Gnzelnmmmer 10 Pfennige
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hons Beſſellgeld monatlich 2.75 Reichsmarkt.
MuSteit für Aufnahme von Aneigen an
Wuggen wird nicht übernommen. Nicht=
Pia eſner Nummem inſolge höherer Gewalt
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m Verbindlſchleſt für uns. Poſiſcheckonto
„Franfüur a. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit perſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 309
Montag, den T. November 1927. 190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reiſchspfg., Rellamezelle (92 mm
breit 2Reichemark. Anzelgen von auswärts 40 Reſchspfg.
FnanzeAluzelgen 6o Reſchepſa. dmm bereſe
elans=
zelle 300 Reſchsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höheres
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Strel uſw. erlſcht
ede Verpſſchtung gu Erfüllung der
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auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konhurs oder gerichtiſcher Beltreibung fäll jedes
Nabait weg. Bankonto: Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbanl
Ehe umd
jarten zu 2,75, 1.
Grisheimgt. W
und zu dr 14
e Verhandlungen mit Polen.
WErklärung der polniſchen Regierung.
w. Warſchau, 6. November.
müterpräſident Dr. Bartel gab geſtern abend vor Vertre=
Bdarſchauer Preſſe, die ſeiner Einladung in das
Fratspraſidium gefolgt waren, im Namen der polniſchen
ſeur folgende Ertlärung ab:
e wolniſche Regierung erklärt, beſeelt von dem guten
Wil=
gem Wumſche, normale Handelsbeziehungen mit
Deutſch=
ſruiſtellen, und geleitet von den wohlverſtandenen beider=
Virtſchaftsintereſſen ihre Bereitwilligkeit, mit Deutſch=
Eintinfu ig Aum Handelsvertrag abzuſchließen, der auf den
Grund=
uer europäiſchen Handelsverträge aufgebaut iſt. Die pol=
HAetiewung kann nicht erheben und erhebt auch nicht
gegen=
gn Deutſchen Reiche beſondere wirtſchaftliche Forderun=
TaAr. Ja gaw von der allgemein anerkannten Norm weſteuropäiſcher
MPz rträge, von den Beſchlüſſen der internationalen Wirt=
Myeerenz in Genf, ſowie des Landwirtſchaftlichen Kongreſ=
Mm abweichen. Die polniſche Regierung iſt der
Auffaſ=
ſchz der Abſchluß eines normalen Handelsvertrages mit
ſi ſich aus der Frage der Niederlaſſung ergeben, auf dem
ewerſeitiger Verſtändigung grundſätzlich geregelt
wor=
hWerleſung dieſer Erklärung gaben Miniſter Dr. Bartel
inel Steuer 3u1 ürelsminiſter Dr. Kwiaikowſki, der der Konferenz bei=
Fonzert=Armoland, mlt Untwort auf verſchiedene Fragen der Journaliſten. 1. a.
der Miniſter, die größten Hinderniſſe einer Verſtändi=
Deutſchland bildeten die Kohlen= und die Veterinär=
Die Erledigung der Zolfrage ſei vor allem von der
iſer beiden Probleme abhängig.
wird Führer der deutſchen Delegation?
* Berlin, 6. Nob. (Prib.=Tel.)
hveuer Führer der deutſchen Delegation für die Verhand=
9.4t Polen iſt noch nicht ernannt. Das Reichskabinett
raoch zwiſchen mehreren Kandidaten. In erſter Linie
Muiſterialdirektor Poſſe vom Reichswirtſchaftsmini=
NeNNt euannt. Gegen ihn wird aber eingewandt, daß ſeine
e den deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen ſtark verſagt
Eilhabe uns von einem Proviſorium zum andern geführt
e* den Abbruch der Verhandlungen doch nicht vermeiden
ſuendern nur erreicht, daß wir eine große Anzahl kleiner
turen vorzeitig aus der Hand gegeben hätten. Es iſt
emeiflich, wenn aus der Landwirtſchaft und der
Jadu=
kurs gegen Dr. Poſſe Hemmungen beſtehen, ſo daß von
itte aus die Führung dem ehemaligen Staatsſekretär
durn angetragen werden ſoll, der bekanntlich die voll=
Aſitgefahrenen deutſch=ſpaniſchen
Handelsvertragsverhand=
u kurzer Zeit in Fluß brachte und zu einem günſtigen
am.
Pölkerbundsprobleme.
des Völter bundsrates.
EP. Genf, 6. November.
Tagesordnung der 48. Seſſion des Völkerbundsrates,
7. Dezember in Genf zuſammentritt, wird eine größere
non Fragen umfaſſen. Aus der Septemberſeſſion über=
Au2 nächſte Sitzung als diesmal einzige Danziger Frage
arr noch nicht geregelte Problem der Weſterplatte, außer=
Heute 500c
eeie den ungariſch=rumäniſchen Optantenſtreit. Als
wei=
häge bolitiſche Angelegenheit wird ſich der Rat mit dem
Rnüber den litauiſchen Schalen und dem litauiſchen
ekumal im Gebiete von Wilna beſchäftigen. Wie bekannt,
un Völkerbundsrat von Litauen auf Grund des Art. 11,
nnrufung des Völkerbundes in Fällen von Gefährdung
Dau Woldemaras wird ſich nach Genf begeben, um die die Reparationen Geltung habe.
heu Beſchwerden vor dem Nat zu vertreten. Der Rat
19 weiter mit einer Anzahl techniſcher Fragen, die ſich
lentſchließungen der Preſſekonferenz beziehen, ſowie mit
Menicht des Hygienekomitees und vorausſichtlich auch mit
Aiehnis der gegenwärtig noch tagenden
Regierungskonfe=
die Aufhebung der Beſchränkungen und Verbote der
u: Ausfuhr befaſſen, möglicherweiſe auch die Ergebniſſe
ereitenden Ausſchuſſes für die Abrüſtungskonferenz, die
am 30. November der Ratstagung vorausgehenden
prufen haben. Den Vorſitz dürfte vorausſichtlich China
Muen, doch herrſcht hierüber noch keine Gewißheit,
TU. London, 6. November.
Kanzer für das Herzogtum Lancaſter, Mac Neill,
Mdan zum erſten Male vor einer breiten Oeffentlichkeit als
NScer Lord Cecils ſeine Erklärung ab. Mac Neill
Ndaß er ſeiner Aufgabe im Völkerbund ganz beſondere
Hinchamkeit widmen werde. Bei der Erörterung der
Not=
ihReiſt der Rüſtungsbegrenzung durch internationale Ab=
INDurie nicht vergeſſen werden, daß Großbritannien
be=
eurch internationale Abkommen, wie durch eigenen
Ent=
ane bedeutende Reduzierung ſeiner Kampfrüſtungen
vor=
ei Nobe. Es ſei bereit, ſoweit zu gehen als es mit der
au des Landes und ſeines Handels ſich vereinbaren laſſe.
Lie Arbeit des Völkerbundes mit Vorſicht geſchehe und
L 4 pratiſchen Geiſt durchgeführt würde, dann würde ſie
Da: Sioß führen, wie er bsher in der Geſchichte derWelt
A berzeichnen geweſen ſei.
Vom Tage.
Staatsſekretär Mellon erklärte der Preſſe, daß die Hauptpunkte
der letzten franzöſiſchen Zolnote befriedigend ſeien und daß daher eine
vollſtändige Einigung zwiſchen den Vereinigten Stagten und Frankreich
in Ausſicht ſteht.
Der Beginn des Prozeſſes gegen Manoileſeu wurde nunmehr
end=
gültig auf den nächſten Donnerstag, den 10. November, angeſetzt.
Die Moskauer Preſſe veröffentlicht einen vom Exekutivkomitee der
Kommuniſtiſchen Internationale anläßlich des 10. Jahrestages der
Ok=
toberrevolution erlaſſenen Aufruf. Der Aufruf zählt die Leiſtungen
der Sowjetunion in den verfloſſenen zehn Jahren auf und ſpricht von
der Gefahr eines neuen Angriffs auf die Sowjetunion. Er erklärt dabei:
Das Weltproletariat, die Unterdrückten und Ausgebeuteten der ganzen
Welt müſſen die Sowjetunion und die Chinarevolution in der
drohen=
den Stunde eines heraufziehenden Krieges verteidigen.
Die in der Nähe der Küſte gelegene Stadt Wellore iſt von einem
Zyklon und von Ueberſchwemmungen heimgeſucht worden. Es ſcheint
ſich zu beſtätigen, daß 300 Opfer getötet wurden. Außerdem wurde
großer Sachſchaden angerichtet. Nähere Einzelheiten ſtehen noch aus.
Nach einer Meldung auss Mexiko City iſt der Führer der jüngſten
mexikaniſchen Revolution, General Arnulfo Gomez, in Südmexiko
ge=
fangen genommen und erſchoſſen worden. Mit ihm wurde ſein Neffe
Gomez=Viſzcarre hingerichtet.
Die Zeitung „Armee und Marine” in Waſhington meldet, Prä=
Auſchen Reiche um ſo eher möglich iſt, als die Schwierig= ſident Coolidge habe unabhängig von dem gegenwärtigen Budget eine
Ausgabe von 40 Millionen Dollar für den Bau eines neuen
Kreuzer=
typs bewilligt.
Trotz Abratens des Vollzugsausſchuſſes der Trade Union haben
mehrere lokale Bergarbeiterverbände in Wales den Beſchluß, einen
Trupp arbeitsloſer Bergarbeiter nach London marſchieren zu laſſen, in
die Tat umgeſetzt. Bisher wurden dazu 300 Bergarbeiter, die alle ſchon
über ein halbes Jahr arbeitslos ſind, ausgewählt. Sie ſollen am
näch=
ſten Dienstag von Newport abmarſchieren, und werden am 9.
Novem=
ber vor dem Parlamentsgebäude eintreffen. Die Veranſtaltung hat den
Zweck, die engliſchen Abgeordneten auf die verhängnisvollen Folgen
der Wiedereinführung des Achtſtundentages aufmerkſam zu machen.
Frankreich und der Oawesplan.
EP. Paris, 6. November.
Die Kommentare zu dem heute veröffentlichten Notenwechſel
zwiſchen dem Generalzahlungsagenten Parker Gilbert und der
deutſchen Regierung ſind im allgemeinen recht ruhig und ſachlich
gehalten, wenn auch einige Blätter die bisher nur im Auszug
vorliegende deutſche Antwort als nicht ganz befriedigend
bezeich=
nen. Man äußerſt übereinſtimmend die Anſicht, daß die
War=
nung des Agenten nützlich geweſen ſei. Der „Temps” hält ſie
ſogar für einen der wichtigſten politiſchen Vorgänge der beiden
letzten Jahre. Sie habe Deutſchland an ſeine Pflicht erinnert
und der nationaliſtiſchen Kampagne für eine Reviſion des
Dawesplanes praktiſche Hinderniſſe bereitet. Allgemein
hervor=
gehoben wird die Zuſicherung der deutſchen Regierung, daß ſie
ihren ſich aus dem Dawesplan ergebenden Verpflichtungen
nach=
zukommen beabſichtige. Allerdings hat die Wendung, daß
Deutſchland niemals verſuchen werde, den Transfer künſtlich zu
gefährden, großes Aufſehen erregt. Man deutet dies dahin, daß
Deutſchland die Reparationen nur durch ſeinen Ausfuhrüberſchuß
decken könne und daß daher die Zukunft des Dawesplanes im
höchſten Maße von der Oeffnung der ausländiſchen Märkte für
DArammpunkte der Oezember=Tagung die deutſchen Erzeugniſſe abhänge. Der „Temps” weiſt in dieſem
Zuſammenhang darauf hin, daß Frankreich dieſem Umſtand ſchon
durch den Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages
Rechnung getragen habe. — Der „Quotidien” befürchtet aller=
Lings, daß trotz ſeinem guten Willen Deutſchland nicht mehr
allzulange die vorgeſehenen Zahlungen, ſelbſt in Form von
Sachlieferungen, leiſten könne und daß die Gläubigernationen
nicht ohne größere Gefahren noch auf längere Zeit hinaus
der=
art umfangreiche Warenlieferungen aufnehmen könnten. Sollte
Au griechiſch=deutſchen Konflikt über den Kreuzer „Sala= es dahin kommen, ſo meint das Blatt, ſo dürfe man nicht nur
an eine Reviſion des Dawesplanes und eine Feſtſetzung ſeiner liefert.”
Dauer denken, ſondern man müſſe die erhaltene Lehre auch auf
De Mialen olniſchen Streitfall bezüglich der polniſchen Maßnah= die interallierten Schulden anwenden. In dieſem Sinne könne
man fagen, daß um den Dawesplan ſich die ganze wirtſchaftliche
und diplomatiſche Zukunft Europas und der Welt abſpiele. —
Aehnlich äußert ſich die „Deupre‟: Wenn eines Tages der
Transfer ſich als unmöglich herausſtelle, müſſe die Lehre ſo klar
eiffriedens vorſieht, angerufen. Der litauiſche Miniſter= ſein, daß ſie ebenſogut für die interallierten Schulden wie für
Paul Louis gegen die Fortdauer
der Rceſnlanebeſetzung.
EP. Paris, 6. November.
Unter der Ueberſchrift: „Eine Frage, die ſchnellſtens gelöſt
werden muß” ſchreibt heute der linksſtehende „Paris Soir”:
So=
lange die Frage der Rheinlandräumung nicht ihre logiſche
Nur Schaffung des Sicherheitskomitees geſchritten ſein Löſung gefunden haben wird, wird ſie die deutſch=franzöſiſchen
Beziehungen belaſten. Die Forderungen der Militärs und die
Fehler der kurzſichtigen Politiker unterhalten in Europa eine
furchtbare Konfliktsurſache. Es iſt unmöglich, daß ein Volk ohne
Meill äber ſeine Völkerbundsaufgaben. Zähneknirſchen die Anweſeuheit von 60 000 Soldaten hinnimmt, heit iſt an Schärfe kaum noch zu übertreffen. Das
Wirtſchafts=
die für es eine ſtändige Demütigung iſt. Man wird in der Ver= programm Rykows, des Vorſitzenden des Rates der
Volkskom=
gangenheit nirgends eine Beſetzung von ſo langer Dauer
fin=
den, denn die Feindſeligkeiten haben offiziell ſchon vor 9 Jahren .
ein Ende genommen. Nichts iſt gefährlicher als eine Preſtig=, und doch iſt man dahin durch Blindheit und durch
Ver=
harren im Irrtum gekommen. Es gibt in Frankreich Leute, die
ſich zu unnachgiebigen Verteidigern des Friedens von Verſailles
aufwerfen, der einer der ſchlechteſten Frieden aller Zeiten iſt
und der Europa willkürlich und brutal zerſchnitt. Aber in die= zialismus iſt ja ſchon zum Parteiulk geworden”. „Der Weg des
ſeu Frieden ſehen jene Leute nur die ihren Ideen günſtigen Staatsſtreichs, auf den das Zentralkomitee getreten iſt”,
Beſtimmungen, während ſie die anderen ſyſtematiſch ignorieren. I
So iſt es auch mit dem Artikel über die Rheinlandbeſetzung. löſung der Partei und zur Gegenrevolution”,
Man hat bis zum Ueberdruß bewieſen, daß dieſe Beſetzung aus
zahlreichen Gründen längſt aufgehört haben müſſe. Jene Leute
aber geben nicht nach, denn ihr Geiſteszuſtand iſt der gleiche wie terklaſſe” im Sowjetſtaat auf. Das Leningrader Maniſeit
der der deutſchen Nationaliſten, hier und da die gleiche Ver= mit ſeinen Verheißungen an die Arbeiterſchaft, vor allem in bezug
achtung des Völkerrechts, der gleiche Auit d
Parteiaufruhr in Moskau.
Lenin als Belaſtungszeuge. — Die G. P. U. greift ein. — Der
Kampf gegen die „Bedrückung der Arbeiter im Sowjetſtaat”. —
Die Oppoſition will auf die Straße gehen.
Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter.
Moskau, Anfang November 1927.
Der Kampf zwiſchen Parteimehrheit und Parteioppoſition
iſt auf der ganzen Linie entbrannt. Die „ſtahlharte‟ Diſziplin
der Partei der Bolſchewiſten, die auf ihre ſelbſtverſtändliche
Ein=
mütigkeit bei allen Entſcheidungen lange Jahre hindurch ſo ſtolz
geweſen iſt, eriſtiert nicht mehr. Auch die „gemeinſame ſtolze
Erinnerung” an den Sieg vor zehn Jahren kann Mehrheit und
Oppoſition nicht um das Parteibanner ſcharen. Dieſe „ſtolze
Erinnerung” iſt eine Fiktion; wäre Lenin heute am Leben, ſo
hätte auch er am Jubiläumstage die Glückwünſche ſeiner
Kampf=
genoſſen nur mit gemiſchten Gefühlen entgegennehmen können.
Die heutige Parteiführung räumt auch mit der Legende vom
Oktober 1917 erbarmungslos auf. Sie veröffentlicht Briefe
Lenins aus den Umſturzjahren, in denen den
Oppoſitionsfüh=
rern von heute, Sinowjew und Kamenew, in dürren Worten
vorgeworfen wird, ſie hätten den vom Zentralkomitee der Partei
ausgearbeiteten Plan des bewaffneten Aufſtandes der damaligen
Kerenſki=Regierung verraten. Der ſogenannte „proletariſche
Dichter‟ Demjan Bedny erzählt unter dröhnendem Gelächter der
Zuhörer auf einer Moskauer Parteikonferenz, daß Kamenew in
der Umgebung Lenins die Rolle eines Hofnarren geſpielt habe.
„In Kamenew”, ſagte der „Dichter”, vereinigt ſich ein
eigen=
artiger Byzantinismus mit einem verhängnisvollen Stumpfſinn.
Billigte er eine Maßnahme, ſo war dies für Lenin ſtets ein
Zeichen dafür, daß er auf falſchem Wege ſei.”
Jetzt nennt man die Oppoſitionsführer „Verräter” und
be=
hauptet, daß ſie in den Jahren, als die Partei verzweifelt gegen
eine Legion von Feinden kämpfte, von „ruhigen Zeiten am
war=
men Ofen” ſchwärmten. — Daß man ihnen aber nach dem
Oktober=Umſturz die höchſten Staatsämter anvertraute und dem
heute ſo verſchrienen Sinowjew die Leitung der
weltrevolutio=
nären Propaganda als Kominternpräſidenten übertrug, beweiſt,
daß man in ihren vor der Machtergreifung begangenen Sünden
kein Hindernis dafür geſehen hat, ſie an der Leitung der
ſieg=
reichen Revolution maßgebend zu beteiligen. Und noch eine
Frage: Glaubt man in Moskau, daß die Autorität Kamenews,
des heutigen Sowjetbotſchafters in Rom, mithin des
Repräſen=
tanten des Sowjetſtaates in einem fremden Lande, durch
der=
artige „Enthüllungen” beſonders geſtärkt wird?
Daß dieſe und ähnliche hemmende ueberlegungen fehlen, daß
ſie weder von der Parteimehrheit noch von der Oppoſition
an=
geſtellt werden, zeigt, wie weit der Kampf in der Partei gediehen
iſt. Von der Möglichkeit einer Verſöhnung iſt nicht mehr die
Rede; es handelt ſich heute nur noch darum, wieweit die
Partei=
leitung gegen die Oppoſition vorgehen wird, ob ſie ſich auf
Diſziplinarſtrafen beſchränkt oder, wie Demjan Bedny in ſeiner
Rede unmißverſtändlich erklärte, die Oppoſitionsführer nach dem
hohen Norden, zu den Eskimos”, wandern läßt. Die
Wahrſchein=
lichkeit der zweiten Löſung rückt immer näher. Es wird
öffent=
lich bekannt, daß die G. P. U., die Nachfolgerin der Tſcheka,
ſelbſtverſtändlich im Einverſtändnis mit dem Parteidiktator
Sta=
lin, in den Parteiſtreit offen eingegriffen hat:
Fiſchelew, der Organiſator und Leiter der Geheimdruckerei der
Oppoſition in Moskau, „der tapfere Proletarier Fiſchelew”, wie
ihn ſeine Freunde nennen, und andere Oppoſitionelle wurden
von den Agenten der G. P. U. kurzerhand verhaftet, und ihr
Schickſal erweckt bei der Oppoſition begründete Beſorgnis. „
Je=
dem Mitglied der Partei”, heißt es in einer Erklärung der
Op=
poſition, „das die antikommuniſtiſche Politick des Zentralkomitees
zu kritiſieren wagt, droht Hausſuchung und Verhaftung. Das
Zentralkomitee hat die Partei der Kontrolle der G. P. U. ausge=
Unverkennbar iſt die Einſtellung der Parteileitung zur
Oppo=
ſition heute völlig anders, als noch vor wenigen Wochen: heute
betrachtet die Mehrheit die Parteirebellen nicht mehr als „
Ver=
irrte”, denen der Weg zu einer reumütigen Nückkehr in den
Schoß der alleinſeligmachenden Partei offenſteht und offen
ge=
halten werden muß. „Die Oppoſition”, ſchreibt die „Prawda”,
niſt eine zweite Partei, die ſich teils in der Partei ſelbſt, teils
außerhalb der alten Lenin=Partei gebildet hat.‟ Dieſer
Hin=
weis auf außerhalb der Partei ſtehende Kreiſe, mit denen die
Oppoſition paktiert, iſt deutlich genug. Während früher den
Oppoſitionsführern nur vorgeworfen wurde, daß ſie unbewußt
die Geſchäfte der Sowjetfeinde beſorgen, wird ihnen heute das
bewußte Zuſammengehen mit weißgardiſtiſchen Elementen des
In= und Auslandes zur Laſt gelegt. „Dieſe Oppoſition” heißt
es in der „Prawda”, „werden wir endgültig zuſammenhauen”.
Die Oppoſition fühlt ſich auch ganz offenkundig als
eine neue Partei, die alle Brücken zur alten Partei
abge=
brochen hat. Sie hat ſich ſogar einen beſonderen Namen
beige=
legt — Bolſchewiſten=Leniniſten — und läßt unter dieſer
Fir=
mierung in den Arbeiterzentren ein detailliert ausgearbeitetes
Parteiprogramm umlaufen. Ihre Sprache gegen die
Parteimehr=
miſſare, nennt Smilga, einer der führenden Wirtſchaftspolitiker
der Oppoſition, „eige bürokratiſche Sammlung inhaltsloſer
Phraſen.” Trotzki bezeichnet dieſes Programm ſeinerſeits als die
Dämmerung des Kommunismus”. „Sie, der Ideologe der
kapitaliſtiſchen Entwicklung auf dem Lande” ruft Smilga dem
Sowjetpräſidenten Kalinin zu, „wagen mir Unglauben an den
Sozialismus vorzuwerfen! Ihr eigener „Glaube” an den
So=
heißt es in einem Schriftſtück der Oppoſition, „führt zur Auf=
Mit dem größten Nachdruck tritt die Oppoſition als
Verfechterin der Rechte der „bedrückten Arbei
auf dre Emnführung des Stebenftundentages, nennt ſie „ein in
Seite 2
Montag, den 7. November 1922
Nummerit
der Geſchich.: der Partei beiſpielloſes demagogiſches und
hoch=
ſtapleriſches dument”, ein „verantwortun,sloſes Spiel mit
den Arbeitern‟. Das Zentralkomitee wolle „das Schweigen der
Awbeiter laſſe erlaufen”, um gegen diejenigen vorgehen zu
kön=
nen, die die Intereſſen der werktätigen Maſſen vertreten. „Die
heutige Politi,” erklärt Jewdokimow, „iſt gegen die
grundlegen=
den materiellen Intereſſen der Arbeiter gerichtet.‟ Die
Sowjet=
regierung ſpare am Arbeitslohn, an der Fürſorge für ſchwangere
Arbeiterinnen, an der Sozialverſicherung und anderem mehr, ſie
ſchaffe in zahlreichen geſundheitsſchädlichen Produktionszweigen
den Sechsſtundentag ab und führe an ſeiner Stelle
Neunſtunden=
arbeit ein. „Sie bedrüicken die Arbeiterklaſſe,” rief Jewdokimow
aus, „ſo ſehr man eine Arbeiterklaſſe nur bedrücken kann! Sie
ſtreuen den Arbeitern Sand in die Augen und glauben, die
Ar=
beiterſchaft hierdurch betrügen zu können!‟ Die Oppoſition macht
kein Hehl daraus, daß ſie ſich diesmal nicht auf Proteſte und Reden
beſchpänken will, ſondern, daß dieſen Proteſten und Reden
Ta=
ten folgen werden. „Ich ſage euch wieder und wieder,”
ſchmetterte Jewdokimow von der Tribüne herab, „daß ihr uns
nicht werdet verhindern können, der Arbeiterklaſſe unſer
Pro=
gramm klarzumachen. Hier ſeid ihr ſtark, in den Betrieben aber
werden wir euch ſchlagen!” Bereits während der Tagung des
Zentralexekutivkomitees in Leningrad kam es vor dem Tauriſchen
Palais, wo die Sitzungen ſtattfanden, zu Anſammlungen von
Oppoſitionsanhängern. Nunmehr will die Oppoſituion während
der Jubiläumsfeierlichleiten offen auf die Straße
gehen. Auf einer konſpirativen Verſammlung der Oppoſitions= ſtadt, der Schutzpolizei ſowie der ſtaatlichen und ſtädtiſchen
Bau=
führer in der Wohnung Jewdokimows, iſt beſchloſſen worden,
während der Feſtage eine öffentliche Maſſendemonſtration mit
Plakaten zu veranſtalten. „Demonſtriert mit Frauen, Kindern,
Vätern! Auf die Straßen!” ſo lautet die Parole. Die
Lokaliſie=
rung des Konflikts innerhalb der Partei iſt nicht gelungen. Der Uebung ſelbſt lag folgender Plan zugrunde: Während die Städtiſche
Kampf um die Partei wird zum Machtkampf um den Staat.
Die Heverſthwehnnangstcankopye
in Nordamerika.
EP. Paris, 6. Nowember.
Die hier erſcheinenden amerikaniſchen Blätter bringen aus= bargebäude zu ſchützen ud daßs Feuer zu löſchen.
führliche Berichte über die Hochwaſſerkataſtrophe in den
nord=
ſind gleichfalls überflutet. Es beſtätigt ſich, daß in Montpellier
und Barre bisher über 235 Einwohner als ertrunken feſtgeſtellt
wurden. Die Stadt iſt vollſtändig von der Außenwelt
abgeſchnit=
terbrochen iſt. Das gleiche Schickſal erlitt die Stabt Burlington.
Bei Barve wurde unter ſieben angeſchwemmten Leichen die des
in Montpellier ertrunkenen Gouverneurs des Staates Vermont,
geſuchten Gebieten Neu=Englands ſind allenihalben Fabriken
zerſtört oder ſtillgelegt worden, ſo daß eime große Anzahl von
Arbeitern, in Rhode=sland allein 5000, zum Feiern gezwungen
ſind. Zahlreiche Ortſchaften ſind vollſtändig von den Fluten
ver=
ſchlungen worden, ſo das Städtchen Beete=River, das als die
Modellſtadt von New Hampſhire belanmt war. In Becket ſind
faſt ſämtliche Häuſer zerſtört worden. Die Einwohner hoben
ſich auf die umliegenden Höhen geſlüchtet.
Nach den bisher vorliegenden Meldungen ſind mindeſtens
17 Staudämme im Hochwaſſevgebiet geborſten; weitene Dämme
drohen jeden Augenblick einzuſtürzen, ſo bei Butland, wo bereits
wo tauſend Einwohner obdachlos ſid, wurde der
Belagerungs=
ſchwemmten Gebiete überfliegen, damit die Regierung über die
Hilfsaktionen in die Wege leiten kann.
Das Note Kreuz hat Maßnahmen getroffen, um den
Aus=
bruch von Epidemien zu verhindern.
Eine Schätzung der Geſamtzahl der Opfer iſt bisher noch
nicht möglich geweſen. Die Sachſchäden weiden zur Zeit auf als einmaliges Gaſtſpiel des Jeßner=Enſemblas, Berlin, eime
Auffüh=
etwa 25 Millionen Dollar veranſchlagt. Die regneriſche Witte= rung von Frank Wedekinds Drama „Muſik” ſtatt. Es wirken mit die
rung hält an. Aus verſchiedenen Gegenden werden, ſchwere Damen Mara Koppenhöfer, Hedda Neuhoff, Emilie Unda
ſind im Steigen begriffen.
ſtändigen Regenfälle in der Provinz Quebee und im Norden
von Neu=Braunſchweig große Ueberſchwemmungen verurſacht, tem Preiſen Künneckes Operette „Der Vetter, ans Dinasda‟
denen bereits ſechs Menſchenleben zum Opfer fielen. Fünf Er= gegeben. Es wirken mit die Damen Kapper, Liebel, Müller=Wiſchin,
trunkene ſind Eiſenbahnbeamte, die bei einem Brückeneinſturz kaliſche Leitung: Berthold Sander, Inſzenierung: „Heinrich Luhn,
Die Schäden belaufen ſich auf mehrere Millionen Dollar.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 6. November.
Voris Godunow.
Muſikaliſches Volksdrama von Mouſſorgfkij.
Die Aufnahme dieſer Oder in unſeren Spielplan iſt aufs ſchoffs mit höchſter Anerkennung zu nennen. Wundervoll in
diſchen Neuheiten der letzten Jahre.
ruſiſche Opernkomponiſt und nach Tſchaikowſki der einzige, deſſen dolf Balve ſang, mangelte das Format; auch ſtimmlich fehlt
Werk auch für uns Deutſche vorausſichtlich bleibenden Wert be= in der mittleren und tiefen Lage klingendes Material, ſo daß
halten wird. Er hat ein abenteuerliches Bohemien=Leben ge= dieſe herrſchſüchtige Figur nur in der Liebesſzene zur Geltung
führt. Er iſt, künſtleriſch angefeindet, perſönlich ohne Freunde, kam. Die ſchöne, ehrgeizige Marina gab Noſe Landwehr in
in verkommenem Zuſtand kaum 42 jährig im Jahre 1881 geſtor= ihrer muſikaliſchen, bühnengewandten Art. Theo Herrmann
ben. Sein Hauptwerk „Boris Godunow”, 18/4 bei der Urauf= und Alfred Karen, als Vertreter der griechiſchen und römi=
und Inſtrumentierung Rimſty=Korſſakows durch und iſt heute Heinrich Kuhn und Eugen Vogt als Gegenſtück zwei luſtige
das ſtärkſte Beiſpiel ruſſiſchnationaler Oper. Mouſſorgiki iſt wandernde Mönche. Würdig und vornehm Guſtav Deharde
muſikaliſch Selbſtherrſcher, ohne Vorbild und Nachfolger. Er als Fürſt Schuiſti. In kleinen Rollen lobenswert die Damen
hat nicht, wie die modernen ruſſiſchen Komponiſten, die wir Liebel Facobs, Albrecht, Penſe, die Herren
Poer=
heute vorgeſetzt bekommen, iuternationale Grundlage, ſondern ner Ebert, Grauert, Grohm, Foſef Herrmann.
ausgeſprochen natjonale. Es zeigt ſich wieder, daß die wirklich
Großen in der Kunſt auf uationalem Boden wachſen. Ihr
inter=
nationaler Ruhm — wenn er überhaupt einen Wert beſitzt — den Eindruck eines großen, ſeltenen muſikaliſchen Erlebniſſes.
ſtellt ſich von ſelbſt ein.
Boris Godunow” iſt ein nach Puſchkinſchen Szenen
ſelbſt=
gefertigtes Volksſtück. Es iſt kein Drama, ſondern eine Folge
von Einzelbildern aus der ruſſiſchen Geſchichte, die nur loſen
Zuſammenhang haben. Die Seele des Stückes iſt nicht ein
ein=
zelner Held, ſondern das ruſiſche Volk, deſſen Typen mit war= 80. Geburtstages des Künſtlers eine bedeutſame Ausſtellung
mem Herzen, Wirklichkeitsſinn und Humor erfaßt und muſi= ſeiner Werke.
kaliſch genial geſtaltet ſind.
Die Muſik iſt urkräftig und geſund. Sie hat eine raſſige, Albert Lang in ſeiner Vaterſtadt und in Berlin zuerſt
Architek=
höchſt originelle Thematik, iſt melodiſch reich, harmoniſch inter= tur. Im Herbſt 1869 reiſte er erſtmals nach Italien und gewann
eſant. Großes Ausdrucksvermögen, ſcharfe Charakteriſierungs= in Venedig die Freundſchaft Karl Schuchs, der Albert Lang
ver=
kunſt, herrliche Enſembles und Chöre zeichnen ſie aus. Atonali= anlaßte, die Architektur mit der Malerei zu vertauſchen. In
tüt wird ſiunlos, Niggermuſik wird zur Barbarei, ſolange aus München bildete ſich Albert Lang zu ſeinem neuen künſtleriſchen
Tonalität ſolch eine Muſik entſtehen kann. Und hat durchaus Beruf aus und lernte auf der Akademie den noch jüngeren
eine moderne Srrache, die ſich aber freilich nicht an den Ver= V. Trühner kennen. Ein Sommeraufenthalt in Bernried am
ſtand richtet, ſondern aus dem Blut, aus der Seele verſtanden Starnberger See brachte ihn in den Kreis W. Leibls. In ſeine
werden will. Aber freilich aus der zuſſchen Seele, die der am badiſche Heimat zurückgekehrt, lernte er Hans Thoma kennen,
beſten fühlt, der Land und Leute kennt.
gezeichnet. Packend und intereſſant die Inſzenierung H. E. debrand, Hans v. Marses und Arnold Böcklin. Die nachhaltigen
Mutzenbechers, einfühlig, farbig und in den Koſtümen fein Anregungen dieſes italieniſchen Aufenthaltes wirkten ſich bis
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſiadt, 7. November.
* „Dem Nächſien zur Wehr‟.
Haupt= und Schlußübung der Freiwilligen Feuerwehr Darmſtadt.
** „Hoch klingt das Lied” von dem braven Mann im Rauchhelm;
wenn es gilt, des Nächſten Hab und Gut drohender Vernichtung zu
ent=
reißen, wenn es gilt, ein Menſchenleben vor ſchrecklichſtem Tode zu
bewahren, da iſt er auf dem Plan und ſetzt freudig und
pflichtbe=
wußt das eigene Leben ein, ein anderes zu erretten. Schlicht und
ein=
fach iſt ſeine Loſumg: „Gott zur Ehr, dem Nächſten zur
Wehr”, und ebenſo ſchlicht tut er ſeine Menſchenpflicht. Selten iſt Lob
oder öffentlicher Dank; es iſt ja ſo ſelbſtverſtändlich, daß er hilft, wenn
Menſchen in Not ſind, und ſeine Hingabe iſt ihm meiſt der ſchönſte
Lohn ſeiner Tat. Aber wir dürfen es einmal ſagen; was wären wir,
was wäre unſere Büngerſchaft ohne ſie?. Wieviel Werte wüeden
zer=
ſtört, wären dieſe Wackeren nicht ſchnell und hilfsbereit zur
Stelle!... Darum wird hoch klingen immer das Lied auch dieſer
„Freiwilligen”! ..
Was ſie können, wie ſie proben für den Ernſtfall; wie
ſcheinbares Spiel tieſſten Ernſt in ſich birgt, wurde uns gezeigt in der
diesfährigen Haupt= und Schlußübung, die geſtern vormittag
11 Uhr im Aliceſtüift (Anſtalt für Geiſtesſchwache), Nieder=Ramſtädter
Straße 177, in Anweſenheit von Vertvetern des Polizeiamts
Darm=
behrööen, des Kreisamts, der
Brandverſicherungskam=
mer und der Stadt Darmſtadt ſtattfand. Das Kommando führten
die Herven Branddivktor Winter und 1. Kommandant Vogelz
ferner war zugegen Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Schnell. Der
Berufsfeuerwehr bei einem größeren Brand im Fabritviertel tätig iſt,
kommt die Meldung „Dachſtuhlbrand in dem Aliceſtift Nieder=
Ramſtädter Straße‟. Der Leiter der Städtiſchen Berufsfeuerwehr läßt
ſofort die Freiwillige Feuerwehr alarmieren und begibt ſich
ebenfalls nach der Brandſtelle Aliceſtift, um die nötigen Anordnungen
zu treffen. Inzwiſchen war durch ſtarken Funkenflug, bei dem
herr=
ſchenden Südweſtwind, auch das Oekonomiegebäude im Brand geraten, tipbt. Der da ſt der Herer. Nein, der. Nein der dortl t
Die Aufgabe der Feuerwehr beſteht darin, zunächſt einige Kinder, im Wandelgang von den Beſuchern mit Rätſellöſungen voll4t
im zweiten Obergeſchoß, denen der Weg über das verqualmte Treppen= den, ſind geduldig. Edgar Wallace („Deutſch von Rita Matczhf
haus nicht mehr möglich iſt, in Sicherheit zu bringen, die Nach= ſein Publikum ebenſo durcheinander, wie die Leute auf
11 Uhr 65 Min, war der Alarm. Nach ſechs Minuten war der erſte
Zug mit der ihm zugeteilten Magirus=Kreismotorſpritze, mittag im Orpheum eine gutbeſuchte Verſammlung
öſtlichen Staaten der Unio. Der Staat Vermont ſteht nach der zur Stelle; es folgten imn kurzen Abſtänden der 2., 3, und 5 GBeſſunger) der Heſſiſchen Landesgeſchäftsſtelle der Genoſſenſchaft für
Chicago Tribune” buchſtäblich unter Waſſer; große Landſtrecken Zug. Nachdem die bedrohten Kinder, die nach der Aufgabe durch das einberufen war. Die Verſammlung leitete Herr Weilgniſsr!
der Staaten Maſſachufetts, New Hampſhire und Connecticut verqualmte Treppenhaus nicht mehr ins Freie kommen konnten, mittelſt
Sprungtuch und Rettungsſack geborgen waren, wurde das und Ingenieur Scheppler, der zu den gezeigten Lichtbillef=
Feuer aus neun Rohrleitugen, wovon zwei der Motorſpritze entnom= terunge gab. Wir werden auf die Veranſtaltung nochmals zuumſt
men wurden, enengiſch belämpft und konnte um 11.45 Uhr, alſo 12 Min.
ten, da der Eiſenbahn=, Telephon= und Telegraphen=Verkehr un= nach dem Sional=,Angriff”, als gelöſcht gelten. Die Motorſpritze, die Rüſſelsheim, der, wie ſeinerzeit berichtet, in erſter Funtchlp
bis zu 1000 Liter Waſſer in der Minute zu geben vermag, wurde aus
dem Brunnen im Garten geſpeiſt, was als das zwechmäßigſte erſchien, anwaltſchaft erhobene Verufung in zweiter Inſtamz eimnftlrei
Im Anſchluß an die Uebung erläuterte der verantwortliche Leiter, ſpruch erzielt,
Branddirekton Winter, kurz den Verlauf. Der Vertreter des Poli=
Jackſon, aurſgefunden. In den von der Ueberſchwemmung heime zeiamts, Regierungsrat Kaiſer, ſprach für die gezeigten guten eine neue, wirklich zeitgemäße Art, zu reiſen, auch in Deu=ſchſo
Leiſtungen ſeine Anerkennung aus. Die Freiwillige Feuerwehr möge durchgeſetzt: die Pauſchalreiſe, umtev dieſer au em
noch mehr werbend tätig ſein, damit auch junges Blut in ihre beguemen Reiſeform verſteht man die Sicherſtellung au R
Reihen komme. Was die Mithilfe der Polizei, die die Tätigkeit der erforderniſſe dunch das Reiſeburegu: Nach perſönlichen Vünſt!
Feuerwehr zu ergänzen habe anbelange, ſo wäre ſie im Ernſtfalle Reiſenden werden ihm alle in Betracht konmenden. Farmlo
ſelbſtverſtändlich in erhebliche größerem Umfange herangezogen worden.
— Hier ſei auch die dankenswerte Unterſtützung durch den motbri= zu einemf Pauſchalbreiſe zur Verfügung geſtellt. Daß 5.5
ſchen Zug der Schutzpolizei erwähnt, der zur Beförderung. Publikum in Deutſchland die Vorteile dieſer in den angelſäckif
der Mannſchaften pünklich zur Stelle war und ſomit zu ſeinem Teile dern ſchon ſeit langem allgemein bekannten Reiſtart ſich juhlel
einen befriedigenden Verlauf der Uebung garantierte.
Nach einer Sondervorführug der Motorſpritze fand dieſe Reiſebureau (ER) aufgeſtellte und bis 1. SeptembrI
Uebung mit einem flotten Vorbeimarſch ihr Ende. —
Die Freiwillige Feuerwehr Darmſtadt, die nunmehr ſeit über 75 Jah= verkehr von 1925 auf 1926 eine Steigerung um 240 Prozeer!
3090 Einwohner ihre Häuſer geräumt haben. In Windſor, ren ſegensreich tätig iſt, hat wieder einmal ihre Leiſtungsfähigkeit und 1926 auf 1927 ſogar eine Steigerung um 300 Prozemkl
Schlagfertigkeit bewieſen. Mit den drei Motorſpritzen, die heute zur — Die Zahl der im Vertragsverhältnis mit dem genanntens umnu
Verſſigung ſtehen, iſt ſie und ihre „Schweſter”, die Berufsfeuerwehr, in ſtehenden Hotels iſt auf 1710 gewachſen, die ſich.
zuſtand verhängt. Der Stadt Boſton iſt die Milchzufuhr abge= der Lage, allen Gefohnen die Stinn zu bieten. Ihr Beſtreben wird in ſchnedene europäiſche und außereurobäiſche Staaten verteilalk
ſchnitten wonden, man befünchtet eine Lebensmittelknappheit. der Zukunft im beſonderen darauf gerichtet ſein, Feuer mit wenig weniger als 114 Großſtädten, mittelgroßen Städten, Kur 9
Präſident Coolidge hat angeordnet, daß Flugzeuge die über= Waſſer zu löſchen, um ſo den Gebäudeſchaden auf ein Mindeſtmaß zu orten führt das Mitteleuropäiſche Reiſeburenu
Rundfag=
beſchränken. Im Intereſſe der Erhaltung des Volksver= Beſichtigungen, Führungen und Ausflüge durch.
Ausdehnung der Kataſtrophe unterrichtet wird und die nötigen mögens wird ſie mit der fortſchreitenden Entwicklung und
Verbeſ=
ſerung der Technik immer wertvollere Dienſte zu leiſten imſtande ſein.
Gut Wehr!
MeI
Ke 9
velkonſuls aus Tient
bei der Reichsnachrichtenſtelle far
1 in Frankfurt
deutſche Generalkonſul in Tientſit,
Betz, hält ann
den 19. November, und Montag, den 21. Nobember, Sprahlhn
die Firmen ab, die am Handelsverkehr mit China beteiligt
Bezirk der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel in Franeit,
gehören Heſſen=Naſſau — mit Ausnahme des Induſtrie= u
kammerhezirks Kaſſel — ud der Freiſtaat Heſſen. Firn
Sprechſtunden, die an beiden Tagen von 9 bis 1 Uhr vormmt
finden, beſuchen wollen, werden gebeten, dies der Reichsnacht!
für Außenhandel, Frankfurt a. M., Börſe (Zimmer 43) bilt
mitzuteilen, damit eine Verteilung der Beſuicher auf die zur r94
ſtehende Zeiſt ſtattfinden kann.
— Zum Hexer=Gaſtſpiel im Orpheum. Nachfolgender 894
der Kritik des „Magdeburger Generalanzeigers” ſei hier wien=
„Ein Kuliſſenſtück. Ein Theaterſtück. Ein Rollenſtüick.
uungsſtück. Ein tolles Stück. Ein Effektſtück. Ein Senſatim.?
Reißer. Ein großer Reißer. Einer der riſſigſten Reißer)
Jahre. Ein — Erfolgsſtück, wie es erſtens im Buche, zweit
Bühne ſteht. Das iſt „Der Heger” des Engländers Edgar
Mit Witz, Routine, Raffinement ausgeklugelt, aufgezogen.
Bis zum Rande gefüllt mit Handlung, Handlung,
Handlungn=
ſtiſch wie theatertechniſch gleich geſchickt gemacht. Ohne t.4.0
Der Dialog; verhalten, angekurbelt, geſtoppt, dann wiederroh
zum Ende mit Abec. Alſo 30, 40, 70, 20, 50, 70, 100, 129
im Wahſel. Und mit 130, 140 ins Ziel. Nrrr. . . . Schluß.
war der Hexer. Ich ſag’s nicht, wer. Er wird geſucht. Vi.. Erſt kurz vor 112 Uhr iſt er entlarvt. Aben er
brecher=Genie. Und haut wiederum ab. Befreit ſich und ſont!
Mit hörbarem Knall. Und wird die Polente noch jahrellnf
Weltgeſchichte herumhetzen. Er iſt übrigens ein ſchwever
ganz ſchwerer Junge, ein Schmergewichts=Weltmeiſter von
rem Jungen. Mit — morgliſchem Unterbau. Denn er
Nache. Um Gequälte, Enterbte zu ſchützen. Oder um M
Opfern, die ſchon die Erde deckt, wenigſtens nachträglich faug
rdiſche Gerechtigkeit” zu verſchaffen. Da iſt eine Polizetzu
tüchtigen Beamten. Aber der Hexer iſt tüchtiger. Da ſt enn!
Advokaten. Die Gerichte faſſen ihn nicht. Aber der Hexer :4
heim. Da iſt ein Liebesneſt, Hehlerneſt, Abſteigequartier
— Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. Morgen Dienstag findet
Schneeſtürme gemeldet. Der Hudlon und der St. Lorenzſtrom und die Herven Mas Bing, Ferdinand Bonn, Hans Fließner,
Hermann Pfanz und Otto Storm. Negie: Leopold Jeßner.
Nach einer Meldung aus Montreal (Kanada), haben die Die Vorſtellung findet im Klemen Haus ſtatt und beginnt um 1930 Uhr.
Heute Montag wird im Aleinen Haus als Vorſtellung zu ermäßig=
und die Herren Deharde, Gbert=Bayer, Grohm, Kuhn, Neh, Vogt.
Muſi=
umkamen. Die Eiſenbahnſtrecken ſind vielfach unterbrochen. Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp, Tänze: Manda von Kreibig.
Beginn der Vorſtellung: 19.30 Uhr.
die Bilder Schencks von Trapp, klangſchön das Orcheſter,
klar die Leitung Dr. Böhms, bewegt und wohlklingend die
von B. Sander einſtudierten Chöre, Hauptſtücke des Werkes,
die, wenn ſie verſtärkt beſetzt würden, erſt ihre volle Wirkung
zeigen würden.
Von den vielen Einzelperſonen, jede in ihrer Art ſcharf
charakteriſiert, iſt an erſter Stelle der Zar Boris Johannes
Bi=
wärmſte zu begrüßen. Denn ſie iſt mehr wert, als alle ausläns der Erſcheinung, groß in der Darſtellung, erſchütternd in der
Geſtaltung dieſes vom böſen Gewiſſen zermarterten Gewalt=
Petrowitſch Mouſorgſkij iſt wohl der größte, urſprünglichſte herrſchers. Seinem Gegner Grigori, ſpäter Dimitrij, den
Ru=
führung abgelehnt, ſetzte ſich erſt ſei 1896 in der Umarbeitung ſchen Kirche, zwei ernſt und ſcharf gezeichnete Charakterköpfe.
Das übervolle Haus. anfangs abwartend, hatte am Schluß
Cxiſtenzen in einem. Da iſt eine geheimnisvolle Lampe.
geheimnisvolle Tapetentir. Da iſt ein noch geheimnisvollezen
zu einem ganz geheimnisvollen Zimmer. In den Paufe, 6
der Aber 99 von 100 Privatdetektiven tippem falſch. Die ch
Immer wieder führt er ſie aufs Glatteis. Das iſt ein Vel
* Die Deutſche Bau= und Siedlungsgemeinſchaft hielt 2 =
Referate hielten die Herven Frank=Gera, Wilhelmym
v. Große Strafkammer. Der Ingenieur Aug. Zc)
fahrläſſiger Tötung freigeſprochen war, hat auch auf von „ſlia
RDV. Die zeitgemäße Art, zu reiſen. In den letzten imſt
Hotelunterkunft, Verpflegung, Ausflüge, Führungen uſw. iwvl
gemacht hat, zeigt eine vom amtlichen Mitteleurwpſe
liegende Statiſtük. Danach haben die Umſätze im MGN=Pk
nreine
Kunſknotizen.
ſer oder Anflieriſche Veranffaltungen, deren im Nachſie
geſchleht, behält ſch die Redalſon ihr Urteil voe
— Vortrag. Wie uns mitgeteilt wird, ſoll der Frld
Vortrag des Forſchers Alexander Müller aus Bad Kreuzuchfit
eſſant werden. Der Vortrageude, welcher hier im voriger! ke
gefüllten Saale ſprach, durchwandert ſeit zwei Jahren du
Großſtädte und erntete überall vollen Beifall. Sein Thena.d
in den Tiefen atmoſphäriſcher Schwingungen, die nach feine=
Urheber des Lebens, der Krankheiten und des Todes ſind.
kleinſter Monaden, die das Weltall dunchziehen, ſollen nach 4
ſchungen eine Einwirkung auf die Zelle haben und durch
der Elektronen in derſelben eine jeweils verſchiedenartige
Tak=
vorzufen, die zu mannigfachen, bis heute unaufgeklärt gebr. führt. Wir empfehlen unſeren Leſern, den Vort
Montag, den 7. November, abends 8 Uhr, im großen Saal1 2.
gemeinde 1846 ſtattfindet, zu beſuchen, da er ſehr lehrreich iſt4
geld wird nicht erhoben.
H.
*Albert Lang.
1887, dem Todesjahre H. v. Marges, aus, nachdem B.uſck
früher nach Zürich übergeſiedelt war. Eine Auffort4
befreundeten Hans Thoma führte Albert Lang dann ruFdm
furt a. M., wo er bis 1896 in voller künſtleriſcher R.=Rhrlie
Seit dieſer Zeit lebt er als anerkannter Meiſter inn Acheſ.
Wir ſehen aus der Entwicklung Albert Langs, daß ta‟)
einen der letzten Träger der großen Tradition deutſcherſichle
des 19. Jahrhunderts zu würdigen haben. Die gessüſtig
Ausſtellung im Münchener Kunſtverein beſtätigt die ſenſiche
wenn auch Werke der Glanzzeit ſeiner künſtleriſchen G=04uſch
der Frankfurter Schaffensreriode, hier nur ungenügeny eletel
ſind. Unter den Bildniſſen ſeien, das köſtliche Por=Bleine
Mutter (1884), das tiefemrfundene Emil Lugos unde io
volles Selbſtporträt von 1911 beſonders hervorgehe),
mythologiſchen Kompoſitionen und manche frühere 9
ten unterliegen teilweiſe noch ſtark dem überragend”
riſchen Einfluſſe ſeiner Freunde Marées und Böckli!!
ſpätere Studien, wie „Gelnhauſen” (1892) den beſt *e.
Hans Thomas ebenbürtig erſcheinen. Das Geſamtoeuyh.
Langs durchſtrömt eine jetzt ſelten gewordene, warrighlid.
verehrung, gepaart mit einer ſoliden maleriſchen At kAuc.
Deswegen wird die künſtleriſche Geltung Abert Lakflres
der ſeiner Freunde W. Trühner, A. Böcklin, H. bw /
ſchen Originglausgabe bereits im 100. Tauſend vor.
Dr. Auguſt Goldf/ /h
Der Münchener Kunſtverein veranſtaltete aus Anlaß des
Am 15. November 1847 zu Karlsruhe geboren, ſtudierte
mit dem er 1879 zum zweiten Male Italien aufſuchte. Hier trat
Die wohlvorbereitete und geglückte Aufführung war aus= er in enge perſönliche und künſtleriſche Fühlung mit Adolf Hil=
Würdigung eines deutſchen Künſilers i4
Der deutſche Bildhauer Fohannes Ilmari 9
e=
der ſeit 1925 in Paris lebt, hatte dork ſchon im H.
Herbſt=Salon zwei Plaſtiken (weiblicher Akt und Pol”
ausgeſtellt, die ernſthafte Beachtung fanden. Im volk.
Sommer wurde er zu den Ausſtellungen des „Salon
lier” und des „Salon des Tuilleries” (als einziger*
Bildhauer!) eingeladen, in denen er mit einer groſln
drei Porträtöpſen und einem Torſo vertreten wak.
zeigte lebhaftes Intereſſe für den jungen Künſtler.
Pariſer Kunſtzeitſchriſten („LArt Vivant”, „Le C.A
u. a.) brachten Reproduktionen und ausführliche Beſtek
die durchweg aufrichtige Anerkennung bekunden.
9
Ilmari (1899 in Breslau geboren) lenkte durch ei
Kunſtforſcher 8. E. Oſthaus in Meran errichtetes
mal (1922) zuerſt die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſ „il
Seit 1922 lebte er in Kranichſtein. Mit zwei
führte er ſich auf einer Kunſtausſtellung in Darmſt4nſ
mer 1925) erfolgreich ein.
309
Montag den T. November 1927
St. Huberiusfeier 1927.
Ehrungen.
(Schluß.)
emdjäger Stünkel=Flörsheim i. Speſſart Silb. Klubmedaille,
wher Emil Krauſe=Viernheim Silb. Klubmevaille, 11.
Frei=
ſelſcher Förſter Weidmann=Angersbach (Oberheſſen) Ehren=
Gemeindeförſter Bender=Wermborn (Oberheſſen)
Ehren=
erhielten Ehrendiplome: Herr Franz Beuer=Darmſtadt als
Sütze von Heſſen für 1927/28, Herr Chriſtoph
Müller=
m als Meiſterkugelſhüitze des Heſſ. Jagdklubs für 1927/28,
Darmſtadt für die höchſte Trefferzahl. beim
Wurftauben=
den „Hickler=Gedächtnis=Wanderpreis 1927, Gruppe
m a. M. für die zweithöchſte Trefferzahl beim
Wurftauben=
n den Hickler=Gedächtnis=Wanderpreis 1927, Gruppe
Bad=
für die dritthöchſte Trefferzahl beim Wurftaubenſchießen
nic ler=Gedächtnis=Wanderpreis 1927.
9—deln für eifrige Werbetätigkeit ſeit Hubertus 1926
wur=
oat an: Direttor Roeder=Frankfurt a. M., Joſ. Burkhardt=
M., Theo Einhoff=Offenbach a. M., Herm. Müller=Offen=
Fviedr. Boſſeri=Offenbach a. M., Robert Bloch=Urberach,
uuch=Darmſtadt, Phil. Jockel 4.=Büttelborn, Aug. Heinrichs=
0 erau, F. Guckelsberger=Friedberg, Heinz Börner=Friedberg,
w Friedberg.
hyrene Klubmedaille für eifrige Werbetätigkeit erhielten: Chr.
ſun gadt, Oberjäger Nagelſchmitt=Urberach.
qlio Klubſchild für Verdienſte um den Klub wurde verliehen
ſarn Direktor A. Roeder=Frankfurt a. M. und Oberforſtmeiſter
För chbruch bei Mörfelden.
ſilbernen Klubmedaille für 25jährige
tgliedſchaft konnten ausgezeichmet werden die Herren
4brand=Pfungſtadt, Wilh. Hildebrand=Eberſtadt b. D.,
Rechts=
wlwhenn=Darmſtadt und Otto Nafziger Buchſchlag bei Sprend=
filberne Schnepfenmünze des Klubs für
ſi e‟ 1927 erhielten: Förſter Fr. May, Fhs. Eichenbühl,
!sſ enburg (Hauptklub), Revierjäger Emig, Gammelsbach bei
m Odw. (Ortsgruppe Odenwald), Fr. Sinai, Frankfurt am
Atgruppe Frankfurt), Joh. Hch. Lang, Wendelsheim in Rhh.
Rrms), Alb. Schudt, Grundſchwalheim (Ortsgr. Wetterau),
Offenbach a. M. (Ortsgr. Offenbach), Forſtreferendar Eugen
vWeinheim (Ortsgr. Weinheim), Jagdaufſeher Kroll,
Jagd=
üörlen bei Bad=Nauheim (Ortsgr. Nauheim), Förſter Luft,
ur Oberh. (Ortsgr. Büdingen), Förſter Chriſt. Pfeiffer III.,
ſt berh. (Ortsgr. Schlitz).
zu rordentlich reich beſchickte Trophäenausſtellung bildete den
utt ſder Feier. — Die Preisrichter, beſtehend aus den Herren
huut Dr. Mogk, Veterinärrat Dr. Friederich und Förſter Lohfink,
nk der vortrefflichen, von Herrn Robert Hübner getroffenen
wu. bereits um 4 Uhr nachmittags mit der Prämiierung
be=
üſußur San.=Rat Dr. Mogk dankte mit herzlichen Worten der
r an Herrn Hübner ſür den überſichtlichen Aufbau der
Tro=
c5d gab das Reſultat des Preisgerichts bekannt. Es wurden
uldene Medaille: für den beſten Hirſch aus dem
erlegt von Herrn Konſul H. A, Hommel=Wiesbaden; für
„ſirſch aus dem Taunus, erlegt von Herrn Oscar Goll=
Frank=
für den beſten Hirſch (Ausland) und gleichzeitig beſten
Ausſtellung, erlegt von Herrn Rittmeiſter, d. R. a. D. Karl
iedbaden; für den beſten Hirſch aus Norddeutſchland, erlegt
lonſul H. A. Hommel=Wiesbaden; für den beſten Damſchauf=
M Büdingen), erlegt von Seiner Durchlaucht dem Fürſten
ſſianburg und Büdingen; für den beſten Bock aus der Provinz
An. erlegt von Herrn W. Euler Bensheim; für den beſten Bock
yren, erlegt von Herrn Förſter Pfeiffer=Schlitz; für den beſten
ßArddeutſchland, erlegt von Herrn Miniſterialrat Dr.
Edward=
hüneine Kollektion von Rehböcken (Hunsrück), erlegt von Herrn
ſpr=Bingen; für die beſte Gamskrucke (Oberbayern), erlegt
mWaron Max von Hehl zu Herrnsheim (Gur Rennhof); für
gewma um 300 Pr= aon von Rehböcken aus dem Speſſart, erlegt von Herrn Hch.
hälmis mit dem nmma½! hurt a. M.; für eine Kollektion von Rehböcken aus Ober=
: von Herrn Kimm=Alsfeld.
ilberne Medaille erhielten: für den zweitbeſten Hirſch
ittelgroßen Städe M enwald, erlegt von Herrn Fritz Reinhart v. Gülpen Worms;
Reiſehurezu RundifulkAMtAlektion von vier Rothirſchen aus dem Odenwald, erlegt von
it Reinhart van Gülpen=Worms; für den zweitbeſten Hirſch
NCminus, erlegt von Herrn Hans von Opel=Rüſſelsheim a. M.;
Ahithirſche aus dem Taunus, erlegt von Herrn Hans v. Opel=
Im a. M.; für einen Rothirſch aus dem Kranichſteiner Park,
Gerrn Heinrich von Opel=Rüſſelsheim a. M.; für einen Rot=
Oberbayern, erlegt von Herrn Baron Max von Heyl zu
Am. Gut Rennhof; für einen Rothirſch aus der Rhön, erlegt
ſnFfritz Eichhorn=Offenbach; für den zweitbeſten Hirſch (
Aus=
el— von Herrn Fritz Hildebrandt=Darmſtadt; für den zweit=
Amthaufler (Tierpark Büdingen), erlegt von Seiner Durchlaucht
Carl zu Yſenburg und Büdingen; für eine Kollektion von
Rſchauflern, erlegt von Seiner Durchlaucht dem Fürſten Carl
u und Büdingen; für den zweitbeſten Rehbock aus Starken=
FA von Herrn Baron Dr. Cornel. von Hehl zu
Herrnsheim=
ar eine Kollektion von drei Rehböcken aus Starkenburg,
er=
wrrn Baron Dr. Cornel. von Hehl zu Herrnsheim Worms;
aiten Bock aus Oberheſſen, erlegt von Herrn Dieterle=
Offen=
caen guten Rehbock aus Oberheſſen, erlegt von Herrn Förſter
Annsburg; für einen guten Rehbock aus Oberheſſen, erlegt von
exforſtmeiſter Seeger=Schlitz; für eine Kollektion von drei
2 a1s Oberheſſen, erlegt von Hrn. Lehrer Bayerer=Dirlammen;
iülektion von drei Rehböcken aus der Rhön, erlegt von Herrn
arn=Offenbach; für einen guten Rehbock aus Starkenburg,
werrn Förſter MengerAltheim bei Dieburg; für die
zweit=
nerucke aus Oberbayern (Algäu), erlegt von Herrn Baron
ehl zu Herrsheim, Gut Rennhof; ſür eine Kollektion von
ucken (Algäu), erlegt von Herrn Baron Max von Heyl zu
Mn. Gut Rennhof.
ſabnzene Medaille wurde verliehen: für den drittbeſten
dem Odenwald, erlegt von Herrn Fabrikant Fritz Reinhart
=Worms; für den drittbeſten Hirſch (Ausland), erlegt von
m Eſſor Dr. Goetze=Frankfurt a. M.; für einen Rothirſch aus
Erlegt von Herrn Fritz Eichhorn=Offenbach; für den dritt=
M chaufler (Tierpark Büdingen), erlegt von Seiner Durchlaucht
A.: Diether von Yſenburg und Büdingen; für einen Rehbock
iawurg, erlegt von Herrn Baron Max von Hehl zu Herrns=
Rennhof; für eine Kollektion von Rehböcken, erlegt von
ſcaktor Pfotenhauer=Darmſtadt; für einen Rehbock aus Star=
Segt von Herrn Hans von Opel=Rüſſelsheim a. M.; für einen
S Oberheſſen, erlegt von Herrn Lehrer Bayerer=Dirlammen;
Meehbock aus Oberheſſen, erlegt von Herrn Lehrer Bayzerer=
F fur einen Rehbock aus Oberheffen, erlegt von Herrn
Kimm=
eir einen Rehbock aus Oberheſſen, erlegt von Herrn
Kimm=
ur einen Rehbock aus Starkenburg, erlegt von Herrn Guts=
Ei=Trebur; für eine Kollektion von Rehböcken, erlegt von
n Ior Bonte=Darmſtadt; für eine Gamskrucke aus Tirol, erlegt
7 Theod. Stemmer=Darmſtadt.
Noch erwähnt, daß Herr Sanitätsrat Dr. Mogk=Offenbach
der Preisrichter das Ergebnis des Preisgerichts unter
herz=
een des Dankes an die Herren Profeſſor Zimmer und Robert
en
m 20A=
Stt
0 gewachſen,ſei
uropäiſche Staateu Fill
nſtinotizen.
Mrau m.!
R
Nanntgab, Dankesworte, die darin gipfelten, daß ein erfreulicher
am der Anzahl der ausgeſtellten Trophäen zu verzeichnen ſei
eEziell die hervorragend überſichtliche Aufmachung der Aus=
Arbeit der Preisrichter ganz außerordentlich erleichterte.
Hn wohlgelungener Abſchluß der glänzend verlaufenen Feier
a humorbollen Verſen wiedergegebener Bericht über die
viel=
anſaben der Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen Jagdklubs von Herrn
„er a. 2. Voigtländer erwähnt werden, der ſtürmiſche
Heiter=
isze.
WVeSkalender für Montag, den 7. November 1927.
iandestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
fir nSaus Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: „Der Vetter aus
Orpheum, Anfang 20 Uhr: „Ihre Hoheit, die
Konzerte: Hotel Schmitz, Schloßtaffee, Weinhaus
anſee Rheingold; Perkeo= Variete. — Gemeinde=
DLelſungen, abends 8 Uhr, z. Beſt. d. Arbeit d. Ep=
Wedtenbereins d. Petrusgemeinde: Konzert= und Vortrags=
Zoxträge: Städt. Saalbau, Kaplan Fahſel: „Ehe
Ris”
Aus Heſſen.
L: Michelſtadt, 6. Nov. Todesfall. Der weit über den
Oden=
wald hinaus bekannt gewordene Fabrikant Otto Mühlhäuſer=
Steinbach iſt an den Folgen eines ſchweren Leidens im Eliſabethenſtift
in Darmſtadt geſtorben. Der Verſtorbene hat ſowohl in dienſtlicher als
auch in ſeiner öffentlichen Betätigung eine außergewöhnlich erfolgreiche
Arbeit zu leiſten vermocht. Das Fabrikunternehmen Gebrüder
Mühl=
häuſer in Michelſtadt, das der Verſtorbene in erſter Linie aus kleinſten
Anfängen zu ſeiner heutigen beachtlichen Höhe entwickelte und das wegen
ſeiner Fabrikation von Feld= und Kleinbahnwagen einen guten Ruf als
führende Firma in ganz Deutſchland genießt, verliert in dem
Dahin=
geſchiedenen eine äußerſt wertbolle Arbeitskraft, der ein bedeutender
An=
teil an dem Aufblühen des Betriebes zuzuſchreiben ſein dürfte. Auch im
öffentlichen Leben hat der Verſtorbene, der früher Rentmeiſter des
Für=
ſten zu Erbach=Schönberg war, ſeinen Mann geſtanden. Jahrelang war
er der Führer der Deutſchen Volkspartei im hinteren Odenwald und hat
als deren Kreisvorſitzender in vorderſter Linie des politiſchen Kampfes
geſtanden. Für die Deutſche Volkspartei gehörte Otto Mühlhäuſer auch
dem Provinzialtag in Darmſtadt und dem Kreistag und Kreisausſchuß
in Erbach an. In aller Erinnerung iſt noch ſein mannhaftes Eintreten
für die Intereſſen der Oberrealſchule Michelſtadt, deren Erhaltung nicht
zuletzt mrit ſein Verdienſt war. Auch im übrigen wurde Otto Mühlhäuſer
zu wichtigen Aemtern durch das Vertrauen ſeiner Mitbürger
herange=
zogen. So war er Direktor der Landwirtſchafts= und Gewerbebank
Michelſtadt und Vorſitzender der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe in
Michel=
ſtadt. Sein Tod wird eine ſchwere Lücke in dem Wirtſchaftsleben und
öffentlichen Leben nicht nur des Kreiſes Erbach, ſondern im ganzen
Odenwald hinterlaſſen.
W. Heppenheim a. d. B., 5. Nov. Winzerverein. Am
Sonn=
tag, nachmittags um 3 Uhr, findet im kathol. Vereinshaus eine
Verſamm=
lung des Winzervereins Heppenheim ſtatt. Im Mittelpunkt des
Nach=
mittags wird ein Vortrag des Landwirtſchaftsrats Dr. Schül üüber
Wein=
bergdüngung ſtehen. Außerdem wird Rechnung und Bilanz des Jahres
1926 vorgelegt, ſowie das Traubengeld für 1927 ausbezahlt. —
Allge=
meine Ortskrankenkaſſe. Da in den dier Wahlbezirken von
ſeiten der Arbeitgeber und Verſicherten nur je ein Wahlvorſchlag
recht=
zeitig eingegangen iſt, gelten die vorgeſchlagenen Bewerber ohne weitere
Wahlhandlung als gewählt. Die Wahlvorſchläge liegen vom 7.—14. Nov.
auf der Geſchäftsſtelle der Kaſſe zur Einſichtnahme offen. —
Haus=
ſammlung. Augenblicklich iſt eino Hausſammlung für die Anſtalt
für Epileptiſche in Nieder=Ramſtadt im Kreiſe Heppenheim im Gange.
Der Erheber iſt mit kreisamtlichem Ausweis verſehen.
g. Gernsheim, 5. Nov. Standesamt. Im Monat Oktober
wurden beim hieſigen Standesamt 3 Geburten, 3 Eheſchließungen und
1 Sterbfall angeineldet. — An Stelle der nach Mainz verſetzten
Schwe=
ſteroberin Johanna trat Schweſteroberin Mutarim von den Schweſtern
der göttlichen Vorſehung. — Wegen Tobſuchſtsanfällen mußte ein junger
Mann in die Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Goddelau verbracht
wer=
den. — Sein 30jähriges Geſchäftsjubiläum feierte dieſer Tage Herr
Metzgermeiſter Martin Weiprecht, Eigentüimer des bekannten Gaſthauſes
„Zum Anker”. — Die Vorarbeiten für die Erſtellung des elektriſchen
Krans im Hafengebiet ſind zurzeit eifrig im Gange. — Die Süddeutſche
Zuckerfabrik, Werk Gernsheim, hat zurzeit Hochbetrieb. Aus der ganzen
Umgegend rollen zu Waſſer und zu Land Zuckerrüben zur Verarbeitung
heran. — Die Quäkerſpeiſungen an der hieſigen Volksſchule ſind wieder
aufgenommen worden. — Das in der Schafſtraße gelegene und Herrn
Dr. med. vet. Wetzel, Weilmünſter, gehörige Wohnhaus ging käuflich
in den Beſitz der Gemeinde Gernsheim über. Das Wohnhaus iſt als
Dienſtwohnung für den Faſelhofverwalter auserſehen.
a. Dietzenbach, 4. Nob. In einer gut beſuchten Wählevverſammlung
der Deutſchen (liberalen) Volkspartei ſprach geſtern Generalſekretär
Schindler über die heſſiſchen Landtagswahlen. Es ſei, ſo begann der
Redner, in 10 Tagen wohl die Wahl da, von einer Wahlbewegung ſei
jedoch noch wenig zu ſpüren. Sei der politiſche Gedanke vielleicht
ſchwächer geworden? Sei dem Wähler und erſt recht der Wählerin ein
„politiſch” Lied ein „garſtig” Lied?. Werde beiden vielleicht zu viel „
ge=
hetzt”? Seien ſie enttäuſcht oder verärgert? Gewiß, es werde von
mancher Partei vor der Wahl viel verſprochen, was nachher nicht
ge=
halten werde. Da wolle man jede wirtſchaftliche Not lindern und das
Blaue vom Himmel herunterholen. Die Deutſche Volkspartei habe ſich
immer davon freigehalten. Sie ſei nicht in der Lage, dem Wähler die
goldenen Berge zu verſprechen. Sie wiſſe, daß der verlorene Krieg mit
die Urſache unſerer mißlichen Lage ſei. Wir müßten gemeinſame Not,
Volksnot, gemeinſam tragen. Es genüge deshalb beiſpielsweiſe nicht,
daß die Landwirtſchaft die Menge ihrer Erzeugniſſe ſteigere. Es müſſe
im Volk auch die Kaufkraft zum Abſatz vorhanden ſein. Die Deutſche
Volkspartei ſei wirtſchaftlich und landwirtſchaftlich eingeſtellt. Es habe
für den Bauernſtand und auch für andere Stände gewiß etwas
Be=
ſtechendes, ſich in den Volksvertretungen nur durch Fachleute vertreten
zu laſſen. Solche Berufsparteien (Landbund, Wirtſchaftspartei uſw.)
fänden aber erfahrungsgemäß die geſchloſſene Gegnerſchaft der übrigen
Parteien, und deshalb ſei der Landwirtſchaft zu raten, auch mit der
Deutſchen Volkspartei Fühlung zu halten. Für dieſe Partei bewerbe
ſich Landwirt und Bürgermeiſter Schott zu Uffhofen an unbedingt
ſicherer (zweiter) Stelle um einen Landtagsſitz. In ganz großen Zügen
behandelte dann der Redner die Aufgaben ſeiner Partei in Heſſen und
im Reiche. Die Partei trete für liberale und nationale Politik, für die
Freiheit der Nation, für die Freiheit des Gewiſſens und der Wirtſchaft
ein. Das Zentrum komme am Wahltage in dem faſt rein evangeliſchen
Dietzenbach nicht in Betracht. Wer ſonſt grundſätzlich bürgerlich
einge=
ſtellt ſei und am 13. November nicht demokratiſch oder konſervativ
(deutſchnational) ſtimmen könne, wer nicht nur rückwärts, ſondern auch
vorwärts blicke, wer das gute Neue mit dem guten Alten verbinden
wolle, der wähle die nationale Partei der Mitte, die Deutſche
Volfs=
partei. Der Sozialdemokrat Grohmann erklärte in der Ausſprache, mit
dem Redner in vielen Dingen einverſtanden ſein zu können, bemängelte
aber die Haltung der Deutſchen Volkspartei zum Reichsſchulgeſetz.
Stadtv. Joſt (Offenbach) ſtellte darauf feſt, daß die Miniſter ſeiner
Partei in der Reichsregierung ausdrücklich Vorbehalte gemacht hätten.
Die Südweſtdeutſche Arbeitsgemeinſchaft der Partei habe zudem an das
neue Schulgeſetz des Reiches folgende Forderung geſtellt: 1. Die
chriſt=
liche Gemeinſchaftsſchule muß in den bisherigen Simultanſchulländern
für alle Zeiten geſichert ſein. 2. Dem Staate muß auch ferner die
Schulhoheit zuſtehen. 3. Der „geordnete Schulbetrieb” iſt die bisherige
Gliederung der Schule eines Ortes. Der jetzige Schulkampf aber ſei die
Frucht der verkehrten Politik der Sozialdemokratie, die das
Schulab=
kommen mit dem Zentrum in Weimar getroffen habe. Es ſei ſicher, daß
das Zentrum auch nach dem etwaigen Fall des Entwurfes auf ſeinem
Schein beſtehen werde. Für den Einheitsſtaat trete die Deutſche
Volks=
partei ſchon in ihren „Grundſätzen” von 1919 freudig ein. Dieſer
deutſche Einheitsſtaat ſchreite ſchon ſeit Jahrzehnten immer mehr ſeiner
endlichen Vollendung entgegen. Mit Gewalt und gewiſſermaßen über
Nacht werde er aber gewiß nicht kommen. Steuerliche Entlaſtungen
werde er auch nicht von heute auf morgen bringen. Erſparniſſe könnten
auch heute ſchon im heiſiſchen Staate gemacht werden, indem man die
Abgeordnetenzahl von 70 auf 50 ermäßige, den zweijährigen
Staats=
voranſchlag wieder einführe, ſich mit weniger Miniſtern begnüge uſw.
Gerade die Sozialdemokratie, die auch das Heil in der überſtürzten
Ein=
richtung des Einheitsſtaates ſehe, habe aber in dieſen Fragen verſagt.
z. Rüffelsheim, 5. Nov. Der Bau eines Hafens für die
gegen=
überliegenden Kalkſteinbruche wurde durch die Waſſervaubehörde
ab=
gelehnt. — Der hieſige Militärverein hat in der Bahnhofſtraße 2
eine Geſchäftsſtelle eröffnet, in der Rentenangelegenheiten.
Be=
ratungen uſw erteilt werden.
— Gießen, 4. Nov. Zigarrenarbeiterſtreik auch in
Gießen. Zum Lohnkampf in der Zigarreninduſtrie iſt mitzuteilen,
daß die Belegſchaft bei der hieſigen Firma Gebr. Pletz auf Veranlaſſung
der Gewerkſchaftsvertretung ſeit Dienstag ſtreikt. Ebenſo iſt der dritte
Teil der Wickelmacher der Firma Bock u. Co. in den Streik getreten.
Seite 3
Gad
A
entfalten gegen alle
*
Ansteckungskeime eine
spe-
zifische Wirkung, die von keinem
anderen Mittel erreicht wird. Sie
allein bieten einen ausreichenden
Schutz gegen
Erkältungskrankhei-
ten, Mandel- und
Halsentzündun-
gen und sollten in keiner Familie
fehlen. Erhältlich in Apotheken
und Drogerien.
—Nieder,Olm, 5. Nob. Am 3. November fand in Nieder,Olm eine
Wahlverſammlung der D.V.P. ſtatt, die einen ſehr guten Beſuch
aufwies. Parteiſekretär Enk ſprach üiber Außenpolitik und die
Wirt=
ſchaft im deutſchen Staate. Als verantwortlich für die große
Unzufrie=
denheit innerhalb des geſamten Volkes ſind zu bezeichnen die
Parteien=
wirtſchaft innerhalb unſerer Staatsverwaltung, die durch den Verſailler
Vertrag uns auferlegten Laſten und die durch den Völkerbund uns ſo
otf beſcherten Enttäuſchungen. Der Schlüſſel zur endgültigen Geſundung
der deutſchen Wirtſchaft liegt in der günſtigen Entwicklung der
Außen=
politik. Der Staatsmann der heutigen Zeit, Streſemann, muß zur
guten Fortentwicklung ſeiner Politik die Einmütigkeit des geſamten
Volkes hinter ſich haben. An dieſer Einſicht aber fehlt es in weiteſten
Kreiſen der Sozialdemokratie und der Deutſchnationalen. Der Redner
ſchilderte die gefahrdrohenden Konflikte der Welt, die in früheren Zeiten
beſtimmt Anlaß zu großen Kriegen geworden wären. Durch den
Völ=
kerbund werden aber all dieſe Streitigkeiten dieſer Staaten gegenſeitig
auf diplomatiſchem Wege gelöſt unter maßgebendem Einfluß und
Mit=
wirkung Streſemanns. Her Enk ging dann auf die Finanzwirtſchaft
über, behandelte den Haushaltsetat im einzelnen und wies nach, daß dio
deutſche Wirtſchaft an der Grenze der Leiſtungsfähigkeit im
Steuer=
zahlen angelangt iſt. Noch angeſpannter wie im Reiche iſt die
Finanz=
lage in Heſſen. Nicht allein verantwortlich hierfür kann gemacht werden
der größere Aufgabcnkreis, ſondern die mit ſehr viel ſachunkundigen
Beamten beſetzte Verwaltung. In Heſſen iſt nicht entſcheidend für die
Beſetzung eines Poſtens die Tüchtigkeit oder die Entwicklung des Vo
amten, ſondern der Beſitz des Parteibuches. Der Redner faßte ſeig
Ausführungen dahin zuſammen, daß ein Staat und ſomit das Volk nug
geſunden kann, wenn die Außenpolitik durch Streſemann in den ſeid
herigen Bahnen weitergeführt wird, wenn das Volk ſeiner nationalen
Würde ſelbſtbewußt wird, wenn der Aufgabenkreis im Staatshaushaß
beſchränkt, erſt Mittel beſchafft und dann erſt Aufgaben bewilligt wer
den, Beſchränkung der Verwaltung einſetzt, der konfeſſionelle Friede
durch Erhaltung der Simultanſchule gewahrt bleibt, eine gerechte
Steuer=
verteilung vorgenommen und Achtung und Duldſamkeit gegenüber fedem
einzelnen Berufsſtand durchgeführt wird. Es ſchloß ſich hieran eine ſehr
lebhafte und intereſſante Diskuſſion an und konnte der
Verſammlungs=
leiter die Verſammlung ſchließen mit dem Wunſche einer baldigen
Grim=
dung einer Ortsgruppe in Nieder Olm.
Grünberg, 5. Nov. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung
iſt folgendes zu berichten. Nachdem die an Pfingſten geſprungene Glocke
durch eine neue erſetzt und beide übrigen Glocken ebenfalls neue
Glocken=
ſtühle erhalten haben, ſoll gleichzeitig auch die Kirchenuhr eine
gründ=
liche Reparatur erfahren. Nach Feſtſtellung durch die in Betracht
kom=
menden Uhrmacher, welcherlei Schäden die Uhr aufweiſt und welche
Teile erſetzt werden müſſen, ſoll ein Voranſchlag von denſelben eingeholt
werden. — Der Wirtſchaftsplan für den ſtädtiſchen Wald (1928) ſoll nach
Einſichtnahme eines jeden Gemeinderatsmitgliedes zur Beratung auf
einem ſpäteren Termin vorgelegt werden. — Auf eine Verfügung des
Kreisamts Gießen kann der Gemeinderat nur beſchließen, daß die
Ge=
meinde Grünberg infolge allzu ſtarker ſteuerlicher Belaſtung keine höheve
als 12prozentige Aufwertung leiſten kann. — Von einer Entſcheidung
des Heſſiſchen Finanzminiſteriums, Abteilung für Bauweſen, nimmt der
Gemeinderat in einer Beſchwerdeangelegenheit der Grünberger
Hand=
werker Kenntnis. — Für das an die Firma Haas u. Co. abgegebenet
Holz der außerordentlichen Holzfällung von Kiefernholz werden die
Preiſe feſtgeſetzt. — Ueber die Tilgung einer aufgenommenen
kurz=
friſtigen Anleihe von 15 000 Mark ſoll in nächſter Sitzung beraten
wer=
den. — Beantragt und beſchloſſen wird, in den nächſtjährigen
Vor=
anſchlag einen Betrag aufzunehmen, der dem Zwecke der
Einbruchs=
ſicherheit der Stadtkaſſe bezw. des Kaſſenſchrankes dienen ſoll.
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Frankfurt.
Montag, 7. Nov. 11.55: Glockenſpiel aus dem Darmſtädter
Schloß. O 15.30: Stunde der Jugend. Lehrer Voigt: Von fremden
Ländern und Völkern. 16.30: Konzert des Hausorch. Die Oper
der Woche. O 17.45: Leſeſtunde. Aus dem Roman Auch Einer
von Viſcher O 18.15: Vereinsnachrichten. 18.30: Von Kaſſel:
Mathilde Meißel: Kleidung für den Winterſport. O 18.45: Dr.
Felber: Muſik und Volksglaube. O 19.15: Wirtſchaftsmeldungen.
O 19.30: E. Joſeph: Das amerikaniſche Theater. O 20: Engliſche
Literaturproben. O 20.15: Konzert des Harmonieorcheſters des
Frankfurter Orcheſtervereins. Mitw: J. Gareis (Altdeutſche
Scherz=
lieder zur Laute). — Anſchl.: Schallplatten=Konzert=
Stuttgart.
Montag, 7. Nov. 13.15: Schallplattenkonzert. 16.15-
Schwäbiſcher Nachmittag. Leit.: G. Ott. Mitw.: Frida Heller,
Lieſel Müller Bauernkapelle. U. a.: „Ufm Schloßplatz”. Schwäb.
Hörſpiel in 2 Abt. von G. Ott. O 18: Sportfunk. o 18.15:
Dr. Schairer: Löcher im Weltall. O 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15:
Dr. Elwenſpoek: Jean G. Noverre (geb. 1727) und die Blüte
des Stuttgarter Hofballetts. O 20: Aus Freiburg: Abendkonzert.
Reger: Lieder mit Klavier. — Weismann: Sonate A=moll für
Violine. Lieder mit Klavier. — Dvorak: Andante. — Becker:
Menuett. — Gabriele Marie: La Cinquantaine. — Anſchl.:
Schöne Seelen” Luſtſpiel in 1 Akt von Felix Salten. Perſ.:
Heinrich: K. Köſtlin; Mizi Manhardt, Statiſtin: Elſa Pfeiffer;
ein Kellner: Fred Höger; der Piccolo: Marianne Fiſcher;
Roſew=
baum, Klavierſpieler: Th. Brandt. Spielt in Wien, in einem
vornehmen Reſtaurant. O 22.45: Nachrichten.
Berlin.
Montag, 7. Nov. 15.30: Dr. Mathilde Wolff:
Frauen=
berufe in der Landwirtſchaft. 16: Dr. Carthaus:
Taifun=
kataſtrophen. O 16.30: Novellen: Das alte Lied, Förſter und
Wilddieb. (Paul Ernſt); gel. vom Dichter. o 17:
Unterhaltungs=
muſik des Salonquartetts Hans Raue O 18.20: Prof. Manes:
Studienfahrt durch die amerikaniſche Verſicherungswelt.
Beſonder=
heiten gegenüber deutſcher Verſicherung. O 18.50: Dr. Pohl:
Sozialpolitiſche Umſchau. O 19.20: Prof. Dr. Marcuſe: Neues
vom Himmel und von der Erde. Alter und Beſchaffenheit der
Erde. O 19.50: Perſonenangabe zur nachf. Uebertr. o 8: Aus dem
Metropol=Theater. Unter perſönl. Leit. des Komponiſten. „Paganini”
Operette in drei Akten, Muſik von Lehar. Perſ.: Maria Anna
Eliſa, Fürſtin von Lucca und Piombino; Fürſt Felice Bacciochi, ihr
Gemahl; Nicolo Paganini; Bartucci ſein Impreſario; Graf.
He=
douville, General in Napoleons Dienſten; Marcheſe Giacomo
Pim=
pinelli, Kammervorſteher der Fürſtin; Gräfin de Laplace, Hofdame;
Bella Giretti, Primadonna an der fürſtl. Oper zu Lucca;
Zere=
monienmeiſter; uſw. Der erſte Akt ſpielt zu Anfang des 19. Jahrh.
im Fürſtentum Lucca, der zweite Akt ſechs Monate nach dem erſten,
der dritte Akt unmittelbar nach dem zweiten. Im zweiten Akt
Tanz=
einlage: Lucie Kieſelhauſen=v. Priſſell. — Anſchl.: Sport. —
Unter=
haltungsmuſik. Fr. Hollaender mit ſeinen Weintraub=Syncopators.
Königswuſterhauſen. Montag, 7. Nov. o 12: Engliſch für
Schüler. O 15: Eliſabeth Böhm: Die Landflucht und ihre Folgen.
O 15.35: Wetter und Börſe. O 15.40: Adele Lüderitz:
Koch=
anweiſungen und Speiſefolgen. 16: Prof. Wechſler: Das jüngſte
Frankreich. O 16.30: Dr. Fiſcher: Muſikberatungsſtelle des
Zentral=
inſtituts. O 17: Prof. Hampe: Das mittelalterliche Kaiſertum.
O 18: Dr. Günther: Neuzeitl. Atomtheorie. O 18.30: Engliſch für
Anf. O 18.55: Gutsbeſ. Nägel: Meine Erfahrungen m.
Boden=
lockerung. O 19.20: Aktuelle Buchführungsfragen. O 20: Uebertr.
aus dem Metropoltheater Berlin: „Paganini” von Lebar. O 22.30:
Unterhaltungsmuſik.
Wetterbericht.
Wetterausſichten für Dienstag, den 8. November:
Ruhiges Wetter, wechſelnd wolkig mit Aufheiterung, in höheren
Lagen leichte Nachtfroſtgefahr, nur vereinzelt noch Regenſchauer.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag 6 Uhr iſt mein treuer Gatte, unſer fürſorgender Vater,
Schwieger=
d7341
vater, unſer guter Bruder, Schwager und Onkel
Fabrikant
im 59. Lebensjahr heimgegangen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen=
Lunfe Muhlhäufer, geb. Beber.
den 6. November 1927.
Steinbach i. O.
Seite 4
Montag, den 7. November 1927
Nummer:!
Todes=Anzeige.
Unſer lieber Bruder, Gründer und Mitinhaber unſerer Firma
Herr Fabrikant
Otto Mühlbäuſer
iſt am 6. November, vormittags 6 Uhr, von ſeinem ſchweren Leiden erlöſt
worden. In jahrzehntelanger erfolgreicher Arbeit hat er unſerem Hauſe
ſein großes Wiſſen und ſeine reichen Erfahrungen gewidmet. Raſtlos war
ſeine Tätigkeit bis in die letzten Tage. Wir werden ſeiner ſtets in
dankbarer Verehrung gedenken.
Die Firma Gebrüder Mühlhäuſer
Eiſengießerei und Feldbahnfabrik.
17345)
Ziebung. 11, Hevem
Große Hessischu
Landwirlschafts-Ladl=
1501 Gewinne zusammn.
1250o
8588
3800
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Heute entſchlief nach ſchwerem Leiden meine
liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schwieger=
mutter, Großmutter, Schweſier, Schwägerin
und Tante
Frau Dorothea Hilsdorf
geb. Gondner.
In tiefſter Trauer:
Heinrich Hilsdorf.
Studienrat H. Hilsdorf u. Frau Anna
geb. Heil
Dr. H. Zwicky u. Frau Anna geb Hilsdorf
Hans Schmähling u. Frau Lia geb Hilsdorf.
Alfred Oertel u. Frau Emmy geb. Hilsdorf.
Wilhelmine Hilsdorf.
Darmſtadt, den 6. November 1927.
Die Beerdigung ſindet am Dienstag, den 8. d. Mis.,
rachm. 2 Uhr. auf dem alten Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſiatt.
Belleidsbeſuche dankend verbeten. (17342
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, unſeren lieben, unvergeßlichen
.-Süddenlsche Staats-Lotterie
Ziehung der 2. Klaſſe: 11. und 12. November 16424g
Erwin
Habe noch
TOTZ
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Geſchenke
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nach vollendetem 20ten Lebensjahr
in ein beſſeres Jenſeits
zurückzu=
rufen.
Im Namen aller
trauernden Hinterbliebenen:
Fam. H. Mühlhäuſer
König i. Odw.
Die BeerLigung findet am Dienstag.
den 8. November, nachmittags 31/,
Uhr, auf demWaldfriedhot zu Darm=
(173.3
ſtadt ſtatt.
Darmſiadt, Eliſabethenſtift,
6. November 1921.
Preiſe der Loſe
pro Klaſſe:
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füralle 5 Klaſ en:
6.—
12.— 24.—
Auswärtige
Beſtellungen
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Darmſtadt, Hügelſtraß: 2, I. Stock, Ecke Karlsſtraße, Tel. 3060
Poſtſcheck=Konto: Frankfurt a. M. Nr. 33 302
Seifen=Lehner
Waldſtr 11.
Weu
und bügeln wird bei
bill. Berechn angen.
Daſelbſt werd. auch
Vorhänge geſpannt.
Fr. Marquardt Ww.
gr. Kaplaneigaſſe 49.
(29232mso
auszufa.z
Mingee
E.x. m5
v. Landa
Stellei.
Ausk. err .
Feldbern
Mee
läſſige,
Stenu
auch für
geſucht.
Bah
Aktien=
Das Feſt der *29784
Silbernen Hochzeit
begehen am 8 November die Eheleute
Leonhard Kohlbacher und Fran, geb.
Fuchs, Darmſtadt, Gardiſtenſtraße 8.
B. SL.-Raßfee
stets frisch gebrannt
Alexanderstraßg 6
1724
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Verdienst nachwe-‟
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Reisedag
bei ſelbſt, angenehmer Ver=”
lichkeit. Höchſte Proviſionn
Bargeld. — Direkter V”eler.
Firma, kein General=V
Perſönl. Vorſtellung b6
Herrn Kreme2
Dienstag, 8. 11., 9—1 unl=
Mittwoch, 9 11., 9—1 un
Hoßel Prinz Heim
Darmſtadt.
309
Montag, den 7. November 1927
Geite 5
todeutſchland-Balten9:3 (7:2)
Weſideutſchland — Norddeutſchland 6:5.
umdeum den OSB.=Pokal
enpiehlt sieh zu M
Anzügen, Mänten
Bekennt erstklasigt !
Pallagriesenstr. 1/6 1ur
Verweprgehsr 1010
Re
SReiö
RASIERK
10 50 u5
ALLeilene
ELISABETHENSTRN
zem. Bonbons, /1 14
rog, Seter Nadl, Wrickt.
uarch das geſtrige Treffen nicht jenen Maſſenbeſuch
Hatte, wie ihn die Spiele gegen Brandenburg und
0orwerein Berlin zu verzeichnen hatten, ſo waren
roiig wahezu 3000, die ſich am Stadion eingefunden
hat=
üzetracht des unfreundlichen Wetters — ein ſcharfer
jh 1Bind fegte über Spielfeld und Zuſchauerränge —
yurt dieſem Beſuch wohl zufrieden ſein.
Färberei MEByyan die Begegnung der beiden Landesverbände, die
geruntel / Xzſtuſen Male gegenüberſtanden, gerecht würdigen will,
hen insbeſondere feſtſteuen, daß dieſes Spiel
vollkom=
ehem, Beinſamns H urzpagandiſtiſchen Zweck, den die deutſche
Sport=
ſſaden Polalſpielen erreichen will, erfüllt hat. Es war
ſetn Minute bis zum Abpfiff ein ſelten fairer, in der
Hieidei FWe Fhe her Gediegenheit der Austragung vorbildlicher Kampf.
Kurzieisig für % 10 ruich beide Manaſchaften in ſpieleriſcher Beziehung
hinngel aufzuweiſen hatten, ſo überſah man angeſichts
FabniK Dum F bülleingen Eifers und der reſtloſen Aufopferung, mit der
ſare, gerne den und jenen Fehler, zumal durch die
Auuiſſe an die Mannſchaften überdurchſchnittliche
An=
m geſtellt wurden. Und daß letzten Endes dieſes
echzlen Herrn Küppers=Köln einen ganz ausgezeichneten
Ae hatte, der wohl kaum einen Fehler machte und der
Mßfügigkeit der Leitung und der Regelauslegung eine
/7d ungeahnte gute Leiſtung vollbrachte — und der
Mr Grahmann kann ihm ebenbürdig zur Seite geſtellt
WNrwinkte vollends, daß die Begegnung mit den Balten
Mrguten Eindruck hinterließ.
Mat: Kämpfe der Landesverbände ſind Propaganda=
Mun erwartet wohl gute Leiſtungen, iſt aber trotzdem
ASKALLMn Arechuſche Fehler leichter zu entſchuldigen. Dieſe
Ent=
iann um ſo eher gewährt werden, als der Schönheit
13 der Schnelligkeit ſeiner Durchführung und der
PARFUMERE TRNMA A j- und um dem Spielfeld dadurch kein Abbruch ge=
M3fſt wohl in erſter Linie darin begründet, daß in jeder
Spielzeiten eine Mannſchaft ein geſchloſſenes Ganze
An, ſo auch ein Handballſpiel vorführte, das an eine
l ndung heranreichte — ſoweit man überhaupt in
hm Endwicklung von einer Vollendung reden kann
in der erſten Halbzeit die Süddeutſchen, die in guter
Miei und hauptſächlich durch hervorragende Stürmer=
Aben und Schwung ins Spiel und ſieben Tore in
eer Balten brachten, ſo waren es im Gegenſatz dazu in
ich „Halbzeit die Balten, die eine deutlich wahrnehm=
313 Psvierſchig eicht
eru genheit herausſpielten und eine nach der erſten
et, jehr gutet.
Mmartete, kalaſtrophale Niederlage durch tadelloſes,
WKA ausdauerndes Spiel zu verhindern wußten.
itnn wir ſchon mitten in der Kritik der Mannſchafts=
Hüllern
Wugelangt. Zuerſt die Balten: Schwache Punkte wies
Ze
hrft nicht auf. Sie beſaß aber wohl auch baum einen
A9en. Spieler. Die Mannſchaft bedarf dieſer auch nicht,
Roherne, weite Spielweiſe ſolcher Talente ruhig
ent=
jer
R. Ihr Spiel iſt alſo eingeſtellt auf das reibungsloſe
bſchlag!
Waſbeiten der einzelnen Mannſchaftsteile, das man in
tbrftagt:
MSalbzeit zu bewundern ausgiebig Gelegenheit hatte.
ſitder Mittelläufer und der geſamte Innenſturm doch
ei als die anderen Mannſchaftsteile. Wenn in der
on tung die Balten allerdings etwas ſpielſchwächer
y ſind wie die beſten ſüddeutſchen Vereine, ſo geſchieht
Uuns deswillen, weil die Torwürfe zuviele Mängel zu
catten; man hat den Wert der unbedingt flachen
hächt richtig erkannt und gibt ſo durch hohe und halb=
Neden gegneriſchen Torwächtern Gelegenheit zum
Ein=
ſſtällen, in denen es eigentlich keine Retvung und
Ab=
greben ſollte.
nn die ſüddeutſche Mannſchaft anbelangt, ſo hatte ſie
ue Saußen aus Nürnberg — für Holzwart ſpielte hier
ſeom ASV. Nürnberg — einen vollſtändigen Ver=
* ubrigen 4 Stürmer, aus dem Stürmerquintett des
Is Darmſtadt 98 entnommen, hatten in der erſten
uge ſelten geſehene Spiellaune und kombinierten und
Al die Reihen des Gegners, wie ſie nur wollten.
An=
zweiten Halbzeit, in der durch zu ſehr forciertes
Aoem Gegner die Abwehr erleichtert wurde; auch das
wer Leiſtungsfähigkeit der Hintermannſchaft mog viel
ceNteren Spiel der zweiten Halbzeit beigetragen haben.
Weſe erzielten Fiedler (2), Werner (2), Jans (2) und
e Gefährlichkeit jedes Einzelnen iſt damit unter Be=
Die Hintermannſchaft hatte in Bert einen zuver=
Mrhüter, dem allerdings zwei verhängnisvolle Fehler
„Idie er aber durch andere, glänzende Paraden wieder
Im übrigen iſt als Kurioſum zu verzeichnen, daß
Htgnnſchaft, die in dieſer Zuſammenſtellung noch nie
ſich in der erſten Halbzeit gut verſtand, während es
Sen Halbzeit hierin merklich haperte. Mit Reuter und
us Verteidiger wird man wohl allgemein zufrieden
Dn, nicht jedoch mit der Läuferreihe. Hier vermißte
Neü ſehr die weiten Vorlagen, die das Stürmerſpiel
AAhrlicher machen als eine zu enge Konnbination.
Witelläufer wußte noch am meiſten zu gefallen: Götz.
r Bereinsmannſchaft ja Mittelläufer ſpielt, läßt dies
Simmen: Böhm hatte in ihm wockl eine Stütze, doch der
Rechtsaußen genoß zu oft den Vorteil des freien
Samann, der rechte Läufer, fiel in der zweiten
Werklich ab.
Hgltenſbiel gehört der Vergangenheit an. Darmſtadt
nm Rebräſentationsfampf reicher. Es war ein ſchönes
M dnfür gebuhrt beiben Mannſchaften unſer Dank.
Barmen, 6. Nov. (Eig. Drahtber.)
Trotz ſtrömenden Negens lieferten ſich die Mannſchaften
einen feſſelnden Kampf. Norddeutſchland war techniſch, taktiſch
und in der Ballbehandlung überlegen, dafür zeigte aber der
Weſten den größeren Eifer und einige ganz vorzügliche
Einzel=
leiſtungen. Vor allem war der Mittelläufer ſehr gut. An ihm
ſcheiterten zahlloſe norddeutſche Angriffe Bald nach
Spiel=
beginn lag Norddeutſchland ſchon mit drei Treffern in Führung.
Der Weſten holte aber auf. Beim Stande von 3:3 konnte
Nord=
deutſchland kurz vor der Pauſe noch einmal in Führung gehen.
Nach der Pauſe ließ die norddeutſche Elf ſtark nach. Zwar
konnte ſie erſt noch ein, fünftes Tor erzielen, dann mußte ſie
aber das Feld dem Weſten überlaſſen. Weſtdeutſchlands
Halb=
rechter, der von den ſechs Treffern allein vier erzielte, ſtellte das
Ergebnis auf 6:5.
Südoſideutſchland — Brandenburg S:6.
Breslau, 6 Nov. (Eig. Drahtber.)
Berlins Repräſeutative hatte trotz ihrer ſehr guten
Zuſam=
menſetzung harte Arbeit zu verrichten, um Südoſtdeutſchland zu
ſchlagen. Nach ausgeglichenem Spielverlauf führten die Gäſte
bei der Pauſe 2:1 und kurz nach Wiederbeginn konnten ſie auf
3:1 erhöhen. Berlin verſcherzte dann zahlreiche
Torgelegenhei=
ten, während der Südoſten bei ſchnellen Durchbruchen den
Aus=
gleich erzwang. Berlin ſpielte dann ſtark überlegen und konnte
das Ergebnis auf 6:3 ſtellen. Im Endſpurt holte Südoſt noch
einmal zwei Tore auf, zum Ausgleich langte es aber nicht mehr.
Dem intereſſanten Kampf wohnten 1000 Zuſchauer bei.
In der Zwiſchenrunde
treffen alſo Süd=, Weſt=, Mitteldeutſchland und Brandenburg
zuſammen.
Handball=Städiekampf Berlin—Dresden (DSB.) 8:5 (3:2).
OSB.=Verbandsſpiele in Süddeutſchland.
Frankfurter Verband: HSV. Rödelheim — Polizeiſportv.
Wiesbaden 4:2. Badiſcher Verband: Mannheimer Turngem. —
VfR. Mannheim 3:0. Mannheim 08 — Mannheim 07 3:0. SV.
Waldhof — Phönix Mannheim 0:3. Rhein=Main=Saar=Verband:
Sportfreunde Roden — S. u. Sp.Vg. Saarlouis 0:5. FV.
Saar=
brücken — Boruſſia Neunkirchen 4:0. Wormatia Worms —
Mainz 05 1:4. Württembergiſcher Verband: Eintracht Neu=Ulm
— VfR. Heiderheim 2:2. Nordbayeriſcher Verband: Sp.Vg.
Fürth — 1. FC. Nürnberg (Entſcheidung) 6:2.
Vorſtandstagung der DSB.
Die Länderkämpfe gegen Frankreich und Schweiz in
Berlin und Frankfurt a. M. — Deutſche Meiſterſchaften
1928 in Düſſeldorf.
Am Samstag und Sonntag tagte in Frankfurt a. M. der
Vorſtand der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik. Den
breiteſten Raum in den Erörterungen nahmen die
Vorbereitun=
gen zu den Olympiſchen Spielen 1928 ein, daneben wurde ſehr
eingehend die Frage der Zuſammenarbeit mit dem Deutſchen
Fußball=Bund unter Bearbeitung der Jugendfrage behandelt.
Die Beteiligung an der vom Deutſchen Fußball=Bund
beſchloſſe=
nen Jugendzeitung wurde genehmigt, die Vorarbeiten wurden
einem Ausſchuß übergeben. Die Vergebung der nächſtjährigen
deutſchen Meiſterſchaften nach Düſſeldorf wurde beſtätigt.
Der nächſte Länderkampf gegen Frankreich findet in Berlin
ſtatt, der Länderkampf gegen die Schweiz wird am 23.
Septem=
ber in Frankfurt am Main ausgetragen. Genehmigt
wur=
den ferner Wettkämpfe zwiſchen Elſaß und Baden ſowie zwiſchen
Norddeutſchland und Dänemark. Preußen Stettin erhielten
einen ſtrengen Verweis, weil ſie ohne Genehmigung der DSB.
eine Veranſtaltung mit Ausländern durchgeführt hatten. In
der Frage der Beſchwerde des ſchwediſchen Verbandes gegen
Teutonia Berlin wurde das in Berlin geſammelte Material
den Schweden zwecks Rückäußerung übermittelt. Dresdenſia
Dresden erhielten wegen Durchführung einer nicht genehmigten
Staffel Amerika—Deutſchland. 50 Mark Geldſtrafe. Der bei
dieſer Veranſtaltung in Dresden von Houben erzielte 300 Meter=
Rekord ſoll auf dem Wege eines Rundſchreibens an den
tech=
niſchen Ausſchuß beſtätigt werden.
Auz der entſehenk Curnerſckaft
Turngemeinde Darmſtadt 1846 1.—Turnv. Wolfskehlen 5:3 (3:1).
Turngemeinde Darmſtadt 1846 2.—Tv. Efchollbrücken 8:2 (3:1).
Was Wolfskehlen wohl nicht erwartet hat, iſt geſtern
einge=
treten: es mußte die erſte Niederlage in der diesjährigen
Spiel=
runde hinnehmen. Trotz aller „Kräfteentfaltung” war es ihm
nicht möglich, das Ergebnis anders zu geſtalten. Es war ein
ſehr hartes Spiel, wohl das härteſte, welches in dieſem Jahre
auf dem Finanzamtsplatze ausgetragen wurde. Zum Lob der
Darmſtädter Mannſchaft muß geſagt werden, daß ſie auch geſtern
wieder, wie immer, jegliche harte Spielweiſe vermied. Und
trotz=
dem iſt ſie Sieger geblieben.
Nach Anwurf ſetzte ſofort ein ſcharfes Tempo ein. Beide
Mannſchaften fanden ſich ſchnell zuſammen. Rach wurde der
Bal von Tor zu Tor gebracht, und ſchon nach 4 Minuten ſaß
das Führungstor für Darmſtadt. Wolfskehlen bot nun alles
auf, um zum Erfolg zu kommen, konnte aber, dank der guiten
Abwehrarbeit von ſeiten Darmſtadts Hintermannſchaft, vorerſt
nichts ausrichten. In der elften Minute konnte es ausgleichen.
Nun entſpann ſich ein außerordentlich heißer Kampf, in dem
beide Torhüter reichlich viel Arbeit zu leiſten hatten. Darmſtadt
konnte bis zum Schluß der erſten Halbzeit noch zwei Erfolge für
ſich buchen, demgegenüber Wolfsckehlen nichts mehr endgegen zu
ſetzen vermochte. Nach Seitenwechſel drückte vorerſt Wolfskehlen
mächtig, und war Darmſtadt kurze Zeit ſichtlich überlegen, was
auch in einem in der zweiten Minute geſchoſſenen Tor, das
un=
haltbar für Darmſtadts Torhüter war, zum Ausdruck kom. Doch
wicht lauge danderte es, und Darmſtadt war wieder in gewohnter
Form. In der elften Minute kam der Halblinle Darmſtadts
nach Umſpielung der Wolfskehler Verteidigung vor deren Tor
und ſchoß unhaltbar ein. Nach weiteren zwölf Minuten, in
wel=
chen ein erbitterter Kampf ausgetragen wurde, konnte
Wolfskeh=
len einen Erfolg, den dritten des Tages, buchen, dem in der 30.
Minute der fünfte für Darmſtadt folgte.
Das Spiel der zweiten Mannſchaft der 1846er endete mit
einem glatten Sieg über Eſchollbrüchen. Die Darmſtädter waren
in Hochform und erledigten die Eſchollbrücker in überlegenem
Spiel. Obwohl Eſchollbrücken körperlich kräftiger und ſehr flink
war, konnten ſie gegen die Darmſtädter, die ein ſchönes
Zu=
ſammenſpiel zeigten, nicht aufkommen. Drei Tore ſür Darmſtadt
gegen 1 für Eſchollbrücken, waren das Ergebnis der erſten
Halb=
zeit. Nach der Pauſe wurde das Tempo beiderſeits ſchärfer.
In regelmäßigen Abſtänden fielen fünf Tore für Darmſtadt.
denen Eſchollbrücken nur zwei entgegenſetzen konnte.
Turnverein Eberſtadt — Tgſ. 1875 Darmſtadt 1:4 (1:1).
Obiges Treffen fand am geſtrigen Sonntag vormittag in
Eberſtadt ſtatt. Mit lobenswertem Eifer legte ſich Eberſtadt
mächtig ins Zeug und konnte nach 5 Minuten erfolgreich
ein=
ſenden. Darmſtadt zeigte in der erſten Halbzeit nicht die
bis=
herige.: Leiſtungen, was auch das Torverhältnis beſagt (1:1). Erſt
in der zweiten Halbzeit fand ſich der Sturm beſſer zuſammen und
3 weitere Treffer für die 1875er konnten den Sieg ſicherſtellen.
Die 2. Mannſchaft gewinnt ihr Spiel kampflos, da Neu=
Iſenburg nicht angetreten iſt.
Die 3. Mannſchaft verlor gegen Nauheim 3:1; entſpricht aber:
nicht dem Verlauf. Nauheim hat ihren Sieg nur dem Torwart
zu verdanken, der die todſicherſten Sachen der Darmſtädter
Stürmer meifterte.
Turnen.
68. Gauturntag des Main=Rheinturngaues
Deutſche Turnerſchaft.
Der 68. Gauturntag des Main=Rheingaues in Nieder=
Ram=
ſtadt iſt vorüber. Er war eine in allen Teilen würdige Tagung
— kein Mißklang ſtörte den Fluß der Verhandlungen, die
ein=
geleitet wurden durch eine echt turneriſche Begrüßung des
Gau=
vertreters Karl Roth, welcher ein Begrüßungschor durch den
Geſangverein Eintracht=Nieder=Ramſtadt folgte. Der
Vor=
ſitzende, Turner Körner, fand als Vorſitzender des Tv.
Nie=
der=Ramſtadt unter Hinweis auf Altmeiſter Jahn, deſſen
Todes=
tag ſich vor wenigen Tagen zum 75.male, jährte, echte Worte
deutſchen Geiſtes, mit denen er den Gauabgeordneten den Gruß
des Tv. Nieder=Ramſtadt entbot. Ein zweiter Chor des
Geſang=
vereins Eintracht ging dem Willkommgruß des Herrn
Bur=
germeiſters Jährling voraus, der die Wünſche der
Gemeinde=
verwaltung zum beſten Gelingen des Gauturntages zum
Aus=
druck brachte. Sein Gut Heil galt der ſegensreichen Arbeit des
Main=Rhein=Gaues, als einer gut geleiteten Organiſation, auch
für die fernere Zukunft. Ei ſinniger Vorſpruch einer
Jugend=
turnerin leitete zu den Verhandlungen, die Gauvertreter Roth
führte, über. Der erſte Punkt der Tagesordnung gab
Oberturn=
wart Hofferberth Gelegenheit, nochmals in ſeinem Bericht
über das Gau= und Kreisturnfeſt alle die erhebenden Tage zu
beleuchten, welche die Turnerſchar, die nach Darmſtadt geſtrömt
war, erleben konnte. Seiner beſonderen Befriedigung konnte er
Ausdruck verleihen über die unerwartet hohe Beteiligungsziffer
im Frauenturnen, welches hiermit einen erheblichen Fortſchritt
zu verzeichnen habe. Zu Punkt 2 der Tagesordnung legte
Gaugeſchäftsführer Wandel den Rechenſchaftsbericht über die
Erſtellung des Ehrenmales, das zum Gedächtnis der Gefallenen
des Gaues auf dem Frankenſtein errichtet wurde, ab. Die für
das Jahr 1928 vorgeſehenen Bauwaldläufe wurden, den Tv.
Seeheim und Langen übertragen. Die Durchführung des
Gauſchwimmfeſtes wurde von dem Tv. Lindenfels übernommen,
Neu=Iſenburg, welches ſich zur Uebernahme des Gauſportfeſtes
gemeldet hatte, als Feſtort beſtimmt. Mit großer
Stimmen=
mehrzahl wurde Traiſa zum Tagungsort des 69.
Gauturn=
tages — Frühjahr 1928 — erhoben. Gaujugendwart Hotz trat
für eine Abtrennung der Jugendtreffen von den
Gauwanderun=
gen ein. Im weiteren ſoll die Jugendpflege innerhalb des
Gaues unter Leitung von Hotz weiter ausgebaut werden. Im
Mittelpunkt aller turneriſchen Veranſtaltungen des Jahres 1928
ſteht das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln, zu dem bereits die
Vorarbeiten einſetzen und über die Gauoberturnwart
Hoffer=
berth, Gaupreſſewart Matthes und Gaugeſchäftsführer
Wandel berichteten. Der von dem Gauvorſtand eingebrachte
Antrag auf Aenderung des Gaugrundgeſetzes, wurde in
vor=
gelegter Form genehmigt. In der gleichen Weiſe wurden unter
dem letzten Punkt der Tagesordnung verſchiedene
Angelegen=
heiten innerer Organiſationsarbeit erledigt und die Tagung
unter Abſingen eines Turnerliedes ſowie herzlichen Worten zur
weiteren ernſten Arbeit an Volk und Vaterland durch
Gauver=
treter Roth geſchloſſen.
Das Berliner Sechstagerennen ſieht nach 67 Stunden
fol=
genden Stand: 1. Ehmer=Kroſchel 124 Punkte; 2. Tietz=
Thollem=
beck 111 P.; 3. Kroll=Miethe 75 P. Alle anderen Mannſchaften
liegen bis 9 Runden zurück.
Beim Brüſſeler Sechstagereunen führen nach 120 Stunden
die Franzoſen Brunier=Cugnon mit einer Runde vor dem
ge=
ſamten Feld.
Seite 6
Die Verbandsſpieſe
in Süddeutſchland.
Ein Ueberblick über die Ereigniſſe am Sonntag, den 6. November.
Ein Sonntag der Ueberraſchungen.
Wenn Falb über den Fußball und nicht über meteorologiſche
Ereigniſſe Prognoſtika aufgeſtellt wätte, er würde dem 6.
No=
vember das Prädikat „Kritiſcher Tag 1. Ordnung” erteilt haben;
denn ein kritiſcher Tag war es für mehr als einen ſüddeutſchen,
in ausſichtsreicher Poſition ſtehenden Bezirksligaverein, ein
kritiſcher Tag erſter Ordnung — ohne jede Frage!
Da hat ſich in der Gruppe Nordbayern der Meiſter
1. FC. Nüraberg, der bis dahin mit 2 Verluſtpunkten in totem
Rennen mit Sp. Vg. Fürth an der Spitze lag, in einem
Un=
entſchieden mit dem Vorletzten der Tabelle, FC. Fürth mit 1:1
einen koſtbaren Punkt abnehmen laſſen und muß den
Klee=
blättern, die ihrerſeits gegen den FSV. Nürnberg ein hohes 6:1
erzwangen, allein die Führung überlaſſen. Das Ergebais kann
von weittragender Bedeutung für den Deutſchen Meiſter ſein
und es ſollte ſehr Wunder nehmen, wenn die Sp. Vg. nicht ihre
große Chance wahrnehmen ſollte. Daß Bayern Hof mit 1:1 ein
Unentſchieden gegen den V. f. R. Fürth erzielten, iſt auch kein
alltägliches Ergebais. Ein ſtarkes Stück iſt die Niederlage von
Würzburg 04 — auch noch auf eigenem Gelände gegen den
Ta=
bellenletzten 1. FC. Bayreuth. — Die Gruppe Südbayern
wollte offenbar nicht in bezug auf Ueberraſchungen zurückſtehen
und beſcherte daher im Kampf Wacker — München 1860 ein
ſenſationelles 4:0. Damit hat Wacker den ihn von ſeinem
Geg=
ner trennenden Pwaktabſtand auf ein Pünkchen verringert und
dürfte den 3. Platz mindeſtens ſicher haben. Jahn Regensburg
erinnert durch ſein 2:0 gegen Schwaben Augsburg an die
Leiſtungen der Vorrunde. In Gruppe Württemberg
haben die Stuttgarter Kickers, die ſpielfrei waren, wohl den
1. Tabellenplatz an die mit 3:0 über Birkenfeld
erwartungs=
gemäß leicht ſiegende Union Böckingen abtreten müſſen, halten
aber effektiv noch immer die Spitze. Der „kritiſche Tag” wirkte
ſich in dem Kampf FV. Zuffenhauſen — V. f. B. Stuttgart, den
Meiſter, aus. Er endete 3:2 mit einem Knalleffekt. Da SC.
Stuttgart und Sportfreunde Stuttgart 0:0 ſpielten, gab es
dem=
nach keine einſchneidenden Tabellenänderungen. Eine der wenigen
Gruppen, in der die Spiele normalen Verlauf nahmen, iſt
Gruppe Baden. Phönix hielt durch einen nicht ſehr
im=
ponierenden 3:1 Sieg über den Tabellenletzten V. f. B.
Karls=
ruhe ſeine Spitzenſtellung. Auch der KFV. bewies kein beſonderes
Können mit ſeinem 2:0=Erfolg über die Sp. Vg. Freiburg, die
den vorletzten Platz innehält. Den Lokalkampf in Freiburg
zwiſchen FC. und SC. Freiburg entſchied Letzterer mit 1:0 zu
ſeinen Gunſten. Er hat ſich damit bei allerdings einem Spiel
mehr vor den KFV. auf den zweiten Tabellenplatz vorgeſchoben.
Da ſich Villingen dem FV. Offenburg mit 2:3 beugen mußte, iſt
in der Tabelle ſonſt alles beim Alten geblieben. — In der
Gruppe Rhein wirkt die Tatſache, daß der Tabellenerſte
Mannheim=Waldhof gegen den Tabellenletzten Germania
Fried=
richsfeld nur 1:1 ſpielte, wie ein ſchlechter Witz. In großer Fahrt
fertigte der V. f. L. Neckarau Pfalz Ludwigshafen mit 5:0 ab,
während Phönix Ludwigshafen durch ein 0:0 gegen
Mann=
heim 08 ſtark enttäuſchte. Der V. f. R. Mannheim hat durch
feinen 2:1=Sieg über Sandhofen eine gefährliche Klippe
um=
ſchifft und den Anſchluß an Neckarau auf dem 3. Platz mit einem
Punkt Uaterſchied gehalten. Speyer hat ſich durch einen 4:2=Sieg
über Phönix Mannheim vor Sadhoſen auf den 6. Platz
ge=
ſchoben. — In Gruppe Saar gab es keine beſonders
auf=
regenden Ereigniſſe. Bemerkenswert iſt ledigbich, daß ſich der
FC. Pirmaſens auf den 4. Platz vor den 1. FC. Trier geſetzt
hat. Die drei erſten Plätze halten ſicher der FV. Saarbrücken
(22:4), Boruſſia Neunkirchen (18:8) und Saar 05 (17:9). — In
Gruppe Main gab es gleich zwei ſenſationelle Niederlagen:
Eiatracht unterlag mit 0:1 dem SC. Rot=Weiß, hatte aber das
Glück, auch den Meiſter FSV. Frankfurt von Hanau 1860 mit
3:2 geſchlagen zurückkehren zu ſehen. Es bleibt alſo in der
Ta=
belle bei Eintracht 27:3 und FSV. Frankfurt 23:5 Punkten. Den
3. Platz ſcheint nun verdient Rot=Weiß mit 17:11 vor Union
Niederrad mit 17:13 Punkten einnehmen zu wollen. Dann
folgen in totem Rennen mit je 15:15 Punkten Aſchaffenburg,
Fechenheim und Hanau. Letzteren Beiden als Neulingen der
Be=
zirksliga muß man gratulieren.
Die Punkteſpiele
in der Gruppe Heſſen.
In der Gruppe Heſſen nahmen die Platzbeſitzer, mit
Aus=
nahme des SV. 98 Darmſtadt, der gegen Mainz unentſchieden
3:3 ſpielte, für die in den Vorſpielen erlittenen Niederlagen
mit=
unter recht kräftige Rebanche. So ſchlug Haſſia Bingen die Sp.=
Vg. Arheilgen mit nicht weniger als 7:2 Toren, der V.f.L.
Neu=
ſenburg unterlag in Höchſt 0:3 und der Tabellenführer,
Worma=
tia Worms büßte in Wiesbaden beim SV. mit einer 1:3
Nieder=
lage zwei wertvolle Punkte ein. Alemannia Worms ſchlug
Ger=
mania Wiesbaden ſicher mit 3:0.
Wormatia Worms
F. S. V. Mainz 05
S. Gem. Höchſt
Alemannia Worms
V. f. L. Neu=Iſenburg
S. V. Wiesbaden
S. V. Darmſtadt
Haſſia Bingen
Germania Wiesbaden
S. V. Arheilgen
13:33 8:14
7:17 19:26 6:16
Sportverein Darmſtadt 98 — Mainz 05
3:3 (3:2).
Nachdem das Vorſpiel in Mainz ſchon ſehr ſcharf dur
geführt worden war, konnte man mit reichlicher Gewißheit v
ausſagen, daß dieſes Nückſpiel in dieſer Beziehung in nich
nachſtehen würde. So kam es denn auch, wie es unter ein
ſchwachen Schiedsrichter kommen mußte. Scharfe, oſt überſchau
Spielweiſe — auf beiden Seiten — ließen die Schönheiten
Spieles ſchnell zum Teufel gehen. Wohl fing es mit guter
Te=
nik — ebenfalls beiderſeits — an; als jedoch Mainz nach ei=
Viertelſtunde in Führung gegangen war, wurde der Kampf ha
näckig und ſo verbittert, wie halt nur die Jagd um die Pun
weiden kann. Herr Schäfer aus Nürnberg ſtand dabei, rügte
bisweilen auch derkehrt und unſinnig, konnte aber ſich bei kein
der beiden Mannſchaften Geltung verſchaffen. Die Schied
richtergilde, die noch vor zwei Jahreu jedes, auch das ſchwer
Shiel ſicher und korrekt zu Ende leitete, ſcheint ausgeſtor!
zu ſein.
Dieſes Spiel hat eine Merkwürdigkeit zu verzeichnen: ſän
liche ſechs Tore, die fielen, waren zu vermeiden; Fehler der Tt
hüter oder der Verteidiger gaben dem Gegner Gelegenheit, ſeir
Tore zu erzielen. Da weiterhin nicht zu verkennen war, daß
wohl auf ſeiten der Einheimiſchen als auch der Mainzer 2
Fehler in gleicher Häufigkeit gemacht wurden, iſt der unentſch
dene Spielausgang gerecht. Techniſch war das Spiel bei weit
hochſtehender als gegen Höchſt. Mainz wartete zwar nicht
einer Klaſſenleiſtung, auf, ließ aber immerhin gute Schult
Montag, den 7. November 1927
erkennen und befriedigte durch gutes Stürmerſpiel, hauptſächlich
durch ſeine Außenſtürmer Kaiſer und Zimmermann. Gut war
auch die geſamte Läuferreihe, während das Abwehrtrio des
öfte=
ren merklich verſagte. Und da man faſt immer flach ſpielte —
übrigens bei den herrſchenden Windverhältniſſen doppelt
ſchwie=
rig —, ſah man endlich auch wieder mal durchdachte
Kombi=
nationszüge.
Die Darmſtädter Mannſchaft hatte es, wie ich ſchon
voraus=
ſagte, leichter, gegen einen ſolchen Gegner mit einer merklich
verbeſſerten Leiſtung aufzuwarten. Seit langer Zeit gab es
end=
lich auch hier Zuſammenarbeit der Stürmer zu ſehen, ſo daß die
alte Gefährlichkeit des Angriffsſpieles zu verzeichnen war. In
der Läuferreihe war Kratz ſehr gut. Leider machten auch die
Darmſtädter Verteidiger und der Torwächter Fehler, die man
ſonſt nicht gewöhnt iſt; ſolch billige Torgelegenheiten in der
Be=
zirksliga gehören wohl zur Seltenheit.
Als das Spiel anfing, hatte Mainz, die mit 800
Schlachten=
bummler kamen, nicht nur auf den Zuſchauerplätzen, ſondern
auch im Spielfeld eine leichte Ueberlegenheit zu verzeichnen.
Nachdem die Zahl der Zuſchauer auf nahezu 2000 angeſtiegen
und damit die Majorität der Einheimiſchen gewahrt war, kam
Darmſtadt mehr und mehr auf. Die Führung erreichte jedoch
trotzdem Mainz, als Kaiſer Läufer und Verteidiger umſpielte
und ſcharf einplacierte, nachdem Bärenz mit dem Entgegenlaufen
zu lange gezögert hatte. Darmſtadt will aufholen. Als
Müllmer=
ſtadt im Strafraum Frey durchlegte, glückte es; Lautner ſchlug
den wohl ſcharfen, aber trotzdem haltbaren Ball ins eigene Tor.
Wenig ſpäter legte Laumann einen Strafſtoß vors Tor, Takaſz
läuft durch die Verteidiger, die ſcheinbar für einen Augenblick
das Spielen vergeſſen hatten, und zirkelte flach und ſicher in die
Ecke. Als Bärenz jedoch einen hohen Ball, anſtatt ihn über die
Torlatte zu boxen, abſchlug, hatte es Zimmermann leicht, das
Remis wiederherzuſtellen. Kurz vor Halbzeit ließ dann auch
noch der Mainzer Hüter einen Ball fallen, Frey ſetzt energiſch
nach und landet mit dem Ball und ſich ſelbſt in den Maſchen;
ein wunderſchönes, aber trotzdem vermeidbares Tor.
Mainz kam in der zweiten Halbzeit, mit dem Wind ſpielend,
merklich auf und drückte mindeſtens 15 Minuten beängſtigend.
Ein erzieltes Tor mußte annulliert werden, nachdem ſich der
Schiedsrichter durch Befragen davon überzeugt hatte, daß der
Mainzer Stürmer den Ball zuvor mit der Hand berührt hatte.
Wenig ſpäter wurde der Ausgleich auf Flanke von
Zimmer=
mann doch erzielt. Damit war die Drangperiode der Mainzer
beendet; das Spiel blieb nun bis zum Schluß ausgeglichen und
nahm an Härte und damit an Aufregung zu. Dies auch der
Grund, daß den Mannſchaften weitere Erfolge verſagt wurden.
Sportgemeinde Höchſt 01—V.f.L. Neu=Iſenburg 3:0 (2:0).
Die Höchſter Mannſchaft holte ſich, dank ihres großen Eifers,
zwei wertvoule Punkte. Bereits in der 15. Minute gingen die
Einheimiſchen durch Schaar 2 in Führung. Der Beifall war
noch nicht verrauſcht, als derſelbe Spieler den zweiten Treffer
er=
zielte. Bis zur Pauſe wurden auf beiden Seiten noch einige
totſichere Chancen ausgelaſſen. Nach dem Wechſel ſtellte Jäger
durch Prachtſchuß das Refultat auf 3=0 für Höchſt. Die
Iſenbur=
ger kamen zum Schluß etwas auf, doch an der guten
Hinter=
mannſchaft der Einheimiſchen ſcheiterten die beſtgemeinteſten
Aktionen.
Haſſia Bingen—Sportverein Arheilgen 7:2 (4:0).
Die Zuſchauer ſahen trotz der vielen Tore auf beiden Seiten
recht ſchſwache Leiſtungen. Bei Bingen verſagte die Läuferreihe
und bei den Gäſten das Schlußtrio. Bei Halbzeit führte Haſſia
bereits 4:0. Nach der Pauſe wurden die Platzbeſitzer ſehr
leicht=
ſinnig, ſo daß Arheilgen in Vorteil kam und zwei Tore aufholen
konnte. Erſt nach dem fünften Treffer zeigten die Einheimiſchen
wieder beſſere Leiſtungen und brachten ihre Ueberlegenheit durch
zwei weitere Tore zum Ausdruck.
Sportverein Wiesbaden—Wormatia Worms 3:1 (1:1).
Vor über 4000 Zuſchauern errang der Sporwverein heute
einen verdienten Sieg über die zum Schluß völlig abgekämpfte
Gäſte=Elf. Bis zur Halbzeit lieferten ſich beide Parteien ein
ebenbürtiges Spiel. Die Wiesbadener gingen in der zwölften
Minute durch ihren Mittelſtürmer Philipp in Führung, doch
ſchon eine Minute ſpäter glich Winkler auf einen Fehler der
Wiesbadener Hintermannſchaft aus. Nach der Pauſe erhöhte
Wiesbaden in der 17. Minute durch Tomczyck auf 2:1 und
der=
ſelbe Spieler erzielte in der 28. Minute das dritte Tor.
Schieds=
richter Seelbacher=Nürnberg machte eine ausgezeichnete Figur.
Alemannia Worms—Germanin Wiesbaden 3:0 (1:0).
Das Eckenverhältnis von 10:2 für Worms drückt gleichzeitig
den Spielverlauf aus. Recht nervös, beſonders von Wormſer
Seite, begann der Kampf, ſo daß Wiesboden in der erſten
Viertelſtunde etwvas im Vorteil iſt, ohne ſich jedoch durchſetzen zu
können. In der 35. Minute verlängert Becker eine Vorlage zu
Zimmermann, der durchgibt und an dem herauslaufenden
Wil=
helm vorbei einſchiebt. In der 20. Minute der zweiten Hälfte
ſchießt Binding aus 40 Metern einen Strafſtoß hoch aufs Tor,
der Ball entgleitet Wilhelm und wird von Zimmermann
einge=
drückt. In der 42. Minute verwandelte Becker aus kurzer
Ent=
fernung zum dritten Tor. Beide Mannſchaften zeigten wenig
„Ligamäßiges”.
V. f. R. Darmſtadt—Ein:racht Darmſtadt 0:2 (0:2).
Ueberraſchend für beide Teile endete dieſer Punktekampf d
beiden Lokalrivalen mit einem Sieg der Eintrachtmannſcha
Ob der Sieg verdient war oder nicht, daarüber liegen uns wider
ſprechende Auffaſſungen vor. Auch über die Leiſtung des Schied
richters iſt man in beiden Lagern geteilter Meinung. Auffallen
derweiſe bezeichnet die unterlegene Mannſchaft ihn als „ein
wandfrei und ſehr korrekt” während die Sieger feſtgeſtellt habe
möchte, daß er „in keiner Weiſe überzeugen konnte‟. Die beider
ſeitigen ſchweren Anwürfe und Beſchuldigungen, um deren Ve
öffentlichung wir gebeten wurden, ſind nicht geeignet, das Ar
fehen des Sportes und nicht zuletzt auch der Vereine zu heb=
Wir können es ruhig der Behörde überlaſſen, unerfreuliche Vo
kommniſſe, falls das notwendig iſt, zu klären und zu bereinige
Ein Propagandaſpiel ſcheint es jedenfalls nicht geweſen zu ſein
F. C. Union—Turn= u. Sportv. Mörfelden 4:0 (2:0).
In einem von dem ſtarken Winde ſehr beeinträchtigte
Spiele gelang es Union, mit obigem Reſultate ſich zwei weite
Punkte zu erringen und damit Tabellenführer zu bleiben. Wen
auch die Leiſtungen Unions nicht immer befriedigen konnter
ſo zeigte die Mannſchaft doch, daß ſie über eine große Do
Technik verfügt. Wird auch ein guter Kampfgeiſt in der E.
einkehren, dürfte ſie nur ſchwer zu ſchlagen ſein. Die Mörfeld
entpuppten ſich als, eine eifrige Mannſchaft, die auch bei de
Stande von 4:0 nicht den Mut verlor und damit das Ehrent
derdient gehabt hätte. Der Schiedsrichter, ein Herr von Fra
furt, leitete korrekt, ſo daß die zahlreichen, trotz des Handba
ſpieles, erſchienenen Zuſchauer befriedigt den Platz verließe
15 Spiele 50:10 Tore 27: 3 Punkte F. S. V. Frankfurt 14 57:17 23: 5 Rot=Weiß Frankfurt 14 27.19 17:11 Union Niederrad 15 40:27 17:13
15:15 Viktoria Aſchaffenburg 15 37:39 S. Vg. Fechenheim 15 44:55
34:53 15:15 Sport 60 Hanau 15 15:15 Kickers Offenbach 14 21:25 :10 F.C. Hanau 93 13 26:26 Hanau 94 14 27:43 Germania Frankfurt 1.5 31:43. V. f. R. Offenbach 16:49
Nummes
Schwimmen.
Jung=Oeutſchland in Heidelberg erfi
Mc.
Bei dem geſtern in Heidelberg ſtattgefundenen
offenen” des Niaar Heidelberg gelang es den Damen MM
ſtädter Schwimmklubs Jung=Deutſchland zwei ſchöne
erzielen. In der Damenjuniorlagenſtaffel 4mal 4 Bcru
die Mannſchaft: E. Stepp, Alix Müller, E. Mörſchelxu
Müller ſicher vor Nickar Heidelberg, während im Da
freiſtilſchwimmen, 4 Bahnen, die Geſchwiſter Alir
Müller überlegen die erſten Plätze belegen konnten.
Müller gewann das Rennen ſicher in der guten Zeit:
Nicht ſo erfolgreich waren die Herren, die in der 2. S
ſtilſtaffel, 4mal 4 Bahnen, mit Müller, Ober, Orleiy
Kloſtermann von Nickar Heidelberg und 1. SV. urm,
ſchlagen wurden. Das Fehlen von Förſter iſt jedrat
Verſagen zweier Leute und für das ſchlechte Schwirrn
haupt keine Entſchuldigung. Ein ſchönes Rennenn
Kloſtermann im Junior=Freiſtilſchwimmen, 4 Bahmu
er ſeinen Lauf gewann und im Geſamtklaſſement mn
Karlsruhe, im toten Rennen auf dem 2. Platze, 0..
hinter dem Sieger Jäger=Ulm, mit 1:06,4 landete. „n
ſich dagegen im 2. Freiſtilſchwimmen, 4 Bahnen, o
wie Müiller im Junior=Freiſtilſchwimmen placieren.
Ergebuiſſe:
2. Freiſtilſtaffel, 4ual 4 Bahnen: 1. Nickar Heidelle”
Min.; 2. SV. Ulm 4:16; 3. Jungdeutſchland Zg
Junior=Bruſtſchwimmen, 4 Bahnen: 1. Frankenhaunzſ
gen 1:19,2 Min.: 2. Comteſſe=Heidelberg 1:19,.3
Damen=Junior=Lagenſtaffel, 4mal 4 Bahnen: 1. Junnich
Darmſtadt 6:32,2 Min.; 2. Nickar Heidelberg.
Junior=Freiſtilſchwimmen, 4 Bahnen: 1. Jägerrut
Min.; 2. Neef=Karlsruhe 1:06,4 Min.
1. Senior=Springen: 1. Scheck=Sturtgart 86,64 Punn
bert=Mainz 85,64 Punkte; 3. Strenff=Heidelber,m
1. Senior=Rückenſchwimmen, 4 Bahnen: 1. Franukl
Alleingang, 1:13,2.
Damen=Junior=Bruſtſchwimmen, 4 Bahnen: 1. Lohr=r
1:29,2 Min.
2. Freiſtilſchwimmen, 4 Bahnen: 1. Hardecker Ulm
2. Vogt,Heidelberg 1:04,1 Min.
2. Senior=Bruſtſchwimmen, 4 Bahnen: 1. Fauſt=Görlon
Min.; 2. Staudt=Mannheim.
Große Heidelberger=Staffel. 10mal 2 Bahnen: 1. Muß
berg 4:53 Min.; 2. SV. Mannheim.
Waſſerball: Karlsruher SV.—Nickar Heidelberg 4:4.=
Holländiſche Schwimmerinnen in Hln.
Große Erfolge der holländiſchen Damen.
Der SV. Rhenus Köln hatte zu ſeinem kreisoffeuſat
ſchwimmfeſt mit Auslandsbeteiligung die beſte hollär /Hal
eingeladen, die dieſer Einladung auch gefolgt war. .
den holländiſchen Damen=Schwimmvereine, der Onser
Rotterdam und der Amſterdamer Damen=Schwinmſſb,
führt von den beiden Meiſterſchwimmerinnen Frl. .R)
Frl. Braun, waren mit einem ſtarken Aufgebot wrt.
die erwartete große Rolle ſpielte und von den elf in nn
Konkurrenzen allein neun gewann. Beſonders erfoyſt
ten die Onderliage mit acht Siegen ab, während /)m
damer Damen im Waſſerballſpiel gegen eine Elber.!
vertretung 5:2 die Oberhand behielten. Die Ergebmff
3 mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Onderlinge Rot—
Min. 2. Gut Naß Elberfeld 4.53 Min.
Junior=Nücken 100 Meter: 1. Burmeeſter=Rotterdamn
2. Baruffki=Köln.
100 Meter Freiſtil: 1. Braun=Rotterdam 1.16. MIr
Erkens=Oberhauſen 1.18,8 Min.
Junior=Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter: 1. Rhenuss
Min. 2. Amſterdamer DamenSV. 4.56,6 Min.
200 Meter Bruſt: 1. Baron=Rotterdam 3.19,6 Mſf
Erkens 3.25,2 Min.
100 Meter Rücken: 1. Baron=Rotterdam 1.28,6 Min.
Luxemburg 1.35 Min.
Springen: 1. Auer=Köln 63,22 P. 2. Hamacher=Köll
4 mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Onderlinge Rot—1
Min. 2. Rhenus Köln 6.45 Min.
3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Onderlinge Rot*1
Min.
Stadtſtaffel 4 mal 100 Meter: 1. Rotterdam 5.44,2 TI
feld 6.14,6 Min.
Waſſerball: Amſterdamer Damen=SV. gegen Stau
Elberfeld 5:2.
Boxen.
Box=Abteilung des Sportvereins 98 Darmta
Zum Kampfabend des beſtbekannten Box= un 1*
klubs Sparta Frankfurt hatte die Abteilung am 5. T5Ele
Kämpfer entſandt. Wenn auch der Erfolg zum Teil 12
ſo darf man, im Geſamten betrachtet, mit der Leiſte
zelnen Leute zufrieden ſein. Speziell gilt dies fümi
den unſer einheimiſcher Bantamgewichtler Hechlei e
gegen den guten Klee (Frankfurt a. M.) lieferte. Raie
gewicht ſtand Rügner SV. 98 gegen Glotzbach I (SSc.
furt). Der größere und ſchwerere Frankfurter gemu?”
durch ſeine Reichweite knapp nach Punkten. Im Nl.
Rügner beſſer als ſein Gegner, der deshalb auf Dif aepae
Der Darmſtädter Weltergewichtler Faßler hatte i, b..
vom veranſtaltenden Verein einen kniffigen Gegnes!
Frlr,
ebenfalls knapp nach Punkten. Zu berückſichtigen
Faßler noch Anfänger iſt. Bei größerer Ringerfahrt..
beſtimmt eine gute Figur machen. — Am 18. d8. M0s.
Abteilung abermals in Frankfurt, und zwar mit füd ſ.
beim Boxabend der Bockenheimer Turngemeino..
Paarungen, an denen die Darmſtädter beteiligt Wi füle
Hechler (SV. 98) — Hüttel, Gaußert (SV. 20
Veimer (SV. 98) — Engelhardt, Faßler (SV. 98
ſowie Trumpfheller (SV. 98) für den wegen de8 0c.
Unterhandlungen ſeitens der Bockenheimer gepſtoge)
wurt.
Rugbg.
Norddeutſchlands Rugbyſieg in F‟.
Nord ſchlägt Süd 23:12 (6:9).
Bei etwas weniger trüber Witterung und oyſtee
ie Beſucherſchar beim Repräſentativſpiel Nord= It
eutſchland wohl die Ziffer 1000 überſchritten. S
iel zu beſuchen.
jancher davon
aitlich Als weſentlich mußte feſtgeſtellt wern!
deutſche Fünfzehn verdient gewann, weil ſie
iun beſſer war als die ſüddeutſche Vertreinas:
zeit hielten ſich die beiden Manuſchaften noch da‟
lag ſogar mit 9,6 Punkten in Führung. Die
deutſchland mehr und mehr auf und riß das
demt der Ausgleich gefallen war, ließent, ſi9h 2
De Führung nicht mehr nehmen und holt:
ganz anſehnlichen Vorſprung heraus:
Montag, den 2. November 1922
friedigt, was bei der am Abend im trauten Familienkreiſe
ſtatt=
gefundenen Siegerehrung wiederholt zum Ausdruck gebracht
wurde. Die nachfolgend aufgeführten Ergebniſſe zeigen, daß die
meiſten unſerer Schützen, die ihnen bevorſtehende Winterpauſe
dringend benötigen.
Als Sieger konnten geehrt werden in der A=Klaſſe: 1.
Schütze, Fritz, „Kleeblatt” 136 Ringe, 2. Schneider, Heinrich,
„Windmühle” 131 Ringe. 3. Ehrig, H., „Wildſchütz” 130 Ringe.
4. Preſtel, P., „Windmühle” 130 Ringe. — B=Klaſſe: 1.
Wagner, Fr., „Weidmannsheil” 123. Ringe, 2. Junk., Her.,
„Hubertus” 123 Ringe. 3. Nickolaus, E., „Kleeblatt” 118 Ringe.
4. Hermann „Kleeblatt” 112 Ringe. 5. Bormuth „
Weidmanns=
heil” 111 Ringe. 6. Netz, Ad., „Weidmannsheil” 111 Ringe. 7.
Lotter, Chr., „Weidmannsheil” 110 Ringe. 8. Junk, Heinrich,
„Hubertus” 105 Ringe. — C=Klaſſe: 1. Hafner „
Weidmanns=
heil” 110 Ringe. 2. Metz, K., „Kleeblatt” 107 Ringe. 3. Winter
„Wildſchütz” 102 Ringe. 4. Danz „Wildſchütz” 100 Ringe. 5.
Pferdeſport.
Erwin Casmir geſchlagen.
Internationales Fechtturnier in Baſel.
der hervorragendſten Vertreter europäiſcher
Fecht=
ſich zurzeit beim Turnier der Fecht=Geſellſchaft Baſel
Fhein, Schon beim Gala=Fechtabend am Sonntag
wur=
ganz ausgezeichnete Treffen geboten. Der deutſche
ſchd er Erwin Casmir von Hermannia Frankfurt wurde
gem Schweizer Nigon wit 10:9 Touchen beſiegt und
,äfurt unterlag mit 4:8 Touchen gegen den Italiener
TDie eigentliche Konkurrenz begann am Sonntag früh
fis mit kurzen Unterbrechungen bis 22 Uhr abends hin.
rä mir konnte in der Degenkonkurvenz nicht ſo gut
ab=
woie man es erwartet hatte und er mußte ſich mit dem
ch begnügen. Das Ergebnis der
Degenkonkur=
u ſich wie folgt: 1. R. Barbier=Dijon 9 Siege 7
Tref=
ſyt temps=Metz 8 Siege 8 Treffer, 3. Jourdat=Genf 8
3effer, 4. Dr. Voneſch=Baſel 7 Siege 11 Treffer, 5. Dr.
ayſanne 6 Siege 13 Treffer. 6. Agoſtoni=
Ita=
ſiege 15 Treffer, 7. Casmir=Frankſurt 5. Siege
— Der Sieger Barbier konnte damit ſeinen gleichen
Vorjahre wiederholen.
Schießſport.
get band „Heſſen” des Deutſchen Schießſportkartells.
AAbt. K. K. S. (Ver. Heſſ. Schützenbund).
wchniſcher Schwierigkeiten konnte der „Ver. Heſſ.
uu” am Samstag, den 5. und Sonntag, den 6. No=
„ikden Ständen des Schießſport=Klub Windmühle ſein
z Abſchießen zufriedenſtellend zum Austrag bringen.
Rennen zu Düſſeldorf.
1. Preis vom Schwarzbach. 2200 Mk. 1000 Meter: 1. Gebr.
Röslers Nonne (Tauß), 2. Reiherbeize, 3. Winke. Ferner:
Faf=
nirs Bruder, Wellgunde, Charley, Lucca, Ordinaria,
Panzer=
platte. Tot.: 23, Pl. 11, 12, 15:10. ½—1½ Lg.
2. Preis von Kittelbach. 2200 Mark. 1600 Meter: 1. Geft.
Lauvenburgs Helmzier (Nagy), 2. Pfalzgraf, 3. Clauswalde.
Ferner: Zwirns Bruder, Impatiens, Atropos Mazeppa, Woge.
Traumdeuter, Trauichen, Eylimi, Selbſtbeſtimmung,
Mauer=
brecher. Tot.: 60, Pl. 30, 49, 36:10. 1—2 Lg.
3. Preis von Jcktal. 2200 Mark. Verkaufsrennen. 2060
Meter: 1. Abteilung: 1. Gebr. Schuberts Oſt=Expreß (
Gold=
ammer), 2. Sündenbock, 3. Mohrenpeter. Ferner: Agnes,
Emilio, Romney, Orizaba, Stephanie. Tot.: 311, Pl. 22, 13.
18:10. 3—½ Lg. — 2. Abteilung: 1. E. Bölgers Mira 2.
(Glitſch), 2. Tönnisheide, 3. Artus. Ferner: Iſelberg, Perkes,
Kriegsbruder, Tannenberger, Sam Weller, Filius. Tot.: 64,
Pl. 19, 14, 26:10. 3—1½ Lg.
4. Preis vom Antonienhof. 2700 Mark. Für Dreijährige,
1400 Meter: 1. Geſt. Lauvenburgs Meute (Nagy), 2. Sturmbock,
3. Fernländer. Ferner: Signora, Negro, Nix, Fiſchermädel,
Raphael, Sturmnixe, Gauner. Tot.: 87, Pl. 25, 18, 15:10. 2½a
bis 34 Lg.
5. Preis von Angermüd. 3500 Mark. 1600 Meter: 1. Geſt.
Lauvenburgs Truchſeß (Nagy), 2. Poſtillion, 3. Lebenskünſtler.
Ferner: Gladbeck, Pillar, Scotch Whisky, Piſtole, Rari, Okertah,
Hoffnung 2. Tot.: 62, Pl. 10, 13, 19:10. 2—1 Lg.
6. Wittlaer Ausgleich. 3000 Mark. 2200 Meter: 1. Frl. H=
Heimerles Leiſtung (Fabel), 2. Marcellus, 3. Hans Günther.
Ferner: Honey Bear, Etrurie, Radio, Lux, Heiduck,
Scharfen=
berg, Föhn 2., Caro Bube, Conſtant, Ingo, Embeaute,
Sonnen=
ſchein 3. Tot: 194, Pl. 46, 40, 67:10. H.—1½ Lg.
7. Hüttenhof=Ausgleich. 2200 Mark. 1400 Meter: 1.
Ab=
teilung: 1. E. Stratmanns Skat (Gabor), 2. Aſparagus und
Antigons tot. R. Ferner: Orlanda, Steinadler, Wilhelm Tell,
Ruppſack, Freimut, Hätte man, Lump. Tot.: 50, Pl. 18, 26,
20:10. 2 L.—tot. R. — 2. Abteilung:. 1. E. Bormes Diabolo=
(Printen), 2. Heruler, 3. Nina. Ferner: Königstreu,
Tuck=
hühnchen, Ajax, Golfſtrom, Phönix, Melantho, Aiſcha. Tot.: 55,
Pl. 20, 18, 35:10. 2—2 Lg.
Der Kampf um die Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft im
Boxen zwiſchen dem Titelhalter Max Schmeling und ſeinem
Her=
ausforderer Domgörgen=Köln endete mit einem glatten k. v. Sieg
des Meiſters in der 7. Runde.
uerd C=Klaſſe auch der Wunſch faſt aller Schützen be=
Bekanntmachung!
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß die Ziehung unserer
Hioben Bafadirisckäfts Borterte
In alten Zeiten
haben Könige ihre Reichtümer
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bemessen. Und diese Könige waren stolz
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