Darmstädter Tagblatt 1927


31. Oktober 1927

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis

Au4r Tmaligem Erſcheinen vom 1.Oftober
ui 2.48 Reichemark und 22 Pfennig
bpf. habgeholt 2.28 Reſchsmarkt, durch die
nönkeichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
dreſſellgeld monatlich 2.45 Reichsmark.
c=* für Aufnahme von Anteigen an
rutagen wird nicht übernommen. Nicht=
hoeliu
er Nummern infolge höherer Gewalt
0 EBezieher nſcht zur Kürzung des
ie bbeſtellungen und Abbeſtellungen durch
merbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
Franffurt a. M. 4301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung vei Landeshauptftavt Fnansluelgen do Reſcheſa. Gmm breie Relane=
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet. aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Nummer 302
Montag, den 31. Oktober 1927.
190. Jahrgang

Anzeigenpreis:
27mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Rellamezelle (92 mm
breitl 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg.
zelie 3.00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmar‟
ſ4 Dollar 420 Markl. Im Falle höhener
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Strel uſw ertiſcht
tede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
Konſurs oder gerſchtlicher Beltrelbung fällt ſeder
Nabatt weg. Banſfonto: Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Natſonalbanl.

ſeichskanzler Or. Marx
aul bem Zentrumsparteitag.

Eſſen, 30. Oktober.
üdur Parteitag des Zentrums für den Wahlkreis Düſſel=
rfOkpnach
Reichskanzler Marx bei der öffentlichen Kund=
bunghſerr
Reichskanzler führte u. a. aus, daß man es ihm
rübldlen. Kabinett mit Einſchluß der Deutſchnationalen ge=
bet
ſhlrben. Sonderbar, ſo ſagte der Reichskanzler, mute
Elür BAruff an, als hätte ich die Treue gebrochen, die ich in
un bitwugenen Jahren den republikaniſch geſinnten Volks=
n
eiſenſt ſn rochen habe. Wenn einer Veranlaſſung hat, ſich zu
klagetſuo, bin ich es, deſſen Kabinett man in einem Augen=
ick
ſthme, in dem ich hinſichtlich der Reichswehr Zuſagen
e gcheuſt nnt te, die vollauf den Forderungen der ſozialdemokra=
chen
ah ion entſprachen. Zuſagen, die, das möchte ich be=
nder
=t zzu=rſtreichen, auf meine Veranlaſſung auch in das Pro=
ammi
snneuen Kabinetts mit aufgenommen und inzwiſchen
rchgetft worden ſind. Für das Zentrum war der Gedanke
ſtimrttrvd, daß eine Reichstagsauflöſung keine weſentlichen
enderſweir des beſtehenden Zuſtandes herbeiführen, dafür aber
Mhlat hinaus jede poſitive Arbeit verhindern würden.
Rllplfk ſei gerade im letzten Jahre gefeſtigt worden, und
könzuas mur als einen großen Fortſchritt werten, wenn eine
ſartei / Gbisher in ſchroffſter Oppoſition gegen die Republik
tandſteyübe, ſich bereitfindet, auf dem Boden der Verfaſſung
in Whteu, poſitive Arbeit zu leiſten. Man brauche nur hinzu=
keiſen
t ! ie Verlängerung des Republikſchutzgeſetzes und auf
8 gut ſwziale Werk der Arbeitsloſenverſicherung, das ein
eibeniht 9serdien ſt des Reichsarbeitsminiſters Braun ſei.
Wlten
Flaggenſireit
ſtbelatt: no bedauerte Marx, daß dieſer Streit mit einer
Aluiden kürtegeführt werde, die das deutſche Volk in zwei Lager
ſpalliet droht, und es ſei noch mehr zu bedauern, wenn etwa
r nättz WPahlkempf unter der Parole: Hier Schwarz= Weiß=
ot
, hſtisichwrrz=Rot=Gold geführt werden ſollte. Schwarz=
ot
=Gikl ſi keine Verketzerung und keine Verkennung von
chwatusztl ß=Rot, und wer Schwarz=Weiß=Rot in Ehren hält,
nillel eaucht iue sSalb Schwarz=Rot=Gold nicht zu ſchmähen. Wer
nſtliſtiten, Flaggenfrieden wolle, der ſorge dafür, daß die
Rk kaggelieo einſt und jetzt nicht herabgeſetzt, ſondern ſo geehrt
erderſmie es den Flaggen einer Nation, die auf ihre Würde
sitält, glchs.
Die deutſche Außenpolitik
Meiſe iſt leuter Reihe von Jahren eine durchaus gerade Linie
f, urtdlsfſei nicht zuletzt das Verdienſt der Zentrumspartei,
16 dicßullitik, deren Erfolge niemand mehr bezweifeln kann,
nter 74 A anzlerſchaft eines Zentrumsmannes eines Dr.
ſirth, glleitet worden ſei. Auf die Zurücknahme der Be=
ltzungstipyen
eingehend, ſagte Marx:
67 Wilſkim uern immer wieder den dringenden Hinweis auf

unſelkeiwt, die völlige Räumung des beſetzten Gebietes
zu verlangen.
Aufl kens ſei das Aufſehen, das die Rede des Reichspräſi=
enten
/ Sindenburg bei der Enthüllung des Tannenberg=
ntmall
en rmanchen Kreiſen des Auslandes erregt habe, eine
ede, dſchlowohl von ihm, wie auch von dem Herrn Reichs=
Nußenmtale gebilligt worden ſei. Marx wies auf ſeine Er=
Märung ſſi, ſie er namens der Reichsregierung am 29. Auguſt
04 archlich der Annahme der Dawesgeſetze im Reichstage
bgegeb Rrubhe und betoute, daß
Ddie Frage der Kriegsſchuld
ur duriſtviſſenſchaftliche Forſchung gelöſt werden könne. Die
ſehaupty, SDeutſchland habe den europäiſchen Brand entfeſſelt,
4 einekzwere und tief verletzende Ungerechtigkeit. Die uns
eis denlt mrag obliegenden materiellen Verpflichtungen haben
ir bis1K auff das loyalſte erfüllt und werden das auch wei=
rhin
tſA Sediglich um unſerer Ehre willen, die jeder Nation
W8 dasſk afte Gut gelten muß, haben wir an die Geſchichte

Pppellierk Alediglich zu dieſem Zweck haben wir unſere Archive
eöffnet,/A mat die ehrlichen Erforſcher der Vergangenheit in der
age ſintzüllt, Urſache der Kataſtrophe von 1914 klarzulegen.
Nurſiyr, wandte ſich der Reichskanzler dem
( ſhreiben des Reparationsagenten
Parker Gilbert
iu den Aicssfinanzminiſter zu: Der Finanzminiſter und die
Reichsrellnung ſind nach dem Bekanntwerden der Tatſache, daß
der Rekltuonsagent ſich ſchriftlich über die ſchwerbenden
5manzfuſian geäußert habe, von deutſchen Blättern ſchärfſtens
itiſiert Wn nogar der Reparationsagent ſei angegriffen worden,
obwohl / eaach nur ſeine Pflicht als Vertreter der Gläubiger=
ſtaaten
K It habe. Richtig ſei, daß Parker Gilbert ſich über
Hedenkepäußere, die Deutſchlands Finanzgeſtaltung bei ihm
dervorgeßtln haben. Dies ſei jedoch in durchaus vorſichtiger
Veiſe g0Fhnn und unter der nachdrücklichen Verwahrung da=
degen
, diler, ſich in die innerpolitiſchen Verhältniſſe Deutſch=
lands
eudchen wolle. Gerade die Rede des Finanz=
miniſter
9 aher habe eine Reihe ſchwerer, lange hinausgeſcho=
bener
Plünne von erheblicher Tragweite zum Vorſchein ge=
bracht
. 1ur der Beſoldungsvorlage vorgeſehene, einem drin=
genden
3 lunf fnis entſprechende Erhöhung der Beamtengehältes
lönne Eüziyens für das erſte Jahr aus den zur Verfügung
ſtehendertlſüt teln ohne neue Steuern gedeckt werden.
Zum Schulgeſetz
führte el (a. noch folgendes aus: Was nun das Volksſchul=
* an ft, ſo ſei zu hoffen, daß es gelingen werde, dem im
ſtadyeniliegenden Regierungsentwurf eine Geſtaltung zu

Vom Tage.

Der Deutſchnationale Parteitag in Bayern ſtand im Zeichen des
Zuſammenſchluſſes der Nationalliberalen Landespartei mit der Deutſch=
nationalen
Volkspartei.
In Leipzig wurde geſtern das Friedrich=Liſt=Demkmal enthüllt.
Wie mitgeteilt wird, wird die Vorunterſuchung gegen Manoilescu
noch zwei Tage in Anſpuuch nehmen. Infolgedeſſen wurden auch die
Darlegungen, die Unterſtaatsſekretär Tartareseu vor den Vertretern
der Preſſe über den Fall machen wollte, bis auf weiteres berſchoben.
Nach einer Havasmeldung aus Bukareſt iſt einer der eifrigſten
Anhänger des Prinzen Carol, General Theodoreseu, vengangene
Nacht verhaftet und eine ſtrenge Hausſuchung bei ihm vorgenommen
worden.
Wie der Soir meldet, verloutete geſtern in den Kuliſſen des
Radikalen Kongreſſes, daß Franklin=Bouillon der Partei ſeine Demiſſion
überſandt habe und unverzüglich eine Unioniſtiſche Partei zu gwinden
gedenke. Dieſe Meldung iſt bisher von anderer Seite nicht beſtätigt.
Ein portugieſiſcher Zerſtörer hat ſieben in Vigo beheimatete Fiſcher=
fahrzauge
beſchlagnahmt und nach Bordeaux gebracht, weil ſie angeblich
in den portugieſiſchen Gewäſſern dem Fiſchfang oblagen.
Wie aus Bari gemeldet wird, ſtieß auf der Linie Bari-Locorotondo
ein Extrazug mit einem Perſonenzug zuſammen, wobei der Extnazug
entgleiſte und ſeine ſämtlichen Wagen umſtürzten und zertrümmert
wurden. Bis jetzt wurden ſechs Tote, über 100 Verletzte, darunter
30 Schwerverletzte, feſtgeſtellt.

geben, die allen berechtigten Wünſchen der verſchiedenen Par=
teien
und Weltanſchauungsgruppen gerecht werde. Es ſolle nie=
mand
gezwungen werden, ſeine Kinder in eine Schule zu ſchicken,
die ſeiner Weltanſchauung nicht entſpreche. Der Reichskanzler
bedauerte, daß das Volksſchulgeſetz zu einem Kampfobjekt der
Parteien geworden ſei. Die Gleichberechtigung der drei Schul=
arten
werde auf jeden Fall in einem Geſetz enthalten ſein, das
unter Mitwirkung des Zentrums zuſtandekommen ſoll. Sollte
dem nächſten Reichstag die Aufgabe überlaſſen bleiben, das
Reichsvolksſchulgeſetz, das nun einmal in der Verfaſſung vorge=
ſehen
iſt und infolgedeſſen geſchaffen werden muß, zu erledigen
nun, wir fürchten einen Wahlkampf, in dem es um die
Schule geht, nicht. Die große Mehrzahl der Parteien habe ein
Intereſſe daran, das Volksſchulgeſetz noch in dieſer Legislatur=
periode
zu erledigen. Deutſchland könne ſich den Luxus kultur=
politiſcher
Kämpfe, die ſehr leicht ſich entſpinnen können, nicht
leiſten. Das eine werde man jetzt ſchon mit aller Beſtimmt=
heit
als Zentrumsgrundſatz auch für den kommenden Reichstag
feſtellen können: Das Zentrum, wird nach den kommenden
Wahlen, in die es, was ich mit Nachdruck nochmals betone, ohne
jede Bindung hineingehen wird, genau ſo wie früher ſeine
Kraſt dem Staate zur Verfügung ſtellen und mit denjenigen
Parteien Staatspolitik betreiben, die geneigt ſind, mit ihm zu=
ſammen
die bisherige Politit im weſentlichen fortzuſetzen und auf
dem Boden der Verfaſſung das Staatswohl zu fordern.
Mit einem Hinweis auf die Verdienſte der großen Zen=
trumsführer
ſchloß der Reichskanzler unter ſtarkem Beifall ſeine
Rede.
Die Auswirkungen der Oenkſchrift Gilberts.
* Berlin, 30. Okt. (Priv.=Tel.)
Bei der Beſprechung, die geſtern nachmittag zwiſchen dem
Reichsfinanzminiſter, dem Reichsaußenminiſter und dem Repa=
rationsagenten
im Finanzminiſterium ſtattfand, handelte es ſich
um die Fortſetzung der Unterhandlungen, die im Anſchluß an
das Memorandum Gilberts begonnen wurden. Wann dieſe
Veſprechungen ihren Abſchluß finden werden, läßt ſich im
Augenblick noch nicht vorausſehen. Wie der L.=A. erfährt,
wird die Tragweite der Denkſchrift Gilberts in beſtens unter=
richteten
Kreiſen für noch ungleich größer erklärt, als man in
der Oeffentlichkeit bisher angenommen hat, ſo daß man es für
ausgeſchloſſen hält, daß die Denkſchrift auf die Dauer geheim=
gehalten
werden könnte. Die Schaffung eines beſonderen Kom=
miſſariats
für die Neparationsfrage gelte heute noch als inner=
politiſche
Angelegenheit, und die Erwägungen hierüber, ſeien
wohl noch nicht ſoweit fortgeſchritten, daß man an Verhand=
lungen
mit dem Reparationsagenten in dieſer Hinſicht denken
könnte. Die Frage der Veröffentlichung der Denkſchrift des
Reparationsagenten behandelt auch die Voſſ. Ztg.. Das
Blatt kommt zu dem Ergebnis, daß Parker Gilbert kein Diplo=
mat
ſei, während die Frage, ob ſeine Briefe veröffentlicht wer=
den
ſollien, lediglich eine innere deutſche Angelegenheit ſei. Die
Geheimnistnerei erwecke den Verdacht, als wolle man nur die
Regierung wegen unbequemen Kritiken ſchützen.
Bauer oder Renner?

Der Kampf um die Führung in der
öſierreichiſchen Sozialdemokratie.

* Wien, 30. Okt. (Priv.=Tel.)
Von gut unterrichteter Seite wird über den Verlauf des
erſten Abſchnittes des Sozialdemokratiſchen Parteitages folgen=
des
mitgeteilt: Nach dem, was man aus den Kreiſen der Dele=
gierten
hört, ſtehen die Provinzdelegierten, hauptſächlich die aus
Niederöſterreich, Oberöſterreich und Salzburg, geſchloſſen hinter
Dr. Renner. Ob ſie auch für ihn ſtimmen werden, hängt davon
ab, ob ſie von ihren Parteileitern entſprechende geſchloſſene Or=
ders
mitbekommen haben oder nicht. Otto Bauer fand den ſtärk=
ſten
Beifall bei den Wiener Delegierten und bei den Galerie=
beſuchern
, die eben auch Wiener ſind. Außer bei dieſer Gruppe
dürfte Bauer unter den Delegierten des ſteieriſchen Induſtrie=
bezirks
und der oberöſterreichiſchen Hauptſtadt Linz den ſtärkſten
Anhang beſitzen, da alle dieſe Gruppen nach wie vor ihren Radi=
kalismus
nicht aufzugeben gewillt ſcheinen. Wie die Abſtimmung
über die künftige Politik der Sozialdemokraten ausfallen wird,
iſt heute jedenfalls noch vollkommen ungewiß. Viel wird von
dem Verlauf der morgigen Debatte abhängen. Zurzeit ſcheinen
ſich beide Richtungen ſo ziemlich das Gleichgewicht zu halten.

Oer litauiſch=polniſche Konflikt.
Von
E. v. Ungern=Sternberg.
In ſeinem Streite mit Polen hat Litauen den Paragraphen
der Völkerbundsſatzungen angerufen und, auf ihn geſtützt, eine
ausführliche Note in Genf überreicht, ſo daß ſich der Völker=
bundsrat
in ſeiner Dezemberſitzung wiederum mit dem Wilna=
konflikt
wird befaſſen müſſen. Bekanntlich ſind bisher alle Ver=
ſuche
, die Frage der Zugehörigkeit des Wilnagebietes auf dem
Wege einer Volksabſtimmung und direkter Verhandlungen über
die von Hymans ausgearbeiteten Projekte zu löſen, fehlgeſchla=
gen
. Internationale Konferenzen, die ſich mit dem Streite be=
ſchäftigten
, verliefen reſultatlos. Unter dem Druck der Verhält=
niſſe
, aber nicht weil das Rccht auf ſeiten Polens war, ſtellte ſich
die Botſchafterkonferenz ſchließlich auf den durch die polniſche
Beſetzung geſchaffenen Boden der Tatſachen und ſprach Wilua
den Polen zu. Die Gültigkeit dieſer Regelung iſt von Litauen
niemals anerkannt worden. Keine politiſche Spitzfindigkeit und
keine Interpretierungskunſt kann die Tatſache aus der Welt
ſchaffen, daß die Polen den Frieden von Suwalki gebrochen
haben und daß General Zelingowſky durch einen bewaffneten
Handſtreich den Litauern ihre hiſtoriſche Hauptſtadt entriß. Es
kommt hinzu. Es kommt hinzu, daß ſich Kowno bereit erklärte,
den Streitfall vor das Internationale Schiedsgericht im Haag
zu bringen, daß ſich aber Warſchau beharrlich weigerte, im Haag
zu erſcheinen. Die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz war dem=
nach
ein Akt der politiſchen Opportunität, aber kein Rechtsſpruch.
Litauen erklärte ſich darauf als mit Polen im Kriege befind=
lich
. Das war keine bare Fiktion, nicht etwa nur der Abbruch
aller diplomatiſchen und Handelsbeziehungen, ſondern beide
Staaten haben gegeneinander Kriegsfronten aufgeſtellt, Tran=
cheen
gegraben und in manchen Nächten beſchießen ſich die
Schildwachen. Dieſe Gefechte verlaufen zwar meiſtens recht un=
blutig
und ſelten gibt es Tote, aber zwiſchen Kowno und Wilna
iſt die Welt mit Brettern vernagelt, und auf der großen Welt=
ſtraße
zwiſchen dem Oſten und dem Weſten, zwiſchen London,
Paris, Berlin, Moskau, Irkutſk, China und Japan, ſind die
Schienen aufgeriſſen und patrouillieren bewaffnete Soldaten. Der
Welwerkehr iſt gezwungen, wegen des litauiſch=polniſchen Kon=
flikts
einen Umweg zu machen. Nun hat ſich im Laufe der Jahre
der Kriegszuſtand zwiſchen den beiden Nachbarländern bald ver=
ſchärft
, bald war die Spannung wieder abgeflaut, aber niemals
gab es eine Löſung dieſes alle Oſtfragen beherrſchenden Pro=
blems
. In der aufgezwungenen Hauptſtadt Litauens, in Kowno,
leidet auch der private Verkehr unter dem Kriegszuſtand mit
Polen. Allnächtlich um 1 Uhr wird die Verkehrsſperre über die
Stadt verhängt, die bis zum Morgengrauen andauert, und wenn
auch kaum ein unerwarteter Handſtreich der Polen gegen Kowno
zu erwarten iſt, ſo wird das Militär doch in Bereitſchaft gehal=
ten
, damit die Fiktion des Krieges nicht in Vergeſſenheit gerät.
Warſchau möchte den Konflikt mit Litauen gerne aus der Welt
ſchaffen, jedoch ohne ſein Litauen angetanes Unrecht wieder gut
zu machen, und ſo tauchten denn immer und immer wieder in
der ausländiſchen Preſſe Meldungen auf, die in Polen ihren
Urſprung fanden, Meldungen, die von einer bevorſtehenden
litauiſch=polniſchen Verſöhnung zu berichten wußten, aber ſie
wurden prompt aus Kowno dementiert. Ganz zuletzt hat der
litauiſche Miniſterpräſident, Profeſſor Woldemaras, während
ſeines Beſuches in Genf und Berlin der Oeffentlichkeit klipp und
klar erklärt, daß eine Ausſöhnung zwiſchen Polen und Litauen
unmöglich ſei ohne Löſung der Wilnafrage im litauiſchen Sinne.
Man kann ſich in der Tat keine litauiſche Regierung vorſtellen,
die es wagen dürfte, einem Verzicht auf Wilna zuzuſtimmen; ſie
würde von der öffentlichen Meinung fortgefegt werden, das recht
chauviniſtiſch eingeſtellte Militär würde ſich empören, und es
wäre in Litauen mit einem Chaos zu rechnen, das unberechen=
bare
Folgen nach ſich ziehen dürfte. Es mag hier nur daran er=
innert
werden, um die Stimmung in Litauen zu beleuchten, daß
die amerikaniſchen Litauer dem Oberbefehlshaber, der Armee,
General Shulkauskas, ein goldenes Schwert mit der Aufſchrift
Mit dieſem Schwerte ſollſt Du Wilna erobern! feierlich
überreichten.
Der polniſch=litauiſche Konflikt erlitt nun plötzlich aus
Anlaß des Beſuches Marſchalls Pilſudſkys in Wilna, den man
in Kowno als Herausforderung auffaßte, eine neue Wendung.
Schon etwa eine Woche vor den Wilnafeiern erſchienen in der
Warſchauer Preſſe Nachrichten von der Verhaftung von 30 pol=
niſchen
Lehrern in Warmia in Litauen, die angeblich die ſchwere
litauiſche Sprache nicht genügend beherrſchten. Bald darauf
wurde ein Brief dieſer Lehrer in Wilng veröffentlicht, in dem
ſie um Hilfe baten. Schließlich wurden ſogar Nachrichten über
ſcheußliche Mißhandlungen dieſer Lehrer=Märtyrer veröffent=
licht
, die einen Sturm der Entrüſtung gegen Kowno auslöſten.
Wie ſich nun herausgeſtellt hat, waren alle dieſe Nachrichten
erlogen, kein einziger polniſcher Lehrer iſt in Litauen verhaftet,
geſchweige denn mißhandelt worden, der angebliche Brief aus
Warmia war eine glatte Fälſchung, aber trotzdem verlangte die
polniſche Preſſe ſtürmiſch nach Repreſſalien gegen die Litauer
in Polen. Auf unbegründete Gerüchte hin, die ſich ja bald als
Lügen herausgeſtellt hatten, wurden dann 45 litauiſche Schulen
im Wilnagebiet von den Polen geſchloſſen und 20 Lehrer als des
Landesverrates verdächtig verhaftet, gegen die gar keine Anſchul=
digung
erhoben werden konnte. Auf die Anfrage eines Minder=
heitsführers
im Wilnagebiet wegen dieſes Willküraktes antwor=
tete
der Leiter der polniſchen Oſtabteilung, daß er in der auf=
gereizten
Stimmung in Polen ſeine Erklärung fände. Die An=
kunft
des Marſchalls in Wilna und das Aufgebot bedeutender
Militärkräfte an der Grenze ließ nun polniſche Heißſporne mit
der Möglichkeit rechnen, daß dem Handſtreich auf Wilna ein
zweiter auf Kowno folgen werde, und daß Europa, wieder vor
die vollzogene Tatſache geſtellt, ſich mit dem Gewaltakt abfinden
würde. Nun, Polen hat es bei der Demonſtration bewenden
laſſen, die Feiern von Wilna ſind ohne Zwiſchenfall verlaufen,
die ganze Stadt prangte im Schmuck polniſcher Fahnen und von
Litauen wurde offiziell überhaupt keine Notiz genommen.
Europa ſollte ſich von der Tatſache überzeugen, daß die Seele
Wilnas polniſch iſt, daß Wilng für alle Zeiten polniſch bleiben

[ ][  ][ ]

Geite 2

wird und daß die Proteſte Litquens weder von Polen noch bon
der Welt gehört und beobachtet werden ſollen.
In der litauiſchen Note, die dem Völkerbunde vorliegt, wird
nun ausgeführt, daß in der polniſchen Preſſe ſeit Anfang Okto=
ber
, unterſtützt und geleitet durch amtliche polniſche Perſönlich=
keiten
, eine erbitterte Hetze gegen Litauen eingeſetzt habe. Nach
Anſicht der litauiſchen Regierung habe die polniſche Regierung
längſt im Sinne gehabt, die litauiſche Schule im polniſchen
aber im Wilnger Gebiet habe die gegen ſie gerichteten Gewalt=
akte
weder hervorgerufen noch verdient. Seit 1920 verfolge Polen
die Litauer und Weißruſſen in ſeinem Territorium, und dagegen
erhebt die litauiſche Regierung mit dem äußerſten Nachdruck
Proteſt. Zum Schluß der Note wird noch ehervorgehoben, daß
es ſich von polniſcher Seite nicht um eine Verletzung der Minder=
heitenrechte
, ſondern um einen planmäßigen Verſuch handele,
das litauiſche Staatsweſen in ſeinem Daſeinsbeſtand zu be=
drohen
. Der Artikel 11 der Völkerbundsſatzungen, den Litauen
angerufen hat, billigt jedem Bundesmitglied das Recht zu, in
freundſchaftlicher Weiſe die Aufmerkſamkeit der Bundesverſamm=
lung
oder des Rates auf jeden Umſtand zu lenken, der die inter=
nationalen
Beziehungen berührt und in der Folge den Frieden
unter den Nationen bedrohen kann‟. Der Völkerbund wird ſich
alſo im Dezember mit der litauiſchen Klage zu befaſſen haben.
Die Lage wird überaus heikel werden, ſollte es Litauen gelingen,
noch einmal die Wilnafrage vor ein internationales Forum zu
bringen. Die polniſche Rechtsgrundlage iſt der auf einen Ge= Alsfeld ...
waltakt aufgebaute Entſcheid der Botſchafterkonferenz, den Aſchaffenburg
Litauen nicht anerkannt hat, noch anerkennen kann. Ein Appell / Baden=Baden
an die internationale Gerechtigkeit man braucht bloß an Ober=
ſchleſien
zu erinnern iſt bisher unerhört verklungen. Ein
Appell an die Gewalt würde unberechenbare Gefahren in ſich
ſchließen. Und doch forderr der polniſch=litauiſche Konflikt drin= Braunſchweig
gend eine Löſung. Eine Stabiliſierung der Verhältniſſe und ein Bremen
Frieden im Oſten ſind undenkbar, ſolange zwiſchen Polen und
Litquen noch die Schützengräben aufgeworfen bleiben und von Chemnitz
Zeit zu Zeit die Kriegstrompeten geblaſen werden.

Attentat auf den Präſidenten Konduriotis.
EP. London, 30. Oktober.
Wie aus Athen gemeldet wird, wurde auf den Präſidenten
der Republik, Admiral Konduriotis, von einem Unbekannten ein
Revolverſchuß abgefeuert, als er im Automobil das Rathaus
berließ, wo er an einem Bürgermeiſterkongreß teilgenommen
hatte. Die Kugel traf den Präſidenten nicht, ſondern verwun=
dete
einen ſeiner Begleiter leicht im Geſicht. Konduriotis wurde
nur durch Glasſplitter der durch die Kugel zertrümmerten
Windſchußſcheibe unbedeutend verletzt. Die Menge verſuchte den
Attentäter zu lynchen.
Nach neuen Meldungen aus Athen iſt bei dem Attentats=
verſuch
auf den Präſidenten Konduriotis nicht einer ſeiner Be=
gleiter
, ſondern der Präſident ſelbſt leicht an der rechten Schläfe
verletzt worden. Konduriotis begab ſich nach dem Anſchlag zum
Präſidentſchaftspalaſt, wo er den Beſuch ſämtlicher Regierungs=
mitglieder
empfing, die ihn zum Fehlſchlag des Attentats be=
glüchwünſchten
. Der Vorſicht halber wurde er ſpäter aber in
eine Klinik gebracht und dort von einem berühmten griechiſchen
Arzt unterſucht. Dem ausgegebenen Bericht zufolge hat die
Kugel den Schläfenknochen geſtreift. Doch iſt der Zuſtand des
Präſidenten befriedigend, und man nimmt an, daß er in zwei
bis drei Tagen ſeine Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Kon=
duriotis
äußerte ſein Erſtaunen über den Anſchlag. Er habe nie=
mals
mit einem Attentat gerechnet und daher auch keine Schutz=
maßnahmen
getroffen. Der verhaftete Täter wurde als der in
Lariſſa geborene 25jährige Kellner Guſſios ermittelt. In ſeinen
Taſchen fand man kommuniſtiſche und anarchiſtiſche Flugſchriften.
Die Kommuniſtiſche Partei veröffentlicht jedoch eine Erklärung,
wonach Guſſios nicht Parteimitglied ſei. Bei der Vernehmung
erklärte Guſſios, er ſei taub, und gab eine völlig zuſammenhang=
loſe
Darſtellung der Vorgänge. Die Polizei glaubt jedoch, daß
er durchaus zurechwungsfähig iſt und ſich nur ſchwachſinnig ſtellt.
Senſationsmeldung eines Pariſer Blattes.
* Paris, 30. Oktober, (Priv.=Tel.)
Wie der Kopenhagener Korreſpondent des Intranſigeant
aus beſter Moskauer Quelle erfahren haben will, droht Trotzki
und Sinowjew die Gefahr, erſchoſſen zu werden. Beide hätten
nachweisbar mit den in Berlin ſich aufhaltenden Menſchewiken
Abramowitſch,. Dammbadu und den bürgerlich=demokratiſchen
Kreiſen der Pariſer ruſſiſchen Kolonie rege Beziehungen unter=
halten
. Ein Moskauer Ueberwachungskomitee befinde ſich im
Beſitz authentiſcher Dokumente, die dieſe Zuſammenarbeit der
beiden oppoſitionellen Führer mit den ausländiſchen Ver=
ſchwörern
emwandfrei nachweiſen ſollen.

Montag, den 31. Oftober 1927
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 31. Oktober.
Aufbewahren!
Ausſchueiden!
Es wird für viele Verſender von Briefſendungen von Wichtigkeit
ſein zu wiſſen, wann ſie ihre Briefe, Poſttarten und Druckſachen bei
den Poſtämtern 1 und 2 in Darmſtadt ſpäteſtens aufliefern müſſen,
Herkſchaftsgebiet zu unterdrücken. Die litauiſche Bevölkerung wenn die Sendungen am nächſten Vormittag mit dem erſten Zuſtell=
gang
dem Empfänger ausgehändigt werden ſollen. Bei Einhaltung der
in der nachſtehenden Ueberſicht für einige bedeutende Verkehrsorte an=
gegebenen
Schlußzeiten beſteht regelmäßige Bahnverbindung voraus=
geſetzt
die Gewähr, daß der Empfänger die Briefſendung im all=
gemeinen
am anderen Morgen erhält. Wer die Schlußzeiten berück=
ſichtigt
, erſpart ſich in vielen Fällen Zeit, Geld und Unannehmlichkeiten.

Ort aA 9S
2K
ö-
RA
9
58
28 *
55
SS Ort Sa SS
E
5-
K8 5
5c
Ks Aachen 145 Ve Heilbronn/Neckar) 232 Re 23e 210 2230 2250 Karlsruhe (Bad.) 2330 2300 2355 210 2230 2250 Kaſſel 210 2230 2330 2300 2355 Kaiſerslautern: 0so Bad Nauheim 210 2230 Koblenz oro Baſel 210 2305 Köln. 2io z= Berlin". 1130 120 1220 Kreuznach =) oz 1 Bingen Rhein); 110 10 Lauterbach (Heſt 210 2230 19u 190 1950 Leipzig 2u 2uz 2130 19u 190 1930 Ludwigshafen Gso 10 10 Breslau uun 120 12:0 Magdeburg. 193 1940 190 1420 160 1630 Mainz) W u Dortmund 145 160 16w Mannheim :) Gso 10 in Dresden 1130 120 1230 Marburg (Bz. Kaſſ.) 2u 22o 2250 Düſſeldorf 210 2230 2250 München 14: 14:0 1474 Eberbach Be 2320 2330 2366 Münſter (Weſtf.) 14m 160 16m Elberfeld. 147 145 147 Nürnberg 210 2910 2250 Eſſen. 14: 145 14:3 Offenbach (M.) ged 10 Erfurt 210 21.0 21zo Oldenburg 192 194 gp Frankfurt (M.) 0r 10 130 Pforzheim 23 2350 2353 Freiburg/Breise 2320 230 236* Saarbrücken 19230 194 200- Fulda 210 2230 2250 Speher 210 215 220 Gießen. 210 2230 2250 Stettin. z1n 120 12n Göttingen 210 21. 2130 Stuttgart 2ue 2in 280 Hagen (Weſtf.) / 1420 160 16:0 Riee 1ar 142 12: Halle (Saale) 210 2130 2130 Ulm (Donau) 210 21P 22uo Hamburg. 1130 120 1230 Wien 0so 12 130 Hanau 210 2230 2950 Wiesbaden:) 0s0 Hannover 210 2230 2250 Würzburg 210 gau gas Heidelberg:) 3:0 zu 4 Worms=) 0ro 1 10

*) Werden dem Empfänger am gleichen Tage mit dem erſten Zuſtell=
gang
ausgehändigt.

Die
WMTERrAUSHABB

des
DARMSTÄDTER
TATAPAAN
SodtT

Ist zu haben in
der deschäftsstelle Rheinstrasse 23, Bahn:
hofsbuchhandlung, Verkehrsbüro,Klosken
urd allen bekannten Buchhandlungen.

16728

*Herbſt=Konzert.

In die Konzerte des Liederzweig=Darmſtadt kan
man gehen, auch wenn man hohe Anſprüche ſtellt. Er gehört z
den Prominenten der Darmſtädter Männergeſangvereine, un
ſein Leiter Wilhelm Etzold hat Muſikantenblut in den Aderr
Man ſpürt den Willen von Dirigent und Sängern, ſich techniſd
immer mehr zu vervollkommnen, aber dieſe techniſche Reife nich
als Endziel zu betrachten, ſondern mit ihrer Hilfe vorzudringer
in die Bezirke wahrer Kunſt, die unſerer Meinung nach aue
dem Männergeſang durchaus nicht verſchloſſen ſind. Zwe
Nummern der geſtrigen Vortragsfolge es waren die beider
erſten Chorleiſtungen Gnädig und barmherzig, Graduale
von Grell, und Totenvolk von Hegar waren die beſten Lei
ſtungen des Anends. Beides ernſte und wertvolle Kompoſitionen
die auch beim öfteren Hören nichts verlieren, ſchienen dem Ver=
ein
und ſeinem Leiter beſonders gut zu liegen. Hier war Klang=
und Vortragskultur, kein Prunken mit übertriebener Klangfülle
kein überſäuſeltes piano, kurz, keine Effekte um der äußeren
Wirkung willen, eine Gefahr, der Männergeſangvereine häufig
unterliegen und der auch der Liederzweig am letzten Samstat
in der weiteren Vortragsfolge nicht immer aus dem Wege zu
gehen vermochte. Dies gilt namentlich von dem ſpäter geſur
genen Das Grafenkind, komponiert von Fr. van Hoffs, das
eine recht billige Vertonung iſt, welche durch die dreimalige An
leihe kei der ſeligen Lorelei von Silcher nicht gerade teure
wird. Da klettern bei jedem Vers die Kopftöne der Tenöre in
ſchwindelnde Höhen, und das wirkt beim erſten Vers unnatür=
lich
, beim zweiten Vers unangenehm, beim dritten Vers ge=
ſchmacklos
. Solch triefende Sentimentalität ſcheint uns aue
für den Männerchor Muſik von geſtern und vorgeſtern. Zwe
Chöre von Karl Kittel, die immer den erfahrenen, gewiegter
Muſiker zeigen, ſind nicht gleichwertig. Der erſte, Heimatliebe‟,
ſcheint uns weniger kraftoll, während die Deutſche Heimat
weit perſönlichere Muſik iſt. Hier iſt ſchöner, melodiſcher Fluß
hier iſt Weichheit ohne Weichlichkeit (beſonders ſchön die Töne:
der Silberflüſſe helles Grau uſw.) und ſchwungvolle Steige=
rung
. Hier ſtand der Chor, namentlich die Tenöre, auf voller
Höhe, während im erſten Vers das O Heimatland, o Vater=
land
ſich in nicht unkritiſcher Lage befand. Der Chor ſchlof
mit dem von Johann Henkel vertonten Am deutſchen Rhein
das einſchlug und zur Wiederholung verlangt wurde. Al
Ganzes genommen, war die Leiſtung des Chores am Samstag=
abend
hohen Lobes wert und ſtand in ihrer Art den ſoliſtiſche

Leiſtungen in keiner Weiſe nach. Reicher Beifall, Kränze und
Blumen für Herrn Etzold waren wohlverdienter Lohn für die
nicht geringe Mühe der Einſtudierung. Von den beiden.
Soliſten iſt Herr Hugo Andreae, Kammermuſiker und Solo=
celliſt
am Heſſiſchen Landestheater, längſt bekannt und gewür=
digt
als techniſch routinierter und geſchmackvoller Künſtler. Er
ſpielte Adagio (ein wundervolles Stück) und Allegro aus der
A=Dur=Sonate von Boccherini und ſpäter den zweiten Satz aus
dem Cellokonzert in D=Dur von Haydn, Nocturno von Chopin
(für Cello finden wir dieſe Uebertragung nicht glücklich) und ein
unendlich anmutiges Menuett von Beethoven, alles ſo, wie man
es von einem Künſtler von Rang erwartet. Daß er durch wärm=
ſten
Beifall ausgezeichnet wurde, iſt ſelbſtredend.
Frl. Roſe Merker, die neue hochdramatiſche Sängerin vom
Landestheater, hörten wird zum erſten Male im Konzertſaal.
Sie verleugnet auch hier die Bühnenſängerin nicht. Sie hat
namentlich in der Höhe große, mächtige Töne; der Anfang und
der Schluß der Schubertſchen Allmacht kamen daher zu voller
tonlicher Wirkung. Schade, daß eine gewiſſe Schärfe des Organs
die uneingeſchränkte Freude an dem Vortrage dieſes Liedes
und auch der anderen: Ungeduld, Die Liebe hat gelogen
und an der Senta=Ballade trübte. Auch finden wir, daß
dieſe Ballade im Konzertſaal fehl am Orte iſt und doppelt fehl
zwiſchen zwei Chorliedern wie Gnädig und barmherzig und
Das Totenvolk, und ferner meinen wir, daß die Ungeduld
(ein jeder Atemzug gäb’s laut ihr kund, und ſie merkt nichts
von all dem bangen Treiben) normalerweiſe beſſer von einem
Manne geſungen würde. Die ſtarke Muſikalität der Dame, ihr
Temperament verhalfen der ſtilſicheren Sängerin in Verbindung
mit ihrer großen, raumfüllenden Stimme zu allgemeinem Erfolg;
ſie dankte für den ſtarken Beifall durch Schuberts An die
Muſik, Kapellmeiſter Bohne begleitete Sängerin und Celliſten
techniſch und muſikaliſch tadellos, hätte da und dort aber,
namentlich bei der Senta=Ballade, mehr aus ſich herausgehen
dürfen.
O.

* Philippine Welſer.
Ap. Die 400. Wiederkehr des Geburtsjahres der ſchönen
Augsburgerin Philippine Welſer der Tag der Geburt iſt nicht
feſtzuſtellen ruft die Erinnerung an ihre romantiſche Ehe mit
dem Erzherzog Ferdinand von Oeſterreich (15291599) wach.
Letzterer, der zweite Sohn des Kaiſers Ferdinand I., Statthalter
Böhmens und ſpäter Regent von Tirol, lernte die Welſerin

*Die Tagung der Train=Vereinigunge
anläßlich der 60jährigen Wiederkehr der Gründung der
Großh. Heſſiſchen Train=Abteilung 18 wurde geſtern vormit
lich eröffnet. Zahlreiche Mitglieder der Vereinigung hatten 7
Räumen der Turnhalle der Turngemeinde Beſſungen eingefnnd
M. Reichwein trug einen ſchönen Prolog vor, der 1. 9=
Herr Heil, begrüßte die Verſammlung herzlich, insbeſom
die Kameraden der Train=Vereinigung 11 und die aus dem
Gebiet. Dann kam er auf das in Ausſicht genommene Ghr=
Train=Abteilung zu ſprechen und erteilte Herrn Oberſtabes,
Werner das Wort, der über die beabſichtigte Errichtung dio
im Frühjahr und den finanziellen Stand des Denkmalsfomu
Es werden Bauſteine verkauft, deren Erlös bis heute etwa,
betragen. Das Denkmal, das von Frl. A. Lichtenſtein entwonn
ſoll etwa 12 000 Mark koſten. Der Redner mahnte zur regen
beim Verkauf der Bauſteine zum Gelingen des Werkes do0
endung für die Angehörigen der Train=Abteilung 18 Ehremf
Ein ehemaliger Angehöriger der Abteilung, Herr Mehrirn
ten, hatte zwei Gedichte verfaßt, die verkauft wurden. Der
dem Denkmalsfonds überwieſen werden. Dieſer idegle S0,
fehlte ſeine Wirkung inſofern nicht, als die ſchönen Gedichter=
Abſatz fanden. Als weiteren Punkt der Tagesordnung beſ.ſt
die Gründung weiterer Ortsgruppen, namentlich einer ſolchem
furt a. M. An der ſehr ernſten und lebhaften Ausſprache
ſich u. a. die Herren Major Sieben, Fiſcher, Herbert=Franfff
und Hellwig=Kaſſel. Im Verlauf der Tagesordnung wurdc
gegeben, daß die Herren Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
germeiſter Buxbaum in einem Schreiben mitgeteilt hatten, dut
der aus beruflichen Gründen nicht an der Tagung teilnehmerr
ferner wurde eine einſtimmig angenommene Adreſſe an dech
ligen Kommandeur der Abteilung, Freih. v. Stetten, abgeſin
Tagung brachte wertvolle Anregungen zum engeren Zuſann.
der ehemaligen Angehörigen der Train=Abteilung 18. Nacn
meinſamen Mittagstiſch fand ein gemütliches Beiſammenſeinn,
züglichen Darbietungen, u. a. Konzert, turneriſchen Vorführun
Wiederholung des am Vorabend aufgeführten hübſchen Thoſt,
ſtatt. So hatten zur Zufriedenheit aller Teilnehmer die Feſſen
tungen der Abteilung einen würdigen und ſchönen Verlauf gn

Heute is

Städtische SparkasseDarmstt
(St.16552)

Illuſirierter Heſſiſcher Abreißkalend4
Der Heſſiſche Verkehrs=Verband, gibt vonn
regelmäßig einen illuſtrierten Abreißkalender heraus, in welus
landſchaftlichen Schönheiten unſeves Landes, intereſſante Bautest
denkmäler, Trachten uſw. in ganz vorzüglichen Illuſtrationen /9
tung kommen. Ein photographiſcher Wettbewerb brachte widh
Materiak und konnten hierfür Preiſe verliehen werden an: Lufu
weher, Berth. Wichmann, Ph. Schmidt. Rudolf Roſt, P9A
Magnus, Stadtſekretär Reeg, Darmſtadt. Auguſt Rupp=Berik!
Kammerrat Schäfer=Bensheim. Poſtmeiſter Th. Schmidt=Ho)
Oberheſſen, Georg Achen=Offenbach a. M., Regierungsbaumeſtchau
Wildmann=Bonn, Berrhard Meher Michelſtadt i. O., Regiersl
meiſter W. von Lehen=Nieder=Ramſtadt, Arthur Berent=Offenbun!
Eduard Meher=Offenkach=Bürgel, Karl. Hartmann Mannheuis
Kalender kommt Ende November zur Ausgabe und iſt in alll
Buchhandlungen and vom Heſſiſchen Verkehrsverband Darmſtich
1,50 Mk. zu beziehen.
Jiu=Jitſu. Der neue Winterkurſus für Anfänger diets
tiſchen und wirkungsvollen Selbſtverteidigungsart ohne Waffunnd
am Dienstag, den 1. November, abends, in der Gymnaſiunsdim)
Soderſtraße 30, unter Leitung eines erfahrenen Lehrerz. GSN
zeige im heutigen Blatt.) Solche Kurſe finden ſeit 1921 im 79
und Spätjahr durch den Darmſtädter Fechtklub ſtatt und halus
gute Erfolge und ſtattliche Teilnehmerzahl aufzuweiſen. Fünic
Ausgebildete iſt bei der Jiu=Fitſu=Abteilung des Fechtlußs 4
heit zum Weiterüben. Es wäre erfreulich, wenn dieſer Sportt
Frankfurt, auch hier lebhaften Aufſchwung fände.
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die 6
gartenſtraße zwiſchen Herder= und Klappacherſtraße vom ne
bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrprut i)
ſperrt.

1561) zu großem Reichtichn, ſo daß er in der Lage war, dell
ſer Karl V. große Darlehen zu gewähren und für die M
nahme Venezuelas drei Schiffe auszurüſten. Seine Niche
Tochter Franz Welſers, war die ſchöne, kluge und feingge
Philippine (geb. 1527). Ihr war ein beſſeres Los beſchiege
ihrer Mitbürgerin Agnes Bernauer vor 100 Jahren N
Ehe mit dem bayeriſchen Herzog Albrecht mit dem Toßegl
mußte, indem ſein Vater ſie grauſam ermorden ließ. B9
begab ſich, um in der Nähe des Erzherzogs zu ſein, zu Beide
ten nach Schloß Burglitz in Böhmen. 1557 vermählte .
ihr, die Ehe mußte aber ein Geheimnis bleiben, da ſie Nil
des Kaiſers fürchteten. In den Jahren 15581562 ge00
ihrem Gatten vier Kinder, die aber nur in geheimen a4)
als Sprößlinge der Ehe beglaubigt werden konnten. No.
lippine konnte das Niederdrückende dieſes geheimen Gneie
nicht ertragen und ſie entſchloß ſich, 1561 fußfällig uute.
und Bitten dem Kaiſer den ganzen Sachverhalt zu eſoh.
Der Kaiſer, anfangs erzürnt, ließ ſich durch ihr Begehle.
Schönheit und Liebenswürdigkeit erweichen und fügte o
auch widerwillig, in das Unabänderliche, machte je099
dingung, daß die Ehe auch fernerhin geheim gehalten.
und erkannte die Kinder als legitim, nicht aber 98 C E
berechtigt an. Das Geheimnis der Ehe wurde erſt 12 3ch
dem Tode des Kaiſers aufgehoben, nachdem der Pohl.
herzog des Eides der Geheimhaltung entbunden hate.
vine wurde in den Freiherinſtand mit dem Prädigt D.
nenburg erhoben. Als der Erzherzog durch päterliche 2.
in den Beſitz Tirols kam, ſcheukte er ſeiner geliebten Le
Schloß Ambros, ſein Lieblingsſchloß, als ſtächdige. L

Der Erzherzog, ein kunſtliebender Mann, legte hier 2e.
zu der Ambroſer Sammlung, die u. a. die berühnteh, .
Handſchriſten der mittelhochdeutſchen Heldendichtu.
Philippine ſtarb in Ambros im Jahre 1380 100 .
der Schloßkirche zu Innsbruck beigeſetzt. Sie h0 N0.
frauenhafte Milde, durch den Adel ihrer Geſunznt. 2.
Sitten und durch den guten Einfluß, den ſe uf iheh.
ausübte, in den Herzen der Tiroler ein danhars 2.
hinterlaſſen. Ihr Alteſter Sohr Andreas ſtab 6ch d. .
und Stathalter Niederöſterreichs, ihr zweiter Schl d.
als Feldmarſchall des Kaiſers und Markgraf von Hlt.
Jahre nach ihrem Tode gug der Erzherzog eint zelt.
gemäße Ehe ein, aus der drei Tächter heivoyigel.
folge ging deshalb an eine Nebenlinie über.

[ ][  ][ ]

inerzze: 301

Montag, den 31 Ottober 192:

Seite 3

ſo bir

e des Paul=Gerhardt Hauſes.

um vormittag fand mit einer würdigen Feier die Weihe des
wrggliſchen Gemeindehauſes in der Waldkolonie am Dornheimer
Scelſorgeriſch umfaßt die Waldkolonie den Weſthezirk der
yemeinte. Eigentlich iſt dieſer ſo groß, daß er eine eigene
ſ mat einer Kirche bilden könnte, aber die wirtſchaftliche Notlage
izavart macht einen Kirchenbau unmöglich, ſo iſt daſtir ein Ge=
zus
entſtanden, das im Erdgeſchoß kirchlichen Zwecken dient und
ren Stockwerken vorwiegend Wohnräume enthält. So kommt
iſchung der Boſtimmungen und der Bauformen die wirt=
MNotlage der Gegenwart zum Ausdruck. Das neue Haus iſt
5ct und einfach, aber die Architekten Studienrat Stumpf und
beaben durch die feinen Linien der Bauformen, die Harmonie
im Inneren und die glückliche Raumeinteilung ihrer Schöp=
eichgenartiges
Gepräge gegeben, ſo daß der Neubau ohne Zweifel
ſe unſten Gemeindehäuſern in Heſſen zählt.
yar helle Klang des Glöckchens vom Turm herab zum Gottes=
os
zigleich zur Feier der Weihe einlud, war ſchon längſt der
w, des Gemeindebauſes dicht beſetzt. Heute nach ſeiner Fertig=
u
linme ſeiner Ausſtattung zeigte er ſich erſt in ſeiner vollen Schön=
Ueritlich auch Altar und Kanzel mit ihrem ſchlichten Paramenten=
ſichen
Vorſpiel von Herrn Lehrer Seibert, auf dem Harmonium
ſe tete die Feier ein, und ein Jugendchor ließ unter Leitung
m Wehrer Schnellbacher den Chor Loßze den Herren erklingen.
Fürde ſang Dir, dir Jechoba will ich dienen und Herr Prälat
iuchl verlas hierauf den 95. Pſalm. Es wird darin Gott als
indes Heils bezeichnet, in ſeiner Hand iſt alles, was die Erde
boſſtn:. Wir ſind das Volk ſeiner Weide, und die Schafe ſeiner
vandlc eu ter Weiherede legte Herr Prälat D. Dr. Diehl das Schrift=
ort
// Kap. 12 Vers 10 zu Grunde, das wie folgt lautet: Darum
hin ieſſtican Muts in Schwachheiten, in Schmachen, in Nöten, in Ver=

folguſty mn Aengſten, um Chriſti willen. Denn wenn ich ſchwach bin,
imark‟. Der Redner führte hierzu etwa aus: Ein Wort, das

n=oit geredet wird, iſt mehr als ein bloßes Wort, es iſt leben=
H8. Es gibt die Richtung an, den Weg, der begangen werden
ſoll, ſſwum Heile zu gelangen. Auch im Paul=Gerhardt=Haus müſſe

WG zur ſeiner Zeit geredet ſein. Nöte und Verfolgungen hatte
ſchardt viele zu erdulden, aber er hatte auch ein ſtarkes, uner=
ſchüttclhre
: Gottvertrauen. Der Redner erinerte an die Zeit vor
Jaſſb, dals er in der Johannesgemeinde mit ſeinen Konfirmanden
die LMr PPaul Gerhardts einübte, Zeugniſſe des unerſchütterlichen
Glausthne Gottvertrauens. An die Not könnten wir uns heute taum
rimsmmenn wir in einem ſo ſchönen Raume wären wie hier; es ſei
aber Nemn Not Gotteshaus, eine Not=Kapelle, denn es hätte eigent=
ich
eiſtn che werden ſollen, jedoch hätten dazu die Mittel gefehlt.
Fennitz A=ot am größten werde, dann ſei Gott mit ſeiner Kraft am
Mächſtchig; wir groß nüirden. In dieſem Sinne müſſe man die Er=
ichtunnſies
Hauſes betrochten und die Arbeit, die darin getan werde.
Wennᛋ uuns nicht bewußt würden, daß eine neue Zeit heraufziehe,
Mann Aen wir verloren. Gott wolle es, daß für unſere Rirche eine
heue :ad hebt, daß die Menſchen ſozialer einander nähertreten. Das

neue Haus ſolle auch eine Stätte des gemeinſchaftlichen Lebens ſein, des
religiöſen und inneren Lebens, der ſittlichen Aufraffung. Es möge
Arbeit geleiſtet werden, bahnbrechend für den neuen Geiſt auf alter
Grundlage in der evangeliſchen Kirche. Die Waldkolonie ſolle eine
Kolonie des guten edangeliſchen Geiſtes ſein, dem ſich die Zußunft zu
Füßen legen ſoll. Sie möge mithelfen, den Boden bereiten zu einer
höheren Form der Kirchlichkeit und des Menſchentums zu Ehren unſeres
himmliſcxm Vaters. Nach dem Gemeindegeſang Gott, Vater aller
Dings Grund weihte Herr Prälat D. Dr. Diehl das Haus und über=
gab
es ſeiner Beſtinmung.
Nach einem weiteren Gemeindegeſang hielt Herr Pfarrer Marx die
Feſtpredigt über den 3. und 4. Vers des 4. Kapitels des Matthäus=
Evangeliums. Es heißt dort: Und der Verſucher trat zu ihm und
ſprach: Biſt du Gottes Sohn, ſo ſprich, daß dieſe Steine Brot werden.
Und er antwortete und ſprach: Es ſtehe geſchrieben: Der Menſch lobet
nicht vom Brot allein, ſondern von einem jeglichen Wort, das durch
den Mund Gottes gehe. Der Geiſtliche gedachte zunächſt der vielen
Schwierigkeiten, die zu üüberwinden waren, bis dieſer Bau vollendet wer=
den
konnte; er gedachte ferner aller, die an dem Werke beteiligt waren,
der Architekten ſowohl als der Bauleute. Er dankte allen Stiftern und
pries die Opferwilligkeit; ſo habe eine in kleinen Verhältniſſen lebende
Frau 100 Mark geſpendet, eine Witwe 70 Mark, ein Konfirmand habe
durch eine Sammlung 200 Mark aufgebracht und eine Frau, die nichts
beſaß, habe Wäſche gezeichnet und geſtickt. Dieſe Erfahrungen zeigten,
daß in unſerem Volk noch Liebe und Opferwilligkeit vorhanden ſei. Wenn
das Gemeindehaus ſchon im Rohbau bezogen wurde, ſo ſollte damit ge=
zeigt
werden, daß die Hauptſache der Gottesdienſt ſei, daneben wäre in
dem Gebäude noch für die Jugend, für Männer und Frauen Raum zur
Betätigung gegeben, doch möge dieſe immer ſo ſein, daß die Seele den
Weg finde zu dem lebendigen Gott. Auch für die Betätigung des Pfau=
rers
und der G=meir deſchweſter eröffneten ſich ſchöne Ausſichten In
ſeinen weiteren Ausführungen erklärte Herr Pfarrer Marx, daß das
daus eine Stätte ſein werde, an der man Brot ſpende, und zwar im
geiſtigen Sinne gedeutet. Er führte dann des näheren aus, wie das
gemeint ſei, unter Hinweis auf den figürlichen Schmck, den das Ge=
bäudo
noch erhalten ſll. Die leeren Poſtamente an der Außenſeite
ſollen mit Darſtellungen von Jeſus als dem guten Hirten und den Ge=
ſtalten
Luthers und Paul Gerhardts geſchmickt werden, denn Jeſus
Luther und Paul Gerhardt bieten uns Lebensbrot.
Im Anſchluß an die Predigt fand dann die Einführung der memen
Geneindeſchweſter für den Weſtbezirk der Johannesgemeinde ſtatt.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing entbot hierauf mit einer kurzen
Anſprache im Namen der Stadt und perſönlich der Gemeinde die herz=
lichſten
Glückwünſche zu dem neuen Gemeindehaus, das für die Wald=
kolonie
eine Stätte der Hilfsb=neitſchaft und des Gemeinſchaftslebens ſein
nöge.
Mit einem Gebet und dem gemeinſamen Gefang Nun danket alld
Gott ſchloß die erhebende Feier.

hmrſtädter Wochenmarktwreiſe vom 29. Oktober (pro Pfund

w. Eh5 nrr Pfg.): Kohlrabi 56, Erdkohlraben 810, Gelbe Rüben
10,HeSkühen 810, Weiße Rüben 810, Schwarzwurzeln 3540,
pinag= Mömiſchkohl 15, Rotkraut 1215, Weißkraut 46, Wirſing
Aſl 215/6 ſumkohl 3035, Stangenvohnen 50 Zwiebeln 1215, Knob=
guch
/üm naten 2550, Kaſtanien 22, Feldſalat 80, Endivienſalat
020/ dfrſalat 1012, Blumenkohl 50150, Rettich 510, Meer=
ettich
)/ adieschen 58; Spätkartoffeln 56. Tafeläpfel 1220,
Wirtſo(kräffel 612, Tafelbirnen 123, Wirtſchaftsbirnen 812,
Quittett330, Trauben 5560, Nüſſe 3040, Zitronen 410, Ba=
ianen
/ ka0; Süßrahmbutter 210220, Landbutter 180, Weichkäſe 35
ns 40/f1 nhkäſe 515, Eier, friſche 1520; Kabeljau 4050; Hühner
301A/2uben 7030; Rindfleiſch, friſches 9012. Kalbfleiſch 120,
Schweftreitch 95140, Dörrfleiſch 160, Schinken 220, Wurſt 70160,
Burſtiffröl . Schmalz, ausgelaſſen 100.
1ſtöließfächer. Im Intereſſe der Förderung des Poſtſchließfach=
erkeh/te
, nicht nur der Wirtſchaft, ſondern beſonders der Deutſchen
eichs fiueirte ganze Reihe von Vorteilen und Erſparnismöglichkeiten
ietet, /, dar Reichsverband des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels
V., /üböchleunigten Ausbau von Poſtſchließfächern in allen Poſtan=
ſtaltenih
/eiches beantragt und im Hinblick darauf, daß dieſer Ver=
kehr
allü, die Reichspoſt eine weſentliche Erleichterung und erhebliche
2Betricſſich warniſſe, insbeſondere durch Entlaſtung des Zuſtelldienſtes

mit ſilſſtuungt, gefordert, daß die Poſtſchließfächer den Kunden der
Reichs)k9 v öglichſt koſtenlos überlaſſen werden, zum mindeſten aber
rine eſſrie Ermäßigung der Poſtſchließfachgekühren eintritt.

Eröffnung eines Verkehrs=Muſterzimmers.
Am 5. Oktobee warde in der Berliner Gemeindeſchule des Rektors
Hauer das erſte Verkehrs=Muſterzimmer ſür die lernende Jugend er=
öffnet
. Das Murſterzimmen verfügt über zahlreiches Modellmaterial
und Bilder aus allen Verkehrszweigen. Für die Vorführung von Lichi=
bildern
aus dem Verkehrsleben iſt ein ausgezeichneter Projektionsapparat
vorhanden. In den Korridoven aufgebaut, unter denen die Luft=Hanſa
mit Modellen, Bildern und Flugplänen faſt den größten Raum ein=
nimmt
. Abgeſehen vom Unterricht finden auch Beſprechungen über Ver=
kehrsmittel
unter der Lehrerſchaft in dem neu eingerichteten Verkehrs=
zimmer
ſtatt.
An der Eröffnung der Muſterſammlung nahmen Staatsſekretär
Gatbrodt für den Reichsverkehrsminiſter, Stadtſchulrat Nydahl
ſowie Vertveter der großen Verkeersbehörden und Unternehmungen
(Reichsbahn=Geſellſchaft Berlin, Oberpoſtdirektion Berlin, Deutſche Luft=
Hanſa= Straßenbahn=Geſellſchaft und Aboag) teil.
Es war gewiß eine gute Idee, durch die Einrichtung eines Verkehrs=
Muſterzimmers die heranwachſende Jugend mit den neuzeitlichen Ver=
kehrsmitteln
vertreut zu machen. Beſonders vom Luftfahrt propagan=
diſtiſchen
Standpunkt aus wird dieſe Tat mit Freuden begwüßt, da im
Hinblick auf die Zukunft die füngere Generation gar nicht häufig genug
auf den Luftverkehr aufmerkſam gemacht werden kann, um ſie voll umnd
ganz an das jüngſter Verkehrsunternehmen zu gewöhnen.

=Stiftungsfefi des Konditoren=Gehilfen=Vereins.
Der Konditoren=Gehilfen=Verein Darmſtadt hielt geſtern in den
feſtlich geſchmückten Räumen des Städtiſchen Saalbaus ſein 37. Stif=
tungsfeſt
ab. Wie der äußere Rahmen durch friſches Grün, die rot=
weißen
Farben des Heſſenlandes und die blumengeſchmückten Tiſche der
Feier Rechnung trug, ſo auch die Menſchen ſelbſt, die mit frohen jungen
Herzen dankbar das Geboteno hinnahmen und den wirklich ſehr guten
Darbietungen des ſorgfältig zuſammengeſtellten Feſtprogramms lebhaf=
ten
Beifall zollten. Die Leitung hatte Herr Fritz Lang vom Heſſi=
ſchen
Landestheater übernommen. Den muſikaliſchen Teil beſtritten
Mitglieder des Reichsbundes ehemaliger Mibitärmuſiker Darmſtadt, die
mit dem flotten Marſch Einzug der Gladiatoren und der Ouvertüre
aus Dichter und Bauer die Vortragsfolge eröffneten. Nachdem das
Darmſtädter Solo=Quartett mit dem erhebenden Geſang Das iſt der
Tag des Herrn die Zuhörer erfreut hatte, ſprach Fräulein Gertrud
Franz mit außerordentlich ſchöner Stimme und erſtaunlicher Ge=
wandtheit
den ſehr ſinmigen Prolog, der die Mahnung zur Einigkeit
enthielt und der Feſtverſammlung aus berufenem Munde ein herzliches
Süß heil wünſchte. Zahlreiche Ehrengäſte, u. a. die Herren Leuffen
und Kraus von dem Klub der Köche, Vertreter des Metzgergehilfen=
vereins
und des Vereins der Damenfriſeur= und Perückenmacher=
gehilfen
, ſowie Vertreter der Brudervereine Worms, Mainz, Wies=
baden
und Heidelberg hatten es ſich nicht nehmen laſſen, an der Feſt=
verſamnilung
teilzunehmen. Sie alle, ſowie auh die übrigen Gäſte und
Vereinsmitglieder begrüßte der 1. Vorſitzende, Herr O. Knies 1., mit
herzlichen Worten und gab ſeiner Freude Ausdruck über die zahlreiche
Beteiligung anläßlich des Stiftungsfeſtes des ſeit 1891 beſtehenden Kon=
ditor
=Gehilfen=Vereins. Er dankte gleichzeitig all denen, die durch
tätige Mithilfe und Unterſtützung und durch reiche und wertvolle Stif=
tungen
zur Tombola das Feſt verſchönern halfen, und mahnte zu engem
Zuſammenhalten auch in der Zukunft. In einer ſpäteren Begrüßungs=
anſprache
vief er den inzwiſchen erſchienenen Prinzipalen, die nach=
mittags
an der Teilnahme der Feſtlichkeit verhidert waren, ei herz=
liches
Willkommen zu. Ein junger, gewandter Konditorlehrling über=
reichte
den Prinzipalen ein hübſches Blumenarrangement.
Anſchließend an die Begrüßungsanſprache ſang mit ſchöner, wohl=
diſzüplinierter
Stimme Fräulein Anny Kaiſer von der Opernſchmle
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt einige hübſche Lieder, wobei ſie
von Herrn Janſen am Flügel (der freundlicherweiſe von der Firma
Konzert=Arnold, Wilhelminenſtraße, zur Verfügung geſtellt war) ſicher
und gewandt begleitet wurde. Großen Anklang fand Fräulein Ruta
Eckſtein vom Heſſiſchen Landestheater mit ihren Solotänzen Früh=
lingsſtimmen
=Walzer und Lausbuben=Tanz. In bunter Abwechſelung
folgten weitere Muſikſtücke, Geſangsvorträge des Darmſtädter Solo=
Quartetts und Darbietungen der vorgenannten Künſtler, ſo daß die
Nachmittagsſtunden nur ſo dahinflogen. Nach dem Marſch Abſchied
der Gladiatoren ſetzte der Loſeterkauf ein. Die reichhaltige Tombola
brachte den glücklichen Gewinnern hübſche, meiſt eßbare Andenken an
die ſüße Kunſt. Inzwiſchen war bei der tanzluſtigen Jugend, Mittel=
alter
und Alter kein Halten mehr, der Feſtball ſetzte ein und brachte
zwiſchendurch noch einige Ueberraſchungen deren ſchönſte und origi=
nellſte
das Konditorenkonzert war, das 12 Konditorlehrlinge unter
der Leitung eines Konditorgehilfen mit paſſender Klavierbegleitung
zum Ergötzen aller gaben. Unter rauſchendem Beifall zog die mit
Schneeſchlägern und Keſſeln bewaffnete Kapelle in ihrer weißen Kon=
ditorentracht
nach Beendigung ihrer Vorführung aus dem Saal. Und
weiter ſpielte die fleißige Kapelle, man tanzte, unterhielt und freute ſich,
bis für die meiſten nur allzu früh die unvermeidliche Stunde des
Abſchieds ſchlug. Im Laufe des Tages war Gelegenheit zur Beſich=
tigung
der Tombola Die ſüße Kunſt‟. Die Beſucher, die Gelegenheit
hatten, dieſe Ausſtellung zu beſichtigen, zollten den zum Teil hervor=
ragenden
Leiſtungen, die ſich ihnen zeigten, volle Anerkennung.

p. Bezirksſchöffengericht. 1. Ein Diebſtahl mittels Einſteigens in der
Nacht vom 11. zum 12. Oktober 1919 wird einem Reiſenden aus Worms
zur Laſt gelegt. Er ſoll aus der Bekleidungskammer des hieſigen Gar=
niſonlazaretts
ſechs Zivilanzüge und drei Ulſter entwendet haben: Ver=
gehen
gegen § 138 des Militärſtrafgeſetzbuchs und §§ 242, 243 des Zivil=
ſtrafgeſetzbuches
. Er wurde ſofort als fahnenflüchtig gemeldet und hat
fünf Jahre in der Fremdenlegion zugebracht. Ein Komplize iſt bereits
abgeurteilt. Der Angeklagte beſtreitet ſeine Beteiligung. Das Urteil
lautet auf drei Monate Gefängnis. 2. Wegen Betrugs und
Diebſtahls im Rückfalle ſteht ein Weißbinder unter Anklage. Es werdem
ihm Zech= und Logisbetrügereien in Bruchſal und Langen zur Laſt ge=
legt
, in Langen auch, daß er ſich ein Rad erſchwindelt. Schließlich kommt
in Langen noch die Entwendung eines Fünfzigmarkſcheins in Frage. Die
Bruchſaler Fälle werden abgetrennt und werden wohl dort zur Aburtei=
lung
gelangen. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt wegen
des Diebſtahls Freiſprechung, im übrigen eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr
6 Monaten Zuchthaus. Das Urteil erkennt auf 1 Jahr Zuchthaus
und 200 Mark Geldſtrafe unter Freiſprechung im übrigen. In
Abzug kommen 2 Monate Unterſuchungshaft.

Und etwas anderes soll kräftiger oder
schmackhafter als Korn sein?
Wer möchte es glauben!
Korn, das kraftspendende, herrliche
Erzeugnis unserer Sonne!
Wir möchten es nicht missen.
Ihre Wahl sei deshalb
Seelig’s kandierter
Kornkaffee‟
das kräftige, aromatische und von Aerzten
empfohlene Getränk für jede Familie.
1 Pfund für 50 Pfennig ergibt etwa 90100
Tassen.
Zubereiten wie Bohnenkaffee.

chuhpul
2

Ouß Eil Heisenr Uhcc

7% Hebung Ihres Umfatzes
müſſen Sie die
Tahaufensten
über den Geſchäftsſchluß
Beledehtek-
Sie Ejöchen durch Einbau einer Schaltuhr
ein uut tomatiſche Ein= wie Ausſchaltung
F0Pm: Sie Vorſchläge im Fachgeſchäft
Slweg & Co-
Gralkisn raße
Telephan 2755

Ausführung bankmäßiger
Geſchäfte aller Art
durch Bankgeſchäft Friedrich Zaun,
Luiſenplatz 1, Fernſpr. 13089. (11640a
Beſondere Abt. Hamburg=Amerika=Linie.

Letektiv=Aufträge aller Art
ſtreng reell und gewiffenhaft überall
erledigt. Hunderte, ſpontane Anerkennungen
aus allen Bevölkerungskreiſen ſind der beſte
Beweis für die Reellität u. Durchſchlagskraft
unſerer Arbeiten. In Cuba, Hayti, Dominik.
Republik und Vereinigten Staaten können z. 3. alle
Aufträge durch Anweſenheit eines unſ. Herren
perſön ich erledigt werden. Mäßiges Honorar
Eberkards Deteltivauskunft. Darmſtadt
Heidelbergerſtr. 47. Telefon 1523. Tag und Nacht.
(Mitgl. des Welt=Polizei=Bundes. T. p.L.) (V.15713

huhe, daden kauch mih
Tagnin geputzt. Cs ol wunt sanbeiche
andens Schudtenssordn. Uhe man
Ge gne, Fhaifküimk.asdandiet, being.
Mailte Migrin mit den dasendkhner
AR.4

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 31. Oktober 1927

Photograpbiſche Ausſtellung.

*Kleine Strafkammer.

Die vom Gau Sidweſtdeutſchland des Verbandes deutſcher Ama=
teur
=Photographenvereine aus Anlaß des 30jährigen Stiftungsfeſtes des
Vereins von Freunden der Photographie zu Darmſtadt veranſtaltete
Ausſtellung von Amateurphotographen im Gewerbemuſeum wurde ge=
ſtern
vormittag bei außerordentlich zahlreichem Beſuche eröffnet. Die
feſtliche Verfammlung fand ſich im Lichthof des Gewerbemuſeums zuſam=
men
, wo Herr Profeſſor Haupt, der Direktor des Muſeums, die Er=
ſchienenen
herzlichſt begrüßte. Der Redner wies darauf hin, daß dieſe
Photographenausſtellung, an der ausſchließlich Amateurphotographen be=
reiligt
ſind, im Zeichen der Heimatkunſt ſtehen ſolle. Aus dieſem Grunde
ſei es micht ohne Abſicht geſchehen, die Ausſtellung gerade in dieſen
Räumen zu veranſtalten, die angefüllt ſind mit Erzeugniſſen guter alter
deutſcher Handwerkskunſt. Sei die Photographie auch nicht gerade dem
Handwerk zuzurechen, ſo haben doch gerade die Amateurphotographen
mit der guten Handwerkskunſt zum mindeſten gemeinſam die Freude
an der eigenen Arbeit. Das verbündet. Darum wird jeder, der dieſe
Ausſtellung beſucht, die Umgebung mit Handwerkskunſt wicht ſtörend
empfinden, ſondern er wird dabei Gelegenheit nehmen, zu den Bildern
auch dieſe Erzeugniſſe zu betrachten. Der Beſucher wird dann viel An=
regung
finden und viel Schönes ſehen. Er wird vor allem aus der
Handwerkskunſt lernen, daß es auch für den Amateurphotographen

wichtig iſt, das rein Handwerkliche ſeiner Kunſt hoch zu ſchätzen, höhen
zu ſchätzen, als es manchmal den Anſchein hat. Photographien ſollen

nicht Gemälde oder Graphiken vorzutäuſchen ſuchen. Photographie ſoll
eben Photographie ſein, und kann, wenn ſie das iſt in beſtem Sinne,
außerordentlich Schönes und Gutes hervorbringen. Es darf nuhts Ge=
künſtoltes
an den photogrcphiſchen Arbeiten ſein, damit der Zuſammen=
hang
mit der Techmik nicht verloren geht, gleichwie die gute Hand=
werkskunſt
niemals Gekünſteltes, Täuſchendes hervorbringen wird.
Daui beruht die innere Geſundheit und Lebenskraft des Handwerks.
Der Nedner wies weiter darauf hin, daß die Tatſache, daß gerade der
Darmſtädter Verein in dieſem Lichthof untergebracht wurde, keine an=
dere
Bedeutung habe, vor allen Dingen keine Bevorzugung darſtellen
ſolle, die Verantwortung für die Placierung trage allein das Gewerbe=
muſeum
. Durch dieſe Placierung iſt es gelungen, daß faſt jede Gruppe
einen beſonderen Raum erhalten konnte, was ſonſt nicht möglich ge=
weſen
wäre
Der Vorſitzende des Verbandes Deutſcher Amateur= Photographen=
vereine
, Herr Oberſt von Grundherr, begrüßte auch leinerſeits
in kurzer, herzlicher Anſprache die Erſchienenen. Es ſei in gewiſſem
Sinne ein Wagnis geweſen, gerade in Darmſtadt dieſe Ausſtellung zu
veranſtalten, wo die Kunſt eine ſo herrſchende Rolle ſpielt. Die
Amateurphotographen wollen nicht mit Künſtlern in Konkurr iz
treten. Aber ſie wollen und dürfen aus der ihrer Liobhaberkunſt nahe=
ſtehenden
Kunſt auch Anvegung ſchöpfen. Daß die Amateurphoto=
graphen
das ſtets mit gutem Erfolge tun, beweiſt auch dieſe Aus=
ſtellung
, deren Erzeugniſſe ſich durchweg auf einer guten Höhe be=
wegen
. Der Verband dankt dem heſſiſchen Staat und dem Gewerbe=
muſeum
dafür, daß ſie dieſe ſchönen Räume zur Verfügung geſtellt
haben, und dankt beſonders dem Darmſtädter Verein, der die Arbeiten
der Vorbereitung hatte und die Ausſtellung ins Leben gerufen hat. Mit
dem Wunſche, mögen die Bilder für uns weſiter ſprechen, erklärte der
Redner die Ausſtellung für eröffnet.
An die Eröffnung ſchloß ſich in üblicher Weiſe der Rundgang. Was
der Verbandsvorſitzende feſtſtellte, kann beſtädigt werden. Durchweg
ſteht das, was die Liebhaberphotographen zeigen, auf einer ſehr beacht=
lichen
Höhe. In ganz wenigen Ausnahmen nur haben Ausſteller das
eigentliche Gebiet der photographiſchen Kunſt verlaſſen und ſich in der
Hervorbringung von Graphiken verſtiegen, die zu erzeugen eben die
Graphiker da ſind. Das wird bedingt durrch die ſteigende Beliebtheit
der komplizierten Kunſtdrucke. Es iſt ſicher verſtändlich, wenn der Ama=
teurphotograph
ſich in dieſen vielfältigen Kunſtdrucken verſucht, aber
ebenſo richtig iſt, daß er, ſobald das übertrieben wird, das eigentliche
Gebiet der Photographie verläßt. Immerhin ſpricht auch dieſes Be=
ſtreben
dafür, Schönes zu ſchaffen, ganz gleich, mit welchen Mitteln.
Die größte Zahl der Ausſteller aber iſt ſich ihrer eigentlichen Aufgaben
bewußt geblieben, ſo daß die Geſamtausſtellung von einem erfreulich

Lerde ir io der Keitſlinin gudfe Wurngehaien bicher Kich.
die Bilder von Philipp Schmidt und Otto Drumm, wenngleich
gerade dieſe beiden Ausſteller zu Vergleichen der angedeurteten Art an=
regen
. Weiter ſind ſehr gut gelungen die Aufnahmen von Vernhard
Elting=Darmſtadt, vor allem aber die von B. Wichmann,
dieſe beſonders, weil ſeine Kollektion durchweg dem Grundſatz der Aus=
ſtellung
entſpriht, gute Heimatkunſt zu zeigen. Auch die Bilder von
Jäger und Petri dürfen, ſoweit die Darmſtädter Gruppe in Frage
kommt, hervorgehoben werden.

Sehr gut ſchneiden im Geſamtbild auch der Stuttgarter und Alten=
ſteiger
Klub ab, in deren Gruppen ebenfalls ganz ausgezeichnete Auf=
nahmen
heimatlicher Kunſt und heimatlicher Landſchaft enthalten ſind.
Auch Heidelberg, Frankfurt, Mannheim, Naſtatt, Tübingen und Lud=
wigshafen
ſind ſehr gut vertreten.

Das Stiftungsfeſt des Vereins von Freunden
der Photographie, das den Anlaß zu der Ausſtellung gab,
wurde am Samstag abend im Fürſtenſaal durch eine ſehr animierte
kleine Feier begangen. An ein gemeinſames Abendeſſen ſchloſſen ſich
Darbietungen kinſtleriſcher und unterhaltender Art. Nach einem gut
geſprochenen Prolog hielt der Vorſitzende des Darmſtädter Vereins die
Feſtanſprache, im der er folgendes ausführte:
Im Jahre 1897 fand ſich eine Schar Darmſtädter Amateure in dem
Gedanken zuſammen, einen Verein ins Leben zu rufen, in dem ſie ſich
durch Zuſammenarbeit und Austauſch von Erfahrungen gegenſeitig
weiterbilden konnten. Sie gründeten damals den Verein von Freunden
der Photographie. Dreißig lange Jahre ſind ſeitdem ins Land gezogen.
Jahre wirtſchaftlichen Aufſchwunges, in denen auch der Verein wuchs
und blühte. Die Vereinstätigkeit war damals ſehr rege und fand ihren
ſtärkſten Ausdruck in einer photographiſchen Ausſtellung, die mit beſten
Erfolgen veranſtaltet wurde. Dann kamen ſchwere Kriegsjahre und
Jahre der Not, die die Vereinstätigkeit ſchließlich ganz zum Erliegen
brachten. Aber nicht lange dauerte dieſe Zeit der ungewollten Ruhe.
Bald nach dem Erſcheinen der Rentenmark wurde eine Verſammlung
einberufen, die den ſtarken Lebenswillen des Vereins erkennen ließ. Die
monatlichen Verſammlungen wurden wieder aufgenommen und mit fri=
ſchem
Mut ging es an den Wiederaufbau. Bald pulſierte wieder reges
Leben, die Leiſtungen der Mitglieder wurden von Jahr zu Jahr beſſer
und die Mitgliederzahl erfuhr eine beträchtliche Steigerung. Wir lehnen
die Oberflächlichkeit in der Photographie ab die ſich in Knipſertum
breit macht, wir erſtreben eine Vertiefung in der photographiſchen
Tätigkeit, welche die Selbſtherſtellung techniſch einwandfreier und künſt=
leriſch
wirkender Bilder zum Ziel hat. Außerdem haben wir uns auch
der Pflege der Heimatphotographie zugewandt. Es freut uns, daß außer
unſern Mitgliedern eine beträchtliche Anzahl von Gäſten von fern und
nah zu dieſem Zweck hier verſammelt iſt. Ich heiße Sie alle herz=
lichſt
willkommen und danke Ihnen für Ihre Anteilnahme an unſerer
Feſtesfreude. Ganz beſonders begrüße ich die beiden Herren von der
Verbandsleitung aus München, die uns heute abend die Ehre ihres
Beſuchs ſchenken, den 1. Vorſitzenden, Herrn Oberſtleutnant v. Grund=
herr
, und den 1. Schriftführer, Herrn Obevbaurat Meyer. Beide
Herren haben ſich durch die weite Reiſe nicht abhalten laſſen, den Ver=
anſtaltungen
in Darmſtadt beizuwohnen. Weiter die Herren Prof. Haupt,
Direktor des Gewerbemuſeums, Prof. Schmidt=Karlsruhe, Ehrenmitglied
des Darmſtädter Vereins. Ferner begrüße ich herzlichſt unſeren rührigen
Gauvorſitzenden Herrn Dr. Rechenberg aus Heidelberg, ſeine getreuen
Mitarbeiter und die Delegierten aus den auswärtigen Gauvereinen.
Und dann unſere lieben Damen.
Und nun noch ein Willkommensgruß beſonderer Art. Drei unſerer
Mitglieder feiern zugleich das 30jährige Mitgliedsjubiläum, unſere
Herren Grimm, Herweck und Jung. Herr Grimm und Herr Herweck
waren im Jahre 1897 die Einberufer der konſtituierenden Verſamm=
lung
, Herr Herweck war lange Jahe erſter Vorſitzender und Herr
Grimm iſt noch heute zweiter Vorſitzender des Vereins. Herr Jung
war ebenfalls lange im Vorſtand tätig und leiſtete durch häufige Vor=
träge
und Preisgabe ſeiner reichen Erfahrungen dem Verein große Dienſte.
In Anerkennung dieſer Verdienſte hat die letzte Mitgliederverſamm=
lung
mich beauftragt, alle drei Herren heute abend zu Ehrenmit=
gliedern
zu ernennen. Wir wünſchen und hoffen, daß ſich alle drei
Herren noch recht lange dieſer Auszeichnung erfreuen mögen. Und
nun bitte ich Sie, meine Damen und Herren, mit mir einzuſtimmen
in den Ruf: Unſere Inbilare, unſere neuen Ehrenmitglieder, die
Herren Grimm, Herweck und Jung, ſie leben hoch, hoch, hoch!
Der Vorſitzende des Verbands deutſcher Amateurphotographen=
Vereine, e. V., Herr Oberſtleutnant von Grundherr=München, dankte für
gaſtliche Aufnahme und bringt den Glückwunſch des Verbandes dar.
Schluß=Hoch auf den Darmſtädter Verein. Der Vorſitzende des Gaues
Südweſtdeutſchland, Herr Dr. Rechenberg=Heidelberg, bringt den
Glückwunſch des Gaues dar. Herr Herweck (Jubilar des Darmſt.
Vereins) gibt intereſſanten Ueberblick über die Gründungsgeſchichte und
dankt für Ernennung zum Ehrenmitglied. Jubilar Jung gedenkt der
Toten des Vereins und ſpricht dann über ſeine Anfänge in der Pho=
tographie
um das Jahr 1880, wo man das bequeme Apbeiten mit den
heutigen hochempfindlichen Trockenplatten noch nicht kannte. Herr
Prof. Schmidt=Karlsruhe bringt die Glückwünſche des Karlsruher
Vereins.
Herr Konzertmeiſter Drumm (Mitglied und Ausſteller) ſpielte
unter Begleitung ſeiner Frau das Nocturne von Chopin, Caprice
viennais von Kreisler, Ungariſcher Tanz von Brahms und erntete be=
geiſterten
Beifall. Darauf wurde die Preiszuteilung be=
kanntgegeben
, die wir bereits veröffentlichten.
Vorſitzender Wichmann dankte für die weiteren Ehrungen und
herzlichen Glückwünſche.
Der heitere Teil brachte noch Rezitationen, zum Teil von Robert
Schneider in Darmſtädter Mundart und heitere Lieder, vorgetragen von
Herrn Thomas. Eine Pantomime in drei flimmernden Akten Tech=
niſcher
Abend im Amateurverein beſchloß den heiteren Teil, dem ſich

ein Tanz anſchloß.

p. 1. Ein ungetreuer Angeſtellter einer Firma im Odenc,
dem Geſchäft rund 1000 Mark unterſchlagen und in leichter o
im Zeitraum von einem halben Jahr durchgebracht. Er bezosg=
natsgehalt
von 130 Mark. Die Unterſchlagungen wurden nou=
des
Amtsgerichts dem Täter leicht gemacht, da die Kontroſſe
wurde. Der Schaden iſt erſetzt. Das Amtsgericht hat zwei mm
fängnis ausgeſprochen. In der Berufungsverhandlung gibt de
der Firma den unterſchlagenen Betrag zwiſchen 1000 und 1100 u
der Prinzipal war mit der Führung des Angeſtellten immer r.
Die Berufung des Angeklagten iſt auf Strafmaß und Strafant!
das von der Staatsanwaltſchaft eingelegte Rechtsmittel iſt zurſd
men. Die Verteidigung ſetzt ſich für die Anwendung des Gwu
geſetzes ein; das Gericht möge Milde walten laſſen. Der Stott
ſtellt die Entſcheidung in das Ermeſſen des Gerichts. Das
kennt auf 300 Mark Geldſtrafe. Die Firma war zu
berechtigt, da der Angeklagte ſchon länger bei ihr bedienſtet
Begründung des Urteils hebt die tätige Reue als milderndem
hervor.
2. Unter der Anklage, ein mit Eigentumsvorbehalt behaſtih=
rad
weiterveräußert und ſomit unterſchlagen zu haben, ſtehtze
wohner aus Viernheim. Das Rad war in Weinheim unter G0,
vorbehalt gekauft. Der Angeklagte meint es müſſe ihm bei ein
reiſe in Mannheim abhanden gekommen ſein. Er beſtreitet ao
kauf. Anderen Tages ſprach er in den beſuchten Mannbein
ſchaften vor, aber das Rad war nicht zu finden. Das Amtsoßn
den Beweis für einen Verkauf nicht als erbracht an und fſ
Hiergegen wendet ſich die ſtaatsanwaltliche Berufung. Angckt
mittlerweile wegen Unterſchlagung eines anderen Rades vie
Gefängnis erhalten. Eime Anzeige über den Verluſt des
Rades bei der Polizei hat der Angeklagte unterlaſſen. Der Ky.
gab bei ſeiner Vernehmung ſpäter die Möglichkeit zu, das 7i
Nauſche verkauft zu haben. Der Staatsanwalt hält den Arb,
trotz Leugnens für überführt. Seine Angaben ſeien unglau
Angeklagter ſei wiederholt wegen Eigentumsvergehens vorbeſis,
werden vier Monate Gefängnis beantragt. Das Urtet
auf dieſe Strafe.

p‟ Große Strafkammer. In der Berufungsinſtanz wurde gel.
rige Fall verhandelt, der ſich am 5. Juli 1927 in der Mainzu=
in
Rüſſelsheim zutrug und den Tod der Frau Hägele von da u
hatte. Der fahrläſſigen Tötung iſt der Kraftwagenführen
Nothnagel von Griesheim angeklagt, der damals
Laſtkraftwagen der Firma Merck, hier, mit Anhänger durch Ruit
in Richtung Mainz fuhr und die radfahrende Frau überholteng
geriet unter die Räder des Anhängers. Das Bezirksſchöffengun
wie wir ſeinerzeit berichteten, am 29. September d. J. ein frenn
des Urteil gefällt, indem es hervorhob, der Angeklagte ſeis
ſchnell gefahren, der Unfall ſei auf das unſichere Fahren
zurückzuführen, die zudem noch an der linken Seite der Lenkſtad=
Sack mit 5 Pfd. Kartoffeln hängen hatte. Das Pflaſter amaſ
fallſtelle wird als ſehr ſchlecht bezeichnet. Der von der Verrd
beigezogene Sachverſtändige kommt in längeren Ausführungenun
Schluß, daß dem Angeklagten eine Fahrläſſigkeit nicht nachzua)
Der bereits in erſter Inſtanz vernommene Sachverſtändige bein
Fahrer habe angeſichts des ſchlechten Straßenpflaſters mit
kungen ſeines Wagens rechnen müſſen, auch damit, daß die Radtz
in der Fahrſicherheit unter dieſen Umſtänden behindert wem

hätte er Vorſicht gebrauchen und damit rechnen müſſen, daß
fahrerin vor ihm aus der Fahnbahn abwich, zumal ein blolz
ſtreifen genügen konnte, den ſchlimmen Erfolg herbeizuführen
werfen läßt ſich dabei, daß die Radfahrerin doch hätte abi
können. Der Staatsanwalt betont, daß dieſes Abſpringen na=
gerade
ſehr gefährlich hätte werden können. Der Abſtand
Ueberholen zu gering geweſen. Die überholte Radfahrerin !
Angeklagte in einen Engpaß hineingetrieben, in dem ſie ſich nnt
retten können. Auch mit dem Unſicher= und Aengſtlichwerden 1
fahrers müſſe der Autofahrer rechnen, wie das Reichsgericht
Entſcheidung ausgeſprochen habe. Der Verteidiger weiſt da
daß die Spuren des Wagens nicht feſtgeſtellt worden ſeien, Scht=
der
Abſtände ließen für Täuſchungen Raum. Die Frau ſei m=
Wagen geſtürzt, ſie habe eine blutende Wunde am Bein gehryltl
Nadfahrerin habe genügend Platz zum Durchkommen gehabt, M
Laſtzug ſei an ihr vorbeigekommen. Eine Erklärung für den Min
in dem ſchlechten Pflaſter zu finden, in dem die Radfahren Ais
geblieben ſei. Der Autoführer müſſe nicht mit einem geradn in
ſtändigen Verhalten des Radfahrers rechnen; er ſei langſan /
und habe Signal gegeben. Das Urteil verwirft)i
rufung der Staatsanwaltſchaft. Ein Nachweis des Verſchutle
nicht geführt. Dem Angeklagten ſei aber die Schuld nachzuvenſ

W

Todes=Anzeige.

Tageskalender für Montag, den 31. Oktober 1997.
Landestheater Großes Haus, Anfang 19½ Uhr.
probe zum Konzert des Muſikvereins. Kleines Hauli/kr.
Vorſtellung. Orpheum: Anfang 20 Uhr: Die Fien
Koroſin. Konzerte: Hotel Schmitz, Schloß=Café. 4
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſmaß
Ich war am ganzen Leibe mit

Am Sonntag vormittag 7 Uhr verſchied
nach langem ſchweren Leiden unſere liebe treu=
ſorgende
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
(16924

Darmſtädter
Zichcle=Gtub 100s

Gott dem Herrn hat es ge=
fallen
, unſere liebe treue Mutter

Frau

Haryuring Beiß Bowr.
geb. Engel
im 72. Lebensjahr.
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Weiß, Darmſtadt
Franz Fritzel, Mannheim

Donnerstag abend ver=
ſchied
plötzlich unſer hoch=
verdientes
Clubmitglied
und Clubwirt

Frau Auguſte Groſch
geb. Linß

Herr Siadiverordneter

Jakob Schnauber

Witwe des früheren Pfarrers von
Kaſtel, Geh. Kirchenrat Groſch,
heute früh 7 Uhr im faſt vollen=
deten
78. Lebensjahr in die ewige
Heimat zu rufen.
16925
Sophie Groſch
Auguſte Groſch
Minnie Groſch

Darmſtadt, den 30. Oktober 1927.
Kaupſtr. 30.

Die Beerdigung findet Dienstag, den 1. Nob. 1927,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

Umſtandsbinden, feſt u. porös.ℳK 16.-.
Thalyſia Niederlage Bismarchſtr. 48. /28012
Ae AKäufe O Geldverkehrg TUAR Große Hessische
tandufrnfälie
Jateie
ac I. Hypothek
von 8 10000 Mk.
für mein vollkommen
laſten reies Grund=
ſtück
zu Erweiterungs=
zwecken
nur v Selbſt=
geber
geſ. Angeb. u.
T2SOBL ICISoGſchſt. 228970sC Ver dort?
Hier V. Schatz.
Komme ſof. u. kaufe
getragene Herren=
Kleider, Federbetten
Schuhe, Wäſche uſw
V. Schatz 6yoo
Ssoo. Darmſtadt. (9653a
Darlehen /Tel. 1921 Sch oßg. 23
B5oo!
Geld- undWert-
verngne

Lose nur / Häk, das
Stück zu haben bei
den Staatl. Lott=
Einnehmern sowie
den L.osgeschälten.
U Hypotheken
Fa. G. Ebert
Darmſtadt
Saalbauſtraße 60.
Teleph. 1117 Zu kaufen geſucht:
Lehrbücher
der Berlitz=Schule
Franzöſ. n. Eng iſch.
Angebote mit Preis
unter G 192 an die (TV. 16659) 15726a Geſchäftsſt. (16883go

Reſtaurateur.
Wir verlieren in dem Verſtorbenen ein lang=
jähriges
treues Mitglied und edlen Förderer unſeres
Sportes. In dankbarer Anerkennung ſeiner Ver=
dienſte
werden wir ihm ſtets ein ehrendes An=
denken
bewahren.
Seine Beſtattung findet Montag, den 31. Okt.,
vormittags 11 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt und bitten wir unſere
Mitglieder um zahlreiche Beteiligung. (16923
Darmſtadt, den 30. Oktober 1927.
Der Vorſtand.

Gonſenheimb. Mainz, Eleonoren=
ſtraße
31, 29. Oktober 1927.

Haaden

behaftet, welche mich durch dal
und Nächt peinigten. Nach deu 20

Druckſache war mein erſter Beg M !0
natürlich nur in dem Gedanken, eine Mail i2
ſchenken; aber es kam anders. Rach (m21.

reibung von kaum 14 Tagen mit Autel !ve
Med ddie Me Min R
verſchwunden. Deshalb laſſe ich 2 Jhd
nehmen. Ihnen 1000 mal Dank zu ſe9e.
Zucker 2 Palent=Medizinal=Seiſe ſ392
ſondern Mk. 100. wert. Sergt. N.
60 Pfg. (15 Big), Mk. 1. 125 Bigl 70 20
(35 Big, ſtärkſte Form). Dazur Zuluski=
4 B. 65 und 90 Pfg. M aler Iale

Drogerien und Parfümerien erhautlſch.

Die Beerdigung findet ſtatt Diens=
tag
, 1. November, 12½ Uhr.
Blumenſpenden ſind nicht im
Sinne der Entſchlafenen.
Von Beileidsbeſuchen bittet man
abzuſehen.

Luiſenſtr. 32, I. Vdh.
m. Z. z. vm. (*2885901

N
Kleiderſchrank
aus pr. Hand z. kauf.
geſucht. Angebote u.
G 206 Geſchſt. / 29018

Möbl. Zimmerg

Wittmannſtr. 25 II.,
3 möblierte Zimmer
mit Küchenbenutzung
zu verm. (*2404fg

R
Tu
On

6064a)

Nachweis
möbl. Zimmer
in der Geſchäftsſtelle
des Hausfrauenbundes,
Rheinſtr. 7, 1.St Tel
4114. Sprechſtunden
täglich v. 10½1 Uhr,
auß Samstag (11374a

Schulſtr. 15 II., ſch.
mbl. Z. an berufst.
Dame o. Herrn preis=
wert
, el. L., Waſſerl.
Ktag

Bleichſtr. 36 II., bei
Löffler, mbl. Zimm.
zu vermiet. (288930i

Frankfurterſtr. 21, I,
ſchön. möbl. Zimmer
p.ſof.z. verm. ( 28903

Annaſtr. 18 einfad
möbl. Zimmer. Manſ
a 20 Mk. zu vermiet
Anzuſ. zwiſchen 8 u.
11 Uhr. (16865

Zumietengend
7
Meinn
Nähe Theater,

lonplatz oder V
burgerſtraße

gen Betrieb 91
Ang. unt. G.1
die Geſchſt. 7200

Dein Lebenslicht wird klein

ſorgſt Du nicht beizeiten dafür, Deine Körperkraſt aunſ
zufriſchen. Es liegt an Dir, in geſunden Tagen Lebene.
energien aufzuſtapeln, ſo daß immer ein Kräfteſpeich.
vorhanden iſt, etwaige ſchädliche Einflüſſe abzuwehl.,
Der richtige Weg hierfür iſt der tägliche Genuß e
herben, vollwürzigen Köſtritzer Schwarzbiek!
das viele tauſend Aerzte verordnen; es wird auch 2i
ſtärken und erfriſchen. Das echte Köſtrih‟
Schwarzbier iſt erhältlich durch Flaſchenbierhgi
lung Gg. Herth, Darmſtadt, Stiftſtr. 89, Fernſpr. 1e*
Bierhandlung Oſtertag, Darmſtadt, Hügelſtraße."
Fernſprecher 2468 und in allen durch Schilder Iie
Plakate kenntlichen Geſchäſten. Das echte Köſtri
Schwarzbier iſt nicht zu verwechſeln mit den obergar..
durch Zucker geſüßten Malz= und Weizenbieren, (lSl."

[ ][  ][ ]

maner 302

Montag, den 31. Oftober 1927

Seite 3

Uleinte

as ſammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
beobachtete er aufmerkſam den Vater Käthes und er=
ſchrahtul
, er wahrnahm, wie jede Farbe aus dem Antlitz Ernſt=
beimſte
wich. Faſt hilflos ſaß der Bankier ſeinem Schwieger=
fohnſtiſernüber
und blieb die Antwort ſchuldig.
ſtwon ſprichſt du eigentlich? forſchte er ſchließlich etwas

pehen Dinge vor, Papa, die ich nie und nimmer gut=
ſarrn
. Die Stimme Herberts klang ſcharf und war er=
wungewöhnlicher
Kraft. Ich weiß, daß man im Be=
nnit
England wegen Ankaufs von Aquanit in Verbin=
Freten.
Eiwachte eine beſondere Wirkung dadurch hervorzubrin=
a
ſeine Vermutung wie etwas vorbrachte, was er be=
wuBßte
. Und ahnte nicht, daß dem kleinen runden Mann
ſohm ein Stein vom Herzen fiel.
got alſo gar nichts oder doch nur Halbes, ſagte ſich
wernſtheimer. Dann lachte er wieder beluſtigt auf.
läſt etwas hitzig, mein Lieber! Du biſt von dem Fie=
zt
. das jetzt in ſo vielen ſteckt und überall Unheil an=
r
, ſo ein Krieg iſt eine Sache, an der man ebenſo er=
lan
wie an einem anſteckenden Leiden. Aber deine
won Verhandlungen zwiſchen uns und den Englän=
iEhlage
dir gefälligſt aus dem Kopfe. Wir denken gar
nicht Upru.!. Uebrigens ſteht es dir frei, dich auch an Düſtingen
zu wonn. Vielleicht kaun er dir genauere Auskunft erteilen.
AYſeinen letzten Worten beabſichtigte Ernſtheimer, ſich
uber Aunsein Verſprechen hinwegzuſetzen, das ſein Schwieger=
fohn
u0 Em verlangen würde. Es war ihm unangenehm, ſich
mit dſugAkanne ſeiner Tochter, und noch dazu mit einem Men=
ſchen
, / Dem er die größte Achtung hegte, auf Kriegsfuß zu
ſtellenc Swllte ſich Düſtingen mit ihm herumſtreiten. Außer=
dem
mu nra der Gatte der Amerikanerin die Hauptſchuld an
allem.0 Lenn es ſpäter einmal zu Auseinanderſetzungen mit
Herbett3) akke kam, gedachte ſich Ernſtheimer hinter Düſtingen
zu beiptun, zen.

Im Augenblick erreichte er auch ſeinen Zweck. Herbert ließ
ſich von ſeiner Sicherheit täuſchen.
Ich nehme deinen Rat mit Dank an. Ich habe noch Zeit,
Düſtingen aufzufuchen. Dich aber bitte ich nochmals, Papa, laß
dich in nichts ein, was Düſtingen ſpäter zu der Behauptung ver=
anlaſſen
könnte, du habeſt um ſeine Abſichten gewußt.
Lieber Herbert, rief der Bankier feierlich, ich verſichere
dir, daß mir nur von Aquanit=Sendungen bekannt iſt, die an
ganz friedliche, meiſt kontinentale Firmen abgegangen ſind!
Mehr kan ich dir nicht ſagen.
Dann betrügt man eben dich ebenſo wie mich.
Ernſtheimer zuckte die Achſeln. Um von Wichtigerem zu
reden . . . haſt du ſchon das Neueſte gehört? lenkte er ab.
Was iſt es?"
Die Seeſchlacht ſteht unmittelbar bevor. Ich mußte darum
länger hier ſitzen. An der Börſe iſt nachmittags alles drunter
und drüber gegangen. Schon früher tauchte das Gerücht auf,
daß die engliſche Flotte vollzählig ausgelaufen ſei. Seit Mon=
tag
hat England alle ſeine Grenzen abgeſperrt, aber man iſt
über Holland davon verſtändigt worden, daß es ſich um einen
entſcheidenden Schlag handelt, den Großbritannien zu führen
entſchloſſen iſt.
Mein Gott, wie viele Opfer wird es koſten? ſagte der
Chemiker mitleidig.
Ernſtheimer ſtimmte ihm bei.
Ueber die Ausdehnung und Größe dieſer Seeſchlacht iſt man
ſich in Fachkreiſen klar. Wir können uns davon kaum eine Vor=
ſtellung
machen. Man behauptet, daß auf beiden Seiten gegen
tauſend Schiffe direkt oder indirekt beteiligt ſein werden.
Wo befindet ſich die amerikaniſche Flotte?"
Englands Entſchluß ſoll eben eine Folge der Bewegungen
amerikaniſcher Streitkräfte ſein. Es heißt, daß die Pacific=
Flotte der Vereinigten Staaten den Panamakanal paſſiert habe
und in den öftlichen Gewäſſern angelangt ſei. Sichere Nach=
richten
beſitzen wir nicht, denn beide Gegner ſind bemüht, ihre
Bewegungen nach Möglichkeit zu verſchleiern. Was Japan treibt,
iſt gleichfalls unklar. Wendet es ſich zuerſt gegen die Philippi=
nen
und beſetzt ſie, oder dampft es auf die jetzt ſchwach vertei=
digte
Weſtküſte Amerikas los? Es wäre auch die Möglichkeit
vorhanden, daß ſich die Japaner auf dem Wege durch den Suez=
kanal
und das Mittelmeer befinden, um die Engländer zu ver=
ſtärken
. Die letzte Annahme würde erklären, warum Amerika

ſich beeilt, eine Entſcheidung zwiſchen ſich und den Briten herbei=
zuführen
. Man will nicht abwarten, bis ſich die Verbündeten
vereinigt haben."
Du biſt ein wahrer Stratege, Papa.
Ecnſtheimer lächelte. Wenn man die Regungen der Börſe
vorausahnen will, muß man in allen Sätteln feſt ſein. Aber
ich verſichere dir, Herbert, daß wir wirklich nur auf Vermutun=
gen
angewieſen ſind. Vielleicht tobt übrigens ſchon die Schlacht.
Wer kann wiſſen, was ſich auf dem Weltmeer abſpielt, das die
friedlichen Schiffe ſchleunigſt geräumt haben.
Wie beklagenswert iſt es, daß die Menſchen aus den Er=
fahrungen
früherer Jahre ſo wenig gelernt haben. Mir graut
vor dem Gedanken an das neue Blutvergießen.
Er ergriff den Hut, den er beim Eintreten auf einen Seſſel
geworfen hatte, und ſchickte ſich an, zu gehen.
Wohin alſo? fragte Ernſtheimer mit mühſam verheimlich=
ter
Beſorgnis.
Zu Düſtingen, entgegnete Doktor Brakke ruhig, er muß
mir Rede und Antwort ſteben.
Düſtingen kam an dieſem Abend nicht allein nach Hauſe.
Er hatte Karen getroffen und den Baron aufgeſordert, zum
Abendeſſen ſein Gaſt zu ſein. Er liebte, Ellen derartige Ueber=
raſchungen
zu bereiten. Sie hatte übrigens nichts dagegen ein=
zuwenden
. Im Gegenteil, ihr war es recht, wenn ſie mit ihrem
Manne möglichſt wenig allein war, denn dann geriet ſie auch
ſeltener in die Lage, mit ihm ſprechen zu müſſen.
Zwiſchen Waldcmar von Karen und dem adligen Kauf=
manne
beſtand etwas, was einer Freundſchaft ähnlich ſah. Aber
es glich ihr nur. In Wahrheit bewunderte Düſtingen die Ele=
ganz
und die geſellſchaftlichen Erfolge des Varons, während
dieſer an Ellens Gatten einen ſtarken finanziellen Rückhalt be=
, ein Umſtand, der ihn zwang, ſich mit Düſtingen zu ver=
tragen
. Beſonders ſeit dem Beſtehen der Aquanit=Werke führte
den Baron ſein Intereſſe häufig zu ihm. Die Baronin Karen
drängte ihren Sohn, ſich um die Aufnahme in den Aufſichtsrat
der Geſellſchaft zu bewerben. Einesteils leuchtete ihr ein, daß
ſich Waldemar dort um ihr eigenes Intereſſe kümmern würde,
während ihr andererſeits daran lag, ihm einen Zuſchuß zu ſei=
nem
Monatswechſel zu ſichern. Seitdem ſie ſich in ihrer Hoff=
nung
auf eine Heirat mit Käthe Ernſtheimer getäuſcht ſah,
grämte ſie ſich um die Zukunft ihres Jungen.
(Fortſetzung folgt.)

Härlsſparlafie Reinheim

HEPOLont

LIg minist. Verfügung vom 20. Sept. 1927
wiz wir unsere alten Markeneinlagen
enſtrechend dem Aufwertungs-Gesetz
(ohne Rückwirkung) mit
auf Die Verzinsung erfolgt ab 1. Jan. 1927.
Riſzahlung bis 1. Jan. 1932 bezw. 1938.
Wiiand aber bereit an alte und bedürftige,
ülh /55 Jahre alte Einleger ohne Abzug
ddllwischenzinses kleinere Beträge auszu-
zalſtn
An andere Einleger können wir
nununter Abzug des Zwischenzinses und
solftaunsere Mittel ausreichen, Auszahlungen
vdirlmen. Zwecks Eintragung des Auf-
wimtgsbetrages
bitten wir die Bücher
IH5. November ds. Js, vorzulegen.
(1681980)

Uhterrient

Hile für Anfänger u. Vorgeschrittene
BdR ſiederzeit Tages- oder Abend-Unterricht
Auskfu turch unsere Geschäftsstelle Ecke Wiesen- und
Schldthssnerstr. 26 V. 1012, 24 u. 710 Uhr abends
funsännische Stenographen-Gesellschaft E. V.
EiAMiesen- und Schleiermacherstraße 26. (14158a

Büriigöpel-Bürobedart
MArzz Darmstadt
Grobcelcine 23 P Rheinstrasse 28
FSe.s

FS244Ss

Mannheim
* N. 3. 778
F 22433

repariert und
Parlätrböden reinig
leFbrüder Lang
Mählſtraßtdis 15885al Telebhon 1433

Schöne, große Gas=
zuglampe
billig ab=
zug
, Barkhausſt. 70, I.
(2:010)

Dſe praktiſche Ratgeber
innebſt= und Sartenbau
Relteſte
Eetzenbau=Zeſtſchrift deutſchlands
1ABeilage Geflügel= u. Kleinvieh=
Wirtſchaft
UAnt behrlich für Sartenbeſitzer

Abgenummern und berzeichnis von
Etzenbau=Tſteratur vom berlag
Byleitzſch & Sohn, Frankfurt=Oder.

Das neue lTdet Aomit wesent=
lichen
technischen u. ästhefischen Neuerungen ist-
nun
bei allen Opel=Vertretern sofort erhältlich,
und zwar zu folgenden Preisen
Der Zweisitzer . . . 2700 Mk.

Ber Vierzitzer
Die Limousine.

3000 Mk.
3500 Mk.

Wu Mk.

(TV. 14885

Generalvertreler: Haas & Bernhard, Darmstadt, Rheinstraße 19/21, beissa

[ ][  ][ ]

Montag, den 31. Oktober 1927

1eute letzter Tag! Die wirkungsvolle Verfilmung nach dem bekannten Schaus
Prinz Logis Ferdinand in 6 4kten.

Film der unerhört

Akie mit Mary Mc. Avey und Charl. Ray

Ein unvergleichlich schöner Filmbericht - hochinteressant für Sporttreunde. Begnn 31

Beginn 3½ Uhr

Der beliebte Lustspielstar Lilian Harvew in der Hauptro

Paiast-Lichtspiele

Heute und folgende Tage
Gastspiel
Erna Kerstens
ehemalige 1. Soubrette des Gärtnerplatz-
Theaters, München.

Hur noch keute

die etwas
übernimn

Airkuszauber

die große Mode,
Kleidung für Ge-
seilschaft
, Nach-
mittag
und Sport,
nur Allerletztes
bringt d. Winter-
band
vonBeyers
Modeführer.
Für 1,50M
Uberallzuhaben.

bis nach d.
Dieburgerſt
ſprechen W.
31 Uhr.

Hugo Hirsel
nach der entzückenden Of
in S Akten

Füchtigesi

welches
Kinder hat uu
in Stellung

nach Mannn;
Vorzuſt. v.

eralek
Opal Tiſch, Nacht=
tiſch
, Gasheizofen,
Küchenſchränke und
Küchentiſch Anzuſ.
von 911 und 2
Uhr. Ernſt= Ludwig=
platz
4, 11. (*29

Kartin: Verkehrsbüro u. Zeitungs-Kiosk, Ernst-
Ludwigsplatz, sowie de Waal Rheinstraße 14.
16890)

Mittag= und
Abendtiſch
von 5095 Pfg.
vegetariſche u. Fleiſch=
küiche

(3442
Beform=Reſtaurant
Alexanderſtr. 4, I.

Telephon 2474 Inh. H. Moog Luisenplatz 1

in einer Stunde 141Ba
billig und gut.

Lelephoniscle Kartenbestelugen Nr. 389

Heute Montag, den 31. Oktober 7927
AbschiedsrKofzert
der berühmten ungar, Zigeuner-Rapelle
Bosxo Kapoig Bitsep

im Saale z. Vürgerhof
Vorträge Eliſabethenſitr., 2.
Dienstag, den 1. Nov., abends 8 Uhr:
Eine Welt ohne Geld.
Freitag, den 4. Nov., abends 8 Uhr:
Wunder der Zeit.
Freier Eintritt für jederinann.
Redner: G. Knecht.

nur Bisfoftr. A. Zd.1912.

geſucht.
Franz Lanx)
Kunſthanim
Karl

guteni Zu=
BANS, ſtand, m. frei=
ſerd
. 4 Zimmerwpoh=
nung
bei 56000
Anz ſofort zu kauf
geſ. Ang in. genaue
Beſchr. u. Beding. u.
G197Gſchſt. (*23003g0

Sehr
ſchöner Pelz
reist. zu verkaufen
geeignet f. Chauffeur
oder Kutſcher, anzuſ.
Kürſchner Rau,
Bleichſtr. 39. (*28923

Ve

Frau und 16j. Mäd=
chen
ſuchen einige
Stund. Arbeit, vor=
oder
nachm. (*28842
Wienerſtr. 61, Hth. II.I

präpariert E. Achen
Kaſinoſtr. 26. Gerben
u. Färben v. Fellen,
Aufſetz. v. Geweihen
* (14290a

V

Metaldteuemc.
ſelbſtändig. 2.9 11
für Dauerſt ff.4
nicht unter 3:0
geſucht. Geſtss
Zeugniscbichre. Wifl
benslauf,
Eintritts u 50
unt. G 7a.r4
ſchäftsſtell

Besuckt die
Erste große
Ausstellung Ludwigshafen
vom 29. OR7. Bis 7. Mov. 1927
für Hotel- u. Gastwirtsfach
Kochkunst, Konditorei
Fleischerei sowie ver-

Weiblich

über 17 Jahre alt
tagsüber ſofort ge=
ſucht
. Schuchardſtr. 10.
(16876g0)

wandte Gewerbe
in der großen Ausstellungshalle Eber:park
Interessant und lehrreich für jedermann. (16776 som
Kostproben vielfach gratis. Geöffnet von 1020 Uhr.

Oeffentl. Wahlverſammlungen
zur beſſiſchen Landtagswahl

preiswert abzugeben.

Heinrich Arna

finden ſtatt:
Am Mittwoch, den 2. November, abends 8 Uhr
Gonfenheim: in der Neuen Brauerei (A. Becker), Heidesheimerſtr. 1.
Redner: Landtagsabgeordneter Zimmermeiſier Haurh.
Wockernheim: Turnhalle. Redner: Parteiſekretär A. Enk.
Jugenheim=Parienheim: Gaſtwirtſchaft Schäfer. Jugenheim.
Redner: Landtagsabgeordneter Landwirt Schott.
Gau Algesheim: im Saale K. J. Kühn.
Redner: Generalſekretär Welkow
Am Donnerstag, den 3. November, abends 81/, Uhr:
Nieder=Olm: im Pfälzerhof. Redner: Generalſekretär Welkow.

empf. Drogerie
Gärmitter secher Nachf.
udwigshöhſtraße 1. (B 11954

Darmſtadt, nur Wilhelminen!!

Sie erhalten bei
mir geg. wöchent=
liche
Teilzahlung
von (11773a
Mk. 1. an
Taſchenuhren, Wecher
Armband= u. Küchen=
uhren
, mod. Zimmer=
uhren
u. Standuhren.
P. Grünfeld
Uhrmacher
Gr. Ochſengaſſe 30
u. in mein. Filiale
Fuhrmannſtr. 14.
Bitte Ausweis=
papiere
mitbringen.

ohn: werl ere
Kopfhöhrer 6,6 Pf.
Lautſprecher 10 Pf.
Vorführung. Auf Wu
Auskunft unverb.
Rundfunkvermittlun
Mathildenplatz
Ecke Marſtallſtraße pa.

Klavierstimmit,
durch erſiklaſſigen Stimmel
piano Mk. 4.50. Flügel 2 4

Rheinstraße

Heinrich Arnold
Aif
nur Wilhelminenſtraße

Zlehung un miderruflieh 11. u. 19. Vor.
ainzer Dombau-
Geld-Lotterie
5866 Gewinne und / Präusle Hark

Kenner Kaufen

Geigen
Cellis, f. Saiten
nur vom Fachmann
Maß
Gerbert

NSSO
ihst-
RSb
pt-
nn

Eb
R
Haupt-
gewinn

Sou0

Färberei Re
gegründet 1905
empfiehlt sich zur sor9!
chem. Reinlgung von
Anzügen, Mänteln. Dan
Kleidern, Teppichen
Bekannt erstklassige Ausiit
Kurzfristige Lieferung
Fabrik Darmstadt
Pa lagwiegenstr. 1 46, Laden:Bb
Vornsprecher 1501 uud 14

Eilsteß Tür SpafeEinlagen?
Wir vergüten ab 1. Mouember 1927 bis
auf weiteres die folgenden Zinssätze:
1.) Für Einlagen auf Sparbücher
statt 500 jährl ch 60.
2.) Für Einlagen auf Scheck-Konto
(provisionsfrei) statt 42 jährlich S‟o-
Für größere Einlagen auf längere Zeit fest,
wird auf Sonderkonto ein erhöhter
Zinssatz nach besonderer Vereinbarung
bewilligt.
Darmstadt
Im Oktober 1927

Kunftgeigenbauer
unr Rheinſtraße 17
Eing. Grafenſtr.
*29016go)

Pränle

en-

Alle Gewinne bar ohne Abzug zahlbar.
Postgebühr und
ose zu 3 M.
Wf 35. 3e

und Schallplatten
gr. Austv. Stau=
nend
bill. Preiſe.
Rep. bill. Beacht. Sie,
bitte, unſ. Schauf. B.
Trio, Karlſt. 14.(14110a

Midu
S Loge Forto und Liste

Postscheck 15194 Frankfurt a. M.
4. Dinkelmann Worms a. Rh.

Vervielfättigungen
Ahschritten
Euttmann
Wilhelminenstr. 8.

Hier

95 *
J
RIePR
SIRASS

[ ][  ][ ]

mer 302

Montag, den 31. Oftober 1922

Seite 7

11 Spiele 37:14 Tore 18: 4 Punkte 29:20 14: 8 24:22 12: 8 10 17:14 12: 8 18:23 12:10 10 17:17 10:10 10 24:20 7:13 13:20 7:15 10 17:25 6:14 10 15:25 6:14

Wieder Ueberraſchungen in allen Spielen.
Dirz uppe Heſſen iſt auch in dieſer Saiſon wieder die
ruppe Ueberraſchungen. Nachdem ſchon am Vorſonntage
eines u Ergebniſſe als normal anzuſprechen war, gab es auch
hiesmaul in unerwartetes Reſultat nach dem anderen. Wor=
natig
/Ymns, das in der Vorrunde ſeine einzige Niederlage
urch 194 Neu=Iſenburg erlitt, konnte die Iſenburger auch
uf eigmm Platze nicht ſchlagen. 3:3 war das Ergebnis. Da=
nit
hau3ermatia wieder einen wichtigen Punkt verloren, die
Nannft hat zwar noch immer einen anſehnlichen Vorſprung,
zuß aub wieder beſſer werden, ſonſt kann das Ende noch böſe
usfalky MMainz 05 hat ſich wieder etwas gefunden, die Main=
er
ferstzet diesmal Arheilgen mit einem ſenſationell anmuten=
en
6::10 Alemannia Worms mußte ſich der Haſſia Bingen
5 beuzn, as wohl auch nur wenige erwartet hatten, und der
5.V. 9.830 aden konnte im Kampfe gegen ſeinen Lokalrivalen
Jermam nur mit Mühe und Not einen 1:0=Sieg heraus=
rmger
4
Gruppe Heſſen.
f1. Worms
SIl. Mainz 05 11
3. f.//Peu=Iſenburg 10
S. Gw Söchſt
Alemmtin Worms 11
S. Blli=sbaden
S. Bſlamſtadt
Germma Wiesbaden 11
S. VIlrpeilgen
* Haſſic; lingen
trierein Darmſtadt 98 Sportgemeinde
Höchſti a. Main 1:1 (0:1)
Dieſt épiel verdient eigentlich überhaupt keine Würdigung.
8 wama unſinnigſte Fußballſpiel, das wir jemals in der
gezirkst (rlebten. Von Technik keine Spur, von Ballbehand=
ng
nungel weniger. Bleibt alſo nur noch eine wirklich er=
itterteß luFerei um jeden Ball übrig, die jedoch ſinnlos war,
a in lmix von hundert Fällen der Spieler, der im Kampf
m den u Sieger blieb, ſo ſchlecht abſpielte, daß ſeine Mit=
ieler
A1 pem zugeſpielten Ball nur ſchwer etwas anfangen
bnntem.
Diey erründung für den bezirksligaunwürdigen Verlauf
8 Sptü3 iſt nicht ſchwer. Höchſt a. M. verfügt über eine
Cannſckſt die auf ihrer Habenſeite, nur den ungeheuren
ſampfegk: jedes einzelnen Spielers verbuchen kann, die
ſchſter=Ttidiger und Läufer jagen den Ball ohne Berechnung
die uneien Regionen, fünf Stürmer laufen wie die Wind=
unde
hhrper Fußballſpiel, das von Erfolg gekrönt ſein
ſun, wen mian Glück hat, das aber dem Zuſchauer das Zu=
hen
wrulch verleiden kann. Heute bewirkte dieſe Spielweiſe,
78 Darmabt, das viel zu aufgeregt war, um das gewohnte
lachſpien uHig und vernünftig durchzuführen, gerade noch
ſen Prm retten konnte. Und dies nur um deswillen, weil
zwei üßerſt ſchlagſicheren Höchſter Verteidiger, die mit un=
aublich
ieEreergie dazwiſchenfunkten, den Darmſtädter Stür=
ern
, in Audere den Halbſtürmern, ſoviel Reſpekt einflößten.
ß dieſ ſinde in den Augenblicken, in welchen es galt, das
vielen wgaßßen.
Es Awalſo nicht ſchön. Schon der Beginn war deprimie=
nd
. Inrer 1. Minute ſchlug der Höchſter Mittelläufer einen
au hockyois Tor, Bärenz lief dem Ball entgegen, Laumann
derjah iſei, ſo daß ſein zurückgeſpielter Kopfball im eigenen
or landm Dann bemühte ſich Darmſtadt ſehr lange um den
ISgleich A ohl gab es Torchancen, klare und ganz einfache,
0och dec lusgleich kam erſt in der 15. Minute der zweiten
ubzeit, Takaes einen Strafſtoß an die Latte ſchoß und
üumerfir rund Geher den abprallenden Ball vollends ins
or drücZk. Der Reſt war ein Spiel in dichtem Nebel, das
* Schie lichter Speidel aus Stuttgart, der über ein außer=
wohnlie
dures Sehvermögen verfügen muß, leidlich zu Ende
ltete. 99 jden Fall dürften die Zuſchauer die letzte halbe
ſtunde nu viel geſehen haben ein Verluſt ſcheint uns dies
cht zu im. Man ſah wohl die Feldüberlegenheit der Darm=
ioter
nonzur Not, doch dieſe war ja vorher auch vorhanden.
ndlich eEſt der Spielabpfiff Zuſchauer und Spieler von
niem Spidas für unſere Heſſen=Gruppe blamabel war. Wenn
* Taberizweite ſolchen Leiſtungen ſeinen Tabellenſtand ver=
nkt
, da umruß es um die Spielſtärke wirklich ſchlecht beſtellt
in. Da=-tdt war ſehr ſchlecht, Höchſt noch viel ſchlechter,
rd Degst endlich gegen Mainz 05 beſſer ſpielen?
1. Nimzer Fußball= und Sportverein 05
Zegg. Arheilgen 04 6:1 (4:0)
Eckenverhältnis 7:0.
Bei äſläichlicher Betrachtung des Endreſultats könnte
en leich=u der Ueberzeugung kommen, daß Mainz wieder
mal eim ſeiner Glanztage hatte. Dem iſt nun nicht ſo.
der undſenngenommene Beſchauer des geſtrigen Spieles in
uinz kox* ſſich den offenſichtlichen Mängeln des ehemaligen
eiſters lih Rheinheſſen=Saar nicht verſchließen. Daß dennoch
im Eiſffakt ſo günſtiges Reſultat für die Leute aus der
Dmſtadt Aſuu skam, hat ſeine Urſache in der ziemlich primiiven
bielweiſesrHArheilger.
eiwa/ : Zuſchauer waren zu dem Spiel erſchienen, das
gerineEAusnahmen ganz im Zeichen der Platzherren ſtand.
geleg=gichen Durchbrüchen wurden allerdings die Gäſte
gefählalh. Spielleiter war ein Herr von Spog. Fürth, der
Aroßem a zen ruhig und ſicher arbeitete und jeden auf=
lendengerſuch
von Unfairheit ſofort energiſch unterband.
9M grnn hatte Arheilgen eine große Chance. Der recht

unſichere Verteidiger O. Freitag trat über den Ball. Lautner
konnte den gefährlichen Nahſchuß nur mit Mühe bannen. Bald
ſetzt ſich jedoch Mainz durch. Die Mittelläufer Neiſche gab vor=
zügliche
, ſtets verwendbare Vorlagen an die Flügel, wodurch
immer wieder das Arheilger Heiligtum in Gefahr gebracht
wurde. Den Bann brach Kaiſer, der Mainzer Linksaußen, der
es ſonſt nie fertigbringt, ein Tor zu ſchießen. In der 12. Minute
ſetzt er auf eine Vorlage Lipponers den Ball unhaltbar ins Netz.
Angefeuert durch dieſen unerwarteten Erfolg ſtrengt ſich dieſer
Spieler auch weiterhin ganz außerordentlich an und es gelingt ihm
auch, nach einem Zuſammenſpiel mit Dreisbach den 2. Erfolg zu
erzielen. Weiterhin bleibt Mainz im Angriff. Draisbach kann
in der 34. Minute auf Vorlage von Seck placiert einſchießen und
das Reſultat auf 3:0 ſtellen. Den Torreigen in der erſten Halb=
zeit
beſchließt Lipponer in der 44. Minute, der eine Flanke von
Brandl mit außerordentlich raſantem Schuß direkt verwandelt.
Nach der Pauſe war Mainz noch mehr überlegen, wenn es auch
nur noch zweimal Gelegenheit hatte, eine der vielen günſtigen
Situationen auszunutzen. Ein Schuß von Lipponer, wie in
ſeinen Glanztagen, engab das 5. Tor in der 55. Minute, und der
heute beſonders ſchußfreudige Kaiſer traf 3 Minuten ſpäter, nach
einem raſanten Durchlauf, zum 6. Male ins Schwarze. Dann
aber war das Mainzer Pulver verſchoſſen. Arheilgen maſſierte
ſeine Deckung, ſo daß ſich die trotz aller Erfolge ziemlich zuſam=
menhangsloſe
Mainzer Fünferreihe nicht mehr durchſetzen
konnte. Es zeugt für den guten Kampfgeiſt und den Eifer der
Gäſte, daß ſie trotz des ungünſtigen Reſultats die Flinte nicht
ins Korn warfen, ſondern in den letzten 10 Minuten ſogar zu
einem wuchtigen Endſpurt einſetzten, der auch in der 81. Minute
zum verdienten Ehrentor führte. Bei einem Durchſpiel des
rechten Arheilger Flügels konnten weder Lautner nach Heſſer den
Ball wegbekommen, ſo daß der Halbrechte der Gäſte aus nächſter
Nähe einſenden kann. Wenig ſpäter erzielte der Linksaußen
von Arheilgen ſogar ein zweites Tor, das aber nicht gegeben
wurde, da der Schiedsrichter im Moment des Schuſſes wegen
angeblichen Abſeits gepfiffen hatte. Unſeres Erachtens eine Fehl=
entſcheidung
.
Das Spiel ſtand, wie ſchon eingangs erwähnt, auf keinerlei
ſonderlich hoher ſpielkulturellen Stufe. Arheilgens Vorzüge ſind
ſeine Schnelligkeit, ſein nie erlahmender Eifer und, laſt not leaſt,
ſein Stehvermögen. Techniſch und taktiſch läßt die Mannſchaft
vieles zu wünſchen übrig. Die Mannſchaft bevorzugt ein ein=
faches
Kik=and=Ruſh=Spiel ohne irgendwelche Fineſſen.
Der Torwart zeigte ſich öfters recht unſicher und nervös.
Die Verteidigung gefiel durch ihr forſches Drein=Fahren und
befreienden Schlag. Dafür unterliefen ihr öfters taktiſche Fehler
durch mangelndes Stellungsſpiel. In der Läuferreihe überragte
der Mittelläufer Becker, der ſeinen Sturm immer wieder nach
vorne warf. Der Sturm hat ſein Talent entſchieden in dem
kleinen Mittelſtürmer Murmann, der öfters recht fein durchdachte
Täuſchungsmanöver zeigte und den Verſuch zu verſtändigem
Kombinationsſpiel unternahm. Seine Nebenſpieler gingen nur
zu wenig auf ſeine Abſichten ein, ſo daß die Kombinationsanſätze
wieder zerflatterten.
Mainz hatte auf dem rechten Verteidigerpoſten Heſſer ſtehen,
Seck war dafür in den Sturm auf Halbsrechts gegangen, wäh=
rend
ſich Kaſt als linker Läufer betätigte. Heſſer führte ſich als
Verteidiger nach anfänglicher Unſicherheit recht gut ein, ſeine be=
freienden
Schläge aus jeder Lage berührten wohltuend. Da=
gegen
wird O. Freitag, der linke Verteidiger von Spiel zu Spiel
ſchlechter, es iſt Zeit, ſich nach einem Erſatz für ihn umzuſehen.
Kaſt zeigte ſich in der Läuferreihe von einer recht guten Seite,
er war überraſchend offenſiv und gab brauchbare Vorlage.
Neiſche rechtfertigte ſeinen Ruf, ein bedächtiger, überlegender
Mittelläufer zu ſein, deſſen Vorzüge ſeine ſtets brauchbaren Vor=
lagen
an die Flügel ſind. Im Sturm ſah man wohl gute Ein=
zelleiſtungen
, aber kein verſtändiges Zuſammenſpiel. Hier ge=
bührt
unbedingt Kaiſer die Krone, der es auf einmal fertig=
brachte
, drei Tore zu ſchießen.
Der zahlenmäßige Erfolg darf aber Mainz nicht darüber
hinwegtäuſchen, daß ſeine Mannſchaft i bezug auf gegenſeitiges
Verſtändnis, auf durchdachten Aufbau der Spielaktionen noch
recht verbeſſerungsbedürftig iſt. Der beſte Mannſchaftsteil iſt
augenblicklich die Läuferreihe. Die Verteidigung iſt nicht mehr ſo
ſtark, wie zu Diemers Zeiten, und auch der Sturm hat keinerlei
Fortſchritte gemacht. Seine Erfolge beruhen mehr auf Einzel=
leiſtungen
und können nicht, als Abſchluß durchdachter Kombina=
tionszüge
angeſehen werden. Mit den Leiſtungen wie gegen Ar=
heilgen
dürften am kommenden Sonntag gegen Spv. 98 in Darm=
C. S.
ſtadt kaum Lorbeeren zu ernten ſein.
Wormatia WormsV.f. L. Neu=Iſenburg 3:3.
Der Tabellenführer Wormatia lieferte ein ſehr, ſchwaches
Spiel und hatte nicht einmal das Unentſchieden verdient. Die
Tatſache, daß W. Winkler und W. Müller fehlten, alſo zwei der
beſten Leute, entſchuldigte das ſchlechte Spiel nicht allein. Trotz=
dem
konnte Wormatia bis zur Pauſe mit drei Treffern, die
ſämtlich L. Müller erzielte, in Führung liegen. Nach der Pauſe
wurde Iſenburg, das ſchon vorher zeitweiſe mehr vom Spiel ge=
habt
hatte, konſtant überlegen und konnte ſich den Ausgleich er=
zwingen
. Iſenburg hätte einen knappen Sieg verdient gehabt.
3000 Zuſchauer.
Haſſia BingenAlemannia Worms 5:2.
Wie ſchon das Torergebnis beſagt, war der Sieg Bingens
glatt, und er war auch verdient. Die Binger Elf bot eine aus=
geglichene
Leiſtung, während bei den Gäſten der Sturm ſehr
ſchwach ſpielte. Worms ging durch die Verwandlung eines
Strafſtoßes in Führung. Bingen erzielte bald den Ausgleich
und einen zweiten Treffer. Dann kam Worms noch einmal zum
Ausgleich, konnte aber im weiteren Verlauf des Treffens nicht
verhindern, daß der ſchußfreudige Binger Angriff mit drei wei=
teren
Treffern den Sieg ſicherftellte.
Germania WiesbadenS.B. Wiesbaden 0:1.
Beide Mannſchaften enttäuſchten in ihren Leiſtungen. S. V.,
der bis zur Pauſe leicht überlegen ſpielte, aber vor dem Tor

verſagte und nach dem Wechſel in ſeine Hälfte zurückgedrängt
wurde, gewann mit Glück. Das einzige Tor des Tages fiel be=
reits
in der fünften Minute. Es war eine Leiſtung der beiden
beim S. V. ſpielenden engliſchen Heeresangehörigen. Eine Vor=
lage
von Philips wurde von Whatley verwandelt.
FC. Union 1913 DarmſtadtGermania Pfungſtadt 4:2 (2:2).
Zu dem allſeits mit größter Spannung erwarteten Kampfe
ſtellten ſich die Ligamannſchaften obiger Vereine in den zurzeit
ſtärkſten Aufſtellungen dem Schiedsrichter, einem Herrn aus Mil=
denberg
, pümctlich um 3 Uhr in Pſungſtädt. Das Spiel wurde
von Anfang bis Ende hart, jedoch jederzeit in anſtändiger Weiſe
durchgeführt, wozu nicht zuletzt die gute Leitung des Unpar=
teiiſchen
viel dazu beitrug. Für den Zuſchauer war es ein Ge=
nuß
, dieſem ſpannenden Treffen beizuwohnen, und konnten die
Erſchienenen befriedigt von den Leiſtungen beider Mannſchaften
den Platz verlaſſen. Pfungſtadt, das bekannte Kampfteam, ver=
ſuchte
von Anfang bis zum Ende durch weite Vorlagem an den
Sturm des Gegners Herr zu werden. Union, die beſſeren Tech=
niker
, ſpielte größtenteils ſein gewohntes Flachſpiel und ließ
geſtern erſtmals auch nicht den nötigen Kampfgeiſt vermiſſen.
Auch ließ der Mittelläuſer Darmſtadts wehr denn ſonſt ſeine
Flügel zur Geltung kommen, wodurch die bekannt gute Hinter=
mannſchaft
Pfungſtadts vor eine große Aufgabe geſtellt wurde.
Union geht zunächſt in Führung. Unmittelbar danach gleicht
Pfungſtadt aus, um bald davauf das Reſultat auf 2:1 zu ſtellen.
Unions Sturm, in dem heute der Mittelſtürmer ganz beſonders
gute Arbeit leiſtet, ſtellt jedoch noch vor Halbzeit die Partie wie=
der
remis (2:2). Nach Wiederbeginn zeigt Umion einen ganz be=
ſonderen
Eifer und iſt zeitveiſe ſtark überlegen. Einen Schuß
von Frey lenkt Polſter an dem herausgelaufenen Torwart vor=
bei
ins eigene Tor; 3:2. Etwa 25 Minuten vor Schluß gelingt
Union noch ein weiterer Treffer. Pfungſtadt, nicht entmutigt,
greift weiter ſorſch an, ohne jedoch die gute Läuferreihe und
Deckung Unions noch einmal ſchlagen zu können.
Der Sieg Unions in dieſer Höhe iſt unbedingt als verdient
anzuſehen. Die Mannſchaft war dechniſchk dem Gegner überlegen
und zeigte auch die beſſere Geſamtleiſtung. Germania Pfung=
ſtadt
, die bekannte Kampfmannſchaft, aus der immer wieder die
alten Kämpen hervorſtechen, wird manchem Gegner noch auf
eigenem Platze die Punkte entreißen. Der Schiedsrichter, wie
eingangs ſchon erwähnt, äußerſt korrekt und ſicher in ſeinen Ent=
ſcheidungen
.
V. f. R.Sportv. Lengfeld 4:1.
Mit obigem Reſultat konnten die Raſenſpieler trotz ſchwacher
Leiſtung die Gäſte abfertigen. Lengſeld überraſchte ſehr ange=
nehm
. Die Mannſchaft lieferte ein ſehr gutes Spiel und man
kann wirklich nicht verſtehen, daß ſie bis jetzt noch ohne Punkte
iſt. Das Gegenteil bot die Mannſchaft des V. f. R., welche in
allen Teilen ſehr zerfahren ſpielte. Die Elf hatte ohne Ausnahme
einen vollſüändig ſchwarzen Tag. Vielleicht mag auch viel dazu
beigetragen haben, daß man den Gegner zu leicht nahm, und
glaubte, denſelben ſo im Vorübengehen mit einer Packung zu be=
laden
. Solche Sachen müſſen unbedingt unterbleiben, da es ſich
ſonſt einmal bitter rächen könnte. Der Schiedsrichter konnte nicht
immer befriedigen. Die 2. Mannſchaft weilte in Sprendlingen
und legte der 1b=Mannſchaft des dortigen Fußballvereins zwölf
Dingerchen in den Kaſten. Das Spiel der 2. Jgd. gegen Sport=
verein
98 mußte ausfallen, da um die feſtgeſetzte Zeit der R.W.=
Platz nicht frei war. Die 1. Jgd. mußte in Arheilgen eine 2:1=
Niederlage einſtecken, welche dem Spielberlauf nach nicht ver=
dient
war.
Sportverein 1898 (Jugend).
1. Jgd.1. Jgd. Meſſel 9:0. 2. Jgd.1. Jgd. Wolfskehlen,
dort, 2:0. 3. Jgd.2. Jgd. Groß=Gerqu, dort, 6:0. 4. Jgd.
2. Jgd. V. f. R., dort, nicht ausgetragen wegen Platzmangels.
2. Schülerm.1. Schülerm. Seeheim, hier, 4:0. 3. Schülerm.
1. Schülerm. Eberſtadt, dort, 0:8.
Eintracht Frankfurt ſchlägt F. S. P. Frankfurt 2:0
Gruppe Main.

Eintracht Frankfurt 14 Spiele 50: 9 Tore 27: 1 Punkte F. S. V. Frankfurt 13 55:14 23: 3 Rot=Weiß Frankfurt 13 27:19 15:11 Union Niederrad 14 38:26 15:13 Viktoria Aſchaffenburg 14 35:33 15:13 Sport 60 Hanau 14 31:51 13:15 S. Vg. Fechenheim 14 42:54 13:15 Kickers Offenbach 13 20:23 12:13 F. C. Hanau 93 12 23:25 10:14 Hanau 94 13 21:41 6:20 Germania Frankfurt 14 29:42 5:23 V. f. R. Offenbach 12 15:46 5:19

Die Vorentſcheidung in der Gruppe Main iſt gefallen. In
einem harten, im Frankfurter Stadion ausgetragenen Kampfe
konnte die Frankfurter Eintracht ihren alten Rivalen Fußball=
ſportverein
berdient ſchlagen und damit einen Vorſprung ge=
winnen
, der höchſtwahrſcheinlich entſcheidend ſein wird. Die
gegenüber den Vorjahren weſentlich verbeſſerte Eintracht macht
gar nicht den Eindruck, als wenn ſie ſich in den noch ausſtehen=
den
Spielen überraſchen laſſen wollte. Auch im Kampf um den
dritten Platz iſt die Entſcheidung näher gerückt. Union Nieder=
rad
konnte Rot=Weiß Frankfurt 3:1 ſchlagen, und da gleich=
zeitig
Viktoria Aſchaffenburg gegen die Offenbacher Kickers 1:2
unterlag, ſind die Chancen der Niederräder gewaltig gewachſen.
Der Kampf trug ganz das äußere Gepräge großer Entſchei=
dungskämpfe
. Ueber 40 000 Zuſchauer (ein deutſcher Rekord für
ein einfaches Gruppenmeiſterſchaftsſpiel) füllten die weite
Hauptkampfbahn des Frankfurter Waldſtadions bis zum letzten
Platz. Dazu gab es ein prächtiges Herbſtwetter und gute Boden=
verhältniſſe
. Beide Mannſchaften ſchickten ihre beſten Vertre=
tungen
. Den Sieg errang die einheitlichere und körperlich beſſer
durchtrainierte Mannſchaft. Die weſentlich verbeſſerte Ein=
tracht
, die vor allem auch gelernt hat, zu kämpfen und durch=

[ ][  ][ ]

Seite 8

zuſkehen, hatte kaum einen ſchwachen Punkt. Beſonders gut
waren die Verteidigung und die Läuferreihe, aber auch der An=
griff
war beſſer als der des im ganzen enttäuſchenden Fußball=
ſportvereins
. Dank der guten Leitung von Maul=Nürnberg
derlief der Kampf, der in der erſten Halbzeit machmal recht
ſcharf durchgeführt wurde, im allgemeinen ruhig Es war
natürlich ein Punktekampf, das heißt, mit Samtpfötchen
ſpielte man nicht. Der Kampf war wechſelvoll und ſtets ſpan=
nend
. Eintracht kam nach verſchiedenen verpaßten Gelegenheiten
in der 40. Minute durch Ehmer zum Führungstor, und bereits
in der 30. Sekunde der zweiten Halbzeit fiel nach ſehr ſchöner
Vorbereitung von Kellerhoff durch Schaller der zweite Trefſer.
Dabei blieb es dann bis zum Schluß. Zu bemerken iſt noch.
daß einer der beſten Leute des Siegers, der Schweizer Dietrich,
ſchon bald nach Beginn verletzt wurde und für den Reſt des
Spiels nur halb aktionsfähig war.

Der A. S.V. Nürnberg meldet ſeinen Konkurs an.

Einer der bekannteſten ſüddeutſchen Bezirksligavereine, der
Allgemeine Sport=Verein Nürnberg, hat in einer am Samstag
abend abgehaltenen Generalverſammlung beſchloſſen, am Mon=
tag
ſeinen Konkurs anmelden zu laſſen. Der Verein iſt durch
die betrügeriſche Geldwirtſchaft ſeines inzwiſchen nach Süd=
amerika
geflüchteten ehemaligen Vorſitzenden Stark in eine
Schuldenlaſt von 150 000 Mark geraten. Die in der Platzanlage
des Vereins inveſtierten Vermögenswerte deckten die Schulden=
ſumme
nur zu 35 Prozent, und da eine gütliche Einigung mit
den Gläubigern ſcheiterte, blieb nur die Konkursanmeldung

übrig.

Fußball= Ergebniſſe.

Repräſentativſpiel.

In Düſſeldorf: WeſtdeutſchlandOſtholland 2:3 (1:1).

Meiſterſchaftsſpiele.
Gruppe Nordbayern: Sp. Vg. FürthA. S. V. Nürnberg
2:0. 1. F. C. NürnbergV. f. R. Fürth 3:0. F. C. Bayreuth
F. S. V. Nürnberg 1:2. Gruppe Südbayern: Bayern München
Schwaben Ulm 7:0. Schwaben AugsburgWacker München
1:2. Gruppe Württemberg: Sportfreunde Stuttgart-Kickers
Stuttgart 0:0. F. C. BirkenfeldStuttgarter S. C. 3:2. Union
BöckingenV. f. R. Gaisburg 6:1. Gruppe Baden: Sp. Vg.
FreiburgFreiburger F. C. 3:2. S. C. FreiburgF. C. Vil=
lingen
5:1. Phönix Karlsruhe-Karlsruher F. V. 4:2. Gruppe
Rhein: Pfalz Ludwigshafen Germania Friedrichsfeld 2:1.
Phönix Mannheim-Phönix Ludwigshafen 2:2. Ludwigshafen
03V. f. R. Mannheim 3:1. Mannheim 08V. f. L. Neckarau
0:2. Sp. Vg. SandhofenF. V. Speyer 2:0. Gruppe Saar:
Kreuznach 02Boruſſia Neunkirchen 2:2. Saar 05 Saarbrücken
F. V. Saarbrücken 2:2. Eintracht Trier1. F. C. Idar 2:4.
V. f. R. PirmafensF. C. Pirmaſens 1:2. Sportfreunde Saar=
brücken
S. V. Trier 05 4:2. Gruppe Main: F. S. V. Frank=
furt
Eintracht Frankfurt 0:2. Union Niederrad Rot=Weiß
Frankfurt 3:1. Viktoria AſchaffenburgOffenbacher Kicker 1:2.
F. Vg. Fechenheim 03F. C. Hanau 93 6:2. Viktoria 94 Hanau
Germania 94 Frankfurt 3:3. V. f. R. OffenbachSport 60
Hanau 1:1. Gruppe Heſſen: Sp. V. Darmſtadt 98S. Gem.
Höchſt 01 1:1. Wormatia WormsV, f. L. Neu=Iſenburg 3:3.
Haſſia BingenAlemannia Worms 5:2. F. S. V. Mainz 05
Sp. Vg. Arheilgen 6:1. Germania WiesbadenS. V. Wies=
baden
0:1.
Geſellſchaftsſpiele.

1. F. C. Pforzheim-V. f. B. Stuttgart 0:8. S. V. München
1860Teutonia München 4:2. Jahn Regensburg-Vienna Wien
(Amateure) 2:0.
Weſtdeutſchland.

Meiſterſchaftsſpiele.

Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: V. f. L. Benrath-Turu Düſſel=
dorf
3:3. Schwarz=Weiß Barmen-Düſſeldorf 04 3:0. S. u. S.
ElberfeldEller 04 2:1. Rheinbezirk: Düren 03Jugend Kal?
6:0. Köln=Sülz 07Godesberg 08 7:1. S. C. Aachen Oden=
kirchen
07 3:2. Kölner B. C.Lindenthal 1:0. Bonner F. V.
Dürener S. V. 3:1. V. f. R. KölnVingſt 05 3:0. Eintracht
M.=Gladbach-Viktoria Rheydt 1:1. Weſtfalenbezirk: Ahlen
Arminia Bielefeld 1:4. V. f. B. BielefeldHerten 6:1. V. f. L.
Osnabrück-Boruſſia Rheine 1:3. Sp. V. Hamm-Nordhorn 2:1.
Greven 09Osnabrück 06 7:2. Südweſtfalenbezirk: Hagen 05
Hagen 72 0:0. V. f. B. Weidenau-Hagen 1911 1:2. S. C.
HüſtenS, C. Siegen 19:2. Jahn Werdohl-Jugend Betzdorf
5:3. Heſſen=Hannover: Heſſen 09 KaſſelSp. Vg. Kaſſel 4:1.
Hermannia KaſſelGöttingen 05 1:3 Boruſſia FuldaV. f. B.
Gießen 8:0. Germania MarburgS. C. Kaſſel 03 1:9. Nieder=
rheinbezirk
: Union KrefeldS. C. Oſterfeld 4:1. Duisburg 08
Union Hamborn 1:4. Meidericher S. V. Hamborn 07 3: 1.
SterkradeB. V. Beeck 2:2. Ruhrbezirk: Preußen EſſenEſſen
99 1:5. StoppenbergB. V. Alteneſſen 1:3. T. u. B. Bochum
Germania Bochum 1:1. Dortmund 95Union Gelſenkirchen
3:0. Gelſenkirchen 07Buer 07 2:2. CaſtropErle 08 0:3.
Schalke 96V. f. B./Al. Dortmund 6:3. M. B. V. Linden
Schwarz=Weiß Eſſen 0:4.
Berlin.

Meiſterſchaftsſpiele.
Hertha/B. S. C.Blau=Weiß Berlin 0:0. B. V. Lucken=
walde
Norden=Nordweſt 0:4. Viktoria BerlinS. V. 92 Ber=
lin
5:3. Corſo BerlinWacker 04 Tegel 7:2. Spandauer S. V.
Tasmania Neukölln 7:2. Kickers Schöneberg-Preußen Ber=
lin
2:2. Tennis=BoruſſiaMinerva Berlin 4:2. Union Pots=
dam
Concordia Berlin 5:1. 1. F. C. NeuköllnWeißenſee
1900 1:4.
Norddeutſchland.

Bezirk Hamburg: Hamburger S. V.D. F. C. Prag ( Geſell=
ſchaftsſpiel
) 4:2.
Meiſterſchaftsſpiele.

Wansbeck Viktoria Hamburg 3: 4. Eimsbüttel Unitas
Hamburg 0:1. Polizei HamburgSperber Hamburg 4:1. Altona
93Holſatia 5:1. St. Pauli Sport HamburgTeutonia 2:1.
BlankeneſeUnion Altona 2:2. RothenburgsortF. C. Otten=
ſen
2:0. Bezirk Harburg: S. V. Harburg Raſenſport 6:1.
Wilstorf-Wilhelmsburger F. V. 2:1. Bezirk Bremen: Friſia
OldenburgEintracht Bremen 5:3. Grün=Weiß Bremen-Komet
Bremen 2:5. Werder Bremen-V. f. L. Rüſtringen 11:1. Friſia
WilhelmshavenS. V. 06 Wilhelmshaven 4:2. A. B. T. S.
Bremen V. f. B. Olbenburg 4:2. Hannover=Braunſchweig:
Leu BraunſchweigWerder Hannover 4:4. Eintracht Hannover
Eintracht Braunſchweig 3:0. S. C. HannoverV. f. L. Helm=
ſtadt
3:0. V. f. B. PeineGoslar 08 4:1. Lübeck=Mecklenburg:
V. f. R. LübeckGermania Wismar 4:2. Roſtock 95Schwerin
03 2:6. Parchimer S. C.Oldesloe 2:3.

Baltenverband.
Meiſterſchaftsſpiele.
*. ſ. B. StettinTitania Stettin 3:3. Blücher Stettin
Preußen Stettin 0:0. Viktoria StargardStettiner S. C. 2:0.
Mitteldeutſchland.
Zweite Pokal=Vorrunde.

S. C. ApoldaV. f. B. Coburg 0:5. Preußen Langenſalza
Schwarz=Gelb Weißenfels 4:2. T. u. R. Weißenfels Leip=
ziger
B. C. 5: 1. Komet MagdeburgDresdener S. C. 0:6.
Staßfurt 09S. C. Erfurt 0:5. Chemnitzer B. C.Riſaer Sport=
verein
5:2. Meerane 07National Chemnitz 5:1. Eintracht

LeipzigSp. Vg. Dresden 2:3. Fortuna LeipzigFalkenſtein
3:1. V. f. L. BitterfeldV. f. B. Leipzig 2:1. Guts Muts
Dresden-Planitzer S. C. 5:0. V. f. B. RudolſtadtPlauener
Sp. u. B. C. 2:1. D. S. C. SangershauſenDeſſau 98 2:2 ( ab=
gebrochen
). F. C, Zella=Mehlis G5Steinach 08 1:0.
Weitere Spiele.
Ring DresdenSportgeſellſchaft 93 Dresden 1:0. Viktoria
LeipzigWacker Leipzig 3:2.
Südoſtdeutſchland.
Verbandspokal=Vorrunde.
In Forſt: MittelſchleſienOberlauſitz 11:3 (5:1).
Meiſterſchaftsſpiele.
Breslau: S. C. 08 BreslauWacker/Union Breslau 1:1.
F. V. 06 BreslauSport 05 Breslau 5:0. Vorwärts Breslau
Hertha Breslau 5:2. V. f. B. BreslauMinerva Breslau 3:0.
V. f. R. BreslauSchleſien/Rapid Breslau 1:0. Oberſchleſien:
Preußen Ratibor-Preußen Zaborcze 3:1. Delbrück=Schächte
V. f. B. Gleiwitz 1:3.

Handball.
Süddeutſche Handball=Liga (O. S.

B.)

Frankfurter Verband.
Pol. S. V. WiesbadenS.V. 98 Darmſtadt
F. Vg. 06 Mainz=KaſtelV.f.R. Schwanheim
Hakoah WiesbadenH. S. V. Rödelheim
Pol. S. V. BabenhauſenS.V. Wiesbaden ..
Südbayeriſcher Verband.
München 1860Schwaben Augsburg =
Nordbayeriſcher Verband.
A. S. V. NürnbergSp. Vg. Fürth.

Pfeil Nürnberg1. F. C. Nürnberg ..
Württembergiſcher Verband.
F. V. 94 UlmEintracht Neu=Ulm
Sp.Vg. 89 lilmSchwaben Ulm".

3
3:5
2:1
ausgef.

1:1

1:7
4:5

3:0
0:3

Sportverein Darmſtadt 98 Polizeiſportverein
Wiesbaden 3:3 (2:2)

Der erſte Punktverluſt von Darmſtadt! Dieſer mag über=
raſchend
kommen, wurden doch gerade die Wiesbadener Poli=
ziſten
am vergangenen Sonntag noch ſehr hoch von den 98ern
geſchlagen. Allerdings ſtellten heute die Kurſtädter auf eigenem
Boden ganz anders ihren Mann. Mit bewundernswertem Eifer
und Ausdauer deckte die Wiesbadener Hintermannſchaft ab und
verteidigte zäh und mit Einſatz des ganzen Körpers jeden Fuß=
breit
Boden. Die Wiesbadener verdanken das günſtige Reſultat
in erſter Linie dieſer Standhaftigkeit der Hintermannſchaft, wäh=
rend
ihre Stürmerlinie weniger gefallen konnte. Hier mangelte
es insbeſondere an jedem Wurſvermögen; ein gefährlicher Tor=
ſchütze
war einzig und allein der ſeühere Kaſſeler Poliziſt
Pappe, der dem Darmſtädter Tormann wirklich Arbeit ver=
ſchaffte
. Letzteres geſchah allerdings öfter, als den Darmſtädtern
lieb war. Auf dem kleinen Platz war dieſer Spieler ſchwer zu
halten. Daß er alle drei Tore gegen Darmſtadt erzielte, dar=
unter
zwei durch direktes Verwandeln von Strafwürfen, ſtellt
ihm das beſte Zeugnis aus.
Die Darmſtädter hätten dieſes Spiel, den ſich bietenden Tor=
chancen
nach, mit etlichen Toren Unterſchied gewinnen müſſen.
Daß es dann nur noch mit Müh und Not zum unentſchiedenen
Ergebnis langte, war hauptſächlich darin begründet, daß die An=
griffsaktionen
mit Torwürfen abgeſchloſſen wurden, die viel zu
wenig placiert waren, ſo daß ſie eine leichte Beute des Tor=
hüters
wurden. Die Wucht der Torwürfe allein das zeigte
dieſes Spiel mit großer Deutlichkeit macht es nicht, es muß
auch die Stellung des gegneriſchen Torhüters berüchſichtigt wer=
den
. Außer dieſem Mangel, der allerdings ſehr ſtark empfunden
wurde, gab es wenig an den Darmſtädtern, die immer noch ohne
Werner ſpielten, zu tadeln. Nur ſoviel noch: die Taktik der
Hintermannſchaft bei gegneriſchen Strafwürfen in Tornähe ſcheint
noch zu wenig durchdacht; mehr Konzentrierung dürfte hier dem
Gegner die Erfolgsmöglichkeit erſchweren.
Der Spielverlauf war in großen Umriſſen: Man merkt es
den Wiesbadenern gleich mit Spielbeginn an, daß ſie ſich viel
vorgenommen haben. Trotz ihres Feuereifers kann Darmſtadt
die erſten 5 Minuten eine Ueberlegenheit herausſpielen und
durch Erfolge von Hennemann und Allwohn mit 2:0 in Führung
gehen. Dann kommt Wiesbaden in Schwung, verwandelt durch
Pappe einen Straſwurf und gleicht durch denſelben Spieler, der
allein durchbricht, unhaltbar aus. Sofort nach Wiederbeginn
gehen die Wiesbadener in Führung wieder durch Straſwurf,
um dann ziemlich reſtlos in die eigene Hälfte zurückgedrängt zu
werden. Immerhin fällt erſt 10 Minuten vor Spielende, als
Fiedler ſcharf und placiert in die untere Torecke ſchießt, der Aus=
gleich
. Darmſtadt ſpielt auf Sieg vergebens. Die verſtärkte
Wiesbadener Hintermannſchaft und ungenaues Werfen bewirken,
daß Wiesbaden wenigſtens den 1. Punkt nicht ganz unver=
dient
halten kann.

Kanuklub‟ Darmſtadt Rot=Weiß (Paddlergilde) 3:1.
Beide Mannſchaften lieferten ſich ein ausgeglichenes Spiel,
das der Kanuklub, dank ſeiner beſſeren Geſamtleiſtung, verdient
gewann. Das Spiel ſtand naturgemäß auf keiner ſpieleriſchen
Höchſtleiſtung, hatte jedoch für Kenner des Arrheinſportes be=
ſondere
Reize. Kanuklub ſtellte eine ſehr ſchnelle und ſtabile
Manaſchaft, die einen ſympathiſchen Eindruck machte und ſogar
eine ſehr ſchöne Kombination zeigte. Die Stärke von Rot=Weiß
lag in der guten Verteidigung Unkel und Dr. Hergt ſowie Ra=
melle
im Tor, die faſt jeden Angriff zunichte machten. Der Sturm,
welcher mit Erſatz ſpielte, errang verdient das Ehrentor. Der
Schiedsrichter hatte für die Spielweiſe der Kanuten leider kein
allzu großes Verſtändnis; es dürfte ſich empfehlen, daß er ein=
mal
einen Lehrkurſus über Handball=Rugby am Atrhein mit=
macht
.
Die 1. Jugend von Rot=Weiß errang wieder einmal ein
Bombenreſultat, indem ſie 29:0 1! gegen die Fünfte vom Sport=
verein
98 gewann. Die 2. Jugendmannſchaft erlag gegen die
ſtabilere 1. Mannſchaft von Sportb. 98 mit 6:2. Der 3. Jgd.
wurde der Sieg zugeſprochen, da die 98er nicht antraten.
Die 1. Schülermannſchaft gewann ihr Pokalſpiel gegen das Real=
gymnaſium
6:0, während die 2. Schülermannſchaft gegen die
3. von Sportv. 98 ihr Spiel 3:0 verlor. Die 2. aktive Mann=
ſchaft
ſpielte gegen die 3. des Sportvereins 0:5. Die 1. Mann=
ſchaft
war ſpielfrei; ihr war die verdiente Ruhe, nach den an=
ſtrengenden
ſeitherigen Spielen, zu gönnen.

Um den Jugend=pokal des O. S. B.

Sp.V. 98 1. Jgdm.Rot=Weiß 2. Jgdm. 6:2 (3.2).
Mit obigem Ergebnis gelang es geſtern den 98ern, die Rot=
Weißen aus dem Pokalwettbewerb auszuſchließen. Obwohl mit
Erſatz ſpielend, ſtand der Sieg auch bei dem ſchlechten Halbzeit=
ergebnis
nie in Frage. Der Schiedsrichter, ein Herr Starklof
(A. S. C.), Darmſtadt, konnte mit ſeinen Entſcheidungen nicht
gefallen.
Sp. ?
3 5. Jgd.Rot=Weiß 1. Jgd. 0:2
Schülerpokalrunde.

Sp. V. 98 1. Schülerm.2. Schülerm. 9:0.
Sp. V. 98 3. Schülerm.2. Schülerm. Rot=Weiß 3:0.

Schwimmen.
Verbandsoffenes Schwimmfeft des Karlsruc
Schwimmbereins.
Das Verbandsoffene Schwimmfeſt des Karlsruher Schwimmen
das trotz des gleichzeitig ſtattfindenden Fußball=Lokalderbys, Aurle=
F.V. Phönix, einen ſtarken Beſuch aufwies, brachte in der brön
Schwimmhalle des Städtiſchen Schwimmbades intereſſonte Aa=
Leider war der Ulmer Schwimmverein nicht am Start erſchienen
der Karlsruher S.V. ſämntliche Staffelkämpfe, die große Lage=
im
Alleingang und die große Karlsruher Staffel überlegen gem

Schwimmverein Mannheim und die beiden Altherrenſtaffeln geme
Frankfurter S. C. gewinnen konnte. Im Senioren beliebig übf,
Bahnen ſchlug Rinderspacher=Karlsruhe den Darmſtädter Ih=
überlegener
Manier. Schließlich ſiegte der Karlsruher S.V im
ballſpiel mit 3: 2 Toren gegen den württembergiſchen Waſſerhalſa
S.V. Ludwigsburg. Das Spiel, das bei Halbzeit noch unentunch
1:1 ſtand, war äußerſt raſch und zeigte vor allem eine Hare 1
und techniſche Ueberlegenheit der Karlsruher Mannſchaft
Ergebniſſe:

1. Lagenſtaffel 4X4 Bahnen: Karlsruher S.V
gang.
Junioren beliebig 4 Bahnen: 1. H. Sewing
freunde Heilbronn), 1,20,4 Min.; 2. E. Jäger (S.V. Ulm), 1.21940=
3. W. Lauſch (Karlsruher S.V.), 1,24 Min.
Bruſtſchwimmen acht Bahnen: 1. K. Erndwein 11041
ruher S.V.), 3,47,5 Min.; 2. W. Frank (1. Frankfurter SC.)
Min.; 3. S. Rieſendanger (S. Sp. V. Freiburg), 3,49,5 Min.
Damen=Jugend=Bruſtſtaffel 3 X4 Bahnen=
Bd. Heilbronn, 6,15,8 Min.; 2. Damen S.V. Freiburg, 6,30 Mict

Beliebigſchwimmenf. V o. V. 4 Bahnen: a)He

Eſſer (Mindener S.V.), 1,21,9 Min.; 2. Gg. Watrin (1. A9

S. V.),1,94,9 Min.; b) Damen: 1. Emilie Hahnenberger
Worms), 1,54 Min. (Alleingang).
II. Senior=Seite vier Bahnen: 1. J. Hiegler
ruher S.V.), 1,30,3 Min.; 2. W. Lich=i (S.V. Mannheim), 1346y
zu
Bruſtſtaffel für Herren über 35 Jahre 3 X2 M
nen: 1. Karlsruher S.V., 2,21,1 Min.; 2. 1. Frankfurter
2,32,2 Min.
Senior beliebig acht Bahnen: 1. E. Rinderi
(Karlsruher S.V.), 2,56 Min.; 2. K. Ihrig (Jung=Deutſchland NAM
ſtadt), 3,11,5 Min.
II. Senior=Springen: 1. Leo Eſſer (S.V. Minden)iA
Punkte; 2. Hans Käfer (V. f. v. S. Mſüinchen), 59,98 Punkte. ſſunn
Jugend=beliebig vier Bahnen: 1. Hans Ballt Läaund
Göppingen), 1,19,8 Min.; 2. Kurt Ueber (Karlsruher S. V.), 1.B 4Ruu
3. E. Langohr (S.V. Ludwigshafen), 1,26,4 Min.
II. Senior=Bruſt vier Bahnen: 1. Erich Köpf
ruher S.V.), 1,38 Min.; 2. W. Endreß (1. Frankfurter S. C.), 13340,
II. Senior=Rücken vier Bahnen: 1. Erich Neef 0 Lut M
ruher S.V.), 1,31,1 Min.; 2. Georg Watrin (1. Manzer
1,42,4 Min.
Altherren=Lagenſtaffel 4X2 Bahnen: 1. J.0
ruher S.V., 2,53,5 Min.; 2. 1. Frankfurter S. C., 3,00,5 Min. peim
Jugendbruſt vier Bahnen: 1. P. Schwarz (S.V. 1Fnu
pingen), 1.39 Min.; 2. E. Leibbrand (1. Bad. S.C. Pforzhein)ir,BiM
Min.; 3. Erich Martin (1. Mainzer S. V.), 1,46 Min.
Damen=Junior=Rücken vier Bahnen: 1. 2r
Lohrer (S.W. Cannſtadt), 2,00 Min.; 2. Emilie Hahnenberger (E.A
Worms), 2,02,4 Min.
Große Karlsruher Staffel 2 4, 6, 4, 2 Bahnemis
liebig: 1. Karlsruher S.V., 6,11,5 Min.; 2. S.V. Manry!
6,28,5 Min.
Waſſerball: Ludwigsburg Karlsruher SV. 2:3 049
Klubzweikampf zwiſchen Moguntia MainzRhenania Dumſel icht
der Deutſchen Jugendkraft am 28. Oktober. Darmſtadt ſmug
59:48 Punkten.
Zum erſten Male trafen ſich beide Schwimmabteilll 7
Darmſtadt, um in friedlichem Wettkampfe ihre Kräfte zu Mc.
Wem quch der Sieg für Darmſtadt nicht ſo hoch erwartet M.0
ſo zeigte ſich doch in Wirklichkeit, eine größere Ueberlegn.?
Darmſtadts. Beſonders die Jugend war es, die Darmſtadt i.
Siege verhalf. Vor einem recht zahlreich erſchienenen Aauſiuddn !
wickelten ſich ſehr ſpannende Kämpfe ab. Nachfolgend die weimhe
mſi
gebniſſe:
Die 10X50=Meter=Moſtertsgedächtnisſtaffel gewann Muß.
um Handſchlag vor Darmſtadt. Dafür wurde aber d0 Ume
Meter=Jugendbruſtſchwwimmen eine ſichere Beute Weiſtenſed en
Stappel=Rhenania belegte den 4. Platz. Die 4X50=Meter=dch. tein
ſtaffel ging wieder für Darmſtadt verloren. Das Schülemig: Au
ſchwimmen 50 Meter gewann Glunz in ſchönem Stil. Schelge na

ſtuhl ſchlug als 3. Mann an. Das Streckentauchen war Beſſche nA
Darmſtadt mit 44 Metern nicht zu nehmen. Mit 20 Metzer Me hs
zn
ſtand folgte Löſer=Darmſtadt. Als Einlage fand ein eh2)t
ſpringen ſtatt, das von Mainzern und Darmſtädtern heſſtene
wurde. Danach folgte die 4X50=Meter=Bruſtſtaffel, die 900
Rhenanen überlegen gewonnen wurde. Als letzter Wezſchlig
lam das 50=Meter=Jugendfreiftilſchwimmen zum Ausſtran.
Wolf=Rhenania nicht zu nehmen war. Schmidt belegl
3. Platz. Zum Abſchluß fand ein Waſſerballſpiel ſtat, d0s 2
guntig als knappen Sieger ſah. Alles in allem kann die 929 4
Darmſtadt mit dem Ergebnis zufrieden ſein.
LLK

Boxen.
Hahmann und Röſemann ſiegen durch 1.90
Die Berufsboxkämpfe in der Weſtfalenhalle.
Die 7000 Perſonen, die den Berufsboxkämpfen in der 30a1 R
munder Weſtfalenhalle am Sonntag beiwohnten, wüch..
ſportlicher Hinſicht nicht enttäuſcht. In der Ausſcheidung 10
*
deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft zwiſchen dem Münchene. Ind
wig Haymann (91,4 Kg.) und dem Berliner Hellmuth Sice . d
(8,7 Kg.) erlebte man einen grandioſen Kampf, der von B0c deta
bis Ende ſpannend war. Beide Boxer kämpften erbitert Wöch d A
dis Sievert in der 7. Runde zur Aufgabe gezwungen wolt.
mann, der mit einer Mittelohrentzündung in den Ring 9.0
war, ging von vorneherein auf eine klare Entſcheidung 9l.
Münchener fand indes gar keinen Reſpekt bei Sieberh."
gut links boxte und in allen Schlagſerien mitging. D
2. Runde wurde Haymann ſogar von einem harten rechte.d
haken erwiſcht, der ſichtlichen Eindruck auf ihn mchte. .
2. und 3. Runde blieb zwar Haymann immer der Sie
ohne aber vorerſt etwas auszurichten. Die 3. Runde 90d .
an den jungen Berliner, der dann in der 4. Rude 2el.
auffuchen mußte und für die Folge noch mehrſich vi dt.t.
uf die Breter geſchickt wurde. Unter großem Beifcl d.
rhob ſich Sievert aber immer wieder, bis in der 7. Ru.
Sekundanten das Handtuch zum Zeichen der Auſch. 2.

nachdem er bereits viermal zu Boden geſchlagen wol..

Haymann trifſt nunmehr auf den Hannoberaner Griſt coe.
r de
der ſich gleichfalls von einer guten Seite zeigte, i. Hat

rieſigen Holländer Piet Vanderveer, der 202 Pfund.

brachte, in der 3. Nunde ausſchlug. Sehr bewest. n.
2. Runde, als Nöſemann durch die Seile ſog. Bei eich.
ziemlicl
wechſel in der 3. Runde waren beide der Niederla, wändn
nahe, als der holländiſche Meiſter von einem rechte, cN
haken erfaßt wurde und ſich auszählen laſſen, miß. Minchie
Bantamgewichtsausſcheidung ſiegte der Düſſeldahl..
6R0
Nunden far nach Punkten über Linfe ausburs. Pe h
gewicht angetreten war. Hülfebus=Bremen londte D. Sch
den einen fnabben Punktſſea, gegen den Düſchene nch idt
und Dertinger=Eſſen und Boltze=Ruhrort trenmte.
Runden unentſchieden.

[ ][  ][ ]

Riicher 302
Motorſport.
Murrad=Schlußrennen auf der Solitude.
Gallygziw chen auf BMW. beſter Mann des Tages. BMW.
in Front!
Bynäwes Herbſtwetter brachte der geſtrigen Motorradſport=
geranſtfugg
auf der Solitude einen glänzenden Erfolg. Die
ppagnutor: klappte vorzüglich und die erſchienene Zuſchauer=
nengenle
einen Rekord dar. Gewiſſermaßen das Vorſpiel
nldeter Mennen für die Kategorien bis 175 Ccm. und bis 500
Fom. 9über vier Runden 89,2 Km. ging. In der kleinſten
plaſſe / DKW. wieder erfolgreich, in dem Willi Henkelmann=
Ranne,)) Hugo Mehrle=Ravensburg (beide auf DKW.) mit
mem ᛋ/antſtundendurchſchnitt von 82,6 Km. Kopf an Kopf
urchs 6ll gingen. Die Halbliterklaſſe ſah Georg Thumſhirn=
gürnbtzUrdie
), der von Anfang an führte, mit 92 Km. Stun=
endurnatnätt
als Sieger vor Eugen Buſſinger=München (AFS.),
er ſichach, famos vorgearbeitet hatte. Als Dritter der 19 ge=
ſartete
ichrer paſſierte Fritz Niemeck=Altona=Riſſen (BMW.)
m8 Z16 Das Hauptergebnis, des Tages wurde das Rennen
gr. II.die Kategorien bis 250, bis 350, bis 750 und bis
000 Clwumfaßte, über 223 Km. ging und zugleich als Meiſter=
haftsltin
Zewertet wurde. Mit großartigem Elan ſetzten ſich
tarl G9künchen und Ernſte Henne=München (beide auf
zMW. tünddie Spitze des ganzen Feldes und fuhren kaum eine
junde Am 100 Km. Stundendurchſchnitt. Die Meiſterleiſtung
allbraach ſeabei Henne, der, trotz Verſchlechterung der Strecke,
inen nnen Rundenrekord mit 112 Km.=Stunden aufſtellte. Eine
usgezgenicke Figur machte auch Paul Rüttchen=Erkelenz auf
ſarlehzDſon, doch kam Paul Köppen=Berlin (BMW.) gegen
m auᛋ rdaß die Marke BMW. wieder einmal überlegen in
ront rte. Gall=München blieb mit der beſten Zeit des
Jages tib m11,15 Stunden 101,9 Km.=Stunden der Held des
ages. ᛋn der Kategorie bis 250 Cem. führte Karl Scherrer=
ſochenſcht
auf NSU. bis zur letzten Runde. Nach ſeinem Aus=
a
wun wans Soenius=Köln (auf Imperia) Sieger. In der
lategonzibs 350 Ccm. placierte ſich Arthur Hiller=Feuerbach auf
ſtonzgmpmrry, der von Anfang an geführt hadte, mit der aus=
ezeichnirn
Zeit von 2,26,35 Stunden als Siegen.
Die Ergebniffe:
Reumn T bis 175 Ccm., 4 Runden 89,2 Km.: 1. Willy Hen=
zmannnzarine
(DKW.) 1,04.40 Stunden (82,63 Durchſchnitt);
Hugrp ichrle=Ravensburg (OKW.) 1,04/44,1 Stunden; 3. R.
Hlein=Pſichen (RK.).
BisR0 Cem., 4 Runden 89,2 Km.: 1. Gg. Thumſhirn=
kürnbem
(UTrdie) 58,12 Min. (92 Durchſchnitt); 2. E. Buſſinger=
Nürncheunaff AJS. 59,33 Min.; 3. Fritz Niemek=Altona=Riſſen
uf BAM. H1,03,27 Std.
Reumm II bis 250 Ccm., 223 Km.: 1. Hans Soenius=Köln
Impen. /12-47,36 Std. (79,8 Stundendurchſchmitt); 2. E. Weirich=
dagen
H/MW.) 2,51,42 Std.; 3. E. Blind=Stuttgart (UT.).
Bise 0 cm.: 1. A. Hiller=Feuerbach (Montgommery) 2,26,35
Fid. (9 0 Rm. Durchſchnitt); 2. W. Schwartz=Koblenz (AJJS.)
R7,35 76.; 3. H. Lang=Cannſtatt (Ardie) 2,35,34 Std.
Bisck)0 Ccm.: 1. Ernſte Henne=München (BMW.) 2,13,42
3ud. (1) Mem. Durchſchnitt); 2. Gg. Thumſhirn=Nürnbeng (Ardie)
12821 b2, 3. A. Dignus=Stuttgart (Sunbeam).
Bisch 0e Cem.: 1. K. Gall=München auf BMW. 2,11,15 Std.
101,9 11 Durchſchnitt), beſte Zeit des Tages: 2. P. Köppen=
Zerlin //7 SMW. 2,24,13 Std.; 3. P. Rüttgen=Erkelenz ( Harley=
dovidſtH
227G7 Std.; 4. E. Hoeckle=Stuttgart auf Indian.

Montag, den 31. Oktober 1927

Geite 9

Pferdeſport.
harforce=Rennen in Karlshorft.
UIrter Galopprennſaiſon 1927 iſt am Sonntag mit dem letz=
ſi
kkag in Karlshorſt abgeſchloſſen worden. Der Verein für
Ennen hätte ſich kein beſſeres Wetter als Abſchluß wünſchen
konnen, A .t ſommerliche Wärme, ein blauer Himmel mit lachender

Sonne iAſzen, für einen Maſſenbeſuch. Als letztes großes Ereignis ging
im Karh’sſter Schußtag traditionsgemäß das Parforce=Jagdrennem in
Stene. /lömvenreiter im weißen Rock beſtritten das über 7500 Metzer
ſuhrendek) takte deutſche Hindernisrennen. Stattliche führte über den
großten BAüdes Weges, als zwiſchen den beiden letzten Sprügen
Dorn 2 menracht wurde und in der Flachen nach Aufforderung ſeines
Reiters Eül. 1v. Metzſch ſicher an der führenden Stattliche vorbeiging
und klarz porin. Stattliches Stallgefährtin Bandola hatte zum Schluß
noch ſehrt/U Boden gutgemacht und lief ziemlich dicht hinter den beiden
rſten cuſ em dritten Platz ein. Das Rennen wurde in der verhältmis=
mabig
gi/t Zeit von 9: 47,1 Min. gelaufen.
I. AhoJagdrennen. Halbblutpferde. 3000 Mark, 3500 Meter:
Freihe , v. Bodenhauſen und O. v. Mitzlaffs Padua (Hr. H. Bar=
1S), 2. Mekke, 3. Pottaſche Ferner Charly Chapli, Vogler, Nektar,
Reimatagye, Wiegenfeſtfreude, Perkeo, Ravenna. Tot. 33, Platz 12,
12:101 2½ Lg.
II. Eſingſinsfeld=Hürdenrenmen. 300 Mark. 3000 Meter:
W. SEbargs Lindwurm (R. Weiß), 2. Parſival, 3. Mannestreue.
ſner AEtzzia, Merkur II, Ofando, Rubel, Tannkönig, Senow. Tot.
0. Plauk 6. 129, 17:10. Kopf bis 1 Lg.
III. 5/ce Send=Jagdrennen. Herrenreiten. 3500 Mark, 4000 Meter:
A. b nms Namen (Hr. H. Bartels), 2. Stromer 3. Tornado.
elner FRimus, Sonnenkönig, Froher Mut, Baladin. Tot. 90, Platz
7. 14, 15:. Kopf bis 2 Lg.
II. Fheu=Jagdrennen. F. Dreif. 5000 Mark, 3400 Meter:
W. DFrls Greif an (Hr. Schnitzer), 2. Goldener Frieden, 3. Exuſu.
emer CHvfiß, Erlkönig II, Irenäus, Golondrina, Werden, Florida,
Alehblüs/ /Aredina, Mataja. Tot. 86, Platz B, B3. 20:10. Hals bis
I. Aſtonce=Jagdrennen. Herrenreiten. Ehrenpreis und 20000
(ark, 75 h1M eter: 1. A. Vogdts Dorn II (v. Metzſch), 2. Stattliche,
Vandyul Ferner Daim II, Culworth, Mainberg, Immelmann,
hasber,) irg, Vezna, Samos. Tot. 41, Platz 21, 44, 30:10. Hals
II. htrrpreis Hürdenrennen. F. Dreif. 4000 Mark, 200
Neter: 1:1 nrfrau E. v. Wortherns Malkaſten (Dorſchlug), 2. Onar,
Donne femner Das Lied, Lanz, Rivalin, Graziella, Raguſa, Ritor=
, Frgin, Cinderella, Kalebaſſe, Durſt, Arndt, Prätend. Tot. 70,
latz 21,87i4:10. 1¼ bis 2 Lg.
TII. I f Ausgleich. Jagdrennen. 3500 Mark, 3400 Meter:
A. Lch3 Wenius (Oertel), 2. Feuermal, 3. Dau. Ferner Leander,
chaumſok ler, Torfario, Gerold, Heldraſtein, Husdent, Mirabelle,
Uderim/ landa, Kriegsgewinnler, Turfball. Tot. 185, Platz 47, 27,
24:10. 731. Lg.
FIIII. ſtimmatum. Verkaufsrennen. F. Zweij. Ehrenppeis und
300 Ma//t 1700 Meter: 1. W. Welps Empfehlung (A. Ebert), 2. Son=
nlicht
, A Poibonniere. Ferner Rubico, Cortoſino, Bernhard, Patron,
daminmtzaxtrott, Dunkle Ahnung, Euterpe, Patachon. Tot. 40,
Platz 17,91M:10. 34 bis 34 Lg.
Rennen zu Horſt=Emſcher.
I. WAher Eſche. F. Zweif. 300 Mark, 1000 Meter: 1. Geſt.
gübenboe) (shurpfalz (Printen), 2. Nonne, 3. Paſtete. Ferner Fern=
under
, 2 Scitw Kaen, Helios II, Immortelle, Die Deutſche, Toscana,
eülgunlbieeuxca, Schneeſchütze, Sonnengöttin. Tot. 75, Platz 28, 29.
:10. HA mis ½ Lg.
II. M.hanäa Jagdrennen. F. Dreif. 3000 Mark, 300 Meter: 1. Geſt.
obesloh/lZanmen (Pinter), 2. Seefahrer, 3. Hellespont. Ferner Hadili,
Dnach, Aßuzi ska, Irrmal, Eckſtein, Deckenkappe, Königstveu. Tot. 39,
latz 13,9. 14:10, 2 bis 2½ Lg.
III. Akhrra=Ausgleich. 3000 Mark, 2400 Meter: 1. M. Baers
nnevise Aette), 2. Eſens, 3. Trautchen. Ferner Aſparagus Coeur
Almbe,A ſoiheus, Noailles, Sirokko, Filius, Culvert, Agnes, Santa
Ata, 2Semndung, Canio, Montezuma, Roſenblatt, Lump. Tot. 252,
Jlatz 13141,155:10. ½ bis 2 Lg.
9. ſtyer von der Horſt=Rennen. F. Zweij. 5500 Mark. 1200
eeer: ikſt.- Ravenburgs Eiſenbraut (Friedrich), 2. Goldener Ehren=

ſchild, 3. Gebt Feuer. Ferner Baladera, Hector, Meute, Sigworn
Tot. 82, Platz 17, 14, B3:10. ¼ bis ¼ Lg.
V. Weſtfalia=Jagdrennen. 3000 Mark, 3700 Meter: 1. W. Scharrs
Nordſee (Kränzlein), 2. Fafnir, 3. Brigant. Fermer Mozart, Arion,
Mutterlos, Hans Gerd, Miterbe, Ingelheim, Stephanie, Tannenberg,
Fechtmeiſter, Wilbrafix, Rambla, Piſtolo, Molange. Tot. 26, Platz 16,
23, 24:10. 8 bis 10 Lg.
VI. Zwei Kilometer. 2700 Mark, 2000 Meter: 1. P. Mülhens
Chinaflor (H. Schmidt), 2. Miſtral, 3. Sit Tright. Ferner Nataſcha,
Helmzier, Parades, Radlet, Romney, Timgad, Traumdeuter, Hoff=
nung
II, Reveille, Irene, Altpreuße. Tot. 16, Platz 18, 23, 40:10. 2½
bis ¼ Lg.
VII. Schlägel und Eifen. 2700 Mark, 1400 Meter. 1. Abteilung:
1. Geſt. Lauvenburgs (Nette), 2. Ballaſt und Diavolo, tot. R. rner
Eylimi, Antigonus, Steinadler, Mazeppa, Orma, Clauswalde,
Melantho, Schneegans, Mohrenpeter. Tot. 128, Platz 12, 18, B:10.
1 Lg. Tot. R. 2. Abteilung: 1. Frl. J. Emons Gio (Janek) und
A. Morawezs Tutankhamen (Morawez), tot. R., 3. Prophet. Ferner
Heruler, Diavolo, Eifel, Golfſtrom, Ajax, Peruanerin, Pedro, Harle=
kinde
, Aiſcha, Szegenie. Tot. Gio: 25:10, Dutankhamen 17:10, Platz
25, 18, 24:10, tot. R. 1 Lg.

Leichtathletik.

Opernhaus: Manon Oper von Maſſenet. Anſchl.; Hebräiſches
Geſangs=Konzert. Ausf.: Leo Riaſanzeff (Barfton), Mitgl, der
Habinah. Mitw.: R. Merten (Flügel).

Stuttgart.

Montag, 31. Oktober. 16.15: Konzert der Olgabau=Kapelle,
Stuttgart. 8 Darbietungen. o 18.15: Dr. Karl Löwenberg: Zur
ruſſiſchen Filmkunſt. O 18.45: Baſtelſtunde: Rolf Formis, Stuttg.
O 19.15: Zigarettenhumor in deutſcher Dichtung. o 19.30: Zu=
ſchriftenbeantwortung
. O 20: Das Konzert Luſtſpiel in 3 Akten
von Hermann Bahr. Spielleitung: Max Heye. O 22.50: Nach=
richtendienſt
.
Berlin.
Montag, 31. Okt. 15.30: Hetty Walther: Frauenberufe
in der Hauswirtſchaft. O 16: Prof. Dr. Marcuſe: Der Stern=
himmel
im Monat November. O 16.30: Novellen. Die Geſchichte
von einer Entenjagd, von K. Zuckmayer, gel. von F. Hart. o 17:
Unterhaltungsmuſik der Kapelle Löwenthal vom Cafe Vaterland.
O 18.20: Dipl.=Ing. Graf Vitzthum: Das Intereſſe der Elektro=
Induſtrie an der Werkſtofftagung. O 18.50: Prof. Dr. Behrend:
Berlin und ſeine Literatur (nach 1848). O 19.20: W. B. Sachs:
Ein ſeltſamer Handelszweig. Vom Handel mit Krokodilen, Rieſen=
ſchlangen
und anderen Reptilen (Ex erimentalvortrag mit lebenden
Tieren vor dem Mikrophon). O 19.55: Stadtrat Ahrens: Die
Bedeutung der Krankenverſicherung für die Volksgeſundheit. O 20.30:
Martin Luther. Bericht über die Wormſer Reiſe, gel. von A.
Braun. Bach: Toccata und Fuge D=moll. Prof. Fiſcher
(Orgel). Mitten wir im Leben ſind (Martin Luther), (Melodie
1524). Verleih uns Frieden gnädiglich (Martin Luther),
(Bartholomäus Geſius, 1601). Mit Fried und Freud (Martin
Luther), (Walter Praetorius, 1524). Berliner Funkchor. Leit.:
Fr. Jung. Aus Reden Luthers. Händel: Konzert für Orgel
mit Orch. F=dur. Wie wohl iſt mir, o Freund der Seelen (W.
C. Deßler, 1632). Biſt du bei mir (Dichter unbekannt, 1725).
Sei zufrieden (Paul Gerhardt, 1643), (Bach). Aus Von der
Freiheit eines Chriſtenmenſchen. Ein feſte Burg. Schlußchor.
Anſchl.: Sportnachrichten. O 22.30: Mandolinenorcheſter=Konzert.
Blankenburg: Frühlingskinder. Strauß: Potp. Zigeunerbaron.
Ziehrer: Nachtſchwärmer. Siede: Leuchtkäferchens Stelldich=
ein
, Serenade. Eberle: Paraphraſe über das Lied Ein Vöglein
ſang im Lindenbaum. Blankenburg: Im Sturm der Zeit.
Freie Mandoliniſten=Vereinigung Neukölln 1908. Dir.: G. Rudolph.
Königswuſterhauſen. Montag, 31. Oktober. 12: Engliſch für
Schüler. O 15: Hilde Weigel: Ländliche Frauenberufe. O 15.35:
Wetter und Börſe. O 15.40: Adele Lüderitz=Ramelow: Kochanwei=
ſungen
und Speiſefolgen. O 16: Schulrat G. Wolff, St. Konetzky:
Schulkundliche Fragen (Dialog). O 16.30: Aus dem Zentralinſtitut
für Erziehung und Unterricht. 17: Prof. Moſer: Frühmittel=
alterliche
Muſik in Deutſchland. 18: Carl Meißner: Arnold
Böcklin. O 18.30: Engliſch für Anfänger. O 18.55: Graf von der
Schulenburg: Landwirtſchaft und Eiſenbahntarifreform. O 19.20: H.
Wobbe: Wirtſchaftlichkeit im Betriebe.

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Montag, den 31. Oktober
(nach der Wetterlage vom 29. Oktober).
Wechſelnde Bewölkung mit zeitweiſer Aufheiterung, kühl und über=
wiegend
trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart‟: Dr. Herberi Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die Sitzung des Vorſtandes der Deutſchen Sportbehörde für Lefcht=
Athletik am 5. und 6. November in Frankfurt am Main
wird ſich naturgemäß mit allen den Fragen beſchäftigen, die ſich auf
die Vorbereitung und Teilnahme an den Olympiſchen Spielen beziehen.
Aus der Tagesordnung ſind weiterhin beſonders zu erwähnen: Die Be=
handlung
der Amateurfrage, insbeſondere hinſichtlich der praktiſchen
Tätigkeit von Aktiven, ſei es publiziſtiſcher Art, ſei es als Vortragende
oder Filmdarſteller.
Ferner werden die Startſchutzmaßnahmem und die privatem und
ſportlichen Auslandsreiſen von Aktiven zuv Diskuſſiom ſtehen. Sehr
umfangreich und vielgeſtaltig dürfte ſich auch die Beratung über die num=
wehr
endgültigen Beſchlüſſe einer gemeinſamen Jugend=Zeitſchrift des
Fußballbundes und der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathlevik ge=
ſtalten
.
Der Endkampf um den Mitteleuropa=Pokal brachte im erften
Entſcheidungsſpiel einen 6:2=Sieg von Sparta=Prag über Rapid=
Wien. Das zweite Finalſpiel findet am 13. November in Wien
ſtatt.
Im 16=Länder=Spiel WeſtdeutſchlandOſtholland unter=
lagen
die Weſtdeutſchen vor 22000 Zuſchauern auf dem Platze
des Düſſeldorfer S.=C. 99 mit 2:3 Toren. Von den 16 Spielen
hat Weſtdeutſchland acht gewonnen, ſechsmal blieben die Hol=
länder
erfolgreich und zwei Kämpfe endeten unentſchieden.
Die deutſche Meiſterſchaft im Leichtgewichtsbogen iſt an Czir=
ſon
, Berlin, gefallen, der den bisherigen Titelhalter Enſel, Köln,
in der dritten Runde k. o. ſchlagen konnte.
Einen neuen deutſchen Rekord im 100=m=Rückenſchwimmen
ſtellte Küppers=Vierſen am Sonntag in Aachen auf. Küppers
verbeſſerte ſeinen eigenen Rekord von 1,12 auf 1,11,9 Minuten.
Da Küppers aber einmal unvorſchriftsmäßig wendete, iſt die
Anerkennung des Rekords in Frage geſtellt.
Nur 59,3 Sekunden benötigte Arne Borg neuerdings für
100=Meter=Freiſtil. Die Zeit ſtellt einen neuen europäiſchen Re=
kord
dar.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 31. Okt. 11.55: Glockenſpiel. D =15.30: Stunde
der Jugend. Lehrer Voigt: Mit einer Pferdekarawane durch Island
Beſuch eines ſpringenden Geyſirs. O 16.30: Konzert des Haus=
orcheſters
: Die Oper der Woche. Leit.: Kapellm. Merten. 17.45:
Leſeſtunde. Aus dem Roman Auch Einer von Viſcher. o 18.15:

Die heutige Nummer hat 10 Seiten.

*Geſchichten aus aller Welt.
Um 40 Zentimeter Seidenfutter . ..
(a) Budapeſt. In zweiter Inſtanz läuft am hieſigen Landgericht
(Tablabiroſag) ein Prozeß, der wegen der Gerinſigigkeit des Objerts
Aufſehen erregt. Im Szegedin hatte ſich eine Dame der Geſellſchaft,
notabene die Gattin eines hohen Regierungsbeamten, beim erſten Schnei=
der
der Stadt ein Koſtüm anfertigen laſſen und hierzu den Stoff und
die Futterſeide geliefert. Zwei Monate ſpäter erſchien beſagte Dame
wieder in dem Atelier verlangte, daß man ihr 40 Zentimeter
von der Seide zurückerſtatte, da dieſe bei der Anfertigung nicht mitver=
wandt
worden waren. Entrüſtng des Schneiders, hieranf Klage der
Dame bei der Staatsanwaltſchaft. Bei der Verhandkung ſtellte es ſich
heraus, daß die Klägerin von einem kleinen Schneider, der eine gering=
fügige
Aenderung an dem Koſtüm vorgenommen hatte, auf den Dieb=
ſtahl
aufmerkſam gemacht worden war. Ergebnis: Freiſpruch des
Atelierleiters. Jetzt wandte ſich die Frau Regierungsrat an das Buda=
peſter
Gericht, und es begann ein Monſtreprozeß um 40 Zentimeter Sei=
denfutter
. 10 Sachverſtändige, darunter ein bekannter Pariſer Damen=
ſchneider
, wurden herangezogen. Das Koſtüm mußte allerdings daran
glauben, denn es wurde vollſtändig aufgetvennt, um zu beweiſen, daß
der Kleiderhünſtler aus Szegedin ein ehrlicher Mann iſt. Der Beweis
gelang auch, worauf die Klägerin mehrere Ohnmachtsanfälle bekam.
Aber der hohe Gemahl muß jetzt eingreifen, und man hört, die Ange=
legenheit
würde, ſollte das Szegediner Atelier den Prozeß gewinnen,
im Parlament zur Sprache kommen . . . Dabei lacht man von Szegedin
bis Budapeſt und noch weit darüber hinaus.
Pilgerfahrt per Flugzeug.
(s) Konſtantinopel. Daß das Flugzeug bis in die fernen Ge=
filde
Arabiens gedrungen iſt, iſt eine längſt bekannte Tatſache wurden
doch die erſten photographiſchen Aufnahmen der Heiligen Stätten in
Medina während des Krieges von einem emgliſchen Flieger gewacht.
Gleichwohl iſt das Flugzeug in dieſen Gegenden nicht gerade zu den
alltäglichen Verkehrsmitteln zu zählen, da an ſich, nachdem der Krieg
zu Ende gegangen war, keine europäiſche Macht ein Intereſſe daran
hatte, noch in dieſe Gegenden Flugzeuge zu ſchicken. So iſt denn ſeit
Jahren in der Umgebung der Heiligen Stätten kein Flugzeug erſchienen,
bis vor kurzem einer der reichen, kleinen Scheichs vom Perſiſchen Golf
ſich veranlaßt fühlte, ſeine Pilgerfahrt als teuer und braver Muslim
per Flugzeug dorthin zu machen, wozu ihm eine engliſche Fluggeſellſchaft
ein Sonderflugzeug zur Verfügung ſtellte. Der Scheich fühlte ſich zu dieſer
zweifellos ungewöhnlichen Pilgerfahrt bewogen, weil er zwar einerſeits
ſeinen religiöſen Pflichten nachkommen wollte, um einige beſondere
Süiden beim Verwalter des Paradieſes in Vergeſſenheit zu bringen,
andererſeits aber befürchten mußte, daß infolge dieſer Sünden eine
Palaſt=Revolution ausgebrochen wäre, wenn er länger als 4 Wochen
ſein Reich allein gelaſſen hätte.
Ein neuer Harun=al=Raſchid.
(*) London. Eine höchſt erſtaunliche Geſchichte hat ſich neulich
im Weſten Englands zugetragen, wo ein Geiſtlicher das Bedürfnis
in ſich fühlte, als neuer Harun=al=Raſchid aufzutreten. Da er nämlich
den Eindruck hatte, daß die Mitglieder ſeiner Gemeinde, insbeſondere
ſolche, die mit Unterſtützungsgeſuchen zu ihm kamen, ein nicht ganz
eiwwandfreies Leben führten, beſchloß er, dieſer Angelegenheit auf den
Grund zu gehen und verkleidet durch die Laſterhöhlen der Stadt zu
gehen, um feſtzuſtellen, wer dort verkehrte. Der fromme Mann fand
zwar bei der Angelegenheit tatſächlich die traurige Beſtätigung ſeines
Verdachtes, verſcherzte ſich auf dieſe Weiſe aber auch das Wohlwollen
ſeiner Gemeinde, denn böſe Zungen behaupteten, daß der Paſtor ſeine
Aufgabe als Detektiv in den Laſterhöhlen nicht nur theoretiſch und nicht
nur in der einem Nacht erſüillte. Das Gemurmel in der Gemeinde
wuchs, man zeigte mit Fingern auf den Seelſorger, und ſchließlich wagte
ſich ſogar die Behauptung hervor, daß die Urſache des Inſpektions=
ganges
, der Wunſch nach Wahrheit, eine ſpäter erfundene faule Aus=
rede
ſei. Der Skanral wird von der Gemeinde gefliſſentlich verbreitet,
damit er zur Abrufung dieſes tüchtigen, aber unbeliebten Manns führt.
Beſonders entzückt ſind darüber die jungen Mädchen der kleinen Stadtz,
die Berichterſtattern erklärten, ſie ſeien froh, nunmehr wieder frei
atmen zu können‟ Jeder kann denken, was er will.
Oeffentliches Aergernis.
(a) New York. In einem New Yorker Park, abends im der
Dämmerung, und nur der Wind harft leiſe in den alten Bäumen, hält=
ſeit
einer halben Stunde ein Auto. Mäuschenſtill. Es ſteht da wie
gottverlaſſen. Dem Policeman, der es ſchon geraume Zeit beobachtet,
ſchauert es über den Rücken, und grauenhafte Reminiſzenzen an Kindes=
entführungen
, Mordtaten und Bankeinbrüchen, bei denen in Amerika
immer ein geheimnisvolles Auto eine Rolle zu ſpielen pflegt, huſchen
ihm durch den Sinn. Ein kurzes Zögern noch dann ſchreitet er burz=
entſchloſſen
auf das einſame Gefährt zu und reiſt den Wagenſchlag auf.
Ein leichter Schrei aus Frauenmund ein Pärchen, eng umſchlungem,
die Lippen vom Kuß gerötet, hockt im Wageninern. An ſo etwas, auf
öffentlicher Straße, im öffentlichen Park, nimmt jeder pflichtbewußte
amerikaniſche Policeman als beamteter Vertreter eines moraliſchen
Staates reglementsmäßig Anſtoß, und trotz ihrer Proteſte werden die
beiden Sünder auf die Wache getrieben.
Auf der Wache ſetzen die beiden Uebeltäter ihre energiſchen Ein=
ſprüche
fort, wobei ſie insbeſondere darauf hinweiſen, daß ſie vor dem
Geſetz getraute Eheleute ſind. Sie geben ihre Adreſſe an, der Telegraph
ſpielt, und wirklich, es hat alles ſeine Richtigkeit. Die beiden, die ſich
da in der Parkdämmerng gegen die Geſetze der Trockenlegung der
Liebe vergangen haben, ſind Mann und Frau. Die Polizeiwache iſt wie
umgewandelt und erſtirbt faſt in demütigen Entſchuldigungen.
So etwas kann paſſieren, obwohl man die Ehemänner, die auf
einer allabendlichen Autofahrt plötzlich von ſolch einem Liebestaunel
ihrer rechtsmäßigen Gattin gegenüber befallen werden, wahrſcheinlich
mit der Laterne ſuchen muß. Auch in Amerika. Aber dieſe Geſchichte
iſt noch nicht zu Ende. Denn der empörte Ehemann machte für dieſe
vorübergehende Verhaftung Schadenerſatzanſppüche geltend, und, hoch die
amerikaniſchen Richter! es fand ſich einer von ihnen, der die Polizei
zur Zahlung von 350 Dollar verurteilte. Das ſind nach deutſchem
Gelde faſt 1500 Mark, als Entlohnung für etliche Liebestribute, die zu
leiſten man als Ehemann ſowieſo verpflichtet iſt.
Und dieſes Beiſpiel, wer weiß, dürfte für den amerikaniſchen Staats=
ſäckel
außerordentlich gefährlich werden. Denn wer will jetzt geld=
bedürftige
Ehepaare daran hindern, ſich zärtlich umſchlungen in der
Schlummerſtunde auf einer Parkbank oder anderswo niederzulaſſen,
ſich oſtentativ zu herzen und zu warten, bis ein uniformierter Wächter
der öffentlichen Sittlichkeit es in flagranti erwiſcht, mit auf die Wache
zerrt, dort ſeinen Irrtum einſieht und ſeine Behörde für ſeinen Miß=
griff
gute ſchöne Dollar zahlen läßt? Wer kann es jungen Eheleuten,
die vielleicht das Geld für die Einrichtung noch nicht beiſammen haben,
verwehren, ihren Finanzen durch eine derartige Freilichtprobe, mit
geneigter polizeibehördlicher Beihilfe aufzuhelfen? Der Trauring?
Nun, im Dunkeln iſt er manchmal gar nicht zu erkennen, und wußerdem
gibt es bisher noch kein Geſetz in dem ſo geſetzereichen Amerika, das das
Tragen von Trauringen denen, die es angeht, zur Pflicht macht.
Die armen Policemen ſind in einer argen Zwickmühle. Ihre Jrr=
tümer
können dem Staat teuer zu ſtehen kommen und ihnen ſelbſt ſtreuge
Verweiſe, wemn nicht gar Schlimmeres einbringen. Auf der anderen
Seite aber verſchulden ſie, wenn ſie nicht weiter wie bisher gegen alles
vorgehen, was ſich in aller Oeffentlichkeit unrechtmäßig liebhaben will,
ein Anwachſen der öffentlichen Sittenloſigkeit (die heimliche geht ſie ja
nichts an)!.
Es wird dem an ſeinen heiligſten Gütern, den Dollarſäckeln, be=
drohten
amerikaniſchen Staate nichts anderes übrig bleiben, als für alle
Verheirateten ein weithin ſichtbares, auch in der Dunkelheit leicht er=
kennbares
Abzeichen vorzuſchreiben. Ob dieſes im Knopfloch oder am
Hut zu tragen ſein wird, mögen die weiſen Geſatzgeber entſcheiden
Belletriſtik hinterm Feigenblatt.
(a) New York. Das Feigenblatt, einziges Gardeorbenſtück wei=
land
unſerer Stammutter Eva und ſeit jenem hiſtoriſchen Tage das
Symbol züchtiger Scham, hat herhalten müſſen, Upton Sinclairs neueſten
Roman Oel vor den Augen der Boſtoner Polizei zu rehabilitieren.
In der Stadt der Bohnen und reinen Vernunft iſt, neben mehreren
anderen literariſchen Erzeugniſſen der letzten Zeit, auch Sinclairs Buch
von der heiligen Hermandad vom öffentlichen Vertrieb ausgeſchloſſen
worden, weil ſich darin einige anſtößige Stellen befinden. Es handelt
ſich dabei allerdings um Sachen, die auch jedes Schulmädel kennt. Nun
haben ſich Sinclairs Verleger, die Gebrüder Boni in New York, ent=
ſchloſſen
, eine expurgierte Auflage eigens für Boſton herauszubringen,
und die Ausmerzung der anſtößigen Stellen geſchah dadurch, daß man
ſie mit kleinen Feigenblättern überdruckte. Eine gelungenere Verhöhnung,
als ſie mit dieſer Feigenblatt=Ausgabe geſchieht, hat ſich die Prüderie
Neu=Englands ſeit langer Zeit nicht gefallen laſſen müſſen. Der Genie=
ſtreich
der Bonis hat natürlich im ganzen Lande ſchmunzelndes Aufſehen
erregt, weit mehr als die Tatſache, daß unlängſt ein Buchhändler in
Boſton von einem Stadtrichter wegen Verkaufs eines Exemplars von
Sinclairs Roman zu 100 Dollars Strafe verurteilte wurde, mit der
Begründung, daß das Werk Stellen enthalte, die offenſichtlich die
Moral Jugendlicher gefährden müßten.

[ ][  ]

Seite 10

Montag, den 31. Oktober 1927

Nummef

Die große Veranstaltung
DAdeT D Molenter orKadf
(Weihnachts-borverkauf)
Trotz großer Preiserhöhungen seitens der Fabrikanten, haben wir in allen Abteilungen ganz be.
sonders billige Extra-Angepote berausgebracht, die jedem Kunden bei Besichtigung
ins Auge fallen. Der Vielseitigkeit wegen ist es nicht möglich, jeden Artikel hier anzuführen.
Besichtigen Sie deshalb unsere Schaufenster und unsere Innenauslagen ohne jeden Kaufzwang.
Ein Posten Strickwolle reine Wolle Einposten Damen-Hemdhosen
Herren-Artikel Bwollwaren
gewebt, in Macco und Kunstseide
nur in schwarz, regulärer Wert bis 12 5

III
Bosten 1
II
13
Gebind. 5 3
6A

Ein Posten Strickwolle 4 u. 5lach
reine Wolle, in schwarz, grau und farb g
Fosten 1 I
i

Posten I I V.

Gebina 6 9 73

99

1.50 1.95 2 90 3.50

Ein Posten Dam.-Prinzessröcke
in Crelonne, Kunstseide, Trikot, innen gerauht
Bost. I II I N.
1.95 2.75 3.50 4.50 5.25

Ein Posten Herr.-Einsatzhemd.
mit hübschen waschechten Einsätzen
IV
Posten 1.
III
1.75 2.50 3.25 4.95
Ein Posten
Mormal-Hosen und Jacken
gute wollgemischte Qualitäten
R 4
III..

Ein Posten Nähgarn zfach
in schwarz und weiß
500 m Rolle
200 m Rolle
Rolle 10 5
Rolle 25 5
Ein Posten Stickerei u. Festons
weit unter heutigem regulären Wert, breite
und schmale Spitzen, Einsätze und Träger
Posten 1
UI.
II
Ueter 3 8 10X 20X 303
Ein Posten
Dam.-Korgetts u. Hüfthalter
aus la Drell in weiß und grau, in allen
Weiten, auct estra weit
UI
bosten 1
0.95 1.50 2.50 4.25
Ein Posten Damen-Sohürzen

1.95 2.50 3.25 3.90
Ein Posten Herren-Plüschhosen
sehr schöne Ausführung
5.75 5.25 4.75
0.75 1.25 1.95 2.50 Ein Posten Herren-Oberhemden

Ein Posten Damen-Hemden
in Cretonne, mit Träger Achselschluß
mit Stickerei
II .
Bosten

Ein PostenGroigse-Dam.-Hemden
nur Ia Stoffe, in vorzüglicher Verarbeitung
UI
Posten I
1.95 2.50 3.25 3.90

Ein Posten Dam.-Nachthemden
in Cretonne und Croisé, moderne Ausführung
posten I I III V

in weiß und gestreift
hübsche Dessin, in guter Verarbeitung
Posten I
II..

3.90 4.90 6.50 8.75
Ein Posten Seiden-Selbstbinder
in großen Sortimenten
Posten, I
II
III
0.50 1.25 1.95 2.75
darunter Kravatten im Wert bis 5. Mk.

2.90 3.50 5.50 8.50
Strümpfe und
Handschune
Wollwaren

aus gutem
Posten !

Stoff und solide Verarbeitung
I

0.95 1.95 2.50 3.50
Ein Posten Kinder-Sohürzen
für Knaben und Mädchen, in Streifen und
uni, gut verarbeitet
Posten I
III
0.50 0.95 1.30 1.95
Ein Posten
Damen-Sohlupfhogen
in allen modernen Farben
warme Wintergualität

Posten I

II.

UI

0.85 1.50 2.00 2.95
Ein Posten
Kinder-Schlupfhosen
warme weiche Oualitäten
in allen Farben
Posten 1
UI
0.65 1.00 1.65 1.95

Ein Posten Reform-Hosen
in blau und grau, in allen Weiten

Ein Posten
Kinder-Ueberziebjäckchen
mit passender Mütze, in Handarbeit,
in weiß und allen Modefarben
Posten
III.
IV
2.50 3.50 4.50 5.50

Ein Posten Kinder-Kleidohen
gehäkelt und Flauschstoffe, in sehr
schönen neuen Farben
Posten
III
2.90 3.50 4.25 5.50

Ein Posten
Kinderwesten und Pullover

mit und ohne Kragen, in nur ganz
neuen Parben.

Posben

III

Posten I

auch für starke Damen
II
III

1.95 2.85 3.50 5.50

3.25 4.90 5.75 7.25
Ein Posten
Sport-Westen und Pullover
für Damen und Herren, mit u. ohne Kragen
3.95 5.50 7.50 9.75 12.-
Ein Posten
Basken-Hützen
für Damen und Kinder
1.30 1.50 1.75 2.25

Gewebte Damen-Strümpfe
verstärkte Ferse und Spitze, in schwarz u.
allen Parben
IV
Posten I
III
0.58 0.85 1.25 1.50
Waschs. Damen-Strümpfe
m. 4fach. Sohle u. Ferse, in all. neuen Farb.
Posten I
UII
*
1.95 2.75 3.25 4.25
Wolle gewebte
Damen-Strümpfe
sehr haltbar, in feiner u. stärkerer Webart,
in schwarz und allen neuen Herbstlarben
Posten !.
III
2.90 3.75 4.25 4.95
Gestr. Kinder-Strümpfe
starker Schulstrumpf, schwarz, leder, grau
und bei e
2
Gr.1
0.60 0.65 0.:70 0.75 0.50 0.90 100 1.10 120
Feinfarbige Herren-Socken
in einfarbigen und gestreiften, in dunklen
und hellen Farbei
Posten I
III
0.95 1.25 1.60 1.90
Dam.- u. Herr.-Handschuhe
in Trikot und Leder, imitiert, halb- und
durchgeküttert, in neuen Herbstfarben
II.
Posten 1
0.95 1.25 1.65 1.95

Hemden- und Sporttlan,/
kariert und gestreift, hell und dunker/
1.15 0.85 0.75 0.53
Rock- und Kleider-Velonk
nur neue, moderne Ausmusterung
1.50 1.25 0.98 0.74
Bett-Kattun
80 cm breit, neue Dessins
1.10 0.85 0.68 0.52
Schürzen- und Haus-
Kleiderstoffe
in hellen und dunklen Mustern
1.50 1.25 0.98 0.85
Helnwaren
Hemdentuche
für Bett- und Leibwäsche
1.10 0.95 0.85 0.58
Groisé-Finette
gute. gerauhte Cöperware
0.95 0.75 0.68 0.58
Bett-Damast
in hübschen Streifen- und Blumenmuster
160 cm breit
1.95 2.75 3.25
130 cm breit
2.75 2.20 1.50
Bettücher
volle Gröge, in weiß und weiß m rot. Raru
3.90 2.50 1.95
Rlelder- und
Mantelstoffe
K aros doppelbre
in aparten Dessins
1.75 1.50 1.25 0.90
Popelinereine Wolle
doppelbreit, in vielen neuen Farben
3.50 2.75 1.95
Mantelsstoffe
140 cm breit, in guter Flauschware
7.80 6.50 3.75
Mantelstotte
140 cm breit, Rips, Schattenripse
10.50 9.50 8.50 7.50
Krimmer und Astrachan!
für Besatzzwecke, in großer Auswanl
zu billigsten Preisen.

Beachten Sie unsere Schaufenster und Innenauslagen


Par Mladt
Inder
aat

Budwigstr. 9-11
Lucoigstr. 9-1
Das Haus der unerkannt guten Qualitäten
Tedes Kind, das mit seinen Eltern zu uns kommt, erhält einen Luftballon oder Flieger gr2!!?