Darmstädter Tagblatt 1927


08. November 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 310
Dienstag, den 8. November 1927. 190. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fällt eder
Nabze weg. Banlkonto: Deutſche Ban und Darm=
Nädter und Nationalban=

En der Krald
iehem Weget
Hevenber/
en Saale
346 stalt.

MeBefobungsoortäge i Gefahr.
Weentr umsvorſchlag für etappenweiſe Ausgeſtaltung der Beſoldungsordnung,
Füürzung der Penſionen und Umwandlung von Beamtenſtellen in Stellen
für Angeſtellte und Arbeiter.

Die Bezoldungserhöhung.
4:on unſerer Berliner Redaktion.

4Forſitzende der Zentrumsfraktion des Reichstages hat
hi uen Tagen im Ausſchuß die Erklärung abgegeben, daß
nhungi an der Beſoldungsreform feſthält. Damit ſchienen
ſe deſem Gebiete liegenden Schwierigkeiten zunächſt be=
bitü
vürl Deutſchnationale und Deutſche Volkspartei unter
EI WIlMeiſſtänden die Vorlage auf der Grundlage des Regierungs=
biumstdurchführen
wollten und die eigentlichen Widerſtände
M Ballan ſitum zu ſuchen ſind. Beinahe aber macht es den Eindruck,
I=h Erklärung des Herrn Guérard mehr taktiſcher als
rutilicher Natur geweſen iſt. Aus parlamentariſchen Kreiſen
Meie ſie tck wenigſtens erzählt, daß Herr von Guérard von ſeiner
u neuet beauftragt worden ſei, bei den übrigen Koali=
an
meren zu ſondieren, inwieweit ſie bereit wären, die Be=
Auonung zunächſt nur prozentweiſe in Kraft zu ſetzen
Abeſt erſt zum 1. April nächſten Jahres zu bewilligen.
Rn,. damit habe das Zentrum ein Penſionskürzungsgeſetz
rend der ! hlgg gebracht und angeregt, zahlreiche Beamtenſtellen in
20 Prozen/ /P Mchsverwaltungen in Stellen für Angeſtellte und Ar=
erluch
ſeul ein P Ayuawandeln. Die hinter dieſem Vorgehen ſteckende Ten=
um
peizt W Mzmuf der Hand. Die Arbeiterführer des Zen=
hollen
die Beſoldungserhöhung in der
MnForm nicht mitmachen. Der Bergarbeiterführer
hrt in einer der letzten Nummern des Bergknappen
Bei. Artikel veröffentlicht, worin er die Aufbeſſerung der
Karreform eine Rückkehr zum früheren Klaſſenſtaat nennt.
Derszeiten habe für vicke der Menſch erſt beim Aka=
hangefangen
, die breite Maſſe des Volles wäre zu=
hiner
kleinen Gruppe ausgebeutet worden und die neue
zwwrdnung ſei nur ein Mittel zur Vergrößerung dieſer
Turſchiede. Aus derſelben Richtung ſtammt auch das
Wldie Reichsbahn aus Anlaß der Beſoldungser=
re
Tarife von neuem zu ſteigern ge=
2re Reichsbahn hat das zwar dementiert, trotzdem iſt
utung aufrecht erhalten worden und zweifellos des=
we
in die Tendenz der Politik hineinpaßt, die von den
Ahrern des Zentrums zurzeit getrieben wird. Sie geht
u durch eine etappenweiſe Ausgeſtaltung
Idungsordnung Zeit zu gewinnen, um auch
etchsarbeiter eine entſprechende Lohnerhöhung zu er=
Bürde die Beſoldungsreform bis zum
hinausgeſchoben und die Erhöhung auf
MeEtappen verteilt, dann iſt die not=
eiFolge
, daß die Teuerung ſo langſam
itzeigt und die Beruhigung ſich auf dem
markt nicht erreichen läßt. Deshalb iſt auch
ichen Gründen dieſes Ziek ſo gefährlich, das jetzt vom
migeſtrebt wird, abgeſehen von der ſchweren Eat=
hre
in den Kreiſen der Beamten entſtehen müßte, wenn
Zeil der längſt verſprochenen Zulage vorenthalten wer=
ſelgen
des Gilbert’ſchen
Memorandums.
ofiſpieligkeit der Berwaltung. Auf
Ruche nach Sparmöglichkeiten.
Veröffentlichung des Briefwechſels zwiſchen der
Degierung und dem Reparationsagenten Parker Gil=
1Gall natürlich nicht erledigt. Die Beſprechungen wer=
ABt. Es ergibt ſich ja ziemlich deutlich, in welchen
nzeits ein Ausgleich der Auffaſſungen eingstreten iſt,
* Dem Reichslabinett bisher nicht gelungen iſt, Herrn
u ſüberzeugen. Schließlich ſind wir alle daran intereſ=
Da Neparationsagent in ſeinem nächſten Bericht nicht
Neil aufſtellt, Deutſchland ſuche ſich ſeinen Verpflich=
Hrtbiehen, weil dadurch ungünſtige Einwirkungen auf
ie ionalen Geldmarkt gegen uns ausgelöſt werden wür=
mit
ja auch noch weiterhin angewieſen ſind.
AAlwendiger iſt es nun, daß auch nach innen jetzt end=
Geſchieht, nämlich da, wo die Meinung des Repara=
ein
auch nach Meinung der Reichsregierung nicht iu
Hncht, und das iſt in erſter Linie die Koſtſpielig=
erer
Verwaltung. Herr Gilbert hat auch
aich wiederholt darauf hingewieſen, er verſtehe es
mmtliche deutſchen Regierungen das Programm einer

prung der Verwaltung aufgeſtellt hätten, daß aber
Aäige Regierung etwas Durchgreifendes getan habe.
Nerbei doch wohl die Schwierigkeiten, die ſich aus
Mrlich Gewordenen und der ganzen Konſtruktion des
Slbpen. Sachlich aber müſſen wir zugeben, daß hier für
oißtoriſche Tätigkeit ein weites Feld ſich darbietet. Die
Tautſchen Volkspartei haben, ſchon lange bevor das
Vekarationsagenten akut wurde, im Kabinett den
Aa r, Das ganze Problem einmal durchzuprüfen, und
Aureming iſt die Kommiſſion hervongegangen, die aus
Westwſter dem Innenminiſter und dem Sparkommiſ=

ſar beſteht. Sie wird vermutlich ſchon in der nächſten Woche ihr
Arbeitsprogramm fertiggeſtellt haben und dem Miniſterrat vor=
legen
. Es wäre zu hoffen, daß dieſe Arbeit dann raſche Früchte
trägt.
Im Januar ſoll der ſogenannte Vereinfachungsausſchuß zu=
ſammentreten
, der von der Reichsregierung mit den Regierungen
der Länder vereinbart worden iſt und der ſich das gleiche Ziel ge=
ſteckt
hat. Darüber hinaus hat bereits eine ganze Reihe von Län=
dern
ſich an den Sparkommiſſar gewandt und ihn gebeten, ſeinen
Apparat und ſeine Erfahrungen zur Durchprüfung ihres eigenen
Etats zur Verfügung zu ſtellen. Das hat Herr Saemiſch auch
getan, und er hat, ſoweit wir wiſſen, in Einzelfällen auch bereits
Vorſchläge ausgearbeitet. Man wird ſich von den erſten Maß=
nahmen
, wenigſtens ſoweit die Wechſelwirkungen von Reich und
Ländern in Bezug auf Erſparniſſe bei der Beamtenbeſoldung in
Frage ſtehen, nichts verſprechen können. Aber die moraliſche Wir=
kung
wird nicht ausbleiben, ſobald überhaupt erſt einmal der An=
fang
gemacht iſt. Darüber beſteht kein Streit, daß durch das
Nebeneinander eine Flut von Doppelarbeit geleiſtet wird, alſo ein
ziemlicher Leerlauf erfolgt. Hier könnten Kräfte freigemacht
werden, die an anderer Stelle nützlich eingeſetzt werden könnten.
Wir erinnern hierbei an die Reichswaſſerſtraßen, wo eigentlich
alles im Argen liegt. Man darf auch vielleicht an die Juſtizver=
waltung
erinnern. Soweit wir gehört haben, liegt im Schreib=
tiſch
des Reichsfinanzminiſters bereits ein Plan ausgearbeitet,
der auf dem Gebiete der Juſtizverwaltung eine erheb=
liche
Vereinfachung ins Auge faßt. Es wäre wünſchens=
wert
, wenn Herr Köhler dieſen Plan an irgenbeiner Stelle zur
Anwendung brächte, damit einmal praktiſch der Anfang gemacht
würde.
Amerika und das Gilbert=Memorandum
Nachdem die Reichsregierung im Einvernehmen mit dem Re=
parationsagenten
ſich entſchloſſen hat, den Brieſwechſel mit Par=
ker
Gilbert im Wortlaut zu veröffentlichen, mußte es ſelbſtver=
ſtändlich
von ganz beſonderem Iutereſſe ſein, die Auffaſſung der
amerikaniſchen Finanzkreiſe und der amerikaniſchen Oeffentlichkeit
über die Anſicht des Reparationsagenten bezüglich der deutſchen
Finanzpolitik zu erfahren.
Sehr intereſſant iſt der Kommentar des Journal of Com=
merce
, das ſich aus Waſhington melden läßt, das Gilbert= Me=
morandum
decke ſich völlig mit der Einſtellung des Staatsde=
partements
gegenüber dem Dawesplane. Es ſei in internen
Waſhingtoner Kreiſen bekannt, daß gewiſſe Mitglieder des
Staatsdepartements der Preußenanleihe mißgünſtig gegenüber=
ſtänden
und daß das Staatsdepartement die deutſchen Anleihen
in letzter Zeit nicht mehr begrüße. Das offizielle Waſhington er=
kennt
andererſeits die Beſſerung der deutſchen Wirtſchaft und
des deutſchen Außenhandels ſeit der Markſtabiliſierung an, ob=
ſohl
Deutſchlands Export durch die Zollſchranken der fremden
Länder behindert ſei. Nach dem Journal of Commerce haben
die Wallſtreetkreiſe mit dem Gilbert=Memorandum bereits ſeit
längerer Zeit gerechnet. Nach Meinung dieſer Kreiſe treiben die
Verhältniſſe einem Punkt zu, zu dem folgende Erwägungen in
die Erſcheinung treten müßten: Umänderung des Dawesplanes
oder Unterbindung von weitervem Kapitalimport nach Deutſch=
land
oder Herabſetzung der ausländiſchen Zollſyſteme, ſo daß
Deutſchland imſtande wäre, in großem Maße zu exportieren.
Eine Zollreform müſſe in den meiſten europäiſchen Ländern und
in Amerika vorgenommen werden. Man meine in New Yorker
Bankkreiſen, daß, ſofern der Dawesplan in ſeiner jetzigen Form
beſtehen bleibe, auch von Amerika in der Frage der Kriegsſchul=
denregelung
nicht nachgegeben werde. Man nehme an, daß das
die offizielle Einſtellung des Staatsdepartements ſei, die auch in
der letzten Konferenz zwiſchen Schatzſekretär Mellon und Parker
Gilbert zum Ausdruck gekommen ſei. Die World meint, das
Memorandum zeige Gilbert als einen Mann, der nichts be=
ſchönige
. Es würde Deutſchland ſelbſt bei ſtrengſter Wirtſchaftlich=
keit
nicht leicht fallen, ſeinen Verpflichtungen nachzkommen, wenn
ſie das Höchſtmaß erreichten. Wenn man die höheren Ausgaben
für die Entſchädigungen, für Kriegsverluſte und die Gehalts=
erhöhungen
mit den erhöhten Reparationszahlungen und den
laufenden Induſtrieausgaben von neun Milliarden Mark ad=
diere
, ſei leicht zu verſtehen, wenn Gilbert ſo ſcharfe Kritik übe.
Die Frage der Finanzierung des Liquidations=
ſchädengeſetzes
.
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.)
Das Geſetz über die Entſchädigung der ent=
eigneten
Auslandsdeutſchen, das auch von dem Re=
parationsagenten
in ſeinem Memorandum angeführt wurde, iſt
dem Reichstag immer noch nicht zugegangen. Die Reichsregie=
rung
hält daran feſt. Die Schwierigkeit beſteht nur darin, daß
durch den Einſpruch des Reparationsagenten
die Flüſſigmachung der Eiſenbahnvorzugs=
aktien
unmöglich geworden iſt, mit deren Hilfe
die erforderlichen Kapitalien aufgebracht wer=
den
ſollten. Die Reichsregierung muß alſo nach neuen Mög=
lichkeiten
ſuchen. Der Reichsrat hat es abgelehnt, das Geſetz zu
beraten, ſolange die Frage der Finanzierung nicht ge=
löft
iſt. Der Reichsfinanzminiſter hat ſchließlich angedeutet, daß
er einen Weg zu ſehen glaubt, auf dem er die entſprechenden
Gelder flüſſig machen könnte. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß
der Reichstag bei ſeinem Wiederzuſammentritt doch dieſe Vor=
lage
vorfindet:

Potſchau auf die Danziger Wahlen.
Von
Rolf Wingendorf, Danzig.
Am 13. November finden in Danzig die Wahlen zum Dan=
ziger
Volkstage nach Ablauf der vierjährigen Legislaturperiode
verfaſſungsgemäß erneut ſtatt. Der Wahlkampf, der dieſes Mal
mit ganz beſonderer Schärfe eingeſetzt hat, hat natürlich auch
Rückwirkungen in der deutſchen Preſſe gezeitigt. Um einer fal=
ſchen
Einſtellung der deutſchen Oeffentlichkeit entgegenzutreten,
erſcheint es jedoch notwendig, einmal sine jra et studio die Be=
deutung
der Danziger Volkstagswahlen zu betrachten.
Im Laufe der vergangenen Parlamentsperiode hat ſich ge=
zeigt
, daß die Aufgaben des Danziger Volkstages als der geſetz=
gebenden
Körperſchaft der Freien Stadt Danzig ganz beſonders
ſchwierige ſind, da dieſes Parlament dem kleinen Staatsweſen
außenpolitiſch eine Stütze ſein ſoll, ſeine Souveränität vertritt
und andererſeits innenpolitiſch durch die Kleinheit des Gebietes
mit kleinlichen Einzelfragen überlaſtet wird. Das alte Parla=
ment
hat nicht die Möglichkeit gehabt, den von allen Parteien
als übermäßig aufgebläht angeſehenen Apparat abzubauen.
Auch jetzt werden wieder 120 Volkstagsabgeordnete gewählt, und
dieſen ſoll es überlaſſen bleiben, die geſetzliche Grundlage für
eine Verkleinerung des Volkstages zu ſchaffen. Verfaſſungsrecht=
liche
Fragen ſind es in erſter Linie, um die es auch bei dem
jetzigen Wahlkampf geht. Ganz beſonders in den Vordergrund
gerückt iſt auch die Frage der rechtlichen Stellung der exekutiven
Gewalt. Die Parteien der Linken ſind es, die für eine ſtärkere
Parlamentariſierung des Senats, der heute aus 14 parlamen=
tariſch
verantwortlichen Senatoren im Nebenamte und 7 parla=
mentariſch
nicht verantwortlichen, auf vierjährige Dauer gewähl=
ten
hauptamtlichen Senatoren einſchließlich des Präſidenten des
Senats beſteht, eintreten. Von rechter Seite wird dagegen im
Gegenteil eine noch ſtärkere Unabhängigkeit der Exekutive von
der Legislative gefordert. Dieſer Kampf um politiſche Grund=
rechte
, um Fragen, die faſt das ſtaatsphiloſophiſche Gebiet berüh=
ren
, muß natürlich in einem Staate von 350 000 Einwohrern,
wo jeder den anderen viel zu gut kennt, wo rein perſönliche
Stimmungen und Intereſſenfragen mitſprechen, teilweiſe gro=
teske
Formen annehmen. Eine Folge davon iſt auch die Auf=
ſtellung
von 21 Wahlvorſchlägen für die Volkstagswahlen.
Die Intereſſenpolitik einzelner Berufskreiſe zeigt ſich gerade
in der Art der Wahlvorſchläge am deutlichſten. Auch hier ſind
die politiſchen großen Rumpfparteien. vertreten: Deutſchnatio=
nale
, Zentrum, Liberale, Nationalliberale, Sozialiſten und Kom=
muniſten
. Daneben aber gibt es zwei Hausbeſitzerliſten, eine
Mieterliſte, eine Hypothekengläubigerliſte, zwei Fiſcherliſten, eine
Rentnerliſte, eine Bauernliſte und ähnliches mehr. Nicht außer
acht laſſen darf man, daß auch die Beamten mit einer eigenen
Liſte in die Wahl gehen. Wenn alſo alle dieſe Liſten einen größe=
ren
Wahlerfolg davontragen würden als die Wahlvorſchläge der
politiſchen Parteien, ſo würde Danzig als erſter Staat Europas
ein berufsſtändiſches Parlament haben. In Wirklichkeit liegen
die Dinge jedoch erheblich anders. Bei all dieſen Parteigruppen
und Parteigrüppchen handelt es ſich nur um Splittergruppen,
die von Leuten gegründet ſind, denen ihre Intereſſen in den
politiſchen Parteien nicht genügend gewahrt ſcheinen, oder auch
um Eigenbrötler, die ja beſonders in einem ſo kleinen Staat
leicht einen gewiſſen Anhängerkreis gewinnen.
Dieſe Zerſplitterung, die ſich übrigens ausſchließlich im
bürgerlichen Lager bemerkbar macht, iſt tief bedauerlich, denn die
Aufgaben des kleinen Danziger Staatsweſens im Kampf um
ſeine Exiſtenz ſind ſo bedeutſame, daß die Regierung eine ſtarke
Stütze, d. h. eine feſte Koalition, im Parlament braucht. Ein
Erfolg der Splitterparteien aber würde jede Koalitionsbildung
außerordentlich erſchweren.
Ueberraſchend iſt es, daß ſich die Zerſplitterung jedoch nicht
nur bei den deutſchen Parteien zeigt. Auch die polniſche Minder=
heit
erſcheint in ſich wenig geſchloſſen und man ſpricht davon,
daß eine ganze Anzahl polniſcher Bürger der Freien Stadt lieber
die Zentrumsliſte als die polniſche Liſte wählten. Die Polem
waren in die verfaſſunggebende Verſammlung der Freien Stadt
ſeinerzeit mit ſieben Abgeordneten eingezogen. In dem erſten
Volkstage hatten ſie nur noch fünf, und man rechnet jetzt mit
weiteren Verluſten.
An dieſer Stelle ſcheint es angebracht, mit allem Nachdruck
zu betonen, daß keine der deutſchen Parteien etwa als polen=
freundlich
anzuſehen iſt. Man leiſtet dem Danziger Deutſchtum
einen ſehr ſchlechten Dienſt, wenn man in der ausländiſchen
Preſſe die nationale Zuverläſſigkeit irgendwelcher Gruppen der
Danziger Deutſchen in Frage zu ſtellen glaubt. Danzig iſt eine
rein deutſche Stadt und wird es bleiben. Auch das Danziger
Parlament als ein deutſches Parlament iſt ſich klar bewußt, daß
es um die Verteidigung eines deutſchen Vorpoſtens im Oſten
geht. Daß der Parteikampf um die Formen der Staatserhaltung
geht, bedeutet noch nicht, daß es etwa gegen den Staat ſelber
ginge. In der Verteidigung der Intereſſen des Deutſchtums, in
der Abwehr gegen Poloniſierungsverſuche ſind ſich alle Deutſchen
in Danzig, und das ſind 97 Prozent der Danziger Bevölkerung,
vollſtändig einig. Wenn es trotzdem zu einer ſolchen Zerſplitte=
rung
des Deutſchtums gekommen iſt, ſo iſt der Grund dafür eher
in dem Gefühl der Sicherheit des deutſchen Kulturbeſitzes zu
ſuchen als in dem Gegenteil. Man kann von der Maſſe der
Wähler nicht verlangen, daß ſie ſich darüber klar iſt, daß das
Parlament dieſes 350 000 Menſchen umfaſſenden Staates größere
Aufgaben zu erfüllen hat als die Vertretung von Einzelintereſſen.
Praktiſch wird dieſe Zerſplitterung jedoch auch nach den Wahlen
Tar nicht ſo bedeutſam in Erſcheinung treten, denn die von klei=
nen
Gruppen etwa gewählten Abgeordneten werden ſich gezwun=
gen
ſehen, als Hoſpitanten größeren Parteien ſich anzuſchließen,
da ſie alleinſtehend zu vollſtändiger Machtloſigkeit verurteilt ſind.
Mit Sicherheit kann ſchon heute vorhergeſagt werden, daß die
beiden ſtärkſten Parteien in dem neuen Danziger Parlament
wieder Deutſchnationale und Sozialdemokraten ſein werden.
Ihnen dürfte das Zentrum mit geſichertem Beſitzſtand an Wäh=
lern
folgen. Wenn in einigen Kreiſen die Befürchtung eines
überwiegend ſozialiſtiſchen Einfluſſes in dem neuen Volkstag
laut wird, ſo ſcheint auch dieſe Sorge übertrieben, denn die

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Seite 2

Sozialiſten an ſich werden nie eine ſolche Stimmenzahl erhalten,
daß ſie eine Koalitionsregierung mit abſoluter ſozialiſtiſcher
Mehrheit erreichen können. Das Bürgertum der Mitte wird
immer den Ausſchlag zu geben haben.
Der 13. November wird daher für Danzig in erſter Linie
eine außenpolitiſche Bedeutung haben, denn das Wahlergebnis
muß auf jeden Fall beweiſen, daß von einem polniſchen Einfluß
in Danzig nicht die Rede ſein kann. Innerpolitiſch wird ſich die
Situation kaum viel verändern. Eine grundlegende Umgruppie=
rung
des Stärkeverhältniſſes der Parteien iſt nicht zu erwarten.
Jede Danziger Regierung aber, die der neue Volkstag dann ans
Ruder bringen ſollte, hat, gleichgültig wie ſie zuſammengeſetzt
iſt, eine feſt vorgezeichnete Aufgabe: die Erhaltung des deut=
ſchen
Danzig.

Führertagung
des Reichslandbundes.
Die Rotionaliſierung des Verhäliniſſes von
Reich und Ländern.
Berlin, 7. November.
Der Reichslandbund begann am Montag in ſeinem Ber=
liner
Bundeshaus eine Führertagung, deren Leitgedanke die
Rationaliſierung des Verhältniſſes von Reich und Ländern iſt.
Oberregierungsrat Dr. Adametz=Berlin ſprach über die verwal=
tungsrichtliche
Möglichkeit im Rahmen der Weimarer Verfaſſung.
Wir könnten uns nicht auf die erdrückenden Laſten der Dawes=
verpflichtungen
berufen, ſolange man uns das Gewicht der zur
Zeit herrſchenden ungeheuren Mißſtände in den öffentlichen Ver=
waltungen
entgegenhalten könne, die nicht zuletzt auf den Kom=
promißcharakter
der Weimarer Verfaſſung zurückzuführen wären,
die die Zuſtändigkeit ſo wenig abgrenze, daß die Aufgaben von
Reich und Ländern ſich dauernd überſchneiden. Der preußiſche
Finanzminiſter Dr. Höpker=Aſchoff hat auf dem demokratiſchen
Parteitag in Hamburg erklärt, daß 30 Prozent aller Aufgaben in
den Miniſterien für den Zuſtändigkeitsſtreit zwiſchen Reich und
Preußen vergeudet werden. Demgegenüber ſei eine ſtärbere
Uebertragung von ſtaatlichen Aufgaben an die Selbſterwal=
tungskörper
, das Zuſammenfaſſen aller ſtaatlichen Aufgaben mit
Ausnahme der Berg= und Juſtizverwaltung in einer Mittel=
inſtanz
, ferner eine vernünftige Neuabgrenzung der Verwal=
tungsbezirke
und die Zuſammenlegung von Landesteilen erfor=
derlich
. Der Reichsfinanzminiſter müſſe ein Vetorecht bei parla=
mentariſchen
Bewilligungen von neuen Ausgaben, für die eie
Deckung nicht vorhanden iſt, erhalten. Der folgende Redner, Dr.
Kitz=Düſſeldorf, unterſuchte die verfaſſungsrechtlichen Möglich=
keiten
durch Weiterentwicklung der jetzigen Reichsverfaſſung und
verlangte u. a. Beſeitigung der nicht mehr exiſtenz=
berechtigten
kleinen Länder und der nicht we=
niger
als 128 Exklaven. Die Verwaltungsreform müſſe
unbedingt zur größeren Staatseinheit führen, die aber beileibe
nicht mit Zentralismus verwechſelt werden dürfe. Preußen
müſſe zum Reichsland werden, an das ſich die nicht lebensfähigen
kleinen Länder anſchließen könnten. Angeſichts der inneren Un=
möglichkeit
des Parlamentarismus, zum Handeln zu kommen,
müßten die maßgebenden unabhängigen Organiſationen von
Landwirtſchaft, Induſtrie, Handel, Handwerk und Arbeitenſchaft
einen gemeinſamen, konkreten Vorſchlag für Verfaſſungs= und
Verwaltungsreform ausarbeiten.
Der Präſident des Reichslandbundes über die
Lage der Landwirtſchaft.
Berlin, 7. November.
Bei einem Empfang im Zuſammenhang mit der Reichsland=
bundführertagung
, der heute abend ſtattfand, und an dem auch
zahlreiche Vertreter der Reichsregierung und der preußiſchen
Regierung teilnahmen, hielt der Präſident des Reichs=
landbundes
, Hepp, eine Rede über die gegenwärtige Lage
der Landwirtſchaft und die ſich daraus ergebenden Forderungen.
Er führte u. a. auts, nichts beleuchte greller die Notlage der Land=
wirtſchaft
als der heutige Stand der Verſchuldung. Eine der
Hauptforderungen und Lebensnotwendigkeiten der Landwirt=
ſchaft
, die Vewwandlung der kurzfriſtigen Perſonalkredite in Lang=
friſtige
Nealkredite, ſei bisher nicht erfüllt worden. Der Reichs=
landbund
, ſei ſich bewußt, im Namen der geſamten deutſchen
Landwirtſchaft zu ſprechen, wenn er endlich großzügige Maßnah=
men
zu einer durchgreifenden Umſchuldung und einer Zinsver=
billigung
fordere, die die Zinsbelaſtung auf ein der landwirt=
ſchaftlichen
Betriebseigenart angepaßtes Maß herabſenkt. Der
Reichslandbund ſei der Anſicht, daß die für die Umſchuldung

* Ehe und Eros.
Vortrag Kaplan Fahſel.
Im Städtiſchen Saalbau ſprach geſtern abend Kaplan
Fahſel=Berlin über Ehe und Eros vor einem ſehr zahl=
reichen
Auditorium, in dem alle Schichten vertreten ſchienen.
Allen konnte der Vortrag dieſes Redners, der zu den inter=
eſfanteſten
und feinſten Köpfen der Gegenwart zählt, etwas
geben. Daß Kaplan Fahſel in ſeinen Ausführungen das reale
Leben faſt ganz außer Betracht ließ, das alle Dinge umgeſtal=
tet
und ſie der rein idealen Auffaſſung entreißt, konnte ſeine
geiſtig tiefen und klugen Syntheſen nicht beeinträchtigen. Uebri=
gens
iſt das eine Eigenart faſt aller Philoſophen. Muß es
wohl ſein.
Die Tendenz ſeines Vortrages ſollte philoſophiſche,
nicht naturgeſchichtliche Betrachtung der Dinge ſein, die in Ehe
und Eros eine innige Verbindung bilden, und zu der Platos
Schrift über die Liebe oder das Gaſtmahl die Grundlage bildete.
Des Sokrates und der Diotima Auffaſſung des Eros ſind ver=
ſchieden
, und beide ſind berechtigt. Aus beider Definitionen er=
gibt
ſich ein drei= bzw. ſechsgeſtalteter Eros, der ſeinem Urſprung
nach das Produkt einer Zeugung aus Armut und Reichtum,
aus Niederem und Hohem darſtellt und dadurch ſeine Kompli=
ziertheit
in der Entfaltung und Vollendung erhält. So gibt es
einen niederen Eros, einen bedürftigen, und einen höheren,
einen zeugenden‟. Dieſes ſowohl in rein ſinnlicher wie in rein
geiſtiger Beziehung. Der Eros ſelbſt iſt ſo alt wie die Welt und
er lebt in allen Dingen, nicht nur im Menſchen. Im Men=
ſchen
allein aber lebt er in ſeiner ſechsfachen Geſtalt, und ſeine
Vollendung bedeutet den Eros in der Ehe. Während das Tier
nur den ſinnlichen Eros kennt, den Zeugungs= und Fortpflan=
zungstrieb
, iſt der Eros im Menſchen eine Kompliziertheit von
Wohlgefallen, Begierde, Zeugung Erfüllung , und zwar in
Loppelter, der ſinnlich körperlichen wie der geiſtigen Richtung.
In beiden Richtungen lebt der Eros in den drei Phaſen.
Das etwa waren die Grundgedanken des Vortrages, die
ihre Feſtigung außer bei Plato auch bei Schopenhauer und ande=
ren
Philoſophen ſuchten und vor allem in einer feinen und über=
zeugenden
eigenen philoſorhiſchen Beweisführung des Vor=
tragenden
, der dann in drei Hauptteilen ſeines Vortrages die
einzelnen Phaſen der Grundideen für die Ehe ausbaute mit
etwa folgenden Zielen: Die Ehe dankt ihre Entſtehung zu=
nächſt
dem niederen Eros, dem Wohlgefallen am Aeußeren.
Dazu kommt dann die Begierde, das Beſitzenwollen in körper=
licher
Hinſicht mit dem reinen Grundſatz der Zeugung, deren
Ziel iſt, ein Neues zu ſchaffen, das dem Menſchen im Gegen=
natz
zum Tier bewußt vorſchwebt: einen Menſchen. In die=

Dienstag den 8. November 1927

Vom Tage.

Nach einer Meldung aus Trier iſt der Zentrumsabgeord=
nete
, Prälat Kaas, am Samstag plötzlich ſchwer erkrankt
und mußte noch in der Nacht zum Sonntag operiert werden.
Der Präfckt der Provinz Bozen hat nun die ausſchließliche
Verwendung der italieniſchen Sprache im ganzen

Der Konflikt der tſchechiſchen Eiſenbahner mit dem
Eiſenbahnminiſterium ſcheint unmittelbar vor ſeiner Beilegung
zu ſtehen.
Der bulgariſch=japaniſche Handelsvertrag iſt
unterzeichnet worden.

Aus Anlaß des 10. Jahrestages der Sowjetrepublik fanden in
Nußland große Nevolutionsfeiern ſtatt. Kalini und
Buchavm hielten Reden.

Der engliſche Geſandte in Sofia, Erskine, iſt als Ge=
ſandter
für Polen auserſehen um dort Nachfolger von
Sir Max Müller zu werden. Der britiſche Geſandte in
Riga, Vaughan, wird zum Geſandten in Schweden
ernannt.

nötigen Mittel auf dem Wege einer Ernährungsanleihe aufbring=
bar
ſeien. Auch die Zinsverbilligung ſei nur denkbar durch Auf=
bringung
entſprechender Reichsmittel. Ebenſo eng wie die
Kreditfrage hänge auch die Frage der Geſtaltung der deutſchen
Handelsvertragspolitik mit dem Problem der Rentabilität der
deutſchen Landwirtſchaft und damit der Rentabilität der deutſchen
Volrswirtſchaft zuſammen. Mit Sorge ſehe die deutſche Land=
wirtſchaft
dem bevorſtehenden deutſchepolwiſchen Handelsvertrag
entgegen. Die Abſchließung eines Vertrages mit Polen auf
Koſten der deutſchen Landwirtſchaft bedeute die Preisgabe Oſt=
preußens
, das heute ſchon infolge ſeiner Lage jeden Druck, der
auf der Landwirtſchaft laſtet, in verſtärktem Maße zu ſpüren habe.
Der Reichsbandbud warne noch einal in letzter Stunde, einem
Exportocculismus, der eigenulich durrch die Erfahrungen der letz=
ten
Fahre, insbeſondere auch durch die Erfahrungen mit dem
deutſch=italieniſchen Handelsvertrage, und in allerletzter Zeit mit
dem deutſch=franzöſiſchen Vertrage, grundſätzlich widerlegt ſein
ſollte, die Lebensintereſſen der Landwirtſchaft zu opfern. Neben
der Handelsvertragspolitik ſtelle die wachſende Belaſtung durch
die öffentliche Hand eine der ſchwerſten Gefährdungen der land=
wirtſchaftlichen
Betriebsbilanz dar. Die heute beiwahe allerſeits
betonte Notwendigkeit, einer Rewiſion unſerer außenpolitiſchen
Verpflichtungen werde auf große Schſwierigkeiten ſtoßen, ſolange
für öffentliche Zwecke das Dreifache an Belaſtung auf der deut=
ſchen
Wirtſchaft liege. Wir könnten daher weder an einem klaren
Steuerſyſtem herumkommen, das in der Lage ſei, jedem die
ſchweren ſteuerlichen Laſten klar vor Augen zu ſühren, noch könn=
ten
wir uns vor der Notwendigkeit einer Reſorm der Verwaltung
im Sinne der Rationalifierung verſchließen. Auch die Geſtal=
tung
des Verhältwiſſes des Reiches zu den Ländern und zu Preu=
ßen
harre der Löſung. Dem Grundgedanken des Steuerverein=
heitlichungsgeſetzes
ſtimme der Reichslamdbund zu. Allerdings
mit der Forderung, daß bei ſeiner praktiſchen Anvendung eine
Milderung der Realſteuern die Folge ſei.
Das Binger Zentrum gegen das Reichsbanner
Bingen, 7. November.
In einer von der Zentrumspartei Bingen=Stadt einſtimmig
gefaßten Entſchließung heißt es: Die Zentrumspartei Bingen=
Stadt, die ſchon längſt Gegnerin aller dem Reichsbanner gleich=
gearteter
Organiſationen anderer politiſcher Richtungen iſt, hält
die Gründung einer Ortsgruppe des Reichsbanners Schwarz=
Rot=Gold in Bingen für unzweckmäßig und unerwünſcht. Sie
bittet ihre Mitglieder, ſich bei einer eventuell beabſichtigten Grün=
dung
nicht zu beteiligen. Einen inhaltlich gleichen Entſchluß
faßten auch die kürzlich in Gau=Algesheim verſammelten Ver=
treter
aller Zentrumsorganiſationen des Kreiſes Bingen. Dem
Entſchluß von Bingen=Land wurde noch der Nachſatz beigegeben:
Wir fordern unſere Parteifreunde, die dem Reichsbanner an=
gehören
, auf, nach dem Beiſpiel des Zentrumsführers Marx
ihren Austritt zu vollziehen.
Die deutſch=griechiſchen
Handelsvertragsverhandlungen.
* Berlin, 7. November. (Priv.=Tel.)
Die ſeit dem Sommer 1926 laufenden Handelsvertragsver=
handlungen
zwiſchen Deutſchland und Griechenband ſind jetzt
ſoweit gediehen, daß die Schwierigkeiten überwunden und faſt
alle Text= und Zolltarifprobleme gelöſt ſind. Für die abſchließen=
den
Verhandlungen iſt eine deutſche Delegation aufgeſtellt, die
in der Mitte des Monats nach Athen abreiſen wird.

ſem ſelbſt aber tritt, iſt er Weſen geworden, der höhere, gei=
ſtige
Eros in Aktion, nachdem ſein Entſtehen ſchon in der Liebe
von Mann zu Weib darin gipfelte, daß dieſe Liebe eben nicht
alleiniger Zeugungswillen körperlich bleibt, ſondern dar=
über
hinaus zu höherem, zum geiſtigen Verſtehen, der Freund=
ſchaft
, ſtrebt. Die Erziehung des Kindes gehört zum Eros,
weil ſie den Willen bedeutet, das neue Menſchweſen zu Höherem,
mindeſtens zum Ich=Gleichen zu geſtalten.
Daraus ergibt ſich: Eros beherrſcht in irgend einer Ge=
ſtalt
alles. Eros iſt nur die Grundlage der Ehe. Er
muß das aber ſein in ſeiner Geſamtheit (niedriger und
höherer, ſinnlich und geiſtig). Freundſchaft zwiſchen Mann
und Weib ohne Eros iſt nicht ummöglich, aber ganz ſeltene
Ausnahmemöglichkeit. Eine Ehe zu ſcheiden, nur weil der nie=
dere
ſinnliche Eros Anlaß dazu gibt, iſt nicht zu verant=
worten
, weil ſie auch auf geiſtigem Eros Freundſchaft
gründen kann. Es iſt möglich durch beſondere Ausbildung höhe=
rer
Erosſtufen geiſtiger , die niedrigen ſinnlichen aus=
zuſchalten
, ohne darunter körperlich Schaden zu nehmen ( Zöli=
bat
). Der Eros in ſeiner Sechsſtufigkeit iſt in der Vollendung
etwas Heiliges, darum Religiöſes.
Die Hörer dankten dem Redner durch reichen Beifall. M. St.

Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Montag, den 7. November.
Der Vetter aus Dingsda.
Operette von Haller und Rideamus, Muſik von E. Künnecke.
Der große Erfolg, den dieſe friſche Operette im vorigen
Jahre berechtigterweiſe fand, blieb ihr auch heute treu.
Trotz ſeinem unmöglichen Stoff, einem Text und einer
Muſik wie einſt im Mai und fingerdicker Rührſeligkeit hat das
Stück etwas Geſundes und Anſtändiges. Es ſteckt viel wirkliches
Theater drin, es hat Bombenrollen, packende Enſembles, viele
Tänze. Das erklärt die Stimmung, mit der unſere vortrefflichen
Künſtler ins Zeug gingen. Es herrſchte überſprudelnde Laune
auf der Bühne, die Funke ſprang ſofort ins Haus über: Beifall
über Beifall und Wiederholung faſt aller Nummern war die
Folge. Wo trifft man aber auch für Julia und Hannchen zwei
ſo ſprühende Temperamente, wie ſie Paula Kapper und Sitta
Müller beſitzen, für Onkel Joſef und Tante Wimpel, den
Baron Egon ſo draſtiſche Vertreter wie Heinrich Kuhn,
Martha Liebel, Eugen Vogt! Ihnen zur Seite Guſtab
Deharde und Karl Ebert als Auguſt und Roderich, beide
voll Laune und blühender Stimme, endlich das köſtliche Diener=
paar
der Herren Ney und Grohm.

Barthels, hat in Warſchau Erklärungen über die 9
nahme der deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandln=
gegeben
, die aber über Allgemeinheiten nicht hinausg ru=
Berlin wird erwartet, daß der polniſche Sondervertw
mehr Mitte der Woche in Berlin eintreffen und danm
Reichsaußenminiſter empfangen wird. Bei dieſen Beſrn
kann es ſich nur darum handeln, eine neue Grundlgneſ
ſachlichen Verhandlungen zu vereinbaren. Die Durchf. fh=
einzeln
wäre dann Sache der von beiden Seiten zu erre
Handelsdelegationen. Die Verhandlungen mit Polrin
jetzt bereits 234 Jahre und ſelbſt wenn auf beiden 9
der gute Wille vorhanden iſt, werden die Schwierigrnn
groß genug bleiben. Es iſt eben nicht zu überſehen, dofc
den Staaten in der Produktion Ueberſchußerzeugniſſe Ia
daß es deswegen nicht leicht iſt, einen Ausgleich zu ffü=

Schwere Mißhandlung eines deutt!
Abgeordneten durch polniſche Banill

Kattowitz, 7. Mitzerlel
Am Sonntag nachmittag hielt die Deutſche katholäuton
partei in Giraltowitz eine Delegiertenverſammlung g
der Abgeordnete Franz das Hauptreferat hiell)
in ſeiner Rede, anknüpfend an die Worte des Soh
evangeliums Gebet Gott, was Gottes iſt, und daf)
was des Kaiſers iſt, die Mitglieder ermahnte, ſtetst 44
geegn den polniſchen Staat zu üben, ſprangen plötzlilh/
Verſammlung mehrere Banditen mit Gummiknüppell;
Rufen Wir werden dir den Kaiſer geben! auf desto
neten zu. Der Abgeordnete wehrte ſich gegen die Arm
es gelang ihm ſchließlich, auf die Straße zu kommen. 2 mtu
er erneut von mehreren Banditen umringt, die mm minm
knüppeln, Stöcken und Schlagringen ſolange auf ihn ing
bis er bewußtlos zuſammenbrach. Wieder zur Beffy,
langt, verſuchte er, ſich mit dem Taſchentuch das blut,hötömt
Geſicht zu reinigen. Er wurde jedoch daran gehüüt / vo
neuem zu Boden geſchlagen und aufs ſchlimmſte tändel
Nach vieler Mühe gelang es dem Ueberfallenen, ſei jeſatagen
zu erreichen. Es muß als ein Wunder bezeichnet mn1 /
der Abgeordnete nicht totgeſchlagen worden iſt. Di=üſeſei
führten ihre Schläge mit den Worten Schlagt ihn 14¾ Bie
ärztlich feſtgeſtellt wurde, iſt der Abgeordnete am gerß/Kör=
per
mit zum Teil ſchweren Wunden bedeckt. Allein aiff /fb
finden ſich drei große Wunden, von denen die eine 6.3ſet
lang iſt. Es iſt dies ein neuer Fall unerhörter Beſtiüſſetee
die deutſche Minderheit. Es gibt wohl jetzt keines ſoſchen
Abgeordneten mehr in Polniſch=Oberſchleſien, der Näſch
einmal von polniſchen Banditen überfallen worden y

Oemokratiſches Revirememt.

* Berlin, 7. Nov. (S
Als erſte der politiſchen Parteien haben die Demriſ
der kräftigen Vorbereitung des kommenden WahllanmP
nen. Sie ſtellen bereits ihre neuen Kandidaten auf n.
dabei eine ſtarke Verjüngung ihrer Fraktion vornehmr/
len. Man ſpricht davon, daß die Herren Fiſchbeck-
Goetz, Brodauf und manche andere nicht wiederkehrem
daß dafür eine Kandidatenliſte der Köpfe aufgeſtellt in
nächſt iſt als Opfer Herr Dr. Bergſträßer in dem BuA/

ortswahlkreis I gefallen, an deſſen Stelle der Chefra7
Voſſiſchen Zeitung, Georg Berhard, tritt, der ber Ei
Wahl in Halle durchfiel. Im Berliner Wahlkreiss
Demokraten den Berliner Oberbüngermeiſter Böß aun ?
zig iſt der frühere Reichsfinanzminiſter Dr. Reimnholdd e
In Chemnitz ſoll der Vertreter der Angeſtellten Scht)
didieren, der zuletzt auf der Reichsliſte gewählt wuushil
Liegnitz der frühere braunſchweigiſche Miniſter Rönnch
Vertreter der Landwirtſchaft. Weitere PerſonalveniN
werden vermutlich noch bevorſtehen. Die Demokratenn!
das Ziel, der Ueberalterung der Fraktion, unter der M
Parteien leiden, entgegen zu arbeiten.

Viele höchſt amüſante Tanz=Variationen und Iril
nen würzten den Abend. Aber für die Gymnaſtik,
heute auf den Brettern geübt wurde, haben wohl aund
lichen Mitwirkenden für lange ihren Lohn dahin!

In die glänzende Leitung und Inſzenierung teii/9l9?
Herren Berthold Sander, Heinrich Kuhn, Sche
Trapp und Manda v. Kreibig in bewährter W90

Volkschor Darmſtadt.

Am Sonntag abend fand im Saalbau das dritskne
konzert des Volkschors Darmſtadt ſtatt, wie die beis)kſtld
gegangenen mit großem künſtleriſchen Erfolg, wal *)
Linie ein Verdienſt ſeines Leiters, Profeſſor Dr. 4
der, Autorität auf dieſem Gebiete, dieſen Volkschoſc.e
nach Aufmachung und Durchführung ganz perſönlichrse h.e
zu verleihen verſteht. Die Auswahl der Vortragsn!
klugerweiſe ſtets ſo gewählt, daß ſie Sänger und QN
den, ohne das jeweilige Können der Ausführendeg wh
ſpannen, ohne die Aufnahmefähigkeit des Publikurze lt
laſten, und gleiche Sorgfalt, die der Auswahl zute
E0
ſtets der Ausführung. Von Konzert zu Konzert, Iſ=
zu
konſtatieren, wie zielbewußt, mit welchem Ernſ."
in dieſer noch ſo jungen Chorvereinigung gearbeitel.
weiß ganz genau, was er erreichen kann und will uns.
len es nur begrüßen, daß er ſich mit ſolcher Hingſh..
ſchwere Aufgabe gemacht hat, wie es die Erziehun?, rat
ſtimmlichen, muſikaliſchen und ſtiliſtiſchen Probleme.
Ei Shores iſt. Daß kurze Zeit der Zuſammenabs h
weit geführt hat, ehrt den Leiter und die Ausſüchrerr 9
alle Mängel und alles noch nicht hinweg, ſtren. b
ſchon am Klang. Dieſe zum größten Teil noch An
Stimmen klingen im Chor bemerkenswert weich undd.
der füllig; Schärfe in der Höhe da und dort noch ber Fin
gelegentliche Neigung, namentlich der Soprane, De Fo
oben zu treiben, iſt in der Hauptſache auf begreiflichd fe
zurückzuführen. Was aber gerade die Danen ſch.
haben, bewies das für Frauenchor geſetzte Gebet der 2 ad
Freiſchütz Leiſe, leiſe; nur wenige Takte, aber geil Emttugen
von den Berufsſängerinnen; die Damen des Volsc. Ilpe
es, nicht ohne Befangenheit, aber tonrein, und die SRſog
mochten die ſchwere Stelle ſende deiner Engel Sche nloſk.
in einem Atem zu ſingen, was mancher wirklichen. S Inl pi
lingt. Gleiches Streben rach geſanglicher Lultur Ver. IIlP=
Herren des Volkschors; die da noch vorhandenen. Hee
Tongebung und Ausſprache, bei der Kürze der ſeige.

[ ][  ][ ]

110 Jahre Sowjetſiagt.
ODie Feierlichkeiten in Moskau.
w. Moskau, 6. November.
eüiier des Zehnjahrestages der Oktoberrevolution begann
Feſtſitzung der Moslauter Sowjets unter Teilnahme der
uswtglieder und ausländiſchen Delegationen in dem
uahmügten großen Theater. Auf der Bühne war auf
tament die Büſte Lenins unter einem leuchtenden
yn aufgeſtellt. Um das Poſtament ſtand eine Ehren=

Dienstag, den 8 November 1927

Seite 3

Wannern. Unter den Ehrengäſten ſah man greiſe Teil=
a
Pariſer Kommune und hervorragende Führer der
nallen Revolutionsbewegung. Anſprachen hielten
s Zentralkomitees der Kommuniſtiſchen Partei, Bu=
namens
aller ausländiſchen Delegationen Henri Bar=
ſemuer
Vertreter ausländiſcher kommuniſtiſcher Parteien,
MNurphy, Sallalbala, Klara Zetkin, Vaillant= Cou=
ag
. Zu den ausländiſchen Delegierten gewandt, erklärte
u umter allgemeinem Beifall: Die Oktoberrevolution hat
. Spoche in der Geſchichte der Menſchheit eröffnet. Der
umrs wird, trotz relativer Stabiliſierung, niemals in
Aſnjegslage zurückkehren können. Die Sowjetunion ſteht
wöcmtgarde jener Kräfte, die einzig im Stande ſind, die
Nat vor einer drohenden Kataſtrophe zu retten. Be=
A-ifallshundgebungen löſte die Rede des 82jährigen
9 einet zu kutalluag, eines Teilnehmers der Pariſer Kommune aus, der
ans dem Kampfe der Kommune ſchilderte. Die Sitzung
üſtzun, den gleichzeitig tagenden Sitzungen der Leningrader
Nahver Sowjets Radiobegrüßungen aus.
Die Parade der Roten Armee.
gfräühen Morgen an zogen aus dem Arbeiterviertel Züge
writranten, die insgeſamt auf über eine Million geſchätzt
u. den Roten Platz. Auf der Tribüne des Lenin=Mauſo=
Usſammelten ſich die Mitglieder der Regierung, des Zen=
chue
; der Kommuniſtiſchen Partei, des Revolutionären
giegllze und des Präſidiums des Zentralrates der Sowjet=
ebwel
sfen. Zu beiden Seiten des Mauſoleums befanden ſich
ſe Allg elter des diplomatiſchen Korps und Hunderte von Dele=
m
kertellnsldem Auslande. Die Parade der Roten Armee nahm
inmb, der darauf eine Begrüßungsanſprache hielt. Nach
Mr
ſhai Bucharin im Namen des Zentralkomitees und
11.
0 echwv namens der Kommuniſtiſchen Internationale. Die
awerten bis zum Eintritt der Dunkelheit.

DDiktatur über das Proletariat feiert ihren großen

w EMoskau prangt im Schmucke roter Fahnen, Aufzug
Arfzug, ausländiſche Delegationen ſtehen huldigend vor

Auud in der ganzen Welt begehen die Anhänger Mos=
iu
Feiertag. Und doch iſt der Triumph bedingt und ge=
iloinl
haben die Bolſchewiken zehn Jahre über Rußland
eheits Gre Diktatur beſteht, aber Glück und Frieden, die ſie

NeAr W Hegreiflich, werden bald verſchwinden. Die reinſte
weuchaun, man aber jetzt ſchon haben am Klange des gemiſch=
W 2N Er eröffnete mit Abſchied vom Walde von Felix
Weie Fhe=Bartholdy, brachte dann vom gleichen Komponiſten

Wek 9 leas letzte: Auf ihrem Grab) in ihrem Stimmungs=
WeMrie A mauszuſchöpfen verſtand. Ebenſo gelang in der zwei=
W AlieLung g das wehmütige In der Marienkirche von Carl
EoI hen Abſchluß bildeten zwei fröhliche Chorlieder aus
ſhörhundert Mir iſt ein feins brauns Maidelein
Sthmayr (1549) und das bekannte Fahren wir froh
bon G. Gaſtoldi (1591), die ſo liebenswürdig vor
Nurden, daß der Beifall die Wiederholung letzteren
ſuigte. Wenn es mit dem Volkschor ſo weiter auf=
ao
kann er ſich bald an Größeres wagen. Wir wiſſen,
Mn Ehrgeiz dazu hat, und wiſſen auch, daß er ſeinen
Si Mreitchtigen Moment, nicht zu ſpät und nicht zu früh,
gube zuführt.

wohl jent mbei i/ᛋKufſtiege aus dem Chaos verſprachen, haben ſie nicht
erſchleſien, / gebuſt Fhre Herrſchaft zeugt von der Vergänglichkeit aller
d Din wei in ſtarb an Gehirmerweichung, über Trotzki iſt der
Bar /9 kreſprochen, Dſerſhinſky und Frunſe ſind tot und in
Reviremell ſder süi velbſt herrſchen Feindſchaft und Spaltung. Moskau
ſeie ichn zein Jubiläum der Befreiung aller Bedrückten und
Leis wndern ein Jubiläum der Diktauur und der Gewalt=
/ DDer Bolſchewismus bildet eine Epoche im Welt=
ſchAemie
Revolution in den feſtgelegten büvgerlichen Nor=
MMDer Bolſchewismus hat nicht über die Menſchheit
füug A1 er iſt ihr nur eine Mahnung und muß wie eine
9 WSerwunden werden.
Ungland zum Sowjetjubiläum.
* London, 7. November. (Pciv.=Tel.)
Yongenblätter veröffentlichen aus Anlaß des 10. Jahrestages
ublik Leitartikel, in denen Rußlands Entwicklung ſeit dem
r Staatsſtreich Lenins geſchildert wird. Die Times weiſt
M haß die Generation, die in den letzten 10 Jahren heran=
EhEngtwas anderes kenne als das, was die Bolſchewiſten ihr
W2ne Ziviliſaiton in Rußland ſei zurückgegangen, aber durch
keltes Syſtem der Maſſen erſetzt worden. Die Weltrevo=
A Naopa ſei geſcheitert, und das große Spiel in China ſcheine
Malloren zu ſein. Die wachſenden inneren Schwierigkeiten
enW Sillſchewiſten durch allerſchärfſte Diktatur zu bekämpfen. Zehn
wergangen und das ruſſiſche Problem ſtehe noch immer
Wnntergrund als ein Warnungszeichen unſerer Zeit.

Re i Nmengehörende Volkslieder Tragödie, die der Chor

Zwiſchenfälle bei der Bolſchewiſienfeier
in Schanghai.
E. P. London, 7. November,
Nach einer Meldung aus Schanghai ereigneten ſich bei der Feier
des 10. Jahrestages der ruſſiſchen Revolution im ruſſiſchen General=
konſulat
in Schanghai zwei Zwiſchenfälle. Zunächſt warf ein Unbekann=
ter
während des Feſtes, an dem zahlreiche ausländiſche Diplomaten teil=
nahmen
, eine Bombe in den Saal, die jedoch glücklicherweiſe nicht explo=
dierte
. Kurz darauf griffen etwa 700 Weißruſſen, die Trauerflor an den
Armen trungen, das Generalkonſulat an, wurden jedoch von dem Per=
ſonal
mit Gewehrfeuer empfangen, wobei einer der Angreifer getötet,
zwei ſchwer und vier leicht verletzt wurden. Die geſamte Eingeborenen=
und die europäiſche Polizei der internationalen Niederlaſſung wurde auf=
geboten
, um die Ordnung wiederherzuſtellen.
In Tokio verhaftete die japaniſche Polizei 25 poli=
tiſche
Führer wegen ſowjetfreundlicher Tendenzen.
Blutige Kommuniſien=Demonſiration
in Prag.
Prag, 7. November.
Am Sonntag nachmittag zogen etwa 600 Perſonen nach Kladno, um
an einer inzwiſchen verbotenen Volksverſammlung teilzunehmen, welche
die Kommuniſtiſche Partei zur Feier des 10. Jahrestags der ruſſiſchen
Revolution einberufen hatte. Als die Volksmenge der Aufforderung,
auseinanderzugehen, nicht Folge leiſtete und eine bedrohliche Haltung
einnahm, wurde ſie mit Knüppeln auseinandergetrieben. Nach mehr=
maligem
Einſchreiten gegen die Demonſtranten an anderen Stellen der
Stadt, in denen ſich die Menge zuſammenrottete, wurde die Wache mit
Steinen beworfen. Erſt um 7 Uhr abends wurde die Ruhe wieder her=
geſtellt
. Elf Wachleute wurden durch Steinwürfe und Stockhiebe verletzt.
Mehrere Demonſtranten wurden wegen Gewalttätigkeit verhaftet.
Franzöſiſche Politik.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 7. November.
Man prophezeit zwar ſtürmiſche Kammerſitzungen, aber im
voraus verlautet, daß dieſe Stürme, wenn auch laut, ſo doch
ungefährlich ſein werden. Poincaré hat erklärt, daß er vor der
Votierung des Budgets die Regierung keiner Gefahr ausſetzen
will. Und der Radikale Kongreß hat offiziell verlautbart, daß
man das Poincaré=Experiment fortſetzen läßt. Poincaré ſoll
bis zu der Stabiliſierung in der Regierung bleiben. Es fragt
ſich nur, ob an den Gerüchten, daß die endgültige Stabiliſierung
noch vor den Wahlen erfolgen wird, etwas Wahres iſt.
Der Austritt Franklin=Bouillons aus der Radikalen Partei
wirbelt noch immer ſehr viel Staub auf. Bekanntlich hat er die
große Koalition auch auf die Sozialiſten ausdehnen wollen. Die
Radikalen haben dieſen Vorſchlag zurückgewieſen ſo groß iſt
ihre Liebe für die Sozialiſten doch nicht , aber in gewiſſen
ſozialiſtiſchen Kreiſen, beſonders um Paul=Boncour, hat Frank=
lin
=Bouillons Idee Anklang gefunden. Die Idee, daß etwa
einige Sozialiſten ſich über den Kopf der Radikalen mit Frank=
lin
=Bouillon zu verſtändigen wünſchen, iſt noch nicht reif. Aber
das Wahlbündnis zwiſchen Radikalen und Sozialiſten kann noch
einige Ueberraſchungen bringen. Denn die Sozialiſten ſind im
Grunde ihrer Seele von dem Verhalten der Radikalen nicht
entzückt.
Es verlautet, daß es in der Kammer wegen der Außen=
politik
zu heftigen Angriffen gegen die Regierung kommen wird.
Auch in der Beſatzungsfrage. Die Radikalen fordern die Räu=
mung
. Beſonders große Hoffnungen ſoll man aber auf dieſe
Demonſtrationen nicht ſetzen, denn nichts Ernſtes iſt gegen die
Regierung geplant, was aber noch keineswegs die Regierungs=
kreiſe
vollſtändig beruhigt. Denn die Kammer läßt ſich nicht im
voraus berechnen und ihr Wille läßt, ſich nicht im voraus be=
ſchräuken
, ſelbſt von Parteiführern nicht.
Die Parole der Regierung bleibt weiter ſachliche Arbeit. Zu=
erſt
werden die allerſachlichſten und unpolitiſchſten Interpellatio=
nen
erledigt. Solche mit politiſchem Geſchmack werden vertagt.
Dennoch wird ſich eine außenpolitiſche Debatte kaum vermei=
den
laſſen.
Der Beſatzungsabbau.
* Mainz, 7. November. (Priv.=Tel.)
Die uns im September von den Beſatzungsmächten notifi=
zierte
Herabſetzung der Rheinlandbeſatzung um 10 000 Mann
ſcheint nunmehr durchgeführt zu ſein. Eine amtliche Mitteilung
der Beſatzungsbehörde oder der intereſſierten Regierungen liegt
allerdings noch nicht vor. Auch weiß man noch nicht, welche Ge=
bäude
freigegeben werden oder wie ſich die Beſatzungsbehörde
die Verwendung der freigewordenen Quartiere denkt. Man
nimmt aber mit Beſtimmtheit an, daß darüber noch eine offi=
zielle
Mitteilung der Gegenſeite einlaufen wird.

Unterſchiede zwiſchen zwei Nationen.
Deutſch=franzöſiſche Gegenſätzlichkeiten und
Möglichkeiten für die Ausſöhnung.
EP. Paris, 7. November.
Die Oeuvre ſpricht ſich heute in einem Leitartikel energiſch
für die Ausſöhnung zwiſchen Frankreich und Deutſchland aus,
da die Löſung des franzöſiſch=deutſchen Problems in der loyalen
Zuſammenarbeit beider Länder liege. Die Ausſöhnung ſei ſchon
deshalb geboten, weil es keine Niederlage gebe, durch die man
70 Millionen arbeitſamer und diſziplinierter Menſchen vernich=
ten
könne. Frankreich mit ſeinen 40 Millionen Menſchen ſei den
70 Millionen Deutſchlands unterlegen, ſelbſt wenn Frankreich
bewaffnet ſei und Deutſchland nicht. Die Gewalt könne alſo
Frankreich keine Sicherheit verleihen, vielmehr liege dieſe in
der Zuſammenarbeit beider Völker am Werk der Befriedung und
Ziviliſation. Deutſchland habe keine Kolonien, aber bereits einen
Sitz in der Mandatskommiſſion des Völkerbundes. Es habe
keine Kriegsflotte, habe aber bereits das Handelsſchiffahrtsnetz
völlig wiederhergeſtellt. Es habe keine Kriegsluftflotte, aber das
Tempelhofer Feld ſei ein Lufthafen mit außerordentlich inten=
ſivem
Verkehr. Die Alliierten könnten vermutlich den Anſchluß
Oeſterreichs an Deutſchland nicht geſtatten, aber niemand könne
die beiden Länder daran hindern, ſich auf dem Gebiete der Poſt,
der Eiſenbahn, des Geiſteslebens, des Zollweſens und auf ſozia=
lem
Gebiet zu vereinigen, ſo daß ſie praktiſch ebenſo verbunden
ſeien wie zwei Schweizer Kantone. Deutſchland habe ſich ent=
ſchloſſen
für den Frieden, für die internationale Verſtändigung
entſchieden. Aber es wolle eine Methode aktiven, ſyſtematiſchen
Friedens, während Frankreich gegenwärtig zwar eine Friedens=
politik
, aber mit den Mitteln des Krieges betreibe. Frankreich
müſſe vor 1935 die beſetzten Gebiete räumen, denn ein gedemütig=
tes
Deutſchland vertrage ſich nicht mit einem befriedeten Europa.
Das internationale Koloniſierungsſtatut müſſe vom Völkerbund
zum Nutzen aller Völker ohne Ausnahme ausgearbeitet werden.
Die öffentliche Meinung Frankreichs müſſe ohne Hintergedanken
und Mißtrauen die Tatſache der deutſchen Republik und den
wirklichen demokratiſchen Wert dieſes Regimes hinnehmen.
Dann können Frankreich von Deutſchland eine Politik der aus=
geſtreckten
Hand, einen ſichtbaren und wirkſamen Willen zur
Zuſammenarbeit erwarten und erhalten. Darin liege die Zukunft
der beiden Völker und die Ruhe der Welt.
Deutſch=franzöſiſche Verſtändigung in Genf?
EP. Genf, 7. November.
Die Konferenz für die Abſchaffung der Ein= und Ausfuhr=
verbote
hat heute nachmittag den aus 19 Artikeln beſtehenden
Konventionsentwurf artikelweiſe einſtimmig angenommen. Die
zum Teil längere Debatten verurſachenden Abänderungen ſind
nur formeller Art. Nach der Annahme des Konventionsent=
wurfes
gab der franzöſiſche Delegierte Serruys under großem
Beifall die Erklärung ab, daß Frankreich auf den von
ihm gemachten Vorbehalt betr. die Aufrechter=
haltung
ſeines Einfuhrverbotes für Stein=
kohle
, Koks, Torf, Braunkohle und Briketts
verzichte, ſodaß nur noch ein franzöſiſcher Vor=
behalt
beſtehen bleibe, der ſich auf die Ausfuhr
von Eiſenſchrott uſw. bezieht und den in gleicher
Weiſe auch Deutſchland, Oeſterreich, Belgien, Italien, Ungarn,
Luxemburg und die Tſchewoſlowakei gemacht haben. Die Schluß=
ſitzung
der Konferenz und die Unterzeichnung der Konvention
dürfte erſt morgen vormittag ſtattfinden.
Der Genfer Vertreter der Havasagentur glaubt hinzufügen
zu können, daß dieſe Entſcheidung auf Grund einer in den
letzten Tagen zwiſchen dem Führer der deutſchen Delegation,
Staatsſekretär Trendelenburg, und dem Miniſterialdirektor Ser=
ruys
zuſtande gekommenen Verſtändigung getroffen worden ſei.
Im Austauſch dafür ſoll Frankreich die Erlaubnis erhalten
haben, 350000 Tonnen Kohlen aus den Moſelbezirken nach
Deutſchland zu expedieren..
Denkmalsfeier für Ludwig Koſſuth in Budapeſt
Unter Teilnahme einer nach Hunderttauſenden zählenden,
aus dem ganzen Lande zuſammen geſtrömten Menge wurde
geſtern auf dem Platz vor dem Parbamentsgebäude, der nunmehr
den Namen Koſſuth=Platz führt, das Denkmal für Ludwig Koſ=
ſuth
enthüllt. An der Feier nahmen u. a. der Reichsverweſer
Horthy, die Mitglieder der Regierung, die Erzherzöge Joſef,
Joſef Franz und Albrecht ſowie Deputationen aller Behörden
und Vereinigungen teil. Der Bürgermeiſter von Budapeſt über=
nahm
das Denkmal im Namen der Stadt Budapeſt. Dann hielt
nahm das Denkmal im Namen der Stadt Budapeſt.

oerwähnt ſoll bleiben, als Zeichen, wie da gearbeitet
der Chor ſämtliche Lieder auswendig zum Vortrag
e as berührt außerordentlich wohltuend und ſei zur

u empfohlen!
arpluswahl der mitwirkenden Soliſtin hatte Prof. Noack
D A. Hard. Frl. Lilly Wickop, in Berlin lebend, in Ber=
nn
der Schule des auch in Darmſtadt bekannten Bal=
AIhns Raatz=Brockmann, ſang zwei Arien: Care ſelve‟
Ner Atalanta von G. Fr. Händel und Zu freien
mus der Hochzeitskantate Weichet nur von J. S.
* Nerzerquickende Muſik von einer beglückenden Ein=

Sachlichkeit des muſikaliſchen Ausdrucks, und eben=
Eitend war die Art und Weiſe, wie ſie von Fräu=
oorgetragen
wurden. Feinſte Stimm= und Vortrags=
kultun

we ſich errungen, ihre Atemführung und Ausſprache
L Ean lich der Tonanſatz desgleichen, und nur ganz verein=
ze

Genil ir in höchſter Lage eine gewiſſe Schärfe vorhanden.
anz /4uüglich gelangen vier Schubertlieder; unter dieſen
ſcers gut Im Abendrot Und wie ſie Schubert=

Rard
I2 iſt ſie auch Brahmsſängerin. Fünf Volkslieder
1Hh er komponiert von ihm: All mein: Gedanken, die
Sonp R ur ein Geſicht auf Erden lebt Mädchenlied‟ Die
ind a Shrr nicht mehr, Dort in den Weiden ſteht ein Haus
Ntmiſch geforderte Zugabe (Sandmännchen) wirk=
Junigkeit des Vortrags in erfreuendſter Weiſe.
AAtiger Begleiter war ihr Profeſor Noack, der Viel=
2Wie gewandte.
O.

*Gaukonzert.

Am letzten Sonntag ſpielten in der Turnhalle am Woogs=
platz
ungefähr 200 Mandolinen= und Gitarreſpieler und = ſpiele=
rinnen
des Maingaues im Deutſchen Mandolinen= und Gitarren=
ſpielerbund
unter Leitung des Kammermuſikers Georg Kreß
Es iſt erſtaunlich, welch orcheſtrale Klangfülle dieſen Inſtru=
menten
innewohnt. Man glaubt Violinen, Bratſchen, Celli und
Bäſſe zu hören, gewöhnt ſich ſchnell an das Vibrieren des Tons,
und die orcheſtrale Vortäuſchung wird, bei ausgiebiger Holz=
bläſerunterſtützung
(am Sonntag waren es allerdings nur eine
Flöte und Harmonium) noch größer. Namentlich die tiefen In=
ſtrumente
ſind von intereſſanter Klangfärbung. Mit voller Hin=
gabe
wurde muſiziert. Leider konnten wir aus beruflichen Grün=
den
das ganze Programm nicht anhören. An der Vortragsfolge
waren beteiligt das ganze Gauorcheſter und ſoliſtiſch der
1. Bockenheimer Mandolinenklub unter Leitung des Bundes=
lehrers
L. Rapp (Lola, Piccola Symphonia von Lavitrano),
das Mainzer Mandolinenorcheſter unter Leitung des Kammer=
muſikers
A. Kreß (Fior Sparſi, Fantaſia von Sartori), die
Mandoliengeſellſchaft Darmſtadt, gleichfalls unter Leitung von
Georg Kreß (Mandoliniſti a Congreſſo, Symphonia von
Bracco)und außerdem eine junge Mandolinenſoliſtin aus Lud=
wigshafen
Fräulein Friedel Edinger, von welcher wir ein
Capriccio di Concerto von Arienzo mit klangſchönem Ton und
voller techniſcher Beherrſchung des Inſtrumentes hörten. Das
Vorherrſchen der italieniſchen Komponiſtennamen auf dem Pro=
gramm
iſt wohl ein Zeichen dafür, daß Mandoline und Gitarre
als Hausmuſikinſtrument im Süden weiter verbreitet und länger
bekannt iſt als bei uns. Wir haben von anderer Seite gehört,
O.
daß ſämtliche Darbietungen großen Beifall fanden.

Edgar Wallace

Edgar Wallace, nicht zu verwechſeln mit Lewis Wal=
lace
, der Amerikaner war, einem anderen Zeitalter angehörte
und der den Roman Ben Hur geſchrieben hat, hat mit dieſem
nur den Erfolg gemein.
Edgar Wallace wurde in der Nähe von Greenwich geboren
und, neun Tage alt, von einem Arbeiter adoptiert. Nach aller=
dürftigſten
Sch ilkenntniſſen muß er mit elf Jahren Zeitungen
in London mit drei Schilling Wochenverdienſt verkaufen. Es iſt
ein eigentümliches Zuſammentreffen, daß er die Zeitungen ge
rade im Eingang des Preſſeklubs verkaufte, deſſen Chairmann
er 40 Jahre ſpäter ſein ſollte. Er wechſelt dauernd ſeinen Beruf.
*) Zur Aufführung Der Hexer im Orpheum.

geht als Koch und Kajütenſchwabber auf einen Uleinen Fiſch=
dampfer
, kneift aus und ſtiehlt ſich im wahrſten Sinne des Wor=
tes
nach Hauſe zurück. Wird Milchhändler, Maurergehilfe, dann
tritt er in die Armee ein, um bald nach Südafrika verſetzt zu
werden. Da fängt er an, Gedichte zu machen, ſchickt eines an den
berühmten Sänger Arthur Roberts, was ihm fünf Pfund ein=
bringt
. In Südafrika lanciert ihn eine Dame, ſo daß er für die
Cape Times und andere Blätter ſchreiben kann. Hier kommt
er mit Kipling und Mark Twain, von denen der erſtere großen
Einfluß auf ihn hatte, zuſammen. Da er, nach Anſicht ſeines
Vorgeſetzten, mit den ſchriftſtelleriſchen Arbeiten für die Zeitun=
gen
ſo viel verdient, daß er die Truppe demoraliſiert, wird ihm
der Abſchied nahegelegt, und er nimmt auch Abſchied vom Mili=
tär
, um ganz Redakteur zu werden.
Im Burenkrieg wird er Berichterſtatter größter engliſcher
Blätter. Durch einen ausgezeichneten Trick gelingt es ihm, die
Zenſur wiederholt zu durchbrechen, weshalb er mit Kitchener,
dem Kommandanten der engliſchen Truppen, aneinandergerät.
Nach dem Burenkriege wird er Redakteur Johannesburger Blät=
ter
. Er unterſtützt ſeine betagte Adoptivmutter mit zwei Pfund
die Woche, was dieſe zur Außerung veranlaßt, ob das Geld auch
auf ehrliche Weiſe verdient ſei. Das ſüdafrikaniſche Spekulations=
fieber
reißt auch ihn mit. Bei einem Boom gewinnt er innerhalb
einer Woche eine ungeheuere Summe, um am darauffolgenden
Montag in zwei Stunden eine noch größere Summe zu verlieren.
Mit drei Schilling in der Taſche kehrt er nach London zurück,
um Berichterſtatter bei Northeliffes. Daily Mail zu werden.
Geht als ſolcher nach Kanada, zur Königshochzeit nach Madrid,
iſt Zeuge des Bombenattentats. Zur Zeit der Panther=Affäre
in Marokko, wird er wegen des roten Gummis, wegen der
Kongo=Greuel, nach dem belgiſchen Kongo geſchickt. Zwiſchen=
durch
iſt er auch einmal Selbſtverleger und ſtürzt ſich durch Ueber=
reklame
in Bankerott. Northeliffe hilft ihm aus der Patſche.
Schließlich wird er ganz freier Schriftſteller.
Auf dieſem Wege wurde Edgar Wallace was er iſt: einer
der populärſten und am meiſten geleſenen Schriftſteller des heu=
tigen
England.
Im Jahre 1926 wurden von den engliſchen Ausgaben ſeiner
Bücher über 450 000 Exemplare verkauft. Seine Werke wurden
n die däniſche, ſchwediſche, norwegiſche, holländiſche und tſchechi=
ſche
Sprache überſetzt.
Es iſt ein Verdienſt des Wilhelm Goldmann=Verlages, ihn
zum erſtenmal in Deutſchland durch ſeine Erlebniſſe des
Bezirksamtmanns Sanders bekannt gemacht zu haben.
Wallace hat ſich in England jedoch nicht nur mit dieſen Sanders=
Büchern einen Namen gemacht, ſondern auch mit ganz ausgezeich=
neten
Detertivromanen. Im Herbſt erſcheint ſeine Autobiographie
inter dem Titel Menſchen.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 8. November 1927

Nummer

Ab 15./11. Krieg in Aftika.
Aus Rom wird uns geſchrieben:
Da der Großſcheich der Senuſſi ſchwerlich auf die Zeitung,
in der dieſe Zeilen erſcheinen werden, abonniert iſt, wird man
in der Beſprechung des bevorſtehenden Krieges in Nordafrika
wohl keinen Verſtoß gegen die Neutralität erblicken können. Man
darf nämlich, wenn verſchiedene Anzeichen und Informationen
nicht täuſchen von Mitte des Monats November an mit einem
italieniſchen Feldzug in Lybien rechnen. Wie weit dieſer mit
bedeutenden Kräften unternommene Krieg in Nordafrika auf
italieniſches Gebiet und italieniſche Intereſſenſphären beſchränkt
bleiben wird, läßt ſich natürlich heute noch gar nicht überſehen.
Man muß ſich nur von vornherein klar darüber ſein, daß ein
Vorgehen gegen die unbotmäßigen Araber und Nomadenſtämme
im Innern von Tripolis nicht an eine beſtimmte Grenze gegen
Süden gebunden iſt, und daß ferner gerade an der Oſt= und
Weſtgrenze der lpbiſchen Kolonie Italiens gar leicht Uebergriffe
von einer oder der anderen Seite möglich wenn nicht wahr=
ſcheinlich
ſind. Im Oſten iſt die Oaſe von Dſcharabub ein lang
umſtrittener ſtrategiſcher Punkt der italieniſchen Politik im Hinter=
lande
der Cyrenaika, dieſe Oaſe, über die der Zugang nach der
ägyptiſchen nicht fernen Grenze und nach den wichtigen Oaſen
von Siwa und Kufra an den großen Karawanenſtraßen nach
dem Wadai und dem Sudan führt. An der Weſtgrenze aber liegt
das gefährliche Tunis. Von Aegypten und von Tunis her war
bisher immer der Waffenſchmuggel das beſte Mittel der Unter=
ſtützung
für die aufſtändiſchen Araber gegen die italieniſche Herr=
ſchaft
. Hier liegen alſo an beiden Grenzen Gefahrpunkte erſter
Ordnung, wenn von Italien ein energiſcher Feldzug in größe=
rem
Stil in Nordafrika geführt wird.
Die Rüſtungen zu einem derartigen Vorgehen ſind im Ver=
lauf
des vergangenen Jahres in aller Stille ſehr weit vor=
geſchritten
. Man hat eine genügende Anzahl von Tanks für den
Angriff in der Wüſte fertiggeſtellt, Wüſtenautomobile für den
Nachſchub ausgeprobt und in Serien gebaut, angeblich ein neues
Maſchinengewehr in Gebrauch genommen und die Luftwaffe
gerade im Hinblick auf die Aufklärung und den Bombenwurf in
der Wüſte ausgebildet. Vor allem aber hat man bei den Straf=

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expeditionen der letzten Monate im Hinterlande von Solun
weſentliche ſtrategiſche und taktiſche Erfahrungen im Wüſten=
krieg
gegen die Nomaden geſammelt. Ferner hat man außer den
regulären Kolonialtruppen, die durch Heeresabteilungen verſtärkt
waren, zum erſten Male auch die Kohorten der fasciſtiſchen
Miliz ins Feuer gebracht. Nach Mitteilungen aus ſachverſtän=
digen
Kreiſen ſollen ſich die Milizſoldaten recht gut bei dieſen
Expeditionen bewährt haben. Man kann dies verſtehen, wenn
man ſich daran erinnert, daß in den Milizabteilungen, die in
Afrika eingeſetzt wurden, gerade jene Elemente beſchäftigt wer=
den
, die daheim im Lande die Kerntruppen der fasciſtiſchen
Sturmabteilungen waren, jene Burſchen, denen das geregelte
Leben des Friedens nicht zuſagte und die ſich nach Krieg und
Kriegsleben ſehnten. Darunter befinden ſich Leute, die ſich ſchon
im Kommuniſtenkrieg bei der Beſetzung der Fabriken Lor=
beeren
verdient haben, und die dann bei dem Guerillakrieg
gegen Sozialiſten und Antifasciſten ihre Inſtinkte als Banden=
krieger
glänzend verwerten konnten. Wenn Italien alſo heute
zu einem größeren Feldzug in Lybien ſchreitet, ſo hofft es nicht
nur, endlich einmal wirklich Herr in Nordafrika zu werden, ſon=
dern
beſchäftigt auch ſeine unruhigen Elemente im Fascismus,
für die es augenblicklich weder im Lande noch in Europa eine
genügende Verwendung findet.
Daß Italien endlich einmal im Hinterlande von Tripolis
mit den andauernden Unruhen ein Ende machen will, iſt begreiſ=
lich
. Man hat in Europa ſich nie richtig um den jahrelangen Hel=
denkampf
der arabiſchen Stämme gekümmert, die ſich ſeit Aus=
bruch
des türkiſch=italieniſchen Krieges im Jahre 1911 niemals
vollkommen unterworfen haben. Seit Enver Bey bei Bengaſi
und ſein ſpäterer Adjutant Reſchid Fuad Bey bei Tobruk den
Italienern ſo viel zu ſchaffen machten, daß erſt der Ausbruch
des erſten Balkankrieges dem türkiſchen Widerſtand in der Cyre=
naika
ein Ziel ſetzte, iſt es dort im Oſten der lybiſchen Kolonie
niemals ſtill geworden. Die italieniſche Herrſchaft hat noch bis
vor wenigen Monaten nicht über die Reichweite der Schiffs=
geſchütze
hinaus ſich ins Hinterland erſtrecken können. Jetzt ſoll
auch dort reiner Tiſch gemacht werden.
Was dieſem bevorſtehenden Feldzug aber ein Gewicht ver=
leiht
, das über die engere Bedeutung eines afrikaniſchen Kolo=
nialfeldzuges
hinausreicht, das iſt die Rückwirkung auf Aegyp=

ten und Tunis. Betreffs Aegyptens wird ſich Muf.;
mit England ins Einvernehmen geſetzt haben. Man
leicht annehmen, daß es der konſervativen Regierungn
gar nicht unangenehm iſt, wenn ſie auf Grund des grr=
des
in Lybien ihrerſeits militäriſche Maßnahmen im
zur Sicherung treffen kann, die ſie ohne offiziem,
heute nur noch ſchwer in Aegypten durchführen kFF.
Tunis aber hat Italien bereits vorgebaut. Denn ess
Teil ſeiner Flotte gerade jetzt in den Gewäſſern vor
Eanf
Marokko disloziert. Die Schiffe, die vor Tanger als
ſprung=Imitation erſchienen ſind, ſollen zweifellos
i
des Tangerſtatuts daran erinnern, daß Italien ein
ſprechen will. Dieſe Schiffe aber ſollen zugleich auch
zu dem lybiſchen Krieg demonſtrieren und den Sti
Marokko, Algier und Tunis ebenſo wie den Franzme
daß es Italien ſehr ernſt mit ſeinem afrikaniſchen 25e
Man will daran mahnen, daß es für die Nordafrikarnſ,
gültig, ob ſie weiß oder braun oder ſchwarz ſind, gut
ſich in keiner Weiſe in Italiens nordafrikaniſche Prfü
miſchen. Man will mit dieſen Schiffen, die längs
Küſte von Marokko bis Tripolis kreuzen werden.
Waffenſchmuggel auf dieſer Seite energiſch zu Leibe:
Muſſolini hat alſo bei der Dislokation der Flottes
gen mit einer Klappe geſchlagen: er zeigt die italienfi
in Tanger, um ſich als Teilhaber am Tangerſtatut auu
und läßt ſeine Schiffe im weſtlichen Mittelmeer kreus=
Baſis der lybiſchen Expedition gegen jegliche Ueber-
ſichern
. So ſtellt zu Waſſer und zu Lande dieſer Wün
ein großangelegtes, modernes Manöver mit ſcharferi
dar, deſſen Erfahrungen ſich nicht nur im nahen Oſtün
Mandat von Syrien erſtrebt wird, ſondern auch enb
Küſtenſtrichen des Mittelmeeres verwerten laſſen.
Man wird gut tun, in Deutſchland trotz des Mitgen
Mitleids mit den tapferen Afrikanern, denen ſchwern
bevorſtehen, ſich in jeder Weiſe neutral zu verhaltem
einmal durch platoniſche Unterſuchungen ſich an diesen
handel zu beteiligen. Hier in Nordafrika haben heuteen
lien nur zwei Mächte weſentliche Intereſſen: Enuſ
Frankreich. Man ſei froh, daß diesmal dieſe beiden Ie
nit Muſſolini abfinden müſſen.

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[ ][  ][ ]

drenmer 310

Dienstag, den 8. November 1927

Seite 5

Mus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 8. November.
greihung des erangeliſchen Diakonen= und
Männerheims.
ſsern nachmittag wurde das neue evangeliſche Diakonen= und
zwuneim in der Heidelberger Straße über das wir bereits be=
lhnben
in Gegenwart einer großen Zahl geladener Gäſte ein=
herr
Pfarrer Kleberger, dem das Zuſtandekommen des
a mens in aiſter Linie zu vordanken iſt, begrüßte in einer An=
en
Herrn Prälaten D. Dr. Diehl, ferner als Vertreter des Lan=
keyrants
den Herrn Oberkirchenrat Dr. Büchler, als Vertreter
hatlichen Kreisvereins Herrn Medizinalrgt Dr. Schlidpe deu
NdssBruderhauſes Haphata bei Kaſſel Herrn Direktor Happich, die
Ange des Landesverbandes evangeliſcher Frauenvereine irſtin zu
N=könberg, den Vorſteher des Diakoniſſenhazſes Eliſnbethenſtiſt
Sickel, ten Vorſitzenden des Landesvereins der Inneren Miſſion
Sagner, den Vorſitzenden der evangeliſchen Arbeitervereine
Seß und den Arbeiterſekretän Herrn Laufen, den Vorſitzenden
ünreliſchen Wohlfahrtsdienſtes Herrn Landgerichtspräſidenten Dr.
ferner die Vertreter der Gemeinden, der Kirchenvorſtände und
ctri ſtern der hieſigen Schweſternſtationen. Der Redner dankte für
S en und Stiſtungen zum Beſten des Heims, ſowie für die treuen
gei Erwerbung und Einrichtung des Hauſes. Herr Pfarver
ſzuwger legte ſeiner weiteren. Anſprache die Bibelworte zu
.wBefiehl dem Herrn deine Werke, ſo werden deine Anſchläge
Anſchläge können zum Guten und zum Uebel führen; zum
ſcha nn ſie ſich nur auf Menſchenwverk gründen. Anſchläge, die
Alenſchenwerk gebunden ſind, können zwar großen Beifall fin=
ro
es fehlt das Wertvollſte. Sie ſind ſonſt wie eine Pflanze, die
güren treibt, aber keine Frucht trägt. Die Anſchläge müſſen an
unden ſein, das iſt das Wertvollſte. Wenn das der Fall iſt,
n. man für den Fortgang eines Werkes beten. Der Redner ging
hiter auf die Entſtehungsgeſchichte des Heims ein. Anfänglich
Gedanke der Niederlaſſung von Digkonen in Darmſtadt fehl=
bis
auf freundliche Ratſchläge hin ſtatt einem deu Brüder
bgſſtellt wurden, worauf das Unternehmen dann aufzublühen
fſetzt ſind 6 Pfleger vorhanden, und noch zwei als Gemeinde=
ſiag
. Dieſe haben die Aufaabe, bei den Jugendgerichten, der
ſchanfürſorge und Wandererfürſorge tätig zu ſein, im Jugend=
gemft
zu helfen und noch andere Aufgaben auszuführen. Die Nöte
mmben geradezu darauf geſtoßen, die Brüder hierfür einzuſtellen;
ſin. Neuerung für Heſſen, geſchulte Kräfte für dieſe beſonderen
Amacheranzuziehen. Auch auf die Entſtehungsgeſchichte des neuen
büimn Herr Pfarrer Kleberger näher ein.
Ptälat D. Dr. Diehl bemerkte zu Beginn ſeiner Anſprache,
ſeite, am Reformationsfeſte, in Worms gepredigt habe über die
u geas Alte iſt vergangen, es iſt alles neu geworden. An die
eitzer gegenwärtigen Ausführugen wolle er ebenfalls dieſe
ſchuesgen. Der Redner gab dann dem Gedanken Ausdruck, daß die
Heiſtet Friſtlichen Herrſchaft, der Obrigkeit, gleichviel, ob ſie mon=
pähltarr
republikaniſch war, der Geſchichte angehöre. Die chriſtliche
ri micht mehr da, aber der Staat könne dielfach nicht von der
frhan Toskommen, jedoch die Arbeit, die das Chriſtenkum verlange,
tuon Staat nicht mehr geleiſtet werden. Ein Zeichen der Zeit
ewegung zur Schaffung von Gemeindehäuſern. Dieſe ſollten
ni. kinchlichen Zwecken, ſondern auch der Volksgemeinſchaft die=
ſer
keuf oem Gebiete der Digkonie ſei mit der Errichtung dieſes Heims
nſhliungsvoller Anfang gemacht; es ſei dies ebenfalls ein Zeichen
henſsen Erkennmis der kommenden Entwicklung. Die Kirche habe

EAAmfgabe, eine große ſoziale Gemeinſchaft zu ſein. Prälat D.
Mi ſchloß ſeine Anſprache mit dem Wunſche, daß Gottes Segen
Mem Werke ruhen möge.
Pfaurer Zimmermann knüpfte eine Schilderung der
ſchen Vorarbeiten zum Erwerb des Haurſes und der Schaffung des
i wie Bibelworte an: Des Herrn Rat iſt wunderbarlich und
ſtenllich hinaus‟. Er dankte herzlich im Namen der Verſamm=
ſtn
Pfarrer Kleberger für alles, was er mit der Eruichtung des
hemis geleiſtet habe.
ſar Bruder Gull eingeübter Poſgunenchor bot Choräle und
ſtugeſungene geiſtliche Lieder leiteten die eindwuickstzolle Feier ein
Udren ſie gich.
eiffſches Landestheater. Die erſte Wiederholung von Mufſorgs=
ut
ſchem Volksdrama Boris Godunow Mitiwoch, 9. Nob.,
Mechloſſene Aufführung für das Gewerkſchaftskartell; es findet
gentzerkauf ſtatt. Die nächſte öffentliche Vorſtellung des Werkes
Nusstag, 19. Notzember, feſtgeſetzt.
mockmals beſonders hingewieſen auf die einmalige Auffüh=
Bedekinds Drama. Muſik, die heute im Kleinen Haus unter
A von Profeſſor Leopold Jeßner mit Maria Koppenhöfer
=und Bonn in den Hauptrollen ſtattfindet. Beginn der Vor=
N4E Uhr.
au ſungen über religiöfe Fragen an der Techniſchen Hochſchule.
ieg emeſter werden vom Pribatdozenten Studienrat Profeſſor
4 bes an der Techniſchen Hochſchule folgende Vorleſungen und
M ehalten: 1. Der chriſtliche Gottesglaube und ſeine Beguüin=
MAuuoch, 1011 Uhr, im Hörſaal 267; 2. Grundfragen der
MAäſſenſchafk, 2. Teil, Neues Teſtament, Freitags von 1011

Das Jubiläum des Heſſiſchen Hauptvereins
des Eongeliſchen Bundes.
Zur 40. Jahreshauptverſammlung in Gießen
vom 12. bis 14. November 1927.
des Gießener Profeſſors der Theologie Gottſchick und des Bürgermeiſters rechtzeitig im Frühjahr 1928 begonnen werden kann.
Bramm der Heſſiſche Hauptverein des Epangeliſchen Bundes ins Leben
iſt der größte und einflußreichſte evangeliſchkirchliche Verband unſeres gemacht werden gegen den Vorſchlag des Deutſchen Städtetags, die
geworden. Ohne alle kämpferiſchen Nebenabſichten hat er nur ſtets das lungnahme klar, daß er willens iſt, den wohlbegründeren Mahuungen
eine gewollt: dem deutſchen Volk die Segenskräfte wahren und mehren, des Neicksbankpräſidenten und maßgebender WirtſchaftsFreife, die übri=
bände
zu einheitlichem Wollen in der Oeffentlichkeit zuſammenzuführen, von ſich aus aufbringen.
Die Landesverſammlung in Gießen wird Zeugnis ablegen von dem,
was der Epangeliſche Bund in Heſſen geworden iſt.
Am Samstag, 12. November, beginnt die Tagung mit Choralblaſen
vom Turm der Johanneskirche. Am Abend findet in der Feſtaula der Wirtſchaft überall Sparſamteit predigen, aber nicht ſagen,
Univerſität eine öffentliche Verſammlung ſtatt, die nanrentlich für Kreiſe woher die Mittel für den Wohnungsbau genommen werden ſollen.
der Wirtſchaft beſtimmt iſt, bei der der Privatdozent der Univerſität Weiß denn die Stadtverwaltung bis heute noch nicht,
ſtadt. In der ſich anſchließenden Feſtverſammlung in der Univerſitäts=
aula
wird unter anderem der Geheime Konſiſtorialrat Univerſitätspro=
feſſor
D. Mirbt=Göttingen über Das Konkordatsproblem der Gegen=
wart
ſprechen. Für die großen Volksverſammlungen am Nachmittag in Einkünfte aus der Hauszinsſteuer (Sonderſteuer vom
Berlin, Direktors des Evangeliſchen Bundes, und des Vorſitzenden des durch entſteht, muß durch Verminderung der Ausgabenſeiten ausge=
Rheiniſchen Hauptvereins Pfarrers D. Kremers=Bonn vorgeſehen, glichen werden.
Am Abend findet dann noch eine Begrüßungsverſammlung in der Turn=
und Mitgliederverſammlung ſtatt. Wegen des zu erwartenden großen ſächliche Kaufkraft der Mark vorgenommen wird. Immer
in Gießen, Goetheſtraße 63. Solche die über Darmſtadt fahren, wenden immer wird die Ausführung verſchoben. Ein gewiſſer Schutz der Mieter
ſich zwecks gemeinſamer Fahrt und Preisermäßigung bis zum 10. Nol. könnte trotzdem ſo lange beibehalten werden, bis die Anzahl der Woh=
an
den Zweigverein Darmſtadt, Liebfrauenſtraße 6.

Seſſiſche Landtagswahl
Watlrecht iſt Wahlpſlicht
Darum
Wähle am 13. Nobember!

Rhimſaal B7; 3. religionspſychologiſche Uebungen Montags
Müir, Hörſaal 237; 4. Uebungen im Anſchluß au die Vorleſun=
Meiorechung religiöſer Fragen Montags von 45 Uhr im Hör=

Sunsgraphiſche Ausſtellung. Anläßlich dieſer Ausſtellung ſpricht
ſeſor Dr. Limmer, Vorſtand des Photograbhiſchen In=
Aechniſchen Hochſchule, am Donnerstag, 10. November, abends
N Ehr, im Hörſaal des Gewerbemuſeums, Neckarſtraße 3, über
berphotographie als Dienſt an Heimat und
au d‟. Eine Reihe von Lichtbildern wird die Ausführungen
Wrsi Uuſtrieren. Der Eintritt iſt für jedermann frei. Wir ver=
MB auf das Inſerat in heutiger Nummer. Die Ausſtellung
Enalges. Voche und am kommenden Sonntag zum letzten Male ge=
eWhtigungszeiten
: Wochentags von 11 12.30 Uhr, am Sonn=
imn
Mürr. Eintritt frei.
12mrnterſchriften der Epangeliſchen Volksgemeinſchaft. Für den
ia der Evangeliſchen Volksgemeinſchaft lagen am Donners=
R KOttober, nachmittags 3 Uhr. 680 Unterſchriften vor. Mit
M die zu ſpät eingingen, war die erforderliche Zahl (7000) er=
DaWe Minterſchriften verteilen ſich zu Zweidrittel auf die Stadt
Meur Drittel auf das platte Land. Daß Unterſchriften zu ſpät
9 durchaus verſtändlich, wenn man bedeukt, daß nach den
WeN Beſimmungen bis zum N. Ottober, abends 7 Uhr, unter=
Bechen konnte. Zur gleichen Stunde mußten jedoch auch in
DW dem Landtagswahlleiter die Unterſchriftsbogen abgeliefert
itzerſtändlich ſetzt die Epangeliſche Volksgemeinſchaft ihre Auf=
iNe
Verbearbeit fort.
mtädter Fechtklub. Am Samstag fand im Klubzimmer des
SSite der erſte Vortragsabend dieſes Jahres ſtatt.
uangenen Jahre, ſo iſt auch für dieſen Winter, eine Reihe
Smn vorgeſehen. Der Zweck dieſer Veranſtaltungen ſoll der
unnders den jüngeren Mitgliedern Gelegenheit geboten wird,
Wede zu üben; andererſeits ſollen hierdurch auch innerhalb

axe umd einige Photographien venſtand es der Redner, ſeine
nr recht inſtruttiv zu geſtalten.
ABeim Ueberſchreiten der Heidelbenger Straße wurden
lbeiten von einem Laſtkraftwuagen erfaßt und ruigen leich=
Lurgen davon. Der Vorfall hatte eine größete Meuſchen=
Lufzur Folge.

*Kriegerkameradſchaft Haſſia.
Landestagung des Verbandes der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinter=
bliebenen
der Kriegerkameradſchaft Haffia.
Der Verband hielt die Landestagung im Städtiſchen Saalbau ab.
Verſorgungs= und Fürſorgebehörden ſowie andere Behörden und Orga=
niſationen
hatten hierzu Vertreter entſandt. Der Vorſitzende, Lehrer
Ihrig, begrüßte die außerordentlich zahlreich beſuchte Verſammlung
und gedachte der Gefallenen und der im letzten Jahre verſtorbenen Ver=
bandsmitglieder
. Hierauf begrüßte der Nedner die in großer Zahl er=
ſchienenen
Vertreter der Behörden und Organiſationen.
Generalmajor von Preuſchen entbot Grüße des Präfidiums
der Haſſia, die den Beſtrebungen der Kriegsbeſchädigten und Kriegs=
hinterbliebenen
ſtets reges Intereſſe entgegenbringe. Bei der Fürſorge=
ſtelle
der Haſſia würden die Ratſuchenden nicht allein mit dem Verſtande
und nach dem Buchſtaben, ſondern auch mit dem Herzen beraten. Der
Redner ſchloß mit der Mahnung, neue Mitglieder für die Haſſia zu
werben, damit die Luganiſation geſtärkt würde und ſie leichter ihre Auf=
gaben
erfüllen könne. Oberregierungsrat Linkenheld übermittelte
den Dank des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft ſoluie verſchiedener
Regierumgsſtellen für die Einladung zur Tagung. Es folgten dann noch
weitere Begrüßungsanſprachen, darunter auch eine des Reichstagsabge=
ordneten
Knoll.
Oberleutnant Krömmelbein erſtattete den Geſchäftsbericht für
das Jahr 1926. Es war daraus zu erſehen, daß die 1924 gegründete
Sonderorganiſation der Haſſia für die Kriegsbeſchädigten und Kriegs=
hinterbliebenen
ſich außerordentlich entwickelt hat und daß ihr Aufgaben=
kreis
durch Einbeziehung der Altveteranen, Invalidenrentner ſowie deren
Witwen und Waiſen in die Fürſorge ſtark erweitert wurde. Zahlreiche
Ortsgruppen wurden ins Leben gerufen, namentlich in Rheinheſſen.
Major a. D. Gödicke=Berlin, der Geſchäftsführende Vorſitzende
der Spitzenoraaniſation, hielt hierauf einen Vortrag über das Reichs=
verſorgungsgeſetz
, insbeſondere über das Verfahrensgeſetz, Schwerbeſchä=
digtengeſetz
, die Fürſorgepflichtverordnung im Rahmen der neueſten Be=
ſtimmungen
und die wichtigſten Forderungen der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinterbliebenen. Das Reichsverſorgungsgeſetz, ſo erklärte der
Redner ſteht für uns im Vordeparunde des Intereſſes. Jetzt liegt ſchon
die fünfte Novelle zu dieſem Geſetz vor, ein Beweis, daß es unzulänglich
iſt. Nach der fünſten Novelle will das Reich höhere Beträge für die
Verſorgungsanſprüche bereitſtellen, höher als ſelbſt die Oppoſitionspar=
teien
verlangt haben. Die Hinterbliebenen erhalten aber nicht in dem=
ſelben
Maße wie die Kriegsbeſchädigten ihre Wünſche erfüllt. Die Reichs=
regierung
begründet das damit, daß manche Hinterbliebene heute ſchon
mehr Rente beziehen als der Mann, wenn er noch lebte, verdienen
könnte. Für einige Fälle, und zwar auf dem Lande, möge das zutref=
fen
, aber man dürfe ſolche Fälle nicht verallgemeinern. Auch zum Ver=
fahrensgeſetz
liegt eine Nobelle vor; dieſe enthält Verſchlechterungen,
namentlich durch die Beſchneidung des Rekursrechnts. Zum Schluß ſeiner
Ausführungen legte der Redner dar, daß der Reichskriegerbund Kyff=
häuſer
beſonders geeignet iſt, die Jutereſſen der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinterbliebenen zu vertreten. (Lebhafter Beifall.)
Ober Reg.=Medizinalrat Dr. v. Schnitzer, Leiter der ärztlichen
Unterſuchungsſtelle in Heidelberg, hielt einen Vortrag über die Erfahrun=
gen
bezüglich der ärztlichen Beurteilung von Dienſtbeſchädig ungsleiden.
Der weitere Verlauf der Verhandlungen brachte noch geſchäftliche An=

Der Wohnungsbau im Jahre 1928.
Aus Wirtſchaftskreiſen wir uns geſchrieben:
Unter obiger Ueberſchrift iſt in hieſigen Blättern ein Auffatz der
Stadtverwaltung erſchienen, in dem gefordert wird, daß die Parlamente
umgehend das Wohnungsbauprogramm für 1928 und
An 15. November 1887 wurde auf Veranlaſſung und unter Führung ſeine Finanzierung beraten und beſchließen, damit die Ausführung
Mit dieſer Forderng kann man ſich durchweg einverſtauden er=
gerufen
. In denſelben Novembertagen begeht der Evangeliſche Bund klären, auch mit den Befürcktungen, die an eine plötzliche Stockung der
ſeine 40. Jahresverſammlung in Gießen. Aus den kleinſten Anfängen Wohnungsbautätigkeit geknüpft werden. Aber entſchieden Front muß
Landes erwachſen. In immer ſteigendem Maße iſt von ihm Anregung Finanzierung durch verſtärkte Zuleitung der am
und Förderung des evangeliſchen Bewußtſeins ausgegangen; immer ausländiſchen Kapitalmarkt verfügbaren Geldbe=
klarer
iſt er ein Hüter der evangeliſchen Belange in der Oeffentlichkeit träge vorzunehmen. Der Städtetag beweiſt mit dieſer Stel=
die
ihm aus der geſchichtlichen Tat der Reformation auf allen Gebieten / gens mit den Aeußerungen Parker Gilkerts durchaus in einer Richtung
erwackſen ſind. Und darüber hinaus iſt ihm eins zu danken: er hat un= gehen, unbeachtet zu laſſen. Das in Wohnungsbauten augelegte Aus=
ermüdlich
daran gearbeitet, alle evangeliſchen Strömungen und Ver= landsgeld kann nie und nimmer die Zinſen und Rückzahlungsbeträge
Die Wohnungsbauten müſſen vom Inlandsmarkt
finanziert werden.
Die Stadtverwaltung beklagt ſich darüber, daß die Vertreter der
Bonn Dr. Schmidt=Japing über Proteſtantismus und Wirtſchaft ſpre= daß durch Sparen Kapital gebildet wird und daß man
chen wird. Am Vormittag des 13. Noveuber finden Feſtgottesdienſte in aus Erſparniſſen Häuſer bauen tann?. Das Hochbauamt
den Kirchen Gießens und der ganzen Umgebung ſtatt. In Gießen wer= möge doch einmal nachrechnen, wieviel Wohnungen aus den Mitteln, die
den predigen der Generalſuperintendent D. Dr. Schian=Breslau und im Rathausumbau, in der Feſthalle, im Städtiſchen Weinkeller und in
der Vorſitzunde des Heſſiſchen Hauptvereins, Pfarrer D. Waitz=Darm= ähnlichen Anlagen feſtgelegt ſind, hätten errichtet werden können. Alſo
die ſieben Weiſen können ſehr wohl Mittel zur Abhilfe angeben und
haben ſie oft genug angegeben.
Die Vertreter der Wirtſchaft haben eindringlich gefordert, daß die
der Stadtkirche und Johanneskirche ſind Anſprachen des Generalſuper= bebguten Grundbeſitz) reſtlos dem Wohnungsbau zuflie=
intendenten
D. Dr. Schian, des Studiendirektors Fahrenhorſt= ßen. Der Ausfall im Haushalt der Länder und Gemeinden, der da=
Die Vertreter der Wirtſchaft verlangen ſeit Jahr und Tag nach=
halle
am Oswaldsgarten und am Montag vormittag eine Abgeordneten= drücklich, daß die Angleichung der Mietſätze an die tat=
Andranges melde man ſich zeitig an bei Studienrat Prof. Dr. Schmoll ! und immer wird dieſe Maßnahme in Ausſicht geſtellt, aber immer und
nungen einigermaßen dem Bedürfniſſe entſpricht. Die Angleichung der
Mietſätze hätte mehrfache Wirkung. Einmal würde eine erhebliche Menge
von Wohnuungsraum unter dem Zwange der Verhältniſſe zur Verfüguug
geſtellt, der jetzt angeſichts des geringen Mietzinſes über notwendigen
Bedarf hinaus feſtgehalten wird. Zum andeven würde ſich wieder das
private Kapital, beſonders auch in der Form von Genoſſenſchaften, dem
Wohnungsbau zuwenden können, weil wieder geſundere Verhältniſſe auf
dem Wohnungsmarkte geſchaffen wären. Endlich würden die verfüg=
baren
Mittel, die die Sparkaſſen, die Träger der Sozialverſicherung
und die öffentlich rechtlichen Hypothekenauſtalten aufſpeichern, dem
Wohnungsbau zufließen.
Die Vertreter der Wirtſchaft pflegen nicht nur negative Kritik zu
üben. Sie haben ſtets poſitive Vorſchläge gemacht. Aber ihre Vor=
ſchläge
werden von den maßgebenden Stellen nicht berückſichtigt. Vor
allem erſüllt die Stadtverwaltung nicht die eiſerne Forderung des Tags:
Sparen! Sie hört nicht auf die Stimme der Wirt=
ſchaft
. Nun ſie am Ende ihrer Kraft iſt ein bezeichnendes Ein=
geſtändnis
der kraftvollen Perſönlichkeiten will ſie Anderen
die Schuld zuſchieben.
Hausfrauenbund. Die Geſchäftsſtelle iſt heute vormittag
geſchloſſen. Karten für die Vorführung ſind ab 4.30 Uhr an der Kaſſe
im Fürſtenſaal zu haben.
Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimathunde.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr. Vortragsabend im Eintracht=Saal,
Eliſabethenſtraße 12. Es ſpricht Herr Franz Harres über das
Thema E Stickelche vum werkliche Datterich. (Geſchloſſener Kreis nur
für Mitglieder und Angehörige und nur durch Mitglieder eingeführte
Gäſte.)
Ernſt Wendt, von ſeinem früheren Wirken hier am Landestheater
noch in beſter Erinnerung, gaſtiert im Rahmen des Hexer= Gaſt=
ſpiels
heute und folgende Tage im Orpheum. (Siehe Anzeige.)
Peterusgemeinde. Frauenabend. Am zweiten Donners=
tag
im Monat, den 10. November, 8 Uhr, halten wir im neuhergerichte=
ten
Gemeindeſagl unſeren Frauenabend ab. Wir laden dazu alle Frauen
der Gemeinde, insbeſondere die jungen Mütter dazu ein. Prau Pfarrer
Pabſt wird über die Kinderſtube fprechen; Kinder der Gemeinde wir=
ken
dabei mit. Wir machen darauf aufmerkſam, daß der Abend pünktlich
8 Uhr beginnt, da wir der Kinder wegen früh ſchließen wollen.
Das Konzert des Frauenvereins der Petrusgemeinde, das in dem
geſtrigen Tageskalender für geſtern irrtümlicherweiſe angekündigt war,
findet erſt mächſten Montag, 14. Nov., ſtatt.
Zweites Stiſtungsfeſt des Kath. Kirchenchores Cäeilia, der
St. Fidelispfarrei. Acht Tage nach der Stiftungsfeiev des Beſſunger
Kirchenchores St. Martin und St. Marien hat der Kirchenchor Cäcilia
der hieſigen St. Fidelispfarvei ebenfalls im Konkordiaſaal ſein zweites
Stiftung=feſt in üblicher Weiſe gefeiert. Wiederum war der Saal über=
füllt
. Das Feſtprogramm war überaus reichhaltig. Eingeleitet durch
Paul Linkes Im Reiche des Indra, mit gutem Strich flott vom Haus=
orcheſte
dargeboten, durch herzliche Worte des Vorſitzenden und einem
gehaltvollen Vorſpruch, gedichtet von Prof. FauſtmamMainz und ſinns
von Frl. Glanzner vorgetragen, brachte der junge Chor zuerſt. Weihe
des Geſanges aus der Zauberflöte von Mozart äußerſt anſprechend 35
Gehör. Darauf hielt in zündenden Worten Neg.=Nat Bach vom Heſſe
ſchen Mintſterium des Innern die Feſtrede über die Bedeutung der Ge
ſangvereine unter beſonderer Berückichtigung des Kirchenchores Cäck
lia. Opernſänger Jean Danz=Offenbach ſang mit großer, voluminöſg
Stimme, edle und ſehr geſchackvoll, vier Lieder für Bariton Anded
ken von Beethoven. Abe Maria von Plüddemann. Frühling zotz
ein von Beines und Mein Liebchen von Peters, korrekt, anſchmiegend
und nach jeder Richtung hin meiſterhaft, von Lehrer Willy Hunecke ir.
auf dem Pianoforte begleitet. In den beiden Chören Zwa Sterndlan
am Himmel von Schwartz und Güte dich von Girſchner zeigte der
Chor herrliche Proben ſeines Könnens in Piano, Crescendo und Deeres=
endo
. Aus den weiteren Darbietungen ſeien hervorgehoben Rheiniſcher
Sang von Hannemann, nebſt verſchiedenen Einlagen, friſch vom Haus=
orcheſter
geſpielt, die hunoriſtiſche Szene Die verunglückte Fahnenweihe
des Geſaugvereins Einigkeit von Simon und das humoriſtiſche Geſangs=
ſpiel
Der Lobfroſch von Junghähnel. Alle Mitſpielenden ſtanden
wuacker auf ihrem Poſten, namentlich Jäger, Feil und Opfermann führ=
ten
ihre Rollen vorzüglich durch. Auch die Violinſoliſten Weinand und
Braun errangen wohlverdienten Beifall. Alles in allem darf geſagt
werden, daß ſämtliche Mitwirkenden ſich reſtlos in den Dienſt der guten
Sache geſtellt haben, und jede objektive Kritik muß dem jungen Chor das
Lob ſpenden, daß er unter Leitung ſeines erfahrenen Dirigenten, Haupt=
mann
Leherer, bisher zielbewußt und tüchtig geg=seitet hat und zu weite=
ven
Hoffnungen berechligt. Mit Tanz endete die wohlgelungene Ver=
anſtaltung
.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird
die Martinſtraße zwiſchen Herdweg und Heinrichſtraße vom 7. bis
9. Nobember für den Auto=, Fuhrwerks= und Nadfahrverkehr geſpertt.

Aus den Parteien.

Min di Sacheite gelaltungst.
Tagung war ſehr ſtark beſucht.

nachmittags

geſchloſſen. Die

Deutſchnationale Volkspartei, Ortsgruppe
Darmſtadt. Am Mittwoch, den 9. Nov., abends 8 Uhr, ſpricht in der
Turnhalle am Woogsplatz in öffentlicher Wählerverſammlung Herr
Landtagsabgeordneter Kindt über Deutſchnationale Politik im Reich
und in Heſſen. Wir bitten die Mitglieder und Freunde unſerer Partei
um zahlreichen Beſuch der Verſammlung

MOdrA

AAO

A dehralls habe ich seit fünfzehn Jahren jedes Probieren aufgegeben und bleibe Ihrem Chlorodont treu; ebenso gebraucht es meine
Aund verordne ich es, s0 oft ich dazu Gelegenheit habe in meiner Praxis. H... . . Dr. 1. L.-E. Herztin. Griänsleriet bei mngeren Noter Lutertleckd

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 8. November 1927

Numma

Feierliche Geſellenbriefüberreichung durch die
Innung für Schloſſer, Maſchinenbauer und
verwandte Gewerbe.

Bezirksſchöffengericht.

Aus Heſſen.

p. 1. § 132 St. G.B. handelt von dem Vergehen der Amtsanmaßung.
Wer unbefugt ſich mit Ausübung eines öffentlichen Amtes befaßt oder
eine Handlung vornimmt, die nur kraft eines öffentlichen Amtes vor=
genommen
werden darf, wird mit Gefängnis bis zu 1 Jahr oder mit
Geldſtrafe bis zu 300 Mark beſtraft.
Der Angeklagte war, wie er angibt, von einem Aſchaffenburger An=
walt
um ein Gutachten in einer Autounfallſache gebeten worden; er
begab ſich zur Beſichtigung des beſchädigten Autos nach Dieburg, er
habe keinen Dunſt von einer Beſchlagnahme des Autos durch die Staats=
anwaltſchaft
gehabt, habe photographiſche Aufnahmen gemacht: er hab=
damals
nichts vom Auto abgeſchraubt. Später habe er das Auto noch
einmal beſichtigt und gefunden, daß Teile abgeſchraubt geweſen ſtien,
was von einem gerichtsſeitig beſtellten Sachverſtändigen geſchehen ſei.
Wenn er Teile des Wagens ſpätg an ſich genommen habe, ſo ſei dies
nur zum Zwecke der Erſtattung des von ihm erbetenen Gutachtens ge=
ſchehen
. Der Angeklagte beſtreitet, daß er einm Auſtrag der Staats=
anwaltſchaft
bei den Beſuchen in Dieburg vorgeſpiegelt habe, wie ihm
die Anklage zum Vorwurf macht.
Es handelt ſich um den auch von uns berichteten Autounfall auf der
Straße Dieburg-Altheim, der auch dm Tod eines Fahrgaſtes zur Folge
hatte.
Die Beweisaufnahme ergibt, daß Angeklagter bei der Beſichtigung
des Wagens geſagt habe, er komme im Intereſſe der Staatsanwaltſchaft;
die Beſchlagnahme war vom Gericht in Dieburg ausgeſprochen worden.
Der Angeklagte machte ſich in der Werkſtatt zu ſchaffen, und erklärte dem
Garagenbeſitzer, er komme im Auftrage des Gerichts. Letzterem war
der Angeklagte bekannt.
Möglicherweiſa kommt auch Arreſtbruch nach 8 137 St. G.B. in Frage.
Der Staatsanwalt erachtet, daß der Tatbeſtand des 8 132 St. G. B.
nicht erfüllt ſei, da es ſich nicht um Ausübung eines öffentlichen Amtes
gehandelt habe, wohl aber habe der Angeklagte eine beſchlagnahmte
Sache der Verfügungsgewalt der Behörde entzogen, die Verſtrickung ſei
gebrochen geweſen; im übrigen genüge der Vorſatz, eine gewinnſüchtige
Abſicht ſei micht erforderlich. Strafmildernd komme in Betracht, daß
der Angeklagte im Intereſſe der Erſtattung des Gutachtens gehandelt
habe. Es wird eine Geldſtrafe von 100 Mk. beantragt.
Das Urteil erkennt auf eine Geldſtrafe von 40 Mark;
es liegt nur eine Verfehlung gegen 8 137 St. G. B. vot.
2. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung iſt ein Kraftwagenführer
aus Mainz angeklagt: er war früher Autoſchloſſer bei Opel und hat den
Führerſchein ſeit 13. Juni 1927. Am 7. Juli 1927 trat er in die Dienſte
eines Autofuhrwerksbeſitzers. Auf der Fahrt nach Worms, die am
22. Auguſt 1927 ſtattfand, wurde der Rückweg rechtsrheiniſch genommen.
Der Angeklagte erklärt, auf der Struke BiebesheimStochſtadt ſei der
rechte Reifen des Vorderrades abgeſprungen; er habe nach recſts fahren
wollen und habe mit der Fußbremſe gebremſt. Ein entgegenkommendg
Motorradfahrer wurde vom Auto erfaßt. Der Verliczte wurde nach
Darmſtadt gebracht. Das Auto fuhr wider einen Baum. Der Ange=
klagte
will mit 25 Klm. Geſchwindigkeit gefahren ſein. Die Fahrbahn
iſt an der Unfallſtelle 4,50 Meter breit. Der Wagen iſt ein alter, zu=
ſammengeſetzter
, abgefahrener Wagen mit Opelgetriebe. Die Federn
waren zerbrochen, die Vorderachſe verbogen, Kotflügel und Schutzſcheibe
verbogen und eingedrückt. Die Steerung und die Bremſe waren nach
dem Unfall noch gebrauchsfähig. Der Wagen war unbeladen, die Reifen
waren abgelaufen. Dein Verletzte, ein Einwohner von Stockſtadt, fährt
ſchon ſeit 1919 Motorrad; er wollte nach Biebesheim mit ſeinem Wan=
derer
=Motorrad fahren. Als er das Fahrzeug entgegenkommen ſah,
verlangſamte er die Fahrt. Die Straße iſt glatt und gut geteert. Das
Auto ſchoß direkt auf den Fahrer zu und ſchleuderte. Der Verletzte wurde
ſofort bewußtlos und lag fünf Wochen im Krankenhauſe. Am Ober=
ſchenkel
war der Muskel durchgeriſſen, das Gehör hat ſtark gelitten; der
Verletzte iſt noch nicht völlig hergeſtellt.
Der Gutachter vermißt beim Angeklagten Geſchicklichkeit und Geiſtes=
gegenwart
, die nur praktiſche Uebung zu erwerben vermag. Der An=
geklagte
hätte den Wagen ſofort zuſammenreißen wüſſen. Auf dieſe
Weiſe wäre der Unfall vermieden worden, denn dann hätte ſich der
Wagen quer geſtellt. Die Staatsanwaltſchaft ſtellt die Entſcheidung
in das Ermeſſen des Gerichts.
Der Angeklagte hat, wie der Anwalt des Verletzten betont, unter=
laſſen
, bei jeder Fahrt den Wagen vorher genau zu unterſuchen, zumal
es ſich um ein altes V.hikel handelt und er bei der fraglichen Fahrt ſchon
zwei Unfälle gehabt habe. Die ſämtlichen Bremſen zu ziehen, hat
der Angeklagte unterlaſſen. Darin liege Fahrläſſigkeit und Verſchulden.
Das Urteil enkennt auf 25 Mark Geldſtrafe. Der An=
geklagte
habe dio Geiſtesgegenwart vermiſſen laſſen; er habe die Brem=

ſen anziehen müſſen. Mildernd kam die Jugend in Betracht.

Unter Inanſpruchnahme des ihr auf Grund geſetzlicher Beſtimmun=
gen
zuſtehenden Rechts führte, genau ſo wie in den vorausgegangenen
Jahren, die Innung für Schloſſer, Maſchinenbauer und verwandte Ge=
werbe
Darmſtadts auch dieſes Jahr wieder die Geſellenprüfung in ſelb=
ſtändiger
Weiſe durch, und konnte am Sonntag, den 6. November 1927,
vormittags 11 Uhr, im Kaiſerſaal (Fürſtenſaal) die Ueberreichung der
Geſellenbriefe an die Prüflinge vornehmen.
Mit einem der Vemanſtaltung angepaßten Konzertſtück, meiſterhaft
von dem wegen ihres ausgezeichneten Zuſammenſpiels beſtbekannten
Trios, den Herren Kurt Etzold (Klovier), Karl Kuſter (Violine) und
Ludwig Hallſtein (Cello) vorgetragen, wurde die Feier eingeleitet.
Die Eröffnungsvede hielt der Vorſitzende der Innung, Herr Ober=
meiſſter
Heinzerling, der die Anweſenden, unter denen außer den Prüf=
lingen
, den neu in die Lehre eingetretenen Lehrlingen, Eltery, Lehrern
der Gewerbeſchule, Lehrherren, Prüfungsmeiſtern, und als Vertreter
der Handwerkskammer und deren Nebenſtelle Herr Syndikus Dr. Koll=
bach
, feſtzuſtellen waven, willkommen hieß. Ermahnende Worte richtete
der Vorſitzende an die Prüflinge und führte u. a. aus, daß das Schloſſer=
handwerk
als ehrbaves Handwerk überall geachtet ſei, weshalb gerade die
Innung auf die Heranbildung eines fachlich gut durchgebildeten Nach=
wuchſes
Wert lege. Gradmeſſer hierfür ſei die Geſellenprüfung. Das
Schloſſergewerbe als Hüter fremden Gigentums fordere ehrliche Arbeits=
kräſte
und jeder ſollte ſich das vor Augen halten und danach ſtreben, ein
rechtſchaffener Menſch zu bleiben. Gegenüber dem Vorjahre weiſe das
diesjährige Pwüfungspeſultat ein beſſeres Ergebnis auf. Von den 60
Prüfungsteilnehmern hätten alle beſtanden. Für beſonders gute Ge=
ſamtloiſtung
ſeien auf Beſchluß der Prüfungskommiſſion 6 Prüflinge
mit Auszeichnungen bedacht worden. Den Prüflingen wünſchte der Vor=
ſitzende
Glück für den ferneren Lebensweg, ſagte Dank den Prüfungs=
meiſtern
für ihre geleiſtete Arbeit und wandte ſich alsdann an die neu=
eingetretenen
Lehrlinge, die er auf die Bedeutung einer richtigen Aus=
bildua
hinwies, als in die Innung aufgenommen erklärte und auf=
fovderte
, denen nachzueifern, die ihre Geſellenbriefe erhalten.
Hierauf ergriff als Vertneter der Handwerkskammer und deren
Nebenſtelle Herr Syndikus Dr. Kollbach das Wort. Die Handwverks=
kammer
, wie ihre Nebenſtelle, als berufene Vertretung des Handwerks,
begrüße derartige Veranſtaltungen. Seine weitenen Worte galten ins=
beſondere
den Prüflingen, die er zu dem Ehrentag auf das Herzlichſte
beglüchwünſchte. Der Einzelne dürſe durch das Beſtehen der Prüfung
nicht glauben, jetzt ausgelernt zu haben, ſondern müſſe ſich darüber klar
ſſein, daß die Geſellenprüſung mur als erſter Abſchmitt für die fernere
Berufsausbildung anzuſehen und Vorbedimgung für die dereinſt abzu=
legende
Meiſterprüfung ſei. Dem alten Brauch der Wanderſchaft im
Handwerk ſtünden heute die wirtſchaftlichen Verhältniſſe entgegen, des=
halb
wüſſe der aus der Lehve Entlaſſene beſtrebt ſein, jede Gelegenheit
zur Erweiterung der beruflichen Kemntniſſe und Fertigkeiten auszumützen.
Arbeitgeber, Gemeinde und Staat könnten nur vollwertige Kräfte, die
nicht zuletzt zum Aufbau unſerer Wirtſchaſt nötig ſind, brauchen. Mit
dieſer Ermahnung an die Prüſlinge ſchloß der Reöner unter großem
Beifall ſeine Ausführungen.
Den Schlußakt der Feier bildete die Ueberreichung der Geſellen=
briefe
an die Prüflinge, die dunch Handſchlag zu Geſellen geſprochen
wurden. An der Prüfung hatten ſich: 8 Autoſchloſſer, 33 Bauſchloſſer,
7 Fahrvadſchloſſer, 2 Karoſſerieſchloſſer, 9 Maſchinen= und 1 Werkzeug=
ſchloſſer
beteiligt. Die gefertigten Prüfungsarbeiten waren zur allge=
meinen
Beſichtigung im Vorrmum des Fürſtenſaales ausgelegt.

p. Kleine Strafkammer. 1. Der Gerber Albert Schopp in Wein=
heim
feierte am B. Mai 1997 daſelbſt mit ſeinem Arbeitgeber, einem
Maurermeiſter im nahen Leutershauſen, das Richtfeſt bezüglich eines

fertziggeſtellten Neubaues. Dem Akohol hatte er kräftig zugeſprochen.
Obwohl des Fahrens nicht kundig, beſtieg er des Meiſters Motorrad

und fuhr in Richtung Tröſel davon. Von der Gegenſeite kam auf dem
Fahrrad der junge Karl Reißig von Wünſchmichelbach daher, der ſich
nach Weinheim begeben wollte. Im Orte Tröfel kam es zu einem Zu=
ſammenſtoß
. Schopp erlitt einen Schädelbruch und lag 4 Wochen im
Akademiſchen Krankenhauſe in Heidelberg. Auch der Radfahrer wurde
verletzt, kam aber zum Glück auf einen Reiſighaufen zu liegen. Das
Amtsgericht zog das große Maß des Verſchuldens in Betracht und er=
kannte
auf 50 Mark Geldſtrafe. Der Staatsanwaltſchaft ſchien dieſe
Strafe zu gering, weshalb ſie Berufung verfolgte. Das Gericht hob das
Urteil auf und diktierte dem wilden Fahrer eine Gefüngwisſtrsfe von
1 Woche. Außerdem erhielt Schopp eine Geldſtrafe, weil er, ohne den
Führerſchein zu beſitzen, gefahren iſt. 2. Gm Mechaniker aus Groß=
Gerau iſt angeklagt, in der Nacht vom 8. zum 9. Juli 1926 in Klein=
Gerau aus einem Holzſchuppen ei Fahrrad entwendet zu haben. Er
beſtrütt vor dem Amtsgericht den Diebſtahl, aber auf Grund eines Judi=
zienbeweiſes
ſah das Gericht den Nachwois der Entwendung als geführt
an und erkannte auf 8 Monate Gefängnis. Gegen den mitangeklagten.
im erſter Inſtanz freigeſprochenen Bruder wurde die Berufung zurück=
gewommen
. Nach nochmaliger Beweisaufnahme hielt das Berufugs=
gericht
das amtsgerichtliche Urteil aufrecht.

Mae R mke u
andestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
22 Uhr: Die verkaufte Braut Kleines Haus, Anfang 19½
Uhr, Ende gegen 2 Uhr: Muſik Orpheum Anfang 20 Uhr:
Der Hexer Konzerte: Hotel Schmitz: Schloß=Cafée; Wein=
haus
Maxim; Perkeo Varieté. Café Rheingold: Geſell=
ſchaftsabend
mit Tanz Kinovorſtellungen: Union, Re=
ſidenz
=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Starkenburg.

4a. Eberſtadt, 7. Nov. Reformationsfeſt. Aucß
ſigen evangeliſchen Kirche wurde am Sonntag das Reformar
gangen. Pfarrer Paul hielt eine zu Herzen gehende M1
ſchluß an Römer 8, 3. Die Lieder der Kirchengemeinden m
Orgel und Poſaunenchor (Dirigent Herr Lange) wirrſann
Auch der Kirchenchor (Dirigent Herr W. Pfeiffer) wirlte mm.
dertag. Die Geſangvereine Eberſtadts ſind in einer dieſen
gehaltenen Beſprechung dahin übereingekommen, auch im närt
einen gemeinſamen Liedertag abzuhalten. Als Termin iſt
wuar vorgeſehen. Der nächſte Liedertag ſoll jedoch guh
Sonntags nachmittags abgehalten werden.
12. Pfungſtadt, 7. Nov. Reformationsfeſt. Demſt
Gottesdienſt wurde am letzten Sonntag nach alter Weiſe z9
formationsfeſtgottesdienſt ausgebaut. Dies kam vor allen 24
die Mitwirkung des Kirchenchors zum Ausdruck. Pfarrer S:.
in ſeiner Predigt über das Thema Wie Deutſchtum und 70
ſich fanden. Im Anſchluß daran fand am Sonntag abend
ein auf hoher künſtleriſcher Stufe ſteherdes Kirchenkonzert4 i
Hauptdarbietungen in den Chorvorträgen des Kirchengeſanuy
in ſoliſtiſchen Vortragsſtücken namhafter Künſtler beſtandenn .
hielt am Sonntag abend die Sängervereinigung Pfungſttd/e
zert ab, in deſſen Mittelpunkt Chor= und Soloborträge ſaz
führmng eines Theaterſtückes ſtanden. Fahrrad/
Wähvend ein Mädchen in einem Laden Einkäufe machte
ſein Fahrrad, das es vor dem Geſchäft auf der Straße ſtüyn,
hatte, von unbekannter Hand geſtohlen. Ehrenvo./
fung. Der Beamte der hieſigen Stadtkaſſe. Wilhelm as
zum Gemeinderechner von Groß=Gerau gewählt wordt:
Landtagswahl iſt die Gemeinde in vier Abſtimmunng
geteilt. Als Wahlvorſteher fungieren Beigeordneter Weigot
rat Wenz. Jakob Jäger 9. und Gemeinderat Jäger. Als Qatm
handlumg iſt die Knabenſchule an der Kirche vorgeſehen.
barten Eſchollbrücken wurde Kirckweihe abgehalten.
4k. Nieder=Namſtadt, 7. Nov. Tödlich verunglücht ift n
Samstag vormittag der 73jährige Arbeiter Baumert aus N9
bach im Betriebe der Odenwälder Hartſteininduſtrie dahie
der ſchon eine Reihe von Jahren in dem Betrieb arbeitet, worb
ausbeſſerungsarbeiten leſchäftigt, als zwei mit Steinen büg ?
wagen auf demſelben Gleiſe anfuhren, ohne von Baumerm 1
werden. Das eine Bein wurde ihm dabei faſt direkt abwpiſ.
wurde fofort in das Krankenhaus nach Darmſtadt berbraic
Amputation des verletzten Beiues vorgenommen wurde.
dauernswerte Mann hat die Operatien doch nicht melr
bereits am Abend des gleichen Tages iſt er ſeinen Verletzunm!
Der Unglücksfall iſt um ſo tragiſcher, als der Führer der Hichl
der eigene Sohn des Verunglückten war, der allerdings:
mangelhafte Bremseinrichtung der beiden Wagen das
mehr verhindern konnte. Der Sonntag brachte der hieſiagim
einen ſtarken Fremdenzuſtrom, wohl veranlaßt durch die
Veranſtaltungen, die hier ſtattfanden. Die Tagung des Main
der deutſchen Turnerſchaft fand im Saale des Gaſthauſes 1
ſtüdter Hof ſtatt. Dieſe, durch den Vortrag von 2 Chöremirſ=
vereins
Eintracht eingeleitete Tagung war von Vertretermr
Gau angehörigen Turnvereine ſehr gut beſucht. Die Pollac
fung des Vereins der Hundefreunde Darmſtadt und Umg mr
ebenfalls eine Menge Intereſſenten auf die Beine. Die er
führungen waren über alles Erwarten gut und legten Ze-ub!
der gewiſſenhaften Dreſſurarbeit der einzelnen Vorführe:6
Preisſchioßen des Schützenvereins Freiſchütz hier erfrenxef
reichen Zuſpruchs. Schlieſlich machten nock verſchiedene An=
hier
Halt, die ſich, am Ziele ihrer Wanderung angelangt. Un
der Heimreiſe noch etwas ſtärkten. Die Wirte machten grrcß
In manchen Lokalen erwies ſich der vorhandene Platz a=f
reichend. Landtagswahl. Für die am kommem-im

RL

Rne

ſtattfindende Landtagswahl gelten wieder die bisherige Bez= Mſti
und auch die gleichen Wahllokale. Gewählt wird von vormtb
bis nachmittags 6 Uhr. Die Stimmzettel ſind wieder amt 1
und werden im Wahllokal jedem Stimmbevechtigten ausge

umfaſſen alle Wahlvorſchläge. Die Kennzeichnung des WMl
dem der Abſtimmende ſeine Stimme geben will, erfolgt
er in den Kreis bei dem betreffenden Wahlvorſchlag em
Es ſind auch andere Merkmale gültig, es muß aber aus O
nung der Wille des Wählers unzweifelhaft hervorgehen.
der Wähler liegt es, wenn ſie alle Bweifel dadurch ausſch.=/
nur das Kreuz in dem Kreis anbringen. Dies hat der Gickt

ſeiner Beſtimmung über die Kenntlichmachung der Stimme.:
nur ſo ſchützt ſich der Wähler vor etwaiger Ungültigkeit ſe B
G. Ober=Ramſtadt, 7. Nov. Die Wählerliſten für diesd
vember ſtattfindende Landtagswahl weiſen hier imnsgeſamt 9
berechtigte auf. Die Martinigefälle, wie Holz, Grasges.,
uſw. ſind bei Meidung der Mahnung bis zum 11. November
meindekaſſe zu entrichten.

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[ ][  ][ ]

Dienstag, den 8 November 1922

21. Haußto

ſeuszen ſammlung ab. Der Einladung waren die heſſiſchen Bürger=
übergus
großer Zahl gefolgt. Als Vertrcter der hefſiſchen
alle Kreisdirektoren anweſend. Der Vorſitzende des Verban=
äurermeiſter
Alexander=Gonfenheim, erſtattete den Tätigkeitsbe=

Das Geſchäftsjahr 1926. Danach bildete den Mittelpunkt der

Fuankfurt g. M., 7. Nob. Der Landesverband heſſiſcher
iſter hielt heute im Hotel Kyffhäufer zu Frankfurt a. M. ſeine
wohnte Miniſterialrat Weber den Berhandlungen bei; ferner
4S Verbaudes wiederum die Anteilnahme an den Arbeiten der
ter heſſiſchen Verſvaltungsgeſetze. In dem Unterausſchuß für
ſcge Verwaltungsreform ſind die heſſiſchen Landgemeinden durch
rmeiſter Dr Völſing und Ritzel vertreten. Der Verband hat
Euck trauen in die Vertretung durch die beiden Herren, aber, da
ias Vertreter der Laudgemeinden ſind, ſollten billiger Weiſe auch
ina=meiſter als ſolche zu den Mitgliedern des Ausſchuſſes gehören.
mal lich ſei es, daß man den Autrag der vorjährigen Hauptver=
auf
Zulaſſung eines Vertreters der Bürgermeiſter, abgelehnt
Redner kritiſierte dann den Entwurf der kommenden Ge=

mlung des Landesverbandes

Kärung. Unglaublich ſei es, daß man der neuen Gemeindcord=
beier
den veralteten Begriff des Ehrenbürgermeiſters in neuer
wurg einzuverleiben ſuche. Damit wären die Rechte und Pflich=
ſgärgermeiſter
jedenfalls nicht den heute beſtehenden Verhältnif=
nur
=chend feſtgelegt. Es beſtehe auch keine Ausſicht daß Regie=

ga brachte in
ſe des Gäur
trag bomn 1 97
var dimn Am
beſuicht.
rmſitadt und

d Volksvertretung das mit der Schaffung des Geſetzes vom
1925 begangene Unrecht einſehen, wonach der eine Bürger=
u
. fechs, der andere auf neun Jahre gewählt iſt, obgleich vielleicht
ie lange im Dieuſte ſind. Der Vorſitzende berührte dann die
nesverhältniſſe der Bürgermeiſter in den Laudgemeinden ſeit
u der Richtlinien, die wirklich nicht die roſigſten ſeien. Er er=
ann
die Gründung des Verbandsorgans Die Heſſiſche Laud=
mahnte
zum Epwverb der Mitgliedſchaft bei der Heſſiſchen
fungsanſtalt ſowie zum Beitritt zu den Deutſchen Volkserholungs=
ken
, ſchloß mit der Bitte, von der Möglichkeit der Ausſprache im
zon das folgende Referat ausgiebigen Gebrauch zu machen.
tenoneiſter Wetzel=Alsheim hielt ſodann ein Referat über die
res Landbüirgermeiſters und ſeine derzeitige Stellung in der
abeuſſyearwaltung. Durch die allgemeine Umwälzung ſei die Stel=
und bumche Pandbürgermeiſter aufs tiefſte erſchüttert worden. Nach der
Aicn buelſen dremeindeondnung von 1874 war das Amt eines Bürgermeiſters
den Aazn 4 Eim inumt, dem auch eine geiuiſſe Vergütung zugeſichert werden
ffüzmute gereiche es kaum noch zur Ehre, Bürgermeiſter zu ſein,
mlaßt dn humſtue: Bürgermeiſter werden könne, ohne Rückſicht auf ſeine Charak=
Lagung 4 fere iſa ſtigen Eigenſchaften. Es müſſe befremden, daß der Grund=
ausreicheuden
Beſoldung gegenüber dem Bürgermeiſter nicht

gelten ſolle. Es könne unter keinen Umſtänden geduldet werden, daß
die Feſtſetzung der Gehälter der Laune und der Willkür der Gemeinde=
vertretung
überlaſſen werden. Es müſſe weiter verlangt werden, daß die
Wahlperiode auf zwölf Jahre ausgedehnt wird. Das liege durchaus im Finanzlage Heſſens etwas günſtiger wie im Vorjahre in Erſcheinung
Intereſſe der Gemeinden, damit den Bürgermeiſtern Gelegenheit gegeben
iſt, Probleme durchzuführen, die bei kürzerer Wahlperiode nicht erledigt
werden könnten. Zum Schluß forderte der Redner das Beſtätigungs=
recht
, danit nicht Leute zu Bürgermeiſtern gewählt werden können, deren
Vorleben äußerſt bedenklich ſei. Auch in Zukunft würden die Bürger=
meiſter
ihre ganze Kraft einſetzen zum Wohle ihrer Gemeinden und da=
mit
zum Wohle Heſſens und des ganzen deutſchen Vaterlandes.
gedehnte Ausſprache, an der ſich insbeſondere die beiden Landtagsabge=
ordneten
, Bürgermeiſter Ritzel und Bürgermeiſter Dr. Niepoth, betei=
ligten
. Auch Miniſterialrat Weber griff in die Debatte ein und wies
auf die ſchwierige Frage der Beſoldung hin, in der alle Wünſche be=
friedigt
werden ſollen. Selbſtverſtändlich ſei es Sache der Negierung,
zu den vorgebrachten Wünſchen Stellung zu nehmen. Der Regierungs=
vertreter
ſteht auf dem Standpunkt, daß die Beſoldungsregelung durch
Ortsſatzung feſtgelegt werde. Er ſympathiſiert auch mit einer neunjäh=
rigen
Amtsperiode, doch ſei die Frage die, ob das beſtehende Geſetz ab=
geändert
werden könne. Nach Schluß der Ausſprache wurde eine Ent=
ſchließung
einſtimmig angenommen, die beſagt:
Die in Frankfurt a. M. verſammelten Bürgermeiſter fordern von
der Regierung und dem Landtag, daß in der zu erlaſſenden neuen
Gemeindeordnung die Rechte der Bürgermeiſter, insbeſondere hinſichtlich
einer angemeſſenen Beſoldung wie bei den Staatsbeamten, gewahrt wer=
den
und daß ein Rechtszuſtand geſchaffen wiud, der willkürliche Eingriffe
ausſchließt. Sie empfinden es als ein Unrecht, daß die kurz vor dem
Jukrafttreten des neuen Wahlgeſetzes nach Artikel 25 gewählten Bürger=
meiſter
nur auf ſechs Jahre anſtelle von neun Jahren gewählt ſind und
bitten die Regierung, durch eine Vorlage beim Landtag eine entſpre=
chende
, den Wünſchen der Bürgermeiſter gerecht werdende Geſetzesände=
uung
herbeizuführen.
Zur Frage der Verſicherungspflicht, zu der Direktor Erb von der
Geſſiſchen Verſicherungsanſtalt eingehende Auskunft erteilte, nahm die
Verſammlung folgenden Antrag an: Der Heſſiſche Bürgermeiſterver=
aud
ſtellt den Antrag, daß jeder Bürgermeiſter mit ſeinem Amtsantritt
auch derſicherungspflichtig iſt, einerlei, ob er über oder unter 50 Prozent
beſchäftigt iſt, und dem Landtag eine entſprechende Vorlage zu machen.
Nach dem Kaſſenbericht wurde der bisherige Vovſtand wiedergewählt.
Neugcſwählt anſtelle von verſtoobenen Mitgliedern wurden die Bürger=
meiſter
Denaler=Erbach, Allbrecht=Düdelsheim und Heinſtadt=Geideshein.
An die Tagung ſchloß ſich ein gemeinſchaftliches Mittageſſen.

(En-=Ramſtadt, 7. Nov. Wahltätigkeit. Nachdem bereits
MrAltspartei, die Deutſche Volkspartei und die Sozialdemokra=
die
Bem. * bſchiſtzte, hier Wahlverſammlungen abgehalten haben, ſpricht in einer
ſahteze: Deutſchnationalen Volkspartei am nächſten Freitag, den
Amer, im Sagle zum Löwen Landtagsabgeordneter Kindt über
ſie Kaswahl.
wzZimmern, 7. Nov. Von der Feuerwehr. Als in dem
btar: Jahre 1923 ſich in der hieſigen Pflichtfeuerwehr unhaltbare
uſtſchbrmerkbar machten, fanden ſich einige ideal geſinnte Männe=
eieſe
Mißſtände zu beſeitigen, und gründeten die Freiwillige
Ehroß=Zimmern. Trotz der Meinung verſchiedener Mies=
e
Ser neugegründeten Wehr eine kurze Lebensdauer voraus=
u
es dem Kommando mit Unterſtützung der aktiven Mann=
nc
riſch Ahuch, in kurzer Zeit eine ſchlagfertige Wehr heranzubilden,
ihrer erſten Löſcharbeit bowies. Unmittelbar nach ihrer
ewar die Wehr, unterſtutzt durch, den Opferſinn der Orts=
Myer Lage, ihre Baunerweihe zu begehen. Das wohl noc
ſta in guter Erinnerung ſtehende Feſt hat viel dazu beigetra=
Muchr neue Sympathien zu erwerben. Nach einem Beſchluß
ſtundung will die Wehr dadurch der Geſelligkeit Rochnung
A5 ſſie im November jeden Jahres ihr Stiftungsfeſt mit Ball
N Auder Zeitpunkt für die diesjährige Veranſtaltung ganz nahe
( Aft iſt, befindet ſich der vorbereitende Ausſchuß in eifriger
* Yu das Feſt zu einem möglichſt glanzvollen zu geſtalten. Das=
ielis
At rm Samstag, den 12. November, abends 8 Uhr, im Saal=
mu
N üurmonie von Ga. Reitzel 9. ſtatt. Die Einladungen an
MMr. Behörden, ſowie an die benachbarten Wehren und Gäſte

hzarten

eweils ergangen, und as wäre ſehr zu begrüßen, wueun den=
AAuſteſten Kreiſe entſprochen würde. Bei den ſeitherigen Jahres=
vertſt
u ſere Gemeindebehörde leider meiſtens verhindert, der Ver=
WLäzuwohnen. Da uach dem erfolgreichen Zuſammenwirken der
Dnafeie nnit der Wehr in letzter Zeit ein beiderſeitiges entgegen=
Wches B erhältnis zuſtande kam, darf nohl der Hoffnung Ausdruck
ehFeih en, daß ſie dieſes Jahr offiziell vertreten ſein wird.
Eucaufen, 7. Nov. Zur Landtagswahl. Die Parteien
h verſt allmählich zu rühren und Verſammlungen abzuhalten.
gchlicke. A Landöund vor über acht Tagen den Reigen eröffnet hatte,
Weik zamstag abend hier zur gleichen Zeit zwei Verſammlungen
Eisſthaus zum Adler ſprach Landtagsabg. Kaul von den
ſichlietimten, und im Gaſthaus Deutſcher Hof entwickelte Herr
29. Reiber in einer großzügig angelegten Nede, die über
Za, die Aufmerkſamkeit der Zuhörer feſſelte, das Programm
euiſchen Partei. Seine Ausführungen über die Auswirkun=
Stlmten Reichsſchulgeſetzentwurfs und den zu fordernden Ein=
uicen
den befonderen Beifall und die Zuſtimmung der An=
Ru ſich nach Schluß der Rede lebhaft an der Ausſprache be=
W 7. Nov. Wochenlange Arbeit und unermüdliches Schaffen
er ihren krönenden Abſchluß in der Feier zum Gedächtuis
Nchuemponiſten L. b. Beethoten und C. M. v. Weber, die deu
Hitergeſangverein Vorwärts im Schüitzenhof
Der bis in die letzte Eche gefüllte Saal legte Zeugnis ab,
Erwartung man hier der Veranſtaltung entgegenſah, aber

Leitung des Herrn Lehrer Zinſer zeugten von gründlichſter Schulung
und wurden mit ausgezeichneter Reinheit und Ausgeglichenheit vorge=
tuagen
. Wie eindrucksvoll wirkte doch Beethovens Opferlied, wie
wucltig die vier Prezioſa=Chöre, und wie nachhaltig die von Wald=
hörnern
begleiteten Jägerchöre Webers! Beſtens unterſtützt wurde
der Chor durch die inſtrumentalen Darbietungen eines Teiles des Städ=
tiſchen
Orcheſters Darmſtadt, den Herr Wick mit beneidens=
wertem
Geſchicke führte. Kein Taktſchlag! Die ſichere Violinführung
allein genügte, ein Zuſammenſpiel von edelſtem Wohlklang herauszu=
holen
. In Frau Horn=Stoll aus Darmſtadt, der Sopranſoliſtin,
lernten wir eine Sängerin kennen, die ſich ſofort die Herzen der Zu=
hörerſchaft
erobert hatte. Ohne eine ihrer Darbietungen herabſetzen zu
wollen, ſei Cavatine als beſonders gelungen hier angeführt. Glocken=
klau
erklang ihre Stimme durch den Saal und zwang jeden zum Mit=
erleben
, zum Gebet. Herr Janſen erwies ſich als Meiſter der
Klavierbegleitung, deſſen Spiel einen Genuß für ſich bildete und jeden
Muſikfreund immer wieder zur Bewunderung hinriß. Mit Stolz kann der
Vorwärts auf dieſen Tag zurückblichem, der ihm den Segen fleißiger
Arbeit brachte, aber ſicher auch Anſporn geworden iſt, die eingeſchlagene
Bahn einzuhalten. Daß der Kurs weſter aufwärts führt, verbürgen
Vereins= und Chorleitung.
* Hirſchhorn, 7. Nov. Wafſerſtand des Neckars am
. Novenrber: 0,86 Meter; am 7. November: 0,82 Meter.
II. Aus dem Weſchnitztal, 6. Nov. Erwiſcht. In einer der letz=
ten
Nächte wurde in Rimbach ein junger, etwa 18 Jahre alter Burſche
von der dortigen Polizei verhaftet, welcher in letzter Zeit in Rimbac,
und Umgegend durch große Zechgelage Aufmerkſamkeit erregte. Es ſoll

236 trotz der materiellen Einſtellung unſrer Zeit der Menſch
natz nicht miſſen mag. Dank deswegen dem feſtgebenden Ver=
us
wirklich etwas Gütes bot, daß er uns zwei Große aus
2r Muſik nahe zu bringen ſuchte, und daß er die ſich geſtellte
Uuſtergültig löſte, wie wir es geſtern erleben durften. Die
Nerz, gemiſchte und Kinderchöre, unter der feinſinnigen

We chi id ielie eiet die ein e et enete
bei dim ſauberen Früchtchen noch vorgefunden. Der Verhaftete wurde
vorläufig in das Amtsgerichtsgefängnis in Fürth eingeliefert.
H. Von der Bergſtraße, 6. Nov. Die abnorm milde Wit=
terung
der letzten Wochen hat an der Bergſtraße Bäume und Sträu=
cher
zum Blühen gebracht, wie man es um dieſe Zeit nicht gewöhnt
iſt. Man ſieht mitunter Aepfelbäume in voller Blüte. In den Wäl=
dern
trifft man Himbeerſträucher an, die zum zweiten Male blühen, die
bereits abgeblühten Stöcke zeigen Früchtchen, die der Reife entgegen=
gehen
. Auch das Märzveilchen hat an gut geſchützten Stellen ſeine Blü=
ten
entfaltet und ebenſo ſollen die Palmkätzchen hier und da aus den
Knoſpen hervorlugen.
Bensheim, 7. Nov. Dürerbund. Die Ortsgruppe Bensheim
des Dürerbundes hat einen Vortragsabend verauſtaltet, der dem im
Vorjahre geſtorbenen Dichter Rainer Matia Rilke gewidmet war. Allen
Menſchen, die den Blick gern in das Innere der Seele und in das
Weſen der Dinge richten, die an ſeingearbeiteten Koſtbarkeiton ſprach=
licher
Kunſt Freude haben, wird der Dichter Rilke einer der großen
Schatzmeiſter ſein. Die Mittlerin für Rilkes Werke und vor allem für
ſein Weſen war Gräfin Kanitz=Menar aus Auerbach, die ſchon aus de=
Zeit vor dem Kriege hier als Sprecherin und Stimmbildnerin bekannt
iſt. Sie trug aus Rilkes geſamten Dichtungen mit guter Sprechkunf
eine glückliche Auswahl vor. Der tiefe Eindruck des Abends war aber
noch mehr der innigen Erfülltheit zuzuſchreiben, die der Sprecherin
aus jahrelanger Freundſchaft mit Rilke geſchenkt war. Aus wirklichem
Verbundenſein mit dem Menſchen Nilke kamen die Worte, mit denen
Gräfin Kanitz ihren Vortrag der Gedichte einleitete, Worte, in denen
der Freund dem dahingegangenen Freunde Gedächtnis und Treue
Sch.
bewies.

Seite 7

H. Seppenheim a. b. B., 7. Nov. Deutſche Volkspartei.
Vorgeſtern abend ſand im Pauk=Hotel Halber Mond unter dem Vor=
ſitz
von Herrn Kaufmann Güldner eine Wahlverſammlung der Deutſchen
Volkspartei, Ortsgruppe Heppenheim, ſtatt. Oberſtudiendirektor und
Landtagsabgeordneter Dr. Keller legte in einer großzügig angelegten
Rede die Parole der Partei klar vor. Beſonders wurde der offenſicht=
lichen
Wahlumluſt bei den bürgerlichen Parteien Erwähnung getan, was
wohl in der Vielheit der Wahlen ſeine Urſache hätte. Man forderte auf,
gleich der linksgerichteten Parteien, geſchloſſen am 13. November zur
Wahlurne zu gehen. Die politiſche Geſamtſituation ſei gegenüber dem
vor Jahresfriſt ſtattgefundenen Volksbegehren nicht weſentlich verändert.
Man ſei gewiß nicht gewillt, eine Reichshilfe zur Sanierung der heſſi=
ſchen
Finanzen zu ſabotieren, demn ſolche ſei unerläßlich, wenn ſchon die
trete. Es bliebe zu befürchten, daß es dem Finanzminiſter nicht gelingen
würde, den Beweis einer ſparſamen Wirtſchaftsführung zu erbringen.
Die Beſtrebungen, die auf die Herbeiführung eines deutſchen Einheits=
ſtaates
hinauslaufen, fänden bei der Deutſchen Volkspartei eine program=
matiſche
Stütze. Wenn aber Heſſen Anſchluß an benachbarte Staaten
ſuchen müiſſe, ſo ſeien geordnete Finanzverhältniſſe Vorausſetzung, um
überhaupt als gleichwertiger Vertragspartner verhandeln zu können. An
An den Tätigkeitsbericht und an das Referat ſchloß ſich eine aus= der in Heſſen beſtehenden gemeinſchaftlichen Schule auf nationaler und
ſittlich=religiöſer Grundlage ſei wegen der ſtarten konfeſſiomellen Miſchung
der chriſtlichen Bekenntniſſe feſtzuhalten. Man könne nicht die Hand da=
zu
bieten, den Charakter unſerer Volksſchulen irgendwie antaſten zu
laſſen, wie dies bei den Konfeſſionsſchulen mit ihrem verſtärkten ſt=
lichen
Einfluß der Fall ſei. Man ſei für eine Schule konfeſſioneller Ver=
föhnlichkeit
und nicht für die Hervorhebung konfeſſioneller Gegenſätze.
Die Verſammlung wurde mit dem Wunſche geſchloſſen, die Landtags=
wahl
am 13. November möge eine Verbreiterung der Koalition nach
Rechts ermöglichen Krigerverein. Geſtern mittag wurde das
Preisſchießen der Schützenabteilung des hieſigen Kriegervereins beendet.
Die vom Verein getauften Preiſe waren längere Zeit im Schaufenſter
des Schuhhauſes Neff ausgeſtellt und kamen an die acht beſten Schitzen
zur Verteilung.
II. Wimpfen, 6. Nov. Waldwärter. Der Waldarbeiter H. Bender
von hier wurde durch das Forſtamt Bensheim als Waldwärter der
Kommunalforſtwartei Wimpfen auf den Forſt= Jagd= und Fiſchereiſchutz
ernannt und bereits in ſeinen Dienſt eingewieſen.
* Gernsheim, 7. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
6. November: W; am 7. November: 24.
a. Offenbach, 7. Nov. In der erſten Wählerverſammlung der Deut=
ſchen
(liberalen) Volkspartei ſprach Reichstagsabgeordneter Dr. Kalle
iber die Aufgaben und die Ziele der Deutſchen Volkspartei in groß=
angelegter
Rede. Redner gab zunächſt ein Bild der Parteientwichelung
in Deutſchland feit 1918 und ſprach ſich für Ueberwindung dev Partei=
zerſplitterung
aus, die ſchließlich in der Volksgemeinſchaft münden müſſe.
Die Partei ſey national, liberal und ſozial und wolle praktiſch am
Wohle dos Vaterlandes mitaubeiten. Die beſte Sozialpolitik ſei abe=
die
Schaffung von Arbeitsgelegenheſt. Die Ueberſpannung des ſozialen
Gedankens ſei andererſeits vom Uebel. In den erſten Jahren nach dem
Kriege habe die Partei gelobt, ſich für den Wiederaufbau des Vater=
landes
einzuſetzen, heute rufe ſie das Volk zur Sammlung und zur
Volksgemeinſchaft auf. Es ſprach darauf noch kurz der Bewerber Offen=
bachs
auf dem Wahlvorſchlag der Deutſchen Volkspartei zur Landtags=
wahl
, Reg.=Rat Richard Heyne, der darauf hinwies, daß der überwie=
gende
Einfluß der Sezialdemokratie in der heſſiſchen Regierung ein=
gedämmt
werden müſſe. Wir lebten in einer Zeit der kalten Soziali=
ſierung
. Die Unduldſamkeit ſei heute auf der Seite derer die früher
für Freiheit und Fortſchritt eingetreten ſeien. Der wirtſchaftlich Starke
müſſe auch erhalten werden. Die Sozialiſierungspläne ſeien ſämtlich
ins Waſſer gefallen. Die Volksrechtspartei könne mit einem Abgeord=
neten
, den ſie bekäme, auch nicht das Geld wieder herbeiſchaffen, und
die großen Parteien betrachteten die Aufwertung zudem als abgeſchloſſen.
Die Verſammlung war dafür, daß ſie keine ausgeſprochene Wahlver=
ſammlung
war, gut beſucht. In einer zweiten Verſammlung am kom=
menden
Freitag werden Bäckermeiſter Kunkel (Worms) und Abgeord=
neter
Dr. Keller eingehender zur Landtagswahl ſprechen. Von der
Volksrechtspartei abgeſehen, blieben die übrigen bürgerlichen Parteien,
Demokraten, Zentrum und Deutſchnationale, in der verfloſſenen Woche
noch völlig untätig. Die Nationalſozialiſten und die Hausbeſitzer haben
jedoch ſchon Verſammlungen angekündigt, in denen ſie zur Wahl Stel=
lung
nehmen wollen. Die Deutſche Volkspartei will im dieſer Woche im
Landkreis noch ſechs Verſammlungen abhalten.
Rheinheſſen.
U. Ober=Jugelheim, 7. Nov. In einer ſtark beſuchten Verſamm=
lung
ſprach heute Herr Reichsminiſter a. D. Dr. Becker für die Deutſche
Volkspartei. Herr Dr. Becker konnte aus dem reichen Schatze ſeiner
Erfahrungen als ehemaliger heſſiſcher Fimanzminiſter auf den Unter=
ſchied
zwiſchen damals und heute hinweiſen. Er ſtellte ſich auf den
Standpunkt und begründete dieſen aus ſeiner Erfahrung im heſſiſchen
Staatsdienſte, daß der heſſiſche Staat ſoviel Erſparungen machen könne,
daß er bei einem Uebergange zum Reiche nicht als Almoſenheiſchender
komme. Wenn die Deutſche Volkspartei dieſen Standpunkt vertrete,
ſo kennzeichne ſie damit gleichzeitig ihre Stellung zu dem beſonders jetzt
von den Demokraten in dieſam Wahlkampfe propagierten Uebergange
des Landes Heſſen in den Einheitsſtaat. Abg. Dr. Becker verlangte
darum für Heſſen eine Regierung, die ſich frei mache von dem Groß=
machtsfimmel
, die vielmehr lediglich ihren Ehrgeiz darin ſuche, dem
Lande eine gute Verwaltung zu geben. Ein ſolches Verhältnis zu ſchaf=
fen
ſei auch möglich, ohne daß man zunächſt den letzten Schritt: Aufgabe
der Selbſtändigkeit Heſſens tue. Die Deutſche Volkspartei, die ſchon in
ihrem erſten Programm die Forderung nach dem Einheitsſtaate ſtehen
hat, werde dieſe in dem Augenblicke unterſtützen, wo ein finanziell ge=
kräftigter
Staat Heſſen darum nachſuche. In einer kurzen Ausſprache
wurden die ſchweren Laſten, die beſondess als Soziallaſten auf Induſtrie
und Gewerbe ruhen, erwähnt. Abg. Dr. Becker konnte darauf hinweiſen,
daß gerade dieſe Soziallaſten auf Veranlaſſung der Linken geſchaffen
wonden ſind. Reicher Beifall lohnte den in Ingelheim immer geſchätztes
Nedner.
Oberbeſſen.
WSN. Alsfeld, 7. Nov. Feuersbrunſt ineinem Bauern
hof. In dem benachbarten Rainrod entſtand in dem Anweſen des
Landwirts Rühl Feuer, das ſo vaſch um ſich griff, daß die Scheune mit
der ganzen Ernte den Flommen zum Opfer fiel, außerdem auch das
Wohnhaus durch Feuer und Waſſer ſtark in Mitleidenſchaft gezogen
wurde. Zurzeit des Ausbruchs des Brandes war miemand von dem Haus=
bewohnern
zu Hauſe, ſo daß als Brandurſache Kurzſchluß in der elektri=
ſchen
Leitung angenommen wird. Den angeſtrengten Bewühungen der
Ortsfeuerwehr ſowie einiger Nachbauwehren gelang es, die Flammen auf
ihren Herd zu beſchränken.

Aatte

[ ][  ][ ]

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Unſere gute Schwiegermutter, Großmutter
und Tante
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geb. Köhler
iſt heute nach kurzem Teiden im 80. Lebens=
jahr
für immer eingeſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Dr. E. Knell, geb. Ruths
Herald Knell.
Darmſiadt, den 7. November 1927. (7389
Die Einäſcherung findet Donnerstag vormittag ½12 Uhr
auf dem Waldt iedhof ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute Mittag um 4 Uhr ſtarb nach ſchwerer
Krankheit meine treubeſorgte Mutter, unſere liebe
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante
Hrau Mülie Beinem
im 67. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Beilſtein, Lehrer.
Niedernhauſen, Nieder=Kainsbach, Fränkiſch=Grumbach,
den 6. November 1927.
(17348
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 9. No=
vember
, nachmittags 2½ Uhr ſtatt.

Am Samstag Abend entſchlte
janft nach ſchwerem Leiden, wohl=
verſehen
mit den hl. Sterbeſakra=
menten
, unſere liebe Schweſter,
Schwägerin und Tante
Fräulein
Anna Weber
m 72. Lebensjahre.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Eva Weber.
Darmſtadt, den 7. November 1927.
17367
Wendelſtadtſtr. 11.
Die Beerdigung findet. Dienstag
nachmittag ½4 Uhr vom Portale
des Friedhofes an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſtatt

Klavier= und Geſang= /G. Eßbirnen zu verk.
Uebgelegenheit. 110 Pfd. a15.H.Weber,
Hochſtr. 18, I. (*29841/Heinrich=Fuhrſtr. 17.
29866)

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebe=
voller
Teilnahme beim Heimgang
meines innigſtgeliebten Gatten ſage
ich herzlichſten Dank.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Ella Pormann, geb. Bohrmann.
Darmſiadt, im November 1927. 17358

und Erhällung können
werden und . .d daher ſo ſRy
möglich zu beſeiligen. Re-
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kräftigt den Körper und wirkt ausgezeichnet auf die Zuſammen=
ſetzung
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haltiges
Waſſer ſind ſeine Beſtandteile. Nicht zu verwechſeln
mit den gezuckerten Malz= und Süßbieren. Man erhält das
echte Köſtritzer Schwarzbier durch Flaſchenbierhandlung Gg.
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den obergärigen, durch Zucker geſüßten Malz= und Weizenbieren.

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4Oktober 1927: Neueintrag:
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ei=ſellſchaft. Hauptniederlaſſung:
ſS., Zweigniederlaſſung: Darm=
ziſellſchafter
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Graeb, bei Kaufleute in Halle
ſois Geſellſchaft hat am 1. Sep=
* W6 begonnen. Abteilung B:
lovember 1927 hinſichtlich der
Darmſtädter und National=
Hanl) Tommanditgeſellſchaft auf
Hauptniederlaſſung Berlin,
herlaſſung Darmſtadt: Die Pro=
Beinrich Gebers iſt, erloſchen ſchlänke in nußb pol.
November 1927 hinſichtlich der
ſäeuß & Simon, Aktienge=
ſt
. Darmſtadt: Friedrich Heuß /Pfeilerſchränke m. u.
em Vorſtand ausgeſchieden ; / Schreibſekretär, Aus=
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in Darmſtadt iſt als Vor=
t/llied
neu beſtellt mit der Be=
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= Alleinvertretung der Geſell=
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den Beſchluß der General=
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vom 1. Oktober 1927 iſt /Ziertiſche, Kle der=
der
hl chaftsvertrag geändert. (17347
zu tſtndt, den 5. Nov. 1927.
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as Vermögen der Leopold
WWitwe, Luiſe, geb. Forſt=luhren, Grammophon,
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ſeatzuh es Nachf., Hofmuſikalien=
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ſſchler 1927, vormittags 10 Uhr L. Grünfeid.
aſiegen das Konkursverfahren er= Schloßgaſe Nr. 8.
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mfut a 9 4 ſa /hun ſin Darmſtadt wird zum Kon=
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mlger ernannt. Offener Arreſt
MMhFriſt und Forderungsanmelde=
iſt
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von Kilometern haben diese Opel-Wagen zurück-
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, unermüdlich, in Wind und Wetter, auf unwegsamsten
Straßen, im Gebirge so schnell wie in der Ebene, an-
spruchslos
in Pflege und Bedienung, ohne je zu versagen.
Da derartige Leistungen für die Güte des Fabrikats einen
in jeder Beziehung wichtigeren Maßstab bilden als irgend-
welche
sportliche Rennerfolge und daher weitaus höhere
Berechtigung zu öffentlicher Anerkennung besitzen, hai
die Firma Opel beschlossen, solche Wagen mit Preisen
auszuzeichnen, und zwar:

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Seite 10

Dienstag, den 8 November 1:427

Reich und Ausland.
Eine neue Faltboot=Konſtruktion.
Lpd. Frankfurt a. M. Bor einem größeren
Kreis intereſſierter Zuſchauer führte der Darmſtädter
Konſtrukteur Dr.=Ing. Günther Werner ſein neues
Faltboot aus Wernerit ſtatt Gummihaut vor, das
berufen ſein ſoll, richtunggebend für die Entwicklung
des deutſchen Kanuſports zu ſein. Das Werner=Boot
ähnelt ſo vollſtändig einem feſten Mahagoniholz=
Kajak, das man vor dem Aufbau kaum glauben
konnte, daß dieſes Boot ſich in den kleinen, eben=
falls
gezeigten Ruckſack verpacken ließe. Die Haut
beſteht aus einem neuen, hartelaſtiſchen, biegſamen
Material. Wernerit iſt von einem Meſſer nicht zu
durchſchneiden, was der leicht verletzbaren Gummi=
haut
gegenüber, allein ſchon ein großer Vorzug iſt.
Infolge dieſer harten, tragenden Haut iſt das bei
Faltbooten ſonſt übliche, umſtändlich aufzubauende
Gerüſt in Fortfall gekommen, wodurch die Aufbau=
zeit
außerordentlich verkürzt wird. Die Querſpanten
ſind in ausbreitbare, mit der Haut einzurollende
Glieder aufgeteilt. Der Dollbord iſt durch ſinnreiche
Doppelgelenke verbunden, die Paddel ſind durch
Federdruck feſtſtellbar. An Stelle des drehbaren iſt
ein biegſames Steuer vorhanden, das wie die
Schwanzfloſſe eines Fiſches geſchwindigkeitsmindernde
Wirbel vermeidet.
Eine kurzſichtige Regierung.
Ba. Wiesbaden. 20 Jahre ſind es her, ſeit im
Kollegium der Wiesbadener Regierung von 1907 die
Vorlage des Magiſtrats der Stadt Wiesbaden, die
Errichtung der elektriſchen Straßenbahn Dotzheim
Bierſtadt betreffend, abgelehnt wurde. In der Kon=
ferenz
, die damals beim Regierungspräſidenten Dr.
von Meiſter ſtattfand, waren faſt ſämtliche Ober=
regierungsräte
gegen das Projekt. Doch war der Re=
gierungspräſident
, der ſich ſomit weitſichtiger als ſeine
Räte erwies, für den Bau der Straßenbahn, die zwei
der ſtarkbevölkertſten Wiesbadener Vororte Dotzheim
und Bierſtadt, die jetzt nach 20 Jahren unmittelbar
vor der Eingemeindung in Groß=Wiesbaden ſtehen,
mit der Großſtadt beſſer verbinden ſollte. Die ganze
Bevölkerung war dafür, nur einige Villenbeſitzer der
Bierſtädterſtraße wöllten die Elektriſche nicht durch
ihre Straßen gelegt wiſſen. Dr. von Meiſter ſah die
wirtſchaftliche Notwendigkeit des Bahnprojektes ein,
und wünſchte der Berufung, die der Magiſtrat gegen
den ablehnenden Beſchluß des Wiesbadener Regie=
rungskollegiums
beim Miniſterium in Berlin einge=
legt
hatte, einen vollen Erfolg, der auch eintrat. Die
Stadt Wiesbaden kam ſomit nach hartnäckigem
Kampfe in den Beſitz einer einzigen ſtädtiſchen
Straßenbahnlinie, die in ſtädtiſcher Regie geführt
wird. Vorher hatte der Magiſtrat in heute unbegreif=
licher
Kurzſichtigkeit alle übrigen Straßenbahnlinien
der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft überlaſſen. Ein
Umſtand, durch den der Straßenverkehr ſeitdem
lahmt, ganz abgeſehen davon, daß die reichlichen Ein=
nahmen
aus dem Betrieb der Straßenbahn nicht wie
z. B. bei der Nachbarſtadt Mainz, in den Wies=
badener
Stadtſäckel fließen. Als Kurioſum ſei noch
zu den Verhandlungen vor 20 Jahren erwähnt, daß
ein aus Mainz hierher berufener Sachverſtändiger
bekundete, daß Unglücksfälle an der Kreuzung der
Wilhelm=, Frankfurter= und Friedrichſtraße dadurch
verhindert werden könnten, wenn man Schienen für
die Linie Dotzheim-Bierſtadt einbaute, die vier
Zentimeter über die anderen Schienen hervorſtünden
Das iſt jedoch, begreiflicher Weiſe, nicht geſchehen.
Notlandung eines Verkehrsflugzeuges.
Mannheim. Das Paſſagierflugzeug D 24 der
Deutſchen Lufthanſa hat ſich auf ſeiner Fahrt von
Dortmund nach Frankfurt a. M. wohl infolge dichten
Nebels berirrt und mußte bei einbrechender Dunkel=
heit
auf einem Kartoffelacker unweit des Oppauer
Werkes der J. G. Farbeninduſtrie bei Oppau not=
landen
. Die Landung ging glatt von ſtatten.
Zu dem ſchweren Autvunglück in Charlottenburg.
TU. Berlin. Wie die Morgenblätter über das
ſchwere Autounglück in Charlottenburg ergänzend
zu berichten wiſſen, handelt es ſich bei den Todes=
opfern
um einen 63jährigen evangeliſchen Pfarrer
und deſſen 41jährige Gattin. Die Beiden befanden
ſich auf dem Wege nach einer Kapelle in Berlin=
Weſtend, wo der Geiſtliche den Gottesdienſt abhalten
wollte.

Flugſieigkarten=Automat.

Der erſte Automat für Flugſteigkarten
iſt auf dem Flughafen Leipzig=Schkeuditz aufgeſtellt
worden. Nach Einwurf von 20 Pfennigen liefert der
Automat eine Karte, die zum Betreten des Flug=
ſteigs
neben dem Stantplatz berochtigt.

Weltreiſe des deu
Schulſchiffs Ben

Das erſte öffentliche Blindenleſezimmer.

Die Schießerei in der Templiner Straße.
Berlin. Der Artiſt Scharfe, der zuſammen mit
dem Arbeiter Schlabach in der Nacht zum Samstag
in der Templiner Straße bei einer Schießerei zwei
Perſonen getötet und zwei andere ſchwer verletzt
hatte, iſt Sonntag vormittag von der Kriminalpolizei
verhaftet worden. Scharfe, der nach ſeiner Ver=
haftung
völlig zuſammengebrochen iſt, kann erſt im
Laufe des Nachmittags vernommen werden. Mehrere
Verdachtsmomente deuten darauf hin, daß Scharfe in
einer Reihe weiterer Straftaten verwickelt iſt. Ins=
beſondere
wird geprüft, ob er den Ueberfall in der
Nacht zum Sonntag auf den Kraftdroſchkenchauffeur
Hartmann bei Staaken verübt hat, bei dem der
Chauffeur ſchwer verletzt wurde. Scharfe iſt als Ein=
brecher
und Taſchendieb der Polizei bereits bekannt.
Furchtbare Tragödie in Köpenick.
Berlin. Einer Korreſpondenz zufolge ereig=
nete
ſich am Samstag abend in Köpenick eine furcht=
bare
Tragödie. Der 2jährige Kontoriſt Albert Haak
war nachmittags mit mehreren jungen Leuten aus
Köpenick zur Kommuniſtendemonſtration nach Berlin
gegangen, von wo er mit Freunden, dem 24jährigen
Willy Wuthe und dem 22jährigen Maurer Herbert
Mieling, beide aus Köpenick, in ſeine Wohnung zu=
rückkehrte
. Nach dem Kaffeetrinken, bei dem ſie ſich
über die Kommuniſtendemonſtration unterhalten hat=
ten
, gingen die drei Freunde ins Nebenzimmer. Kurz
darauf ertönten in dem abgeſchloſſenen Zimmer drei
Piſtolenſchüſſe. Als man in das Zimmer eindrang,
fand man die drei jungen Leute auf der Erde in
ihrem Blute liegen. Es wurde ſofort die Kriminal=
polizei
alarmiert und ein Arzt herbeigerufen. Wuthe
war tot, die beiden anderen ſchwer verletzt. Wer die
Schüſſe abgegeben hat es war nur eine Piſtole im
Zimmer war noch nicht feſtzuſtellen. Es iſt anzu=
nehmen
, daß einer der Drei erſt auf ſeine beiden
Freunde ſchoß und dann auf ſich ſelbſt einen Schuß
abgab.
Blitzſchlag im November.
TU. Leck. Bei einem am Sonntag über Leck und
Umgebung niedergegangenen ſchweren Gewitter ſchlug
der Blitz in einem Bauernhof ein, der bis auf die
Grundmauern eingeäſchert wurde. Große Getreide=
und Futtervorräte ſind vernichtet worden. Mehrere
Stück Bieb kamen in den Flammen um.

Großfeuer.
Ranſchbach bei Landau. Aus unbekannter
Urſache brach am Sonntag Abend gegen 7 Uhr im
Anweſen des Landwirts Jakob Leonhardt ein Brand
aus, der bei dem ſtarken Winde raſch an Ausdehnung
gewann und auch auf zwei benachbarte Anweſen über=
griff
. In kurzer Zeit waren drei Wohnhäuſer und
drei Scheunen eingeäſchert. Den herbeigeeilten Feuer=
wehren
von Manſchbach und Landau gelang es, ein
weiteres Umſichgreifen des Feuers zu verhüten. Der
Sachſchaden iſt erheblich.
Ein Rechtsanwalt wegen Körperverletzung
verurteilt.
Glogau. Das Schöffengericht verurteilte den
Rechtsanwalt und Notar Blumenfeld wegen Körper=
verletzung
zu 200 Mark Geldſtrafe. Das Gericht ſah
trotz Leugnens des Angeklagten als erwieſen an, daß
er nach kurzem Wortwechſel ſein der Niederkunft
entgegenſehendes Dienſtmädchen mißhandelt und ver=
etzt
hat. Blumenfeld iſt bereits wegen Körperver=
letzung
mit 300 Mark Geldſtrafe vorbeſtraft.
Sechs Bauernhöfe eingeäſchert.
TU. Innsbruck. Am Sonntag brach in der
Gemeinde Kabbl im Paznaun=Tal ein Brand aus,
durch den der Weiler Egg vollſtändig eingeäſchert
wurde. Dem Brande fielen ſechs Bauernhöfe mit den
Wirtſchaftsgebäuden zum Opfer. Zwei Feuerwehr=
leute
wurden beim Rettungswerk ſchwer verletzt.
Verhängnisvoller Zuſammenſtoß.
Görlitz. Samstag nachmittag ſtieß ein mit vier
Kindern beſetzter Handleiterwagen mit großer Hef=
tigkeit
mit einem Perſonenauto zuſammen. Hierbei
wurden ein 14jähriger und ein 11jähriger Schüler
lebensgefährlich verletzt.
Der Gorillamann Earle Nelſon zum Tode
verurteilt.
TU. London. Wie aus Winnipeg berichtet
wird, iſt der als Gorillamann und Menſchenwürger
bekannte 22fache Mörder, Earle Nelſon, am Sams=
tag
nach mehrtägigen Verhandlungen zum Tode ver=
urteilt
worden. Die Hinrichtung ſoll am 30. Januar
erfolgen. Das Urteil ſtützte ſich auf die Ermordung
einer Frau und eines 14jähriges Mädchens. Nelſon
gab aber auch in allen anderen Fällen die Morde zu.
konnte ſich jedoch nicht auf Einzelheiten beſinnen.

Numeng

Das Schulſchiff Beri

läuft aus dem Heimathafen derm
Weltreiſe über Gibraltar, Suez rum
Philippinen und Japan aus. Aüiſt
werden auch einige auſtraliſche Zäb=

Kampf auf einem litauiſchen Sotnl
Danzig. Wie die Danziger Zbil
den, iſt am Sonntag morgen im M
das litauiſche Schmugglerſchiff, das
Memel geſunken ſein ſollte, einget

befanden ſich ſieben Angehörige desM
ſerſchutzes und fünf Mann der BefitzA
ſchmugglers. Zwei Angehörige Eshf
waren verletzt. Bekanntlich war da- u
nach dem Reißen der Troſſe in der He
dem litauiſchen Kriegsſchiff abgekorm GEs
den an Bord befindlichen Waſſ ſlcheut
Schmugglermannſchaft zu entwaffruſlu
Kämpfen verwundete Maſchiniſt ſrfütf
und iſt zweifellos ertrunken.

Wieder ein Schiffsunglück an Mfin
Oſtſeeküſte.
TU. Danzig. In der Nähe Lufſt
Hela iſt der ſchwediſche Motorſe‟EXM
ſtrandet, nachdem er vier Tage ve/fg
Sturm angekämpft hatte. Die BefAl
großer Mühe gerettet werden. Dasffil
auf der Reiſe von Danzig nach Schtteli
als verloren gelten. Die Schiffslauf=
Benzin in Tonnen. Soweit ſie nich Fu
davongetragen worden iſt, wird va ihſe
gen. Zwei Fahrzeuge der Dar iſſ
Weichſel ſind zu dieſem Zweck im
reitgeſtellt worden.

TU. London. Wie aus Caleuuſidicht
hat der Zyklon, der die Küſte von Aa 4b
in der Stadt Nellore 300 Men 0g
Die Kirche und das Krankenhaus h4dt
zum Einſturz gebracht. Die EiſenEbäſäude
unter Waſſer. Ein Güterzug entgl fe4e
iſt vollſtändig unterbunden, ſo daßi ndial
nahezu 800 Meilen von Caleutta uw e0Me.
Bombay entfernt iſt, die NachrichtZir!
maß der Kataſtrophe noch ſehr ſpän.
250 Tote im amerikaniſchen Uebe
gebiet.
TU. London. Nach Meldung=
ſind
im amerikaniſchen Ueberſchwe NS
Menſchen umgekommen. Wie aus Trdl

wird, ſind die durch Hochwaſſer in 0a.d
teten Schäden bedeutend größer, a. =ER

dungen vermuten ließen. Der Pr.
diſchen Pazific=Eiſenbahn, Beatty, 1eMunk
befand ſich in einem Eiſenbahnzuy)
Flutwelle zum Halten gebracht wur 0e/
Todesopfer in Kanada ſteht noch n1)

Tragiſches Schickfal eines Freibillfült
TU. London. Kapitän Gray, Mm.
in Skotts Field in Illinois mit XAce

aufgeſtiegen war, um einen neuen. =wihe
aufzuſtellen, iſt jetzt bei Sparta inn Fele.
tot aufgefunden worden. Die letzg-Mwita
in ſeinem Tagebuch lauten: 40 000 7900

dur
3

laſt abgeworfen. Man nimmt an, 2 P Beichl
bei dem Verſuch, die Sandſäcke abzu. VEicm, N
führungsſchlauch zu ſeinem SauopP
durchſchnitten hat.
Das Fährbootunglück im Zelteh.
IU. London. Nach Meldurc,
geſtaltet ſich die Bergung der Opf7.
unglüches ſehr ſchwierig. Das Wras
Wellengang etwa 100 Meter nack.
weggeſpült worden. Ein Teil des 2F22
ſich der Damenſalon befand, hat chim
Schiffskörper losgeriſſen. Die TarASBe0e.
daß dabei zahlreiche Leichen fortge30 ut
ſind, ſo daß ſich die genaue Zahl
überſteigen dürfte, wohl niemals 39
laſſen wird.
Wand.
Die Ueberſchwemmung in D
Boſton. Während in den höhs-Fozee.
Heu
ten des Uebevſchwemmungsgebiets
ſtaaten eine Beſſerung zu verzeichnr.le hioh
den unteren Flußläufen liegenden-
bedroht
. Namentlich Hartford Co jpezverlt
trotz unerhörter Anſtrengungen der R den 5
Wehr gelingt, die ſtädtiſchen Abwär- pumpen, iſt ſtark gefährdet. Ab:,
infolgedeſſen ein großer Stadtteil be‟
gejahr ſechs Fuß hoch überſchwemno=
R G
durch die Gefahr einer Typhusentr
ſchworen würde. Die Zahl der Tolce
mit mindeſtens 150 angegeben.

Ein öffentliches Blindenleſezimmer
wurde in der Berlin=Charlottenburger Stadtbücherei eröffnet. Eine große mit Blindenſchrift
geſchriebene Bibliothek ſteht den Blinden zur Verfügung. Die von dem blinden franzöſiſchen
Lehrer Braille vor neunzig Jahren eingeführte taſtbare Schrift iſt international im Gebrauch.
Blinklichtſchilder für den nächtlichen Autoverkehr.
Wertvolle Neuerung im Verkehrsweſen.

Schilder, die zur Nachtzeit leuchten,
ſind nach einem Bericht des Magdeburger Generalanzeigers auf der Magdeburg Berliner
Chauſſee verſuchsweiſe aufgeſtellt worden. Die Zeichen für Kreuzungen, Kurven, Straßenbauten
und Bahnübergänge tauchen weithin ſichtbar aus dem Dunkel auf und ermöglichen dem orts=
unkundigen
Chauffeur ein ſichereres und ſchnelleres Fahren. Unſere Bilder zeigen leuchtende
Warnungstafeln vor einer gefährlichen Kurve (1), vor einem unbewachten Bahnübergang (2),
vor Straßenbauten (4) und einen leuchtenden Wegweiſer (3).

[ ][  ][ ]

Oport Spier und Tarnen.

Handball im Bezirk
tarkenburg der O. S. B.

ver Verbandsrunde nach dem 6. 11. 22.
A=Klaſſe.
Spiele gew. un. verl. Tore
Punkte
33:10
5
9:1
4 1
WWeiß I.

2 Darmſt. I
9 armſt. II .
FAcheilgen I.
DDarmſtadt
ei auſen II.
iewadt II...."
M heilgen II
wWeiß II..
DdarmſtadtlII
eresheim ...
HSWeiß I...
H......."

Beiß I1:
tEWeiß III.
HIr ......

B=Klaſſe:

Jugend=Klaſſe:

26:21
15:17
8:34

35: 12
21:21
1:14
7:17
9: 9

65: 3
77: 6
37:14
29:22
6:41
18:35
27:19
2:79
2:44

8:4
5:5
9:12

10
4:
4:
2:
0.

12: 0
10: 0
6: 4
6: 4
6:
4: 6
2: 8
2:10
0:10

A-Klaſſe greift der Ak.=Sport Club erſt ab 13. 11. 27. in die
uude ein, da ein früheres Spielen wegen der Hochſchulferien
chwar. Ob er eine weſentliche Anderung der Tabelle herbei=
Atoabzuwarten.
B=Klaſſe greift die neu aufgeſtellte Mannſchaft von Viktoria
zuſhar: Sonntag, den 13. 11. 27 in die Verbandsrunde ein. Über
I i+ nichts bekannt. Sportvereinigung Arheilgen II hat in der
Aſeer, ſehr günſtigen Stand, Von den 4 erreichten Punkten hat
alss erhalten, 2 wurden ihr trotz verlorenem Spieles zuge=
wol
in der gegneriſchen Mannſchaft ein nicht gemeldeter
jeld W eurnommen hatte.
An wrſtag, den 13. 11. 27 treffen ſich:
a Mk. Sport=Klub Sportverein 98 II: 14 Uhr.
Hallätoria Griesheim Pol. Darmſtadt II: 14 Uhr;
Aliclab enhauſen II Sp. Vgg. Arheilgen II: 14 Uhr.
MBteis II Sportverein 98 III: 14 Uhr.
Ahuſſt: Sp. V. 98 II Sp. Vgg. Arheilgen: 10 Uhr.
WBIII V. f. L. Rot=Weiß III 11 Uhr.
WW Sp. V. 98 I: 12 Uhr.
ſFl. Hot=Weiß II Sp. V. 98 V: 10 Uhr.
Mer Dentſchen Turnerſckaft
Handball. Verbandsſonderklafſe.
Aſchaffenburg=Damm 16:3 (8:2). Langen hat das magere
gehlſs Worſpieles 5:2 (2:2) tüchtig berichtigt und für Damm war
Wſtzl rrur glücklicher Zufall geweſen. (Schupp.) Aſchaffenburg
AMdt 4:1 (2:1). Wenn Batz ſchreibt: Schönes, amſtändiges und
ſ4wel. Aſchaffenburg eine Klaſſe beſſer, doch Groß=Umſtadts Tor=
Se,, ſo iſt man über den Spielverlauf im Bilde. Lengfeld
deinsſii 0:2 (0:1). Infolge des ſtarken Windes konnte kein
aw ſtel zuſtande kommen. Griesheim ſpielte mit 9 Mann und
uig uSoſel jederzeit offen halten. Rechte Seite und Mitte ganz
W). Lengfeld in ſeiner Geſamtheit zerriſſen; es ſpielte ganz=
Maßanglos und muß noch viel lernen. (Weber.)
A. Bickenbach 1.Tgſ. Beſſungen 1. 1:1 (1:1).
M44Bickenbach 2.Tv. Alsbach. 1. 7:0 (1:0).
linge Somtag brachte in der Meiſterſchaftsfrage der A=
A 1, noch immer keine Löſung. Beide punktgleich die
MeFaltenden Veveine trennten ſich mit einem Unentſchieden,
Melauf ſei geſagt, daß Bickenbach durch einen prach vollen
hall von Blumöhr in Führung geht. Eine Viertelſtunde
Ar Weher=Beſſungen ebenfalls durch 16,50 Meter aus. In der
Anit hat Beſſungen mehr vom Spiel, ſo daß die Bickenbacher
Pcaft ſchwere Abwehrapbeit leiſten muß; eine Aufgabe, der
Meno zu entledigen verſteht. Im Spiel der zweiten Mann=
Allsbach konnte Bichkenbach mit einem Bombenſieg das Feld
öitzenbach hält jetzt in der B=Klaſſe, Gruppe 1. mit 3 Punkten
M Tabellenſpitze. Sollte es ihr gelingen, am kommenden
Arl. Punkt in Pfungſtadt zu erobern, ſo iſt ſie B=Meiſter.

Kegeln.
Darmſtädter Keglerverband.
h.usſcheidungskegeln Verbandsmeiſterſchaft.
20 Ardigung des erfolgreichen alten Geſchüftsjahres 30, 9.A
EADRI Sportausſchuß, erneut ſeine Tätigkeit zu entfalten, um
WR Weſchäftsjahr zu den Meiſterſchaften Bezirks=, Gau= und
WuEe, ſowie Verbandsmeiſter die Vorarbeiten zu leiſten.
Ael das am Sonntag begonnene Ausſcheidungsk=geln. Auf
DAnraten 69 Kegelbruder an. Bereits am erſten Tage ſind
ReEſeſultate erzielt worden. Die Exgebniſſe der einzelnen
Wine folgende:
auägſaal: 1. Heldmann (Sportkegler) 5N7, 2. Riebel (Spk.)

2t l Kranz) 522, 4. Bangert (Kranz) 516, 5. Weger (Vorſicht)
WA Arr (Sportkegler) 496, 7. Dörr (Kranz) 492, 8. Weber
WWe Wien0 490, 9. Schild (Sportkegler) 487), 10. Schönig (Kranz)
euermann (Sportkegler) 481, 12. Joos (Kranz) 465, 13, Lau=
WMSwortkegler) 436, 14. Bender (Sportkegler) 415.
PrRrichbaum: 1. Grün (9.L.) 575, 2. Hübner (Keglerluſt)
Mde C.L.) 545, 4. Kramer (2.L.) 531, 5. Wilbert (K.K.
Booſt (8.L.) 577, 7. Küchler (2.L.) 518 8. Harres Pet.,
Mr 2. Wenner (8. L.) 515, 10. Erbes (9.L.) 515, 11. Mitſch=
Sauſt) 515, 12. Schäfer (Keglerluſt) 514, 13. Schmidtmer
N4. Deuchert (Keglerluſt) 471, 15. Zuleger (K.K. 1911) 463,
A20 546, 17. Lenz (L. L.) 433,
ESSite: 1. Reinhardt (12er) 551, 2. Dahlem (Schuſter) 544,
lrr) 522, 4. Schinnerl (1Der) 512, 5. Reiſenweber (Fall
mkerle, D. (Fall um) 500, 7. Bach (Schuſter) 496, 8. Schie=
AN 425, 9. Kindinger (Schuſter) 488, 10. Kanold (Fall um)
Mrterzehl (Fall um) 479, 12. Lang (12er) 468 13. Pfeiffer
94 Schwinn (12er) 461, 15. Finſterer (Schuſter) 452,
N 17 Berger (Fall um) 427, 18. Götz (Schuſter) 426, 19.
Anler
ühter) 4B, D. Melck (Schuſter) 373.
Lurnhalle: 1. Scherer (Haſſia) 564, 2. Schöneferd (Chattia)
iler (Haſia) 526, 4. Voß (Lor) 512, 5. Lautenſchläger
2. Preußnevi (Haſſia) 497, 7. Ziggel (Haſſia) 496,
T B V.) 483, 9. Friedrich (Haſſia) 483, 10. Wulff (Haſſia)
D R. R. 3) 481, 12. Cönen (B V.) 474, 13. Gebhardt (K. K. 2)
A CChattia) 488, Kern, Ad. (Chattia) 433, 16. Mohr
17. Chriſt (K K. B) 420.

Fußball.
Deutſchlands Zußball=Länderelf gegen Holland.
Eine faſt rein ſüddeutſche Kombination.
Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußball=Bundes gibt jetzt
die Mannſchaft bekannt, die am 20. November in Köln gegen
Holland ſpielen ſoll. Man hat eine faſt rein ſüddeutſche Kom=
bination
gewählt, die durch nur drei Spieler aus anderen Lan=
desverbänden
ergänzt iſt. Im übrigen handelt es ſich faſt um
die gleiche Mannſchaft, wie die gegen Norwegen ſiegreich ge=
bliebene
. Der Elf gehören an:
Stuhlfauth
(1. FC. Nüvaberg)
Falk
Kugler
(Wacker München) (1. FC. Nürnberg)
Weber
Kalb
Heidkamp
(Wacker München) (1. FC. Nürnberg) (Düſſeldorf 99)
Reimann Hofmann Pöttinger Kuzorra Hoffmann
(1. FC. Nürnb.) (Meerane) (Bayern M.) (Salke 04) (Bayern M.)
* Fußball im Kreis Starkenburg.
Die Kreisliga nach dem erſten Novemberſonntag.
Der erſte Novemberſonntag erbrachte auf der ganzen Linie mehr
oder wewiger glatte Siege der Favoriten. Hier die Ergebniſſe:
Uwion DarmſtadtZ. u. SpV. Mörfelden 4:0 (2:0).
1. FC. LangenUnion Wixhauſen 5:1 (3:0).
Germania PfungſtadtViktoria Urberach 6:3 (4:2).
Viktoria GriesheimSportverein Münſter 2:5 (0:4).
Viktoria Walldorf-Polizeiſportverein Darmſtadt 2:3 (2:2).
Der Sieg der Darmſtädter Unioniſten kommt evwartet. Auch Lan=
gens
Erfolg über Wixhauſen wurde vorhergeſagt; ſeine Höhe beſtätigt
nur die gute Form des Langener Sturms. Pfungſtadt brachte ebenfalls
den evwarteten Sieg heim, kann ſogar noch zwei Eigentore für ſich als
Plus buchen, die auf Konto mangelnder Verſtändigung zwiſchen Vertei=
digung
und Tovwart fallen. Ueberhaupt iſt die Mannſchaft, was Einzel=
kräfte
anlangt, garnicht ſo ſchwach, als manche Ergebniſſe glauben laſſen,
aber die Verſtändigung untereinander, das geiſtige Spiel iſt gegenüber
früher der ſchwache Pukt in der techniſch ganz ausgezeichneten Elf.
Urberach entpuppte ſich erneut als die ſchnelle Kampfmannſchaft, die ſich
bis zuletzt zu wehren weiß. Im übrigen übertraf dieſer Kampf, dem
der Berichterſtatter beiwohnte, manchen Bezirksligakampf an Tempo und
Raſſe, eine Beobachtung, die man bei vielen Kreisligakämpfen machen
kann. Viktoria Gviesheim vermochte nach dem guten Abſchneiden am
Vorſonntag in Urberach den Münſterern doch nicht die mancherorts ge=
dachte
Gegenwehr zu leiſten. Bereits bis zur Pauſe hatte die ſchnelle
Gaſt=Elf den Sieg ſchon feſtgeſtellt, woran auch die zweite Halbzeit, die
die Einheimiſchen recht offenſiv ſah, michts ändern konnte. In Walldorf
gab es den erwarteten knappen Sieg der Darmſtädter Ordnungshüter,
der ſehr ſchwer hielt und ſo doppelt befriedigen wird.
Die Tabelle zeigt nun nach dem vorletzten Sonntag der Schlußrunde
folgenden Stand:

Spiele gew. u. verl. Tore Punkte Union Darmſtadt . 37:11 14 1. FC. Langen 28:11 14 Sportverein Münſter . 36 :26 14 Polizei=SV. Darmſtadt 26:21. 10 Union Wighauſen 21:19 10 Germania Pfungſtadt 24:25 FV. Sprendlingen 15:20 Viktoria Walldorf 18:18 Viktoria Urberach 26:37 T.u. SV. Mörfelden 14:25 Viktoria Griesheim 14:46 Der Tabellenſtand entzſpricht etwa den bisherigen Leiſtungen der

Beteiligten. Darmſtadt hat ſich die Führung auf Grund gkeichmäßig
guter Leiſtungen, Langen durch ſeine vortreffliche Sticmerarbeit und
Münſter durch die reſtlofe Hingabe ſeiner Spieler verdient. Die weiter
folgende Mittelgruppe hätte gewiſſe Vepſchiebungen aufweiſen können,
aber Pech bei einzelnen Mannſchaften, in einem Fall (Pfungſtadt) ſogar
eine gewiſſe Gleichgültigkeit einzelner Spieler, haben eben das jetzige
Bild geſchaffen, das auch der kommende Sonntag nicht viel verändern
dürfte.
Reſultate aus dem Kreis Südheffen.
Olympia LorſchFV. Pfeddersheim 5:0 (1:0); FV. Biblis Olym=
pia
Worms 2:1 (1:1); V.f. R. BürſtadtS. V. Worms=Hochheim 4:0 (0:0);
Olympia Lampertheim-Normannia Pfiffligheim 5:0 (1:0). Die Er=
gebniſſe
zeigen eine deutliche Ueberlegenheit der Riedvereine über die
Wormſer Ecke. Lorſch darf man jetzt ſchon als Meiſter betrachten.
Fußballverein LeeheimF. Sp.V. Groß=Zimmern 2:3 (2:1).
Am Sonntag weilte die erſte Mannſchaft von Groß=Zimmern zum
Verbandsrückſpiel in Leeheim und konnte ſich wieder zwei Punkte ſichern.
Nach dem Vorſpiel, welches Groß Zimmern auf eigenem Platze mit 10:2
gewinnen konnte, hatte man auf einen beſſeren Ausgang des Spieles
gewartet. Jedoch Wolfskehlen wußte ſchon die Wahrnehmung machen,
daß Leeheim auf eigenem Platze ſchwer zu ſchlagen iſt.
Germania PfungſtadtViktoria Urberach 6:3 (3:2).
Die erſtmals in Pfungſtadt ſpielende Viktoria Urberach ſtellte ſich
als eine ſchnelle, kampffreudige Mannſchaft vor, die bis zum Schlußpfiff
dem Platzverein erbitterten Widerſtand leiſtete. Das günſtige Halbzeit=
Ergebnis, verdanken die Gäſte dem Umſtand, daß die Pfungſtädter Hin=
termannſchaft
nicht auf der Höhe war. Der Beſte hier war der Ver=
teidiger
. Beim Stand von 3:2 wivd Urberach ein berechtigter Elfmeter
zugeſprochen, der verſchoſſen wird. Nach dem Wechſel hat Urberach mehr
vom Spiel, läßt jedoch einige gute Chancen aus und kommt lediglich
durch den Linksaußen zu einem weiteren Tor. Pfungſtadts Sturm iſt
durchſchlagskräftiger und erzielt in regelmäßigen Abſtänden drei Treffer,
darunter einen prächtigen Flachſchuß von Gunkel I. Mit dem Schieds=
richter
, Trageſſer=Hanau 94, waren beide Teile mit Recht unzufrieden.
Sportverein 98 Darmſtadt.
2. Jugend gewinnt kampflos ihre beiden Pumkte, da der Gegner,
1. Jugend Weiterſtadt, nicht antrat. 3. Jugend4. Jugend Sp.V, 98
6:2, 1. Schülermamnſchaft1. Schüiler Seeheim, dort, 2:0 gewonnen.
2. Schülermannſchaft ſchlägt 3. Schülermannſchaft 4:0.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt-Turngemeinde Ginsheim 5:0 (1:0).
Wie das Reſultat ſchon ſagt, hatte Darmſtadt das Spiel jederzeit
in der Hand. Die Angriffe Ginsheims zerſchellten ſchon meiſt an der
Verteidigung.
Darmſtadt IIIV. f. R. Eberſtadt IT 2: 1 (1:0).
Darmſtadt 1. JugendFußballverein Pfungſtadt 1. Jugenb 5:0.
Die Darmſtädter Jugend dem Gegner jederzeit überlogen.
Winterſport.
Skikurſe und Skiklub Darmſtadt Odenwald.
Der obige Klub wird auch im kommenden Winter eine
Hauptaufgabe darin ſehen, durch Abhaltung von Lehrkurſen
unter erfahrener Leitung, zur weiteren Ausbreitung des Schnee=

laufs beizutragen. Zur Vorbereitung und Erleichterung der
eigentlichen Ausbildung auf dem Schnee ſollen 2 Trockenſkikurſe
dienen, welche in den kommenden Wochen durchgeführt werden.
Der erſte dieſer öffentlichen Kurſe beginnt beſtimmt am Freitag,
den 11. November, abends 7,15 Uhr in der Turnhalle Soder=
ſtraße
30. Nähere Auskunfterteilung erfolgt am Dienstag, den
8. November, abends 7.30 Uhr, am gleichen Ort. Anmeldungen
zu dieſem Kurſe köngen im Sporthaus Adelmann abgegeben
werden. Da nach den Erfahrungen der Vorjahre der letzte
Kurſus vor Weihnachten vorausſichtlich ſtark beſetzt iſt, ſo wer=
den
Intereſſenten gebeten, zur Entlaſtung dieſes Kurſes mög=
lichſt
ſchon am erſten Kurſus teilzunehmen. Ausbildungskurſe
auf dem Schnee werden bei günſtigen Schneeverhältniſſen als
eintägige Kurſe in der näheren Umgebung Darmſtadts an
Sonntagen durchgeführt. Ferner iſt ein mehrtägiger Kurſus
für die Jugend zwiſchen Weihnachten und Neujahr und mehrere
Kurſe für Erwachſene in den Monaten Januar und Februar auf
der Darmſtädter Hütte geplant. Vorgeſehen iſt weiterhin ein
größerer Kurſus in den Alpen im Februar.
Geſchäftliches.
Auch der beſte Entfeſſelungskünſtler kann ſich von der einmal be=
gonnenen
Lektüre eines Karl May=Romanes nicht befreien.
Noch immer hat dieſer Name einen zauberiſchen Klang für die Jugend
und (geſtehen wir es ein) auch für das Alter. Die Jungen leſen offen,
in hellſter Begeiſterung. Die Alten möchten es ihnen gleich machen, ſie
wagen es jedoch nicht und ſchmökern heimlich, aber mit derſelben
Freude. Niemand kann ſich dieſer blendenden unerſchöpflichen Abenteuer=
romantik
entziehen. Aber nicht nur Romantik! Die farbenreichen
Naturſchilderungen, der ſittliche Gehalt und die Nächſtenliebe, was in
der heutigen Zeit beſonders erwähnt werden muß, erheben den Wert
der Werke ganz bedeutend über viele andere Reiſeerzählungen und
machen ſie immer empfehlenswert. Darum kann auf dieſen wahrhaften
Volksſchriftſteller nicht oft genug hingewieſen werden und man muß
der bekannten Buchhandlung Bial u. Freund, Berlin
S 42, Dank ſagen, daß ſie ſich rückhaltlos dem Vertrieb dieſer Werke
widmet. In der heutigen Nummer finden die Leſer ein Inſerat, das
über alles Aufſchluß gibt.

Soviel Menſchen, ſoviel Anſichten iſt eine alte Regel. In einem
Punkte aber ſind alle, alt und jung, Hausfrauen und Köche, nur einer
Meinung: Maggi’s Würze iſt das beſte Küchenhilfsmittel zur Verbeſſe=
rung
ſchwacher Suppen, Soßen uſw. Sie iſt ſehr ausgiebig, deshalb
ſparſam im Gebrauch. Schon wenige Tropfen genügen, um allen da=
mit
gewürzten Speiſen einen vollendeten Wohlgeſchmack zu geben.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 8. Nov. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus dem
Darmſtädter Schloß. 15.30: Stunde der Jugend. Lehrer
Stricker: Merkwürdige Tierfreundſchaften. 16.30: Konzert des
Hausorcheſters: Alte Tanzmuſik 17.45: Leſeſtunde. Aus der
Geſchichte der Abderiten, von Wieland. o 18.15: Dr. Götz: Alt=
deutſche
Tafelmalerei. O 18.45: Dr. Gotthilf: Das Wunder
von Konnersreuth. O 19.15: Wirtſchaftsmeldungen. O 19.30: Von
Kaſſel: Dr. Dippel: Eine aſtronomiſche Plauderei. O 20: Maria
Stuart. Trauerſpiel in fünf Aufzügen von Schiller. Perſ.:
Eliſabeth, Königin von England; Maria Stuart, Königin von
Schottland, Gefangene in England; Robert Dudley, Graf von
Leiceſter; Georg Talbot, Graf von Shrewsbüry; Wilhelm Cecil.,
Baron von Burleigh Großſchatzmeiſter; Wilhelm Daviſon, Staats=
ſekretär
: Amias Paulet. Ritter, Hüter der Maria; Mortimer, ſein
Neffe: Okelly, Mortmers Freund; Melvil, ihr Haushofmeiſter;
Hanna Kennedy, ihre Amme. Anſchl.: Spätkonzert. Klavier=
abend
Michael Zadora,

Stuttgart.

Dienstag, 8. Nov. 12.30: Schallplattenkonzert. 0 16.15:
Nachmittagskonzert. Rundfunkorch. Einl.: H. Lingor o 18: Land=
wirtſchaftsnachrichten
. 18.15: Dr. Müller: Die Schule der
Weisheit. O 18.45: Dr. Reiniger: Heidniſche Sitten und Sagen
in chriſtlichem Gewande 19.15: Dr. Schottlaender: Die An=
fänge
der deutſchen Medizin in Japan. o 19.45: Nachrichten
ſüddeutſcher Funkvereine. O 20: 25. Aufführung der Kammeroper
des Süddeutſchen Rundfunks. Die Nürnberger Puppe Komiſche
Oper in einem Akt von Adam. Perſ.: Cornelius, Mechaniker und
Spielwarenfabrikant: H. Conzelmann; Beniamin, ſein Sohn: A.
Harlacher; Heinrich, ſein Neffe und Gehilfe: H. Hofele; Bertha:
M. Fiechtl. Ort der Handlung: Nürnberg, bei Cornelius. 6 21.15:
Wunſchabend. Leit.: E. Stockinger. Muſikaliſche Leit.: Kapellm.
Kahn. Mitw.: Ellen Beck, A. Harlacher, Philh. Orch. Anſchl.:
Nachrichten.
Berlin.
Dienstag, 8. Nov. 12.30: Für den Landwirt. 0.16: Stunde
mik Büchern. 16.30: Fritz Reuter (zu ſeinem Geburtstage am
7. Nov.). Aus. Ut mine Stromtid. Geſpr. von H. Brandt. 6 17:
Unterhaltungsmuſik der Kapelle Rooſz. o 18.30: Einf. zu dem
Sendeſpiel am 9. Nov. O 19.05: Telegr.=Dir. Raettig: Was
muß der Berliner Fernſprechbenutzer von den neuen Selbſtanſchluß=
ämtern
wiſſen? O 19.30: Die Berliner Muſeen. Dr. Kuhn: Die
Entſtehung der Berliner Muſeen. S 19.55: Prof. Deſſoir: Er=
ſcheinungen
und Theorien des Okkultismus (Die Erſcheinungen des
phyſikaliſchen Mediumismus). O 20.30: Amerika. 1. Sinclair Lewis.
Einl. Worte: Dr. Lion Feuchtwanger. Aus Dr. Arroſmitb Aus
Babbit. W. Franck (Rezit.). 2. Muſik. Dir.: Bruno Seidler=
Winkler. Mackenzie: Canadiſche Rhapſodie. Mac Dowell: Zweite
Indianiſche Suite. Berliner Funkorch. Anſchl.: Sport.
Stettin. 19.05: Chefredakteur Darius: Geſchichte der
Stettiner Zeitungen.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 8. Nov. 12: Franzöſiſch für
Schüler. 15.35: Wetter und Börſe. o 16: Prof. Fiſcher:
Die Schulaufſicht des Staates. O 17: Prof. Hampe: Das mittel=
alterliche
Kaiſertum. O 18: Reichsgerichtsrat Dr. Mende: Die
Stellung des Richters im Staat. O 18.30: Spaniſch für Anf.
O 18.55: Dr. Kunſt: Indochineſiſche Muſik. 19.20: Dr. Bülow:
Der Muſikerpoet Karl Söhle. O 20: Uebertr. Frankfurt: Sende=
ſpiel
Maria Stuart.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 9. November
(nach der Wetterlage vom 7. November).
Ruhiges Wetter in höheren Lagen leichte Nachtfroſtgefahr, mor=
gens
ſtellenweiſe neblig=wolkig und meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Pollikk und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: Willy Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

Me date Sappe
als Einleitung der Mahlzeit erzeugt Behagen.
Huf einfache, schnelle und beguemeüleise bereiten Sie gufe
Suppen nach der jedem Uürfel aufgedruckten Kochanweisung
Pauppen in Wiiefele
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Nammer 310

an

Dienstag, den 8. Mu
Neueſte Nack

Zur Frage der Errichtung einer internationalen
Agrarbank.
(Ein Gutachten der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt.)
In Rom tagt gegenwärtig der wiſſenſchaftliche internationale Beirat
des Internationalen landwirtſchaftlichen Inſtituts, der u. a. die Frage
der Errichtung einer internationalen Agrarbank erörtert.
An der Tagung nimmt als ſtändiges Mitglied des Beirats Geh. Finanz=
vat
Dr. Kißler vom Vorſtand der Deutſchen Rentenbank=Kreditanſtalt
teil. Bereits auf der Genfer Wirtſchaftskonferenz im Mai hatte Geh.
Rat Kißler in einem Referate kurz auf die Schwierigkeiten hingewieſen,
die im Hinblick auf die Währungsunterſchiede und die ungleichartige
Unterlage für die aufzunehmenden Schuldverſchreibungen der Schaffung
eines ſolchen Inſtituts entgegenſtünden. Zur diesmaligen Tagung hat
nun Geh. Rat Kißler dem Internationalen landwirtſchaftlichen Inſtitut
ein umfangreiches Gutachten übergeben, in dem der geſamte Fragen=
komplex
der techniſchen und juriſtiſchen Schwierigkeiten, die ſich einer der=
artigen
Gründen entgegenſtellen, noch einmal eingehend erörtert wird.
Darin iſt an Hand eines vom Internationalen Inſtitut verſandten
Fragebogens ausgeführt, daß an ſich die vielfachen und zum Teil engen
Beziehungen des Wirtſchaftslebens der Staaten, die zu Handelsver=
trägen
, Vereinbarungen und weltumſpannenden Verbänden und Syn=
dikaten
geführt haben, den Gedanken nahelegen, auch auf dem Gebiete
der Landwirtſchaft Gebilde zu ſchaffen, die eine Befriedigung des Kredit=
bedürfniſſes
kapitalſchwacher Staaten durch Zuführung von Krediten
aus Staaten mit Kapitalüberfluß ausreichend und zweckmäßig fördern
und ermöglichen.
Dieſem Ziele könne theorethiſch durch Abhaltung periodiſcher Kon=
ferenzen
von Kreditſachverſtändigen, durch die Tätigkeit eines perma=
nenten
beratenden Büros, endlich durch Gründung einer internationalen
Agrarbank gedient werden. Praktiſch geſehen ſei nur die Verwirklichung
der beiden erſtgenannten Einrichtungen möglich und erforderlich. In
periodiſchen Konferenzen könne den Zentralinſtituten der einzelnen
Vänder Gelegenheit zum Austauſch ihrer Erfahrungen gegeben werden.
Für Zwecke des Informationsdienſtes werde auch die bereits erfolgte
Einrichtung eines permanenten Büros, dem für gewiſſe Länder u. a.
auch die Vermittlung zwiſchen Darlehnsnehmer und Darlehnsgeber zu=
gewieſen
werden könnte, nützlich ſein. Dagegen könne die Einrichtung
eines internationalen Bankinſtitutes zur Kreditaufnahme aus kapital=
reichen
Ländern nicht als eine geeignete praktiſche Hilfe für die Land=
wirtſchaft
kapitalſchwacher Länder angeſehen werden. Abgeſehen von
zahlreichen techniſchen Schwierigkeiten würde der nutzbringenden Arbeit
eines ſolchen Inſtituts, ſelbſt bei Beſchränkung auf den Realkredit, die
Verſchiedenheit und teibweiſe mangelnde Stabilität der Währungen der
einzelnen Länder entgegenſtehen.
Ferner ſeien die Unterlagen, die die einzelnen Länder als Deckung
für die von dem internationalen Inſtitut auszugebenden Obligationen
beſchaffen müßten, rechtlich und tatſächlich ſo verſchieden, daß die auch
bei weitgehender Aenderung der Geſetze der Länder eine geeignete
Deckungsunterlage für derartige Schuldverſchreibungen kaum abgeben
würden. Hinzu komme, daß auch das Aktivgeſchäft, nämlich die Aus=
leihung
der Kredite, bei der Verſchiedenheit der Kreditbedingungen
(Zinsſätze uſw.) nicht einheitlich, wie es bei einer einheitlichen Anleihe
der Fall ſein müßte, geſtaltet werden könnte.
Wenn auch die Landwirtſchaft kapitalarmer Staaten, die bisher ohne
geeignete Kreditinſtitute internationalen Anſehens waren, ein gewiſſes
Intereſſe an der Errichtung eines ſoſthen Agrarinſtituts haben könnte, ſo
müßten auch dieſe Länder ſich in jedem Fall erſt ein internationales
Inſtitut ſchaffen, das die durch Anleihen des Internationalen Inſtitutes
aufgebrachten Mittel ihrer Landwirtſchaft zuführe. Sei aber in jedem Fall
ein ſolches nationales Inſtitut notwendig, das geeignete dingliche Sicher=
heiten
bieten könnte, oder andernfalls die Garantie ſeines Landes be=
ſchaffen
müſite, ſo frage es ſich, ob nicht die gedachten Länder beſſer nur
dieſes eigene nationale Inſtitut errichten, damit dieſes unmittelbar die
Anleihen im kapitalſtarken Auslande abſchließe. Daß das internationale
Inſtitut billiger als gut fundierte nationale Inſtitute Kredite beſchaffen
könne, ſei unwahrſcheinlich, zumal Garantien der Länder, die ſelbſt
kapitalſtark ſind oder doch bereits jetzt über ein gutes eigenes Kredit=
ſyſtem
verfügen, für das internationale Inſtitut nicht zu erlangen ſein
werden.
Das Gutachten geht in 26 Antworten ſehr ausführlich auf alle auf=
geworfenen
Fragen ein. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß in ihm
grundſätzlich die Errichtung eines internationalen Bankinſtitutes für
Agrarkredite von deutſchen Standpunkte aus nicht befürwortet werden
kann.
Schwarzer Tag an der Börſe.
Neue Kurseinbrüche.
Die Berliner Börſe hatte am Montag wieder einen Kursſturz zu
verzeichnen, der nach allem, was in der rückläufigen Bewegung der Kurſe
in den letzten Monaten eingetreten war, kaum noch für möglich gehalten
wurde. Er faßte beſonders die ſchweren Werte und führte in kurzer
Friſt zu Kurseinbußen bis zu 25 Prozent. Am ſtärkſten wurden die
Aktien der Vereinigten Stahlwerke getroffen, die im Mai auf 150 ſtanden
und jetzt unter die Pari=Grenze gerückt ſind, alſo mehr als ein volles
Drittel ihres damaligen Wertes verloren haben. Zurückzuführen iſt die
Bewegung offenbar auf die Folgerungen, die von der Börſe aus dem
Briefwechſel mit dem Reparationsagenten gezogen werden, obwohl Herr
Gilbert ausdrücklich anerkannt hat, daß unſere Wirtſchaft gegenwärtig
noch geſund iſt. Ein Grund zu der Deroute lag alſo wohl nicht vor.
Er war auch nur möglich, weil die Börſe durch die Maßnahmen der
Reichsbank jede Unternehmungsluſt und jede Zuverſicht verloren hat, ſo
daß verhältnismäßig kleine Angebote ſchon genügten, um die Kurſe
außerordentlich herabzudrüicken.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. Novemb.
Zu Beginn der neuen Woche war die Börſe recht ſchwach geſtimmt.
Die Unſicherheit nimmt immer größeres Ausmaß an. Entäuſchend wirkte
vor allem das Kommunique des Stahlvereins, in dem zwar über zu=
friedenſtellende
Beſchäftigung, ſteigende Produktionsziffern und der
Sicherung eines angemeſſenen Betriebsgewinnes berichtet, aber nichts
über die Dividenendausſichten ausgeführt wird. Dann verſtimmte die
Veröffentlichung des Memorandums des Neparationsagenten und die
Antwort der Reichsregierung inſofern, als dadurch wieder die Gefahr
neuer internationaler Diskuſſionen beſteht. Demgegenüber fanden
einige günſtige Momente, wie die etwas höhere Ruhrkohlenförderung
verbunden mit einem Rückgang der Feierſchichten, ferner die offiziell
erklärte Bereitwilligkeit Polens zu Handelsvertragsverhandlungen mit
Deutſchland, nur ungenügende Beachtung. Wenn auch der Geldmarkt
heute weiter entſpannt und namentlich Tagesgeld angeboten war,
herrſcht doch über die weitere Entwicklung des Geldmarktes ziemliche Un=
ſicherheit
. Die Spekulation trat mit Abgaben hervor, die nur außerordent=
lich
widerſtrebend aufgenommen wurden. Bei der erſten Kursfeſtſetzung
gaben die Kurſe allgemein 610% nach. Lebhaft angeboten wurden
J. G. Faben, die 110 niedriger eröffneten, Rheinſtahl mit minus 14%
am Elektromarkt Gesfürel mit minus 12½0 und Schuckert mit minus
15%= Außerordentlich flau lagen Zellſtoff Waldhof, die 21% verloren.
Von Lokalwerten gaben Scheideanſtalt 130 und Holzmann 18% nach.
Am Montanmarkt gab es durchſchnittliche Einbußen von 810%, Stahl=
verein
5½% niedriger. Relativ beſſer gehalten waren Gelſenkirchen und
Phönig mit je 3%6 minus.
Am Anleihemarkt herrſchte ebenfalls Abgabeneigung. Beſonders
ſchwach lagen Ablöſung bei einem Kurs von 11:/, %6=
Inr weiteren Verlaufe gab es neue Kursrückgänge. Neben Blanko=
verkäufen
der Spekulation ſoll auch das private Publikum mit teilweiſe
beträchlichen Verkaufsorders am Markte ſein. J. G. Farben gaben er=
neur
5%6 nach, ägliches Geld 6%. Am Deviſenmarkt nannte man bei
ruhigem Geſchäft Mark gegen Dollar 4,1898, gegen Pfunde 20/403,
LondonParis 124,03, Mailand 89,15, Madrid 28,55, London=Kabel
4,870.
An der Abendbörſe erfolgten einige Deckungen, ſo daß ſich
wenigſtens der Kurseinbruch der Mittagsbörſe nicht weiter fortſetzen
konnte. Mit ganz wenigen Ausnahmen waren die Kurſe bis 1 Prozent
freundlicher. Ueber 2 Prozent höher lagen Waldhof, Siemens u. Halsfe,
Erdöl, Harpener und Buderus. An der Abendbörſe urde von meh=
vere
Seſton 5½ Prozent ſür jeden Betrag von Dividendenſcheinen der

Stahlvereinsaktien geboten. Anleihen ruhig, doch behauptet. Die Nach=
börſe
blieb gehalten, war aber ſchließlich doch wieder leicht ſchwankend.
Im einzelnen nannte man: Kommerzbank 152,75, Danat 200, Dis=
konto
142, Metallbank 121, Buderus 85, Gelſenkirchen 129, Harpener 167,
Weſteregeln 155, Klöckner 121,75, Mansfelder 91, Rhein. Braunkohlen
198, Rhein. Stahl 146, Hapag 128, Lloyd 132, Ver. Stahlwerke 98,5,
Adlerwerke 81,5, A. E. G. 143,25, Bergmann 165, Daimler 88, Erdöl 106,
Scheideanſtalt 170, Licht u. Kraft 175, Farbeninduſtrie 245, Holzmann
147,5, Metallgeſ. 170, Schuckert 151,75, Siemens u. Halske 242, Südd.
Zucker 122,5, Wayß u. Freytag 128, Waldhof 231,5, Geſ. für El. 245.
Im Abenddeviſenverkehr lagen Deviſen gegen Reichsmark
weiter befeſtigt. London gegen Paris 124,03, gegen Mailand 89,17,5,
gegen Holland 1207,5, gegen Madrid 28,57 egen Zürich 25,257/, gegen
New York 4,8697½. Pfunde gegen Mark 20,42, Dollar gegen Mark
4,1935.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 7. November.
In der neuen Woche beherrſchte die Baiſſepartei vollkommen den
Markt. Die Veröffentlichung der Denkſchrift des Reparationsagenten
brachte erneut den Ernſt der Lage zum Ausdruck, der auch von den
Stahlwerken in ihren Mitteilungen über den Abſchluß betont wurde.
Die Provinz ging vermtlich unter dem Einfluß dieſer Aeußerungen zu
umfangreichen Poſitionslöſungen über, die vielfach unlimitiert erfolgten.
Außerdem fanden auch erhebliche zwangsweiſe Glattſtellungen ſtatt,
denen ſich die Baiſſepartei mit Blankoverkäufen anſchloß. Der erſte Tag
der Woche brachte infolgedeſſen ſcharfe Kursrückſchläge, die an den Ter=
minaktienmärkten
im allgemeinen 510 Prozent, bei zahlreichen Papieren
aber 1530 Prozent betrugen. Die Verluſte wären zweifellos noch
ſchärfer geweſen, wenn nicht veveinzelt auch Dechungskäufe ſtattgefunden
hätten. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe, die mehrfach infolge zu ſtar=
ken
Verkaufsandranges zunächſt ausgeſetzt werden mußten, ſetzte ſich die
Baiſſebewegung fort. J.G. Farben, die noch am Samstag mit 266 er=
öffnet
hatten, wurden mit 248 angeboten. Ver. Stahlwerke erreichten
ihren niedrigſten Kurs mit 96 Prozent. Es tauchten bereits Befürchtun=
gen
auf, daß die Bezahlung der Differenzen am bevorſtehenden Medio=
termin
ernſtere Schwierigkeiten bereiten könnte, nachdem die Börſe ſchon
bei der letzten Regulierung größte Anſtvengungen gemacht hatte, um die
Differenzbeträge aufzubringen. Am Geldmarkt war die Situation kaum
verändert. Tagesgeld ſtellte ſich auf 57 Prozent und blieb in größeren
Beträgen offeriert. Monatsgeld 89½ Prozent. Für Warenwechſel
beſtand vereinzelt Kaufintereſſe auf einer Diskontbaſis von 71 Im
internationalen Deviſenverkehr zog das engliſche Pfund auf 4,97 gegen
New York an. In Berlin waren Dollars etwas geſucht und der Kurs
daher leicht befeſtigt. LondonSpanien 28,58.
Die ſchweren Terminaktien wurden naturgemäß von dem Verkaufs=
andrang
am ſtärkſten in Mitleidenſchaft gezogen. Ver Glanzſtoff ver=
loren
28 Prozent und gingen ſpäter weiter zurück. Bemberg büßten
15 Prozent ein. Zellſtoff Waldhof folgten mit einem 13prozentigen Ver=
luſt
. Maſchinenfabvikaktien gelangten zum Teil überhaupt nicht zur
Notiz. Schubert u. Salzer minus 12; von Montanwerten unterlagen
Rhein, Stahl einem ſcharfen Druck. Die Makler ſetzten den Kurs zu=
nächſt
aus und notierten das Papier einige Zeit darauf 9 Proz. niedri=
ger
. Rhein. Braunkohlen minus 8. Riebeck Montan minus 6. Stol=
berger
Zink minus 9, Elektrowerte gaben ebenfalls empfindlich nach. Ge=
ſellſchaft
f. El. minus 6,75, Siemens minus 6, Schuckert minus 13. Ludw.
Loewe minus 9,75. Von Transporvwerten büßten N.A.G. 7½ Prozent
ein. Spritwerte flau. Oſtwerke minus 16, Schultheiß minus 11. An
den Nebenmärkten waren die Rückgänge etwas kleiner, aber überwiegend
höher als 5 Prozent. Verhältnismäßig gehalten ſetzten Bankaktien ein,
von denen nur Mitteld. 9 Prozent verloren, die übrigen Inſtitute aber
um 24 Prozent nachgaben. Brabank minus 7. Schiffahrtswerte ge=
drückt
, Nordd. Lloyd mimus 2½, HamburgSüd minus 7,25, Hapag
minus 4,50. Rentenwerte matt, Neubeſitzanleihe 11,3.
Im weiteren Verlauf der heutigen Börſe gingen die Kurſe ruckweiſe
weiter zurück. In einzelnen führenden Terminaktien betrugen die
Tagesverluſte 3045 Prozent. Bis zum Schluß der Börſe traten kaum
wieder nennenswerte Erholungen ein.
6 11.
1. 11
5. 11. 1 7. 11.
Aſchaffenb. Zellſtof/. 1161. 1144. Hemoor=Zement. . . . 1221. 1210.
1102. 1100.
Hirſch Kupfer.
Augsb. Nürnb. Maſch.
145. 137.5
30. 29. Höſch Eiſen.
Bamag=Meguin ..
142.25 1136.25 JHohenlohe Werke.
17.6251 16.25
Berlin el. W.
89.
91.
BerlinKarlsruheInd. 61.25 56.5 Kahla Porzellan.
138 5 135.
Braunkohl.=Briketts. / 164. 11625 Lindes Eismaſch.
60. 58.
Lingel Schuh.
Bremer Vulkan . . . . 1142. 1137.

Bremer Wolle. ...
Deutſch.=Atlan 1. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl. . . . .
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. . . . .
Donnersmarckhütte.
Tynamit Nobel ...."
Elektr. Lieferung. .. .
J. G. Farben. . . . . . .
R. Friſter. . . . . . . . ..
Gaggenau Vorz....
Gelſenk. Berg. . . .
G. f. elektr Untern. .
Halle Maſchinen. . .
Han. Maſch. Egeſt. . . .
Hanſa=Dampfſchf. .

Selſingſors. . .
Wien.. . . .."
Prag ......."
Budapeſt ....
Sofia ..
Kolland.
2slo .
Kopenhagen.
Stockholm.
London.
uenos Aires.
New York ..."
Belgien.. . ..

169. 159 Linke u. Hofmann 93. 84. V. Loewe u. Co. . 231. 66.5 59. C. Lorenz.. 107. Niederlauſitzer Kohle /150. 122 25 105. Nordd. Gummi.. 70. 69. Orenſtein. . . 118. Rathgeber Waggon. / 74. 96. Rombacher Hütten .. 122. 113.5 Roſitzer Zucker. 72. 150 5 141.5 Rütgerswerke 81. 260. 244. Sachſenwerk. 110.25 103. 99. Sächſ. Gußſtah 141. 37.75 35.875 Siemens Glas 149. Ver. Lauſitzer Gl 121. 256.5 246 5 Volkſtedter Porzell. 45.5 159. 158. Weſtf. C. Langendreer 75. 65. WittenerGußſtahl. . 48. 204. 1194. Wanderer Werke. . . 217.5

212.
103.
145:
110.
70.25
69.
77.5

146.
118.25
45.
47.5
Aaf

Deviſenmarkt.

5. 11. 7. 1. Geld / Brief Geld/ Brief 10.536 10.556 10.542 10.562 59.66 59.1 59.09 59.21 H12.40 2.42 2.405 12.42: 73.2 73.39 73.28 73.4. 3.022 3.028 3.022 3.02 168.69/169.031 68.75 169.0. Hro. 34110.56 110.41 110.6: rr2.14 1 12.36 112.19 12.41 112.53 112 75 112.57 12.79) 20.377 20.41 20.381 1.421) 1.70 1.78 1.78 1.7891 4. 1845/4.1925 1. 185c 19351 58.315/58.435 58.33 58,45

Italien
Paris
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan.
Rio de Janeir
Jugoſlavien
Portugal".
Athen ...."
Konſtantinopel
Kanada. .
Uruguay. .

5. 11.
Geld/ Brie
22.86 22.90
16.415 16.455
80.68 80.84
71.37/ 71.51
81.49/ 81.65
0.50150.5035
7.371/ 7.385
20.531 20.5
5.5441 5.556
2.230/ 2.234
4.188/ 4.196/ 4.189/ 4.197
4.296/ 4.30M 4.296/ 4.304

7. 11.
Geld/ Brief
2.865/22.905
6.425/16.465
80.70 180.86
71.31/ 71.45
81.51/ 81.67

1.943/ 1.947/ 1.938/ 1.942

1.5015/0.5035
7.373/ 7.387
20.53/ 20.57
5.5641 5.576
2.233/ 2.237

Metallnotierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 7. 11. 27. ſtellten ſich wie folgt:
Elektrolytkupfer 127 ½, Original=Hüttenaluminium 210, dto. in Walzen
214, Rein=Nickel 340350, Antimon Regulus 9095, Silber in Barren
78½79½
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
7. 11. 27. ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz ruhig) Januar 118 (118:/,),
Februar 118 (1181/,), März 118 (118:/.), April 118 (118:/,), Mai 118
(118:/.), Juni 118 (118:/,), Juli 118 (1181/,), Auguſt 118 (118:/.), Sep=
tember
118 (1181/,), Oktober 118 (1181/.), November 118 (119), Dezember
118 (118:).); für Blei (Tendenz ruhig), Januar 41:/, (41½), Februar
41½ (41½), März 41½ (42), April 41½ (42½), Mai 41¾ (42½), Juni
42:/, (42½), Juli 42:/, (42½), Auguſt 42:), (42¾), September 421),
(42½), Oktober 421), (42½4), November 40¾ (41½), Dezember 41 (411/.)
für Zink (Tendenz abgeſchwächt) Januar 52:/, (52¾), Februar 52 (52½
März 52 (521/.), April 51¾ (52:/.), Mai 51¾ (52:/.), Juni 51½ (52)
Juli 51¾ (52), Auguſt 51¾ (52), September 51½ (52), Oktober 511/,
(52), November 52½ (53½), Dezember 52¾ (53).
Die Metallnotierungen ſtellten ſich in der Londoner Börſe vom 7. 11.
für Kupfer (Tendenz unregelmäßig), Standard p. Kaſſe 58½
3 Monate 58F/., Settl. Preis 58½, Elektrolyt 6363½, beſ.
ſelected 6263½),, ſtrong ſheets 86, Elektrowirebars 63½ Zinn ( Ten=
denz
willig), Standard p. Kaſſe 257½258, 3 Monate 2571., Settl.
Preis 257¾, Banka (inoff. Not.) 2601),, Straits (inoff. Not.) 265
Blei (Tendenz willig) ausl. prompt 201/,, entft. Sichten 20¾, Settl.
Preis 201/.. Zink (Tendenz willig) gewöhnl. prompt 261/,, entft.
Sichten 25¾, Settl. Preis 26½),, Aluminium für Inland (inoff. Not.) 107,
Ausland (inoff. Not.) 112, Antimon Regulus Erzeug.=Preis (inoff. Not.
64½65, chines per. (inoff. Not.) 42½, Queckſilber (inoff. Not.) 23,
Platin (inoff. Not.) 131/., Wolframerz (inoff. Not.) 13, Nickel für Inland
(inoff. Not.) 175, Ausland (inoff. Not.) 175, Weißblech (inoff. Not.) 173
Kupferſulphat (inoff. Not.) 24½25, Cleveland Gußeiſen Nr. 3 (inoff.
Not.) 66=

Produktenberichte.

Mannheimer ProLuktenbericht vom 7. November
börſe war befeſtigt, auf erhöhte überſeeiſche Forderungem=
des
Mehlgeſchäft. Man verlangte für die 100 Kilogran
Mannheim ohne Sack in Reichsmark: Weizen inl. 26.
und ausländiſch 25,5026, Hafer inl. 2224, ausl 24.55.
gerſte pfälziſche 2730,25, bidiſche, heſſiſche und württe
bis 28,75, Futtergerſte 22,5024, Mais mit Sack 19.
Spezial Null 39, Brotmehl 29,5030, Roggenmehl 33.,
12,5012,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 7. November:
Auslandspreiſe blieben ohne Einfluß auf den hieſigen 29
weizen iſt bei unveränderten Preiſen ſtärker angeboten.. 5
Ausnahme von guten Qualitäten, die recht geſucht ſind, vu
Weizen= und Roggenmehl liegen außerordentlich ruhig.,
Preiſen hat im Umſatz nachgelaſſen. Kartoffeln werdenan,
und große Zufuhren aus der nächſten Umgebung drücke=
die
weſentlich ermäßigt ſind. Dabei iſt der Konſum ſell.
Von Futtermitteln ſind Olkuchen und Soyaſchrot bekſ,
Weizen I, 26, II. 24,75, III, 22,7523,50, Roggen 255
2628, Hafer inl. 22,7524, ausl. 24,5025, Mais
37,7538,25, Roggenmehl 34,2535, Weizenkleie 13
kleie 13,7514, Erbſen 3566, Linſen 4080, Heu
Roggenſtroh drahtgepr. 5,50, gebündelt 3,253,50, Tm
Frankfurter amtliche Notierungen für Speiſekartoffäl
vember. Als Großhandelspreiſe je 50 Kilogramm Frarn
furt a. M. bei Waggonbezug wurden an der Frankfru
börſe für Induſtrie hieſiger Gegend 3,50 RM., für
weißfleiſchige dto. 2,50 RM. bezahlt. Geſchäftsgang rmu
ſchäftslos.

Viehmärkte.

Mannheimer Viehmarkt vom 7. November. Zugeig
Kilogramm Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt wurden
3261, 116 Bullen 3059, 303 Küihe 1552, 300 Jcäſt
Kälber 5420, 79 Schafe 4250, 3194 Schweine 5467).
Großvieh mittel, geräumt, Kälber mittel, ausverkauft,
geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 7. November. Aufgetr:
Rinder, darunter 320 Ochſen, 76 Bullen, 669 Kühe, 365
558 Kälber, 194 Schafe und 5602 Schweine. Der Auftvsl
lichen Gattungen größer, und zwar um 113 Rinder,7
Schafe und 23 Schweine. Marktverlauf: Rinder ruhige
kauft, Kälber und Schafe mäßig rege, ausverkauft, St
ruhig, ſpäter belebt und geräumt. Die Preiſe lagen füd fi
gattungen unverändert, nur Schweine höchſten Genaach
halten. Bezahlt wurde für 1 Zentner Lebendgewich=,n
6164, a2) 5760, b1) 5456, b2) 5053, Bullen a) 5
Kühe a) 4953, b) 4348, c) 3642, d) 3035, Fär:
5468, c) 4853, Kälber a) , b) 7680, c) 6875,
a1) 4650, a2) 3845, d) 3845, Schweine über 300
von 240300 Pfund 6366, c) von 200240 Pfund 65 200 Pfund 6164, e) von 120160 Pfund 56
Pfund, g) Sauen 5560. Die Fleiſchgroßhandelsr.
wie folgt: Ochſen= oder Rindfleiſch I 100105, dto. I
fleiſch 9096, Kuhfleiſch I dto. II 6070, dto. I
fleiſch T 100107, Hammelfleiſch 8030, Schaffleiſch=
fleiſch
I 8095 Gefrierfleiſch Rindfleiſch Vordervierte:
viertel 62. Geſchäftsgang des Großfleiſchmarktes ſchleß

Amerikaniſche Kabelnachrick!
Chicago, 7. Nc..
Weizen: Umfangreiche Zufuhren und enttäuſchemſ
gen aus Buenos Aires ließen den Markt ſchwächer erö in
eine Erholung ein auf Froſtmeldungen aus Argentin :
war erneur abgeſchwächt.
Mais: Ungünſtige Wetterberichte, lebhafte Käuf;
näre und geringe Zufuhren ließen den Markt feſtern
Schluß war jedoch abgeſchwächt.
Roggen: Der Markt verkehrte auf ungünſtig.
kheines Angebot und beſſere Exportnachfrage in ſtetige
Hafer: Ungünſtige Wetterberichte wirkten befeſtign
New York, 7. Ncr.
Kaffee: Europäiſche Verkäufe bewirkten einen A
beginn, dann trat eine Erholung ein auf Anſchaffung=
Der Schluß war abgeſchwächt.
Zucker: Die Preiſe am Rohzuckerterinmarkt erfuhrn
auf die ſtetigen Londonen Kabel und in Erwartung einn
gangs der Pariſer Anbaubeſchränkungsverhandlungen.
Baumwolle: Der heutige Markt verlief in ruhig une
Angebot hielt ſich in engen Grenzen. Gegen Schluß E.
verkäufe vorgenommen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicag.
Getreide: Weizen, Dez. 126½, März 130, Mcr
Dez. 84½, März 88½, Mai 91½; Hafer Dez. 484,
Roggen, Dez. 99, März 1023 Mai 103.
Schmalz: Dez. 12,10, Jan. 12,45.
Fleiſch: Dez. 10,65, Jan. 11,70, Mai 11,75; S
leichte Schweine 910, ſchwere Schweine 9,85Il
zufuhr Chicago 35 000, im Weſten 90 000.
Es notierten nach Meldungen aus New9o

Getreide: Weizen Nr. 2 rot 156½, hart 1414+ gtad
Ernte 933; Mehl ſpring wheat clears 6,505.5
England 2,63,6, nach Kontinent 1415.
Schmalz: Prima Weſt. loco 12,85; Talg extra
Kakav: Tendenz kaum ſtetig, Umſatz in lotss ſMol
15,07, Dezember 14,62, Januar 14,/42, Februar 141.BM.
April 14,46, Mai 14,51, Juli 14,60, September 1170
Kleine Wirtſchaftsnachrichtiie
Auch der Rheiniſch=Weſtfäliſche Zinkhändlerverbauvß.
Preiſe um 1,50 RM. für Verbraucher und um 1,25 Rc0 PFi
100 Kilo Baſis per 5. November.
or
Die Pfälziſche Hypothekenbank in Ludwigshafen eS
riſchen Handelsminiſterium die Genehmigung zur Ale
lionen Goldmark 8prozentiger, bis zum 1. Januar 1* Goldhypothekenpfandkriefe. Damit geht die Bſl.!
riſches Hypothekeninſtitut zu 8prozentigen Pfandbrieſe,
Nach einer Brüſſeler Meldung iſt die Einfuhr von.
nach Belgien freigegeben worden. Der Lizenzzwang we
Die Verhandlungen bei der Pariſer Zuckerkonferel
Prag gemeldet wird, am 10. November ihren Aülle.
Delegierten der tſchechoflowakiſchen Zuckerinduſtrie Ni.
Beſprechungen, die auf Vergnlaſſung Kubas abgeha.
Paris abgereiſt.
Aus Paris wird gemeldet: Die Zentralvereinigll.
im Departement Gard proteſtiert gegen die Einfuhr Dce
Reparationskonto, da die deutſchen Schafe um Oe
als die franzöſiſchen ſeien.
Wie gemeldet wird, habe ein ſchwediſches Stweie
Streichholzfabriken Litauens angekauft. Das Shnoe.
ſämtlichen Streichholzfabriken bis auf eine, die 90s S
Kowno errichtet hat und die nach den neueſten techilles
ten eingerichtet iſt, zu ſchließen.
Die Einfuhr von Schrott aus Deutſchland Nad
den erſten drei Quartalen dieſes Jahres 91 00 2*
Die polniſche Regierung hat von der italieniſche
atini die Lizenz zur Stickſtofferzeugung auf ſymthe.
dem Patent Fauſer erworben. Die Erzeugung ſo4..
findlichen neuen Stickſtoff=Fabrik Tarnozu nach die
werd’n.
Im Anſchluß an den Beſuch der äghbt:

lien ſind von der ägyptiſchen Regierung bedeutende A
waren in Turin eingegangen.

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 8 November 1927

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GI.

egez. /S.II
WRe4 te v. 03.
.113...

4.4

14.25
4.75
5.5

8% Preuß. Central= Stadt=
ſchafts
=Goldpfbr.
8% Rhein Hyp.=Bk. Gldpfbr.
4½% Liquid. Bfb.
4½%
Anteilſch.
7½% Rh. Stahlwerke v. 25
10% Rhein=Weſtf. Bod.=Cr.=
Bk. Goldpfbr.
Südd. Bb.=Cr.=B. Gdpfbr.
Ver. Stahlw. Düſſeldorf
Hhp.=Goldobl. mit Option
Ver. Stahlw. Düſſeldorf
Hyp.=Gdobl. ohne Option
Viag. (V. Ind.=Unt. Bln.)27
8% Voigt & Haeffner Goldobl.
8% Württ. Hyp.=Bk=Goldpfbr.
Ohne Zinsberechnung
50 Badenw. Kohlenwrtanl. 23
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v 23 ...
6% Heſſ. Braunk.=Rogg. Anl. 28
5% Heſſ. Volksſt. Rogg.=Anl. 23/
Preuß. Kaliwert=Anleihe

5. 10.
101
98
98.75
9
R.s
53.75

100
99

96
92.5

97.5
R5

12.62

8.25
6.3

7.11.
98
93
97.5
95
90
47

102
98
93
97
87n5

87

12.61

5% Preuß. Roggenwert=Anl.
5% Südd. Feſtwertbk. Goldo.
Vorkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe
Bay. Vereinsbank München.
Bay. Handelsbank München.
Bay. Hyp. u. Wechſelbank . . .
Berliner Hyp.=Bank.
Frankfurter Hypothek.=Bk.
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
Hamb. Hypothek.=Banl ...."
Mecklenb. Hyp.= u. Wechſel=Bk
Meininger Hyp.=Bank.....
Nordd. Grund=Credit=Bank. . .
Pfälziſche Hyp.=Bant .."
Preuß. Boden=Credit=Bank. .
Preuß. Centr.=Bod.=Cred.=Bk.
Preuß. Pfandbrief=Bk. .
Rhein. Hypothk.=Bank".
Rhein.=Weſtf. Bod. Creb.=Bk.
Südd. Boden=Credit=Bank. ..
Württemberg. Hypoth.=Bank.
Staatl. oder provinzial
garantiert
Heſſ. Landes=Hyp.=Bank ...."
Landeskreditkaſſe Caſſel
Naſſauiſche Landesbank ..

5. 10.

15.5
16.85
13.1
12.4
8.1

12.8
13.25

11. 95
9175

7. 11.

14.5
15.8

11.5

11.55

12
2.75

10.5
8.6

Oblig

v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn, ſtfr. t. G.

4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn.
20
abg
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.
2,6 Neue Oſt. Südb. (Lomb.)
4½ Oſt. Staatsb. v. 1883 ..

1.b.8. Em.
abgeſt

9Em.
abgeſt

v. 1885
abgeſt.

Erg. Netz
abgeſt
Raab=Hedenbg. v. 83..
v. 91..
v. 97..

Rubolfb. i. Silber ſtfr. . ..
Rudolfb. (Salzkammerg.)
½% Anatolier Serie I....
4½% Anatolier Serie II
4½% Anatolier Serie III.
3% Salonique Monaſtir. . . . .
% Tehuantepee .. . .. . . ...
4½% Tehuantepec ..... ...

5. 10.

4.5

14:/,
14
9.25

20),
21.5
19.5
18

7. 11.

4.3

beſch.
Jahr

Hatzsr. v. 1913
un-r. v. 1913

tat. -b.14
itrr. b.1914

usbr. Abk
aitn-r. v. 10
mna rente
ms Tor) a
Bülſche
nan. (abg.
Lu/ v. 99
A. ſtfr.
imrre
ias. Sanl.
Aerie 1,
Dirnce
Einungen
gonung
A Mlbpfbr. /106
Boldar
MKBoldanl
iningen

14 11.7.
13.25 11.09

22.4
25.

24.9
23.9 24.9

20
26.6 25,
351,

100.5
88

G.Xdanl.
.sba
Reihe
ieihe I
Uk. Goldal
Z. Höchſ
k-Eoldal
WGoldan
w. v. 27
9Goldanl.
Mt=Gdanl.

1100.5
96
92.5
90
92.5
90.5
96.5
91
99.75

103.5
100
83
96
97.5
94
90.5

98.5
97
96.25
98
103.25 1101.

96.5
97
92.75
87.5
94.5

99
82
100.25

99
95
90
94.25

Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt . .
Badiſche Bank
Bank für Brauinduſtrie.
Barmer Bankverein ..
Bay. Hyp.=u. Wechſelb. . . . .
Berl. Handelsgeſellſchaft . .."
Kommerz= u. Privatbank.
Darmſtädter u. Nationalbk.
Deutſche Ban.
Deutſche Effekt=u. Wechſelbk.
Deutſche Hypot.=Bank Mein.
Deutſche Vereinsbank
Disconto=Geſellſchaft
Dresdener Bank
Frankfurter Bank.
Frankf. Hypothekenbank
Frankf. Pfandbrief=Bank
Gotha Grundkredit=Bank.
Lux. Intern. Bank..
Metallbant
Mitteldeutſche Creditbank
Pfälz. Hypoth.=Bank
Preuß. Boden=Creditbank".
Preuß. Hyp.=Aktien=Bank ..
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank.
Rhein. Hypothekenbank . . .
Südd. Boden=Credikbank ...
Südd. Disconto=Geſellſch.
Oſterreichiſche Creditanſtalt ..
Wiener Bankverein
Bergwerk3=Aktien.
Buderus
Eſchweiler Bergwerks=Akt.
Gelſenkirchen Bergw. ...."
Harpener Bergbau . . . . . . ..
Ilſe Bergbau Stamm . . . .
Ilſe Bergbau Genußſcheine
Kaliwerke Aſchersleben
Kaliwerke Salzdetfurt
Kaliwerke Weſteregeln . .
Klöcknerw. (ab. Lthr.=Hütte).
Mannesmann Röhren ......
Mansfelder

Oberbedarf . . . . . . . . . ...
Otavi Minen u. Eb.=Ant.. .
Phönix Bergbau
Rhein, Braunk. u. Briket.
Rhein. Stahlwerke
Riebeck Montan".
Salzwerk Heilbronn.
Te lus Bergb.=u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke.
Alt. induſtr. Unternehmung
Brauereien.
Eichbaum (Mannh.)
Henninger Kempf=Stern.
Hereules, Heſſiſche .. . . .

Löwenbräu München ..
Mainzer Aktienbrauerei
Schöfferhof (Binding)
Schwarz=Storchen
Tucher Nürnberg ..........
Werger ............... .."

Beſch
Jahr

1. 1.
1. 1.
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.,
1. 1.

1. 1.
1. 7.
1. 4.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1
1. 7.
1. 1.
1. 1.
1. 10.
1. 4.
1. 7.
1. 4.
1. 4.
1. 4.
1. 1.
1. 1
1. 7
. 10.

A.
1. 9.
1. 10
1. 10
1. 10.
1. 10
1. 10.
1. 7.
1. 10.


5S
40
333
20
16:I.
40
200
60
100
100
50
100
150
80
20
120
100
831.
160
20
100
100
66
500
40
100
66
100

200
600
700
1000
200
200
140
160
150
690
600
50
100

500
300
500
400
200
37.50
83.33

AAA
600
100
333
Af
250
300
200
200

Divid.

10%
11)
10
10
12%
11
12%
100
8
8%
10%
10%
8%
8%
8%
9%
37
8%
8½
10%
8½
8%
8%
8%
80 Gr.
99

8.4%
4½
8%o
8%
8
10%
12%
10%
5%
720
11.119
3%
10%
4½%
6½
6%
32

10%
10%
12
9‟e
20%
10
100
10

5. 10.

Aa
171
189.5
142.5
163
170.75
225
161.5
128.5
131.5
104
154
159
129
146
145
7.75
138
182
28
136
129
176.5
142
41
17.75

105 86.25 200 147 129 126.5
168 140: 250 98 180" 151 120 164 128.5 122.25 93 99 70.25 37/, 36 110 89 239.5 144.5 130.5 178 180 111 110 96

271
185
149
250
327
176

7. 11.

A
159
156
123
144
152
1199
148
122
120
99
141
140
119
130
130.5
6.5
123.5

119
138
166
26.5

136
17.5

271
a83
141
320
232
300
1170

Akkumulat. Berlin .. . . . ..
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Adlerwerke (v. Rleher)
6% A. E. G. Vorzug Lit. A
5% A. E. G. Vorzug Lit. B
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Baſt Nürnberg
Bahriſch Spiegel
Beck & Henkel (Caſſel)
Bergmann El. Werke
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Bürſtenfabrik Erlangen.
Eementwerk Heidelberg
Cementwerk Karlſtadt
Cementwerk Lot hr. (Karlsruhe
Chem. Werke Albert ..
Chem. Brockh.,Nd. Walluf.... 1. 1.
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Daimler=Benz A.=G. ...... 1. 1.

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Frkf. M., Pokornh & Wittek 1. 1.
Geiling & Cie. .
Goldſchmidt, Th. ....."
Hotha Waggon ..........
ritzner, Maſchfbr., Durlach
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frank.. (M.)
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Hammer en (Osnabrück)
Hanfwerke Füſſen ..
Hanſa=Lloyd Bremen. . .
Hartm. & Braun, Frankfurt
Heyligenſtaedt, Gießen
Hilpert, Armaturenfbr.
Hindrichs=Auffermann
Hirſch Kuvfer u. Meſſ.
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Hochtief Eſſen
volzmann, Phil. ......."
volzverk. Induſtr. ......

Geſch
Jahr S.
*. Divid 1. 1./ 50 8% 1. 7 250 1. 11./ 40 1. 10./ 70 1. 1 ./ 75 1. 10 100 1. 7 200 8% 1. 7 400 1. uod 1. 10 /60 10% 1. 1 60 1. 4 50 49 1. 1 200 8% 1. 1 50 1. 1 3a0 1. 1 40 1. 1.1 300 1. 1./ 150 8% ) 1.1. 40 1. 1. 300 6% 100 49 .... /1. 11. 120 60 1.1. 80 49 1. 1 a00 6% 140 15% 1. 4. 100 40 10% 150 1. 1. 50 1 1. 1. 60 1. 4./ 331/, 1. 7. 60 10% 1. 1. 200 10½ 1. 1. 100 1. 7. 60 1. 1. 100 1. 1. 100 1. 1./ 250 8% 1. 1. 140 1. 1. 80 60 1. 1. 100 1. 1. 200 10% 1. 1. 300 6% 1. 1. 120 6% 1. 7. 80 1. 1./ 50 1. 1. 200 6% 100 1. 1. 331/. 1. 1. 200 1. 7. 60 1. 1. 300 1. 1. 180 10% 1. 7. 60 8% 1. 7. 300 1. 1. 200 8½‟ 1. 1. 200 2% 1. 1. 20 1. 1. 200 8% 1. 1. 50 1. 1. 80 1. 7. 120 6% 1. 1. 150 1. 1. 20 1. 1. 66 12% 2.4 80

5. 10.

138
83
182.9
157
43
65
80
201

135.75
153
2
137.75
81.25
55
115
148

12.25

34
29
80
81.1
30
74
100
52

42.5

1
5% 125.25

53.5
135‟/,

160
83
80
74
157
15
28.75
228
80
72
164.5

128
188
105
73.5
41.5
88
107
168.5
223
127.5
66
36.5
178
140.5
25.5
54
64
230
57.5
98
48
2a7
90

100
62.25

114
145
140

24
72

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1. 1./ 20
1. 7./ 140
1. 1./ 50
1. 2.1 40
1. 7./ 80
1. 4./ 50
1. 5./ 15
1. 1./ 50
1. 7./ 150
. 1.1 250
1. 1-/ 500
1. 1-/ 50
1. 7./ 20
1. 1.1166¾
1. 1./ 500
1. 5-/ 60
1. 1.1 1a0
1. 10./ 120
30
1.3. 250
7./ 250
1. 1-/ 20
1. 1-/ 100
1. 1.7 100
1. 10./ 100
1. 1-/ 100
1. 1-/ 100 92o
1. 1-/ 60
1. 1./ 160
1. 10. 100
1. 1./ 120 88
1.1./ 40
1. 1./ 200
1. 10-/ 700 10
1. 1.183.33

Divid

68o
10%
10
6%
10%
2ſ
85

39
78
8%
10%
100
Oio

7. 11.

93.5
85
189
18

*

1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1. 1.
1.
1.

1. 1.
1.

1. 1
10
1. 1

Jant
600
600
9a
300
40

80
80

1. 5. 300

72 100 108 113 60 63 38 129.25 161 63 91 60 121.5 130 200.75 57 291.5 85 136 117 17.5 104.9 53 111.25 93 54 97.5 81.25 159 8% 165.5 83 6% 64 10 189.75 6% 143.5 10% 195.5 10 152 12% 310 100.25 84. 25 18. 78.5 8% 140 10% 42 6% 147.n5 55 103 34.5 10% 42 5½

6. 10.

100
108.5
M

129
170
6!
106

181.75 148
H112

46
121
119
133
22.5
190.5 1470
34
72.26
67

82
Eys
99
6
59
129
136
75.76
56
84.5
110.5
150
42

238
64
123
105
95
43.5
87
50
69
142
75
6e
1en

30.25

151

30

[ ][  ][ ]

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Paula Kapper
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S. Müller=Wiſchin
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[ ][  ][ ]

Dienstag, den 8 November 1927

Seite 15

gs fammende Meer.

Roman von Werner Scheff.

(Nachdruck verboten)
en wir die Fabrik nieder, zerſtören wir alles, was
ſonmmenhängt, ſchlug Rader wutentbrannt vor, ich
gaier davor gewarnt, blindlings der Leitung der Werke
vi.
nen Mund Rader, verwies ihn Glomm, du ſcheinſt
aur daß wir leben müſſen. Und dann gibt es Geſetze!
ittt euch nicht. bat der alte Wittmann, der eine Weile
uat te, wir werden uns ſchon zu helfen wiſſen. Ich
daß wir die Arbeit einſtellen und morgen in einer
zuung erklären, wie wir uns zu der Sache ſtellen. Wir
raug, daß wir nur dann weiterarbeiten, wenn die Schul=
ihrer
Leitung der Geſellſchaft ausgeſchloſſen und uns
afür geboten werden, daß unſer Präparat nicht
e Wandes geht.
auch meine Meinung, Wittmann, ſtiimmte Herbert
zuächtig, echote Glomm.
ſetze, denn diele Drohungen höre ich nicht länger an,
knut aſſy entſchloſſen.
ufute weder die Arbeiter noch Doktor Brakke und ver=
oimmer
. Man hörte ihn die Treppe hinabeilen.
iu d alſo einig, ſagte Herbert Brakke, als ſich die Tür
Fſy geſchloſſen hatte, morgen früh verſammelt ihr
utt. in der Kantine und verſtändigt ſie von dem Vor=
ſu
UUm zehn Uhr bin ich drüben, um mit euch zu ſpre=
zwerde
mich rechtfertigen und zugleich die Gemuter
m Denn ſo, wie Rader es ſich vorſtellt, darf der Streik
Meifen.*
hurkseiter gingen, nachdem jeder von ihnen dem Chemi=
ſta
) geſchüttelt hatte, als wollten ſie ihm damit bewei=
ſie
ähm ihr Vertrauen ſchenkten.
aſſten Morgen ruhten die Fabrikanlagen ſo öde und
ſſeois an einem Sonntag. Niemand war zur Arbeit
n de Maſchinen ſtanden, und die Beamten waren rat=
ſh
Gubaſſy verſchwunden und nicht aufzufinden war.
ſu ſebhafter ging es in der kleinen Arbeiterkolonie zu,
üiegeldächer unter den erſten Eichen am Waldes=
uhſteten
. Wie ein Lauffeuer hatte ſich noch am Abend

verbreitet, was Doktor Brakke mit den drei Führern der Arbei=
ter
beſprochen hatte. Helle Eutrüſtung war ausgebrochen, und
viel hätte nicht gefehlt, ſo wäre das eingetreten, was Her=
bert
heimlich befürchtete. Denn eine kleine Gruppe, die unter
dem Einfluß Raders ſtand, zeigte nicht übel Luſt, noch in der
Nacht gründlich Arbeit zu tun, die Maſchinen zu zerſtören und
die Gebäude in Flammen aufgehen zu laſſen. Wittmann und
Glomm legten ſich ins Mittel. Es glückte ihnen, die Jähzor=
nigen
davon zu überzeugen, daß ſie damit nur ſich ſelbſt und
ihre Kameraden ſchädigen würden. Und man blieb dabei, ſich
am anderen Morgen, mit dem Chemiker zu beraten, der den
Leuten ebenſo ehrlich in ſeinen Abſichten wie verläßlich ſchien.
Kaum aber graute der Morgen, ſo kam es zu neuerlichen
Zuſammenſtößen zwiſchen den Parteien. Die Radikalen ver=
langten
, man ſolle wenigſtens die Fabrik beſetzen, ſich des Be=
amtenhauſes
bemächtigen und die Kaſſen der Geſellſchaft mit
Beſchlag belegen. Man beuötige ein Fauſtpfand. Aber auch
dieſen Abſichten widerſetzten ſich die ruhigeren Elemente mit
dem Erfolg, daß Nader und ſeine Genoſſen in der Kantine
ſitzen blieben und ſich aufs Schimpfen und Drohen verlegten.
Sie riſſen die übrigen Arbeiter mit, und ſo widerhallte das
geräumige Schankzimmer von einem Durcheinander von Stim=
men
, deren Grundton nur der eine war: Wehe den Aufſichts=
räten
der Geſellſchaft, wenn das Aquanit etwa in den Händen
der Engländer deren Gegnern bereits Schaden zugefügt hätte!
Beſonders gegen Düſtingen, in dem die Leute ſofort den Ur=
heber
der verräteriſchen Idee witterten, hegten die Arbeiter
einen unauslöſchlichen Haß. Lag es vielleicht daran, daß er in
Stubinten ſtets zu deutlich die Rolle des Arbeitgebers geſpielt
hatte? Oder genügte, was Wittmann, Glomm und Rader über
Brakkes Mitteilungen berichteten, um gerade Düſtingen als be=
ſonders
gewinnſüchtig hinzuſtellen? Wie dem auch war, die
Stimmung unter den Männern ſchien äußerſt bedrohlich, als
Herbert Brakke zur angegebenen Zeit in der Kantine anlangte.
Schon vor der Tür des einſtöckigen Häuschens, deſſen Erd=
geſchoß
die Schänke einnahm, traf der Dokkor auf wenig freund=
liche
Mienen. Dort ſtanden einige Männer, die drinnen nicht
Platz gefunden hatten, und bei ihnen hielten ſich die Weiber auf,
ſoweit nicht ihre Hausfrauenpflichten ſie an die Küche feſſelten.
Auch Kinder waren dabei. Sie alle begrüßten den Ankommen=
ken
mit einem mürriſchen Guten Morgen, in ihrem Weſen
lag ein ablehnender Trotz. Aber man machte Herbert Brakke
Platz und ließ ihn in die überfüllte Schänke treten.
Der Raum war ſeit dem frühen Morgen der Treffpunkt der
Arbeiter. Ueber den Köpfen der hier Sitzenden, die eng neben=
einander
auf den Bänken hockten, ballten ſich dicke Tabakswolken.

Biergläſer klirrten, und das eifrige Hin und Her der Meinun=
gen
ſchwieg erſt, als man Doktor Brakkes anſichtig wurde. Er
war an der Tür ſtehen geblieben und ſuchte mit den Blicken
nach Wittmann.
Der Alte richtete ſich von einem der Tiſche auf und winkte
ihm zu. Der Chemiker folgte ſeiner Aufforderung. Und be=
grüßt
von den Zurufen der Leute, die teils freundlich, teils wie=
der
voll Trotz und Hohn waren, drängte ſich der Doktor zwiſchen
den engen Bänken hindurch zu dem Werkmeiſter. Der ſaß mit
Glomm, Rader und den älteren Arbeitern.
Es war feierlich ſtill in der Schänke geworden. Der Kell=
nerin
wurde geboten, nicht weiter aufzutragen. Die Tür, durch
die man von der Straße her Frauen und Kinder ſprechen hörte,
wurde geſchloſſen. Aller Blicke waren auf Herbert gerichtet, der
ſich nach der erſten Begrüßung leiſe mit den Arbeitern beriet.
So verſtrichen Minuten, bis Wittmann dem Chemiker be=
hilflich
war, auf einen Stuhl neben dem Tiſch zu ſteigen, und
die hohe Geſtalt des Doktors dort auftauchte, von wo er zu den
Männern zu ſpreihen begann.
Sachlich und ohne Zorn ſchilderte er ſein eigenes Verhalten
ſeit der Gründung der Werke und ſein Zuſammenarbeiten mit
den anderen Männern, die an der Spitze der Geſellſchaft ſtan=
den
. Er vermied es ſogar, Namen zu nennen. Aber der Name
Düſtingens wurde ihm an mancher Stelle ſeiner Ausführungen
aus der Schar der Hörer zugerufen. Und dann klangen dieſe
Zurufe wieder wie eine Schmähung oder eine Drohung. Was
aber Herbert Brakke bezwveckt hatte, indem er hierhergekommen
und vor die Leute hingetreten war, ſeine eigene Rechtſertigung,
er erreichte ſie ganz. Denn als er zu Ende gekommen war, da
ſtand der kleine Wittmann plötzlich neben ihm, und das Männ=
chen
reckte ſich ſo weit wie möglich empor und ſchrie mit ſeiner
etwas dünnen, aber ſcharfen Stimme in den Qualm des
Schankraumes:
Iſt einer unter euch, Genoſſen, der nicht feft davon über=
zeugt
iſt, daß Herr Doktor Brakke es ehrlich mit uns gemeint
hat und noch immer ehrlich mit uns meint?
Zuerſt blieb es ganz ſtill, dann riefen einige: Niemand!
und plötzlich brüllte Glomm: Hoch lebe unſer Doktor Brakke!
Da fielen die anderen ein, und Herbert ſtand auf dem Schemel
der Kantine, und rings um ihn brauſten die Zurufe der Arbei=
ter
. Ihm aber wurde warm ums Herz. In dieſer Stunde
fühlte er, daß er der Sohn eines Arbeiters war, einer aus der
großen Schar, wenn ihn auch das Geſchick aus ihrer Mitte
emporgetragen hatte. Er merkte, wie ſeine Augen ſeucht wur=
den
, und winkte den Männern dankend zu.

(Fortſetzung folgt.)

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Abteilung XT: 50. In Mekka

Abteilung I:
1. Durch die Wüſte
2. Durchs wilde Kurdiſtan
3. Von Bagdad nach Stambul
4. In den Schluchten d. Balkan
5. Durch d. Land d. Skipetaren
Abteilung II:
6. Der Schut
7.9. Winneton III
10. Orangen und Datteln
Abteilung III:
11. Am Stillen Ozean
12. Am Rio de la Plata
13. In den Kordilleren
14.15. Old Surehand 1II 45. Zepter und Hammer

Abtellung IV:
16-18.3mLandeb. Mahdi,leuu
19. Kapitän Kaimau,
23. Auf fremden Pfaden.
Abteilung vIII:
36. Der Schatz im Silberſee
37. Der Olprinz 38. Halbblnt
39. Das Vermächtnis d. Inka
40. DerblauroteMethnſalem
Abteilung 1K:
41. Die Sklavenkarawane
42. Der alte Oeſſauer
43. Aus dunklem Tann
44. Der Waldſchwarze

48. Das Zanberwaſſer
46. Die Zuweleninſel
47 Profeſſor Vitzliputzli 42. Himmelsgedanken
Diese Ausgabe ist nicht zn verwechseln mit der kurz nach
dem Kriegerschienenen. Die Bände sind jetzt vielstärker,
auf prima weißem Papier gedruckt u. in Ganzleinen geb.
Sammelwerk Waldröschen ſetzt neu erſchienen als:
Abteilung T: 51. Schloß Rodriganda
52. Vom Rhein zur Mapimi 54. Trapper, Geierſchnabel
55. Der ſterbende Kaiſer
53. Benito Zuarez
Dieſe Bände ſind nur in Halbleinen lieferbar.
Karl May= Reiseerzählungen erzielen ihre überragende Beliebt-
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nicht nur durch äußerst spannende Handlung, sondem auch
durch die farbenreichen anschaulichen Naturschilderungen und:
durch ihren geographischen und ethnographischen Inhall

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mit einem Interesse, womit ich bisher noch kein Buch gelesen habe. .
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