Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 276
Mittwoch, den 5. Oktober 1927. 190. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Strelt uſw., erliſcht
ede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fällt ſeder
Rabatl weg. Bankkonto: Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Natſonalbant.
Die Berliner Beſprechungen.
Prüfung des ſtagtsrechtlichen Verhältniſſes
zwiſchen Reich und Ländern.
Berlin, 4. Oktober.
Das Reichskabinett hat heute vormittag die Beratungen über
vir tſchaftliche und finanzpolitiſche Fragen fortgeſetzt. Bei dieſen
herrhandlungen wird vor allem grundſätzlich die Frage geprüft,
rwelchem Umfange das jetzige ſtaatsrechtliche Verhältnis
zwi=
hin Reich und Ländern den kommenden Aufgaben entſpricht.
n dieſen Zuſammenhang gehörten die Auseinanderſetzungen
bir die Anleihepolitik der Länder und der Ge=
1 inden und die Auseinanderſetzungen über
lie geſamte Wirtſchaftspolitik der
Reichsre=
lierung und der Reichsbank.
Ueber die heutigen Beratungen der Reichsregierung mit den
terrtretern der Länderregierungen wurde folgende offizielle
Ver=
tutbarung ausgegeben: Die Beratungen des Reichskabinetts
örr wirtſchafts= und finanzpolitiſche Fragen wurden heute
vor=
ſtittag fortgeſetzt. Zur Debatte ſteht dabei in erſter Linie die
ſrnge, in welchem Umfang das augenblickliche ſtaatsrechtliche
le hältnis zwiſchen Reich und Ländern den Aufgaben der Zu=
UFt entſpricht.
„Die Länder und die Beſoldungsreform.
NSüddeutſche Einheitsfront in
Finanz=
fragen gegenüber der Reichsregierung?
Aus dem am Montag abend herausgegebenen Communiqus
der die Beſprechungen der Reichsregierung mit den Vertretern
r. Länder geht hervor daß dieſe ſich um das ſtaatsrecht=
Ge Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern
dreht haben. Dieſe Beſprechungen ſind notwendig geworden,
insbeſondere die Beſoldungsreform, darüber
hin=
us aber auch die anderen Geſetzentwürfe, erneut bis zu einem
mwiiſſen Grade die politiſche Lage zugeſpitzt haben.
de Länder haben ſich bekanntlich außerſtande erklärt, die
Mit=
für die Beſoldungsreform aufzubringen und die Frage
auf=
zworfen, ob ſie nicht hierin vom Reich unterſtützt werden
maten. Im widrigen Falle würde die Durchführung der
Be=
ſtwungsreform in den Ländern in Frage geſtellt werden. Der
eächsfinanzminiſter hat eine Unterſtützung
Länder bisher abgelehnt, in den Beſprechungen
1fſich aber, wie verlautet, die Ueberzeugung durchgeſetzt haben,
ß den Ländern doch irgendwie geholfen werden müſſe. Eine
miſſe Rolle ſoll hierbei die Frage geſpielt haben, ob nicht
wie=
r die in der Inflationszeit üblichen Beſoldungszuſchüſſe
ein=
führt werden könnten.
=Aber auch die allgemeine, Frage des Finanzausgleichs iſt
ſhrrſcheinlich im Zuſammenhang mit dieſen Erörterungen
er=
zu aufgeworfen und grundſätzlich durchgeſprochen worden. Es
un dieſem Zuſammenhang erinnerlich, daß Ende vergangener
loche in Stuttgart eine Zuſammenkunft der
Miniſterpräſi=
ingen der drei ſüddeutſchen Länder ſtattgefunden hat, die
gleich=
is in erſter Linie der Beſoldungsfrage gegolten haben dürfte.
ſtie ein Stuttgarter Blatt hierzu mitteilt, haben die Vertreter
b ſüddeutſchen Staaten erneut ihre ſtarken
Be=
an ken gegen die Auswirkungen der
Beſol=
ſtugsreform geltend gemacht, wobei ſogar der Gedanke
tes beſonderen Vorſtoßes gegen die Reichsregierung
be=
ſorhen worden ſein ſoll. Es dürfte ſich hiernach wohl um ein
ſäyreinſames Vorgehen der ſüddeutſchen
Län=
ir in den Finanzfragen gegenüber der
Reichs=
ſigiierung handeln, das wahrſcheinlich auch ſchon die jetzigen
ſ rechungen beeinflußt haben dürfte. Die im amtlichen
Com=
nhägus angekündigte weitere Sonderſitzung von Vertretern der
Licns= und Länderregierungen beweiſt, daß es ſich anſcheinend
n geinen neuen Abſchnitt in der Behandlung dieſes wichtigen
Koſlems handelt.
Konferenz der Länderfinanzminiſter.
Berlin, 4. Oktober.
Beute vormittag fand unter Vorſitz des preußiſchen
Finanz=
inſſters Dr. Höpker=Aſchoff in den Räumen des Preußiſchen
ſiunzminiſteriums eine Konferenz der Finanzminiſter der
ineer ſtatt, die ſich mit der Beſoldungsreform und vornehmlich
Der Deckung der durch ſie den Ländern entſtehenden Koſten
ſchäftigte. Vertreter faſt aller Länder waren anweſend, die
e Berechnungen der erheblichen Mehrkoſten vorlegten und
ereinſtimmend der Forderung Ausdruck gaben, daß das Reich
ſh Vorlage der neuen Beſoldungsordnung nun auch die Pflicht
ſtützen.
Ernſie Erwägungen über die Zukunft
der Länder.
* Berlin, 4. Okt. (Priv.=Tel.)
Die Beſprechungen zwiſchen den Vertretern des Reiches und
Vänderregierungen, die am Montag in Berlin ſtattfanden,
antſcheidendes Stadium bringen. Nach dem amtlichen
Com=
zmdlichen Prüfung des ſtaatsrechtlichen
Ver=
inniſſes zwiſchen Reich und Ländern erfolgen,
womöglich ſchon für November einberufen wird. Das Thema,
Bfſie ſich ſtellt, iſt. zu unierſuchen, wie künftighin Reich und
hid er nebeneinander arbeiten können. Den Ländern iſt
ſie politiſche und finanzielle
Lebensfähig=
lit durch die Weimarer Verfaſſung ſtark be= auf unbeſtimmte Zeit verſchoben.
ſchnitten. Ihre Ausgaben ſind gewachſen, ihre Einnahmen
aber durch den Uebergang der direkten Steuern auf das Reich
gemindert. Man wird nach neuen Wegen ſuchen; allerdings iſt
das geſchichtliche Beharrungsvermögen zu ſtark, als daß eine
Ueberſtürzung der Entwicklung zu erwarten wäre. Was bisher
geſchah, wie der Zuſammenſchluß Thüringens, hat eine
finan=
zielle Entlaſtung in nur geringem Umfange gebracht. Niemand
überſieht aber auch, daß die Schwierigkeiten nach der politiſchen
und pſychologiſchen Seite hin ſehr ſtark ſein werden, und daß
deshalb auf lange Sicht gearbeitet werden muß, wenn man
über=
haupt weiterkommen will. Es ſcheint deshalb, daß man zunächſt
die Frage der Enklaven in Angriff nehmen will, die
unwirtſchaftlich ſind und ſehr erhebliche Koſten verurſachen. Der
Zweck der Novemberkonferenz wird denn wohl auch
darin liegen, daß der Verſuch gemacht werden ſoll, dieſe
En=
klaven durch Austauſch zu beſeitigen, ein Gedanke,
der in der Theorie ſehr geſund und auch ſehr leicht durchzuführen
iſt, jedoch praktiſch manches Kopfzerbrechen machen wird, weil
der Ausgleich an Gebietsumfang und Wirtſchaftswert nicht ſehr
leicht abzuſchätzen iſt.
Zu den deutſch=litauiſchen Verhandlungen.
Profeſſor Woldemaras,
Litauens Miniſterpräſident, der zur Fortſetzung ſeiner in Genf
mit Streſemann begonnenen Verhandlungen in Berlin weilte.
Die deutſch=tſchechiſchen
Handelsvertrags=
verhandlungen.
Prag, 4. Oktober.
Wie berichtet wird, werden die gegenwärtigen Prager
Han=
delsvertragsverhandlungen mit Deutſchland am Freitag
unter=
brochen werden, da die Mitglieder beider Delegationen ſich zu
einer diplomatiſchen Konferenz in Angelegenheit der Ein= und
Ausfuhrverbote begeben. Bei den bisherigen Prager
Verhand=
lungen wurden die wichtigſten zolltariflichen Forderungen beider
Vertragsſtaaten einer Erörterung unterzogen. Die Fortſetzung
der Verhandlungen iſt nach Beendigung, der oben erwähnten
diplomatiſchen Konferenz in Ausſicht genommen.
Der Kommuniſien=Prozeß ohne Angeklagte.
* Leipzig, 4. Okt. (Priv.=Tel.)
Am Dienstag ſollte vor dem Reichsgericht in Leipzig ein
Prozeß gegen eine ganze Reihe kommuniſtiſcher Reichstags= und
Landtagsabgeordneter beginnen, die durch die Unterſuchung
ver=
die Länder bei der Aufbringung der Koſten hinreichend zu ſchiedener kommuniſtiſcher Komplotte ſtark belaſtet ſind.
Senats=
präſident Niedner hatte aber die Rechnung ohne die Angeklagten
gemacht, die auf Beſchluß ihrer Partei einfach nicht erſchienen
waren. Aus dem Senſationsprozeß, der ſchon ſeit Wochen von
den Kommuniſten umtobt wird, iſt alſo wieder einmal nichts
geworden. Schuld hat vor allem der Reichstag. Er
hatte ſeinerzeit nur einen halben Beſchluß gefaßt,
wonach der Prozeß nur während der Sommerferien des
Parla=
mentes abrollen ſollte, um die Abgeordneten nicht in ihrer
parla=
inen die ſtaatspolitiſche Kriſe, in der wir zweifellos ſtehen, in mentariſchen Arbeit zu ſtören. Wer auch nur mit den
Verhält=
niſſen einigermaßen vertraut war, wußte, daß unter dieſer
Be=
ni=gus ſoll innerhalb kürzeſter Friſt eine Sonderſitzung zur dingung die=Angeklagten niemals vor Gericht erſcheinen würden,
da ſich der Prozeß auf der anderen Seite eben nicht in zweimal
24 Stunden abwickeln läßt. Es wird bereits behauptet, daß der
Prozeß drei Monate dauern könne. Was der Reichstag
ſeiner=
zeit verſäumt hat, wird er nunmehr nachholen müſſen, da das
Reichsgericht ſicher erneut Antrag auf Strafverfolgung der
an=
geklagten Abgeordneten ſtellen wird. Bis dahin iſt der Prozef
Kann in der Sozialpolitik
geſpart werden?
Von
Generalſekretär Wilhelm Fecht, Berlin.
Die Koſten für ſoziale Aufgaben werden und müſſen in
Zeiten wirtſchaftlichen Niedergangs oder wirtſchaftlicher
Schwie=
rigkeiten immer höher ſein als in normalen Zeitläuften. Das
iſt eine Tatſache, die kaum beſtritten werden kann. Befindet ſich
zudem noch ein Land in der Lage Deutſchlands, wie ſie nun
ein=
mal ſeit dem Jahre 1918 gegeben iſt, dann wird auch eine
weſent=
liche Erhöhung ſozialer Ausgaben verſtändlich. Man braucht nur
an die hohen Koſten zu erinnern, die für die Unterſtützung der
Arbeitsloſen aufgebracht werden mußten. Wenn alſo heute die
ſoziale Belaſtung weſentlich höher iſt als in Friedenszeiten,
ins=
beſondere höher als in dem vielfach zum Vergleich
herangezoge=
nen Jahr 1913, ſo iſt das zunächſt noch nicht einmal als kritiſch
aufzufaſſen. Dazu kommt, daß durch die Geldentwertung
eben=
falls eine Erhöhung der ſozialen Ausgaben eintreten mußte.
Trotzdem wird auch derjenige, der die Notwendigkeit ſozialer
Forderungen aus einer Reihe von Gründen heraus vertritt, die
Steigerung, die die ſozialen Ausgaben, in den letzten
Jahren notwendigerweiſe zu verzeichnen hatten, mit gewiſſer
Sorge betrachten. Dabei wollen wir bewußt darauf verzichten,
zunächſt all die Zahlenſchätzungen anzuführen, die über die
jähr=
lichen Sozialausgaben gemacht werden. Man kann annehmen,
daß in nächſter Zeit eine amtliche Statiſtik erſcheinen wird und
braucht ſich deshalb zunächſt nicht in die Auseinanderſetzung
ein=
zulaſſen, die über die Höhe der Soziallaſten zwiſchen
Arbeit=
gebern und Arbeitnehmern gepflogen wird. Unbeſtritten aber
dürfte ſein, daß auch im Jahre 1926 eine weſentliche Erhöhung
der Sozialausgaben gegenüber dem Jahre 1925 zu verzeichnen
iſt. Ebenſo unumſtritten dürfte deshalb auch für jeden
Sozial=
politiker ſein, daß die Möglichkeit, an der ſozialen Belaſtung zu
ſparen, ohne dabei den eigentlichen ſozialen Zweck zu ſchädigen,
erörtert werden muß.
Iſt eine ſolche Möglichkeit gegeben? Soziale Beiträge ſind
ein Teil des Lohnes. Auch der Arbeitnehmer empfindet die
ſozialen Beiträge als Abzug von ſeinem Einkommen. Daraus
hat ſich bei ihm ſo etwas wie der Begriff des „tatſächlichen
Lohnes” herausgebildet; er ſpricht von dem Lohn (oder Gehalt),
den er ausgezahlt bekommt. Kann deshalb bei den ſozialen
Bei=
trägen eine Herabſetzung eintreten, ſo werden alle Teile der
Wirtſchaft das begrüßen.
Mir will ſcheinen, als ob dieſes Problem vielfach deshalb
nicht genügend behandelt wird, weil man ſich ſcheut, den Hebel
am Kleinen anzuſetzen und weil die Kritik an der ſozialen
Be=
laſtung vielfach von einer Seite ausgeht, von der man nicht
ſagen kann, daß ſie den ſozialpolitiſchen Problemen gerade
freundlich gegenüberſteht. Wenn wir alſo ſozialpolitiſche
Er=
ſparniſſe ſchaffen wollen, müſſen wir prüfen, ob nicht die
Mög=
lichkeit beſteht, da oder dort, insbeſondere in der ſozialen
Ver=
ſicherung, Belaſtungen zu verhindern. Man wird ſolche
Mög=
lichkeiten vor allem in der Krankenverſicherung finden.
Die Regierungsparteien haben im 9. Ausſchuß des
Reichs=
tages einen Antrag einge bracht, demzufolge im Herbſt eine
Aen=
derung des zweiten Buches der Reichsverſicherungsordnung, d. h.
der Krankenverſicherung, im Reichstag beſprochen werden ſoll.
In dieſem Zuſammenhang ſind von den Spitzenverbänden der
Krankenkaſſen eine Reihe Abänderungsvorſchläge gemacht
wor=
den. Ein Teil dieſer Vorſchläge ſcheidet von vornherein aus, weil
er lediglich agitatoriſchen Zweck hat. Wertvoll erſcheinen
da=
gegen ſolche, die der Verband, kaufmänniſcher
Berufskranken=
kaſſen gemacht hat. Dort wird die Forderung aufgeſtellt, daß die
Krankenkaſſen, bezüglich einzelner Abteilungen, ſolcher Kaſſen,
deren Mitgliederkreis durch Geſetz oder Vertrag während eines
mit Arbeitsunfähigkeit verbundenen Krankheitsfalles für eine
Friſt von mindeſtens vier Wochen Anſpruch auf Gehalt hat, das
Recht haben ſollen, dieſen Mitgliedern bis zum Ablauf dieſer
Schutzfriſt ein verkürztes oder überhaupt kein Krankengeld zu
zahlen.
Was wird mit dieſer Forderung bezweckt? Der kaufmänniſche
Angeſtellte, dem geſetzlich oder verträglich Anſpruch auf
Gehalts=
fortzahlung zuſteht, braucht nicht genau ſo wie der Handarbeiter
ſchon nach den erſten drei Tagen ſeiner Krankheit Krankengeld
zu beziehen. Er bezieht zunächſt ſein Gehalt weiter, während
beim Arbeiter der Anſpruch auf Lohn mit dem Tag der
Krank=
heit oder der Stunde des Unfalls aufhört. Hier iſt wieder
ein=
mal ein Fall ſchematiſcher Anpaſſung unſerer ſozialen
Verſiche=
rung an die Bedürfniſſe der Handarbeiterſchaft feſtzuſtellen. Die
ſozialen Bedürfniſſe der Arbeiter ſind aber andere, trotzdem hat
man ſie ſeinerzeit einfach für die Angeſtellten mit übernommen.
Es wäre viel wichtiger, daß der Angeſtellte, wenn er wirklich
eine ernſte und ſchwere Erkrankung hat, ein Krankengeld nach
Aufhören der Gehaltszahlung erhielte, das ſeinem bisherigen
Gehalt entſprechen würde. Würde aber eine derartige
Maß=
nahme wie die angeregte geſetzlich feſtgelegt, dann müßte ſie
naturgemäß weſentliche Erſparniſſe zur Folge haben.
Der Verband kaufmänniſcher Berufskrankenkaſſen hat aber
noch eine zweite Forderung aufgeſtellt. Er verlangt, daß den
Verſicherten, die geſetzlich oder vertraglich im Krankheitsfalle
mindeſtens vier Wochen Anſpruch auf Gehaltsfortzahlung haben,
an Stelle der heute nach dem Geſetz, zu gewährenden
Sach=
leiſtungen Barzuſchüſſe zu den Koſten der Krankenhilfe
ge=
währt werden dürfen. Nun kann man dem entgegenhalten, daß
die Verſicherten nicht immer in der Lage ſein würden, die
an=
teiligen Koſten zu tragen und darum manchmal die notwendige
ärztliche Hilfe erſt zu ſpär in Anſpruch nehmen würden. Die
Vorſchläge ſind aber nur für ſolche Verſicherten gedacht, die durch
Anſpruch auf Gehaltsfortzahlung nicht mittellos ſind. Auch
ſoll=
ten die Kaſſen nicht gezwungen werden, ſolche Regelungen
ein=
zuführen, ſondern ihre Mitgliederverſammlungen ſollten darüber
entſcheiden.
Der Vorteil eines ſolchen Syſtems liegt auf der Hand. Es
ermöglicht die freieſte Arzt= und Krankenhauswahl. Der „
Kaſſen=
patient” würde verſchwinden, und damit würde auch pſychologiſch
Seite 2
Mittwoch, den 3. Oktober 1927
Nummer 276
ein Vorteil erzielt. Der Vorſchlag ſelbſt iſt nicht unerprobt. Faſt
alle dem Verband kaufmänniſcher Berufskrankenkaſſen
ange=
ſchloſſenen Kaſſen haben für ihre nichtverſicherungspflichtigen
Mitglieder ſolche Möglichkeiten bereits erprobt. Dabei hat ſich
herausgeſtellt, daß auch hier tatſächliche Erſparniſſe erzielt werden
können.
Dieſe Erſparniſſe werden im erſten Fall natürlich größer
ſein. Die beiden Vorſchläge zeigen aber, wie und wo gewiſſe
Erſparniſſe erreicht werden können. Dabei iſt kennzeichnend, daß
die Vorſchläge von den ſogenannten Erſatzkaſſen ausgehen. Dieſe
Erſatzkaſſen ſind namentlich der Sozialdemokratie ein Dorn im
Auge. Nachdem es bedauerlicherweiſe nicht gelungen iſt, in der
Erwerbsloſenverſicherung die Erſatzkaſſen jetzt ſchon einzuführen,
iſt von ſozialiſtiſcher Seite jüngſt auf der Tagung des
Haupt=
verbandes Deutſcher Krankenkaſſen, der bekanntlich ſozialiſtiſchen
Tendenzen zuneigt, in Königsberg erklärt worden, daß die
Grün=
dung neuer Erſatzkaſſen ſcharf verurteilt werden müſſe. In
Wahr=
heit wird aber eben duich ſolche berufsſtändiſchen Kaſſen die
Möglichkeit gegeben, Mängel in der ſozialpolitiſchen Geſetzgebunz
auszugleichen und dabei gleichzeitig noch Erſparniſſe
herbeizu=
führen. Es wäre deshalb wünſchenswert, wenn bei den
Ver=
handlungen im Herbſt dieſe Frage, entſprechend den Vorſchlägen
des Verbandes kaufmänniſcher Berufskrankenkaſſen, gelöſt würde.
Vom Tage.
Nachklänge zum Hindenburgtag.
Nichtgraiulanten.
Es hat in politiſchen Kreiſen doch ſtarkes Befremden erregt,
daß eine ganze Anzahl von Staatsoberhäuptern nicht das
inter=
nationale Taktgefühl gehabt haben, dem deutſchen
Reichspräſi=
denten zu ſeinem 80. Geburtstag zu gratulieren. Der
Glück=
wunſch, den der Präſident der Vereinigten Staaten geſchickt hat,
war ſehr herzlich abgefaßt. Dagegen hat der König von
England ſich ausgeſchwiegen, ebenſo wie der Präſident
von Frankreich, Herr Doumergue, der polniſche und
der tſchechiſche Staatspräſident. Mag ſein, daß die
Herren beſtimmte Hemmungen gehabt haben, dem Feldherrn, der
gegen ſie Krieg führte, freundlich zu begegnen. Wenn ſie
irgend=
welche Widerſtände in ſich fühlten, hätten ſie ſich aber ſchließlich
ſagen müſſen, daß der Glückwunſch nicht allein dem General galt,
ſondern auch dem Volk, das er vertritt. Daß gerade die
Mächte unter den Gratulanten fehlten mit
denen wir die Locarnoverträge abgeſchloſſen
haben, iſt auch für den Geiſt, der dort an maßgebender Stelle
herrſcht, immerhin ſehr bezeichnend. Es darf bei dieſer
Gelegen=
heit bemerkt werden, daß in linksſtehenden Kreiſen wegen der
Enthaltſamkeitspolitik, die ſie an dem Geburtstag des
Reichs=
präſidenten getrieben haben, eine ſtarke Verſtimmung herrſcht.
Von demokratiſcher Seite wird ſogar dem Reichsbanner
beſchei=
nigt, daß es kaum etwas Unklügeres hätte tun können, als zu
Hauſe zu bleiben. Herr von Hindenburg ſelbſt hat den ehrlichen
Wunſch gehabt, wie er ihn ja auch an ſeinem Geburtstag
aus=
ſprach, alle Parteigegenſätze zu überbrücken. An ihm hat es nicht
gelegen, wenn dies nicht gelang und wenn die Sozialdemokraten
heute von dem „Feſt der Andern” ſprechen. Wenn ſie ſelbſt
be=
mängeln müſſen, daß in Berlin am Sonntag die ſchwarz=
weiß=
roten Fahnen überwogen, dann haben ſie ſich das ſchließlich
allein zuzuſchreiben. Sie hatten die Gelegenheit, zu zeigen, wie
ſtark ſie waren und wie ſtark der Gedanke des neuen Staates ſich
verankert hat, wenn auch ſie die Maſſen, die ſie vertreten,
auf=
geboten hätten, um an der allgemeinen Feier teilzunehmen.
„Die Auswirkung der Hindenburg=Amneſtie.
Zwiſchen dem Reichsjuſtizminiſterium und den
entſprechen=
den Behörden der Länder iſt vereinbart worden, die Liſte der
amneſtierten Perſonen nicht zu veröffentlichen. Das iſt ſchon
aus techniſchen Gründen nicht ganz einfach, da es ſich um
meh=
rere Tauſend Perſonen handelt, zum andern würde es gar nicht
im Intereſſe der begnadigten Perſonen liegen, wenn neuerdings
ihre Namen in der Oeffentlichkeit in Verbindung mit der
An=
führung ihrer Straftaten genannt würden. Es muß bei dieſer
Gelegenheit aber feſtgeſtellt werden, daß der größte Teil der
Begnadigten den linkspolitiſchen Kreiſen angehört. Bemerkt
muß werden, daß der Reichspräſident vor allem die zahlreichen
Beleidigungsklagen, die er anſtrengen mußte, zurückgezogen hat
und gleichzeitig noch den Wunſch geäußert hat, die wegen
Be=
leidigung des Staatsoberhauptes Verurteilten zu amneſtieren.
Begnadigt wurden vielfach auch Perſonen, die zu ſchweren
Zucht=
hausſtrafen verurteilt wurden, ſo vor allen Dingen die
Ver=
ſchwörer aus Oberſchleſien, die Teilnehmer an der Verſchwörung
in Oſtpreußen, Württemberg und anderen Teilen des Reiches, iſt wegen ſeiner deutſchen Geſinnung von den fasciſtiſchen Be=
Der Kommuniſtenführer Hölz iſt allerdings nicht berückſichtigt, hörden bereits vor Jahresfriſt verhaftet, dann aber wieder frei=
Auf der anderen Seite erſtreckt ſich aber auch die Amneſtie nicht gelaſſen worden. Nun iſt der ſtandhafte Mann, obſchon er in
auf die Perſonen, die mit der Ermordung Rathenaus in Zu= der Zwiſchenzeit an Stelle des italieniſchen das öſterreichiſche
ſammenhang ſtehen.
*Her „Grand Oid Man” von Deutſchland. gezogenheit gerufen wurde, der Flut der ruſſiſchen Invaſion in
den ſollte:
— Der Erſte im Kriege, iſt er auch der Erſte im Frieden,” herrſchte.
ſagt der als Schriftſteller bekannte Leonard Spray. — „Morgen
feiert er ſeinen achtzigſten Geburtstag, und die junge Republik keit und geiſtiger Qual, — jener Augenblick im
Novem=
rüſtet ſich, ihrem greiſen Präſidenten, ihre Huldigung zu er= ber 1918, als Hindenburg von Ludendorff, ſeinem
Waffengefähr=
weiſen.
und Vertrauen? Wie kommt es, daß General Hindenburg noch Zeit nachher iſt es bekannt geworden, wie ſchrecklich die Prüfung
ein nationaler Heios iſt in einem ſo unbeſtrittenen Maße wie geweſen iſt, welche dem alternden Feldwarſchall in das Geſicht
es bei keinem Anderen aller militäriſchen Führer aller Länder ſtarrte.
im ganzen Kriege zutrifft? Das iſt eine Frage, die ſcheinbar
ein verwirrendes Paradox einſchließt, wenn man daran denkt, viel ſpäter enthülltworden, als Hindenburg in
daß das Land, welches in ihm die Apotheoſe aller ſeiner militäri= ſeiner Auto=Biographie ſchrieb:
ſchen Ideale und ehrgeizigen Ziele erblickte, nicht zum Siege,
ſondern zur Niederlage, nicht zum Triumph, ſondern zum Un= nach dem Vergeſſen ſolch einer Welt —
glück geführt wurde.
Wahrheit. Deutſchland ehrt ſeinen Hindenburg nicht für das, denburg je in ſein innerſtes Seelenleben gewährt hat.
wasertat, ſondern für das, was er iſt.
neigung zuſommenſetzt, gründet ſich nicht auf dem, was er voll= müſſen ſo lang erſchienen ſein, wie die Ewigkeit.
bracht hat, ſondern auf ſeinen Charakter.
Ruhm und Vertrauen ſind ſein, weil das deutſche Volk
an ihn glaubt
und allein um das Wohlergehen ſeiner Kinder gierung zur Verfügung. — Mit dieſer großen Tat der
kümmert.
Es weiß, daß kein Gedanke perſönlichen Stolzes oder Ehr= nur ſeinem Lande, ſondern ganz Europa einen
geizes oder des Preſtige je auch nur eine einzige ſeiner Handlun= unberechenbaren Dienſt.
gen als Soldat oder Staatsmann beeinflußt hat.
Hindenburg allezeit ihm gegenüber loyal ge= ten dieſe Millionen geſchlagener, müder Soldaten in Ordnung
weſen iſt.
eigenen Wünſche — die einer im Weſentlichen einfachen, auf die Anarchie über ganz Europa verbreitet.
Häuslichkeit gerichteten Natur — dem zum Opfer gebracht, was
er als ſeine Pflicht ſeinem Vaterlande gegenüber anſah. Jedes= Sehnſucht nach Zurückgezogenheit und Ruhe zu opfern. —
mal erging der Ruf an ihn in einem Augenblick, der keine Ehre, Nach dem Tode Eberts ertönte der Ruf nach einem nationalen
ſondern nur Schwierigkeiten und Unheil vordeutete.
Der Reichspräſident iſt nach Abſchluß der
Geburtstags=
feierlichkeiten nach dem Jagdſchloß in der Schorfheide
gefahren, wo er einige Tage zu bleiben gedenkt.
In einer Hamburger Bürgerſchaftsſitzung wurde
züglich durchzuführen. Die jährlichen Mehrkoſten auf Grund
der erhöhte Beamtengehälter beziffern ſich für den hambupgiſchen Staat der deutſchen Gutsbeſitzer beim Völkerbund.
auf 20 Millionen Mark.
Gegenüber einer Meldung, daß die Regierung beabſichtigt, das
Liquidationsſchädengeſetz zurückzuziehen, wird mitgeteilt,
daß dieſe Meldung jeder Grundlage entbehre. Die
Verhandlun=
gen über das Geſetz im Reichswirtſchaftsrat ſtehen vor dem Ab= gelegenheit der Agrarreform, die bekanntlich vor allem die Ent
ſchluß.
ihrer erſten Sitzung nach den Sommerferien auf Freitag, den 7. Okto=
Reichsſchulgeſetz.
ſchaftszuſammenſchluſſes hat ſich in Wien unter Vorſitz des
Miniſters a. D. Wiesner und Beteiligung von Vertretern zahlreicher
zuſammenſchluß gebildet.
ſchen Volkspartei und des Zentrums ſind in den letzten
Tagen fortgeſetzt worden. Es handelt ſich hier un die
Weiter=
führung der Beſprechungen, die ſchon ſeit längerer Zeit ſchweben.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel hat eine
Vor=
tragsreiſe nach Karlsruhe und München angetreten.
Dig beiden polniſchen Milſtärflieger, die bei
Hindenburg notgglandet ſind, ſind freigelaſſen worden,
nachdem ſich herausgeſtellt hatte, daß ſie ſich nur verflogen hatten.
25 Offizunen und Schülern der Warſchauer Militärgkademie. Die
Präfektur hat ihr zu Ehren ein Bankett gegeben.
Der bekannte italieniſche Luftfahrer und Führer des
Nordpolluftſchiffes Amundſens, General Umberto Nobile, iſt im von den Herren Graebe, von Blücher und Rodenacker eingereichh
Berlin eingetroffen.
Die Finanzkommiſſion der franzöſiſchen
Kam=
mer hat geſtern die Kredite für die Rekrutenkurſe 1928 ten, die folgenden Wortlaut trug: „Da die Herren Graebe, von
Stellung der Vertrauensfrage veranlaſſen dürfte.
In Poincaré naheſtehenden Kreiſen verlautet, daß eine
Zuſam=
menkunft Poincarés mit Churchill vorläufig nicht
beabſichtigt ſei, vielmehr werde ein vorläufiges
Schuldenabkom=
men mit Rückſicht auf die Wahlen getroffen werden.
„Republikaniſche Vereinigung”, das ſich als
antikartelli=
ſtiſche Partei bezeichnet, gebildet, um für die Kammerwahlen im Ma habe, in ſeinem Namen vor dem Forum des Völkerbundes auu
12B8 die Kandidatur George Mandel aufzuſtellen.
An der türkiſch=perſiſchen Grenze kam es zu Zu= iſt, beſtätigt durch den Herrn Staroſten, ſofort der Woſwodſche
ſammenſtößen zwiſchen perſtſchen Banden und tür= einzuſenden.‟ Der Vorſitzende der deutſchen Vereinigung i
kiſchen Truppen, wobei es auf beiden Seiten Totze und
Ver=
wundete gab.
Lehrer Riedel
Bürgerrecht erworben hat, erneut eingekerkert worden.
Das erſte Mal trat ein, als er aus der Ruhe ſeiner Zurück=
Oſtpreußen Halt zu gebieten. Das zweite Mal geſchah es, als
Unter dieſem Titel veröffentlicht der „Daily Chronicle”/ Deutſchland hingeſtreckt zu den Füßen ſeiner Feinde lag, als der
eine Lebens= und Charakterſkizze des „Großen Alten Kaiſer, dem Hindenburg mit der zwingenden und ausſchließ=
Mannes” der Deutſchen, die auch von Deutſchen geleſen wer= lichen Lohalität des preußiſchen Offiziers gedient hatte, geflohen
war, als im Felde das Unheil, und in der Heimat das Chaos
Es war ein Augenblick furchtbarer
Einſam=
ten, im Stich gelaſſen, von ſeinem abdankenden König aufgefor=
Welchen Umſtänden verdankt der greiſe Krieger=Staats= dert wurde, den Oberbefehl über Deutſchlands Streitkräfte zu
mann dieſe Fortdauer von Ruhm und Glauben, von Zuneigung übernehmen und ſie nach der Heimat zurückzuführen. Erſt lange
Die ganze Tragik jenes Augenblicks iſt erſt
„Ichempfand eine überwältigende Sehnſucht
(I felt an overwhelming longing for oblivion from such
Die Antwort hat jedoch alle, die Einfachheit einer großen / a world — — —). — Dies iſt der einzige flüchtige Blick, den Hin=
Die Uinentſchiedenheit in jener furchtbaren geiſtigen Kriſis hat
Seine Volkstümlichkeit, die ſich aus Bewunderung und Zu= nur wenige Sekunden lang gedauert, aber dieſe Sekunden
Das Pflichtgefühl gewann den Sieg.
„Ich muß auf meinem Poſten ſtehen bleiben”,
ſagte Hindenburg, und in Gehorſam gegen dies ſelbſtauf=
Es ſieht in ihm einen Vater, der ſich einzig erlegte Gebot, ſtellte er ſich ſelber und die Armeen der neuen Re=
Selbſtverleugnung erwies Hindenburg nicht
Der Name „Hindenburg” beſaß in der Armee noch einen
Es iſt loyal gegenüber Hindenburg, weil Zauberklang, und unter dem Zauber dieſes Namens
marſchier=
nach Deutſchland zurück. Ohne dieſen Zauber hätte ſich vielleicht
Dreimal in ſeiner langen Laufbahn hat Hindenburg ſeine dieſer große Heerhauſen in Fragmente aufgelöſt und die
Noch ein drittes Mal erging an Hindenburg der Ruf, ſeine
Führer, der, ſoweit es in der Macht eines Mannes lag, die ver=
Neuer Willkürakt
gegen Deutſche in Polen.
der Beſchluß gefaßt, die Beamtenbeſoldung unver= Eine Befragungsaktion gegen die Beſchwerde
Berlin, 4. Oktober,
Wie wir erfahren, hat die polniſche Regierung in der Anu
eignung des deutſchen Grundbeſitzes in Poſen und Pommerellem
Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion iſt zu bezweckt, wieder einen Schritt unternommen, der die
Schwächun=
ber, einberufen worden. Tagesordnung: „Stellungnahme zum des Deutſchtums in dieſem Gebiet zum Ziele hat und noch wei
tere Folgen nach ſich ziehen dürfte. Vor kurzem war die eim
Zur Förderung des öſterreichiſch=deutſchen Wirt= ſeitige Ausnutzung der Agrarreform in Polen gegen die deutſchen
Beſitzer in einer Beſchwerdeſchrift vor den Völkerbund gebrach=
Wirtſchaftsverbände ein Ausſchuß für öſterreichiſch=deutſchen Wirtſchafts= worden. Bekanntlich enthielt die Liſte der im Jahre 1927 zun
Die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Bayeri= Parzellierung gezwungenen Güter 912 Prozent deutſchen un
8,8 Prozent polniſchen Beſitzes, während der geſamte Bodew
beſitz heute zu etwa 28 Prozent in deutſchen und über 70 Prozem
in polniſchen Händen iſt. Nunmehr wurden in den letzten
Tage=
des September in ſämtlichen Wojwodſchaften Poſens und Pom
merellens die deutſchen Gutsbeſitzer in die Staroſteien berufern
Hier wurde ſeitens der Staroſten oder ihrer Vertreter verſuch
Eine volniſche Militärmiſſion unter der Führung von den deutſchen Gutsbeſitzern eine ſchriftliche Erklärung 7.
von Oberſt Zaweſki iſt in Stambul eingetroffen. Sie beſteht aus erlangen, daß ſie mit der Beſchwerde an den Völkerbund bet:
einſeitige Belaſtung des deutſchen Grundbeſitzes durch die vor!
niſche Agrarreform, die im Namen der deutſchen Gutsbeſitze,
worden iſt, nichts zu tun hätten. Dabei wurde feſtgeſtellt, dau
die betreffenden Staroſten auf Grund einer Verfügung hander
mit 8:7 Stimmen geſtrichen, was vorausſichtlich die Regierung zur Blücher und Rodenacker im Sekretariat des Völkerbundes eim
Beſchwerde wegen einſeitiger Schädigung des deutſchen Grund
beſitzes durch die polniſche Agrarreform eingereicht haben, werde=!
Sie, der Staroſt, beauftragt, ſich darum zu bemühen, daß S5
womöglich eine ſchriftliche Erklärung von jedem der Herve=
Wie Havas aus Bordeaux berichtet, hat ſich dort ein Komitee erzielen, daß er keine der oben erwähnten Perſonen ermächtis
zutreten. Eine eventuell erlangte entſprechende Beſcheinigur=
Seim und Senat, Abg. Naumann, hat an den polniſche
Innenminiſter einen Brief gerichtet, worin er erſucht, daß d—
Wojwoden von Poſen und Pommerellen angewieſen werde
Ein Märtyrer der deutſchen Sache in Tirol. bei den Staroſten die ſofortige Einſtellung der Befragungsaktic
zu verfügen. In deutſchen Kreiſen Pommerellens hat dieſ-
Vorfall große Erregung hervorgerufen, weil man darin eine=
Akt der Nötigung erblickt.
Der geplante Randſtagtenbund.
Reval, 4. Oktober.
Nunmehr hat auch der eſtniſche Außenminiſter Akel zur Fra=”
der Bildung eines Bundes der baltiſchen Staaten Stellung
nommen. Einem Preſſevertreter gegenüber äußerte er ſich dahrl
daß er den Zeitpunkt für gekommen erachte, die Verhandlungku
über einen kleinen baltiſchen Bund, der die Staaten Eſtlar)
Lettland und Litquen umfaſſen foll, baldigſt zum Abſchluß /
bringen.
Italieniſche „Verſöhnungspolitik”.
EP. Mailand, 4. Oktober.
Der fünfte Jahrestag der Beſetzung der deutſchen Schuli
und Verwaltungsgebäude von Bozen gibt den italieniſchen Blc5
tern willkommenen Anlaß zu einem Rückblick über die Fortſchrim
der ſyſtematiſchen Italianiſierung: Während damals noch
allen Schulen deutſch gelehrt worden ſei, werde jetzt nur noch
35 Klaſſen von 790 deutſchſprachiger Unterricht erteilt. Die Urw
verſitätsſtudenten Südtirols, die früher nach Innsbruck, Wi.
oder Graz gingen, erhielten jetzt keine Ausreiſeerlaubnis mell.
Wenn noch 1921 die deutſchen Verbände in Bozen gegen E/
italieniſche Militärpflicht proteſtiert hätten, ſo würden jetzt E
reits ſeit vier Jahren Südtiroler in italieniſchen Städten
au=
gebildet. Italien habe eine „Verſöhnungspolitik” getrieben, O
aber ihre Grundlage in der Achtung der Geſetze hätte. Daf 7
hätten die Italiener bedauerlicherweiſe nur Schande und Sprt
geerntet.
ſchiedenen Strömungen einigen könnte. Und Hindenbunſ
antwortete dem Ruf. — — — Der Präſident Hiy
denburg hat ſich gegenüber der Republik 5
leyal erwieſen wie der Feldmarſchall gegen
über dem Kaiſerreich.
Und ſo findet ihn ſein 80. Geburtstag geehrt, wie kein De.”
ſcher ſeit Bismarck geehrt worden iſt.”
kandi0
keilt
rung
rang
Staates!
gend
Wortla
Präft
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Profeſſor Wilhelm v. Blume †. Der Univerſitä=*
Profeſſor Dr. Wilhelm v. Blume=Tübingen, der 1919 von der Württe)
bergiſchen Regierung mi der Ausarbeitung der neuen Verfaſſung betra.”
wurde, iſt in Bad Hoheneck an den Folgen einer Lungenentzündur
61 Jahre alt, geſtorben.
Arthur Schubart: Neue Hundegeſchichten. Stuttgart, Adolf Bonz
Comp. Gebunden 4,50 Mark.
Wie die Pſychologie des Menſchen, ſo ſteht auch die Tierpſycholo.”
im Vordergrund des Intereſſes. Immer wieder gibt uns die Seele 7
Tieres und im beſonderen die Seele unſeres Hundes neue Rätſel wi.
Mit unachahmlicher Grazie plaudert Schubart in dieſem Buche 141
ſeine Erlebniſſe mit Hunden verſchiedenſter Raſſe und in den verſch.
denſten Lebenslagen. Er erweckt ſchmunzelnde Heiterkeit, wenn er 20
dem gutdreſſierten Köter erzählt, der ſich mitten im Straßengeti.
Münchens krank ſtellt, um ſeiner Herrin einen ergiebigen Taſchendr”
ſtahl zu ermöglichen, oder von ſeiner ſtundenlangen Suche nuch ein
Schutzmann, der ſich getraut, einen ſcheinbar tollwütigen Hund abzuck
oder einzufangen. Ernſt und nachdenklich ſtimmen us andere C
zählungen, und wirklich ergreifend iſt die Klugheit und Treue der To
wegiſchen Elchhunde geſchildert, die eine einmal erwieſene Wohltat
vergeſſen und Freundſchaften ſchließen wie die Menſchen. Sogar
Gebiet des Ueberſinnlichen werden wir geführt. Alles das iſt im R0
men angeregter geſelliger Unterhaltung gegeben, die auch die 2*
ziehungen von Menſch, zu Tier beleuchtet und nicht ſelten das Tier z
Schickſal der ſcheinbar ſo viel höher ſtehenden Menſchen werden 1
Ap. Pommerſche Sagen. Ausgewählt und neu erzählt von Fr.”
Werner Schmidt, herausgegeben vom Jugendſchriften=Ausſchuß 2
Stettiner Lehrervereins. Buchſchmuck von Friß Hullmann. Frr4
Schneider Verlag, Berlin. Ein vortreffliches und ſchmuckes Büchk?
für die Jugend iſt dieſe Sammlung von ſechzehn der ſchönſten Sa4
vom Oſteeſtrande. Wegen der notwendigen Raumbeſchränkung kon?
weder lokale noch inhaltliche Vollſtändigkeit angeſtrebt werden. Erud
der Reiz und die künſtleriſche Geſchloſſenheit des Motios wanen m.‟
gebend. Die friſche, bodenſtändige Art des Erzählers und die lie,
volle Hand des Zeichners haben auf 32 Seiten ein Heimatbüchlein
ſchaffen, das in Schule und Haus freundlicher Aufnahma ſicher
wird. Wer ſo der Jugend dient, dient ihr necht!
Nummer 276
Mittwoch, den 5. Oftober 1922
Seite 3
Aufſiand in Mexiko.
die Generäle Gomez und Serrano meutern.
Obregon ſieht zu Calles.
Mexiko, 4. Oktober.
Hier wird amtlich gemeldet, daß die beiden
Präſidentſchafts=
nwidaten, General Gomez und General Serrano,
meuter=
ſu, während ihr Gegner, General Obregon, ein Freund des
ſet ſidenten Calles, bereit ift, ſie zu bekämpfen. Es iſt alſo
ſi lich, daß die Wahl des Präſidenten auf den Schlachtfeldern
ſit findet. Am Sonntag traten 800 Offiziere und Soldaten der
ſar niſon in Aufruhr. Aehnliche, obwohl nicht ſo ernſte Unruhen
ſilleen in Torreon und Vergeruz ausgebrochen ſein. Die
Regie=
us des Präſidenten Calles erklärt, ſie beherrſche völlig die
ſe. Sie werde die Schuldigen innerhalb 48 Stunden
be=
taiken. Nach unbeſtätigten Gerüchten ſollen die Generale
Ser=
ſimo und Carlo Vidal, der ehemalige Gouverneur des
ſamtes Chiapas, durch Regierungstruppen in Tampico gefangen
mommen und hingerichtet worden ſein.
Spannung zwiſchen Türkei und Perſien.
EP. Konſtantinopel, 4. Oktober.
Zwiſchen der Türkei und Perſien iſt eine ernſte Spannung
fwlge der Vorgänge an der türkiſch=perſiſchen Grenze
entſtan=
m. Eine Anzahl türkiſcher Offiziere iſt von Räuberbanden, die
n Schlupfwinkel in dem genannten Grenzgebiete haben,
ge=
mgen genommen worden. Die türkiſche Regierung, die bereits
üüper erfolglos eine Mitwirkung Perſiens bei der Bekämpfung
r Banditen verlangt hatte, hat nunmehr energiſch die
Frei=
kſſtrng der gefangenen Offiziere gefordert. Die türkiſche
Regie=
ig ſcheint entſchloſſen zu ſein, auf der Durchführung ihrer
hüderung zu beſtehen.
Der franzöſiſch=amerikaniſche Zoll=Konflikt.
Waſhington, 4. Oktober.
2Die letzte franzöſiſche Note iſt heute hier veröffentlicht
wor=
m. In amtlichen Kreiſen glaubt man, daß dieſer Verſuch
Frank=
ſa=s, jetzt ſtatt Tariſkonzeſſionen eine Neufeſtſetzung von
Zoll=
etzan auf Güter zu erhalten, an deren Einfuhr es beſonders
tereſſiert iſt, ein zweiſchneidiges Schwert ſei, denn es ſei leicht
öillich, daß die amerikaniſche Tarifkommiſſion zu anderen
Er=
fbriſſen kommen werde, als Frankreich annehme. Vorläufig
i man in der amerikaniſchen Antwortnote, die Ende der Woche
glehen ſoll, als Bedingung für die Einleitung von
Unter=
ihringen in dieſer Richtung die ſofortige einſtweilige
Herab=
ßung der franzöſiſchen Maximalzölle gegenüber Amerika
ver=
tnsen. Zu gleicher Zeit gibt das Staatsdepartement den vollen
ſot tlaut eines Schreibens der Seidenfabrikanten, der
Textil=
pü ſtriellen und der Kunſtſeidefabrikanten bekannt, die dem
köſidenten verſichern, daß ſie im Falle eines Embargos auf
amzöſiſche Waren durchaus gerüſtet ſeien, den heimiſchen Be=
Eri. zu decken.
Die Havasagentur berichtet aus Waſhington, die amtlichen
ſeiſe verträten die Anſicht, daß die franzöſiſche Note in der
ffrage entgegenkommend ſei und einem neuen Meinungs=
Eyauſch den Weg ebne, der als Grundlage für eine Diskuſſion
inblick auf ein Abkommen dienen könne. Man glaube zu
ſſien, daß die Waſhingtoner Regierung ſich anſchicke, Frank=
. die Verſicherung zu geben, daß ſie von Artikel 315 des
nerikaniſchen Tarifgeſetzes, das Abänderungen in den Zollſätzen
x Kompenſierung der inneren Produktionskoſten der fremden
noer zulaſſe, wohl Gebrauch machen werde, wenn die
fran=
ſithen zuſtändigen Stellen die nach dieſem Artikel begrenzte
ſtion als genügend erachten. Waſhington ſei bereit, im Hin=
Ic. auf den Abſchluß eines Handelsvertrages auf dieſer
Grund=
ge in Verhandlungen einzutreten, ohne daß es ſich jedoch
ver=
liopte, mehr zu tun, als Unterſuchungen über die
Produktions=
eige der franzöſiſchen Waren anzuſtellen und die Zollſätze auf
ſ. Waren je nach dem Ergebnis dieſer Erhebungen
abzuän=
rn.— Gewiſſe offizielle Perſönlichkeiten hätten allerdings erklärt,
ſtweifelten daran, ob ſich die franzöſiſchen Stellen auch
dar=
ei klar ſeien, daß derartige Erhebungen in einer großen
An=
hl. früherer Fälle zu einer Erhöhung der Zollſätze geführt
4yen. Inzwiſchen laſſe das Staatsdepartement vernehmen,
EIdie Vereinigten Staaten während der Periode der
anzuſtel=
uden Erhebungen nicht den Minimaltarif anwenden würden.
ke amerikaniſche Aktion werde wahrſcheinlich vor Ende der
bige fertiggeſtellt ſein.
Der Süddeutſche Einzelhandelstag zur
Preisbildung.
Der Süddeutſche Einzelhandelstag, dem die
Einzelhandels=
verbände von Baden, Bayern, Heſſen, Rheinpfalz und
Württem=
berg angehören, beſchäftigte, ſich in ſeiner letzten Sitzung in
Karlsruhe u. a auch mit den Aeußerungen des
Reichsfinaniz=
miniſters Dr. Köhler beim Magdeburger Beamtentag, wonach
Induſtrie und Handel bereits daran ſeien, anläßlich der
Neu=
tegelung der Beamtenbeſoldung die Preiſe für beſtimmte Waren
zu erhöhen. Dieſe Behauptung des Herrn Dr.
Köh=
ler und die daran geknüpfte Drohung wurden
vom Süddeutſchen Einzelhandelstag mit
leb=
hafteſter Entrüſtung zurückgewieſen Einmütig
wurde feſtgeſtellt, daß für die Behauptungen des Herrn
Reichs=
finanzminiſters Dr. Köhler keinerlei Beweiſe vorliegen und
der=
artige Behauptungen auch aus den Vorgängen der
Vergangen=
heit keine Stütze finden. Der Einzelhandel begrüßt jede
Stär=
kung der Kaufkraft des Publikums und hat lebhaftes Intereſſe
daran, daß der deutſchen Beamtenſchaft eine ihrer Bedeutung
angemeſſene Lebensmöglichkeit, geſichert wird. Die
Preis=
bildung iſt aberinerſter Linie abhängig von der
Marktlage der Rohſtoffe, von dem
Beſchäftigungs=
grad von der Leiſtungsfähigkeit und von den
Kalkulationsprinzipien der Vorlieferanten,
die den maßgebenden Einfluß auf die
Preisge=
ſtaltung in Händen haben. Vom Einzelhandel ſelbſt
hängt nach alten volkswirtſchaftlichen Grundſätzen die
Preisbil=
dung nur in ganz geringem Maße ab. Für ihn iſt der
Regu=
lator die Konkurrenz, und jeder Einzelhändler, der über das
Preisniveau ſeines Konkurrenten hinausgeht, kann auf die
Dauer im freien Wettbewerb nicht beſtehen. Der Einzelhandel
kann auch nur an einer möglichſt gleichbleibenden und
reibungs=
loſen Geſtaltung des Wirtſchaftslebens Intereſſe haben. Damit
aber fallen die Vorwürfe und Drohungen des Herrn
Reichs=
finanzminiſters Dr. Köhler als völlig unbegründet in ſich ſelbſt
zuſammen.
Dr. Wirth und ſeine badiſchen Freunde.
* Berlin, 4. Oktober. (Priv.=Tel.)
Ueber den Notenwechſel zwiſchen Dr. Wirth und der badiſchen
Zentrumspartei, der als Abſchluß des Freiburger Parteitages
erfolgt iſt, hat man bisher noch nichts erfahren. In einer
Zu=
ſchrift aus badiſchen Zentrumskreiſen an den „Lokalanzeiger”
wird beſtätigt, warum Herr Dr. Wirth ſich in Schweigen hüllt
und ſich davor ſcheut, den Brief zu veröffentlichen, den ſeine
Freunde ihm geſchickt haben. Dieſe Antwort ſoll eine lückenloſe
und aktenmäßige Darſtellung alles deſſen enthalten, was Herr
Dr. Wirth dem badiſchen Zentrum bieten zu können glaubte,
und zu dem Ergebnis kommen, daß er ſeine Verſprechungen nicht
im mindeſten gehalten, vielmehr die Intereſſen der Partei ſehr
ſchwer geſchädigt habe, weil er immer nur das getan habe, was
ihm beliebte, ohne die mindeſte Rückſicht auf die Partei zu
nehmen.
Geſandter Baron Gevers *
Baron Gevers,
der frühere langjährige Geſandte der Niederlande in Berlin,
iſt in Bern geſtorben. Er hat die Intereſſen ſeines Vaterlandes
in Deutſchland in der Vorkriegszeit, während des Krieges und
in den Nachkriegsjahren mit dem gleichen Geſchick und Erfolg
vertreten. In dem geſellſchaftlichen Leben Berlins hat der
ver=
ſtorbene Diplomat eine bedeutende Rolle gehabt.
Amtliche Bodenſchätze.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, Anfang Oktober.
Herr Belluzzo, der italieniſche Wirtſchaftsminiſter, hat
un=
längſt eine Ueberſicht über die in Italien vorhandenen Lager an
Bodenſchätzen in verſchiedenen Erzen und Brennſtoffen
ver=
öffentlichen laſſen. Es iſt dies alſo ſozuſagen ein amtliches
Spar=
kaſſenbuch, aus deſſen im Schoß der Mutter Erde begrabenem
Schatze ſich das emporſtrebende Reich des Duce durch Bergbau
oder ähnliche Maßnahmen die heißerſehnten Zinſen für die
Wohlfahrt der Nation jahraus, jahrein abheben möchte
Möchte — ja, wenn erſtens die Angaben des Herrn Miniſters
vollkommen zuverläſſig wären, wenn zweitens die Bodenſchätze
nicht nur quantitativ, ſondern auch qualitativ lohnend wären,
und wenn drittens ſchließlich dieſe Rohſtoffe auch
verkehrstech=
niſch abbauwürdig wären. Die Zahlen des Herrn Miniſters
mögen ganz ſchön ſein, ſie mögen vielleicht ſogar rihtig ſein —
da ſie meiſt nur Schätzungen ſind, kommt es ja auf ein paar
Nullen mehr oder weniger hinter den Einern nicht an —, aber
ſie helfen doch nicht über die Tatſache hinweg, daß Italien ſich
bei Rohſtoffen aus dem Montangebiet und bei Brennſtoffen nicht
auf ſeinen „Reichtum” im eigenen Lande verlaſſen kann. Belluzzo
gibt nachfolgende Zahlen für ſeine amtlichen Schätzungen: 150
Millionen Tonnen Eiſen, wovon 13 Millionen ſeit 1910 gefördert
wurden. Dazu kommen jährlich 350 000 Tonnen Eiſengewinnung
aus Pyritſchlacken. Die Eiſenpyritlager werden auf 30 Millionen
Tonnen geſchätzt, woon ungefähr 8 Millionen Tonnen bisher
ausgebeutet wurden. An Manganerzen wurden 250 000 Tonnen
ſeit 1900 gefördert. Blei und Zink finden ſich in bedeutendem
Maße in Sardinien und Toscana. Hier ſind ſeit 1900 über
1 Million Tonnen Blei und 3,5 Millionen Tonnen Zink abgebaut
worden. Die noch vorhandenen Lager werden auf 1 Million
Tonnen Blei und 3 Millionen Tonnen Zink geſchätzt, alſo
unge=
fähr gerade noch ſoviel, wie bereits in dem letzten
Vierteljahr=
hundert gefördert wurde. Angeblich hat man früher in Venetien,
Piemont und Toscana noch weitere Vorkommniſſe dieſer Erze
gekannt, doch ſind ihre Fundorte in Vergeſſenheit geraten. Die
Lager an Bauxit (alſo Aluminiumtonerde) werden auf 10
Mil=
lionen Tonnen geſchätzt. Davon ſind bisher 725 000 Tonnen
aus=
gebeutet worden. Groß ſollen auch die Magneſiumlager ſein.
Zahlen werden dafür nicht angegeben. Auch über die
Kupfer=
lager ſind genauere Mitteilungen nicht vorhanden. Die ſollen
bedeutend ſein, doch habe bisher Italien nicht auf ſie
zurück=
gegriffen, weil es ſeinen Jahresbedarf von 60 000 Tonnen der
niedrigen Preiſe wegen in den letzten Jahren aus dem Auslande
deckte. Doch könnten jederzeit die einheimiſchen Lager an Kupfer
zum Abban gebracht werden.
Auch betreffs der Brennſtoffe und der ihnen naheſtehenden
Bodenſchätze werden nur ſehr allgemeine Angaben gemacht. So
heißt es, daß die Vorräte an Braunkohle erheblich größer ſein
dürften, als man bisher angenommen habe. Es iſt allerdings
ſchon ſeit einiger Zeit eifrig in ganz Italien nach Braunkohle
geſchürft worden, und es waren gerade deutſche Kreiſe und
Experten, die ſich mit dem Braunkohlevorkommen in Italien
eingehend beſchäftigt haben. Man hatte gehofft, das deutſche
Verflüſſigungsverfahren auch in Italien bei der dortigen
Braun=
kohle verwenden zu können. Es hat ſich aber bei Probeverſuchen
herausgeſtellt, daß die italieniſche Braunkohle nicht für die
ver=
ſchiedenen Umwandlungsprozeſſe zu brauchen iſt. Sie ſcheint
weder chemiſch noch rein techniſch in großem Maßſtabe
verwert=
bar zu ſein. Das iſt eine ſehr unangenehme Feſtſtellung, da man
in Italien beim Mangel an Steinkohle große Hoffnungen auf die
Braunkohle geſetzt hatte. Ihre Verwertung in Norddeutſchland,
beſonders in den Leunawerken, hatte bei den Italienern den
Wunſch auf Nacheiferung geweckt. Auch mit dem Erdöl und
Aſphalt ſieht die Lage noch utopiſtiſch aus. Der Miniſter
Bel=
luzzo nimmt ihr Vorhandenſein als erwieſen an und meint,
daß Italien aus dem Vorkommen in den Abruzzen und in
Sizi-
lien ſeinen Bedarf an Schweröl werde decken können. Die Frage
iſt dabei nur: wann und wielange. Wirklich wertvoll und
wich=
tig ſind ſchließlich nur die Schwefellager, für die ja Sizilien
weltbekannt iſt. Dieſe Lager werden auf 30 Millionen Tonnen
geſchätzt, während ſeit 1900 bereits 10 Millionen Tonnen
ab=
gebaut wurden. Hier ſtimmt die Sache, aber ſonſt — — „ma
Italia fara da se!‟
Erſie Perieilung der Hindenburg=Spende.
Danzig, 4. Oktober.
Wie wir hören, hat der Reichspräſident, der ſich bekanntlich
vorbehalten hat, von der Hindenburgſpende für die abgetrennten
Gebiete gewiſſe Summen abzuzweigen, zur ſofortigen
Auszah=
lung nach Danzig fünfmal 200 RM. überweiſen laſſen, die hier
fünf Kriegsbeſchädigten, und zwar vier Danzigern und einem
ſeit langem in Danzig lebenden Reichsdeutſchen zur Verfügung
geſtellt wurden.
Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Dienstag, den 4. Oktober,
Tanz Palucca.
Dieſen einzigartigen Abend danken wir der „Freien
Lite=
rißch=Künſtleriſchen Geſellſchaft”.
Der Palucca Tanz iſt ein Erleben! Ein — das teilt
wem Beſchauer zwingend mit — Erleben für die Künſtlerin
ſſ=, wie für den Zuſchauer, den ſie durch ihre Kunſt mit faſt
ühwliſcher Gewalt in ihren Bann zieht. Und das trotz ſtark
komtem Verzicht auf alle Aeußerlichkeit, faſt auch auf Muſik.
Uagichtung nur, ſoweit ſie eben erforderlich iſt, und Koſtüme
megewollter Einfachheit in Farbe und Schnitt ſo, daß ſie das
du und doch ſo ſtarke Spiel der vollendet trainierten Glieder
dein laſſen. Dieſe Künſtlerin bedarf tatſächlich keiner äußeren
litzel, ihre Kunſt allein zwingt alles.
Der Palucca Tanz iſt ohne Vorbild. Iſt keine
Muſikaus=
un ung und keine Plaſtizierung irgendwelcher ſeeliſcher oder gar
tigfiöſer Gefühle, keine Verlebendigung etwelcher
kompoſitori=
fer Ideen. Dieſer Tanz iſt auch keine Gymnaſtik, trotz
fabel=
tar Technik, die ihn beherrſcht. Iſt ſchlechthin Tanz. Das
er in ſo großer Vollendung, daß es begreiflich erſcheint, wenn
geſ=ſterte Künſtler und Kritikerkollegen ſich zu der Feſtſtellung
kſteigen, die Palucca iſt die beſte Tänzerin der Welt.
Die Palucca tanzt nach einer Einleitung, die einfach zeigt,
18 dieſe Künſtlerin unter Tanz geben will, „Gehalten” und
ſellhaft”, „Fließend” und „Mit Schwung” „Leicht” und in
ſeleundener Ruhe”, tanzt „Walzer” und „Scharf betont” und
nu: dies alles in jedem Tanz (das Vorgeſagte iſt ihr „
Pro=
anam”) und verbindet und krönt das ganze durch „Techniſche
inpproviſationen” in denen ſie das Herrlichſte gab, das
trije aus dem Gebiete der Tanzkunſt (mit ſelbſtverſtändlichem
ſiſchluß des „Kunſttanzes”) ſahen.
Dieſe „Techniſchen Improviſationen” allein hätten genügt,
wen Abend zu einem Erleben zu geſtalten. Sie waren ein
weis vollendeten Tanztrainings, im Ausdruck des Gebens
bämdigt durch freieſt betonte Kunſt, die mit fabelhaft
gemei=
iirer Technik feinen Humor, Grazie, Charme, Geiſt, Schelmerei,
d’iche Heiterkeit und reſtloſes Aufgehen in ihrem Tanz,
rieigentlich ſchon über „Kunſt” ſteht, vereinte.
Dieſe Künſtlerin iſt zweifellos beherrſcht von ſchwingender
ſuſäikalität, aber ſie, ihr Tanz, hängt nicht ab von Muſik, deren
wohl nur bedarf, um Rhythmus ſtärker zu betonen. Sie tanzt
der Muſik voraus und iſt doch innig mit Tanzklängen, die
primi=
tiv, anſpruchslos ſind, verbunden.
So, wie dieſe begnadete Tänzerin ihren Körper, den ein
freundliches Geſchick zu einem Inſtrument ihrer Kunſt formte
von ſeltener Vollendung, beherrſcht, ſo gibt ſie alles mit einer
ungezwungenen Selbſtverſtändlichkeit, die ſchließlich immer nur
alles Geſagte in dem einen Satz gipfeln läßt: Dieſe Tanzkunſt
iſt „vollendet”.
Am Flügel wirkte Herbert Trantow, und das
rhythmus=
unterſtreichende Schlagzeug bediente Lotte Goslar ſicher. —
M. St.
Das ausverkaufte Haus war begeiſtert.
(Wie die berüchtigten amerikaniſchen Mörder und
Eiſenbahn=
räuber der Southern Pacific=Bahn entlarvt wurden. — Der
Sieg der Chemie über Verbrecherſchlauheit.)
inf. Die Entlarvung und Feſtnahme der geheimnisvollen
Mörder und Verbrecher, die im Oktober 1923 den berüchtigten
Ueberfall auf den D=Zug der Southern Pacafic=Bahn gemacht
und dabei mit dem Revolver und Dynamit eine Unzahl von
Be=
amten und Reiſenden getötet haben, bildet das Tagesgeſpräch
von ganz Amerika. Es ſind beſonders die Umſtände, unter
denen die Mörder nach vierjähriger vergeblicher Arbeit
ſämt=
licher amerikaniſchen Detektive jetzt entdeckt und feſtgenommen
werden konnten. Ein Univerſitätsprofeſſor der Chemie, ein
Deutſch=Amerikaner namens Eduard Otto Heinrich hat ſich
näm=
lich als Meiſterdetektiv erwieſen, und mit Hilfe der Chemie den
Spürſinn der Sherlok Holmes und der Polizeihunde geſchlagen.
Wir kennen alle die Szenen aus dem Film, in denen der
be=
rühmte Detektiv ein bißchen Aſche von einer Zigarette findet und
noch einige andere nebenſächliche Tatbeſtände feſtſtellt, aus denen
er dann auf die Verbrecher ſchließt. Heute werden dieſe
Meiſter=
leiſtungen der Filmdetektive bereits allgemein belächelt. Trotzdem
iſt es dem Profeſſor Heinrich gelungen, auf ähnliche Weiſe,
aller=
dings mit Hilfe der Wiſſenſchaft, die Verbrecher zu entlarven.
Als die Verbreicher ihren Mordüberfall auf den D=Zug ausübten.
waren ſie maskiert und hatten mit Hilfe von Gummiüberſchuhen
jede Fußſpur verwiſcht und die Polizeihunde irregeführt. Die
Kriminalpolizei hatte alſo keinerlei Anhalt, um die Verbreiher
dingfeſt zu machen. Nur eine ſchmutzige Wolljacke lag am
Schau=
platz der Tat. Aber aus dieſer Wolljacke ließ ſich nichts ſchließen,
da ähnliche Jacken von Tauſenden von Arbeitern in Amerika
ge=
tragen werden, und in der Jacke ſich keinerlei Schriftſtücke oder
Beweismittel befanden. Profeſſor Heinrich, dem die
Kriminal=
polizei in ihrer Not die Jacke überſandte, da dieſer Gelehrte ſich
bereits öfters im Dienſte der Kriminalpolizei hervorragend
be=
währte, war aber anderer Anſicht. Er ſtellte feſt, daß ſich in der
Jacke ganz außergewöhnliche und ſehr erhebliche Dokumente für
die Entlarvung der Verbrecher befanden. An der Jacke klebte
nämlich, wie die chemiſche Unterſuchung feſtſtellte, etwas
Schuſter=
pech. Es war alſo mit Sicherheit anzunehmen, daß einer der
Verbrecher ſich als Schuhmacher betätigte oder betätigt hatte.
Ferner waren in der Taſche einige geringe Spuren von Viehſalz.
Das Verbrechen wurde in dem Tunnel von Siskyu verübt. In
der Nähe dieſes Tunnels gibt es aber große Viehzüchtereien, in
denen das Viehſalz gebraucht wird. Folglich war anzunehmen,
daß der Verbrecher vorübergehend ſich als Viehtreiber betätigt
hatte. Endlich kam das allerwichtigſte Dokument, nämlich ein
kleines Stückchen von einer Poſtanweiſung. Mit Hilfe einer ſehr
genauen chemiſchen Unterſuchung und der Mitarbeit der
Poſt=
ämter, die in der Umgebung des Ortes des Verbrechens liegen,
wurde feſtgeſtellt, daß die Poſtanweiſung, zu der die
Papier=
ſchnitzel gehörten, vor mehreren Wochen an einen Arbeiter namen8
d’Autremont geſchickt worden war. Nun hatte man bereits einen
ſehr bemerkenswerten Anhaltepunkt, über die Perſönlichkeit der
Täter, zu mindeſtens aber über ihren Freundeskreis. Hier ſetzten
die polizeilichen Nachforſchungen ein. Es wurde dadurch
feſt=
geſtellt, daß drei Brüder dieſes Namens wenige Wochen vor dem
Raubmord bei einem Viehzüchter arbeiteten, der in der Nähe
von Siskyu wohnte. Außerdem wurde feſtgeſtellt, daß der älteſte
der Brüder tatſächlich vor vielen Jahren im
Schuhmacherhand=
werk tätig war. Nun war es faſt klar, daß man die
Perſönlich=
keit des Mörders und ſeiner Helfer entdeckt hatte. Da ſchon vier
Jahre ſeit dem Mord vergangen waren, ohne daß die Mörder
behelligt worden waren, ſo waren ſie jetzt völlig ſorglos und
leb=
ten als wohlhabende Herren in New York, denn bei dem
Raub=
überfall waren ihnen mehrere Hunderttauſend Dollar in die
Hände gefallen. Es war alſo nicht ſchwer, ihre Adreſſe
auszu=
kundſchaften, zumal von den Ergebniſſen, der Unterſuchung in
der Oeffentlichkeit nichts bekannt geworden war. Die Verbrecher
waren darum nicht wenig überraſcht, als vor einigen Tagen
ihre Wohnung von einem Heer von Polizeibeamten umſtellt
wurde und mehrere ſchwerbewaffnete Poliziſten in ihre
Woh=
nung kamen, um ſie zu verhaften. Sie taten völlig harmlos, als
wüßten ſie von nichts, konnten aber ſehr ſchnell des Verbrecheas
überführt werden, da ſie in getrenntem Verhör ganz verſchiedene
Angaben über die Herkunft ihres Vermögens machten und der
Jüngſte von ihnen ſchließlich ein Geſtändnis ablegte. Ihren
Raub hatten ſie in ihrer Wohnung vermauert.
Nummer 276
Mitiwoch, den 3. Oktober 1927
Familiennachrichten
Ihre Vermählung zeigen an:
Oberiuſtizſekretär Karl Schneider
und Frau Erna, geb. Hartwich.
Kirchl. Trauung heute nachmittag 3 Uhr
in der Petruskirche.
Darmſtadt, den 5. Oktober 1927.
Ahaſiraße 5 II. (*26149
Nachruf.
Nervenarzt
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(15344ms)
Ste haben unter Garantie
Ungetrüdt Genn8 und Spaß
An der Phugos Pfeit
Am Freitag nachmittag den 30. September ver
ſchied plötzlich und unerwartet unſer allverehrter
Ehrenobermeiſter
Inſtrumente.
Elek=
trola=Platten, große
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lieben Bruders, Schwagers, Paten, Onkels und Großonkels
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Ehrenobermeiſter der Bäckerinnung Darmſtadt und
Verbandsvorſitzender des Zweigverbandes Heſſen
ſagen wir innigen Dank. Beſonderen Dank auch Herrn Pfarrer D. Waitz
für ſeine herzlichen und troſtreichen Worte. Außerdem danken wir all den
zahlreichen Verbänden, Vereinen und Innungen, die durch ihre Teilnahme
und Blumenſpenden unſerem lieben Entſchlafenen die letzte Ehre erwieſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Friedrich Weber, Bäckermeiſter.
Darmſtadt, den 4. Oktober 1927.
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Nummer 276
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 5. Oktober.
*Beamtenfortbildung.
Einleitungsvortrag der Heſſiſchen Verwaltungsakademie
in der Techniſchen Hochſchule.
Der Herr Referent betonte, daß er hauptſächlich über die
Einrich=
ngen der Heſſiſchen Verwaltungsakademie ſprechen werde. In
fyrer Zeit gab es unter den Beamten einen kaſtenartig abgeſchloſſenen
ſis, der insbeſondere bis zur Zeit des Freiherrn vom Stein ängſtlich
daaf bedacht war, nur ihre Nachkommen zu Beamten zu erziehen
u Fich möglichſt getrennt von dem Publikum zu halten. Das Weſen
N iteren Berufsbcamtentums liegt darin, ſein Volk zu lieben und
ſi ven Staat zu arbeiten. Dieſe Weſenheit brachte es mit ſich, daß
99eiſtungen der deutſchen Beamten ſtets hohe waren und auch heute
w hohe ſind. Die geſteigerten Anſorderungen, die die heutige Zeit
ut fordern in hohem Maße von den Beamten weitgehende Bildung.
2 taat hat an der Förderung dieſer Bildung ſowohl als
Dienſt=
nineer wie auch als Dienſtgeber ſtarkes Jutereſſe, und zwar an der
Amneinbildung und der Fachbildung, die ja beide im weſentlichen
täch geregelt ſind, ſoweit bei der Fachbildung die Vorbildung in
Fex kommt, die jeder Beamte zur Erreichung ſeiner Stellung benötigt.
Ah ig iſt aber die Fortbildung der im Beruf ſtehenden Beamten,
hm Stillſtand iſt Rückſchritt. Der Beamte, deſſen Fortbildung mehr
Mie weniger auf ſeine individuellen Neigungen eingeſtellt iſt, iſt heute
hdr Lage, durch die beſtehenden ausgezeichneten
Fortbildungseinrich=
ſig n, deren vollendetſte die der Verwaltungsakademien ſind, ſich
weit=
her dſt weiterzubilden. Dieſe Akademien vermitteln den Beamten keine
hräſſerte oder Halbbildung, ſondern, eben weil im Berufe ſtehende
Atte an den Vorleſungen teilnehmen, ernſte Wiſſenſchaft. Das Reich
ſrick den Verwaltungsakademien weitgehendſtes Intereſſe entgegen,
A Bwar durch finanzielle Unterſtützung dieſer Akademien und durch
myrahſte Berückſichtigung ſolcher Beamten, die ein Zeugnis der
Akade=
hn in ihren Perſonalakten haben. Auch in Heſſen wurden durch
Ver=
ſir=gen des Geſamtminiſteriums und des Miniſters des Innern der
Bunh dieſer Kurſe angelegentlich empfohlen, da nur ernſteſte und ſolide
Aert geleiſtet wird. Im Gegenſatz zu den erſten
Verwaltungsakade=
mn (z. B. der in Düſſeldorf, die 1911 gegründet wurde, aber im
In=
ſtimisjahre 1923 ihre Pforten ſchließen mußte) iſt die heſſiſche
Aka=
die, wie bereits erwähnt, dazu berufen, im Berufe ſtehende Beamte
ſtzabilden und die Beamten in den von ihnen gewählten
Verufs=
gpen zu ertüchtigen. Die Vorleſungsſtunden ſind, dem Bedürfnis
;echend, auf abends oder den Spätnachmittag gelegt, der Lehrgang
m SRichtlinien des Reichsverbandes der Verwaltungsakademien
aufge=
ſtt. Die Akademien werden durch die Beamten bzw. deren
Abände, micht duvch den Staat erhalten oder geſtützt, um den Anſchein
bir ſtaatlichen Zwangseinrichtung zu vermeiden. Enge Harmonie
ver=
ſok aber Staat und Verwaltung der Akademien. Da die komplizier=
Anforderungen der heutigen Zeit gerade an die mittleren Beamten
i meiſten geſtellt werden, iſt für dieſe ein Sich=Vertiefen in die von
B lkademien gebotene Materie am wertvollſten und entſpricht einem
ſtken Bedürfnis zur Erweiterung des Geſicntsfeldes. Der Studienplan
niaßt 6 Semeſter. Der Lehrkörper beſteht aus namhaften Dozenten
9 Sochſchulen Darmſtadt, Gießen, Frankfurt a. M. und aus
zahl=
hhni bedeutenden freien Dozenten. Die Namen der Dozenten
be=
mſen die unbedingte Objektivität und Parteiloſigkeit des Lehrkörpers.
an geſprochener Vortrag tiefere Wirkung hat als das Erlernen aus
Prnüchern, iſt ein Beſuch der Vorleſungen von weittragender
Bedeu=
ng zur Fortbildung der Beamten. Der Studienplan bietet jedem
Fiernen Beamtenzweig eine individuelle Fortbildungsmöglichkeit. Der
Ayer unterſtreicht zum Schluß nochmals die hohe Vedeutung dieſer
Rſ..Er erklärt, daß die demnüchſt ſtattfindenden
Einführungsvorleſun=
birur den Anſchluß zu dem neuen Semeſter bilden ſollen. Weiter
bnc er, daß an der Heſſiſchen Verwaltungsakademie gerade die
heſſi=
ſenBelange für die heſſiſchen Beamten berückſichtigt ſind, und empfiehlt
beſſiſchen Beamten weitgehende Teilnahme an dieſen Vorleſungen.
— Heſſiſche Verwaltungsakademie Darmſtadt. Es ſei darauf
hinge=
yſa, daß die Verwaltungsakademie für alle diejenigen, die an den
Klffungen des Winterſemeſters erſtmalig als Vollhörer teilnehmen
alani, einen Einführungskurſus veranſtaltet, um in großen
ar die begrifflichen Vorausſetzungen zu geben, die ein erfolgreiches
Atarſtudium ermöglichen. Bekanntlich ſind auch Nicht=Beamte
Hönt Vorleſungen als Hörer zugelaſſen. Der Einführungskurſus
fin=
ton 11., 14., 18. und 21. Oktober d. J., jeweil3 von 20 Uhr bis 21,30
E, fim Hörſaal 138 der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt ſtatt.
Vor=
ghen ſind vier Vorträge: Ueberblick über die Staats= und
Rechtswiſſen=
uft das Privatrecht, das Staatsrecht und das Juſtizrecht. Als Do=
Fer wirken die Herren Proſeſſor Dr. Hollatz und Privatdozent
/4 Liſt. Die Gebühr richtet ſich nach der Teilnehmerzahl, ſie beträgt
61Hüöchſtfalle 15 RM. Anmeldungen und Anfragen ſind an die
Ge=
ſſeftsſtelle der Heſſiſchen Verwaltungsakademie Darmſtadt, Kaupſtr. 43,
Hrihten.
—— Heſſiſches Landestheater. In der heute Mittwoch ſtatfindenden
führung von Smetanas „Verkaufter Braut” ſpielt Margarete
AArncht die Marie, Heinrich Kuhn den Kezal, Hans Ney den Springer
Sarl Ebert=Beyer den Muff.
zm Kleinen Haus findet heute Mittwoch die erſte Wiederholung
Tarl Sternheims bürgerlichem Luſtſpiel „Die Hoſe” ſtatt. Die
Aflhrung beginnt um 19.30 Uhr.
Soas Muſikdrama „Salome” von Richard Strauß, das am Sams=
4 ſoen 8. Oktober, zum erſten Male aufgeführt wird, iſt inſzeniert
m Dans Esdras Mutzenbecher. Das Bühnenbild ſtammt von
hllm Reinking.
— Hefſiſches Landestheater. Das Muſikdrama „Salome” von
ſed Strauß, das am Samstag, 8. Oktober, in neuer Inſzenierung
gelzen wird, iſt hier ſeit 1918 nicht geſpielt worden. Die neue
Auf=
jrung bringt das Werk zum erſten Male in der
Originalorcheſter=
htmg. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. K. Böhm.
E2ie Heſſiſche Spielgemeinſchaft ſetzt dicſen Winter ihre Arbeit fort;
ſay ruinter der neuen Intendanz ſteht ihr dafür das Kleine Haus zur
Afügung. Die Spielzeit beginnt Samstag, 8. Oktober, mit einer Auf=
Krung von Niebergalls „Datterich‟. Es folgt in nächſter Zeir die
ſta ifführung einer neuen Dialektpoſſe, die Dr. Georg Büchner
N= Autor des „Geplagte Familjevadder”) gemeinſam mit Robert
Ehneider verfaßt hat. Die Einnahmen kommen bekanntlich dem
Abargallfonds zugute, der zur Errichtung eines Niebergalldenkmals
ahfffen wurde, und alle Mitwirkenden tun ihre Arbeit unentgeltlich
m2äenſte dieſer guten Sache.
— Jubiläum Verbandsdirektors Georg Berg. Am Sonntag abend
Serr Verbandsdirektor Berg im Fürſtenſaal, Grafenſtraße, an=
Rieo ſeines 25jährigen Dienſtjubiläums einen Bierabend für die
Be=
eir und Angeſtellten des Verbandes der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
Groſ ſenſchaften und der Landw. Zentralgenoſſenſhaft Darmſtadt. Den
Aſtgeriſchen Teil hatten in liebenswürdiger Weiſe wiederum Fräulein
ſſißfer und Herr Herrmann vom Heſſiſchen Landestheater unter
alnitung von Herrn Hrfrat Ottenheimer übernommen, deren
roszeichnete Darbietungen ſtürmiſchen Beifall fanden. Nach der
Be=
bßu ngsanſprache des Herrn Verbandsdirektors gab. Herr Direktor
ſermsburge: einen Bericht über die Jubiläumsfeier am Vortage
fümelcher die Verdienſte des Jubilars geziemende Würdigung gefun=
Xhatten. Seine Rede klang aus in einem Hoch auf ihn und ſeine
ſelgte Gemahlin. Herr Oberreviſor Keil dankte im Namen der Be=
Fer- und Angeſtellten für die Einladung und die ſchönen Stunden.
cm Schluß trugen Geſangsvorträge von Angeſtellten und Tänze noch
Vserſchönerung des Abends bei. Alles in allem war es eine in jeder
Ziehung gelungene und karmoniſch verlaufene Veranſtaltung, die jedem
Apfſenden noch lange in Erinnerung bleiben wird.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Waldmichelbach, das
karre Zeit nicht beſucht wurde, iſt am nächſten Sonntag das Ziel
RIT. Wanderung. Von Erbach aus führt ſie üben Hüttental, Gütters=
G.*Olfen, Aſchenbach, ſie iſt nicht anſtrengend, bietet viel Schönes und
yt, ſo recht das idylliſche unſeres Heimatgebirges. Wünzer’s Heimat
ſes, die durchwandert und beſucht wird, liebe Erinnerungen werden
ucht und aufgefriſcht. Darum kommt Ihr Wanderer. — Gleſichzeitig
Fen= wir unſere Mitglieder, Wandervorſchläge für das Jahr 1928
zum 20. Oktober an den Vorſitzenden des Wanderausſchuſſes,
Arm altungs=Inſpektor Schött, Emilſtraße 28, einzureichen. (Siehe
7
E:DV Hygiene im Schlafwagen. Die Schlafdecken werden eingezogen,
bt mehr umgelegt. Seit kurzem geht die Mitropa dazu über, die
ſym Schlafdecken in den Wäſcheüberzug feſt einzuziehen; auf der vier=
Koffenen Seite nach der Wagenwand hin kann der Ueberzug geknöpft
dr—n. Bisher war bekanntlich um die Decke nur loſe ein Umſchlag
enr, ſodaß bei ſtärkerer Bewegung der Körper leicht mit der Wolldecke
/Vrührung kam. Es iſt ſehr erfreulich, daß jetzt auch in den
Schlaf=
ſgen: die hygieniſch ſaubere Methode, die Decke feſt in die Wäſche
einzu=
iem, in Anwendung kommt. Vorläufig iſt die Neuerung noch nicht
rless durchgeführt, doch werden bis zum Jahresende ſämtliche deutſche
hleffwagen dieſe Art der Bettherrichtung aufweiſen.
Mittwoch den S. Oktober 1927
* Meſſalinette
eine Revue=Operette im Orpheum.
Im gewiſſem Sinne iſt das ein eigener Operettenſtil, der
erfindungs=
reichen Librettiſten und Komponiſten dankbaren Stoff geben könnte, mit
dem ſich ſtarker Erfolg erzielen läßt. Die Verſteigerung eines ganzen
Harems — jung, hübſch und knuſperig — unter die Theaterbeſ=cher, glenh
zum Mitnehmen, an den Meiſtbietenden gegen bar, weil über dem
Re=
vueunternehmen der Pleitegeier ſchwebt, das iſt eine Sache, aus der ein
tüchtiger Regiſſeur etwas machen kann, zumal wenn die Haremsdamen
wirklich halten, was verſprochen wird. Auch daß ein eben verheirateter
Kapellmeiſter einer Revue arm, aber lieber plötzlich von der Nachridlt
überraſcht wird, daß ſein Onkel, ein ſteinreicher Paſcha, verſchollen iſt
und er das Erbe — noch in ſeiner Hochzeitsnacht — antreten ſoll unter
der Bedingung, daß er mit den Millionen auch den Harem übernehmen
und die — Lieblingsfrau des Erblaſſers heiraten ſoll, iſt ein nicht
all=
täglicher Stoff. Ebenſowenig der weitere phantaſiereiche Ausbau der
Handlung dahin, daß im rechten Moment dieſe Lieblingsfrau
durch=
brennt und der eigenen jungen Fran des Erben Gelegenheit gibt, ſich
heimlich für dieſe auszugeben und ihren treuloſen Gatten zum zweiten
Male zu heiraten, wenn auch im letzten Moment der Erblaſſer wieder
auftaucht und ſein Anrecht an die Lieblingsfrau — die Meſſalinette —
wieder geltend macht, auch wenn dieſe nicht mehr Meſſalinette, ſondern
Violetta geworden iſt! So gehen die Verwickelungen noch eine ganze
Weile weiter, bis alles zum befriedigenden Ende geführt wird. Daß
der Ort des Spiels — Revuetheater und Harem — Anlaß und
Gelegen=
heit gibt zu allerhand Komik und Pikanterie, iſt ſelbſtverſtändlih, und
ſo kann man verſtehen, daß dieſe Revueoperette in Berlin und anderen
Großſtädten unzählige Aufführungen erlebte.
Auch die Darmſtädter Aufführung und Inſzenierung —
Oberſpiel=
leiter: Curt W. Behrenſen, Dirigent: Kapellmeiſter Curt
Lud=
wig, Tänze: Hans Shavill — bringt die Sache ſehr hübſch und
flott heraus, was vom Publikum mit herzlichem Beifall anerkannt wird.
Wichtig ſind in dieſer ſprudelnden Aufführung die Revue=Girls,
hier als Tänzerinnen und Haremsdamen. Durchweg hübſch,
tempera=
mentvoll und „kmrſperig”, ſo daß es ſicher ein gutes Geſchäft geweſen
wäre, wenn der eine Beſucher den „ganzen Ramſch” hätte erſtehen und
an Ehape weiterverkaufen können. Sehr luſtig iſt das Ganze, und
natür=
lich auch ein bißchen ſentimental (aber nur eben ein bißchen!) und etwas
mehr pikant. Aber das verlangt ja das Publikum.
Für die Hauptrollen ſtehen Intendant Dr. Martin Friedmann
eine Anzahl ausgezehchneter Künſtlerinnen und Künſtler zur Verfügung.
Ruth Shavill iſt geſanglich ſehr gut und im Spiel von vornehmer
Zurückhaltung, ohne aber ihrem Temperament Zügel anzulegen. Die
ſympathiſche Künſtlerin verſtand es, durch dieſe glückliche Veranlagung
auch die „pikanten” Klippen zu umſchiffen, ohne die berechnete Wiekung
ihrer Aufgabe zu ſchmälern. In Fritz Keilholz als René Huſſan
Bey fand ſie einen ſehr guten Gegenſpieler von jugendlich
temperament=
voller Beweglichkeit und Herzlichkeit im Spiel. Die Hauptaufgabe hatte
Curt W. Behrenſen, der als Othello Flies, vielſeitig wie er iſt,
den Schauſpieler ebenſo lebendig wie den Intriganten und Liebhaber,
dann den gefälſchten Neger und Haremsanwärter wie den Manager der
Pleite=Revue mit diel Humor und guter Charakzeriſierung gab. Den
draſtiſchen Humor verkörperten Hans Shavill und Richard
Geyer als Obereunuchen Mohamed und Ibrahim. Sehr ſchick und
beweglich, voll ſprudelnder Laune iſt wieder Mizzie Durſt, die
Soubrette, und draſtiſch Eva Wendlandt als Madame Prunelle.
Das Zuſammenſpiel und die Bühnenausſtattung ſind in Anbetracht der
Bühnenverhältniſſe ganz ausgezeichnet. — Der Beſuch garantiert ein
*
paar Stunden flotter Unterhaltung.
Nationaler Freiballon=Wettbewerb Darmitadt 1927.
Trotzdem der Meldeſchluß für die Ballone erſt am 5. Oktober
abläuft, haben ſich bis zum 3. Oktober 9 Ballone gemeldet.
Das Ergebnis iſt ein außergewöhnlich gutes, und es beſeift,
daß Darmſtadt in den flugſporttreibenden Kreiſen einen guten
Namen beſitzt. Es haben ſich angeſagt: 3 Ballone aus Münſter
in Weſtfalen. 1 Ballon aus Frantfurt a. M., 1 Ballon aus
Barmen, 1 Ballon aus Lübeck, 1 Ballon aus Köln und die
beiden Darmſtädter Ballone „Umion” und „Darmſtadt‟. Es iſt
anzunehmen, daß ſich in den letzten beiden Tagen noch der eine
oder andere Nachzügler einfinden wird, doch iſt die Zähl der zu
dem Wettbewerb zugelaſſenen Ballone von 10 beinahe erreicht.
Uebermeldende müßten dann außerhalb des Wettbewerbs ſtarten.
Bei der großen Bedeurung, die dem nun in ſeinen ganzen
Aus=
maßen bekannten, am 16. Oktober, nachmittags 4 Uhr, auf dem
Darmſtädter Flugplatz ſtattfindenden Wettbewerb. zuzeiſprechen
iſt, ſtarten doch neben den Ballonen noch 5—6 Flugwaſchinen zu
mehr oder minder gefährlichen Kunſtſtücken, iſt es
ſelbſtverſtänd=
lich, da ſich ſowohl der heſſiſche Staat wie die Stadt Darmſtadt
dieſes Wettbewerbs annehmen und auch zu ihrem Teil zu einem
Gelingen beitragen. Bei der Beurteilung des Wettbewerbes
muß man von dem Geſichtspunkt ausgehen, daß man erſtens ſeit
1914 in Süddeutſchland einen derartig umfangreichen
Freiballon=
wettbewerb mit unbegrenzter Zielfahrt nicht mehr hatte, und daß
ſich dieſer Freiballonwettbewerb durch die Beteiligung der
Flug=
maſchinen und Fallſchirmabſpringer zu einem Großflugtag erſten
Ranges entwickelt hat. Nähere Einzelheiten werden an dieſer
Stelle noch bekannt werden.
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— Wirtſchaftlicher Verband bildender Künſtler E. V. (Gau Heffen).
Die Ausſtellung des Verband=s in Michelſtadt wurde am Mittwoch, den
28. September, geſchloſſen. Das Ergebnis war ein ausgezeichnetes, die
Bevölkerung hat größten Anteil genommen, was allein durch die große
Beſucherzahl zu erkennen iſt, auch ſind trotz der trüben Wirtſchaftslage
eine Reihe Verkäufe zu verzeichnen. Dieſelbe Ausſtellung iſt am
ande=
ren Tage, Donnerstag, den 29. September, in den Räumen des
Real=
gymnaſiums Groß=Umſtadt eröffnet worden, in Anweſenheit
der Behörde, Schulvorſtände, Verkehrsverein ſowie einer großen
An=
zahl weiterer Perſönlichkeiten. Dem außerordentlichen
Entgegenkom=
men des Verkehrsvereins, der in dankenswerter Weiſe die Finanzierung
der Ausſtellung übernommen hat, ſowie der Tatkraft des Herrn
Zibulſki iſt es möglich geweſen, die Ausſtellung nach Groß=Umſtadt
zu bekommen. Der Geſchäftsführer der Ausſtellung, Maler R. Neſtor
Diehl=Darmſtadt hat in vorbildlicher Weiſe die Ausſtellung
zuſammengeſtellt, was bei der äußerſt knappen Zeit, die zur Verfügung
ſtand, ganz beſonders hoch anzurechnen iſt. Die Bevölkerung Groß=
Umſtadts bringt dem Unternehmen größtes Intereſſe entgegen.
— Wichtig für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene. Die
Kriegerkameradſchaft Haſſia, Darmſtadt, Ahaſtr. 5, Verband der
Kriegs=
beſchädigten und Kriegshinterbliebenen teilt uns bezüglich der neuen
Novelle zum Reichsverſorgungsgeſetz nachſtehendes mit: Die
Reichs=
regierung hat nunmehr den „Entwurf eines Fünften Geſetzes zur
Ab=
änderung des Reichsverſorgungsgeſetzes und anderer Verſorgungsgeſetze‟
bekanntgegeben, auf den alle Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhinter=
bliebenen ſeit langem ſehnlichſt gewartet haben. Ueber die wichtigſten
Punkte des Inhalts des Entwurfes teilt der Verband der
Kriegsbe=
ſchädigten und Kriegerhinterbliebenen des Deutſchen Reichskriegerbundes
„Kyffhäuſer” folgendes mit: Die Novelle bringt in erſter Linie eine
Aufbeſſerung ſämtlicher Renten. Am meiſten ſind die Renten der
Leicht= (30 Prozent und 40 Prozent) Beſchädigten aufgebeſſert und
zwar um rund 63 v. H. der bisherigen Bezüge. Die Aufbeſſerung
ſtuft ſich dann nach unten ab und beträgt bei den Erwerbsunfähigen
einſchließlich der Zuſatzrente noch etwa 23 v. H. Die Rentenbezüge der
Hinterbliebenen ſollen demgegenüber nur um etwa 9 v. H. erhöht
werden. Sterbegeld und Hinterbliebenenrente ſollen in Zukunft ſtets
dann gewährt werden, wenn der Verſtorbene für das Todesleiden bis
zu ſeinem Tode Rente bezogen hat. Bei den Beſtimmungen über die
Elternrente ſind die Einkommensgrenzen, die den Bezug dieſer Rente
ausſchließen, erhöht und die Bedingungen für Gewährung der
Eltern=
beihilfe erleichtert worden. Die Zuſatzrenten, die nur bei Bedürftigkeit
gezahlt werden, ſind bei den Schwerbeſchädigten gleich geblieben, bei
den Hinterbliebenen etwas erhöht worden. Der Entwurf enthält weiter
noch eine Reihe von Einzelbeſtimmungen über Krankengeld,
Einkom=
mensgrenzen, Ruhensvorſchriften, Verſtümmelungszulage nach dem
Offi=
zierpenſionsgeſetz u. a. m. Die Vorſchriften des Geſetzes ſollen mit
Wirkung vom 1. 10. 27 in Kraft treten. In der Begründung iſt
noch erwähnt, daß außer den durch die Novelle verurſachten jährlichen
Mehrkoſten von 190 Millionen Reichsmark noch 15 Millionen
Reichs=
mark für Gewährung von Erziehungsbeihilfen zur Förderung der
Berufsausbildung der Kriegerwaiſen hinzutreten ſollen.
Geite 5
Zum Winterfahrplan.
Mitgeteilt von der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt.
Im allgemeinen pflegt der Anfang Oktober in Kraft tretende
Winter=
fahrplan keine beſonders wihtigen Aenderungen mehr zu bringen. Wenn
trotzdem eine ſich allerdings nur auf einen Teil der Gültigkeitsdauer des
Fahrplans erſtreckende ganz weſentliche Verbeſſerung der Verbindungen
zu verzeichnen iſt, ſo verdient dies als beſonders erfreulich vermerkt zu
werden. Bisher war es noch nicht gelungen, den wichtigen
internatio=
nalen Schnellzug mit 1. und 2. Klaſſe D 192, der die kürzeſte
Verbin=
dung von den nordiſchen Ländern und den Hanſeſtädten nach der
Schweiz darſtellt und der weiterhin einen Berliner Teil hat, über
Darmſtadt zu leiten. Für die Zeit vom 16. Dezember bis 15. April,
während der der Zug in ſeinem Berliner und Hamburger Teil getrennt
gefahren wird, iſt es nun gelungen, den Hamburger Teil über
Darm=
ſtadt geführt zu ſehen. Bei einer Abfahrt in Hamburg um 20,41 iſt
eine Ankunft in Darmſtadt um 6,28 möglich. Für Reiſende in ſüdlicher
Richtung iſt der um 6,29 Darmſtadt verlaſſende Zug um deswillen von
beſonderer Bedeutung, weil mit ihm in Baſel ſämtliche Anſchlüſſe nach
der inneren Schweiz und Italien erreicht werden, die man zurzeit nur
mit dem Darmſtadt bereits um 4,46 rerlaſſenden Zug D 308 erreicht.
Es wird ſomit für die Schweizer Verbindungen, allerdings nur in 1.
und 2. Klaſſe, eine Beſchleunigung von annähernd 1¾ Stunden
er=
zielt. Wenn die ganzjährige Führung des Zuges D 192 über die Main=
Neckarbahn noch nicht erreicht werden konnte, ſo ſrellt die von Mitte
Dezember bis Mitte April hergeſtellte Verbindung doch eine ganz
weſentliche Verbeſſerung der Darmſtädter Verkehrsbeziehungen dar, für
die der Reichsbahnverwaltung beſonderer Dank gebührt.
Der Gegenzug des ſoeben genannten Zuges, D 191, verkehrt bereits
ſeit Beginn des diesjährigen Sommerfahrplans ganzjährig über
Darm=
ſtadt und ſtellt eine beſonders günſtige Verbindung aus Italien und
aus der Schweiz nach Darmſtadt und von Darmſtadt nach den
Hanſe=
ſrädten, nach Hamburg, Skandinavien und Berlin dar. Es iſt dringend
wüinſchenswert, daß dieſer Zug mit 1. und 2. Klaſſe und Schlafwagen
in den verſchiedenſten Nichtungen nach und von Darmſtadt aus
mög=
lichſt ſtark benutzt wird.
Beſonders hingewieſen ſei noch auf die auch im Winter
beibehalte=
nen Züge D 67/68 und D 167/168 Nürnberg—Würzburg—Aſchaffenburg—
Darmſtadt-Mainz—Wiesbaden. Dieſe im Sommer 1927 eingeführten
Züge ſtellen eine beſonders günſtige Verbindung von und nach Nordbayern
dar. Der Zug nach Mainz—Wiesbaden, ab Darmſtadt 11,35, entbehrt leider
der unmittelbaren Anſchlüſſe in der Richtung nach Köln und dem
In=
duſtriebezirt. In umgekehrter Richtung beſteht dafür eine beſonders
ſchnelle Verbindung zwiſchen dem Niederrhein und Darmſtadt in Geſtalt
des ſtark beſchleunigten Eilzugs 112, der Köln 14,07 verläßt, und in
Mainz unmittelbaren Anſchluß an D 168, Darmſtadt an 17,57, hat.
Nach wie vor verkehren in der Richtung nach Leipzig und Berlin
der ausgezeichnete Fernſchnellzug 1. und 2. Klaſſe ab Darmſtadt 13.49,
an Leipzig 20,01, an Berlin Anh. Bhf. 22,06. In umgekehrter Richtung
verläßt der ſchnellſte Zug Berlin—Frankfurt a. M.—Heidelberg, FD 6,
Berlin Anh. Bhf. um 7.40, Leipzig H. 9,46, um bereits 15,58 in
Darm=
ſtadt einzutreffen. Selbſtverſtändlich ſind die FD=Züge 5/6 auch für die
Ver=
bindung von und nach Baden und der Schwveiz von beſonderer
Be=
deutung.
Grundſätzlich muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß
es ſich dringend empfiehlt, nach Möglichkeit neu eingerichtete
Verbin=
dungen zu benützen, damit ſie nicht nur erhalten, ſondern auch weiter
ausgebaut werden können. Aus dieſem Grunde ſei den Reiſenden die
Inanſpruchnahme der hier aufgeführten Züge beſonders dringend
empfohlen.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt (Wander=Abteilung). Am Sonntag,
den 2. Oktober, fand die letzte diesjährige Tageswanderung ſtatt.
Herr=
liches Wanderwiſtter und eine eifrige Wanderſchar hatten ſich für dieſe
Wanderung eingefunden. Heppenheim—Rimbach-Tromm-
Waldmichel=
bach war die Marſchroute. Von Heppenheim gings durch das Kirſchhäuſer
Tal nach Sonderbach. Hinter dem Ort wurde Frühſtücksraſt gehalten,
um dann den Aufſtieg zur Höhe zu beginnen. Herrliche Ausblicke boten
ſich hier dem Blicke des Wanderers und in weiter Ferne konnte man die
Tromm erblicken. Nach dem Abſtieg ins Tal ging es durch Kroiswald,
weiter nach Rimbach. Hinter dem Ort begann nun der Aufſtieg zur
Tromm, zuerſt auf Feldwegen, ſpäter ſchöne Waldwege, wechſelten
wäh=
rend des einſtündigen Aufſtiegs ab. Im Gaſthaus von Keil wurde
Mit=
tagsraſt gehalten und von der Anſtrengung etwas ausgeruht, um dann
ſpäter auf einem ſchönen Höhenweg, abwechſelnd durch Feld und Wald,
Waldmich.lbach zu erreichen. Nach einer letzten Stärkung brachte dann
der 7=Uhr=Zug die Teilnehmer wohlbehalten wieder nach Darmſtadt
zurück.
— Volkshochſchule. Die kunſtgeſchichtliche Führung durch
Mainz findet Sonntag, den 9. Oktober, unter Leitung von Fräulein
M. Frölich ſtatt. Nicht das mittelalterliche Mainz ſoll gezeigt
wer=
den, ſondern das der Nenaiſſance und des Barock. Beide Hauptperioden
ſind i glänzenden Beiſpielen vertreten. Shlöſſer, Kirchen, öffentliche
Bauten, Adels= und Bürgerhäuſer mit prächtigen Höfen zeigen, welch
reiches künſtleriſches Leben in der Zeit von 1500 bis gegen 1800 in der
erzbiſchöflichen Reſidenz herrſchte. Abfahrt Darmſtadt=Hauptbahnhof
12,38 Uhr, Ankunft Mainz=Süd 13,28 Uhr, wo die Führung beginnt.
Rückfahrt Mainz=Hauptbahnhof 18,20 Uhr. Preis der Sonntagskarte
4. Klaſſe 1,50 Mk. Es iſt angebrachr, Päſſe oder einfache Ausweiſe
mit=
zunehmen. Vorherige Anmeldung auf der Geſchäftsſtelle der
Volkshoch=
ſchule erforderlich. Gäſte willkommen. — Zum Hugo=Wolf=Liederabend
von Theodor Heuſer erhalten unſere Mitglieder ermäßigte
Kar=
ten auf unſerer Geſchäftsſtelle.
— Preußiſch=Süddeutſche Klaffenlotterie. Die am 16. September
beendete Haupt= und Schlußziehung der 29. (255.) Lotterie hat mit
ihren zahlreichen Treffern wieder vielen Spielern Glück und
Wohl=
ſtand gebracht. Die beiden Hauptgewinne von je 500 000 RM. fielen
auf Nr. 231 135 in den beiden Abteilungen I und II und die beiden
Prämien von ebenfalls je 500 000 RM. mit je einem Gewinn von
1000 RM. auf Nr. 39 793 in den beiden Abteilungen I und II. Die
neue 30. (256.) Lotterie beginnt am 14. Oktober mit der Ziehung
1. Klaſſe, wobei zwei Hauptgewinne von je 100 000 RM. zur
Aus=
ſpielung kommen. Für die bisherigen Spieler bleiben die gehabten
Loſe bis zum 7. Oktober aufbewahrt, ſoweit ſie den beteiligten Lotterie=
Einnahmen wieder zum Vertriebe überwieſen worden ſind. Es empfiehlt
ſich, bis zu dieſem Tage die Lofe 1. Klaſſe abzuholen, oder dem
zu=
ſtändigen Lotterie=Einnehmer jedenfalls mitzuteilen, daß die Loſe
weiter geſpielt werden, ſelbſt wenn die Bezahlung erſt ſpäter erfolgt.
Bei nicht rechtzeitiger Abholung oder Benachrichtigung muß über die
Loſe bei der großen Nachfrage anderweit verfügt werden. Neu
ein=
tretenden Spielern wird ebenfalls empfohlen, ſich frühzeitig ein Los
zu ſichern, da ſolche kurz vor Beginn der Ziehung wieder ausverkauft
ſein dürften.
— Verſteigerung im Altersheim. Die für Donnerstag, den 6.
Okto=
ber 1927, anberaumt geweſene Verſteigerung findet erſt am Freitag, den
7. Oktober 1927, vormittags 8½ Uhr, Emilſtr. 1, ſtatt. (Siehe
Bekannt=
machung.)
Sie haben mehr vom Rauchen, wenn Sie nach
ſeder Zigarre, Zlgarrette oder Pfeife einige
Tabletten der extra starken Dr. Hillers
Pfeffer-
münz im Munde zergehen lassen. Der kalte
Rauchgeschmack verschwindet, das schädliche
Nikotin wird unwirksam und Ihr Atem wieder
frisch durch
DrHILLERS
PFEFFERMUNZ L
Vartr. O. Brüekmann, Darmstadt, Rheinstr 12½
1.a)
Seite 6
Der Lehrgang für Bibel= und Jugendarbeit
nahm Montag abend, ſeinen Anfang. Die
Begrüßungsanſpra=
chen und der Vortrag waren umrahmt von wundervollen
Dar=
bietungen des Kalbhenn’ſchen Horn=Quartetts, das ſchlichte
religiöſe Volkslieder mit Innigkeit und Wärme vortrug.
Zur Eröffnung ſprach Herr Prälat D. Dr. Diehl Worte der
Vegrüßung, die darin gipfelten, daß Jugend und Kirche
zuſam=
mengehören, denn als die Welt voll religiöſer Jugend und Kraft
war, da erſtanden die großen Geiſtestaten des Urchriſtentums
und der Reformation. Und wenn Jugend frei werden will von
Modehaſcherei in Lebensgeſtaltung, Literatur, Kunſt, dann muß
ſie ſich an das Leben halten, das in der Geſchichte von „
leben=
diger Jugend” geſchaffen wurde. Zurück zu den Urquellen
gött=
licher Kraft und den Blick feſt auf die Aufgaben der Gegenwart
gerichtet!
Es folgte die Begrüßung durch Herrn Schulrat Haſſinger
von der Zentralſtelle zur Förderung der Volksbildung und
Jugendpflege in Heſſen. Er fand warme Worte, in denen er
auf die Kraft wies, die dem deutſchen Menſchen ſeine Bibel
bedeutet.
Es folgte der Hauptvortrag des Abends von
Univerſitäts=
profeſſor D. Dr. Cordier=Gießen über „Jugend und
Evange=
lium”. Hier ſprach ein Mann voll innerer Wärme, der jedes Wort
mit innerer Notwendigkeit gebrauchte über letzte Fragen. Er
arbeitete zunächſt die Gegenſätze heraus, die zwiſchen Jugend
und Evangelium beſtehen. Er fand die Löſung der Gegenſätze
im Dienſt am Bruder, im Opfergang des tätigen Lebens in Volk,
Staat und Kirche.
Ein tiefer Klang am Beginn dieſer Woche, für den alle dem
Redner dankbar ſind, der in ſchlichter Gründlichkeit an die Quelle
führte.
Am Abend wird die Darmſtädter Gruppe des Bundes deutſcher
Jugendveveine Bilder aus ihrer Arbeit zeigen in Form von
Volks=
tänzen, Reigen, Aufführungen, muſikaliſchen Darbietungen. Die evang.
Jugend Darmſtadts ſei dazu beſonders eingeladen.
Im Lehrgang für Bibel= und Jugendarbeit ſpricht am Mittwoch,
den 5. Oktober, vormittags 9 Uhr, Paſtor Engelke über „Sache und
Sachlichkeit” (3 erſte Evangelien) und über das Thema: „Empfangen
vom Heiligen Geiſte” (Johannes=Ev.). Am Nachmittag ſpricht Fräulein
Stehmann über das Thema: „Vom rechten Feiern‟. Die Vorträge
finden im der Otto=Berndt=Halle ſtatt. Tageskarten zu 1 Mk.,
Einzel=
karten zu 50 Pf.
— Die Hauptverfammlung des Evangeliſchen Kirchengeſangvereins
für Heſſen fand am 3. Oktober in Darmſtadt ſtatt. Auf Beſchluß des
Ausſchuſſes wurden Pfarrer, Marx zum Vorſitzenden des Vereſins,
Studienrat Borngäſſer und Pfarrer Zimmermann zu
Mit=
gliedern des Vorſtands gewählt, dem wie ſeither noch Prof. Dr. Eduard
Becker und Oberreallehrer Weide angehören. Der ſeitherige
Vor=
ſitzade Geheimerat D. Dr. Flöring wurde zum Ehrenvorſitzenden
er=
nannt. Nach geſchäftlichen Verhandlungen wurde der Einladung, das
nächſtjährige Feſt mit Hauptverſammlung in Mainz abzuhalten, die
der Vorſitzende des dortigen Vereins, Oberhürgermeiſter i. R. Dr.
Göt=
telmann, überbrachte, freudig zugeſtimmt. — Sehr anregende Refee
rate über den derzeitigen Stand der evangeliſchen
Kirchen=
muſik in Heſſen erſtatteten begüglich des Opgelſpiels Studienrat
Borngäſſer, bezüglich des Gemeindegeſangs Pfarrer Knodt=Wimpfen,
woran ſich eine eingehende Ausſprache anſchloß. — Am Abend vorher
hatte eime kirchenmuſikaliſche Feier in der Stadtkiuche unter
Leitung von Stadtorganiſt Borngäſſer, der auch zwei Bachſche
Orgel=
kompoſitionen in vollendeter Weiſe ſpielte, fünf hieſige
Kirchengeſang=
vereine vereinigt, die hauptſächlich der Darbietung herrlicher neuer
Choralſätze von Arnold Mendelsſohn galt. Eine Anſprache von
Pfarrer Vogel und zwei geiſtliche Volkslieder der Chorſchule umter
Leitung von Oberreallehrer. Weide ergänzten die ſtimmungsvolle
Feier.
R.V
— Verein ehem. 8ler. Anläßlich der Hindenburgfeier veranſtaltete
unſer Verein im Reſtaurant Sitte eine Gedenkſeier. Der 2. Vorſitzende,
Kamerad Steingaß, feierte in ſeiner Rede den Reichspräſidenten von
Hindenburg. Die Rede klang aus in dem Wunſche, daß uſer Reichs=
Präſident noch lange Jahre dem Vaterlande erhalten bleiben möge. Das
Programm war zuſammengeſtellt von Herrn Fred 3. Mitgewirkt haben
unter großem Beifall die Herren Federlin (Bariton) und H. E.
Aus=
felder (Rezitationen). Die geſamte Veranſtaltung ſtand unter Leitung
des Kameraden Brück (Vergnügungsausſchuß). Der von Frl. Elli
Stein=
gaß geſprochene, von Herrn Göttmann verfaßte Prolog wurde mit
ſtar=
kem Beifall aufgenommen und dankt der Verein allen Mütwirkenden
nochmals auf dieſem Wege.
Mittwoch, den 3. Oktober 1922
Der Abſchluß der Hindenburgſpende
am 31. Oftober.
In dem Erlaß des Reichspräſidenten an das deutſche Volb hat ſein
ganz beſonders herzlicher Dank denen gegolten, die als Geber an der
Hindenburgſpende teilgenommen haben. Die Spende läuft noch, ſoll
aber am 31. Oktober endgültig geſchloſſen werden. Es werden daher alle
Verbände, Banken und ſonſtige Träger von Einzelſammlungen, ſoweit
ihnen nicht beſondere Mitteilung zugegangen iſt, gebeten, die bei ihnen
aufgekommenen Summen im Laufe des Oktobers auf das
Reichsbank=
girokonte oder eines der bekannten Poſtſcheckkonten der
Hindenburg=
ſpende zu überweiſen. (Poſtſcheckkonto Berlin 73 890, München 9000,
Stuttgart 2 000, Dresden 37 000, Königsberg 900, Stettin 5700,
Köln 10700.)
— Der Hefſiſche Handwerks= und Gewerbeverband hält ſeine
dies=
jährige große Tagung am 15. und 16. Oktober in
Bad Nauheim ab. Während für Samstag, den 15. ds., eine
Sitzung des Landesausſchuſſes einberufen worden iſt, in der u. a.
Vor=
beſprechungen über die eigentliche Tagung ſtattfinden ſollen, findet
Sonntag, den 16. ds., vormittags 10 Uhr, die öffentliche Hauptverſamm.
lung des Heſſiſchen Handwerks= und Gewerbeverbandes im Großen
Bühnenſaal des Kurhauſes ſtatt. Wie im vergangenen Jahre in Mainz,
ſoll es auch dieſes Jahr in Bad Nauheim eine machtvolle Kundgebung
des geſamten heſſiſchen Handwerks ſein. Bekannte Handwerkerführer,
wie Vorſitzender der Handwerkskammer — Nohl — Darmſtadt,
Ehren=
meiſter Schmuck=Worms. Landtagsabgeordneter Lautenbacher=Dieburg
u. a., werden zu den heſſiſchen Handwerkern ſppechen. Aber nicht nur
ernſter Arbeit ſoll die Tagung gewidmet ſein. Für den
Sonntagnach=
mittag iſt die Beſichtigung der techmiſchen Anlagen der Kurverwaltung
und Beſuch des Johannisberges mit Geſellſchaftsautomobilen vorgeſehen.
Anſchließend daran gemütliches Beiſammenſein. Die Vereinigung der
Bad Nauheimer Handwerker und Gewerbetreibenden hat es ſich zur
Auf=
gabe gemacht, ihren heſſiſchen Kolleginnen und Kollegen in den Mauern
Bad Nauheims angenehme Stunden zu bereiten. Kein Handwerker ſollte
es verſäumen, an der Tagung teilzunehmen.
— Die Poſt muß aufwerten! Das Berliner Tgbl. meldet aus
Bochum: Die Vereimigte Kaufmannſchaft von Bochum hatte im
Klage=
wege die Aufwertung des einmaligen Fernſprechbeitrags beantragt. Das
in Dortmund, das dahin entſchieden hat, daß die Reichspoſt den
eimmali=
gen Fernſprechbeitrag aufwerten muß.
— Polizeibericht. Am 22. September 1927 wurden in einem
hieſi=
gen Lederwarengeſchäft von einem Vertreter einer Offenbacher
Leder=
warenfabvik Reiſeartikel (Manicures und Neiſeneceſſaires) im
Schau=
fenſter und auch im Verkaufsladen vorgefunden, die von ſeiner Firma
ſtammen, jedoch nicht an das fragliche Lederwavengeſchäft verkauft
wur=
den. Auf die Anzeige hin wurde eine große Anzahl der genannten
Ar=
tikel in dem Lederwarengeſchäft beſchlagnahmt, die von einem
angeb=
lichen Händler Franz Schroth aus Obertshauſen dorthin verkauft
wur=
den. Die Ermittelungen in Obertshauſen ergaben, daß dort der
angeb=
liche Schroth vollſtändig unbekannt war. Am folgenden Tage, während
der weiteren Feſtſtellungen in dem Lederwarengeſchäft, erſchien
unver=
mutet der angebliche Schroth mit zwei großen Paketen Lederwaren, die
er wieder abſetzen wollte. Es wurde ſofort feſtgenommen, und die
Nach=
prüfung ſeiner Perſonalien ergab, daß es ſich um einen ſtellungsloſen
Kaufmann aus Offenbach a. M. handelte, der die von ſeiner Ehefrau
entwendeten Waren abſetzte. Die Eheſrau iſt in der beſtohlenen
Leder=
warenfabrik als Packerin beſchäftigt und entwendete faſt täglich einige
Stücke der genannten Artikel. Die Diebſtähle liegen bis Juli 1926
zurück. Die weiteren Ermittelungen führten auch zur Beſchlagnahme
von Reifeartikeln jeglicher Art m Mannheim, Mainz und Aſchaffenburg, Seelengedächnisfeier 11 Uhr — Netlah=Predigt 4 Uhr 30 Min. —
ſo daß dem Beſtohlenen die entwendete Ware im Geſamtwerte von etwa Bekenntnisgebet und Feſtesausgang 6 Uhr 34 Min.
10 000 Mark faſt ſämtlich wieder zugeſtellt werden konnte. — Ein
Dach=
deckerlehrling entwendete während einer Dachreparatur aus einem
Dienſtmädchenzimmer eine ſilberne Armbanduhr. Die Uhr komnte der
Geſchädigten wieder ausgehändigt werden.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei:
Gruppenabend bei Sitte, Karlsſtraße (abends 8 Uhr). Außerdem findet
ein Vortrag unſeres Mitgliedes Starkloff ſtatt. Thema: Sport trieb
und Sportbetrieb. Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
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Nummer 276
Beſuch deutſcher Kriegsgräber in Frankreich
und Belgien zu Allerſeelen und Totenſonntag.
RDV. Das Intereſſe für die vom Mitteleurop. Reiſebüro in Ge,
meinſchaft mit dem „Volksbund Deutſche Kriegsgräber
fürſorge” organiſierten Einzelreiſen nach den Friedhöfen für deutſche
Krieger in Frankreich und Belgien, iſt in dieſem Jahre
außer=
ordentlich geſtiegen. Bereits mehrere hundert Angehörige der gefallenen
deutſchen Krieger haben die Gräber in Frankreich und Belgien in dieſem
Jahre aufgeſucht. Es wird darauf hingewieſen, daß in anbetracht des
nahenden Totenſonntags und Allerſeelen ein ſtärkerer Andrang für dieſe
Einzelreiſen zu erwarten iſt; daher iſt rechtzeitige Anmeldung für die
beabſichtigte Einzelreiſe — Geſellſchaftsreiſen können noch nicht
aus=
geführt werden — ſchon jetzt dringend anzuraten. Der Reiſende erhäſt
nicht nur die erforderlichen in= und ausländiſchen Fahrſcheine, auch die
Unterkmſt im fremden Lande, das Auto zum Friedhof uſw. werden für
ihn durch die Direktion des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, Berlin Wo.
vorausbeſtellt. Der Pauſchalpreis für eine Kriegsgräberreiſe richtet ſich
nach der Entfernung des Friedhofs, z. B. koſtet eine dreitägige Reiſe von
Köln nach einem Friedhof in der Nähe von St. Quentin nur zirka 80 M.
(in Deutſchland Fahrt 3 Klaſſe, in Frankreich 2. Klaſſe).
Wie im Vorjahre wird vorausſichtlich auch in dieſem Jahre eine
erleichterte Einreiſe nach Elſaß=Lothringen, zum Gräberbeſuch
über den Allerſeelentag möglich ſein. Die Grenzübergangsſtellen ſollen
Ausnahme=Sichtvermerke auf vier Tage zu einer herabgeſetzten
Viſum=
gebühr von 2,50 Mk. ausſtellen. Die näheren Anordnungen über die
Negelung der Einreiſe während den erſten Novembertage werden vo
den zuſtändigen Regierungsſtellen noch getroffen werden.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentliſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon keinerlel
Ven=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 9 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfang
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nich
zurückge andi, die Ablehnung nicht begründet werden.
Rückſichtsloſigkeiten im Theater.
Immer wieder werden Klagen laut über die Nückſichtsloſigkeit
ein=
zelner Theaterbeſucher, die durch andauernde Unterhaltung ihrer
un=
mittelbaren Nachbarſchaft den Genuß an der Kunſt verderben. Es ſt
Landgericht Bochum verwies die Anträge an das zuſtändige Landgericht eigentlich nicht zu begreifen, daß die Betreffenden, die ſich durch den
Beſuch des Theaters doch in eine größere Geſellſchaft von Menſchen
mit daher mannigfaltigen Auffaſſungen begeben, ihr Gefallen oder
Miß=
fallen während der Vorſtellung unerwünſcht kundgeben müſſen. Zur
Ausſprache bieten die Pauſen doch Gelegenheit genug.
Tageskalender für Mittwoch, den 5. Oktober 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
22½4 Uhr: „Die verkaufte Braut” — Kleines Haus, Anfang
1910 Uhr, Ende B Uhr: „Die Hoſe‟. — Orpheum, Anfang
20 Uhr: „Meſſalinette‟ — Konzerte: Hotel Schmitz, Schloß=
Café, Bockshaut, Café Rheingold. — Frauenvortrag im
Für=
ſtenſaal — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Verſbhnungsfeſt.
Mittwoch, den 5, Okt.: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 15 Min
Predigt.
Donnerstag, den 6. Okt.: Morgengottesdienſt 8 Uhr Predigt und
Gottesdienſt für den Sabbat.
Freitag, den 7. Okt.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 30 Min.
Samstag, den 8. Okt.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min.
Sabbatausgang 6 Uhr 35 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der iſraelitiſchen Religionsgeſe ilſchaft,
Mittwoch, den 5. Okt.: Erew Jaum Kippur. Mittags 1 Uhr,
— Abends: Atifas Talis und Faſtenbeginn 5 Uhr 50 Min. — Koll
Nidre 6 Uhr 10 Min.
Donnerstag, den 6. Okt: Faum Kippur, Morgens 5 uu
55 Min. — Krias Hatauroh 11 Uhr. — Muſſaf 11 Uhr 45 Min. — Krio
Hatauroh 2 Uhr 45 Min. — Minchoh 3 Uhr 15 Min. — Néiloh 5 U9r
10 Min. — Schämaus Faſtenende 6 Uhr 34 Min.
Freitag, den 7. Okt.: Morgens 5 Uhr 55 Min.
Samstag, den 8. Okt.: Vorabend 5 Uhr 20 Min. — Morgen
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 35 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min. — Abends 5 Uh
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langen, ſchweren Krankheit jetzt wieder ſoweit geneſen, daß er die
Dienſt=
geſchäfte geſtern in beſchränktem Umfang wieder aufgenommen hat. Aus
Anlaß ſeiner Silberhochzeit, die er am vergangenen Mittwoch begehen
konnte, ſind dem Jubilar eine ganze Reihe von Ehwugen aus allen
Zeugnis dafür ablegen, welch hoher Wertſchätzung ſich unſer Oberhaupt
imn unſerer Gemeinde erfreut. Mögen die vielen Glück= und
Segens=
ſerer Gemeinde beträgt gegenwärtig noch 164, von denen am 1. Oklober
R ausgeſtenert ſind und nicht mehr unter die Erwerbsloſenfürſorge
durch ein offenſtehendes Fenſter ein Kopfkiſſen vom Bett weg ſtahl, das
Kiſſen dann am Leichnenweg unter einen Zwetſchenbaum legte, den
Kiſſenbezug aber mitnahm, iſt in der Perſon eines 15jährigen Burſchen
aus Eſchollbrücken ermittelt worden. Den Kiſſenbezug hat er ſich nach
ſeiner Angabe auf der Eſchollbrücker Chauſſee mit Aebfeln gefüllt. Das
Bürſchchen, das ſich jetzt ſchon keines beſonders guten Rufes erfreut,
kam zur Anzeige. — In der Nacht zum Sonntag wurde an dem
Weg=
weiſer Ecke Groß=Gerauer Straße und Hintergaſſe ein Arm
abgeſchla=
gen. Man vermutet, daß landfremde Perſonen, die ſich an dem Abend
hier aufhielten, dem Unfug verübt haben.
P. Gberſtadt, 3. Okt. Ritzelkommt nicht nach Eberſtadt.
Der zum Berufsbürgermeiſter der Gemeinde Eberſtadt gewählte
Bürger=
meiſter der Stadt Michelſtadt, Landtagsabgeordneter Ritzel, hat ſich, wie
nunmehr feſtſteht, endgültig entſchieben, in Michelſtadt zu
blei=
hen. Der Gemeinderat wird dahen vor die Notwendigkeit geſtellt, aus
dem Kreiſe der Bewerber um den Bürgermeiſterpoſten eine andere Wahl
zu treffen.
4a. Eberſtadt, 4. Okt. Todesfall. Lehrer i. R. Jakob
Breiden=
bach iſt im Alter von 87 Jahren geſtorben. Lehrer Breidenbach ſtammt
aus Gundernhauſen, war zunächſt im Kreiſe Biedenkopf tätig und
kam am 11. Mai 1866 nach Eberſtadt, das damals vier Schulklaſſen
beſaß. Bei ſeiner Penſionierung im November 1905 umfaßte die
Eberſtädter Volksſchule 18 Klaſſen. Lehrer Breidenbach verwaltete
lange Jahre die Kirchenkaſſe und das Amt eines Organiſten.
4a. Eberſtadt, 4. Okt. Abturnen. Die Turngeſellſchaft
Eber=
ſtadt hielt am Sonntag auf ihrem Turnplatz in der Schloßſtraße ihr
dies=
jähriges Abturnen ab. An dem Abturnen nahmen ſämtliche aktive
Ab=
teilungen des Vereins teil. Den Wanderpreis der Turner errang Peter
Delp, denjenigem der Volksturmer Auguſt Hebermehl. Bei den
jugend=
lichen Turnern erzielte Jakob Bergſträßer die erſte Stelle.
f. Roßdorf, 4. Okt. Vom herrlichſten Herbſtwetter begünſtigt, fand
am Sonntag und Montag das hieſige Kirchweihfeſt ſtatt. Der Zuſtrom
von auswärtigen Gäſten, namentlich aus Darmſtadt, war gegen das
Vorjahr etwas mäßiger. In fünf Sälen war jung und alt reichlich
Gelegenheit geboten, an beiden Tagen bis zum frühen Morgen das
Tanzbein zu ſchwingen. Ueberall herrſchte fröhliche Feſtſtimmung. Die
Gaſtwirte hatten für die leiblichen Bedürfniſſe vorzüglich geſorgt, ſo daß
Geſchäftsleute und Beſucher voll und ganz auf ihre Nechnung kamen.
hat dem Tilgungsplan der aufgewerteten Reſtſchuld des Heaggeländes
lich 3124 RM., einſchließlich Zinſen, bis 1931 zugeſtimmt.
Tagen hier und in der ganzen Umgebung in vollem Gange. Den
Land=
wirten kommt das ſchöne Herbſtwetter vortrefflich zuſtatten. Unterſtützt
um die Kartoffeln trocken in den Keller zu bringen. Die Ernte fällt in
unſerm Sandboden ſehr gut aus. Ueber große Fäule kann nicht geklagt
werden. Für den Zentner werden eben 4 Mk. verlangt. Auch die
Obſt=
ernte bringt hier einen reichen Ertrag. Die Zwetſchenernte iſt ſoweit
noch hinter dem Angebot zurück. — Die Liga=Elf unſerer
Polizeihandball=
mannſchaft kehrte am Sonntag ſieggekrönt von Mainz=Kaſtel zurück. 8:9
war das Ergebnis bei Halbzeit 5:1. Mit der größten Spannung ſieht
die Handballſvortgemeinde jetzt dem kommenden Sonntag eutgegen an 54 Jahre alte Kath, Kiſſel, den Bedauernswerten an der Unglücksſtelle
dem in Darmſtadt das Verbandsſpiel gegen den ſüddeutſchen Meiſter,
Sportverein 98, ſtattfindet. Beide Gegner ſind bis jetzt unbeſiegt.
ling. Die von der Oberpoſtdirektion Würzburg ſeither in
dankens=
werter Weiſe gefahrene Linie Miltenberg—Vielbrunn—Erbach-
Michel=
ſtadt und Vielbrunn-König iſt am 1. ds. Mts. in den Betrieb der
Oberpoſtdirektion Darmſtadt, welche, da die Linie zu etwa dreiviertel
durch heſſiſches Gebiet führt, in zuvorkommender Weiſe zur Uebernahme
bereit war, übergegangen. Es iſt ſomit das von Herrn Dr. Roeſener
ins Leben gerufene, bis in die kleinſten Detals vohldurchdachte, die
Verkehrsinſtitut gefeſtigt. Und iſt es das beſonderer Anerkennung
kehrsmittel ſtiefmütterlich behandelten Odenwaldgegend die flott
florie=
rende Autoverbindung gebracht zu haben. Die Wagen fahven: ab
Viel=
brunn 6.35 und 19.18, an König 7.02 und 19.45, ab König 7.48 und
2.D, an Vielbrunn 8.15 und 2.47 außerdem an Werktagen nach
4.10. an Vielbrunn 4.37, an Werktagen vor Sonn= und Feiertagen ab
Mittwochs ab Vielbrunn 10.15 an Michelſtadt 1102, ab Michelſtadt
15.20, an Vielbrunn 16.07. ab Vielbrunn 8.16 und 17.40, an Laudenbach
und 19.12.
die Oberpoſtdirektion Würzburg den Betrieb der Kraftpoſtlinie Main=
Fahrten ausgeführt, dazu kommt Samstag eine Nachmittags= und Mon=
Michelſtadt; Vielbpunn=Laudenbach: Fahrt König-Vielbrunn und
an genannte Orte.
ihre alte Anziehungskraft; zahlreicher Beſuch von auswärts hatte ſich
Kirchweihmontag fiel ein Viehmarkt, der hauptſächlich mit
Läuferſchwei=
denn zirka 250 Stück waren aufgetrieben. Läuferſchweine wurden pro
8—26 Mark bezahlt wurden.
m. Vom ſüblichen Obenwald, 3. Okt. Die Landwirtſchaftsausſtellung
in Darmſtadt hat gezeigt, daß in unſerer Gegend ein Inſtitut beſteht, Groß=Gerau tritt dem Bunde der Fpeunde des Heſſiſchm
Künſtlertheg=
das für landwirtſchaftliche und andere Kreiſe größter Beachtung wert
iſt. Es iſt die Landwirtſchaftliche Haushaltungsſchule
neben die Räucherung von Schinken und Würſten aus der
Hausſchlach=
tung; zur Ergänzung die verſchiedenſten Arten von Gebäck, vom
ein=
fachſten Brot bis zur kunſtvollen Torte; entſprechend den Bedürfniſſen bzw. 9 RM.
des neuzeitlichen landwirtſchaftlichen Betriebs waven Proben da von
Halbfett= und Vollfettkäſen und Butter. Damit wäre eine Ueberſicht
gegeben über die Behandlug der Nahrungsmittel. Doch auch die
Kleidung kam nicht zu kurz: Proben ſah man herſtellen und Ausbeſſern (
von Kleidung und Wäſche, vom einfachſten Hauskleid bis zur kunſtvollen
wäſche. Man ſah ſomit die Produkte, d. h. was hergeſtellt wurde, n
eine Anzahl von Photographien zeigte aber auch, wie alles wurde, 3
zeigte Schülerinnen und Lehrer und Lehrerinnen bei der Arbeit. Wenn C
man noch bedenkt, welch ſchöner Aufenthalt die Schule mit Umgebung ſt
den Schülerinnen bietet, ſo möchte man jedem Mädchen wünſchen, hier b
eine Zeitlang Aufenthalt nehmen zu dürſen.
I. Hirſchhorn, 4. Okt. Weidmannsheil. Der Jagdpächter
kapitalen Sechzehn=Ender Hirſch. Es iſt dies das ſchwerſte Exemplar, das ſ
in dieſem Jahre im Rothenberger Jagdrebier erlegt wurde. In der g
Nachbargemarkung Eberbach brachte Herr Arend aus Saarbrücken einen nungsnot ſozuſagen verewigt werden.
Zehner=Hirſch zur Strecke mit beſonders ſtarkem Geweih.
— Hirſchhorn, 4. Okt. Wafſerſtand des Neckars am
3. Oktober 1,53 Meter, am 4. Oktober 1.40 Meter.
j. Von der Beraſtraße, 4. Okt. Der achtjährige Schiler Alfred
G umb aus Weinheim ſtieg dort unbefugterweiſe auf einen ſtädtiſchen
Neubau im der Stahlbadſtraße. Vom vierten Stockwert ſtürzte er durch
Unbeſonnenheit ab. In bewußtloſem Zuſtando wurde er in das
Wein=
heimer ſtädtiſche Krankenhaus überführt, wo er heute vormittag ſeinen
Ahweren Verletzungen erlag.
Mittwoch den 5. Oktober 1927
Nummer 276
De Wrckch. M. Sitrreliſhes Fischergeſaerfie
verein. Sein Bjähriges Jubiläum feiert unſer überaus rühriger
Kirchengeſangverein durch ein Feſtkonzert nüchſten Sonntag den 9. Okt.,
im Hotel Weigold, in dem der Poſaunenchor Bensheim unter der Lei=
Griesheim, 4. Okt. Herr Bürgermeiſter Schüler iſt von ſeiner, der Verein, der ſeit ſeinem Beſtehen von Herrn Lehrer und Organiſt fäule dazu beigetragen, die Erntemenge zu verringern. In der Ge=
Werke hervorragender Meiſter kommen zu Gehör und ein ſeltener
Kreiſen der hieſigen Einwohnerſchaft zuteil geworden, die ein ſchönes Kunſtgenuß ſteht den Teilnehmern in Ausſicht. Der Eintrittspreis iſt
ſehr niedrig gehalten. Bemerkt ſei noch, daß ſechs Sängerinnen und
wünſche alle in Erfüllung gehen. — Die Zahl der Erwerbsloſen in un= die Fräulein S. Link. W. Mennicke und W. Seitz, ſowie die Gerren P. Dechsle gewogen. Traubenverkäufe kamen zuſtande in Biöce
Bauer, H. Keil und A. Weber.
4a, Bensheim a. d. B. 4. Okt. Ihren Verletzungen
er=
fallen. — Der Nadfahrer, der vor kurzem in der Pfungſtädter Straße legen. Die Ehefrau des Maklers Bauer in Glattbach bei Lindenfels,
die kürzlich von einer wild gewordenen Kuh durch Hörnerſtöße ſchwer heim 850 Mk. Im Bezirk Wölſtein wurden für das Viertel (8 Lite
verletzt wurde, iſt ihren Verletzungen erlegen.
W. Heppenheim a. d. B., 4. Okt. Kath. Jünglingsverein.
Vereinshauſe ſtatt. Abends 8 Uhr fand dann ein Elternabend ſtatt,
welcher außerordentlich gut beſucht war. Das Programm des Abends
war ſehr gut ausgewählt und fand reichem Beifall. —
Geflügel=
zuchtverein. Der Bergſtraßegau des Starkenburger Geflügelzucht= der Fa. Hehl=Werk Liebenau geriet der 52jährige Fabrikarbeiter Erſtoh
verbandes hielt am Sonntag in Heppenheim eine Bezirksverſammlung
ab. Zur Weſiterberatung ſtanden auf der Tagesordnung die Anträge
zur Gauausſtellung, welche in dieſem Jahre in Hähnlein ſtattfindet.
Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtand ein Vortrag des Herrn
Preis=
richters Sons Heppenheim, über die von den Mitgliedern mitgebrachten Gauliedertag des Sängergaues Bingen im Heſſiſchen Sängerbund ſto
Jungtiere. Die Jungtiene nurden im beſonders aufgeſtllten Käfigen
gezeigt und die Züchter konnten fachmänniſche Urteile über ihre Tiere
erhalten. — Beſitzwechſel. Das Haus des Herrn Archit kten
Kaiſer im der Bismarckſtraßo ging zum Preiſe von 17000 Mark bar
in den Beſitz eines Bensheimer Geſchüftsmannes übn. —
Kartoffel=
ernte. Die Kartoffelernte iſt hier in vollem Gange. Noch wenige
Jahre war der Ertrag reicher wie gerade dismal. Die große Frage
aber wird ſein: Wie halten ſich die Kartoffeln aber über Winter, da es
in dieſem Jahre immer ſehr naß war und man in Gemarkungsteilen
mit ſchwerem Boden ſchon verſchiedentlich Naß= und Trockenfaule
ge=
troffen hat.
Ax. Heppenheim (Vergſtraße), 4. Okt. Jubiläum. Am 1. Okt.
beging Herr Nikolaus Joſef Knapp ſein Bjähriges Arbeitsnubiläum
als Zuſchneider der Herrnkleiderfabrik Berthold Mainzer, hier.
Fünfzigjährige=Feier, Im „Halben Mond” feierten am
Sonntag die diesjährigen 50 Jährigen bei einer ſchönen gemeinſamen deutſchen Licbes. Die Schlußworte des Redners klangen aus in du
Familienfeier ihren Geburtztag. Morgens fand in der Pfarrkirche die Wunſch, daß „unſer Hindenburg” noch lange Führer des deutſchn
kirchliche Feier ſtatt und der Montag nachmittag war auch den Kindern
gewidmet durch einen gemeinſamen Familimausflug.
D. Klein=Hauſen, 3. Okt. Kirchweihfeſt. Wie alljährlich hat lied geſungen. — Zwuiter Bundesvorſitzender Dr. Reen machte die do
auch diesmal wieder das gut arrangierte hieſige Rirchweihfeſt zahlreich=
Beſucher der ganzen Umgebung angelockt. Während noch im vorigen
Jahre das von der Bahn abgelegene Dorf mitunter nur ſehr ſchwierig
zu erreichen war, iſt dieſes Jahr eine ſehr lobenswerte Neuerung da=
42. Dieburg, 1. Okt. Der Gemeinderat von Urberach Bahnſtation verbindet. Derſelbe war denn auch während des ganzen
Tages überfüllt, und hatte ſeine liebe Not, die vielen Kirchweihgäſte an
bei dem Ritterſchaftlich Kaufunger Stiftsfonds in Darmſtadt mit jähr= Ort und Stelle zu bringen. Die Anziehungskraft, die hier von dem
noch nach alter Ueberlieferung ausgehenden Feſte ausgeht, bezieht ſich
r. Babenhanſen, 4. Okt. Die Kartoffelernte iſt ſeit einigen vor allem auf den hiſtoriſchen „Kerwezug” ſowie das Aufhängen des Mattern=Mainz für ihr Erſcheinen und den mitwirkenden Sänzen
„Verwekranzes”. Auch diesmal kamen die Intereſſenten wieder vollauf
auf ihre Rechnung; eine wohlgelungene Kerwezeitung voll Witz und
von den größeren Schulkindern, die zurzeit ihre vierwöchigen Ferien, Gmr ſetzte dem ganzen die Kione auf. Auch für Karuſſells, Schiff=
„Kartoffelferien” gemannt, haben, arbeiten ſie mit dem größten Fleiß, ſchaukel ſowie ſonſtigen Vingel=Tangel war diesmal reichlich geſogt
und herrſchte lebhaftes Treiben bis in die ſpäte Nacht hinein.
D. Biblis, 4. Okt. Zwei tödliche Unglücksfälle. Heute
vormittag ereigneten ſich in unſerem Dorfe zwei Todesfälle, die
allge=
beendet, Aepfel gibt’s in großer Menge, doch ſteht die Nachfrage immer mein große Aufregung und Anteilnahme hervorrieſen. Der 58 Jahre Soldan und gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Abend allen Anweſg
alte Maurermeiſter Jak. Ochſenſchläger von hier erlitt auf dem Wege
zu ſeiner Arbeitsſtelle heute früh gegen 8 Uhr einen Blutſturz und
verſtarb wenige Minutex danach. Als eine Verwandte von ihm, die
ſah, erlitt ſie einen Gehirnſchlag und verſtarb ebenfalls noch am Vor= Muſikkorps der Feuerwehrkapelle weſentlich bei. Die Studentenſchal
himterläßt drei Kinder, ſeine Frau verſtarb ſchon vor längerer Zeit, hatte am gleichen Abend zu einem Feſtkommers im Ratskeller ſich
4i. Vielbrunn, 4. Ot. Erneut Kraftpoſt Main-Müm= Die ganze Gemeinde nimmt Anteil an dem tragiſchen Geſchick, das die ſammengefunden. Hier hielt Stud Ing. Walter Heide eine zünden
Familien betroffen hat.
erreichte dieſer Tage der Vater unſeres Altbürgermeiſters Schwerdt. führungen. Der weitere Abend, verlief in echt vaterländiſcher Stüul
Er feierte ſeinen 93. Geburtstag in voller geiſtiger Friſchke. Er iſt der mung. Von hier aus ſowohl als auch von der Verſammlung im Hol
älteſte Mann der Umgegend.
S. Lampertheim, 3. Okt. Hundeſport. Nächſten Sonntag, den
Eiſenbahnanſchlüſſe der Maintal= wie der Odenwaldbahn berückſichtigende 9. d3. Mts., findet hier eine große Propagandavorführung des Polizei=
und Schutzhundevereins ſtatt. Die beſten Hunde, davunter drei
Lam=
werte Verdienſt Herrn Dr. Roeſeners, unſerer von jcher bezüglich Ver= vertheimer, des badiſch=pfälziſchen Landesverbands werden gezeigt. Zum dagegen hatten ſich viele Käufer eingefunden, ſo daß der Umſatz k
Schluß wird ein großes Hunderennen veranſtaltet, zu dem auch andere feſten Preiſen ein ſehr guter war. Die Hauptausſteller waren Sicl
Hunde zugelaſſen ſind. Für das Rennen ſind Preiſe ausgeſetzt. —
Kon=
zert. Den Reigen der diesjährigen Konzerte eröffnet am 23. Oktober wurden prämiiert, wobei die beiden eben genannten Ausſteller autl
der Männergeſangverein „Sängernoſe‟. Da die Leiſtungen des unter Konkurrenz blieben. Den erſten Preis erhielt die Gräfl. Hofaärnecl
Sonn= und Feiertagen ab Vielbrunn 3,25, an König 3,52, ab König der Führung von Chordirektor MenzMannheim ſtehenden Vereins auch Aſſenheim. In Zukunſt wird jedoch nur noch die amerikaniſche Einheut
außerhalb unſerer Mouern ſehr wohl bekannt ſind, ſo darf auch diesmal
Vielbrunn 1135. an König 1292, ab König 15.10, an Vielbrunn 1537, wieder mit einem ſehr ſtarken Beſuch des Konzertes von auswärts ge= Marktes war. Dieſe Packung iſt eine Forderung des Händlers, und mi
rechnet werden.
U GroßGerau, 4. Okt. Ueber die nichtöffentliche Sitzung des deutſche immer mehr verdrängt.
849 und 18.13, ab Laudenbach 9.40 und 1839, an Vielbrunn 10.13 Gemeinderats gibt die Bürgermeiſterei das folgende bekannt:
1. Elektrizitätsverſorgung. Es hat eine eingehende Ausſprache ſtatt= Am 15. und 16. Oktober hält hier der Heſſiſche Handwerks= uud 0
gefunden zwiſchen dem Geſamtgemeinderat und dem Geſamtdirektorium werbeverband ſeine diesjährige große Tagung ab. Der öffentich
m. Aus bem Mümlingtal, 4. Okt. Mit Beginn dieſes Monats hat, des Ueberlandwerkes Mainz, vertreten durch die Herren Baurat Schö= Hauptverſammlung am Sonntag im Kurhaus geht am Samstag
Mümling der Oberpoſtdirektion Darmſtadt abgetreten. Das betriebs= berl=Mannheim (Rheiniſche Elektrizitäts A,G. Baudirektor Furkel= Sitzung des Landesasſchuſſes voraus. Bekannte Handwerkerfihn
leitende Poſtamt iſt König. Der in Kraft getretene Winterfahrplan Mainz (Städtiſches Elektrizitätswerk), Direktor Seegmiller, Groß=Gerau wie der Vorſitzende der Handwerkskammer Darmſtadt. Nohl, Ehrel
zeigt Einſchränkungen. Zwiſchen Vielbrunn-König werden täglich zwei (Betriebsverwaltung des Ueberlandwerkes Mainz). Der Sachtnſtändige meiſter Schmuck=Worms und Landtagsabgeordneter Lauterbacher2t
der Gemeinde war gleichfalls bei der Verhandlung zugegen. Beſchlüſſe burg, werden zu den heſſiſchen Handwerkern ſprechen.
tags eine Frühfahrt. Am Mittwoch ſind Fahrten: Vielbrunn.Erbach— wurden noch nicht gefaßt. Die Ausſprache hat aber zur weſentlichm
Klärung der für die Zukunft einzuſchlagenden Wege beigetragen. Die platz des Vereins für Bewegungsſpiele iſt der 19jährige Albert Rinl
Gemeinderatsfraktionen, werden vorerſt, die Angelegenheit unter ſich aus dem benachbarten Heuchelheim. Beim Fußballfviel kam er zu 7
Michelſtadt-Erbach-Vielbrunn ins Maintal, ebenſo aus dem Maintal beſprechen und in einer demnächſt ſtattſindenden nichtöffentlichen Ge= und erlitt einen komplizierten Bruch des rechten Unterſchenkels. M
meinderatsſitzung den Bericht des Sachverſtändigen auf Grund de Aus= Anlegen eines Notverbandes mußte der Verletzte von der Sanick
m. Beerfelden, 4. Okt. Die hieſige Kirchweihe bewahrte auch heuer führungen entgegennehmen. Näheve Mitteilung über den Stand der kolonne in die chirurgiſche Klinik überführt werden.
Frage erſcheinen dem Gemeinderat im Intereſſe eines günſtigen Verlaufs
eingefunden, und wer Luſt zum Tanzen mitbrachte, hatte mit den Ein= der Verhandlungen nicht für geeignet. Während der Ausſprachn kam in unſerer Stadt abgehalten. Die Deutſche Volkspartei feierte im 50l
beimiſchen zwiſchen ſechs Lokalen die Auswahl. — Auf den geſtrigen u. a. auch die hohe Zählermiete zur Sprache. Das Direktorium bewil= denburg=Saal einen gutbeſuchten Familienabend. Der Bund der Fro
ligte mit Wirkung vom 1. Oktober den Mindeſtpreis für die Zählermite ſoldaten vereinigte ſich mit mehreren Militärvereinen und dem Schiutze
nen und Ferkeln befahren war. Kaufluſtige fanden reichliche Auswahl, von 20 Pfg. — Beſoldungsordnung. Für die Gemeindebeam= verein im Saale vom Kaffee Seib zur Feier, des 80. Geburtzta0l
ten findet ab 1. Ortober 1928 in der Gehaltsfrage dieſelbe Regelung wie Hindenburgs. Profeſſor Dr. Schmoll hielt die Feſtrede. Der Zeſ,
Paar mit 36—42 Mark gehandelt, während für das Pärchen Ferkel bei den Reichsbeamten ſtatt. — 3. Hindenburgſpende. Der Gemeinderat deutſche Orden veranſtaltete ebenfalls einen Hindenburg=Abend.
bewilligte 100 Mk. — 4. Dem Verein für Luftfahrt Heſſenfligger, dem Feſtkonzert der Reichswehrkapelle, das geſtern nachmittag auf !
(Darmſtadt) wurde einmalig 20 RM. bewilligt. — 5. Die Gemeinde Liebigshöhe ſtattfand, beteiligten ſich auch die Vertreter der ſtaatliche
ſtellung „Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge” werden die auf= ſarben vorherrſchten.
in Michelſtadt. Nur kurz ſei hier angedeutet, was die Ausſtellung zuwadenden Koſten genehmigt. — 7. Auf Vorſchlag der
Krankenhaus=
alles bot: die Einmachkunſt von Obſt, Gemüſe und Fleiſchkonſerven, da= kommiſſion werden die Verpflegungskoſten für das Krankenhaus ab 1. 10. p
1927 wie folgt feſtgeſetzt: 3. Klaſſe für Ortsangehörige 4,50 RM., für Welker die Feldſcheune mit faſt ſämtlicher Ernte abgebrannt. Man 0
Fremde 5.50 NM., 2. Klaſſe 6 NM. bzw. 6,50 NM., 1. Klaſſe 850 RM. n
Offenbach, 4 Okt. Auf Anregung eines büirgerlichen Stadtver= entſprechenden Anſprache den Geburtstag des Herrn Reichspräſteie
ordneten gibt das Wohnungsamt monatliche Berichte über ſeine Tätig= g
keit heraus. Es wurden im Monat Auguſt zu Beginn 4556 an ſeinem T
Ende 4569 Wohnungen geſucht, davon allerdings 2407 zum Umziehen
gegen bisherige. Welche Miete viele der Suchenden nur zahlen zu
Herſtellung von Tiſchdecken Hohlſaumſtickereien an Tag= und Nacht= können glauben, zigt der Umſtand, daß unter den 4569 geſuchten
Woh=
nungen 2578 Zweizimmerwohnungen ſein ſollen. In Neubauten wurden, hinter einem Heuwagen henging, wurde, als er die Straße überguee
37 Wohnungen vergeben und bezogen. Umzüge warden 90 vermittelt, wollte, von einem entgegenkommenden Auto überfahren und war ſoſ
Es iſt nun außerordei tlich bemerkenswert, daß die Zahl der Wohnugs= tot. Der Beſitzer des Autos fuhr davon, ohne ſich um den Ueberfahrne
ſuchenden im Berichtsmonat trotz der Wohnungen, die in den Neu= zu kümmern. Die Nummer des Autos konnte aber feſtgeſtellt wede
bauten hinzukamen, immer noch ſteigt. Es iſt deshalb gar kein Zweifel,
daß die Wohmzngsnot auf die bisherige Weiſe kaum gelindert wverden Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich unterhalb des Dorfes Giſſhe
kann, denn die Stadt hat eben nicht mehr Bewohner als vor dem Ein Auto mit drei Inſaſſen fuhr oberhalb des Bahnübergangs auf eiſch
F. Hommel aus Wiesbaden erlegte auf der Jagd in Rothenbeng einen Kriege. Das Bdürfnis nach mehr Wohnraum kann nur dadurch ent= aufgeſchütteten Haufen Pflaſterſteine, ſtürzte um und wurde volſtägl
gewachſen iſt. Tritt hierin keine Aenderung ein, ſo wird hier die Woh= mußte ſofort in eine hieſige Klinik übergeführt werden. Die übricl
Aus Rheinheſſen.
Ah. Die Leſe der Portugieſertrauben iſt in verſchiede,
rung des Herrn Aſch, die Lehrer Herrn Seitz=Hähnlein (Tenor) und O. nen Gemarkungen bereits beendet, in anderen dagegen noch im Gang=
Bauer=Auerbach (Klavier) ihre gütige Mitwirkung zugeſagt haben. Da Der Ertrag iſt ſehr unterſchiedlich. Zuletzt hat noch einmal die Trauben=
Bernhardt dirigiert wird, über ein ausgezeichnetes Stimmenmaterial markung Ober= Ingelheim, wo man auf einen guten halen
derfügt und künſtleriſch auf hober Stufe ſteht, ſo wird vorausſichtlich die Herbſt hoffte, gab es einen drittel bis halben Herbſt. In Büdez.
Jubiläumsfeier zahlreiche Beſucher von hier und auswärts erhalten. heim brachte man insgeſamt etwa 50—60 Stück ein. Aus dem
Wiez=
bachtale wird von einem mittleren bis guten Herbſtertrag berichtet.
Moſtgewichte wurden dort ſolche von 55—70 Grad nach Dechsle bei 3
bis 16 pro Mille Säure feſtgeſtellt. In Ober=Ingelheim wurden Moſt=
Sänger ſeit der Gründung des Vereins noch aktiv mitwirken, und zwar gewichte von 50—60 Grad nach Dechsle, im Büdesheim 65—75 Grad noch
heim zu 30 Mk. und darüber je nach Lage, Ockenheim zu 31.20 M.
Gau=Algesheim 30 und 31 Mk., Nieder=ngelheim 30 Mk. Für d5
Stück gekelterten Moſt bezahlte man in Mettenheim 800 Mk., in Als
Maiſche 3,50—4,00 Mk. angelegt: in Guntersblum ſtellt ſich der Prei
auf B—35 Mk. für die Eiche 656 Liter). — Die Weißtraubei
bedürfen noch ſehr der Sonnenwärme, ſollen ſie eine gute Qualität lie
Am Sonntag feierte genannter Verein ſein 21. Stiſtungsfeſt. Morgens fern. Hoffentlich geſtattet es die Witterung, die Weißweinleſe nch
fand nach einem gemeinſamen Gottesdienſt ſchon eine kleine Feier im einige Zeit himauszuſchieben. So wie das Wetter allerdings in deu
letzten Wochen war, war es keineswegs vorteilhaft weder für die Mene
noch für die Güte der Trauben.
Worms, 4. Okt. Tödlicher unglücksfall. In der Fahr
Wilhelmi in die Transmiſſion und erlitt ſchwere Verletzungen, beſondenz
am Kopf. Er iſt nun im ſtädtiſchen Krankenhauſe ſeinen Verletzugn
erlegen.
4h. Bingen a. Rh., 4. Okt. In Bingen fand am Sonntag der eiſt
Bingen’s Männergeſanaverein wurde dieſe Veranſtaltung aus Anlf
ſeines 30jährigen Beſtehens zur Durchführung übertragen. Der 2
wurde vormittags eingeleitet mit dem Empfang aller am Gau=Liedentg
teilnehmenden Vereine am Binger Bahnhof und anſchließend dam
begann das Wertungsſingen, an dem ſich insgeſamt 15 Vereing mit ühn
700 Sängern beteiligten. Geſungen wurde in einer Grutzhs 4 (Verein
bis 40 Sänger) und einer Gruppe B (Vereine über 40 Sänger!. 6
wurden durchweg ſchöne L=ſſtungen geboten. Kritiker war der bekmn=
Prof. Rud. Buck=Tübingen. Der Nachmittag brachte einen Feſtzug den
ſich eine Hindenburg=Feier im ſtimmungsvoll geſchmückten großen Saut
der Binger Feſthalle anſchloß. Die Feſtrede hielt der ſtellvertr. Bundet
vorſitzende Dr. Nem=Mainz. Einleitend beglückwünſchte der Nedm
den Binger M.G. V. namens des Bundesvorſtandes und des Geſmt
bundes zu ſeinem 30jährigen Jubelfeſte und würdigte in bedeutung
vollen Ausführungen das Wirken des Jubelvereins im Dienſte de
Volkes ſein möge. Das Hoch des Nedners auf den Reichspräfidentn
wurde begeiſtert aufgenommen und ſtehend wurde dann das Deutſchla
den Sängern freudig begrüßte Mitteilung, daß der Heſſiſche Sängerbm
in Würdigung ſeiner Verdienſte Muſikdirektor Knettel, der 2 Jahren
Heſſen als Chormeiſter tätig ſei, (4 Jahre in Mainz und 21 Jchre
Bingen) zum Ehrenchormiſter ernannt habs. Bürgermeiſter Lippn
durch eingetreten, daß ein Omnibus die abgelegene Ortſchaft mit der überbrachte dem Jubelverein die Glücknüinſche der Stadtverwaltung m
der Geſamtbüirgerſchaft. Dem Feſtredner ſtattete er Dank ab und 14
ſeine Ausführungen ausklingen in ein Hoch auf den Binger M09
Vorſitzender Willi Kunz=, zugleich Gauvorſitzender, ſprach den Dml
für die Glücknunſche aus, dankte Dr. Ren und dem Provinzial=Voy
Abends war Ball in der Binger Feſthalle.
Oberheſſen.
Af. Friebberg, 4. Okt. Die Friedberger Bürgerſchaft hatte ſich af
Samstag abend zu einer Hindenburgfeier, im Saale des Hu
Trapp zuſammengefunden. Im Namen des Ausſchuſſes begrüßte Ooen
den eine nationale Stärkung ſein und bleiben werde. Die ausgezei
nete Feſtrede hielt Profeſſor Keller. Zum würdigen, weihevollen Ve
lauf des Abends trugen die Darbietungen des Chores der Tun)
geweinde unter Leitung ihres Dirigenten Mörſchard ſowie, das aul
mittag. Ochſenſchläger, ein als ſehr tüchtig bekannter Maurermeiſter, des Friedberger Polytechnikums, ſoweit ſie in Friedberg anweſend ml
Anſpuache auf Hindenburg. Im Verlauf des Abends nahm auch
— Groß=Hauſen b. Lorſch, 4. Okt. Ein ſelten hohes Alter Direktor der Anſtalt, Dr. Schäfer, das Wort zu bedeutungsvollen 90
Trapp wurden Huldigungstelegramme an Hindenbung geſchickt. — M
erſte Friedberger Obſtmarkt wurde von Beigeordneten Dr. Leuch
gens am Sonntag morgen in der Feſthalle der Auguſtinerſchule eröfnt
Der Markt war von ſeiten der Produzenten nicht allzu ſehr beſchic
Friedberg und Heſſ. Obſtbauſchule. Die am beſten verpackten Früch
backung bewertet werden können, die zu zeigen auch ein Zweck 90
von den Erzeugern erfüllt werden, da das ausländiſche Obſt ſonſt 1l
WSN. Bad=Nauheim, 4. Okt. Heſſiſche Handwerkstagun!
h. Gießen, 4. Okt. Schwer verunglückt auf dem Waldſta!
h. Gießen, 3. Okt. Mehrere Hindenburg=Feiern, wutde
und ſtädtiſchen Behörden. Sämtliche öffentlichen Gebäude zeigten
ters mit einem Jahresbeitrag von 50 RM. bei. — 6. Für die Aus= neue Reichsflagge, während in den Straßen der Stadt die alten Neich
T Grünberg, 4. Oktober. Auf dem benachbarten Hofgut !0
venborn, das den Hernen von der Nahenau gehört, iſt dem Vicle
mutet Brandſtiſtung. — Der Reiterverein Grünberg und 10
gegend hat bei ſeinem Neitunterrickt in der bekannten Weiſe mit eit
geehrt. — In dem Garten des Herrn Rechtsanwalts Lind ſteht ?
Zwetſchenbaum in voller Blüte.
* Roxheim, 4. Okt. Tödlicher Unfall. Ein Arbeiter,
Lpd. Marburg, 4. Okt. Automobilunfall bei Matbus
ſtehen, daß das Heiratsalter geſunken und die Bequemlichkeit im Wohnen zertrümmert. Der Führer zog ſich ſchwere Kopfverletzungen zu
drei Inſaſſen kamen mit leichten Verletzungen davon.
WSN. Heimbach (Lahn), 4. Okt. Auf eigenartige Wei
zu Tode gekommen. Auf welch eigenartige Weiſe man zu.9.
kommen kann, zeigt ein unfall, der ſich vor einigen Tagen hier er”
nete. Eine Frau ſtand unter einem Apfelbaum, auf dem ihr Sohn
dom Einbeimſen der Aetfel beſchäftigt war. Plötzlich fiel der 1
Mann vom Baum und ſtürzte auf die Mutter, die ſich gerade g.
hatte. Im Krankenhaus ſtellte ſich heraus, daß der Frau mehrere
ven gebrochen waven. Kurze Zeit nach der Einlieferung verſchied
Frau, da noch innere Verletzungen eingetreten waren.
lachtr ud
und den
eim V.
Au
auf dem
Nummer 276
Mittwoch, den 5. Oktober 1927
Seite 9
Schule und Hochſchule
in gemeinſamer Abwehrfront.
Ort und Zeit der in den letzten Septembertagen
ſtattgefun=
inen Tagung ſind denkwürdig. Vor hundert Jahren wurde in
hmſelben Göttiugen, das die diesjährige Verſammlung
beher=
hrate, die regelmäßige Veranſtaltung von Verſammlungen der
hlologen und Schulmänner beſchloſſen. Der großzügige Plan,
de um Wiſſen und Bildung intereſſierten Kreiſe alljährlich,
ſäterhin alle zwei Jahre zu wiſſenſchaftlichem
Meinungsaus=
zuſch zu vereinen, wurde von dem bayeriſchen
Gymnaſial=
hofeſſor Friedrich Thierſch, dem praeceptor Bavariae, 1827 bei
dr Hundertjahrfeier der Univerſität Göttingen entwickelt und
ind in den Göttinger Hochſchulkreiſen eifrige Unterſtützung.
heben Thierſch zählen Männer wie Jakob und Wilhelm Grimm
ud. Alexander von Humboldt zu den geiſtigen Vätern des
Unter=
uhrnens, das nun ſchon hundert Jahre lang die deutſche
Wiſſen=
ſtaft und Erziehung befruchtet.
Auch diesmal ging von der Verſammlung ein reiches, für die
ufmahmefähigkeit des einzelnen Teilnehmers zu reiches Maß
nſſenſchaftlicher Anregung aus. In mehr als 150 Vorträgen
ſſtachen berufene Vertreter der Wiſſenſchaft über ihr
Forſchungs=
gbiet. Einzelne Vorträge wirkten durch die Perſon des Redners
ud die Art des Themas, über den engeren Kreis der
Fach=
nſſenſchaftler hinaus. So begegnete der Vortrag des Berliner
emnaniſten und Vorſitzenden der Goethe=Geſellſchaft Prof. Dr.
Pterſen über „Nationale oder vergleichende
Literaturwiſſen=
ſtaft?” beſonderem Intereſſe. Zu den geiſtigen Höhepunkten
ge=
hrte auch der Vertrag, den der Freiburger Altphilologe Prof.
ar. Immiſch auf der mit der Tagung verbundenen Sitzung des
Lutſchen Gymnaſialvereins über den Humanismus unſerer Zeit
helk; er ſetzte ſich dabei u. a. eingehend mit zeitgemäßen Fragen
ds höheren Unterrichts auseinander.
Ueberhaupt iſt der breite Raum, den die Erörterung der
hmigen Lage der höheren Schule, der Berufsarbeit und der
iarlen Stellung des Philologen in den Verhandlungen
ein=
uhrn, kennzeichnend für die diesjährige Tagung. Es darf nicht
mrdernehmen, daß ſie mehr als ihre Vorgängerinnen dieſe
Au=ge in den Vordergrund rückte. Eine Verſammlung von
Giologen und Schulmännern kann ſich heute nicht mehr, ſo
gen ſie es auch tun möchte, auf die rein wiſſenſchaftliche Seite
ſtim Aufgabe beſchränken. Wenn heute Philologen und
Hoch=
ſſurdozenten aus wiſſenſchaftlichem Trieb zuſammenkommen,
arcen ſie nicht die Augen verſchließen vor der Problematik in
drBerufsarbeit des Philologen und vor den Gefahren, die das
Ez ehungswerk der höheren Schulen bedrohen. Eine rückhalt=
Iie Ausſprache über dieſe Dinge und gemeinſame Abwehr der
elarnnten Gefahren wird geradezu zur Pflicht.
An dieſer Offenheit fehlte es in Göttingen nicht. In
ſach=
hr und objektiver Kritik ſetzte man ſich mit dem inneren Sinn
ud den äußeren Formen der Schulreform auseinander, die nach
dm Vorbild Preußens die meiſten deutſchen Länder zurzeit
drch führen. Das Ergebnis iſt ähnlich dem, das die Beratungen
af dem Weimarer pädagogiſchen Kongreß im Oktober 1926
zei=
iſtn. Neben der Anerkennung des Guten in manchen
Neue=
augen wurde immer wieder die ernſte Sorge um die
Auswir=
zug der Uebertreibungen der Reform laut. Die bezeichnendſten
Vrte fand dafür Immiſch: Wie unſere Zeit ganz allgemein
Runſt ermangelt, die Reife der Dinge und der Menſchen
ab=
rarten, erſchweren die neuen Lehrpläne mit ihren vielfach zu
u geſteckten Zielen die ernſte, an einem begrenzten Stoff ſich
al jehende Bemühung um die „Lehrlingszucht” des jugendlichen
Bikes. Eine rechte Schulreform muß ſich mit dem Symbol der
Rirale vergleichen laſſen, die ſtets ſich weitend ein Neues
um=
fᛋt und doch immer dabei in ihrer Mitte das Alte, in früheren
Giten Gewonnene in achtſamer Hut birgt.
Jede Schulreform ſtellt die höchſten Anforderungen an die
Arbeitskraft der Lehrer. Sie iſt ſchwer zu leiſten von einem
Philologenſtand, mit deſſen geiſtigen und körperlichen Kräften
ſeit Jahren Raubbau getrieben wird. Ueber die dem Kundigen
ſchon lange bekannte Ueberbürdung der Philologen durch die
hohe Stundenzahl und die Ueberfüllung der Klaſſen wurde in
Göttingen von allen Seiten geklagt. Der wiſſenſchaftliche Lehrer
an den höheren Schulen bedarf zu ſeiner Dienſtausübung der
dauernden Fühlungnahme mit der ſtändig fortſchreitenden
Wiſſenſchaft, er muß „ein ewiger Student” bleiben. Die
Philo=
logen haben den Willen und das Streben, den ſteten
Zuſammen=
hang mit der Fortentwicklung der Wiſſenſchaft zu wahren; man
nimmt ihnen aber durch ſtarke Ueberlaſtung die Möglichkeit dazu.
Dieſer Mißſtand führte zu der einſtimmigen Annahme einer
Ent=
ſchließung, die fordert, daß den Lehrern an höheren Schulen
durch Minderung der Stundenzahl und der Klaſſenfrequenzen
wie=
der die Möglichkeit zu wiſſenſchaftlicher Arbeit gegeben wird, die
zur Erziehung der Jugend in wiſſenſchaftlichem Geiſt
not=
wendig iſt.
Neben der Ueberbürdung zermürbt die finanzielle Sorge die
Kraft der Philologen und lähmt ihre freudige Hingabe an die
Berufsarbeit. Eine unaufhörliche Zurückſetzung zwingt die
Philo=
logenſchaft ſeit Jahrzehnten, ihre beſten Kräfte auf die Löſung
der Beſoldungsfrage zu verwenden. Die Beſoldungsreform dieſes
Jahres, von der man eine Beſſerung erwartet hatte, bringt nur
neue Enttäuſchung. Mit anderen höheren Beamten hat man die
Philologen auf einem Endgehalt feſtgehalten, das noch nicht
ein=
mal 80 Prozent des an ſich ſchon knappen Friedensgehaltes
dar=
ſtellt. Dazu enthält der eben bekannt gewordene preußiſche
Be=
ſoldungsentwurf eine empfindliche Zurückſetzung der Philologen
gegenüber den höheren Beamten der Juſtiz und der Verwaltung.
Den Direktoren großer Lehranſtalten bleibt die
Beſoldungs=
gruppe verſchloſſen, in die man die Direktoren großer
Amts=
gerichte einſtuft. Dieſe Degradierung eines Standes, der auf
Grund ſeiner Bildung und ſeiner Arbeitsleiſtung größte
Wert=
ſchätzung beanſpruchen kann, fand verſchiedentlich im Verlauf der
Verhandlungen ſchärfſte Kritik. Mit Recht wurde dem
preußi=
ſchen Beſoldungsentwurf gegenüber an das treffende Mahnwort
Rathenaus erinnert: „Das Problem erzieheriſcher
Höchſtleiſtun=
gen iſt erſt dann gelöſt, wenn der Lehrerberuf für die Beſten
unſeres Volkes auch materiell erſtrebenswert iſt.”
Das wertvollſte Ergebnis der Göttinger Tagung iſt die
Ein=
mütigkeit, in der Hochſchullehrer und Philologen in der
Beur=
teilung der gegenwärtigen Lage des höheren Schulweſens und
des Philologenſtandes ſich zuſammenfanden. Dieſe
Einheits=
front iſt um ſo erfreulicher, als in der letzten Zeit aus
Univer=
ſitätskreiſen gelegentlich kritiſche Aeußerungen über die höhere
Schule laut wurden, die einzelne Erſcheinungen in unrichtiger
Verallgemeinerung übertrieben, ohne dabei den Gründen dieſer
Erſcheinungen nachzugehen. In Göttingen deckte man in
ge=
meinſamer Ausſprache die Urſachen auf, die das Werk der höheren
Schule ſchädigen, und ſtellte ſich Schulter an Schulter zur
Ab=
wehr. Der Vortrag des Göttinger Profeſſors für Pädagogik Dr.
Nohl über das Verhältnis von Univerſität und Schule zeigte
tiefes Verſtändnis für die ſchwierige Aufgabe des Lehrers an
höheren Schulen. Brauſenden Beifall löſte vor allem aber die
Anſprache aus, die der Neſtor der Altertumswiſſenſchaft,
Exzel=
lenz von Wilamowitz=Möllendorf, von der hohen Warte ſeiner
Lebenserfahrung und wiſſenſchaftlichen Führerſtellung an die
Verſammlung richtete. Er prägte das ſchöne Wort von dem
„ewigen Studenten” der jeder rechte Philologe ſein ſollte und
möchte; er wandte ſich in aller Schärfe gegen die Ueberbürdung
und finanzielle Zurückſetzung des Philologenſtandes und ſprach
eindringlich von der engen Zuſammengehörigkeit zwiſchen Schule
und Hochſchule, die einander nicht in unfruchtbarer Weiſe
kriti=
ſieren, ſondern gemeinſam über Abhilfe beraten ſollten, wenn
irgendwo ſich Mängel zeigen. Dieſe am erſten Tage geſprochenen
Worte des 80jährigen Gelehrten ſtanden als günſtiges Motto
über der ganzen Tagung.
Briefkaſien.
Nach H. Nach Faſſung und Sinn der Beſtimmung kann es ſich bef
Berechnung des Einkommens nur um Geldbezüge handeln.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 5. Oktober. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels aus
dem Darmſt. Schloß. O 15.30: Rektor Wehrhan: Zwei Ritterſagen:
Herzog Friedrich von Schwaben. — Der edle Möringer. Für
Kin=
der vom 10. Jahre ab. o 16.30: Konzert: Emmerich Kalman.
O 17.45: Bücherſtunde. O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Marg.
Amdurski=Schubert: Das geiſtige Rußland der Gegenwart. o 19:
Dr. Loewenberg: Der Spießer in alter und neuer Zeit. O 19.30:
Stenograph. Fortbildungskurs. O 20: Dr. Sittig: Tierleben im
Herbſt. O 20.15: Erſtes Gaſtſpiel Erik Wirl: Der Graf von
Luxemburg. Operette in drei Akten von Franz Lehar.
Stuttgart.
Mittwoch, 5. Oktober, 15: Jugendſtunde. Mitw.: Elſa
Pfeif=
fer, Karl Köſtlin. Funkorch. o 16.15: Konzert. Offenbach: Ouv.
„Orpheus in der Unterwelt”. Muſette, Cello=Solo. Melodien aus
„Pariſer Leben”. Ouv. „Die ſchöne Helena”, Fant. „Hoffmanns
Erzählungen. Ouv. „Die Verlobung unter der Laterne‟
Melo=
dien aus „Orpheus in der Unterwelt” Einl. in den
Orcheſter=
pauſen: Hermann Lingor O 18.15: Uebertr. aus Freiburg: R. H.
Döring: Nietzſche, der Neu=Romantiker. 0 18.45: Dr. L. Kohl:
Mit norwegiſchen Walfiſchfängern zur großen Eismauer der
Ant=
arktis. O 20.15: Uebertr. aus Frankfurt: Gaſtſpiel Erik Wirl:
„Der Graf von Luxemburg”. Operette in 3 Akten von Franz
Lehar. (Die Beſetzung wird bekanntgegeben.) Anſchl. aus Stuttgart
und Freiburg: Nachrichtendienſt.
Berlin.
Mittwoch, 5. Oktober. 13.45: Glockenſpiel von der
Parochial=
kirche. O 15.30: Dr. Ilſe Reicke: Auswirkung der Frauenbewegung
im Parlament. 16: Gartendir, Leſſer: Für Blumen= und
Garten=
freunde. O 16.30: Jugendbühne. „Torquato Taſſo”, Schauſpiel von
Goethe. O 18.30: Einf. zum Sendeſpiel am 6. Okt. O 19.05: Dr.
Baader: „Körperbeſchädigungen und Tod durch elektriſchen Strom.”
O 19.30: Dr. Pohl: Sozialpolitiſche Umſchau. O 80: Prof.
Reichen=
bach: Das Atom als Urbeſtandteil chemiſcher Verwandlungen.
O 20.30: Vortrag (Redner und Thema durch Rundfunk.) o 21:
Stunde der Lebenden. Einf. Worte: Dr. Leichtentritt. Raphael:
Sonate G=dur. — Schönberg: Drei Klavierſtücke op. 11. —
Tſche=
repnin: Sonate F=dur. O 22.30: Kapelle Gaden: Robrecht: Sinf.
Foxtrot. — Melichar: Zwei Konzertwalzer. — Adalba: Großer
Konzert=Tango. — Berlin: Blauer Himmel. — Rußbaum: Ruſſ.
Rhapſodie. — Andria: Bebe=Boſton. — Adeler: Ich liebe dich. —
Polla: Steinerne Inſel. — Schütt: Erinnerung aus dem Süden.
Banio=Solo. — Motzan: Aufgehende Sonne.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 5. Oktober. 12: Prof. Amſel,
Oberſchull. Weſtermann: Einheitskurzſchrift f. Schüler. O 12.30:
Mit=
teilungen des Reichsſtädtebundes. O 12.45: Mitt, des Verb. Preuß.
Landgemeinden. O 15: Prof. Amſel, Oberſchull. Weſtermann:
Einheitskurzſchrift für Anfänger. o 15.35: Wetter und Börſe.
16: Dr. Fiſcher: Die Muſikberatungsſtelle des Zentralinſtituts.
O 16.30: Stud.=Rat Völker, Lektor Grander: Franzöſiſch. o 17:
Dr. Herrmann: Einf. in die Geologie: Die Verwitterung und ihre
Folgen. O 17.30: Dr. Drach: Aus Lienhard’s Werken. o 18:
Stud.=Rat Müller: Techn. Lehrgang f. Facharbeiter:
Konſtruktions=
elemente. O 18.30: Lektor Grander, G. van Enſeren: Franzöſiſch
für Anfänger. O 18.55: Staatsſekretär Prof. Dr. Müller: Die
ſoziale Bedeutung der Wohnungsfrage. O 19.20: Ueber Befeſtigungs=
und Entlaſtungsſchienen (zahnärztl. Vortrag).
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Zeil 67
Seite 10
Mittwoch den 5. Oktober 1927
Nummer 276
Die Hindenburg=Feier.
Die Gratulanten.
General Heye und Admiral Zenker,
Erzbiſchof Pacelli,
Apoſtoliſcher Nuntius in Berlin, hat die Glückwünſche die Chefs der Heeres=, bzw. Marineleitung, haben im
Namen der Wehrmacht den Reichspräſidenten —
des diplomatiſchen Korps dargebracht.
Oberbefehlshaber — beglückwünſcht.
Hindenburgs Fahrt durchs Brandenburger Tor.
Flugzeuge kreiſten hoch oben in den Lüften. Dichtgedrängte Maſſen ſtanden Spalier auf dem
Pariſer Platz und den Zugangsſtraßen.
Fünfzigtauſend Kinder
haben im Berliner Stadion den 80jährigen Reichspräſidenten umjubelt.
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Ein drittes Todesopfer der
Frankfurter Familientragödie. Die
Ehefrau des Gasarbeiters Mundſchenk, die durch
Oeffnen des Gashahns ihre beiden Kinder mit
Leuchtgas vergiftete und ſelbſt in bewußtloſem
Zu=
ſtand aufgefunden wurde, iſt nun ebenfalls im
Kran=
fenhaus verſtorben. — Lpd. Abbruch der Main
2 Neckarbahn=Brücke. Die aus zwei
dop=
pelgleiſigen Strängen beſtehende alte Main-Neckar=
Bahn=Brücke wird ſeit Dienstag völlig abgetragen.
Der Schienenſtrang der Bebraer Strecke iſt bereits
ſeit Monaten vollſtändig erneuert. Gegenwärtig
müſſen alle Züge der Linie Frankfurt—Mannheim—
Heidelberg über die Bebraer Seite geleitet werden.
Mit Schweißapparaten werden die alten Brückenteile
entzwei geſchnitten und auseinandergenommen. Die
neue Brücke iſt bereits auf ſchweren Holzgerüſten
aufmontiert und wird in Kürze beigefahren werden
können, ſo daß dann die Brücke vollſtändig
er=
neuert und ſelbſt für ſchwerſte Belaſtung ausreichend
tragbar iſt.
Werber für die Fremdenlegion am Werke.
Kreuznach. In letzter Zeit haben ſich in
hie=
ſiger Gegend drei Fälle ereignet, aus denen
hervor=
geht, daß Werber für die Fremdenlegion am Werke
ſind. Sie arbeiten in der Art, daß ſie in der
Dun=
kelheit auf nicht ſehr belebten Straßen junge Leute
einladen, in ihrem Auto eine kurze Fahrt
mitzu=
machen. Erſt vor wenigen Tagen wurde hier
ver=
ſucht, einen jungen Mann gewaltſam in ein Auto zu
zerren. Der junge Mann riß ſich jedoch noch
recht=
zeitig los und entkam ſeinen Häſchern.
Wieder ein Todesfall durch ſpinale Kinder=
Lähmung.
TU. Leipzig. Die ſpinale Kinderlähmung hat
in Leipzig wieder ein Todesopfer gefordert. Im
übrigen wurden bis zum 1. Oktober drei neue
Krank=
heitsfälle gemeldet. Die Zahl der Erkrankungsfälle
bis zum 1. Oktober betrug 141, davon ſind 19 tödlich
verlaufen.
Zwei weitere Todesopfer des Ammendorfer
Automobilunglücks.
TU. Halle. Von den Opfern des ſchweren
Automobilunglücks, das ſich am Freitag in
Ammen=
dorf ereignete, ſind inzwiſchen, außer dem älteſten
Sohn, auch die Mutter und ein zweites Kind
ge=
ſtorben. Das dritte Kind iſt ebenfalls noch nicht
außer Lebensgefahr. Die Mutter erwartete in etwa
einem Monat wiederum ein Kind.
Doppel=Selbſtmord eines Greiſenpaares.
c. Berlin. In ihrer Wohnung in
Charlot=
tenburg wurden ein 92jähriger Kleinrentner und
deſſen 85jährige Frau in dem mit Leuchtgas
ange=
füllten Schlafzimmer bewußtlos aufgefunden.
Wie=
derbelebungsverſuche der Feuerwehr blieben ohne
Erfolg. Wirtſchaftliche Sorgen ſind wahrſcheinlich
die Gründe zu dem gemeinſamen
Verzweiflungs=
ſchritt.
Zwei Opfer eines Motorradunglücks.
TU. Berlin. In der Nacht zum Dienstag
ſtießen, wie die Morgenblätter aus Bernburg
mel=
den, auf der Straße bei Latdorf zwei
Motorrad=
fahrer, die von einer Geburtstagsfeier kamen, in
einer Linkskurve mit dem Trittbrett gegen einen
Baum, wobei die beiden jungen Leute, die ſich wegen
der Kurve nach links geneigt hatten, ſo heftig mit
den Köpfen gegen den Baum geſchleudert wurden,
daß ſie ſofort getötet wurden. Der Anprall
war ſo ſtark geweſen, daß das Motorrad zehn Meter
weit geſchleudert wurde.
Geſtändnis in der Tannwalder Mordſache.
Hirſchberg. Wie der „Bote aus dem
Rie=
ſengebirge” meldet, iſt in der Unterſuchung des
Tann=
walder Mordes eine Wendung eingetreten. Der
Ingenieur Hausmann war bekanntlich vor
einiger Zeit in ſeiner Wohnung erſchoſſen
auf=
gefunden und ſeine Frau unter dem Verdacht der
Täterſchaft verhaftet worden. Nunmehr hat Frau
Hausmann, nachdem ſie die Tat bisher
geleug=
net hatte, ein Geſtändnis abgelegt. Ihr Mann,
der ſpät nach Hauſe gekommen ſei, habe ſie bei einer
Auseinanderſetzung mit dem Revolver bedroht. Als
ſie ihm die Waffe entreißen wollte, habe ſich die
Waffe entladen und Hausmann ſei von dem Schuß
tödlich getroffen worden.
Spante Arrbenius †
Tod des größten ſchwediſchen Phyſikers.
Profeſſor Dr. Spante Arrhenius,
Direktor des Phyſikaliſch=Chemiſchen Nobel=Inſtituts
in Stockholm, Nobelpreisträger, Schwedens größter
Naturforſcher, iſt 68jährig nach kurzem Krankenlager
geſtorben. 42 Jahre lang war er Hochſchullehrer.
Seinen Weltruf verdankt er ſeiner Theorie vom
„Strahlungsdruck‟. Die Phyſik, die Chemie und die
Aſtronomie verlieren in ihm nicht nur einen ihrer
bedeutendſten, ſondern auch ihren volkstümlichſten
Vertreter.
Die Zeit der Wunder.
DD. Barcelona. Auch in Spanien gibt es
Wunder. Die Bewohner der Stadt Ternel ſind in
große Aufregung geraten, weil allnächtlich die
Glocken einer der Kirchen von ſelbſt zu läuten
be=
ginnen. Das Volk ſammelt ſich auf den Straßen,
bekreuzigt ſich und lauſcht dem Glockenſpiel, das
mehrere Minuten andauert. Die Polizei und einige
Skeptiker haben eine ſorgfältige Unterſuchung
an=
geſtellt, konnten aber bisher den Grund des
Glocken=
läutens nicht ermitteln.
Flugzeugabſturz.
TU. Paris. Auf dem Flugfeld von Sedan
ſtürzte bei Schauflügen anläßlich der dort eröffneten
Handels= und Induſtrieausſtellung ein Flugzeug, auf
dem ein Akrobat während des Fluges an einem
Trapez arbeitete, ab. Flieger und Akrobat wurden
ſchwer verletzt.
Myſteriöſer Tod einer Filmſchauſpielerin.
EP. New York. Nach einer Meldung aus Los
Angeles iſt in Hollywood die ſpaniſche
Filmſchau=
ſpielerin Gallardo, deren Künſtlername Celia di
Large lautet, in ihrer Wohnung tot aufgefunden
worden. Der Tod war durch eine ſtarke Doſis
Chlo=
roform erfolgt. In einem Brief wird erklärt, daß
die Schauſpielerin Selbſtmord begangen habe, doch
wird dieſe Verſion bezweifelt. Man glaubt eher an
ein Verbrechen.
Ein Flugzeug in Seenot.
EP. Waſhington. Das Marinedepartement
teilt mit, daß die Funkſtation von Brooklyn eine
Botſchaft erhalten habe, Flugzeug Nr. 16 befinde ſich
in Seenot ü er dem Ozean. Das Marinedepartement
hat Nachforſchungen angeordnet, obwohl ihm nicht
be=
kannt iſt, daß ein Flugzeug ſich gegenwärtig über dem
Ozean befinde.
Neuer deutſcher
Ozeanfiug.
D 1230 nach den Azoren
geſiartet.
* Berlin, 4. Okt. (Priv.=Tel.)
Schon vor einiger Zeit gingen Gerüchte, um,
die von einem bevorſtehenden neuen Ozeanflug mit
einer deutſchen Maſchine wiſſen wollten. Sie
ſchienen zunächſt unglaubwürdig, da ſich die Piloten
verabredet hatten, in dieſem Jahr keinen Flug mehr
zu wagen. Dann wurde aber bekannt, daß tatſächlich
von der Hapag und einem anderen
Schiffahrts=
unternehmen ein dreimotoriges Junkersflugzeug in
Norderney ſtationiert iſt, ausſchließlich zu dem Zweck,
bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit es nach den
Vereinigten Staaten abfliegen zu laſſen. Man wollte
den direkten Sprung über den Ozean nicht machen,
ſondern in Etappen das amerikaniſche Feſtland
er=
reichen. Auf den Azoren wurden daher Anlagen
er=
richtet, um Flugzeuge reparieren und mit Benzin
verſorgen zu können. Nachdem hiervon poſitive
Mit=
teilungen in die Oeffentlichkeit gedrungen waren,
konzentrierte ſich das Intereſſe in derſtärktem Maße
auf die Vorgänge in Norderney. Hier iſt denn auch
in den letzten Tagen mancherlei zur Durchführung
eines Ozeanfluges getan wovden, ſo daß man bereits
mit einem Start bis Dienstag früh rechnete. Anlaß
hierzu bot das Tanken des Apparates und ſein
Hin=
ausbringen aufs Waſſer. Da aber die
Wetterbe=
richte plötzlich wieder ungünſtig lauteten und noch
ſtarke Regenſchauer einſetzten, mußte der Flug
wie=
der hinausgeſchoben werden. Erſt am Nachmittag
konnte der Start ſich vollziehen, nachdem der Motor
vorher noch einmal mehr als eine Stunde zur
Probe gelaufen war. Bereits am Vormittag waren
Poſt und Gepäck für Amerika an Bord genommen
und die Radioanlage zum Senden und Empfangen
fertig angebaut worden. Die kurze Startnotiz aus
Norderney ſpricht zwar nicht davon, wer das
Flug=
zeug führt, wieviel Perſonen ſich an Bord
befin=
den, aber hier geben wohl frühere Meldungen
aus=
reichende Auskunft. Als Führer dürfte Pilot
Looſe in Frage kommen, der ſeinerzeit die „
Bre=
men” ſteuerte und von den Junkerswerken nach
Norderney beurlaubt worden iſt. Außerdem werden
noch die Namen der Flieger Starke und
Loewe, ſowie der Mechaniker Flittner als
Bordmonteur genannt.
Beabſichtigt iſt, zunächſt nach Portugal zu
flie=
gen und in Liſſabon Station zu machen. Von
dort aus ſoll es nach Fayal auf den Azoren
gehen. Hier wi= der Apparat noch einmal genau
unterſucht und mit neuem Brennſtoff verſorgt, um
dann nach Nelfundland abzufliegen. Dieſe
Strecke zeichnet ſich wegen ihrer Kürze aus. Sie iſt
nur halb ſolang, wie der Weg von Irland nach der
amerikawiſchen Küſte. Dieſer Plan beweiſt, daß
man von einer Rekordleiſtung abgeſehen
hat, aber dafür das Ziel durch einen Etappenflug
erreichen will. Die dreimovorige Maſchine mit
zu=
ſammen 1050 PS iſt eine erprobte Landmaſchine und
wurde für ihren jetzigen Zweck entſprechend umge
baut. Sie dürfte wohl damit die Gewähr bieten,
daß mit ihr eine Ueberquerung des Ozeans gelingt.
Wir evwähnen in dieſem Zuſammenhang noch
folgende Vorbereitungen für einen Ozeanflug, der in
dieſem Jahre möglichſt noch vor ſich gehen ſoll: Die
Heinkel=Werke in Warnemünde haben ein
Waſſer=
flugzeug hergerichtet, mit dem auch bereits
erfolg=
reiche Probeflüge vorgenommen wurden. Auch die
Rohrbach=Flugzeug=Werke denken an einen
Atlantik=
flug. Allerdings ſind die beiden dazu auserſehenen
Maſchinen noch nicht ſo weit, um an die
Ausfüh=
rung des Vorhabens herangehen zu können,
Das deutſche Ozeanflugzeug in
Amſierdam gelandet.
TU. Amſterdam, 4. Okt. Das deutſche
Ozeanflugzeug D 1230 iſt heute, um 17.30 Uhr,
in Schellingwude bei Amſterdam gelandet.
Wie wir von beteiligter Seite erfahren, haben
die Piloten der D 1230 Anweiſung, die
Durchfüh=
rung des Fluges keineswegs zu überſtürzen, da es
ſich nicht um einen Rekordflug handelt, die
Veran=
ſtalter vielmehr den Hauptwert darauf legen, die
Sicherheit des Fluges zu beweiſen. Der
Paſſa=
gier der D 1230 iſt eine Dame, die Wiener
Schau=
ſpielerin Frau Lilly Dillenz. Sie iſt die Tochter
des Kunſtmalers Hollitzer.
Verhaftung eines deutſchen Kokainſchmugglers
in Marſeille.
Paris. Wie Havas aus Marſeille berichtet,
ſind dort in einem Hotelzimmer etwa fünf
Kilo=
gramm Kokain gefunden worden. Es wurden vier
Perſonen verhaftet, darunter der 29jährige Handels
vertreter Jean Velten aus Saarbrücken. Das Ko
kain, ſtammt aus einer deutſchen Fabrik und ſoll
von, Saarbrücken nach Marſeille in dem Auto des
Händlers Ernſt Robein aus Reichshofen gebracht
worden ſein.
Schwerer Straßenbahnunfall in Madrid.
Madrid. Hier ſtieß ein Straßenbahnwagen
mit einem mit eiſernen Trägern beladenen
Laſt=
wagen zuſammen. Der Kutſcher wurde
ge=
tötet, 11 Perſonen wurden mehr oder
min=
der ſchwer verletzt.
Eine eigenartige Rettung.
* Mailand. Eine ſonderbare Rettung erlebte
ein Bauer aus Maſſa. Der 65jährige Mann kehrte
mit ſeinem Wagen aus der Stadt zurück. Ihm folgte
in kurzer Entfernung ſein Sohn mit einem zweiten
Wagen. Der Bauer wollte den Gleisübergang von
Bueceta paſſieren, die Stelle, wo vor einem Jahr
ein Biſchof und ſein Sekretär mit ihrem Auto vom
Zuge zermalmt wurden. Im ſelben Augenblick kam
ein Perſonenzug daher. Der Bauer ſah ſich
rettungs=
los verloren, ein Zurück gab es nicht mehr. In
ſeiner Verzweiflung ſprang der 65jährige Mann in
der Richtung nach der Lokomotive. Es gelang ihm,
ſich an dieſer feſtzuhalten. Pferde und Wagen waren
ſchon ein Trümmerhaufen. Der Sohn und die
Eiſen=
bahner waren Zeugen dieſer eigenartigen
Rettungs=
izene. Der Zug wurde zum Stehen gebracht. Der
Bauer hat nur leichte Hautabſchürfungen
davonge=
tragen.
Nummer 276
Mittwoch, den 8 Oktober 1927
Seite 11.
Spon Shel und Tarnen.
Handball.
Sportverein Darmſtadt 98 —
Polizeiſport=
verein Babenhauſen.
Die Handballverbandsſpiele haben in dieſem Jahre eine ganz
be=
ordere Note dadurch erhalten, daß dem Sportverein 98, der die
Ver=
ſaidsmeiſterſchaft in den letzten drei Jahren für ſich in Anſpruch nehmen
vaente, gefährliche Konkurrenten in dem Polizeiſportverein
Baben=
ſaſen und im V. f. R. Schwanheim erwachſen ſind. Ganz beſonders
cheinen nun die Babenhäuſer Poliziſten in dieſem Jahre in Form zu
eir:, ſo daß ihre Anwartſchaft auf den Verbandsmeiſtertitel wohl
arm beſtritten werden kann. Man wird ſich erinnern, daß im vorigen
fihre die 98er mit den Poliziſten in der Verbandsrunde nur Punkt=
Tächheit erzielen konnten, nachdem der Sieg Darmſtadts auf eigenem
„Den in Höhe von 4:0 durch die kataſtrophale Niederlage in
Baben=
anſen in Höhe von 10:2 egaliſiert worden war; erſt ein
Ausſchei=
ſungsſpiel ergab durch den 4:1=Sieg der 98er die Darmſtädter als
Neiſter.
Die Form dieſes hartnäckigen Rivalen des Süddeutſchen Meiſters
in dieſem Jahre, gegenüber dem Vorjahre, zweifellos noch merklich
etbeſſert. Babenhauſen hat durch die Einſtellung zweier Spieler des
dermſtädter Polizeiſportvereins zwei bisher ſchwache Mannſchaftsteile
g=k verbeſſern können; insbeſondere iſt durch die Einſtellung von Bord
I Torhüter in die Hintermannſchaft von Babenhauſen die nun
ein=
til gerade für dieſen Mannſchaftsteil notwendige Stabilität geſchaffen
ſuden. Ebenſo wie Darmſtodt, hatte auch Babenhauſen ſeine
bis=
migen Verbandsſpiele hoch gewonnen. Die Siege von 11:2 gegen
Kilizei Wiesbaden, 4:1 gegen Schwanheim und 8:2 gegen Kaſtel laſſen
rlennen, daß die Stürmer Babenhauſens, und hauptſächlich der
Halb=
eite Gunkel, an Wurfvermögen nichts eingebüßt haben. Allerdings
klsmmt dieſer Sturm auch von ſeinem Mittelläufer Böhm eine
Un=
w tützung, wie er ſie ſich wohl beſſer und zweckmäßiger nicht wünſchen
trm. Zweifellos ſtellt Babenhauſen mit der Spielvereinigung Fürth
mp den 98ern das ſpielſtärkſte Mannſchaftsgefüge im ſüddeutſchen
Ver=
ſurdsgebiet.
Es iſt ein eitles Bemühen, die Chancen abzuwägen, die die
Darm=
ä ter im bevorſtehenden Kampf haben. Alle Berechnungen in dieſer
i ſicht werden ja doch durch den tatſächlichen Spielverlauf über den
ſe rfen geworfen. Nur das eine dürfte wohl feſtſtehen, daß es ein
atter, mit Hergabe des ganzen Könnens durchgeführter Kampf
wer=
m wird, der hervorragende Stürmerleiſtungen benötigt, wenn
Er=
ih e fallen ſollen. Auch die Darmſtädter dürften gegenüber dem
Vor=
ihre an Spielſtärke gewonnen haben. Der bisher ſchon beſte
Mann=
y ftsteil, der Sturm, hat durch die Beſetzung des Poſtens des Halb=
Uinden mit Dietz noch an Durchſchlagskraft gewonnen; das
Stirmer=
umitett iſt jetzt alſo in allen Teilen gleich ausgezeichnet beſetzt. Die
a—mſtädter Hintermannſchaft hat ſchon in ſoviel ſchweren Spielen
ſacker und aufopfernd erfolgreich Widerſtand geleiſtet, daß man auch
e— mit Zuverſicht einer abgerundeten Leiſtung entgegenſehen kann.
ſo ſcheint uns letzten Endes die Frage nach dem Sieger durchaus offen
ſein; wie oft in ſolchen Kämpfen, wird vermutlich auf der Seite,
zuerſt die begreifliche Erregung überwinden wird, ein Plus ſich
tausſtellen.
Das Spiel findet nachmittags 3 Uhr auf dem Platz am
Böllen=
or ſtatt; im Anſchluß daran wird das letzte Fußball=Verbandsſpiel
; Vorrunde gegen Wormatia Worms zum Austrag gelangen.
Fußball.
Polizeiſportverein Darmſtadt — Viktoria Griesheim 8:2 (2:2).
Wenn auch Griesheim nicht mehr die Mannſchaft von ehedem iſt, ſo
b., ſie doch immer noch einen Gegner ab, mit dem gerechnet werden
uis. Wohl beſteht das 8:2 durchaus zu Recht, entſpricht den
Tormög=
eiten und dem Unterſchied in der Spielſtärke, aber es ſoll auch nicht
chwiegen werden, daß es anfangs nicht nach dieſem Reſultat aus=
. Die Platzherren hatten anſcheinend ihren Gegner unterſchätzt,
i Tten infolgedeſſen phlegmatiſch, ganz beſonders die
Hintermann=
mrt, und nach zehn Minuten Spielzeit lautete das Ergebnis 2:0 für
ſresheim. Erſt jetzt nahmen die Poliziſten das Spiel ernſt, und kurze
ei” darauf ſtand die Partie ſchon 2:2 bis zur Halbzeit.
Nach der Pauſe ſpielte die Polizei ihr altgewohntes
Kombinations=
ſie— bis 20 Minuten vor Schluß, und die weiteren 6 Tore waren die
beute. Der Sturm hatte anſcheinend ſeinen Torhunger geſtillt und
ſilte von jetzt ab planlos. Jeder glaubte Sologänge machen zu
üTen, umſpielten dabei 2 bis 3 Mann — alles ſehr ſchön —, aber
Inerfolg: Wegnahme des Balles kurz vor dem gegneriſchen Tor.
Dieſe Spielweiſe ſoll der Polizeielf zur Warnung für die
kommen=
in Verbandsſpiele dienen, wie leicht konnte es anders ausgehen; wenn
ſieesheim beim Stande 2:0 ihr Tor glänzend zumachte, hatten die
ſour ziſten das Nachſehen. Alſo von nun an anders ſpielen. Der
Schieds=
cher leitete zufriedenſtellend.
„Germania”=Pfungſtadt—„Viktoria”=Walldorf 1:1 (1:0).
Wor ungefähr 300 Zuſchauern lieferten ſich die obigen Mannſchaften
mmt ſchnellen, mit großer Härte durchgeführten Kampf, den die Gäſte
whientermaßen unentſchieden geſtalten konnten. Zwei Minuten vor
lSzeit ſchoß Pfungſtadts Halbrechter Hillgärtner das Führungstor.
Fi toria”=Walldorf, das „Germania”Pfungſtadt rein ſpieleriſch nur
etäg nachſtand, kämpfte mit einem Elan und einer Hingabe, ſo daß es
dleßlich durch den Linksaußen Steckenreuter aus einem Gedränge vor
m. Tor zum Ausgleich kam. Gegen Schluß des Kampfes ſpielte „
Ger=
m ia” ſtark überlegen, konnte jedoch gegen die verſtärkte Abwehr der
äſre nichts ausrichten. Beide Hintermannſchaften zeichnen durch ihre
Itt. Abwehr für das niedrige Ergebnis verantwortlich. Die beſten
künmer waren Pfungſtadts Linksaußen Voß und Walldorfs
Rechts=
ißen Armbruſter. Auch Steinmetz kam wiederholt gut durch, hatte je=
Iſch mit feiner Aktion kein Glück. Gut gefallen konnte auch das
Auf=
lu= und Zerſtörungsſpiel des linken Läufers Creßmann, umſomehr, als
gegen den gefährlichen rechten Sturmflügel Walldorfs zu ſpielen
I4. Der Schiedsrichter (Klein, Spv. Walldorf) löſte ſeine ſchwierige
ugabe zur Zufriedenheit beider Parteien.
F. Sp. Groß=Zimmern—Sp. Weiterſtadt 0:2 (0:1).
Einen ſehr harten Kampf lieferten ſich obige Gegner am vergangenen
Sonntag in Groß=Zimmern. An und für ſich iſt der Sieg Weiterſtadts
verdient, wenn auch hier die überaus große körperliche Ueberlegenheit
der Gäſte ausſchlaggebend war. Was nützte ſchließlich den ſchmächtigen
Jungen Groß=Zimmerns ihre Technik, wenn ſie ſich gegen die ſtämmigen
Leute des Gaſtvereins nicht durchſetzen konnten? Trotzdem aber hätte
Groß=Zimmern in der zweiten Halbzeit, als das Tor der Gäſte faſt
dauernd belagert wurde, unbedingt zu Erfolgen kommen müſſen, wenn
auch die ganze Elf Weiterſtadts ihren Vorſprung zäh verteidigen wollte.
Alles in allem ein wenig überzeugender Punktgewinn der Weiterſtädter.
Union Wixhauſen—T. u. Sp.V. Mörfelden 1:0 (1:0).
Am letzten Sonntag traf ſich Union Wixhauſen mit ihrem
Tabellen=
letzten zum fälligen Verbandsſpiel. Union konnte das Treffen mit nur
1:0 für ſich entſcheiden. Daß keine höhere Torzahl aufgeſtellt werden
konnte, iſt dem Unionſturm zuzuſchreiben, der gut kombinierte, aber das
Schießen vergaß. Mörfelden ging es ebenſo. Der Spielverlauf war
folgender: Wixhauſen hatte zunächſt den Wind zum Bundesgenoſſen,
während Mörfelden den Anſtoß übernimmt. Union führte gleich einen
ſchönen Angriff durch, doch der Ball landet im Aus. Weitere Angriffe
reihen ſich an, bis in der 8. Minute der Union=Halbrechte den erſten
Treffer für ſeine Farben buchen kann. Niemand hätte daran gedacht,
daß dieſes Tor das einzige des Tages bleiben ſollte. Mörfelden kommt
nun auch mehr auf und verſucht, den Ausgleich zu erzielen. In der
24. Minute verſchießt Union einen Handelfmeter. Bis zur Pauſe
änderte ſich nichts mehr an der Lage. Nach der Pauſe war das Spiel
zunächſt ſo lebhaft, daß ſtrafende Entſcheidungen des Schiedsrichters
ſehr oft die Folge waren. In der 18. Minute bekam Union wiederum
einen Elfmeter zuerkannt, der ebenfalls verſchoſſen wivd. Das Spiel
verſchärfte ſich dann immer mehr, ſo daß zahlreiche Strafſtöße,
Frei=
ſtöße. Verwarnungen ausgeſprochen wurden. Union hat es größtenteils
ihrem Torhüter zu verdanken, daß der Ausgleich nicht kam. Der
Schieds=
richter, ein Herr Becker aus Niederrad, leitete eimwandfrei.
Die Motorboot=Meiſierſchaft des Oeutſchen
Automobil=Clubs.
hat mit ſeinem Rennboot „Opel” die A. D. A. C.=Meiſterſchaft des
Allge=
meinen Deutſchen Automobil=Clubs in der hervorragenden Zeit von
23 Minuten 34 Sekunden gewonnen. Hierbei hat er eine
Durchſchnitts=
geſchwindigkeit von 64,7 Kilometern erzielt.
Leichtathletik.
„Rot=Weiß”, V. f. L., Darmſtadt.
Am vergangenen Sonntag fanden bei ſehr zahlreicher
Be=
teiligung unſere diesjährigen internen Vereinsmeiſterſchaften
ſtatt. Die Ergebniſſe ſind als ſehr gut zu bezeichnen, da alle
Konkurrenzen auf einem Grasplatz ausgetragen wurden.
Unten=
ſtehende Ergebniſſe legen ein kleines Zeugnis ab, wie vielſeitig
unſere Leichtathletik im Verein iſt und daß wir wieder über
einen guten Stamm von Sportlern verfügen.
Aktive. 100=Meter=Lauf: 1. Förſter 12 Sek., 2. Michel.
200=Meter=Lauf: 1. Förſter 25 Sek., 2. Michel. 1500=Meter=Lauf:
1. Geſſer, Karl, 4:46: 2. Geſſer, Hch. 3000=Meter=Lauf: 1. Geſſer,
Hch., 11:31,8: 2. Geſſer, Karl. Kugelſtoßen, beſtarmig: 1. Otto,
Edmund, 10.40 Meter, 2. Otto, Joſ. Kugelſtoßen, beidarmig:
1. Otto, Edmund, 19.80 Meter, 2. Otto, Joh., Steinſtoßen: 1. Otto,
Edmund, 7.12 Meter, 2. Knauf. Diskuswerfen: 1. Otto, Edmund,
26.70 Meter, 2. Otto, Joſ. Speerwerfen: 1. Knauf, 38,90 Meter,
2. Otto, Edmund. Schleuderball: 1. Otto, Joſ., 45,85 Meter,
2. Schönwolf, Heini. Hammerwerfen: 1. Otto, Edmund, 23,75
Meter, 2. Otto, Joſ. Gewichtwerfen: 1. Otto, Edmund, 14 Meter,
2. Otto, Joſ. Stabhochſprung: 1. Heſſel, 2.80 Meter, 2. Otto, Joſ.
Jugend 09/10. 100=Meter=Lauf: 1. Schröder 12,3 Sek.
2. Weingärtner. 200=Meter=Lauf: 1. Weingärtner 26 Sek. 400=
Meter=Lauf: 1. Wiegand 62,8 Sek., 2. Fabian. 1000=Meter=Lauf:
1. Blind 1:3,7, 2. Dahmer, Joſ. 3000=Meter=Lauf: 1. Blind 11:5,
2. Wiegand. Hochſprung: 1. Krieb 1.70 Meter, 2. Niebling.
Weitſprung: 1. Weingärtner 5 Meter, 2. Fabian. Kugelſtoßen,
beſtarmig: 1. Hörr 11,90 Meter, 2. Krieb. Kugelſtoßen,
beid=
armig: 1. Hörr 19,75 Meter, 2. Wiegand. Diskuswerfen: 1. Hörr
27,95 Meter, 2. Rettig. Speerwerfen: 1. Hörr 42,40 Meter,
2. Rettig.
Jugend 11/12. 100=Meter=Lauf: 1. Schmidt 12,8 Sek.,
2. Hechler. 200=Meter=Lauf: 1. Hechler 27,1 Sek. 400=Meter=
Lauf: 1. Hechler 64 Sek., 2. Bangel. 1000=Meter=Lauf: 1. Bangel,
2. Rebelein. 3000=Meter=Lauf: 1. Holl 11.23 Sek. Hochſprung:
1. Mayer 1.55 Meter. Weitſprung: 1. Naumann 5.05 Meter,
2. Kraft. Kugelſtoßen, beſtarmig: 1. Schmidt 10.03 Meter, 2.
Eſſinger. Kugelſtoßen, beidarmig: 1. Schmidt 1807 Meter, 2.
Eſſinger. Diskuswerfen: 1. Schmidt 25.60 Meter. Speerwerfen:
1. Eſſinger 35,85 Meter.
Schüler. 50=Meter=Lauf: 1. Sulzmann 7,3 Sek., 2. Roſenau.
100=Meter=Lauf: 1. Sulzmann 14,3 Sek., 2. Vogel. 400=Meter=
Lauf: 1. Sulzmann 76 Sek., 2. Rofenau. Weitſprung: 1.
Sulz=
mann 4.24 Meter, 2. Roſenau. Hochſprung: 1. Sulzmann 1.45
Meter, 2. Roſenau. Kugelſtoßen: 1. Roſenau 10.42 Meter,
2. Vogel. Ballweitwerfen: 1. Roſenau 73,30 Meter, 2. Rück.
Pferdeſport.
Herrenreitertag in Frankfurt am Main.
In dem Beſtreben, dem hieſigen Publikum ſtets beſondere
Ab=
wechſlung zu bieten, hat der Rennklub nach den großen Flachrennen des
Sonntags in den Mittelpunkt des Donnerstags zwei der beliebten
Jagd=
rennen für Hervenreiter geſtellt, bei denen man Gelegenheit haben wird,
die beſten Kräfte unſeres Nachwuchſes wieder im Sattel zu ſehen. Im
Johannisberg=Jagdrennen wird ein ſtarkes Feld an den Start kommen;
Herr Baumgärtner, der bekannte Reiter, zugleich Züchter und Trainer
in einer Perſon, ſteuert ſeine berühmte Stute Bandola, die Gewinnerin
des Harlshorſter Hauptfagdrennens im Vorjahr. Lt. v Moreau wird
wieder auf der am Sonntag gut gelaufenen Fuchſie im Sattel ſein, auch
Snob, der ſich ſo tapfer hielt, zählt zu den Teilnehmern, ebenſo der
populäre Traper unter Mafor v. Moßner. Lt. v. Goetz, einer unſerer
beſten Hervenreiter der Reichswehr, iſt für Fata Morgana verpflichtet,
Frhr. v. Egloffſtein für China. Außerdem werden noch vielleicht laufen:
Ueberläufer, Donnerwetter und Albana.
Das zweite Herrenreiterrennen iſt das Herbſtjagdvennen. Hier
er=
wartet ma Kritiſcher Tag, der im Frühjahr einen ſo glänzenden Sieg
hier errungen hat, unter ſeinem Beſitzer Frhrn. v. Lotzbeck. Herr
Schnitzer, der Reiter von Cupido, ſteuert ſeinen hartnäckigen Gegner
vom Sonntag, Le Gerfaut, Major v. Moßner den bekannten Tango,
Frhr. v. Egloffſtein den hier auch ſchon ſiegreich geweſenen Sturm.
Lt. v. Moreau wird auf Ulſter im Sattel ſein, außerdem könnten auch
hier Fata Morgana oder Ueberläufer das Feld vervollſtändigen.
Von den Flachrennen iſt in erſter Linie zu nennen das Ulrich
v. Oertzen=Erinnerungsrennen, in dem Marcheſa, Dagenichts, Caro
Bube, Tarzem und Jſonzo unter anderem als Starter gelten. Im Preis
von Hochheim für Zweijährige wird ſich die Weinbergſche Fervida einer
ſcharſen Gegnerſchaft zu erwehren haben. Ueberaus zahlreich beſetzt
wird der Mitteldick=Augsleich ſein, für den faſt zwanzig Pferde am
Platze ſind.
Rennen zu Karlshorſt am 4. Oktober.
1. Gröffnungs=Hürdenrennen. B00 Mk., 2300 Meter: 1. Gräfin A.
Oſtheims Tibet (M. Kloſe), 2. Perlenfiſcher, 3. Heldraſtein. Ferner:
Lucrezia, Sonnenkönig, Alarid, Antiope, Clothilde, Thegno,
Wolken=
ſchieber. Tot.: 21, Pl. 15, 25, 33:10. 4—¾4 Lg.
2. 7700. Rennen, Jagdrennen. 6000 Mk., 4000 Meter: 1. Graf H.
Henckels Proſpero (G. Moritz), 2. Mirko, 3. Stattliche. Ferner:
Main=
berg, Königsodler, Final, Brandmeiſter, Waiſencknabe, Tot.: 18, Pl. 13,
31, 15:10. 2—5ſ. Lg.
3. Aſpen=Jagdrennen. 3000 Mk., 8400 Meter: 1. G. Tiſchauers Per
Dark (Hr. W. Schnitzer), 2. Stromer, 3. Groſa. Ferner: Mundſchenk,
Roſe Marie, Turfball, Quo vadis, Mirabelle, Freſtra, Hümenberg,
Tot.: 39, Pl. 19, 19, 17:10. 1—8 Lg.
4. Haupt=Hürdenrennen. 1. M. Dombrowskys Kikeriki II (H.
Bis=
mark), 2. Flämin, 3. Das Lied. Ferner: Dioeletian, Frintrop, Lanz,
Opar, Forno, Rivalin, Lichtſtrahl II. Tot.: 28, Pl. 16, 43, 28:10. Kopf
bis 4 Lg.
5. Kadett=Jagdrennen. 3000 Mk., 4000 Meter: 1. J. Sanders
Cul=
worth (Schwitzer), 2. Rückſicht, 3. Vezna. Ferner: Propulſor,
Traum=
lieſe, Tornado, Wetterſcheide, Girant, Möros. Tot.: 227, Pl. 39, 29,,
105:10. 5.—4 Lg.
6. Preis von Treptow. 3000 Mk., 1200 Meter: 1. Abtlg.: 1. H.
Hertz Euterpe (E. Huguenin), 2. Patachor, 3. Statius. Ferner:
Klim=
bin, Lukſor, Adaminus, Erinnerung, Welf, Mirim, Mohrenblume.
Tot.: 35, Pl. 13. 42, 12:10. Kopf—3 Lg. — 2. Abtlg.: 1. J. Kühns
Trculich (Zachmeier), 2. Varasdin, 3. Sonnenlicht. Ferner: Smaragd,
Griland, Eſpe, Altenau, Florian, Legende. Tot.: 34, Pl. 18, 43, 21:10.
Hals—34 Lg.
7. Preis von Steineck. 3000 Mk., 3000 Meter: 1. J. Kühns
Ein=
tracht II (Hauſer), 2. Feierabend, 3. Graziella. Ferner: Aucilla,
Ra=
guſa, Maimorgen, Figaro, Trier, Fenja, Karodame, Va via,
Firemers=
heim. Tot.: 106, Pl. 30, 17, 35:10. 4—2 Lg.
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Löſt man Haar nach dem patentierten Verfahren von Dr. Weidner
auf, ſo erhält man eine neutrale Löſung der ſchwefelreichen
Haarbau=
ſteine. Dieſe Löſung hat die Eigenſchaft, die Urſachen, die zum
Haar=
ausfall geführt haben, zu beſeitigen und die Haarwurzel zu ernähren
und zu kräftigen. Eine Glatze iſt heute alſo kein hoffnungsloſer Fall
mehr. Jeder ſollte aber durch richtige Pflege des Haares dem
Haar=
ausfall vorbeugen. Zur regelmäßigen Haarpflege benutzen Sie daher
nur das ärztlich empfohlene Silvikrin=Champoon das
gleichfalls Silvikrin enthält. Weitere Aufklärungen über das
Haar=
wuchsproblem erhalten Sie durch das kleine Büchlein „Das
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Wirtſchaftliche Rundſchau.
Von der Kölner Herbſtmeſſe. Wie das Meſſe= und Ausſtellungsamt
Köln mitteilt, wird von der Mehrzahl der Ausſteller das Geſchäft als ſehr
gut und als das beſte aller bisherigen Kölner Meſſen bezeichnet. Das
ſchlagartig einſetzende Geſchäft gleich nach der Eröffnung iſt beſonders
auffallend und ſeit der Inflation nicht mehr beobachtet worden. Auch die
öſterreichiſchen und franzöſiſchen Ausſteller haben gute Aufträge erhalten.
Der zweite Tag war weſentlich ruhiger, doch hatte die Möbelmeſſe, die als
die beſte dieſes Jahres angeſprochen wird, auch weiterhin erfreuliches
Intereſſe und zahlreiche Aufträge zu verzeichnen. Am heutigen zweiten
Tage waren es weniger zahlreiche, aber größere Käufe, die Abgeſchloſſen
wurden. Ein großer Teil der Firmen berichtet, daß ſie bis Februar 1928
mit Aufträgen verſehen ſind.
Gunzenhäuſer & Co., Offenbacher Lederwarenfabrik A.=G.,
Offen=
bach. Die Geſellſchaft wird der G. V. am 22. Oktober
Kapitalzuſammen=
legung von 350 000 RMk. auf 175 000 RMk. und Wieder=Erhöhung auf
den früheren Betrag durch Ausgabe von V. A. vorſchlagen. Der
Rein=
gewinn im Geſchäftsjahr 1926 betrug noch 2 770 RMk.
Aufwertung der Sparkaſſenguthaben auf 25 Prozent in Hamburg.
Während bisher in Hamburg beſtimmt war, daß die Sparkaſſenguthaben
in Höhe von 12½%ihres Goldmarkwertes aufzuwerten ſeien, und kürzlich
die preußiſche Regierung für die preußiſchen Sparkaſſen eine Aufwertung
von 15% angeordnet hat, konnte der Hamburgiſche Senat jetzt eine
end=
gültige Aufwertung der Sparkaſſenguthaben bei der Sparkaſſe von 1827
und der Neuen Sparkaſſe, der Cuxhavener, Ritzebüttler und der
Ochſen=
wärder Sparkaſſe auf 25% des Goldmarkwertes beſchließen. Die
Ver=
ordnung wird in den nächſten Tagen erſcheinen.
Der Beſchäftigungsſtand, der öſterreichiſchen Eiſeninduſtrie. Im
Auguſt d. Js. hat der Beſchäftigungsſtand der öſterreichiſchen
Eiſen=
induſtrie abermals eine Beſſerung erfahren. Gegenüber dem Juli d. Js.
ſtellte ſich die Ausnützung der Volleiſtung wie folgt: Roheiſenproduktion
68,42% (63,49)), Rohſtahlerzeugung 79,65% (74,59%), Walzeiſen 88,71
Prozent (68,99%), Eiſenerzförderung 79,02% (72,03%). Im Auguſt 1926
konnte die öſterreichiſche Eiſeninduſtrie nur 40—58% der Kapazität
aus=
nützen.
Die belgiſche Kohlentranſittarif=Ermäßigung beſchloſſen. Die
Ver=
waltungsorgane der Belgiſchen Nationalen Eiſenbahngeſellſchaft haben
in ihrer vor einigen Tagen ſtattgehabten Zuſammenkunft die Ermäßigung
des Tarifs für den Tranſitverkehr von engliſcher Kohle über Antwerpen
nach Deutſchland genehmigt. Hierdurch kommt der Antwerpener Hafen
auf die gleiche Frachtbaſis wie Rotterdam. — Gleichzeitig wurde
be=
ſchloſſen, eine Probebeſtellung von 60 000 eiſernen Schwellen in Belgien
zu tätigen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Oktober.
An der heutigen Börſe war die Stimmung recht ſchwach. Auf allen
Märkten überwog ſtark das Angebot, das mr ſchlecht aufgenommen
wurde. Schon vorbörslich war die Haltung nachgebend, als ziemlich
unerwartet der Reichsbankausſchuß einberufen wurde. Das Ergebnis
der Sitzung, die Heraufſetzung des Reichsbankdiskontes um ein ganzes
Prozent auf 7 Prozent wirkte außerordentlich abſchwächmd. Daneben
übte die Tatſache, daß die Beratungsſtelle für Auslandsanleihen den
Beſchluß über die Frankfurter Stadtanleihe zurückgeſtellt hat, eine
un=
günſtige Wirkung aus. Man betrachtet in Börſenkreiſen die zukünftige
Geldmarkbmtwicklung mit großer Beſorgnis, wenn die ausländiſche
Kapitaleinfuhr gewaltſam eingeſchnürt wird. Verſtimmend wirkte dann
die momentane Geldmarktlage, die auch heute kein Zeichen einer
Ent=
ſpannung aufwies. Der Reichsbankausweis, der im Verlaufe bekannt
wurde, trug dann weſentlich zu der ſchwachen Haltung bei, da die
Wechſel= und Lombardeinreichungen um 628 Millionen Mark geſtiegen
ſind, ebenſo nahm der Notenumlauf um 684 Millionen Mark zu. Bei
der erſten Kursfeſtſetzung ergaben ſich gegen die geſtrige Abendbörſe im
allgemeinen Kursſchwächungen von 3 bis 7 Prozent. Stark angeboten
waren im Elektromarkt Gesfürel und Siemens, die 9½ bezw. 10½
Pro=
zent verloren. J. G. Farben eröffneten 7½ Prozent niedriger. Am
*Montanmarkt lagen Harpener und Rhein. Braumkohle beſonders ſchwach
bei Kursrückgängen bis zu 9 Prozent. Angeboten waren ferner Zellſtoff
Waldhof mit minus 8 Prozent. Auch Kaliwerte 8 Prozent niedriger.
Am Rentenmarkt blieb das Geſchäft ſtill, doch gab es auch hier
übar=
wiegend Abſchwächungen.
Im weiteren Verlaufe machte die Abwärtsbewegung weitere
Fork=
ſchritte, wenn auch von privater Seite kaum Abgaben vorgenommen
worden ſein ſollen. Elektrowerte gaben erneut bis zu 5 Prozent nach,
ebenſo Waldhof minus 4 Prozent. Rheinſtahl verloren insgeſamt
10 Prozent.
Tägliches Geld blieb unverändert knapp bei 7 Prozent.
Am Deviſenmarkt war das Geſchäft klein. Mark gegen Dollar
4,1955, gegen Pfunde 20,/4225, London=Paris 124,02, Mailand 89,15,
Mailand 28,01.
An der Abendbörſe war die Kursgeſtaltung etwas
uneinheit=
lich, jedoch gegenüber den Berliner Nachbörſenkurſen nur im Ausmaße
bis zu 1,5 Prozent verändert. Montanaktien im allgemeinen etwas
freundlicher, während der Elektromarkt noch etwas überwiegende
Kurs=
rüickgänge aufwies. Die Farbenaktie war knapp behauptet. Die
Speku=
lation zeigt zwar etwas beruhigtere Stimmung, jedoch will man
an=
ſcheinend die Rückwirkung der Diskonterhöhung auf die ausländiſchen
Käufer abwarten.
Im Abenddeviſenverkehr ſind keine nennenswerten
Ver=
änderungen eingetreten.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 4. Oktober.
Die Tendenz an den Aktienmärkten erfuhr heute einen Umſchwung,
da die Diskonterhöhung der Reichsbank von 6 auf 7% überraſchend kam
und nach der ſcharfen Aufwärtsbewegung verſchiedener Aktiengruppen
eine erhebliche Verkaufsneigung auslöſte. Man hatte zwar in
Börſen=
kreiſen eine ſolche Maßnahme ſchon ſeit Tagen erörtert,war aber nicht auf
eine unmittelbar bevorſtehende Heraufſetzung der Bankrate vorbereitet.
Die Kursverluſte betrugen im Durchſchnitt 4—6%, gingen aber am
Elektromarkt weit darüber hinaus und ſteigerten ſich in den Hauptpapieren
bis zu 20 und 25%. Später trat zwar wieder eine Beruhigung ein, doch
gewann die Baiſſeſpekulation an den Aktienmärkten die Oberhand. Die
Kurſe bröckelten daher langſamer, aber doch weiter ab. Die
Aufnahme=
fähigkeit war naturgemäß gering, da man zunächſt einmal die weitere
Entwicklung abwarten wollte. Unter dieſen Umſtänden blieben die
ver=
ſchiedenen aus der induſtriellen Wirtſchaft vorliegenden Nachrichten
ohne Eindruck. Am Geldmarkt zeigten die Sätze infolge der
Diskonter=
höhung eine aufſteigende Linie. Tagsgeld wurde, obwohl die Nachfrage
nach Erledigung der Differenzenzahlungen am geſtrigen Tage erheblich
nachgelaſſen hat, mit 8—9% genannt, mußte alſo ebenſo teuer bezahlt
werden wie Monatsgeld, das zunächſt keine Veränderung zeigte. Nur
ver=
einzelt kamen in täglichem Geld Abſchlüſſe unter 80 zuſtande. Am
Deviſenmarkt befeſtigte ſich die Reichsmark gegen New York mit 4,1960
eine Kleinigkeit. Das engliſche Pfund notierte gegen New York mit 4,8675
feſter. Etwas niedriger hörte man Spanien. Dagegen lag die Deviſe Oslo
eher etwas höher.
An der Nachbörſe fanden Deckungskäufe ſtatt, die eine leichte
Be=
feſtigung gegenüber den amtlichen Schlußkurſen zur Folge hatten. J. G.
Farbeninduſtrie ſtellten ſich auf 296, Geſ. für El. auf 321, Ver.
Glanz=
ſtoff auf 653. Die Stimmung war trotzdem ſehr geſpannt. Es notierten
zuletzt von Elektrowerten Siemens 293 ½, AEG 184½, Bergmann 201 ½,
Löwe 286, von Montanaktien Mannesmann 1681) Harpener 202½,
Gelſenkirchen 149½, Rheinſtahl 190, von Schiffahrtaktien Lloyd 150, von
Bankaktien Danatbank 228 und Dresdener 162, von Spritwerten
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New York",
Belgien. . ..
Italien
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Japan. . . . . .
Rio de Janeiro
Jugoſlavien".
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Konſtantinopel,
Kanada. . . . . . .
Uruguay . . . . . .
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 4. Oktober. Die Erhöhung des
Auslandes wirkt ſich zwar nicht in den amtlichen Notierungen der Börſe
aus, doch war die Geſamtſtimmung zweifellos feſter als geſtern. Dabei
iſt das Geſchäft auch weiterhin äußerſt ruhig. Einen, wenn auch
ge=
ringen, Einfluß auf die feſte Stimmung mag auch das verhältnismäßig
kleine Angebot ausüben, begründet durch die noch ſtark mit Feldarbeit
beſchäftigte Landwirtſchaft. Weizen 1. 26,50, 2. 25,50, 3. 22—24.
Rog=
gen 24,75—25, Sommergerſte 26—28, Hafer inl. 22—24, ausl. 24,50—25,
Mais 19—19,25, Weizenmehl 38,75—39,25, Roggenmehl 35—35,50,
Wei=
zenkleie 12,75—13, Roggenkleie 13,50.
Berliner Produktenbericht vom 4. Oktober. Die Befeſtigung an den
überſeeiſchen Gedreitemärkten kann ſich im Berliner Produktengeſchäft
nicht voll auswirken, da die ſchon geſtern an dieſer Stelle erwähnten
großen ſchwimmenden Auslandsofferten die Tendenz am innerdeutſchen
Markt beeinfluſſen. Wenn im Lieferungshandel trotzdem eine Befeſtigung
für Weizen bis zu 1 Mark ſich durchſetzte, ſo ſcheinen hierzu wohl nur die
geringen Angebote in gutem Inlandsmaterial die Veranlaſſung zu bieten.
Roggen unverändert, Dezember etwas feſter und März ziemlich ſchwach,
Die Oiskonterhöhung
der deutſchen Reichsbank.
Der Bankdiskont von 6 auf 7 Prozent, der Lombardſatz von 7
auf 8 Prozent erhöht. — Der Ausweis der Reichsbank.
Das Reichsbankdirektorium hat beſchloſſen, mit Wirkung von heute
ab dm Bankdiskont von 6 Prozent auf 7 Prozent, den Lombardſatz
von 7 Prozent auf 8 Prozent zu erhöhen. In der
Zentralausſchuß=
ſitzung führte der Reichsbankpräſident Dr. Schacht zur Begründung der
Diskonterhöhung u. a. folgendes aus:
„Der Ausweis der Reichsbank per 30. September zeigte eine ſtarke
neue Inanſpruchnahme. Die geſamte Anlage iſt gegenüber der Vorwoche
um 628 Millionen auf 2992 000 000 RMk. geſtiegen, der Wechſelbeſtand
allein um 510 Millionen auf 2746000 000 RMk. Entſprechend iſt der
Notenumlauf in der letzten Septemberwoche um 635 Millionen auf
4 182000 000 RMk., der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 49 Millionen
auf 989 Millionen RMk. geſtiegen. Einſchließlich Privatbanknoten und
Scheidemünzen ſind wir mithin für September auf die bisher nicht
er=
reichte Ziffer von rund 6,15 Milliarden RMk. Zahlungsmittelumlauf
ge=
kommen. Die Deckungsziffern der Noten durch Gold allein ging auf
44,3%, die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Deviſen
iſt auf 48,0% zurückgegangen, die Notenreſerve der Reichsbank nach § 289
B. G. beträgt nur noch 832 Millionen RMk.
Die geſamte Kapitalanlage, die 1927 unmittelbar vor der letzten
Diskonterhöhung 2 586 Millionen RMk. betrug, ſtellte ſich Ende Septemb.
auf 2 992 Millionen RMk.; es iſt alſo eine Steigerung um 406 Millionen
RMk. zu verzeichnen. Der Wechſelbeſtand allein, der Ende Mai 1927 ſich
auf 2421 Millionen RMk. bezifferte, iſt am 30. September 1927 um 325
Millionen auf 2 746 Millionen RMk. angewachſen; beſonders
bemerkens=
wert iſt, daß das Niveau trotz der Auf= und Abbewegung ſich ſtändig nach
oben verſchoben hat. Die Zunahme gegenüber dem Vormonat betrug
Ende Juni 73 Millionen, Ende Juli 18 Millionen, Ende Auguſt 149 Mill,
und Ende September 84 Millionen RMk. — Die Laufzeit der zum
Diskont eingereichten Wechſel hielt ſich im ganzen ziemlich unverändert
auf der Ende Mai erreichten Höhe der Notenumlauf der
Reichs=
bank iſt ſeit Ende Mai 1927 um 463 Millionen auf 4 182 Millionen RMk.
Ende September geſtiegen. Auch hier iſt eine ſtändig nach oben gerichtete
Tendenz zu erkennen. Die Steigerung jeweils gegenüber dem Vormonat
betrug Ende Juni 96 Millionen, Ende Juli 113 Millionen, Ende Auguſt
7 Millionen, Ende September 247 Millionen RMk. Der Umlauf an
Rentenbankſcheinen iſt von 1033 Millionen Ende Mai auf 989 Millionen
RMk. Ende September zurückgegangen. Der Umlauf von
Privatbank=
noten zeigt keine weſentlichen Veränderungen, der Umlauf an
Scheide=
münzen iſt ſeit Ende Mai um etwa 40 Millionen RMk. geſteigert worden.
Die Zinsſätze für Monatsgeld und bankſpirierte Warenwechſel zeigen ſeit
Monaten ſteigende Tendenz. Der Satz für bankſpirierte Warenwechſel
war bis Ende Juni ſtets unter dem Reichsbankſatz ſeitdem iſt er darüber.
Die Entwicklung der Geldverhältniſſe, wie die Geſtaltung des ſtatus
zwingen demnach zu einer Diskonterhöhung, der Diskontſatz für
Gold=
diskont bleibt jedoch einſtweilen unverändert auf 6%.
* Der Beſchluß des Zentralausſchuſſes der Reichsbank, den
Bank=
diskont gleich um ein volles Prozent auf 7 Pvozent zu erhöhen, iſt auch
den beteiligten Kreiſen zum Teil überraſchend gekommen. Er findet
aber im weſentlichen Zuſtimmung, nicht nur wegen der Beurteilung
des Ultimo=Ausweiſes der Reichsbank, ſondern auch unter
Berückſich=
tigung der Entwicklung der letzten Monate. Tatſächlich ſind wir ſoweit
gekommen, daß die Reichsbank mit ihrer Notenausgabe hart an die ihr
vorgeſchriebene Deckungsgrenze herangerückt iſt. Dieſe Grenze aber darf
ſie nicht überſchreiten, da ſie nicht nur im Reichsbankgeſetz, ſondem
auch im Dawesplan feſtgelegt iſt. Die Reichsbank wird wohl befürchtet
haben, daß ihr die Herrſchaft über den Geldmarkt vollkommen verloren
ging, wenn ſie jetzt nicht einen kräftigen Hebel vorzog. So hat. ſi
deshalb gar nicht erſt verſucht, ob ſie mit einer Erhöhung des
Diskont=
ſatzes um ½ Prozent auskommen könnte, ſondern ſie iſt gleich um ein
volkes Prozent in die Höhe gegangen. Damit ſind wir auf den Stand
vom März 1926 wieder zurückgekommen. Wir fingen 1923 mit 10 Proz.
an, gingen zwei Jahre ſpäter aus 9 Prozent, gingen dann in ziemlich
raſcher Folge auf 8 und 7 Prozent herunter, um ſchließlich im Januar
1927 auf 5 Prozent ſtehen zu bleiben. Im Juni mußte die erſte
Stei=
gerung auf 6 Prozent erfolgen, der ſich jetzt die neue Erhöhung au
7 Prozent anſchließt.
Die Maßnahme iſt im Zuſammenhang damit zu betrachten, daß
der Reichsbankpräſident zweifellos daran feſthält, die Aufnahme
öffent=
licher Anleihen im Ausland möglichſt zu verhindern, daß aber der
Auf=
nahme privatwirtſchaftlicher Anleihen langfriſtiger Art auch beſtimmte
Grenzen geſtellt ſind. Wir ſtehen alſo zweifellos vor der Gefahr, daß
die Rückwirkungen der Diskonterhöhung außer der Erſchwerung des
Kredites in erſter Linie die deutſche Wirtſchaft treffen und die immer
noch anſteigende Konjunktur abdroſſeln. Es muß ſich aber zeigen,
wie=
weit die Konjunktur geſund iſt. Ueberſteht ſie auch diesmal den Schlag
einer Diskonterhöhung, dann werden wir daraus das erfreuliche
Re=
ſultat ziehen dürfen, daß unſere wirtſchaftliche Geſundung einen
kräf=
tigen Schritt nach vorwärts getan hat, und daß wir in der Tat wieder
auf feſtem Boden bauen. Die Börſe ſcheint dieſer Anſicht zuzuneigen.
Die Sächſiſche Bank hat im Anſchluß an die Diskonterhöhung der
Reichsbank ebenfalls ihren Wechſeldiskont von 6% auf 7% und ihren
Lombardſatz von 7% auf 8% erhöht.
Brantfätter Hardderict voin LOttoder Lenl.
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl
Ausloſ. Sch. I. Te
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine ...
4% Dt. Schutzgeb.
Anl. . . . . . . . . ."
b)Ausländiſche
6% Bos. E. B. 1914
„L.Inv. 1914
„ 1898 .. .
„ 1902.
% Bosnien
5%6 Bulg. Tabak. 02
4½%Oſt. Staatsr.
v.1913, Kdb. 1918
4:/.%Oſt. Schatz. 14
4:/s%0 Oſt. Silberr.
Goldr.
42 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk.
4% Oſt. einh. R. (k.)
3% Port. /Spz.) III
5% Rum.am. R.03
4½%„Gold. 13.
4½ „am R. kon
4% „am R 05
4%Türk. (Adm.)03
4½ „(Bagd.)
4% (Bagd.) II
4½ „uniſ. 1903
4% 1911 Boll.
55.7
55.7
15.55
9.02
3.8
3.25
19
6I.
6.6
6
2.9
13.7
4½%Ung. St. 1913/ 24.5
„ 1913
4½0
lt. Innsbr. Abk.)
4½%llng. St 1914 25.5
4½FUng. St. 1914
lt. Innsbr. Abk / 221/,
486 Ung
4% Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.)
4½ Ung. Staatsr.
F. 10 ..... ...
4%Ung. Kronr. . . .
3% Ung. Eiſ. Tor ..
Außereuro=
päiſche
5%Mex.amn. i. abg
50 „ äuß. 99 „I
4% „ Gold04ſtf.
30 „ konſ. inn. . ,
4½%, Irrigat.
5% Tamaulipas I „
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
0%Berl. H.=Bt. G. /106
80
6% Berl. St. Golt
8% Darmſt. St.=G.
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf
Dresd. St. G.
7%Frkf. St.=G..
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
7%0 Frtf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
8%0 Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
70 Frkf Goldpfbr
6% Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr.
5%a Frkf. Pfbr. Bt.
Goldpfbr.
7%0 H.=St.=
Gold=
anl.
8% beſſ. Land.=Bk
Goldpſbr.
7% Heſſ. Land. Bk.
Goldpfbr.
Slückn.=Werk. 26
24
24.75
221=
20
Rre
372/.
Rf
100.5
88
98.5
100.5
96.5
92.5
90
92.75
87
100
96.5
92
99.75
96.5
92
79
90.5
99
97
10%Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. ....."
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt., Reihe I
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8½Ldwgshf. Stadt=
Goldan ..
7%M. KraftHöchſt
8% Mainz.=St.=G
8% Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.
7% M.=Stahlw. 27
%0 Naſf. Ldb. Gold
8O Nbg. St. Gldal.
8% Pfälz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr.
7%0 Pfälz. Hhp.=Bk.
Goldpfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
80 Pforzh. St.=G.
820 Pirmaſ. St.=G.
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr
8% Pr. Centr.=St.*
ſchafts=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldofbr.
8%Rh.=Hyp.=Bk.. .
Goldpfbr.
7%
6% „ „ „
4½% „„Lig. Pfb.
4½0 „Anteilſch.
7½%Rh. Stahlw.
25 .
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.
obl. mit Optior
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfohp. Gd.. ohne Option
2 Viag(V. Ind.=
Unt. Bln.)27..
103.25
98.5
98
89.5
8
99.1
82.5
95
104.6
00
96
91
98
97n5
100.25
101
98
A
9
55.25
100
99
96.75
92.5
89Boigt& Häffner
Goldobl. ......"
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ....."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23....."
50 Pr. Kaliwert..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. .
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyv.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk. ..
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. =u. Wb.
Meining. Hyp.Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyv.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr..
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel .."
Naſſau. Ldsb ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
/ Oſt. Sd. (L.)ſtfr.
97
98.6
13.75
8.25
2.22
15.5
16.9
12.46
8.15
12.45
12.7
16.5
12.05
9.175
4.5
2,6%Alte Oſt. Südb.
2,6% Neue
4½ Oſt Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8. E.
3%Oſt.
3% „
3% „
„
3%0 „
3%Oſt.
3%Oſt.
„abg.
„ „9.Em.
„abg.
1885
„ „ abg.
Erg. Netz
„ „abg.
3% RaabOebd. 83
91
3% „„
3eſo
97
4½ Rud. Silber ..
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½0 Anat.. S. II
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
½%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk.—..... . ."
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv.
Bay. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank..."
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein..
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk.. . .
Gotha. Grundkr. Bf.
Lur. Intern. Bank.
Metallbank
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. . .
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk
12.
14‟
10.4
20.75
20
20.
22.5
19.5
18
8.25
145.25
171
190
146
164
172.75
2—
162.25
129
132
104
155
162
129
147
4s
775
38.5
235
185
136
169.25
127.5
176.5
Südd. Dise.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Buderus. . . . . . . . .
Eſchw. Bergw. .. .
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb. ....
Ilſe Bergb. St....
„Genußſchein ..."
Kali. Aſchersleben.
Kali. Salzdetfurth.
Kali. Weſterregeln
Klöcknerwerte (abg.
Lothr=Hütte) ...
Mannesm.=Röhr. .
Mansfelder
Oberbedarf .. .. ..
Otavi=Min.=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk. . .
Rhein. Stahlw. . . .
Riebeck Montan. . .
Salzwerk Heilbronn
Tellus Bgb. .... . ."
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke.
142
41.5
17.8
107
—
149.75
4
170.75
252
167
126
98 5
37.5
110
188.5
111
125.5
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger ...... 183
Hercules, Heſſiſche 150
Löwenbr.=München 350
Mainz. Aktienbr. 50
Schöfferhof (Bind.) 335
Schwarz=Storchen /176
Tucher, Nürnberg
Werger
.
175
Akkum. Berlin.
Adler &Oppenh. 178
Adlerw. (v. Kleher) 105
6%A. E. G. Vzg. A. / 87
5%A. E. G. Vzg. B. 83
A. E. G. Stamm 184.25
Bad. Maſch. Durlach 159
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin .. 43.1
Baſt Nürnberg .. . 232
M
Beck & Henkel ...."
Bergmann El ....
Bing. Metall. .. ..
Brem.=Beſigh=Ol..
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr
Chem. Albert. . . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch ....
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel..
Deutſche Erdöl .."
D. G. u. Silb. Scheid.
D. Linoleumw. Bln
Dingler, Zweibrück.
Dresd. Schne llpr..
Dürkoppw. (St).
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
E. Licht u. Kraft. .
El. Lieferung ...."
Elſ. Bad. Wolle"
Email Ullrich .
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn... /
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter
Feiſt. Sekt
Fronkfurter Gas
Frankfurter Hof..
Frkf.=M. Pof. u. W.
Beiling ECie.
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon
Gritzner, Maſch
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Haid &. Neu.
Hammerfen ... .
Hanfw. Füſſen..
Hanſa=Lloyd, Br..
Hartm. & Braun..
138
193
20
137.5
82
55
116
87
147
212
247.75
79
69
42.5
219
183
34.25
29
80
230
74
100
51.5
292. 25
138.75
97
43.5
114.5
as
115
177
145
53 4
182
Hehligenſtaedt.
HilpertArmatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer ....
Hoch=Tief Eſſen...
Holzmann .
Holzverk. Ind... ..
Hydrom. Breslau
Fnag ........
Junghans St. ..."
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch..
Karſtadt, R.
Klein, Sch. &Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun ..
Krw. Alt=Württbg.
Krauß & Co .
Lahmeher .. . . . . ."
Lech, Augsburg ...
Lederw. Rothe ...
Lederw. Spicharz.
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Mainkraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg
Metallgeſ. Frkf. „
Miag, Mühlenb.
Moenus. Stamm
Motorenf Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Münch. Lichtſpielf. 100
Neckar). Fahrz.
Neckarw Eßlingen
Peters Union
Pfälz Näk Kayſer
Philipps.
Porzellan Weſſel.
Nein. Gebb. & Schal
Rhein Eleftr
Rhenania, Kunheim
Rütgerswerke
Schneid. & Hanau
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackfr
Schrifta. Slemp
Schuckert Elektr.
Schuhfbr. Weſſel.
Schuhf. Herz.... . ! 57
12
108
111
193
20
100
105
206
130
173
65.5
20
44.5
121.5
134
130.25
135
73
72
111
141
114.25
60
63
129.25
163
61
93.1
60
96
123.75
130
199.5
Schulß. Grünlack
Seilind. Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halske.
Südd. Immob.
Südd.Zucker=A.-G.
ſThür. Lief. Gotha
fuhren Furtwängl
junterfr. Kr.=El.=V.
Beithwerie
Ver. ſ. Chem. Ind
Ver. b. Olfbr. Mann
Ver Faßf. Caiſel.
Gummi. Bin=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
kUltramarin .
Zellſtoff Berl. ...
Vogtl. Maſch. ....
Voigt & Haeffner
Bolthom Seil
(Wahß & Frentag
(Wegelin Rußfbr.
(Zellſt Aſchaffenbg
Zellſt. Memel. . ."
Zellſt. Waldhof".
Zucker / Rheingau
Transport= und
(Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorz
fA. Dt Eiſenbahn.
A. Lokalb u. Kraft.
Dr. Eiſenb.=Geſ.
Schantung E. B
FSüdd Eiſenb.=Geſ.
Hapag
Nordd Llond....
291.5
136.25
117
104.9
53
111
93
53
96.5
81.5
160
89
64.25
161
148.5
153
310
00.75
86
179
39.5
9.2
142
147.75
Frtft. Allg. Ver).
Frankonia Rückv
Darmſtädter Wert
Bahnbedart
Dampft Rodberg
Helvetia Konſ....
Gebr Lutz
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeder ....!!
VenulethcEllenb..
160
162
143
[ ← ][ ][ → ]Nummer 276
Mittwoch, den 5 Oktober 1927
SGeite 13
Viehmärkte.
Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 4. Oktober. Der Auftrieb
be=
vegte ſich wieder auf gewohnter Höhe. Es waren gegen den Vormarkt
/4 Stück Großvieh, 95 Kälber und 159 Schweine mehr angetrieben. Bei
Glechtem Beſuch bewegte ſich das Großviehgeſchäft ziemlich langſam.
Die Großviehpreiſe blieben unverändert, Kälber gaben 2—3 Mk. und
chweine 1 Mk. nach. Der Großviehmarkt brachte ein mäßig bewegtes
Sſchäft und wurde langſam geräumt, während das Geſchäft auf dem
hweinemarkt mittelmäßig war und ein kleiner Überſtand verblieb.
rgetrieben waren 56 Ochſen, 21 Bullen, 438 Kühe und Färſen, 340
Elber und 1111 Schweine. Je nach Qualität wurden für 100 Pfund
bendgewicht folgende Einzelpreiſe erzielt: Ochſen 54—62, Bullen
—52, Färſen und Kühe 54—66, 40—53, 28—38, 20—25, Kälber 65 bis
5- 54—65, Schweine 73—78, 74—78, 70—75 und Sauen 65—69 Mark.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 4. Oktober ſtellten ſich wie
gt: Elektrolytkupfer 125¾, Remelted Plattenzink 48—49,
Original=
zuttenaluminium 210, dto in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350,
timon Regulus 85—90, Silber in Barren 76½—77½
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
euar 42 (421).), Februar 421/, (42½), März 42:/, (42¾), April 42½
4* ¾), Mai 42½ (42¾), Juni 42¾ (43), Juli 43 (43:/.), Auguſt 43
42:/.), September 431/, (43:/.), Oktober 41 (41¾), November 41:/,
/, (53:/.), Oktober 53½ (54¾), November 53½ (54), Dezember
24 (54).
DDie Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom 4. Okt.
t Kupfer (Tendenz ſtetig), Standard p. Kaſſe 5317/,—54, 3 Monate
„—S Settl. Preis 54, Elektrolyt 61½—2:/,, beſt ſelected 60½ bis
Elektrowirebars 62½),; Zinn (Tendenz feſt), Standard p. Kaſſe
6O½).—269½, 3 Monate 266½—267, Settl. Preis 269½, Banka (inoff.
ſrt.) 280½, Straits (inoff. Not.) 275: Blei (Tendenz feſt), ausl. prompt
gr)., entft. Sichten 2015) Settl. Preis 201/,, Zink (Tendenz ſtetig),
ewöhnl. prompt 26‟/,, entft. Sichten 26½, Settl. Preis 26‟,, Antimon
Crgulus chineſ. per (inoff. Not.) 44, Queckſilber (inoff. Not.) 21¾ bis 22,
Kolframerz (inoff. Not.) 12¾, Weißblech (inoff. Not.) 181/,.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chieago, 4. Oktober. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der Markt neigte anfangs zur Schwäche auf günſtige
Be=
richte aus Argentinien und Auſtralien und bedeutende Zufuhren.
Spä=
ter trat eine Erholung ein auf ſchlechter lautende Berichte aus Kanſas.
Mais: Für Mais war heute anfangs eine ſchwächere Stmmumg
feſtzuſtellen auf große Ankünfte. Später ſetzte ſich eine Erholung durch
auf die Feſtigkeit der ſüdlichen Märkte und ungünſtiges Trockenwetter
für den geernteten Mais.
Hafer: Die Preiſe zogen leicht an auf Käufe des Lokohandels.
Roggen: Der Markt verlief feſt auf Käufe für, öſtliche Rechnung
und Nachlaſſen des Inlandsangebotes.
* New York, 4. Okyober. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Der Markt neigte größtenteils zur Schwäche auf die
Zu=
nahme der Santos=Vorräte und ſchleppende Lokonachfrage, ſowie
euro=
päiſche Abgaben. Der Schluß war gebeſſert.
Zucker: Die heutige Unterzeichnung des Geſetzes zur Negelung der
Ein= und Ausfuhr und des Anbaues von Zucker auf Kuba durch den
Präſidenten Machada veranlaßte umfangreiche Verkäufe und
Liquida=
tionen der Händler. Die Termine ſchließen 5—6 Pkte, unter geſtern.
Baumwolle: Die Baumwollpreiſe gingen auch heute wieder leicht
zurück, da die Hauſſeſpekulation Glattſtellungen vornahm und ſüdliche
Firmen Hedgingsverkäufe vornahmen. Im Verlaufe ſetzte ſich allerdings
dann eine teilweiſe Erholung durch auf Käufe des Handels.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 131½, März 134½, Mai 136½;
Mais: Dez. 9334, März 96½, Mai 99½; Hafer: Dez. 48½,
März 50½, Mai 51½; Roggen: Dez. 96%, März 99½8, Mai 101.
Schmalz: Okt. 12,50, Dez. 12,75, Jan. 13.10.
Fleiſch: Okt. 12,05, Dez. 12,12½, Jan. 12,90; Speck: loko
12,25; leichte Schweine 10,75—11,80, ſchwere Schweine 10,50—
11,75: Schweinezufuhr: Chicago 20 000, Weſten 70000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 4. Okt.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 140½, hart 143½: Mais: neu
ank. Ernte 102½; Mehl: ſpring wheat clears 6,65—7,00;
Fracht: nach England 2,0—3,6 Schilling, nach dem Kontinent
10—12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,20; Talg: extra 8½.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 92; Loko: 15,00;
Okt. 16,64, Nov. 14,30, Dez. 13,77, Jan. 13,54, Febr. 13,48,
März 13,46, April 13,52, Mai 13,60, Juni —, Juli 13,68.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Wie verlautet, gehen die Verhandlungen über die Preußenanleihe
weiter. Sie ſollen nicht ſo günſtig ſtehen, wie es bisher den Anſchein
hatte. Die Ausſichten auf ein baldiges Zuſtandekommen der Anleihe
ſind zwar ſchlechter geworden, aber der Abſchluß iſt nicht in Frage
geſtellt.
Am Montag wurde ſeit Beſtehen der Börſe in Eſſen zum erſten Male
an der Eſſen=Düſſeldorfer Börſe per Termin gehandelt. Die Umſätze,
die ungefähr zu den Kurſen der Berliner und der Kölner Börſe getätigt
wurden, waren äußerſt lebhaft, da ſich die geſamte örtliche Bankwelt
an dem neuen Terminhandel intenſiv beteiligte.
Wie wir aus Luxemburg erfahren, wird das franzöſiſche
Ausfuhr=
kontingent in Roheiſen nach Belgien infolge eines Spezialabkommens
für den Monat Oktober 15 000 betragen. Für die Monate November und
Dezember ſollen neue Kontingente feſtgeſetzt werden. Die Ausfuhr
bel=
giſchen Roheiſens nach Frankreich iſt ſehr gering.
Die franzöſiſche Regierung hat für den Export von 30000 v Eiſen=
Schrott nach Polen für die Monate September, Oktober und November
die Ausfuhrgenehmigung erteilt.
Die ſchwediſche Regierung hat durch einen Erlaß die Ausfuhr von
Schmiedeeiſen=Schrott bis Februar 1928 verboten. Das Verbot gilt
nicht für Material, das bereits auf Schiffen für die Ausfuhr bereitliegt.
Zwiſchen den italieniſchen Kunſtdüngerfabriken Montecatini und
Sclopio iſt eine Intereſſengemeinſchaft zuſtande gekommen, die den
Austauſch von Patenten vorſieht, wodurch man hofft, eine Verminderung
der Produktionskoſten zu erreichen.
Die Banca Popolare hat vom italieniſchen Finanzminiſterium die
Erlaubnis erhalten, ſich mit der Banca Mutua Agricola di Vittoria zu
verſchmelzen. Wahrſcheinlich wird auch dann die Banca Popolare di
Saluzzio in die neue Verbindung einbezogen werden.
Die Wollwarengroßhandelsfirma Wallach, Hoexter & Co. in New York
iſt, mit 600 000 Dollar Paſſiven in Konkurs geraten. Hauptgläubiger iſt
die engliſche Firma W. C. Gaunt in Bradfort.
Wie der „Daily Telegraph” aus Tokio erfährt, iſt die finanzielle und
wirtſchaftliche Lage in Japan trotz der gegenteiligen amtlichen
Ver=
ſicherungen immer noch beſorgniserregend. Die Behörden verdoppeln
ihre Anſtrengungen, um ſchnell Mittel und Wege zu finden, die Depoſitare
der geſchloſſenen Banken zu befriedigen.
Zu den Verlautbarungen, daß die Gildemeiſter & Co. ihre Intereſſen
in Südamerika, die ſich in Peru hauptſächlich auf Zucker und Baumwolle
in Chile auf Salpeter beziehen, erweitert habe, erfahren wir nunmehr
daß es ſich um den Erwerb einer neuen Zuckerplantage in Peru handelt
die zum Kaufpreis von 1,3 Mill. Lſtr. erworben wird.
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Nummer 276
Mittwoch, den 5. Oktober 1927
Seite 15
Das ſlammende Meer.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten)
Sie blickte zu Boden. Aber nur für einen Moment, dann
mote ſie den Strahl ihrer braunen Augen ruhig in ſein leicht
irrerrtes Geſicht. „Sei mir nicht böſe, aber ich werde nie
wie=
r kommen.”
„Nie wieder? Und weshalb nur dieſes eine Mal?”
„Weil ich beine Frau werden will, Waldemar, ohne ganz
AAchtung vor dir und mir verloren zu haben.”
„Das iſt . . . Unſinn!“
„So nennſt du es. Ich heiße es Klugheit. Geh’ und ſprich
t Papa ein ehrliches Wort.”
„Noch nicht ... du weißt, daß ich abwarten will, bis mein
h im kommt. Er wird für mich mit deinem Vater reden.
ſurr inzwiſchen . . . liebſt du mich denn nicht mehr, Käthe?”
„Gehl .. das kann doch nicht ſo raſch verflogen ſein.” Und
plickte binüber zum Klavier.
„Vielleicht gefällt dir ein anderer,” fuhr der Baron mit
ſurnder Eiferſucht fort.
Sie verſtand, wen er meinte. „Der ... der iſt doch höchſtens
it* luſtig. Aber, Waldemar . . . du ſcheinſt dich zu
unter=
tösen.”
Sie ging in ihrer Verwegenheit ſo weit, daß ſie ſich auf die
kenſpitzen ſtellte und ihn küßte. Er hätte ſie am liebſten
ge=
ſeck und an ſich geriſſen. Nur mühſam beherrſchte er ſich. Er
igmnn leiſe zu flehen: ſie ſollte doch zu ihm kommen. Aber da
fücktelte Käthe den Kopf und blieb ſeltſam feſt. Vor wenigen
ſigen hätte ſie ganz anders geſprochen.
Herbert Brakke beendete ſein Spiel. Als er ſich erhob, hörte
aß ſich im Nebenzimmer einige von den Herren
verabſchiede=
n. Er dachte, es ſei ſchicklich, dasſelbe zu tun. Für einen
ſtrn Beſuch hatte er ſeinen Aufenthalt lange genug
aus=
blhnt.
Käthe hätte ihn gern noch gehalten. Nur Waldemars
An=
tſrnheit machte es ihr unmöglich. Wozu ſollte ſie dieſem
blon=
in Doktor einen Feind ſchaffen? Und ſo reichte ſie ihm ganz
ſiualich die Hand und ließ ihn gehen.
Ein paar Minuten ſpäter hatte Doktor Brakke auch den
irggen Abſchied überſtanden und trat hinaus auf die Straße.
ſwar wieder ein Winterabend in ſchneeweißem Kleide und
Wichter der Fenſter warfen glitzernde Reflexe auf die
knir=
ſende Decke.
NGubaſſy hatte ſich erbötig gemacht, an Hand der Angaben
tnſtheimers und nach eigenem Ermeſſen das für den Bau der
ilwik geeignete Terrain zu ſuchen. Er ließ ſich denn auch für
ſige Tage reichliche Diäten auszahlen und verſchwand aus
Baubtſtadt. Am letzten Tage der Woche fand er das, was er
ſhre, und kam zu ſeinem Auftraggeber mit der Miene eines
ſanues, der nach langer Reiſe ans Ziel gelangt war.
Wir werden ein kleines Bauerngut ankaufen müſſen, das
mit der Bahn und Schlitten oder Wagen in knapp, zwei
ſunden erreichen läßt,” berichtete er. „Es hat zwar einige
Inoert Morgen, aber das von uns nicht zu verwendende Ter=
rain werden wir an unſere Arbeiter verpachten. Dafür liegen
die Gründe unübertrefflich. Ringsum iſt bis auf einige kleine
Eichenwaldungen flaches Land. Kein Dorf, kein Haus in der
Nähe! Eine prachtvolle Straße führt von der Station bis zu
dem Gütchen. Sie iſt für Laſtenautos außerordentlich geeignet.
An der Straße habe ich eine kleine Ziegelei geſehen, die wir für
unſeren Bau erwerben können. Kurz und gut, es iſt alles ſo,
wie wir es nur wünſchen dürfen.”
„Wir werden es beſichtigen,” gab der Bankier zur Antwort,
„ich gedenke alle bisher in Betracht kommenden Intereſſenten
dazu einzuladen. Danach entſcheiden wir ſofort, ob wir kaufen
oder nicht. Iſt der Preis ſehr hoch?"
„Wenn wir klug ſind und dem Bauer nicht ſagen, wozu wir
ſeinen Beſitz verwenden wollen, bekommen wir ihn um einen
Pappenſtiel."
Man fuhr, wie Gubaſſy jetzt dem Bankier beſchrieb, mit der
Bahn bis zu der Halteſtelle Schönheide, wohin man in etwa
fünf=
undvierzig Minuten gelangte, und hatte von dort aus eine
reich=
liche Stunde Schlittenfahrt, um Stubinten zu erreichen. So
hieß das Bauerngut. Sein Beſitzer war ein gewiſſer Vetter, ein
Mann, der ſich ſchon zu alt fühlte, um die Wirtſchaft auch
weiter=
hin führen zu können.
Seit zwei Jahren ſchon ſuchte er einen Käufer, fand ihn
aber nicht, da Stubinten nach Anſicht der meiſten Kenner keinen
guten Ackerboden beſaß. Außerdem lag es ſehr einſam. Vetter
hätte das Gut gern ſeinen Kindern übergeben, aber ſeine
bei=
den Jungen waren in die Großſtadt gegangen und zogen es vor,
ſich als kleine Angeſtellte fortzubringen, anſtatt den väterlichen
Beſitz zu übernehmen und als freie Bauern zu leben.
Schon am zweiten Tage nach Gubaſſys Rückkehr ſollte die
Beſichtigung ſtattfinden. Man hatte berechtigte Eile, denn es
war in den nächſten Tagen Tauwetter zu erwarten. Noch
herrſchte ſcharfe Kälte, und der Ausflug verſprach als
Schlitten=
partie höchſt reizvoll zu werden. Sobald aber der Schnee zu
ſchmelzen begann, herrſchte auf dem Lande ein unheilvolles
Kotwetter, das eine Fahrt zur Qual zu machen drohte. Daher
betrieb Ernſtheimer die wenigen Vorbereitungen zu der kleinen
Reiſe mit größter Haſt. Es ſollten außer dem Bankier und
ſei=
uiem Sohne, Gubaſſy und Doktor Bratke noch Profeſſor Ender.
Düſtingen und zwei Angeſtellte Ernſtheimers ſich daran
be=
teiligen.
K
(IV. 4629
Bonbons
Schützen jederzeit
vor Katarrh,
Husten, Heiserkelt.
(Coryfn-Bonbons: Aetlrylglycolsäure-Mentholester)
Originalpackung RM 1.— u. 1.50 in Apotheken und Drogerien.
Herbert hätte Lotte gern mitgenommen. Als er ihr am
Abend vor der Partie den Vorſchlag machte, ihn zu begleiten,
lachte ſie ihn aus. Es war aber kein ehrliches Lachen, das ſie
ihm zeigte, denn innerlich tat es ihr leid, nicht mit ihm in die
friſche Natur hinauseilen zu dürfen.
Sie ſehnte ſich danach, an Herberts Seite ſolche frohe
Schlittenfahrt zu erleben. Aber noch waren für ſie die Tage des
Glücks nicht gekommen. Sie war ein Pflichtenmenſch, der ans
Verzichten gewöhnt war.
„Weißt du, Schatz” antwortete ſie ihm, als er ſie faſt
ver=
letzt anblickte, „wie ſtellſt du dir das eigentlich vor? Soll ich
morgen einmal mein Bureau ſchwänzen und mit dir kommen?
Und was ſollte ſich Ernſtheimer denken?” fuhr ſie fort, während
ſie ſeine Hände erfaßte. „Geh, Herbert, mach’ kein böſes Geſicht.
Es wird ſchon die Zeit kommen, da wir beide untrennbar ſind.
Hab: Geduld bis dabin.”
Dabei blieb ſie, und am nächſten Morgen fuhr Herbert
Brakke allein zum Bahnhof, wo er ſich mit dem Bankier und den
übrigen Reiſegefährten verabredet hatte.
Es war noch dunkel, denn man wollte den Zug benutzen,
der um acht Uhr die Hauptſtadt verließ. All die Tauſende waren
tätig, die den gewaltigen Magen der Stadt zu füllen hatten.
Noch ratterten die Bäckerwagen durch die Stadt, und die Bauern
kamen mit leeren Gefährten vom Markte. Raſſelnd gingen die
Rolladen vor den Geſchäften empor. Hinter einzelnen Fenſtern
branute noch Licht. Aber ſchon ſpannte ſich ein blaugrauer, vom
Morgendämmern erhellter Himmel über dieſem Erwachen.
Profeſſor Ender und Gubaſſy waren bereits zur Stelle. Sie
gingen vor dem Eingang des Bahnhofes auf und nieder. Der
Profeſſor hatte ſich ſorgſam für den Ausflug ausgerüſtet. Er ſah
eigentlich in dem gewaltigen Pelz, den noch umfangreicheren
Ueberſchuhen und mit der Pelzmütze wie ein Nordpolfahrer aus.
Zwiſchen dem aufgeſtellten Biberkragen wallte ihm der verfärbte
Bart über die Bruſt. Daran erkannte ihn Doktor Brakke.
Gu=
baſſy dagegen ſah man ſeine Abſicht, die Stadt zu verlaſſen, gar
nicht an. Er trug ſich immer gleich elegant.
„Guten Morgen, meine Herren”, grüßte Herbert, als er auf
ſie zutrat.
„Eottlob, wieder einer,” lachte Gubaſſy und ſchüttelte ihm
mit ſeiner ſtets zur Schau getragenen Herzlichkeit die Hand,
„eigentlich hätten wir ſchon vollſtändig beiſammen ſein ſollen.
Aber die übrigen Herren ſcheinen noch zu ſchlafen.”
„Es iſt noch eine reichliche halbe Stunde Zeit”, tröſtete der
Profeſſor, „aber finden Sie nicht, meine Herren, daß es hier
draußen ſehr kalt iſt?” ſetzte er hinzu und begann die
Elefanten=
füße, in denen er ſteckte, auf= und niederzuſetzen. Er ſah ſo
poſ=
ſierlich aus, daß ſich Gubaſſy und der Chemiker anblickten und
trotz aller Bemühungen, ihm ihre Heiterkeit nicht zu verraten,
zu lachen begannen.
„Ich bin nämlich für Schnupfen recht anfällig,” entſchuldigte
ſich der Mann mit dem grünen Bart, „wenn ich mich erkälte, habe
ich monatelang daran zu leiden. Ich habe Herrn Ernſtheimer
ſofort geſagt, daß ich ein großes Opfer bringe, indem ich heute
mitfahre‟
Dabei tanzte er immer raſcher auf und nieder.
(Fortſetzung folgt.)
4sloen Amtsverkündigungen des Kreisamts
kuxſtadt und den Beianntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
WSefunden: 1 mittelgroßer
Meſſing=
küfſel. 1 ſilberne Nadel mit Perle. Ein
ußss Aufſteckkämmchen mit roten
Stein=
in 1 gelber Rohrſtock. 1 ſchwarzes
r monnaie mit 1,80 Mk. 1 goldene
de Broſche (Halbmond und ein Blatt
tſtellend) mit Perſchen beſetzt. 1 grauer
fz uit. 1 dunkles Portemonnaie mit über
5M 1 Gartenſtuhl. 1 ge blich.
Kinder=
hdräſchchen mit Taſchentuch und
Kinder=
ka oper. 1 brauner Herrenglacéhandſchuh.
limunes halbrundes Portemonnaie mit
4AFg. 1 Herrenſchirm mit hellem Griff
Fklieine Schlüſſel am Ring. 1 grauer
Anzenhut. 1 k eines Portemonnaie mit
1Prg. Eine Anzahl Bund= und
Einzel=
fü el. 1 Paar getragene
Kinderſpangen=
hr 1 Häkelarbeit. 1 bunter Schal.
lilberne Perlenhalskette. 1 hellgrauer
renmantel. — Zugelaufen: 1
ſchwarz=
furer Schnauzer. 1 grauſchwarzer Schä=
Hund.
Bauarbeiten.
Zie Weißbinder= und
Schreinerar=
ſtem beim Umbau der Schulbaracke in
Budwigs=Oberreakſchule ſollen
ver=
gein werden."
Aie Bedingungen liegen bei dem
ren zeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30.
inmer Nr. 9, offen.
Arngebote, ſind bis Mittwoch, den
Oktober 1927, vorm. 10 Uhr,
zureichen.
(st15348
Darmſtadt, den 4. Okt. 1927.
Städt. Hochbauamt.
Bauarbeiten.
Dnie Maurer= und Zimmerarbeit bei
ſSrrichtung eines Neubaues in der
bßen Kaplaneigaſſe ſollen vergeben
ſ den.
Die Bedingungen liegen bei dem
terzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
inmer Nr. 9, offen.
Amgebote ſind bis Donnerstag, den
1Aktober 1927, vormittags 10 Uhr,
(st15347
zwreichen.
Darmſtadt, den 4. Okt. 1927.
Städtiſches Hochbauamt.
beſondere Ortskrankenkaſſe
Nerkur” f. Handlungsgehilfen
und =Lehrlinge Darmſtadt.
„Ergänzung unſerer Bekanntmachung
uſtt.. 272 ds. Blattes, „Wahl des
Aus=
eſſtes” betreffend, wird, folgendes
nach=
rugen:
m. Abſatz 1 muß es heißen: Die Wahl
AZertreter der Verſicherten und
Arbeit=
ver uſw.
mi Abſatz 4 muß es heißen: Dieſen
Eſchylagsliſten ſtehen gleich ſolche
Vor=
agsliſten von Verſicherten und
Arbeit=
gem, die mindeſtens 5 Unterſchriften
Berſicherten und Arbeitgebern tragen.
Aff ſatz 6 muß lauten: Wählbar ſind nur
jichrige Verſicherte und Arbeitgeber uſw.
At ſatz 2: Wahlberechtigt ſind nur die
ähhrigen Verſicherten u. Arbeitgeber uſw.
(15312
Diarmſtadt, den 4. Okt. 1927.
* Worſtand der Beſonderen
Drlskran=
kenkaſſe „Merkur‟ Darmſtadt.
3, Schnellbächer, I. Vorſitzender,
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Handtuchſtoff, mit roter Borde. Meter 0.58
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Herrenhemd, mit Einſatz 5.25, 4.75, 4.25
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6. Oktober 1927, vorgeſehen geweſene
Ver=
ſteigerung findet erſt am Freitag, den
7. Oktober 1927, vorm. 8 , Uhr, ſtatt.
Darmſtadt, den 3. Oktober 1927.
Städtiſches Wohlfahrts=
und Jugendamt.
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Darmſtadt, den 5. Oktober 1927.
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Gerichtsvollzieher.
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volle Größe, mit oder ohne Rand.
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