Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 324 D enstag, den 22. November 1927. 190. Jahrgang
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Konturs oder gerſchtlicher Beitreibung ſäll eder
Nabatt weg. Bankionio. Deutſche Ban und Darm=
Nädte und Natſonalbon”
einerit
Wechensth
ie Oeutſche Volkspartei
ud das Reichsſchulgeſetz.
Mtmeter Runkel über die Sonderſiellung
der Deut chen Volkspartei.
Braunſchweig, 21. November.
entralvorſtand der Deutſchen Volkspartei trat heute
lpelmsgarten zu einer Tagung zuſammen, zu der ſich
40D ſtimmberechtigte Mitglieder des Zentralvorſtandes
Mus ilen des Reiches eingefunden haben.
urteivorſitzende, Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann,
eWerſammlung und gedachte zunächſt der verſtorbenen
Fes Zentralvorſtandes Als Vertreter der
braun=
ir Volkspartei hieß der braunſchweigiſche Landtags=
Brandes den Zentralvorſtand willkommen.
as Reichsſchulgeſetz referierte alsdann Abg. Dr.
.Afe drei Fragen, die eine Sonderſtellung der Deutſchen
Mu erforderten, ſeien das Problem der
Schul=
das Problem des geordnetne
Schulbe=
ürd die Schulaufſicht.
Wdas Problem der Schulformen
f=s umfaſſe für die DVP. wiederum zwei Probleme:
Wder Bekenntnisſchule und die Frage der
Eio aftsſchule. In der öffentlichen
Dis=
uite die Beratung der Bekenntnisſchule zunächſt zu=
Adrr Forderung im Entwurf ſelbſt, um auch der Ge=
Aſhile die Vorzugsſtellung zu geben, die ihr nach Ver=
WBerfaſſungsabſicht zukomme. Abg. Runkel ſtellte
ſo=
as die DVP. nach wie vor auf dem Boden ihres
Fehe, wonach Bekenntnisſchulen und
Ge=
hflsſchulen von ihr gefordert und
ge=
wen ſollen überall da, wo ſie nach Her=
und Beſchulungsbedürfnis
Heimat=
ſü n. Alle Behauptungen von Gegnern der Partei
ſſlmfall der Deutſchen Volkspartei, von einem Abfall
MMrogramm und von einer Preisgabe der
Bekenntnis=
hrektiv unwahr. Die Volkspartei wolle der
Bekennt=
tien Beſitzſtand bei der Umwandlung ſichern und ſie
biade von ihrem kulturellen Standpunkt aus, von
Beder Bekennin’sſchule die chriſtliche
Gemeinichaftsſchule
ſde DBP. in der Bekenntnisſchule als der Form der
Apumgeliſchen oder katholiſchen Schule ein wertvolles
urelles Erziehungsziel, weil in ihr Elternhaus und
EEin und Kinder in Eintracht und Harmonie auf das
hltel eingeſtellt ſeien und ſo hohe Werte von Charakter
elga tender Kraft ſchaffen. Der Bekenntnisparagraph 4
APMuß ſoweit erledigt. Die DVP. habe eine Reihe von
Geic ſtalt, die von den Regierungsparteien angenommen
Eeu IR Die Furcht vor einer Konfeſſionaliſierung des
Ge=
erſt; ſei daher gegenſtandslos. Verſchwunden ſei auch
ScheKliſter dogmatiſchen Bindung des Unterrichts nach
Atnnabm des volksparteilichen Antrages durch die Regierungs=
„Wel. 58werſelben kulturellen Einſtellung heraus werde
Dieſche Volkspartei für die Erhaltung
er iſtßerigen chreſilichen S multanſchule
n Wö eten des Reiches, in denen eine nach
Zelſtntniſſen nicht getrennte Volksſchule
iidund nach Herkommen beſteht, eintreten.
Silchil anſchule habe ſich hier als wertvolle
19Rtiſſtliche Kulturſchule bewährt, ſie ſei
eSAAiche Volksſchule. Auch werde ihre Erhaltung
Men9 kſen gefordert. Die Deutſche Volkspartei lehne die
iwan vorgeſehene ſechsjährige Schonfriſt und auch die
endDrös chonfriſt des Reichsrates ab, weil nach ihrer
Auf=
i9 Auha 2 74 der Reichsverfaſſung keine Schon=Beſtimmung,
Nein eA lechutz=Beſtimmung enthalte, durch welche die
da=
e SAlranſchule als Normaltyp der Reichsregelſchule
M Dashliätragsrecht der Erziehungsberechtigten geſchützt wer=
Miess En Artikel 146 Abſatz 2 durch beſtimmte Voraus=
Agen leſchränkt, hier ſeine Grenze finden ſollte. Die DVP.
e de2 Sh dafür eintreten, daß in den Reichsgebieten, in
Sim ur den Bekenntniſſen nicht getrennte Volksſchule
Hi Dg n ach Herkommen beſteht, es bei dieſer Rechtslage
E iDe Aloe Länder unter den Schutz von Artikel 174 zu
Fe14dürfe noch reichsrechtlicher Feſtſtellungen. Auch
Ne Met lung der DBp. zur chriſtichen
Demet ſchaftsſchule ſei ku turelt bedingt.
Vei faſſung vorausgeſetzte äußere Vorzugsſtellung
ei ritten werden. Die D.V.P. werde dafür ein=
Seſetz über den Entwurf hinaus nunmehr auch
—Zugsſtellung der Gemeinſchaftsſchule ſichergeſtellt
Forderung werde dahin gehen, daß
„htende Schulen als
Gemeinſchafts=
ürichten ſeien, ſoweit nicht die Er=
Fechtigten der Mehrheit derjenigen
Der neuen Schule zugeführt werden.
Schule beantragen. Ebenſo ſollen bei
B uue ſolchen Schulen Gemeinſchaftsſchulen
wer=
den letzten fünf Jahren die Zahl der
bekenut=
ellten Schüler nicht mehr die einfache Mehrheit
betrug. Damit finde eine objektive und den Verhältniſſen gerecht
werdende Umwandlung der Schule ſtatt, und der Vorwurf der
Verfaſſungswidrigkeit ſei grundlos. Die weltliche Schule gehöre
nach Artikel 146 Abſatz 2 der Reichsverfaſſung zu den
Antrags=
ſchulen und werde im Geſetz ihr verfaſſungsmäßiges Recht
er=
halten; mehr dürfe ſie nicht erhalten. Ein weiteres kulturelles
Problem ſei
der geordneie Schulbetrieb.
Die D.V.P. lehne jede Deutung dieſes Begriffes
ab, die eine Zertrümmerung unſeres heutigen iſt der Leitgedanke der franzöſiſchen Politik gegenüber den
neu=
hochentwickelten Schulſyſtems zur Folge haben
könne. Zu einer grundſätzlich nötigen Klärung nötige auch
noch die Regelung der Anſicht im Religionsunterricht von ſeiten
der Religionsgeſellſchaften in § 16 des Entwurfes. Die
Deut=
ſche Volkspartei lehne nach Tradition und
in=
nerer Einſtellung eine Beaufſichtigung des
Neligionsunterrichts durch andere als
ſtaat=
liche Organe ab. Hier ſei alſo die unbedingte
Staatshoheit über die Schule einſchließlich
des Religionsunterrichts klar zum Ausdruck zu
brin=
gen. Der Referent ſchloß mit der Erklärung, die Deutſche
Volks=
partei lehne jeden Verſuch ab, ſie für ein Scheitern des
Schul=
geſetzes verantwortlich zu machen, deſſen Schickſal ja ebenſoſehr
von der Haltung der übrigen Regierungsparteien abhänge. Sie
betone auch hier nochmals nachdrücklich, daß ſie ſich für das
Zu=
ſtandekommen des Geſetzes mit Entſchiedenheit einſetze.
Nach der Rede des Abgeordneten Runkel erinnerte Dr.
Streſemann daran, daß die Nationalliberalen in der Schulfrage
immer einen toleranten Standpunkt eingenommen hätten. Wo
in Jahrzehnten bewährte Schulformen entſtanden ſeien,
gleich=
gültig, ob konfeſſionell oder ſimultan, ſollten ſie erhalten bleiben.
In dieſem Standpunkt der Partei komme die Achtung vor der
ge=
ſchichtlichen Entwicklung zum Ausdruck, nicht aber, wie hier und
da falſch behauptet worden ſei, die Sehnſucht zu Kompromiſſen.
Die Grundlagen der weiteren außerordentlich regen
Aus=
ſprache waren die vom Parteivorſtand ausgearbeiteten
Richt=
linien, die von dem Vorſitzenden der vollsparteilichen
Preußen=
fraktion, Dr. von Campe, vorgetragen und begründet wurden.
Nach der ſehr eingehenden Ausſprache wurde nachſtehende
Entſchließung
angenommen:
„Nach einer grundlegenden Darlegung des
Reichstagsabge=
ordneten, Geheimrat Dr. Runkel, über das Reichsſchulgeſetz
und eingehender Ausſprache darüber, billigt der
Zentralvor=
ſtand der Deutſchen Volispartei die Haltung der
volkspartei=
lichen Reichsminiſter, der Reichstagsfraktion und ihrer
Vertre=
ter im Bildungsausſchuß bei den bisherigen Verhandlungen
über die Schaffung eines Reichsſchulgeſetzes. Die Vorlage
eines Reichsſchulgeſetzes iſt in der Reichsverfaſſung gefordert,
an deren Beſtimmungen die geſetzgebenden Faktoren gebunden
ſin?. Die DVP. hat die Aufgabe, auf der gegebenen
Grund=
lage für eine liberale Ausgeſtaltung des Schulweſens
einzu=
treten. In Ausführung ihrer auf dem Leipziger Parteitag im
Jahre 1919 programmatiſch feſtgelegten Grundſätze und in
An=
lehnung an die geſchichtliche Enzwicklung ſtellt der
Zentral=
vorſtand daher folgende
Forderungen
auf:
1. Neben Sicherung der konfeſſionellen (
Bekennt=
nis=)Schule in ihrer geſchichtlich gewordenen Art
dau=
ernde Erhaltung der chriſtlichen
Simultan=
ſchule,
2. Angleichung der in der Reichsverfaſſung bevorzugten
Gemeinſchaftsſchule an die
chriſtlicheSimul=
tanſchule.
3. Sicherung der Lehrfreiheit gegen jeden
Ver=
ſuch aller konfeſſionellen Verengungen des
geſamten Unterrichts in der Bekenntnisſchule.
4. Unbedingte Erhaltung der Leiſtungsfähigkeit
der Schulſyſteme im Schulverbande.
5. Volle Aufrechterhaltung der Schulhoheit des Staates auch
für den Religionsunterricht.
Die DVP., die ſich nach den Erklärungen ihrer Miniſter
und der Fraktion die Freiheit der Entſchließung
vorbehalten hat, iſt nach wie vor bereit, an dem
Zuſtande=
kommen des Geſetzes mitzuarbeiten. Sie erwartet daher,
daß die Reichstagsfraktion nur einem Geſetz
zuſtimmt, das den Forderungen ihres
nationa=
len und liberalenBildungsideals entſpricht.”
Reichskabinett und Reichsehrenmal.
Das Reichskabinett wird ſich in den nächſten Tagen mit dem
ganzen Fragenkomplex des Reichsehrenmals beſchäftigen.
Hier=
über hat es zwiſchen dem Reichsinnenminiſter und den
beteilig=
ten Frontkämpferverbänden in den letzten Jahren und Monaten
zahlreiche Beſprechungen und Verhandlungen gegeben, die
zu=
nächſt fruchtlos verliefen, da ſich die Verbände untereinander
nicht einigen konnten. Zahlreiche Pläne wurden von ihnen
erwogen. So beſtand eine ſtarke Strömung für ein Ehrenmal
bei Lorch am Rhein, eine andere trat für Berka in Thüringen
ein, außerdem lagen noch zahlreiche Anregungen vor. Die
ver=
ſchiedenen Meinungen und Anſichten konnten ſchließlich unter
einen Hut gebracht werden. Man einigte ſich auf Bad Berka.
Jetzt haben die Künſtler das Wort, bei denen ebenfalls wieder
auseinandergehende Anſichten über die Geſtaltung des
Ehren=
mals ſich bemeikbar machen. Eine endgültige Entſcheidung
wird wahrſcheinlich nunmehr das Kabinett zu treffen haben, das
vermutlich in Uebereinſtinmung mit den Frontkämpfern
eben=
falls für Bad Berka eintreten wird.
Elſaß=Lothringen 1918-1927
Zum Jahrestag der „Befreiung” (22. November) wird uns
geſchrieben:
Die Entwicklung der eben ablaufenden erſten neun Jahre
der zweiten Franzoſenzeit Elſaß=Lothringens läßt einen
eigen=
artigen Gegenſatz in Erſcheinung treten. Im gleichen Maße
nämlich, als Frankreich bemüht iſt, den Begriff „Elſaß=
Lothrin=
gen” zu einem Schemen werden zu laſſen, verſtärkt ſich das
Be=
wußtſein der „befreiten” Bevölkerung, eine volkhafte Einheit,
ein Volk zu ſein, und der Wille, dieſe Volksgemeinſchaft vor
dem Untergang im fremden, franzöſiſchen Volkstum zu retten.
„Esdarfkein Elſaß=Lothringen mehr geben”,
gewonnenen Gebieten am Oberrhein und an der Moſel unter
allen Regierungen des Nationalblocks, des Linksblocks wie auch
der „nationalen Einigkeit” Poincarés geweſen. Und die
fran=
zöſiſche Oeffentlichkeit hat dieſes Ziel keinen Augenblick aus dem
Auge verloren.
Dementſprechend iſt auf ſtaatsrechtlichem Gebiet die
Ver=
waltungseinheit bis auf geringe Reſte raſch zerſchlagen worden;
nur die in Paris aufrechterhaltene „Generaldirektion für Elſaß=
Lothringen” und einige kleinere Sonderverwaltungen im Lande
ſelbſt erinnern an die in deutſcher Zeit aufgebaute
verfaſſungs=
mäßige Staatseinheit des Landes. Nicht viel anders iſt es auf
dem Gebiet des bürgerlichen und des Handelsrechts, wo nur noch
für gewiſſe Einrichtungen (im Geſellſchaftsrecht etwa)
Abwei=
chungen vom geſamtfranzöſiſchen Recht für kurze
Uebergangs=
jahre gelten, während das franzöſiſche Strafrecht bald nach dem
Einzug der Franzoſen in Kraft getreten iſt. Das freiheitliche
Gemeindeverwaltungsrecht aus deutſcher Zeit und die in
Frank=
reich fehlende Sozialgeſetzgebung, endlich die kirchenrechtliche
Son=
derſtellung gegenüber Innerfrankreich ſind drei weitere
bedeu=
tende Gebiete, auf denen ſich der „Aſſimilierungs drang noch
nicht hat durchſetzen können. Am entſcheidenſten iſt die
Be=
ſeitigung jeder beſonderen Landespertretung.
Kein Landtag mehr, ſeit Herriots Regierungszeit auch nicht
ein=
mal mehr ein „conseil consultatik” („beratender Rat”), wie er
unter Millerands Generalkommiſſariat als ſchwächliche
Volks=
vertretung eingeſetzt worden war. Die elſaß=lothringiſchen
For=
derungen können heute nicht mehr im Lande ſelbſt zur Sprache
gebracht werden, ſondern nur ſin der Kammer zu Paris und im
franzöſiſchen Senat, in den geſamtfranzöſiſchen
Volksvertretun=
gen durch die an Zahl unbedeutenden Abgeordneten und
Sena=
toren aus den drei oſtfranzöſiſchen Grenzdepartements.
Und mit dieſem Abbau auf organiſatoriſchem Gebiet ging
Hand in Hand der Kampf gegen die kulturelle
Eigenart Elſaß=Lothringens, der Kampf gegen
die Mutterſprache des Volkes, das Deutſche,
Vom erſten Tage an wurde die Landesſprache in Verwaltung,
Gericht und Schule erſetzt durch die franzöſiſche „
National=
ſprache”; die unvermeidliche Herabdrückung des geiſtigen Niveaus
der heranwachſenden Jugend verdeclte man in der
Oeffentlich=
keit durch täuſchende Erfolge an Einzelnen. Bekannt iſt ja, daß
auf dem Gebiet der Kunſt bis vor zwei Jahren kein
hochdeut=
ſches Theater (Schauſpiel, Oper uſw.) geduldet wurde, und daß
auch heute nur deutſchſprachige Gaſtſpiele geduldet ſind, während
die ſtädtiſchen Bühnen in dieſem faſt rein deutſchſprachigen
Lande ausſchließlich die franzöſiſche Sprache benutzen, ſelbſt bei
Wagneropern oder bei Mozarts „Zauberflöte‟.
Frankreichs Verdienſt iſt es demnach nicht, daß es heute noch
ein lebenskräftiges Elſaß=Lothringen gibt.
Die Gegenlinie nun zeichnet ſich darin ab, daß in den
glei=
chen Jahren das Bewußtſein, gegenüber Frankreich etwas
Be=
ſonderes, eine „nationale Minderheit” zu ſein, immer mächtiger
geworden iſt. Die Heimatrechtsbewegung, die
autonomiſti=
ſche Bewegung, iſt dafür der ſinnfällige politiſche Ausdruck
geworden. Elſaß=Lothringen hat kein Vertrauen mehr in die
Fähigkeit der franzöſiſchen Nation, den beſonderen
Lebens=
bedingungen ſeiner „wiedergefundenen Brüder” Gerechtigkeit
widerfahren zu laſſen. Daher fordert es unter Berufung auf
das auch von Paris anerkannte Selbſtbeſtimmungs= und
Minder=
heitenrecht, im Rahmen des franzöſiſchen Staates ſeine
Ge=
ſchicke ſelbſt zu lenken, über die beſonderen
Landesangelegen=
heiten zu verfügen wie einſt in deutſcher Zeit, „unter dem
deut=
ſchen Joch” „Wir wollen mindeſtens ſo viel
Frei=
heiten haben wie vor 1918.‟
Die Anerkennung Elſaß=Lothringens als „nationale
Min=
derheit” verweigert Frankreich. Ein geſondertes elſaß=
lothringi=
ſches Volk erkennt es nicht an. Selbſtverwaltung,
Autono=
mie, erſcheint ihm als unvereinbar mit der geſchichtlich
gewach=
ſenen einheitlichen franzöſiſchen Nation, von der die Elſaß=
Lothringer nach ſeiner Auffaſſung nur einen unlösbaren
Be=
ſtandteil bilden. Statt Selbſtverwaltung zu gewähren, fordert
Frankreich Verzicht auf jede Sonderſtellung, alſo ſtatt
Auto=
nomie Aſſimilation, reſtloſe Verſchmelzung. Das würde
den unentrinnbaren Untergang Elſaß=Lothringens bedeuten. Die
Bereitſchaft dazu, die nur aus der Anerkennung einer weit
über=
legenen Kulturhöhe deſſen kommen könnte, was man für die
auf=
gegebene eigene reiche Vergangenheit eintauſchen würde, dieſe
Bereitſchaft darf niemand heute von dem elſaß=lothringiſchen
Volke verlangen, das in dieſen Jahren allzu nahe mit Frankreich
in Berührung gekommen iſt, um ſeine Schwächen (als
Staats=
weſen und als Volk) zu kennen.
Eine Löſung dieſes Zwieſpalts iſt alſo nur in doppelter
Form möglich: Gewährung der Autonomie oder gewaltſame
Ver=
welſchung. Die Ereigniſſe der letzten Wochen (Diktatur über die
deutſchſprachige Landespreſſe, Bulach=Prozeß) und ihr Widerhall
in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit beweiſen, daß Frankreich ſich
für den Weg der Gewalt entſchieden hat. Am
Vor=
abend des 9. Befreiungstage
Eeite 2
Dienstag, den 22 November 1927
Nummt
Eine Warnung für die nationalen Verbände.
Die Kreife um Förſier. — Kriegsverluſie.
Landwirtſchaftliche Fragen.
Braunſchweig, 21. November.
Im Anſchluß an die Sitzung des Zentralvorſtandes
ver=
anſtaltete am Abend der Landesverband Braunſchweig der
Deut=
ſchen Volkspartei eine Kundgebung, zu der ſich eine
außer=
ordentlich große Teilnehmerſchaft eingefunden hatte. Die
braun=
ſchweigiſche Regierung war durch die Miniſter Marquardt und
Lief vertreten. Aus den Kreiſen von Induſtrie, Handel,
Hand=
werk und Wiſſenſchaft hatten ſich die prominenten Mitglieder
eingefunden. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache des
Vor=
ſitzenden des Landesverbandes, des Abgeordneten Brandes,
nahm Dr. Streſemann das Wort zu längeren
Ausführun=
gen, in denen er unter anderem ſagte: Wenn der Landesverband
Braunſchweig des „Stahlhelms” ſich in ſeinen Forderungen an
die politiſchen Parteien gegen die Fortſetzung einer
Außen=
politik ausſpreche, die zu Demütigungen geführt habe, ſo müſſe
er das ganz entſchieden zurückweiſen, wie es auch die Volkspartei
Brauuſchweigs getan habe. Sollte es richtig ſein, daß die
Deutſch=
nationale Partei Braunſchweigs dieſer „Forderung” nachgegeben
habe, ſo ſtelle ſie ſich damit in ſchroffſten Widerſpruch zu der
deutſchnationalen Reichsparteileitung und zu den
deutſchnatio=
nalen Kabinettsmitgliedern. Mit großer Entſchiedenheit erklärte
Dr. Streſemann, daß die Außenpolitik, die von der Londoner
Konferenz über die Befreiung des Ruhrgebietes und der
Sank=
tionsſtädte, ſowie der erſten Rheinlandzone nach Locarno und
Genf geführt habe, fortgeſetzt werde, auch wenn es den oder
jenen nicht gefalle. Der Miniſter gab ſeinem lebhaften Bedauern
Ausdruck, daß die natioualen Verbände das Beſte von ſich
wer=
fen, wenn ſie in den Parteikampf eintreten. Es ſei keine
Nicht=
achtung, ſondern eine Beachtung der vielen Aufgaben der
natio=
nalen Verbände, wenn er ſie warne, in die
Parteipoli=
tik hineinzuſteigen.
Der Reichsaußenminiſter wandte ſich dann mit großer
Schärfe gegen einen offenen Brief der Ortsgruppe Braunſchweig
der Deutſchen Friedensgeſellſchaft und erklärte, daß die
Kreiſe um Förſter und Mertens die ihr eigenes
Vaterland angreifen und Frankreich davor warnen,
Deutſchland zu trauen, die größten Verräter einer
Sache der Verſtändigung und Befreiung und
ſomit die verhängnisvollſten Gegner einer
Verſtändigungspolitik ſeien. Gerade in den
perſtän=
digungsbereiten Schichten Frankreichs beklage man das Wirken
dieſer Kreiſe, die in Frankreich Verbindung halten mit den
nationaliſtiſchen Kreiſen und von denen die wahren
Friedens=
freunde in Frankreich ſich zu unterſcheiden wünſchten.
Dr. Streſemann wies in ſeinen weiteren Ausführungen auf
die Tatſache hin, daß wir in Deutſchland und Europa noch nicht
vor einer abgeſchloſſenen Entwicklung ſtänden, daß weitere
Kämpfe um Ideen uns bevorſtänden. Wohin man auch ſehe, ſehe
man Unfertigkeit und ungelöſte Probleme, und wir erlebten
zur=
zeit die Zuckungen des repolutionären Zeitalters.
Nicht mit Schlagworten und berauſchenden Reden, ſondern mit
nüchterner Arbeit führe der Weg durch dieſe Wirrniſſe. Der
Miiſter ſtreifte dann die finanzielle Lage des Reiches und das
Memorandum des Reparationsagenten. Er erhob ſeine warnende
Stimme gegen zahlreiche Erfcheinungen, die nach außen den
Ein=
druck erweckten, als ſeien wir ein reiches Volk, während wir in
Wirklichkeit arm ſind. Diejenigen Schichten des deutſchen Volkes,
die früher als Mittelſtand die ruhige Fahrt des Staatsſchiffes
gewährleiſtet hätten, ſeien proletariſiert. Das ſei ein
Kriegs=
verluſt des deutſchen Volkes, der ſchlimmer ſei als vieles andere.
Eine ſolche Schicht wieder zu ſchaffen, damit unſere Wirtſchaft
wieder von dem Kapital der ſparſamen Menſchen in Deutſchland
aufgebaut werden könne, nicht wie jetzt durch die
Inanſpruch=
nahme ausländiſcher Geldmärkte, müſſe unſer Beſtreben ſein. In
bezug auf die landwirtſchaftlichen Fragen verwies Dr.
Streſe=
mann auf ſeine Ausführungen in Halle und betonte, daß die
gegenwärtige Lage der Landwirtſchaft außerordentlich ungünſtig
ſei und daß es einer unſerer lebenswichtigſten Probleme ſei, die
Exiſtenz, ſowie die Produktion und Kaufkraft der Landwirtſchaft
zu erhalten und zu ſtärken. Dabei handle es ſich nicht um
Inte=
reſſenvertretung des Großgrundbeſitzes, ſondern um die
wohlver=
ſtandenen Intereſſen des Kleinbauern. Alle dieſe Fragen ſeien
nicht vom Standpunkt der Parteipolitik anzuſehen, ſondern ſeien
Fragen des geſunden und praktiſchen Menſchenverſtandes. In
dieſem Zuſammenhang betonte Dr. Streſemann die Geſtaltung
Vom Tage.
Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen haben die geſtrigen
mecklenburgiſchen Stadtperordnetenwahlen in faſt
allen Städten eine bürgerliche Mehrheit ergeben.
Vom Evangeliſchen Bund iſt vor kurzem an den Reichstag
und Prenßiſchen Landtag eine Eingabe gegangen, die ſich gegen
den Abſchluß eines Konkordates ausſpricht. Der Bund
hat inzwiſchen nicht weniger als 3 Millionen Unterſchriften für dieſe
Eingabe geſammelt und den beiden Parlamenten zugeſandt.
Der rumäniſche Außenminiſter Titulesen trat
geſtern die wiederholt aufgeſchobene Reiſe nach Rom an. Dieſer
Reiſe iſt ein Noten= und Telegrammwechſel vorangegangen, der die
Baſis für die Beſprechungen zwiſchen Titnleseu und
Muſſolini ergab.
Nach einer Erklärung des polniſchen Vizepremiers Bartcls
wird der Seim und Senat am 28. November aufgelöſt
werden.
Die von der franzöſiſchen Regierung verbotene
Zeitung „Die Zukunft” beabſichtigte dieſer Tage, die erſte
Num=
mer des Blattes in elſäſſiſchem Dialekt herauszugeben. Die
Polizei beſchlagnahmte jedoch die bereits gedruckten Exemplare
dieſer Ausgabe und ſtellte die Druckerei unter polizeiliche Bewachung.
unſerer Handelsbilanz mit ihrem Ueberwiegen des Importes
Dieſer Einfuhrüberſchuß ſei in Zukunft einfach unmöglich zu
tragen.
Hinſichtlich des Schulgeſetzes betonte der Miniſter die
Er=
gebniſſe der Tagung des Zentralvorſtandes und wies mit
Nach=
druck darauf hin, daß die liberale Auffaſſung nicht Schulkampf
ſei, ſondern Schulfriede. Man müſſe ſich nicht ſtreng an die
Pa=
ragraphen binden und den Lehrer durch ſolche einengen, ſondern
Vertrauen zu ſeiner Perſönlichkeit haben, da ſonſt ſehr leicht die
Heuchler in den Vordergrund und die Charaktere in den
Hinter=
grund treten würden. In ſeinen Schlußausführungen ging Dr.
Streſemann auf die Beſoldungsreform ein, ſowie auf das
Ver=
hältnis von Reich und Ländern und unterſtrich hierbei ebenfalls
ſeine Haller Ausführungen. Der Wiederaufbau unſeres
Vater=
landes, ſchloß Dr. Streſemann, ſei nicht Sache einer einzelnen
Partei, ſondern der Zuſammenarbeit aller vernünftigen Elemente
des deutſchen Volkes. — Der Rede des Reichsaußenminiſters
folgte langanhaltender ſtürmiſcher Beifall. Das gemeinſam
ge=
ſungene Deutſchlandlied ſchloß die Kundgebung.
Der Landesverband Rheinland des Oeutſchen
Beamtenbundes zur Beſoldungsreform.
Der Geſamtvorſtand des Landesverbandes Rheinland des
Deutſchen Beamtenbundes hat ſich in ſeiner Sitzung am 17.
No=
vember 1927 recht eingehend mit der Beſoldungsvorlage
der Reichsregierung beſchäftigt und folgendes beſchloſſen:
Die Beamtenſchaft des Rheinlandes ſteht einmütig hinter
den Forderungen des Deutſchen Beamtenbundes, die dieſer als
Abänderungsvorſchläge allen maßgebenden Inſtanzen
unter=
breitet hat. JIusbeſondere verlangt die rheiniſche Beamtenfchaſt
die Gleichſtellung der Reichs= Staats= und Gemeindebeamten
und der Reichsbahnbeamten. Die Ruhe= und
Warteſtandsbeam=
ten müſſen einheitlich nach der neuen Beſoldungsordnung
be=
handelt werden. Die Beſſerſtellung der Diätare muß erreicht
werden. Die örtlichen Sonderzuſchläge durfen unter keinen
Um=
ſtänden in ihrer bisherigen finanziellen Höhe gekürzt werden
da durch ſolches Vorgehen die Beſoldungserhöhung für alle
Be=
amte des Rheinlandes weſentlich geſchmälert würde. Eine ſolche
Behandlung würden dieſe Beamten, die zur gegebenen Zeit
alles für Volk und Reich auf ſich genommen haben, nicht
begrei=
fen können. Die Beamtenſchaft erwartet von Regierung und
Parlament Gerechtigkeit und Lebensmöglichkeit für alle ihre
Schichten ſentſprechend ihrer Stellnug und Leiſtung. Gegen die
Auffaſſung, wie ſie Abgeordneter Stegerwald u. a. vertritt,
wehrt ſich die rheiniſche Beamtenſchaft ganz entſchieden. Wir
fordern unſer Recht, ſo wie es allen anderen Volkskreiſen
zu=
gebilligt wird.
Rücktritt des belgiſchen Kabinetts.
EP. Brüſſel, 21. November.
Premierminiſter Jaſpar hat heute nachmittag König Albert
die Geſamtdemiſſion des Kabinetts überreicht, da
in einer vorher abgehaltenen Kabinettſitzung zwiſchen den
Mini=
ſtern keine Einigung über die
Heeresreorganiſa=
tion, vor allem über die Frage der Verkürzung der
Militärdienſtzeit, zuerzielen war. Man nimmt an,
daß Jaſpar noch heute abend mit der Neubildung des
Kabi=
netts beauftragt werden wird und daß er verſuchen wird,
eine Regierung ohne Teilnahme der Sozialiſten
zuſtande zu bringen.
Sie Winteriagung des Heicht
In Erwariung des neuen Reichs. 4
Von unſerer Berliner Redakti.
Der Reichstag nimmt am Dienstag nachmittag
Arbeiten wieder auf. Auf der Tagesordnung findes
nur einige kleinere Vorlagen, darunter auch dern
franzöſiſchen Handelspertrag. Das Pr=u
folgenden Tage wird vorerſt auch noch recht nüchterm!
das Schwergewicht der parlamentariſchen Arbeit nach
den Ausſchüſſen liegt. Abgeſehen vom Schulgeſetz, der
beſoldung und dem Kriegsſchädenſchlußgeſetz wird ſich
eſſe der Oeffentlichkeit ſchon in naher Zukunft auf
Reichsetat erſtrecken können, der diesmal zu recht
ten Debatten führen wird. Schon in den Ausſchüſſem
Miniſter Gelegenheit haben, zu den einzelnen
Frax=
zu nehmen, die mehr oder weniger mit dem Etat im
hang ſtehen oder bei den Debatten hereingezogen
Vordergrund ſteht dabei nach wie vor das
Mem=
des Reparationsagenten, daneben das
der Verwaltungsreform. Dabei werden der
teien zu zeigen haben, ob ſie aus der Vergangenh.
haben und gewillt ſind, ihre oft ſehr koſtſpieligen Srn
einmal zur Entlaſtung der Allgemeinhe
ſtellen. Soweit wir unterrichtet ſind, hat das Me
ſchon nach Möglichkeit dieſe Summen in den neu eſ
geſtellt, die als Sonderaufwendungen nötig ſein wern
hat das Reichskabinett aber den Grundſatz ſtrengſter
nicht verlaſſen und bereits wieder Abſtriche vorgen
die an ſich ſchon gewaltige Steuerlaſt nicht noch mellee
zu laſſen. Die Oppoſition hat auch ſchon ben
Etatdebatten ihr Rüſtzeug zurechtgelegt, um gegen
tik des Regierungsblockes Sturm z
Namentlich die Sozialdemokraten haben verſchiede n
kennen gegeben, in welcher Richtung ſie vorzuſtoßß
Dabei werden ſie von den Demokraten nicht allein e
den, die während der letzten Monate die Arbeitem
regierung mehrfach kritiſch unter die Lupe genomme:
ſind es auch, die in dem Wiederbeginn der Reichstagz
den Auftakt zu einer neuen Regierungskriſe erblickern
ſich demgegenüber wohl einen Kommentar der „Sid
zu eigen machen, die erklärt, daß alle dieſe Kombimi
dem von parteitaktiſchen Gründen diktierten Bemüher!
ſeien, Verwirrung und Unruhe zu ſtiften, und der 10h
Unterlagen vollkommen entbehren. Daß eine Einig—
noch vorhandenen Differenzen innerhalb der Koalitäuß
los wäre, dafür hat gerade der bisherige Verlauf dorß
beratungen ſowohl hinſichtlich des Schulgeſetzes —u
Beamtenbeſoldung eigentlich keinen Anhaltspunkt
Deutſch=holländiſche Verhandluz
über U=Boot=Schäden.
* Berlin, 21. November. (
Der holländiſche Außenminiſter hat vor einige
einer Rede vor der Zweiten Kammer die zwiſchem!
und Holland zur Abgeltung der Schäden aus Me
Kriegführung geführten Verhandlungen beſprochen.
ſich hier um Verhandlungen, die ſchon ſeit langem z
lin und dem Haag hin und hergehen und noch zzu
ſchließenden Ergebnis geführt haben. Bereinigt ſin
die Fragen, die mit der Landkriegführung zuſam
Die ſchwerſte noch zu überwindende Frage iſt aber 2e
der Schäden durch den U=Boot=Krieg. Hier liegen 70
daß man ſich über die Kategorien unterhält, alſo i
bringung holländiſcher Schiffe oder die Verſenkung
der holländiſchen Handelsmarine uſw. Da es kein
nales Seerecht gibt, iſt es nicht leicht, zu einer An=4
Anſchauungen zu kommen. Das deutſche und das
Seerecht ſtimmen nicht überein, weil unſeres ſchärn
doch nicht ſo ſcharf wie das engliſche Seerecht, das miſ
ſchärfſte beſtehende Seerecht angeſprochen werden
unſerer Auffaſſung können Schäden nicht erſetzt Ie
vor Beginn des U=Boot=Krieges alle Nationen, auc
diſche, gewarnt worden und die Kampfzonen genct)
worden ſind. Sämtliche holländiſchen Schiffe ward
Kenntnis der ihnen drohenden Gefahr. Wie man
auseinander gehenden Meinungen zu einem Ergelc
will, iſt heute noch nicht zu überſehen.
nde
tlang
Leute wiſ
ſehr optim
n Befinden
*Drei Schweizer.
Von D. Dr. Martin Schian.
Drei Schweizer Dichter bieten faſt gleichzeitig je einen Band
für den Weihnachtstiſch. Ernſt Zahn fügt der bereits langen
Reihe ſeiner Erzählungen einen Roman: „Brettſpiel des Lebens”
an (Stuttgart, Deutſche Verlagsanſtalt. 298 Seiten). Heinrich
Federer gibt auf 454 Seiten weder Roman noch Erzählungen,
wie ſonſt auch er getan, ſondern Jugenderinnerungen,
ſchlicht=
weg mit dieſem Titel benannt (Berlin, G. Grote); Heinrich
Herm ſchrieb einen Roman „Dämon Meer” (Berlin, G. Grote,
324 S.). Es iſt für den, der dieſe drei Bände gleichzeitig vor
ſich liegen hat, für den, der gewohnt iſt, hinter der Dichtung den
Dichter zu ſuchen, eine übermäßige Lockung, die Bücher und ihre
Schöpfer gegeneinander zu halten und über Art und Eigenart
etwas zu philoſophieren. Daß man nicht vergleichen ſoll, daß
man jedes Kunſtwerk für ſich nehmen ſoll, das und noch einiges
andere iſt mir nicht unbekannt. Indeſſen — die Lockung iſt zu
groß. Und die Dichter werden ſchließlich verzeihen.
Daß dieſe Drei für ſich ſtehen, iſt Zufall. Die Schweiz iſt
reich an ſchöpferiſchen Kräften; ſie hat noch andere gewichrige
Namen. Aber dieſe drei für ſich bedeuten Reichtum! Reichtum!
Mir ſcheint, in ihnen verkörpert ſich geradezu der Reichtum der
Schweiz an Charaktergeſtalten. Wobei man hinzufügen muß:
an Dichtern mit deutſcher Sprache. Denn die welſche Schweiz hat
ihr literariſches Sonderleben.
Ernſt Zahu iſt von Haus aus proteſtantiſcher Oſtſchweizer.
Göſchenen am Gotthard, Zürich ſind ſeine Mittelpunkte. Er
be=
handelt ſelten religiöſe, aber immer irgendwie ethiſche Stoffe. Es
iſt, als ſei ihm die reformierte Nüchternheit der Oſtſchweiz, der
kalviniſche Ernſt als unverlierbares Gut in Fleiſch und Blut
übergegangen. Er wäre kein Dichter, wenn er nicht Phantaſie
befäße. Aber er hält die Phantaſie feſt am Zügel; er geſtattet
ihr nirgends, über die Stränge zu ſchlagen. Er ſchaut keine
Ge=
ſichte; aber er bohrt ſich denkend, ſinnend, empfindend, tief in
die Menſchenſeelen hinein. Faſt kann man fagen (eum grano
salis natürlich), daß er Pſdchoanalyſe treibt. Aber nicht mit
ſolchen bedentlichen
tegche Leben zeigt Rätſel genng, Rätſel, die des ernſteſten
Nach=
denkens wahrhaftig wert ſind. und Zahn treibt Pſychoanalyſe
nicht mit der Miene kalter Forſchung, ſondern als Menſch und
Dichter, als Dichter und Menſch. Dies beides iſt bei ihm unzer
trennlich (wie es bei jedem Dichter ſein ſollte). Vielleicht
mit dieſer Art die Gefahr einer gewiſſen Kühle verbunden.
Vielleicht empfinden manche ihn wirklich als kühl, oder doch als
ſchwunglos. Mir erſcheint er niemals kühl, niemals ſchwunglos,
niemals allzu ſachlich. Mich packt gerade ſeine Art, Menſchen zu
zeichnen, immer aufs neue, immer aufs tiefſte. Und ich bin
bei=
nahe geneigt, zu fordern, daß jeder Leſer ſich von ihm packen
laſſe. Aber ich ſchränke die Forderung ein: jeder der dem
Rätſel Menſch nachſinnt, muß ſich von Zahn packen
laſſen. Denn jeder wird unter ſeiner Führung dem Rätſel näher
kommen.
Anders, ſehr anders Federer. Es iſt höchſt willkommen,
daß er in dieſen Jugenderinnerungen einmal von ſich ſelber
redet. Man verſteht vieles an ihm beſſer, wenn man ſie geleſen
hat. Federer iſt gleichfalls Oſtſchweizer. Geboren iſt er in
Brienz, aufgewachſen im Kanton Obwalden. Auch er iſt deutſch
nach Zunge und Art. Und doch iſt er verſchieden von Zahn
Seine Mutter iſt reformierte Oſtſchweizerin, aber ſein Vater war
von anderer Art. Auch er war Schweizer, aber er hatte
raben=
ſchwarze Locken, einen ungebändigten Künſtlerſinn und
katho=
liſchen Glauben. Er war und blieb ein Phantaſt, ein unſteter
Unglücksmenſch, der ſich nirgends mit den Dingen abfinden
konnte, der keinen Beruf, kein Heim, keine Arbeit, keine Pflicht
kannte, der in wildem Wanderleben Frau und Kinder im Stich
ließ, die Frau, die in der Liebe zu ihm den reformierten
Glau=
ben der Väter aufgegeben hatte und katholiſch geworden war!
Als ein Sohn dieſes — wie er ſelbſt ſagt — ſonderbaren
Ehe=
pgares iſt Federer aufgewachſen, im katholiſchen Obwalden nur
durch äußerlich und innerlich ferne Verwandte die evangeliſche
Art einigermaßen ahnend — von ferne ahnend, im übrigen von
der ernſten, ſchwergedrückten, heißgeliebten Mutter erzogen, und
durch ſie ſchließlich doch wieder etwas von jenem Schweizer
Wirklichkeitsweſen in ſich bergend. Von klein auf hat er mit
aſthmatiſchen Anfällen zu tun; von den Kameraden iſt er lange
Zeiten ferngehalten und ans Zimmer, ans Fenſter gebannt; ſo
wächſt in ihm die Phantaſie, die Neigung zum Ausſpinnen der
Gedanken. Die Mutter wußte keine Geſchichten zu erzählen, ſie
verſtand nicht mit den Kindern zu ſpielen wie der Vater. „Zie
verſtand nur mit uns zu beten, zu arbeiten und — — — zu
ſchweigen. Aber wo ſie uns etwas Nützliches ohne viel
Er=
klärens zeigen konnte, etwas Lehrreiches, das ſozuſagen durch
ſich ſelber ſprach, da verſäumte ſie keine Gelegenheit.‟ Das iſt
die Mutter von der nüchtern=tüchtigen Schweizer Art. Der Vater
konnte, weil meiſt in der Ferne, nicht viel unmittelbaren
Ein=
fluß haben; aber ſenn Fedarer erzählen kann, wenn er farbig
erzählen kaun (und das kann er!), wenn er ſtarke Anſchauung
beſitzt und eine ungemeine Gabe weich anſchmiegſamer Ichi
rung, ſo wird das doch wohl mit auf des unſeligen
teil zurückgehen.
Und der Dritte, Heinrich Herm? Er iſt, wie 1
Stelle im vergangenen Jehr bei Beſprechung IG
Dome im Feuer” erwähnte, kein gebürtiger, ſondern
ſchweizer. In Frankreich geboren, lernte er Deutſcht
und lebt nun in der Schweiz. Daß die Schweiz ſolchu!
den Völkern” Lebenden Heimat wird, gehört aug
Weſen; darum darf man auch Herm in übertragens”
Schweizer bezeichnen. Aber ſeine Stammesart de
nicht. Er erzählt weder mit analyſierender Feinarku
liebevoll warmer Einfühlung. Er gibt mehr Andes
Ausführung, mehr Einzelbilder als fortſpinnende
Die Wucht einer in ſtarker Kraft wuchtig hingeworſeh
rung überwältigt oft den Leſer, drängt aber auche
pſychologiſche Vermittlung in den Hintergrund. De*
ahnen, was der Dichter nur eben anklingen läßt,
Me=
fen, wo der Dichter ſich mit Nebeneinanderſtellung
dem allen iſt mehr franzöſiſche als deutſche Art;
Met=
ment der Malerei als Dauerkraft der Erzählung:."
ſchaft als Wärme.
In Zahns neuem Buch ſpielen der alte Gislel,
des Reutehofs, und ſeine Pflegetochter Hanna des 34
Dabei geht ihnen das Geſchick des verſtorbenen E‟
des Hofſohns Hermann, der vom Weg abwich und Ii"
ging, und ſeiner Liebſten Suſe, die in den Reultes‟
iſt und dort wohrhaft zu werden ſcheint — 0.4
Hauptgeſtalten des keineswegs figurenreichen Nolt
Kopf herum.
„Was nützt es (ſagt Heuna), daß wir grübeln.!
raten? Mir iſt, als ſei der Reutehof auch ſo ein. S
da auf dem Tiſch. Seht Ihr, Vater Gisler, Per.
da ſeid Ihr, und das iſt Hermann, Enoch ein andeni
leicht ich und jener die Suſe. Irgend etwas, w.
als unſer Wille, hat uns geſchoben, das eine hierhſhe
dorthin. Nennt es Gott, Schickſal oder Zuſatz. S
uns mag es ſein, doch viel eher in uns."
„Gerade darum müßten wir esübern."
Gisler dazwiſchen.
„Müßten?” fuhr Hauna weiter. „Wenn .
menſchliche Menſchen wären.."
Taber der Titel: „Brettſpiel des Lehens
ſagen? Eine Mucht über uns, eine Macht in 4"
Meniol
überwinden! Wenn wir weniger menſchliche Giehle
Ceßeimnisvolle Gewaſten, die uns führel
nuer
324
Dienstag den 22 November 1927
mißglückte Mißtrauens=Potüm.
awwerer taktiſcher Fehler der Arbeiter=
Macdonalds Krankheit. — Die Rede
ſiscount Cecil. — Eine internationale
Konferenz in Aegypten.
„n unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 20. November.
üjumphgeſchrei der Arbeiterpartei über ihren Sieg am
mämlich, daß es ihr gelang, den Handelsminiſter
uß1 ſſortchef für den Premierminiſter auf Macdonalds
ſt won in betreff der Kohlennot anworten wollte, mit
ſfan nach „Ba—a—a—aldwin” niederzuſchreien, hat
eberlegungen und einem gewiſſen Katerempfinden
giht. Die Arbeitseinteilung für dieſe Woche iſt durch
zarminiſter ſelber bekannt gegeben und enthält keinen
Für eine Kohlendebatte oder ein mit ihr zu
verknüp=
fsrauensvotum. Der Antrag Macdonalds bleibt alſo
z unerledigter Punkt der Tagesordnung, und dürfte
Witalität nicht gewinnen. In den Kreiſen der
Arbei=
ſtmng ſpricht man von einem Kompromiß, um aus der
crauszukommen. Man hat den Gedanken, die Debatte
ſwpuch ſolle bei ihrem Abbruch (durch den Lärm wurde
vr Beginn gehindert) wieder aufgenommen und durch
ine des Premierminiſters eingeleitet werden. Dann
erſönliche Mißtrauensvotum zurückgezogen werden.
nicht
miſtiſchen Kreiſen wurde erklärt, daß man nicht daran
ie, dieſen Halbſieg zuzugeſtehen.
dAſunparteiiſchen Beobachter hieſiger parlamen=
Miegänge iſt die ganze Taktik Macdonalds, und der
h Ddieſer Gelegenheit unverſtändlich. Wozu ein
Miß=
zum überhaupt inſzenieren, wenn eine erdrückende
huniggegen ſicher iſt? Wozu eine reguläre Skandalſzene
ſraniſieren, wenn dadurch die Kohlendebatte
über=
hindert wird? Wozu dieſe erſtaunliche Herausforde=
Macdonalds, ſtatt einer ruhigen Interpellierung
hu hr günſtigen Materials? Er mußte ſeine wilden
hnde nicht minder den Herrn Sprecher kennen. Aus
ch Anioniſten ſind ſofort geharniſchte Amendements zu
uutellen Mißtrauensvotum eingereicht worden, in
u darauf ſcharf hingewieſen wird, daß nach Präzedenz
uicn die Oppoſition der Regierung nicht diktieren
ſſuus ihrer Mitglieder auf eine beſtimmte Rede
halb
ſiem ſolle. Auf der Preſſe=Galerie des Hauſes kam
i5 Der Enthüllung eines Denlmals für die früheren
zeſlu der Galerie zu einer amüſanten kleinen Parodie
Niſſiuc ſkandals im Hauſe. Baldwin ſtand unter dem
ſo=
ſchinm enthüllten Denkmal und wollte gerade ſeine Rede
erbanf
jehal= die ſtarke Verſammlung von Preſſevertretern auf
beiſit n die Worte ausbrach: „Wir wollen Sir Philip
ſſistia, wir wollen den Präſidenten des Handelsamts
rsßremierminiſter ſtimmte in das allgemeine
Geläch=
ſiuut ein und ſagte dann: „Ich werde Ihnen eine
de halten, als wie ich ſie über die Kohlenfrage im
azn halten gedenke.‟ Er ſprach dann nach der Uhr
an. Er hat jedoch auch ſchon an anderer Stelle erklärt,
ſades Geſchreis nach ihm und trotz des Niederſchreiens
Arerers zurzeit nicht über die Frage der Kohlenindu=
Inhvolle.
Geite 3
ſie 10 Rrgeſtern in Umlauf geſetzte peſſimiſtiſche Gerücht über
ſwertliche Befinden Macdonalds war
augen=
hi übertrieben. Auf Erkundigungen antwortete
er=
ſch beſſere mich, und ich werde tun, was ich kann.
ünicht in Ferien gehen, ſolange das Land in
higen Zuſtande iſt. Ich ſtehe unter ſteter
ärzt=
t Eine Zeitlang war ich allerdings ſehr herunter
ſſt, aals die Leute wiſſen —, aber ich ſchreite langſam
üß nicht ſehr optimiſtiſch, und Szenen wie die am
4uden ſein Befinden nicht beſſern. Auch nicht ſein
1MZührer, das ja ſchon längſt erſchütterter iſt wie ſeine
M Wenn ſich die extremen und die mäßig geſinnten
ſ Sbgeordneten auf die Wahl eines anderen
Füh=
okännten, wenn die Eiferſucht unter den Prominen=
Hitelser allein für den einzig fähigen Nachfolger halten,
Mhen Vorteil der Partei Raum geben könnte, ſtände
ehlierer an ſeiner Stelle. Ob man unter ihm in
le des Viscount Ceeil hat natürlich hier ebenſo=
Ruk gemacht wie auf dem Kontinent. Es wäre jedoch
hnen, wie jenſeits des Kanals geſchehen zu
ſein ſcheint, von einem einheitlichen Eindruck bei allen drei
gro=
ßen Parteien zu reden. Was der Viscount über zwangsweiſe
Schiedsgerichte und ein Voranſchreiten Englands auf dem Wege
zur Abrüſtung ſagt, findet naturgemäß bei der ganzen
Arbeiter=
partei Widerhall, — ſoweit ihre Mitglieder zurzeit
überhaupt Intereſſe für anderes als ihre
eige=
nen ſpeziellen wirtſchaftlichen
Angelegenhei=
ten haben. Die Liberalen ſtimmen nur mit gewiſſen
Vor=
behalten zu. Aber die große Maſſe der Liberalen iſt
rück=
haltlos gegen das, was er über das Eingehen erhöhten
Kriegs=
riſikos und erweiterter militäriſcher Verpflichtungen zugunſten
anderer Nationen ſagt. Von einzelnen Führern abgeſehen, die
aber ihre Meinungen für ſich behalten, denkt auch die Mehrheit
der Arbeiter wie die Liberalen. Es iſt daher ein ſtarker Irrtum,
wenn man auf dem Kontinent eine Neigung für vermehrte
Garantien annehmen wollte. Wird ſich doch ſchon die
praktiſche Durchſührung der Doppelgarantien
am Rhein als ein großes Fragezeichen erweiſen.
Sarwat Paſcha iſt als ein zufriedener, hohen Plänen
geneig=
ter Mann abgereiſt, und daß ſeine Aeußerungen nicht nur eitel
Wortreklame waren, beweiſt ſeine auf faſt verblüfftes Intereſſe
ſtoßende Ankündigung, daß die ägyptiſche Regierung geſonnen
iſt, demnächſt eine internationale Konferenz aller
Kapitulations=
rechte in Aegypten genießenden Nationen einzuberufen, um über
Abänderungen derſelben, zu beraten. Was hätte ſich Zaglul
Paſcha gewundert! Es iſt in der Tat ein großer Schritt. Aber es
wäre falſch, anzunehmen, daß bei den Verhandlungen
Groß=
britannien neben der ägyptiſchen Regierung als eine Art
be=
einfluſſender Seniorpartner ſitzen wird. Davon iſt keine Rede,
und es iſt wohl kein Zweifel, daß bei Sarwats Londoner Beſuch
auch hierüber geſprochen worden iſt. Großbritannien hat ſchon
aus ſeinen früheren Protektoratszeiten ein hinlängliches Maß
von Odium infolge angeblicher eigennütziger und die Intereſſen
anderer Nationen und Landesangehöriger zurückdrückender
Be=
ſtrebungen auf ſich geladen, um nicht jetzt, wo es alles erhalten
hat, was es wünſchen konnte, in peinlich ſkrupulöſer Weiſe
zurückzuſtehen und demonſtrativ danach zu trachten, den Anſchein
jeder Bevorzugung und andererſeits jeder Beeinträchtigung der
Souveränität Aegyptens zu vermeiden. Großbritannien wird
entſprechend der Verabredung genau dieſelbe Einladung zur
Beſchickung der Konferenz wie die anderen Mächte erhalten und
während derſelben genau auf dem gleichen Fuße ſtehen wie ſie
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” ſchließt
ſeine diesbezügliche Betrachtung mit den eigenartigen,
vielſagen=
den Worten: „Großbritannien überläßt es der Regierung in
Kairo, mit den Mächten in ihrer Geſamtheit oder einzeln zu
verhandeln. Es iſt ſehr wohl denkbar, daß die öffentliche
Mei=
nung von Aegypten im weiteren Fortſchreiten der Konferenz
empfinden wird, daß Großbritannien gewillt iſt,
was die Zufriedenſtellung Aegyptens in
die=
ſem Punkte angeht, viel weiter zu gehen als
wenigſtens einige der anderen Mächte.‟
Deutſch=
land und Italien gehören nicht zu den „Einigen”. Wer denn
wohl?
Vor dem Genfer Treffen.
Die engliſch=ruſſiſchen Beziehungen.
EP. London, 21. November.
Ueber die mögliche Anbahnung von neuen Beziehungen
zwi=
ſchen England und Rußlano bringt „Evening Suandaro” einen
Artikel, der im Lichte des jüngſt erfolgten Meinungsaustauſches
zwiſchen den amtlichen Stellen beider Länder beſonders
be=
merkenswert erſcheint. Darin heißt es: Die Verzweiflung, mit
der die Ruſſen Geld ſuchten, ſei an ſich eine Garantie, daß
Eng=
land nichts von einer Wiederaufnahme der Beziehungen zu fürch.
ten habe. Wenn ein verſtändigendes Abkommen zuſtande täme,
ſo könnten ſelbſt unvermeidliche Zwiſchenfälle kaum irgendwelche
Folgen haben. Ein Abkommen müſſe den beiderſeitigen Handel
erleichtern, wobei die ruſſiſchen Geldbedürfniſſe nicht vergeſſen
werden könnten. Die ruſſiſchen Tendenzen gehen dahin,
Eng=
land irgendein Abkommen zur Schuldenliquidation gegen
Ge=
währung von Krediten anzubieten, und es ſcheint, daß man an
amtlicher Stelle der ruſſiſchen Annäherung trotz einer ſtarken
Reſerve keineswegs mehr ſtrikte ablehnend gegenüberſteht, obwohl
heute ein, wenn auch ſehr vorſichtig formuliertes, Demeuti
aus=
gegeben wird. Darin wird geſagt, daß die Sowjetregierung
keinen offiziellen Schritt gemacht habe, um die diplomatiſchen
Beziehungen wieder aufzunehmen. Auch ſei noch nichts davon
bekannt, daß die ruſſiſchen Delegierten eine Unterredung mit der
engliſchen Delegation in der nächſten Woche in Genf ſuchten.
Lord Cuſhendun iſt zum Führer der engliſchen
Delegation ernannt worden und wird am nächſten Montag
nach Genf abreiſen. Er hat keinerlei ſpezielle Inſtruktionen
hin=
ſichtlich einer Zuſammenkunft mit den Ruſſen erhalten.
Günſtiger Stand der
deutſch=
polniſchen Verhandlungen.
Der deutſche Standpunkt dem polniſchen
Unterhändler ſchriftlich überreicht.
* Berlin, 21. November. (Priv.=Tel.)
Die deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen haben
zunächſt einmal einen gewiſſen Abſchluß gefunden. Das Terrain
iſt vom Außenminiſter und dem polniſchen Delegierten Jakowſki
ſondiert worden. Man hat feſtgeſtellt, wieweit die gegenſeitigen
Wünſche gehen. Daraufhin iſt jetzt von der Reichsregierung
unſer Standpunkt ſchriftlich dem polniſchen Unterhändler
über=
reicht worden. Nach einer früheren Vereinbarung iſt der erſte
Schritt von Deutſchland getan worden, nachdem die
Nieder=
laſſungsfrage in Warſchau bereits erledigt worden iſt. Auf die
deutſche Note wird jetzt der polniſche Delegierte antworten, und
man rechnet allgemein damit, daß man ſchon am Montag oder
ſpäteſtens Dienstag im Beſitz der polniſchen Wünſche iſt, die
natürlich jetzt einen feſten Umriß erhalten werden. An
zuſtän=
diger Stelle iſt man mit dem Gang der Verhandlungen ſehr
zu=
frieden und glaubt, daß der zweite Abſchnitt der
Vorbeſprechun=
gen ſich ziemlich raſch erledigen läßt. Es ſieht tatſächlich ſo aus,
als ob man bis Mitte der Woche ſoweit wäre, um feſtere
Ver=
einbarungen über die bevorſtehenden
Handelsvertragsverhand=
lungen zu treffen. — Neben dieſen Verhandlungen laufen noch
Beſprechungen über die Einfuhr polniſchen Schnittholzes nach
Deutſchland. Bisher hat Polen hauptſächlich Rundholz
einge=
führt, es wünſcht jetzt aber die Einfuhr von Schnittholz. Der
Zeitpunkt dieſer Verhandlungen iſt deshalb für jetzt feſtgeſetzt
worden, weil jetzt der polniſche Export einſetzt, der vielleicht vom
einer Aenderung der bisherigen Abmachungen profitieren könnte.
Deutſch=italieniſche Wirtſchaftsverhandlungen.
Das Beſtreben der italieniſchen Regierung, Italien vom
ausländiſchen Warenbezug möglichſt unabhängig zu machen und
die Italiener zu „veranlaſſen” nur italieniſche Waren zu kaufen,
hat auch zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten für unſere
Export=
induſtrie geführt. Die Einfuhrmöglichkeiten wurden nach
Mög=
lichkeit von Rom aus erſchwert. (Ueber Einzelheiten haben wir
ſeinerzeit bereits ausführlich berichtet.) Das hat vor einiger
Zeit zu Vorſtellungen in Rom geführt, worauf ſich die italieniſche
Regierung bereit erklärte, mit uns über den ganzen
Fragen=
komplex zu verhandeln. Für den 15. November waren offizielle
Verhandlungen angeſetzt zwiſchen deutſchen und italieniſchen
Delegierten, die aber aus einem noch unbekannten Grunde
rück=
gängig gemacht wurden. Dagegen ſind jetzt inoffizielle
Unter=
haltungen eingeleitet worden, die zwiſchen einem Vertreter des
italieniſchen Handelsminiſteriums und einem Bevollmächtigten
des Reichswirtſchaftsminiſteriums geführt werden. Man darf
wohl der Hoffnung Raum geben, daß ſich die italieniſche
Regie=
rung zu der Erkenntnis durchringt, daß es auch für Italien
vor=
teilhafter iſt, deutſche Waren hereinzulaſſen, weil Deutſchland
ein recht guter Abnehmer italieniſcher Erzeugniſſe iſt.
Neue deutſch=franzöſiſche Saarverhandlungen.
Zwiſchen der Reichsregierung und der Pariſer Regierung
ſind neue Wirtſchaftsverhandlungen aufgenommen
worden, die aus dem abgeſchloſſenen Handelsvertrag reſultieren
und ſich mit dem deutſch=ſaarländiſchen
Warenver=
kehr beſchäftigen. Bisher wurde dieſer Wirtſchaftsverkehr durch
das Abkommen vom 5. Auguſt vorigen Jahres geregelt, das aber
nach Abſchluß des Handelsvertrages mit Frankreich jetzt auch
erweitert werden muß. Frankreich hat inzwiſchen
Zollverände=
rungen vorgenommen, die ſich auch auf das jetzt in die
franzö=
ſiſche Zollgrenze eingeſchloſſene Saargebiet erſtrecken, wodurch
ſich Deutſchland in ſeinem Warenaustauſch benachteiligt fühlt.
Ueber eine Aenderung dieſes Zuſtandes wird, jetzt in Paris
verhandelt.
Die ruſſiſchen Vorſchläge für Genf.
EP. London, 21. November.
Der „Daily Expreß” meldet, daß die ruſſiſche
Delega=
tion in Genf zwei Vorſchläge vorlegen werde. Der
erſte ſei öffentlich und verlange, daß eine
Weltkonfe=
renz einberufen werde, um einen in allen
Einzel=
heiten feſtgelegten Abrüſtungsplan ſofort zu
unterſuchen. Der zweite Vorſchlag ſei privater
Natur und würde der britiſchen Delegation
ge=
macht werden, um die Wiederaufnahme der
diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen
Großbritan=
nien und Rußland zu ermöglichen.
s. Die ſtarke Forderung: Ueberwinden! Und das
ei. Verſtehen: Wir allzu menſchlichen Menſchen!
Werſtehen bedeutet nicht eine Ablehnung der
For=
licherwindens. Aber ein Aufhören ihrer Starrheit.
WEingehen auf unſere Menſchlichkeit. Ein heiliges
un ſtilles Begreifen.
i Des Lebens! Federer zeichnet eigenes Leben.
UNnr Seinen. Und die Art, wie er zeichnet, iſt im
Neeſche: Gewalten über uns, Gewalten in uns! Sie
mintter Verena in die Ehe mit dem unſteten Mann;
n Vater ins Elend der Haltloſigkeit. Wir müßten
D Verena überwindet. Eine Heldin des Alltags,
Vechn eine ſolche geſchildert hat! Aber der Vater?
n Ueberwinden; die dämoniſchen Gewalten in ihm
. Wir müßten überwinden! Aber auch bei
9d= wenn er den Vater ſchildert, klingt das gleiche
Ei. Zahn durch: Wenn wir weniger menſchliche
M um! Ich kerne in der Literatur wenige dermaßen
ſeifende, ſittlichen Ernſt des Urteils mit unendlicher
War verbindende Schilderungen menſchlicher ſittlicher
Nenuniſchlicher Kleinheit wie die Kapitel, die Federer,
Synſ inen Eltern gewidmet hat. Das Bild der Mutter
RAdeElieraltig: es erhebt ſich zu ragender Höhe.
iowe i Fel erklüinmt Herm nicht. Aber manches in der
1s Schweizer Buben Pierre Renz, der nach
Frank=
ort auf der Handelsflotte ſeinen Beruf zu ſuchen,
dem Urteil, daß auch bei ihm dieſe Einheit von
mid Verſtehen im Wachſen iſt. Nur wählt er auch
i ſeinem Buch „Dome im Feuer”, zum Helden
e. der aus der Heimat geht, in ein fremdes Volk
cim dort heimiſch zu werden. Man begreift, daß
I den Erzähler beſonders reizt. Aber es hat auch
Wurzelfeſt bleibende Menſchen ſind für die Er=
Nacht in die äußeren Geſchehniſſe, ſondern in das
Tas Schwergewicht legt, wertvollere Helden als
dende Menſchen. Es mag reizen, den Schweizer
den Franzoſen unter Schweizern zu ſchildern.
SS ob der „menſchliche Menſch” dabei nicht Platz
*
Bebenserinnerungen beanſpruchen eine Stelle für
Meas ganz Beſonderes, Feines, Hohes und Tiefes.
Kähr und ganz echt. Auch gleichen ſie keinem
Aber es täte mir doch leid, follte etwa Zahns
in einfach in die Reihe ſeiner früheren Bände
n. Wer ſo wie Zahn das Brettſpiel des Lebens
teht, der verdient die Treue ſeiner Leſer. Und
dies Buch iſt reif, zart und fein, wie nur eins ſeiner Bücher.
An Herm aber mag maucher eine Eigenart ſtudieren, die ihm
neu iſt.
Wenn ich im Wintersanfang Schweizer Bücher leſe, dann
denke ich doppelt dankbar der Schweizer Berge, die ich im Sommer
gen Himmel ragen ſah.
*Vortragsabend Ebert.
(Veranſtaltet vom Verein der Freunde des
Heſſiſchen Landestheaters.)
Durch die Jahrtauſende führte der Vortragsabend, den
Generalintendant Carl Ebert auf Veranlaſſung des Vereins
der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters im Kleinen Haus gab.
In dem einſtigen Ninive hatte der Aſſyrerkönig Aſſurbanipal
ſeine Bibliothek von Tontafeln. Bei den Ausgrabungen fand
man in Keilſchrift die Bruchſtücke des Gilgameſch=Epos. Nach
den wiſſenſchaftlichen Bearbeitungen von Jenſen und Greßmann
hat Georg Burckhardt die Bruchſtücke zu einem Ganzen
zuſam=
mengeſchloſſen, das ſich in zwölf Tafeln teilt. Gilgameſch, der
ſiegreiche Held, ſchreitet in monumentaler Größe durch das
Epos, bis auch ihn wie den Freund Ekidu in der ſchimmernden
Halle ſeines Palaſtes der Tod packt und zu Staub werden läßt.
Es iſt eine überlebensgroße, gedankentiefe Dichtung, die aus
fernſter Vergangenheit auf den alten Tontafeln uns
überkom=
men iſt und wie eine Säule aus heldenhafter Vorzeit in die
Gegenwart ragt
Auf den Vortrag der Gilgameſch=Erzählung, die den
weſent=
lichen Teil des Abends in Anſpruch nahm, ließ Ebert den
fünf=
ten Geſang von Dantes „Göttlicher Komödie” folgen.
Gegen=
über der Wucht der Aſſyrer wirkte Dantes Dichtung faſt weich
und zart. Chriſtliches Empfinden trat der altorientaliſchen
Auf=
faſſung gegenüber. Hölderlins Hymnus auf den Frieden und
das Lied „An die Parzen” ſowie mehrere Gedichte Goethes
bil=
deten den Ausklang.
Hatte kürzlich George Armin mit allen künſtleriſchen Mitteln
des Rezitators gewirkt, ſo trat Ebert vom Standpunkt des
Schau=
ſpielers an die Dichtungen heran. Schwer iſt es, den Rhythmus
einer Hölderlinſchen Hymne und den wuchtigen Stil des
Gil=
gameſch in den Rahmen einer Rezitation zu ſpannen. Am beſten
gelangen dem Vortragenden der Ausſchnitt aus Dante und die
Goetheſchen Gedichte. Lebhafter Beifall dankte dem Vortragenden.
Das nationale Bauprogramm, von Heinrich Brüning (M.
d. R.) Fridrich Deſſauer (Md.R.) und Karl Sander. Beuth
Ver=
lag, Berlin S.W. 19. Als im Herbſt 1925 die Wirtſchaftskriſe auf ge=
fährliche Höhe ſtieg und Wirtſchaft und Politik mit Sorge erfüllte,
wur=
den kurz vor dem Wiederzuſammentritt des Parlaments von einer
Reichstagsgruppe des Zentrums der Regierung konkrete Vorſchläge zur
beſtmöglichen Behebung der Wohnungsnot in Form von Denkſchriften
überreicht. Einer dieſer Vorſchläge iſt das ſogenannte nationale
Bau=
programm; national vor allem deshalb, weil hier eine Gelegenheit
ge=
geben iſt, einer gemeinſchaftlichen Not des ganzen Reiches durch eine
einheitliche gemeinſchaftliche Tat abzuhelfen. Das Buch, ein überaus
zeitgemäßer Beitrag zur Wohnungspolitik, behandelt in erſchöpfender
Weiſe die wirtſchaftlichen, ſozialen und techniſchen Grundlagen eines auf
weite Sicht (6—7 Jahre) geſtellten Programms, das als eines von dielen
die Möglichkeit bieten ſoll, im Rahmen einer großzügigen und
zielbewuß=
ten Siedlungspolitik die Wohnungsfrage einer befriedigenden Löſung
entgegenzuführen. Es iſt gewiß keine Uebertreibung, wenn ausgeführt
wird, daß heute in Deutſchland eine Wohnungsnot herrſcht, wie ſie in
keinem anderen der europäiſchen Staaten auch nur annähernd
vorhan=
den iſt, Bei äußerſt vorſichtiger Berechnung ergibt ſich für das
Reichs=
gebiet ein Fehlbedarf von mindeſtens 600 000 Wohnungen. Eine der
be=
denklichſten Folgen dieſes Wohnungselendes mit ſeinen ſchweren
wirt=
ſchaftlichen, ſittlichen und ſozialen Gefahren war und iſt auch die noch
für junge Ehepaare beſtehende Unmöglichkeit, eine eigene Wohnung zu
erlangen, und die Folge hiervon würde niederum ein erheblicher
Rück=
gang der Geburtenziffer ſein. Wenn es alſo nicht gelingt, in der von
den Herausgebern vorgeſehenen Zeit die außerordentlich geſteigerte
Nach=
frage nach neuen Wohnungen zu decken, ſo ſind Volksgeſundheit und
wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit des Einzelnen aufs ſchwerſte gefährdet.
Wenn wir in etwa 6—7 Jahren wieder auf die Dickung des jährlichen
Neubedarfs kommen ſollen, müßten jährlich mindeſtens 220 000
Wohnun=
gen neu erſtellt werden. Um einem Hinaufſchnellen der Bauſtoffpreiſe
entgegenwirken zu können, wird eine planmäßige Verteilung der
Bau=
tätigkeit auf alle für den Neubau in Frage kommenden Monate eines
Jahres gefordert, ebenſo eine möglichſt gleichmäßige Hergabe von
öffent=
lichen oder privaten Mitteln für den Wohnungsbau. Sollte die
Auf=
nahme einer Anleihe nicht zu umgehen ſein, ſo würde die
Wohnſtätten=
bank als Reichsinſtitut einen Anreiz zur Hergabe von Darlehen geben.
Mit Bauen allein jedoch könnten noch keine geſunden Wohn= und
Sied=
lungsverhältniſſe geſchaffen werden, wenn nicht zwei eigentlich ganz
ſelbſtverſtändliche Vorausſetzungen von vornherein erfüllt würden: Die
Wohnungen müßten die Führung eines geregelten, den hygieniſchen und
kulturellen Anforderungen des Menſchen Rechnung tragenden
Haus=
halts ermöglichen, und ihr Preis müßte in einem angemeſſenen
Verhält=
nis zu den Einkünften ſtehen. Die Miete ſoll aber wieder eine rein
wirtſchaftlich zu berechnende und unter allen Umſtänden beizutreibende,
nis zu den Einkünft n ſtehen. Die Miete ſoll aber wieder eine rein
wirtſchaft=
lich zu berechnende und unter allen Umſtänden beizutreibende, beſonders
geſchützte Forderung ſein. Nur ſo kann ſie Grundlage des Realkredits
und nur ſo auch Hilfsmittel zur raſchen B kämpfung der Wohnungsnot
durch Wohnungsneubau ſein. Schließlich wird noch darauf hingewieſen,
daß der ſchönſte Bau ſeinen Wert in einem ſchlechten ſtädtebaulichen
Nahmen verliere. Das nationale Bauprogramm, ein Gebot der Stunde,
und dazu beſtimmt, die brennende ſoziale Frage des deutſchen Volkes
zu löſen, iſt daher ohne ein gutes Städtebaugeſetz nicht durchzuführen.
Möge es den verantwortlichen Stellen gelingen, die in dem Buche
vor=
ufriedenſtellend zu löſen!
gezeichneten gewaltigen Aufg
Seite 4
Dienstag, den 22 November 1927
Numma
UloBtTellthett leeldl dät!
welch unglaublich niedrige Preise für gute Cualttätsware in unserem gr
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Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
tief=
traurige Nachricht, daß meine geliebte Frau, unſere
herzensgute, treubeſorgte Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter, Tante und Schwägerin
Nun iſt auch meine über alles geliebte Mutter,
unſere treubeſorgte Schwägerin und Tante
Leichner Nr. 1001Schlankhe:
Frau
Anng Kraußmüller
Frau
Caroline Mock Wwe.
geb. Joſt
in der Nacht zum Totenſonntag nach längerem,
mit großer Geduld ertragenem Leiden ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Um ſtille Teilnahme bitten
Die tieftrauernd Hinterbliebenen:
Fr. Kraußmüller, Lehrer,
nebſit Kindern, Schwiegerſohn
und Enkelkindern.
Ober=Ramſtadt, den 20. November 1927.
geb. von Touſſaint
nach längerem, mit rührender Geduld ertragenem Leiden,
aber doch unerwartet, für immer von uns gegangen.
In tiefer Trauer:
Luiſe Mock
Emma von Touſſaint Wwe. und Kinder.
Groß, Gerau, Darmſiadt, den 17. Nov. 1927.
Die Beerdigung fand am Totenſonntag ſiatt. 1eu6o
Die Beerdigung findet nächſten Mittwoch um 3 Uhr
vom Sterbehaufe aus ſtatt. aa149
Statt Karten.
Nach Gottes hl. Ratſchluß verſchied heute,
wohl=
vorbereitet durch den öfteren Empfang der hl.
Sa=
kramente, meine treue Gattin, unſre liebe Mutter
Frau
Katbaring Klos
geb. Lulay.
Familie Klos.
Darmſtadt, den 20. November 1927.
Hügelſtraße 19
(31083
Seelenamt Mittwoch, den 28. November, 349 Uhr,
in der St. Ludwigskirche, danach um 11 Uhr
Be=
erdigung auf dem Friedhof an der Nteder=
Ramſtädter=
ſtraße.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange
unſe=
res lieben Sohnes
Willi
ſagen wir innigen Dank. Beſonderen
Dank Herrn Pfarrer Berger, den
Herren vom Lehrerkollegium, der
Liebigs Oberrealſchule, ſeinen
Schul=
kameraden, den Mitkonfirmanden,
dem Geſangverein Melomanen für
den erhebenden Geſang, ſowie für
die überaus reichen Kranzſpenden.
Familie Heinrich Winter.
Darmſtadt, den 21. November 1927.
Kaupſtr. 7.
(zuoss
Dankſagung.
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Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Teilnahme an dem uns betroffenen
ſchweren Verluſte aus Anlaß des
Heimgangs unſerer lieben
Verewig=
ten ſprechen wir dem Herrn Pfarrer
zur Nieden für ſeine troſtreichen
Worte am Grabe, dem Verband der
ehemaligen Militärmuſiker, ſowie
Allen, die unſerer lieben
Heim=
gegangenen die letzte Ehre erwieſen
haben, unſeren aufrichtigſten,
herz=
lichſten Dank aus.
Im Namen der Hinterbliebenen:
B.zeues) Augufi Beate.
Graue Haare rauben
dem Antlitz die Jugendfriſche!
Man bevorzuge zur Haarpflege:
Haarfarbe=
„‟ 4.50, 6.—,
ertraſtark
Wieder=
Herſteller „OAut 1bfe ien „5o.
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fettungspräparat, das als Baderucatz dem mser
beigegeben wird. Es enthält kein die Gesundheitse
Medikament, itgend weiche störende NebenwirL H
Herz und Nieren fehlen Die Wirkung des Schlank. /
beruht auf einem physikaliscb=phfsiologischem
der die Körperzel en und insbesondere die Hau-M
beeinklußt; die Tätigkeit der Talg- und Hauta
stark angeregt, was eine vermehrte Fettabsonau
Folge hai Eine merkliche kettabnahme tritt i9
schon nach dem ersten Bad in Erscheinung. Da
heitsbad zeigt aber eine noch besonders hervou!
Eigenschalt; es verjangt die Haut. macht eie
und zart und übt auf den Gesamtorganismus einetd
Wirkuns aus, die sich in erhähter Spannkraft undl
lähigkeit zußert. Leichners Schlankheitsbad Urt1
körpert nicht nur die schlanke Linte, sondern bes4
Gesundheit und dauerndes Wohlbetinden.Mit derStu
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DARMSTADT
[ ← ][ ][ → ]mmer 324
Dienstag, den 22 November 1927
e Linte
*, am velleß
teaus der Landeshauptſiadt.
Darmſiadt, 22. November.
„Totenfeier des Vereins zur Abhaltung
ſutteri iker Goltesdienſie.
Fvergebrachter Weiſe in liturgiſcher Umrahmung neue
Kirchen=
ss jungen heſſiſchen Komponiſten. Otto Braun „
Totenfeier=
an vorigen Jahre her ſchon bekannt, erſchien in berenherrer
m Texte von Edith Winkelmann iſt ein Zwiegeſang
einze=
wer Dichtung jtzt die noch vermißte letzte Abrundung gibt.
guch dieſen Zwiegeſang in feſſelnder Weiſe vertont und in
Ttarte Begabung für Stimmführung auſs neue dokumentiert.
ſſett die Arbeit wohl nun feſt und kann als beachtliche
Berei=
hurſerer Kirchenmuſik gelten. Als troſtſpendender „Mittler”
MNarkowſky eine ſehr eindringliche Leiſtung, ſeine reiche, in
gr köſtlich ausgeglichene Stimme hat eine einſchmeichelnde
und beweiſt eine durchgeiſtigte Schulung, die ſeiner Lehre=
WBellwidt Frankfurt, alle Ehre macht. Ihm zur Seite ſtand
Dyrcon als „trauernde Secle” und entfaltete mit aller Hin=
Tamentli=h in der Höhe, reiches und vornehmes Organ zu
Urncholiſchen Glanze. Als Neuheit brachte die Veranſtaltung
Sinen prächtigen Choral Brauns: „Wir ſingen einen guten
von Graf Hardenberg. In dieſem Werke zeigt Braun eine
Kraft und Reife ſeines Stils, und es iſt daher alle Aus=
„Den, daß er ſich damit bald die Prograurme vieler kirchen=
Veranſtaltungen erobern wird. Die muſterhafte
Auffuh=
das neue Lied jedenfalls zu einem religiöſen und zu einem
Erlebnis. Der Chor, aus hieſigen und Frankfurter
Kräf=
inengeſtellt, fiel durch die jugendliche Friſche und das wert=
1erial der einzelnen Stimmen angenehm auf; dazu kamen:
mt nmführung, reiner Zuſammenklang und redliche
Begeiſte=
zys ſchöne Aufgabe. Lobende Erwähnung verdienen auch die
/0½ſoliſtinnen, Frau Simons=Wirth und Frl. Steinhauſen,
zimen, umſpielt von den Kolvraturen der Orgei, emſig grazibs
urchenſtrophen des machtvollen Chorals, dahinperlten! Im
uern Eimlers Obve wußte ſich mit gewohnter Delikateſſe ihrer
ugabe zu entledigen. Herr Studienrat Borngäſſer ſtellte die
Ktrng mit wohlbekannter Meiſterſchaft, gab auch zvei mit
we ſtändnis ausgewählte und interpretierte Orgeſchoräle, die
½ erbrachten, daß Joh. Sebaſtian Bach auh ein ganz moder=
Enfuſiker ſein kaun. Und was wurde unter Studienrat
Born=
ſnnen alles aus der nicht gerade rühmlich bekannten Orgel
örche! Man erkannte ſie nicht wieder!
Eluch der Feier war überwältigend, um nicht zu ſagen
qual=
utt aalls bewies er, daß die Königin aller Künſte, die Kirchen.
A94—mſtadt erſtaunlich viele Freunde beſitzt, und daß der Luthe=
M1 niht im Zweifel zu ſein braucht, für wen er ſeit Jahren
Fdre Tätigkeit entfaltet.
Geite 5
(rziehungsfragen zur Kunſt.
zornt wurde: Am 31. Oktober der Juſtizpraktikant Wilhelm
Haut machl /Riſſ ium Oberjuſtizſekretär bei dem Amtsgericht Grünberg, mit
. 1. Oktober d. J. ab.
ſses Landestheater. Heute Dienstag findet im Kleinen Haus
Mrigrung von Donizettis komifcher Oper „Dar Liebes=
Fer Neubearbeitung von Felis Mottl ſtatt. Es wirken mit
ihlbetinden itWaſle SSenſe und Walter und die Herren Barczinſti, Kuhn und
ad 1001 ist zu Rnett —ſikaliſche Leitung: Carl Bamberger; Inſzenienung: Arth.
FeBedeutung mEz Aſbenalt; Büühnenbild: Lothar Schenck von Trapp. Die
tent augewelt Peltnt h=ginnt um 19.30 Uhr.
Bad 2.— M MilEty den 23 Novemb.r, wird im Kleinen Haus Lotte Neinigers
uskundt taztzy Feuwzlt/ ilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed‟
er, Kdeinzzugefürg)r bereits im vorigen Jahr hier ungewöhnlichen Erfolg
MüfSen nur drei Vorſtellungen ſtatt. Beginn 15.00, 17.00 und
Areiſe der Plätze 0,80—1,50 Mk.; Kinder zahlen die Hälfte.
Ete Aufführung des „Käthchen von Heilbronn”
Futfig, den 26. November, ſtatt.
Eritube Alfred Bodenheimer. Ihre Autorenabende ſetzt die
miAfred Bodenheimer mit Bert Brecht fort. Bort Brecht
Erſſadt kein Unbekannter mehr, ſ.ütdem im Oktober vorigen
kiſtſpiel „Mann iſt Mann” mit einem glänzenden Erfolg
ſeEcm hieſigen Landestheater über die Bühne ging. Er zählt
tzhiendſten Dramatikern der jungen Generation. Den
Teil=
rſten literariſchen Abends der Büicherſtube im April 1925
Audie glänzende Vorleſung des Wiesbadener Regiſſeurs von
4 rechts Drama „Trommeln in der Nacht” in voller Erin=
IIn wenigen Tagen wird wieder eine Premiere Brechts
öendestheater zur Aufführung kommen: „Im Dickicht der
pürfte von allgemeinem Intereſſe ſein, den Vortvag Bert
in ich zu hören, der in dim erſten Dezemberkagen auf Ein=
„Micherſtube im Foher des Landestheaters ſprechen wird.
60 noch durch Anzeigen in dieſem Blatt bekannt gegeben.
ſewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Am
An B. Növember, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal:
Licht=
rag, Handwerkskammerſyrſkus Dr. Kollbach: „Das
ack ter und neuer Zeit — ein Gang durch das alte Nürnberg
ſüdhener Handwerksausſtellung 1927‟. Eintritt frei, Freunde
ſiher; herzlich willkommen.
Rort erein. Der Mozartchor mit ſeinen Angehörigen beſichtigte
* das neuzeitliche, vorbildliche Unternehmen ſeines aktiven
MAndner, die Korſett=Leibbinden=Fabrik „Emylis‟. Die
Hasic erraſcht, nicht nur von der Guöße des Betriebs, der ſeine
oüichſen alle Teile Deutſchlands und in das Ausland ſendet,
RIon der Zweckmäßigkeit und Organiſationskunſt, die den
Aüdr Neuzeit in den maſchinellen Eineichtungen ſich zunutze
Worten des Dankes ſchilderte der Vorſitzende den Auf=
De6 ertehmens aus keinen Anfängen zur heutigen Blüte, der
heptbätswillen und die zielſichere Tatkraft des Herrn Gündner
meh/ Darmſtädter Induſtrie alle Ehre macht.
Liec kümntengilde Darmſtadt widmet am Donnerstag, 24. Nob.,
in der Stadtkirche dem Gedächtnis der Toren eine
geſetzt von Hans Leo Hasler; Weu”, wir in höchſten
ſe ſtimmiger Satz von Joh. Herm. S m. Ende gegen
t frei. Keine Kollekte,
Stiftungsfeſt. Wie wir höven, wird der Skillub
Darm=
am Samstag, den 26. November, in der Vereinigten
gen 25jährigen Stiftangstag begehen. Wie
Oer rührige Verein wohl auch dieſes Jahr ſeinen
Freun=
ſedern manch ſchöng Ueberraſchung und fröhliche
Stun=
ſoßſchule. Unſere Mitglieder erhalten für den Film
uer des Prinzen Achmed” am Mittwoch, den
rmäßigte Karten in unſerer Grſchäftsſtelle, Mathil=
Am Donnerstag, den 24 November, abends 8 Uhr,
J. Wenz im Feſtſaale der Ludwigs Oberrealſchule
des Bayreuthr Bundes der deutſchen Jugend füber
d unſere Zeit”. Mitglieder der Volkshochſchule
Worzeigen des Ausweiſes ermäßigte Karten bei
ov, Ernſt=Ludwigſtraße.
und unſere Zeit.” Unter dieſem Titel hält Dr. Joſef
ienlaſſung des Bahreuther Bundes der deutſchen Jugend
im Donnerstag, den 24. November, abends 8 Uhr, im
Swigs=Oberrealſchuſe am Kapellplatz einen Vortrag, der
gemeinverſtändlichkeit die Kernpunkte der Händelſchen
xen ſoll, daß auch der Fernerſtehende eine Berührung
des Barock erlebt. Andererſeits ſoll, ſoweit das im
z durch das Thema um=
Id
Eit Muſtfreund gleichermaßen intereſſeren. Gintritts=
79 055 Mark (einſchließlich Steuer) bei Chriſtian Ar=
Turm. (Siehe Anzeige.)
Ug der Mediei= und Altmeiſterdrucke. Wir machen alle
auf aufmerkſam, daß die Ausſtellung in den Geſchäfts=
Mſthandlung von Müller u. Rühle, Eliſabethenſtraße 5,
um 25. ds. Mts. verbleibt und empfehlen dringend
ben.
* Larmſtädter Realanſtalten. Es darf nochmals darauf
en, daß Herr Du. Seiler am Mittwoch, abends 8½
AS Oberrealſchüle einen Lichtbildervortrag über „Sizi=
Wir bitten die Eltern der Schüler und unſere Mit=
Lamen, den Fonds der Wohlfahrtskaſſe der
Liebigs=
durch zahlreiches Erſcheinen zu dergrößern.
Eintritts=
ſind am Mittwoch abend nur noch am Eingang der
een. — Auf der nächſten Monatsverſammlung (14. De=
* wird der Schriftführer des Vereins „Alt=Darmſtadt”,
Darmſtadt als befeſtigter Ort ſprechen.
II.
Honoré de Balzac betrachtet die künſtleriſche Arbeit als eine
Jagd ins Hochgebirge des Menſchentums, eine der größten
Leiſtungen des Menſchen. Mit Recht, ſoll doch durch ſie
Leben=
des zu einer Potenz ſummiert werden. Als Kulturfaktor hat
ſie die ſchöpferiſche, erzieheriſche Kraft, eine Fähigkeit, Erbauung
und äſthetiſchen Genuß hervorzurufen. In der fühlbaren
Gegen=
wart des Geiſtes liegt der Wert der Kunſt.
Der Begriff der künſtleriſchen Arbeit iſt feſtſtehend. Es
bedarf eines Kampfes und eines Mutes, den der Alltagsmenſch
nicht verſtehen kann, um durch vollendetes techniſches Können
ſich zum künſtleriſchen Ausdruck durchgerungen zu haben. Die
Begabung eines Menſchen befähigt ihn noch nicht zum Künſtler,
ſie mag ihm den Weg erleichtern, iſt aber zur künſtleriſchen
Ent=
wicklung nicht ausſchlaggebend. Es iſt falſch, daß der Künſtler
geboren wird, die Arbeit, ſein intenſives Streben, die
Regſam=
keit ſeines Geiſtes und ſein ſchöpferiſches Erleben formen ſeine
ideelle Einſtellung zum techniſchen Können. Das perſönliche
Studium, die ſeeliſche Einſtellung zur Umwelt, müſſen ihn
be=
fähigen, durch ſeine techniſche Vollkommenheit den ſchöpferiſchen
Gedanken im anſchaulichen Erlebnis umzuſetzen. Wir
ver=
wechſeln zu oft ein vollendetes Können mit Kunſt. Liegt es
auch in der Zeit, Fangball mit dem Begriff zu ſpielen, verſucht
man doch jede individuelle Einſtellung zu verflachen, zu
kon=
fektionieren. Zur Betorung des techniſchen Könnens, zur
Hebung des perſönlichen Eindruckes, kurz zur perſönlichen
Schmeichelei hat das Wort „Kunſt” einen oft ſonderbaren Klang
angenommen. Es iſt eine herausfordernde Ueberſchätzung, jedem
Handwerk, Gewerbe die künſtleriſche Note verleihen zu wollen.
Das Maſchinenzeitalter hat uns geſegnet mit Könnern. Wir
ſind reich an ihnen, aber arm an wirtlichen Künſtlern. Die
Romantik des künſtleriſchen Daſeins, die beſondere geſellſchaftliche
Stellung, treiben manchen Könner zu einem Schein=Dcſein. Er
bildet ſich ein, Künſtler zu ſein, ihm fehlt aber jede ſeeliſche
Unter=
lage, ſein artiſtiſches Können beiört ihn, und man kann ihn nur
als Hindernis und Gefahr betrachten. Die Gefahr dieſer Auch=
Künſtler iſt groß und kann zur wirtſchaftlichen Kataſtrophe
füh=
ren. Wir erleben im Augenblick dieſe Erſcheinung! Es iſt
natürlich nicht die alleinige Urſache der Kriſe, trägt aber
unbe=
dingt dazu bei.
Der Urſprung der Kriſe liegt weiter zurück. Die Erziehung
zur Kunſt iſt in der Hiſtorie ſtecken geblieben. Wir bewundern
alles, was war, verachten das Sein und leben im
Alexandriner=
tum: das heißt eine kritikloſe Bewunderung und dadurch
Ueber=
ſchätzung des Früheren. Es iſt Rab am ſchöpferiſchen Vermögen
des Volkes; denn das Erhalten des Alten darf nicht Selbſtzweck
werden. Der Künſtler hat die Verpflichtung, das Erbe der
Tra=
dition anzutreten, er muß es lebendig halten und vor allem
fort=
ſetzen. Ein Stehenbleiben in der Entwicklung hat den Verluſt
der künſtleriſchen Betonung zur Folge, wird zur Wiederholung
der gewonnenen Fähigkeiten, ſomit zur Artiſtik. Das Leben, von
dem wiederum Leben ausgeht, muß atmen, der Künſtler muß im
Leben ſtehen, er muß Anteil nehmen an der kritiſchen
Ausein=
inderſetzung, er muß den Symbolwert ſeiner Arbeit kennen, um
wicht begrifflich bedingt zu ſein. Die Fähigkeit einer
naturge=
treuen Nachbildung zeigt ein gutes techniſches Können, ein Erſatz
der mechaniſchen Arbeit. So iſt auch nicht jedes Werk eines
Künſtlers „Kunſt‟. Der große Wurf gelingt nur im ernſthaften.
geiſtigen Streben. Nichts Geringeres iſt Vorausſetzung als alles
Geiſtige des Künſtlers, beinahe unter Abzug der
Geſchicklich=
keiten. Das Geſtaltende muß im Erleben wurzeln, relativ zu
ſeiner Einſtellung und muß Nückſchlüſſe geſtatten. Es iſt ein
Zeichen von der Größe der künſtleriſchen Begabung eines
Schaf=
fenden, wenn es neben der Geſchichte ſeiner Arbeit auch eine
Geſchichte ſeiner Wirkung gibt.
Das geiſtige Phlegma und ſchon mehr, die zur Modeallüre
gewordene Anſicht, Kunſt nur hiſtoriſch zu betrachten, hat eine
Entfremdung herbeigeführt. Gewiß iſt es das einſachſte, ſich allein
gegenüber, was wird und werden will, zu verſchließen, nichls
Neues mehr aufnehmen zu wollen, ſondern im geiſtigen Phlegma
ſich zu beruhigen bei dem von früher Ueberkommenen, das
allge=
mein bekannt und auch geſchätzt iſt. Die perſönliche Stellung zu
einem Werk büßt man natürlich ein, ſie könnte aber auch dem
lieben Nachbar läſtig ſein. Lieber betört wan ſich ſelbſt, als den
perſönlichen Wert einer Sache zu erfaſſen, einen perſönlichen
Ge=
nuß zu haben. In allem herrſcht der materielle Beſitz vor, die
eine kapitaliſtiſche Einſtellung ohne perſönliche Kultur. Es fehlt
das Vertrautſein mit dem Objekt. Es iſt beſſer, weniger Beſitz zu
haben, mit dieſem aber verbunden zu ſein, den Sinn erſaßt zu
haben, als eine Maſſe nur der Menge wegen.
Der Vorwurf und die Entſchuldigung liegt nahe, daß
Kunſt=
beſitz großes Kapital erſordert. Befreit von der Unmenge des
Kitſches, der überall gehütet wird, bedeutet es eine Summe, die
dieſer an ſich wertloſe Tand verſchlungen hat, die ſo groß iſt, daß
ſie ſicherlich geſtatten würde, einiges Wertvolle ſich zu eigen zu
machen. Es iſt auch ein Beweggrund des Kunſtbeſitzes, daß ſich
aus ihm als ſchönſte Blüte entfaltet: „die Kunſtliebe”, das
kul=
turelle „Verſtehen‟. Geben doch Kunſtſchätze ſcheinbar von ihrer
Würde an ihren Eigner ab, die mit der Zeit Wirklichkeit wird.
Merhwürdig iſt, daß die Maſſe, die heute im Intereſſe für
Tanz, Sport und Technik aufgeht, ſich im Sinne eines
Kunſwer=
ſtehens nicht von den Tagen der Renaiſſance freimachen kann,
von dem Augenblick, wo man anfing, Kunſt mehr hiſtoriſch zu
betrachten, als unmittelbar zu erleben. Es iſt das Uebliche, daß
das Schaffen der Gegenwart als klein und unweſentlich
ange=
ſehen wird, gegenüber der Meiſterſchaft früherer Zeiten. Es
artet aus zu einer Klagerei, daß es mit der Kunſt nichts mehr ſei,
daß nur die Alten . . . . uſw. Wenn dies nur die Auffaſſung
eines Einzelnen wäre, ſo wäre nichts weiter dabei. Aber das
Bedenkliche und Bedauerliche iſt, daß der größte Teil derer, bei
denen Kunſt noch was bedeutet, im zeitlichen Schaffen nur das
Negative ſieht und ſehen will. Wie die Lebensauffaſſungen eines
jeden Menſchen im Laufe der Zeit eine Wandlung erfahren
haben, iſt auch der künſtleriſche Ausdruck anders geworden, und
das moderne Kunſtwerk erhält einen anderen Platz in der Kultur,
Es will nicht mehr nur das Objekt des Genuſſes einer äſthetiſch
gebildeten Kaſte ſein, ſondern Verkörperung jener Welt, die unſer
Inwerſtes umſchließt. Es will nicht erköſen von der Welt, wohl
aber den Beſitz an innerer Größe vermitteln, die Geſtaltenfülle
der Kraft ſelbſt, die unſer Schickfal iſt. Es will als geſtaltete
Welterkeuntis Religion ſein, befreit von jeder Hiſtorie, ein
Bund mit der Philoſophie, den Sinn des Lebens geſtaltend zu
erfaſſen.
Caſe,
Vorläufiges Wahlergebnis
über die Angeſtelltenverſicherungswahlen.
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten GDA. 123 066 Stimmen 911 Sitze
.. . 118 131
889
748B
Deutſchnationaler
Handlungsgehilfenver=
band DHV.
Frauenliſten und ſonſtige
Hauptausſchuß=
verbände ..........."
Insgeſamt erhielten die
Hauptausſchuß=
verbände . . . . . . . . . . . . 316 020 Stimmen W6 Sitze
Die Afa erhielt insgeſamt 140 502 Stimmen und 616 Sitze, die ſich
wie folgt verteilen:
Zentralverband der Angeſtellten B.d.A. 74 712 Stimmen 27 Sitze
Bund der techniſchen Angeſtellten und
.. 16 251.
Beamten (Butab) .."
Deutſcher Werkmeiſterverband DWV. . . 32 Be
.. . . 16 587 „
157 „
ſonſtige Afaverbände . .
2886 Stimmen 57 Sitze
auf die wilden Liſten entfielen . . ."
Weichs-Porzellan-Woche
vom 20. — 26. November 19.7
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— Orpheum. Heute Dienstag iſt Letztaufführung von
„Paganini”. — Morgen Mittwoch beginnt Marga Peter in
der neuen Lehär Oprette „Cloclo” ein kurzes Gaſtſpiel. (Siehe Anz.)
— Der Heſſiſche Anglerbund, die große Organiſation zur Pflege
und Förderung des Angelſports ſowie zur Wahrung der
Anglerinter=
eſſen, hält jährlich zwei Hauptverſammlungen ab, zu denen ſich die
Ab=
geordneten ſämtlicher Ortsgruppen zuſammenfinden. Der „Bundestag”
findet im Frühjahr und der „Abgeordnetentag”, mehr interner Natur,
im Herbſt ſtatt. Der Tagungsort wird wechſelnd auf Einladung der
Ortsgruppen an den Sitz einer Ortsgruppe verlegt. Der diesjährige
Abgeordnetentag findet am Sonntag, den 27. November, in
Heidesheim im Lokal von Ludwig Hofmann ſtatt.
Be=
ginn vormittags 10 Uhr. Tagesordnung: 1. Geſchäftliches: a)
Prü=
fungsausſchuß, b) Bekanntgabe von wichtigen Schriftſtücken, c)
Tätig=
keitsbericht des Vorſtandes, d) Bericht über die Kaſſenverhältmiſſe; 2.
Sportlicher Vortrag; 3. Behandlung der eingegangenen Anträge; 4.
Feſt=
ſetzung des nächſtjährigen Abgeordnetentags.; 5. Verſchiedenes,
* Kraftfahrer müſſen bei unerwarteten Ereigniſſen ſofort bremſen!
(Nachdruck verboten.) Am Abend des 18. Dezember 1926 wurde in der
Rheinſtraße in Berlin=Friedenau ein Handwagen von einer Kraftdroſchke
angefahren. Mehrere Perſonen wurden verletzt, eine geriet unter das
Auto und wurde eine Strecke von 18 Metern geſchleift. Das
Reichs=
gericht hat das den Autolenker verurteilende Erkenntnis beſtätigt. Die
Fahrläſſigkei des Angeklagten wird darin erblickt, daß er nicht ſofort
gebremſt hat, als er merkte, daß er durch einen ins Auge geratenen
Fremdkörper am Sehen behindert war, obwohl er zum ſofortigen
Bremſen in der Lage war. Trotzdem fuhr er weiter und hat dadurch
fahrläſſig den Zuſammenſtoß verſchuldet.
— Zimmerb and. Heute abend, kurz nach 6 Uhr, wurde die
Feuer=
wehr nach der Eliſabethenſtraße 62 gerufen. Daſelßſt war in
einem Seitengebäude in dem Schlafzimmer eines Mieters ein
Zimmer=
brand ausgebrochen. Ein Spiegelſchrank mit Inhalt iſt vollſtändig aus
gebrannt. Der Brand entſtand durch ein früheres Kaminloch, das nicht
zugemauert, ſondern nur mit einer Tapcte derklebt war. Der Schadn
iſt bedeutend, da auch das Dachgehälke in Mitleidenſchaft gezogen wurde
und der Wohnungsinhaber nicht verſichert iſt.
— Berichtigung. In dem Bericht in Nr. 322 ſiber den Vortrag über
ſinnſtörender Druck.
ſich leider
Grbgeſundheitslehre
fehler an wichtiger St. Ce eingeſchlichen. Im bierten Satz muß es heißen
als v rerbbazes Eut nickt ver
Die natürlichen Anlage
beſſert, w ohl aber durc: keimſckädigende Einflüffe (5. B. 2lfohol uſu.
verſchlechtert werden.
*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Ein gelernter Photograph wurde im Februar 1927 broheweiſd
auf Grund Privatdienſtvertrags beim Finanzamt als
Vollziehungsbeam=
ter gegen einen reinen Monatsgehalt von etwa 150 Mk. angeſtellt. Er ſoll.
nach der Anklage als Beamdr an Steuern einen Betrag von 1018 Mk.,
den er in dieſer amtlichen Eigenſchaft empfangen hatte, unterſchlagen
haben. Er gibt zu, ſtark geraucht zu haben. Zur Verdeckung der
Unter=
ſchlagungen ſoll er weiter nach der Anklage Bücher und Regiſter urichtig
geführt und endlich zwei Vollſtreckungsaufträge vernichtet haben. Dw=
Angeklagte befindet ſich ſeit 9. September 1927 in Unterſuchungshaft.
Die beiden Vollſtreckungsaufträge haben ſich inzwiſchen gefunden. Der
Angeklagte iſt im weſentlichen geſtändig. Es wird eine
Gefängnis=
ſtrafe von 1 Jahr beantragt. Der Verteidiger hält Milde fün
angezeigt; die Unterſuchungshaft möge angerechnet werden. Unter
An=
rechmung von 10 Wochen Unterſuchungshaft lcutet das Urteil dem
Straf=
antrag des Staatsanwalts entſprechend.
2. Ambroſius Radler, ein früherer Hotelangeſtellter, betrieb
hier einen Schuhwarenhandel. Die Anklage lautet auf
Urkundenfäl=
ſchung und Betrug; in eimm Falle bezieht ſie auch die Ehefrau mit ein.
Der Angeklagte war in ſchlechten Vermögensverhältniſſen. Die Anklage
hebt hervor, er ſei pfandlos geweſen und habe den Manifeſtationseid
geleiſtet. Das von Radler betriebene Geſchäft wurde von einem
Haut=
ſierer namens Krebs übernommen, jedoch die Schulden dabei
ausgeſchloſ=
ſen. Der Angeklagte ſuchte durch die Zeitung eien Teilhaber. Einem
Intereſſenten bezeichnete er ſeine Vermögenslage als glänzend und
be=
wog dieſin ſo zum Eintritt, der 3070 Mk. auf dieſe Weiſe losgeworden
iſt. — Auf Grund photographiſcher Aufnahmen weiſt der Sachverſtändige
Kriminalkommiſſar Riesling beim hieſigen Polizeiamt die Fälſchung
einer Ziffer in einer Bürgſchaftsurkunde nach; der Bürge hatte nur
eine Verpflichtung von 200 Mark, nicht von 2000 Mark, übernommen,
was mit der zeugenſchaftlichen Bekundung des Bürgen übereinſtimmt.
Der Staatsanwalt beantragt gegen die Ehefrou dio Freiſprechung,
ſolche auch gegen den Mann in zwei Fällen; das Geſchäft des Ehemanns
habe auf unlauterer Baſis geruht, der Inhaber ſei geiſtig dem Geſchäft
nicht gewachſen geweſen und wohl von dritten Perſonen ausgenutzt
wor=
den. Es wivd eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis
beantragt. Der Verteidiger will noch einen dritten Betrugsfall
aus=
ſcheiden: den angenommenen Teilhaber habe der Angeklagte nicht um
ſein Geld bringen wollen; der Teilhaber habe geglaubt, das Geſchäft
wieder hoch zu bringen. Eine B teiligung des Angeklagten an der
Ur=
kundenfälſchung ſei nicht nachgewieſen.
Der Staatsanwalt beantragte gegen den Zeugen Krebs den Erlaß
eines Haftbefehls und, wenn erforderlich, die Abtvennung der Anklage
wegen Urkundenfälſchung.
Das Urteil ſpricht die Ehefrau Radler frei, erkennt
gegen den Ehemann unter Freiſprechung im übrigen unter
Ein=
beziehung eimer früher erkannten Strafe auf 1 Jahr 2 Monate
Ge=
fängnis unter Anrechnung von 3 Monaten Unterſuchungshaft. —
Gegen den Schuhmacher Krebs wird Haftbefehl erlaſſen.
*p. Große Strafkammer. Am 21. September ds Js. har das
Be=
iuksſchöffengericht einen hieſigen Photographen wegen Notzucht und
Freiheitsberaubung zu einer Zuchthausſtrafe von 6 Jahren abzüglich
8 Monate Unterſuchungshaft verurteilt, auch ihm die bürgerlichen
Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt. Mildernde
Um=
ſtände wurden verſagt. Der Staatsanwalt hatte 5½ Jahre Zuchthaus
beantragt. Auf Berufung des Angeklagten, die auf die Strafhöhe
be=
ſthränkt wird, ſoll der weſentliche Teil der Beweisaufnahme unter
Zu=
ziehung eines ärztlichen Sachverſtändigen wiederholt werden. Die
Oeffentlichkeit wird ausgeſchloſſen, jedoch die Preſſe zugelaſſen. Die
Verhandlung wird zwecks weiterer Ermittlungen ausgeſetzt.
Aus den Parteien.
Die Sozialdemokratie zur Regierungsbildung.
Wie wir hören, haben der Land=svorſtand und der Landesausſchuß der
Sozialdemokratiſchen Partei Heſſens zu dem Ergebnis der
Landtags=
wahl in Heſſen folgende Stellung eingenommen: „In der Frage der
Regierungsbildung ſind Landesvorſtand und Landesausſchuß der
Auf=
faſſung, daß die der Bedeutung der Sozialdemokratiſchen Partei als
der weitaus ſtärkſten Fraktion auch im neu m Landtag entſprechende
ausſchläggebende Stellung eingeräumt werden muß. Eine definitibe
Befchluffaſſung heben ſich Landssvorſtand und Land=sausſchuß
vorbe=
halten, bis Ergebniſſe der Verhandlungen der Landtagsfraktion mit den
brigen Parteien des Laudtags vorliegen.
Seite 6
Dienstag, den 22. November 1922
Nummer
Wohnungsbau oder Wohnungsnot?
Aus induſtriellen Kreiſen wird uns geſchrieben:
Der Verfaſſer des Aufſatzes mit gleicher Ueberſchrift in Nr. 322
(Sonntagsausgabe) diſes Blattes tut der deutſchen Wirtſchaft einen
ſchlechten Dienſt, indem er eine Polemik eröffnet: Hie
Handwerk, hie Induſtrie! In dieſer lebenswichtigen Frage
handelt es ſich nicht um die einſeitigen Belange einzelner
Wirtſchafts=
kreiſe hier geht es um das Blühen der geſamum Volkswirtſchaft, „mit
der alle Wirtſchaftskreiſe auf Gedeih und Verderb verbunden ſind, um
das Wohl des ganzen Volkes, von dem wir alle ein Stück
ſind. Was nutzt es, den Rhein=Ruhr Kampf unſeligen Angedenkens und
ſeine Folgen mit der hier zur Erörterung ſtehenden Frage zu
verkmüp=
fen und damit von neuem einen Keil zu treiben zwiſchen Volksteile, die
gemeinſam an den ſchwierigen Aufgaben der Gegenwart arbeiten
ſoll=
ten? Man richte, wie das die Reichsbank tut, den Blick auf das
Ge=
ſamtproblem der Wirtſchafts= und
Währungsfra=
gen und nehme von dem Verfechter einer von der eigenen abweichenden
Minung nicht von vornherein an, er vertrete eigenſüchtige Intereſſen
und ſpreche ſo, weil es der Induſtrie gut geht. Die Induſtrie weiß von
jeher, daß es der ganzen Volkswirtſchaft, dem ganzen Volke gut gehen
muß, wenn es ihr gut gehen ſoll.
Der Induſtriebertreter hat in ſeinen Ausführungen ausdrücklich
anerkannt, daß die Bautätigkeit nicht ms Stocken geraten dürfe. Er hat
aber die Finanzierung durch ausländiſches Kapital
ſcharf bekämpft und auf die Folgen einer ſolchen Fimanzierung
hinge=
wieſen. Das gefährliche Riſiko der Auslandsanleihen iſt von der ganzen
Wirtſchaft — einſchließlich des Handwerks und des
Darmſtädter Handwerks — zu tragen, ja, noch mehr: Jeder
deutſche Bürger kann es zu ſpüren bekommen, wenn die Belaſtung,
die durch die Auslandsanleihm in den nächſten Jahren und Jahrzehnten
eintreten wird, die Tragfähigkeit unſerer Währung
überſteigt. Von welchen Erträgniſſen unſerer Wirtſchaft ſollen
die Zinſen und Rückzahlungsbeträge bezahlt werden, wenn erſt die
Da=
weslaſten im nächſten Jahre 2,5 Milliarden betragen worden? Um
dieſe Fragen drehe ſich die Diskuſſion und nicht um angebliche
Sonder=
intereſſen einzelner Kreiſe Suchen wir nicht gemeinſchaftlich nach einer
Löſung, ſo laufen wir Gefahr, us in einem Kampfe Aller
gegen Alle gegenfeitig zu vernichten.
Der Vertreter der Induſtrie hat von neuem den Weg gezeigt, den
die Induſtrie= und Handelskammern ſeit Jahren weiſen: Aufhebung
der Zwangswirtſchaft. Daß dieſes Ziel nicht ſofort zu
er=
reichen war, iſt jedem Einſichtigen klar. Aber wenn das Tempo nicht
immer wieder verlangſamt und zum Stillſtand gebracht worden wäre,
könnten wir heute längſt am Ziel ſein, und der Wohnungsbau wäre nicht
faſt ausnahmslos den Gemeindon aufgebürdet. Das Privatkapital und
die Rücklagen der Verſicherungsträger würden ſich dem Wohnungsbau
wieder zuwenden. Das Privatkapital wird die Mittel zum Bauen aus
begreiflichen Gründen nie den Gemeinden zur Verfügung ſtellen, den
Genoſſenſchaften und Privatunternehmern aber ſicherlich, wenn die
Häu=
ſer erſt wieder einen wirklichen Verkehrswert, mit dem
man in der Kalkulation rechnen kann, haben werden.
Ueber ſolche und ähnliche Fragen ſpreche man ſich aus. Dann wird
die Diskuſſion fruchtbar werden und die verſchiedenen
Wirtſchaftsver=
treter, die nicht gleicher Meinung ſind — anſtatt ſie zänkiſch aus
inan=
derzutreiben, zuſammenführen. Dann wird eine Löſung des Problems
gefunden werden, die allen zum Segen gereicht!
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künſſter oder Hünſileriſche Drranſfaltungen, deren im Nachſiehendm drod
geſchleht, behält ſich die Redaktion ihr Urtell vor
— „Chang”. Man ſitzt in einer fabelhaften Spannung im Union=
Theater. Es iſt nicht mehr das Union Theater, es iſt eine Lichtung
im ſiameſiſchen Dſchungel, die undurchdringliche Wand der Vegetation
bewegt ſich, zwei glühende Augen blitzen auf — da iſt die Beſtie der
König des Dſchungels, der Tiger die große Katze, die erſt, wie Mieze
ihre Miſch, das gelbe Sumpfwaſſer aufſchleckt und dann die Jagd
be=
ginnt. Da iſt Kru, der Tapfere, deſſen todesmutigen Kampf gegen
das Dſchungel man miterlebt; er wird die große gelbe Ratze töten, mit
ihm der große Jäger Hugh, aber ſo einfach iſt das nicht. Die
Jagd=
leidenſchaft packt ginem, wenn man die Männer der Laos den Kampf
gegen die Feinde im Urwald aufnehmen, das Getier aller Art treiben
ſieht. Fallen werden gebaut, Chang, der kleine Elefant, ſitzt in der
Falle — welch Jägerglück! —, aber da naht auch ſchon das tragiſche
Ver=
hängnis, die Mutter Changs, der rieſige Elefant b=freit das Junge
und zerſtört die Wohnung Krus; verzweifelt jaat Bimbo, der Affe
und Hausgenoſſe, hinter der flüchtenden Familie Kru her, und hinter
ihm der Leppard. Es iſt alles von einer atemraubenden Spannung, die
ſich zu wildeſter Dramatik ſteigent, als die große Elefankenherde
auf=
taucht und das gewaltige Schauſpiel der Koraliagd anhebt. Der Menſch
ſiogt nie ganz über das Dſchungel, es iſt ein ewiger Kampf, den man in
dieſem mit Recht zu Weltberühmtheit gelangten amerikaniſchen Film
miterlebt. Dieſer Film iſt die Schilderung der Natur, und darin liegt
ſeine ungeheure Wirbung; er faſziniert, weil er natürlich iſt; er hat
nichts Lehrhaftes, aber er weiſt eine Schönheit der Szenerie, eine Treue
des Naturbildes und eine innere Geſchloſſenheit auf, daß man noch
lange im Banne der Geſchehniſſe ſtht. Es iſt der ſchönſte und
groß=
artigſte Abenteuer=Film, der ſpannendſte Roman, das leidenſchaftlichſte
Drama, das ich in zwanzig langen Filmjahren miterlebte.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Die Opiumhöhle von
Havaii”. Emer der größten Seeabenteuer= und Senſationsfilme.
Dieſer amerikaniſche Film iſt ganz auf Senſationswirkung geſtellt. Die
Handlung . . reich an erregenden, ab nteuerlichen Geſchehniſſen, die
ſich an Bord eines Ozeandampfers im Waſſer und in einer
Oprum=
höhle abſpielen, in packenden, buntbewegten Szenen. . . . Der Film iſt
geſchickt gemacht, f.ſſelt und unterhält, was wohl vor allem der Regie
Speneer Bennetts zu danken iſt. Von den Darſtellern haben Anſpruch
auf Grwähnng die anmutige Aleene Ray und Walter Miller, die
Trä=
ger der Hauptrollen, die beide auch häufig Gelegenheit haben, ihre
kör=
perliche Gewandtheit zu zeigen. (Berliner Lokalanzeiger.) — Ferner:
„Liebe and Geſchäft‟. Die Geſchichte einer unverſtandenen Frau,
deren Mann l.diglich fürs Geſchäft, nicht aber für die Perſönlichkeit
ſeiner Frau Intereſſe bezeugt. Die Unverſtandene gerät naturgemäß
in einen Kwis Bewunderer, von denen einer ſtill und verſchwiegen, der
andere wahr und aufrichtig, und der dritte lediglich aus ſinnlichen
In=
ſtinkten heraus die Frau begehrt. Der zuletztgenannte ſkrupelloſe
Lieb=
haber legt es darauf an, den Mann der begehrten Frau zu ruinieren.
Beinahe wäre es ihm gelungen. Die Frau hat zu entſcheiden, welchen
der drei ſie haben will. Sie bleibt bei dem angeſtammten Ehemann und
führt ihr freudloſes Leben weiter.
Der läſtige Schleim Fay”
Du wirſt den quälenden Huſtenreiz los ſein.
ſitzt wieder feſt! — Nimm
Im Kampfe gegen den Krebs.
Von Dr. med. J. Wetterer, Mannheim,
Begründer und Herausgeber der „Internationalen Radiotherapie‟.
In ehrendem Vertrauen ſeitens verſchiedener namentlich
auslän=
diſcher Radiuminſtitute, wird unſerer eigener, allerdings beſcheidener
Vorrat an Radiumelement auf die für Deutſchland höchſte Menge von
zunächſt ¼ Gramm, ſpäter bis 2 Gramm Radiumelement geſteigert.
Durch dieſe impoſante Kraftfülle iſt, wie ich glaube, zum erſten Male
auch in Deutſchland die lang erſehnte Möglichkeit einer intenſiveren
Krebsbekämpfung durch die modernſte Methode der ſogenannten
Radium=Diſtanzbeſtrahlung (Teleeurietherapie) eröffnet.
Die wenigen Krebsforſcher, die bisher die Möglichkeit hatten, mit
der heuen Methode, die nur bei Vorhandenſein großer Radiummengen
durchführbar iſt, zu arbeiten, Sluys, Colliez, Mitarbeiter meiner
Internationalen Radiotherapie, berichten bereits über Reſultate, die
ſich mit den früheren Erfolgen auf dem Gebiete der Radium=(Curie=/)
und Röntgentherapie bei Krebs nicht vergleichen laſſen.
Wenn es möglich wäre, ſchrittweiſe die prozentualen Heilziffern
mehr und mehr zu erhöhen, beim tiefen Hautkrebs auf 90 bis 95 Proz.,
bei Naſen=, Ohren=, Lippen=, Drüſen=, Augenliderkrebs wenigſtens auf
80 Prozent, beim Gebärmutterkrebs auf durchſchnittlich 70 Prozent, bei
den übrigen Formen der Tiefenkrebſe vorerſt wenigſtens auf 30 Prozent
Heilungen zu kommen, welche Perſpektiven öffnen ſich bei ſolchen
Ge=
danken, insbeſondere, wenn unſere bewährten Hilfsmethoden, die
Elek=
trolyſe= und Serumbehandlung, ferner die Finſenſche
Kohlenbogenlicht=
behandlung (Kohlenbogenlichtbäder) welche die Quarzlampe an Wert
be=
deutend übertrifft, hinzugefügt werden?
Man will uns alſo Radium in großer Menge zur Verfügung ſtellen,
wahrhaftig ein dankenswertes Handeln!
Gegen mäßige Leihgebühr ohne Amortifationsleiſtung, die bei wenig
Bemittelten reduziert wird, bei Armen, die nicht Kaſſenmitglieder ſind,
ganz in Wegfall kommen ſoll, wird die hochmoderne, ſicherlich wirkſamſte
Methode zur Anwendung gelangen, und wenn nicht alles täuſcht,
Er=
folge zeſtigen können, die bis jetzt noch nicht zu erzielen waren. Um keine
Mißverſtändniſſe aufkommen zu laſſen, füge ich folgendes hinzu:
Alle Gebühren, fallen gerechterweiſe den Raduumsbeleihern zu,
dieſe erſtreben keinen Gewinn, lediglich eine auf viele Jahre verteilte
geringprozentige Amortiſation; die Taxen ſind in der Tat ſehr
beſchei=
den und richten ſich nach den ſozialen Verhältniſſen des Kranken. Wir
ſelbſt ſtellen unſere eigenen Quantitäten koſtenlos, d. h. ohne Leih= und
A=Gebühr im öffentlichen Intereſſe zur Verfügung.
Die wiſſenſchaftliche Ehrung und der hohe Vertrauensbeweis, den
unſer Inſtitut, das ohne jede materielle Garantie die koſtbaren
Sub=
ſtanzmengen geliehen bekommt, in dem Vorgang erblicken darf, legen
uns aber unſtreitig eine große Verantwortung auf. Wir fühlen uns
verpflichtet, durch hohe Verſicherung gegen Diebſtahl und Brand ſowie
durch Aufſichtsperſonen den Radiumſchatz zu ſchützen. Die Präparate
werden wir ſelbſtverſtändlich nicht aus der Hand geben, jeder Patient
muß ſich ſtrengſte Ueberwachung gefallen laſſen, handelt es ſich doch um
unſchätzbare, unerſetzbare ideale und veale Werte, die uns anvertraut
ſind.
Das Weſentliche iſt, daß wir in der Krebsbekämpfung weiter kommen
werden. Die Radium=(Curie=)Diſtanzbeſtrahlung und die
Möntgenappa=
ratur neueſten Typs, ferner die bereits erwähnte
Kohlenbogenlichtbäder=
behandlung erſchließen nicht nur in der Krebstherapie, auch in vielen
anderen Erkrankungen (z. B. Baſedow, Anämien, Leukämien
Proſteta=
hypertrophie, Tuberkuloſe, Rachitis uſw.) der modernen Medizin große
Möglichkeiten.
Wir perſönlich fühlen uns durch das große Vertrauen, mit dem das
köſtliche Gut leihweiſe uns überlaſſen wird, geradezu beſchämt. Wir
können nicht anders, als den Dank an die unintereſſierten Geber, welche
das Radium, anſtatt es zu hohem Preiſe nach England oder Amerika
zu verkaufen, der Allgemeinheit zugute kommen laſſen wollen, vor
der Allgemeinheit, für die das Radium beſtimmt iſt, auszuſprechen,
und dem Wunſche auf Segen Ausdruck geben.
(I.1499
*) Dieſer Artikel will, da es ſich um das Intereſſe nicht Einzelner,
ſondern der Allgemeinheit handelt, weitere Verbreitung finden; der
Ab=
druck iſt daher giſtattet.
*) Man ſage gerechterweiſe nicht mehr Radiumbehandlung,
ſon=
dern in Analogie mit Röntgen Curietherapie.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Notinen ſind ansſchliekiich als Hinweiſe auf Anzelgen zu beiradten.
in keinem Falle irgendwie ale Beſdrechung oder Kritk.
— Nationale Arbeitervereinigung. Samstag, den
26. November, abends 8 Uhr, findet im Saale der „Eintracht”
Eliſa=
bethenſtraße, ein Lichtbildervortrag über das Thema „Der Vormarſch in
Rußland 1914” ſtatt. R.öner: Herr Major a. D. Krauße dAbis. Die
Mitglieder werden um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen gebeten.
— Die diesjährige Weihnachtsfeier findet Samstag, den 17. Dezember,
abends 8 Uhr, im Saale des „Rummelbräu” (Rheinſtraße) ſtatt. Die
Kinderbeſcherung am ſelben Tage nachmittags 5 Uhr im gleichem Saale.
Die Mitglieder werden gebeten, möglichſt noch im Laufe der Woche ihre
Kinder anzumelden. Nächſte Theaterprobe Mittwoch, abends 8 Uhr, auf
der Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 22. Es werden ferner die Helfer und
Holferinnen gebeten, ſich auf der Geſchäftsſtelle zu melden.
Sport=
freudige Kollegen wollen ſich ebenfalls baldigſt melden bei Sportwart
Kollege Arndt.
— Dreſſola=Konzert. Die Dreſſola Konzerte, welche vun
zu einer ſtändigen Einrichtung geworden ſind, nehmen am Donnerstag,
den 24. November, mit dem 21, Konzert ihren Fortgang. (Siehe die
heutige Anzeige.)
— Dr. Pick, Prediger der Freireligiöſen Gemeinde Mainz, ſpricht
am 27. November, vormittags 10 Uhr, in einer Sonntagsfeier hier im
Mozartſaal. Muſikaliſche Darbietungen des Städtiſchen Orcheſters
ver=
ſchönern die Veranſtaltung. Jidermann iſt willkommen!
Tageskalender für Dienstag, den 22. November 1927.
Landestheater, Großes Haus. Anf. 19½ Uhr, Ende nach
22 Uhr: „Das Wintermärchen”. — Kleines Haus, Anf. 19½ Uhr,
Ende 22 Uhr: „Der Liebestrank”. — Orpheum, Anf. 20 Uhr:
„Paganini”. — Konzerte: Hotel Schmitz; Schloß=Café;
Wein=
haus Maxim; Perkeo Varieté; Rheingold Geſellſchaftsabend. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſibenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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i er
E. Wixhaufen, 21. Nov. Totengedenkfeier. Am
tag nachmittag fand auf dem hieſigen Fri,dhof eine allgemeine
ſtatt. Unter Mitwirkung der Muſikkapelle Maurer und des
geſangvereins verlief, die Feier in der würdigſten Weiſe,
glücksfall. Auf dem Sportplatz der hieſigen „Freien /
Sportgemeinde” wurde beim Fußballfpfel gegen Mörfelden
ſigen Spieler das Schienbein derart verletzt, daß der Verletzte=
Krankenguto ſofort in ein Darmſtädter Krankenhaus überfü-i,
mußte, nachdem ihm zuvor von der hieſigen „Arbeiter z
Kolonne” ein Notverband angelegt wurde — Am Son
27. November, finden in unſerem Rathausſaale von 2—5
mittags die Wahlen für den Elternbeirat ſtatt.
An. Arheilgen, 21. Nov Volksmiſſionswoche.
dieſer Woche ſpricht Herr Miſſionsinſuektor H. E. Schäfer=W /
hieſigen Geweindehauſe, wobei an einigen Abenden der R=
Poſaunenchor mitwirken werden. Die Themen ſind: 1. Das (t
im Sterben; 2. Menſchenwege zum Glück; 3. Im Kampf mm.
gangenheit; 4. Geſprengte Feſſeln; 5. Vom Geheimnis d.
6. Der Wille zum Glauben; 7. Der Kampf um die letzte Sckt:
terer Vortrag iſt nur für Männer und Jünglinge vorge=
Vorträge beginnen jeweils um 8 Uhr abends. Außerdem wed
nachmittags ½4 Uhr Bibelſtunden abgehalten mit dem The:
begegnungen”. Zu dieſen Verſammlungen laden der evan,
chenvorſtand und die evangeliſchen Gemeindevereine alle
hieſi=
ner herzlichſt ein. — Gegenwärtig werden hier die Steu
für das Jahr 1928 je nach dem Wahlbezirken täglich bis
einſchließlich von vormittags 8—12 Uhr und nachmittags 2:
Rathausſaale ausgegeben. — Am 27. d3. Mts. wird der
beiter=Geſangverein „Treue” zum erſten Male
gemiſchten und Frauenchor mit einem Konzert an die i
treten. Zum Vortrage gelangen Chöre von Mendelsſohn,
Schuwann. — Der hütſige Turnverein 1876 wird
nachtsfeier am 1. Feiertage und ſeinen Vereinsball am B. —
abhalten. Beide finden in der Turnhalle an der Frankfurte=
— Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger”
Einheitskurzſchrift, begimnt nächſten Mittwoch, abends 8 Uhm
Anfängerkurſus in Reichskurzſchrift. — Am 10. und 1—1
dieſes Jahres hält der hieſige Geflügelzuchtverei
hauſe „Zum weißen Schwanen” ſeine diesjährige
Ausſtellun=
ſeines kurzen Beſtehens wird ſich der Verein die größte 29
und wird jetzt ſchon auf dieſe Veranſtaltung hingewieſen.
eine ganze Reihe hieſiger Züchter bei der Bezirksſchau in Or.,
mit beſtem Erfolge abſchmneiden.
F Eberſtadt, 21. Nov. Gemeinderatsſitzung.
woch (23. November) abends 8½ Uhr, findet im Saale de.
Zum Schwanen” (Schmitt) eine öffentliche
Gemeinderatsſit=
der einer der vier für den dritten Wahlgang zugelaſſenen Ay
den Bürgermeiſterpoſten, Stadtinſpektor Guſtov Lang=Daam
Referat halten wird.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 21. Nov. Die freiſvillige
Sa-
vom „Roten Kreuz” veranſtaltet am kommenden Sonnta/
Saale des Gaſthauſes. Zum goldenen Anker”, Beſitzer 77
Theaterabend. Zur Aufführung gellangt das Ehſe
„Wenn dir nach eine Mutter haſt‟. Der Reinerlös der A
iſt zugunſten der hieſigen Kolonne vom Roten Kreuz beſtinanſt
mildtätigen Zwecken gewidmet. — An einem der nächſten Sm/
durch Mädchen der älteſten Schultlaſſe eine Sammlung du
von „Hindenburgbriefmarken” veranſtaltet. Der Erlös den 9
iiſt nur für Bedürftige beſtimmt und wird dieſe daher dercr
ſchaft wärmſtens empfohlen. — Die Zahl der Erverbsloſen /
der im ſtetem Anwachſen begriffen und hauptſächlich auf die
bei der Celluloidfabrik M. Richter dahier zurückzuführen. QM
in Kürze ſeinen Betrieb in beſchränktem Maße wieder in
Gemeinde gemieteten Räumen der ehem. Zündholzfabrik
Sowcſit bekannt, beabſichtigt Richter, ſeine alte, niedergebr
aif=
wieder an der alten Stelle aufzubauen. Es follen begrü F
ſichten beſtehen, daß die Genehmigung zum Auſbau erteilt
r. Babenhaufen, 21. Nov. Eine Gedächtnisfeig,l
Opfer des Weltkriegs fand hier am Totenſonntay
auf dem Ehrenfriedhof ſtatt. So ziemlich alle Vereine am R Antich Prfolgt m
noch eino Abteilung der Bereitſchaftspolizei, nahmen an der I
Rahmen gehaltenen Feier teil. Den mit friſchen Blumen
Ehrenfriedhof umſtand eine große Menſcheumenge, als
unter Vorantritt der Trauerweiſen ſpielenden Lautzſhen
ankamen. Ein Muſikſtück als würdige Einleitung, weihevo
Klänge des Totenliedes „Wie ſie ſo ſanft ruhn”, vorgitras K
ſangverein „Eintracht” über die Gräber der Toten, währr RM
ſtrahlen aus dem bisher grauen Himmel hervorbrechen. 2
zu der erwartungsvoll daſtehenden Trauergemeinde der RM
unſerer ebangeliſchm Gemeinde, Herr Pfarrer Kehr. „Mä.R
trag eines den Toten gewidmeten Gedichts, betitelt „Deutſch/f!
gender Tag” und verfaßt von keinem Mitkämpfer, ſondern RAI
deutſchen Frau, beginnt er. Von dem Elend dieſer gewalu. RM:
kataſtrophe erzählt er in zu Herzen gehenden Worten: VItPM
ſind die Opfer des Weltkriegs gebracht. Die ganze Natur
auf dem Satze: „Stirb und werde‟. Nicht die Frage:
Morden? iſt zu erörtern, nur Dank gebührt den Opfern im 5
Deutſchlands Gegeuwart und Zukunft. Unſere Dankesant4
Tat! Heraus aus den kleinen, aus trennenden Irtereſſen, 19
eigenen Ich und hinauf zum echten Volkstum, zur reinen 2iy/.
ſchaft! Das iſt lebendige Gedächtnisfeier für die Gefallenenn
gehen die Worte unſeres heiligen Gelübdes am Totenſonn
füllung: Wir wollen deutſche Brüder und Schweſtern ſein
Hände reichen in treuer Gemeinſchaft als Glieder eines 2
Worte des Redners finden ſtarken Widerhall. In ſtiller
ſteht die Menge, ergreifend wirkt die Ruhepaufe, das ſtille
die teuren Toten. Leiſe verklingen die letzten Töne des ſclit
datenliedes „Ich hatt einen Kameraden‟. Während dr
Stunde umkreiſt ein ſchwarz bewimpeltes Flugzeug, geſteul 11
Flieger Nehring, der gkademiſchen Fliegergruppe Darmſtadta
der Toten, tief ſ enkt es ſich herab über die Gräber des Head
und wirft in li. evoller Aufmerkſamkeit einen Strauß wel
herab, den Herr Oberleutnant Clemenz im Auftrage der
Fliegergruppe am denkmal für die Gefallenen niederngelegt,
der Stadt legte dur Beigeordneter Hauff einen Kranz 1
Geſangvereins „Cingerbund” wehmütig enklingedes Liol
Friedhofs ſtillen Gründen” und ein von der Kapelle ges‟
niederländiſches Volkslied bilden die würdigen Schlußakken
Teilnehmer erhebenden Feien.
nloneſaVinie
huger Guilett
Fulluteaud in Be
ſules de Reſ
Aangaſchin=Trie
mu laufte in der E
ainß imter 1. un
mmner 324
Dienstag, den 22. November 1927
Seite 2
Das Reich um 18293 634 Mark betrogen.
„montag vormittag 9 Uhr begann vor dem erweiterten
„achöffengericht Mainz die Verhandlung gegen den
Nödling von der „Kloſterbrennerei, Mariakron”, in
oeſim und ſeinem Geſchäſtsteilhaber Peter Wirth aus
v wwegen Zoll= und Steuerhinterziehung in Höhe von
„5. Mark zum Nachteil des Reiches. Wegen Beihilfe hierzu
ant, der Kaufmannsgehilfe Ernſt Grötzinger aus
Wies=
per Küfer Auguſt Rottmann aus Oppenheim. Die
Etzg nannten ſind angeklagt, in Oppenheim, Mainz und anderen
örnlandes in der Zeit vom B. Dezember 1924 bis März 1927
umm Teil auch gemeinſchaftlich mit dem Kaufmann. Otto
Flirgem Sohn des Angeklagten P. Wirths angeblich zurzeit umbe=
Fufmthalts, in Wirklichkeit in Trieſt wohnhaft,
z unternommen zu haben, Gegenſtände, deren Einfuhr
ver=
üramnmawein bis zu 96 Prozent Volumprozent, dieſem Verbote
Hauguführen, b) durch dieſelbe Handlung bei Einfuhr des
wis nicht die quißer dem Zoll und Belaſtung des inländiſchen
entſprechende Abgabe (Monopolausgleich) entrichtet zu
—) durch dieſelbe Handlung zum eigenen Vorteil oder zum
es anderen nicht gerechtfertigte Steuervorteile erſchlichen oder
Yuſcrwirkt zu haben, daß Steuereinnahmen verkürzt wurden.
Flictz inger und Nottmann: a) dem Nödling und Wirth
ſuanm des Vergehens unter 1. durch Tat wiſſentlich Hilfe
ge=
aben; b) durch dieſelbe Handlung den Genannten zu der Tat
uncd b) ihres Vorteils wegen Beihilfe geleiſtet zu haben.
ir iche Angeklagten, als mehrere Perſonen, ſich gemeinſchaft=
:n Sohne des P. Wirth, Otto Wirth, zur Ausübung der
verbunden zu haben.
vies Vergehen gegen die Verordnung der Eim= und
Aus=
je winszollgeſetzes, das Geſetz über das Branntweinmonopol,
zernotverordnug und der Reichsabgaben=Verordnung. Als
u Hiegen vor, das Geſtändnis des Nödling, Teilgeſtändniſſe
Ey und Rottmann und die Angaben des Pet. Wirth. Als
eladen, der Zollinſpektor Heiland von der Zollfahn=
AiSFrankfurt a. M., und der Küfer Roth aus Nierſtein. Als
üger fungiert der Zollinſpektor Heſſel vom hieſigen
M. Die
Ermittelungen
ſhertwaltſchaft hatten folgendes Ergebnis:
es Angeklagten Nödling und Peter Wirth ſind Teilhaber
eikundelsgeſellſchaft „Kloſterbvennerei Mariakron”, Gg.
Nöd=
eim=Mainz. Grötzinger und Rottmann waren, erſterer als
Fuh lfe und Rottmann als Küfer im Betriebe der Geſellſchaft
Mus Büro befand ſich in Mainz, während die Brennerei und
ir der Mginzerſtraße in Oppenheim befanden. Die
Räum=
en Brenwein und die ſonſtigen Deſtillate befanden ſich
tkuchu in der Nähe des Bahnhofes Oppenheim.
MZct vom B. Dezember 1924 bis März 1927 bezog die
Ge=
ten nachgenannten Auslandsfirmen Byanntwein mit einem
ℳ4 ris zu 96 Volumenprozent und führte ihn, obwohl ſie für
ſtemuntwein keine Einfuhrerlaubnis hatte, fortgeſetzt
verbots=
t der falſchen Deklaration „Brennwein, 23 Volumprozent”,
oſſey Zollgebiet ein. Es handelt ſich um folgende Sendungen
i genannten Einkaufswerten:
=Regulg u. Göttmann=Weißenburg=Elſaß mit
MKi2 Mark;
EX aruloneſaVinſeola=Barcelong mit 387910,23 Mk.
Mtkouger Guilett in Saintes mit 33 000 Mark.
MBalluteaud in Beauſao mit 11000 Mark.
iMEharles de Reſer mit 11000 Mark.
ſhh Z. de Luſchin=Trieft mit 220 000 Mark.
cutwein kaufte in der Hauptſache der N. an. Beim
An=
crtweins unter 1 und 2. war der flüchtige Otto Wirth
AIſeckbvieflich verfolgt wird. Das eingeſchmuggelte Deſtillat
lard von den Angeſchuldigten N. und P. W. verkauft. Wie
uen die Sendungen, die under Hinzurechnung der
Ein=
i finen Wert von insgeſamt 20 049 175,05 Mark hatten,
Mtfrtigung, die in Oppenheim ſtattfand, als Brennwein der
130 zu dem ermäßigten Zollſatz von 10 Mark für den
verzollt, während ſie als hochprozentiges Deſtillat nach
der 178 einem Zollſatz von 1000 Mark für den Doppelzent=
Dem Deutſchen Reiche wunde dadurch ein Zoll im
17 303965, 55 Mark vorenthalten.
18uSe, da das Branndwein=Monopolgeſetz vorſchreibt, daß
Märrung entzogen. Die Hinterziehung der Zölle und
Ab=
wter Täuſchung der Zollbeamten bei der
Zollabferti=
uden mitunter die zum Zwecke der Unterſuchug entnom= Publikation des Urteils erkannt.
menen Proben des hochprozentigen Deſtillgtes mit Proben von
Brenn=
wein von unter 23 Volumprozent vertauſcht. Zuweilen veranlaßte N.,
daß die Keſſelwagen, in denen die Sendungen ankamen, vor der
Zoll=
abfertigung entleert und mit B volumprozentigem Brennwein gefüllt
wurden.
Schließlich griff Nödling noch zu folgendem Täuſchungsmittel. Er
brachte an der Abfertigungsvorrichtung, die an zwei Keſſeln beſteht, in
die je 500 Kg. verwogen werden, ein beſonderes kleines Rohr mit
Schlauch an, das ein an dem Keſſel angebrachtes größeres Nohr direkt
mit dem Zapfhahn aus dem Keſſel veuband. Je nach Stellung von
die=
ſen Hähnen konnte dann direkt aus dem größeren Nohr oder aus dem
Keſſel gezapft werden. Bei der Abnahme wurden dann die Hähne ſo
ge=
ſtellt, daß das im Keſſel beſindliche Rohr direkt mit dem Zapfhahn
ver=
bunden und die Keſſelzapfhähne geſchloſſen waven. Das große Nohr
wurde vor der Abnahme mit Bprozentigem Brennwein gefüllt, und
wenn der Beamte bei der Abnahme ſeine Flaſchen aus dem Zapfhahn
füllte, bekam er nur 23prozentigen Brennwein, da der Keſſel gar nicht
mir dem Zapſhahn in Verbindung ſtand. Verbindungsrohr, Schlauch
und Hahn waren unter dem Keſſel ſo angebracht, daß der abnehmende
Zollbeamte ſie nicht ſehen konnte. — Nach den Feſtſtellungen liegt auch
Bandenſchmuggel im Sinne des 8 146 des Veveinszollgeſetzes
vor. Mit verteilten Nollen haben ſich die vier Angeklagten nebſt dem
Ott Wirth zur gemeinſchaftlichen Ausübung der Konterbande verbunden,
wobei Nödling den Anführer geſpielt hat. Nödling gibt ſeine
Verfeh=
lungen im vollen Umfange zu. Er will ſie begangen haben, um ſeinen
unter der allgemeinen Notlage leidenden Betvieb aufrecht erhalten zu
können. — Wirth beſtreitet, ſich ſtrafbar gemacht zu haben. Er will
keinen Eimblick in die Machenſchaften ſeines Teilhobers Nödling gehabt,
ſich nicht daran beteiligt haben und auch kein Fachmann auf dem Gebiet
des Spirituoſenhandels geweſen ſein. Bei der Zollabfertigung ſei er
nie zugegen gewefen. — Feſt ſteht aber, daß Wirth den einzelnen
Lieferfirmen die Rechnungsbeträge für die einzelnen Sendungen
über=
wieſen hatte und er daraus erſehen konnte, daß er leinen Brennwein,
ſondern hochprozentiges Deſtillat bezahlte. Aus dem Brieſwechſel und
dem Rechnungen behrten immer wieder die Zahlem 95= umd 96
volumpro=
zendig wieder. Es ſteht auch feſt, daß Wirth im September 1925 in
Trieſt war, wo die Firma M. de Luſchin ihren Sitz hat. Er will
allerdings auf einer Adriareiſe begriffen, in Trieſt nur einen
Geſchäfts=
freund beſucht haben. Doch ergibt ſich der wahre Zweck dieſer Reiſe, auf
der ſich W. einen hochklingenden Namem beigelegt hatte, aus Briefen, die
er am 15. September 1925 aus Wien und am 19. September 1925 aus
Trieſt an Nödling geſchrieben hatte, uzweideutig, daß er Fachmann iſt
und Bvemereiſprit und Deſtillat genau kennt. Bezeichnend iſt auch die
Tatſache, daß er gerade die beiden, die Geſellſchaft ſchwer belaſtenden
Mappen „Regula=Göttmam” und „Barcelona=Vimiſolg” nicht auf dem
Büro, fondern in ſeiner Wohung in ſeinem Schreibtiſch verwahrt hat,
woſelbſt ſie zwiſchen Poivatpapieren und Bichern bei der Hausſuchung
vorgefunden wurden. Außerdem ergibt ſich aus den Ausſagen des
Nöd=
ling, daß Wirth vollſtändig im Bilde war. Da Wirth nach dem
Geſell=
ſchaftsvertrag an Gewinn beteiligt war, genoß er die Vorteile aus der
Hinterziehung der Zölle und Abgaben. Grötzinger und Rottmann
ge=
ſtehen zu, daß ſie bei der Zollabfertigung zugegen waven, daß ſie
minde=
ſtens einige Zeit vorher, bevor die Keſſelwagen aus Trieſt eintrafen, von
Nödling eimgeweiht waren, wie die Zollbeamten bei den Sendungen
ge=
täuſcht werden ſollten und daß ſie ſich auch bereit gefunden haben, bei
den Täuſchugen der Beeamten mitzuwirhen. Es war ihnen auch
be=
kannt, was damit bezweckt werden ſollte, und beide haben auch
Ent=
ſchädigungen für ihre Tätigkeit erhalten. So erhielt Grötzinger von
Nödling, der ihm ein Hockzeitsgeſchenk von 10 000 Mark in Ausſicht
ge=
ſtellt hatte, einſtweilen den Betrag von 3000 Mark. Rottmann will
zwar keine Entſchädigung erhalten haben, doch behauptet Nödling, daß
er ihm ab und zu 100 und 20 Mark gegeben habe. Grötzinger und
Rottmann wollen deshalb auf die Wümſche des Nödling eingegangen
ſein, weil er ihnen ſeine bedrängte Lage geſchildert und ſie im Falle der
Ablehnung ſeines Anſinnens mit ihrer Entlaſſung gerechnet hätten.
Der ſtellbertretende Oberſtaatsanwalt Dr. Reitz
bean=
tragte gegen Nödling eine Geſamtſtrafe von 1½ Jahren Gefängnis
und 82 108 792,75 Mark Geldſtrafe und drei Jahren Chrverluſt, gegen
den Geſchäftsführer Peter Wirth 7 Monate Gefängnis und 18 961 7B5
Mark Geldſtrafe, gegen Grötzinger und Rottmann je 1 Momat
Gefäng=
nis und je 5 962 106,20 Mark Gelbſtrafe, außerdem Publikation des
Urteils und Anrechnung der erlittenen Unterſuchungshaft. Der
Neben=
kläger, Oberregierungsvat Bender vom Hauptzollamt Darmſtadt, ſchloß
ſich dieſem Antrug des Oberſtagtsanwaltes an. Das Gericht erkannte in meiſter und riß ihn vom Fußſteig hewunter, wobei er im Fallen
ernſt=
ſeinem
Urteil
Mafen, 21. Nob. Eine ſchlichte, würdige Todenge=
Ac=vorträgen.
DihRtz, 21. Nov. Am 15. November 1927 warem vorhanden:
hougenA 4 zurſammen 335 (266); Kriſenunterſtützte: 31 Männer (22),
ſauen Alafſammen 33 (31). In der Zeit vom 1. November bis
gefü.4it
euen Fee dem Unfall nicht zu Schaden gekommen.
Vortrag des Herrn Pfarrers a. D. Kaufmann aus ſchönen Eindruck.
„Das hrutige Aegypten‟. Der Redner gab ein äußerſt
A an der Sonne auf allen Gebieten, in volkswirtſchaft= zum billigeren Preiſo gegeben.
m0 politiſcher Hinſicht begonnen. Der Islam,
ſei im Begriff an Sitten und G=bräuben
tzl ige Erzeugniſſe außer dem Zoll, eine der Belaſtung des gegen Nödling auf 10 Morate, gegen Wirth anf 5 Monate Gefingnis
18mnmtweins entſprechende Abgabe (Monopol=Ausgleich) und die beantragten Geldſtrafen. Nöbling werden 8 Monate und Wirth
Man der Ausgleich mit 5 489 669,10 Mark nicht bezahlt, mit= 41 Tage Unterſuchungshaft angerechnet. Grötzinger und Rottmann
wurden zu den beantragten Geldſtrafen verurteilt. Wegen Banden=
AAcidling oder der Grötzinger und der Rottmann zugegen ſchmuagels wurden die Angeklagten freigeſprochen. Ebenſo wurde auf
A. Mittershauſen, 21. Not. Gefallenengedenkfeier. Zum
Mieranſtaltetze am Samstag vormittag die Höhere Bürger= heutigen Totenfeſte hatte Herr Pfarren Hartmann aus Schlierbach einen
En ihrem Mittelpunkte ſtanden kloine Schülervorträge Nachmittagsgottesdienſt im Schulhaus angeſetzt, was hier allfeitig be=
Rur od der Dichter Th. Körner und H. Löns und der Vor= grüßt wurde. Mittershauſen, ein Filialort des Kirchſpiels Schlierßach,
Fehrers Müller über Kriegerſchickſale und Heldentum im hat nach altem Herkommen das Vorrecht, alle Monat ein= oder zweimal
3. nwahmt war die Feier von ernſten Chorgeſängen und Nachmnittagsgottesdienſt zu haben. Daß dieſer gerade geſtern
abgehal=
ten wurde fand um ſo mehr Zuſtimmung, da gleichzeitig damit eine
Gedenkfeier am Ehrenmal der Gefallenen und Vermißten des
Welt=
umgſulſzde. 583 (gegen 534 am 1. November), davon ſind 596 krigges 1914/18 berbunden werden konnte, wobei Herr Pfarrer Hautz
mann in beſondener Anſprache der Opfer des Weltkrieges in unſerer
Aud 57 Frauen (49); Unterſtützungsempfänger: In der Gemeinde gedachte. An der Gedächtnisfeier nahm auch der hieſige
ochlarwrge bezw. Arbeitsloſenunterſtützung 225 Männer (240), Kriegerverein teil, deſſen Vorſitzender einen Kranz niederlegte,
A. Schlierbach, 21. Nov. Totenfeſt und Gefallenen=
Wbenctu 1sR wurden 224 Anträge auf Arb=itslofenunterſtützung gedenkfeier. Zum geſtrigen Totenfeſt hatte ſich die Kirchengemeinde
er Berichtswoche hat der Nückgang der Beſchäftigungs= äußerſt zahlreich im Vormittagsgottesdienſt verſammolt, galt es doch,
Meit Ke, ſgen Außenberufen durch die Entlaſſungen, hauptſächlich nicht nur der Verſtorbenen des letzten Kirckenjahres, ſondern auch dem
Baſten) Metallgewerbe, zu einer Steigerung der Arbeitsloſen= Gefallenen und Vermißten des Weltkriees 1914/18 zu gedenken, worauf
Herr Pfarrer Hartmann in packender Anſprache Bezug nahm. Laut
der Sterbeſtatiſtik wurden im Laufe des verfloſſeoen Kirchenjahres
Obeväingbach, 21. Nob. Hier ereignete ſich ein nicht ungewöhn= 27 Perſonen, davon 24 Erwachſene und 3 Kinder, beerdigt gegen 24 im
Inſocler glücklicherweiſe aber ohne ſchlimme Folgen blieb. Die Vorjahye. Im Anſchluß an den Gottesdienſt fand dann eine beſondere
gme d Alchrne aus Groß=Bieberau ſollte hier in Tätigkeit treten. Gedächtmisſeier für die Verſtorbenen auf dem Friedhof und für die
Sinfilit En die Hofraite nahm die Maſchine die Kurve zu kurz Gefallenen und Vumißten des Weltkrieges 1914/18 am Ehrenmal ſtatt,
wirdeh durch gezwungen, noch einmal rüchwärts zu fahren. Hier= wobei Herr Pfarrer Hartmann entſprechende kurze Anſprachen hielt.
Werſcnter Bvemſe und die Maſchine ſtürzte über die 3 Meter hohe Am Kriegerdenkmal legte der Vorſitzende des hieſigen Kriegervereins
g höt— in den Bach. Erſt am Sonntag konnte ſie mit ſtar= einen Kranz nieder. Vor dem Denkmal war die neue Platte aufgeſtellt,
Wuiſgecthn ckelſt eines Flaſchenzuges wieder heraufgeſchafft werden, die ifolgs des Schneewetters nicht mehr hatte anzebracht wenden
kön=
nen. Sie iſt aus einem Felsbergſyenit durch die Firma Kreuzer u.
ſenk”, Nob. Die Vereinigung, für Kunſt und Böhringer, Lindenfels, hengeſtellt und enthält diefelbe Inſchrift in Gold,
begann am vergangenen Freitag, ihre Veranſtal= wie ſie ſeinerzeit das Denkmal trum. Nun macht das Ehrenmal einen
H. Aus dem Weſchuitztal, 21. Nov. Lebensmitde. Als der
70 von dem unerſchöpflichen Reichtum des Landes und in Rimbach anſäſſige Uhrmacher und Optiter A. L. vorgeſtern
vor=
onern von der Pharaonenzeit bis heute. Anſchließend mittag nicht aus ſeiner Wohnung kam, öffrate man mit Gewalt die
Zim=
die moderne Umgeſtaltung der alten heimiſchen mertüre und fand den Bedauernswerten an der Türe erhängt vor. Der
rünſtlichen Bewäſſerung durch rieſenhafte Stauwerke Lebensmüge war alleinſthend und in letzter Zeit dem Trunke ergehen.
Aeit des Bodens um ein Vielfaches geſteigert und In einem Anfalle von Schwermut dürfte er zu dieſem traurigen
Ent=
zweiten Baumwolland der Erde gemacht habe. Der ſchluſſe gekommen ſein. — Fleiſchpreiſe. Auch bei uns iſt man
ſäärtsentwicklung entſprächen die Fortſchritte der gei= über die hohen Schweinefleiſchpreiſe ungehalten, da die Einkaufspreiſe
dem Erwachen der Völker des Orimts habe Aegypten, zu dem Ladenpreiſe in keinem Verhältniſſe ſtehen. Es weuden deshalb
aden Anteil. Es habe ein gewaltiges Ningen des Vol= viele Hausſchlacktungen vorgenommen und das Fleiſch über die Straße
* Gernsheim a. Rh., 21. Nov. Waſſerſtand des Rheins
die
und am 20. November: —0,84 Meter; am 21. November: —0,69 Mcter. Zeit;
trete vormittags 6 Uhr.
nüber.
Zead den Aäftſhern ei=
Land und Leuten, Pfarter
2. Nob. Waſſerſtand des Neckaus
108 Meter; am 21. November: 1,65 Meter.
Selbstrasierer!
ien die Haut griindlich mit
AeH
einreiben! Erfolg: Schmerzloses Rasteren.
biendendes Schneiden des Messers. keine
Reizung der Flaut. Preise: W 0.20 - 120
I. Ven der Bergſtraße, 21. Nob. Goldene Hochzeit. Der
Forſtwart Joh. Nandoll in Weinheim und ſeine Ehefrau Eliſabeth,
geb. Ebert, feiern dieſer Tage bei gutw Geſundheit die goldene Hoclzeit.
— Lebensmüde. Ein 26 Jahre altes bei den Eltern wohnenges
Mädchen in Leutershauſen nahm ſich durch Erhängen das Leben. Die
Lebensmüde ſoll in letzter Zeit an Schwermut gelitten haben.
Ay. Bensheim, 21. Nov. Der Frankfurt Domchyr veranſtaltete
unter Leitung des allgemein hochgeſchätzten Domkapellmeiſters Herrn
Karl Hacrtmann am Sonntag, den 21. November nachmittags 5 Uhr,
im großen Saale das „Deutſchen Hauſes”, zu Bensheim ein
wohl=
gelungenes „Geiſtliches Konzert”. Es kamen Werke älterer
und neuerer Meiſter der Kirchenmuſik zur Aufführung. Der gewiſchte
Chor erfreuts die Zuhörer durch tadelloſe Wiedergabe 4—5ſtimmiger
Geſänge und brachte ſie durch Tonreinheit, Sicherhent und
Klangſchön=
heit, durch geiſtiges Durchdringen der Kompoſitionen und ein
muſter=
gültiges Piano, aus dem die Steigerungen ſür einen nicht beſonders
ſtarken Chor zu einer erſtaunlichen Kraftentfaltung emporwuchſen,
vor=
bildlich zu Gehö=. Beſonderen Beifall fanden das „Benedictus” und
-Aguns Dei” von Paleſtrina, das „Veriras mea”, Sſtimmiger gemiſchnter
Chor a capella von Franz Witt; „Regina eooli” für gemiſchten
Chor a capella; 2 Nummern von Philipp „Wer iſt dieſe:” und „Singt
unſrer Frau das Hohelied” und die tadellos vorgetragenen Frauenchöre
„Ich weiß ein hübſches Häuslein” und „Es blühn drei Roſen” von Joh.
Haas. Herr Domkapellmeiſter Hartmann verſtand aber auch durch ſein
großes Können, aus dem ſehr guten Stimmaterial, was beſonders bei
den Frauenſtimmen auffiel, das Aeußerſte herauszuholen. Als Soliſtin
ſang Fräulein Roſe Luntter mit wunderſchönem Mezzo=Sopran und
tiefem Gefühl die beiden Arien „Ruhe und Frieden” und „O hätt ich
Jubals Harf” von Händel und entzückte die Hörer durch die innige.
Wiedergabe zweier Marienlieder von J. Nenner und Max Reger. Herr
Domkapellmeiſter Hartmann erwarb ſich dunch dieſes geiſtliche Konzert
großen Dank, er hat den Zuhörern eine tiefe religiös muſikaliſche
Er=
bauung bereitet, die ſich nach einer Ergriffenheit betundenden Stille
durch ſtürmiſchen Beifall der zahlreich erſchienenen Hörer auslöſte.
W. Heppenheim a. b. B., 21. Nov, Konzert. Am Samstag
abend veranſtaltete der Orcheſterverein Heppenheim ein Vollskonzert,
welches durch einen Mavſch von Fueik „Einzug der Gladiatoren”
einge=
leitet wurde. Ihm folgte die „Ungariſche Luſtſpielouvertüre” von
Keler Bela ſowie der Marſch „Hoch Heidecksbuvg” von Herzer. Darauf
folgte die Aufführung der Operette „Dorothea”, welche ſehr gur geſpielt
wurde, ſo daß öfters nach Wiederholung einzelner Szenen verlangt
wurde. Die Regie ſtand unter der Leitung des Herm Studienrates
Hechler. Dann folgte eine Fantaſie von Bikoff und ein Marſch von
K. Carl, womit die muſikaliſchen Darbietungen beendet wurden. Reicher
Beifall der Beſucher belohnte die guten Leiſtungen. — Deutſche
Jugendkraft. Die D. J.K. Heppenheim veranſtaltete geſtern einen
Werbetag. Nachmittags fand ein Abturnen in der Turnhalle ſtatt, vo
ſehr gute Leiſtungen gezeigt wunden. Die Leitung liegt in den Händen
des Herrn Peskas. Im Vereinshauſe fand abends ein Fammlienabend
ſtatt, bei welchem der D. J.K. Heppenheim ein Wimpel überreicht wude.
Die Anſprache hielt Herr Benefiziat Fleiſchwann aus Seligenſtadt.
Seine Ausführungen wunden mit Beifall aufgenommen. Das
abwechſ=
lungsreiche Programm, turneriſche Darbietungen, ſchöne Muſikſtücke
ſvon der Neudeutſchlandgruppe geſpielt) uſw., gaben dem Abend ein
ſchönes Gepräge. Beſonderen Anklang fand auch die Aufführung des
Luſtſpiels.
W. Lorſch (Heſſen), 21. Nob. Ausgrabungen bei der
gloſterkirche) Die Ausgmabungen im Kloſter Lorſch haben eine
große Anzahl wertvoller Fumde ergeben. Die Ausgrabungen wurden
durch Herrn Profeſſor Behn und Herrn Dr. Schmitt vorgenommen mit
Unterſtützungen von wiſſenſchaftlichen Körperſchaſten ſowie des Lorſicher
Vereins für Heimatpflege. Unter dem Fundament liegt ein römiſcher
Bau, von dem der Fußboden noch ſehr gut erhalten iſt. Im Innern
der Kirche liegen mehrere Fußböden übeveinander. Unter dem älteſten
Fußboden wurde auch ein völlig erhaltenes Grab mit den Reſten eines
Mannes geſumden. Die Leiche war wahrſcheinlich einſbalſamiert und
das Kleid ſowie das Haar noch erhalten.
H. Viernheim, 21. Nov. Der Dirigent des hieſigen
Männer=
geſangvereins, Herr Rektor Mahr, der eine lauge Reſhe von Jahren
den Verein mit großem Geſchick und gutem Erfolge dirigierte, iſt nun
wegen vorgenüickten Alturs genötigt, den Dirigentenſtab niederzulegen.
Sein Nachfolger wird Herr Chormeiſter Guſtin Lamberth.
Rheinbeſſen.
Ae. Worms, 21. Nob. Stadtverordnekenſitzung. Die
Fortſetzung der vor 14 Tagen durch die bekannten, hier berichteten
un=
liebſamen Voofälle unteubrochenen Sitzung findet nunmehr am
kommen=
den Dienstag mit der gleichem Tagesordmmg ſtatt. Auch die
Neube=
nenmung der „Hindenbunganlage”, die damals die Urſache zu den
Aus=
ſchveitungen wan, liegt nochmals vor. — Verkehrsunfall.
Zwi=
ſchen 4 und 5 Uhr am Freitag nachmüttag iſt ein Perſonenauto in zu
großem Bogen von der Römerſtraße in die Petersſtraße eingebogen.
Dabei erfaßte das Tritwbrett einem dor gehenden bieſigen
Schloſſer=
liche Verletzungen erhielt, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus nötig
machten. — Verkehrsverbeſſerung. Die von den Gemeinden
Blödesheim und Monzernheim ſeit langer Zeit verlangte Früh= und
Spätweubindug zum Bahnhof Monzernheim iſt auf die eindvinglichen
Schrüte des Wormſer Verkehrsbereins und der Büngermeiſtenei Worms
hin ab 1. Dezember von der Oberpoſtdirektion Darmſtadt eingerichtet
worden.
— Alzeh, 21. Nob. Verſetzung. Der beim Finanzamt Worms
ſeithenr tätige Regierungsrat Kleberger wurde als Leiten des hieſigen
Finanzamts ab 1. Dezember ernannt. — Verhaftung. Am
Sonn=
tag morgen wurde ſeitens der Gendarmerie Gau=Odernheim der ſchon
lange ſteckbrieflich gefuchte J. Mayer von Alzey verhaftet und in das
hieſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Matar wurde wegen eines
im vorigen Jahre verübten Jagdvergehens geſucht und war unter
Haftbefehl geſtellt worden. — Ehrung auf heher See.
Der=
vor einigen Wochen nach Amerika wieder abgereiſte Jakob Martin von
hier wurde bei ſeiner Ueberfahrt auf eine ſeltene Weiſe geehrt. Da es
ſchon das B. Mal iſt, daß der jetzt 89jährige einen Dampfer des
Nord=
deutſchen Lloyd bemutzt, hielt der Kapitän des Dampfers bei feſtlicher
Tafel gine Anſprache und überreichte ihm als altem treuen Kunden der
Linie ein Geſchenk.
v. Bad=Nauheim, 21. Nov. Freitod. Ein hieſiger Lehrling, der
Sohn achtbarer Eltern, der in einem Kolonialwaungeſchäft beſchäftigt
uar, wurde dieſer Tage von der Frau des Geſchäftsinhabers der
Ver=
untreuuung einer Tafel Schokolade überführt. Daß er dafür kein Lob
erntete, ſondern gerechten Tadel fand, iſt ſelbſtverſtändlich. Der junge
Mann nahm ſich die Sache aber ſo zu Herzen, daß ar, wohl auch aus
Furcht vor dem Lehrherrn und den Eltern, nach der Mittagsſtunde in
den Wald ging und ſeinem Leben durch Grhängen ein Ende machte.
WSN. Bad=Naukeim, 21. Nov. 400000 Bäder in Bad=
Nauheim. Wie die hieſige Bade= und Kurverwaltung mitteilt, wurde
in der vergangenen Woche das 400 000ſbe Bad in dieſem Jahre
abge=
geben. Der Kurgaſt, den dieſe Jubiläumsziffer traf, eine Dame aus
Schleſien, wunde von der Bade= und Kuwerwaltung durch Ueberreichumg
eines Blumenſtraußes geehrt. — Beſichtigung der
Frank=
furter Siedlungsbauten. Eine Beſichtigung der Frankfurte=
Siedlungsbauten nahmen dieſer Tage auf Einladung des Frankfurtn
Stadtrates May die hieſigen Stadtverondneten mit der Stadtverwaltung,
der Preſſe und Beamten des Hoch= und Tiefbauamts vor. Die
Rund=
fahrt durch verſchiedene Siedlungskolonien der Maimmetropole ergab
intereſſante Einblicke in dia neuzeitliche Bauweiſe und unter
ſachkun=
diger Führung konnten ſich die Teilnehmer über Stil und Einrichtung
einer Reihe von Häuſern unterrickten.
WSN. Alsfeld 21. Nov. Bezirksſparkaſſe Alsfeld. Die
Bezirksſpaukaſſe Alsfeld hielt vongeſtern ihre diesjährige
außerordent=
liche Mitgliederverſammlung ab. Nach den Mitteilungen des
Vorſtan=
des im Rechenſchaftsb nicht für 1928 hat die Kaſſe auch in dieſem Jahre
einen weiteren Aufſchwung genommen. Die Spaueinlagen ſind um
rund eine halbe Million von 1 130 000 RM. Ende 1928 auf rund
1600 000 RM. im Laufe des Jahres 1927 geſtiegen. Der Reingewvinn
aus dem Geſchäftsjahr 1928 bezifſert ſich auf 12936,RM. Im
Reſerve=
fonds ſind rund 90 000 RM., im Hauserneuerungsfonds rund B000
RM. enthalten. Dem Vorſtand und Aufſichtsrat wurde Vollmackt
er=
teilt, hinſichtlich des eventuellen Zuſammenſchluſfes der Heſſiſchen
Giro=
zentrale und der Kommunglen Lantesbank zu einer gememſamen Bank
eing zuſtimmende Haltung einzunehmen und der neuen Bank
beizu=
treten. Schließlich zwurde noch die Bildung eines Penſionsfonds für die
Angeſtellten der Kaſſe genehmigt
F. Grünberg, 19. Nov. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt zu
berichten: „Vorſchläge über die Tilgung von 15 000 RM. für den
An=
ban der Oberrealſchule” wird bis zur nächſten Sitzung, zu der der
Stadt=
reclmer geladen werden ſoll, zurückgeſtellt. — Dem Verkehrsbund
Ober=
heſſen ſoll ein Beitrag für die Herausgabe eines Führers durch
Ober=
eſſen, welcher der Einwohnerzahl der Stadt Grünberg entſpricht,
ge=
üickgeſtellt wurd die Beratung über die
Neu=
nelzmüigt werken.
dienſtes. — Dem Waſſerwärter Schröder
ſation des
g des ſtädtiſchen Geunbſtücks an der
Reil=
wird die Obſt= und 6
aſſe für die Zeit ſeiner
dauer zugeſprochen.
Seite 8
Dienstag, den 22. November 1927
Nummt
Reich und Auslond.
Uraufführung an einem BVB.=Wandertheater.
Die Südweſtdeutſche Bühne (Badiſche Bühne,
Heſ=
ſiſche Bühne) bringt am 21. November ds. Js.
Gol=
donis „Hochſtapler” in der im Bühnenvolksbund=
Ver=
lag erſchienenen Bearbeitung von Lola Lorme in der
neuerbauten Karl=Franz=Halle in Raſtatt zur
Urauf=
führung. Das Werk wird in der Inſzenierung des
Intendanten Dr. Karl Bauer geſpielt; das
Bühnen=
bild ſtammt von Wilhelm Reinking=Darmſtadt.
Telegraphiſche Bildübertragung Wien-Berlin.
Lpd. Am 1. Dezember wird die Reichspoſt den
Dienſt der telegraphiſchen Bildübertragung zwiſchen
Berlin und Wien und umgekehrt durch einen
feier=
lichen Akt eröffnen. Zur Eröffnung ſollen die Bilder
des Reichskanzlers und des öſterreichiſchen
Bundes=
kanzlers auf telegraphiſchem Wege ausgetauſcht
werden.
Exploſion in den Heddernheimer Kupferwerken.
Lpd. Frankfurt. In den Heddernheimer
Kupferwerken explodierte ein Preßluftkefſel,
an=
fcheinend verurſacht durch einen Materialfehler des
Keſſels. Ein 20jähriger Arbeiter aus Rothenthal
wurde durch einen herabfallenden Dachziegel am
Kopfe verletzt.
Frankfurter Chronik.
Lpd. Im Streit erſtochen. Am Sonntag
abend gegen 21,50 Uhr entſtand in einer Wirtſchaft”
in der großen Sandgaſſe zwiſchen dem Metzger
Michael Gr. und einem gewiſſen Johann Maier
Streit. Im Verlaufe desſelben hat Gr. den Maier
mit einem Meſſer in den Unterleib geſtochen, ſo daß
die Gedärme herausdrangen. M. wurde ins
Heilig=
geiſthoſpital eingeliefert und iſt den erlittenen
Ver=
ſetzungen erlegen. Der Täter wurde feſtgenommen.
Brand in der Agfa=Filmfabrik Wolfen.
Berlin. In der Agfa=Filmfabrik Wolfen der
J. G. Farbeninduſtrie A.G. entzündete ſich am
Mon=
tag gegen 10 Uhr durch einen elektriſchen Funken ein
Behälter mit loſen Filmſtreifen. Der Brand dehnte
ſich ſchnell auf den ganzen Raum aus, der in kurzer
Zeit ausbrannte. Der Sachſchaden wird auf zirka
30 000 RM. geſchätzt. Perſonen kamen nicht zu
Scha=
den. Eine Betriebsſtörung tritt nicht ein.
Durch giftige Gaſe getötet.
Berlin. Montag früh wurden ein 18jähriger
junger Mann und ein 16jähriges Mädchen in einem
Holzſchuppen auf einem unbebauten Grundſtück in
der Prinzenallee im Norden Berlins tot
aufge=
funden. Der junge Mann hatte die Aufgabe, einen
Traktor morgens anzuheizen. Dabei dürften ſich Gaſe
entwichelt haben, die ihn und ſeine Freundin
ver=
gifteten.
Verhaftung des Attentäters Schulz
Berlin. Der Bauarbeiter Schulz, der
Sonn=
tag abend ſeine frühere Braut durch zwei Schüſſe
ſchwer verletzt hat und zunächſt verſchwunden war,
konnte durch Beamte, die ſeine Wohnung beobachteten,
verhaftet werden. Für ſein Opfer beſteht keine
Lebensgefahr mehr.
Verhaftung von Münzverbrechern in Dresden.
Dresden. Zur Feſtnahwe des
Banderolen=
fälſchers Köhler teilt das Kriminalamt mit, daß wegen
Beihilfe zum Münzverbrechen noch weitere vier
Per=
ſonen feſtgenommen wurden, die zum Teil bereits in
den bekannten Banderolenprozeß verwickelt waren. Es
ſind der Lithograph Fährmann, der Kaufmann
Schmnier, der Viehhändler Hartmann und der Land=
wirt Dubski. Die Feſtſtellungen haben ergeben, daß
Köhler nach ſeiner Beurlaubung aus dem Zuchthaus
im Jahre 1925 ſeine Fälſcherwerkſtatt ſofort wieder
eingerichtet hatte. Hartmann iſt der Unbekannte, der
im September 70 000 gefälſchte tſchechiſche Kronen in
Breslau und im Oktober 40 000 gefälſchte tſchechiſche
Kronen in Dresden unter falſchem Namen
um=
wechſelte. In ſeinem Beſitz wurden noch etwa 5000
Mark Bargeld gefunden.
Inkernationales Billard=Zurnier
in Berlin.
Poensgen führt.
Auf Waſſerrad über den Kanal.
Von Calais nach Dover in 6 Stunden 13 Minuten.
Vier Menſchen durch Gas vergiftet.
TU. Berlin. Den Morgenblättern zufolge
wur=
den in Oslo in einer Garage in einem geſchloſſenen
Automobil zwei Knaben durch Gas vergiftet
aufge=
funden. Die Todesurſache dürfte in Abgaſen zu
ſuchen ſein, die wahrſcheinlich durch die Ingangſetzung
eines Motors durch die Knaben entſtanden iſt. Durch
die ſchadhafte Deche drangen die Gaſe auch in eine
über der Garage gelegenen Wohnung ein und
führ=
ten den Tod zweier weiterer Perſonen herbei.
Niedriger Waſſerſtand der Elbe.
Schwere Behinderung der Schiffahrt.
Hamburg. Dem ſtarken Nebel, der faſt die
Hälfte der vorigen Woche anhielt, iſt nunmehr,
ver=
anlaßt durch den herrſchenden ſtarken Südoſtwind,
ein ſehr niedriger Waſſe ſtand gefolgt, wodurch der
Schiffsverkehr gleichfalls ſchwer beeinträchtigt wird.
Die eingelaufenen und die ausgegangenen Schiffe
haben zu Anker gehen müſſen und warten nun den
Eintritt beſſeren Waſſerſtandes ab. Die St. Pauli=
Landungsbrücken liegen auf Grund. Der Hamburger
Südamerikadampfer „Cap Arcona”, der einen
Tief=
gang von 28 Fuß hat, und der am Samstag von der
Stadt ging, iſt, nachdem er verſchiedentlich den Grund
berührte, bei Oſte wiederum feſtgeworden. Erſt um
10 Uhr konnte das Schiff die Reiſe ſeewärts
fort=
ſetzen. Der Dampfer „Albert Ballin”, der, von New
York kommend, am Sonntag nachmittag hier ſein
ſollte, liegt noch auf der Unterelbe bei Altenbruch
vor Anker. Sein Heraufkommen iſt einſtweilen noch
unbeſtimmt. Bei dem niedrigen Waſſerſtand iſt auch
das Dochen der Schiffe fehr beeinträchtigt; es können
nur kleine Fahrzeuge eingebracht werden. Von
Bor=
kum wurde Sonntag abend Windſtärke 8 gemeldet.
Von Cuxhaven wu de Montag früh Windſtärke 7
bis 9 gemeldet.
Entdeckung eines neuen Kometen.
Hamburg. Auf der Hamburger Sternwarte in
Bergedorf wurde am 15. November durch Profeſſor
Schwaßmann und Dr. Wachmann mit dem Lippert=
Aſtrograpyen auf photographiſchem Wege ein neuer
Komet entdeckt, der am 18. November abermals
be=
obachtet werden konnte. Der Komet ſteht im
Stern=
bild der „Fiſche‟. Seine Helligkeit entſpricht der
eines Sternes 13. bis 14. Größe. Er iſt alſo für das
unbewaffnete Auge unſichtbar. Auf der
photographi=
ſchen Platte erſcheint der Komet als nebeliges
Ge=
bilde mit deutlich erkennbarem Kern und nahezu
kreisrunder Hülle von 1 bis 2 Bogenminuten
Durch=
meſſer. Die tägliche Bewegung des Kometen iſt
gering, ſo daß er ſich wohl in großer Entfernung von
der Erde befindet.
Großes Schadenfeuer.
150 Schweine verbrannt.
Itzehoe. Am Montag früh wurde auf dem Gut
Aasbüttel durch Feuer ein Schweineſtall vernichtet,
wobei 140 bis 150 Schweine verbrannten. Durch
Funkenflug wurde auch der Beſitz eines Landwirts
eingeäſchert. Das Feuer wurde von insgeſamt 20
Wehren bekämpft.
„Tote”, die lebendig werden.
b. Daß das Schickſal insbeſondere den
Kriegsge=
fangenen in Rußland oft auf die ſeltſamſte Weiſe
mit=
ſpielt, iſt eine Wahrnehmung, die in den letzten
Jahren mehrmals gemacht werden konnte.
Uner=
wartete Heimkehrer nach jahre= und jahrzehntelanger
Gefangenſchaft, Veränderung der häuslichen
Ver=
hältniſſe, Glück und Unglück, die daraus erwuchſen,
zählen nicht zu den Seltenheiten. Ein ſolcher Fall
hat ſich abermals in dem Orte Altſchiedel bei Haida
in Nordböhmen zugetragen. Dort iſt der Landwirt
Franz Ullrich, der im Jahre 1914 bei der
Mobili=
ſierung einrückte und kurz danach in ruſſiſche
Kriegs=
gefangenſchaft geriet, dieſer Tage vollſtändig
unver=
mutet zurückgekehrt. Infolge ſeiner langen
Abſper=
rung in der Gefangenſchaft, während welcher Zeit
keine Verbindung mit der Heimat beſtand, war der
Mann bereits als gefallen und tot angeſehen worden.
Sein Name ſtand demnach auf dem zu Ehren der
Ge=
fallenen und Vermißten errichteten Kriegerdenkmal,
von dem er nunmehr verſchwinden dürfte. Ullrich iſt
nicht allein, ſondern mit zwei Südmähren und einigen
Tſchechen auf eigene Koſten über Rumänien in die
Heimat zurückgelangt.
Urkundenfälſchung eines franzöſiſchen
ehemaligen Bürgermeiſters.
TU. Paris. Der Gemeinderat von Chagny in
der Nähe von Chalons ſur Saone verlangte die
Auf=
hebung der parlamentariſchen Immunität des
ſozia=
liſtiſchen Deputierten Theo Bretin, des ehemaligen
Bürgermeiſters von Chagny, der in Abweſenheit
ſeines Nachfolgers in die Amtsräume eindrang und
mit bürgermeiſterlichen Siegeln und Formularen
falſche Dokumente für einen ſeiner Angehörigen
aus=
ſtellte. Durch einen in den Lokalblättern
veröffent=
lichten Brief erkennt Theo Bretin die Berechtigung
der Anſchuldigungen an.
Ungewöhnlicher Autvunfall in Frankreich.
TU. Paris. Ein ungewöhnlicher Unfall ſtieß
den Inſaſſen eines Automobils auf der Straße von
Albi nach Toulouſe zu. Während eines heftigen
Sturmes brach von einem Baum ein ſtarker Aſt, der
auf den gerade vorüberfahrenden Kraftwagen eines
Ingenieurs herabfiel. Der Ingenieur wurde
er=
ſchlagen, während ſeine fünf Familienmitglieder
ſchwer verletzt wurden.
Schwere Sturmſchäden in England, Frankreich
und Marokko.
TU. Paris. Der heftige Sturm, der im
Aermel=
kanal tobt, hat nicht nur in England, ſondern auch
in Frankreich großen Schaden angerichtet. So
wur=
den Häuſer auf der Seine=Inſel 24 Stunden lang
von den hochgehenden Wellen überſchwemmt. Der
Sturm war ſo ſta k, daß während längerer Zeit
nie=
mand das Haus verlaſſen konnte. Ueber
Chatelle=
rault ging ein Wolkenbruch nieder; die Stadt war in
faſt völlige Dunkelheit gehüllt. Auch in Marokko ſind
die durch Sturm und Wolkenbrüche verurſachten
Ma=
terialſchäden bedeutend. In Cant und St. Pol wurde
der Bahnkörper von den Wellen beſchädigt.
Einbruch und Mord.
Innsbruck. Im Poſtamt in Volders im
Unter=
inntal wurde in der Nacht zum Montag von zwei
un=
bekannten 20—25jährigen Burſchen ein Einbruch
ver=
übt. Der im gleichen Hauſe wohnende Revierinſpektor
der Gendarmerie, Robert Schönnacher, der durch das
Geräuſch aus dem Schlafe geweckt worden war, wurde
bei dem Verſuch, die beiden Einbrecher zu verhaften,
durch einen Schuß ins Herz getötet, ſeine Frau, die
ihm zu Hilfe eilte, durch einen Schuß in die Lunge
ſchwer verletzt. Die Täter entflohen.
Schwere Verbrecherſchießerei in Wien.
TU. Wien. Nach einem in einem Gaſthof
aus=
gebrochenen Streit zwiſchen zwei Einbrecherbanden
kam es am Sonntag vormittag auf offener Straße zu
einer längere Zeit andauernden Revolverſchießerei,
während der die einzelnen Parteien auch mit dem
Meſſer aufeinander losgingen. Zwei Einbrecher
wur=
den ſchwer, mehrere leicht verletzt.
Der deutſche Billardmeiſter Poensgen
hat ſich mit ſeinem überraſchenden Siege über den
Holländer Dommering die Führung geſichert. Der
Europameiſter van Belle ſteht zunächſt au
m
dritten Platze,
Attentat auf einen Eiſenbahnzug.
Belgrad. Die „Prawda” meldet, daß in der
letzten Nacht auf der Eiſenbahnlinie Skoplje=
Ku=
manowo in der Nähe des Bahnhofs von Alexandrowo
kurz nach der Durchfahrt eines Güterzuges eine
Höllenmaſchine explodierte. Durch die Exploſion
wur=
den die Schienen aufgeriſſen und die beiden letzten
Wagen des Zuges leicht beſchädigt. Das Blatt
ſchreibt das Attentat einer Bande von bulgariſchen
Komitadſchis zu.
Flugzeugabſturz.
Basra. Am Samstag ſtürzte hier ein britiſches
Militärflugzeug ab und ging in Flammen auf. Die
beiden Flieger wurden getötet.
Die Hinrichtung von vier Italienern
in New Jerſey.
EP. Mailand. Der „Corriere della Sera”
be=
richtet aus New York über die Hinrichtung von vier
Italienern in Trenton im Staate New Jerſey. Wie
bei Sacco und Vanzetti ſoll die Schuld der
Hinge=
richteten nicht einwandfrei erwieſen ſein. Es handelt
ſich um zwei gleichnamige Vettern Giuliano, Baroni
und Cappozzi, die des im Juli 1926 erfolgten
Raub=
mordes an einem Kaſſierer angeklagt waren, und
zwar auf Ausſage eines amerikaniſchen Chauffeurs,
der ſich in angetrunkenem Zuſtande rühmte, die
Mör=
der ſelbſt an den Tatort geführt zu haben, und dann
die vier Hingerichteten der Polizei als Mörder
be=
zeichnete. Die Angeklagten beteuerten hartnäckig ihre
Unſchuld und bezeichneten ſich als Opfer einer
ge=
heimen Polizeirache. Trotzdem wurden ſie nach
äußerſt bewegtem Proteſt von zwei Gerichtsinſtanzen
als ſchuldig erklärt. Der Gouverneur des Staates
New Yerſeh lehnte ein Eingreifen ab. Noch auf dem
Hinrichtungsſtuhl beteuerten die Italiener ihre
Un=
ſchuld.
Die italieniſche Polarexpedition.
EP. Ueber die neue italieniſche Polarexpedition
hat General Nobile laut „Popolo d’Italia” erklärt,
der Flug werde Anfang April von Mailand aus über
Deutſchland und Rußland nach der Expeditionsbaſis
auf Spitzbergen führen. Das zur Verwendung
kom=
mende Luftſchiff ſtehe im Hangar von Chiampino
ſchon bereit. Die Expedition wird aus 16 Mann
be=
ſtehen, darunter ein Journaliſt und ein Photograph.
Einige Schwierigkeit bereite die rechtzeitige
Verſor=
gung der Expeditionsbaſis von Spitzbergen mit
Ben=
zin. Die Erforſchung des Polargebietes werde den
ganzen Sommer in Anſpruch nehmen.
Zur Fälſchungsaffäre ungariſcher
EP. Paris. Die Morgenpreſſe f;
René Sapard
hat auf einem Waſſerrad eigener Konſtruktion den Kanal von Calais nach Dover in 6 Stunden
13 Minuten überquert.
raten über den in der ungariſchen Re
Affäre verhafteten myſteriöſen Morx;
Einige Blätter, ſo der „Matin” und
beſtreiten, daß es ſich, wie am Sonn
wurde, um eine politiſche Perſönliac
einen höheren Beamten handle. Der
nu=
der Eiſernen Maske”, ſei vielmehr a.
kreiſen ſehr bekannter Geſchäftsmanm
Das Organ Caillaux”, die „Volont-”
Montag durch ihren Chefredakteur Dunu
zu den Anſchuldigungen der „Acct;
gegen Caillaux und ſeinen ehemalige
Coggia, die ſie als vollſtändig erfu.
Nach Anſicht Caillaux', deſſen Ehrern.
von ſeinen erbittertſten Gegnern nichni
zogen werde, fei dieſe ſchmutzige Vern
einmal eines Dementis wert. Dage
von der Sicherheitspolizei und vom 7ſ
zielles Dementi verlangen — Der „Ey
der ſchon wiederholt Verdächtigungern
gariſche Regierung veröffentlicht hat:
Veröffentlichung von angeblich in ſarn
findlichen Dokumenten, die die unsu
wortlichkeit beweiſen ſollen. — „Volr
manité” kündigen für Montag zwei
Verhaftungen an, darunter die eine=
Das Kommuniſtenblatt iſt der Anſicht.
Mitläufer verhaftet worden ſeien, um
Hauptſchuldigen, die in hohen Banun
Politik und in der Diplomatie zu ſuyz
zu beläſtigen wage.
Der Verkehrsunfall in Gloc
London. Zu den im Auslan)
Meldungen über ein angeblich ſchrr,
unglück in Glasgow, bei dem 20 Ze
verletzt worden ſein ſollen, iſt mitzuteel
lediglich um einen kleinen Verkehrsumu
er ſich im Großſtadtverkehr ſehr oft e=n
lediglich drei Perſonen ins Krankenll.
worden.
Erdbeben in der Türmi
100 Häuſer zerſtört.
TU. London. Nach Meldungsr
tinopel wurden durch ein ſchweres=
Mughla (7000 Einwohner) in der arf
etwa 110 Meilen von Smyrna entfern
zerſtört. Eine Reihe von Perſonen ſeiz
e Berm )r. 10
e und Uns
am
Menſchen!
ucene des Vortrages,
zmunn aus Berl.n am
itdenſaale hier hielt.
u Aite er Disfuſſion
Aus war nicht der
Fihfs 9 1
LFf zu1 loſen und
llrzte darüber
Be=
rchuffen, findet am
ember, abends
Schiffbruch des Dampfers „oil
EP. London. Nach einem Tele,
braltar hat der deutſche Dampfer
6272 To. in der Nähe von Kap Tran
gang der Meerenge von Gibraltar;
litten. Bergungsdampfer ſind zur
ſatzung ſoll angeblich gelandet worde—
Brand in einem
Petrole-
in Buenos Aires.
Buenos Aires. In den
Am=
indian Dil Company brach ein Bran1
fünf mit Petroleum gefüllte Eiſenball:
wurden. Durch die Exploſion eines Az
mehrere Perſonen verletzt. Der Feue 7
ein Uebergreifen der Flammen auf
voir, das mehrere hunderttauſend
enthält, zu vermeiden und ſo eine Kt
ten Umfanges zu verhüten.
Browverſchwendungs
EP. Die Stadtväter von Plymouthr
Schrecken feſtgeſtellt, daß im Laufe
der Müllabfuhr insgeſamt 420 Tonne
wurden, das in faſt allen Fällen nochn.!
Zuſtande war. Bedenkt man, daß dieſ
Laib Brot zu je 2 Pfund entſprich=
6000 Arbeitsloſen auf die Dauer vo
jeden Tag ein Brot empfangen
könm=
groß war die Verſchwendung in
Speiſeanſtalten, insbeſondere den mil /1FM I. gemel
MMittw
Hunderennen in Aegysu
EP. Auch nach Aegypten wird 7
rennſport vordringen. Die Verhanmd
der ägyptiſchen Regierung und der
Aſſociation ſind erfolgreich zum All.!
Die Lizenzen der ägyptiſchen Reu
gleiche gegenſeitige Beteiligung vor?
von Kairo iſt ein Platz für die Rern
Aſſociation wird Hunde, Tramer uſno
ſo daß zu Oſtern die Bahn eröffnet.
veer.
den die
A
1Ei
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DoKN
29
U-te
Madkerenn
Gutempf.
Kinder=
gätruerin ſucht
Stel=
lung f. alsbald. Darm.
ſtadt oder Umgebung
bevorzugt. (18070g1
Näheres Geſchäftsit.
Jung. Mädch., 17 J.
alt, welch die höhere
Schule abſplviert hat,
ſucht Stelle als
Haus=
tochter od. Kinderfrl. in
nur gut. Hauſe. Am
liebſt nachm. Ang u.
K 224 Gſchſt. ( 31063
Ehrliche, juuge Frau
ſucht Stelle zum
woſchen u. putzen
Habe noch Tage frei
zum waſchen und
putzen.
(e3107
Born, Langgaſſe 6.
Poſtkarte genügt.
207 Frl., im Haush
nd Kochen gewandt,
vertraut mit ſäm I.
vorfom Büroarbeit.,
ſucht Stellung als
Stütze
im Haush. wie
imGe=
chäft Familienanſchl.
erw. Ang u. K 236
an die Geſchſt 31084
Stuck
Stück
Reinwollene Kinderwelten
in nur allerbesten
und Pullover
Oualitäten
Posten I Posten II Posten III
Stück
Große
Posten
bis zu
Stück
Stück
Klaiderstoff-Reste
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RLm Uh tiz
Inzen
Eal Miehm ni
Mhütttssen.
Schwsche Nerven
sind. die
Grundur-
sachen das meisten
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Blut-
armut, Herzkſopfen,
nerv. Kopfschmerzen
Schwächezusfände
aller Art. Ualust zug
Arbeit, Zittern,
Ap-
petttlosigkeit,
Schlaf-
vosigkelt, nerv.
Ma-
gendeschwerden soll.
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Doppeiherz
dem von der
Wissen-
schaft anerkannten
Nervenkräftigungs-
Mittel behand. werd.
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ſtehende,
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lGarnieren und allen
erfahren, cheut keine
Arbeit; befähigt zur
des, ſucht paſſ. Stelle
Zum (*31104
Hausichlachten
empfieht ſich
Kaffenberger, Metzger
Sackgaſſe 12.
Mam. G.
Suche f. 2 Std.
Haus=
arbeit. Habe gute
Zeugni ſe und
Emp=
ehlungen. N.=
Ram=
ſtädterſt 7, III /*31083
Tüchtige, gut emp
Flickerin h. Tg. frei
Näh. Geſchſt. (*3110:
Wkännite
Betriebs= und
Hausſchreiner
uicht Dauerſtellung.
Ang unt K 215 an
die Geſchſt. (3102‟
Durchaus banch
kundiger (*31114
Herr (Dame)
welchein der Lage iſt,
in Stoff=
Handmale=
reiz unterrichten,
ge=
ſucht, evtl. müßte
der-
ſelbe auch
Vorleſun=
gen in dieſem Fach
h lten können
Vorzuſt. Sandſtr. 14
Aelt. Inv zlide
ſt d leicht verk
Ar=
ikel Verd=
Möglich=
kit gegeben Nähere=
3109
Geſchäftsſt.
Tüchtiger 31335i,
Friſeurgehilfe
ſofort od. ſpäter geſ.
G Weißmann,
Damen= u. Her en
ri eur, Schützenſtr. 10.
Generalve kretung
für Marken=Maſſenartikel
D R. G M. u. D.R Wz (Rm 7.50
u. 25.(0) bezirksweiſe zu vergeben.
Be vorzugt ei Induſtrie, Gewerbe
und Privaten eingeführte Herren
mögl. m Untervertretern Proviſion
30—49% Reklameun erſtützung. —
Rüchſprache mit D rektor D. Frenkel,
Mittwoch, vorm. 9—11 Uhr,
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Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 7. November 1927
hin=
ſichtlich der Firma: Bahnhofshotel
nit Toreinf. u. etwas Emanuel Friebis, Darmſtadt: Die
Firma iſt erloſchen. Am 15. November
1927 hinſichtlich der Firma: Georg
Götz Nachf. H. Schwarzbach,
Darm=
ſtadt: Die Prokura der Luiſe geborene
Götz, Ehefrau des Heinrich Wilhelm
Schwarzbach in Darmſtadt iſt erloſchen.
Die Firma iſt erloſchen. Am 18.
Novem=
ber 1927 hinſichtlich der Firmen: 1.
Val. Sachs, Darmſtadt: Buchdrucker
Otto Wolff in Darmſtadt ift zum
Ein=
zelprokuriſten beſtellt. 2. Heyl u. Co.
Nachf. Ferdinand Mayer, Darmſtadt:
Die Prokura des Chriſtian Möſer iſt
erloſchen. 3. Heinrich Eckert u. Co.,
Darmſtadt: Die Firma iſt erloſchen. 4.
S. Simon, Darmſtadt: Die Firma iſt
erloſchen. 5. Neueintrag: Firma:
Bahm=
hofshotel Eliſabeth Maaßen,
Darm=
ſtadt. Inhaberin: Eliſabeth geb. Peter,
Witwe des Joſeph Maaßen in München.
— Abteilung B: Am 18. November
1927 hinſichtlich der Firma:
Darm=
ſtädter Kaufhaus Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: David
Rothſchild iſt als Geſchäftsführer
aus=
geſchieden, Kaufmann Heinrich Kahn in
Darmſtadt iſt zum Geſchäftsführer be=
(18151
ſtellt.
Darmſtadt, den 19. November 1927.
Amtsgericht I.
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Darmſtadt
Seite 10
Dieistag den 22. November 1027
Nummt
Sport, Spiel und Turnen.
Kegeln.
Darmſtädter Keglerverband.
Jahres=Hauptverfammlung.
Im Weißen Sgale des Kaiſerſaales fand am dergangenen Sonntage
die Jaßveskauptverſammlung des Verbandes ſtatt. Der Beſuch hätte
ein beſſerer ſein dürfen. Nach Verleſung des letzten Verſammlungs=
Gerichtes, der genehmigt wurde, begrüßte der erſte Vorſitzende, Kegel=
Gruder Thümmel, die Verſammlung mit herzlichen Worten und gab
ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß das abgelaufene Jahr in jeder
Be=
zichung erfolgreich war. Den Geſchäftsbericht erſtattete der erſte
Schrift=
führer, Kegelbruder Reichert. Er hob hervor, daß im vergangenen
Jahre, mehr wie zuvor, eine intenſibe, erſprießliche Tätigkeit von
Vor=
ſtand und Sportausſchuß entwickelt und auch beſonders erfolgreich
ge=
uefen ſei. Eine umfangreiche Werbearbeit, derbunden mit Werbekegeln
hatte zur Folge, daß ſechs Klubs dem Verbande beigetreten ſind. Die
Mitgliederzahl hat ſich dadurch weſentlich erhöhr, was beſonders
er=
freulich iſt. Vier neue vorſchriftsmäßige Kegelbahnen ſind im letzten
Jahre erſtanden, aber leider immer noch nicht das überall ſonſt
vor=
handene Keglerheim, trotz eifriger Bemühungen des Vorſtandes.
Hof=
fentlich führt auch dieſes Ziel noch zum Erfolg. Den Sportbericht
er=
ſtattete der Sportwart, Kegelbruder Schönefeld. Seinen intereſſanten
Ausführungen war zu entnehmen, daß ganz beſondere Erfolge auf
ſport=
lichem Gebiete errungen werden konnten. Darmſtadt hat ſich im
Süd=
deutſchen Gau und Deutſchen Keglerbunde einen guten Namen
ver=
ſchafft. Die Erringung der Süddeutſchen Meiſterſchaft und der zweite
Sieg beim deutſchen Bundesmeiſterſchafts=Kegeln in Mainz, ſind
be=
fonders lobenswert hervorzuhehen Aus elf auswärtigen Wettkämpfen
ging die erſte Riege neunmal als Sieger hervor, auch die zweite Niege
war mehrmals erfolgreich tätig. Die Kegelſchweſtern der beiden
Damenklubs betätigten ſich im 100 Kugelkambf und Einzelkegeln bei
Bahnweihen und Sportwochen. Die dabei erzielten Leiſtungen und
Er=
folge ſind als recht gute zu bezeichnen. Lokale Veranſtaltungen in
Ge=
ſtalt von Klubmeiſterſchaftskämpſen. Pokalkegeln und 200 Kugelkampf,
ſowie Riegenkegeln gaben reichliches Betätigungsfeld für die Klubs. —
Kegelbruder Heldmann erſtattete den Bericht für die Hauptkaſſe, die auch
dieſes Jahr einen anſehnlichen Ueberſchuß aufweiſt. Hinſichtlich der
Sportkaſſe wurde von Kegelbruder Reichert berichtet. Dieſelbe ſchließt
mit einem kleinen Fehlbetrag ab. Nach dem Bericht der
Rechnungs=
prüfer, der in jeder Beziehung gut ausfiel, wurde den Rechnern
Ent=
kaſtung erteilt, ebenſo dem Vorſtande. Die dann vorgenommene
Vor=
ſtandswahl ergab das erfreuliche Bild, daß derſelbe in ſeiner ſeitherigen
Zuſammenſetzung einſtimmig faſt ausnahmslos wiedergewählt worden
iſt. Neu gewählt wurden: Kegelbruder Hahn als Vorſitzender
deS=
gnügungsausſchuſſes, Kegelbruder Schembs als Beiſitzer und Kegelbruder
Dahlem als Mitglied des Sportausſchuſſes.
Kegelbruder Schembs, als Vorſitzender der Satzungskommiſſion trug
die neu aufgeſtellten Satzungen, die demnächſt jedem Mitglied zugehen,
vor. Sie fanden ohne weſentliche Aenderung einſtimmige Annahme.
Von Bedeutung iſt dabei, daß der Name des Verbandes fetzt lautet:
„Reglerberband Darmſtadt und Umgebung‟. Der erſte Vorſitzende
Gankte Kegelbruder Schembs für ſeine gute, intenſive Arbeit.
Mit Dankesworten an ſeine Mitarbeiter und dem Wunſche auf
ſveiteres erſprießliches Zuſammencirken, ſchloß der erſte Vorſitzende die
ſo hemmungslos und harmoniſch verlaufene Verſammlung mit einem
kräftigen dreifachen „Gut Holz”.
Kreiszfrauen echten des 9. Kre ſes (Mittelrhein) d. O. T.
Turngemeinde Darmſtadt 1846 mit Frl. Erna Weber an vierter Stelle.
Das Frauenfechten hat in den letzten Jahren einen großen
Auf=
ſchwung erfahren, ſo daß am Sonntag, den 20. November, in Offenhach
gumm erſtenmal ein beſonderes Frauenfechten innerhalb des 9. Kreiſes
der D. T. abgebalten werden konnte. Die zahlreichen Meldungen aus
nllen Teilen des Kreisgebietes bewieſen, daß man allerorts rege ſtrebt,
die in Deutſchland bisher nur vereinzelt ausgeübte Sportart zu ver=
Ereiten. Die Hoffnungen auf die techniſchen Leiſtungen wurden
über=
boten. Es war eine Freude, zu ſchen, wie ernſt und eifrig man bei der
Sache war, und welch gründliche Schulung dahinter ſteht.
Die Fechterſchaft der Turngemeinde Darmſtadt 1846 war durch die
Fechterinnen Frl., Erna Weber und Frl. Toni Schnepper vertreten,
Beide haben ſich gegen die vorzügliche Beſchickung ſehr gut gehalten.
In den vier Vorrunden konnte Frl. Weber den zweiten Platz und Frl.
Schnepper den 11. Platz gewinnen. Die zehn Beſten trugen unter ſich
im Kampfe, jede gegen jede, die Schlußrunde aus. Hier hat ſich das
Bild dann etwas verſchoben, da nun nicht, wie in den Vorrunden, auch
Haltung und Fcchtweiſe, ſondern nur die Treffer bewertet wurden. Nach
hartnäckigen, von friſchem Angriffsgeiſt getragenen Kämpfen, konnte
Kreisfechtwart Ott das Ergebnis verkünden.
1. Jäger, T.u. FC. Hanau: 2. Schnatter, Tgde. Bockenheim: 3.
Ditt=
berner, T.u.FC. Hanau; 4. Weber, Tgde. Darmſtadt; 5.
Bren=
gel, T.u. FC. Hanau; 6. Kreton, Tgde. Bockenheim; 7 Schleicher, Tv.
Offenbach; 8. Jakob, Tv. Offenkach; 9. Janſon, Zu. FC. Hanau;
10. Iſſelhard, T.u. FC. Ludwigshafen.
Die Fechterſchaft der Tgde. Darmſtadr 1846, die under der
vorzüg=
lichen Leitung des Herrn Hochſchulfechtmeiſters Kaiſer ſteht, hat mit
die=
ſem Erfolg bewieſen, daß ſie hier auf dem rechten Wege iſt, und daß die
Imr Wachſen begriffene Damen=Riege recht ausſichtsvoll in die Zukunft
fehen kann.
Handball.
Polizeiſportwerein Babenhauſen — Sporwerein Wiesbaden 8:? (2:2).
Am Buß= und Bettag trafen ſich in Babenhaufen die Ligamannſchaft
des dorngen Polizeiſportvereins und des Sportvereins Wiesbaden zur
Abfolvierung des am 30. Oktober d. J. ausgefallenen Verbandsipieles.
Auf die hoge Niederlage in Darmſtadt (8:0) haben ſich die Kurſtädter
ſicher eines Beſſeren beſonnen, denn ſie ſpielten in Babenhauſen mit
äußerſter Energieentfaltung und großem Eifer. Ueber den Verlauf des
Spfeles ſei einiges geſagt:
Wiesbaden hat Anwurf, ſpielt ſich ganz ſchön durch. Doch der
An=
griff wird abgeſchlagen. Babenhauſen verwandelt ihn in einen
Gegen=
angriff. Auch dieſer prallt ab. Der Ball wandert hin und her. Das
Spiel iſt zemlich ausgeglichen, läßt eher noch eine kleine Ueberlegenheit
der Poliziſten erkennen. Bei den Gäſten gefällt das ſchöne
Kombinan=
tions= und Deckungsſpiel. So dauert es etwa 10 Minuten, bis der
Rechtsaußen der Polizſten einen ſaftigen Schuß, den Prachtſchuß des
Tages, äußerſt wuchtig und placiert auf das Tor der Wiesbadener ſetzt.
1:0. Die Führung iſt da. Doch die Kurſtädter laſſen den Mut nicht
ſinken. Noch mehr Eifer zeigt ſich jetzt bei ihnen und kurze Zeit darauf
gleicht Kauffmann durch einen gegebenen Strafwurf aus. 1:1. Nun
wogt der Kampf hin und her, bis es endlich wiederum den Poliziſten
durch einen Strafwurf ihres Halbrechten gelingt, in Führung zu gehen.
Aber Wiesbaden läßt ſich nicht verblüffen und gibt alles aus ſich heraus.
Etwa fünf Minuten vor Halbzeit gleicht Richer aus. 2:2. Mit dieſem
Stande geht es in die Pquſe.
Nach dieſer ſpielen die Poliziſten vollſtändig überlegen. Das Spiel
beſchränkt ſich faſt nur noch auf die Hälfte des Gegners. Dieſer aber weiß,
um was es geht, und verteidigt manchmal mit dem größten Teil ſeiner
Mannſchaft (1). So iſt dem Platzbeſitzer vorerſt kein Erfolg gegönnt.
Wiesbaden deckt gut. Der Mittelläufer der Poliziſten indeſſen arbeitet
ſich meiſtens zu weit bis in ſeinen Sturm hinein, und deſer kann die
Bälle dann wicht mehr verwerten. Babenhauſen hat auch offenbar Pech.
Die ſaftigſten Torſchüſſe prallen an der Torlatte ab. Auch Wiesbadens
Verreidigung ſchafft ſchöne Zerſtörungsarbeit, wenn auch manchmal
weniger fair. Und zu alledem darf man nicht den Tormann der Gäſte
vergeſſen, der ſich ſcheinbar heute in glänzender Form befindet. Er
ſteht ſeinem Gegenüber — Bordt —, der in der erſten Halbzeit
Gelegen=
heit hatte, ſein hervorragendes Können von neuem zu beweiſen, nicht
viel nach. Auch gefällt der Mittelſtürmer und der Halbrechte
Wies=
badens gut.
Einzelne Durchbrüche der Wiesbadener verlaufen nun im Sande.
Die Polizciverteidigung Baumann=Kohlhauer leiſtet vorzügliche
Abwehr=
arbeit. Jetzk iſt es Babenhauſen, welches einen ſchönen Angriff nach
vorn trägt, es wird jedoch vorm Tor des Gegners unfair behindert.
Endlich kommt die erlöſende Minute. Babenhauſen erhält Strafwurf
und der Halbrechte verſchafft ſeiner Elf die wohlverdiente Führung, die
ſich dieſe auch nicht mehr nehnen läßt. Es war dies das einzige Tor,
tvelches nach der Halbzeit fiel. Mit dem Stande von 3:2 pfeift der
Schiri ab. Die Polizei hätte mehr verdient. Doch ſtand das Spiel
hüben und drüben ganz im Zeichen des Punktekampfes. Herr Brenneis=
Kaiſerslcutern, leitete es erſtklaſſig.
Denkt an die Vögel!
Lpd. Es gibt neeuerdings Leute, die nachweiſen, Hok;
nötig, ja unzweckmäßig ſei, im Winter die Vögel zu 8.
das als eine Art unverſtändigen Eingriff in die Seln
Natur hinſtellen. Es iſt aber ſehr zweifelhaft, ob ſie rechtz
Taoe hat es ſchon geſchneit, ſo daß es recht winterlich u.
Freien war. In Anlagen hatten wohl vorſorgende
üblichen Vogelfutterhäuschen angebracht, aber vorder
nicht mehr als ein Unterſtand, denn an das Einſtreuenn
noch nicht gedacht worden. Da hockten denn
hochaufgehin=
rig die kleinen Kerle aus der Vogelwelt auf dem Dach ck
chens und auf nackten Zweigen. Hackten und pickten
von=
dürren Blättern umher, froren und hungerten. Drunm
die Vögel!
Briefkaſien.
D. hier. Nein, da für die fragliche Zeit ja keine
leiſtet wurden. Der falſche Ausdruck, der wohl auf eiumn?
zuführen iſt, gibt kein Recht, eine Zahlung für dieſe
Rundfunk=Programm
Frankfurt.
Dienstag. 22. Nov. 11.55:/ Glockenſpiel. o
der Jugend. Lehrer Stricker: Wulli, die
Geſchichte=
hündes (nach Thompſon), O 16.30: Konzert des
Wunſchnachmittag für die Krankenhäuſer. e 17.,
Rektor Wehrhan: Leben und Treiben in einer
Stadt O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteil. 0 18,38,
Stunde der Frau. Mathilde Meißel: Vom Schenn.
Von Kaſſel: Marie Wolff (Kl. Theater, Kaſſel)
von Selma Lagerlöf. O 19.15: Wirtſchaftsmeldur
Arbeiterſekr „Abrahamſon: Das Verfahren in der
lung und der Arbeitsloſenverſicherung. O 19.45
Prof. Mannheimer: Erläuterung von Schachpartt
Bunter Abend. Mitw. u. a.: Lene Obermeyer, H.6!
monieorch, des Frankf Orch.=Vereins — Anſchl
Konzert.
Stuttgart.
Dienskag
Muft Ahrung
Dienstag, 22. November. 15.15: Konzert.
Müller: Das heilige Reich der Deutſchen, o 18.7
weyen: Form und Weltanſchaung. o 19.15:
Spieß: Beſuch bei den Deutſchen Südweſtafritas.
aus der Liederhalle: Konzert von Willi Domgraf=”,
neue Bariton der Württ, Landestheater. Mitw.:
Händel: Concerto groſſo. — Gluck: Arie des Oe.
genie‟ — Mozart: Konzertarie. — Roſſin: Arie
„Der Barbier von Sevilla”. — Lieder von Wolf1
— Ravel: Auf das Grab Couperins — Stravinss
lieder. — Mahler: Lieder. — Pfitzner: Die
Wunſchabend. Mitw.: Käte Mann, G. Mancinn
C. Struve, Funkorch.
Berlin.
In der Breslauer Jahrhunderthalle gewannen Kroll Miethe ein
400 Runden Mannſchaftsfahren vor Rauſch=Hürtgen; Ehmer=Kroſchel
ſiegten im Flieger=Dreikampf.
Das erſte Detroiter Sechstagerennen iſt mit einem Sieg der b=
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amerikaniſchen Mannſchaft G. Debaets=Beekmann zu Ende gegangen.
Geheimrat Dr.=Ing. eh. E. Sachs=Schweinfurt, der verdienſtvolle
Förderer des deutſchen Radſports, feiert am 22. November ſeinen 60.
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Der Länderkampf Württemberg—Baden im Amateurboxen in
Sttt=
gart endcte mit einem knappen 9:7 Siege von Baden.
Ein Hallen=Teyniskampf Bremen—Rheinland kommt am B. und 2.
November in den Bumer Tennishallen zur Durchführmg.
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Taunus: Neuſchnee 7 Zentimeter, Geſamtſchneehöhe 13
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Stettin. 18.30: Dr. Krämer: Fiſch ve
Pommern.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 22. Nezemben:
für Schüler. O 15.35: Wetter= und Börſe. 6 167
und Stephan Konetzky: Aus der Praxis der
Dialog). O 16.30: Dir. Prof/ Dr. Werner: Then
beſuch der Jugend. O 17: Min.=Rat Dr. Gall:
hohen und ſpäten Mittelalters (Die Gotik). O 13
Mettgenberg: Organiſation und Aufgabenkreis Esl
O 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55: Dr. Mck
S 19.20: Anni Macke: Tierdichtungen. O 19.2
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Die Lage am ſüddeutſchen Eiſenmarkt zeigte in der Berichtswoche
wieder ein freundliches Ausſehen. Im allgemeinen wurde flott
um=
geſetzt. Die Beſchäftigung der Werke iſt wieder beſſer geworden, ſodaß
die Lieferzeiten, beſonders der rheiniſchen Werke, ausgedehnt wurden.
Für Stabeiſen werden 6—8 Wochen genannt, während Formeiſen in
ca. 4—6 Wochen herausgebracht werden kann. Günſtiger für den
Ab=
nehmer liegen die Verhältniſſe bei den Saarwverken, die trotz
ausreichen=
der Beſchäftigung raſchere Lieferungsmöglichkeiten bieten. Der Bedarf
der Bauinduſtrie iſt, wenn man die Jahreszeit in Betracht zieht, recht
zufriedenſtellend. Man deckt ſeinen Bedarf in großem Maße von den
Werkshändlern=Läger, die durchweg gut ſortiert ſind und große
Vor=
räte aufweiſen. Die Abrufe auf Abſchlüſſe gehen prompt ein und es
beſtand mehr Neigung zu Neukäufen. Die eiſenverarbeitende Induſtrie
brachte ebenfalls größere Objekte zum Markt, wobei bei Vergebung
beſon=
derer Wert auf raſche Lieferung gelegt wurde. Auch in Bandeiſen war
das Geſchäft befriedigend. In Grobblechen und Feinblechen wurden gute
Umſätze erzielt. Allgemein ſind die Klagen groß über die ſchleppende
Zahlungsweiſe der Kundſchaft, die das Monatsziel in vielen Fällen um
ein weſentliches überſchreiten.
Holland d nſt an Schutzzölle gegen deutche Glaswaren.
Zwiſchen Deutſchland und Holland droht ein kleiner Zollkrieg
aus=
zubrechen. Die holländiſche Glasſvareninduſtrie, fühlt ſich durch den
deutſchen Export von Glaswaren ſehr gefährdet und verlangt eime
Er=
höhung der Eifuhrzölle von 8 auf 15 Prozent, und zwar kommen
hauptſächlich die Erzeugniſſe des Aachener und weſtfäliſchen Bezirkes in
Hartglaswaren" für den Haushalt, Fenſterglas, Stemgutwaren und
ähnliches in Frage. Die diesbezügliche deutſche Ausfuhr nach Holland
ſteht mit einer Summe von 7 Millionen Mark in der deutſchen
Handels=
bilanz. Durch eine Zollerhöhung in dem geplanten Maße würde
natür=
lich die deutſche Induſtrie den holländiſchen Markt verlieren, ſelbſt wenn
die Zollheraufſetzung nur für einen „begrenzten” Zeitraum angewendet
wird. Wahrſcheinlich werden in der nächſten Woche zwiſchen Berlin
und dem Haag Verhandlungen beginnen, da man deutſcherſeits verſuchen
wird, Maßnahmen zu verhimdern, die nach einem Zollkampf gegen uns
ausſehen, zumal Holland es geweſen iſt, das in Genf für die Umlegung
der Zollſchranken eintrat.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zur Abwicklung der Rentenbankkredite. In der Auguſt=Mitteilung
von Rentenbank und Preußenkaſſe über den Stand der
Rentenbankab=
teilung war geſagt, daß Rentenbank und R.K.A. ihre Liquiditätsreſerven
bis zur Höhe von 50 Millionen R.M. zur Erleichterung der
Rückzah=
lung der letzten Abwicklungsraty zur Verfügung ſtellen würden. Dieſe
Neſerven beſtehen im weſentlichen aus Hypothekarſchutdſcheinen der
R.KA., die ſich noch mit zirka 80 Millionen in deren Eigenportefeuille
befinden und durch Verkauf an die Golddiskontbank fleiſſig zu machen
waren. Wie die F. Z. wunmehr hört, wird die Golddiskontbank nicht
nur 50 Millionen RM., ſondern etwas über 70 Millionen
Hypothekar=
ſchuldſcheine von deer R. K.A. übernehmen
Die Notlage des deutſchen Viehhandels. In einer vom
Norddeut=
ſchen Viehhändlerverband in Hannover einberufenen Konferenz von
Prſſſebeſtretern und Politikern wurde eingehend über die Notlage des
Viehhandels geſprochen. Direktor Frank vom Viehhändlerverband wies
auf die außerordentliche Belaſtung hin, die dem Viehhandel aus der
Umſatzſteuer erwachſe. Im übrigen habe die Inflations= und
Deflations=
zeit überaus beſchwerlich ſür den Viehhandel gewirkt. Die Oeffentlich=
keit habe ebenſo wie die Behörde keinerlei Verſtändnis für die Schwie;
rigkeiten gezeigt, mit denen der Viehhandel zu kämpfen hab.i. Die
die=
ſem auferlegten Steuern ſeien geradezu zu einer Konfiskation des
Be=
triebsvermögens ausgeartet. Zurzeit ſei man am Ende dier
wirtſchaft=
lichen Leiſtungsfähigkeit angelangt. Der Vertreter plädierte für die
Befreiung des Viehhandels von der Umſatzſteuer, am einem
Zuſammm=
bruch des Standes vorzubeugen. In der Ausſprache wurde den
Aus=
führungen des Vortragenden zugeſtimmt. Reichstagsabgeordnet
Frei=
herr von Rheinbaben erklärte ſich bereit, über den Erlaß der
Umſatz=
ſteuer mit dem Reichsfinanzminiſter Rückſprache zu nehmen.
Hammerſtein und Hofius, A.=G., Frankfurt a. M. Die a. v. G=V.
beſchloß die Liquidation dieſer Schrauben= und Mutternfabrik, nachdem
eine a. b. G.=V. am 21. Oktoßer b.ſchlußunfähig war. Gleickzeitig wurde
die Liquidationseröffnungsbilanz, die bei 354 000 RM. A. K. einen
Ver=
luſt von 400 632 RM. ausweiſt, genehmigt.
Frankfurter Maſchienbau A. G. vormals Pokorny u. Wittekind in
Fraukfurt a. M. In der Aufſichtsratsſitzung wurde dahin Bericht
er=
ſtattet, daß die erſtmn drei Quartale des laufenden Geſchäftsjahrs ein
befriedigendes Ergebnis gebrackt haben, und daß vorausſichtlich, ſofern
nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, mit einer
Wiederaufnahmo=
der Dividendenzahlung gerechnet werden könne. (Bekanntlich hat die
Geſellſchaft zum letztm Male für 1924 eine Dividende, und zwar in Höhe
von 4 Prpzent, verteilt.)
Die Berliner Metallnotierungen vom 21. November ſtellten ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 130,75, Orig. Hüttenaluminium 210, dto i
Walzen 214, Rein=Nickel 350, Antimon Regulus 92—97, Silber in
Barren 79—80.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
21. November ſtellten ſich für Kupfer: Januar 122,25 (122,50),
Fe=
bruar 122,25 (122,50), März 122,25 (122,50), April 122,25 (122,50), Mai
122,25 (122,50). Juni. 122,25 (122,50), Juli 122,25 (122,50), Auguſt 122,25
(122,50), September 122,50 (122,50), Oktober 122,50 (122,50), November
121,50 (122,50), Dezember 122 (122,25). Tendenz: feſt. Für Blei:
Januar 43,50 (43,50), Februar 43,75 (44), März 43,75 (44), April 43,75
(44), Mai 44 (44), Juni 44 (44,25), Juli 44 (44,25), Auguf
4=
Februgr 52,75 (52,75), März 52,50 (52,75), April 52,50 (52,75), Mai
52,25 (52,75), Juni 52,25 (52,75), Juli 52 (52,75), Auguſt 52 (52,25),
Sep=
tember 52,75 (52,25), Oktober 51,75 (52,25), November 53,50 (54,25),
De=
zember 53,25 (53,50). Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Metallbörſe vom
21. November für Kupfer (Tendenz ruhig): Standard p. Kaſſe 5944/1
bis 1/us, 3 Monate 59½4—½, Settl. Preis 59¾, Elektrolyt 64½
beſt ſelected 63½—64½, ſtrong ſheets 88, Elektrowirebars 64¾. Zinn
(Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 267—½,
Mon=
Blei (Tendenz feſt): ausländ, prompt 21½/s, entft. Sichten 21‟/18,
Settl. Preis 21. Zink (Tendenz feſt): gewöhnl. prompt 26¾, entft.
Sichten 26½, Settl. Preis 2658, Aluminium für Inland (inoff. Not.) 107,
für Ausland (inoff. Not.) 112, Antimon Regulus Erzeug.=Preis (inoff.
Not.) 64½—65, chineſ. per (inoff. Not.) 42½, Queckſilber (inoff. Not.) 23,
Platin (inoff.
Mannheimer Viehmarkt vom 21. Nov. Zum heutigen Vi.hmarkt
waren aufgetrieben und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach Klaſſe
gehandelt: 249 Ochſen 32—60, 172 Farren 30—57, 351 Kühe 14—51, 394
Färſen 40—61, 675 Kälber 54—80, 69 Schafe 42—48, 3361 Schweine 54
bis 68. Marktverlauf: Großvieh ruhig, Ueberſtand; Kälber ruhig,
lang=
ſam geräumt; Schweine mittelmäßig.
Frank urter Vichmarkt vom 21. November. Der Auftrieb des
heuti=
gen Hauptmarktes beſtand aus: 1374 Rindern, darunter 270 Ochſen, 59
Bullen, 714 Kühen, 315 Färſen, 512 Kälbern, 244 Schafen und 5155
Schveinen. Bezahlt wurden für Ochſen: al) 60—64: 2 58—60; b1) 54
1S 57: 2 50—53; Bullen: a) 55—59; b) 49—54; Kühe: a) 48—51; b) 42
S 47: c) 35—42: d) 25—34; Färſen: a) 60—64; b) 54—59; c) 50—53;
hälber: b) 76—80; c) 70—75; d) 60—69; Schafe: a1) 46—48; b) 40—42;
30—35; Schw=ine: a) 66—68; b) 66—68; c) 65—68; d), 63—67: e) 60
is 64: 5) 54—60. Gegenüber den Notierungen des letzten Hauptmarktes
ſuaren Ninder im Preiſe gut behauptet. Im Vergleich zu den Preiſen
ſes letzten Nebenmarktes mußten K
Frankfurt a. M., 21. November.
Zu Beginn der neuen Woche hat ſich die an der Börſe herrſchende
Luſtloſigkeit noch verſtärkt. Das Geſchäft wickelte ſich wieder in
be=
ſcheidenſtem Rahmen ab, und die Tendenz erfuhr eine allgemeine
Ab=
ſchwächung. Die Geſchäftstätigkeit litt vor allem wieder unter dem
an=
dauernden Auftragsmangel, da auch die Spekulation außerordentlich
große Zurückhaltung übte und ſich nicht zu neuen Engagements gen igt
zeigte. Vor allem verſtimmte die ſtarke Unſicherheit über die zukünftige
Entwicklung des Geldmarktes, die in Bankenkreiſen momentan
überwie=
gend ungünſtig beurteilt wird. Bei der Landwirtſchaft ſei mit
ſteigen=
dem Bedarf zu rechnen, wahrſcheinlich werde ſich auch die Zurückziehung
öffentlicher Gelder in nächſter Zeit unangenehm bemerkbar machen. Der
lokale Geldmarkt war heute jedoch ziemlich flüſſig. Günſtige
Konjunk=
tur=Meldungen, wie die geſteigerte Ruhrkohlenförderung, blieben bei der
herrſchenden Geſchäftsſtille ohne Wirkung. Da ſich der Markt als
außer=
ordentlich aufnahmeunluſtig zeigte, genügten einige kleine Abgaben, um
bei der erſten Kursfeſtſetzung gegenüber den Kurſen vom Samstag
über=
wiegend Abſchwächungen von 1—3 Prozent herbeizuführen.
Elektro=
werte waren etwas ſtärker angeboten, Geſ. für Elektr. verlor 3,5 Proz.,
Rheag 3,25 Prozent, Schuchert 3 Prozent. J. G. Farben eröffneten
3 Prozent niedriger. Scheideanſtalt minus 3,25 Prozent. Am
Montan=
markt war das Geſchäft äußerſt ſtill. Rheinſtahl gaben 3,5 Prozent
nach. Stahlverein blieben dagegen gut behauptet. Für Kaliwerte zeigte
ſich etwas Intereſſe; Aſchersleben plus 2,75 Prozent. Zellſtoff Waldhof
mit minus 6 Prozent ſtärker abgeſchwächt. Von Bauunternehmungen
lagen Holzmann 3 Prozent niedriger. Am Anleihemarkt waren
Ab=
löſung weiter angeboten und ſchwächer. Ausländiſche Renten blieben
umſatzlos. Am Pfandbriefmarkt waren bayeriſche Werte etwas verlangt
und feſter.
Im weiteren Verlaufe zeigte ſich etwas Deckungsneigung in den
führenden Werten, die 1—2 Prozent anziehen konnten. Im allgemeinen
blieb das Geſchäft jedoch ſehr ſtill. Am Geldwarkt war Tagesgeld zu
5,5 Prozent reichlich angeboten. Am Deviſenmarkt erreichte das Pfund
mit einem Kabelkurs von 4 8770 einen neuen Höchſtkurs. Auch die Mark
bileb feſt. Mark gegen Dollar 4,1890; gegen Pfund 20,432. London—
Paris 124,03; Madrid 28,74; Mailand 89,70.
An der Abendbörſe waren zwar die Umſätze unbedeutend, doch
war die Kursgeſtaltung, von dem Elektromarkte ausgehend, zu den
Bev=
liner Nachbörſe=Kurſen gut gehalten, teilweiſe ein halbes Prozent
freundlicher. Chemiewerte vernachläſſigt. Der weitere Verlauf der
Abendbörſe bliebe ohne Verändwung, doch konnten ſich die Kurſe bis
zum Schluß behaupten. Kommerzbank 153,5, Danat 202,5,
Diskonto=
geſellſchaft 143, Gelſenkirchen 130, Harpener 176,5, Weſteregeln 153,
Mannesmann 134, Phönix 89,5, Rheimiſche Braunkohlen 205,5,
Rhein=
ſtahl 151,25, Vereinigte Stahlwenke 99,5, Hapag 130,75, Nordd. Lloyd
137,25, Adlerwerke Kleyer 80,5, A E.G. 150, Zement Heidelbera 132,75,
Daimler 88,5, Scheideanſtalt 176. El. Licht u. Kraft 190,25, J.G. Farben
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Voigt u. Häffner 161, Zellſtoff Waldhof 229,75. Abenddeviſen ohne
Ver=
inderung.
Der Entwicklung des Rohkupfermarktes entſprechend hat die
Ver=
aufsſtelle des Kupfublechſywdikats in Kaſſel den Grundpreis für
Kup=
ferblechfabrikate mit Wirkung vom 22. November auf 184 Mark pro
100 Kilogramm feſtgeſetzt. (Letzter Preis vom 15. November ab 183 Mk.)
Mannheimer Produktenbericht vom 21. Nov. Die
Vr=
lag ſtetig bei weiter andauernder Nachfrage nach nabu 9 für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne Sos,
Weizen inländ. 26,50—7,25, ausländ. 28,50—31,50, Roogemn
aus and. 26—26,50, Hafer inländ. 22—24, ausländ, 25—e
gerſte pfälziſche 27.,50—30,50, badiſche, württembergiſche
26,50—B,50, Futtergerſte 22 50—23,50, Mais mit Sack 20.
mehl Spezial Null 38,25, ſüdd. Weizenbrotmehl 30—30,25,5
genbrotmehl 34,50—36, Weizenkleie 13—13,25.
Frankfurter Produktenbericht vom 21. November. Hoſ
lebhafte Nachfrage nach Futtermitteln, während Getreider
ziemlich ſtill lagen. Für Roggen iſt man etwas flauer ge
Verſendung aus Kurheſſen rentiert nicht, da zurzeit die V‟
Gegenden die gleichen ſind. Mais iſt zwar feſter, doch iſt
nicht allzu groß. Kraftfuttermittel ziehen im Preiſe an,
Kloll=
knapp geworden, Roggenkleie auch zu erhöhten Preiſen kauur
Kartoffeln blieben gleichpreiſig bei kleinem Geſchäft. A:
II. 24,50—24,75, III. 22,50—23,50, Roggen 25,50, Sommen k
bis 28, Hafer inl. 22,50—23,75, Mais 19,75—20, Weizenmnu
38,25, Roggenmehl 35—36, Weizenkleie 13,50, Roggenklellel
Erbſen 35—66, Linſen 40—80, Heu 8—9, Weizenſtroh droru
gebündelt 3,25—3,50, Treber 17,50.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln in Frankfum
21. Novbr. Die notierten Preiſe ſind Großhandelspreifeſt;
Frachtparität Frankfurt a. M., bei Waggonbezug: Indum
Gegend 3,50 RM., desgl. weißfleiſchige hieſiger Gegend:
Tendenz war ruhig.
Fleiſchgroßhandelspreiſe in Frankfurt am Main vom B!.
Ochſenfleiſch I. 95—105, II. 85—95, Bullenfleiſch 90—95,
60—70, III. 40—60, Kalbfleiſch II. 100—110, Hammeiflhſt
Schweinefleiſch I. 80—85, Gefrierfleiſh: Rindfleiſch Vorn.
Hinterviertel 62 Geſchäftsgang ſchleppend.
Berliner Produktenbericht vom 21. November. Das Irn
hat ſich gegenüber der Vorwoche nicht verſtärkt, die Fordertn
auch ziemlich unverändert. Vom Auslande war Weizen
glel=
zu Samstagspreiſen offeriert, während die erſthändigen Mt
ermäßigt waren. Das Geſchäft erreichte auf keinem Mar n
größeren Umfang; für Noggen machte ſich am
Lieferungsmon=
der kleineren Wochenverſchiffungen Dckungsbegehr gelten’n
leichten Ermäßigung des Weſternroggenpreiſes und der higäie
gung für Dezemberroggen iſt die Parität noch nicht voll heß
Weizen und Roggen zur Bahnverladung bekundeten die AKj
Bedarfsfrage; gagerüber Kahnware zeigte ſich aber imfolg.
tenden Kälte Zurückhaltung. Die Weizenlieferungspreiſſ“
nur unbedeutenden Schwankungen. Das Mehlgeſchäft läßtt
änderten Forderungen der Mühlen weiterhin zu wünſchen
iſt in den Forderungen weiter feſt gehalten; der Konſumnt
her= Preiskonventionen zu erlangen. Gerſte ſtärker offerin
ter ſtill.
Amerikaniſche Kabelnachrichteal
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 21. November.
Das Geſchäft war am heutigen Montag außerordentlich ruhig. Aus
der Provinz bam etwas Angebot heraus, das infolge des Fehlens von
Käufern auf die Tendenz drückte. Die amtlichen Anfangskurſe waren
infolgedeſſen leicht abgeſchwächt, kamen jedoch zum größten Teil lediglich
auf Grund der Mindeſtumſätze von 6000 RM. nom. zuſtande. Einzelne
Banken elklärten, daß der Auftragseingang heute ſtiller war, als an
irgend einem Tage der letzten Monate. An Anxegungen fehlte es
völ=
lig, zumal die Außenhandelsbilanz noch nicht veröffentlicht iſt. Man
be=
zeichnete den Beſchluß des Stuttgarter Börſenvorſtandes auf Vertagung
der Einführung des Terminhandels als charakteriſtiſch für die
gegewwwär=
tige Börſenlage. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu den letzten Sätzen
eher etwas leichter (5,5—7,5 Prozent). Größere Beträge wurden glatt
mit 6 Prozent ausgeglichen. Trotzdem rechnet man für den Ultimo mit
einer Anſpannung und zum Teil auch mit einer Privatdiskonterhöhung.
Monatsgeld ſtellte ſich auf 8—9,5 Prozent. Für Warenwechſel mit
Bank=
giro wurde ein Diskont von 7,25 Prozent und darüber genannt. Am
Deviſenmarkt trat eine ſcharfe Steigerung des engliſchen Pfundes ein,
das ſchon am Samstag nach oben tendierte. London gegen New York
zog auf 4,8770 an. Sonſt behauptete der Dollar in Berlin ſeinen Kurs
mit 4,1890. Weiter geſteigert war die japaniſche Währung mit 46,10 für
Tokio—New York. Dagegen ſchwächte ſich die ſpaniſche Valuta ab.
Lon=
don—Madrid 28,76. Die Aktien der J. G. Farbeninduſtrie ſetzten mit
249,75 etwa 1,25 Prozent niedriger ein und gingen bald auf 248 und
darunter zurück. Dementſprechend ermäßigten ſich Rheinſtahl um
3 Prozent. Auch die anderen Montanwerte ſchwächten ſich bis 2,5 Proz.
ab. Von Maſchinenfabriken verloren Ludwig Loewe 4 Prozent, von
Zellſtoffwerten Waldhof faſt 4 Prozent und Feldmühle 3,5 Prozent.
Vereinigte Glanzſtoff gaben um 4 Prozent nach. An den anderen
Aktien=
märkten bröckelte das Niveau zunächſt nur um 1—2 Prozent ab.
Ver=
einzelt waren ſogar kleine Beſſerungen von höchſtens 2 Prozent zu
ver=
zeichnen.
Im weiteren Verlauf der Börſe kam die Umſatztätigkeit faſt ganz
zum Erliegen nach den nach Ende der erſten Stunde eingetretenen
Ab=
ſchwächungen folgte wieder eine Befeſtigung, ſo daß in der zweiten
Stunde größtenteils das Anfangsniveau eingeholt wurde. J. G.
Far=
ben wurden um 1,45 Uhr mit 250—250,5 und Geſ, für Elektr. mit 262
genannt. Das Geſchäft war nur in Elektrowerten angeregter. Der
Privatdiskont wurde mit 6,75 Prozent unverändert notiert.
An der Nachbörſe konnten ſich die günſtigeren Schlußkurſe im
weſentlichen behaupten, vereinzelt ſogar noch leicht verbeſſern.
Elektro=
werte hielten ihren höchſten Stand jedoch nicht aufrecht. Eine kräftige
Erholung verzeichnete die Neubeſitzanleihe mit 12,60. Man nannte u. a.
J. G. Farben 250,5; Siemens 254; Schuckert 159: Geſ. für Elektr. 262;
Mannesmann 134,25; Zellſtoff Waldhof 230; Schultheiß 354; Oſtwerke
313; Hapag 131: Nordllyod 137: Danarbank 202,5; Spenska 400,25;
Voigt u. Häffner gedrückt 160; Altbeſitzanleihe 50,5.
* Chicago, 21. November. (2Iy
Weizen: Der Markt verlief in überwiegend feſter Hart
günſtigem Kabel aus Buenos Aires und Argentinien und
Mais: Vorausſagen von Regen= und Schneefällen im
beigebiet und die Feſtigkeit von Buenos Aires bewirtten
Marktbeginn. Spater erfolgten umfangreiche Liquidatioa=
Sichten.
Hafer: Die ſchlechte Lokonachfrage und Abgaben der 80
drückten auf das Preisniveau. Gegen Schluß griff jedoch en
Platz.
* New York, 21. November. a81
Baumwolle: Der hauſſegünſtige Canſasbericht über
Ernte und Käufe für Liverpooler und New Orleanſer Nech
ten einen feſten Markt.
Kaffee: Die feſte Haltng der ausländiſchen Märkte
fungen ſür europäiſche Firmen bewirkten anfangs ein
Preiſe. Gegen Schluß des Marktes wurden Liquidationen
Zucker: Anfangs war der Markt befeſtigt auf beſſere
Später wurden Abgaben des Handels vorgenommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago au
Getreide: Weizen, Dez. 127½, März 131½ Mai
Dez. 86½, März 9058, Mai 93½4; Hafer, Dez. 48½8, Mé
51½; Roggen, Dez. 104, März 106, Mai 107½.
Schmalz: Dez. 12,025, Jan. 12,40, Mai 12,70.
Fleiſch: Dez. 10,30, Jan. 11.45, Mai 11,60: Speol
leichte Schweine 8—8,90, ſchw. Schweine 8,75—9,25,
zufuhr Chicago 47000, im Weſten 130 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork on
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 148½, hart 141½: Nn
Ernte 98½: Mehl ſpring wheat clears 6,50—6,90;
England 2,3—3, n. d. Kontinent 14—15
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,75 „Talg extra;
Kakao: Tendenz willig, Umſatz in lots 278, Loco I
ber 14,46, Dezember 14,13, Januar 12,95, Februar
13,85, Apxil 13,93, Mai 14,03, Juli 14,18, Septemben
Kleine Wrtichafisnachrichtenn
Aſchaffenb. Zellſtof
Augsb. Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Berlin el. W.
BerlinKarlsruheInd
Braunkohl-Briketts
Bremer Vulkan
Bremer Wolle.
Teutſch.=Atlan . Tel.
Teutſche Maſchinen
Teutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl. . .
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte
Tynamit Nobel.
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J. G. Farben...
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Gaggenau Vorz.
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152.75 21 11.
150.— Gemoor=Zement. . . 19 11
211.25 98.— 98.5 Hirſch Kupfer. .. . . . . 101.— 30.— 30.— Höſch Eiſen. . . . . . .". 134.625 69.25 Hohenlohe Werke.. 17.5 65.5 65.25 Kahla Borzellan. . . 88.75 165.— 163. Lindes Eismaſch.. . . 1375 136.5 136.5 Lingel Schuh.. 60.875 169 —
89.25 167.—
91.— Linke u. Hofmann ..
L. Loewe u. Co. . 224.— 62.25 62.— 8. Lorenz.... .. 105.— 115.—
65.— Niederlauſitzer Kohle
112.— „Nordd. Eummi..
65.— Orenſtein. . . . . . . . .." 149.25
113.5 Rathgeber Waggon. 93. 93.— Rombacher Hütten .. 116.25 115.— Roſitzer Zucker. . ..." 69.5 149.— 147.5 Rütgerswerke .. . 81. 252.25 249 5 Sachſenwerk .. 105.5 1105.625 101.5 101.5 Sächf Gußſtahl. . 140.5 35.— 35.— Siemens Elas.. 145.— 262 25 260.75 Ver. Lauſitzer Glas.
Volkſtedter Vorzell. 124.—
44.— 159.25 150 — Weſtf. C. Langendreer 71.— Wittener Gußſtahl. . 40.— 194 25 Janderer Werke. .. 207.
21 11.
210.5
133 75
17.5
89.—
1375
61.—
222.—
106.—
1495
112.25
69.—
79.—
35.—
147.—
122 75
44.—
Mit Wirkung vom 19. November hat die Süiddeut:
händlervereinigung, Sitz Frankfurt am Main, die Preiſe
um 2 Prozent erhöht. Bekanntlich waren die Preiſe am
und am 10. um 1½ Prozent herabgeſetzt worden.
Die Pfälziſche Hypothekenbank beabſichtigt anfangs
Jahrcs eine zweite 10prozentige Ausſchüttung in 4½prE3/
dationspfandbriefen. Ueber den Beginn des Zinſenlaufes
noch nicht gefaßt.
Das elſäſſiſche Kaliſyndikat hat im Antwerpener
Speicheranlagen erworben, um dort ein Tranſitlager für
einzurichten. Die Gebäude können etwa 150 000 Tonnenn
men. Die Inbetriebnahme der neuen ausgedehnten Schhr
kürzlich durch einen beſonderen Erö fnungsakt, dem Fe*
Geſandte in Belgien, Herbette, beiwohnte.
Nach längeven Verhandlungen iſt es dem kontinen.,
kartell gelungen, mit den polniſchen Röhrenwerken zu ein=0l
mit ſofortiger Wirkung zu gelangen.
Die Kohlenproduktion der großbritanniſchen Grubenn
5. November beendeten Berichtswoche ging um 117209
4 762 100 Tonnen zurück. Die Belegſchaftsziffer zeigt eeßill.
nahme, und zwar um 1400 auf 981 100.
Die Bank von England verkaufte heute Goldbarren, I.
10 000 Lſtrl.
Wie aus gutinformierten polniſchen Kreiſen berige
miniſterielle Kommiſſion, die zum zweitenmal die Prodltt
den polniſchen Kohlenvevieren einer eingehenden Prula.
40.—
Deviſenmarkt.
hatte, ihre Gutachten dahin abgegeben, daß kein Grund ſn.
ſetzung der Kohlenpreiſe vorlioge. Eine Kohlenpreiseryos”k
nicht ſtattfinden.
In der Miniſterratsſitzung wurde u. a. ein Verbot Le”
Weizen und Weizenmehl nach Polen beſchloſſen. Lwe
Miniſterrat nachträglich ſechs Millionen Zloty fur L
mungsgebiete in Oſtgalizien und 1600 000 Bloty als 2"
Inveſtierungskredite für die polniſchen Ei
ſchloſſen.
Kelſing ſors.
Aien
Frag.
Rudapeſt.
Soſia
Colland..
Cslo
Koxenhagen
Etodheln
Belgien. ..
12 9.00 59.12 52.00 f59.12 Paris
12.403 12.423 12.402 12.422 S. hweiz ..
184 13.28 73 42 13 27 33.41 Spanien. 3.024 3.030 3.022/ 3.028 Danzig
169.04 169.38 169.01 169.351 Japan. 111.14111.36 111.12111.34f lio de Janeiro. 112.21 112.43 112.21112.43) Jugoſlavien. 112.70112.92 112.73 112 9. Vortu ga 30.402 20.442 20.402.20.442 Athen 1.788 1.79c1 1.871 1.79 Konſtantinopel. 1845 4 1925 4. 1849 4.1920 anada. . . . . . . . 1 4. 190 1.198 58.385. 58.505 58.40 158.52 Uruguag. . .
19 1
Gelo / Brie
1.1g 71.7
.541 81.30
7279 7314
20.53/ 22.87
5.531/ 5.55*
2.193/ 2.17
4.296/ 1.3941
21. 11
Geld / Brief
22.765 22. 835
6.45 16.49
30.69 80.85
70.83 10 97
81.54 81.70
1 924 1.928
498 10.500
7.370 7.384
20.53 20.57
5.544 5.553
2.178 2.182
4.199 4.198
4.295 4.304
erreicht, dagegen ſind die Forderungen der 19"
Maſchineninduſtrie noch nicht durchgedrund.‟
Au 18. November wurden in Navier MNeuieelol
Wolle verſteigert. Die Konkurrenz zwiſchen europaiſ.
engliſchen, und amerikaniſchen Käufern war ſehr lehdel
das geſamte Angebot zu feſten Preiſen abgeſſhi.
Der ſoelen veröffentlichte Regierungsbericht d2. Si
teilt mit, daß die Goldproduktion im Sevtenher. I
2821 553 Dollar hatte. Hiermit iſt die gröbte Mohle
Jahres erreicht.
324
Dſenstag, den 22. November 1927
Seite 13
Naiiende Meel.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verbolen)
efſiud wie grelles Heulen. Die verhetzten Menſchen
fBrenze. Die Redner in der Brauerei Rantzow
ſeit geleiſtet. Haben den Leuten erzählt, wem man
ürn haben wird, wenn Deutſchland in noch größere
uon ſeinem größten Feind gerät. Haben geſchildert,
edaus Gewitnſucht geſchah, daß die Dividenden fett
und deshalb das grauenvolle Sprengmittel
gelie=
urch das Tauſende zugrunde gingen. Und in jeder
Wunſch wach geworden, es denen zu vergelten, die
laben.
ſar ſie Mann an Mann, Weib an Weib. Und ſie
giwer Gier, einen von der verfluchten Schar zu
Ge=
uren. Unten aber ſind raſch die Haustore geſchloſſen
SSchüller mit dem Portier und zwei anderen
Chauf=
hu Wache. Wie lange aber noch? Schon ſchlagen die
i6 begehrend gegen die Tür.
atßich die erſte Erſtarrung der Männer am Fenſter.
ſwich, auf und ſehen einander fragend an.
Herwrragend bewährt be
Fkähungsanzeichen 4
und cheumatischen Schmeren —
fonten Se stets die Onginslpachung. Bayn"
und weisen Sie Ersatr oderhse labletten zurück
vgut ſein, das Haus durch eine Hintertür zu
ver=
imt einer.
üb ... gegen ſolche Gewalten iſt man machtlos”,
iden ſchleichen auf den Zehenſpitzen davon, als
ſie dort unten hören, daß ſie fliehen. Aber ſie
ver=
ſücht, denn gerade ſteht ein Mann auf dem
Auto=
usggentum Alfreds von Düſtingen iſt, und weithin
eishs mme. Er ſtricht zu den Leuten. Er hetzt, fordert
larite Deutſche und als friedfertige Menſchen zum
hm Die Verbrechen der Aquanit=Geſellſchaft alles zu
lierſ uns ſie in den Bureaus vorfinden würden.
imter Chemiker eutſchloſſen zurück. Er ſieht ſich mit
girnſtheimer und mehreren anderen Herren in dem
ie übrigen Männer haſtig verlaſſen haben. Auch
zyG=ubaſſy ſind noch da. Aber auf allen Geſichtern
ᛋe Angſt zu leſen.
11—briugen wir uns in Sicherheit,” wendet ſich
der Bankier an ihn und packt ihn am Arm, „es geht uns ſchlecht,
wenn ſie uns hier vorfinden.”
Er ſchüttelt den Kopf. „Ich bleibe.”
„Sind Sie des Teufels?” raunt ihm Alfred von Düſtingen
zu, „da . . . ſehen Sie doch nur, was dieſe Wahnſinnigen
im=
ſtande ſind. Mein armer Wagen . . . dieſe Barbaren!”
Unten erklingt jubelndes Schreien. Dann hört man ein
Brechen und Poltern. Die Menge hat ſich auf die Automobile
geworfen und beginnt ſie zu zerſtören. Sie reißt die Kiſſen aus
den Gefährten, zerſchlägt mit Hämmern, die in den
Werkzeug=
käſten der Wagen lagen, die Motoren. Alles geht drauf, keine
Schraube bleibt bei der anderen. Dann ſtemmen ſich ein paar
Starke gegen das erſte Eefährt und werfen es um. Die beiden
auderen erleiden dasſelbe Geſchick. Und immer wieder brüllt und
tobt die Menge dazu.
„In fünf Minuten ſind ſie hier oben”, hört Herbert Brakke
Direktor Smolek ausrufen.
Er aber ſteht und ſinnt. Und plötzlich iſt ihm, als dränge es
ihn mit unwiderſtehlicher Kraft hinüber zu der breit geöffneten
Glastür. Er ſieht den Balkon mit ſeinem Blumenſchmuck und
denkt: von dort aus müßteſt du zu ihnen reden! Sage ihnen,
daß es nicht deine Schuld iſt, wenn ſie ſich heute mit Recht gegen
die Hilfe verwahren, die man dem Feinde geleiſtet hat. Sage
ihnen, daß du ebenſo denkſt wie ſie! Sie werden dich verſtehen.
Er wendet ſich an ſeine Gefährten. „Meine Herren,” ſagt er
ihnen ſo ruhig, als handle es ſich um die ſelbſtverſtändlichſte
Sache von der Welt, „es muß etwas geſchehen, damit ſich die
Leute beruhigen. Ich werde zu ihnen ſprechen und den
Demon=
ſtranten die Sachlage erklären.”
„Du biſt toll!” ruft Robert Ernſtheimer.
„So etwas dulde ich nicht”, ſetzt Düſtingen hinzu. „Wir ſind
zwar keine guten Freunde, Brakke, aber das nenne ich den
Höhe=
punkt des Wahnwitzes. Man wird mit Steinen nach Ihnen
werfen.”
Diesmal iſt es, als ſeien die Worte des Ariſtokraten von
denen dort unten vernommen worden. Plötzlich ein Klirren und
Krachen . . . ein Hagel von Steinen fliegt gegen die Front des
Bureaus. Die Fenſter gehen in Scherben, die Männer neben
Heibert Brakke ſpringen zurück. Knapp an ſeinem Haupte fauſt
eines der Geſchoſſe vorbei. Dann eine kurze Pauſe und wieder
der Ton zerſpringender Scheiben und das Schlagen von
Steinen=
gegen den Stein der Hausmauern.
„Gehen wir,” rät Gubaſſy, „wenn wir noch länger warten,
ſo ſind wir unbedingt gefährdet. Dieſe Menſchen werden nicht
davor zurückſchrecken, ſich an uns zu vergreifen.”
„Gewiß nicht . .. ich räume das Feld”, ſtimmt ihm
Düſtin=
gen bei.
Ernſtheimer tritt noch einmal zu Herbert Brakke. „Komm'
mit uns . . . du wirſt es bereuen, wenn du bleibſt. Denke an
Käthe.”
„An Käthe ſoll ich denken?” antwortete der blonde Mann
und ſtarrt dem Sprechenden entgeiſtert in das angſtblaſſe Geſicht,
„für ſie .. . für ſie ſollte ich mich erhalten? Nein . . . das
ver=
mag mich nicht zu hemmen, Laß mich zu ihnen . . . denn ſie
müſſen erfahren, wie unſchuldig ich bin.”
Er ſchreitet langſam zur Tür. Dicht vor dem Balkon ſtutzt er,
denn unten donnern die Schläge der wahnwitzig Erregten gegen
das Haustor. Man hört Rufe von innen . . . Schüller droht und
ſchreit, um die Andringenden zurückzuſchrecken.
„Kommen Sie,Ernſtheimer,” ruft Düſtingen von der Tür
her, die in die hinteren Gänge führt, „wir haben keine Zeit mehr
zu verlieren.”
Aber der Angerufene wendet ſich um und ſchüttelt das Haupt.
Er bleibt, und zu ihm geſellt ſich der Direktor, mit dem
Pro=
feſſorengeſicht. Die anderen zwei harren ihrer an der
rückwär=
tigen Tür.
Herbert Brakke aber iſt hinaus auf den Balkon getreten. Die
Strahlen der untergehenden Sonne beleuchten ſein blondes
Haupt. So ſteht er hoch aufgerichtet und ſieht auf das
flam=
mende Meer von Wut und Haß zu ſeinen Füßen. Sieht, wie
man ſeiner nach und nach anſichtig wird, wie einer ſeinen Namen
dem anderen zuruft, wie ſie drohend die Fäuſte gegen ihn
ſchwingen.
(Fortſetzung folgt.)
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„ äuß. 99
„ Gold04ſtf.
3%6 „ konſ. inn.
8%, Irrigat.
5% Tamaulipas I .
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.
Berl. St. Golb/ 83
Darmſt. St.=G.
% D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf.
Dresb. St. G.
7%Frkf. St.=G....
18%Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Frrf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr
820 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfb=
v Frkf. Goldpfbr.
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%0 Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr. . . ..."
7% H.=St.-Golb=
II........
Heſf. Land.=Bk.
Goldpſbr.
Seſſ. Land.=Bf.
2
24.75
Atgg
38.1
25.75
105.25
99
93.25
98.25
94.5
90
Pedenſe
Mark (Hagen)
Goldobl. .. ...."
8% Komm. Ldsbk
Darmſt., Reihe
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf Stabt=
Goldanl.. .
7% M. KraftHöchſt
8” Mainz.=St.,G.
8 Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.,
7% M.=Stahlw. 27
8% Naſſ.Ldb. Gold
8‟ Nbg. St. Glbal.
80 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. .....
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . ....
6% Pfälz. Hyp..=Br
Goldpfbr. . . . ..
8% Pforzh. St.=G
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .. .."
7% „„„ „
6%
4½% n „Lig. Pfb.
%a „Anteilſch,
7½%Rh. Stahlw.
101
96.5
97
92.5
86.25
93.75
78
89
101.5
98.5
94
99
98
95
92
94.50
90
112
96.5
94
93
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf. 1103
98
„
8% Südd. B.=Er. B.
Goldpfdbr. . . . 97
72 V. Stahlw.
Düf=
ſeldorfHyp.-Gld.. mt Option &2.
26 V. Stahlw. Düf
elborfHhp.-Gd.
pbl. ohne Op
„Piag(B.
Unt Bln. ) 27
R
182VoigtcHäffner
Goldobl. ... .."
8%Württbg. Hhp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 2
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ....."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen .. . . . 23
50 Pr. Kaliw. ...
50 Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B.0
Borkriegs=Hyp.B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb.
Bayr. Hyp.u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mechlb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.. 112375
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bob.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. ℳr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Nh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südb. Bobenkr.
Württ Hyp. Bk. ..
Staatl. ob. prob.
garantiert
Heſi. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
42 Gliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz.
Carl=
ud.-
Reſt Sh 4S.ſfr.
93
R
12.61
13.5
6.45
8.25
2- „ „abg
„ „ abg.
15.4
16.6
3.9
2,6%AteOſt. Südb.
2.,6% Neue",
4%Oſt. Staatsb. 83
%Oſt. 1.b.8. E.
8%Oſt. „ „abg.
8% — „9.Em.
8% — „ 1885.
3%Oſt. . Erg. Netz
3%Oſt. „ „abg.
3% RaabOebd. 83
91
9
4% Rud. Silber
40 Rud. (Salzkg.
4½%Anat., S. I
4½% Anat.. S. III
4½% Anat., S. IIII
% Salon. Mongſt.
5% Tehuantepec. .
141.-2o
Hank=Aktien
Allg. D.=Krebit.. . . 128.2
Bad. Br. .... . ..
Bk. t. Brauind. . . .
Barmer Bankv. .. 124.5
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgef.
Comm.u. Privatb. 1153
Darmſt. u. Nat.=Bk. 200,2
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 1123
D. Hyp.=Bk. Mein../120
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk. .
Frankf. Hypth •Bk./131
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 133.25
Gotha. Grundkr. Bk. 142
Lur. Intern. Bank . 6.8
Metallbank.
Mitteld. Credit
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bb.=Creditbank 119
Hhp.-Akt.=Bank 1132
Reichsbank=Ant. . 1170
Rhein. Creditb
Rhein=Hyp.. B.=Credit
14.5
14.5
21.50
20
18.50
6.6
3.55
18
a
148.5
101
142.5
1143
119.5
1129.75
1193
1124
1153
Südd. Disc.=Gef. „133
Oſterr. Creditanſt. 40‟),
Wiener Bankverein/ 1771,
Bergwerks=Akt.
Buderus.
82.5
200
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. /130
175
Harp. Bergb.
Ilſe Bergb. St...
106.25
„Genußſchein
Kali. Aſchersleben . /147
Kali. Salzdetfurth. /210
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke (abe
Lothr=Hütte)
Mannesm.=Röhr. /134
Mansfelder
1100
Oberbedarf
77.25
35.5
Otavi=Min.=Ant.
89.25
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw. . . . /150
Riebeck Montan. . . 138
SalzwerkHeilbronn 180
Tellus Bgb. . . . . . . 410
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke. . / 99.25
Juduſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)/271
Henninger .. . . . . . 182
Hereules Hefſiſche 1147
Löwenbr.=Münche 1320
Mainz. Aktienbr. 1232
Schöfferhof(Bind.) 1295
Schwarz=Storchen /170
Tucher, Nürnberg 1151
Werger ..... . . . . 165
Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh 175
Adlerw. (v. Kleher)/ 80.5
6%E. A. G. Vzg.A. 80
5% A. E. G. Vzg. B. 73.25
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Bad. Maſch. Durla 140
Bad. Uhren, Furttu
29
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Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenför. Erlang
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251.25
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104.5
46.5
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136
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149.25
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230
97.5
160
134
133
131
137
154
159
31.5
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Dienstag den 22 November 1927
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