Einzelnummer 10 Pfennige
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Franffurt a. M. 1301.
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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
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Nummer 275
Dienstag, den 4. Oktober 1927. 190. Jahrgang
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Rabat” weg. Banſkonio: Deuſche Ban” und
Darm=
ſtädter und Natonalban”
Die demſcrmäätſcen Teſptechangen.
RANR
Die Unterredung
Streſemann-Woldemaras.
Ein Abkommen mit Litauen?
Berlin, 3. Oktober.
Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras verließ
ggeſtern abend Berlin, um ſich nach Kowno zu begeben.
Wolde=
mnaras hatte eine längere Beſprechung mit Dr. Streſemann
üüber die zwiſchen Deutſchland und Litauen ſchwebenden Fragen,
ſäm beſonderen über das Memelproblem. Die Verhandlungen
Eonnten wegen der Kürze der Zeit nicht zu Ende geführt
wer=
wen und ſollen in Berlin oder Kowno weitergeführt werden.
*Es iſt leider nicht gelungen, mit dem litauiſchen
Miniſter=
wräſidenten Woldemaras während ſeines 24ſtündigen
Aufent=
chaltes in Berlin zu irgendwelchen feſten Vereinbarungen zu
kkommen. Den Niederſchlag ſeiner Unterredung mit dem
Außen=
nniniſter hat er wiedergegeben in einem Interview, doch haben
wvir von litauiſcher Seite gerade genug ſchöne Worte gehört,
nwir wollen endlich Taten ſehen. Was wir wünſchen und
for=
wern iſt lediglich, daß die Drangſalierungen und Quälereien
ſoer memelländiſchen Bevölkerung ihr Ende finden. Wenn auch
Woldemaras wiederholt zu erkennen gegeben hat, daß er ſelbſt
Sie Wiederherſtellung verfaſſungsmäßiger Zuſtände im
Memel=
gebiet fordert, ſo hat er bisher niemals die Kraft aufgebracht,
um ſich gegenüber den wahren Herrſchern in Litauen, die für
Sie Zuſtände im Memelgebiet verantwortlich zeichnen, durch=
Eetzen zu können.
Eine Unterredung mit Woldemaras.
Litauens Memelpolitik.
* Berlin, 3. Oktober. (Priv.=Tel.)
Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras äußerte
ſich nach der Unterredung mit dem Reichsaußenminiſter Dr.
Streſemann gegenüber unſerem Vertreter über die ſchwe=
Henden Fragen der litauiſchen Politik. Er berührte dabei
mamentlich dei deutſch=litauiſchen Fragen und betonte die
weit=
ggehende Uebereinſtimmung der Anſichten über die beiderſeitig
antereſſierenden Fragen, die ſich bei ſeinen Beſprechungen mit
Meichsminiſter Dr. Streſemann in Genf und Berlin ergeben
ſGabe. Er ſtehe voll zu ſeiner im Juni vor dem Völkerbund
ſabgegebenen Erklärung und werde alles tun, um eine
konſe=
muente und gerechte Durchführung des Memelſtatuts zu
veran=
haſſen. Alle einzelnen Differenzpunkte ſeien beſprochen worden,
mnd mit Zuſammentritt des Landtages und der Herſtellung
ſaormaler Verhältniſſe im Memelgebiet werde der jetzige
Gou=
werneur in ſeinem Auftrage dem memelländiſchen Landtag ein
Aktionsprogramm unterbreiten, das in allen weſentlichen
Punk=
hen die Memelkonvention, die viele Unklarheiten und Lücken
mufweiſe, im Geiſte des Ausgleiches und der Verſöhnung
er=
hänzen will. Woldemaras kündigte zugleich an, daß mit der
heutſchen Regierung der Abſchluß eines Gentleman=Agrements
über das Aufenthalts= und Niederlaſſungsrecht der
beiderſei=
tägen Staatsangehörigen in Ausſicht genommen ſei. Hiernach
wollen Ausweiſungen in Zukunft nur bei Vergehen, Verbrechen
ſrſw. ausgeſprochen werden dürfen. Die Beſchwerde wegen der
(Entlaſſungen von Eiſenbahn= und Poſtangeſtellten, die das
liitauiſche Sprachexamen nicht beſtanden haben, werde er, ſo
er=
llärte Woldemaras, einer genauen Nachprüfung unterziehen.
Schließlich brachte der litauiſche Miniſterpräſident zum
Aus=
deruck, er ſtehe auf dem Standpunkt, daß das Geſamtdirektorium
uinſchließlich des Präſidenten des Vertrauens des Landtages
bedürfe, die litauiſche Regierung denke nicht daran, ein
Direk=
norium zu ernennen, das binnen kurzem das Mißtrauensvotum
heer Mehrheit des Landtages erhalte. In den deutſch—
litaui=
ſtchen Handelsvertragsverhandlungen, die
aus=
ſichtsreich verliefen, werde auch das Anſiedlungs= und
Nieder=
haſſungsrecht der Deutſchen in Litauen feſtgelegt werden.
Litauens Beziehungen zu ſeinen Nachbarn.
Da in letzter Zeit oft die Rede von einer engliſchen
Einfluß=
rahme auf Litauen und der Bildung einer antiſowjetiſtiſchen
/Front die Rede war, fragte unſer Vertreter, inwieweit dieſe
Meldungen auf Wahrheit beruhten. Woldemaras antwortete,
daaß im Gegenteil die engliſche Diplomatie in Kowno
friedlie=
hend wirke, keinesfalls aber auf eine Verſteifung der
litauiſch=
uſſiſchen Beziehungen hinarbeite. Was die
Be=
iehungen zu Polen angingen, ſo ſei darin keine
Aende=
uung eingetreten. Alle Gerüchte über eine litauiſch=
pol=
jriſche Ausſöhnung entbehrten jeder Grundlage. In den
Beziehungen zu Lettland, die ſehr herzlich ſeien, habe
deie lettiſche Haltung anläßlich des Tauroggener Putſches einiges
Befremden hervorgerufen, da die Putſchiſten augenſcheinlich auf
bettiſchem Boden Unterſtützung gefunden hätten. Der
Ab=
ſchluß eineslitauiſch=eſtniſch=lettiſchen engen
Wirtſchaftsabkommens, ſei ſehr wünſchenswert und
würde ſich hoffentlich in abſehbarer Zeit durchführen laſſen. Zum
Schluß fragte unſer Vertreter, ob nicht die Paß= und
Viſabeſtim=
mungen zwiſchen Litauen und Deutſchland aufgehoben bzw.
ge=
mmildert werden könnten. Prof. Woldemaras meinte, daß eine
tvöllige Aufhebung noch verfrüht erſcheine, daß aber
Verkehrs=
gerleichterungen ſehr wünſchenswert ſeien.
Um Maltzans Erbe.
Vorbeſprechungen über die Neubeſetzung
des Waſhingtoner Botſchafter=Poſiens.
Ein ſo wichtiger Poſten wie der des deutſchen Botſchafters
in Waſhington kann nicht lange unbeſetzt bleiben. Dazu ſind
die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den
Vereinigten Staaten zu eng; dazu ſind auch die Fragen, die
ihrer Erledigung noch harren, zu zahlreich. Es iſt deshalb
be=
greiflich, daß unmittelbar nach der Rückkehr des Außenminiſters
nach Berlin die Vorbeſprechungen über die
Neu=
beſetzung in Angriff genommen worden ſind. An
Kandi=
daten aus der zünftigen Diplomatie und aus den Kreiſen der
Außenſeiter fehlt es nicht. Dazu wäre aber doch grundſätzlich
zu ſagen, daß gerade die Befetzung des Waſhingtoner Platzes
einer beſonders liebevollen Behandlung bedarf und nicht
turnus=
mäßig erledigt werden kann, daß vielmehr der Beſte gerade gut
genug iſt.
Die politiſchen Geſpräche, die dabei über den Ozean hin und
her gehen, ſind nicht ſo ausſchlaggebend wie die Tatſache, daß
die Vereinigten Staaten auf abſehbare Zeit der Geldgeber
Euro=
pas ſein werden. Das Wettrennen der europäiſchen Staaten um
die amerikaniſchen Anleihen wird ſich alſo fortſetzen, und daher
iſt es wünſchenswert, daß der deutſche Botſchafter gerade nach
der wirtſchaftlichen Seite hin beſchlagen iſt, um unſere Intereſſen
nach allen Richtungen hin vertreten zu können, zumal da ja
auch die Freigabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums, die
im kommenden Winter wenn auch nicht ſpruchreif, ſo doch akut
werden wird, unter wirtſchaftlichen Geſichtspunkten entſchieden
wird. Herr von Maltzan iſt zwar aus der Berufsdiplomatie
hervorgegangen, er iſt aber Loch durch die Familienbeziehungen
ſeiner Frau und durch ſeine perſönlichen Neigungen ſo ſtark nach
der kommerziellen Seite hin beeinflußt gewefen, daß er vollauf
imſtande war, die Materie zu beherrſchen. Vielleicht wird aus
einer gewiſſen Analogie heraus, weil auch Maltzan
Staats=
ſekretär war, ehe er nach Waſhington ging, in erſter Linie der
Name des Staatsſekretärs von Schubert genannt, der
bis=
her als erſter Anwärter für London galt, aber dort auf beſtimmte
Widerſtände ſtößt. Man nennt weiter den früheren
Reichs=
kanzler Cuno, der heute wieder der Leiter der Hamburg=
Amerika=Linie iſt und drüben über viele finanziellen
Beziehun=
gen verfügt, der aber keine Neigung zu ſpüren ſcheint, noch
ein=
mal ſich von der Hapag zu trennen. Ernſter iſt ſchon die
Kan=
didatur des früheren Reichskanzlers Dr. Luther, der zwar
im Begriff ſtand, mit beiden Beinen in die Innenpolitik zu
ſpringen und ſich als Kandidat der Deutſchen Volkspartei in den
neuen Reichstag wählen zu laſſen, der aber doch wohl auch in
Waſhington ein Betätigungsfeld ſieht, das ſeinen Neigungen
entſpricht. Ebenſo ernſthaft wird man den früheren
demokra=
tiſchen Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold, nennen müſſen,
der ja auch aus dem kaufmänniſchen Lager hervorgegangen iſt
und mit dem Reparationsagenten Parker Gilbert gut
zuſammen=
gearbeitet hat.
Es iſt anzunehmen, daß die Neubeſetzung der
Waſhing=
toner Geſandtſchaft im Zuſammenhang mit dem allgemeinen
Revirement unſerer Diplomaten erfolgt, das übrigens ſchon für
Auguſt vorgeſehen war, dann aber auf den Herbſt verſchoben
wurde. Hierbei wird auch der Poſten des deuttſchen Botſchafters
in London neu beſetzt werden müſſen, da Herr Sthamer die
Altersgrenze längſt überſchritten hat. Auch für Warſchau und
eine Anzahl anderer Geſandtſchaften iſt ein Perſonenwechſel ins
Auge gefaßt.
Vor Streſemanns Berichterſiattung.
* Berlin, 3. Oktober. (Priv.=Tel.)
Nachdem die Hindenburg=Tage vorüber ſind, wird das
Reichskabinett ſeine in den letzten beiden Tagen liegen
geblie=
benen Arbeiten wieder aufnehmen und vor allem den Bericht
des Außenminiſters über Genf entgegennehmen. Viel Poſitives
über das hinaus, was bereits bekannt iſt, hat der Miniſter
aller=
dings nicht zu berichten. Er wird ſich im weſentlichen darauf
beſchränken müſſen, Stimmungseindrücke wiederzugeben, die ſich
mit der Stellung der einzelnen Staaten zueinander zu
beſchäf=
tigen haben. Er wird dann aber auch noch feſtſtellen können —
im Gegenſatz zu den Bekundungen namentlich der
Sozialdemo=
kraten, die nach Kräften dazu beigetragen haben, die deutſchen
Kreiſe zu ſtören —, daß alle Behauptungen über außenpolitiſche
Schwierigkeiten, die wegen der Hindenburg=Rede in Tannenberg
entſtanden ſein ſollen, falſch ſind. Es iſt nicht wahr, daß unſere
Beziehungen zu England oder Frankreich irgendwie getrübt
wurden, jedenfalls nicht, ſoweit Briand in Frage kommt, und
Herr Chamberlain hat ausdrücklich verſichert, daß er durchaus
Verſtändnis für die Einſtellung habe, aus der heraus Herr von
Hindenburg ſeine Tannenberg=Rede gehalten habe. Allerdings
wird Dr. Streſemann in dieſem Zuſammenhang nicht
verſchwei=
gen können, daß die Ausſichten für eine
beſchleu=
nigte Rheinlandräumung im Augenblick gleich
Null ſind. Es zeigt ſich immer mehr, daß die Franzoſen vor
den Neuwahlen zur Kammer im Mai nächſten Jahres darüber
nicht mit ſich reden laſſen wollen.
Der Reichsaußenminiſter hat am Montag dem
Reichspräſi=
denten über die Genfer Ereigniſſe Bericht erſtattet.
Wahlen
in der Tſchechoſlowakei.
Am 16. Oktober wird in den Gemeinden gewählt. — Das
Sudeten=
deutſchtum geht im Zeichen völliger Zerſplitterung zur Wahl.
Negative Vilanz des Aktivismus.
Von unſerem H=Korreſpondenten.
Prag, Anfang Oktober.
Die von der Prager politiſchen Landesverwaltung für den
16. Oktober d. J. ausgeſchriebenen Gemeindewahlen gleichen den
Wahlen in den Jahren 1919 und 1923 inſoferne, als ihnen auch
diesmal ein eminent politiſcher Charakter zukommt. Die erſten
Wahlen in die Gemeindevertretungen, die 1919 auf Grund eines
eigenen Wahlgeſetzes erfolgten, hatten den ſozialiſtiſchen
Par=
teien gegenüber den bürgerlichen Elementen in den
Gemeinde=
vertretungen einen erheblichen Vorſprung geſichert, den ſie bei
den Wahlen im Jahre 1923 zu einem großen Teil wieder
ein=
büßten. Die letzten Wahlen ins Parlament haben die
bürger=
lichen Gruppen abermals ſtark in den Vordergrund geſchoben,
ſo daß es ſchließlich nach dem Zerfall der früheren allnationalen
Koalition zur Bildung jener tſchechiſch=deutſchen Regierung
kom=
men konnte, die nunmehr ſeit zwei Jahren bemüht erſcheint, den
komplizierten nationalen und ſozialen Problemen dieſes Staates
beizukommen. Sie hat ſich vor eine ſchwere Aufgabe geſtellt
ge=
ſehen, denn es war von vornherein klar, daß die Vielheit der zu
löſenden Fragen mancherlei Schwierigkeiten bieten mußte, deren
Beſeitigung den Regierungsparteien nicht leicht fallen würde.
Jedenfalls aber ſteht feſt, daß die ſudetendeutſchen
aktiviſti=
ſchen Parteien — Landbündler, Chriſtlichſoziale und
Gewerbe=
treibende — ihrem der Regierung gegebenen Verſprechen auf
poſitive Mitarbeit an den Staatsgeſchäften durchaus treu
ge=
blieben ſind, ſo treu, daß in der deutſchen Bevölkerung der
Tſchechoſlowakei ein heftiger Meinungsſtreit darüber in
Erſchei=
nung trat, inwieweit den Intereſſen des Sudeten= und
Geſamt=
deutſchtums durch die ſo zuſtande gekommene Zuſammenarbeit
zwiſchen Tſchechen und Deutſchen gedient ſei. Es muß
feſtge=
halten werden, daß die Zugeſtändniſſe, die von den Tſchechen den
deutſchen aktiviſtiſchen Pärteien gemacht wurden zu einer Zeit,
da das zweite Prager Beamtenkabinett ſo arg ins Wackeln
ge=
raten war, daß es nur mit deutſcher Hilfe geſtützt werden konnte,
daß dieſe Zugeſtändniſſe nur in ſehr unzureichendem Maße
er=
füllt worden ſind. Einige für die deutſche Geſamtheit kaum
be=
deutend zu nennende Konzeſſionen wirtſchaftlicher Natur ſind
das bisher einzige Ergebnis der deutſchen Mitarbeit am Aufbau
des tſchechoſlowakiſchen Staates geweſen; um ſo bedauerlicher iſt
es, feſtſtellen zu müſſen, daß die Tſchechen ihrer früheren
Ein=
ſtellung gegenüber dem Deutſchtum ſo ſehr treu geblieben ſind,
daß auch jetzt noch, alſo im Zeichen der deutſch=tſchechiſchen
Regie=
rungskoalition, die offenkundige Verletzung aller den Deutſchen
des Landes zuſtehenden kulturellen, nationalen und
wirtſchaft=
lichen Rechte fortgeſetzt wird. Dieſe Zuſtände, deren Beſeitigung
Ziel und Aufgabe der drei aktiviſtiſchen deutſchen Parteien
ge=
weſen iſt, haben das ſudetendeutſche Volk in mehrere Lager
ge=
ſpalten und zum offenen Krieg zwiſchen den Parteien geführt.
Dieſer Kampf zeigt ſich in Formen, die das nationale Elend des
deutſchen Dreieinhalb=Millionen=Volkes der Tſchechoſlowakei ſo
grell beleuchten, daß der neutrale Beobachter darüber erſchrecken
muß. Es gibt kein einheitliches Ziel mehr für das
Sudeten=
deutſchtum, es gibt kein Verſtändnis mehr für die ungeheure
Gefahr, von der die deutſche Minderheit in dieſem Staate
be=
droht iſt — es gibt nur noch einen Kampf zwiſchen Brüdern, bei
dem die Tſchechen die lächelnden Zuſchauer ſind.
Auch die bevorſtehenden Gemeindewahlen werden im Zeichen
dieſer mörderiſchen Fehde ſtehen. Die aktiviſtiſchen deutſchen
Parteien rufen wohl nach unpolitiſchen Wahlen, aber die anderen
Gruppen ſind nicht geneigt, dieſem Wunſche Rechnung zu tragen.
Das Ergebnis des Wahltages ſoll der Maßſtab ſein für die
Stimmung im Volk, ſoll zeigen, welche Reſonanz die aktiviſtiſche,
welche Anhängerſchaft die negativiſtiſche Richtung im deutſchen
Volke noch vorfindet, und von dieſem Geſichtspunkte aus kommt
den jetzigen Wahlen die Bedeutung eines eminent politiſchen
Aktes zu: aus der Stärke der in die Gemeindevertretungen
ein=
ziehenden Parteien wird ſich unſchwer ableiten laſſen, wie ſich
die Dinge bei den künftigen Parlamentswahlen geſtalten werden.
Sicher iſt, daß auf deutſcher Seite die Zerfahrenheit im
bürger=
lichen Lager zu einer nicht unerheblichen Stärkung der
ſozia=
liſtiſchen Poſition führen wird, ebenſo, wie angenommen werden
kann, daß die aktiviſtiſchen Parteien nicht mehr wie früher die
Mehrheit des Volkes hinter ſich haben werden. Noch ſind die
Verſprechungen von ſeiten der Regierung an die loyalen
deut=
ſchen politiſchen Gruppen in zu friſcher Erinnerung; das
ſudeten=
deutſche Volk hat ſich von der deutſch=tſchechiſchen
Zuſammen=
arbeit inner= und außerhalb des Parlamentes eine Entſpannung
der ſchroffen nationalen Gegenſätze, die ſoviel Unrecht und Haß
großgezüchtet haben, verſprochen, aber es hat ſich in ſeinen
Hoff=
nungen arg getäuſcht geſehen. Davon, daß auf gemäßigter
tſche=
chiſcher Seite die im Staatsintereſſe geleiſtete Arbeit der drei
großen deutſchen Regierungsparteien als vorbildlich bezeichnet
wird, hat es nichts, ſolange das frühere antideutſche Syſtem ſich
gleich bleibt. Daß es ſich nicht geändert hat, beweiſen
neuer=
dings die von nationalem Chauvinismus zeugenden
Drang=
ſalierungen des deutſchen Schulweſens, die Verhaftung politiſch
verdächtiger Deutſcher auf Grund vager Verdachtsmomente (die
ſich jeweils als unzutreffend erweiſen) und das deutliche
Be=
ſtreben zur ſklaviſchen Unterwerfung des deutſchen Volkes unter
den tſchechiſchen Nationalismus. Bei ſolcher Einſtellung der
tſchechiſchen Politik konnte die Bilanz der deutſchen
Regierungs=
parteien, wenn ſie auch im Zeichen des Aktivismus ſteht, niemals
aktiv werden!
Seite 2
Die franzöſiſch=amerikaniſchen
Handelsbeziehungen.
Peröffentlichung des Notenwechſels über den
Zoll=Konflikt.
EP. Paris, 3. Oktober.
Heute erfolgte die bereits ſeit längerer Zeit angekündigte
Veröffentlichung des franzöſiſch=
amerikani=
ſchen Notenwechſels über die Handelsbeziehungen
zwi=
ſchen den beiden Ländern. Die Veröffentlichung beſtätigt die
bereits bekannten Tatſachen. In der erſten franzöſiſchen
Note vom 15. September erklärt ſich die franzöſiſche Regierung
zu Verhandlungen über einen Handelsvertrag mit der Union
bereit, wünſcht aber vorher den beiderſeitigen Standpunkt ſo
aus=
zulegen, daß einerſeits Amerika auf dem franzöſiſchen Markt
gleiche Behandlung erfahren ſoll wie ſeine Konkurrenten, daß
aber andererſeits der franzöſiſchen Ausfuhr die gleichen Vorteile
auf dem amerikaniſchen Markt garantiert werden ſollen, vor
allem durch Vermeidung jeglicher Diskriminierung in den
ameri=
kaniſchen Tarifen.
Die amerikaniſche Denkſchrift vom 20. September
behnt dieſen Vorſchlag eines Gegenſeitigkeitsvertrages als
un=
vereinbar mit den amerikaniſchen Geſetzen rundweg ab und
er=
klärt, die amerikaniſche Regierung richte ihre Kritik nicht gegen
die franzöſiſchen Zollſätze ſelbſt, ſondern gegen die beſtehende
Diskriminierung, da die Sätze nicht gleichmäßig auf alle Länder
zur Anwendung kämen. Frankreich erhebe auf gewiſſe
amerika=
niſche Waren Zölle, die viermal ſo hoch wären als die Zölle auf
die gleichen Waren, wenn ſie von Deutſchland, oder anderen
Ländern eingeführt würden.
In ihrer Antwortnote vom 30. September weiſt die
franzöſiſche Regierung darauf hin, daß der von der
amerikaniſchen Regierung vertretene Grundſatz der völlig gleichen
Behandlung weder in Verſailles noch auf der Genfer Konferenz
noch auf der letzten Weltwirtſchaftskonferenz anerkannt worden
ſei. Nicht die Diskriminierung an ſich, ſondern nur die
unge=
rechte Diskriminierung ſei verurteilt worden. Die Note beklagt
ſich weiter über die Einfuhrbeſchränkungen, denen gewiſſe
Er=
zeugniſſe in Amerika unterliegen, durch die aber Frankreich
ſtärker betroffen werde als andere Länder. Beſonders werden
erwähnt Parfümerien, Porzellan, Meſſerwaren, Stoffe,
Seiden=
waren, Schmuckſachen und Handſchuhe. Die franzöſiſche
Regie=
rung habe nicht die Abſicht, um die Tarife zu feilſchen, ſondern
wolle nur als Gegenleiſtung für die Amerika zu gewährenden
günſtigen Minimaltarife eine weniger prohibitive
Zollbehand=
lung für gewiſſe Artikel verlangen. Schließlich äußert die
Regie=
rung ihr Bedauern darüber, daß die amerikaniſche Denkſchrift
den Artikel 317 des amerikaniſchen Zollgeſetzes erwähnt habe,
deſſen Anwendung weder dem gemeinſamen
Verſtändigungs=
willen noch der Erinnerung an gemeinſam durchgemachte Kämpfe
für die internationale Gerechtigkeit entſpreche. Die franzöſiſche
Regierung ſei erſtaunt darüber, daß ſie für die Einhaltung der
ſie bindenden Geſetze mit Repreſſalien bedroht werde, deren
Un=
gerechtigkeit und Uebertreibung in keinem Verhältnis zur
Bedeu=
tung des in Frage kommenden franzöſiſch=amerikaniſchen
Han=
dels ſtehe. Sie ſei der Anſicht, daß zwar keine Kompromiſſe auf
dem Gebiet der Prinzipien und Syſteme möglich ſeien, daß aber
in der Praxis bei gutem Willen der beiden Regierungen leicht
vorläufige Milderungen gefunden werden könnten.
Vor einer neuen amerikaniſchen Note.
EP. Waſhington, 3. Oktober.
Wie verlautet, arbeitet das Staatsdepartement zurzeit eine
entgegenkommende Antwort auf die letzte franzöſiſche Note in
der Frage der franzöſiſchen Zolltarife aus. Die Vereinigten
Staaten würden ſich darin bereit erklären, die Möglichkeit einer
Zollermäßigung für gewiſſe Waren auf Grund einer
Beſtim=
mung des Zollgeſetzes zu prüfen, die dem Präſidenten das Recht
gibt, Tarifſätze zu erhöhen oder zu ſenken, um die Unterſchiede
in den Produktionskoſten Amerikas und des Auslandes
auszu=
gleichen. Man glaubt aber zu wiſſen, daß die Vereinigten
Staaten bis zur Beendigung dieſer Prüfung von Frankreich
die Anwendung des Minimaltarifes, anſtelle des gegenwärtigen
Generaltariſes fordern werden, während Frankreich nur eine lichſtes zu tun, um Erleichterungen zu ſchaffen, ſoweit die
mili=
mal höheren Generaltarifs, zugeſtehen wollte.
*Im Palaſt des Minos.
Von Kaſimir Edſchmid.
Während meines Aufenthaltes in Kreta ging ich öfter mit
Dr. Duncan Mackenzie in Knoſſos ſpäzieren. Knoſſos iſt das
Labyrinth der Theſeus=Sage, ein Palaſt von unvorſtellbaren
Dimenſionen, mit Säulen, vier Stochwerken, einen halben kleinen
Berg bedeckend, und zwar auf allen Seiten, eine Stadt von einem
Palaſt, etwa zwei Jahrtauſende vor unſerer Zeitrechnung
er=
baut. Schon zur homeriſchen Zeit, die etwa tauſend Jahre vor
unſerer Zeitrechnung liegt, war dieſer Palaſt und das Leben
der Raſſe, die ſich in einer mächtigen Häuſerſtadt um ihn
grup=
pierte, nur noch Legende. Homer träumt nur noch von der
minoiſchen Zeit. Tatſächlich war die Raſſe von Knoſſos damals
bereits verſchollen, mit jener Plötzlichkeit aus der Geſchichte
hin=
weggeblaſen, wie die Vorſehung die ariſtokratiſchen Völker oft
behandelt. Wer die Ausgrabungen in Mykene, Thyrins, Aſſine
auf dem Peloponnes kennt, weiß, daß lange vor der Blütezeit
der helleniſchen Kultur, faſt fünfzehnhundert Jahre vor Perikles,
eine Kultur den Süden Europas bedeckte, die an Hochſtand
be=
wundernswert iſt. Vor den Zyklopenmauern der Fundamente
in Mykene denkt man an eine Raſſe von Rieſen. Erſt in Kreta
löſt ſich das Rätſel. Etwa zweitauſend Jahre vor Chriſtus
herrſchte nicht nur über Kreta, ſondern über Griechenland und
große Teile Aſiens eine Raſſe, deren Repräſentant der legendäre
Minos=König war. Eine Mittelmeerraſſe, die nicht griechiſch,
beſtimmt nicht ſemitiſch war. Den Bädern nach waren ſie klein.
Vielleicht blond. Ihre Schriftzeichen kann man noch nicht leſen.
Wahrſcheinlich waren ſie eine Schweſterraſſe der Philiſter. Sie
waren an Poeſie des Empfindens, an Raffinement der Kultur,
an Wolluſt der Lebensart auf keiner niedrigeren Stufe als wir,
Ihre Paläſte waren grandios, mit Bildern ausgemalt. Ihre
Salons, ihre Fremdenzimmer, ihre Depots, ihre Boudoirs von
höchſter Eleganz. Ihre Speiſezimmer waren mit Fresken
aus=
gemalt, die in hoher Zartheit Enten und Rebhühner und
Pflan=
zen zeigten. Ihre Prinzen gingen Krokos pflückend durch Wieſen.
Ueberall auf den Malereien iſt Muſik und Poeſie. Die Frauen
tragen Koſtüme wie bei Velasquez, mit freiem Buſen.
Herr=
licher Schmuck. Edle Steine, bewundernswerte Art der
Gold=
bearbeitung. Manche der Armbänder und Ketten in ihrer
Zu=
ſammenſetzung aus Edelſteinen, Bernſtein, Aquamarin, Kriſtall
und Gold verraten die Phantaſie unſerer beſten Juweliere. Das
Boudoir einer Dame der minoiſchen Zeit war mit Flakons aus
ſchwarzweißem Marmor angefüllt, deren Zahl, deren Formen
und deren Selbſtverſtändlichkeit, tauſendmal über das
hinaus=
gehen, was eine Dame der Welt heute in ihrem Ankleideraum
hat. Die Parfümflaſchen zum Anhängen waren ſo winzig wie
diskret. Zum Abendkleid trugen die Minoerinnen ein Diadem
Dienstag, den 4. Oktober 1927
Vom Tage.
Die Funktionärverſammlung der Berliner
Straßenbahn=
angeſtellten hat geſtern abend zu der
Verbindlichkeits=
erklärung des Schiedsſpruchs Stellung genommen und mit
52:49 Stimmen die Weiterführung der Arbeit
be=
ſchloſſen.
Der öſterreichiſche Geſandte in Berlin, Dr. Frank,
iſt ſeit einiger Zeit an einem Magenleiden erkrankt, das einen
opera=
tiven Eingriff notwendig macht, der vorausſichtlich Mitte Oktober in
Oeſterreich vorgenommen werden wird.
Reichpräſident v. Hindenburg hat dem Berliner
Polizei=
präſidenten in einem Schreiben ſeinen Dank für die
Mühe=
waltung der Polizei in den letzten Tagen ausgeſprochen.
Der 80. Geburtstag des Reichspräſidenten wurde
auch in Danzia, das an dieſem Tage reichen Flaggenſchmuck an
öffentlichen und privaten Gebäuden zeigte, im Rahmen zahlreicher
Ver=
arſtaltungen feſtlich begangen. Im Mittelpunkt der Feiern ſtand
der offizielle Feſtakt des Senats der Stadt Danzig.
Der frühere niederländiſche Geſandte in Berlin, Baron Gevers,
der ſeit ſeinem Rücktritte in Interlaken wohnte, iſt am Samstag in
Bern geſtorben.
Am Sonntag früh wurde in Lodz — offenbar von Betrunkenen —
ein Stück der Fahne des deutſchen Konſulats
ab=
geriſſen. Der polniſche Woiwode in Lodz hat dem deutſchen
Kon=
ſul das lebhafte Bedauern über dieſen Vorfall ausgedrückt, ebenſo die
polniſche Regierung dem deutſchen Geſandten in Warſchau gegenüber.
Der neue Garantiepakt zwiſchen Rußland und
die Souveränität Perſiens ſichergeſtellt und Moskau gewinnt dadurch die
Vorhand in Vorderaſien, nachdem bereits Afghaniſtan und die Türkei
Garantieverträge mit Moskau abgsſchloſſen haben.
Botſchafter Solf — 65 Jahre alt.
Dr. Wilhelm Solf,
deutſcher Botſchafter in Japan, begeht am 5. Oktober ſeinen
65. Geburtstag. Aus dem Konſulardienſt hervorgegangen, war
er Gouverneur in Samoa, als er im Jahre 1911 Staatsſekretär
des Reichskolonialamtes wurde. Im Herbſt 1918 zum
Staats=
ſekretär des Aeußern ernannt, hat Solf die Geſchäfte des Reiches
in der ſchwerſten Zeit bis Weihnachten 1918 geführt. Seit 1920
iſt er Botſchafter in Tokio.
Heſſen fordert Erleichterung für das
beſetzte Gebiet.
Mainz, 3. Oktober.
Im Auftrage der heſſiſchen Regierung hat ſich am Samstag
der Landeskommiſſar für die beſetzten heſſiſchen Gebiete,
Provin=
zialdirektor Dr. Uſinger, zu dem Oberbefehlshaber der
Beſatzungs=
armeen, General Guillaumat, begeben, um ihm die Wünſche der
Bevölkerung des heſſiſchen beſetzten Gebietes, für die
bevor=
ſtehende Verminderung der Beſatzungstruppen zu übermitteln.
General Guillaumat bekundete Verſtändnis für die Wünſche und
insbeſondere für die der Stadt Mainz und verſprach, ſein
Mög=
fünfzigprozentige Ermäßigung, anſtelle des gegenwärtigen, vier= täriſchen Notwendigkeiten in der am längſten beſetzten dritten
Zone es zuließen.
oder eine Tiara aus Steinen. Die Darſtellung einer
Schau=
kelnden iſt ganz und gar Fragonard. Immer wieder Schmuck,
auch bei den Männern. Sehr ſchöne Ringe. In den Fresken iſt
oft viel Aehnlichkeit mit der Frührenaiſſance, mit Bildern aus
Perugia. Die Vogeltapeten der Häuſer ſind von einer ſüßen,
weichen, bizarren Träumerei. Sogar ein blauer Affe, der
Blu=
men pflückt, bezeichnet den Hang zur Schwärmerei bei einem
Volk, das vielleicht das mächtigſte der Welt war. Dieſe Raſſe
muß von Spannungen durchzittert worden ſein, die es dem
Un=
tergang weihten. Es führt bereits in die Nähe deſſen, was nur
Götter ertragen können, wenn man ſo gewaltig und ſo zart
zu=
gleich ſein kann. Dieſe mit köſtlichen Farben ausgemalten, mit
terrgkottafarbenen Säulen immer wieder gegliederten Paläſte
in Knoſſos, Phäſtos, in Hagia Triada im Süden ſind bereits in
ihrer Anlage unbegreiflich und ſcheinen für Giganten gemacht.
Gleichzeitig ſind ihre Einrichtungen voll weichlichem Luxus und
oft bis zum Raffinement pretiös. Eine Militärraſſe, die
Blu=
men pflückte. Eine Militärraſſe, die wahrſcheinlich klein und
blond war, die in ihren Königinnen zugleich die Gottheit ehrte.
Dieſe Paläſte waren nicht wie bei den Hellenen für die Götter
gebaut, ſondern für die Raſſe, die einen Prieſterkönig beſaß, eine
unerhörte Einheit von Mythos und Daſein, eine Zwiſchenſtation
zwiſchen den Menſchen und Göttern, die allerdings nur ſo lange
dauerte, als die Götter exiſtierten und als der Ida, der heute
noch umwittert iſt, von den Gottheiten in familiärer
Nachbar=
ſchaft bewohnt war.
Dieſes Knoſſos auf Kreta, das dieſe abenteuerlichen
Auf=
ſchlüſſe gibt, lag vor dreißig Jahren etwa noch unter
Getreide=
äckern. Die Geſchichte erlaubte ſich, um es ans Licht zu bringen,
einen jener Glücksfälle, die romanhaft ſind. Der Engländer
Evans, der ein berühmter Archäologe war, beſaß die Tugend,
in außerordentlichem Maße reich zu ſein. Er kaufte das Terrain
und grub es aus. Gleichzeitig gab er dem Palaſt hin und
wie=
der leichte Rekonſtruktionen. Die Phantaſie des Beſchauers,
welche mit den gewöhnlich dem Publikum dargebotenen
ausge=
grabenen Grundriſſen allein nicht viel anzufangen weiß, erhält
an dieſen Andeutungen, die höchſt diskret ſind, gewaltige Flügel.
Im übrigen läßt ſich im Muſeum in Herakleion alles
nachkon=
trollieren. Wer nur Mykene kennt und die Kleinigkeiten, die in
Athen im Nationalmuſeum ſind oder die in Nauplia an
Gold=
ſachen liegen, an Vaſen und lädierten Fresken, hat noch nicht
das geringſte Gefühl dafür, mit welchem Nadius dieſe Raſſe
lebte, wie üppig, wie tief, wie farbig und wie hoch ihr Daſein
lag. Von Kreta geht Europa ohne Zweifel aus. Man kann es
nur in Kreta ſehen. Das Muſeum das die Interna des
Pa=
laſtes birgt, iſt von einzigartigem, unſchätzbarem Wert. Man
könnte allein aus einigen dort befindlichen Fresken einige
Land=
häuſer herſtellen, deren Bemalung ihren Schöpfer in den Ruſ
höchſter Genialität und moderner Sachlichkeit brächte. Das alles
iſt ſublim bis in die Fingerſpitzen, zeitlos und ſchön. Man hat,
was Europa betrifft, nach Evans Ausgrabungen, in Kreta
an=
zufangen und nicht bei den Hellenen. Wenn auch einiges
ägyp=
riſche Beeinfluſſung zeigt, ſo iſt die minoiſche Kultr ſicher nicht
aſiatiſch, weniger wahrſcheinlich als die griechiſche in ihrer
geo=
metriſchen Periode. Die minoiſche Kultur iſt mit dem Geſicht
ganz nach Europa gerichtet. Das iſt ſo wichtig und ſo intereſſant.
daß man es ſchwer noch in die Struktur einrangieren kann, die
man ſich als hiſtoriſches Weltbild gemacht hat. Mackenzie, der
mit Evans vom erſten Tag ab ausgrub, teilweiſe mit
zweihun=
dert Arbeitern, erzählte, daß damals den Gelehrten, die auf die
Phönizier feſtgelegt waren, das Hirn ſich wie eine der kretiſchen
Windmühlen drehte, die aus vielen kleinen Segeln
zuſamenge=
ſetzt ſind. Evans gab mit dieſen Ausgrabungen nicht nur der
Wiſſenſchaft ein Prunkſtück, ſondern auch ſeiner Nation eine
be=
ſtimmte Wirkung. Er ſchenkte zu dem Palaſt noch eine Villa,
in der ein Repräſentant der engliſchen Schule wohnt.
Gleich=
zeitig wird jedes Jahr weitergegraben.
Man hat eine Anzahl ſehr delikat ausgemalter Villen
ent=
deckt, ein großes Stadtſyſtem greifbar feſtgeſtellt, das um den
Palaſt herumlag. Bewundernswert ſind die Waſſerleitungen
von denen die Leute des Minos=Königs mehr wußten, als
ſpäter die Venetianer. Sie brachten das Quellwaſſer aus dem
Gebirg herunter in Röhren, die den unſrigen entſprechen, und
ließen es unter Druck wieder ſteigen. Was Waſſerluxus betrifft.
hatten ſie nach kriſtallklarem Bergwaſſer dieſelbe
verſchwende=
riſche Neigung wie die Mauren in der Alhambra. Auch dieſelbe
Luſt nach Loggien und überdeckten Terraſſen, um den Abend
an den Bergrücken zu beobachten. Der Palaſt wimmelt von
Bädern. Nur etwas hat er nicht, was alle Paläſte dieſer Zeil
auf dem Feſtland haben und was auch die Paläſte von Phäſtos
und Hagia Triada auf der Südſeite Kretas haben: das letzte
Raffinement der Lage. Dieſe Naſſe war nämlich lächerlich ver
wöhnt und ſnobiſtiſch auf eine beſtimmte Lage in der Natu;
eingerichtet. Sie lagen nie am Meer (Aſſine iſt eine Ausnahme
aber es liegt an einem faſt kreisrund geſchloſſenen Golf). Sie
lagen immer ſo, daß ſie das Meer gerade noch ſahen und ſeinen
Wind bekamen. Sie hatten immer Berge im Rücken und Berg”
unter ſich und wundervolle Silhouetten am Horizont. Die
anderen kretiſchen Paläſte haben immer den Ida mit ſeinen
Schneegipfeln vor ſich. In Knoſſos erkennt man gerade das
Meer. Der Ida iſt erſt oben an den gegenüberliegenden Hängen!
ſichtbar, wo die Königsgräber ſind. Es gibt da einige grüng
Punkte, die Zelte von jungen Engländern, die da kamoieren
und in den Gräbern buddeln. Sie hatten das Glück, bei
meinem Beſuch, einen Goldring mit neunzehn minoiſchen
Zeichen gefunden zu haben, ein Glück, das dieſe ſportlichen
Ge=
lehrten der Berühmtheit nahebringen wird in der Familie der
Archäologen, die intereſſant, aber klein iſt. Was Knoſſos bei
Nummer 275
Chamberlains Mittelmeer=Reiſe.
Das franzöſiſche Echo zur engliſch=ſpaniſchen
Zuſammenkunft.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. Oktober.
Die Zuſammenkunft des engliſchen Außenminiſters mit dem
ſpaniſchen Diktator beſchäftigt ſehr ſtark die franzöſiſchen
Phay=
taſien. Man ſpricht zwar wenig darüber, aber um ſo mehr denkt
man daran. Die Auffaſſung iſt hier allgemein, daß die
engliſch=
ſpaniſchen Zollfragen eine große Rolle in den Beſprechungen in
Barcelona ſpielten. Einige glauben ſogar, daß Chamberlain
die Wünſche der engliſchen Wirtſchaft, in erſter Linie der
eng=
liſchen Schwerinduſtrie, unter Umſtänden mit politiſchen
Zuge=
ſtändniſſen unterſtützte.
Die engliſche Preſſe bemüht ſich, die Tangerfrage bei dieſer
Gelegenheit möglichſt in den Vordergrund zu ſchieben. Das ſieht
man hier nicht gerne. Denn man wünſcht nichts ſehnlicher, als
die Tangerfrage totzuſchweigen. Man hält ſie für ziemlich
un=
lösbar, ſchon — von allen ſachlichen Gründen abgeſehen — wegen
Berſien iſt unterzeichnet worden. Mit dieſem Vertrag iſt der Haltung der engliſchen und italieniſchen Politik. Der
eng=
liſchen Politik wird hier vorgeworfen, daß ſie die Tangerfrage
ſtändig wach hält, gleichzeitig aber jede Löſung verhindert.
Aus dieſen und anderen Gründen hat man die Reiſe
Cham=
berlains nach Barcelona — ein perſönlicher Erfolg übrigens für
Primo de Rivera — ſehr ungern geſehen. Ueberhaupt iſt hier
eine Abkühlung des franzöſiſch=engliſchen Verhältniſſes zu
konſta=
tieren; die franzöſiſche Politik hat wenigſtens im Gegenſatz zur
engliſchen in Genf, am Balkan und im öſtlichen Mitteleuropa
eine klare Tendenz gezeigt, woraus man ſeine Schlüſſe ziehen
konnte. Die Beziehungen ſind automatiſch weniger geſpannt
ge=
worden, und in der Annäherungspolitik an Amerika läßt man
ſich ſelbſt durch große Mißerfolge nicht entmutigen . . .
Es iſt intereſſant, feſtzuſtellen, wieviel hier von der „
Preſtige=
einbuße Chamberlains” geſprochen wird. Genf war nach der
hier verbreiteten Auffaſſung eine Niederlage für die engliſche
Außenpolitik, eine Niederlage, die ſelbſt die ſchönſten Fahrten am
Mittelländiſchen Meer nicht vergeſſen machen können.
Die franzöſiſche Preſſe weiſt darauf hin, daß die ſpaniſchen
Blätter ſich eigentlich viel zu wenig mit der Barcelonger
Zu=
ſammenkunft befaſſen. In London ſoll man dies auch ſchon
empfunden haben, und man macht dafür die ſpaniſche Zenſux
verantwortlich, welche ſich diesmal härter zeigen ſoll als ſonſt.
Doch trotz der engliſchen Empfindſamkeit und Unzufriedenheit
verfolgt man hier mit viel Nervoſität die Mittelmeerausflüge
Chamberlains.
Aufdeckung einerrevolutionären Verſchwörung
in Spanien.
Madrid, 3. Oktober.
Einem offiziöſen Communiqus zufolge, iſt Miniſterpräſident
General Primo de Rivera bei ſeiner geſtrigen Ankunft in
Madrid davon in Kenntnis geſetzt worden, daß die Leitung der
Sicherheitspolizei tatſächlich ein repolutionäres
Kom=
plott entdeckt habe, das geeignet geweſen wäre, obwohl es
keine politiſche Bedeutung habe, eine Störung der öffentlichen
Ordnung hervorzurufen. Die Zahl der Verſchwörer betrage
etwa 200 Mann, es war ihnen jedoch gelungen, ſich reichlich
mit Bomben und Exploſivſtoffen zu verſehen, die
aller Wahrſcheinlichkeit nach dazu beſtimmt waren, bei
Atten=
taten Verwendung zu finden, um dadurch die öffentliche
Ord=
nung zu ſtören. Sämtliche Verſchwörer ſind feſtgenommen
worden. Das Material iſt beſchlagnahmt. Andere Elemente
die an dem Komplott teilnehmen, ermöglichen es nicht, das Ziel
der Verſchwörung feſtzuſtellen. Die Regierung glaubt, daß es
ſich um eine Angelegenheit im Zuſammenhang mit der
ſpa=
niſchen Nationalverſammlung handle. Die Sicherheitspolizei ſetzt
die Unterſuchung fort. Gewiſſe Telegramme kündigen an, daß
die Polizei mehr als hundert Bomben entdeckt habe. Mehrere
Offiziere ſeien an der Bewegung beteiligt. Zum Aufſtand
auf=
fordernde Flugſchriften ſeien beſchlagnahmt worden. Die Zenſur
ſei verſchärft.
Nummer 273
Dienstag, den 4. Oktober 1927
Geite 3
Hindenburg an das Deutſche Volk.
Die Hindenburg=Feier
des Kyffhäuſerbundes.
Ehrung Hindenburgs alsGeneralfeldmarſchall
Kom=
a8s 3
Galt die feierliche Veranſtaltung des Sonntags dem
Reichs=
träſidenten von Hindenburg, ſo wurde am Montag der
General=
f ldmarſchall von ſeiner alten Armee und der jungen deutſchen
4reichswehr geehrt. Der Kyffhäuſerbund hatte ſeine Mannen
zum zweiten Reichskriegertag im Stadion im Grunewald
vek=
ſ—mmelt, um ſeinem leuchtenden Vorbild, dem
Generalfeldmar=
ſHall von Hindenburg, zu huldigen. Tauſende und
Abertauſend=
zogen ſchon vom frühen Morgen an hinaus in das weite Oval
tes Stadions, dieſes bis auf den letzten Platz füllend. Immer
reue Maſſen drängten ſich hinein, alle wollten ſie ihrem alten
Heerführer ihre Liebe und Treue zu ihm und ihrem Vaterland
b weiſen. Und Hindenburg ließ ſie nicht im Stich. Er erſchien
rerſönlich, begleitet von ſeinem Staatsſekretär Dr. Meißner und
ſiinem Sohn und Adjutanten Major von Hindenburg. Um 11.15
Uhhr fährt ſein Kraftwagen ins Stadion ein, von unendlichem
Jubel der ungeheuren Maſſen begrüßt. In der Uniform des
C eneralfeldmarſchalls iſt er erſchienen. Er umfährt die weite
Bahn und begibt ſich dann zur Ehrenloge, von der aus er den
Anmarſch der Verbände, der Gruppen in alten hiſtoriſchen
Uni=
f rmen und der Reichswehr mit den Fahnen der alten Armee
entgegennimmt. Unter den Klängen eines Maſſenorcheſters, das
den alten Marſch „Preußens Gloria” anſtimmt, beginnt der
Ein=
zug der hiſtoriſchen Gruppen, angefangen mit den Deutſchrittern
in weißen Wappenhemden, Landsknechten, Landſturm aus der
Gchwedenzeit, kurbrandenburgiſche Dragoner, dann folgen
olden=
beirgiſche Grenadiere, Seydlitz=Küraſſiere, brandenburgiſche
UMlanen, Landwehr aus den Freiheitskriegen, Düppeler Stürmer
und als Abſchluß eine Sturmtruppe aus dem letzten Jahre des
ABeltkrieges. Dann kamen Gruppen in geſchichtlichen Uniformen
a1s Bayern, Württemberg, Sachſen und Oldenburg, ferner der
Heimat= und Landſturmverein Innsbruck 1809 als Tiroler
Land=
ſurm. Nun kamen 36 Fahnen und Standarten der alten Armee,
hrobei ſämtliche ehemaligen Armeekorps vertreten ſind. Der
Feldmarſchall grüßte die alten Feldzeichen. Die Kapelle
into=
vierte das Deutſchland=Lied, und es erfolgte die Nagelung der
zwölf älteſten Kriegervereinsfahnen mit dem Hindenburg=Nagel
durrch General von Horn. Nach der darauffolgenden Feſtanſprache
des Konſiſtorialrates Holzhaußen endete die Feier, und
Hinden=
buirg verließ unter brauſendem Jubel der begeiſterten Menge
das Stadion mit dem Bewußtſein, daß die alte Armee ihm Treue
gehalten hat und halten wird und daß der Geiſt der alten
deut=
ſwen Pflichterfüllung fortlebt und ſich vererbt von Geſchlecht zu
Geſchlecht.
Glückwünſche fremder Staatsoberhäupter
zum 80. Geburtstag des Reichspräſidenten.
Beim Reichspräſidenten ſind eine große Anzahl
Glückwunſch=
t=legramme fremder Staatsoberhäupter eingegangen. Es
gratu=
lgerten der öſterreichiſche Bundespräſident, der Reichsverweſer
on Ungarn, Papſt Pius XI., der Präſident der Vereinigten
Astaaten von Nordamerika, der König von Dänemark, der König
vn Schweden, der Präſident von Finnland, der ſchweizeriſche
Rrundespräſident, der Präſident von Lettland, der Senat der
ſ reien Stadt Danzig, der König von Siam, der Präſident von
Riberia, Marſchall Tſchang Tſo=lin als Vertreter der chineſiſchen
Aration und der Regierung der chineſiſchen Republik, König
Al=
imens von Spanien ſowie König Bovis von Bulgarien.
Die Amneſtie in Heſſen.
Aus Anlaß des 80. Geburtstages des Reichspräſidenten ſind
von dem heſſiſchen Juſtizminiſter entſprechend dem Vorgehen
des Reiches und der Länder in 330 Fällen Strafen im Wege der
(Snade erlaſſen oder gemildert worden.
Die heſſiſche Regierung hat dem Reichspräſidenten als
Ge=
hatrts agsgruß 100 Flaſchen edelſter Weine aus den ſtaatlichen
90omänen zugehen laſſen. — Staatspräſident Ulrich war mit den
anideren Chefs der Länderregierungen bei dem großen Gratu=
Intionsempfang in Berlin anweſend.
trifft, ſo iſt dieſer Boden aus Gründen des Hafens
wahrſchein=
lach uralter Anſiedlungspunkt.
Duncan Mackenzie hat in dreizehn Metern Tiefe Steinzeit=
2ookumente gefunden. Dieſer lange Engländer, der, als
Stu=
deent faſt noch, von Rom auf ein Telegramm von Evans in die
A—usgrabungen von Knoſſos hineinſprang und ihnen ſein
Le=
hen treu blieb, würde jedermann richtig ſtellen, der ihn für
enen Engländer hielte. Er iſt Schotte, Gaele, ein Kelte und
an Mitglied des Britiſchen Weltreiches. Er hat ſeine Studien
in Deutſchland gemacht. Man ſieht, ſeit Walter Scott ſind die
Psriten dieſelben, ſelbſt wenn ſie liebenswürdig wie dieſer Herr
ir grauen Wildlederſchuhen ſind, der im „Palace of
Knoſ=
ſtos” nicht nur ſeine Nation repräſentiert, ſondern
Gaſtfreund=
ſchaft ausübt. Die Engländer haben nicht nur die Tatſache der
Weltmacht, ſondern auch ihre Symbole in der Hand. Man iſt,
neenn man den Palaſt des Minos betritt, im Privateigentum
der engliſchen Schule. Wer nicht weiß, was dieſe Zufälligkeiten
heweiſen, kennt die Welt nicht. Auch Kreta war eine Inſel mit
ellnem ungeheuren imperialiſtiſchen Drang. Zur Zeit des Minos
neurde, die Erde von dieſem ſüdlichen York her verwaltet. De
*prache der Seeleute und der Staatsmänner war minoiſch.
6londe Inſelmenſchen, die gleichzeitig elegant wie die
Fran=
zoſen waren. Eine Herrenraſſe, die ein Rokoko kannte. Ein
ü all, der noch verwickelter, noch g gantiſcher, noch pikanter iſt
als das britiſche Problem. Wo hätten die Engländer je eine
Sepur jener Verfeinerung gehabt, welche das berühmteſte
Fres=
luenbild des minoiſchen Palaſtes, der Prinz, beſitzt? Es war
ene der Wan malereien bei den Eingangspropyläen des
Pa=
inſtes, en Halbrelief. Die Engländer nennen das Bild den
Trieſterlönig. Ein nackter Jüngling, mit einer rieſigen,
phan=
unſtiſchen Krone aus Lilien und Pfauenfedern. Schmuck um
den Hals, Schmuck um die Handgelenke. Blau, roſa, rot und
Aerrakotta. Mit einer Taille, die enger iſt als ſein Arm. Er
trägt einen Gürtel in blau, wie aus rundem Gummi. Daran
eien kleiner Ballettrock, der nur den alleroberſten Teil der
Scchenkel berührt. Vor der Scham blau, ſonſt weiß, gelb
einge=
ſiaßt, mit einem breiten, roten Generalſtreifen an den Seiten
en oben nac) unten. Die Armbänder ſind blau und rot. Dieſe
igur iſt unſt rölich ſchön. Der Prinz ſchreitet aus, die rechte
(eand hat er auf die Bruſt gepreßt, mit der linken ſcheint er
eine Gebärde der Unendlichkeit zu machen. Er hält an einem
SStrick einen Greifen, einen der bunten Märchenvögel, wie ſie
diie Leute der minoiſchen Zeit mit immer neuer Phantaſie
er=
fmnden. Ene pretiöſe Schönheit erſten Ranges. Das
Dia=
dei, die Perlenkette, die Mildheit in der göttlichen Bewegung,
ſun) mit Farlen gegehen, welche das wilde Meer abends hat,
einem Reſa=Rebel neben Lazuli, einer Farbe, die deshalb ſo
narhig iſt, weil ſie ihre Dramatik nicht zu zeigen braucht. Einer
der Wundervögel bedeckt auch die Wand des Zeremonienſaales
Hindenburgs Dank und Mahnung zur
Einigkeit.
Berlin, 3. Oktober.
Reichspräſident von Hindenburg läßt folgenden
Er=
laß bekanntgeben:
An das deutſche Volk!
Aus dem ganzen Vaterlande, von Angehörigen aller
Schich=
ten des deutſchen Volkes und von zahlreichen Deutſchen jenſeits
unſerer Grenzen, die ſich mit der alten Heimat in dieſen Tagen
beſonders verbunden fühlten, ſind mir zu meinem 80.
Geburts=
tage viele tauſend Glückwünſche beſchert worden. Meinem
Ge=
burtstagswunſche, durch Beſchaffung neuer Mittel die große
Dankesſchuld abtragen zu helfen, die wir alle den
Kriegsbeſchä=
digten und Kriegshinterbliebenen gegenüber tragen, iſt durch
die aus allen Kreiſen unſeres Volkes und von den Deutſchen
im Auslande bereitwilligſt gegebenen Beiträge zur
Hindenburg=
ſpende in herzerfreuender Weiſe Rechnung getragen worden;
der ſchöne Ertrag dieſer Sammlungen wird dazu helfen, manche
Not unter den Opfern des Krieges zu lindern.
Gerne würde ich allen, die ſich ſo zuſammenfanden, einzeln
danken, aber die große Fülle dieſer Geburtstagsgrüße macht es
mir unmöglich. Mir bleibt daher nur übrig, alle, die am
geſt=
rigen Tage dem Gefühl der Verbundenheit mit mir und meinem
Streben für das Vaterland ſo gütigen Ausdruck verliehen
haben, auf dieſem Wege meiner herzlichſten Dankbarkeit zu
ver=
ſichern und ihnen zu ſagen, daß mich ihr Gedenken tief berührt
und herzlich erfreut hat. Mit gleichem Empfinden habe ich die
Begrüßung entgegengenommen, die mir geſtern bei meiner
Fahrt durch die Straßen Berlins von der Studentenſchaft, den
kameradſchaftlichen Verbänden und den übrigen Opganiſationen
und Vereinen, ſowie den vielen tauſenden meiner Mitbürger
zuteil wurde. In beſonderer Erinnerung werde ich die ſo
ein=
drucksvolle Huldigung behalten, die mir die deutſche Jugend,
der unſere Arbeit und unſer Hauptſtreben gilt, im Stadion in
ſo herzlicher Weiſe darbrachte. Ihnen allen gilt mein inniger
Dank!
In den vielen verſchiedenen Kundgebungen ſehe ich nicht
nur die Ehrung meiner Perſon, ſondern das gemeinſame
Bekenntnis zum Vaterland, zur Gemeinſchaft
des Deutſchen Volkes, das trotz aller Not und Sorge
des Tages hier freudigen Ausdruck fand. Das erfüllt mich mit
beſonderer Befriedigung und ſtärkt in mir die Hoffnung, daß
das Streben nach Einigkeit und Zuſammenſchluß den
Kampf der Meinungen und den Widerſtreit der Intereſſen in
unſerem Volke überwinden wird. Möge ein jeder, der geſtern
meiner in Worten und Grüßen gedacht hat, an ſeiner Stelle an
dieſem Werke der Einigung mitarbeiten und zur Erreichung
dieſes großen Zieles, in dem unſerer Zukunft liegt, mithelfen!
Berlin, den 3. Oktober 1927.
gez.: von Hindenburg, Reichspräſident.
Kabinettsberatungen mit den
Länderchefs.
Wirtſchaftliche Probleme: Anleihepolitik,
Finanzausgleich, Beſoldungsreform,
ſteigen=
der Lebenshaltungsindex.
Glückwunſch
des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger.
Berlin, 3. Oktober.
Der Verein Deutſcher Zeitungsverleger hat dem
Reichs=
präſidenten folgendes Telegramm geſandt: „Der Verein
Deut=
ſcher Zeitungsverleger entbietet dem erwählten Führer des
deutſchen Volkes zu ſeinem 80. Geburtstage ehrfurchtsvollen
Glückwunſch und Gruß. Die deutſchen Verleger erinnern ſich
an dieſem hohen Ehrentage, einem Feſttag, wie ihn ein Volk
ſelten erlebt, mit tiefem Dank und größter Genugtuung der
verſtändnisvollen Anerkennung, die Ew. Exzellenz ſtets für das
Wirken der deutſchen Preſſe und für die verantwortungsvolle
Arbeit der deutſchen Zeitungsverleger bekundet haben. Der
Verein Deutſcher Zeitungsverleger wird es auch in Zukunft —
dem hohen Vorbild Ew. Exzellenz folgend — als ſeine
vor=
nehmſte Aufgabe und Pflicht betrachten, in einigendem Sinne
zu wirken und ſein ganzes Beſtreben darauf zu richten, die in
der deutſchen Preſſe lebendigen Geiſteskräfte über alles
Tren=
nende hinweg für das Wohl des Vaterlandes einzuſetzen.
gez.: Kommerzienrat Dr. Krumbhaar, Vorſitzender des
Vereins Deutſcher Zeitungsverleger.”
Berlin, 3. Oktober.
Unter dem Vorſitz des Reichskanzlers fand heute nachmittag
in der Reichskanzlei eine eingehende Ausſprache der Mitglieder
der Reichsregierung mit den in Berlin anweſenden Staats= und
Miniſterpräſidenten der deutſchen Länder über eine Anzahl der
bedeutendſten ſchwebenden politiſchen Probleme ſtatt. Es
herrſchte Uebereinſtimmung darüber, die beginnenden
Beratun=
gen des Reichsrates über das Schulgeſetz, die Beſoldungsreform
und das Liquidationsſchädengeſetz allſeitig ſo zu fördern, daß
die entſprechenden Verhandlungen des Reichstages wie
beab=
ſichtigt am 17. ds. Mts. beginnen können. Die weiteren
Be=
ratungen mit den Vertretern der Länder führten zu einer
grund=
ſätzlichen Erörterung des ſtaatsrechtlichen Verhältniſſes zwiſchen
Reich und Ländern. Angeſichts der großen und geradezu
aus=
ſchlaggebenden Bedeutung dieſes Problems wurde eine
Sonder=
ſitzung von Vertretern der Reichs= und der Länderregierungen
in Ausſicht genommen. Die Beratung auf dieſer Sondertagung
ſoll durch Referate und Korreferate ausgefüllt werden. In der
Einzelberatung ſtanden ſchließlich die Beſoldungsreform und
das Steuerrahmengeſetz im Vordergrund der Erörterungen. Die
eingehende Ausſprache diente der gegenſeitigen Orientierung
über die verſchiedenen Auffaſſungen. Beſchlüſſe wurden nicht
gefaßt.
* Das Reichskabinett hat die Anweſenheit der
Miniſterpräſi=
denten und Miniſter der einzelnen Länder in Berlin benutzt, um
eine längere Beſprechung über Wirtſchaftsfragen herbeizuführen,
die vermutlich in Einzelbeſprechungen mit den Finanzminiſtern,
dem Reichsbankpräſidenten und dem Wirtſchaftsminiſter noch
fortgeſetzt werden. „Wirtſchaftliche Fragen” iſt ein weites
Ge=
biet, unter dem ſich alles oder nichts verſtehen läßt. Die
allge=
meinen politiſchen Zuſammenhänge laſſen aber die weſentlichen
Geſichtspunkte, unter denen ſich dieſe Verhandlungen abgeſpielt
haben, ziemlich klar erkennen. Da iſt einmal der Fragenkomplex,
der durch die Schwierigkeiten der Preußenanleihe
in Amerika entſtanden iſt. Die anderen Länder, die ſich
ebenfalls mit Anleiheplänen tragen, werden dieſe preußiſchen
Beſchwerden unterſtützt haben, zumal da auch andere Länder
unter dieſen Rückwirkungen zu leiden haben können. Man wird
alſo vermutlich dieſe Gelegenheit benutzen, um eine grundſätzliche
Klärung herbeizu führen über die Richtlinien, nach denen die
Anleiheberatungsſtelle in Zukunft arbeiten ſoll. Die zweite Frage
betrifft den Finanzausgleich, der ja mit der
Beamten=
beſoldungsreform in innerem Zuſammenhang ſteht. Die Pläne,
die Herr Dr. Köhler mit ſeiner Steuerreform hatte, ſind wohl
vorläufig abgetan, weil Bayern Einſpruch erhoben hat. Der
Finanzausgleich ſelbſt aber iſt, noch nicht ſpruchreif, weil die
nötigen Unterlagen fehlen. Dagegen halten die Länder daran
feſt, daß ſie die Erhöhung der Beamtengehälter aus ihrer eigenen
Taſche nicht zahlen können und Zuſchüſſe vom Reich verlangen
müſſen. Hier wird der Reichsfinanzminiſter ſie vermutlich davon
zu überzeugen verſucht haben, daß die höheren Ueberweiſungen,
die ſie aus der erhöhten Einkommenſteuer zu erwarten haben,
ſie in den Stand ſetzen, doch die Beträge für die
Beſoldungs=
reform flüſſig zu machen. Bleibt alſo die allgemeine
wirtſchaft=
liche Lage. Wir ſtehen vor der betrüblichen Tatſache daß der
Lebenshaltungsindex dauernd anzieht. Wir ſtehen
weiter vor der Gefahr, daß die Erhöhung der
Be=
amtengehälter zu einer allgemeinen Erhöhung
der Kleinverkaufspreiſe ausgenutzt wird. Der
Reichsfinanzminiſter hat bereits in Magdeburg erklärt, daß die
Regierung ſich das nicht gefallen laſſen werde, daß ſie
einſchrei=
ten würde. Der letzte Verſuch des Kabinetts in dieſer Richtung
im Jahre 1925 iſt ziemlich geſcheitert. Es iſt verſtändlich, wenn
die Regierung jetzt den umgekehrten Weg geht, daß ſie jetzt
weni=
ger redet, aber im entſcheidenden Augenblick eingreift. Wenn
wir recht unterrichtet ſind, werden im
Reichswirtſchaftsminiſte=
rium bereits alle notwendigen Vorbereitungen getroffen, um
einer Rückwirkung der Beſoldungserhöhung mit aller Schärfe
entgegentreten zu können. Dabei iſt es natürlich notwendia, daß
die Reichsregierung nicht allein vorgeht, ſondern ſich mit den
Länderregierungen darüber verſtändigt. Das wird wohl in den
Beſprechungen, die am Montag einſetzten und am Dienstag
fort=
geführt werden, geſchehen ſein.
neben dem ſogenannten Stuhl des Minos, daneben ein Bad,
das Kultzwecken diente. Tatſächlich, was Religion war, wurde
hier im ſelben Augenblick Leben. Man konnte luxuriös ſein,
und war nichts als gläubig. Man war üppig und befand ſich
mitten in den mythiſchen Gebräuchen. Wenn man ſagt, dieſe
Ringe und Vaſen mit den herrlichen Figuren „bedeuten”
religiöſe Dinge, ſo verwirrt man zwei Dinge. Dieſe
Ariſto=
kraten=Raſſe kannte unſere Spaltungen noch nicht, die Gott und
das Leben trennt. Sie waren in der Tat religiös, wenn ſie
Stierkämpfe abhielten, wenn ſie Kriege führten und wenn ſie
hinter Frauen her waren. Der König war Prieſter. Wenn
ſie auf der Prozeſſionsſtraße des Palaſtes ihre Feſte abhielten,
kamen ſie in zwei Reihen, ſpitze Vaſen tragend, um das
Laby=
rinth des Palaſtes herum, was ihnen Spaß machte und
gleich=
zeitig eine Zeremonie ihres Kultus war. Später traten an die
Stelle der Bilder jener ſchönen Vaſenträger ſogar Bilder von
Damen, die Toilette machten. Neben dem Palaſt iſt ein Theater
mit königlicher Loge. Alles hat hier, wo die Menſchen noch wie
in einer Wolke mitten im Mythos ſtanden, einen doppelten
Sinn, einen heiligen und einen profanen zugleich. Sie haben
ſich wie die Narren in ihrem Theater amüſiert, und ohne
Zwei=
fel haben ſie gleichzeitig ihre ehrfürchtigſten Gefühle damit
aus=
gedrückt. Eine Raſſe von unendlicher Bewegtheit. Weichlich,
aber auch den Göttern faſt gleich.
* Eine Erinnerung.
abend gemacht. Zwei Militär=Muſikcorps, ſowie die Orcheſter
von Fahrbach und Ballin hatten ſich freiwillig eingeſtellt, um
dem Compoſiteur, der ihnen ſo viele volksthümliche Stücke
ge=
ſchaffen, die letzten Trauermärſche zu ſpielen. Von der Linie
er=
wartete der Männergeſangverein, erwarteten neue Schaaren den
Zug. Die Geige des beliebten Meiſters, die auf einem ſchwarzen
Sammtkiſſen, wie dem Krieger ſein Schwert, dem Leichenwagen
nachgetragen wurde, war der Gegenſtand allgemeiner
Theil=
nahme. Das mildeſte Herbſtwetter begünſtigte das Zuſtrömen der
Volksmaſſen, die allenthalben eine ruhige, ernſte Haltung
bewie=
ſen. Bei allem feſtlichen Gepränge fiel es doch auf, daß am Grabe
ſelbſt nicht geſprochen wurde. Sinnige und poetiſche Nachrufe
in gebundener und ungebundener Rede haben ihm in den
Wie=
ner Feuilletons Compert, Bauernfeld, Ludw. Aug.
Frankl gewidmet. Strauß hinterläßt kein Vermögen, aber
viele — Angehörige. Sein Orcheſter, das ihn zum Grabe trug
und das er zu einer Präciſion von europäiſchem Rufe
heran=
gebildet hat, bezog manches Jahr 20—25 000 fl. C.=M. von ihm. —
Während des Begräbniſſes wurden in Wien
zweiundſech=
zig Diebe verhaftet.”
Der Weliruf der beſſiſchen Baunſchulen.
Von einem Freund unſeres Blattes wird uns „Die Laterne‟
vom 12. Oktober 1849 zur Verfügung geſtellt, in der wir
nach=
ſtehenden Bericht finden:
Strauß Leichenfeier. Am 27. Sept. fand ein wahres
Volkstrauerfeſt in Wien ſtatt: Johann Strauß, der Liebling
Aller, wurde zur Erde beſtattet. Schon den Tag über, wo er auf
dem Paradebette ausgeſtellt war, ſtrömten Tauſende, namentlich
Mädchen und Frauen herbei, um ihn das letzte Mal zu ſehen;
ſeine Geige, die mit abgeſpannten Saiten neben ihm lag, lockte
Thränen in unzählige Augen; hatte ſie doch ſo viele heitere
Stunden bereitet. Strauß war namentlich der Tröſter und
Freudeſpender der unteren und mittleren Volksclaſſen in Wien,
und das Volk iſt dankbar. Nachmittags um 3 Uhr wurde die
Leiche in der Sterhanskirche eingeſegnet und dann hinaus nach
Döbling geführt, wo er neben ſeinem Lehrer und Kunſtgenoſſen
Lanner begraben wurde. Wunderbarer Anblick der Volksliebe!
An 80000 Menſchen ſtanden auf den Straßen, durch welche der
Leichenzug ſich bewegte. Von den entfernteſten Vorſtädten waren
Mädchen und junge Mänuer herbeigeeilt, um dem Lieblinge das
letzte Geleit zu geben; zahheiche Handwerker hatten ſogar Feier=
Ein heſſiſcher Landsmann und treuer Freund unſeres Blattes
in Groß=Berlin übermittelt uns nachſtehende niedliche Geſchichte:
Die in Bukareſt erſcheinende Zeitung „Adeverul” (d. i. „Die
Wahrheit”), die während des Krieges wegen ihrer wilden
Hetze=
reien auch in Deutſchland unerwünſchtes Aufſehen gemacht hatte,
brochte kürzlich eine Notiz, die ein ganz beſonderes Intereſſe für
viele unſerer heſſiſchen Landsleute haben dürfte. Unter der
Ueberſchrift „Zwei Linden” berichtet das Blatt:
„Eine angeſchene Perſönlichkeit teilt uns eine abſolut
ver=
bürgte Tatſache mit, die zwar ohne große Bedeutung iſt,
trotz=
dem aber ein trauriges Licht auf gewiſſe Zuſtände wirft. Hören
wir, worum es ſich handelt: Unſere Perſönlichkeit iſt nämlich
ein leidenſchaftlicher Liebhaber für Gartenbau und Baumzucht
und wollte u. a. auch zwei junge Lindenſtämmchen in
ſeinem Garten ſetzen. Um ſich beſagte zwei Lindenſtämmchen
zu beſchaffen, wandte er ſich zunächſt an die Baumſchulen der
rumäniſchen Reichshauptſtadt. Aber ſiehe da, in keiner dieſer
Pflanzanſtalten waren zwei Lindenbäumchen aufzutreiben,
ob=
gleich es in ganz Europa nirgends mehr ſo viele und große
Lindenwälder gibt wie in Rumänien. Schließlich wandte ſich
unſer Lindenfreund an die Direktion der Stadtgärtnerei. Die
aber gab ihm ſolgenden weiſen Rat: Wenden Sie ſich an
eine Vaumſchule in Heſſen in Deutſchland (la
Hessa in Germania)! Dort werden Sie das Geſuchte
ſofort bekommen.”
E. A. Sch.
Seite 4
Dienstag den 4 Oktober 1927
Nummer 273
Den Eheleuten Eiſenb.=Oberinſpektor
Emil Glahn, Mainz=Gonſenheim
herzliche Glückwünſche zur
Silbernen Hochzeit
am 4. Oktober. (* 26103
Für die anläßlich unſerer goldenen
Hochzeit erwieſenen Aufmerkſamkeiten
(* 26169
ſagen herzlichen Dank
Theodor Diefenbach u. Frau.
Todes=Anzeige.
Am Samstag abend entſchlief
ſanft nach langem, ſchweren
Lei=
den mein lieber Gatte, unſer
Vater, Schwiegervater und
Groß=
vater
Danel Volk
im 58. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Volk, geb. Nikolei
Eliſabeth Volk
Familie Jelifir
Familie Hch. Volk
Familie Daniel Volk
Familie Konrad Volk
(15267
und Enkel.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 4. Oktober, nachm. ½4 Uhr,
auf dem Waldfriedhofe ſtatt.
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Unſere liebe Mutter, Schwiegermutter
Großmutter
Frau Rechnungsrat
geb. Stock
iſt heute nach ſchwerem, mit Geduld ertragenem
Leiden im 79. Lebensjahre von uns geſchieden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fr. Beckenhaub.
Darmſtadt, den 3. Oltober 1927.
(15266
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 5. Oktober,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des alten
Friedhofs aus ſtatt.
Von der Reise zurück
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſeren lieben Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Schwager und Onkel
infolge eines Herzſchlages im Alter von
68 Jahren zu ſich zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Mauß und Familie.
Habitzheim, den 3. Oktober 1927. (15269
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 3.
Of=
tober 1927, mittags 1 Uhr ſiatt.
Todes=Anzeige.
Nach einem Leben treueſter Pflichterfüllung iſt
unſer lieber Vater und Großvater
Herr J. Breidenbach
Lehrer f. R.
(*26112
im Alter von 87½ Jahren in Gott entſchlafen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Prof. Dr. Breidenbach.
Eberſtadt, Darmſtadt, Kaſinoſtr. 22, den 3. Oktober 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 5. Oktober,
nachm. 4 Uhr, vom Eingang des Eberſtädter Friedhofs
aus ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ] Nummer 223
Aus der L ndeshauptſtadt.
Darmſiadt, 4. Oktober.
Dienstag den 4 Oktober 1927
Nationaler Freiballonwettbewerb
Darmſiadt 1927.
— Ernannt wurden: Am 7. September die Schulverwalterin Eli=
Tabeth Weiß aus Gernsheim, Kreis Groß=Gcrau, zur Lehrerin an der
Wolksſchule zu Gonſenheim, Kreis Mainz; am 26. September der prov.
SBewerbelehrer Heinrich Berth aus Darmſtadt zum Gewerbelehrer an
Ser Fortbildungsſchule zu Eberſtadt, Kreis Darmſtadt, und Umgebung.
— Verſetzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
iiber die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923/19. Dezem=
Ser 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl.
—. 249) treten am 1. Oktober 1927 in den dauernden Ruheſtand: Lehre=
—in im einſtweiligen Ruheſtand Katharina Würrh zu Darmſtadt;
Leh=
eri im einſtweiligen Ruheſtand Marie Knab zu Bodenheim, Kreis
Oppenheim.
— Erledigt ſind: Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
mn der Volksſchule zu Burkhardts, Kreis Schotten, Dienſtwohnung
ſt vorhanden; — eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
WVolksſchule zu Büttelborn, Kreis Groß=Gerau, Dienſtwohnung iſt
worhanden und wird zurzeit von einem verheirateten Schulverwalter
Gewohnt.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
wurde übertragen: dem Pfarraſſiſtenten Rudolf Seriba zu
Schön=
werg die evangeliſhe Pfarrſtelle zu Vielbrunn, Dekanat Reinheimn.
— 25jähriges Dienſtjubiläum. Am 1. Oktober konnte Herr
Verwal=
rungs=Oberinſpektor Peter Bruſius, Gutenbergſtr. 55, auf ſeine
25jährige Tätigkeit bei der Landwirtſchaftskammer zurückolicken. Möge es
em Jubilar vergönt ſein, ſich noch lange Jahre in beſter Geſundheit auf
einem Arbeitsfeld zu betätigen.
— Gewerbemuſeum. Der Leſeſaal und die Bibliothek des Heſſiſchen
Sewerbemuſeums ſind in den Wintermonaten Oktober bis März bis
Uhr geöffnet. Die Benutzungsſtunden für die Bibliothek ſind alſo
m Vormittag von 8½—12½ und nachmittags von 3—7 Uhr (Mittwochs
ſeis 6 Uhr). Die Bücherausgabe findet während der ganzen Dauer der
Dienſtſtunden ſtatt. Am Samstag nachmittag iſt die Bibliothek
ge=
ghloſſen. Das Muſeum iſt an den Wochentagen von 11—12½ und
Sonntags von 11—1 Uhr geöffnet.
Der ordentliche Lehrgang 1927/28 an der Heſſiſchen Landwirtſch.
Schule zu Darmſtadt beginnt am Montag, 7. November, vormittags um
18.30 Uhr. Anmeldungen zur Aufnahmo der Schüler und Schülerinnen,
leluskunft über Schulgeld, Lehrplan uſw. erteilt der Direktor des Heſſ.
Pandwirtſchaftsamtes, Darmſtadt, Riedeſelſtraße 61.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Mach einer Reihe heimat= und ortsgeſchichtlicher Vorträge hatte Alt=
Darmſtadt am Donnerstag abend unter der Bezeichnung „Buntar
blbend” zu einer Veranſtaltung, die der Heimat= und Dialektdichtung
rewidmet war, eingeladen. In ſeiner Begrüßung hob der Vorſitzende,
err Philipp Weber, hervor, daß nach all den arbeitsrcichen
Monaten einmal der Freude Raum gegeben werden follte, daß dabei
irber, getreu der Eigenart der Vereinigung, Heimat und Volkstum im
Mittelpunkt ſtehen ſollten. Mutterſprache und Mutterlaut gehören mit
nur Secle eines Volkes, und die unmittelbarſte, durch die Natur von
elbſt gebotene Aeußerung des geiſtigen Lebens iſt die Sprache. Deshalb
voll bei dieſer Gelegenheit der Mundart= und Heimatdichter möglichſt
celbſt zu Worte kommen. Dieweil die Schriftſprache nur friſches Leben
arhalten kann, wenn ſie ſich an die Quelle hält, aus der das ſprächliche
Seben hervorquillt, und dieſe Quelle allein die Volksſprache iſt, deswegen
wllen Mundart= und Heimatdichtung bei uns in Alt=Darmſtadt eifrigſt
gepflegt und gefördert werden. Wenn wir all das zuſammentragen, das
Goimatliche und das Mundartliche, was unſere Vaterſtadt, die reich an
Alter Tradition iſt, uns bietet, was aus alter und neuer Zeit dort
ge=
mammelt und zerſtreut herumliegt, wird es ein bunter und duftiger
Blumenſtrauß. Der Abend ſollte deshalb ein kleiner Spaziergang auf
ſiieſem weiten Felde werden, und jeder ſollte ſich nach ſeiner Art ein
GHeimatblümlein pfſücken und mit nach Hauſe nehmen. Der Redner
ſüihrte allerlci Namen, wie Bader, H. O. Becker, Bickelhaupt, Bock,
Bux=
naum. Diehl, Eſſelborn, K. Fron, Heß, Henkelmann, Jäger, Karrillon,
42aminsky, Mai, Hohmann. Rüthlein, Schäfer, Schaffnit, Robert, Schnei=
Ger — ohne dabei auf Vollſtändigkeit Anſpruch zu erheben — auf, und
mellte den Abend unter das Leitwort von Wilhelm Raabe: „Man ſpricht
miel zu leichtfertig vom Lachen in der Welt, ich halte es für eine der
anſthafteſten Angelegenheiten der Menſchen. Es kam dann allerlei
weimatdichtung, teils perſönlich vom Verfaſſer, teils durch Freunde zum
ABortrag; von Wilh. Kaminsky „Die Meß” und von demſelben von
g=ennig „De Bauer nach der Kur in Wiesbaden”, Louis Geiſt erfreute
duurch einen Vortrag „Begebenheit aus Alt=Darmſtadt” in allerlei
lau=
migen Verſen. Rud. Anton: „Stadtgröße” und „Die alte Faſanerie‟.
grräulein Wagner brachte als Frau Briehinkel allerlei Begebenheiten
uis dem alten Martinsviertel. Herr Gg. Borger: „Der Brand im
ceerngarte‟. Herr Hugo Stieſi „Die Meß” und ſonſtige heitere Epiſoden.
werr H. Schäfer „Des Makklößje, waas wern die Leit dezu ſagen”, und
SWie ich noch jung wor und hat noch mei Locke‟. Th. Kaminsky: Eine
Gschauerballade frei nach Schiller; Frau Volz: Wenn ich nur mal
ge=
tunken hab=”, und unſer allbekannter Robert Schneider brachte einen
„Dobgeſang uff unſer Heſſeländche” ferner „Was braucht der Menſch,
mm glücklich zu ſein”. „Deitſcher Summer”, „Mein Schädel”; Herr Ph.
Weber: „Des landwertſchafliche Feſt‟. Dazwiſchen ſang der bekannte
b eimatſänger Herr Rudolf Fey allerlein ſchöne Volks= und Heimatli der.
Yoer reiche Beifall, der immer wieder folgte, bewies, daß jeder der
Vor=
wragenden ſein Beſtes bot, und mit Dankesworten an alle, die
mitge=
mirkt und zum Gelingen des ſchönen Abends beigetragen hatten, ſchloß
der Vorſitzende den wohlgelungenen Abend. — Nächſter Vortragsabend:
Yoonnerstag, den 13. Oktober. Es ſpricht Herr Philipp Weber über das
Ahema „Allerlei Streifzüge durch das alte Darmſtadt in der guten alten
B eit”.
Gründungsverſammlung des Bezirksvereins Innen= und Altſtadt.
Inn der Gründungsverſammlung des Bezirksvereins
Innen=
maid Altſtadt in der Brauerei zur Krone wurden die vorgelegten
Satzungen gutgeheißen und der Vorſtand aus den Herren Dr. Kolb,
Ramdohr, Säng, Lehrbach, Malzi, Schembs, Techel, Joſ. May, Rud.
MNüller, Alb. Schmitt, Krichbaum und Lenner neu gewählt. Herr Dr.
Uecker hielt alsdann einen ſehr intereſſanten Vortrag über „Darmſtadt
iur 19. Jahrhundert” der zeigte, wie trotz der wachſenden
Einwohner=
zuahl eine ganze Menge Handwerksberufe ganz verſchwanden, einige ſich
ho elten, viele ſich umſtellten und zum Fabrikbetrieb übergingen, und wie
von dieſen letzteren auch wieder viele eingingen. So manche verklungene
Mamen waren zu hören, an die ſich die älteren mit Wehmut erinnerten.
iſt zu hoffen, daß die gegebene Anregung, den Vortrag, der einen
Auszug aus einer Doktorarbeit darſtellt, zu veröffentlichen, ſich
verwirk=
lihen läßt. Der Vortrag gab Anlaß zu einer anregenden Diskuſſion,
uri der ſich die Herren Dr. Kolb, P. Aßmuth, May, Schembs,
Traut=
mann und Schlüter beteiligten. Verſchiedene Wünſche wurden noch laut,
bisſonders betr. Schaffung einer neuen Verkehrsregelung in den durch
Autos und Motorräder überlaſteten Innenſtadtſtraßen, die der
Vor=
ſisende, Herr Sanitätsrat Dr. Kolb, in Bearbeitung zu nehmen
verſprah.
Ein bedeutender Großflugtag.
Anläßlich des Wettbewerbes, der am 16. Oktober, um 16 Uhr, auf
dem Darmſtädter Flugplatz ſeinen Beginn nimmt, veranſtalten die
„Heſſenflieger” Verein für Luftfahrt, gleichzeitig einen großen
Flug=
tag. Es darf an dieſer Stelle darauf hingewieſen werden, daß die
„Heſſenflieger” in großen deutſchen Städten mit ihren Flugtagen überall
die beſten Erfolge hatten, und daß auch der zuletzt in Darmſtadt
abge=
haltene durch die präziſe Abwicklung des Programms ein voller Erfolg
war und ſich weſentlich und vorteilhaft von früheren Veranſtaltungen
des Vereins unterſchied. Für ein pünktliches Einhalten des Programms
iſt Sorge getragen.
Für den rein fliegeriſchen Teil haben die „Heſſenflieger”
eine Reihe beſter Kräfte verpflichtet. So u. a. die bekannte
Fall=
ſchirmſpringerin Triebner. Die Höhe, aus der ſie abſpringen wird.
iſt von den Zuſchauern zu ſchätzen, und diefenigen ſechs erſten, die ſich
der Höhe am meiſten nähern, erhalten einen Freiflug. Der
Darm=
ſtädter Luftakrobat Röhrich wird am frei unter dem Flugzeug
ſchwe=
benden Reck feine tollkühnen Kunſtſtücke zeigen. Insgeſamt werden ſich
fünf bis ſechs Maſchinen an dem Flugtag beteiligen.
Würde allein ſchon dieſer Großflugtag genügen, um eine
anſehn=
liche Zuſchauermenge auf den Platz zu locken, ſo kommt noch der
Frei=
ballon=Wettbewerb hinzu, bei welchem 10 Ballons zu einer
unbegrenzten Weitfahrt ſtarten werden, und über den wir unſere Leſer
vor einigen Tagen bereits unterrichteten. Das ideal gelegene Gelände
vereinigt alle Vorzüge in ſich, die zur Abhaltung eines ſo großen
flug=
ſportlichen Ereigniſſes notwendig ſind. Es bietet dem Zuſchauer
Ge=
legenheit genug, alles in Ruhe beobachten zu können, zumal die „
Heſſen=
flieger”, Verein für Luftfahrt, den Eintrittspreis ſehr niedrig angeſetzt
haben. Sie wollen mit dem Flugtag kein großes Geſchäft machen — das
iſt ja heutzutage mit ſolchen Veranſtaltungen faſt nirgendswo mehr
mög=
lich —, aber ſie wollen aktive Propaganda für die Deutſche Luftfahrt
treiben.
Jeder, der am Sonntag, 16. Oktober, Gelegenheit hat, in Darmſtadt
weilen zu können, ſollte den Beſuch des Flugtages nicht unterlaſſen. Es
wird tatſächlich eine ſolche Menge von bisher noch nicht Geſehenem
ge=
zeigt werden, daß ſich ein Anweſendſein ſchon lohnt.
Ein bunt bewegtes Bild echt fliegeriſchen Lebens wird ſich entwickeln.
Während ſich die Flugzeuge in der Luft tummeln und ihre
atemberau=
benden Evolutionen ausführen, werden die Freiballons fertiggemacht,
und Punkt 4 Uhr nachmittags wird ſich der erſte von ihnen in die Luft
erheben. Nach dem vollendeten Start der Ballons werden dann noch
einige kleinere Flugkunſtſtücke vorgeführt werden, die das reichhaltige
Programm beſchließen.
Man hat bei der Aufſtellung des Programms mit Recht von dem
„Ballonſpringen” Abſtand genommen. Abgeſehen von der
Gefährlich=
keit dieſer engliſchen Sportlaune iſt es auch nicht immer für die
Zu=
ſchauer ungefährlich. Und gerade dieſe werden dieſesmal durch einen
vorzüglich organiſierten Dienſt der Heſſiſchen Schutzpolizei in vollem
Umfange geſichert werden. Vorfälle, wie ſie ſich vor einiger Zeit da
und dort ereigneten, daß die Menge in das Flugfeld eindrang und
ähn=
liches, werden unter allen Umſtänden vermieden werden.
Hindenburgſpende.
7. Quittung. Frau E. Süffert 2 M., N. N. 5 M. G. W.,
Moosbergſtraße, 5 M., W. O. 20 M., K. Schl. 3 M., G. 3. 3 M.,
Ungenannt 5 M., J. S. 2 M., Amtmann Liſt 5 M., P. R. 2 M.,
L. Lp. 5 M., F. Z. 11 M., Ungenannt 1 M., Frau Hölzinger
10 M., Dr. Lipp 10 M., X. 10 M., K. Schembs 5 M., W.
Dorn=
ſeiff, Geh. Oberfinanzrat, 20 M., O. V. 5 M., G. K. 1 M., E. B.
5 M., Dr. H. Eger, Auerbach, 5 M., Skatklub E. H. R. 4 M., S.
W. 1 M., Stammtiſch „Alte Poſt” 18 M., Frey 10 M.,
Papier=
handlung Heckmann 5 M., Prof. Skriba, Herdweg 65, 5 M.,
Cramer 3 M., zuſammen 186 M.
255.50 Mark,
1. Quittung . ."
498.— Mark,
2. Quittung .
387.— Mark,
3. Quittung .
221.— Mark.
4. Quittung .
401.— Mark,
5. Quittung .
637.— Mark.
6. Quittung . .
186.— Mark.
7. Quittung .
Zuſammen . . . 2585,50 Mark.
Sammeltiſie für die in Rheinheſſen vom
Unwetter Geſchädigten.
7. Quittung.
H. P. 5 Mk. Dr. K. Sch. 10 Mk. Ph. Hammer 3 Mk.
Ge=
meindekaſſe Griesheim b. Darmſtadt 100 Mk. H. R.=D. 1 Mk.
Allg. Ortskrankenkaſſe Oſthofen 20 Mk. Zuſammen 139 Mk.
424.— Mark,
1. Quittung
201.— Mark,
2. Quittung
251.20 Mark,
3. Quittung
252.— Mark,
4. Quittung
174.— Mark.
5. Quittung
„ 204.50 Mark.
6. Quittung
139.— Mark.
7. Quittung
Zuſammen 1645.70 Mark.
— Vom Schleſier=Verein e. V. wird uns geſchrieben: Frau Guts=
In=
ſpektor Johanna Jacob, hier, Kirſchenallee 87, konnte — wie der
Herr Reichspräſident — am 2. Oktober den 80. Geburtstag feiern. Der
Herr Reichspräſident hat uns den ehrenvollen Auftrag erteilt, di ſer
Dame ein Glückwunſch=Schreiben zu überreichen.
Ralien=
Taife in
dnr Inen
Raſiercrem Peri v. Albersheim 75 ₰ u. 1 40
Raſiercrem 4711 v. Mülhens 75 du 1.40
Raſietcrem von Mouſon 75 u. 1.25
Bei Peri gibt es zum Ein ühren
einen Raſierapparat gratis
Raſierklingen aller Art Stück 5 Hbis 45 H=
Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6‟
Seite 5
Gründungsfeier.
Anläßlich einer bedeutenden Betriebserweiterung beging die
„Emylis”=Korſettleibbinden=Fabrik Gündner=Lang am Samstag abend
im Mozartſaal mit den Familien der beiden Inhaber und dem geſamten
Angeſtellten= und Arbeitsperſonal, insgeſamt etwa 175 Perſonen,
erſt=
mals die Feier ihres Beſtehens. Die Firma bezog in dieſem Sommer
die ſeither von den Vereinigten Hutwerken innegehabten, ausgedehnten
Fabrikräume, Eſchollbrücker Straße 28—30, deren Innenausbau
nun=
mehr in modernſter Weiſe vollzogen iſt. (Wie verlautet, iſt beabſichtigt,
im Laufe des Monats mit einer Führung durch die Fabrik einer
in=
tereſſierten, breiteren Oeffentlichkeit Einblick in den neuzeitlichen Betrieb
des vordem hier in Darmſtadt völlig fremden Geſchäftszweiges zu geben.)
Nach einer kurzen Begrüßung aller Anweſenden durch den Chef,
Herrn E. O. Gündner, nahm bei den Klängen der Muſik einen
ge=
meinſamen Abendimbiß ein, worauf der Leiter der Expeditionsabteilung,
Herr Prokuriſt Ernſt Ludwig Göbel, einen eigens verfaßten
Vor=
ſpruch brachte.
Hierauf ergriff der Burewuchef, Herr Prokuriſt Geſing, das
Wort zur Feſtrede, in der er folgendes ausführte:
Wenn wir am heutigen Tage auf das ſtolze Werk zurückblickhen,
deſſen Entwicklung wir in den letzten Monaten mit innerlichſter
Anteil=
nahme und mitempfindender Freude verfolgten, und deſſen Krönung
wir heute erleben dürfen, ſo können wir all den Gefühlen, die uns in
dieſem Augenblick bewegen, am beſten Ausdruck geben mit dem
herr=
lichen Worte Schillers: Arbeit iſt des Bürgers Zierde, Segen iſt der
Mühe Preis, ehrt den König ſeine Würde, ehret uns der Hände Fleiß,
Meine Damen und Herren! Der Dichter ſagte, ehret uns der Hände
Fleiß. Wohl haben wir Angeſtellten der Firma Gündner=Lang
jeder=
zeit unſer Beſtes gegeben, um dazu beizutvagen, die Firma, der zu
dienen wir die Ehre haben, auf die heutige Höhe zu heben. Wo aber
bliebe die Stoßkraft eines noch ſo tapferen Heeres ohne das Genie des
Feldherrn? Und dieſem Gedanken Raum gebend, müſſen wir dazu
ge=
langen, unſeren hochverehrten Chef, Herrn Ernſt Otto Gündner, heute
an erſter Stelle zu nennen! Sein Wirken läßt ſich am beſten
chavakteri=
ſieren mit dem Goethe=Wort: „Was man einmal iſt, das muß man ganz
ſein!“ Um die Bedeutung des Gündnerſchen Werkes voll und ganz
wür=
digen zu können, müſſen wir uns daran erinnern wie unſere Firma
aus beſcheidenen Anfängen ſich zu der heutigen achtunggebietenden Höhe
einer Weltfirma emporgerungen hat. Wir danken unſerem
hochverehr=
ten Herrn Chef für ſeine nimmermüde Fürſorge und für ſein geniales
Führertum! Wir danken ihm aber auch für ſeine treue Fürſorge, die
ſich in den ſelbſt bis ins Kleinſte gehenden Maßnahmen auf dem Gebiete
des Wohlfahrtsgedankens ausſpricht. Auch hier hat ſich Herr Gündner
wieder in den Dienſt eines Gedankens geſtellt, der auch Goethe
begei=
ſterte, als er das Wort prägte: „Immer im Kleinen geſorgt, damit es
im Ganzen nicht fehle!” Unſer heutiges Gelöbnis ſoll ſein, daß wir
im Sinne des eben zitierten Wortes jederzeit unſere ganze Kraft
ein=
ſetzen wollen dafür, „daß es im Ganzen nicht fehle‟.
Die Gefühle der ganzen Belegſchaft wurden insbeſondere durch
zahl=
reiche Blumenſpenden and ſonſtige Gaben zum Ausdruck gebracht. Herr
Gündner dankte in herzlichen Worten, zugleich im Namen ſeiner
Schwe=
ſter, Frau Emma Lang, als Mitbegründerin ud Mitinhaberin für
all: die Liebe und Anhänglichkeit, die hier gezeigt wurde, und gab einen
urzen Ueberblick über die Entwicklung der Firma mit intereſſanten
Einzelheiten aus ſchwierigſter Zeit. Ganz beſonders betonte er, daß
die heute erreichte, führende Stellung des Werkes im Tich neben
durch=
greifender Organiſation in erſter Linie einer guten Qualitätsarbeit zu
danken ſei. Er ſprach die Hoffnung aus, daß auch künftighin alle
bei=
tragen möchten zum Nutzen ihrer ſelbſt wie auch der Firma, zum Nutzen
von Gemeinde und Staat und nicht zuletzt zum Segen der ſich der im
Jahre 1914 unter Mitberatung durch Herrn Sanitätsrat Dr.
Machen=
houer konſtruierten, geſundheitsgemäßen wie modegerechten Körperſtütze
bedienenden Frauewwelt. Zuſammenfaſſend: Einer für Alle, Alle für
Einen! — Die Feier verlief bei muſikaliſchen und ſonſtigen
Darbie=
tungen, auch Werken unſeres Lobaldichters Robert Schneider, in
har=
moniſcher Stimmng.
Man nahm von der Gründungsfeier, die ſich alljährlich wiederholen
ſoll, die Gewißheit menſchlich=herzlichen Einvernehmens zwiſchen
Arbeit=
geber und Arbeitnehmer mit nach Hauſe.
— Herr Dr. Max Wauer wird in den Räumen der Buchhandlung
Müller u. Rühle, Eliſabethenſtraße 5, an ſechs Abenden im Laufe
dieſes Winters über neueſte Literatur leſen. Im Rahmen dieſer
Vor=
träge werden beſonders gewürdigt werden: Th. Mann. Hermann Heſſe,
John Galsworthy, Romain Rolland u. a. Den Ausführungen ſchließen
ſich Leſeproben aus den Werben der Dichter an. Eine kleine Anzahl.
Karten für ſämtliche Vortragsabende wie auch Einz lkarten für den
erſun Vortrag am 6. Oktober, 8.30 Uhr abends, über Romain Rolland
und andere franzöſiſche Dichter der Gegenwart ſind noch zu haben. (Siehe
Anzeige.)
— Ein Fortbildungskurſus in der Phyſik findet im Herſt 1927 in
Darmſtadt ſtatt. Zu dem Herbſtkurſus 1927 haben ſich die Amtsgenoſſen
ſo zahlreich gemeldet, daß der für 14 Tage geplante Kurſus durch
Be=
ſchneidung und Zuſammenlegung des Stoffes auf acht Tage feſtgelegt
werden mußte. Auf dieſe Weiſo konnten alle Meldungen berückſichtigt
werden mit der Einſchränkung, daß von fe einer Schule immer nur ein
Kollege (mit Anſpruch auf Zuſchüſſel) teilnehmen kann. Nicht
mitgerech=
net ſind hier die Herren, welche durch Vorträge u. a. m. an dem Kurſus
beteiligt ſind. Der Kurſus liegt in der Zeit vom 6. bis 13. Oktober 1927.
Das „Städtiſche Verkehrsamt Darmſtadt” hat ſich in dankenswerter
Weiſe bereit erklärt, bei rechtzeitiger Anmeldung Quartiere zu
ver=
mitteln.
— Deutſcher Mandolinen= und Gitarrenſpieler=Bund E. V.,
Main=
gau. Die Vorbereitungen zu dem am 6. November im Feſtſaal der
Turngemeinde (Woogsplatz) ſtattfindenden Gaukonzert ſind jetzt ſoweit
gediehen, daß ein gutes Gelingen geſichert iſt. Zum Vortrag gelangen
faſt ausſchließlich Originalwerke für Mandolinenmuſik. Das
Gau=
orcheſter, welches 3 Maſſenchöre ſpielen wird, beſteht aus über 120
Spielern. Als Soliſtin des Konzerts iſt die jugendliche
Mandolinen=
virtuoſin Fräulei Friedel Edinger=Ludwigshafen verpflichtet worden.
Die „Chronik der Volksmuſik” ſchreibt nach einem Konzert i
Neu=
ſtadt a. d. H. u. a.: „Die Glanznummer war unſtreitig das Auftreten
der jugendlichen Mandolinenſoliſtin Fräulein Friedel Edinger aus
Mundenheim. Sie brachte Kompoſitionen von Munier mit einer
ver=
blütffenden techniſchen Fertigkeit und einem hinreißenden Temperament,
die alle Zuhörer begeiſterte.
— Einheitliche Verkehrszeichen für das ganze Deutſche Reich. Man
ſchreibt uns: Die in Nr. 265 vom 24. September 1927 abgebildeten
Ver=
kehrstafeln zeigen Beiſchriften in lateiniſcher Blockſchrift. Dieſe
Bei=
ſchriften ſind nur als Erklärung der betreffenden Tafeln aufzufaſſen.
Die einheitlichen Tafeln für das Deutſche Reich ſind ohne Aufſchriften.
Wo Aufſchriften nötig ſind, ſo ſind dieſe bis auf weiteres den heſſiſchen
Vorſchriften entſprechend in deutſcher Schrift auszuführen.
Seite 6
Dienstag, den 4. Oktober 1927
Nummer 273
Elternhaus und Mädchenbildung.
Der Allgemeine Deutſche Leherinnenverein benutzte die
Gelegen=
heit der 15. Generalverſammlung des Bundes Deutſcher Frauenvereine,
um alle intereſſierten Frauenkreiſe zu einer Erörterung über die
Fra=
gen der Mädchenbildung und die Löſungen, die die neue Zeit für ſie
gefunden hat, zuſammenzuführen. Die Vorſitzende des A. D.L.V., Frau
Emmy Beckmann aus Hamburg, hielt das einleitende Referat „
Er=
höhte Anforderungen an die Mädchenbildung‟. Die Referentin zähit
die vielen Berufe auf, die das Mädchen ohne Abitur ergreifen kann,
wie die Berufe der Land= und Hauswirtſchaft, des Handwerks, des
Handels und Verkehrs, der Kranken= und Säuglingspflege. In dem
2. Referat „Die Mutter in Elternrat und Schulvevwaltung” geht Frau
Dr. Agnes von Zahn=Harnack von dem Satz aus: „Es iſt Feindſchaft
geſetzt zwiſchen der Mutter und der Schule‟. — Der Gegenſatz zwiſchen
Frau und Frau würde beſeitigt werden, wenn der Unterſchied zwiſchen
Hausfrau und Berufsfrau nicht mehr empfunden würde. Die Frauen
müſſen, lernen zu begreifen, daß die Hausfrau Berufsfrau und die
Berufsfrau Mutter iſt. In dem 3. Referat: „Die Frau in der
Mäd=
chenſchule”, betont Frau Anny v. Kuleſza, M. d. L., die bedauerliche
Tatſache, daß in der Formulierung dieſes Themas noch immer eine
For=
derung liegt. Wir brauchen heute die Frau als Staatsbürgerin, doch
nur durch die Frau ſelbſt kann ſie dazu erzogen werden; wir brauchen
den verſtärkten Einfluß der Frau für die ſittliche Erneuerung unſeres
Volkes. Die Verſammlung nahm am Schluß die folgende Entſchließung
an: „Reſolution: Die in Eiſenach zur Tagung über das Thema:
„Elternhaus und Mädchenbildung” verſammelten Vertreterinnen der
großen Verbände der ländlichen und ſtädtiſchen Hausfrauen und der
Lehrerinnen erheben mit allem Nachdruck im Intereſſe einer geſunden
und vollwertigen Mädchenbildung= und Erziehung in Stadt und Land
die Forderung auf eine ſtärkere Beteiligung der Frau im
Mädchen=
bildungsweſen. Insbeſondere fordern ſie, daß in der Landſchule die
Mädchen auch durch Frauen erzogen werden und daß die zweiten
Lehrerſtellen möglichſt mit Frauen beſetzt werden; und daß 2. in
allen gemiſchten Schulen, Volks=, Mittel=, Berufs= und höheren Schulen
weibliche Lehrkräfte im Verhältnis der Zahl der weiblichen Schüler
angeſtellt werden und daß 3. in den Elternräten und Schulausſchüſſen
die Frau und Mutter ſtärker als bisher zur Mitarbeit herangezogen
wird. Die Verſammlung richtet an alle maßgebenden Inſtanzen und
die Oeffentlichkeit den dringenden Appell, dieſen Forderungen überall
bei Beſetzungen von Schulſtellen und Berufungen Rechnung zu
tra=
gen.” — Im Schlußwort betont die Vorſitzende Frau Beckmann noch
einmal den Wert der Zuſammenarbeit zwiſchen der Lehrerinnen=
Orga=
niſation und dem Bund im Deutſcher Frauenvereine organiſierten
Frauen und erhofft von aller Anregung der Tagung neues Leben für
die weitere Arbeit.
— Trene Mieter. Am 1. Oktober waren es 20 Jahre, daß
Fräu=
lein Johanna Fries im Hauſe des Fabrikanten Georg Eckle,
Saalbau=
ſtraße 40, ein Kurz=, Weiß= und Wollwarengeſchäft betreibt. — Am
glei=
chen Tage wohnt Herr Studienrat Profeſſor P. Laufer ebenfalls 20
Jahre i demſelben Hauſe. Gewiß ein gutes Einvernehmen zwiſchen
Mieter und Vermieter.
— Aus Anlaß des 80. Geburtstages des Herrn Reichspräſidenten
veranſtaltete Herr Obermuſikmeiſter M. Weber am Sonntag, den 2.
Ok=
tober, auf dem Paradeplatz ein öffentliches Konzert. Der
außerordent=
lih ſtarke Beſuch ſprach für das Intereſſe an ſolchen Veranſtaltungen.
Das vollzählige Muſikkorps der Freiwilligen Feuerwehr Neu=Iſenburg
und das Trommler= und Pfeiferkorps des Turnvereins Roßdorf ſtellten
ſich in uneigennütziger Weiſe zur Verfügung, wofür an dieſer Stelle
Dank geſagt ſei. Die Leiſtungen des Orcheſters fanden herzliche
Aner=
kennung und ſtarken Beifall, wofür Herr Weber dankend quittieren
durfte. — Fürwahr, eine ſelten ſchöne Veranſtaltung.
— Hugo=Wolf=Abend. Theo Heuſer, deſſen lhriſcher Bariton uns
ſeit ſeiner Tätigkeit hier am Landestheater noch beſtens bekannt und
ge=
ſchätzt iſt, gibt am Freitag, den 7. Oktober, abends 8 Uhr, im Kleinen
Haus einen Hugo=Wolf=Liederabend. Das erleſene Programm enthält
eine Reihe der ſchönſten Lieder, die die erſtaunliche Vielſeitigkeit des
Ausdrucks und der Melodik Wolfſcher Lyrik zeigen. Die Begleitung
liegt in den bewährten Händen des Pianiſten Herrn Heiß. Der
Karten=
vorverkauf hat ſchon ſtark eingeſetzt.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen, vom 3. Oktober 1927 an auf 14 Tage im
Leſe=
ſaale zur Anſicht aufgeſtellt: Die Bedeutung der freien Arztwahl
in der deutſchen Sozialverſicherung. Leipzig 1927; Beiträge zur
Erläuterung des deutſchen Rechts N. F.5. Berlin 1927; Bibliotheque
des Ecoles Frangaiſes d’Athenes et de Rome 131: Bulard, La Religion
domeſtique dans la Colonie italienne de Délos. Paris 1926; Birt,
Theod. Horaz” Lieder und römiſches Leben. 1. 2. Leipzug 1925;
Bücherei der Chriſtlichen Welt. 17—20. Gotha 1926/27; Dilthey
W., Geſammelte Schriften 3 7. Leipzig und Berlin 1927; Friedrich
Ebert und ſeine Zeit. Charlottenburg 1927; Geſchichtsquellen
der Provinz Sachſen N. Reihe 4: Friedensburg, Urkundenbuch der
Uni=
verſität Wittenberg Tl. 2. N. Reihe 5: Overmann, Alfr. Urkundenbuch
der Erfurter Stifter und Klöſter. T. 1. Magdeburg 1926/27; Hermes,
Gertrud: Die geiſtige Geſtalt des Marxiſtiſchen Arbeiter. Tübingen
1926; Hübners geographiſch=ſtatiſtiſche Tabellen. 69. Ausg. 1927;
Jacob, Bruno. Geſchichte des Dorfes Bettenhauſen. 1126—1926.
Kaſſel 1927; Klaſſiker der Medizin: 32: Johannes Müller. Ueber die
phantaſtiſchen Geſichtserſcheinungen. Leipzig 1927; Mavbe, Karl,
Der Pſycholog als Gerichtsgutachter im Straf= und Zivilprozeß.
Stutt=
gart 1926; Schur, Werner: Scipio Africanus und die Begründung
der römiſchen Weltherrſchaft. Leipzig 1927; Syrup, Fr., Handbuch
des Arbeiterſchutzes und die Betriebsſicherheit. 1. 2. Berlin 1327;
Société de PHiſtoire de Fronce. Les grandes Chroniques de France
IV. Paris 1927; Wirtſchaftsſtudien 1—6 Karlsruhe 1925/26.
— Zeitſchriften. Annalen des Deutſchen Reichs, 1926 München,
Verlin und Leipzig 1927; Liebigs Annalen d. Chemie 454. 455.
Berlin 1927; Archiv f. kliniſche Chirurgie 144. Berlin 1927; Neues
Archiv d. Geſellſchaft f. ältere deutſche Geſchichtskunde 46. 1926;
Bericht Zooologiſcher, 9. 10. Jena 1926/27; Monatsſchrift f.
Geburtshilfe u. Gynäkologie 74. 75. 1926/27; Zeitſchrift f. d.
geſamte Neurologie und Pſychiatrie. 107. 1927. — Die Bücher uſw. ſind
vom 17. Oktober an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaal
entgegengenommen.
Lokale Veranſfaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notiven ſind aneſchlietllch als Hinwelſe auf Angeigen zu betrachten.
in keinem Faſle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Bund Königin Luiſe. Am Mittwoch, den 5. d. M.,
abends 8 Uhr, findet bei Sitte Pflichtverſammlung ſtatt. Gleichzeitig
wird nochmals auf den am Sonntag, den 9. d. M., nachmittags 3 Uhr,
ſtattfindenden Großmütterchentag aufmerkſam gemacht. Erſcheinen iſt
Pflicht. Gäſte herzlich willkommen.
Wſaſare.
Ausſchneiden! * Steuerkalender
— Vom Muſikverein wird uns geſchrieben: Die Mitgliedskarten
der inaktiven Mitglieder können beim Hausverwalter, Steinſtraße 24,
gegen Entrichtung der erſten Betragsrate in Empfang genommen
werden. Die Einlöſung hat bis zum 15. Oktober zu erfolgen. Das erſte
Konzert findet am 1. November (Allerheiligen) ſtatt und bringt die
Große Meſſe in F=Moll und den 150. Pſalm von Anton Bruckner. Als
Soliſten ſind gewonnen: Emy von Stetten, Margarete Olden=Mehlich,
Alfred Wilde und Johannes Willy.. An den drei weiteren Konzerten
kommen zur Aufführung: Ein deutſches Requiem und das Schickſalslied
von Brahms, „König David” von Honegger und der 113. Pſalm von
Liſzt ſowie die Johannespaſſion von Bach. Unter Bezugnahme auf die
kürzlich verſandten Werbedruckſachen bitten wir Neuanmeldungen von
inaktiven und aktiven Mitgliedern nunmehr bald vorzunehmen, da die
Verteilung der Plätze im Landestheater abgeſchloſſen werden muß.
Anmeldungen und Auskunft bei Herrn Auguſt Baumann,
Wilhelminen=
ſtraße 17 (Laden).
Ortsbriefzuſtellung. Die eingehenden Briefſendungen und
Zei=
tungen werden werktäglich in folgender Weiſe zugeſtellt: Bei der erſten
Zuſtellung um 7.30 Uhr die nach 15 bis 6,15 Uhr eingegangenen Poſten,
bei der zweiten Zuſtellung um 10,45 Uhr die nach 6,15 bis 10 Uhr
ein=
gegangenen Poſten, bei der dritten Zuſtellung um 15,45 Uhr die nach
10 bis 15 Uhr eingegangenen Poſten. An Sonn= und Feiertagen findet
eine Zuſtellung um 8 Uhr ſtatt, ausgenommem am 2. Weihnachts=, Oſter=
und Pfingſtfeiertag.
Schon wieder heiſer?
Mineral=Paſtillen nehmen.
Sie ſollten regelmäßig
Fahs echte Sodener
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für die Zeit vom 1.—15. Oktober 1927
1. Okt.: Rentenbankzinszahlung der Landwirtſchaf
Zahlung der Halbjahres=Grundſchuldzinſen. (Schonfriſt ein=
Woche).
1. Okt.: Obligationenſteuer. Zahlung der Halbjahres=Rate der
erhöhten Obligationenſteuer gemäß Steuerbeſcheid. (Schonfrit/
eine Woche.)
5. Okt.: Ablauf der Schonfriſt für die am 25. (26.) Septembe
fällig geweſene dritte Vorauszahlung (gemeindliches Ziel) auf
die Grundſteuer Gewerbeſteuer und Sonde zu
gebäudeſteuer für das Rechnungsjahr 1927.
5. Okt.: Bis zu dieſem Tage ſind laut Anzeige des Finanzamts Darw
ſtadt=Stadt (vergl. Tagblatt Nr. 266 vom 25. September) bzl
Meidung der Beitreibung zu zahlen:
1. das dritte Ziel Landesſteuer 1927, fällig geweſen ay
25. Auguſt 1927;
2. die zweite Rate ſowie die Nachträge an Hundeſteuen
1927, fällig geweſen am 15. Auguſt 1927;
3. das erſte und zweite Ziel Kirchenſteuer, fällig ge
weſen am 15. Auguſt 1927.
5. Okt.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 15. b9
30. September erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis zum
15. September einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht erreich
haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung an die in der
Zeit vom 1.—30. September erfolgten Lohnzahlungen. (Kein
Schonfriſt).
5. Okt.: Abgabe der Beſcheinigung an die
Finanzkaſſ=
daß die Summe der im September abgeführten
Steuerabzru=
beträge mit der Summe der im September einbehaltenen
Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
10. Okt.: Perſonenſtands und Betriebsaufnahme nach
den Ausführungsbeſtimmungen zum Einkommenſtenergeſetz und
zum Körperſchaftsſteuergeſetz.
10. Okt.: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im A5/
rechnungsverfahren entrichtet wird.
10. Okt.: Umſatzſteuer=Voranmeldung und Vorauszahlung für des
dritte Vierteljahr 1927. (Schonfriſt bis 15. Oktober.)
10. Okt.: Einkommenſteuer=Vorauszahlung für das drit
Vierteljahr 1927. Nicht für Landwirte! (Keine Schon
friſt)
10. Okt.; Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlung für das drinſ
Vierteljahr 1927. Nicht für Landwirte! (Keine Schon
friſt.)
15. Okt.: Ablauf der Schonfriſt für die am 10. Oktober fäLlie
geweſene Umſatzſteuerzahlung.
H. W. Wohmann.
Kunſinotizen.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Der letzte Walzer”. „Eil
echter Schlager” iſt dieſer „Letzte Walzer” — ſchneidig, raffiniert in deſ
len Einzelheiten, nutzt er alle Möglichkeiten des Films aus. Endergebm
— der große Erfolg.” „Es iſt ein Werk voll ſtarker Spannungen,
einem Tempo durchgeführt.” Freude und Schwermut, ſchäumende Lebenel
luſt und tiefe Tragik, Luſtſpiel und Drama, ein Film für jeden!
„Der Seeoffizier” ſpielt in Marinekreiſen. Ramon Novar
der weltberihmte „Ben Hur” des gleichnamigen Films, der — wie
reits gemeldet — auch in dieſem Film die Hauptrolle ſpielt, wird
intereſſanten Vergleichen die Handhabe bieten. Dem Filmpublikum wein
auf dieſe Weiſe Gelegenheit geboten, den Vertreter einer Figur au
dem Altertum in moderner Umgebung zu ſehen. Ramon Novarro, de
als ein Meiſter feiner Charakteriſierungskunſt bezeichnet wird, erfülll
dieſe Aufgabe wieder mit großer Virtuoſität.
Tageskalender für Dienstag, den 4. Oktober 1927.
Hefſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr Er
gegen 22 Uhr, A 3: „Und Pippa tanzt.” — Kleines Hau=
Anfang 20 Uhr: Tanzabend Gert Palucca. — Orpheum, Anfan
20 Uhr: „Meſſalinette” — Konzerte: Hotel Schmitz, Schloßcaß
Café Rheingold. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſiderz
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
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Prnſ. Beamter ge=
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Poolſter= u.
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Seite 8
*Die Gartenkunſi auf der Landwirtſchaftlichen
Ausſiellung 1927.
Von Diplom=Gartenbauinſpektor Dermer=Darmſtadt.
Wenn auch die Gartenkunſt auf einer landwirtſchaftlichen
Aus=
ſtellung eine untergeordnete Rolle ſpielt, ſo kann ſie doch dem
Geſamt=
unternehmen mehr als eine der vielen Schweſterwiſſenſchaften, wenn
geſchickt angewandt, den Ausſtellungsplatz zu einem Feſtplatz geſtalten.
Es beweiſt dies die von der Landwirtſchaftskammer veranſtaltete
land=
wirtſchaftliche Landesausſtellung 1927.
Gartenarchitekt F. C. Weigold, der für die gärtneriſche
Geſamt=
anlage der Ausſtellung verantwortlich zeichnete, hat es meiſterlich
ver=
ſtanden, den gegebenen Rahmen auszunützen. Etwa 3 Wochen vor
Be=
ginn der Ausſtellung mit dem Entwurf und der techniſchen Leitung der
gärtneriſchen Schmuckanlagen betraut, hat er das faſt Unmögliche
zu=
wege gebracht, in dieſer unglaublich kurzen Zeit aus der Sandwüſte
des Exerzierplatzes farbige Oaſen hervorzuzaubern. An und für ſich
wäre dieſe techniſche Leiſtung nicht ſo bewundernswert, wenn dem
Gartengeſtalter reichliche Mittel an „Geld und Pflanzen zur
Ver=
fügung geſtanden hätten. Aber ohne viel Geld auszugeben, ohne
ge=
nügendes Pflanzenmaterial in derart kurzer Zeit noch etwas „Schönes”
geſchaffen zu haben, das iſt eine Leiſtung, die der Erwähnung wert iſt.
Gewiß ſetzt die Natur auch dem Gartengeſtalter Grenzen, ſo braucht
z. B. junger Raſen eine ganz beſtimmte Zeit bis zur Beſtockung und
damit gleichmäßigen Begrünung. Aber auch hier fand Gartenarchitekt
Weigold einen Ausweg: Flächen, die erſt ſpäter fertiggeſtellt werden
konnten, wie z. B. am Elektrohof, wurden mit Gartenkreſſe, jene am
Pavillon der Zentral=Genoſſenſchaft mit Senf eingeſät.
Die Hauptſchwierigkeit aber, die zu überwinden war, zeigte ſich
in der Unmöglichkeit, derart große Flächen aus den zur Verfügung
ſtehenden Beſtänden der Darmſtädter Gärtnereien mit Blumen zu
be=
pflanzen. Damit komme ich zu dem Hauptzweck dieſer Zeilen.
Anläßlich der Gartenbau=Ausſtellung Darmſtadt 1925 ſchrieb
Gar=
tendirektor Heicke=Frankfurt a. M.: „In dem jungen Gartenarchitekten
F. C. Weigold hat man eine friſche, von Herkömmlichkeiten
unbeein=
flußte Kraft gefunden, die der Geſamtausſtellung ein beſonderes
Ge=
präge gab. Nach dieſem erſten vor großer Oeffentlichkeit erbrachten
Beweis ſeiner Fähigkeiten darf man in Zukunft noch mancherlei von
ihm erwarten. Er kann unbedenklich jenem Kreis jüngerer Fachleute
auf unſerem Gebiet zugezählt werden, die in letzter Zeit bei
ver=
ſchiedenen Gelegenheiten hervorgetreten ſind und ſich als eine
fort=
ſchrittlich geſinnte Gruppe unter dem übrigen Nachwuchs abgrenzen!“
Das iſt das Bemerkenswerte an W., die Fähigkeit Neues zu
ſchaffen, ſeine nie verſagende Phantaſie.
Der Gedanke, farbige Parterres in buntem Kies anzulegen darf
als eine äußerſt glückliche Löſung angeſprochen werden. Es ſcheinen
ſich nach meiner Anſicht hieraus wertvolle Anregungen zur
Ausgeſtal=
tung ſtädtiſcher Anlagen in modernen Stadtvierteln zu ergeben. Das
Parterre am Stadteingang (Waldſtraße) kam dem Gedanken der neuen
Sachlichkeit, der das heutige Bauen beherrſcht, am nächſten. Leider
machte ſich hier der fehlende Abſchluß, der künſtleriſche Rahmen,
be=
ſonders bemerkbar. Der großen Maſſe der Beſucher wird das in
Schachbrettmanier ausgeführte Beet ſüdlich der Feſthalle wit
ſtili=
ſiertem Blatt und Blume, den ſtärkſten Eindruck gemacht haben. Welche
Möglichkeiten ergeben ſich hieraus z. B. zur Ausſchmückung eines
Bartenhofs innerhalb großer Bauten.
Außerordentlich wirkungsvoll und von feiner Farbenabtönung war
das Parterre vor dem Hauptreſtaurant, keine einzige Blume, nur
Ge=
hölze, Raſen und farbiger Kies, aber welche Ruhe, welch klare
Linien=
führung, keine übertriebene Ornamentik. Hier machte ſich, wie
ſeiner=
zeit bei den Farbſtreifen der beiden großen Parterres auf der
Garten=
bau=Ausſtellung 1925, das ſtarke Farbengefühl des nachexpreſſioniſtiſchen
Menſchen beſonders deutlich bemerkbar. Weniger auffallend, aber auch
den Stempel einer ſtarken künſtleriſchen Perſönlichkeit tragend, waren
die Anlagen öſtlich der Feſthalle (Pflanzenmaterial vom
Gartenbau=
betrieb Roſenhöhe) und das Bauerngärtchen am Elektrohof.
Wenn auch, wie anfangs geſagt, die Gartenkunſt auf dieſer
Aus=
ſtellung von nebenſächlicher Bedeutung war, ſo ſollen dieſe Zeilen doch
auf ihren Wert in künſtleriſcher Beziehung hinweiſen. Ihre praktiſche
Auswirkung wäre bei mancher öffentlichen Anlage ſehr zu wünſchen.
In unſerem Klima macht der Winter, bzw. die vegetationsloſe Zeit
etwa die Hälfte des Jahres aus, in dieſer Beit macht die Mehrzahl
großer Parterreanlagen einen recht dürftigen und öden Eindruck. Dem
wäre durch farbigen Kies, ſo wie ihn Weigold anwandte abzuhelfen.
Das gleiche gilt z. B. für Roſengärten, die nur zur Zeit der Blüte,
alſo nur verhältnismäßig kurz, uns erfreuen, die ganze übrige Zeit
meiſt recht langweilig wirken. Auch hier ergeben ſich im W. ’ſchen Sinne
beachtenswerte Perſpektiven. Um irgendwelche falſchen Folgerungen
auszuſchließen, ſei betont, daß natürlich durch die Verwendung ſolch
bunten Kieſes die Anpflanzung von lebenden Pflanzen in keiner Weiſe
beeinträchtigt wird, ſondern als wertvolle Ergänzung und
Bereiche=
rung anzuſehen iſt.
Hierin alſo liegt die überragende Bedeutung der gärtneriſchen
An=
lagen auf der Landwirtſchaftlichen Ausſtellung. Wenn ſie auch neben
dem gewaltigen Geſamtwerk für den Landwirt eine nur untergeordnete
Rolle ſpielte, für den Gartengeſtalter bot ſie mehr an Anregendem als
es eine der zahlreichen Gartenbau=Ausſtellungen der letzten Jahre
vermocht hat.
J. Griesheim, 1. Okt. Gemeinderatsbericht. An Waſſer
geld für den Monat Sextember ds. Js. ſoll von jeder Haushaltung,
die Waſſer entnimmt, einſchl. der Gärten die in der Waſſerbezugsordnung
vorgeſeh ne Pauſchalſumme von 1,50 Mk. erhoben werden. Was die
Ver=
waltung der Waſſerleitung betrifft, ſo ſollen vorerſt durch die Herren
Beigeordneten Feldmann und Gemeinderat König bei mehreren
Ge=
meinden Erkundigungen eingezogen und in der nächſtem Sitzung Vorlage
gemacht werden. — Der Gemeinderat hat gegen die Errichtung eines
Wohnhauſes durch Herrn Walter Heſſe, hier, Ecke Otto=Heſſe=Straße und
Alte Darmſtädter Straße (außerhalb des Ortsbauplans) nichts zu
er=
innern. — Karl Becker 3, von hier hat um Erteilung der Konzeſſion zum
Kaffee= und Milchausſchank in ſeinem Hauſe, Hofmannſtraße 35,
nach=
geſucht. Die Bedürfnisfrage wird bejaht. — Die Gemeinde übernimt
gegenüber der Hiſſiſchen Landesbank in Darmſtadt für die Gewährung
eines Zwiſchenkvredits an Ludwig Ruths in Höhe von 5000 Mk. die
Birg=
chaft. — Das Geſuch des Georg Wirth 1., hier um Uebernahme einer
Bürgſchaft in Höhe von 3000 Mk. wurde zwecks näherer Information
bis zur nächſten Sitzung zurückgeſtellt. — Dem Glaſer Georg Franz, hier,
wurde der Gemeindebauplatz hinter der Straßenbahn Flur II Nr. 8082/0
— 587 qm zum Preiſe von 3 Mk. pro am gegen Barzahlung übertragen.
— Die Anlieferung eines emaillierten Kochherdes für die
Friedhofs=
wärterwohnung wurde der Firma Karl Hofmann II. hier, zum
An=
gebotspreis von 95 Mk. übertragen. — Nachdem das
Gemeinderatsmit=
glieb Philipp Höhl 20, das Amt als Gemeinderat niedergelegt hat, iſt
auch das Amt als Gemeindekontrolleur frei geworden. Als ſolcher wurde
Gemeinderat Johannes Schupp 3. beſtimmt. — Aus Anlaß der
Ver=
längerung der Frankfurter Straße iſt der Ankauf eines Privatgrund rücks
erforderlich geworden. Der Gemeinderat iſt mit dem Umtauſch eines
Gemeindegrundſtüickes gegen dasjenge des Jakob Klippel 4., hier das
für die Verlängerung in Frage kommt, einverſtanden. Die Koſten
für die Verſetzung der auf dem Klippel’ſchen Grundſtück befindlichen
Halle, Einfriedigung und Pumpe werden auf die Gemeinde übernommen.
— Der ſeitherige Untererheber, Herr Gemeinderechner Kunz, hat die
weitere Führung der Untererhebeſtelle niedergelegt. Das Finanzamt
Darmſtadt=Land iſt infolgedeſſen wegen Uebernahme der
Untererhebe=
ſteile durch die Gemeinde an die letztere herangetreten. Der
Gemeinde=
at hat ſich mit der Uebernahme dieſer Kaſſenſtelle auf die Gemeinde
einverſtanden erklärt. — Das Geſuch des Adam Rühl 1., hier um Erlaß
von Anſchlußgebühren für elektriſche Kraft wurde zurückgeſtellt —
Herr Peter Adolf Feldmann von hier, iſt geneigt, das Gemeindehaus
früher „Weißes Roß”), Pfützenſtraße 2, käuflich zu erwerben und in
demſelben wiederum einen Schankwirtſchaftsbetrieb zu eröffnen. Auf
ein entſprechendes Geſuch des Herrn Feldmann hat ſich der Gemeinderat
damit einverſtanden erklärt, das erwähnte Haus an Feldmann zum
Preiſe von 17 500 Mk. abzutreten, vobei Feldmann allerdings die
ge=
ſamten Koſten der Uebertragung einſchl. der Grunderwerb= und
Wertzu=
vachsſteuer zu übernehmen hat. Ferner verbleibt das Gelände, auf dem
ſich die Gemeindeviehwaage befindet, Eigentum der Gemeinde.
a 7n m
Ja und nein! Wenn ein Hämorrhoidenkranker dieſes wirklich ernſte
Teiden vernachläſſigt, wird es ihm immer größere Qual bereiten. Die
anfangs unbedeutenden Knoten am Darm wachſen, ſie wandern in den
Darm hinein und platzen ſchließlich auf. Dann beſteht die Gefahr, daß
Blutgerinſel in die Blutbahnen kommen und dort zu ſehr gefährlichen
Verſtopfungen ſüihren. Es kommt hinzu, daß die Schmerzen, das Brennen
und das Jucken der erkrankten Teile immer unerträglicher werden und
den Kranken körperlich und ſeeliſch zugrunde richten. Schließlich bleibt
Dienstag, den 4. Oktober 1927
Krafipoſtlinien Main—Mümling.
— Unter dieſer Ueberſchrift erſchien Mitte September ein Artikel
vom Vorſitzenden des Odenwald=Verkehrsbundes, der von Seiten des
Gemeinderats zu König nicht ohne Erwiderung bleiben kann. Der
ge=
ſetzlichen Vertretung der Gemeinde wird in dem Artikel der Vorwurf
gemacht, durch eine einſeitig egoiſtiſche Stellungnahme das Anſehen
der Gemeinde und des Bades König geſchädigt zu haben.
Obwohl König bei Inkrafttreten der Limie Main—Mümling außer
Betracht gelaſſen und erſt nach Gefährdung des Geſamtprojektes infolge
finanzieller Schwierigkeiten einbezogen wurde, hat es immer ſeit dieſer
Zeit ſeinen Anteil an den Mitteln zur Erhaltung der Linie und an den
Propagandakoſten bewilligt. Dies hat der Gemeinde nicht unerhebliche
Koſten verurſacht, das ſelbſt in den verkehrsreichſten Monaten Juli
und Auguſt ein beträchtlicher Defizitbetrag zu leiſten war. Es war für
jeden vernünftigen Menſchen klar, daß, ſo wie die Linie ſeither geführt
wurde (Miltenberg-Laudenbach-Hainhaus — Vielbrunn — Eulbach —
Erbach—Michelſtadt und Vielbrunn-König), eine Rentabilität von
vornherein ausgeſchloſſen war. Trotzdem hat König 2 Jahre lang
im Intereſſe des Verkehrs dieſe Linienführung unterſtützt, obwohl doch
der Gemeinderat auch die Intereſſen der Steuerzahler in dieſer
ſchweren Zeit zu berückſichtigen verpflichtet war. Dieſe Einſicht hätte
man an verantwortlicher Stelle auch erwarten müſſen. Kann man das
als einſeitig egoiſtiſche Stellungnahme bezeichnen?
Die O.P.D. Würzburg hat in richtiger Erkenntnis obiger Tatſache
von ſich aus die Linie vom 1. September an einſtellen wollen und
zu Ende September endgültig gekündigt. Dies wird aber in dem
angezogenen Artikel wohlweislich verſchwiegen. Erſt nachdem der
Ge=
meinderat von der Abſicht der O.P.D. Würzburg Kenntnis hatte, tat
er nichts mehr zur Unterſtützung der von vornherein nicht lebensfähigen
Verbindungslinie Main—Mümling in der ſeitherigen Form.
Daß der Schöpfer der ſeitherigen Linie über ihren Zuſammenbruch
erbittert iſt, iſt menſchlich begreiflich, daß er aber ſeinen Unmut in
ungerechtfertigter Weiſe an der Gemeindevertretung Königs auslaſſen
will, muß ganz entſchieden zurückgewieſen werden. Für eine
vernünf=
tige Linienführung der Verbindung Main—Mümling war und iſt der
Gemeinderat König jederzeit bereit, die dafür notwendigen Mittel zu
bewilligen. Das beweiſt ſein Entſchluß, ſich an der Garantie der
Strecke König—Vielbrunn-Laudenbach in angemeſſener Höhe zu
be=
teiligen.
Die Drohung, König ſeine Stellungnahme in dieſer Sache in
anderen es berührenden, wichtigen Verkehrsfragen durch die für die
allgemeine Verkehrsentwicklung im Odenwald maßgebenden Stellen
ent=
gelten zu laſſen, iſt unerhört. Dieſe Drohung liegt in derſelben Linie
wie andere Aeußerungen über König in anderen Angelegenheiten von
dieſer Stelle. Wie iſt dieſe Drohung vereinbar mit dem
Verantwortlich=
keitsgefühl einer an führender Stelle ſtehenden Perſönlichkeit. Die
Ge=
meinde wird dann auch noch Mittel und Wege finden, um einer
un=
gerechten Behandlung zu begegnen. Auf eine weitere Zeitungspolemik
laſſen wir uns nicht ein.
Der Gemeinderat König.
Der Vorſitzende des Odenwaldverkehrsbundes, Herr Dr. Roeſener=
Darmſtadt, dem wir Einſicht von obigen Darlegungen des
Gemeinde=
rats gegeben haben, äußert ſich zu der Darſtellung des Gemeinderats
wie folgt:
Es iſt unrichtig, daß König erſt nach Gefährdung des
Geſamt=
profekts infolge finanzieller Schwierigkeiten in den Bereich der
Kraft=
poſtlinien Main-Mümling einbezogen worden iſt. Bereits in einer
geraume Zeit vor Inkrafttreten der verfaßten Denkſchrift iſt König
als Beſtandteil der Verbindung aufgeführt.
Der Vorwurf, der dem Gemeinderat König gemacht worden iſt und
der in vollem Umfang aufrechterhalten wird, geht dahin, daß der
Ge=
meinderat geglaubt hat, ſich hinſichtlich der Koſtentragug der
Ver=
bindung außerhalb der Gemeinſchaft der heſſiſchen und
bayeriſchen Beteiligten ſtellen zu dürfen. Hierin wird ein Mangel an
Gemeinſinn erblickt, der aufs tiefſte bedauert werden muß; dies
umſo=
mehr, als man in König genau weiß, daß die Vorteile der Verbindung
kraft der geographiſchen Lage Königs dem Ort auch ohne Anteilnahme
an der Koſtentragung zugute kommen müſſen. Dem Gemeinſinn der
übrigen Beteiligten — außer König — iſt es übrigens zu verdanken, daß
die mit großen Schwierigkeiten ins Leben gerufene und erhaltene
Ver=
bindung nicht, wie der Gemeinderat König meint, zuſammengebrochen
iſt, ſondern auch den Winter über verkehren wird.
Von einer Drohung König gegenüber kann nicht die Rede ſein. Es
iſt aber doch wohl ſelbſwerſtändlich, daß in wichtigen Verkehrsfragen, die
einen Ausgleich zwiſchen den einzelnen örtlichen Intereſſen notwendig
machen, die einzelnen Gemeinden gerechterweiſe nur in einem Ausmaß
werden berückſichtigt werden können, das ihrer ſonſtigen Einſtellung
zu über den Bereich des Ortes hinausgehenden Fragen entſpricht. In
dieſem Sinn war und iſt die Feſtſtellung aufzufaſſen, daß die bisherige
verkehrsfeindliche Einſtellung des Gemeinderats König ſich
zwangs=
läufig in der einen oder anderen Frage in einem für König ungünſtigen
Sinne auswirken muß.
An. Arheilgen, 3. Okt. Meiſterprüfung. Bei der in der
Lan=
deshauptſtadt abgehaltenen Feier anläßlich der Meiſterprüfung für die
Provinz Starkenburg konnten folgende hieſige Handwerker mit dem
Meiſterbriefe ausgezeichnet werden: Bäcker Wilhelm Anthes,
Weißbin=
der Philipp Bohl und Philipp Weſp, Spengler Georg Neher Maurer
Philipp Rühl, Glaſer Rudolf Spengler und Schloſſer Georg Völger.
Da auch in hieſiger Gemarkung der Kartoffelkrebs feſtgeſtellt
wurde, hielt geſtern Herr Landwirtſchaftsaſſeſſor Stumpff im Auftrage
des Landwirtſchaftsamtes einen Vortrag über dieſe Kartoffelkrankheit.
Es wurde beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß ſich dieſelbe ſehr
leicht verſchleppt und darum auf die anzuwendenben
Verhaltungsmaß=
nahmen hingewieſen. Der Vortrag war von Intereſſenten, beſonders
von ſeiten unſere Landwirte ſehr ſtark beſucht, und folgte man mit der
größten Aufmerkſamkeit den Ausführungen des Herrn Referenten. —
Die hieſige Orcheſtervereinigung wird am 16. ds. Mts.
wie=
der mit einem Konzert ihr Winterprogramm eröffnen. Die Mitglieder
ſind eifrig bei dem Proben, und weiſt die Muſitfolge eine Reihe ſehr
hübſcher Stücke auf.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Okt. Unter großer Beteiligung der
Gemeinde=
glieder fand am Sonntag die feierliche Windereinweihung der
Kirche ſtatt. Schon am frühen Morgen lud der Poſaunemchor durch
Choralblaſen im Ort zur Feier ein. Der Kirchturm war an drei Seiten
mit Fahnen in den Landesfarben bzw. einer Kirchenfahne geſchmückt.
Im September 1717 ihrer Beſtimmung übergeben, hat unſere Kirche
länger als zwei Jahrhunderte allen Stürmen getrotzt, wenngleich der
Zahn der Zeit auch ſie nicht unverſehrt ließ. Manche Außen= und
Innenreparaturen mußten im Laufe der Zeit ſchon vorgenommen
wer=
den. Im Jahre 1914 waren bereits Pläne ſür die Erbauung einer
neuen Kirche ausgeaubeitet worden, und innerhalb der Gemeinde hatte
eine rege Sammeltätigkeit zur Aufbringung eines Teiles der Koſten
eingeſetzt. Krieg und Inflation haben dieſes Vorhaben zunichte
ge=
macht, und trotzdem mußte zur inneren Ausgeſtaltung der Kirche etwas
getan werden. Dank der Opferfreudigkeit der Gemeinde konnte vor etwa
drei Monaten mit den Arbeiten der inneren Herſtellung begonnen
wer=
den. Die Gottesdienſte fanden während dieſer Zeit in der
Kleinkinder=
ſchule ſtatt. Nun hat Künſtlerhand unſerer alten, ehrwürdigen Kirche
ein Ausſehen gegeben, das ihre ſeitherige kahle und nüchterne
Ausſtat=
tung ſo recht hervortreten läßt. Die aus dem Jahre 1770 ſtammende
Orgel mit ihrem reichen Schnitzwerk erſcheint nun in beſonderer
Schön=
heit, wenngleich das Werk ſelbſt auch einer Erneuerung bedurft hätte,
die der hohen Koſten halber immer wieder hinausgeſchoben werden mußte,
Herr Pfarrer Wags hielt im Vormittagsgottesdienſt eine der
Feier=
ſtunde angepaßte Feſtpredigt, weihte und übergab die neu hergerichtete
Kirche wieder ihrer Beſtimmung. Daran anſchließend überbrachte Herr
Dekan Vogel=Gennsheim die Grüße und Glſickwünſche ber Ev.
Landes=
kirche und gab in beredten Worten auch ſeiner Freude über das gute
Gelingen dieſes Werkes Ausdruck. Auch unſer früherer Ortsgeiſtlicher,
Herr Pfarrer Junker=Lindenfels, die Herren Profeſſoren
Linne=
mann=Frankfurt und Meiſel=Darmſtadt, ſowie das Kreisamt ſandten
Glückwünſche. Poſaunenchor und Kirchengeſangverein trugen ihrerſeits
zur Verſchönerung der Feierſtunde bei. Möge nun unſer ſchön und
ein=
drucksvoll hergerichtetes Gotteshaus allſonntäglich eine zahlreiche feiernde
Gemeinde als ſchönſtem Schmuck verſammeln.
dem verzweifelten Patienten nur noch übrig, ſich auf dem Wege der
Operation unſichere Heilung zu verſchaffen.
Muß das ſein. In den meiſten Fällen: Nein! Denn Hämorrhoiden,
rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß behandelt, können mit großer
Ausſicht auf Erfolg auch ohne Operation beſeitigt werden. Neben
pein=
licher Sauberkeit muß eine geeignete Salbe zur Anwendung kommen,
die die Knoten zur Schrumpfung bringt, die Schmerzen lindert, die
Entzündung beſeitigt. Die bewährte Humidonſalbe verbindet alle dieſe
Eigenſchaften in hervorragendem Maße. Schon nach ganz kurzer
An=
wendung läßt das Jucken und Brennen nach. Damit iſt ſchon viel
ge=
wonnen: Denn fällt der Juckreiz fort, ſo verringert ſich auch die Gefahr
weitergetragener Infektionen. Nun erſt kann der Heilungsprozeß
be=
ginnen. Die Humidonſalbe wird ſeit Jahren auch in verzweifelten
Die Herbſiarbeit
der Oeutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft.
Nachwort zur Magbeburger Tagung.
Die Arbeit der Deutſchen Landwirtſchafts=Geſellſchaft, der Trägerin
des Erfahrungsaustauſches zwiſchen landwirtſchaftlicher Praxis,
Wiſſen=
ſchaft und Technik, hat im Jahre drei Höhepunkte: die Wintertagung
in Berlin, die Herbſttagung und die Wanderausſtellung, die beide von
Gau zu Gau wechſeln. Die Wintertagung vor der Frühjahrsbeſtellung
iſt gleichſam die letzte Prüfung der landwirtſchaftlichen
Betriebsmetho=
den, ehe der arbeitsreiche Sommer beginnt. Sie iſt in der
Reichshaupt=
ſtadt der Mittelpunkt der großen landwirtſchaftlichen Woche geworden,
der immer noch auch für den Großſtädter eindrucksvollen Heerſchau der
Landwirtſchaft. Die Herbſttagung, unmittelbar zur Herbſtbeſtellung,
vermittelt in beſonders weitreichendem Maße auch der kleinen
landwirt=
ſchaftlichen Praxis im Lande die Fortſchritte in den Kulturmethoden;
daher ihr Wechſel durch die deutſchen Landſchaften: 1924 in Würzburg,
1925 in Königsberg, 1926 in Kaſſel, dicſes Jahr in Magdeburg und
1822 in Heidelberg. Aehnlich iſt es mit der großen landwirtſchaftlühen
Wanderausſtellung, die uns auf dem Kontinent noch niemand
nach=
gemacht hat; 1925 in Stuttgart, 1926 in Breslau, 1927 in Dortmund
und im nächſten Jahre in Leipzig. Die Wanderausſtellungen geben
in beſonders deutſicher Form einen Ueberblick über die Vielfältigkeit des
landwirtſchaftlichen Betriebes, über die vielfeitigen Anforderungen, die
heutzutage an jeden nur einigerwaßen fortſchrittlichen Landwirt
heran=
treten. Ihr beſonderer Wert liegt zudem darin, daß ſie nicht nur
land=
wirtſchaftliche Meſſen ſind, von denen wir biel zu viel haben, ſondern
daß ſie dem Käufer die Möglichkeit bieten, jeden einzelnen
Ausſtellugs=
gegenſtand ſachgemäß geprüft und beurteilt zu bekemmen.
Die Vielſeitigkeit der landwirtfchaftlichen Produktion geht allein
auch aus der Zahl der Sitzungen und Verſammlungen der Magdeburger
Herbſttagung hervor. In über hundert Sitzungen ſind die
dringend=
ſten Fragen der landwirtſchaftlichen Betriebsſührung in allen Zweigen
und Nebengebieten zur Erörterung gekemmen. Dabei war die große
Linie der ganzen Tagung die Erreſchung der rationellen Wirtſchaft.
Man darf aus der Zahl der Sitzungen nicht die Schlußfolgerung ziehen.
daß die D.L.G. ſich das Heil der landwirtſchaftlichen Produktion von
der Spezialiſierung allein verſpräche. Gewiß wird jeder
landwirtſchaft=
liche Betrieb nach ſeinen inneren und äußeren Vorausſetzungen ſeine
Spezialität haben. Er darf aber dieſe Spezialität nicht ſoweit
über=
treiben, daß er bei geringen Konjunkturſchwankungen auf einzelnen
Ge=
bieten zur Unrentabilität verurteilt iſt. Unter den heutigen ſchvierigen
Verhältniſſen wird nur der landwirtſchaftliche Betrieb Beſtand haben,
der eine weitgehende Ausgeglichenheit zwiſchen den verſchiedenen
Be=
triebszweigen zeigt und dabei in jedem Betriebszweig den höchſtmöglichen
Brad der Intenſität durchführt. Aber auch die Intenſivierung hat ihre
Grenze, die Grenze der Rentabilität. Mit der Intenſitätsſteigerung
allein iſt es nicht getan. Würde die Intenſivierung als
Verluſtwirt=
ſchaft durchgeführt, ſo wäre ſie nur die Einleitung zu einer
Exhenſivie=
ung, die volkswirtſchaftlich und privatwirtſchaftlich gleich
verhängnis=
voll ſein müßte. Die rationelle Wirtſchaft degegen verbürgt eine,
viel=
leicht langſame, aber ſichere Steigerung der Intenſität und der
Produk=
tion, ſie bringt uns in organiſcher Entwickelung dem Ziel der
Nährungs=
freiheit näher, und ſie vermag im geſunden Wachstum auch den
Nah=
rungsbedarf einer wachſenden Bevölkerung zu decken.
Dieſe Herbſtarbeit der D. L.G. wird ihre Früchſte tragen, wenn auch
nur wenige Tauſende führender Landwirte aus dem Reich und aus der
näheren Umgebung Magdeburgs anweſend waren. Einmal werden die
landwirtſchaftlichen Vereine und Verbände draußen dafür ſorgen, daß
die Ergebniſſe der Tagung bekannt werden. Vor allem aber hat das
Beiſpiel der fortſchrittlichen Landwirte noch immer ſeine Wirkung
ge=
habt. Gerade bei der jetzigen Notlage der Landwirtſchaft läßt ſich ſo
leicht kein Landwirt die erprobten Fortſchritte und Erfahrungen un=
F. M.
genutzt entgehen.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Okt. Im Monat September beurkundete das
hieſige Standisamt 10 Geburten, 4 Eheſchließungen und 4 Sterbefälle.
— Die Kartoffelernte hat hier in vollem Umfange eingeſetzt.
Das Ernteergebnis iſt im allgemeinen zufriedenſtellend. Durch die
ſeit=
herige Ungunſt der Witterung iſt gegenwärtig noch Grummet
einzubrin=
gen. Auch der letzte Schnitt der Klee=Ernte hat ſich gegenüber anderen
Jahren ſtark verzögert.
4a. Eberſtadt, 3. Okt. Kartoffelernte=Verſteigerung=
Die Kartoffelernte des Wald= und Feldzwiſchenbaues im Forſtort
Klings=
ackertanne wird am Dienstag, 4. d. M., und zwar in mehreren Loſen,
verſteigert.
Aa. Pfungſtadt, 3. Okt, Kirchenvorſteher. Als
Kirchenvor=
ſteher der evangeliſchen Kirchengemeinde Pfungſtadt wurde in einer
Er=
gänzungswahl Georg Meſſer, Ludwig Nungeſſer 9., Heinrich
Saal, Peter Koch 7. und Johannes Wetzel neugewählt. Die
feier=
liche Einführung der neuen Kirchemvorſteher wurde am Sonntag
wäh=
rend des Gottesdienſtes vorgenommen.
8. Bensheim, 3. Okt. Einweihung des Katholiſchen
Vereinshauſes. Das von dem Landtagsabgeordneten
Studien=
var Heinſtadt ins Leben gerufene Kartell der katholiſchen Vereine der
Stadt weihte geſtern ſein neuerworbenes Anweſen, das Beſitztum der
früheren Weinfirma Auguſt Feigel, feierlichſt in Gegenwart
prominen=
ter Perſönlichkeiten ein. Nach einem feierlichem vormittäglichen Hochamt in
der Pfarrkirche, zu dem ſämtliche katholiſchen Vereine mit ihren Fahnen
in einer Kirchenparade angetreten waren, leitete am Nachmittag ein=
Feſtzug die eigentliche Einweihung ein. Der Stadtpfarrer, Geiſtliche=
Rat Moeller, hielt die Feſtrede. Nach ihm ſprachen: Päpſtlicher
Prä=
lat May als Vertreter des Biſchofs, Miniſterialrat Schrohe als
Ver=
treter der Regierung und des Miniſteriums des Innem, Geh. Schulrat
Haſſinger als Vertreter des Landesamts für das Bildungsweſen und als
Leiter der Zentralſtelle für Jugendpflege und Volksbildung,
Regierungs=
rat Dr. Fuchs als Vertreter der Kreisbehörde und des in Urlaub
be=
findlichen Kreisdirektors, Bürgermeiſter Dr. Angermeier namens der
Stadtverwaltung, der Stadtverordneten und der Bürgerſchaft, und
Landtagsabgeovdneter Studienrat Heinſtadt. Letzterer übernahm das
Anweſen zu treuen Händen der katholiſchen Vereine und erklärte die
buchſtäbliche Abkürzung „K.A.B.” (Katholiſche Aktion Bensheim) des
Kartells. Seine Worte ſchloſſen mit einem Hoch auf Se. Heiligkeit den
Papſt und den Reichspräſidenten von Hindenburg. Nunmehr öffneten
ſich die Pforten des ſchönen Gebäudes, in deſſen ausgedehnten Räumen
ſich alsbald ein Volksfeſt entwickelte. Freiwillige Helfer und Helferinnen
traten dabei in Tätigkeit. Der große Hof mit ſeinen geräumigen
Hal=
len füllte ſich bald mit einer frohbewegten Menge. Die langgeſtreckten
Kellereien ſind an die füngſt gegründete Weinfirma Lenfeſt u. Grüh
vermietet und ſtanden zur Beſichtigung offen. Der frühere Beſitzer des
Anweſens, Auguſt Feigel. Ehrenbürger der Stadt Bensheim und
Be=
ſitzer der weitbekannten Weinhandlung Auguſt Feigel, ſtarb nach
Er=
reichung des 84. Lebensjahres vor etwa zwei Jahren, und konnte das
Kartell das verwaiſte Anweſen dadurch ſehr günſtig erwerben.
— Gernsheim, 3. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
3. Oktober 3,09 Meter.
— Hirſchhorn, 3. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
2. Oktober 1,60 Meter, am 3. Oktober 1,53 Meter.
Ac. Worms, 3. Okt. Hindenburgehrung. Der
Oberbürger=
meiſter hat bei der Stadtverordnetenverſammlung beantragt, den Teil
der Bismarckanlage, der zwiſchen Andreasſtraße und Südanlage liegt,
und die Südanlage ſelbſt unter der Bezeichnung „Hindenburg=Anlage‟
zuſammenzufaſſen. Dann tragen die weſtlichen und ſüdlichen Teile der
ehemaligen Stadtumallung, die zu Anlagen umgeändert wurden, die
Namen „Moltke=, Bismarck= und Hindenburg=Anlage‟ —
Unglücks=
fall. Der etwa 50jährige Arbeiter Wilhelmi kam vor einigen Tagen
in den Hehlſchen Lederwerken mit dem Kopfe an eine Tvansmiſſion und
mußte ſofort ins Städtiſche Krankenhaus verbracht werden. Dort
bil=
dete ſich an der ſchweren Wunde eine eitrige Entzündung die jetzt den
Tod verurfachte.
WSN. Wächtersbach, 3. Okt. Weihe eines Hindenburg=
Denkmals auf der Wegſcheide. Heute nachmittag wurde auf
dem ehemaligen Truppenübungsplatz nahe der Wegſcheide ein
Hinden=
burg=Denkmal durch den Kreiskriegerverband Gelnhauſen eingeweiht.
Die Weiherede hielt Pfarrer Falk=Gelnhauſen, den Weiheakt vollzog
Bürgerſchuldirektor Kaufmann=Gelnhauſen. Der Fr wohnten
Gene=
ral der Pioniere, Quentin, und Landrat Delius=Gelnhauſen bei,
außer=
dem eine große Zahl von Kriegervereinen aus dem Kreiſe Gelnhauſen.
Fällen gebraucht, und unzählige Kranke bezeugen, daß ſie faſt
Wunder=
dienſte geleiſtet hat.
(TV 15263
Aber die Humidonkur iſt keine Wunderkur, ſondern das Reſultat
einer wiſſenſchaftlich wohldurchdachten Arbeit. In dieſer Salbe ſind
alle Stoffe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit erfolgreich zu bekämpfen
geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft will überzeugen und nicht
überreden. Sie ſchickt deshalb jedem umſonſt eine ausreichende Prob=
Humidon nebſt ärztlicher Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden,
Dieſen koſtenloſen Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldig, und die
Humidon=Geſellſchaft iſt überzeugt davon, daß jeder Verſuch ein voller
Erfolg wird. Alſo ſchreiben Sie ſofort, ehe Sie es vergeſſen, nach Probe
und Broſchüre an die Humidon=Gefellſchaft m. b. H., Berlin W. 8,
Block 233. — Verſand erfolgt durch die Apotheke zum „Weißen Kreuz”.
[ ← ][ ][ → ]K
BalpausMüogcg
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daher besonders preisnerte
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Nummer 225
Dienstag, den 4. Oktober 1927
Seite 9
Die 36. Verſammlung
Beutſcher Philologenund Schulmänner
M eunngen.
Von Prof. Dr. Paul Sſymank (Göttingen).
Die 56. Verſammlung deutſcher Philologen und Scheulmänner, die
om 27. bis 30. September in Göttingen ſtattfand und zu der zahlreiche
Säſte aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes, aus dem befreundeten
Oeſterreich und aus den deutſchen Sprachgebieten des Auslandes
herbei=
eeilt waren, erhielt ſchon dadurch eine ganz beſondere Bedeutung, daß
ſ.e den Charakter einer Jubiläumstagung beſaß: ſie fand nach 90
Jah=
nen an demjenigen Orte ſtatt, wo 1837 der Gedanke dieſer Tagung zum
ſten Male von dem Gothaer Pädagogen Valentin Roſt und dem
eugeſtalter des bayeriſchen Gymnaſial= und Hochſchulweſens, Friedrich
Thierſch, angeregt ward und ſofort ſeine organiſatoriſche
Ausgeſtal=
ng erhielt.
Die vorbereitenden Ausſchüſſe hatten tüchtig gearbeitet, um die
SSäſte, deren Zahl einſchließlich der in Göttingen ſelbſt wohnenden im
ganzen rund 1500 betrug, unterzubringen, zu verpflegen und geiſtig zu
fördern. Im Verlage von Vandenhocck und Ruprecht (Götti=
„Böttinger Beiträge zur deutſchen Kulturgeſchichte”, die wertvolle
wiſſen=
ſkhaftliche Aufſätze von Göltinger Gelehrten und Schulmännern enthält
und einen eigenartigen, ſtark niederſächſiſchen Charakter trägt. Ferner
„Wberreichte der 1. Vorſitzende, Geheimrat Prof. Dr. Hermann Thierſch,
leer Verſammlung ſeine in der Göttinger Geſellſchaft der Wiſſenſchaften
worgetragene Studie: „Ludwig I. und die Georgia Auguſta” (Verlin,
Weidmannſche Buchhandlung), in der er an Hand von unbekanntem
SSchriftmaterial das enge Verhältnis des bayeriſchen Königs zur
Unſ=
erſität Göttingen, der Städte ſeines Studiums, zum erſten Male in
ollem Umfange klargelegt hat.
Die Tage wieſen eine Fülle von Veranſtaltungen auf. Außer den
wa 150 Vorträgen fanden noch verſchiedene Ausſtellungen ſtatt, darunter
ne ſehr bedeutſame, von der Univerſitätsbibliothek veranſtaltete, die
altere Handſchriften und Druckwerke, zumal aus dem 18. Jahrhundert,
igte. Die Stadt Göttingen bot als Rahmenveranſtaltung etwas
Neu=
etiges: ſie ließ unter der künſtleriſchen Leitung von Intendant
Dr. Rönnecke aus Gotha zwei kleine, im Dialogform verfaßte
Legen=
den der niederſächſiſchen Nonne Roswitha von Gandersheim aufführen,
aus denen der unverfälſchte, einfache, kindlich=fromme Geiſt der
Ottonen=
z—it (um 1000) in echter Friſche ſprach. Dieſen beiden Stücken folgte
ane derbe, inhaltlich bedeutungsloſe Poſſe, die Geſchichte eines
groß=
ſwecheriſchen Bramarbas, die gleichfalls einen Niederſachſen, den Herzog
Heinrich Julius von Braunſchweig (F 1589), einen Zeitgemoſſen
Mar=
lwes und Shakeſpeares, zum Verfaſſer hat. Als eine weitere, gut
ge=
langene und künſtleriſch belangreiche Rahmenveranſtaltung iſt das von
aritz Lehmann geleitete Kirchenkonzert zu bezeichnen, das wertvoll=
Werke geiſtlicher Muſik aus dem 17. Jahrhundert in der ſtimmungsvollen
gotiſchen Marienkirche zur Aufführung brachte.
Etwas ganz beſonders Eigenartiges, Schönes und in ſich
Ausgegli=
cenes bot der Tagung das Göttinger Inſtitut für Leibesübungen. Es
ranlaßte den Leiter der bekannten Gymnaſtikhochſchule zu Ollerup in
Yeänemark, Niels Bukh, mit 26 Schülern und Schülevinnen ihre
hoch=
mitwickelte, den ganzen Menſchen voll erfaſſende Kunſt mit ihrer bisher
: Deutſchland nie geſehenen gymnaſtiſchen Höchſtleiſtungen öffentlich
im Stadtpark verzuführen.
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Bei der Eröffnung der Tagung ſprach der 1. Vorſitzende, Geh. Rat
Prof. Dr. Thierſch, von der glänzenden Aufwärtsentwickel. n , welche
die Philologenverſammlungen ſeit der erſten Tagung zu Nürnberg (1838)
genommen hätten, und betonte, daß es ihnen gelungen ſei, einen
ein=
heitlichen Geiſt und engſte Fühlung zwiſchen Geiſtes= und
Naturwiſſen=
ſchaften zu erhalten, wie es im Sinne der Stifter gelegen habe. Er
be=
grüßte beſonders warm die zahlreichen Gäſte aus Oeſterreich, aus
Sudetendeutſchland, aus Italien, aus der Schweiz, aus Ungarn, aus
Rumänien, aus dem Memelland und aus dem Baltikum, welche durch
ihr Erſcheinen Zeugnis von der großen, die politiſchen Grenzen
über=
ſchreitenden deutſchen Kulturgemeinſchaft ablegten.
Für die Deutſchen Oeſterreichs ſprach der Seltionschef Dr. Pohl
aus Wien, der die Abhaltung der nächſten Tagung in Salzburg
wüinſchte, für die Deutſchen des übrigen auslandsdeutſchen
Sprach=
gebiets redete der Reichenberger Profeſſor Gierach, und für die
riſ=
ſiſche Akademie der Wiſſenſchaften betonte als Vertreter Geh. Rat Prof.
Dr. Braun aus Leipzig als innigen Wunſch, daß die Zuſammenarbeit
von deutſcher und ruſſiſcher Wiſſenſchaft bald wieder ſo eng werden
möge wie in früheren Zeiten.
Ihren Höhepunkt erreichte die ganze Verſammlung bereits am
Er=
öffnungstage ſelbſt in der Rede des preußiſchen Kultursminiſters
Dr. Becker, der im Namen der Regierung des Deutſchen Reiches und
der Einzelländer die Philologenſchaft begrüßte, und in dem Vortrag
von Ulrich v. Wilamowitz=Möllendorff, der bei ſeinem
Erſcheinen von den Anweſenden durch Erheben von den Sitzen und mit
ſtürmiſchem Beifall begrüßt wurde. Erſterer überbrachte als „Symbol
der deutſchen Einigkeit die Grüße und Wünſche der Reichsregierung
und die Grüße und Wünſche der anderen deutſchen Länder und
Unter=
richtsverwaltungen‟. Er trat mit beſonderer Wärme für das
humani=
ſtiſche Gymnaſium ein. „Ich glaube,” ſo ſagte er, „daß wir hier die
Mög=
lichkeiten einer Bildung, einer wirklichen Lebensbildung, haben, die auch
den praktiſchen Nützlichkeitsbedürfniſſen der Gegenwart immer noch voll
gerecht wird. Und zwar nicht deswegen, weil ich im antiken Leben und
im Altertum einen ganz beſonderen, einzigartigen und unerreichten Wert
verehre, ſondern weil ohne die humaniſtiſche Bildung wir überhaupt die
Bildung unſerer deutſchen Vergangenheit nicht nehr verſtehen. Wer
nicht humaniſtiſch gebildet iſt, findet den Weg zu unſeren großen
Klaſ=
ſikern, wie Goethe und Schiller, nücht. Und das iſt ein Abreißen der
Verbindungen mit unſerer ureigenſten Vergangenheit. Aber darüber
hinaus muß geſagt werden: Die ganze abendländiſche Kultur iſt auf
der griechiſch=lateiniſchen Kultur aufgebaut. Nur die gymnaſtiſche
Bil=
dung erhält uns das Verſtehen für die gemeinſame Hiſtorie des
Abenb=
landes und erſchließt uns Möglichkeiten zu einer zukünftigen
Verſtän=
digung der europäiſchen Völker.”
Die redneriſche Glanzleiſtung des Tages bot v. Wilamowitz=
Möllen=
dorff in ſeinem feinſinnigen Vortrag über die griechiſch= Sprache.
Herz=
ergreifend wirkten ſeine tiefgefühlten Schlußworte, mit denen er ſich
abſchiednehmen an die Verſammlung wandte. „Ich glaube an die
Maje=
ſtät der Wiſſenſchaft, ſagte er, und ich glaube an die deutſche Jugend.
Wir können 2s, und wir wollen es. Dann haben wir auch den Glauben,
ohne den ich nicht leben kann — den Glauben an die Zukunft des
deut=
ſchen Vaterlandes, den Glauben an die Zukunft des deutſchen Namens.”
Es iſt unmöglich, einen kurzen Geſamtbericht über die 150 Vorträge
zu geben, die zu einem Teil rein fachwifſenſchaftlich, zum anderen
all=
gemeinverſtändlich waren. Mehr als bisher traten diesmal die
mathe=
matiſch=naturwiffenſchaftlichen Föcher mit Veranſtaltungen in den
Vor=
dergrund und gaben der Tagung ein beſonderes Gepräge. Ebenſo
nahmen — wie ſchon auf der Erlanger Tagung 1925 — die Vorträge
liber Leibesübungen und Kunſtwiſſenſchaften einen erheblichen Raum
in. Außerordentlich ſtark wurden auch die Probleme der Pädagogik
betont. Im Lateiniſchen, im Engliſchen, im Deutſchen, in der
Erd=
kunde und in der Chemie waren den Erziehungsfragen mehrere Stun=
den gewidmet, man ſprach über Zeitbedingtes umd Ueberzeitliches in der
preußiſchen Bildungsreform von 1925 und erörterte eingehend, wie die
Ausbildung der an den höheren Schulen wirkenden Lehrer am beſten
geregelt werde. Durchaus Neues auf Grund bisher kaum bekannter
Forſchungen boten die Lichtbildervorträge über das alte Tiryns und über
die Kultur des römiſchen Trier.
Mik Nachdruck trat die Verſammlung in eier Entſchließung für
die Lehrer an den höheren Schulen ein, deren Degradierung zu
Akade=
mikern zweiter Klaſſe Geh. Rat Mellmann, der Verſitzende des
Deutſchen Philologenverbandes, auf Grund der neuen
Beſoldungsord=
nung befürchtete. Man forderte, daß ihnen die Miniſterien durch
Ver=
minderung der Pflichtſtundenzahl und durch Herabſetzung der
Klaſſen=
ſtärken die ſchmerzlich entbehrte Fortbildug durch wiſſenſchaftliche
Ar=
beit ermöglichen ſollten.
Als Ort der nächſten Tagung (1929) wurde Salzburg beſtimmt
und damit die enge geiſtige Gemeinſchaft von Deutſchland und
Oeſter=
reich zum Ausdruck gebracht.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iff die letzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
„Steinbuch”. Die Frage iſt zu allgemein gehalten, um richtig
beantwortk werden zu können.
D. in S. Der Anſpruch gegen den Handwerker auf Beſeitigung des
Mangels, ſowie die Anſprüche auf Wandlung, Minderung oder
Schaden=
erſatz verjähren, ſofern nicht der Unternehmer den Mangel argliſtig
ver=
ſchwiegen hat, in ſechs Monaten ſeit Abnahme des Werkes. Sie müßten
denn die Verjährungsfriſt durch Vertrag mit dem Handwerker verlängert
haben. Von argliſtigem Verſchweigen eines Mangels kann ja wohl im
Fragefalle keine Rede ſein.
A. B. Wenden Sie ſich, damit die Frage der Verſicherungspflicht
bzw. Freiheit geprüft werde, an das Städtiſche Verſicherungsamt hier
(Alter Ludwigsbahnhof).
N. in N. Die angezogene Entſcheidung iſt us nicht bekannt; ſie
darf auch wohl nicht verallgemeinert werden. Ein Geſuch um
Steucc=
erlaß iſt überall da veranlaßt, wo Billigkeitsgwinde dafür ſprechen.
Z. R. Bei den Goldmünzen iſt nach dem Münzgeſetz vom 30. Aug.
1924 das Miſchungsverhältnis 900 Teile Gold und 100 Teile Kupfer.
Die Silbermünzn zu 3 Mark haben ein Miſchungsverhältnis von 500
Teilen Silber und 500 Teilen Kupfer. Aus 1 Kilo feinen Silbers
wer=
den 133½/= Sticke ausgebracht. Das Stück hat ein Gewicht von 15
Gramm. Bei den 1=, 2= und 3=Markſtücken iſt das Miſchungsverhältnis
500 Teile Silber und 500 Teile Kupfer. Für die Reichspfimnige von
1, 2, 5, 10 und 50 gilt das in der Bekanntmachung vom 13. Nov. 1923
(Reichsgeſetzblatt I S. 1091) für die Rentenpfenniga feſtgeſetzte
Mate=
rial= und Miſchungsverhältnis. Die Münzen im Nennbetrage von 1 und
2 Rentenpfennigen beſtehen aus einer Legierung von 95 Teilen Kupfer,
4 Teilen Zinn und 1 Teil Zink. Die Mſinzen im Nennbetrage von
5, 10 und 50 Rentenpfennigen beſtehen aus eimr Legierung von 91,5
Teilen Kupfer und 8,5 Teilen Aluminiam.
K. W. Bei dem Truppenteile, bei dem der Eintritt erfolgen ſoll.
D. Treuhänder der Gothaer Lebensverſicherungsbank a. G. iſt
Amtsgerichtsdirektor Buſch in Gotha.
W. Wenden Sie ſich an die Landesverſicherungsanſtalt, am beſten
müindlich.
K. F. 42. Soweit wir es beurteilen können, möchten wir die
Frage verneinen.
„L. K. 99.‟ Die Beamtenbank Darmſtadt.
Ceite 10
Dienstag den 4 Ok ober 1927
Nummer 275
Reich und Ausland. Die Hindenburg=Spende dem Reichspräſidenten überreicht.
Tagung der Deutſchen Triebwagenführer.
Die jährliche Tagung der Triebwagenführer und
Anwärter der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft fand
in Köln ſtatt. Die Vertreter aller
Reichsbahndirek=
tionsbezirke waren vollzählig erſchienen und ſchon
am Vorabend ging eine Begrüßungsfeier vorauf,
deren Verlauf das Zuſammengehörigkeitsgefühl der
Teilnehmer zum Ausdruck brachte. Die eigentlichen
Verhandlungen begannen bei großer Beteiligung.
In den Beratungen zeigte ſich, daß der Anſchluß
der Gruppe der Triebwagenführer an die ſchon
60 Jahre beſtehende Organiſation der deutſchen
Lo=
komotivführer die richtige Löſung für die
Intereſſen=
vertretung der geſamten Zugförderungsbeamten des
elektriſchen Betriebs geweſen iſt. Die Forderungen
der Triebwagenführer in Anbetracht der ſchwebenden
Beſoldungsfrage wurden ſachlich und objektiv
be=
raten und die Arbeitsleiſtung, ſowie die ſchwere
Verantwortung der Zugbeförderungsbeamten
her=
ausgeſtellt. Die Triebwagen und die neuen
elektri=
ſchen Motorwagen erfordern, ebenſo wie die
mo=
dernen Dampfrieſen der Reichsbahn ſorgfältige
Be=
handlung und fachmänniſche Pflege. Von der
pein=
lichſt gewiſſenhaften Tätigkeit dieſer Beamten iſt eine
weſentliche Erſparnis im Reichsbahnbetrieb
ab=
hängig. In einer einſtimmig angenommenen
Ent=
ſchließung kamen die berechtigten Forderungen der
Triebwagenführer zum Ausdruck.
Frankfurter Chronik.
Lpd. Durch Gas vergiftet. In
Ab=
weſenheit ihres Gatten, der am Wochenende in
Id=
ſtein weilte, verſuchte die Frau des Gasarbeiters
Franz Mundſchenk, in der Windeckſtraße 17, ſich
und ihre beiden Kinder im Alter von drei bzw. fünf
Jahren mit Gas zu vergiften. Als die
Hausein=
wohner auf Grund des ſtarken Gasgeruches in der
Wohnung der Familie Munſchenk die Polizei
alar=
mierten, und dieſe in die geſchloſſene Wohnung
ein=
drang, fanden ſie Frau Mundſchenk bewußtlos vor.
Dieſe wurde ſofort in ein Krankenhaus überführt.
Ihre beiden Kinder jedoch waren ſchon tot.
Die Gründe zur Tat ſind vollſtändig unbekannt,
zu=
mal die Frau nicht vernehmungsfähig iſt.
Ein Auto vom Güterzug überfahren.
WSN. Frankfurt a. M. In der Nacht zum
Samstag, um 1.25 Uhr, wurde ein Perſonenauto
aus Rückingen bei dem mit Schranken verſehenen
Wegeübergang bei Bahnhof Niederrodenbach auf
der Strecke Hanau—Flieden von einem Güterzuge
überfahren. Ein Inſaſſe des Autos wurde
verletzt. Der herbeigerufene Bahnarzt Dr. Claus
aus Langenſelbold brachte den Verletzten nach
Rückingen in ſeine Wohnung. Die Zuglokomotive
wurde leicht beſchädigt. Der Betrieb wurde nicht
geſtört.
Vatermord.
Lpd. Wiesbaden. Bei einem heftigen Streit
zwiſchen einem 17 Jahre alten Arbeiter und ſeinem
Vater, einem Eiſenbahner, ergriff der Sohn eine
Axt und verſetzte ſeinem Vater einen derart
wuch=
tigen Schlag auf den Kopf, daß dieſer tot
zuſam=
menbrach. Der jugendliche Vatermörder wurde
ver=
haftet.
Dreißig Perſonen durch Feuer obdachlos.
TU.. Pforzheim. Im benachbarten Eiſingen
brannten in der Nacht zum Montag, aus bis jetzt
noch nicht aufgeklärter Urſache, ſechs
Wohn=
häuſer und fünf Scheunen bis auf den Grund
nieder. Dreißig Perſonen wurden obdachlos.
Zwei Perſonen ertrunken.
Wismar. Infolge ſehr ſtarken Sturmes
und hohen Seeganges gerieten vor der Inſel Poel
zwei kleine Boote aus Travemünde in ſchwere
Seenot. In jedem Boote ſollen ſich je ein Lehrer
mit Frau befunden haben. Beide Boote ſchlugen
um. Der eine Lehrer und ſeine Frau konnten ſich
an Land retten, während der andere Lehrer mit
ſeiner Frau ertrank. Die Verſuche, von der
Lot=
ſenſtation aus die Beiden zu retten, waren vergeblich.
Heftiger Sturm in Hamburg.
Hamburg. Hamburg wurde von einem
ſchweren Nordweſtſturm heimgeſucht. Die
Böen erreichten zeitweiſe eine Windſtärke von 9 bis
10. Ein engliſcher und ein amerikaniſcher Dampfer
wurden losgeriſſen, konnten aber bald wieder an
ihre Anlegeplätze zurückgebracht werden, ohne daß
größerer Schaden angerichtet worden wäre. Der
Waſſerſpiegel ſtieg in den Morgenſtunden von 8½
auf 12 Fuß 3 Zoll. Um 8 Uhr zeigte die
Signal=
ſtation durch einen Schuß Hochwaſſergefahr
für Cuxhaven an.
Autounglück in Friedrichshagen.
Berlin. In der Nähe des Bahnhofs
Fried=
richshagen fuhr eine Kraftdroſchke in eine
auf dem Bürgerſteig ſtehende
Menſchen=
gruppe hinein. Eine Frau wurde getötet und
vier Perſonen wurden verletzt. Sämtliche Verletzte
konnten nach Anlegung von Notverbänden in ihre
Wohnungen entlaſſen werden. Die Kraftdroſchke
wurde beſchlagnahmt. Wahrſcheinlich iſt das Unglück
auf ein Verſagen der Steuerung und der Bremſe
zurückzuführen.
Raubüberfall in einem Berliner Lombardhaus.
FU. Berlin. Wie die Blätter berichten, wurde
auf den Kaſſierer eines Lombardhauſes in den
Geſchäftsräumen der Friedrichſtadt ein
Raub=
überfall verübt. Dem unbekannten Täter fielen
4000 Mark, mit deren Abzählung der
Kaſ=
ſierer gerade beſchäftigt war, in die Hände.
Eiſenbahnfrevel.
Altona. Am Sonntag, kurz nach Mitternacht,
vurde in der Nähe des Bahnhofs Plettenberg die
Lokomotive eines Perſonenzuges durch zwei auf
das Gleis gelegte Balken zur Entgleiſung
gebracht Verletzt wurde niemand.
Ao= ndung eines polniſchen Militärflugzeuges.
Hindenburg. In der Nähe des
Georg=
chachtes ging am Sonntag nachmittag, 50 Meter
diesſeits der Grenze, ein polniſches Militärflugzeug
nieder, das mit einem Feldwebel und einem
Flug=
ſchüler beſetzt war. Die Schutzpolizei beſchlagnahmte
das Flugzeug. Die beiden Inſaſſen ſind vorläufig
in der Hindenburger Schutzpolizei=Unterkunft
unter=
gebracht und warten auf die Erledigung der
Frei=
gabe durch eine bereits eingetroffene Oppelner
Kom=
miſſion, die die Unterſuchung der Notlandung vor=
zunehmen h=
FSligfrkliehenen. Aeben der Sanylug va. Soen de de lich nach Grube Wellesweiler verlegt worden.
mWerbmdung mit den gwofen Spichenornaniſghſionn des
Mr 21. Jui ds. Iß haben Meichsregierunge. 885
zurkigsführt werden Glt. i dieg
Rud=Cänderregierungen folgenden Auf.
Wrtſchafslebeng uſw. d Auggabe ener Lundenbung,Wreſuarke m Qlusſichts
Arutferlaſſen: ses
K Noaenommen. Sieſllwenteren 1freiſen die Möglichter de In einer ſeiner ſetzien Glzungen hat ſih das Reichs:
Komſtdenen geben. Mr Erlis iſt vorzugsweiſe fir ſchwers
Glbinettauch mit der Neur ders 20 Geburtlages des 2 Sgaledende Mlutelimndsangehöruge CDozualrentner zſw.
MHerrn Werhspräſidenten von Hindenbunrg am 2. Otio
66
2Alter da. beſchäftigt. Es gung dabei von der Aufſaſf: Mug aus daß das deruſche Vol es ſuah naht nehmeng Die Sammlung Fm Aufgage der Der Freaierug H6lallen mird dem Herrn. Weuchspräſdenten auläßlich emgeleiet und har de Alngerſägung weieſter Aeſe des dac Wohnung aufgeſtellt hat. Eine iſt aus unbekanu Iſemes Ehrentages erneut ſeme Arhänglubleit und Hen 49
Ffürden Aormber d. . ag erwarten., es. Am Varabend 8Verhrng, zu bzeigen. Audererſeuis iſtde Neuts
burtslages des Herrn Weichspraſidenken von
Mt Krgerung, aber iber zeugt, im Oune des Herrn Veuchs:
Hundenbug behrt ſich zie Meichsregurung dem Derr ſchaden verurſacht und die Feuerwehr mußte Aeerſcheiten zu handein, wern ſie ym gſtbeligen alge: Reuhspräſidenren das Werfügungsrecht iüber die bisher
Immen Feiern aus dieſem Anlaß Abſtand aimm md den guten Wimſehen zu gm Seburtsiag eine
Spende eingehenden, gBeräg, zu überangen Gie grcde ude Ausdruick daß es dank der
gbt die dem Ernſt der Zeit und der „ol unſe=
derm
ſei hrer beſonderen, dre: ue5 Volker Nechnug ſträgt. eg Am jedem Deuſtchen nahezu emmitligen Olnterſtüiczung des geſamten deigdſehen
arm ung danuſen die MMögfrgkeik zu gebgg ſEemer Toltes gelungen iſt dem Wunſch des Herrn Reichspräſt.
A
m.Wenhrimg für die Perſm des Derrna denter entſbrechend ihm die Möglichkeick au geben ſärker als eictsmäldenten Andruck zu verleiſhten, haben die, bisher i Ernängung der antlichen fürſorne Mck md Elend
Beuchsregierumg und de Begierugen der deutſeheg mden Kreiſen der Kregsbeſchdiaen ud Wrregchmer: Fluß Marqueterre über die Ufer getreten KLünder beſehloſſen, eine Hindenburg=Spende'gu ven Hließenen zu lindern, eso. Verfn, den 1Gitober 1927
Momeng der Meicksregierun,ge
ten, die dem Herrn RReichspräſidenten an ſer
gübemehen werden ſol. Sie ſiaod
MDi
ſt. den Wünſehen des Herm Reichspräſdertere 8 enlgegenzukommen, „enn ſie ihim vorſchlagen werden
Reichskanzlee
gekommenen Laiſtel in erſter Linie dem Vſer= Gmenkris zugue lommen au laſſen, der im beſonder, naheſteht nämlich den Kriegsbeſchädigten ud Kriegs:
Die Stiftungsurkunde der Hindenburg=Spende
iſt am 1. Oktober dem Reichspräſidenten übergeben worden. Sie iſt in Schwarz und Gold
geſchrieben. Nunmehr hat Hindenburg ſelbſt das Verfügungsrecht über die bisher eingegangenen
und noch eingehenden Beträge. Bald werden viele Kriegerwitwen und =waiſen die Wohltaten
der Hindenburg=Spende genießen.
Die Geburtstagsfeier des Reichspräſidenten.
Die Enkelkinder des Reichspräſidenten gratulieren ihrem Großvater.
100 Jahre Mormonentum.
Die merkwürdigſte Sekte Amerikas.
Der Mormonen=Tempel in Caroſton,
aber auch andere mächtige Bauten zeigen, welche Verbreitung die Mormonen=Sekte ſeit ihrer im
Jahre 1827 durch Joſeph Smith erfolgten Gründung gefunden hat. Die urſprünglich eingeführte
Vielweiberei iſt zwar wieder außer Brauch gekommen, aber die piätiſtiſchen Lehren dieſer
chriſt=
lichen Sekte haben weiterhin eine große Zugkraft. In Europa konnten die Miſſionare des
Mormonentums nur wenige Anhänger gewinnen.
Koblenzer Rheinausſtellung.
In einem Teil der Preſſe iſt eine
Veröffent=
lichung erſchienen, wonach in größerem Umfange
Diebſtähle beim Abbau der Koblenzer Ausſtellung
„Der Rhein, ſein Werden und Wirken” vorgekommen
ſein ſollten. Dieſe Notiz trifft in keiner Weiſe zu.
Außer wertloſen Kleinigkeiten iſt nichts in der
Ausſtellung abhanden gekommen.
Zuſammenſtoß mit einem Elbefeuerſchiff.
Hamburg. Der mit Erdnüſſen aus Indien
kommende holländiſche Dampfer „Singkep” iſt
mit dem Feuerſchiff „Elbe III” zuſammengeſtoßen.
Das Feuerſchiff verlor den Klüverbaum und erlitt
auch ſonſtige ſchwere Beſchädigungen. Der
hollän=
diſche Dampfer iſt anſcheinend unbeſchädigt in den
Hamburger Hafen eingelaufen.
Grubenbrand im Saargebiet.
Lpd. Saarbrücken. Infolge des ſeit Wog/
anhaltenden Brandes im Innern der Saargru
Bexbach iſt die Belegſchaft dieſer Grube faſt gön
Exploſion im Hauſe des Gouverneurs
von Straßburg.
EP. Paris. In der Villa des Geney
Boichut, des Gouverneurs von Straßburg,
Beteliaung an dm Ghunsktagsgeſchent ſir den Nice Vichy, ereignete, ſich am Sonntag vormittag
Exploſion, deren Urſache erſt im Verlaufe
Tages geklärt werden konnte. Es handelt ſich um
beſlmmt. Hocr Exploſion einer deutſchen Granate, de
der General zahlreiche als Kriegsandenken in ſen
es im An=und Auslande gefruden. Ihr Wkehluß Urſache explodiert, wahrſcheinlich aber, weil
Chauffeur an ihr manipulierte. Der Chauffen
iſt denn auch als Leiche unter den Trümmee
des Hauſes gefunden worden. Es wurde großer S.
greifen, um das ausbrechende Feuer einzudämme
engegangenen und die noch weiter zur Hundenburg Der Koch des Generals wurde am Fuße verlu
konnte aber nach Anlegung eines Verbandes
Krankenhaus wieder entlaſſen werden. Der Gena
und ſeine Frau befanden ſich zur Zeit der Exploſu
nicht in der Villa und überhaupt nicht in Vichy
Hochwaſſerſchäden bei Amiens.
EP Paris. In der Nähe von Amiens iſt
hat 1500 Hektar Kartoffel= und Haferfelder ſoy
Wieſen überſchwemmt; ebenſo ſtehen mehe
Straßen unter Waſſer, ſo daß der Verkehr un
terbrochen iſt. Der Schaden an den Ernten,
als verloren angeſehen werden müſſen, wird
mehr als eine Million Franken geſchätzt.
Schreckenstat eines Wahnſinnigen.
Paris. In einer Vorſtadt von Verſau
ſchoß ein 55 Jahre alter Arbeiter namens Loiol
offenbar in einem Anfall von Wahnſinn, auf
Straßenpaſſanten. Ein Poliziſt, der
das Gewehr entreißen wollte, wurde durch en
Bruſtſchuß ſchwer verletzt. Ein Kohlenarbeiter,
dem Verletzten zu Hilfe eilte, erhielt einen KM
ſchuß. Eine vorübergehende junge Frau und
junger Mann wurden gleichfalls ſchwer verletzt.
ein Polizeiaufgebot heranrückte, verbarrikadierte
Loiſon in einem Hauſe, von woher er auf
ſich ihm nähernden Beamten feuerte. Schlie i
blieb den Poliziſten nicht anderes übrig, als gki
falls von der Waffe Gebrauch zu machen und
Irrſinnigen niederzuſchießen.
Ein Drama auf hoher See.
Paris. An Bord des nach Afrika untertr
befindlichen Dampfers „Beau Soleil”, ſpielte
laut „Matin”, ein entſetzlicher Vorgang ab.
zweite Offizier erſchoß, anſcheinend unter
Wirkung eines Sonnenſtichs, den Kapitän,
letzte den auf die Schüſſe herbeigeeilten Tele,
phiſten ſchwer und ſprang dann von der Komrn
dobrücke ins Meer und ertrank. Kurz vorher
der Oberheizer aus unaufgeklärter Urſache geſtor)
Das führerloſe Schiff ſuchte den nächſten Hafen
Hitzewelle in Amerika.
EP. London. Der 1. Oktober war in 2.
rika der heißeſte Tag ſeit dem Jahre 1881.
Temperatur in New York betrug 85 GN
Fahrenheit im Schatten. In Philadelp
wurde eine Temperatur von 95 Grad Fahrenh
feſtgeſtellt.
Schwere Stürme über England.
TU. London. Am Sonntag gingen
ganz England ſchwere Stürme nieder. Meb=
Automobile wurden auf offener Landſtraße
Sturm umgeriſſen. Sechs Perſonen kanſ
dabei um.
Dreizehn Autobuſſe verbrannt.
TU. London. Durch ein Feuer in ein
Autoſchuppen in Cowes wurde ein Schader
Höhe von 40 0 000 Mark angerichtet. 13 vor
in dem Schuppen untergebrachten Autobuſſen
brannten.
Sieben Schiffer ertrunken.
Thorſhavn. Bei Langanes auf Is
kenterte ein Färöerer Schifferboot. Sieben Stf
fer ertranken. Bisher ſind fünf Leichen gefur)
worden.
Militärflieger und Storch.
EP. Eine neue Beſchäftigung für, ſeine Flinſ
hat anſcheinend das amerikaniſche Kriegsminiſtern
entdeckt. Das kam folgendermaßen: „Ein Her
Mädchen in Cuy ahoga Falls (Ohio) hätte ge
einen kleinen Bruder als Spielgenoſſen gehabt.
bisher noch unaufgeklärte Weiſe verfiel es auf 7
Gedanken, die Lieferung dieſes Brüderchens P
„War Departement” zu erbitten. Und der zuel
Sekretär des Kriegsminiſteriums, Mac Nider, Il
Humor genug, auf dieſes für ſein Reſſort etrl
außergewöhnliche Geſuch einzugehen. Er antwore
„Ich komme erſt jetzt dazu, Deinen Brief zu beil
worten, weil ich bisher im ganzen Kriegsmil
ſterium nach einem kleinen Bruder für Dich geit
habe. Es tut mir ſehr leid, daß ich Dir mitte
muß, daß wir von den vorrätigen Buben
Mädchen keinen abgeben können. Der Storch lif
uns nur ſoviel, als wir unbedingt benötigen,
wenn wir Dir einen ſchicken würden, müßten
einen anderen Jungen oder ein anderes Mädl
des Spielkameraden berauben, und das möchteſt
doch ſicher nicht. Ich habe den Armeefliegern
weiſung gegeben, aufzupaſſen, wenn ſie am Hinn
umherfliegen, und wenn ſie einen Storch ſehen,
Deinen Wunſch zu übermitteln.‟ Eine ſchöne
ſchäftigung für Flieger!
Ein moderner Münchhauſen.
Ein mexikaniſcher Flieger, der von Mexiko n
Juarez unterwegs war, bemerkte plötzlich, daß
Apparat in Brand geraten war. Was tun?
weniger kluger Pilot wäre vielleicht im Fallſch”
abgeſprungen. Aber unſer Mexikaner, er hieß Emi
Carranza (dieſer Name verdient der Nachwelt 1b
liefert zu werden), löſte die „brenzliche” Frage
Eleganz und Einfachheit. Da er in der Nähe
Regenwolke bemerkte, ſteuerte er ſein Flugzeug
dieſe Wolke hinein. Das Waſſer löſchte den Bru
ſelbſttätig, und unſer moderner Münchhauſen
reichte wohlbehalten ſein Reiſeziel.
Nummer 275
Dienstag, den 4 Oktober 1927
Seite 11
Spoft Spler
9. Deutſcher Reichsjugend=
Herbergstag in Heidelberg.
Eine Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Wanderverbände.
Der erſte Tag.
Der 9. Deutſche Reichs=Jugend=Herbergtag wurde am Freitagabend
Heidelberg mit einer internen Vorſtandsſitzung eingeleitet. Nach
erxhluß der mehrſtündigen Ausſprache kam in ſpäter Nachtſtunde die
ſigon ſeit einem Jahre von verſchiedenen Seiten geforderte
Arbeits=
gu meinſchaft der deutſchen Wanderverbände (A. D.W.) zwiſchen den
Ver=
brrnden „Deutſcher Gebirgs= und Wanderverband”, „Deutſche
Tou=
riftenvereine‟ „Naturfreunde‟, „Verband der Jugendherbergen” und
dum „Kanu=Verband” zuſtande. Der Zweck der neugegründeten
Ein=
rEhtung iſt eine loſe Zuſammenfaſſung aller deutſchen
Reichsſpitzen=
vrrbände, die das Wandern fördern und pflegen, zur Vertretung
ge=
meinſamer Belange. Die „A. D. W.” will insbeſondere dem Wandern
eoer Art zu einer ſeiner Bedeutung angemeſſenen Beachtung und
Förderung in der Oeffentlichkeit und bei den Behörden helfen. Mit
dmr Führung wurde der „Verband deutſcher Gebirgs= und
Wander=
eeine” beauftragt, deſſen Geſchäftsſtelle ſich in Fulda,
Sturmius=
ſtyraß 8, befindet. Schon jetzt gehören den im A. D. W. vereinigten
Ganderverbänden rund 60 000 Mitglieder an.
Der zweite Tag.
Die Samstagsſitzung des 9. Deutſchen Reichs=Jugend=Herbergs=
Tages in Heidelberg begann mit einer vertraulichen Sitzung des
Ver=
waltungsausſchuſſes, die, um das Programm nicht abzuändern,
in=
ſoege der Fülle des zu bearbeitenden Materials abgebrochen werden
muißte und erſt am ſpäten Abend ihren Fortgang nehmen konnte.
Uriter überaus zahlreicher Beteiligung von Vertretern des V. D. J.,
ſturatlicher und ſtädtiſcher Behördenmitglieder, ſowie des
Reichstags=
aggeordneten Erſing fand nachmittags auf der Molkenkur eine
Be=
güüißungsfeier durch die Stadt Heidelberg ſtatt. Bürgermeiſter
Am=
huger hieß die Erſchienenen willkommen. In ſeinen Ausführungen
hüb er die Bedeutung des Jugendherbergswerkes hervor und betonte
befonders, daß Heidelberg, dank der vorzüglichen Mitarbeit der
Orts=
zuarppe Baden, für ſich das Recht in Anſpruch nehmen könne, für die
Jingend in dieſer Beziehung voll und ganz ſeine Pflicht getan zu
haben. Die im Bau befindliche Jugendherberge ſoll es der deutſchen
Jungend ermöglichen, für billiges Geld nach dem Neckartal zu
wan=
darn. Der 1. Vorſitzende des V. D. J., Lehrer R. Schirrmann=Altona,
dmmkte namens der Verſammlung für die gaſtliche Aufnahme und
ver=
vses auf das Wirken des Jugendherbergs=Verbandes, deſſen Ziel es
ſe unſere Jugend nicht nur geſund zu erhalten, ſondern ſie auch zu
Uhtigen Menſchen zu erziehen. Herr Albrecht=Berlin hielt einen
Vortrag „Die Freizeit der Jugend”, in dem er einen Ueberblick über
di* ſozialen Verhältniſſe der werktätigen Jugend gab und die Zwecke
diw deutſchen Jugend=Wanderbewegung ſtreifte.
Der dritte Tag.
Der Sonntag begann mit der eigentlichen Hauppverſammlung im
froßen Saale des neuen Kollegienhauſes der Univerſität, zu der
zahl=
ſehche Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden erſchienen waren.
Nurch einer Reihe von Begrüßungsanſprachen von ſeiten der
Dele=
iirten der einzelnen Landesregierungen ſowie des neuen
Univerſi=
ässrektors, Sr. Magnifizenz Prof. Dibelius=Heidelberg, erſtattete der
Hiſchäftsführer Münker=Hilchenbach den Jahresbericht für 1926 ſowie
ſax vorläufigen Bericht für 1927, die beide von einer
Weiterentwick=
pitäy / ung des um das Wohl der Volksgeſundheit, insbeſondere der
deut=
chen Jugend, beſorgten und überaus verdienten Reichs=
Jugend=
herbergs=Verbandes Zeugnis ablegten. Herr Oberregierungsrat Prof.
hu / Syoßner=Karlsruhe, der 1. Vorſitzende des Gaues Baden, umriß dann
n dreiviertelſtündigem Vortrag das Problem der Jugendherbergen in
e: heutigen deutſchen Kultur. Jugendbewegung, Proletariat,
Wan=
ſei=bewegung, dieſe Begriffe nicht nur theoretiſch in geiſtige
Wechſel=
en iehung zu bringen, ſondern ſie zu lebensvoller, erfolgreicher Arbeit
uzurufen, gelang ihm vor der vielköpfigen Verſammlung
voll=
ſar in Ac ummen. Nachdem dem Vorſtande einſtimmig Entlaſtung erteilt wurde,
critt die Verſammlung zur Neuwahl. Als 1. bzw. 2. Vorſitzende
vurden die Herren Schirrmann=Altona, bzw. Dr. Neuendorff=Berlin
6üſfſtimmig wiedergewählt. An Stelle des ausgeſchiedenen Herrn
lichem=Mannheim als Beiſitzer wurde der Geſchäftsführer des
Reichs=
usſchuſſes der deutſchen Jugendverbände, Maaß, gewählt. Die
Aen=
ſe ung des Verbandsnamens wurde abgelehnt. Der nächſte Reichs=
Iygend=Herbergs=Tag findet am 1. und 2. Oktober in Kaſſel ſtatt.
Turnen.
Turngeſellſcheft 1875 — Turnerinnen=Schauturnen.
Alljährlich, wenn die Wettkämpfe vorüber, ſo rüſten die Turnvereine
u größeren Schau= und Werbeturnen, und zwar werden in der Regel
ſtmbei alle Abteilungen, über die ein Verein verfügt, beſchäftigt, um
imen Einblick in den Turnbetrieb ſowie Gemeinſchaftsleben der
Turn=
ſen eine zu geben. Auch die Turngeſellſchaft hielt mit dem Einzug eines
eiren Herbſtes ſolches Schauturnen aller Abteilungen ab. Einen anderen
Dg will dieſes Jahr die Turngeſellſchaft begehen, und ſie hat von dem
ihü ichen Schauturnen abgeſehen, ſodaß nur ein ſolches der
Turnerinnen=
lrkeilung am 9. Oktober, nachmittags 3 Uhr, ſtattfindet. Die
Beweg=
urnde, ein Schauturnen nur dieſer Abteilung allein durchzuführen,
baxen berſchiedene, und ſoll dies beſonders den Beweis erbringen, ob
s) für die Zukunft Berechtigung hat, getrennt von dem allgemeinen
Saxautuirnen durchzuführen, oder ob man wieder zum alten zurückkehren
ol— Die Ausgeſtaltung der Betriebsformen im Frauenturnen ſind
keines=
deigs zum Stillſtand gekommen, ſondern auf beinem Gebiet der
Leibes=
bungen gärt und brodelt es ſo ſehr, wie im Frauenturnen,
Unerſchöpf=
ich, faſt ſind die Formen, wie es ſich gerade in dieſem findet, und ſo will
ie Turnerinnen=Abteilung der Turngeſellſchaft nach vielen Richtungen
in das Frouenturnen in einem Schauturnem, gleichſam zum
Werbe=
wicke, zeigen. Erfreulicherweiſe iſt in den letzten Jahrzehnten und vor
Um nach dem Kriege der Gedanke vorherrſchend geworden, daß auch
g weibliche Geſchlecht Leibesübungen treiben müſſe. Vom
volkserziehe=
iſahen und volksgeſundheitlichen Standpunkte iſt dies mit großer
Genug=
uung feſtgeſtellt und unter ſozialen Geſichtspunkten auch zu begrüßen.
Nhr denn je iſt die Frau Mitwerberin des Mannes im Kampfe um
a tägliche Brot geworden. Sie muß infolgedeſſen auch die nötige
kör=
cſlliche und geiſtige Spannkraft beſitzen, um den an ſie geſtellten
Forde=
umgen gerecht zu werden. Dieſe aber ſind wur zu erwerben und zu
rſalten, wenn ein Ausgleich gegen die Schädigungen der Berufsarbeit
ine Ausſpannung durch körperliche Betätigung — erfolgt. So ſoll
g) Turnerinnen=Schauturnen der Turngeſellſchaft zcügen, wie in der
fmrude des Turnens neue Lebenskraft gewonnen werden kann, und ob
ſiei Formen der Betriebsweiſe die richtigen ſind, die zur Zeit das
Fraum=
unnen beherrſchen. Frauenturnwart Schwarz iſt es gelungen, eine
reich=
alkige Vorführungsfolge zuſammenzuſetzen, die im erſtem Teil aus
Frei=
hrangen beſtehen wird. Der zweite Teil ſieht Handgerät= und Uebungen
ni den Geräten vor. Der dritte Teil umfaßt Volkstänze und
Sing=
bitsle, die im heutigen Frauenturnen beſonders beliebt ſind.
Kraftſport.
und Tarnen.
Fußball.
Verbandsligakampf des 2. Kreiſes, 2. Bezirk.
Am 1. Oktober fand in Aſchaffenburg ein weiterer
Mann=
chiaftskampf zwiſchen dem Athletenverein Aſchaffenburg=Damm
inc dem Athletenverein „Vorwärts” Groß=Zimmern ſtatt, den
Roß=Zimern mit 8:6 Punkten gewann. Die Einzelergebniſſe
iſſch folgende: Fliegengewicht: Stark, A., gegen Poth, Groß=
Zummern, Sieger Poth nach 7½ Minuten durch Eindrücken der
Brüicke. Bantamgewicht: Schmittner, A., gegen Schönig, Gr.=Z.,
Eieger Schmittner nach Punkten. Federgewicht: Fäth, A., gegen
ehll, Joh., Gr.=Z3. Sieger Ohl nach 3½ Minuten durch
Ueber=
ohler am Boden. Leichtgewicht: Münſtermann, A., gegen Ohl,
den nrich, Gr.=3. Sieger Ohl nach Punkten. Leichtmittel:
Echemittner, Joh. A., gegen Ohl, Karl, Gr.=3. Sieger Schmittner
ſaach 12½ Minuten durch Ueberſtürzer. Schwermittel: Schmittner,
kunl A., gegen Fröhlich, Gr.=Z. Sieger Fröhlich nach 4½ Min.
ſunrch Aufgabe von Schmittner. Schwergewicht: Der
Schwer=
ehwichtler von Groß=Zimmern konnte wegen Krankheit nicht
an=
reiken und blieb Stenger, A., kampflos Sieger. Der Kampf
durrde von den Herren Kaltwaſſer=Darmſtadt und Fiſcher=
Arheil=
en: in vorbildlicher Weiſe geführt.
Der nächſte Kampf zwiſchen der Athletik=Sportvereinigung
Friankfurt und Vorwärts Groß=Zimmern findet am 9. Oktober
uFrankfurt ſtatt.
F. C. Union-Viktoria Urberach 6:2 (5:0).
In einem zeitweiſe ſehr hart durchgeführten Kampfe gelang
es Union, ſich mit obigem Reſultat zwei weitere Punkte zu
er=
ringen und damit ſich weiter in der Spitzengruppe zu behaupten.
Dieſer hohe Sieg iſt durch die beſſere techniſche Geſamtleiſtung
durchaus verdient, obwohl die Urberacher beſonders in der
zwei=
ten Halbzeit recht gute Erfolgsmöglichkeiten hatten, die ſie aber
infolge der durch ihre Schlachtenbummler hervorgerufenen
Ner=
voſität vermaſſelten. Der Schiedsrichter, ein Herr vom V. f. R.
Mannheim, hätte in einigen Fällen ſtrenger durchgreifen müſſen,
was aber ſeiner ſonſtigen Leitung keinen Abbruch tut und die
von der Gäſteſeite gemachten Vorwürfe nicht berechtigt
er=
ſcheinen ließ.
Eintracht — Dieburg 1:1 (0:1).
Die Mannſchaft der Eintracht ſpielte geſtern mit einem
Eifer, wie man ihn ſchon ſehr lange nicht mehr geſehen hatte,
beſonders Jobber hatte einen großen Tag. Vor dem Spiel der
erſten Mannſchaften trafen ſich die beiden Zweiten oben
er=
wähnter Vereine, und konnte Eintracht nach techniſch viel
beſ=
ſerem Spiel ſchon in der erſten Halbzeit durch Vorlage von
Heilig und Verwandlung von Heß in Führung gehen. In der
zweiten Spielhälfte kam keine Mannſchaft mehr zum Erfolg. So
konnte auch die zurzeit ſehr gute 2. Elf, beſonders durch
auf=
opferndes Spiel der zweiten Läuferreihe, ihr zweites
Verbands=
ſpiel ſicher gewinnen. Die allerdings leider ſehr wenigen
Schlach=
tenbummler wurden durch zwei nervenerregende Spiele
andau=
ernd in Bann gehalten, was ja auch die beiden knappen
Tor=
verhältniſſe zum Ausdruck bringen.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt 1.—Mörfelden Ib 4:2 (2:2).
Auch ihr geſtriges Verbandsſpiel konnte die
Spielvereini=
gungs=Mannſchaft wit vorgenanntem Reſultat gewinnen. Die
Mannſchaft ſelber zeigte aber nicht das geſchloſſene Bild der
ver=
gargenen Spiele, was wohl auf den Erſatz zurückzuführen ſein
dürfte. In der erſten Halbzeit war der Gegner bedeutend eifriger
als in der zweiten. — Kurz der Spielverlauf: Darmſtadt geht
durch verwandelte Flanke in Führung, um dann durch Elfmeter
das Reſultat auf 2:0 zu ſtellen. Ein weiterer Elfmeter wird
verſchoſſen. Nun ſcheint es mit ſeiner Kunſt vorbei zu ſein.
Mörfelden gewinnt immer mehr die Oberhand und kann die
Partie remis ſtellen. Halbzeit. Nach derſelben reißt ſich
Darm=
ſtadt zuſammen und iſt faſt während der ganzen Spielzeit
über=
legen, womit aber nicht abgeſprochen werden ſoll, daß auch der
Gegner verſchiedene Male dem Tor der Hieſigen gefährliche
Be=
ſuche abſtattete. Darmſtadt behielt das Ende für ſich und gewann
verdient 4:2, ein fünftes einwandfreies Tor wurde vom
Schieds=
richter nicht gegeben.
V. f. R.—Sportverein Groß=Gerau 5:4 (3:0).
Von ungefähr 70 Anhängern begleitet, begab ſich am
Sonn=
tag V. f. R. mit ſeiner 1. und 2. Mannſchaft nach Groß=Gerau,
um ihre Verbandsſpiele auszutragen. Zuerſt betraten die zweiten
Mannſchaften das Feld. V. f. R. mußte durch das Verſagen
ſeines Sturmes mit dem Reſultat von 2:2 zufrieden ſein. Mit
dem Abpfiff begann das Hauptſpiel. V. f. R. hat Platzwahl und
wählt den Wind im Rücken. Schon mit dem Anſtoß ſchält ſich
eine Ueberlegenheit der Darmſtädter heraus, die während der
erſten Halbzeit anhielt. Möſer ſchoß in der 5. Minute den
Füh=
rungstreffer, dem Vogelwann zehn Minuten ſpäter den zweiten
Treffer folgen läßt. Groß=Gerau geht jetzt mächtia mit
Körper=
kraft ans Zeug, kann aber nicht verhindern, daß Müller den
Vorſprung vergrößert. Wer jetzt glaubte, Groß=Gerau wäre
ge=
ſchlagen, der war enttäuſcht, denn gleich zu Beginn der zweiten
Halbzeit ſchießen dieſelben das erſte Gegentor. Durch den
Er=
folg angefeuert, mit dem Winde im Rücken (der ſich bei dem
hohen Spiel der Mannſchaft als überaus hilfreich zeigte),
wer=
den dieſelben immer gefährlicher. Noch einer raffinierten
Kom=
bination ſtellte Müller das alte Verhältnis wieder her, während
auf der Gegenſeite ein Eckball zum zweiten Treffer verwandelt
wurde. Wieder gab’s einen Eckball für Groß=Gerau und wieder
ein Tor. Jetzt ſah es brenzlig aus für die Raſenſpieler, jedoch
merkte man, daß die Darmſtädter auf Sieg ſpielten. Möſer
ver=
ſchoß einen Elfer. Da endlich, Klein faßt eine Flanke ab und
ſendet mit wunderbarem Kopfball ein. Das Spiel war
ent=
ſchieden. Zwei Minuten vor Schluß konnte Groß=Gerau aus
einem Gedränge zum vierten Male toren. Der Mannſchaft der
Raſenſpieler gebührt für dieſe Leiſtung ein Geſamtlob. Das
Spiel wurde verdient gewonnen, daran änderte auch nichts das
Publikum, das glaubte, mit den Spazierſtöcken nachhelfen zu
müſſen. Schiedsrichter konnte gefallen.
Sportverein 1898 (Jugend).
Die 1. Jugend weilte in Lengfeld und ſetzte ihren Siegeszug
mit 4:0 fort.
Die 2. Jugend ſchlägt hier die 1. Jugend von Germania
Pfung=
ſtadt 3:2.
Die 3. Jugend gewinnt auch ihr Rückſpiel hoch in Roßdorf gegen
die dortige 1. Jugend mit 7:1.
Die 4. Jugend ſchickt ihre Gäſte, 2. Jugend F.C. Sprendlingen,
mit 3:2 nach Haus.
Die 1. Schüler war bei V.f. R. Mannheim zu Gaſt und ſpielte 0:0.
Der Gegner der 2. Schüler, 1. Schüler von Germania Pfungſtadt,
blieb wieder einmal aus.
Fechten.
Die diesjährigen Kämpfe der Junioren des Darmſtädter Fechtklubs
um die Klubmeiſterſchaft in Florett, die am Donnerstag, den 29 Sept.,
auf dem Fechtboden (Soderſtraße 30) ausgetragen wurden, brachten
manche Ueberraſchung. So wurde der ſeitherige Junioren=Klubmeiſter
H. Koch von inzwiſchen herangereiften ſcharſen Konkurrenten auf den
letztem Platz verwieſen und mußte ſeinen Titel an H. Roth abgeben, dem
ſomit auch der Klubwanderpreis durch dieſen Sieg zufiel. Das Ergebmis
der Kämpfe war: H. Roth 3 Siege und 7 erhaltene Treffer, H. Sack
1 Sieg und 11 erhaltene Treffen, Alb. Schaaf 1 Sieg und 14 erhaltene
Treffer.
Auch die Fechterinnen des Klubs ſtritten unter ſich um die Damen=
Meiſterſchaft in Florett. Es wurden gutausgeglichene Gänge bis zum
letzten Treffer gefochten, und konnte Fräulein M. Niebel die im
Vor=
jahre erworbene Meiſterſchaft wieder behaupten. Die Ergebniſſe waren:
Frl. M. Niebel 3 Siege und 10 erhaltene Treffer, Frl. L. Keßler
2 Siege und 9 erhaltene Treffer, Frl. T. Brückner 1 Sieg und 12
er=
haltene Treffer.
Auf die heute Dienstag, 4. Oktober, folgenden Kämpfe der Senioren
in drei Waffen (Florett, Säbel und Duelldegen) dürfte man ſehr
ge=
ſpannt ſein. Wir werden an dieſer Stelle die Ergebniſſe mitteilen.
In=
tereſſenten iſt freier Zutritt gerne geſtattet.
Hindenburg=Wettkämpfe im Fechten.
Die Hindenburg=Wettkämpfe im Fechtem mit Florett, Degen und
Säbel, welche die ſüddeutſchen Gruppen des Deutſchen Fechterbundes
zum 2. Oktober ausgeſchrieben hatten und die in der Stadthalle in
Mainz ſtattfanden, hatten einen ſehr ſtarken ſportlichen und äußeren
Er=
folg. Der Beſuch war ſtets recht ſtark, beſonders nach dem Feſtakt, d9‟
Umzugs der Mainzer Turn= und Sportvereine. Etwa 25 Meldungen
für jede Waffe, ebenſo bei den Damen, lagen von den ſtärkſten Fechtern
vor, die fa meiſt am Mittelrhein beheimatet ſind. Von dem Darmſtädter
Fcchtklub waren beteiligt in Florett: Koch, Kötting, Steffan. in Degen:
Anton, in Säbel: Kötting, Fr. Müller; von den Damen Frl. Brückner,
Frl. Jordan, Frl. Keßler und Frl. Niebel. Die Darmſtädter Fechter
hielten ſich in den Vorrunden ſehr gur, beſonders die Damen. Nachdem
in den Vorvunden die Hälfte und den Zwiſchenrunden ein weiteres
Drittel der Fechter ausgeſiebt war, rückten in der Schlußrunde der
Sie=
ger auf und errangen in Florett den 7. Platz M. Steffan, in Säbel
den 5. Platz Kötting, den 8. Platz Fritz Müller; bei den Damen den
5. Platz Frl. Niebel, den 9. Platz Frl. Jordan. Erſter Sieger in den
3 Waffen der Herren wurde der deutſche Meiſter Erwin Casmir=
Frank=
furt, bei den Damen die deutſche Meiſterin Frl. Helene Mayer=Offenbach.
Pferdeſport.
Rennen zu Grunewalb.
1. Preis von Schwanenkrug. 2800 Mark, 1000 Meter: 1. Stall
Halmas Irländer (E. Haynes), 2. Aſſuan, 3. Bernhardt. Ferner:
Leichte Inſel, Oreſtes, Herzkönigin. Tot.: 16, Pl. 11, 12:10. 3—4 Lg.
2. Preis von Staaken. 3900 Mark, 2200 Meter: 1. Ch. Holländers
Tannenberg 2. (H. Zehmiſch), 2. Gerber, 3. Heidjer. Ferner: Radio,
Storm Cloud, Senow, Gourmet, Oſiris. Tot.: 32, Pl. 12, 11, 14:10.
10—5/. Lg.
3. Preis von Seegefeld. 2800 Mark, 1200 Meter: 1. N. Nunbergs
Signora (Tarras), 2. Marabou, 3. Silo. Ferner: Kaiſertag, Freier
Wille, Gilgamenſch, Minnelied, Parade, Roſenherzog, Maravigla,
Alſterblümchen, Cascara, Empfehlung. Tot.: N. Pl. 14, 26, 15:10.
Hals-Kopf.
4. Preis von Nauen. 6500 Mark, 1600 Meter: 1. Friedheims Oſtrau
(Huguenin), 2. Waldprinzeſſin, 3. Perſephone. Ferner: Piſtole,
Ve=
rona 2., Goldalma. Tot.: 22, Pl. 14, 18:10. ½4—1 Lg.
5. Preis von Wuſtermark. 5200 Mark, 2400 Meter: 1. Hauptgeſtüt
Altefelds Amelung (G. Janek), 2. Oldwiga, 3. Roſenwange. Ferner:
Semper idem, Muni, Sandoval. Tot.: 30, Pl. 20, 11:10. 2½—1 Lg.
6. Preis von Falkenhagen. 2800 Mark, 1200 Meter: 1. Geſtüt Haus
Braunſchwigs. Fürſtenruf (Haynes), 2. Preußenſtolz, 3. Prünas.
Fer=
ner: Anton, Polonäſe, Laß ſein, Tot.: 68, Pl. 36, 20:10. Kopf—Hals.
7. Preis von Schönwalde. 2800 Mark, 1800 Meter: 1. L. u. W.
Sklareks Sigelgayela (G. Jaeckel), 2. Rinaldo, 3. Claudis. Ferner:
Munin, Nutria, Escorial, Divſeur, Orthos, Primula, Silberkatze,
Streit=
frage, Isländer, Aaſe, Magyarin. Tot.: 109, Pl. 37, 58, 29:10. ½4—1 Lg.
Geſchäftliches.
Nur das Gute behauptet ſich. Für die Berechtigung
dieſes Wortes ſind z. B. Maggi’s Erzeugniſſe (Würze, Suppen= und
Fleiſchbrühwürfel) beredte Zeugen. Dank ihrer Güte und praktiſchen
Verwendbarkeit genießen ſie ſeit 40 Jahren das Vertrauen jeder
Haus=
frau, die auf eine gute Küche hält.
Gleichgültigkeit beim Einkauf iſt nicht nur beim
Kauf größerer Gegenſtände ein Fehler, der ſich oft bitter rächt. Auch
beim Einkauf von Schuhereme muß man darauf achten, daß man für
ſein Geld und ſind es auch nur 25 Pfennige — das Richtige erhält.
Gleichgültigkeit beim Einkauf von Schuhcreme kann den Schuhen
Schaden bringen und zu einer Geldausgabe zwingen, die vermieden
wird, wenn man nichts anderes nimmt als Erdal mit dem roten
Froſch.
Wer an Hämorrhoiden leidet, tut gut, ſich an die
Humidongeſellſchaft, Berlin W 8, Block 233, zu wenden. Dieſe
Geſell=
ſchaft verſendet gratis und franko jedem eine Probe ihrer
ausgezeich=
neten und bewährten „Humidon=Salbe” nebſt mediziniſcher
Aufklä=
rungsſchrift über Hämorrhoiden.
Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Proſpekt der Firma
Carl Lev Külp, ſtaatliche Lotterieeinnahme, Hügelſtraße 2, bei,
worauf wir unſere Leſer an dieſer Stelle aufmerkſam machen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 4. Oktober. 11.55: Uebertr. des Glockenſpiels a. d.
Darmſtädter Schloß. O 15.30: Für Kinder vom 10. Jahre ab.
Bunte Bilder und Geſchichten aus der heimiſchen und fremdländiſchen
Tierwelt, vorgetr, von Lehrer Stricker: Am Rande des Waldes.
O 16.30; Skandinaviſche Lieder, geſ. von Joh. Fönß (Baß). O 17.45:
Leſeſtunde: Aus der „Geſchichte der Abderiten”, von Wieland,
O 18.15: Vereinsnachrichten. O 18.30: Uebertr. von Kaſſel: „
Klin=
gende Saiten — Tanzende Elektronen”, Dipl.=Ing.
Mengering=
hauſen. o 19: Stadtarzt Reinheimer: Berufshygiene des geiſtigen
Arbeiters. O 19.30: Schach. O 20: Uebertr. aus der Liederhalle:
Geſangs=Konzert. Ponchielli: Barcarole a. „La Gioconda‟. —
Verdi: Arie „Gran Dio!” a. „Ernani” — Maſſenet: Arie „O
caſto fior” — Roſſini: Cavatina a. „Barbiere di Siviglia”. —
Maſſenet: Arie a. d. Op. „Werther”. — Verdi: Arie „Eri tu‟
a. „Ballo in Maſchere‟. Arie a. „La Traviata”, — Rotoli:
„La gondola nera”. — Broggi: „Viſione Veneziana” — Coſti:
Ultima Canzone. Ausf. Umberto Urbano (Bariton) von der Scalg,
Mailand. Am Flügel: Grete Schack. Anſchl.: Uebertr. von Kaſſel:
Kaſſeler Mundart=Abend. Ausf.: Konrad Bern.
Stuttgart.
Dienstag, 4. Oktober. 12.30: Stuttgart, Freiburg: Konzert.
16.15: Konzert. O 18.15: Dr. Löwenberg: Rheiniſche Dichter,
O 18.45: Oberreg.=Rat Adae: Der Verkehrslärm der Großſtadt.
O 19.15: Erwin Ruge: Bei den Donauſchwaben in Süd=Slawien.
O 19.45: Nachrichten der bad und württemberg. Funkvereine.
20: Uebertr. aus der Liederhalle: Gaſtſpiel Umberto Urbano von
der Scala, Mailand (Bariton). Am Flügel: Grete Schack. Ponchielli:
La Gioconda=Barcarola — Verdi: Ernani=Gran Dio! — Maſſenet:
Re di Lahore — Roſſini: Barbiere di Siviglia. — Maſſenet:
Werther. — Verdi: Ballo in Maſchera. Traviata u. a. Anſchl.
Nachrichtendienſt.
Berlin.
Dienstag, 4. Ortober, 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 16: Klein Elschen und die Männlein im Walde. Erz. von Dr.
Mosbacher. O 16.30: F. von Zobeltitz (zum 70. Geburtstag):
Vor=
leſung. H. Boettcher. O 17: Kapelle Hoffmann. Wagner:
Steuer=
mannslied aus „Fliegender Holländer” — Strauß:
Accelleratio=
nen. — Thomas: Ouv. „Mignon”. — Widor: Serenade. — Die
Glocken von Newyork, Potp. — Chopin: Präludium E=Moll. —
Verdi: Fant. „Maskenball” o 18.30: Stunde mit Büchern.
O 19.05: Paul Klebs: Muſikhören und Muſikerziehung. O 19.30:
Geh. Ober=Reg.=Rat Dr. von Strempel: „Das Streben nach
Fort=
bildung in der deutſchen Beamtenſchaft‟ 19.55: Prof. Deſſoir:
Aufgabe und Verfahren der okkultiſtiſchen Forſchung. O 20.30:
Berliner Schauſpieltheater (vier Abende): „Das alte
Schauſpiel=
haus”; einl. Worte: Dr. Monty Jacobs. Mitw.: Hanſi
Arn=
ſtädt, H. Boettcher, J. Geiſendörfer, Prof. Hummel, A. Kraußneck,
Amanda Lindner, M. Pohl.
Stettin. 18.30: W. Krauſe: Die neue
Arbeitsloſenverſiche=
rung unter Berückſichtigung der pommerſchen Verhältniſſe.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 4. Oktober. 12: Stud.=Rat
Völker und Lektor Grander: Franzöſiſch für Schüler. O 15.35:
Wetter und Börſe. O 15.40: Dr. Wegner: Sternhimmel im
Okto=
ber. O 16: Prof. Deutſchbein: Shakeſpeares Hamlet. o 17: Dr.
Zarek: Deutſche Eſſayiſten. O 18: Geh. Reg.=Rat Dr. Kieſow:
Die neue Vergleichsordnung zur Abwendung des Konkurſes. O 18.30:
van Eyſeren. Alfieri: Spaniſch für Anfänger O 18.55: Dr.
Roeſe=
ler: Zum 175. Geburtstage Knigges. S 19.20: Anni Macke,
Tier=
dichtungen.
Wetterbericht.
Witterungsausſichten für Mittwoch, den 5. Oktober 1927.
(Nach der Wetterlage vom Montag, den 3. Oktober 1927.)
Im Bereich hohen Druckes haben wir mit durchweg trockenem Wetter
zu rechnen. Dabei gehen die Temperaturen nachts ſtark zurück und
morgens herrſcht vielfach Nebelbildung.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polſtik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Der Kursſtand der Aktien Ende September.
Die im Monatsbericht der Commerz= und Privatbank wie üblich
ver=
öffentlichte Tabelle zeigt den Kursſtand der an der Berliner Börſe
amtlich notierten Aktienwerte Ende September im Vergleich zum
Vor=
nonat. Es notierton:
Goldparität
Zahl der notierten Ende Sept. Ende Auguſt
1927 1927
Aktienwerte
Ende Sept. Ende Aug, in 2o der Geſamtzahl
Die Veränderungen gegenüber dem Vormonat ſind im ganzen gering. Auf
und über Parität ſtanden Ende September 63,6% aller zur Notierung
gclangten Aktienwerte gegen 63,1 % Ende Auguſt. Es hat ſich beſonders in
den mittleren Kursſtufen ein leichter Abbröckelungsprozeß vollzogen. Die
große Geſchäftsſtille, die mangelnde Beteiligung des Publikums
be=
wirkten vor allem ein Weichen der Kurſe am Kaſſamarkt. Nur einige
wenige Spezialwerte vermochten ihren Kursſtand zu erhöhen. Zahlreiche
Werte konnten wegen Mangel an Nachfrage bezw. Angebot nicht zur
Notierung gelangen.
90 Jahre Schichau.
Am 4. Oktober d. J. kann die Firma F. Schichmu, Schiffswerft,
Maſchinen= und Lokomotivfabrik, Eiſen= und Stahlgießerei in Elbing,
auf ein 90jähriges Beſtehen zurückblicken. Ferdinand Schichau
grün=
dete mit einer Belegſchaft von nur 8 Mann, aber mit einem um ſo
größeren Fabrikationsprogramm, eine Maſchinenbauanſtalt. Als eine
der bedeutendſten Anfangsleiſtungen kann der Bau des erſten deutſchen
Dampfbaggers im Jahre 1841 angeſehen werden. Später ging Schichau
zum Schiffsbau über und errichtete in Elbing eine Schiffswerft. Seit
der Gründung der erſten Werftanlage ſind rund 1200 Schiffsneubauten
bei Schichau vom Stapel gelaufen. Das zur Zeit größte Schiff der
deutſchen Handelsflotte, der Doppelſchraubendampfer „Columbus” wurde
im Jahre 1923 an den Norddeutſchen Lloyd geliefert. Der
Lokomotiv=
bau wurde im Jahre 1860 aufgenommen und erreichte bald einen
be=
deutenden Umfang. Später kam dann der Bau von Dampfturbinen
und Diefelmotoren dazu. Die Geſamtanlagen der Schichauwerke nehmen
heute ein Arcal von 1,5 Millionen Quadratwetern ein. Die Leitung
der Werke in der bisherigen Form einer offenen Handelsgeſellſchaft
führt heute ein dreigliedriges Kuratorium.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Oktober.
Die Börſe eröffnete die neue Woche bei ſehr kleinem Geſchäft. Zur
Furückhaltung mahnte vor allem die Geldmarktlage, die zum heutigen
Zahltag noch recht angeſpannt war. Die zukünftige Entwickelung wird
hieder mit Sorge betrachtet, da im Zuſammenhang mit der
Angelegen=
eit der Preußenanleihe der Zufluß neuer Auslandsanleihen zunachſt
Phemmt ſein wird. Man rechnet infolge der ſtarken
Ultimoanſpan=
king des Geldmarktes mit einem ſehr ungünſtigen Reichsbankausweis,
p daß eine Diskonterhöhung nicht unmöglich ſei. Dann enttäuſchte es,
daß das Publikum ſich nicht ſtärker am Geſchäft intereſſierte, wie es
zum Wochenſchluß den Anſchein hatte. Trotz der allgemeinen
Zurück=
haltung überwogen bei der erſten Kursfeſtſetzung die Kursgewinne, da
die Nachfrage nach einigen Speziallverten etwas anregte. Lebhafter
ge=
handelt wurden heute Zellſtoff Waldhof, die 2 Prozent anziehen
konn=
ten. Stärker verlangt waren auch Kaliwerte auf den in jüngſter Zeit
geſtiegenen Kaliabſatz (plus 3 Prozent). Am Montanmarkte zeigte ſich
ferner für Harpener, Gelſenkirchner und Mannesmann Intereſſe bei
Kursbeſſerungen von 2½ bis 4 Prozent, während Rheinſtahl
vernach=
läfſigt wurden und 2 Prozent niedriger eröffneten. Auch J. G. Farben
lagen auf Regliſationen im Angebot (— 2 Proz.). Im übrigen waren
durchſchnitlich Kursbeſſerungen von 1 bis 2 Prozent zu verzeichnen. Am
Elektromarkte erhielt, ſich für Gesfürel lebhafteres Intereſſe (plus
1½ Prozent). Am Anleihemarkt konnte ſich Ablöſungsſchuld weiter
etwas erholen. Ausländer waren angeboten.
Im weiteren Verlaufe konnte ſich die Stimmung allgemein beſſern,
ausgehend von der lebhaften Nachfrage, die ſich jetzt nach den
Elektro=
werten einſtellte. Namentlich Gesfürel wurden ſtark verlangt und 7
Pro=
zent höher. Die Kurſe zogen allgemein 1 bis 3 Prozent an. J. G.
Farben blieben dagegen weiter vernachläſſigt. Das Rheimland ſoll
be=
ſonders am Montanmarkte als Käufer auftreten. Tägliches Geld 7
Pro=
zent. Am Deviſenmarkt lag die Mark wieder etwas höher. Dollar gegen
Mark 4,1957, Pfunde gegen Mark 20,423, London gegen Paris 124,02
gegen Mailand 89,15, gegen Madrid 27,78.
An der Abendbörſe blieb die Stimmung feſt. Namemtlich in
Elektrowerten ſetzte ſich die Hauſſe fort; hier ſoll das Ausland immer
noch als Käufer am Markte ſein. Gesfürel ſtanden wieder im
Vorder=
grund und konnten erneut 7 Prozent anziehen. Daneben wurden
Berg=
mann, Licht und Kraft, A. E. G. und Siemens zicmlich lebhaft gehandelt,
JG. Farben blieben etwas vernachläſſigt, jedoch ebenfalls 1½ Prozent
höher. Montanwerke lagen ſtill. Renten hatten keinen Umſatz.
Ab=
löſung 16¾, Adca 147½, Barmer Bankverein 149½, Commerzbank 178½,
Danatbank B7. Deutſche Bank 168, Disconto=Geſellſchaft 160½, Dresdner
Bank 166½ Metallbank 14234, Buderus 113, Gelfenkirchner 157,
Har=
pimer 209½, Kali Aſchersleben 181½, Weſteregeln 192, Mannesmann
177, Rhein. Braunkohl. 254½, Rheinſtahl 1983, Riebeck=Montan 172½,
Stahlverein 129. Adlerwerke 110, A.E.G. 191, Bergmann 214, Daimler
1213, Dt. Erdöl 254½, Scheideanſtalt 220½, Licht und Kraft 233,
J.G. Farben 33½, Felten u. Guilleaume 145, Gesfürel 328, Goldſchmidt
132, Holzmann 199½, Lahmeyer 192, Metallgeſellſchaft 192, Rhein=
Elektriſche 173, Rütgerswerke 98, Schuckert 211, Siemens u. Halske 306,
Voigt u. Häffner 184. Wayß u. Freytag 165, Zellſtoff Waldhof 324,
Hapag 1533, Lloyd 155¾, Anatol. 1. 21¼.
Im Abendeviſenverkehr nannte man: London gegen Paris
124,01, gegen Mailand 89,15, gegen Holland 12,138, gegen Zürich 25,237/8,
gegen Madrid 27,8, gegen New=York 4,8670, Pfunde gegen Mark
20/4275, Dollar gegen Mark 4,1960.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 3. Oktober.
Die neue Woche begann an den Effektenmärkten nicht unfreundlich
Einzelne Werte des Terminaktienmarktes wurden weiter gekauft, ins
be=
ſondere Gesfürel=Aktien, von Brüſſeler und Pariſer Seite und
Schiff=
fahrtswerte von der Tagesſpekulation in Erwartung einer endgültigen
Regelung der Freigabe=Angelegenheit. Bald nach den erſten Kurſen
wurde die Haltung aber ſchwankend. Es kamen Gerüchte in Umlauf, die
teilweiſe wenig glaubhaft waren, aber doch die Tendenz ungünſtig
be=
einfluſſen konnten. Man diskutierte z. B. die Frage einer
Diskonter=
höhung, ohne daß hierfür bisher poſitive Anhaltspunkte vorlägen,
be=
fürchtete einen ſehr angeſpannnten Ultimoausweis der Reichsbank, die
nach anderer Meinung keine übermäßige Belaſtung zeigt und wollte von
der Zurückziehung von Geldern wiſſen, was nach unſeren Informationen
ebenfalls nicht zutrifft. Dagegen beobachtete man, daß die Geldangebote
auf den öffentlichen Märkten heute vorſichtiger waren und z T.
Prolon=
gationen von dieſen Stellen nicht vorgenommen wurden. Infolgedeſſen
war der Geldmarkt für kurzfriſtige Mittel verſteift, Tagesgeld 7½—9¾,
Monatsgeld 8—9%= Warenwechſel 6:/,—6‟/,%= Das Angebot an
Privat=
diskonten war gegenüber dem Sonnabend wieder ſtärker woraus die
Börſe ebenfalls ungünſtige Rückſchlüſſe zog. Im Deviſenverkehr ſtellte ſich
der Dollar gegen die Reichsmark auſ etwa 4,1965 und gegen das engliſche
Pfund auf 4,8665, London=Madrid notierte 27,47, London=Mailand 89,15
und London=Oslo 18,48.
Kunſtſeidenaktien befeſtigen ſich um 2—5 Prozent, insbeſondere
Bem=
berg. Spritwerte gut behauptet bezw. leicht erholt, ſodann aber um
5 Prozent ermäßigt (Schultheiß). Am Montanaktienmarkt beunruhigte die
Möglichkeit eines Kohlenarbeiterſtreils im mitteldeutſchen Revier. Die
Kurſe lagen gehalten und mehrfach um eine Kleinigkeit befeſtigt, da
andererſeits ein nicht ungünſtiger Monatsbericht das Stahlwerkverbandes
vorlag. Das Geſchäft in Schiffahrtsaktien wird ſtändig reger, je mehr die
Herbſttagung der amerikaniſchen Parlamente heranrückt. Man nimmt
bekanntlich an, daß das Freigabegeſetz als eine der erſten Vorlagen
be=
handelt wird.
Aſchaffenb. Zellſtoff
Augsb. Nürnb. Maſch.
Bamag=Meguin ..
Berlin el. W. ..
BerlinKarlsruheInd.
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlan 1. Tel
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl. . . .
Teutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ..
Donnersmarckhütte .
Tynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung. .. .
J. G. Farben.. . . . ..
R. Friſter. . . . . . . . . .
Gaggenau Vorz. . . .
Gelſenk. Berg.... .."
G. f. elektr Untern. .
Halle Maſchinen. .
Han. Maſch. Egeſt. . .
Hanſa=Dampfſchf. .
202.— 3. 10.
200.5 Hemoor=Zement. . . . 10
233.— 138.5 135 — Hirſch Kupfer. . . . . 193.— 44.— 45.— Höſch Eiſen. .. . .. 181. Hohenlohe Werke. . . 22.75 72. 69.5 Kahla Vorzellan.. 1105.— 190.25 190 25 Lindes Eismaſch. . . 155 — 155. 155.— Lingel Schuh. .. 81.— 191.25 191 25 Linke u. Hofmann. 111.5 113. V. Loewe u. Co. . 293. — 89.25 89.5 C. Lorenz.. . . . . . . 122.5 149 25 — Niederlauſitzer Kohle 1735 151.— Nordd. Gummi. . . . . 85.— 90.— Orenſtein. . . . . . . . . ." 136.5 Rathgeber Waggon. 86. — 121.— 120.— Rombacher Hütten .. 143 — 141.5 Roſitzer Zucker.. 82.5 199.— 190. Rütgerswerke .. 97.25 3025 299.625 Sachſenwerk .. 125.— 1105 111.— Sächſ. Gußſtahl. . 151.— 55.5 55.5 Siemens Glas. . .. 165. — Ver. Lauſitzer Glas. 133.— 310.25 315 125 Volkſtedter Porzell.
Weſtf. C. Langendreer 51.— 169 — 169.— 108.— 1110.— WittenerGußſtahl. . . 51.5 232.5 1233.— Wanderer Werke. . . ." 125).—
3. 10
238. —
110.—
183.5
22.75
103.875
154 75
81.125
295.—
124.875
175.5
35.25
86.25
84.—
97.—
126.125
151.
165.75
132.5
49 5
50.25
250. —
Deviſenmarkt.
Helſingfors..
Wien...
Prag ....
Budapeſt ..
Sofia ....
Holland. .
2slo ......."
Kopenhagen..
Stockholm. . .
Lonvon.. . .."
nenos Aires
New York ..."
Belgien... ..
1. 10.
Geld Brie
10.565 10.585
59.14/ 59.261
12.429 12.449
73.33/ 73.47
3.030/ 3.036
168.08 168.421
110.44 110.66
112.32/1 12.54
112.77/112 99
20.402/20.442
1.790/ 1.794
14. 1925/4.2005
58.40/ 58.54
3. 10.
Geld/ Brief
10.567 10.587
59.16/ 59.26
12.429 12.449
73.331 73 47
3.030/ 3.036
168.09 168.43
110.36 110.58
112.31 112.53
112.79 113.01
20.404 20.444
1.780, 1.7941
4.192 /4 200
58.385 58.5051
Ftalien",
Paris”.
Schweiz
Spanien
Danzig.
Japan.
Rio de Janeiro
Fugoſlavien ..
Portugal .."
Athen ......."
Konſtantinopel..
Kanada. . . . . . .
Uruguay. . . . .
16.49
81.015
73.55
81.58
1.958/ 1.962
0.5003/0.5025
7.407
20.87
5.556
2.229
4.196/ 4.204
4.254
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im September
1927. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „Sonſtiger Bedarf”)
beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den
Durchſchnitt des Monats September auf 147,1 gegen 146,6 im Vormonat.
Sie iſt ſonach um 0,3 v. H. geſtiegen. An dieſer Steigerung ſind die
Be=
darfsgruppen „Ernährung”, „Heizung und Beleuchtung” ſowie „
Beklei=
dung” beteiligt. Die Indexziffern für die einzelnen Gruppen betragen
(1913/14 — 100): für Ernährung 150,6, für Wohnung 115,1, für Heizung
und Beleuchtung 144,5, für Bekleidung 159,6, für den „Sonſtigen Bedarf
einſchließlich Verkehr 184,1.
Wirtſchaftliche Rundſch au.
Vom Holzmarkt ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Im allgemeinen hat
ſich ſeit kurzem auch das Geſchäft vom Holzhandel zum Holzkonſum, das
im Auguſt und bis Mitte September recht ruhig lag, weſentlich belebt.
Dieſe Belebung geht hauptſächlich vom Baumarkt aus. Indeſſen berichtet.
auch die Möbelinduſtrie über reichlicheren Eingang von Beſtellungen
größeren Umfanges, und verſchiedene Unternehmungen, namentlich in
Sachſen und im Rheinland, konnten Leute einſtellen. Die Arbeitsloſigkeit
in der verarbeitenden Holzinduſtrie hat in letzter Zeit abgenommen, und
es iſt ſogar ſchwierig, gelernte Leute zu bekommen. Allerdings wird
überall, vor allem in den Kreiſen des Platzholzhandels darüber geklagt.
daß die Außenſtände ſehr langſam eingehen, und daß vielfach ein Ziel von
ſechs Monaten und mehr beanſprucht wird. Dieſen Verhältniſſen
gegen=
über ſind die Banken bei der Hereinnahme von Wechſeln zurückhaltender
als früher, weil ſie immer, ſicher mit Unrecht, befürchten, daß der Herbſt
eine gewiſſe Zurückhaltung auch auf ſeiten, der Reichsbank bringen könne.
Zu beachten iſt, daß die Lagerbeſtände beim Platzholzhandel in letzter
Zeit=
ſehr zuſammengeſchmolzen ſind, deshalb betrachtet man die Einkäufe,
die=
zur Zeit getätigt werden, nicht als ſpekulativ. Auch die Holzhandlungen,
an der Nordſeeküſte ſind aufnahmefähig. Vor kurzem kaufte eine Holz= in Rendsburg etwa 2000 Kubikmeter Stammware in Drieſen.
aus der Produktion einer Danziger Firma zum Preiſe von etwa 118 Mk.
je Kubikmeter ab Waggon Drieſen, und auch ſonſt kauften rheiniſche und
Berliner Firmen verſchiedene Einſchnitte zu Preiſen zwiſchen 123 und 124=
Mk. ab Waggon Gegend Landsberg. Am Erlenmarkt hat ſich eine Be= der Preiſe eingeſtellt. Man hört nicht mehr von den
Schleuder=
verkäufen polniſcher Firmen, die zu 85 bis 88 Mark frei Grenze Bentſchen:
ohne Zoll gutes wolhyniſches Material anboten. In ſtarken Bohlenab= von 40 mm aufwärts iſt eine auffallende Knappheit bemerkbau.
die leicht zu einem Mangel an dieſen Sortimenten führen kann.
Geſucht-
war gute Eichenſchnittware in Durchmeſſern von 40 cm aufwärts,
während=
ſchwächere Ware erfolglos angeboten wurde.
Die landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften im Monat September
1927. Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen
landwirtſchaft-
lichen Genoſſenſchaften waren am 1. Oktober 1927 vorhanden: 108
Zen=
tralgenoſſenſchaften, 20 682 Spar= und Darlehnskaſſen, 4 566 Bezugs= und=
Abſatzgenoſſenſchaften, 4 055 Molkereigenoſſenſch.,10 648
ſonſtigeGenoſſen=
ſchaften, zuſ. 40 059 landwirtſchaftl. Genoſſenſchaften. Der Monat
Sep=
tember hat für das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen keine
Ver=
änderung der Geſamtbeſtandsziffern gebracht. Was die Bewegung
in den einzelnen Genoſſenſchaftsarten betrifft, ſo überragen bei dem
Spar= und Darlehnskaſſen mit 7 Neugründungen und bei den
Be=
zugs= und Abſatzgenoſſenſchaften mit 3 Neugründungen und 10
Auflöſungen die Abgänge, während bei den Molkereigenoſſenſchaftem
die anſteigende Tendenz wieder in ſehr ſtarkem Maße, und zwar mit 2B
Neugründungen und nur 2 Abgängen erhalten geblieben iſt. In dem
Gruppe der ſonſtigen Genoſſenſchaften ſtehen 36 Zugängen 39
Auf-
löſungen gegenüber.
Weiteres Anwachſen des Sparkapitals bei den ländlichen
Kredit=
genoſſenſchaften. Der Reichsverband der deutſchen landwirtſchaftlichem
Genoſſenſchaften hat durch die ihm angeſchloſſenen 27 Landes= und
Provizialverbände erneut eine Erhebung über den Einlagenbeſtand
derbe=
ihm zuſammen gefaßten zirka 13000 ländlichen Spar= und
Darlehns=
kaſſen mit dem Stichtag vom 1. Juli 1927 vorgenommen. Das Ergebnis
iſt ein Geſamtbetrag von 676,7 Mill. RMk. (am 1. Januar 1927: 584,5
Mill. RMk.), wovon auf Spareinlagen 446 Mill. RMk. (343 Mill. RMk.
und auf Einlagen in laufender Rechnung 230 Mill. RMk. (241 Mill. RMk.
entfallen. Ein Vergleich mit den Ziffern der Vorkriegszeit, die bei dern
Kreditgenoſſenſchaften des Reichsverbands einen Einlagenbeſtand vorn
1575 Mill. RMk. ausweiſen, ergibt die Feſtſtellung, daß 43 Prozent des
Einlagenbeſtandes von Ende 1913 wieder erreicht ſind.
Der erſte Meſſctag in Köln. Gleich nach der Eröffnung der Kölnen
Meſſe ſetzte ein Maſſenbeſuch ein, wie en bei früheren Meſſen am erſter=
Tage ungewohnt war. Bemerkenswert iſt, daß ſich der Beſuch
über=
wiegend aus Kaufintereſſenten zuſammenſetzt. In dar Textilmeſſe
haben vor allem die Erzeugniſſe, die für die Winterſaiſon in
Frag=
kommen, ſtarken Abſatz gefunden. Beſondere Erwähnung verdient, daß
auch bekannte große Konzerne und Warenhäuſer bedeutende Aufträgu
vurgeben haben. Auch Gladbacher Konfektion wurde ſtark umgeſetzt,
während beſſere Konfektion etwas hinter dieſen guten Engebniſſen
zurück=
blieb. Zufriedenſtellende Abſchlüſſe wurden in Webwaren und Herren.
wäſche getätigt. Zuverſichtlich iſt auch die Stimmung der Ausſteller ir
der Möbelmeſſe. Beſonders zu erwähnen iſt, daß unter den Ein
käufern eine größere Zahl Holländer vertreten war. Als Ergebnis des
erſten Tages kann feſtgeſtellt werden, daß das Geſchäft lebhafter als au
den früheren Meſſen war.
Heſſiſche Landesbank Darmſtadt. Nach einer Berliner
Börſenkund=
machung wird der Pfandbriefumlauf am 30. Juni auf 21,51 Millioner
Reichsmark gegen 15,55 Millionen Ende 1926 angegeben. Dageger
waren 23,11 Millionen Hypotheken angenommen, aber nur 17.20
Mil=
lionen ausgezahlt. Die Differenz in der Deckung ſei durch Goldmark
ſchatzanwveiſungen des heſſiſchen Staates vorübergehend ausgefüllt wor
den. Die Landesbanken haben die Bürgſchaft für 3,6 Millionen Dollan
Auslandsanleihe der kommunalen Landesbank Darmſtadt übernommen,
wovon Ende 1926 noch 3,42 Millionen umliefen. Schuldner aus dieſen
Anleihe ſeien ausſchließlich der Staat und die Körperſchaften
öffent=
lichen Rechts.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 3. Oktober ſtellten ſich wi
folgt: Elektrolytkupfer 125¾, Remelted Plattenzink 48½—49½, Orig
Hüttenaluminium 210, dto in Walzen 214, Rein=Nickel 340—350
Antimon Regulus 85—90, Silber in Barren 76 ½—77½
Die amtlichen Preisfeſtſtellungen im Metallterminhandel von
3. Oktober ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz feſter”, Januar 111 (11110r
Gralitfarter Karsdericht doit d. Ittoder Loct!
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ. Sch. I. Teil
II. Teil
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schlld ohne
Aus=
loſungsſcheine ...
49 Dt. Schutzgeb.=
Anl. . . . . . .. ..."
6)Ausländiſche
6% Bos. E. B. 1914
5%„L.Inv. 1914
4½% „1898 ...."
4½% „ 1902...
4½ Bosnien ...
3% Bulg. Tabak. 02
4½%Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb.1918
41/.%Oſt. Schatz. 14
41/,% Oſt. Silberr.
„ Goldr.
42 Oſt. Goldrente
lt. Innsbr. Abk
4% Oſt. einh. R. (k.)
12 Port. (Spz.) III
5%Rum.am. R.03
4½½,Gold. 13...
42 „ am R. kon.
4% Im. R 05
4¾Türk. (Adm./03
4% (Bagd.)
4¾ (Bagd.) II
4½ „uniſ. 1903
4% „1911 Zoll.
4½¾Ulng. St. 1913
4½% „ „ 1913
lt. Innsbr. Abk.)
4½%Ung. St 1914
4½%Ung. St. 1914
It. Innsbr. Abk
4% Ung. Goldr. ..
K45
16.25
9l.
3.5
4
19
5.15
6.5
2.7
10
7.75
17
6.15
6.8
10
17.5
14
13.8
24.8
25 8
221
42 Ung. Goldr.
(lt. Innsbr. Abk.) 24.25
4% Ung. Staatsr.
v.10......... 24.75
2.n7
4½ Ung. Kronr. . .
3% Ung. Eiſ. Tor .. / 20.25
Außereuro=
päiſche
—
5%Mex.amn. i.abg.
—
5% „äuß. 99
4% Goldo4ſtf. 27.25
30 „ konſ. inn. . .,
4½% Irrigat. „1 36‟),
5% Tamaulipas I „I —
Sachwert=
Echuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G. /106
100.5
6% Berl. St. Gold/ 88
3% Darmſt. St.=G./ 98.5
8 % D. Hyp.=Bank
Meining. Goldpf. 1100.5
96.5
92.5
% Dresd. St.=G. 90.75
7%Frkf. St.=G.. . . / 92.75
87
8% Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
98.5
2o Frkf. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
96.5
6% Frkf. Hyp.=Bk.=
Goldpfbr.
92
2o Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr. . . . . . 100
79 Frkf. Goldpfbr./ 96.5
6% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfbr. . . . . . 92
5% Frkf. Pfbr. Bk.
Goldpfbr. . . . . . 80
7% H.=St.=
Gold=
anl. . . . . . . ."
90.5
8% Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
98.75
%6 Heſſ. Land.=Bk.
Goldpfbr.
97
5 %müch.-Werk. 36
10%Komm. Elektr.
Mark (Hagen)
Goldobl. .. . ..."
8% Komm. Ldsbk.
Darmſt. Reihe I
3% K. Landesbank
Darmſt. Reihe II
8½ Ldwgshf. Stadt=
Goldan ...
7%M. KraftHöchſt
% Mainz.=St.=G.
8% Mannh. St.=G.
6% Mannh. St.=G.
70 M.,Stahlw. 27
8% Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St. Gldal.
8% Pfülz. Hyp. Bk.=
Goldpfbr. ..
7% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr. . . . ."
5% Pfälz. Hyp.=Bk.
Goldpfbr.
8%0 Pforzh. St.=G.
8% Pirmaſ. St.=G
8% Pr. Centr. Bd.=
Cr.=Bk. Glopfbr.
8% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
7% Pr. Centr.=St.=Goldpfbr.
8%Rh.=Hhp.=Bk...
Goldpfbr. . . . .
7% „ „ „ „
6% .
4½%„Lig. Pfb.
4½% „„Anteilſch.
7½%Rh. Stahlw.
25 ..
..
10%Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
„ „ „
8% Sübb. B.=Cr. B.
Goldpfdbr.
26 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Glb.
obl. mit Option
2 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorföhp..Gd.. ohne Option
7% Viag(V. Ind.. Bin.) 27 .. .
10.5
99
98.5
89.9
—
99
82.5
95
101.25
—
98.5
97
91.5
98
97n5
100.25
101
98.75
97
92
78.5
78.25
148
100
97.5
93
82% Voigt& Häffner
Goldobl. ... ...
8%Württbg. Hyp.=
Bank Goldpfbrf.
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23 ....."
6%Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Heſſ. Volksſtaat
Roggen 23.....
5% Pr. Kaliwert. .
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt. B. 6
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. .
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ.
Berliner Hyp.=Bk..
Frkf. Hyp.=Bk. .. ..
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk. .
Mecklb. Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bk..
Nordd. Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Preuß. Bod.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr. B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B..
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.. . .
Württ. Hyp. Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . . . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
4½ Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
— 5XOſt. Sb. (L.)ſtfr.
97.75
98.5
12. 66
8.25
—
9
15.5
17.15
12.55
8.1
12.5
12.9
13.25
15
12.09
9.1
4.7
2,6%0 Alte Oſt. Südb.
2,6% Neue„ „
4%Oſt Staatsb. 83
3% Oſt. 1. b.8. E.
3%Oſt. „ „abg.
3% „ „ „9.Em.
3% „ „ „abg.
„ „ 1885
325 „ „ „abg.
3%Oſt. Erg. Netz
8%Oſt. „ „abg.
3% Raab Oebd. 83
91
3% „„
97
3% „
4% Rud. Silber ..
4% Rud. (Salzkg.)
4½%Anat., S. I
4½L Anat.. S. II
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec..
½%0
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . . 145
Bad. Bk. .. .. . .."
Bk. f. Brauind. . .
Barmer Bankv. ..
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 174
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=Bk. 128.75
D. Hyp.=Bk. Mein.. /131
D. Vereins=Bk. ..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk. .. . .
Frankf. Hypth.=Bk.
Frkf. Pfdbr. Bk...
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank".
Metallbank. . . . . . ."
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ..
Pr. Bd.=Creditbank
„Hyp.=Akt.=Bank.
Reichsbank=Ant. . . 168.5
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. B.=Creditbk
147),
14‟/.
10.25
20.8
2GI.
23.5
20
18.5
8.1
4.8
19
20.5
171
146
164.5
232
166.75
104
153.25
163.5
1.30
148
146
775
141
240
186
136
128
Südd. Disc.=Geſ. /142
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerkö=Akt.
Buderus. ..
Eſchw. Bergw.
Gelſenkirch. Bgw. 1155
Harp. Bergb. . . . . 209
Ilſe Bergb. St....
„Genußſchein .. . 125
Kali. Aſchersleben . 180
Kali. Salzdetfurth. 260
Kali. Weſterregeln . /189
Klöcknerwerke (abg.
Lothr=Hütte) ... 163
Mannesm.=Röhr. . 1176
Mansfelder
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant
Phönix=Bergb
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw
Riebeck Montau
Salzwerk Heilbronn 178
Tellus Bgb. . . . . . . 1.12
Ver. Laurahütte ..
Ver. Stahlwerke . .
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.) 2
Henninger ...
183.25
Hereules, Heſſiſche 250
Löwenbr.=München 354.5
1112.25
132
105
38
1115.1
196.5
172.25
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Werger ........."
250
178
175
Akkum. Berlin.
167
Adler EOppenh. 1181
Adlerw. (v. Kleher) 110
6%A. E. G. Vzg. A. 89.1
5%0 A. E. G. Vzg.B. 83.25
A. E. G. Stamm . . . 189
Vad. Maſch. Durlach 153
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin .. 43.25
Baſt Nürnberg .. 232
Bahr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann Gl ....
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang
Cement. Heidelb. ..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr .
Chem. Albert. . . . ."
Chem. Brockh.
Chem. Milch ..
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl ..
D. G. u. Silb. Scheid.
D. Linoleumw. Bln
Dinaler, Zweibrück.
Dresd. Schne llpr.
Dürkoppw. (St).
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
E. Licht u. Kraft. .
El. Lieferung
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80
ſe05.5
66.5
149.25
193
20
145
8‟
55
121
150.5
216
247
73
43
230
193.5
29
230
74
100.5
53.5
98
43.5
113
76.25
75.75
123
116
B1
53 4
137
75
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110
110
199
72
100
1077/.
206
21. 25
150
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66.5
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190.75
125.5
81
45.5
121
124
135
131
135.25
73
72
112:1.
60
61
38.5
132
1167
61.5
97.5
61
124
203.25
79
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s3
301
139
117
17.5
106
1115
93
*.
81.5
160
17
66
164
149
200.5
152
322
175.s
140
142.5
153‟-
154.5
150
4 2
[ ← ][ ][ → ]Nummer 275
Dienstag, den 4. Oktober 1927
Seite 13
fachruar 111½ (111½), März 111½ (111341, April 111 7 (112), Mai
17 34 (1121/,), Juni 112:/, (112½), Juli 112½ (112¾), Auguſt 113
11-31/.), September 113½ (113½), Oktober 109 (109½4) November
0S ¾ (110), Dezember 110½ (110¾4); für Blei (Tendenz ſchwächer),
ſemzuar 41 ½ (41½4), Februar 41 3 (42), März 42 (42), April 42 (42:/.),
Nmi 421/. (42½), Juni 421)/. (42½), Fuli 42½ (4234), Auguſt 42½ (4234),
zsptember 42¾ (42½), Oktober 40½ (411.), November 40¾ (41:/.),
desember 41½/ (41½). Für Zink (Tendenz ſchwächer), Januar 53½ (54),
ſeSruar 53½ (54), März 53 ½ (54) April 53 ½ (53½4), Mai 53½ (53¾4),
hwit 53½ (53½), Juli 531/, (53½), Auguſt 531, (53½), September
3 J. (531.), Oktober 53½ (54½), November 53½ (54½), Dezember
384 (541),).
Die Metallnotierungen ſtellten ſich an der Londoner Börſe vom
Oktober für Kupfer (Tendenz feſt), Standard p. Kaſſe 531 ).——54,
ATonate 541)—.,, Settl. Preis 54, Elektrolyt 61½—,,beſtſelected
924—61, ſtrong ſheets 86, Elektrowirebars 617; Zinn (Tendenz feſt),
ſtundard p. Kaſſe 2671)—½ 3 Monate 264 ½—34, Settl. Preis 267 ½2,
ſemika (inoff. Not.) 278½, Straits (inoff. Not.) 273; Blei CTendenz
illig), ausländ, prompt 20½ „ entft. Sichten 202/., Settl. Preis 201/.;
irnk (Tendenz feſt), gewöhnl. prompt 26‟, entft. Sichten 269)
ſecktl. Preis 26‟,, Aluminium für Inland (inoff. Not.) 107 Ausland
moff. Not.) 112, Antimon Regulus Erzeug.=Preis (inoff. Not.) 64 ½ bis
6 ehines per (inoff. Not.) 45, Queckhſilber (inoff. Not.) 2194—22,
Autin (inoff. Not.) 137., Wolframerz (inoff. Not. 131., Nickel für
In=
ulb (inoff. Not.) 175, Ausland (inoff. Not.) 175, Weißblech (inoff. Not.)
8., Kupferſulphat (inoff, Not.) 24½—25, Cleveland Gußeiſen Nr. 3
noff. Not.) 65.
Viehmärkte.
DDer nächſte Rindviehmarkt in Butzbach findet am Donnerstag, den
4. Oktober ſtatt.
Mannheimer Viehmarkt vom 3. Oktober. Zum heutigen Viehmarkt
uwen aufgetrieben und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
e andelt: 419 Ochſen 30—61, 193 Bullen 31—58, 100 Kühe 14—52, 371
ſrrſen 35—52, 594 Kälber 60—86, 63 Schafe 42—48, 3384 Schweine 58
Iis 75. Marktverlauf: Großvieh mittelmäßig, kleiner Ueberſtand,
Käl=
e lebhaft, geräumt, Schweine mittelmäßig, kleier Ueberſtand,
Speck=
hweine über Notiz.
Frankfurter Viehmarkt vom 3. Oktober. Aufgetrieben waren: 1520
tirnder, darunter 396 Ochſen, 90 Bullen, 604 Kühe, 401 Fäuſen, ſowie
3. Kälber, 98 Schafe und 5956 Schweime. Die Preiſe waren für
Rin=
e. gegen den letzten Montag, für Kälber und Schweine gegen den
letz=
m. Kleinviehmarkt am Freitag unverändert Marktverlauf: Kälber und
öwafe ruhig, ausverkauft, Schweine ſchleppend und Ueberſtand. Preiſe
j. 1 Zentner Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen 41) 61—64, 42) 57
is 60, b1) 56—58, b2) 52—55, Bullen a) 57—61, b) 52—56, Kühe a) 50
i: 54, b)44—49, c) 37—43, d) 30—36, Färſen a) 60—64, b) 55—59. c) 47
it 54, Kälber a) — b) 8—8, 6) 72—74, d) 60—71, Schafe a1) 50—54,
2 —, b) 44—48, Schweine a) über 300 Pfd. 72—74, b) von 240—300
Frmnd 71—72, c) von 200—240 Pfd. 70—73. d) von 160—200 Pfd. 70—73,
Son 120—160 Pfd. 64—69, I) unter 120 Pfd. —, Sauen 58—65. — Die
eiſchgroßhandelspreiſe ſtellten ſich wie folgt: Ochſen= oder
trrdfleiſch 1. Qual. 100—108, dto. 2. Qual. 20—100, Bullenfleiſch 90
98, Kuhfleiſch 1. Qual. 80—90, dto. 2. Qual. 55—70, dto. 3. Qual.
9—50, Kalbfleiſch 1. Qual. —, dto. 2. Qual. 100—115, Hammelfleiſch
Schaffleiſch —, Schweinefleiſch 1. Qual. 85—98, 2. Qual. —.
Ge=
jarfleiſch: Rindfleiſch, Vorderviertel 50—52, Hinterviertel 62.
Ge=
ftsgang des Fleiſchmarktes: langſam.
Frankfurter Pferdemarkt vom 3 Oktober. Auf dem geſtrigen
Pferde=
nakt ſtanden rund 600 Pferde aller Gattungen und Qualitäten zum
ſeskauf. Der Handel war zu Beginn des Marktes ruhig, entwickelte
ch aber im Verlauf bei anziehenden Preiſen zu einem mittelguten
Ge=
hift. Infolge der Erntearbeiten war die Landwirtſchaft nicht ſehr
allreich vertreten, hingegen waven viele Handelsleute aus den
ſüd=
attſchen Nachbarſtaaten anweſend. Bis zum Nachmittag war der Markt
is auf eimen geringen Ueberſtend geräumt: die erzielten Preiſe woren
tua folgende: ſchwerſte belgiſche Arbeitspferde 4000—4300 RM. das
Faar mittelſchwere Arbeitspferde 2500—2800 NM. das Paar,
Gebrauchs=
n0 Wagenpferde 750—1000 RM. das Stück Schlachtpferde (erſte
Quali=
je bis zu 42½ RM. je 50 Kilo Gewicht. Schlachtpferde (zweite Quali=
1, bis zu 35 RM. ja 50 Kilo Gewicht. Der nächſte Pferdemarkt findet
m. 31. Oktober ſtatt.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 3. Oktober. Die Zurückhaltung
hat ſich weiter verſtärkt. Die Mühlen haben Preisermäßigungen
vor=
genommen. Man verlangte für die 100 Kg. waggonfrei Mannheim
ohne Sack i RMM.: Weizen inl. 27, ausl. 30—32, Noggen inl. 25,50,
ausl. 25,50—26, Braugerſte inl. 26,50—28,50, Futtergerſte 22—24. Hafer
inl. 21,50—33, ausi. 24—25, Mais mit Sack 19,75, ſüdd. Weizenmehl
Spezial 0 39, ſüdd. Weizenbrotmehl 31, ſüdd. Roggenmehl 34—36,
Wei=
zenkleie 13, Biertreber 16,50—17.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Oktober. Die Börſe verlief
heute ſehr ruhig. In Getreide waren geringe Umſätze, erſtmals wurde
heute Weizen in drei verſchiedenen Sorten notiert. In Weizenmehl gaben
die Preiſe ziemlich ſtark nach, trotzdem waren wenig Käufer am Markt.
Kleie und Futtermehle liegen abgeſchwächt bei kleinem Geſchäft. Weizen
1. gut, geſund, trocken, auswuchsfrei 26,50; Weizen 2, geſund, trocken mit
vereinzeltem Auswuchs, 25,50 Weizen; 3. geringer Qualität bis 23%0
Feuchtigkeit, 22—24,—; Roggen: 24,75—25: Sommergerſte: 26—28;
Hafer (inl. ): 22—24; Hafer (ausl.): 24,50—25; Mais (gelb): 19—19,25;
Weizenmehl 38,75—39,25; Roggenmehl 35—35,50; Weizenkleie 12,75 bis
13. Roggenkleie 13,50; Erbſen 40—60; Linſen 50—80; Heu 6—7; Weizen
und Roggenſtroh 1. 4,50—5: 2. 3—3,25; Treber 16,50—17.
Frankfurter Kartoffelnotierungen vom 3. Oktober. Als
Großhandels=
preiſe je 50 Kg. Frachtparität Frankfurt a. M. bei Waggonbezug wurden
für Speiſekartoffeln amtlich feſtgeſetzt: Induſtrie hieſiger Gegend 425
Reichsmark, weißſchalige und weißfleiſchige hieſiger Gegend 3,10 NM.
Tendenz: feſt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 3. Oktober. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der heutige Tag ſtand im Zeichen einer ſehr unregelmäßigen
Preisbewegung. Anfangs war die Tendenz feſt auf ungünſtige
Wetter=
berichte aus Kanada. Dann wurde die Haltung ſchwächer auf günſtige
private Ernteſchätzungen und Meldungen auf gebeſſerte Ernteausſichten
in Auſtralien. Gegen Schluß wurde der Markt wieder befeſtigt auf die
ſtetige Haltung der Lokomärkte.
Mais: Günſtiges Wetter in den Maisgebieten veranlaßte einen
ſchwachen Marktbeginn. Dann trat eine Erholung ein auf die Abnahme
der ſichtbaren Vorräte und Deckungsbedürfnis.
Roggen: Zurückhaltung der Exportkreiſe und die Zumahme der
ſicht=
baven Vorräte drückten am heutigen Roggenmarkt, bis ſich gegen Schluß
eine leichte Erholung durchſetzen konnte.
* New York, 3. Okr. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Der Markt verlief in freundlicher Haltung auf
Deckungs=
käufe der Kommiſſionäre und des Handels und auf feſtere braſilianiſche
Kabel.
Zucker: Am heutigen Markt herrſchte Ruhe, da man erſt die
Maß=
nahmen der kubaniſchen Regierung abwarten will. Die Preiſe gingen
auf kubaniſche Verkäufe etwas zurück.
Baumwolle: Zu Begimn der neuen Woche gingen die Preiſe etwas
zurück. Nach freundlichem Beginn auf beſſere Liberpooler Kabel trat
ſpäter eine Abſchwächung ein auf günſtige Wetterberichte aus den
Pro=
duktionsgebieten und erhöhte Ernteſchätzungen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 130½, März 133½, Mai 135½;
Mais: Dez. 94½, März 97, Mai 100; Hafer: Dez. 48,5, März
50½, Mai 51½ Roggen: Dez. 95½, März 98½, Mai 99½.
Schmalz: Okt. 12,40. Dez. 12,65, Jan. 13,07½.
Fleiſch: Okt. 11,85, Dez. 11,85, Jan. 11,72½; Speck: loko
12,25; leichte Schweine: 10,90—11,90, ſchwere Schweine 10,50—
11,75: Schweinezufuhr: Chicago 21 000, Weſten 70 000.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 3. Okt.:
Getreide. Weizen Nr. 2: rot 139½, hart 142½; Mais: neu
ank. Ernte 103½: Mehl: ſpring wheat elears 6,75—700;
Fracht: nach England 2,0—3,6 Schilling, nach dem Kontinent
14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,15: Talg: extra 88.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 37: Loko: 1500;
Oktober 14,55, November 1428, Dezember 13,75, Januar 13,51,
Februar 13,4, März —, April 13,48, Mai 13,58, Juni —
Juli 13,68.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Vom Sonderausſchuß für Hypothekenbankweſen wurde ab 1. Oktober
die Pfandbriefbonifikation um ½ Prozent erhöht, ſo daß von dieſem
Tage ab die Höchſtproviſion 2 Progent beträgt.
Als Nachfolger des verſtorbenen Herrn Regierungsrats tho Rahde
wurde Herr Rechtsanwalt Eugen Brink zum ordentlichen
Vorſtandsmit=
glied der Frankfurter Hypothekenbank beſtellt. Herr Brink war 7 Jahre
lang Geſchäſtsführer des Zentralbverbandes des Deutſchen Bank= und
Bankiergewerbes, Berlin.
Der Reichsverband der Automobilinduſtrie teilt mit, daß die ſogen.
3. Internationale Automobilſchau 1997 im Lung=Park, die in der Zeit
vom 4. bis 13. November 1927 ſtattfinden ſoll, als wilde Ausſtellung zu
betrachten und zur Beſchickung nicht freigegeben iſt.
Aus Wien wird gemeldet, daß in der letzten Zeit ſehr bedeutende
Dollarkredite zum Satze von 5—5½ Prozent hereingenommen wurden;
dadurch ſeien die Rückſtrömungen bei der Nationalbank ſehr geſtiegen
und die Neueinreichungen gering.
In Straßburg wurde der Petroleumhafen eröffnet. Die neuen
An=
lagen beſtehen aus Reſervoirs mit 7000 Kubikmeter Faſſungsraum, die
insgeſamt 40 000 Quadratmeter Fläche einnehmen. Nach den ſtatiſtiſchen
Daten iſt der Geſamtverkehr im Hafen von Straßburg ſeit 1914 von
1½ Millionen Tonnen auf 4 Millionen Tonnen geſtiegen.
Die Brüſſeler Börſenzeitungen berichten von ernſthaften
Verhand=
lungen über den Zuſammenſchluß der geſamten belgiſchen chemiſchen
In=
duſtrie. Es ſoll beabſichtigt ſein, zunächſt eine Intereſſengemeinſchaft zu
bilden, um ſpäter einen Geſamttruſt dunch Vollfuſion herbeizuführen.
Die ſchwediſche Regierung hat ein Komitse unter Führung des
Ge=
neraldirektors Stridsberg ernannt, das die Möglichkeit von
Sparmaß=
nahmen in den einzelnen Zweigen des Budgets prüfen ſoll.
Die polniſchen Mühlenverbände haben bei der Regierung den
An=
trag geſtellt, nummehr Kleie ohne Ausfuhrzoll exportieven zu dürfen,
da ſie höhere Preiſe als im Inlande erzielen könnten. Um einen
Aus=
gleich zu finden, würden ſie die Preiſe um 3 bis 4 Groſchen in Polen
herabſetzen.
Das Präſidium des Zentral=Exekutvkomitees der Sowetunion
er=
teilte dem Verkehrskommiſſariat die Genehmigung zur Emiſſion einer
von der Regierung garantierten 9prozentigen Transportanleihe in Höhe
von 60 Müllionen Rubel. Die Friſt läuft, vom 1. September 1997 an
gerechnet, ſieben Jahre.
In Rumänien iſt dieſer Tage eine neue Naphtha=Geſellſchaft unter
der Firua Romano=Afrieano=Petroleum mit 600 Mül. Lei A.K.
ge=
gründet worden. Finanziert wird dieſes Unternehmen von der Banea
Minelor, Bukareſt, und dem Holding Service Petroleum, London.
Das Bauprogramm der rumäniſchen Eiſenbahnen ſieht nach einer
Meldung aus Bukareſt nunmehr auch die Legung von Doppelgleiſen auf
der Linie Adjud—Czernowitz—Grig. Chica Voda (Grenzſtation) vor.
Diefe Linie in der Länge von 319 Km. müßte 1276 Mill. Lei koſten.
Der merikaniſche Finanzminiſter hat, wie aus Mexiko=City gemeldet
wird, mitgeteilt, daß die mexikaniſche Regierung die Septemberrate der
Zinſen der ausländiſchen Schuld im Betrage von 885 000 Dollar ſoeben
gezahlt hat.
Wie aus Teheran gemeldet wird, befaßt ſich das verſiſche
Außen=
miniſterzm zurzeit mit den Vorbereitungen für den Abſchluß eines
neuen deutſch=perſiſchen Handelsvertrages, der an die Stelle des kürzlich
gekündigten Vertrages treten ſoll. Wie hierzu von zuſtändiger Stelle
mitgeteilt wird, kann dieſe Meldung deutſcherſeits beſtätigt werden.
Die auſtraliſche Regierung hat beſchloſſen, den Zolltarif auf
aus=
ländiſche Automobile um 8 Prozent zu erhöhen. Die engliſchen
Auto=
mobile ſind von dieſem Zollzuſchlag nicht ausgeſchloſſen.
Die sparsame Hausfrau verwendet MAGGF Wurze.
denn sle weiß, daß es nur weniger Tropfen bedarf, um dUnnen Suppen, Fleischbrühe, Gemlisen und Soßen sofort einen
kräftigen Wohlgeschmack zu geben. — Vortelhattester Bezug in großen, plomblerten Origlnalktaschen zu RM 6.50.
— Man verlange ausdrücklich MAGGls Würze. —
R
Haben
Soll
Berſonen=Konto „
650.75
Saſſa=Konto".
12.81
Uktien=Kapital=Konto. .
3860.—
Geſchäfts=Anteil=Konto
4500.—
23.56
Sewinn= und Verluſt=Konto. .
Kaſice
Lif
der Gründung der
Genoſſenſchaft am
w. 8. 26
zusgang bis 31. 12, 26
1
Egang ..."
Mitgliederbewegung.
Betrag der
Mit= Geſchäfts=
Geſchäfts=
glieder anteile anteile
Rmk.
2 200.—
2400.—
4600.— 11500-
Haft=
ſumme
Rmk.
5 500.—
6000—
400— 1150—
Standaml. Jan. 1927
*
14—
Darmſtadt, den 1. Januar 1927.
Einkaufsgenoſſenſchaft Heſſiſcher Müller
e. Gen. m. b. G.
5240)
Engel.
Dächert.
Wegen Einſpruch des franzöſiſchen
deirrn Jagd=Delegierten gegen das
Jagd=
eppachtungsprotokoll vom 30.
Septem=
er 1927 findet am Donnerstag, den
„Oktober 1927, nachmittags 2 Uhr,
u dem Rathaus dahier eine nochmalige
ſerpachtung der Abteilung III der
hie=
gen Gemeindejagd, enthaltend 529 Hek=
A. auf eine Beſtandszeit von 10 Jahren
girt.
(15253
Leeheim, den 1. Okt. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Leeheim.
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Darmſtadt, den 3. Okt. 1927.
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ſchloſſer=, Steinmetz=Arbeiten, ſollen auf
dem Wege des öffentlichen Wettbewerbs
vergeben werden. Unterlagen ſind bei
dem bauleitenden Architekten gegen
Er=
ſtattung der Unkoſten zu erhalten, wo
auch die Bauzeichnungen zur
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nahme offen liegen.
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Das Kammende Meer.
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Seitdem aber Waldemar ſelbſt den Pinſel führte,
10nie die Mama kaum für ſeinen Unterhalt aufkommen.
Da=
jüwar er ihr Stolz. Die Hoffnung auf eine große Partie, die
10 kungen Maler winken mußte, hielt die Baronin aufrecht.
(Aglaubte ſich hierdurch für die Enttäuſchung zu entſchädigen,
1 ſſhr die Baroneſſe bereitet hatte. Denn Edith war
ſechsund=
zmsig Jahre alt und unvermählt. Ein armes, bedauerns=
Ams, verblihtes Blümlein. Wahrſcheinlich hatte ſie ſich mit
ühm „Schickſal abgefunden und ſchon das Stift ausgeſucht, in
20 üe einmal ihre Tage beſchließen wurde.
Die Baronin Karen verkehrte mit ihren Kindern viel im
Kaſ des Bankiers. Frau Ernſtheimer hatte für den Adel
9Kdebe. Es ging ſo weit, daß ſie an Waldemar, für Käthe
Büt. Sehr zum Aerger ihres Mannes, der davon nichts
uner wollte. Und auch das hatte ſeinen Grund, denn
tat=
ſtäuich hätte Ernſtheimer ſeinem Töchterchen die Wahl gern
üllrſſen. Aber er wußte, was er tat, wenn er Waldemar
uMParen ungern in ſeinem Hauſe ſah. Der Baron war ein
um beſſerlicher Frauenjäger und ein leichtſinniger Patron.
Aucrnſtheimer das nicht allzu große Vermögen der Baronin
wrltete, kannte er die Sorgen, die der junge Maler ſeiner
AMter bereitete. Einmal waren ſogar Wechſel in Umlauf ge=
Umen, auf denen die Unterſchrift eines Oheims, der große
dhiesk, in Holſtein beſaß, ohne deſſen Wiſſen geprangt hatte. Für
2ABankier genügte dieſer Zwiſchenfall, un, ſich ein Bild von
un Tharakter Waldemars zu bilden. Auf keinen Fall wollte
afuden, daß Käthe Baronin Karen wurde.
Herbert wurde zuerſt von Ender mit Beſchlag belegt. Der
zn ihn in eine Ecke, wo drei Herren ſeiner und des Doktors
Hutn, um mit ihm zu plaudern. Als ihn Ernſtheimer mit
4MMännern bekannt machte, hatte der Chemiker ihre Namen
nſt recht verſtanden. Jetzt erfuhr er, daß der eine, der mit
9Manggezogenen Fiſchgeſicht, ein Verlagsbuchhändler Mietke
a0Dresden war. Was ihn in dieſen Kreis geführt, hatte.
Uüts ſich Herbert nicht erklären. Später erfuhr er, daß ſich
Aſtls an den großen Papierfabriken in Oderfelde beteiligte,
BNo nen Ernſtheimer ſeine Hand im Spiele hatte. Ter Ver=
Uükuchhändler ſtellte einige Fragen. Zuerſt wollte er, da er
e in Chemiker vor ſich hatte, die Zuſammenſetzung des Odols
ſtihen. Danach kam er auf eine Haarpomade zu ſprechei,
Alſe, den Herren empfahl. Von dieſem Thema war er nicht
in te rabzubringen. Sodann ſchüttelte er den Kopf und ſchwieg
AEit einem anderen Herrn plauderte Herbert ein paar
Mi=
unn bis der Tee gereicht wurde. Danach erhob er ſich, weil
Dienstag, den 4 Oktober 1927
er es für ſchicklich fand, die Frau des Hauſes aufzuſuchen und
ſich ihr zu widmen. Aber er ſah, daß Frau Ernſtheimer in
einem anſtoßenden Salon mit der Baronin Karen und zwei
anderen Damen ſaß. Da verzichtete er auf ſeinen Vorſatz und
wollte zu Ender und dem Direktor zurückehren.
„Sind Sie vielleicht muſikaliſch, Herr Doktor?” wurde er
plötzlich gefragt, und es war wieder die Stimme Käthes, die
ihn aufhielt.
„Gerade für den Hausgebrauch,” ſcherzte er. Er ſprach
nicht die Wahrheit, denn bis vor einem Jahre hatte er mit der
Mutter täglich geſpielt. Er war ein Künſtler. Vor
Jahres=
friſt aber hatte er das Klavier verkaufen müſſen, weil ſein
Ge=
halt einmal nicht gereicht hatte.
„Dann kommen Sie ins Muſikzimmer, wir wollen uns dort
beſſer unterhalten,” ſchlug Käthe vor.
Waldemar von Karen und zwei andere junge Männer
ſchloſſen ſich ihr an. Doktor Brakke tat das gleiche. Man ging
in das luxuriöſe Muſikzimmer. Es war ſehenswert ſelbſt in
dieſer Umgebung, ſelbſt in der Reihe von Salons, die zu dem
Schönſten zählten, was deutſche Raumkunſt in den Jahren ſeit
Kriegsende erdacht hatte. Das ſaglartige Zimmer war ganz in
weißem Lack eingerichtet. Sogar der Flügel trug das glänzende
Weiß. Das Staunen Herberts aber wuchs, als er ſah, daß eine
Wand des Gemaches von einer mächtigen Orgel eingenommen
wurde. Die Holzteile waren gleichfalls in weißem Lack
aus=
geführt, die Pfeifen aus Silber. Er fragte ſich, wer dieſes
In=
ſtrument beherrſchte. Da gab ihm Käthe die Antwort.
„Ich ſehe, daß Sie ſich über unſere Orgel wundern,”
er=
klärte ſie, nich lerne gegenwärtig darauf ſpielen. Papa hat ſie
mir zum letzten Geburtstag bauen laſſen. Iſt das nicht reizend?”
„Das kommt ganz auf den Ton an, den man ihr entlockt.
Man darf Menſchen auch nicht nach dem Ausſehen beurteilen.
Eine Orgel hat eine Seele, gnädiges Fräulein.”
„Spielen Sie etwa?”
„Auch ganz wenig. Ich war vor Jahren mit weiner Mutter
zur Erholung in einem oſtpreußiſchen Dorf. Der Paſtor hat
mir damals die Benutzung der Orgel geſtattet, und der Kantor
hat mich unterrichtet.”
„Ach, bitte . . . geben Sie doch etwas zum beſten!“
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Seite 15
Sie ſah ihn aus ihren wundervoll braunen Augen ſo
flehend an, daß er nicht nein ſagen konnte. Auch dachte er an
Lottes Rat. Er wollte ſich nicht zieren.
„Hier ſind Noten.” rief Käthe erfreut.
„Danke. Ich ſpiele aus dem Gedächtnis. Ein altes
Kirchen=
lied iſt immer hörenswert.”
Als er vor dem Inſtrument Platz nahm, blieb Käthe neben
ihm ſtehen. Sie ſetzte die elektriſch betriebenen Bälge in
Tätig=
keit. und als er die erſten Taſten niederdrückte und die Regiſter
zog, ſah ſie ihm bewundernd zu. Aber noch lächelte ſie. Ihre
Miene wurde erſt ernſt, da das Lied mächtig durch den Raum
klang.
Ein’ feſte Burg iſt unſer Gott.
und er ſpielte weiter.
Was ihm nur einfiel, das gab er ſeinen jugendlichen
Hörern. Von den Kirchenliedern ging er auf Bach über.
Aus den Nebenzimmern traten die anderen Gäſte in den
Muſikſalon und lauſchten. Es war ſonſt feierlich ſtill wie in
einem Gotteshauſe. Käthe ſtand noch immer neben der Orgel
und ſah abwechſelnd auf die ſchlanken Finger des Doktors, oder
auf ſein ſcharfgeſchnittenes Geſicht, auf dem heiliger Ernſt
ruhte. Sie fand ihn zum erſten Male ſchön.
Dann ſtand Herbert Brakke auf und bemerkte, wie ſich der
Kreis ſeiner Bewunderer erweitert hatte. Er quittierte den
Bei=
fall mit einer leichten Verbeugung. Käthe ſah er lächelnd in
die Augen und ſagte:
„Ich habe leider keine Uebung mehr.”
„Wenn ich nur ſo ſpielen könnte,” rief ſie begeiſtert.
Bis auf Käthe und Waldemar von Karen verteilte ſich die
Gefellſchaft wieder in den Salons. Herbert blieb bei dem
Mäd=
chen und dem Baron. Er ließ ſich Käthes Noten zeigen und
fand raſch etwas, das ihm wert ſchien, geſpielt zu werden.
„Das iſt mein Lieblingsſtück,” ſagte Käthe.
Auch das meine,” entgegnete der Doktor und ſetzte ſich vor
den Flügel.
Es war Solveigs Lied aus „Peer Gynt”. Er gab es mit
viel Empfinden wieder. Es erſchien ihm ſtets wie der Wehruf
einer wunden Seele. Auch heute ſtimmte es ihn tieftraurig.
So ſah er nicht, was hinter ſeinem Rücken vorging, und hörte
es noch viel weniger.
Waldemar nahm ſachte den Arm Käthes und zog ſie ein
paar Schritte vom Klavier hinweg. „Was willſt du?” fragte
ſie. Es klang aber wenig Zärtlichkeit aus ihren Worten.
„Warum biſt du geſtern nicht gekommen?” flüſterte er in
heißer Erregung. „Du hatteſt mir verſprochen, vaß ich nicht
wie=
der vergeblich warten würde.
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hell gestreift.
Sport-Flanell
in hellen Streifen . .... 1.75, 050 U09
Sport-Flanell
iu dunklen Streiten . .. . 140, 0.95, 1U9
Rock-Biber
in bellen u. dunkl. Streifen, 1.25, 1.15, 1U9
Kleider-Velour
in schönen Mustern, teils hell und
.. 1.15, 1.10, 109
dunkel . . .
Schdrzen
Wormal-Flanel
in beige und grau.
1.35.
Druck -Flanel
in hellen Streifen und Mustern, 1.25,
Dacken-Biber
in blau und schwarzgrundig . . 1.50,
Molton
doppelseitig, solide warme Winter-
.. 1.75,
Qualität
Welliné
in verschied. Farben, für Morgenröcke
Welliné
sehr hübsch gemust., für Morgenröcke
zuntitalt
zutuntutuntanuf
V09.
U0.
3
19=
95
Z
Hemden-Zephir
in dunkl. Streifen, waschecht, 0.78, 0.58,
Bett-Kattun
80 cm br., in schön. Must., 0,85, 0.68,
Bettzeug
80 cm breit, solide Qualität. . . 0.78,
Blautuch
80 cm br., für Arbeitsschürzen und
0.88
Anzüge ..
Schürzen-Zeug
ca. 120cmbr., in schön. Streif., 1.20, 0.95,
Schürzen-Oretonne
80 cm br., in hübschen Mustern . ..
Bo9
40.
V09
78.
72.
85.
Knaben-Schürzen
aus gestreift. Baumwollzeug, 0.80, 0.45,
Gummi-Schürzen
für Knaben und Mädchen, 0.95, 0 75,
Gummi-Schürzen
Hänger-Schürzen
für Mädchen, aus gestr. Baum wollzeug
a95, ang. 00
und gemustert
Jumper-Schürzen
für Damen, aus gestreiften u. schön
gemusterten Stoffen . . . . 0.95, 0,88, 1U
Servier-Schürzen
teils mit Durchbruch und hübscher
Stickerei
1.35, 0.95
Jumper-Schürzen
aus waschechtem Banmwollzeug und
hübsch gemust. Stoff., 1.35, 1.25, 110, GU
Jumper-Schürzen
aus Satin, in den neuesten Mustern
1.95, 1.60,
und Formen
Haus-Schürzen
aus gut. Schürzen- Siamosen, 1.65, 1.45,
09
909
78.
Heilwaren
Kleiderdruck
in vielen Mustern .... . 0.90, 0.,68, 709
KTeiderzeug
90 cm br., für Hauskleider 1.55, 1.25. UU9
Kleider-Schotten
80 cm breit, in hübschen neuen
1.35, 1.10, 009
Karos
Möbel-Kattun
80 cm br., in mod. Must., 1.25, 1.20, UU9
Schürzendruck 115
ca. 120 cm br., sol, Oualit., 1.60, 1.45.
Schürzen-Satin 135
80 cm br., hübsche mod. Must.,1.50, 1.45,
Koltern
Handtuchstoff
Gerstenkorn, mit farbiger Borde
0,65, 0.48, 0.35, Eu9
Roh-Nesse
für Dam, teils uni u. gemust., 0.98, 0,78, UU9 * 80cm br., bes, preisw., 0.78, 0.68, 0.60, UU9
Hemden-Tuch
D
80 cm breit, schöne, gebleichte Ware
0.98, 0.68, 0.55,
Croisé
S
9
80 cm br., schöne gerauhte Oualit.
1.05, 0.85, 0.75,
Macco-Tuch
80 cm br., für feine Leibwäsche
1.40, 1.30, 0.95,
in o n
2
80 cm br., die Oualitäten für Bett-
1.35, 1.20, 0.95,
wäsche
4
U0.
Renforoé
80 cm br., feinfädiges Wäschetuch
1.45, 1.25, 1.05,
Flock -Pigué
80 cm br., die bevorz. Ware für
Nacht=
jacken u. Halbröcke, 1.50, 1.30, 1.15.
45.
58
75.
78.
85.
88=
Bett-Damast
130 cm br., in hübschen Streifen
2.15, 1.75, 1.45,
Bett-Damast
130 cm br., in mod. Blumenmustern
3.45, 2.95, 1.35,
Bett-Damast
160 cm br., verschiedene Streifen-
3.—, 2.75, 1.95,
muster.
Bett-Damast
160 cm br., sehr hübsche Blumen-
. . . 4.25, 3.75, 2.95,
dessins.
Ha u stu ch
140/150 cm breit, solide Qualität
2.25, 1.95, 1.45,
Halb-Leinen
150cm br. f. Bettücher, 2.95, 2.60, 1.95,
Bettuch-Biber
140 cm br., warme Winterware, 1.60,
Bettuch-Biber
150cm br. ,schöneKöperware,2, 75,2.40,
Jacguard-Koltern
140X190 cm, in hübschen neuen Blu-
„ 575, 4.95. U
menmustern.
½
65
A.
25
6!
25
Bett-Koltern.
140X190 cm, schöne Karos, 6.50, 5.90,
Bett-Koltern
140X190 cm, kamelhaarfarbig, weiche
. . 11.50, 8.7, U:
Oualitäten . .
Woll-Koltern,
140X190 cm, doppelseitig, moderne
62. 19,30, 4 0‟
* Blumenmuster
Woll-Koltern
140X190 cm, kamelhaarfarbig, mit
20,50,
griechischer Borde.
Bett-Tücher
ganz weiß".
Bett-Tüche
weiß mit roter Kante
Bett-Tücher
ganz weiß, volle Größe
DSBett-Tücher
1a Köper=Qualität, 1404220 em, in A22
zufs ganz weiß und mit roter Borde
1*
95
1—
940
A
X
Ein Posten Damen-
Bonkaunssen
Ein Posten Herren-
mit angerauhtem
Futter, in vielen
Farben
Beachten Sie
bitte unsere
Auslagen.
wollgemischt,
in solider Oualität
AA
TAALBNAEIIA
OAm STADTMR
Beachten Sie
bitte unsere
Auslagen.