuſtoßen, das verbietet, daß mehr als ein
Körmegleichzeitig denſelben Raum einnehme. Ihren Spuren
folgtne in vierter Herr mit ſchwarzem Schnurrbart, der ſich über
ihre nßie herzlich zu beluſtigen ſchien. Auf der Straße angelangt,
bliebze ſrehen. Die drei aüderen wendeten ſich ungeduldig um.
Cer: Sie ſich, Profeſſor!”
ſer Collin ſchüttelte den Kopf.
70 arte.”
Aer wenn er uns nachkommt!“
5 tvarte auf ein Auto.”
„Hier ſind doch Autos en masse. Uebrigens haben wir kein
Geld.”
Mr. Kenyon übernahm das Verhör.
„Warum kaprizieren Sie ſich darauf, hier ſtehenzubleiben?”
„Aus zwei Gründen, biſter Herr Kenyon. Erſtens, weil ein
normales Auto ungefähr ſieben Stunden von einem näher
be=
ſtimmten Punkt nach Paris braucht. Zweitens, weil da, wo das
Aas iſt, ſich auch die Geier verſammeln.”
„Aber wenn der Millionär in den Speiſeſaal geht, um ſein
Frühſtück einzunehmen, wird ja alles —
„Er ißt nicht im Speiſcſaal! Erinnern Sie ſich nicht, was
der Kellner im Speiſewagen ſagte: er kann es nicht vertragen,
andere Menſchen eſſen zu ſehen! Er ſpeiſt in ſeinem
Apparte=
ments, und nichts wird entdeckt. Bevor ich die Halle verließ,
erkundigte ich mich beim Portier nach einer wichtigen Sache. Die
Kontrollbuchſtaben der Autos in Dijon ſind BG. Bis ich nicht
ein Auto mit dieſen Buchſtaben hier anrollen ſehe, gehe ich nicht
von hier weg.”
Mr. Kenyon miſchte ſich abermals, vor Ungeduld ſchnaubend,
ins Geſpräch.
„Erwarten Sie die Zugplünderer hier?”
„Ja.”
„Welchen Grund huben Sie, ſie hier zu erzarten?”
„Den ich ſchon geſagt habe — plus ein paar andere.
„Was gedenken Sie zu tun, wenn ſie ſich zeigen?”
„Das weiß ich nicht.”
„Sie arretieren?"
„Eventuell.”
„Und ſonſt?”
„Das muß der Zufall entſcheiden."
Mc. Kenyon ſah den Profeſſor unſchlüſſig an. Offenbar
fragte er ſich, ob man ihn zum Beſten hielt oder nicht. Eine
Viertelſtunde verging, ohne daß ſich etwas ereignete. Leute
ſtrömten in das Hotel, und Leute ſtrömten aus dem Hotel, aber
keiner der letzteren kam, um Rechenſchaft für das Frühſtück zu
fordern; Autos mit ſchönen Frauen und ſtattlichen Männern
rollten vorbei, aber keines von denen, das ſtehenblieb, trug die
Kontrollbuchſtaben B G. Als eine halbe Stunde verfloſſen war,
brach Philipp das Schweigen.
„Sagen Sie mir, Lavertiſſe, Sie waren doch im letzten
Wagen. Haben Sie ſich dieſe Geſellſchaft von Cook näher
an=
geſehen?”
„Nein, wer ſieht ſich eine Cook=Geſellſchaft näher an?”
„Da haben Sie reiht. Natürlich haben ſie deshalb das
Koſtüm gewählt."
Mr. Kenyon ſchnaubte:
„Eine Cook=Geſellſchaft als Zugplünderer! Wie konnte 1
nur einen Augenblick an eine ſolche Geſchichte glauben! Wer
dieſe Gef=lſchaft nicht bald, auftaucht, mein beſter Profeſſe
dann beoaure ich —"
„Da!” rief Philipp Collin. „Hab ich mir’s nicht gedack,
Lavertiſſe! Graham! Was auch geſchieht, verlaßt mich nicht
„Sie vergeſſen mich,” machte der Detektiv aufmerkſam. „W.
Sie auch verläßt, ich nicht! Aber was haben Sie denn geſehen:
Philipp Collin deutete mit der Hand. Ein
graugrün=
ſtaubiges Tourenauto rollte langſam dem Trottoir entlang. D:
Chauffeur, ein junger Mann mit knochigem, ſonnverbrannt:
Geſicht ſah ſich mit halb offenem Mund um. Wenn dies nie
ſein erſter Pariſer Beſuch war, wvar er ſicherlich einer der erſte:
Auf dem Paſſagierſitz ſaß ein einſamer Herr. Die Kontrollta;
zeigte die Nummer B G 85C.
Das Auto glitt immer langſamer vorwärts. Sein Inſaſ
ein Herr mit Sonnenhrille und dunklem Bart muſterte aufmei
ſam die Umgebung. Bevor das Auto die Zufahrt zum Hot,
Ceſarini erreicht hatte, erhob er ſich und ließ den Chauffer
halten. Gleichzeitig machte er ein haſtiges Zeichen nach der
Trottoir zu. (brüßte er einen Bekannten in dem Menſchei
geſühl? Möglich, obgleich keine Erwiderung des Grußes ;
ſehen wat. Nu ſteckte er dem Uhauffeur einige Noten zu u.
ging auf das Hotel zu. Ein anderer Herr näherte ſich eilig de
Auto. Er trug eine Sportmütze und einen Reiſeulſter; eben”
wie der frühere Paſſagier war er ſtark bärtig. Ehe er noch
das Auto herangekommen war, ſtand Philipp davor.
„Chauffeur! Ich nehme Sie!”
In dieſem Augenblick war der Herr im Reiſeulſter hera
gekommen.
„Dieſes Auto gehört mir!“
„Verzeihen Sie, das Auto gehört mir. Ich habe ſoeb.
den Chauffeur engagiert.”
„Und ich habe dem Chauffeur vom Trottoir aus gewin
Nicht wahr, Chauffeur?”
Der Chauffeur ſah von dem einen ſeiner Kunden zu de
anderen.
„Dieſer Herr iſt zuerſt gekommen,” ſagte er mit einer Ge
gegen Philipp. „Aber ich habe geſehen, wie der andere Herr vo
Trotteir aus gelvinkt hat.”
„Ja, das habe ich!” rief der Mann im Reiſeulſter.
„Das har er!” bekräftigte der urſprüngliche Paſſagier d.
Autos, der zurückgekehrt war und mit ſichtlichem Staunen de
Disput anhörte. „Sie müſſen ſich ein anderes Auto nehmei,
vein Herr!“
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