Darmstädter Tagblatt 1927


26. Oktober 1927

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 297
Mittwoch, den 26. Oktober 1927. 190. Jahrgang

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ſondur oder gerſchliſcher Beltreſbung ſall eder
Nabat weg. Banfionto: Deutſche Bani und Dorm=
ſädter
und Naiſonalban

0/Grundlagen der deutſchen Finanzpolitik. Gilberts Bedenken. Eine Indiskretion.
Anberechige Vorwurfe. Der faſächlſche Zuſammenhang.
brauch eines von ihm geſchriebenen vertraulichen Berichtes ſelbſt= Menſchen ſeine letzte öffentliche Rede hielt. (Sie mit anzuhören,
Das enthüllte Gebeimnis.
Denkſchrift allerlei Dinge enthalten ſein, die für uns nicht ſehr
Mägeverluſi des Finanzminiſiers. Ein= freundſchaftlich klingen. Aber darüber hätte man hinwegkom=
men
können, eben weil der Zweck der ganzen Ausſprache war,
ta g eines Reichskommiſſars für die Ver= nachzuweiſen, daß die Ausgaben unvermeidlich ſind und daß die
handlungen mit Parker Gilbert?

Von unſerer Berliner Redaktion.
ie Reichsregierung hat ſich jetzt endlich leider einige
auftüülaren. Danach bleibt von all dem ſenſationellen Drum und
Drältnacht allzuviel mehr übrig. Es ergibt ſich die überraſchende
Taſich, daß Gilbert ſein Memorandum auf aus=
drüilichen
Wunſch des Reichsfinanzminiſte=
riſmz
ausgearbeitet hat. Die Vorgeſchichte ſetzt
eigſtic ſchon ein bei dem Nachtragsetat des vorigen Jahres,
derſt m. erſten Male weitere finanzielle Mehrforderungen ſtellte,
Heumuz Albert hat in ſeinem Zwiſchenbericht vom Juli Bedenken
dacſeun geltend gemacht, ob die Reichsfinanzen eine ſolche Mehr=
belſſarng
ohne Gefährdung der Kriegsentſchädigung, wie ſie im
Dahlat an feſtgelegt iſt, zu tragen vermöchten, und die Reichs=
regiſung
hat das ganz natürliche Bedürfnis gehabt, ſich mit
ihni der dieſen Zwiſchenbericht zu unterhalten, weil ſie glaubte,
bei rl Undurchſichtigkeit der finanziellen Wechſelbeziehungen
zwithin, Reich, Ländern und Gemeinden begreiflich iſt kein
ganmf ares Bild hat.
uaus hat ſich eine Fortſetzung der Beſprechungen ergeben,
in ei= der Reichsfinanzminiſter die Mehrausgaben begrün=
detch
5., erklärte ſie ſachlich ohne weiteres daraus, daß in den
z erſtzlljahren nach der Stabiliſierung alle Ausgaben gedroſſelt
werhd nnußten, um zunächſt einmal einen Ueberblick über die
verſlſtaxen Gelder zu gewinnen, daß aber dann die Forderun=
genin
ßrveiſe kamen, weil, bevor im Jahre 1928 die Höchſtlaſt
der ) m eszahlungen erreicht wird, unſere Finanzwirtſchaft in
Orsſtu, gebracht werden muß. Dahin gehöre der Nachtrags=
etatzu
s vorigen Jahres, die Arbeitsloſenverſicherung, aber auch
die zauntenbeſoldung, deren Unvermeidlichkeit Parker Gilbert
früchlu iſchon anerkannt hat, und ebenſo die Entſchädigung der
Liauſ atn onsgeſchädigten, zu der Deutſchland nach dem Verſailler
Verſtit werpflichtet iſt. Die Kriegsgeſchädigten warten nun ſchon
acht hre, daß ſie einen Bruchteil ihrer Gelder, wenigſtens
zurihſit hwommen, damit ſie ſich eine neue Exiſtenz gründen kön=
nen
inl d aber alle dieſe Probleme bereinigt, dann iſt auch der
Aufthwei kreis der Reichsfinanzen feſtgelegt, und dann haben
wir s auf die endgültige Regelung des Finanzausgleichs
glatttlGarhältniſſe. Die Reichsregierung habe alſo keineswegs
aus iner Bewilligungsfreudigkeit heraus dieſe vielen Vorlagen
ausdu beitet, ſondern ſie ſei immer nur dem Syſtem gefolgt,
das / wer Aufſtellung des Dawesplanes und bei der Ein=
täumngl
der Schonfriſt feſtgelegt worden war.
e. Einielheiten wird vermutlich der Reparationsagent
andck Meinung geweſen ſein. Es iſt jedenfalls nicht gelungen,
ihn K2os davon zu überzeugen, daß die Maßregeln der Regie=
rung
vu ckmäßig wären. Die Beſprechungen ſind dann im
Auguſtal gebrochen worden, als er auf Urlaub ging. Im Sep=
tembinmurden
ſie wieder aufgenommen, und Herr Gilbert
hat A Ehließlich bereit erklärt, ſeine Bedenken in Form
eines4 Memorandums zuſammenzuſaſſen. Der Reichsfinanz=
mini
ſt haat dieſen Vorſchlag dankend angenommen. Beide Teile
habenllimen Termin vereinbart, bis zu dem Parker Gilbert
ſeinellnApricht fertigſtellen wollte. Dieſer Termin iſt von
ihm rgghalten worden. Der Weitergang ſollte nun der
ſein, 5 die Reichsregierung dieſes Memorandum ein
ziemlli u.mfangreiches Schriftſtück von mehr als 30 Seiten
mit /ülnllagen durchprüft und in der gleichen ſchriftlichen
Weiſſlin: Antwort feſtlegt. So beſtand die Hoffnung, daß es
möglil ſän würde, Herrn Gilbert zu einer weſentlich anderen
Aufftlinn; von den Grundlagen unſerer, Finanz= Gemeinden überſchneiden, bei denen alſo doppelte
polo/tk zu bringen und dadurch ſeinen endgültigen Jahres= Arbeit geleiſtet wird.
berichſt der im November fällig iſt, ganz erheblich zu beeinfluſ=
ſen
. ½3 wäre vermutlich auch im Ordnung gegangen, wenn
nicht träe eine Indiskretion, die ihren Sitz in der Um=
gebuutudz
=s Reparationsagenten oder in ſeinem Büro haben
muß, /m, der Tatſache dieſer Denkſchrift etwas nach Amerika
gekablltnnorden wäre, das von dort wieder zurückkam und gleich
in ditzMtittelpunkt des innenpolitiſchen Streites hineingeriet.
Herr & hert hat ausdrücklich die Veröffentlichung bedauert und
bindehin ſtsklärt, daß er damit in keinem Zuſammenhang ſtehe.
Von Atücher Seite kann eine Indiskretion nicht vorliegen, weil
nebeitztenn Reichsfinanzminiſter nur noch der Außenminiſter
und /Rreichskanzler ein Exemplar des Memorandums erhal=
ten
hültz, viel ſpäter erhalten haben, als die erſten Andeutun=
gen
i her, amerikaniſchen Preſſe ſtanden.
Daſlit malſo der rein tatſächliche Zuſammenhang,
der hüllſoes genug iſt, und den ganzen Konflikt in Wohlgefallen
auflö tützdrer wenigſtens aufgelöſt hätte, wenn die Reichsregie=
rung
/1 Unde der vorigen Woche mit ihren Angaben hervor=
getreilemäre
. Die Taktik des Schweigens und des halben Zu=
gebenſltzſe
ſie hier verfolgt hat, iſt geradezu unbegreiflich. Nur
daduMafft der Reichsfinanzminiſter in eine mehr als ſchiefe
Lage Prulen, nur dadurch konnte auch in der ausländiſchen
Preſſtkez Gerücht auftauchen, daß Herr Gilbert uns Vorbe=
reituckn
geines lünſtlichen Bankerottes zum Vorwurf mache,
Die ur Möglichkeit, um nachträglich die Folgen auszuglei=
aber
4e BMöglichkeit nicht, weil Herr Gilbert damit nicht ein=
berſtahtn
; iſt und ohne ſeine Zuſtimmung der öffentliche Ge=

verluſt für den Reichsfinanzminiſter, aber auch maſſen und darüber hinaus den Werktätigen der ganzen Welt
müſſen, das wieder wettzumachen, wenn die Reichsregierung
Tat4 ut ſpät dazu eutſchloſſen, wenigſtens die Zuſam= das Memorandum eingehend beanzwortet, und der Nobember= table Zeitſpanne darſtellen, eine Zeitſpanne, im Laufe welcher
mithänge, die zu der Denkſchrift Gilberts geführt haben, bericht des Reparationsagenten erſchienen iſt, der vielleicht von in anderen Ländern wahre Wunder der Reorganiſation vol=
ſich
aus all die Gerüchte widerlegt, die jetzt in Umlauf geſetzt
ſind. Es bleibt aber darüber hinaus doch auch der Eindruck,
daß der Reichsfinanzminiſter keine beſonders glückliche Art hat,
um die Verhandlungen mit dem Reparationsagenten zu führen,
und deshalb wird der Gedanke ſich wohl in die Tat umſetzen,
den wir bereits andeuteten, daß ein beſonderer Reichs=
kommiſſar
eingeſetzt wird, der die Verhand=
lungen
mit Parker Gilbert führt. Er wäre daun
der Vertreter des geſamten Kabinetts und könnte eine einheit=
liche
Zuſammenfaſſung der jetzt bei den Reſſorts des Aeußeren,
der Finanzen und der Wirtſchaft liegenden Diskuſſioisgegen=
ſtände
herbeiführen.
daßſtr! Reparationsagent doch von manchen Dingen was ja Die Parteiführer=Beſprechungen über die ſeinerzeit mit ſo viel Aufſehen verkündeten wirtſchaftlichen Ver=
Ainanzlage.
Berlin, 25. Oktober.
Ueber die Rückſprache des Reichsfinanzminiſters mit den
Parteiführern verlautet: Reichskanzler Dr. Marx und Reichs=
finanzminiſter
Dr. Köhler begannen heute vormittag die Be=
ſprechungen
mit den Parteiführern im Reichstag über die Finanz=
lage
des Reiches. Zunächſt empfingen die Miniſter die Führer der
Regierungsparteien zu gemeinſamer Beſprechung. Es waren er=
ſchienen
: die Abgg. Graf Weſtarp (Dn.), Brüning (Ztr.), Dr.
Scholz (D. Vp.) und Dr. Leicht (Bay. Vp.). Die Beſprechungen
des Reichsfinanzminiſters in Gegenwart des Reichskanzlers mit
den Führern der Regierungsparteien über die Finanzlage des
Reiches und die Denkſchrift des Reparationsagenten dauerten
über eine Stunde. Die Miniſter empfingen darauf die Führer der
anderen Parteien, nämlich die Abgg. Wels, Dittmann und Dr.
Hilferding von den Sozialdemokraten, Koch=Weſer und Dietrich=
Baden von den Demokraten und den Wirtſchaftsparteiler Dore=
witz
, um ſie gleichfalls über die Finanzlage zu informieren. Fer=
ner
hatte der Reichsfinanzminiſter für heute vormittag noch eine
Beſprechung mit Gewerkſchaftsführern imn Ausſicht genommen.
Die Beſprechungen mit den Regierungsparteien ſind einſtweilen
beendet, doch dürfte der Reichsfinanzminiſter die Fühlung mit
den Parteien behalten.
Der Anfang der Sparaktion.
* Berlin, 25. Oktober. (Priv.=Tel.)
Der Reichsfinanzminiſter hat in ſeiner Begründungsrede zum
Beamtenbefoldungsgeſetz im Reichstag geſagt, daß er Maß=
regeln
zur Vereinfachung der Verwaltung treffen
werde. Das Reichskabinett hat inzwiſchen den Sparkommiſſar
Saemiſch beauftragt, die entſprechenden Vorarbeiten durchzu=
Aktion geht bekanntlich nach zwei Richtungen: z unächſt einmal
auch die Gebiete aufzuzeigen, bei denen, ſich die
Verwaltungen des Reiches und der Länder oder
Um den Waſhingtoner
Botſchafterpoſten.
Die Liſie der Auserſehenen.
Der Reichsaußenminiſter hat am Dienstag dem Herrn
Reichspräſidenten Vortrag gehalten. In politiſchen Kreiſen wird, den Lebensmittelgeſchäften zu bilden begonnen haben.
nun angenommen, daß bei dieſer Gelegenheit auch die Löſung
der Frage der Neubeſetzung des Botſchafterpoſtens angeſtrebte Ausweitung des ruſſiſchen Außen=
in
Waſhington weiter getrieben worden iſt, wenigſtens in=
ſchlagsliſte
unterbreiten konnte, die vom Kabinett genehmigt die wahren Verhältniſſe widerſpiegelt ſo ergibt ſich, daß die
worden war. Dabei hat ſich der Perſonenkreis ſehr ſtark ver=
meiſten
genannt wurde, ſteht nicht mehr auf der Liſte; auch der e
Großinduſtrielle von Simons wird nicht mehr genannt, Staats=
ſekretär
von Schubert hat abgelehnt, ſo daß jetzt wohl vor allem
und in Madrid, Graf Welezek, in Frage kommen. Dr. Streſe=
mann
wird an die Herren herantreten und bei ihnen anfragen, ob
ſie den Poſten übernehmen wollen. Sobald ihre Zuſtiminung
chen, .in die Veröffentlichung der Deusſchriſt. Dazu beſtehr geholt, das dann auch wohl kaum irgendwelche Schwierigkeiten be= Deutſchlands) vermochten an der Tatſache, daß der ruſſiſche Im=
dieſer
Woche erfolgen.

Sowjeteußland -am 10. Jahresiage.
Verſprechungen und Verwirklichungen des Bolſchewismus.
Von George Popoff.
Gebt uns noch fünf Jahre Zeit und wir verwirklichen
alle unſere Verſprechungen! Dieſe Worte ſprach Lenin im
November 1921, als er in der Großen Oper zu Moskau vor 5000
verſtändlich ausgeſchloſſen iſt. Wahrſcheinlich werden in der war dem Verfaſſer dieſes vergönnt.) Seitdem ſind nicht fünf,
ſondern ſechs, ſeit der Begründung der Sowjetmacht ganze zehn
Jahre (Anno 1917 verlangte Lenin nur zwei bis drei Jahre
Geduld) vergangen, und Ruſſen und Nichtruſſen ſind nun durch=
aus
berechtigt, zu fragen: Wie ſteht es um die Verwirklichung des
Deckung vorhanden iſt. Das Ergebnis dieſes unliebſamen bolſchewiſtiſchen Programms, um jene Verſprechungen, welche
Zwiſchenfalles bleibt alſo jedenfalls ein ſtarker Preſtige= die Begründer des Sowjetregimes einſt den ruſſiſchen Volks=
für
das ganze Kabinett. Innenpolitiſch wird man verſuchen ſeierlich erteilt haben?. Zumal zehn Jahre, ſelbſt bei der Größe
des bolſchewiſtiſchen Experimentes, immerhin eine ſehr reſpek=
bracht
worden ſind.
Wir glauben dieſe Frage am beſten durch eine kurze Ang=
lyſe
der gegenwärtigen wirtſchaftlichen und politiſchen Lage des
Sowjetſtaates beautwotten zu können. Die Sowjetmacht hat
aus Anlaß ihres zehnjährigen Jubiläums ein Manifeſt heraus=
gegeben
, das die Lage auf den drei wichtigſten Gebieten, Wirt=
ſchaft
, Inneres und Außenpolitik, beſpricht, eine Reihe von neuen
Verſprechungen für die Zukunft enthält und mit einer Erörte=
rung
über die Ausſichten der Weltrevolution ſchließt. Den
Problemen der Sowjetwirtſchaft gebührt in erſter
Linie Beachtung trat doch der Bolſchewismus urſprünglich
als eine vorwiegend wirtſchaftliche Doktrin auf. Es wiegt daher
doppelt ſchwer, daß das Figsko des Sowjetſyſtems auf dem
wirtſchaftlichen Gebiete beſonders eklatant iſt. Keine einzige der
ſprechungen des bolſchewiſtiſchen Programms konnte im Laufe
dieſer zehn Jahre nur annähernd verwirklicht werden. Die erſten
Jahre der Sowjetheirſchaft brachten vielmehr den völligen wirt=
ſchaftlichen
Ruin des ruſſiſchen Reiches, den zu beweiſen keine
Notwendigkeit mehr vorliegt. Und wenn nach 1921 in der Tat
eine Beſſerung erreicht werden konnte, ſo nur dank dem Um=
ſtande
, daß damals die hauptſächlichſten bolſchewiſtiſchen Wirt=
ſchaftsprinzipien
in letzter Stunde reſtlos aufgegeben worden
ſind. Es folgten die von Lenin zur Verwirklichung ſeinen Ver=
ſprechungen
erbetenen fünf Jahre Zeit‟. Was iſt im Laufe die=
ſer
fünf, vielmehr ſechs Jahre erreicht worden?. Hat ſich dieſes
mit Hilſe von Opfern, wie ſie in der Menſchheitsgeſchichte noch
nicht dageweſen ſind, vollführte Experiment gelohnt? Tatſachen
beantworten dieſe Frage am beſten: im Wirtſchaftsſyſtem des
Sowjetſtaates beſtehen heute keine kommuniſtiſchen, ſondern
rein kapitaliſtiſche Formen; die Abſchaffung des Geldes, die kom=
muniſtiſche
Verteilung der Verbrauchsgüter iſt nicht gelungen:
an Stelle der grauſam ausgerotteten Bourgeoiſie iſt eine neue
entſtanden; es gibt in Rußland wieder, genau wie früher und
wie überall, arme und reiche Menſchen; von einer Intenſivie=
rung
der Landwirtſchaſt iſt keine Rede die Ergiebigkeit der
Deßjatine iſt ſeit Jahren konſtant, geht ſtellenweiſe ſogar her=
unter
; der Bauer produziert nicht mehr, als er ſelbſt verbraucht;
er kauft das Minimale, das er benötigt, nicht beim kommu=
niſtiſchen
Staate, ſondern beim billiger liefernden Privathänd=
ler
, deren Zahl dauernd anwächſt; die Lage der Arbeiter iſt in
keinem anderen Lande der Welt, es mag auch noch ſo rückſtändig
ſein, eine derart armſelige wie im heutigen Rußland; Bauern,
Arbeiter, die Geſamtbevölkerung ſind zu einer ſelbſt in Rußland
noch nicht gekannten Bedürfnisloſigkeit herabgeſunken uſw.
Kein erfreuliches Bild alſo, welches die Wirtſchaft des Sow=
jetſtaates
im zehuten Jahre ihres Beſtehens darbietet. Das ſchei=
nen
die Sowjetführer ſelbſt zu ahnen. Wie kläglich klingt aber
jene Stelle aus dem wirtſchaftlichen Dingen gewidmeten Abſchnitt
des Manifeſtes, in welchem man nach allen bisherigen Enttäu=
ſchungen
dem ruſſiſchen Arbeiter nichts Beſſeres als fol=
gendes
zu verſprechen weiß: ... die Exekutive des Allruſſiſchen
Sowjets zu verpflichten, nicht ſpäter als innerhalb eines Jahres
führen, was vermutlich ſehr lange dauern wird. Das Ziel der an die allmähliche Verwirklichung des ſiebenſtündigen
Arbeitstages zu ſchreiten, jedoch nur in gewiſſen Zweigen
anmittelbar im Reich ſelbſt zu ſparen, dann aber der Induſtrie, im Einklang mit der Entwicklung der wirt=
ſchaftlichen
Umſtellungen und dem Anwachſen der allgemei=
nen
Arbeitsleiſtungen . . ." Dieſes im Jahre 1927, da der
Großfabrikant Ford die fünftägige Arbeitswoche einführt!
Wahrlich, der roheſte kapitaliſtiſche Ausbeuter könnte noch Ewig=
keiten
eines ſchmarotzeriſchen Daſeins genießen, ſollte es ihm ein=
fallen
, ſeinen Arbeitern eine derartige Verſprechung zu ertei=
len
. Das Manifeſt verſpricht ferner die Anweiſung von Geld
(im ganzen die beſcheidene Summe von 75 Millionen Rubeln)
zur Beſſerung der Lage des ärmſten Teiles der Bevölkerung.
Aber nichts chrrakteriſiert deutlicher die gegenwärtige Lage der
Sowjetwirtſchaft, als die erſchreckende Tatſache, daß in dieſem
Herbſt in ganz Rußland nach einer Unterbrechung von über
ſechs Jahren ſich erneut überall ſogenannte Polonaiſen vor
Und die Reorganiſation der Induſtrie die
handels? Angenommen, daß die Sowjetſtatiſtik keine durch
ſofern, als Dr. Streſemann Herrn von Hindenburg eine Vor= geſchicktes Zahlenjonglieren erzielte Augentäuſchung iſt, ſondern
Totalproduktion Rußlands im Jahre 1926 nur etwa 4,5 Mil=
ſchoben
. Herr Dr. Reinhold, der in der letzten Zeit am liarden Rubel gegenüber 7,5 Milliarden Rubel im Jahre 1913
erreichte. Einfuhr und Ausfuhr des Sowjetſtaates zeigen
dank dem beharrlichen Feſthalten am Außenhandelsmonopol
bereits ſeit Jahren kein irgendwie merkliches Anwachſen; ſeit
die deutſchen Botſchafter in Rom, Baron von Neurath, Jahren ſteht einer Ausfuhr von etwa 500 Millionen Rubeln eine
Einfuhr von etma 450 Millionen Rubeln gegenüber. Die Aus=
ſichten
für eine zuküinftige größere Aufnahmefähigkeit Rußlands
für ausländiſche Waren ſind unter dem gegenwärtigen Regime
vorliegt, wird das Agrement für den endgültigen Nachfolger ein= gleich Null. Selbſt große Auslandskredite ſvor allem ſeitens
reiten dürſte. Die offizielle Ernennung kann alſo ſchon im Laufe port zu keiner Ausweitung fähig iſt, ſo gut wie nichts zu äundern.
ilfe des geborgten Geldes treiben die Sowjetherren be=

[ ][  ][ ]

Geite 2

wieſenermaßen noch immer eifrig rebolutionäre Propaganda.
Und kein Wunder, daß unter dieſen Umſtänden die meiſten Län=
der
ihre Zurückhaltung gegenüber dem Handel mit Rußland, trotz
des zehnjährigen Beſtehens der Sowjetmacht, noch immer nicht
aufzugeben Neigung zeigen.
Die innerpolitiſche Lage, die der Jubeltag vorfin=
det
, iſt voll und ganz durch den Kampſ gegen die Oppoſition
gekennzeichnet. Die Sowjetmacht hat ſich ſehr darum bemüht,
zum Tage des Jubiläums etwas wie einen Burgfrieden herzu=
ſtellen
und zu dieſem Zwicke ſogar eine Diskuſſion zwiſchen
Parteimehrheit und Oppoſition in Ausſicht genommen. Sie ſoll
unmittelbar nach Abſchluß der Feſtlichkeiten, etwa am 10. Novem=
ber
, beginnen und zum Tage der Eröffnung des Parteikongreſſes,
Anfang Dezember, beendet ſein. Aber die Ausſichten für dieſe
kommende Diskuſſion ſind bereits jetzt die denkbar ungünſtig=
ſten
. Der Jahre währende Gegenſatz zwiſchen den Gruppen
Stalin=Bucharin einerſeits und Trotzki=Sinowiew andererſeits
hat gerade in dieſem Herbſt Formen eines offenen Kampfes an=
genommen
. Die Geheimniſſe des Moskauer Hofes beginnen
ſich zu enwwirren, die Partei beginnt zu zerfallen! Noch Ende
September hat Trotzki auf einer Sitzung des illegalen Präſi=
diums
des Komintern eine Rede gehalten, die mit den unmiß=
verſtändlichen
Worten Nieder Stalin und Bucharin ſchloß.
Trotzki wurde kaum einen Monat vor dem gegenwärtigen
Jubiläum definitiv aus dem Exekutivkomitee der Partei aus=
geſchloſſen
. Es kam dabei zutage, daß die von ihm und Sinow=
jew
verfaßte Deklaration der 83 unter der Hand nicht weniger
als 3000 Unterſchriften erhalten hatte und daß die Zahl der An=
hänger
der Oppoſition innerhalb der Partei kaum unter 40000
bis 50 000, jedenfalls viel mehr als zugegeben beträgt. Stalin
verfügt nun Maſſendeportationen der Oppoſitio=
nellen
. Noch nie ſind ſo viel Oppoſitionelle nach Sibirien ver=
ſchickt
worden, wie im Sextember, und Oktober dieſes Jahres.
Trotzki ſeinerſeits antwortet mit der Drohung, daß die Oppo=
ſition
die Waffen nicht niederlegen werde und daß, ſelbſt im
Falle es Stalin gelingen ſollte, Moskau zum Tage des Jubi=
läums
von ſämtlichen Oppoſitionellen, zu ſäubern und zum
Dezember einen ihm gefügigen Parteikongreß zuſammenzuſtellen
ihm ſchließlich mit einem offenen Aufruhr der Parteimaſſen
geantwortet werden würde!"
Auf letztere Eventualität ſcheint ſich nun Stalin rechtzeitig
vorbereiten zu wollen: in ſeinem bereits erwähnten Manifeſt
findet ſich der bezeichnende Peſſus, daß die Abſchaffung
der Todesſtrafe in Ausſicht genommen, ſei mit Aus=
nahme
jedoch für Verbrechen politiſcher, militäriſcher und räube=
riſcher
Art . . ." Das ſpricht Bände. Denn für andere Ver=
brechen
als politiſcher, militäriſcher und räuberiſcher Art iſt
ſelbſt im zariſtiſchen Rußland die Todesſtrafe ſeit mehr als hun=
dert
Jahren nicht mehr angewandt worden. Die Sowjets haben
im übrigen die Todesſtrafe bereits mehrmals abgeſchafft, ohne
daß jemand davon etwas zu ſtüren bekam. Bei dieſer neuerlichen
Ankündigung kommt nur dem zweiten Teil, der einſchränkenden
Bemerkung, eine praktiſche Bedeutung bei. Kenner der ruſſiſchen
Verhältniſſe können dieſe enygmatiſche Erklärung nur ſo aus=
legen
, daß hierdurch der Oppoſition mit äußerſten Maßnahmen
gedroht werden ſoll und daß Stalin und Genoſſen feſt entſchloſ=
ſen
ſind, ſelbſt vor der Exekution ungehorſamer Parteimitglieder
nicht zurückzuſchrecken. Im Einklang hiermit iſt die Tatſache, daß
die G.P.1. (Tſcheka) wieder einen verſchärften Terror ausübt
und daß dieſe rote Inquiſition, ſich überhaupt als eine abſolut
chroniſche Einrichtung des Sowjetſtaates herausgeſtellt hat.
Auch die außenpolitiſchen Beziehungen der
Sowjetmacht, wie ſie zum 10. Jahrestage des Bolſchewis=
mus
daſtehen, ſind nichts weniger als günſtig. Hier iſt es eben=
falls
das letzte Jahr geweſen, welches in vieler Hinſicht verhäng=
nisvolle
Wendungen mit ſich gebracht hatte. Ohne Gefahr einer
Uebertreibung läßt ſich feſtſtellen, daß die Mächte zurzeit um
Rußland wiriſchaftlich, politiſch und moraliſch praktiſch
etwas wie einen Ring bilden, der ſich von Tag zu Tag immer
enger zu ſchließen beginnt. Es gab eine Zeit, da die Sowjet=
ruſſen
mit einer gewiſſen Verächtlichkeit die Staaten aufzählten,
die ſich darum drängten, dem Kreml ihre Anerkennungen zu
Füßen zu legen. Nichts derartiges iſt heute zu beobachten. In
China erwieſen ſich die Beſtrebungen der Moskowiter als ein
vollkommener Fehlſchlag ihrer Aſienpolitik. Der Bruch mit Eng=
land
iſt beſonders ſchmerzlich ſpürbar, weil er praktiſch eine faſt
völlige Kreditſperre Sowjetrußlands bedeutet. Die hiernach mit
einer geradezu naiven Geiſtloſigkeit unternommenen Umwerbun=
gen
der Vereinigten Staaten ſtießen auf ſarkaſtiſch=kalte Ableh=
nung
der über den Wert des ruſſiſchen Handels trefflich infor=
mierten
Yankees. Das mit England außenpolitiſch vielfach kon=
form
gehende Italien zeigt bereits ſeit Jahr und Tag, nach
einer ausgeſprochenen Enttäuſchung in bezug auf die Export=
möglichkeiten
nach Südrußland, ziemlich klare, Rückzugstenden=
zen
. Die Reihe iſt im Moment an Frankreich, das offiziell einen
Bruch mit Moskau vermeiden möchte, deſſen öffentliche Meinung
aber auf eine Fortſetzung der guten Beziehungen zu Moskau
einen nur ſehr geringen Wert zu legen ſcheint.

Mittwoch, den 26 Oktober 1922

Vom Tage.
Möglichkeit des Anſchlufſes Waldecks an Preußen
haben ihren Anfang ge ommen.
halten wird.
ſeitens der franzöſiſchen Beſatzungstruppen am Verſprechungen des bolſchewiſtiſchen Programms auff den
Montag begonnen haben.
zu einer gewöhnlichen Seſſion zwecks Annahme des Budgets einbe=
rufen
werden.
Völkerbund über Polen beſchwert.
das nächſte Jahr genehmigt. Er weiſt Einnahmen von 322 gabtes Volk zu dauerndem Abgeſchloſſenſein, von der geſamten
mutmaßliche Fehlbetrag beläuft ſich auf 9 320 000 Franken. Das Militär=
budget
erfährt keine Erhöhung. Es beträgt 84 941 000 Franken.
Einigung in der Flaggenfrage erfolgt. Künftig wird es
zuſammengenommen ſind.
Der japaniſche Thronrat genehmigte geſtern den
deutſch=japaniſchen Handelsvertrag.
Wie aus Honolulu gemeldet wird, hat die Marine=Funkſtation alle
Schiffe im Stillen Ozean vor den auf dem Grunde des geſchichte, genannt Bolſchewiſtiſche Revolution.
Ozeans auftretenden vulkaniſchen Störungen gewarnt. Es
ſei mit der Möglichkeit einer Sturmflut von rieſigen
Ausmaßen zu rechnen.
Nach einer Meldung aus Ottawa verzeichnete der Seismograph des
Dominion=Obſervatoriums eines der ſchwerſten Erdbeben ſeit
dem Februar 1923. Die Erdſtöße dauerten mehr als drei Stunden an.
Der Mittelpunkt des Bebens ſoll in Alaska liegen.
Die Erdſtöße an der amerikaniſchen Weſtküſte wur=
den
an mehreren weit voneinander entfernten Pukten verſpürt. Zahl=
reiche
Kabelverbindungen ſind unterbrochen. Bisher wurden noch keine
Unglücksfälle gemeldet.

Das alles ſind für die Leiter der Moskauer Außenpolitik
keine ermunternden Tatſachen, und natürlich iſt es, daß ſie, die enthalten: 1. Die Vereinigten Staaten beſtehen nicht mehr au
Ungunſt der gegenwärtigen Lage erkennend, irgendwie aus
ihrer politiſchen Iſolierung herauszugelan=
gen
, irgendwie den Ring, der ſich um ſie ſchließt, zu durchbrechen exportierenden Firmen zur Feſtlegung der Produktionskoſten ei=
trachten
. Ausgehend von der Moskauer Pſychologie gibt es
aber in derartigen Fällen keinen anderen Auspuff als nur den=
jenigen
der Weltrevolution. So kann man es auch be=
obachten
, wie die Sowjetruſſen erneut verkünden, daß im 3. Die ſanitäre Kontrolle gewiſſer Einfuhrartikel wird, ſoweil
Grunde genommen ſeit dem erſten Tage der Revolution ſich
nichts verändert habe und daß, unterbrochen durch vorüber=
gehende
Atempauſen, der Prozeß der Weltrevolution ſich ſtür=
miſch
weiterentwickle‟. Es iſt eben ihre fixe Idee, an der ſie dau=
ernd
feſthalten. Der Verfaſſer entſinnt ſich (aus der Zeit ſeines
Rußlandaufenthaltes), daß damals 1922 ſelbſt Lenin jedem aus
England Kommenden allen Ernſtes die Frage vorhielt, wie
lange man noch auf die bolſchewiſtiſche Revolution in England
zu warten hätte? Wenn alſo ſelbſt dieſer Genialſte unter den
Bolſchewiſten ſich in ſo kindlicher Einfalt über die wahre Sach=
lage
Täuſchungen hingeben konnte wie mag es da erſt um die
anderen beſtellt ſein? . . . Indeſſen iſt die dauernde Beſchäfti=
gung
mit der Idee der Weltrevolution für die Moskowiter in
gewiſſer Hinſicht geradezu ein Zwang: liegt doch außerhalb Ruß=
lands
ihre Hauptmacht, ihre ganze internationale Geltung nicht
in der Stärke der roten Armee, ihrer Waffen ſondern in jenem
Prozeß der Zerſetzung, der ſtändig jedes Land bedroht, dem die
Sowjetpropagandiſten ihre tückiſche Beachtung ſchenken. Sie ver=
fügen
über die ſtändige Drohung im Rücken eines jeden ihrer
eventuellen Gegner den revolutionären Brand zu entfachen. Das
allein macht ſie ſchrecklich. Und deshalb fühlt jeder Staat im
Grunde die Notwendigkeit, ſich mit ihnen gut zu ſtellen. Sie
ſelbſt aber, indem ſie, wo es auch ſei, den Brand entfachen oder
nur danach ſtreben, es zu tun, feſtigen dadurch automatiſch ihre
eigene Poſition. Ein irgendwo auflodernder Aufruhr verſetzt ſie wartetes Ereignis vollzogen. Der Verteidiger Schwarzhun
ſofort aus dem Zuſtand der Schwachen und Gedemütigten in die
Lage der Führenden und Hegemonie Ausübenden. Der vage
Begriff Weltrevolution wird ſomit in ihren Händen zu einem Vernehmung der 82 Zeugen, die er noch zitiert habe, verzche
eminent praktiſchen Zwangsmittel, ſich ernſt nehmen zu laſſen, könne. Die Geſchworenen hätten ſich bereits ein Bild moche
ſich zu erhalten. Aus dieſem Grunde können und werden ſie nie
darauf verzichten, die Entfachung des Weltenbrandes, auch Länge zu ziehen. Er könne ſchon morgen oder übermongen M.
weiterhin anzuſtreben.
Das iſt das Bild, welches die Sowjetmacht am anderen Gründen, dieſer Stellungnahme an. Unter große"
10. Jahrestage ihres Beſtehens der Welt zeigt; regung wurde die Sitzung geſchloſſen. Morgen werden die 90
1. eine ſchwer daniederliegende Wirtſchaft, die gar keine An= treter der Zivilparteien zu Worte kommen, darauf der Genei
zeichen eines in abſehbarer Zeit zu erwartenden Aufblühens
zeigt; 2. eine überaus geſpannte Lage im Innern, gekennzeich=

TV. Internationale Tagung des Ver=
bandes
für kulturelle Zuſammenarbeit.
II.
Als eiſter Redner des zweiten Tages ſprach Prof. Emilio
Bodrero (Italien) über das Thema
Die Geſchichte als dynamiſches Element:
Gibt es Geſchichte als Dyamik? Und was iſt Geſchichte über=
haupt
? Die rein objekuve Auffaſſung ſieht in ihr bloßen Stoff,
die idealiſtiſche eime lebendige Schöpfung des Geiſtes mit eige=
ner
, ſubjertiver Logik. In dieſem Sinn iſt eim Faktuum hiſtoriſch
nicht durch ſeine Urſachen, ſondem kraft der Folgen, die es her=
bongebyacht
hat, die Gründung Roms, der Sturm auf die Ba=
ſtille
: Die Wirlung ſchafft die Bedeutung und damit die Urſache,
die die menſchliche Einbildungskraft möglichſt groß haben will.
Allein wir kennen noch eine dritte Geſchichte, die lebendige Wirk=
lichkeit
, Verwandlung von Geſchichſte in Leben iſt und moraliſche
Werte enthält. Hier iſt ein engerer Unterſchied zu machen zwi=
ſchen
der Geſchſichte, die man weiß, und der Geſchſichte, die man
fühlt. Inwiefern iſt der Fascismus bewußt hiſtoriſch beein=
flußt
? Jun welchem Sinn offenbart er das völkiſche Erbe Ita=
liens
? Und wie fügt er ſich in den Rahmen ſeiner früheren Ge=
ſchichte
? Erſt der Fascismus hat durch den Ausgleich des römi=
ſchen
Weſens mit Monarchie und Kirche die höchſten nationalen
Schickſalswerte vereint. Benito Muſſolini hat, ſo ſcheint es,
unſere ganze Geſchichſte ſeit Gründung Roms durchlebt. Um
Jung zu ſein, muß man vergeſſen können. Wir heutigen Italiener
ſind zwar ſtolz auf unſere Geſchichte, aber wir machen ſie nicht
zum bewußten Leitmotiv unſeres Handelns, wenn auch die Ge=
ſchichſte
als biologiſches Element wirkſam in uns lebt. Italien
denkt weder nationaliſtiſch, noch imperialiſtiſch: Allein die Ita=
liener
ſind ſtolz, ſich ſelber geſunden zu haben, und bemühr,
ihrer großen Vergangenheit aufs neute würdig zu werden.
Dann ſprach, Prof, Hans Rothfels (Deutſchland) über
Geſchichte al3 Schickſal.
Vor wenigen Jahren noch glaubte man, beſonders in Deutſch=
land
, das geſchichtliche Erbe als eine Laſt, eine Kette hemmender
Abhängigkeiten abwerfen zu ſollen. Aber dieſer Flucht vor dem
Hiſtoriſchen liegt auch eine tatſächliche Unkraft, eine tiefe Skepſis
zu Grunde. Ihr entſpricht eine Politick des Epigonentums und

eine Wiſſenſchaft der unterſchſiedloſen Stoffſammlumg des ge=
ſchmeidigem
Allverſtehens. Die Ueberlebenden der Generation,
die 1914 in den Zwanzigern ſtanden, haben zweimal die hiſto=
riſche
Koninunät durchbrochen geſehen, zweimal unter ſehr ver=
ſchiedenen
Vorzeichen die Frage: Proteſt oder Einordnung, be=
andworten
müſſen. 1914 war die Antwort verhälmismäßig
leicht, und zwwar nicht das möchte ich in dieſem Kreiſe beſon=
ders
betonen aus blindem Gehorſamr unter einem von oben
diktienten Angriffswillen. Das deutſche Volk nahm den Krieg
entſchloſſen auf ſich nach dem unvergeßlichen Wort jenes Frei=
willigen
: Man betrachtet das eigene Leben als verwirkt und
lebe dias eine unſterbliche Leben der Nation . . . Die folgende Um=
wwälzung
von Staat und Geſellſchaft ftellte das hiſtoriſche Be=
wußtſein
von neuem auf eine ſchwere Probe. Es zeigte ſich,
daß bloßer Faſſadenwechſel nicht einmal das äußere Schickſal
beeinflußt. Kein Volk kann auus ſeiner Geſchichſte deſertieren.
Einzig das deutſche Volk iſt in ſeiner politſchen Exiſtenz vie
vernichtet, aber immer beſtritten worden. Ewiger Proteſtantis=
mus
ließ keinen Idealtypus entſtehen. Kulturelle Annähe=
rung
iſt nicht gleichbedeutend mit Verwüiſchung der Unterſchiede,
Verſtehen muß nicht zum Relativismas führen. Der Ausgangs=
punkt
bleibt die eigene Geſchichte, die dem anderem verſtändlich
gemacht werden muß. Im Ringen der Ideen um die deutſche
Zukunft erwies ſich der Staat als Eigenkraft, als führendes
Einigungselement der Nation. Freilich blieb auuch Bismarcks
Reichsgrünſdung mehr Aufgabe als Erfüllmg. Aber trotz des
Ausbleibens des öſterreichiſchen Deutſchſtumms, trotz der inneren
Spannumgen, die fortbeſtanden, wurde mit großen Aufgaben ge=
rungen
mit vollem Einſatz der Perſon. Es iſt nicht meine Auf=
gabe
, harmoniſch zu ſein mit dieſem Ausſpruch hat Bismarck
für den Geſamtgang der deutſchen Geſchichte empſtunden. Die
wilhelminiſche Epoche allerdings wich oft gern nach der Seite
des geringeren Widerſtandes aus. Um ſo ſhärker tönt heute die
Mahnung zum eigenen Selbſt, von der Deutſchlands Wieder=
erſtehug
und zum guten Teil der organiſche Aufbau Europas
abhängen.
Der Schluß der Tagung erfolgte Samstag in Frankfunt a. M.
Die Frankfurter Sitzung des Kongreſſes begann mit
einer Huldigung an Goethe, den Profeſſor Ludwig Cur=
tius
in Beamſwortung der Begrüßungsamſprache von Prof.
Swarzenſki als den Genius pries, der für alle Völler Verſtänd=
wis
gezeigt habe und dadurch unſichtbar fördernd über den Be=
ſtrebungen
des Verbandes ſchwebe.
Als erſter Redner ſprach, der Franzoſe Prof. Abert Thi=
bauder
über

Nummer 297

net durch einen ungemilderten Terror und erbiterte Kämi.
innerhalb der regierenden Schicht; 3. ein ſich langſam, aber font,
Die Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der preußiſchen laufend verſchlechterndes Verhältnis zu den ausländiſchen Mäch=
Miniſterien und den Vertretern der waldeckſchen Regierung über die ten, die wirtſchaftlich, politiſche und moraliſch einen ſich imme
enger ſchließenden Ring um Rußland zu bilden beginnen. Im
Kampfe mit den geſchilderten Schwierigkeiten aber ſieht die
Wie wir erfahren beſchäftigte ſich geſtern abend das Reichs= Macht keinen anderen Ausweg, als das Steigern ihrer g.
kabinett mit dem Expoſé, das der Finanzminiſter heute mühungen um Entfachen der Weltrevolution, die trotz gllede
im Hauptansſchuß des Reichstags über die Finanzlage nicht kommen will. Die Geſamtlage iſt ſomit in der Tat nicht
weſentlich anders als ſie vor 10 Jahren zu Beginn der bolſche=
Wie Havas meldet, ſoll die Beſatzungsverminderung wiſtiſchen Revolution geweſen war. Keine einzige der maßloſen
Gebiete der Wirrſchaft, der ſozialen Reformen, der Weltverbeſſe.
Wie verlautet, wird der Seim in den nächſten Tagen rung iſt auch nur im Entfernteſten verwirklicht worden. Stout
deſſen iſt inzwiſchen ein blühendes, reiches, herrliches Land hon
Voldemaras hat ſich namens Litauens erneut beim Grund aus ruiniert worden, ſind Meere von Blut vergoſſen,
Hunderttauſende von Menſchen hingeſchlachtet, Millionen außer
Der Schweizer Bundesrat hat den Voranſchlag für Landes getrieben, Millionen Hungers geſtorben, ein großes, be=
Millionen Franken und Ausgaben von 331 Mill. Franken auf. Der übrigen Welt und deren Kultur verurteilt worden. Hat ſich das
alles gelohnt? Statt aller Antwort begnügen wir uns damit, zum
Schluß einen Ausſpruch Lenins zu zitieren (desſelben Mannes
Im ſüdafrikaniſchen Parlament iſt geſtern eine der 1921 zur Verwirklichung ſeiner Verſprechungen nur noh
fünf Jahre Zeit erbat), einen Ausſpruch, den Lenin im Mär=
zwei
Staatsflaggen geben, den Union=Jack für das Britiſche Reich und 1918 in einer aufrichtigen Minute ſeines vielbewegten Lebms
eine eigene gfrikaniſche Flagge, in der alle afrikaniſchen Staatsfarben getan hatte. Er ſagte damals wörtlich folgendes: An govz
Völker gegebene Verſprechungen werden nie getan, um ernſtlich z
verwirklicht zu werden! Dieſes iſt vielleicht der Schlüſſel zu
Löſung des ganzen Rätſels, jenes größten Bluffs der Welt=
Der franzöſiſch=amerikaniſche
Zollkonflikt.
Die neue amerikaniſche Note. Nachgeben
Amerikas?
Paris, 25. Oktober.
Der Pariſer Ausgabe der Chicago Tribune, zufolge ſol
die geſtern am Quai d’Orſay überreichte Note folgende Punhe
der Durchführung der Beſtimmungen des Zollgeſetzes, daß amen
kaniſche Beamte die Bücher der nach den Vereinigten Stauen
ſehen. 2. Waſhington iſt bereit, die Zölle auf gewiſſe franzöſiſch
Waren zu ermäßigen, falls eine Nachprüfung der Produklon=
gewinne
die Notwendigkeit einer derartigen Ermäßigung ergll
Frankreich in Frage kommt, in Zukunft beim Staatsdepartemen
zentraliſiert und nicht mehr von verſchiedenen Departements us
geübt werden. Obwohl offizielle Mitteilungen über den Jnhult
der Note noch nicht vorliegen, zeigt ſich die franzöſiſche Morgene
preſſe ziemlich optimiſtiſch. Immerhin ſtellt das Journal Wſt
daß die amerikaniſche Antwortnote die Wiederherſtellung des m
dem Abſchluß des deutſch=franzöſiſchen Handelsvertrages beſtehm=
den
Zuſtandes keineswegs als eine Vergünſtigung, ſondem 0
eine Wiedergutmachung eines den Vereinigten Staaten bereul
zugefügten Unrechts betrachtet und ſich volle Handlungsfreiſt
vorbehält. Es iſt noch nicht bekannt, ob die vorgeſchlagenen die
ten Verhandlungen in Paris oder Waſhington ſtattfinden A
Matin glaubt zu wiſſen, daß die franzöſiſche Regierung ſim
Einwendungen gegen Waſhington als Konferenzort euten
werde.
Ein unerwartetes Ereignis im Prozß
Schwarzbarth.
Paris, 25. Mck.
Im Prozeß Schwarzbarth hat ſich, nachdem heut wect
einige von der Staatsanwaltſchaft geladene Zeugen u 2m
gleichen Sinne wie geſtern ausgeſagt hatten, nämlich W0
Petljura für die Judenpogrome verantwortlich ſei, ein unſe
erklärte, daß, nachdem die Zeugenausſagen der beiden 1e00
Tage für den Angeklagten ſo günſtig verlaufen wären, er auf!
können und man brauche daher den Prozeß nicht weiter i!
dieren. Der Vertreter der Zivilpartei ſchloß ſich, wenn auch . b
ſtaatsanwalt und dann der Verteidiger Schwarzbarths, 90
Urteil wird vielleicht morgen im Laufe des Abends gefällt wehte W
2
Die Geſchichte im heutigen franzöſiſchen Bewußtſein:
Er führte dazu u. a. folgendes aus: Die Exiſtenz eines Ei
wußten Gedächtniſſes in Geſtalt der Geſchichte ſcheimt der ecen
päiſchen Ziviliſation eigentümlich. Doch nicht immer iſt die Ged
ſamtheit von hiſtoriſchem Bewußtſein durchdwungen. So ſhd
man in Frankreich ſeit Anfang des 20. Jahrhunderts ud 7
ſonders in der Nachkriegszeit eine wachſende Kritik an der Geic
ſchichte. Seit 20 Jahren iſt keiner unſerer Führer weſl. 20
Hiſtoriker. Es ſind Philoſophen wie Bergſon, Politter 0
Maurras, Aichter und Methodiker wie Valéry. Kritft der 8
ſchichte iſt wichtiger als fragwürdige Geſchichtsphiloſophie: Scen
deshalb, weill Fyankreichs Geſchichte in geſpaltener Form i.
liefert wurde: der traditionaliſtiſche und der revolutionäre 80
ſchichtsbegriff führen dunch ihren Wiberſpruch zur Dieckhuſel
Bainville iſt heute der Vertreter der reaktionären Geſchicho
die in Frankreich vor allem das Werk ſeiner Könige ſiehl. *
offizielle Unterricht der Republik dagegen verdammt das Auch
Regime und leitet alles Gute und Schöne von der Revoliaho
her. Die Erſahrungen des moderen Denkens, die Erſchüter,d
des Kriegserlebniſſes haben hier eine heftige Gärung Behla
Mit der Attacke der Action Frangaiſe gegen den republichanoſen
Elementarunterricht begann es. In Frankreich hot 1c
Genius der Geſchichte nicht nur gewandelt, er hat auch a. Wi
tung verloren durch Skepſis und Kritik. Nicht als ob die Weſe
heit oder die Nation der Geſchichte entraten könnten: wir. Ahche.
ihr nur nicht mehr ſo unbedimngt wie unſere Väter. Weſte
Leben der Menſchheit, wie die Saint=Simoniſten meinteh No
niſche und kritiſche Phaſen wechſeln, ſo befindet ſich das Neidhte.
Frankreich in einer kritiſchen Phaſe nach der organiſchen
19. Jahrhunderts.
Profeſſor Hans Eihl von der univerſtät.
verlangte eine reichere Auffaſſung der Geſchichte.
modernen Nationaliſten es ermöglichen. Die weſtlichen Sle
ten haben im Kriege die nationaliſtiſche Idee du. S
übervölliſchen Rechtsbewußtſein erweitern wollen. Gs iſt Pchte.
Aufgabe, den Kampf um das Recht, den die Sieger auf Mitk
Wege ließen, aufzunehmen im Bewußtſein der eigenen 9eh. .
auch im Einne der vornationaliſtiſchen uniwverſellen Lrch.
des chriſtlichen deutſchen Mittelalters. Infolge eiger. .
Statuten des Verbandes und dem Sinne dieſer Distuſoh, .
zu bereinharenden Abweichung des Neöners auf reint voltche.
aktuelle Fragen entzog der Präſident ihm das Wort, 1.
Sitzung wurde abgebrochen.
Die Nachmittagsſitzung eröffnete der Präfdent mit Si
furzen Rüäckblick auf den Zwiſchenfall heute morgen udh ed.
daß es hier nicht darauf ankommen könne, eine umnberanſchwoche.

[ ][  ][ ]

ſeummer 292
Kriſe in Mostau.
Brotzki und Sinowiew aus dem Zeniral=
komitee
ausgeſchloſſen.
Moskau, 25. Oktober.
das Zentralkomitee hat beſchloſſen, Sinowjew und Trotzki
Aadsm Zentralkomitee auszuſchließen. Der Beſchluß über den
kIknf ſion, das im Auguſt tagte, gegenüber Trotzti und Sinow=
Aau und Sinowiew betrogen jedoch abermals die Partei Und verhaftet und dem Gericht überliefert. Die Regierung iſt feſt ent=
Gbett auf eine Stufe brachten, die an die Gründung einer
uyn Partei gemeinſam mit den Bürgerlichen Intellektuellen
glbrt:. Das Plenum beſchloß, das geſamte Material über die
elkeo wie der Gruppe Smirnow=Sapranow dem 15. Partei=

Mittwoch, den 26 Oktober 1927

Seite 3

rI

ranß zur Prüfung zu unterbreiten.

NEin ſchriller Mißton hat die begeiſterten Jubiläumsſeiern
Glhzä hnjährigen Beſtehens der Kommuniſtenherrſchaft geſtört.
Dbeckelt ſollte in imponierender Parade die Arbeit des Roten
BAeis, die Einheit der bolſchewiſtiſchen Herrſchaft vorgeführt ſtellt, da in Bubareſt immer noch der Belagerungszuſtand
wbe: Die Eröffnungsſitzung der beiden Kammern des
Ztrell=Exekutivkomitees im Tauriſchen Palaſt in Petersburg,
mudar das Jubiläum begonnen wurde, klang in einer Rede
Kſms und Rykows mehr oder weniger in Triumphfanfaren
aul DDer werktätigen Bevölkerung wurden neben dem ſieben=
ſt
)ſugen Aubeitstag viele Herrlichkeiten verſprochen. Gleich=
zei
u wurde die Oppoſition, die in der Perſon Ewookimows zu
Weekkommen ſuchte, überſchrien und niedergetrampelt . . . In
34kuugsarükeln und Reden wurde die Oppoſition als über=
wiſuen
erklärt und ihre Führer, Trotzki und Sinowjew,
falllſte ſich nicht bekehrten, mit ſtrengen Strafen bedroht.
iiger die ſchon hundertmal als überwunden erklärte Oppo=
ſittzu
werbreitet ſich immer lebendiger urd ſtärker, und je mehr
Rllzſoalien angewandt werden, deſto ſtärker wird ihr Wider=
ſtänr
. Allwöchentlich findet der Ausſchluß von Hunderten von
Klwunniſten aus der Partei ſtatt, deren Sympathien mit der
Oüpſüion bekannt werden, und das bedeutet im Sowjetſtaat
Diegläerung und unter Umſtänden den Verluſt von Amt und
Silang. In Moskau, Petersburg, Kurſt, Tiſlis, Irkutſk uſw.
ſimtgcheime Druckereien der Oppoſition entdeckt worden, aus
deiſ Druckſchriften gegen die herrſchende Partei Stalins her=
volſizungen
ſind, um den Sturz der Regierung vorzubereiten.
Dikdwpoſition verurteilt darin die Außenpoli=
tilſäiu
alins. Sie wird darin beſchuldigt, daß ſie den Preſtige=
veſſt
und die diplomatiſchen Niederlagen der letzten Zeit ver=
urſſiſtſhobe
und daß Stalin durch ſeine Fehler die Innenpolitik
in s anbürgerliche Lager hineinleite. Stalin und ſeine
Aſnämger beſchuldigen ihrerſeits Trotzki und
Sllorvjew des Parteiverrates und werfen ihnen vor,
dallße nur kritiſieren, um den bolſchewiſtiſchen Staat vollſtän=
dickr
zerſchlagen.
ur Bruch mit der herrſchenden Partei in
Rland iſt nun alſo endgültig geworden. Eine
gcelume Verſammlung des Zentralkomitees
heßgrotzki und Sinowjew aus dem Komitee
azſe/ſchloſſen und damit alle Brücken mit ihnen abge=
broſen
:. Das iſt eine Tatſache, die für Rußland unüberſehbare
Folck, haben kann. Trotzki und Sinowjew, die früher allmäch=
tigelmrteigenoſſen
, die faſt auf einer Linie mit Lenin genannt
wuſan, ſind nicht die Männer, die ohne weiteres gemaßregelt
welſunl können. Man kann ſie nicht wie ſo viele andere einfach
in ſt Werſenkung verſchwinden laſſen. Trotzkis Anhang iſt ſehr
oriſ4g inter ihm ſteht ein Teil der alten kommuniſtiſchen Garde;
fühley dürfte auch ein Teil der Roten Armee eintreten, deren
Filſtru er einſt war, und ſogar in der G.P.U. ſoll er zahlreiche
gellinl Anhänger haben. Trotzki ſcheint den Ausſchluß aus dem
Zelerusxekutivkomitee nicht anzuerkennen und will einen Partei=
korſſz
, der am 1. Dezember zuſammentritt, anrufen. Aber da
dilſöſtalin=Gruppe den Kampf gegen die Oppo=
ſilty
aufgenommen hat, dürften, ſich die Ereigniſſe
üb ſtünzen und vielleicht wird Trotzki gar nicht die Möglichkeit
halll wor dem Kongreß zu erſcheinen. Der Kampf mit der
Opfminon ſpitzt ſich immer mehr zu einer Kriſe in der
derſommuniſtiſchen Partei auf eine harte Probe. Die Vor=
ſaufat
Wuropas.
pollſiche Dringlichkeit gerade von einem national denkenden
ſchſfſten. Grenzgang dieſer Unterſuchungen den Weg eimner Be=
unWſr
, verfolgen müſſe.
enn Abſchluß des Kongreſſes gab die Stadt Frankfurt im
Rökin ſein Bankett, zu deſſen Beginn Bürgermeiſter Graef die
Antigen den, vor allem die ausländiſchen Gäſte, mit herzlichen
Wchm nwillkommen hieß. Auf dem Bankett, das Staatsſekretär
derdt inder vor allem das Wort der Generalſekretär des Ver=
bartztl
nund Gründer der Bewegung, Prinz Karl Anton Rohau.
Priln Aohan konnte ſich mit Recht zu der überraſchenden glück=
lichle
Enntwicklung, die die von ihm ins Leben gerufene Idee
genthlemen hat, beglüchwünſchen.
1c, ihm ergriff unter großer Spannung der Anweſenden
dasßlueglied der engliſchen Regierung, Kolonialminiſter Lord
Biſiuerhead, das Wort zu einer längeren Ausſprache. Er
fühll nach einem Dank an die altehrwürdige Stadt Frankfurt
u. A u. Ich beglückwünſche Prinz Rohan zu dieſem bemerkens=
weilzt
uend menſchlich wertvollen Werk. Ich kann dem Verband
fürſt zmrelle Zuſammenarbeit nur meine volle Achtung dafür
ausſetgen, mit welch machtvollem Aufſchwung er es unter=
ninay
ſoie geiſtigen Bande zwiſchen den durch eine ſchmerzvolle
Velltgenheit getrennten europäiſchen Völkern anzuknüpfen.
Es Mkuin Zufall, daß ein Mitglied der großbritanniſchen Regie=
rundlich
heute unter Ihnen befindet, ſondern Sie mögen daraus
ſehöl mnzie ſehr wir Staaatsmänner in unſeren ſchweren Auf=
gabbkglücklich
ſind, von geiſtiger Seite eine ſo tatkräftige Hilfe
zu alaren. Was mich vor allem tief berührte, iſt dieſer Geiſt
der A itnerlichkeit, der auf beiden Seiten der im Kriege ſich be=
kändündeen
Völker noch vorhanden war und der von Ihrem
Verl )e in ſo hervorragender und ernſter Weiſe betont wird.
In hüem Zuſammenhang laſſen Sie mich noch ein Wort ſprechen
übellie, Bedeutung der Jugenderziehung in unſerem Europa Tagung am tieften berührt hat, waren die Worte aus der Gene=
undd
rmnſer zukünftiges Europa. Wenn der Verband für kul= ration der Kriegsteilnehmer, derjenigen, die ihr Leben im Völ=
turſa
A uſammenarbeit den neuen Generationen ein neues
eurguſtches Bewußtſein zu geben fähig iſt, ſo hat er nicht nur
denduien t eines Symbols, ſondern eine wirklich ernſte und wahr=
haflten
ſchliche Bedeutung. Die Worte des engliſchen Staats=
ma
rz uwurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
ih. ihm ſprachen u. a.: Graf Thun=Hohenſtein für
Oeißteintch, Marguis Valero de Palma für Spanien und

Die rumäniſche Thronfrage. Der gewandelte Llond George.

Bratianus Miniſierrat gegen Carol.
Bukareft, 25. Oktober.
Ueber den Miniſterrat, der ſich mit der Frage der Rückkehr
des Kronprinzen Carol befaßte, wurde folgendes Communigus
ausgegeben: Die in der ausländiſchen Preſſe veröffentlichten
9Ad=luß Sinowjews und Trotzkis weiſt darauf hin, daß das falſch. Die ganze Bewegung beſchränkt ſich auf eine Einladung, Prof. Gilbert Murray, der den Vorſitz führte, die Ueberzeugung
Uſhägte Plenum des Zentralkomitees und der Zentralkontrol= die der ehemalige Kronprinz an die verſchiedenen Parteiführer aus, daß Lloyd George ſich mit ſeiner früheren Rolle als Führer
ilbuine weitgehende Quldſamteit und Nachgiebigkeit dadurch rumäniſche Volk zu einer Stellungnahme über ſeine Rückberufung und forderte alle auf, Lloyd George zu helfen, damit er für die
Aheir Tag legte, daß es ihnen die Möglichkeit gab ihr Verſpre= auf den Thron zu veranlaſſen. Da eine derartige Handlung einen. Nachwelt auch als erfolgreicher Baumeiſter des Weltfriedens
dyüber die Losſagung vom Fraktionskampf einzuhalten und direkten Anſchlag auf die Verfaſſung und die Sicherheit des
füſſamals auf eine Verwarnung, die die letzte war, beſchräukte. Staates darſtellt, wurde der Ueberbringer der Briefe, Manoileſeu,
plbiuren in gröblichſter Weiſe ihre übernommenen Verpflichtun= ſchloſſen, die geſetzliche Ordnung des Staates zu feſtigen und die
Ayündem ſie den Fraktionskampf gegen die Partei und deren notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um alle derartige Ver=
ſuche
zu verhindern.
ſufatiſtiſche Tätigkeit der Führer der Trotzkiſchen Oppoſition, hauptſächlich für das Ausland beſtimmt iſt, hat die rumäuiſche poſition iſt, dem mau aber beginnende Einſicht nicht abſprechen kann.
mehr für die rumäniſche Oeffentlichkeit beſtimmt iſt. In dieſem
Uebermittlungsgagenten für jemanden zu machen, der gegen die
legale Ordnung des Staates konſpiriert. Die Regierung habe
ſeine Verhaftung angeordnet und ihn vor das Kriegsgericht ge=
herrſcht
Bei Manoileſeu wurden außer Briefen an die
Maria gefunden. Manroileſeu wurde geſtern den ganzen Tag
vor der Siguranza verhört und dann in das Militärgefängnis
von Jilowa gebracht, das ſich außerhalb der Stadt befindet.
Geiſtliche Schulaufſicht?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die latholiſchen Biſchöfe haben auf ihrer letzten
Konferenz Richtlinien über die Durchführung der
geiſtlichen Schulaufſicht beſchloſſen, in denen ſie in
Vorſchlag gebracht haben, daß die mit der Aufſicht zu betrauen=
den
Schuldelane dem Religionsunterricht der katholiſchen Lehrer
und Lehrerinnen innerhalb ihres Bezirks beiwohnen, um ſich
durch einen zweimaligen Beſuch in jedem Jahr über den Inhalt
ſowie die Methoden des Unterrichts zu vergewiſſern. Wo es
nötig ſein ſollte, geben ſie den Unterrichtenden ſachliche und
wart der Kinder. Wie nun ein Berliner Blatt in Erfahrung ge=
bracht
haben will, iſt es darüber zu einem ſchweren Konflikt zwi=
ſchen
dem Katholiſchen Lehrerverein und dem deutſchen Epi=
ſkopat
gekommen. Der Katholiſche Lehrertverein in Dortmund
hat die Richtlinien einſtimmig abgelehnt und der Vorſitzende
Deutſchlands organiſierten katholiſchen Lehrer die Erteilung des Beſetzung auf den Frieden Europas in künftigen Jahren haben
Blatt, es handelt ſich um das B.T. iſt ja immer mehr das durch das flagrante Außerachtlaſſen der Ver=
Sprachrohr des linken Flügels des Zentrums geworden und ſucht
ſeinen Ehrgeiz darin, dem Zentrum Schwierigkeiten zu machen.
Die Quelle iſt alſo nicht ganz unverdächtig. Wenn aber die
Angaben richtig ſein ſollten, dann würde durch eine ſolche Ein=
ſtellung
des Katholiſchen Lehrerverbandes allerdings eine ernſte
Neichskanzler Dr. Marx auf der Katholikentagung in Dortmund
immerhin den merdwürdigen Satz aufſtellte: Die Biſchöfe habem
geſprochen, damit iſt der Fall für uns entſchieden.
Um die Kohlenpreiserhöhung.
man ſich über die Forderungen ſchlüfſig werden will, die dem Fiuſternis zu laſſen, würde noch größer ſein.
großen Ausſchuß des Reichskahlenrates am 31. Oktober unter=
breitet
werden ſollen. Dem Vernehmen nach wollen die Syndikate abfällig die Haltung der britiſchen Regierung auf
eine Kohlenpreiserhöhung bis zu 10 Prozent fordern. Ob dies= der Seemächte=Konferenz und bedauerte, daß ſie nicht
mal der Reichswirtſchaftsminiſter in irgendeiner Form dem Druck. Lord Balfour dorthin entſandt habe, der über genug Umſicht, Ein=
Kohm uniſtenherrſchaft zu und es ſtellt das Beſtehen durchaus ungewiß. Es wird allerdings davon geſprochen, daß beſchränkte Auffaſſung der Sachverſtändigen hinwegzuſchreiten, die
man ſich möglicherweiſe dahin einigen könnte, die Verdienſtſpannen auf der Konferenz freie Bahn gehabt hätten. Lloyd George ſagte.
gänzm ur Moskau verdienen jedenfalls die angeſpannte Aufmerk= der Zechen und ebenſo des Kohlenhandels zu kürzen, um eine dieſes Fiasko ſei ein unberechenbares unglück
neue Belaſtung der Verbraucher auszuſchalten.
Dillsſwon über die Nöte der Nauionen zu führen, ſo ſehr ihre Egmont Jaloux für Frankreich. Letzterer betonte, wie ſehr
Goethe und Nietzſche der letzten europäiſchen Generationen Mei=
Guuanzar gnerlannt werden müſſe, ſondern, daß man auf dem ſter geweſen ſeien. Beſondere Aufmerkſamkeit fand Staatsſekretär
Erzellenz Bodrero, der in formpollendeter lateiniſcher Rede
tonmr rdes Gemeinſamen zwiſchen den europäiſchen Nationen der Stadt Frankfurt a. M. ſeine Grüße entbot mit dem Wort: inſzenierungen greift man im Schauſpiel mit Recht in den Be=
geiſtvoller
Weiſe einging. Nicht minder intereſſant waren die Spiel im Schloß, das im vorigen Winter in Darmſtadt
über falſchen Geſpenſtermythologien die wirklich göttliche Mytho= ſriſches, luſtiges Theater, das auch diesmal ſeiner Wirkung
logie Europas, die Antike, hervorhob und den Prinzen Rohan, ſicher war.
beglüchwünſchte als den Verfechter einer neuen Humamität.
g. /49. Kühlmann präſidierte, ergriff außer den Delegierten Prinzeſſin Cantacuzene ſprach für Rumänien, Prof. Fiſcher flirtende Soubrette iſt von Ilſe Lahn auf Beſſie Hoffart,
für die Tſchechoflowakei.
männiſche Blick des Prinzen Rohan hat im Verband für kultu= manchmal aus. Hans Baumeiſter. Nobert Klupp und
relle Zuſammenarbeit eine Organiſation geſchaffen, von der wir Hugo Keßler blieben ihren früheren Rollen treu.
heute ſagen können, daß das Senfkorn bereits zum Baume ge=
Geiſtes aus allen europäiſchen Nationen, ſondern aktwe Staats= gefeierten Librettiſten ſich leichter, eleganter, überlegener vor=
männer
wie Lord Birkenhead, den italieniſchen Botſchafter in ſtellen; vergleiche die Tribüne in Berlin mit Romanowſty,
ſammelt ſehen, der Skeptiker einſehen muß, daß dieſe Bewegung kungsvoll und weckte laute Heiterkeit.
mehr iſt als eine Utopie. Wir Deutſche, die wir ſo tief unter der
heutigen Lage leiden, müſſen uns vor allen Dingen hüten,
leichten Herzens an neue Kataſtrophen zu denken, und deswegen
müſſen wir dem Kulturbund und dem Verband für kulturelle
Zuſammenarbeit dankbar ſein, daß er die neue Gerechtigkeit vor=
bereitet
und Pionierarbeit auf europäiſchem Boben und für die licht Profeſſor Hans Much in Hamburg eine Reihe von etwa zwölf
ganze Menſchheit leiſtet. Redner ſprach der badiſchen Regierung, Bänden bei Otto Reichl in Darmſtadt. Das erſte Buch ſoll Anfang
den Städten Heidelberg und Frankfurt, vor allem aber dem Prä= nächſten Jahres erſcheinen.
ſidenten der diesjährigen Tagung, Prof. Ludwig Curtius, ſeinen
Dank aus und ſchloß mit den Worten: Was mich an dieſer
kerringen eingeſetzt haben; es war die Ritterlichkeit, die aus tät. Wie wir hören, hat der nicht beamtete außerordentliche Profeſſor
ihren Worten ſprach und das neue Vertrauen, das man in D. Julius Schniewind in Halle a. S. einen Ruf als außerordent=
Curopas Zulunſt haben kann, wenn man ſo die Ritterhand licher Profeſſor für Nues Teſtament an der Univerſität Greifs=
noch
immer von Volt zu Volk geſtreckt ſindet. Es iſt en neues wald erhalten, wo er zugleich zum perſönlichen Ordinarius auserſehen
Vertrauen in Europa und in die Zukunft der Welt, zu demk uns nenia legendi uud 1921 die Ernennung zum Extraordinarius. Er ſt
verholfen hat.

Eine Kundgebung für die Rheinlandräumung und die
Einglung des Aurfätungsber bnrechent.
London, 25. Oktober.
Auf der geſtrigen Verſammlung der Völkerbundsverſamm=
Nachrichten über eine Bewegung für Carol in Rumänien ſind lung, deren Höhepunkt die Rede Lloyd Georges bildete, ſprach
einſchließlich des Premierminiſters zu richten verſucht, um das der Nation in dem furchtbarſten aller Kriege nicht begnügen wolle,
gelten könne.
Hierauf ergriff Lloyd George das Wort zu einer großange=
legten
Friedensrede, deren Bedeutung nicht unterſchätzt, aber
auch nicht überſchätzt werden darf; denn derſelbe Lloyd George
hat als Miniſterpräſident anders gehandelt, als er heute ſpricht.
Es iſt zwar anzuerkennen, daß aus dem Saulus ein Paulus ge=
worden
iſt; wenngleich man bei der Beurteilung ſeiner Rede zu
Während vorſtehendes Kommunigué in ſeiner Wirkung berückſichtigen hat, daß dieſer Paulus der Wortführer einer Op=
Regierung noch ein zweites Kommunigué herausgegeben, das Im einzelnen wies Lloyd George darauf hiu, daß die Streitig=
keiten
und Kriegsvorbereitungen in Europa das Gefühl auf=
Kommunigus heißt es, daß Manoileſeu verſucht habe, ſich zum kommen ließen, daß es zu einer Wiederholung der Kataſtrophe
von 1914 kommen werde, wenn nicht die Vernunft das Ueber=
gewicht
erlange. Der Völkerbund allein könne die vorhandenen
Schwierigkeiten beſeitigen ohne einen Konflikt hervorzurufen. Es
werde keinen dauernden Frieden geben, wenn nicht jedes Unrecht,
das den Frieden bedrohe, zu ruhiger und gerechter Unterſuchung
Parteiführer, auch ein Brief des Prinzen Karol an die Königin, einem Gerichtshof unterbreitet werde, der die Achtung der Welt
genieße.
Der Hauptgrund zur Unruhe beſtehe in der flagranten Miß=
achtung
der hinſichtlich der Abrüſtung gegebe=
nen
Verſprechen. Die Siegerſtaaten hätten ins=
geſamt
10 Millionen Soldaten, die beſiegten
Nationen dagegen nur 250000 und das werde
Wie verhalten ſich die katholiſchen Lehrer? Sicherheit genannt. Europa könne keinen Frie=
den
haben, ſolange die Abrüſtung nicht überall
durchgeführt ſei. Wenn nicht diejenigen, welche die
Friedensverträge erzwangen, abrüſteten, würden ſie
einen groben Vertrauensbruch begehen.
Dann fuhr Lloyd George fort: Das iſt aber nicht die
Hauptquelle der Gefahr. Die Schwierigkeiten entſtehen
entweder durch allzu ſchroffe Auslegung der Friedensverträge
oder dadurch, daß die Klauſeln der Verträge, die den ſiegreichen
Nationen Pflichten auferlegen, nicht ehrlich durchgeführt werden.
methodiſche Beratungen oder Weiſungen, doch nicht in Gegen= Ich denke dabei an beſondere Fälle, wie die völlige Nichtachtung
von Beſtimmungen zum Schutze der religiöſen und Raſſenminder=
heiten
. Dieſe Beſtimmungen werden nicht fair durchgeführt. Den=
ken
Sie an die fortlaufende Beſetzung des Rhein=
landes
. Deutſchland hat eine aufrichtige und erfolgreiche An=
des
Vereins, Rektor Kaufhold, hat dabei erklärt, daß, falls dieſe ſtrengung unternommen, ſich an die ihm auferlegten Verpflich=
Nichtlinien Geſetz würden, 2000 im Katholiſchen Lehrerverband tungen zu halten. Ich bin beſorgt über die Wirkungen, die die
Religionsunterricktes miederlegen würden. Das betreffende wird. Aber alle dieſe Anläſſe zur Ruheſtörung werden überragt
ſprechen, die bezüglich der Abrüſtung gegeben
worden ſind. (Beifall.) Lloyd George verglich die Stärke der
Heere der Sieger und der Beſiegten mit der vom Jahre 1914 und
ſagte: Es kann in Europa keinen Frieden geben, ſo lange keine
Gefahr für den Aufbau des Zentrums beſtehen, zumal nachdem allgemeine Abrüſtung eintritt. Wie haben die Abrüſtung feierlich
verſprochen und wir ſollen unſere Verpflichtungen erfüllen.
Ueber Rußland ſagte Lloyd George im weiteren Verlauf
ſeiner Rede, daß dieſes Land, wenn es ſeine inneren Schwierig=
keiten
überwunden haben werde, das fruchtbarſte Land der Welt
ſein werde. Dieſes iſt der Grund, ſo fuhr er fort, weshalb ich es
Berlin, 25. Oktober. für ſehr wichtig halte, Rußland in die Familie der Nationen zu=
Im Braunkohlenhaus zu Berlin findet morgen eine Be= rückzubringen. Es iſt ein Wagnis des Friedens. Ich verkleinere
ſprechung der Vertreter der Braunkohlenſyndikate ſtatt, in der dieſes Wagnis nicht. Aber die Gefahr, Rußland draußen in der
Am Schluß ſeiner Rede kritiſierte Lloyd George
der Syndikate auf Preiserhöhungen nachgeben wird, iſt jedoch bildungskraſt und öffentliches Vertrauen verfüge, um über die
für die Sache des Friedens und des Wohlwollens.
* Heſſiſches Landestheater.
Nach dem ſchwachen Erfolg der meiſten ſeitherigen Neu=
Hie est historia! und ſodann auf die Ziele des Verbandes in ſtand der früheren Spielzeit und brachte geſtern Molnars
Ausfühnungen von Prof. Zielenſki=Worſchau, der gegen= wie überall lebhaften Anklang gefunden hat. Es iſt ein Stück
Einige Neubeſetzungen ſind zu verzeichnen. Die niedliche,
Darmſtadts jüngſte Automobiliſtin, übergegangen. War erſtere
die feſche Wiener Schauſpielerin, ſo iſt Beſſie Hoffart eine
Zum Schluß ſprach der Präſident des Banketts, Staats= kleine ſchmeichelnde Katze, eine junge Sünderin, die über ihre
ſekretär a. D. von Kühlmann. Er führte aus: Es haben Sünden ſelbſt am erſtaunteſten iſt und die Buße gern auf ſich
nach der großen Kataſtrophe, die Europa in jüngſter Vergangen= nimmt. Sie ſpielte ſehr amüſant, mit einem Zuge zu grotesker
heit zerriſſen hat, einige mutige Leute ſofort die wichtigen Bande Drolerie. Dem gekränkten Liebhaber gab Karl Paryla nette
zwiſchen den Völkern wieder anzukünpfen verſucht. Der ſtaats= Schattierungen; als Sekretär im Schloſſe blieb Werner Finck
Man könnte den Ton der Aufführung im Kreiſe des vor=
wachſen
iſt, und daß, wenn wir hier nicht nur die Blüten des nehmen Schloſſes, der getflegten Wiener Hofſchauſpieler, der
Berlin, Graf Aldoorandi, und Unterſtaatsſekretär Bodrero ver= Korff und Käthe Haack! Immerhin jedoch war ſie durchaus wir=
1.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Philoſophie der Medizin. Unter dieſem Titel veröffeut=

Hochſchulnachrichten.

Hk. Aus der Greifswalder theologiſchen Fakul=
iſt
. Der aus Elberfeld gebürtige Theologe erhielt 1914 in Halle die
dieſe Tagung des Verbandes für kulturelle Zuſammenarbeit Ebrendoktor der Halltſchen theologiſchen Fakultät und lieſt dort Neues
Teſtament, neuteſt. und patriſt. Philologie und Schriftenkunde.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 26. Oktober 1922

Nummer 292

Englands Mandatsglück.
Das Wiedererwecken des Toten Meeres.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 25. Oktober.
Wenn ein Land zu nationalem Proſperieren kommen ſoll,
muß eine baſiſche Induſtrie vorhanden ſein, welche das Rückgrat
von Wirtſchaft und Finanz bildet. Das britiſche Reich hat in
dieſer Beziehung ein verblüffendes Glück. Im Irak iſt plötzlich
ein Petroleumlager angebohrt worden, deſſen täglicher Ausfluß
an Rohöl nach Zehntauſenden von Tonnen abgeſchätzt wird.
Gerade wie man in fachmänniſchen Kreiſen ſeit langem nicht
den geringſten Zweifel hatte, daß der Frak bezüglich ſeiner Oel=
ſchätze
mit Perſien dereinſt werde wetteifern können, ebenſo haben
wiſſenſchaftliche und insbefondere chemiſche Sachkenner ſeit Jah=
ren
darauf hingewieſen, daß das Tote Meer enorme
Schätze berge deren Hebung es zu einem Golkonda geſtal=
ten
müſſe. Ein Sachverſtändigenausſchuß, dem auch der Chef=
geologe
der Regierung von Paläſtina angehörte, ſchätzte den Ge=
halt
des Toten Meeres an den verſchiedenen Stoffen (in Mil=
lionen
Meter=Tonnen) wie folgt: Brom=Magneſium 980, Chlor=
kali
2000, Kalzium=Chlorid 6000, Chlornatrium 12000, Magne=
ſium
=Chlorid 22000. Das Hauptergebnis aber war, daß die
Produktion an Kali als geradezu unerſchöpflich angeſehen wer=
den
müſſe.
Wer wird dieſe Schätze für ſich und Paläſtina heben? Die
erſten Angebote von Konzeſſionären wurden ſchon vor zwei
Jahren, am 31. Oktober 1925, eingereicht, aber ſämtlich abgelehnt.
Es lag natürlich nicht im Intereſſe der Regierung, auf dem
toten Punkt zu bleiben. So wurden die Bedingungen noch ein=
mal
von Grund aus erwogen, und ſchließlich blieben nur drei
Wettbewerber im Felde: eine große europäiſche Geſellſchaft, an
der beträchtliche ruſſiſche Intereſſen beteiligt waren, eine
amerikaniſche Geſellſchaft und ein britiſches Syndikat, wie man
allgemein annimmt, die Imperial Chemical Induſtries, (im
letzten Dezember mit einem Kapital von 65 Millionen aus
Brunner, Mond &. Co., Nobel Induſtries, Britiſh Dyeſruffs

Corporation und United Alkali Corporation gebildet). Es lag
auf der Hand, daß das britiſche Syndikat ſiegen mußte, nicht
nur als britiſches, ſondern weil es auch gerade ein chemiſches
iſt. Man behauptet in Citykreiſen, daß die große Amalgamie=
rung
in den Imperial Chemical Induſtries ſchon im Hinblick
auf die ſichere Erlangung der Konzeſſion erfolgt ſei. Die Sun=
day
Times erfährt, daß das Syndikat die Konzeſſion ſo gut wie
in der Hand hat. Die neue Geſellſchaft werde den Namen The
Dead Sea Development Co. führen. Es würde aber weder
eine Aktienzeichnung noch eine Kursnotierung an der Börſe
erfolgen.
Wie ſoll nun Produktion und Transport zu den Abſatzmärk=
ten
vor ſich gehen? Erſtere iſt die Einfachheit ſelber. Experi=
mente
haben ergeben, daß die chemiſche Zuſammenſetzung der
Sole in einer gewiſſen Tiefe konſtant iſt. Man braucht ſie nur
an Land zu pumpen. Der Strand am Nordende des Toten
Meeres iſt abſolut flach und aus undurchläſſigem, wie nicht auf=
nahmefähigem
Lehm gebildet, der, von der Sonne gebacken, einen
ſicheren Boden für die weiten Verdunſtungsbecken bietet, in
welche die Sole gepumpt wird. Das Jordantal liegt 800 Fuß
unter dem Meeresſpiegel und iſt einer der heißeſten Plätze der
Erde. Die Sonne wird die Verdunſtungsarbeit ohne jede Hilfe
ſo intenſiv vornehmen, daß man auf vier bis fünf Wiederholun=
gen
des Produktionsverſahrens pro Jahr rechnen kann. Freilich
bietet die unnormale Hitze für Angeftellte wie Arbeiter eine ganz
abnorme phyſiſche Anſpannung. Sie wird jedoch mit Ausnahme
der ſchlimmſten Monate durch einen kühlen Südwind gemildert,
der während mehr als der Hälfte der Arbeitsſtunden über den
See her ſtreicht. Was den Abtransport des Kali zur Mittel=
meerküſte
angeht, ſo kommen zwei Häfen in Frage: Jaffa, un=
gefähr
weſtlich vom Nordende des Sees, und Haifa in Höhe des
Sees Tiberias. Keiner der beiden Häfen beſitzt zurzeit eine
Bahnverbindung mit dem Toten Meere. Von dem Evaporie=
rungsgebiet
bis Jaffa ſind es 80 engliſche Meilen. Eine wunder=
volle
Straße, die, beiläufig bemerkt, 1897 aus Anlaß des Kaiſer=
beſuchs
wiederhergeſtellt wurde, führt in 35 Meilen vom Nord=
ende
des Sees 3700 Fuß hinauf zum Terminus der judäiſchen
Bahn in Jeruſalem. Dort muß das Kali aus den Laſtkarren
zum Transport nach Jaffa umgeladen werden, und in Jaffa
muß ſogar ein zweimaliges Umladen erfolgen: aus den Wag=

gons auf Leichter, aus den Leichtern auf den Dampfer. Es mue
alſo ein viermaliges Verladen bzw. Umladen erfolgen. Aber die
Produktion iſt eben ſo billig, daß es an Bord immer noch ſehr;
gut konkurrenzfähig ſein wird.
Es iſt natürlich keine Frage, daß man mit aller Energie die
Seeverladung ab Haifa anſtreben wird. Durch eine Jodontal
Bahn würden die drei größten Unternehmungen der Nachkriegs.;
zeit in Paläſtina verbunden: das Kaliwerk am Toten Meere
die elektriſchen Kraftwerke Rutenbergs, welche hart ſüdlich desſe
Sees von Tiberias die Waſſerkräfte des Jordan zur Ausnutzung=
bringen
ſollen, und die Hafenwerke von Haifa. Das Jordantalo
bietet einem Bahnbau nur geringe Schwierigkeiten. Die amc
Ende des Jordantales bei Beiſan zu errichtenden Kraftwerken
Rutenbergs würden einen billigſten Betrieb der neuen Linief
Totes MeerBeiſan geſtatten. Beiſan iſt auch eine Station der=
Bahn DamaskusHaifa. Das Kali könnte alſo ohne Umladungu
vom Toten Meer bis Haifa gelangen. Die Koſten für den Ron=
eines
neuen modernen Hafens bei Haifa ſind bereits bewilligtn
worden. Haifa hat alle Ausſicht, einer der bedeutendſten Häfemn
des Mittelmeeres zu weiden. Ob man dereinſt dort auch dien
Rohrleitung von Iraks neuem Oelparadies münden läßt?
Profeſſor Caſſel über den Dawesplan.
EP. London, 25. Oktober
Die Financial News öffnet dem ſchwediſchen Volkswirt=
ſchaftler
Prof. Caſſel=Stockholm ihre Spalten zu einem Artitea
über die Fragen des Dawesplanes und des Transfers. Profy
Caſſel, deſſen Autorität auf wirtſchaftlichem Gebiet und beſondersn
hinſichtlich des Reparationsproblems unumſtritten iſt, kommo
darin zu dem Schluß, daß eines Tages die Beſtimmun=
gen
des Dawesplanes doch zuſammenbrechem
müßten. Prof. Caſſel geht hierbei auch von dem Gedanken ausu
daß die Welt ſich einer großen Täuſchung ſchuldig mache, wenn ſieſ
die Rolle der internationalen Kapitalbewegung in ihrer Bedeſs=h
tung für den Dawesplan nicht erkenne. Heute müſſe man ſich wie=
der
auf die einfachſten Grundſätze der Wirtſchaft beſinnen und dasg ſi6h
ganze Reparationsſyſtem dem Gedanken unterordnen, in wel=
chem Umfange Deutſchland einen Ueberſchuß ſeiner Ausfuhr übem
ſeine Einfuhr erzielen könne.

Ber deg zur Hysiene
und Sauberkeit führt eigentlich zwangsläufg zur chemischen Reinigung Ihrer Garderobe und
aller Gegenstände, mit denen Sie täglich in Berührung kommen. Nicht nur Schmutz, Flecken und
Krankheitskeime werden aus Ihrer Kleidung, Ihren Decken, Kissen, Teppichen, Vorhängen, Hand-
schuhen
usw. beseitigt, die meisten Dinge werden auch wieder wie neu. Auch das Auffärben
und Plissieren aller Arten Stofte wird von uns in der bekannten erstklassigen Weise ausgetührt.

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Läden: Ernst-Ludwigstraße 5. Telephon 3066. Rheinstraße 23. Telephon 1222.

Familiennachrichten

Statt Karten.
Berta May
Leo Alexander
Verlobte
Bochum
Rossdorf
(Westfalen)
b. Darmstadt
Oktober 1927. (28458

Ihre ſiattgefundene Bermählung
zeigen an:
Wilhelm Scriba u. Frau
Elſe, geb. Fiebig.
Darmſtadt, Heinrichſtr. 128, I. (28438

Todes=Anzeige.
Am 24. Oktober verſchied nach
längerem ſchweren Leiden mein
geliebter Gatte, unſer treubeſorg=
ter
Vater und Großvater
Herr
Hermann Mohaupt
im Alter von 67 Jahren.
In tiefer Trauer:
Frau Alb. Mohaupt. geb. Bennert
Familie Ludw. Beller, Michelſtadt
Frau Helene Weniger, geb. Mohaupt,
Darmſtadt.
(16561
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 27. Oktober, nachmittags
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Heute Nacht entſchlief ſanft im
67. Lebensjahr nach ſchwerem
Leiden mein lieber Mann, unſer
Bruder, Schwager und Onkel
Auguſt Markert.
In tiefer Trauer:
Katharine Markert.
Darmſtadt, 25. Oktober 1927, (*28483
Die Beerdigung, findet am Don=
nerstag
, den 27. Oktober, nachm.
um ½3 Uhr, vom Portal des alten
Friedhofs an der Nd.= Ramſtädter=
ſtraße
aus ſtatt.

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Wir tauschen alte Rasierklingen allerArt
gegen Mulcutto-Klingen um
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Gott der Herr erlöſie heute Mittag von längerem Leiden
unſere geliebte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, meine treue

Schweſter

Frau

Karhatine Bierer

Marie Dieter
Minna Oieter

geb. Mahr.
Schmerzerfüllt:
Auguſt Engel
Lolo Engel, geb. Dieter Wolter Engel
Angelika Abl, geb. Mahr.

Darmſtadt, den 24. Oktober 1927.
(16564
Wenkſir. 4.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 27. Oktober, vormittags 11½ Uhr,
vom Portal des alten Friedhofs an der Nieder=Ramſtädterſiraße aus ſtatt.

Dankſagung.

Für die anläßlich des allzufrühen Ablebens
lieben Entſchlafenen

unſeres

Herrn Johannes Herbert XI.
erwieſene Teilnahme und die überaus zahlreichen Blumen=
ſpenden
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank. Ins=
beſondere
danken wir den teilnehmenden Vereinen und
Vereinigungen für die erwieſene letzte Ehre, ſowie Herrn
Pfarrer Lebrecht für die troſtreichen Worte am Grabe und
nicht zuletzt Herrn Dr, Zaengler für die hilfreiche Behand=
lung
während der Krankheit unſeres lieben Entſchlafenen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Hermann Herbert und Frau
Familie Fritz Steinmetz
Hans Herbert.
(*28419

Kfr ddrite M Ildi Gret
Ditn 2
Diasdworner Ihr Mamsca mo
Aan Drin Ssn Ennnehanat
dueeer mbres Gr. chgrrßgn=
Lin, deres ddrtter Müt in cu=
At. Minte woinen. r Lontgg.
Bu=Rmdut, Herwumnt Heihn Brf:
warworr tW runen. 8 kigelitzus
huun Mähdrescheuswineri
Mkünnensskltswrens kak.
aua ordncb mheenn Gn=
Jaer dsba Kir Anbrtnn.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Zeilnahme bei dem Hinſcheiden, ſowie
die zahlreichen Kranzſpenden bei der
Beerdigung meiner lieben Frau, unſerer
guten Mutter, Schwiegermutter und
Großmutter
Frau
Dorothea Schuchmann
geb. Hamm
ſagen wir allen Verwandten, Freunden
und Bekannten unſeren innigſten Dank.
Beſonders dan en wir Herrn Dr. Röder
für die liebevolle Behandlung, ſowie
Herrn Pfarrer Uhl für die troſtreichen
Worte am Grabe. Der lieben Ent=
ſchlafenen
bitten wir ein treues An=
denken
bewahren zu wollen. (*16537
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Schuchmanu III.
Weiterſtadt, den 24. Oktober 1927.

Geſchäfts=Eröffnung.
Ich habe die Friſeur=Abteilung
: im Römerbad übernommen. Durc
meine Tätigkeit in erſten Friſeur=
Geſchäften, zuletzt bei Wallhäuſer,
Wilhelminenſtraße, dürfte ich dem
verehrten Darmſtädter Publikum be=
kannt
ſein und bitte um wohlwollen=
den
Zuſpruch.
28477
Ludwig Lederer
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[ ][  ][ ]

PI

1Lmnmer 292
Rus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 26. Oktober.
WBerſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
üblſti Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezbr.
1918urt der Gendarmeriehauptwachtmeiſter Karl Dietz zu Offenbach
anpmn mit Wirkung vom 1. November 1927 in den Ruheſtand.
Bewerbemuſeum. Infolge von Räumungsarbeiten bleibt das
Miſin vom Mittwochbis Samstag dieſer Woche geſchloſ=
ſelk
Beſeſaal und Bibliothek ſind wie immer geöffnet vormittags von
8.2/2630 und nachmittags 37 Uhr (Mittwochs bis 6 Uhr); Samstag
naim.gg geſchloſſen.
eſſiſches Landestheater. Mittagswende von Paul
Elſſalf in der Ueberſetzung von Noman Woerner iſt vom Heſſiſchen
Lcerteater zur alleinigen Uraufführung angenommen.
Kder Komödie Ingeborg, von Curt Götz, der nächſten
Prſry des Scharſpiels, ſpielt Annelieſe Born die Titelrolle.
oer heutigen Aufführung von Leſſings Nathan der Weiſe‟
ſinlfe THauptrollen zum Teil neu beſetzt. Es wirken mit die Damen:
Calſer.) Knott, Meißner, und die Herren: Baumeiſter, Büttner, Folk=
mcltrzrgas
, Maletzki und Weſtermann. Die Vorſtellung beginnt um
19 W.
sl Logengeſtühl im Kleinen Haus iſt, vielfachen Wünſchen
entſtchend, erneuert worden.
MMozart=Verein. Jüir die neue Rwue Ganz Darmſtadt
ſplks), davon macht ſich ſtarkes Intereſſe bemerkbar. Es ſei aber
bertr,/ daß dieſe Aufführung nur den Mitgliedern des Mozartvereins
uniganu vom Vorſtand geladenen Gäſten zugänglich iſt. Man bemüht
ſich/Ehl ſchon, den Hauptſchlager zu erraten. Dieſer dürfte wohl in
derſe Zuu gbaum=Marſch zu ſuchen ſein, in dem S. May den
Schſzu ſi des preußiſchen Armeemarſches mit den ſcharfen Rhythmen
amſ rufsſcher Sonſamuſik meiſterhaft verbunden hat. Nach der Auf=
füh
)fr Tanz in allen Ecken. Näheres in der Geſchäftsſtelle.
cierr Direktor Auguſt Eimer, ein Sohn unſerer Stadt, der vor
lan ſt,shahren nach Nordamerika ausgewandert iſt und es in New York
durfku ire Tüchtigkeit zu hohem Anſehen und einem ſchönen Wohlſtand
gebſtn wat, feierte kürzlich dort ſeine Goldene Hochzeit. Auf die Glück=
wünttr
, die ihm Büürgermeiſter Mueller, zugleich namens der Stadt=
verüſwnng
, ausgeſprochen hat, iſt dieſer Tage nachſtehendes Dank=
ſchriſten
gcingetroffen: Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter! Von allen
Freſſchaftskeweiſen, Telegrammen und Karten, hat mich nichts ſo er=
freufmi
die durch Sie übermittelten Grüße und Glückwünſche der
Verftnuig meiner Vaterſtadt, dem geliebten Darmſtadt. Möchten Ihre
wohlylngänten Wünſche in Erfüllung gehem und die Weiterentwicklung
Dar knl=s als eines der Kunſt liebenden Geiſtesheime Deutſchlands,
einetrtbdt der Ordnung und Bürgertreue, ein Beiſpiel zur Nach=
ahmtt
ſtür andere Siedlungen, unter Ihrer Verwaltung auch ferner
bleiſſe /Es dankt Ihmem und den Mitgliedern der Stadtverwaltung
für ieeſgroße Aufmerkſamkeit: Mit Hochachtung Ihr ergebener Auguſt
Einnte Das Schreiben war von einem Scheck über einen namhaften
Betuy=nir ſoziale Zwecke und einem humoriſtiſchen Gedicht zum
Teillf 9oarmſtädter Mundart begleitet, in dem der Abſender der
Erbſan, eines Schuiffahrtskanals von Darmſtadt nach Stockſtadt am
Rheſſuelchaft das Wort redet. Er meint, der Bau würde ſich beſtimmt
rent a, und wünſcht, bei ſeinem nächſten Heimatbeſuch mit ſeiner
Gonttdam Darmſtädter Bahnhof anzulegen.
-Extrusgemeinde. Die Petrusgemeinde beginnt an dieſem Don=
mersſ//
en 27. Oktober, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, wieder mit
ihrennkütterabenden. Dieſe Abende ſind vielen Frauen der
Geuihee lieb und wert geworden und werden ſich ſicherlich auch in
diefeiinst hre eines ſtarken Beſuches erfreuen.
/Zlederzweig=Konzert. Hiermit ſei nochmals auf das am kom=
meniſehamstag
, den 29. d. M., abends 8 Uhr, im Feſtſaal der Turn=
gemeſſr
MWoogsplatz) ſtattfindende Konzert hingewieſen. Als Soliſten
wurdt ſurr dieſe Veranſtaltung Opernſängerin Frl. Roſe Merker,
Heryu zamrmermuſiker und Solocelliſt Hugo Andreae und Herr
Kap/ſeinter Bohne, ſämtlich vom Heſſiſchen Landestheater, ge=
wonim
/ Von großem Intereſſe dürfte es ſein, das neue Mitglied
unſehls ſandestheaters Frl. Merker auch einmal im Konzertſaal zu
höreff=)r die Vortragsfolge wurden aufgenommen: Senta=Ballade aus
der ir Der fliegende Holländer von R. Wagner und Lieder von
Schußz. Den guten Ruf, der Frl. Merker auch als Konzertſängerin
vorchrehk, wird die gefeierte Künſtlerin an dieſem Abend beſtätigen.
Herrſ ruw Andrege, deſſen muſitaliſches Können der Muſikwelt hin=
reichtfz
ekannt iſt, bringt zwei Sätze aus der 4=Dur=Sonate von L. v.
Bocihlty- Adagio aus dem D=Dur=Konzert von J. Haydn, ſowie Kom=
ppſithin
von Fr. Chopi und L. v. Beethoven zu Gehör. Die Kla=
vierilawgung
hat Herr Kapellemeiſter Bohne freundlichſt übernommen.
Der ſſ derzweig=Chor unter Leitung ſeines Chormeiſters Herrn Wilh.
GtzI,wartet mit Chören von A. E. Grell (Gnädig und barmherzig),
Fr. ſa): (Totenvolk), K. Kittel, ehemals Kapellmeiſter am Heſſiſchen
Janiſicheater, jetzt Studienprofeſſor in Bayreuth (Heimatliebe, Deut=
ſche
mat), Fr. V. Hoffs (Grafenkind) und J. Henkel (Am deutſchen
Rheiſſ u f f. Ein großer Kunſtgenuß wird allen Konzertbeſuchern be=
ſchieiſsſein
. (Alles Nähere in Anzeigen und Plakaten erſichtlich.)
*-y der Debewag‟. Darmſtädter Bewachungs=Geſellſchaft m.b.,H.,
hervſſgurngen aus der ſeit 1903 beſtehendem Kaſſeler Geſellſchaft, ſind
im Maofſenen Vierteljahr außer dem regelmäßigen Zu= und Nach=
ſchlieltz
, er Grundſtücke 369 offene Türen geſchloſſen. 24 offene Türen
vorgtiedun, die nicht geſchloſſen werden konnten, 100 Lichter gelöſcht,
11 oſrie NGeſchäftslokale, 9 defekte Türen vorg=funden, 2 zerſchlagene
Fenſtſuut d Rolläden gemeldet, 1 Einbrecher verjagt, 3 defekte Zäune,
13 olſe /Fenſter und Rolläden feſtgeſtellt, 4 ſteckengebliebene Schlüſſel
abge/ni und 4 losgeriſſene Pferde gemeldet. (Siehe Anzeige.)

Mittwoch, den 26. Oktober 1927

Seite 3

Fahrpreisermäßigung
zu Gunſien der Jugendpflege.
Alla Vereinigungen für Jugendpflege und Ju=
gendbewegung
werden hierdurch darauf aufmerkſam gemacht, daß
die blauen Ausweiskarten zur Inanſpruchnahme der Fahr=
preisermäßigung
am 31. Dezember d. Js. ihre Gültigkeit verlieren. Für
das Jahr 1928 ſind neue Beſcheinigungen erforderlich. Dieſe
werden in weißer Farbe ausgeſtellt durch die Zentralſtelle zur Förde=
ung
der Volksbildung und Jugendpflege in Heſſen. Sämtliche Ver=
einigungen
für Jugendpflege und Jugendbewegung unſeres Landes
werden erſucht, ihre Anträge bis ſpäteſtens zum 1. Dezember 1927 an
die Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung
und Jugendpflege in Heſſen, Darmſtadt, Wilhelminen=
ſtraße
3, einzureichen. Es wird im Intereſſe der einheitlichen Bearbei=
tung
der Angeleg=mheit dringend erſucht, dieſen Termin einzuhalten.

Die Wählerliſten
für die Landtagswahlen liegen bis einſchl.
30. Oktober in der Turnhalle am Kapellplatz
aus. Es empfiehlt ſich für jeden Wähler,
ſie auf ihre Vollſtändigkeit nachzuprüfen.

Volkshochſchule. Heute abend beginnt im Hörſaal 267 der Tech=
niſchen
Hochſchule Wilhelm Michel ſeine Vortragsreihe mit dem
Thema: Drei Dichterbildniſſe Es werden an vier Aben=
den
behandelt: Heinrich v. Kleiſt oder Die Tragödie der Männlichkeit
Charles Baudelaire oder Ueber das Künſtliche und Büchner, der
Jüngling. Anmeldungen können noch erfolgen. Die Hörgebühr kann
für alle Kurſe geſtundet werden. Für die Aufführungen des Hebrä=
iſchen
Künſtlertheaters Habima und die Vorſtellung
Der Lumbeawend erhalten unſere Mitglieder ermäßigte Karten
auf unſerer Geſchäftsſtelle.

Heſſiſches Roies Kreuz.
Das Heſſiſche Rote Kreuz wird auch in dieſem Jahre wieder einen
Lehrgang für Frauen und Mädchen in der erſten
Hilfe bai Unglücksfällen und in der Krankenpflege
abhalten. Dieſer Lehrgang, welcher von Herrn Geh. Medizinalrat Dr.
Happel geleitet wird, ſoll am Freitag, den 28. Oktober,
abends 19 Uhr, in dem Feſtſaal der Ludwigs= Ober=
realſchule
am Kapellplatz beginnen. Der Beginn iſt auf dieſe ſpä=
tere
Stunde gelegt worden, um auch ſolchen Frauen und Mädchen, die
beruflich tätig ſind, eine Teilnahme zu ermöglichen. Um geäußenten
Wünſchen zu entſprechen, ſoll auch auf praktiſche Uebungen beſonderer
Wert gelegt werden, wobei Schweſtern des Alice=Hoſpitals den Hemn
Leiter des Kurſus unterſtützen werden. Es iſt für jede Frau und für
jedes Mädchen von Wichtigkeit, ſich gewiſſe Kenntniſſe und Fertigkeiten
in der Krankenpflege anzueignen, die man bei Krankheiten in der
Familie anwenden kann; auch bei Unfällen iſt es unter Umſtänden ent=
ſcheidend
für die Geneſung des Verletztem, daß ſofort bis zur Ankunft
des Arztes das Entſprechende geſchieht. Wir hoffen deshalb, daß recht
viele Frauen und Mädchen von der nun gebotenen Gelegenheit Gebrauch
machen. Anmeldungen bittet man bis zum 28. Oktober,
vormittags zwiſchen 10 und 12 Uhr, im Geſchäftszimmer
des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz, Paradeplatz 3, oder in
demienigen des Alice=Frauenvereins, Dieburger Straße 21, zu erklären.

Städtische Sparkasse Darmstadt
St. 16550
Wanderklub Falke‟ 1916. Alljährlich im Herbſt, wenn Wald
und Flur ſich langſam zum Winterſchlafe rüſten, ruft der Falke ſcine
Mitglieder zu einer größeren ſportlichen Veranſtaltung, nämlich ſeiner
Schnitzeliagd zuſammen. Diesmal iſt Weinheim als Ausgangspunkt
vorgeſehen, von wo die Jagd in den Odenwald mit ſeinen herbſtlich ge=
färbten
Wäldern ſühren ſoll. Prachtvolle Rund= und Ausblicke werden
die Jäger für manche Arſtrengung entſchädigen, die ihnen die Füchſe
vor ihrer Erlegung verurſachen werden. Gäſte können eingeführt werden.
Friſch auf zum fröhlichen Jagen.
Dreſſola=Konzert. Wie bereits durch Anzeige mitgeteilt. findet
das 19. Dreſſola=Konzeut morgen Donnerstag, den N. Oktober,
abends 8 Uhr im Mozartſaal (Schulſtraße 8) ſtatt. Das Programm iſt
wie immer wieder äußerſt intereſſant zuſammengeſtellt, und bieter dieſer
Abend ſomit für Freunde gediegener Muſik eine angenehme Unterhal=
tung
. Eintritt frei.

KädiO mbekannten Radio-Spezialgeschäft
Kirchstraße 17. Telephon 2140.

Anlagen u. sämtl. Einzelteile kaufen Sie
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Jubiläum. Donne:stag, den 27. Oktober, feiert Herr Emil
Freund ſein 2jähriges Dienſtjubiläum bei der Firma Gebrüder
Roeder A.G. Dem beliebten Beamten wird es an dieſem Tage an
Ehrungen nicht fihlen.
* Vortrag Delius. Auf Veranlaſſung der Buchhandlung Schroth
(Rheinſtraße 15) hielt geſtern abend Rudolf von Delius einen Vortrag
über Philoſophie der Zukunft‟. Der Titel meines Vor=
trags
ſo führte der Redner etwa aus wird bei Skeptikern Miß=
trauen
erwecken. Heute greift man gerne wider zu alten Formen zu=
nück
, auf Myſtik, Gnoſtizismus, Buddhismus; aber wir haben eine alte
geiſtige Tradition, die wir weiter eutwickeln müſſen. Der europäiſche
Menſch und der Oſtaſiate ſind zwei verſchiedene Typen. Der Europäer
ſtellt das Ich heraus, und der Gipfel dieſer Entwickelung iſt der wiſſen=
ſchaftlich
=kritiſche Menſch. Der Aſiate (Chineſe) fühlt ſich der Welt viel
verbundener; er nutzt auch ſeine Kenntniſſe nicht ſo aus, um die Natur
zu beherrſchen wie der Europäer. Wir müſſen zwar das europäiſche
Denken weiterführen, aber auch etwas von dem Typus des Aſiaten her=
einnehmen
in unſer Denken; das iſt unſere Zukunftsaufgabe. Hegel
hatte bereits das Aſiatiſche in ſein Denken eingefügt; ihm iſt das Leben
unverſtändlich, wenn man es nicht als Abſtraktion auffaßt, ſondern als
etwas Organiſches, Wachſendes und Blühendes. Er erblickte nur im
der Bewegung, im Prozeß des Werdens die Wahrheit. Eine Syntheſe
zwiſchen dem europäiſchen und dem chinſiſchen Denken iſt wohl möglich,
und ein Ziel für die Philoſophie der Zukunft. Das europäiſche Denken
iſt männlich, während das chineſiſche Denken weiblich iſt, dem Abſtrakten
abgeneigt und als organiſch zu bezeichnen. Der heutige Europäer iſt
Fragmentmenſch, er hat nur die Fachkenntniſſe entwickelt. Den Kern
des europäiſchen Denkens müſſen wir in uns aufnehmen, das Leben
zu verſtehen ſuchen; aber der Denker der Zukunft wird das Leben beſſer
verſtehen, und es als organiſches Wachstum erfaſſen. Die Baſis d/
Denkens wird für die Zuhunft erweitert werden müſſen, andere Bezirke
des Denkens müiſſen dagegen aufgegeben werden; ſo kann z. B. die Atom=
theorie
ganz den Phyſikern überlaſſen werden. Die Totalität des Leben=
digen
iſt das Weſen der Zukunftsphiloſophie. Es hat keinen Wert
zwiſchen abſoluter und relativer Wahrheit zu unterſcheiden. Wahrheit
iſt ein Prozeß, immer in Bewegung. Der neue Standpunkt der Zu=
tunftsphiloſophie
ſtößt den Menſchen in die Aktivität hinein, daß er ſich
die Wahrheit erwirbt. Augenblicklich gibt es keine Ethik in Europa
mehr; für die alten ethiſchen Syſteme beſtueht kein Intereſſe mehr. Die
europäiſche Ethik endete in Polizeiforderungen. Die Chineſen verſtehen
unter Ethik nicht Forderungen, ſondern die Frage, wie kommſt du zum
höchſten Glück, wie ſteigerſt du dich? Ethik iſt ihm Bereicherung des
Gefühls. Das Problem der Zukunftsphiloſophie iſt, die Ethik organiſch
zu begründen, ſie aus dem Lebensverſtändnis heraus wachſen zu laſſen.
Der Menſch muß die ganze Forderungsethik (Du ſollſt!) fallen laſſen;
die Zukunftsethik muß aus dem Inneren des Menſchen herauswachſen.
Der Menſch iſt frei und unfrei zugleich; es kommt bei dem Freiheits=
problem
nur darauf an, wie wir immer freier werden. Die Freiheit iſt
alſo ein Werden, ein Prozeß. In dem Problem des Freierwerdens
beſteht das ganze Lebensproblem. In allen Problemen ſieht der Redner
ein Verlaſſen des Standpunktes des Erkennens des abſtrakten Verſtan=
des
und ein Uebergehen zum Handeln, zum Organiſchen. Die Verehrung
des geiſtig ringenden Lebens wird einmal wieder das uns alle Bindende
werden. Die Aufgabe des Denkers der Zukunft wird es ſein, uns den
Tempel der Verehrung des Lebens aufzubauen. In ſeinen weiteren
Ausführungen erörterte der Redner noch verſchiedene ethiſche Probleme
und zeigte ſich auch ſtark von der Hegelſchen Denkweiſe beeinflußt. In
der Philoſophie der Zukunft wird die Denkweiſe der Frau eine große
Kolle ſpielen. Das zahlreiche Publikum im Fürſtenſaal wo der Vor=
trag
ſtattfand ſpendete dem Redner lebhaft Beifall.
Freunde der Darmſtädter Reglanſtalten. Der Vorſtand geſtattet
ſich, Mitglieder und Gönner nochmals an den Familienausflug
am nächſten Sonntag zu erinnern. Bei gutem Wetter treffen wir uns
am Tierbwunnen um 2 Uhr, gehen dann auf dem Ludwigsweg nach Eber=
ſtadt
, um beim Wein=Jacob, Oberſtraße 12, eimen fröhlichen Nachmittag
zu verbringen, Regnet es, ſo benutzen wir die Elektriſche, um 14 Uhr
54 Min. ab Luiſenplatz. Außerdem teilt der Vorſtand mit, daß Herr
Studienrat Dr. Seiler am 23. November über Sizilien ſprechen
wird. Der Reinertrag dieſes Lichtbildervortrags fließt in die Wohl=
fahrtskaſſe
der Liebigs=Oberrealſchule.
Orpheum. Das Muſikantenmädel die reizende Ope=
rette
von Gg. Jarno, gelangt heute zum letzten Male zur Auf=
führung
. (Siehe Anzeige.)

Rr 9
9

(I. BIn. 14910

Gestatten Sie, Ihnen meinen tiefgefühlten aufrichtigen Dank für die Einführung der Lukutatefrucht auszusprechen.
ich vermute, daß Sie von allen Seiten mit Dankschreiben bombardiert werden, denn die Wirkung von Lukutate ist geradezu
unglaublich vielseitig. Nicht nur die Drüsen werden entgiftet, sondern der ganze Korpus mit allem drum und dran wird
restlos in den Jugendzustand zurückdatiert.
Ich bin 52 Jahre alt und war an Leib und Seele erschöpft. In der Verzweiflung habe ich alle möglichen Kuren
vergeblich gemacht. Ich will Ihnen keine lange Geschichte erzäblen, Ich babe alle Hltersbeschwerden; Hrterienverkalkung,
Druck im Hinterkopfe, Hsthma, starke Verschleimungen der Lunge und des Magens, erhöbte Herztätigkeit, schlappe Nerven,
träge Verdauung, Verstopfung, kurz alles mitgemacht. Ich versichere Ihnen nun aber aufrichtig, daß ich mit Lukutate das
ganze Sammelsurium von Krankbeiten des Hlters zum Teufel gejagt habe, sogar die Hämorrboiden sind gänzlich ver=
schwunden
. Für diese Befreiung bin ich Ihnen von Herzen dankbar.
Das Tollste was eingetreten ist, Kopf- und Bartbaare haben einen hoben Prozentsatz ihrer Greisenfarbe verloren
und nähern sich der Jugendfärbung, Ich fühle mich gegenwärtig wie ein 2530 Jähriger und bin der Übermütigste im
Orchester, treibe Unfug und kenne keine Ermüdung mehr. Im Punkto Hrbeitslust bin ich nicht zu bändigen, fremdsprachige
Vokabein, die ich längst vergessen batte, tauchen wieder auf, kurz das Gedächtnis funktioniert tadellos, ebenso bat das
Ibr ergebenster R. Sch., Kammermusiker
Hugenlicht und Gehör eine Stärkung aufzuweisen.
Man wählt je nach Geschmack oder wechselt:

1 Lukufate-Gelee-Früchte, die süße Geschmachsform . . Mk. 2.75
Mk. 1.45
dito
halbe Pachung
2 Lukatate-Bouillonwürfel für den, der süß nicht mag,
sowie für Korpulente und Diabetiker Mk. 2.75
z. Lukutate-Mark, Marmelade als Brotaufstrich etc. . . . . Mk. 2.75

4 Lukufate-Beerensaft (mit indischem Robrzucker) . . . . Mk. 2.60
5. Lukutate-Mark konzentriert . . . . . . . . . . . . Mk. 7.
s. Lukutate für Tlere .. . . . . . . . . . . . . . . . . . Mk. 2.75
In Hpotheken, Drogerien, Reformhäusern erhältlich. Literatur ab Fabrik.
WILHELM HILLER, Nahrungsmittel-Werle, HHNNOVER,
zugleich Hersteller der Brolella-Darm-Diät nach Prof. Dr. Gewecke.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch den 26 Oktober 1927

Nummer 292

Gaswerbewoche.

Die in der Ausſtellung im Städtiſchen Saalbau gezeigten Lehrmittel
gegen fehlerhafte Inſtallationen erregen nicht nur beſonderes Intereſſe
bei den Fachkreiſen; ſie zeigen auch den Gasverbrauchern in eindring=
licher
Weiſe, welche Schäden auftwten können, wenn die Inſtallations=
arbeiten
nicht ſachgemäß oder mit mangelhaftem Material ausgeführt
wanden. Beſonders deutlich wird hier vor Augen geführt, wie zweck=
mäßig
es iſt, die Inſtallationsarbeiten nur durch zuverläſſige Gewerbe=
treibende
ausführen zu laſſen, die Gewähr für die vorſchriftsmäßige
Ausführung der Arbeiten bieten. Die Ausſtellung zeigt im weiteren
die andauernde Vervollkommnung und Verbeſſenung aller Verbrauchs=
apparate
. Dabei ſoll dem Beſucher aber auch klar gemacht werden,
wie notwendig es iſt, die Apparate ſachgemäß zu bedienen. Wie alle
übrigen Apparate und Maſchinen müſſen auch ſie von Zeit zu Zeit nach=
geſehen
und neu eingeſtllt werden, um für eine einwandfreie Arbeits=
leiſtung
Gewähr bietn zu können. In ſolchen Fällen wende man ſich
an den fachkundigen Inſtallateur oder, wenn notwendig, an das Gas=
werk
, das mit ſeinem Perſonal jederzeit gern mit Nat und Tat auf
telephoniſchen Anruf oder ſchriftliche Mitteilung zur Verſügung ſteht.
Der Ausſtellung ſelbſt wird größtes Intereſſe entgegengebracht; ein
Beweis dafür, daß ſie allen Beſuchern Neues zu bieten hat. Auf die
koſtenlos zur Ausgabe gelangenden Eintrittskarten für die zur Ver=
loſung
kommenden Gasheude, Küchengebrauchsgegenſtände uſw. ſei hier
nochmals beſonders hingewieſen. Mögen ſich alle Hausfrauen und
Mädchm, die es noch werden wollen, dieſe einzige Gelagenheit, einen
neuzeitlichen Gasherd uſw. koſtenlos gewinnen zu können, nicht entgehen
laſſen. Aber nicht nur dem Hausfrauen, ſondern allen Kreiſen unſerer
Bevölkerung wollen wir den Beſuch der Ausſtellung aufs beſte empfeh=
len
. Heute Mittwoch, den 26. Oktober, findet um 15 Uhr ein
Preiswettkochen ſtatt, zu dem ſich Schülerinnen der Städtiſchen
Haushaltungsſchule gemeldet haben. Dieſe Veranſtaltung dürſte aben=
falls
, da ſie zum erſten Male in Darmſtadt ſtattfindet, reges Intereſſe
finden. Um 2 Uhr wird ein Vortrag für unſere Hausfraen
über Die Verwendungsmöglichkeiten des Gaſes im
Haushalt ſtattfinden. Gehen Sie an dem Ihnen Gebotenen nicht
achtlos vorüber denken Sie nicht, daß Ihnen die Ausſtellung nichts
Neues bieten könne, ſondern kommen Sie in den Saalbau, ſie wird
Ihnen beſtimmt viele Anregungen bieten.
Die Ausſtellung iſt täglich ummterbrochen von 9 bis 20 Uhr
geöffnet.
Das Herrngarten=Kaffee im Winter geöffnet. Wir werden ge=
beten
, darauf hinzuweiſen, daß envgegen anderslautenden Gerüchten das
Herrngartenkaffee ſelbſtverſtändlich auch im Winter geöffnet iſt.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyö Bremen. Nach
New York, (ab Bremen=Bremerhaven): Geouge Waſhington am
26. 10., Berlin am 29. 10., Republic am 31. 10., Preſident Rooſe=
velt
am 2. 11., Stuttgart gm 2. 11., Columbus am 9. 11., Dres=
den
am 16. 11.; (ab Southampton): George Waſhington am 2. 10.,
Berlin am 30. 10., Republic am 1. 11., Preſident Rooſevelt am
3. 11., Columbus am 10. 11. Nach Canada (Halifax): Stutt=
gart
am 2. 11. ab Bremen=Bremerhaven. Nach Philadelphia=
Baltimore=Norfolk (ab Bremen): Schdlitz am 6. 11., Yorck
am 2. 11., Göttingen am 7. 12. Nach Nordamerika Weſt=
küſte
(ab Bremen): Wiegand am 1. 11., Ilmar am 22. 11. Nach
dem La Plata ab Bremen=Bremerhaven (Paſſagiereinſchiffung):
Gotha am 29. 10., Sierra Ventana am 12. 11., Madrid am 19. 11.
Nach Nordbraſilien: Arucas am 22. 11 ab Bremen, am
26. 11. ab Hamburg. Nach CubgDrleans: Riol ab Ham=
burg
am 31. 10., ab Bremen am 2 11. Nach Oſtaſien (ab Brc=
wen
bzw. Hamburg): Derfflinger am 29. 10. bzw. 2. 11., Elberfeld
am 5. 11. bzw. 9. 11., T.* am 12. 11. bzw. 16. 11., Lahn am 19.11.
lien (ab Bremen): Eſſen am 5. 11., Doliys am 15. 11. Nach
Südamerika Weſtküſte: 1. durch den Panamakanal (ab Ham=
bung
bzw. Bremen): Rapot am 12. 11. bzw. 15. 11.; 2. durch die wird eine blendende Revue=Vorſtellung ſowohl vor wie hinter den
Magellanſtraße: Atto am 29. 11. bzy. 3. 12. Nach Weſtküſte, Kuliſſen gezeigt. Dieſer Film iſt der große Erfolg dieſer Saiſon.
Zentralamerika und Mexiko: Erſurt am 7. 11. ab Bremen,
am 12. 11. ab Hamburg. Fruchtfahrt Kanariſche Inſeln nach
BremenHamburg: Arucas gen B. 10. ab Bremen. Nach der
Levante (ab Brmen): Abfahrten alle 310 Tage. Nach Finn=
land
ab Bremen: 14tägiger Dienſt nach allen Hauptplätzen. Nach
Reval ab Bremen: Abfehrten alle 10 Tage Nach Leningrad
ab Bremen: Abfahrten alle 814 Tage Nach England ab Bre=
men
: 2 bzw. 4 Abfahrten in der Woche. Nach Weſtafrika:
Wolfram am B. 10. ab Bremen, Friedrum am B. 10 ab Hamburg;
nach Süd= und Oſtafrika: Sultan ab Hamburg am 29. 10.,
ab Bremen am 31. 10.
Hauswirte, ſchützt die Wafferleitungen vor Froſt! Der Froſt / Berlin, Elottwelistr. 3. Erhältlich in Apotheken u. Drogerien. (I. Bin. 14464
bringt die Gefahr der Beſchädigung der Waſſerleitungen. Dieſe Be=
ſchädigungen
können unter Umſtänden nicht unerhebliche Koſten und
große Unannehmlichkeiten verurſachen. Es licgt daher im eigenen In=
tereſſe
der Hauswirte, für rechtzeitigen und ausmichenden Schutz der Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende 22
Waſſerleitungsanlagen gegen die Kälte zu ſorgen. Beſonders gefährdet Uhr: Nathan der Weiſe Kleines Haus. Anfang 20 Uhr,
ſind die Eintrittsſtellen der Leitungen in die Gebäude. Schließen und Ende nach 22 Uhr: Reineke Fuchs, Hin und Zurück, Die Prin=
Abdichten der Kellerfenſter mit ſchlechten Wärmeleitern (Stroh, Holz=
wolle
, Lumpen, Papier uſw.) und Einhüllen der freiliegenden Rohre,
ferner Abſtellen und Leerlaufenlaſſen der ungeſchützten Leitungen bei
Froſt müſſen zu ſorgfältiger Anwendung empfohlen werden.

Was viele nicht wiſſen!
1. Daß in Deutſchland zurzeit 46 250 Perſoncm mit der Herſtellung von
Butter, Käſe und Milchwaren beſchäftigt ſind.
2. Daß der Wert der jährlichen Milchproduktion, der mit 3,6 Milliarden
Reichsmark veranſchlagt wird, den Wert der Kohlen= und Roheiſen=
produktion
von zuſammen 3,3 um 0,3 Millianden Mark überſteigt.
3. Daß die erſte Milchzentrifuge für fortlaufende Entrahmung am
26. Juni 1878 in der Genoſſimſchaftsmolkerei Kiel aufgeſtellt wurde.
Dieſes Entrahmungsinſtrument iſt heute über die ganze Welt ver=
breitet
.
4. Daß die Haut, die ſich beim ſtarken Erhitzen der Milch an der Ober=
flächs
bildet, nicht aus Fett beſteht, ſondern aus kleinen geron=
nenen
Eiweißteilchen.
5. Daß der Kochgeſchmack der Milch, der bereits bei einer Erhitzung im
Haushalt auf 65 bis 70 Grad eintritt, auf eine teilweiſe Gerinnung
des Eiweißes und Ausfällung vorher gelöſter Salze zunckzufüh=
ren
iſt.
6. Daß beim Melken die erſte Milch ſehr fettarm und die zuletzt er=
molkene
Milch ſehr fettreich iſt. Darum iſt es Vorſchrift, die Milch
eines ganzen Gemelkes zu miſchen, wenn ſie als Vollmilch verkauft
Dr. In.
werden ſoll.
p. Amtsgericht I. Ein getrennt lebender Mann lernte ein Mäd=
chen
kennen; er gab vor, er ſei ledig, er wolle ſie heiraten, er ſei Heizen
bei der Reichsbahn; er entlockte ihr ſo den Betrag von 5 Mk., die er=
ſtattet
ſind. Urteil 25 Mk. Geldſtrafe. In einem Hauſe der
Innenſtadt beſtand Streit zwiſchen Hausherrn und Mieter. Des letzte=
ren
Sohn, der hier zugunſten der Eltern eingreifen wollte, ſoll ſich der
Beleidigung, Bedrohung und Körperverletzung des Hausherrn ſchuldig ge=
macht
haben, letztere mittels eines Gewichtſteins. Er erklärt, er ſei be=
trunken
geweſen. Ein kreisärztliches Gutachten ſtellt feſt, daß er Pſycho=
path
iſt. Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß ſich der zur Ver=
handlung
ſtehende Vorfall ſchon vor 1½ Jahren abgeſpielt hat. Das
Urteil erkennt auf eina Geldſtrafe von zuſammen 90 Mark.
Mildernde Umſtände werden in weiteſtem Maße zugebilligt.

Ke
Kasine
in den oberen Räumen
des Belohshofos.

SoldlrSddt
täglich geöffnet ab 9 Uhr abends.
Separater Eingang Georgenstraße.

Lokale Veranſialtungen.
Die Hierunter erſcheinenden Rotizen ſind ansſchlleflich als Hinweiſe auf Anzeigen mu belrachten.
in keinem Falſe irgendwle alt Beſprechung oder Kelik.
In der Rheingauer Weinſtube gaſtiert noch bis zum
Sonntag, 30. Oktober, zum Winzerfeſt die berühmte ungariſche Zigeu=
nerkapelle
, die bis jetzt den größten Beifall der Beſucher fand.
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künſſier oder künſtileriſche Verenſtalfungen, deren im Nachilehmden Gieihruns
geſchieht, behält ſich die Redatſon ihr Urtell ver
Palaſt=Lichtſpiele. Es iſt nichts Neues, daß eine Schau=
ſpielerin
oder Revuctänzerin eine Namensheirat unter der Bedingung
eingeht, daß eine Scheidung in kürzeſter Friſt erfolgt. Ein ſolches Er=
eignis
iſt nicht immer ſehr erfreulich. Unbedingt unterhaltend und für
alle Teile befriedigend iſt jedoch die Liebes=, Ehe= und Scheidungsge=
ſchichte
der Revuetänzerin La bella Dolores, die ſich im Nahmen
des Ellen Richter=Films der Ufa: Die ſchönſten Beine von
bzw. B3. 11 Saarbrücken am 26. 11. bzw. 30. 11. Nach Auſtra= Berlin abſpielt. In dieſem Film, der ein ſprühendes Tempo beſitzt,
ſpielt Ellen Richtenr die weibliche, Bruno Kaſtner die männliche Haupt=
rolle
. Der Film erlebt zur Zeit ſeine hieſige Uraufführung. Hierbei
Hierzu ebenfalls in Erſtaufführung: Familientag im Hauſe
Prellſtein; ſechs Akte von Geſchäften und lieber Verwandtſchaft.
In den Hauptrollen: Erika Gläßner, Siegfried Arno, Paul Morgan,
Szöke Szakall, Karl Ettlinger, Anton Herrnfeld, Fritz Spira, Ilka
Grüning, Max Ehrlich.

BallrichrMagennßafz
Nur echt in blauer Packung mit dem Bilde des Erfinders. 100 Jahre unüber=
roffen
geg. Folgen ſchlechter Verdauung u. Sodbrennen. Ford. Sie grat. u.
frk. Probe mit Gebrauchsanw. Pulver 250g 0.60, Tabl. 0.25 u. 1.50, Bullrich,

Tageskalender für Mittwoch, den 26. Oktober 1927.
zeſſin auf der Erbſe Oben und Unten. Orpheum, Anfang
20 Uhr: Das Muſikantenmädel Konzerte: Hotel Schmitz,
Schloß=Café, Bockshaut, Café Waldesruh Kaffee= und Kuchentag.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenztheater, Palaſtlichtſpiele.

Aus den Parteien.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartef. Dieſ
Frauen der DV.P. werden zu einer Frauen=Mitglieder,
Verſammlung auf Donnerstag, den 27. Oktober, abends 8 nhru
(tünktlich), im Grünen Zimmer bei Chriſt (Kaiſerſaal) eingeladenn
Generlſekretär Welkow wird über Pylitiſche Tagesfragen ſorechmy
Um zahlreichen Beſuch wird gebeten.
Jugendgruppeder Deutſchen Volkspartei. Heutat
abend 8 Uhr findet eine Mitglieder= und Monatsverſammlung bei Kraut.4
wurm (Ecke Heidelberger und Eſchollbrücker Straße) ſtatt. In Anbetrachch
der wichtigen Tagesordnung wird um vollzähliges und pünktlichs Eru
ſcheinen dringend gebeten.
* Verſammlung der Volksrechtspartei. Am Monw
tag abend fand im Fürſtenſaal eine zahlreich beſuchte Verſammlung der
Volksrechtspartei ſtutt. Der Vorſitzende Juſtizrat Lindt wies in ſemens
Eröffnungsworten auf die Verſprechungen hin, die jetzt wieder von deno
verſchiedenen Parteien im Hinblick auf die Wahlen den Rentnern geu
macht worden ſeien, nährend ſie es bisher an Taten fehlen ließen. Aug
ſonſt ſtellte er die Vogelſtraußpolitik, die vielfach im Reichstag getriebmn
werde, in die rechte Beleuchtung. Sodann übertrug er dem Referentem
des Abends, Herrn Landtagsabgeordnetn Kurt Läſſig aus Zeitz, denc
Vorſitzenden des Landesverbands Sachſen des Deutſchen Rentnerbundes=
das
Wort zu ſeinem Vortrag über das Thema: Die Not der deutſchewa
Nentner und das Rentnerverſorgungsgeſetz als wichtigſte und dringu
lichſte Aufgabe der Reichsgeſetzgebung‟. Der Redner, der von der Stutzt
garter Reichstagung der Volksrechtspartei kam, überbrachte Grüße vom
deſſen Ehrenmitglie dern. Dann erläuterte er, woher die Not der deutſchem
Nentner gekommen ſei und wie die bisherigen Mittel von Regiermm
und Parteien ungenügend geweſen ſeien, ſo daß ſchon hierdurch dam
Entſtehen der Volksrechtspartei gerechtfertigt ſei. Mit ſcharfen Wortemm
geißelte er die 3. Steuernotverordnung des Herrn Dr. Luther und dich
darauffolgenden ungerechten und ungenügenden Aufwertungsgeſetze, ditz
im Widerſpruch zur Reichsverfaſſung ſtehen. Er ließ Kupons vom
Kriegsanleiheſtücken über 50 060 Mark und 100 000 Mark herumgeherm
die den kaiferlichen und republikaniſchen Adler zuſammen trügen, mrtz
rend im Kriege nur Stücke zu höchſtens 20 000 Mark ausgegeben wom
den ſeien. Zu dem Rentnerverſorgungsgeſetz übergehend, zeigte er, win
die Regierung wenig guten Willen zeigte und die Regierungsparteien
verſogt hätten. Demgegenüber ſtellte er die Forderungen des Deutſchem
Nentnerbundes auf. Den Wahlrechtsbeſchränkungen der Heſſiſchen NeN
gierung gegenüber ermahnte er zu mutigem Ausharren im Kampfe, 9
die Augen von ganz Deutſchland auf die Heſſenwahlen gerichtet ſeiem
Starker Beifall war ſchon während ſeines Vortrags oftmals ſeinemn
Worten gefolgt und wurde ihm auch am Schluß zuteil. Der Vorſizendch
ſprach ihm den Dank der Varſammlung aus. Dann folgte noch enct
kurze Anſprache von Profeſſor Axt und eim Schlußwort des Referentemm

Polizeibericht. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurdw
in einer Kleiderfabrik in Aſchaffenburg ein Einbruch verübt. Einer dent
beiden Täter konnte noch in der Nacht dort feſtgenommen werden. And
zweite ging flüchtig. Am Sonntag vormittag konnte dieſer aber achy
hier bei ſeiner Geliebten ermittelt und feſtgevommen werden Esſf
handelt ſich um den 21jährigen Schloſſer Alois Rauch aus Märnchen, derdt
ſich ſeit 1925 in hieſigen Logierwirtſchaften aufhält. Rauch lebte hen=
größtenteils
vom Betteln; er wurde dieſerhalb verſchiedenemal zur Anch
zeige gebracht und auch beſtraft. Unter dem Bette der Geliebten fntm
man einen großen Karton mit 4 Mänteln und 3 Anzügen, die von demm
Einbruch in Aſchaffenburg herrührten. Rauch wurde dem Amsgenand
zugeführt und kam in Unterſuchungshaft. Der Arbeiter Frienau
Kühling aus Langenfeld, der von dem Polizeipräſidium Köln vermitzt
gemeldet iſt, wurde hier aufgegriffen. Geſtohlen wurden in den 1/
ten Tagen aus einem Anweſen des Schillerplatzes eim kleimer vienät!
riger, blaugraugeſtrichener Handleiterwagen, von einer Bamk in mit
Paulusanlage ein dort niedergelegter Sealplüſchwantel, der an Sum u
Aermelaufſchlägen und Kragen mit 20 Zentimeter breitem Bibewel /
beſetzt iſt, aus der Räucherkammer eines hieſigen Metzgermeiſters em!
25 Pfund Cervelatwurſt, 15 Pfund geräucherte Leberwurſt und as hia u
nebenan liegenden Burſchenzimmer eine ſilberne Taſchenuhr mit dob 0
rand, auf deren Innendeckel der Name Junghans eingravien ſt.
In der Rheinſtraße wurde ein Herrenfahrrad, Marke Walda, Fahnd 4
nummer 1240, das nur einige Augenblicke vor einem Geſchäſt ameſtll !
war, endwendet. In einem Garten an der Landskronſtuße puce 1
ein Hühnerhaus erbrochen und 4 weiße Hühner (amerikanite 2u
horn) entwendet. Die Hühner tragen die Bundesringe RV. W/W0
244 und 245. Perſonen, die Angaben zur Aufklärung der wctlen
aufgeführten Diebſtähle machen können, werden gebeten, dr Fint
Abteilung Nachricht zu geben.

Wo
fährt
m an

(V. 16499

D u!

Antwort morgen an dieser Stelle

Art
MaorRi

Suton
Empire
Biedermeier
Antiker, Original=
möbel
kauft man
zu Verſteigerungs=
preiſen
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[ ][  ][ ]

Rummer 292

Mittwoch, den 26 Oktober 1922

Seite 7

Bekenntnisſchulen in Heſſen.
ilnn (Simultanſchulen) mit 3661 Lehrern und 137 000 Schülern auch
v27 rein evangeliſch= und B8 rein katholiſche Schulen, alſo Bekennt= zeit.
ſchrulen. Sie die Bekenntnisſchulen finden ſich in den Kreiſen
tScheim (10), Dieburg (10), Erbach (2), Groß=Gerau (2), Heppenheim
Alzey (8), Bingen (2), Oppenheim (2) und Worms (6). In Ober=
iſt
die einzige Bickenntnisſchle, die der Staat unterſtützt, die
faf iſche Schule auf dem Gute Engelthal im Kreiſe Büdingen. Als
mlrliche Volksſchulen ſind außerdem die Bonifazius= und Guſtav=
Uls==Schulen in Vielbrunn, Wimpfen und Herbſtein anerkannt. Eine
berntnisſchule, die nicht als öffentliche Schule anerkannt iſt, iſt eine
bahenſchule in Alzeh. Seckmauern im Kreiſe Erbach vereinigt alle
unfformen in ſich, nämlich eine evangeliſche und eine katholiſche Be=
tüntisſchule
mit je einem Lehrer und eine zweiklaſſige Gemeinſchafts=
Dia evangeliſchen Bekenntnisſchrlen zählen 108 Klaſſen mit
uund die katholiſchen Schulen 129 Klaſſen mit 4691 Schülern. Von
77 ebangeliſchen Schulen ſind 8, von den 28 katholiſchen 10 ein=
Die größten Orte mit Bekenntnisſchulen ſind Alsheim (Worms),
fsßeim, Bingen, Birkenau, Eich (Worms), Gernsheim, Gimbsheim
ſruns), Groß=Umſtadt, Groß=Zimmern und Lampertheim.

Am. Arheilgen, 25. Okt. In bezug auf die am 13. November d2.
(ſionttfindende Landtagswahl ſei mitgeteilt, die die Wählerliſten
1en timmberechtigten bis zum 20. d3. Mts. einſchließlich während der
4fäfſtunden auf dem Nathauſe zur Einſicht offenliegen. Am Sonntage
ty: die Offenlegung von vormittags 913 Uhr. Einwendungen
die Richtigkeit und Vollſtändigkeit können dortſelbſt erhoben wer=
9 woch müſſen die erforderlichen Nachweiſe erbracht werden Die
eitellang der Reitbahn ſchreitet rüſtig vorwärts. Die
ützuige ſind ſoweit hergerichtet, und gegenwärtig iſt die Dampfwalze
ſb EEinwalzen des Fahrdammes. Ferner iſt ein Teerbelag in Aus=
ſiornommen
, dem ſpäter noch eing Pflaſterung mit Kleinſteinen fol=
Aufall. Nachdem zur Einleitung der Reformationsfeier
zu Wedenken der Einführung in unſerer Gemeinde vorgeſtenn hier
Hſy hden Evangeliſchen Kirchengeſangverein ein außerordentlich gut
Hhaxs Arnold Mendelsſohn=Konzert abgehalten wurde, das einen
Qſa 1s würdigen und zufriedenſtellenden Verlauf nahm, folgt am
AAnch abend ½9 Uhr im Saale des Gaſthauſes Zum goldenen
9ßen ein Vortrag des Studienrats Dr. Avemarie=Darmſtodt üben
car und unſere Zeit, wobei wiederum Kirchenchor und Poſaumen=
Ahire Mitwirkung zugeſagt haben. Herr Dr. Avemarie, der durch
fu= Vorträge hier eine bekannte Perſönlichkeit iſt, will zeigen, wie
AAeis Perſönlichkeit und Werk auch noch heute für das geiſtige Leben
Uſra Tage von einſchneüdender Bedeutung iſt. Ferner ſieht die Feſt=
fſu
urus Anlaß, daß vor 400 Jahren die Reformation hier Eingang
flſy inige ſchlichte Feierſtunden vor Am Sonntag wird ein feier=
IIf4 FFeſtgottesdienſt den eigentlichen Feſttag einleiten. Nachmittags iſt
f1hz: Eimweihung des vergrößerten und neuhergerichteten Gemeinde=
hſe
3, ein Feſtvortrag des Herrn Prälaten D. Dr. Diehl=Darmſtadt
/Rnich Moter aus Weißenburg und die Einführung der Reformation
ih ſrheilgen in Ausſicht genommen, und abends findet die Aufführung
d//Füſtſpiels Luther auf der Wartburg, Schauſpiel in 5 Aufzüigem
wiſiriedrich Linehard (dritter Teil der Wartbungtrilogie) ſtatt. Am
SSSag vorher iſt eine Feier für die oberen Schulklaſſen im Gottes=
5iiA yrit Anſprache, Anſagen von Gedichten und Vortrag von Geſängen
glſem:. Am Abend geht dem Feſttag eine Beformationsabendmahls=
f
Ritoraus. Bei allen Veranſtaltungen werden Gaben für die Refor=
wruisſpende
die zur Auffriſchung des Armenfonds und zur An=
ſoſchmrg
eines Abendmahlskelches dienen ſollen, entgegengenommen.
MBeiterſtadt, 25. Okt. Am Samstag fand das Kegelfeſt des Kegel=
rIM
Fallzum in dem Saale des Klubwirtes Zur ſchönen Ausſicht
füſt Auch zahlreiche geladene Gäſte beteiligten ſich an dieſem Feſte.
Ahihruder Spengler eröffnete mit einer kernigen Anſpracha die Ver=
almtng
. Anſchließend kam das Preiskegeln, wobei Kegelbmuder
SEd: die Höchſtleiſtung von 87 Holz erzielte. Auch für jede Dame
wwem Preis geſtiftet. Frau Hamm erzielte mit 4 Kugeln in die
AEnſ die anſehnliche Biffer 20 und war ſomit an erſter Stelle. Dann
gib es zum gemütlichen Teil über. Auch hier truig wiederum Kegel=
blſr
Spengler durch ſine humoriſtiſchen Vorträge und Anregungen
vllizuw Verſchönerung des Abends bei. Beſonders die hieſige Kapelle
ahla ſch hat ſich durch ihre ſchönen Geſangs= und Solovorträge Be=
liſue
k erworben.
Wriesheim, 25. Okt. Einen Feſttag für viele bedeutete die Ein=
wmyg
der umgebguten Kleinkinderſchule. Nachdem frühmorgens der
AAu enchor Lob= und Danklieder geblaſen hatte, fand ſich um halb
10Ayn eine große Gemeinde im Gotteshauſe zuſammen. Pfarrer Man=
alAnz
-es in ſeiner Feſtpredigt hin auf die Aufgabe, die gegeben iſt und
algel bleibt, Menſchen mit den Lebenskräften des Evangeliums in
Aſmöung zu bringem. Prälat D. Dr. Diehl ermahnte die Gemeinde
ziſuemer Aubeit im Dienſte an dem Nächſten. Sodann begab ſich die
glm WBemeinde unter den Klängen des Poſaunenchors vor das neue
. der bauleitende Architekt Dr. Feldmann entwarf ein Bild der
CFotte der alten Pfarrſcheuer und dankte den Handwerkern für ihre
tühz ggewiſſenhafte und raſche Arbeit. War es doch gelungen, in der
kuler ! Zeit von 14 Wochen den Umbau zu bewerkſtelligen. Nachdem
Dſßuldmamn den Schlüſſel Herrn Pfarver Mangold übergeben hatte,
bAllu imt ſer den Herrn Prälaten, das Heim aufzuſchließen. Unter den
Klülgx des Poſaunenchors zog die Gemeinde ein. Es brachten fodann
Gbe und Glüchwünſche Herr Beigeordneter Feldmann im Namen
dikömmeinde, Pfarrer Waldeck für das Eliſabethenſtift, Divektor Pfr.
Mſig für dem Landesverein für innere Miſſion, Frau Direktor Maus
we, des evangeliſchen Frauenvereins. Außerdem grüßte der Ge=
ſonerein
Liedertafel mit zwei Liedern. Am Nachmittag zogen die
Gſärnein. Der Zudrang zu dieſer Feier war ſo ſtark, daß leider viele
kdſ Butritt mehr finden konnten. Ebenſo konnten zu dem Gemeinde=
allſy
naur eine beſchränkte Zahl Karten ausgegeben werden. Es mag
dBülen, die nicht Platz fanden, ein Troſt ſein, daß die beiden Stücke:
kerwittchen und der Arme Heinrich noch einmal geſpielt werden
ſche 7 Alles in allem, es war ein Freudentag für viele. Mögen all die
glſn Wünſche, die zu dieſem Tage ausgeſprochen worden ſind, ſich er=
füfl
. Möge ſich im neuerbauten Heim ein frohes Leben unſerer
Aſlen entwickeln. Dank der verſtändigen Zuſammenarbeit von Ge=
mide
, Kirche und Frauenverein konnte ein Werk geſchaffen werden,
diſn nvieler Beziehung vorbildlich genannt werden kamn.
.IEberſtadt, 25. Okt. Gemeinderatsfitzung. Am Don=
m
Eryl (27. Oktober), abends 8 Uhr beginnend, findet im Rathausſoal
eilc iffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Spülung des
BEſerleitungsnetzes. Die Spülung der Waſſerleitung inner=
hiſtdßs
Ortes findet ſtatt: Mittwoch (26. Oktober) und Donnerstag
(2 Nhrober). Am 1. Tag erfolgt die Spülung im nördlichen Ortsteil
e5 Biutßlich der Pfungſtädter=, Ober= und Mühltalſtraße, am zweiten
2ku, ſüdlichen Ortsteil. Die Bevölkerung wird erſucht, ſich mit dem
niſten! Waſſer vorzuſorgen.
4 Eberſtadt, 24. Okt. Streulaubverſteigerung. Das
Fſanrt Eberſtadt hält am Donnerstag dieſer Woche eine Streulaub=
blwigerung
mit Vergebung von Wegbauarbeiten ab. Es handelt ſich
u00s Laub von Wegen im Staatswald Frankenſtein und um die
AA von Schotter und Kies in ſieben Loſen, ferner um das Pla=
nſſ
des Grenzweges am Nieder=Beerbacher Feld.
Ober=Ramſtadt, 25. Okt. Lichtbildervortrag. Am
W Nmach, den 26. d. M., abends, findet im Saale Zum Löwen auf
B mlfaſſung des Ortsgewerbevereins Ober=Ramſtadt ein Lichtbilder=
vu
Rez), über das Handwerk in der alten und neuen Zeit ſowie Bilder
v Wz Münchener Gewerbeausſtellung ſtatt, ferner ein Vortrag über
bſlEtſcche Buichführung im Handwerksbetrieb.

k. Roßdorf, 25. Dkt. Die Wählerliſte für die am 13. November
ſtattfindende Landtagswahl liegt noch bis 30. d3. Mts, während der Eine wichtige Neuerſcheinung für befſiſche
Dienſtſtunden auf der Birgermeiſterei zur Einſicht offen. Am Sonntag,
den 30. ds Mts., dauert die Offenlegung von 9 Uhr vormittags bis
1 Uhr nachmittags. Am 27. ds. Mts., abends 8½ Uhr, findet eine
Gemeinderatsſitzung ſtatt. Am Freitag, den B. d3. Mts.,
1.. In Heſſen zählte man im Jahre 1926 neben den Gemeinſchafts= begehen Werkſtättenarbeiter i. R. Philipp Auguſt Ewald 2. und Frau
Magdalene, geb. Gerhardt, das ſeltene Feſt der goldenen Hoch=
r
. Babenhauſen, 25. Okt. Nach einer Ferienzeit von vier Wochen
hat am Montag der Unterricht an der Volksſchule ſeinen Anfang ge=
nommen
. Der ſeither hier tätige Schulverwalter Sommerlad Dieſer Mangel mußte in Kauf genommen werden, wollte man nicht
wurde nach Ilbeshauſen (Kr. Lauterbach) verſetzt, und Herr Lehrer
Büchler aus Hergershauſen bekam die Schulverwalterſtelle dahier
übertragen. Die Wählerliſten zur Landtagswahl ſind in dem
Rathausſaal in der Zeit vom B. bis 30. Oktober öffentlich aufgelegt.
Am Sonntag nachmittag fand hier im Gaſthaus Zum Adler die
erſte öffentliche Wählerverſammlung ſtatt. Sie war vom
Landbund veranſtaltet. Redner war Herr Gußmann= Pfung=
ſtadt
, der vor etwa nur 30 Zuhörern das Programm des Heſſiſchen
Landbundes entwickelte. Die Ligahandballer unſeres Polizeiſport=
vereins
kehrten von ihrem Pokalſpiel in Rüſſelsheim mit einer 2:3=
Niederlage zurück, nachdem ſie am vergangenen Sonntag den dortigen
Gegner mit 3:2 abgefertigt hatten.
Aw. Heubach i. O., 25. Okt. Erwerbsloſenfürſorge. Im
hieſigen Ort gibt es zur Zeit keine Erwrbsloſen= Unterſtützungs=
empfänger
Kürzlich begann die Kampagne in der Zuckerfabrik A. G.
in Groß=Umſtadt, wodurch der weitaus größte Teil der zu Verfürſor=
geden
für längere Wochen lohnende Beſchäftigung gefunden hat. Der
reſtliche Teil verrichtet Erntearbeit bei der Landwirtſchaſt. Volks=
rechtspartei
. Die neulich ins Leben gerufene Volksrechtspartei
hat auch hier eine Einzeichnungsliſte für die kommende Landtagswahl
aufgelegt und durch die Ortsſchlle zur zahlreichen Eintragung aufge=
fordert
. Auflage der Wählerliſte. Die Wählerliſte für die
im November ſtattfindenden Landtagswahlen liegt augenblick’ich in den
Amtsräumen der Vürgermeiſterei während den Dienſtſtunden 10 bis
12 Uhr vormittags zur Einſicht offen.
Be. Ober=Kainsbach, 25. Okt. Im Laufe der vorigen Woche ereig=
neten
ſich am Eingang und Ausgang unſeres Ortes zwei Motorrad=
unfälle
, die folgenſchwer hätten werden können. Ein Motorradfahrer,
der, von Nieder=Kainsbach kommend, einen Wagen überholen wollte, ſah
den neben dem Fuhvwerk herlaufenden Sohn des Weißbinders J. Orio
nicht, als er, ſchon dicht hinter dem Wagen fahrend, ſein Signal gab,
lief der Siebenjährige, wahrſcheinlich erſchreckt durch das Hupen kurz
vor dem Pferd auf die andere Straßenſeite und ſo direkt in das Motor=
rad
hinein. Der Geiſtesgegenwart des Fahrers iſt es zu verdanken,
daß der Kleine mit geringen Verletzungen davonkam und ſeiner Ma=
ſchine
, die auf einen gerade am Wege liegenden Steinhaufen fiel, nichts
weiter paſſierte. Auf der nach Erbach führenden Landſtraße ereignete
ſich der zweite Unfall. Ein Nieder=Kainsbacher Motorradler rannte mit
ſeiner Maſchine beim Nehmen einer ſcharfen Kurve gegen einen Bem.
Das Vorderrad wurde vollſtändig demoliert, und der noch unſichere
Fahrer erlitt eine Kopfverletzung.
r. Kirchbrombach, 25. Okt. Obſtbauverein. Die diesjährige
reiche Obſternte brachte, wenn auch der Preis des Obſtes nicht immer be=
friedigen
konnte, in die Häuſer vieler Landwirte doch immerhin bares
Geld und befreite oft von mancherlei Sorgen. Es iſt deshalb Pflicht,
ſich zu erinnern, daß man den ſegenſpendenden Bäumen etwas ſchuldig
iſt. Unſer Obſtbauverein beſchloß in ſeiner Verſammlung im Gaſthaus
Zum Engel, in dieſem Winter ſich wieder mehr um Schädlingsbe=
kämpfung
und Baumpflege zu kümmern. Da es für Anlegen von Kleb=
gürteln
ſchon etwas ſpät iſt, ſoll allgemein in der nächſten Zeit mit
Kratzen und Kalken der Bäume begonnen werden. Der Obſtbauverein
bezieht den Kalk und gibt ihn eimerweiſe an jeden Intereſſenten ab,
auch wenn er nicht im Verein iſt. Weiter ſoll während des Winters ein
gründliches Ausputzen der Bäume erfolgen, was mancherorts ſehr not=
wendig
iſt. Weil Kalten, Kratzen und Ausputzen der Bäume faſt keine
Ausgaben verurſacht, müßten alle Baumbeſitzer, auch die Nichtmitglie=
der
des Obſtbauvereins, dieſe geringe Pflege ihren Obſtbäumen, die doch
dieſes Jahr ſo reiche Ernte brachten, angedeihen laſſen. Wähler=
liſte
. Die Wählerliſte liegt bis einſchließlich 30. Oktober in den Dienſt=
ſtunden
auf der Bürgermeiſterei offen. Nur während der Zeit des
Offenliegens können Anſtände geprüft und beſeitigt werden, am Wahl=
tage
ſelbſt ſind Beanſtandungen zwecklos.
L. Michelſtadt, 94. Okt. Landwirtſchaftsſchule. Am Mon=
tag
, den 7. November, vormittags 9,45 Uhr, beginnt der ordentliche
Lehrgang an der Landwirtſchaftsſchule Michelſtadt. Der Unterricht,
welcher bis zur Karwoche dauert, wird auf Grund eines einheitlichen
Unterrichtsplans für ſämtliche landwirtſchaftliche Schulen in Heſſen er=
Behandlung kommende Unterrichtsſtoff in zwei Abteilungen getrennt,
Abteilungen unbedingt erforderlich iſt. Um dem Beſucher Gelegenheit
zur Rückreiſe zu geben, ſind die Unterrichtsſtunden derart feſtgelegt, daß
derſelbe an vier Wochentagen ſchon mittags 1 Uhr und an den beiden
reſtlichen Wochentagen nachmittags 3,13 bzw. 5,22 Uhr nach Hauſe fahren
kann. Die zur Aufnahme gelangenden Schüler und Schülerinnen müſſen
mindeſtens Oſtern 1926 aus der Schule entlaſſen worden ſei.
b. Erbach i. O., 25. Okt. Das Heſſiſche Künſtlertheater im Frank=
furt
a. M., das dieſer Tage eine Vorſtellung in Erbach für den
3. November d. J. bekannt gab, läßt uns mitteilen, daß der Auffüh=
rungstermin
eingetvetener Umſtände halber auf den 21. November d. J. Am Samstag abend veranſtaltete im großen Saale des Hotels Deut=
verſchoben
werden mußte. Zwiſchen der Stadt Erbach und der Gräfl. ſches Haus der Geſangverein Harmonie, einen ſtark beſuchten
Stodesherrſchaft Erbach=Erbach wurde vor einiger Zeit ein Strom=
markung
Roßbach abgeſchloſſen. An den Koſten beteiligen ſich die Stadt Döbert (Aufbauſchule) wie dank der ſoliſtiſchen Mitwirkung der Her=
Erbach, die Stamdesherrſchaft Erbach=Erbach und der Kreis Erbach. Die
Anlage konnte bereits in Betrieb genommen werden. Hiermit wird
wohl auch die letzte Gemeinde unſeres Kreiſes mit elektriſcher Energie
verſongt ſein. Kaplan Deuſter=Erbach wurde zum Kaplan am Dom
in Worms ernannt. An ſeine Stelle wurde Neuprieſter Müller zum
Haplan in Erbach ernannt. Die Herven Pchiliwp Haußner und Frdr.
Hegny, Fuhrleute in Erbach erhielten durch den Tierſchutzverein für heim wird während ſeines bis zum 15. November dauernden Urlaubs
Heſſen als treue Tierpfleger je ein Geldgeſchenk in Höhe von 10 RM.
und ein ſinnvolles Diplom.
Stunde von hier entfernten und zur hieſigen Gemeinde gehörigen
Dörſchen Igelsbach. Der eine Teil davon gehört zu Baden, der
andere zu Heſſen. Die heſſiſchen Einwohner beſitzen ein Schulhaus, bzw.
einen Shulſaal, in welchem wöchentlich dreiml von einem hieſigen
Lehrer Unterricht erteilt wird. Die Kinder des badiſchen Ortsteils
müſſen dagegen im Sommer und Winter bei Regen und Schnee täglich
den einſtündigen Weg nach Eberbach zurückſegen, um dorten die Schule zum 15. November, der Bürgermeiſterei des Ortes, an welchem die be=
zu
beſuchen. Schon ſeit emem Jahre werden zwiſchen dem beiden treffenden Voreinigungen ihren Sitz haben, zugeſandt werden, damit
Staaten Baden und Heſſen Unterhandlungen gepflogen, um dieſen un=
erquicklichen
Schulzuſtänden ein Ende zu machen, leider ohne greif=
baren
Erfolg. Wie wir nun hören, hat der neugewählte Büngermeiſter
von Eberbach, Herr D. Frank, die Abſicht, die Schulfrage in Igelsbach
ernſtlich in die Hand zu nehmen und im Unterhandlung mit der Kreis= gegenſtänden und Bargeld im Geſamtwerte von 1000 Mark geſtohlen.
direktion Heppenheim zu kreten, wemn nötig, mit Unterſtützung der
beiden zuſtändigen Miniſterien. Er hofft ſicher, daß es ihm gelingen in der beſtohlenen Villa nach einer anderen Villa erkundigt hatte.
wird, dieſe einzig in ihrer Art daſtehenden Schulverhältniſſe zu be=
ſeitigen
.
* Hirſchhorn, 25. Okt. Waſſerſtand desNeckarsam 2. Okt.:
0,R Meter; am B. Okt.: 106 Meter.

Heimaſor cher.
Das Heſſiſche Landesamt ſür das Bildungsweſen hat ſich das Ver=
dienſt
erworben, die Heimatforſchung, die heute mehr denn je gepflegt
werden muß, zu orgeniſieren. So begrüßenswert dieſer Schritt da
Regierung war, ſo gefährlich war er. In erſter Linie richtete ſich der
Aufruf des Landesantes an die Heſſiſchen Lehrer und Pfarrer. So nur
konnte man hoffen, das ganze Land zu erfaſſen. Es war natürlich nicht
möglich, eine gemügende Anzahl fachlich geſchulter Kräfte anzuſetzen.
den ganzen großzügigen Plan aufgeben. Daß die Behörde die Schwvierig=
keit
, die in der gewählten Löſung lag, nicht überſehen hat, beweiſt die
Herausgabe einer Schriftenreihe, Handbücher des Heſſiſchen Heimat=
forſchers
genannt, deren erſtes Heft nun vorliegt. Es iſt Rat=
ſchläge
, für die Erforſchung der Geſchichte heſſiſcher
Landgemeinden betitelt und von dem bekannten Heſſiſchen
Hiſtoriker und Archivar Profeſſor Dr. Wilhelm Martin Becker verfaßt.
(Preis 1,50, Verlag des hiſtoriſchen Vereins für Heſſen. Adreſſe
Heſſiſches Staatsarchiv, Darmſtadt, Schloß, Telephon 750) Weitere
Hefte der Ratſchläge werden vorbereitet. Bekannte heſſiſhe Fach=
gelehrte
ſind von dem Landesamt für das Bildungsweſen für das Werk
gewonnen worden. (Geh. Nat Dr. Back, Darmſtadt, für Kunſtgeſchichte),
Profeſſor Dr. Behn, Mainz (für vorgeſchichtliche Forſchung), Dr. H.
Diehl, Darmſtadt (für Geologie), Geh. Nat Profeſſor Walbe, Darm=
ſtadt
(für Architektur). Später ſollen noch Anleitungen zur biologiſchen
Beobachtung, zur Volkskunde, Familien= u. Flurnamenforſchung folgen.
In dem vorliegenden Heftchen (80 S. oktav) führt Dr. Wilh. Mart.
Becker in klauer knapper Weiſe in die Eigenart hiſtvoriſcher Forſchungs=
arbeit
ein. Es iſt ein Buch der Praxis für die Praxis. Nach einer
allgemeinen Einleitung, die dia Notzwendigkeit der Beſchäftigung mit
der Heimatgeſchichte dartut, behandelt der Verfaſſer in 14 Kapiteln
alles, was für den angehenden Heimatfo ſcher wiſſenswert iſt. Eing
Liſte der wichtigſten Bücher der heimatgeſchichtlichen Literatur beſchließt
das Bändchen.
Die Ueberſchriften der Kapitel geben am beſten einen Ueberblick
über die Reichhaltigkeit des Gebotenen:
Vorausſetzungen und Handwerksregeln,
Vorbereitendes Studium,
Beobachtung und mündliche Erkundigung,
Vorgeſchichte und Frühgeſchichte,
Von den ſchriftlichen Quellen der Heimatgeſchichte,
Die Benutzung gedruckter Quellenwerke,
Quellenkritik,
Vom Umgang mit Archivalien,
Das Kirchenbuch,
Das Gemeindearchiv,
Das Pfarrarchib,
Das Staatscuchiv,
Standesamtl. und ritterſchaftl. Archive, ſowie weitere Regiſtraturen.
Darſtellung.
Wer die Becker’ſchen Ratſchläge verarb=äitet hat, darf mit gutem
Gewiſſen an die Arbeit gehen, zumal die Beamten des Heſſiſchen Staats=
archiv
Darmſtadt (trotz Arbeitsüberlaſtung infolge Perſonalmangels)
jederzeit mit Rat und Tat zu helfen bereit ſind. Immerhin möge
Beckers Mahnung beherzigt werden, Selbſtbeſcheidung zu üben d. h.
ſich nicht an Forſchungsgebiete zu wagen, denen man nicht gewachſen
iſt. Die für uns ſo fremdartigen rechtlichen und ſozialen, kirchlichen
und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Mittelalters . . . .. ſtellen auch den
Fachgelehrten nicht ſelten vor ſchwer lösbare Rätſel, namentlich wenn
das Quellematerial, wie meiſt im Mittelalter, nur bruchſtüchweiſe die
Tatſachen widerſpiegelt und ſchwierige Kombinationen erfordert.
Auch der junge in archivaliſcher Arbeit noch nicht geübte
Fachhiſtoriker wird mit Vorteil das Becker’ſche Buch zu Hand nehmn.
Er könnte keinen beſſeren Lehrmeiſter praktiſcher archivaliſcher Arbeit
Dr. Adolf Müller.
finden.
A. Schlierbach, 24. Okt. Landtagswahlliſte. Laut Bekannt=
machung
durch die Ortsſchelle liegt im Laufe dieſer Woche die Wählerliſte,
bezüglich Wahlkartei, des hieſigen Bürgermeiſtereibezirks in den Wochen=
tagen
von 8 bis 12 und von 2 bis 6 Uhr, Sonntags von 8 bis 12 Uhr,
auf dem Bürgermeiſterbüro zur Einſicht und Geltendmachung von Ein=
ſprüchen
offen. Kartoffelernte. Die ſchönen Wochen des
Oktobers haben in unſerem Tale die Feldarbeiten ſoweit gefördert, daß
die meiſten Landwirte z. B. am Samstag mit der Kartoffelemnte fertig
wurden, obwohl auch in manchen Talorten doch größere Bauern noch
damit zurück ſind. In einer Vorſchau war von uns bereits berichtet,
daß auf ſandigem Boden eine beſſere Ernte als auf ſchwerem, naſſem
teilt. In 34 Stunden wird wöchentlich unverrichtet und iſt der zur Boden zu erwarten ſei, was auch ſo eingetvoffen iſt. In den Gemein=
den
mit viel ſchwerem Boden läßt deshalb die Ernte viel zu wünſchen
die der Schüler in zwei Winter zu beſuchen hat, da der Beſuch beider übrig. Wenn nun abends auf den Höhen die Kartoffelkrautfelder weit=
hin
ihren lodernden Schein werfen, ſo bietet das ein maleriſches Bild.
Der Preis der Kartoffeln ſchwankt zwiſchen 4 bis 5 Mark pro Zentner.
H. Aus dem Gorxheimer Tal, 24. Okt. Raubüberfall. Vor=
geſtern
wurde ein lediger Bäcker aus Weinheim, der in das Wald=
ſchlößchen
Bachwaren brachte, in der Nähe des Steinbruchs von einem
unbekannten Mann zum Abſteigen von ſeinem Nade gezwungen und
zur Herausgabe ſeines Geldes aufgefordert. Der beherzte Bäcker ſtieß
aber den Täter zur Seite, ſetzte ſich auf ſein Rad und dampfte weiter.
Av. Bensheim, B. Okt. Konzertabend der Harmonie.
Konzertabend, der vorwiegend dem Andenken Beethovens gewidmet
lieferungsvertrag bezüglich der der letzteren gehörigen ſelbſtändigen Ge= war. Unter der meiſterlichen Chorleitung des Herrn Muſikdirektors
ren Eihhorn, Schöneberger und Ausfelder vom Landestheater zu Darm=
ſtadt
wurde den Beſuchern ein erleſener muſikaliſcher Genuß geboten.
Anſteigen der Erwerbsloſenziffer. In der Woche vom
9. bis 15. Oktober betrug die Anzahl der unterſtützten männlichen Er=
werbsloſen
481, der weiblichen 72, zuſamwen alſo 553 Perſonen.
Dienſtliche Vertretung. Kreisveterinärarzt Blume= Bens=
teils
von Veterinärrat Schneider in Reichelsheim, teils von
Kreisveterinärrat Chriſt in Heppenheim vertreten. Ergän=
H. Hirſchhorn, 94. Okt. Auch ein Beitrag zur Frage des Einheits= zungswahlen zur Handwerkskammer. Zweck der dem=
ſtaxtes
. Ganz abnorme Schulverhältniſſe herrſchen imn dem etwa eine nächſt ſtattfindenden Ergänzungswahlen zur Handwerkskamer fordert
das Kreisamt Bensheim in einer Bekanntmachung die Vorſtände der
im Kreiſe beſtehenden Handwerkeyinnungen, Ortsgewerbevereine und
der ſonſtigen, der Förderung der handwerklichen Intereſſen dienenden
Vereinigungen auf, Verzeichniſſe des Geſamtbeſtandes ihrer Mitglieder
(Beſtandsliſten), unteu Benutzung der behördlich erhältlichen Formulare,
anzufertigen. Die aufgeſtellten Liſten müſſen alsdann, ſpäreſtens bis
ſie zwecks Prüfung auf ihre Nichtigkeit bzw. zu eventueller Beanſtandung
auf der Bürgermeiſterei offen gelegt werden können.
Tdp. Bad=Nauheim, B. Okt. Einbruch in eine Villa.
Aus einer Villa in der Roonſtraße wurde eine Anzahl von Schmuck=
Als Täter kommt wahrſcheinlich ein junger Mann in Frage, der ſich
I. Grünberg, B. Okt. Ein hieſiger Oberrealſchitler, 19 Jahre alt,
gebürtig aus Yürnberg, einziger Sohn achtbarer Eltern, hat ſich im
ſeinem hieſigen Logierhaus erſchoſſen. Die Gründe ſind unbekannt
und umſo mehr iſt die Tat bedautclich und merkwürdig, da ſeine Ver=
hältniſſe
geordnet und er ſelbſt als ein ſehr tüchtiger junger Mann galt.
WSN. Lich, 25. Okt. Autounfall einer Fußballmann=
ſchaft
. Vorgeſtern nachmittag kam auf der Landſtraße zwiſchen Lich
und Steinbach ein mit einer Fußballmannſchaft beſetztes großes Auto
infolge der vom Regen rutſchig gewordenen Straße ins Gleiten und
ſtürzte um. Sämtliche Inſaſſen wurden unter dem Wagen begraben,
jedoch blieben ſie wie durch ein Wunder faſt ohne Verletzungen. Die
Fußballmannſchaft konnte ihren Weg zu Fuß fortſitzen.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Reich und Ausland.
Auch in dieſem Jahre Fehlbetrag bei den
Frankfurter Bühnen.
Lpd. Frankfurt a. M. Trotzdem das The=
aterjahr
1927/28 erſt am 31. März 1928 zu Ende
geht, hat ſich bis heute ſchon ein Fehlbetrag von
850 000 Mark herausgeſtellt. Das Defizit ſoll durch
die Erhöhung der Gagen, Gehälter und Löhne ſowie
erhöhte Ausgaben von Neuinſzenierungen entſtanden
ſein. Es läßt ſich heute noch nicht überſehen, wie
hoch die endgültige Nachforderung in dieſem Jahre
ſein wird, doch iſt anzunehmen, daß ſtatt der im
Etat vorgeſehenen Subvention von 1,5 Millionen ein
Geſamtzuſchuß von mehr als zwei Millionen Mark
erforderlich wird. In den nächſten Tagen wird ſich
eine außerordentliche Sitzung des Aufſichtsrates, dem
hauptſächlich Mitglieder des Magiſtrats und der
Stadtverordnetenverſammlung angehören, mit dieſer
Angelegenheit beſchäftigen.
Polniſche Belohnung an die Frankfurter
Polizei.
Lpd. Frankfurt a. M. Wie wir ſeinerzeit
meldeten, wurden vor einigen Monaten in einem
polniſchen Poſtamt 500 000 Zloty von drei Perſonen
unterſchlagen, die mit dieſem Betrag (etwa 30000
RM.) nach Deutſchland geflüchtet waren. Mit Hilfe
der Frankfurter Polizei gelang es, die Defraudanten
in Offenbach und im Allgäu feſtzunehmen und einen
großen Teil des Geldes wieder herbeizuſchaffen. Auf
die Ergreifung der Täter war von der polniſchen
Regierung eine hohe Belohnung ausgeſetzt, wovon
der auf die Frankfurter Beamten entfallende Teil
dieſen nunmehr ausgehändigt wurde.
Sie freuten ſich zu früh.
Eiſenbach b. Niederſelters. Einem geriſſenen
Schwindler fiel in der vergangenen Woche die hieſige
Einwohnerſchaft zum Opfer. Ein Fremder, angeblich
aus dem Rheinland, erſchien in der Gaſtwirtſchaft
Schäfer und gab zu verſtehen, daß er ſämtliches Obſt
am Platze zu kaufen beabſichtige, und zwar zu 17 Mk.
je Zentner. Der Frau des Gaſtwirts verſprach er
für Vermittlung der Käufer von jedem gekauften
Zentner eine Vergütung von 1 Mark, woraufhin dieſe
von Haus zu Haus eilte, das verlockende Angebot be=
kanntzugeben
. Bald herrſchte reges Leben und Trei=
ben
ſowie eitel Freude im geſamten Dorfe ob des
zu erwartenden guten Verdienſtes. Unterdeſſen ließ
der Herr Ankäufer es ſich in der Wirtſchaft Schäfer
gut ſchmecken. Auf einen dargereichten Hundertmark=
ſchein
konnte der Wirt nicht herausgeben und die
Zahlung der Zeche wurde auf ſpäter verſchoben.
Nachdem ſich dann der mit aller Hochachtung be=
diente
fremde Herr vom Wirt noch ein Fahrrad für
eine eilige Beſorgung ausgebeten hatte, verſchwand
er auf Nimmerwiederſehen. Zu ſpät erſt merkten
die gefoppten Bewohner Eiſenbachs, daß ſie einem
niederträchtigen Schwindler auf den Leim gegangen
waren.
Nächtlicher Einbruch.
Limburg. Nachts wurde in einem Ledergeſchäft
auf der Unteren Grabenſtraße von unbekannter Hand
eine Schaufenſterſcheibe eingeſchlagen. Dabei wur=
den
verſchiedene Paare Schuhe ſowie einige Stücke
Leder entwendet.
Zwei Todesopfer eines Motorradunglücks.
Kaſſel. Auf der Straße OeynhauſenMinden
fuhr ein Kaufmann aus Minden mit ſeinem Motor=
rad
beim Nehmen einer Kurve in den Straßengraben.
Die Gattin des Kaufmanns und eine zweite Be=
gleiterin
im Beiwagen waren ſofort tot. Der Kauf=
mann
ſelbſt blieb unverletzt.
Ein Poſtſack mit 60 000 Mark Wertſendungen
verſchwunden.
Köln. Ein Poſtſack, in dem ſich für ungefähr
60 000 Mark Wertſendungen befanden, wurde auf der
Straßenbahn, mit der er vom Poſtamt im ſtädtiſchen
Schlachthof zum Hauptpoſtamt befördert werden ſollte,
mit einem anderen Sack vertauſcht, der alte Zei=
tungen
und Steine enthielt. Der leere Poſtſack wurde
ſpäter im Stadtgarten wiedergefunden.
Durch Einatmen giftiger Gaſe getötet.
Saarbrücken. Durch Einatmen giftiger Gaſe
iſt der Bergarbeiter Otto Zwick auf der Burbacher
Hütte tödlich verunglückt.
Breitenſträters Ehe geſchieden.
Vor dem Landgericht III Charlottenburg fand am
Dienstag der Scheidungstermin des früheren Meiſter=
boxers
Hans Breitenſträter ſtatt. Der Vertreter der
Ehefrau, Rechtsanwalt Schwabach, forderte Ausſchluß
der Oeffentlichkeit, dem auch ſtattgegeben wunde. Die
Ehe wurde nach kurzer Verhandlung geſchieden;
beide Ehegatten wurden für ſchuldig erklärt.
Oeutſcher Weltrekord
im 100 Jards=Bruſiſchwimmen.

Fauſt=Göppingen
hat auf dem Schwimmfeſt in Augsburg mit 107,9
Minuten einen neuen Weltrekord im 100=Yards=
Bruſtſchwimmen aufgeſtellt.

Mittwoch, den 26.Oftober 1922
Automobiliſten! Ueberlaſtet Euren Wagen nicht!

Ein Vierſitzer iſt nur für vier Perſonen gebaut!

Es werden mehr Wohnungen gebaut.

ZUWACHS
AN WOHNUNGEN IN DEUTSCHEN
GROSS-UMTTELSTADTEN
Wohnungen

10000
9000
8000
2000
8000
5000
*000
3000
2000
000
0

A
1928

1983

Unſere Tabelle zeigt, daß die Zahl der fertiggeſtellten
Neuwohnungen im erſten Halbjahre 1927 diejenige
des zweiten Halbjahres 1926 faſt erreicht. Das iſt
ein ſehr günſtiges Zeichen, wenn man bedenkt, daß
die Bauten zumeiſt im Herbſt vollendet werden und
demnach die Statiſtik der zweiten Jahreshälfte immer
günſtiger iſt, als die der erſten. Vergleicht man die
Zahlen der beiden erſten Iahreshälften 1926 und
1927 miteinander, ſo iſt eine Zunahme von 31 408
auf 42 969, alſo um 37 v. H., feſtzuſtellen.
Schwerer Grubenunfall.
Langendreer. Montag morgen kam auf der
Zeche Mansfeld eine Strecke zu Bruch. Dabei wur=
den
drei Bergleute verſchüttet. Einer der Verſchütte=
ten
wurde ſchwer verletzt. Die beiden anderen konn=
ten
nur als Leichen geborgen werden.
Sprengſtoffattentat in Oberſchleſien.
TU. Rybnik. In der Nacht von Montag zum
Dienstag wurden gegen die Beamtenhäuſer der
Römergrube im Kreiſe Rybnik Sppengſtoffattentate
verübt. Menſchenleben ſind dabei nicht zu Schaden
gekommen. Eine Bombe, deren Zündſchnur gefunden
wurde, explodierte in der Luft. Eine zweite Bombe
grub ſich in die Erde ein und zertrümmerte lediglich
Fenſterſcheiben. Allem Anſchein nach handelt es ſich
um Anſchläge auf hohe Beamte der Grube, die der
deutſchen Minderheit angehören. Die Täter ſind bis
jetzt noch nicht evmittelt.

Unaufgeklärter Mord.
EP. Brüſſel. Seit einigen Tagen wurde der
in einem Brüſſeler Logierhaus wohnende Italiener
namens Malacrida vermißt. Als man am Montag
ſein Zimmer öffnete, fand man einen großen Koffer,
aus dem Blut floß. Bei näherer Nachprüfung ent=
deckte
man darin eine zerſtückelte, nackte Männer=
leiche
, von der jedoch der Kopf fehlte. Man nimmt
an, daß es ſich um die Leiche Malacridas handelt,
obwohl dies noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt wer=
den
konnte. Die Polizei vermutet, daß Malacrida
von zwei Gegnern beim Kartenſpiel erdroſſelt wurde.
Ob es ſich um einen Raubmord oder einen politiſchen
Mord handelt, iſt noch nicht geblärt.
Ein D=Zugdieb feſtgenommen.
Beamten des Eiſenbahnüberwachungsdienſtes ver=
hafteten
am Montag nachmittag in einer Berliner
Penſion den 20jährigen Karl Ludwig, der in den
letzten Tagen mehrere D=Zugdiebſtähle verübt hatte.
Im Beſitze des Verhafteten befanden ſich die Koffer
einer Studentin, die Reiſetaſche der Gattin eines
Direktors der Leuna=Werke und die Papiere eines
Bankbeamten, der ſeine Brieftaſche in einem Café
am Potsdamer Platz eingebüßt hatte.
Bau eines engliſchen Rieſenflugzeuges.
London. Wie bekannt wird, wird gegenwärtig
im Auftrage des Luftminiſteriums auf dem Flughafen
in Martlesham in der Grafſchaft Suffolk ein Flug=
zeug
gebaut, deſſen Größe und Ausdehnung alle bis=
her
beſtehenden Maße in den Schatten ſtellen ſoll.
Die Konſtruktion des Flugzeuges iſt aus Ganzmetall.
Das Flugzeug war urſprünglich für den Verkehr vor=
geſehen
. Es wird nunmehr aber auf Wunſch des
Luftminiſteriums als Bombenflugzeug umgebaut.
Ueber die Einzelheiten wird größtes Stillſchweigen
bewahrt. Die Konſtruktion gleicht dem deutſchen
Rohrbach=Flugzeug, deſſen Größe bisher von keinem
anderen Flugzeug erreicht wurde.

Ein öſterreichiſcher Regierungskommifſar
für die Preſſa.
Nachdem die Vertretung Oeſterreichs auf der
Preſſa ſchon ſeit längerer Zeit vorbereitet war, hat
jetzt der öſterreichiſche Miniſterrat der offiziellen Be=
teiligung
zugeſtimmt und den außerordentlichen Ge=
ſandten
und bevollmächtigten Miniſter Ludwig
zum Regierungskommiſſar für die Internationale
Preſſeausſtellung Köln 1928 ernannt. Die Vorar=
beiten
des öſterreichiſchen Ausſchuſſes für die Preſſa
ſind ſo weit fortgeſchritten, daß in den letzten Tagen
mit der Ausſtellungsleitung grundlegende Verhand=
lungen
über Umfang und Form der Beteiligung
Oeſterreichs und die Unterbringung der öſterreichi=
ſchen
Ausſtellung ſtattfinden konnten. Wie für die
Ausſtellung der ausländiſchen Staaten vorgeſehen
äſt, wird Oeſterreich mit der Darſtellung ſeines
Preſſeweſens ein charakteriſtiſches Bild ſeines wirt=
ſchaftlichen
und kulturellen Schaffens vermitteln, um
die Eigenart der öſterreichiſchen Preſſe zu veranſchau=
lichen
und verſtändlich zu machen. Bedeutende wirt=
ſchaftliche
und kulturelle Inſtitute haben ſich bereit
erklärt, ihre wertvollen Sammlungen der Preſſa zur
Verfügung zu ſtellen. Gleichzeitig iſt eine großzügige
Schau: Hundert Jahre öſterreichiſches Kunſtge=
werbe
vorgeſehen, die neben einem geſchichtlichen
Rückblick vor allem auch die beſten Arbeiten des
neuzeitlichen Kunſtgewerbes zeigen ſoll. Das Ergeb=
nis
der Beſprechungen, an denen von öſterreichiſcher
Seite neben dem Delegierten des öſterreichiſchen Re=
gierungskommiſſars
für die Preſſa und dem Preſſe=
Chef der öſterreichiſchen Geſandtſchaft in Berlin,
der Kölner Generalkonſul Wildner als Vertreter
des öſterreichiſchen Handelsminiſteriums teilnahm,
daß die öſterreichiſche Gruppe eine großzügige und
intereſſante Ausſtellung werden wird.
Ein betrügeriſcher Prinz.
EP. Prag. Samstag iſt im Hotel Paſſage der
30jährige Prinz Edmund Schwarzenberg aus der
Linie des erſten Majorats der Schwarzenberg, die
in Frauenberg in Böhmen, im Wiener Schwarzenberg=
Palais und auf Schloß Schwarzenberg in Bayern
reſidiert, wegen Betrugs verhaftet worden. Die Ver=
haftung
erfolgte auf Anzeige der amerikaniſchen Na=
tional
Caſh Regiſter Cy., bei der er zehn Regiſter=
kaſſen
gekauft, mit Wechſeln bezahlt und die Kaſſen
wieder unter Einkaufspreis veräußert hat. Eine
größere Anzahl von Helfershelfern wurde ebenfalls
feſtgenommen. Der am Abend in Prag eingetroffene
Bruder des Verhafteten, Prinz Adolf Schwarzenberg,
erklärte, er wolle den geſamten Schaden erſetzen,
wenn keine Weiterungen erfolgten. Edmund
Schwarzenberg hatte ſich durch ſeine Heirat mit einer
tſchechiſchen Bühnenkünſtlerin mit ſeiner Familie
entzweit. Es wurde für ihn ein Erbteil von 5 Mil=
lionen
Kronen bei einer Prager Bank mit Sperre
deponiert. Dem Prinzen blieb nur der Zinſengenuß,
den er für zwei Jahre im Voraus bezogen hatte.
Da ſeine Lebensweiſe im Widerſpruch zu den ihm
zur Verfügung ſtehenden Mitteln ſtand, ließ er ſich
mit übelbeleumdeten Perſonen in verſchiedene an=
rüchige
Geſchäfte ein und ſo kam es zu ſeiner Ver=
haftung
.
11 Jahre unſchuldig auf der Teufelsinſel.
Paris. Wie aus Mavſeille gemeldet wird,
wurde nach achtjähriger Strafverbüßung auf der
Teufelsinſel ein von dem Kriegsgericht von Mar=
ſeille
im Jahre 1916 verurteilter Friſeur namens
H. Bellon als unſchuldig entlaſſen. Er war damals
wegen angeblicher Auslieferung von Geheimniſſen
der nationalen Verteidigung an eine ausländiſche
Macht verurteilt worden. Nach elf Jahren ſtellte es
ſich heraus, daß es ſich um einen Racheakt handelte
und der Unglückliche dem franzöſiſchen Spionagedienſt
an der ſchweizer Grenze fälſchlich denunziert wor=
den
war. Der Kaſſationshof ſprach neben der Ent=
haftung
die Gewährung einer Schadenſumme von
5000 Franken aus.
Lindbergh wieder in Mitchell gelandet.
London. Lindbergh iſt am Montag mit ſeinem
Flugzeug Der Geiſt von Mitchell von einem drei=
monatigen
Flug in verſchiedenen Staaten der ameri=
kaniſchen
Union nach dem Flugplatz von Mitchell zu=
rückgekehrt
. Man ſchätzt, daß 30 Millionen Per=
ſonen
ihn geſehen oder ſeine Reden gehört haben."
Amerikaniſche Verſuche mit Ozeanſchnelldampfern
New York. Auf Veranlaſſung der Brown=
Boveri=Geſellſchaft werden in einem Verſuchsbaſſin
der Marinewerft mit einem zwanzig Fuß langen
Schiffsmodell Verſuche unternommen, denen ein Plan
zum Bau ſchneller Paſſagierdampfer zugrunde liegt,
die den Atlantiſchen Ozean binnen vier Tagen
durchqueren ſollen.

Kataſtrophales Erdbeben.
Prag. Das ſtaatliche Inſtitut für Geophyſil i
Prag meldet: Der Seiſmograph des ſtaatlichen I0
ſtitutes für Geophyſik verzeichnete Montag um 18 m
ein kataſtrophales Erdbeben in größerer Entfernm
Der Erdſtoß in Amerika.
NewYork. Wie in New York wurde enu
ſtarkes Erdbeben auch von den Seiſmographen 6
New Haven, Annarbor, Cleveland, Denver und Bert
keley (Kalifornien) regiſtriert. Die Erdſtöße wanm
ſo ſtark, daß die Regiſtriernadel verſchiedener Seiſt
mographen von der Regiſtrierrolle abſprang. 2
New Yorker Kabelgeſellſchaften berichten jedoar
keinerlei Störungen des Kabelnetzes in irgendwelchent
Richtung. (Ammerkung des WTB.: Nach Mitteilmm
des Geodätiſchen Inſtitutes in Potsdam könnte e5
ſich etwa um ein Seebeben im Stillen Ozem onen
vielleicht im Karibiſchen Meer (Antillen) handeln)
Das Erdbeben in Alaska.
Seattle. Hier wird angenommen, ind
Herd des überall in Amerika verſpürten Erbehnsis
ſich in Alaska befindet oder in einem Gebia ub v
bei Alaska. In verſchiedenen Teilen Alaslo me 4
den heftige Erdbeben verſpürt. Bis jetzt wute j0ch
kein erheblicher Sachſchaden gemeldet. In Junem
wurden zahlreiche Einwohner durch 30 Slundn I
währende Erdſtöße morgens 7 Uhr aufgewect. 1uc P
in Sitka waven zwei heftige Erdſtöße zu verſitreh.
In Sitka liefen zahlreiche Eimwohner aus men
Wohnungen auf die Straße hinaus.

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Mittwoch den 26 Oktober 1927

REEmrswA-WERk
Drrnn

[ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 26. Oktober 1927

Nummer 291

Sport, Spiel und Turnen.

Handball.
Turnerſchaft.
Der dritte Sonntag in der Rückrunde der Punktkämpfe um die
Meiſterſchaften brachte in einzelnen Klaſſen verſchiedene Ergebniſſe die
ſtadt Eberſtadt 4:1 (3:0). Man glaubte Eberſtadt in Front zu ſehen,
ſoch kam es anders wie vermutet. Im Spiel erzielte Pfungſtadt in=
folge
Strafſtoßes in der zehnten Minute das erſte Tor. In gleichen Ab=
ſtänden
fallen für Pfungſtadt zwei weitere Tore. Eberſtadt blieb in der
erſten Halbzeit jeglicher Erfolg verſagt. In der zweiten Halbzeit hat
Gberſtadt mehr vom Spiel, kann aber nur noch das Ehrentor er=
zwingen
und mußte Pfungſtadt nochmals einſenden ſehen. Pfungſtadt
ſicherte ſich mit dem Sieg über Eberſtadt zwei weitere Punkte und iſt
von der erſten Tabellenſtelle nicht mehr zu verdrängen. Nauheim konnte
Neu=Iſenburg mit 7:0 (2:0) abfertigen. Leider war der Schiedsrichter
gezwungen, das Spiel 10 Minuten vor Schluß abzubrechen.
Stand in der Meiſterklaſſe:
Tore Punkte
Spiele gew.
48:23
Pfungſtadt .. . . . ..
21:25
Eberſtadt. . .
25:16
Groß=Gerau:
28:31
Sprendlingen.
25:27
Nauheim. . .
15:33
Neu=Iſenburg.
A. Klaſſe: Darmſtadt=Tgſ.=Bensheim 2:0 (1:0). Die Darmſtädter
hatten Glück. Beide Mannſchaften konnten der ſchlechten Bodenver=
hältniſſe
halber nicht richtig in Form kommen, obwohl ſie mit vollem
Eifer ſpielten. Beide Torhüter hatten viel zu halten. Der Darmſtädter
Mannſchaft ſei mehr Ruhe beim Spiel zu empfehlen. Bickenbach=
Eberſtadt 2:0 (1:0). Bickenbach die kräftigere und beſſere Mannſchaft
im Spiel. Turngemeinde Darmſtadt hielt was man ſich von ihr ver=
ſprochen
hatte. Es gelang ihr, Worfelden mit 6:4 (6:3) abzufertigen.
Noch höher wie in der Vorrunde fiel die Niederlage Gernsheims durch
Wolfskehlen, welches 9 Tore erzielen konnte, aus. Egelsbach entging
infolge Nichtantretens von Nd.=Roden einer Niederlage. Griesheim
(TgmdeWalldorf 0:2. Trotz ſtrömenden Regens wurde das Spiel aus=
getragen
, bei welchem Walldorf ein ſchönes und genaues Zuſammen=
ſpielt
zeigte. ArheilgenLangen 9:1 (5:0). Arheilgen den zehn Mann von
Langen dauernd überlegen.

Stand in der 4. Klaſſe:
Gruppe 1.
Spiele gew. Tore Puntek Beſſungen. 40:10 10 Bickenbach. 28:10 11 Bensheim. 6 21:15 Darmſtadt (Tgſ.). 6 10:13 Seeheim.. 12:26 Eberſtadt. 8 10:45 Gruppe 2.
Wolfskehlen .. 46: 9 16 Darmſtadt (Tgmde.), 24:15 Worfelden. 27:31 Erfelden ... 15:21 Gernsheim. 10:31 Ober=Ramſtadt Tv. . 4:15 Gruppe 3.
Arheilgen . 25: 5 Walldorf..
.:. 27: 9 1 Griesheim (Tgmde).. ... 20:18 Egelsbach ............. 17:16 Nieder=Roden (Tgmde).. 19:22 Langen Vv. Vorwärts .. 9:53

B. Klaſſe: Darmſtadt (Tgſ.)Arheilgen 5:1 (3:1). Gegen die durch
Erſatz geſchwächte Mannſchaft Arheilgens konuten die Darmſtädtter gut
aufkommen. In Iſenburg erzielte Langen ein 3:2 (3:0) im beiderſeits
hart durchgeführten Spiel, das oft die Grenzen des Erlaubten überſchritt.
Langen verfügt über eine gute Stürmerreihe. In der zweiten Halbzeit
verlegt ſich Langen nur auf die Verteidigung und verſuchte ſo das Er=
gebnis
zu halten. Iſenburg gelang es, zwei Strafſtöße zu verwandeln.
GoddelauBüttelborn 7:4 (4:1). Das harte und ſchnelle Spiel gewann
Goddelau, das über die techniſch beſſere Mannſchaft verfügte, verdient.
Goddelaus Torhüter der beſte Mann auf dem Platze.
C. Klaſſe: HähnleinJugenheim 6:1 (0:1). Ein eifriges Spiel
beiderMannſchaften, bei welchem der Platzverein Sieger blieb. Das Spiel
BeſſungenEſchollbrücken endigte mit 5:2 (3:0) für Erſtgenannten.
RoßdorfOber=Ramſtadt (Tv.) 7: 1 (4:0). Roßdorf den Ober=Ramſtädter
körperlich und techniſch weit überlegen. In der zweiten Halbzeit Ober=
Ramſtadt etwas ſchärfer und eifriger, aber der Vorſprung des Gegners
war nicht mehr einzuholen. WallerſtädtenDarmſtadt (Tgſ./ 8:0 (4:0).
Eine Niederlage Darmſtadts, mit der im Voraus gerechnet wurde.
Jugendklaſſe: BensheimSeeheim 9:1 (8:0). Der Tormann
Seeheims nicht auf der Höhe. EberſtadtSprendlingen 1:1 (0:1).
Eberſtadts Jugend hielt ſich in dem Rückrundenſpiel gut. Eſchollbrücken
Beſſungen 4:0 (3:0). Eſchollbrücken körperlich der Jugend von Beſſungen
ſehr überlegen. GriesheimBeſſungen 3:3 (2:1).
Auch Aſchaffenburg bekam die Formerbeſſerung von Damm zu
verſpürren, trotz des eigenen Platzes. Bis zur Halbzeit ſtand das Spiel
unentſchieden 1:1; dann flaute Damm merklich ab und Aſchaffenburg
ſiegte 8:2. Vier Stück der ſiegbringenden Tore ſind allerdings 16,50
Meter geweſen. Beſondere Anerkennung verdient die anſtändige Spiel=
weiſe
beider Mannſchaften als Ortswachbarn (Steinmetz). Groß= Um=
ſtadt
Griesheim 8:3!. Das kam unerwartet. Griesheim iſt alſo an=
ſcheinend
nicht mehr auf der Höhe. Die enſte Hälfte war es noch leicht
überlegen (2:2); dann ſetzte der Regen ein und Groß=Umſtadt war

ſeinen naſſen Platz gewöhnt. Wenn auch der Sieg verdient war, dann
doch nicht in der Höhe (Weber). Lengfeld-Langen 6:1 (4:0). Die erſte
Spielhälfte konnte gefallen und Langen war überlegen. Dann ſetzte auch
hier der Regen ein; der ewas abſchüſſige Grasplatz ließ kein vernünf=
Main=Rheingaumeiſierſchaften der Deutſchen tiges Spiel mehr aufkommen, und man war froh, als die Rutſcherei mit
6:1 für Langen beendet war (Breitwieſer).
Die Baltenverbandself gegen Süddeutſchland.
Für das am 6. November in Darmſtadt ſtattfindende Vor=
man
nicht erwartete. So in der Meiſterklaſſe das Spiel Pfung= rundenſpiel um den Handball=Pokal der DSB. zwiſchen Süddeutſchland
und dem Baltenverband haben die Nordoſtdeutſchen die folgende Mann=
ſchaft
aufgeſtellt: Wenndorff (Stettin); Arndt, Anſcheidt; Martens,
Thiele (alle Stettin), Samuſch (Königsberg); Franz (Stettin), Kobieter
(Danzia), Bumtrock, Rabſehl, Ehmke (alle Stettin).
Fußball.
FC. LangenGermania Pfungſtadt 6:2 (2:0).
Erwartungsgemäß konnte ſich Germania Pfungſtadt in Langen nicht
dunchſetzen. Die Mannſchaft lieferte insgeſamt ein recht gutes Spiel,
und verlor lediglich in dieſer Höhe durch das Verſagen des rechten
Außenläufers und des ſchlecht disponierten Torhüters. Langens Haupt=
waffe
liegt in dem ſchnellen Sturm, wo beſonders der linke Flügel ſehr
gut zuſammenarbeitete. Auch der Mittelläufer und Torwächter konnten
gefallen. In Langen etwas zu erreichen, dürſte wohl jedem Verein der
Kreisliga ſchwer fallen.
Germania EberſtadtEintracht Darmſtadt 5:1 (1:0).
Eintrachts Hoffnungen fanden in dem Spiel gegen Eberſtadt ein
jähes Ende. Mit obigem Ergebnis blieb Eintracht im geſchlagenen
Felde. Der Spielbverlauf findet im Reſultat nicht die richtige Wieder=
gabe
und das Ergebnis iſt an den Leiſtungen der beiden Manmnſchaften
gemeſſen, für Eintracht unverdient. Entſprechender wäre ein 3:2 oder
Unemtſchieden. Die Mannſchaften lieferten ſich, beſonders in der erſten
Halbzeit, ein durchaus gleichwertiges Spiel, in welchem Eintvacht ſogar
dank der vorzüglichen Arbeit der Läuferreihe, eine wehr oder weniger
große Ueberlegenheit zeigte. Der Sturm jedoch konnte dieſe Ueberlegen=
heit
dunch ungenaue Kombingtion nicht in Toren ausdrücken. Dazu
vergaß er noch das Schießen. Kurz vor Halbzeit wurde die Gelegenheit
des Ausgleichs durch Elfmeter vergeben; der Tormamn konnte den gut
placierten Ball zur Ecke lenken. Der in der Pauſe fallende ſtarke Regen
bewwandelte den Platz in ein Schlammbad und beeinträchtigte das Spiel
äußerſt ungünſtig. Eberſtadt konnte durch vier weitere Tore den Sieg
ſicher ſtellen, während Eintracht beim Stande 2:0 nur das Ehrentor
erzielte. Gberſtadts Schlußtrio iſt der ſolideſte Mannſchaftsteil. Die
Kombination des Sturmes iſt auf Zweckmäßigkeit und Produktivität ein=
geſtellt
. Die Läuferreihe zeigt eine gute Abwehr, aber ſchlechtes Zuſpiel.
Bei Eintracht gefiel vor allem Läuferreihe und Verteidigung. Der Tor=
mann
hatte einen ſchwarzen Tag, von den 5 Toren mußte er 3 ver=
hindern
. Eimtrachts zweite Mannſchaft kann durch einem 2:1 Sieg
weiter die Spitze behaupten.
Schießſport.
Schießſportkl. Windmühle erringt zum zweitenmal den 8 W.Pokal.
Sonntag vormittag trafen ſich die Mannſchaften des Sch.=Sp.=Kl.
Windmühle, Schützengeſ. Wildſchütz und Schützengeſ Weidmannsheil, um
den einmal im Jahre fälligen Kampf um den 3 W. Pokal zum Aus=
trag
zu bringen. Geſchoſſen wurde under den gleichen Bedingungen wie
im Vorjahre. Die Mannſchaft: 4 Mann je 15 Schuß in den drei übli=
chen
Anſchlagsarten auf 10er Scheibe, offenes Viſier. Es wurden fol=
gende
Reſultate erzielt: Schießſportklub Windmühle 483 Ringe; Schützen=
geſellſchaft
Wildſchütz 451; Schützengeſellſchaft Weidwannsheil 421.
An Beſtleiſtungen innerhalb der Vereinsmannſchaften erzielten: Preſtel
(Windmühle) 127 Ringe; Ritſcher (Wildſchütz) 121; Wagner Weid=
mannsheil
) 118 Ringe.
Der zweite Länderkampf der bapriſchen
Amateurboxer.
Oeſterreich-Bahern 8:8.
Nahdem die Repräſentativmannſchaft des Bayriſchen Amateur= Box=
verbandes
am Samstag in Budapeſt knapp unterlegen war, konnte ſie
am Montag abend in Wien gegen Oeſterreich ein uentſchiedenes Er=
gebnis
von 8:8 Punkten herausholen. Die Oeſterreicher wurden in
zwei Kämpfen benachteiligt, ſie hätten einen knappen Sieg verdient
gehabt. Im übrigen brachte der vor zahlreichen Zuſchauern ausgetra=
gene
Länderkampf guten Sport. Im Fliegengewicht konnte
Ausböck=Bahern den Oeſterreücher Weindling ſicher ſchlagen. Oeſterreich
machte dieſen Punktverluſt im Bantamgewicht durch einen Sieg
Capeks über Nefzger=Bayern wieder wett. Das Reſultat war allerdigs
ſehr knapp. Durch einen Sieg von Pospichel im Federgewicht
über Taubold=Bahzern gingen die Wiener dann ſogar in Führung.
Taubold war gegen Ende der zweiten Runde dem k. o. nahe, der Gong
rettete ihn. Der Ausgang drohte für Bayern eine vernichtende Nieder= ſinkend.
lage zu bringen, als es auch im Leichtgewicht zu einer Schlappe
kam. Hergeths=Oeſterreich fertigte Haader=Bayern glatt nach Punkten
ab. Im Veltergewicht fertigte Lang=Bayern den Oeſterreicher
Manek ſicher nach Punkten ab und auch im Mittelgewicht fielen
den Bayern durch einen knappen Punktſieg von Leidmann über Zehet= Verantwortich für poliſt und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuſleidd
maher=Oeſterreich die Bunkte zu. Die beiden letzten Kämpfe brachten Ausland und Heſſche Nachriſchten: Max Streeſe; für Spor: Dr. Eugen d10
unentſchiedene Ergebniſſe und damit das Endreſultat von 8:8. Im Die Gegenwort; Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Will 7u
Halbſchwergewicht hatte allerdings der Oeſterreicher Anderſchitz
im Kampf gegen Nunhofer ein kleines Plus und das Urteil Unent=
ſchieden
löſte beim Publikum einen kleinen Krawall aus. Auch im
Schwergewicht gab es zwiſchen Ludwig=Oeſterreich und Rauh=
Bayern ein Unentſchieden

Geſchäfliches.
Die Biologie iſt eine neuere Wiſſenſchaft, deren Wichtigkeit
mer weiteren Kreiſen gnerkannt wird. Eng damit verknütſt
Raſſenfrage. Die Buchhandlung Carl Köhler, Schulſtr. 10. hot
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 26. Oktober. 11.55: Uebertr. des Glockenſpielssu
aus dem Darmſtädter Schloß. O 15.30: Stunde der Jugend
tor Wehrhan: Ritterſagen. Heinrich Frauenlob und Walter vono
Vogelweide O 16.30: Neue Tanzmuſik. o 17.45: Bücherſtihl
18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Von Kaſſel: Garteningeu=
K. Hinze: Die Stunde Haus und Garten. o 18.45: Prof.
Mannheimer: Erläuterung von Schachpartien (Spiele vorber;
ſtellen). o 19.15: Oberſtudienrat P. Olbrich: Engl. Literz=
proben
O 19.30: Engliſch. O 20: Dr. Edinger: Exkretionsorn
20.15: Bunter Abend. Ausf. u. a.: Sven Scholander, Hausly
Bellman: Der Fiſchfang. Drei trällernde Mädel (G. Fröchz
Einzug des Militärs in Karlſtad (G. Fröding). Robilſi
Ceſt Lamour! Varnay: Serenade du pave. Tanroff=
menade
en mer. Nina Bobo, Javan. Volkslied. Emnm)
Gott Verlaſſener Javan. Volkslied. Beim Tauziehen zu ſüſy
Javan. Volkslied. Drei Schneider am Rhein. Friedch
Lütt Matten de Haas. Brüll: Nachtwandler.
Stuttgart.
Mittwoch, 26. Okt. 15: Jugendſtunde. Elſa Pfeif
Köſtlin, Funkorch. O 16.15: Nachmittagskonzert. Funkorch. Ein
Rir Pinhard. 18.15: Fr. C. Endres: Abu Talibs Brilell
orientaliſches Märchen für Erwachſene. O 18.45: Abg. 75
Berufsmöglichkeiten im Handwerk. O 19.15: Einf. in die ſpond
Sprache 20: Sinf.=Konzert des Philh. Onch. Stutiu
Leit; Kapellm Kurtz. Dvorak: Suite Nr. 112. Brory
4. Sinfonie. O 21: Schwäbiſcher Abend. Schwäbiſche AM
Breitling: Bilder aus Altwirtenberg: Eberhard der Greiner n9
Ueberfall in Wildbad 1367. Schwäbiſche Märſche.
Weifaß. Schwäb. Schwank in 3 Aufzügen von W. Sezt
Perſ.: Kuhnle, Schultheiß; Mariele, ſeine Tochter: Schwarz, P0,
diener; Fromm, Pfarrer; Emma, ſeine Frau: Sofie, Pfarm)
Gottlieb Rühle, Bauernburſche. Bauern und Gemeinderäte, 94
Magd. Alte Weiber. Schwäbiſche Tänze.
Berlin.
Mittwoch, 26. Okt. 13.45: Glockenſpiel von der Parochiall/
15.30: Dr. Ilſe Reicke: Die moderne Frauenbewegung.
rungen und Forderungen für die Entwicklung der Zukunſt. 6l9
L. Spitzer: Das Flugzeug im Dienſte der Luftpoſt M9
Die Funkprinzeſſin (Anita Simon) erzählt: Aus Wunderbare !
des kleinen Niels Holgerſon von Selma Lagerlöf. 0 I7: U-
haltungsmuſik
. Funkkapelle. Leit.: Konzertm. v. Sponons
18.30: Dr. Thomalla: Körperliche Ueberempfindlichkeits494
heiten. O 19.05: Dr. M. Hochdorf: Vortragsreihe Weltgeſchichü4
Anekdoten (Adam und Eva). o 19.30: Prof. Heilfron, N6
fragen des Tages. o 19.55: Prof. Dr. Reichenbach: Der Aus)
der Materie. O 20.30: Aus der Stettiner Funkausſtellung, 0.3
Klaſſe‟. Schwank in 1 Akt von L. Thoma (als Hörſpiell, Perſau=
Kaufmann Stüve aus Neuruppin: A. Braun: Aſſeſſor A. 19
Kleewitz: K. Haas; Lotte von Klewitz: Lore Braun; jungs 7*
paar aus Norddeutſchland; von Scheibler, kgl, boyeiuck
Miniſterialrat: J. Brandt: Sylveſter Gſottmaier, Oekonom,
Kampers: Joſef Filſer, Oekonom und Abgeordneter: F 90=
Marie Filſer, deſſen Ehefrau: Roſe Lichtenſtein; ein Schaffu,
Paeſchke; ein Zugführer: O. Kronburger. Die Handlung ſielle
einem Eilzugkupee erſter Klaſſe. Ort: Oberbayern. 2230: N0
Muſik. Konzertorch, Kermbach. Mattia Morro GBarſo
Flügel: Ben Geyſel.
Stettin. 11: Uebertr. aus der Funkausſtellun; Ruitz
Rogar.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 26 Okt. 12: Einheitzluy0)
für Schüler. o 12.30: Mitt. des Reichsſtädtebundes. / 14
Mitt des Verb. der preuß. Landgemeinden. o 1i Hiſk1
kurzſchrift für Anf. O 15.35: Wetter und Börſe. O 16. Geiufen
beratung. o 16.30: Franzöſiſch. o 17: Dr. Herrmut Eiül.
die Geologie: Vulkanismus und Erdbeben. O 17 30. M H0ch
Kurt Walter Goldſchmidt. O 18: Dipl.=Ing. Müller: Mhn. Ah
gang für Facharbeiter: Konſtruktionselemente. S 18.30. Gmſl o
für Anfänger. o 18.55: Baumeiſter Heuer: Private BauwſilclBs
und Wohnungsfragen. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag f. 3chüru.
20.30: Uebertr. aus der Stettiner Funkausſtellung. 9
Erſter Klaſſe, Schwank von Thoma. O 22.30: Nachtmſſt. 4

Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Donnerstag, den 27. Lltuſeh
(nach der Wetterlage vom 25. Oktober).
Veränderliches Wetter mit Regenſchauern, Tempernung 75
Die Heſſiſche Wetterdienſtüut
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
für den Handel: Dr. C. 8. Quetſch; für den Schlußdienuft: Andreet Dc
und Verlag: L. C. Wiitich ſämilich in Darmſtaodt.
Für uunverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Uberwihe.

[ ][  ][ ]

mmer 292

Mittwoch, den 26. Okiober

Heueſte Nia

Aus deutſchen Weinbaugebieien.
wende Zuſammenſtellung über die Lage in den ſüddeutſchen und
ewen Weinbaugebieten geht uns zu:
eem Weinbaugebiet der Nahe hat die Hauptweinleſe nunmehr
ir am. Iber das Ergebnis iſt man vielfach enttäuſcht. Im allgemeinen
er die Beeren geſund und ſüß. Die Traubenfäule iſt nicht mehr
WBiei Traubenverkäufen in der Kreuznacher Gegend wurde für das
77,50 RM. bezahlt. Im Kreuznacher Laboratorium wurde feſt=
i
. Adaß das Durchſchnittsmoſtgewicht der roten 1927er Moſte aus
ſem end 61 Grad bei 14,4 Mille Säure betrug. Beim Weißmoſt
he uch 5771 Grad bei 15,218,4 pro Mille Säure, bei Planiger
2 Grad bei 13,8 pro Mille, bei Hackenheimer 5866 Grad bei
1:7,3 pro Mille Säure.
minteren Gebiet des Rheingaues, iſt die Traubenleſe in der Ge=
ar
Lorchhauſen im Gange. Qualitativ haben ſich die Trauben er=
heiſſelvgerbeſſert
, dagegen läßt die Menge zu wünſchen übrig.
MMittelrhein hat in Caub die allgemeine Traubenleſe begonnen.
UE/ham Preis wurde zwiſchen Weinbergbeſitzern und Intereſſenten
einſſuytigung dahin getroffen, daß 175 RM. für die Ohm Trauben=
malſtr
nson 200 Litern bezahlt wird. Der Gemarkung Ehrenbreitſtein
entſth. t der Ertrag bei der Spättraubenleſe etwa einem halben Herbſt.
ſduer Moſel ſchätzt man das Mengeergebnis im Gebiet der mittleren
Mcſeyn ſrf etwa ½). Herbſt. An der Unter= und Mittelmoſel hat die
Wellaſ, noch nicht begonnen. In der Gemarkung Urzig lauten die
Solyaen auf ein ½3 Herbſt, in Lösnich auf ¼4 Herbſt. Auch
Kirtfumn rechnet mit einem ¼ Herbſt. Traben=Trarbach 2) 3. An der
Ob/krolzel hat die Weinleſe bereits begonnen. Es handelt ſich hier haupt=
ſächſh
wan Trauben, die Weine zur Sektfabrikation und zum Verſchnitt
liefſſie Trotzdem ſtellt ſich der Moſtpreis auf 1000 RM. das Fuder.
der Ahr iſt die Weinleſe in vollem Gange. Es wurden Moſt=
geillzel
bis 99 Grad feſtgeſtellt. Bei den Traubenverſteigerungen er=
zielſſtei
Zentner 5467 RM.
19 aden haben die Auggener Winzer durch ſpäte Leſe erreicht,
daßlk ſtigewichte von 8595 Grad gemeſſen wurden. 100 Liter Auggener
koſtlſe T 30 RM. Sonſt wurde gezahlt pro 100 Liter in Morſingen 100,

Wolkkneiler 130, Sulzburg 120, Ehrenſtädten 100, Durbach 140, für
Welkürſ ſt, 150160, (Klevener und Klingelberger), Zellweiherbach

150

E3 (Rotmoſt) 8090, Weißmoſt, Immenſtaal 80, Weißmoſt,

120/Pktnrtoſt,

Wiriſchaftliche Rundſchau.

ſw chtung von Sparkonten. Wie wir hören, hat im Intereſſe der
Förlirtngg des Sparbetriebes anläßlich des Weltſpartages am 31. Okto=
ber
!ſ Wereinigung von Berliner Banken und Bankiers ( Stempel=
verſſzumg
) ihren Mitgliedern vom 1. November 1927 ab die Einrich=
tunſw
Sparkonten freigegeben, für welche der Zinsſatz 5 Prozent
p. /genrägt und Einlagebücher ausgegeben werden, auf welchen auch
die zzuhlungen und Abhebungen in bar unter jedesmaliger Vorlegung
des klyrgebuches zu erfolgen haben
ſtwwerke A. G., Sandbach bei Höchſt i. Odw., wieder dividendenlos.
Mill täſſicht auf die Verluſte aus der ungünſtigen Konjunktur der Roh=
ſtoflſſtzurmmi
und Baumwolle, wird, wie wir zuverläſſig erfahren, die
Geſlſtehift für 1926/R7 wieder eine Dividende nicht verteilen können.
Deuger ſatzluß wird jedoch nach Vornahme der ſatzungsgemäßen Abſchrei=
buriy
) morgusſichtlich keinen weiteren Verluſt bringen. Im übrigen
ſeiellneWWVerhältniſſe bei der Geſellſchaft heute durchaus normal und die
Faklſiet tſprechend der jetzigen Saiſon zufriedenſtellend beſchäftigt. Die
Art ſynterden an der Frankfurter und an der Berliner Börſe gehandelt.
hlrngenſtaedt, Maſchinen= und Werkzeuge=Induſtrie, A.G., Gießen.
Wichſery erfahren, findet die A.R. Sitzung am 26. Oktober ſtatt. Der
zu mtende Verluſt dürfte aus der Reſerve gedeckt werden. Im
laufltien. Jahre hat ſich durch Umorganiſation in Verwaltung und
Betin uſie Geſchäftslage weſentlich gehoben.
* Alion utſche Drahtinduſtrie A.=G., Maunheim=Waldhof. Der Ab=
ſchluſſrſſchließlich
des Vertrages beträgt 134 669 RM., davon ſollen
als chreibungen 48 321 RM. verwendet werden. Auf das Aktien=
kapilft
urr 900 000 RM. wird eine Dividende von 6%o verteilt, während
323 RlR. auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Der am
*. Iſkun in Wirkung getretene Drahtverband arbeite zur Zufriedenheit.
Unffung einer Ludwigshafener Aktiengeſellſchaft. Die General=
verfiltialuung
der Wein= und Spirituoſenhandels=AG. Ludwigshafen
am / 5), hat die Auflöſung der Geſellſchaft beſchloſſen. Zum Liqui=
datoſlruede
Direktor Max Manaſſe=Karlsruhe beſtellt.
UIn=ſtabſchluß der Schuhfabrik Herz A.G., Frankfurt a. M. Die
Gefllſwfft ſchließt bei einem A.K. von 1,54 Mill. RM. zum 30. Juni
1927/4y einem Verluſt von 134 528 RM. (i. V. 21 591 RM. Reinge=
wintſnder
aus der Reſerve gedeckt werden ſoll, die ſich dadurch nach Ab=
zug
Iſu Aiortrags auf rund 41 000 RM. ermäßigt. (G. V. 28. November).
Die ſſe iam werden an der Börſe in Berlin und Frankfurt notiert.
ſmerſtein & Hofins A.=G., Frankfurt a. Main. Die H.V. be=
ſchloſtilenl
.- Verluſt in Höhe von 273 940 RM. vorzutragen. Die Tätigkeit
der (h Aldchaft habe ſich im abgelaufenen Geſchäftsjahr darauf beſchränkt,
vor 4 1Dingen die Außenſtände hereinzubringen und die vorhandenen
Aktithſiuzu verwerten. Eine anſchließende a. v. H. V., die über die Liqui=
datich
eſtrhließen ſollte, war nicht beſchlußfähig. Die bei einer etwaigen
Liagukltiam zu genehmigende Liquidationsbilanz weiſt einen auf
400 BRlMR. erhöhten Verluſt aus, der im weſentlichen durch die niedrige
Bemztzuug der Immobilien und Maſchinen bedingt iſt. Gebäude und
Anlaſtu wwie Grundſtücke ſtehen nur mit 40 000 (103 200) RM. und
Maſihltem mit 22815 (85 230) RM. zu Buch.
Awmgsſchwierigkeiten eines Wiener Warenhauſes. Wie die Wie=
ner
/ Eoenblätteu melden, befindet ſich das Warenhaus D. Leßner A.G.
ſeit ſſoan Tagen in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Zahlungen konnten
an ElAAnerfallterminen nicht reſtlos geleiſtet werden. Die Leitung der
Geſell 4= hat ſich an die Gläubiger mit der Bitte um Einleitung von
Verkylwmgen gewandt. Dieſe Verhandlungen ſchweben noch. Es be=
ſtehtſᛋt
wändete Ausſicht, daß in kurzer Zeit ein freundſchaftliches
Arraßlwurnt herbeigeführt werde.
Täſty ener Handelsgeſchäfte mit den Ruſſen. Im Zuſammenhang
mit /mon der Gemeinde Wien beſchloſſenen Ausfallgarantie für
Ruſſihlsſacäfte wird in den nächſten Tagen der Vorſitzende der Moskauer
Sowütz ur Wien eintreffen. Zur Regelung einiger Fragen, die mit den
bevo enden Nuſſenbeſtellungen zuſammenhängen, iſt im Auftrage
des Atmommiſſariats für Handel das Mitglied des Kollegiums der
Berl)ſt wandels=Ingenieure bereits in Wien eingetroffen.
E Ahlung einer neuen Zuckerfabrik in England. Auf Verlangen des
Bauelsenbandes von Weſt=Suſſex wird eine engliſch=holländiſche
Gruthwunen Zuckerrübeninduſtriellen in der Nähe von Chicheſter eine
Zuck /ulk errichten, falls innerhalb kurzer Zeit genügend feſte Ver=
trägehl
w en Zeitraum von 3 Jahren über ein Produktionsgebiet von
3, abgeſchloſſen werden. Die Koſten dieſer Fabrik werden auf
ſir, veranſchlagt.

Tſthe xliner Metallnotierungen vom 25. Oktober ſtellten ſich wie
folgt) ehtrolttkupfer 126½, Remelted Plattenzink 4748, Original=
Hütttturminium 210, dto. in Walzen 214, Rein=Nickel 340350,
Anti An kegulus 9095, Silber in Barren 7778.
T Nustallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom
25. Eh wax für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard p. Kaſſe 5656!/yr
e: 551),56, Settl. Preis 56, Elektrolyt 622627,, beſt
ſeleetll a6) 2463, Elektrowirebars 627),; Zinn: (Tendenz; willig)
Stanl d ſwp. Kaſſe 265 ½266, 3 Monate 26134262, Banka (inoff.
278, Mtaues (inoff.) 273; Blei: (Tendenz: ſtetig) ausländ, prompt 201
entft kf. hiwen 20½/., Settl. Preis 201,; Zink: (Tendenz: willig) gewöhnl.
prorAnh)’ſ, entft. Sichten 26 , Settl. Preis 26 ., Queckſilber (inoff.
22½ Poſtrramerz (inoff.) 12½.
D Amitlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
Elwx ſtellten ſich für Kupfer: Januar 1131/, (113½), Februar
1ü 21 März 114 (114), April 114 (114), Mai 1141/. (1141.),
(114½), Juli 114½ (114½), Auguſt 114¾ (11434), Sept.
Oktober 112½ (113½), November 112¾ (113), Dezember
1/), Tendenz: feſter; für Blei: Januar 41 (411),), Februar
März 41½ (411). April 41½ (41½), Mai 41¾ (421,
M442½.), Juli 42 (42½), Auguſt 421/. (42½), September 421).
ehtober 41 (42), November 41 (411/.), Dezember 41 (41½,
m uruhig; für Zink: Januar 531/, (53½), Februar 53 (531)
(531/.), April 52½ (53), Mai 52¾4 (53), Juni 52½ (52½4),
(53), Auguſt 52½ (53), September 521/, (52½), Oktober
mber 53¾ (541).), Dezember 53½ (54), Tendenz: abge=
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Oktober.
Bereits vorbörslich konnte ſich die Tendenz nach den geſtrigen ſchweren
Kurseinbrüchen allgemein erholen, da nach den ſcharfen Blancoabgaben
einiges Deckungsbegehr beſtand. Es ſchien, als ob die überaus nervöſe
und unſichere Stimmung des Vortages eine merkliche Beruhigung er=
fahren
habe. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs wurde die Haltung
jedoch wieder ziemlich unſicher, die Aufrollung der Reparationsfragen
und die Warnung des Reparationsagenten wirkten weiter beunruhigend.
Angeblich ſoll auch das Ausland größere Verkäufe vorgenommen haben
im Zuſammenhang mit den Berluſten bei der Banque d’Alſace et de
Lorraine in Straßburg. Unter fortgeſetzten Schwankungen ergaben ſich
bei der erſten Krusfeſtſetzung überwiegend Kurserholungen von 26%o=
J. G. Farben konnten ſich bei lebhafterem Geſchäfte 6½% erholen,
ebenſo Gesfürel ſtärker verlangt und 7½%o feſter. Siemens &. Halske
lagen 7½%o höher, während die übrigen Elektrowerte 24% anzogen.
Am Montanmarkt gab es überwiegend Kurserholungen von 360
Mannesmann waren etwas verlangt und 5½% feſter auf den befriedigen=
den
Geſchäftsgang. Weiter abgeſchwächt waren dagegen Dresdner Bank
mit minus 1%o, Kali Aſchersleben mit minus 29, Cement Heidelberg mit
minus 29 und von Autowerten Adlerwerke mit minus 1½, %. Am Bau=
unternehmungsmarkte
lagen Wahß & Freytag 6% gedrückt, Holzmann
konnten jedoch ihren niedrigſten Kurs von geſtern abend um 49 über=
ſchreiten
. Renten waren überwiegend angeboten und ſchwächer, nur
Ablöſung eine Kleinigkeit erholt.
Im weiteren Verlaufe wurde die Haltung wieder ſchwächer, da er=
neute
Abgaben vorgenommen wurden. Auch heute war von einer Inter=
ventionstätigkeit
von Großbanken kaum etwas zu merken. Später konnten
ſich die Kurſe geringfügig erholen, doch waren die Umſätze klein. Man
übte im Zuſammenhang mit dem nahen Ultimo Zurückhaltung. Am Geld=
verändert
knapp. Am Deviſenmarkt lag der Dollar leicht erholt. Mark
gegen Dollar 4,1875, gegen Pfunde 20,/403, London=Paris 124,06,
Mailand 89,12½, Madrid 28,36, Kabel 4,871½=
Die Abendbörſe war auf Deckungen gut behauptet und teil=
weiſe
weiter erholt. So gewannen Harpener 4,75, Mannesmann 2,75,
Stahlverein 1,5, Rütgers 3,5, Siemens u. Halske 3,5, Danak 3 Proz.
Große Geſchäfte konnten ſich jedoch nicht entwickeln. Man hält ange=
ſichts
des nahen Ultimo ziemlich zurück, da man die augenblickliche
Marktlage nicht überſehen kann. Weyn auch ſchwache Kräfte bereits
ihre Poſitionen gelöſt haben, ſo erwartet man immerhin noch mehr
Verkäufe. Die Nachbörſe wurde wieder unſicher und für die Haupt=
werte
eher ſchwächer. So ging die Farbenaktie wieder um 2 Prozent
zurück. Auch die übrigen Werte verloren teilweiſe ihre erſten Kurs=
gewinne
. J.G. Farben 270268,5, Rütgerswerke 80, A.E.G. 161,7, an. Im einzelnen wurden für 100 Pfund Lebendgewicht je nach Qualität
Phönix 99,5 und Kommerzbank 160162. Im Abenddeviſenver=
kehr
lag Holland weiter feſt. London gegen Holland 12,097/, gegen
Paris 124,07, gegen Mailand 89,10, gegen New York 4,8705, gegen Zürich
25,25t /g, gegen Madrid 18,33, Pfunde gegen Mark 20,40 /g, Dollar gagen
Mark 4,1885.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 25. Oktober.
Die Börſe eröffnete aber durchaus nicht in Reaktion auf die Verluſte Argentmien und Auſtralien.
kräftig gebeſſert, ſondern konnte gerade die ſchwachen amtlichen Schluß=
kurſe
vom Montag behaupten. Später gab das Kursniveau erneut
allgemein nach, da die Baiſſeſpekulation noch nicht entmutigt war und
nur eine ſehr geringe Aufnahmeneigung beſtand. Es lagen zwar ver=
ſchiedentlich
Kaufaufträge vor, die aber äußerſt niedrig limitiert waren
und daher nicht zur Geltung kamen. Die Stimmung blieb trotz der äußer=
lichen
Beruhigung nervös und zurückhaltend. Die Spekulation wollte
anfangs auch abwarten, wie ſich die Lage am Kaſſamarkt geſtaltet.
Interventionen der Großbanken waren in der erſten Stunde nicht zu
bemerken. Die Geldmarktlage geſtaltete ſich unverändert. Tagesgeld
wurde mit 5½7½ und Monatsgeld mit 89½= %o genannt. Waren=
wechſel
mit Bankgiro konnten nur über den amtlichem Diskontſatz, und
zwar mit 7½/,%0 untergebracht werden. Die Deviſenkurſe veränderten
ſich nur unbedeutend. Das engl. Pfund neigte mit 4,8710 gegen New York
zur Schwäche, nachdem es ſeit Tagen außerordentlich feſte Kurſe be=
In den Papieren, die geſtern den Hauptanſtoß der Baiſſepartei aus= den braſilianiſchen Meldungen Realiſationen bemerkbar machten.
zuhalten hatten, traten bei Beginn Kurserholungen ein, ſo beſſerten ſich
Ver. Glanzſtoff um 8%, Bemberg um 8, Schultheiß um 5, Oſtwerke
um 5½, Ludwig Loewe um 12½. Elektrowerte ebenfalls erholt,
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Haltung unter ſtarken
Schwankungen luſtlos und ſchwach. J. G. Farben gingen auf 262 zurück.
Bei Feſtſetzung der Kaſſakurſe kamen bedeutende Aktienbeſtände an den
Markt, insbeſondere in Terminpapieren. Ebenſo verſtimmte die flaue
Tendenz am Anleihemarkt, wvo die Kurſe durchweg ½12 verloren,
Privatdiskont unverändert 6’/ %0 für beide Sichten.
An der Nachbörſe trat eine Beſſerung ein; auf Deckungskäufe der
Tagesſpekulation konnten ſich die Schlußkurſe am Terminaktienmarkt
um 23% und teilweiſe noch mehr erholen. J. G. Farbeninduſtrie, die
mit 264 3 ſchloſſen, gingen wieder auf 269½ herauf. Ver. Glanzſtoff
notierten 576 nach 568, Gesfürel 262½ nach 25934. Auch Spritwerte Schweinezufuhr Chicago 31000, im Weſten 105 000.
ſtellten ſich 5% über die letzten offiziellen Preiſe. Schultheiß 393, Oſt=
werke
373. Am Montanaktienmarkt waren Rheinſtahl mit 178, Harpener
mit 181 und Phönix mit 97 ½ gefragt. Von Schiffahrtswerten gewannen
damit überwiegend noch nicht wieder die heutigen Anfangskurſe erreicht.
Man hörte an der Nachbörſe ferner Siemens 263, AEG. 159½, Danat=
bank
, 210, Bemberg 435, Neubeſitzanleihe 1294, Altbeſitz 51½/.
124. 10. 125. 10
124 10 125 10.
170. Hemoor=Zement.
Aſchaffenb. Zellſtof!.
Augsb. Nürnb. Maſch. 125.25 124.5 HirſchKupfer.
102.5 1100.25
32.75 31.75 Höſch Eiſen.
154. 1149.875
Bamag=Meguin
Hohenlohe Wer
19. 13.
Berlin el. W...
62. 60.25 Kahla Porzellan=
93. 87.
BerlinKarlsruh
Braunkohl.=Briketts. 177 179. Lindes Eismaſch.,
140. 1146.
150.5 148. Lingel Schuh.
65. 59.
Bremer Vulkan,

Bremer Wolle,
Deutſch.=Atlan1.
Teutſche Maſchir
Teutſch.=Nied.
Teutiche Erdöl.
Teutſche Petroleu
2t. Kaliwerke.
Tonnersmarckhütte .
Tynamit Nobel.
Glektr. Lieferung.
J. G. Farben.
R. Friſter.
Gaggenau Vorz.
Gelſenk. Berg.:
G. f. elektr. Untern.
Halle Maſchinen. ..
Han.Maſch.Egeſt.
Hanſa=Dampfſchf. . .

Selſing ſors..
Wien.
Prog...
Budapeſt.
Sofia".
Solland..
Cslo ..
Kopenhagen.
Stockholm.
Lonvon..
Auenos Aires.
New York
Telgien.

1182. 178. Linke u. Hofmann 101.25 99.75 L. Loewe u. Co. 252. 76. 71.625 C. Lorenz. 116. 1110. Niederlauſitzer Kohl 155 1 133. 128,5 Nordd. Gummi. 74. 74.- Orenſtein. 123.75 Rathgeber Wagg 110. Rombacher Hütten 130. 6esl126.75 Roſitzer Zucker. 71.55 164.5 159 75 Rütgerswerke 84.25 275.875 268.5 Sachſenwerk. 113.25 103. 99. Sächſ. Gußſt 146. 40.5 39. Siemens Glas. 150. 11 Ver. Lauſitzer Glas
Volkſtedter Porzell. 126.5 277 262.25 43,5 150.25 152.,5 Beſtf. C. Langendreer 83. 80.25 WittenerGußſtahl. . . 49.75 213.75 I. e07,s Wanderer Werke. ... 224. l2

Produktenberichte.

Frankfurter Prodnktenbericht vom 25. Oktober. Weizen und Weizen=
mehl
liegen weiter ſchwach. Zu dem amtlich notierten Preiſe iſt Weizen=
mehl
kaum anzubringen und man rechnet mit einer weiteren Ermäßigung
in den nächſten Tagen. Ein Umſchwung iſt in Kleie eingetreten. Die Ten=
denz
iſt weſentlich gebeſſert, die Preiſe ſteigend. Feine Kleie liegt noch
verhältnismäßig ruhig, dagegen iſt grobe Kleie ſtark gefragt. Auch Hafer
zeigt eine freundlichere Stimmung, ſo daß man eine Preiserhöhung
erwartet. Im übrigen iſt das Geſchäft unverändert. Die Preiſe wurden
wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 1, 25,50, II, 24,25, III, 22,2523,50,
Roggen 25, Sommergerſte 2628, Hafer inl. 22,7524, Mais 19,
Weizenmehl. 37,7538, Roggenmehl 34,2535, Weizenkleie 12,75,
Roggenkleie 13,75.
Berliner Produktenbericht vom 25. Oktober. Vom Auslande lagen
heute etwas ſtetigere, wenn auch nicht gerade feſte Berichte vor. Auch die
Cif=Forderungen waren wenig verändert. Vom Inlande war heute das
Angebot in Weizen weniger reichlich in guten Qualitäten, die mehr ge=
ſucht
waren. Für einzelne Ladungen zeigte ſich Polen als Käufer. So
konnte auch Lieferung für den laufenden Monat um 2 RM. im Preiſe
anziehen, ſpätere Sicht nur etwa ½ RM. Roggen demgegenüber eher
etwas ſchwächer. Für laufenden Monat ſcheint ſich das Intereſſe durch
die bisherigen Deckungen ſtark vermindert zu haben. Hier zeigte ſich im
Lieferungsgeſchäft für Oktober unveränderter Kurs, ſpäterer Kurs etwa
1 RM. ſchwächer. Gerſte ſtill, Hafer iſt knapp, Polen bleibt Käufer.

239.
153.
118.5
77.
77.75

43.5

Deviſenmarkt.

24.1 10. 25. 10 Geld Brie Geld Brief 10.54 10.564 10.541 110.561 59.05 59.19 59.06 59.18 12.40 12.32 12.398 12.4191 73.13 73. 27 73.17 73.31 3.02 3.030 3.024 3.030 168.33 zu68. 67 168.44 2u68. 7e 1uo2o 110.42 10.,191 110.41 112.181 112.40 112.14 12.36 112.-7: 112.94 12n u2933 120.38: 2 20.422 20.377 20.4171 9 1.788 1.792 1.786 1.7901 4 4.1835 1915 4. 1830 4.1810) 58.225 359.345 5s.23/ 59.351 1

Italien ..
Paris.
Schweiz
Spanien.
Danzig.
Japan.
Rio de Janeirt
Jugoſlavien.
Portugal ..
Athen .
Konſtantinopel.
Kanada.
Uruguah.

geid
e2.375
16.425
80,69 (e
71.98
er.441
1.949
7.373
20.70
5.544
2.210
4.i89

Briel
5/22.915
i6.465
80.85
72.12
81.60
1.952
0.5025 0.50 45
73a7
20.74
5.55e

25.
Geld
5/22.375
z16.42
80.57
71.86
81.44
1979
0.502 0.504
7.373
5.544
2.2141 2.333
4.188
4.233

10.
Brie f
22.215
16.46
20,83
72.00
g1.60
1.952
7.387
20.70/ 20.74
5.556
2237
4.196
4.244

Herabſetzung der Courtage an der Hamburger und der Frankfurter
Börſe? Zwiſchen den Vorſtänden der Frankfurter und der Hamburger
Wertpapierbörſen werden einer Meldung zufolge ſeit einiger Zeit Be=
ſprechungen
über eine Herabſetzung der Courtageſätze gepflogen. Dieſe
Beſprechungen, die von Hamburg angeregt worden ſind, liegen im
Rahmen der von den Privatbankiers lebhaft befürworteten Beſtrebun=
gen
, durch eine allgemeine Herabſetzung der Unkoſten eine größere Ver=
breitung
der Börſengeſchäfte herbeizuführen. Ob eine Herabſetzung be=
ſchloſſen
werden wird, ſteht noch nicht feſt. Bisher iſt von den Maklern
hiergegen lebhafter Widerfpruch erhoben worden.

Viehmärkte.
*Mainzer Viehmarkt vom 25. Oktober. Bei gutem Beſuch wurde
auf dem Großviehmarkt, der mit 9 Stück Großvieh, 6 Kälbern und
markt war Tagesgeld zu 6% weiter angeboten, Monatsgeld jedoch un= 17 Schweinen beſſer beſchickt war, als der Vormarkt, aufangs lebhaft
gehandelt. Gegen Schluß des Marktes flaute das Geſchäft ab und wurde
nur langſam geräumt. Die Großviehpreiſe erfuhren keine Veränderung,
während die Preiſe bei mittleren Kälbern, 2 RM. nachgaben und bei
geringeren Kälbern 2 RM. anzogen. Auf dem Schweinemarkt war das
Geſchäft ziemlich rege und wurde bis auf einen kleinen Reſt ausverkauft,
Bei Schweinen über 22½ Zentner gaben die Preiſe 2 RM. nach,
während ſie bis zu 2 Zentner und bei Sauen 2 RM. anzogen. Der
nächſte Großviehmarkt findet nicht wie bisher feſtgelegt, am 2. November,
ſondern wie heute bekannt gegeben am 31. Oktober ſtatt. Angetrieben
waren 25 Ochſen, 20 Bullen, 481 Kühe und Färſen, 270 Kälber und
1156 Schweine. Die Großviehpreiſe blieben unverändert, bei mittleren
Kälbern gaben die Preiſe 2 RM. nach und zogen bei geringeren Kälbern
2 RM. an. Bei Schweinen über 2 und 2½ Zentner gaben die Preiſe
2 RM. nach und zogen bei Schweinen bis 2 Zentner und Sauen 2 RM.
folgende Preiſe erzielt: Ochſen 5462, Bullen 4252, Färſen und
Kühe 5466, 4053, 2838, 2025, Kälber 6072, 5060, Schweine
6974, 7074, 6671 und Sauen 6165 RM.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Chicago, 25. Okt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm einen durchweg feſten Verlauf auf
Nach den ſcharfen Kursrückgängen war die Stimmung heute ruhiger. Käufe des Kontinents und Englands und ungünſtige Wetterberichte aus
Mais: Auch dieſer Markt nahm einen überwiegend feſten Verlauf.
Abnahme der ſichtbaren Vorräte und geuinges Inlandsangebot veran=
laßten
größere Käufe. Gegen Schluß traten Regliſationen hervor.
Noggen: Gute Exportnachfrage und umfangreiche Verkäufe von
Noggenmehl veranlaßten eine feſte Haltung.
Hafer: Ungünſtige Wetterberichte und Käufe der Kommiſſionäre
hatten eine feſtere Haltung des Marktes zur Folge.
New York, 25. Okt. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der Markk ſtand unter dem Eindruck des Entkör=
nungsbe
=ichtes, der die Ueberzeugung auslöſte, daß mit emner kleineren
Ernte zu rechnen ſei, und Käufe für ſüdliche Nechnung. Aus Reali=
ſationen
ſtammendes Material fand glatte Aufnahme.
Kaffee: Die feſteren Kabel auf Hamburg und Le Havre veranlaß=
hauptet
hatte. Im Berliner Freiverkehr notierte der Dollar etwa 4,1875, ten dem Handel und europäiſche Firmen zu Käufen. Die Preisſteige=
rungen
gingen jedoch ſpäter wieder verloren, als ſich auf die enttäuſchen=
Zucker: Käufe des Handels waren dem Markt heute eine Stütze.
Für kubaniſche Rechnung wurden Käufe in nahen Sichten gegen Ver=
käufe
in entfernteren Terminen getätigt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 25. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 124½, März 127½, Mai 129½; Mais,
Dez. 8334, März 87½, Mai 90½; Hafer, Dez. 4634, März 4834,
Mai 4934: Roggen, Dez. 98½, März 1003, Mai 1019.
Schmalz: Okt. 11,95, Dez. 12,075, Jan. 12,525.
Fleiſch: Okt. 12,00, Dez. 11,55, Jan. 12,10; Speck loco 12,375;
leichte Schweine 9,7510,90, ſchwere Schweine 10,7511,40;
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 25. Okt.:
Getreide: Weizen Nr. 2 rot 143½, hart 136½: Mais neu ank.
Hapag und Nordd. Lloyd mit 137 bzw. 139 je 10. Allerdings waren Ernte 9234; Mehl ſpring wheat clears 6,506,90; Fracht nach
England 33,6, nach Kontinent 1012.
Schmalz: Prima Weſt. loco 12,75; Talg ectra 9.
Kakav: Tendenz rege, Umſatz in lots 21, Oktober 15,54, No=
vember
15,05, Dezember 14,49, Januar 14,15, Februar 13,88,
1216.5 (210.25 März 13,93, April 13,95, Mai 14,05, Juli 14,12, Loco 15½.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der Verſammlung des Grobblechverbandes wude beſchloſſen,
die Preiſe unverändert zu laſſen. Der Auftragsbeſtand iſt noch ſo groß,
daß die Werke für meherere Monate beſchäftigt ſind. Auch der Ein=
gang
von Spezifikationen iſt gut. Im übrigen wurden interne Ver=
bandsfragen
behandelt.
In den letzten Tagen weilten der Präſident der deutſchen Spar=
kaſſen
= und Girozentrale, Dr. Kleiner und fünf andere führende Ver=
treter
deutſcher Sparkaſſen in Wien, um an der Schaffung des öſter=
reichiſchen
Sparkaſſen= und Giroverbandes mitzuwirken.
In der am Montag, den 24. d. M., herausgegebenen Nummer des
Reichsanzeigers iſt eine 10. Verordnung zur Durchführung des Indu=
ſtrie
=Belaſtungsgeſetzes vom 15. Oktober 1927 veröffentlicht.
Aus Halle wird gemeldet: Die Bergarbeiter ſind am Montag früh
pünktlich in ihren Arbeitsſtätten erſchienen und ſämtliche Gruben wie=
der
in Betrieb. Die Förderung iſt vormal. Die Belegſchaften ſind nach
den bisher vorliegenden Meldungen überall zu 100 Proz. angefahren.
Die Bank von England erwarb Goldbarren im Werte von 365 000
Pfund Sterling. Nach Deutſchland gelangten Goldmünzen im Werte
von 5000 Pfund zum Export.
Wie die Sunday=Times hört, iſt der lang anhaltende Kampf zwi=
ſchen
mächtigen britiſchen, amerikaniſchen und europäiſchen Syndikaten
wegen der Ausbeutung der großen Mineralſchätze im Toten Meer mit
dem Sieg des britiſchen Syndikats abgeſchloſſen worden. Das Syndikat
iſt eine von dem engliſchen Chemietruſt kontrollierte Geſellſchaft.
In Laufen im Kanton Baſel=Land wurde unter der Firma Alu=
minium
=Laufen A.=G., eine Geſellſchaft gegründet, deren Zweck die Ver=
arbeitung
von Aluminium ſowie die Herſtellung und Verarbeitung von
Aluminiumlegierungen iſt. Das Grundkapital beträgt 500 000 Franken.
Nach Prager Meldungen ſieht der Rohzucker=Verteilungsplan für
die Kampagne 1927/28 für die gemiſchten Fabriken 35,1 Prozent und
für die Rohzuckerfabriken 64,9 Prozent des geſamten Kontingents von
3,4 Millionen Meterzentner Rohzucker vor.
Die Geſamteinlagen bei den tſchechoflowakiſchen Geldinſtituten be=
ziffern
ſich auf 58 Milliarden Kronen. Davon entfallen 26,5 auf die
Aktienbanken, 143 auf die Sparkaſſen und 14,7 auf die Vorſchußbaſſen.
Nach den Erhebungen des tſchechoſlowakiſchen Statiſtiſchen Staats=
amtes
zeigt der Index der Großhandelspreiſe für den 1. Oktober ein
neuerliches Sinken des Preisniveaus. Der Geſamtinder (Juli 19214
100) für Oktober iſt 966, (für September 975), in Gold 141,3 (142,6).

[ ][  ][ ]

Seite 12

Mittwoch, den 26. Oktober 1927

Nummer 29B

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwarzes Portemonnaie Keller Witwe, Auguſte, geb. Kraft
braune Herrenglacéhandſchuhe. 1 ein zelnerſam 22. Oktober 1927, mittags 12 Uhr,
Kinderſchildmütze, 1 kleines ſchwarz, Kin=/Der Rechtsanwalt Levi in Darmſtadt
derportemonnaie mit 29 Pfg. 1 grunes
Kinderſamtmützchen. 1 Stahlzwicker. Einſwird zum Konkursverwalter ernannt.
Paar neue ſchwarze Damenſtrümpfe. Ein /Offener Arreſt mit Anzeigefriſt und For=
knopf
mit Perlmuttfeld. 1 Zehnmarkſcheir
1 dicker gelber Rohrſtock. 1 Fahrrad. Ein lung iſt anberaumt auf Montag, den
ſack mit verſchiedenem Inhalt. 1 braune termin auf Montag, den 9. Januar
Knabenmütze. Eine Anzahl verſchiedene
Schlüſſel.

Für die Wahlen der Vertrauens=
und Erſatzmänner in der Ange=
ſtelltenverſicherung
am 4. Dezember
ds. Js. iſt Stadtamtmann Strauch
(Verſicherungsamt, Landgraf=Philipp=
Anlage Nr. 11) zum Wahlleiter be=
ſtimmt
worden.
(st1657
Darmſtadt, den 24. Okt. 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Gläſſing.

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen der Jakob
mit 20 Pfg. und zwei 5er Marken. 1 Paar in Darmſtadt, Steinackerſtr. 1, iſt heute,
brauner Herrenglacéhandſchuh. 1 graue das Konkursverfahren eröffnet worden.
Schrankſchlüſſel. 1 ſilberner Manſchetten= derungsanmeldefriſt ſind bis zum 28. No=
1927 beſtimmt. Erſte Gläubigerverſamm
Paar ſchwarze Damenglacéhandſchuhe. Ein / 28. November 1927, vormittags 9 Uhr,
brauner und 1 grauer Handſchuh. 1 Ruck= Zimmer 202, und allgemeiner Prüfungs=
1928, vormitt. 9 Uhr, vor dem unter=
zeichneten
Gerichte, Zimmer 202, Neues
Gerichtsgebäude am Mathildenplatz.
Darmſtadt, den 22. Okt. 1927. (16532
Heſſiſches Amtsgericht I.

Fluchtlinienplan.
Der von der Stadtverordneten= Ver=
ſammlung
am 10. März ds. Js. gutge=
heißene
Fluchtlinienplan für die Die=
burgerſtraße
zwiſchen Odenwald=
bahn
und Faſanerie liegt gemäß
Art. 5 der Allg. Bauordnung in der Zeit
vom 26. Oktober bis 10. November d8.
Js. bei dem Städt. Hochbauamt zur
Einſicht offen.
Einwendungen gegen den Plan ſind
bei Vermeidung des Ausſchluſſes wäh=
rend
dieſer Friſt daſelbſt vorzubringen.
Darmſtadt, den 22. Okt. 1927. (st16574
Der Oberbürgermeiſter.

Verſteigerung.
Freitag, den 28. Oktober ds
Js., jeweils vormittags 1.10 Uhr
u. nachmittags 1/,8 Uhr beginnend,
verſteigere ich aus Nachläſſen ſtammend,
freiwillig gegen Barzahlung, in meinem
Lokale
(1653:
5 Nieder=Ramſtädterſtr. 5
nachfolgend verzeichnete Mobilien:
1 Büfett, 1 Kredenz, 1 Ausziehtiſch,
1 Standuhr, 4 Betten mit Roßhaar
matratzen, 2 Bettſtellen mit Sprung=
rahmen
, 1 Sofa mit 2 Stühlen ( Ba=
rock
), 1 Sofa mit 2 Seſſeln, 1 Sofe
u. 6 Stühle, 1 Paneeldiwan, 1 Backen=
ſeſſel
, 1 Polſterſeſſel, 2 Rohrſeſſel, 15
Rohrſtühle, 2 Hocker, 2 Klavierſtühle,
1 Kinderbett;
1 Spiegelſchrank, 4 lack. zweitür
und 2 lack, eintürige Kleiderſchränke,
2 Brandkiſten, 2 Zierſchränke (Mahag.),
3 Waſchkommoden mit Marmorplatt.,
5 Nachtſchränke m. Marmorpl., 3 Kom=
moden
, 1 Vertiko, 2 Pfeilerſchränke;
3 H.=Schreibtiſche, 3. D.= Schreib=
tiſche
, 2 ovale Ausziehtiſche, 4 viered
Tiſche, 3 Nähtiſche, 2 Etageren, 2 Kon=
ſoleſpiegel
, 2 Flurgarderoben, 1 elektr.
Standlampe, 2 kleine Kaſſenſchränke,
2 Fahrräder;
1 Partie Herren= und Frauenkleider.
Darmſtadt, den 26. Okt. 1927.
Baab
Amtsgerichtstaxator.

Weiblich

Monatsſtelle täglich
2-3 Std oder halbe
Tage geſ. Angeb. u.
E 226 Gſchſt. (*2845.

Schuhbranche.
Perkäuferin, 23 J., ſ.
Stelung z. Aushilf
b. Weihnachten. An=
geb
. m. Gehaltsang
F 222 an d. Ge
ſchäftsſtelle. (*28435

Am Donnerstag, den 27. Oktob.
1927, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokale
Luiſenſtraße 32 zwangsweiſe meiſt=
bietend
gegen Barzahlung: (1658
einen Poſten Damen= und Herren=
ſchirme
, verſchied. Schreibmaterialien,
1 Fahrrad, 1 Bild, 1 Schreibtiſch ſo=
wie
Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 26. Okt. 1927.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.

Geſchäftstochter
17 Jahre, ſucht Stell.
auf Büro oder als
Verkäuferin, Ang. G 3
Geſchäftsſt. (*28516

Geb. j. Dame, muſik.
ſprachk., Abſolv. d
Frauenſch, ſucht St
als Sprechſth., Stütze
d. als Aufſicht z. K.
Angeb. unt F 249 an
die Geſchſt. *28500

Mädchen
perfekt in Kolvnial
waren, Lebensmittel,
ſucht Stellung. An
gebote unter G9 an
die Geſchſt. (*28526

Aelt. Mädchen, lange
Jahre den elterlichen
Haushalt führend, ſ.
paſſ. Stellg., am lieb=
ſten
b ält. Ehep. h. o
ausw. Eintritt ſofort.
Angebote unt. F 219
an die Gſchſt. (*28431

Tüchtiges Mädcher
v Lande, 26 J., ſucht
Stelle in kl. Haush
Angeb. unt. G 2 an
die Geſchſt. *28514

Suche
Heimarbeit im Flicken
u. Stopfen. Ang. u.
211 Geſchſt. (228412

Gut empf. Lauffran
ſucht Tags= u. Stun=
denarbeit
Zu erfr.
Ruthsſtr. 5, pt., lks.
(*29469)

Schneiderin
ſuchtKundſchaft außer
dem Hauſe. Angeb.
an A. Wilhelm, Wiener=
ſtraße
44, III. (28441

18 Jahre,
Fräul., n. bend
Zjähr Lehrz., wünſcht
in einem Geſch. oder
dergl. als Schneiderin
unterzukommen. An=
gebote
unt. F 242 an
die Geſchſt. ( 28486

Männlich

Zuverläſſ ger
Kraftfahrer
(stud. ing), Führer=
ſch
. 1 u. 3b, ſteht für
einzeln Fahrten, auch
Sonntags, zur Ver=
füg
. Gef. ſchriftl. Anfr.
an H. Krieger, Wald=
ſtr
. 1½, II. (*28474ms

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5% Bos. E. B. 1914
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4½% 1898 ...
4½½ 1902 ...
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51

12.9

34.5
34.5

2.9

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4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 14/ 27.9
4I.% Oſt. Silberr.
48 Goldr.
4½ Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% einh. R. (k.)

8% Port. (Spz.) III 1
5%Rum.am. R.03
4½%Gold. 18... 15
40 am.kon.
4% am.05
4%Türk. (Adm.) 03
4% (Bagd.)
4% (Bagd.) II
4% unif. 1903
4% 1911 Boll.

4½% Ung. St. 1913
1913
4½%
(lt. Tnnsbr. Abk.)
4½% Ung. St. 1914
4½% Ung. St. 1914
(lt. Innsbr. Abk.)
42 Ung. Goldr. ..

3.9

148 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.) / 23.90
4% Ung. Staatsr.
b. 10 ..... .... / 24.55
4½ Ung. Kronr. . .
3% Ung. Eiſ. Tor ..!
Außereuro=
päiſche

5% Mex.am. in. abg.
5% äuß. 99
4% Goldo4ſtf. 25.5
3% konſ. inn. . .
4½%, Irrigat. ..
5% Tamaulipas I,
Sachwert= Schuld=
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8%
1100.5
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8 Darmſt. St.=G. / 96.25

5.75
5.75

24.25

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Meining. Goldpf.

% Dresd. St.=G.
7% Frkf. St.=G.. . .
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
11
1%0 Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
20 Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8% Frkf. Pfbr.=Bk
Goldpfbr.
%6. Frkf. Goldpfbr
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5% Frkf. Pfbr. B!
Goldpfbr.
7%0 H.=St.= Gold=
anl
. . .
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
7% beſſ. Lanb.=Bk.
Goldpfbr.
18% Klöch.=Werk. 26!

99.5
96.5

88.5
83.5

97.5
95

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8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8% Ldwgshf. Stadt=
Goldanl.. . .
7%M. KraftHöchſt
82 Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G
6% Mannh. St.=G.=
6 M.=Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
7%0 Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. .. .."
6% Pfälz. Hyp.=Bk
Goldpfbr. . . . . ."
80 Pforzh. St.=G.
82 Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr
8% Rh.=Hyp.=Bk.
Goldpfbr.

Lig. Pfb.

o Anteilſch.
7 ½%Rh. Stahlw.
25
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.

N
98
98
89.3
95.5
89.5
99.5
98.5
96
33

98.25
95.5
91
541
45.5

8%Voigtsbäffner
Goldobl. ......
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.

2,6SAlteOſt. Südb.,
2,6% Neue
4%Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1. b. 8. E. . .
3%Oſt. abg.

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Kohl. 23 ....."

6%Heſ. Brk.=Rg. 23
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Roggen .. . . . 23/ B.25

50 Pr. Kaliw. ..
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5% Südd. Feſt. B. 6/ 2.22
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Bahr. Vereinsb. .
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3%
3%
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1885 ..
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abg.

3% RaabOebd. 83
3% 91
3%
97
4% Rud. Silber
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½% Anat.. S. II
4½% Anat., S.III
30 Salon. Monaſt.
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4½%
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Bad. Bk. .. . . . . . . 165
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Rhein. Creditbk. . . . 1
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Creditb

14
14/.

21

6.5
3.7
18
16.25

133
131
152.5
151.5
116.5
144.5
1147
120

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99

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180.5

111.5
153

165

177.5
150
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63.75
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Zellſt. Memel
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[ ][  ][ ]

ſnammer 292

Mittwoch, den 26. Oktober 1927

Seite 13

Das Kammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
de Heuchelei führte dazu, daß die beiden verbündeten Staa=
teſemen
Notenwechſel begannen, der an Unaufrichtigkeit ſeines=
giſkeni
ſuchte. Zu gleicher Zeit begannen die unbeteiligten
SEmm ein Friedensgeheul, das wenigſtens zum Teil nicht er=
küſiltwar
. Allerdings . . . Frankreichs und Italiens Phraſen
klwein hohl. Hinter der Maske der Friedensbereitſchaft lauerte
d/Rumur die Spannung, mit der dieſe Mächte die Entwicklung
dißimnge verfolgten, um im geeigneten Moment Vorteile aus
d/hic eſchehniſſen zu ziehen. Rußland, Deutſchland und die
SEei, die auf dem Gebiete der ehemaligen Donaumonarchie
eyſrnäden waren, ſie meinten es gewiß ehrlich, wenn ſie zur
RA rieten. Aber auch in dieſen Ländern ſtritten gegen die
Umnnacht der Friedensfreunde ſtarke Parteien, die den Krieg,
rſnkens den Krieg zwiſchen den anderen Staaten, herbei=
trſhſtten
. Jeder erwartete Vorteile, und Induſtrie und Han=
deſtirrropas
hofften auf den Raub, der ihnen zufallen ſollte.
imdon verhielt ſich in dem nun zwiſchen Amerika und
thil entſtehenden Streit kaltblütig abwartend. Wenigſtens
vieien Augen der unbeteiligten Zuſchauer. In Wahrheit wir=
beEte’s
auf den Inſeln. Die Vorbereitungen zum Kriege wur=
deſentt
aller Macht betrieben.
uwdch eine Hoffnung blieb denen, die das Entſetzlichſte nicht
geſhehnen laſſen wollten: der Völkerbund. Wozu hatte man den
Viſry=und? Er mußte jetzt zeigen, was er leiſten konnte. Hatte
erſhrhl, den Krieg zwiſchen Italien und den ſüdſlawiſchen Staa=
teigem
hindert? War es ihm nicht gelungen, auf dem Balkan
MRiht ſcherzuſtellen, auf dieſem Balkan, der durch Jahrzehnte
lioſalueh gebrannt hatte? Und war es nicht dem Völkerbund
zuſoanken, daß die ſüdamerikaniſchen Republiken Frieden
geſplen hatten?
ſinne Sitzung des Völkerbundes wurde nach Genf einbe=
ruſt
Unverzüglich folgten alle Staaten dieſer Aufforderung,
unmsl hatte vorübergehend den Anſchein, als müßte aus dieſem
Buhrmnentreten aller eine günſtige Erledigung der ſchwebenden
Fukz entſtehen. Die Börſen machten wieder freundliche Ge=
ſicht
podüſter ſie auch in den letzten Wochen dreingeſehen hat=
tenmAller
Blicke waren nach Genf gerichtet, wo ſich das Schick=
ſalliin
! Millionen entſchied.
anm aber ſchnitt man am grünen Tiſch die Frage Amerika
/lmnd an, kaum entwickelten ſich die erſten Unterhandlungen

zwiſchen den Machthabern des Völkerbundes, da wurde jedem
klar, daß es zu einer Einigung nie und nimmer kommen würde.
Sofort bildeten ſich zwei Parteien, in denen die kriegeriſche
und die friedliche Richtung deutlich wahrzunehmen waren. Auf
der einen Seite ſtanden die Vereinigten Staaten, denen von
Italien, China, Rußland und Deutſchland ſekundiert wurde, auf
der anderen England und Japan, unterſtützt von Frankreich
und einem ganzen Rattenſchwanz kleinerer Staaten, unter denen
ſich beſonders die ſlawiſchen Kleinvölker durch ihr hetzeriſches
Treiben auszeichneten. Offenſichtlich wollten ſie die Gelegenheit
benutzen, untereinander kleine Grenzkorrekturen vorzunehmen,
ſobald die Großſtaaten beſchäftigt waren.
Der große, unüberwindliche Fehler des Völkerbundes trat
nun zutage. Bisher gab es für die Kleinen Größere, die ihnen
ihrer eigenen Friedenswillen aufdrängten. Bisher war das
Machtwort der Hand in Hand gehenden Amerikaner und Eng=
länder
entſcheidend. Es gab aber keinen Stärkeren als die
beiden, die nun ſelbſt miteinander uneins waren. Und da trotz
aller ſcheinbaren Bereitwilligkeit, ſich einer Entſcheidung des
Bundes zu fügen, vor jedem dieſer zwei Gewappneten das ge=
ſchliffene
Schwert auf dem grünen Tiſche lag, war der Ausgang
der Verhandlungen ziemlich ſicher. Was nützte es, daß ſich die
ehrlichen Friedensfreunde, zu denen auch Deutſchland gehörte,
immer wieder ins Mittel legten? Sie verlängerten wohl die
Dauer der Sitzung, ſchoben den Ausbruch des Mordens hinaus,
aber ſie vermochten ebenſowenig zu retten wie ein Arzt, der ge=
Zwungen iſt, ſeinem Patienten mit Kampferinjektionen über die
letzten Stunden hinwegzuhelfen.
Die Blicke der ganzen Welt waren nach Genf gerichtet. Die
Eingeweihten erhofften noch das Wunder, das die Erde vor
dem neuen Sterben bewahren würde. Der bevorſtehende Aus=
bruch
des Vulkans meldete ſich mit gewaltigem Rollen und Don=
nern
an, das den ganzen Erdball erſchütterte. Wer die Lage
verſtand, bereitete ſich auf das Kommende vor. So wuchſen
Exiſtenzen empor und andere ſtürzten zuſammen, an den Börſen
wechſelten Hauſſe und Baiſſe wie Regen und Sonnenſchein im
April, Gerüchte tauchten auf, die an Wahnwitz und Ungeheuer=
lichkeit
nichts zu wünſchen übrig ließen, wurden geglaubt, ſpäter
verlacht. Mißtrauen im wirtſchaftlichen Leben war an der
Tagesordnung, niemand wollte ewas wagen, und doch feierte
die Spekulation Triumphe, kurz, alle Anzeichen einer großen
Kriſe waren vorhanden.
Selbſt in Stubinten war die Erſchütterung zu ſpüren, die
alles durcheinanderwarf. Eines Morgens kam Direktor Smolek
atemlos in das Abſteigequartier geſtürmt, in dem Herbert
Brakke in der Stadt übernachtete, ſobald er den Abend mit ſeiner

Braut und ſeinen künftigen Schwiegereltern in Geſellſchaft oder
im Theater verbracht hatte. Der Direktor war außer ſich. So=
eben
hatte Gubaſſy aus der Fabrik telephoniert, daß mehr als
die Hälfte der Arbeiter nicht bei der Arbeit erſchienen war.
Warum die Leute ſtreikten, war nicht recht erſichtlich. Aber pein=
lich
war der Zwiſchenfall, denn die Leitung der Geſellſchaft
drängte, von Ernſtheimer und Düſtingen dazu angeregt, auf eine
Beſchleunigung der Tätigkeit. Der Chemiker warf ſich ſofort in
ſein Automobil und fuhr nach Stubinten. Als er dort anlangte,
war Düſtingen bereits zur Stelle und unterhandelte mit dem
alten Wittmann, der merkwürdigerweiſe der Führer der Ar=
beitsunwilligen
war. Und nun erfuhr auch Herbert Brakke, was
die Männer dazu veranlaßt hatte, dieſe Auseinanderſetzung mit
ihren Arbeitgebern herbeizuführen.
Sie verkangten Garantien dafür, daß kein Quentchen
Aquanits in die Hände der engliſchen Armee= oder Marine=
leitung
käme. Die Idee, daß Deutſche den Briten in dem bevor=
ſtehenden
Kampfe nicht helfen dürften, hatte auch in Stubinten
Eingang gefunden, und nicht eher ruhten die Verbreiter dieſes
Gedankens, als bis Düſtingen erklärte, Wittmann und zwei
andere Arbeiter ſollten mit ihm in die Stadt fahren und dort
Einſicht in die Bücher der Geſellſchaft nehmen. So geſchah es
denn auch, und die Leute überzeugten ſich am Nachmittag davon,
daß an unverdächtige Firmen geliefert wurde, beſtimmt nicht an
offizielle Stellen. Gleich darauf wurde die Arbeit wieder auf=
genommen
, und alles verlief ohne Zwiſchenfälle.
Das Ereignis ſpielte ſich wenige Tage vor der Hochzeit im
Hauſe Robert Ernſtheimers ab. Denn trotz aller politiſchen Ver=
wicklungen
und der Möglichkeit baldiger ernſterer Geſchehniſſe
waren Herbert und Käthe ihrem Entſchluß treu geblieben, ſo
raſch wie möglich zu heiraten. Wer konnte wiſſen, wie es ſpäter
einmal ausſehen würde? Jedenfalls ſchien es bei den Liebenden
beſſer, ſich bald zu vereinigen. Die Vorbereitungen waren
ſchon getroffen. Das Heim für die Jungvermählten war fertig
eingerichtet. Es nahm eine Villa ein, die nur fünf Minuten
vom Hauſe Ernſtheimers entfernt inmitten eines alten, wohl=
gepflegten
Gartens lag. Das reizende Gebäude war erſt vor
Jahresfriſt nach den Plänen eines bedeutenden Architekten
entſtanden, der den Auftrag hierzu von einem bekannten Operet=
tenlibrettiſten
erhalten hatte. Jetzt, zwölf Monate ſpäter, ſtand
der Beſitzer wohl mit der entzückenden Behauſung, aber mit
einigen hunderttauſend Mark Schulden da und war glücklich,
als ihm Robert Ernſtheimer dieſe Laſt abnahm. So kam Doktor
Brakke und Käthe zu einer Villa, wie ſie ſich eine ſolche nicht
ſchöner hätten wünſchen können.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seite 14

Mittwoch, den 26. Oktober 1927

Nummer 29

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Teddi Bill, Frida Richard, Henry Bender u. a. m
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6 Akte von Geschäften und lieber Verwandtschaft.
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In den Hauptrollen:
ERIKA GLASSNER, SIEGFRIED ARN0
Paul Morgan. Szöke Szakall, Karl Ettlinger, Anton
Herrnfeld, Fritz Spira, Ilka Grüning, Max Ehrlich.

OtblrUN

leute zum letzten Male!

Das Mastkäennader
Operette von Gg. JARN.0
mit Steffi Thaller a. G. (1658
in der Titelrolle.
Karten: Verke rsbüro u. Zeitungs-Kiosk. Ernst-
Ludwigsplatz, sowie e Waal. Rheinstraße 14.
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Leitung: Kapellmeister Curt Fischer.
Mittwoch 26 Oktober (Beginn 4 Uhr)
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Abends 8½ Uhr: Gesellschafts-Abend
Jeden Freitag, abend: Große Sonder-
Konzerte mit besonders ausgewähltem Programm
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Hauptdarsteller: Erika Glässner, Käthe Haak, Erich Kaiser Titz, Fritz Kampers.
Das Ufa-Lustspieli
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Die 7 Töchter der Frau Gpurkewicz
6 Akte. Hauptdarsteller: Retty Balfour, Lydia Potechina, WiliyFritsch
Anlang 31 Uhr

Noch heute!

Seine Frau -Meine Frad
Eine Ehegeschichte in 6 Akten
In den Hauptrollen: Lammer La Plante und Reginald Denny
Das Herz der Lilian Thorland

Roman in 6 Akten von Walter Wassermann
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Leitung: Konzertmeiſter Mangelsdorf
Eintritt 30 Pfg.
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Martha Lief
Annette ReT.
Milly Reißä
Irene Scho/
Erika Seibe
Margot Vo/
Käthe Wal:n.
Lev Barczii,
Guſtav Dels
Karl Eberte
Werner Fit7)
Edgar Franu
HermannGés
Herbert Gu=
Theo Herrns
Otto Hunde
Alfred Karn.
Robert Klup.
Joſef Poerne
Gothart P8
Arthur Schr.
Eugen Vol‟
Spielwart: F15
Preiſe: 1.502-
(V.16540