ouick 7maligem Erſcheinen vom 1. Nebember
Nogember 218 Reichsmarl und 22 Preunig
geüthr, abgeholt 225 Reichsmari, durch die
L4 Reichzmarl frei Haus. Poſibezugspreis
ſorze Beſtellgeld monatlich 2.28 Reichsmart.
Frorchteit für Aufnahme von An eigen an
aTTagen wird nicht übernommen.
Nicht=
anzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
men Bezſeber nicht zur Kürzung des
72. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
ſhes Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheclonie
Franfüurt a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Auffäße und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtatter
Nummer 330 Montag, den 28. November 1927. 190. Jahrgang
77 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtad 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Rellainezeiſe 192 mm
breitl 2 Reichsmarl. Auzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz-Anzeigen 60 Neichepfg. 92 mim breite
Neliame=
eie 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe m Reichsmart
1 Oollat — 4.30 Markl. — Im Falle köherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw. erliſcht
ede Verpſlichting an Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beltreibung iäll eder
Nobat”, weg. Banklonto‟ Deutſche Ban und Dam
ſädJ und Naſſonalban.
Pie Spannung im Oſien
auf dem Höhepunkt.
* Berlin, 27. November. (Prip.=Teſ.)
Sefahrenmomente im gegenwärtigen polniſch=litauiſchen
Vom Tage
Auf der Duisburger Vorſtandsſitzung wurde der
Landtagsabgeord=
nete Dr. Spickernagel einſtimmig zum Beigeordneten des Deutſchen und
Preußiſchen Städtetages gewählt.
wonzentrieren ſich auf zwei Punkte. Dies iſt einmal der
elpolniſche Einmarſch, die Beſetzung Litauens, d. h. die
Nrachkriegszeit ſo oft geübte Praxis der Schaffung von
um Tatſachen, bevor noch überhaupt der Völkerbundsrat
Eommenden Sitzung in Genf oder die Großmächte ver=
Singreifen könnten. Der zweite unſichere Faktor iſt
ſig in Kowno ſelbſt zu ſuchen; er beſteht in der
unhalt=
uhe des Kabinetts Woldemaras, eines Diktatur=
Kabi=
u. nicht nur im Parlament und im Lande keine
Mehr=
tz, ſondern gegen das die Parteien von rechts und links
nihr Sturm laufen. — Bisher ſchien es nun, daß von
irhen Seite her die größere Gefahr für eine akute
Zu=
and damit für einen unmittelbaren Angriff gegen den
hn Frieden droht. Man kennt zwar nicht die geheimen
8 ſudſtis und ſeiner Anhänger, unter denen es ohne
zuhlreiche Freunde eines kriegeriſchen Vorgehens gegen
ebt, man muß aber eingeſtehen, daß wenigſtens im
* heutigen Tages nichts geſchehen iſt, was darauf
hin=
parde, daß Polen kurzerhand Litauen militäriſch be=
her ſcheint es, daß die innerlitauiſche Entwicklung
anen Verlauf nimmt, der vorläufig noch unabſehbare
ſtü hervorrufen kann. Geſtern abend wurde in Berlin
lict verbreitet, daß in Kowno ein Militäraufſtand
aus=
ſiu bei, der die Regierung Woldemaras geſtürzt habe. Eine
ſtix hierfür war zunächſt nicht zu erlangen. Später
mel=
y daß ein ähnliches Gerücht auch dort verbreitet war,
ſich deſſen Richtigkeit nachprüfen ließe. Von anderer
ire aber wieder mitgeteilt, daß die Kownder
Staats=
ſte zabend ſeelenruhig ihre Darbietungen zu Ende geführt
19 nich per Radio in Riga zu hören waren. Daraus eut=
0 daß in Kowno Ruhe herrſcht. Wie ſich dieſe
Mel=
hernen, kann vorläufig dahingeſtellt bleiben.: De ikbar
Irlings auch, daß die Militärderbände, wie dies ja in
lereits einmal der Fall geweſen iſt, einfach die
werhaftet hätten, ohne daß zunächſt die breite
Oeffent=
ehaupt über die Vorgänge informiert worden wäre.
Uhfint es indeſſen in Kowno zum Glück noch nicht zu
Iltes ſtawiſches Sprichwort ſagt aber, wo Rauch auf=
Ahnennts. Es wird denn auch aus zuverläſſiger Quelle
Mo mitgeteilt, daß die militäriſchen Verbände in der
RI Woldemaras ein Ultimatum gerichtet haben, in dem
ſige Rücktritt des Miniſterpräſidenten und die
Schaf=
e großen Koalition gefordert wurde.
leieſe Meldung zutrifft, ſo müßte ſie als Beweis da=
Vegen werden, daß die Lage in Kowno ſelbſt in ein
Mues Stadium getreten iſt. Die Forderungen der mili=
RBerbände hinſichtlich der Bildung eines Konzentra=
Retts werden ja auch von dem Miniſterpräſi enten ſelbſt
er bekanntlich, nachdem ſein Anſchluß ſoch rechts
5 links mißglückt iſt, die Bildung einer großen
Kog=
rübt. Selbſtverſtändlich wollte aber Woldemaras
Mini=
m eines ſolchen Kabinetts bleiben. Wenn jetzt die
Bei. Verbände ſeinen Rücktritt fordern, ſo dürfte
Wol=
dem, nach ſeinem ganzen bisherigen Verhalten zu
Beſtſchiedenen W derſtand entgegenſetzen. Von
beſon=
eſttung iſt aber hierbei die Tatſache, daß es gerade die
ſund, die dieſe Forderungen an Woldemaras ſtellen,
dr Miniſterpräſident ſich ja gerade bisher auf die
Kräfte des Landes geſtützt hat. Es ſcheint ſomit,
eraras von ſeinen Anhängern verlaſſen iſt, und unter
Rcinden muß der Entwicklung in Litauen allerdings
Sorge entgegengeſehen werden. Denn die Hoffnung
Mäeßliche Beilegung des Konflikts gründete ſich ja auf
Hce, daß die Verhältniſſe in Litauen ſelbſt einen ge=
ebelte Gefahr innerer Unruhen im Lande ſelbſt und
Anellen polniſchen Provokation, die die Lage kata=
Nui eitzen würde.
Der als bevorſtehend gemeldeten Ernennung Zeli=
Bojewoden des Wilnagebiets bereits eine
Andeu=
bolniſchen Pläne zu erblicken iſt, muß die Zukunft
Sieſer Name allein iſt allerdings für Litauen ein
wSorden, ein Symbol polniſchr Gewaltpolitik
gegen=
einen wehrloſen Litauen. Kowno wird alſo in der
9 wenn ſie erfolgt, eine Provokation erblicken. Aber
rheitet Polen ruhig, aber ſyſtematiſch weiter. Pol=
und ſogar polniſche Wafſen ſollen unter den litau=
Drönten im Wilnagebiet und in Litzauen ſelbſt bereits
au. Es bleibt nur abzuwarten, ob Polen etwas
as unternimmt. Man ſpricht zwar bereits von einem
tumar chgebiet gegen Litauen, es muß aber immer
wefelt werden, ob Pilſudſki zu einem ſolchen offen=
Dechtshruch greifen wird. Die Lage wird vielleicht
letzt
Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen iſt vom 31. Ottober bis
zum 15. Novuiber ds. Js. von 456 400 auf 518 000 geſtiegen. Die Er=
höhung der Arbeitsloſigreit iſt zurückzuführen auf Entlaſſungen in der
Landwirtſchaft und im Baugewerbe, die infolge ungüinſtiger Witrerung
verhältrismäßig einen größeren Umfang angenommen haben. Die Zahl
der Hauptunterſtützungsempfänger in der Arbeitsloſenverſicherung betrug
au 15. November 392000 gegen 340 000 am 31. Oktober. Die Zahl der
Hauptunterſtützungsembfänger in der Kriſenunterſtützung iſt in der
gleichen Zeit von 116 060 auf 126 000 geſtiegen.
Nach Meldungen aus Algier ſind dort geſtern und vorgeſtern durch
ſchwere Regenfälle, begleitet von Süürmen und Waſſerhoſen, wahre
Kata=
ſtrophen augerichtet worden. Die Zahl der Opfer wird zurzeit auf etwa
300 geſchätzt.
Aus Port au Prince wird gemeldet, daß im Norden von Haiti durch
24 Stunden andqueunde ſtarke Regenfälle ein Gebiet von etiwa 750
Qua=
ratkilometer überſchwemmt worden iſt. Etwa 250 00) Perſonen ſeien
obdachlos. Ueber die Zahl der Opfer iſt noch nichts bekannt.
Die „ungariſche Gefahr”
für die Tſchecheſlowakei.
Warwierende Nachrichten aus Kerpathoruß=
(and über die Folgen der Rohermere=Attion.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Prag, Ende November.
Die von Lord Rothermere, dem engliſchen
Zeitungsmäg=
naten, vor einiger Zeit eingeleitete und von der tſchechiſchen
Preſſe einmütig heftig bekämpfte Aktion zugunſten der
terroriſier=
ten ungariſchen Minderheiten in der Tſchechoſlowakei iſt ofſenbar
im ungariſchen und larpathoruſſiſchen Gebiete des
tſchechoflowa=
kiſchen Staates nicht ohne Erfolg geblieben. Wie aufmerk an die
Enzwicklung der Dinge in dieſem Wetterwinlel von Prag aus
verfolgt wird, geht auts der Schilderung eines tſchechiſch=
ſozial=
demokratifchen Parlamentariers in einer der letzten Sitzungen des
Pkager Abgeordnetenhauſes hervor, der ſich eingehend mit der
Gefahr irredentiſtiſcher Umtriebe in Karpa horußland und in der
Slowakei beſchäftigte. Nach diefen Mitteilungen zeige ſich zwar
im größeren Teil der Slowalei ein Abflauen der durch die Aktion
Rothermeres hervorgerufenen Unzufriedenheit über die
Behand=
lung der Minderheiten im tſchechiſchen Staate, doch habe ſich die
Propasanda der Rothermere=Leute in Karpathorußland in
unge=
ahntem Maße geſteigert. Im Gebiete von Beregszas würden, ſo
führte der Berichterſtatter aus, alle Leute öffentlich bedroht, die
ſich für die Aufrechterhaltung der jetzigen Form des
tſchechoflowa=
kiſchen Staates einſetzen; es ſeien Legitimationen ausgegeben
worden, die beim Einmarſch des Horthy=Militärs
in Karpathorußland als Ausweis gelten ſollen. Die
irredentiſtiſche ungariſche Preſſe verdanke ihre ſtarle Verbreitung
dem Umſtande, daß denjenigen Leuten, die das Abonnement
ab=
lehnen, gedroht ſverde, ſie würden dafür bei der Erneuerung des
alten (ungariſchen) Regimes büßen wüiſſen. Es ſei feſtgeſtellt,
daß ſich unter Führung von Angehörigen der ungariſchen
Natio=
nalpartei in Karpathorußland fremde, angeblich engliſche
Jour=
naliſten herunureiben, die mit allen Mitteln die Bevölkerung
gegen den tſchechiſchen Staat aufzuwiegeln verſuchen. Die im
Umlaufe befindlichen Gerüchte über einen bevorſtehenden Einfall
des Horthy=Militärs würden durch Demonſtrationen
un=
gariſcher Militärabteilungen, knapp an der Grenze
verſtärkt, und es ſei Ta ſache, daß von gewiſſer Seite auf die
Abtrennung Karpathorußlands von der
Tſche=
choſlowakei hingearbeitet werde.
Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Mitteilungen des
Parlamen=
tariers in der tſ hechiſchen Oeffentlichkeit erhebliches Aufſehen
erregt haben und daß die Prager Preſſe ein energiſches
Ein=
ſchreiten gegen die Förderer der Propaganda zugunſten
Un=
garns in den abgetrennten und nach den Beſtimmungen des
Friedensvertrages der Tſchechoſlowakei einverleibten ungariſchen
Gebietsteilen fordert. Die Unzufriedenheit der ungariſchen
Min=
derheit mit der Prager Eeſetzgehung hat den Boden für, die
Aktion des engliſchen Zeitungskönigs ſo gut vorbereitet, daß
eine dauernde Beruhigung in einzelnen ſlowaliſchen und
karpatho=
rufſiſchen Gebietsteilen indeſſen kaum zu erwarten ſein wird,
ſo=
der Stabilität erreichen und behalten werden. Ge= lange nicht den bisher dem ungariſchen Staatsvolke ebenſo wie
Die Wahl zwiſchen Frieden
und Frankreich!
Der belgiſche Kabinettswechſel.
Slgemaras nicht, eine tragfähige Regierung zuſam= dem Sudetendeutſchtum unerfüllt gebliebenen nationalen, kultu=
An, bzw. ſeine Herrſchaft zu konſolidieren, dann ent= rellen und wirtſchaftlichen Forderungen wird Rechnung ge=
können, wenn his zur Geufer Tagung die Ruh=
Drd. Allerdings iſt, nach den heutigen Umſturz=
Snchno ſelbſt ein ſo unſicherer Faktor, daß von daher
giefahr zu drohen ſcheint.
tragen Tein.
Die Landtagswahlen in Braunſchweig.
Braunſchweig, 27. November.
Bei den heutigen Wahlen zum braunſchweigiſchen Landtag
wurden abgegeben; für Sozialdemokraten 117534 Stimmen
(163 463), Deutſchnationale 24 500 (51 289), Deutſche Volkspartei
37 400 (47 526), Wirtſchaftliche Einheitsliſte 19 525 (23 030),
De=
mokraten 12 325 (14 775), Kommuniſten 12 440 (12527),
National=
ſozialiſten 9565 (6479), Haus= und Grundbeſitz 11 100 (0),
Braun=
ſchweigiſch=Niederſächſiſche Partei 3310 (8791), Zentrum 397
(4359), Volksrechtspartei 4400 (0) Stimmen.
Die Sitze verteilen ſich nach den vorläufigen Berechnungen
alſo wie folgt: hzialdemokraten 23 (19), Deutſchnationale
(10), Deutſche Volkspartei 8 (2), Wixtſchaftliche Einheitsliſte
(4), D.mokraten 2 (2), Kommuniſten 2 (2), Nationalſozialiſten 2
(1), Haus= und Grundbeſitz 2 (0), Braunſchweigiſch=
Niederſäch=
ſiſche Partei 0 (1), Zentrum 0 (0), Volksrechtspartei 0 (0).
Danach haben die Deutſchnationalen 5, die Deutſche
Volks=
partei 1 und die Braunſchteigiſch=Niederſächſiſche Partei ihren
z Von uinſerem ſtändigen Berichterſtatter.
R. Brüſſel, 26. November 1927.
Das überraſchend ſchnell erfolgte Ausſcheiden der belgiſchem
Sozialiſten aus dem bisherigen Kabinett Jaſpar und die
eben=
ſo überraſchend ſchnelle Neubildung des belgiſchen Kabinetts auf
Grund beſonderer Vereinbarungen mit den Chriſtlichen
Demo=
kraten und Plamen hat die Erwartungen der
Sozia=
liſten, die zunächſt annahmen, daß die Kabinettsneubildung
ſehr ſchwierig ſein würde, auf das ſtärkſte enttäuſcht. Eine ſtarke
ſozialiſtiſche Gruppe hatte auf das beſtimmteſte damit gerechnet,
daß man ſich ſcheuen würde, die Sozialiſten ſo offen und einfach
auszubooten, wie das geſchehen iſt. Es iſt daher auch zu
erwar=
ten, daß die taktiſche Niederlage der Sozialiſten ſie zu
verſchärf=
ter Tätigkeit anſpornen wird und daß Neuwahlen auch in
Bel=
gien nunmehr ſchneller kommen werden, als man dies
ur=
ſprünglich angenommen hatte.
Bedauerlich iſt dabei vom deutſchen Standpunkt aus nur,
daß durch den Wechſel Vandervelde nicht mehr nach Genf
kommen wird, wo ſein vermittelnder Einfluß in ſchwierigen
Situationen oft genützt hat. Im übrigen könnten die Ereigniſſe
in Belgien Deutſchland kalt laſſen, wenn nicht noch einige andere
Geſichtspunkte bei dieſem Kabinettswechſel zu beachten wären,
auf die man nicht deutlich genug hinweiſen kann.
Denn bei dieſem Kabinettswechſel und dem Wahlkampf, den
er zur Folge haben muß, handelt es ſich um mehr, als nur um
eine innerpolitiſche Angelegenheit. Der Kocpf um die
Militär=
vorlage iſt, obgleich er ſich äußerlich nur als ein ſolcher um die
Länge der Dienſtzeit abgeſpielt hat, in Wirtlichkeit ſehr viel
mehr, da in dieſem Problem die geſamte Frage der belgiſchen
Außenpolitik und damit überhaupt die Frage des
europä=
iſchen Friedens beſchloſſen liegen. Was Belgien vom
euro=
päiſchen Frieden hält, iſt für Deutſchland und Frankreich zwar
nicht letzten Endes ausſchlaggebend, aber doch bedeutungsvoll
genug, um in der gefamten übrigen Welt als Symptom für die
deutſch=franzöſiſchen Beziehungen gewertet zu werden. Deshalb
iſt die Autvort auf die Frage, ob Belgien wegen ſeiner=
Nach=
barn, alſo insbeſondere wogen des böſen Nachdarn Deutſchland,
rüſten muß oder ob es ſtatt deſſen ſich jetzt leiſten kann, dem
beſtehenden Frieden zu trauen und abzurüſten, von
entſchei=
dender pfychologiſcher Bedeutung. Rüſtet Belgien ab (führt es
die ſechsmonatige Dienſtzeit ein), ſo heißt das für alle Leute im
der Welt: der Frieden iſt da, der Frieden iſt wirklich
da, denn Belgien, das Land, das am erſten zum
Kriegsſchau=
platz wurde und das daher am mißtrauiſchſten in dieſer Hinſicht
iſt, glaubt daran. Lehnt aber das Land das ab, ſo werden allzu
viele ſagen, die Belgier glauben noch nicht an dei euxopäiſchen
Frieden, und ſie werden wiſſen, warum
Das ſind alſo G=ſichtspünkte, die auch Deutſchland auf das
eingehendſte intereſſieren, da ſchließlich hier die belgiſche
Bevöl=
lerung bei der Abgabe ihrer Stimmen im kommenden Wahlkampf
ſehr viel oder ſehr wenig für oder gegen Deutſchland tun kann.
Und das, obgleich Deutſchland in keiner Weiſe zu den letzten
Er=
eigniſſen den Anſtoß gegeben hat und obgleich Deutſchland auch
gar nicht die Möglichkeit hat, den Ausgang des kommenden
Wahlkampfes ſeinerſeits irgendwie poſitiv oder negativ zu
be=
einfluſſen.
Trotzdem dies an ſich ſelbſtverſtändlich iſt, muß es
hervor=
gehoben werden, da das böswillige Ausland, insbeſondere die
Gauviniſtiſche franzöſiſche Preſſe zweifellos die Gelegenheit nicht
vorübergehen laſſen wird, ohne aus Anlaß der Militärvorlage
gegen Deutſchland zu hetzen. Einen Vorgeſchmrack deſſen hat man
ja bereits bekommen, als der belgiſche Kriegsminiſter de
Brou=
queville vor kurzem alberne Beſchuldigungen wegen des
an=
geblichen Vorhandenſeins eines Krümperſyſtems im entwaffneten
Deutfchland erhob. Da auch neuerdings wieder ähnliche
nieder=
trächtige Beſchuldigungen, wenn auch von anderer Seite, laut
wurden, natürlich zu dem durchſichtigen Zweck, dem belgiſchen
Volke die längere Militärdienſtzeit ſchmaghaft zu machen, muß
deutſcherſeits vor der Welt feſtgeſtellt werden, wer in Wirklichkeit
der Schuldige an dem ganzen Spiel mit dem
Kriege, das man jetzt in Belgien zu ſehen bekommt, iſt:
näm=
lich der franzöſiſche Generalſtab.
Kein anderer als dieſer iſt daſür beiantwortlich zu machen,
daß noch heute Belgien ſeine Erenzen gegenüber Deutſchland
be=
feſtigt und dabei ſogar Befeſtigungen gegenüber Limburg und
Luxemburg wit der Begründung anlegen läßt, Deutſchland werde
in einem kommenden Kriege die Neutralität dieſer Länder ja
doch verletzen. Das gehört zu der Reihe der ſyſtematiſchen
Ver=
leumdungen, die her franzöſiſche Generalſtab verbreiten läßt, um
ſeinen Zwangsalliierten die nötige Furcht beizubringen, damiit
dieſe das ſchlagfertige Heer unterhälten, das der franzöſiſche
Generaiſtab (zu welchem Zweck eigentlich?!) benötigt. Da das
belgiſche und plänniſche Volk die franzöſiſchen Machenſchaften
durchſchaut hat — ein blämiſcher Abgeordneter erklärte vor kurzem
im Parlament, daß Frankreich dieſen ganzen Humbug nur
lebendig halte, um Belgien unter ſeiner Knechtſchaft zu halten —
Pric Tleuder gegen
ſieht ſich Frankreich e
Deutſchiend immer von nieuem in Gaug zu ſetzen, nach der
be=
währten Methode: Es bleibt doch eiwas hängen!
Da aber dieſe Methode inzwiſchen genügend erkannt worden
iſt, ſteht zu hoffen, daß das belgiſche Volk diesmal den
Draht=
ziehern an der Seine, die den belgiſchen Nachbarn den Frieden
weil jie ihre
Zni Saliſchen
Triumph=
der
wasen ſpannier: möcſten, die richtige Amtort r eilen wird. Denn
man müßte ſonſt an den Ausſichten der Cüropäiſchen Verſtünd. und des europäiſchen Friedens verzweifeln!
— Heſſiſches Landestheater. Die Uraufführung von Bert Brechts
Drama „Im Dickicht der Städte” wird Donnerstag, den 8.
De=
zember, im 8eleinen Haus ſtattfinden. Inſzenierung: Carl Ebert;
Büh=
nenhild: Lothar Schenck von Traud.
Die Gcneraldirektion des Landestheazers beabſichtigt, zu
Weihnach=
ten über je fimf Vorſtellungen Abonnements auszugeben, die ſich
beſon=
ders zu Geſchenken eignen. Das Nähere wird demnächſt bekanntgegeben.
— Auf den heutigen Vortrag des Herrn Prof. Dr. von Le Coy über
Kulturgeſchichtliches aus dem alten und modernen
Oft=Turkeſtan (ſ. Anzeige) werden die Mitglieder der beteiligten
Vexeine nochmals hingewieſen. Gäſte ſind willkommen.
— Gaſtſpiel der Schwarz=Revue „Wiſſen Sie ſchon . ." Die neue
Revue der bekannten Retue=Direktoren A. und E. Schwarz „Wiſſen
Sie ſchon . . .” komt demnächſt fütr kurze Zeit nach Darmſtadt.
Wei=
tere Mitteilungen folgen.
— Alt=Darmſtadt. Bereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Vor einer zahlreich erſthienenen Zuhörerſchaft ſprach bei der 227.
Ver=
anſtaltung am Dunnerstag abend Herr Profeſſor Dr. Eſſelborn über die
Gefchichte des Griesheimer Hauſes, ein altbeliehtes Thema. Der
Red=
ner führte unter anderem aus, daß das Griesheimer Haus ein Jagdhaus
war, welches Landgraf Ernſt Ludwig 1714 an Stelle eines früheren
erbaut hatte. Das zweiſtöckige, gut gebaute Haus war fein ausmöbliert.
es befanden ſich auch berühmte Jagdgemälde von den Malern Georg
Adam Egeu und Johann Georg Stockmar darin, von letzterem ſtammr
auch em Gemälde des Griesheimer Hauſes aus dem Jahre 1739. Das
Jagdhaus bildete den Mittelpunkt von acht Schneiſen, die
frrahlen=
förmig von ihm ausliefen. Die Aufſicht üßer das Haus hatte der
Obei=
förſter von Griesheim, der dort auch täglich die Fütterung des Wildes
zu überwachen hatte. Nach einem Einſturz 1736 ließ es Ludwig VIII.
wöeder aufhauen. Jedenfalls ließ es dann ſpäter, als es dem Verfall
entgegenging, Ludwig IX., der in Pirmaſens ſeinen
Soldatenliob=
habereien oblag, abbrechen. Geſchichtlich und literariſch gab der Nedner
ein erſchötfendes Bild von der fagenumobenen Stätte. Der Vortrag
wurde mit lebhaftem Beifall gedankt. Dann wurde es an der Stätte
lebendig. Herr Schauſpieler Eduard Göbel, in der ihm immer eigenen
Art, zog dann die Hörer bei der Rezitation der Novelle „Die
Schatz=
gräber” von Niebergall in ſeinen Bayn. Geiſrer und ſeltſame Menſchen,
Spuk und Wirklichkeit Scherz und Ernſt wechſelten in bunter
Reihen=
folge. Alle Hörer folgten geſpannt und bekamen damit einen tiefen
Eindruck von der ſagenunawohenen Stätte. Reicher Beifall lohnte den
Redner für ſeine Darbietung. Jetzt, nachdem das Werk von Eruſt
Pasz=
gus über das Griesheimer Haus längſt vergriffen iſt, hat ſich Herr
Pro=
feſ yr Eſſelborn gewiß den Dank vieler verdient, daß er uns zu
Weih=
nacſten eine Neuausgaße des Buches „Das Griesheimer Haus” beſcherk
hat. E3 wird ſicher für viele eine willkommene Gaße fein. Der
Vyr=
ſitzende, Herr Philiſep Weber, dankte den Rednern des Abends für ihre
ausgezeichneten Darbietungen und ſchloß mit der Mahyuna, daß der
beſte Dank für den Herausgeber der ſei, daß mun das Buch kaufe, e*
kann bei der Vereinigung Alt=Darmſtadt ud in jeder Buchhandlung
Feſtellt werden. Weiter empfahl Herr Weher noch das von Herrn
Ober=
ſchulrat Ritſert ticu herausgegebene „Darmſtähter Napzendü hlein”,
wel=
ches jeder, der Inzereſſe au ſeiner Heimatſtadt hat, beſitzen muß, es iſt
hei der Buchhandlung Schlapp erſchienen und kann ebenfalls durch die
Vereinigung beſtellt werden. Nächſter Vortragtabend am 8. Dezember.
Es ſpricht Herr Amtsgerichtsrgt H. D. Becker, Dieburg, über Volksſitten
und Gebräuche der Odenwälder.
Zun Sitzung der Stabtverorönetensesſammlung am
Donners=
tag, den 1. Dezember, um 17 Uhr, im Rathaus iſt folgende
Tages=
ordnung feſtgeſetzt: 1. Erhöhung der Unterſtützungen der allge
meinen Fürſorge. (Berichterſkatter Stadtv, Aßmuth.) 3. Gewährung
einer Winterbeihilfe für 1927/93. (Stadtv. Aßmuth.) 3. Zuſchuß zu den
Koſten hen Ausſteihrng der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler.
(Stadtv. Zeuſchuer.) —. Einrichtung der Gasheizug in der
Schulzahn=
klinik. (Stodty. G4) 5. Gemeindlicher Zuſchlag zur Hundeſteuen
für das Kalenderjahr 1228. (Stadtv, Geißner.) 6. Erlaß eines
Nach=
trags zu der Ortsſatzung über die Gemeindebierſteuer. (Stadtu. Krug.)
7. Einwendumgen gegen den Fluchtlinienplan für die Dieburger Straße
zwiſchen Odenwaldbahn und Faſanerie, (Stadtv. Haury.) 2. Aenderung
der Fluchtlinien auf der Nordſeite her Annaſtraße zwiſchen
Wilhel=
minen und Karlſtraße, (Bürgermeiſter Buxbaum.) 9. Erhebung von
Gekihren für Kanalbenutzung, Straßenreinigung und Müllabſuhr,
(Stadtv. Dr. Bender.) — 10. Mitteilungen.
— Vom Wochenmarkt. Kleinhandelspreiſe vum 26. Nov. in Pfg.
für 1 Pfd. bzw. Stück: 1. Gemüſe: Erdkohlraben 10, Gelbe Rüben
8—10, Rote Rüben 10. Weiße Rühen 10, Schwarzwu:zeln 40—45,
Spinat 20—B, Römiſchkohl 12. Rotkraut 15, Weißkraut 8—12,
Wir=
ſing 12, Grünkohl 12. Roſenkohl 35—40, Zwiebeln 10—15, Knohlauch 80,
Tomaten 70, Kaſtanien —30, Krausſalat 12—15, Feldſalat, Lattig
60—80, Endivienſalat 12—15, Gärtner=Kopfſalat 12—15, Blumenkohl
40—100, Rettich 10. Meerrettich 80, Radieschen 5—7. — 2.
Kartof=
feln: Spätkartoffeln 5. — 3. Obſt: Tafeläpfel 12—2,
Wirtſchafts=
äpfel 8—15, Tafelbirnen 12—20, Wirtſchaſtshirnen 8—15, Trauhen 60,
Nüſſe 50—55, Apfelſinen 10—15, Zitronen 5—10, Bananen 10—15. —
4. Eßwaren: Süßrahmbutter 250, Landbutter 220, Weichkäſe 35
bis 40, Handkäfe 6—15, Gier, friſch 16—23. — 5. Wikd und
Ge=
flügel: Gänſe 130—160, Hühner 100—150, Enten 170—200,
Tauben 100, Hafen 150—180, Lapin 150—20, — Fleiſch= und
Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 90, Kalbfkeiſch 120,
Schweine=
fleiſch 110—140, Dörrfleiſch 130, Schinken 20, Wurſt 70—160,
Wurſt=
ſett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
V
Das Orcheſier ohne Inſtrumente.
1feher einen der Vorführungsabende der
Auf=
ſehen erregenden Erfindung von Profeſſor
The=
remin geht uns das nachſtehende Stimmungsbild
zu. Das letzte Auftreten des Gelehrten
inner=
halb Deutſchlands erfolgt am 2. und 4.
Dezem=
ber dieſes Jahres im Roſengarten zu Mannheim.
1:R es gkeich vorweg zu nehmen: Das Auftreten des
ruſſi=
ſchen Profeſſors Theremin mit ſeiner Aetherwellen=Muſik iſt
eine Senfation, nein, noch viel mehr! — ein ergreifendes
Er=
lebnis, das die vielen Tauſende von Zuhörern gleich einem
märchenhaften Wunder bis zum letzten Augenblick in Bann
ſchlägt und zu raſender Begeiſterung hinreißt.
Der junge, etwa 30jährige Mann, der ohne Ankündigung
plötzlich und ohne jede ſchauſpieleriſche Geſte aus ingend einer
hinteren Tagetentür in den Vordergrund der Bühne tritt, wird
zunächſt ganz überſehen. Erſt als er in gebrochenem Deutſch
einige Worte an das Puhlikum zu richten beginnt, wenden ſich
die Tauſende von Augen ihm in geſpannteſter Aufmerkſamkeit
zu. Mit dem Afketengeſicht, den etwas träumeriſchen Augen und
den ernſten Zug um den Mund erinnert er an eine lebendig
ge=
wordene Figur aus irgend einem Doſtojewſki=Roman. Irgend
jemand lieſt für ihn, der die deutſche Sprache nur mangelhaft
beherrſcht, die Erläuterung ſeiner Erfindung ab. Das Publikum
hört nur halb zu. Man iſt doch nicht gekommen, um eine
ge=
lehrte Abhandlung zu hören, von der man doch nicht viel
ver=
ſteht, ſondern um den berühmten Leningrader Profeſſor zu
ſehen und zu hören, wie er aus dem Nichts, aus der Luft Töne
hervorzaubert. Auf ihn, der ſo beſcheiden und ohne Poſe
da=
ſteht, als gehöre er gar nicht zu der ganzen Geſchichte — und das
kleine, halbmeterhohe Käſtchen neben ihm, mit dem die Hegerei
vollbracht werden ſoll, richtet ſich die Aufmerkſamkeit der Tauſende.
Dazwiſchen hört man den Impreſario etwas von
Wechſel=
ſtrömen, Schwingungsfrequenz, Drehkondenſator und ähnlichen
uns furchtbar gleichgültigen Dingen erzählen. Aber ſchließlich
bemüht man ſich doch zu größerer Aufmerkſamkeit, weil man ja
hernach davon erzählen muß. So erfährt man, daß die
Ton=
bildung durch ein elektromagnetiſches Feld geregelt wird, die
mit Hilfe eines Wechſelſtromes von ſchwacher Energie um einen
ſenkrecht ſtehenden Metallſtab entſteht, der aus dem Käſtchen
gleich einer Antenne ragt. Nähert man die Hand dieſem
Metall=
ſtab, ſo wird der Ton höher, entfernt man die Hand, ſo ſinkt der
Ton ebenſalls. Durch die Annäherung und Entfernung der
Hand von einem Metallring, der an dem Apparat ſeitlich
ange=
bracht iſt, wird die Tonſtärke reguliert
Und nun geht der Leningrader Profeſſor zum Experiment
über. Durch ein pan Drchungen cu einer Schraube entlockt er
Das 25jährige Jubiläum des Sti=Clubs Darmſtadt—Odenwald, das
geſtern in den frühen Barmittagsſtunden mit einem bis zur letzten
Minute ausgenutzten Feſtball ſeinen Abſchluß fand, nahm dank der
Originahität ſeines Programms und dank der pielen und
ausgezeich=
neten Ueberraſchungen einen in jeder Beziehung glänzenden Verlauf.
Ohermuſikmeiſter Weber mit ſeiner bekannt vorzüglichen Kapelle be=
herzlich willkommen hieß und dann fortfuhr: Die Verſuchung liegt
nahe, unter der ſilbernen „25” eine Ntückſchau zu halten. Aber wir
haben Ihnen in unſever Voxtragsfolge ein kurze Anſprache
ver=
ſprochen, und wir wollen Wort halten. — Wen etwa näheres intereſſiert,
der ſinder es in ſeiner geſtrigen Zeitung. Wir haben der Davmſtädter
Preſſe, die ja ſtets ſo viel freundliches Verſtändwis für unſere
Beſtre=
bungen bewieſen hat, einige Daten zur Verfügung geſtellt. — Heute
abend wollen wir die Rückſchau beſchränken auf die Zeit, wo vor
25 Jahren einige Wenige an der Wiege des Skiklubs Darmſtadt—
Oden=
wald geſtanden und dem Skikluß Schwarzwald eine ſeiner größtent und
treueſten Ortsgruppen zugeführt haben. Wir wollen in dieſer Stunde
vor allem der Gründer gedenken, die durch wiele Jahre hindurch dem
Skiklub die Treue gehalten und dem anfangs ſchwachen Pflänzchen zu
Wachstum und Gedeihen verholfen haben. Eines unſerer älteſten Mit=
glieder, Herr Staatsrat Dr. Wagner, kaun wegen Erkvankung heute
leider nicht, wie er gern gewollt hätde, unter uns ſein. Aber ein anderer
Gründer iſt hier, Herr Obervegherungsrat Gmmerling. Es iſt mir eine
beſondere Freude, Ihnen im Namen des Klubs die Urkunde über die
Ehrenmitgliedſchaft zu überreichen. Ich darf ein gleiches Blatt für
Heyrn Staatsrat Dr. Wagner beifügen und Sie bitten, dieſe Urkunde
mit den herzlichſten Wünſchen des Seiklubs Ihrem Zunftgenoſſen von
1902 zu übergeben. — Wir wenden nun unſere Blicke von der
ſilber=
grauen Vergangenheit zu der blithenden Gegenwart und Zukunft, Träger
dieſer Zukunft iſt unſsre Shiläuferjugend. Wir wollen dieſen Tag zum
Anlaß nehmen, um ihr die Fahne zu goben, unter der ſte ſich finden ſoll.
Hier zeigte der Redner den Entwurf zu dem Wimpel, der noch gefertigt
werden muß und überreichte ihn den Jugendführern. — Unh nun kam
er über Bergangenheit und Zukunft zur Gegenwart und ſchloß mit
fol=
genden Worten: Sie, yaiſere ließen, verehrten Gäſte, ſollen in diefem
Kreis von Skiläufern und Skiläufevinen das Gefühl gewinnen, daß
die weiße Kunſt, in deren Zeichen wir uns hien vexeinigt haben, etwas
von ihrem Weſen und Geiſt auch auszuſtrahlen vermag in dieſem
ſchner=
armen Saal. Ein bekgunter Winteyſportsmann hat einmal geſagt:
„Du mußt die Winterlandſchaft vur in Kauf mehmen, ſpenn du
Ski=
läufer ſein willſt, aher dieſe Landſchaft wird in deiner Seele leuchten
und din ein Bild von der Welt aufzwingen, in dem die Kleinigkeiten
Stilaufen köngen heißt, das Krampfhaſts, Erzwungene Überwunden
hahen. So möge denn auch unler Feſt uuder dem Leitſtern einer friſchen
Natürlichkeit ſtehen. Des zum Zeichen bitte ich alle unſere Mitglieder,
unſere Gäſte zu begrüßen wit einem dreifach kräftigen Sfi Heil!
Kräftig ſtimmte mar in dieſen Ruf ein. Die friſche Natüxlichkeit
war bereits unter den Gäſten eingezogen und wurde noch erhöht durch
die nun folgende „Bunte Büthne”, zu der Herr Hans Schnelle in
feſchem Slikoſtüm die meiſterhafte Conferenge übernahm. Helle
Begei=
ſterung fanden die herborragenden Geſangsdarbietungen der
tempera=
mentvollen Künſtlerin Fräulein Sita Müller=Wiſchin, die es
ver=
ſtand, durch ihre Lieder, Beſonders aber die Operettenſchleger „Orloff”
und „Tereſina”, die Feſtteilnehmer geradezu witzureißen. In Herrn
ſeinem Apparat zunächſt einige ſchrille pfeifende Töne in allen
Lagen, wie ſie manchmal beim Radio unſer Ohr beleidigen.
Einige, die mit Peſſimismus bis zum Rand angefüllt gekommen
waren, grinſen bereits ſchadenfroh. Aber es ſoll gleich anders
kommen! Eine ganze Skala ſchöner reiner Töne entfteigt dem
Zauberkaſten, und nun kommt das große Wunder; der ruſſiſche
Ediſon greift mit ſeinen Händen in die Luft, als wollte er die
Saiten einer unſichtharen Harfe ſtreichen, und eine märchenhafte
Melodie vom zarteſten Pianiſſimo bis zum brauſenden
For=
tiſſimo erfüllt den Rieſenrgum. Es iſt unheimlich ſtill
gewor=
den. Sekundenlang hält das Publikum in tiefſter Ergriffenheit
faſt den Atem an über das unglaubliche Wunder da vorne auf
dem Podium, Und als der letzte Ton verklingt, da raſt ein
Bei=
fallsſturm ohnegleichen durch den Saal, und die voreiligen
Spötter von vorhin klatſehen ſich die Hände wund vor ſtürmiſcher
Begeiſterung. Am Flügel von einem deutſchen Künſtler begleitet,
ſpielt Theremin das Ave Maria von Schubert ſo überwältigend
ſchön und mit einer beiſpielloſen Pracht im Ton, wie ſie keine
Geige hervorzubringen imſtande iſt. Der aus der Luft geholte
phänomenale Klang läßt ſich gar nicht beſchreiben. Manchmal
ähnelt er dem Violoncell an grandioſer Fülle und mächtiger
Sonorität, manchmal einer wunderſamen, noch nie gehörten
Stradivarigeige, manchmal glaubt wan die Trompeten von
Jericho zu hören und dann — das ſeltſame: die Klangfärbung
nähert ſich in den hohen Lagen oft der menſchlichen Stimme, ſo
daß man unwillkürlich die herrliche Sängerin mit den Augen
zu ſuchen beginnt ..
Unbeweglich, mit geſchloſſenem Mund und geſenkten
Augen=
lidern, ein Bild ſtärkſter muſikaliſcher Konzentration, ſteht
The=
remin vor ſeinem Apparat und zupft in der Luft herum, dem
Aether ein märchenhaftes Wunder entlockend. Man hört klaſſiſche
Muſik von Offenbach, Rubinſtein, Serjabine, Glinka und anderen.
Der tiefe, erſchütternde Eindruck der Muſik, der nicht nur auf
ſeiner bisher von keinem Inſtrument erreichten zauberhaften
Kkangwirkung, ſondern auch auf der faſt unheimlichen
Wand=
lungsfähigkeit des Toncharakters beruht, erreicht ſeinen
Höhe=
punkt, als Theremin mit einem Partner die ergreifende Elegie
von Glinka ſpielt, alſo zwei Apparate zuſammenklingen, wodurch
man ſich einen Begriff von der großen Wirkung eines
ganzen Orcheſters machen kann. Man ſcheidet aus dem
Saal, in dem die Unentwegten noch immer Beifall raſen, mit
dem Bewußtſein, die Geburtsſtunde einer neuen Muſik erlebt
zu haben, die zwar die alten Inſtrumente wohl kaum verdrängen,
ſie mindeſtens aber ergänzen und unſere mſikaliſche Kultur
be=
reichern wird.
anzutreffen waren. Dieſelben Herxen hatten ein
humoriſtüſoe=
quartett, beſtehend aus „ſiehen Sängern und einem Dirigemp
mengeſtellt, das inhaltsſchwere, aber „anſprechende‟ Lieſon
Damit ſpar aber das Programm noch nicht beendet. Einen
an dem Erfolg darf der Confereneier, Herr Schnelle.
ſelbſt beanſpruchen, nicht nur durch die geiſtreichen und m
ſagen, ſondern auch durch ſeine eigene Betäpgung als R.
„Schwerathlet” und „Jongleurkünſtler” in einem ſelven
ſionsakt, wobei er von Herrn Sack erfolgreich underſtützt
Tanzvorführung der Ski=Haſerl, die weißgekleidete Mädchem
brachte eine unerwartet dankbar aufgenommene Ueberraſchn
das Hauptprogramm beendet war, aber noch lange nicht dar
Die fleißige Kapelle ſpielte nun zu dem Feſtballe auf, de
tan zbegeiſterten Mitgliedern und Gäſten eifrigſt gehuldigt zy
dige Ausrufe hörte man öfters von glückſichen Gewinnern
aus der reichhaltigen Tombpla. — Harmlos fröhliche
herrſchte bis zum Schluß des Feſtes, der trotz der frühen
für viele noch viel zu früh kam. Man trennte ſich in den
wußtſein, ein ſchönes und würdiges Jubiläum in den pr.
friſchem Tannengrün und ſonſtigem Schmuck feſtlich herger
men der Vereinigten Geſellſchaft miterlebt zu haben.
— Städtiſches Orcheſter. Allgemeinen Wünſchen Rechn= die öffentlichen Sprechſtunden des SA.
meiſters Erſt Guido Naumann Dienstag und
Donner-
von 5—6 Uhr, im Buxegu des Städtiſchen Orcheſters, Eliſcy
Eingang Zimmerſtraße, ſtatt.
— Einſchränkung der Spaxkaſſentage. Der Ausſchuß f1 heim Deurſchen Sparkaſſen= und Giroverband enl
ſeiner letzten Sitzung damit einverſtanden, daß die
große=
tagung (Allgemeiner Deutſcher Sparkaſſen= und Kommurma
ſtatt wie bisher alljährlich, bis auf weiteres nur alle
zu=
tbgehalten wrrd.
— Berichtigung. Die Entſchließung, die Konkorki
betreffend, wurde im Edangeſiſchen Landeskirchentag am
nicht, wſe berichtet, vom Abg. Dr. Avemarie, ſondern dem An.M
eingebracht.
*p. Kleine Strafkammer, 1. Fahrläfſige Giſenbahntrar‟
dung wirft die Anklage einein Offenbacher Fuhrmann vo
fall hat ſich am 19. Oktober 1926 auf der Strecke Offenbac-
mußte ſtark bremſen, um einen Unfall zu verhindern.
iſt zienulich unüberſichtlich. Das Amtsgericht Offenbach hat:.
1977 auf Freiſpruch erkannt. Die Staatsanwaltſchaft hat Zm
folgt. Angeklogter will ſich auf dem unüberwachten Bahni-A
allen Seiten umgeſehen haben. Als er ben Zug
bemertt=
dann ſchnell weiter gefahren. Der Zug ſei mit ſtarker
keit herangekommen. Aus der Beweisaufnahme geht hertrik
Angeklagten zugerufen wurde, er ſolle dech halten, da er mai
ſwerk nebſt Anhänger an das Warnungsſignal herangekommi
Lekomotivfüihrer gab ſchon auf 40 Meter Siqnal, da er Ai
bepbachtete; er gab wieder Signal, das Fuhrwerk fuhr d
Schließlich hielt der Zug. Der Staatsanwalt betont, desi
hätte die Pferde am Kopf führen müſſen, ſtait auf dem Wauen
dazu komme, daß nach Angabe des Angeklagten die Streif /
lich unb er ſelßſt ſchwerbörig iſt. Dieſe Wurſtände erhöhkin
läſſigkeit ganz bedeutenh. Der Strafantrag geht auf 150 Dt
an Stelle einer an ſich verwirkten zweinöchigen Gefängn:
Urteil ſpriht eine Geldſtrafe von 50 Mark aus. — 2. Die 6
von Hungen ſoll ſich unter falſchem Namen Wäſche in
Offe-
zuſchwindeln verſucht haben. Das Amtsgericht Offenbach Heß
Betrugs 1 Jahr Gefängnis zudittiert. Sie ſchießt alle Schalnf
Bräutſgam, der ſie auf die ſchiefe Ebene gebracht und ſich ezun
Die Mutter hat ſie verſtoßen gehabt. Sie leurgnet, in Offe-bp
zu ſein, ſie will die Frau, der gegenüber ſie die Schivindri
hahen ſoll, gar nicht kennen. Das Urteil verwirſt die Ain
Lofale Peranſialtungen.
Die biernuter erſcheinaden Notiyan ſind ansſchlieklich aus Hinweiſe auf Angsti
in leinem Faiis irgendwis alt Beivrachung oder Kritt
Sepp=Summer=Abend. Ein auserleſenes kün
wertiges Progxamm, das ſchon textlich eine wertvolle A
deutſchem Liedſchaffen darſtellt, hat Sepp Summer für ſen
diesjährigen Liede abend in Darmſtadt zuſammengeſtellt,
ſeine Vorzüge, man weiß u
einzig daſtehende Behandlung der Baßgitarre, der es pft N
des Cembalo, oft aber eine faſt orcheſt ale Wirkung zu entEſt
und ſteht doch ſtets wie vor einem neuen Rätſel, iſt von
und irgendwie ans Innerſte gerührt. — Karten im Be
Chriſtian, Arnold, Ernſt=Ludwigsſtraße, und Heinrich —
helminenſtraße.
Tageskalender für Montag, den 28. November
Pandesthrater Großes Haus: Keine Vok
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Oxphemu
Uhr: „Cloels”. — Konzerte: Hotel Schmitz; Schloß
haus Maxim; Perken Varieté. — Kinoporſte
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 27. Nypex!
Siegfried.
Pon Richard Wagner.
Der zweite Tag des gewaltigen Ringwerkes /
Steigerungen iſt an uns vorübergerauſcht, mit ſeldgchin
gleichlichen dritten Akt — vielleicht das Schönſte, Eidn
je geſchaffen hat. Er hatte eine ſtimmliche Beſetzurgſche
die vielfach an Vollendung heranreichte. Aber was *
auch eine Hingabe eines jeden Einzelnen, ein begeiſſ.
ſammenwirken in gleichem Sinne, ſo daß heute in N
oft vermißte Stil gefunden zu ſein ſchien. Der G*mut
ſo ſtark, daß ee ſelbſt die meines Erachtens verfehlten1!
urgünſtigen Bühnenbilder Arthur Pohls heute zur /
geſſen ließ.
Ein berühmter Gaſt brachte dem Abend den eſh
Kammerſänger Heinrich Knote aus München. 2
fried, an und für ſich ſchon wie kaum eine andere RIM
Maße das ganze Stück beherrſchend, ſtand Szene f1r!
Mittelpunkt der lebhafteſten Teilnahme mit einer 4Sc
ſtimmlich und geſanglich deraxt reif und überragend, h
licher Friſche, Temperament und Spannkraft war, däh e
an äußere Erſcheinung füglich in den Hintergrund
ten. Gipfel: die Schmiekelieder in markiger Toeſ
Waldeskyrik in ſinnlicher Klangſchönheit, der Zm—
meiſterlicher Ausdruckskraft.
Ihm ſtand eine Brünnhilde zur Seite, die die=
Tag her geſpannten Erwartungen noch übertraf,
Wotanskind nordiſch=ſtolzer Erſcheinung, von ſtimmt —
heit und Gewalt, groß im Ausmaß, inhrünſtig m.
eine wundervolle Leiſtung Elfa Merkers=
In bewihrter Kraftfülle und überkegener geiſte
dringung ſtand der Wanderer Johaunes Biſchof
punkt: die Erdaſzene zuſammen mit Anna
FacR-
drucksgewaltige Wala. Eine Charalterſtudie, L
wachſend, Eugen Vogts Mime, voll grotesker LS
Alberich Heinrich Kuhns. Den Rieſenwurm Fc.
Alfred Karen mit mächtigem Baß. Des Waldvögte! ”
war Käte Walters ſilberner Sopran,
Die prachtvolle Leiſtung unſeres in der
Orißſ-
herrlich klingenden Orcheſters muß mit 9D9.
kannt werden. Dr. Böhm an ſeiner Spitze,, e*
Werk verbunden, holte das thematiſche und melvbiſc”
an dem gerade die Siegfried=Partitur ſo reich iſt, mit ſcglic
ſtarkem Temperameut hervor und gab ihm vielite UWE.
Züge ſeeliſchen Erlebens.
III.
Schreibt uns: Mühſam ringen in unſerer Zeit die
Welt=
om. Ein meues Weltgefühl beherrſcht den Menſchen. Vom
Psurndrnen hat er ſich hindurchgerungen zum Naturbeherrſchen=
Erkenntnis durchdr ingt das ganze Univerſum. Das Geſchlecht
märker geworden. In Eiſen und Stahl hat es bauen gelernt
anerationen ſind ausgeſtorben, die mit ſentimentalen
Sehn=
uSin ſich bejammerten. Das künſtleriſche Schaffen der
Gegen=
uwzegt, die Motire, die es geſtaltet, ſind dem Getriebe der Zeit
Nicht durch gedankenloſe Kopie alter Stile wird die
rocßegenwart geboren. Heute gilt es, keine Schlagworte zu
mit rüchwärts zu ſchauen, nicht zu wiederholen, ſondern zu
ocnn nie ſtand der Künſtler ſo mitten in der Welt wie heute.
olen Fortſchritts iſt es ein bitteres Erlebnis, zu ſehen, daß
arer glaubt, künſtleriſche Kultur zu haben, wenn man gehörig
itt für Antiquitäten, für Kunſt, die die Kultur einer früheren
ausmachte. Man ſucht alles Heil aus der Kenntnis und
„Der Vergangenheit, und ſo iſt aus dem Wiſſen von dem, was
F End deſſen, was iſt, geworben. Aus dem Gefühl olympiſcher
mSit eines durch Tradition gefeſtigten Wiſſens glaubt man
nuhrhaft” geſunde Erbe der Väter verteidigen zu müſſen. Es
Mamnſchuh, den man dem geſunden Begriff des Ideenmenſchen
frets die Erfahrung und Prexis der Alten entgegenzuſtellen
Idee zum Zerrbild werden zu laſſen. In dieſer Anſicht
Die bornierte Beſchränktheit der Bildungsphiliſter und der
iche Geiſt des Bürgers nur zu oft die Hand.
ſn jeder Uebergangszeit, fehlt es nicht an wunderlichen
Stil=
m mid an hühnen Neubildungen. Es entſtehr der „Kitſch”!
u ſchlechthin minderwertige Kunſt. Die gab es immer, aber
mis Gefallſüchtig=Billig=Bauale gibt es erſt in der Epoche ſeit
Möglickhkeit zum Kitſch fehlte der älteren Zeit. Kunſt hat
iſ ch keine Berührung, nicht weil ſie ihm aus dem Wege geht,
haſſie ihm weſensfremd iſt — aus innerem Ernſt. Die Pro=
8 tſch’s ſind Betrug im der Tat, eine dreiſte Lüge, die ver=
Faffprünglichkeit des Geſchmackes zu vergiften. Dieſes „Kunſt=
Surchaus kunſtfremd; denn ihm liegt alles am Beifall der
ic ts an der Sache ſelbſt. Dieſe Art erblickt ihre Hauptaufgabe
BBerechnen der Wirkung, ihre zweifelhafte Leiſtung iſt
Ein=
rci. Die Gefolgſchaft des Kitſches bilden die Könner, die
tarten, denen an unmittelbaren Kunſtfragen nichts liegt, wie
a-frichtige Kunſtübung im Grunde ihnen höchſt langweilig
„410 ſtig iſt. Sie ſchätzen die bewunderte Fertigkeit des Vir=
wrweit mehr liegt ihnen das Bewundertwerden. Sie lockt ein
icl, ein Irrlicht, und darum werden ſie nie einſehen, daß
. das Ziel, bereits der Weg iſt, nämlich das Hervorbringen.
tee Paradeſtückchen, ſind den Fineſſen ſtets auf der Spur und
Genie vermeintliche Kniffe und Pfiffe abſehen. Es iſt
ftatt zif de W
f. Sucht nach Lob und Bewihmtheit — der Gedanke an Ruhm
leß — und verleitet, rtwas zu treiben, was dem Weſen
zu=
zv l ihm die Beſtmmung durch die inneren Kräfte fehlt. Der
Am iſt ein geborener Müßiggänger und nimmt, nar ſeiuer
Schmeichelei zu dienen, zu allerlei krampfhaften „Stegreifmätzchen” ſeine
Zuflucht. Ihm bedeutet Kunſt „Spekulation”, und ſobald er einſicht,
ſein Ziel — den ſtetigen Beifall — nicht zu erreichen, flüchtet er under
die bemitleidende Maske des verkannten Genies.
Der wahrhafte Künſtler ſteht im ſeeliſchen Kontakt zu ſeinem
Schaf=
fen. Das Selbſtbeſtimmungsrecht ſeines G iſtes pocht auf Freiheit und
Selbſtändigkeit Er hat ſich freigemacht von dem Gefühl der
Remräſen=
tation. Er ſchafft aus der Zeit, ſein Streben gilt der Gegenwart, er
kann nicht lügen und macht dem Shſtem der Vergangenheit keine Kon
zeſſionen. Sein Ziel iſt heute, die Urſprünglickkeit des Kunſtverſtehens
zurſickzugewinnen und den erzieheriſchen Wert ſeiner Arbeit zu betonen.
Die Umſtürze der jünaſten Vergangenheit haben das Bildungsideal ſtark
verſchoben, den Hiſtorismus fragwürdig gemackt. Das Schönheitsideal
der jungen Generation iſt freier, natürlicher, es verkörpert den Beariff
der Menſchlichkeit und verachtet den Geiſt einer konſtruierten
Geſell=
ſchaft. Sie finder Gefallen an der Schönheit der Einfachheit und wie
die Mode dem Eodanken der Zeit voraus iſt, erkeyut man täglich, daß
man voranſtrebt und die Zeit, wo die Frauen Eemüſe= und
Geflüigel=
läden als Kopfſchmuck ſchätzten, nicht zurüchvünſcht.
Das Beſtreben „Sehen lernen” beſeelt heute die meiſten der jungen
Menſchen. Ein Sehen, um Menſchlichkeit zu erkenmen, ſeeliſch berührt
zu ſein und innerlich reſcher zu werden. Sehen, das ſich nicht mit dem
Gemiß und dem Erfahren hiſtoriſcher Tatſachen begnügt, ſehen um des
Dahinterſehen=Willens. Nicht nur auf die Leiſtung als ſolche ſehen,
ſon=
dern auf ihren ſchöpferiſchen Sinn.
Es iſt eine Aufgabe, die lohnt und dringend iſt, der Maſſe den Weg
zu zeigen und ſchaffende Kunſt für die Allgemeinheit fruchtbar zu
machen. Eigentlich ſollte man meinen, es ſei gebrochen mit der
Tradi=
tion, wie der Tod des Künſtlers, ſeinen Werken gut bekam. Iſt es nicht
Pflicht, für alle die, für die noch immer künſtleriſche Kultur ein
morali=
ſcher Kraftquell des Volksganzen iſt, die lebende Kunſt zu fördern,
ver=
ſuchen ſie zu ergnünden und nicht zu warden, bis der Schaffende geſtorben
iſt, um ihm dann ein Denkmal zu ſetzen? Die unmittelbare Unterſtützung
der Kunſt iſt anfechtbar bildet, ſie auch zu leicht den Boden eines
Kön=
nertums; denn der wirkliche Künſtler hat zu oft dem perſönlichen Stolz,
Unterſtüitzungen anzunehmen. Die Methodik der üblichen Ausſtellungen
iſt veraltet, überlebt, ſie hat der Entwicklung der Zeit nicht Schritt halten
können, da der Aufbau hiſtoriſch verankert erſcheint und zur ſich
wieder=
holenden Begebenheit im Frühling und Herbſt wurde. Der Aufbau iſt
lediglich ein Wechſelrahmen, der ſeinen Urzweck verloren hat, zur Schau
wurde und die Erziehungsfrage vernachläſſigte.
Dieſe Einſicht iſt heute ſchon weiten Kreiſen geworden, und es birgt
die Gefahr, Rettung zu ſuchen durch Verquickung mit anderen Gebieten,
und ſo der Kunſt unwillhirlich die Marke eines Artikels zu geben. Kitſch
iſt ein Artikel, dem macht es nichts aus, und er läßt ſich mit jedem
Gebiet verquicken. Die Erkenntnis des Urzwecks einer Ausſtellung muß
heute des Streben aller ſein; dem Schaffen der Zeit entſprechenden
Rah=
men zu geben und nicht an die hiſtoriſch gewordene Art fiſthalten; denn
jede Gewohnheit zwingt zur Langweile und verbannt fegliches
Inter=
eſſe eines lebhaften Geiſtes.
Caſe.
Wie muß der Leiſiungsausbau
Angeſielltenverſicherung ausſehen?
Vortragsfolge des „Landwit
für Oezember.
Rlich hatte das urſprüngliche Verſicherungsgeſetz für Aude=
Brrichnungsverfahren für die Leiſtungen vorgeſehen, wonach
el, em Viertel der in den erſten 120 Beitragsmonaten
ent=
k3räge und ein Achtel der übrigen Beiträge ausmachen ſollte.
ſrlnngen der Inflation und der Verluſt der ſeit 1913
angeſam=
ineskapitalien machtin eine anderweitige Regelung
notwen=
u”d heute ein für alle Gehaltsklaſſen gleicher Grundbetrag
ark jährlich gewährt, zu dem Steigerungsbeträge für die in
Auid Nachinflationszeit geleiſteten Beiträge kommen. Der
urdbetrag enthält fraglos eine nitellierende Tendenz, die
A twendigkeit einer individuelleren Sozialpolitik nicht ent=
Szialen Räickſichten aber anerkannt werden muß. Im Go
ſem Afa=Bund vertritt der Hauptausſchuß, in dem der
Deutſch=
haidlungsgehilfen=Verband führend iſt, die Auffaſſung, daß
am Leiſtungsſteigerungen in erſter Liie wieder dazu
über=
be den muß, zwiſchen Beittägen und Leiſtungen ein
Gegen=
lältnis zu ſchaffen. Wer höhere Beiträge bezahlt hat, ſoll
wechend höheres Ruhegeld beziehen. Aus dieſer Erwägung
dB die reitere Leiſtungsſteigerung wohl zunächſt durch eine
ja tes für jeden Beitrag gezahlen Steigerungsbetrages er=
. Weitzer iſt erforderlich die Ausdehnung des Prinzips der
ungsbeträge für Beiträge aus der Vorinflationszeit auch
tagsklaſſen A bis E. Die vom Afa=Bund geforderte ſtarke
Ai. Grundbetrages auf 72) RM. würde zu emer dem ſozia=
Rkeiprogramm zwar entſprechenden ſtauken Nivellieru—
wn der Mehrheit der Angeſtellten aber abgelehnt wir
PAD utung gewinnt die Notwcndigkeit, auch bei den Leiſtun=
Naend der verſchiedenen Beitragszahlung zu differenzieren
or den Hoptausſchußverbänden geſtellte Verlangen, jede
Ge=
für die Verſicherungspflicht zu beſeitigen.
MSlt-im, 26. Nov. Die landespolizeiliche Abnahme der geänder=
Alsen am alten und neuen Betriebsbahnhof der elektriſchen
; Griesheim findet am Mittwoch, 30. November d. J.,
Uhr, an Ort und Stelle ſtatt. Etwaige Einſprüche wegen
6xer Ausführung des Projektes ſind im Termin vorzu=
Der Baugewerksbund will im Laufe dieſes Winters eine
eIldungsvorträgen für ſeine Mitglieder halten laſſen. Der
orträge findet morgen, Sonntag, nachmittags 4½ Uhr,
Anm Treffpunkt” ſtatt, und zwar über das Thema: „Wirt=
Slechtsfragen unſeres Arbeitsverhältniſſes”. Neferent iſt
hohel aus Wiesbaden. — Wir verweiſen hierdurch auf das
im „Kaiſerſaal” ſtattfindende Volksliederkonzert des Ge=
Sängerbund”.
bei Pfungſtadt, 26. Nov. Filmvortrag. Anfang
in der hieſigen Kirche der Film „Glaube und Heimat” aus
Begenreformation vorgeführt werden.
e5 Zimmern, 26. Nov. Wohnungsbantätigkeit
immern. In unſerer Gemeinde mit einer
Einwohner=
efähr 4500 Seelen, wurden ſeit dem Jahre 1920 zirka
Mehnhäuſer erbaut, wovon ein großer Teil durch die Ge=
Eſmund der Reſt durch private Bauluſtige erſtellt wurde. Das
Grundſtock der Wohnhäuſer wurde den Bauluſtigen in
ender Weiſe von dem hieſigen Raiffeiſenverein in den
zur Verfügung geſtellt. Die weitere Finauzierung
Semeinde und Staat. Durch das Entgegenkommen der
Setung und der obengenannten Inſtitute iſt es gelungen,
SSnot in unſerer Gemeinde vollſtändig zu beheben. Du=ch
efaßten Gemeinderatsbeſchluß hat die Gemeinde durch
An=
ande vom Fiskus den Bauplatz für weitere 25 Wohnungen
B geſtellt. — Durch den Import von ungariſchem Geflügel
Sieſigen Geflügelgroßhandlung die Geflügelcholera ausge=
-i. Odw., N. Nov. Geflügel=Ausſtellung. Die
und Sonntag vom hieſigen G flügelzuchtverein im Saale
Sür Poſt” reranſtaltete 4. Lokal=Geflügel=Ausſtellung üüber=
Men Erwartungen. Der Verein hatte Mühe und Koſten
Um die Veranſtaltung qualitativ wie quantitativ möglichſt
Aſtalten. In wohlgeordneten Abteilungen waren viele
Snten und Taubenarten, Brieftauben, Trthühner und
* Eänſe zur Schau geſtellt. Den zahlreichen Beſuchern
Gern boen die ausgeſtellten 280 Prachtex mplare, welche
Meine Vewunderung fanden, einen euten Einblick in die
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle
die über den Sender Königswuſterhauſen (Welle 1250) regelmäßig, und
zwar am Montag und Donnerstag jeder Woche in der Zeit
von 6,55 Uhr (18,55 Uhr) bis 7,20 Uhr (19,20 Uhr) belehrende Vorträge
mit praktiſchen Anregungen für den Landwirt ſendet, die in ganz
Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten gehört werden können, ſind
für den Monat Dezember folgende Vorträge vorgeſehen:
1. Dezember. Geh. Finanzrat Dr. Kiſſeler,
Rentenbank=
kreditanſtalt, Berlin: „Die Kreditlage der deutſchen Landwirtſchaft.”
5. Dezember. Prof. Dr. Römer, Halle, Landw. Inſt. d. Univ.
Halle: „Verſuchsringe und Wirtſchaftsberatung (unter beſonderer
Be=
rückſichtigung der Arbeiten im Winter).
8. Dezember. Miniſterialrat Faaß, Reichsernährungs=
Miniſterium, Berlin: „Die Reichsvorführungen von
Rübenernte=
maſchinen im Herbſt 1927.
12. Dezember. Direktor Felkl, Viehzentrale, Berlin=
Friedrichs=
felde: „Abſatzfragen für Vieh.”
15. Dezember. Oekonomierat Hoeſch Neukirchen, Kreis
Oſterburg: „Neuzeitliche deutſche Pferdezucht, unter beſonderer
Berück=
ſichtigung der Wirtſchaftlichkeit.”
19. Dezember. Reg.=Rat a. D. Maßmann Berlin: „Welche
Siedlungsmöglichkeiten haben unſere nachgeborenen Söhne und
Land=
arbeiter?
22. Dezember. Reichsminiſter Schiele, Berlin: „Die
Land=
wirtſchaft an der Jahreswende.
29. Dezember. Landfmſtr. Gernlein, Pr. Min. f. Ldw.
Dom. u. Forſten, Berlin: „Die Praxis des Holzberkaufsweſens unter
beſonderer Berückſichtigung der Privatwaldungen.”
Bemerkung: Der in der Vortragsfolge für November
angekün=
digte Vortrag des Herrn Direktor Felkl am 28. November fällt
aus und findet nun am 12. Dezember ſtatt.
— Höchſt i. Odw., 27. Nov. Am heutigen Tage (27. Nodember)
konnte Herr Steuerſetretär Herm vom Finanzamt Höchſt auf eine 40
jäh=
rige Dienſtzeit zurückblicken, die er ſowohl im Militär= als auch im
heſſiſchen und Reichsfinanzdienſt verbracht hat. Aus dieſem Anlaß fand
unter Teilnahme der geſamten Beamtenſchaſt und der Angeſtellten des
Finanzamts und der Kaſſe in dem zu dieſem Zwecke geſchmückten
Ar=
beitsraum des Jubilars eine ſchlichte Feier ſtatt. Der Vorſteher des
Finanzamts, Steueramtmann Kirchhoff, oedachte mit Worten der
An=
erkennung der treuen und pflicktbewußten Dienſte des Beamten und
überreichte ihm ein G üickwunſchſchreiben des Herrn Reichspräſidenten
von Hindenburg gleichzeitig, mit dem Dank und Anerkennung ſowie
beſten Wünſchen des Landesfinanzamts Darmſtadt. Die Beamten und
Angeſtellten ehrten ihren Jubilar noch durch ein hübſch ausgeſtattetes
Geſchenk.
Ad. Bauſchheim, 25. Nov. Auchim Ried läßt das Ergebnis der
Haſenjagd ſehr zu wünſchen übrig. So wurden z. B. in der
hieſi=
gen Gemarkung dieſer Tage von 15 Jägern nur 2 Haſen eulegt,
wäh=
rend früher über 100 geſchoſſen wurden.
a. Offenbach, 26. Nov. Das Läuten der Kirchenglocken
iſt oft eine recht mißliche Sache, da ſich der Kirchendiener dazu
Hilfs=
kräfte beſchaffen muß. Es kommt noch hinzu, daß unregeimäßiges Läuten
auch die Lebensdauer der einzelnen Glocken beeinträchtigt. Der Kirch
n=
vorſtand ſah ſich aus dieſen Gründen veranlaßt, für die vier Glocken
der Stadtkirche elektriſche Läutemaſchinen zu beſchaff n. Dieſe Maſchi
nen ſind nun eingebaut, und der Kirchenvorſtand li. ß ſich geſtern die
verſchiedenen Glocken einzeln und auch zuſammen läuten. Die Läute=
die Glocken in Bewegung zu ſetzen. Die Lieferung und Aufſtellung der
Maſchinen erfolgte durch Bokelmann u. Kuhlo in Herford (Weſtfalen).
Die Koſten ſind mit 43000 Mark angenommen, küirften aber, wie das
oft vorkommt, durch unvorhergeſehen= Nebeng beiten etwas
überſchrit=
ten werden. Steuermittel werden zur Anſchaffung der Läutemaſchinen
nicht verwendet. Der Koſtenaufwand wird vornehmlich durch die Arbeit
des Frauenv reins beſtritten. In unſerer Stadt beſitzen die
Friedens=
kirche und die katholiſche Maricnkirche bereits Läutemaſchinen.
TV. 168
Holsenkzündungen
und Erkältungen
ſchickt. Leider konnten die Städte Mickelſtadt und König
hag wegen Maul= und Klauenſeuche nicht ausſtellen, wel=
Mishall von 70 Nummern bedeutete. Der größte Tcil der
Eckommenen ſehr ſchönen Ehrenpreiſe war von Mit=
Dreins geſtiftet. Die auf Muſtertiere entfallenen
Ehren=
ſch auf die einzelnen Gemeinden wie folgt: Höchſt 12,
Sieibrunn 4, Babenhauſen 3. Fränkiſch=Crumbach 3,
2 Oroß=Bieberau 2, Heubach 2, Mömlingen 2, Kleeſtadt 1,
ſot 1.
BASNBZLEN
UUcH IN APOTHEKEN U. OROGERIEA
Ae
Ad
R 2
*Verwaltungsgerichtshof.
p. 1. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Entziehung der der Geor=
Pfeil Ehefrau in Altheim erteilten Schankerlaubnis. — Nad
Mitteilung des Anwalts der Gg. Pfeil Eheftc iſt dieſe bettlägeri
erkrankt. Ihr perſönliches Erſcheinen iſt nicht angcordnet. Eine
Te=
minsverlegung wurde nuht für angängig erachtet. — Das Kreisaw
erachtet, daß weibliche Bedienung gehalten wurde, die die Gäſte animiert
daß die Unzucht gefördert wurde, Gäſte dort übernachteten, überhaum
der Wirtſchaftsbetrieb zu unſittlichen Zwecken benutzt wurde. Wege,
Kuppelei iſt die Ehcfrau Pfeil zu 9 Monaten Gefängnis vom
Bezirk=
ſchöffengericht verurteilt worden. Dieſes Urteil iſt rechtskräftig.
oberen Stock war ein Weinzimmer eingerſchtet, wo Unzucht getri he
wurde. Der Provinzialausſchuß hat am 7. Mai 1927 die Konzeſſit
durch Urteil entzogen. Hiergegen hat der Vertreter der Ehrflau Pf.
Berufung eingelegt. Der Vertrcter der Gg. Pfeil Ehefrau hält, da
ſich um wirtſchaftliche Exiſtenzfragen handelt, deren perſönliche Anwaf.
heit für zweckmäßig, and rerſeits nimmt er auf einen Antrag, weite
Zeugen zu vernehmen, Bezug. Die Anträge auf Vertagung des D
inins und Ladung weiterer Zeugen werden abgelehnt; das öffentli
Intereſſe erfordere, daß die Sache verhandelt werde. — Der Anw
weiſt auf die außerordentlichen ſchweren Schädigungen wirtſchaftlic
Art hin, die die Entziehung der Konzeſſion zur Folge habe; dieſe 9
ſicht teile auch der Gemeindexat von Altheim, wie dies auch aus deſſ
Eingabe hervorgehe. Seit Ueberwachung der Wirtſchaft, wie ſolche ſein
zeit angeordnet worden, ſei nichts Anſtößiges mehr vorgekommen. Ei
in Ausſicht zu nehmende Verpachtung der Wirtſchaft würde dem Ha:
brſitzer nichts einbringen. Die Familie Pfeil werde bei Entziehung 1
Konzeſſion der Armenpflege zur Laſt fallen. — Vertreter des Staat
intereſſes glaubt, daß der Berufung der Erfolg zu verſogen iſt. 2
wirtſchaftlicken Intereſſen der Berufungsklägerin müßten gegenüber de
öffentlichen Intereſſe zurücktreten. Der Verwaltungszerichtshof ſei k.
Gnadeninſtanz. Wenn die Ehefrau Pfeil vom Min ſterium bedingt I
gnadigt ſei, ſo liege dieſe Tatſache auf dem Gebiete des Strafvollzug
Das Urteil verwirft die Berufung der Ehefrau Pfei
2. Klage der Gewerkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten e. V. Offe.
bach gegen einen Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung der Sta
Worms bezüglich Weihnachtsbeihilfe. — Den ſtädtiſchen Beamt
wurde eine Beihilfe ſtir 1926 gemäß den Grundſätzen des
Finanzmi=
ſteriums für 1926 gewährt. Dieſen Stadtverordnetenverſammlungsb
ſchluß hat die Geverkſchaft heſſiſcher Gemeindebeamten mit Klage a
gefochten, da wohlerworbene Rechte verletzt ſeien, die ſich aus dem Schlu
protokoll vom Jahre 1922 ergäben. Dagegen wird eingewendet, daß d
Beſchluß für rechtsbeſtändig zu erachten ſei. Das Schlußprotokoll u.
1922 habe lediglich die Stadtverwaltung gebunden, nicht aber die Stai
verordneten in ihren Beſchlüſſen für ſpätere Zeiten feſtgelegt. Der Pr
vinzialausſchuß hat der Kiage ſtattgegeben und den Stadtverordnetc
verſammlungsbeſchluß aufgehoben. Weſentlich war bei diefer Entſch
dung, daß das Gericht die Weihnachtsbeihilfe als Teil der Beſoldu,
anſah, auf den die Bcamten ein Recht haben; die Stadtverordneten hi
ten die Beſoldungsordnung, die noch in Kraft war, nicht ändern könng
die Beamten hätten ein wohlerworbenes Recht nach Artikel 129 4
Reichsverfaſſung gehabt. Hiergegen wendet ſich die Berufung der
Sta=
die hauptſächlich hervorhebt, daß die Frage einer Beſoldungszahlung v.
die ordentlichen Gerichte gehöre; da es ſich um eine Ausgabe der Sta‟
handle, ſei die Stadtverordnetenverſammlung zu dem gefaßten Beſchl:
bepechtigt geweſen. — Der Oberbürgermeiſter der Stadt Worms erklär
dazu, er habe die Regelung des Reichs auf die Wormſer Gemeindebraz
ten übernehmen wollen, aber die Stadtverordneten hätten hier Zurüc.
haltung geüibt und eien Beſchluß gefaßt, den er für rechtsbeſtändig halt
Die in erſter Inſtanz geübte Taktik müſſe er nun ändern, er beſtreite d.
Aktivlogitimation der Gewerkſchaft, ferner die Zuläſſigkeit des Recht
wegs; auf das Schlußprotokoll von 1922 könne man nicht zurücbgreifen
Der Beſchluß bezüglich der Reichsbeamten ſei nicht bindend ſür di
Stadtverordneten. Der Sinn der Beſoldungsordnung ſei, raß die Stadt
verordneten hier ſouverän ſeien; ſie hätten ſich nicht für alle Zeiten feſt
gelegt und die reichsrechtliche Regelung für die Stadt Worms adoptiert
— Der Vertreter der Klägerin betont, es komme ihr auf eine ſachlich
Entſcheidung an; die Gewerkſchaft nehme Rechte und Innreſſen der Ge
meindebramten wahr, ſie vertrete im Fragefalle auch die Rechte der von
Stadtvcrordnetenbeſchluß betroffenen Beamten kraft Auftrags und
ZTion. Die Geweikſchaft ſei deshalb aktiv legitimiert. Beim orden!
lichen Gericht wäre man ſicher mit der Einrede der Unzuläſſigkeit de
Rechtswegs gekommen. Hier handle es ſich um die grundſätzliche Frage.
ob der Stadtverordnetenbeſchluß rechtswidrig ſei. Wenn er es ſci, könne
er mit Klage im Verwaltungsſtreitverfahren angefochten werden. Das
Gehalt ſei ein wohlerworben’s Recht, die Städte hätten keine
Sou=
veränität; ſie ſeien an die Städteordnung gebunden. Leider ſei das
Be=
amtenrecht reichsrechtlich noch nicht kodifiziert. Nur im Rahmen der
Geſetze könnten die Städte die Gehalte regeln, einen Anſpruch auf
Ge=
halt nach der Beſoldungsordnung könne eine
Stadtverordnctenverſamm=
lung nicht einſeitig beſeitigen, da ſich dieſes Gehalt nach den
reicksrecht=
lichen Sätzen richte. Wohlerworbenes Recht und Treu und Glauben
würden durch den Wormſer Beſchluß wußer Kraft geſetzt; die
Reichs=
ſütze wirkten automatiſch für die Gemeindebeamten. Hiernach ſei die
Verufung unbegueindet. — Der Vertreter des Staafsinter ’ſes erachtet.
nur die einzelnen Beamten, die vom Wormſer Beſchluſſe betroffen
wer=
den, hätten ein Klagrecht, nicht aber die Gewerkſchaft, der eine
Partei=
ſtellung nicht zuerkannt werden könne. — Artikel 98 der Städteordnung
gewähre keme Popularklage. Das Anfechtungsrecht des Art. 98 ſci aber
ein ſubſidiäres. Die einzelnen Beamten könnten im ordentlichen
Nechtswege auf Zahlung der Beihilfe gegen die Stadt Worms vorgehen.
Deshalb ſei die Anfechtungsklage nicht zuläſſig. Aber der letzteren
ſtünden auch öffentlichke Intereſſen entgegen, deren Wahrung dem
Kreis=
direktor im Wege der Beanſtandung zuſtehe. So habe der
Verwaltungs=
erichtshof am 26. Juli 1913 bereits entſchieden. Aus dieſen rein
for=
mellen Gründen ſei die Klage unzuläſſig, und es erübrigt ſich, auf die
materielle Seite einzugehen. Die Weihnachtsbeihilfe falle nicht unter
den Begriff „Beſoldungsteile” der Beſo dungsordnung. Die
Stadtver=
ordnetenverſammlung habe kraft öffentlichen Rechts die Beſoldung zu
regeln, ſie ſtünde den Verhandlungen hierüber mit den Gemeindebeamten
fern. Zudem ſtehe der Begriff „wohlerworbene Rechte” nicht
unzweifel=
haft feſt. Der Berufung der Stadt Worms ſei deshalb ſtattzugeben und
die erhobene Klage als unzuläſſig abzuweiſen.
Das Urteil hebt das angefochtene Erkenntnis auf und weiſt
die Klage der Gewerkſchaft als unzuläſſig ab. Ein
Beſchwerderecht könne nach Art. 98 dem Beamten nicht zuerkannt werden.
z. Bretzenheim, 25. Nov. Der Spar=und
Darlehensver=
ein hatte im Geſchäftsjahr 1926 nach dem Bericht der
Generalverſamm=
lung einen Warenumſatz von 179 000 Mark. Der Geſamtuniſatz betrug
5 429 896 Mark, der Reingewinn 2112,80 Mark.
Heidesheim bei Mainz. Anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens
feiert der Männergeſangverein Heidesheim am 1. und 2. Juli 1928 ſein
goldenes Jubiläumsfeſt, verbunden mit großem rheiniſchen
Geſanzs=
wettſtreit. Dieſe Tage will der Verein; nicht nutzlos an ſich
vorüber=
ziehen laſſen, ohne dieſelben in würdiger und angemeſſener Weiſe
ge=
feiert zu haben. Darum auf liebe Sangesbrüder, rüſtet euch jetzt ſchon
zu dem großen rheiniſchen Geſangswet’ſtreit in Heidesheim bei Mainz.
Ad. Oppenheim, 26. Nov. Stadtverordnetenſitzung.
1. Ein ſchriftlich eingegangener Antrag der ſozialdemokratiſchen
Frak=
tion um eine höhere Bezahlung der ſtädtiſchen Winzer wurde auf
An=
trag des Beigcordneten Sittmann an dio Finauzdeputation
zurück=
verwieſen. — Punkt 2 der Tagesordnung: Erwerb des Baugeländes
Ernſt=Ludivigſtraße Nr. 38 durch Tauſch gegen Nr. 115 derſelben Sttaße
endete mit dem Beſchluß, daß das in der Rohrgaſſe gelegene Ampeſen
nicht als Tauſckobjekt in Frage kommt. Statt Tauſch erfolgt Varzahlung.
Zu Punkt 3: Einwendung gegen den Voranſchlag 192,
wurden die von der Sozialdemokratiſchen Partei gemachten
Einwendun=
gen verleſen und hierauf der von Stadtv. Jungkenn gemachte Vorſchlag
angenommen, dieſe Einwendungen ohne weitere Debatte zu erledigen, da
der frühere Beſchluß ordnungsmäßig zuſtande gekommen ſci und die
Verabſchiedung des Voranſchlags nicht mehr verzögert werden dürfe. —
Den Schluß bildete ei Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion über
den Reichsſchulgeſctzentwurf, der ebenfalls der Ablchnung
verfiel mit der Motivicrung, daß eine Stadtverordnetenverſammlung
hierauf keinen Einfluß habe und die Entſcheidung in Berlin durch den
Reichstag fiele.
f. Ober=Olm, 26. Nov. Glück im Unglück. Großes Pech hatte
ein hieſiger Bürger, als er mit ſeinem erſt kürzlich angeſchafften
Motor=
rad, von Büdingen kommend, die Straße Koſtheim—Mainz=Kaſt=l fuhr.
Beim Ueberholen einer franzöſiſ hen Autokolonne wurde er von einem
aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Auto, das anſcheinend nicht
genügend rechts fuh=, angefahren. Der Fahrer konnte in großer
Geiſtes=
gegenwart ſich noch durch Abfpringen retten, während ſein Motorrad
vollſtändig zertrümmert wurde.
Ah. Az=y (Rhh.), 26. Nov. Eine Ortsgruppe des
Ver=
eins für das Deutſchtum im Auslande. In einer hier
unter Leitung von Oberſtudiendirektor Dr. Hinrichs abgehaltenen
Verſammlung wurde die Gründung einer Oitsyruype des Vereins für
das Deutſchtum im Auslande vollogen. Gewähit wurde als Vorſitzender
Oberſtudiendirektor Dr. Hinrichs, Schriftf. Studienrat Dirigo, Kaſſierer
Studienmat Döß. Der Jahreslcitrag wurde auf 4 RM. feſtgeſctzt.
Todes=Anzeige.
Blötzlich und unerwarter
ent=
ihlief nach lurzer ſchwerer
Krank=
heit unſer lieber Sohn und Bruder
Hans Happel
im blühenden Alter von 16 Jahren.
Die traue nden Eltern
und Geſchwiſter
Darmſtadt, den 26. Nop. 1927.
Die Beerdigung ſindet Dienstag
nochmitt ig 2 Uhr au dem
Wald=
friedhof ſtatt. 18544
t. Alzeh, 25. Nov. Kreisgruppendienſtverſammlung
der Gendarmerie. Kürzlich fand in Mainz eine Verſammlung
der Gendarmeriebeamten des Kreiſes Alzey ſtatt.
Hauptwachi=
meiſter Müller=Alzey hielt einen trefflich ausgearbeiteten Vortrag
Uher das Fingerabdruckverfahren, der ſeitens der Beamten allgemeine
Anerkennung fand. Die Bemühungen dieſer rührigen Kreisgruppe füir
ihre Weiterbildung finden allgemeine Anerkennung, und zwar um ſo
mehr, da die Ausbildung bzw. die Weiterbildung aus eigenen Kräften
der Beamten geſchieht. Leider verſagt die finanzielle Hilfe der
vorgeſetz=
ten Dienſtbehörden infolge der ſchlechten Wirtſchaftslage. Daß eine
planmäßige Fortbildung angeſtreb: wird, beweiſt der Umſtand, daß den
einzelnen Beamten ſeitens des Bezirksführers der Auftrag erteilt wird,
ein Th=ma auszuarbeiten und dann einen Vortrag vor der Kreisgruppe
zu halten. Durch dieſe Arbeit wird der Beamte gründlich in ein Thema
gingeführt, das ſein Wiſſen erheblich bereichert. Derartige Veſtrebungen
der Beamten, die ſich auch in angenehmer Weiſe auf die Dienſtfuhrung
her Bcamten in der Oeffentlichkeit auswirken, müßten ſeitens der
Be=
hörden tatkräftig unterftützt werden und weiteſtes Enrgegenkomnmen
finden.
bg. Arusheim, 26. Nov. Der größte Teil der Verpächter von
Acker=
land hahier hat in einer gemeinſchaftlichen Sitzung beſchloſſen, folgende
Pachtpreiſe zu erheben: Für 1. Klaſſe 70 RM., 2. Klaſſe 60 RM.,
3. Klaſſe 50 RM. für den Morgen. Da bei freihändigen Verpachtungen
bis zu 1:0 RM. für den Morgen erlangt wurden, halten die Verpächter
dieſe Pre e für angemeſſen. In Grolsheim wurden bei der
Ver=
pachtung von Aeckern des Herrn Lehrer Kaiſer ſogar Pachtpreiſe von
99 NM. für ein etwas über 500 Klafter großes Feld erzielt,
Ab. Ingelheim, 25. Nov. Obſtmarkt. Auf dem letzten
Obſtgroß=
markt wurden bezahlt für Tafeläpfel 10—18, Wirtſchaftsäpfel 5—10,
Tafelbirnen 12—14, Wirlſchaftshirnen 3—10, Tomaten 15, Nüſſe 30 Pf.,
alles je Pfund,
Ag. Worms, 26. Nov. Taubenausſtellung. Geſtern mittag
wurde im „Karufen” die mit über 1900 Dieren beſchickte 4. Allg. Süd=
und Mitteldeutſche Taubenausſtellung vor einem Kreiſe geladener
Gäſte eröffnet.
* Ober=Olm, 26. Nov. Nachſprengung. Die in der hieſigen
Gewark ung gelegenen, von den früheren Feſtungswerken des
Feſtungs=
gürtels Mainz herrührenden Betontrümmer werden zurzeit
nachge=
ſprengt. Die größeren Betonblöcke, die von der bereits vorgenommenen
Großſprengungen noch vorhanden ſind, werden zerkleinert und die
ent=
ſtehenden Vertiefungen eingeebnet. Die Arbeiten, die von hieſigen
Arbeitern ausgeführt werden, find in volſem Gange. Die Leitung des
Arbeiten hat ein Sprengkommandant aus Maiz.
Ah. Bingen a. Rh., 26. Nov. Stadtperordnetenſitzung.
Der Verein ſelbſtändiger Kaufleute in Bingen beabſichtigt, in dieſem
Jahre an jedem der drei Verkehrsſonntage vor Weihnachten beſonder=
Veranſtaltungen zwecks Hebung des Verkehrs in Bingen zu veranſtalten.
Er ſtellt an die Stadt den Antrag auf Bewilligung von 1000 Mark als
Zuſchuß zu ben Koſten, dem ſtattgegeben wurde. — Der weitere Antrag
geht dahin, 3100 Mark zu bewilligen für Abtrennung eines Saales im
kath. Vereinshaus. — Der Waſſerlieferungsvertrag
mi=
der Gemeinde Rüdesheim, der auf 30 Jahre abgeſchloſſen war,
läuft im März nächſten Jahres ab. Es wurde ein neuer Vertrag, der
aber nur auf 10 Jahre kauten ſoll, entworfen und iſt darin eine
Herab=
ſetzung des Waſſerpreiſes von 26 auf 94 Pfg. je Kubikmeter vorgeſehen.
Im einzelnen fand der Vertragsentwurf die Zuſtimmung der Stadt=
Lerordnetenverſammlung. — Auf Antrag einiger Gasgroßabnehmer
wurde eine Ermäßigung des Gaspreiſes feſtgeſetzt. Der eigentliche Gas.
preis beträgt 22 Pfg. je Kuhikmster. Mehrere Abnehmer über 500
Kubikmeter erhalten das Gas zu 21, Abnehmer über 1000 Kubikmeter
zu 20 Pfg. je Kußikmeter. — Zu dem Punkt: Ergreifung von
Maßnahmen gegen Mieter, die keine Miete zahlen,
teilte Stadtverordneter Schäfer mit, daß die Stadt bis jetzt 145
Woh=
nungen aus alten und neuen Wohnungen erſtellte und für
Wohnungs=
zwecke rund 1,2 Millienen Mark aufgemendet haße. Viele Mieter in
ſtädtiſchen Wohnungen ſeien ihrer Pflicht gegenüber der Stadt — meiſt
ſeien ſie in der Lage, Miete zu zahlen, es ſei aber nur Böswwilligkeit —
nicht nachgekommen. Bis jetzt ſeien von Mietern in den Flachbauten
der Mainzerſtraße und am Rhein rund 4000 Mark Misten geſchulder
worden. Jeder, welcher ohne Nor keine Miete zahlt, hat kein Anrecht
auf eine Wohnung. Die Räumungsklage wird gegen ihn angeſtrengt.
Dieſen Ausführungen gab die Verſammlung ihre Zuſtimmung. — Von
der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchüffahrtsgeſellſchaft iſt geplant, im
näch=
ſten Jahre einen Dampferverkehs Rüdesheim-Bingen—
Aßmannshau=
ſen und zurück einzurichten. Der Betriebs= und Finanzausſchuß has
ſeine Zuſtimmung dazu gegeben. Die Stadtverordnetenverſammlung
hat ſich ebenfalls damit einverſtanden erklärt.
* Eppelsheim, 26. Dez. Einbruch in die Stationskaſſe.
Nachts wurde in die Stationskaſſe hier ein Einbruch verübt, bei dem
den Tätern, die mütels Squerſtoffapparetes den Kaſſenſchrank öffneten,
eint Betrag von 500 bis 600 RM. in die Hände fiel. Die Kriminalpolizei
hat bereits umfangreiche Unterſuchungen angeſtellt, doch fehlt von den
Tätern jede Spur. Bekanntlich wurde in die hieſige Stationzkaſſe
be=
reits im letzten Winter eingebrochen. Damals hatten ſich die Täter deu
Kaſſenſchlüſſel im Schlafziyrmer des Stationsbeaurten bemächtigt. Es
war den Tätern damals nur cin geringer Betrag in die Hände gefallen,
Vogelichutz! — Zur Nachahmung enzu
Man ſchreibt uns: Unter dem Namen „Schulgruppe 5i
wurde vor kurzem in der Ludwigs=Oberrealſchule eine Vem
Schülern gegründet. Wie ſchon aus dem Namen
hervor-
dieſe Schulgruppe, die von zwei Schülern geleitet wird, da
raden zum Schutze unſerer einheimiſchen Vogelwelt anzu.
bei muß man aber nach dem Grundſatz eines berühmen
verfahren: „Leret erſt das Leben der Vögel genau kennes
mit rechtem Erfolge ſchützen wollt‟. Das heißzt mit andr
Ohne Vogelkunde kann kein Vogelſchutz betrieben werden.
zur Erreichung dieſer beiden Hauptaufgaben unſerer Vermn
Es wird gemeinſchaftlich an der Herſtellung von Pogelſckau
arbeitet und vogelkundliche Beobachrungsgänge veranſtag
Kenutniſſe auszubilden, iſt eine Bibliothek und Zuſammeng
ſprechungen, Vorträgen uſw. eingerichtet. Die Mitgliedſchre
Schüler frei, der es ernſt mit unſerer edlen Sache meimt.
vorhin ervähnt habe, wird die Gruppe von zwei
Schülern=
viel mit Vogelkunde und Vogelſchutz beſchäftigt haben, m
der Unterſtützug der Lehrerſchaft konnte ſich die
Vereinigu=
bauen und zählt jetzt ſchon über dreißig Mitglieder. In —
gen geteilt, wird eben feſt an der Herſtellung von Meifft
gearbeitet, um dieſe lieben Wintergäfke in den ſtrengen
A=
demn Hungertode zu beivahven.
Ich möchte nun jedem, wenn er in der Lage dazu iſt
und Verſtändnis für unſere Vogelwelt bot, warm an.
den Gedanken des Vogelſchutzes auch bei der Schuliugend
denn Vogelſchutz iſt nicht nur eime Liebhaberei, ſondern
ſchaftliche Maßnahme von größter Bedeutung.
Ad. Wörrſtadt, 25. Nob. Das Reichsverm
Mainz gibt bekannt, daß vom nächſten Montag ab etwas9
markung Wörrſtadt ſtehende Wellblechbaracken und gigid
ſchuppen berſteigert werden.
Der Winter bringt Erkältungsgefahr. Erkältungen
ſchwer — Grippe, Bronchialkatarrh, Lungenentzündung uſw. können
wickeli. Beugen Sie vor und führen Eie Ihrem Kürper bei Grkäliuzi
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nach langem, mit Geduld
er=
tragenem Leiden im Alter von
51 Jahren in die ewige Heimat
abgerufen.
Frau D. Traſer u. Kinder
nebſt Angehörigen.
Arbeilgen, den 27. Nop. 1927.
Die Beerdigung findet Dienstag
nachmittag 4 Uhr ſtatt.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen lieben Bruder,
unſeren lieben Schwager und
Onkel
(18542
Herrn
Unrgians diern
in ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
Die tranernden ginterbllebenen.
Sara Lehmann, geb. Stern
und Familie.
Egelsbach, den 27. Nov. 1927.
Die Beerdigung findet Dienstag
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Montag, den 28. November 1923
Seite 5
Die Gruppenkämpfe
in Süddeutſchland.
awe in den ſüddeutſchen Bezirken iſt durch die Spiele
genen Sonntags ganz erhelich weiter geklärt worden.
fich ſchon durch die Paarungen aus der Maſſe her=
Kämpfen, beanſpruchen auch einige andere Kämpfe
genſationellen Ergebniſſe die höchſte Aufmerkſamkeit
lpegeiſterten Leſers. — Den definitiv erſten
ſüddeut=
ſplenmeiſter hat, wie zu erwarten war, die Gruppe
drm F.=V. Saarbrücken geboren. Weitere heiße Mei=
Buwriten ſind wit der Sp.=Vg. Fürth in Südbayern,
ichers in Württemberg, Phömix Karlsruhe in
Ba=
briet Frankfurt a. M. und Wormatia Worms in Heſſen
ee noch ausſtehenden Kämpfe dürften kaum mehr eine
Bringen.
n wir uns nun den einzelnen Gruppen zu, ſo gebührt
Atppe Nordbayern ein nicht nur gewohnheits=
Werecht in der Beſprechung. Der Kampf der beiden
im deutſchen Fußball, Spvg. Fürth und 1. F.=C.
lie 90. Begegnung im Laufe vieler Jahre, diesmal
een Einſatz der Gruppenmeiſterſchaft, endete vor
Mänuern mit einem knappen, aber verdienten 1:0=Sieg
Aikler. Es iſt tragiſch, daß der Meiſter damit aus dem
h um die Landesverbands=Meiſterſchaft ausſcheidet,
ſ5 gebnis wird von den in der „Süddeutſchen”
ver=
ſte inen mit einem naſſen und einem trockenen Auge
Arrden. Der 3. Platz ſcheint nun doch Würzburg 04
vollen, da ſich der V. f. R. Fürth in Bayreuth
über=
ü 3:1 ſchlagen ließ. — In Südbayern trennten
München und Wacker München unentſchieden mit
mchen 1860 in Ulm klarer 6:0=Sieger blieb, ſind die
NAver Gruppe ermittelt. — In Gruppe
Württem=
ter die Favoriten auf der ganzen Linie, ſo daß mit
ha ter Kiders, die Birkenfeld mit 5:0 abfertigten, der
MMIcher ſteht vor der gegen Zuffenhauſen ein Bomben=
10:2 erzielenden Uwion Böckingen, die mit drei
hu der Debetſeite folgt. Den 3. Platz nimmt der
ſuvart ein, der nur noch mit dem Meiſter V. f. B.
hu rechnen hat. Am Dabellenende ſind Gaisburg und
verankert. — Gruppe Baden führt weiter der
5nix Karlsruhe mit 19:5 Punkten vor dem über
urrg mit 5:2 ſiegreich gebliebenen Karlsruher F.=V.
gegen Offenburg 2:2 ſpielenden S.=C. Freiburg auf
gedrängt hat. Böſe ſteht es um V. f. B. Karls=
Newg. Freiburg. — In Gruppe Rhein ging alles
Auldhof gab von ſeinem ſicheren Vorſprung durch ein
den g. W4Malz Ludwigshafen zwei wertvollſte Punkte ab und
ber AAus Phönix Mannheim 5:1 überfuhr, ſieht ſeine
FIAuhſen. Der V. f. R. Mannheim, der 1:0 gegen Phönix
MMAcſc unterlag, hält gerade noch den 3. Platz. Am
er Germania Friedrichsfeld und Phönix Mannheim
MuSe Saar holte ſich der F.=V. Saarbrücken mit 0:0
eis gegen F.=V. den zur Meiſterſchaft noch fehlenden
Romiſſia Neunkirchen verankerte ſich auf den 2. Platz
P7 über V.f. R. Pirmaſens. Von den Sportfreunden
An geſchlagen, hält Saar 05 den 3. Platz gemeinſam
WF=V. Pirmaſens in totem Rennen. Nicht vorüber=
Ser Kelch an den beiden Trierer Vereinen. — In
M” in erzielte die mit 33:3 Punkten führende
Ein=
u:1 das höchſte Ergebnis des Tages gegen Fechen=
E=V. Frankfurt fiel durch ein Unentſchieden gegen
Mug einen weiteren Punkt zurück. Den 3. Platz ſicherte
eS Frankfurt durch ein 4:0 gegen Germania Frank=
Aytehl mit V. f. R. Offenbach abſteigen ſollte. — In
ei ſen ſteht wohl die Meiſterſchaft der Haſſia Bingen
ervennenden Wormatia Worms feſt, da Mainz gegen
SSiesbaden mit 0:0 einen Punkt abgab und auf den
Rrchte, während das mit 7:0 ſiegreiche Neu=Iſenburg
wm 2. Platz feſtbeißt. Alemannia Worms ſiegte wohl
Rom Höchſt und ſteht wohl auf dem 3. Platz, hat aber
9 relativ ſchlechtere Poſition als Mainz, das mit
Rufſtpunkt weniger belaſtet iſt, aber bei gleicher
Plus=
ah ein Spiel mehr auszutragen hat. Die
Abſtiegs=
imd noch nicht Hlar zu erkennen.
Derebands piele der Gruppe Seſſen
ie it
Fsbrik Durmul
Iappe Heſſen der ſüddeutſchen Bezirksliga wartete am
N= normalen Ergebniſſen auf, die nur zum Teil über=
9 ausfielen. So konnte Wormatia Worms in Bingen
einen 7:1=Sieg landen und Iſenburg die
Wies=
hania mit 7:0 aus dem Felde ſchlagen. Unentſchie=
Ber für den Abſtieg wichtige Kampf zwiſchen Spv. 98
End Spog. Arheilgen mit 2:2 Toren. Auch S.=V.
Lund Mainz (5 teilten ſich in einem vorlos
verlau=
in die Punkte. Der lachende Dritte iſt Wormatia,
-die Me ſterſchaft wohl kaum zu nehmen iſt. Spgde.
ubte in Worms mit 0:1 Toren Sieg und Punkte
ar damit alle Chancen auf den 3. Platz zu Grabe
ia Worms Gruppe Heſſen.
14 Spiele 48:21 Tore 21: 7 Punkte R eu=Sſenburg 14 37:27 18:10 Rüg Worms 15 28:29 18:12 Mainz 05 14 35:26 17:11 Auresbaden 14 28:21 16:12 Wöchſt 14 23:23 15:13 9earmſtadt 14 23.31 10:18 Acheilgen 13 23:28 9:17 Armgen 14 25:38 9:19 M: Wiesbaden 14 13:42 7:21
Sportverein Darmſiadt 98 —
Sport=
vereinigung Arbeilgen 2:2 (1:2).
Wir glauben, daß derjenige, der bei abſchließender Kritik
zu dem Ergebnis kommt, die Vorgänge um das Spielfeld herum
ſeien bedeutend intereſſanter geweſen, als die Spielſzenen au
dem Kampffeld, dieſem Lokaltreffen im ſchlimmſten Sinne des
Wortes am eheſten gerecht wird. Würde nicht jedes
Verbands=
ſpiel zweier Bezirksligapereine unter dem Geſichtswinkel
be=
trachtet werden müſſen, ob tatſächlich der beabſichtigte Zweck,
ge=
rade in den ſchärfſten Kämpfen der ſportlichen Idee zum
Durch=
bruch, zum Siege zu verhelfen, erreicht iſt, man könnte letzten
Endes dieſe Ausbrüche einer faſt grotesk anmutenden
Leiden=
ſchaft amüſant finden. In Wirklichkeit iſt es aber nun ſo eit
gekommen, daß das Milieu, in welchem ſich die Verbandsſpiele
abſpielen, ſich nicht mehr weiter verſchlechtern kann. Es wäre
gar nichts dagegen einzuwenden, wenn dieſer Taumel der
Lei=
denſchaft erweckt würde durch hervorragende Leiſtungen der
Spieler. Von einer ernſthaften Begeiſterung kann aber keine
Rede ſein. Was hier ſich austobte, war weiter nichts als
Vereinsfanatismus.
Das Spiel ſelbſt hat unſeres Erachtens in dem
Spielreſul=
tat einen gerechten Ausgang gefunden. Leiſtungen, die auf die
Bezeichnung „Bezirksliga” Anſpruch erheben dürften, bekam man
nicht zu ſehen. Die einzig erfreuliche Tatſache des Spiels war
der Umſtand, daß das Spiel nicht ſchärfer und härter war wie
jedes andere Treffen der Heſſengruppe; die Spieler von
Ar=
heilgen erwieſen ſich hier alſo als bedeutend vernünftiger, wie
ihr Anhang. Im übrigen war es ein echtes und rechtes Treffen
wie es normalerweiſe die Kreisliga auch fertig bringt.
Sportverein 1898, Boxabteilung
Samstag, den 3. Dezember 1927, Saalbau
Internationaler Boxabend
Luxemburg — Frankfurt — Rainz — Darmſtadt
18509
Warum dieſe herbe Kritik? Bei den Arheilgern iſt ſie um
deswillen am Platze, weil ſie nur in der erſten halben Stunde
einheitliche Aktionen fertig brachten. In dieſem Zeitraum war
der Sturm blitzſchnell. gefährlich und höchſt angriffsluſtig. Nach
dieſer Zeit war es jedoch vorbei, ganz vorbei. Es blieb nur ein
nicht zu überbietender Eifer, der zum Einſatz aller phyſiſchen
Fräfte führte; man kickte ſchleeht und möglichſt weit — dies war
wirklich alles, was in der zweiten Halbzeit zu ſehen war. Auch
die 98er haben keine beſſere Kritik derdient. Die Mängel der
Verteidigung zu Beginn des Spieles waren zu offenſichtlich, als
daß man ſtillſchweigend darüber hinweggehen könnte. Als ſich
jedoch dieſer Mannſchaftsteil gefunden hatte, ſo daß die
Be=
fürchtungen auf weitere gegneriſche Erfolge ſchwanden, begann
der Sturm, durch zerfahrene, viel zu überhaſtete, nervöſe
Spiel=
weiſe ſich ſelbſt um den Erfolg ſeiner Arbeit zu bringen. Es
war deutlich zu bemerken, daß bei aller Aufopferung der
gegne=
riſchen Hintermannſchaft eine ruhige, flache Kombination ohne
weiteres den Sieg geſichert hätte. So nützte die techniſche
Ueber=
legenheit in der ganzen zieiten Spielhälfte den Darmſtädtern
gar nichts.
Ueber den Parteien ſtand ein behäbiger und jovialer alter
Herr aus Pforzheim als Schiedsrichter. Mehr Gelenkter als
Lenker, hat er ſich kaum eine beſſere Note verdient als die
Schiedsrichter, die wir nun ſeit etlichen Monaten zu ſehen
ge=
wohnt ſind. In Arheilgen wird man wegen der Hinausſtellung
von Murmann beſonders unzufrieden ſein; es muß zugegeben
werden, daß Murmann das ganze Spiel hindurch fair ſpielte,
aber das Vergehen, das zur Herausſtellung führte, konnte gar
nicht anders geahndet werden. Das Ueberſehen der
Hände=
delikte im Strafraum iſt man ja jetzt auch gewohnt; auf die
Verantwortungsfreudigkeit unſerer Schiedsrichter, die faſt
aus=
nahmslos vor der Verhängung von Elfmetern zurückſchrecken,
wirft dies ein bezeichnendes Licht.
Der Spielverlauf in kurzen Strichen: Das Spiel begann
ſchön. Darmſtadt zeigt durchdachte Angriffe, Arheilgen antwortet
durch blitzſchnelle Vorſtöße der Flügel. Der Mittelläufer der
Vorſtädter und Murmann, deren Sturmführer, fallen beſonders
angenehm auf. Durch Ueberraſchungsſchuß des Halbrechten geht
Arheilgen in Führung. Darmſtadt gleicht aus, als Girmſcheid
eine weite Vorlage ungedeckt erhält und nach Start auf’s
To=
einſchießt. Als wenig ſpäter Darmſtadts Verteidigung
bum=
melt, kann Bärenz zweimal nur mit Mühe und Not retten, um
zuletzt eine Unvorſichtigkeit Laumanns doch büßen zu müſſen:
der Halblinke der Sportvereinigung war der Torſchütze.
Darm=
ſtadts Verteidigung wird jetzt beſſer und ſtoppt die gegneriſchen
Angriffe von jetzt ab ſamt und ſonders ab. Die Ueberlegenheit
der Darmſtädter in der letzten Viertelſtunde der erſten
Spiel=
hälfte hält in der zweiten Halbzeit an. Außer dem Ausgleich
in der 60. Minute durch Takaſz ereignete ſich nichts von
Be=
lang. Trotz der aufotfernden Arbeit von Reik als Mittelläufer
kann ſich der Darmſtädter Sturm im entſcheidenden Moment
nicht durchſetzen.
Man war zuletzt froh, als ein techniſch auf keiner hohen
Stufe ſtehendes Spiel ſein Ende gefunden und dem beipußten
Teil des Publikums keine weitere Möglichkeit zur Ausübung
der Lungenkraft gegeben war.
Haſſia Bingen — Wormatia Worms 1:7.
Die Wormſer boten die beſſere Leiſtung und hatten den Sieg
verdient, wenn auch nicht in dieſer Höhe, denn das
Eckenver=
hältnis lautet immerhin 4:2 für Bingen. Bis zur Pauſe legten
die Gäſte durch ihren außerordentlich ſchußfreudigen Sturm drei
Tore vor, denen Bingen das Ehpentor entgegenſtellte. Nach
Wiederbeginn war der Kampf durchaus offen, erſt in der letzten
Viertelſtunde erlagen die Bingener dem Anſturm der Wormatia
und mußten vier weitere Treffer hinnehmen. 2000 Zuſchauer.
V. f. L. Neu=Iſenburg — Germania Wiesbaden 7:0 (4:0).
Die Iſenburger hatten wenig Mühe, ihren Gegner nach
Be=
lieben zu ſchlagen, denn dieſer war ihnen eine ganze Klaſſe
unterlegen. Wiesbaden hatte wirklich nichts zu beſtellen und
mußte ſich auf die Abwehr beſchränken. Die Iſenburger leiteten
Angriff auf Angriff ein und lagen bei der Pauſe bereits mit
4:0 in Front. Nach dem Wechſel erhöhten ſie den Stand auf
7:0. Link=Stuttgart leitete vor 1500 Zuſchauern zur
Zufrieden=
heit beider Parteien.
S.=V. Wiesbaden — Mainz 05 0:0.
Wiesbaden war gegen die Vorſonntage nicht
wiederzuer=
kennen und lieferte ein überaus ſchwaches Spiel. Auch die
Lei=
ſtungen der Maizer, wenngleich ſie im Felde leicht überlegen
waren, ließen durchaus zu wünſchen übrig, ſo daß die
herbeige=
kommenen 7000 Zuſchauer eine arge Enttäuſchung erlitten. Der
beſte Mann des Feldes war der Wiesbadener Torhüter
Riſcher 2, der jeden Erfolg der Gäſte zu verhindern vermochte,
Gegen Schluß mußte der ſehr gute Unparteiiſche, Sackenreuther=
Nürnberg, allzuhartes Spiel der Mainzer unterbinden.
Alemrannia Worms — S.=G. Höchſt 01 1:0 (0:0).
Die Wormſer errangen einen, dem Ergebniſſe nach zu
hnappen Sieg und erwieſen ſich als die beſſere Mannſchaft. Höchſt
enttäuſchte. Es vermochte den Kampf nur in der erſten
Halb=
zeit offen zu halten und wurde nach Seitenwechſel vollkommen
in die Defenſive zurückgedrängt. In dieſem Spielabſchnitt
kamen die Wormſer durch den Halbrechten Wolf zum
Sieges=
treffer. Das Spiel war von 1500 Zuſchauern beſucht und wurde
von Meier=Stuttgart ſehr gut geleitet.
Gruppe Main.
V. f. R.—Sportv. Geinsheim 2:0.
Mit obigem Reſultat konnte die 1. Elf der Raſenſpieler ihrem
Gegner beide Punate entreißen. Man hatte im allgemeinen mit
einem höheren Sieg gerechnet; daß dies nicht ber Fall geworden
iſt, dafür ſorgte in erſter Linie die forſche Spielweiſe Geinsheims,
wvelches mit ungeahlnen Leiſtungen aufwartete. Auf der anderen
Seite war der Umſtand, daß ſich die Raſenſpieler im Sturm (mit
Ausnahme der letzten 30 Minuten) überhaupt nicht
zuſammen=
fanden. Dennoch langte es zum verdienten Sieg, da jeder Spieler
ehrgeizig genug kämpfte, wodurch das Manko einigermaßen
aus=
geglichen wurde. Schiedsrichter Becker aus Bürſtadt hatte ebenfalls
nicht ſeinen beſten Tag. Das Verbandsſpiel der 2. Mannſchaſt
mußte wegen Platzmangel ausfallen, dafür ſpielte ſie auf der
Rennbahn gegen die Reſerviſten der „Union” und konnte einen
2:1=Sieg erringen. Mit einem 4:0=Siege fertigte die 3.
Maun=
ſchaft die Seeheimer 2. Mannſchaft ab, während die 2. Jugend
über die 3. Jugend des Sportvereins 98 auf dem Stadion mit
einem 2:1=Sieg triumphieren konnte.
„Viktoria” Walldorf—,Germania” Pfungſtadt 4:0 (0:0).
„Viktoria” Walldorf hat den Sieg in dieſer Höhe nicht
ver=
dient. Pfungſtadt hätte bei Halbzeit unbedingt mit zwei Toren
Unterſchied in Führung liegen müſſen, hatte jedoch mit ſeinen
Aktionen kein Glück. Nach der Pauſe kam der Platzverein zu
ſeinem erſten Erfolg durch eine Fehlentſcheidung des
Unpar=
teiiſchen (Lattenſchuß). Die Gäſte ſind darüber ſehr deprimiert;
wohl gibt jeder noch ſein Beſtes her, aber der innere
Zuſammen=
hang geht verloren. Pfungſtadt ſpielt nun ſtark defenſiv, erreicht
aber dadurch nur eine merkliche Ueberlegenheit Walldorfs. Das
hohe Ergebnis kam durch zwei von den Außenläufern vollkommen
unnötig verſchuldete Elfmeter, die Armbruſter verwandelte,
zu=
ſtande. Beide Mannſchaften halten ſich ſpieleriſch die Wage.
Wall=
dorfs beſter Mann war der Rechtsaußen Armbruſter. Gegen
Schluß war er nicht mehr zu halten. Bei Pfungſtadt derdienen
Verteidigung und Torhüter ein beſonderes Lob. Der für den
geſperrten Hillgärtner, Gg., eingeſtellte Marquard erſetzte dieſen
voll und ganz. Das ſehr faire Spiel hatte in Zahn=Aſchaffenburg
einen zufriedenſtellenden Leiter.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt-Vorwärts Frankfurt 3:0 (1:0).
Beide Mannſchaften lieferten ſich einen prächtigen, fairen
Kampf, den Darmſtadt am Schluß als verdienten Sieger ſah.
Frankſurt, das als Kreisklaſſenvertreter mit Siegeshoffnungen
nach Darmſtadt fuhr, fah ſich bitter enttäuſcht. Bei Darmſtadt,
das mit Erſatz für linken Verteidiger und Läufer antreten mußte,
befand ſich jeder auf ſeinem Poſten. Auch der neueingeſtellte
Mit=
telſtürmer berechtigt zu den beſten Hoffnungen. Das Spiel wurde
faſt nur vor Vereinsangehörigen ausgetragen. Der Spielverlauf
ſei lurz ſkizziert: Durch Selbſttor geht Darmſtadt in Führung.
Alle Anſtrengungen Frankfurts um den Ausgleich fruchten nichts.
Einen Eclball verwandelt der Mittelläufer der Hieſigen placiert
zum zweiten Tor. Weitere Eckbälle auf beiden Seiten bringen
nichts ein. Frankfurt fällt am Schluß dem Tempo zum Opfer.
Mit einem dritten Tor kann Darmſtadt dieſe Periode abſchließen.
Alles in allem, wie ſchon oben geſagt, ein derdienter Sieg. —
Spielvereinigung 2.—Frankfurt 2. 0:5. Die neuzuſammengeftellte
Mannſchaft Darmſtadts ußte eine bittere Niederloge hinnehmen.
Seite 6
Sportverein 1898, Jugend.
1. Jugend Spv. 98 — 1. Jugend Dieburg, dort 2:2.
3. Jugend Spv. 98 — 2. Jugend V. f. R. 1:2.
4. „Jugend Spv. 98 — 2. Jugend Arheilgen, dort 2:2.
1. Schüler Spv. 98 — 1. Schüler Eberſtadt, dort 5:0.
3. Schüler Spv. 98 — 1. Schüler Dieburg, dort 0:7.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele.
Gruppe Nordbayern: Sp. Vg. Fürth—1. F. C. Nürnberg
1:0. F. C. Bayreuth—V. f. R. Fürth 3:1. Bayern Hof—A. S.
V. Nürnberg 2:5. Gruppe Südbayern: Bayern München—Wacker
München 0:0. Schwaben Augsburg—D. S. V. München 2:2.
Schwaben Ulm—S. V. München 1860 0:6. Gruppe
Württem=
berg: F. C. Birkenfeld—Stuttgarter Kickers 0:5. S. C.
Stutt=
gart—V. f. R. Heilbronn 2:1. Union Böckingen—F. V.
Zuffen=
hauſen 10:2. V. f. R. Gaisburg—V. f. B. Stuttgart 0:5. Gruppe
Vaden: Karlsruher F. V.—F. C. Freiburg 5:2. S. C.
Frei=
burg—F. V. Offenburg 2:2. F. C. Villingen-V. f. B.
Karls=
ruhe 2:1. Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen — V. f. R.
Mannheim 1:0. S. V. Waldhof-Pfalz Ludwigshafen 2:3. Sp.
Vg. Sandhofen-Ludwigshafen 03 5:1. Phönix Mannheim—
V. f. L. Neckarau 1:5. Manuheim 08—F. V. Speher 6:0. Gruppe
Saar: F. C. Pirmaſens—F. V. Saarbrücken 0:0. Boruſſia
Neunkirchen-V. f. R. Pirmaſens 4:2. Kreuznach 02—Eintracht
Trier 1:0. Saar 05 Saarbrücken—Sportfreunde Saarbrücken 1:2.
S. V. Trier 05—1. F. C. Idar 0:4. Gruppe Main: Viktoria
Aſchaffenburg—F. S. V. Frankfurt 2:2. Eintracht Frankfurt—
F. Vg. Fechenheim 03 10:1. Rot=Weiß Frankfurt—Germania 94
Frankfurt 4:0. Sport 60 Hanau—Union Niederrad 2:2.
Vik=
toria 94 Hanau—F. C. Hanau 93 2:3. Offenbacher Kickers—
V. f. R. Offenbach 1:0. Gruppe Heſſen: Sportv. Darmſtadt 98
—Sp. Vg. Arheilgen 2:2. V. f. L. Neu=Iſenburg—Germania
Wiesbaden 7:0. Haſſia Bingen—Wormatia Worms 1:7. S. V.
Wiesbaden—F. S. V. Mainz 05 0:0. Alemannia Worms—
S. Gem. Höchſt 01 1:0.
Weſtdeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele.
Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: S. C. Sonnborn — Solingen=
Gräfrath 3:3. Viktoria 02 Düſſeldorf-Düſſeldorfer S. C. 99 4:3.
Solingen 95—Fortuna Düſſeldorf 0:4. S. S. Elberfeld—T. R. U.
Düſſeldorf 3:4. Schwarz=Weiß Barmen—Gerresheim 08 5: 3.
Eller 04—Germania Elberſeld 6:1. Rhein=Bezirk: Mülheimer
S. V.—Rheydter Sp. V. 2:0. Düren 03—Kölner Cl. f. R. 2:2.
Jugend Kalk-Tura Bonn 1:3. Alemannia Aachen—S. C. M.=
Gladbach 2:2. Godesberg 08—S. C. Aachen 6:2. Jugend Düren
—Sp. Vg. Köln=Sülz 07 0:4. Odenkirchen 07—Kölner B. C. 0:1.
Eintracht M.=Gladbach—Vingſt 05 4:0. Rhenania Köln—V. f. R.
Köln 3:6. Bonner F. V.—V. f. V. Aachen 08 5:1. Mittelrhein=
Bezirk: F. V. Neuendorf—S. C. Koblenz 02 3:0. Neuwieder
S. C.—Rheinland Mayen 6:1. F. V. Engers—S. V. Elz 2:3.
Sp. Vg. Andernach-Viktoria Neuwied 3:1. Niederrhein=Bezirk:
V. f. B. Ruhrort—Union Krefeld 3:2. Meiderich 06—
Duis=
burg 99 1:2. Duisburger Sp. V.—Oberhauſener Sp. Vg. 6:1.
S. C. Oſterfeld—Sp. V. Mörs 2:1. Union Hamborn-
Ham=
born 07 4:1. Ruhr=Bezirk: Sportfreunde Eſſen—Schwarz=Weiß
Eſſen 3:4. Eſſener S. V. 99—Germania Bochum 1:2. M. V. B.
Linden-Preußen Eſſen 4:1. B. V. Alteneſſen—T. u. S. Bochum
2:2. Union Gelſenkirchen—Caſtrop (2 1:2. Erle 08—Buer 07
3:1. V. f. B./Al. Dortmund—Gelſenkirchen G7 4:1. Schalke 96
—Schalke 04 3:3. Weſtfalen=Bezirk: Weſtfalia Ahlen—Weſtfalia
Scherlebeck 5:1. Sp. Vg. Herten-Viktoria Recklinghauſen 7:2.
V. f. B. Bielefeld—Arminia Bielefeld 2:2. Sparta Nordhorn—
S. C. Münſter 08 4:1. Hammer Sp. Vg.—V. f. L. Osnabrück 1:3.
Boruſſia Rheine—Osnabrück 06 3: 1. Südweſtfalen=Bezirk:
Hagen 72—V. f. B. Weidenau 3:2. S. u. S. Hüſten—Hagen 05
3:2. Jugend Betzdorf-Hagen 1911 3:5. Heſſen=Hannover:
Sp. V. Kaſſel-Kurheſſen Kaſſel 4:1. V. f. B. Gießen—Germ.
Marburg 2:2. Heſſen 09 Kaſſel—Sp. Vg. Göttingen 2:0.
Berlin.
Meiſterſchaftsſpiele.
Spandauer S. V.—Hertha/B. S. C. 2:2. Corſo Berlin—
Viktoria Berlin 2:4. Wacker 04 Tegel—Tasmania Berlin 1:2.
Nord/Nordweſt Berlin—B. V. Luckenwalde 3:2. Blau=Weiß
Berlin-Berliner S. V. 92 1:5. Preußen Berlin—Concordia
Berlin 10:0. Tennis/Boruſſia Berlin—Weißenſee 1900 6:0.
Union Oberſchöneweide—1. F. C. Neukölln 2:2. Kickers
Schöne=
berg—Alemannia Berlin 5:2. Minerva Berlin—Union
Pots=
dam 3:3.
Norddeutſchland.
Um den Verbandspokal.
Komet Bremen-Holſtein Kiel 0:7.
Meiſterſchaftsſpiele.
Bezirk Hamburg: Wandsbeck—Eimsbüttel 1:3. Viktoria
Hamburg-Polizeiſportv. Hamburg 7:3. F. C. St. Pauli
Ham=
burg—Hamburger E. V. 0:7. Altona 93—Blankeneſe 2:3. Union
Altona—F. C. Ottenſen 7:0. Alemannia-Boruſſia Hamburg 5:0.
Bezirk Bremen: Eintracht Bremen — Delmenhorſt 1900 4:3.
Gecſtemünder S. C.—Friſia Oldenburg 8:2. V. f. L. Rüſtringen
—A. B. T. S. Bkemen 2:2. V. f. B. Oldenburg—Friſia
Wil=
helmshaven 2:1. Bezirk Harburg: Wilhelmsburger S. C.—
Eintracht Lüneburg 1:3. Boruſſia Harburg—S. C. Uelzen 3:2.
Lübeck/Mecklenburg: V. f. L. Schwerin—Germania Wismar 1:6.
Lüb. S. V.—Polizei Lübeck 5:2. Roſtock 95—Oldesloer S. V. 4:3.
Vorſiandsſitzung des Deutſchen Fußbalſ=
Bundes.
Pebungsſpiele ſtatt Olympia=Kurſe. — Fürth darf gegen Slavia
Prag ſpielen.
Der Deutſche Fußball=Bund hielt am Samstag und
Sonn=
tag in Berlin eine Sitzung ſeines Geſamtvorſtandes ab. Der
Danziger Beſchluß, d.e Bundes=Geſchäftsſtelle von Kiel nach
Berlin zu verlegen, fand Beſtätigung; er ſoll bis zum 1. Oktober
1928 durchgeführt werden. Eine längere Debatte entſpann ſich
beim Thema „Schankſtättengeſetz” Bei der Erhebung der
be=
kannten Schankſtätten=Entſchließung zum Geſetz würde einer
Reihe von Turn= und Sportvereinen ſchwere Gefahr drohen.
Etwa 60 Prozent der Brauereien ſind Geldgeber von Turn= und
Sportvereinen, und bei dem drohenden Verbot des Ausſchanks
von Alkoholien auf Sporiplätzen würden natürlich auch die
Brauereien ihre Unterſtützungen zurückziehen. Im Intereſſe der
Vereine ſoll daher alles getan werden, um die Schärfen des
Geſetzes abzuwenden. — Die Termine für die Austragung der
Bokalzwiſchenrunde können noch nicht bekanntgegeben werden, da
noch Verhandlungen zwiſchen dem D.F.B.=Spielausſchuß und
den beteiligten Landesverbänden ſchweben. Die Zahl der
Teil=
nehmer für das Amſterdamer Olympiſche Fullball=Tu rnier wird
gemäß den Vorſchlägen des Reichsausſchuſſes feſtgeſetzt. In der
Zeit vom 2. bis 11. Januar treffen die für die Olympiſchen
Spiele vorgeſehenen Fußball=Kandidaten in einer Reihe von
Orten Deutſchlands in Uebungsſpielen auf gute deutſche
Mann=
ſcha ten. Bei der Beſprechung des Fifa=Beſchluſſes, bezüglich der
Lohnausfall=Gewährung für die Olymp’a=Teilnehmer wurde
be=
ſchloſſen, von der Ermächtigung der Fifa keinen Gebrauch zu
machen. Der D.FB. wird alſo an die Arbeitgeber der Spieler
keinen Lohnausfall abführen. Die Verhandlungen bezüglich des
Länderſpieles Deutſchland—England ſollen mit Rückſicht auf den
Verband Brandenburgiſcher Ballſpiel=Vereine, der am gleichen
Montag, den 28. November 1922
Numm
in Städteſpiel Berlin-London austragen
Tage (4. J.a.
will, beſchleunigt werden. Der Spvg. Fürth wurde die Erlaubnis
gegeben, in Fürth ein Rückſpiel gegen die
Berufsſpielermann=
ſchaft von Slavia Prag auszutragen. Raio=Uebertragungen
ſollen in Zukunft nur noch bei großen Bundesſpielen erfolgen.
Die einzelnen Landesverbände werden ſich dieſer Entſchließung
ſinngemäß anpaſſen. Für die Jugend wurde der Ankauf eines
Weihnachtsmärchens „Fußballkönig” aus dem Nachlaß des
ver=
ſtorbenen Hamburger Sportjournaliſten J. Wolſchendorf
be=
ſchloſſen.
Das Ende des Deutſchen Sport=Bundes.
Umwandlung in eine loſe Intereſſengemeinſchaft der beteiligten
Verbände.
Der vor einigen Jahren von den Verbänden Deutſcher
Fuß=
ball=Bund, Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik, Deutſcher
Schw.mmverband und Deutſcher Athletik=Sport=Verband von
1891 gegründete Deutſche Sport=Bund hielt am Sonntag in
Berlin eine Generalverſammlung ab. Nach einer Beſprechung
über die weitere Geſtaltung des Bundes wurde beſchloſſen, den
D. S. B. als ſolchen aufzulöſen und in eine loſe
Intereſſengemein=
ſchaft der beteiligten vier Verbände umzuwandeln. Der Beſchluß
hat folgenden Wortlaut: „Nachdem die vom Deutſchen Sport=
Bund bei ſeiner Gründung zur Bearbeitung übernommenen
Aufgaben zum Teil gelöſt, zum Teil vom Deutſchen Reichs=
Aus=
ſchuß übernommen worden ſind, beſchloß die Hauptverſammlung
des Deutſchen Sport=Bundes die Umwandlung des Bundes in
eine loſe Intereſſengemeinſchaft, an der die bisher vertretenen
Sportverbände teilhaben. Die Intereſſengemeinſchaft wird
ge=
bildet durch die Vorſitzenden der vier Sportverbände Deutſcher
Fußball=Bund, Deutſche Sportbehörde, Deutſcher Schwimm=
Verband und Deutſcher Athletik=Sportverband von 1891, bzw.
durch deren ſtellvertretende Vorſitzende.”
Handball.
Süddeutſche Handball=Liga der O.G.B.
Frankfurter Verband:
Sportverein 98 Darmſtadt—F. Vg. Mainz=Kaſtel 21:0.
V. f. R. Schwanhem-Polizeiſportverein Babenhauſen 2:1.
Haloah Wiesbaden-Polizeiſportverein Wiesbaden 0:9.
Handball S. V. Rödelheim—S. V. Wiesbaden 2:1.
Unſer ſüddeutſcher Meiſter brachte es im vergangenen Jahre
ja wiederholt zu zweiſtelligen Torziffern. Geſtern dürfte er
jedoch einen Rekord aufgeſtellt haben, der ſich ſo leicht nicht
über=
bieten läßt. Dem Torverhältnis iſt nichts hinzuzuſügen. — Die
namentlich von der Frankfurter Kante zu Beginn der
diesjähri=
gen Spiele mit großem Trara angekündigte kommende
Meiſter=
mannſchaft in Geſtalt des Pol. Sp.V. Babenhauſen hat geſtern
bereits ihre Meiſterehren in Schwanheim ſchwinden ſehen.
Schwanheim bleibt ernſteſter Rivale vom Sp. V. 98. — Die
bei=
den anderen Spiele brachten die erwarteten Sieger.
Württembergiſcher Verband: Ulm 89—Ulm 94 1:11. Schwaben
Ulm—Eintracht Neu=Ulm 6:2. V. f. B. Stuttgart—Stuttgarter
Kickers 1:1 Eintracht Stuttgart—D. J. K. Eßlingen 0:1. T. V.
Kornweſtheim—T. V. Gablenberg 2:2. Nordbayeriſcher Verband:
Sp. Vg. Fürth—H. Geſ. Nürnberg 3:3. 1. F. C. Nürnberg—
Lapo Nürnberg 1:4. Südbayeriſcher Verband: Jahn München—
S. V. München 1860 7:1. Rhein=Main=Saar=Verband: Saar 05
Saarbrücken—Boruſſia Neunkirchen 3:3.
Jugendverbandsſpiele der D. S. B. am 27. Nov. 1927.
Sportverein 98 1. Jgdm.—Rot=Weiß 3. Jgdm. 20:0.
Sportverein 98 3. Jgdm.—Rot=Weiß 1. Jgdm. 1:4.
Sportverein 98 4. Jgdm.—Rot=Weiß 2. Jgdm. 2:0.
Sportv. Wiesbaden 2. Jgd.—Sportv. 98 2. Jgd. Darmſt. 1:5.
Au derSentſthen Curnerſckaft
Turngemeinde Darmſtadt 1846 II.—Turnverein „Vorwärts”
Nieder=Roden 7:1 (2:1).
Die zweite Mannſchaft der Turngemeinde Darmſtadt 1846
weilte geſtern in Nieder=Roden, um gegen den dortigen
Turn=
verein Vorwärts das fällige Handballſpiel auszutragen. Nieder=
Rodens kräftige Mannſchaft reichte in techniſcher Hinſicht an
Darmſtadt nicht heran. Was Nieder=Roden an Technik abging,
ſuchte es durch Körperkraft zu erſetzen. Doch konnte dadurch die
Niederlage nicht vermieden werden. N.=R. verſchuldete ſeine
Niederlage dadurch, daß jeder Spieler glaubte, er müſſe ein Tor
ſchießen. Von Ballabgabe im Sturm keine Rede. Dagegen war
das ſichere Zuſpiel Darmſtadts und das ſelbſtloſe Verhalten
ſeiner Spieler von Erfolg gekrönt. Darmſtadt hat verdient
ge=
wonnen.
Tv. Bickenbach 1.—Tgſ. 1875 Darmſtadt 1. 3:3 (3:1).
Geſtern weilten die 1875er in Bickenbach, um das letzte
Ver=
bandsſpiel auszutragen. Bickenbach, das ſeinen Sandplatz
ge=
wöhnt iſt, legte gleich ein ſcharfes Tempo vor und konnte bis
zur Halbzeit dreimal erfolgreich ſein, die 1875er, die ſich nicht
finden konnten, konnten nur ein Tor durch 16,50 Meter erzielen.
Wenn Bickenbach glaubte, Darmſtadt würde das Spiel verloren
geben, hatte es ſich getäuſcht, denn die Blau=Weißen kämpften
jetzt und fanden ſich glänzend, was zur Folge hatte, daß ſie das
Spiel offen halten konnten und gleichzuziehen vermochten.
Darm=
ſtadt bewies ſomit, daß ſeine in den letzten Spielen gezeigte
Form anhaltend iſt. Der Schiedsrichter, ein Turnbruder aus
Langen, hatte das Spiel jederzeit in der Hand, doch wurde ihm
ſein Amt durch das unſportliche Verhalten des Publikums
er=
ſchwert.
Rugby.
Rugby=Repräſentativkampf in Heidelberg
Süddeutſchland ſchlägt Brandenburg / Mitteldeutſchland 26:9.
Ueberlegener Sieg der Süddeutſchen in der zweiten Halbzeit.
Ein faires und offenes Spiel.
Süddeutſchland hat ſich für die vor drei Wochen in
Frank=
furt gegen Norddeutſchland erlittene Niederlage wieder
einiger=
maßen rehabilitiert. Nicht nur, daß der Kampf gegen
Branden=
burg / Mitteldeutſchland überhaupt gewonnen wurde, war
ent=
ſcheidend, weit mehr iſt in Erwägung zu ziehen, wie er
ge=
wonnen wurde, und man kann die erfreuliche Feſtſtellung
machen, daß die trotz des trüben Wetters auf dem College=Feld
in Heidelberg=Neuenheim recht zahlreich erſchienenen Zuſchauer
einen ſchönen, fairen Kampf zu ſehen bekamen, der ſehr
ab=
wechſelungsreich verlief und von beiden Mannſchaften nach
Möglichkeit offen geſtaltet wurde. Vor allem ſetzte
Süddeutſch=
land ſeine Hintermannſchaft ſehr tatkräftig ein. Größere
Rou=
tine und verſtändnisvolle Zuſammenarbeit entſchieden das Spiel
in der zweiten Halbzeit, nachdem Süddeutſchland bei Halbzeit
erſt 6:3 geführt hatte. Sehr zu begrüßen iſt in
propagandi=
ſtiſchem Sinne, daß ſämtliche Verſuche im Handſpiel errungen
wurden. Sing markierte fünfmal. Fritz Rapp dreimal, ein
Ver=
ſuch wurde erhöht. Für die Gäſte war Offenhauer nach einem
Dribbling in der erſten Halbzeit erfolgreich. Die Dreiviertel
Koczerowſki und Hans Müller erhöhten durch Verſuche die
Punktzahl der Gäſte in der zweiten Halbzeit auf neun.
Fechten.
Internationales Fechtturnier in Of
Der Abſchluß des Turniers. — Marzi gewinnt das
Casmir unterliegt erſt im Stichkampf
da
Mit den Endkämpſen im Säbelfechten der Ho
großzügig angelegte Offenbacher Fechtturnier zs
gebracht. In der levten Vorſchlußrunde ſchieden nmh!
Offenbach und Sarochi=Italien aus, Erwin Casmi=;
unbedeutende Niederlage von dem Italiener Ragn;
ſcheidungen der von dem Ungarn Dr. Deney geleitetan
tierten die Kämpfer oft etwas, immerhin verliefenn
glatt. Für die Endrunde qualifizierten ſich fünn
Caudini, Marzi, Salafia, Ragno, Pignotti, drei ung
rik, Dr. Toth, Piller, zwei Holländer: de Jongg
ein Deutſcher: Erwin Casmir, ſowie ein Oeſterref;
ſehr gut ſchlagende Hüber. Die Endkämpfe gingg
fülltem Haufe vor ſich und verliefen ungewöhnlich /
intereſſant. Leider war die Offenbacher Turnhall!
licherweiſe für Sonntag nachmittag anderweitig vo
den, ſo daß der Saal um 15 Uhr geräumt werdenzn
litzten noch fehlenden Kämpfe wurden dann unter 29
Oeffentlichkeit in einem anderen Lokal fortgeſetzt. Z
brechung hatte Casmir mit 8:0 Siegen die Führ=
Italiener Marzi, der von dem langen Ungarn Pixl
worden war. Der intereſſanteſte Kampf fand zwiſſſu
und Casmir ſtatt „Pignotti, der von den taktiſch fin
gehenden Italienern vorgeſchickt wurde, um dern
Marzi den Kampf zu erleichtern, konnte ſogar mir
rung gehen, mußte aber dann doch den geſchickten ?
Deutſchen weichen, der mit 5:4 Treffern die Oberm
Jufolge einer erlittenen Verletzung mußte dann
cheiden, ſo daß die Zahl der insgeſamt auszutragan
ſich auf elf verminderte. Sehr gut hielten ſich do
Gaudini, die mit 6 bzw. 5 Siegen erſte Anwärter a-1f)
und vierten Platz hatten. Die Ungarn Piller und ni0
etwas Pech, ſie ſchienen nicht ganz in Form. Bis
dungskampf zwiſchen Marzi und Casmir war kei e
mehr eingetreten. Marzi griff, gleich beherzt an un
Durch eine Repoſte holte Casmir auf und konnto
ſogar ſeinerſeits 2:1 in Front gehen. Der
Italiem=
der auf, führte 3:2, erhöhte ſogar auf 4:2, mußte füh
wieder den Ausgleich gefallen laſſen. Beim Stam/
Marzi ein ſchöner Vorſtoß, und mit 5:4 fiel der
an den Ilaliener. Da beide jetzt mit 9:1 Siegen dor t
hatten, wurde ein Stichkampf erforderlich, der, vruſe
tralen Jury geleitet, unerhört ſpannende Momentt
wenigen Zuſchauer wurden von der erſten bis zur
phaſe ſtändig in Spannung gehalten. Casmir rb
Führung, aber durch ſchönes Repoſtieren glich Mirhu
nächſten Gang wurde Casmir getroffen und nach ſeiey n
plänkel erhielt er den dritten Treffer. Der deutſch Fifiüueserbond der
ſich zuſammen, und es gelang ihm auch, auf 3:3 auß Fuſu / 5 Prozent
einer zweifelhaften Entſcheidung, die annlluiert En
der Deutſche ſogar die Führung übernehmen, abe
ſchaffte Marzi wiederum den Ausgleich. Der letzte:F
großartige Momente. Zweimal wurde Marzi vom 1s
fenden Deutſchen aus der Bahn gedrängt, beim .ß
konnte der Italiener nach glänzendem Abwehrſtoß”
rung dem deutſchen Meiſter den entſcheidenden 2
bringen und einen verdienten 5:4=Sieg davontragcn)
Jubel der anweſenden Italiener umarmten ſich diü
ner. Casmir erhielt von den Italienern ebenfall
fall, zumal er in den beiden Kämpfen nur um eine
ſchlechter war als Marzi. Das genaue EndklaſſemeſtM um) Dr.
1. Marzi=Italien 10:1 Siege, 2. Casmir=Daiſt
Siege, 3. Uhlarik=Ungarn 7:4 Siege, 26 Minustr:
dini=Italien 7:4 Siege, 32 Minustreffer, 5. Pille=PAAM wammer
Siege, 6. de Jonag=Hrlland 5:6 Siege, 7. Dr. Ton=Ax Mmig gen
Siege, 8. Salafia=Italien 3:8 Siege, 9. Daniel.*
Laudt uf 150 M
„umm
Siege, 10. Ragno=Italien 2:9 Siege, 11. Huber=O
Siege. Pignotti=Italien ausgeſchieden.
Schwimnmen.
Verbandsoffenes Wettſchwimmen is
Küppers ſchwimmt wieder Rekord.
Das am Sonn.ag vom Vierſener SV. verauftſtd
bandsoffene Schwimmfeſt war für den veranſtalun 9 !
ein voller Erfolg. Wenn auch die Beſetzung der eFMM
kurrenzen nicht in voller Höhe den Erwartungen en iſſ
es doch wenigſtens überall ſtarke Felder und guu ſeſſie Wen ſchw
Eine Ausnahme machte die Lagenſtaffel, wo die M
Sparta Köln abſchreckend gewirkt hatte. Die Eparauß=
Budig, Skamper und Derichs mußte daher allein ü3-*
Budig bewies ſeine gute Form durch zwei Einze.=i0N
Meter=Bruſtſchwimmen ſowie im Streckentauchen. Lid
Bruſt legte er in der ausgezeichneten Zeit von 2:53,
und verwi=s dabei Herrſch=Aachen, der gleichfals eeit
Zeit ſchwamm, auf den zweiten Platz. Die beſte Foraf!
der deutſche Rückenmeiſter Ernſt Küppers, der ſeines
Juni dieſes Jahres aufgeſtellten deutſchen Relord 50
Rückenſchwimmen von 1:12 Min. auf ſeiner Heeue
v Sekunde verbeſſerte. Cwald Dahlem=Dresden hor
nichts zu beſiellen und mußte ſich in ziemlichem Abfil,
zweiten Platz begnügen. Einen zweiten Erfolg tu4
dann noch im zweiten Freiſtilſchwimmen davon. Los
ſpiel zwiſchen Sparia Köln und Düſſeldorf 09 endete
dem und lebhaftem Kompf mit dem erwarteten Su g
deutſchen Meiſters. Die Reſultate:
3 X100 Meter=Lagenſtaffel: Sparta
gang).
200 Meter Bruſt: 1. Budig=Köln 2:53,1 Mä/P
Aachen 2.56,8 Min., 3. Beckmans=Dortmund 3:040 *
100 Meter Rücken: 1. Küppers=Vierſen :
(deutſcher Rekord), 2. E. Dahlem=Breslau 1:17,8 Mir.,
Mülheim 1:18,4 Min.
Streckentauchen 40 Meter: 1. Budig=R.*
2. Burmans=Dortmund 27,1 Sek.
200 Meter Senior=Freiſtil: 1. Derich:k
Min., 2. Berges=Darmſtadt 2:25,8 Min, 3. Jn/4
macher=Magdeburg 2:22,5 Min.
2. Senior=Freiſtil 100 Meter: 1. Mi
1:06,8 Min., 2. Piehlſticker=Düſſeldorf 1:082 Minle R
Köln 1:092 Min.
Senior=Springen: 1. Plumanus=Köln 1e
. Himmer=Lüdenſcheid.
Schwimmen für alte Herren über E
1. Cubener=Magdeburg 54,6 Sek.
2. Freiſtilſtaffel 3U100 Meter: 1
3:48 Min., 2. Krefeld 22 3:526 Min.
Waſſerball: Sparta Käln-Düſſelaf 0 i*
deß
fanlturt a. M
ehrzialreferent
Lunde=Kannob
m AOAC.
wurg
Waurmite
wring
Nampf
Hingen de
Hontberband
M ein erbitter
adt ſtellte
Nunchen Sieg
Eülengruppe
M gew
Seite 7
Deutſcher Flugbetrieb.
ah. darauf hin, daß die Sportabteilung noch zahlreiche
4ilungen gegründet habe. Die Zahl der
Veranſtal=
vermindert, hierfür aber die Qualität der einzelnen
Hauptverſcmmlung des ADAC. wurde am Sonntag
an Bremen durch den Präſidenten, Dipl.=Ing. Fritz=
„röffnet. Hierauf begrüßte der Vorſitzende des Bremer
WVerſammlungsteilnehmer. Als Vertreter des Bremer
—ach Senator Dr. Meyer dem Klub beſte Münſche zu
Verlauf der Tagung aus. Es folgte hierauf die
Er=
eir Berichtes über das verfloſſene Geſchäftsjahr durch
drnten, welcher auf die aufſteigende Endwicklung des
jes. Der Redner betonte dabei, daß die Kündigung
Vertrages ohne Bedeutng ſei, da ſie ohne Spitze
„fDMC. erfolgt iſt. Dieſer ſei zu neuen, ſeiner Bedeu=
umig tragenden Abmachungen bereit. Die Mitgliederzahl
20 000 geſtiegen, ſo daß der Klub jetzt etwa rund 70000
geutghalter, darunter 17 000 Kraftradſahrer, umfaßt. Die
zuhl verteilt ſich auf nicht weniger als 644
Ortsgrup=
räſident Ewald Kroth=Frankfurt a. M. wies in ſei=
zugen gehoben worden. Als neueſtes Betätigungsfeld
„udee Gebrauchs= und Wirtſchaftlichkeitsprüfungen
aufge=
pährend die ſchon bekannte Abteilung Touriſtik
außer=
acwachſen iſt. Dann folgte die Senſation des Tages:
marg zur Flaggenfrage. Der Antrag, eine
neu=
n zu wählen, wurde vorweg genommen und ein Vor=
Zrerwaltungsrates verleſen dahingehend, daß die
bis=
ine beibehalten, aber aus ihr die Krone entfernt werde,
ſue allen Veranſtaltngen neben der Khubflogge die
e gezeigt werden ſoll. Mit großer Mehrheit wurde
be=
ſct in die Debatte über dieſen Vorſchlag einzutreten,
hunfſtimmig angenommen wurde. Mit dieſem Beſchluß,
un ruck von der im ADAC. herrſchenden Geſchloſſenheit
därfte allen berechtigten Wünſchen Rechnung getragen
nürdige Faſſung gefunden worden ſein. Während
zahl=
ur. Anträge zurüchgezogen wurden, von denen viele
mlegende Bedeutung waren, führten drei Anträge zu
z Reſolutionen, die nachſtehenden Wortlaut
I. Generalverſammlung des ADAC. fordert zum
„Sut und Leben des deutſchen Straßenverkehrs beſſere
y der Bahnübergänge, insbeſondere ſelbſttätige aus=
5icherungen ſowie Verminderung unnötiger Uneben=
2r. Genepalverſammlung des ADAC. fordert im
In=
hAchtung vor den Geſetzen, daß Automobil=Strafgelder
ien. Kaſſen, ſondern dem Automobilſteuerſond zur
Ver=
u1 Wegebauzwecke zur Verfügung geſtellt werden.
17. Generalverſammlung des ADAC. verlangt
Herab=
von der Regierung geplanten Steuerſätze mindeſtens
Reichswerband der Automobilinduſtrie vorgeſchlagene
fal des 25 Prozent Zwſchlag und Begrenzung des
urmens auf 150 Millionen Mark jährlich. Ein Erſatz
Reiaaufkommens durch eine Verbrauchsſteuer iſt tunlichſt
zu ſühren. Verlangt wird ferner eine beſſere Vertei=
Minteraufkommens, ebenſo Finanzierung des
Straßen=
unseihewege. Solange die Sonderſteuer für
Kraftfahr=
it, muß eine entſprechende und gerechte Verkehrsſteuer
iegen Straßenbenutzer gefordert werden.
8 Dem Präſidium und den verſchiedenen Ausſchüſſen
är ausſcheidenden Mitglieder wurden faſt durchweg
Bel-, ſo daß der Vorſtand ſich aus Dipl.=Ing.
Fritz=
jäſident), Dr. Krüger=Dresden (1. ſtellv. Präſident),
)=Frankfurt a. M. (2. ſtellv. Präſident und
Sport=
ten Spezialreferenten Dipl.=Ing. Filſer=Augsburg
Dörncke=Hannover (Kraftrad) und Brecht=
Starn=
hoot) zuſammenſetzt. Der Voranſchlag für das Jahr
nſtimmig genehmigt. Nachdem dann noch Londrat
ſem WDAC. für die verſtändnisvolle Unterſtützung
dis Nürburgringes gedankt hatte, ſchloß Dipl.=Ing.
Prammlung mit einem Hoch auf das deutſche Vater=
Rückkampf.
Schnauber gegen Schlenker. Der Darmſtädter griff wieder
tapfer an und ſiegte durch Aufgabe ſeines Gegners wegen
Ver=
letzung in 2 Minuten. Borovſki ſiegte auch in dieſem Gang über
Artzt in 3 Minuten. Im Federgewicht ſprang für den verletzten
Schwarz Gg. Keitel ein, welcher gegen Gg. Schanz in 3 Minuten
unterlag. W. Keitel rang im Rückkampf mit einer gewiſſen
Ueberlegenheit gegen Aug. Schanz. Bei einem Ueberwurf ani
Boden durch Keitel entſchied der Unparteiiſche Sieg für Schanz
durch Selbſtwurf von Keitel. Zeit: 4 Minuten. Fühlte ſich im
erſten Gang Schanz benachteiligt, ſo war es hier in noch
ſtärke=
rem Maße der Darmſtädter, hervorgerufen durch die eingangs
erwähnten Umſtände. Truber ſiegte auch im zweiten Gang
wie=
der über Lautenſchläger, und zwar in 8 Minuten. Veith machte
im Rückkampf noch weniger Umſtände mit ſeinem Gegner Göbel
und ſiegte bereits in 1½ Minuten. Für Schwergewicht hatte
Nieder=Ramſtadt keinen Mann, ſo daß hier der Sieg beide Male
an Darmſtadt fiel.
Geſamtreſultat: 22:6 für Darmſtadt 1910
Gaumannſchaftskampf A=Klaſſe.
Deutſche Eiche Roßdorf—Darmſtadt 95.
Am Sonntag, den 27. November, hatte der Athletik=
Sport=
verein 95 ſeinen erſten Mannſchaftskampf gegen Roßdorf zu
er=
ledigen, der mit dem guten Reſultat von 12:2 Punkten zum
Siege führte. Es iſt dies unſtreitig ein ſehr günſtiges Reſultat
und kann der Verein mit der Leiſtung ſeiner Ringermannſchaft
voll und ganz zufrieden ſein. Der Verlauf der einzelnen Kämpfe
war folgender:
Fliegengewicht: Hier gelang es dem jugendlichen Götz, ſchon
nach 2 Minuten für ſeine Farben einen Sieg zu erringen. 2:0.
Bantamgewicht: Hier gelang es ebenfalls dem jugendlichen
Mahler, in 19½ Minuten, den Sieg für ſich zu erringen. 4:0.
Federgewicht: Hier war es wieder unſer erprobter P.
Schwarz, der nach 3 Minuten einen Sieg errang. 6:0.
Leichtgewicht: Bei dieſem Kampfe hatte unſer guter Jakob
Marloff gegen ſeinen Gegner einen ſehr ſchweren Stand, konntc
aber doch nach 20 Minuten einen verdienten Punktſieg
er=
ringen. 8:0.
Leicht=Mittelgewicht: Hier gelang es Wilh. Schwarz, ſchon
nach 3 Minuten ſeinen Gegner einwandfrei auf die Schulter zu
legen. 10:0.
Halb=Schwergewicht: Hier hatte H. Weckbach wieder harte
Arbeit, bis er nach 20 Minuten ſich einen verdienten Punktſieg
erringen konnte. 12:0
Schwergewicht: Hier war es unſerem jungen
Schwergewicht=
ler Kehl, welcher erſtmals im Kampfe ſtand, nicht vergönnt, zu
ſiegen. Er erlag ſchon nach 2 Minuten einem gut durchgeführten
Hüftenſchwung. 12:2
Boxen.
Kraftſport.
Mr in Darmſtadt 1910—Kraftſportabteilung des
Turn=
vereins Nieder=Ramſtadt 22:6.
eem Kampf wurden am Samstag die
Gaumann=
ſce im Ringen des Odenwaldgaues, 2. Kreis, Deut=
Rli/=Sportverband von 1891, eröffnet. Schon dieſer
M ieigte ein erbittertes Ringen um die Punkte.
Mhumſtadt ſtellte eine gute, ausgeglichene Mannſchaft,
lade beiden ſchweren Klaſſen ſehlen. Die Mannſchaft
EAuch manchen Sieg erringen und dürfte am Ende der
oer Spitzengruppe zu finden ſein.
WN 1910, gewitzigt durch die Vorkommniſſe der
Vor=
unicher Gegner zum Rückkampf in Darmſtadt nicht
Neeine ſämtlichen Kämpfe auswärts aus. Das
Ver=
ſhes die Vereinsleitung in die Kampfkraft der
Mann=
lſcneint durch dieſen Kampf gerechtfertigt zu ſein.
e MMannſchaft im letzten Augenblick umgeſtellt
wer=
ſund der Sieg nie im Zweifel. Die Umſtellung
Heudig duich etwas Uebergewicht von Borovfki für
ch.. Der als Erſatz eingeſtellte Jugendringer
Schnau=
uihe natürlich nicht voll erſetzen, leiſtete jedoch in
Murg ſeines leichten Körpergewichts Hervorragendes.
y mitunter mit den Entſcheidungen des Schieds=
Tganz einverſtanden, was, nebenbei bemerkt, wohl
wrkommt, ſo fällt das nicht auf das Konto des
llover vollauf ſeine Schuldigkeit tat, ſondern auf die
u der Matte, worauf auch die beiden Entſcheidungen
vaht zurückzuführen ſind. Die einzelnen Kämpfe
eaden Verlauf:
ſichnt rang Boropſki=D.
u1 beſtehen. Boropſki
Vorkampf.
e=Darmſtadt gegen Schlenker=Nieder=Ramſtadt. Der
griff den bedeutend ſchwereren Gegner herzhaft an
Menzliche Situationen für dieſen. Bei Ausfuhrung
ebels warf er ſich jedoch durch das zu große Ge=
Stegners in 6 Minuten ſelbſt auf die Schultern. Im
Nwereren und vorzüglichen Gegner aufs neue ſeine
Ne2. Leichtgewicht: W. Keitel=D. gegen Aug. Schanz.
das Zuſammentreffen dieſer „Kanonen” am
mei=
was ja auch der Kampfverlauf rechtfertigte. Nach
Eeußte Keitel auf einen Hüftſchwung in die Brücke,
an mit aller Anſtrengung gelang, ſich zu befreien.
Urmute ſetzte der Darmſtädter einen Untergriff von
Lund warf damit Schanz auf beide Schultern. Im
kang Truber=D. gegen Lautenſchläger=N.=R. Tru=
Don der beſten Seite und ſiegte in 13 Minuten.
Muicht: Veith=D. gegen Göbel=N.=R. Veith griff forſch
Begen den leichteren Gegner bereits in 3 Minuten.
1. Internativnaler Kampfabend der Boxabteilung des
Sport=
vereins 1898 Darmſtadt e. V. am 3. Dezember 1927.
Eine außergewwöhnlich hervorrogende, in ihrer Bedeutung
weit über den Rahmen des Aultäglichen hinausgehende
Veranſtal=
tung läuft lommenden Samstag, den 3. Dezember, im Städtiſchen
Saalbau vom Stapel — das erſte Indernationale der
Bopabtei=
lung vom Sporwerein 1898 Darmſtaot. Intenſiven Bemühungen
des Veranſtalters iſt das Zuſtanderomen dieſes
hochintereſſan=
ten Kanſabends zuzuſchreiben, der für jeden Sportler, ſpeziell
aber Ausübende und Anhänger der auſſtrebenden Boxlunſt, eine
Fülle feſſelnder Begegnungen bringt. Noch in beſter Erinnerung
ſind die ſeit herigen Arrangements der Boxabteilung der 98er.
Was aber diesmal geboten wird, ſtellt alles Vorangegangene in
den Schatten. Es iſt nämlich für dieſen Groß=amſabend eine
luxemburgiſche Auswahlmannſchaft engagiert worden, die
aus=
nahmskos erſtklaſſige Kräfte ausweiſt. Ferner ſind nicht weniger
als drei mehrmalige ſüdweſtdeutſche Meiſter verpflichtet, wozu
noch unſer einheimiſcher Trumpfheller (Südwpeſtdeutſcher Meiſter)
kommt. Unter dieſen Teilnehmern wickeln ſich die Hauptkämpfe
des Abends ab, deren Pgarungen natürlich am meiſten
intereiſie=
ren. Im Fliegengewicht ſtreiten Kieffer, 2. Meiſter von
Luxem=
burg 1927 und vielfacher Turnierſieger, ſowie Wieland, Tv. 1860
Frankfurt, Südweſtdeutſcher Meiſter. Dann klettert der mehrfache
Luxembuinger Bantamgewichtsmeiſter Wiel durch die Seile. Wiek
hat ſeine internatiovale Klaſſe, ſchon verſchiedentlich in
erfolg=
reichen Kämpfen mit anderen Landesmeiſtern zur Genüge
bewie=
ſen. Sein Gegner iſt endweder der techniſch brillante Bockenheimer
Ehrler, Zweiter bei den Südweſtdeutſchen Meiſterſchaften, oder
aber Winterkauer (Eintracht Frankfurt), der beim letzten
Kampf=
abend des SV. 98 mit das beſte Treffen (gegen Bauer) lieferte.
Zwei wohl gleichſwertige Gegner bringt, der Kampf im
Feder=
gewicht zuſammen nämlich den wiederholten Luxemburger
Mei=
ſter Kieffer 1. und Mielke, Eintracht Frankfurt, ebenfalls
Süd=
weſtdeutſcher Meiſter. Kieffer 1. iſt Olympiavertreter ſeines Landes
und blickt auf eine Serie ſamoſer Erfolge im In= und Auslande
zurück. Die Kontrahenten im Leichtgewicht ſind: der fünfmalige
Leichtgewichtsmeiſter von Luxemburg 1922—1927 und Olympike
Flamanany, ſowie der Frankfurter Röder 1. vom Box= und
Gym=
naſtikklub Sparta Frankfurt, Südweſtdeutſcher Meiſter ſeiner
Klaſſe. Der Luxemburger ſtellt ſeinen Antipoden vor eine ſchwere
Aufgabe, denn nicht wenige als 80 Kämpfe, wovon nur 8 nach
Punkten verloren gingen, verzeichnet Flammanys Rekordliſte.
Wohl den ſpannendſten Kampf ergibt die Begegnung im
Schwer=
gewicht, wo unſer heimiſcher Südweſtdeutſcher Meiſter
Trumpf=
heller, SV. 98 Darmſtadt, mit Welter von der Luxemburger
Na=
tionalmannſchaft gepaart wird. Welter hat von den
Luxembur=
gern die meiſten Kämpfe hinter ſich. Er hat u. a. ſchon gegen
ſobe=
kannte Größen wie den Münchener Schwergewichtler Haymann
und den jetzigen Europa=Halbſchwergewichtsmeiſter Schmehling
ſowie den amerilaniſchen Meiſter Kirley zu deren Amateurzeiten
geboxt. Vervollſtändigt wird die Programmfolge durch eine
Au=
zahl gediegener Rahmenkämpfe, die wie folgt beſetzt ſind:
Ein=
leitungskampf: Leichtgewichts=Klubkampf Zichler gegen Stumpf;
Fliegengewicht Rügener=SV. 98 gegen Maurer=
EintrachtFrank=
furt; Bantamgewicht Hechler=SV. 98 gegen Frey=Eintracht
Frank=
furt: Bantamgewwicht Ganßert=SV. 98 gegen Klee=Sparta
Frank=
furt; Federgewicht Weimer=SV. 98 gegen Engelhardt=Tgde. 1860
Bockenheim; Mittelgewicht Drott=SV. 98 gegen Kleemann=Tade.
1860 Bockenheim. Im ganzen genomen wird man einer ſolchen
Vevonſtaltung auch weit über die Leibesübungen treibenden Kreiſe
hinaus Beachtng zollen müſſen, weil ſie nicht nur vom rein
ſportlichen Standpunkt, ſondern auch nach anderer Seite hin zu
werten iſt. Weitere Einzelheiten, beſonders eine Beſprechuing der
internationlen Teilnehmer, folgen nächſte Woche.
Der Athletik=Sportverein 1895 Darmſtadt
bittet uns um Veröffentlichung folgender Mitteilung: Einer
Einladung des Sportklubs „Heros” Wiesbaden Folge leiſtend,
reiſte unſer Mitglied Hans Weckbach am Samstag, den 26. d. M.,
nach dort, um gegen den Stadtmeiſter und Anwärter zur
Deut=
ſchen Meiſterſchaft Bertel Melzow=Wieshaden einen
Freund=
ſchaftskampf im Boxen im Halbſchwergewicht auszutragen.
Un=
ſerem Mitglied H. Weckbach war es als einzigem vergönnt
gegen die zurzeit in ſehr guter Form befindliche Boxmannſchaft
vom Sportklub „Heros” Wiesbaden im Halbſchwergewicht einen
laren Punktſieg zu erkämpfen, was auch von dem vollſtändig
ausverkauften Haus durch ſtarken Applaus anerkannt wurde.
Hoffen wir, daß H. Weckbach auch weiterhin die Darmſtädter
bzw. befſiſche Farbe ehrenvoll vertritt.
Im Luftfahrtverlag G. m. b. H., Berli SW. 19, iſt als
Sonder=
druck aus der Zeitſchrift „Ikarus” eine Studie „Deutſcher Flugbetrieb”
erſchienen, die zum Verfaſſer das Vorſtandsmitglied der Deutfchen Luft=
Hanſa, Erhard Milch, hat und außer im Luſtfahrtverlag in der
Nach=
richten=Abteilung der Deuitſchen Luft=Hanſa erhältlich iſt. In drei in
ſich abgeſchloſſenen Aufſätzen werden organiſatoriſche, techniſche und
Zukunftsfragen d.8 Luftverkehrs behandelt, die, als Ganzes geſehen,
einen Ueberblick übe= die deutſche Handelsluftfahrt als Beſtandteil des
internationalen Luftverkehrs geben. Der erſte Teil der 15 Seiten
um=
faſſenden Broſchüire enthält eine Ueberſicht über die wichtigſten
euro=
päiſchen G.ſellſchaften und die von ihr beflogenen Linten nach dem
Stande des Sommers 1927 ſowie über den außerhalb Europas
betriebe=
nen Lurſtverkehr. Breiten Raum nehmen die „techniſchen Fragen”
ein: die Flugzeuge, das Fliegen, die Inſtrumentenentwicklung, das
Motorweſen und der Nachtflug wnden in einer dem Laien verſtändlichen
Bearbeitung behandelt und der derzeitige techniſche Stand des
Handels=
flugweſens anſchaulich entwickelt. Die Zukunftsfragen beziehen ſich), wie
es bei dem heutigen Stadimm der Enttoicklung, das wir unter
Berck=
ſichtigung der ozeaniſchm Verſuche als das Weltflugſtndium bezeichnen
möchten, auf die zuhüinftigen transozeaniſchen Großluftwege und deren
verkehrsmäßige Fundierung, zu der in erſter Linfe techniſche
Vor=
bereitungen und die Organiſation zu rechnen ſind.
Die Studie Milch’s iſt eine wertvolle Bereicherung des Schrifttums
über Luftverkehr und dürfte eines zahlreichen Leſerkreiſes gewiß ſein.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Dſe Beantwortung erfolgt obne Rechtsverbindlichkeit.
Nr. 500. Nach Art. 48 des heſſiſchen Ausführungsgeſetzes zum
B. G.B. darf der Einſitzberechtigte die Wohnung weder vermieten noch
ſonſtwie dritten Perſonen überlafſem. Perſonen, die ihn oder ſeine mit
ihm zuſammen wohnenden Familienmitglieder beſuchen, darf er
vorüber=
gehend in die Wohnung aufnehmen. Daraus erſehen Sie, inwieweit
die Einſitzrechte beſchränkt ſind.
Geſchäftliches.
Das 200jährige Kaffeejubiläum,
das in dieſem Jahre in Braſilien gefeiert wird, gibt Veraulaſſung
auf die Schwierigkeiten der erſten Kaffeeanpflanzungen in Amerika
aufmerkſam zu machen. Bekanntlich verlieren Kaffeebohnen ſehr ſchnell
ihre Keimkraft, ſo daß man genötigt iſt, zur Anpflanzung auf
ent=
ferntem Boden keine Samen, ſondern junge Sträucher zu verſenden.
Im Anfang des 18. Jahrhunderts angeſtellte Verſuche, den Kaffee durch
Samenanpflanzung in den franzöſiſchen Kolonien und auf den
An=
tillen einzubürgern, ſchlugen fehl, bis es endlich 17A1 einem jungen
Infanterieoffizier Deelieu d Erchigny gelang, einige Kaffeeſträucher
unverſehrt nach der neuen Welt hinüberzubringen. Die Mühen des
Transportes waren groß. Daß Segelſchiff gebrauchte infolge einer
anhaltenden Windſtille ſo lange Zeit, daß unterwegs Waſſermangel
eintrat und die verfügbare Waſſermenge der Mannſchaft genau
zuge=
teilt werden mußte. Um ſein Ziel zu erreichen, verzichtete Declieu 6
Erchigny auf die ihm zuſtehende Ration zugunſten ſeiner Kaffeepflänzchen,
und wenn er auch furchtbare Durſtqualen erleiden mußte, ſo erlebte er
ſoch die freudige Genugtuung, ſeine Pflanzen unverſehrt in Martinique
landen zu können. Die erſten Kulturen waren ſo koſtbar, daß ſie durch
Sklaven ſtändig vor Diebſtahl geſchützt werden mußten. — Bald aber
wurde alle Mühe mit Erfolg gekvönt. Deebieu konnte den Pflanzern
Kaffeebohnen zur Verfügung ſtellen und nach und nach entwickelte ſich
auf Martinique eine blühende Kaffeekultur, die ſich ſpäter nach den
Antillen und dem ſüdamerikaniſchen Feſtlande ausbreitete. Heute iſt
Braſilien das Hauptproduktionsland fur Kaffee. Es befriedigt über
fünfzig Prozent des Weltbedarſes. Hier gedeiht jetzt in rieſigen
Plan=
tagen der edle, vielbegehrte Kaffee, deſſen auserleſene Sorte, vermiſcht
wit Bohnen beſter mittelamerikaniſcher Hochzucht u. a. zur Herſtellung
des koffeinfreien Kaffee Hag dienen der ſich infolge ſeiner köſtlichen
Qualitäten und ſeiner geſundheitlichen Bekömmlichkeit ſteigender
Be=
liebtheit erfreut.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 28. November. 11.55: Glockenſpiel aus dem
Darm=
ſtädter Schloß. 15.30: Stunde der Jugend. Lehrer Fr. Voigt:
Kreuz und auer durch Japan.” o 16.30: Konzert des Hausorch.
Die Oper der Woche. 6 17 45: Aus dem Roman Auch Einer”
von Fr. Th. Viſcher. O 18.15: Vereinsnachr. O 18.45: Studienrat
Dr. Nawrath: „Marokko von heute‟ O 19.10:
Wirtſchaftsmeldun=
gen. O 19.15: Beamtenfortbildungskurſus. Dr. F. Neumark: Die
Kriegfinanzpolitik der größeren Staaten und ihre Folgen. O 19.45:
Engliſche Literaturproben, O 20.15; Gaſtſpiel der Operettendir,
Sander=Graef,
Stuttgart.
Montag, 28. Rov. 12.30: Schallplattenkonzert. 16.15:
Nachmittagskonzert. Funkorcheſter. Einl.: Alice Stettiner. 18.15:
Freiburg: Dr. Zimmermann: Das Sinnbild in Volksbräuchen.
6 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15: Funkfeuilleton. O 20: Dichter=
Stunde. Jürgen Brand Leit.: E. Stockinger. Mitw.: Elſe Rüthel,
A. Anwander, E. Stockinger, P. Enderling, Philh. Orcheſter.
Beethoven: Aus Die Geſchöpfe des Prometheus. — Jürgen Brand,
der Menſch und der Dichter. — Briefe aus der Heide, aus
Ulen=
brook. — Beethoven: Aus Die Geſchöpfe des Prometheus. —
Allmutter. Der Opferſtein, aus Gerd Wullenweber. Herbſt. Tal
der Erinnerungen. — Die drei Blutstropfen. — Dvorak: In der
Natur. — Streut Roſen. Sinkender Tag. Ein froher Habenichts.
Heimat und Vaterland — Glazounow: Idylle. O 21.30: Schlager=
Stunde. Leit.: C. Struve. Mitw.: Hilde Binder, Käte Mann,
H. Hanus. C. Struve, Funkorch.
Berlin.
Montag, 28. November. 15.30: Dr. Erna Barſchak:
Frauen=
berufe — Die Frau in der Volkserziehungsarbeit.
Volksſchul=
lehrerin. Gewerbe= und Handelslehrerin. 6 16: E. Szatmari: Der
Magen der Großſtadt. 16.30: G. Engel lieſt aus ſeinem Roman
Uhlenſpeigel. S 17: Unterhaltungsmuſik, ausgef, von Dr. Becces
Gloriapalaſt=Sinfonikern. O 18.50: Perſonenverzeichnis und
Inhalts=
angabe zur Uebertr. aus der Staatsoper: o 19: „Doktor Fauſt”
Von Buſoni. Muſikal. Leit.: Leo Blech. Prolog: Lothar Müthel,
Mitw.: Doktor Fauſt: Fr. Schorr; Wagner: O. Helgers; Mephiſto:
Fr. Soot; Herzog von Parma: Dworsky; Herzogin von Parma:
Frieda Leider; Zeremonienmeiſter: B. Köhler; Soldat: H. Janſſen;
Leutnant: M. Noe; drei Studenten, Theologe, Juriſt, Naturgelehrter,
ſechs Studenten in Wittenberg; Gravis, Levis, Asmodus, Beelzebub,
Megäros: fünf Geiſterſtimmen: Chor von Kirchengängern, Soldaten,
Hofleute, Jäger katholiſche und lutheriſche Studenten, Landleute,
— Anſchl.: Sport.
Königswuſterhauſen Montag, 28. November. 12: Engliſch
für Schüler. O 15: Marg. Preul: Pfefferkuchenbäckerei —
Weih=
nachtsfreude. O 15.35: Wetter und Börſe. O 15.40:
Kochanweiſun=
gen und Speifefolgen. o 16: Rhythmus und Ausdruck des Körpers.
16.30: Rektor Schmidt, St. Konetzky: Aus der Praxis der
Grund=
ſchularbeit (Dialog). O 17: Dr. Eſchweiler: Der Glaube des
mittei=
alterlichen Menſchen. o 18: Priv.=Doz. Dr. Günther: Neuzeitliche
Atomtheorie. 18.30: Engliſch für Anfänger. o 19: Berlin:
Uebertr. aus der Staatsoper: Buſoni: „Dr. Fauſt” Anſchl.
Preſſe=
nachrichten. O 22.30: Berlin: Funktanzſtunde und Tanzmuſik.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Dienstag, den 29. Nopember,
nach der Wetterlage vom 27. November.
Neblig=wolkig, nachts Temperaturen ſtellenweiſe unter dem
Gefrier=
punkt und ſtrichweiſe Niederſchläge
Die Heſſiſche Welterdienſtſtelle.
Sauptſchriftlentung Rudoll Maup=
Veranzwortſich für Politil und Wirtſchaft: Rudalſ Mauve; für Jeutlleton, Relch und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Eport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. 6. Quelſch; für den Schlutbteuſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Dr. Herbdert Nettei für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: C. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nich: Cbernommen.
Die heutige Nummer het 8 Seiten.
[ ← ][ ]Seite 8
Montag, den 28. November 1927
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