Darmstädter Tagblatt 1927


15. November 1927

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Ginzelnnmmer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 317 Dienstag, den 15. November 1927. 190. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil vſw. erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
auſträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtiſcher Beitreibung fällt jeder
Nabatt weg. Baukkonto: Deutſche Vanl und Darm=
ſfdtei
und Natonalbant.

utſcher Miniſterbeſuch in Wien.

hir und Streſemann in Wien.
us herzliche Begrüßung durch Bundes=
kanzler
Seipel.

EP. Wien, 14. November.
iktmzler Dr. Marx und Außenminiſter Dr. Streſe=
zi
0d heute vormittag ½10 Uhr in Wien eingetroffen.
s ggrüßung war ihnen der deutſche Geſandte in Wien,
ger feld, bis Sankt Pölten entgegengefahren. Auf dem
öc tbahnhof hatten ſich zur Begrüßung der beiden
imter eingefunden in Vertretung des Bundespräſiden=
ſlanzleidirektor
Klaſtersky, ferner Bundeskanzler Dr.
Useipräſident Schober, außerdem der Vorſitzende des
ſſedienftes, Miniſter Ludwig, und das geſamte Per=
reutſchen
Geſandtſchaft. Bundeskanzler Dr. Seipel
hie beiden Staatsmänner in einer überaus herzlichen
Mach dem Empfang fuhren die beiden Staatsmänner
uſche Geſandtſchaft, wo ſie während ihres Wiener
de. Wohnung nehmen werden.

iener Reiſe des Reichskanzlers und des Reichs=
ſinſtars
iſt ein Gegenbeſuch auf den ſeinerzeitigen Beſuch
eſſtyr: Reichshauptſtadt und der Reichsregierung des
nihtt Bundeskanzlers Dr. Ramek. Wenn nach außen hin
reuich ein rein formeller Akt iſt, ſo hat er doch natür=
Ayſa ne politiſche und nationale Bedeutung. Das
un=Oeſterreich, das eine Zeitlang im Vordergrund
ſtishen Politik ſtand, hat heute zwar vielleicht vom
Mul der geſamteuropäiſchen politiſchen Zuſammen=
anen
Teil ſeiner Aktualität eingebüßt. Syſtematiſch
de großen Siegerſtaaten, insbeſondere aber Frank=
Au angelegt, den Zwergſtaat Oeſterreich, deſſen
Aüägkeit ſich bereits in den erſten Nachkriegsjahren
urnſchenswerten Deutlichkeit erwieſen hatte, ſelbſtän=
ſha
ten. Die verſchiedenartigſten Kombinationen ſind
Amm das eine Ereignis, nach deſſen Verwirklichung
eſumte deutſche Volk hüben wie drüben der deutſch=
Ahin Grenze ſehnt, abzuwenden. Obwohl die durch
M wurchgeführte Sanierungsaktion des Völkerbundes
. Reſultate erzielt hat, ſo ſind die Erleichterungen,
ein rreichs Wirtſchaft und Induſtrie geſchaffen worden
Aum vorübergehend und vermögen keine ſichere Grund=
Rlie Erhaltung der Lebensfähigkeit des öſterreichiſchen
AKalguſtellen. Das geſamte deutſche Volk, in Deutſch=

iu Oeſterreich, befindet ſich in keinem Zweifel über
MAue, und insbeſondere in Oeſterreich mehren ſich die
el die von bitterer Sorge um die Zukunft des unter
Rhrändig erhaltenen Staates erfüllt ſind. Die erwähn=
(llbſ cklichen Erleichterungen, die die Sanierungsaktion
Anleihe den öſterreichiſchen Finanzen und der Wiri=
acht
haben, haben die öſterreichiſche Frage zu einem
BoMhe ſekundärer Wichtigkeit für die gegenwärtige große
oRle PPolitik gemacht. Nur von Zeit zu Zeit wetter=
ues
rloch in Paris oder in Prag oder Belgrad, und
0rnoch einmal auf die ſelbſtverſtändliche Einſtellung
hen, daß der Anſchluß im Intereſſe der Siegerſtaaten
werden müſſe.
em wird der Anſchluß, die Heimkehr Oeſterreichs ins
2Tages kommen müſſen. Schon heute wird auch von
angliſcher und amerikaniſcher Seite feſtgeſtellt, daß
N=chtige Löſung der deutſch=öſterreichiſchen Frage der
iluß ſei, da Oeſterreichs Wirtſchaft auf die Dauer
Rähig ſei und alle mehr oder weniger künſtlich auf=
Gambinationen, darunter auch die einer ſogenannten
eiation, nur Illuſionen darſtellten. Unabhängig von
n onalen Erörterung des politiſchen Problems Oeſter=
Aber das deutſche Volk ſchon ſeit langem mit der
mnd kulturellen Löſung dieſer Frage begonnen. Im
richstag gibt es kaum eine Partei, die nicht den
ſerdert, und auch in Oeſterreich hat ſich im letzten
Dern eine bedeutungsvolle Wandlung vollzogen, als
hlsſe der Landwirtſchaft und der Induſtrie, die ur=
ſar
die Aufrechterhaltung der Selbſtändigkeit ein=
Bren, ſich jetzt voll und ganz auf den Boden des An=
Ptellt haben. Dieſe Einſtellung findet in der ge=
Slrbeit der beiden Parlamente in der Strafrechts=
n
boeſten Ausdruck. Aber auch noch eine Reihe anderer
werden gemeinſam von beiden Regierungen und von
=enten beider Staaten durchgeführt, verwandte Or=
1 hüben und drüben der Grenze, Wiſſenſchaft und
bchaffen ſchon heute die gemeinſame Grundlage für
ehen Anſchluß Deutſch=Oeſterreichs an ſeinen Mutter=
elland
. Auf dem Wege dazu iſt der Beſuch der ver=
An deutſchen Staatsmänner, in Wien ein weiterer

Lempfang beim Bundespräſidenten.

Znzler Marx und Außenminiſter Streſemann erſchie=
Myr im Bundeskanzleramt, wo ſie mit Bundeskanzler
Aeue bolitiſche Beſprechung hatten. Um 13 Uhr ſtatteten
* Miniſter dem Bundespräſidenten Hainiſch einen Be=
Sinckan ſchloß ſich ein intimes Frühſtück beim Bundes=
D weſchem keine Trinkſprüche gewechſelt wurden.
Snpſang auf dem Weſtbahnhof wäre noch nachzutragen,
Die der Stadt Wien und des Bürgermeiſters Seitz
Beireter Dr. Harl die deutſchen Miniſter begrüßte.
Signn des Andreas Hofer=Bundes, der bekannte Ti=
öſcerbater
Innerkofler, hat an Reichskanzler Marr
Rrautbenminiſter Streſemann einen offenen
Hichtet, orim er in flehentlichen Worten um Hilfe
Ninterdrückten Deutſchen Südtirols bittet.

Die Beſprechungen in Wien.

Wien, 14. November.
Bundeskanzler Dr. Seipel ſtattete heute nachmittag auf der
deutſchen Geſandtſchaft dem Reichskanzler Dr. Marx und Reichs=
miniſter
des Auswärtigen Dr. Streſemann ſeinen Gegenbeſuch
ab. Hierbei wurde die heute vormittag begonnene Ausſprache
fortgeſetzt und zu Ende geführt. An ihr nahmen von öſter=
reichiſcher
Seite außerdem Generalſekretär für auswärtige Agge=
legenheiten
Peter und Sektionschef Dr. Schüller, von deutſcher
Seite Staatsſekretär Dr. Pünder und Geſandter Graf Lerchen=
feld
teil. In Anſchluß daran fand ein Tee und ein im engeren
Rahmen gehaltener Empfang auf der deutſchen Geſandtſchaft
ſtatt.

Die Betonung der deutſch=öſterreichiſchen Freundſchaft.

Heute nachmittag fand in der deutſchen Botſchaft ein Tee
ſtatt, zu dem Bundeskanzler Seipel und andere öſterreichiſche
politiſche Perſönlichkeiten erſchienen waren. Um ½8 Uhr abends
gab Bundeskanzler Seipel zu Ehren der Gäſte aus dem Reich
ein Eſſen, an dem außer dem Reichskanzler Marx und Reichs=
außenminiſter
Streſemann und dem deutſchen Geſandten Graf
Lerchenfeld eine Reihe führender Perſönlichkeiten des politiſchen
Lebens erſchienen war, darunter auch der Präſident des Natio=
nalrats
, der Wiener Polizeipräſident, der frühere Bundeskanzler
Ramek und zahlreiche Bundesminiſter. Von deutſcher Seite
waren noch anweſend Staatsſekretär Pünder, Reichspreſſechef
Zechlin und die oberen Herren der deutſchen Geſandtſchaft.
Dr. Seipel hielt eine Begrüßungsanſprache, in
der er die Gäſte aus dem Reich herzlich begrüßte und der Hoff=
nung
Ausdruck gab, daß es gelingen möge, die Gäſte fühlen zu
laſſen, wie hoch die freundſchaftliche Hochſchätzung
und die warme Sympathie Oeſterreichs für die
politiſchen Führer des großen Deutſchen Reichs
ſei. Er beſprach ſodaan die großen Aufgaben, die noch
in Zukunft zu löſen ſeien, damit das Land denen, die
nach uns kommen, als friedlicher Garten, und nicht als Wüſte
hinterlaſſen werde. Gerade unſere Gäſte, ſchloß Bundes=
kanzler
Seipel, die wir jetzt in Wien begrüßen können, ſind
berufen, auf dieſem Wege Führer zu ſein, jene
Männer, die gemeinſam mit hervorragenden Politikern anderer
Völker in London und Locarno die Saat der Verſöhnung aus=
geſtreut
haben. Dr. Seipel erhob ſein Glas auf die Zukunft
des deutſchen Volles, das Wohl des Reichspräſidenten von Hin=
denburg
und die lieben Freunde Marx und Streſemann.
Reichskanzler Dr. Marx dankte dem Bundeskanzler
für ſeine ſo überaus herzlichen Begrüßungsworte und den
warmen Empfang, der ihm und dem Außenminiſter von der
öſterreichiſchen Regierung zuteil geworden ſei, ein Empfang, ſo
erklärte er, der durch die uns tief bewegende Anteilnahme aller
Bevölkerungskreiſe uns den Beſuch zu einem unvergänglich blei=
benden
Ereignis gemacht hat. In den 3½ Jahren, ſeit wir zum
erſtenmal in ſolcher Eigenſchaft hier weilten, ſagte Dr. Marx,
haben wir ſchwere Arbeit geleiſtet. Es gab phyſiſche und ſeeliſche
Leiden für das öſterreichiſche und deutſche Volk, aber auch darin
ſtimme ich mit dem öſterreichiſchen Bundeskanzler überein, daß
trotz alledem uns dieſe Jahre aufwärts und vorwärts gebracht
haben. Vieles hat ſich in dieſer Zeit geändert. Manche Forde=
rungen
ſind ſchneller erfüllt worden, als wir zu hoffen wagten.
Manches Ziel, das uns leichter erreichbar ſchien, iſt ia noch
weite Ferne gerückt. Aber eines iſt bei allem Wechſel ge=
blieben
: die Zuneigung zwiſchen Ihnen und
uns, zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland.
Zwiſchen unſeren Herzen und unſeren Freun=
den
gibt es keinen Trennungsſtrich, denn ge=
meinſam
iſt unſere Sprache, gemeiaſam unſere
Kultur, gemeinſam auch der Lebensweg, den
wir zu gehen haben. Aus dieſer Verbundenheit ergibt
ſich die Freundſchaft zwiſchen uns, von der wir fühlen, daß ſie
uns immer tiefer ergreift. So ſind wir als treue Freunde zum
treuen Freund gekommen und wir wollen die Freund=
chaft
auch äußerlich begehen, durch Wieder=
ſehen
kräftigen und vertiefen. Wir hoffen, Herr
Bundeskanzler, daß ſie uns bald die Ehre Ihres Staatsbeſuches
in Berlin ſchenken. Sie werden bei uns eine Aufnahme finden,
die Sie nicht fühlen läßt, daß Sie außerhalb Ihres Landes
weilen. Hierauf erhob Dr. Marx ſein Glas auf das Wohl des
Bundespräſidenten, der öſterreichiſchen Regierung und des öſter=
reichiſchen
Volkes.

Wiederaufrollen der Anſchlußfrage durch
die italieniſche Preſſe.
EP. Rom, 14. November.
Zum Wiener Beſuch des deutſchen Außenmimiſters und
Reichskanzlers ſchreibt die offiziöſe Tribuna: Sie glaube nicht,
daß Bundeskanzler Dr. Seipel, Dr. Marx und Dr. Streſemann
den Augenblick für gekommen erachteten, im Schoße der nächſten
Völlerbundsſeſſion einen gemeinſamen Schritt zugunſten des
Anſchluſſes Oeſterreichs an Deutſchland, zu unternehmen. Der
italieniſche Geſichtspunkt in dieſer Frage ſei bebannt. Es ſei
falſch, daß Italien je in Berlin die Sicherung der italieniſchen
Grenze verlangt habe, um Deutſchland die Vereinigung mit
Oeſterreich zu gewähren. Deutſchland ſei durch den Friedens=
vertrag
verpflichtet, die italieniſche Nordgrenze zu achten, und
dieſer Vertrag beſtünde immer noch. Es beſtehe keine Nord=
tiroler
Frage, niemand werde bei der Miniſterbegegnung in Wien
ſo töricht ſein, ein Problem als Disktſſionsſtoff aufzuwerfen, das
ausſchließlich italieniſch ſei.

Oer fasciſtiſche Wall.
on unſerem +=Korreſpondenten.

Rom, Mitte November.
Die Unterzeichnung des franzöſiſch=jugoſlawiſchen Vertrags,
deſſen Vorhandenſein für die italieniſchen Politiker ſeit geraumer
Zeit kein Geheimnis war, wird in Rom als ein weiteres Glied
in der Kette von Gegenſätzen betrachtet, die zwiſchen Frankreich
und Italien ſich von Jahr zu Jahr mehren. Man fühlt, daß der
Pantherſprung nach Tanger, die bevorſtehenden kolonialen
Unternehmungen in Nordafrika und die Beſtrebungen Italiens
im öſtlichen Mittelmeer, die unter anderem auf das Mandlt
über Syrien hinauslaufen, ganz abgefehen von den direkten
Balkanintereſſen, für Briand ein Anreiz waren, gerade im
jetzigen Zeitpunkt zur offiziellen Unterzeichnung dieſes Vertrages
zu ſchreiten. Der Knoten wird immer enger geſchürzt, die
Spannungen zwiſchen den lateiniſchen Schweſtern werden
immer größer . . . man ſieht die Kataſtrophe deutlich herau=
nahen
.
Noch hält England die Woge. Noch weiß Muſſolini ſich
durch die imperialiſtiſche Politik Chamberlains und der eng=
liſchen
Konſervativen im Rücken gedeckt. Noch handelt er auch
im engliſchen Intereſſe. Vor allem ſitzt noch Poincaré in Paris,
der aus lauter Furcht vor dem waffenſtarrenden‟ Deutſchland
es verhüten wird, daß der Funken von Frankreich ins Pulver=
faß
geworfen wird. Aber wenn die nächſten Wahlen in Frank=
reich
einen Ruck nach links bringen, wenn dadurch der Gegen=
ſatz
zum Fascismus noch vertieft wird, wenn vor allem aber
in England, im nächſten Jahr, die Konſervativen durch eine
Linksregierung abgelöſt werden und die Politik eines perfiden
Albion im Stile Chamberlains aufhören könnte, was wird
dann aus Italien werden? Muſſolinis Glück und Geſchick iſt
bedenklich eng mit dem Wirken der engliſchen Konſervativen
verquickt. Wenn in England ein anderer Wind wehen wird,
dann dürfte die kritiſche Stunde für die Herrſchaft Muſſolinis
anheben. Die Unterzeichnung des Vertrages zwiſchen Frank=
reich
und Jugoſlawien iſt eines jener Zeichen dafür, daß die
franzöſiſche Politik ſich auf neue Aktivität im Balkan und in
Zentraleuropa vorbereitet, bereits mit dem Hinblick darauf, daß
die engliſche Stellungnahme ſich ändern könnte. Denn dieſer
Vertrag bedeutet, außer der logiſchen Weiterentwicklung der
ſerbophilen Politik Frankreichs auf dem Balkan die Feſtigung
des Keils in dem fasciſtiſchen Wall, den Muſſolini, oft von Eng=
land
darin unterſtützt, um Mitteleuropa zu bauen verſucht.
Während im äußerſten Weſten Spanien ein Glied in dem fas=
ciſtiſchen
Feſtungsgürtel darſtellen ſoll, hat, Muſſolini ftetig an
dem Ausbau der anderen Forts im Oſten von Frankreich und
Deutſchland gearbeitet. Seit in Locarno die Möglichkeit einer
gemeinſamen Politik zwiſchen Frankreich und Deutſchland an=
gebahnt
und damit Muſſolinis Wunſch auf eine Zuſammen=
arbeit
mit Deutſchland gegen Frankreich lahmgelegt wurde, hat
er ſich bemüht, die Staaten im Südoſten und Oſten Deutſchlands
zu fasciſtizieren.
Ungarn iſt eine Hochburg des Fascismus. Rumänien wurde
eifrig umworben und ſchien ſchon faſt dem Fascismus anheim=
gefallen
. Frankreichs Eingreifen hat in letzter Minute hier den
Plan nicht voll reifen laſſen, doch iſt das unſichere Rumänien
immer noch ein Faktor, den Muſſolini mit einem Plus für ſich
einſetzen darf. Polen iſt ſeit langem ein Freund Italiens, wenn
auch infolge des engliſchen wirtſchaftlichen Vorgehens dort die
italieniſchen Intereſſen nicht mehr ſo vorherrſchen wie in den
erſten Regierungsjahren Muſſolinis. Schließlich iſt ſogar eine
Feſtung an der Oſtſee gewonnen worden. Denn Litauen iſt
unter der Diktatur Woldemaras' heute eine fasciſtiſche Vorfeld=
ſtellung
der Italiener. Die Lira und die Bewunderung für den
Duce herrſchen in Litauen, und Herr Woldemaras hat gerade
unlängſt ſich in der Sonne Muſſolini im Palazzo Chigi erwär=
men
dürfen. Nicht umſonſt iſt ſicher auch der litauiſche General=
ſtabsoberſt
Skoropſki in Rom geweſen.
Wenn man eine Karte des heutigen Europa zur Hand nimmt,
ſo ſieht man, daß zu einem lückenloſen Wall um Frankreich und
Deutſchland nur zwei Staaten fehlen: Jugoſlawien und Oeſter=
reich
. Einen dieſer beiden Staaten muß Italien in ſeiner fas=
ciſtiſchen
Gefolgſchaft haben, wenn es einen ununterbrochenen
Kreis um Mitteleuropa ziehen will. Entweder führt die Brücke
über Jugoflawien oder über Oeſterreich. Jugoſlawien fällt aus.
Denn dieſes Serbien iſt der Gegenſpieler auf dem Balkan und
längs der Adria gegen Italien, abgeſehen von ſeiner finan=
ziellen
und militäriſchen Abhär gigkeit von Frankreich. Es bleibt
alſo Oeſterreich. Die doppelgeſichtige Tſchechoſlowakei braucht
nicht in die Kalkulation einbezogen zu werden, weil ſie einer=
ſeits
vollkommen franzöſiſch verſeucht und anderſeits von
Natur antideutſch eingeſtellt iſt. Trotzdem hat es auch hier nicht
an fasciſtiſcher Arbeit gefehlt, wofür Herr Gaida das befte Zeug=
nis
iſt. Der fehlende Stein in der Wallmauer wäre alſo Oeſter=
reich
, dieſes Oeſterreich, das unter den Habsburgern trotz des
Dreibundes der beſtgehaßte Feind Italiens war, um deſſen=
willen
Italien treubrüchig und ententiſtiſch geworden iſt.
Und ſo unglaublich es faſt klingt: Muſſolini ſcheint auf
dem beſten Wege, Oeſterreich zu gewinnen. Trotz Südtirols!
Als im Sommer der Wiener Putſch aufflammte, haben ſich die
erſten Anzeichen für die neue Konſtellation gezeigt, die ſich jetzt
immer deutlicher abzeichret. Die italieniſche Preſſe behauptete
damals, offenſichtlich inſpiriert, daß Italien ein Recht auf Ein=
miſchung
in öſterreichiſche Verhältniſſe habe, weil der Frieden
von St. Germain und die finanzielle Hilfe, die Italien Oeſter=
reich
habe angedeihen laſſen, dies bedingten. Oeſterreich dürfe
kein Verſuchsfeld für Revolutionen werden und dabei womög=
lich
politiſchen Aenderungen entgegengehen. Gemeint war da=
mit
natürlich der Anſchluß. In dieſen Sätzen zeigten ſich be=
reits
die italieniſchen Ambitionen. Damals wurde aber an
dieſer Stelle auch eine Information aus Rom wiedergegeben,
wonach man dort wiſſen wollte, daß Herr Seipel ſelbſt ein ge=
wiſſes
Intereſſe an den Unruhen gehabt habe, um den Anſchluß=
gedanken
zu kompromittieren. Dieſe Information wurde vor
allem deshalb wiedergegeben, um zu zeigen, wie man in Rom
über Seipels Verhalten dachte. Die Dinge haben ſich dann
folgerichtig weiterentwickelt. Der fasciſtiſche Einfluß in Wien

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Dienstag, den 15. November 1927

Numme

iſt geſtiegen, und man weiß heute, daß in der alten Donauſtadt
italieniſche Waffen und italieniſches Geld Einlaß gefunden
haben. Daß dies nicht gerade in deutſchem Intereſſe geſchieht,
das braucht man nicht erſt auszuſprechen. Der Fascismus will
die Lücke im Wall um Mitteleuropa ausfüllen und organiſiert
deshalb die fasciſtiſchen Kreiſe in Oeſterreich. Herr Seipel er=
ſcheint
dabei als ein folgſamer Freund Muſſolinis. So ändern
ſich die Zeiten.
Wenn es endgültig gelingen ſollte, Oeſterreich unter italie=
niſchen
Einfluß zu bringen, und wenn der Wiener Fascismus
unter Verrat an Südtirol ſich von Muſſolini ins Schlepptau
nehmen läßt, um im Wall um Mitteleuropa das Schlußglied
zu werden vielleicht in dem trügeriſchen Glauben an italie=
niſche
Verſprechungen auf Entſchädigungen durch ſerbiſchen
Boden und Gewinnung eines Ausganges zum Meer , dann
iſt auch die Umfaſſung Jugoſlawiens vollkommen.
Die Schließung des Ringes um Mitteleuropa zeitigt aber
nicht nur eine Umklammerung Deutſchlands, ſondern auch die
Abtrennung des Balkans vom übrigen Europa und damit für
den Kampf um Jugoſlawien die Schaffung einer inneren ſtrate=
giſchen
Linie für Italien. Ein fasciſtiſches Oeſterreich würde
dabei allerdings mit zwei Fronten zu rechnen haben: der Front
gegen Nordweſten und der nach Südoſten. Dabei wäre es noch
zwiſchen zwei franzöſiſche Vaſallen eingequetſcht, zwiſchen der
Tſchechoflowakei und Serbien. Eine angenehme Lage iſt dies
nicht. Und doch ſieht es faſt ſo aus, als wenn es genügend
törichte Menſchen in Wien gäbe, die mit Muſſolini paktieren
möchten, nur weil ſie im Fascismus das Heil für Beſitz und
Kapital ſehen. Sie vergeſſen dabei, daß der Fascismus nur ein
kleinerer Bruder des Bolſchewismus iſt, der dem Bürger Recht,
Beſitz und Freiheit zugunſten einer Diktatur entzieht und dabei
behauptet, daß dies alles nur zum Wohle des Staates geſchehe.
Gerade jetzt in den Tagen, in denen der deutſche Reichs=
kanzler
und der Außenminiſter nach Wien reiſen, iſt es not=
wendig
, die italieniſchen fasciſtiſchen Einflüſſe in Wien genauer
ins Auge zu faſſen. Man darf nicht dulden, daß durch die Ge=
winnung
Oeſterreichs für Italiens Pläne der Ring von Litauen
bis Albanien geſchloſſen werden kann. Man muß die Vorgänge
auf dieſem Frontabſchnitt ſehr genau beobachten, denn die
Schlußabrechnung zwiſchen Frankreich und Italien erſcheint von
Monat zu Monat immer unabwendbarer. Wer dabei aber der
Stärkere ſein wird, das läßt ſich unſchwer ermeſſen.

Ruhe vor dem Sturm.
Wablängſie. Neigung zu Kompromiſſen.
Von unſerer Berliner Redaction.
Während das Rumpfkabinett ſich durch die Einzelheiten des
neuen Etats hindurcharbeitet und nach Möglichkeit zu ſtreichen
ſucht, haben im Reichstag die Regierungsparteien in interfrak=
tionellen
Sitzungen und Führerbeſprechungen auch am Montag
ihre Beratungen fortgeſetzt, um den Verſuch zu machen, inwie=
weit
ſie ſich näherkommen könnten. Das ſcheint denn bei der
Beſoldungsvorlage doch zu gelingen, wie ja auch die Weiter=
beratung
der Vorlage im Ausſchuß zeigt. Es iſt überhaupt un=
verkennbar
, daß der letzte Wahlſonntag auf die Regierungs=
parteien
nicht ohne Eindruck geblieben iſt. Sie gehen wohl alle
darin einig, daß ſie bei Neuwahlen nicht viel zu gewinnen haben
und daß es deshalb zweckmäßig iſt, die Auflöſung des Reichs=
tages
zu vermeiden, um die Wahlen möglichſt an den verfaſ=
ſungsmäßigen
letzten Termin, den Dezember nächſten Jahres,
heranzurücken. Wenn man das will, dann muß man freilich
dafür ſorgen, daß die Parteien das ihnen vorliegende Programm
aufarbeiten, damit ſie wenigſtens beſtimmte Erfolge haben und
nit gutem Gewiſſen vor die Wähler treten können. Aus dieſer
negativen Erkenntnis entſpringt eine gewiſſe Neigung zur Nach=
giebigkeit
gegeni ber Kompromiſſen auch da, wo man es bisher
für unmöglich hielt: beim Schulgeſetz. Rein ſtimmungsmäßig
väre alſo feſtzuſtellen, daß die Ausſichten des Schulgeſetzes jetzt
vieder etwas günſtiger liegen als noch vor einer Woche. Dabei
bleiben die ſachlichen Schwierigkeiten die gleichen. Das Zentrum
wird nicht überhören dürfen, daß auf der Schultagung der Deut=
ſchen
Volkspartei in Frankfurt a. M. der Vertreter der Partei
im Ausſchuß, Dr. Runkel, ausdrücklich feſtgeſtellt hat, die Erhal=
ung
der chriſtlichen Simultanſchule in den bisherigen Simul=
tanſchulländern
des Reiches ſei eine conditio sine gua non
für die Deutſche Volkspartei. Das iſt aber nicht der einzige
Punkt, in dem die D. V. P. nicht nachgeben kann, und deshalb
bleibt der Ausgang nach wie vor ungewiß.

Der Gedenk= und Ehrentag des deutſchen
Künſilers Max Wieſe (18461923)

im Rahmen einer Morgenfeier vor geladenem Publikum, abge=
halten
in einem Saale des neuen Schöneberger Rathauſes zu
Berlin, ſchenkte allen Beteiligten einen erhebenden Eindruck,
weil ſie in den Reden, die das Lebens= und Schaffensbild des
Verewigten aufrollten, zugleich den Abriß eines Abſchnitts deut=
ſcher
Kultur empfingen, der von unſerem wirtſchaftlichen und
politiſchen Aufſtieg bis in die Zeit des Zuſammenbruchs reichte.
Auch den Heſſen=Darmſtädtern klingt der Name Max Wieſe
vertraut, des Mannes, der als Direktor der Kgl. Zeichenakademie
zu Hanau am Main auch aus dem Heſſiſch=Darmſtädtiſchen
zahlreiche Schüler, namentlich für die Fachſchule für Edelmetall=
Induſtrie herbeizog.
Mit der Hanauer Schaffenspcriode verknüpfen Profeſſor
Wieſe, der in ſämtlichen Techniken der plaſtiſchen Kunſt zuhauſe
war, die Bronzebüſte auf Granitſockel des Grafen Philipp Lud=
wig
II. von Heſſen, in Hanau vor der walloniſchen Kirche, und
die Koloſſalbüſte des Landgrafen Philipp des Groß=
mütigen
für das Kloſter Haina in Heſſen. In den Perioden
wechſelnden Kunſtgeſchmackes iſt Max Wieſe ſich ſtets ſelbſt treu
geblieben, im eifrigſten Streben nach Vervollkommnung doch nie
iner verführeriſchen Modeſtrömung gehorchend. Nicht leicht ſind
ihm die Früchte ſeines Schaffens zugefallen, denn eine ſchwere
Verwundung bei Gravelotte 1870 lähmte den rechten Arm auf
zwei Jahre und beſchränkte den jungen Bildhauer auf das Zeich=
nen
und Modellieren mit der Linken.

Erzählt die Fülle der Kleinplaſtiken, z. B. auch der zie
lichen, in Wachs ausgeführten Einzelfiguren und Gruppen,
wie die geſchmackvolle Serie der kunſtgewerblichen Arbeiten: d
Tafelaufſätze, Ehrenpokale, Schmuckſtücke, Lederſchnittarbeite
uſw. von der Vielſeitigkeit des Schaffenden, ſo redet aus de
großen Entwürfen und Ausführungen der Bildhauer, dem d
Sinn für das Monumentale und Sinnbildliche reſp. Charakte
riſtiſche die Hand geführt hat. In dieſer Richtung zeigen ih
das Fontane=Denkmal, für Neu=Ruppin geſchaffen, das de
Beſchauer den Wanderer durch die märkiſche Landſchaft
lebensvoll vor Augen führt, das Kriegerdenkmal Fahne
träger von Vionville, das Schinkel=Denkmal aus Bron
und Granit und vor allem auch die aus Muſchelkalk gefertigte, f!
ein Kriegerdenkmal gedachte Figur des Granatenwe
fers die, getragen von ſtrenger Sachlichkeit, jede Brutalite
vermeidend, den Ernſt der Notwendigkeit ausdrückt.

Vom Tage.
Der Preußiſche Landtag hat geſtern ſeine Plenarberatungen
wieder aufgenommen.
Am kommenden Freitag ſollen die erſten Be=
ſprechungen
des Außenminiſters mit dem polniſchen
Sonderdelegierten beginnen. Tags zuvor wird der deutſche
Geſandte in Warſchau, Rauſcher, dem Außenminiſter Bericht erſtatten.
Vor dem Kattowitzer Bezirksgericht wurde im Chor=
zow
=Konflikt ein der Entſcheidung des Haager Ge=
richtshofes
widerſprechendes Urteil gefällt
Wie aus Moskau gemeldet wird, teilt das Zentralkomitee der Partei
offiziell mit, daß die kommuniſtiſchen Organiſationen
aller der Sowjetunion angegliederten Republiken
ſich für den Ausſchluß Trotzkis aus der Partei aus=
geſprochen
hätten.
Nach Mitteilung von zuſtändiger Stelle entbehren die Gerüchte
über die Ermordung bzw. Flucht Trotzkis nach Deutſch=
land
jeder Grundlage.
Nacheinander ſind jetzt der italieniſche Geſandte in Buda=
peſt
, Graf Durini, der Geſandte in Belgrad, General Bodrero, und
der Geſchäftsträger in Albanien, Sola, zur Berichterſtattung und
zum. Empfang neuer Richtlinien nach Rom zu Muſſo=
lini
berufen worden.
Der jugoſlawiſche Außenminiſter Marinkowitſch
wird wahrſcheinlich auf die beabſichtigte Begegnung mit
Muſſoliniin Rom verzichten und direkt aus Paris nach Belgrad
zurückkehren.
Auf den mexikaniſchen Präſidentſchafts= Kandi=
daten
Obregon wurde ein Attentatsverſuch unternommen.
Obregon und ſeine Gattin blieben unverletzt, die Täter wurden ver=
haftet
.

Der deutſche Ozeanflug geſcheitert.
Der mißglückie Amerika=Start des D 1220.
Das Heinkel=Flugzeug, das nach wochenlangem Liegen auf
den Azoren am Sonntag nach Amerika ſtarten wollte, iſt, ſchein=
bar
infolge zu hohen Seeganges, verunglückt. Aus den zum Teil
noch undurchſichtigen Meldungen ſcheiat ſich die Kataſtrophe fol=
gendermaßen
abgeſpielt zu haben: Kurz nach 2½ Uhr morgens
verließ das mit Schwimmern ausgerüſtete Flugzeug D 1220, das
von dem Piloten Merz geführt wurde, den Hafen, wo ſich eine
große Menſchenmenge zum Abſchied eingefunden hatte. Von
einem Schlepper wurde der Eindecker nach der Reede hinaus=
gebracht
und erhob ſich, nachdem die Haltetroſſe losgeworſen
war, nach kurzem Anlauf in die Luft. Nach wenigen Minuten
verſagte aus bisher unbekannten Gründen der Motor, ſo daß
die Maſchine aus geringer Höhe hart auf das Meer aufſetzte.
Infolge des hohen Wellenganges wurde ein Schwimmer abge=
riſſen
. Hierdurch wurde auch die ganze übrige Maſchine be=
ſchädigt
. Ein neuer Start kommt nicht mehr in Frage, da bei
dem Aufprall auch die Tragflächen zertrümmert und der Rumpf
des Flugzeuges geknickt wurde. Bei dem Sturz gingen die Ben=
zinbehälter
zu Bruch und der Betriebsſtoff floß aus. Die Flug=
zeuginſaſſen
konnten ſich im letzten Augenblick aus der Kabine
befreien, mußten ſich aber etwa eine Viertelſtunde ſchwimmend
über Waſſer halten, bis ſie von einigen hinzugeeilten Motor=
booten
aufgenommen werden konnten. Es iſt ſehr wahrſcheinlich,
daß nunmehr auch die ebenfalls noch auf den Azoren befind=
liche
Junkersmaſchine D 1230, die kurz nach der Heinkelmaſchine
ſtarten wollte, die Startabſicht aufgegeben hat, da die Führer
zu der Einſicht gekommen ſein werden, daß ein nur mit Schwim=
mern
ausgerüſtetes Flugzeug nicht die für einen Ozeanflug ge=
eignete
Maſchine iſt. Ausſichtsreicher ſcheinen die für den Ozean=
flug
konſtruierten Flugboote der Rohrbach=Flugwerke, vom
Rocca= und Robbe=Typ. Die bisher vorgenommenen Verſuchs=
flüge
ſollen zur vollen Zufriedenheit ausgefallen ſein, allerdings
ſind dieſe noch nicht zum Abſchluß gekommen.

Eine Amerika=Reiſe Streſemanns?
* Berlin, 14. Nov. (Priv.=Tel.)
Die amerikaniſche Friedensgeſellſchaft feiert im nächſſten Jahre
ihr hundertjähriges Beſtehen. Sie hat dazu als Redner die be=
kannteſten
europaiſchen Politiker eingeladen, und veröffentlicht
jetzt ihr Programm, nach dem auch der Reichsaußemminiſter Dr.
Streſemann ſein Erſcheinen endgültig zugeſagt hobe. Da Dr.
Streſemann zurzeit in Wien iſt, haben wir uns vergeblich um
eine gurthentiſche Beſtätigung bemüht. Wir möchten aber anneh=
men
, daß Dr. Streſemann unter dem Vorbehalt zugeſtimmt hat,
daß die innen= und qußenpolitiſche Lage eine ſolche Reiſe zuläßt.
Niemand kann heute ſagen, wie die Verhältmiſſe im Mai bei uns
liegen werden. Die innenpolitiſche Lage ſpitzt ſich immer mehr
zu, und vielleicht wird gerade der Mai zum Wahlmonat werden,
wodurch natürlich eine Amerikareiſe des Außenminiſters unmög=
lich
wird.

In der Grabfigur Der auferſtandene Chriſtus
die Wieſe für ſeine eigene Grabſtätte in Neu=Ruppin entwarf,
zeigt ſich zwar ein Anklang an die Schule Thorwaldſens, aber
die ganze Durcharbeitung der Geſtalt iſt herber und ſtrenger
Sicher bedeutete die Kunſt Max Wieſes, wie Stadtbaurat
Prof. Laſſen das in ſeiner Rede betonte, einen der Wertmeſſer
für die Kulturhöhe des 19. Jahrhunderts. Es ſprachen anläß=
lich
der Eröffnung der Max=Wieſe=Ausſtellung Vertreter der
deutſchen Juweliere, Gold= und Silberſchmiede, des Vereins der
Ornamenten der Cellini=Verbindung, des Vereins Berliniſcher
Künſtler (dem Menzel angehört hat). Frau Direktor Greta
Daeglau vom Bayreuther Bund für Jugendpflege eröffnete die
Reihe der Anſprachen und machte gleichzeitig die Anweſenden
bekannt mit den dankenswerten Zielen des Bundes, der ſich
die Aufgabe geſtellt hat, Brücken zu ſchlagen zwiſchen alter und
neuer Kunſt. Die Gattin und Tochter Max Wieſes wohnten
der ſchönen Feier bei. Frl. Edda Wieſe hat ſich hier in
Berliner Kunſtkreiſen einen geachteten Namen als Verfertigerin
geſchmackvoller Nadelmalereien erworben. Dr. Ella Menſch

Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. Montag, den 14. November 1927.
2. Sinfonie=Konzert.
F. N. Dr. Karl Böhm brachte im zweiten Sinfoniekonzer
zwei Werke gemäßigt neuer Richtung, die beide für Darmſtadt
Neuheiten waren. Die Ciaconna gotica von Cornelius Dopper,
einem der führenden holländiſchen Komponiſten, erwies ſich da=
bei
als das wertvollere, die Suite Fontana di Roma des römi=
ſchen
Meiſters Ottorino Reſpighi als das äußerlich wirkungs=
vollere
Werk. Dopper legt ſeiner Ciaconna ein ſprödes, ach
allabreve=Takte umfaſſendes Thema zugrunde, das er in weiten
Strecken des Satzes wörtlich Note für Note wiederholend vari=
iert
. Weniger das Thema, als vielmehr die Harmonik vieler
dieſer Variationen erinnert häufig an kirchentonartliche Technit
früherer Zeit, übertragen auf modernes Empfinden, und beides,
Harmonik und Kontrapunktik, feſſeln ſtark. Scharf werden die
erſten Gruppen boneinander abgeſetzt, eine männliche Herbheit
liegt über dem Anfang, dann aber gliedert der Komponiſt in
größeren Zügen, indem er ſtets mehrere Variationen verwandter
Empfindung zuſammenfaßt. Leidenſchaftlichkeit. Innigkeit
Scherzogedanken, einmal faſt an den Eulenſpiegel=Trauermarich
gemahnend, wechſeln miteinander ab, feine Epiſoden werden
eingefügt, und allmählich nach wohl 30 Variationen wird das

Die Berliner Preſſe=
zu
den Wahlen in Heſſt

Die geſamte Berliner Preſſe nimmt zu 8.
rigen Wahlſonntag und beſonders zu den Wahle=
ſen
Stellung. In der Deutſchen Tageszeitt
es u. a.: In Heſſen iſt Wahlmüdigkeit und Flaubein
wäßig ſtark zutage getreten. Nur die Kommuniſten
abſoluten Gewinn zu verzeichnen, während die Soziw=
rund
ebenſoviel Stimmen verloren haben, wie dern
die Deutſchnationalen und die Deutſche Volkspartein=
genommen
. Am beſten ſchneidet bei dem allgemeine
rückgang die Auſwertungspartei ab, deren Stimmyn
wohl mit den Verluſten der Deutſchnationalen deckt.
ein Teil der Wählerſchaft ihren beſondu
weg gegangen, die bei der letzten Reichstagswakll
Auſſtellung des Herrn Beſt deutſchnational wähltern
wirrung, die dadurch in die Reihen der heſſiſchen g.
malen hineingetragen wurde, hat ſich aber ſchwer gu
müſſen alſo noch beſondere Dinge in der Aufklärun=
Orgawiſationen mitgeſpielt haben."
Die Kreuzzeitung ſagt u. a.: Daß Wa=
keit
und Parteizerſplitterung, ſogar dag
hängnisvolle Rolle ſpielen und die Stoßtvoct
gertums verhindern, wo durch eine offenbarge
mißwirtſchaft das Land faſt in Grundau
den hineinregiert worden iſt, zeigt, wie weur
Einſicht und politiſcher Wille in den Kreiſen vorhan.)
letzten Endes die Leidtragenden der Linisregieruxn
ſind und doch nicht die Energie aufbrachten, ſich 7m
den rechten Mitteln zur Wehr zu ſetzen. Warum? Woll)
die Naſe des Parteikandidaten nicht gefällt, der
Sonderintereſſen nicht genügend berückſichtigt oder
ſergrund gerückt ſieht und der dritte weder demong
deutſchnational, weder Bauernpartei, noch auch bürnn
ſondern ſeine Ruhe haben will. So wiſſen 50 v. H.
ſie gehören. Es iſt traurig genug, daß man immer :n
ſelbe feſtſtellen muß.
Im Börſenkurier wird geſagt: Heſſe=
unluſtig
. Vielleicht gerade weil die Strern

Aufgaben dort politiſcher ſino als in den Stadiſtim
gerade die Reichstagswahlen, von denen däu
Entſcheidungen erwartet werden, nicht mehr ſo
Ueberdies hat man in Heſſen viel Verſtändnis für enmter
des großen Vaterlandes, mit deſſen geſamtem SchicZern
ja ſchon durch die Beſatzung beſonders ſinnfällig venlliu
Die ſchwache Beteiligung an der Wahl, z=unſ
rolen auch die Reichseinheit gehörte, braucht Ei. Els
Anzeichen der Gleichgültigkeit angeſichts dieſer deutſchdrſg
zu ſein. Sie lann auch im entgegengeſetztn
gedeutet werden: man legt auf die 20f
ſtaltung des Landes, deſſen politiſche Daſeins,

als etwas Vorläufiges empfinder keinen ſo graze

mehr.
Die D. A. 3. weiſt beſonders darauf hin, deu bilſeh
Heſſen wie in Bremen die Kommuniſten einen abſ- 1Ef5
menzuwachs zu verzeichnen haben. Der von den *04d
kraten erwartete Zuwachs aus dem kommuniſtiſch eiſer
ausgeblieben, im Gegenteil, der Nachſuchs gehe u

Sozialdemokraten, ſondern zu den Kommuniſten. F
liche Rundſchau ſieht ebenfalls, in dem vorgeß P
ſonntag ein ernſtes Warnungsſigmal, ſür die bürg,n Wi9
teien. Die Germania unterſtreicht die Erfolge dm un
Im Berliner Tageblatt heißt es: iſ
ſichtlich lebensunfähige Land litt unter einer WitK=
wie
es bei großen Wahlen in Deutſchland kaum vorg)
Faſt die Hälfte aller Wahlberechtigten blieb der W!
In dieſem finanzſchwachen Lande, da
Unterſtützung des Reiches, noch viel
hängig iſt, als bisher bekannt wurde,
offenbar die Notwendigkeit der Eigeriiſ!
keit und des eigenen Landtages nicht mſeſe
Schließlich ſtellt der Vorwärts feſt: Die 20/
kratie, die ſich bei den Wahlen, der letzten Wochen:
Reich auf dem Vormarſch zeigte, hat leider auch unteit hot
chen Wahlbeteiligung leiden müſſen. Der ſchon bei emmn
nalwahlen 1925 zu verzeichwende Stimmenverluſt vFool
zu den Wahlen von 1924 iſt auch diesmal leider nünſengen.
worden. Dieſe Wahl, die ſehr aus der allgemeinen Qyemeraßz
fällt, iſt nur durch die beſonderen Verhältniſſe Heſſ=nWena
ren. Die beſonderen Terhältniſſe in Heſſen erklären drieWpwein.
verſchiebungen, aber erklären ſie die Wahlmüdigkeit1 / I. mal
die Frage auſwerfen, ob dieſe Wahlmüdigkeit eine K-mmmen.
müdigkeit iſt, ob ſie der Ausdruck dafür iſt, daß die VeFerne
die Exiſtenzberechtigung eines ſelbſtändigen Heſſens ſoß0ß mt=

Thema freier behandelt, Motive werden ihm entnrw. ſi. ie
durchgeführt, wodurch die vorher faſt mathematiſch F7ddhöh
gelockert wird und in Fluß kommt. AuchhiervieleßZeßlhenſ
gelockert wird und in Fluß kommt. Auch hier vield Eieſe
und ein wirklicher Reichtum von Gedanken. Im 441Rüſ

das Werk aus, nachdem zuletzt noch das Violoncel/ I w
mütig die Melodie geſpielt hat. Dabei iſt die Ciaw)Rſie
eſſant und feinſinnig inſtrumentiert, oft mit austee Rie
Sinn für faſt kammermuſikartige Wirkungen, nirgen? 5E kzchee
oder geſucht, aber doch eigenartig. Das Werk ha Egio‟
der ganze Gedanke iſt eigenwillig, gelegentlich faff/!
doch anziehend, ſcharf umriſſen.
Demgegenüber iſt die Suite von Reſpighi einngll. A
einer ganz anderen Welt. Schwelgerei in Farbe 144
Programmkunſt, die faſt bis in die kleinſten Nebe=vchſo.
ſich mit dem Programm deckt, das halb eine M2
eine Inhaltsbeſchreibung in dankenswerter We=
Konzertzettel abgedruckt war. Ganz großes Orcheſm
möglichen Schikanen wird aufgeboten, um vier im G0 I.?
ſchlichte und liebenswürdige Landſchaftsbildchen zu .
deren jedem eine bald tröpfelnde, bald plätſchernda. "
ſchende kontang den Mittelpunkt bildet. Zugleich NI.N
verſchiedene Tageszeiten geſchildert, und die nötihe l
von Hirten, Herden, Tritonen, Göttern und anderen 19.
ebenſowenig wie auf einem Landſchaftsbild aus des le"
vorigen Jahrhunderts. Und all dieſes Aufgebot. ANe
einen rieſelnden Farbenregen aufſprühen zu laſſes I."
anziehende, nicht durch Reflexion oder allzu bedeut) znlſut
tik geſtörte Muſik zu machen. Man hört gerne zu u..
an ſoviel Sonne und Lebeusbejahung.
Dr. Böhm interpretierte beide Neuheiten mit ſi.
nahme und hervorragendem Gelingen. Die Bunlice
ſchehens, die beiden eigen iſt, inſpirierte ihn in Chnll

wie die Handlung einer Oper. Es ſcheint uns, S
dieſen Künſtler auch im Konzertſaal von dem Geſie
Oper aus zu beurteilen verſuchen. Ueberall, wo %s *
tiſches leben zu laſſen, Farbiges erſtrahlen zu loſ
faltet ſich ſein Talent in reichſtem Maße. DageB."
Konſtruieren mehr abſtrakter großer Formen nichl.
chen Maße, oder ſagen wir lieber, nicht immer, De
Bruckner=Sinfonie im erſten Konzert bewunderten. "c *
So erklärt es ſich, daß von der 6. Sinfonie von KeFd
komfky der dritte Satz, das Scherzo, das ſich aln 2 mtvor=
mehr
zu einem wilden Triumphmarſch ſteigert, B2IInder
ragend geſtaltet und geſteigert wurde. Das war ſce
orgiaſtiſche Siegestaumel und die Wildheit des S

[ ][  ][ ]

Amgeſtellten=Verſicherung.
eGeraus ſiarke Wahlbeteiligung.
Berlin, 14. November.
arn bis heute mittag vorliegenden Meldungen aus
im Reich entfielen bei den geſtrigen Angeſtellten=
den
Hauptausſchuß 321 Vertrauensmänner und
au nner, auf die Liſte des Afa=Bundes 39 Vertrauens=
d
. 114 Erſatzmänner, auf die Liſte der Wilden 6 Ver=
Ler und 19 Erſatzmänner. In Berlin wurden
mmumſchläge abgegeben. Die Wahlbeteiligung über=
yr
getzten Wahl ganz erheblich. Sie dürfte etwa 85 bis
der wahlberechtigten Angeſtellten betragen. Das

Lhrris aus dem Reich wird vorausſichtlich erſt am
ger d. J. vorliegen.
Bahlkampf um die Vertrauensmänner für die Ange=
chsrung
iſt zum Teil recht lebhaft verlaufen. Die im
ahuß für die Erhaltung und den organiſchen Ausbau
=mnigen Angeſtelltenverſicherugg vereinigten 32 Ange=
när
de hatten, ebenſo wie die 13 im Afa=Bunde zu=
mkloſſenen
Angeſtelltenorganiſationen eine recht leb=
befätigkeit
entfaltet. Das Intereſſe bei der Angeſtell=
r
die Wahlen war durchaus begründet, denn die jetzt
Mertrauensmäaner wählen den Verwaltungsrat der
Hh rungsanſtalt, der etwa mit dem Aufſichtsrat einer
uſwaft zu vergleichen iſt. Die Befugniſſe des Verwal=
hikarinen
ſehr weittragender Natur ſein. Bei den dies=
ahlen
handelte es ſich letzten Endes darum, ob die
lttenverſicherung, in ihrer gegenwär=
orm
als ſelbſtändige Einrichtung auf=
halten
werden ſoll, oder ob ſie ent=
den
ſozialdemokratiſchen Wünſchen
validenverſicherung aufgehen ſoll,
Forderung ſich auch die freigewerkſchaftlichen Ange=
ſtonfſationen
, deren Spitze der Afa=Bund iſt, verſchie=
lielſy
=g=ſetzt haben. Im gegenwärtigen Augenblick iſt dieſe
M peſonderer Bedeutung, denn der Invalidenverſiche=
ſe
; bekanntlich finanziell nicht beſonders gut, während
AMürelkenverſicherung gegenwärtig große Reſerven ange=
Bei einer Verſchmelzung der Angeſtelltenverſicherung
ſtann alidenverſicherung würden dieſe von der Angeſtell=
Zmsſammelten Beträge der Invalidenverſiche=
ſ
ue kommen, und die bisher in der Angeſtellten=
ürang
geweſenen Verſicherten hätten das Nachſehen.
züichmelzung würde daher für die Angeſtell=
er
Verluſt wohlerworbener Rechte be=
eitzu
es erſcheint ſelbſtverſtändlich, daß die Ein=
itſükſticherung
für Arbeiter und Angeſtellte
denung’ ſtellten nicht das bieten kann, wozu
tüe ſtelltenverſicherung in ihrem gegen=
uſn
Aufbau in der Lage iſt. Eine Zuſammen=
un
& heiden Verſicherungen würde auch den Abſichten des
beſetzt ihunhaus widerſprechen, das doch von dem Geſichts=
ukt
Aggangen iſt, daß die Arbeits= und Verſorgungs=
ien
des Angeſtellten anders geartet ſiad, wie die des
alſo um nichts weniger, als um das Schickſal
ifſtelltenverſicherung. Der Kampf zwi=
antwumſgt
äm Hauptausſchuß für die ſtaatliche Penſionsver=
AM Privatangeſtellten zuſammengeſchloſſenen 32 Ver=
zucg
bän Aumd den freigewerkſchaftlich orientier=
kenäüſiſſtellteaverbänden
iſt nicht neu. Er iſt ſo

ine Angeſtelltenbewegung und die damit zuſammen=
Fragen der Sozialverſicherung der Angeſtellten.
der Errichtung der Krankenkaſſen kam es zu Gegen=
ſchen
Angeſtellten= und Arbeiterorganiſationen. Der
tfder Angeſtelltengewerkſchaften ging dahin, daß die
ſn, wenn ſie mit den Arbeitern in derſelben Kranken=
de
Hauptbeiträge leiſten, dafür aber die Kaſſen ver=
Bir weniger in Anſpruch nehmen. Dieſes führte zur
wn freien Hilfs= und Erſatzkaſſen für die Angeſtell=
Are Gegner der Verſchmelzung der Aageſtellten= und
ſhrſicherung weiſen auf dieſes Beiſpiel hin und ſind

Wen uns der zweite Satz, das berühmte Allegro con
auuß üünfvierteltakt etwas zu dickflüſſig wiedergegeben
O0Thabei an die unvergleichliche Geſtaltung durch Nikiſch,
Alin, erſten Satz wurde der Bogen, der ſich über dieſe
R Form ſpannt, nicht immer völlig in Spannung
Wew2. Daß Vieles auch in dieſem Satz und in dem tief=
Rar Schlußadagio von vollendeter Schönheit war, iſt
w temperamentvollen und muſikaliſchen Dirigenten
omm ſelbſtverſtändlich. Wieder konnten wir auch heute
e Mduß ſich unſer hervorragendes Orcheſter ſchon ausge=
Ssomlu ihn eingeſtellt hat und daß das Zuſammenwirken
Sdm mk iſt. Ueberaus intereſſant iſt es bei jedem Konzert,
Rum, wie ſtark ſich die Perſönlichkeiten unſerer letzten
kdirektoren entgegengeſetzt ſind. Balling ganz Tem=
Mciker, ſich vom Augenblick hinreißen laſſend, dann
uch reißend, ſtets groß im Geſtalten des Ganzen, zu=
s
Detail vernachläſſigend, Roſenſtock aus den Klein=
Pfauus aufbauend, kritiſch eingeſtellt, feilend und mit
Nnier Leidenſchaftlichkeit geſtaltend, nie dämoniſch über
Nanausragend, aber ſtets im Formen und Geſtalten
aam temperamentvoll ſich hingebend, auch viel dem
mberlaſſend, ein richtiger Operndirigent, der ſich
r das Konzert noch erkämpfen muß. Wir begrüßen
Ihm wieder einen charaktervollen Künſtler an der
armſtädter Muſiklebens zu beſitzen, und ſehen mit
iiereſſe all den Konzerten entgegen, die uns mit
cterſchaft mehr und mehr vertraut machen werden.

ge Armin und Ludwig Wüllner.
Eeil ſo hervorragender Deklamator und Sänger, ein
MErhode, die auf dem ſogenannten Stauprinzip baſiert,

Ell Himmel gehobener, bald ſcharf angegriffener

9oge nach Darmſtadt zu einem Rezitationsabend
E. Ss wohl am Platze, ſeine Perſönlichkeit denen, die
Ißer Anzahl der Hiob=Rezitation lauſchen werden,
igen. Armin iſt am bekannteſten als Lehrer Ludwig
Aeworden, und Wüllner geſteht, daß er ihm, dem an
Siel üngeren Geſangspädagogen, die Erhaltung ſeiner

imdankt. Wüllner ſchreibt: Ich lernte George Armin
Hai keunen. Ich war damals 42 Jahre alt, als ich
Arlik von ihm über mich auf ihn aufmerkſam ge=
Ans. Die Art und Weiſe, wie Armin Kritik übte, war
NB: er bereinigte eine künſtleriſche Wertung mit einer

der Anſicht, daß die Angeſtellten infolge ihrer höheren Ein=
kommen
auch die höheren Beiträge leiſten müſſen und doch keine
entſprechenden Vorteile von der Verſicherung hätten.
Auch die große Mehrheit der verſicherten Angeſtellten will
von der Zuſammenlegung der Angeſtelltenverſicherung mit der
Invalidenverſicherung nichts wiſſen. Bei den Angeſtelltenwahlen
des Jahres 1912 wurden 3000 Vertrauensmänner gewählt, die
für die Selbſtändigkeit der Angeſtelltenverſicherung waren, denen
nur 200 Gegaer gegenüberſtanden. Bei der letzten Wahl im
Jahre 1922 entfielen drei Viertel aller Vertrauensmännerſitze
auf den Hauptausſchuß, für die Erhaltung der ſelb=
ſtändigen
Angeſtelltenverſicherung, in dem
32 Angeſtelltenverbände vertreten ſind. Im gegenwärtigen
Wahlkampf ſind von beiden Seiten Verſprechungen gemacht
worden, die nach Lage der Dinge ſpäter aicht erfüllt werden
können. Es iſt leicht, niedrigere Beiträge und höhere Leiſtungen
zu verſprechen, es iſt aber ſchwer, das in die Tat umzuſetzen.
Das eine iſt jedoch ſicher: Nach dem Ergebnis der Wahlen vom
13. November iſt die Gefahr einer Zuſammenlegung der beiden
Verſicherungen ſo gut wie beſeitigt. Die Mehrheit der ver=
ſicherten
Angeſtellten hat ſich für die Beibehaltung der Ange=
ſtelltenverſicherung
ausgeſprochen.
Die Berliner Sozialwahlen.
* Berlin, 14. November. (Priv.=Tel.)
Bei den Berliner Wahlen zur Angeſtelltenverſicherung haben
ſich unglaubliche Zuſtände herausgeſtellt. Die Beteiligung von
über 85 Prozent der Wahlberechtigten iſt dem Berliner Magiſtrat
offenbar überraſchend gekommen und ſeine Wahlorganiſation hat
infolgedeſſen vollkommen verſagt. Vielfach waren nicht einmal
die erforderlichen Wahlumſchläge vorhanden, ſo daß die Wahl=
leiter
erſt die Umſchläge heranholen laſſen mußten. Die Wahl=
lokale
, weil zu wenige, genügten in den allermeiſten Fällen nicht
dem Andrang, ſo daß die Wähler mitunter bis zu zwei Stun=
den
warten mußten, bevor ſie ihr Stimmrecht ausüben konnten.
Eine große Anzahl von Angeſtellten war deshalb gar nicht in
der Lage, ihr Stimmrecht auszuüben. Schon am Sonntag ſind
zahlreiche Proteſte eingegangen, ſo daß vermutlich in einer
ganzen Reihe von Bezirken, vielleicht ſogar in ganz Berlin, die
Wahlen wiederholt werden müſſen.
Die Bremer Wahlen.
Bremen, 14. November.
Mit dem Teilergebnis für die Bezirke Bremen=Land, Vege=
ſack
und Bremerhaven verteilen ſich die Mandate für das ge=
ſamte
bremiſche Staatsgebiet nach dem vorläufigen amtlichen
Ergebnis folgendermaßen auf die Parteien: Sozialdemokraten
50 (46), Bürgerliche Einheitsliſte 36 (40), Demokraten 12 (14),
Kommuniſten 10 (9), Haus= und Grundbeſitzer 9 (8), Zentrum
2 (2), Heim und Scholle 1 (1), Volksrechtspartei 0 (0).
* In Bremen hat die bisherige bürgerliche Mehrheit in der
Bürgerſchaft Verluſte zu verzeichnen, und es ſtehen ſich 60 Man=
date
der verſchiedenen bürgerlichen Parteien, 50 ſozialdemokra=
tiſche
und 10 kommuniſtiſche Mandate gegenüber. Es erſcheint
nach den Vorgängen in Hamburg und nach den Gegenſätzen
zwiſchen Kommaniſten und Sozialdemokraten nicht möglich, daß
ſich beide Parteien zum gemeinſamen Handeln entſchließen wer=
den
. Eher iſt anzunehmen, daß die Sozialdemokraten verſuchen
werden, mit den Demokraten zuſammenzugehen, denen ſich dann
vielleicht auch das Zentrum und der eine Bodenreformer an=
ſchließen
würde. Dieſe vier Parteien hätten mit 65 Mandaten
die Mehrheit. Die Ausſichten für eine große Koalition ſind
recht ungünſtig, denn in dieſem Falle müßte die Deutſche Volks=
partei
aus der Einheitsliſte austreten, was aber recht unwahr=
ſcheinlich
iſt. Es bleibt daher den Sozialdemokraten und auch
den Demokraten und dem Zentrum nichts anderes übrig, als
eine Regierung der Weimarer Koalition zu bilden, zumal die
Sozialdemokraten im Wahlkampf immer wieder betont haben,
daß ein Zuſammengehen mit den Kommuniſten nicht in Frage
kommt. Die Regierung wird ſich nach der Mehrheitsbildung
richten. Im Januar nächſten Jahres trittt die neue Bürgerſchaft
zuſammen, wobei die Sozialdemokraten vorausſichtlich ein Miß=
trauensvotum
einbringen werden, das wohl auch zur Annahme
kommen wird. Der Senat muß dann zurücktreten, und unter
Zugrundelegung der in der Regierungsmehrheit vertretenen
Parteien und ihrer Stärke werden dann die Poſten im Senat
neu beſetzt.
ſchlicht=techniſchen Darlegung. Rückſichtslos hielt er mir nicht
nur meine Fehler vor, die ich trotz der verſchiedenſten Methoden
und der gewiſſenhafteſten Arbeit nicht hatte loswerden können
ſondern deutete auch die Quellen an, aus denen dieſe Fehler
ſtammten. Ich ahnte hier ein vollkommen neues Verfahren und
zugleich eine Rettung. Denn obwohl ich mir durch meinen Lear,
Manfred, Tannhäuſer, Siegmund wie durch meine Liederabende
(wie man zu ſagen pflegt) einen Namen ſchon verſchafft hatte,
ſo fühlte ich doch, daß mein Fundament eines Tages zuſammen=
brechen
würde. Meine Stimme machte mir die größten Sorgen.
So klopfte ich an die Türe meines ſtrengen Kritikers. Ich war
erſtaunt, einen blutjungen Pädagogen vor mir zu ſehen. A.
ſtand damals im 26. oder 27. Lebensjahr und war daher
zunächſt ein wenig befangen. Was konnte ein ſo junger Lehrer
einem bedeutend älteren Künſtler ſagen? Aber ſchon die erſten
Lektionen überzeugten mich davon, daß ich etwas ganz Neuem
gegenüberſtand und daß ich es mit einem Menſchen zu tun hatte,
dem ſeine Sache heilig und ernſt war. Meine Stimme erfuhr
in wenigen Monaten ſolche Umwandlung, daß ich mich ſelbſt
nicht wiedererkannte. Das allerbeſte war aber, daß die Muſik=
kritik
, welche immer meine Ausdruckskunſt und Muſikalität ge=
lobt
hatte, meine Stimme dagegen für mittelmäßig, meine Ton=
bildung
gar für vollſtändig unmöglich erklärt hatte, jetzt nach
dieſer verhältnismäßig kurzen Studienzeit, ohne die geringſte
Ahnung von meiner Arbeit bei Armin zu haben, meine Stimme
und die Art ihrer Behandlung ganz anders fand. Ich müſſe
ganz beſtimmt ein Wunder erlebt haben."
Umgekehrt ſind die Notizen äußerſt intereſſant, die ſich
Armin über die erſten Beſuche von Wüllner gemacht hat. Heute
klopfte Dr. Ludwig Wüllner an meine Tür. Wie mir das Herz
ſchlug! Ich ſah und hörte ihn in dieſer Woche in drei Bomben=
rollen
als Manfred, Lear und Tannhäuſer! Im Foyer des
Stadttheaters kam es beinahe zum Handgemenge. So umſtritten
war die Leiſtung des Tannhäufer. Nun ſtand der große Mann
vor mir. Großer Mann! Ja, er iſt es nicht künſtleriſch allein, er hat
auch als Darſteller gewaltiger Menſchentypen das Glück, von
Geſtalt übergroß zu ſein. Ich muß als mittelgroßer Kerl immer
zu ihm aufſchauen . . . Was ſteht zu Dienſten, Herr Doktor?
frage ich. Da antwortet er mit heiſerer, faſt tonloſer Stimme:
Ich muß mich übernommen haben. Ich habe keinen Ton mehr
in der Kehle. Was ſoll ich tun? Auch möchte ich bei Ihnen
Uinterricht haben, weil, nach Ihren Schriften zu urteilen, ich
eiwas Gutes und Neues bei Ihuen zu erlernen hoffe. In der
Tat: die Stimme war durch ſolche Rieſenleiſtung Manfred,
Lear, Tannhäuſer mit Proben in einer Woche ſtark ermüdet.

zum Danziger Volfstag.
Neue Verluſie der Polen. Anwachſen der
Linken. Zerſplitterung im bürgerlichen Lager.
Der Unſegen der Splitterparteien.
Danzig, 14. November.
Das vorläufige amtliche Ergebnis der Danziger Volkstags=
wahlen
vom geſtrigen Sonatag ſteht bereits feſt. Danach ver=
teilen
ſich die Sitze wie folgt: Deutſchnationale 25 (33), Sozial=
demokraten
42 (30), Zentrum 18 (15), Kommuniſten 8 (11),
Nationalliberale 5 (1), Liberale 4 (), Deutſchſoziale 1 (7),
Deutſch=Danziger 5 (6), Fiſcher 1 (1), Mieter 3 (1), Polen 3 (5),
Bürg. Arbeitsgem. 2 (), Hausbeſitzer 1 (), Nationalſozia=
liſten
1 (), Wirtſchaftsliſte 1 ().
Die amtliche Aufrechnung der Mandate aus dem Ergebnis
der Wahlen zum Danziger Volkstag iſt ſoeben erfolgt. Die
Zahlen decken ſich mit den von uns bereits ausgerechneten Zif=
fer
i. Danach wird die Gruppierung des neuen Danziger Volks=
tags
folgende ſein: Nationalſozialiſten 1 Sitz, Deutſchſoziale 1,
Deutſchnationale 25, Fiſcher 1, Bürgerliche Arbeitsgemeinſchaft
(Beamte) 3. Nationalliberale Bürgerpartei 5, Hausbeſitzer 1,
Zentrum 18, Wirtſchaftsliſte 1, Liberale 4, Deutſch=Danziger
Volkspartei (Gruppe Blavier) 5, Mieter 2, Polea 3, Sozia=
liſten
42, Kommuniſten 8 Sitze. Den Polen fehlten nur vier
Stimmen an einem weiteven Mandat. Sie hatten im erſten
Danziger Volkstag 7, im zweiten 5 uid in dem jetzigen haben
ſie nur 3 Sitze. Die Wahlbeteiligung iſt jetzt amtlich auf
85,09 Prozent errechnet.
* Die Wahlen zum Danziger Volkstag ſind deshalb von be=
ſonderer
Bedeutung, weil von ihrem Ausfall das Verhältnis
zwiſchen Danzig und Polen, und damit zwiſchen Danzig und
Deutſchland ſtark beeinflußt wird. Die Danziger Wahlen haben
ein uierwartet ſtarkes Anwachſen der Sozialdemokraten gebracht,
und damit iſt die bisherige Mehrheit im Volkstag, auf die ſich
der Senat ſtützte, zerſtört. Bisher war die Deutſchnationale
Volkspartei mit 37 Sitzen die größte Partei. Ihr folgten mit
29 Abgeordneten die Sozialdemokraten. In Zukunft werden die
Sozialdemokraten die ſtärkſte Partei ſein und mit den Kommu=
niſſen
und der Deutſch=Danziger Volkspartei eine Mehrheit bil=
den
. Die Polen, die bei der Sonntagswahl 2600 Stimmen ver=
loren
haben, werde: jede Linkskoalition unterſtützen. Für das
Verhältnis Danzigs zu Polen iſt es von größter Bedeutung, ob
eine Rechts= oder eine Linksmehrheit im Danziger Parlament
vorhanden iſt. Die bishevige, auf die Rechtsparteien geſtützte
Regierung hat energiſch die Rechte Danzigs Polen gegenüber ge=
wahrt
. Die Sozialdemokraten hatten bereits im Wahlbampf an=
gekündigt
, daß, wenn ſie die Mehrheit im Volkstag erringen
würden, ein Kurswechſel Polen gegenüber eintreten würde. Die
Sozialdemokraten werden, wie ſie erklären, eine Verſtändigung
mit Polen anſtreben. Hoffentlich bedeutet dieſes, falls eine Links=
mehrheit
beſtimmenden Einfluß gewinnt, nicht ein völliges Nach=
geben
den polniſchen Machtanſprüchen gegenüber. Die Nieder=
lage
des Danziger Bürgertums iſt zum Teil auch auf die ſtarke
Zerſplitterung im bürgerlichen Lager zurückzuführen. Bekannt=
lich
traten 19 Parteien in den Wahlkampf, wovon allein 16 auf
das Bürgertum entfallen. Die bürgerlichen Parteien haben ſich
untereinander ſchärfer bekämpft, als die Sozialdemokratie. Er=
freulich
iſt, daß die Polen einen ſtarken Stimmenverluſt zu ver=
zeichnen
haben uns jetzt nur noch über 4610 Wähler verfügen.
Im Jahre 1920 hatten die Polen noch 9300 Stimmen, im Jahre
1923 nur noch 7200 und jetzt haben ſie wieder ſtarke Verluſte
gehabt. Der neue Volkstag muß verfaſſungsmäßig zum erſten
Male ſpäteſtens am 15. Januar 1928 zuſammentreten. Er wird
vom Senat berufen. Die Regierungsbildung erfolgt in Danzig
bekanntlich auf Grund eines gemiſchtparlamentariſchen Syſtems,
denn es gibt 14 nebenamtliche und 8 halbamtliche Senatoren.
Der Volkstag wählt den Präſidenten des Senats ſowie die
ſieben Senatoren im Hauptamt auf vier Jahre. Nach der Dan=
ziger
Verfaſſung müſſen nun die Senatoren ſpäteſtens zwölf
Monate nach Zuſammentritt des neugewählten Volktages neu
gewählt werden. In den Volkstag ſind auch diesmal wieder
120 Abgeordnete gewählt worden, eine für das kleine Gebiet
recht hohe Zahl. Es iſt bisher trotz verſchiedener Verſuche nicht
gelungen, die Zahl herabzuſetzen.
Aber das beſagt nicht viel. Die Erfahrung lehrt, daß eine
Ruhebauſe von einigen Tagen oder einer Woche die Klarheit
und Kraft wiedergibt bei guter Stimmlage. So bat ich W.,
einige Tage bis zum Studium zu warten. Später heißt es
dann: Meine Beobachtungen beſtätigt heute W. ſelbſt in dieſem
Punkt. Nie habe ich eine Sehnſucht nach der äußeren Schön=
heit
des Singens gehabt. Mir liegt nur am Ausdruck! Wenn
ich in dieſer Arbeit bei Ihnen ausharre, ſo geſchieht es nicht ſo
ſehr in Hinſicht auf den Gewinn des ſchönen Tones allein
den ich im übrigen zu ſchätzen weiß , ſondern, weil ich fühle,
wie das, was Sie Stauprinzip nennen, mir eine unbeſchränkte
Macht in meinem Ausdrucksvermögen, hoffe ich, zu geben ver=
mag
. Im Laufe des weiteren Unterrichts notiert ſich dann
Armin einmal: Iſt es nicht zum Heulen? Da ſteht vor mir
ein Künſtler von Gottes Gnaden. Was würde das für ein Duett
ſein, wenn die Naturen und damit die Kunſtanſchauungen den
lang erſehnten Zuſammenklang geben würden! Der Mangel
an Tonſinn iſt unverkennbar. Aber ich will und werde ihn
erziehen! Ich habe es ja mit einem ebenſo klugen wie ernſt=
haften
Künſtler zu tun. Ihm iſt Kunſt Lebensodem!
Das iſt Armin, der Idealiſt, der warmherzige Künſtler und
tief empfindende Menſch. Was er lehrt, verkörpert ſeine Per=
ſönlichkeit
. Man darf darum Bedeutendes von ſeinem Dekla=
F. N.
mationsabend erwarten.
Elſe Rabe: Der Hafen. Roman. (Volksverband der Büicher=
freunde
, Wegweiſer=Verlag G. m. b. H., Berlin=Charlottenburg 2, Ber=
liner
Straße 4243.) Große induſtrielle Projekte die Anlage eines
modernen Binnenhafens größten Formats gehen in ſpanneder,
reichbewegter Handlung in Erfüllung. Doch hinter aller Befriedigung
und Begeiſterung der Führer ſowohl, als der ſonſtigen Beteiligtim ver=
bergen
ſich bittere innere Kämpfe, ſeeliſche Vereinſamung, die ganze
Tragik der mechaniſierten Welt. Es iſt das Leben dar vielen verſchieden
gearteten Menſchen, die in einem großen Wirtſchaftsunternehmen zu
gemeinſamer Arbeit verbunden ſind. Nicht die großen Worte, die ein=
fache
menſchliche Tat iſt es, die dieſes vielgeſtaltige Leben verklärt.
Geſtaltet in einer temperamentvoll gehaltenen, klangvollen Sprache,
gleicht der Roman einem ſpannenden Film von gewaltigen Ausmaßen.
Die Jahresreihe des V. d. B., in der vorliegender Roman enſchienen iſt,
iſt als eine Anregung zu neuer Lektüre gedacht. Die Abnahme der
Jahresbände iſt kein Zwang, vielmehr ſteht es jedem Mitgliede frei,
von dieſer Anregung Gebrauch zu machen, oder ſich nach eigener Wahl
aus den Geſamtbeſtänden aller Verlagserſcheinungen des V. d. B. all=
vierteljährlich
ein Buch zu beſtellen. Wer ſich perſönlich über die Lei=
ſtungsfähigkeit
des V. d. B. unterrichten will, laſſ ſich von der Haupt=
geſchäftsſtelle
Berlin=Charlottenburg 2, Berliner Straße 4243 das
neueſte Druckſchriftenmaterial koſtenlos zuſtellen.

[ ][  ][ ]

Einrich,

Seite 4

Dienstag, den 15. November 1927

Die brager Nationaldemokraten
machen Front.
Reichsdeuiſches Kapital in der Tſchechoſlowalei.
Von unſerem Prager Korreſpondenten.
Prag, 14. November.
Es iſt intereſſant genug, daß gerade zu einer Zeit, da die
Vertreter der Tſchechoſlowakei mit Berlin wegen des Abſchluſſes
eines für die junge tſchechoſlowakiſche Republik möglichſt vorteil=
haften
Handelsvertrages in Unterhandlung ſtehen, abermals,
wie ſchon ſo häufig bisher, gewiſſe tſchechiſche Kreiſe trotz der
Wahrſcheinlichkeit unwillkommener Folgen die Verſicherungen
von der freundnachbarlichen Haltung der Tſchechoſlowakei zu
Deutſchland Lügen ſtrafen, mit denen von Zeit zu Zeit Prag in
Berlin hauſieren geht. Diesmal ſind es wiederum die national=
demokratiſchen
Kramarſch=Leute, die zum Unwillen des Hrad=
ſchins
ihrem Temperament die Zügel ſchießen laſſen und der
Oeffentlichkeit unverblümt zu verſtehen geben, daß der ſogenannte
Ausgleich von Nation zu Nation noch weit von ſeiner Realiſie=
rung
entfernt iſt. Haben dieſe Kreiſe, die auf die Prager Poli=
tik
leider immer noch entſcheidenden Einfluß ausüben, ſchon
früher aus ihrer abſolut deutſchfeindlichen Geſinnung kein Hehl
gemacht und zu verſtehen gegeben, daß eine Ausſöhnung mit den
3½ Millionen Sudetendeutſchen innerhalb des tſchechiſchen Staa=
tes
nicht möglich ſei, ſolange dieſe nationale Minderheit ſich
nicht bedingungslos auf den Boden dieſer die Rechte der Mino=
ritäten
in empörenßſter Weiſe ignorierenden Republik geſtellt
hat, ſo gilt ihre Sorge, wie ſchon öfters, nunmehr wieder einmal
dem ihrer Meinung nach gefährlich anwachſenden reichsdeutſchen
Einfluß auf die Induſtrie der Tſchechoſlowakei. Es iſt für die
Kenner der tſchechiſchen Pſyche nicht verwunderlich, daß die er=
wähnten
Kreiſe in der Beſchäftigung reichsdeutſcher Angeſtellter
in Induſtrien, die auf tſchechoſlowakiſchem Boden ausgeübt wer=
den
, nicht nur eine Schädigung des inländiſchen Arbeitsmarktes,
ſondern auch, da nach ihrer Anſicht auch in militäriſch wichtigen
Betrieben Reichsdeutſche tätig ſeien, eine Gefährdung der ſtaat=
lichen
Sicherheit ableiten zu können glauben, alles Dinge, die
den Ruf nach Verſtaatlichung aller in deutſchen Händen befind=
lichen
Induſtrieunternehmungen rechtfertigen ſollen. Doch haben
dieſe Walze die Prager Grammophone ſchon ſo oft geſpielt, daß
die Leute, für die ſolche Muſik gemacht wird, nach neuen Klän=
gen
verlangen; aber es müßte wahrlich ein ſchlechter tſchechiſcher
Nationaldemokrat ſein, wenn er dieſerwegen verlegen würde,
und ſo vernimmt die Prager Gaſſe auf einmal, daß in auffälli=
gem
Maße reichsdeutſches Induſtriekapital in den tſchechiſchen
Staat eindringe, das ſogar ſtaatliche Protektion genieße, da die
Regierung Lieferungen auch an reichsdeutſche Firmen vergebe,

die innerhalb der Tſchechoſlowakei Filialen oder Niederlagen er=
halten
. Bei der Promptheit, mit der die tſchechiſche Oeffentlich=
keit
auf die Möglichkeit einer Gefährdung nationalwirtſchaftlicher
Intereſſen reagiert, iſt es nur natürlich, daß die Enthüllungen
über die finſteren deutſchen Pläne in Prag auch von der ſeriöſe=
ren
tſchechiſchen Preſſe regiſtriert werden, die ihre Leſerſchaft gut
genug kennt, um zwiſchen den Zeilen durchblicken zu laſſen, daß
eine Bagatelliſierung der Angelegenheit gewiß nicht im Inter=
eſſe
des Staates gelegen ſei.
An der guten Beute, die ſich die reichsdeutſchen Induſtrie=
kreiſe
nach tſchechiſcher Darſtellung aus ihrer Beteiligung an
Induſtriebetrieben innerhalb des tſchechiſchen Staates ver=
ſprechen
, erſcheinen beteiligt die Berliner A.E. G.=Union, welche
die Krizik=Werke in Bodenbach aufgekauft, und die Firma Sie=
mens
, die einige Radiounternehmungen und die Krizik=Fabrik
in Prag=Karolinenthal erworben (und, was als beſonders be=
klagenswert
feſtgeſtellt wird, auch noch die Einrichtung der Pra=
ger
automatiſchen Telephonzentrale im Werte von 16 Millionen
Kronen erhalten) hat Da ſich der Verwaltungsrat der Firma
Siemens, wie dies ganz ſelbſtverſtändlich iſt, aus Deutſchen zu=
ſammenſetzt
, und weil die Prager Filiale des Unternehmens
unter dreißig Angeſtellten nur drei tſchechiſche Techniker und vier
tſchechiſche Beamte aufweiſt, iſt für die Prager Nationaliſten der
Beweis der germaniſierenden Tätigkeit dieſer Firma vollkom=
men
und unanzweifelbar erbracht, und ſo ſtoßen ſie in der ihnen
ergebenen Preſſe den bekannten Ruf nach den zuſtändigen Fak=
toren
aus, die dieſer nationalen Schande ein Ende bereiten
ſollen, das heißt, weniger diplomatiſch ausgedrückt, die deutſchen
Unternehmungen in der Tſchechoſlowakei zur Entlaſſung ihrer
bewährten Arbeitskräfte und zu ihrer Erſetzung durch tſchechiſche
Angeſtellte zu zwingen, beziehungsweiſe die ſtaatliche Kontrolle
über dieſe Induſtrien zu verhängen.
Es ſei an dieſer Stelle nicht darüber geurteilt, ob das chau=
viniſtiſche
Prag einem franzöſiſchen oder engliſchen Induſtrie=
konzern
, der in der Tſchechoſlowakei Zweigunternehmungen
unterhält, zumuten würde, ſein Perſonal dem Reſervoir des
tſchechiſchen Arbeitsmarktes auf Koſten der Güte ſeiner Produk=
tion
zu entnehmen; eine entſchiedene Zurückweiſung verdient in=
deſſen
der Appell der Gilde berufsmäßiger Hetzer an die regie=
renden
Kreiſe, den ihnen nicht genehmen deutſchen Wettbewerb
zugunſten tſchechiſcher Unternehmungen und auf Koſten der
Produktionsqualität auszuſchalten, ebenſo wie die mit der Feſti=
gung
der wirtſchaftspolitiſchen Beziehungen zu Deutſchland be=
auftragten
Vertrauensleute der Prager Regierung gegen der=
artige
unfreundliche und der Annäherung der Staaten höchſt
abträgliche Manöver nicht nur energiſch proteſtieren, ſondern
unzweideutig ſowohl im Auslande wie in Prag ſelbſt feſtſtellen
ſollten, daß ſie ſich mit den nicht zu qualifizierenden Angriffen
gegen reichsdeutſche Staatsangehörige und gegen ihre Tätigkeit
innerhalb des Bereiches des tſchechoſlowakiſchen Staates in
keiner Weiſe identifizieren!

Nummer

Die Folgen des Silbert=Brie
Die techniſche Neuorganiſation innerhle
Reichsbehörden,

wie ſie ſich nach dem letzten Briefwechſel mit Herrn
notwendig herausgeſtellt hat, iſt jetzt zum Abſchluß gexu
den. Sie geht nach drei Richtungen: Zunächſt einmn
reparationspolitiſche Abteilung des:
finanzminiſteriums neu aufgebaut wo
neben tritt der interminiſterielle Ausſſit
dem alle beteiligten Miniſterien vertre=
und als dritte Organiſation iſt ein EntſchätZe
beirat ins Auge gefaßt, der im weſentlichen parkst
zuſammengeſetzt ſein ſoll. Der Reichsfinanzminiſt t:
jeder der größeren Parteien von ſich aus eine Perſän=
beten
, dieſem Ausſchuß beizutreten. Es iſt aber noch
ſicher, ob der Ausſchuß parlamentariſch aufgezogen!
ob er nur durch Vertreter der Induſtrie, des Bankieh
oder der Finanzwiſſenſchaft ergänzt werden ſoll. Hieſd
ſich dann die Möglichkeit, daß dieſe Herren gleichberech
glieder ſind oder jeweils nach Bedarf als Sachverſtär.d
werden.
Der reparationspolitiſche Ausfchu
durch eine Anzahl von Parlamentari
gänzt werden. Wie mitgeteilt wird, lautet die ri
der in Frage komimenden Mitglieder des Reichstage?
Dr. Hilferding, Dr. Dernburg, Brüning, Raich, 24u
Bredt und Leicht.
Die Geſamtkoſien der deutſchen Verteun
* Berlin, 14. November. (2M
Um eine Geundlage für die Geſamtkoſten
ſchen Verwaltung zu bekommen, hat die Reihs
am 6. Auguſt das Statiſtiſche Reichsamt beauftraei
ſammenſtellung über ſämtliche Einnahmen und Auzn
Gemeinden vorzunehmen. Das Reichsamt iſt dies ß
nachgekommen und hat bei 60 000 Gemeinden die esiAf
Prüfungen vorgenommen. Das Ergebnis liegt jest
wird in den nächſten Tagen veröffentlicht werden.

MäSOr Det
Da

Zusammensetzung: feine Mehle, Tomaten, Eierhörnchen, Gewürze

etwas für den verwöhnten Gaumen!

Der Würtel 1-1

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Ja meit Klnd, wes-
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[ ][  ][ ]

hmer 317

as der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt. 15 November.

aut wurden: Am 4. November der Lehrer Albrecht Hotz zu
wath. Kreis Lauterbach, zum Lehrer an der Volksſchule zu
(weis Gießen; der Lehrer Heinrih Kimmel zu Elbenrod,
chd, zum Lehrer an der Volksſchule zu Allendorf a. d. Lahn,
Zu.
tzung in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
eTtersgrerze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923 Ezw.
her 1923 in der Faſſung des Geſetze3 vom 8. Oktober 1925
*. 249) tritt am 1. Dezemßer 1927 in den Ruheſtand der
an dem Landgraf=Ludwigs=Gymnaſium in Gießen Heinrich
Kſterferien 1928 beginnen am Sonntag, den 1. April 1928.
6 chuljahr beginnt Montag, den 23. April 1928.
Cäum. Der Reichsbahnoberſekretär Herr Anguſt Voß beim
ONaſchinenamt Darmſtadt begeht heute das ſeltene Feſt ſei=
iährigen
uuterbrochenen Dienſtes an ein und derſelben
Jubiläum, das um ſo ſeltener iſt, da bekanntlich Eiſen=
durch
die Eigenart ihres Berufes häufiger einem Wechſel
nSſtellen unterworfen ſind.
rendirektor Stapels Heimgang. Am Freitag wurde der
6 rtendirektor Stapel zur letzten irdiſchen Ruheſtatt geleitet.
ſiw eine zahlreiche Trauerverſammlung eingefunden, ein Zei=
Daß der Verſtorbene in weiten Kreiſen der Bürgerſchaft be=
git
und geſchätzt war. Die Einſegnung erfolgte durch Herrn
aringer. Im Auftrage des Herrn Oberbürgermeiſters legte
Lt Steinberger einen Kranz an der Bahre des Heimgegange=
and
hob hierbei die innere Bedeutung dieſes äußeren Vor=
wr
. Zunäehſt ſollten dadurch die Verdienſte des Verſtorbe=
yer
31jährigen aufopfernden Tätigkeit zum Wohle der Stadt
Derden, dann ſollte angeſichts dieſer Verdienſte eine letzte
Ehrung der Perſönluhkeit ſtattfinden, und ſchließlich ſollte
utm an den Verſtorbenen vertieft und im richtigen Lichte wach
U3den. Im Anſchluß hieran legte Oberbaurat Sceinberger
/ Sweſten Kranz im gleichen Sinne für das Hochbauamt und
zumtnerei nieder und nahm damit Abſchied von dem treuen

Arbeitsgenoſſen. Weite Nächrufe und Kranzſpenden wid=

rr1. Verſitzende des Cords Alania, studl. ing. Link, Dr. Tre=
C lten Herren=Verband dieſes Corps, Herr Eiſchinger für den
S. C., Herr Gartenmeiſter Klein für die Beamten und An=
udw
Stadtgärtnerei, Gärtner Lutz für die Arbeiter der Stadt=
ſärtner
Stöckli für den Gärtnerverein Veronia, Gew.=Lehrer
hri für den Gartenbauverein, Amtmann Löffler für die Ge=
ter
Gemeindebeamten. Aus allen hierbei laut gewordenen
ſuen des Lebens und Wirkens des Gartendirektors Stapel ging
an, er für die Stadt außerordentlich viel getan hat. Uner=
ähza
er tätig, ſein ganzes Leben has er den übernommenen
widmet und ſo die Stadtgärtnerei und gartenkünſtleriſch
dömdt auf die Höhe und Blüte gebracht, auf der ſie ſich heutze
ffſches Landestheater Darmſtadt. Donizettis Liebestranr,
trfführung am Mittwoch, den 23. November, im Kleinen
ſsfudet, wird inſzeniert von Artur Maria Rabenalt. Bühnen=
d
:ſſ h Schenck von Trapp.
Aurue Wiederholung von Zukmahers Schinderhannes, am
ſſud den 17. November, beginnt nicht, wie verſchiedentlich an=
1 m 19,30 Uhr, ſondern bereits um 19 Uhr.
/94 Tiſche Aufführung von Richard Wagners Ring des Nibe=
e
innt am Mittwoch, 16. Noveurber, mit dem Rheingold
ar Find die fulgenden Rollen: Freha: Roſe Landwehr
ge. Ellen Kiesling, Loge: Rudolf Balve, Fafner: Theo
ien, Donner: Hans Komregg.
gmdliche Bühnenkunſt. Man ſchreibt uns: Unter den bühnen=
2rielunternehmungen der evangeliſ hen Jugendbünde hat die
har der Johannesgemeinde ſchon ſeit einigen Jah=
geachtenswerten
Platz behauptet; ihren Erfolg befeſtigte ſie
mm Sonntag abend im Gemeinbehaus der Kahlertſtraße,
ä-miger Saal ein freundliches neues Geſand erhalten, mit
wurchgeführten und wohlgeluingenen Aufführung von Ger=
uus
Heldiſchem Spiel Elum ( Bühnenvolksbund=
hdeutſche
Vorzeit und deutſches Schickfal an der Nordſecküſte
taber Anſchauung bringt. Auf dem engen Raum einer klcinen
ſt6 Ine eine heldenhafte Darſtellung ſo erfolgreich von Anfang
Mz geſtalten, dazu gehört wirglich eine gute Einſtudierung und
ge ſchliaite Hingabe an die Sache. Neben dem Reckengeſchlecht
mhper, dem nur ein beſſeres Ruferhorn zu gönnen wäre, zeig=
Au: die beiden Frauengeſtalten ihrer Aufgase in Spiel und
Freulich gewachſen; Darſtellernamen blieben Geheimnis der
oas auch wir beuuahren. Dem Bundesleiter B.D.J., Herrn
Vörthe, gebührt nächſt der Spielſchar ſelbſt herzlicher Dank der
Rchit, daß er die herangewachſene Jugend ſeiner Gemeinde
ällichen Leiſtungen anregt und ermuntert und dazu für eine
hact ſachkundige Regie ſorgt. Am nächſten Montag ſoll das
Aum wiederholt werden; der Beſuch iſt zu empfehlen und
Eenſo gut wie geſtern.
Aushochſchule. Die Vorträge des Aſtronomen Bruno
Enden am Donnerstag und Freitag dieſer Woche ſtatt. Die
RuPreife (1,00, 1,50, 200 Mk. bzw. 1,50, 2,50, 3,00 Mk.)
n beide Abende zuſammen. Es werden auch Kar=
für
einen Abend ausgegeben. Vorverkauf in der Ge=
eider
Volkshochſchule, Kaſſe des Kleinen Hauſes und Buch=
sechroth
, Rheinſtraße. Für die Mitglieder der Volks=
*yur in unſerer Geſchäftsſtelle. Für das Konzert
ſchen Akademie am Freitag erhalten unſere Mitglieder er=
Mrrten auf unſerer Geſchäftsſtelle.
Amort=Verein. In dem Konzert des Vereins am 30. Novem=
ider
Mozartchor unter Rehbocks Leitung ſelten gehörte
oe zur Aufführung. Den Anfang machen Madrigale von
Duiland, in eine ganz andere Tonwelt führen die Slowaki=
Süeder von Anton Dvorak. Neben Felix Wryrſch kommt
p9 Lendwai zu feinem Reckt. Den Schluß macht eine
npoſition den Richard Heuberger. Die Soliſtin des
chrnmerſängerin Luiſe Willer von der Staatsoper in Mün=
. Kenner über Onegin. Mitglieder tun gut daran, ſich
whre Karten in der Geſchäftsſtelle zu holen.
Meert. Auf den heute abend im Saale der Loge, Sandſtr. 10,

Dienstag, den, 15 November 1927

Wie kann jeder Bürger dem Fremden
ſeine Heimatſiadt lieb machen?
Zunächſt muß feder Bürger, ja auch jeder Schüler, ſeine Heimat=
ſtadt
und ihre Umgebung gut kennen.
Man gebe jedem, der ſich orientieren will, der eine gute Gaſtſtätte
ſucht, oder der nach einem Ausflugspunkt uſw. fragt, genaue imd
höfliche Auskunft, wie man ſie einem lieben Freunde geben würde.
Man behandle ſeine Heimatſtadt wie ſein perſönliches Eigentum und
helfe mit, daß Anlagen, Parks, Ruhebänke und alle ſchönen Punkte
ſtets geſchont werden und helfe mit, jeder Zerſtörung oder Ver=
unreinigung
wehren.
Kunſtinſtitute, Ausſtellungen Theater und alle Beſtrebungen, die das
kulturelle Leben in der Heimatſtadt fördern, unterſtütze man durch
Beſuch und durch Empfehlung an andere.
Heimat= und Geſchichtsvereine, die Ortsgeſchichte pflegen, helfe man in
jeder Weiſe fördern, denn ſie machen die Heimat dem Fremden lieb.
Man ſorge dafür, daß Heimat= und Werbeſchriften, die erſcheinen,
überall verbreitet werden.
Man bflege ſeine Häuſer, daß ſie ein ſchmuckes Ausſehen haben, ver=
ſchönere
ſie durch Blumenſchmuck, bewahre ſie vor Verfall und Ver=
wahrlofung
.
Bei Feſtlichkeiten. Tagungen und außergewöhnlichen Anläſſen ſtehe
man nicht untätig beiſeite, ſondern beteilige ſich artiv in jeder Weiſe
und ſei bei allem mit ganzem Herzen dabei, und denke, wer in
deine Stadt kommt, kommt auch zu dir!
Man ſtöre nicht in abfälliger Weiſe den Verkehr von Kraftwagen,
Omnibuſſen uſw., ſondern halte auf Straßendiſziplin; wer anders
handelt, zeigt, daß er verkehrsrückſtändig iſt.
Wer auf eine Tagun oder einen Konareß geht, ſuche dort durchzu=
ſetzen
, daß die nächſte Tagung in ſeiner Vaterſtadt iſt. Wer Ver=
einen
vorſteht, ſorge dafür, daß auswärtige befreundete Gruppen zu
Beſuch kommen und daß, wo man Gelegenheit hat, dieſe benutzt,
um Fremde bei uns einzuführen.
Bei außergewöhnlichen Fciern und Feſten, wo die Stadt repräſentieren
muß, laſſe man dieſe nicht im Stich, ſondern helfe durch Flaggen
und anderen Schmuck ſelbſt mit, das Straßenbild lebendig und
freundlich zu geſtalten.
Hat man irgend etwe’s zu wügen, oder einen Wunſch, der wertvoll iſt,
ſo bringe man ſeine Vorſchläge an die Stellen, Aemter und Vereine, die
mit dem Verkehr zu tun haben, daß dieſe bon dort aus erledigt werden.
Insbeſondere ſetze man nicht durch eine abfällige Kririk das Anſehen
ſeiner Stadt herab, denn damit beſchmuitzt man ſein eigenes Neſt; ſon=
dern
, wo du kaunſt, hilf mit zur Hebung, nach dem alten Motto: Suche
deiner Stadt Beſtes!
Ph. W.

PRaItom

Aea

Film nach dem Roman von Gerhart Hauptmann
torgen, Mittwoch, 18 und 20 Uhr
im Kleinen Haus des Landestheaters
Preise: O.80 bis 2. Mark

V.f.L. Rot=Weiß‟ Darmſtadt 1922. Der verdienſtvolle Führer
der Schwimmabteilung und ſtellvertr. Vorſitzende, Herr Georg
Pfordte, iſt von ſeiver großen Amerikareife, die ihn ein Jahr lang
durch faſt alle Länder des neuen Erdteils, von Südamerika durch
Guatemala und Mexiko nach den Vereinigten Staaten, brachte, zurück=
gekehrt
. Er ſoll, wie dies in Schwimmerkreiſen Sitte iſt, heute abend
½ 8 Uhr wieder in die heimatlichen Gewäſſer. Darmſtadts eingeführt
werden. Wir bitten deshalb alle unſere Mitglieder um zahlreichen
Beſuch des Schwimmaßends, um damit zum Ausdruck zu bringen, daß
die großen Verdienſte, die ſich Pfordte ſür die Ausbreitung und die
Pflege des Schwimmſports erwouben hat, noch nicht in Vesgeſſenheit
geraten ſind.
Gartenbauverein Darmſtadt. Für Liebhaber von Kakteen, Agaden
und anderen Sukkulenten dürfte die nächſte Monatsverſamm=
lung
ein ganz beſonderes Intereſſe haben. Der Leiter des Botaniſchen
Gartens, Herr Garteninſpektor A. Purpus, wird einen Lichtbilder
vortrag über die Vegetation des mexikaniſchen Hoch=
lands
, der Heimat der Kaktcen, halten. Näheres iſt im An=
zeigenteil
erſichtlich.

xdor Heuſer wird nochmals hingewieſen. Karten ſind noch
ei Klavier=Arnold, Eliſabetenſtr. 28, Arnoſo, Rheinſtr. 31,
der Abendkaſſe.
een tei= und Altmeiſter=Drucke. In den Geſchiftsräumen der
Nurng von Müller u. Rühle, Eliſabethenſtr. 5, ſind zurzeit die
Mediei=Drucke, das heißt farbige Rexroduktionen von Ge=
her
Meiſter zu ſehen. Dieſe mit höchſter techniſcher Vollen=
en
Nedroduktionen dürften zu dem unbeſtreitbar Beſten
mas bhilologiſche Treue und techniſcher Fortſchritt in den
en zuſtande gebrachr haben. Der Photomechanik gelingt es,
22s Aeußere des Bildes, den groben Stil, darzuſtellen, ſon=
wie
ganze Atmoſphäre, kleine und kleinſte Unſcheinbarkeiten,
Ir gas Ganze von außerordentlicher Bedeutung ſind, noch
ZueEn. Der von der Mün hener Kunſtſirma Bruckmann heraus=
Ehkalog (zu haben für 1 RM) führt 265 Abbildungen auf.
gotten Rahmen

Säckt Aebrodnktionen den vortrefflichen Stichen der Reichsdrucke
Hburtiges an die Seite geſtellt werden kann. Beim Betrach=
r
italieniſcher Meiſter (Fra Angelico, Giotto) fiel mir deren
eit in bezug auf Wandſchmuck in einem Werkbundhaus auf.
* und naibe Klarheit wurde prachtvoll in einen modernen
*7 und die ſogenannte Bilderſtürmerei der modernen Archi=
angeſichts
dieſer formvollendeten Reppoduktion doch mit
ioricht aufsenommen werden. Hier iſt eine Möglichkeit gege=
Luwherne Wuhnempfinden mit Stücken älteſter Tradition zu
Sicion Darmſtadt des Deutſchen und Oeſterr. Alpenvereins
Br Nen 18. November, ihre erſte Monatsverſammlung
T Matbjahrs 1927/28 im Feſtſaal des Ludwig=Geprg=Gymnaſiums
D 4hr ab. Der Vorſitzende Heru Dr. Th. Tenner wird über
Auaich Wien zu der Hauptverſammlung des Alpenvereins ſpre=
Me lch ein Ausflug nach Budapeſt anſchloß. Sodann wird der
ine Aber einen Beſuch der Gisrieſenwelt bei Werfen im Tennen=
Hcichten. Die Mitglieder der Sektion Starkenburg ſind zu dem
laulbend freundlichſt eingeladen
Me Sal von Zügen au 16. Nchefzibes 194f. Ait zrenſtiſchen
Setag, den 16. November 1927, fallen die Züge Prz. 909 von
M2 Frankfurt, Abfahrt 5,58 vorm., und Pz. 952 von Frank=
SDarmſtadt, Ankunft 18,45 nachm., aus=

Bei Unfall und Krankentransporten-
Verleihen von Krankenbedarfserrtikeln

(15580a

ist ſelefonruf Janikäts-wache Rotes Kreuz.
Telefon: +oo Darrnskadt.

Fp. Bezirksſchöffengericht. Gegen einen Steuerpflichtigen hat das
Fimanzamt Darmſtedt=Stadt einen Strafbeſcheid über 300 Mark erlaſſen,
weil er im Juli 1924 ein ausländiſches Automobil verkauft habe, ohne
Luxusſteuer zu entrichten. Er beſtreitet ſolchen Verkauf, er habe nur
dem Eigentzimer die Einfuhr ermöglickt und die Abgabe für die Zulaſſung
bezahlt. Er habe gewiſſermaßen nur den Namen hergegeben. Der Wa=
gen
ſei im beſetzten Gebiet frei geweſen. Von Berlin aus wurde wie
ein Zeuge bekundet, die Einfuhrgenehmigung erteilt; der Angeklagte
habe mit dem ganzen Sachverhalt nichls zu tun. Die Sache wird ab=
geſetzt
, damit die Staatsawwaltſchaft noch weitere Ermittelungen an=
ſtellen
kann.
p. Große Strafkammer. Auf Berufung der Staatsanwaltſchaft und
des Angeklagten wurde nochmals die Strafſache gegen Geerg Kraft 4.
von Rüſſelsh=im wegen ſchwerer Urkundenfälſchung verhandelt, über
die wir ſeinerzeit ausführlich gelegentlich der Verhandlung vor dem
Bezirksſchöffengericht berichtet haben. Der in Beziehungen zur Rüſſels=
heimer
Voltsbank ſtehende Joh. Lohr von Königſtädten hat ſich bei dem
gegen ihn ergangenen Strafurteil beruhigt. Kraft beſindet ſich ſeit
21. Dezemiber 1926 in Unterſu hungshaft. Die Beweisaufnahme mit
der Abhör von etwa 20 Zeugen dauerte bis ſpät in den Nachmittag des
12. d. hinein. Das Urteil verwarf die beiderſeitigen Berufungen mit
der Maßgaße, daß dem Angeklagten 4 Monate der erlittenen Unter=
ſuchungshaft
angerechnet werden.

DrTgole
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Bewährtes Mund- und Zahnpflegemittel.
Wirkt blutstillend bei Wundsein des Gaumens
und Bluten des Zahnfleisches. Bewahrt die
Zähne vor Fäulnis und erhält ihnen den
natürlichen Glanz.
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Geschäften erhältlich.

Seite 5
*Die neue Aufw r.ung von Hopo heken laftenf.ei‟
erworbener Grundſtücke.
Bruch mit dem öffentlichen Glauben des Grundbuchs.
S 14 der Aufwertmgsnovelle vom 9. Juli 1927 beſrimmt: Iſt eine
Hypotheke, Grundſchuld, Rentenſchuld oder Reallaſt von dem Erwerber
eines Grundſtücks oder für ſeine Rechnun; abgelöſt worden, ſo kann
er ſich gegenüber dem Antrag auf Wiedereintragung des Rechts ni ht
darauf berufen, daf in bem im § 892 B. G B. beftimmten Zeitpunkt das
Recht im Grundbuch gelöſcht war, oder daß in dieſem Zeitpuntt eine
dem § 29 der GrundEuchordnung entſprechende Löſchungsbewilligung
oder löſchungsfähige Qnittung bereits erteilt wuar oder gleichzeitig ei
teilt wurde.
Klägerin hat ein Grundſtück erwopben, auf Tem früher eine Vo= von 60 000 Mark für die Beklagte eingetragen
war. Auf Grund der Löſchungsbezilligung der Beklagten war Sie
Hypothek am 22. November 1922 im Grundbuch gelöſcht worden. Erſt
am 29. November 1922 ging der Autrag auf die Klägerin ein, und am
2. Januar 1923 wurde ſie als Eigentümerin eingetuggen. Auf Antrag
der Klägerin haben die Vorinſtanzen die Aufwertung verſagt. Reichs=
gericht
hat aufgehoben. Die Rehtslage ha: ſich durch den
§ 14 der Novelle (ſ. oben) veriindert. Die Aufwertbarkeit von Hypo=
theken
i* erweitert. Die Nodelle war in der Reviſionsinſtanz anzuwen=
den
. Die Klägerin glaubt, § 11 ſei unanwendbar: Eine ſo enge Aus=
jegung
des Wortes Erwerber iſt aber abzulehnen. Dafür, daß min=
deſtens
der Zeitpunkt des Kaufabſeiluſſes die Grenzen bilden ſollte, läßt
ſich in der Begründung zugenſten der klägeriſehen Auſfaſſung uichts
entnehmen. Als Erwerber im Sinne des § 14 gilt dielmehr der, von
dem oder für deſſen Rechmung die Hypothek im Zuſammenhange mit
dem Grundſtückserwerb abgelöſt wird. (Reichsge ichtsentſ heidung vom
5. Oktoßeu 1927.
2. Akademie=Konzert. Das 2. Akademie=Konzert findet am Frei=
tag
, den 18. November, im Großen Haus des Hcſſiſhen Landes=
theateus
ſtatt. Als Soliſtin des Abends wurde Riele Queling
(Violinc) aus Köln gewonnen, die bei ihrem erſten Auftreten hier einen
durchſchlagenden Erfolg zu verzeichnen hatte. Die Künſtlerin ſteht in
der erſten Reihe deutſcher Geigenrünſtler; die Größe und Schönheit
ihres Tones iſt beſtrickend, ihr techniſches Können meiſterhaft, dazu
innig, ſchlicht und ſeelenvoll. Das Konzert ſteht unter Leitung des
Städtiſchen Muſikdirektors W. Schmitt. Das Programm verzei hnet
die Sonate Nr. 3 A=Moll für Violinſolo von Johann Sebaſtian Bach,
die Symphonie B=Dur von Johann Chriſtian Bach und das Violin=

findet ſtatt im Sekretariat der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt.
Franzüſiſicher Vortrag. Heute nachmittag 5 Uhr ſpricht Herr
Prof. Jourdan von der Univerſität Heidelberg im Feſtſaale der
Ludwigs=Oberrealſchule am Kapellplatz über Paul Valery, einen
der führeuden modernfranzöſiſchen Schriftſteller. Der Vortrag kann
jedem Freund der franzöſiſchen Sprache und Literatur warm empfohlen
werden, da Herr Profeſſor Jourdan als hervorragender Reduer be=
kannt
iſt.
Wanderklub Falke 1916, Darmſtadt. Am kommenden Sonntag
ſoll unſere 12. Wanderung ſtattfinden, welche uns vom Bahnhof Wie=
belsbah
aus auf ausgeſuchten Wegen durchs Raibacher TalWald=
Amorßach nach Heubach führen foll. Leider licß ſich die Wanderung
mit Rückſicht auf die Landtagswahl und die an den Adveutsſonntagen
geſchäftliche Inanſpruchnahme unſerer Mitglieder nicht anders legen,
doch werden wir auch draußen zum Gedenken unſerer Toten ſtille Ein=
kehr
halten. Zur Kranzniederlegung für unſere verſterbenen Mit=
glieder
verſammeln wir uns am Samstag nachmittag 4 Uhr am Wald=
friedhof
. (Alles nähere ſiehe Anzeige.)
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. Nach
NewYork (ab Bremen=Bremerhaven): D. Dresden 16. 11., D. Pre=
ſident
Harding (USV.) 16. 11., D. München 23. 11., D. Beplin 26. 11.,
D. Preſident Rooſevelt (USL.) 2. 12., D. Stuttfart 3. 12., D. Colum=
bus
9. 12., D. Preſident Harding (USL.) 14. 12. Nach NewYork
(ab Southampton): Dr. Preſident Hauding (USL.) 17. 11., D. Berlin
27. 11., D. Preſident Rooſevelt (USL.) 3. 12., D. Columbus 10 12., D.
Preſident Harding (USL.) 15. 12.. Nach Canada (Halifax, ab
Bremen=Bremerhaven): D. Stuttgart 3. 12. Nach Philadelphia=
Baltimore=Norfolk (ab Bremen): D. Yorck 20. 11., D. Göttin=
gen
7. 12. Nach Nord=Amerika Weſtküſte (ab Bremen): D.
Ilmar 22. 11., D. Witram 13. 12. Nachdem La Plata ab Bremen=
Bremerhaven, Paſſagiereinſchiffung): D. Madrid 19. 11.. D. Sierra
Cordoba 3. 12., D. Werra 17. 12. Nach Nordbrafilien (ab
Bremen): D. Arucas 22. 11., (ab Hamburg) 26. 11. Nach Mittel=
braſilien
(ab Hamburg: D. Anatolia 16. 11. Nach Cuba=New
Orleans (ab Bremen): D. Raimond 2. 12. Nach Oſtaſien (ab Bre=
men
): D. Anhalt 19.11., (ab Hamburg) 23.11., D. Saarbrücken (ab Bremen)
26. 11, (ab Hamburg) 30. 11., D. Lahn (ab Bremen) 3. 12., (ab Ham=
burg
) 7. 12., D. Augsburg (ab Bremen 10. 12., (ab Hamburg) 14. 12.,
D. Moſel (ab B.emen) 17. 12., (ab Hambura) 21. 12. Nach Auſtra=
lien
(ab Bremen): D. Dolis 15. 11., D. Aller (ab Hamburg) 23. 11.,
(ab Bremen 26. 11., D. Menes (ab Hamburg 3. 12., (ab Bremen) 6. 12.
Nach Südamerika Weſtküſte, a) durch den Panamakanal:
D. Rapot (ab Bremen) 15. 11., b) durch die Magellan=Straße: D. Atto
(ab Bremen) 29. 11., (ab Hamburg) 3. 12. Nach Weſtküſte Zen=
tral
=Amerika u. Mexiko (ab Bremen): D. Nürnberg 31. 12.
Fruchtfahrt Canariſche Inſeln nach Bremen= Ham=
burg
: D. Ganter 12. 11. Nach der Levante (ab Bremen): Ab=
fahrten
alle 310 Tage. Nach Finnland (ab Bremen): 14tägiger
Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval (ab Bremen): Abfahrten
alle 10 Tage. Nach Leningrad (ab Bremen): Abfahrten alle 8
bis 14 Tage. Nach England (ab Bremen): 2 bzu. 4 Abfahlten in
der Woche. Nach Afrika, a) Weſt=Afrika: D. Wameru (ab Ham=
burg
) 15. 11., D. Immo (ab Hamburg) 17. 11., (ab Brenren) 29. 11.,
b) Süd= und Oſt=Afrika: D. Muanſa (ab Hamburg) 30. 11., (ab Bremen)
2. 12., D. Uſambara (ab Hamburg) 10. 12. Mitgeteilt von der Ver=
tretung
Anton Fiſcher, Darmſtadt, Telephon 186, Frankfurterſtr. 1214.
Kunſitnotizen.
Ueber Werke, Künſſtier oder künſtieriſche V. ranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Enoäbnung
geſchieht bebält ſich die Redaltion ihr Urteil vor
Palaſt=Lichtſpiele. Die berühmte Frau. Ur=
teile
der Preſſe: Das Deutſche Lichtſpiel=Syndikat wird ſich mit die=
ſem
Film ſicher eine große Anzahl neuer Freunde erobern. (Leipziger
Abendpoſt vom 4. 11. 1927.) Es iſt da ein Film entſtanden, der
ſehr publikumswirkſam iſt und ſicherlich gern geſehen werden wird. Die
Tänzerin iſt Lily Damita. Sie iſt reizender denn je, charmant und
voller Laune und erobert ihr Publikum im Sturm. (8=Uhr=Abendblatt
tom 8. 11. 1927.) Dieſes Filmſpiel, getragen von der graziöſen,
bildhübſchen, temperamentvollen Lily Damita, wirkt frapdierend, vor
allem durch die ſtimmungsvoll abgeſtnfte Photographie. Insgeſamt:
Cün ehrlicher, großer Erfolg, der dem Bild ſiher überall treu bleiben
Kein Wun=
wird
. (Berliner Nachtausgabe vom 8. 11. 1927.)
der, wenn alle Frauenkenner von Berlin / im ſtillen in die Damita
verſchoſſen ſind. (Berliner Böxſenzeitung vom 9. 11. 1927.) Dan=
der
bezaubernben Anmut der Lily Damita findet dieſer Film beim
Publikum eine außerordentlich beifällige Aufnahme. (Neue Berliner
Zeirung vom 8. 11. 1927.
Lokele Veranſtaltungen.
Dir blerunter erſchelnenden Rotizer ſind an ſchlieſilich a Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Familiengeſchichtliche Vereinigung. In der näch=
ſten
Sitzung. Dienstag, den 15. Nov mber, im Heſſiſchen Hof ( Wklhei=
minenſtraße
1, 1. Stock), abends 8 Uhr, wird Herr Profeſſor O. Prä=
torius
einen Vortrag über Erbgeſundheitslehre (Raſſenhygiene) halten.
Gäſte ſind willkommen!
Deutſchorden, Kommende Darmſtadt Der All=
deutſche
Verband, Ortsgruppe Darmſtadt, hat uns zur Monatsver=
ſammlung
heute Dienstag, den 15. November, abends 8 Uhr, im
Weißen Saal bei Chriſt (Grafenſtraße) emgeladen. Die Ordens=
brüder
werden gebeten, zahlreich zu erſcheinen.
m Mittwoch, den 16. Novem=
Bund Königin Lui
erſammlung ſtatt. Um
ber, abends 8 Uhr, findet bei Sitte die Mon=
ErſFeinen wird gebe
Briefkaſien.
W. S. 1927. Ueber das Transferverfahren belehrt eine Schrift:
Das Londoner Abkommen und die Leutſche Volkswirtſchaft von Univ.=
Prof. Dr. Moldenhauer, M.d.R. A. Scherl, G m.b.H., Berlin SW. 68.
Mieter Privatrechtlich betrachtet, wird man dem Hausbeſitzer
dieſe Neueinrichtung nicht verwehren können; aber für die Frage, ob
dieſe Raumverwendung bau= und feuerpolizeilich geſtattet iſt, iſt das
Städtiſche Hochbauamt zuſtändig.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 15. November 1927

Nummer

Der Bezirks=Konfum=Verein
Darmſtadt
hielt ſeine ordentliche Vertreterverſammlung ab. Aus dem Bericht
über das abgelaufene Geſchäftsjahr, den der Geſchäftsführer Herr
Schanz, erſtattete, ging hervor, daß ſich die Lage des B.KV.D.
weſentlich gebeſſert habe. Wenn die Umſatzſteigerung ſich auch nicht
in dem Maße zeigte, wie es für die Genoſſenſchaft wünſchenswert wäre,
fo habe das Jahr 1926/27 dem Verein doch eine innere Feſtigung ge=
bracht
. In der Genoſſenſchaft wirkte ſich die mißliche Wirtſchaftslage
beſonders ſtark aus, da ein großer Teil der Mitglieder unter Arbeits=
loſigkeit
oder Kurzarbeit zu leiden hatte. Die in den letten Mvnaten
eingetvetene beſſere Beſchäftigungsmöglichkeis drücke ſich in der Genoſſen=
ſchaft
in erheblich geſteigerten Unſätzen aus. Erfreulicherweiſe ſei die
Zahl der Vollerwerbsloſen und Kurzarbeiter innerhalb eines Jahres
im Reiche von 2 464 000 auf 780 000 (Stand am 1. September 1927)
zurückgegangen. Leider ſei von einer Preisſenkung der wüchtigſten
Konſumartikel nichts zu ſpüren. Redner führte einige Inderzahlen an,
eus denen hervorgeht, daß der Lebenshaltungsindex von 142,4 im Juli
1926 auf 150,0 im Juli 1927 geſtiegen iſt, um im September 1927 auf
147,1 zurückzugehen. Der Großhandelsindex bewegte ſich in derſelben
Zeit von 127/4 auf 137,6 bzw. 139,7. Die Urſachen der teuren Lebens=
haltung
ſind verſchiedener Art. Einmal wirken die überſpannten Zölle
für wichtige Bedarfsgüter preisverteuernd. Werden doch an Zoll für
einen Doppelzentner Brotgetreide erhoben 5 Mk., für Graupen und
Grieß 18,75 Mk., für Mehl 11,50 Mk., für Hülſenfrüchte 4 Mk., für
Gemüſe 4 Mk. bis 10 Mk. für Milch, Butter und Käſe 27 Mk. bis
40 Mk., für Schmalz 6 Mk. für Kaffee 130 Mk., für Zucker 15 Mk.,
firr Fleiſch 45 Mk. (Gefrierfleiſch bis zu 120 000 Tonnen iſt zollfrei).
Die Belaſtung der Verbraucher durch Zölle tritt erſt deutlich in E= ſchei=
nung
, wenn man einen Vergleich zieht zwiſchen der Mengeneinfuhr der
einzelnen Artikel 1926 gegenüber 1913. Es wurden eingeführt 1926 an
Brotgetreide für 630,9 Millionen Mk. gegenüber 459,5 Millionen Mk.
m 1913, Gomiſe 420 bzw. 298, Fleiſch 253,3 Ezw. 81,4, Milch. Butter,
Käſe 451,2 Ezw. 195,7, Schmalz 206,6 bzw. 164,9 Millionen Mk. Unſere
Abhängigkeit vom Ausland, die in unſerer paſſiven Handelsbilanz zum
Ausdruck kommt, iſt auch ein Faktor, der die Preisbildung ungünſtig
beeinflußt. Betrug doch die Einfuihr von Januar, bis Auguſt 1927
9776 141 000 Mk., unſere Ausfahr nur 6 454 043 000 Mk. Weiter wirkt
die Unſicherheit unſeres Geldmarktes ſtark auf die Preisbildung. Red=
ner
verweiſt auf den Aktienſturz am 13. Mai d. J., den ſchwarzen
Freitag, ſowie auf die Steigerung des Reichsbankdiskonts, der von
5 Prozent am 1. Januar 1927 auf 7 Prozent am 4. Oktober 1927 empor=
ſchnellte
. Neben den angeführten Urſachen, die ihre Gründe in der
inner= und außenpolitiſchen Lage Deutſchlands haben, ſind es die Kar=
tellierungen
und Preiskonventionen, die ſich beſonders in den letzten
Jahren immer größeren Einfluß in der Wirtſchaft zu erringen wußten,
die preisverteuernd wirken. Eigentümlich ſei, daß trotz der allgemein
ſehlechten Wirtſchaftslage die Spareinlagen ſtark zunehmen. Zeigen doch
die Ausweiſe der deutſchen Sparkaſſen, daß die Sp=reinlagen von 2591
Millionen Mark im Auguſt 1926 auf 4246 Millionen Mark im Auguſ=
1927 geſtiegen ſind. Der Redner verweiſt darauf, daß die Spargelder
bei den Sparkaſſen heute in der Hauptſache zur Finanzierung des
Einzelhandels Verwendung finden und ermahnt die Vertreter, dafür
zu ſorgen, daß Genoſſenſchafter, ſofern ſie in der Lage ſind, von ihrem
kargen Einkommen noch etwas zu erübrigen, dieſe Erübrigung in der
Genoſſenſchaft anlegen.
Herr Schanz verbreitete ſich dann in großen Zügen über die Ent=
wickelung
des Zentralverbandes deutſcher Konſumvereine und der Groß=
einkaufsgeſellſchaft
deutſcher Konſumpereine. Erſterem ſind heute ange=
ſchloſſen
1080 Konſumvereine mit 3 196 000 Mitgliedern und 8780 Ver=
teilungsſtellen
. Der Umſatz betrug 1926 747 Millionen Mark. Die
G.E. G. erzielte 294 Millionen Mark Umſatz; davon emtfallen auf die
Eigenproduktion 46 Millionen Mark. Als neueſter Produktivbetrieb iſt
die Großyrhle in Magdeburg vor kurzem in Betuieb genommen wor=
den
. Die Silos faſſen 8500 Tonnen Getreide. Die Leiſtungsfähigkeit
beträgt in 24 Stunden 2210 Doppelzentner. Die Mühle iſt tecmiſch und
hngieniſch auf das modernſte eingeriehtet und enthält Mahlſtühle für
Roggen, Weizen, Hartweizen und Hartweizengrieß, Haferflocken und
Graupen.
Dem Südweſödeutſchen Reviſionsverband, zu dem wir zählen, ge=
hören
an: 108 Konſumbereine mit 352 564 Mitgliedern und 1051 Ver=
teilungsſtellen
. An Umſatz wurden 71 596 480 Mk. erzielt.

Die Entwickelung der eigenen Genoſſenſchaft iſt mter Berückſichti=
gung
aller Momente günſtig zu nennen. Der Umſatz betrug 2 634000
Mark, davon entfallen auf die Bäckerei 490 000 Mark. An Brenn=
mitteln
wurden bezogen 134 Waggons mit je 300 Zentnern. Vertei=
lungsſtellen
ſind 40 vorhanden. Im Laufe des Geſchäftsjahres wurden Der Mwitvevein 1904, der mit ſeinem vorjährig veranſtaltztmn
neu eröffnet Barkhausſtraße 1 und Lauteſchlägerſtraße 27, geſchloſſen
wurde die Schuhabteilung.
Die Bilanz ſchließt in Aktiva und Paſſiva ab mit 619 490,05 Mk. Die
Erübrigung beträgt 9077,93 Mk. An Rückvergütung kommen zur Gut=
ſchrift
79 000 Mk. Mit Dank für treue Mithilfe an das Perſonal, die
Vertreter und an alle jene, welche ſich in den Dienſt der Genoſſenſchaft
ſtellten, ſchloß Herr Schauz ſeinen Bericht.
Nach kurzem Bericht des Aufſichtsratsvorſitzenden, Herrn Oberſchul=
rat
Jung, und des Genoſſenſchaftsratsvorſitzenden, Herrn Lohrer,
fand eine kurze ſachliche Ausſprache ſtatt, in der in der Hauptſache Vor=
ſchläge
für regere Agitation gemacht wurden.
Den Bericht für die Reviſionskommiſſion erſtattete Herr Karcher.
der die muſtergültige Geſchäftsführung anerkannte, allen daran Betei=
ligten
den Dank ausſprach und Emtlaſtung des Vorſtandes beantragte.
Die Entlaſtung wurde einſtimmig erteilt. Ebenſo wurden der Ver=
teilungsplan
und die Feſtſetzung der Rückvergütung mit 3 Prozent ein=
ſtimmig
genehmigt und konnte die ſehr gut beſuchte Vertreterverſamm=
lung
gegen 12 Uhr geſchloſſen werden.

Aus Heſſen.

Schon wieder heiſer?
Mineral=Paſtillen nehmen.

Bmmmmmm
Fahs echte Soden r
I.14492

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redakien teinerlei Ver-
antwortung
; für ſie bleibt auf Grund des 9 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umjange
der Einſender verantworilich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden. Uönnen nicht
zurückgeſandt. die Ablehnung nicht begründet werden.
Altes Gymnaſium.
Unter dieſer Spitzmarke wurden hier letzthin die aller Hygiene, aller
Fürſorge für die Jugend hohnſprechenden inneren Einrichtungen der
älteſten höheren Schule Darmſtadts der Oeffentlichkeit zur Kenuknis ge=
bracht
. Der ſchlimmſte Uebelſtand ſcheint mir aber überſehen: die
Heizung. Sie gehört ſicher unter Denkmalſchutz. Man baue ſie im
Muſeum auf, damit man künftigen Geſchlechtenn zeigen kann, wie man
im 20. Jahrhundert in Darmſtadt, der Hauptſtadt des Freiſtaates
Heſſen, allen ſonſtigen Heizungsmöglichkeiten zum Trotz, eine große
Schule heizte. Ja, wenn man noch heizte. Selbſt das bringen die Un=
tiere
ven Oefen nicht fertig. Vorige Woche ſchon mußten Jungen in
der erſten Stunde Mäntel anziehen, heute, am 14. November, herrſchte,
wie mir berichtet wird, allgemeine Kühle. Wie es bei Kälte iſt, weiß
ich, die Schüler frieren, werden krank und tragen dauernden Schaden
davon. Lüftung der Zimmer iſt dann kaum möglich; eine die Geſundheit
ſchädigende Verpeſtung der Luft tritt ein. Es wird nie glaubhaft be=
richtet
, daß die Schule ſchon jahrelang auf die Uebelſtände ihrer Hei=
zungsanlage
hinweiſt. Wo iſt die Behörde, wo der Schutlarzt, die ſol=
chen
unerhörten Zuſtänden ein Ende machen?

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Tageskalender für Dienstag, den 15. November 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr: Ingeborg.
Orpheum, Anfang 20 Uhr: Bubiköpfe. Konzerte: Hotel,
Schmitz, Schloßkaffee, Weinhaus Maxim, Perkeo: Varieté. Tanz:
Kaffee Rheingold Vortrag Dr. Oberndörffer über
Verſtopfung, im Fürſtenſaal. Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Der Jahresabſchluß ſteht bevor!!

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Jahreszeugniſſen, im geb. u. J 238 an d zur Führung e. kl. für einige Stund des
n chmittags ge ucht.
Näh. Geſchſt. (17762 Saubere zuver äſſige
Waſchfrau geſ. Ang.
erb u T 224 an die
Geſchäftsſt. (30426 Tücht Alleinmädch.
mit g. Zeugn ſof. geſ.
Riedlingerſtr. 20, II.
(30 86) 8. mme m ſ. Fil tmu er, /Mädchen für Haus=
Gutenbergſtr. 31. arbeit von 84 Uhr
geſucht
(30.61
Roßdörferſtr. 81, I. Tüchtiges Mädchen
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F. Eberſtadt, 14. Nov. Eine Beethoven Geden,
noch in beſter Erinnerung ſteht, gab am letzten Samstag im
Gaſthauſes Zum Darmſtädter Gof (Laun) ein zweitas Num=
in
ſeinem erſten Teil dem Andenken Beethovens aus Anln=
130jährigen Todestages am 26. März 1927 gewidmet war. 2a
hat dunch das Konzert von neuem gezeigt, daß er in der Lawo
und gediegene Muſik zu vermitteln. Der Vorſitzende des Veo=
med
. Aſcher, hob in ſeiner Begrüßungsanſprache die Bedemtt
hovens für die Gegenwart hervor, indem er darauf hinwies
gleichlich ſeine Muſik für den Menſchen wirke. Beim höven ſer
dichtungen könne jeder von uns den Inhalt auf ſich beziehen
ten uns gehoben und von aller Erdenſchwere befreit. Nie en
Beethoven bedrückt, gequält oder niedergeſchlagen; ſeine aus m
Leiden geborene, doch unirdiſche Kunſt wolle ergreiſen, nicht
Schickſalsſchläge Kampf Sieg. Am Ende ſtehe immer 7
So ſei Beethoven für die Gegenwart ein Wahrzeichen der
Erhebung, ein ſtarker Beſitz, wie ihn keine andere Nation de=u
eigen nenne. Die Liebe zu ihm ſei mehr als eine Sache des=
ſtändniſſes
, des Geſchmackes: ſie ſei Bekenntnis höheren Meu=
ſei
Andacht vor der Größe und Heiligkeit der künſtleriſchen Ofif
Redner erinnerte an das Wort aus Parſifal: Hört ihr ihr
danket Gott, ihn zu hören. Eingeleitet wurde das Konzer,
Hymne: Die Himmel rühwen‟. Darauf folgte Beethobens
aus Opus 84. die Quvertüre zu Goethes unſterblichem Dichtity
Trauerſpiels Egmont, die in ihrer ſchiver wuchtenden EinkIt
dem leidenſchaftlich bewegten F=Moll Allegro gewiſſermaßern
der bedrückten Niederlande gibt und am Schluß die Siegesſirn
ausnimmt. Dieſe EgmontMuſik war eine Glanzleiſtung des 77
Auch die vier im Sommer 1819 in Mödling komponierte.
Tänze des Meiſters und der Türkiſche Marſch aus dem :
Die Ruinen von Athen, das Kotzehe zu dem Feſtakt für die
des neuen Theaters in Peſt geſchrieben hat, mit ſeiner Janitſcit
ſeinem An= und Abſchwellen, zeigten den Drang des Orcheſtü=
zu
leiſten, und ernteten ſtürmiſchen Beifall. In der Sonate ſin
Opus 31 Nr. 2 erſchöpfte Mia Rodenbach, die ſehr geſchätzte en
Klavierkünſtlerin, alle Möglichkeiten, die ſich ihr darboten, um
Geltung zu verſchaffen. Sie erzielte durch vollendete Technin
meiſterung des Inſtruments Klangwirkungen größten Ausma9/
ſie beim Publikum ein lauſchendes und dankbares Ohr fand.
geſtaltung des Konzerts hatte ſich der Verein dem Wiesbadene=
muſiker
Nocke verſchrieben, der ſich in den Romanzen Dpre
Opus 50 als Soliſt von beſonderer Größe zeigte. In beidon
die in ihren knappen lyriſchen Formen keine virtuoſen Ausſcht
kennen, ſondern zu mehr gefühlsmäßigem Ausdruck drängem
uns echt Beethovenſche, empfindungsvolle, aber in ihrer vornu
tung keineswegs ſentimentale Melodien. Sie ſtellen großi
rungen an die Tongebung und den muſikaliſchen Geſchmack des
Die Aufgabe löſte der Künſtler voll Leidenſchaftlichkeit, Kraftüuſe
des Ausdrucks ſowie Klarheit und Ebenmaß, die ihm natürlich=är
nis ſind, in hervorragender Weiſe. In Mia Rodenbach fand ar
gezeichnete Partnerin auf dem Klavier. Der Künſtler führ
weis, daß die Tcchnik der Geige für ihn keine Geheimniſſe
Am Schluſſe brauſender Beifall für den einzigartigen künſtler
nuß, der größte Anerkennung verdient. Der zweite Teil demü=
folge
brachte die Duvertüre romantique von Keler Bela, daß
ſchen Walzer Dorfſchwalben aus Oeſterreich, das deutſche Z.0
Stile älterer und neuerer Meiſter: 8 kommt ein Vogel ge=
Siegfried Lchs, den Mazurka=Caprica Blauveilchen von Ricn
berg und zum Schluſſe den Armeemarſch Nr. 7. Aufgaben, der
Orcheſter unter der Leitung ſeines neuen Dirigenten Frees 440
ſen zeigte. Es durfte den Dank des Publikums in immer
tionen entgegennehmen für den weihevollen Abend, in deſſen Pl.!
Soliſt Nocke ſich noch durch zwei ſchöne Zugaben (Mozart:
ſcher Tanz und Brahms: Walzer) ſeiner enthuſiasmierte.
ſchaft gefällig ewwvies. Dem Konzert ſchloß ſich ein Tanz n
Muſikfreunde bis zum anbrechenden Morgen zuſammenhielt.
P. Eberſtadt, 14. Nov. Eine öffentliche Gemeinderat
findet am kommenden Donnerstag, 17. November, ſtatt. Auf5/
ordnung ſtehen u. a. folgende Punkte: 1. Stellungnahme x.
meiſterwahl; 2. Ernennung eines zweiten Rektors für die F.f
ſchule zu Eberſtadt.

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[ ][  ][ ]

mer 317

karugſtadt, 14. Nob. Das Erntedankfeſt wurde am Sonn=
Bieſigen evangeliſchen Kirche in altgewohnter Weiſe durch
atesdienſt mit anſchließendem Abendmahl begangen. Pfarrer
im Anſchluß an ein Römerwort über die Grundgedanken
erkfeſtes. Der Kirchenchor trug zur feſtlichen Stimmung durch
a. zweier Chöre wirkſam bei. Auch in der Nachbargemeinde

Denstag, den 13 November 1927

Seite 7

uve am Sonntag das Erntedankfeſt, ebenfalls in Verbindung
erächung des Abendmahls, gefeiert. Arbeitsmarkt.
ſiSigen Arbeitsmarkt hat ſich in den letzten Tagen nicht viel
DDie Zahl der Arbeitsloſen=Unterſtützungs=Empfänger be=
Kyrunter 31 Frauen, die der Kriſenunterſtützungsempfänger N.
tugewerbeverein und die Handwerkervereinigung halten am
Drarmſtadt wird in dieſer Verſammlung einen Vortrag über

40. Jahresverſammlung
des Evangeliſchen Bundes in Gießen.

E.P.H. Gießen, 13. November.
In die oberheſſiſche Provinzialhauptſtadt, die einſt bei der Grindung
gend im Hotel Strauß eine Verſammlung ab. Architekt, des Heſſiſchen Hauptvereins in Perſönlichkeiten wie Prof. Gottſchickt und
ung des Handwverks halten. Gleichzeitig beabſichtigt der Bürgermeiſter Bramm die geiſtige Führung gehabt, hatte der Evauge=
ererein
, demnächſt einen Buchführungskurs in Pfungſtadt ab= liſche Bund in Heſſen ſeine Freunde zur 40. Landesverſamm=
deſſen
Leiter Herr Graetz vorgeſehen iſt. Säuglings= ung für den 12.14. November eingeladen.: Obſchon man damit
Die nächſte Beratungsſtunde für Mütter= und Sänglings= rechnen mußte, daß die heſſiſchen Landtagswahlen am Haupttage das
öffentliche Intereſſe ſtark in Anſpruch nähmen, glaubte die Bundes=
SPfungſtadt findet am Dienstag nachmittag in der Hand= leitung, im Hinblick auf die bei Kongreſſen und Tagungen, auch gerade
tatt. Beginn 2½ Uhr.
ſolchen

glatzes des Taubenſchlages bis 20,. d. M. abzugeben. Auch anzuſehen iſt, kam die Einſtellung des Bundes zum Ausdruck, der nicht
u te Taubenſchläge ſind zu melden, da ſich die franzöſiſche nur einen Zuſammenſchluß aller Evangeliſchen zur Wahrung der pro=
unverhoffte
Kontrolle vorbehalten hat. Jeder Eigentümer teſtantiſchen Intereſſen und Belange herbeigeführt hat, ſondern auch mit
ſchlages, muß eine Kontrolle und eine Stammrolle ſeiner ſeinem Dienſt am Volke die Segenswirkungen edangeliſchen Wollens auf
Angabe der verſchiedenen Aenderungen in den Beſtänden allen Gebieten öffentlichen Lebens und Wirkens fuuchtbau machen will.
uch die hieſige Arbeiter=Samariter=Kolonne In der Feſtaula ſprach Dr. Schmidt=Japing, Privatdozent an der
Saufe dieſer Woche mit einem Kurſus in der erſten Hilfe= Univerſität Bonn, über das Thema Proteſtautisyrus und Wirtſchaft.
Mit Beginn dieſer Woche fängt der Vormittagsunterricht in
Dieſer Vortrag, vor Bundesfreunden aus allen Teilen Heſſens ge=
Schule wieder um 819 Uhr an. Die Unterrichtszeit für die halten, war für die Zuhörer mehr als eine wiſſenſchaftliche Behandlung
hs-chule bleibt (8 Uhr) unberändert.
des Themas, für viele wurde er zum Erlebnis. Der Redneu beleuchtete
gleiger=Ramſtadt, 14. Nob. Zu dem Unfall des Arbeiters Bau= eingangs in ſeinen Erörterungen die gegenwärtige Kulturkriſis, die das
Mneder=Beerbach im Betriebe der Odenwälder Hartſtein=Ju= Grundgefühl zerſtört

geme weniger gefährlichere Arbeitsſtelle zu beordern. Die Be= hohen ſittlichen Ernſt getragene Ausſprache.
urrifft ſomit an dem tödlichen Unglücksfall kein Verſchulden.
Furg.
M3r Sonne ihren Uebungskurſus. Neue Mitglieder wollen güter der Neformation.
ſik ürem Termin bei dem Vorſtand melden. Auch ſoll in dieſem

ie Eimkt aiten Stindelnenſen derſchel de Arbeier ſen der Wenſh geſiler die Nodbeine Drſcheſt Unden zungefent üint dieſe
dieſe Bremswagen zu benützen. Leider ſei letzteres in vor= Wirtſchaft ihre Herrſchaft über den Menſchen aus. So iſt ſchließlich der
mFllle nicht beachtet worden. Die Betriebsleitung ſtellt auch Menſch ſelbſt zur Maſchine geworden. Gegenüber anderen religiöſen
t werunglückte Arbeiter nicht von ihr aus an die beſagte Ar= Verſuchen der, Löſung dieſes Problems kann dieſer Wirtſchaftsvorgang
erdert worden ſei, um ſo mehr nicht, als gerade an der nur als Auswirkung einer Dämonie angeſehen werden, in die alle ohne
beselle ein ſtarker Rollwagenverkehr ſtattfinde. Der Zufall Ausnahme irgendwie verſtrickt ſind. Martin Luther, der ſelbſt die Kraft
uus der verunglückte Arbeiter erſt etwa 5 Minuten an der der Dämonie an ſich geſpürt hat, gibt die einzig mögliche Löſung: er
Marbeitete, als ihn ſein Schickſal erreichte, und daß er dadurch ſtellt der Seelenloſigkeit der Wirtſchaft die Wirklichkeit des Glaubens
iebsleitung noch nicht beachtet worden war. Dieſer war gegenüber. Daß der Redner mit der Auffaſſung des Problems den
1Nöglichkeit geboten, den Verunglückten in Anbetracht ſeines Hörern aus dem Herzen geſprochen hatte, bewies die kurze, aber von
In früher Morgenſtunde kiindete Choralblaſen vom Turm der Stadt=
muf
. 14. Nob. Bei der geſtrigen Landtagswahl war in un= kirche den Beginn des Feſtes an. Zu Predigern in dem Feſtgottesdienſt
ke ruhiges Leben. Von 2227 Wahlberechtigten haben nur der Stadtkirche war der frühere Gießener Univerſitätsprofeſſor und Kiu=
Nuunnt. Hiervon entfielen auf die Sozialdemokratiſche Partei chenvorſteher der Matthäusgemeinde, Generalſuperintendent D. Dr.
y, 2. Demokratiſche Partei 94. Heſſiſcher Landbund und Schian=Breslau, gewonnen worden. Er ſprach in Anlehnung an das
örndliſte 198 Deutſchnat. Volkspartei 62, Kommuniſtiſche Pauluswort Römer 1 V. 16 üüber die Notwvendigkeit mannhaften Ein=
geikl
1 4rutſiche Volkspartei 79 und Volksrechtpartei 74; 16 Stimmen tretens für die evangeliſchen Belange in der Gegenwart. Die Feſtpredigt
in der Johanneskirche hielt Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt üiber Pſalm 50
Afdurf, 14. Nov. Die Freiſp. Sanitätskolonne vom Roten V. 14 und Off. 13 V. 11 unter dem Leitgedanken Aufgaben des Pro=
m
am Donnerstag, den 17. November, abends 9 Uhr, im ſtantismus der Gegenwart in Wahrung und Mehrung der Segens=
Für die Jugend fand in der Stadtkirche eine beſondere Verſamm=
zu
und Mädchen Gelegenheit gegeben werden, ſich im Sani= lung um 11 Uhr ſtatt, in der Pfarrer Berck=Roßdorf, der Schriftführer
usubilden. Man bittet diejenigen, welche geſonnen ſind, an des Heſſiſchen Hauptvereins, die Jugend au die großen Männer, die
ſiz Seilzunehmen, ſich an genanntem Abend im Uebungslokal Streiter für Chriſti Sache, erinnerte, unter ihnen an den im Gießener
Der Kolonnenarzt, Heru Dr. Baumann, hat die Leitung Heideturm während des 30jährigen Krieges lange gefangen gehaltenen
Pfarrer Hermann Schipper=Roßdorf. Auch dieſe, wie alle Feſtverſamm=
lungen
, war von muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen um=
Zimmern, 14. Nob. Von der Feuerwehr. Welfen rahmt. Im Mittelpunkt des Sonntags ſtand die Feſtverſammlung in
nſſe ihre Schatten weit voraus, ſo laſſen ſie doch einen nicht der Univerſität, die zuerſt die übliche Begrüißung brachte, auf die Geheim=
n
Schein zurück in den Herzen aller derer, die dieſen Ereig= rat D. Dr. Krüger als Vertreteu des verhinderten Rektors, Oberbür=
tzphaten
. Und in der Tat, unſer diesjähriges Stiftungsfeſt germeiſter Dr. Keller für die Stadt Gießen, und Freiherr D. Dr.
uhs und freudiges Zuſammenſein gleich ideal geſinnter Men= Hehl zu Herrnsheim als Präſident des Landeskinchentags von
arnem ſchneidigen Marſch eröffnete der von der aufmarſchie= Heſſen und als Vorſitzender des Heſſiſchen Guſtad=Adolf=Vereins herzlich
uſchaft umringte 1. Kommandant Emde den Abend.: Er erwiderte. Sodann ergriff Geheimrat D. Karl Mirbt. Profeſſor der
e erſchienenen Gäſte, insbefondere den Vertreter des Ge= Kirchengeſchichte an der Univerſität Göttingen, das Wort zu ſeinem
uses, Herrn Beigeordneten Kraus, und wies in beredten / Vortrag über das Konkordatsproblem der Gegenwart. Die Wichtigkeit
aff hin, daß nur Einigkeit uns zuſammenhalten könne und einer Regelung des Verhältniſſes von Staat und Kirche wird ſo
de vertrauensvollen Mitarbeit des Kommandos ſowohl als führte der Redner aus heute allgemein anerkannt. Meinungsverſchie=
uſchaft
beruhe. Mit dem Wahlſpruch Gott zur Ehr, dem denheiten dürſten nur über die Frage beſtehen, wie, waun und in welcher
* Wehr beendete er ſeine Anſprache. Nach Vortrag eines Form dieſe Auseinanderſetzung vor ſich gehen ſoll. Die Reichsverfaſſung
Auvas durch Fräulein Elſe Steinbrecher dankte Herr Beige= von 1919, die grundſätzlich die Selbſtändigteit der Religionsgefellſchaften
a’s unter Hinweis auf die Notwendigkeit einer freiwilligen in der Verwaltung ihrer Angelegenheiten anerkennt, gibk zuar die bis=
iu
die Einladung und Begrüßung und verſicherte das größt= herige Verbindung von Staat und Kirche preis, läßt aber Möglichkeiten
Ngegenkommen des Ortsvorſtandes der Wehr gegenüber, eines poſitiven Verhältniſſes von Staat und Kirche zueinander offen.
MVerlauf des Balles brachte Herr Jordan humorvolle Vor= Im Hinblick auf den Kompromißcharakter und die Unausgeglichenheit
ayl geeignet waren, die Stimmung zu erhöhen. Und nicht dieſer Beſtimmung in der Reichsverfaſſung wird die evangeliſche Kirche
Ayieres Kapellmeiſters, Herrn Reitzel, gedacht, der es verſteht, vom Staat die Berückſichtigung des Nebeneinander und der Eigenart
an (or Stimmung durch entſprechende Muſikſtücke die Gemüter zweier chriſtlicher Kirchen erwarten dürfen. Dieſe neue Regelung wird,
da das Deutſche Reich kein klares, einheitliches kirchenpolitiſches Pro=
brr
.
Miswurg, 14. Nov. Der Drtsgewerbeverein Dieburg gramm hat, Sache der einzelnen Länder und nicht des Reichs ſein müſſen.
Juge ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab, die ſich mit Dieſe Neuregelung läßt ſich auf dem Wege der ſtaatlichen Geſetzgebung
Fragen für Handwerk und Geſverbe befaßte. Weißbinder= wie des Abſchluſſes eines Vertrags zwiſchen Kirche und Staat erreichen.
he, der zunächſt eine Wiederwahl ablehnte, wurde ſchließlich / Falls die Form eines Vertrags gewählt werden ſollte, muß dieſer Ver=
eiſten
Vorſitzenden gewählt. Zweiter Vorſitzender iſt Georg trag für beide Teile lündbar ſein.
Einen kurzen Rückblick über die 40jährige Geſchichte des Evangeliſchen
uuch die übrigen Vorſtandsmitglieder wurden größtenteils
B Der Gemeinderat des Nachbarortes Münſter hat den Bundes in Heſſen gab der Bundesvorſitzende Pfarrer Waitz. Von dem
rmſchlag einer erneuten Prüfung unterzogen und die Ge= zahlenmäßigen Wachstum des Evangeliſchen Bundes auf 18000 Mit=

aut von 60 000 RM. auf 55 000 RM. herabgeſetzt.
ungaufen, 14. Nov. Die Wahlbeteiligung zur Landtagswahl.
he zu wünſchen übrig. Gut gewählt haben eigentlich nur
Kurn, die trotz der Wahlmüdigkeit einen Stimmenzuwachs
Zeu haben. Auffallend iſt auch die Zahl von 29 Kommuniſten=
7 Wahlrechtspartei hat es hier nur auf 34 Stimmen ge=
urund
2030 Wahlberechtigten haben nur 930 ihrer Wahl=
wot
. Das entſpricht einer Wahlbeteiligung von nur
Handball. DDas Spiel, das die Polizei=lb=Mannſchaft
ilyen geſtern ausfodt, begann zum Verdruß einer Anzahl
ch enener Zuſchauer ſtatt um 2 Uhr ſchon eine Viertelſtunde
Poliziſten ſpielten durchweg überlegen, wenn auch eine
Veikombination als Minus gebucht werden mruß. Die er=
Horſchützen waren Binder und Stieler. Die Arheilger
von beſtem Willen beſeelt, konnte nicht einmal das Ehrentor,
iern gegönnt hätte, erzielen. Mangel an Schußvermögen
öAhler des Torwächters, beſonders in der zueiten Halbzeit,
hn Gäſten ihren Mißerfolg. Stand bei Halbzeit 5:0; beim
DS gut ſeines Amtes waltenden Schiedsrichters, 15:0 für die

glieder ausgehend, beleuchtete er die Wirkungen der Bundesarbeit auf
die Erhaltung des deutſchen Volkstums wie des Dienſtes an der evange=
liſchen
Kirche. Dieſe Arbeit, ſofern ſie den Charakter des Kampfes und
der Abwehr trägt, leiſtet der Bund nicht um ſeiner ſelbſt willen, ſon=
dern
mr, um in der Welt der Irrungen und Wirrungen dem Gedanken
zum Durchbruch zu verhelfen, daß Proteſtantismus weder Weltflucht noch
Weltſeligkeit, ſondern Weltüberwindung im Sinne Chriſti iſt.
War der Samstag abend wiſſenſchaftlicher Vertiefung in die ethiſch=
religiöſen
Probleme der Gegenwart gewidmet, ſo brachte der Sonntag
nachmittag zwei große Volksverſammlungen im Zeichen dafür, daß der
Evangeliſche Bund gleicherweiſe den Bedürfniſſen ernſter Beſiumng wie
breiter Führung im Geiſt des Evangeliums zu dienen ſucht. Die Stadt=
kirche
war, ebenſo wie die Johanneskirche, voll beſetzt. Außer den
Kirchen= und Poſaunenchören von Gießen wirkten die der näheren Um=
gebng
Gießens mit, die ein feines Zuſammenſpiel zeigten. Von dem
mit Blumen wundervoll geſchmückten Altar grüßten namens des Haupt=
vereins
in der Stadtkirche Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt, in der Johan=
neskirche
der Schriftführer des Hauptvereins Pfarrer Berck=Roßdorf,
insbeſondere den Prälaten der Heſſiſchen Landeskirche D. Dr. Diehl.
Dieſer überbrachte dann namens der Kirchenregierung und des Landes=
kirchenamtes
herzliche Glückwünſche. Weg=, Kampf= und Schickſalsgenvfe
ſen ſind Kirche und Bund. Evangeliſches Charakterleben hat dieſer ge
weckt gegenüber falſcher Toleranz, und evangeliſches Gemeindeleben hat
er bauen helfen. Danach ſprach Generalſuperintendent D. Dr. Schian=
Breslan in Gießen kein Unbekannter über Evangelium und deut=
ſche
Seele‟. Nicht als ob das Evangelium nur, für die deutſche Seele
ſei; aber es iſt doch auch für die deutſche Seele. Es war kein Zufall, daß
aus der deurtſchen Seele die Reformation kam. Es beſteht eine enge Ver=
bindung
zwiſchen deutſcher Seele und Evangelium. Gibr es heute noch
eine deutſche Seele?. Manchmal ſcheint es ſo, als gäbe es ſie nicht mehr.
Hat ſie üiberhaupt noch einheitliche Züge, oder iſt ſie aus lauter inneren
Widerſprüchen zuſämmengeſetzt. Das, was wir da ſehen, iſt jedenfalle
nicht die deutſche Seele in ihrer Tiefe. Es muß im Weſen des deutſcher
Volkes eine Seele ſein: Das deutſche Gemüt und das deutſche Herz=
Dazu paßt das Evangelium. Die Myſtik des Mittelalters iſt nicht die
deutſche Seele. Sie verbindet mit der Wärme der Empfindung prakti=
ſchen
Arbeitswillen. Und gerade dadurch iſt ſie verwandt dem Evan=
gelium
. Und darum: Wir mit der deutſchen Seele brauchen und begehren
das Evangelium.
Ueber Edangelium und deuntſche Kultur ſprach dann Studiendirek=
tor
Fahrenhorſt=Berlin, Direktor des Edangeliſchen Bundes. Kul=
turfeindlich
iſt jene mittelalterliche Auffaſſung von der Minderwertigkeit
des weltlichen Lebens und Arbeitens. Aber alle Arbeit im Hohen und
Niederen wunde dunch die Reformation geadelt, ſo daß überhaupt erſt eine
deutſche Kultur möglich wurde. So fanden ſich Evangelium und Kultuir
in der Reformation. Der Katholizismus hat mit großer Kraft in unſever
Zeit Kulturfortſchritte zu machen geſucht. Aber es kommt auf Kultur=
beherrſchung
an. Evangelium bedeutet Freiheit der Kulturentwicklung
im deutſchen Sinn. Freilich, die Freiheit iſt eine evangeliſche, die ſich an
Gott orientiert, ſonſt führt es zur Kulwrloſigkeit. Und hier liegt die
Kulturaufgabe auch des Evangeliſchen Bundes an unſerem Volke.
Als dritter Redner ſprach Kirchenrat D. Kübel=Frankfurt a. M.,
der hierauf die Beziehungen des Evangeliums zum deutſchen Vaterland
herausſtellte. Im Oſten unſeres Vaterlandes ſteht die Marienburg, ein
Denkmal, wo ſich vaterländiſcher und chriſtlicher Geiſt verbinden. Dort
hat auch in Königsbeng Emanuel Kant gewirkt, der zuerſt das moraliſche
Geſetz des Evangeliums füir unſer Volk ganz erſchloß. Dort, auch im
Oſten, hat auch der deutſch=evangeliſche Kirchenausſchuß ſeine vaterlän=
diſche
Kundgebung erlaſſen. Die Kirche bekennt ſich darin zu Volk, Staat
und Vaterland. Wie das Gebäude der Kirche, ſo ſtrebt der evangeliſche=
Chriſt mit allen ſeinen Gefühlen nach oben zum Ewigen und ſteht doch
mit ſeinen Grundlagen auf der Erde in ſeinem Volk und Vaterland, das
er liebt! Das irdiſche Vaterland iſt uns Gleichnis des ewigen. Mit
machtvollem Geſang des Bundesliedes Brüder, ſchart Euch um die
Fahne, ſchloß die eindrucksvolle Verſammlung.
Der Verſammlungsleiter brachte dann noch folgende Kundgebung
an das heſſiſche Volk zur einſtimmigen Annahme:
Kundgebung.
Von ſeiner 40. Landesverſammlung in der Stadt, von der aus er
vor vier Jahrzehnten gegründet ward, ruft der Heſſiſche Hauptverein
des Evangeliſchen Bundes alle Evangeliſchen des Heſſenlandes erneut
auf, ſich mit ihm zu bekennen, dankbar und tatenfroh, zum Evangelium
als der Kraftquelle und dem Geſundbrunnen der deutſchen Scele, der
deutſchen Kultur, des deutſchen Vaterlandes.
Wir wollen miteinander dafür ſtehen, daß unſer Volk in allen ſeinen
Kämpfen und Nöten wieder ein Geſchlecht des Glaubens und des Gemüts
und der Seele werde, aus dem Evangelium allein.
Wir wollen miteinander dafür ſtreben, daß die gottgegebene Grund=
lage
deutſcher Kultur der deutſche Proteſtantismus iſt und bleibt, der
ſeine Kräfte aus dem Evangelium und aus dem deutſchen Volkstum
zieht.
Wir wollen miteinander dafür ſtreiten, daß unſer deutſches Vater=
land
Wohnſtatt und Werkſtatt des Evangeliums werde und unſer Vater=
landsdienſt
Gottesdienſt, allen Deutſchen und aller Welt zum Tienſt und
Heil.
Evangeliſihe des Heſſenlandes! Zu dieſem dreifachen Dienſt haltet
mit uns feſt an dem von Gott vollzogenen und geſegneten Bund zwiſchen
Evangelium und deutſchem Geiſt!

Riſchwhuſen, 13. Nob. Am Donnerstag, den 10. November, hielt
Azeitſchaftspolizei als Abichluß ihrer ſportlichen Wettkämpfe
M27, unter großer Beteiligung der Bürgerſchaft, einen
mm Saalbau Deutſcher Hof ab. Nach einem flotten Er=
ü
bon der hieſigen Polizeikapelle geſpielt, hieß Herr
Waguer die Anweſenden herzlich willkommen, wünſchte
Meient guten Verlauf und den noch um die Siegespalme rin=
gen
Erfolg in ihren Leiſtungen. Darauf trat zunächſt eine
non Turnern auf. Sie zeigte an Neck, Pferd und Barren
wioch auszutragenden Zehnkampf gehörige, ſelbſtgewählte
Es war eine Freude, den in echter deutſcher Turnerkleidung
ont Jahnjüngern bei ihren vortrefflichen Vorführungen zu
hn, Mit einer Phramide am Barren ſchloſſen. Hierauf zeigte
a Freiübungen, deunen zwei Einzelkunſtfreiübungen, von
Schirmuly und Adam Sauerwein vorgeführt, folg=
Beifall belöhnte namentlich die wirklich muſtergültigen
Letzteren. Dann wurden in ſehr eindrucksvoller, und oft
laller Weiſe, die ausgezeichnete Ausbildung der Beamten in
mifen (Polizei im Verhalten gegenüber Verbrechern) ge=
züiſtungen
erzeugten große Beſuunderung und oft auch große
Lume. Auch der Boxkampf, für den Poliziſten zur Verteidi=
Jaggend geeignet, durfte an dieſem Abend nicht fehlen. Drei
A: denn auch ſehr ſchöne Kämpfe vor. Den Höhepunkt der
bildete die

Atelng zuſammenſetzt, recht ſchöne klangvoll Chöre zu
oers die Pflege der ausnahmslos geſungenen Heimatlieder
dere Beachtung. Ein Tanz beſchloß den wohlgelungenen

4i. Vielbrunn, 14. Nov. Todesfahrt. Tödlich verunglückte in
der Nacht von Samstag auf Sonntag der in einer kommuniſtiſchen Wäh=
lerverſammlung
hier am Samstag abend als Gegenredner aufgetretene
ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftsführer Zang aus Aſchaffenburg auf der
Heimkehr. An der Kurve oberhalb dem Kimbacher Friedhof verfehlte er
im Nebel und vielleicht geblendet durch den Schein ſeiner Laterne die
Straße und ſauſte mit ſeinem Motorrad hinunter in die Schlucht. Er
kam unter das Motorrad zu liegen, das auslaufende Benzin ergoß ſich)
über den Unglücklichen, geriet in Brand und fand man geſtern morgen
die verkohlte Leiche.
Gernsheim, 14. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
14. November 2,12 Meter.
(. Neckarſteinach, 14. Nov. Landtagswahlen. Im Verlaufe
der letzten Woche wurden zwei Wahlverſammlungen abgehalten, deren
Beſuch ſchon ein Bild entwarf, wie die Wahlen ausfallen könnten. Und
dies Bild wurde zuu Tatſache. Kaum 33 Prozent der Wähler ſind an
die Wahlurne gegangen. Konzert. Der Geſangverein Sänger=
bund
hielt im Saale zum Schwanen ein Konzert, als Gedächtnisfeier
ab. Der erſte Teil war dem Gedenken Beethovens gewidmet. Der zweite
Teil dem Gedenken des verſtorbenen Chormeiſters des Vereins, Herin
Weis. Säutliche Lieder wurden in formvollendeter Weiſe zum Vortrag
gebracht, und auch die Lieder einer Heidelberger Sängerin fanden gute
Aufnahme und reichen Beifall.
4d. Mörfelden, 12. Nov. Gemeinnützige Baugenoſſen=
ſchaft
. Bei einem Mitgliederſtand von 79 Perſonen und einer Ge=
ſamthaftſumme
von 41 000 Mk. ſchließt die vorjährige Bilanz der
einem Verluſt von 18941 Mark,

14. Nob. Wahlergebnis. Bei der geſtrigen

La Iom 5i0 Wchberektigten nur 131 dont ſten Stumreckt.
NeN U730 Uhr war die Wahl beendigt und das Ergebnis
horn, 14 Nob. Wafſerſtand des Neckars am=
r
231 Meter, am 14. Nohember 198 Meter.

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Ac. Worms, 14. Nov. Am Freitag früh gegen 8 Uhr hat em Per=
ſonen
=Auto in der Alzeyerſtraße, Ecke Mozartſtraße, ein 15jähriges Mäd=
chen
aus Leiſelheim bei Worms, namens Trautmann, das mit ſeinem
Fahrrade auf dem Wege zur Eleonorenſchule wuar, überfahren und am
Kopf und an den Beinen ſchwer verletzt. Das Auto, deſſen Lenker a=
ſtheinend
die Schuld an dem Anglück trifft, war auf der falſchen Straßen=
ſeite
und in viel zu raſchem Tempo gefahren, und hatte die Fahrtge=
ſchwindigkeit
trotz Zeichen des Kindes, daß es in die Mozartſtraße ein=
biegen
wollte, nicht vermindert. Als der Lenker das Unglück im letzten
Augenblick vermeiden wollte, war es zu ſpät, der Wagen fuhr dann
gegen einen Baum und wurde zertrümmert. Das arme Kind wurde
mittels Krankenauto ins Martinsſtift verbracht, wo die Verletzungen als
ſehr ernſt feſtgeſtellt werden =mußten. Der Autolenker hat nur leichtere
Verletzungen, aber dafür gleich eine Tracht Prügel von den Zeugen des
Unglücks erhalten. Die Hauptſchuld an dem Unglück hat das bei allen
Autos übliche wahnſinnige Tempo gerade in dieſem Teile der Alzeher=
ſtraße
. Am Samstag früh gegen 11 Uhr iſt bei dem Neubau eines
Hochhauſes in den Heylſchen Lederwerken Liebenau ein Vauarbeiter der
Firma Zucker von einem Geriiſt des erſten Stockwverkes gefallen und hat
ein Bein gebrochen. Er wurde mit dem Krankenauto ins Krankenhaus
verbracht.
t. Alzey, 14. Nob. Wichtig für Nadfahrer. Die Unſitte,
ohne Licht zu fahren, hat auch hier ſchon bedeutende Unfälle zur Folge
gehabt und wird ſeitens der Behörden ein ſcharfes Vorgehen verlangt.
Seitens der Gendarmerie wurden nun in der letzten Woche vermehrte
Streifen nach Eintritt der Dunkelheit ausgeführt und vückſichtslos gegen
die Uebertreter eingeſchritten. An den verſchiedenen Abenden wurden
über 20 Perſonen zur Anzeige gebracht. Wenn man bedenkt, daß die
Verhängung der Ordnungsſtrafen den Betrag von 2 Laternen ausmacht,
ſo wäre es doch richtiger, ſtatt ohne Licht zu fahren, ſich eine richtige
Laterne zuzulegen. Außerdem liegen aus der letzten Zeit Urteile vor,
die beſagen, daß die Lampe an dem Fahrrade angebracht ſein muß, und
es nicht genügt, wie von mancher Seite angenommen wird, daß eine
Taſchenlampe in der Hand, den Anforderungen des Geſetzes eutſpreche.
Wahltag in Alzey. Der Verlauf der Wahl blieb auch wie in
vergangenen Jahren ein ruhiger; trotzdem die Sozialdemokratie am
Vorabend, alſo nochmals unmittelbar vor der Wahl, ihre größte
Kanone Hermann Müller auffahren ließ. Auch er hat an der in unſerem
Volke eingeriſſenen Wahlmüdigkeit nichts ändern können. Nur in der
Zeit vor Mittag und in den letzten Wahlſtunden war der Andrang
zum Wahllokal etwas lebhafter. Martinimarkt. Auch auf dem
diesjährigen Markte ſind zahlreiche Meßbeſucher eingetroffen und bietet
der Markt ein äußerſt belebtes Bild. Trotz der ſchlechten Witterung
war der Marktbeſuch ein guter.
WSN. Butzbach, 14. Nov. Stadtverordnetenwahlen in
Butzbach. Zuſammen mit den heſſiſchen Landtagswahlen wurde geſtern
in unſerer Stadt auch die neue Stadtverordnetenverſammlung gewählt.
Es erhielten Stimmen: Sozialdemokraten 524, Zentrum 192, Einheits=
liſte
der Demokraten und der Deutſchen Polksparzei 594, Deutſchnatio=
uale
359, Kommuniſten 256. Die Mandgte verteilen ſich wie folgt:
Sozlaldemokraten 5 (minus 1). Zeutrum 2 (unverändert), Einheitsliſte
der Demokraten und der Deutſchen Volkspartei 6 (unverändert), Deutſch=
tionale
3 (plus 1) und Kommuniſten 2 (plus 1). Die Wahlbeteiligung
an der Stadtverordnetenwahl betrug 64 Prozent.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Dienstag, den 15 November 1927

Nummes

Familiennachrichten

Der Herr ſchenkte uns

eine
Tochter
In dankbarer Freude

W. Knippel und Frau
geb. Rüdenauer
z. Zt. Prlvatklinik Dr. Walther.
30430)

Für die anläßlich unſerer Perlobung
uns erwieſene Aufmerkſamkeit danken
herzlichſt
Gretel Hamm
Heinrich Weinehl.

Weiterſtadt,
Darmſtadt,

November 1927.

Aatte 4

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſe=
res
teueren Entſchlafenen

ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
innigſten Dank. Beſonders danken
wir Herrn Pfarrer Uhl für die troſt=
reichen
Worte am Grabe, dem
Kirchenchor für den erhebenden Grab=
geſang
, dem Bauernbund und der
Spar= und Darlehnskaſſe Weiter=
ſtadt
für die Niederlegung von
Kränzen, ſowie allen übrigen Kranz=
und Blumenſpendern. 47771
Jm Namen
der tleftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Gertrude Roſignol Wwe.,
geb. Kuhn.
Weiterſiadt, den 14. November 1927.

Todes=Anzeige.
Geſtern verſchied ſanft und unerwartet
nach kurzem Leiden unſere liebe, gute Mutter
und Großmutter
Frau
Helln eurß Twe.
geb. Ruf
im 71. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Fam. H. Schneller
Ph. Rueß. (30458
Darmſtadt, den 14. November 1927.
Kaupſtraße 33.
Die Beerdigung findet Mittwoch, nachmittags 3 Uhr,
von der Kapelle des alten Friedhofs aus ſiatt.

Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, unſeren lieben Bater,
Großvater, Urgroßvater, Bruder und Onkel

geſtern abend 7½ Uhr nach kurzem Krankenlager
im Alter von 74 Jahren zu ſich zu rufen.
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen.
(30495
Arbeilgen, den 14. November 1927.
Die Beerdigung ſindet am Mittwoch, den 16. No=
vember
1927, nachmittags 4 Uhr, Kranichſteiner=
ſtraße
19 aus ſtatt.

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trotz bester Qualitäten und sorgfältigster
Wahl. Wir kalkulieren sehr nieder.
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tragenem
Leiden im Alter von nahezu 69 Jahren
durch einen ſanften Cod erlöſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Peiri, geb. Weſierwald
Familie Adam Hirſch
Familie Otto Jürgen
Familie Ludwig Wolpert
und 4 Enkelkinder.
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Darmſtadt, Weiterſiadt, den 13. Nov. 1927.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 16. d. Mts.,
vormittags 11 Uhr, vom Porial des alten Friedhofs an
der Rieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger An,
teilnahme beim Heimgang unſerer geliebten
Mutter danken wir herzlich.
Frau Jacquette Trümpert
geb. Meiſenzahl
Frau Lona Koch
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lalzen
mit einem Vanadiumſalz. Die mächtige
Wirkung beruht auf der Bildung von aktivem
Sauerſtoff (0y im Großen, ſtärker wie Ozon.
Magen und Darm verdauen vollſtändig, das
Blut vermehrt ſich ſchnell, die Zellen erſtarken:
zugleich vernichtet der aht. Sauerſtoff die Kranh=
heitsgifte
. Die Methode iſt neu. ärztl. geprüft
und liefert nie gekannte Reſultate bei:
L Blutſchwäche, Schwäche der Kinder
und Kräfteverfall:
2. Magen= und Darmleiden, jedes Er=
brechen
(Appetitloſigkeit. chroniſche Durch=
fälle
uſw.):
4. Zuberkuloſe, Bronchttis, Malaria,
durch Bernichtung der Toxine und Bazillen.
die erhöhte Kraß des Blutes und den
ſtarken Appetit:
4. Nervenleiden (75%o der Neuraſthenie).
chron. Rheumatismus, Weitstanz=
Baſevor, Zuckerharnruhr, Micren=
leiden
nach anft chenden Krankheiten.
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[ ][  ][ ]

Dienstag, den 15. November 1927

Kankkeife

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ist besser als Sſe
zum Ausbruch kommen zu
lassen. Wenn Sie sich einmal un-
päüllch
fühlen, dann gleich ins Bett und
ordentlich geschwitzt. Ein Rheinelektra-
Heizkissen wird ihnen stundenlang einheizen.
Sie können ruhig schlaien. Es kann nicht
zu heid werden, denn es ist fünffach gesichert.
Es wird ihnen nicht lästig, denn es ist so
leicht und mollig, daß Sie os nicht spüten
und die Stromkosten können Sie auch nicht
beunruhlgen denn es verbraucht in einer
Stunde nur für 2 Pfg. Strom Füc den Beweis
seiner Güte trägt es das VDE Prüfzelchen.
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Wenn Sle es glelch bei uns holen haben Sie
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hinſichtlich der Firma: Wilhelm Ganß,
Baugeſchäft, Darmſtadt: die Prokura
des Wilhelm Ganß iſt erloſchen. Am
8. November 1927 hinſichtlich der
Firma: Theodor Stemmer, Darmſtadt:
Der perſönlich haftende Geſellſchafter
Hermann Stemmer wohnt jetzt in
Mannheim. Am 10. November 1927
hinſichtlich der Firma: Reinhold In=
terthal
, Darmſtadt: Die Firma iſt er=
loſchen
. Am 11 November 1927 Neu=
eintrag
: Firma: Friedrich Heuß,
Darmſtadt. Inhaber: Friedrich Heuß,
Kaufmann in Darmſtadt. Eliſabeth
geborene Schüttler, Ehefrau des Kauſ=
manns
Friedrich Heuß in Darmſtadt,
iſt zur Prokuriſtin beſtellt. Angegebe=
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Geſchäftszweig: Kolonialwaren=

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großhandlung. Die Geſchäftsräume be=
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ſich Mornewegſtraße 39. Ab=
teilung
B: Am 11. Norember 1927 hin=
ſichtlich
der Firmen: 1. Zimmerſches
Töchterheim Darmſtadt Geſellfchaft
mit beſchränkter Haftung, Darmſtadt:
Durch Beſchluß der Geſellſchafterder=
ſammlung
vom 29. Oktober 1927 iſt
der Geſellſchaftsvertrag geändert. Durch
gleichen Beſchluß iſt der Gegenſtand
des Unternehmens geändert wie folgt:
Der Gegenſtand des Unternehmens be=
ſchränkt
ſich nur noch auf die Verwal=
tung
des Geſellſchaftsgrundſtücks. Es
iſt dies zur Zeit das Marinehaus in
Eiſenach. 2. Heſſiſche Gießerei und Ma=
ſchinenfabrik
, Geſellſchaft mit beſchränk=
ter
Haftung, Darmſtadt: Die Vertre=
tungsbefugnis
des Liquidators iſt be=
endet
und die Firma erloſchen.
Darmſtadt, den 12. November 1927.
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Reich und Ausland.
Kundgebung der Notgemeinſchaft der deutſchen
Wiſſenſchaft.
Stuttgart. Hier fand aus Anlaß der Haupt=
verfammlung
der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſ=
ſenſchaft
eine Kundgebung ſtatt, bei der hervor=
ragende
Redner über die Arbeiten und Erfolge der
deutſchen Wiſſenſchaft ſprachen. Nach der Begrüßung
der Gäſte durch den erſten Vorſitzenden der Notge=
meinſchaft
, Staatsminiſter a. D. Exz. Schmidt=Ott,
ſprach als erſter Redner der Münchener Chemiker
Geh.=Rat Prof. Dr. Willſtätter über die Aufgaben
der Chemie, der u. a. ausführte: Außer durch die
Steigerung der Bodenerträgniſſe greife die ſynthe=
tiſche
Chemie in die Weltwirtſchaft ein durch die
Umformung der Kohle in Kohlenwaſſerſtoffe ( Ben=
zine
), wodurch ſich Deutſchland von der Einfuhr des
Petroleums unabhängig machen kann. Die Benzine
können auch das Material bilden, aus dem künſt=
licher
Kautſchuk im Maßſtab der Großinduſtrie her=
vorgehen
würde. Den zweiten Vortrag hielt der
Berliner Archäologe Geh. Regierungsrat Dr. Wie=
gand
über die Ausgrabungen des Apollotempels von
Didyma bei Milet. Es ſei nunmehr gelungen, die
Ausgrabungen völlig zu beenden. Als letzter Redner
ſprach Kapitän z. S. Spiß=Berlin über die deutſche
atlantiſche Expedition auf dem Meteor. Alle feſt=
geſtellten
Profile hätten gewaltige Unterſchiede ge=
genüber
bisherigen Tiefendarſtellungen ergeben. Die
größte Tiefe ſei bei den Sandwich=Inſeln mit
8068 Metern regiſtriert worden. Zum Schluß wurde
beſchloſſen, an die Reichsregierung ein Telegramm
zu ſenden, in dem die Notgemeinſchaft der Reichs=
regierung
und den geſetzgebenden Körperſchaften für
die Förderung, die die deutſche Wiſſenſchaft in den
letzten Jahren trotz der angeſpannten Finanzlage er=
fahren
hat, den Dank ausſpricht. Das hoffnungsvoll
Gewordene würde aber in Frage geſtellt, wenn jetzt
eine Kürzung der an ſich beſcheidenen Mittel in Reich
und Ländern eintrete. Die Notgemeinſchaft bittet
daher die Reichsregierung, die bisher gewährten
öffentlichen Mittel in unverkürzter Höhe zu halten.
Ein rätſelhafter Vorfall.
Lpd. Heidelberg. Samstag früh wurde im
Heidelberger Stadtwald, beim Hohlen Keſtenbaum,
ein Waldhüter von einem Unbekannten, der ihm ver=
dächtig
vorkam, nach dem nächſten Ort gefragt. Nach
gegebener Auskunft entfernte ſich der Waldhüter.
Ein gleich danach zu ihm kommender Arbeiter ver=
folgte
den Unbekannten und ſtieß dabei auf ein
Auto, in dem eine Frau mit einer Schußwunde
tot lag. Darauf ſuchte man den Mann und fand
ihn ebenfalls mit einer Schußwunde am Kopf auf,
die ſeine ſofortige Ueberführung ins Akademiſche
Krankenhaus Heidelberg notwendig machte. Die Tote
wie auch der Verletzte ſind aus. Leipzig gekommen.
Nach einem Brief hat der Mann die Frau mit ihrem
Einverſtändnis erſchoſſen und ſich dann ſelbſt töten
wollen, was ihm aber mißglückte. Die Getötete ſoll
eie geſchiedene Frau ſein. Der Mann iſt noch nicht
vernehmungsfähig.
Die Vorunterſuchung gegen Profeſſor Foerſter.
Lpd. Wiesbaden. Die Vorunterſuchung
gegen Profeſſor Foerſter und Genoſſen wegen Lan=
desverrats
iſt auf Veranlaſſung des Oberreichs=
anwalts
eingeleitet worden, weil aus der Unter=
ſuchung
gegen den Privatdozenten Dr. Gumbel in
Heidelberg ſich ergeben hatte, daß die von Gumbel
veröffentlichten Artikel bereits in anderen Zeit=
ſchriften
, und zwar von den jetzt in die Unter=
fuchung
gezogenen Perſonen veröffentlicht worden
waren. Das Verfahren gegen Foerſter und Genoſſen
iſt alſo eine Folge der Einſtellung des Verfahrens
gegen Gumbel. Die Nachricht eines Berliner Mit=
tagsblattes
von einem Haftbefehl gegen Profeſſor
Friedrich Wilhelm Foerſter entbehrt jeder Grund=
lage
.
Fernbeben in Jena regiſtriert.
FU. Jena. Montag um 1 Uhr 21 Minuten
und 7 Sekunden und um 6 Uhr, 5 Minuten und
30 Sekunden verzeichneten die Inſtrumente der
Reichsanſtalt für Erdbebenforſchung Jena zwei ſtarke
Fernbeben aus dem gleichen Nordgebiet, mit etwa
7500 Kilometern Entfernung.

Ein Gauß=Nuſeum in Braunſchweig.

Das Geburtshaus des großen Mathematikers Gauß
in Braunſchweig iſt zum 150. Geburtstag des im
Jahre 1855 verſtorbenen Gelehrten von der Stadt
Braunſchweig angekauft und als Gauß=Muſeum
eingerichtet worden. Karl Friedrich Gauß hat nicht
nur die höhere Mathematik, ſondern auch die Phyſik
mit wichtigen Entdeckungen bereichert. Er fördert
die Theorie des Erdmagnetismus, erfand
Magnetometer und den Nadeltelegraphen.

Dienstag der 15. November 1927

Nummer

Gerhart Hauptmann 65 Jahre alt.

Gerhart Hauptmann.
Neuer Afrikaflug Allan Cobhams.
32 000 Kilometer nach Capetown und zurück.

Das Geburtshaus des Dichters.
Im Hotel Preußiſche Krone zu Salzbrunn in Schleſien hat Gerhart Hauuf
15. November 1862 das Licht der Welt erblickt. Sein Vater war der im
verſtorbene Beſitzer des Hotels, Robert Hauptmann. Der junge Gerhart E
die Dorfſchule beſucht, kam dann in die Realſchule am Zwinger in Bre=lf
Landwirtſchaft bei einem Onkel in Jauer, verließ aber bald den Gutshof,
der Kunſtſchule zu Breslau Bildhauerei zu ſtudieren. Erſt 1885 hat ſich
der Dichtung gewidmet.

Das Flugzeug als Waffe.
TU. Berlin. Im Rahmen des Kurſus An=
wendung
des Flugzeuges im Außeninſtitut der Tech=
wiſchen
Hochſchule zu Berlin ſprach Ingenieur A. R.
Weyl über das Thema: Luftflotte und Militär=
flugzeuge‟
. Vor einer zahlreichen, intereſſierten Zu=
hörerſchaft
zeigte der Vortragende, welche Fortſchritte
der Kriegsflugzeugbau im Ausland Deutſchland
darf bekanntlich Militärflugzeuge nicht einmal für
die Ausfuhr bauen! in den letzten Jahren aufzu=
weiſen
hat. Im Auslande mehren ſich die Beſtre=
bungen
, der Luftflotte die grundſätzliche Gleichberech=
tigung
mit Armee und Marine zu erkämpfen. Die
Folge iſt zumeiſt eine Dreiteilung der Luftſtreit=
kräfte
in unabhängige, Armee= und Mavineluft=
flotte
. Bezüglich der Verwendung der Luftſtreit=
kräfte
hat man in England aus den Luftmanövern
des Sommers gefolgert, daß eine ſtrategiſche Defen=
ſive
zur Luft gegenüber feindlichen Luftangriffen
zwecklos iſt, und daß Luftſtreitkräfte, auch wenn ſie
nur zur Landesverteidigung dienen, angreifen
müſſen. Ein Luftſchutz vom Boden aus, wie er
Deutſchland zugeſtanden wird, iſt dieſer Praxis ge=
genüber
wertlos.
Courtney auf dem Rhein notgelandet.
TU. Berlin. Nach einer Meldung der Abend=
blätter
aus Köln, mußte das Dornier=Flugboot des
engliſchen Fliegers Courtney, das in direktem
Flug von Southampton kam, auf dem Rhein bei
Poll notlanden. Dabei wurde das Flugzeug gegen
einen Schleppzug getrieben und der Bau des Boots=
rumpfes
eingebeult. Der Anprall des Flugzeuges
gegen einen Brückenpfeiler konnte durch ein Motor=
boot
verhindert werden.
Ein Polizeibeamter erſchoſſen.
FU. Duisburg. Am Montag früh gegen
1 Uhr ſpielte ſich im Reſtaurant Zentralhof, in der
Königſtraße, eine ſchwere Bluttat ab. Im Verlauf
eines Wortwechſels zwiſchen einem Gaſte und dem
Oberwachtmeiſter v. Borgh, gab erſterer plötzlich aus
einer Piſtole vier Schüſſe auf den Beamten ab.
Von zwei Schüſſen in die Bruſt und einem in den
Mund getroffen, ſank der Beamte tot zu Bo=
den
. Durch den vierten Schuß wurde ein anderer
Gaſt am Bein verletzt. Der Täter, von deſſen
Perſonalien bisber nur der Name Schäfer feſtge=
ſtellt
iſt, wurde verhaftet.
Die größte der Sommerfelder Tuchfabriken
niedergebrannt.
TU. Sommerfeld. In der Nacht zum Mon=
tag
iſt die größte Tuchfabrik Sommerfelds nieder=
gebrannt
. Das Feuer brach in der Spinnerei aus
und verbreitete ſich mit unheimlicher Schnelligkeit
über den ganzen Betrieb. Als die Feuerwehr an der
Brandſtelle eintraf, war es nicht mehr möglich das
Feuer vom Hauptgebäude der Fabrik abzuhalten. Die
vier Stockwerke brannten völlig aus. Der Feuerwehr
gelang es nur, das Wohnhaus und einen Neubau,
in dem ſich kleinere Abteilungen befanden, zu er=
halten
.

Der Unfall der Heinkel=Ozeanmaſchine.
TU. Berlin. Zu dem Unfall des Heinkelflug=
zeuges
D 1220 teilen die Heinkelwerke mit, daß nach
der kurzen Mitteilung des Piloten Merz der Bruch
ein ziemlich vollſtändiger iſt. Die Tragflächen und
die Schwimmer der Maſchine ſind zum Teil zertrüm=
mert
, zum Teil ſchwer beſchädigt, der Numpf iſt ge=
kmickt
, ſo daß von einer Flugfähigkeit wohl kaum die
Rede mehr ſein kann. Der Eindecker iſt zurzeit an
einer Boje feſtgemacht.
Wackere deutſche Buben.
Lpd. Wie der Tiroler Anzeiger meldet, wurde
in Meran im Stadtheater der Film VOpera del
Fascismo vorgeführt. Die Schulen wurden einge=
laden
, an dieſer Vorführung teilzunehmen. Nach=
dem
ſich ſehr wewige Kinder gemeldet hatten, ver=
fügte
der Direttore Diddatico, daß ſämtliche Schulen
am 4. November korporativ der Vorführung des
Films, der eine Verherrlichung des Faseismus dar=
ſtellt
, beizuwohnen haben. Unter anderen Bildern
wurden auch öſterreichiſche Gefangene nach dem Zu=
ſammenbruch
vorgeführt. Dies war für die Buben,
die ſich auf der Galerie befanden, ein Zeichen, zu
pfeifen. Es wurde ein derartiger Spektakel gemacht,
daß die Vorführung nicht mehr zu Ende geführt wer=
den
konnte, obwohl der Direktor einſchritt. Dieſer
hat in der Folge einen Erlaß herausgegeben, in
welchem die Lehrer für dieſen Vorfall verantwortlich
gemacht werden.
Aufdeckung einer Spionageorganiſation.
FU. Wilna. Die politiſche Polizei entdeckte
hier eine weitere kommuniſtiſche Spionageorgani=
ſation
und verhaftete fünf Weißruſſen und zwei
Juden.
Schlägereien in der Agramer Univerſität.
FU. Belgrad. Aus Anlaß der Wahlen zum
Akademiſchen Unterſtützungsverein bei der Agramer
Univerſität kam es in der Aula der Univerſität und
vor dem Univerſitätsgebäude zu großen Schlägereien.
Hier wurden zwei Studenten ſchwer berwundet und
zahlreiche verletzt. Bei den Tumulten wurden drei
Wahlurnen vernichtet, ſo daß die Wahlen noch ein=
mal
vorgenommen werden müſſen.
Spanien auf der Preſſa 1928 in Köln.
TU. Madrid. Primo de Rivera empfing den
Vertreter der Preſſa, Dr. Fenten, dem er die Un=
terſtützung
der ſpaniſchen Regierung zuſicherte und
überhaupt ſein großes Intereſſe an der Preſſa
ausſprach. Soweit ſich bis jetzt beurteilen läßt, wird
ſich die ſpaniſche Preſſe in großem Umfange an der
Ausſtellung beteiligen.
Acht Frauen und Kinder verbrannt.
Cicago. In einem vornehmen Mietshauſe
brach Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit
durch den Fahrſtuhlſchacht fortpflanzte und viele im
dritten Stock befindliche Perſonen einſchloß. Acht
Frauen und Kinder verbrannten, 13 erlitten Ver=
letzungen
. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Ret=
tungsarbeiten
ſchwer verletzt.

Das Afrika=Flugzeug Cobhams.
Allan Cobham (im Kreiſe) ſteigt mit ſeinem Ganzmetallflugzeug Singapore zu einem Flug
bis zum Cap der guten Hoffnung und zurück nach England auf. Die Flugſtrecke beträgt 32000
Kilometer. Die Rolls Royce Motoren des Flugzeuges verfügen über 1400 Pferdeſtärken.

in der Kan
d Tribüne
n der Maue
er au

Ein Rieſengaſometer in
broiſcher 1
geflogen.
20 Tote, mehrere hundert Vich
Pittsburg. Im Nordteile derr d/
nete ſich eine folgenſchwere Exploſ
großen Gastanks, der der Equitoz)
ſchaft gehört. Ueber 20 Perſonuß
tötet worden. Die Exploſion war ſo A
die Erſchütterung in der ganzen Ung
ſpüirt wurde. Metallteile des rieſigem
den viele Straßen weit geſchleudert. 2
bände erlitten Beſchädigungen, und
entfernt gelegenen Geſchäftsviertel gerü=
ſer
ins Schwanken, ſo daß man zu rin
Erdbeben dachte.
Die Aerzte der Pittsburger
ſchätzen die Zahl der infolge der Expla
tanks als verletzt gemeldeten Perſau/f
bis 600. Die betroffene Gasanſta
im ganzen 300 Arbeiter, doch iſt noch /7
wiediel Perſonen im Augenblick der Er
der Arbeit waren. Von fachmänniſch=
behauptet
, daß der explodierte Tank3
Kubikfuß faßte und der größte der We.*
zeugen berichten, daß ſofort nach dera
barem Getöſe erfolgten Exploſion die
Gebäude einſtürzten und die Sſt
wühlt wurden. Die Telephon= und S-
ſowie
die Waſſerleitungsrohre wurden
die dadurch entſtandene Ueberſchwemnnt
großen Trümmerhaufen in den Straßx
das Rettungswerk der Polizei und Fiu
einer mehrere Straßen, entfernt liegrß
befanden ſich gerade 200 Kinder auf En
von denen mehrere durch Trümmexie
wurden. In der Umgebung der Ungl.UF
eine Panik aus. Die Einwohner flün=
Straße. Die erſten 11 geborgenen Tori
beiter. Die Wucht der Exploſion wird
ſache illuſtriert, daß zentnerſchwi
von Tankſtahlſtreben eine Meilev
glücksſtätte entfernt aufgeff=
den
und daß von vielen Häuſern die
riſſen worden ſind. Drei Häuferblocks a/i
ein Straßenbahnwagen zertrümmert
Fahrgäſte verletzt. Alle Krankenhäuſe‟
burg ſind mit Verletzten überfüllt.
vei Kor
Das Räuberunweſen in Säü
Dne, Erltält=
EP. Palermo. Der Rieſenpra.
Maffia in Termini Imereſe iſt noch
und ſchon haben die Gerichtsbehördern
die Unterſuchung gegen eine weitere
haftete Verbrecherbande vonn
ſonen abgefchloſſen, die ihr Unweſe=
vinz
Palermo getrieben hatten. Unn
hafteten befinden ſich ſowohl gefährlice
als auch ſehr wohlhabende Mitgliede
niſchen Geheimbundes, die noch bis vo
jede Rückſicht auf die Geſetze ſchalte eie
teten. Von dieſen Angeklagten kommen
Schwurgericht.
Unfall Michgel Bohu
Der berühmte Sänger bei einer F7l
verletzt.

Michael Bohnen,
der weltbekannte deutſche Baſſiſt un

ſpieler, erlitt bei einer Aufuahme
einen ſchweren Unfall. Eine herabig.
ſcheibe hat den linken Unterarm des
auf den Knocher durchgeſchnu

[ ][  ][ ]

baskiſche Pelote=Sport.

Von
Kaſimir Edſchmid.
min Deutſchland, was Pelotari ſind?
zimpionat im Peloteball bedeutet nicht weniger als
waft in Wimbledon.
ſatari würden ſich ſogar ſchämen, mit Tennisſpielern
werden. Dieſes Ballſpiel ſtellt die Leidenſchaft von
Wenſchen dar, obwohl es dem Kontinent faſt un=
Auf den olympiſchen Spielen in Paris erſchienen
phantaſtiſchen Basken und zauberten mit ihren
Schwingen die Odyſſee und das Mittelalter vor
m Weſten. Wenn die Reiſenden überall, wo ſpa=
ſchen
wird, zwiſchen Zaragoza und Bilbao, zwiſchen
Argentinien, Menſchen wie närriſch vor weißen
tern ſtehen und Bälle dagegen klopfen ſehen, ſo iſt
Regeln des Peloteſpiels nicht kennt, muß es für
gri. Sein Geheimnis liegt darin, daß, ohne auf das
Sports einzugehen, die Spieler dor einer Wand
welche ſie Völle ſchlagen, die in einem gewiſſen
Raum wieder zurückprallen müſſen. Da zwei
e zwei Mann ſpielen, iſt es klar, daß dieſe Leute
ſurzeſtehen und daß jede Partei immer mit der anderen
urpechſelt. Eiter gibt an, indem er an die Mauer
4E vor ihr den Ball, der aus maſſivem Kautſchuk iſt,
upe ſchlägt und ihn mit der Fauſt dann die Mauer
e mit Hilfe eines Schlages, der ihn geheimnisvoll
In dieſem Schlag liegt bereits die Kühnheit und
heißſtärke eines Spiels, das raffiniert genug iſt, die
m Auge in Auge gegenüber, ſondern nebeneinander
ſiaen Parteien machen ſofort ein Feld, einer iſt
he: an der Mauer, der andere entfernter. Pelote iſt,
ſart, ein Tennis, das man auf eine einzige Seite ge=
, um es heroiſcher und im Kampfplatz länger zu
man gleichzeitig ſeine Geſetze komplizierte. Es
alt, im Rückprall von der Mauer, placiert. Eine un=
Elganz. Die fünfzehn Meter hohe weiße Mauer
en Raum in der Länge, von 5 Tennisplätzen ab.
iſurachts ſind Tribünen, die in einen ſchmalen Wald

ſaltut ſſind. Vor der Mauer iſt ein Zementplatz, der eine
ſme Figur hat, daß er auf beiden Seiten Streifen von
ur alb ſeiner Ausdehnung hat, in die kein Ball
ſari Dieſe Felle verurſacht, daß auf Zentimeter be=
weri
muß.
d nicht nach beſten Punkten geſpielt, ſondern nach
slheißt, die Fehler des einen werden dem anderen
tr.u gerechnet. Nach drei Anſchlägen wird von Partei
ſte wechſelt.
beskiſche Spiel hat Spanien vollkommen in Bann
inder ſpielen es gegen jedes Tor. An jeder wei=
die
das Unglück hat, nach der Straße zu gehen,
esot, dagegen Pelote zu ſpielen, worum ſich aber
iſſuagſ erkopf kümmert. Es iſt Tatſache, daß von Zeit zu
ſi üvmteſten Spieler erſcheinen und in den baskiſchen
ſäe n ihre Schläger niederlegen. Als Murillo ſeinen
hAet von Hermandad de la Caridad in Sevilla über=
ſiitan
Aufnahme in die Bruderſchaft bat, kann es
wierr Würde geſchehen, aber auch nicht mit tieferem
üerommen worden ſein.
twa 25 Arten, Pelote zu ſpielen, und die Mode
e, an dieſem jahrtauſendalten Spiel herum, daß es
ie noch nützlich wäre, die Nuancen genau darzuſtellen.

Es wird in Hellen geſpielt und gegen zwei Mauern, ja ſogar
mit einem Tennisnetz. Es wird mit Lederhandſchuhen geſpielt
und mit der Pala, die eine Holzkeule iſt, und mit dem Chiſtera,
der eine ungeheuerliche Fortſetzung des Handſchuhs in eine
Schleuder iſt.
Die Kautſchukbälle ſind auf alle Arten umwickelt und haben
genaue Gewichte. Die Längen der freien Plätze ſind verſchieden
wie die Probinzen und die Zementierungen und die Frontons
zu drei und drei Mauern. Im Tal von Bidaſſoa iſt man ande=
rer
Anſicht über den Peloteſport wie in dem von Aldudes oder
in Bilbao.
Das Spiel iſt ſicher antik und in anderen Ländern ver=
loren
oder degeneriert. Das Mittelalter hat die klaſſiſchen
Sports alle verweichlicht. Der berühmteſte Spieler war Gascoina,
der barfüßig ſpielte. Am 9. Auguſt 1846 ſiegte er in einem
Kampf, der für die franzöſiſchen Basken unſterblich iſt. Auf 150
Kilometer kamen die Menſchen und trieben ihre Ochſen und
Schafe mit nach Jrun. Eanze Familien wurden durch Wetten
ruiniert.
Dieſes Match muß furchtbar geweſen ſein, man verſuchte am
Schluß, Gascoina die Füße zu zerſchmettern. Gascoina ſpielte
noch mit der Lachua, einem breiten Lederlöffel. Mit dem auf=
kommenden
Chriſteraſchläger wurden die vier Brüder Borotra
berühmt, deren Name im Tennis nachher Weltruhm erhielt.
Später landeten die Argentinier Saroberry und Soudre und
kamen wie der Blitz über die Basken, obwohl ſie nicht einmal
die erſte argentiniſche Klaſſe waren. Die beühmteſten Spieler
wechſelten mit fataler Geſchwindigkeit.
Das Unglaubliche an dieſem Spiel iſt der Chriſtera, jene
gewaltige Maſchine, die den Arm verdoppelt. Dieſe Maſchinen
ſind von phantaſtiſchem Eindruck. Sie ſind von der Größe des
Armes und beſtehen aus einem gekrümmten Rohr aus Baſt
oder Leder, deſſen Rinne offen iſt. Oben iſt eine Höhlung aus
Leder, in welche die Hand geſteckt wird.
Der Arm des Mannes geht alſo ohne Uebergang in den
anderen Arm über. Dieſer neue Arm gibt den Spielern etwas
Gigantiſches. Dieſes Strohgewebe iſt eine feſte furchtbare
Schiene, mit einer offenen Rinne, in der die Bälle tobend durch=
ſauſen
, eine gewaltige Waffe im Spiel, um zu ſchlagen, zu ſtoßen
und zu ſchleudern.
Gibt es einen Sport, der, im Sinne der ſportiven Auguren,
härter, knochiger, gröber, enormer iſt?
Die Sturmſegelei iſt keineswegs in gleicher Weiſe exakt.
Skiſpringer ſind, mit Strüngen von vierzig und ſechzig Metern
von der Schanze in die Schneeabgründe, ohne Zweifel kühner.
Der maskulinſte Sport, das Foot=Ball, iſt ſachlicher in ſeinem
Willen, nichts anderes als eine koloſſale, wenn auch nicht un=
geiſtige
Muskulatur zu ſein.
Die Rugby=Fanatiker ſind wirklich, zumal in den Augen der
Sportamateure, die nach dem Krieg förmlich als neue inter=
nationale
Raſſe gezüchtet worden ſind, die präziſeſte Sport=
maſchinerie
für die merbwvürdig zuſammengeſetzte Epoche.
Trocken, ſachlich, im Willen brutal, im Stil knapp, losgelöſt von
allen Geſten, welche die Vergangenheit kennt. In dieſer Be=
chränktheit
fabelhaft.
Die Pelotari ſind an Herbheit, an grober Klaſſe, an Härte
im männlichen Sinne vollkommen gleichwertig allen Vergleichen
mit Sports, die ſich eberfalls der Maſchinen nicht bedienen.
Aber ſie ſtehen vollkommen anders in der Zeit, tiefer, vom
Mythos beſchattet, unheimlicher und gefährlicher, mit dem Schick=
ſal
und dem Tod durch ihre unvergleichlichen Bewegungen ver=
knüpfter
.
Dieſe Bewegungen, welche ſportlich und ſachlich ungeheuer
klar und präzis ſind, beſitzen die furchtbare Rührung, welche die
Frinnerung an alles Heldiſche erregt in einer Epoche, die damit
gebrochen hat und welche Rekorde und Stile anerkennt, aber
nicht mehr, in dieſem Rahmen, Größe.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 15. Nov. 11.55: Glockenſpiel aus Darmſtadt. o 12:
Schallplatten=Konzert. 15.30: Lehrer Stricker: Jochen, der
Spatz (nach O. Werbeck). o 16.30: Konzert des Hausorcheſters.
Operetten. Leit.: Kapellm. Merten. o 17.45: Aus der Geſchichte
der Abderiten, von Wieland. O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30:
Von Kaſſel: Mathilde Meißel: Ernährungsvorſchläge für den Winter.
O 18.45: Stadt= u. Sportarzt Dr. Schmith: Schulturnbefreiungen.
D 19.15: Von Kaſſel: Dr. phil. Lempertz, Köln: Humor und
Satire in der Kunſt. o 19.40: Wirtſchaftsmeldungen. 19.45:
Dr. Götz: Altdeutſche Tafelmalerei. O 20.15: Konzert des Amar=
quartetts
. Verdi: Quartett in Emoll. Schubert: Quartett
in D=moll, op. poſth. (Der Tod und das Mädchen). Ausf.: Die
Herren Licco Amar (1. Violine), Walter Caſpar (2. Violine), Paul
Hindemith (Viola) Maurits Frank (Cello). o 21.15: Geſangs=
Konzert Prof. Albert Fiſcher. Händel: Arie des Polyphem a. d.
Orat.: Acis und Galathea. Bach: Rezitativ und Arie a. Der
zufriedengeſtellte Aeolus. Beethoven: Zwei Arien. Prüfung
des Küſſens. Mit Mädeln ſich vertragen. Ausf.: Prof. Albert
Fiſcher (Baß). Muſikal. Leit.: Kapellm. Merten. Das Hausorch.
Anſchl.: Von Kaſſel: Zum Gedächtnis Wilhelm Hauffs. (Geſt.
18. Nov. 1827). Schwab: Nachruf an Wilhelm Hauff. Dom=

Mitternacht. Soldatenmut. Hauff: Der Fluch, Novelle a. d.
Memoiren des Satans. Bodart: Die Karawane, muſikal. Nach=

Stuttgart.

Dienstag 15. Novbr. 13.20: Schallplattenkonzert. O 16.15:
Nachmittagskonzert. Nundfunkorcheſter. Einlagen: Trudel Eipperle.
0 18: Landwirtſchaftsnachrichten. O 18.15: Freiburg i. Br.: Vor=
trag
von Dr. Prettenhofer, Wien: Sardiſche Völkerkunde. O 18.45:
Rolf Formis: Empfangsſchaltungen. O 19.15: Deutſchen Ausland=
Inſtituts Stuttgart. Schriftleiter Erwin Ruge, Stuttgart: Bei
den Donauſchwaben in Südſlavien. O 19.45: Nachrichten ſüddeutſcher
Funkvereine. O 20: Dalibor. Oper in drei Akten, Text von Wenzig,
für die deutſche Bühne eingerichtet von M. Kalbeck. Muſik von Fr.
Smetana. Leit. und Runkunkbearbeitung: Emil Kahn. Anſchl.:
Nachrichtendienſt.
Berlin.
Dienstag 15. Nov. 12.20: Für den Landwirt. S 18: Stunde
mit Büchern. O 16.30: Aus Werken von Wilhelm Raabe, gel.
von Dr. Chriſtians. o 17.15: Nachmittagskonzert. Dr. Becces
Kammerorch. O 18.15: Dr. Kuhn: Wie ſpielt ſich, ein Tag bei
einem Muſeumsdirektor ab? o 18.45: H. v. Hülſen: Perſönliches
von Gerhart Hauptmann (zum 65. Geburtstage des Dichters.
O 19.15: Dr. Singer: Einf. zu dem Oratorium am 16. November.
O 19.45: Dr. Georg: Zu Gerhart Hauptmanns Geburtstag.
O 20.30: Uebertr., der Schleſ. Funkſtunde, Breslau: Roſe Bernd
Schauſpiel in 5 Akten von G. Hauptmann. Als Hörſpiel bearb.
von Biſchoff und Fuchs. Perſ.: Bernd (Vidor Kupferſchmied; Roſe
Bernd: Valeska Stock; Marthel: Era Renate Prgetorius: Chriſtoph
Flamm: H. Marr; Frau Flamm: Ruth Gregor; Arthur Streckmann:
Fr. W. Kaiſer; Auguſt Keil: A. Fink; Kleinerl: S. Bruck; ein
Gendarm, Arbeiter und Mägde in Flamms Dienſten. Anſchl.:
Tagesnachrichten.
Stettin. 18.15: Dr. Asmus: Das Audion mit induktiver
Rückkopplung. O 19.15: Perſonenverzeichnis und Inhaltsangabe
zu der Uebertr. aus dem Stadt=Theater. o 19.30: Uebertr. aus
dem Stadttheater, Stettin: Ein Maskenball. Oper in drei Akten
(fünf Bildern) von Piave, Muſik von Verdi. Perſ.: Richard Graf
von Warwick: F. Schneider; Rene Walter, ſein Selretär, ein Creole:
A. Weltner; Amelia, deſſen Gattin: Iphig. Zotos; Ulrika, Wahr=
ſagerin
: Mily Petrikowski; Oskar, Page: Annv Rys; Silvan,
Matroſe: G. Straßburg; Samuel, Feind des Graſen: Herm.
Vockerodt; Tom Feind des Grafen: C. A. Britz; ein Richter:
A. Schulz; ein Diener: K. H. Graumann. Anſchl.: Tagesnachr.

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Seite 12

Dienstag den 15 November 1927

Nummet

Sport, Spiel und Turnen.

Im Jahre 1897 wurde von verſchiedenen Seiten in unſerer Turn=
gemeinde
der Wunſch laut, doch eine Turnerinnenabteilung ins Leben
zu rufen. Es war unter anderem hauptſächlich der damalige Kreisver=
treter
Rothermel, der ſich warm für den Gedanken einſetzte. Turn=
bruder
Georg Maurer, unſeren derzeitigen 2. Sprecher, hatte man als
Leiter der zukünftigen Abteilung auserſehen. Er fuhr mit anderen
Turnern verſchiedentlich nach Mainz zum Turnverein 1817, den Friede=
(ietzt 2. Kreisturnwart) zu dieſer Zeit als Turnwart führte. Hier wollte
man ſich die nötige Anregung und Wiſſenſchaft zur Pflege des neuen
Zweigs der Turngemeinde 1846 holen; das Frauenturnen war doch
etwas Neues, und niemand war mit der Handhabung dieſes Turnbetriebs
vertraut. Aufbau der Turnſtunde, Auswahl des Stoffs, Anforderungen
an die Kräfte der Turnerinnen, das war doch alles Neuland, das noch
keines der Darmſtädter geſehen hatte. Als dann im Herbſt des erwähn=
ten
Jahres der Aufruf zur Gründung der Turnerinnenabteilung kam,
da waren es 42 Mädchen, die als Bahnbrecherinnen des neuen Gedankens
ſich einſetzten. Als Turnkleidung wählte man die blaue Bluſe mit weißer
Einfaſſung, blaue weite Hoſe und darüber den Turnrock, der etwas
länger als der heutige Rock getragen wurde. Die Freiübungen wurden
im Rock geturnt, ging man zum Geräteturnen über, dann wurde er ab=
gelegt
. Kommt einem heute gelegentlich einmal ein Bild aus jener Zeit
vor die Augen, dann huſcht gewiß ein Lächeln über die Züge. Vor dem
ſchwarzen Zittauer Turnkleid, das heute allgemein benutzt wird, hätte
man ſich damals in Abſcheu weggewendet. Es war ja auch noch vor
30 Jahren!
Beim Kreisturnfeſt in Wiesbaden 1899 beteiligte ſich die junge Ab=
teilung
dann zum erſtenmal am öffentlichen Turnen. Auch zu dieſer
Zeit wurde ſchon zuveimal wöchentlich geübt. Die Uebungsgebiete waren
i der Halle das Geräteturnen und das Freiübungsturnen mit und ohne
Belaſtung; hierzu kamen Sonntags Spaziergänge und hierbei Tamburin=
und Fauſtballſpiele (des öfteren auf der Wieſe hinterm Bernhards=
brunnen
) und anſchließend ein Gang nach dem Einſiedel, wo man bis
zum Abend in fröhlichem Beiſammenſein blieb. Auch in der Woche
wurde eine Spielſtunde gehaltem, und zwar entweder da, wo heute dem
Aepbelweinmüller (am Meßplatz) ſein Haus ſteht oder auf dem Platz
der Turnhalle in der Soderſtraße.
Im November 1899 beging die Turnerinnenabteilung die Feier ihres
zweijährigen Beſtehens in einem Schauturnen, das ausſchließlich mit
Darbietungen der Turnerinnen ausgefüllt war. Dieſe beſtanden in:
Aufmarſch, Frejübungen, einem /Langſtabreigen. Keulenübungen und
einem gemeinſchaftlichen Turnen an mehreren Geräten. Auch bei der
Feier, die abends im kleinen Saal (der große ſtand ja noch nicht) ſtatt=
fand
, wurde die geſamte Vortragsfolge von Mitgliedern der Abteilung
beſtritten. Bei der Einweihung unſeres großen Hauſes wirkte die Ab=
teilung
ebenfalls mit; ſie führte hierbei einen hiſtoriſchen Reigen auf.
Fräulein Schmuck, die Tochter unſeres dahingegangenen verehrten
Kreisvertreters, übernahm aus der Hand Maurers die Abteilung. Sie
führte im Sinne und im Geiſt Maurers die Arbeit weiter. Jeder Herbſt
brachte ein Schauturnen und gegen Ende des Jahres wurde ein Weih=
nachtskränzchen
abgehalten. Bei größeren Wanderungen traf man ſich
des öfteren mit Turnerinnen anderer Städte, ſo z. B. mit den Frank=
furtein
unter Robert Braun in Ober=Reifenberg. Auf Clare Schmuck
folgte Turner Joſt, der zur ſelken Zeit auch noch das verantwortungs=
reiche
Amt des Turnwartes hatte. Der Zugang zu dieſer Zeit war ziem=
lich
ſpärlich, und es bereitete große Schwierigkeiten, die Abteilunge vor=
wärts
zu bringen. Hier wollen wir nicht vergeſſen, unſeren allverehrten
Turner Fritz Krämer zu erwähnen, deſſen reger Werbetätigkeit es in
ſener Zeit gelang, zahlenmäßig die Abteilung, ſo zu ſtärken, daß bei der
Verſetzung des Turnwarts Joſt am 1. Oktober 1913 dieſer 16 Turnerinnen
ſeinem Nachfolger Turner Karl Biſchoff übergeken konnte.
Der Ausbruch des Krieges unterbrach auch hier die Arbeit. Biſchoff
zog den buten Rock an und genügte ſeiner Pflicht dem Vaterland ge=
genüber
. Nach Kriegsende wurde 1919 mit dem Männerturnen ſofort
auch das Frauenturnen wieder aufgegriffen. Das Erwachen des Gedan=
kens
, daß es Pflicht jedes Menſchen und beſonders des jugendlichen
iſt, für die körperliche Ertüchtigung ſeines Körpers zu ſorgen, brachte
auch der Turnerinnengbteilung ſtarten Zugang. Wer heute die ſtattliche
Abteilung lebensfroher junger Mädchen üben ſieht, hat wohl ſeine helle
Freude daran. Neben dieſer Turnerinnenabteilung beſitzt bekanntlich
die Turngemeinde auch eine Frauenabteilung mit 150 Frauen.
Die Revolution, die neben der ſtaatlichen Einrichtung auch ſo viel
andere Gebiete erfaßte, machte auch vor dem Frauenturnen nicht Halt.
Die alte ſtarre Form der Frejübung wurde von ihr zerſchlagen. Die
Gymnaſtik in der deutſchen Turnerſchaft Körperſchule genannt
nahm ihren Platz ein. Die Deutſche Turnerſchaft hat es ſich angelegen
ſein laſſen, aus den beſtehenden Gymnaſtik=Syſtemen den für ſie brauch=
baren
Stoff zuſammenzuſtellen. Wir brauchen Uebungen, die den ganzen
Körper tüchtig durcharbeiten, die aber auch für den Maſſenbetrieb brauch=
bar
ſind. Wir ſind heute ſo weit, daß wir uns mit allen Gymnaſtik=
Schulen meſſen können, haben vor ihnen aber voraus, daß uns geeig=
nete
, große Räume zur Verfügung ſtehen, und daß dem Mitglied keine
beſonderen Koſten entſtehen, die dort zum Teil ganz weſentlich ſind.
Das Geräteturnen, von jeher ein Hauptbeſtandteil des Mädchen= und
Frauenturnens, wird durch die Körperſchule nie verdrängt werden. Kein
Gymnaſtikſyſtem vermag wie das Geräteturnen ſeelige Eigenſchaften, wie
Mut, raſche Entſchlußkraft uſſv., zu vermitteln. Handgeräteübungen,
Vollstänze und Spiele vervollkommnen den Uebungsſtoff der neuzeit=
lichen
Frauenturnſtunde. Gerade in der Vielſeitigkeit der körperlichen
Ausbildung erblicken wir ein Hauptmoment der Beliebtheit, der ſich
unſere Einrichtung allenthalben erfreut und die ihr den ſtarken Zu=
ſpruch
ſichert. Auch auf eine Fülle äußerer Erfolge bei Gau=, Kreis=,
Deutſchen Turnfeſten und Kampfſpielen kann die Ahteilung herabſehen,
dank der zielſicheren Führung unſeres bewährten Turnwarts Biſchoff
und der hiugebungsvollen, gewiſſenhaften Arbeit der Turnerinnen.
1922 fand die 25jährige Jubelfeier ſtatt mit großem Schauturnen und
Ball. Wir wollen in der Jetztzeit, in der man ſo viel gegen die Feſt=
ſeuche
ſchreibt, nicht helfen, ſie noch zu vergrößern. Wir wollen in ſtiller
Dand arkeit aller derer gedenken, die in 30 Jahren teils mühevoller, teils
freudiger Arbeit neholfen haben, dieſe ſtolze Abteilung aufzubauen. Sie
iſt jederzeit edle Arbeit geweſen zur Hebung der Volksgeſundheit, zum
Wiederaufbau unſerer Volkskraft.
Am Donnerstag, 17. November, abends 8 Uhr, wollen wir bei einem
Werbeabend im großen Saal der Turngemeinde (bei freiem Eintritt)
allen denen die Intereſſ an der Turnerinnenabteilung haben, die
Uebungsweiſe vorführen. Wir ſind überzeugt, daß wir ein volles Haus
bekommen.

Darmſiädter Keglerverband.
Städteivettkampf DarmſtadtOffenbach. Freundſchaftskampf.
Die Turngeſellſchaft Offenbach hat ſich dazu verſtanden, in ihren
Neubau eine bundesvorſchriftsmäßige Bahn einzugliedern. Die Weihe
derſelben hatte der Keglerverband Offenbach a. M. übernommen; ſie
fand am vergaugenen Sonntag in Offenbach ſtatt. Aus dieſem Anlaß
war die erſte Kampfmannſchaft des hieſigen Verbandes einer Ein=
ladung
des Verbands Offenbach gefolgt. Auf der neuen Bahn wurde
ein Städtewettkampf ausgetragen, der zugleich als Propagandaſpiel
diente. Zahlreiche Mitglieder der Turngeſellſchaft Offenbach und an=
dere
Kegelfreunde waren als Zuſchauer erſchienen. Der Kampf war
recht ſpannend. Es zeigt ſich, daß beide Mannſchaften gleichwertig ſind.
Sie haben ſich ziemlich die Wage gehalten. Den Sieg errang, durch
zwei Verſager bei der Darmſtädter Mannſchaft, die Niege von Offen=
bach
mit einem Vorſprung von 60 Holz.
Das Ergebnis beider Mannſchaften iſt folgendes: Offenbach a. M.
2623. Darmſtadt 2565.
Je der beſte Mann beider Riegen erhielt eine filberne Medaille als
Erinnerung an den Kampf. Von Offenbach war dies Kegelbruder Weſt
mit 281 Holz, von Darmſtadt Kegelbruder Grün mit 282 Holz.
Ausſcheidungs=Kegeln.
Vergangenen Saustag und Sonntag wurde das Ausſcheidungs=
Fegeln fortgeſetzt. Am Samstag wurde auf der Bahn bei Sitte ge=
kegelt
. Der Sonntag war den Damen gewidmet. Sie betätigten ſich
auf der Krichbaumbahn.
Ergebniſſe.
Bahn Sitte: 1. Meher Schuſter, 516; 2. Hechter, 21er 504
3. Müller, B.=V., 50.
4. Ruppert, 21er, 42
Preuß, B.=V.,
3.=V.,
e
Hering, B.=V., 41
Bahn Krichhaum (Damenbahn) 50 Kal.: 1. Frau Wilbert, Roll
Glück, 260 Holz; 2. Frl. Bäumer, Roll. Glück, B3; 3. Frau Seibert,

Roll. Glück, 228; 4. Frau Thümmel, Roll. Glück 2D: 5. Frau
Pfeiffer, Gold. Kgl., 218: 6. Frau Reinhardt, Roll. Glück, 217;
7. Frau Reichert, Gold. Kgl., 216; 8. Frau Heldmann, Roll Glück,
215: 9. Frau Krämer Roll. Glück, 212; 10. Frau Coenen, B.=V.,
212; 11. Frau Bach, Einzelmitglied, 210; 12. Frau Götz, Einzelmit=
glied
, W6; 13. Hübner Gold. Kgl., 203; 14. Frau Schroth, Roll.
Glück, 199; 15. Frau Schwinn, Gold. Kgl., 198; 16. Frau Preuß,

B.=V., 192; 7. Frl. Lautenſchläger, Gold. Kgl., 151; 18. Frau Mah,
Gold. Kgl., 145 Holz.

Meiſterſchaftsſpiele im MainRhein=Turngau der Deutſchen reitetlichen Fäh gkeiten, ſtempeln ihn zu dem ganzen Mag
Turnerſchaft.
Am verfloſſenen Sonntag herrſchte auf einigen Plätzen im Gau= ebenbürtiger Ridale zeigte ſich wieder Everett Gäho.
gebiet in allen, mit Ausnahme der Meiſterklaſſe, Hochbctrieb. Nur Amerikaner hat, wie ſchon in den beiden letzten Jahren, G.
das Spiel Nauheim-Neu=Iſenburg, das mit 5:4 (3:2) für Nauheim vergrößern verſtand. Sogar das Championat kbnnte ern
endigte, kam zum Austrag. Kurz der Spielverlauf: Nauheim hat An= Siegen erringen, 1926 brachte er als eiſter und bisher einzi.
ſtoß und ſpielte ſich gut durch, doch Iſenburgs Hintermannſchaft klärt, das Kunſtſtück fertig, in Deutſchland 100 Erfolge davonzu:,
bald die gefährliche Situation. Auf und ab wogt das Spiel, bis Nau= wurden es ſogar 109 Siege. Dafür ſtieg er allerdings aun
heim das erſte Tor durch Ackermann ſchießt, dem bald der Ausgleich nen in den Sattel. Was dieſen dürren, ſür einen Jocn
durch Iſenburg folgt. Das Tempo verſchärft ſich zuſehends und beide weiſe großen Mann vor allen anderen auszeichnet, iſt das
Torwarte haben viel zu tun. Nauheim in Führung, Iſenburg evhält zende Technik iſt ein vollkommener Erſatz für ein ſtarkes
16,50 Meter. Nauheims Torhüter wehrt ſchwach ab und muß den Ball, nicht in gleichem Maße beherrſcht wie beiſpielsweiſe Otta.
zwiſchen den Füßen hindurch in das Netz rollen ſehen. Zu Beginn der Hans Blume. Erfreulicherweiſe hat ſich ein weiterer duu
zweiten Halbzeit greift Iſenburg mächtig an und ſtellt das Spiel 3:3. mit E. Grabſch weit in den Vordergrund geſchoben
Nauheims folgender Angriff auf, das Tor des Gegners iſt von Erfolg Zeit iſt der junge Grabſch deu erſte neu entdeckte‟ Inlätm
Der Mittelſtürmer ſchießt von 20 Meter haarſcharf neben der Latte des Prädikat Eiſte Alaſſe zu zollen hat. Die 72 Siege
vorbei in Iſenburgs Heiligtum. Das ſchönſte Tor des Tages! Iſen= hervorragendes Zeugnis aus; entwickelt er ſich weiter als
burg zieht aber wieder durch 16,50 Meter gleich. Jetzt drückt Iſenburg heit gibt, ſo darf man von Grabſch noch viel erwarten,
mächtig und liegt dauernd in Nauheims Hälfte, bis in letzter Minute, in dieſem Jahre 369 Ritte, zehn mehr als der Ungar L.
Nauheim einen wuchtigen Vorſtoß unternimmt, der ihm das Führungs= in 67 Rennen erfolgreich war. Das Engagement am S.
tor bringt.
4=Klaffe: Bensheim-Darmſtadt (Tgſ.) 2:0 (0:0). Bensheim wpielte mit gleich gutem Erfolg tätig geweſenen Reiter reiche Gäc
diesmal um die Revanche, konnte aber in der erſten Halbzeit nichts großes Können zu zeigen. Varga iſt von den prominent üß
gegen Darmſtadt ausnchten. Der Tormann der Darmſtädter war auf alteſte, nimmt es aber noch immer mit den Beſten auf, mrh
der Hut. Zwei 16,50 Meter konnte Bensheim in Treffer verwandeln, große Routine hilfreiche Dienſte leiſtet. Zwei Reiter, d7
während es Darmſtadt nicht fertig bringen konnte, 16,50 Meter zu punkt ihrer Tätigkeit nach Weſtdeutſchland veriegt hattea
werfen. Auch ließ das Zuſammenſpiel viel zu wünſchen übrig. Der H. Schmidt und E. Pretzner in der Liſte. Beide den
Erſatz für den fehlenden Linksaußen war zu ſchwach. WorfeldenOber= den ueſtdeutſchen Bahnen. Erſt am letzten Straußberger se
Ramſtadt 6:1 (3:1). In der erſten Viertelſtunde des Spieles war ein H. Schmidt ſeinen 53. Sieger ſteuein und damit den Rent
Sieger nur ſchwer zu beſtimmen. Worfelden kam in der 16. Minute in ſigers, der es auf 52 Erfolge brachte, um einen Punkttſſ
Führung, dem alsbald der Ausgleich ſich anſchloß. Ober=Ramſtadts nächſter Stelle folyt der Weiler Stalliockey W. Tarray
Hintermannſchaft fiel ſehr ab und gab Worfelden nochmals fünfmal die Erfolge kam. Einen Sieg, weniger trug der Ameritaner 71
Gelegenheit zum Einſenden. WalldorfEgelsbach 3:1 (2:1). Egelsbach davon, der leider wieder nach Frankreich zurückgekehrt iſt.
taur mit 10 Mann, konnte das Spiel offen halten mit großem Eifer, folgenden Jockeys verdienen der noch immer große Gez.
Walldorf ſchloß ſehr ſchlecht. Darmſtadt Tade.)Erfelden 3:3. (2:1)., der überaus talentierte Lehrliug E. Böhlke beſondem
Das Spiel, welches unter der ſchlechten Beſchaffenheit des Platzes fehr Nackſtehend diejenigen Reiter, die weiterhin bis 10 Sieg
litt, konnte nicht recht zur Entfaltung kommen. Trotz aler An= G Nagy (38), 6. Zehmiſch (27), M. Schmidt (96),. A. Zimm
ſtrengungen von Erfelden blieb Darmſtadt, wie im Vorſpiel, herdient G. Böhlke, V. Tauß und Ch. Korb (ie 241. A. Saidik,
Sieger.
B=Klaffe: Neu=IſenburgArheilgen 2:1 (1:1). Sehr ſcharfes Spiel,
wie erwartet wurde, aus dem der Glücklichere als Sieger hewvorging. W. Eicke und P. Gabor (ie 18), S. Robl und b. d.
Sämtliche Tore fielen durch 16,50 Meter. Eine gute Leiſtung der Iſen= R. Zachmeier, J. Göbl, B. Grahl und G. Bicdermann (71
burger, die nur mit 10 Mann ſpielten. D. PfungſtadtBickenbach ßig, F. Schönfiſch und W. Scröder (ie 10).
3:2 (2:1). Beide Mannſchaften gleichwertig im Spiel., Bickenbach muß
das Placieren der Bälle beſſer üben, dann werden die Erfolge beſſer
ſein. Der Tormann von Bickenbach hätte beſſer halten und die Nie=
derlage
vermeiden können.
C=Klaſſe: WorfeldenDarmſtadt (Tgſ.) 3:0 (1:0). Die ſchnellere
und entſchloſſenere Mannſchaft Worfeldens konnte bereits in der achten Pfungſtadt mußte zu dieſem Spiel ohne ſeinen hst
Minute den erſten Erfolg für ſich in Anſpruch nehmen. Darmſtadt, in Verteidiger Polſter autreten. Deſſen Stelle nahm Crbß
der erſten Halbzeit dauernd vor dem Worfelder Tor, erreicht aber durch nach Halbzeit zu einer anſprechenden Form auflief. Ba
die ſichere Abwehr des Torhüters nichts, Worfelden, in der zweiten erzielt Griesheim ein Tor, das wegen Abfeits nicht end
Halbzeit ſehr eifrig, kann zwei Tore erzielen.
Jugendklaffe: Seeheim-Hähnlein 2:2 (2:0). Beide Jugendmann= verſchoſſen, den zweiten hält Petry. Schließlich gelingt
ſchaften lieferten ſich ein flottes Spiel. Den Vorſprung, den Seeheim heim, mit 2:0 Toren in Führung zu gehen. Pfungſtadts
in der erſten Halbzeit verzeichnet, konnte Hähnlein, das nur mit zehn kommt immer mehr zur Geltung, und erzielen die Gäſte.?
Mann ſpielte, nicht mehr aufholen. SprendlingenGriesheim (Tgde.) zur Pauſe den Ausgleich. Bald nach dem Wechſel m.
4:2 (2:2). Das Gehoffte von Sprendlingen traf ein.

Verein für Leibesübungen Not=Weiß 1922 (Jugenb).
Die 1. Jugend war ſpielfrei. Die 2. Jugendmannſchaft gewann ver=
halten
gegen Sportvereins 5. mit 10:0. Die 3. Jugend mußte dagegen
eine 5:1=Niederlage gegen die gleiche des Sporwereins 98 hinnehmen.
Die 1. Schülermannſchaft abſolvierte ihr wichtigſtes Spiel gegen ihren
ſchwerſten Gegner, nämlich die Schüler der 98er, mit einem ſicheven
2:1=Sieg und wurde ſoweit Anwärter auf den Schülerpokal, da ſie jetzt
mit 2 Punkten führt. Die 2. Schülermannſchaft verlor ihr Spiel gegen
die Ludwigs=Olerrealſchule 3:0. Ein intereſſantes Spiel ſtand außer=
dem
am Sonntag morgen zwiſchen der Boxerabteilung und der ſtark mit
Erſatz antretenden Paddlergilde ſtatt, das erſtere 6:3 gewann. Beide
Mannſchaften hatten eine Reihe Neulinge in ihren Reihen ſtehen, die ſich
jedoch bald gut einfanden und nun ſicher neue Anhänger für den herr=
lichen
Handballſport abgeben.
Olympiakurſe der DSB. im Frankfurter
Stadion.
Nach Abſchluß der diesjährigen Wettkampffaiſon veranſtaltete die
Deutſche Sportbehörde in der Zeit vom 3. bis 23. Oktober Vorbereitungs=
kurſe
ihrer Kandidaten für die nächſtjährige Weltolympiade in
Amſterdam.
Es hat auch in Bichkreiſen nicht an Stimmen gefehlt, die ſich offen
gegen die Abhaltung dieſer Kurſe ausſprachen, und ich ſelbſt gebe zu,
daß es z. B. dem beſten Lehrer nicht möglich iſt, bis zum nächſten
Frühjahr durch dieſe Kurſe hervorragende Athleten aus dem Boden zu
ſtampfen, andererſeits ein guter, intelligenter Läufer zum großen Teil
ſich ſelbſt durch zielbewußte Arbeit zur Höchſtleiſtung bringen kann. Im
letzten Falle wird die ſelbſtändige Ausbildung des Sportmannes aus
einem inſtinktiven Erleben erwaaſſen, die aber nicht genügt, nur eint
herzhafter Kämpfer zu ſein, er muß ſich mit all jenen Feinheiten ver=
traut
machen, die uns die Technik, die Wiſſenſchaft und ein guter Lehrer
vermitteln können
Ich will verfuchen, das wiederzugeben, wie Reichstramer Waitzer
und ſeine Heifer Sportlehrer Hoffmann und Horte dn3 dielſeitige
Wochenprogramm ausfüllten.
Znächſt die allgemein wichtige Behandlung der Ernährungsfrage,
die Funknonen der wichtigſten Organe, die Betonung der regelmäßigen
richtigen Maſſage.
Der Laufſtil jedes einzelnen wurde, da faſt jedem noch Mängel an=
haften
, beobachtet und verbeſſert, und was der Lehrer nur andeuten
konnte, demonſtrierte ſpäter der Film bzſv. die Zeitlupe, in der ſich ſelbſt
jeder eindrucksvoll beobachten konnte.
Feſtgelegt wurde für jeden Kandidaten ſein Wintertraining. Als
Unterlagen ſeien Vor= und Nachteile beſprochen. Aus ſeinem Sommer=
arbeitsplan
, der in gewiſſen Abſtänden an die D. S. B. eingeſandt wer=
den
muß, ſind alle jene Faktoren aufgeführt, die, richtig ausgefüllt, ein
klares Bild ſeiner Lebensweiſe, ſeiner körperlichen wie ſeeliſchen Ver=
faſſung
, der Trainingsweiſe, der Leiſtungsſteigerung uſw. geben.
dies zuſammen beſtimmt die Richtlinien ſeines künftigen Trainings.
Im allgemeinten konn man für den Mittel= wie Langſtreckler ſagen:
Wenig, aber betonte Gymnaſtit, ein wöchentlicher Geſundheitswaldlauf
und einmal pro Woche Stillauf, ſei ſein Wintertraining. Bei vernünf=
tiger
Trainingsbekleidung iſt der ungeſunde Hellenbetrieb überflüſſig.
Ein Vortrag über Muskelmechanik zeigte an Hand von Tafeln die
ſchematiſche Borſtellung der thepretiſch vollendetſten Laufweiſe. Veltzers
torbildliches Abrollen (Ferſenlauf) und Wides unrationelles Aufſetzen
des Fußes wit dem Ballen (Ballenlauf) ſind durch eine Kurbe feſtgelegt,
die Wiſſenfchaft entſcheidet endgültig den Streit: Ferſen= ode Ballen=
lauf
!
Aber damit ar noch nicht alle Arbeit erſchöpft, es wurde beſtrahlt
bziv. gequarzt, ein Rieſenappetit mit nur kalovicnſtrotzender Atzullg
geſtillt, als des Sportlers erſte Pflicht, ausgiebig geruht, und über allem
die b=ſte Stimmung und das wirkliche Verſtändnis zu unſeren Lehrern.
Die ſchönen Tage inmitten Prächtiger Freunde ſind vorbei, es folgt
ein Winter karter, ernſter Arbeit. Dazu das B=wußtſein, Deutſchland,
zum erſten Male nach dem Kricge an dem ſchönſten Kampfe der
0 Nationen teilnehmen darf, im Kampfe um den Oſymviſch
würdig vertreten zu müſſen. Nur ein Meiſter all der großen Pflihten,
die den Körper und die Scele völlenden, wird ſiegen und ſeinem Viter=
lande
dienen.

Pferdeſport.
Otto Schmidt zum ſiehenten Male Chambion.;
Bei der großen Rolle, die der Reiter im Turfleben 70
wohl gerechtfertigt, am Ende j den Jahres über das A6,
Koryphäen im Mnmſattel die Bilanz zu ziehen. Auch diesmm
Weinberg’ſche Stalljockey Otto Schmidt die Sbitzenſ=
den Flachrennreitern mit einiger Ueberlegenheit er
ihm das Championat zum ſiebenten Male zugefallen, iſt
als 134 Rennen gewann Otto, ein ſtolzes Ergebnis, das s
geführten Ritten reſultiert. Gelegeutlich ſeines 1000 Siif=
populäre
Reiter in dieſem Jahre erzielte, wurde ſeine
recht deutlich, als ihm von tauſend Seiten Glückwünſche
gingen. Seine dauernden Erfolge liegen in erſter Linii
dem erſtklaſſigen Material des Stalles Weinberg beßrimgu
Energie, ſein Ehrgeiz im weiteren Verein mit ſeinen nichrn
als der er ſich vom Beginn ſeiner Laufbahn an erwies
folg davongetragen, wobei er in jeder Saiſon die Zahl fohu
fühl für die Pace und ſeine feine, elegante Art zu reitem
ihm das nächſtjährige Engagement am Stall Haniel die
herrn S. A. v. Oppenheim gibt dieſem, in allen Ländern
E. Hugenin: und K. Narr (je 38), G= Janek (31), E.
6. Albers (je 22), E. Wermann (21), M. Jentzſch (19), 21
5. Vinzenz (16) J. Staudinger, G. Jaeckel und W.

Fußball.
Viktorig Griesheim,Germanig Pfungſtadt 9-
Zwei Elfmeter für den Platzberein bringen nichts ein.
Mittelläufer das Spielfeld verlaſſen. Die dadurch notträ
lung bewährt ſich gut, Pfungſtadt hält das Spiel off.n
durch den Halblinken Becker den verdienten Siegestreffen

Einen Weltrekord im beidarmigen Drücken der Hall
klaſſe ſtellte mit 217,5 Kg. der Dortmunder Schwerathut
kowſki auf, der ferner noch den deutſchen Nekord im beida
auf 94 Pfund verbeſſerte.
Der Kölner Deberichs beteiligte ſich in Brüſſel am d
rennen, in dem er aber hinter Sauſin=Frakreich und Lin= dritten Platz belegen konnte.
Möller=Hannover ſtartete am Sonntag in Hannove
den erſten Lauf des Dauerrennens, wurde aber in den
Läufen durch Defekte zurückgeworfen und mußte Graſſri,
vorlaſſen.
RüttMouton gewannen in Stuttgart ein Zweiſtund.o,
rennen mit 85 460 Km, bei einer Runde Vorſprung gegemeß
Heyne und KlaasHäußler.
Die 28. Partie des Weltmeiſterſchafts=Schachkampfes
blanen und Alicchin endete nach 43. Zügen remis.
Ellie Clark=England, einer der beſten Fliegengewick.
muß ſich wegen einer Augenberletzung für immer vom 4.7ß
zurückziehen.

Geſchäftliches.
Reisſuppe mit Tomaten auf ſchnelle

Teller Suppe zerdrückt man 1 Maggi’s Suppenwürfell ?
maten und ſtreut die Maſſe in gut 1 Liter kockende? /
Salz, keine Fleiſchbrühe dazu nehmen. Nach dem Wiedenchend
man 20 Minuten bei kleinem Feuer kochen. Vor dem Mlecken
vorteilhaft friſche Butter beigefügt werden.

30 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſemitell
2. Tag der II. Klaſſe. In der Vormittagt=
12. November fielen: 2 Gewinne zu 30 000 Mk. arI

2 Gewiinte zu 10 000 Mk. auf Nr. 361 988; 2 Gewinr?
auf Nr. 167 749; 2 Gelinne zu 3000 Mk. auf Nr. 94

zu 2000 Mk. auf Nr. 82 915; 4 Geſvinne zu 1000 Mk.
304 215; 6 Gewinne zu 860 Mk. auf Nu. 56 61
22 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 27410, 85
151 880, 188 864, 339 315, 264 026, 285 255, 320 110
wurden gezogen 104 Gewinne zu 300 Mk. und 256 Gewi
In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Geſw15
auf Nr. 34 073; 2 Gewvinne zu 3000 Mk. auf Nr. 157 4l
zu 2000 Mk. auf Nr. 247 690; 6 Geſuinne zu 1000 Mk.
197 393, 347 249; 12 Gewinne zu 800 Mk. auf Nk. 1
288 918, 305 208 329 273, 370 733; 20 Gewinte 34
Nr. 4717, B063, 57 986, 87 058, 95 350, 182 836, 2
327 434, R1424; ferner wu den gezogen 94 Geſpinn
und 222 Gewinne zu 180 Mark. Die Ziehung der 2.
am 9. und 10. Dezember 1927 ſtatt.

Wetterbericht
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 16. Nohl
(Nach der Wetterlage vom 14. November 19.*
Neblig=wolkig; milder, Nachtfroſtgefahr nur in ertK
und ſtellenweiſe Niederſchläge wahrſcheinlich.
Hefſiſche We

Hauptſchriftleltung Rudolf Maupt
Verantwortich für Politi und Wirtſchaft. Rudoll Maupe: M II
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Mar Streeſe, für Spoct: Pr Eilt
fir den Handel: Dr. C. 6. Quetſch. für den Schußdieiſt. n.
Die Gegenwart. Dr. Herbert Nettei ſür den Inſeralentell D.
und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtad o
Für unverlangie Manuſſrivie wird Gaxanie der Rücſendung, Nlct

Die heutige Nummer hat 16 Seite‟

[ ][  ][ ]

er 312

Dienstag, den 15. Nov.

ſen

Vom Holzmarkt
=unſer Mitarbeiter: Die Bautätigkeit iſt im allgemeinen
ſſeworden, die Gelder fließen nur ſpärlich zum Baumarkt,
Fen Bauunternehmungen ſind beſchäftigt, die Aufträge des
za zunternehmertums fehlen faſt ganz. Infolgedeſſen hat der
g-uhölzern aller Arten abgenommen, und die Sägewerke ſind
ſuwr beſtrebt, zur Ausnutzung ihrer hierfür geeigneten Roh=
e
die Lieferung von Hölzern für die Eiſenbahnwerkſtätten
Feaen. Mehrere Monate hindurch war es ſchwierig geworden,
er erkſtättenholz zur Anfertigung unterzubringen. Da Bau=
iSwer
zu verkaufen iſt, beginnen auch die Waldbeſitzer wieder
höver anzubieten. Die Produktion in Bahnſchwellen war
Euch zurückgegangen, ſie dürfte ſich indeſſen jetzt wieder etwas
Exwolniſche Rohholzmarkt ſteht nach wie vor im Zeichen einer
K6rachten und durch die Verhältniſſe am deutſchen Holzmarkt
Lr. gerechtfertigten Hauſſe, die in bedeutenden Umſätzen und
hereiſen ihren Ausdruck findet. Es beſteht vor allem Nachfrage
bskten. Ein Forſt hat im Zeitraum von etwa einem Jahr
Beſitzer gewechſelt. Es handelt ſich hierbei um Beſtände
Radziwill, die vor wenigen Tagen abermals an eine große
Arra, die ihren Hauptſitz in Berlin=Mainz hat, aus dem Beſitz

ac-ſüddeutſchen Konſortiums mit erheblichem Gewinn ver=
Lr. Eine große Not wird indeſſen bei allen dieſen Abſchlüſſen
nomn es gilt, die meiſt als Langhölzer verkauften Beſtände
hn nach Deutſchland abzutransportieren, weil es zweifellos

ſuuggenden Menge von Langholzwagen in Polen fehlt und die
ßeig sbahn während der Wintermonate kaum in der Lage ſein
n lpen Waggons auszuhelfen. Das Grubenholzgeſchäft liegt
Ehe war geſucht, Erle hat ſich befeſtigt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
urſtellungen in Köln. Wie verlautet, beabſichtigt der Verein
nihre anduſtrieller, Köln, für das Jahr 1931 eine Jubiläums=
a
3zellung in Köln abzuhalten, obwohl bereits 1982 die große
usſtellung in Köln geplant iſt. Der Verein Rheiniſcher In=
lot
zwar erſt 1921 offiziell gegründet, führt aber ſeinen Be=
ien
Verein Kölner Induſtriellen bis 1881 zurück. Man
/4d=her, 1931 die Feier des 50jährigen Beſtehens in großem
chach Art einer Weltausſtellung zu feiern.
ſiahlun des Gasfernnetzes des RWE. auf die AG. für Kohlen=
u
Wie wir erfahren, ſtehen Verhandlungen, die die Ueber=
(asfernnetzes des RWE. durch die AG. für Kohlenverwer=
akrn
, dicht vor dem Abſchluß. Der Vertrag iſt bis auf ge=
ileiten
perfekt und bedarf nur noch der Sanktion der beider=
ſchtsräte
. Da die Gasfernverſorgung innerhalb des RWE.
elhloſſener Orgamiſation verwaltet wurde, iſt der Uebergang
Aſrär ig einfach zu bewerkſtelligen. Der Gegenwert dürfte dem
.pfſe in, bar, teilweiſe durch Aktienhingabe der AG. für Koh=
verttan
, zufließen. Es iſt anzunehmen, daß nach Durchführung
ſſſhmelzung die bereits gepflogenen Verhandlungen der AG.
glſckewwertung mit der Thyſſen AG. für Kohlenverwertung zum
ſchüſlangen werden. Ob allerdings auch hier eine völlige Ver=
wellſunagenommen
wird, erſcheint einſtweilen noch fraglich.
Zuſe 3ernverſorgung der J. G. Farbeninduſtrie A.=G. Jüngſte
duilſa iBer die Gasverſorgung der J. G. Farbeninduſtrie treffen
ur Regelung in den Leunawerken im weſentlichen zu. Doch iſt
limt Durch einen Beſchluß feſtgelegt, die Gaserzeugung in den
lwen in der Abteilung Loverkuſen ſtillzulegen. Bis jetzt
oi Aich als eines der Projekte der dortigen Gaslieferung eine
Mds Fernleitungen des Ruhrreviers, alſo von der A.=G. für
Aeutung erwogen.
ihfabrik Oberurſel A.=G. Wie der LPD. erfährt, geht bei
he angekündigte Dividendenvorſchlag auf. 6 %. Deutz kann
Anegen eines erneuten Verluſtes von Humboldt wieder keine
Ausſchütten.
hrßſer Zuckerkonferenz. Die von der kubaniſchen Regierung
iternationale Zuckerkonferenz, an der auch Vertreter von
4, er Tſchechoflowakei und Polen teilnahmen, hat, wie Havas
a meuerlicher dreitägiger Verhandlung eine vollſtändige Ver=
Ueirielt über alle zur Diskuſſion ſtehenden Fragen. Die Zucker=
* ger genannten drei Länder werden entſprechend den ge=
Arrachungen die Kubapolitik auf Normaliſierung und Stabi=
a
Zuckerproduktion und des Zuckerverbrauches in der Welt
* Einzelheiten, wie dies geſchehen ſoll, werden nicht bekannt=
c
wird mitgeteilt, daß ein internationales Zuckerkomitee ge=
u
ſoll, dem zwei Vertreter der genannten Länder angehören
Anaber auch Vertreter der anderen Zucker erzeugenden Länder
inxen. Dieſes Komitee ſoll hauptſächlich den Verteilungs=
W ie Produktion und den Verbrauch des Zuckers aufſtellen.
2lMwerigkeiten im engliſchen Kohlenbergbau. Das Exekutiv=
Rr Bergarbeitergewerkſchaft verhandelte geſtern mit dem
WRiy eitsminiſter Steel Maitland, dem ein ausführliches Memo=
AWerfdie augenblickliche Lage des Kohlenbergbaus im Vergleich
Kiarre 1920 übergeben wurde. Der Vorſchlag der Bergarbeiter
IMiwerherſtellung des Achtſtundentages, zwangsweiſe Schieds=
MEel Penſion für Arbeiter über 60 Jahre, ſtärkere Entwicklung
Aſhtie der Kohlen=Neben= und Beiprodukte und Einſetzung eines
eiiBkea nitees zum Studium ſofortiger Hilfsmaßnahmen hinaus.
M wourde das Miniſterium aufgefordert, Maßnahmen für die
Meer Bergarbeiter für andere Berufe zu treffen, Der Vertreter
Akeums ſagte den Gewerkſchaftsvertretern eine eingehende
Mitru- Vorſchläge zu.
MRitkſche 60 Mill. Dollar=Anleihe. Nach einer Meldung der
iune aus Liſſabon werden von offiziellen Kreiſen die Ge=
tat
, daß mit engliſchen und amerikaniſchen Banken die Ver=
A Wber eine 60 Mill. Dollar Anleihe für Portugal abgeſchloſſen
Der Zinsfuß ſoll 7½3 Prozent betragen.
Produkienberichte.
Naumer Produktenbörſe vom 14. Nov. Die Produktenbörſe
Ah auf höhere Auslandsforderungen hin. Man verlangte die
e1 Sack waggonfrei Mannheim: Weizen inl. 26 bis 27, ausl.
Roggen inl. 26, ausl. 26 bis 26½, Hafer inl. 22 bis 24,
MS 25½, Braugerſte, pfälziſche, 27½ bis 30, Ausſtichqualität
ladiſche, wüirttembergiſche und heſſiſche 26½ bis 28½, Futter=
lis
B19, Mais mit Sack 193, ſüddehutſches Weizemmehl,
u. mit Sack ab Mühle 38 ſüddeutſches Brotmehl 29 bis 30,
Roggenmehl 34 bis 36, Weizenkleie 123 bis 13.
Anger Produktenmarkt vom 14. November 1927. Die erhöhten
arzerikaniſchen Märkte wirkten ſich auch auf das Inlandsge=
Meizen iſt im Preis unverändert notiert, dagegen Roggen er= Premer Wolle..
eizenmehlgeſchäft iſt ruhig, die Tendenz jedoch etwas feſter,
Aiſt geſucht. Das Geſchäft wäre lebhafter, wenn nicht eine
Kreiserhöhung eingetreten wäre. Aus dieſem Grund halten
Erwas zurück. Alle Futtermittel, ausgenommen Futtermehl.
AShafteres Geſchäft bei erhöhtem Preis. Mais und Treber
Weſucht wie bisher, Roggenkleie iſt trotz weſentlicher Preis=
WSſt geſucht. Auch Weizenkleie, die ſeither verhältnismäßig
ein lebhafteres Geſchäft. Kartoffeln, liegen unverändert. Elektr. Lieferung. .
uL1. 24,50; III. 22½23½, Roggen 25 ½, Sommergerſte
hurfer inl. 2324½, Mais 191/19½, Weizen=
W8½ Roggenmehl 34 ½35 ½=, Weizenkleie 131),, Roggen=
4½ Erbſen 3566, Linſen 4080, Heu 5, Weizen und G. f. elektr Untern.
7MAdrahtgepr. 31/.3½z, Treber 171).18.
hDTNotierungen für Speiſekartoffeln. Die notierten Preiſe
Mtdelspreiſe je 50 Kilogramm Frachtparität Frankfurt a. M.
MSezug. Induſtrie hieſiger Gegend 3,50 , weißſchalige,
hieſiger Gegend 2,50 .
EPBroduktenbericht vom 14. November 1927. Bei Wochen=
oie
Berliner Produktenbörſeim Zeichen ziemlich feſter Grund=
* in ihren Preiſen ſtark erhöhten amerikaniſchen Markt=
ein
ſeits, andererſeits die Befürchtungen, bei plötzlich eintreten=
die
Bare zum fälligen Termin rechtzeitig nicht heranzube=
Nwen hier den Ausſchlag gegeben. Beſonders feſt lag Weizen,
Beſchäft für nahe Sichten 3 ,A, für hintere Ware 29 b ge=
Nr é. Das Inlandsangebot in guten Qualitäten, iſt ſpärlich,
Minge Ware reichlich am Markt iſt. Die Preiserhöhungen für
Sweſten ſich im Termingeſchäft um 21, herum. Gerſte in
Mei, in minderer mehr als genügend angeboten. Im Hafer
EEeleren Qualitäte für mittlere bleiben die Forderungen zu

Die Lira=Stabiliſierung. Nach hier eingetroffenen Meldungen dürfte
die endgültige Stabiliſierung der Lira in den nächſten Tagen erfolgen.
Die Verhandlungen ſtänden vor dem Abſchluß. Bei dem Stabiliſierungs=
werk
iſt auch die Mitwirkung der großen Notenbanken vorgeſehen, die
Kredite zur Verfügung ſtellen. Hinzukommen ſelbſtredend die nicht un=
bedeutenden
Deviſenbeſtände der deutſchen Banken. Die Stabiliſierung
ſoll auf Grund des gegenwärtigen Kurſes, alſo zu etwa 89,15 Lire für
1 Pfund=Sterling erfolgen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 14. November 1927.
Zu Beginn der neuen Woche war das Geſchäft zwar nicht weſentlich
lebhafter, die Tendenz jedoch allgemein feſter. Vom morgigen Zahltag
erwartet man keine beſonderen Schwierigkeiten. Der Geldmarkt war
flüſſig, da ſich die gegen Ende der vergangenen Woche eingetretene lokale
Verknappung für Tagesgeld als nur vorübergehend erwies. Vor allem
wurde die Spekulation angeregt durch die anläßlich des 50jährigen Ju=
biläums
des chemiſchen Induſtrievereins am. Samstag gehaltenen Rede
des Geheimrats Dr. A. v. Weinberg über neue Verfahren der J. G.
Farbeninduſtrie, beſonders über die Kautſchuk= und Guttaperchaſyntheſe.
Außerdem befriedigte es, daß durch die Verbindlichkeitserklärung des
Schiedsſpruchs der Streik in der rechtsrheiniſchen Textilinduſtrie beendet
iſt. Die Spekulation ſchritt weiter zu Deckungen, des in der Vorwoche ver=
gebenen
Materials, daneben ſollen wieder einige Kauforders vorgelegen
haben. Auch das Ausland dürfte als Käufer aufgetreten ſein. Trotzdem
nahm das Geſchäft kein größeres Ausmaß an. Im Vordergrunde des
Intereſſes ſtanden J. G. Farben, die bei lebhafteren Umſätzen 6 9
gewinnen konnten. Etwas lebhafter gefragt waren außerdem Elektro=
werte
. Hier regte die morgige Aufſichtsratsſitzung von Siemens und
Halske etwas an. Veröffentlichung über das Geſchäftsergebnis dürften
jedoch noch nicht gemacht werden. Gesfürſel gewannen 49, Schuckert
Siemens und lten je 3½ %. Etwas ſtärker beachtete waren ferner
Zellſtoff Wald of ous 41/, 95) und Scheideanſtalt (plus 4 90). Im übrigen
ergaben ſich drchſchnittliche Kursgewinne von 24 0. Laurahütte
konnten ihre Kursſteigerung fortſetzen. Am Anleihemarkt konnten ſich
Ablöſung ſtärker erholen. Ausländer lagen ſtill.
lag der Dollar etwas ſchwächer, das Pfund international aber weiter feſt. 5682; 126 Schafe, 4250; 3774 Schweine, 5266; 144 Arbeitspferde,
Man nannte Londonkabel 4,8740, Mark gegen Dollar 4,1885, gegen je Stück 8001500 Mark; 68 Schlachtpferde, je Stück 40100 Mk. Markt=
Pfund 20,418, London=Paris 124,05, Mailand 89,75, Madrid 28,70.
Auf die feſte Mittagsbörſe hin zeigte ſich an der Frankfurter wibig
Abendbörſe eine geuiſſe Müdigkeit, da bereits am Mittag nach
Ausführung der vorliegenden Kaufaufträge die Kurſe infolge der Ge=
ſcheinung
wiederum feſtzuſtellen. Kursabſchwächugen von ½1½ Pro= Schweinen. Ochſen 4, I. 6164, II, 5760, B, I. 54582, II. 5053,
zemt traten bei ganz geringen Umſätzen ein. Der Schluß blieb ohne
Anregung. A.E.G. 148,5.
Im einzelnen nannte man: Commerzbank 153, Danat 205½, Deutſche
ſtahl 156, Vereinigte Stahlwerke 100, Hapag 134.25, Nordd. Lloyd
138,5, Adlerwerke 85, A. E.G. 148,5, Daimler 92,5, Erdöl 115,5, Scheide=
ſchmidt
10, Holzmann 156,5, N.S. U. 101. Rütgerswerke 80,25, Schuckert
Zellſtoff Aſchaffenburg 153,5, Waldhof 234,5.
2. 2½, gegen New York 4,8740, Pfunde gegen Mark 2423, Dollar Kalbfleiſch II, 100110 Hammelfleiſch 809, Schweinefleiſch I, 808.
gegen Mark 4,1902½=

Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 14. 11. 27 ſtellten ſich wie
folgt: Elektrolytkupfer 128,5; Original=Hüttenaluminium 210: dto. in
Walzen 214; Rein=Nickel 350; Antimon Regulus 9197; Silber in
Barren 79,7580,75.
Die amtlichen Notierungen im Metallterminhandel vom 14. 11. 27
ſtellt ſich wie folgt: für Kupfer: Januar 119 (119,25), Februar 119,
(119,25) März 119 (119), April 119 (119), Mai 119 (119), Juni 119,
(119), Juli 119 (119), Auguſt 119 (119), September 119 (119,25),
Oktober 1191/, (119,25), November 119,25 (120,5), Dezember 119 (119).
Tendenz feſt; für Blei: Januar 41,75 (421/.), Februar 42 (42½), März
42 (42,75), April 42½ (43), Mai 42½ (43), Juni 42¾ (431/.),
Juli 42¾ (431/.), Auguſt 42¾ (43½), September 431/, (43¾4),
Oktober 43½ (43½), November 41 (411/.), Dezember 41¾ (42). Ten=
denz
: feſt; für Zink: Januar 52 (521).), Februar 51¾ (52), März 51½
(51¾), April 51½/, (51½), Mai 511/, (51½4), Juni 511/,, (51½), Juli
51, (51½), Auguſt 51 (511/.), September 51 (51½/.), Oktober 51 (517/.),
November 521/ (53), Dezember 52¾ (53), Tendenz: befeſtigt.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 11. November
1927 ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz feſt): Standard p. Kaſſe 58), bis
11/., 3 Monate 587/.ſ., Settl. Preis 587/,, Elektrolyt 63½64, beſt
ſelected, 62½63¾, ſtrong ſheets 88, Elektrowirebars 64; Zinn
(Tendenz ſtramm): Standard p. Kaſſe 2641/½ 8 Monate 25811 bis
ſ., Settl. Preis 2641)., Banka (inoff. Not.) 276¾, Straits (inoff. Not.)
271½; Blei (Tendenz feſt): ausländ, prompt. 20¾4, entft. Sichten
21¾ Settl. Preis 20½; Zink (Tendenz feſt); gewöhnl. prompt 26,
entft. Sichten 253 Settl. Preis 26. Inoffizielle Notierungen:
Aluminium für Inland 107, für Ausland 112, Antimon Regulus Erz.=
Preis) 64 ½65, chineſ. per. 42½, Queckſilber 23 Platin 13/.,, Wolfram=
erz
13, Nickel für Inland 175, für Ausland 175, Weißblech 17., Kupfer=
ſulphat
24 ½25, Cleveland Gußeiſen Nr. 3 65,

Viebmärkte.

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 14. November.
In der neuen Börſenwoche ließ ſich die Tendenz an den Aktienmärkten
freundlicher an. Die Kurſe konnten ſich um 14 % und ſtärker befeſtigen,
hafter Beteiligung des Rheinlandes etwas Intereſſe bekundeten. Be=
vorzugt
wurden J. G. Farbeninduſtrie auf den ſehr günſtigen Eindruck,
den die Ausführungen des Geheimrats Weinberg hinterlaſſen haben und
in der Meinung, daß die Frage der Kapitalbeſchaffung ſowie der Bezugs=
rechtsgewährung
an die Aktionäre in der letzten Verwaltungsratsſitzung
nur wegen der ſchlechten Börſenlage der Vorwoche vertagt wurde. An Hafer: Der Markt lag ſchwächer auf größeres Angebot und ge=
der
Börſe vermutet man, daß dieſe Angelegenheit in der kommenden ringere Lokonachfrage
Sitzung (Dezember) beſtimmt akut würde, Außerdem fanden in Elektro=
werten
und Montanpapieren Meinungskäufe ſtatt, wobei Siemens und
Harpener im Vordergrund ſtanden. An dieſen Märkten fanden weitere
Prämieneinkäufe ſtatt. Die Spekulation war allerdings vorſichtiger und
benutzt die leicht befeſtigten Kurſe zu Abgaben. Die flüſſige Lage des
Geldmarktes gab der Geſamttendenz ebenfalls eine wirkſame Stütze.
Monatsgeld wurde nur vereinzelt geſucht und war mit 81 bis 9. 9
billig zu haben. Auch Tagesgeld konnte nicht reſtlos untergebracht werden,
57 %6 offerierten. Die Befürchtung einer Geldverſteifung in New=York
trat mehr zurück, da man mit einer ſolchen Erſcheinung nur als vorüber=
gehend
rechnete. Im Deviſenverkehr ſchwächte ſich der Dollar infolge
angeblicher Vorverkäufe für demnächſt zu überweiſende Anleiheerlöſe
leicht ab. Der Kurs ſtellte ſich auf 4,19 gegen Reichsmark. Das engl. Pfund
notierte int. feſter und ſtellte ſich in New York auf 4,8740.
Im weiteren Verlauf der Börſe gingen die Anfangsgewinne bei Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Nov.*
luſtloſem Geſchäft zum größten Teil wieder verloren. Die Käufe der
Provinz ließen in der zweiten Stunde nach, während die Spekulation
keine Unternehmungsluſt zeigte und eher ſogar die ungünſtigeren Mo=
Privatdiskontnotiz wurde auf unverändert 6¾ % feſtgeſetzt, Seitens
einiger privater Stellen beſtand Intereſſe für Diskonten.
Bis zum Schluß unterlag die Börſe noch mehrfachen Schwankungen,
doch trat eine Erholung nicht ein. Die Kurſe gaben weiter leicht nach, ſo=
daß
ſie am Schluß größtenteils unter den erſten Notierungen ſtanden,
Auch die Nachbörſe nahm einen ſehr ruhigen Verlauf mit leicht nachge= Schweinezufuhr: Chicago 50000, im Weſten 110000.
bender Tendenz. Gegen 2,30 Uhr hörte man u. a. Ver. Glanzſtoff 335,
Schultheiß 865, Oſtwerke 325, J. G. Farben 256,75, Deutſche Erdöl
115,5; Deſſauer Gas 158,25; Charlottenb. Waſſer 121: AEG. 149,5;
Siemens 252,25; Gesfürel 255,25, Gelſenkirchen 133,5; Harpener 181,
Altbeſitz 50.

Aſchaffenb. Zellſtof !.
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Berlin el. W...
BerlinKarlsruheönd.
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan
Teutſch.=Atlan :, Tel.
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nied. Tel..
Teutſche Erdöl. . ..
Teutſche Petroleum.
Tt. Kaliwerke.
Tonnersmarchütte .
Tynamit Nobel ...
3. G. Farben. . .. . . .
R. Friſter. ........
Gaggenau Borz....
Eelſenk. Berg. .... ."
kalle Maſchinen. ..
San.Maſch.Egeſt. . .
Sanſa=Dampfſchf.

12 11. 114. 11 148.75 153.5 Hemoor=Zement.. . . 12 11.
211. 21a.75 114 11 957,25 1100. Hirſch Kupfer... 99. 1101. 29 30. Söſch Eiſen..... 140. 1139.5 140.25 Hohenlohe Werke.. 17.5 18. 63.5 66. Kahla Borzellan.. 87. 87. 164.- 167. . Lindes Eismaſch.. . .. 137 1385 135. 138.5 Lingel Schuh. . .. 60. 60.125 165.25 168 Linke u. Hofmann... 8s. 93. 9. Loewe u. Co. .. 222. 229. 63. 66 25 K. Lorenz. .... . 104.875 106. 1155 117 Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Gummi.. 148 5 149. 61. 63.- Crenſtein.
... 113.5 115. Nathgeber Waggon. 88. 91. Rombacher Hütten.. 69.5 116. 118. Roſitzer Zucker. 62 25 65. 146.75 149.5 Rütgerswerke. 80.5 81.5 251 75
99. 257.
95. Sachſenwerk ..
Sächſ. Gußſtahl. 107.5
140.5 140.5 35.5 35.5 Siemens Glas. 150. 150. Ver. Lauſitzer Glas. 118. 118.5 352. 255 75 19 Volkſtedter Porzell.. 24. 445 154. 158. Weſtſ. C. Langendreer WittenerGußſtahl. 40. 41.5 159,271/4 196. Wanderer Werke. . . . 1206.5 l206.25

Deviſenmarkt.

Selſingſors. ..
Vien....
Prag.
Budapeſt ..
Ee
Eolland. ..
Cslo ....."
Kopenhagen.
Stodholm.
von. .
3 Aires
New vork
Belgien.. .

12. 11. 14. 11. 12. 11. Geib Brief Geld Brtefl Geld Brie Geld Ho.547110.567 1 1 10.545 10.585 Italien ......" 22.78 22,8 22.72 59.055 59.175 159.025 59.145 Paris ......... 16.445 16.482 is.44 t 12.413112.438 2.408 12.4281 Schweiz. 80.78 80.945/80 .73 80.89 7333 73.47 73.31 78 45 Spanien. 71.23/ 11 37 2.032 3.038 3.027 3.0331 Lanzig. s1.56 81.72 21.5 1189.00 169.34 168. 94 169.281 Japan. 1a16 1.320 1.915 170.s8 110.77 110.59 10,81 Nio de Janeiro. 0.5005 0.5025 0.500 112.328 1 12.481 12.21 112.431 Jugoſlavien ... 7.371 7.385 7.371 r2.7üht2 gs 12.84 112.8 Portugal 20.53 20.57 1e0. 406 20.446 20.399 20.439/ Athen 5.564 5.576 5.4941 1.787 1.791 1.788 1.792/Konſtantinopel. 2.237 2 2411 1.1880 4.-196C 195o 4 1930 Kanada.. ... ... 4.194 4.202 4.191 159.3256a 5i5 58.365 58,485 uruguah. 4.296 4.304

14. 11.
Brief
22.76
16.48
71. 10/ 71.24
81.66
919
0.502
7.395
20.53/ 20.57
5.506
2.233/ 2.237
4.199
4.236 4.304

Mannheimer Viehmarkt vom 14. November. Zuugeführt und die 50
Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft ſtiller. Die Kurſe zogen Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt wurden: 293 Ochſen, 3262;
verſchiedentlich weiter leicht an. Tägl. Geld 6½ %= Am Deviſenmarkt 9 Bullen, 3059; 289 Kühe, 1553; 309 Färſen, 4262; 571 Kälber,
verlauf: Großvieh mittelmäßig, Kälber mittelmäßig, ausverkauft;
Schweine ruhig, Ueberſtand; Arbeitspſerde mittelmäßig, Schlachtpferde
Frankfurter Viehmarkt vom 14. November. Der Auftrieb des heutigen
ſchäftsunluſt ſich leicht abſchwächten. An der Abeudbörſe war dieſe Er= Hauptmarktes beſtand aus: 1307 Nindern, darunter 337 Ochſen, 80
Bullen, 641 Kühen, 312 Färſen, 499 Kälbern, 2930 Schafen md 6362
Bullen A, 5558, B, 5254, Kühe A, 4852, B, 4247, C. 3541,
D, 234, Färſen A, 6064, B, 5459, C, 4853, Kälber B 7782,
150,5, Dresdener 146,25, Metallbank 128,37, Gelſenbirchen 133, Harpe= C 7076, D, 6069, Schafe 4, I. 4650, B, 4045, C, 3037, Schweine
ner 179,5, Mannesmann 137. Phönix 91,5, Rhein. Braunk. 208, Rhein= 4. 6366, B, (265, C, 6265, D, 6064, E, 5659, C, 5259. Ver=
glichen
mit den Notierungen des letzten Hauptmarktes waren Rinder bis
zu 2 Mark teurer. Schafe gegen den letzten Nebenmarkt behauptet.
anſtalt 178, Liht u. Kraft 182,5, Farben B4,5, Gesfürel 22,5, Gold= Nälber unverändert. Schweine gaben bis zu 4 Mark im Preiſe nach
Marktverlauf: Rinder mittleres Geſchäft, ausverkauft, Kälber und
158, Siemens u. Halske 250,5, Südd. Zucker 197, Wahß u. Frehtag 134, Schafe mäßig rege geräumt. Schweine ruhig etwas Ueberſtand. Fleiſch=
großmarkt
, Beſchickung: 4B Viertel Rindfleiſch, 50 halbe Kälber, 84
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen ganze Schafe und 215 halbe Schweine. Dchſenfleiſch I, 100105, II, 85
Paris 124,06, gegen Mailand 89,75, gegen Holland 1207½, gegen Zürich bis B, Bullenfleiſch 9095, Kuhfleiſch I, 7080, II, 6070, III, 4060,
Gefrierfloiſch, Rindfleiſch, Vonderviertel 52 und Hinterviertel 62.
Schleppender Handel.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chieago, 14. November. (Priv.=Tel.)
Weizen: Unter der Einwirkung der Liverpooler Kabel und größeren
wobei insbeſondere das Ausland (Schweiz) und die Provinz unter leb= Exportnachfrage eröffnete der Markt in feſter Stimmung. Später gaben
die Preiſe etwas nach auf die Meldungen vom Beginn des Ernteſchmitzes
in Nordargentinien.
Mais: Der Markt zeigte ein überwiegend ſchwaches Ausſehen auf
günſtige Wetterberichte und gute Qualität der Anlieferungen. Gegem
Schluß war die Tendenz erholt auf Sicherungskäufe.
Roggen: Abnahme des Angebotes und gute Exportnachfrage be=
wirkten
eine recht feſte Haltung. Die höchſten Notierungen konnten ſich
jedoch nicht ganz halten auf Zunahme der ſichtbaren Vorräte.
New York, 14. November. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die Preiſe mußten heute erheblich nachgeben auf die
Schwäche Braſiliens und Liquidationen des Handels.
Zucker: Beſſere Londoner Kabel und die günſtigen Meldungen
ſodaß die Geldgeber größere Beträge unter dem offiziellen Satz von von der Pariſer Zuckerkonferenz veranlaßten den Handel zu An=
ſchaffungen
.
Baumwolle: Die Termine erlebten zu Beginn der Woche wieder
erhebliche Abſchwächungen auf enttäuſchende Nachfrage und Verkäufe des
Handels. Die Spebulation beſchränkte ſich im weſentlichen darauf, ihr
Intereſſe von Dezembenterminen auf ſpätere Termine zu verlegen.
Getreide. Weizen: Dez. 137½, März 130½, Mai 13331
Mais: Dez. 825, März 86½, Mai 89½; Hafer: Dez. 48½4,
mente, wie die Verſchlechterung des Arbeitsmarktes, hervorhob. Die März 50½, Mai 51; Roggen: Dez. 105¾, März 1073, Mai
108½.
Schmalz: Dez. 12,20, Jan. 12,50, Mai 12,77½.
Fleiſch: Dez. 10,40, Jan. 11,65, Mai 11,75: Speck, loko: 1100;
leichte Schweine: 8,609,25, ſchwere Schweine: 9,259,60;
Es notierten nach Meldungen aus New York am 14. Nov.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 148½, hart 142½; Mais: neu
ank. Ernte 915; Mehl: ſpring wheat clears 6,456,90; Fracht:
Köln=Neueſſen 138,75, Phönix 92, Rütgerswerke 81,75: Neubeſitz 12,5; nach England 2,33,3 Schilliag, nach dem Kontinent 1415 Cts.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,05; Talg: extra 834.
Kakao. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 75: Loko 14341
November 14,84, Dezember 14,48, Januar 14,29 Februar 14,19,
März 14,20, April 14,27, Mai 14,39, Juni , Juli 14/49.
Kleine Wirtſchaftsnachrichien.
Die 71. Mucrena=Auktion findet vom 5. bis 7. Dezember ſtatt. Es
empfiehlt ſich, die Abſendung der Waren rechtzeitig vorzunehmen, damit
ſie am Annahmeſchlußtag, am 21. November, im Beſitz der Mucreng
ſind, da infolge ſtärkeren Anfalls mit einem größeren Andrang an Ware
gerechnet wird.
Die Kokserzeugung im oſtoberſchleſiſchen Montanrevier iſt ſeit einer
Reihe von Mongten im Zunehmen. Es wurden erzeugt im Juli 113001
Tonnen, im Auguſt 118 884 To., im September 121 260 To. Die Zahl
der Arbeiter in den Kokereien hat in dieſer Zeit von 2453 auf 202 zu=
genommen
.
Die Regierung von Equador hat mit dem Schweden=Truſt einen
Zundholz Monopol=Vertrag für die Dauer von 2 Jahren abgeſchloſſen.
Die Skupſchtina hat in ihrer Sitzung die Handels= und Schiffahrts=
verträge
mit Deutſchland ſowie mit Großbritannien ratifiziert.
Der belgiſche Staatshaushalt für 1928 zeigt einen Ueberſchuß von
rund 80 Millionen Franken. Die Geſamtſumme der Ausgaben beträgt
9382 Millionen Franken, die der Einnahmen 10 563 Millionen Frarken,
wobei 1200 Millionen Franken dem Tilgungsfonds überwieſen werdem
Wie verlautet, hat Polen für 15 Mill. Dollar Gold zur Stärkung
ſeiner Bankreſerven aufgekauft.
In den erſten drei Quartalen des laufenden Jahres wurden in Kon=
greßpolen
und Kleinpolen insgeſamt 17 Aktiengeſellſchaften (Ackerbau
und Induſtrie 14, Handel und Verkehr 2. Bankweſen 1) mit einem
Kapital von 18 400 000 Bloty gegründet.
Wie der Excelſior zur Frage der Regelung der ſerbiſchen Vor=
kriegsanleihe
auf Goldbaſis und der Konſolidierung der ſerbiſchem
Kriegs= und Nachkriegsſchulden wiſſen will, weilen augenblicklich eng=
liſche
und amerikaniſche Finanzleute in Belgrad, um die günſtigſten Be=
dingungen
für die jugoſlawiſchen Finanzen zu ſt.

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 15. November 1927

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8% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.=
D M.=Stahlw. 27
3% Nafſ. Ldb. Gold
8 Nbg. St. Glbal.
8%6 Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
20 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . .."
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr.
80 Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .. . . ."

8s...
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Anteilſch.
% Rh. Stahlw.

8%Boigt cHäffner
Goldobl.
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2,6%AlteSſt. Südb., 1
2,6% Neue
1
4%Oſt. Staatsb. 83/ 8
3½Oſt. 1.b. 8.E.
3%Oſt. abg. 2:
9.Em.
2- abg.
1885 ..
5
abg.
%Oſt. Erg. Netz
513½Oſt.
abg. 22
% RaabOebd. 83/ 19
91
97
42 Rud. Silber.
6.
42 Rud. (Salzkg.) 3
4½%Anat., S. I
4½% Anat.. S. II
4½% Anat., S. III
3% Salon. Monaſt. 18
5 Tehuantepec. 17.
4½%
15.
Bank=Altien
Allg. D.=Kredit.. .
Bad. Bk. ..
160
Bk. f. Brauinb. . . . 159.
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128.
Bah. Hyp.=Wchſ. 1143.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 1153
Darmſt. u. Nat.=Bk. 1208
Deutſche Bank
150.!
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. /123.
D. Hhp.=Bk. Mein.. /117
D. Vereins=Bk. ./101
144
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
145
Frankf. Bk.
118
Frankf. Hypth=Bk./130
Frkf. Pfdbr. Bk. . . . 132
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur.Intern. Bank . 6.
Metallbank. .
129
Mitteld. Creditb 196
Pfälz. Hyp.=Bk. (165
Pr. Bd.=Creditbank 117
Hyp.=Akt.=Bank 1128
Reichsbank=Ant. 169
Rhein. Creditbk. 1126
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Erebitbk.)

Heyligenſtgedt. .
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98.25 ) 5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
98
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfaudbriefe
94
Bahr Vereinsb.
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Bahr. Handelsb.
94.5 Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf Hyp.=Bk.
99
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk..
98
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Meining. Hyp.Bk.
95
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95
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
90
Preuß. Pfdbr.=Bk.
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98
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4½ Goldr.
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4P einh. R. (k.) 2.3
* * Port. (Spz.) III 10
5½Rum.am. R. 03
4½=%Gold. 13.../ 14
am.kon. . . 47
4½ am.05
5

4¾Türk. (Adm./ 03
4%(Bagd.)
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4% (Bagb.)
12.
4% unif. 19
4% . 1911 Zoll. 12

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(lt. Tnnsbr. Abk.) 22
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. . .
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98.5
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Goldpfbr. ..
95.25
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Dienstag, den 1.5. November 1927

hier zum erſten Male ausgeſpielt. Und mit welchem Erfolg!

ns flammende Meer

Aber verwumderlich war es nicht, daß die Briten an Zauberei
glaubten, als vor der Kette älterer Schiffe, die ſie herandampfen
fahen, plötzlich Ungetüme von ungeheurem Umfang aus dem
Meere auftauchten, die eine unheimliche Zahl von Torpedos
und ſchweren Granaten gegen ſie abſandten. Dieſem unerwar=
teten
Angriff der Tauchkreuzer, die nach Angaben Eingeweihter
mehr als zwölftauſend Tonnen verdrängten, fielen zwei der
ſtärkſten Schiffe zum Opfer, die den Flankenangriff gegen die
Amerikaner hätten unternehmen ſollen. Sofort enging an die
Engländer der Befehl zum Rückzug, und unter Zurücklaſſung
weiterer, ſchwächerer Wracks gelang es ihnen, ſich wit ihrem
linken Flügel auf der Höhe der Kanariſchen Inſeln wieder zu
vereinen.
Auch auf anderen Teilen des rieſenhaften Schlachtfeldes
nahmen die erſten Gefechte einen für die Engläader höchſt un=
erwünſchten
Ausgang. Die Größe der Linien und die weiten
Entfernungen, die anfangs zwiſchen den Gegnern lagen, ließen
Tage und Nächte zur Entwicklung der eigeatlichen Schlacht er=
forderlich
ſcheinen. In dieſer Zeit warfen die Amerikaner ſtarke
Gruppen kleinerer Einheiten auf den Feind und errangen einen
Erfolg nach dem anderen. Denn wenn auch nach oberflächlichen
Berechnuagen ihre eigenen Verluſte allein am 3. September, als
eine ihrer Plänklerflottillen etwa dort, wo ſich der 40. Breiten=
grad
und der 40. Längengrad weſtlich von Fahal ſchneiden, mehr
als ein Dutzend Torpedoboote und mehrere Tauchkreuzer be=
trugen
, ſo ſtanden dieſe doch in keinem Verhältnis zu dem, was
die Gegenſeite einbüßte. Man zählte an dieſem Tage acht ältere
Kreuzer und eine Unzahl kleinerer Fahrzeuge, die bis zum
Augenblick ihres Unterganges den Union Jack zeigten. Als Ent=
ſchuldigung
führten die Briten den Nebel an, der am 3. Sep=
tember
auf dem Atlantiſchen Ozean lag. Er bildete auch ihre
Ausrede, als bekannt wurde, daß es einem Teil der Rapidflotte
Amerikas gelungen war, in der darauffolgenden Nacht bis zum
Kern ihrer Hauptmacht vorzuſtoßen. Zwar kamen von den ſechs
Kreuzern dieſer todesmutigen Kundſchafter nur die Hälfte zurück,
aber die Yankees behaupteten, zwei engliſchen Linienſchiffen von
ganz enormen Dimenſionen den Garaus gemacht zu haben. Be=
ſtimmtes
ließ ſich nicht feſtſtellen. Beide Teile verheimlichten
nach Möglichkeit ihre Verluſte, und Nacht und Nebel geſtatteten,

dieſe Verſchleierungen mit Erfolg durchzuführen. Die ungünſtige
Witterung verlangſamte auch auf beiden Seiten die Bewegungen.
Erſt am Morgen des 5. September trat ſichtklares Wetter ein und
beſchleunigte den Eintritt des grauenvollen Schauſpiels.
Auf dem Waſſer uid unter dem Waſſer hatte der Kampf
begonnen, und nun tobte er auch über dem Ozean. Ganze
Schwärme von leichteren und ſchwereren Flugzeugen tauchten in
den erſten Morgenſtunden am Horizont auf. Beſonders die Bri=
ten
jagten ein Luftgeſchwader nach dem anderen teils zu Auf=
klärungszwecken
, teils zur Beunruhigung des Feindes gen
Weſten. Die heftigſten Gefechte fanden am Vormittag in den
Wolken ſtatt. Aber nicht Mann gegen Mann wie einſt über den
flandriſchen Schützengräben gingen ſich die Gegner zuleibe, nein,
wie Bienenſchwärme, die einander befehden, trafen ſie ſich hoch=
über
dem Meere, gerieten dort zu einer Maſſe zuſammen, in der
ſelbſt das ſchärfſte Auge, bewehrt mit dem ſchärfſten Fernglas,
den einzelnen nicht zu erkennen vermochte, und ratterten üben
den Panzerkoloſſen der Flotten mit den Maſchinengewehren, die
wie feine Kinderſtimmen in das Dröhnen der ſchweren Geſchütze
klangen. Und nicht einzeln fielen ſie aus ihrer ſtolzen Höhe
herab, ſondern ſanken immer vereint mit Freund oder Feind,
gleich kranken Vögeln in den Rachen des Ozeaas, der wie ein:
unerſättliche Beſtie alles verſchlang, was ſich ihm in dieſem
gräßlichen Tagen zum Fraße bot.
In wenigen Stunden forderte dieſe Aufklärungsarbeit hun=
derte
von Flugzeugen zum Opfer. Und die größten Schiffe hat
ten auf beiden Seiten ſchwere Arbeit, ſich die Bomben
träger vom Halſe zu halten, die aus unendlichen Höhen ihre
Geſchoſſe warfen. Beſonders die Amerikaner konnten ſich dieſes
Feindes kaum erwehren, denn die engliſchen Flieger beſaßen
neuartige Zielmaſchinen, die mit verblüffender Sicherheit aus
tauſend Metern Höhe Bomben ſchleuderten. Sie richteten auf
den Panzerſchiffen viel Unheil an. Aber eine entſcheidende Be=
deutung
kam ihnen nicht zu, denn die Vereinigten Staaten ver=
fügten
über eine weit ſtärkere Luftwaffe, die allerdings erſt am
Morgen des 5. September bei Tagesanbruch die Hallen von
Norfolk verließ und trotz unheimlich ſchneller Fahrt nicht vor
fünf Uhr nachmittags über den Flotten aalangte.
(Fortſetzung folgt.)

Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
zmm Einbruch der Dunkelheit hielten ſich die Briten
fukien ununterbrochen um Unterſtützung. Aber hier
uch die erſte der amerikaniſchen Ueberraſchumgen, denn
oen Radiowellen wurden von den ungeheuren Ablei=
ſa
ndlichen Schiffe abgefangen und unſchädlich gemacht.
den Engländern nicht, ſich mit den Ihrigen zu ver=
Nachdem ſie vier ihrer flinken Kreuzer und eine ganze
ſom kleineren Fahrzeugen eingebüßt hatten, nutzten ſie
eit zur Flucht aus. Die Amerikaner aber erhielten
ihnen nicht zu folgen, und begnügten ſich damit, den
amach Hauſe zu drahten, wo er mit donnerndem Beifall
wen wurde. Dies um ſo mehr, als faſt zur gleichen
ſute Erfolg der Pazifikflotte gemeldet wurde, vielleicht
zugender als der der Atlantikſtreitkräfte.
zden hatten die Briten den Verſuch gemacht, mit ihrem
füsel ſo weit auszuholen, daß ſie in die rechte Flanke
ge s gelangen konnten. Er war ein gut erdachtes, mit
Fäühnheit durchgeführtes Manöver. Nicht allein leichte

w. Auf die Meldungen ſeiner Kundſchafter hin verſchob
Ruptlinie ſeiner Flotte auch nicht um einen Zentimeter.

gage ſich damit, die geſcnte Reſerve, beſtehend aus
wrützern und modernen Torpedobooten, gegen Süden zu
m2es über dem Waſſer. Unter dem Meeresſpiegel aber
Emgländern ein weit grquenhafterer Feind endgegen.
mrmſchungsklaſſe der amerikaniſchen Unterſeeboote wurde

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Seite 16

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