Darmstädter Tagblatt 1927


18. November 1927

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Giuzelnummer 10 Pfennige

2eg
367
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Nummer 320 Freitag, den 18. November 1927. 190. Jahrgang

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Näidtu und Nationalban

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Sn41A

Friedensſchalmeien in Prag.
er Kanzlerbeſuch in München.
Ein Bekenntnis des Prager Miniſterpräſidenten Schwehla

O9er

eung im Baheriſchen Landtag.
Zenhen
Mchtigung des Deutſchen Muſeums.
München, 17. November.
uen ſeiner Begleitung und dem Miniſterpräſidenten
g.. Deutſche Muſeum, in dem deſſen Schöpfer, Oskar
und der Kultusminiſter Dr. Goldenberger die Füh=
uommen
hatten. Nach dreiviertelſtündigem Aufenthalt
ſdm Reichskanzler ins Miniſterium des Aeußern, wo
urnräſident eine Begrüßungsanſprache hielt. In ſeiner
rwies der Reichskanzler auf die Schwierigkeiten der
A=irtſchaftslage für Reich und Länder. Dann erfolgte
fuhr traf dann der Reichskanzler, begleitet vom
ſwenten und Innenminiſter Stützel ſowie von
tirr Pünder, Miniſterialdirektor Zechlin, Regierungs=
und Regierungsaſſeſſor Maus, im Landtag ein. Er
lortal von Geheimrat Will und Regierungsdirektor
iru ßt und begab ſich dann in das Empfangszimmer
eu Reichsratskammer, wo das Landtagsdirektorium
ſitzenden der Fraktionen anweſend waren. Der
ließ ſich durch Landtagspräſident Dr. Königsbauer
Herren vorſtellen.
Präſident Königsbauer
an den Reich’skanzler folgende Begrüßungsworte:
fin dringendes Bedürfnis, Sie, Herr Reichskanzler,
ſauſe im Namen des bayeriſchen Landtages herzlich
und Ihnen für den ehrenden Beſuch herzlich zu
ſei Sie die Gelegenheit Ihres Beſuches in München
um auch im bayeriſchen Landtag zu erſcheinen,
damit eine in den letzten Jahren traditionell ge=
hung
aufrecht, welche ſchon von einigen Ihrer Amts=
uid
auch von dem verſtorbenen und dem gegenwär=
3räſidenten gebflogen wurde. Ihr Beſuch in Mün=
um
in erſter Linie der bayeriſchen Staatsregierung.
SSie nicht nur freundſchaftliche Beziehungen aufrecht
wünſchen, ſondern auch wichtige Lebensfragen des
erlandes und Exiſtenzfragen des bayeriſchen Staa=
wollen
. Im Namen des bayeriſchen Landtages
als oberſten und erfolgreichen Leiter des Vater=
ufrichtigen
Freund Bayerns herzlich willkommen.
Reichskanzler Dr. Marx
Reine Herren! Ich bin glücklich darüber, Sie als
güüißen zu dürfen, denn wir haben ja alle das eine
Volk und Staat zu dienen. Dazu ſtellen wir
ſe Kraft zur Verfügung, gleichviel, welcher Partei=
irngehören
. Die Wege ſind verſchieden. Jeder geht
lieberzeugung den Weg, den er für richtig hält, aber
mis alle in dem einen Gedanken einen und ich
uh Sie dieſe Auffaſſung teilen , unſerem Volk
ſoelfen! Gegenüber dieſer Forderung, die in unſerer
mi Deutſchen geſtellt wird, muß alles Kleinliche,
hufd Materielle zurücktreten, und wir müſſen nur den
en haben: Vorwärts auf dem Wege zum Wieder=
können
verſichert ſein, daß ſich die Reichsregie=
wie
Sie vielleicht annehmen, mit den Sorgen
Gäftigt. Ihr Herr Miniſterpräſident ſorgt ſchon
ayern in Berlin nicht vergeſſen wird. (Heiterkeit.)
ehr gut, welche Bedeutung ein Land wie Bayern
Moßen hiſtoriſchen Vergangenheit, ſeinen großen
O kulturellen Werten beſitzt und daß es ein unent=
Wioed im ſchönen Kranz unſerer Länder iſt. Solange
d in Ihrem Volk der feſte Wille zum Eigenſtaat
wäre es unrichtig und politiſch falſch, irgendwie
andere Zuſtände herbeizuführen. Ich hca= ſelbſt
auf gedrungen, daß in die letzte Regierungserklä=
Varſtellung der Reichsregierung vor dem Reichstag
igenommen wurde, daß ich es für unrichtig halte,
if dem Umwege über finanzielle Maßnahmen die
eloſtändigkeit der Länder untergraben wolle. Hier=
auch
ſtets gehandelt, denn das Weſentliche iſt doch,
Euch zuſammenhält nicht durch äußere Machtmittel,
gemeinſames ehrliches Streben und das Bewußt=
ammengehörigkeit
. Wir müſſen die Reichsfreude in
Mer Reichsangehörigen ſtärken, und das kann nicht
Hunn ein meinen politiſchen Zielen entgegengeſetzter
en wird. (Lebhafte Zuſtimmung.) Was kommen
an meiner Weltanſchauung bei der Vorſehung Gottes,
an Volk ſeine beſtimmten Abſichten hat. Menſchen=

Amgegenüber nur Stückwerk bleiben. Wir können
eu Kräften und unabläſſig arbeiten, entſprechend

hazeugungen, und ſo werde ich ehrlich und getreu
usfüllen, die ich jetzt einnehme. Ich ſchließe, meine
derren, mit den beſten Wünſchen auf eine erfolg=
in
Ihrer mühſamen und opferbereiten Tätigkeit
Göhres ſchönen Bayern. Glückauf Ihrem ferneren
Rauß au den Begrüßungsakt beſichtigte der Reichs=
den
Herren ſeiner Begleitung den Sitzungsſaal der
Meichsratskammer und den Sitzungsſaal des Land=
erilicher
Verabſchiedung von den anweſenden Mit=
Lundtages verließ der Reichskanzler um 12 Uhr
Sbaude. Er begab ſich von da in das Rathaus, wo
Drubungsanſprachen gehalten wurden.
E Rauie aus fuhr der Reichskanzler uach Haimhaufen,
a2 Reichsgeſandten von Haniel, wo dieſer dem Gaſt
Beſelge ſowie dem Miniſterpräſidenten ein kleines
gengen Kreiſe gab.

Beſprechung zwiſchen dem Reichskanzler und Bahern.
Uinter Vorſitz des bayeriſchen Miniſterpräſidenten fand heute
machmrittag im Miniſterium des Aeußeren die vorgeſehene Be=
ſprechung
zwiſchen der bayeriſchen Staatsregierung und dem
Reichsbanzler ſtatt. In der Beſprechung wurden die das Reich
echskanzler beſichtigte heute mittag gegen ½12 Uhr und Bayern betreffenden aktuellen Fragen eingehend erörtert.
Die deutſch=öſierreichiſchen Strafrechts=
verhandlungen
.
Im Reichstagsausſchuß für die Strafrechtsreform teilte heute
vor Eintritt in die Tagesordnung der Vorſitzende Dr. Kahl
(D. Vpt.) mit, daß die Konferenz, die am 15. und 16. November
in Wien zwiſchen den deſignierten Mitgliedern der Strafrechts=
nunig
der Staatsräte durch den Miniſterpräſidenten, ausſchüſſe des deutſchen Reichstages und des öſterreichiſchen
Nationalrates ſtattgefunden hatte, bei ihren Beſprechungen von
der Vorausſetzung ausgegangen iſt, daß bis Weihnachten in den
Ausſchüſſen beider Parlamente die Beratung des allgemeinen
Teiles des Strafgeſetzentwurfs beendet ſein müſſe. Eine weitere
Zuſammenkunft dieſer öſterreichiſch=deutſchen Konferenz iſt für
Ende Dezember 1927 oder Januar 1928 mit dem Tagungsort
Berlin in Ausſicht genommen.
Die Verleihung der öſterreichiſchen Ehren=
zeichen
an die deutſchen Miniſier.
Wien, 17. November.
In der heutigen Sitzung des Budgetausſchuſſes des Natio=
nalrats
wurde von ſozialdemokratiſcher Seite der Vorwurf er=
hoben
, daß, wie ſich nach dem 15. Juli gezeigt habe, die Ver=
leihung
von Ehrenzeichen, zu politiſchen Demonſtrationen miß=
braucht
werde. In dieſem Zuſammenhang verlangte ein ſozial=
demokratiſcher
Abgeordneter Aufklärung von der Regierung über
die Verleihung von Ehrenzeichen an den deutſchen Reichslanzler
und den deutſchen Miniſter des Aeußern.
Bundeskanzler Dr. Seipel gab dazu eine kurze Erklärung ab,
des Inhaltes, daß nach ſeinen Informationen die Verleihung
des Ehrenzeichens durchaus nicht in Widerſpruch mit der Ver=
faſſung
des Deutſchen Reiches ſtehe, weder mit ihrem Wortlaut
und noch weniger mit ihrem Geiſte. Uebrigens ſollte man ſich
in Oeſterreich ſchon aus Gründen internationaler Höflichkeit in
dieſe Fragen nicht einmiſchen. Auch wäre es in der ganzen Welt
als Unfreundlichſkeit erſchienen, wenn von einer Verleihung der
Ehrenzeichen an die deutſchen Staatsmänner abgeſehen worden
wäre und hätte zu unangenehmen Kommentaren Anlaß gegeben,
als ob die Freundſchaft zwiſchen dem Deutſchen Reiche und uns
nicht eine ſo enge wäre wie ſie tatſächlich iſt.
Eine italieniſche Stimme zum deutſchen
Miniſierbeſuch in Wien.
Der römiſche Korreſpondent des Secolo ſchreibt über die
Bedeutung des Beſuches der deutſchen Miniſter in Wien, es
handle ſich offenbar um eine wohlüberlegte Handlung zur Schaf=
fung
feſter Grundlagen für den Anſchluß. Uebrigens müſſe man
fragen, warum Berlin und Wien anders handeln ſollten, wenn
Rom und Paris ſich entfremdeten. Die franzöſiſchen Bündniſſe
ſeien ſeit Clemenceau zu dim doppelten Zweck abgeſchloſſen wor=
den
, in der Adriaflanke Italiens einen Stachel bereit zu halten
und Deutſchland mit einer Kette von Feinden zu umgeben. Der
ſüdſlawiſche Kabinettsrat habe den Bau einer ſtrategiſchen Eiſen=
bahnlinie
zur raſchen Trutgenkonzentration an der albaniſchen
Grenze beſchloſſen. Das ſei der beredteſte Kommentar zu den
friedlichen Verſicherungen Briands über den franzöſiſch= ſüdſla=
wiſchen
Vertrag. Darum ziehe Italien es auch vor, mehr auf
die Tatſachen als auf die Worte zu achten.
Der Kyffhäuſerbund und die Flaggenfrage.
Der Präſident des Khffhäuſerbundes, der Organiſation der
Kriegervereine, General von Horn, veröffentlicht eine Kund=
gebung
, worin er ſeine perſönliche Meinung zur Flaggenfrage
wiedergibt. Er verſucht darin, die mittlere Linie zwiſchen der
alten und der neuen Fahne zu ziehen. Dabei geht er davon
aus, daß der Reichskriegerbund feſt und unerſchütterlich als
Träger der Tradition zu Schwarz=Weiß=Rot ſtehe, zu der Fahne,
unter der alle Deutſchen den Ehrendienſt für das Vaterland
taten, und in dieſer Fahne das heilige Zeichen echter Treue
und Kameradſchaft ſieht, aber, ſo fährt er fort: mit der
Ehrung der Vergangenheit iſt es allein nicht
getan, alle diejenigen, die ſich zum Staat be=
kennen
, ſind auch verpflichtet, die ſtaatliche
Autorität zu ſtützen. Darum muß auch die heutige
mag dies auch hohe Anforderungen an Herz und Gemüt der
alten Krieger ſtellen
Wir begrüßen dieſe Kundgebung, weil ſie mit heißem Be=
ſtreben
den Weg ſucht, der wenigſtens ein freundliches Neben=
einander
der beiden Volksſtrömungen ermöglichen ſoll. In der
Tat gibt es wohl im Augenblick auch kaum eine andere Löſung.
Um ſo überraſchender iſt es, wenn von rechts her die Deutſche Tſchechoſlowakei zugefügte kulturelle, nationale und wirtſchaft=
Tageszeitung General von Horn angreift und ihm zum Vor=
wurf
macht, daß er aus der Neutralität ſeines Verbandes her= halb das Bekenntnis des hervorragendſten Exponenten der Pra=
ausgetreten
ſei, um ſich in den Kampf der politiſchen Parteien ger Regierung nichts anderes iſt, als der mißglückte Verſuch
einzumiſchen. Erſt müßten die politiſchen Parteien den Kampf
ausgefochten haben, ehe die neutralen Verbände das Wort er=
greifen
könnten. Das iſt eine ungewöhnliche Konſtruktion. Die
Flaggenfrage greift ſo tief in das Eefühlsleben ein, daß jeder
nicht nur das Recht, ſondern auch die Pflicht hat, ſich einzu=

zum Ausgleich mit den=Deutſchen.
Von unſerem Q=Korreſpondenten.
Prag, Mitte November,
Von Zeit zu Zeit geſchieht es, daß prominente tſchechiſche
Politiker ſich veranlaßt ſehen, den nationalen Minderheiten
innerhalb der Grenzen der Tſchechoſlowakei einerſeits einige
wohlwollende Worte zu widmen und damit andererſeits dem
Auslande darzutun, daß bei einem bißchen guten Willen zwi=
ſchen
den in der tſchechoſlowakiſchen Republik ſiedelnden Völkern
der ſogenannte nationale Ausgleich gar nicht ſo ſchwer zu er=
reichen
wäre. Letzthin iſt es der als außerordentlich geſchickt be=
kannte
Politiker Schwehla geweſen, der in ſeiner Eigenſchaft als
Miniſterpräſident auf den Hinweis eines deutſchnationalen Ab=
geordneten
über die Möglichkeit bzw. die Notwendigkeit einer
tſchechiſch=deutſchen Zuſcmmenarbeit reagierte; er ſchnitt dieſe
Frage offenſichtlich um ſo lieber an, als den drei deutſchen in der
Regierung ſitzenden Parteien Landbündler, Chriſtlichſoziale,
Gewerbetreibende von den übrigen nichtaktiviſtiſchen deutſchen
Gruppen täglich vorgeworfen wird, die Regierung behandle dieſe
nicht ſo, wie ſie es dank ihrer ſeinerzeitigen Bereitwilligkeit, den
ſteckengebliebenen Staatskarren wieder flottmachen zu helfen,
verdient hätten. Es darf feſtgeſtellt werden, daß die Konflikts=
ſtoffe
im deutſchen Lager ſich während der Mitarbeit deutſcher
politiſcher Gruppen an den Staatsgeſchäften keineswegs vermin=
dert
haben; ja, es muß behaurtet werden, daß im Sudeten=
deutſchtum
ſeit dem Umſturz im Jahre 1918 noch nie die national=
politiſche
Programmloſigkeit ſo kraß in Erſcheinung getreten iſt
wie gerade während des Verſuchs einer Zuſammenarbeit mit
dem Staatsvolk, zu dem, wie ſich gezeigt hat, noch immer die
notwendigen Vorausſetzungen fehlen.
In ſeinem Expoſé hat der tſchechiſche Miniſterpräſident, der,
ſonſt ein großer Schweiger, diesmal ſich ſelbſt am Klang ſeiner
Worte zu berauſchen ſchien, das Parlament verſichert, er häbe
eine Zuſammenarbeit des Staatsvolkes mit den nationalen
Minderheiten des Landes ſchon gleich nach der Revolution 1918
gewünſcht und wünſche ſie auch heute noch. Allerdings ließen ſich
ſo weitreichende Aenderungen nicht über Nacht geſtalten, könnte
nicht alles plötzlich vergeſſen werden, was vorangegangen ſei.
Gegenwärtig jedoch ſeien der Tſchechoſlowakei zwei Möglichkeiten
gegeben: entweder Kampf oder ruhiges Zuſammenleben. Ich
halte, ſo ſagte Schwehla, den Chauvinismus ſür eine un=
geſunde
Leidenſchaft und behaupte, daß wir die Leidenſchaften
durch Verſtand erſetzen müſſen. Wir Tſchechen und Deutſche
ſtehen vor dem Problem: entweder unſere Energie dem Kampfe
zu widmen oder der poſitiven Arbeit‟. Der Kampf der brutalen
Macht müſſe erſetzt werden durch Uebereinkunft. Für die Tſchecho=
ſlowakei
ſei es kein Unglück, daß ſie von zwei Nationalitäten
bewohnt ſei, denn gerade darin liege für ſie ein großes Plus.
Zwei Raſſenkomponenten, die ſlawiſche und germaniſche, ſtoßen
hier aufeinander, um im Wettkampf der Kräfte ſich einen ſtän=
digen
Aufſchwung zu holen, aus welchem das hohe Kultur=
niveau
hervorgeht. Es iſt kein Zufall, daß die Deutſchen aus den
hiſtoriſchen Ländern im alten Oeſterreich die deutſche Elite ge=
weſen
ſind. Und es iſt auch kein Zufall, daß die Tſchechen im
alten Oeſterreich durch ihre Arbeit hervorgeragt haben. Das war
das Reſultat des ſtändigen Wettkampfes der beiden Nationali=
täten
, der das kulturelle Niveau beider Nationalitäten gehoben
hat. Schließlich erklärte der Miniſterpräſident, er glaube au
den Sieg des geſunden Verſtandes in der Frage der Verſtändi=
gung
und der fruchtbaren Arbeit der deutſchen Bürger mit den
tſchechiſchen.
Schwehlas Bekenntnis, in dieſer Form beſtimmt, den deut=
ſchen
Aktiviſten einen Dienſt zu erweiſen, hat einen einzigen, da=
für
aber ausſchlaggebenden Fehler: den, daß es Zuſtimmung.
und Beifall eigentlich nur dort findet, wo die Frage des Aus=
gleichs
von Volk zu Volk längſt bis zu einem gewiſſen Grad ge=
diehen
iſt; auf der anderen Seite und es iſt dies leider die=
jenige
, auf die es hauptſächlich ankommt, wenn den ungeſunden
nationaien Zuſtänden in dieſem Staate ein Ende geſetzt werden
ſoll ſehlt, wie das aus dieſer Richtung klingende Echo zeigt,
vorderhand noch jede Geneigtheit, die Gedankengänge des
Miniſterpräſidenten zu übernehmen und ein Schrittlein zu tun
auf dem Weg zum Ausgleich, zur Verſöhnung, und deswegen
kann aus der ganzen ſchöngeſetzten Rede Schwehlas ein poſitiver
Fortſchritt im Verhältnis der Tſchechen zum Sudetendeutſchtum
Reichsflagge, ſolange ſie beſteht, als ſolche gewürdigt werden, noch keineswegs abgeleitet werden. Nach wie vor fehlt es an ſicht=
baren
, an nationalpolitiſch ſich auswirkenden Ergebniſſen der bis
zur Selbſtentäußerung gehenden Mitarbeit der deutſchen Akti=
biſtenparteien
an den Staatsgeſchäften, heute wie ehedem ver=
eitelt
eine alltſchechifch beeinflußte Geſetzgebung die als ge=
geben
angenommene Abſicht, das dem Deutſchtum in der
liche Unrecht wenigſtens teilweiſe aus der Welt zu ſchaffen, wes=
einer
Schützenhilfe für die gemäßigten politiſchen Gruppen auf
deutſcher Seite. Für die Tſchechen ſcheint, wie ſich täglich zeigt,
auf gegenwärtig noch keine zwingende Notwendigkeit zu beſtehen,
zum Ausgleich mit den Sudetendeutſchen zu gelangen, die, an
verſchiedenen Strängen ziehend, das Programm der Syſtemloſig=
keit
verkörpern und ſo immer hilfloſer ſich dem Staatsvolk aus=
geliefert
ſehen.

[ ][  ][ ]

Das Geheimnis des Zentrums.

Eine Drohung. Was davon zu halten iſt.

Von unſerer Berliner Redaktion.

Die Oppoſitonsblätter machen viel Aufhebens von der
Rede, die der Fraktionsführer des Zentrums im Reichstag,
Herr von Guérard, in Aachen gehalten hat. Er hat ſich da=
bei
ſehr ſcharf gegen die Parole Schwarz=Weiß=Rot gewandt
und nach den vorliegenden Berichten hinzugefügt, wenn die

ſchwarz=weiß=rote Fahne von den Rechtsparteien als Partei=
fahne
und Symbol für den Wahlkampf mit dem verſteckten Ziel

der Wiederaufrichtung der Monarchie entfaltet werde, ſo ſei das
Ende der Koalition da. Wir wiſſen nicht, ob Herr von Guérard
ſich ſo geäußert hat, aber wenn das tatſächlich ſo ſein ſollte,
dann würde auch damit nur eine Formulierung gewählt ſein,
die mancherlei Hintertüren offen läßt. Auch Herrn v. Guérard
niſt bekannt, daß die Deutſchnationalen praktiſch an eine Wieder
aufrichtung der Monarchie nicht denken. Damit allein wäre alſe
ſchon der Vorderſatz und die Drohung hinfällig. Uns will
ſcheinen, als wenn dieſer Streit um die Richtlinien im Augen=
blick
nicht aktuell iſt, weil das Schickſal der Koalition zunächſt
von dem Schulgeſetz abhängt. Gelingt es hier, den Mittelweg
zu finden, dann werden alle anderen Schwierigkeiten ſich von
ſelbſt erledigen. Allerdings wird das Zentrum dann die Richt=
linien
hervorholen, denn wenn es das Schulgeſetz in der Taſche
hat, iſt das Ziel der Regierungsgemeinſchaft mit den Deutſch=
nationalen
erledigt. Es wäre dann keineswegs ausgeſchloſſen,
daß die Parteileitung wieder etwas nach links rutſcht, um dem
linken Flügel entgegenzukommen. Herr von Guérard hat bei
dieſer Gelegenheit noch hinzugefügt, daß das Zentrum die
Sozialdemokratie als durchaus regierungsfähig anſehe. Auch
das iſt nichts Neues. Das tun zudem andere Parteien auch.
Wir erinnern aber gerade daran, daß das Zentrum es geweſen
iſt, das immer wieder darauf hinwies, daß es durch die Politic
der Sozialdemokräten gezwungen wurde, Anſchluß nach rechts
zu ſuchen, weil die Sozialdemokraten Angſt vor der Verant=
wortung
hatten.

Ein preußiſches Konkordat?

* Berlin, 17. November. (Priv.=Tel.)
Vor einiger Zeit wurde ſchon einmal davon geſprochen, daß
Preußen im Begriff ſei, mit dem Heiligen Stuhl ein Konkordat
abzuſchließen. Die preußiſche Staatsregierung hüllte ſich dieſen
Gerüchten gegenüber in Schweigen, dementierte ſie allerdings
nicht. Inzwiſchen hat die Oeffentlichkeit ſich mit den verſchie=
denen
Aeußerungen des Reichsaußenminiſters über das Reichs
konkordat beſchäftigt, worauf es dann wieder ziemlich ſtill wurde.
Jetzt ſpricht die Voſſiſche Zeitung die Vermutung aus, daß ſich
unter der Hand Ueberraſchungen anbahnen. Sie will gehört
haben, daß die Verhandlungen zwiſchen der preußiſchen Staats=
regierung
und der katholiſchen Kirche bereits zu vorläufigen
Vereinbarungen über konkrete Punkte, wie Abgrenzungen der
Diezöſen, Ausbildung der Theologen, Neuerrichtung von Prieſter=
ſeminaren
neben den Hochſchulen uſw., geführt hätten. Das Blatt
muß natürlich die Verantwortung für dieſe Behauptungen ſelbſt
übernehmen, die ſich ſo raſch nicht nachprüfen laſſen, da man ſich
an zuſtändiger preußiſcher Stille nach wie vor größte Zurück
haltung auferlegt.

* Wirth ohne Wahlkreis?

Der Sozialdemokratiſche Preſſedienſt beſchäftigt ſich in liebe=
voller
Weiſe mit dem Zentrum. Er will Anhaltspunkte dafür
haben, daß auch im Zentrum ein Klaſſenkampf geführt werde
den er vornehmlich darin erblickt, daß der Zentrumsadel eine
Reihe ſeiner Anhänger bei der nächſten Wahl auf die Wahlliſten
geſetzt haben möchte, was, nebenbei bemerkt, bisher auch immer
ſchon geſchehen iſt. Der Klaſſenkampf ſoll nun daraus abgeleitet
werden, daß zu derſelben Zeit, wo die Adelsmandate unter=
gebracht
werden, Herr Wirth keinen Wahlkreis mehr finden kann.
Das wäre, wenn es ſich beſtätigte, wirklich intereſſant. Soweit
wir uns erinnern, war Dr. Wirth ſchon bei der letzten Wahl in
ſeiner badiſchen Heimat ziemlich angefochten. Die ſcharfen An=
griffe
der Deutſchnationalen zwangen aber ſchließlich das Zen=
trum
, ihn wieder aufzuſtellen. Es wäre immerhin verſtändlich
wenn die Art, wie er mit der Paxteidiſziplin umgeſprungen iſt,
die Parteileitung jetzt veranlaßte, Herrn Wirth den Stuhl vor
die Türe zu ſetzen. Es iſt noch unvergeſſen, daß das badiſche
Zentrum eigens einen Parteitag wegen ihm einberief, zu dem er
einfach nicht erſchien. Nachher hat allerdings eine Beſprechung
zwiſchen dem badiſchen Parteiführer und Dr. Wirth ſtattgefun=
den
, und dir möchten immer noch glauben, daß die Differenzen
nicht zu einer Streichung des Namens Wirth von der Wahlliſte
führten. Wahrſcheinlich iſt die Notiz im Sozialdemokratiſchen
Preſſedienſt nur erſchienen, um die Stellung Dr. Wirths zu
ſichern.

Wie wir hören, wird der Start der auf den Azoren befindlichen
Junkermaſchine D. 1230 erfölgen, ſobald die Wetterlage ſich ge
beſſert hat.
Die jetzt vorliegende Tagesordnung für die nächſt
Reichstagsſitzung am Dienstag, den 22. November, nachmittags
3 Uhr, enthält als Hauptpunkt die erſte und zweite Beratung des deutſch=
franzöſiſchen
Handelsabkommens.
Wie aus New York gemeldet wird, hat Genexal Heye au
einem Hapag=Dampfer die Heimreiſe nach Deutſchland an=
getreten
.
Der Reichspräſident empfing den General der

Heilsarmee, Booth, ſowie deſſen Tochter Mary.

Die Deutſchen in Kattowitz beteiligen ſich unter Proteſt an
der kommiſſariſchen Stadtverwaltung.
Zur Zeit finden Verhandlungen zwiſchen England und
den Vereinigten Staaten über die Erneuerung des Schieds=
gerichtsvertrags
vom Jahre 1908 ſtatt. Dieſer wurde 1913, 1918 und
1923 ohne weitere Schwvierigkeiten erneuert.

Zum Vertreter Kanadas für die Dezembertagung
des Völkerbundes iſt Senator Dandurand ernannt worden.

Der Sultan von Maxokko, Mulay Juſſuf, der bereits
ſeit längerer Zeit ſchwer leidend war, iſt heute morgen 9,30 Uhr in
ſeinem Palais in Rabat geſtorben.
Die franzöſiſche ſozialiſtiſche Kammergruppe be
ſchloß, eine Entſchließung einzubringen, in der die Regierung aufgefordert
wird, wie ſeinerzeit den Locarnovertrag ſo auch alle im Rahmen des
Völkerbundspaktes abgeſchloſſenen Verträge dem Parlament
zur Natifizierung vorzulegen.
Nach Meldungen aus Cafablanca ſind die von den Marok
kanern entführten ſechs Europäer, zwei Männer, zwei
Frauen und zwei Kinder, in die von den Franzoſen unter
worfene Zone zurückgebracht worden und befinden Ich ſomit
in Sicherheit.

Beginn der deutſch=polniſchen
Verhandlungen.

Der Reichsaußenminiſter hat am Donnerstag mittag zu=
nächſt
den deutſchen Geſandten in Warſchau, Dr. Rauſcher,
empfangen und nach ihm den polniſchen Sondergeſandten
Jackowſki, um die Ausſprache über den deutſch=polniſchen Han=
delsvertrag
zu eröffnen. Bei der erſten Beſprechung handelt es
ſich naturgemäß nur darum, das Terrain zu ſondieren und vor=
zufühlen
, inwieweit der Wille zum Entgegenkommen auch au
der polniſchen Seite vorhanden iſt, wie überhaupt der Zweck
dieſer Konferenzen iſt, die ſachlichen Verhandlungen der Dele=
gationen
zu ermöglichen. In der Tat ſind eine ganze Reihe
von Hinderniſſen ſehr entſcheidender Natur in der letzten
längeren Verhandlungspauſe ja aus dem Wege geräumt wor=
den
. Ehe noch Herr Rauſcher ſich von Warſchau nach Berlin
begab, iſt es ihm gelungen, noch eine grundſätzliche Einigung
in den Warſchauer Beſprechungen zu erzielen hinſichtlich des
Abbaues verſchiedener Einfuhrverbote und Schutzzölle, die noch
beiderſeitig vor Abſchluß eines Handelsvertrages geplant ſind.
Es handelt ſich hierbei um die Frage der polniſchen Holzeinfuhr
nach Deutſchland und eine längere Reihe deutſcher Fertigfabri=
kate
, für die Einfuhrerleichterungen nach Polen gewährt werden
ſollen. Daß gerade in dieſem Augenblick der Rücktritt des
Staatsſekretärs Lewald, des bisherigen Führers der deutſchen
Handelsvertragsdelegation, erfolgt iſt, darf man wohl als kein
zufälliges Zuſammentreffen einſchätzen; denn wvenn auch längſt
feſtſtand, daß Staatsſekretär Lewald für die kommenden Ver=
handlungen
unter den beiderſeitigen Delegationen als Delega=
tionsführer
der Deutſchen nicht mehr in Betracht kam, ſo iſt
die amtliche Bekanntgabe des Rücktritts, Lewalds genau zur
Stunde der Wiederaufnahme ernſter Vorbeſprechungen ſicher=
lich
als eine freundliche Geſte an Polen zu betrachten. Herr
Lewald, der die deutſchen Intereſſen ausgezeichnet vertreten hat,
iſt jedenfalls, ja vornehmlich aus dieſem Grunde, bei der Gegen=
ſeite
naturgemäß nicht gerade beſonders beliebt. Ohne die Ver=
dienſte
Lewalds im geringſten zu ſchmälern, war es deshalb
wohl taktiſch nicht unzweckmäßig, mit neuen Männern in die
kommenden Verhandlungen hineinzugehen.
Wie es ſcheint, ſind die Vollmachten des polniſchen Spezial=
geſandten
Dr. Jackowſki derart, daß alle Fragen behandelt wer=
den
können, die einer grundſätzlichen Klärung bedürfen. Allen
Vorausſicht nach wird ſich die Beſprechung in Berlin nur über
einige Tage ausdehnen. Die Fortſetzung wird alsdann wohl in
Warſchau vor ſich gehen. Bei der Berliner Unterhaltung wird
wahrſcheinlich auch die beiderſeitige Fühlung der Handelsdele=
gationen
eine Rolle ſpielen, denn aus Preſtigegründen wird auch
auf polniſcher Seite ein Wechſel in der Delegationsführung ein=
treten
. Die günſtige Entwicklung der Atmoſphäre in den letzten
Monaten, und erſt recht in den letzten Tagen, läßt erwarten,
daß die Berliner Konferenzen mit einem durchaus befriedigen=
den
Ergebnis enden.

N
PSr

N

Auf der Suche nach einer Verſtändol
der Schul= und Beamtenfragg


N

Von unſerer Berliner Redakti
Am Donnerstag nachmittag beriet das Kabinett
Etat 1928. Gleichzeitig herrſchte auch im Reichstag. .
betrieb. Der Ausſchuß für Kriegsbeſchädigtenfragen=
Beratungen über das Reichsverſorgungsgeſetz fort.
nungsausſchuß unterhielt man ſich neuerdings über
ſchutz. Der Bildungsausſchuß kämpfte um 8 4 des
Der Ausſchuß für ſoziale Angelegenheiten beſprack,
Uebereinkommen. Vom Reichsarbeitsminiſterium tᛋ
hingewieſen, daß die geſetzgeberiſchen Faktoren dos
Reiches jetzt dazu Stellung nehmen müßten, ob H
würfe ratifiziert werden ſollten. Intereſſant warn
Zahlen, die über die deutſche Sozialverſicherung 9
den. Der Aufwand aus Beiträgen und Umlagen füü=
Sozialverſicherung betrug im Jahre 1913 1,3 Mil
1927 wird er 3,23 Milliarden Mark betragen. Der

Reiches iſt von 1,37 Milliarden im Jahre 1913 au
den im Jahre 1927 geſtiegen. In der anſchließer
debatte wurde von faſt allen Seiten anerekannt, dan
Unfallverſicherung im Vergleich zu den anderen
bildlich iſt.
Hinter den Kuliſſen bemühten ſich d
rungsparteien erneut um eine Verſti
über das Schulgeſetz und über die
beſoldung. Der am Nachmittag zuſammenge=r
fraktionelle Ausſchuß beſchäftigte ſich neben der 7
amtenbeſoldung auch mit der allgemeinen Fiü
Reiches.
Im Reichsrat wurde der Kampf um den Matz
geführt, der von den Sozialdemokraten vor einige
feſſelt worden iſt. Der deutſch=jugoſlawiſche Hande
fahrtsvertrag ſieht bekanntlich eine Erhöhung des
für Induſtriemais von 3,20 Mark auf 5. Marm)
zentner vor. Die Ausſchüſſe des Reichstages hattn
dieſen Artikel zu ſtreichen. In namentlicher Abſtim
er aber mit 35:32 Stimmen wieder hergeſtellt. Iri
heit blieben neben Preußen auch Heſſen und Bau
die preußiſchen Provinzialvertreter zur Hälfte ge=
ßiſche
Regierung ſtimmten.

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2 ne
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tel, die
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geſſe. obet.
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10

Kundgebung der Flüchtlnge, Gemt
Liquidationsgeſchädigten.

Breslau, 16.
Gegen die Verſchleppung der Schlußentſchäß
ſtaltete heute der Deutſche Oſtbund eine öffin
gebung, zu der auch Reichstagspräſident Loebe Au
Der Bundesdirektor des Deutſchen Oſtbundes bez
einen unerträglichen Zuſtand, daß der Entwurf
Reichstag zugegangen iſt, ganz abgeſehen davon, d
Weiſe den berechtigten Anſprüchen der Geſchädig
Zum Schluß ſprach er die Hoffnung aus, daß ſü
präſident Loebe der Sache der Geſchädigten annu
Reichstagspräſident Loebe erklärte, daß die
um Jahr hat hinausgezögert werden müſſen, iſt
blatt unſerer Verwaltung. Deshalb gebe ich Fr
ſicherung, daß ich die Regierung drängen werde;
dem Reichstag endlich den Entwurf überweiſt.
uns iſt, dann verſichere ich Ihnen, allen Einflußf
ihn zur Erledigung zu bringen. Angeſichts den
ammlung laut gewondenen Befürchtungen, daß me
des Geſetzentwurfes durch etwaige Neuwahlen w=
werden
könnte, regte Reichstagspräſident Loebe
Vertretung der Verſammlung beim Reichspräſiden
werde und ihn bitte, er möge eine etwaige Auflöſug
tages nicht eher unterſchreiben, bis das Entſchädini
ledigt iſt. Auch ſei es angebracht, wenn zu Begiunn
tagsberatungen Vertreter der Geſchädigten noch eE n
Parteien oder dem Ausſchuß gehört werden.
Es wurde dann eine Entſchließung gefaßt, zur o
ſammlung u. a. gegen die völlig unzulängliche E=
Regierungsentwurfes proteſtiert.

Die wahre Bedeutung des Bolſchewismus

Von
Oscar A. H. Schmitz.
Seit zehn Jahren hoffen wir Europäer, daß endlich einmal
eine objektive Darſtellung des Bolſchewismus erſcheinen möge,
aber zugleich wiſſen wir, daß Objektivität dem Menſchen nicht
gegeben iſt. Jeder iſt gezwungen, durch ſeine Augen zu ſehen
So wollen wir auch das eben bei Braun (Karlsruhe) erſchienene
Skizzenbuch aus Sowjetrußland mit dem Obertitel Moskau
des Prinzen K. A. Rohan nicht auf ſeine Objektivität hin prüfen,
ſondern grade auf ſeine erfreuliche Subjektivität hin, die ſich nicht
einen Augenblick verſchleiert. So fühlt man, daß hier wer ſpricht
und nicht das Sprachrohr einer pro oder contra entſchiedenen
Kollektivität ertöut. Auch der Richter, deſſen Ideal immer die
unerreichbare Objektivität ſein muß, nähert ſich ihr, ſo weit wie
möglich, indem er ſich auf ſubjektive Zeugniſſe ſtützt, dabei aber
die Glaubwürdigkeit der Subjekte prüft. Das Buch Rohans nun
iſt das erſte glaubwürdige über Sowjetrußland, das mir unter=
gekommen
iſt. Unparteiiſchkeit und Aufrichtigkeit tragen jeden
Ausſpruch, und, da man von der erſten Seite an ſpürt, wes
Geiſtes oder welcher Geiſter Kind hier ſpricht, ſo kann jeder dieſe
unbedingt echten Eindrücke in ſein Weltbild einordnen und nun
ſeine Schlüſſe ziehen. Rohan gibt unbedingt brauchbares Ma
terial ohne einen zwingen zu wollen, ſeine Deutung anzunehmen.
Welcher Geiſter Kind iſt nun Rohan, der Begründer des
Kulturbundes und der Europäiſchen Revue? Zunächſt erklärt er
ſich als Anti=Marxiſt und findet gegen den dürren, ſchulmeiſter=
lichen
Marxismus häufig ſcharfe Ausdrücke. Er iſt durch und
durch Abendländer öſterreichiſcher Nation, ganz und gar von
europäiſcher Kultur durchdrungen, aber er hat eine inbrünſtige
Liebe für Rußland und das ruſſiſche Volk. Außerdem iſt er jung
und liebt das Dynamiſch=Lebendige an ſich. Durch dieſe Ver=
anlagung
ſind mehrere Fehlerquellen von vornherein verſtopft.
Wir beſitzen ruſſiſche Berichte vorwiegend von Marxiſten, die mit
ihrem Parteidogma ſo verflochten ſind, daß ſie nur die Wahl
haben, den Bolſchewismus zu billigen oder ihre bisherigen Ueber=
zeugungen
abzuſchwören. Zu ſplcher großen Ehrlichkeit aber ſind

nur ethiſche Genies fähig, und die ſind, beſonders unter Partei
menſchen, ſelten. Wenn es andererſeits ganz natürlich iſt, daß
ahendländiſche Kulturmeiſchen und Chriſten ein Epſtem in

Grund und Boden verdammen, das freie Kunſt und Forſchung,
Familie, ja die Liebe, Religion und Gott verbietet ode

der Rückſtändigkeit der Maſſen einiges davon höchſtens duldet,
ſo hören wir damit noch nichts darüber, wie ein ſolches Syſtem
möglich wurde, wie es ſich hält, und was es im geſamten Welt=
geſchehen
bedeutet. Eben über dieſe Dinge erfährt man weſent=
liches
durch das Buch von Rohan.
Rohans Liebe zu den ruſſiſchen Menſchen iſt ſo groß, daß er
glücklich wäre, wenn er, heimgekehrt, die frohe Botſchaft des
Bolſchewismus verkünden könnte, aber er kann es nicht. Der
geiſtige, religiöſe und Kulturmenſch, der er iſt, macht das ſeiner
Liebe unmöglich. Darum ſind ſeine Mitteilungen über die Miß=
ſtände
ſo außerordentlich wertvoll und ihnen gegenüber verſagen
die Behauptungen der Parteigänger, die grauenhaften Bluttaten,
die tödliche Oede des übrig gebliebenen Lebens ſeien böswillige
Erfindungen der Gegner, Rohan iſt vielmehr ein Anwalt Ruß=
lands
im Stil der alten Anwälte vor Gericht: fern davon, durch
Sophiſtik nachweiſen zu wollen, daß das Verbrechen an ſich be=
rechtigt
ſein könne, wie man heute vielfach hört, iſt er ſich mit
den Richtern über deſſen Verwerflichkeit einig, aber die Ver=
werfung
des Verbrechens braucht nicht die Liebe zu dem Ver=
brecher
zu hindern, die ermöglicht, die Tat aus ſeiner Lage zu
verſtehen, wenn auch nicht zu entſchuldigen oder gar zu be=
ſchönigen
. In dieſem Sinn iſt Rohan ein Anwalt des Bolſchewis=
mus
, obwohl er ſeine jetzige Geſinnung ablehnt und für Europg
überhaupt nichts von ihm wiſſen will.
Worin liegen aber nun die poſitiven Momente? Wir wiſſen
daß die asketiſche Zeite des frühen Chriſtentums, die heute immer
mehr aufgegeben wird, ſehr wohl erklärlich iſt aus der Pendel=
bewegung
des geſchichtlichen Geſchehenis. Sie war ein not=
wendiges
Gegengift gegen die hemmungsloſe Emanzipation des
Fleiſches in der ausgehenden Antike. Eine ähnliche Erklärung
findet num der ſelbft chriſtlich eingeſtellte Rohan für die rätſel=
hafte
Wirkung der materialiſtiſchen Lehre, dieſes armſeligſten
Broſamens von der Tafel europäiſcher Denker, auf das ruſſiſche
Volk, dem doch ſeinem Weſen nach nichts ferner lag. Das ruſ=
ſiſche
Chriſtentum hielt jede weltliche Tüchtigkeit für gleichgültig,
wenn nicht für Teufelswerk, denn Chriſtus liebe die verlquſten.
unwiſſenden Sünder, nicht die alles wiſſenden, alles könnenden
mäßigen, ſich waſchenden Deutſchen. Was will denn das Welt=

Wy

chen? heißt ein ruſſiſches Bauernſprichwort. Die gebildete

Schicht hatte zwar längſt dieſes primitive Chriſtentum verlaſſen,
aber ſie zerfaſerte ſich in jenem unfruchtbaren, geſchwätziger
Spekulieren, das wir ſo gut aus den Romanen Doſtojewſkiis

kennen. Damit hat nun tatſäklich der Bolſchewismus ein Ende

gemacht. Raskolnikoſv iſt heute tot fagt Rohan. Dem ganzen
dumpfen Volk aber wird ein ſcharf durchdachtes
1n

(o

Tu
lietzer
Neie g

griffe fürchterliches mechaniſtiſches Syſtem aufgesN‟
es zu der ihm ſo notwendigen Diesſeitigbeit erziehr- MkM
liſtiſche Lehre Marxens aber, für jeden kultivierter! 4
der Inbegriff verſtandesmäßiger Dürre, wird hier!!
tuell diskutiert, kritiſiert oder begründet, ſondern Meleiſ
Glaubensinbrunſt einer primitiven Maſſe aufgeuVe
früher die Jenſeitslehre. Die von Rohan oft anezeſtehlke. Ech
grenzte Leidensſähigkeit des ruſſiſchen Volkes bringek!"
tyrer hervor, die ſich der neuen Lehre genau ſo opfen.
der alten, ja es gibt Heilige des Bolſchewisiin
dieſes Wort abſichtlich in Auführungszeichen, E
ſind es doch nur Erſatzheilige‟. Heiligkeit verlick.
ohne eine JFenſeitigleit der Natur. Wenn die Müsechie
dann iſt das Leben der Güter Höchſtes und ſein Eſſe
eine Verfehlung gegen die Lehre. An dieſem Pirk!0
der Bolſchewismus als Religion ſcheitern, ſoba, ,
ſoweit differenziert ſind, daß ſie die Lehre verſtam
faſſen können, und dafür ſorgt die Auſklärung
Ah
ſelbſt, Rohan lobt die völlige Abweſenheit des du
Men
der Frivolität in dem heutigen ruſſiſchen Leben.
ein Uebergangszuſtand ſein, ſo lange jene Glau.
noch die Einſicht in den tiefen Zynismus, der noit kichel e olst.
1sr
Weltanſchquung den Blicken der meiſten verdealn!
Frau
nicht, wie beim Chriſtentum, das deu, deſſe Geſthgketite.
nachläßt, im Hintergrund der Lehre einen tiefen Bis!
nunft finden läßt. Der Marxismus hat keinen Hirgſe
4unn
wirkt ſtark auf den flachen Verſtand eben zum 2el zutzuru
der, und ſo lange der Glaube an Weltrevolution elen,
ſtaat währt, vermag er ſogar die Seelen eraluhen
er zerfällt in nichts vor dem tieferen Auge des Gelt.
bak
iht.
muß eine Ernüchterung der Seelen kommien, Die
wird. Für alles dies iſt Rohan nicht blind, Abst
bis dahin das von ihm als muſterhaft durchdan.
politiſch=wirtſchaftliche Syſtem ſo ſehr gefeſtigt ue
modifiziert ſein wird, daß ihm ein anderer Glan
geben werden kgein. Dann würde der Bolſchemis!"
Art Faseismus verwandeln, dem er ja in der Lig?
jetzt gleicht.

Was indeſſen Nohan in Rußland immer wistk.
und darin wird man ihm beipflichten müſſen, N4
Taß hier wirklich ein beſtimmter Weg gegaſigen.""
muß wohl tiefen Eindruck machen, wenn man. S"
glaubensloſen Europa kommt, das zwar noch P
beſitzt, die der Bolſchewismus verworfen haf, ""
worrenheit keinen Gebrauch davon machl.

[ ][  ][ ]

Der Vulkan Europa.
Kriegsgeſpenſt. Kriegsurſachen an
MSrenzen. England warnt Europa.
nunſerem (O=Korreſpondenten.
London, 17. November.
emierminiſter hat die äußere Lage und die Friedens=
jirzlich
in ſeiner Guildhall=Rede mit ausgeſprochenem
2 erörtert, ſagt Gatwin in ſeinem Obſerver‟. Der
Lord Salisbury erklärte, daß Optimismus in
wärtigen Angelegenheiten die ſchlimm=
mſchaft
ſei, die ein Politiker beſitzen

Vor dem Kriege haben alle Regierungen eine ganze
hindurch ihre Friedensliebe verkündet und erklärt,
äedensausſichten eminent günſtige ſeien. Die Trink=
ghe
Reden, welche die Souveräne und Staatsmänner
er austauſchten, die Artikel der halbamtlichen Blätter
huorr letzten 30 Jahre vor 1914 dürften eine Sammlung
ni Intereſſe, aber grimmiger Fronie ergeben. Wir
vor allen Dingen vor dieſem Tone hüten, ſagt
uud dann weiter: Locarno war ein guter Tagesmarſch
elles hinaus, aber es war nur ein Meilenſtein, nicht
Es war noch lange nicht der halbe Weg. Wir haben
die em Punkte lange genug gelagert. Es iſt gewiß, daß
z. Politik, ob unter dieſer oder einer anderen Regie=
ſp
it über Locarno hinausgehen muß, wie dieſes über
inaus liegt. Wir dürfen uns keinen Illuſionen hin=
iſt
ein höchſt gefährlicher Irrtum, anzunehmen, daß
unse Völkerfriede bereits geſichert iſt. Heute gibt es
hrd der Verträge von 1919 mindeſtens ebenſoviele
ebüun ſachen in Europa, als wie ſie vor der Kata=
1 beſtanden. Die in Siegesrauſch und Er=
eigsluſt
gezogenen Grenzen waren Feſtlegun=
itweilige
Gewalt, und ſie bilden eine ſtändige
ſorderung für eine ſchließliche Gegengewalt. Von
e bis zum Balkan ſind die Oſtgrenzen,
etzt entlang der ganzen Linie laufen,
ſiem dauernden Frieden unvereinbar.
hggemeint iſt Baldwin) ſagen, daß Sie nicht die Ab=
pt
haben, während der nächſten zehn Jahre von einer
zu ſprechen, ſo haben Sie ſich ohne den gering=
tten
eines Zweifels für eine Wieder=
Krieges entſchieden. Es iſt eine furchtbare
ſchung, über eine Abrüſtung nur von mechaniſchen Ge
ren und nicht von vitalen der Moral und der Ver=
wrechen
. Ohne eine Wiederverſöhnung
er durch einen Kongreß von Alliierten,
Feinden und Neutralen zur Modifi
wder jetzt beſtehenden Oſtgrenzen und
M)erung der Manie für Strafen und An=
en
von 1919 würden ſich die Entwaff=
ſeder
rüſten. Ohne Amerika und Rußland kann
ter Abrüſtung keinen Erfolg haben. Der Völkerbund
te Erfolg haben. Eine vernünftig durch=
ſeviſion
des Verſailler Vertrages iſt
zige Mittel, den Krieg in Europa abzu=
Ohne die Beteiligung der Vereinig=
ſtiten
und Rußlands iſt aber ein fried=
ſee
genügende Machtvollkommenheit be=
Reviſionsverfahren vollkommen un=

Douglas malt mit dunkelſten Farben: Der
ſaffenſtillſtandstag ging über einem von Kriegsfurcht
ropa auf. Der Kriegsvulkan hat begonnen
ſrechen. Die ungeheure Rauchſäule des Krieges treibt
gunzen Kontinent dahin. Unterirdiſches Grollen läßt
eszittern. Flamimen leuchten zum ſchwarzen Himmel
Riſſe und Krater bilden ſich alle Tage. Die alten
Krieges ſind noch heiß unter unſeren Füßen. Die
e des Krieges beißen noch in unſeren Lungen. Aber
Fahren haben wir die ungeheure Größe des Opfers
ſanigeskraft vergeſſen. Es ſind furchtbare Ziffern. Die
die von 191418 in unſerer (britiſchen) Flotte
Wuftſtreitkraft gedient hat, betrug 9 291 526. Eng=
Eellte 4 006 158, Indien 1 338 620, Schottland 5 575 618
1524, Irland 132202. Von den Dominions ſteht
619636 an der Spitze. Auſtralien folgt mit 416 800
Stelle. Neu=Seeland ſandte 124 211, Südafrika 136 074.
woloſſale Ziffern, welche die Einbildungskraft über=
eie
zeigen, was das britiſche Reich tat, aber ſie zeigen
es niemals wieder getan werden kann. Selbſt
iſiche Weltreich kann einen neuen Welt=
ſlicht
überleben. Die Nationen Europas können
ſicthtung in einen Krieg gehen. (2) Für uns aber

iſt Krieg Selbſtmord, denn unſer Reich könnte
ſeine Einheit nicht bewahren, wenn es in einen
großen enropäiſchen Krieg gezerrt werden
ollte. Das iſt der Grund, warum wir auf alle Fälle den
nächſten Krieg verdammen müſſen, wann und wo er auch aus=
brechen
ſollte. Wir haben unſeren letzten Schuß in
einem kontinentalen Kriege abgefeuert, Kein
Pakt kann uns überreden, das Leben unſerer freien
Gruppe von Gemeinweſen zu opfern. Die britiſchen Völker
ſehen, wie ſich Europa auf den Krieg vorbereitet, und ſie ſind
entſchloſſen, der neuen Hölle fernzubleiben. Sie ſagen zu den
wahnſinnigen Nationen, die ſich jetzt in neuen Kriegsgruppen
gliedern: Wir wollen mit euch für den Frieden arbeiten, aber
nicht für den Krieg. Wir wollen unſere Söhne nicht in eure
Schlachthäuſer ſenden. Euer Blut komme auf eure eigenen
Häupter. Europa möge vergehen, aber unſer
Reich ſoll leben.
Die litauiſche Klage.
Befürchtungen in Genf. Die neutrale Kommiſſion.
* Kowno, 17. Nov. (Priv.=Tel.)
Bekanntlich hat Litauen beim Völkerbundsrat in Genf eine
Klage gegem Polen eingereicht wegen der Behandlung der
litauiſchen Minderheiten im Wilnagebiet mit der Hoffnung, bei
dieſer Gelegenheit den ganzen Wilnakonflikt vor aller Welt noch.
einmal aufrollen zu können. Trotz der Entſcheidung der Bot=
ſchafterkonferenz
, die den Beſitz von Wilna endgültig den Polen
zugeſprochen hau, hat Litauen dieſe Entſcheidung niemals aner=
kannt
. Es hat in Zirkularnoten an die Mächte den Raub von
Wiſna als Vergewaltigung hingeſtellt und es hat mehrmals ver=
ſucht
, das Internationale Schiedsgericht im Haag anzurufen. Es
iſt aber mit ſeinen Klagen bisher immer abgewieſen worden,
nicht weil es ſich im Unrecht befand, ſondern aus Gründen der
politiſchen Opportunität. Es liegt nunmehr im Intereſſe Po=
lens
, die litauiſche Klage in Genf nicht zur Diskuſſion kommen
zu laſſen, um Weiterungen zu vermeiden, die zu einer ernſtlichen
Beunruhigung der Geiſter, namentlich der Bewohner der Oſt=
ſtagten
führen würde, und die eher eine Verſchärfung des pol=
niſch
=litauiſchen Konfliktes als eine Entſpannung bringen würde.
Sowohl die litquiſchen als auch die polniſchen Chauviuiſten ſind
mit ihrer Stimmung am Siedepunkt angelangt, und ſolange
Prof. Woldewaras in Kowno die Regierung ſührt, iſt auch ſei=
nerſeits
auf kein Nachgeben zu rechnen.
Nun wird in politiſchen Kreiſen Londons, vielleicht auch in
Warſchau, die Möglichkeit erwogen, die litquiſche Klage und die
weitere Behandlung des ganzen Konfliltes anſtatt dem Völker=
bundsrat
einem beſonderen neutralen Komitee zu über=
tragen
, das ausdem Delegierten Deutſchlands und
Frankreichs unter dem Vorſitz von Holland ge=
bildet
werden ſoll. Da dieſes Komitee wewigſtens einige Mo=
nate
tagen müßte, ehe es eine Entſcheidung fällen bann, die wie=
derum
nur theoretiſchen Wert haben könnte, ſo wäre durch den
Zeitgewinn die Angelegenheit ihrer Schärfe beraubt. Trotzdem
man den Gedanken der Komiteebildung nicht fallen gelaſſen hat,
wird dagegen eingewendet, daß Frankreich durch ſeine nahen Be=
ziehungen
zu Polen und Deutſchband durch ſeine Memelverhand=
lungen
mit Litauen nicht als neutral zu betrachten ſeien. An
ihre Stelle müßten evtl. andere Mächte treten, vor allem aber,
ehe ſich ein ſolches bilden könnte, müßte die Zuſtimmung Li=
tauens
vorliegen, ſeine Klage aus dem Völkerbund zurückzuneh=
wen
und dieſem Komitee zu überweiſen. Eine ſolche Zuſtimmung
iſt bisher nicht erfolgt. Bis zur Dezembertagung des Rates fehlt
weniger als ein Monat. Sollte es nicht gelingen, die litauiſche
Klage zu vertagen, ſo könnte ſie zu der Senſation der Völker=
bundsratsſitzung
werden.
Wahlgemeinſchaft der polniſchen Minderheiten.
Warſchau, 17. November.
Wie wir erfahren, tritt am Freitag eine Vertreterverſamm=
lung
der polniſchen nationcen Minderheiten in Warſchau zu=
ſammen
. Die Minderheitengruppen wollen über ein gemeinſames
Vorgehen bei den im Frühjahr bevorſtehenden Wahlen zum pol=
niſchen
Seim und Senat beraten. Die Einigung der Deutſchen,
Urrainer, Litauer und Weißruſſen dürfte keine Schwierigkeiten
machen. Erſchwert wird der Zuſammenſchluß nur durch Diffe=
renzen
im jüdiſchen Lager, das in ſich mehrfach geſpalten iſt. Der
Führer der Nationalen jüdiſchen Gruppe, der Liſtenführer des
Minderheitenblocks bei den vorigen Wahlen, Grünbaum, hat ein
Zuſammengehen mit anderen jüdiſchen Gruppen abgelehnt.

Das engliſche Oberhaus
zur Seeabrüſtungsfrage.
Lord Robert Cecil beſchuldigt Churchill des Fehlſchlags
der Genfer Drei=Mächte=Konferenz.
EP. London, 17. November.
Im Oberhaus beantragte geſtern das Mitglied der Arbeiter=
regierung
Lord Parmoor die Vorlegung aller auf die am 30. No=
vember
in Genf zuſammentretende vorbereitende Abrüſtungskom=
miſſion
bezüglichen Dokumente. Ferner richtete er an die Re=
gierung
die Aufrage, ob ſie geneigt ſei, die optionelle Klauſel
des Haager Abkommens anzunehmen. Zur bevorſtehenden Ab=
rüſtungskonferenz
erklärte Lord Parmoor, Rußland werde in
Genf vertreten ſein, und er hoffe, daß man dieſe Gelegenheit
dazu benutzen werde, die Handelsbeziehungen mit Rußland, das
der Hauptmarkt der engliſchen Induſtrie ſein ſollte, wieder an=
zuknüpfen
.
Lord Cuſhendun erwiderte im Namen der Regierung, daß
noch keine Beſchlüſſe über die den engliſchen Vertretern in Genſ
zu erteilenden Inſtruktionen gefaßt worden ſeien Der An=
nahme
der optionellen Klauſel der Haager Konvention wider=
ſetzten
ſich die Dominions. Er zweifle daran, ob die öffentliche
Meinung in England mit der Annahme einverſtanden ſein
werde.
Lord Robert Cecil, maß in einer bemerkenswerten
Rede Winſton Churchill die Schuld an dem Fehl=
chlag
der Genfer Abrüſtungskonferenz bei. Ob=
wohl
die engliſchen Delegierten in Genf telegraphiſch die Er=
mächtigung
erhalten hätten, ſich dem amerikaniſchen Standpunkt
hinſichtlich der Parität des Kreuzer= und Panzerkreuzerbaues
anzuſchließen, habe Churchill ſich beunruhigt und ſeinen Kolle=
gen
gegenüber die Notwendigkeit betont, eine derartig gefähr=
liche
Konzeſſion Großbritanniens zu vermeiden. Der Erſte
Lord der Admiralität, Bridgeman, und ſeine techniſchen Rat=
geber
hätten dagegen nichts gegen die Annahie der amerikani=
ſchen
Vorſchläge einzuwenden gehabt.
Weiter ſagte Lord Robert Cecil, daß zu ſeinem Rücktritts=
entſchluß
ſeine grundſätzlichen Differenzen mit der
Regierung ausſchlaggebend geweſen ſeien, da nach ſeiner
Anſicht
die Bedeutung eines Flotten=Abkommens mit
Amerika nicht genügend gewürdigt
werde. In den vorbereitenden Sitzungen des Reichsverteidi=
gungskomitees
hätten einige Mitglieder ſogar die Frage aufge=
worfen
, ob man Amerika für den Bau von kleinen Fahrzeugen
dieſelbe Quote wie für England zugeſtehen ſolle. Er ſei jedoch
der Ueberzeugung geweſen, daß einflußreiche Mitglieder des
Komitees die Ueberzeugung gehabt hätten, es habe keinen Zweil
nach Genf zu gehen, wenn man nicht in dieſem Punkte nachgebe.
Daß Amerika auf den 20=Zentimeter=Geſchützen beſtanden habe
ſei ſicherlich falſch geweſen. Aber es ſei ihm als Wahnſinn er=
ſchienen
, daß darüber die Verhandlungen zuſammenbrechen ſoll=
ten
. Um ſo mehr ſei er erſtaunt geweſen, daß die Mehrzahl ſei=
ner
Kollegen auf einem Kaliber von 15 Zentimetern beſtanden
habe. Dies habe ihn veranlaßt, die Regierung zu bitten, für
ihn jemand anders nach Genf zu ſchicken. Als er trotzdem nach
Genf gegangen ſei, habe er es unter der Vorausſetzung getan.
daß er ſich ſeinen Rücktritt vorbehalte, wenn die Verhandlungen
der Dreimächtekonferenz zuſammenbrechen ſollten.
Lord Balfour ſchloß die Debatte mit der Erklärung, daß
nach ſeiner Anſicht die Meinungsverſchiedenheiten mit Amerika
nicht derart ſeien, daß zwiſchen zwei ſo großen Nationen wie
England und Amerika ein Abkommen unmöglich ſei. Einerſeits
würde England anerkennen, daß Amerika ſoviel kleine Fahr=
zeuge
bauen könne, wie es wolle; andererſeits aber ſollte Ame=
rika
England das Recht zuerkennen, nach ſeinen Bedürfniſſen
die Zahl der kleinen Kreuzer zu bemeſſen.
Die Oppoſition der engliſchen Arbeiterpartei.
EP. London, 17. November.
Macdonald erklärte heute im Unterhauſe unter Bezugnahm
auf den Antrag der Arbeiterpartei, eine beſondere Sitzung für
die Diskuſſion des Mißtrauensantrages gegen die Regierung
wegen ihrer Bergbaupolitik freizuhalten, die Oppoſition fordere
eine Erklärung des Premierminiſters über die gegenwärtige
Lage im engliſchen Bergbau. Baldwin entgegnete, nach dem
geſtrigen Vorfall könne ee kein Verſprechen über die Möglichkeit
einer Regierungserklärung abgeben. Macdonald kündigte dar=
auf
an, daß er als Proteſt gegen dieſe Haltung des Premier=
miniſters
einen neuen Mißtrauensantrag einbringen werde.
Baldwin teilte dann mit, daß die Unterhausſitzung am nächſten
Donnerstag auf Antrag der Oppoſition für eine Debatte über
den internationalen Frieden und die Abrüſtung reſerviert werde.

*Sebaſtian Schärtlin.
inem 350. Todestag am 18. November.
Von Dr. F. Ernſt.
tuinn Schärtlin von Burtenbach iſt eigentlich kein deut=
ach
unſerem Sinne, dazu fehlte es ihm zu ſehr an
hahaften, die wir gerade als deutſch empfinden, an
enändigkeit, Zuverläſſigkeit und edlem Vaterlands=
gegeben
, daß es damals in der Mitte des 16. Jahr=
s
Herr Carolus Quint Kaiſer war, ſchwer fiel, dieſe
m auszuleben. Denn der Kaiſer trieb ſpaniſche Welt=
wenn
er nach Deutſchland kam, ſo beſtand der Kern
es aus Italienern und Spaniern; und in dem tiefen
wen die neue Lehre und ihre politiſche Vertretung in
ahland geſtiftet hatte, und in den Winkel= und Irr=
er
Verwicklungen war es ſchwierig, die Lauterkeit der
ſuagen zu wahren.
n war ein echter Sohn der Fortung; er war der erſte
burgerliche Landsknechtsführer und Feldhauptmann
Fkundsberg, Franz von Sickingen waren ritter=
ärtlin
hat ſeinem Schwerte alles, Adel, Reichtum und

derdänken. Er lernte ſein Handwerk bei dem tüch=
G von Frundsberg, dem Landknechtvater, dem eine
epörung ſeiner Fähnlein bei Bologna ſo ſehr das
Laß er vom Schlage getroffen zuſammenfiel. Eben
I Kriegsgeſellen führte Schärtlin als einer der Unter=
Rom, wo nach der Erſtürmung jene denkwürdige
Plunderung ſtattfand, von der ein italieniſcher Zeit=
Suptete, die Plünderung durch die Vandalen ſei ein
agegen geweſen. Hatte Schärtlin, der 1496 geboren
dei dieſem Zuge neben auffallender Beuteluſt großes
Geſchick verraten, ſo war ſeine nächſte Leiſtu ig,
Deit am Türkenkriege 1532 ſtrategiſch weſentlich höher
Ei Es gelang ihm die Vernichtung eines Teiles der
Macht, die unter Kaſimbeg in Stärke von 14000
Dieder=Oeſterreich eingefallen war und mit unge=
de
dem Hauptheere wieder zuſtrebte. Durch ge=
ebung
der Gebirgspäſſe und tatkräftigen Angriff
d2 Reitermaſſe tatſächlich aufgerieben, nur kleige Reſte
2 über den Schneeberg in die öſtliche Heimat retten.

N Schärtin Feldhauptmann der Stadt Augsburg.
riſßh, Etzannteſten iſt ſeine Teilnahme am Schmaltaldiſchen
tie Man ihn wirken laſſen, wäre ſein kühner Zug

gegen den Alpenrand, der mit der Eroberung von Füſſen ein=
geleitet
wurde, nach ſeinen Plänen fortgeſetzt und nicht durch
Angſtmeierei, den Krämergeiſt und die Halbheit der Städte ge=
hindert
und unterbrochen worden, hätte die Entſcheidung ganz
anders ausgeſehen, und es iſt ſeinem ſtrategiſchen Genie, das
er zweifellos beſaß, zuzutrauen, daß er durch entſcheidende Siege
ſogar ſeinen großen Herrn, den Carolus Quint, zu günſtigen
Verhandlungen gezwungen hätte. So wurde er ſelbſt in den
kläglichen Verlauf verwickelt und, nachdem ſich die Städte löb=
lich
unterworfen hatten, in die Reichsacht getan und die Herr=
ſchaft
Burtenbach bei Augsburg, die er ſchon längere Zeit vor=
her
von ſeinem Fortunagelde gekauft hatte, ihm entzogen. Er
aber entwich mit einem ſchweren Vermögen an Geld und Koſt=
barkeiten
nach der Schweiz, und, als ihn Baſel nicht dulden
wollte, zum franzöſiſchen König, er, der zur evangeliſchen Lehre
übergetreten und ihr beſter Partiſan war, zur allerkatholiſchen
Majeſtät. Noch mehr, ſeine diplomatiſche Kunſt verſtand nicht
nur aus Heinrich II. von Fraakreich, der nach der Herrſchaft über
Deutſchland lüſtern war, hübſche Summen herauszuſchlagen,
ſondern er brachte auch ein Bündnis der ſchmalkaldiſchen
Fürſten mit ihm zuſtande. Wäre es zu den von Heinrich ge=
hofften
Auswirkungen gekommen, würde Frankreich ſchoa da=
mals
ſeine Hand auf weite deutſche Lande gelegt haben. Dies
iſt der dunkelſte Flecken auf Schärtlins Ehrenſchild. Nur zu
verſtehen iſt ſolche Handlungsweiſe aus dem Landsknechtsge=
wiſſen
, das ſein Schwert dort ſauſen ließ, wo gutes Gold klang.
Es war ſchon eine häßliche Vorſtellung, den Sebaſtian Schärtlin
in franzöſiſchem Sold zu wiſſen, den ſiegreichen Unterführer in
der Schlacht bei Pavia, die ihm den Ritterſchlag, den Feldhaupt=
mann
beim Feldzuge gegen Frankreich 1544, der ihm die Groß=
marſchallwürde
einbrachte (außerdem 7000 Gulden in bar). Und
der Kaiſer empfand wohl die Gefahr, die darin lag, dieſen beſten
Feldherrn ſeiner Tage beim Gegner zu wiſſen. Er verhandelte
insgeheim mit ihm, und 1553 verließ Schärtlin das franzöſiſche
Lager, wurde begnadigt, und, vom Kaiſer geehrt, zog er wieder
in ſeine alten Güter und Beſitzungen ein, die er, ein glänzen=
der
Verwalter, von Jahr zu Jahr durch Ankauf mehrte. Seine
kriegeriſchen Taten waren jetzt abgeſchloſſen. Den Reſt ſeines
langen Lebens, das im zweiundachtzigſten Jahre endete, lebte
er auf ſeinen Herrſchaften, mit nachbarlichen Grenzhändeln und
Kammergerichtsklagen beſchäftigt, mehrte feinen Beſitz, ſorgte
für Söhne und Enkel und ſchrieb dabei ſeine eigene Lebens=
geſchichte
, die uns erhalten iſt und neben der Geſchichte des
Ritters mit der eiſernen Hand eine recht ſertvolle Quelle zur
Kulturgeſchichte des ſechszehnten Jahrhunderts bildet, das auf

der Grenze zwiſchen Mittelalter und Neuzeit Altes und Neues,
Morſches und Zukünftiges, Gebundenes und Befreites, Maſſe
und Perſönlichkeit ſeltſam durcheinander miſcht. Man ſieht einen
bedeutenden Willen am Werke, einen hochbegabten Heerführer,
deſſen größte Kriegshandlung aber durch Kleinlichkeit der Auf=
traggeber
gehemmt und erſtickt wurde, einen kühlen, egoiſtiſchen
Diplomaten, einen nüchternen Rechner, der nie vergißt, am
Ende einer Schilderung auszurechnen, wieviel gute Gulden
ihm die Sache eingebracht habe, in ſeinem Alter offenbar einen
zähen Prozeßhanſel, der auch auf dem Felde des Kammer=
gerichtes
und der Paragraphen ſeinen Mann ſtand. Herzlichkeit,
biederbe Deutſchheit, wie bei Götz von Berlichingen, Seelengüte,
Liebenswürdigkeit vermiſſen wir bei ihm, wie ſie auch in dem
kalten, berechnenden, kühl abwägenden Geſichtsausdruck ſeines
Bildes ſich nicht finden laſſen.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Der Kleiſt=Preis 1927. Als Preisrichter der Kleiſt=
Stiftung für das Jahr 1927 hat Dr. Monty Jacobs einen Preis
von 1000 Mark dem 32jährigen Bernhard Menzel in Gottes=
berg
in Schleſien für ſein Drama Toboggan und einen Preis
von 500 Mark dem 27jährigen Dr. Hans Meiſel in Berlin=
Wilmersdorf für ſeinen Roman Torſtenſon verliehen.
Der Nobelpreis für Phyſik für das Jahr 1927
wurde von der Stockholmer Univerſität den Profeſſoren Arthur
Compton aus Chicago und Charles Thomſon Rees Wilſon
in Cambridge verliehen. Der Preis wird zwiſchen den beiden
geteilt.
Balneologiſche Akademie. Der ſeinerzeit von Herrn
Geh. Rat Beneke=Halle erſtmalig in Bad=Nauheim entwickelte
Plan zur Grindung einer balneologiſchen Akademie hat weit über die
Grenzen Deutſchlands Aufſehen erregt. Die Univerſität Gießen und
die Techniſche Hochſchule Darmſtadt verfolgen den Plan weiter. Es
hat ſich bereits eine balneologiſche Arbeitsgemeinſchaft gebildet, der ſich
eine ganze Anzahl von Dozenten angeſchloſſen haben. Im laufenden
Winterſemeſter hatten einige Mitglieder dieſer Arbeitsgemeinſchaft in
Gießen eine Vorleſung über Die Mineralquellen Deutſchlands. Ihr Auf=
treten
, ihre Beſchaffenheit und Wirkung. Als Einführung in die Bäder=
kunde
, 1. Teil. Der geologiſche Teil dieſer Vorleſung wird von Prof.
Harraſſowitz, der mediziniſche Teil von Privatdozent Dr. Schulze
und Profeſſor A. Weber beſtritten. Die Vorleſungen finden ſtatt:
Mittwochs von 1920 Uhr im Geologiſchen Inſtitut der Univerſität
Gießen.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 18. November 1927

Nummer

Das Symbol.

Muſſolinis Parlamentsreform.

Von unſerem F=Korreſpondenten.

Rom, 17. November.
Ueber die nationale Wahlliſte im nationalen Einheitswahl=
kreis
wird man ſymboliſch (wörtlich durch Symbol) abſtim=
men
. So lautet der Abſatz 8 der neueſten fasciſtiſchen Errungen=
ſchaft
, der nationalen Vertretung, die das alte demokratiſche
Parlament erſetzen ſoll. Der fasciſtiſche Großrat hat in ſeiner
letzten Nachtſitzung dieſer Erfindung ſeinen Segen gegeben, und
der Großſiegelbewahrer, wie der Juſtizminiſter noch aus der
Zeit einer Königsgewalt, in Italien heißt, ſoll nun bis zur
nächſten Großratsſitzung im Januar dieſen Parlamentserſatz
ſchön mit Geſetzesparagraphen verbrämt zum Patent anmelden.
Es iſt nicht viel über dieſe neue italieniſche Kammer zu
ſagen. Der Telegraph hat bereits das Notwendige darüber mit=
geteilt
. Statt 560 Abgeordneten, werden vur noch 400 treu=
fasciſtiſche
Männer mit dem Titel Onorevole, der Ehren=
werte
, der viel öfter angewandt und höher geſchätzt wird, als
das deutſche M. d. R., die neuen Vertreter des ita=
lieniſchen
Volkes beſtehen, wie man auch kaum an dem wich=
tigſten
Attribut eines Volksvertreters rütteln wird, an der Frei=
fahrkarte
auf der italieniſchen Eiſenbahn. Etwas muß der
Menſch doch von der Ehre haben, wenn er auch ſonſt nichts zu
ſagen hat. Und nichts zu ſagen haben die zukünftigen Mitglie=
der
der nationalen Vertretung, das iſt ſicher. Noch weniger
als die jetzigen Abgeordneten der Kammer, die auf Grund der
Verfaſſung immerhin etwas ſagen könnten, wenn ſie wollten
und den Mut haben würden.
Daß Muſſolini mit der alten Kammer endlich Schluß macht,
war eigentlich eine Forderung des Prinzips. Im fasciſtiſchen
Parteiſtaat, mit ſeiner ſtraffen Partei= und Beamten=Hierarchie,
hat eine Volksvertretung, die aus freien, oder wenigſtens angeb=
lich
freien Wahlen hervorgegangen, jegliche Berechtigung ver=
loren
. Es iſt ganz folgerichtig, daß mit dieſem Rumpfparla=

ment endlich aufgeräumt wird. Was an ſeine Stelle kommt, iſt
eine Schaufenſterauslage, die nur zum Anſehen beſtimmt iſt.
Die Ausſtellungsſtücke werden von Muſſolini und ſeinen engſten
Vertrauten ausgewählt, in einer Liſte vereint und dann mit der
einmütigen Beſtimmung des geſamten Volks ins Schaufenſter
des Staates geſtellt. Daß vorher die Syndikate oder andere
Körperſchaften einige Ausſtellungsobjekte zur Begutachtung vor=
ſchlagen
dürfen, iſt ganz nebenſächlich. Ebenſo nebenſächlich, wie
eigentlich überhaupt die Aufſtellung einer Liſte zur Wahl.
Viel einfacher wäre es, wenn Muſſolini einer Zahl von vier=
hundert
Männern in Italien Freifahrkarten auf der Eiſenbahn,
den Titel Onorepole und die Erlaubnis zu mehrwöchgem
römiſchen Aufenthalt im Jahre verliehe. Dann bedürfte es nicht
erſt des immerhin koſtſpieligen Apparates zu einer ſymbo=
liſchen
Wahl.
Hier, in der Floskel per simbolo, durch Symbol liegt
die Schwäche der ganzen Maßnahme, durch die der Faseismus
ſich des Parlaments entledigen will. Wäre Muſſolini, wie die
Fasciſten der ſtrammen Obſerpanz es immer predigen, hier kon=
ſequent
geblieben, ſo hätte er bei der Ernennung einer natio=
nalen
Vertretung unbedingt auf das Symbol einer Wahl ver=
zichten
müſſen. Die Inkonſequenz in dieſer verfaſſungswichtigen
Frage zeigt den ſchwachen Punkt der fasciſtiſchen Herrſchaft, den
ſie bis heute noch nicht hat vollkommen überwinden können. Noch
gibt es einen König von Italien, deſſen Unterſchrift nicht immer
umgangen werden kann. Noch gibt es eine Verfaſſung, das
letzte Stückchen Papier, auf deſſen unſicherer Baſis das Haus
Savoyen noch ſteht. Es war bezeichnend, daß Muſſolini gerade
in ſeiner letzten Rede anläßlich des Jahrestages von Vittorio
Veneto mit beſonderer Betonung des Königs gedachte. Denn
die neue Erfindung der ſymboliſchen Wahl iſt ebenfalls nur ein
Kotau von der Macht des Königs, der durch offiziellen Verzicht
auf eine Wahl bei der Volksvertretung eines der wichtigſten
Glieder in der Kette der Verfaſſungsbeſtimmungen zerſtören
laſſen würde. Darum wird an die Stelle einer offenen Er=
nennung
der Volksvertreter die ſymboliſche Wahl geſetzt. Nur
ſo wird man ohne Weiterungen die Unterſchrift des Königs
unter das neue Projekt bekommen, denn die Wahl bleibt be=
ſtehen
. Die Verfaſſung wird alſo nicht verletzt. Die Italiener

aber haben das Neueſte vom Neuen, eine ſymboln
Das Fascio, das Symbol des Fascismus, findet
nahme in der italieniſchen Landesflagge, wo bisher
von Savoyen flatterte. Dafür bleibt wenigſtenss
ymboliſch erhalten. Das Haus Savoyen darf noch
boliſch regitieren (regieren +. vegetieren).

Um Trotzki.
EP. Paris, 17. P0
Sämtliche Pgriſer Blätter beſchäſtigen ſich in um
Weiſe mit der Argelegenheit Trotzki. Es ſind auch
Gerüchte über die Perſon Trotkis verbreitet, ſo u.
von einer Gefangenſetzung Trotzkis im Kreml ber:
gegen iſt an keiner Stelle eine Nachricht über die
Trotzkis auf der Flucht bekannt, die von Warſct=
Deutſchland verbreitet worden iſt. Auch in London in
dieſem Gerücht bekannt.
Rücktritt des Chefs der G.p9
EP. Mailand, 17.
Der Corriere della Sera meldet aus Mosdau:
in Regierungskreiſen noch nicht beſtätigten Gerücht
ginsty, der Ehef der politiſchen Polizei G. P.u., de-
Tſcheta, ſeine Demiſſion eingereicht. Dieſer Rücktritt

P

Wr Kic

von Bedeutung und kam überraſchend infolge der L
teilnahme Mensginscys am Kampfe gegen Trotzti. O
Plenarſitzung des Zentralkomitees der Kommuniſttd
und der Kontrollkommiſſion hat der Chef der G.uN
eine dolumentariſche Darlegung der Beziehungen zw
bürgerlichen Elementen, einer Geheimdruckerei der
und einiger ehemaliger Offiziere Koltſchafs gemachs.
der Hoffnung in die Rote Armee aufuehmen ließen, a
ſtreich nach dem Voxbild Pilſudskis vorzubereiten,
dieſes Berichtes des Chefs der politiſchen Polizei mu
ſchluß Trotzkis und Zimowiews beſchloſſen worden,
Chef der G.P.1I. wird Miſojan genannt.

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A

Ae
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1. fec

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Memit=
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G.

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[ ][  ][ ]

kei 320

Freitag, den 18 November 1927

Seite 5

Af
ien ſit
erbeit

s der Landeshauptftadt.

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Reinden
Sit die Damen Paula Kapper und Käthe Walter und die
Roltichu
mres Biſckoff, Theo Herrmann, Joſef Poerner und Eugen
alzſche Leitung: Max Rudolf.

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Darmſtadt, 18 November.
ſpurde zum 1. Dezember Negierungsrar Schwamb beim
venheim an das Finanzamt Worms=Stadt in Worms
geſtern irrrümlich hieß, Worms=Land).
ſaf liſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
geu: dem Pfarrer Heinrich Reichert zu Schaafheim
le zu Nieder=Gemünden. Dekanat Grünberg,

ſchroß Gichen, Dekanat Grünberg. Pfarrer Dekan Guſtay
zu Meſſel wurde auf ſein Nachſuchen und unter Aner=
treuen
Dienſte vom Amte des Dekans des Dekanats
Wirkung vom Amtsantritt ſeines Nachſolgers als Dekan;
zuragszählungen in Heſſen. Bei der Reichswohnungszählung
D7 urden in Heſſen 25 145 Wohnungsſuchende feſtgeſtellt,
eis mit ſelbſtändiger Wohnung, 272 davon einzellebende Per=
Jahre, 952 Familien mit Räumungsurteil, 370 Familien
tw Werkwohnung, 11 807 Wohnungsſuchende hatten keine
Gwhnung. Unter dieſen waren 307 einzellebende Perſonen
5733 Familien mit 2 Perſonen, 3814 mit 3, 1275 mit 4,
sſonen; ferner 2314 Verlobte mit 2 Perſonen, 135 mit 3
*Perſonen.
wrtstag. Dieſer Tage feierte Herr Rechnungsrat Georg
zrraße 93. eiu mit dem Eiſſernen Kreuz geſchmückte=
Heſſ. Reiter=Regiments aus 1870, 71, bei voller geiſtiger
w Friſche ſeinen 80. Geburtstag.
Alter. Der frühere Poſtsgent Konrad Seifert
ſuch i. D. begeht heute, den 18. November, in aller Friſche

mirtstag.
erGAN
4s Landestheater Darmſtadt. In der Aufführung von
Beiehug
güührung aus dem Serail heute, 19,30 Uhr, im Kleinen

ialküve gegeben. Die Nollen des Siegmunds und der
4 neu beſetzt mit Roſe Landwehr und Rudolf
ſembend von Frau Thea Böhm, der auf den 21. No=
gett
war, wird erſt Anfang Dezember ſtattfinden.
s Akademie=Konzert. Es ſei hiermit nochmals auf das am
ds. Mts., im Großen Haus des Heſf. Landestheaters
2. Akademie=Konzert aufmerkſam gemacht. Wie ſchon mit=
imbei
als Soliſtin Fräulein Niele Qucling, Violine, eine
Vertreterinnen ihres Faches mit. Fräulein Queling
oSſonate von B ich und das Violin=Konzert von Beetnoven
leitung zum Vortrag bringen. Das Konzert findet
tt. Zu dem Konzert um
F.30 Uhr und um 20 Uhr,
un den Sozial= und Kleinrent:
n noch Plätze zu 50 Pſg.
Karten im Sekretariat der Städt. Akademie für Ton=
henſtaße
37.
geie Verein. Um weiten Kreiſen den Beſuch des nächſten
s möglich zu machen, ſind die Eintrittspreiſe äußerſt mäßig
Konzert findet in dem Saal ſtatt, der die beſte Akuſtik
svorträge am beſten zur Wirkung kommen läßt, in der
2roogsplatz. Mit Spannung ſieht man dem Gaſtſpiel der
rerin von der Münchener Staatsopeu Luiſe Willer
u Kritiker des Berliner Tag latts nachrühmt, daß ſie die
ſinrne beſitze. Mitglicder erhalten ihre Karten in der Ge=
ctmitglieder
bei Konzert=Arnold und bei Schutter.
nerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Die
üir das Winterhalbjahr 1927/28 wird am Mittwoch, den
ſimds 8 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) mit einem
urg eingeleitet. An Hand von ſchönen Lichtbildern wird
Ibach, Shndikus der Handwerkskanmer=Nebenſtelle
Das Handwerk in alter und neuer Zeit: ein Gang
Nürnberg und die Münchener Haudwerks= Ausſtel=
ahen
. Dieſer Vortrag dürfte weitgehendes Intereſſe er
Eh auch bei den damaligen Teilnehmern der Sonderfahrt
ſrandwerks nach Münhen. Eintritt frei. Alle Freunde
ſind herzlich willkommen! SSiehe auch Anzeige in der
ſner dieſes Blattes.)
Ronatsverſammlung der Sektion Darmſtadt des Deutſchen
en Alpenvereins, die heute Abend pünktlich 8½ Uhr im
Swig=Georg=Gymnaſium ſtattfindet, wird der Vorſitzende,
anner, über die Donaufahrt zur Hauptverſammlung nach
dan die ſich ein Ausflug nach Budapeſt anſchloß, und eine
w Rieſenhöhle bei Werfen im Tennengebinge geben.
der Darmſtädter Realanſtalten. Am Mittwoch den
mbends 8½ Uhr, wird in Liebigs=Oberrealſchule (Turn=
Dienrat Dr. Seiler über Sizilien ſprechen. Der Vor=
ſuar
vergangenen Winter in unſerem Kreiſe einen Film
end Umgebung, mit vortrefflichen Erläuterungen ver=
Sual an Hand von zahlreichen Lichtbildern und eigenen
einer 10tägigen Reiſe nach Sizilien berichten. Der Rein=
ruſtaltung
fließt in die Wohlfahrtskaſſe der Liebigs=Ober=
Der ſchon manchem bedürftigen Schüler geholfen wurde.
den niedrigen Eintrittspreis (30 Pfg.) wird es einer
örerſchaft ermöglicht, zu erſcheinen. Der Vorverkauf hat
aankenswerter Weiſe haben folgende Firmen den Karten=
wommen
: Graulich, Kirchſtraße 27; Hilsdorf, Rhein=
. Wendelſtadtſtraße 20, und Schulz, Karlſtvaße 104½:
Flſicher Bund. Hauptverſammlung. Am kommen=
November, abends 8 Uhr, findet im Gemeindehauſe
die diesjährige Hauptverſammlung des Zweigvereins
Sbangel. Bundes ſtatt. Es ſpricht Pfarrer Berger über:
Außerdem wird
Alufgaben des Evangeliſchen Bunde.
Kaſſenbericht erſtattet und werden die Wahlen vorge=
ürfte
erwartet werden, daß die Mitglieder zahlreich er=
Freitag, 18. Nobember, abends 8 Uhr: Rezitations=
eurn
George Armin aus Berlin: Das Buch Hiob, zum
wniſſenhauſes Eliſabethenſtift Neubau eines Operations=
Eogeſſor Dr. med. Zande:). Eintrittskarten zu 1,50 Mark
den Gemeindeſchwveſtern und in den öffentlichen Veu=
Kuck im Eliſabethenſtift.
rires Geſchäftsjubiläum der Firua Grodhaus am weißen
Sre 1797 gründete Friedrich Benjamin Grodhaus das
ud die Seifenfabrik, die er zu hoher Blüte brachte. Er
Seifelfabrikation, die vor 100 Jahren noch viele Mängel
Wege zeigte. Damals wurde allgemein die blaurot
Tenanute Eſchwveger Seife für die Wäſche verwendet, die
vön höchſtens 50 Prozent hatte. Durch das von Grod=
leue
Verfahuen bekommen wir die ſchöne weiße Kern=
fim
Handel iſt und ſpeziell in dem jetzt noch am weißen
en alten Seifengeſchäft in beſter Qualität verkauft wird.
leiſtete nicht wur außergewöhnliches in ſeinem Berufe,
Darmſtadt verdankte ihm vieles und ernannte ihn zum
eyueinde Beſſungen 1865, Darmſtadt, e. V.. Nach alt her=
ſe
findet am kommenden Samstag, den 19. November
8 89 Uhr, im großen Tumnſaale eine Totengedenkfeier
ſtand vertritt die Anſicht, daß wir es unſeren gefallenen
Turnbrüdern ſchuldig ſind, vollzählig zu erſcheinen, um
ct ihrer zu gedenken. Unſer 1. Sprecher wird die Ge=
ten
.
Im Anſchluß an die ernſte Feier findet Wochen=
hat
. cierbei wird unſer Mitglied Turner Kloß einen
Sſadio Technit (Bau und Betrieb) halten. Das Gauze
bilder verauſchaulicht und beſprochen. Ferner wird unſer
Tſüchen, geeigneten Stoff von auswärts aufzufangen,
bringen. Es iſt zu empfehlen, da dieſes Gebiet zu
Neuerungen der Jetztzeit gehört, ſich zahlreich zu be=
Sa iſt eine glünſtige Gelegenheit, den Werdegang der
egung kennen zu lernen.
Rwrer Motorradunfall ereignete ſich geſtern abend nach
Schloßgarteu=, Pankratzus= und Arheilgerſtraße, nahe
Ein aus der Pankratiusſtraße kommender Motorrad=
Sines Mann, der zu Fall kam und ſich eine ſchwvere Kopf=
ge
. 2 eillen ſtarken Blutverluſt zur Folge hatte. Dem

Totengedenkfeiern.
Totenfeier in der Schloßkirche zu Darmſtadt. Samstag abend
8 Uhr wird Herr Pfarrer Lautenſchläger für den Verein zur Abhaltung
lutheriſcher Gottesdienſte die alljährliche Totenfeier abhalten, zu der alle
Mitglieder und Freunde des Vereins herzlich willkommen ſind. Die
Totenfeier des Vereins iſt eine Beſonderheit im kirchlichen Leben Darm=
ſtadts
! Sie iſt dem Beſtreben entſprungen, Liturgie, Kirchenmuſik und
geiſtliche Dichtung mit neuem Leben zu erfüllen. So kommen bei den
Totenfeiern des Vereins ſtets nur lebende Komponiſten zu Gehör. W.e
wir ſchon berichteten, gelangen in dieſem Jahre die aus der vorjahrigen
Feier ſchon bekannte und nunmehr erweiterte Totenfeiermuſie von Otty
Braun, ſowie ein neues Werk desſelben: Wir ſingen einen guten Ton
für Soli und Chöre zun Aufführung. Mitwirkende ſind: Liſa Dyſſon,
Maria Simons=Wirth, Ida=Louiſe Steinhauſen, Walter Markowſki aus
Frankfurt a. M. (Solo), Herr Studienrat Borngäſſer (Orgel),
Herr
Eimler (Oboe), Herr Hönig und Herr Rundſtadler aus Dar
tadt
(Teno:). Der Eintritt iſt frei. Freiwillige Beiträge kommen den
Zwecken des Vereins zugute.
Deutſchorden, Kommende Darmſtadt. Am Toten=

Gefolgsmeiſter=Kapitel. Um pinktliches Erſcheinen wird gebeten.
Train=Vereinigung 18. Zum Gefallenen=Gedenk=
Gotesdienſt am kommenden Totenſonntag, vormittags 8 Uhr, in der
Stadttirche bitten wir die Mitglieder, ſich recht zahlreich um 7.45 Uhr an
der Apotheke. Ecke Kirchſtraße, einzufinden. Am gleichen Sonntag, nach=
mittags
3 Uhr, findet auf dem alten Friedhof (Nieder=Ramſtidter
Straße) ſeitens der Kriegerkameradſchaft Haſſia eine birchliche Feier ſtatt,
zu der wir die Kameraden ebenfalls einladen und um rege Beteiligung
bitten. Sammelpunkt 2,.45 Uhr am Friedhofseingang. Anzug dunkel,
Orden und Ehrenzeichen ſind anzulegen.
Der Maxine=Verein Darmſtadt und Umgegend
lädt ſeine Mitglieder zur Totengedächtuisfeier in der Stadtkirche herz=
lichſt
ein. Zuſammenkunft 7,30 Uhr im Schloßhof.
Verein ehemaliger Angehöriger des Großh.
Teil des Ning=Zyklus wird am Sonnag, deit 20. No= Artilberiekorps. Sammelpunkt zum Totengedenkgottesdienſt am
Sonntag um 7.40 Uhr vormittags an der Einhornapotheke, gegenüber
der Stadtkirche.
Kriegerkameradſchaft Germania Darmſtadt.
Zu der am Sonntag, den 20. November, in der Stadtkiche ſtattfinden=
den
Totengedenkfeier ſammeln ſich die Kameraden vormittags 7,45 Uhr
an der Polizeiwache, zu der nachmittags auf dem alten Friedhof ſtatt=
findenden
Friedhfosfeier des Haſſia=Verbandes 2,30 Uhr am Tier=
brunnen
. Vollzähliges Erſcheinen iſt Ehrenpflicht.
Vereinigung ehem. 116er Darmſtadt. Zu der am
Sonntag, den 20. d. M., in der Stadtkiuche ſtattfidenden Totengedenk=
ſeier
ſammeln ſich die Kameraden 7,30 Uhr vormittags hinter der Stadt=
kirche
. Fahnenabordnung ſteht um 7,45 Uhr ebendafellſt. Es iſt Ehren=
pflicht
, vollzählig zu erſcheinen.
Orieger=Militär=Vexein Blücher Darmſtadt.
Zu der am Sonntag, den 20. ds. Mts., in der Stadtkirche ſtattſindenden
Totengedenkfeier ſammeln ſich die Kcmeraden um 7.30 Uhr vormittags
am Marktbuunnen. Es iſt Ehrenpflicht, vollzählig zu erſcheinen.
Der Verein Heſſiſcher ehem. Leib=Dragoner im
Kreiſe Darmſtadt macht ſeine Mitglieder darauf aufmerkſam, daß der
Verein an dem am Totenſonntag, vormittags 8 Uhr, in der Stadtkirche
ſtattfiudenden Gottesdienſt für die gefallenen Kameraden teilnimmt und
um vollzähliges Erſcheinen bittet. Sammelpunkt mit Standarte 7.45 Uhr
hinter der Stadttirche.

Atn
Moas bagonderes!
lch erhielt aus einer der größten
Fabrlken Süddeutschlands einen
Posten Renforcé und Kretonne
nur allerbeste Oualitäten mit kleinen,
kaum sichtbaren Bleichfehlern,
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Nur erstklassige Aussteuer-Qualitäten!
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Meter 0.98
Nee

=Novemberſitzung des Hiſioriſchen Vereins.
Allerlei Neues aus der heimiſchen Geſchichte.
Der= Verein hatte in den letzten Jahren in ſeinen Monatsſitzungen
immer einen Vorrrag von einem einzelnen Medner geboten, jetzt aber
will er auch die andere Art, die zuletzt 1917 mit 3 Rednern da war, und
die auch ihre Reize hat, wieder aufnehmen, es ſprachen diesmal nicht
weniger als vier heimiſche Forſcher.
Zuerſt legte Dr. Kraft, den Kern der Frage der heiligen
Oſtlinie dar. Der frühere Stadtpfaurer in Wimpfen, O. Seriba,
hat im 11. Heft 1926 S. 3497 dieſe Frage, die Sitte der Oſtung der
Kirchen, die noch ungelöſt, angeſchnitten. Der altchriſtliche Brauch, die
Kirche nach Oſten zu richten, kam um 120 aus dem Orient nach Italien,
und galt von da au als feſtſtehende Regel für das Abcndland. Dabei
iſt es ſehr auffallend, daß die meiſten der unterſuchten Kirchen nicht in
der Richtung der geographiſchen Oſtlinie, ſondern, daß ſie um
mehrere Grade nach Norden oder Süden davon abweichen. Darüber
ſtreiten ſich die Gelehrten ſchon ſeit 50 Jahren über den Grund dieſer
Tatſache. Neuerdings hat nun ein Frauffurter Ingenieur Wehuer
die Anſicht aufgeſtellt, daß der Baumeiſteu ſich nach der Maguet=
nadel
gerichtet habe. Darnach hat auch Dr. Richard Haupt ſich
zu dieſer Mißlveifung bekannt. Lacher will ſie auf mittelalterliche
Bauhütteugeheimniſſe zurückführen u. a. m. Kurz, das Geheminis der
heiligen Oſtlinie und ihrer Abweichung iſt noch nicht gelöſt. Es müſſen
noch viele Einzelforſchungen gemacht werden, namentlich die in Heſſe
noch in den Anfängen ſtehende Patroziniumforſchung muß erſt eine feſte
Grundlage ſchaffen.
Sehr kurzweilig und kulturgeſchichtlich wichtig waren die Mitteilun=
gen
des Profeſſors Dr. E. E. Becker aus Briefen von Studen=
ten
und an Studenten aus dem 16. Jahrhundert. Es
ſind Briefe von jungen Frhrn. Riedefel zu Eiſenbach, die dem
Verfaſſer einer mehrbändigen Geſchichte der R. z. E. unter die
Hände kamen. Briefe ſind eine wichtige Geſchichtsquelle, die einen au=
ziehenden
Einblick in die Seele des den Brief Schreibenden und des
Empfängers tun laſſen. Die Briefe von oft ganz jungen Studenten von
1315 Jahren oder von ihren Eltern geſchrieben, und zwar von deut
Univerſitäten Padug, von einem Schwager Valprecht von Niedeſel,
von Sittich, Secundus vonn Berlepſch. Sehr wichtig iſt
die Neuigkeit am Schluß, daß in Siena alle Deutſchen von der Inquiſi=
tion
eingezogen wurden, darunter ein Milditz und ein Einſiedel. Des=
gleichen
habe der Papſt auch an Venedig, dem Padua damals gehörte,
ſich gewandt, das aben die Venediger ganz und gar abgeſchlagen haben.
Die anderen Punkte der Briefe drehen ſich meiſt um den Wechſel, der
amals durch die Frankfurter Meſſe übermittelt wurde. Die anderen
Briefe ſind aus Gießen, Marburg, Straßburg und werfen reizvolle
Schlaglichter auf die damaligen ſtudentiſchen Verhältniſſe.
Ein Augenblicksbild aus der alten Gießener
Uniberſität gab Profeſſor Dr. W. M. Becker. Es handelt ſich
um einen Fall aus dem Jahre 1616. Die Studenten waren damals ſehr
roh. Es iſt die Zeit des aufkommenden Pennalismus, die älteren
Studenten agieren, quälen und verhöhnen die jüngeren. In Gieten
waren damals dreierlei Gerichte. Das der Univerſität, die Studenten
konnten auch in Kriminalſachen nur von dieſem abgeurteilt werden, des
Militärs und das Zivilgericht. Nun hatte ein Student 1616 bei einem
Tunult einen Geſellen getötet. Er konnte von den Pplizeidienern nicht
in ſeiner Wohnung ergriffen werden, er floh dann nachts in Weiber=
kleidern
in ein anderes Haus. Nach langen Verhandlungen, und nach=
dem
er freies Geleit erhalten, ſtellte er ſich dem Gericht und wurde dann
freigeſprochen. Es iſt ein Muſterbeiſpiel des Gerichtsweſens in alter
Zeit.

Landgrafen Georg II., Friedrich den Urenkel Philipps des
Großmütigen. Er war begeiſtert für den Malteſerorden und da
nur Katholiken aufgenommen wurden, trat ev 1630 zu Rom über. Als
Malteſer durchlief er eine glänzende Lcyfbahn, focht in mehr als 20
Feldzügen gegen die Türken, wurde Großmeiſter ſeines Ord.ns, Kardi=
nal
und zuletzt, 1683 Biſchof von Breslau. Er wirkte 1655 bei dem
Konklave mit aus dem der Kardinal Ghigi als Papſt Alexan=
der
III. (165568) heuvorging. Er war auch als Kandidat aufgeſtellt,
drang aber nicht durch. Wäre er Pgpſt geworden, würde ſein Bruder
Georg II. auch vielleicht zur katholiſchen Sache übergetreten ſein. Es
iſt noch nicht alles klar. Nachforſchungen in anderen, namentlich ſpani=
ſchen
Archiven, ſollen noch angeſtellt werden. Vorher ſprach der Vor=
tragende
über eine neue aufgetauchte Handſchrift aus Strelitz von
Georg Wilhelm, einem Bruder Ludwigs IA., in der allerlei
Zeichnungen aus dieſer Zeit ſich befinden. Eine davon ein Panp=
rama
vom Frankenſtein aus über die ganze Rheinehene
und die Bergſtraße, iſt vervielfältigt worden und in der Buchhand=
lung
von Schlapp zu kaufen. (10 Mk., für Mitglieder 8,50 Mk.)
Jeder der Redyer erntete reichen Beifall der zahlreich Erſchienergen.
K. Noack.
* Die Deutſche Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaft hatte im Orpheum

Geschäftshaus

(17949

ARAHRALR

Jarmstadt

Ludwigstr. 15

ſchule am Kapellplatz ſprechen. Der Vortrag findet auf Veranlaſſung
Aufführung des Julius Cäſar im Landestheater iſt ja auch die Frage läuterungen. Zum Schluß erklärte uter lebhaftem Beifall den Ver=
der
muſikaliſchen und ſzeniſchen Wiedergabe der Barockoper auf unſerer ſammlung Herr Dr. Faller vom Raiffeiſenverband ſeinen Beitritt
und 55 Pf. (einfchließlich Steuer) in der Muſikalienhandlung Chri= Gel
ſtian Arnold (am Weißen Turm) zu haben.
tag, morgen Samstag, ſowie Sonntag gelangt Franz Lehärs. Opfer bis zur Darlehensgewährung auf ſich nehmen will. und weiter, ob
zur Aufführung. Das Gaſtſpiel währt nur dieſe drei Tage. Eintritts= dieſer Darlehensgetährung überhaupt erlebt. Unſere Pflicht iſt es
preiſe von 14 RM. Karten in den Vorrerkaufsſtellen Hugo de Waal, aber, auf dieſe Evenuualitäten aufmerkſam zu machen,
Rheinſtraße 14, ſouvie Verkehrsburean und Zeitungs=Kiosk, Ernſt=Lud.
wig=Platz. Telephoniſche Kartenbeſtellungen. Nr. 656, 582 und 389. in einem Ladengeſchäft Ecke Moosberg= und Ludwigshöhſtraße ein Ein=
(Siehe heutige Anzeige.)

SEIDENRESTE

Seidenhaus

Aaf

Dfort ärztliche Behandlung zuteil werden. Eine große
mſtand den Ort des Unfalls. Die Schuldfrage iſt noc)
iu der Nacht vom Samstag auf Sonutag wurde au
Sbeſſarting von rohen Menſihen die eiſerne Staketen=
Mderiſen.

die Städtiſche Akademie die künſtleriſche Arbeit der Overnſchule de
effentlichkeit vorführen. Karten zu 0,50 Mk. ſind im Sekretariat de=
hen
.

Für Redner Sänger, Raucher Sporttreibende-
kältung
nur
und bei En-

AoRheila,
mollen Aroiteten
Schachtei

Perlen,

Drogerie A. Zachmann

des Landesverbandes Heſſen mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet
wurde, wobei er beſonders die Vertreter der Behörden willkommen hieß.
Herr Frank=Gera hielt nach Dankesworten an all die, die durch Werbe=
tätigkeit
die Arbeiten der Genoſſenſchaft gefördert hatten, einen Vor=
trag
über die Ziele der Genoſſenſchaft, die den Wohnungsbau mit zurs=
loſem
Gelde fördern wolle. Er ſprach über den ſozialen und i
ſealen
Gedanken, der der Genoſſenſchaft zugrunde liege und der ein Eintreten
jedes Einzelnen für den anderen erfordere, ein großes gegenſeitiges
Vertrauen und enge Mitarbeit jedes Mitgliedes an dem Werke verlange,
das zwar noch manche Schwierigkeiten zu überwinden habe, aber doch
ſeine Ziele erreichen werde. Der tiefe Grundgedanke ſei als gut erkannt
und ſei nicht mehr aufzuhalten. Dem lebhaften Beifall gab der Vor=
ſitzende
Ausdruck, der auch die Entſchuldigungsſchreiben der Abgg. Dr.
Leuchtgens und Dr. v. Helmolt bekanntgab, in der die beiden Herveu
bedauerten, an der Verſammlung nicht teilnehmen zu konnen. Einen
ueber Händel und unſere Zeit wird Herr Dr. Joſef Wenz zſveiten Vortrag hielt Herr Wilhelmi=Nürnberg, der mit anderen
am Donnerstag, deu 24. November, im Feſtſaal der Ludwigs=Oberreal= Worten die Ausſſüihrungen des erſten Referenten unterſtrich. Außerdem
wies er auf das Ausland hin, das durch zahlreiche Anfragen ſein Inter=
der
Ortsgruppe Darmſtadt des Bayreuther Bundes der deut= eſſe an der Bau= und Siedlungsgenoſſenſchaft bekunde. Auch dieſe
ſchen Jugend ſtatt und verſpricht ſehr intereſſant und aufſchluß= Ausführungen wurden beifällig aufgenommen. Herr Ing. Stet
reich zu werden, zumal der Vortragende ſelbſt der Bearbeiter einer ner gab zu den folgenden, zum Teil ſehr guten Lichtbildern, auf denen
Händelſchen Oper und ein genauer Kenuer der für unſere Zeit in der bereits fertiggeſtellte Häuſer, ferner in graphiſchen und Anſchauungs=
Wiederaufnahme alter Werke liegenden Prokleme iſt. Angeſichts der bildern die Arbeiten der Genoſſenſchaft gezeigt wurden, die nötigen Er=
heutigen
Bühne für die Darmſtädter Oeffeutlchkeit von beſonderem Be= zur Genoſſenſchaft Die Bau= und Siedlungsgemeinſchaft verfolgt
lang. Die Mitglieder des Bayreuther Bundes der deutſchen Jugend zweifellos ideale Ziele. Es bleibt aber immerhin abzuwarten, ob ſich
haben freien Eintritt, für Nichtmitglieder ſind Karten zu 1,10 Mark, das Syſtem, das letzten Endes darauf aufgebaut iſt, daß der Zufluß von
ern nicht aufhört, lange Jahre, und zwar ſo lange, bis jedes Mit=
glied
ſein Haus hat, halten kann. Es iſt Sache jedes Mitglieds, ſich vor
Orphenm. Gaſtſpiel Karl Jörn in Paganini. Heute Frei= Eintritt in die Genoſſenſchaft zu prüfen, ob es die großen finanziellen
Meiſteroverette Paganini mit Kammerſänger Karl Jbun als Gaſt es das Riſiko tragen will, das darin beſteht, daß es die Wartezeit bis zu
Polizeibericht. In der Nacht vom 16. auf 17. November wurde
bruch verübt. Dem Täter fielen, außer einigen Mark Bargeld, etwa
70 Tafeln Schokolade, Marke Sarotti und Reichard, einige Schachteln
Zigaretten, Marke Tufuma, und Ravenklau und etwa 16 Pfund Süß=
rahmbutter
, Marke Gebirgsbutter, in die Hände. Perſonen, die Angaben
zur Aufklärung des Diebſtahls machen können, werden gebeten, der
außergewöhnllch billig! OIHAUSSTMATEK Kriminal Abteilung Nachricht zu geben. In deu letzten Tagen wurden
Nr. 1662,
drei Heurnfahrräder, Marke. Dixi Nr. 216067. Walda
Schulstr. 8
Stadion Nk. 2370, und ein Dauenfahrrad, Marke Breutan. Nr=
616178, geſtohlen Durch Vergaſerbrand infolge Kurzſchluſſes der
Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt. Samstag, elektriſchen Lichtleitung geriet heute nachmittag an der Ecke Rhein= und
den 19. November, 20 Uhr, findet im Muſikvereinsſaale, Steinſrraße 21, Otto=Wolfskehlſtraße ein Perſonenkraftwagen einer auswärtigen Zucker=
ein
Vortragsabend der Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Ton= fabrik in Flammen, die ſofort an dem Führerſitz hochſchlugen. Das
kunſt ſtatt. An dieſem Jage kommen Werke von Händel, Mozart, Beei= Fruer konnte aber ſofort wieder gelöſcht werden. Es entſtand nur
hoven, Bizet, Saint=Sans, Leoncavallo und Wagner zum Vortrag, am Materialſchaden. Perſonen wurden nicht verletzt. Wegen Meineids
Flügel begleitet von Höfrat Paul Ottenheimer. Mit dieſem Abend will in einer Eheſcheidungsſache wurden heute zwei Handwerker feſtgmommen
er und dem Amtsgericht zugeführt. Auf Grund von Ausſckreiben wurden
der Reiſende Hermann Gebhardt aus Aachen und die Stütze Joſefine
Städtiſchen Akademie und abends an der Kaſſe des Muſikvereinsſaales zu v. Hobe, beide wegen Betrugs feſtgenommen.
Lokale Veranſialtungen.
Die bierunier erſcheinenden Nollgen find an=ſchlisſiich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Faſſe irgendwie alt Beſprechung oder Krliſt.
Verein ehemaliger 25er. Moyatsverſammlung am
Samstag, den 19. November, abends 830 Uhr, in der Kanone‟.
U.
Briefkaſien.
H. Sch., Biblis, Wenden Sie ſich an das Preſſeamt der Reichsregie=
S rung, Berliu.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 18 November 1927

Numme

Bericht über die achte und neunte Jahresſitzung der
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt

am 21. Oktober und am 15. November 1927.

Als einziger Punbt der am 21. Oktober ds. Js. ſtatdgehabten
achten Vollverſammlung ſtand zur Erörtenung die Frage der Zu=
ſammenarbeit
der Stadtverwaltung und der In=
duſtrie
= und Handelskammer. Herr Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing war i liebenswürdiger Weiſe der Einladung der Kam=
mer
zu einer eingehenden Ausſprache über dieſes weiteſte Kreiſe der
Wirtſchaft in höchſtem Grade intereſſierende Thema gefolgt. Die Aus=
ſprache
führte zu dem Ergebnis, daß auf beiden Seiten der ernſthafte
Willen bekundet wurde, zum Wohle des Ganzen einmütig zuſammen=
zuarbeiten
.
Die neunte Vollverſammlung am 15. November d2. Js. hatte
ſich mit einer größeren Anzahl von Gegenſtänden zu befaſſen. Aus dem
Geſchäftsführungsbericht verdient hervorgchoben zu werden, daß die
Kammer u. a. bei der Eröffnung der Tagung der ſüdweſt=
deutſchen
Diplomhandelslehrer, bei der Hauptver=
ammlung
des Vereins zur Wahrung der Rhein=
ſchiffahrtsintereſſen
, bei der Eröffnung der Handals=
ſchau
, bei der Rektoratsübergabe der Techniſchen
Hochſchule ſowie bei der beſonders wichtigen gemeinſchaftlichen
Tagung heſſen=naſſauiſcher und der Heſſiſchen In=
duſtrie
= und Handelskammern in Mainz am 28. Hk=
tober
vertreten war. In der Vertreterbeſprechung der
Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern, am
29. September, bei der der Vorſitzende der Induſtrie= und Handelskam=
mer
Darmſtadt einen Bericht über die Tagung der Juternationalen
Handelskammer in Stockholm erſtattete, gelangte u. a. die wichtige
Frage der Handwerksnovelle ferner die Regelung der Ge=
werbeſteuer
für die zurückliegenden Jahre, die Einrichtung des
Branchenfernſprechbuches, die gelegentlich zu lebhaften Be=
denken
der Wirtſchaftskreiſe Veranlaſſung gegeben hat, zur Erörterung.
Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand die ſeit längerer Zeit
weithin erörtette Frage der Verwaltungsreform und ihrer
möglichen Auswirkungen, die allerdings leider über vielfältige Erörte=
rungen
in Wort und Schrift noch nicht hinaus gediehen iſt. Die Kam=
mer
war einhellig der Auffaſſung, daß es nicht zuletzt Aufgabe der
geſetzlichen Wirtſchaftsvertretungen iſt, ſich eingehend mit dieſem weit=
tragenden
Problem, das durch die Frage des Einheitsſtaates für Heſſen
noch beſonders verwickelt wird, zu beſchäftigen. Die Kammer iſt der
Anſicht, daß die Frage einer Rationaliſierung der heſſiſchen Verwaltung
im weiteſten Sinne ohne Rückſicht darauf, ob früher oder ſpäter auf dem
einen oder anderen Weg eine Veränderung der Staatsgrenzen zu er=
warten
ſtehe, baldigſt aus den Stadien der Vorerörterungen heraus=
treten
und energiſch in Angriff genommen werden muß. Die Lebeus=
fähigkeit
des heſſiſchen Landes in ſeiner derzeitigen Geſtaltung wird
nicht zuletzt davon abhängen, ob es gelingt, die in Frage kommenden
Zweige der öffentlichen Verwaltung in einem Maß zu vereinfachen und
wirtſchaftlicher zu geſtalten, das der beſchränkten Steuer= und Finanz=
kraft
des Landes entſpricht.
Für die Kreiſe Darmſtadt und Groß=Gerau ſind Er=
ſatzwahlen
notwendig geworden, die Anfang Dezember nach näherer
Bekanntmachung erfolgen werden. Die Wahlkommiſſare ſowie die Bei=
ſitzer
wurden durch Vollverſammlung beſtimmt. Auf Antrag des Herrn
Präſidenten des Landgerichts Darmſtadt hat die Kammer Vorſchlags=
liſten
geeigneter Perſönlichkeiten für das Amt eines Handels=
richters
und Ergänzungsrichters aufzuſtellen. Nach An=
hörung
der Verbände von Induſtrie, Handel und Wirtſchaft wurde
darüber Beſchluß gefaßt
Eine eingehende Ausſprache wurde über eine größere Anzahl der
Kammer zugegangener Wünſche in der Richtung von Verbeſſe=
rungen
im Poſtverkehr gepflogen. In weiteſten Kreiſen der
Wirtſchaſt beſteht der Wunſch, die Schalterdienſtzeit am
Abend verlängert zu ſehen, damit es wieder möglich wird, auch
nach Geſchäftsſchluß Poſtgeſchäfte zur Erledigung zu bringen. Hfu=
ſichtlich
der Briefbeſtellung beſteht der Wunſch, daß namentlich
in den Außenbezirken, in denen zurzeit nur ein= oder zweimal am Tage
beſtellt wird, eine Vermehrung der Beſtellungen eintritt. Die der=
zeitige
Regelung der Briefkaſtenleerungen läßt noch manchen
Wunſch offen. Beſonders unangenehm empfunden wird es, daß zwiſchen
8 und 13 Uhr keie Leerung der Briefkäſten erfolgt. So iſt es un=
möglich
, im Laufe des Vormittags fertiggeſtellte Poſtſendungen ſo vecht=
zeitig
zur Auflieferung zu bringen, daß ſie mit den zwiſchen 12
nd
13 Uhr Darmſtadt verlaſſenden wichtigen Zügen abbefördert wer
Es wird vorgeſchlagen, zwiſchen der jetzigen erſten Leerung etwa um
8 Uhr, die vielleicht noch etwas früher gelegt werden könnte, und der
erſten Nachmittagsleerug eine weitere Leerung etwa gegen 11 Uhr
einzulegen. Unliebſam bemerkt wind, daß die letzte Leerung der Brief=
kaſten
allzu früh erfolgt und daß insbeſondere in einzelnen Bezirken
dieſe Leerungszeit vor kurzem vorverlegt worden iſt. Die Einführung
einer ſpäteren Leerug nach 22 Uhr derart, daß die Sendungen mit den
nach Mitternacht abgehenden und den erſten Frühzügen abbefördert wer=
den
können, wäre erwünſcht. Falls dieſe Spätleerung nicht für alle
Briefkaſten in Frage kommen ſollte, wäre die Einrichtung ſogenannter
Spätbriefkaſten wie ſie andernorts mit beſtem Erfolg beſtehen, zu er=
wägen
. Mitunter wird immer noch beobachtet, daß Eilboten=
ſendungen
nicht oder nicht weſentlich früher als gewöhnliche Brief=
ſendungen
eintreffen.
Eine größere Anzahl von Firmen wüinſcht den Ausbau der An=
nahmeſtellen
für Einſchreibſendungen der Selbſt=
bucher
und beſondere Annahmeſtellen für größere Men=

Der
AMT
Durch den Aufkauf eines Fabriklagers bin ich in der Lage, folgende Serien
Filze und Sa
AT

Serie I

weit unter Preis zu verkaufen

39 ) (1B) (59

Es handelt sich hier nur um kurrante und modernste Hüte

Hadeka-Haus
Ga. Heckmann-Schmidt
Größtes Hutlager am Platze

Ecke Markt- und Ludwigstraße
(17960

gen Einſchreibſendungen der Nichtſelbſtbucher. Ein
Entgegenkommen der Poſtverwaltung in dieſer Richtung würde im eige=
nen
Intereſſe der Poſt gelegen ſein. Angeſichts der bedauerlichen Tat=
ſache
, daß die Entfernung aus mehreren Außenbezirken nach der nächſten
Poſtanſtalt recht erheblich ſind, wäre es zu wünſchen, wenn für dieſe
Bezirke die Aufgabe von Briefen durch an Wagen der elektri=
ſchen
Straßenbahn angebrachte Briefkäſten ermöglicht
würde. Auch für die Regelung des Poſtweſens der zum
Kammerbezirk gehörenden anderen Städte und
Landbezirke wurden eine Reihe bedeutſamer Wünſche vorgebracht.
U. a. werden für eine Reihe von größeren Orten wie Bensheim, Hep=
penheim
, Rüſſelsheim und Groß=Gerau weitere Zuſtellgänge ge=
wünſcht
. Faſt allgemein wird eine Verlängerung der meiſt noch
allzu eingeſchränkten Schalterdienſtſtunden verlangt. Weiter=
hm
wird darauf hingewieſen, daß die Anzahl der Poſtzüge nicht
ausreicht und daß namentlich zur Abendzeit die Abbeförderung der Poſt
beſſer als bisher ſichergeſtellt werden müſſe. Im Fernſprech= und
Telegraphenverkehr wird die vielfach noch vorhandene Mittags=
pauſe
und ein allzu früher Dienſtſchluß am Abend beklagt. Hinſichtlich
der Schließfächer iſt in einzelnen Orten der Wunſch geäußert wor=
den
, man möge die Abholungszeiten verlängern. Allgemein be=
ſteht
der Wunſch, daß für die einzelnen größeren Orte des Bezirkes die
Abfahrtszeiten der Poſtzüge und die letzten Aufgabe=
zeiten
bekannt gemacht werden möchten, damit ſich die die Poſt be=
nützenden
Kreiſe entſprechend einrichten können.
In Anbetracht des zunehmenden Ausverkaufsunweſens
und ähnlicher Veranſtaltungen, die häufig gegen das beſtehende Wett=
bewerbsgeſetz
verſtoßen, iſt der Kammer ein Antrag auf Errichtung eines
Einigungsamtes in Sachen des unlauteren Wettbe=
werbes
unterbreitet worden. Das Einigungsamt ſoll den Zweck
haben, Streitigkeiten und Meinungsverſchiedenheiten in Wettbewerbs=
fragen
auf gütlichem Wege unter Ausſchluß der ordentlichen Gerichte in
einem Schiedsverfahren zu regeln und dädurch die Tätigkeit der Kammer
auf dieſem Gebiet zu unterſtützen. Die Vollverſammlung hat der Er=
richtung
eines ſolchen Einigungsamtes grundſätzlich zugeſtimmt. Zwecks
Feſtlegung der Satzungen wurde eine beſondere Kommiſſion gewählt.
Der kurz vor der Vollverſammlung der Kammer zugeſtellte Geſetz=
entwurf
eines neuen Kraftfahrzeugſteuergeſetzes war noch
einer Durchſicht unterzogen worden. Die Kammer nahm daraufhin
unter Vorbehalt ihrer endgültigen Stellungnahme zu dem Entwurf ein=
ſtimmig
folgende Entſchließung an:
Entſchließung.
In dem nunmehr den geſetzgebenden Körperſchaften zugehenden
Enwurf eines neuen Kraftfahrzeugſteuergeſetzes iſt zwar erſteulicher=
weiſe
eine ſchon lange als notwendig empfundene ſteuerliche Entlaſtung
der ſchweren Wagen enthalten. Um ſo bedauerlicher iſt jedoch die Ab=
ſicht
des Geſetzentwurfes, die zukünftigen Steuerſätze für kleinere
Wagen weſentlich zu erhöhen. Man ſollte doch bedenken, daß hierdurch
die kleineren Gewerbetreibenden, vor allem auch Geſchäftsreiſende und
Handelsvertreter, die ſich ihren beſchränkten Mitteln gemäß nur einen
kleinen Wagen für ihre Geſchäftszwecke leiſten können, in erſter Linie
getroffen werden. Eine ſolche ſteuerliche Maßnahme wird in ihren
Auswirkungen nicht nur die wirtſchaftlich notwendige Motoriſierung
Deutſchlands hemmen, ſie leiſtet vielmehr auch dem Eindringen aus=
ländiſcher
Wagen, die im allgemeinen zu den ſchwereren Wagentypen
gehören, unerwünſchten Vorſchub. Der ſeitherige Steuerſatz für kleine
Wagen ſollte daher keineswegs erhöht werden.
Zum Schluß nahm die Vollverſammlung noch einen Bericht über die
Grundzüge der neuen am 1. Oktober d. J. in Kraft getretenen Ver=
gleichsordnung
(Geſetz über den Vergleich zur Abwendung des
Konkurſes vom 5. Juli 1927) entgegen. Gegenüber dem bis dahin zu=
läſſigen
Geſchäftsaufſichtsverfahren weiſt die neue Vergleichsordnung
weſentliche und grundlegende Aenderungen auf. Es darf daher mit Recht
erwartet werden, daß die bei Durchführung des Geſchäftsaufſichtsverfah=
rens
häufig aufgetretenen Mißſtände bei richtiger Handhabung des neuen
Geſetzes verhindert werden. Den Mitgliedern der Kammer, die bislang
der Kommiſſion zur Prüfung der Geſchäftsaufſichtsanträge angehörten,
wurde für ihre verantwortungsreiche, oft mühevolle, aber wertvolle Mit=
arbeit
der Dank der Kammer zum Ausdruck gebracht.
Zu erwähnen bleibt noch, daß in der am 30. Oktober d. J. ſtatt=
gehabten
Geſchäftsſtenographenprüfung von 31 Prüflin=
gen
9 die Prüfung beſtanden haben. Für die beſte Arbeit wurde gemäß
einem Beſchluß des Stenographenprüfungsausſchuſſes Starkenburg ein
Sonderpreis in Geſtalt einer Ausgabe von Kleiſts Werken zuerkannt. Die
Einzelheiten des Ergebniſſes ſind bexeits in den Tageszeitungen ver=
öffendlicht
worden.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 19. November 1927: 9 Uhr: Klage des
Allianz=Konzern, Bezirksdirektion Starkenburg in Darmſtadt, gegen
einen Polizeibefehl des Oberbürgermeiſters der Stadt Darmſtadt.
Schloß Café. Das heute abend 8½ Uhr ſtattfindende Sonder=
konzert
bringt in ſeinem Programm die beliebteſten Werke der Kom=
poniſten
Wagner und Liſzt, und geht im zweiten Teil auf leichtere
Muſik über, um jedem Geſchmack gerecht zu werden. Den Beſuchern
werden wie immer dadurch einige genußreiche Stunden bereitet. (Nähr.
ſ. Anzeige.)

Zur Angeſielltenverſicherungsw
Bei den kommenden Wahlen der Vertrauensmänner dae
verſicherung geht es zunächſt um die Erhaltung der Anga/
rung als Sonderverſicherung. Der unter der Führung 6 Sozialiſten, des Reichstagsabgeordneten gei
häuſer, ſtehende Afa=Bund (Zentralverband der Angeſtellly
techniſchen Angeſtellten und Beamten, Deutſcher Werkra=
will
die Angeſtelltenverſicherung zerſchlagen. Bei den Wagſ
1921 ſprach der Afa=Bund dies offen aus. Jetzt verſucht
mögliche Forderungen und in echt ſozialiſtiſcher Art din
ſprechen unerfüllbarer Leiſtungen Stimmen zu gewinngn
ihm nicht gelingen. In Wahrheit will er die Angeſteltera 8
Lebenszuſchnitt bringen wie die Arbeiter, um ſie für f7,
Ziele reif zu machen. Noch am 30. September d. J. ſchruen
des Butab, die Deutſche Tachniker=Zeitung: Der Afen9
nach wie vor .
.. eine allgemeine Fürſorge. Alſo anf.
der Angeſtelltenverſicherung ein Herabſinken der Angett4t
eine allgemeine Armenfürſorge. Aus nationalen Grünn=
wendig
, den ſinkenden Mittelſtand, zu dem die Angeſitelltt,
erhalten. Der Afa=Bund will die Mittelſchicht zerſtörem
gehörigen für ſeinen politiſchen Partcikampf reif zu mach
ordnete Aufhäuſer hat im Jahre 1921 ſelbſt geſagt:
das Verſicherungsgeſetz iſt zum großen Teil ein politiſchy
es gilt, den Kampf um die Solidarität der Arbeiterſchaft
Dieſe letzten Ziele der Sozialiſten gilt es zu erkennen
tage die gebührende Antwort zu geben. Für die wirü
einer ausreichenden Altersverſorgung und für einen
Ausbau der Angeſtelltenverſicherung treten nur die imr
vereinigten Verbände unter führender Mitwirkung des
nalen Handlungsgehilfen=Verbandes ein. Jeder Angeſtell,
tatoriſche Politik des Afa=Bundes ablehnt, wählt daher
Hauptausſchuß=Verbände.
Kunſtnotizen.
deber Werte, Rünftler oder fünftleriſche Veranſtallungen, deren im Nachſtſetra.!
geſchiebt, behält ſich die Redakklion ihr Urteil vor
Palaſt=Lichtſpiele. Was Kinder iE
verſchweigen‟. Ein groß angelegter Film ſcharfer A
Das Verhältnis der herangewachſenen Kinder mit ihm
ſchon über die eigentliche Kinderſtube hinausgehen, mitt
Lebensſorgen, unter denen ſie, noch unreif, noch unerm
leiden: dieſes Verhältnis zu den Eltern wird an zweiig
ſpielen, zwei Grenzfällen behandelt.
Die Darſteller
wählt. Das Schweſternpaar Mary Johnſon und Nin=h
vor allem. Zwei ausgezeichnet realiſtiſche Figuren gesehil
und Olga Limburg, das böſe Elternpaar. Lettinger uwſ
ſind deren Gegenſatz. Beſonders Lettinger liefert eini eſt
Momente. Hinter ihnen bleiben die verſchiedenen jungen 9
Verebes und Karl A. Meher etwas zurück. Techiſat
ſauber und beherrſcht. Im Beiprogramm: Kaufh
Der flotte, liebenswürdige Reginald Eggett erbt von ſe=ikell

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Onkel 50 000 Dollars in bar und außerdem ein Kaufg u9f30 Büchziß, 1.
Ag
Kaufhaus weiß er aber vorerſt nichts, ebenſowenig,

hungerige Braut, die ſchon mit den 50 Mille zufrieder m1wſichen Pſt
wenn Reginald nicht vorgezogen hätte, ſie mit ſeinen Teh
Lurnter.
jubeln. So aber löſt ſie die Verbindung mit dem Au
Dem nun brautlos und monetenlos daſtehenden Reg
än
plötzlich mitgeteilt, daß er auch Onkels Kaufhaus geerbt.
v im Hau
unter der Bedingung, wenn er binnen, von der Ueberruchn)
net, drei Monaten einen Reingewinn aufweiſen kann.
Kaufhaus dem ſchlauen Cyrus Krabb, dem langjähriger Kliczd Nchie de
Hum 1
des Onkels zu. Der alte Krabb haßt natürlich den lebi
mn 9.
nald, und veranſtaltet noch vor der Uebergabe einer
ſolchen Schleuderpreiſen, die jeden Reingewinn binnen durtried Men3z
unmöglich machen müſſen. Aber mit einer ſo traurigsnltf
fenſeits des großen Teiches natürlich kein Kinobeſuch ib

daher entpuppt ſich die entlaſſene, hübſche Sekretärin Kun
Him
engel Reginalds, deckt die niederträchtigen Machinatio eral
rettet für Reginald das Kaufbaus in letzter Minute u ir
lich Herz und Hand des ſympatiſchen Erben.

m lereiks am Sam

Ri 11 Roh 2.

Tageskalender für Freitag, den 18. Novemlt
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anf. 17 u. 2F
Konzert der Städt. Akademie für Tonkunſt. Klein.3
19½ Uhr, Ende gegen 2 Uhr: Die Entführung Sit
Orpheum, Anfang 20 Uhr: Paganini.
Hotel Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, ai
Perkeo: Varieté. Vortrag der Heag, O
Elektrizität im Haushalt
Die Chriſten
abds. 8½ Uhr, in der Städt. Akademie f. Tonkur
Martha Heimeran über Die Totenrituale der Chri//
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Lichtſpiele.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeſ
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 18. Nov.: Vorabendgottesdienſt 4 UX.
Samstag, den 19. Nov: Morgengottesdienſt 8
Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 5)
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Relissokſt
Samstag, den 19. Nov.: Vorabend 4 Uhr 10 Män
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 5 Uhr 2
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min.
Freitag, den 25. Nov.: Rauſch Chaubeſch Ki

S.4 %. Kaffee . Gunds

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daß wir auf dem richtigen Wes
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Telephon 3494 179781 Telepha//P"

[ ][  ][ ]

arbeilgen, 17. Nov. Ab 27. Nov. findet hier eine Volks=
zwoche
ſtatt. Jeden Abend wird Miſſionsdirektor Schäfer
uaden bedeutſame Themen des religiös ſittlichen Lebens behan=
Der Geſangverein Viederzweig hält ſeine diesjährige
sfeier am 1. Weihnachtsfeiertage ab, während der Vereinsball
ranugr n. Js ſtattfindet. Beide Veranſtaltungen finden im
ral. dem Gaſthauſe Zum weißen Schwanen ſtatt. Wie
Sportvereinigung bekannt gibt, fallen die Spiele der
Shandballmannſchaften am kommenden Sonntag des Totenfeſtes
Der hieſige gemeinnützige Bauverein hat in Kürze
ſechs Wohnhäuſer bezugsfähig fertiggeſtellt. Reflektanten auf
, ob Hausanwärter oder Mieter, wollen ſich alsbald bei dem
Fführer des Vereins melden, woſelbſt die Bedingungen zu er=
znshauſen
, 17. Nav. Eine rege Bautätigkeit wurde dieſes
anſerem Orte entfaltet. Wurden doch dieſes Jahr 16 Wohn=
chtet
und 4 Wohnhäuſer beträchtlich vergrößert. Dieſe Um=
Neubauten ſind ſchon zum größten Teil bewohnt und wwerden
jachten hinaus noch alle beziehbar ſein. Da auch die Bau=
vorigen
Jahre eine ſehr rege war, kann man die Wohnungs=
erem
Orte als behoben betrachten.
CSerſtadt, 15. Nov. Neubauten. Die beiden unſchönen
am am nördlichen Ortseingang (Ecke Lwiſenſtraße bzw. Wil=
Neue Darmſtädter Straße) ſind durch die Errichtung zweier
im Verſchwinden begriffen. In dem Hauſe Ecke Luiſenſtraße
miteren Stockwerk ein Ladengeſchäft eingerichtet werden. In
WVochen ſind überhaupt noch viele Wohnungsbauten unter Dach
die teils noch im Laufe des Winters bezogen werden ſollen.
Trungſtadt, 17. Nov. Tödlicher Unfall. Der Schüler
Semm, Sohn des Drehers Stemm in der Sandſtraße, der an
nürmiert worden wäre, iſt das Opfer eines bedauerlichen Un=
jeivorden
. Der Knabe hatte mt anderen jungem Leuten in
unden geſpielt und ſich dabei Ecke Bahnhofſtraße und Mühl=
mi
einem zwecks Legung der Gasleitung ausgeworſenen Graben
2oer Graben muß auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe zuſammen=
m, ſo daß der Junge verſchüttet wurde. Erſt ſpät am Abend,
yrbe im elterlichen Hauſe fehlte, wurde der Unfall bemerkt und
der ſchon längere Zeit tot geweſen ſein muß, bei den Auf=
beiten
, an denen ſein Vater teilnahm, aufgefunden.
rfolge. Auf der am Sonntag ſtattgefundenen 2. Bezirks=
des
Bezirks Darmſtadt vom Starkenbunger Geflügelzucht=
urden
mehrere Mitglieder des hieſigen Geflügelzuchtvereins
ſellte Hühner mit Preiſen ausgezeichnet. Der Geflügelzucht=
ungſtadt
kann auf jeden Fall mit ſeinen bei der Frankfurter
uiſtellung, auf der Darmſtädter Landwirtſchaftsausſtellung und
uam Sonntag errungenem Preiſen zufrieden ſein.
im der Bergſtraße, 17. Nov. Die Ausſperrung der Ar=
den
beiden Zigarrenfabriken in Hemsbach Gbei Weinheim) er=
inem
neuerlichen Beſchluſſe nicht erſt am Mittwoch, den 23.
ſundern bereits am Samstag, den 19. d8. Mts. Es handelt ſich
110 Arbeiter.
kmhaufen, 17. Nov. Trotz des Regentages hatte ſich am Mitt=
mittag
eine ſtattliche Zuſchauermenge auf dem Exerzierplatze
um dem Handballwettſpiel zwiſchen unſerer
Elf und der Ligamannſchaft des Sportvereins Wiesbaden
er. Die Gäſte, die ſich hier ſchon öfter eine Niederlage holten,
ſimt einem vorbildlichen Eifer und bis zum Schluſſe mit einer
je ihrem Können alle Ehre machte. Das Spiel leidet unter
8 Bodens und dem Naß von oben. Die Fangfertigkeit iſt
de naſſen Bälle entgleiten gar oft den Händen. Bei Halbzeit
im. der Pauſe verſucht Wiesbaden mit aller Energie, das Er=
verbeſſern
oder zu halten. Vergebens. Einen für die Ein=
gewährten
Strafwurf verwandelt Gunkel unhaltbar. Reſultat
Babenhauſen. Beide Torwächter wehrten tapfer ab. Der
zur aus Würzburg war ein guter Leiter des Verbandsſpieles,
hEAliziſten nach hartem Kampfe zwei weitere Punkte beſcherte.
eBß=Umſtadt, 17. Nov. Totengedächtnisfeier. Am
zn Sonntag wird, wie allerorts, auch in unſerer Gemeinde eine
misfeier abgehalten. In dem evangeliſchen Gottesdienſt wird
ihor ſowvohl im Morgengottesdienſt wie auch bei der Feier
Abendmahls, die am Abend ſtattfindet, mitwirken. Auch
aen für die Unterhaltung der Gräber unſerer gefallenen Hel=
Slt. Amf Veranlaſſung des Vereins Deutſcher Kriegsgräber=
das
Heſſiſche Miniſterium die Veranſtaltung einer Samm=
(migt. Auch in unſerer Stadt werden nächſten Samstag und
* ten zu dieſem Zwecke in Umlauf geſetzt zwerden, und es iſt
für einen jeden, dieſe Sammlung nach Kräften zu unter=
Kochſt i. Odw., 16. Nov. Hohe Fleiſchpreiſe., Trotzdem
Air Schweine und Rindvieh in den letzten Monaten ſtark im
giffen ſind, koſtet das Pfund Schweine= und Rindfleiſch nach
Paden 1,20 Mark. Die Schweinepreiſe bewegen ſich jetzt zwi=
60 Pfg., und ſelbſt dieſer niedrige Satz konnte bis heute noch
aſſung geben, die Ladenpreiſe zu reduzieren. Ueberall hört
daß der Bauer ſein Vieh nur unter ſehr ungünſtigen Be=
4bſetzen kann, während der Konſument ganz enorme Preiſe
16. Gerade hier auf dem Lande, wo der Metzger im Gegen=
m
Kollegen in der Stadt faſt keine Transportkoſten und
chat, wäre eine Anpaſſung an die Einkaußpreiſe viel leichter
Cmige Schwveinebeſitzer ſind nun hier dazu übergegangen, ihre
A bſt ſchlachten zu laſſen und das Fleiſch im freien Verkauf für
Pfund an den Mann zu bringen, um ſo eine einigermaßen
Entſchädigung zu erreichen.
ilbrunn, 17. Nov. Anſpielend auf die bei der Landtagswahl
zutage getretene Wahlmüdigkeit hat ein Witzbold in einer
Lutſchaft eine, einen gehörnten Ochſen darſtellende Karikatur
trumrahmt mit den Worten: Ich lvähle nicht, ich brumme!.
itzelſtadt, 17. Nov. Unſere Stadt ſieht einem großen turme=
anis
entgegen. Samstag, den 19. ds. Mts., abends 8 Uhr,
ſchmerkergarten ein Werbeabend für deutſches Frauenturnen
Aife, des hieſigen Turnvereins von dem Odenwaldgau der
ſoeſſen Frauenturnvart durchgeführt. Den turneriſchen Teil,
hiniſchen und gymnaſtiſchen Frei=, Stab= und Keulenübungen
Munkt ſteht ein kurzer Vortrag über den geſundheitlichen Wert
hat. Daß dieſe Veranſtaltung, die gleichzeitig der Abſchluß
ägigen Lehrganges für Frauenturnen iſt, das Beſte auf die=
bringen
wird, gewährleiſten die obigen Abteilungen. Möge
ieſes Werbeabends, der nicht aus finanziellem Gründen ſtatt=
rn
der guten Sache willen, ein recht guter ſein,
Dhi. O., 17. Nov. Am Freitag, den 18. d8. Mts., vormittags
½ Uhr, finden im Rathausſaal zu Erbach wieder Sprech=
en
Freitag abend im Gaſthaus Zum Anker in Stockheim
erden Vorleſungem bziu. Vorträge aus den Werken von Lud= tive zu der ſo wichtigen Angelegenheit ergreift.
geboten. Die Neuwahl des Ausſchuſſes der Allgemeinen
Taſſe Michelſtadt findet am 4. Dezember ds. Js. ſtatt.
o bier Arbeitnehmerliſten und zwei Arbeitgeberliſten aufge=
eber
iſt ebenfalls eine Liſte aufgeſtellt, die von Herrn Bür=
abſchlag
in Schweinefleiſch bekannt. Das Pfund koſtet 1 Mk.
alle unter den Linden die diesjährige ordentliche General=
A des Bezirkskonſumvereins für den Kreis Erbach ſtatt.

Führer des deutſchen Handwerks, Ehreumeiſter Plate=Hannover, den / Zeit der Mühe und Arbeit für den Landmann iſt vorbei. Allerdings im
Satz: Handwerk und Genoſſenſchaft gehören auf Gebeih und Verderb ſüdlichen Ried iſt man zurzeit noch mit dem Einernten von Kraut und
zuſammen. In dieſem Satz findet man eine Wegzeichwung für das deut: Rüben beſchäftigt, was dieſes Jahr, begünſtigt durch herrliches Herbſt=
liche
Grundlage für gemeinſames Handeln, ſür die Gemeinſchaft der ein recht erkleckliches Sümmchen zu verdienen. Zwar iſt im Verhältnis

oc, 1. Nob. Treibiagd. Vorgeſtern deranſtaltete der
hauer Gemeindejagd, Heur Dr. C. A. Schenk=Lindenfels, eine
I der auch viele auswärtige Jäger eingeladen und erſchienen
Schenk hegt bekanntlich in ſeinen Jagdbezirken das Wild,
Tnnoch ſich auf den Wildbeſtand nicht ſo bemerkbar macht, da
harrebieren meiſt alles abgeſchoſſen wird. Die Jagdbeute
Hut, obwohl kein günſtiges Jagdwetter herrſchte

ohnerhöhung,

Gehaltsaufbeſſerung

Hirlungslos, wenn alles teurer wird. Naumanns reine
eie hat ſtetz denſelben Preis, Außerdem ſchont ſie die
S chart aiſo borzeitige, koſtipielige Neuanſchaffung. Achten Sie
der Nachahmungen wegen auf den Guranteſtempel Ertra=
ittät
und auf den Namenszug C. Naumann.
IV. 17870

Organiſation beteiligenden Handwerkern das zum Betrieb notwendige
Kapital; ſie ſind die Mittelſtandsſparkaſſen, denen der Handwerker und
Gewerbetreibende ſein zeitweilig übriges Geld anvertraut. Der Hand=
ſetzt
dieſe in den Stand, Kreditwürdigen und Kreditbedürftigen das zum
Betrieb notwendige Kapital zur Verfügung zu ſtellen. Für den gemein=
ſamen
Einkauf von Rohmaterialien, Werkzeug uſw. aber dienen dem die letzten ſäumigen Landwirte eine kleine Warnung, die letzten Feld=
Handwerker ſeine Fachgenoſſenſchaften, die Rohſtoff= Einkaufsgenoſſen=
ſchaften
, die Lieferungs=, Werk. und Magazin=Genoſſenſchaften. Gemein=
ſamer
Bezug der für den betreffenden Handwerkszweig erforderlichen
Waren bietet die Gewähr billiger Beſchaffung derſelben und die Gewähr,
Qualitätswaren zu erhalten. Die Beſorgung der für die Verarbeitung neu nützen die langen Winterabende, ſich im Geräteturnen weiter aus=
vorteilhaften
und modernen Nohſtoffe iſt Prinzip der Genoſſenſchaft.
Gerade die Genoſſenſchaft kann ſich auf die Bedürfniſſe des heſtimmten
Handwerkszweigs einſtellen und hat vur nötig, Waren einzukaufen zur
geäußerten Wüinſche ſich aus dem Verbrauch der Mitglieder ergeben.
Auch für die Qualitätsbeſtimmung der Waren ſind meiſt die Wünſche
der Mitglieder der Genoſſenſchaft, alſo der Handwerker, beim Einkauf
durch den Geſchäftsführer zu berückſichtigen. Das einzelne Mitglied iſt
Mitinhaber der Genoſſenſchaft, der es auch ſein Vertrauen ſchenken muß.
hängigkeit, die ſich im Einkauf beim Lieferanten ergibt, muß für jeden Jagd eines Marders auf ein flüchtiges Eichhörnchen zu ſehen, wird
denkt, klar auf der Hand liegen.

m. Beerfelden, 17. Nov. Was ſchon vor dem Kriege angeſtrebt
wurde, iſt nun zur Wirklichkeit geworden: die Schaffung eines Ge=
meindeſaales
in der Kirche. Der frühere Plan hätte das
Innere der Kirche auf der einen Seite etwas verändert, darum wurde
ihm wicht allſeitig zugeſtimmt. Die jetzige Ausführung verändert im In=
nern
der Kirche nichts, nur ein Aufgang nach der Empore kommt durch
ihn in Wegfall. Da die Kirchengemeinde in dauernder Finanznot iſt,
beſchloß der Vorſtand des Evangeliſchem Bundes in einer kürzlich ſtatt=
gehabten
Sitzung, einen Teil der Innenausſtattung zu übernehmen. Dieſe
Maßnahme liegt auch im Intereſſe des Evangeliſchen Bundes, denn
ſeither mußte er in Ermangelung eines paſſenden Raumes ſeine Ver=
anſtaltungen
in Gaſthäuſern abhalten; nunmehr werden die winterlichen
Vortrags=Veranſtaltungen, die Leſeſtunden u. a. in dem neuen Raum
abgehalten wwerden. Es iſt in Ausſicht genommen, derartige Abende
bald beginnen zu laſſen; neben Lichtbild=Vorträgen werden häufiger Vor=
träge
über Kirchen, Schul= und Miſſionsweſen gehalten werden. Der
Evangeliſche Bund hofft, durch dieſe Tätigkeit weite Bevölkerungskreiſe
für ſeine Beſtrebungen gewinnen zu können, um ſo eine Heim= und
Pflegeſtätte wahrhaft deutſch=evangeliſchen Volks= und Kulturlebens zu
ſchaffen. Da der Saal noch nicht ganz fertig iſt, hält der Evangeliſche
Bund ſeinen erſten Vortragsabend im Grelſchen Sagle ab. Herr Pfar=
rer
Allmann=Erbach war längere Zeit als evangeliſcher Geiſtlicher in dem
jetzt ſo ſchwer bedrängten Süüdtirol, dementſprechend wird er das Thema
für ſeinen Vortrag wählen, den er an dieſem Abend halten wird.
H. Birkenau, 17. Nov. Geflügel=Ausſtellung. Am näch=
ſten
Samstag, den 19., und Sonntag, den 20. November, findet im Gaſt=
haus
Zum Birkenauer Tal eine allgemeine Geflügel=Ausſtellung mit
Villa=Verkauf. Dieſer
Prämierung und Verloſung ſtatt
Tage wurde die frühere Gölzſche Villa an der Hauptſtraße im underen.
Ortsteil an die Firma Landes=Söhne in Mannheim um den Preis
von 14 000 Mark verkauft. Die ſeitherige Inhaberin iſt nach Bonn ver=
zogen
, und Herr Landes hat bereits hier Wohnung genommen.
A. Kolmbach, 17. Nov. Autozuſammenſtoß. Geſtern ſtießen
auf der Hauptverkehrsſtraße Bensheim-Lindenfels, zwiſchen hier und
Schöner Ausſicht, in einer ſcharfen Kurve zwei Autos zuſammen, die
durch den Anprall beide ziemlich ſchwer beſchädigt wurden. Da hier vor=
geſtern
den ganzen Tag leichtes Schneegeſtöber herrſchte und die ſchlüpf=
rige
Straße das Autofahren ſchwierig machte, war für die Autofahrer
doppelte Vorſicht nötig. Wie man hört, nahmen beide Fahrer die Kurve
en mußte.
innen, wodurch es ſellbſtverſtändlich zum Zuſammenſtoß kom
Der eine Fahrer flog aus dem Wagen und trug anſcheinend nicht um=
erhebliche
Verletzungen davon.
Bensheim, 17. Nov. Sonntag, den N. ds. Mts., nachmittags
3 Uhr, findet in Bensheim (Bahnhofshotel) eine Zuſammenkumft aller
ehemaligen Leibgardiſten von Bensheim und Umgebung ſtatt.
Ap. Bensheim, 17. Nob. Bensheimer Martinimarkt.
Am Dienstag fand, wie alljährlich, der Bensheimer Martinimarkt ſtatzt,
der ſich immer des größten Beſuchs von allen Bensheimer Jahrmärkten
zu erfreuen hat. Leider litt er diesmal ſehr unter dem Regenwetter.
Veranſtaltung eines geiſtlichen Konzerts. Am Sonn=
tag
, den 20. November, veranſtaltet der Frankfurter Domchor im Saale
des Deutſchem Hauſes zu Bensheim, unter der Leitung von Domkapell=
meiſter
Karl Hartmann, ein geiſtliches Konzert. Das Programmm läßt
deutſche und italieniſche Tondichter zu Worte kommen.
g. Gernsheim, 15. Nov. Beigeordnetenwahl. Laut Be=
ſchluß
des Gemeinderats findet die Neuwahl eines Beigeordneten hieſi=
ger
Gemeinde am Sonntag, den 11. Dezember I. J. ſtatt. Für den
Fall einer Stichwahl iſt als Wahltermin der darauffolgende Sonntag
vorgeſehen. Die Bekanntmachung der Bürgermeiſterei zwecks Auffor=
derung
der Stimmberechtigten zur Einreichung von Wahlvorſchlägen
wird dem Vernehmen nach in aller Kürze erfolgen. Offiziell ſind bis
jetzt Kandidatenbenennungen noch nicht bekannt geworden. Ehrung.
Herr Förſter Johannes Fell 3., dahier, erhielt vom heſſiſchen Jagdklub
für ſeine treuen Dienſte im Intereſſe des Jagdſchutzes ein Diplom aus=
8 Neuzeitliche in dieſer Art bietet: Die Veranſtaltung wird gehändigt. Waſſerverſorgung. Die Waſſerproben ergaben,
daß das bis jetzt erbohrte Waſſer brauchbar iſt. Um jedoch für alle
Fälle gedeckt zu ſein, ſoll nochmals ein Experte mit einer Unterſuchung
des Waſſers beauftragt werden. Herr Oberbaurat Hauck und Herr
Seräteturnen und Volkstänzen beſteht, wird von den Tur= Kulturinſpektor Ritter, beide vom Kulturbauamt Darmſtadt, weilten
ilungen Erbach, Beerfelten und Kirch=Brombach beſtritten, hierorts und nahmen mit einigen Herren der Gemeindevertretung eine
Beſichtigung des Geländes vor, das eventuell für den zu errichtenden
urnens, den zu halten unſer Turnerarzt Dr. Beck=Erbach Waſſerturm in Frage komme. Die Herrichtung eines Brunnens iſt nun=
mehr
eine beſchloſſene Sache, und dem Kulrurbauamt wurde in dieſer
Hinſicht das weitere übertragen. Verkehrsverein. Die Frage
der Gründung eines Verkehrsvereins will einmal nicht zum Klappen
kommen. Es fehlt immer noch eine geeignete Perſönlichkeit, die die
Direktion übernehmen ſoll. Dieſe Schwierigkeit könnte ſehr leicht be=
hoben
werden, wenn einmal von dem Landesverband aus in ganz un=
eigennütziger
Weiſe in Form eines öffentlichen Vortrags über die Zwecke
FHandwerkskammer=Nebenſtelle ſtatt. In einem Rezitations= und Ziele der Verkehrsvereine aufklärend gewirkt würde. Außerordent=
Odenwälder Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaſt finden lich bedauerlich iſt jedoch, daß in einer Gemeinde wie Gernsheim, deren
Lage eine ſo vorzügliche iſt, kraft deren die wirtſchaftliche Hebung nicht
* bekannten Schauſpielers Herrn Eduard Göbel=Darmſtadt ausgeſchloſſen iſt, ſich nicht eine Perſönlichkeit findet, welche die Initita=
S Lampertheim, 14. Nov Odenwaldklub. Vergangenen
Samstag abend veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs
in den Räumen des Darmſtädter Hofes ihr diesjähriges Wanderer=
Sahrung der Intereſſen der Gemeinden in ihrer Eigenſchaft Ehrungsfeſt. Zu demſelben hatten ſich wohl alle Mitglieder und noch
Freunde eingefunden. Mit einem ſelbſtverfaßten Prolog begrüßte der
Egler=Erbach geführt wird. Die Metzgerinnung gibt Vorſitzende, Franz Meher, Gäſte und Klubmitglieder. Gemeinſam ge=
ſungene
Wanderliedet, gemiſchte Chöve, theatraliſche Aufführungen und
nge:9 Am Sonntag, den N. November ds. Js. findet Muſikſtücke wechſelten miteinander ab, wo=auf dann die Dekorierung durch
den Vorſitzenden erfolgte. Mit dem goldenen Abzeichen wurden zum
erſtenmal: Jakob Gmrich, Orto Geiger, Konrad Bock und Adam Schmitt;
z zum zweitenmal: Georg Maiſchein und Joh. Münch; zum drittenmal:
Franz Meyer, Robert Kmietſch und Jakob Schärges; zum viertenmal:
Mich. Zehnbouer, Adam Maiſchein, Jakob Grieſer und Wilhelm Loy;
zum fünftenmal: Ludwig Loy und zum ſechſtenmal Karl Gollnick und
Ferdinand Rüickert ausgezeichnet. Auch die Mitglieder der Jugendgruppe
wurden mit Abzeichen bedacht, und zwar Anna Weidenauer, Jakobine
Schader, Marie Feiſtle, Anna Hußler, Tilly Grünewald, Babette Scha=
der
, Ludwig Weidenauer, Jakob Karb. Konrad Derſt. Adam Seitz, Hans
Komba und Otto Widmaher zum erſtenmal und Fritz Metzner, Mich.
Zehnbauer, Heinrich Feiſtle und Oswald Schubert zum zweitenmal. Nach
einem Marſch ging es dann zum Tanz über.
7 Groß=Gerau, 15. Nob. Operetten=Abend. Der Krieger=
und Militärverein vranſtaltete am Sonntag im Gaſthauſe Zum Adler
einen Operetten=Abend, der dem Verein ein ausverkauftes Haus brachte.
Viele Beſucher mußte ſich mit Stehplätzen in den Gängen begnügen. Zur
Auf hrung gelangte Frühling der Liebe unter Leitung von Peter
Schnitt. Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen von H. Doring
jun. Die Darbietungen waren ſtets von ſpontgnem Beifall begleitet.

D. Aus dem Rieb, 16. Nob. Herbſtim Nied. Die letzten fahlen
Blätter raſcheln von den licht gewordenen Baumkronen, und ein ſcharfer
Südoſtwind fährt ſchneidend durch die Haferſtoppeln. Die Feldarbeiten
Auf dem letzten deutſchen Genoſſenſchaftstag prägte der hochverdiente find beendet und die Herbſtfrüchte durchwveg unte: Dach und Fach, die
ſche ſelbſtändige Handwerk, ſich in gemeinſamer Arbeit ſelbſt zu helfen, wetter, recht gut vonſtatten ging. Die Zucherrübenkampagne hat bereits
Der Handwerker muß zum Handwerker ſtehen, die rechtliche und geſchäft= eingeſetzt und bietet vielen Arbeitern Gelegenheit, auf Weihnachten noch
Handwerker ſowie für den beteiligten einzelnen Handwerker iſt die Ge= zu früheren Jahren die Saiſon um einige Wochen verkürzt, was haupt=
* ſächlich auf die neuzeitlichen Einrichtungen der Fabriken zurückzuführen
iſt. War die erſte Hälfte des Herbſtes vom Wetter ſehr begünſtigt und
ſchaften als Volkshanken ſchaffen den ſich an der genoſſenſchaftlichen brachte verſchiedentlich noch ſommerliche Tage, ſo zeigt der Spätherbſt
ein anderes Bild. Seit einigen Tagen iſt der Himmel grau behangen,
und in langen, ununterbrochenen Fäden ſtrömte zu Anfang der Woche
ein langweiliger Landregen herunter. Zur Abwechſlung ſchneite es ſogar
werker hilft dadurch die Leiſtungsfähigkeit der Genoſſenſchaft ſtärken und am Freitag, und wer am Samstag morgen die Riedbahn benutzte, ſah
die geſamten Riedfelder in eine feine Schneedecke gehüllt. Zwar war
dieſelbe am Nachmittag ſchon wieder verſchwunden, doch war dies fir
arbeiten zu beſchleunigen, um nicht von dem unmittelbar vor der Türe
ſtehenden Winter überraſcht zu werden.
Mit dem Herbſt zugleich
haben auch verſchiedene Sportarten eingeſetzt, während andere wie Leicht=
athletik
, Schwimmen, Tennis uſw eingeſtellt werden mußten. Die Tur=
zubilden
, während die Fußballer zurzeit die Verbandsſpiele austragen.
Auch die Jagd hat im Ried nun vollauf eingeſetzt und finden des öfteren
lnſtige Keſſeltreiben ſtatt. Dabei konnte man feſtſtellen, daß Haſen,
Weitergabe an die Mitglieder, die auf Grund der von den Mitgliedern Füchſe und derartiges Wild durch die regneriſchen Sommerrage ſtark ge=
litten
haben, während Rebhühner, Faſanen und Wildenten dieſes Jahr
einen reichen Wildbeſtand aufzuweiſen haben. Ein Spaziergang durch
die herrlichen Hochwälder des Rieds bei offenem Auge und Ohr kommt
jetzt ſicherlich dem ſchönſten Maienausflug gleich. Eicheln und Bucheckern
bedecken wie geſät den Waldboden, während hoch in den Wipfeln Eich=
Der Unterſchied des Einkaufs in der Genoſſenſchaft gegenüber der Ab= hörnchen und Buchmauder jagen. Wer jemals die Gelegenheit hat, die
ſelbſtändigen Handwerker, der an ſeine Exiſtenz= und Konkurrenzfähigkeit dieſen ſchaurig=ſhönen Kampf der Schnelligkeit wohl nie vergeſſen. Aber
auch an Rehen, Fichſen, Wieſeln und Waldhaſen birgt der Niedwald die
Hülle und Fülle, weshalb auch verſchiedene Förſtereien vorhanden ſind.
Für die Bevölkerung iſt nunmehr auch wieder die Holzleſe freigegeben,
und iſt ſo mancher armen Familie Gelegenheit gegeben, ſich auf dieſe
Weiſe den Winterbedarf an Brennmaterial zu beſchaffen. In der letzten
Zeit kommt es wieder öfters vor, daß Hausſchlachtungen von den Bauern
vorgenommen werden, wobei Fleiſch und Wurſt oft unter den Metzger=
preiſen
abgeſetzt wird. Dies iſt meiſt darauf zurückzuführen, daß den
Landwirten für ihr Vieh nicht entſprechende Preiſe gezahlt werden, wo=
durch
ſie zu der Selbſthilfe greifen. Die Kirchweihfeſte ſind nummehr
beendet; den Schluß machten die Lorſcher Kerb und die Bibliſer Nach=
kirchweih
am 13. November, und nun geht es mit Rieſenſchritten dem
Jahresende zu. Für den Riedbewohner aber, ſoweit er nicht in den
Nachbarſtädten beſchäftigt iſt, kommen nun Tage der Ruhe und Erholung
nach ſtrapazenreicher Arbeit.
z. Nauheim, 16. Nov. Der Gemeinderat beſchließt einſtimmig
die Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen der
Gemeinde. Das Denkmal ſoll auf dem Friedhof errichtet werden. Die
letzte Hausſammlung erbrachte den Betrag von 1400 Mark In der
Gemeinde wird eine Apotheke errichtet, wozu ein neues Haus gebaut
wird.
Rheinheſſen.
Ad. Wörrſtadt, 17. Nov. Geſtohlen wurde dem Elektrotechniker
Ludwig Schmahl auf ſeiner Arbeitsſtelle im Kreisvermeſſungsamt ſein
geſamtes Werkzeug. An dem Automat des Bäckermeiſters Wilh.
Groſch wurde die Scheibe eingeſchlagen und der Inhalt geſtohlen."
Wegen Umänderung ihres Namens in Volksbank hält die Spar=
und Darlehnskaſſe am nächſten Samstag im Winzerhaus eine außer=
ordentliche
Generalverſammlung ab.
Ah. Bingen a. Rh., 17. Nov. Das 1927er Weinjahr hat mit
der Einbringung der Traubenernte ſeinen Abſchluß gefunden. Die
Winzer haben mit neuen Hoffnungen im Vertrauen auf das neue Wein=
jahr
inzwiſchen die Arbeiten in den Weinbergen wieder aufgenommen.
dar manches gibt es während des Winters zu tun. Es wird vor allem
Dünger eingefahren und der Dung in den Weinbergen untergegraben,
das Einlegen von Stöcken, Um= und Neurodungen uſw., vorgenommen.
Das milde Wetter der letzten Wochen hat eine gute Ausreife des Reb=
holzes
begünſtigt. Das Weingeſchäft zeigt wenig Leben. Ab=
ſchlüfſe
von 1927er Weißweinen brachte für das Stück von 1200 Liter
1300 bis 1600 Mark und darüber je nach Qualität. In Bechtheim gingen
10 Stück 1927er zum Preiſe von 1450 Mk. je Stück in anderen Beſitz
benach=
über
. Für Weinberge wurden bei einer Verſteigerung i.
barten Büdesheim 10.10 bis 19,10 Mk. je Rute angelegt. Der Neue‟
als Sündenbock. Ein Gärtnergehilfe namens Joſ. Couturnier war
am vorletzten Sonntag, als die hier in Garniſon liegenden engliſchen
Beſatzungstruppen zur Kirchenparade marſchierten, in die Muſikkapelle
geraten, wo er mit entſprechenden Bewegungen den Takt ſchlug umd
ſonſtigen Unfug verübte. Der Störenfried konnte nur mit Mühe aus
der Kapelle entfernt werden und wurde in Haft genommen. Vor dem
britiſchen Militärgericht gab C. zur Entſchuldigung an, daß er beim
Wiederſehen=Feier mit einem Freunde dem Federweißen (neuer
Wein) zu ſehr zugeſprochen und ſich in einem angeheiterten Zuſtand be=
funden
habe. Das Gericht kam zu einer Verurteilung des jungen
Mannes wegen Verübung groben Unfugs und Beläſtigung. Zehn Tage
Gefängnis lautete die Strafe, die 5 Tage Unterſuchungshaft werden
angerechnet.
Oberheſſen.
WSV. Gießen, 17. Nov. Juwelendiebſtahl. Wie der heu=
tige
Polizeibericht mitteilt, ſind am 5. Noveneber in einer hieſigen Woh=
nung
durch Einſchleichen von Dieben Schmuckſachen (Juwelen) im Werte
von 7500 Mark geſtohlen worden. Am 8. November haben die gleichen
Spitzbubenn ſich auch in eine andere Wohnung eingeſchlichen und dort
einen erheblichen Bargeldbetrag geſtohlen. Am 10. November wurden
in Mainz und am 12. November in Frankfurt a. M. Wohnungsein=
brüche
in der gleichen Art begangen, ſo daß angenommen werdem kaun,
daß es ſich um ein und dieſelben Täter handelt. Man hat bisher von
den Spitzbuben noch keine Spur.
WSN. Schotten, 17. Nov. 75 Jahre Schottener Kreisblatt.
Im Oktober waren 75 Jahre ſeit der Gründung des Schottener Kreisblat=
tes
verfloſſen. Die Buchdruckerei Wilh. Engel, in deren Verlag das Blatt
erſcheint, hat jetzt eine 80 Seiten ſtarke, reich illuſtrierte Feſtſchrift
herausgebracht, die dazu beſtimmt ſein ſoll, die Liebe und das Verſtänd=
nis
für die engere Heimat zu vertiefen.
Lpd. Laubach (Oberheſſen), 17. Nov. Aſienflieger Graf
Solms wieder in der Heimat. Graf zu Solms=Laubach iſt
von ſeinem Aſienflug mit Könnecke wieder in ſeine Heimat zurückgekehrt.
*
WSN. Miltenberg, 17. Nov. Beim Hantieren mit Feuer=
werkskörpern
verunglückt. Geſtern abend verunglückte hier
ein junger Mann, indem er durch plötzliche Exploſion eines Feuerwerks=
körpers
, mit dem er hantierte, an der rechten Hand ſchwer verletzt wurde,
ſo daß er vorausſichtlich einige Finger einbüßen wird. Auch am Bein
erlitt er Verletzungen. Der Verunglückte wurde ins Krankenhaus ge=
bracht
.
WSN. Lahnſtein, 17. Nov. Ein betrügeriſcher Rechtsan=
walt
. Der frühere hieſige Bürgermeiſter Dr. Rody, der mit den Sepa=
ratiſten
enge Beziehungen hatte und deshalb als Bürgermeiſter von
Niederlahnſtein ausſcheiden mußte, praktizierte in Frankfurt a. M. als
Rechtsanwalt. Die Lohbergermühle A.=G. Niederlahnſtein beauftragte
den Rechtsanwalt Sturm in Oberlahnſtein mit der Klage gegen eine
Wiesbadener Virma in Höhe von 2400 Mark. Rechtsanwalt Sturm
gab dem befreundeten Rechtsanwalt Rody die Sache vertretungsweiſe ab
und dieſer erhielt von der Beklagten den Betrag von 2400 Mark aus=
bezahlt
. Anſtatt dieſes Geld ſeinem Kollegen Sturm aus Oberlahnſtein
weiterzugeben, verbrauchte er das Geld für ſich und erwirkte trotzdem
gegen die Beklagte ein Verſäumnisurteil. Die Lohbergermühle A.=G.
machte Rechtsanwalt Sturm für den Schaden haftbar, dieſer bezahlte die
2400 Mark und ſein Freund Rody erhielt wegen Betrugs ſechs Monate
Gefängnis. Das Gericht erklärte dabei ausdrücklich, daß bei der Straf=
bemeſſung
die ſeparatiſtiſche Tätigkeit Rodys nicht in Erwägung gezogen
worden ſei.

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[ ][  ][ ]

Tofensonnta

Eeite 8

Freitag den 18 November 1927

Nummer

EdlO Toiort
DIII
am Tofensonntagt

Hilde Fitting
Dr. Gerd Lenhardt

Gerichteaſſeſſor
Verlobie

(30735

Neuwied
z. Zt. Stettin
Rheinſtraße 72
Steinſtraße 4
November 1927

Todes=Anzeige.
Geſtern Abend verſchied nach
ſchwerem Leiden unſere liebe Toch=
ter
und Schweſter
Margarethe
im nicht ganz vollendeten 24. Le=
bensjahr
.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Abel und Familie.
Darmſtadt, Berlin, den 17. Nov. 1927
Die Beerdigung findet auf Wunſch
der Entſchlaſenen in aller Stille
(*30789
ſtatt

Todes=Anzeige.
Heute nachmittag 4 Uhr ent=
ſchlief
ſanft nach kurzem Leiden
meine liebe, gute Frau, unſere
über alles geliebte, treuſorgende
Mutter, Schwiegermutter, Groß=
mutter
, Schweſter, Schwägerin
und Tante
Frau
Emilie Beate
geb. Nauber
im 79. Lebensjahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Auguſt Beate.
Darmſtadt, den 17. Nov. 1927.
Befſungerſtraße 113. (B.17979
Die Beerdigung findet Samstag,
den 19. November, nachmittags
4 Uhr, auf dem Beſſunger Fried=
hofe
ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

Statt Karten.
Am 17. ds. Mts. wurde
Chriſtian Müller
Großh. Hofwagenmeiſſer i. R.
(*30757
in die Ewigkeit abgerufen.
In tiefer Trauer:
Die Hinterbliebenen
Mathildenplatz 17.
Die Beerdioung findet am Samstag, den 19. November, nachmittags
3 Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes aus ſtatt.

Hüte
n. großer Auswahl.
Modehaus
Tresen
Kirchſtraße Nr. 19
1. Stock. (3079,

Gefunde Amme
oder Frau zum Mit=
ſtillen
eines 6 Woch.
alten Kindes geſucht.
Näheres Geſchäftsſt.
*30n39)

R. 500.
Warum keine Nach=
richt
? Bitte dringend
um 40 Mk. e30783

Briefmarken=
Sammlung
. Anfäncer preiswert
zu veik. Näheres in
der Geichſt. (*30767

Dankſagung.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe auf=
richtiger
Teilnahme an dem herben Verluſt, der
uns durch den Heimgang unſeres lieben Ent=
ſchlafenen

O
Sleo peitt in.
getroffen hat, ſowie für die troſtreichen Worte,
die uns Herr Pfarrer Vogel widmete, ſagen
wir herzlichen Dank.
Oie trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 17. November 1927 (30774

Statt Karten.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unierer
lieben und unvergeßlichen Entſchlafe=
nen
, ſowie für die zahlreichen Blu=
menſpenden
und der troſtreichen Grab=
rede
des Herrn Pfarrer Zur Nieden
agen wir hiermit unſern junigſten
Dank. Ferner herz’ichen Dank ihren
ehemaligen Schulkameradinnen für
die Kranzniederlegung und Allen,
welche ihr die letzte Ehre erwieſen
haben.
Im Namen der ni ftrauernd. Hinterbliebenen
Heinrich Blözer und Kinder.
Darmſtadt, den 17. Nvv. 1927 (17946

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1N

Seite 10

Freitag, den 18. November 1927

Nummet

Sport, Spiel und Zurnen.

Handball.
Rot=Weiß 1922 Akad. Sportklub
Am Sonntag, morgens 11 Uhr, findet auf dem Rot=Weiß=
Platz an der Rheinallee mit das wichtigſte Spiel ſtatt, das beide
Mannſchaften noch zu erledigen haben. Rot=Weiß führt mit
4 Punkten Vorſprung in der A=Klaſſe und dürfte von ſeinen
ſeitherigen Gegnern, beſonders Sportverein 98 und Polizeiſport=
verein
, kaum mehr eingeholt werden können, anders dagegen
von dem Akad. Sporttlub der Techniſchen Hochſchule, deſſen
Mannſchaft mit dem Semeſterbeginn am Sonntag erſtmalig in
die Verbandsſpiele eingteift. Es iſt deshalb ein ſpannendes
Spiel zu erwvarten. Rot=Weiß wird ſich nicht ſo leicht ſeine
Spitzenſtellung nehmen laſſen wollen, die Hochſchüler werden
dagegen alles aufbieten, um den ſtärkſten Gegner gleich von
vornherein aus dem Felde zu ſchlagen. Ueber ihre Spielſtärke
iſt nichts bekannt. Es liegt in der Natur ſolcher Hochſchulmann=
ſchaften
, daß ſie faſt jedes Jahr ihre Spielſtärke wechſeln, je
nachdem, wie ihnen junges Blut und talentierte Spieler zu=
gehen
. Die Stütze der Darmſtädter wird aber nach wie vor der
gute Mittelläufer Leber ſein, der ſchon voriges Jahr mit in der
Partie war und früher bei Haſſia=Bingen ſpielte.
Rot=Weiß hat in der letzten Zeit einen bemerkenswerten
Aufſchwung gezeigt, der nicht nur eine vorübergehende Erſchei=
nung
war, ſondern anſcheinend von Dauer iſt, wie dies auch
wieder das Spiel am letzten Sonntag bewies, das die 1. Mann=
ſchaft
gegen Polizeiſportverein Darmſtadt 5:2 gewann. In der
Mannſchaft iſt kein ausgeſprochen ſchwacher Punkt; gerade die
gleichmäßige Stärke in allen Reihen gibt ihr den Ausſchlag, und
unſeres Erachtens ſollte ſie auch am Sonntag den Sieg davon=
tragen
, wenn jeder Spieler ſich der Wichtigkeit gerade dieſes
Kampfes bewußt iſt. Die Mannſchaft ſpielt in der altgewohnten
Aufſtellung mit
Breuer
Hanſen
Förſter
Michel
Schulz
Fiſcher
Hörr Schönwolf
Benz
Bärtel
Schäfer
Es iſt ein erfreuliches Zeichen, daß auch der Nachwuchs ver=
ſicht
, der 1. Mannſchaft nachzueifern. Sowohl die 1. Jugend=
als
auch die 1. Schülermannſchaft nehmen in ihrer Tabelle zur=
zeit
den erſten Platz ein. Wollen wir hoffen, daß ſie ſich auch
bei den weiteren Spielen an der Spitze halten. Nachfolgend die
Spiele der unteren Mar ſchaften.
Samstag: 1. Schüler Rot=Weiß3. Schüler Sportv. 98 um 3 Uhr
(Rot=Weiß=Platz).
2. Schüler Rot=Weiß-Ludwigs=Oberrealſchule um 3.45 Uhr
(Stadion).
Sonntag: 1. Jugend Rot=Weiß3. Jugend Sportv. 98 um 10
Uhr (Stadion).
2. Jugend Rot=Weiß4 Jugend Sportv. 98 um 10 Uhr (Rot=
Weiß=Platz).
3. Jugend Rot=Weiß1. Jugend Sportv. 98 um 2 Uhr (Stad.).
2. Aktive Rot=Weiß2. Polizeiſportverein Babenhauſen um
2 Uhr (Not=Weiß=Platz).
Tagung der Deutſchen Olyenpia=Ausſchuſſes.
Die Vorbereitungen für St. Moxitz und Amſterdam.
Die Vierteljahrsſitzung des Deutſchen Olyypia=Ausſchuſſes, die am
Montag i Berlin abgehalten wurde, hat deswegen eine beſondere Be=
deutung
, weil ſie in der Hauptſache Beſprechungen über die letzten Vor=
hereitungen
zu den Olympiſchen Spielen in St. Moritz, ſowie weiter z
den Olympiſchen Somwerſpielen in Amſterdam enthielt. Vertreten waren
der Deutſche Fußballbund durch ſeinen Vorſitzenden Linnemann=Berlin,
die Deutſche Sportbehörde durch ihren erſten Vorſitzenden R. A. Lang=
Nünchen, der Deutſche Schwimm=Verband durch ſeinen zweiten Vor=
ſitzenden
Georg Hax=Berlin, der Deutſche Skiverband durch Dr. Frey=
Fkankfurt, der Deutſche Bobverband durch Hoffmann=Berlin, Reinecke=
Magdeburg, der Deutſche Eislauf Verband durch Hönicke und Schulze=
Berlin, die Deutſche Turnerſchaft durch Prof. Dr. Berger und Schmidt=
Berlin, der Bund Deutſcher Radfahrer durch Seck=Berlin, der Deutſche
Seglerverband durch Weniger=Berlin, der Deutſche Fechterbund durch

daß der D.D.A. einen gleichen Beſchluß faſſen möge wie das J.D.C. in
Lauſanne. Exz. Lewald erklärte weiter, daß er mit Rückſicht auf die
afrikaniſchen Spiele 1929 den Antrag eingebracht habe, den nächſten
Olympiſchen Kongreß erſt 1930 in Berlin ſtattfinden zu laſſen. Der
definitive Beſchluß hierüber erfolgt erſt in der letzten Sitzung kurz vor
den Amſterdamer Spielen. Der Vorſchlag, daß der D.O.A, ſich dem
Laufanner Beſchluß anſchließen ſoll, wurde nach Befürwortug durch
Linnemann einſtimmig angenommen. Dr. Frey berichtete dar
über die Vorbereitungen des Deutſchen Skiverbandes für St.
Moritz Die Koſten für die urſprünglich vorgeſehene deutſche Beteili=
gung
hätten 45000 Mark betragen. Da aber eine ſolche Summe nicht
zur Verfügung ſteht, hat man die Teilnehmerzahl reduzierk, ſo daß nur
18 Skiläufer mir 6 Begleirern nach St. Moritz fahren wer=
den
. Die 50 Klm.=Läufer haben das Training bereits auf dem Schlierſee
aufgenommen. Der norwegiſche Trainer iſt ſehr zufrieden und außerte
ſich fehr zuverſichtlich. Am 27. Dezember wird das Training auf Schnse
in den Bergen aufgenommen. Am 17. Januar verſammeln ſich die Läu=
ſer
in Pontreſina zum Schlußtraining, um evtl. an den Vorkämpfen des
Schweizeriſchen Skiverbandes teilzunehmen. Im Monat Januar werden
in Obersdorf und Partenkirchen größere Skiſpringen veranſtaltet werden.
Der Eislauf=Verband wird 30 Teilnehmer nach St. Moritz
entſenden. Die Ausſichten ſind dadurch erheblich geſtiegen, daß der beſte
*r
öſterreichiſche Läufer Jungbluth von Geburt Reichsdeutf
iſt und deshalb für Deutſchland ſtarten muß. Am 21. Januar werden
die Läufer bei den deutſchen Meiſterſchaften in Garwiſch verſammelt,
von da aus geht es nach Davos, wo die letzten Vorbereitungen ge=
troffen
werden. Von den Eishockehſpielern trainieren die Norddeutſchen
im Berliner Sportpalaſt, die Süddeutſchen auf dem Rießerſee. Am
15. Januar wird auf Grund der Ergebwiſſe Eei der deutſchen Meiſter=
ſchaft
die deutſche Nationalmannſchaft zuſommengeſtellt, die zuerſt
Oberbayern und dann in Davos ihren letzten Schliff erhält.
Bob=Verband entſendet zwei Maunſchaften zu den St. M
Spielen. Auch die anderen Verbände berichteten über den gegen=
wärtigen
Stand ihrer Vorbereitungen. Aus allen Referaten geht her=
vor
, daß auf der ganzen Linie eifrig für die Olympiſchen Spiele in
Amſterdam gerüſtet wird.
Sechs Jahre internationale Frauen=Teichtathletik.
In dieſen Wochen jährt ſich zum ſechſten Male der Tag, an dem in
Paris der Internationale Frauenſport=Verband gegründet wurde. Die
Gründungsmitglieder des Verbandes waren England, Frankreuh, Ame=
rika
, Italien, die Tſchechoſlowakei und die Schweiz. Später kamen
Schweden, Finnland und Holland hinzu. Der Vorſitz wurde der außer=
ihertr

ragen, die heute noch ener=
gewöhnlich
tatkräftigen Mme. Milliat
giſch und zielbewußt die Zügel des Verbandes
ihrt. Seit dem Jahre
1926 gehört auch Deutſchland dem Internationalen Frauenfport= Ver=
band
an. In Deutſchland iſt der Frauenſport beſonders durch
eut
Deutſche Sportbehörde gefördert worden, die ſchon 1920 die erſten D
ſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften für Frauen austragen ließ. Deutſch=
land
ergriff auch die Initiatwe bei den Olympiſchen Spielen und ſte
8
den Antrag, auch die Frauen zu den Olympiſchen Spielen zu=
renzen

er Antrag wurde angenvmmen und 1928 werben in fünf Konk=
erſtmals
auch die Frauen Ler Welt bei den Olympiſchen Spielen i die
Schranken treten.
Capablanca hat die 29. Partie des Weltmeiſterſchafts=Schachkampfes
gegen Aljechin nach 70 Zügen gewonnen, ſo daß Aljechin jetzt nur noch
mit 4:3 Siegen in Führung liegt. Die 30. Partie wurde nach 30 Zügen
abgebrochen.
Ex=Weltmeiſter Mike MeTigue wurde von dem Kanadier Larry
Gains über 10. Nunden klav nach Punkten geſchlagen.
Im Tennis=Städtekampf DüiſſeldorfKöln ſiegten die Düſſeldorfer
mit 7:2 Punkten. Bei Köln war Haunemann nicht mit von der Partie.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Samstag, den 19. Nwember 1927.
(Nach der Wetterlage vom 17. November 1927.)
Wolkiges, mildes und regneriſches Wetter wahrſcheinlich.
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Schneebericht vom 17. November 1927.
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Am Flügel: Br. Seidler=Winkler. O 21.30: Vol

etzt von Br. Seidler=Wmkler. Und der Han
A
Was hab ich
enn meinem Feinsliebchen getaf
möglich dann. Am Brunnen vor dem Tore. Mon
ort von hier. Die Auserwählte. E. van Endert O7
Baumann (Tenor). Am Schiedmayer=Flügel: Br. Sr
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Ferngas. O 18.30: Engliſch für Anfänger. o 1
Dr. Poſſe: Grundzüge der gegenwärtigen deutſchen Ha
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[ ][  ][ ]

Nummer 320

Freitag, den 18.7

J. G. Farbeninduſirie A. G.
Die nächſte Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farbeninduſtrie
A.=G. wird am Samstag, den 10. Dezember, nachmittags 5 Uhr,
in Frankfurt a. M. ſtattfinden. Wie wir erfahren, werden in
der Sitzung finanzielle Angelegenheiten zur Verhandlung
krmmen.
Das Unternehmen hat bekanntlich gegenwärtig einen erheb=
lichen
Kapitalbedarf. Bereits nach der Aufſichtsratsſitzung in
der erſten Oktoberhälfte wurde in einer offiziellen Mitteilung
der J. G. Farben=Verwaltung ausgeführt, daß in der Geld=
beſchaffungsfrage
, über die in Verbindung mit projektierten
Betriebserweiterungen Erwägungen ſchweben, noch im Laufe
dieſes Jahres Vorſchläge gemacht würden. In welcher Richtung
die Deckung des Finanzbedarfes jetzt erfolgen wird, läßt ſich
noch nicht beurteilen. Ein Bedarf an Aktien beſteht inſofern,
als in dem letzten Communiqué ausgeführt wurde, daß ein Ab=
kommen
mit dem norwegiſchen Stickſtoffunternehmen Norſk
Hydro ein Zuſammengehen auf techniſchem und kaufmänniſchem
Gebiet ſowie einen gegenſeitigen Aktienaustauſch vorſehe. In=
wieweit
dieſer Aktienaustauſch durch Verwendung der bei der
J. G. vorhandenen Vorratsaktien erfolge, ging aus der ſeiner=
zeitigen
Veröffentlichung nicht hervor. Das norwegiſche Unter=
nehmen
beantragte eine Kapitalerhöhung um 20 Mill. Kronen
zur Durchführung der Tauſchaktion. Außer zu dieſem Zweck be=
ſteht
bei der J. G. Farbeninduſtrie in erſter Linie Kapitalbedarf
für die Schaffung der großen Anlagen zur Benzinproduktion,
die in Leuna einen Umfang annehmen ſollen, der der Stickſtoff=
erzeugung
nicht weſentlich nachſteht. Wie es heißt, ſei außerdem
mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Stickſtofferzeugung ſelbſt
noch ausgedehnt wird, zumal der Abſatz der Erzeugung trotz des
gegenwärtigen großen Produktionsprogrammes auch im letzten
Jahre weiter geſtiegen iſt. Daß die übrigen Geſchäftszweige der
9. G. ebenfalls im Wachſen begriffen ſind und ſtändig neue Ver=
fahren
ausgearbeitet werden (erſt vor kurzem äußerte ſich das
Verwaltungsmitglied Arthur v. Weinberg über erfolgreiche Ver=
ſuche
zur künſtlichen Darſtillung von Kautſchuk und Guttapercha),
an die ſich große Hoffnungen knüpfen, iſt bekannt. Man hält es
für möglich, daß unter Umſtänden an die Emiſſion von Obli=
gationen
bzw. konvertiblen Bonds gedacht wird. Jedenfalls
dürfte auch den Aktionären ein Bezugsrecht in irgendeiner Form
eingeräumt werden, wrmit ſich die an der Börſe gehegten Hoff=
nungen
erfüllen würden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. November.
An der heutigen Börſe war die Stimmung freundlicher. Etwas leb=
hafteres
Geſchäft am Elektromarkt war auf die Allgemeintendenz von
anvegender Wirkung. Sonſt hielt ſich die Umſatztätigkeit wieder in be=
ſcheidenen
Grenzen, da von privater Seite immer noch kaum Aufträge
vorlagen. Aus dem Auslande waren dagegen einige Kauforders einge=
troffen
im Zuſammenhang mit der Elektrohauſſe an der Brüſſeler
Börſe. Allgemein ſtimulierend wirkte die Ermäßigung des Diskontſatzes
der belgiſchen Nationalbank, ferner die Mitteilung, daß in einer auf
den 10. Dezember feſtgeſetzten Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farben=
induſtrie
die lange erwarteten finanziellen Angelegenheiten zur Verhand=
lung
kommen ſollen. Beachtet wurde außerdem eine Meldung der
Daily News, wonach im Dezember in Paris Vertreter der chemiſchen
Großinduſtrie von Deutſchland, Frankreich und England einen Vertrag
über die Aufteilung der Abſatzgebiete von Farben und Kunſtdünger
in Europa unterſchreiben werden. Bei der erſten Kursfeſtſetzung konnten
Elektrowerte bereits durchſchnittlich 23 Prozent anziehen. Gesfürel
gewannen auf größere Auslandskäufe 6 Prozent. J. G. Farben eröff=
weten
2 Prozent höher. Alle übrigen Märkte lagen ſtill bei geringen
Kursbeſſerungen von ½1½ Prozent. Einiges Invereſſe zeigte ſich für
Wſchaffenburger Zellſtoff, die 4 Prozent anzogen. Am Rentenwarkt war
n Ablöſung weiter etwas ſpekulatives Geſchäft bei anziehendem Kurs,
Ausländer blieben vernachläſſigt.
Im Verlauſe erhielt ſich das Intereſſe für Elektrowerte, die weiter
anziehen konnten. Gegen Schluß wurde es allgemein feſter. Geld war
knapper. Tägl. Geld 7½ Prozent. Am Deviſenmarkt lag das Pfund
weiter feſt. London=Kabel 4,87¾, Mark gegen Dollar 4,1915, gegen
Pfund 20 439. London-Paris 124,03, Maihand 89,70, Madrid 28,64.
Die Abendbörſe war ruhig und uneinheitlich. Die mittags
beſonders hervorgehobenen Werte des Elektromarktes gaben eine Klei=
nigkeit
nach, da auſcheinend hier die letzten Auslandskäufe ausgeblieben
ſind. Lebhaft war der Pfanobriefmarkt, wo beſonders Rückquoten und
Liqnidationspſandbriefe zu höheren Kurſen geſucht waren. Der Ver=
lauf
blieb ruhig und behauptet.
6prog. Dt. RAnl. von 1927 , Dt. Reichsanl. Ablöſ. 50,37, dto, ohne
Ausloſung 13,5, Naſſauer Odbk. Vorkr. , Allg. Dt. Creditanſtalt
Berl. Handelsgeſ. , Commerzbank 159, Darmſtädter 208, Deutſche 151,
Diskonto 146,75, Dresdener 148, Mitteld. Kredit , Nürnb. Vereinsb. ,
Gelſenkirchen 134,37, Mannesmann 140, Oberbedarf , OtaviMinen
Phönig Berg 92, Rheinſtahl 160, Ver. Königs= und Laurahütte , Ver.
Stahlw. , Allfanz Verſ. , Hapag 134,75, Nordd. Lloyd 139,75.
Löwenbräu München , Kleyer 84,5, A. E.G. 153,75, Bergmann C
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Hirſch Kupfer , Hoch= u. Tiefbau , Holzmann 163,5, Holzverkohlung
Gebr. Junghanns 87,5, Karlsr. Maſchinen , Lahmeyer 151, Metall=
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176, Peters Union , Rhein el. Manuh.=St. , Rhenania
Mannheim , Rütgerswerke 84,5, Schuckert 164,87, Siemens u. Halske
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Ver. Werkſtätten , Ver, Zellſtoff Bln. , Voigt u. Hacffner , Zell=
ſtoff
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Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 17. November.
Nach der eintägigen Unterbrechung des Börſengeſchäfts durch den
Bußtag eröffnete die Donnerstagsbörſe in feſter Haltung. Während je=
doch
die Beteiligung des inländiſchen Publikums und der Platzſpeku=
lation
zurückhaltend war, bekundete das Ausland etwas größeres In=
tereſſe
. Im Anſchluß an die Feſtigkeit der Brüſſeler Börſe wurden bel=
giſche
Käufe in Elektroaktien, namentlich in Chade und Gesfürel, aus=
geführt
, denen ſich die Schweiz und einzelne Pariſer Käufe anſchloſſen.
Auch J. G. Farbeninduſtrie und Schiffahrtswerte ſowie einige Montan=
papiere
hatten lebhafteres Geſchäft. Günſtig beurteilt wurde die bel=
giſche
Diskontermäßigung, dagegen legte man der Meldung eines Ber=
liner
Morgenblattes über angebliche Warnungen eines amerikaniſchen
Bankhauſes vor deutſchen Anleihen keine Bedeutung bei. In Börſen=
kreiſen
glaubte man vielmehr, insbeſondere im Hinblick auf die Anleihe
des Norddeutſchen Lloyd, daß der amerikaniſche Geldmarkt gute deutſche
Papiere nach wie vor aufnehmen werde. Tagesgeld ſtellte ſich auf 57,
hatte aber eher eine Tendenz zur Verſteifung. Ein halböffentliches In=
ſtitut
nannte bereits etwas höhere Sätze, Monatsgeld 89½, Waren=
wechſel
zirka 7½.
Am Deviſenmarkt lag das engliſche Pfund mit 4,8763 gegen New
York international ſehr feſt. Gegen London zogen Mailand, Madrid
und Amſterdam erheblich an. In Berlin nannte man einen Dollarkurs
von etwa 4,1912.
J. G. Farbeninduſtrie begannen mit 260 etwa 3½ Prozent höher
da die Börſe noch vor dem Jahresende auf ein Bezugsrecht hofft.
Außerdem erhielten ſich die Gerüchte über Anſchlußverhandlungen der
Rütgerswerke an die Farbegruppe. Rütgers plus 1½. Für Montan=
wverte
ſtimulierte die Nachricht, wonach die amerikaniſche Zollbehörde der
Regierung vorgeſchlagen hat, keine erhöhten Zölle auf deutſche Stahl=
importe
zu erheben. Rheinſtahl plus 2¾8, Rhein. Braunkohlen plus 2½,
Harpener plus 2, Mannesmann plus 2, Max.=Hütte plus 3½. Bau=
werte
befeſtigt. Kaliaktien ebenfalls gefragt und bis 5 Prozent höher.
Am Elektromarkt verzeichneten Chade einen Gewinn von 24 RM
NEG
Gesfürel zogen um 8½ an. Siemens plus 3½. Schuckert plus 3,
plus 2½, Bergmann plus 328, Licht und Kraft plus 4¾8.
Privatdiskont unverändert 6¾ Prozent für beide Sichten.
An der Nachbörſe konnten ſich Elektrowerte auf ihrem feſten Stand
behaupten, daneben erzielten Oſtwerke und Schultheiß mit 329 bzw. 370
höchſte Tageskurſe. Die Nachbörſe war im ganzen fveundlich. Das
Geſchäft war jedoch auf dieſe Spezialpapiere konzentriert. Man nannte
von Terminwerten u. a.: J. G. Farben 260,5, Gesfürel 272,5, Berg=
mann
184, Siemens 262,75, Schuckert 165, Ver. Glanzſtoff 548, Rhein=
ſtahl
159,75, Gelſenkirchen 134, Klöcknerw. 120, Mannesmann 140,5, Ha=
pag
134,25, Nordd. Lloyd 140,25, Danatbank 209. Von variablen Wer=

den notierten Chade zuletzt 556 und Svenska 403,25.
des Reiches 13,50, Altbeſitz
inleihe 50,30.

Neubeſitzanleihe

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elſing ſors. . .
Wien.. . . .. ..
Prag ......."
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Cslo ..
..
Kopenhagen..
Stocholm. . . .
Londen. . . . .
uenos Aires
New York .."
Belgien. ...."

z 7 11 90* 3.5 38. 1n 83 65.625 116 25 116.625 65. 49. 94. Vo= * 260 90. 5 35. 257. 25 15. ſ. 195. 1198.

Hemoor=Zement. ..
pfer. . . . . ."
ſen. . . . . . ."
Hohenlohe Werke..
ahla Vorzellan. . ..
Lindes Eismaſch.. . . .
igel Schuh. . . . . . ."
nke u. Hofmann ..
Loewe u. Co. .. ..
Lorenz
..
derlau
hle
prdd. Gummi. . . .
renſte

Rathgeb
von
mbackier Hütten ..
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ütgerswerke .. . . ..
Sachſenwerk .. . . . ."
Sächſ. Gußſtahl. . . .
emens Glas. . . . . .
Ver
Jauſitzer Glas.
Bae
er Porzell
eſtf. C. Langendreer
Vittener Gußſtahl. .
Wanderer Werke. ...

5 11
210
11.25
136
8.
2
138
60 875/ 60.875
2.
105.
148

17.
11.
335
3.75
8.
236
7.
150.

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Dritte Auslandsanleihe der Rentenbankkreditanſtalt.
bankkreditanſtalt hat eine dritte Auslandsanleihe anfgenon
rlös ebenſo wie derjenige der früheren Auslandsanleihm,
Vege über die Inlandskreditinſtitute und Sparkaſſen durch
von Hypothekarkrediten der Landwirtſchaft zugeführt wird
erfahren, hat die Beratungsſtelle für Auslandsanleihen
wortung der Anleihe ausdrücklih feſtgelegt, daß ihr Exi55
erwendung finden dürfe, die der Förderung der landw=
zeugung
und wirtſchaftlichen Geſtaltung der beliehenen /
Beiſpiel durch Abdeckung von kurzfri tigen Anleihen, diene.
Die Berliner Inlandsanleihe von 1926 vor der Börſen
Die Stadt Berlin hat, bekanntlich im letzten Jahre eine inlä
ſentige Goldanleihe 2. Ausgabe in Höhe von 22,5 Mill. 9
für die jetzt der Antrag auf Zulaſſung zum Handel an
örſe geſtellt wurde. Das Bankenkonſortium, das die
wr.
nimmt, ſteht unter Leitung der Preußiſchen Staatsbank ( So=
der
Deutſchen Bank. Die Anleihe wurde auf Feingoldbaſfſ
und iſt durch Ausloſung zu 100 Prozent rückzahlbar. Die,
folgt bis ſpäteſtens 1. Juni 1946. Verſtärkte Tilgung oder
digung iſt früheſtens zum 1. Juni 1931 möglich.
Der Kampf bei der Voigt u. Haeffner A.J. beendet.
handlungen zwiſchen der Verwaltungsgruppe und der OEu
Hannoverſchen Bankhauſe F. Meyer u. Sohn, haben zu efu=
und völligen Beilegung des Konfliktes geführt. Die Grön
zieht Prozeß und Klage zurüch, nahdem es bezüglich der
Stimmen aus den V.A. zu einer allſeitig befriedigenden Qif
men iſt. In einer a.v. G.V. am 19. Dezember ſollen die
der (
npel=Gruppe dem A. R. zugewählt werden. Mit däru
hat die Verwaltungsgruppe die ausführlich Eeſprochenen:
dingungen nun doch voll durchgeſetzt. E. Meher u. Sohme
einen Vertretungen im A.R. 25 Prozent der neugeſchaffe
einen entſprechenden Anteil der Bankgeſchäfte bei Voigt u.
Collet u. Engelhard, Werkzeugmaſchinenſabrik A.=G., 2
Die Geſellſchaft ſchließt 1926/27 nach 189 085 RM. Abſch=
einem
Reingewinn von 179 872 RM., woraus auf die 20
A.=K. 6 Prozent Dividende verteilt werden. Der Eingarn
lungen war etwas leichter, beſonders aus dem Ausland, ſ.ſ
gemeſſene, der vollen Leiſtungsfähigkeit aber noch nicht ent1
chäftigung erreicht werden konnte. Die erzielten Preiſe
ſtarkem Mißverhältnis zu den geſtiegenen Herſtellungskof=
lanz
zeigt gegenüber 561 357 RM. Verbindlichkeiten AnkIly
(1.6) Mill. RM., Vorräte 1,2 Mill. RM. und Außenſtänd
Die vorliegenden Aufträge geben für einige Monate.
Man hofft, auf Grund der Sondererzeugniſſe des Unte
für 1927/28 auf eine lohnende Beſchäftigung.
Baher. Brauhaus Pforzheim A.=G., Pforzheim. DAe
ſchließt 1926/27 nach 87 592 (73 662) RM. Abſchreibungen
Reingewinn von 80 526 (70 251) RM., woraus 7 (6) Pro./
verteilt werden. Die Bilanz zeigt bei 750 000 RM. A.
mit 504 387 (635 467) RMM., andererſeits Kaſſe, Darlehen
haben 520 170 (484 000), Vorräte 102 671 (94 000), Anlag-
Mill. RM. An Aufwertungsanſprüchen ſei nichts n
Der Bievabſatz ſei weiter geſtiegen. Die Ausſichten fün
Jahr ſeien normal.
Ruſſiſche Anleiheverſuche in Amerika. In New 90 wird erklärt, daß in der letzten Zeit verſchieden
ſcher Seite Verſuche unternommen wurden, die Frage dern
mit den amerikaniſchen Banken zu löſen, um in den Ve=
ten
eine Auslandsanleihe aufnehmen zu können. De
National City Bank hat zugegeben, daß er in Paris BeFf!
ruſſiſchen Vertretern gehabt habe. Dieſe Verhandlungen
keinem poſitiven Ergebnis geführt.

116.25 1116.

8.
63.
)
8.

44.875

42.
Rr

68.75
168:
75
44 5
42.
1207.5

Deviſenmarkt.

15. 11. 17. 11. Geld Brie eld / Brief 1.54 10 10.549 10.569 Ftalien ........" 9.04 59.1 19.04 (59.16 Paris ........." 12.412 12.432 2.41112.431 Schweiz .... ... 73.36 5 73.33 panien. . . . . ." 032 3.033 Da=
.. 1.00 169.* 21/169.55 Japan. . . . . . . ." 170 110.95 1110 Rio de Janeiro. 2.24 112.46 112.301 Jugoſlavien ... 12.7 78113.00 rtugal ....." 10.407 20.417 20.45 .... 787 1. 1.788 1.
A 2I.. 4.1865 1.1945 4.18704 1 Kanada. . . . . . . ." F8.3 58.515 58.41 (58.53 Uruguay. . . .

11.
AA
55 22.795
80.78 180.94
24/ 71 38
55/ 81.
1 9131 1.9
50
.531 20
5.494/ 5
220 2 232
4.193/ 4.201
4.296/ 4.304

17.
Geld Brief
22.81 122.85
5116.455/16.485
80.775


st.61
20.56
4.296

35
81.7.
7.
20
2.2
4.315

Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 17. November
folgt: Elektrolytkupfer 130, Original=Hüttenaluminiunn
Valzen 214, Reinnickel 350, Antimon Regulus 91
n 79,7580,75.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metall=Terman
17. November ſtellten ſich für Kupfer: Januar 121½
121 (121½), März 121½ (121½), April , Mai , Jn.
Juli
21½ (121½), Auguſt , Sept. 121¼ (121½), Okt t
November 1211/ (122½), Dezember 191 (121½). Tenk!
Für Blei: Januar 4234 (4234), Februar 43 (43½
(43½), April Mai 43½ (43½), Juni 43½ (4334), J7
Auguſt 43½ (4334), Sept. und Okt. 4334 (44), Nov
Dezember 42½ (42½). Tendenz: feſter. Für Zin:
(5234), Februar 52 (52), März, April, Mai und Juni
51½ (52), Auguſt 51 (51¾), Sept. und Okt. 51½ (SIh,
(53½), Dezember 52½ (53). Tendenz: ſtetig. Die er7
deuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vonn!
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz: ſtrawm) Stanun
592/ 1c59¾, drei Monate 591/,e5934, Settl. Preis 534

6464½, beſt ſelected 6364½, Glektrowirebars 64½
Tendenz: unregelmäßig) Standard
nate Bf½Bl ½, Setl. Preis 995.. ſ Wrc
Banka (inoff.
(noff.) 20½. Bleie (Tendenz: ſtetig) ausländ.
entf. Sichten 215/, Settl. Preis 20¾. Zink: (Ter)
wöhnl. prompt 262/e, entf. Sichten 25¾, Settl. Preis
ſilber (inoff.) 23, Wolframerz (inoff.) 13.

Mae
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
uld
einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
loſungsſcheine
.. ."
26 Dt. Schutzgeb.,
Anl. .. . .. . . . ..

b)Ausländiſche
50 Bos. E. B. 1914
62).
L. Inv. 1914
19c
413 D
1902 ...
4% Bosnien ...

50.3

13.75
7.25

38
23

5 25 Bulg. Tabak. 02 17

4½¾Oſt. Staatsr
v. 1913, Kdb.1
2
%Oſt. Schatz. 14
4½/%0 Oſt. Silber
Goldr.
4% Oſt. Goldrente
*. Innsbr. Abk.
4½ einh. R. (k.)

31.15
4.55

48 Ung. Goldr
(lt. Innsbr. Abk.)
2o Ung Staatsr
v.
.
4%Ung. Kron
..
3%6 Ung. Eiſ. Tor ..
Außereuro=
päiſche

Mex. am. in. abg.
äuß. 99
old04ſtf.
konſ. inn. . .
½%y Irrigat.
5%Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech
nung
10%Berl. H.=Bk. G
6% Berl. St. Gold
armſt. St.=G.
*
D. Hyp.=Band
Meining. Goldpf.

20 Port. (Spz.) III

5% Rum.am. R.03
4½%Gold. 1
am. ko
4½ am.0:

14
5.25

4%Türk. (Adm. 03/ 8.25
A
Bagd.
12.25
190

42 1911 oll
4½½ Ung. St

BS
(lt. Tnnsbr. Abk.)
22.25
Ung. St. 1914
1% Ung. St. 1914
t. Innsbr. Abk.
23.25
4*½ Ung. Goldr. . .

Dresd. St.:G.
%Frkf. St.=G... .
Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfk
f. Hyp.=Bk.
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Hyp.=Bk.=
*
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tf.
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429
Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfl
oſo
Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfb
H.=St.= Gold=
aul
.
Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
79
ſ. Land.=Bk.
obdpfbr.
Klöckn.=Werk. 26

24.n
Ru
16.25

Hie
75.3
337I.

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0
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98.75
94

89

99
77

84
98.5

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Mark (Hagen)
Goldobl.
80 Komm. Ldsk
Darmſt., Reihe
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
Ldwgshf Stadt
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Mainz.=St.-C
ſt..G
nh. St.=G.
66.
St. Gldal.
ilz. Hyp. Bk
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6% Pf.
hp.=Bk
Goldpfbr. ..."
z3e Pir.
naſ. St.=C
Pr. Cet
=Bk. Gldpfb
Pr. Centr.=Gold
r.Centr.=St.
fts=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
..

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10%Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf.
29

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8.
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97
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86

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94

39
93.5

99
98
95
5.5
94.5
2
52.25
117
103
93
97
89.75
87
85.75

Mee
Zoldobl. . . . . ..
Württbg. Hyp
Bank Goldpfbrf.
Ohne Zins=
berechnung

50 Bdw. Kohl
6% Großkr. Mannh.
LoNl. 22 Na.33
6%
5% Heſſ. Volksſtaat
koggen .. . . . 23
Kaliw. . .
58 B.
Roggenw
5% Südd. Feſt. B. G
Vorkriegs=Hyp.=B
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb
Bahr. Handelsb.
hr. Hhp. u. Wechſ.
erliner H
f. Hyp.=Br.
f. Pfandbr.=Bk.
Hyp.=Bk
Hlb. Hhp.-u. W
eining. Hyp. Bk
rdd. Gr.=Cr.=
*
fälz. Hyp.=Bk.
teuß. Bod.=Cr.=B.
r.Cent.=B.=Cr.?
Pfdbr.=Bk.
in. Hyp.=B.
Wſtf. B.=Cr.=B.
üdd. Bodenkr..
ürtt Hyp Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heif. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . ..
Obligationen v.
Transportanſt.
2o Elif.=Bahn ſtfr.
2 Galiz.Carl
Lud.=B
OOſe
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5%Oſt. Sb. (L.)ſtfr.

12.62

Rd
5.25
2.22

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Kuc
12.3

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ſt. Staatsb. 83
Oſt. 1.b. 8. E.

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Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 130
jad. B
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Bk. Mein., 1
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*
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v.=Bl
Pr. Bd.=Creditbank 118.25
kt.=Ban
Reichsbank=Ant.
hein. Credit
1285
khein=Hhp.=Bk.
Südd. B.=Creditbk.

Hi He

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Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
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..
Tav. .
Eſo
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Bgw. .
Seleng
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ſe Bergb. St.
enußſchein".

49.
15
17.5

89

Kali. Aſcherslebe
45.5
Kali. Salzdetfurth
218
Kali. Weſterregln. . 1155.5
klöcknerwerke (a
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1.5
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der .. . . . . /104
darf . . . . . .
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Int. . .
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1.5
ein. Braunk. . . . 2
hein. S.
. 115
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18
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Ver. Stahlwerke . . /100.5
Fnduſtrie=Akt
Brauereien
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Schwarz=Storchen
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5t
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E. A. G. Vzg. A
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73.5
154
A. E. G. Stamm
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Bamag=Meguin".
9.5
Baſt Nürnberg .. . 227

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Beck & Henkel ...."
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Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=O
Bürſtenfhr. Erlang
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Faber & Schleicher
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Grün & Bilfinge
Hafenmühle Frkft.
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Hydrom Breslau",
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[ ][  ][ ]

320

Freitag, den 18. November 1927

Geite 13

Produktenberichte.

ſälheſſiſche Obſtgroßmärkte. Auf dem Ingelheimer
narkt bezahlte man für Tafeläpfel 1220, Wirtſchafts=
afelbirnen
2125, Wirtſchaftsbirnen 410, Tomaten 18
0 je Pfund.
Rauite
zutttergerſte 22,5023,75, Mais mit Sack 12,75
ewezial Null 3838,25, ſüdd. Weizenbrotmehl

ter Produktenbericht vom 17. November. An der heutigen 21 6063, 0) 5963, e) 3460. Im Vergleich zu den Notierungen des
war nahe Ware beſſer gefragt, die Geſamttendenz blieb letzten Marktes gaben Kälber 1 Mark, Schafe 4 Mark und Schweine bis
erlangte für die 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim zu 2 Mark im Preiſe nach. Marktverlauf: Kälber und Schafe ruhig
ohne Sack: Weizen inl. 26,5027, ausl. 2,5031,50, ausverkauft; Schweine langſam und Ueberſtand. Fleiſchgroßhandels=
d ausl. 25,7526, Braugerſte pfälz. 27,2531,25, badiſche, breiſe: Ochſenfleiſch T 95100, II 8595, Bullenfleiſch 9095, Kuhfleiſch
pürttembergiſche 26,502,50, Hafer inl. 2224, ausl. T 7080 II 6070, IIT 4060, Kalbfleiſch II 100105, Hammelfleiſch
fudd. 7585, Schweinefleiſch 808. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel
2530, 52 und Hinterviertel 62.
Eyl je nach Ausmahlung 34,5036, Weizenkleie 1313,25.
Produktenbericht vom 17. Nov. Die Stimmung war
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Beſonders Roggenmehl wurde mehr gefragt und der
maußte erhöht werden. Eine gewiſſe Belebung zeigte das
* Chicago, 17. Novemben. (Priv.=Tel.)
Bäft. Beſonders Mais iſt ſehr feſt. Auch Weizenkleie
Weizen: Bei im allgemeinen nicht erheblichen Preisſchwankungen
und Roggenkleie, in der das Angebot ſehr knapp nahm der Markr einen ziemlich unregelmäßigen Verlauf. Nach feſterem
S. Futtermittel liegen nach wie vor geſchäftslos. Nach= Beginn auf feſtere Meldungen aus Winnipeg und beſſere Exportnach=
twe
Termine gefragt. Das Weizenmehlgeſchäft zeigt keine

gehrt,
änderung. Die Nachfrage iſt immer noch recht gering,
esweite Hand nicht mehr ſo ſtark am Markte zu ſein, denn
teiſchen der Forderung und den Mühlenforderungen iſt
WBeizen 1 26, II 24.5024,75, III 22,5023,50, Roggen
26,5028, Hafer ink 2324,75, Mais 19,2520,
jewerſte
47538,B, Roggenmehl 3536, Weizenkleie 13.2, Roggen=
hrroßhandelspreiſe
in Frankfurt a. M. vom 17. Nov. be=
Ipſenfleiſch 1 95100, dtb. II 8595, Bullenfleiſch 9095,
80, dto. II 6070, dto. III 4060, Kalbfleiſch I
nurs, Hammelfleiſch 7585, Schweinefleiſch 1 8085, dto.
iheiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 52, dto, Hinterviertel 62.
leppend.
8f
Viehmärkte.
Beirt
Viehmarkt vom 17. November. Aufgetrieben waren
Schafe, 6 Ochſen. Der Marktverlauf war ſchleppend,
Eich
Preiſe betrugen für Kälber a) 7276, h) 6571, C) 58

E.Mc9
Pfund, für Schafe 4247 Pf. pro Pfund.
mer Kleinviehmarkt vom 17. November. Zugeführt und

ier Rait
iſte RAu
en dri 44
N R9
wurats mib
Sden MF
aus dem Ausg
aber nuch u
e erzielten
eien benich
erbindl
M. und Auf
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eugniſe 44
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9., Pforzihim
M. Abſchnait
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Fanan A
1s Kaſſe. 2
1 (9400)
en ſei
Die Ausſchm
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ßer in Pand
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om 17. Nurat
on Renlus
Hi
eil-M=
1 HüKl.
A (13114
Fehrur 9
miBil.
ſterg. kint!

ſigunm je nach Klaſſe gehandelt wurden: 77 Kälber 6080,
m66, 7 Schafe 4248, 499 Ferkel und Läufer; Ferkel
313, über 4 Wochen 1420, Läufer 212 RM. pro
erlauf: Kälber und Schweine ruhig, langſam geräumt,
uFer mittelmäßig.

Frankfurter Viehmarkt vom 17. Nov. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 54 Rüdern, 905 Kälbern, 752 Schafen und
479 Schweinen. Im Vergleich zum Auſtrieb des Nebenmarktes der ver=

frage war der Schluf abgeſchwächt.
Mais: Auch am Maismarkt blieben die Preisſchwankungen begrenzt.
Beſſere Lokonachfrage und die Wetterberichte veranlaßten einen ſtetigen

Noggen: Geringe Exportnachfrage, Verkäufe des lokalen Handels
und günſtigeres klares Wetter bewirkten einen ſchwächeren Markt=
verlauf
.
Hafer: Der Markt berlief anfangs befeſtigt, dann trat eine Ab=
ſchwächung
ein.
* New York, 17. Nobember. (Pritz.=Tel.)
Baumwolle: Nach ſchwankendem Marktverlauf zeigten die Kurſe Ab=
ſchläge
bis zu 35 Pkt.
Kaffee: Kaffee gab heute im Preiſe etwas nach auf die braſiliani=
ſchen
Kabel und Abgaben des Handels.
Zucker: Am heutigen Markt herſchte nur kleines Geſchäft. Der Schluß
war nach ſtetigem Beginn abgeſchwächt auf Abgaben des Handels.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Nob.:
Getreide. Weizen: Dez. 12734, März 131½, Mai 13438
Mais: Dez. 8434, März 88½, Mai 917; Hafer: Dez. 49½, März
51½, Mai 52½; Roggen: Dez. 105½, März 107½, Mai 108¾.
Schmalz: Dez. 11,97½, Jan. 12,35, Mai 12,65.
Fleiſch: Dez. 10,40, Jan. 11,47½, Mai 11,60; Speck, loko:
11,00; leichte Schweine 8,609,40, ſchwere Schweine 9,259,75;
Schweinezufuhr: Chicago 50 000, Weſten 125 000.

ias Hinder den Eliern Verschweigen
Film von jungen Menschen und ihrem Leid. Ein
inruf an Eltern und Erzieher. In den Hauptrollen:
dch Kaiser-Tit Mary Johnson, Ernst Verebes, Jakob Tiedtke
Kaufhaus Pieite
i Film von leichten Jungens, schweren Sachen und
Auen Beinchen, Lustspi Ischlager mit Reginald Denny
An-ng 3½ Uhr Neueste Wochenschau. Abends 8 Uhr (17954

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Das Hätsel der Fledermaus
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ſtig und morgen Samstag
Schlachtfeſt
eenzer Müller
B eichſtraße 43.
an: Wellfleiſch, Brat= und
uoblauchswurſt.
s Metzelſuppe:
W Wurſt. Verkauf über die
Se ½4 Pfd. 35 3
, G.oße Rippchen 90 H
uund Blutwürſtchen zu jeder
2.-geszeit 40 9
wrſt 40.5, Schweine=Kotelet 85. J
Fleiſch= und Wurſtwaren zu
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Rheinſtr. 2
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Leitung: Kapellmeiſter, Eurt Fiſcher
Freitag, 18. Mou. 1927
abends 8½4 Uhr
Großes
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17,30 und 20 U r
im Großen Haus des
Heſſ. Landestheaters
II. Akademie=
Konzert
Soliſtin:
Riele Queling
Köln a Rh., Violine,
Werke von Joh Seb.
Vach, Joh. Chriſt
Bach und L. van
Beethoven (Violin=
Konzert). (St.179/4
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Vortragsabend
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der Städtiſchen Akademie, Eliſa=
bethenſtr
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im Muſikvereinsſaal, Steinſtr. 24.
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Es notierten nach Meldungen aus New York am 17. Nob.*
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 148½, hart ; Mais, neu ank.
Ernte 93½; Mehl, ſpring wheat clears 6,506,90; Fracht: nach
England 2,330 Schilling, nach dem Kontinent 1415 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,73; Talg, extra 89.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 94; Loko:
147; November 14,82, Dezember 14,55, Januar 14,40, Februar
14,30, März 14,30, April 14,36, Mai 14,42, Juni , Juli 14,60,
Auguſt , September 14,73.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der Braunſchweiger Metallinduſtrie ſind die Arbeiter von drei
der größten Betriebe in den Ausſtand getreten. Von dem Streik ſind
etwa 2500 Arbeiter betroffen.
Das Kupferblechſyndikat in Kaſſel hat, der Lage des Rohkupfer=
marktes
entſprechend, den Grundpreis für Kupfevblechfabrikate mit Wir=
kung
vom 18. November auf 183 RM. pro 100 Kilo feſtgeſetzt. (Letzter
Preis vom 15. November 181 NM.)
In Brüſſel laufen abermals Gerüchte um über die bevorſtehende

Gründung eines belgiſchen Chemie=Truſtes mit einem Anfangskapital
von 175 Millionen Franken. Die Firmen Semet Solvay, Genérale
Belge der Produite Chimiques und Induſtries Chrmiques de Droogen=
boſch
ſollen bereits ihre Beteiligung an dieſem Truſt zugeſagt haben.
Die belgiſche Nationalbank bat am 16. November ihren Diskontſatz
um ½ Prozent auf 4½ Prozent und den Lombardzinsſatz ebenfalls um
½ Prozent herabgeſetzt.
Nach dem Bericht des ſchwediſchen Handelsamts hat Schweden in
der Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober einen Exportüberſchuß von
etwa 30 Mill. Kr. zu derzeichnen gegen einen Importüberſchuß von
76,9 Mill. Kr. i der gleichen Zeit des Vorjahres.
Die Bank von England verkaufte für 7000 Pfund Sterling Baruen=
gold
. Der gleiche Betrag wurde nach Aeghyrten ausgeführt.
Die Miniſterialkommiſſion, die zur Prüfung der Lage am polniſchen
Kohlenmarkt eingeſetzt war, hat nach Warſchauer Meldungen beſchloſſen,
keine Erhöhung der Kohlenpreiſe eintreten zu laſſen. Die den Berg=
arbeitern
zugebilligten Lohnerhöhungen ſollen auf andere Weiſe gedeckt
werden.
Aus gewiſſer, im allgemeinen gut unterrichteter Quelle verlautet,
daß die griechiſche Regierung demnächſt gezwungen ſein werde, ihren
Zinſendienſt an das Ausland einzuſtellen. Der Grund hierfür liege in
der Tatſache, daß die unter Mitwirkung des Völkerbundes aufgelegten
Anleihen nicht untergebracht werden konnten.

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Großes Haus
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Freitag, den 18. November 1927
Anfang 17 und 20 Uhr
Zweites Konzert
der Städt. Akademi, für Tonkunſt
Soliſtin;
Riele Queling, Köln (Violine)
Werke von Johann Sebaſtian Bach,
Johann Chriſtian Bach, Beethoven
Preiſe der Plätze: 1 806 Mark
Kleines Haus
Miete G (4 Vorſtellung)
Gruppe I und II Darmſtädt. Volksbühne
Freitag, den 18. November 1927
Ende 22.00 Uhr
Anfang 19.30 Uhr
Die Entführung aus dem
Serail
Oper in drei Akten von Bretzuer
Muſik von Mozart (V.17963
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf
In der Inſzenierung von Joſef Schlembach
Mitwirkenoc:
Paula Kapper, Käthe Walter, Johannes
Biſchoff, Theo Herrmann, Friedrich Jacht=
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, Adolf Klotz. Joſef Poerner, Eugen
Pogt, Wilhelm Wegerich, Ludwig Wenzel
Spielſpart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.206 Mark
(Sperrſitz 2,80, 3,60, 4.50 Mark)

[ ][  ][ ]

Seite 14

Freitag den 18. Rovember 1927

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[ ][  ][ ]

320

Freitag, den 18 November 1927

und Ausland.

utſches Lied in Texas.
hes Leben herrſcht ſeit Jahrzehnten
chen Anſiedlern in Texas. Der
ſche Sängerbund, iſt der älteſte
suchund in Texas. Von ihm ſpaltete ſich
ute. des großen Geſangsfeſtes zu Gal=
derin
griſche Gebirgsſängerbund ab. Dem
e blieben überwiegend ſtädtiſche Ver=
ſo
daß er ſpäter die Bezeichnung
urlonsielt. Er hatte im Kriege große
glach zu beſtehen und hat ſeitdem nur ein
Sush-ſt, und zwar in Auſtin, zuſtande
i für 1928 eins in Houſton geplant.
arbund veranſtaltete mehrere Feſte,
1922 und 1926 in New Braunfels,
kBurg, 1924 in Seguin und 1925 in
urd umfaßt mehr als zwanzig Ver=
ſind
auch in Dallas und Waco
reine, die aber dem Bunde noch
Die Vereine gehören zur mächtig=
Deutſchtums in Texas und tragen
ſe Aſt= Ses Liedes zur Erhaltung deutſchen
EBiesbadener Brief.
zpaden. Ein Büßer wohl?
2racht ein Ritter, ſo tauſchen im
ui, um den Landgrafen zur Jagd ver=
uien
Atusſänger ihre Meinung über den
Venusberg entwiſchten Kollegen
ſie noch nicht erkannt haben. Kei=
RM einung, um bei Richard Wagner
iste über die Wiesbadener Büßer,
ember ſich beeilten, trotz des Regen=
ganzen
Tag anhielt, ihre heimiſchen
ſice zu laſſen. Abertauſende kannten
s Heſſenland! vornehmlich aber
at und Bingen. Die drei elektri=
Inen nach Mainz, die weiße und die
Die von Wiesbaden=Schierſtein, hat=
eingelegt
, und waren trotzdem über=
urahn
desgleichen. Autos und Auto=
moe
, Droſchken, Radfahrer und Fuß=
mu
aus dem Bereich der ſchwarz=
le in den Bannkreis der rot=weißen
Drt winkte die Freiheit, die das
tst i Carmen dem Don Joſé ſo
. die ungebundene Freiheit vom
unßiſchen Buß= und Bettages. Wie
lislem nach Mekka ſtrebt, die Kaaba
ſp verlangte es den gläubigen
büit; des Rheines nach Dribderbach.
Mz galt es auf die Meenzer Trinitas
hus Wein zu ſchwören, mag auch am
yach durchſchwelgtem Bußtage, ein
io ob der drei Mainzer W ein=
im
Beutel, krankem Herzen und
retter ſich geholter Grippe.
ſind aus meinen Landen
Prieſter, reich an Zahl.
ſchon voran ſich wandten,
ent raſten noch im Tal.
bereits oben erwähnte Landgraf
Crnnhäuſer‟. Ganz gewiß, die ältern
aturnter Jubelgreiſe in den höchſten
den ſich am Buß= und Bettag ſchon
uan nach dem goldenen Mainz, den
yhaltungen aller Art, in unzähligen
angeprieſenen Verkehrstag zu
ſe rüngern Pilger zögerten nicht, die
Wiesbadener Salzbachtal raſch zu
em Sirenenruf ins Heſſenland zu
füre Gaſtſtätten waren dort am Mitt=

en Lockruf aus Carmen: Unbe=
narland
auch nicht in allen Kreiſen
Fallen der preußiſch=heſſiſchen Grenz=
t
wiſſen will, in einem ſollte man
in bezug auf die Feier des ge=
und Bettages die Grenzen fallen
geinheitlicher Bußtag für das ganze
angeſetzt werde! Möglichſt auf einen
ſie bleibt der preußiſche Buß= und
Saden und den Rheingau wegen der
hähe Heſſens eine Farce!
Grayſon in Berlin.

Miß Grayſon (X)
mi Flugzeug, aber per Ozeandampfer
aus Amerika in Berlin angekommen.
tuchtige Frau noch lange nicht daran,
Nautg aufzugeben. Auch ihre Berliner
Em Zwecke, mit Perſönlichkeiten, die
orahſon=Atlantic=Flug intereſſieren, zu
Sicſer Bild zeigt Miß Grayſon mit ihrer
ee Miß Loeſecke=Anker (rechts).

Japan ſchenkt der Stadt Karlsruhe einen Tempel.

Ein japaniſcher Tempel
ift im japaniſchen Teil des Stadtgartens zu Karlsruhe als Geſchenk der japaniſchen Stadt
Nagoya zur Aufſtellung gekommen. Der Tempel ein Meiſterwerk oſtaſiatiſcher Kunſt beſteht
aus Holz und wird von zwei kleinen Löwen flankiert. Sämtliche Teile des ſchönen Baues
wurden in Japan hergeſtellt.
Das größte Schiffshebewerk der Welt.

Das Modell des Schiffshebewerfs Nieder=Finow.
Oberbaurat Krieg vom Reichsverkehrsminiſterium hat auf der Tagung des Verkehrsverbandes
Oſtmark auf die künftige Bedeutung des im Bau befindlichen Rieſen=Schiffshebewerkes hin=
gewieſen
. Unſer Bild zeigt links die Einfahrt in das Baſſin. Dieſes Baſſin, welches für Schiffe
bis 80 Meter Länge, 9,2 Meter Breite, 2. Meter Tiefgäng und 1000 Tonnen Tragkraft Raum
bietet, wird wie ein Fahrſtuhl bis zu der oben ſichtbaren Ausfahrt gehoben. Durch das Hebe=
werk
, das 1933 dem Verkehr übergeben wird, ſoll ein Höhenunterſchied von 36 Metern zwiſchen
dem Hohenzollern=Kanal und der Oder bewältigt werden.

Verfehlungen eines Bankdirektors.
Hanau. Bei der Ueberprüfung des Geſchäfts=
ſtatuts
der Hanauer Gewerbebank, die ihre Zah=
lungen
einſtellen mußte, wurde feſtgeſtellt, daß ſich
der erſte Direktor der Bank, Franz Simon, um=
fangreiche
Verfehlungen hat zuſchulden kommen
laſſen. Er wurde in Haft genommen.
Die Behandlung von anonymen Anzeigen
durch die Polizei.
In einem Runderlaß des Preußiſchen Miniſters
des Innern an alle Polizeibehörden wird es als Vor=
ſtoß
gegen den Grundgedanken der Artikel 114 und
115 der Reichsverfaſſung bezeichnet, wenn Polizei=
beamte
lediglich auf Grund einer anonymen Anzeige,
ſoweit dieſe nicht von vornherein als offenſichtlich un=
ſinnig
oder grundlos unbeachtet bleiben kann, gemäß
8 163 der Strafprozeßordnung Amtshandlungen vor=
nehmen
, die einen Eingriff in die perſönliche Freiheit
des Denunzierten darſtellen. Wie der amtliche Preu=
ßiſche
Preſſedienſt dem Erlaß entnimmt, wollte der
Geſetzgeber den Verdacht, von dem die einſchlägigen
Beſtimmungen der Strafprozeßordnung als der Vor=
ausſetzung
für eine Feſtnahme oder Durchſuchung
ſprechen, offenbar ſo veſtanden haben, daß der Poli=
zeibeamte
, der eine dieſer Maßnahmen anordnet,
ſelbſt in der Lage iſt, den Verdacht zu begründen.
Auf die ungeprüften Angaben eines ihm ſelbſt Un=
bekannten
, der für die Wahrheit ſeiner Angaben nicht
mit ſeinem Namen eintreten will, darf er ſich hierbei
nicht ſtützen. Die Nachforſchungen, die auf Grund
einer anonymen Anzeige gemäß § 163 StPO. er=
forderlich
ſind, müſſen ferner in ſo unauffälliger
Weiſe geführt werden, daß dem Verdächtigen hieraus
keinerlei Nachteile entſtehen, ein Verfahren, das auch
dem Ermittlungszweck nur dienlich ſein kann. Erſt
wenn die Ermittelungen die Angaben der Anzeige
wenigſtens in einem weſentlichen Punkte beſtätigt
haben oder ſich ein auf Tatſachen gegründetes Ver=
dachtsmoment
ergeben hat, darf zu einer der in Rede
ſtehenden Maßnahmen geſchritten wevden.
Dreiviertelſtunde nicht geatmet.
Amſterdam. Ein Engländer namens Attila,
welcher den Atem beſonders lange anhalten kann,
ließ ſich gefeſſelt und in einen Guttaperchaſack ver=
packt
in eine waſſevdicht verſchloſſene Blechkiſte legen
und auf den Grund des Fluſſes Amſtel herunter=
laſſen
. Erſt nach 42 Minuten wurde er auf ſein
elektriſches Signal wieder emporgezogen. Er hat die
Kraftprobe, abgeſehen von äußerlicher Erſchöpfung,
ausgezeichnet beſtanden.
Schiffsunglück im Stockholmer Hafen.
Stockholm. Im hieſigen Hafen wurde am
Mittwoch eine Motorgaleaſſe von einem Dampfer
gerammt. Die Motorgaleaſſe ſank augenblicklich.
Ihre aus fünf Perſonen beſtehende Beſatzung
fand den Tod.

Das Jahr 1928 iſt um 20 Wintertage kürzer,
wenn man an der vom Norddeutſchen Lloyd imn
Bremen veranſtalteten Sonderfahrt nach Irland,
Madeira und den Kanariſchen Inſeln teilnimmt.
Dieſe Reiſe, die am 4. Januar 1928 mit dem großen
transatlantiſchen Paſſagierdampfer Bremen von
Bremerhaben aus angetreten wird, führt in Länder,
die die rauhen und unwirtlichen Wintermonate Mit=
teleuropas
nicht kennen. Auch die Südküſte Irlands,
die durch dieſe Sonderfahrt der Bremen zum erſten
Male dem deutſchen Reiſe= und Touriſtenverkehr er=
ſchloſſen
wivd, zeichnet ſich durch ein beſonders mildes
Klima und durch große landſchaftliche Schönheiten
aus. Angelaufen wird der Glengariff in der Bantry=
Bah, ein typiſch iriſches Städtchen, das mit ſeiner
reizvollen Umgebung während eines eintägigen
Aufenthaltes eingehend beſichtigt werden kann, ehe
die Weiterreiſe der Bremen nach den vielgeprieſenen
Glücklichen Inſeln, Madeira, Teneriffa und Gran
Canaria erfolgt. Auf dieſen von der Natur mit
reichen landſchaftlichen Schönheiten geſegneten In=
ſeln
hält der vauhe Winter niemals Einkehr. Eine
immer ſtrahlende warme Sonne beglückt dieſe Ge=
biete
, die ſich durch eine üppige ſubtropiſche Vege=
tation
auszeichnen. Bevor die endgültige Heimfahrt
nach dem Norden angetreten wivd, läuft die Bre=
men
Liſſabon an, um hier die Fahrgäſte zu einem
zweitägigen Aufenthalt zu landen und ihnen Ge=
legenheit
zu bieten, die reichen Sehenswürdigkeiten
der portugieſiſchen Hauptſtadt kennen zu lernen.
Wenn aber dann am 20. Januar die Bremen in
Bremerhaven ihre Sonderfahrt beendet, dann haben
die Teilnehmer an dieſer Reiſe dem hartherzigen
Winter ein Schnippchen geſchlagen und für ſich ſeine
Herrſchaft in mitteleuropäiſchen Landen um volle 20
Tage verkürzt.
Noch immer keine Nachricht von Mac Intoſh.
London. Bis zum gegenwärtigen Augenblick
iſt noch immer keine Nachricht von ,den beiden
Indienfliegern, Kapitän Mac Intoſh und Hinkler,
die am Dienstag mittag mit einem Fokkereindecker
von Upavon aufſtiegen, eingetroffen. Die Ankunft
der Flieger über indiſchem Gebiet wurde für Don=
nerstag
erwartet.
Schwere Feuersbrunſt in New York.
New York. Vermutlich durch Gaſolinexplo=
ſion
entſtand eine gewaltige Feuersbrunſt, durch
welche ein nahezu einen ganzen Straßenblock um=
faſſendes
fünfſtöckiges Automobillagerhaus zerſtört
wurde und zu deren Bekämpfung 3500 Feuerwehr=
leute
, das iſt die Hälfte der Geſamtfeuerwehr der
Stadt New York, zwei Stunden lang aufgeboten
werden mußten. Die Brandſtätte befindet ſich an der
11. Avenue, Ecke 59. Straße, im Weſten von New
York. Ueber 100 Motorboote und Auto=
mobile
ſind den Flammen zum Opfer gefallen.
Der Sachſchaden wird auf zwei Millionen Dollar ge=
ſchätzt
. Eine Perſon wird vermißt, drei
wunden verletzt.

Geite 13
Auf Motorrad durch 3 Weltteile.
Von Berlin nach Jeruſalem und Kairo
und zurück.

Motorradrennfahrer Gäbelmann
ſtartete Sonntag am Brandenburger Tor in Berlin
zu einer 14 000=Kilometer=Fahrt über Wien, Buda=
peſt
, Sofia, Konſtantinopel, Angora, Damaskus nach
Jeruſalem und Kairo. Die Rückreiſe erfolgt über
Neapel, Genua, Nizza, Marſeille, Lyon und Straß=
burg
nach Berlin. Im Beiwagen fährt Dr. Spohr,
Abteilungsdirektor des Vereins für das Deutſchtum
im Ausland mit.
Die ungariſche Rentenfälſchungs=Affäre.
Paris. In der Fälſchungsaffäre der unga=
riſchen
Rentenpapiere wurde am Mittwoch eine
neue Verhaftung vorgenommen. Es handelt
ſich um einen Angeſtellten namens René Haas, der
mit den Brüdern Tovbini im gleichen Hotel wohnte
und dem Crédit Lyonnais ungariſche Papiere zur
Abſtempelung eingereicht hatte. Ferner fanden am
Mittwoch mehrere Hausſuchungen ſtatt.
Die Zahl der wegen dieſer Affäre verhafteten
Perſonen ſteigt ſomit auf acht. Haas wohnte im
gleichen Hauſe wie die Brüder Tombini. Am Mitt=
woch
ließ der Unterſuchungsrichter zahlreiche Per=
ſonen
aus der Umgebung der Brüder Tombini vor=
führen
, um deren Rolle in der Fälſcheraffäre genau
feſtzulegen. Die Beziehungen, die der franzöſiſche
Induſtrielle de Fallois zu der ruſſiſchen Botſchaft
unterhielt, ſind noch nicht genau geklärt. Aus den
bisher vorgefundenen Dokumenten ſollen aber ge=
wiſſe
Machinationen, in die auch politiſche Manöver
hineinſpielen, einwandfrei zu entnehmen ſein. Nach
dem Journal ſteht bereits feſt, daß de Fallvis
zweifellos ruſſiſcher Agent war und unmittelbar mit
dem früheren ruſſiſchen Botſchafter Kraſſin und ſo=
dann
mit Rakowſki und im allgemeinen auch mit
dem Leiter der ruſſiſchen Handelsdelegation in Paris,
Lomoſki, zuſammenarbeitete.
John Sobieſti geſtorben.
New York. In Los Angeles ſtarb am Diens=
tag
Oberſt John Sobieſki, ein direkter Nach=
komme
des Königs Johann III. von Polen. Er hatte
ein abenteuerliches Leben hinter ſich. Während des
amerikaniſchen Bürgerkrieges war Sobieſki Geheim=
agent
des Präſidenten Lincoln. Nach dem Kriege trat
er in den Dienſt des mexikaniſchen Präſidenten
Juarez, während des Kampfes gegen Kaiſer Maxi=
milian
. Sobieſki war der Befehlshaber der Truppe,
die den Kaiſer nach ſeiner Gefangennahme erſchoß.
Später kam Sobieſki ſelbſt in Gefahr, von den
Mexikanern erſchoſſen zu werden, wurde aber ſchließ=
lich
auf ſehr romantiſche Weiſe gerettet. Die ſchöne
Tochter des mexikaniſchen Generals, der Sobieſti ge=
fangen
genommen hatte, ritt zu dem 500 engliſche
Meilen entfernten Hauptquartier des Oberbefehls=
habers
der mexikaniſchen Armee und erlangte die
Begnadigung des Verurteilten auf Grund ſeiner
früher geleiſteten wertvollen Dienſte.
Prinz Wilhelm von Schweden
als Indianerhäuptling.

Prinz Wilhelm von Schweden,
Herzog von Södermanland, ſieht auf ſeiner Ame=
rikareiſe
den Traum ſeiner Kindheit erfüllt; er iſt
zum Indianerhäuptling gewählt und mit dem ehren=
vollen
Beinamen der Große Adler ausgezeichnet
worden. Der Prinz ein Sohn des Königs
Guſtav V. ſteht im 44. Lebensjahr und hat ſich
auch als Dramatiker einen Namen gemacht. Sein
Werk An Bord wurde nicht nur im Stockholmer
Schauſpielhauſe, ſondern auch in New York auf=
geführt
.

[ ][  ][ ]

Seite 16

Freitag, den 18 November 1927

Kaiſer Akbar,

der größte Herrſcheriyp der Welt.
Die Wunder einer verſunkenen Welt mit ihrer Märchen=
pracht
und ihrem Reichtum, die den Europäern bisher faſt ver=
ſchloſſen
blieb, läßt Hans Much in ſeinem durch dramatiſche
Geſtaltungskraft und künſtleriſche Form ausgezeichneten Buche
Akbar, der Schatten Gottes auf Erden (Einhorn=
Verlag in Dachau bei München, Preis geh. 5. M.) wieder vor
uns erſtehen. Akbar, mongoliſcher Kaiſer in Hindoſtan, Sohn
des Kaiſers Humayun, geb. 1542, regierte von 1556 bis 1605 und
war der größte und berühmteſte unter den Herrſchern der Groß=
möguldynaſtie
. Sein Reich war größer als das römiſche Welt=
reich
und das größte, das die Welt geſehen. Er war der größte
Herrſchertyp der Welt, groß als Feldherr, ſchöpferiſch als Staats=
mann
und Reformator, und Beſchützer der Künſte und Wiſſen=
ſchaften
. Nichr im entfernteſten haben wir in Europa einen
ſolchen Herrſchertyp; man müßte ſchon mehrere zuſammenlegen,
ehe ein Akbar daraus würde, und dann fehlte immer noch der
Religionsſtifter und Gottſucher, ſowie der überlegene philoſo=
phiſche
Kopf, der nicht nur die Philoſophie als geiſtreiche Kurz=
weil
betrieb, ſondern der ſie erlebte und, Herr eines unermeß=
lichen
Weltreichs, in die Tat umſetzte. Er iſt unvergleichlich und
kann nur an ſich ſelbſt gemeſſen werden.
Hans Much ſchildert mit dichteriſchem Geſtaltungsvermögen
wie in einem Drama, die Jugend Akbars, der ſchon mit 14 Jah=
ren
den Thron beſtieg, ſeine Regierungszeit, die von fortwäh=
renden
Kämpfen mit Aufſtändiſchen erfüllt war, ſeine unver=
gleichlichen
Siege, die er meiſt durch ſein Genie und ſeine per=
ſönliche
Tapferkeit und durch ſein durch nichts zu erſchütterndes
Selbſtvertrauen entſchied, ſeine Tätigkeit als Staatsmann, Refor=
mator
und Geſetzgeber und ſeine für damalige Zeit ſtaunens=
werten
Leiſtungen auf ſozialem Gebiet, die ſich auf das Steuer=
weſen
, Krankenfürſorge und Armenpflege erſtreckten. Er führte
eine große Berufsſtatiſtik durch, alle Einwohner im Rieſenreiche
waren aufzuzeichnen, alle Ein= und Ausreiſenden mußten ſich
ſtreng ausweiſen Kein Untertan wurde geduldet, der keinen
Beruf nachweiſen konnte. Den Armen erwies er Wohltaten bis
zur Verſchwendung. Er vereinigte Staatsklugheit mit Groß=
mut
; ſeinen Feinden verzieh er und ſetzte ſie, wenn er ſie beſiegt
hatte, wieder in ihre Aemter und Würden ein und machte ſie
ſich dadurch zu Freunden, ja er ſetzte ſeinen Feinden prächtige
Denkmäler, durch die er ſich mehr ehrte, als ſich jemals in
Europa ein Herrſcher durch ein Denkmal ehrte. Sein Ideal war
der große Einheits= und Muſterſtaat, eine Kulturgemeinſchaft,
eine Rechtsgemeinſchaft ohne Einſchränkung und ohne Aus=
nahme
. Nicht nur Denker und Dichter begleiteten den Kaiſer ins
Feld, ſondern auch Wirtſchaftsreformer und Finanzminiſter,
denn er führte ſeine Staatsreformen im Kriege durch. Im

Frieden hielt er allwöchentlich in einer eigens dafür erbauten
Halle, funkelnd von Buntſteinkacheln und Edelſteingewinden,
Disputationen mit geladenen heimiſchen und fremden Gelehrten
und buddhiſtiſchen Mönchen und Jeſuiten über Kunſt und
Wiſſenſchaft, Philoſophie und Religion, namentlich aber über
letztere ab, über die der Verfaſſer des Buches mit tieſer philo=
ſorhiſcher
Einfühlung berichtet. Akbar war fromm und ein Gott=
ſucher
auf einſamen Pilgerfahrten. In religiöſen Dingen ſtand
er auf dem Standpunkt unbedingter Toleranz und ließ allen
Bekenntniſſen Schutz und Förderung zuteil werden. Nur wer
nicht Duldung will, kann nicht geduldet werden. Ich ſah noch
kein Bekenntnis, das ſeine Bekenner beſſer machte als irgend
ein anderes. Man kann zur wahren Religion nur durch Ver=
gleichung
der Religionsbekenntniſſe kommen. Was Menſchen=
werk
an ihnen iſt, muß beſeitigt werden. Der Kern, ſo glaube
ich, iſt überall derſelbe. Es gibt nur eine Religion. Alle Be=
kenntniſſe
ſind nur Verſuche der Auseinanderſetzung mit der
Wahrheit, verſchieden je nach Menſchenſtämmen und Ländern.
Dies ſind die Worte, die der Verfaſſer den Kaiſer ſprechen läßt,
und zwar nach beglaubigten Dokumenten. Die Gefahren eines
Religionskrieges nach Art der in Europa geführten, den er ver=
abſcheute
, überwand er, indem er ſich zum oberſten Richter in
Glaubensſachen ernennen ließ. Die fanatiſchen und herrſchſüch=
tigen
Prieſter bekämpfte er nicht um der Loſung willen: Macht
gegen Macht, ſondern um der Löſung willen, weil er erkannte
eine Religion mit Herrſchaftsgier iſt keine Religion im reinen
Sinne, und eine Prieſterherrſchaft iſt das Unglück jedes Staates
Um der Reinheit und Hoheit der Religion willen bekämpfte er
die Gier der Kirche. Durch ein paar Hinrichtungen hochverräte
riſcher Prieſter bewahrte er ſein Rieſenreich vor Glaubens=
kriegen
, denen in Europa Millionen zum Opfer fielen. Die
Kirchengüter und Pfründen der unterworfenen Prieſter wurden
eingezogen und an Arme, vor allem an Gelehrte verteilt. Er
gründete jenſeits aller gewordenen Bekenntniſſe einen Orden,
den er den Gottheitsorden nannte und für den er die Satzung
ſelbſt feſtlegte, die ſeinen Anſichten über Religion, Staat und
Menſchentum entſprach.
Akbar ließ eine Heimatkunſt in großem Stile erſtehen, die
ſein überragendes Genie aus der Einzel=Teilkunſt geſchaffen
hatte, den Künſtlern gab er die Richtung, alle Kunſt war Kunſt
des großen Herrſchertyps, er war der eigentliche Schöpfer und
Beleber, der Gottkünſtler. Eine großartige Unterſtützung des
geiſtigen Arbeitertums begann und erreichte einen Höhepunkt,
wie er vorher nie erlebt war, und zu dem die jetzige Zeit, wie
zu faſt allen Seiten der Akbarzeit, in einem elenden Verhältnis
abendländiſchen Rückſtandes ſteht. Wunder der Baukunſt ließ er
aus der Oede entſtehen: Fathipur, eine Zauberſtadt, wie es
niemals eine ſolche in der ganzen Welt gab, in marmorner
Weiße und roten Sandſteinleuchten ſtrahlend, ſchimmernde Pa=
läſte
hoben ſich von dem öden Felsgeſtein, Moſcheen wuchteten
ſich wie Himmelsbanner, in die Lüfte, Minarette ſchoſſen auf,

Verwaltungsgebär de leuchteten im Sonnenſchein, Krom=
aus
weißem Marmor boten jedem Bekenntnis lieb=
koſtenloſe
Aufnahme, Pilgerhäuſer ſtanden in der s
Gärten rangen ſich von dem harten Felſen, Waſſerkünn
duftige Bäder. Eine gewaltige Mauer umſchloß die
ſtadt. In der öden Ebene entſtand ein Stauſee, 30
lang, in ſeiner Mitte eine künſtliche Inſel, die einen ros=
ſteinpalaſt
trug.
In Akbar vereinigte ſich ein Doppeleifer: Milß)
waltig, voll Hoheit und voll Demut, Rechner und Sue=z
Schöpfer und inniger Beter. Mit allen körperlichen
Schönheit und Kraft, ausgeſtattet, war er perſönlich
und ein Asket im täglichen Leben, obwohl er über um
Reichtümer gebot. Der Reichtum war ſagenhaft gun
ſüdlicher Halbinſel, Spezereien und alle Düfte, Edel=
Perlen, Gold und Erz barg ſie in ihrem Lande. Z,
umgab ſich trotz ſeiner Enthaltſamkeit mit Glanz u
und feierte Feſte, die an die märchenhaften Schilde
1001 Nacht erinnern. Auf ſeinem Rückritt von ſei
über Kabul nach der Hauptſtadt war, die Landſtraß
Straße des Triumphes verwandelt. Seine eigenen
fanten, dazu 3000 Elefanten ſeiner Lehensträger,
ſchmückt, ſtanden Spalier, und hoben wie auf gehei=
die
Rüſſel. Zwiſchen jedem prangte ein Edelmann
detem Wagen, Tänzer und Tänzerinnen, unüberſehlich
ten an beiden Seiten der Straßen, ſilbern klangen dii
an ihren Beinen in den Schall der Kaiſerpauke, die
Rieſe ſchlug
Man wußte, daß der Kaiſer alles wußte, und
nichts von den vielen Schreibern, die eine regelrechte:
geteilte Beamtenklaſſe bildeten und alle Geſchehnifſe
Rieſenreich aufzuzeichnen und jede, auch die kleinſte=
des
Kaiſers, jeden Schritt und Ritt, jede Regung undo
niederzuſchreiben hatten. Tie Geſtalt des Kaiſers
Volk in das Uebermenſchliche. Sie hoben in Gedankem./
zu ihm auf, wie zu einem Heiland. Sie küßten den
ſeine Füße getreten hatten, berührten ſeine Kleider uu
in der Gewißheit ſeiner Größe. Ihr armes Leben
durch Akbar. Akbar war Gottes Werkzeug, Allahu
es auch von den Hinduligpen, wenn er ihnen nahte.
ihnen die Verkörperung der Gottheit. So ward Aki
Schatten Gottes in der Welt.
63jährig ſtarb Akbar, nachdem ihm ſein vollgernt
von Leid zuteil geworden, wo er ſchutzlos war: in 79
und im Alter. Seine Söhne waren mißraten, und
ſein Alter. Die Ordnung der Welt, dieſes grauſamſte
ſpiele, verlangte nach Ausgleich. Seine Jugend war
folgten das Glück und der Triumph, und das Glüe
glück an nach den Naturgeſetzen. So mußte das E
Leid ſein, ſollte er zu menſchlicher Vollendung kommt
O.I


Nummerry

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Freitag, den 18 November 1927

Seite 17

sflammende Meer.

Roman von Werner Scheff

(Nachdruck verboten)

tung dieſer Meldung auf Beteiligte und Unbetei=
ibeis
ebenſo wie die Schlacht ſelbſt alles, was man in
Erden bisher beobachtet hatte. Kabel und Radio=

edie
isten die Nachricht bis in die entfernteſten Winkel
i üin
und ſelbſt auf dem kleinſten Inſelchen der Meere,
En
eine Station für drahtloſe Telegraphie, erfuhr

Zeſchehnis. Ueberſchäumende Freude, wütendſter
rungen und Furcht, Genugtuung und Niederge=
lten
überall ihren Einzug, wo die Entſcheidung
kich in den Tagen nach Einlangung der Sieges=
ent
Tollhaus. Die ſo oft gerühmte Kaltblütigkei

wand wie mit einem Schlage. Die Spannung, die
ſallen gelaſtet hatte, wich einem wahren Taumel der

Sie
Von jeher hat ja der Engländer ſeine Flotte ge
Sebeäich
or ihm bis in die Zeit des Weltkrieges der In=
e
iu
Ar acht, die Handel und Wandel des Landes, Wohl=
Sch
hrrrechte der Nation beſchirmte. Damals aber, als

Mnuf
uieren Schiffe in den Häfen verſtecken mußten, um
ein fin
ſuuechen Unterſeebooten ſicher zu ſein, als es auch der
iderhut F nügyll ang, die Germans in offener Seeſchlacht zu be
e Tagen der Enttäuſchung hatte ſich der Schwär=
et
Dit
Mißtrauen bemächtigt. Zwar war es in den
ine kiu
wieder geringer geworden, aber beſtanden hatte
ie Aict
ſochen vor Ausbruch des Krieges noch immer und
D die Ha
völlig vertrieben, da der übermächtige Gegner
de Redu ſältzud e britiſche Seeherrſchaft aber wieder befeſtigt
des Haiu
Rin Gehu fe ſis fo ruhigen Menſchen tobten wie die Beſeſſenen.
der erſten Extra=Ausgaben ſtand London auf
die Wbter h.
n den Straßen umarmten und küßten ſich die
ſeine Reiche
z en wurden angehalten und mußten irgendeinem
armet 20
Rednertribüne, dienen, und er brüllte es in die
Heud Wdy
hich raſch um ihn ſammelte, daß Old England den
er ihnen nat
ziſſäner Geſchichte erlebt habe. Vor den Häuſern der
Ei0 Run
s zu ſtürmiſchen Kundgebungen. Jeder See=
in
ſein wu. k. 194 Matroſe, der dem Pöbel in die Hände fiel, wurde
den Schultern herumgeſchlleppt, bis er um Er=
zlos
war,
oder wütend verlangte, endlich in Ruhe gelaſſen
mißraten, u
Bride Häuſer verſammelten ſich ſofort zu feierlichen
e8 grauſant
onen über die Ehrungen der ſiegreichen Admirale
Jugend W

und das

und der übrigen Helden beraten ſowie der 6. September zum
Nationalfeiertag erklärt wurde. Schon in den Mittagsaus=
gaben
der Blätter ſtanden ausführlichere Meldungen über den
Verlauf der Schlacht, wenn es auch noch immer nicht gelang,
ein genaues Reſultat zu erfahren. Aber das, was man nun
wvieder vernahm. genügte, um die auffauchzende Begeiſterung
auf den Siedepunkt zu treiben. Der Vorſchlag wurde laut,
Amerika durch engliſche Truppen zu beſetzen und zu zwingen,
eine Kriegsentſchädigung von zweihundert Milliarden Dollars zu
bezahlen. Die geſamte Flotte ſollte natürlich an England aus
geliefert werden. Mit einem WZert: auch das ſonſt ſo ruhige
Inſelvolk gebärdete ſich wie ein Kind, dem ein gütiger Vater
plötzlich alle Wünſche im Uebermaße erfüllt hatte.
Aber dieſer gütige Vater hatte die Geſchenke einem anderen
Kkinde weggenommen, um ſie dieſem ſeinem Liebling in ben
Schoß zu werfen. Und das zweite Kind war um ſo mehr von
dieſer Ungerechtigkeit überraſcht, als es ſich bisher für das be=
vorzugte
gehalten hatte. Amerika war wie vor den Kopf ge
ſtoßen. Eine ſtarre Regungsloſigkeit ſchien das ganze Land er=
faßt
zu haben, als ſich langſam die ſchreckliche Wahrheit ver=
breitete
. Aufangs wurde ſie kaum geglaubt, danach aber von
den Behörden beſtätigt. Zuerſt herrſchte dumpfe Verzweiflung.
Als aber alle Hoffnungen ſchwanden, als die Tatſachen immer
grauenvoller wurden, da brauſte der Zorn der Yankees empor.
In den Vereinigten Staaten entſtand eine mächtige Bewegung,
die ſich von Oſten nach Weſten, von Süden nach Norden fort=
pflanzte
und überall auf gleiche Weiſe zum Ausbruch kam. Die
Politiker gewannen plötzlich die Ueberhand, die gegen die der=
zeitige
Regierung geſprochen hatten. Und in Amerika ſind es
ja gewöhnlich zwei faſt gleich ſtarke Parteien, die ſich wütend
bekämpfen. Man erhob gegen die Herrſchenden den Vorwurf,
leichtſinnig gehandelt zu haben. Man griff weit zurück und
hielt ihnen vor allen Dingen ihr Verhalten anläßlich des Welt=
krieges
vor. Wäre es ſo weit gekommen, wenn ſich die Vereinig=
ten
Staaten niemals in die Auseinanderſetzung zwiſchen den

eurppäiſchen Staaten gemiſcht hätten? Und war es ſchon ein=
nal
geſchehen, daß Amerika Seite an Seite mit dieſem perfiden

England gekämpft hatte, war es dann nicht die Krönung der
Dummheit geweſen, eine völlige Niederwerfung Deutſchlands
zu geſtatten und damit den einzigen Gegner zu beſeitigen, den
England gefürchtet hatte? Was Wilſon für Amerika getan
hatte, man vergaß es, da ſein Werk, der Völkerbund, nun
ſchmählich zuſammengebrochen war. Gſerade dieſer Völkerbund
wurde ihm zum Vorwurf gemacht. Er hatte England dazu ge=
bracht
, in Amerika den großen Feind zu ſehen, die Vereinigten
Staaten zu iſolieren und ſie dann vernichtend zu ſchlagen.
All dieſer Zorn über den engliſchen Sicg, alle Furcht ver
dem Kommenden wurden durch eine Mitteilung abgeleitet, die
an demſelben Morgen, an dem die Botſchaft vom Ausgang der
Seeſchlacht einlangte, ein Berliner Blatt brachte, und die ſchon
in den Mittagsausgaben aller deutſchen Zeitungen übernommen
und beſprochen, ſogar zur gleichen Zeit im geſamten Ausland
und ſelbſt in Amerika bekannt wurde. Es war die Eröffnung,
daß der geheimnisvolle Buchſtabe G auf den engliſchen Wun=
dergranaten
, durch deren zauberhafte Wirkung die Seeſchlacht
im Atlautiſchen Ozean entſchieden wurde, nichts anderes be=
deute
als . . . Germany. Germany-Granaten hätten die Brit=
ten
dieſe furchtbaren Geſchoße benannt. Und warum: Ganz
einfach, weil es ſich hier um eine deutſche Erfindung und um
ein deutſches Fabrikat handelte.
Das Berliner Blatt war auffallend gut informiert. Es
erzählte, daß eine deutſche Geſellſchaft, die Aquanit=Werke, an
Hand der Erfindung eines Chemikers namens Herbert Brakke
und unter deſſen Leitung einen Sprengſtoff anfertige, von deſſen
Kraft ſchon vor einigen Monaten viel gefabelt wurde. Damals
habe die Oeffentlichkeit allerdings den Angaben der Unterneh=
mer
wenig Glauben geſchenkt. Dieſe hätten ſich an die britiſche
Admiralität gewandt und ihr alles verkauft, was bisher in
der Fabrik zu Stubinten von dem Präparat hergeſtellt wurde.
Die G=Granate ſei mit Aquanit gefüllt worden. Das Blatt ent=
hielt
ſich in ſeiner Morgenausgabe jeder weiteren Erörterung
dieſer Angelegenheit. Aber ſchon die Mittagszeitungen fanden
Worte ſchärfſter Verurteilung für die Fabrikanken des Aqua=
nits
. Und wie es bei ſolchen Gelegenheiten faſt immer iſt, der
eine Name wurde herausgegriffen, der bisher an die Oeffent=
lichkeit
gedrungen war: die allgemeine Entrüſtung wandte ſich
gegen Doktor Brakke. In den Mittagsblättern wurde er gewiſ=
ſenlos
genannt, aber die Abendausgabe einer großen Zeitung
ſagte von ihm bereits, er ſei der verruchteſte Verbrecher, der je=
mals
aus der Reihe der Menſchen hervorgegangen ſei.

(Fortſetzung folgt.)

Uendung

Rheaua und Siot

ſtnd die böſen Begleiter des naßkalten und
ſchlechten Wetters. Aberhaupt die Erkältungs=
ſchmerzen
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